{"src_title": "Actinium", "tgt_title": "锕", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Actinium wurde im Jahr 1899 von dem französischen Chemiker André-Louis Debierne entdeckt, der es aus Pechblende isolierte und ihm zunächst Ähnlichkeiten mit dem Titan oder dem Thorium zuschrieb; seine Bezeichnung leitete er wegen der Radioaktivität von griechisch ἀκτίς \"aktís\" ‚Strahl‘ ab. Friedrich Giesel entdeckte das Element unabhängig davon im Jahr 1902 und beschrieb eine Ähnlichkeit zum Lanthan; er gab ihm den Namen Emanium, eine Bildung zu lateinisch \"emano\" ‚ausfließen‘, ebenfalls mit Bezug zur abgegebenen Strahlung. Nachdem Actinium und Emanium im Jahre 1904 als identisch erkannt worden waren, wurde Debiernes Namensgebung der Vorzug gegeben, da er es zuerst entdeckt hatte. Die Geschichte der Entdeckung wurde in Publikationen von 1971 und später im Jahr 2000 immer noch als fraglich beschrieben. Sie zeigen, dass die Publikationen von 1904 einerseits und die von 1899 und 1900 andererseits Widersprüche aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Da in Uranerzen nur wenig Actinium vorhanden ist, spielt diese Quelle keine Rolle für die Gewinnung. Technisch wird das Isotop Ac durch Bestrahlung von Ra mit Neutronen in Kernreaktoren hergestellt. Durch den schnellen Zerfall des Actiniums waren stets nur geringe Mengen verfügbar. Die erste künstliche Herstellung von Actinium wurde im Argonne National Laboratory in Chicago durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Das Metall ist silberweiß glänzend und relativ weich. Aufgrund seiner starken Radioaktivität leuchtet Actinium im Dunkeln in einem hellblauen Licht. Actinium ist das namensgebende Element der Actinoiden, ähnlich wie Lanthan für die Lanthanoiden. Die Gruppe der Elemente zeigt deutlichere Unterschiede als die Lanthanoide; daher dauerte es bis 1945, bis Glenn T. Seaborg die wichtigsten Änderungen zum Periodensystem von Mendelejew vorschlagen konnte: die Einführung der Actinoide.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Es ist sehr reaktionsfähig und wird von Luft und Wasser angegriffen, überzieht sich aber mit einer Schicht von Actiniumoxid, wodurch es vor weiterer Oxidation geschützt ist. Das Ac-Ion ist farblos. Das chemische Verhalten von Actinium ähnelt sehr dem Lanthan. Actinium ist in allen zehn bekannten Verbindungen dreiwertig.", "section_level": 2}, {"title": "Isotope.", "content": "Bekannt sind 26 Isotope, wovon nur zwei natürlich vorkommen. Das langlebigste Isotop Ac (Halbwertszeit 21,8 Jahre) hat zwei Zerfallskanäle: es ist ein Alpha- und Betastrahler. Ac ist ein Zerfallsprodukt des Uranisotops U und kommt zu einem kleinen Teil in Uranerzen vor. Daraus lassen sich wägbare Mengen Ac gewinnen, die somit ein verhältnismäßig einfaches Studium dieses Elementes ermöglichen. Da sich unter den radioaktiven Zerfallsprodukten einige Gammastrahler befinden, sind aber aufwändige Strahlenschutzvorkehrungen nötig.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Actinium wird zur Erzeugung von Neutronen eingesetzt, die bei Aktivierungsanalysen eine Rolle spielen. Außerdem wird es für die thermoionische Energieumwandlung genutzt. Beim dualen Zerfall des Ac geht der größte Teil unter Emission von Beta-Teilchen in das Thoriumisotop Th, aber ca. 1 % zerfällt durch Alpha-Emission zu Francium Fr. Eine Lösung von Ac ist daher als Quelle für das kurzlebige Fr verwendbar. Letzteres kann dann regelmäßig abgetrennt und untersucht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Einstufungen nach der CLP-Verordnung liegen nicht vor, weil diese nur die chemische Gefährlichkeit umfassen und eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber den auf der Radioaktivität beruhenden Gefahren spielen. Auch Letzteres gilt nur, wenn es sich um eine dafür relevante Stoffmenge handelt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungen.", "content": "Nur eine geringe Anzahl von Actiniumverbindungen ist bekannt. Mit Ausnahme von AcPO sind sie alle den entsprechenden Lanthanverbindungen ähnlich und enthalten Actinium in der Oxidationsstufe +3. Insbesondere unterscheiden sich die Gitterkonstanten der jeweiligen Lanthan- und Actinium-Verbindungen nur in wenigen Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Oxide.", "content": "Actinium(III)-oxid (AcO) kann durch Erhitzen des Hydroxids bei 500 °C oder des Oxalats bei 1100 °C im Vakuum erhalten werden. Das Kristallgitter ist isotyp mit den Oxiden der meisten dreiwertigen Seltenerdmetalle.", "section_level": 2}, {"title": "Halogenide.", "content": "Actinium(III)-fluorid (AcF) kann entweder in Lösung oder durch Feststoffreaktion dargestellt werden. Im ersten Fall gibt man bei Raumtemperatur Flusssäure zu einer Ac-Lösung und fällt das Produkt aus. im anderen Fall wird Actinium-Metall mit Fluorwasserstoff bei 700 °C in einer Platinapparatur behandelt. Actinium(III)-chlorid (AcCl) wird durch Umsetzung von Actiniumhydroxid oder -oxalat mit Tetrachlormethan bei Temperaturen oberhalb von 960 °C erhalten. Die Reaktion von Aluminiumbromid und Actinium(III)-oxid führt zum Actinium(III)-bromid (AcBr) und Behandlung mit feuchtem Ammoniak bei 500 °C führt zum Oxibromid AcOBr.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Verbindungen.", "content": "Gibt man Natriumdihydrogenphosphat (NaHPO) zu einer Lösung von Actinium in Salzsäure, erhält man weiß gefärbtes Actiniumphosphat (AcPO · 0,5 HO); ein Erhitzen von Actinium(III)-oxalat mit Schwefelwasserstoff bei 1400 °C für ein paar Minuten führt zu schwarzem Actinium(III)-sulfid (AcS).", "section_level": 2}], "src_summary": "Actinium ist ein radioaktives chemisches Element mit dem Elementsymbol Ac und der Ordnungszahl 89. Im Periodensystem der Elemente steht es in der 3. IUPAC-Gruppe, der Scandiumgruppe. Das Element ist ein Metall und gehört zur 7. Periode, d-Block. Es ist der Namensgeber der Gruppe der Actinoide, der ihm folgenden 14 Elemente.", "tgt_summary": "锕是一种放射性金属元素,符号为Ac,原子序为89。锕在1899年被发现,是首个得到分离的非原始核素(英语:non-primordial radioactive element)。虽然钋、镭和氡比锕更早被发现,但是科学家到1902年才分离出这些元素。在元素周期表中,锕系元素始于锕,止于铹,一共有15种元素。", "id": 2685081} {"src_title": "Astronom", "tgt_title": "天文学家", "src_document": [{"title": "Haupttätigkeit der Astronomen.", "content": "Beschränkt man den Begriff Astronom auf jene Wissenschaftler, die sich hauptberuflich der Astronomie widmen, dann sind meist zwei der folgenden Tätigkeiten Gegenstand des Berufs: Der Beruf des Fachastronomen setzt im Regelfall ein Hochschulstudium der Astronomie oder verwandter Naturwissenschaften voraus, etwa ein Diplom der Physik oder Astronomie (nur in Österreich), manchmal auch Studienabschlüsse aus Mathematik, Geodäsie, Aeronautik und anderen. Das Verfassen einer Dissertation schließt sich in den meisten Fällen an, denn die abgeschlossene Promotion gilt oft als Einstellungsvoraussetzung.", "section_level": 1}, {"title": "Gewandeltes Berufsbild.", "content": "Das Berufsbild des Astronomen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. In der Vergangenheit beobachteten Astronomen überwiegend den Himmel mittels optischer Teleskope an Sternwarten. Heute arbeiten die meisten Astronomen an sehr spezialisierten Fragestellungen und überwiegend am Computer. Sie verwenden elektromagnetische Signale aus allen Wellenlängenbereichen, von der kurzwelligen Gammastrahlung bis zu den längsten Radiowellen. Viele Messdaten werden auch über das Internet verbreitet – insbesondere bei regelmäßigen internationalen Messkampagnen wie im IVS – beziehungsweise vom Netz übernommen. Daher arbeiten Astronomen heute kaum mehr am Fernrohr selbst, sondern nur einen vergleichsweise kurzen Teil ihrer Arbeitszeit in den Kontrollräumen der Sternwarten. Die dort gewonnenen Daten werden meist außerhalb der Nachtdienste ausgewertet und aufbereitet. Immer mehr gewinnt das so genannte „service mode observing“ (Beobachtung auf Abruf) an Bedeutung: es werden nur Beobachtungsziel und -art angegeben werden, während die Beobachtungen unabhängig oder automatisiert an den Teleskopen beziehungsweise von Erdsatelliten durchgeführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Fach- und Amateurastronomen.", "content": "Da viele Studenten des Faches später auf anderen Gebieten arbeiten, hängt es von ihrem Selbstverständnis ab, ob sie sich auch weiterhin als Astronom bezeichnen. Inwieweit wissenschaftlich tätige Amateurastronomen als Astronomen im eigentlichen Sinn zu nennen sind, ist ebenfalls offen. Besonders in früheren Jahrhunderten ist eine Trennung zwischen Fachastronom und Amateur wenig zweckmäßig, wie etwa das Beispiel von Wilhelm Olbers zeigt. Da die Astronomie nach wie vor eine Wissenschaft ist, die auch im professionellen Bereich von einzelnen und kleinen Forschungsgruppen geprägt ist, haben auch Amateure mit der entsprechenden Begabung und Ausrüstung die Möglichkeit, mitzuwirken. Amateure sind oft dort erfolgreich, wo eine kontinuierliche Beobachtung notwendig ist, aber wegen der Kosten durch Großteleskope kaum professionell machbar ist, etwa die Asteroiden- und Kometenüberwachung oder auf dem Gebiet veränderlicher Sterne sowie der Astrometrie.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstzeit.", "content": "Da Astronomen naturgemäß – wenn auch durch die moderne Beobachtungs- und Informationstechnik nicht mehr so ausgeprägt wie früher – ihre Tätigkeit in der Nacht ausüben, erfordert die Arbeit eines Berufsastronomen klare Regelungen zur Dienstzeit. Die Zeiten des „astronomischen Schlafmangels“, über die auch berühmte Astronomen manchmal in ihren Briefen oder Berichten geklagt haben, sind allerdings größtenteils vorüber. Moderne Sternwarten sind meistens mit Technologien ausgerüstet, die ein gewisses Maß an Fernbedienung erlauben oder sogar international anbieten, wie z. B. einige Observatorien auf Hawaii oder ESO-Sternwarten wie in Chile. Da visuelle Messungen oder Kontrollen nur mehr selten erforderlich sind und elektro-optische Sensoren grundsätzlich auch eine Funktionskontrolle über EDV oder über das Internet erlauben, werden durchgehend nächtliche Arbeitszeiten zunehmend seltener.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Astronom (von \"ástron\" ‚Stern, Gestirn‘ und νόμος \"nómos\" ‚Gesetz‘) ist eine (meist akademisch gebildete) Person, die sich wissenschaftlich mit der Astronomie beschäftigt.", "tgt_summary": "天文学家是研究天文学、宇宙学、天体物理学等相关学科的科学家。因为有些哲学家、物理学家、数学家对天文理论有着不可忽视的影响,所以下面的列表中也包括这些人。", "id": 1311878} {"src_title": "Asien", "tgt_title": "亚洲", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das Wort „Asien“ geht über das lateinische \"Asia\" auf griechisch Ἀσία (\"Asía\") zurück. Über die weitere Herkunft kann bis heute nur spekuliert werden. Angenommen wird meist eine Herkunft vom assyrischen \"assu\" „Sonnenaufgang, Osten“. Der Name \"Asía\" würde demnach eine östliche Region benennen, die in der Richtung des Sonnenaufgangs liegt, und entspräche darin dem lateinischen Wort \"Orient\" oder dem deutschen „Morgenland“. Die frühen Griechen nannten zunächst nur die Landmasse Kleinasiens \"Asien\", woraus sich später auch der Name der römischen Provinz \"Asia\" ergab. Von Plinius dem Älteren (\"Naturalis historia\", um 77 n. Chr.) wurde der Name dann auch auf den größeren Kontinent bezogen. Langfristig wurde so das alte \"Asia\" zu \"Asia minor\". In der griechischen Mythologie war Asia der Name einer Okeanide (oder auch Mutter einer solchen bei Hesiod), nach der wiederum die geographische Region benannt worden sein sollte. Nach Aischylos (\"Promētheús desmṓtēs\", um 470 v. Chr.) ist sie zudem die Gattin des Titanen Iapetos und Mutter des Prometheus, nach Herodot (\"Historien\", 5. Jahrhundert v. Chr.) dessen Gattin. Im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch beziehen sich die Begriffe \"asiatisch\" und \"Asiaten\" vor allem auf Dinge und Menschen ost- oder südostasiatischer Herkunft, so beispielsweise in Bezug auf Küche, Philosophie oder Architektur, bisweilen unter dem Einschluss Indiens, während sich die Begriffe nur sehr selten auch auf die Länder westlich von Indien beziehen. Während Westasien schon seit dem Altertum in engem Kontakt mit Europa stand, war dies mit Ostasien nicht der Fall, sodass diese Region in Europa über Jahrhunderte den Inbegriff von Fremdheit darstellte, auch da sich Länder wie China und Japan gegenüber der Außenwelt abgrenzten und nur begrenztes Interesse an Austausch zeigten (vgl. Sinozentrismus, Abschließung Japans).", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Asien ist der größte Kontinent der Erde. Mit ca. 44,6 Millionen Quadratkilometer Fläche (ohne Russland 31,7 Millionen Quadratkilometer) umfasst er rund ein Drittel der gesamten Landmasse. Gemeinsam mit Europa wird Asien auch als Teil des Großkontinents Eurasien betrachtet. Die kontinentale Landmasse liegt ganz in der östlichen Hemisphäre und nördlich des Äquators mit Ausnahme der südöstlichsten Inseln im Malaiischen Archipel, die sich auf der Südhalbkugel der Erde befinden. Die Tschuktschen-Halbinsel in Ostsibirien liegt zwar östlich des 180. Breitengrades, es gilt aber die östliche Zeit +12h.", "section_level": 1}, {"title": "Ausdehnung.", "content": "Asien wird im Norden vom Arktischen Ozean, im Osten vom Pazifischen Ozean und im Süden vom Indischen Ozean begrenzt. Asien hat im Westen gegenüber Europa keine eindeutige geographische oder geologische Grenze. Die häufigste Definition der Grenze zu Europa von Nord nach Süd: das Ural-Gebirge, der Ural-Fluss, das Kaspische Meer, der Kaukasus bzw. die Manytschniederung, die Südküste des Schwarzen Meeres sowie der Bosporus, das Marmarameer und die Dardanellen. Von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer ist diese Grenze rund 2700 km lang. Mit Afrika ist Asien nördlich des Roten Meeres über die Halbinsel Sinai (Landenge von Sues, 145 km breit) verbunden. Im Nordosten liegen die Festlandmassen von Asien und Nordamerika an der Beringstraße etwas mehr als 80 km voneinander entfernt. Im Südosten bildet der Malaiische Archipel die Verbindung zu Australien. Den südlichsten Punkt bildet die indonesische Insel Pamana. Der nördlichste Festlandspunkt Asiens und der Erde ist Kap Tscheljuskin auf der Taimyrhalbinsel (77° 43′ 21′′ N), der östlichste Punkt Kap Deschnjow auf der Tschuktschen-Halbinsel (169° 39′ 7′′ W). Von dort bis zum westlichsten Punkt Asiens, dem Kap Baba in Kleinasien (26° 3′ 50′′ O), sind es 8.223 km Luftlinie. Der südlichste Festlandspunkt des asiatischen Kontinents ist das Kap Tanjung Piai auf der Malaiischen Halbinsel (1° 15′ 57′′ N).", "section_level": 2}, {"title": "Gliederung.", "content": "Zur regionalen Gliederung Asiens gibt es verschiedene Ansätze. Die folgende Unterteilung in Regionen wird neben anderen von der UN-Statistikbehörde UNSD verwendet. Diese Einteilung Asiens in Regionen durch die Vereinten Nationen geschieht ausschließlich aus statistischen Gründen und impliziert keine Annahme über politische oder sonstige Zugehörigkeiten der Länder und Gebiete. In mancher Veröffentlichung werden diese Grenzen variiert, je nach Ziel, Thema und Hintergrund, für die eine Aufteilung verwendet wird. Früher war Afghanistan Zentralasien zugeordnet, jetzt zu Südasien. Darüber hinaus gibt es auch alternative bzw. zusätzliche Unterteilungen bzw. Überschneidungen, beispielsweise für Nordostasien.", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Die wichtigsten Vegetationszonen oder Ökozonen (von Nord nach Süd):", "section_level": 2}, {"title": "Superlative.", "content": "Asien weist eine Reihe globaler geographischer Superlative auf: Es ist der Erdteil mit der verschiedenartigsten Vegetation, wechselnd vom Permafrostboden Sibiriens bis hin zum Dschungel Südostasiens. Neben den Extremen Tundra, Wüste und tropischer Regenwald sind auch alle anderen auf der Erde vertretenen Vegetationszonen in Asien zu finden. Eine weitere Besonderheit sind die meisten interkontinentalen Staaten der Erde, mit sowohl asiatischen Landesteilen als auch Territorien in anderen Erdteilen. Dazu gehören Russland, Kasachstan, Indonesien, Japan, Ägypten und die Türkei.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Asien ist die Wiege zahlreicher Kulturen, beispielsweise in China, in Japan, in Indien, in Iran sowie Babylonien und Assyrien in Vorderasien. Alle sogenannten Weltreligionen sind in Asien entstanden. Asien und Europa verbindet eine lange Tradition an \"Kriegen\" (beispielsweise Alexander der Große, die Perserkriege, die Kreuzzüge, die Einfälle der Hunnen und der Türken) und an \"Entdeckungsreisen\" (beispielsweise Sven Hedin), aber auch viele wichtige Handelsverbindungen, wie zum Beispiel die Seidenstraße. Asien ist von jeher von \"Großreichen\" geprägt und nicht so zersplittert wie Europa. Die \"chinesische Kultur\" hat in der Welt, vor allem jedoch in Ostasien, ihre Spuren hinterlassen (Papier, Buchdruck, Kompass, Seide, Porzellan u. v. m.). Aus Indien hat sich der Buddhismus verbreitet. Nordasien (insbesondere Sibirien) blieb lange Zeit nahezu unbesiedelt, erst als sich das Russische Reich weiter ausdehnte, wurden dort größere Städte gegründet. \"Zentralasien\" war traditionell die Heimat von \"Steppenvölkern\" (\"Reitervölker\"), (beispielsweise den Mongolen), die in früheren Zeiten eine Bedrohung für Europa darstellten. \"Vorderasien\" ist seit dem 7. Jahrhundert vom Islam geprägt und hat einen stark prägenden Einfluss auf Nordafrika gehabt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Entwicklung der Bevölkerung Asiens (in Milliarden; ohne Russland, mit Türkei) In Asien leben rund vier Milliarden Menschen, was etwa 60 % der Erdbevölkerung entspricht. Sowohl in Indien als auch in der Volksrepublik China leben je über eine Milliarde Menschen. Während vor allem Russland und die Mongolei sehr dünn besiedelt sind, kämpfen andere Länder mit den Auswirkungen ihrer Bevölkerungsexplosion. Gesundheit und Lebenserwartung korrelieren mit dem Wohlstand der Nationen. Höherer Lebensstandard bedeutet auch mehr Ressourcen für die eigene wie für die Volksgesundheit. Die Bewohner von Macau, Singapur, Hongkong und Japan erreichen unter den Asiaten das höchste Durchschnittsalter. Saudi-Arabien, Arabische Emirate, Brunei, China, Malaysia, Thailand, Philippinen und Indonesien liegen mit der Lebenserwartung weltweit etwa im Mittel. Die kürzeste Lebenserwartung in Asien haben Menschen in Indien, Bangladesch, Burma, Kambodscha, Laos, Bhutan und Afghanistan. Malaria ist in Südasien und Südostasien verbreitet. Es gibt noch kein effektives Impfmittel gegen Malaria. Durch Insektensprays könnte die Verbreitung etwas eingedämmt werden, diese sind aber für große Teile der betroffenen Bevölkerung zu teuer. AIDS ist weit verbreitet. Besonders in Russland, Indien, Nepal, Myanmar, Thailand, Kambodscha, Vietnam und Malaysia tritt das HI-Virus vermehrt auf. Dagegen sind in Japan, der Mongolei, Sri Lanka, Bangladesch, Bhutan, Afghanistan, Turkmenistan und in Vorderasien nur relativ wenige Menschen an AIDS erkrankt. Diese Angaben sind aber mit Vorsicht zu betrachten, da die HIV-Infektionsrate als Durchschnittswert auf das ganze Land bezogen ist, aber vor allem in den Großstädten gehäuft auftritt.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen.", "content": "In Asien werden viele hundert einzelne Sprachen gesprochen. Zu den bedeutenden Sprachfamilien und Sprachgruppen gehören (Auswahl): Siehe auch Abschnitt im Artikel Sprachfamilien der Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Nach der Einteilung in Nordasien (Russland), Westasien (W), Zentralasien (Z), Südasien (S), Südostasien (SO) und Ostasien (O) ergibt sich folgendes Bild:", "section_level": 1}, {"title": "Industrienationen.", "content": "Sowohl gemessen am Wechselkurs-basierten Bruttoinlandsprodukt als auch in Kaufkraftparität ist China die größte Volkswirtschaft Asiens und die zweitgrößte weltweit. In Asien folgen die Staaten Japan, Indien und Südkorea. Die Wirtschaft Japans war über Jahrzehnte die am stärksten wachsende Volkswirtschaft Asiens. Während Japans wirtschaftliche Lage sich seit den 1990er-Jahren verschlechterte, weisen China und Indien im selben Zeitraum ein, im globalen Vergleich, überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum von mehr als 10 bzw. 7 Prozent pro Jahr auf. Japan hat aber die Rolle der führenden Wirtschaftsnation Asiens 2010 an China abgegeben. Dennoch ist es die führende Industrienation Asiens und (neben dem größtenteils zu Europa gezählten Russland) das einzige Land des Kontinents, das Mitglied der Gruppe der Acht führenden Industrieländer ist. Bezogen auf die Kaufkraftparität hat auch Indien heute (2015) ein größeres BIP als Japan.", "section_level": 2}, {"title": "Tigerstaaten.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg, verstärkt ab den 1960er-Jahren, war das wirtschaftliche Wachstum zunächst auf die Länder und Gebiete entlang der Pazifikküste konzentriert, wovon vor allem Japan, Südkorea und Taiwan sowie die ehemaligen britischen Kolonien Hongkong und Singapur profitierten, die sich eng an die Wirtschaft der USA banden. In den 1980er-Jahren entwickelten sich mehrere Staaten in Ost- und Südostasien mit einem raschen Wirtschaftswachstum von Schwellenländern zu Industrieländern: die so genannten „Tigerstaaten“ Hongkong (damals noch eine Kronkolonie des Vereinigten Königreichs), Taiwan, Singapur und Südkorea. 1997/98 fand die rasante Hochkonjunktur in vielen dieser Länder mit der Asienkrise ihr Ende, die – von Thailand ausgehend – vor allem eine Finanz- und Währungskrise war. Seitdem wächst die Wirtschaft dieser Staaten zwar weiter, aber das sehr hohe Wachstum von bis zu zehn Prozent hat sich auf fünf bis sechs Prozent abgeschwächt.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsländer.", "content": "Weite Teile Asiens sind nach wie vor landwirtschaftlich geprägt, wobei insbesondere Reisanbau und Fischerei von Bedeutung sind. Rohstoffarme Staaten oder durch Kriege und korrupte Regierungen zurückgeworfene Staaten wie Afghanistan, Bangladesch, Myanmar, Laos, Kambodscha, Vietnam sowie die ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien sind nach wie vor landwirtschaftlich entsprechend ihrer Topographie geprägt. Die meisten heutigen zentral- und nordasiatische Staaten waren bis zu deren Zerfall 1990/91 Teil der Sowjetunion und somit planwirtschaftlich organisiert. Die Wirtschaft dieser Länder ist großteils von Landwirtschaft und Schwerindustrie bestimmt. Rohstoffreichtum einiger Regionen wie etwa Erdöl und -gas im Gebiet des Kaspischen Meeres oder diejenigen in der Tundra von Sibirien gewinnen Bedeutung im sich weltweit verstärkenden Kampf um diese Ressourcen wobei Fluch und Segen für die Bewohner häufig nahe beieinander liegen (Umweltverschmutzung, Korruption und Kriege).", "section_level": 2}, {"title": "Golfstaaten.", "content": "In Südwestasien ist vor allem die Erdölförderung der bestimmende Wirtschaftszweig. Die weltweit größten bekannten Reserven befinden sich auf der arabischen Halbinsel und in den umliegenden Regionen am persischen Golf, wobei das Königreich Saudi-Arabien über die umfangreichsten Ölfelder verfügt. Weitere bedeutende Förderländer sind Iran und Irak. Die flächenmäßig kleinen Emirate Kuwait und Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und das Königreich Bahrain zählen durch den Verkauf von Erdöl bei zugleich relativ geringer Bevölkerungszahl zu den reichsten Staaten der Erde.", "section_level": 2}, {"title": "Religion, Mythologie und Philosophie.", "content": "Mehrere Regionen Asiens, darunter Mesopotamien, das Tal des Indus (vgl. Indus-Kultur), Iran und China, gelten als „Wiegen der Zivilisation“. Mit der Entwicklung der Zivilisationen und der frühen Hochkulturen in diesen Gebieten ging auch die Entwicklung der Religionen einher. Alle im Allgemeinen als „Weltreligionen“ bezeichneten Religionen haben ihren Ursprung in Asien. Mit über 1 Milliarde Anhänger ist der Islam die größte Religion in Asien und umfasst mehr als ein Viertel aller Bewohner des Kontinents, Muslime stellen die Bevölkerungsmehrheit in mehr als der Hälfte aller Staaten Asiens.", "section_level": 1}, {"title": "Vorderasien.", "content": "Zu den frühesten Monumenten religiösen Empfindens der Menschheit zählt etwa die Anlage in Göbekli Tepe in der heutigen Türkei. Entstanden um etwa 9000 v. Chr., wobei die Ursprünge noch deutlich weiter zurück reichen dürften, als die neolithische Revolution und damit der Beginn von Ackerbau und Viehzucht noch bevorstand, gilt Göbekli Tepe als älteste bekannte Tempelanlage der Welt. Etwa aus derselben Zeit datieren Funde in Nevalı Çori am Euphrat in der heutigen türkischen Provinz Şanlıurfa, wo auch vergleichbare bildhauerische Werke, wie anthropomorphe Figuren und Tierdarstellungen, die auf eine religiöse Nutzung hindeuten, gefunden wurden. In Mesopotamien (\"Zweistromland\"; vgl. „Fruchtbarer Halbmond“) entwickelte sich ab etwa dem vierten Jahrtausend v. Chr. die sumerische Religion. Sie ist eine der ältesten bekannten Religionen und hatte entscheidenden Einfluss auf sich später entwickelnde Glaubenssysteme der Kanaaniter (Vorläufer der Hebräer), Akkader, Babylonier, Assyrer, Hethiter, Hurriter, Ugariter und Aramäer. Neben einer Reihe von den Haupt- und Urgöttern verehrten die Sumerer, in einer Zeit als dort einige der ersten Städte wie Ur und Byblos entstanden (vgl. Liste historischer Stadtgründungen), Stadtgötter und verfügten damit bereits über ein Pantheon von Göttern. Das Gilgamesch-Epos, eines der frühesten schriftlichen Zeugnisse der Menschheit, hat seinen Ursprung in dieser Epoche und erzählt von den Begegnungen des Königs Gilgamesch mit den Göttern und seiner Suche nach Unsterblichkeit. Das Enūma eliš (niedergeschrieben ca. im 12. Jahrhundert v. Chr.) ist wiederum einer der ursprünglichsten Schöpfungs-Mythen. Sumerische Mythen, wie etwa die Erzählung von der Sintflut, fanden auch Eingang in die judäo-christlichen Traditionen. Vermutlich in Baktrien entstand zwischen 1800 v. Chr. und 700 v. Chr. der Zoroastrismus, eine der ältesten, wenn auch ursprünglich dualistischen, monotheistischen (\"Ahura Mazda\") Religionen, die bis heute überdauert hat. Die Richter (ca. 1250 v. Chr.) und die Erzväter, die als früheste Überlieferungen der jüdischen Geschichte gelten, hatten ihren Ursprung in Mesopotamien, wo die Vorfahren der Hebräer als Nomadenvolk lebten. Abraham, der Stammvater Israels, soll selbst aus Ur gekommen sein. Tradiert ist die jüdische Religion in einer in der Tora festgehaltenen schriftlichen und einer mündlichen Lehre (Talmud u. a.). Mit Jesus von Nazaret (vgl. \"Jesus Christus\") soll etwa 7 bis 4 v. Chr. in Palästina der selbst in der Tradition der jüdischen Religion stehende Begründer des Christentums geboren worden sein. Nach seinem Tod fand die Lehre seiner Jünger vorerst im Nahen Osten und, innerhalb des Römischen Reiches, in Südeuropa Verbreitung. In Asien entwickelten sich verschiedene Traditionen des christlichen Orients, von denen einige, wie etwa der Nestorianismus, bis weit nach Zentralasien und China vordrangen. Ausgehend vom byzantinischen Reich verbreiteten sich die altorientalischen Kirchen in Vorderasien und auch Indien, sowie die heute noch in weiten Teilen Nordasiens vorherrschenden orthodoxen Kirchen. Die Geschichte des Islam begann im 6. Jahrhundert mit dem Wirken Mohammeds auf der arabischen Halbinsel. Gemäß der im Koran festgehaltenen Lehre des Islam gilt er als der letzte Prophet in der Geschichte der Menschheit und Vollender der biblischen Prophetie. In Asien fand der Islam im Zuge der islamischen Expansion Verbreitung im Nahen Osten und in weiten Teilen Zentral- und Südasiens bis zum Malaiischen Archipel im Südosten.", "section_level": 2}, {"title": "Süd- und Ostasien.", "content": "Der bis heute vor allem in Indien vorherrschende Hinduismus entstand gegen Ende der Indus-Kultur um ca. 2000 v. Chr. Die Lehren basieren auf den Veden, heiligen Schriften, deren älteste, die Rigveda, etwa 1200 bis 1000 v. Chr. zusammengestellt wurde. Der Hinduismus umfasst eine große Zahl teils sehr unterschiedlicher Glaubensschulen und Ansichten. Es gibt weder ein gemeinsames Glaubensbekenntnis noch Institutionen, die für alle Gläubigen gleichermaßen Autorität besitzen. Verbindende Merkmale sind die zentralen Gottheiten Brahma, Shiva und Vishnu (\"Trimurti\") – die jedoch in den Lehrtraditionen wie Shivaismus, Vishnuismus oder Shaktismus sehr unterschiedlich betrachtet werden – und der Glaube an den sich ständig wiederholenden Kreislauf des Lebens (\"Samsara\") und die Reinkarnation. Der Hinduismus hatte, wie die indische Philosophie, schon früh prägenden Einfluss auf jene Länder, die im Einflussbereich der indischen Kultur lagen, und fand Eingang in die Glaubenswelten Süd- und Südostasiens. An der Wende vom sechsten zum fünften vorchristlichen Jahrhundert lebte in Nordindien Siddhartha Gautama, der nach der Überlieferung im Alter von 35 Jahren Erleuchtung erlangte und somit zum Buddha („Erwachter“, „Erleuchteter“) wurde. Aus der vedischen Tradition kommend und diese hinter sich lassend, wurde er zum Begründer des Buddhismus. Etwa zeitgleich begründete Mahavira ebenfalls in Indien die Lehre des Jainismus. Der Buddhismus wurde vorerst auf dem indischen Subkontinent, auf Sri Lanka und in Zentralasien bekannt. Der südliche Buddhismus (Theravada) fand Verbreitung in den Ländern Südostasiens. Der nördliche Buddhismus (Mahayana) erreichte über die Seidenstraße Zentral- und Ostasien, sowie von Nordindien die Länder der Himalayaregion, wo sich, in Wechselwirkung mit den bereits verbreiteten Glaubenssystemen wie etwa Bön, weitere Traditionen entwickelten; so beispielsweise Vajrayana (Tibet), Chan (China) bzw. Zen (Japan) und Amitabha-Buddhismus (Ostasien). In China hatten die Philosophen Laozi (auch \"Lao Tse\", \"Lao-tzu\"; 6. Jahrhundert v. Chr., ob er tatsächlich existiert hat, ist nicht endgültig geklärt) und Konfuzius (auch \"Kong Tse\", \"Kǒng Fū Zǐ\"; ca. 551 v. Chr. bis 479 v. Chr.) die Lehrtraditionen des Daoismus und des Konfuzianismus begründet, die bis heute prägenden Einfluss auf die Gedankenwelt und Gesellschaft Ostasiens besitzen und auch die Entwicklung des Buddhismus in diesen Regionen mitbeeinflussten (vgl. Buddhismus in China). Die Religion in Japan war schon früh durch den Synkretismus verschiedener Glaubenssysteme gekennzeichnet. Bis heute sind Shintō und Buddhismus (Zen, Amidismus), der Japan im 5. oder 6. Jahrhundert erreichte, die am weitesten verbreiteten Religionen. Inhalte der chinesischen Lehren Daoismus und Konfuzianismus wurden von Shintō und Buddhismus aufgenommen und integriert. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs herrscht eine besonders hohe religiöse Toleranz in Japan, was zu einem starken Anwachsen neureligiöser Gruppen geführt hat. An der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert stiftete Guru Nanak im Punjab, im Nordwesten Indiens, den Sikhismus. Oft als Abspaltung oder Reformbewegung des Hinduismus oder als Synkretismus aus Hinduismus und Islam bezeichnet, beschreiben Sikhs ihren Glauben als religionsübergreifenden Lebensweg, der sich nicht an dogmatischen Grenzen, sondern an gelebter Weisheit orientiert. Offiziell am 7. September 1926 im südlichen Vietnam gegründet, ist der Caodaismus (\"Đạo Cao Đài\") heute nach Buddhismus und Katholizismus die drittgrößte Religion des Landes. Religionsstifter war Ngô Văn Chiêu, der die Lehren dieser Religion, die verschiedene Inhalte aus mehreren asiatischen Religionen und dem Christentum umfasst, durch spiritistische Sitzungen empfangen hatte. Im 20. Jahrhundert hatten so unterschiedliche Persönlichkeiten wie der Inder Mahatma Gandhi, mit seiner aus der indischen Philosophie abgeleiteten Lehre der Gewaltlosigkeit (\"Ahimsa\"), und der chinesische Revolutionär Mao Zedong, mit seinem auf dem Kommunismus basierenden Maoismus, entscheidenden Einfluss auf die Politik der beiden nach ihrer Bevölkerungszahl größten Länder der Erde und darüber hinaus.", "section_level": 2}, {"title": "Länder Asiens nach Regionen.", "content": "* ** u Als zwei weitere Staaten wurden seit 2008 Abchasien und Südossetien von Russland und vier nichtasiatischen Staaten anerkannt, von den übrigen Staaten jedoch weiterhin als Teil Georgiens betrachtet. Die türkisch besetzte Türkische Republik Nordzypern ist nur von der Türkei anerkannt. Das mit armenischer Hilfe von Aserbaidschan abgespaltene Bergkarabach wird zwar selbst von Armenien nicht anerkannt, jedoch von Abchasien und Südossetien. Auch die Autonome Region Kurdistan im Nordirak strebte ursprünglich die Unabhängigkeit an, hat sich jedoch in einem Grundlagenvertrag mit der Zentralregierung in Bagdad auf Autonomie innerhalb des Irak verständigt. Der aus den Palästinensischen Autonomiegebieten hervorgegangene Staat Palästina ist zwar Beobachterstaat in der UNO, jedoch kein UNO-Mitgliedsstaat. Bereits 1988 war die palästinensische Staatsgründung von über 100 Staaten (darunter DDR und Vatikan) anerkannt worden, zu denen Palästina diplomatische Beziehungen unterhält. International nicht anerkannt ist der Islamische Staat, der sich spätestens seit 2014 über weite Teile Iraks und Syriens erstreckt und die im 20. Jahrhundert entstandene staatliche Gliederung Westasiens in Frage stellt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche und politische Bündnisse und Organisationen.", "content": "Die Arabische Liga wurde als Verbund arabischer Staaten am 22. März 1945 in Kairo gegründet, wo sie auch ihren Sitz hat. Sie besteht aus 22 Mitgliedsstaaten: 21 Nationalstaaten in Afrika und Asien sowie Palästina. Hauptziel der Arabischen Liga sind die Förderung der Beziehungen der Mitgliedsstaaten auf politischem, kulturellem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet. Die Unabhängigkeit und Souveränität der Mitgliedsstaaten und der arabischen Außeninteressen soll bewahrt und Streit innerhalb der Liga geschlichtet werden. Beschlüsse der Liga sind nur bindend für jene Staaten, die ihnen zugestimmt haben. Mitgliedsstaaten aus Asien sind: Bahrain, Irak, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Libanon, Oman, Palästina, Saudi-Arabien, Syrien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Innerhalb der Liga bilden Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar, die VAE und Oman den Golf-Kooperationsrat. Im September 1960 gründeten Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien und der südamerikanische Staat Venezuela in Bagdad die OPEC (\"Organisation Erdöl exportierender Länder\"), der später auch die Ölförderländer Katar (1961), Indonesien (1962) und die Vereinigten Arabischen Emirate (1967) beitraten. Die OPEC-Mitgliedsstaaten aus Asien, Afrika und Südamerika fördern zusammen etwa 40 % der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über rund drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. Ziele der OPEC sind eine gemeinsame Ölpolitik, um sich gegen einen Preisverfall abzusichern und zugleich die weltweite Ölversorgung sicherzustellen. Über die Festlegung von Förderquoten für die einzelnen OPEC-Mitglieder wird die Erdölproduktion geregelt. Neben der OPEC sind eine Reihe von Staaten auch in der OAPEC (\"Organisation der arabischen Erdöl exportierenden Staaten\") vertreten, die 1968 von Kuwait, Libyen und Saudi-Arabien als Zusammenschluss politisch konservativer arabischer Länder Asiens und Nordafrikas und Gegenpol zur OPEC geschaffen wurde. Weitere Mitglieder aus Asien sind heute Bahrain, Irak, Katar, Syrien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die ASEAN (\"Verband Südostasiatischer Nationen\") wurde am 8. August 1967 als politische, wirtschaftliche und kulturelle Vereinigung der südostasiatischen Staaten Thailand, Indonesien, Malaysia, Philippinen und Singapur gegründet. Ziel war und ist die Zusammenarbeit in der Förderung des wirtschaftlichen Aufschwungs, des sozialen Fortschritts und der politischen Stabilität in der Region. Gegründet in der Zeit des „Kalten Krieges“, war das Bündnis von Anfang an kapitalistisch-marktwirtschaftlich und auf die Zusammenarbeit mit den westlichen Industrienationen ausgerichtet und stand in Konkurrenz zur kommunistisch-planwirtschaftlichen Volksrepublik China. 1984 trat das Sultanat Brunei der ASEAN bei, 1995 Vietnam, 1997 Myanmar und Laos sowie 1999 Kambodscha. Papua-Neuguinea hat den Status eines Beobachters. Am 1. Januar 2003 wurde mit der Etablierung der ASEAN-Freihandelszone (AFTA) eine Freihandelszone geschaffen, der alle Mitgliedsstaaten der ASEAN angehören. Australien und Neuseeland stehen in Verhandlungen, um diesem Freihandelsabkommen beizutreten. ASEAN plus Drei bezeichnet die gemeinsame Konferenz der ASEAN-Staaten mit China, Japan und Südkorea. In Thailand wurde 2000 die Chiang-Mai-Initiative begründet, die eine enge Kooperation der ASEAN plus Drei-Länder im Finanzsektor festlegt. Iran, Pakistan und die Türkei gründeten 1985 die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO), aus der eine Freihandelszone entstehen sollte. Seit der Auflösung der Sowjetunion traten auch Afghanistan, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan dem Kooperationsbündnis bei. Internationale Bedeutung kommt ihm vor allem durch den Reichtum an Bodenschätzen in einigen Mitgliedsländern und durch die strategische Lage als Transitkorridor für diese Güter sowohl nach Europa wie auch nach China zu. Auf Initiative der USA, Japans und Australiens wurde 1989 die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) geschaffen, deren Ziel die Einrichtung einer alle Pazifik-Anrainerstaaten umfassenden Freihandelszone in zwei Schritten ist: Ab 2010 sollen die Freihandelsabkommen für die Industrienationen der Regionen gelten, ab 2020 auch für die Entwicklungsländer. Asiatische Mitglieder der APEC sind Brunei, die Volksrepublik China, Indonesien, Japan, Malaysia, Papua-Neuguinea, die Philippinen, Russland, Singapur, Südkorea, Taiwan, Thailand und Vietnam. Das Asien-Europa-Treffen (Asia-Europe Meeting: ASEM) dient der Beratung und multilateralen Gesprächen zwischen Europa und Asien über eine Zusammenarbeit in Wirtschaft, Politik, Bildung und Kultur. Der Vorschlag zu diesem Treffen kam vom damaligen Premierminister von Singapur Goh Chok Tong und wurde im März 1996 umgesetzt. Mitglieder aus Asien sind: Brunei, die Volksrepublik China, Indonesien, Japan, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Südkorea, Thailand und Vietnam. 1997 wurde die Gruppe der acht Entwicklungsländer (D-8) gegründet, der neben Ägypten und Nigeria die asiatischen Staaten Bangladesch, Indonesien, Iran, Malaysia, Pakistan und die Türkei angehören. Ziel der D-8 ist es, ihre Stellung in der Weltwirtschaft zu verbessern, Handelsbeziehungen zu diversifizieren und neue Handelsbeziehungen zu schaffen, die Teilhabe bei Entscheidungen auf internationaler Ebene auszubauen und so für bessere Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern zu sorgen. Die Shanghai Cooperation Organisation (SCO; auch: \"Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit\", SOZ) ging 2001 aus der \"Shanghai-Five-Gruppe\" hervor, die in erster Linie der militärischen Zusammenarbeit der Mitgliedsländer und der Reduktion der Militärpräsenzen an den gemeinsamen Grenzen dienen sollte. Zu den ursprünglichen Mitgliedsstaaten Volksrepublik China, Russland, Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan kam mit Gründung der SCO Usbekistan hinzu. Die Mongolei, Indien, Pakistan und der Iran befinden sich im Beobachterstatus. Besonders Indien wird zu einer vollen Mitgliedschaft ermutigt. Neben der Verbesserung der politischen Stabilität in der Region, wozu auch ein Antiterrornetzwerk (\"Regional Antiterrorism Structure\", RATS) eingerichtet wurde, werden langfristig eine gemeinsame Außenpolitik und die Schaffung einer Freihandelszone angestrebt. Im Vorfeld der fünften ministeriellen Konferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Cancún (Mexiko) wurde am 20. August 2003 die G20 (zeitweise auch \"G21\", \"G22\" oder \"G20+\") als gemeinsame Plattform für Entwicklungs- und Schwellenländer und Gegengewicht zu den USA und der EU geschaffen. Neben Brasilien sind die Volksrepublik China und Indien darin die führenden Kräfte. Mitglieder sind auch Indonesien, Pakistan, die Philippinen und Thailand. Seit 2002 kooperien 30 asiatische Staaten aus allen Regionen im Asian Cooperation Dialogue. Jährliche Treffen vor allem der Außen-, Finanz- und Wirtschaftsminister sollen zu einer verstärkten Zusammenarbeit beitragen. Weitere wichtige asiatische Organisationen sind: die Organisation der Islamischen Konferenz, die Asiatische Entwicklungsbank (\"Asia Development Bank\", ADB) und die Asiatische Menschenrechtskommission.", "section_level": 1}], "src_summary": "Asien, Teil von Eurasien, ist mit rund 44,6 Millionen Quadratkilometern, etwa einem Drittel der gesamten Landmasse, der flächenmäßig größte Erdteil. Mit über vier Milliarden Menschen, mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung, ist dieser Erdteil auch der einwohnerstärkste. Es gibt 47 international anerkannte Staaten Asiens.", "tgt_summary": "亚细亚洲(;),简称亚洲,面积4457.9万平方公里,约占地球总面积的8.6%(总陆地面积的29.4%);亚洲人口约47亿人,是世界总人口约61%(2019年);是七大洲中面积最大,人口最多的一个洲。", "id": 340995} {"src_title": "Ergotismus", "tgt_title": "麦角中毒", "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Im Mittelalter trat Ergotismus als Folge des Verzehrs von Getreide und daraus hergestelltem Mehl auf, die mit Mutterkorn – einer länglichen, kornähnlichen Dauerform (Sklerotium) des Mutterkornpilzes \"Claviceps purpurea\" – verunreinigt waren. Da die Gefahr, die von Mutterkorn ausgeht, heute bekannt ist, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um einer Verunreinigung von Getreideprodukten entgegenzuwirken. Der Ergotismus entsteht in der heutigen Zeit daher meist durch die Einnahme von Medikamenten, die Mutterkornalkaloide und deren Derivate enthalten. Diese Medikamente finden noch in der Therapie der Migräne (z. B. Ergotamin), in der Geburtsmedizin (Methyl- und Ergometrin), zum Abstillen (Bromocriptin) und in der Behandlung der Parkinson-Krankheit (z. B. Bromocriptin, Pergolid, Cabergolin oder Dihydroergocryptin) Anwendung. Eine unkontrollierte Dosissteigerung kann dabei zu Ergotismus führen.", "section_level": 1}, {"title": "Symptomatik.", "content": "Durch eine Vergiftung mit Ergotamin kommt es zu einer massiven Verengung der Blutgefäße und in der Folge zu einer Durchblutungsstörung von Herzmuskel, Nieren und Gliedmaßen. Die Gliedmaßen sind kalt und blass, der Puls ist meist kaum nachweisbar. Zudem bestehen Hautkribbeln (Parästhesie), Empfindungsstörungen (Hypästhesie) und eventuell Lähmungserscheinungen (Parese). Eine häufige Folge ist das sekundäre (induzierte) Raynaud-Syndrom oder die Steigerung in Form eines schmerzhaften Absterbens von Fingern und Zehen (Gangrän und Nekrosen bei Ergotismus gangraenosus, dem „Mutterkornbrand“, benannt auch mit \"Ignis sacer\" („Heiliges Feuer“), \"Antoniusfeuer\", \"Sankt-Antonius-Rauch\" und ähnlichen Bezeichnungen). Zusätzlich bestehen in der Regel Allgemeinsymptome wie Erbrechen, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Kopfschmerzen, Ohrensausen und Durchfall. Akute Vergiftungen können durch Atem- oder Herzstillstand zum Tod führen, chronische Vergiftungen zum Verlust der mangelhaft durchbluteten Gliedmaßen, Sekundärinfektionen und zu einer darauf folgenden Sepsis.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Wichtigstes diagnostisches Kriterium ist das Erkennen der Ergotamineinnahme. Die Anamnese und dabei insbesondere die Medikamentenanamnese ist daher meistens entscheidend. Apparative Untersuchungen können bei Bedarf ergänzend hinzugezogen werden, beispielsweise die Doppler-Sonographie der Extremitätengefäße.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Auslösende Medikamente sind als Erstmaßnahme sofort abzusetzen. Ist dies allein nicht ausreichend, können die Blutgefäße durch die Gabe von Nitraten, Calciumantagonisten und/oder Prostaglandininfusionen weitgestellt werden (Vasodilatation).", "section_level": 1}, {"title": "Synonyme.", "content": "Der Ergotismus besitzt eine ganze Reihe zumeist regionaler Bezeichnungen, wie \"Antoniusfeuer\", \"Sankt-Antonius-Rache\", \"(St.-)Antonius-Plage\", \"Kriebelkrankheit.\", \"Magdalenenflechte\" (Spanien), \"Muttergottesbrand\" (Westfalen), \"Mutterkornbrand\", \"St. Antonius-Feuer\", \"St. Johannis-Fäule\" (Böhmen) oder \"St. Martialis-Feuer\". sowie \"Krampfsucht\", \"Kornstaupe\", \"ziehende Seuche\" und \"Ziehkrankheit\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste belegte, epidemieartige Fall von Ergotismus trat im Jahr 857 bei Xanten auf. 943 sollen europaweit – vorwiegend in Frankreich und Spanien – etwa 40.000 Menschen einer Mutterkornepidemie zum Opfer gefallen sein. Man bezeichnete die Erkrankung als \"Antoniusfeuer\" (benannt nach dem heiligen Antonius) oder auch \"ignis sacer\" „heiliges Feuer“, wobei unter diesen und ähnlichen Bezeichnungen auch andere, vor allem mit geschwürigem Gewebszerfall der Extremitäten verbundene Erkrankungen oder Symptome (Phlegmone, Erysipel, Herpes zoster) verstanden wurden. Vor allem der Antoniter-Orden hatte es sich zur Aufgabe gemacht, am Antoniusfeuer Erkrankte zu behandeln und zu pflegen. Die Antoniter unterhielten im 15. Jahrhundert in ganz Europa etwa 370 Spitäler, in denen rund 4000 Erkrankte versorgt wurden. Die Krankheit war derart gefürchtet, dass Prozessionen und Zeremonien zu ihrer Abwehr zelebriert wurden. Noch heute wird auf Sardinien alljährlich im Januar das „Focolare di Sant’ Antonio“ (Antoniusfeuer) zur Abwehr von Krankheiten und anderen Übeln gefeiert. Trotz des bereits in der Antike bekannten Zusammenhangs von mit Pilzen oder Fäulnis befallenem Getreide und epidemisch auftretenden Krankheiten sowie deutlicher Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von mutterkornhaltigem Mehl und dem Auftreten von Ergotismus im Mittelalter wurden erst nach neuerlichen Epidemien 1716–1717 in Dresden sowie in den Jahren 1770 und 1777 in ganz Europa gesetzgeberische Maßnahmen ergriffen. Nachdem um 1853 durch den Mykologen L. R. Tulasne der Entwicklungszyklus des Mutterkornpilzes \"Claviceps purpurea\" aufgeklärt und beschrieben worden war, extrahierte Charles Tanret 1875 aus Mutterkorn eine – allerdings ziemlich verunreinigte – Substanz, die er „Ergotinin“ nannte. Ebenso wie das „Ergotoxin“, das 1907 entdeckt wurde, ist es ein Gemisch verschiedener Ergotalkaloide. Erst Arthur Stoll isolierte 1918 mit Ergotamin das erste reine Mutterkornalkaloid. Im 19. Jahrhundert gehörten Mutterkorn-Massenvergiftungen größtenteils der Vergangenheit an und seitdem in Europa nur noch hinreichend gereinigtes Getreide verzehrt wird, stellt Mutterkorn dort im Allgemeinen keine Gefahr mehr für die Gesundheit der Menschen dar. Es gab aber vereinzelt auch noch im 20. Jahrhundert Fälle von Vergiftungen. In den Jahren 1926 und 1927 kam es in der Sowjetunion zu Massenvergiftungen; offiziell gab es über 11.000 Tote durch mutterkornhaltiges Brot. Der letzte – allerdings umstrittene – Vergiftungsvorfall, mit 200 Erkrankten und sieben Toten, soll 1951 in Pont-Saint-Esprit (Frankreich) aufgetreten sein. Da heute zunehmend ungemahlenes Getreide konsumiert wird, das direkt vom Landwirt kommt, kann es z. B. bei ungereinigtem Roggen aus Direktverkäufen zu Vergiftungen kommen. In Deutschland konnte 1985 eine Vergiftung auf mutterkornhaltiges Müsli zurückgeführt werden. Die Untersuchungsämter der Bundesländer stellten auch bei Stichproben von 2004 bis 2011 bisweilen gesundheitsschädliche Alkaloidgehalte in Getreideprodukten fest. Stand der Technik in Mühlen in den 2010er-Jahren zur Vermeidung von Vergiftungen ist, befallenes Getreide durch Farbsortierer auszuscheiden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ergotismus oder Mutterkornvergiftung (früher auch Antoniusfeuer und lateinisch Ignis sacer „heiliges Feuer“; von lateinisch \"sacer\": ‚heilig‘, auch ‚verflucht‘, ‚abscheulich‘) ist eine Mykotoxikose und bezeichnet die Symptomatik einer Vergiftung durch Mutterkornalkaloide wie zum Beispiel Ergotamin oder Ergometrin.", "tgt_summary": "麦角中毒(英语:Ergotism/英语:ergotoxicosis/英语:ergot poisoning)是长期麦角中毒的影响,在传统上,由于通过由感染黑麦和其它谷物的麦角菌真菌产生的生物碱的摄取,以及最近的许多基于麦角灵药物的作用。它也被称为圣安东尼之火(英语:Saint Anthony's Fire)。", "id": 1190327} {"src_title": "Andreas Vesalius", "tgt_title": "安德雷亚斯·维萨里", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vesalius stammte aus einer alten Weseler Familie (der Name Vesal erinnert noch daran), die jedoch früh auswanderte. Der Vater war habsburgischer Leibapotheker am Kaiserhof Karls V. in Flandern. Vesalius besuchte die Schule in Brüssel, studierte ab 1530 an der Universität Löwen alte Sprachen und Wissenschaften und erhielt dort seine humanistische Bildung. 1531 wechselte er zur Medizin. Vesalius ging 1533 nach Paris, um mit Miguel Serveto unter Jacques Dubois (Jacobus Sylvius) und Johann Winter von Andernach galenische Medizin und Anatomie zu studieren. Er war jedoch von Sylvius’ strikter Anlehnung an Galenos (Galen) und von der realitätsfernen Ausbildung an der Universität enttäuscht und verließ Paris 1536 wegen des Dritten Krieges Karls V. gegen Franz I. wieder. Vesalius kehrte nach Löwen zurück und beendete dort sein Studium. Weil er sich selbst Gewissheit über anatomische Einzelheiten verschaffen wollte, über die er an der Universität aus den Lehren von Galen gehört hatte, verschaffte er sich dort die Leiche eines Hingerichteten und präparierte das Skelett. Hierbei stellte er Abweichungen zu den Angaben von Galen fest. In Löwen konnte Vesalius dank guter Beziehungen zur Obrigkeit 1537 seine erste öffentliche Leichenöffnung (Sektion) durchführen. Anfang 1537 gab Vesalius als Kandidat der Medizin (ein dem Master vergleichbarer Abschluss) in Brüssel sein philosophisches Erstlingswerk heraus, die \"Paraphrasis ad nonum librum Rhazae\", eine Beschäftigung mit den Theorien und Methoden des persischen Arztes Rhazes (Abu Bakr Muhammad ibn Zakariya ar-Razi), der etwa von 860 bis 925 gelebt hatte. Danach ging er nach Oberitalien. Am 3. Dezember 1537 wurde er promoviert; tags darauf wurde er in Padua zum Professor der Chirurgie und Anatomie ernannt. So lehrte er die nächsten Jahre in Padua. Später ging er nach Venedig, wo er 1537 zu Besuch gewesen war und dort in hervorragender Weise Pleuritis-Kranke operiert hatte. In Anerkennung seiner hervorragenden Kenntnisse erhielt Vesalius vom venezianischen Senat einen fünfjährigen Zeitvertrag als Professor für Chirurgie, mit Lehrverpflichtung in Anatomie. Im großen venezianischen Stadtspital konnte er nicht nur „seine anatomischen und medizinischen Kenntnisse vertiefen, sondern auch im Hinblick auf seine musischen Neigungen wesentliche Anregungen von der Malschule des Tizian [...] empfangen.“ Während seines Aufenthaltes in Venedig lernte er den gleichfalls vom Niederrhein stammenden Maler und Holzschneider Jan Stephan van Calcar kennen, der großen Einfluss auf die künstlerische Gestaltung seiner wissenschaftlichen Werke hatte. Vesalius führte um 1542 eine Beatmung über ein in die Luftröhre eingebrachtes Röhrchen, einen Tubus, durch. Diese 1543 publizierte erste belegte endotracheale Intubation erfolgte nur im Tierversuch und fand keine weitere Beachtung. Sechs anatomische Flugblätter für Studenten, die \"Tabulae anatomicae sex\", gab Vesal 1538 in Venedig heraus. Zumindest hier gilt als gesichert, dass Jan Stephan van Calcar die dazugehörigen Skelettzeichnungen anfertigte. Einen Monat später gab Vesalius eine Neuausgabe der \"Institutiones anatomicae\" des Johann Winter ohne dessen Wissen heraus. Sie war als Kompendium für Studenten gedacht. Vesalius Aderlassbrief erschien 1539, drei weitere Traktate zu einer großen Galen-Ausgabe verfasste er 1541.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Sektionen.", "content": "In Bologna, der Scholarenuniversität, sezierte Vesalius 1540 öffentlich: Die erste Vorlesung fand in der Kirche San Salvador statt, die anatomische Demonstration in einem eigens dazu errichteten Anatomischen Theater unter dem sakralen Schutz der Kirche San Francesco. Auch ein deutscher Medizinstudent war eingeladen worden, der Sektion beizuwohnen. Der aus Liegnitz stammende Balthasar Heseler (1508/1509–1567) berichtete später, Vesalius habe die Sektion vor etwa 200 Zuschauern, darunter 150 Studenten, vorgenommen. Zunächst habe er sich von der alten Vorgehensweise, deren Vertreter Galen und Mondino er namentlich genannt habe, distanziert, und – statt sofort Brust, Bauch und Schädel zu eröffnen – mit der Myologie (Muskellehre) begonnen, die bis zu Leonardo da Vinci völlig vernachlässigt worden war, und alle Details der Myologie und Osteologie (Knochenlehre) dargelegt. Während der Demonstration Vesalius’ habe Jacobus Erigius, ein Mitglied der Medizinischen Fakultät Bolognas, ebenfalls eine Leiche seziert und sich wegen seines unsachgemäßen Vorgehens den Spott des Ersteren zugezogen.", "section_level": 1}, {"title": "De humani corporis fabrica libri septem.", "content": "In den Jahren 1538 bis 1542 bereitete Vesalius das große Werk (deutsch: \"Sieben Bücher über den Aufbau des menschlichen Körpers\") vor, das die neuzeitliche Anatomie begründete. Die Konsequenz, Konzentration und der manische Eifer, die \"Fabrica\" zu vollenden, ließen ihn bei seinen Mitmenschen schweigsam und melancholisch (\"taciturnus et melancholicus\") erscheinen. Während Vesal Professor und Prosektor war, sezierte er 1539 die Leichen aller in Padua Hingerichteten. 1540 folgten anatomische Demonstrationen in Bologna. Im Vorwort zur \"Fabrica\" übte er vehemente Kritik an Galen, der selbst nie ein Hehl daraus gemacht hatte, nur Tierkadaver seziert zu haben. Dieses sorgfältig typographisch ausgestattete Lehrbuch zeigt rund 200 zum Teil ganzseitige Illustrationen. Darin vertrat Vesal entgegen der allgemeinen Überzeugung die Ansicht, allein der menschliche Leib sei der zuverlässige Weg zur Erkenntnis des menschlichen Körperbaus. Darüber hinaus zeichnete er darin, sich dabei auf Plinius beziehend, eine Abstammungslinie vom Affen über die Pygmäen hin zum Menschen. \"De humani corporis fabrica libri septem\" (nebst deren Auszug für Chirurgen) erschien erstmals 1543 in Basel bei dem Verleger Johannes Oporinus. Vesalius hatte die Holzstöcke seiner Illustrationen, fertig geschnitten, zusammen mit den Probeabzügen nach Basel bringen lassen. Er selbst folgte 1543 nach und hielt in Basel im Mai ein anatomisches Kolloquium ab. Das hierbei von Vesalius präparierte sogenannte \"Vesalsche Skelett\" ist noch heute erhalten und das älteste Stück der anatomischen Sammlung in Basel. Es soll 1543 aus den sterblichen Überresten des Straftäters Jakob Karrer von Gebweiler präpariert worden sein. Mit seinem revolutionären Werk und der Lösung von den Lehren Galens war Vesal der Hauptbegründer der neuzeitlichen Anatomie. Vesal beschrieb erstmals die Bänder der Gelenke und den Zwischengelenkknorpel des Kiefergelenks und identifizierte als Erster die Pulpahöhle. Seine Schüler führten diese auf Erfahrung beruhende Anatomie weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Kaiserlicher Leibarzt.", "content": "1544 reiste Vesalius nach Pisa, nachdem er sich Karl V. als Leibarzt verpflichtet hatte, und hielt dort eine öffentliche Sektion ab. Auch ein Lehramt an der Universität Pisa wurde ihm angetragen, doch die Annahme des Rufs wurde ihm von Kaiser Karl V. verwehrt. Vesalius zog nach Brüssel und war weiter schriftstellerisch tätig. Er publizierte 1546 eine Abhandlung über die Chinawurzel und heiratete im selben Jahr. Als sich Kaiser Karl V. 1556 aus Spanien zurückzog, wollte er Vesalius, mit einer Leibrente versehen, dort zurücklassen. Ein Jahr zuvor, 1555, war die zweite Auflage der \"Fabrica\" erschienen, die in einer noch schöneren Typographie nach dem Entwurf des französischen Schriftsetzers Claude Garamond wieder zu einem Meisterwerk der europäischen Buchkunst geraten war (Bücher 1–5 kamen schon 1552 auf den Markt). Unzählige kleinere Veränderungen hatte Vesal in diese Ausgabe eingearbeitet. Sie enthielt auch Antworten auf Angriffe gegen ihn und zudem war sie durch eine freiere Haltung gegenüber Galen gekennzeichnet. Vesals wissenschaftliches Interesse erlosch nun zwar nicht, doch trat er in den Dienst Philipps II. von Spanien, dessen Hof 1559 nach Madrid verlegt wurde. Vesal war jetzt Arzt des niederländischen Hofstaates. Schließlich unternahm er 1564 eine Pilgerreise ins Heilige Land, von der er nicht mehr zurückkam: Während der Rückreise von Jerusalem erkrankte er und musste an Land gehen. In Zante starb er. Er soll von Pilgern bestattet worden sein. Legenden um diesen frühen Tod brachten Vesalius mit der Inquisition in Verbindung. Hubertus Languetus schrieb ein Jahr nach Bekanntwerden seines Todes an den Arzt Caspar Peucer, Vesalius habe aus Versehen einen Menschen bei lebendigem Leib seziert und sei zur Strafe verpflichtet worden, nach Jerusalem zu reisen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrung.", "content": "Die Pflanzengattung \"Vesalea\" aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) wurde 1844 nach ihm benannt. 1987 wurde der Asteroid (2642) Vésale nach ihm benannt. Gleiches gilt für den Mount Vesalius in der Antarktis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andreas Vesal oder lateinisch Andreas Vesalius (latinisiert aus flämisch \"Andries van Wezel\", eigentlich \"Andreas Witinck\" bzw. Andries Witting van Wesel; * 31. Dezember 1514 in Brüssel; † 15. Oktober 1564 auf Zakynthos/Griechenland) war ein belgischer bzw. flämischer Anatom und Chirurg der Renaissance. Er gilt als Begründer der neuzeitlichen Anatomie und des morphologischen Denkens in der Medizin. Er war Leibarzt Kaiser Karls V. und König Philipps II. von Spanien.", "tgt_summary": "安德雷亚斯·维萨里 (,;1514年-12月31日-1564年-10月15日)是一名文艺复兴时期的解剖学家、医生,他编写的《人体的构造》()是人体解剖学的权威著作之一。维萨里被认为是近代人体解剖学的创始人。", "id": 2585506} {"src_title": "Adam und Eva", "tgt_title": "亞當與夏娃", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das Wort „Adam“ (), das in der Schöpfungserzählung als Eigenname gebraucht wird, bedeutet „Mensch“ (im Gegensatz zu anderen Lebewesen, insbesondere den Tieren). Auf das ähnlich klingende Wort \"Adamah\" ( „Erde, Erdboden“) wird durch den Schöpfungsakt Bezug genommen. Der Name „Eva“ (, oder ; ) wird mit dem Verb (leben, am Leben bleiben) in Verbindung gebracht und bedeutet daher „die Belebte“. Dieser Name wird im Alten Testament nur an zwei Stellen genannt, nämlich in und 4,1. Zuvor wird sie stets als „Frau“ Adams bezeichnet. Die hebräischen Worte für Frau ( ) und Mann ( ) sind einander sehr ähnlich, obwohl sie nicht miteinander verwandt sind. Es handelt sich um ein Wortspiel: So, wie der Mensch (\"ādām\") aus der Erde (\"ădāmāh\") hervorgeht, so geht die Frau (\"iššāh\") aus dem Mann (\"īš\") hervor. In der Septuaginta wird der Name Adam als Eigenname αδαμ \"adam\" wiedergegeben, während der Name Eva mit Ζωἠ \"Zoë\" „Leben“ übersetzt wird. Im Neuen Testament, wo Eva nur an zwei Stellen erwähnt wird ( und ), wird der Name Eva dagegen griechisch Εὕα \"Heúa\" umschrieben. In der Biblia Vulgata des Mittelalters lautet ihr Name schließlich \"Hava\", \"Heva\" oder dann \"Eva\".", "section_level": 1}, {"title": "Textliche Überlieferungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Biblischer Schöpfungsbericht.", "content": "Im ersten biblischen Schöpfungsbericht () steht: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn, und er schuf sie als Mann und Weib.“ Adam und Eva leben zunächst im Garten Eden. Dort wird Eva von der Schlange überredet, trotz Gottes Verbot vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen. Diese Schlange wird in der christlichen Tradition oft auf den Teufel bezogen; diese Gleichsetzung findet sich schon im Neuen Testament in. Da sich Adam und Eva nach dem Genuss der Früchte mit Feigenblättern bekleiden, könnte mit der verbotenen Frucht eine Feige gemeint sein, die in der biblischen Systematik der Früchte die 4. Frucht ist (vergleiche ) und auf die Zahl Vier verweist, die symbolisch für die materielle Welt steht. Das gängige Bild vom Apfel als verbotener Paradiesfrucht beruht nicht auf einem Übersetzungsfehler der lateinischen Bibel, der Vulgata, sondern darauf, dass in der lateinischen Sprache das Wort \"malus\" „Apfelbaum“ bedeuten kann, aber auch „schlimm, böse“, ebenso wie \"malum\" „Apfel“ bedeuten kann oder „das Übel, das Schlechte, das Böse“. Daraus ergab sich ein naheliegendes Wortspiel, zumal die Vulgata den „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ aus dem hebräischen Urtext übersetzte mit \"lignum scientiae boni et mali.\" Die im Essen der verbotenen Frucht zum Ausdruck kommende Abkehr von Gottes Geboten gilt sowohl in der jüdischen als auch in der christlichen Religion als Ungehorsam gegenüber Gott, wie auch die Rebellion des Teufels gegen diesen. Hier als Übertrag vom Teufel auf den Menschen, welcher den Menschen in seiner seelischen und körperlichen Beschaffenheit veränderte. Das Christentum spricht vom Sündenfall. Als Folge der Rebellion beschreibt die Bibel, dass Adam und Eva ihre Nacktheit erkennen, woraufhin sie sich Kleidung aus Feigenblättern anfertigen. Vor Gott versuchen sie sich zu verstecken. Zum ersten Mal ist etwas im Paradies vorhanden, was vorher nicht bekannt war: die Verletzung des Schamgefühls. Gott stellt sie zur Rede, woraufhin Adam die Schuld Eva zuschreibt und Eva der Schlange. Beide werden aus dem Garten Eden vertrieben. Eva muss fortan Kinder unter Schmerzen gebären, Adam wird der harte und mühselige Ackerbau auferlegt. Die klassischen Worte aus : „Denn Staub bist du und zum Staub zurück kehrst du“ weisen zunächst auf den Ritus der Erdbestattung hin und bringen zudem nach christlicher Interpretation zum Ausdruck, dass nun der Tod in die Welt getreten ist. Zwischen Eva, der Schlange und ihren jeweiligen Nachkommen wird Feindschaft herrschen. In der biblischen Erzählung zeugt Adam nach der Vertreibung aus dem Paradies mit Eva Kain, Abel und Set. Das biblische Buch Genesis 5,4 erwähnt außerdem nicht namentlich genannte Töchter und weitere Söhne, die Adam nach der Geburt Sets zeugte. Adams gesamtes Lebensalter wird mit 930 Jahren angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Berichte.", "content": "Die niederländischen Wissenschaftler Marjo C.A. Korpel und Johannes de Moor von der Protestantisch-Theologischen Universität in Amsterdam publizierten 2014 die Ergebnisse ihrer Untersuchung von Tontafeln aus Ugarit aus dem 13. Jahrhundert v. Chr., die eine frühe Version des Mythos von Adam und Eva enthalten. Rund 800 Jahre älter als die Fassung im 1. Buch Mose, erzählt dieser in ugaritischer Sprache in Keilschrift verfasste Text von einem Kampf zwischen dem Schöpfergott El, dem höchsten der Götter, und einem Widersacher namens Horon, der El stürzen möchte: Die Götter leben in einem paradiesischen Garten, in dem auch der Unsterblichkeit verleihende Baum des Lebens wächst. Horon wird von dort verbannt, woraufhin er die Gestalt einer großen Schlange annimmt, den Baum des Lebens vergiftet und in einen Baum des Todes verwandelt, der alles Leben auf der Erde bedroht. Die Götter wählen einen aus ihrer Mitte aus, um den Abtrünnigen zu bekämpfen. Doch der Auserwählte, Adam, scheitert, als Horon in Form der Schlange ihn beißt und ihn so seiner Unsterblichkeit beraubt. Den verbliebenen Göttern gelingt es, Horon zu zwingen, den vergifteten Baum zu entwurzeln. So bleibt die Unsterblichkeit zwar verloren, aber das Leben kann weitergehen. Die Sonnengöttin erschafft als Partnerin für den nun sterblichen Adam eine „gute Frau“. Sie und Adam erlangen, indem sie Nachkommen zeugen, eine neue Form der Unsterblichkeit. Vorstellungen zu einem Stammelternpaar gibt es auch in anderen Schöpfungsberichten. So findet sich in der germanischen Mythologie die Geschichte von Ask und Embla.", "section_level": 2}, {"title": "Deutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jüdische Deutungen.", "content": "Aus dem Vers : „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ wird nach rabbinischer Deutung die Verpflichtung des Menschen zur Eheschließung abgeleitet. In der Sicht des hellenistisch-jüdischen Philosophen Philon von Alexandria hat die Rebellion die folgende Bedeutung: Es existieren zwei Schöpfungen, die des himmlischen und die des irdischen, aus Staub geschaffenen und der Vergänglichkeit unterworfenen Menschen. Adam steht für die Vernunft, Eva für die Sinnlichkeit, die Schlange für die Lust. Der Aufstand gegen Gott entsteht durch eine Störung der betrachtenden Vernunft, wobei die Schlange als Vehikel der Versuchung dient.", "section_level": 2}, {"title": "Christliche Sichtweisen.", "content": "Die lateinische Kirche entwickelt aus der biblischen Erzählung den Begriff der Erbsünde, sie begreift Adam als Typ und Haupt-Figur der Menschheit. Als solcher kann er, wie der Apostel Paulus im Römerbrief schreibt, ursächlich für den Tod aller Menschen sein. Diesem „alten (Menschentypus) Adam“ wird Jesus Christus als der eine „neue Adam“ gegenübergestellt, dessen Kreuzestod im Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters () und dessen Auferstehung ein Leben im Sieg über die Mächte des Todes hinaus ermöglichen (vgl., siehe auch Sündenfall). Diese Interpretation wird aber nicht von der Ostkirche akzeptiert, wo die Erbsünde unbekannt ist; es heißt nur, dass der Tod durch Adam und Eva in die Welt gebracht wurde und in der Auferstehung Jesu das Paradies wieder erschlossen ist (vgl. die Anastasis-Ikonen, wo Adam und Eva an der Hand des Auferstandenen aus dem Todesgrab herausgeführt werden, siehe unten). Der Gegensatz von „Geist“ und „Fleisch“, der für Paulus grundlegend ist und der bei ihm auch hinter dem Gegensatz zwischen dem „neuen Adam“ Jesus und dem „alten Adam“ steht (vgl.,, ), ist schon in den ersten Kapiteln der Genesis zu finden. „Alle, die zu Jesus Christus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen“ (). Das „Kreuzigen“ bedeutet nicht töten, sondern der Bestimmung durch den Geist unterwerfen im Sinn der inneren Beschneidung des Herzens durch den Geist (vgl. ; ; vgl. ). Das so beschnittene Herz hat wieder Zugang zur Gnade und zur Sehkraft der „Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes“ () und die Unsterblichkeit (), die den \"Adam paradisus\" im Gnadenstand des Paradieses auszeichnet (vgl.,, ). Auch die beiden Bäume in der einen Mitte des Paradieses lassen sich auf diesen Gegensatz von Geist (Lebensbaum) und Fleisch (Erkenntnisbaum) zurückführen. In der Theologie des Mormonentums ist Adam die Verkörperung des Erzengels Michael.", "section_level": 2}, {"title": "Esoterische Analogien.", "content": "Die Sicht Philos von Alexandrien wurde auch von Paulus und den Kirchenvätern aufgegriffen und weiterentwickelt. Danach verkörpern Adam und Eva oder das Männliche und Weibliche die zwei Seiten der menschlichen Wirklichkeit: das Innere und Erinnernde des Geistes (hebr. \"sachar\" bedeutet „männlich“ und „erinnern“) sowie das Äußere, Erscheinende oder Umhüllende des Fleisches, welches dann im Bund der Beschneidung zurückgedrängt wird. Die geöffnete „Seite“ Adams, aus der heraus Gott die Frau bildet, wird mit „Fleisch“ geschlossen (). Die „Rippe“ symbolisiert hier die Mondsichel. Hebr. \"zela\" übersetzt Othmar Schilling mit „das Gekrümmte“; zu verweisen ist auch auf \"zelem\" („Bild“) und \"zel\" („Schatten“). Luna galt in den alten Kulturen als „Urgrund aller Geburt“ (Johannes Lydos) oder „Mutter des irdischen Lebens“ (vgl. ), deren monatlicher Zyklus die Menstruation der Frau bestimmt. Auf den Mond verweist auch der Zahlenwert 19 von Eva, hebr. \"Chewa(h)\" (wie \"Chaja\" für „Tier“), in Zahlen 8-6-5, in der Summe 19. Das Mondjahr kann wegen der Differenz zum Sonnenjahr von knapp elf Tagen nicht einfach in zwölf gleich große Teile eingeteilt werden, sondern muss durch das Einschalten eines 13. Monats immer wieder an das Sonnenjahr angepasst werden. Dabei beträgt die Differenz in 19 Jahren genau sieben Mond-Monate. Diese 19 Jahre nennt man „ein ‚mechasor‘, eine Wiederholung, eine Zurückkehr, und somit auch Kreis oder Zyklus.“ Im Bildtypus der Maria Immaculata erscheint die Mutter Jesu als ‚neue Eva‘ auf der Mondsichel stehend und der Schlange (des nur zeitlich-irdischen Werdens und Vergehens) den Kopf zertretend (nach ; ). Der frühchristliche Bischof Theophilus von Antiochia sagt in seiner Auslegung der Erschaffung von Sonne und Mond am 4. Schöpfungstag: „Die Sonne ist das Bild Gottes, der Mond das des Menschen“; im monatlich ‚sterbenden‘ und dann wieder erscheinenden Mond sieht er also „ein Sinnbild des Menschen“ und zugleich „ein Vorbild unserer künftigen Auferstehung“ (An Autolykus II, 15). Auch deshalb wird Ostern am ersten Sonntag nach dem Frühlings-Vollmond gefeiert. Im gleichen Sinn deutet dann Bonaventura (13. Jh.) Sonne und Mond als Sinnbild für das In-eins-Sein von Gottheit und Menschheit in Jesus Christus: „Das Licht des Lammes gibt ihm [Jerusalem] Schönheit und Glanz, seine Gottheit leuchtet an Stelle der Sonne, seine Menschheit an Stelle des Mondes [...]“ Auf Darstellungen von der Erschaffung der Frau aus dem Mann werden beide häufig von Sonne und Mond flankiert (vgl. zum Beispiel den Schalldeckel der Kanzel der Klosterkirche der ehemaligen Zisterzienserabtei Bebenhausen bei Tübingen).", "section_level": 2}, {"title": "Darstellung im Koran.", "content": "Auch der Koran kennt die Geschichte von Adam und Eva. Dabei spielt Iblis eine wichtige Rolle. Aus Überheblichkeit widersetzt er sich als einziger dem Befehl Gottes, sich vor Adam niederzuwerfen. Daraufhin wird er von Gott aus dem Paradies verwiesen, erbittet sich aber Aufschub bis zum Tag des jüngsten Gerichts, um nun zu versuchen, die Menschen ebenfalls abbitten zu lassen – was ihm auch gelingen soll. Dies gilt im Islam als irdische Prüfung (Koran: Sure 15 \"Al-Hidschr\", Vers 34–40). Gott warnt die Menschen vor diesem Versucher, sie lassen sich aber betören und verführen (Sure 7 \"al-A'raf\", Vers 22). Im Gegensatz zur christlichen Überlieferung teilen sich laut islamischer Lehre Adam und Eva die Schuld am Verzehr der verbotenen Frucht. (Sure 7, Vers 22) Nach dem Koran ist Adams Sünde ein Fehltritt (Sure 2 \"al-Baqara\", Vers 36), nicht aber Abfall von Gott und Zerstörung der Beziehung zu ihm. Deshalb ist die Folge auch nicht so schwerwiegend wie im biblischen Bericht: Statt der Ankündigung: „... sonst werdet ihr sterben“ warnt Gott den Menschen vor Satan: „Dass er euch nur nicht aus dem Paradies vertreibt und dich unglücklich macht!“ (Sure 20 \"Tā-Hā\", Vers 117). Durch die Sünde schadet der Mensch nur sich selber: „Unser Herr, wir haben uns selbst Unrecht getan.“ (Sure 7, Vers 23) „Hierauf erwählte ihn sein Herr und er wandte sich ihm wieder zu und leitete ihn recht.“ (Sure 20, Vers 122) Adam und Eva werden zwar aus dem Paradies vertrieben, aber ihnen wird gesagt: „Wenn dann von mir eine Rechtleitung zu euch kommt, dann haben diejenigen, die meiner Rechtleitung folgen, nichts zu befürchten und sie werden nicht traurig sein.“ (Sure 2, Vers 38f) Adam und Eva wird von Gott explizit im Koran verziehen (Sure 2, Vers 37, am Ende der Erzählung der Adamgeschichte): „Da empfing Adam von seinem Herren Worte (Bittgebete). Und er wandte sich zu ihm zu. Er ist ja der Vergebende, sich wieder Zuwendende und der Barmherzige“. Diese Stelle steht im Gegensatz zu einem Glauben an eine „Erbsünde“. Jeder Mensch wird mit einem „weißen Blatt“ geboren, heißt es in Sprüchen des Propheten Mohammed als Bestätigung. Somit wird nach islamischer Lehre jeder Mensch sündenfrei geboren.", "section_level": 2}, {"title": "Adam und Eva in der Kunst.", "content": "Die künstlerischen Darstellungen des Mythos von Adam und Eva sind außerordentlich zahlreich und über Jahrhunderte immer wieder neu variiert und verändert worden. Dabei bewegen sich die Darstellungen zwischen verschiedenen Polen der theologischen Deutung des Geschehens: In einigen Werken erscheinen Adam und Eva in ihrer paradiesischen Gottesnähe. Der deutsche Philosophiehistoriker Kurt Flasch verweist etwa auf ein Deckengemälde aus der Zeit um 1200 in der Klosterkirche St. Michael in Hildesheim, das zeige, Eva erscheint vielen Künstlern als mächtige Urmutter der Menschheit, als Geschenk Gottes an Adam, erst aus ihrer Tat erwachsen Zeit und die menschliche Geschichte. In entsprechenden Darstellungen der Schöpfungsszene, in der Gott Eva aus der Seite Adams erstehen lässt, erscheint die starke Eva als Bindeglied zwischen Adam und Gott, so im abgebildeten Relief des Doms zu Orvieto oder einem dem frühen, Donatello zugeschriebenen Terracottarelief im Dommuseum in Florenz. Auf der anderen Seite ist die Zuweisung der Hauptschuld am Sündenfall an Eva ein Thema der Kunst. Der Sündenfall wird zum Ausgangspunkt der Herrschaft des Mannes über die Frau, Eva zur Gegenfigur der jungfräulichen Maria und zum Ursprung allen Elends der Menschheitsgeschichte. Ebenfalls um 1200 gestaltet ein unbekannter Künstler die Vertreibung aus dem Paradies an einem Kapitell der Kathedrale von Clermont-Ferrand. „Der Cherubim verschließt das Paradiestor; er zerrt Adam an den Haaren heraus. Eva und Adam sind beide Bestrafte, Verjagte, Hinausgeworfene, aber wie verschieden ist ihre Lage: Adam steht, Eva kniet oder liegt am Boden; sie ist gestürzt; ihre Position ist jetzt unter ihm, und er demonstriert dies: Er zieht sie am Haarschopf, wie der Engel ihn gepackt hat. Er setzt die Strafe fort; er gibt seiner Frau einen Fußtritt.“ Aber trotz der theologischen Legitimation dieser Negativsicht Evas über Jahrhunderte eröffnet sich in der Kunst eine Vielfalt der Akzentuierungen und Motiven zwischen den Polen Sünde/Strafe und der positiven Sicht der ersten Menschen. Eine „positive Vollendung“ der Geschichte von Adam und Eva kennt die Ikonentradition. Die Auferstehungsikone (Anastasis), ein häufiges Motiv, zeigt nicht (wie die westliche Kunst) die Abbildung der Auferstehung Jesu selbst oder des leeren Grabes, sondern die Illustration eines Satzes aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis: \"... hinabgestiegen in das Reich des Todes.\" Der auferstandene Christus tritt die Türen des (oft personifizierten) Hades ein und zieht Adam und Eva als erste der Menschen aus dem Reich des Todes. Ein ganz anderer Motivbereich der künstlerischen Gestaltung von Adam und Eva ist die Darstellung der Arbeit. Mit der Vertreibung aus dem Paradies beginnt der Zwang zur Arbeit, der Künstlern Darstellungsmöglichkeiten alltäglicher menschlicher Aktivitäten bietet. Dabei werden sowohl traditionelle weibliche und männliche Tätigkeitsfelder zum Gegenstand, als auch neue Arbeitsgebiete der jeweiligen Zeit. In der Frührenaissance bot die Darstellung von Adam und Eva zudem den Künstlern eine erste Möglichkeit, Aktmalerei in einer Zeit zu betreiben, in der die Darstellung menschlicher Nacktheit noch weitgehend verpönt war. Heraldisch sind beide nebst Schlange und Baum im Wappen von Baja (deutsch \"Frankenstadt\") abgebildet. \"Siehe auch:\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Adam und Eva waren nach der biblischen Erzählung im 1. Buch Mose das erste Menschenpaar und die \"Stammeltern\" aller Menschen (Buch Genesis, Kapitel 2 bis 5). Auch der Koran erwähnt Adam und Eva. Adam wurde demnach von Gott aus Erde geformt, danach wurde ihm der Lebensatem eingehaucht. Adam gab den Tieren Namen, fand aber kein partnerschaftliches Gegenüber. Darauf ließ Gott Adam in einen tiefen Schlaf fallen, entnahm ihm eine Rippe oder „Seite“ und schuf aus dieser sein Gegenüber \"Eva\". Während in der Erzählung bis zu diesem Punkt immer von „dem Menschen“ (Adam) gesprochen wird, erkennt Adam nun in der Begegnung mit dem neuen Wesen sich als Mann und ihm gegenüber Eva als Frau.", "tgt_summary": "根据亚伯拉罕宗教的创世神话,亚当和夏娃是地球上第一个男人和女人,有时候又称为人类的原祖父母。在伊斯兰教及基督教中,神创造了亚当和夏娃,将他们放在伊甸园中,就像在世上的天堂一様,但他们犯罪(偷食禁果),因此使得后来的世界充满着苦难及不公正。此故事也提供一个信念:人类是从一个单一的家庭开始,所有的人类都是这一个家庭的后裔,根据后来描绘的形象可知,他们是属于高加索人种。此故事也提供了原罪——基督教(尤其是西方基督教)重要神学概念的圣经基础,但同为亚伯拉罕宗教的犹太教及伊斯兰教不接受原罪的概念。", "id": 1295272} {"src_title": "Axiomensystem", "tgt_title": "公理系统", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Ein Axiomensystem als Produkt der Axiomatisierung eines Wissensgebietes dient der präzisen, ökonomischen und übersichtlichen \"Darstellung der in ihm geltenden Sätze und der zwischen ihnen bestehenden Folgerungszusammenhänge.\" Die Axiomatisierung zwingt zugleich zu einer eindeutigen Begrifflichkeit. Elemente eines axiomatischen Systems sind:", "section_level": 1}, {"title": "Ein Beispiel: Die Gruppentheorie.", "content": "Die Gruppentheorie formuliert man als elementare Sprache im Rahmen der Prädikatenlogik 1. Stufe. Auf dieses Axiomensystem lässt sich die gesamte Gruppentheorie aufbauen; d. h., alle Theoreme der Gruppentheorie lassen sich hiermit ableiten.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften von Axiomensystemen.", "content": "Wir bezeichnen im Folgenden wie üblich die Ableitbarkeitsrelation des zugrundegelegten logischen Kalküls (Sequenzenkalkül, Kalkül des natürlichen Schließens) mit formula_9; sei formula_10 die zugehörige Inferenzoperation, die also jeder Menge M von Axiomen die zugehörige \"Theorie\" formula_11 zuordnet. Die Inferenzoperation ist ein Hüllenoperator, d. h., es gilt insbesondere formula_12 (Idempotenz des Hüllenoperators). Deshalb sind Theorien deduktiv abgeschlossen, man kann also nichts Weiteres aus T herleiten, was nicht schon aus M beweisbar wäre. M nennt man auch eine Axiomatisierung von T.", "section_level": 1}, {"title": "Konsistenz.", "content": "Eine Menge M von Axiomen (und auch die dazugehörende Theorie T) wird \"konsistent\" (oder \"widerspruchsfrei\") genannt, falls man aus diesen Axiomen keine Widersprüche ableiten kann. Das bedeutet: Es ist nicht möglich, sowohl einen Satz A als auch seine Negation ¬ A mit den Regeln des Axiomensystems aus M (bzw. T) herzuleiten. In Worten von Tarski:", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeit.", "content": "Ein Ausdruck A wird unabhängig von einer Menge M von Axiomen genannt, wenn A nicht aus den Axiomen in M hergeleitet werden kann. Entsprechend ist eine Menge M von Axiomen unabhängig, wenn jedes einzelne der Axiome in M von den restlichen Axiomen unabhängig ist: formula_13 für alle formula_14. Prägnant zusammengefasst: „Unabhängig sind die Axiome, wenn keines von ihnen aus den anderen ableitbar ist“.", "section_level": 2}, {"title": "Vollständigkeit.", "content": "Eine Menge M von Axiomen wird vollständig (auch negationstreu) genannt, wenn für jeden Satz A der Sprache gilt, dass der Satz A selbst oder seine Negation ¬ A aus den Axiomen in M hergeleitet werden kann. Dazu gleichbedeutend ist, dass jede Erweiterung von M durch einen bisher nicht beweisbaren Satz widersprüchlich wird. Analoges gilt für eine Theorie. Vollständige Theorien zeichnen sich also dadurch aus, dass sie keine widerspruchsfreien Erweiterungen haben. Vorsicht: die Vollständigkeit einer Theorie oder einer Axiomenmenge ist eine rein syntaktische Eigenschaft und darf nicht mit der semantischen Vollständigkeit verwechselt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Modelle und Beweise von Widerspruchsfreiheit, Unabhängigkeit und Vollständigkeit.", "content": "Für das Folgende nehmen wir an, dass der zugrundeliegende Kalkül \"korrekt\" ist; d. h., dass jede syntaktischen Ableitung auch die semantische Folgerung impliziert (dies ist eine Minimalforderung an ein axiomatisches System, die z. B. für den Sequenzenkalkül der Prädikatenlogik 1. Stufe gilt). Wenn es zu einem Axiomensystem ein Modell besitzt, dann ist M widerspruchsfrei. Denn angenommen, es gäbe einen Ausdruck A mit formula_15 und formula_16. Jedes Modell von M wäre dann sowohl Modell von formula_17 als auch von formula_18 – was nicht sein kann. Die \"Widerspruchsfreiheit\" eines Axiomensystems lässt sich also durch Angabe eines einzigen Modells zeigen. So folgt z. B. die Widerspruchsfreiheit der obigen Axiome der Gruppentheorie durch die Angabe der konkreten Menge formula_19 mit formula_20 und der Definition von formula_4 durch die Addition modulo 2 (formula_22). Modelle kann man auch verwenden, um die \"Unabhängigkeit\" der Axiome eines Systems zu zeigen: Man konstruiert zwei Modelle für das Teilsystem, aus dem ein spezielles Axiom A entfernt wurde – ein Modell, in dem A gilt und ein anderes, in dem A nicht gilt. Zwei Modelle heißen isomorph, wenn es eine eineindeutige Korrespondenz zwischen ihren Elementen gibt, die sowohl Relationen als auch Funktionen erhält. Ein Axiomensystem, für das alle Modelle zueinander isomorph sind, heißt \"kategorisch\". Ein kategorisches Axiomensystem ist \"vollständig\". Denn sei das Axiomensystem nicht vollständig; d. h., es gebe einen Ausdruck A, für den weder A noch formula_18 aus dem System herleitbar ist. Dann gibt es sowohl ein Modell für formula_24 als auch eines für formula_25. Diese beiden Modelle, die natürlich auch Modelle für formula_26 sind, sind aber nicht isomorph.", "section_level": 1}, {"title": "Axiomensysteme in einzelnen Bereichen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Logik.", "content": "Für die elementare Aussagenlogik, die Prädikatenlogik erster Stufe und verschiedene Modallogiken gibt es axiomatische Systeme, die die genannten Anforderungen erfüllen. Für die Prädikatenlogiken höherer Stufen lassen sich nur widerspruchsfreie, aber nicht vollständige axiomatische Systeme entwickeln. Das Entscheidungsproblem ist in ihnen nicht lösbar.", "section_level": 2}, {"title": "Arithmetik.", "content": "Für die Arithmetik gilt der Gödelsche Unvollständigkeitssatz. Dies wird weiter unten diskutiert.", "section_level": 2}, {"title": "Geometrie.", "content": "David Hilbert gelang es 1899, die euklidische Geometrie zu axiomatisieren.", "section_level": 2}, {"title": "Physik.", "content": "Günther Ludwig legte in den 1980er Jahren eine Axiomatisierung der Quantenmechanik vor", "section_level": 2}, {"title": "Sprachwissenschaft.", "content": "Karl Bühler versuchte 1933, eine Axiomatik der Sprachwissenschaft zu entwickeln.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftstheorie.", "content": "Arnis Vilks schlug 1991 ein Axiomensystem für die neoklassische Wirtschaftstheorie vor.", "section_level": 2}, {"title": "Axiomatisches System und Gödelscher Unvollständigkeitssatz.", "content": "Die Gödelschen Unvollständigkeitssätze von 1931 sprechen über höchstens rekursiv aufzählbar axiomatisierte Theorien, die in der Logik erster Stufe formuliert sind. Es wird ein vollständiger und korrekter Beweiskalkül vorausgesetzt. Der erste Satz sagt aus: Falls die Axiome der Arithmetik widerspruchsfrei sind, dann ist die Arithmetik unvollständig. Es gibt also mindestens einen Satz formula_27, so dass weder formula_27 noch seine Negation ¬formula_27 in der Arithmetik beweis­bar sind. Des Weiteren lässt sich zeigen, dass jede Erweiterung der Axiome, die rekursiv aufzählbar bleibt, ebenfalls unvollständig ist. Damit ist die Unvollständigkeit der Arithmetik ein systematisches Phänomen und lässt sich nicht durch eine einfache Erweiterung der Axiome beheben. Der zweite Unvollständigkeitssatz sagt aus, dass sich insbesondere die Widerspruchsfreiheit der Arithmetik nicht im axiomatischen System der Arithmetik beweisen lässt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Axiomensystem (auch: Axiomatisches System) ist ein System von \"grundlegenden Aussagen\", Axiomen, die ohne Beweis angenommen und aus denen alle Sätze (Theoreme) des Systems logisch abgeleitet werden. Die Ableitung erfolgt dabei durch die Regeln eines formalen logischen Kalküls. Eine Theorie besteht aus einem Axiomensystem und all seinen daraus abgeleiteten Theoremen. Mathematische Theorien werden in der Regel als Elementare Sprache (auch: Sprache erster Stufe mit Symbolmenge) im Rahmen der Prädikatenlogik erster Stufe axiomatisiert.", "tgt_summary": "数学上,一个公理系统(英语:Axiomatic system,或称公理化系统,公理体系,公理化体系)是一个公理的集合,从中一些或全部公理可以一并用来逻辑地导出定理。一个数学理论由一个公理系统和所有它导出的定理组成。一个完整描述出来的公理系统是形式系统的一个特例;但是通常完全角式化的努力仅带来在确定性上递减的收益,并让人更加难以阅读。所以,公理系统的讨论通常只是半角式化的。一个形式化理论通常表示一个公理系统,例如在模型论中表述的那样。一个形式化证明是一个证明在形式化系统中的表述。", "id": 934692} {"src_title": "Billy Bob Thornton", "tgt_title": "比利·鮑伯·松頓", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Thornton hatte seine erste Fernsehrolle in der NBC-Sitcom \"Küß’ mich, John\" an der Seite von John Ritter und Markie Post. Kritiker wurden zum ersten Mal auf ihn aufmerksam, als er in \"One False Move\" in die Rolle eines Bösewichts schlüpfte. Kleinere Rollen hatte er in den Filmen \"Indecent Proposal\", \"On Deadly Ground\" und \"Tombstone\". 1996 schrieb er den Film \"Sling Blade – Auf Messers Schneide\", bei dem er Regie führte und auch mitspielte. Dieser ist eine Erweiterung des Kurzfilms \"Some Folks Call It a Sling Blade\". Es geht dabei um einen geistig Behinderten namens Karl Childers. Dieser Film machte ihn zum Star: Für das Drehbuch gewann Thornton einen Oscar, außerdem wurde er in der Kategorie Bester Schauspieler nominiert. 1997 und 2002 gewann er je einen Chlotrudis Award als \"Bester Schauspieler\". Thornton begann nebenbei eine Karriere als Sänger in dem Rock-’n’-Roll-Stil \"Americana\". Er veröffentlichte bereits vier CDs: \"Private Radio\" (2001), \"The Edge of the World\" (2003), \"Hobo\" (2005) und \"Beautiful Door\" (2007). 2008 gründete er mit zwei Freunden die Band \"The Boxmasters\", die inzwischen drei CDs veröffentlicht hat. Seine deutschen Synchronstimmen sind meistens Joachim Tennstedt oder Gudo Hoegel, in der Serie \"Fargo\" wird er von Stephan Benson gesprochen. Billy Bob Thornton ist zum sechsten Mal verheiratet. Von 1978 bis 1980 war er mit Melissa Lee Gatlin verheiratet. Mit ihr hat er eine Tochter. 1986 ehelichte er die Schauspielerin Toni Lawrence. Das Paar trennte sich 1988. Von 1990 bis 1992 war Thornton mit der Schauspielerin Cynda Williams verheiratet. 1993 trat er mit dem Playboy-Model Pietra Dawn Cherniak vor den Traualtar. Das Paar trennte sich 1997. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor. Von 2000 bis 2003 war Thornton mit der Schauspielerin Angelina Jolie verheiratet, der er den Song \"Angelina\" widmete. Am 22. Oktober 2014 heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin Connie Angland. Das Paar hat eine 2004 geborene Tochter.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Robert „Billy Bob“ Thornton (* 4. August 1955 in Hot Springs, Arkansas) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Theater- und Drehbuchautor, Regisseur und Sänger.", "tgt_summary": "比利·鲍伯·松顿(英语:Billy Bob Thornton,1955年-8月4日)是一位美国男演员、监制、导演、创作歌手和鼓手。松顿起初于1992年电影《小镇风暴》中担任共同编剧,因而获得关注后他主演、执导和编剧了独立电影《弹簧刀 (电影)》(1996年),为此使他赢得了奥斯卡最佳改编剧本奖和提名奥斯卡最佳男主角奖。1990年代,松顿除了《弹簧刀》外,还出演了奥利佛·史东的新黑色电影《上错惊魂路》(1997年)、政治电影《风起云涌》(1998年)、科幻片《世界末日》(1998年),而1998年电影《绝地计划》则使他赢得第三次奥斯卡金像奖提名。", "id": 521948} {"src_title": "Brom", "tgt_title": "溴", "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "Brom wurde 1826 durch den französischen Chemiker Antoine-Jérôme Balard aus Meeresalgen der Salzwiesen bei Montpellier gewonnen und von diesem als bisher unbekannter Stoff erkannt. Bereits zwei Jahre vor Balard stellte der deutsche Chemiker Justus von Liebig 1824 unwissentlich elementares Brom her. Er hatte den Auftrag, die Salzsolen von Salzhausen zu analysieren, da die Stadt ein Kurbad plante. Bei der Untersuchung dieser Sole fand Liebig eine neue Substanz, die er als Iodchlorid deutete. 13 Jahre später gab er zu, dass ihn seine nachlässige Analyse um die Entdeckung eines neuen Elements gebracht habe. Liebig schrieb dazu: „Ich kenne einen Chemiker, der, als er in Kreuznach war, die Mutterlaugen der Saline untersuchte.“ Im weiteren beschrieb er dann sein Missgeschick und schloss mit den Worten: „Seit dieser Zeit hat er keine Theorien mehr aufgestellt, wenn sie nicht durch unzweifelhafte Experimente unterstützt und bestätigt wurden; und ich kann vermelden, dass er daran nicht schlecht getan hat.“ Auch Karl Löwig hat sich mit Brom befasst, das er bereits vor 1825 durch Einleiten von Chlor in Kreuznacher Solewasser gewann, jedoch kam Balard ihm mit der Publikation seiner Entdeckung zuvor. Eine industrielle Produktion erfolgte ab 1860. Aufgrund seines stechenden Geruchs schlug Joseph Louis Gay-Lussac den Namen „Brom“ (griech. für „Bocksgestank der Tiere“) vor.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Brom kommt in Form von Bromiden, den Salzen der Bromwasserstoffsäure, vor. Mengenmäßig finden sich die größten Vorkommen als gelöste Bromide im Meerwasser. Auch Vorkommen natürlicher Salzlagerstätten (Stein- und Kalisalze) enthalten geringe Anteile an Kaliumbromid und Kaliumbromat. Brom kann auch in der Atmosphäre in der Form von molekularem Brom und Bromoxid vorkommen und kann die atmosphärische Ozonchemie maßgeblich beeinflussen und dabei über weite Distanzen transportiert werden. Während des polaren Frühlings zerstören regelmäßig größere Konzentrationen (>10ppt) BrO fast das gesamte troposphärische Ozon. Diese Ereignisse sind mittels der DOAS-Methode auch von Satelliten zu beobachten. In tropischen Regionen mit hoher Bioaktivität wurden starke Emissionen halogenierter Kohlenwasserstoffe beobachtet, die letztendlich durch Photolyse zur Bildung von BrO und zur Ozonzerstörung beitragen können. Brom ist für Tiere in Spuren essenziell. Bromid fungiert als Cofaktor bei einer Stoffwechsel-Reaktion, die notwendig zum Aufbau der Kollagen-IV-Matrix im Bindegewebe ist.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Die industrielle Herstellung elementaren Broms erfolgt durch Oxidation von Bromidlösungen mit Chlor. Als Bromidquelle nutzt man überwiegend Sole und stark salzhaltiges Wasser aus großer Tiefe sowie Salzseen, vereinzelt auch Meerwasser. Eine Gewinnung aus den Restlaugen der Kaligewinnung ist nicht mehr wirtschaftlich. Seit 1961 hat sich die jährlich gewonnene Menge an Brom von rund 100.000 Tonnen auf über eine halbe Million Tonnen mehr als verfünffacht. Die größten Brom-Produzenten sind die Vereinigten Staaten, China, Israel, sowie Jordanien. Im Labor kann Brom durch Umsetzung von Natriumbromid mit Schwefelsäure und Braunstein in der Hitze dargestellt werden. Das Brom wird dabei durch Destillation abgetrennt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Die Dichte von Brom beträgt 3,12 g/cm. Die schwere rotbraune Flüssigkeit bildet chlorähnlich riechende Dämpfe, die giftiger sind als Chlor. Festes Brom ist dunkel, bei weiterer Abkühlung hellt es auf. In Wasser ist es mäßig, in organischen Lösungsmitteln wie Alkoholen, Kohlenstoffdisulfid oder Tetrachlorkohlenstoff sehr gut löslich. In Wasser gelöstes Brom reagiert langsam unter Zwischenbildung von Hypobromiger Säure (HBrO) und Sauerstoffabgabe zu Bromwasserstoff (HBr). Die kinetisch gehemmte Reaktion wird durch (Sonnen-)Licht beschleunigt, Bromwasser wird daher in braunen, wenig lichtdurchlässigen Flaschen aufbewahrt.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Brom verhält sich chemisch wie das leichtere Chlor, reagiert aber im gasförmigen Zustand weniger energisch. Feuchtigkeit erhöht die Reaktivität des Broms stark. Mit Wasserstoff reagiert es im Gegensatz zum Chlor erst bei höheren Temperaturen unter Bildung von Bromwasserstoff (farbloses Gas). Mit vielen Metallen (z. B. Aluminium) reagiert es exotherm unter Bildung des jeweiligen Bromids. Feuchtem Brom widerstehen nur Tantal und Platin.", "section_level": 2}, {"title": "Nachweis.", "content": "Bromidionen können qualitativ mit Hilfe von Chlorwasser und Hexan nachgewiesen werden. Zum nasschemischen Nachweis der Bromidionen kann man sich auch wie bei den anderen Nachweisreaktionen für Halogenide die Schwerlöslichkeit des Silbersalzes von Bromid zu Nutze machen. Das Gleiche gilt für die volumetrische Bestimmung der Halogenide durch Titration. Zur Spurenbestimmung und Speziierung von Bromid und Bromat wird die Ionenchromatografie eingesetzt. In der Polarografie ergibt Bromat eine kathodische Stufe bei −1,78 V (gegen SCE, in 0,1 mol/l KCl), wobei es zum Bromid reduziert wird. Mittels Differenzpulspolarografie können auch Bromatspuren erfasst werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Elementares Brom ist sehr giftig und stark ätzend, Hautkontakt führt zu schwer heilenden Verätzungen. Inhalierte Bromdämpfe führen zu Atemnot, Lungenentzündung und Lungenödem. Auch auf Wasserorganismen wirkt Brom giftig. Im Labor wird beim Arbeiten mit Brom meist eine dreiprozentige Natriumthiosulfatlösung bereitgestellt, da sie verschüttetes Brom oder Bromwasserstoff sehr gut binden kann. Hierbei bilden sich Natriumbromid, elementarer Schwefel und Schwefelsäure. Durch die entstehende Säure kann weiteres Thiosulfat zu Schwefel und Schwefeldioxid zerfallen: Die Aufbewahrung von Brom erfolgt in Behältern aus Glas, Blei, Monel, Nickel oder Teflon.", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungen.", "content": "\"→ Kategorie: \" Brom bildet Verbindungen in verschiedenen Oxidationsstufen von −1 bis +7. Die stabilste und häufigste Oxidationsstufe ist dabei −1, die höheren werden nur in Verbindungen mit den elektronegativeren Elementen Sauerstoff, Fluor und Chlor gebildet. Dabei sind die ungeraden Oxidationsstufen +1, +3, +5 und +7 stabiler als die geraden.", "section_level": 1}, {"title": "Bromwasserstoff und Bromide.", "content": "Anorganische Verbindungen, in denen das Brom in der Oxidationsstufe −1 und damit als Anion vorliegt, werden Bromide genannt. Diese leiten sich von der gasförmigen Wasserstoffverbindung Bromwasserstoff (HBr) ab. Diese ist eine starke Säure und gibt in wässrigen Lösungen leicht das Proton ab. Bromide sind in der Regel gut wasserlöslich, Ausnahmen sind Silberbromid, Quecksilber(I)-bromid und Blei(II)-bromid. Besonders bekannt sind die Bromide der Alkalimetalle, vor allem das Natriumbromid. Auch Kaliumbromid wird in großen Mengen, vor allem als Dünger und zur Gewinnung anderer Kaliumverbindungen, verwendet. Bleibromid wurde früher in großen Mengen bei der Verbrennung von verbleitem Kraftstoff freigesetzt (wenn dem Benzin Dibrom-Ethan zugesetzt war um das Blei flüchtig zu machen, siehe Tetraethylblei#Die Verbrennung im Motor).", "section_level": 2}, {"title": "Bromoxide.", "content": "Es ist eine größere Anzahl Verbindungen von Brom und Sauerstoff bekannt. Diese sind nach den allgemeinen Formeln BrO (x = 1–4) und BrO (x = 1–7) aufgebaut. Zwei der Bromoxide, Dibromtrioxid (BrO) und Dibrompentaoxid (BrO) lassen sich als Feststoff isolieren.", "section_level": 2}, {"title": "Bromsauerstoffsäuren.", "content": "Neben den Bromoxiden bilden Brom und Sauerstoff auch mehrere Säuren, bei denen ein Bromatom von einem bis vier Sauerstoffatomen umgeben ist. Dies sind die Hypobromige Säure, die Bromige Säure, die Bromsäure und die Perbromsäure. Sie sind als Reinstoff instabil und nur in wässriger Lösung oder in Form ihrer Salze bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Interhalogenverbindungen.", "content": "Brom bildet vorwiegend mit Fluor, zum Teil auch mit den anderen Halogenen eine Reihe von Interhalogenverbindungen. Bromfluoride wie Bromfluorid und Bromtrifluorid wirken stark oxidierend und fluoriend. Während Brom in den Fluor-Brom- und Chlor-Brom-Verbindungen als elektropositiveres Element in Oxidationsstufen +1 im Bromchlorid bis +5 im Brompentafluorid vorliegt, ist es in Verbindungen mit Iod der elektronegativere Bestandteil. Mit diesem Element sind die Verbindungen Iodbromid und Iodtribromid bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Organische Bromverbindungen.", "content": "Eine Vielzahl von organischen Bromverbindungen (auch \"Organobromverbindungen\") wird synthetisch hergestellt. Wichtig sind die Bromalkane, die Bromalkene sowie die Bromaromaten. Eingesetzt werden sie unter anderem als Lösungsmittel, Kältemittel, Hydrauliköle, Pflanzenschutzmittel, Flammschutzmittel oder Arzneistoffe. Zu den Organobromverbindungen gehören auch die polybromierten Dibenzodioxine und Dibenzofurane.", "section_level": 2}], "src_summary": "Brom [] (griech. \"\" ‚Gestank‘) ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Br und der Ordnungszahl 35. Im Periodensystem steht es in der 7. Hauptgruppe, bzw. der 17. IUPAC-Gruppe und gehört damit zusammen mit Fluor, Chlor, Iod, Astat und Tenness zu den Halogenen. Elementares Brom liegt unter Normbedingungen (Temperatur = 0 °C und Druck = 1 atm) in Form des zweiatomigen Moleküls Br in flüssiger Form vor. Brom und Quecksilber sind die einzigen natürlichen Elemente, die unter Normbedingungen flüssig sind.", "tgt_summary": "溴(Bromine),是一个化学元素及一种卤素;元素符号Br,原子序35。溴分子在标准温度和压力下是有挥发性的红棕色液体,活性介于氯与碘之间。纯溴也称溴素。溴蒸气具有腐蚀性,并且有毒。2007年约制造了556,000公吨的溴。溴与其化合物可被用来作为阻燃剂(溴化阻燃剂)、净水剂、杀虫剂、染料等等。曾是常用消毒药剂的红药水中就含有溴和汞。在照相术中,溴和碘与银的化合物担任感光剂的角色。", "id": 681791} {"src_title": "Angola", "tgt_title": "安哥拉", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Die Republik Angola liegt zwischen 4° 22′ und 18° 02′ südlicher Breite sowie 11° 41′ und 24° 05′ östlicher Länge. Das Land gliedert sich grob in eine schmale Niederung entlang der Atlantikküste, die", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Angola ist in drei Klimazonen eingeteilt: An der Küste und im Norden des Landes ist es tropisch, das heißt, es gibt das ganze Jahr hohe Tagestemperaturen zwischen 25 und 30 °C, nachts ist es nur unwesentlich kühler. Von November bis April ist Regenzeit. Das Klima wird stark durch den kühlen Benguelastrom (17–26 °C) beeinflusst, so dass Nebel häufig ist. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 500 mm, im", "section_level": 2}, {"title": "Hydrologie.", "content": "Den \"Wasserturm\" des Landes bildet das Hochland von Bié. Von dort teilt sich Angola in 5 Haupteinzugsgebiete auf. Die beiden größten sind die des Kongo und des Sambesi. Zusammen entwässern sie über 40 % der Landesfläche. Die Flächen die über den Okavango abfließen liegen bei etwa 12 %. Somit entwässert", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Die Vegetation reicht klimabedingt von tropischem Regenwald im Norden und in Cabinda über Baumsavannen im Zentrum bis zur trockenen Grassavanne, die durchsetzt ist mit Euphorbien (Wolfsmilchgewächsen), Akazien und Affenbrotbäumen. Von Namibia ausgehend zieht sich entlang der Südwestküste ein Wüstenstreifen. Die Fauna Angolas ist", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Bewohner des heutigen Angola waren Khoisan, die ab dem 13. Jahrhundert weitgehend von Bantu-Volksgruppen verdrängt wurden. 1483 begann die Errichtung portugiesischer Handelsposten an der Küste, vor allem in Luanda und dessen Hinterland, ein Jahrhundert später auch in Benguela. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts begann die systematische Eroberung und Besetzung des heutigen Territoriums, die erst Mitte der 1920er Jahre abgeschlossen war. Von der Mitte der 1920er Jahre bis Anfang der 1960er Jahre war Angola einem „klassischen“ Kolonialsystem unterworfen. Die Kolonialmacht Portugal wurde von 1926 bis zur Nelkenrevolution 1974 von einer Militärdiktatur regiert (bis 1932 Carmona, bis 1968 Salazar, bis 1974 Caetano). Die wichtigste ökonomische Grundlage Angolas war bis zum Ende der Kolonialzeit die Landwirtschaft und Viehzucht, die sowohl in Großbetrieben europäischer Siedler als auch in den Familienbetrieben der Afrikaner stattfand. Die Förderung von Diamanten war für den Kolonialstaat von zentraler Bedeutung. Eine weitere wichtige Komponente war der Handel. Zu bescheidener Industrialisierung und Entwicklung des Dienstleistungssektors kam es erst in der spätkolonialen Phase, also in den 1960er und 1970er Jahren. In den 1950er Jahren wurden auf dem Festland Erdölvorkommen geortet, in den 1960er Jahren auch im Meer vor Cabinda, doch kam es erst ganz am Ende der Kolonialzeit zu einer Förderung größeren Ausmaßes. In den 1950er Jahren begann sich nationalistischer Widerstand zu formieren, der 1961 in einen bewaffneten Befreiungskampf mündete (1960 – im „Afrika-Jahr“ – hatten 18 Kolonien in Afrika (14 französische, zwei britische, je eine belgische und italienische) die Unabhängigkeit von ihren Kolonialmächten erlangt; siehe auch Dekolonisation Afrikas). Ab 1962 führte Portugal deswegen einschneidende Reformen durch und leitete eine spätkoloniale Phase ein, die in Angola eine qualitativ neue Situation schuf, den Unabhängigkeitskrieg jedoch nicht zum Erliegen brachte. Der Unabhängigkeitskrieg kam abrupt zu einem Ende, als am 25. April 1974 ein Militärputsch", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Zur Bevölkerung Angolas gibt es seit der Volkszählung „Recenseamento Geral da População e Habitação“ im Jahr 2014 erstmals gesicherte Daten. Demnach betrug die Bevölkerung 24,4 Millionen. 52 % sind weiblichen Geschlechtes. Die Vereinten Nationen dagegen schätzen für das Jahr 2014 die Bevölkerung auf 26,9 Millionen. Im Jahr 2017 wird die Bevölkerung von den Vereinten Nationen auf 29,8 Millionen geschätzt. Andere Quellen schätzen die Bevölkerung für das Jahr 2017 auf 29,3 Millionen oder 24,3 Millionen. Die Bevölkerung Angolas ist eine der am schnellsten wachsenden der Welt. Im Jahr 2018 betrug das Bevölkerungswachstum 3,49 % und die Fertilität pro Frau lag bei 6,09 Kindern. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung lag bei 15,9 Jahren. Für das Jahr 2050 wird laut der mittleren Bevölkerungsprognose der UN mit einer Bevölkerung von über 76 Millionen gerechnet und für das Jahr 2100 mit über 172 Millionen. Ein akutes demografisches Problem, mit unabsehbaren wirtschaftlichen, sozialen und politischen Folgen, hat sich in Angola aus dem Kriegszustand ergeben, der sich über vier Jahrzehnte hingezogen hat. Um 2000 war ein erheblicher Teil der Landbevölkerung in die Städte, in unwegsame Gebiete (Berge, Wald, Sumpfland) oder ins benachbarte Ausland (Namibia, Botswana, Sambia, Kongo-Kinshasa, Kongo-Brazzaville) geflohen. Entgegen allen Erwartungen ist es nach dem Friedensschluss nicht zu einem massiven Rückfluss gekommen. Zwar ist ein Teil der Bevölkerung in ihre Ursprungsorte zurückgekehrt, aber – wie die Erhebungen der letzten Jahre zeigen – per Saldo hat das Binnenland sogar weiter an Bevölkerung verloren. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass sich die Wirtschaft – mit Ausnahme der Landwirtschaft und der Förderung von Diamanten – ganz überwiegend auf den Küstenstreifen konzentriert. Die Volkszählung von 2014 hat allerdings aufgedeckt, dass der Rückgang der ländlichen Bevölkerung trotz generell schlechter Lebensbedingungen weniger drastisch war, als befürchtet: sie macht knapp über 60 % der Gesamtbevölkerung aus.", "section_level": 1}, {"title": "Volksgruppen.", "content": "Die meisten Angolaner sind Bantu und gehören drei Ethnien an: mehr als ein Drittel sind Ovimbundu, ansässig auf dem Zentralhochland, dem angrenzenden Küstenstreifen und nunmehr ebenfalls stark präsent in allen größeren Städten auch außerhalb dieses Gebietes; ein knappes Viertel sind Ambundu (Sprache: Kimbundu), die in einem breiten Landstrich von Luanda bis Malanje überwiegen; schließlich gehören 10 bis 15 % den Bakongo an, einem Volk, das im Westen von Kongo-Brazzaville und der Demokratischen Republik Kongo sowie im Nordwesten Angolas angesiedelt ist und", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen.", "content": "Fast alle der in Angola gesprochenen Sprachen gehören zur Bantu-Sprachfamilie. Portugiesisch ist Amtssprache in Angola. Sie wird zu Hause von 85 % der Bevölkerung in den Städten und von 49 % der Landbevölkerung gesprochen. Von allen afrikanischen Ländern hat sich Angola alles in allem vermutlich die Sprache der ehemaligen Kolonialmacht am stärksten zu eigen", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "In Angola gibt es knapp 1000 Religionsgemeinschaften. Nach dem Zensus 2014 gehören den oft schon während der Kolonialzeit gegründeten protestantischen Kirchen 38,1 % der Bevölkerung an, während 41,1 % der Bevölkerung Anhänger der römisch-katholischen Kirche sind. Keiner Religionsgemeinschaft gehören 12,3 % der Einwohner an. Methodisten sind besonders im Gebiet von Luanda bis Malanje vertreten, Baptisten im Nordwesten und Luanda. In Zentralangola und den angrenzenden Küstenstädten ist vor allem die \"Igreja Evangélica Congregacional de Angola\" \"(Evangelisch-kongregationale Kirche Angolas)\" vertreten. Aus der Kolonialzeit stammen auch verschiedene kleinere Gemeinschaften, so Lutheraner (z. B. in Südangola) und Reformierte (vor allem in Luanda). Dazu kommen Adventisten, neuapostolische Christen sowie (nicht zuletzt durch Einflüsse aus Brasilien) seit der Unabhängigkeit eine Vielfalt pfingstlich-charismatischer Freikirchen und die Zeugen Jehovas. Die neuen Gemeinschaften, darunter zum Beispiel die als Wirtschaftsunternehmen organisierte „Igreja Universal do Reino de Deus“ (IURD, Vereinigte Kirche des Reichs Gottes), die in Brasilien entstand und sich von dort aus in die anderen portugiesischsprachigen", "section_level": 2}, {"title": "Soziales.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitsversorgung.", "content": "Die Ernährungs- und Gesundheitssituation der angolanischen Bevölkerung ist – aus europäischer Perspektive – größtenteils katastrophal. Nur rund 30 % der Bevölkerung haben Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung und nur 40 % haben Zugang zu ausreichend reinem Trinkwasser. Jährlich sterben tausende Menschen an Durchfallerkrankungen oder Atemwegsentzündungen. Daneben sind Malaria, Meningitis, Tuberkulose und Erkrankungen durch Wurmbefall verbreitet. Die Infektionsrate mit HIV liegt nach Schätzungen von UNAIDS bei 2 % und damit für die Region sehr niedrig. Als Grund hierfür wird die Abschottung des Landes während des Bürgerkrieges genannt. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist teilweise oder vollständig von ausländischen Nahrungsmittelhilfen abhängig. 2015 waren 14,0 % der Bevölkerung unterernährt. Im Jahr 2000 waren es noch 50,0 % der Bevölkerung. Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren ist die zweithöchste der Welt, statistisch stirbt alle drei Minuten ein Kind in Angola. Aufgrund der mangelnden medizinischen Versorgung ist auch die Zahl der Frauen, die während der Geburt sterben, extrem hoch. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt wird mit 60,2 Jahren angegeben (Frauen: 63,0 Jahre, Männer: 57,4 Jahre). Lepra bleibt in Angola eine große Sorge der Gesundheitsbehörden im Land. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 1048 Fälle dieser chronisch infektiösen Krankheit festgestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Bildungswesen.", "content": "Während der Kolonialzeit wurde das Bildungswesen bis auf das letzte Jahrzehnt vernachlässigt und war stets ein Instrument der Kolonialpolitik. Nach der Unabhängigkeit setzte ein systematischer Neubeginn an, bei dem die Zusammenarbeit mit Kuba eine wichtige Rolle spielte. Der Bürgerkrieg behinderte diese Anstrengungen und führte vor allem in ländlichen Regionen zu einem eklatanten Lehrermangel. Der Aufbau eines neuen Bildungswesens wurde insgesamt jedoch fortgesetzt, besonders in den Städten, in denen sich nach und nach die Hälfte der Bevölkerung konzentrierte. Seit dem Frieden 2002 wurden und werden große Anstrengungen unternommen, um die Situation zu verbessern und die enormen Defizite auszuräumen. In der gleichen Zeit begann in Angola eine Schulreform mit der Absicht, die Inhalte der Schule für die Kinder relevanter zu machen und bessere Ergebnisse zu", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische Verhältnisse.", "content": "Im Länderbericht Freedom in the World 2017 der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Freedom House wurde das politische System des Landes als „nicht frei“ bewertet. In der Kategorie „politische Rechte“ erhielt Angola die Note 6, bei der Wahrung der Bürgerrechte ebenfalls die Note 6 (die Note 1 ist die beste und die 7 die schlechteste). Angola zählt nicht zu den Wahldemokratien. Im Demokratieindex 2019 der britischen Zeitschrift \"The Economist\" belegt Angola Platz 119 von 167 Ländern und gilt als ein „autoritäres Regime“. Zurzeit ist die politische Macht", "section_level": 2}, {"title": "Parlament.", "content": "Am 5. und 6. September 2008 wählten die Angolaner erstmals seit Ende des Bürgerkrieges eine neue Nationalversammlung. Nach Auffassung von Wahlbeobachtern der SADC und der Afrikanischen Union (AU) verlief die Wahl „allgemein frei und fair“. Beobachter der EU wiesen zwar auf die sehr gute technische und logistische Vorbereitung der Wahlen, die hohe Wahlbeteiligung sowie den friedlichen Prozess der Stimmabgabe hin. Kritisiert wurde allerdings die chaotische Abhaltung der Wahlen vor allem in der Hauptstadt Luanda. Nach Auffassung internationaler Beobachter bestanden in der Zeit vor den Wahlen keine freien und für alle Parteien gleichen Voraussetzungen für faire Wahlen. Es wird von fast allen Beobachtern übereinstimmend hervorgehoben, dass die staatlichen Medienanstalten massiv zugunsten der MPLA missbraucht wurden, freier Zugang zu den elektronischen Medien für die Oppositionsparteien außerhalb Luandas nicht gegeben war. Die angolanische Zivilgesellschaft spricht von staatlich finanzierten Wahlgeschenken der MPLA und Einschüchterungen durch deren Sympathisanten. Die MPLA gewann die Wahl mit knapp 82 % der abgegebenen Stimmen, während die UNITA etwas mehr als 10 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Die größte Oppositionspartei legte zunächst Beschwerde gegen die", "section_level": 2}, {"title": "Menschenrechte.", "content": "2008 kam es laut Amnesty International wiederholt zu willkürlichen Festnahmen von Personen, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung bzw. auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit wahrgenommen hatten. Ein staatliches soziales Sicherungssystem gibt es nicht. Alleinstehende Frauen stehen vor allem in den ländlichen Gebieten vor zusätzlichen Schwierigkeiten. In einigen Gemeinden ist es Frauen traditionell untersagt, eigenes Land zu besitzen und dieses zu kultivieren. Nach den Nationalversammlungswahlen 2017 hat sich unter dem neuen Präsidenten João Lourenço die Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit verbessert. Die staatlichen Medien berichten freier und unabhängiger, deren Führungspersonal, das aus hohen", "section_level": 2}, {"title": "Politischer Protest.", "content": "Offenbar unter dem Einfluss der Volksaufstände in arabischen Ländern, gab es Versuche am 7. März 2011 und dann wieder zu einem späteren Zeitpunkt, in Luanda eine Großdemonstration gegen das politische Regime in Angola zu organisieren. Es handelte sich um Versuche, Protest unabhängig von den Oppositionsparteien zu artikulieren. Die MPLA hat am 5.", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Angola ist seit 1976 Mitglied der Vereinten Nationen, seit 1996 Mitglied der WTO und seit 2007 bei der OPEC sowie Gründungsmitglied der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft SADC, als auch bei der AU (Afrikanische Union) und der CPLP, der Gemeinschaft der Staaten portugiesischer Sprache. Am 15. Oktober 2013 wurde die strategische Partnerschaft mit Portugal von", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Territoriale Gliederung.", "content": "Angola gliedert sich in 18 Provinzen (portugiesisch: \"províncias\", Singular – \"província\"): Diese 18 Provinzen untergliedern sich weiter in 162 Municípios, 559 Kommunen und 27.641 Örtlichkeiten (Localidades).", "section_level": 2}, {"title": "Städte.", "content": "Zur Bevölkerung der Städte liegen für die nachkoloniale Zeit bis ins 21. Jahrhundert keine zuverlässigen Zahlen vor. Von der Veröffentlichung der Erhebung des Instituto Nacional de Estatística aus dem Jahr 2008, die nach 2011 zur Verfügung stand, wurde ein qualitativer Fortschritt erwartet. Nach der Volkszählung 2014 wurden in den offiziellen Statistiken nur die Einwohnerzahlen der Municípios, aber nicht der einzelnen Kommunen veröffentlicht. Ein Município umfasst neben der größten Stadt des Landkreises auch einige kleinere Orte in der Umgebung. Demnach ergibt sich für die Municípios folgendes Bild:", "section_level": 3}, {"title": "Militär.", "content": "Die Streitkräfte Angolas unterhalten ein etwa 110.000 Mann starkes Militär, die Forças Armadas Angolanas (FAA). Angolas gab 2017 knapp 2,2 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 3 Mrd. US-Dollar für seine Streitkräfte aus. Die Ausgaben für Verteidigung gehören damit zu", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 95,8 Milliarden US-Dollar (2016) ist Angola nach Südafrika und Nigeria die drittgrößte Volkswirtschaft Subsahara-Afrikas. Gleichzeitig lebt ein großer Teil der Bevölkerung in Armut. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf betrug im selben Jahr 3.502 US-Dollar (6.844 USD kaufkraftbereinigt). Angola stand damit weltweit an 120. Stelle (von ca. 200 Ländern insgesamt) Angolas Wirtschaft leidet unter den Folgen des jahrzehntelangen Bürgerkriegs. Dank seiner Bodenschätze – vorrangig der Ölvorkommen und Diamantenabbau – gelang dem Land jedoch während der letzten Jahre ein großer wirtschaftlicher Aufschwung. Das Wirtschaftswachstum Angolas ist im Jahr 2019 das größte in Afrika. Allerdings kommen die Einkünfte aus den Rohstoffvorkommen nicht bei dem Großteil der Bevölkerung an, sondern bei korrupten Nutznießern innerhalb der politisch und ökonomisch Herrschenden des Landes sowie einer sich langsam bildenden Mittelschicht. Der Mittelschicht gehörten 2015 nur 4,4 Millionen der damals 26 Millionen Einwohner an. Ein großer Teil der Bürger ist arbeitslos und etwa die Hälfte leben unterhalb der Armutsgrenze, wobei es drastische Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt. Eine Erhebung des Instituto Nacional de Estatística von 2008 kommt zu dem Ergebnis, dass auf dem Lande rund 58 % als arm zu betrachten waren, in den Städten jedoch nur 19 %, insgesamt 37 %. In den Städten, in denen sich inzwischen mehr als 50 % der Angolaner zusammenballen, ist die Mehrheit der Familien auf Überlebensstrategien angewiesen. Dort wird auch die soziale Ungleichheit am deutlichsten greifbar, insbesondere in Luanda. Im Index der menschlichen Entwicklung der UNO nimmt Angola stets einen Platz unter den letzten ein. Die Arbeitslosigkeit liegt landesweit bei 24,2 %,", "section_level": 2}, {"title": "Privatisierungsprogramm.", "content": "Ende 2018 wurde mit dem Präsidialdekret No141/18 die Privatisierungsbehörde IGAPE (Institito de Gestão de Activos e Participação do Estado) gegründet, mit der die Regierung 195 staatliche Unternehmen komplett oder teilweise privatisieren will, um den Privatsektor", "section_level": 2}, {"title": "Elektrizitätsversorgung.", "content": "Im Jahre 2011 lag Angola bezüglich der jährlichen Erzeugung mit 5,512 Mrd. kWh an Stelle 119 und bzgl. der installierten Leistung mit 1.657 MW an Stelle 114 in der Welt. 2014 betrug die installierte Leistung 1.848 MW, davon 888 MW in Wärmekraftwerken und 960 MW in Wasserkraftwerken. Bis 2014 waren nur 30 bis 40 % der Bevölkerung an das Stromnetz angeschlossen. Daher begann die Regierung mit der Planung erheblicher Investitionen (bis 2017 23,4 Mrd. US-Dollar) im Bereich der Stromversorgung. Dies beinhaltet den Bau neuer Kraftwerke, Investitionen in die Übertragungsnetze sowie die ländliche Elektrifizierung. Es sollen eine Reihe von Wasserkraftwerken an Cuanza und Kunene errichtet werden, um das Wasserkraftpotenzial (geschätzt 18.000 MW) auszuschöpfen. Das", "section_level": 2}, {"title": "Regionale Disparitäten.", "content": "Ein strukturelles Problem der angolanischen Wirtschaft sind die extremen Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen, die zum Teil auf den langanhaltenden Bürgerkrieg zurückzuführen sind. Rund ein Drittel der wirtschaftlichen Tätigkeit konzentriert sich auf Luanda und die angrenzende Provinz Bengo, die immer stärker zum Expansionsraum der Hauptstadt wird. Auf der anderen Seite herrscht in verschiedenen Regionen des Binnenlandes Stillstand oder gar Rückschritt. Mindestens ebenso gravierend wie die soziale Ungleichheit sind die deutlichen wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Regionen. 2007 konzentrierten sich in Luanda", "section_level": 2}, {"title": "Korruption.", "content": "Eines der am stärksten ausgeprägten Merkmale des heutigen Angola ist eine allgegenwärtige Korruption. In den Erhebungen von Transparency International erscheint das Land regelmäßig unter den weltweit korruptesten, in Afrika in einer Kategorie mit Somalia und Äquatorialguinea. In den ersten fünf Jahren des 21. Jahrhunderts wurde geschätzt, dass Öleinnahmen im Wert von vier Milliarden US-Dollar oder 10 % des damaligen Bruttoinlandsprodukts durch Korruption versickerten. Seit Jahren steht der Kampf gegen die Korruption im Regierungsprogramm, doch nur ganz selten ist nachzuweisen, dass diese Absichtserklärung in die Tat umgesetzt wird. Eine aufsehenerregende Ausnahme war Ende 2010 die Entlassung von", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftskennzahlen.", "content": "Das Bruttoinlandsprodukt und der Außenhandel Angolas sind in den letzten Jahren aufgrund steigender Einkünfte durch die Erdölausfuhr", "section_level": 2}, {"title": "Staatshaushalt.", "content": "Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 33,50 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 27,27 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 6,5 % des BIP. Angolas Schulden beliefen sich im Dezember 2011 auf insgesamt 31,4 Milliarden Dollar. Nahezu die Hälfte davon, ca. 17,8 Milliarden, waren nach Aussage von Finanzminister Carlos Alberto Lopes Auslandsschulden. Hauptgläubiger der angolanischen Regierung waren China mit 5,6 Milliarden, Brasilien mit 1,8 Milliarden, Portugal mit 1,4 Milliarden und Spanien mit 1,2 Milliarden. Die Inlandsschulden in Höhe von 13,6 Milliarden Dollar resultieren hauptsächlich aus Anleihen", "section_level": 2}, {"title": "Auslandsinvestitionen.", "content": "Seit Ende des Bürgerkriegs steigen die privaten Investitionen von Angolanern im Ausland ständig an. Dies hängt damit zusammen, dass sich im Lande die Akkumulation auf eine kleine gesellschaftliche Gruppe konzentriert und dieser daran gelegen ist, ihren Besitz aus Gründen der Sicherheit und der Profitmaximierung zu streuen. Bevorzugtes Anlageziel ist Portugal, wo angolanische Anleger (einschließlich der Familie des Staatspräsidenten) in Banken und Energieunternehmen, in der Telekommunikation und in der Presse präsent sind, aber auch z. B. Weingüter und Tourismusobjekte aufkaufen. Der Schienenverkehr in Angola ist auf die Häfen ausgerichtet. Er wird auf drei Netzen betrieben, die nicht verbunden sind. Eine weitere, nicht mit den drei Netzen verbundene Strecke wurde inzwischen eingestellt. Es finden sowohl Güter- als auch Personenverkehr", "section_level": 2}, {"title": "Telekommunikation.", "content": "In Angola gibt es 14 Millionen Benutzer von Mobiltelefonen, das entspricht 46 % der Bevölkerung. Der Markt wird unter den beiden Unternehmen Unitel (82 %) und Movicel (18 %) aufgeteilt. Über einen Internetzugang verfügen 20 % der Einwohner, auch hier sind die beiden Marktführer Unitel (87 %) und Movicel (12 %). Das Telefonfestnetz wird nur von 0,6 % der Einwohner genutzt. Dieser Markt wird von der Angola Telecom (58 %) angeführt, gefolgt von MsTelecom (21 %),", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Einige bekannte angolanische Schriftsteller sind Mário Pinto de Andrade, Luandino Vieira, Arlindo Barbeitos, Alda Lara, Agostinho Neto, Pepetela, Ondjaki und", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "In der Musik verfügt Angola über eine reiche Vielfalt an regionalen Stilen. Die Musik hat über die von dort deportierten Sklaven großen Einfluss auf die afroamerikanische Musik, vor allem auf die brasilianische Musik genommen. Aber auch kontemporäre angolanische Popmusik wird in den anderen portugiesischsprachigen Ländern gehört. Kizomba", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Angola Platz 125 von 180 Ländern. Die Situation der Pressefreiheit im Land wird von Reporter ohne Grenzen als „schwierig“ eingestuft. Fernsehen Televisão Pública de Angola (angolanisch, staatlich), TV Zimbo (angolanisch, privat), AngoTV (angolanisch, privat), Rádio Televisão Portuguesa (portugiesisch, öffentlich-rechtlich), Rádio Televisão Portuguesa Internacional (portugiesisch, öffentlich-rechtlich), Televisão Comercial de Angola (angolanisch, staatlich), ZON Multimédia (privat), TV Record (brasilianisch, privat) TV Globo", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Am 8. Oktober 2005 gelang es der angolanischen Fußballnationalmannschaft, sich unerwartet für die WM 2006 in Deutschland zu qualifizieren. Ein knappes 1:0 beim Gruppenletzten in Ruanda reichte aus, um das Ticket zu lösen und Nigeria, das seit 1994 an jeder WM-Endrunde teilnahm, aus dem Wettbewerb zu werfen. Das angolanische Team nahm damit zum ersten Mal an einer WM-Endrunde teil, wo es nach einem gegen Portugal, einem gegen Mexiko und einem gegen den Iran als Gruppendritter in der Vorrunde ausschied. Weiterhin nahm die Mannschaft an den Afrikameisterschaften (Afrika-Cup) 1996, 1998, 2006, 2008, 2010 (als Ausrichter), 2012, 2013 und 2019 teil. Die angolanische Basketballnationalmannschaft der Herren hat elf der letzten dreizehn Austragungen der Afrikameisterschaft gewonnen, womit sie die erfolgreichste Mannschaft der Wettbewerbsgeschichte", "section_level": 2}], "src_summary": "Angola ( [], []; auf Kimbundu, Umbundu und Kikongo „Ngola“ genannt) ist ein Staat im Südwesten Afrikas. Nationalfeiertag ist der 11. November, der Jahrestag der 1975 erlangten Unabhängigkeit. Angola grenzt an Namibia, Sambia, die Republik Kongo, die Demokratische Republik Kongo und den Atlantischen Ozean – die zu Angola gehörige Exklave Cabinda liegt im Norden zwischen der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo am Atlantik.", "tgt_summary": "安哥拉共和国(),通称安哥拉(),是位于非洲西南部的国家,首都罗安达,西滨大西洋,北及东北邻刚果民主共和国,南邻纳米比亚,东南邻赞比亚,另有一块外飞地卡宾达省,位于刚果共和国和刚果民主共和国之间。", "id": 3048629} {"src_title": "Bernardo Bertolucci", "tgt_title": "貝納多·貝托魯奇", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "Bertolucci wurde Anfang der 1940er Jahre in der Emilia-Romagna geboren. Die Familie wohnte außerhalb Parmas im ländlichen Dorf Baccanelli, wo er viel Kontakt mit den Kindern einfacher Bauern hatte. Seine Mutter war Lehrerin für Literatur, der Vater Attilio war ein landesweit bekannter Dichter und lehrte Kunstgeschichte. Bertolucci kam noch vor dem Schulalter mit Poesie in Berührung, die er alltäglich vermittelt bekam, denn die Gedichte des Vaters rankten sich oft um die häusliche Umgebung. Mit sechs Jahren begann Bernardo Gedichte zu schreiben. Daneben war der Vater als Filmkritiker für die \"Gazzetta di Parma\" tätig und fuhr regelmäßig nach Parma, um sich Filme anzusehen, über die er schreiben sollte. Oft nahm er Bernardo mit, der daraufhin „Parma“ mit „Kino“ gleichsetzte. Mit 15 Jahren drehte er zwei 16-mm-Amateurkurzfilme. Als die Familie nach Rom umzog, verlor er die Bezugspunkte und fühlte sich entwurzelt. Er hatte es nun mit Kindern aus dem Kleinbürgertum zu tun: „Was als gesellschaftlicher Aufstieg gedacht war, erlebte ich als Herabstufung des Lebenswandels, denn schließlich haben die Bauern etwas Älterhergebrachtes und daher Aristokratischeres als das Kleinbürgertum.“ In den ersten Jahren in Rom habe er die Stadt abgelehnt. Zum Freundeskreis der Familie zählte dort der Dichter und spätere Filmemacher Pier Paolo Pasolini. Der Vater arbeitete für einen Verleger und half Pasolini 1955, dessen ersten Roman und danach auch Gedichte zu veröffentlichen. Als Belohnung für den erfolgreichen Schulabschluss durfte Bertolucci 1959 einen Monat in Paris verbringen, wo er öfter die Cinémathèque française aufsuchte. Mit zwanzig habe er den Eindruck gehabt, es sei selbstverständlich, Filme zu drehen. Er brach sein Studium der modernen Literatur an der Universität Rom ab und wurde Regieassistent bei Pasolinis Erstling \"Accattone\". Da Pasolini als Literat im Film unerfahren war und sich dessen Ausdrucksmittel erst aneignen musste, hatte Bertolucci dabei das Gefühl, der „Geburt der filmischen Sprache“ beizuwohnen. Im Jahr darauf veröffentlichte Bertolucci den Gedichtband \"In cerca del mistero\" und erhielt dafür bei einem der angesehensten Literaturpreise Italiens, dem Premio Viareggio, die Auszeichnung in der Sektion für das beste Erstlingswerk. Dennoch wandte er sich endgültig von der Schriftstellerei ab.", "section_level": 2}, {"title": "Familie und Privatleben.", "content": "Bernardos jüngerer Bruder Giuseppe war Theaterregisseur. Sein Cousin Giovanni ist Filmproduzent und hat diese Funktion bei einigen seiner Filme wahrgenommen. Bernardo Bertolucci lernte bei der Entstehung von \"Accattone\" Adriana Asti kennen, die für die nächsten Jahre seine Lebensgefährtin wurde. Sie spielte in seinem zweiten Spielfilm \"Vor der Revolution\" die weibliche Hauptrolle.1980 heiratete er die britische Drehbuchautorin Clare Peploe. Bertolucci litt viele Jahre unter Rückenproblemen. Eine misslungene Bandscheibenoperation zwang ihn in den Rollstuhl. Dadurch wurde er der schlechten Situation für Rollstuhlfahrer in Rom gewahr, u. a. dadurch, dass dort viele öffentliche Gebäude nicht barrierefrei sind. 2012 rief er eine Kampagne zur Verbesserung der Lage ins Leben. Er erkrankte an Krebs, an dessen Folgen er im November 2018 im Alter von 77 Jahren in Rom starb.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Haltung.", "content": "Wie mehrere andere bedeutende italienische Filmregisseure auch, etwa Pasolini, Visconti und Antonioni, bekannte sich Bertolucci zum Marxismus. Er erzählte, dass er von Kindheit an Kommunist gewesen sei, als er viel Zeit unter Bauern verbrachte. Zunächst aus sentimentalen Gründen; als die Polizei eines Tages einen Kommunisten erschoss, habe er sich für deren Seite entschieden. Er trat jedoch erst 1968 der Kommunistischen Partei bei. Trotz der marxistischen Einstellung sprach er sich für Individualismus aus. „Die wichtigste Entdeckung, die ich nach den Ereignissen vom Mai 1968 machte, war, dass ich die Revolution nicht für die Armen gewollt hatte, sondern für mich. Die Welt hätte sich für mich ändern sollen. Ich entdeckte den individuellen Aspekt politischer Revolutionen.“ Er grenzte sich von jenen unter den Marxisten ab, die dem Volk dienen wollen, und fand, es sei dem Volk am besten gedient, wenn er sich selber diene, denn nur dann könne er Teil des Volkes sein. Kino, auch politisches, habe keine politischen Auswirkungen. Ende der 1970er Jahre sprach er von Schuldgefühlen, sich nicht genügend am Leben der Partei zu beteiligen.", "section_level": 2}, {"title": "Schöpferischer Ansatz und Stil.", "content": "Zu Beginn seines filmischen Schaffens postulierte Bertolucci: „Ich sehe keinen Unterschied zwischen Kino und Gedichten. Damit meine ich, dass es von der Idee zum Gedicht keine Vermittlung gibt, so wie keine zwischen einer Idee und einem Film besteht.“ Bereits die Idee selbst müsse poetisch sein, sonst könne keine Poesie entstehen. Später schwächte er diese Aussage ab, indem er postulierte, der Film sei dem Gedicht näher als dem Roman. Als er im Alter von 15 Jahren mit einer 16-mm-Kamera bei den Bauern eine traditionelle Schweineschlachtung filmte, stach der Schlachter am Herz vorbei und das toll gewordene Tier entwand sich. Es rannte blutend über den verschneiten Hof, was selbst in Schwarzweiß imposant erschien und in ihm die Überzeugung weckte, beim Drehen dem Zufall so viel Raum wie möglich zu gewähren. Die Drehbücher betrachtete er nur als Skizzen, die er beim Drehen ebenso an die Schauplätze anpasste wie an die Darsteller, die sich nicht in die geschriebenen Figuren verwandeln sollten. Der visuelle Stil seiner Filme ist gekennzeichnet von langen Kamerafahrten und sehr bewusst gestalteten Farben. Bildausschnitte und Kamerabewegungen legte er als Bestandteil seines Regiestils, seiner persönlichen „Handschrift“ jeweils selbst fest. Sein langjähriger Kameramann Vittorio Storaro, zwischen 1969 und 1993 an acht Werken beteiligt, war nur für die Beleuchtung zuständig. Typisch für Bertoluccis Erzählstil sind Bezüge zu Werken der Malerei, der Oper, der Literatur und des Films oder Zitate daraus. Der Vorspann einiger seiner Filme besteht aus der Einblendung eines oder mehrerer Gemälde. Sämtliche Filme bis 1981 enthalten eine Tanzszene, von denen manche der Handlung eine neue Wendung geben. Die Tänze drücken politische oder sexuelle Konflikte aus, dabei stehen ausgelassener Freudentaumel und strenger Regelgehorsam einander gegenüber. Häufig wird sein Stil als der Oper verwandt beschrieben, weil er deren zur Schau gestellte Melodramatik und musikalische Lyrik anklingen lässt und ganze Handlungen von Verdi-Opern inspiriert sein können. Das Singen von Arien und andere Anspielungen auf Verdi dienen als ironischer Kommentar zum Geschehen. Seine Filme fallen in die unterschiedlichsten Genres, wenn der Genre-Begriff überhaupt angemessen ist. Die Schlüsse seiner Werke sind, zum Missfallen vieler Zuschauer, meist offen, „Rückzüge, Auflösungen ins Unwirkliche, um keinen Punkt setzen zu müssen.“ Die vordergründige Handlung ist von untergeordneter Bedeutung, sofern sie im Einzelnen überhaupt nachvollziehbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltliche Schwerpunkte.", "content": "Autobiografische Elemente haben häufig Eingang in Bertoluccis Filme gefunden; dennoch entwickelte er Drehbücher oft mit Koautoren. Er gewährte unzählige Gespräche, bevorzugt mit Filmfachzeitschriften, in denen er seine Werke und seine darin verfolgten Absichten erklärte. Oft zeigte er die Einflüsse in seinen Filmen auf, solche aus der Kunst wie aus seinem persönlichen Leben und aus seiner Psychoanalyse. Er bemühte sich, als Autor seiner Filme wahrgenommen zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Mehrdeutigkeit.", "content": "In Mehrdeutigkeiten, Widersprüchen und Paradoxa sah Bertolucci etwas Positives, weil Freiheit total sein müsse, sogar wenn dies zu inkohärenten Haltungen führe. „Wir sollten gegen das arbeiten, was wir gemacht haben. Man macht etwas, dann widerspricht man dem, dann widerspricht man dem Widerspruch und so weiter. Lebendigkeit entsteht genau kraft der Fähigkeit, sich selber zu widersprechen...“ Der Titel seines einzigen veröffentlichten literarischen Werks, des Gedichtbandes \"In cerca del mistero,\" bedeutet „Auf der Suche nach dem Geheimnis“. Diese Suche zog sich durch sein ganzes filmisches Schaffen. Er bewegte sich sowohl in der erfahrbaren Welt wie auch im Traum, lotete die Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart aus, zwischen dem, was man ist, und dem, was man zu sein hat. „Er jongliert zwischen den Genres, Stilen und Theorien und mischt zu jedem Spiel die Karten aufs Neue.“ Er spielte mit allen Formen, meidet Einförmigkeit und versucht beständig Neues, das erstaunt und befremdet. Er wollte für sein Publikum möglichst unvorhersehbar sein und es überraschen, wie er auch sich selbst von Werken anderer gerne überraschen ließ. Überzeugt, dass ein Film erst durch den Zuschauer vollendet werde, hielt er jede Deutung eines Werkes für richtig. Bertolucci war Kosmopolit, was sich insbesondere in seinen internationalen Großproduktionen ausdrückte, die auf vier Kontinenten spielten. „Bertoluccis Protagonisten sind Gefangene, die aus ihrer Heimat ausbrechen können, aber noch in der Fremde Gefangene ihrer Sehnsucht werden.“", "section_level": 2}, {"title": "Identität und Doppelgängermotiv.", "content": "In mathematischen Größen wäre sein Werk durch die Zahl 2 am besten umschrieben, geometrisch durch die Ellipse, die statt eines einzigen Zentrums deren zwei hat. Der Zuschauer, gewohnt seine Aufmerksamkeit auf einen Punkt zu richten, ist gezwungen, zwei Zentren zu beachten. Bertolucci stellte häufig Identitäten infrage; wiederholt tauchen die Motive der Schizophrenie, gespaltener Persönlichkeiten und des Doppelgängers auf. So manche Figuren führten parallele Leben oder wurden vom selben Schauspieler verkörpert. Am offensichtlichsten ist das Prinzip in \"Partner,\" das auf Dostojewskis Roman \"Der Doppelgänger\" basiert. Auch in der \"Strategie der Spinne\" spielt derselbe Darsteller zwei Rollen, Vater und Sohn. Die beiden Figuren Olmo und Alfredo in \"1900\" sind am selben Tag geboren und Bertolucci unterzog ihre parallel geschilderten Leben einem Vergleich. In den \"Träumern\" kommt ein Zwillingspaar vor, ein Bruder und eine Schwester, die voneinander nicht loskommen. Aber auch Ereignisse innerhalb eines Films fanden oft in gewandelter Form zweimal statt. Manchmal enthielten die Bilder Spiegelungen, und Wirklichkeit und Einbildung bestanden nebeneinander. In Bertoluccis Universum war eben auch nichts einzigartig.", "section_level": 2}, {"title": "Vergänglichkeit und Tod.", "content": "In Bertoluccis Universum ist nichts fest. Menschen, Gesellschaften, Situationen und die Moral sind allmählichen Verwandlungen unterworfen und vergänglich. Großen Raum nehmen Alterung und körperlicher Verfall ein. Der Tod ist nicht ein brutal eintretender Endpunkt des irdischen Lebens, sondern innerhalb des Lebens präsent als eine in zahlreiche Fragmente zerstückelte Agonie, „ein langer, keuchender Schrei.“ Bertolucci zitierte den Ausspruch, Film zeige den Tod bei der Arbeit. Grundlage aller Poesie sei das Vergehen von Zeit. In auffallend vielen Titeln seiner Filme kommt die Zeit vor, am offensichtlichsten in \"Vor der Revolution\" und \"1900\". Der Mond in \"La Luna\" ist für die Gezeiten verantwortlich. Es gibt den \"Letzten Tango\" und den \"Letzten Kaiser,\" und der Tod ist präsent in \"Todeskampf\" und \"La Commare Secca\".", "section_level": 2}, {"title": "Ödipale Konflikte mit Vaterfiguren.", "content": "Seine Figuren unterliegen oft einem Determinismus und können der Vergangenheit nicht entkommen. Es sind zum Beispiel junge Menschen, die aus ihrer Familie und sozialen Klasse ausbrechen wollen, aber unweigerlich nach den Mustern der Vergangenheit leben. Ihnen steht eine männliche Autoritätsfigur gegenüber, die gemischte Gefühle hervorruft und die sie letztlich ablehnen. Die aufbegehrenden Söhne erringen nur vorübergehend Siege, die Strategien der Väter überdauern. Der Vatermord taucht als Motiv mehr oder minder offen in fast allen Filmen der ersten Schaffenshälfte auf. Bertolucci hatte es in jungen Jahren mit mehreren Vaterfiguren zu tun, die auf sein Leben und Werk Einfluss hatten, von dem er sich befreien wollte. Sein Vater Attilio Bertolucci war ein in Italien bekannter Dichter. Zwar veröffentlichte Bernardo Bertolucci einen eigenen Gedichtband, doch blieb dieser sein einziges literarisches Werk. Er habe mit dem Vater wettstreiten wollen und dann gespürt, dass er den Kampf verlieren würde. Daher sei er auf ein anderes Gebiet ausgewichen, das Kino. Ein anderes Mal begründete er das Ende seiner dichterischen Arbeit damit, in Gedichten und in Filmen nicht dasselbe mitteilen zu wollen. Die zweite Figur war Pier Paolo Pasolini. Er wohnte einige Jahre im selben Gebäude; der junge Bernardo war mit ihm befreundet und las ihm regelmäßig seine Gedichte vor; es entwickelte sich eine Beziehung wie zwischen Lehrer und Schüler. Diese setzte sich fort, als ihn Pasolini 1961 zu seinem Regieassistenten ernannte. Stilistisch blieb Pasolinis Einfluss bescheiden. Die künstlerisch beherrschende Gestalt war der französische Filmregisseur Jean-Luc Godard. Die Filme aus Bertoluccis ersten zwei Jahrzehnten sind von einer ästhetischen und politischen Auseinandersetzung mit Godard und seinem Werk geprägt. Während er Godards Einfluss in \"Vor der Revolution\" und \"Partner\" feierte, verwirklichte er in der \"Strategie der Spinne\" einen eigenen Stil und schritt darauf im Film \"Der große Irrtum\" zum symbolischen Vatermord. Im \"Letzten Tango in Paris\" schließlich karikierte er Godards und seine eigene Kinomanie in der Figur des Jungfilmers Tom. Godard radikalisierte sich Ende der 1960er Jahre politisch wie filmästhetisch und stand Bertoluccis Hinwendung zu konventionelleren Großproduktionen ablehnend gegenüber. Bertolucci nannte Ende der 1960er Jahre Pasolini und Godard als seine bevorzugten Regisseure, zwei große Poeten, die er sehr bewunderte, und daher habe er gegen beide anfilmen wollen. Denn um Fortschritte zu erzielen und um anderen etwas geben zu können, müsse man mit jenen kämpfen, die man am meisten liebe.", "section_level": 2}, {"title": "Frauen als Nebenfiguren.", "content": "Bertolucci thematisierte häufig die Unterdrückung von Söhnen durch Väter beziehungsweise durch das Patriarchat. Im Mittelpunkt des narrativen und emotionalen Geschehens stehen männliche Figuren, während die weiblichen Rollen Ableitungen männlicher Ängste und Hassgefühle sind. Es sind oft niedere oder gar destruktive Rollen, die meist eine sexualisierte Funktion innerhalb der Erzählung einnehmen. An der Figur Caterina in \"La Luna\" offenbarte Bertolucci seine Sicht, dass sich kreative Arbeit und Muttersein nicht erfolgreich vereinbaren lassen. Die Frauen haben in der Regel keine intellektuellen Interessen und leben für Instinkte und sinnliches Vergnügen. Es sind die männlichen Figuren, die leiden und diese Leiden geistig verarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Filmische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfangsjahre (bis 1969).", "content": "Die ersten Jahre seines filmischen Schaffens waren geprägt von der Suche nach einem eigenen Stil und eigenen Themen. Im Alter von nur 21 Jahren erhielt Bertolucci überraschend die Gelegenheit, einen ersten Film zu drehen. Nach dem Erfolg von Pasolinis Film \"Accattone\" war der Produzent darauf aus, eine seiner Kurzgeschichten zu verfilmen. Da sich Pasolini bereits dem Projekt Mamma Roma zugewandt hatte, beauftragte der Produzent mit der Ausarbeitung des Stoffes zu einem Drehbuch einen anderen Autor und Bertolucci, dem das dargestellte Milieu römischer proletarischer Kleinkrimineller fremd war. Dennoch bemühte er sich, den Erwartungen des Produzenten nach einem „pasolinesken“ Produkt gerecht zu werden. Nach Fertigstellung bot ihm der Produzent auch die Regie an. Bertolucci versuchte, \"La Commare Secca\" (1962) zu „seinem“ Film zu machen durch einen eigenen Stil, der von Pasolini unbeeinflusst sei. Besonders auffällig sind die zahlreichen Kamerafahrten, von denen der mitwirkende Kameramann behauptete, er hätte noch in keinem Film so viele durchzuführen gehabt. In dieser Zeit sah er sich nie ganz dem italienischen Kino zugehörig; näher stand er der französischen Kinematografie, die er am interessantesten fand. Mit der Presse sprach er bevorzugt auf Französisch, weil es die Sprache des Kinos sei. Bei seinem zweiten Film \"Vor der Revolution\" (1964), produziert von einem filmbegeisterten Mailänder Industriellen, konnte er ein eigenes, persönliches Thema behandeln: die Schwierigkeit eines Intellektuellen bürgerlicher Herkunft, gleichzeitig Marxist und für die proletarischen Massen da zu sein, die Angst, auf das eigene Milieu zurückgeworfen zu werden, weil die Wurzeln so stark seien. Er habe für diese Angst vor der eigenen Feigheit noch keine Lösung gefunden, erklärte er später, die einzige Möglichkeit sei, sich der Dynamik und \"„unglaublichen Vitalität“\" des Proletariats anzuschließen, der echten revolutionären Kraft auf der Welt. Der Stil verrät stilistische Einflüsse von Godard und Antonioni. Das Werk wurde in Italien kaum aufgeführt und erntete dort meist ablehnende Kritiken, während das Echo der internationalen Filmkritik besser war. Beim Dreh begegnete er erstmals Vittorio Storaro, der als Kameraassistent mitwirkte. Storaro hatte den Eindruck, dass Bertolucci ein ungeheures Wissen hatte, besonders für jemanden in seinem Alter, jedoch auch viel Überheblichkeit zeigte. In den folgenden Jahren lehnte Bertolucci immer wieder Angebote ab, Italowestern zu drehen. Er wollte keine Kompromisse eingehen und nicht wie manch anderer Regisseur Filme drehen, an die er nur halb glaubte. So vergingen mehrere Jahre, ohne dass er einen langen Spielfilm verwirklichen konnte. Aus dieser Zeit zu verzeichnen sind lediglich die Mitarbeit am Drehbuch von \"Spiel mir das Lied vom Tod,\" eine Fernsehdoku über den Öltransport sowie der Kurzfilm \"Todeskampf,\" ein Beitrag zum Episodenfilm \"Liebe und Zorn\". Das filmische Ideal, das er in den 1960er Jahren verfolgte, war ein Kino, das vom Kino handelte, die eigene Sprache reflektierte und erneuerte, im Geiste Godards. Die Filme sollten sich ihrer selbst bewusst sein und das Publikum, das von Film nichts verstehe, lehren. Seine Drehbücher verfasste er damals zusammen mit Gianni Amico, mit dem er die Weltanschauung teilte und der ihn in einer cinéphilen, experimentellen, das gewöhnliche Publikum wenig berücksichtigenden Arbeitsweise bestärkte. So entstand auch \"Partner,\" wo er inhaltlich und formal Godard imitierte. Der wirre Film stieß auf wenig Verständnis; recht bald distanzierte er sich vom \"„neurotischen“, „kranken“\" Nebenwerk. Später fand er, dass seine intensive Beschäftigung mit Filmsprache ihn zu stilistischer Arroganz verleitet hatte und dass er nach \"Partner\" ein großes Verlangen nach Publikum für seine Filme verspürte. Er stürzte in eine tiefe Depression und begann 1969 eine Psychoanalyse. Diese wurde zu einem kreativen Motor und half ihm, sich von den „kranken Theorien“, wie er sie nannte, zu befreien, die sein frühes Schaffen stilistisch geprägt haben. Zwischen der Analyse und der Arbeit bestand eine Ersatzbeziehung: „Wenn ich einen Film drehe, fühle ich mich wohl und brauche keine Analyse.“ Eine erste Frucht seiner neuen Methode war \"Die Strategie der Spinne,\" die er 1969 fürs italienische Fernsehen drehte. Erstmals war Vittorio Storaro für das Licht verantwortlich; Bertolucci sollte fortan für über zwei Jahrzehnte mit ihm arbeiten und sie verband eine enge Freundschaft. Die beiden entwickelten eine unverwechselbare Bildsprache, Bertoluccis spezifischer visueller Stil kam erstmals unverfälscht von Godards Einfluss zur vollen Entfaltung. Dabei befasste er sich mit seinen bevorzugten Themen wie der Verknüpfung von Geschichte und Geschichtsschreibung mit der Gegenwart, dem Ringen des Sohnes mit dem Vater, gespaltenen Identitäten, Faschismus und Widerstand.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Großproduktionen (1970–1976).", "content": "Mit dem \"Großen Irrtum,\" auch bekannt als \"Der Konformist,\" betrat Bertolucci die Bühne der internationalen Großproduktionen. Der Film wurde in Frankreich und Italien in geschichtlichen Kulissen aufwendig gedreht, mit dem Star Jean-Louis Trintignant in der Hauptrolle. Wieder lotete er Italiens faschistische Vergangenheit aus und konstruierte einen psychosexuellen Erklärungsansatz für das Handeln der Hauptfigur. Das Werk zeichnet sich durch eine zeitlich fragmentierte Handlung und einen visuellen Stil aus, der inhaltliche Aussagen mit Hilfe des eingesetzten Lichts unterstreicht. Der große Erfolg etablierte Bertolucci als Filmemacher von Weltrang. Mit dem \"Großen Irrtum\" begann Bertoluccis Zusammenarbeit mit Franco Arcalli, die bis zu dessen Tod 1978 andauerte. Dank Arcalli erkannte er, dass er mit dem Schnitt neue Sichtweisen gewinnen kann. Da er Arcalli als stimulierend und ideenreich erlebte, der Schnitt gleichsam zu einer Revision des Drehbuchs geriet, avancierte Arcalli auch zum Drehbuchautor. Einen weiteren Höhepunkt erreichte Bertolucci mit dem Drama \"Der letzte Tango in Paris\" (1972), mit Marlon Brando in der Hauptrolle. Der nur vordergründig unpolitische Film schildert den Daseinsschmerz eines Mannes im mittleren Alter und sein Leiden an der Unterdrückung des Lustprinzips in der westlichen Kultur. Wegen seiner drastischen, unverblümten Darstellung von Sex war der Film ein beherrschendes Gesprächsthema. Die Skandalisierung und Zensurversuche bewirkten einen enormen Kassenerfolg, in den USA blieb er auf Jahre hinaus der einträglichste europäische Film. Mit diesen Erfolgen im Rücken konnte Bertolucci ein Vorhaben in Angriff nehmen, das oft als größenwahnsinnig beschrieben wird: die Erzählung eines halben Jahrhunderts italienischer Geschichte in dem über fünfstündigen \"1900\". Von den US-amerikanischen Filmstudios war der Film auf sieben Millionen US-Dollar veranschlagt, und am Ende kostete er über acht Millionen. Obwohl ganz in Italien angesiedelt, werden mehrere Rollen von internationalen Stars gespielt, darunter Burt Lancaster, Gérard Depardieu, Donald Sutherland, Dominique Sanda und Robert De Niro. Es ist ein Hohelied auf die bäuerliche Schicht und auf den Kommunismus. Der Film überraschte die Kritik mit seiner konventionellen Form; Bertolucci wählte bewusst eine ans Massenkino angelehnte einfache und emotionale Filmsprache, um seine Botschaft breiter streuen zu können. Wegen des politischen Gehalts wollten die Studios \"1900\" in den Vereinigten Staaten nicht wie vorgesehen in den Vertrieb nehmen. Um die zu veröffentlichende Fassung kam es zu einem auch gerichtlich ausgetragenen Streit zwischen Bertolucci, dem Produzenten Grimaldi und den Studios. Diese setzten für die US-Version starke Kürzungen durch, werteten den Film dort kaum aus, und bei der US-Kritik stieß das Werk als Propaganda auf völlige Ablehnung. In Europa lief es nur leicht gekürzt. Bertolucci erkannte später den Widerspruch zwischen den kapitalistischen, multinationalen Produktionsbedingungen und der naiven, lokal verwurzelten utopischen Vision.", "section_level": 2}, {"title": "Kleinere Produktionen (1977–1982).", "content": "Mehrere geplante Filmprojekte, darunter die Verfilmung von Dashiell Hammetts Roman \"Red Harvest,\" scheiterten daran, dass er Produzenten nicht von ihnen überzeugen konnte. Er wollte seinen ersten amerikanischen Film auf Basis eines Klassikers der US-Literatur machen. Das Projekt kam für ihn nur als politischer Film infrage, die amerikanischen Produzenten hatten jedoch kein Verständnis für seine Lesart des Romans. Bei der Dimensionierung seiner nächsten beiden Filmprojekte musste Bertolucci viel bescheidener sein. Das Drama \"La Luna\" (1979) um eine inzestuöse Mutter-Sohn-Beziehung entstand mit einem wesentlich kleineren Budget und wenigen Darstellern. Gedreht wurde vor allem in Rom, teilweise auch in Parma und New York, und in den Hauptrollen ist es mit US-amerikanischen Darstellern besetzt. Bertolucci hat darauf hingewiesen, dass es in diesem Werk kein ständiges Fragen nach dem Wesen von Film und Kino mehr gibt; \"La Luna\" schäme sich nicht des Vergnügens. Doch genau dieses Beharren auf einem konventionellen, konsumierbaren Erzählstil enttäuschte die Kritik. Noch stärker auf seine Heimatregion um Parma konzentriert blieb er in der \"Tragödie eines lächerlichen Mannes\" (1981), wo er die nebulöse politische Lage in Italien in den Vordergrund rückte. Bis auf Anouk Aimée mit Italienern besetzt und in italienischer Sprache, war es innerhalb des Vierteljahrhunderts seiner Zusammenarbeit mit Storaro der einzige Streifen, für den er einen anderen Kameramann beizog. Dem metafilmischen Diskurs ließ er so viel Raum wie seit \"Partner\" nicht mehr und verweigerte dem Publikum eine nachvollziehbare Handlung und die Identifikation mit einer Figur. Das Werk rief bei der Kritik sehr unterschiedliche Bewertungen hervor – einige stellten eine resignative Haltung fest – und fand beim Publikum kaum Beachtung. Manche Filmpublizisten, die sein ganzes Werk überblicken, meinen, die \"Tragödie\" sei das möglicherweise am meisten unterschätzte Werk Bertoluccis.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Kulturkreise (1983–1993).", "content": "Zu Beginn der 1980er Jahre zeigte sich Bertolucci sehr enttäuscht von Italien und dem politischen System. Er verlor auch das Interesse an der Gegenwart. Das führte ihn auf die Suche nach etwas ganz Anderem und die Besonderheiten nicht-westlicher Kulturen. Als Ergebnis drehte er, wieder mit Storaro, drei Filme, in denen er seine Themen vor dem Hintergrund Chinas, Nordafrikas und des Buddhismus behandeln konnte. Diese drei Filme haben gemein, dass der Regisseur gegenüber Vaterfiguren versöhnlicher geworden war, die nun als Lehrer und Weise erschienen. Das erste Projekt war \"Der letzte Kaiser\" (1987), bei dem er als cineastischer Marco Polo das Leben des letzten chinesischen Kaisers Pu Yi nachzeichnete – zum ersten Mal hatte es die chinesische Regierung einer westlichen Filmproduktion erlaubt, in der Verbotenen Stadt zu drehen. Mit seinem Erfolg bei Kritik und Publikum stellt das mit Auszeichnungen überhäufte Geschichtsdrama einen weiteren Höhepunkt in Bertoluccis Schaffen dar. Der darauffolgende Film \"Himmel über der Wüste\" (1990) führte ihn nach Marokko und in die Sahara und ist mit den Stars Debra Winger und John Malkovich besetzt. Er handelt von einem Paar, das vor der westlichen Zivilisation flüchtet und in der Begegnung mit dem Fremden und der Sahara seine Identität verliert. Die Kritik war sich nicht einig, wie gut Bertolucci Themen und Figuren des Romans von Paul Bowles getroffen hat; doch selbst einige der negativen Kritiken bescheinigten dem Werk, sein Blick auf die Landschaften und Städte Nordafrikas sei sinnlich und überwältigend. Die dritte der „exotischen“ Produktionen ist \"Little Buddha\" aus dem Jahr 1993, mit dem sich Bertolucci an Kinder jeden Alters wenden wollte. Es ergründet Buddhismus und Reinkarnation. Viele Kritiker empfanden das Werk als zu einfach und vermissten die Vielschichtigkeit seiner bisherigen Werke. Es war sein erster Film, der nicht um einen Konflikt politischer, psychologischer oder zwischengeschlechtlicher Art gebaut ist. Der Regisseur bezeichnete sich als skeptischen Amateur-Buddhisten, als nur an der ästhetischen und poetischen Seite dieser Philosophie interessiert. Nach dem Untergang der kommunistischen Utopie des gewohnten Raums für Träume verlustig gegangen, fand er im Buddhismus ein neues inspirierendes Feld. Die Umstellung sei ihm leichtgefallen, denn der Buddhismus habe mit Marx und Freud gemein, dass sie alle nicht Gottheiten, sondern den Menschen in den Mittelpunkt stellen.", "section_level": 2}, {"title": "Spätwerk (ab 1994).", "content": "Als er die fünfzig überschritten hatte, waren Konflikte mit Vaterfiguren kein wichtiger Bestandteil mehr. Die Themen seiner früheren Filme kommen in \"Gefühl und Verführung\" (1995) zwar in Gestalt melancholisch zurückgezogener 68er vor, doch die Hauptfigur ist ein junges unerfahrenes Mädchen. Sein nächstes Werk, das Kammerspiel \"Shandurai und der Klavierspieler\" (1998), fand bei der Kritik viel Zustimmung, doch in Deutschland zunächst keinen Verleih. Es gelangte erst in die Kinos, als das Interesse an Bertolucci mit dem kommerziellen Erfolg der \"Träumer\" 2003 wieder erwachte. Die Träumer sind drei junge Menschen, die in Paris 1968 eine Dreierbeziehung leben und sich von den Ereignissen auf der Straße abkapseln. Bertoluccis Spätwerke ernteten bei einem Teil der Kritik den Vorwurf, Film gewordene Altherrenfantasien zu sein, bei denen er sich an den Körpern junger Frauen delektierte. Nach den \"Träumern\" konnte er fast zehn Jahre lang keinen weiteren Film vollenden. Das Projekt \"Bel Canto,\" die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ann Patchett über eine Geiselnahme in Südamerika, musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden. 2007 wandte er sich einem anderen Vorhaben zu, einem Drama über den italienischen Musiker und Mörder Carlo Gesualdo, der im 16. Jahrhundert lebte. Erst 2012 wurde mit \"Ich und Du\" \"(Io e te)\" seine erste Spielfilmregiearbeit nach zehn Jahren Pause außer Konkurrenz bei den Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Filmografie.", "content": "→ \"Erweiterte Filmografie\" Darüber hinaus hat Bertolucci einige Kurz- und Dokumentarfilme gedreht.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Neben dem 1962 gewonnenen Premio Viareggio für seinen Gedichtband \"In cerca del mistero\" (Bestes Erstlingswerk) erhielt Bertolucci im Laufe seiner Karriere 49 Film- und Festivalpreise, darunter zwei Oscars und zwei Golden Globe Awards für \"Der letzte Kaiser\". Für 32 weitere Auszeichnungen war er nominiert. Eine Auswahl der gewonnenen Preise und Auszeichnungen, inklusive einiger Nominierungen: Filme Gesamtwerk", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernardo Bertolucci (* 16. März 1941 in Parma; † 26. November 2018 in Rom) war ein italienischer Filmregisseur. Zwischen 1962 und 2012 inszenierte er 16 Spielfilme. Sein dem Geheimnis verpflichteter Erzählstil war oft opernhaft und melodramatisch und ließ Mehrdeutigkeiten viel Raum. Bertolucci inszenierte vielfach mit Bezugnahmen auf Musik, Malerei und Literatur. Zu seinen meistbeachteten Werken gehören \"Der große Irrtum/Der Konformist, Der letzte Tango in Paris, 1900 (Novecento)\" sowie \"Der letzte Kaiser\".", "tgt_summary": "贝纳多·贝托鲁奇(,1941年-3月16日-2018年-11月26日),意大利编剧、电影导演。凭电影《末代皇帝》获得奥斯卡金像奖最佳影片与最佳导演、英国电影和电视艺术学院最佳影片、金球奖最佳导演等多个奖项。在2011年第64届戛纳电影节上获颁荣誉金棕榈—终身成就奖。", "id": 3006470} {"src_title": "Bettina von Arnim", "tgt_title": "贝蒂娜·冯·阿尔尼姆", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Bettina Brentano war das siebte von zwölf Kindern des Großkaufmanns Peter Anton Brentano und seiner zweiten Frau Maximiliane La Roche (Tochter der Schriftstellerin Sophie La Roche). Die aus Italien stammende altadelige Familie war begütert. Sie besaß das später von Bettinas Brüdern geleitete \"Haus zum Goldenen Kopf\", die Zentrale einer blühenden Ex- und Importfirma, von der Bettina ein beträchtliches Erbe zufiel. Von ihren Geschwistern wurde Bettina schon früh „der Kobold“ genannt und auch später geschah dasselbe in der Berliner Gesellschaft. 1793 starb Bettinas Mutter. Die Tochter wurde deswegen bis zu ihrem 13. Lebensjahr (1794–1796) in der Ursulinenschule Fritzlar (einem Kloster bei Kassel) erzogen. Nach dem Tod des Vaters lebte sie ab 1797 bei ihrer Großmutter Sophie La Roche in Offenbach am Main, später in Frankfurt am Main. Ihre Schwester Kunigunde Brentano war mit dem Rechtsgelehrten Friedrich Karl von Savigny verheiratet und lebte in Marburg, wo Bettina einige Zeit bei ihnen wohnte. 1804 begannen Freundschaft und Briefwechsel mit Karoline von Günderrode (Freitod 1806 in Winkel am Rhein). 1806–1808 erfolgte die Herausgabe der Volksliedersammlung \"Des Knaben Wunderhorn\" durch ihren Bruder Clemens Brentano und Achim von Arnim und ihre Mitarbeit an Arnims \"Zeitung für Einsiedler\". 1807 (in ihrem 22. Lebensjahr) kam es zu einer ersten Begegnung mit Goethe in Weimar (von Wieland als Enkelin der Sophie La Roche empfohlen). 1810 folgte sie den Savignys nach Berlin. Auf dieser Reise traf sie am 8. Mai in Wien ein und wohnte dort bei ihrer Schwägerin Antonie Brentano, die sie Ende Mai mit Ludwig van Beethoven bekannt machte. Folgt man ihren eigenen Briefen und Erinnerungen, so begegnete sie Beethoven nur dreimal, ehe sie die Stadt am 3. Juni wieder verließ und mit der Familie Savigny nach Prag weiterreiste. Diese Begegnung prägte sie jedoch maßgeblich.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe mit Achim von Arnim.", "content": "1811 heiratete Bettina Brentano Achim von Arnim, den sie bereits in Frankfurt als Freund und literarischen Arbeitskollegen ihres Bruders Clemens Brentano kennengelernt hatte. Die Arnims waren bis zu seinem plötzlichen Tod 1831 zwanzig Jahre verheiratet. Das Paar lebte überwiegend getrennt – während Bettina in Berlin lebte, bewirtschaftete Achim das Gut Wiepersdorf. Der von Clara von Arnim und Professor Hartwig Schultz 1991 gegründete Freundeskreis Schloss Wiepersdorf richtete im Schloss das Bettina und Achim von Arnim-Museum ein, das seitdem im Zusammenwirken mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz betreut wird. Der Ehe entstammten sieben Kinder: 1824 entwirft sie ein Goethedenkmal, dessen Zeichnung sie diesem vorlegt und dessen Modell nach Weimar kommt – die Ausführung des Denkmals erfolgte durch den Bildhauer Karl Steinhäuser, 1855 wurde es in Weimar aufgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale und literarische Arbeit.", "content": "Bettina von Arnims literarisches und soziales Engagement trat erst nach dem Tod ihres Mannes 1831, dessen Werke sie herausgab, ins Licht der Öffentlichkeit. Die neue Autonomie, die der Witwenstand ermöglichte, führte zu einer Verstärkung ihres öffentlichen Wirkens. Sie wurde zur Herausgeberin seiner \"Gesammelten Werke\". Bei der Choleraepidemie in Berlin engagierte sie sich für soziale Hilfsmaßnahmen in den Armenvierteln und pflegte Erkrankte. Aus Anlass der Thronbesteigung des preußischen Königs Friedrich Wilhelms IV. veröffentlichte sie 1843 die Sozialreportage \"Dies Buch gehört dem König\". Das aus fiktiven Dialogen zwischen der Mutter Goethes und der Mutter des preußischen Königs bestehende Werk wurde in Bayern verboten. Der spätere Kunst- und Kulturhistoriker Jacob Burckhardt (1818–1897) studierte 1841–1843 in Berlin, wurde von Bettina von Arnim empfangen und beschrieb diese in einem Brief an seine Schwester Louise am 29. Januar 1842 wie folgt: „Ein 54jähriges Mütterchen, klein aber von schöner Haltung, mit wahrhaften Zigeunerzügen im Angesicht, aber so wunderbar interessant, wie selten ein weiblicher Kopf; schöne, echte kastanienbraune Locken, die braunsten, wundersamsten Augen, die mir je vorgekommen sind.“ In der Ernüchterung, die der gescheiterten Revolution von 1848 folgte, verfasste sie 1852 die Fortsetzung \"Gespräche mit Dämonen\", in der sie für die Abschaffung der Todesstrafe und die politische Gleichstellung von Frauen und Juden eintritt. Ihre weitreichende Korrespondenz zur Ermittlung statistischer Angaben für ihr \"Armenbuch\" erregte großes Aufsehen. Das Buch wurde bereits vor seinem Erscheinen von der preußischen Zensur verboten, da man Bettina von Arnim verdächtigte, den Weberaufstand mit angezettelt zu haben. Sie stand den Ideen der Frühsozialisten nahe; 1842 traf sie mit Karl Marx zusammen, hielt jedoch an der Idee eines \"Volkskönigs\" fest. Der König sollte erster Bürger einer Gemeinschaft von Bürgern sein und mit ihnen den Staat erschaffen, in dem sie leben wollten.", "section_level": 2}, {"title": "Tod und Nachwirkung.", "content": "1854 erlitt Bettina von Arnim einen Schlaganfall, von dem sie sich nicht mehr erholte. Am 20. Januar 1859 starb sie im Kreise ihrer Familie, zu ihrer Seite das von ihr gefertigte Goethe-Monument. Sie wurde neben ihrem Mann an der Kirche von Wiepersdorf beigesetzt. Auf ihrem Grabstein ist fälschlicherweise als Geburtsjahr 1788 angegeben, tatsächlich wurde sie 1785 geboren. 1985 wurde aus Anlass ihres 200. Geburtstages in Berlin die Bettina-von-Arnim-Gesellschaft gegründet. Sie hat das Ziel, Leben und Werk der Autorin einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die Gesellschaft schreibt alle drei Jahre einen undotierten Forschungspreis aus und gibt das \"Internationale Jahrbuch der Bettina-von-Arnim-Gesellschaft\" heraus. Sie ist auf dem 1992 erschienenen 5-DM-Schein der letzten D-Mark-Banknotenserie abgebildet. An der Ursulinenschule in Fritzlar, an der Bettina von Arnim Internatsschülerin war, wird seit 2002 das \"Bettina-von-Arnim-Forum\" veranstaltet. Die Bettinaschule im Frankfurter Westend ist nach Bettina von Arnim benannt.", "section_level": 2}, {"title": "Kontakte.", "content": "Bettina von Arnim war bekannt für ihre zahlreichen Kontakte zu Persönlichkeiten aus Politik und Kultur:", "section_level": 1}, {"title": "Goethe.", "content": "1806 begann die Freundschaft Bettina Brentanos mit Goethes Mutter Katharina Elisabeth Goethe. Der Dichter hatte auf die ihm schwärmerisch erscheinenden Briefe Bettinas zunächst nicht geantwortet. Doch ein Jahr später durfte sie in Weimar erstmals den von ihr extrem verehrten Johann Wolfgang Goethe besuchen. Es begann ein Briefwechsel zwischen den beiden, der nach Goethes Tod unter dem Titel \"Goethes Briefwechsel mit einem Kinde\" berühmt wurde. 1811, im Jahr ihrer Heirat, kam es nach einer öffentlichen Auseinandersetzung zwischen ihr und Goethes Ehefrau Christiane zum Bruch mit Goethe. In einer Gemäldeausstellung des Goethe-Vertrauten Johann Heinrich Meyer hatte sich Bettina von Arnim abfällig über die Werke von „Kunschtmeyer“ geäußert. Christiane riss ihr daraufhin die Brille von der Nase, und Bettina nannte Christiane eine „wahnsinnige Blutwurst“. Goethe verbot Bettina von Arnim und ihrem Ehemann fortan sein Haus. Als er das Ehepaar ein Jahr später in Bad Teplitz traf, nahm er von ihnen keine Notiz und schrieb seiner Frau: „Ich bin sehr froh, daß ich die Tollhäusler los bin.“ Wiederholte Briefe, in denen Bettina ihn verzweifelt um erneute Kontaktaufnahme bat, ließ er unbeantwortet.", "section_level": 2}, {"title": "Beethovens „unsterbliche Geliebte“?", "content": "Edward Walden glaubt in seinem Buch \"Beethoven’s Immortal Beloved\" (2011) Anhaltspunkte dafür gefunden zu haben, dass Bettina von Arnim Beethovens Unsterbliche Geliebte gewesen sein könnte – die Adressatin jenes berühmten Briefs, den der Komponist am 6./7. Juli 1812 in Teplitz an eine Frau in Karlsbad schrieb. Er stützt sich dabei im Wesentlichen auf zwei angeblich von Beethoven an Bettina geschriebene Briefe aus den Jahren 1810 und 1812, die allerdings längst als Erfindungen Bettinas entlarvt wurden. Walden selbst räumt ein: „Falls dieser Brief an Bettina [von 1812] echt ist, wäre es schlüssig bewiesen, daß Bettina die \"Unsterbliche Geliebte\" war, aber das Original ist verschollen, und seine Authentizität wird heutzutage stark angezweifelt.“ Doch selbst wenn dieser Brief echt wäre, würde das nichts daran ändern, dass Bettina von Arnim – mit ihrem Mann und ihrer Schwester Gunda – erst am 24. Juli 1812, von Berlin kommend, in Teplitz eintraf, als Beethoven den Brief längst geschrieben hatte. In Karlsbad ist sie zur fraglichen Zeit gar nicht gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Werk und Beurteilung.", "content": "Bettina von Arnim gab ihre Briefwechsel mit Johann Wolfgang von Goethe, Karoline von Günderrode, Clemens Brentano, Philipp von Nathusius und Friedrich Wilhelm IV. in zum Teil sehr stark bearbeiteter Form heraus. Diese Briefbücher, die nach den Grundsätzen der romantischen Poetik komponiert waren, wurden von den Lesern oft für authentische Dokumente gehalten, was zu Fälschungsvorwürfen gegen Bettina von Arnim führte. Insbesondere das 1835 erschienene Buch \"Goethes Briefwechsel mit einem Kinde\" wurde ein Verkaufserfolg und beeinflusste das Goethe-Bild der Folgezeit stark, besonders unter den Romantikern. Die Originalbriefe wurden im Jahr 1929 publiziert. In dem Briefroman \"Die Günderode\" verarbeitete sie die Monate ihrer Freundschaft mit Karoline von Günderrode im Jahr 1804 und deren Freitod. Bettina von Arnim erfuhr und erfährt sehr unterschiedliche Beurteilungen. Zeitgenossen beschrieben sie als „grillenhaftes, unbehandelbares Geschöpf“, als koboldhaftes Wesen. Man sieht sie aber auch als emanzipierte, vielbegabte und neugierige Frau, die sich erfolgreich für persönliche Unabhängigkeit und geistige Freiheit einsetzte, für sich wie auch für andere Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Rezeption.", "content": "Christian Dietrich Grabbe schrieb über Bettinas Goethe-Buch: „Die Vorrede beginnt damit, daß das Buch nicht für die Bösen, sondern für die Guten sey. Bettina, es werden aber die Guten bös werden, haben sie die Ekelhaftigkeiten gelesen.“ Ludwig Tieck schrieb 1835 in einem Brief über „Goethes Briefwechsel mit einem Kinde“: „Sie können es nicht so wissen wie ich, wie dieses fatale Buch eine einzige grobe Lüge ist. Mich hat in unsern Zeiten noch nichts so sehr, wie dieses Geschreibsel empört.“ Bettina von Arnims Leben und insbesondere ihre Beziehung zu Goethe werden sehr ausführlich von Milan Kundera in seinem Roman \"Die Unsterblichkeit\" behandelt. Kundera sieht Bettina als Frau, die zeitlebens versuchte, durch Kontakt zu herausragenden Persönlichkeiten ihrer Zeit und der Suggestion einer tiefen emotionalen Beziehung zu ihnen eigenen Ruhm zu erwerben. Illustriert wird diese Interpretation hauptsächlich durch die Analyse ihres Briefverkehrs mit Goethe, der von ihr bei der Veröffentlichung vorgenommenen Änderungen und des öffentlichen Streits mit Christiane Goethe. Sarah Kirsch zeichnet im \"Wiepersdorf-Zyklus\", der während einer Arbeitswoche im „[v]olkseigenen Schloß“ entstand, ein Bild ihres persönlichen Lebensgefühls in der DDR der 1970er Jahre. Rahmenhandlung ist der Aufenthalt einer an die Autorin erinnernden Schriftstellerin, in dem „[e]hrwürdige[n] schöne[n] Haus [m]it dem zwiefachen Dach“. Im zweiten Teil stellt sie der Wiepersdorfer Szenerie „[d]ie schönen Fenster im Malsaal“, „außen“ „[m]aifrischer Park“ mit den „lächeln[den]“ „Steinbilder[n]“ die Enge ihrer Hochhauswohnung „in der verletzenden viereckigen Gegend“ gegenüber und spricht bewundernd die Gutsherrin an: „Bettina! Hier [h]ast du mit sieben Kindern gesessen [...] ich sollte mal an den König schreiben“. Im neunten Teil fokussiert die Dichterin, in Anspielung auf Bettinas Briefe an Friedrich Wilhelm IV., die Ähnlichkeiten der privaten und politischen Situation: „Bettina, es ist alles beim alten. Immer sind wir allein, wenn wir den Königen schreiben [d]enen des Herzens und jenen des Staates“. In Christa Wolfs Roman \"Kein Ort. Nirgends\" (1979) ist Bettina von Arnim Teil der Winkeler Gesellschaft, in der 1804 die (fiktive) Begegnung von Heinrich von Kleist mit Karoline von Günderrode stattfindet. Bettina von Arnim ist die weibliche Protagonistin in \"Das Erlkönig-Manöver\" (2007) von Robert Löhr. Der historische Roman stellt vor allem ihre Zerrissenheit zwischen ihrem Idol Goethe und ihrem Ehemann Achim von Arnim dar.", "section_level": 1}, {"title": "Zitate.", "content": " Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt! Hinab ins Tal, mit Rasen sanft begleitet, Vom Weg durchzogen, der hinüber leitet, Das weiße Haus inmitten aufgestellt, Was ist's, worin sich hier der Sinn gefällt? Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt! Erstieg ich auch der Länder steilste Höhen, Von wo ich könnt die Schiffe fahren sehen Und Städte fern und nah von Bergen stolz umstellt, Nichts ist's, was mir den Blick gefesselt hält. Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt! Und könnt ich Paradiese überschauen, Ich sehnte mich zurück nach jenen Auen, Wo Deines Daches Zinne meinem Blick sich stellt, Denn der allein umgrenzet meine Welt. Klick mich

", "section_level": 1}, {"title": "Kritik und Nachteile.", "content": "Oft wird dynamisches HTML für effekt-orientierte Funktionen verwendet, bei denen der Nutzen nicht klar erkennbar ist und die eher stören. In der Anfangszeit konnte DHTML nur über Browser-spezifische sogenannte \"DHTML-Modelle\" realisiert werden, die nicht zueinander kompatibel waren. Daher führten einige DHTML-Seiten unter bestimmten Browsern zu Fehlern. Dieser Ruf hängt dynamischem HTML bis heute an. Daher wird heute auch der Begriff \"DOM Scripting\" verwendet, mit dem man standardkonformes DHTML von Browser-spezifischen Varianten abgrenzen möchte. Dynamisches HTML stellt teils hohe Anforderungen an die JavaScript-Fähigkeiten des Browsers, die nur von den neueren Browsergenerationen erfüllt werden. Wenn die Verwendung von JavaScript, z. B. aus Sicherheitsgründen, deaktiviert wird, kann dynamisches HTML nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann sich die Zugänglichkeit für Anwender verschlechtern, die wegen körperlichen Einschränkungen auf alternative Eingabe- bzw. Ausgabemethoden zurückgreifen müssen (siehe Barrierefreies Internet). Es ist aber möglich, dynamisches HTML so zu verwenden, dass es nur bei Browsern verwendet wird, die damit auch umgehen können. Die übrigen Anwender können die Website dann verwenden, als ob diese gar kein dynamisches HTML einsetzen würde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Begriffe DHTML, dynamisches HTML () oder auch DOM-Scripting bezeichnen bestimmte Webdesign-Methoden, bei denen während der Anzeige einer Webseite diese selbst, ausgelöst durch Benutzereingaben, verändert wird.", "tgt_summary": "动态HTML(Dynamic HTML,简称DHTML、DHML)指的是网页内容随着用户或计算机程序提供的参数而变化的HTML,通过结合HTML、用户端脚本语言(Client Side Script,如JavaScript)、串接样式表(CSS)和文件物件模型(DOM)来创建动态网页内容。", "id": 1237975} {"src_title": "Debian", "tgt_title": "Debian", "src_document": [{"title": "Projekt.", "content": "Debian-Entwickler kann jeder werden, der den sogenannten New-Member-Prozess erfolgreich durchläuft: Bewerber werden hinsichtlich ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten geprüft, außerdem wird sichergestellt, dass sie mit der Ideologie des Projektes vertraut sind. Der Name des Betriebssystems leitet sich von den Vornamen des Debian-Gründers Ian Murdock und seiner damaligen Freundin und späteren Ehefrau Debra Lynn ab. Bereits wenige Monate nach der Gründung, im Mai 1994, entschied sich das Projekt zu einer Änderung des offiziellen Namens von \"Debian Linux\" zu \"Debian GNU/Linux\", womit es der Auffassung der Free Software Foundation folgte, dass das häufig als Linux bezeichnete Betriebssystem eine Variante des GNU-Systems sei (zu den Hintergründen der diesbezüglichen Meinungsverschiedenheiten siehe GNU/Linux-Namensstreit). Da Debian ab Version 6.0 \"(Squeeze)\" offiziell in zwei Varianten – GNU/Linux und GNU/kFreeBSD – verfügbar ist, wird seitdem nur noch in Bezug auf diese der jeweilige Namenszusatz genannt; allgemein wird heute also nur noch von \"Debian\" gesprochen. Das System ist bekannt für seine Paketverwaltung dpkg und deren Frontend APT. Mit diesen ist es möglich, alte Versionen von Debian GNU/Linux durch aktuelle zu ersetzen oder neue Softwarepakete zu installieren. Sie sind ebenfalls dafür zuständig, alle von einem Programm benötigten Abhängigkeiten aufzulösen, also alle Programmpakete zu laden und zu installieren, welche die gewünschte Software benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1993 bis 1998.", "content": "Am 16. August 1993 wurde von Ian Murdock das „Debian Linux Release“ angekündigt. Er hatte versucht, SLS, das eine der ersten umfassenden Linux-Distributionen war, zu nutzen. Da er jedoch mit deren Qualität unzufrieden war, konzipierte er sein eigenes System, ließ sich aber von SLS inspirieren. Im selben Jahr veröffentlichte er auch das \"Debian-Manifest,\" eine Zusammenstellung seiner Sichtweise zu Debian. Im Vordergrund stand hier eine offene Entwicklung „im Geiste von Linux und GNU“. Bis 1995 veröffentlichte das Projekt die ersten Entwicklungsversionen mit den Versionsnummern 0.9x. In dieser Zeit wurde es auch von der Free Software Foundation gesponsert und zählte etwa 60 Entwickler. 1996 wurde letztlich die erste stabile Version 1.1 veröffentlicht. Weil ein CD-ROM-Verkäufer versehentlich eine Vorversion unter der Nummer 1.0 veröffentlicht hatte, kam es – um Verwirrung zu vermeiden – nie zu einer tatsächlichen Version 1.0. Im April 1996 wurde Murdock von Bruce Perens als Leiter des Projekts abgelöst. In den darauffolgenden Jahren wechselte diese Position einige Male. Am 17. Juni 1996 folgte mit \"Buzz\" (Version 1.1) das erste Release, welches einen Aliasnamen trug. Alle weiteren Veröffentlichungen wurden ebenfalls mit einem solchen versehen, wobei sich dieser immer nach einer Figur aus dem Film Toy Story bzw. seinen Fortsetzungen richtet. 1997 wurde nach vorheriger Diskussion der Debian-Gesellschaftsvertrag ratifiziert. Am 24. Juli 1998 wurde die Version 2.0 \"Hamm\" veröffentlicht, welche erstmals für mehrere Architekturen zur Verfügung stand. Das Projekt umfasste zu diesem Zeitpunkt 1500 Pakete und 400 Entwickler.", "section_level": 2}, {"title": "1999 bis 2004.", "content": "Es folgten weitere 2.x-Veröffentlichungen mit neuen Portierungen zu anderen Architekturen sowie einer steigenden Zahl von Paketen. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung von APT. Auch entstand mit Debian GNU/Hurd die erste Portierung zu einem Nicht-Linux-Kernel. Im Jahr 2000 wurde der \"Testing-\"Zweig gegründet. In der nachfolgenden Zeit wurde die Debian-Website in 20 Sprachen übersetzt. Es kam zur Gründung der Unterprojekte \"Debian-Junior\" und \"Debian-Med,\" die sich an Kinder bzw. medizinische Forschung und Praxis richteten. Im gleichen Jahr fand auch erstmals die Entwicklerkonferenz DebConf statt, welche seitdem jährlich an unterschiedlichen Orten abgehalten wird. Die Version 3.0 \"Woody\" vom 19. Juli 2002 enthielt erstmals das \"K Desktop Environment,\" nachdem die Lizenzproblematik von Qt geklärt war. Das Projekt war auf 900 Entwickler und 8500 Binärpakete angewachsen. Die offizielle Distribution bestand aus 7 CDs.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2005.", "content": "Erst knappe drei Jahre später, am 6. Juni 2005, kam es zur Veröffentlichung von Version 3.1 \"Sarge.\" Der lange Zeitraum brachte dem Projekt einige Kritik ein, war aber vor allem in der Neuentwicklung eines Installers für elf verschiedene Architekturen begründet. Mit Ubuntu entstand zwischenzeitlich auch das heute bedeutendste Debian-Derivat. \"Sarge\" enthielt etwa 15.400 Pakete und benötigte damit 14 CDs. Es beteiligten sich etwa 1500 Entwickler an dieser Veröffentlichung. Neben der Masse an aktualisierten und neu hinzugekommenen Paketen ist vor allem das neu geschriebene Installationsprogramm hervorzuheben, das in 40 Sprachen übersetzt wurde. Erstmals wurde auch OpenOffice.org aufgenommen. 2006 wurde in Oaxtepec, Mexiko, die siebte DebConf abgehalten. Zudem wurde nach dem Namensstreit zwischen Debian und Mozilla seitens Debian das entsprechende Paket des Mozilla Firefox in \"Iceweasel,\" sowie das von Mozilla Thunderbird in \"Icedove\" umbenannt. Am 8. April 2007 wurde von etwa 1000 Entwicklern Version 4.0 \"Etch\" veröffentlicht. Diese enthielt rund 18.200 Binärpakete. Im Februar 2009 folgte 5.0 \"Lenny\", und im Februar 2011 wurde \"Lenny\" \"oldstable\" und 6.0 \"Squeeze\" mit über 29.000 Softwarepaketen als \"stable\" veröffentlicht. Ab Version 6.0 „Squeeze“ ist mit Debian GNU/kFreeBSD die erste offizielle Portierung auf einen anderen Betriebssystemkern – jenen des FreeBSD-Projektes – als Technologievorschau verfügbar. Am 4. Mai 2013 wurde mit \"Wheezy\" die Version 7 als „stable“ gesetzt. Diese enthielt erstmals LibreOffice. Für Version 7 „Wheezy“ wurde die Veröffentlichung von Debian GNU/Hurd, einer offiziellen Portierung auf den GNU Hurd, diskutiert. Dies wurde jedoch verworfen. Am 25. April 2015 folgte ihr Version 8, Codename \"Jessie\", bei der das init-System vom bisher benutzten SysVinit auf das kontrovers diskutierte systemd umgestellt wurde. Auf die FreeBSD-Portierung wurde in Version 8 verzichtet. Die neunte Ausgabe von Debian, Codename \"Stretch\", erschien am 17. Juni 2017. Augenfälligste Neuerung war die Rückkehr von Firefox und Thunderbird. Im März 2019 kündigte mit Michael Stapelberg (u. a. i3) ein bekannter und langjähriger Entwickler seinen Rückzug aus dem Projekt an, was er anhand eines ausführlichen und infolge dessen häufiger diskutierten Essays in seinem Blog zu erklären versuchte. Darin wird zum Teil erhebliche Kritik an Debian erhoben, insbesondere zu Mängeln und Überalterung bei der Infrastruktur einschließlich des Bugtrackers, dem Tooling und allgemein der Geschwindigkeit auch von Rückmeldungen innerhalb des Projekts.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Das Debian-Projekt konstituiert sich durch die Debian-Verfassung. Sie regelt die demokratische Organisationsstruktur mit regelmäßigen Wahlen. Darüber hinaus verpflichtet sich das Projekt mit dem Gesellschaftsvertrag \"Debian Social Contract\" zu \"freier Software.\" Seit dem 26. April 2004 ist die Version 1.1 des Gesellschaftsvertrages gültig. Die eigentliche inhaltliche Änderung besagt, dass alle Komponenten des Debian-Systems (im Hauptzweig \"main\") frei sein müssen, nicht mehr nur die Software. Die \"Debian-Richtlinien für freie Software\" beziehen sich also nicht mehr nur auf freie Software, sondern allgemein auf freie Werke. Da diese Auswirkungen einer als „editoriell“ bezeichneten Änderung für viele Entwickler überraschend war, wurde in einer zusätzlichen Abstimmung im Juli 2004 beschlossen, dass diese Änderung erst nach dem Release von Sarge im Juni 2005 wirksam wird. Aktueller Leiter des Debian-Projekts ist Jonathan Carter. Der Posten wird einmal im Jahr per Wahl neu vergeben. Alle Wahlen und Abstimmungen erfolgen elektronisch (mit Hilfe einer digitalen Signatur) nach der Schulze-Methode. Als eine Dachorganisation für Debian und weitere Freie-Software-Projekte wurde 1997 Software in the Public Interest gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Debian-Gesellschaftsvertrag.", "content": "Der Debian-Gesellschaftsvertrag () ist eine vom Debian-Projekt beschlossene öffentliche Richtlinie, die Grundlagen regelt, wie die freie Software Debian hergestellt, verteilt und betreut wird. Der Gesellschaftsvertrag geht auf einen Vorschlag von Ean Schuessler zurück. Bruce Perens entwarf eine erste Version des Dokumentes, das dann mit anderen Debian-Entwicklern im Juni 1997 verfeinert wurde, bevor es als öffentliche Richtlinie akzeptiert wurde. Version 1.0 wurde am 5. Juli 1997 ratifiziert. Am 26. April 2004 wurde die überarbeitete Version 1.1 ratifiziert. Sie ersetzt seitdem ihren Vorgänger. Ein besonders bedeutender, auch über das Debian-Projekt hinaus genutzter Teil des Vertrages sind die \"Debian-Richtlinien für freie Software\" (DFSG). Die Gemeinschaft um die Etablierung des Begriffes \"Open Source\" in der Öffentlichkeit verwendete diese als Grundlage, um ihre Definition von \"Open Source\" zu verfassen. Bruce Perens verallgemeinerte die Richtlinien, indem er Debian aus dem Text strich, um \"The Open Source Definition\" (dt. \"Die Open Source Definition\") zu schaffen. Sie wird seitdem von der Open Source Initiative (OSI) verwendet. Mit der Zeit haben sich hier allerdings einige Unterschiede ergeben. Die im Vertrag festgehaltene Verpflichtung zur Bereitstellung von freier Software wird vom Debian-Projekt sehr ernst genommen. Zentrale Diskussionen im Linux-Umfeld werden maßgeblich vom Projekt bestimmt, wie die konsequent freie Dokumentation der Programme (Diskussion über die GFDL) oder die Vermeidung von Markennamen, weil ein Hersteller darüber das Projekt beeinflussen kann. Eine Auswirkung dieser Politik war der Namensstreit zwischen Debian und Mozilla, der zu einer Umbenennung der Anwendung Firefox in Iceweasel innerhalb von Debian führte.", "section_level": 2}, {"title": "Software-Sicherheit.", "content": "Softwareprobleme werden öffentlich behandelt, so auch sämtliche Sicherheitsprobleme. Aspekte der Sicherheit werden öffentlich auf der \"debian-security-announce-\"Mailingliste diskutiert. Debians Sicherheitsgutachten werden über eine öffentliche Mailingliste gesendet (sowohl innerhalb als auch außerhalb) und auf einem öffentlichen Server bekanntgegeben. Von dieser Verfahrensweise verspricht man sich ein schnelleres Auffinden von Sicherheitslücken und damit die Möglichkeit, diese eher beheben zu können. Die entgegengesetzte Herangehensweise des Security through obscurity wird dagegen als unpraktikabel angesehen. Die Tatsache, dass die Weiterentwicklung der Distribution öffentlich sichtbar unter Beteiligung einer Vielzahl von Personen geschieht, erfordert besondere Sicherheitsmaßnahmen. Beispielsweise werden Änderungen an Paketen grundsätzlich mit einem verifizierbaren Schlüssel digital signiert. Beim Anwender wird dann vor der Installation die Gültigkeit der Signatur überprüft. Diese Maßnahme soll es Dritten erschweren, schädliche Software in Debian-Pakete einzuschleusen. Die Paketbetreuer passen die Sicherheitsaspekte ihrer jeweiligen Software an die allgemeinen Grundsätze von Debian an. Daher sind Dienste nach der Installation oft „sicher“ voreingestellt, was von einem Benutzer als „Einschränkung“ empfunden werden kann. Dennoch versucht Debian, Sicherheitsaspekte und einfache Administration abzuwägen. Zum Beispiel werden Dienste wie ssh und ntp nicht inaktiv installiert, wie es bei den Distributionen der BSD-Familie üblich ist. Wenn ein Sicherheitsproblem in einem Debian-Paket entdeckt wurde, wird es zusammen mit einer Einschätzung der dadurch entstehenden Gefahr direkt veröffentlicht. Parallel wird so schnell wie möglich ein Sicherheitsupdate dieses Pakets vorbereitet und auf speziellen Servern veröffentlicht. Kritische Sicherheitslücken werden auf diese Weise häufig innerhalb von Stunden geschlossen. Die von Debian angepasste Implementierung des für die Schlüsselerstellung zuständigen Zufallsgenerators der OpenSSL-Bibliothek arbeitete von September 2006 bis 13. Mai 2008 mit einer erheblichen Sicherheitslücke. Die generierten geheimen Schlüssel konnten abgeschätzt und damit in kurzer Zeit (vor-)berechnet werden (1024- und 2048-Bit-Schlüssel in ungefähr zwei Stunden). Insbesondere OpenSSH und die sichere Kommunikation in Webbrowsern waren davon betroffen – GnuPG hingegen nicht. Das Sicherheitsrisiko besteht weiterhin für alle RSA-Schlüssel, die in diesem Zeitraum auf betroffenen Systemen erstellt wurden und seit der Aktualisierung der Bibliothek nicht neu erstellt wurden. Auch alle DSA-Schlüssel, die jemals von einem Rechner (Client) mit fehlerhaftem Zufallszahlengenerator verwendet wurden, sind seitdem unsicher, selbst wenn diese ursprünglich auf einem Rechner mit korrekt arbeitendem Zufallszahlengenerator erstellt wurden. Im Januar 2019 wurde in dem Paketmanagertool von Debian („apt“ bzw. „apt-get“) eine Sicherheitslücke entdeckt, die es einem Man-in-the-Middle-Angreifer ermöglichte Code bei einem Update auszuführen. Der Entdecker dieser Sicherheitslücke plädierte, auch vor dem Hintergrund, dass dies nicht die einzige Sicherheitslücke mit diesen Auswirkungen in apt war und solche Lücken immer passieren können, dafür, dass Debian in Zukunft standardmäßig HTTPS für Updates mit apt statt HTTP nutzt, da HTTPS die Integrität der gesamten Kommunikation mit dem Update-Server absichert. Dies wurde in der Vergangenheit mit dem Hinweis abgelehnt, dass apt selbst eine Verifizierung der Pakete vornimmt, was soweit auch korrekt ist, allerdings würde es bei Sicherheitslücken wie dieser dennoch zu einem Sicherheitsgewinn kommen, da die Sicherheitslücke dann nicht mehr von allen Man-in-the-Middle-Angreifern, die in die Verbindung eingreifen können, ausnutzbar ist, sondern nur noch von den jeweils gewählten Debian-Update-Mirrors des Gerätes.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungszyklus.", "content": "Von Debian werden zu jedem Zeitpunkt mehrere Varianten (Releases) parallel angeboten: (‚stabil‘), (‚Erprobung‘) und (‚instabil‘). Nach der Veröffentlichung jeder stable-Version wird die vorige stable-Version als (‚alt-stabil‘) für mindestens ein Jahr weitergeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Experimental.", "content": "\"experimental\" ist eine Vorstufe zu \"unstable\". In \"experimental\" werden Änderungen ausprobiert, die umfangreiche Auswirkungen auf das gesamte System haben können. So wurde der Übergang des X Window Systems von XFree86 auf X.Org in \"experimental\" erprobt. \"experimental\" ist keine vollständige Sammlung von Paketen. Es enthält nur, was gerade einer besonderen Untersuchung bedarf.", "section_level": 2}, {"title": "Unstable.", "content": "\"unstable\" ist der erste Anlaufpunkt für neue Versionen von Paketen und Programmen, bevor sie in \"testing\" integriert werden. Dort werden sie auf Fehler geprüft. \"unstable\" ist weniger für den produktiven Einsatz gedacht als für das Testen neuer Paketversionen. Wer \"unstable\" verwendet, muss damit rechnen, mit Programmfehlern konfrontiert zu werden, die aus mangelndem Zusammenspiel mit anderen Softwarekomponenten resultieren. Wurden innerhalb der Testzeit (meistens zehn, gelegentlich fünf, bei dringenden Paketen zwei oder sogar null Tage) keine schweren, für das Release entscheidenden Fehler („release-critical bugs“, „RC-Bugs“) gefunden und sprechen keine anderen Gründe wie das Zurückhalten einzelner Pakete durch das Release-Team oder nichterfüllte Abhängigkeiten dagegen, wird das Paket in \"testing\" aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Testing.", "content": "\"testing\" ist der Kandidat für die nächste \"stable.\" Direkt nach der Veröffentlichung einer neuen \"stable\" sind \"testing\" und \"stable\" identisch. In \"testing\" werden nach und nach Aktualisierungen und neue Anwendungspakete eingebunden. \"testing\" entwickelt sich also ständig weiter. Dabei bleibt das System im Normalfall voll einsatzfähig. Die installierten Pakete können täglich auf Aktualisierungen geprüft und diese gegebenenfalls aufgespielt werden. Dieses Verfahren wird häufig für Arbeitsplatzrechner genutzt. Einige Monate vor der Veröffentlichung einer neuen \"stable-\"Version wird \"testing\" in Bezug auf neue Programme und Programmversionen eingefroren („freeze“). Änderungen beziehen sich dann in der Regel nur noch auf die Beseitigung von beim Test aufgetretenen Fehlern. Die Veröffentlichung eines neuen \"stable\" erfolgt erst dann, wenn alle als „schwer“ eingestufte Fehler behoben sind. Der aktuelle Stand und der zeitliche Verlauf der Anzahl dieser Fehler lässt sich in einer automatisch aktuell gehaltenen Webseite ablesen. Die ständigen Änderungen an \"testing\" bergen das Risiko von Installationsfehlern, die das laufende System beeinträchtigen können. Wie dieses Risiko im Vergleich zu den ebenfalls nicht fehlerfreien statischen Veröffentlichungen anderer Distributionen einzuschätzen ist, ist Gegenstand emotionaler Diskussionen.", "section_level": 2}, {"title": "Stable.", "content": "\"stable\" ist die jeweils aktuelle offizielle Version. Debian veröffentlichte seit 2000 etwa alle zwei Jahre eine neue \"stable\". Mit Ausnahme von Sicherheitsaktualisierungen wird an den in ihr enthaltenen Paketen nichts mehr verändert. \"stable\" gilt daher als geeigneter Kandidat für Server-Systeme, die lange Zeit zuverlässig laufen müssen. Vor der Veröffentlichung werden für einige Monate mit hoher Priorität die als schwerwiegend eingestuften Fehlfunktionen beseitigt. In dieser Zeit werden keine großen Versionssprünge in Paketen oder neue Pakete akzeptiert. Kurz vor einer Debian-Veröffentlichung repräsentiert \"stable\" in Bezug auf Software-Versionen daher den Stand von vor etwa zweieinhalb Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Oldstable.", "content": "\"oldstable\" ist der Vorgänger der jeweils aktuellen \"stable\", solange Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt werden. Debian empfiehlt zwar, mit der jeweils aktuellen \"stable\" zu arbeiten, unterstützt \"oldstable\" aber noch mindestens ein weiteres Jahr mit Sicherheitsaktualisierungen.", "section_level": 2}, {"title": "LTS.", "content": "Als im Frühjahr 2014 die reguläre Unterstützung der Version 6.x \"Squeeze\" endete, folgte erstmals Langzeitunterstützung, englisch \"long term support\" (LTS), für die meisten Pakete auf den Architekturen i386 und amd64 bis Februar 2016 durch das neu gegründete Projekt \"Debian Long Term Support\" (\"debian-lts\"). Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, zukünftig alle Versionen für mindestens 5 Jahre mit Sicherheitsupdates zu versorgen. Seit Ende Mai 2018 und dem Ende der Unterstützung von Debian 7 \"Wheezy\" bietet das Unternehmen Freexian eine erweiterte Langzeitunterstützung, englisch \"Extended Long Term Support\" (ELTS), für ausgewählte Pakete an. Dieses kommerzielle Angebot soll mindestens 1 Jahr aktiv sein, es handelt sich dabei um kein offizielles Debianprojekt, Debians Infrastruktur ist nicht involviert. Jede Version hat einen Codenamen, der von Charakteren des Films \"Toy Story\" oder seinen Fortsetzungen stammt. Derzeit ist „Buster“ (Debian 10) der Name des \"stable-\"Zweigs. Der Codename von \"unstable\" ist seit Dezember 2000 gleichbleibend „Sid“. Dies ist eine Anspielung auf den Jungen, der im Film Toy Story mehrfach Spielzeuge kaputtgemacht hat. Erstmals erhielt Debian mit Veröffentlichung der Version 1.1 (17. Juni 1996) einen Codenamen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Bruce Perens die Leitung des Projekts von Ian Murdock übernommen. Perens arbeitete beim Filmstudio Pixar, das die Toy-Story-Filme produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitabstand zwischen den Releases.", "content": "Zeitweise lagen große Zeiträume zwischen den Debian-Veröffentlichungen. Darauf gab es verschiedene Reaktionen, etwa wurden Pakete verschiedener Veröffentlichungen gemischt. Dies wird jedoch unmöglich, wenn sich zentrale Teile des Systems zu stark unterscheiden. So gab es zwischen Sarge und Etch eine Änderung der glibc-ABI, die für die meisten Pakete eine Aktualisierung nötig machte. Für einige Aufgaben wie Spam- und Virenerkennung bot Debian zeitweise eine Paketquelle namens „volatile“ \"(unbeständig)\" an, die mit \"Squeeze\" durch eine neue Paket-Quelle „updates“ ersetzt wurde. Für einige Programme kann man sich auch mit sogenannten Backports behelfen. Das sind Pakete von neueren Programmversionen, die für eine alte Debian-Veröffentlichung kompiliert wurden. Dadurch werden nur die Programme aktualisiert auf die die jeweiligen Backports ausgelegt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Softwarekategorien.", "content": "Innerhalb eines Releases enthält die Abteilung \"main\" das eigentliche Debian-System. \"main\" besteht komplett aus freier Software und sonstigen Werken gemäß DFSG. Es ist möglich, allein mit Paketen aus \"main\" ein funktionstüchtiges System zu installieren. \"non-free\" enthält Software, die proprietär ist, und \"contrib\" beherbergt Software, die selbst frei ist, jedoch ohne Software aus \"non-free\" nicht lauffähig ist, wie früher Java-Programme, die die Java-Laufzeitumgebung von Sun Microsystems benötigten. \"contrib\" und \"non-free\" sind kein offizieller Teil von Debian, werden jedoch unter anderem durch Bereitstellung der für \"main\" üblichen Infrastruktur unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Unterstützte Architekturen.", "content": "Debian unterstützt eine Anzahl verschiedener Hardware-Architekturen. Dabei wird zwischen offiziellen Release-Architekturen und \"Ports\" unterschieden. Um als Release-Architektur offiziell unterstützt zu werden, muss eine Anzahl Bedingungen erfüllt sein. So ist ein ausreichend großes Team nötig, eine ausreichende Anzahl entsprechender Rechner muss dem Debian-Projekt zum Erstellen von Paketen zur Verfügung stehen, und fast alle Pakete müssen auf der Architektur gebaut werden können und die Software benutzbar sein. Jede Architektur wird zunächst als Port unterstützt und kann zu einer offiziell unterstützten Architektur aufgewertet werden. Umgekehrt kann eine offizielle Release-Architektur zum Port abgewertet werden, wenn die Anforderungen an Release-Architekturen nicht mehr erfüllt sind. Für Ports gibt es keine stable-Veröffentlichungen, sondern es existiert nur die unstable-Variante.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Laut einer Online-Umfrage von Heise online im Februar 2009 ist Debian Linux mit 47 % (Mehrfachnennung möglich) das am meisten verwendete freie Server-Betriebssystem in deutschen Unternehmen. Bei den freien Desktop-Betriebssystemen belegt Debian Linux mit einer Verbreitung von 29,9 % den zweiten Platz hinter Ubuntu (60,8 %), das auch von Debian abstammt – dicht gefolgt von openSUSE (28,8 %, Stand Februar 2009). Debian Linux ist die meistverwendete Linux-Distribution für Web-Server. Debian wird neben Scientific Linux, Red Hat Enterprise Linux und Windows auf der Internationalen Raumstation (ISS) eingesetzt, wie die NASA bekannt gab.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung durch öffentliche Einrichtungen.", "content": "Die Regierung der spanischen Region Extremadura hat von 2002 bis 2011 die Debian-basierte Distribution GNU/LinEx entwickelt und in den Schulen und im öffentlichen Gesundheitssystem eingeführt. Anfang 2012 gab die Regionalverwaltung bekannt, dass LinEx eingestellt werde, kurz darauf kündigte sie an, dass nun 40.000 Arbeitsplätze der Verwaltung auf Debian umgestellt würden. Die Stadt München ist mit ihren Debian-basierten Betriebssystemen LiMux zwischen 2006 und 2013 auf freie Software umgestiegen, plant jedoch eine Rückkehr zu Windows-Systemen bis 2020. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik setzte ab 2008 unter anderem Debian auf Desktopsystemen ein. Auch Wien bot von 2004 bis 2009 mit Wienux der Stadtverwaltung eine Debian-basierte freie Alternative an. 2009 wurde Skolelinux, eine angepasste Debian-Version, in einer Pilotphase an elf Schulen im Land Rheinland-Pfalz getestet, nachdem bereits in Hamburg das System vom „Projekt 3s“ in etlichen Schulen eingeführt worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Kernel.", "content": "Das Debian-Projekt unterstützt neben der Linux-Distribution \"Debian GNU/Linux\" mit Linux-Kernel noch weitere Varianten des GNU-Systems mit anderen Kernen. Durch die Veröffentlichung von \"Squeeze\" im Jahr 2011 fand mit Debian GNU/kFreeBSD die erste Veröffentlichung mit dem Kernel des FreeBSD-Betriebssystems statt. Diese steht vorerst nur für x86-Architekturen (32 und 64 Bit) zur Verfügung. Die Namensgebung Debian GNU/kFreeBSD soll betonen, dass es sich lediglich um den Kernel von FreeBSD handelt, während die Systemwerkzeuge wie make dem GNU-System entsprechen, nicht der BSD-Familie. Das System ist also für Anwender meist ähnlicher zu Debian GNU/Linux als zu FreeBSD. \"Jessie\" wird den GNU/kFreeBSD-Port aufgrund anhaltender Probleme und enttäuschender Entwicklungsfortschritte jedoch nicht mehr enthalten. In Zukunft soll auch die Variante Debian GNU/Hurd mit dem Kernel GNU Hurd veröffentlicht werden. Konkrete Veröffentlichungspläne gibt es allerdings noch nicht. Eine Variante Debian GNU/NetBSD mit dem Kernel von NetBSD wurde 2002 aufgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Debian Pure Blends.", "content": "Unter einem \"Debian Pure Blend\" (Debian-intern auch kurz \"Blend\") versteht man eine interne Anpassung von Debian GNU/Linux, die einem speziellen Anwendungszweck dient. Blends bilden thematische Substrukturen innerhalb des unstrukturierten Paketpools von etwa 30.000 Binärpaketen von Debian und erlauben daher einen einfachen Zugriff auf die relevanten Pakete für spezifische Fachgebiete. Darüber hinaus steht hinter einem Blend auch ein für das Fachgebiet kompetentes Entwicklerteam, das als Ansprechpartner für bestimmte Fachgebiete dient und sich mit der Paketierung der zu diesem Fachgebiet gehörenden Software beschäftigt. Die stabilen Blends sind:", "section_level": 1}, {"title": "Debian-Derivate.", "content": "Die große Auswahl an Paketen und das zuverlässige System der Paketverwaltung machen Debian attraktiv, um davon weitere eigenständige Distributionen abzuleiten. Rechtlich wird dies durch die für alle Komponenten geltende, weitgehende Freiheit gewährende Lizenz möglich. Daher gibt es eine große Anzahl von Distributionen, die hauptsächlich oder ausschließlich Pakete aus Debian verwenden. Einige weitverbreitete Distributionen nutzen Debian als Grundlage. Beispiele dafür sind Ubuntu, Knoppix und Linux Mint. Laut \"GNU/Linux Distribution Timeline\" gehen aus Debian und den daraus abgeleiteten Derivaten über 480 auf Debian basierende Distributionen hervor. \"(Stand Oktober 2012)\" Viele dieser Distributionen sind für einen speziellen Zweck, wie zum Beispiel den Einsatz als Server oder in der Schule, ausgerichtet. Unter dem Namen Devuan erschien im Mai 2017 ein seit 2014 entwickeltes Debian-Derivat, das auf systemd explizit verzichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Nach einer vagen Schätzung des Debian-Entwicklers James Bromberger ist der Quellcode aller in Debian 7.0 enthaltenen Programme etwa 14 Milliarden Euro wert. Der Schätzung liegen Annahmen über das Jahresgehalt und die Programmierleistung eines durchschnittlichen Programmierers zugrunde. Debian wird mit dem M68K-Port benutzt, um alte Systeme wie Atari ST, Amiga oder Macintosh mit aktueller Linux-Software zu betreiben. Etwa 20 aktive Entwickler arbeiten an diesem Port, der von etwa 150–200 Nutzern weltweit verwendet wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Debian ( []) ist ein gemeinschaftlich entwickeltes freies Betriebssystem. Debian GNU/Linux basiert auf den grundlegenden Systemwerkzeugen des GNU-Projektes sowie dem Linux-Kernel. Die aktuelle Version ist Debian 10 „Buster“, die aktuelle Vorabversion ist Debian 11 „Bullseye“. Debian enthält eine große Auswahl an Anwendungsprogrammen und Werkzeugen; derzeit sind es über 57.000 Programmpakete.", "tgt_summary": "Debian()是完全由自由软件组成的类UNIX操作系统,其包含的多数软件使用GNU通用公共许可协议授权,并由Debian计划的参与者组成团队对其进行打包、开发与维护。", "id": 958159} {"src_title": "Brücke (Künstlergruppe)", "tgt_title": "桥社", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name „Brücke“ geht auf Schmidt-Rottluff zurück. Nicht abschließend geklärt ist, ob er sich damit auf die vielen Brücken Dresdens bezog, die den Künstlern häufig als Motiv dienten, oder ob es sich um eine Metapher für den Willen zum Aufbruch in der Kunst und die Überwindung alter Konventionen handeln sollte. Heckel schrieb über die Namengebung in sein Tagebuch: „Wir haben natürlich überlegt, wie wir an die Öffentlichkeit treten könnten. Eines Abends sprachen wir auf dem Nachhauseweg wieder davon. Schmidt-Rottluff sagte, wir könnten das \"Brücke\" nennen – das sei ein vielschichtiges Wort, würde kein Programm bedeuten, aber gewissermaßen von einem Ufer zum anderen führen.“", "section_level": 1}, {"title": "Charakterisierung und Ziele.", "content": "Die Ziele der Künstlergruppe standen im Gründungsjahr noch nicht fest. „Wovon wir weg mussten, war uns klar – wohin wir kommen würden, stand allerdings weniger fest“, erinnerte sich Heckel später. Das von Kirchner verfasste Programm wurde am 9. Oktober 1906 in der \"Elbtal-Abendpost\" der Öffentlichkeit präsentiert. Kirchner fertigte einen Holzschnitt an, auf dem er das Programm wiedergab. Ein zur gleichen Zeit in Dresden herausgegebener Handzettel enthielt den Programmtext in folgender Form: „Mit dem Glauben an Entwicklung, an eine neue Generation der Schaffenden wie der Geniessenden rufen wir alle Jugend zusammen. Und als Jugend, die die Zukunft trägt, wollen wir uns Arm- und Lebensfreiheit verschaffen gegenüber den wohlangesessenen, älteren Kräften. Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt.“ Zu den erklärten Zielen der Brücke gehörte ein einheitlicher Gruppenstil. Wesentliche malerische Merkmale sind eine kontrastreiche, intensive Benutzung von Farbe, die Veränderung der Form durch bewusste Vergröberung und Verzicht auf Details, ein holzschnittartiger Charakter mit kantigen Formen und eine kühne Raumgestaltung. Weitere Techniken umfassen den Holzschnitt, die Lithografie und das Aquarell. Die Farbe wurde teilweise sehr pastos aufgetragen, manchmal aber auch mit Benzin verdünnt, um ein schnelleres Arbeiten zu ermöglichen. Im Gegensatz zum französischen Fauvismus waren für die Brücke-Maler neben der malerischen Form und Bildkomposition auch die seelisch-psychischen Momente und die damit in ihren Augen verbundene Erkenntnis oder Vermutung über den Kern der Dinge bedeutsam. Dabei wandten sie sich vom Menschenbild des 19. Jahrhunderts ab und stellten bisherige Tabuthemen in ihren Malereien dar. Sie wollten ihre Mitmenschen aufrütteln und beunruhigen. Zu den bevorzugten Motiven der \"Brücke\"-Maler zählten der Mensch in Bewegung, Zirkus und Varieté, die Nacht, das Hintergründige, Mensch und Natur, Tanz, Leben in der Großstadt, Akte und Badende.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Gruppe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung in Dresden – Juni 1905.", "content": "Im Jahr 1902 lernten sich die Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner und Fritz Bleyl an der Technischen Hochschule Dresden kennen. Zur gleichen Zeit schlossen die Gymnasiasten Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel Bekanntschaft. Zwei Jahre später gingen auch sie nach Dresden, um dort Architektur zu studieren. Über Heckels Bruder, der mit Kirchner befreundet war, kamen Schmidt-Rottluff und Heckel mit diesem in Kontakt. Schon bald entdeckten die vier Kommilitonen ihr gemeinsames Interesse an der Kunst und beschlossen, eine Künstlergruppe zu gründen, obwohl keiner von ihnen eine malerische Ausbildung besaß. Ihnen war jedoch der Wunsch gemein, die akademische Malweise hinter sich zu lassen und der Kunst eine völlig neue Richtung zu geben. Schmidt-Rottluff und Heckel brachen ihr Studium ab, um sich vollends der Malerei widmen zu können. Das genaue Gründungsdatum der Künstlergruppe war lange Zeit umstritten. Kunstkritiker wie Karl Scheffler, Carl Einstein, Will Grohmann und Franz Roh schwankten in ihren Angaben zwischen den Jahren 1900 und 1906. Erst 1973 offenbarte die Entdeckung einer Kirchner-Skizze den 7. Juni 1905 als Gründungstag. Unmittelbar nach ihrem Zusammenschluss legte die Gruppe das Stammbuch \"Odi profanum\" an, in dem jedes Mitglied seine Ideen und Vorstellungen notierte. Das Motto leiteten sie in Anspielung auf eine Ode des Horaz ab – \"Odi profanum vulgus (Hinweg, unheil’ger Pöbel)\". Kirchners Wohnung und Bleyls Atelier im Dachgeschoss des Hauses auf der Berliner Straße 65 wurden als gemeinschaftliche Arbeitsräume bald zu eng. Auf der Berliner Straße 60 in der Dresdner Friedrichstadt mietete Heckel daher einen leerstehenden Fleischerladen an, der für die Künstler als Lager und später von Kirchner als Wohn-, Schlaf- und Arbeitsstätte genutzt wurde. Als Atelier diente ein ehemaliger Schusterladen, der über gutes Licht verfügte. Die Räume wurden mit Batiken und Bildern geschmückt und mit selbst angefertigten und bemalten Möbeln eingerichtet. In dieser Umgebung gingen die Künstler ans Werk. In ihren Freundinnen fanden sie die ersten Aktmodelle und widmeten sich nebenbei der Lektüre von Nietzsche, Arno Holz und Walt Whitman. Die Anfangszeit der \"Brücke\" war sehr produktiv. Heckel sagte später: \"Hier [im Atelier] waren wir jede freie Stunde.\" Da Heckel seine Bilder jedoch teilweise übermalte und Schmidt-Rottluff die meisten seiner frühen Arbeiten vernichtete, sind aus dieser Phase nur wenige Werke erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Werbung weiterer Mitglieder ab 1906.", "content": "Schon früh begann das Werben um weitere sowohl aktive als auch passive Mitglieder. Den Passivmitgliedern wurde – gegen einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 12 und später 25 Mark – eine Jahresmappe mit Originalgraphiken der Künstler sowie ein Jahresbericht mit Informationen über die Arbeit der \"Brücke\" angeboten. 1906 trat neben Max Pechstein auch Emil Nolde der Gruppe bei. Schmidt-Rottluff schrieb dem 17 Jahre älteren und fortgeschritteneren Nolde im Frühjahr 1906, „die hiesige Künstlergruppe Brücke würde es sich zur hohen Ehre anrechnen, Sie als Mitglied begrüßen zu können.“ Der Appell zum Anschluss fand Gehör. Nolde hatte der Künstlergruppe nicht nur kunsthistorisch folgenreiche Kontakte vermittelt, sondern auch die Kunst der Radierung. Er verließ die Gruppe jedoch bereits 1907. Er fühlte sich von dem Trend zum Einheitsstil künstlerisch „gestört“ und äußerte: „Ihr solltet euch nicht Brücke, sondern \"van Goghiana\" nennen“. Auch Bleyl schied aus der Gruppe aus, um einen Lehrauftrag als Architekt in Freiberg zu übernehmen. Die Werbung weiterer aktiver Mitglieder war nicht ohne Erfolg, jedoch blieben sie meist ferne, gelegentlich hilfreiche Trabanten. Am stärksten traten der Schweizer Cuno Amiet und der Niederländer Kees van Dongen aus dem Kreis der \"Fauves\" in Erscheinung. Amiet wurde von Heckel 1906 postalisch und van Dongen 1908 von Pechstein persönlich in Paris angesprochen. Van Dongen, die international bedeutendste Anwerbung der Brücke, beteiligte sich 1908 an der Parallelausstellung französischer Künstler im Kunstsalon Emil Richter und wird ein Jahr als Mitglied geführt. Mit Edvard Munch und Henri Matisse forderte die Brücke zudem die Überväter der eigenen Rebellion zum Beitritt auf – vergeblich. Bis zum Zeitpunkt ihrer Auflösung hatte die Gruppe 68 Passivmitglieder, vorwiegend Intellektuelle und Angehörige des Bürgertums. In Hamburg waren es zuerst der Jurist und Graphiksammler Gustav Schiefler mit seiner Frau Luise, die im Herbst 1905 von der Gründung der \"Brücke\" hörten und nach Dresden reisten. Schiefler erstellte Werkverzeichnisse von vielen Künstlern und begann 1917, Kirchners Druckgraphik zu katalogisieren. Im Jahr 1907 bat die Hamburger Kunsthistorikerin Dr. Rosa Schapire um Aufnahme als passives Mitglied. Sie widmete ihr Leben den Werken der \"Brücke\"-Künstler, hielt Vorträge, erstellte Werkverzeichnisse und stand in regem Postkarten- und Briefwechsel mit den Malern. Der von ihr am höchsten geschätzte Karl Schmidt-Rottluff malte 1911 das \"Bildnis Rosa Schapire\". Ebenfalls 1907 wurde Martha Rauert, Ehefrau des Hamburger Rechtsanwalts und bekannten Kunstmäzens Dr. Paul Rauert, Schwager und enger Freund Albert Ballins, in die Reihen der passiven Mitglieder der Brücke aufgenommen. Karl Schmidt-Rottluff malte Paul Rauert 1911. Emil Nolde malte ihn 1910 und 1915. Ein weiteres passives Mitglied war der Kunsthistoriker Wilhelm Niemeyer.", "section_level": 2}, {"title": "Pechstein zieht nach Berlin – 1908.", "content": "1908 zog Pechstein nach Berlin. Er sollte ein Haus des Architekten Bruno Schneidereit am Kurfürstendamm ausmalen und richtete sich dort ein Atelier ein. Heckel und Kirchner besuchten ihn mehrmals. Pechstein berichtete später: „Als wir in Berlin beisammen waren, vereinbarte ich mit Heckel und Kirchner, dass wir zu dritt an den Seen um Moritzburg nahe Dresden arbeiten wollten.“ Das Ziel dieser Ausflüge war die Darstellung der Harmonie von Mensch und Landschaft. Die Künstler wollten den Menschen in seiner wahren Natur darstellen. Ein sehr beliebtes Motiv waren \"Badende\". Als Aktmodelle dienten neben Freunden der Künstler auch Kinder. Besonders die neunjährige Fränzi wurde von den \"Brücke\"-Malern gern und häufig porträtiert. Pechstein war der Meinung, dass die Arbeit an den Moritzburger Seen das Wirken der Gemeinschaft „abermals ein großes Stück vorwärts gebracht“ habe. Um diese Zeit war erstmals ein einheitlicher Gruppenstil erkennbar.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung der \"Neuen Secession\" – 1910.", "content": "1910 wurden unter anderem Pechsteins Bilder von der Berliner Secession abgelehnt. Dies hatte die Gründung der Neuen Secession unter Pechsteins Leitung zur Folge, der aus Solidarität auch die übrigen \"Brücke\"-Mitglieder beitraten. Im Mai 1910 fand im Kunstsalon \"Macht\" an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche die Protestausstellung \"Zurückgewiesener der Secession Berlin\" statt. Die Kritiken fielen vernichtend aus. Max Osborn schrieb, wenn die Gruppe auf diesem Weg blind weitertappe, werde das Ende ein großes Fiasko und ein ungeheurer Katzenjammer sein. Pechstein notierte in seinen Erinnerungen: „Man bespie unsere Bilder, auf die Rahmen wurden Schimpfworte gekritzelt und ein Gemälde von mir (...) von einem Missetäter mit einem Nagel oder Bleistift durchbohrt.“ Infolge dieser Ausstellung trat Otto Mueller als letztes Mitglied der Gruppe bei.", "section_level": 2}, {"title": "Umzug nach Berlin – Ende 1911.", "content": "Ende des Jahres 1911 folgten die anderen Mitglieder Pechstein und siedelten ebenfalls in die Hauptstadt über. Heckel übernahm das Atelier von Mueller in Steglitz. Kirchner zog nach Wilmersdorf, wo auch Pechstein arbeitete, und gründete mit diesem die Malschule MUIM-Institut (\"Moderner Unterricht im Malen\"), die jedoch wenig später wegen Schülermangels wieder schließen musste. In Berlin erhofften sich die \"Brücke\"-Maler einen besseren Kontakt zu Sammlern und Händlern sowie ein aufgeschlossenes Publikum. Doch das Leben war hart, und die Künstler hatten mit schwerer finanzieller Not zu kämpfen. Sie nahmen Kontakt zu den Verlegern Herwarth Walden und Franz Pfemfert auf und veröffentlichten ihre Arbeiten in deren Zeitschriften Der Sturm und Die Aktion. Das Leben in der Großstadt beeinflusste die Künstler nachhaltig. Hier kamen sie erstmals mit den Werken des Kubismus und des Futurismus in Berührung, deren Stilelemente in ihre eigenen Bilder einflossen. Auch wenn die \"Brücke\"-Mitglieder nach wie vor zusammenarbeiteten, löste sich der Gruppenstil langsam auf, und mehrere Individualstile nahmen seinen Platz ein. Sie stellten im Februar 1912 in der Galerie Goltz in München gemeinsam in der zweiten Ausstellung des Blauen Reiters aus, der dort ein Jahr zuvor gegründet worden war, und beteiligten sich im Sommer an der bedeutenden Sonderbundausstellung in Köln. Kurz darauf wurde Pechstein als Verräter aus der \"Brücke\" ausgeschlossen, da er ohne Erlaubnis der anderen in der Berliner Secession ausgestellt hatte. Kirchner sprach später von einem \"Vertrauensbruch\". Die bereits fertiggestellte Jahresmappe über Pechstein wurde daraufhin nicht mehr veröffentlicht, und die Gruppe trat geschlossen aus der \"Neuen Secession\" aus.", "section_level": 2}, {"title": "Auflösung – Mai 1913.", "content": "Im Jahresbericht 1912 kündigte Kirchner an, dass noch im Frühjahr eine Chronik von \"Brücke\" erscheinen werde. Diese von Kirchner verfasste Schrift entstand zwar im Einvernehmen mit den anderen Gruppenmitgliedern, doch der Text war ihnen zu einseitig und wurde abgelehnt. Kirchner stellte sich in der Chronik selbst als wahres Genie der Gruppe dar und hob seinen Einfluss hervor. Er schrieb außerdem unter einem Pseudonym Kritiken über die Werke der \"Brücke\"-Maler, in denen er die anderen Mitglieder beschuldigte, von ihm abgeschaut zu haben. Um seinen Führungsanspruch zu untermauern, datierte er sogar einige seiner Bilder vor. Heckel sagte später über die Chronik: „Der Text hat uns vor den Kopf gestoßen.“ Kirchner empfand die Ablehnung durch seine Kameraden wiederum als Undankbarkeit und zog sich in der Folgezeit immer mehr zurück. Im Mai 1913 beschlossen daraufhin die übrigen Mitglieder die Auflösung der Gruppe. In einem Brief, der von Kirchner nicht mehr unterzeichnet wurde, setzten Heckel und Schmidt-Rottluff die Passivmitglieder davon in Kenntnis. Die Chronik, die letztlich zum Ende der Gemeinschaft geführt hatte, wurde von Kirchner einige Jahre später doch noch veröffentlicht. Später distanzierte er sich von der \"Brücke\" und wollte nicht mehr in Zusammenhang mit dieser genannt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bildthemen.", "content": "Die ersten Themen der \"Brücke\" waren das Stadtleben, Zirkus und Varieté, der Mensch in Bewegung, Tanz, Aktdarstellungen und Landschaften. Sie veranstalteten schon bald Exkursionen aufs Land und in die freie Natur, zum Beispiel nach Goppeln. 1907 entdeckte Heckel durch Zufall die Ortschaft Dangast im Atlas, die von den Künstlern in den darauf folgenden Jahren häufig besucht und in zahlreichen Bildern festgehalten wurde. Auch andere Ausflüge, etwa nach Fehmarn, die Flensburger Förde oder Nidden auf der Kurischen Nehrung wurden unternommen, häufig jedoch nicht geschlossen, sondern in Kleingruppen oder alleine.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "1905 fand im Durchgangsraum der Leipziger Kunsthalle von Beyer und Sohn erstmals eine Ausstellung von \"Brücke\"-Bildern statt. Im Juli 1906 wurden weitere Werke in Braunschweig gezeigt. Die erste \"Brücke\"-Ausstellung in Dresden wurde am 24. September 1906 im Mustersaal der Lampenfabrik der Dresdner Kunstwerkstätten Karl Max Seifert (Dresden-Löbtau, Gröbelstraße 17) eröffnet. Ein von Bleyl gefertigtes Plakat, das einen Frauenakt zeigte, war von der Polizei im Vorfeld verboten worden. Die Veranstaltung war kein Erfolg. Die Zuschauer blieben fern und auch die Kritiken waren gemischt. Das konservative, monarchisch geprägte Dresdner Publikum reagierte größtenteils ablehnend und schockiert auf die Werke der Maler, ebenso wie auf deren unkonventionelle Lebens- und Arbeitsweise. Von ihren Kritikern wurden sie als \"„Hottentotten im Frack“\" bezeichnet. In den Folgejahren wurden Wanderausstellungen der \"Brücke\"-Künstler in ganz Deutschland gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder der Brücke.", "content": "Die Mitglieder der Künstlergruppe \"Brücke\", in Klammern die Zeit ihrer Mitgliedschaft: Folgende Künstler wurden zwar in die Gruppe aufgenommen, werden jedoch bis heute nicht zum engeren Kreis der \"Brücke\"-Mitglieder gezählt, da sie eher selten mit den anderen Mitgliedern zusammenarbeiteten und nur an wenigen Ausstellungen beteiligt waren.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorbilder.", "content": "Ein großes Vorbild der \"Brücke\" war Vincent van Gogh, von dem bereits 1905 in der Dresdner Galerie Arnold 50 Gemälde ausgestellt waren. Fritz Schumacher, ein ehemaliger Lehrer der \"Brücke\"-Mitglieder sagte, die Künstler seien angesichts der Bilder \"„außer Rand und Band“\" geraten. Van Goghs Einfluss wird vor allem hinsichtlich der Pinselführung und der Farbgebung deutlich. Auch Paul Gauguin beeinflusste die Kunst der \"Brücke\" nachhaltig. Seine Bilder wurden 1906 in Dresden gezeigt. Gauguins Reisen nach Tahiti veranlassten Nolde und Pechstein später zu Aufenthalten in der Südsee und auf Palau. Zahlreiche Anregungen holten sich die \"Brücke\"-Maler bei Besuchen im Dresdner Kupferstichkabinett und den dort ausgestellten Werken der Renaissance und des Barock. Kirchner war ein großer Bewunderer Albrecht Dürers, den er in der Chronik als „\"Pfadfinder der Gestaltung\"“ bezeichnete. Die Künstler beschäftigten sich eingehend mit den Holzschnitten des 15. und 16. Jahrhunderts und dem Flächenholzschnitt des 19. Jahrhunderts. Im Dresdner Völkerkundemuseum lernten sie die afrikanische Primitivkunst (\"Art primitif\") kennen, deren Holzplastiken und Masken sie in ihrem gestalterischen Ausdruck beeinflussten. Entsprechende Studienobjekte erstand man bei seinerzeit in Deutschland noch seltenen Händlern exotischer Kunst, wie dem Volkskundler Julius Konietzko. Während ihrer Zeit in Dresden bezog die Gruppe mehrere Kunstzeitschriften, darunter die englische \"Studio\" und die \"Münchner Jugend\". In Publikationen wie \"Ver Sacrum\" entdeckten sie den Symbolismus und den Jugendstil. Einmal brachte Kirchner aus einer Bibliothek einen Band von Julius Meier-Graefe über moderne französische Kunst mit. Bleyl sagte dazu: \"„Wir waren begeistert (...) Wir suchten Weiterbildung, fortschrittliche Entwicklung und Lösung von Herkömmlichen.“\" 1907 reiste Pechstein im Anschluss an einen Italienaufenthalt nach Paris und lernte dort die Arbeiten der Fauves kennen. 1908 stellten die beiden Gruppen gemeinsam in Dresden aus. In den Berliner Jahren der \"Brücke\" finden sich kubistische und futuristische Elemente in den Bildern der Künstler. Nicht eindeutig belegt ist der Einfluss Edvard Munchs auf die Künstlergruppe. 1906 waren im Sächsischen Kunstverein 20 Werke des Malers zu sehen, um dessen Mitgliedschaft sich die \"Brücke\" vergeblich bemühte. Später bestritten jedoch alle Mitglieder, von Munch beeinflusst worden zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "In den Jahren der Weimarer Republik erlangten vor allem die ehemaligen \"Brücke\"-Mitglieder Emil Nolde, Max Pechstein und Ernst Ludwig Kirchner große Popularität. Die stimmungsvollen Bilder der Künstlergruppe hatten darüber hinaus einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des deutschen Films der 1920er und 1930er Jahre. Regisseure wie Fritz Lang (\"Metropolis\"), Friedrich Wilhelm Murnau (\"Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens\") oder Robert Wiene (\"Das Cabinet des Dr. Caligari\") zitierten in ihren Werken Stilmittel der Expressionisten. 1926 malte Kirchner das Gruppenbild \"Eine Künstlergemeinschaft\", auf dem neben ihm selbst Schmidt-Rottluff, Heckel und Mueller zu sehen sind. Während der Zeit des Nationalsozialismus galten expressionistische Bilder als \"„Entartete Kunst“\". Die \"Ausstellung „Entartete Kunst“\", die insgesamt etwa 650 Bilder zeigte, bestand annähernd zur Hälfte aus Werken der \"Brücke\"-Maler. 1957 veranstaltete der Oldenburger Kunstverein die bahnbrechende Ausstellung „Maler der Brücke in Dangast von 1907 bis 1912“, die vom damaligen Kustos am Niedersächsischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Gerhard Wietek, kuratiert wurde. Die Ausstellung, mit der auch die kunstgeschichtliche Bedeutung des Nordseebades Dangast gezeigt werden konnte, trug wesentlich zur nachfolgenden Forschung über die Künstlergruppe bei. 1967 wurde in Berlin das \"Brücke\"-Museum eröffnet, dessen Bau von Schmidt-Rottluff angeregt worden war. Das Museum zählt etwa 400 Gemälde und Plastiken und einige Tausend Zeichnungen, Aquarelle und Graphiken und ist damit die weltweit größte zusammenhängende Sammlung von Werken dieser expressionistischen Künstler. 2001 wurde das Museum der Phantasie in Bernried eröffnet, das die von Lothar-Günther Buchheim zusammengetragene umfangreiche Sammlung von namhaften Werken der Brücke-Maler ausstellt. Die Künstlergruppe Brücke und ihre Werke genießen neben dem Blauen Reiter bei vielen Kunstkennern den Ruf, sie seien der bedeutendste Beitrag der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts an der „Weltkunst“.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderausstellungen.", "content": "2005 fanden anlässlich des 100. Gründungsjubiläums der \"Brücke\" zahlreiche Sonderausstellungen statt. Das Bundesministerium der Finanzen gab eine 55-Cent-Sonderbriefmarke heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brücke war eine Künstlergruppe (auch „KG Brücke“), die heute als wichtiger Vertreter des Expressionismus und als Wegbereiter der klassischen Moderne gilt. Sie wurde am 7. Juni 1905 in Dresden von den vier Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gegründet und im Mai 1913 in Berlin aufgelöst. Weitere Mitglieder waren Max Pechstein, Otto Mueller und Cuno Amiet, kurzzeitig auch Emil Nolde und Kees van Dongen.", "tgt_summary": "桥社()是德国表现主义的一个艺术组织,1905年成立于德累斯顿工业大学。发起者和代表人物有恩斯特·路德维希·克尔希纳(Ernst Ludwig Kirchner,1905-1913)、施米特-罗特卢夫(Karl Schmidt-Rottluff,1905-1913)和海克尔(Erich Heckel,1905-1912)等。这群德工大建筑系的学生从民间艺术和原始艺术中得到启发,并受到荷兰画家凡·高等人的影响。创作时强调必须表现画家个人的幻想和趣味,反对一味模仿自然,不过他们的作品间或带有象征主义倾向。", "id": 2441159} {"src_title": "Deuterium", "tgt_title": "氘", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das chemische Symbol ist H; aus Gründen der Vereinfachung in der Formelschreibweise wird häufig auch D verwendet. Im Gegensatz zum H-Wasserstoff, dessen Atomkern nur aus einem einzigen Proton besteht, enthält der Deuteriumkern außer diesem Proton ein Neutron. Der Anteil an Deuterium in natürlich vorkommendem Wasserstoff beträgt 0,015 Prozent. Es wird davon ausgegangen, dass Deuterium allein in der primordialen Nukleosynthese unmittelbar nach dem Urknall entstanden ist, denn das bei der stellaren Nukleosynthese gebildete Deuterium fusioniert nach kurzer Zeit weiter zu Helium. Deshalb ist die Häufigkeit des Deuteriums im Kosmos ein wichtiger Parameter für kosmologische Modelle. Chemisch verbinden sich im einfachsten Fall zwei Deuterium-Atome zu einem Deuterium-Molekül. Dabei gibt es je nach Gesamtspin I des Moleküls zwei Varianten, das Orthodeuterium (o-D), wenn das Kernspinisomer den Gesamtspin 0 oder 2 besitzt, und das Paradeuterium (p-D) im Falle I = 1. In der Natur kommt es wegen seiner geringen Häufigkeit fast ausschließlich in Form des Moleküls HD vor.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die natürliche Häufigkeit des Isotops Deuterium beträgt 0,015 Prozent. Das auf der Erde vorkommende Wasser (1,4 Milliarden Kubikkilometer oder 1,4 ·10 Tonnen) besteht zu rund einem Neuntel (2 u von 18 u) bzw. zu 11,19 Prozent seiner Masse aus Wasserstoff (einschließlich Deuterium), daher enthält es 0,0035 Prozent oder 5·10 Tonnen Deuterium. Dieses ist überwiegend als DHO und sehr selten als DO gebunden. Weiterhin befinden sich in den Weltmeeren knapp 10 Tonnen Tritium.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung.", "content": "Deuterium lässt sich aufgrund des großen relativen Massenunterschieds leichter anreichern als die Isotope anderer Elemente wie z. B. Uran. In den ersten Anreicherungsstufen kommt gewöhnlich der Girdler-Sulfid-Prozess zum Einsatz. Dabei wird ausgenutzt, dass in einer wässrigen Schwefelwasserstoff-Lösung die Wasserstoffatome und die Deuteriumatome ihre Plätze zwischen beiden Molekülarten tauschen: Bei niedrigen Temperaturen wandert das Deuterium bevorzugt in das Wassermolekül, bei hohen Temperaturen in das Schwefelwasserstoffmolekül. In der letzten Anreicherungsstufe wird das Gemisch aus HO, HDO und DO durch Destillation getrennt. Neben dem Girdler-Sulfid-Prozess kann Deuterium auch durch Destillation und Elektrolyse angereichert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Eingesetzt wird Deuterium als Moderator in Kernreaktoren (hier in Form von schwerem Wasser), als Brennstoff in Wasserstoffbomben und künftig in Kernfusionsreaktoren, als Ersatz für Protium (gewöhnlichen Wasserstoff) in Lösungsmitteln für die H-NMR-Spektroskopie und als Tracer in der Chemie und Biologie. Dort ist es ebenfalls in der NMR-Spektroskopie (insbesondere der Festkörper-NMR) ein wichtiges Isotopen-Label, um die Dynamik in organischen Substanzen zu detektieren und Strukturen aufzuklären. Ferner wird gasförmiges Deuterium in Speziallampen in Photometern eingesetzt, z. B. in der Atomspektroskopie als Quelle für UV-Licht.", "section_level": 1}, {"title": "Schweres Wasser.", "content": "Ersetzt man beim Wasser (HO) den Wasserstoff durch \"Deuterium\", so erhält man schweres Wasser (DO). In Mischungen liegt durch den schnellen Austausch von Protonen und Deuteronen statistisch auch halbschweres Wasser (HDO) vor. Die Dichte von DO beträgt 1,1047 g·cm bei 25 °C, der Schmelzpunkt liegt bei 3,8 °C und der Siedepunkt bei 101,4 °C. Das Dichtemaximum liegt bei 11,2 °C (Wasser: 3,98 °C). Diese Unterschiede der physikalischen Eigenschaften gegenüber Wasser bezeichnet man als Isotopeneffekt. Er ist unter allen Nukliden zwischen H und H am stärksten ausgeprägt. Schweres Wasser verlangsamt oder unterbindet viele Stoffwechselvorgänge, weswegen die meisten Lebewesen bei sehr hohem Deuteriumgehalt nur noch eingeschränkt lebensfähig sind.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Deuterium ist im Anhang VI der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) nicht aufgeführt, ist aber in dieser Beziehung wie Wasserstoff zu betrachten, da sich alle Isotope eines Elements bezüglich ihres chemischen Verhaltens und ihrer Gefährlichkeit sehr ähnlich sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Deuterium (von \"deúteros\", „der Zweite“) ist ein natürliches Isotop des Wasserstoffs. Sein Atomkern wird auch Deuteron genannt, er besteht aus einem Proton und einem Neutron. Deuterium (H) wird aufgrund seiner Masse auch als „schwerer Wasserstoff“ bezeichnet. Es wurde 1931 von den US-amerikanischen Chemikern Harold C. Urey und Ferdinand Brickwedde sowie George Murphy entdeckt. Urey erhielt dafür 1934 den Nobelpreis für Chemie.", "tgt_summary": "(英语:Deuterium)为氢的一种稳定形态同位素,又称重氢,元素符号一般为D或H。它的原子核由一颗质子和一颗中子组成。在大自然的含量约为一般氢的7000分之一。", "id": 922419} {"src_title": "Entropiekodierung", "tgt_title": "熵編碼法", "src_document": [{"title": "Kodierung.", "content": "Die Entropiekodierung bestimmt zunächst die Häufigkeit von Symbolen (Zeichen). Jedes Symbol wird durch ein bestimmtes Bitmuster dargestellt. Dabei sollen häufige Symbole durch kurze Bitmuster dargestellt werden, um die Gesamtzahl der benötigten Bits zu minimieren. Mathematische Algorithmen zur Abschätzung der optimalen Länge des Codes eines jeden Symbols führen meist zu nicht ganzzahligen Ergebnissen. Bei der Anwendung müssen die Längen auf ganzzahlige Werte gerundet werden, wodurch man einen Teil der Verdichtung verliert.", "section_level": 1}, {"title": "Mit ganzen Bits.", "content": "Die Shannon-Fano-Kodierung schlägt eine Möglichkeit vor, die die Anzahl der Bits auf ganze Zahlen rundet. Dieser Algorithmus liefert aber in bestimmten Fällen nicht die optimale Lösung. Deshalb wurde der Huffman-Code entwickelt, der beweisbar immer eine der optimalen Lösungen mit ganzen Bits liefert. Beide Algorithmen erzeugen einen präfixfreien Code variabler Länge, indem ein binärer Baum konstruiert wird. In diesem Baum stehen die „Blätter“ für die zu kodierenden Symbole und die inneren Knoten für die abzulegenden Bits. Neben diesen Verfahren, die individuelle Tabellen speziell angepasst auf die zu kodierenden Daten erstellen, gibt es auch Varianten, die feste Codetabellen verwenden. Der Golomb-Code kann zum Beispiel bei Daten verwendet werden, bei denen die Häufigkeitsverteilung bestimmten Regeln unterliegt. Diese Codes haben Parameter, um ihn auf die exakten Parameter der Verteilung der Häufigkeiten anzupassen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbesserung.", "content": "Diese Verfahren treffen aber die von der Entropie vorgeschriebene Anzahl von Bits nur in Ausnahmefällen. Das führt zu einer nicht optimalen Kompression. Ein Beispiel: Eine Zeichenkette mit nur 2 verschiedenen Symbolen soll komprimiert werden. Das eine Zeichen hat eine Wahrscheinlichkeit von formula_1, das andere von formula_2. Die Verfahren von Shannon und Huffman führen dazu, dass beide Zeichen mit je einem Bit abgespeichert werden. Das führt zu einer Ausgabe, die so viele Bits enthält wie die Eingabe an Zeichen. Ein optimaler Entropie-Kodierer würde aber nur formula_3 Bits für das Zeichen A verwenden und dafür formula_4 Bits für B. Das führt zu einer Ausgabe, die nur formula_5 Bits pro Zeichen enthält (maximale Entropie). Mit einem arithmetischen Kodierer kann man sich der optimalen Codierung weiter annähern. Dieses Verfahren sorgt implizit für eine gleichmäßigere Verteilung der Bits auf die zu codierenden Zeichen, ohne dass explizit für jedes Zeichen ein individuelles Codezeichen konstruiert wird. Aber auch mit diesem Verfahren kann im Allgemeinen nicht die maximale Entropie erreicht werden. Dies liegt daran, dass es weiterhin einen „Verschnitt“ gibt, der darauf beruht, dass nur ganzzahlige Bitwerte tatsächlich auftreten können, während die Entropie meist Bruchteile von Bits erfordert. Im oben genannten Beispiel erreicht auch der Arithmetische Codierer nur eine Codelänge von einem Bit. Der Verschnitt verschwindet allerdings im Allgemeinen mit zunehmender Länge der zu codierenden Daten, so dass im Grenzwert die Entropie maximiert werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Modell.", "content": "Um die Anzahl der Bits für jedes Zeichen festlegen zu können, muss man zu jedem Zeitpunkt des Kodierungsprozesses möglichst genaue Angaben über die Wahrscheinlichkeit der einzelnen Zeichen machen. Diese Aufgabe hat das Modell. Je besser das Modell die Wahrscheinlichkeiten vorhersagt, desto besser die Kompression. Das Modell muss beim Komprimieren und Dekomprimieren genau die gleichen Werte liefern. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Modelle entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Statisches Modell.", "content": "Beim Statischen Modell wird vor der Kodierung der Zeichenfolge eine Statistik über die gesamte Folge erstellt. Die dabei gewonnenen Wahrscheinlichkeiten werden zur Kodierung der gesamten Zeichenfolge verwendet. Vorteile: Nachteile:", "section_level": 2}, {"title": "Dynamisches Modell.", "content": "In diesem Modell verändern sich die Wahrscheinlichkeiten im Laufe des Kodierungsprozesses. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten: Vorteile: Nachteile: Normalerweise arbeitet man bei dynamischen Modellen nicht mit Wahrscheinlichkeiten, sondern mit den Häufigkeiten der Zeichen. Dynamische Modelle lassen auch noch andere Variationsmöglichkeiten zu. Man kann Statistik-Daten altern, indem man von Zeit zu Zeit die Häufigkeiten der Zeichen halbiert. Damit verringert man den Einfluss von weit zurückliegenden Zeichen. Für noch nie vorgekommene Zeichen gibt es mehrere Varianten:", "section_level": 2}, {"title": "Level des Modells.", "content": "Das Level eines Modells bezieht sich darauf, wie viele Zeichen der Historie vom Modell für die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten herangezogen werden. Ein Level-0-Modell betrachtet keine Historie und gibt die Wahrscheinlichkeiten global an. Ein Level-1-Modell dagegen betrachtet das Vorgängerzeichen und trifft in Abhängigkeit von diesem Zeichen seine Aussage über die Wahrscheinlichkeit. (Soll deutscher Text kodiert werden, ist zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit des Buchstabens „U“ nach einem „Q“ viel höher, oder die Wahrscheinlichkeit eines Großbuchstabens in der Mitte eines Wortes viel kleiner als nach einem Leerzeichen). Das Level kann theoretisch beliebig hoch sein, erfordert dann aber enormen Speicherplatz und große Datenmengen, um aussagekräftige Statistiken zu erhalten. PPM-Algorithmen verwenden einen arithmetischen Kodierer mit einem dynamischen Modell des Levels 5.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Entropiekodierung ist eine Methode zur verlustfreien Datenkompression, die jedem einzelnen Zeichen eines Textes eine unterschiedlich lange Folge von Bits zuordnet. Typische Vertreter sind die Huffman-Kodierung und die arithmetische Kodierung.", "tgt_summary": "熵编码法是一种独立于介质的具体特征的进行无损数据压缩的方案。", "id": 2788294} {"src_title": "Einkorn", "tgt_title": "一粒小麦", "src_document": [{"title": "Domestikation.", "content": "Das Ursprungsgebiet von domestiziertem Einkorn ist umstritten. \"Heun\" und andere argumentieren anhand genetischer Untersuchungen von Einkorn aus der Türkei, dem Kaukasus und dem Libanon für eine Herkunft aus der südöstlichen Türkei (Karacadağ), während Martin K. Jones et al. (2006) und andere den Ursprung in der südlichen Levante sehen, wo Emmer, Einkorn und Gerste seit dem präkeramischen Neolithikum A 8000–7700 v. Chr. domestiziert wurden. Die Nachweise werden allerdings angezweifelt. Sicher domestiziertes Einkorn stammt aus dem präkeramischen Neolithikum B (6700–6000 v. Chr.), zum Beispiel aus Jericho und Tell Aswad II. Am oberen Euphrat wurde domestiziertes Einkorn in den vorkeramischen Schichten von Mureybit, Nevalı Çori (7200 v. Chr.) Jerf el Ahmar, Abu Hureyra (7800–7500 v. Chr.) und Dja'de gefunden. Aus Siedlungen wie Cafer Höyük, Nevalı Çori und Cayönü liegt jedoch auch wildes Einkorn vor, was auf die Bedeutung dieser Pflanze als Sammelpflanze bereits im Mesolithikum bzw. Epipaläolithikum hinweist.", "section_level": 1}, {"title": "Funde.", "content": "Einkorn und Emmer gehören zu den wichtigsten Kulturpflanzen der Bandkeramik. Erst in der späten Bandkeramik gewinnt auch Binkelweizen (\"T. compactum\") an Einfluss. So war Einkorn in der linearbandkeramischen Kultur (zwischen 5700 und 4100 v. Chr.), die sich aufgrund des allgemeinen Klimawandels als neolithische Kultur mit Ackerbau und Viehzucht in Mitteleuropa behaupten konnte, ein fester Bestandteil der agrarischen Produktion. Diese Kultur mit ihren fast dörflichen Siedlungen nutzte zunächst die tief liegenden Lößflächen für ihren Feldbau. Angebaut wurden neben Einkorn (\"Triticum monococcum\") noch Emmer (\"Triticum dicoccum\"), Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta), Lein (Linum usitatissimum) und die Hülsenfrüchte Linse und Erbse, vermutlich im Schwendbau. So weisen geoklimatische bzw. geoökologische Forschungen auf ein sehr mildes Klima während der Ausbreitung der bandkeramischen Kultur in Mitteleuropa hin. Reste von Einkorn wurden unter anderem bei der steinzeitlichen Gletschermumie „Ötzi“ in den Alpen gefunden.", "section_level": 2}, {"title": "Anbau.", "content": "Einkorn ist relativ anspruchslos in Bezug auf die Qualität des Bodens. Außerdem ist es resistent gegen viele Schädlinge wie Wurzelfäule, Spelzenbräune oder den Mutterkorn-Pilz und kann sich besser gegen die Konkurrenz von Ackerunkräutern durchsetzen als moderne Weizensorten. Allerdings ist der Ertrag erheblich geringer als bei den modernen Weizen-Sorten, auf sandigen Böden werden Erträge von lediglich 1,2 bis 2,1 t/ha erzielt. Wurde der Anbau von Einkorn im 20. Jahrhundert wirtschaftlich nahezu bedeutungslos, so wird Einkorn heute doch z. B. in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich im Waldviertel, in Italien als lokale Spezialität im Piemont und der Provinz Brescia und in der Türkei weiterhin angebaut. Zunehmend werden auch verarbeitete Produkte wie Nudeln, Brot und Bier aus Einkorn angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltsstoffe und Verwendung.", "content": "Obwohl wesentlich ertragsärmer als Saat-Weizen, enthält Einkorn mehr Mineralstoffe und Aminosäuren als dieser. Ein hoher Gelbpigmentgehalt an Beta-Carotin gibt dem Einkorn-Mehl eine gelbliche Farbe. Mit Einkorn-Malz als Zutat kann auch Bier gebraut werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Einkorn (\"Triticum monococcum\"), auch \"Blicken\" oder \"Kleiner Spelz\" genannt, ist eine der ältesten domestizierten Getreidearten. Einkorn stammt vom wilden Weizen (\"Triticum boeoticum\" Boiss.) ab, der im Gegensatz zu Einkorn eine brüchige Ährchengabel (Rhachis) hat. Einkorn galt als Vorläufer von Emmer, Dinkel und Saatweizen, bis durch genetische Untersuchungen festgestellt wurde, dass Emmer von Wildem Emmer aus der Südosttürkei abstammt.", "tgt_summary": "一粒小麦(学名:\"\")是小麦属中最原始的二倍体栽培种,野生的一粒小麦发现于新月沃土地区石器时代的遗址中,约公元前7000年左右在今土耳其东南部地区开始人工培育。一粒小麦的穗较小,麦粒排列紧密,扁平整齐。穗轴脆,易折断。晚熟,产量和品质都极差。可以做小麦种植资源。", "id": 566368} {"src_title": "Emulator", "tgt_title": "仿真器", "src_document": [{"title": "Geschichte der Emulation.", "content": "Im Jahre 1962 wurde erstmals ein (Prozessor-)Emulator eingesetzt. IBM arrangierte zahlreiche Tests in La Grande (Frankreich), um die Kompatibilität ihrer neuen Produkte zu den Vorgängern zu prüfen. Dazu nutzte man eine Kombination aus Hard- und Software, die vom IBM-Ingenieur Larry Moss als „Emulator“ bezeichnet wurde. 1965 schließlich wurde die System/360-Linie offiziell veröffentlicht. Sie umfasste auch den ersten Emulator – der „7070 Emulator“ erlaubt die Verwendung von Programmen für das ältere Modell IBM 7070. 1985 erschien der Atari ST mit einer für den Heimcomputermarkt neuen 68000-CPU und dem Betriebssystem Atari-TOS. Anfänglich gab es für diese Hardware noch wenig Anwendungs-Software. Der Übergang von der damals weit verbreiteten 8-Bit-Software unter CP/M zur neuen 16-Bit-Welt wurde von Atari durch den kostenlos mitgelieferten CPMZ80-Emulator erleichtert. Dieser reine Softwareemulator erzeugte auf der 68000-Hardware eine virtuelle, vollständige Z80-CPU sowie ein mit CP/M 2.2 kompatibles Betriebssystem. Dadurch war ein problemloser Betrieb populärer wie vorhandener Software möglich. \"MegaDrive\" war 1994 der erste veröffentlichte Videospielemulator, welcher die gleichnamige Konsole nachbildete. Dieser unterstützte nur rudimentär das Spiel Sonic the Hedgehog; Die Entwicklung kam zum Erliegen, nachdem der Programmierer den Quelltext verloren hatte. Im selben Jahr wurde von Chris George die initiale, aber funktionsunfähige Version von „VSMC“ veröffentlicht, womit erstmals das Super Nintendo Entertainment System emuliert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Druckeremulation.", "content": "Die heute wohl in der EDV häufigsten Emulationen sind Drucker- oder Plotter-emulationen. Fast alle hochwertigen Laserdrucker emulieren zurzeit einen Hewlett-Packard-LaserJet Drucker (HP-PCL), aber auch Rasterdrucker werden emuliert. Häufig sind auch nach wie vor die Emulationen Epson ESC/P, IBM-Proprinter und andere.", "section_level": 1}, {"title": "Terminalemulation.", "content": "Eine klassische Terminalemulation erlaubt die Interaktion mit textorientierten Programmen, die auf einem entfernten Rechner laufen, über eine externe Schnittstelle, meist eine serielle Leitung oder eine Modemverbindung. Heute hingegen sind Netzwerkverbindungen via TCP/IP die Regel. Terminalemulationen wurden programmiert, um das Verhalten eines „dummen“ Terminals, also eines einfachen Datensicht- und Eingabegerätes, nachzuahmen. Neben den textorientierten Terminalemulationen werden heute vermehrt Lösungen zur Remotebearbeitung mit graphischer Oberfläche (Citrix, MS-Remotedesktop, X-Terminal) eingesetzt. Durch diese graphischen Emulationen können beispielsweise Unix-Benutzer direkt von ihrem Arbeitsplatz aus Programme benutzen, die nur für Windows verfügbar sind (und umgekehrt). Auch die Administration erleichtert sich, da die wesentlichen Wartungs- und Installationsarbeiten nur an einem System, dem Terminal-Server, erfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Virtuelle Maschine.", "content": "Eine virtuelle Maschine (kurz: VM) wird oft fälschlicherweise ebenfalls als Emulator bezeichnet. Diese Spezialsoftware erzeugt auf einem Gastgeberrechner eine Laufzeitumgebung, die eigentliche virtuelle Maschine, die die Hardwareschnittstellen des Rechners (oder eines ähnlichen Rechners) abbildet. Ein Gastbetriebssystem läuft – wie üblich – auf der CPU des Gastgeberrechners, jedoch werden alle Zugriffe auf die Ein- und Ausgabehardware auf Softwareschnittstellen des Gastgeberbetriebssystems umgeleitet. Dadurch ist es möglich, unter dem vorhandenen Betriebssystem ein weiteres in einem Fenster auszuführen. Bei professionellen Anwendungen laufen unter einem Hypervisor, einer speziellen Form der VM, gar parallel mehrere Gastbetriebssysteme auf nur einer vorhandenen Hardware; faktisch wird dabei also ein einzelner Rechner in mehrere unterteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Kompatibilitätsschicht.", "content": "Streng genommen ebenfalls vom Emulator zu unterscheiden ist die „Kompatibilitätsschicht“, die nicht versucht, ein ganzes System zu emulieren, sondern sich auf die Emulation von Softwareschnittstellen beschränkt. Ein bekanntes Beispiel ist Wine, das unter Unix-artigen Betriebssystemen eine Vielzahl der Softwareschnittstellen von Windows bereitstellt, so dass etliche Windows-Programme unter dem eigentlich fremden Betriebssystem lauffähig werden. \"Siehe auch:\" Laufzeitumgebung und Programmierschnittstelle", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche.", "content": "Emulatoren werden für verschiedene Zwecke eingesetzt: \"Siehe auch:\" Simulation, Bochs, DOSBox, MESS, PearPC, QEMU", "section_level": 1}, {"title": "Hardware-Emulatoren.", "content": "Hardware-Emulatoren ermöglichen das Entwickeln von maschinennaher Software, da keine Emulations-Software der in Entwicklung befindlichen Software das Zielsystem „vorgaukelt“, sondern in der Regel eine besondere Hardware ermöglicht, dass die Software in einer „echten“ Umgebung läuft. Die Emulations-Hardware bietet zumeist Möglichkeiten, die Software anzuhalten, Haltebedingungen zu setzen etc. ohne das Laufzeitverhalten der Software zu verändern. Die meisten Möglichkeiten bietet in der Regel ein In-Circuit-Emulator, bei dem ein besonders ausgerüsteter Mikroprozessor in der echten Zielhardware zur Softwareentwicklung genutzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Software-Emulatoren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zwitter-Systeme, die emulieren und virtualisieren.", "content": "VMware Server, Microsoft Virtual Server und Windows Virtual PC (die Version für Microsoft Windows Systeme) sind alles gemischte Systeme, bei denen im Wesentlichen nur der Prozessor virtualisiert wird. Der Rest der PC-Plattform, wie z. B. Netzwerkkarte, BIOS usw. hingegen wird emuliert. Unabhängig von der real installierten Hardware (z. B. NE2000) kann z. B. beim VMWare Server entweder eine 100BaseTX-PCI-Netzwerkkarte von AMD, alternativ eine 1000BaseTX-(Gigabit)-PCI-Netzwerkkarte von Intel oder eine virtuelle Karte mit VMWare-eigenen Treibern emuliert werden. Als BIOS wird immer eine Phoenix-Variante emuliert. Die von Microsoft Virtual PC emulierte LAN-Karte basiert, ebenfalls unabhängig vom Chipsatz der Karte des Virtual-PC-Hosts, immer auf einem DEC/Intel-21*4*-(TULIP)-Chip. Genauso basiert die Soundkarte immer auf einem Sound Blaster 16.", "section_level": 2}, {"title": "Oft dafür gehalten, jedoch keine Emulatoren.", "content": "Folgende Software – überwiegend Virtualisierungslösungen – wird fälschlicherweise oft für Emulations-Software gehalten:", "section_level": 2}, {"title": "Systeme und Vorteile der Emulation.", "content": "Emulatoren existieren für fast jedes System. Beliebt sind Emulatoren für Heimcomputer, wie zum Beispiel der VICE für den Commodore 64 oder der UAE für den Amiga. Es existieren jedoch auch weitere unzählige Emulatoren für Computer, Handhelds, Arcade-Automaten und Spielkonsolen, siehe auch MESS In letzter Zeit spielen Emulatoren auch in der Freeware-Szene eine bedeutende Rolle. So bietet etwa der Game Boy Advance durch seine relativ einfache Programmierbarkeit die Möglichkeit, Spiele und Anwendungen zu entwickeln, die dann auch auf einem Emulator genutzt werden können. Für den Nutzer, der Emulatoren z. B. zum Ausführen von alten, kommerziellen Computerspielen einsetzt, ist problematisch, dass diese auch dann noch unter dem Schutze des Urheberrechts stehen, wenn es sie seit mehreren Jahren nicht mehr zu kaufen gibt. Gegenüber der echten, ursprünglichen Hardware besitzen Spielkonsolen-Emulatoren einige Vorteile. Dazu zählen die exzellente Bildqualität, der digital verarbeitete und somit verlustlos aufnehmbare Ton. Weitere, die Benutzerfreundlichkeit der eigentlichen Systeme erweiternde Aspekte sind z. B. das Verbessern der Videoausgabe (z. B. Weichzeichnen und Filtern von Grafiken bei Konsolen wie Super Nintendo oder PlayStation, obwohl diese Systeme niemals diese Techniken unterstützten, geschweige denn berechnen könnten) oder das Verwenden von Savestates zum schnellen Speichern und Laden von Spielständen – jederzeit während der Laufzeit des Spieles.", "section_level": 1}, {"title": "Nachteile der Software-Emulation.", "content": "Der größte Nachteil der Software-Emulation ist, dass sie eine hohe Rechenlast auf dem emulierenden System erzeugen. So können, selbst auf modernen Rechnern, zum Beispiel alte Spieleklassiker teilweise nicht flüssig laufen. Die Software-Entwicklung für solche Emulationen ist sehr aufwendig. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Spiele ohne Frame-Limiter zu schnell ablaufen können, wenn die Systemleistung ausreicht, das Spiel mit deutlich mehr Bildern pro Sekunde darzustellen als ursprünglich vorgesehen. Die meisten Emulatoren bieten jedoch die Möglichkeit, die emulierte Rechenleistung zu begrenzen.", "section_level": 1}, {"title": "Software.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "ROMs.", "content": "Software älterer Computersysteme, besonders der Spielekonsolen, ist häufig nur in Form von ROM-Bausteinen verfügbar. Da sich ROMs relativ einfach auslesen lassen, arbeiten Emulatoren in der Regel problemlos mit sogenannten ROM-Dateien (oder auch \"ROM Images\"), die in verschiedenen Dateiformaten vorliegen. Ein Hindernis bei der freien Verwertung und Verteilung ist allerdings, dass ROM-Inhalte (Software, hier Spiele) in der Regel urheberrechtlich geschützt sind und manche sogar noch kommerziell genutzt werden. Manche Emulatoren können auch komprimierte Dateien (z. B. im Zip-Format) lesen, die mehrere Dateien enthalten können. Entpackt verweisen verschiedene Dateiendungen auf bestimmte ROM-Formate, beispielsweise:", "section_level": 2}, {"title": "Images von Datenträgern.", "content": "Ähnlich verhält es sich mit Kopien von Software, die auf Bändern oder Disketten ausgeliefert wurden. Auch hier sind \"Tape Images\" bzw. \"Disk Images\" für die Benutzung mit einem Emulator verbreitet. Manche Emulatoren (zum Beispiel M.E.S.S.) können auch echte Töne von Cassetten als wav-Datei einlesen.", "section_level": 2}, {"title": "MAME.", "content": "Ein beliebter Emulator ist MAME („Multiple Arcade Machine Emulator“), der tausende bekannte Arcade-Spiele wie Pac-Man emuliert. Die Spiele-ROMs sind bei dem quelloffenen Emulator jedoch nicht enthalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Emulator (von, „nachahmen“) wird in der Computertechnik ein System bezeichnet, das ein anderes in bestimmten Teilaspekten nachbildet.", "tgt_summary": "模拟器(英语:Emulator),也有译作仿真器,是指主要透过硬件或软件使得一台计算机系统(称作主host)在行为上类似于另一台计算机系统(称作客户guest)。模拟器一般允许在主系统上运行给客户系统设计的软件或者外设。模拟(英语:emulation)是指在一台电子设备或一个计算机程序能够模拟(英语:emulateor imitate)另外一台设备或程序。例如:很多制造商生产的打印机模拟惠普LaserJet打印机,使得大量设计给惠普打印机的软件也能在这些品牌打印机上使用;在PC上运行虚拟机执行其他操作系统或者电视游戏和街机;虚拟光驱;一些基于FPGA的硬件模拟器。", "id": 871821} {"src_title": "Friedrichshafen", "tgt_title": "腓特烈港 (德国)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Friedrichshafen liegt an einer sanft geschwungenen Bucht am Nordufer des Bodensees und am Südwestrand des Schussenbeckens. Die Stadt erstreckt sich über eine Höhenlage von am Bodenseeufer bis in Ailingen (Horach). Die Kernstadt befindet sich unweit westlich der", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Friedrichshafen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Stadt besteht aus der Kernstadt und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden Ailingen, Ettenkirch, Kluftern und Raderach. Diese eingegliederten Gemeinden sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung; das heißt, sie haben jeweils einen von den Wahlberechtigten in einer Kommunalwahl neu zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als dessen Vorsitzenden. In jeder Ortschaft gibt", "section_level": 2}, {"title": "Grenze zu Baden.", "content": "Die Grenzlinie zwischen den ehemaligen Ländern Baden und Württemberg verlief am Grenzbach", "section_level": 2}, {"title": "Raumplanung.", "content": "Friedrichshafen bildet zusammen mit Ravensburg und Weingarten das Oberzentrum (in Funktionsergänzung) der Region Bodensee-Oberschwaben und ist zugleich im", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Im Gebiet der Stadt Friedrichshafen sind durch das Regierungspräsidium Tübingen bzw. das Landratsamt Bodenseekreis als untere Naturschutzbehörde", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima Friedrichshafens ist vor allem von den Einflüssen des Bodensees und der nahen Alpen geprägt (siehe Bodenseeklima). Im Vergleich zum Hinterland sind die Temperaturen eher", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung 1811.", "content": "Friedrichshafen entstand 1811 aus der ehemaligen Reichsstadt Buchhorn (von der sie das Wappen übernahm) durch Zusammenschluss mit dem nahen Dorf und Kloster", "section_level": 2}, {"title": "Unter württembergischer Herrschaft.", "content": "Friedrichshafen wurde nach dem ersten württembergischen König Friedrich I. (1754–1816) benannt. Die Stadt prosperierte unter diesem König vor allem wirtschaftlich, als privilegierter Freihafen und Warenumschlagplatz für den Handelsverkehr mit der Schweiz. Dadurch wurden Neuansiedler angelockt, die sich in der Karl- und der Friedrichstraße niederließen und so die Ortsteile Buchhorn und Hofen nach und nach verbanden.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Industrie.", "content": "Als erster isolierter Abschnitt der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahn wurde am 8. November 1847 das Südbahn-Teilstück Friedrichshafen–Ravensburg eröffnet. Ab 1. Juni 1850 konnte die erste Strecke des württembergischen Eisenbahnnetzes von Heilbronn bis Friedrichshafen", "section_level": 2}, {"title": "Industrialisierung durch den Zeppelinbau.", "content": "Die Industrialisierung Friedrichshafens ist vor allem von Ferdinand von Zeppelin geprägt. Der in Konstanz geborene Graf siedelte in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts die Produktion seiner Starrluftschiffe, der Zeppeline, hier an. Am 2. Juli 1900 erhob sich die 128 Meter lange LZ1 in der Manzeller Bucht zum ersten Mal von der Startfläche. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten begann man 1906 damit, das Nachfolgermodell LZ2 zu testen. Der Begeisterung der Deutschen für die Luftschifffahrt war es zu verdanken, dass das gesamte Projekt trotz einiger Fehlversuche dennoch fortgesetzt wurde (siehe Zeppelinspende des deutschen Volkes). Die 1909 in Bissingen an der Enz durch Wilhelm Maybach auf Initiative Zeppelins gegründete Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH übersiedelte 1912 auch wegen veränderter technischer Anforderungen nach Friedrichshafen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zwischenkriegszeit.", "content": "An der Novemberrevolution 1918 beteiligten sich auch die Arbeiter Friedrichshafens, indem sie für Fälle von wichtigen Entscheidungen einen Arbeiter- und Soldatenrat einsetzten. Mit dem Ende der Monarchie hatte das Schloss als Königliche Sommerresidenz ausgedient, es wurde dem entmachteten Haus Württemberg zugesprochen. Nun wurde durch den Volksstaat Württemberg auch in Friedrichshafen die Demokratie der Weimarer Republik wirksam. Der auf Rüstung spezialisierte Zeppelinkonzern musste nach dem Kriegsende den Großteil seiner Arbeiter entlassen. Die Tochterunternehmen widmeten sich nun anderen Produktionsbereichen und konnten so einen Teil der Belegschaft halten. Maybach-Motorenbau konzentrierte sich auf den Bau von Pkw-Motoren und produzierte 1922 das erste seiner später berühmten Automobile. Die ZF produzierte nun vor allem einbaufertige Schaltgetriebe für die Automobilindustrie, die zu jener Zeit bereits großes Potential hatte. Auch der", "section_level": 2}, {"title": "Im Nationalsozialismus und im Krieg.", "content": "Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg wurde die Stadt 1938 Sitz des neu umrissenen Landkreises Friedrichshafen, der ab 1945 wieder Landkreis Tettnang hieß. In der nationalsozialistischen Zeit wurde der Fremdenverkehr in Friedrichshafen zu einem wichtigen wirtschaftlichen Faktor. 1934 wurde der amtierende Bürgermeister Schnitzler durch Walter Bärlin ersetzt. Seit 1933 bestand in Friedrichshafen eine Außenhauptstelle der Württembergischen Politischen Polizei, die ab 1938 als „Geheime Staatspolizei – Grenzpolizeikommissariat Friedrichshafen“ firmierte. Die Industrie, die auf Kriegswirtschaft umgestellt worden war, wuchs stetig. Von 1942 bis Ende 1944 fertigte die Firma Zeppelin auch Teile für die A4-Rakete (die so genannte V2); für die Überprüfung kompletter A4-Raketen wurde zwischen 1942 und 1943 bei Raderach eine Prüf- und Abnahmestelle gebaut, das V2-Werk Raderach. Vier große Rüstungsbetriebe machten Friedrichshafen zu einem wichtigen Rüstungsstandort im Deutschen Reich: In diesen Betrieben sollen bis zu 14000 ausländische Arbeitskräfte beschäftigt gewesen sein, darunter etwa 1000 KZ-Häftlinge, die zum größten Teil in Lagern untergebracht waren. Das Zeppelin-Werk hatte ein eigenes Arbeitskommando des Konzentrationslagers Dachau, das dazugehörige Arbeitslager Friedrichshafen befand sich auf dem Firmengelände der", "section_level": 2}, {"title": "Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "1945 wurde Friedrichshafen Teil der Französischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Nach dem Krieg wurden einige Firmen, darunter die Luftschiffbau Zeppelin GmbH und die Dornier-Werke, zwangsaufgelöst. Dadurch verloren viele Menschen ihren Arbeitsplatz und damit ihr Auskommen. Die Zahnradfabrik und der Maybach-Motorenbau konnten gerettet werden, mussten aber ihre Produktion umstellen. Die erste wichtige Handlung des Wiederaufbaus war die Enttrümmerung der Stadt. Dazu wurde eine Schmalspurbahn angelegt, mit deren Hilfe bis 1949 die gesamte Altstadt freigeräumt wurde. Außerdem errichtete die Firma Hüni + Co eine Trümmerwiederaufbereitungsanlage. 1950 wurde mit der Planung des Neuaufbaus begonnen, die vor allem bessere Verkehrsverhältnisse sowie größere Grünanlagen vorsah. Mit der Einweihung des neuen Rathauses wurde diese Bauphase 1956 abgeschlossen, doch es mangelte nach wie vor an ausreichendem Wohnraum. Ehemalige", "section_level": 2}, {"title": "Neuere Geschichte.", "content": "Dank des rapiden Bevölkerungszuwachses (auf 53.000 Einwohner) wurde Friedrichshafen bei der Kreisreform in Baden-Württemberg am 1. Januar 1973 Verwaltungssitz des neu gegründeten Bodenseekreises. In jener Zeit datieren auch die meisten Eingemeindungen. In dieser Zeit begann", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Im heutigen Stadtgebiet gab es ab 1812 folgende Gemeinden: Stadt Friedrichshafen und die Gemeinden Hagendorn, Ettenkirch, Kluftern und Raderach. 1825 wurde die Gemeinde Hagendorn aufgelöst. Es entstanden daraus die Gemeinden Ailingen und Berg. 1850 wurde Schnetzenhausen von der Gemeinde Berg als selbständige Gemeinde abgetrennt, aber 1937 in", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet der heutigen Stadt Friedrichshafen gehörte anfangs zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat Albgovia Kapitel Ailingen-Buchhorn unterstellt. Die Reformation wurde nicht durchgeführt. Nach einer ab 1593 durchgeführten Untersuchung in der Stadt Buchhorn wurde bestimmt, dass niemand Bürgerrechte erwerben, Mitglied des Rates sein oder in städtische Dienste treten könne, der sich nicht", "section_level": 2}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Waren im Jahr 2006 noch 26.600 Menschen Mitglieder der katholischen Gesamtkirchengemeinde, so waren es 2016 22.851 – ein Minus von 15 %. Es gibt rund 11.000 Protestanten (Stand: Ende", "section_level": 2}, {"title": "Katholische Gemeinden.", "content": "Die heutige Pfarrkirche St. Nikolaus wurde ursprünglich bereits im Mittelalter im Hoheitsbereich des Klosters Hofen errichtet. In den 1920er Jahren entstand infolge starken Wachstums der Nikolausgemeinde die Filialkirche St. Petrus Canisius, sie wurde in einer dem Backsteinexpressionismus angenäherten Architektur erbaut und am 24. November 1928 von Bekennerbischof Joannes Baptista Sproll geweiht. Sie steht unter Denkmalschutz. Zehn Jahre nach Fertigstellung der Kirche wird 1938 die gleichnamige Kirchengemeinde gegründet, die heute die mitgliederstärkste christliche Gemeinde Friedrichshafens ist. Im selben Jahr wird zunächst nur aus St. Nikolaus und St. Petrus Canisius eine Gesamtkirchengemeinde gebildet. Vermögen, Liegenschaften, Gebäudeunterhalt sowie Kirchensteuereinnahmen und -ausgaben werden gemeinsam verwaltet und solidarisch gehandhabt. Die nach dem Zweiten Weltkrieg weiter wachsende Bevölkerung veranlasste die Verantwortlichen der Gesamtkirchengemeinde, die Errichtung einer weiteren Kirche zu planen, die dem Patrozinium Christi, des guten Hirten, unterstellt werden sollte. Ihr Baustil mit dem muschelförmigen Kuppelbau und der aufgesetzten Glockenschale ist recht eigenwillig. Die Kirche Guter Hirte wurde am 12. Mai 1962 geweiht. Am 1. Oktober erhielt die neue Gemeinde die Eigenständigkeit. Nach dem Absturz eines Sportflugzeugs musste das Dach der Kirche bereits zehn Jahre nach der Weihe instandgesetzt werden. Auch diese Kirche steht unter Denkmalschutz. Da auch die alte Pfarrkirche St. Mariä Geburt", "section_level": 2}, {"title": "Evangelische Gemeinden.", "content": "Anfang des 19. Jahrhunderts zogen auch Protestanten in den Raum Friedrichshafen. Es waren zunächst vor allem Beamte und Bedienstete des württembergischen Königs, die ins Schloss Hofen, das ehemalige Kloster, einzogen. Für sie gründete König Friedrich von Württemberg eine evangelische Kirchengemeinde, der er die barocke Schlosskirche zur Verfügung stellte. 1845 wurde hier eine Pfarrei errichtet. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der evangelische Stadtpfarrer Karl Steger als Vertreter der „Deutschen Christen“ überregional bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die", "section_level": 2}, {"title": "Weitere christliche Kirchen.", "content": "Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Friedrichshafen auch eine serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde sowie Gemeinden, die zu Freikirchen", "section_level": 2}, {"title": "Andere Gemeinschaften.", "content": "Des Weiteren sind die Christliche", "section_level": 2}, {"title": "Islam.", "content": "Im Zuge der Anwerbung von Gastarbeitern, vor allem aus der Türkei, sowie weiterer Einwanderung kamen seit den 1960er Jahren verstärkt auch Angehörige des islamischen Glaubens nach Friedrichshafen. In Folge von Bürgerkriegen mit weitreichenden Kriegshandlungen", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Die Kommunalwahl am 26.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "An der Spitze der Stadt Buchhorn standen ab dem 13. Jahrhundert der vom Stadtherrn eingesetzte Ammann (Amtmann) sowie der Rat, der zugleich Stadtgericht war. Ab 1397 wurde der Ammann als Vorsitzender des Rates durch einen Bürgermeister ersetzt, der Ammann war dann nur noch Vorsitzender des Gerichts. Die Zünfte hatten dann das Sagen in der Stadt. Sie bildeten den Kleinen und den Großen Rat. 1552 wurde durch Kaiser Karl V. die Geschlechterherrschaft eingeführt. Danach gab es drei Bürgermeister, die jeweils vier Monate im Amt waren. Im 18. Jahrhundert zerfiel", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Stadt Friedrichshafen zeigt in gespaltenem Schild vorne in Gold eine bewurzelte grüne Buche, hinten in Rot ein silbernes Hifthorn mit goldener Fessel und goldenen Beschlägen. Die Stadtflagge ist grün-weiß. Das Wappen ist das frühere Stadtwappen der Freien Reichsstadt Buchhorn.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Friedrichshafen unterhält Städtepartnerschaften mit Außerdem besteht eine Städtefreundschaft mit", "section_level": 2}, {"title": "Patenschaft.", "content": "Die Stadt Friedrichshafen übernahm am 12. Dezember 1967 die Patenschaft über das Marinefliegergeschwader", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Industrie und Gewerbe.", "content": "Die größten Arbeitgeber der Stadt sind immer noch die Industrieunternehmen, deren Wurzeln in die Zeit des Luftschiffbaus zurückreichen. Die ZF Friedrichshafen AG (ZF) wurde 1915 als Zahnradfabrik GmbH gegründet, um die Getriebe (in erster Linie waren es die Zahnräder) der Zeppeline zu verbessern. Das Unternehmen wurde 1921 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Heute ist die ZF der weltweit viertgrößte Automobilzulieferer und zählt zu den weltweit führenden Unternehmen der Antriebs- und Fahrwerktechnik. Eigentümer sind zu 93,8 % die Zeppelin-Stiftung und zu 6,2 % die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung in Lemförde. Die Rolls-Royce Power Systems ist hervorgegangen aus der MTU Friedrichshafen GmbH (MTU; nicht zu verwechseln mit der Motoren und Turbinen Union in München) und zählt zu den weltweit führenden Herstellern von großen Dieselmotoren und kompletten Antriebs- und Energiesystemen. Bis 1985 gehörte das Unternehmen zum Daimler-Chrysler-Konzern, der die MTU Friedrichshafen 2005 jedoch für 1,6 Milliarden Euro an die schwedische Private-Equity-Gruppe EQT verkaufte. Nach einer Umbenennung 2006 in Tognum GmbH, bei der der", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schiffsverkehr.", "content": "Die Fährlinie Friedrichshafen–Romanshorn verbindet Friedrichshafen mit Romanshorn in der Schweiz. Seit 2005 verbinden die beiden Katamarane \"Fridolin\" und \"Constanze\" die Stadt mit Konstanz. 2007 kam ein drittes Schiff hinzu, der Katamaran \"Ferdinand\".", "section_level": 3}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "Im Nordosten der Stadt (Richtung Meckenbeuren) befindet sich der Flughafen Friedrichshafen. Er wird regelmäßig von der Lufthansa, British Airways und weiteren Fluglinien angesteuert.", "section_level": 3}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Friedrichshafen liegt an der Bundesstraße 31 (Freiburg im Breisgau–Sigmarszell), die am nördlichen Bodenseeufer entlangführt, und ist durch die Bundesstraße 30 in Richtung", "section_level": 3}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Im Friedrichshafener Stadtgebiet gibt es die Bahnhöfe Friedrichshafen Hafen und Friedrichshafen Stadt, die durch die Bahnstrecke Friedrichshafen Stadt–Friedrichshafen Hafen verbunden sind, sowie weitere Stationen. Im", "section_level": 3}, {"title": "Öffentlicher Nahverkehr.", "content": "Seit dem Jahr 1990 wird der städtische Nahverkehr vom Stadtverkehr Friedrichshafen durchgeführt, das Unternehmen wurde 1999 umstrukturiert und ist seit 2004 im Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo). Heute verkehren in diesem Netz über 15 Buslinien, deren wichtigsten Knotenpunkte Hafen- und Stadtbahnhof sind. Bei Messeveranstaltungen werden zusätzlich ein \"Messeexpress\" (Hafenbahnhof–Stadtbahnhof–Messe) und ein \"Messeshuttle\" (Flughafen–Messe) eingerichtet. In der Schwachverkehrszeit sind im Stunden- bzw. Zweistundentakt sechs Abendlinien von bzw. zum Stadtbahnhof, auf teilweise gegenüber den Tageslinien veränderten Routen, unterwegs. Außerdem bietet das Unternehmen das Ruftaxi \"RIA\" an.", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "In Friedrichshafen befindet sich ein SWR-Studio, in dem neben Fernseh- und Onlinenachrichten aus der Region das SWR4-Bodenseeradio des Südwestrundfunks produziert wird. Die SWR-Redakteure berichten aus den Landreisen Bodensee, Konstanz, Lindau, Ravensburg, Biberach, Sigmaringen sowie länderübergreifend aus Vorarlberg und der Ostschweiz. Das Studio befindet sich in der Innenstadt, beim Parkhaus am", "section_level": 2}, {"title": "Behörden und Einrichtungen.", "content": "Als Kreisstadt des Bodenseekreises beherbergt Friedrichshafen dessen Verwaltung, das Landratsamt. Ferner vor", "section_level": 2}, {"title": "Bildungseinrichtungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kindertageseinrichtungen.", "content": "In Friedrichshafen", "section_level": 3}, {"title": "Allgemeinbildende Schulen.", "content": "Als Große Kreisstadt verfügt Friedrichshafen über alle gängigen Schularten. In der Primarstufe gibt es die drei Grund- und Werkrealschulen Ludwig-Dürr-Schule, Pestalozzischule und die katholische Bodenseeschule St. Martin, die zudem ein sozialwissenschaftliches berufliches Gymnasium angeschlossen hat, sowie die Gemeinschaftsschule Schreienesch und die fünf Grundschulen Grundschule Ailingen mit einer Außenstelle in Berg, Grundschule Friedrichshafen-Fischbach mit Außenstelle in Schnetzenhausen, Albert-Merglen-Schule, Don-Bosco-Schule Ettenkirch und die Grundschule Friedrichshafen-Kluftern. An weiterführenden Schulen stehen die Realschule Ailingen sowie die katholische Mädchen- und Jungenrealschule St. Elisabeth zur Verfügung. Ferner eine Abendrealschule. Seit dem Schuljahr 2014/2015 gibt es außerdem zwei Gemeinschaftsschulen an der Gemeinschaftsschule Schreienesch und der Gemeinschaftsschule Graf Soden. Außerdem bietet die Stadt mit dem", "section_level": 3}, {"title": "Hochschulen.", "content": "Die 2003 gegründete Zeppelin Universität ist seit September 2011 (Verleihung der Promotions- und Habilitationsrechte durch das Wissenschaftsministerium) die zehnte Universität im Land Baden-Württemberg; Friedrichshafen ist somit seitdem Universitätsstadt. Die Universität befindet sich in privater Trägerschaft und beschreibt sich selbst als „Universität zwischen Wirtschaft, Kultur", "section_level": 3}, {"title": "Bibliotheken.", "content": "Neben der Stadtbibliothek „Medienhaus am See“ ist in Friedrichshafen die Bodenseebibliothek ansässig, die als Spezialbibliothek Werke zum Bodenseeraum und seiner Geschichte sammelt.", "section_level": 3}, {"title": "Soziale Einrichtungen.", "content": "Die Evangelische Heimstiftung und die BruderhausDiakonie betreiben in Friedrichshafen Einrichtungen der Altenhilfe und der Sozialpsychiatrie. Die Stiftung Liebenau", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ferienstraßen.", "content": "Friedrichshafen liegt an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße. Die grenzüberschreitende Grüne Straße/Route Verte, die", "section_level": 2}, {"title": "Promenade, Wanderwege und Pfade.", "content": "Häufig besucht ist vom Hafen aus gesehen westwärts die See- und Uferstraße als Promenade bis zum württembergischen Schloss und ostwärts der Weg durch das Naturschutzgebiet Eriskircher Ried, die Teil des Bodensee-Rundweges sind. Weiter westwärts in den Ortsteilen Manzell und Fischbach führt dieser wegen der Industrieanlagen nicht am Bodenseeufer, sondern an der vielbefahrenen Bundesstraße 31 entlang und erreicht den See erst wieder beim Campingplatz Immenstaad. Der Geschichtspfad Friedrichshafen bietet Informationen zu geschichtlich interessanten Örtlichkeiten und Gebäuden. Auf inzwischen über fünfzig Informationstafeln an Originalstandorten in der Friedrichshafener Innenstadt und den näher gelegenen Stadtteilen werden Blicke", "section_level": 2}, {"title": "Zeppelinrundflüge und Schiffsrundfahrten.", "content": "Attraktionen sind außerdem ein Rundflug mit dem Zeppelin NT über den Bodensee", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Das Dornier-Museum zeigt die Geschichte der Luft- und Raumfahrttechnik der Firma Dornier auf. Das direkt neben dem Flughafen Friedrichshafen in einem 25.000 Quadratmeter großen Landschaftspark erbaute Museum wurde im Juli 2009 eröffnet. Es ist einem Flugzeughangar nachempfunden und zeigt mit mehr als 400 Exponaten 100 Jahre Luft- und Raumfahrtgeschichte. Zu sehen sind unter anderem von Claude Dornier entworfene Flugzeuge wie die Dornier Do 27, der Senkrechtstarter Dornier Do 31 oder ein Nachbau des Dornier Merkur. Darüber hinaus können auch Originalteile eines Spacelabs besichtigt werden. In der „Museumsbox“ wird die Geschichte des Unternehmens Dornier anhand von Filmen und Videos präsentiert. Das Feuerwehrmuseum in Ettenkirch-Waltenweiler mit Ausstellungsstücken aus der Geschichte der Feuerwehr ist ab 2002 von ehrenamtlichen Helfern eingerichtet worden. Das", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkstätten.", "content": "Auf dem Städtischen Hauptfriedhof befindet sich der sogenannte „Russenfriedhof“. Dort wird auf einem Gedenkstein an 450 Frauen und Männer erinnert, die als KZ-Häftlinge bei", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musikszene Friedrichshafens ist durch neun Musikvereine und einige Orchester und dadurch durch viele verschiedene Stilrichtungen geprägt. Neben Folklore und Jazz spielt vor allem auch die Blasmusik eine große Rolle. Der Seehasen-Fanfarenzug wurde 1956 anlässlich des Seehasenfestes von Erich Deisel, Lehrer am Graf-Zeppelin-Gymnasium, gegründet. Damals bestand der Verein aus vier Trommlern und zwei Fanfarenbläsern. Im Jahr 1959 wurden die ersten typischen gelb-roten Kostüme, die an den Charakter der spanischen Epoche erinnern, getragen. 1972 nahm der Fanfarenzug an der Deutschen Meisterschaft der Fanfarenzüge teil und belegte den achten Platz. Bis zum 50-jährigen Jubiläum 2006 veranstaltete er viele Konzerte im Ausland und errang einige Preise bei deutschlandweiten Wettbewerben. Der jährliche Höhepunkt ist immer noch das „Seehasenfest“. 1965", "section_level": 2}, {"title": "Kunst im öffentlichen Raum (Auswahl).", "content": "Vor dem Rathaus befindet sich der von Gernot Rumpf mit grotesken", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Das Kulturbüro Friedrichshafen bietet mit knapp 300 kulturellen Veranstaltungen pro Jahr für eine Stadt dieser Größe ein umfangreiches Kulturprogramm. Hauptspielstätten sind das Graf-Zeppelin-Haus, der Kiesel im k42, der Bahnhof Fischbach sowie das Zeltfestival \"Kulturufer\". Die Veranstaltungen haben jedes Jahr insgesamt etwa 60.000 Besucher, davon knapp 5.000 im Abonnement. Friedrichshafen hat eine Reihe von Stadt- und Heimatfesten, die jährlich veranstaltet werden. Seit 1985 findet jeweils zu Beginn der Sommerferien das \"Kulturufer\" statt, ein zehntägiges Zeltfestival in den Uferanlagen direkt am Bodensee. Bekannte und weniger bekannte Künstler und Gruppen aus der ganzen Welt treten in den Zelten und an der Uferpromenade auf. Die Darbietungen reichen von Musikveranstaltungen über Kabarett, Schauspiel und Tanz bis hin zu Lesungen, Akrobatik und Straßentheater. Auch für Kinder gibt es ein tägliches Theaterangebot im Zelt. Die Aktionswiese bietet darüber hinaus ein Programm für Kinder, die \"Molke\" ein spezielles Angebot für Jugendliche an. Das \"Kulturufer\" wird veranstaltet vom Kulturbüro und dem Amt für Familie, Jugend und Soziales. Die \"Schwäbische Zeitung\" bietet außerdem", "section_level": 2}, {"title": "„Kulturhaus Caserne“.", "content": "Das Kulturhaus Caserne befindet sich im westlichen Teil der Stadt, im Fallenbrunnen. Der Name \"Caserne\" verweist auf die ursprüngliche Nutzung der Gebäude. Die Räumlichkeiten waren in den Jahren 1937 bis 1943 als Flakkaserne erbaut worden. Die Friedrichshafener Kulturszene wird zu einem Teil von dem 2002 gegründeten Culturverein Caserne e.V. bestimmt, bzw. von dessen Arbeit und seinem Angebot. Der Verein wird durch seine Mitglieder und die Stadtverwaltung", "section_level": 2}, {"title": "Graf-Zeppelin-Haus.", "content": "Das Graf-Zeppelin-Haus (kurz: GZH) ist das Kultur- und Kongresszentrum der Stadt Friedrichshafen. Auf einer Bürgerversammlung 1964 wurde zum ersten Mal die Idee öffentlich, ein derartiges Gebäude zu errichten. Für ein solches Vorhaben erschien das freie Grundstück an der westlichen Uferpromenade direkt neben dem Yachthafen als idealer Standort. Nach langjährigen Überlegungen beschloss der Gemeinderat im Oktober 1978, den Planungsauftrag zu erteilen, um das Haus im Oktober 1985 zu eröffnen.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturzentrum K42.", "content": "Seit 2006 gibt es das K42 (in der Karlstraße 42), im ehemaligen Gebäude der \"Kreissparkasse Friedrichshafen\" (KSK) direkt am Hafen gelegen. Hier entstand 1973 nach Abbruch des Salzstadels 1967 ein Bankgebäudeneubau. Durch den Zusammenschluss verschiedener Sparkassen im Bodenseebereich bedurfte es jedoch eines größeren Verwaltungsgebäudes. Nach dem Auszug der KSK im Jahre 2002 stand der ehemalige Bank- und Verwaltungsbau leer. Im Jahr 2004 beschloss der Gemeinderat, das Gebäude nach den Plänen einer Projektgruppe in ein kombiniertes Geschäfts- und Medienhaus umzuwandeln. Nach einem Teilabschluss der Baumaßnahmen eröffnete darin am", "section_level": 2}, {"title": "Filmtage.", "content": "Seit 2009 veranstaltet das Kulturbüro Friedrichshafen jährlich ein mehrtägiges Filmfestival, das den Titel „Jetzt oder nie“ trägt. Es werden Kurzfilme (u. a. Experimentalfilme und Animationsfilme) und Dokumentarfilme – gelegentlich auch Filme mit Deutschlandpremiere – gezeigt, die von jungen Regisseuren aus dem deutschsprachigen Raum in den vorangegangen zwei Jahren erstellt wurden. Das Filmfest ist besonders für junge Filmemacher attraktiv. 2018 wurden mehr als 300 Filme zur Sichtung eingereicht. Alle Filme werden in dem etwa 100 Sitze umfassenden Kinosaal des Medienhaus Kiesel gezeigt. Im direkten Anschluss stehen oftmals die einzelnen Filmemacher für Publikumsgespräche zur Verfügung. 2019 finden die Filmtage vom 22. bis zum 25. Februar 2019 statt. Der VfB Friedrichshafen nimmt erfolgreich am Spielgeschehen der Volleyball-Bundesliga und der Champions League teil. 1969 gegründet, stieg der VfB 1981 erstmals in die erste Bundesliga auf. Nach dem dritten Aufstieg 1987 (seither durchgehend in der ersten Bundesliga) wurde er 13-mal DVV-Pokalsieger und 13-mal Deutscher Meister, achtmal konnte sich der VfB das Double sichern (Stand 2016). Am 1. April 2007 schrieb der VfB europäische Volleyballgeschichte: als erste deutsche Volleyballmannschaft konnte", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war Friedrichshafen Mannschaftsquartier der iranischen Nationalmannschaft (auch die Niederlande, Norwegen, die Schweiz, Tschechien, Japan, die Slowakei und Russland hatten Interesse gezeigt). Das Team wählte das Ringhotel „Krone“ in Schnetzenhausen als Mannschaftsquartier, trainiert wurde im VfB-Stadion im Norden der Stadt. In Friedrichshafen unterrichtet der ehemalige Karate-Bundestrainer Toni Dietl. Er erbaute eines der größten Karate-Dōjō in Deutschlands im Sportpark Friedrichshafen. Mit über 1000 Schülern hat er auch eine der größten Karate-Schulen in Deutschland. Er entwickelte das Samurai-Kids-Unterrichtssystem, sowie den Junior-Dan und", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenbürger.", "content": "Die Stadt Friedrichshafen bzw. die früheren Gemeinden haben folgenden", "section_level": 2}], "src_summary": "Friedrichshafen [ (lokale und regionale Aussprache) oder ] ist eine große Mittelstadt am nördlichen Ufer des Bodensees und die Kreisstadt des Bodenseekreises, zugleich dessen größte Stadt und nach Konstanz die zweitgrößte Stadt am Bodensee. Gemeinsam mit Ravensburg und Weingarten bildet Friedrichshafen eines von 14 Oberzentren (in Funktionsergänzung) in Baden-Württemberg. Seit April 1956 ist Friedrichshafen Große Kreisstadt, seit September 2011 durch die Zeppelin Universität außerdem Universitätsstadt.", "tgt_summary": "腓特烈港()是位于德国巴登-符腾堡州南部博登湖畔、邻近德国与瑞士和奥地利边境的一座城市。它是位于博登湖畔紧接在康斯坦茨后的第二大城。是博登湖的经济重镇,它提供了这个地区许多的工作机会,例如许多德国大型工业公司都位于这里:MTU腓德烈斯哈芬有限公司,采埃孚,提供了无数的工作机会。", "id": 1600230} {"src_title": "Fehler 1. und 2. Art", "tgt_title": "第一型及第二型錯誤", "src_document": [{"title": "Formale Darstellung.", "content": "Ein statistischer Test ist ein Entscheidungsproblem, bei dem es um einen unbekannten Parameter formula_1 geht, der in einem bestimmten Parameterraum formula_2 liegen muss. Der Parameterraum formula_2 kann in zwei disjunkte Teilmengen formula_4 und formula_5 zerlegt werden. Das Entscheidungsproblem liegt nun darin zu entscheiden, ob formula_1 in formula_4 oder formula_5 liegt. Bezeichne formula_9 die Nullhypothese und formula_10 die Alternativhypothese. Weil formula_4 und formula_5 disjunkt sind, kann nur eine der beiden Hypothesen wahr sein. Da ein hypothetischer Test immer eine Entscheidung voraussetzt, gibt es eine Wahrscheinlichkeit, dass man eine falsche Entscheidung trifft. Seien formula_13 und formula_14. Wenn Ablehnbereich formula_15 und Teststatistik formula_16 definiert wurden, dann kann die Wahrscheinlichkeit formula_17 abzulehnen für jedes formula_18 bestimmt werden. Sei formula_19, wobei formula_17 abgelehnt wird, wenn die Teststatistik in den kritischen Bereich formula_15 fällt (formula_22). Die Funktion formula_23 wird auch Gütefunktion genannt. Für gewöhnlich besteht eine von formula_24 verschiedene Wahrscheinlichkeit die Nullhypothese formula_17 abzulehnen, auch wenn sie wahr ist (Fehler 1. Art genannt). Bei Hypothesentests ist es üblich, Testverfahren nur so zu konstruieren, dass diese Wahrscheinlichkeit durch eine Konstante begrenzt wird, die das Signifikanzniveau des Tests genannt wird. Das heißt, das Signifikanzniveau formula_26 ist der größte Wert von formula_23 für jeden Wert von formula_1 der formula_17 wahr macht, also formula_9. Im Gegensatz zum Fehler 1. Art wird der Fehler 2. Art nicht durch eine vorgegebene Schranke kontrolliert. Es ist i. A. nicht möglich, beide Fehlerwahrscheinlichkeiten gleichzeitig zu minimieren. Daher sucht man unter allen Signifikanztests (Tests, die für einen Fehler 1. Art formula_26 kontrollieren) denjenigen, der die Fehlerwahrscheinlichkeit formula_32 minimiert. Mit anderen Worten: Wenn das Signifikanzniveau bzw. der Fehler 1. Art a priori festgelegt wurde, dann ist man daran interessiert die Trennschärfe gegen alle relevanten Alternativen zu maximieren. Die Trennschärfe eines Tests ist 1 abzüglich der Wahrscheinlichkeit einen Fehler 2. Art zu begehen, d. h. formula_33. Die Wahrscheinlichkeit für einen Fehler 2. Art wird nicht als vorgegeben, sondern als abhängig von dem in der Grundgesamtheit vorliegenden Parameter betrachtet. Zusammenfassend gilt für die Wahrscheinlichkeit, einen Fehler 1. bzw. 2. Art zu begehen Bei „einfachen“ Hypothesen (wie z. B. formula_36 vs. formula_37) gilt für die Wahrscheinlichkeit einen Fehler 1. Art zu begehen nur das Gleichheitszeichen, d. h. formula_38. Im Allgemeinen gilt, dass eine Verringerung von formula_26 die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers 2. Art erhöht und umgekehrt. Durch komplizierte Berechnungen kann auch formula_40 bestimmt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Fehler 1. Art.", "content": "Beim Test einer Hypothese liegt ein Fehler 1. Art vor, wenn die Nullhypothese zurückgewiesen wird, obwohl sie in Wirklichkeit wahr ist (beruhend auf falsch positiven Ergebnissen). Die Ausgangshypothese formula_17 (Nullhypothese) ist hierbei die Annahme, die Testsituation befinde sich im „Normalzustand“. Wird also dieser „Normalzustand“ nicht erkannt, obwohl er tatsächlich vorliegt, ergibt sich ein Fehler 1. Art. Beispiele für einen Fehler 1. Art sind: Als \"Signifikanzniveau\" oder \"Irrtumswahrscheinlichkeit\" bezeichnet man die vor einem Hypothesentest festgelegte maximale Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Nullhypothese aufgrund der Testergebnisse abgelehnt wird, obwohl die Nullhypothese wahr ist. In der Regel wählt man ein Signifikanzniveau von 5 % (signifikant) oder 1 % (sehr signifikant). Die andere mögliche Fehlentscheidung, nämlich die Alternativhypothese formula_42 zurückzuweisen, obwohl sie wahr ist, heißt Fehler 2. Art.", "section_level": 1}, {"title": "Fehler 2. Art.", "content": "Im Gegensatz zum Fehler 1. Art bedeutet ein Fehler 2. Art, dass der Test die Nullhypothese fälschlicherweise bestätigt, obwohl die Alternativhypothese korrekt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Schwierigkeiten bei der Bestimmung des Fehlers 2. Art.", "content": "Im Gegensatz zum Risiko 1. Art, die gegebene Nullhypothese, obwohl sie in Wirklichkeit zutrifft, irrtümlicherweise abzulehnen, lässt sich das Risiko 2. Art, also die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers 2. Art meist nicht vorab bestimmen. Grund dessen ist die Art und Weise der Festlegung von Hypothesen statistischer Tests: Während die Nullhypothese stets eine dezidierte Aussage wie beispielsweise formula_17: „Mittelwert“ formula_44 darstellt, ist die Alternativhypothese, da sie im Grunde \"alle\" übrigen Möglichkeiten erfasst, damit i. d. R. auch nur recht unbestimmter bzw. globaler Natur (bspw. formula_42: „Mittelwert formula_46“). Die rechtsstehende Grafik illustriert diese Abhängigkeit der Wahrscheinlichkeit eines Fehlers 2. Art formula_47; (rot) vom unbekannten Mittelwert formula_48, wenn als „Signifikanzniveau“, d. h. maximales Risiko 1. Art, formula_26; (blau) in beiden Fällen derselbe Wert gewählt wird. Wie zu sehen, ergibt sich dabei überdies die paradoxe Situation, dass die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers 2. Art umso größer wird, je näher der wahre Wert formula_48 an dem von der Nullhypothese behaupteten Wert formula_51 liegt, bis hin dazu, dass für formula_52 das Risiko 2. Art formula_47; den Grenzwert formula_54; annimmt. Anders gesagt: Je kleiner die Abweichung des tatsächlichen vom behaupteten Wert formula_55, desto größer paradoxerweise die Wahrscheinlichkeit, einen \"Fehler\" zu machen, wenn man aufgrund des Testergebnisses weiterhin dem behaupteten Wert formula_51 Glauben schenkt (obwohl die Abweichung beider Werte voneinander möglicherweise aufgrund ihrer Geringfügigkeit \"praktisch\" gar keine Rolle mehr spielt). Wie dieser Widerspruch zeigt, kann ein rein formal-logischer Umgang mit der Problematik des Fehlers 2. Art leicht Grundlage von Fehlentscheidungen sein. Bei biometrischen und medizinstatistischen Anwendungen heißt die Wahrscheinlichkeit, eine Entscheidung für H zu treffen, falls H richtig ist, \"Spezifität\". Die Wahrscheinlichkeit, eine Entscheidung für H zu treffen, falls H richtig ist, wird \"Sensitivität\" genannt. Wünschenswert ist, dass ein Testverfahren hohe Sensitivität und hohe Spezifität und damit kleine Wahrscheinlichkeiten für die Fehler erster und zweiter Art hat.", "section_level": 2}, {"title": "Entgegengesetzte Notation.", "content": "In manchen Quellen wird für den Fehler 2. Art und die Teststärke die genau entgegengesetzte Notation verwendet. Dort wird also die Wahrscheinlichkeit, einen Fehler 2. Art zu begehen, mit dem Wert 1-β bezeichnet, die Teststärke oder Power dagegen mit β.", "section_level": 2}, {"title": "Agnostische Tests.", "content": "Im Mai 2018 wurde von Victor Coscrato, Rafael Izbicki und Rafael Bassi eine Methode vorgeschlagen mit der sowohl Fehler 1. Art als auch Fehler 2. Art kontrolliert werden können. Ein solches Verfahren nennen sie „Agnostischer Test“. Zusätzlich zum Fehler 1. und 2. Art wird bei agnostischen Tests allerdings ein weiterer so genannter Fehler 3. Art definiert. Dieser tritt ein, wenn das Ergebnis des Test weder die Nullhypothese (formula_17) noch die Alternativhypothese (formula_42) stützt, sondern sein Ergebnis agnostisch bleibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fehler 1. und 2. Art, auch α-Fehler (Alpha-Fehler) und β-Fehler (Beta-Fehler) genannt, bezeichnen eine statistische Fehlentscheidung. Sie beziehen sich auf eine Methode der mathematischen Statistik, den sogenannten Hypothesentest. Beim Test einer Hypothese liegt ein Fehler 1. Art vor, wenn die Nullhypothese zurückgewiesen wird, obwohl sie in Wirklichkeit wahr ist (beruhend auf einer zufällig erhöhten bzw. niedrigeren Anzahl positiver Ergebnisse). Dagegen bedeutet ein Fehler 2. Art, dass der Test die Nullhypothese fälschlicherweise nicht zurückweist, obwohl die Alternativhypothese korrekt ist. Fehler 1. und 2. Art werden in der \"statistischen Qualitätskontrolle\" (siehe Prüflos) häufig \"Produzentenrisiko\" und \"Konsumentenrisiko\" genannt. In der \"Prozesskontrolle\" durch Qualitätsregelkarten verwendet man dafür die Begriffe \"blinder Alarm\" und \"unterlassener Alarm\". Fehler 1. und 2. Art werden auch als frequentistische Konzepte bezeichnet. Dennoch sind Fehler 1. und 2. Art in jedem Fall bedingte Wahrscheinlichkeiten. Das Konzept des Fehlers 1. und 2. Art wurde von Neyman und Pearson eingeführt.", "tgt_summary": "第一型及第二型错误(英语:Type I error & Type II error)或型一错误及型二错误为统计学中推论统计学的名词。", "id": 1275715} {"src_title": "Frankreich", "tgt_title": "法国", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Das „französische Mutterland“ in Europa (auch Metropolitan-Frankreich genannt) hat eine Fläche von 543.965 Quadratkilometern. Es wird wegen seiner Form als \"Hexagone\" (Sechseck) bezeichnet. Als eines der größten Länder Europas weist Frankreich zahlreiche, zum Teil sehr unterschiedlich geprägte Landschaftsformen auf. Das Landschaftsbild wird überwiegend von Ebenen oder Hügeln geprägt. Im Südosten und an der Grenze zur Iberischen Halbinsel ist das Land gebirgig. Hauptgebirge sind die Pyrenäen im Südwesten, das Zentralmassiv im Zentrum der Südhälfte des", "section_level": 2}, {"title": "Regionen.", "content": "Frankreich ist in 18 Regionen unterteilt, davon befinden sich 13 in Europa und fünf sind französische Überseegebiete \"( (FOM))\"", "section_level": 2}, {"title": "Städte.", "content": "Die Metropolregion um Paris () liegt in der Region Île-de-France und hat mehr als", "section_level": 2}, {"title": "Naturschutzgebiete.", "content": "Frankreich unterhält Naturschutzgebiete verschiedener Kategorien im", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Bevölkerung Frankreichs im Jahre 1750 wurde auf etwa 25 Millionen geschätzt. Damit war es das bei weitem bevölkerungsreichste Land Westeuropas. Bis 1850 stieg die Einwohnerzahl bis auf 37 Millionen; danach trat eine im seinerzeitigen Europa einzigartige Stagnation der Bevölkerungsentwicklung ein. Als Ursache hierfür werden der relative Wohlstand und die fortgeschrittene Zivilisation Frankreichs angesehen. Empfängnisverhütendes Sexualverhalten wurde praktiziert und war weiter verbreitet als in anderen Ländern, zugleich war der Einfluss der katholischen Kirche bereits geschwächt. So wuchs die Einwohnerzahl in knapp 100 Jahren nur um drei Millionen: 1940 zählte Frankreich, trotz starker Zuwanderung nach 1918, nur etwa", "section_level": 2}, {"title": "Migration.", "content": "Aufgrund des langsamen Bevölkerungswachstums kannte Frankreich bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Problem des Arbeitskräftemangels. Seit Beginn der Industrialisierung kamen deshalb Gastarbeiter aus den Nachbarländern (Italiener, Polen, Deutsche, Spanier, Belgier) nach Frankreich, etwa in den Großraum Paris oder in die Bergbaureviere und Montangebiete von Nord-Pas-de-Calais und Lothringen. Ab 1880 lebten und arbeiteten somit etwa eine Million Ausländer in Frankreich; sie stellten sieben bis acht Prozent der Erwerbstätigen. Das Phänomen einer Massenauswanderung, das gleichzeitig in Deutschland herrschte, kannte Frankreich nicht. Während des Ersten Weltkrieges waren etwa drei Prozent der Bevölkerung Frankreichs Ausländer, es kam zu ersten ausländerfeindlichen Tendenzen, bis 1931 wuchs der Ausländeranteil auf 6,6 Prozent. Danach wurde die Einwanderung stark eingeschränkt, Flüchtlinge etwa aus dem Spanischen Bürgerkrieg ausgewiesen oder interniert. Nach dem Zweiten", "section_level": 2}, {"title": "Bildungswesen.", "content": "Die Verfassung der Fünften Französischen Republik definiert, dass der Zugang zu Bildung, Ausbildung und Kultur für alle Bürger gleich zu sein hat und dass das Unterhalten eines unentgeltlichen und laizistischen öffentlichen Schulwesens Aufgabe des Staates ist. Demnach ist das Bildungssystem Frankreichs zentralistisch organisiert; die Gebietskörperschaften müssen die Infrastruktur bereitstellen. Es koexistieren private und öffentliche Einrichtungen, wobei die größtenteils katholischen Privatschulen in der Vergangenheit mehrmals Gegenstand intensiver politischer Auseinandersetzung waren. Im Gegensatz zu den Schulsystemen der deutschsprachigen Länder liegt in Frankreich mehr Schwerpunkt auf Auslese", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen.", "content": "Die französische Sprache entwickelte sich aus dem \"francien\", das im Mittelalter in der heutigen Region Île-de-France gesprochen wurde. Es verbreitete sich etwa in dem Maße, wie die französischen Könige ihr Herrschaftsgebiet ausdehnten. 1539 bestimmte König Franz I., dass die französische Sprache die einzige Sprache seines Königreiches sein solle. Trotzdem sprach im 18. Jahrhundert nur etwa die Hälfte der Untertanen der französischen Könige Französisch. Nach der Revolution wurden die Regionalsprachen aktiv bekämpft; erst ein 1951 verabschiedetes Gesetz erlaubte Unterricht in Regionalsprachen. Auch heute legt Artikel", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Frankreich ist offiziell ein laizistischer Staat, das heißt, Staat und Religionsgemeinschaften sind vollkommen voneinander getrennt. Da von staatlicher Seite keine Daten über die Religionszugehörigkeit der Einwohner erhoben werden, beruhen alle Angaben über die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung auf Schätzungen oder den Angaben der Religionsgemeinschaften selbst und weichen deshalb oft erheblich voneinander ab, weshalb auch die folgenden Zahlen mit Vorsicht zu behandeln sind. In einer Umfrage von \"Le Monde des religions\" bezeichneten sich 51 Prozent der Franzosen als katholisch, 31 Prozent erklärten, keiner Religion anzugehören, und etwa 9 Prozent gaben an, Muslime zu sein. 3 Prozent bezeichneten sich als Protestanten. Fast alle protestantischen Kirchen in Frankreich, von denen die Vereinigte Protestantische Kirche Frankreichs die mitgliederstärkste ist, arbeiten im Französischen Evangelischen Kirchenbund zusammen. 1 Prozent bezeichneten sich als Juden. Dies entspricht auf die Bevölkerungszahl hochgerechnet 32 Millionen Katholiken, 5,7 Millionen Muslimen, 1,9 Millionen Protestanten und 600.000 Juden sowie", "section_level": 2}, {"title": "Christliche Konfessionen.", "content": "Historisch war Frankreich lange Zeit ein katholisch dominierter Staat. Seit Ludwig XI. († 1483) trugen die französischen Könige mit Einverständnis des Papstes den Titel eines \"roi très chrétien\" (allerchristlichsten Königs). In der Reformationszeit blieb Frankreich immer mehrheitlich katholisch, auch wenn es starke protestantische Minderheiten (Hugenotten) gab. Diese mussten aber spätestens nach der Bartholomäusnacht 1572 die Hoffnung auf ein protestantisches Frankreich aufgeben. Als der Protestant Heinrich von Navarra Thronerbe Frankreichs wurde, trat er aus politisch-taktischen Gründen zum katholischen Glauben über (\"« Paris vaut bien une messe »\", „Paris ist eine Messe wert“), garantierte aber gleichzeitig im Edikt von Nantes 1598 den Protestanten Sonderrechte und insbesondere Religionsfreiheit. Das Edikt von Nantes wurde 1685 unter Ludwig XIV. wieder aufgehoben, was trotz schwerster Strafandrohungen zu einer Massenflucht der Hugenotten ins benachbarte protestantische Ausland führte. Erst kurz vor der Französischen Revolution erhielten die Protestanten eine begrenzte Glaubensfreiheit zugestanden. Die Französische Revolution hob dann alle Beschränkungen der Glaubensfreiheit auf. Es kam in den Jahren nach der Revolution in der Ersten Französischen Republik zu einer kurzen Phase einer heftigen Kirchenfeindlichkeit, da die katholische Kirche als Vertreterin des Ancien Régime gesehen wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Judentum und Islam.", "content": "Die jüdische Gemeinschaft in Frankreich hat eine wechselhafte Geschichte. Seit der Römerzeit lebten Juden in Frankreich. Sie wurden jedoch in zwei Wellen 1306 unter Philipp IV. und 1394 unter Karl VI. alle des Landes verwiesen. Über viele Jahrhunderte gab es danach kaum ein jüdisches Leben in Frankreich. Einzige Ausnahme blieben die im 18. und 19. Jahrhundert erworbenen Gebiete im Osten des Landes, insbesondere das Elsass, das lange einen Sonderstatus besaß. Die Französische Revolution gewährte schließlich den Juden die bürgerliche Gleichberechtigung. Frankreich blieb aber bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein Land mit", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Urgeschichte bis Frühmittelalter.", "content": "Es wird geschätzt, dass das heutige Frankreich vor etwa 48.000 Jahren besiedelt wurde. Aus der Altsteinzeit sind in der Höhle von Lascaux bedeutende Felsmalereien erhalten geblieben. Ab 600 v. Chr. gründeten phönizische und griechische Händler Stützpunkte an der Mittelmeerküste, während Kelten vom Nordwesten her das Land besiedelten, das später von den Römern als Gallien bezeichnet wurde. Die keltischen Gallier mit ihrer druidischen Religion werden heute häufig als Vorfahren der Franzosen gesehen und Vercingetorix zum ersten Nationalhelden Frankreichs verklärt, wenngleich kaum gallische Elemente in der französischen Kultur verblieben sind. (Siehe auch Keltomanie) Zwischen 58 und 51 v. Chr. eroberte Caesar", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Das französische Mittelalter war geprägt durch den Aufstieg des Königtums im stetigen Kampf gegen die Unabhängigkeit des Hochadels und die weltliche Gewalt der Klöster und Ordensgemeinschaften. Die Kapetinger setzten, ausgehend von der heutigen Île-de-France, die Idee von einem Einheitsstaat durch, die Teilnahme an verschiedenen Kreuzzügen untermauerten dies. Die Normannen fielen wiederholt in der Normandie ein, die daher ihren Namen bekam; im Jahre 1066 eroberten sie England. Unter Ludwig VII. begann eine lange Serie von kriegerischen Auseinandersetzungen mit England, nachdem Ludwigs geschiedene Frau Eleonore von Poitou und Aquitanien 1152 Heinrich Plantagenet geheiratet und damit etwa die Hälfte des französischen Staatsgebiets an England gefallen war. Philipp II. August konnte England zusammen mit den Staufern bis", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "Mit der Eingliederung Burgunds und der Bretagne in den französischen Staat befand sich das Königtum auf einem vorläufigen Höhepunkt seiner Macht, wurde jedoch während der Renaissance in dieser Position durch Habsburg bedroht – der habsburgische Kaiser Karl V. beherrschte ein Reich, dessen Länder sich rund um Frankreich gruppierten. Ab 1540 breitete sich durch das Wirken von Johannes Calvin der Protestantismus nach Frankreich aus. Die französischen Calvinisten, genannt Hugenotten, wurden in ihrer Glaubensausübung stark unterdrückt, die Hugenottenkriege und speziell die Bartholomäusnacht im Jahre 1572 führten zur Auswanderung von Hunderttausenden Hugenotten. Erst der erste Herrscher aus dem Haus Bourbon, Heinrich von Navarra, gewährte den Hugenotten im Edikt von Nantes 1598 Religionsfreiheit.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitalter der Revolutionen.", "content": "Die Kriege, die die absolutistischen Könige führten (etwa Devolutionskrieg, Holländischer Krieg, Pfälzischer Erbfolgekrieg, Spanischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg, Teilnahme am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg), ihre teure Hofhaltung und Missernten lösten eine große Finanzkrise aus, die König Ludwig XVI. dazu zwang, die Generalstände einzuberufen. Die Nationalversammlung arbeitete eine Verfassung aus, beschränkte die Macht des Königs und beendete das \"Ancien Régime\". Die sich weiter verschlechternden Lebensbedingungen des Volkes führten 1789 zur Französischen Revolution mit der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte als zentraler Errungenschaft. Die Kirche wurde enteignet und sogar ein neuer Kalender eingeführt. Die 1791 verabschiedete Verfassung machte Frankreich zu einer konstitutionellen Monarchie. Nach der versuchten Flucht des Königs wurde dieser verhaftet und 1793 hingerichtet, die Erste Republik wurde verkündet. Die erste Erfahrung mit republikanischer Herrschaft, die auf dem Gleichheitsprinzip beruhte, endete jedoch im Chaos und der Terrorherrschaft unter Robespierre. Napoleon Bonaparte ergriff in dieser Situation 1799 mit einem Staatsstreich die Macht als Erster Konsul; 1804 krönte er sich selbst zum Kaiser. In", "section_level": 2}, {"title": "Imperialismus, Kolonialismus, Erster und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Die Dritte Republik währte von 1871 bis 1940. In dieser Zeit dehnte sich das französische Kolonialreich auf eine Fläche von 7,7 Millionen Quadratkilometer aus. Die Industrialisierung Frankreichs führte zu einem Wirtschaftsaufschwung: 1878, 1889 und 1900 fanden in Paris Weltausstellungen statt. Zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich kam es zu einem Wettlauf um Afrika. Beide Länder praktizierten Imperialismus. Höhepunkt des „Wettlaufs“ war die Faschoda-Krise 1898 zwischen den beiden Ländern. Das Vereinigte Königreich hatte sich zum Ziel gesetzt, einen Nord-Süd-Gürtel von Kolonien in", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit und europäische Einigung.", "content": "Die Verfassung der Vierten Republik war bereits am 13. Oktober 1946 durch einen Volksentscheid beschlossen worden. Frankreich, das sich auf Seiten der Siegermächte wiederfand, wurde zum Gründungsmitglied der Vereinten Nationen und erhielt im Sicherheitsrat ein Veto-Recht. Frankreich erhielt zur Förderung des Wiederaufbaus unter anderem Unterstützungsleistungen aus dem Marshallplan; unter Ökonomen ist umstritten, ob diese volkswirtschaftlich nennenswerte Wirkungen hatten. Der nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzende lange wirtschaftliche Nachkriegsboom wurde als Trente Glorieuses bezeichnet. 1949 war Frankreich Gründungsmitglied der NATO; 1951 wurde mit", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Seit der Annahme einer neuen Verfassung am 5. Oktober 1958 wird in Frankreich von der Fünften Republik gesprochen. Diese Verfassung macht Frankreich zu einer zentralistisch organisierten Demokratie mit einem semipräsidentiellen Regierungssystem. Gegenüber früheren Verfassungen wurde die Rolle der Exekutive und vor allem jene des Präsidenten weitgehend gestärkt. Dies war die Reaktion auf die extreme politische Instabilität in der Vierten Republik. Sowohl Präsident als auch Premierminister spielen eine aktive Rolle im politischen Leben, wobei der Präsident nur dem Volk gegenüber verantwortlich ist. Die Macht des Parlaments wurde in der Fünften Republik eingeschränkt, die Verfassung hat ihm jedoch entscheidende Kontrollfunktionen übertragen. Die Verfassung enthält keinen Grundrechtekatalog, sondern verweist auf die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 und die in der Verfassung der Vierten Französischen Republik von 1946 festgehaltenen sozialen Grundrechte. Absolventen der 1946 gegründeten Elitehochschule ENA konnten sich in politischen Ämtern, in Schlüsselpositionen der Verwaltung und im Management großer französischer Unternehmen durchsetzen. Im Demokratieindex 2019 belegt Frankreich Platz 20 von 167 Ländern und gilt als eine „vollständige Demokratie“.", "section_level": 1}, {"title": "Exekutive.", "content": "Laut Verfassung ist der direkt vom Volk gewählte Staatspräsident das höchste Staatsorgan. Er steht über allen anderen Institutionen. Er wacht über die Einhaltung der Verfassung, sichert das Funktionieren der öffentlichen Gewalten, die Kontinuität des Staates, die Unabhängigkeit, die Unverletzlichkeit des Staatsgebietes und die Einhaltung von mit anderen Staaten geschlossenen Abkommen. Er tritt als Schiedsrichter bei Streitigkeiten zwischen staatlichen Institutionen auf. Er verkündet Gesetze (Art. 10) und hat das Recht, sie dem Verfassungsrat zur Prüfung vorzulegen. Er darf Gesetze oder Teile davon an das Parlament zur Neuberatung zurückweisen, hat aber kein Vetorecht. Dekrete und Verordnungen werden vom Ministerrat, dessen Vorsitz der Präsident führt, beschlossen; gegenüber diesen hat der Präsident ein aufschiebendes Veto. Bei der Außen- und Sicherheitspolitik verfügt der Staatspräsident sowohl über die Richtlinien- als auch über die Ratifikationskompetenz, sodass er sowohl die Außenpolitik gestaltet als auch völkerrechtliche Vereinbarungen für Frankreich verbindlich eingeht. Diese Praxis schälte sich in der Regierungszeit de", "section_level": 2}, {"title": "Legislative.", "content": "Das Parlament der V. Republik besteht aus zwei Kammern. Die Nationalversammlung (\"Assemblée Nationale\") hat 577 Abgeordnete, die direkt auf fünf Jahre gewählt werden. Der Senat hat 348 Mitglieder (seit 2011, Stand 2015). Diese werden indirekt für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Die Wahl des Senats wird auf Ebene der Départements durchgeführt, wobei das Wahlkollegium aus den Abgeordneten des Départements, den Generalräten und Gemeindevertretern besteht. Die Wahlen zur Nationalversammlung 1967, 1973, 1978, 1986, 2002, 2007, 2012 und 2017 fanden turnusgemäß statt, die übrigen waren vorgezogene Wahlen. Die Initiative für", "section_level": 2}, {"title": "Staatshaushalt.", "content": "1974 hatte der Staatshaushalt zum letzten Mal \"keine\" Neuverschuldung; er war ausgeglichen. 2016 umfasste er Ausgaben von 1369 Milliarden Dollar, dem standen Einnahmen von 1288 Milliarden Dollar gegenüber. Das Haushaltsdefizit betrug also 81 Milliarden Dollar beziehungsweise 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Staatsverschuldung betrug 2010 1591 Milliarden Euro oder 82,3 Prozent des BIP. Damit lagen Neuverschuldung und die Staatsschuldenquote in Frankreich weit über der in den EU-Konvergenzkriterien („Maastricht-Kriterien“) genannten Obergrenzen von drei Prozent pro Jahr bzw. 60 Prozent ( AEU-Vertrag). Im Jahr 2011 betrug die Neuverschuldung 5,2 Prozent des BIP. Die Staatsverschuldung betrug in diesem Jahr 1.717,3 Milliarden Euro. Ende 2012 stieg der Schuldenstand auf", "section_level": 2}, {"title": "Politische Parteien.", "content": "Die französische Parteienlandschaft zeichnet sich durch einen hohen Grad der Zersplitterung und hohe Dynamik aus. Neue Parteien entstehen und existierende Parteien ändern häufig ihre Namen. Die Namen der Parteien geben nur sehr bedingt über ihre ideologische Ausrichtung Aufschluss, denn es ist zu einer gewissen Begriffsentfremdung gekommen. Französische Parteien haben in der Regel relativ wenige Mitglieder und eine schwache Organisationsstruktur, die sich häufig auf Paris als den Ort, wo die meisten Entscheidungen getroffen werden, konzentriert. Die politische Linke wird von der sozialistischen Parti socialiste (PS) beherrscht. Sie stellte den langjährigen Staatspräsidenten François Mitterrand und mehrere Premierminister; von 2012 bis 2017 war mit François Hollande erneut ein PS-Politiker Staatspräsident. Bedeutende Parteien links der Mitte sind zudem die Parti radical de gauche und die Linkspartei Parti de Gauche.", "section_level": 2}, {"title": "Außen- und Sicherheitspolitik.", "content": "Frankreich ist eine Atommacht sowie Vetomacht im UN-Sicherheitsrat und betreibt eine aktive Außenpolitik. Mit Botschaften in 160 Ländern hatte Frankreich 2017 die dritthöchste Anzahl an ausländischen Botschaften hinter den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China. Nach dem Zweiten Weltkrieg gaben Deutschland und Frankreich die seit 1870/71 währende Erbfeindschaft auf; unter anderem vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Zwischen den beiden Ländern entstanden enge Beziehungen. Beide Länder waren Gründungsmitglieder der Europäischen Union. Zeitweise wurde ein „Europa der zwei Geschwindigkeiten“ diskutiert mit Deutschland, Frankreich und einigen weiteren Staaten in", "section_level": 2}, {"title": "Militär.", "content": "Frankreich hat einen der höchsten Rüstungsetats der Welt und gehört zu den führenden Militärmächten sowie zum Kreis der offiziellen Atomwaffenstaaten. Die französischen Streitkräfte \"(Les forces armées françaises)\" sind seit Ende 1990er Jahre eine Berufsarmee und umfassen 350.000 Männer und Frauen. Frankreich gab 2017 knapp 2,3 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 57,8 Mrd. Dollar für seine Streitkräfte aus und lag damit", "section_level": 2}, {"title": "Administrative Gliederung.", "content": "Frankreich gilt spätestens seit Ludwig XIII. und Kardinal Richelieu als Inbegriff des zentralisierten Staates. Zwar wurden später Maßnahmen zur Dezentralisierung ergriffen, diese hatten jedoch eher den Zweck, die Zentralgewalt näher zum Bürger zu bringen. Erst seit der Verwaltungsreform der Jahre 1982 und 1983 wurden Kompetenzen von der Zentralregierung auf die Gebietskörperschaften verlagert. Auf oberster Ebene ist Frankreich seit dem 1. Januar 2016 in 18 Regionen \"(régions)\" gegliedert, zuvor waren es 27. Regionen gibt es erst seit 1964, seit 1982/83 haben sie den Status einer Collectivité territoriale (\"Gebietskörperschaft\"). Jede Region verfügt über einen vom", "section_level": 2}, {"title": "Recht.", "content": "Nach einer wechselvollen Geschichte des Rechts in Frankreich übernimmt heute, in der Fünften Republik, der Verfassungsrat (\"Conseil constitutionnel\") die Kontrollfunktion innerhalb des politischen Systems. In einem nicht erneuerbaren Mandat ernennen der Staatspräsident und die Präsidenten der Nationalversammlung", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen.", "content": "Traditionell betreiben staatliche Akteure in Frankreich eine intensive Wirtschaftspolitik und Industriepolitik; es gibt vergleichsweise starke staatliche Eingriffe. Die Ideen des Merkantilismus – speziell des Colbertismus – wirken in Frankreich bis heute nach. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Typus des „gemischten Unternehmens“ geschaffen. Mit dieser Partnerschaft von privatem und öffentlichen Kapital sollte der nationalen Industrie das Vordringen in Bereiche ermöglicht werden, in die sich privates Kapital allein nicht heranwagte (Ölindustrie: \"Compagnie Française des Pétroles (CFP).\" Chemie). Zuvor war es in Frankreich in ähnlichen Fällen üblich gewesen, dass", "section_level": 2}, {"title": "Zur Wirtschaftssituation.", "content": "In Frankreich wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt (\"BIP\") in den Jahren 1999 bis 2008 in Frankreich durchschnittlich um 2 Prozent (zum Vergleich: Italien plus 1,2 Prozent, Deutschland plus 1,5 Prozent). Im Krisenjahr 2009 ging es um 2,9 Prozent zurück; 2007 und 2008 war es um jeweils um 2,4 Prozent gewachsen. 2012 wuchs das BIP um 0,01 Prozent und 2013 um 0,27 Prozent. Das durchschnittliche Wachstum im Zeitraum 2005–2010 betrug 0,6 %. Die Arbeitslosigkeit betrug im Juli 2014 mit 3,3 Millionen Menschen 10,2 %, ein Allzeithoch seit Aufzeichnungsbeginn 1955. 2014 waren gut 500.000 Menschen mehr arbeitslos als 2004. Im Juni 2018 lag die Arbeitslosigkeit immer noch bei 9,2 %. Im Jahr 2017 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 23,6 %. 2016 arbeiteten 2,8 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 20 % in der Industrie", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Liste der 15 größten französischen Unternehmen", "section_level": 2}, {"title": "Kreativ- und Kulturwirtschaft.", "content": "In Frankreich hat die Kulturwirtschaft einen erheblich größeren Anteil als in anderen Staaten. Das Gesamtvolumen beträgt 74 Milliarden Euro (Stand 2012), davon werden 61,4 Milliarden direkt erwirtschaftet. Die französische Kulturindustrie ist mit den direkten Erlösen größer als die Automobilbranche oder die Produzenten von", "section_level": 2}, {"title": "Energie.", "content": "Die Energiewirtschaft Frankreichs beschäftigte 2008 194.000 Personen (0,8 % der Erwerbsbevölkerung) und trug 2,1 Prozent zum BIP bei. Frankreich hatte früher reiche Kohlevorkommen. Die Kohleförderung erreichte 1958 mit der Förderung von 60 Millionen Tonnen ihren Höhepunkt; dann begannen eine Phase billigen Öls und eine Kohlekrise. 1973 förderte man noch 29,1 Millionen Tonnen, 2004 schloss mit La Houve in Lothringen die letzte Kohlegrube Frankreichs. Kohle wird heute (2008) vor allem aus Australien, den USA und Südafrika importiert und in der Stahlindustrie und Wärmekraftwerken (6,9 GW installierte Leistung) verwendet. Frankreich hat sehr geringe Vorkommen an Erdöl und Erdgas; sie könnten rechnerisch den Gesamtverbrauch des Landes zwei Monate lang decken. Neben den knapp einer Million Tonnen Öl, die 2008 in Frankreich selbst gefördert wurden, wurde Erdöl aus dem Nahen Osten (22 %), den Nordsee-Anrainerstaaten (20 %), Afrika (16 %) und der früheren Sowjetunion (29 %) importiert. Insgesamt verbrauchte Frankreich 2008 82 Millionen Öleinheiten an Erdölprodukten, davon knapp die Hälfte für den Verkehr. Die 13 Raffinerien des Landes können 98 Millionen Tonnen Öl jährlich verarbeiten. 22 Prozent des Energieverbrauches wird von Erdgas abgedeckt, vor allem im Wohnbereich und in der Industrie. Frankreich importierte 2008 Erdgas vor allem aus Norwegen, Russland, Algerien und den Niederlanden; Frankreich zahlte dafür 26", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Ein dichtes Autobahnnetz verbindet in erster Linie den Großraum Paris mit den Regionen. Zu seiner Erschaffung seit den 1960er Jahren wurde zunächst in erster Linie das auf Paris zulaufende Netz der Nationalstraßen ausgebaut. Nach und nach werden in jüngerer Zeit auch Querverbindungen zwischen den einzelnen Großräumen geschaffen. Die Verkehrswege Frankreichs gehören dem Staat, die meisten Autobahnstrecken werden seit 2006 aber privat betrieben, an Mautstellen müssen alle Benutzer Maut zahlen. Nur wenige Abschnitte sind mautfrei, zum", "section_level": 2}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Der öffentliche Nahverkehr ist in großen Zentren hervorragend ausgebaut. In Paris ist kein Ort weiter als 500 Meter von einer Station der Métro entfernt. Auch in anderen Städten werden die U-Bahnen mit großem Aufwand ausgebaut, zum Beispiel in Lyon, Lille, Marseille oder Toulouse. Außerhalb der großen Zentren wird der Nahverkehr hingegen nur spärlich betrieben. Frankreich war auch ab den 1980er und 1990er Jahren ein Zentrum der Renaissance der Straßenbahn – binnen weniger Jahre wuchsen die drei Netze, die die Stilllegungswellen früherer Jahrzehnte überlebt hatten,", "section_level": 2}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "Der Luftverkehr ist in Frankreich stark zentralisiert: Die beiden Flughäfen der Hauptstadt Paris (Charles de Gaulle und Orly) fertigten 2008 gemeinsam 87,1 Millionen Fluggäste ab. Charles de Gaulle ist dabei der zweitgrößte Flughafen Europas und zentrales Drehkreuz der Air France. Er wickelt praktisch den gesamten Langstreckenverkehr ab. Die größten Flughäfen", "section_level": 2}, {"title": "Schiffsverkehr.", "content": "Frankreich hat die natürlichen und künstlichen Binnenwasserstraßen (Flüsse und Kanäle) aus wirtschaftlichen und militärischen Beweggründen in seiner Geschichte stark entwickelt und ausgebaut. Seine Hochblüte erlebte das Wasserwegenetz im 19. Jahrhundert mit einer Länge von 11.000 Kilometern. Durch Konkurrenz von Schiene und Straße ist es bis heute auf rund 8500 Kilometer zurückgegangen. Es wird zum Großteil von der staatlichen Wasserstraßenverwaltung Voies navigables de France (VNF) verwaltet und", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Frankreich leitet seinen Rang in Europa und der Welt auch aus den Eigenheiten seiner Kultur ab, die sich auch über die Sprache definiert (Sprachschutz- und -pflegegesetzgebung). Frankreich sieht sich selbst \"nicht\" als \"Grande Nation\". In der Medienpolitik wird die eigene Kultur und Sprache durch Quoten für Filme und Musik gefördert. Frankreich verfolgt in der Europäischen Union, der UNESCO und der Welthandelsorganisation (WTO) mit Nachdruck seine Konzeption der Verteidigung der kulturellen Vielfalt („diversité culturelle“): Kultur sei keine Ware, die schrankenlos frei gehandelt werden kann. Der Kultursektor bildet daher eine Ausnahme vom restlichen Wirtschaftsgeschehen („exception culturelle“). Landesweite Pflege und Erhalt des reichen materiellen kulturellen Erbes wird als Aufgabe von nationalem Rang angesehen. Dieses Verständnis wird durch staatlich organisierte oder geförderte Maßnahmen, die zur Bildung eines nationalen kulturellen Bewusstseins beitragen, wirksam in die Öffentlichkeit transportiert. Im jährlichen Kulturkalender fest verankerte Tage des nationalen Erbes, der Musik oder des Kinos beispielsweise finden lebhaften Zuspruch in der Bevölkerung. Großzügig zugeschnittene kulturelle Veranstaltungen entsprechen dem Selbstverständnis Frankreichs als Kulturnation und von Paris als Kulturmetropole. Die Förderung eines kulturellen Profils der regionalen Zentren in der Provinz wird verstetigt.", "section_level": 1}, {"title": "Küche.", "content": "Die französische Küche (\"Cuisine française\") gilt seit der frühen Neuzeit als einflussreichste Landesküche Europas. Sie ist sowohl für ihre Qualität als auch ihre Vielseitigkeit weltberühmt und blickt", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "Die ältesten architektonischen Spuren in Frankreich hinterließen die Römer vor allem in Südostfrankreich, wie beispielsweise das Amphitheater von Nîmes oder die Pont du Gard. Nach dem Zerfall der römischen Herrschaft wurden zunächst keine Bauwerke errichtet, die bis heute erhalten geblieben sind. Aus dem Mittelalter sind vor allem Sakralbauten erhalten geblieben, wie das Baptisterium Saint-Jean aus der Zeit der Karolinger, Kirchen in romanischem Stil wie St-Sernin de Toulouse, Ste-Foy de Conques oder Ste-Marie-Madeleine de Vézelay sowie Kirchen in gotischem Stil wie die Kathedrale von Amiens oder die Kathedrale von Beauvais. Daneben wurden Festungsstädte wie Carcassonne oder Aigues-Mortes errichtet. Als die Renaissance auch in Frankreich aufkam, interpretierten die französischen Architekten diese Kunstform auf ihre Weise und errichteten zahlreiche Schlösser im ganzen Land. Das Schloss Ancy-le-Franc blieb das einzige vollständig von Italienern durchgeführte Bauwerk. Der Absolutismus führte dazu, dass der klassizistische Barock in ganz Frankreich bestimmend wurde, um die Macht des Königs zu symbolisieren.", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "Frankreich gilt als der Geburtsort des Filmes. Im Jahre 1895 veranstalteten die Brüder Lumière in Paris die erste kommerzielle Filmvorführung. Industrielle wie Charles Pathé und Léon Gaumont investierten große Summen in die Technik und Herstellung, sodass französische Unternehmen den Weltmarkt für Filme dominierten; in Paris gab es 1907 bereits mehr als 100 Vorführungshallen, 1920 waren es in Frankreich schon mehr als 4500. Auf Pathé geht auch die bis heute übliche Praxis des Filmverleihs zurück, seit er 1907 entschied, Filme nicht mehr als Meterware zu verkaufen. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der damit verbundenen Flucht zahlreicher Filmschaffender in die USA sowie die Einführung der Tonfilm-Technik, die in Frankreich zunächst nicht eingeführt wurde, führten dazu, dass sich der Schwerpunkt der Filmproduktion in die Vereinigten Staaten verlagerte. Die 1930er Jahre gelten als \"Goldenes Zeitalter\" des französischen Films. Die Weltwirtschaftskrise bedingten niedrige Budgets, junge Regisseure wie Jean Renoir, René Clair und Marcel Carné und Stars wie Jean Gabin, Pierre Brasseur und Arletty brachten sehr kreative und teils auch sehr politische Werke hervor (Poetischer Realismus). Auch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges florierte der Film; die Vichy-Regierung gründete mit der \"Comité d’organisation de l’industrie cinématographique\" die Vorläuferorganisation des heutigen CNC.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Mit der Einrichtung eines Ministeriums für Jugend und Sport (1958) zu Zeiten der Präsidentschaft von Charles de Gaulle unter dem Minister Maurice Herzog nahm der Breiten- und der Spitzensport in Frankreich einen erheblichen, vom Staat gestützten Aufschwung. Anders als in vielen anderen Ländern Europas ist der Fußball in Frankreich bis heute nicht die unangefochtene Nummer eins unter den Sportarten. Besonders Rugby ist im Südwesten des Landes populärer. Das Interesse am Fußball hängt sehr stark mit der Leistung französischer Mannschaften auf internationaler Ebene zusammen. Als identitätsstiftendes Band gerade zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen Frankreichs gilt die französische Fußballnationalmannschaft. Die \"Équipe Tricolore\" (in Frankreich meist \"les Tricolores\" genannt) trägt ihre Heimspiele meist im Stade de France in Saint Denis bei Paris aus. 1998 wurde in Frankreich die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen. Im Endspiel gegen Brasilien gewann der Gastgeber das Turnier. 2016 war Frankreich nach 1960 und 1984 zum dritten Mal Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft. 2018 gewann Frankreich ein zweites Mal die Fußball-Weltmeisterschaft. Ähnlich populär dem Fußball ist Rugby Union. Gerade in den südlichen und südwestlichen Regionen ist Rugby tatsächlich der weitaus beliebteste Sport. Die höchste Liga ist die Top 14. Das Meisterschaftsendspiel findet", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die französische Musik erreichte im Barock eine erste Blüte und brachte bedeutende Komponisten wie Jean-Baptiste Lully, Marc-Antoine Charpentier (17. Jahrhundert), François Couperin, Jean-Philippe Rameau (18. Jahrhundert), Hector Berlioz, Charles Gounod und Georges Bizet hervor. Die französische klassische Musik galt jedoch als technik- und formenlastig. Den Übergang zur Moderne in gesellschaftspolitischer wie musikalischer Sicht verkörpert Debussy am besten; weiterhin sind Maurice Ravel und der ebenfalls sehr experimentell arbeitende Erik Satie in dieser Epoche bedeutend. Der Beginn der Avantgarde in der Musik wird besonders durch die Groupe des Six eingeleitet. Hauptfigur der zeitgenössischen Musik ist Pierre Boulez. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts befindet sich die populäre Musik im Aufwind. Das bekannteste einheimische Genre ist das Chanson, eine Liedgattung mit starker Konzentration auf den Text. Zu den wichtigsten Künstlern des Chanson zählen Charles Trenet,", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Frankreich Platz 39 von 180 Ländern. Die wichtigsten französischen Druckmedien sind die nationalen Tageszeitungen \"Le Figaro\" (konservativ, Auflage: 315.400 Exemplare), \"Le Monde\" (linksliberal, Druckauflage 2009–2010: 285.500 Exemplare), \"Libération\" (linksorientiert, 111.700 Exemplare), \"La Croix\" (katholisch, 95.100 Exemplare), \"L’Humanité\" (kommunistisch, 50.000 Exemplare), \"Les Échos\" und \"La Tribune\" (Wirtschaft, 120.400 bzw. 68.100 Exemplare) und \"L’Équipe\" (Sport, 310.000 Exemplare). Die wichtigsten Nachrichtenmagazine in Frankreich sind \"L’Obs\" (400.000 Exemplare), \"L’Express\" (438.700 Exemplare), \"Le Point\" (407.700 Exemplare) und \"Marianne\". Die größte Regionalzeitung ist die \"Ouest-France\" mit einer Druckauflage von 758.500 Exemplaren. Bedeutend ist auch das jeweils mittwochs erscheinende Investigations- und Satireblatt \"Le Canard enchaîné\" mit einer Auflage von 550.000 Exemplaren. Die einzige komplett deutschsprachige Zeitung ist die „Riviera-Côte d’Azur-Zeitung“ in Nizza, die sich vornehmlich an Touristen richtet. Im Elsass und in Lothringen mussten alle deutschsprachigen Tages- und Wochenzeitungen aufgeben, da sie in der Vergangenheit durch viele staatliche Restriktionen Leser verloren hatten. Noch bis 1984 war in Ostfrankreich die Herausgabe von Publikationen mit deutschem Titel oder komplett deutschem Inhalt bei Strafe verboten. Es ist allerdings in jüngster Zeit eine", "section_level": 2}, {"title": "Feiertage.", "content": "Liste der landesweit einheitlichen", "section_level": 2}], "src_summary": "Frankreich (französisch \"\" [], amtlich \"République française\" [], deutsch \"Französische Republik\") ist ein demokratischer, interkontinentaler Einheitsstaat in Westeuropa mit Überseeinseln und -gebieten auf mehreren Kontinenten. \"Metropolitan-Frankreich\", d. h. der europäische Teil des Staatsgebietes, erstreckt sich vom Mittelmeer bis zum Ärmelkanal und zur Nordsee sowie vom Rhein bis zum Atlantischen Ozean. Sein Festland wird wegen seiner Landesform als \"Hexagone\" (Sechseck) bezeichnet. Frankreich ist flächenmäßig das größte und nach Einwohnern (hinter Deutschland) das zweitgrößte Land der Europäischen Union. Es umfasst (nach Russland und der Ukraine) das drittgrößte Staatsgebiet in Europa. Paris ist die Hauptstadt und als Agglomeration mit dem Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und den umliegenden Gebieten der Region Île-de-France größter Ballungsraum des Landes vor Lyon, Marseille, Toulouse und Lille.", "tgt_summary": "法兰西共和国(,),通称法国(,),是本土位于西欧并具有海外大区及领地的主权国家,自法兰西第五共和国建立以来实行单一制与半总统制,首都为欧洲大陆最大的文化与金融中心巴黎。该国本土由地中海一直延伸至英伦海峡及北海,并由莱茵河一直延伸至大西洋,整体呈六角状。海外领土包括南美洲的法属圭亚那及分布于大西洋、太平洋和印度洋的诸岛屿。全国共分为18个大区,其中5个位于海外。法国与西班牙及摩洛哥为同时拥有地中海及大西洋海岸线的三个国家。法国的国土面积全球第四十一位,但却为欧盟及西欧国土面积最辽阔的国家,欧洲面积第三大国家。", "id": 46947} {"src_title": "Filmgenre", "tgt_title": "电影类型", "src_document": [{"title": "Definitionsansätze.", "content": "Bestandsaufnahmen haben ergeben, dass im Laufe der Zeit mindestens für eine hohe dreistellige Zahl verschiedener Filmgruppen eigene Genrebezeichnungen kreiert worden sind. Dieses Ergebnis ist zu großen Teilen damit zu erklären, dass Filmkritik und Kinowerbung sich häufig auf andere Filme beziehen, und dieses Bedürfnis immer wieder neue Genrebezeichnungen generiert. Eine Tendenz, die dadurch begünstigt wird, dass Filme häufig die Merkmale mehrerer Genres (siehe Genresynkretismus) in sich tragen und die jeweiligen Kombinationen gern als neue Genres ausgerufen werden. Diese Vorgehensweise wird nicht von der filmwissenschaftlichen Genretheorie gestützt. Diese definiert einzelne Genres insbesondere über enge Produktionszusammenhänge, ein Repertoire konventionalisierter Formen und ein stabiles Verständnis, das sowohl seitens der Produzenten als auch beim Publikum vorhanden ist. Wie strittig Definitionsansätze sein können, illustriert das Beispiel des Film noir, bei dem sich die Filmwissenschaftler nicht einig sind, ob von einem Filmgenre oder einer Stilrichtung gesprochen werden sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Herausbildung des Filmgenrebegriffs.", "content": "Die Herausbildung des Begriffs Filmgenre ging in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts einher mit der zunehmenden Bedeutung des Films als Wirtschaftsfaktor. Angelehnt an Genredefinitionen, die im 19. Jahrhundert für einzelne Sparten massenhaft produzierter Unterhaltungsliteratur (s. Trivialliteratur) entwickelt worden waren, ging die Filmindustrie zunehmend dazu über, Handlungen, Sujets, Stimmungen, Erzählformen und andere Einflussfaktoren zu schematisieren. Ähnlich gelagerte Produktionen wurden mit Genrebezeichnungen etikettiert, deren vorrangige Funktion darin bestand, Marketingbotschaften an die Erwartungshaltungen des Publikums zu senden. Dies insbesondere dann, wenn sich ein vorheriger Film als kommerziell einträglich erwiesen hatte und mit weiteren Produktionen nach dem entsprechenden Strickmuster an diesen Erfolg angeknüpft werden sollte. Zum einen entwickelten sich Filmgenres damit auch zu mehr oder minder verlässlichen Kalkulationsfaktoren. Insbesondere im Studiosystem des damals bereits führenden Filmlandes USA bildeten sich in den 1920er und 1930er Jahren außerdem \"Production Units\" heraus, die jeweils auf die Herstellung von Filmen eines bestimmten Genres spezialisiert waren. Hauptsächlich repräsentierten Western, Komödien, Gangsterfilme und Horrorfilme in dieser Zeit die ersten abgegrenzten Filmgenres. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang aber auch Musikfilme, die zu Beginn der Tonfilmära ein erfolgreiches eigenständiges Genre bildeten, sowie Produktionen, deren Sujet eine Liebesbeziehung war und die unbedingt mit einem Happy End ausgehen mussten. Als feste Größe etablierte sich der Genrefilm spätestens im Zeitraum von 1930 bis 1950. Im US-Studiosystem manifestierte er sich unter anderem in Gestalt der B-Filme, die jeweils ein bestimmtes Genre bedienten, mit dem das Publikum klar umrissene Erwartungen verband.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung gegenüber anderen Filmgattungen und Stilrichtungen.", "content": "Trotz aller Definitions- und Abgrenzungsschwierigkeiten ist zumindest weitgehend unstrittig, dass der Genrebegriff nicht auf die „Großgattungen“ des Films angewendet wird. Dazu gehören insbesondere die Gattungen Spielfilm, Dokumentarfilm, Experimentalfilm, Nachrichtenfilm, Kulturfilm, Lehrfilm, Werbefilm/Propagandafilm und Wirtschaftsfilm. Im engeren Sinne zählen dazu auch nicht die Gattungen, die sich durch spezifische technische Merkmale auszeichnen (zum Beispiel Stummfilm, Schwarzweißfilm, 3D-Film und Trick-/Animationsfilm). Obwohl teilweise auch im Zusammenhang mit bestimmten Produktionsbedingungen (zum Beispiel Independentfilm) oder mit einer bestimmten Länge von Filmen (zum Beispiel Kurzfilm) von eigenständigen Filmgenres gesprochen wird, handelt es sich dabei im engeren Sinne nicht um solche. Dies gilt auch im Zusammenhang mit Zielgruppen, an die sich Filme vorrangig richten (zum Beispiel Kinderfilm und Jugendfilm). Vergleichsweise schwierig gestaltet sich die Abgrenzung gegenüber bestimmten Stilrichtungen und Bewegungen. Obwohl Strömungen wie die Nouvelle Vague oder der Italienische Neorealismus von großer filmgeschichtlicher Bedeutung sind, werden sie mehrheitlich nicht als Genres aufgefasst. Und zwar deshalb, weil sich die einzelnen Produktionen u. a. in ästhetischer Hinsicht zu unterschiedlich darstellen. In der praktischen Terminologie der Filmkritik erkennt man auch oft die Nähe zur Literaturwissenschaft (siehe auch Text).", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierung bedeutender Filmgenres.", "content": "In ihrer Gesamtheit sind Filmgenres bisher nicht systematisiert worden, auch wegen des Bedeutungswandels, den Filmgenres häufig im Laufe der Zeit durchgemacht haben. Aber auch, weil Genrebezeichnungen in verschiedenen kulturellen oder sprachlichen Zusammenhängen unterschiedlich verstanden werden können. So wird zum Beispiel im englischsprachigen Raum unter einem Filmdrama weitgehend ein Film verstanden, der sich durch eine ausgeprägte Darstellung einzelner Persönlichkeiten auszeichnet, während das Merkmal dieser Filmgattung nach dem Verständnis im deutschsprachigen Raum in einer Handlung im Sinne des klassischen Dramas oder in einem besonders erregenden bzw. tragischen Verlauf der Handlung besteht. Unter Berücksichtigung des eingangs erwähnten Gruppierungsaspekts lassen sich beispielsweise folgende Filmgenres unterscheiden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter einem Filmgenre [] wird eine Gruppe von Filmen verstanden, die unter einem spezifischen Aspekt Gemeinsamkeiten aufweisen. Diese Gemeinsamkeiten können insbesondere in einer bestimmten Erzählform (Filmkomödie, Drama) oder Grundstimmung (Liebesfilm, Thriller), hinsichtlich des Themas der Handlung (Kriminalfilm, Fantasyfilm) oder in historischen oder räumlichen Bezügen (Historienfilm) bestehen. Filme, die den sogenannten Kerngenres wie Science-Fiction, Fantasy, Horror, Action, Thriller, Dark Drama, Mystery zuzuordnen sind, werden als Genrefilme bezeichnet. Von Genrefilm spricht man, „wenn der Begriff des Genres eine aktivere Rolle in der Produktion und im Konsum spielt“. Genrefilme sollen also durch die Verwendung beliebter Erzählformen, Themen usw. in erster Linie kommerziellen Erfolg haben.", "tgt_summary": "电影类型(英语:Film Genre),也叫做“片种”,指的是基于电影的叙事元素和情感反应进行相似分类的电影类别。绝大部分电影类型的理论源自文学批评。电影的基本类别包括“虚构片”和“纪录片”, 而从它们又诞生了其他子分类,文献纪录片和。其他的子项包括以法庭和庭审为主题的影片——。其他一些看上去似乎并无关系的虚构片类型也可以结合成新的类型,例如《鬼玩人》系列电影中结合了恐怖与喜剧。其他流行的子类别还包括浪漫喜剧片和动作喜剧片。", "id": 728353} {"src_title": "Färöische Sprache", "tgt_title": "法罗语", "src_document": [{"title": "Gegenseitige Verständlichkeit Färöisch-Isländisch-Norwegisch.", "content": "Färöisch und Isländisch sind gegenseitig in der \"Schriftsprache\" verständlich. Beide modernen Sprachformen stehen in grammatischer Hinsicht noch dem Altwestnordischen nahe. Die gegenseitige Verständlichkeit der \"gesprochenen\" Sprachen Färöisch und Isländisch ist hingegen eingeschränkt. Hammershaimb (1891) spricht von gegenseitiger Verständlichkeit zwischen Färöisch und westnorwegischen Dialekten, mit denen es größere Übereinstimmungen im Vokabular aufweise. Wie weit das heute noch gegeben ist, ist fraglich, denn es spielt auch die Zweisprachigkeit bei den Färingern eine wichtige Rolle, sie lernen Dänisch bis auf annähernd muttersprachliches Niveau und können auch deshalb Norwegisch gut verstehen. Das nordische Dialektkontinuum wird heute nur noch für die festlandskandinavischen Dialekte in Norwegen, Schweden und Dänemark angenommen, trotzdem soll die färöische Schriftsprache vielen Norwegern relativ leicht verständlich erscheinen. Die alte Kolonialsprache Dänisch hingegen ist mit Färöisch weder in Schrift noch Aussprache gegenseitig verständlich, obwohl sie von der gemeinsamen urnordischen Vorläufersprache abstammt. Dänen können ohne weitere Färöischkenntnisse in der Regel nur einen Teil geschriebener Texte entziffern und von der gesprochenen Sprache nur einzelne Wörter erahnen. Färinger hingegen lernen Dänisch ab der 3. Klasse in der Schule und beherrschen es (in der Schriftsprache) oft auf muttersprachlichem Niveau. Den färöischen Akzent – \"gøtudanskt\" genannt – hört man aber meist heraus. Obwohl Isländisch und Färöisch von allen skandinavischen Sprachen dem Altwestnordischen phonologisch und grammatisch am nächsten sind, müssen Isländer und Färinger gleichermaßen üben, um es zu verstehen. Generell lässt sich sagen, dass sich Färöisch mehr vom Ursprung entfernt hat als Isländisch. Dies zeigt sich besonders bei der Flexion der Substantive und Verben, die einfacher ausfallen als im Altnordischen, aber weitaus komplexer als im Dänischen.", "section_level": 1}, {"title": "Dialekte.", "content": "Trotz der relativ geringen Bevölkerung und Fläche der Färöer gibt es aufgrund der geographischen Situation große Dialektunterschiede (im Gegensatz zum viel weitläufigeren Island). Die wichtigste Isoglosse läuft entlang dem Skopunarfjørður als Wasserstraße zwischen Sandoy und Streymoy (auf der Abbildung rot markiert: „short ó“). Sie teilt das Färöische in die Hauptgruppen: Die Trennung der beiden Hauptdialekte fand im 15. Jahrhundert statt. Typische Merkmale sind: Die Dialektgruppe \"nordfjords\" zerfällt in: Diese können auch in zwei Gruppen zusammengefasst werden: Tórshavn-Vágar und Eysturoy-Nordinseln (durch die grüne Isoglosse auf der Abbildung getrennt). Die Dialektgruppe \"südfjords\" zerfällt in: Als „standardsprachlich“ gelten die Dialekte von Vágar oder Tórshavn. Sprecher sowohl des Nordinseln- als auch des Suðuroy-Dialekts kann man am deutlichsten davon unterscheiden. Daher erscheint es sinnvoll, von drei Hauptgruppen zu sprechen: Hierbei bilden 1. und 2. wiederum eine Gruppe, die deutlich von 3. unterschieden werden kann. Der Skopunarfjørður hat daher also eine ähnliche Bedeutung für das Färöische, wie die Benrather Linie für das Deutsche. Bereits Jens Christian Svabo berichtete Ende des 18. Jahrhunderts in seinem Vorwort zum \"Dictionarium Færoense\" von diesen drei Hauptdialekten. Den Nordinseln-Dialekt und den Südinseln-Dialekt sah er als das „reinste“ Färöisch an, während er das Tórshavnerisch als „verdorben“ bezeichnete. Die „Korrumpiertheit“ des Tórshavner Dialekts führt Svabo vermutlich auf den dortigen Einfluss der Kolonialsprache Dänisch zurück. Auch wenn es bis heute keine Standardaussprache des Färöischen gibt, orientieren sich Ausspracheangaben in etwa am Dialekt von Tórshavn/Südstreymoy, welcher auch die höchste Sprecherzahl hat.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Färöisch ähnelt im Schriftbild äußerlich zwar dem Altnordischen, aber es fanden durchgreifende Lautentwicklungen statt, die das Sprachgebiet in zwei Hauptvarietäten (Nord und Süd) teilten.", "section_level": 1}, {"title": "Altwestnordisch.", "content": "Das Altwestnordische \"(Altnorwegisch)\" kam im 9. Jahrhundert in der Wikingerzeit auf die Färöer. Die meisten Siedler stammten aus dem südwestlichen Norwegen. Gälische Sprachreste belegen, dass ein Teil der nordischen Einwanderer über die britischen Inseln kam. Durch die Christianisierung der Färöer um 1000 fielen die Inseln an Norwegen, was den sprachlichen Einfluss weiter verfestigte. Lautstand, Formenbau, Wortschatz und Satzbildung des Norwegischen finden sich auch im Färöischen wieder. Der älteste bekannte Runenstein, der auf den Färöern gefunden wurde, ist der Kirkjubøstein von ca. 1000. Der Sandavágsstein stammt aus dem 12. Jahrhundert, und der Fámjinsstein aus dem 16. Jahrhundert. Letzterer belegt die (teilweise) Verwendung der Runenschrift bis in die Zeit nach der Reformation. Bis ins 13. Jahrhundert unterschied sich die westnordische Sprache auf den Färöern kaum von den Sprachformen in Island und Norwegen. Erstes färöisches Dokument in lateinischer Schrift ist der \"Schafsbrief\" („Seyðabrævið“) von 1289. Hier zeigen sich bereits vereinzelte Abweichungen vom Norwegischen (Altnordischen), z. B. \"girða\" statt \"gærda\" („einzäunen“). Der Schwarze Tod um 1350 halbierte die färöische Bevölkerung, sodass neue Einwanderer aus Norwegen kamen und der Þ-Laut allmählich verschwand, wie er in den Húsavíkbriefen noch vorkam. 1380 gerieten die Färöer zusammen mit Island in die dänisch-norwegische Personalunion und damit faktisch unter dänische Herrschaft, gleichwohl die nordatlantischen Inseln als norwegische Kolonien betrachtet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Altfäröisch.", "content": "Erst ab dem 15. Jahrhundert bildete sich eine eigenständige färöische Varietät der nordischen Sprache, das Altfäröische im Gegensatz zum Altnordischen, Isländischen oder Norwegischen. Im färöischen Standardlehrbuch \"Mállæra\" 1997 wird diese Sprachstufe auch „Mittelalterfäröisch“ \"(miðaldarføroyskt)\" genannt. Linguistisch entscheidend sind hierfür die Húsavík-Briefe („Húsavíkarbrøvini“), die von 1403 bis 1405 datieren. Anhand von Schreibfehlern des Altnordischen kann nachgewiesen werden, inwieweit sich die färöische Aussprache von diesem unterschied. So steht dort an einer Stelle \"hrentadi\" statt des korrekten \"rentaði\" („rentierte“), was nach Jakobsen und Matras ein Hinweis darauf ist, dass im Färöischen kein /h/ mehr vor dem /r/ vorkam, wodurch der verunsicherte Schreiber es vor ein Wort setzte, wo es auch im Altnordischen nicht hingehört hätte. Ein anderes Beispiel ist \"huast\" statt \"kvask\" („selbst gesagt“). Hier wäre /kv/ die etymologisch korrekte Aussprache, aber da im Färöischen /hv/ zu /kv/ wurde, konnte der Schreiber auch hier nicht mehr unterscheiden. Beispiel mit dem Schreibfehler „hrentadi“. Auffallend ist die große Ähnlichkeit des altnordischen/altfäröischen Textes mit der heutigen Grammatik:", "section_level": 2}, {"title": "Älteres Neufäröisch.", "content": "Die Reformation auf den Färöern 1538 bewirkte, dass Dänisch alleinige Schriftsprache wurde und sich endgültig durchsetzte. Ab ca. 1600 spricht man von der neufäröischen Sprache, die sich in drei Hauptdialekte auffächert. Die Periode bis 1750 wird auch als älteres Neufäröisch bezeichnet. Das Färöische teilte nach der Reformation ein ähnliches Schicksal wie das Norwegische: Dänisch als Kirchensprache, Rechtssprache und Unterrichtssprache, dänische Lehrbücher und dänische Unterhaltungsliteratur. Die Isländer hingegen wachten über ihre alte Sprache und entwickelten sie in dieser Zeit weiter auf Grundlage des Altnordischen (bis heute). Das Isländische bestand als Literatursprache weiter fort und konnte das ganze Volk unter einer Standardsprache einen, während sich Färöisch und Norwegisch in viele Dialekte aufspalteten. Eine färöische Schriftsprache gab es ab der Reformation nicht mehr. Es konnte aber – anders als in Norwegen – in den alten Balladen und der überall gesprochenen Alltagssprache überleben. Bis Ende des 18. Jahrhunderts liegen nur sporadische Schriftzeugnisse vor. Zum Beispiel existiert ein Dokument von 1532, das eine Sammlung norwegischer Gesetzestexte beinhaltet und Jógvan Heinason (1541–1602) gehörte. Die meisten Dokumente bezüglich der Färöer wurden nach der Reformation auf Dänisch geschrieben, aber dort finden sich auch einzelne färöische Wörter, insbesondere Orts- und Personennamen. Die wichtigsten Quellen hierfür sind die \"jarðabøkur\" (Grundbücher seit 1584 erhalten) und \"tingbøkur\" (Gerichtsprotokolle seit 1615 erhalten). Hier lässt sich z. B. nachweisen, dass der Ð-Laut nicht mehr ausgesprochen wurde. Im ersten Buch über die Färöer, \"Færoæ & Færoa Reserata\" schreibt Lucas Debes 1673: Mit anderen Worten empfand man zu Debes' Zeiten die färöische Landessprache oft noch als eine Art Norwegisch. Hammershaimb weist in seiner \"Færøsk Anthologi\" 1891 nach, dass Debes eine Festrede zitiert, in der, trotz dänischem Duktus, altnordische Wendungen erkennbar sind. Debes verwendet auch andernorts in seiner Reisebeschreibung typisch färöische Begriffe. In den alten Tanzballaden haben zum Teil veraltete Wörter und Flexionen überlebt, aber es ist meist unmöglich, sie zeitlich zu bestimmen. Diese Wörter und Formen sind im heutigen \"Føroysk orðabók\" erfasst und entsprechend gekennzeichnet, was die Verständlichkeit des alten Balladenstoffs erleichtert. Die ersten schriftlichen Fragmente färöischer Balladen finden sich 1639 beim dänischen Altertumsforscher Ole Worm.", "section_level": 2}, {"title": "Phonetische Verschriftlichung des Neufäröischen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Svabo.", "content": "Der erste Pionier des geschriebenen Färöisch war der Gelehrte Jens Christian Svabo (1746–1824). Im Rahmen seiner \"Indberetninger fra en Reise i Færø 1781–82\" sammelte er alte färöische Balladen und schrieb sie als erster nieder. Allerdings gelangten sie erst lange nach seinem Tode zum Druck. Svabos Orthographie orientierte sich am Dialekt von Vágar, versuchte aber bereits eine Standardisierung. Sein \"Dictionarium Færoense\" (um 1773) ist das erste färöische Wörterbuch. Es existiert in sieben bekannten Manuskripten und wurde 1966 herausgebracht. Es ist ein Wörterbuch Färöisch-Dänisch-Latein. Svabo schrieb das Wörterbuch in der Annahme, dass Färöisch aussterben würde, aber noch für die Nachwelt dokumentiert werden sollte. Ein Beispiel für Svabos lautnahe und bemerkenswert konsistente Orthographie: Svabos Schreibweise des Vágar-Dialekts Ende des 18. Jahrhunderts zeigt, dass das Färöische sich seitdem kaum in der Aussprache geändert hat. Dass er /ó/ als /eu/ schreibt, spiegelt die dialektale Aussprache nördlich der Linie Suðuroy-Tórshavn wider (violette Isoglosse auf der Karte oben) als [œu] anstelle von [ɔu].", "section_level": 3}, {"title": "Schrøters Sigurdlieder.", "content": "Das erste gedruckte Buch auf Färöisch trägt den dänischen Titel \"Færøiske Qvæder om Sigurd Fofnersbane og hans Æt\" und wurde 1822 vom dänischen Pfarrer Hans Christian Lyngbye (1782–1837) verfasst, dokumentierte die Sigurdlieder, die von seinem färöischen Kollegen Johan Henrik Schrøter (1771–1851) gesammelt wurden. Ein Beispiel von Schrøters Orthographie in dem Buch von 1822, die sehr der von Svabo ähnelt. Auch hier ist die Schreibweise viel näher an der tatsächlichen (Standard-)Aussprache als die heutige Orthographie:", "section_level": 3}, {"title": "Jóannes í Krókis Sandoyarbók.", "content": "Ein anderer Pionier jener Jahre war Jóannes í Króki (Johannes Clemensen oder Klemensen, 1794–1869), der in der bekannten \"Sandoyarbók\" (1821–1831) ebenfalls färöische Balladen sammelte. Es ist mit 93 färöischen Balladen das umfangreichste Werk seiner Art, das je von einem Einzelnen zusammen getragen wurde. Seine Schreibweise widerspiegelte den Dialekt von Sandoy. Auch seine Orthographie zeigt bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit der heutigen Aussprache. Allerdings ist es keine Lautschrift im Sinne der Svaboschen Orthographie.", "section_level": 3}, {"title": "Schrøters Matthäusevangelium.", "content": "Johan Henrik Schrøter besorgte auch die erste Übersetzung des Matthäusevangeliums (\"Evangelium Sankta Matthæussa aa Førisk o Dansk\" 1823) aus dem Dänischen. Obwohl das Buch in jeden der rund 1200 färöischen Haushalte gelangte, konnte es sich aber in der Kirche nicht durchsetzen, wo weiterhin Dänisch gepredigt wurde. Es herrschte damals die mehrheitliche Auffassung im Volk, dass das Wort Gottes und die dänische Sprache zusammengehören. Außerdem kamen Beschwerden über bestimmte Wortformen. Søren Sørensen, ein Pfarrer von den Nordinseln, fügte in einem Schreiben an die dänische Bibelgesellschaft sogar die Übersetzung einer kurzen Passage in den Nordinseln-Dialekt hinzu, um dies zu illustrieren. Schrøter schrieb das Matthäusevangelium im Dialekt von Suðuroy. Im Wesentlichen verwendete Schrøter hierbei die gleiche Orthographie wie bei den Sigurdliedern zuvor. Allerdings schwächte er die Konsonanten /p,t,k/ nach langen Vokalen zu /b,d,g/ ab, wie es für den Südinselndialekt typisch ist, zum Beispiel \"leiba\" statt \"leypa\" („laufen“), \"foudur\" statt \"fótur\" („Fuß“) und \"ruigje\" [] statt \"ríki\" [] („Reich“).", "section_level": 3}, {"title": "Schrøters Färingersaga.", "content": "Die Zusammenstellung der Färingersaga \"(Færeyínga saga eller Færøboernes Historie)\" aus altisländischen Quellen durch den dänischen Altertumsforscher Carl Christian Rafn (1795–1864) war ein weiterer Meilenstein. Bei der Herausgabe 1833 wurde eine färöische Übersetzung mitgeliefert, die auch von Schrøter stammte, diesmal aber im Dialekt von Südstreymoy verfasst war. Hierbei bekam Schrøter Hilfe von seinen Landsleuten Jákup Nolsøe (1775–1869) und Jens Davidson (1803–1878), die Schüler von Svabo waren. Nolsøe war übrigens der erste Färinger, der eine am Altnordischen ausgerichtete etymologische Schreibweise bevorzugte. Er schrieb 1829 auch die erste färöische Grammatik, die aber nie veröffentlicht wurde. In der Färingersaga machte sich der Einfluss des dänischen Philologen Rasmus Rask (1787–1832) bemerkbar, der Schrøter zu einer verbesserten Orthographie bewegen konnte. Offenbar war Rask von Rafn als Berater herangezogen worden, vermutlich, um die Kritik zu vermeiden, die Schrøters Matthäusevangelium zuvor erntete, und um eine gewisse Standardisierung des Färöischen zu erreichen. Bereinigt von einigen Inkonsistenzen, sehen die Vokalzeichen in den ersten neufäröischen Schriften wie folgt aus:", "section_level": 3}, {"title": "Standardisierung der neufäröischen Orthographie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "N. M. Petersens etymologisierender Ansatz.", "content": "Der dänische Skandinavist Niels Matthias Petersen (1791–1862) polemisierte 1845 gegen die phonetische Orthographie in dem Artikel \"Det færøske Sprog\", der in \"Færdrelandet\" erschien. Er argumentierte, dass bisher nicht die Rede von einer färöischen Schriftsprache sein kann, da alles bisher veröffentlichte Material immer nur einen bestimmten Dialekt wiedergab. Eine Schriftsprache müsse aber „die dialektale Harmonie sein, basierend auf der simplen, edlen und ursprünglichen Form der Sprache“. Gleichzeitig betrachtete er die bisherigen Orthographieversuche als hässlich, besonders was die Schreibung der Vokale betrifft. Zudem fehlten ihm Konsonanten als „Stützpfeiler“ der Sprache. Als Beispiel nannte er aus Schröters Färingersaga: \"E haldi tä råvuliast\", was für ihn aus Sicht der Skandinavistik keinen Sinn habe, sondern \"eg haldi täd råduligast\" geschrieben werden müsse, damit der Leser überhaupt die Wörter erkennt. Die heutige Schreibweise ist ähnlich: \"eg haldi tað ráðuligast\" („ich halte das für am ratsamsten“) und wird [] ausgesprochen, also etwa so, wie Schrøter schrieb. Dabei war Petersens Ansatz ähnlich wie der von Svabo, nämlich „vor dem Untergang retten, was vom Altfäröischen noch gerettet werden kann, und es der Welt in einer Form geben, die entgegenkommend und verständlich ist“. Aber seine Methode unterschied sich, denn Petersen interessierte sich nicht für das gesprochene Färöisch, das nur für Linguisten von Interesse wäre. Petersens Kritik erwies sich als wegweisend für die weitere Entwicklung, die ihm am Herzen lag: „Mit anderen Worten: Es muss eine färöische Schriftsprache geschaffen werden!“ Petersen haben wir die Forderung zu verdanken, dass Färöisch sich an der isländischen Schriftsprache orientieren und für alle lesbar sein soll, die Isländisch oder Altnordisch verstehen. Auch wenn das bedeutete, dass die Färinger dann erst lernen müssten, ihre eigene Sprache zu lesen, so sei die Situation in Dänemark nicht anders, wo man auch von keinem gesprochenen Dialekt ohne weiteres auf die Schriftsprache schließen kann. Eigentlich wollten V. U. Hammershaimb (1819–1909) und Svend Grundtvig (1824–1883) eine Replik schreiben, und Schrøter tat es auch in der \"Berlingske Tidende\", aber da der norwegische Historiker Peter Andreas Munch (1810–1863, Onkel von Edvard Munch) Petersens Argumentation in einem Artikel über eine künftige norwegische Schriftsprache zustimmte, verzichteten Hammershaimb und Grundtvig darauf. Im Sommer 1845 schickte der dänische Gouverneur auf den Färöern, Christian Pløyen (1803–1867), die vom Lehrer Ole Jespersen gesammelten \"Zaubersprüche\" an C.C. Rafn. Sie waren nach Svabos Orthographie verfasst. Neben dem färöischen Originaltext lieferte er eine dänische Übersetzung mit, bei der ihm wohl Schrøter und Jens Davidsen halfen. Rafn hielt diese Schreibweise aber für nicht geeignet, um sie zu veröffentlichen, und beauftragte den isländischen Philologen und Nationalisten Jón Sigurðsson (1811–1879) mit einer Überarbeitung, einer „Isländifizierung“. Das Ergebnis schickte er an N. M. Petersen mit der Bitte um Kommentare. Als Rafn die Kommentare von Petersen vorliegen hatte, wurde das Ganze an Hammershaimb geschickt, denn Petersen meinte, die letzte Entscheidung müsse ein Färinger treffen.", "section_level": 3}, {"title": "Hammershaimbs Standardschreibung.", "content": "V. U. Hammershaimb (1819–1909) gilt als der eigentliche Vater der modernen färöischen Schriftsprache. Zunächst war er, wie schon Svabo und Schrøter, ein Anhänger einer lautnahen Schreibung. Erst durch Petersens und Sigurðssons Einfluss kam es hier zum Umdenken. 1844 schrieb er einen Artikel in der dänischen Zeitung \"Københavnsposten\", wo er einen Regierungsvorschlag über das Schulwesen auf den Färöern kritisierte, in dem Färöisch als „Dialekt“ bezeichnet wurde. Hammershaimb berief sich auf die alten Balladen und Schrøters Übersetzung der Färingersaga als Beleg dafür, dass Färöisch eine Einzelsprache ist, die „Merkmale des Altnordischen bewahrt hat“. 1845 sprang ihm Svend Grundtvig (1824–1883) mit der Streitschrift \"Dansken paa Færøerne, et Sidestykke til Tysken i Slesvig\" zur Seite. Er argumentierte, dass das Verhältnis zwischen Färöisch und Dänisch mit demjenigen zwischen Dänisch und Deutsch im Herzogtum Schleswig vergleichbar sei, wo die Dänen damals für das Recht auf ihre Sprache kämpften. Grundtvig forderte die Regierung auf, deshalb Färöisch als Nationalsprache anzuerkennen und entsprechend an den Schulen, in der Kirche usw. einzuführen. 1846 erschienen Hammershaimbs ersten Volksmärchen in Rafns wissenschaftlicher Zeitschrift \"Annaler for nordisk Oldkyndighed\" zusammen mit den o. g. Zaubersprüchen und einigen Kommentaren zur Aussprache. Das ursprüngliche Manuskript von 1845 hierzu war noch an der letzten Version der Schrøterschen Orthographie orientiert: Übereinstimmungen sind zum Beispiel: Neuerungen sind jedoch: Was 1846 in den Druck gelangte, sah nach dem Einfluss von Sigurðsson und Petersen dann so aus: Damit war die Grundlage für die heutige färöische Schriftsprache gelegt. Nur noch Kleinigkeiten wurden geändert: 1854 erschien Hammershaimbs \"Færøsk sproglære\" (Färöische Sprachlehre) ebenfalls in dieser Zeitschrift. Hierüber schreibt er: Als Beispiel nennt Hammershaimb den altnordischen Buchstaben ó der in den verschiedenen Dialekten als \"ou\" oder \"ow\" (Suðuroy), \"eu\" oder \"öv\" (Nordinseln), oder kurz vor zwei Konsonanten \"ö\" (im Norden vor \"e\" oder \"æ\" (siehe färöische Verschärfung)) geschrieben wurde. Er machte daraus wieder einen Buchstaben und definierte stattdessen die besonderen Ausspracheregeln hierfür. Damit wurden die altnordische Wörter im Schriftbild leichter erkennbar. 1891 wurde Hammershaimbs Sprachlehre in seiner \"Færøsk Anthologi\" vollständig überarbeitet und hat bis heute nur wenig an Gültigkeit verloren. Hammershaimbs jüngerer Kollege Jakob Jakobsen trug hierzu maßgeblich bei. Sein Verdienst bei diesem Standardwerk war nicht nur die phonetisch exakte Umschrift und Gegenüberstellung der Dialekte anhand ausführlicher Leseproben, sondern vor allem auch ein Wörterbuch Färöisch-Dänisch mit 10.000 Stichwörtern und durchgängigen Ausspracheangaben. Es bildet den zweiten Band der \"Anthologi\". Abgesehen von der Unterscheidung zwischen den Buchstaben ø und ö und der Verwendung des x entspricht es weitgehend der heutigen Rechtschreibung. Jakobsen war zugleich der erste färöische Gelehrte, der neue Begriffe schuf und so das Färöische zu einer modernen Bildungssprache ausbaute. Seine reformierte lautnahe Broyting-Rechtschreibung setzte sich allerdings nicht durch, weswegen Färöisch heute noch sehr dem isländischen und altnordischen Schriftbild ähnelt. Als Beispiel sei hier der Buchstabe ð genannt, der im Färöischen stumm oder ein Gleitvokal ist und daher immer wieder zu Schreibfehlern führt. Hammershaimbs Freund Svend Grundtvig reiste zusammen mit Jørgen Bloch auf die Färöer, um bei der Sammlung vieler alter Sprachdenkmäler zu helfen. Grundtvig und Bloch verwendeten konsequenterweise Hammershaimbs Orthographie in seiner Sammlung \"Føroyja kvæði\". Sie schrieben auch das Wörterbuch \"Lexicon Færoense\" (1887–1888), welches zwar unveröffentlicht blieb, aber die Grundlage für alle weiteren färöischen Wörterbücher bildete. Es hat 15.000 Stichwörter und übertrug u. a. Svabos \"Dictionarium Færoense\" in die Normalrechtschreibung. Hammershaimbs Verdienst war es, die färöische Sprache in eine Schriftform gegossen zu haben, die keinen der färöischen Dialekte bevorzugt und gleichzeitig für Kenner des Altnordischen ein Höchstmaß an Lesbarkeit garantiert – allerdings auf Kosten der Nähe zur Aussprache.", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklung zur Nationalsprache.", "content": "Das Neufäröische wurde auf dem Weihnachtstreffen der Färöer 1888 von der sich bildenden Nationalbewegung als künftige Hauptsprache proklamiert. Aber erst mit der Gründung der Unabhängigkeitspartei Sjálvstýrisflokkurin 1906 trat das geschriebene Färöisch als „ernstzunehmende Konkurrentin“ des Dänischen auf. Der färöische Sprachenstreit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war ein besonders deutlicher Ausdruck des Kulturkampfs für die eigene Nationalsprache. Protagonisten waren Pädagogen wie Símun av Skarði (1872–1942), Jákup Dahl (1878–1944) und A. C. Evensen (1874–1917). Von Dahl stammt die erste Grammatik, die \"Føroysk Mállæra\". Sein Freund A. C. Evensen konnte die Arbeit am \"Føroysk orðabók\" („Färöisches Wörterbuch“) nicht vollenden, so dass es nur von A–F reicht. 1927–1928 erschien das erste „richtige“ färöische Wörterbuch von Christian Matras (1900–1988) und Mads Andreas Jacobsen (1891–1944). Es war das \"Føroysk-donsk orðabók\" ein färöisch-dänisches Wörterbuch, das 1961 in überarbeiteter Ausgabe erschien und mit Ergänzungsband bis heute (2007) maßgeblich ist. Erst 1937 wurde Färöisch als Schulsprache anerkannt, 1938 als Kirchensprache, und seit der Autonomie der Färöer von 1948 ist es Hauptsprache \"(høvuðsmál)\" auf der Inselgruppe. 1961 schließlich kam die erste \"offizielle\" färöische Bibel von Jákup Dahl heraus (vorher gab es schon eine baptistische Ausgabe); das Färöische wurde aber bereits vorher von der Kanzel gepredigt. Die Gründung der Universität der Färöer 1965 unterstrich den Anspruch, Färöisch als Wissenschaftssprache zu etablieren. Erster Professor für Färöisch war Christian Matras. Er sorgte für die Veröffentlichung der färöischen Balladen (\"Føroya kvæði: corpus carminum Færoensium\" in 7 Bänden 1941–96) als wichtigstes nationales Sprachdenkmal. Mit dem \"Føroyamálsdeildin\" gibt es hier zudem das einzige Faroistik-Institut weltweit. Es sollte bis 1998 dauern, bis die Färinger ihr erstes muttersprachliches Wörterbuch bekamen, das \"Føroysk orðabók\" von Jóhan Hendrik Winther Poulsen (* 1934) und anderen. Poulsen prägte die heutige färöische Sprachpolitik, die sich in ihrem Purismus (Vermeidung von Fremdwörtern) am Isländischen orientiert. Dadurch ist gewährleistet, dass Färöisch auch heute noch einen relativ eigentümlich anmutenden nordischen Wortschatz aufweist. Beispielsweise wurde aus einem \"helikoptari\" eine \"tyrla\", und ein \"komputari\" heißt inzwischen nur noch \"telda\". Dänisch ist offizielle Zweitsprache auf den Färöern, verliert aber im 21. Jahrhundert zunehmend an praktischer Bedeutung gegenüber dem Englischen als Geschäftssprache. Beispielsweise sind die Website und der Briefkopf der Landesregierung der Färöer nur auf Färöisch und Englisch, nicht aber auf Dänisch, während färöische Gesetzestexte immer noch ins Dänische übersetzt werden müssen. Die meisten Hinweisschilder auf den Färöern sind heute einsprachig auf Färöisch. Dort wo Zweisprachigkeit vonnöten scheint, wird grundsätzlich Englisch verwendet. Dänische Schilder sieht man nur noch an dänischen Einrichtungen.", "section_level": 2}, {"title": "Fremde Einflüsse.", "content": "Genetische Untersuchungen haben ergeben, dass 80 % der männlichen Gene der Färinger skandinavischen (norwegischen) Ursprungs sind und 20 % britischer Herkunft. Bei den Frauen ist dieses Verhältnis genau umgekehrt. Zu 90 % stammen ihre Gene von den Kelten und nur zu 10 % von den Wikingern. Das ist dadurch erklärbar, dass die Wikinger Keltinnen als Frauen und Sklavinnen hatten. Ob sie direkten sprachlichen Einfluss hatten, ist nicht abschließend geklärt. Aber es finden sich einige typische keltische Wörter im Färöischen, wie \"dunna\" („Ente“), \"drunnur\" („Rumpf“ bei Schafen und Rindern), \"korki\" (eine auf den Färöern dominierende Flechte, aus der ein Purpurfarbstoff und Lackmus hergestellt wird) und Ortsnamen wie \"Dímun\". Auch Redewendungen wie \"tað er ótti á mær\" („ich habe Angst“, wörtlich „da ist Furcht auf mir“) haben eine keltische, aber keine skandinavische Entsprechung. Durch die dänische Kolonialsprache, insbesondere seit der Reformation, gelangten viele dänische bzw. eigentlich niederdeutsche Lehnwörter ins Färöische. Diese findet man noch heute mehr in der gesprochenen als in der Schriftsprache. Daneben gibt es auch charakteristische alte englische Lehnwörter, wie zum Beispiel \"trupulleiki\" (< trouble) „Problem“ und \"fittur\" (< fit) „fit; nett, süß; ziemlich viel oder gut“. Wenngleich die heutige färöische Sprachpolitik sehr puristisch ist, dringen immer wieder Anglizismen ins Färöische, insbesondere in die gesprochene Sprache.", "section_level": 1}, {"title": "Das färöische Alphabet und Phoneminventar.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alphabet.", "content": "Das färöische Alphabet hat 29 Buchstaben, die wie folgt klingen können: Anmerkungen:", "section_level": 2}, {"title": "Ð und G als Gleitvokale.", "content": "Die Buchstaben <ð> und verhalten sich zwischen Vokalen identisch. Sie werden zu einem Gleitvokal /j, v, w,/ je nach Umgebung oder sind stumm. Diese Regeln gelten auch, wenn zwei Vokale in der Schrift aufeinanderstoßen. In der färöischen Grammatik \"Mállæra\" 1997 wird nicht zwischen /v/ und /w/ unterschieden.", "section_level": 2}, {"title": "Flexion der Wortarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nominal flektierte Wörter.", "content": "Das Färöische ist im Gegensatz zu anderen germanischen Sprachen wie Dänisch oder Englisch reicher an Formen. Zum Beispiel ist das Genus-System dem Deutschen sehr ähnlich, es wird also bei Substantive, Pronomina, Adjektiven etc. zwischen drei Geschlechtern unterschieden. Auffallend – und unter den germanischen Sprachen alleine stehend – ist im Färöischen die Pluralform des Zahlworts und unbestimmten Artikels ein, der genauso geschrieben, gesprochen und (im Singular) verwendet wird wie im Deutschen, aber anders gebeugt wird. Hinzu kommen die distributiven Zahlwörter der färöischen Sprache für \"zwei\" und \"drei\" \"(siehe dort)\". Charakteristisch für die nominal flektierten Wörter im Färöischen ist deren häufige Endung \"-ur\". Dabei ist das (aus dem Kontext gerissen) keineswegs ein Indikator für eine bestimmte Wortart, noch für ein Geschlecht oder einen Numerus oder Kasus. Ebenso verhält es sich mit den typischen Endungen \"-ir\" und \"-ar\". Wie oben bereits erwähnt, können unbetonte Silben (und das sind im Färöischen allgemein die Endsilben) keine anderen, als diese drei Vokale a, i, u tragen. Damit ist es freilich komplizierter als im Deutschen (und anderen Sprachen), wo in diesem Fall meist das e verwendet wird, falls eine Flexionsendung einen Vokal trägt. Dieses System ist auch für Muttersprachler manchmal schwer durchschaubar, zumal erschwerend hinzukommt, dass die \"gesprochene Sprache\" bestimmte Endungsvokale anders realisiert und manchmal auch in der Rechtschreibung zwei Varianten einer Form zulässig sind. Andererseits kann gesagt werden, dass sich sowohl bestimmte Paradigmen in der gesprochenen Sprache kaum oder gar nicht von dem altnordischen Ursprung entfernt haben als auch selbst unregelmäßige Formen in bestimmten Fällen Parallelen zum Deutschen aufweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Substantive.", "content": "Die färöischen Substantive (Hauptwörter) werden dem Geschlecht (Genus) nach, wie im Deutschen, in drei Gruppen eingeteilt: Stellvertretend für die drei Geschlechter seien hier zur Veranschaulichung drei häufige Klassen genannt, deren Stammvokale sich \"nicht\" ändern. Anmerkungen:", "section_level": 3}, {"title": "Artikel.", "content": "Allgemein unterscheiden sich die skandinavischen Sprachen von den anderen germanischen Sprachen dadurch, dass der bestimmte Artikel dem Substantiv \"angehängt\" wird, also ein Suffix ist. Dies ist im Färöischen nicht anders, und es bildet in dieser Hinsicht eine Gemeinsamkeit mit dem Norwegischen und Schwedischen, indem es in attributiven Stellungen eine \"doppelte Determination\" gibt – im Gegensatz zum Dänischen und Isländischen. Das heißt: Wenn ein determiniertes Substantiv durch ein Adjektiv näher beschrieben wird, taucht in dem Satz nicht nur der Artikel als einzelnes Lexem auf, sondern \"zusätzlich\" noch als Suffix an dem betreffenden Nomen. Beispiel: Anmerkung:", "section_level": 3}, {"title": "Angehängter bestimmter Artikel.", "content": "Grundsätzlich gilt, dass die Nominativform des angehängten bestimmten Artikels bei männlichen und weiblichen Nomen immer -(i)n und bei sächlichen -(i)ð ist, wobei sich das in den anderen Kasus anders darstellt. Als Faustregel kann gelten, dass sich die oben aufgeführten Nominalflexionen auch im Neutrum (wie in den anderen beiden Genera) so verhalten, dass ein \"n\" zwischen Stamm und Flexionsendung tritt, und dass die Dativendung -um in diesem Fall nicht nur im Plural, sondern auch im Singular auftritt (als -num).", "section_level": 4}, {"title": "Unbestimmter Artikel.", "content": "Der unbestimmte Artikel ein verhält sich wie folgt (identisch mit dem Zahlwort): Anmerkungen:", "section_level": 4}, {"title": "Adjektive.", "content": "Wie im Deutschen gibt es bei Adjektiven (Eigenschaftswörtern) eine starke und eine schwache Beugung. Erstere wird bei unbestimmten Artikeln (ein, kein, einige etc.) verwendet, oder wenn das Hauptwort alleine steht. In diesem Fall trägt das Hauptwort auch keinen angehängten bestimmten Artikel. Adjektive werden nach Genus, Kasus und Numerus gebeugt. Im Wörterbuch steht stets die männliche Nominativform der starken Beugung (erkennbar an der Endung -ur, die in einigen Fällen aber auch zum Wortstamm gehören kann).", "section_level": 3}, {"title": "Starke Beugung.", "content": "In dieser Tabelle sind auch die dazugehörigen Fragewörter angegeben (hvør? = wer?, hvat? = was? usw.).", "section_level": 4}, {"title": "Färöisch als Fremdsprache.", "content": "Färöisch als Fremdsprache wird nur von Ausländern auf den Färöern und einigen Skandinavisten und Färöerfreunden im Ausland beherrscht. Außerhalb der Färöer wird es lediglich an der Universität Kopenhagen und seit Januar 2011 auch am Nordkolleg Rendsburg unterrichtet. Die Universität der Färöer ist die einzige Bildungseinrichtung mit Färöisch als Hauptstudiengang innerhalb der Skandinavistik. Das bedeutet auch, dass Kinder von Färingern im Ausland nirgends einen färöischen Schulunterricht bekommen können, außer bei ihren Eltern und der Volkshochschule der Färöer, die seit 2007 einen Sommerkurs für diese Kinder anbietet. Die Universität der Färöer bietet für erwachsene ausländische Interessenten ebenfalls einen intensiven Sommerkurs in Färöisch an. Dieser findet in der Regel jedes Jahr statt und dauert eine Woche. Gelehrte im deutschen Sprachraum für Färöisch waren Ernst Krenn (1897–1954) an der Universität Wien und Otmar Werner († 1997) an der Universität Freiburg.", "section_level": 3}, {"title": "Textproben.", "content": "Beispiel aus: W.B. Lockwood, \"An Introduction to Modern Faroese\". Lockwood verwendet hier eine neufäröische Version der Färingersaga und zitiert den Abschnitt, wo Sigmundur Brestisson vom norwegischen König beauftragt wird, die Färöer zu christianisieren. Die Forschung geht davon aus, dass sich das entsprechende Ting im Jahre 999 auf Tinganes versammelte. Quelle: Pressemitteilung der Färöischen Landesregierung vom 26. September 2005. Die neue Smyril ist eine hochmoderne Autofähre, die die Fahrtzeit von Suðuroy nach Tórshavn erheblich verkürzt und insbesondere für die Bewohner der Südinsel von immenser Bedeutung ist.", "section_level": 2}, {"title": "Färöische Begriffe und Lehnwörter.", "content": "In den folgenden Artikeln werden einzelne färöische Begriffe erklärt: Es gibt in der deutschen Sprache zwei echte Lehnwörter aus dem Färöischen: Grindwal und Skua (Raubmöwe).", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einführungen.", "content": "Einen konzentrierten Überblick in deutscher oder englischer Sprache geben: Eine ältere Einführung der färöischen Sigurdlieder für das historisch-vergleichende Studium:", "section_level": 2}, {"title": "Grammatiken und Lehrbücher.", "content": "Nur auf Färöisch sind z. B.:", "section_level": 2}, {"title": "Wörterbücher.", "content": "Das Standardwörterbuch ist seit 1998 das einsprachige \"Føroysk orðabók\", das seit 2007 auch im Internet verfügbar ist (siehe Weblinks). Es wurde unter der Leitung von Prof. Jóhan Hendrik Winther Poulsen erstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Färöisch-Deutsch.", "content": "Das erste Färöisch-Deutsche Wörterbuch sollte 2008 erscheinen, bisher blieb es jedoch bei der Ankündigung dieses Titels:", "section_level": 3}, {"title": "Färöisch-Dänisch-Färöisch.", "content": "Die beiden hier aufgeführten Titel sind färöisch-dänische bzw. dänisch-färöische Wörterbücher. Das \"Føroysk-Donsk Orðabók\" erschließt einen großen Teil des färöischen Wortschatzes, während das \"Donsk-Føroysk Orðabók\" wichtige Rückschlüsse auf den färöischen Umgang mit Internationalismen, Anglizismen und niederdeutschen Lehnwörtern gestattet, die im Dänischen häufig sind und in der färöischen Schriftsprache meist vermieden werden.", "section_level": 3}, {"title": "Englisch-Färöisch-Englisch.", "content": "Das zweibändige Wörterbuch Färöisch-Englisch/Englisch-Färöisch von 2008 ist das größte färöische Wörterbuch bisher:", "section_level": 3}, {"title": "Sprachgeschichte und Sprachpolitik.", "content": "Auf Färöisch:", "section_level": 2}], "src_summary": "Färöisch [] (färöisch \"føroyskt\" [], ; daraus abgeleitet die deutsche Bezeichnung \"Färöisch\" neben [seltenerem] \"Färingisch\") bildet zusammen mit dem Isländischen die inselnordischen Sprachen im Gegensatz zu den skandinavischen Sprachen Norwegisch, Schwedisch und Dänisch. Eine ältere Einordnung spricht von Westnordgermanisch und platziert dort Färöisch, Isländisch, westnorwegische Dialekte sowie das ausgestorbene Norn. Färöisch wird von mindestens 44.000 Menschen auf den politisch zu Dänemark gehörenden und weitreichende Autonomierechte besitzenden Färöern sowie weiteren Färingern im Ausland gesprochen.", "tgt_summary": "法罗语()为法罗群岛的官方语言,使用人数为8万左右,4.8万使用者在法罗群岛、2.5万使用者在丹麦,和5千使用者在冰岛。法罗群岛大学使用法罗语进行教学,该语言在当地与丹麦语有对等的地位。", "id": 555434} {"src_title": "Hermetic Order of the Golden Dawn", "tgt_title": "黃金黎明協會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Alle drei Gründer – Westcott, Woodman und Mathers – waren sowohl Freimaurer als auch Rosenkreuzer der Societas Rosicruciana in Anglia. Westcott und Mathers gehörten außerdem der von Anna Kingsford gegründeten Hermetic Society in London an.", "section_level": 1}, {"title": "Das Cipher Manuscript.", "content": "Die Grundlagen der Lehren des Golden Dawn entnahm man dem sogenannten \"Cipher Manuscript,\" das der Ordenslegende nach unter obskuren Umständen von A.F.A Woodford entdeckt worden sein soll. Es war in einem Alphabet verfasst, das einer überlieferten Geheimschrift von Abt Trithemius ähnlich ist, und konnte daher von Westcott entschlüsselt werden. Das Manuskript enthält in skizzierter Form fünf Initiationsrituale, sowie entsprechendes Lehrmaterial, u. a. die bisher geheimen Zuordnungen des Tarots zu den hebräischen Buchstaben. Ferner soll sich auf einer der Seiten die Kontaktadresse einer gewissen \"Soror Sapiens Dominabitur Astris\" (Anna Sprengel), einer hohen Adeptin der Rosenkreuzer aus Deutschland, befunden haben. William Wynn Westcott will von ihr die Erlaubnis zur Gründung des \"Golden Dawn in the Outer\" (des äußeren Ordens der Goldenen Dämmerung) erhalten haben. Schließlich beauftragte Westcott Mathers, die Ritualskizzen zu arbeitsfähigen Ritualen auszuarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Wachstum.", "content": "Der Eröffnung des \"Isis- Urania Tempels No.3\" in London im März 1888 folgten noch im selben Jahr die Gründung des \"Osiris Tempels No.4\" in Weston-super-Mare (Somerset) und des \"Horus Tempel No.5\" in Bradford (Yorkshire). Erst 1893 erfolgte auf Antrag einiger schottischer Mitglieder die Eröffnung des \"Amen-Ra Tempels No.6\" in Edinburgh, gefolgt von der Einweihung des \"Ahathoor Tempels No.7\" in Paris im Januar 1894. Zunächst wurden nur fünf Grade rituell bearbeitet, die in ihrer Gesamtheit den \"äußeren oder ersten Orden\" bildeten. Neben der rituellen Arbeit wurde nur theoretisches Grundlagenwissen über die Kabbala, Astrologie, Tarot und Alchemie vermittelt. Einzige Ausnahme war das \"Kleine Pentagrammritual\", das gelehrt wurde, damit sich der Schüler ein erstes Bild von den unsichtbaren Kräften und deren Lenkung machen konnte. Bis Dezember 1891 existierte der \"zweite oder innere Orden\", der die Adeptengrade umfassen sollte, nur administrativ, da es noch keine entsprechenden Initiationsrituale gab. Es wurde lediglich der sogenannte \"Portalgrad\" geschaffen, der als Bindeglied zwischen äußeren und inneren Orden fungierte.", "section_level": 2}, {"title": "Rote Rose und goldenes Kreuz.", "content": "Es war Samuel Liddell MacGregor Mathers vorbehalten, diesen \"zweiten oder inneren Orden\", den eigentlichen magischen Orden, zu schaffen, den \"Ordo Rosae Rubeae et Aureae Crucis\" (Orden der Roten Rose und des goldenen Kreuzes), auch kurz \"R.R. et A.C.\" genannt. Im Herbst 1891 erklärte Mathers, in Paris den Kontakt zu den \"geheimen Oberen\", den Mitgliedern des innersten oder dritten Ordens, hergestellt zu haben. Von einem Frater L.E.T \"(Lux e tenebris)\" will er weitere Instruktionen für den Aufbau des zweiten Ordens erhalten haben. Er schuf daraufhin das zentrale Initiationsritual des Ordens, das des \"Adeptus Minor Grades\". Dafür wird die in der Fama Fraternitatis geschilderte Wiederauffindung des verborgenen Grabes von Christian Rosencreutz rituell umgesetzt. Es wird eigens das \"Gewölbe der Adepten\" konstruiert, eine begehbare siebenseitige Initiationskammer. Dieses Gewölbe gilt als Widerspiegelung des Universums, unter anderem entsprechen seine farbig bemalten Seiten den sieben Planeten. Darin steht der sogenannte Pastos, ein Sarkophag, in dem der Chefadept während des Rituals liegen wird, um den Ordensgründer Christian Rosencreutz zu verkörpern. Es war Annie Horniman, die im Dezember 1891 als Erste das neue Adeptus Minor Ritual durchlief. War Westcott vorwiegend für Lehrinhalte des äußeren Ordens verantwortlich, verfasste Mathers fast alle wichtigen Instruktionen und Lehrschriften des zweiten Ordens. Gleich nach der Initiation hatte sich der \"Neophyt Adeptus Minor\" durch einen Katalog von Instruktionen und Lehrschriften zu arbeiten. Er hatte verschiedene magische Gegenstände herzustellen und zu weihen, unter anderem die vier „Elementarwaffen“ Stab, Kelch, Dolch und Pantakel. Eine andere häufig geübte Technik war das sogenannte \"Reisen in der Geistvision (Travelling in the Spirit Vision)\", einer der aktiven Imagination vergleichbaren Methode. Weiter fortgeschrittene Dokumente beschäftigen sich unter anderem mit dem frühneuzeitlichen System der henochischen Engelmagie von John Dee. Neben den offiziellen Lehrschriften zirkulierten zwischen den Mitgliedern des inneren Ordens auch noch die sogenannten \"Flying Rolls\", Abhandlungen und Erfahrungsberichte, die von fortgeschritteneren Mitgliedern geschrieben wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Innere Auseinandersetzungen.", "content": "Nach dem Tod von William Robert Woodman im Dezember 1891, dessen Funktion nicht ersetzt wurde, kam es zu einer unterschwelligen Rivalität zwischen Mathers und Westcott, der sich 1897 schließlich ganz von allen administrativen Führungspositionen im Orden zurückzog. Mathers, der seit Mai 1892 überwiegend in Paris lebte und den Orden aus der Distanz leitete, ernannte daraufhin Florence Farr zu seiner Repräsentantin in England. Dies provozierte einige Auseinandersetzungen, da sich einige männliche Mitglieder weigerten, sich einer weiblichen Führung unterzuordnen. Darüber hinaus führte der autoritäre und zugleich inkonsistente Führungsstil von Mathers zu vielfältigen Streitigkeiten. So wurde u. a. Annie Hornimann wegen ihrer anhaltenden Kritik von ihm im Dezember 1896 wegen mangelnder Unterordnung aus dem Orden ausgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Rebellion und Unabhängigkeit.", "content": "Einen Höhepunkt erreichten die Streitigkeiten Anfang 1900, als sich die Londoner Adepten weigerten, den exzentrischen Aleister Crowley in den \"inneren Orden\" aufzunehmen. In einem persönlichen Brief an seine Freundin Isabella Augusta Gregory erwähnte William Butler Yeats die Gründe, aus denen Crowley abgelehnt wurde: Er meinte, eine mystische Gesellschaft sei schließlich keine Besserungsanstalt. Daraufhin reiste Crowley nach Paris, um sich von Mathers selbst in den Grad des \"Adeptus Minor\" einweihen zu lassen, was aber von den Londoner Adepten nicht anerkannt wurde. Florence Farr war Mathers’ Verhalten überdrüssig und bot ihm ihren Rücktritt an. Dieser wollte jedoch nicht darauf eingehen, da er dahinter eine Intrige vermutete, Westcott wieder an die Spitze zu bringen. In einem persönlichen Brief an Farr behauptete er: Dies führte zum offenen Aufruhr der Londoner Adepten, die ein siebenköpfiges Komitee einsetzten, um diese Aussagen ihrem Wahrheitsgehalt nach zu untersuchen. Jedoch weigerte sich Westcott, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen. Nachdem auch Mathers nicht bereit dazu war, in London vor einem Komitee zu erscheinen, das er in keiner Weise billigte, wurde er von seinem Amt entbunden, was einer offenen Rebellion gleichkam. Am 17. April brach Crowley, im Auftrag von Mathers, gewaltsam in die Räumlichkeiten des \"zweiten Ordens\" ein und ließ die Schlösser austauschen, um das \"Gewölbe der Adepten\" und weiteres Material in seinen Besitz zu bringen. Dies konnte jedoch von Yeats und andern Mitgliedern des \"inneren Ordens\" durch gerichtliche Schritte verhindert werden. Mathers und Crowley wurden aus dem Orden ausgeschlossen, wodurch die Spaltung endgültig wurde. Annie Hornimann wurde rehabilitiert und zur Sekretärin ernannt, um das gesamte Material des Ordens neu zu ordnen. Wenige Monate später versammelte Edward Berridge die wenigen Mathers noch loyal gebliebenen Adepten und gründete den \"Isis Tempel No.11\" in London, der später zum \" Alpha et Omega Tempel No.1\" wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Morgenröthe.", "content": "Auf einer Zusammenkunft des \"inneren Ordens\" am 3. Mai 1902 wurden Percy Bullock, Robert William Felkin und John William Brodie-Innes für ein Jahr als leitende Triade bestätigt. In Folge wurde der äußere Orden in \"Hermetic Society of the M.R.\" umbenannt, wobei M.R. für \"Morgenröthe\" steht. Jedoch scheiterte der Versuch, die Leitung dauerhaft auf eine demokratische Basis zu stellen, an den unterschiedlichen Interessen der Mitglieder. 1903 versuchte John William Brodie-Innes seinen Führungsanspruch durchzusetzen, scheiterte jedoch an Arthur Edward Waite und seiner Fraktion. Trotz mehrfacher Treffen konnte man sich nicht auf eine leitende Triade einigen.", "section_level": 2}, {"title": "Independent and Rectified Rite of the Golden Dawn.", "content": "In dieser Situation übernahmen Waite und seine Fraktion das \"Gewölbe der Adepten \" von \"Isis- Urania No.3\" und konstituierten am 7. November 1903 den \"Independent and Rectified Order R.R. et A.C.\" als inneren Orden des \"Independent and Rectified Rite of the Golden Dawn\". Waite und seine Fraktion bevorzugten eher die mystische Ausrichtung des Ordens und unterzogen alle Rituale einer ausführlichen Revision. Aus dem \"Independent and Rectified Rite\" ging schließlich 1916 das \"Fellowship of the Rosy Cross\" hervor.", "section_level": 3}, {"title": "Stella Matutina.", "content": "Der Großteil der verbleibenden, eher magisch orientierten, Mitglieder gründeten daraufhin unter Felkin und Brodie-Innes den \"Amon Tempel\", der zum Haupttempel der Stella Matutina wurde. Auch die Stella Matutina unterzog die Rituale des ursprünglichen Golden Dawn ausführlichen Überarbeitungen, die dadurch eine wesentliche Verbesserung und Erweiterung erfuhren. In der Folgezeit bemühte sich Brodie-Innes darum, den eingeschlafenen \"Amen Ra Tempel No.6\" in Edinburgh wiederzubeleben. Er nahm heimlich Kontakt zu Mathers auf, mit dem er sich wieder versöhnte, und wechselte schließlich zum Alpha et Omega.", "section_level": 3}, {"title": "Lehrinhalte.", "content": "Die Lehrinhalte des Golden Dawn bestanden aus zahlreichen okkulten und mystischen Traditionen, wie Kabbala und Tarot, Astrologie, Alchemie und der henochischen Magie Dees sowie aus magischen Arbeiten mit den Göttern Altägyptens und Griechenlands. Elemente des Christentums und Judentums wurden synkretistisch integriert. Das Gradsystem gliederte sich anfangs in neun, später in elf Grade, die in Zusammenhang mit den kabbalistischen zehn Sephiroth stehen. Viele heutige okkulte Organisationen bedienen sich des Studienmaterials des Golden Dawn. Zum Beispiel in einigen Wicca-Kult-Gruppen werden seine Pentagrammrituale verwendet, die unverändert dem Golden Dawn entstammen.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "In der Tradition des Golden Dawn arbeitende Gruppen", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Order of the Golden Dawn, besser bekannt als Hermetic Order of the Golden Dawn (Hermetischer Orden der Goldenen Dämmerung, kurz: \"Golden Dawn\") war eine magische diskrete Gesellschaft. Sie wurde am 12. Februar 1888 von William Robert Woodman, Samuel Liddell MacGregor Mathers und William Wynn Westcott in England gegründet. Am 1. März 1888 erfolgte die offizielle Eröffnung des \"Isis-Urania Tempels No. 3\" in London. Der Orden bestand bis 1900/1903 und zerfiel dann wegen innerer Streitigkeiten in diverse Nachfolgeorganisationen.", "tgt_summary": "黄金黎明协会(英语:Hermetic Order of the Golden Dawn),其他的中文翻译名称还有:赫密斯派黄金黎明协会、金色曙光协会、金色黎明、金晨结社等等,是1888年在伦敦由一群神秘主义人士所建立的秘密组织。他们把塔罗牌、占星术、卡巴拉密宗结合,在西方神秘学有着重要地位。", "id": 126682} {"src_title": "Geochemie", "tgt_title": "地球化学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bis in das späte 19. Jahrhundert hinein wurde in den Geowissenschaften ein beschreibender Ansatz verfolgt, der die Gesteine und Minerale nach ihren äußeren Eigenschaften zu verstehen suchte, hingegen jedoch nicht oder kaum die stoffliche Basis und deren chemische Dynamik mit einschloss. Ein Verständnis dieser Dynamik ist jedoch unerlässlich, denn viele Fragen lassen sich nur durch geochemische Ansätze beantworten. Die Geschichte der modernen Geochemie, zu deren Gründern Victor Moritz Goldschmidt, Wladimir Iwanowitsch Wernadski, Frank Wigglesworth Clarke und Alfred Treibs am Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts gehörten, ist dadurch eng mit jener der Geologie und Mineralogie verknüpft. Der Begriff selbst geht auf den Schweizer Chemiker Christian Friedrich Schönbein (1838) zurück. Wichtige Etappen auf dem Weg zum modernen Verständnis der Geochemie stellten die Arbeiten von Karl Gustav Bischof (1846), Justus Roth (1818–1892; 1859) und James David Forbes (1868) dar.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchungsgegenstand.", "content": "In der modernen Geochemie ist eine Zweiteilung des Faches zu beobachten. Auf der einen Seite steht die Untersuchung metamorpher und magmatischer Gesteine, wobei das Hauptaugenmerk auf deren Spurenelementgehalten und (meist radiogenen) Isotopenverhältnissen liegt, mit dem Ziel, Aussagen über Alter (Geochronologie) und Bildungsbedingungen (Geothermobarometrie) machen zu können. Im Bereich der Rekonstruktion der frühesten Erdgeschichte gibt es hier Überschneidungen mit der Planetologie und der Kosmochemie. Auf der anderen Seite steht die Untersuchung von Sedimenten, Wässern, Böden, Lebewesen und der Luft, wobei die Untersuchung stabiler Isotope und der Speziierung von Elementen eine herausragende Rolle spielt. An diesem Ende des Spektrums der Geochemie bildet die Biogeochemie, also die Untersuchung des Einflusses von Organismen auf die Chemie der Erde, den Übergang zur Biochemie und zur Biologie.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchungsmethoden.", "content": "Für die Untersuchung flüssiger Proben wird für die Bestimmung der Hauptelemente oft die Ionenaustauschchromatographie, für die Spurenelemente die Optische Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-OES) und für Ultraspurenelemente die Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS) verwendet. Mit letzterer kann auch die Häufigkeit verschiedener Isotope in einer Probe gemessen werden. Durch die Kopplung mit einem Laser können mit der ICP-MS zudem feste Proben untersucht werden, wobei der Laser Material von der Probenoberfläche abträgt. Eine weitere Möglichkeit, die chemische Zusammensetzung fester Proben direkt zu messen, ist die Elektronenstrahlmikroanalyse. Oft werden feste Proben auch einem Aufschluss unterzogen und entweder aufgeschmolzen oder aufgelöst. Die erstarrte Schmelztablette kann dann mit der Röntgenfluoreszenzanalyse untersucht werden, während für Lösungen die gesamte Bandbreite der oben genannten Methoden zur Verfügung steht. Neben diese Standardmethoden existieren weitere Verfahren für besondere Fragestellungen: die Mößbauerspektroskopie zur Unterscheidung von zweiwertigem und dreiwertigem Eisen, die Elektronenspinresonanz zum Nachweis geringer Konzentrationen paramagnetischer Ionen in Mineralen, die Röntgenabsorptionsspektroskopie und die Rasterkraftmikroskopie zur chemischen Untersuchung von Oberflächen, die Raman-Spektroskopie und die Infrarotspektroskopie zum Nachweis bestimmter Bindungen und der an ihnen beteiligten Elemente sowie die Neutronenaktivierungsanalyse für extrem geringe Konzentrationen.", "section_level": 1}, {"title": "Studiengänge.", "content": "Grundlagen der Geochemie werden in vielen geowissenschaftlichen Bachelor-Studiengängen (z. B. „Geowissenschaften“, „Geologie/Mineralogie“) vermittelt. Vertiefende Kenntnisse können im Master-Studiengang „Geomaterialien und Geochemie“ oder in geochemischen Vertiefungen meist mineralogisch orientierter Studiengänge erworben werden. In der deutschen Hochschulpolitik ist die Geochemie als Kleines Fach eingestuft; sie wird von der „Arbeitsstelle Kleine Fächer“ gemeinsam mit der Mineralogie, der Petrologie und ähnlichen Fachgebieten erfasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geochemie ( ‚die Erde betreffend‘ [zu ‚Erde‘] und -chemie) ist ein Teilgebiet der Chemie, der sich mit dem stofflichen Aufbau, der Verteilung, der Stabilität und dem Kreislauf von chemischen Elementen und deren Isotopen in Mineralen, Gesteinen, Boden, Wasser, Erdatmosphäre und Biosphäre befasst. Sie ist die naturwissenschaftliche Fachrichtung, die Geologie und Chemie verbindet. Dabei hat sie mit der Geologie den Untersuchungsgegenstand und mit der Chemie die Untersuchungsmethoden gemein.", "tgt_summary": "地球化学是使用化学原理和工具来解释主要地质系统,如地壳及其海洋背后机制的科学。地球化学领域扩展到了地球以外,涵盖整个太阳系,并且对于一些过程的理解做出了重要贡献,包括地幔对流,行星的形成,和花岗岩和玄武岩的起源。", "id": 2132439} {"src_title": "Gewürzvanille", "tgt_title": "香莢蘭", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Gewürzvanille ist eine immergrüne Kletterpflanze, der spärlich verzweigte Spross erreicht Längen von 10–15 m. Die dunkelgrüne Sprossachse ist im Querschnitt rund und meist etwa 1, seltener bis 2 cm dick. Die Länge der Internodien ist recht variabel und beträgt 4–10 cm, gelegentlich mehr. Die nicht oder nur sehr kurz gestielten Blätter sind länglich oder länglich-oval geformt, an der Basis abgerundet, am Ende spitz oder mit lang ausgezogener Spitze. Die Blattlänge beträgt 8–25 cm, die Breite 2–8 cm. Jedem Blatt gegenüber entspringt eine Luftwurzel, die zuerst im Querschnitt rund ist, sich bei Kontakt jedoch flach und fest an eine Unterlage heften kann. Die Luftwurzeln verfügen – wie bei vielen anderen epiphytischen Orchideen – über ein Velamen radicum, mit dem sie Wasser und darin gelöste Nährstoffe aufnehmen, speichern und in tiefer gelegenen Schichten weiterleiten können. Der Blütenstand entspringt den Blattachseln im oberen Bereich der Pflanze, sehr selten sitzt er endständig am Trieb. Die Blütenstandsachse ist im Querschnitt leicht kantig und misst 0,4–1 cm im Durchmesser. Sie wird 5–8 cm lang, ist leicht gebogen und trägt 6–15, gelegentlich auch 20–30 Blüten. Jede Blüte steht in der Achsel eines kleinen länglichen bis ovalen Tragblattes. Die Tragblätter werden 0,5–1,5 cm lang und 0,7 cm breit. Die duftenden, gelblich-grünen Blüten sind von wachsartigem Aussehen. Innerhalb eines Blütenstandes blühen sie nacheinander auf, wobei eine einzelne Blüte nur etwa acht Stunden geöffnet ist, bevor sie verwelkt. Der Fruchtknoten ist etwas gebogen, 4–7 cm lang bei 0,3 bis 0,5 cm Durchmesser; im Querschnitt ist er fast rund. Die äußeren Blütenblätter (Sepalen) weisen auch bei geöffneter Blüte nach vorne, sie sind länglich bis leicht spatelförmig, die Enden sind stumpf und nach außen gebogen, die Länge beträgt 4–7 cm bei 1–1,5 cm Breite. Die seitlichen Petalen gleichen den Sepalen, sie sind etwas kleiner und nicht so dick. Auf ihrer Außenseite zeichnet sich die Mittelrippe als erhabener Kiel ab. Die Lippe wird 4–5 cm lang und 1,5–3 cm breit. Besonders im vorderen Bereich ist sie dunkler und klarer gelb als die übrigen Blütenblätter. An der Basis ist sie für ein Stück mit der Säule verwachsen, auch weiter vorn sind die Seiten der Lippe nach oben geschlagen und umhüllen die Säule, die Spitze ist ausgebreitet oder nach unten umgeschlagen. Der vordere Rand der Lippe ist leicht gewellt. Längs der Lippe laufen mehrere Reihen warziger Papillen, die in der Mitte am längsten sind. Ob es sich diese Papillen ein Futtergewebe darstellen oder nur zur Verstärkung der Schauwirkung dienen, ist bisher unklar. Mittig auf der Lippe sitzt ein nach hinten gerichtetes Haarbüschel. Die Säule wird 3–5 cm lang, nach vorne leicht keulenförmig verdickt, auf der Unterseite behaart. Die Kapselfrucht (umgangssprachlich „Vanilleschote“ genannt) wird 10–25 cm lang bei 0,8–1,5 cm Durchmesser, sie ist nicht gebogen. Bei der Reife springt sie entlang zweier Schlitze auf und setzt zahlreiche glänzende, dunkelbraune bis schwarze Samen frei. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 25, 26, 28 oder 30-32.", "section_level": 1}, {"title": "Schwache Giftigkeit.", "content": "Die Frucht der Gewürzvanille ist bei ständigem Umgang schwach giftig. Sie kann hautreizend und allergen wirken. Hauptwirkstoffe: 1–3 % Vanillin, Vanillinsäure, Vanillylalkohol, Protocatechualdehyd, Protocatechusäure. Das Vanillearoma beruht neben dem Vanillingehalt auf dem Vorkommen zahlreicher Begleitstoffe. Der Vanillingehalt kann bei hochwertiger Vanille höher liegen. Pharmakologische Wirkung: Bei Arbeitern, die mit dem Sortieren und Verpacken von Vanille beschäftigt sind, können Hautausschläge, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit auftreten. Allergische und irritative Kontaktdermatiden sind im Englischen unter der Bezeichnung „vanillism“ bekannt. Sie treten in der Regel berufsbedingt, d. h. bei jenen Personen auf, die Vanillefrüchte zu ernten und zu verpacken haben. Der Genuss von vanillehaltigen Speisen (auch Vanille-Eis) führt bei Allergikern gelegentlich zu urtikariellen Erscheinungen und Gesichtsschwellungen. Die für die Vanille-Allergie verantwortlichen Kontaktallergene sind bis heute unbekannt. Allem Anschein nach sind weder Vanillin noch von diesem abgeleitete oder mit diesem nah verwandte Verbindungen wie zum Beispiel Vanillylalkohol, Ethylvanillin, Zimtsäure, Isoeugenol die Ursache.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung und Verbreitung.", "content": "Ursprung der Gewürzvanille sind Mexiko und Mittelamerika. Vor allem wegen des aromatischen Inhaltsstoffes Vanillin in den nach der Fermentation schwarzen Kapseln war sie schon bei den Ureinwohnern Mexikos, den Azteken, unter dem nahuatl-aztekischen Namen \"tlilxochitl\" (= schwarze Blume) als Gewürz bekannt. Die spanischen Eroberer brachten die Vanille nach Europa. Da sie nur in Mexiko wuchs, hatten die Spanier lange Zeit das Monopol auf Vanille. Heute wird sie in tropischen Gebieten rund um die Erde angebaut. Das größte Anbaugebiet ist heute Madagaskar.", "section_level": 1}, {"title": "Vanilleanbau.", "content": "Der kommerzielle Anbau der Vanille erfolgt fast ausschließlich zur Gewinnung des Gewürzes Vanille. Versuche, die Vanille außerhalb Mexikos anzupflanzen und zu züchten, scheiterten lange Zeit, da sie nur durch ganz bestimmte, ausschließlich in Mexiko und Zentralamerika vorkommende, Bienen- und Kolibriarten bestäubt werden kann. In anderen Ländern, wo diese natürlichen Pollenüberträger nicht vorkommen, muss der Mensch deren Funktion übernehmen. In Plantagen wird immer händisch bestäubt, da hierdurch der prozentuale Anteil an den entstehenden Vanilleschoten erhöht werden kann. Erst 1837 gelang es dem belgischen Botaniker Charles Morren, den Fortpflanzungsmechanismus der Vanille aufzuklären und eine künstliche Bestäubung in einem Gewächshaus durchzuführen. Im Jahr 1841 glückte dem Plantagensklaven Edmond Albius ebenfalls eine künstliche Bestäubung; als Lohn soll er später seine Freiheit zurückerhalten haben. Bei der arbeitsaufwändigen künstlichen Bestäubung mit z. B. einem Stachel pflanzlicher Herkunft (Kaktus, Organenbaum, Bambus etc.) schafft ein geübter Plantagenarbeiter am Tag etwa 1000 bis 1500 Blüten. Die Insel Madagaskar liefert bis zu 80 % des weltweiten Bedarfs an Planifolia-Vanille. Bis zu 2000 Tonnen Schoten der Gewürzvanille werden hier pro Jahr geerntet. Die Ernte und die Verarbeitung sind aufwendig. Die Früchte müssen blanchiert werden, wochenlang in der Sonne trocknen und anschließend in Kisten ausreifen, bevor sie ihr charakteristisches Aroma entfalten. Die Bourbon-Vanille hat ihren Namen vom langjährigen Hauptlieferanten von Vanille, der Insel Réunion im Indischen Ozean, die bis zur Französischen Revolution und danach wieder von 1810 bis zur Februarrevolution 1848 \"Île Bourbon\" hieß. Heute sind die Hauptanbaugebiete Madagaskar (der Norden Madagaskars liefert über 50 % der Weltproduktion), die Komoren und an dritter Stelle Réunion; Mexiko liefert nur noch etwa 10 % der Vanilleproduktion. Weitere Anbaugebiete sind Mauritius, Indonesien (Java), die Seychellen, Tahiti und Sansibar. Die Anteile an der Weltproduktion schwanken klimabedingt (Zyklone in Madagaskar) sowie durch Qualitäts- und Preisschwankungen teilweise stark. Zu den weltgrößten Abnehmern zählen Coca-Cola und Pepsi-Cola, die jeweils etwa 40 Tonnen abnehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Preisentwicklung.", "content": "Der Marktpreis von Vanille unterliegt seit Jahrzehnten starken Schwankungen. Er stieg drastisch Ende der 70er Jahre infolge eines Taifuns. Mitte der 80er Jahre löste sich das seit 1930 bestehende Kartell auf, das die Vanillepreise und -verteilung steuerte. Der Marktpreis sank auf etwa 20 US-Dollar pro Kilogramm. Der Taifun Hudah verwüstete im Jahr 2000 die Anbaugebiete. Im Zusammenhang mit politischen Instabilitäten stieg der Vanillepreis bis zum Jahre 2004 stark an, um dann 2005 erneut auf etwa 40 US-Dollar pro Kilogramm und darunter zu sinken. Nach zehn Jahren niedriger Preise kam es seit 2015 zu einem erst langsamen, sich 2016/17 stark beschleunigendem Preisanstieg. In der Spitze wurden bis zu 1000 US-Dollar pro Kilogramm gezahlt. Danach sanken die Preise wieder etwas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gewürzvanille – Aussprache: []; schweizerisch und süddeutsch [] – (\"Vanilla planifolia\") oder Echte Vanille ist eine Orchideenpflanze. Der Name stammt über das französische \"vanille\" vom spanischen \"vainilla\" (‚kleine Hülse oder Schote‘, zu lat. \"vagina\"). Gewürzvanille wird im Handel unter den Herkunftsbezeichnungen Bourbon-Vanille (von den Inseln Madagaskar und Reunion [ehemals Bourbon]), mexikanische Vanille und Vanille aus Tahiti angeboten (vergleiche Tahiti-Vanille). Die Pflanze besitzt grün-gelbliche Blüten und bringt Samenkapseln hervor, aus denen das Gewürz Vanille hergestellt wird.", "tgt_summary": "香荚兰(学名:'),又称香草、香子兰、香草兰、香荚兰、港澳地区音译作云呢拿,是香草的一种,常用作甜品的香料。该词也指从本植物中提取的、或者人工合成的同种香料。", "id": 2422364} {"src_title": "Go (Spiel)", "tgt_title": "围棋", "src_document": [{"title": "Charakterisierung.", "content": "Zwei Spieler versuchen durch abwechselndes Legen linsenförmiger Spielsteine auf die Schnittpunkte der Spielfeldlinien Territorien zu erobern, diese zu sichern und dabei nach Möglichkeit auch Spielsteine des Gegners „gefangen“ zu nehmen. Durch das Legen von geeigneten Formationen können nach und nach gesicherte Stellungen geschaffen werden. Nach Spielende wird die Größe der eroberten Territorien verglichen und die Anzahl der gefangenen Spielsteine hinzugezählt. Das Ziel ist also nicht, den Gegner vollständig zu vernichten, sondern mehr Punkte aus eroberten Territorien und Gefangenen zu erzielen. Go ist zum einen ein komplexes und tiefes Spiel, was bedeutet, dass ein Spieler sein Leben lang an der Verfeinerung seines Stils und seiner Spielstärke arbeiten kann. Die Zahl der spielbaren Varianten übersteigt selbst die des Schach um hohe Größenordnungen. Zum anderen sind die Grundregeln (es gibt nur vier) so einfach, dass man sie schnell erlernen kann. Der Reiz", "section_level": 1}, {"title": "Die Bezeichnung Go.", "content": "Das Spiel Go besaß in China im Lauf der Geschichte verschiedene Bezeichnungen. Die heute für Go gewöhnliche Bezeichnung in China ist „\"Weiqi\"“ (). Daneben gibt es auch die seltenere Bezeichnung „\"Yiqi\"“ () oder kurz „\"Yi\"“ (). Im antiken China bzw. in klassischen chinesischen Texten wird das Spiel oft", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge des Spiels liegen weitestgehend im Dunkeln. Nach Auffassung einiger Autoren beziehen sich bereits Stellen in den Zuozhuan-Annalen (4. Jahrh. v. Chr.) auf das in China als \"Weiqi\" bezeichnete Spiel. Sicher zugeordnete Bezüge und archäologische Funde stammen aus der Zeit kurz nach der Zeitenwende. Daher kann man Go gemeinsam mit Backgammon und Mühle zu den ältesten bekannten Strategiespielen der Welt zählen. In der Han-Zeit verbreitete sich \"Weiqi\" zusehends in der Bevölkerung und wurde auch in der Beamtenelite ein akzeptierter Zeitvertreib. Während der Tang-Dynastie erlebte \"Weiqi\" eine erste Blüte, sodass es auch am Kaiserhof ausgiebig gespielt wurde. Die Tang-Zeit war eine besonders bedeutende Epoche der chinesischen Geschichte, in der die Kultur einen Höhepunkt erlebte. Die kaiserliche Bürokratie benötigte unzählige Beamte, wodurch eine gut ausgebildete Klasse zur Verfügung stand, die sich für das \"Weiqi\"-Spiel interessierte. Auch unter späteren Dynastien sollte das Brettspiel seine große Anziehungskraft behalten. So soll auch der Song-Kaiser Huizong ein begeisterter \"Weiqi\"-Spieler gewesen sein, ebenso wie der erste Ming-Kaiser Hongwu, der eine berühmte Partie gegen seinen General Xu Da verlor und diesem daraufhin seine Gartenvilla in Nanjing schenken musste. Und auch noch am kaiserlichen Hof der Qing-Dynastie erfreute sich das Spiel großer Beliebtheit. Mit dem Untergang des Kaiserreichs 1911 versank \"Weiqi\" in der Krise, da die kultivierte Oberschicht Chinas weitestgehend wegbrach. Erst nach der Kulturrevolution erlebte \"Weiqi\" seine Renaissance beim chinesischen Volk. Die Legende sagt, dass Kibi no Makibi (695–775) das Spiel 735 nach Japan brachte. Er wurde als Gesandter in die chinesische Hauptstadt Chang’an beordert, das politische und kulturelle Zentrum der damaligen Welt. Dort sollte er am Hof des Tang-Kaisers Xuanzong Wissenschaften und Künste studieren. Von 717 bis 735 blieb er in Chinas Hauptstadt. Auf seiner Rückreise soll er dann ein \"Weiqi\"-Spiel mitgenommen haben, das er dann unter dem Namen \"Go\" in seiner Heimat bekannt machte. Womöglich ist es tatsächlich Kibi no Makibi zu verdanken, dass dieses Spiel in die japanische Aristokratie eingeführt wurde, galt doch die verfeinerte Kultur", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie.", "content": "Es gibt verschiedene Legenden zur Entstehung des Spieles, die die philosophischen Ideen und kulturellen Werte hinter dem Go veranschaulichen. Einer Überlieferung nach wurde das Spiel vom mythischen Urkaiser Yao als Unterrichtswerkzeug für seinen Sohn Shun entworfen, um ihn Disziplin, Konzentration und geistige Balance zu lehren. Der Sohn sei schließlich der erste große Spieler und zudem ein guter Kaiser mit einem ausgeglichenen menschlichen Wesen", "section_level": 1}, {"title": "Regeln.", "content": "Kurz zusammengefasst: Die Spieler setzen abwechselnd jeweils einen eigenen Stein auf die Schnittpunkte der Linien des Brettes. Man kann gegnerische Steine und Steingruppen schlagen, indem man sie rundum einschließt. Am Ende gewinnt der Spieler, der den größeren Teil des Brettes kontrolliert. Die Grundregeln sind seit Entstehen des Spiels unverändert geblieben. Hier wird eine japanische Version der Regeln dargestellt, die in Deutschland populär ist. Andere Regeln (die chinesischen Regeln oder die Ing-Regeln) unterscheiden sich in Details. So erfolgt beispielsweise das Auszählen am Ende des Spieles anders, was aber fast immer zum selben Gewinner führt.", "section_level": 1}, {"title": "Spielmaterial und Zugfolge.", "content": "Das Spielfeld besteht aus 19 horizontalen und 19 vertikalen Linien, die ein Gitter von 19×19 = 361 Schnittpunkten bilden. Auf diese Punkte werden die Steine gesetzt. Beide Spieler, \"Schwarz\" und \"Weiß\" genannt, verfügen über einen im Prinzip unbegrenzten Vorrat gleichartiger Steine in der jeweiligen Farbe. Traditionell sind es 181 schwarze und 180 weiße Steine, was fast immer ausreicht. Für kürzere Partien und besonders (aber nicht nur) für Anfänger eignen sich kleinere Spielbretter, meistens in der Größe 13×13 oder 9×9. Die Spielregeln sind für alle Brettgrößen gleich. Das Brett ist zu Beginn leer, es", "section_level": 2}, {"title": "Schlagen von Steinen.", "content": "Ein einzelner Stein wird \"geschlagen\" (man sagt auch \"gefangen\" oder \"getötet\") und vom Brett genommen, wenn seine letzte \"Freiheit\" von einem gegnerischen Stein besetzt worden ist. Freiheiten sind die einem Stein benachbarten unbesetzten Punkte. Benachbart sind Punkte, wenn sie direkt nebeneinander liegen und durch eine Linie des Spielbretts verbunden sind. Benachbart sind also horizontal und vertikal angrenzende, aber nicht diagonal gegenüberliegende Punkte. Ein Punkt in der Mitte besitzt vier, einer am Rand drei und einer in der Ecke nur zwei Nachbarpunkte. Das Bild unten zeigt fünf einzelne schwarze Steine, von denen vier nur noch eine Freiheit haben (durch ein Quadrat gekennzeichnet). Entsprechendes gilt für \"Ketten\" von Steinen. Mehrere gleichfarbige Steine, die zusammenhängen, indem einer zum nächsten benachbart ist, bilden eine Kette. Im Bild befindet sich am rechten Rand eine Kette von drei schwarzen Steinen, darüber eine Kette von zwei weißen Steinen. Ein Stein in einer Kette muss selbst keinen freien Nachbarpunkt", "section_level": 2}, {"title": "Selbstmord.", "content": "Es ist nicht erlaubt, einen Stein so zu setzen, dass die Kette, zu der er gehört, nach dem Zug keine Freiheit besitzt. Zur vollständigen Ausführung eines Zuges gehört auch das Herausnehmen geschlagener Steine. Deshalb ist es kein Selbstmord, wenn ein Zug gleichzeitig einer eigenen und einer gegnerischen Kette die letzte Freiheit nimmt. Denn die eigene Kette erhält durch das Entfernen", "section_level": 2}, {"title": "Kō.", "content": "Das sofortige Zurückschlagen eines einzelnen Steines, der gerade einen einzelnen Stein geschlagen hat, ist verboten. In anderen Worten: Ein Stein darf nicht geschlagen werden, wenn danach wieder die gleiche Anordnung der Steine wie nach dem vorherigen Zug entstehen würde. Eine solche Situation nennt man \"Kō\" (abgeleitet von japanisch \"kō\", sprich \"koh\", zu Deutsch Ewigkeit). Sinn der Kō-Regel ist es, eine endlose Wiederholung der Stellung zu verhindern. Gleichzeitig kommt in Form des \"Kō-Kampfes\" ein interessantes taktisches Element ins Spiel. Wenn Spieler A im Kō geschlagen hat, spielt Spieler B als Zwischenzug eine „Drohung“ (\"Kō-Drohung\"), auf die A antworten muss. A wird dadurch vom Besetzen und Sichern des Kō-Punktes abgehalten. Danach darf B wieder im Kō schlagen. Das kann sich beliebig oft wiederholen, bis ein Spieler keine Kō-Drohung mehr hat oder eine Drohung zu", "section_level": 2}, {"title": "Spielende.", "content": "Das Spiel ist zu Ende, wenn beide Spieler nacheinander passen. Passen liegt bei Spielende im Interesse des jeweiligen Spielers. Er würde sonst sein eigenes Gebiet verkleinern oder dem Gegner unnötig Gefangenensteine geben. Die Punktzahl eines Spielers ist die Summe der durch Steine der eigenen Farbe umschlossenen freien Punkte (Gebiet) und der gefangenen Steine (gegnerischer Farbe). Der Spieler mit der höheren Punktzahl gewinnt das Spiel. Wenn am Ende noch Steine auf dem Brett sind, die geschlagen werden können, also tot sind, dann gelten sie als Gefangene. Sie werden vor der Gebietszählung vom Brett genommen und zusammen mit den geschlagenen Steinen gezählt. Über den Status dieser Steine einigt man sich mit seinem Gegner nach dem Spielstopp. Diese Einigung ist unter erfahrenen Spielern unproblematisch, denn meistens ist es offensichtlich, welche Steine tot und somit gefangen sind. Wenn es doch einmal Uneinigkeit gibt, dann muss die Situation ausgespielt werden: Das Spiel wird in diesem Fall fortgesetzt,", "section_level": 2}, {"title": "Komi.", "content": "Bei Spielbeginn besteht ein leichter Nachteil für Weiß, da Schwarz den Vorteil des ersten Zuges hat. Dieser Nachteil wird meist durch eine „Entschädigung“ in Form von Zusatzpunkten an den weißen Spieler ausgeglichen. Diese Punkte werden \"Komi\" () genannt und schwanken je nach Regeln oder Vereinbarung zwischen den Spielern. Um ein Unentschieden zu vermeiden, wird meist ein Komi mit einem halben Punkt gewählt; übliche Werte sind 51⁄2", "section_level": 2}, {"title": "Begriffe der Strategie und Taktik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Leben und Tod.", "content": "Siegpunkte für ein umschlossenes Gebiet werden erst vergeben, wenn das Spiel zu Ende ist; so lange ein Spieler im Laufe des Spiels freie Punkte mit seinen Steinen umschließt, wird dieses Gebiet von ihm zunächst nur beansprucht. Zwei Möglichkeiten sind denkbar, wie der Gegner es ihm noch streitig machen kann: Erstens, wenn es dem Gegner gelingt, sich mit seinen Steinen im Inneren des beanspruchten Gebiets dauerhaft anzusiedeln ohne geschlagen zu werden. Dies ist umso leichter, je größer das beanspruchte Gebiet ist. Zweitens, wenn die Gruppen, die Gebiet beanspruchen, ihrerseits durch den Gegner umzingelt und geschlagen werden können. Beide Szenarien führen zu der Erkenntnis, dass das Überdauern", "section_level": 2}, {"title": "Eröffnung.", "content": "Als Eröffnung einer Go-Partie bezeichnet man in etwa die ersten 30 bis 40 Züge. Da das Brett zu Beginn leer ist, gibt es theoretisch unermesslich viele spielbare Varianten für die ersten Züge. Dennoch haben sich bestimmte Züge als besonders gut erwiesen. So wird fast jede Partie mit einem Zug in der Nähe einer Ecke begonnen. Erst nachdem alle vier Ecken mit je einem oder auch zwei Steinen besetzt worden sind, werden die Seiten besetzt. Danach beginnt die Ausweitung der Positionen ins Zentrum.", "section_level": 2}, {"title": "Gebiet und Einfluss.", "content": "\"Gebiet\" und \"Einfluss\" sind strategische Konzepte des Go. Eine \"gebietsorientierte\" Spielweise legt besonderes Augenmerk auf feste, sichere Positionen in den Ecken und am Rand des Brettes (dort ist es am einfachsten Gebiet zu machen, weil man es am Brettrand nicht mehr extra umzingeln muss). Das hat den Vorteil, dass man bereits in einer relativ frühen Phase der Partie sicheres Gebiet absteckt und damit sichere Punkte sammelt. Später ist es dann umso", "section_level": 2}, {"title": "Angriff und Verteidigung.", "content": "Im Mittelspiel, das nach den letzten Eröffnungszügen beginnt,", "section_level": 2}, {"title": "Vorhand und Nachhand.", "content": "Das Mittelspiel geht in das Endspiel über, in dem es hauptsächlich darum geht, die Grenzen zwischen den Gebieten genau festzulegen. In aller Regel herrscht in dieser Phase des Spiels bereits Klarheit darüber, welche Gruppen leben und welche tot sind. Ziel ist es dann, die Gebiete des Gegners so weit es geht zu verkleinern und die eigenen zu vergrößern. Hier spielt ein weiterer strategischer Gesichtspunkt eine übergeordnete Rolle, und zwar der Gebrauch von Vorhand (\"sente\", ) und Nachhand (\"gote\", ). \"Vorhand\"", "section_level": 2}, {"title": "Tradition des Go-Spiels.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Traditionelles Spielmaterial.", "content": "Obwohl man natürlich auch auf einem Stück Karton und mit einem Sack Plastiksteinen Go spielen kann, legt vor allem die japanische Go-Kultur besonderen Wert auf qualitativ hochwertige Spielsets. In China spielt man traditionellerweise auf flachen Brettern aus Holz, die bis zu etwa 5 cm dick sind. Dabei sitzt man heute wie damals zumeist auf Stühlen an einem Tisch. In Japan wird Go dagegen idealerweise auf dem Boden gespielt, wobei die Spieler auf flachen Kissen ( ) sitzen. Das traditionelle Go-Brett ( ), das sich vor den Spielern am Boden befindet, ist", "section_level": 2}, {"title": "Verhalten am Go-Brett.", "content": "Die Etikette des Go wird von vielen Spielern als wichtig erachtet und befolgt. Demnach soll man dem Gegner immer den nötigen Respekt zollen, damit er die gespielte Partie nicht als unangenehm empfindet. Es ist zunächst grundlegend, welche Einstellung man zu dem Spiel hat. Man kann spielen, um sich zu entspannen, um Spaß zu haben, um zu lernen und vieles mehr. Die Einstellung seines Gegners soll man in jedem Fall wertschätzen. Eine einseitige Fixierung allein auf das Gewinnen der Partie widerspricht der in der ostasiatischen Kultur verankerten Philosophie des Spiels. Somit", "section_level": 2}, {"title": "Einstufung und Rangsysteme.", "content": "Go-Spieler, die in Klubs und auf Turnieren spielen, tragen üblicherweise einen Rang, der u. a. zur Orientierung bei der Wahl eines Spielpartners dient. In den drei führenden Go-Nationen Korea, China und Japan gibt es jeweils eigene Rangsysteme für professionelle Spieler, die ebenfalls vom 1. Dan bis zum 9. Dan reichen. Profi-Ränge werden von den Verbänden auf der Grundlage von Turnierergebnissen oder ausnahmsweise ehrenhalber verliehen. Im Amateurbereich handelt es sich mit wenigen Ausnahmen um ein System der Selbsteinstufung. Beispielsweise wurden in der DDR hohe Schülerränge und alle Meisterränge auf der Grundlage von Turnierergebnissen nach festen Regeln verliehen. In Japan sind die Gebühren für die Ausstellung von Spielstärke-Urkunden für Amateure eine wichtige Einnahmequelle für den Nihon Kiin, die größte Organisation von professionellen Go-Spielern. Die Rangsysteme in Amerika, Europa und Asien sind gegeneinander zwar leicht verschoben, der Spielstärkeunterschied zwischen den jeweiligen Rängen ist aber bei den Amateuren stets der gleiche. Er bemisst sich nach einem", "section_level": 1}, {"title": "Zeitsysteme.", "content": "Auf Turnieren wird in der Regel mit einem bestimmten Zeitlimit gespielt. Die \"Grundspielzeit\" wird mittels einer Schachuhr während der Bedenkzeit eines jeden Spielers gemessen. Sie kann von zehn Minuten (Blitzturnier) über eine Stunde (durchschnittliches nationales Turnier) bis zu acht Stunden (japanische Titelkämpfe) reichen. Oft steht den Spielern nach Ablauf der Grundspielzeit noch zusätzliche Zeit zur Verfügung, die Byōyomi () genannt", "section_level": 1}, {"title": "Professionelles Go.", "content": "Professionelles Go hat sich hauptsächlich in Japan, Korea, Taiwan und in China entwickelt. In Japan wurde das Spiel bereits seit dem 17. Jh. staatlich gefördert. Diese Förderung beschränkte sich zwar nur auf einige wenige Familien, legte aber den Grundstein für das moderne Profi-System, das sich in der Folge auch in den anderen ostasiatischen Ländern etablierte. Go-Profis genießen einen hohen Status und können allein durch Unterricht des Spiels ihr Auskommen finden. Spitzenprofis nehmen überdies an Turnieren teil, die zumeist von Tageszeitungen oder anderen Firmen gesponsert werden und mit Preisgeldern bis 300.000 Euro dotiert sind. Die koreanischen und taiwanischen Turniere werden allerdings immer noch etwas schwächer bezahlt. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts brachte Japan die meisten und stärksten professionellen Spieler hervor. Jedoch hat das chinesische Profi-Go in den achtziger Jahren ein mindestens ebenso hohes Niveau erreicht, während in Korea seit den neunziger Jahren eine neue", "section_level": 1}, {"title": "Go im deutschsprachigen Raum.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der deutschsprachige Raum nimmt, was die Verbreitung des Go-Spiels im Westen betrifft, eine Pionierrolle ein. Bis ins späte 19. Jahrhundert war Go in Europa nur dem Namen nach bekannt. Erst durch den deutschen Chemiker Oskar Korschelt, der von 1875 bis 1886 in Japan tätig war und 1880 die Artikelreihe \"Das Japanisch-chinesische Spiel „Go“. Ein Concurrent des Schach\" veröffentlichte, erlangten Interessenten in Europa die Möglichkeit, das Spiel zu erlernen. Kurz zuvor, 1877, veröffentlichte der berühmte englische Sinologe Herbert Giles eine Spielbeschreibung unter dem Titel \"Weichi or the Chinese Game of War\". Offenbar wurde Korschelts Werk jedoch eine größere Öffentlichkeit zuteil. In seiner englischen Übersetzung \"The Theory and Practice of Go\" ist dieses Werk noch heute erhältlich. Nach seinem Japanaufenthalt zog Korschelt nach Leipzig, seitdem wird dort Go gespielt. Im Jahr 1905 bildete sich in Berlin ein kleiner Kreis von Schachspielern, die Go unter Anleitung eines japanischen Studenten praktizierten. Zu diesem Kreis stieß 1907 auch Emanuel Lasker, der von 1894 bis 1921 amtierender Schach-Weltmeister war. Ein weiteres Mitglied dieses Go-Zirkels war Eduard (Edward) Lasker (mit dem Schachweltmeister nur indirekt verwandt), der bald in die Vereinigten Staaten emigrierte und dort die \"American Go Association\" mitbegründete.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind inzwischen rund 2500 Go-Spieler in Vereinen und Verbänden organisiert, der mit Abstand größte davon ist der Deutsche Go-Bund (DGoB). In den letzten Jahren hat die Anzahl von Seminaren, Schulungen und Simultanspielen mit starken Amateuren (7. Dan) und Profispielern aus China, Japan und Korea, den Go-Zentren der Welt, stark zugenommen. Die aus Südkorea stammende Yoon Young-Sun ist die erste Profi-Spielerin, die ihren Wohnsitz nach Deutschland verlegt hat. Sie unterrichtet Go in Hamburg. In Wien haben in den letzten Jahren Profi-Spieler aus Japan ein zeitweiliges Domizil gefunden. Der amtierende deutsche Meister ist Benjamin", "section_level": 2}, {"title": "Kennzahlen und Spieltheorie.", "content": "In der Spieltheorie wird Go den endlichen Nullsummenspielen mit perfekter Information zugeordnet. Theoretisch könnte man also je nach Komi ermitteln, ob bei beiderseits perfektem Spiel Schwarz oder Weiß gewinnt oder die Partie unentschieden ausgehen muss. Nach heutigem Wissensstand erscheint es jedoch ausgeschlossen, dass diese", "section_level": 1}, {"title": "Computer-Go.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "5×5 gelöst.", "content": "2002 hat ein von Erik van der Werf von der „Computer Games Group“ der Universität Maastricht geschriebenes Computer-Programm namens MIGOS (MIni", "section_level": 2}, {"title": "19×19.", "content": "Die Entwicklung gospielender Computerprogramme erwies sich als erheblich schwieriger als im Fall des Schachspiels: Bis 2015 gab es keines, das mit einem starken Amateur auf dem 19×19-Brett konkurrieren konnte. Dabei wurde schon relativ früh damit begonnen, solche Programme zu schreiben (zum Beispiel \"Gobang\" für den Commodore VC20 1982, \"GO\" für den Commodore 64 1983 oder den Atari um 1987). Erst im August 2008 gewann ein Spezialprogramm auf dem Supercomputer Huygens gegen einen Go-Profi, allerdings nur mit einer Vorgabe von neun Steinen. Im", "section_level": 2}, {"title": "Monte-Carlo Tree Search.", "content": "Im Go wird daher ein anderer Ansatz verwendet, der als \"Monte-Carlo Tree Search\" bekannt ist. Die Zugauswahl beruht bei diesen Programmen auf der statistischen Auswertung der Ergebnisse einer großen Anzahl ausgehend von der Wurzelstellung komplett ausgespielter Partien. Da sich bei einem solchen Vorgehen die Bewertung der Endstellungen der Zufallspartien direkt aus den Goregeln ableiten lässt, benötigen diese Programme Gowissen nur für die Suche. Auf dem 9×9-Brett wurden seit Ende 2006 durch Einsatz von Monte-Carlo-Methoden für Suche und Stellungsbewertung erhebliche Fortschritte erzielt. Die Leistungen der besten 9×9-Programme waren Mitte 2007 wahrscheinlich äquivalent der Spielstärke eines europäischen 3-Dans mit durchschnittlicher Erfahrung mit den Besonderheiten des kleinen Brettes. Feng-hsiung Hsu, der als Programmierer von Deep Blue bekannt wurde, hielt es 2007 für möglich, bis zum Jahr 2017 ein Go-Programm zu entwickeln, das die besten menschlichen Spieler besiegte. Bis dahin werde seiner Ansicht nach Hardware", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung seit 2015.", "content": "Im März 2015 gewann das Programm \"Crazy Stone\" den 8. UEC Cup der japanischen \"University of Electro-Communications\" in Chōfu, in dem verschiedene Go-Programme gegeneinander antraten. Im Oktober 2015 besiegte das Computerprogramm AlphaGo des Unternehmens Google DeepMind den Europameister \"Fan Hui\" (Spielstärke Oktober 2015: 2. Profi-Dan, BayesElo: 2908) in fünf aufeinanderfolgenden Spielen. Es war der erste Gleichaufsieg eines Computers über einen Menschen mit Profistärke. Das Programm spielt in einem Netzwerk zunächst die mögliche Entwicklung des Spiels durch. Mit der Hilfe von Millionen archivierten Spielen, sowie der Analyse von Spielen, die es gegen sich selbst spielte, erreichte das Programm in diesem Match ein Vorhersagemodell für", "section_level": 2}, {"title": "Varianten und Abarten.", "content": "Abweichende, aber gängige Brettgrößen sind 13 × 13 und 9 × 9. Darüber hinaus gibt es Varianten, die Änderungen oder Ergänzungen in der Strategie oder in den Regeln des Spiels nach sich ziehen. Beim Go auf einem kreisförmigen Spielbrett mit Kreissegmenten als Linien \"(Rund-Go)\" gibt es bei gleichen Spielregeln keine Ecken und somit keine Eck-Jōseki mehr. Überlegungen zum Go auf einem Zylindermantel führen zum gleichen Effekt. Beim Go auf einem Torus fallen zusätzlich die Ränder weg. Jeder Punkt ist somit am Anfang des Spiels gleichberechtigt. Beim \"Keima-Go\" wird das normale Spielmaterial verwendet. Allerdings setzt jeder Spieler in seinem Zug zwei Steine im Rösselsprung-Abstand. \"Poker-Go\" verwendet zusätzlich zum normalen Spielmaterial einen gemeinsamen oder zwei spielereigene inhaltsgleiche Stapel mit Karten, von welchen die Spieler abwechselnd Karten mit auszuführenden Anweisungen ziehen. Diese können im Setzen bestimmter Steinformationen, im Bewegen oder auch im Entfernen eigener oder gegnerischer Steine bestehen. \"Atari-Go\" wird als Vorstufe zum eigentlichen Go-Spiel eher von Anfängern gespielt. Die Regeln bleiben dieselben. Gewonnen hat jedoch derjenige, der zuerst einen Stein gefangen hat. \"Siehe auch: Govarianten, Gobang, Ninuki Renju und Fünf in eine Reihe\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Go (; japanisch ; koreanisch ; wörtlich „\"Umzingelungsspiel\"“) ist ein strategisches Brettspiel für zwei Spieler. Das Spiel stammt ursprünglich aus dem antiken China und hat im Laufe der Geschichte eine besondere Prägung in Japan, Korea und Taiwan erhalten. Erst seit dem 20. Jahrhundert fand Go auch Verbreitung außerhalb Ostasiens. Laut Angaben von \"Mind Sports Online\" lag die Zahl der Go-Spieler im Jahr 2000 weltweit bei rund 27 Millionen Menschen, wovon allein 22 Millionen in Ostasien lebten. Deutschland lag nach dieser Berechnung auf Platz eins der westeuropäischen Länder. Die \"International Go Federation\" (IGF) bezifferte im Jahr 2011 die Zahl der Go-Spieler weltweit auf rund 40 Millionen. Die \"British Go Association\" (BGA) gab 2013 die Zahl der weltweiten Spieler mit 60 Millionen an.", "tgt_summary": "围棋是一种策略性棋类,使用格状棋盘及黑白二色棋子进行对弈。起源于中国,中国古时有“弈”、“碁”、“手谈”等多种称谓,属琴棋书画四艺之一。西方称之为“Go”,是源自日语「碁」的发音。", "id": 286290} {"src_title": "Größter gemeinsamer Teiler", "tgt_title": "最大公因數", "src_document": [{"title": "Berechnung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung über die Primfaktorzerlegung.", "content": "GgT und kgV kann man über die Primfaktorzerlegung der beiden gegebenen Zahlen bestimmen. Beispiel: Für den ggT nimmt man die Primfaktoren, die in beiden Zerlegungen vorkommen, und als zugehörigen Exponenten den jeweils kleineren der Ausgangsexponenten:", "section_level": 2}, {"title": "Euklidischer und steinscher Algorithmus.", "content": "Die Berechnung der Primfaktorzerlegung großer Zahlen und damit auch die Bestimmung des größten gemeinsamen Teilers nach obiger Methode ist sehr aufwändig. Mit dem euklidischen Algorithmus existiert jedoch ein effizientes Verfahren, um den größten gemeinsamen Teiler zweier Zahlen zu berechnen. Dieses Verfahren wurde durch den steinschen Algorithmus noch weiter variiert. Ob dies eine Verbesserung ist, hängt von der jeweiligen Bewertungsfunktion und „Maschinerie“ ab, die den jeweiligen Algorithmus ausführt. Der klassische Euklidische Algorithmus berechnet den größten gemeinsamen Teiler, indem er nach einem gemeinsamen „Maß“ für die Längen zweier Linien sucht. Dazu wird die kleinere zweier Längen von der größeren abgezogen und dieser Schritt mit dem Ergebnis und der kleineren Länge so lange wiederholt, bis die abgezogene Zahl mit dem Ergebnis identisch ist. Beispiel: formula_24 Der größte gemeinsame Teiler ist somit 13. Wenn man weiß, dass 13 prim ist, könnte man im Beispiel schon im zweiten Schritt den Teiler ablesen, da eine Primzahl als Ergebnis nicht weiter geteilt werden kann. Beim modernen euklidischen Algorithmus wird in aufeinanderfolgenden Schritten jeweils eine Division mit Rest durchgeführt, wobei der Rest im nächsten Schritt zum neuen Divisor wird. Der Divisor, bei dem sich Rest 0 ergibt, ist der größte gemeinsame Teiler der Ausgangszahlen. Beispiel: formula_25 Somit ist 252 der größte gemeinsame Teiler von 3780 und 3528. In C wird der Algorithmus wie folgt formuliert: int GreatestCommonDivisor(int a, int b)", "section_level": 2}, {"title": "Der ggT von mehreren Zahlen.", "content": "Man verwendet alle Primfaktoren, die in jeder der Zahlen vorkommen, mit der jeweils kleinsten vorkommenden Potenz, zum Beispiel: also: Man könnte auch zunächst formula_30 berechnen und danach formula_31 denn als eine zweistellige Verknüpfung auf den natürlichen Zahlen ist der ggT assoziativ: Dies rechtfertigt die Schreibweise formula_33.", "section_level": 1}, {"title": "Rechenregeln.", "content": "Seien formula_2, formula_3, formula_36 und formula_4 ganze Zahlen. Dann gilt: Dabei bezeichnet formula_39 den Betrag von formula_2. Aus der genannten Rechenregel formula_41 ergibt sich speziell formula_42. Dies ergibt sich auch daraus, dass jede ganze Zahl formula_4 (sogar die 0 selbst) wegen formula_44 Teiler der 0 ist, während umgekehrt 0 keine von 0 verschiedene Zahl teilt. Ist formula_45 ein gemeinsamer Teiler von formula_2 und formula_3, dann gilt: Ist formula_51 (formula_2 und formula_3 sind kongruent modulo formula_4), dann gilt: Hält man eines der beiden Argumente fest, dann ist ggT eine multiplikative Funktion, denn für teilerfremde Zahlen formula_2 und formula_3 gilt", "section_level": 1}, {"title": "Lemma von Bézout.", "content": "Nach dem Lemma von Bézout lässt sich der größte gemeinsame Teiler zweier ganzer Zahlen formula_4 und formula_60 als Linearkombination von formula_4 und formula_60 mit ganzzahligen Koeffizienten darstellen: Beispielsweise besitzt der größte gemeinsame Teiler von formula_65 und formula_66 die folgende Darstellung: Die Koeffizienten formula_68 und formula_69 können mit dem erweiterten euklidischen Algorithmus berechnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sonderfälle.", "content": "Für gerades formula_70, ungerades formula_71 sowie ganzes formula_72 gilt: Setzt man eine Primzahl aus zwei echten Summanden zusammen, gilt für diese stets Teilerfremdheit: Ein Bruch, der nicht weiter kürzbar ist, wird \"gekürzter Bruch\" oder auch \"vollständig\" und \"maximal gekürzter Bruch\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenhang zwischen \"ggT\" und dem \"kleinsten gemeinsamen Vielfachen\".", "content": "formula_80", "section_level": 2}, {"title": "Weitere algebraische Strukturen mit ggT.", "content": "Der Begriff des ggT baut auf dem Begriff der Teilbarkeit auf, wie er in Ringen definiert ist. Man beschränkt sich bei der Diskussion des ggT auf nullteilerfreie Ringe, im kommutativen Fall sind das die Integritätsringe. Ein Integritätsring, in dem je zwei Elemente einen ggT besitzen, heißt \"ggT-Ring\" oder \"ggT-Bereich\". (In einem ggT-Ring haben je zwei Elemente auch ein kgV.) In Allgemeinen besitzen solche Ringe keine Halbordnung, die antisymmetrisch ist, wie die ganzen oder die natürlichen Zahlen eine haben. Häufig ist die Teilbarkeitsrelation, die eine Quasiordnung ist, die einzige Ordnungsrelation. Deshalb lässt sich der ggT ggfls. nicht mehr eindeutig als nicht-negativ normieren, sondern nur bis auf Assoziiertheit bestimmen. Zwei Elemente formula_2 und formula_3 sind assoziiert, in Zeichen formula_83, wenn es eine Einheit formula_84 mit formula_85 gibt. Wir erweitern den Begriff des ggT auf die Menge aller größten gemeinsamen Teiler der Elemente einer Teilmenge formula_86 eines Ringes formula_87, formal: In Worten: Die Teiler von formula_71 sind genau die Elemente aus formula_87, die alle Elemente aus formula_86 teilen. Die ggT sind untereinander assoziiert.", "section_level": 1}, {"title": "Polynomringe.", "content": "Man kann den ggT z. B. auch für Polynome bilden. Statt der Primfaktorzerlegung nimmt man hier die Zerlegung in irreduzible Faktoren: Dann ist Der Polynomring formula_94 in einer Variablen formula_95 ist euklidisch. Dort gibt es zur Berechnung des formula_1 eine Division mit Rest.", "section_level": 2}, {"title": "Gaußscher Zahlenring.", "content": "Im gaußschen Zahlenring formula_97 ist der größte gemeinsame Teiler von formula_98 und formula_99 gerade formula_100, denn formula_101 und formula_102. Genau genommen ist formula_100 nur \"ein\" größter gemeinsamer Teiler, da alle zu dieser Zahl assoziierten Zahlen ebenfalls größte gemeinsame Teiler sind. (Die Einheiten sind formula_104.)", "section_level": 2}, {"title": "Integritätsringe.", "content": "Im Integritätsring formula_105 haben die Elemente keinen ggT: Die Elemente formula_107 und formula_98 sind zwei \"maximale gemeinsame Teiler\", denn beide haben den gleichen Betrag, aber diese zwei Elemente sind nicht zueinander assoziiert. Also gibt es keinen ggT von formula_2 und formula_3. Die genannten Elemente formula_111 und formula_98 haben aber ihrerseits einen ggT, nämlich formula_113. Dagegen haben sie kein kgV, denn wenn formula_114 ein kgV wäre, dann folgt aus der „ggT-kgV-Gleichung“, dass formula_114 assoziiert zu formula_116 sein muss. Das gemeinsame Vielfache formula_117 ist jedoch kein Vielfaches von formula_72, also ist formula_72 kein kgV und die beiden Elemente haben gar kein kgV. Ist formula_87 ein Integritätsring und haben die Elemente formula_2 und formula_3 ein kgV, dann haben sie auch einen ggT, und es gilt die Gleichung Ein euklidischer Ring ist ein Hauptidealring, der ein faktorieller Ring ist, der schließlich ein ggT-Ring ist. Ebenso ist jeder Hauptidealring ein Bézoutring, der wiederum stets ein ggT-Ring ist. Ein Beispiel für einen nicht-kommutativen ggT-Ring sind die Hurwitzquaternionen.", "section_level": 2}, {"title": "Analytische Zahlentheorie.", "content": "In der elementaren Zahlentheorie gehört der größte gemeinsame Teiler formula_124 von zwei ganzen Zahlen formula_125 zu den wichtigsten Grundkonzepten. Man schreibt dort regelmäßig formula_126 und meint damit dann den \"positiven\" ggT, geht also von formula_127 aus. In der analytischen Zahlentheorie kann die ggT-Funktion formula_128 in \"einer\" Variablen für festes formula_129 analytisch zu einer ganzen Funktion fortgesetzt werden. → Siehe Ramanujansumme.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der größte gemeinsame Teiler (ggT) ist ein mathematischer Begriff. Sein Pendant ist das \"kleinste gemeinsame Vielfache (kgV)\". Beide spielen unter anderem in der Bruchrechnung und der Zahlentheorie eine Rolle.", "tgt_summary": "最大公因数(英语:highest common factor,英语:hcf)也称最大公约数(英语:greatest common divisor,英语:gcd)是数学词汇,指能够整除多个整数的最大正整数。而多个整数不能都为零。例如8和12的最大公因数为4。", "id": 2760034} {"src_title": "Granit", "tgt_title": "花崗岩", "src_document": [{"title": "Begrifflichkeit und Abgrenzung.", "content": "In der Umgangssprache wird das Wort \"Granit\" häufig als Überbegriff für verschiedene plutonische Gesteine verwendet, die hinsichtlich ihrer Farbe, Textur, Körnung, ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrem Mineralbestand den eigentlichen Graniten (einschließlich der Alkalifeldspatgranite) mehr oder weniger ähneln. Dabei handelt es sich um Granodiorite und Tonalite sowie um Monzonite, Diorite und Anorthosite. Diese Gesteine werden, sofern sie einen Quarzanteil von mehr als 20 % besitzen, petrographisch unter den Oberbegriffen Granitoide oder \"granitische Gesteine\" zusammengefasst. Monzonite, Diorite und Anorthosite haben weniger als 20 % Quarz und sollten daher weder als „Granit“ noch als „Granitoid“ bezeichnet werden. Zudem werden des Öfteren dunkle Naturwerksteine magmatischen Ursprunges als „schwarze Granite“ bezeichnet (z. B. der „svart granit“ von Älmhult in Südschweden). Diese Gesteine weisen in aller Regel weniger als 20 % Quarzanteil auf und sind petrographisch meist als Gabbros, Norite, Mikrogabbros (Dolerite), Basalte und Basanite einzuordnen (vgl. → melanokrates Gestein). Granite im petrographischen Sinn sind nie schwarz – sie zählen zu den hellen (leukokraten) Gesteinen. Auch viele Gneise werden im Handel als „Granit“ angeboten. Gneise können in ihrer Zusammensetzung echten Graniten zwar sehr ähnlich sein (siehe Verwandte Gesteine), jedoch handelt es sich um metamorphe Gesteine, die eine „schiefrige“ Textur (Foliation) aufweisen, wohingegen Granite, wie alle unmetamorphen Plutonite, eine richtungslos-körnige Textur haben. Dadurch haben Gneise eine höhere Belastbarkeit (Biegezugfestigkeit) als Granit, jedoch nur, wenn die Biegespannung quer zur Foliation wirkt.\"Granit oder Gneis?\" fliesenundplatten.de (abgerufen 20. Oktober 2019). In der Redewendung „auf Granit beißen“ als Ausdruck für die Aussichtslosigkeit, in einer bestimmten Angelegenheit bestehende Widerstände überwinden zu können, steht „Granit“ sinnbildlich für Härte und Widerstandsfähigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Granite entstehen durch die Kristallisation von Gesteinsschmelzen (Magma) innerhalb der Erdkruste, meistens in einer Tiefe von mehr als zwei Kilometern unter der Erdoberfläche. Im Gegensatz dazu stehen die vulkanischen Gesteine, bei denen das Magma bis an die Erdoberfläche dringt. Granit ist deshalb ein Tiefengestein (Fachausdruck: Plutonit). Gesteine, die sehr nahe der Erdoberfläche (weniger als zwei Kilometer) erstarren, nennt man hingegen Subvulkanite, Übergangsmagmatit oder Ganggestein, werden aber oft auch unter dem Begriff \"Vulkanit\" subsumiert. Die Schmelztemperatur von granitischen Magmen unter Atmosphärendruck liegt bei 960 °C, bei fluidreichen Magmen verringert sich die Schmelztemperatur auf bis zu 650 °C. Granite entstehen in den meisten Fällen nicht aus Material des Erdmantels, sondern aus aufgeschmolzenem Material der unteren Erdkruste. Für die Entstehung von Magmakammern muss mit Zeiträumen von 10 bis 15 Millionen Jahren gerechnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Granitgenese.", "content": "Klassisch werden drei Granit-Typen nach Chapell und White (1974) unterschieden: Okrusch und Matthes (2009) fügen noch einen vierten sog. M-Typ-Granit (\"mantle source\") hinzu. Es handelt sich hierbei um relativ selten vorkommende Restdifferentiate von Mantelschmelzen. Diese können sowohl an ozeanischen Inselbögen als auch an Hotspots entstehen. Noch neuere Literatur führt auch noch einen C-Typ-Granit an (\"charnockitic source\"). Durch Isotopenverhältnisse in erster Linie von Strontium ist heute weitgehend die Herkunft und die Anteile der jeweiligen Stammmagmen aus Kruste und Mantel geklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Magmenaufstieg und -differentiation.", "content": "Tektonische Verwerfungen, die durch Spannungen in der Erdkruste entstehen, dienen den Magmen als Aufstiegswege in die obere Kruste. Man bezeichnet den Aufstieg bzw. die Platznahme derartiger Magmamassen nach oben als Intrusion. Dabei bilden sich in der Erdkruste große, oft riesige Magmenkörper. Sie erreichen beträchtliche Ausmaße von mehreren Kilometern bis hin zu mehreren 100 Kilometern Länge und Breite. Diese Körper nennt man Pluton, wenn sie, wie im Fall von Granit, sich in relativ großer Entfernung (mehrere Kilometer) zur Erdoberfläche ausbilden. Durch tektonische Prozesse kann es zu einer Abschnürung der Magmenaufstiegswege kommen. Es entsteht dann eine isolierte Magmenkammer. Häufig bleiben aber auch die Aufstiegswege in Verbindung mit dem Intrusionskörper. Daneben tritt aber auch der Fall auf, dass Magmen beim Aufstieg aufgehalten werden, da sie durch die teilweise Aufschmelzung des umgebenden Gesteins Wärme abgeben. Häufig enthalten sie dann unaufgeschmolzene Mineralkörner oder Gesteinsfragmente aus dem Nebengestein. Die ursprüngliche Zusammensetzung eines Magmas hängt vom Bildungsort und den physikalischen Bedingungen ab, unter denen die Aufschmelzung erfolgte. Dies ist der Grund dafür, dass es viele verschiedene magmatische Gesteine gibt. Damit ein Granit entsteht, muss entweder bereits dessen ursprüngliches Magma eine (annähernd) dem Granit entsprechende chemische Zusammensetzung gehabt haben, oder aber die Zusammensetzung des Magmas muss sich während des Aufstieges entsprechend ändern. Bei einem relativ langsamen, schrittweisen Aufstieg eines im oberen Mantel entstandenen Magmas basaltischer Zusammensetzung in relativ mächtiger kontinentaler Erdkruste kristallisieren die dunklen Minerale, die auch meistens eine hohe Dichte haben, wegen ihres höheren Schmelzpunktes zuerst und verbleiben deshalb in tieferen Krustenniveaus. Quarz oder Kalifeldspat hingegen kristallisieren erst später aus, sodass das Magma während des Aufstiegs eine zunehmend granitische Zusammensetzung erhält. Diesen Prozess nennt man magmatische Differentiation. Auch durch Interaktion der relativ heißen Mantelschmelzen mit „granitischer“ Unterkruste kann sich die Zusammensetzung dieser Schmelzen ändern.", "section_level": 2}, {"title": "Kontakt zum Nebengestein.", "content": "Der Kontakt mit dem Nebengestein führte in den Randbereichen des Magmas zu „Verunreinigungen“ und zu einem rascheren Erkalten des Magmas. Häufig entstehen dabei besonders ausgefallene Gesteinsvarietäten und Minerale. Dieses trifft zum Beispiel auf den bläulichen \"Kösseine-Granit\" aus dem Fichtelgebirge zu, bei dem es durch Vermischung der Schmelze mit tonigem Nebengestein zur Bildung von feinen Mikroklin­kristallen kam, welche die bläuliche Einfärbung verursachen. Weiterhin wird auch das Nebengestein durch die hohe Temperatur und durch die Materialzufuhr aus dem heißen Magma deutlich verändert und in ein metamorphes Gestein umgewandelt. Bekanntestes Beispiel sind die Hornfelse.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Erstarrung.", "content": "Durch weitere Bewegungen der Erdkruste und Abtragung des darüber befindlichen Gesteins gelangt dann der erstarrte Granit an die Erdoberfläche. Dabei kann sich der Granit durch tektonische oder hydrothermale Prozesse deutlich verändern. Mit dem Erreichen der Erdoberfläche setzt außerdem die Verwitterung und Abtragung des Granits selbst ein. Bei genügend langer Zeitdauer und warm-feuchtem Klima kann die Verwitterung mehr als 100 m in die Tiefe reichen. Dieser Prozess vollzieht sich in Zeiträumen von Zehntausenden von Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Aussehen.", "content": "Im Allgemeinen ist Granit mittel- bis grobkörnig. Er besitzt eine homogene Mineralverteilung mit oft richtungsloser Textur und die daraus resultierende relativ gleichmäßige Optik. Die Struktur von Granit ist durch unmittelbaren Kornverband gekennzeichnet, die Größe der Kristalle schwankt meistens zwischen einem und mehreren Millimetern. Man kann für gewöhnlich alle Kristalle mit bloßem Auge erkennen. Neben gleichkörnigen Graniten, bei denen nahezu alle Kristalle dieselbe Größenklasse besitzen, gibt es auch sehr häufig ungleichkörnige oder porphyrische Granite. Dort sind einzelne Kristalle, meistens handelt es sich um Feldspäte, um ein mehrfaches größer als die Kristalle der Matrix. Ein bekannter porphyrischer Granittyp ist der Rapakiwi. Das Farbspektrum reicht bei Graniten von hellem Grau bis bläulich, rot und gelblich. Dabei spielen die Art der Erstarrung (Kristallisation) und Umwelteinflüsse, denen das Gestein ausgesetzt war, ebenso eine Rolle wie der Mineralgehalt. Die gelbe Farbe angewitterter Granite kommt von Eisenhydroxidverbindungen (Limonit), die infolge von Verwitterungseinflüssen aus primär im Granit enthaltenen Eisen führenden Mineralen entstanden sind. Farbtabelle für Granite:", "section_level": 1}, {"title": "Mineralbestand.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Granite bestehen hauptsächlich aus Quarz, Feldspäten und zu etwa 20–40 Massen-% aus dunklen, mafischen Mineralen. Bei den mafischen Mineralen handelt es sich vorwiegend um Biotit (Dunkelglimmer), seltener um Amphibole, Pyroxene oder andere. Bei den Feldspäten überwiegen die Alkalifeldspäte gegenüber den Plagioklasen. Zu den wesentlichen hellen Gesteinsbestandteilen des Granits zählt auch der Hellglimmer Muskovit. Als Akzessorien (Nebenbestandteile) führen Granite Zirkon, Apatit, Titanit, auch Magnetit, Rutil, Ilmenit oder andere Erzminerale, die zum Teil aus überprägten Zonen stammen können.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandte Gesteine.", "content": "Mit dem Granit eng verwandt und in Plutonen oft mit diesem vergesellschaftet sind andere magmatische Tiefengesteine, die eine leicht abweichende chemische Zusammensetzung haben und zusammen mit dem Granit als Granitoide bezeichnet werden. Dazu gehören der Alkalifeldspatgranit (Plagioklas fehlt weitgehend bis vollständig), Granodiorit (Plagioklas überwiegt über Kalifeldspat) und im weiteren Sinne auch der Diorit (Kalifeldspat fehlt weitgehend). Ebenfalls chemisch den Graniten sehr ähnlich und im Gefolge selbiger auftretend sind Pegmatite, die sich in erster Linie durch ihr riesenkörnige Gefüge von Granit unterscheiden und, da sie aus Restschmelzen hervorgehen, stark mit sogenannten inkompatiblen Elementen wie Lithium angereichert sind. Lange bei den Graniten eingeordnet wurde Charnockit, der sich durch einen relativ hohen Anteil an Orthopyroxenen auszeichnet. Jedoch sind zumindest ein Teil der Charnockite nicht magmatischen, sondern metamorphen Ursprunges. Darüber hinaus ist Granit das entsprechende Tiefengestein zu den vulkanischen Gesteinen Rhyolith und Obsidian. Alle drei sind saure Gesteine, das heißt, sie besitzen einen hohen SiO-Gehalt. Sie unterscheiden sich nur durch ihre Kristallisationsgeschwindigkeit sowie, damit verbunden, das Gesteinsgefüge bzw. die chemische Struktur. Im Zuge einer Metamorphose durchbewegte und moderat „geschieferte“ Granite fallen unter den Oberbegriff Orthogneis. Ist Granit als Ausgangsgestein eines Orthogneises noch deutlich identifizierbar, spricht man auch von \"Granitgneis\" oder \"Gneisgranit\".", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Granite gehören zu den häufigsten Gesteinen innerhalb der kontinentalen Erdkruste. Sie finden sich auf allen Kontinenten. Granitplutone bilden sich in verschiedenen plattentenktonischen Szenarien (siehe Granitgenese). So können in kontinentaler Unterkruste granitoide Magmen bei Krustendehnungsvorgängen (Grabenbruchbildung, postorogener Kollaps) infolge von Druckentlastung und/oder Temperaturerhöhung durch sogenanntes „Mantel-Upwelling“ aufschmelzen und entlang von Störungsbahnen aufdringen und dabei zu granitischen Magmen differenzieren, die schließlich steckenbleiben und auskristallisieren (A-Typ- und S-Typ-Granite). Aber auch in Ozean-Kontinent-Subduktionszonen können Magmen infolge der Schmelzpunktabsenkung des Mantelgesteins durch aus der abtauchenden Platte entweichendes Kristallwasser aufschmelzen, aufsteigen, mehr oder weniger stark ausdifferenzieren und nach und nach komplexe plutonische Gesteinskörper (Batholithe) aus Graniten (I-Typ-Granite; unter bestimmten Voraussetzungen auch S-Typ-Granite), Granodioriten und Dioriten bilden.", "section_level": 1}, {"title": "Granitvorkommen in Mitteleuropa.", "content": "Granite findet man auch sehr häufig als eiszeitliches Geschiebe in den pleistozänen Tiefländern Mittel-, Nord- und Osteuropas.", "section_level": 2}, {"title": "Verwitterung und Bodenbildung.", "content": "Gerät Granit durch Hebung der regionalen Erdkruste und daraus resultierender Erosion der darüber befindlichen Gesteine näher an die Erdoberfläche neigt er dazu, infolge der Druckentlastung (Abnahme des lithostatischen Drucks) eine rechtwinklige Klüftung auszubilden. Gerät das Gestein noch näher an die Oberfläche, sodass es versickerndem Niederschlagswasser und witterungsbedingten Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, beginnt die Verwitterung zu wirken. Rechwinklige Klüftung und Verwitterung führen bei schließlich freigelegtem Granit häufig zur Ausbildung matratzenförmiger Blöcke. Dies wird als Wollsackverwitterung bezeichnet. Bei der Verwitterung von Granit entsteht ein sandartiges Material, welches \"Granitgrus\" (auch \"Granitgruß\") genannt wird. Dieser eignet sich auch als Wegebaumaterial, Zuschlagsstoff für Kalkmörtel und kann im Erd- und Grundbau auch als Dichtung eingesetzt werden. Granitgrus gewann man beispielsweise lange Zeit aus den Vorkommen des Bergener Massivs im Vogtland und verwendete ihn in der Region als Wege-, Bau- und Scheuersand. Die Vergrusung tritt dort in einer Mächtigkeit von bis zu mehreren Metern auf. Aufgrund ihres hohen Quarzanteils entstehen auf Graniten im Allgemeinen nährstoffarme Böden, die außerdem zur Versauerung neigen. Unter den nicht zuletzt durch die Mittelgebirgslage bestimmten klimatischen Bedingungen finden sich in Mitteleuropa, je nach Wasserangebot und Entwicklungstiefe des Bodens, meistens Ranker oder Braunerden, seltener Podsole, die zumeist forstwirtschaftlich genutzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Granite haben wegen ihrer hohen Widerstandskraft, Härte und Wetterfestigkeit und wegen ihrer guten Schleif- und Polierbarkeit eine große wirtschaftliche Bedeutung im Bauwesen, werden aber auch in speziellen Bereichen des Maschinenbaus, des Werkzeugbaus und für Messeinrichtungen eingesetzt. Sie finden sich: Verwendet wird Granit seit alters her auch in der Steinbildhauerei. Da es sich im arbeitstechnischen Sinne um ein Hartgestein handelt und bei der Ausformung händische Techniken verwendet werden, die einen hohen körperlichen und technischen Aufwand fordern, sind Granit-Skulpturen seltener als solche aus Weichgestein.", "section_level": 2}, {"title": "Regeln für die Verwendung im Bauwesen.", "content": "Nachfolgend ist ein typisches Anforderungsprofil technischer Werte mit europäischen Prüfungnormen für belastete Bereiche aufgeführt: Grobkörnige Granite haben schlechtere Druck- und Biegezugwerte als die fein- bis mittelkörnigen. Eingelagerte Minerale können zu Verfärbungen führen. In den gelb gefärbten Graniten hat sich Hämatit zu Limonit verwandelt. Dieser Prozess hat sich in der Natur über Zehntausende von Jahren oberflächennah vollzogen und kann sich bei falschem Mörteleinsatz innerhalb kurzer Zeiträume vollziehen. Es kann durchaus sein, dass sich zudem die Gelbfärbung der Granite durch eine Umwandlung des Feldspats und Biotits punktuell vollzogen hat.", "section_level": 2}, {"title": "Natursteinsorten (Auswahl).", "content": "Granit wird in vielen Natursteinsorten vertrieben, darunter", "section_level": 2}, {"title": "Radioaktivität.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Petrologischer Hintergrund.", "content": "Im Zuge der magmatischen Differenziation erfolgt in der Schmelze eine Anreicherung mit radioaktiven Elementen, insbesondere mit Uran und Thorium. Daher weisen saure Magmatite wie Granit und Rhyolith einen generell höheren Anteil solcher Elemente auf als basische Magmatite. Uran und Thorium sind hierbei vor allem in akzessorischen schwach radioaktiven Mineralen wie Zirkon, Titanit und Apatit enthalten. Zudem besitzen Granitoide einen höheren Anteil an Kaliumfeldspäten (Orthoklas, Mikroklin) als mafische Magmatite, und ein geringer Anteil des Kaliums in diesen Feldspäten liegt in Form des radioaktiven Isotops Kalium-40 vor. Auch der in Graniten üblicherweise enthaltene Hellglimmer Muskovit enthält viel Kalium. Durch den relativ hohen Uran-, Thorium-, und Kaliumgehalt gehören Granitoide zu den am stärksten strahlenden Gesteinen überhaupt.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitsrisiko.", "content": "Die Gesundheitsgefährdung durch die Strahlenbelastung, welche von Granitplatten im Haushalt beziehungsweise dem aus diesen entweichenden Zerfallsprodukt Radon ausgeht, ist gegenüber der natürlichen Hintergrundstrahlung oder anderen Strahlenquellen, beispielsweise Röntgentechnik, vernachlässigbar. David J. Brenner, Direktor des Zentrum für Radiologie Forschung an der Columbia University in New York, schätzt, dass die Gefahr einer Krebserkrankung aufgrund der Strahlenbelastung durch Granitplatten im Haushalt (selbst wenn diese sehr stark angereichert sind) im Bereich eins zu einer Million liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Besonderheiten.", "content": "Besonderheiten sind auch die „polsterartige“ Verwitterung (Wollsackverwitterung) und die dabei unter begünstigenden Bedingungen auftretende moosüberwachsene Oberfläche, der beim weiteren Zerfall bodenbildende Grus (kleinkörnige Zerfallsprodukte des Gesteins), die Entstehung von Blockheiden und Hochmooren. Landschaftsformen dieser Art sind mitunter Gegenstand einer touristischen Vermarktung in „mystischen Projekten“ und Seminaren, frühere Hexen­geschichten und viele Wackelsteine, an denen man seine Kräfte messen kann. Aus erodiertem und an anderer Stelle wieder abgelagertem Granitgrus (nunmehr als granitischer Detritus bezeichnet) gehen Arkosen, und durch nachträgliche chemische Umwandlung der Feldspäte tonmineralreiche Sandsteine hervor (vgl. z. B. Monte Kaolino).", "section_level": 1}], "src_summary": "Granite (von lat. \"granum\" „Korn“) sind massige und relativ grobkristalline magmatische Tiefengesteine (Plutonite), die reich an Quarz und Feldspaten sind, aber auch dunkle (mafische) Minerale, vor allem Glimmer, enthalten. Der Merkspruch „Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess’ ich nimmer“ gibt die Zusammensetzung von Granit vereinfacht wieder. Granit entspricht in seiner chemischen und mineralogischen Zusammensetzung dem vulkanischen Rhyolith. Granit tritt gewöhnlich massig auf und kann durch horizontal und vertikal verlaufende Klüfte (dreidimensionales Kluftnetz) in quaderförmige Blöcke zerlegt sein. Seltener ist Granit im Dachbereich der Intrusion plattig ausgebildet.", "tgt_summary": "花岗岩(英语:Granite,香港又称麻石),英文名称是从拉丁文\"granum\"演绎而来,意指颗粒。而「花岗岩」一词是指「花」纹美丽又质地「岗」强的「岩」石。", "id": 513151} {"src_title": "Hugenottenkriege", "tgt_title": "法国宗教战争", "src_document": [{"title": "Hintergründe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dynastische Hintergründe.", "content": "Frankreich war unter den Valois-Herrschern Franz I. (1515–1547) und seinem Sohn Heinrich II. (1547–1559) der stärkste europäische Staat der Renaissance, doch schon vor dem Vertrag von Cateau-Cambrésis 1559 zeichnete sich ab, dass Frankreich diese Stellung an Spanien verlieren würde. Gleichrangig war nur ihr dauerhafter Rivale Kaiser Karl V.; dieser beherrschte jedoch ein zusammengeerbtes Konglomerat von Staaten, die sich rings um Frankreich gruppierten. Die französische Stabilität beruhte stark auf der religiösen Einheit und den \"nationalen\" Kriegen gegen Karl V. und seinen Sohn Philipp II., die allerdings den französischen Adel militarisierten. Die vorzeitigen Tode von Heinrich II. und seines ältesten Sohnes ein Jahr später schufen eine gefährliche dynastische Situation, in der die aus Italien stammende Königinwitwe Katharina von Medici die Adelsparteien gegeneinander ausspielte, um ihren minderjährigen Söhnen den Thron zu sichern. Wesentlicher Bestandteil war das Ringen um die Macht in Frankreich zwischen dem Haus Guise (Lothringen) einerseits und dem Haus Bourbon andererseits.", "section_level": 2}, {"title": "Religiöse Hintergründe.", "content": "König Franz I. stand den Forderungen der Reformation zunächst recht wohlwollend gegenüber. Dies änderte sich grundlegend mit der Affaire des Placards: im Oktober 1534 wurden an öffentlichen Plätzen in größeren Städten Frankreichs Plakate angeschlagen, in denen eine unverhüllte Attacke auf das katholische Konzept der Eucharistie vorgetragen wurde. Da eines dieser Plakate im Inneren des königlichen Schlosses von Amboise angebracht worden war, musste Franz I. von nun an um seine eigene Sicherheit fürchten. Bereits zwei Wochen später wurden protestantische Sympathisanten verhaftet und sogar auf den Scheiterhaufen gebracht. In Frankreich fasste der Protestantismus erst relativ spät in der Variante des Calvinismus Fuß: Das französischsprachige Genf stand seit 1536 unter dem dauerhaften Schutz der Eidgenossen. Dort führte der aus Frankreich geflohene Johannes Calvin die Reformation ein, setzte aber mit der Prädestinationslehre andere religiöse Akzente als das Luthertum in Deutschland und Zwingli in der deutschsprachigen Schweiz. Vor allem organisierte Calvin eine systematische Mission, die auf den Adel in Frankreich und den wallonischen Teilen der Spanischen Niederlande abzielte. Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen beiden konkurrierenden christlichen Glaubensinterpretationen, also zwischen dem katholischen und calvinistischen Glauben, lag in der Auslegung der Eucharistie oder des Abendmahls. Die Katholiken glauben, dass dabei Brot und Wein zum Leib und Blut Christi werden und Jesus so in jeder Messe körperlich anwesend sei, auch darf nur ein geweihter Priester diese konsekrieren. Für den Calvinisten sind Brot und Wein beim Abendmahl mehr ein Symbol für Jesu Liebe zu den Menschen. Die Protestanten, Calvinisten wie Lutheraner, lehnten ferner die Verehrung Marias und der Heiligen ab, da hierdurch Gottes Ehre geschmälert werden könnte. Hinzu kommt, dass die Calvinisten an die Prädestination glauben. Dies bedeutet, dass bereits vor der Geburt vorherbestimmt ist, wer in den Himmel kommen kann. An dieser Prädestination lässt sich auch durch ein frommes Leben nichts ändern. Allerdings will der Calvinist durch Sittenstrenge und Erfolg beweisen, dass er auserwählt ist. Im Katholizismus ist es prinzipiell möglich, dass ein glaubender Mensch in den Himmel kommt und dies trotz zum Teil erheblicher Verstöße gegen ein frommes und sündenloses Leben. Voraussetzung hierzu besteht aber in der Notwendigkeit, Buße zu tun. Nach Luther entscheidet allein Gottes Gnade und Vergebung über das Leben nach dem Tod, und der Christ muss dies vor allem durch seinen Glauben annehmen. In Frankreich breitete sich jedoch nur der Calvinismus aus.", "section_level": 2}, {"title": "Staatspolitischer Hintergrund.", "content": "Etwa um diese Zeit war das Heilige Römische Reich bereits in eine Vielzahl von so genannten Territorien zerfallen, deren Herrscher nach dem Prinzip „Cuius regio, eius religio“ ab 1555 auch die Religion in ihren Territorien bestimmten. Heinrich II. wollte eine religiöse Zersplitterung wie in Deutschland verhindern. Eine Übereinkunft nach dem Prinzip des Augsburger Religionsfriedens hätte möglicherweise die unter Franz I. begonnene Zentralisierung Frankreichs zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Maßnahmen König Heinrichs II..", "content": "Bereits im ersten Jahr seiner Herrschaft (1547) errichtete Heinrich II. die \"Chambre ardente\" in Paris; eine Kammer, welche die hugenottischen Mitglieder des Parlements von Paris verfolgte. Im Jahre 1551 wurde dieses Prinzip im Edikt von Châteaubriant dann auch auf die Provinzparlemente ausgedehnt. 1557 folgte das Edikt von Compiègne: \"„die Ordnung in irgendeiner Weise störende“\" Protestanten wurden der weltlichen Gerichtsbarkeit unterstellt; die Verurteilung wegen Häresie überließ Heinrich noch der Kirche. Dies gipfelte dann 1559 im Edikt von Écouen: Von nun an durften die Gerichte für Häresie nur noch die Todesstrafe verhängen. Diese Repression war auch außenpolitisch motiviert: Der Thronfolger Franz II. war mit der schottischen Königin Maria Stuart verheiratet, die aus katholischer Sicht rechtmäßige Ansprüche auf den englischen Königsthron erheben konnte. Heinrich II. behielt deshalb die Repression bei. Im März 1560 schlug der Versuch fehl, Franz II. zu entführen (Verschwörung von Amboise). Mit Ausnahme von Ludwig I. von Bourbon, Prinz de Condé, verloren alle Verschwörer ihr Leben. Doch waren die Hugenotten bereits so stark, dass ihr Anführer, Admiral Gaspard II. de Coligny, in Fontainebleau gegen die Verletzung der Gewissensfreiheit protestieren konnte. Mit Unterstützung des Hauses Bourbon, welches das Königreich Navarra beherrschte, brachten protestantische Prediger hinreichend Mittel zusammen, eine ganze Armee einschließlich schlagkräftiger Kavallerie auszurüsten. (Auf dem Höhepunkt ihrer Macht kontrollierten die Hugenotten rund 60 befestigte Städte und wurden zu einer ernsthaften Bedrohung des katholischen Hofes und der Hauptstadt Paris.) Erst nach dem frühen Tod von Franz II. versuchte seine Mutter als Regentin für den minderjährigen Karl IX. (ab 1560) als Gegengewicht zu dem zu mächtigen Herzog von Guise eine vorsichtige Toleranzpolitik. Ein Religionsgespräch zu Poissy 1561 führte nicht zu der angestrebten Einigung. Die Königinmutter erhob den Bourbonen Anton von Navarra zum Generalstatthalter, mit Michel de l'Hôpital ernannte sie einen gemäßigten Kanzler, der 1562 das hugenottenfreundliche Edikt von Saint-Germain formulierte. Darin wurde den Hugenotten freie Religionsausübung außerhalb der festen Städte zugesichert.", "section_level": 1}, {"title": "Abfolge der Kriege.", "content": "Diese Toleranzpolitik wurde im März desselben Jahres von dem entmachteten Onkel von Maria Stuart, Herzog Franz II. von Guise, im Blutbad von Vassy an unbewaffneten Hugenotten torpediert. Ob die Provokationen nun von Katholiken oder Protestanten ausgingen, ist ungeklärt, jedoch machtpolitisch wahrscheinlich von Franz de Guise forciert. (Hinsichtlich der Zahl der Todesopfer gibt es Widersprüche: manche nennen nur 23, andere Quellen hunderte.) In drei Kriegen sicherten sich danach die Hugenotten bis 1570 eine begrenzte Toleranz, abgesichert durch einige wenige Sicherheitsplätze. Im Ersten Hugenottenkrieg (1562–1563) organisierte der Fürst von Condé eine Art Protektorat zugunsten der hugenottischen Gemeinden. Die Guisen (Anhänger des Herzogs von Guise) entführten den König und seine Mutter nach Paris. In der Schlacht bei Dreux wurde de Condé gefangen genommen, auf der anderen Seite Anne de Montmorency, der General der Regierungstruppen. Im Februar 1563 wurde Franz II. von Guise bei der Belagerung von Orléans ermordet; Katharina beeilte sich nun, einen Waffenstillstand abzuschließen, der im März zum Edikt von Amboise führte. Es war ein Religionsfriede, in dem den Hugenotten – ausgenommen Paris – freie Religionsausübung gestattet wurde. Der Zweite Hugenottenkrieg (1567–1568) wurde ausgelöst, weil die Königinmutter die Macht, die den Guisen entglitten war, nicht einfach den Hugenotten zukommen lassen wollte. So wurden 1564 Ausführungsbestimmungen zum Edikt von Amboise erlassen, die dessen Sinn weitgehend verwässerten. Auch befürchteten die Protestanten in Frankreich Gewaltmaßnahmen, wie sie Herzog Alba in Flandern eingeleitet hatte; die Hugenottenführer de Condé und Admiral Coligny beschlossen daher, den jungen König Karl in ihre Gewalt zu bringen. Der Plan wurde verraten, de Condé belagerte den Hof sechs Wochen lang in Paris und lieferte dann am 10. November 1567 eine Schlacht bei Saint-Denis. Mit Hilfstruppen unter dem kurpfälzischen Prinzen Johann Kasimir rückte er im Februar 1568 wieder gegen Paris vor, während die Katholischen Unterstützung von Herzog Alba erhielten. Der Frieden von Longjumeau bestätigte den Friedensschluss von Amboise und versprach allgemeine Amnestie. Bereits im Herbst desselben Jahres brach der Dritte Hugenottenkrieg (1568–1570) aus. Beide Seiten waren unzufrieden, es kam zu vielen blutigen Gewalttaten. Die Führer der Hugenotten begaben sich nach La Rochelle, das wegen seiner günstigen Überseeverbindung zu ihrem Hauptquartier wurde. Auch Königin Johanna von Navarra mit ihrem Sohn Heinrich – ein Bourbone – traf dort ein. Wieder kam Hilfe aus dem protestantischen Deutschland (Zweibrücken sowie Oranien) und aus England. Doch in der Schlacht bei Jarnac (März 1569) unterlagen die Hugenotten; Fürst von Condé kam ums Leben. Im Oktober 1569 folgte in der Schlacht bei Moncontour eine weitere Niederlage, doch konnten die Hugenotten mit ausländischer Unterstützung La Rochelle entlasten und im Juni 1570 bei Luçon die königlichen Truppen schlagen (die ihrerseits Hilfe aus Spanien, dem Kirchenstaat und vom Herzogtum Toskana erhalten hatten). Der Dritte Hugenottenkrieg endete damit, dass gemäßigte Politiker sich Geltung verschafften und den Frieden von St. Germain en Laye schlossen. Nunmehr erhielten die Hugenotten neben Glaubensfreiheit und Amnestie auch – neben La Rochelle – drei befestigte Plätze zugesprochen. Danach gelang es dem hugenottischen Führer Admiral Coligny, den jungen französischen König Karl zu einer antispanischen, pro-protestantischen Politik zu bewegen. Als Maßnahme des guten Willens wurde die Hochzeit der Schwester des jungen Königs, Marguerite (Margot) von Valois, mit dem Hugenottenführer Heinrich von Navarra vereinbart. Der Vermählung am 15. August 1572 folgte eine Woche später die – von der Königinmutter veranlasste – berüchtigte Bartholomäusnacht. Die Metzeleien dauerten mehrere Tage; Raubgier und Eifersucht hatten freien Lauf. Im September feierte der zur Familie der Guises gehörende Kardinal von Lothringen aus diesem Anlass einen Dankgottesdienst, der Papst und Philipp II. applaudierten. Im unausweichlich folgenden Vierten Hugenottenkrieg (1572–1573) verteidigten sich die überlebenden Protestanten von nun an mit dem Mut der Verzweiflung. Die Belagerung von La Rochelle durch Heinrich, Herzog von Anjou, blieb erfolglos. Erst als dieser zum König von Polen-Litauen gewählt werden sollte (und zu diesem Zweck religiöse Toleranz demonstriert werden musste), fand dieser Krieg im Juni 1573 sein Ende. Im Edikt von Boulogne wurde den Hugenotten zwar Amnestie zugesagt, ihnen jedoch sämtliche öffentlichen Gottesdienste untersagt. Nach dem frühen Ableben Karls IX. kehrte Heinrich aus Polen zurück. Unter seiner Herrschaft (als Heinrich III.) begannen bald neue Kämpfe, der Fünfte Hugenottenkrieg (1574–1576). Der König und die Königinmutter Katharina von Medici versuchten verzweifelt, zwischen den rivalisierenden Fraktionen die königliche Autorität aufrechtzuerhalten. Die Hugenotten bekamen Zulauf von bedeutenden Adeligen und Marschällen, ein deutsches Hilfskorps kam hinzu. Angesichts der zahlenmäßigen Übermacht der Protestanten – besonders im Südwesten – riet der Herzog von Mayenne, Charles de Lorraine, dem König und seiner weiterhin aktiven Mutter zum Frieden. Der wurde im Mai 1576 in Beaulieu-lès-Loches geschlossen und war für die Hugenotten vorteilhafter als alle Abmachungen vorher: mit Ausnahme von Paris und dessen Umkreis von zwei Meilen erhielten sie in ganz Frankreich freie Religionsübung, Zutritt zu allen Ämtern und insgesamt acht Sicherheitsplätze zugesichert. Heinrich III. schwankte: Zeitweise versuchte er, die Führung der katholischen Partei persönlich zu übernehmen; zeitweise näherte er sich den Hugenotten, weil er seinen jüngeren Bruder Franz, damals Herzog von Anjou, als Führer der Protestanten in den aufständischen Niederlanden etablieren wollte. Die Friedensbedingungen von Beaulieu stießen bei der katholischen Partei auf so viel Widerstand, dass der Extremist Henri I. von Guise (der Sohn des Herzogs Franz II.) 1576 die „Heilige Liga (1576)“ gründete, einen Adelsverein zur Verteidigung des Glaubens. Tatsächlich sollte dieser Bund nicht nur den wahren Glauben verteidigen, sondern im Interesse des regionalen Adels die Zentralmacht in Frankreich schwächen. Heinrich III. stellte sich an die Spitze der Liga und nahm die Kriegshandlungen wieder auf, doch die Generalstände verweigerten ihm die für eine erfolgreiche Kriegführung nötigen Mittel. Dieser Sechste Hugenottenkrieg (1576–1577) dauerte nicht lange – nach kleinen Erfolgen lenkte Heinrich III. 1577 ein, denn die Königinmutter Katharina fürchtete allmählich die ehrgeizigen Pläne des Herzogs von Guise, die dieser mit Hilfe der Liga durchzusetzen hoffte, mehr als die Hugenotten. Katharina näherte sich sogar dem Protestantenführer Heinrich von Navarra an. Noch einmal gab es über die Ausführung des Friedens Konflikte, sogar eine kurze Waffenerhebung fand mit dem Siebten Hugenottenkrieg (1579–1580) statt. Aber der Herzog Franz von Anjou, der jüngste Bruder (und Thronfolger) des Königs, vermittelte bald im November 1580 zu Le Fleix einen neuen Frieden. Die Heilige Liga wurde aufgelöst. Nach dem Tod dieses Herzogs von Anjou im Jahre 1584 war nach salischem Erbrecht der Hugenotte Heinrich III. von Navarra der nächste Thronanwärter. Henri I. von Guise wollte die Krone keinesfalls einem Ketzer zugestehen und aktivierte die Heilige Liga wieder. König Heinrich III. seinerseits trat mit seinem Schwager Heinrich von Navarra in Unterhandlungen ein und sicherte diesem die Thronfolge zu – allerdings unter der Bedingung, dass der (wieder) zum katholischen Glauben konvertiere. Die erneuerte Heilige Liga hatte allerdings einen neuen Charakter: Sie war keine reine Adelspartei mehr, sondern auch eine Bewegung mit Rückhalt bei den Volksmassen – besonders von Paris. Sie schloss Anfang 1585 ein Bündnis mit Spanien, proklamierte den alten Kardinal von Bourbon als Thronfolger und nötigte den König im Juli 1585 zu dem Edikt von Nemours, das alle früheren Zugeständnisse an die Hugenotten zurücknahm und auch Heinrich von Navarra von der Thronfolge ausschloss. Hierauf griffen die Hugenotten im Achten Hugenottenkrieg (1585–1598) von neuem zu den Waffen. Dieser Bürgerkrieg, der eher die Thronfolge als religiöse Inhalte zum Gegenstand hatte, wird nach den drei Häuptern (König Heinrich III. von Frankreich, König Heinrich III. von Navarra und Herzog Heinrich I. von Guise) auch der \"„Krieg der drei Heinriche“\" genannt. Im Herbst 1587 gab jedoch der Sieg der Hugenotten bei Coutras dem Krieg eine neue Wendung. Herzog Heinrich von Guise versuchte, den geschwächten König durch ein Ultimatum in die Knie zu zwingen. Anstatt den Forderungen der Liga nachzugeben, reagierte dieser jedoch mit überraschender Festigkeit und ließ Truppen in Paris einrücken. Daraufhin löste eine „Liga der Sechzehn“ unter der Führung des Herzogs von Guise in der Stadt einen Volksaufstand aus („Tag der Barrikaden“ am 12. Mai 1588). Im Juli schien König Heinrich III. entmachtet: das Unionsedikt von Rouen erneuerte die Bestimmungen von Nemours und schloss jeden nichtkatholischen Fürsten von der Thronfolge aus. Auf der Versammlung der Generalstände in Blois im Dezember 1588 wurden jedoch auf Veranlassung des Königs seine ärgsten Widersacher, der Herzog von Guise und dessen Bruder, Kardinal Ludwig von Lothringen, ermordet. Den nachfolgenden Aufstand fanatisierter Massen suchte Heinrich III. im Bündnis mit Heinrich von Navarra niederzuwerfen, wurde dabei aber Anfang August 1589 bei der Belagerung von Paris selbst ermordet. Mit seinem Tod erlosch die Dynastie der Valois. Heinrich III. von Navarra aus der Nebenlinie Bourbon wurde als Heinrich IV. König. Er beherrschte mit seinen Truppen den (schon seit Jahrzehnten traditionell hugenottischen) Süden und den Westen Frankreichs, während die Liga unter Charles II. de Lorraine, duc de Mayenne, dem Nachfolger des ermordeten Henri von Guise, den Norden und den Osten hielt, insbesondere Paris. Im September 1589 besiegte Heinrich die Liga in der Schlacht von Arques und gewann schrittweise die Herrschaft über die ganze Normandie. Sechs Monate später brachte sein Sieg bei Ivry eine Vorentscheidung, doch konnte Paris sich mit spanischer Hilfe halten. Er konnte sich die Hauptstadt und den Thron aber erst nach der Konversion zum Katholizismus sichern. Der achte Hugenottenkrieg – als Bürgerkrieg begonnen – verwandelte sich zuletzt in einen \"nationalen\" Krieg gegen Spanien. Im Jahr 1582 hatte Heinrich III. den damaligen Führer der Heiligen Liga, Philippe Emmanuel, Herzog von Mercœur, zum Gouverneur der Bretagne gemacht, der sich wiederum 1588 zum „Protektor der Katholischen Kirche“ ernannte und – auf Grund alter Erbansprüche seiner Gattin – die Bretagne aus dem Königreich Frankreich lösen wollte. Als „Fürst und Herzog der Bretagne“ verbündete er sich mit Philipp II. von Spanien. Dieser hoffte sich auf diese Weise in die französische Innenpolitik einmischen zu können und gleichzeitig in seiner Auseinandersetzung mit England in der Bretagne einen wertvollen Stützpunkt zu gewinnen. Heinrich IV. musste zunächst (am 23. Mai 1592 bei Craon) eine Niederlage hinnehmen, konnte aber mit englischer Unterstützung im März 1598 Mercœurs Unterwerfung erreichen. Danach beendete im Jahre 1598 das Edikt von Nantes die Hugenottenkriege. Die Hugenotten erhielten beschränkte religiöse Toleranz, gesichert durch Sicherheitsplätze im südlichen Frankreich, deren hugenottische Besatzung vom König besoldet wurde. Der 1598 gefundene Kompromiss machte die Hugenotten zu einem Fremdkörper im Staat und zu Bürgern zweiter Klasse, da sie de jure von allen katholischen Kirchenpfründen ausgeschlossen waren und de facto auch von den staatlichen Ämtern. Ab 1598 sanken die Hugenotten langsam von etwa 10 % der Bevölkerung zu einer relativ kleinen Minderheit ab.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Frankreich konnte seine wirkliche Macht erst unter Ludwig XIV. ab 1661 ausspielen, der seine starke persönliche Herrschaft auch wegen der traumatischen Hugenottenkriege etablieren konnte. Im europäischen Machtkonzert konnte das habsburgische Spanien seinen Abstieg bis etwa 1659 hinausschieben. Die kolonialen Rivalen England, Spanien und Portugal gründeten bis 1661 amerikanische Kolonialreiche, die zukunftsträchtiger als die französischen Kolonien in Amerika waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hugenottenkriege 1562 bis 1598 waren eine Reihe von acht Bürgerkriegen in Frankreich. Sie sind durch das Massaker an den französischen Protestanten oder genauer den Calvinisten, den sogenannten Hugenotten, in der Bartholomäusnacht und die \"politische\" Beendigung durch den populären König Heinrich IV. den Franzosen heute noch bewusst. Ziel einer katholischen Adelspartei war es, die Hugenotten mindestens von den staatlichen und kirchlichen Pfründen auszuschließen und zugleich das Königtum zu kontrollieren. Sie markierten das letzte Aufbäumen regionaler Kräfte gegen die absolutistische Zentralmacht in Frankreich und waren – auf beiden Seiten gleichermaßen – gekennzeichnet von Machtgier, Verrat und Rachsucht.", "tgt_summary": "法国宗教战争()又名胡格诺战争,是发生在1562年至1598年间法兰西王国国内的内战和民众骚动事件,内战双方为忠于圣座的天主教徒和胡格诺派(属于喀尔文宗)新教徒。战争进行了连续八次,对当时的法国造成了严重的破坏。据估计在当时三百万民众死于战乱及战争带来的饥荒和瘟疫,在宗教战争中仅次于造成八百万人丧生的三十年战争。", "id": 2487535} {"src_title": "Herz", "tgt_title": "心臟", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das gemeingermanische Wort mittelhochdeutsch \"hërz[e]\", ahd. \"herza\", geht auf idg. \"kē̌rd-\" zurück, welches sich auf denselben etymologischen Ursprung zurückverfolgen lässt", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Der griechische Philosoph Alkmaion erkannte, dass nicht das Herz die ihm in der Antike noch zugesprochene Rolle als Zentralorgan der Wahrnehmung und der Erkenntnis hat, sondern", "section_level": 1}, {"title": "Herztypen und deren Verbreitung im Tierreich.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Röhrenherzen und Kammerherzen.", "content": "Die Herzen der verschiedenen Tiergruppen lassen sich bezüglich ihres Aufbaus in röhrenförmige und gekammerte Typen einteilen. Röhrenförmige Herzen setzen das Blut oder die Hämolymphe in Bewegung, indem Kontraktionswellen durch ihre Wände laufen (Peristaltik). So kann ein gerichteter Fluss erzeugt werden, auch wenn keine Ventile vorhanden sind. Gliederfüßer haben röhrenförmige Herzen, die nahe am Rücken liegen. Bei Insekten und manchen Krebsen wie Artemia können sie sich über längere Körperabschnitte erstrecken, bei anderen Krebsen handelt es sich um kurze muskuläre Säcke. Das Blut beziehungsweise die Hämolymphe tritt meistens über seitliche Öffnungen ein, sogenannte Ostien. Diese können recht zahlreich werden, die Fangschreckenkrebse haben 13 Paare. Manchmal geschieht der Zufluss aber auch von hinten über Venen. Bei der Herzkontraktion wird die Flüssigkeit nach vorne in eine mit Klappen versehene Arterie gepresst. Das Herz ist an Bändern oder Muskeln aufgehängt, die durch die Herzkontraktion unter Spannung gesetzt werden. Beim Erschlaffen des Herzens öffnen sich die Ostien und das Herz erweitert sich, so dass Flüssigkeit nachströmen kann. Das Arthropodenherz lässt sich daher mit einer Saugpumpe vergleichen. Röhrenförmige Herzen kommen", "section_level": 2}, {"title": "Myogene und neurogene Herzen.", "content": "Die Herzkontraktion wird durch einen elektrischen Impuls ausgelöst. Bei myogenen Herzen wird dieser Impuls spontan und rhythmisch in spezialisierten Herzmuskelzellen ausgelöst, den Schrittmacherzellen. Dies kommt bei Wirbeltieren, Manteltieren, Weichtieren sowie bei manchen Ringelwürmern und Gliederfüßern (darunter die Insekten) vor. Bei Säugern und Vögeln wurden die verantwortlichen Zellen im Sinusknoten lokalisiert. Die elektrische Gesamtaktivität eines myogenen Herzens lässt sich in einem Elektrokardiogramm (EKG) darstellen. Das EKG ist für jede Tierart typisch. Bei neurogenen Herzen wird der Impuls zur Kontraktion durch Nervenzellen (genauer: Ganglienzellen) ausgelöst, die am Herzen anliegen. Eine solche neurogene Automatie kommt bei manchen Ringelwürmern und manchen Gliederfüßern vor, zum Beispiel bei den Zehnfußkrebsen, zu denen Hummer, Krabben und andere Gruppen", "section_level": 2}, {"title": "Nebenherzen.", "content": "Die meisten Weichtiere haben ein offenes Gefäßsystem mit einem Herzen mit Vorhof und Kammer. Bei den Kopffüßern, die ein weitgehend geschlossenes Gefäßsystem haben, finden sich jedoch neben dem Hauptherzen noch zwei Kiemenherzen, die das Blut durch die Kapillaren der Kiemen pressen. Sie haben also eine ähnliche Funktion wie die rechte Herzhälfte der Säuger, die den Lungenkreislauf antreibt. Bei \"Myxinen\", einer Gattung der Schleimaale, finden sich neben dem Hauptherzen", "section_level": 2}, {"title": "Andere blutfördernde Organe.", "content": "Neben Herzen tragen bei manchen Arten auch andere Organe zum Fluss des Blutes bei. In den Beinen der Landwirbeltiere führt die Kontraktion der Muskeln zu einem verbesserten", "section_level": 2}, {"title": "Herzfrequenz.", "content": "Generell gilt, dass innerhalb einer Tiergruppe die Herzfrequenz großer Arten niedriger ist als jene von kleineren Arten. Dies wurde beispielsweise für Säuger, Krebstiere oder Spinnentiere gezeigt. Bei Säugern liegen die Werte für ausgewachsene Tiere in Ruhe zwischen 6 Schlägen pro Minute beim Blauwal und 1000 Schlägen pro Minute bei der Etruskerspitzmaus. Eine Ausnahme von der Regel ist die Giraffe, die mit 170 Schlägen pro Minute eine deutlich höhere Frequenz hat als Tiere vergleichbarer Größe. Bei gleichwarmen Tieren ist die Frequenz höher als bei gleich großen", "section_level": 2}, {"title": "Blutdruck.", "content": "Der Blutdruck ist der Druck, gegen den das Herz seinen Inhalt auswerfen muss. Er ist damit entscheidend für die Arbeit, die das Herz verrichten muss. Bei Tieren mit einem geschlossenen Blutkreislauf hängt die Höhe des Blutdrucks unmittelbar mit der Auswurfleistung des Herzens zusammen. Das Herzzeitvolumen ist hier der Quotient aus Blutdruck und peripherem Widerstand. Dies ist bei Tieren mit offenem Kreislaufsystem nicht der Fall. Da die Hämolymphe auch die Leibeshöhle durchströmt, ist der Blutdruck hier einerseits vergleichsweise niedrig und andererseits abhängig von der Körperbewegung und -haltung und dadurch sehr variabel. Bei den Weichtieren wurde gezeigt, dass der Druck, der vom Ventrikel aufgebaut werden kann, bei den Tiergruppen mit aktiverer Lebensweise größer", "section_level": 2}, {"title": "Herzen der Wirbeltiere.", "content": "Alle Wirbeltierherzen sind myogen, ein Schrittmacher sorgt für eine herzeigene Reizgenerierung. In vielen Fällen schlagen Herzen unter kontrollierten Bedingungen noch weiter, nachdem sie aus einem Tier herauspräpariert wurden. Diese Eigenschaft wird als Autorhythmie oder Autonomie bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wandstruktur.", "content": "Die Wände der Wirbeltierherzen sind aus mehreren Schichten aufgebaut. Das Herz ist umgeben vom Herzbeutel (Perikard). Die äußerste Schicht des Herzens ist das Epikard und nach innen folgt das äußere Bindegewebe des Herzens. Wenn Koronargefäße (Herzkranzgefäße) vorhanden sind, liegen sie hier. Sie erstrecken sich dann von hier in die darunter liegende Muskelschicht, das Myokard. Hier liegen die Herzmuskelzellen,", "section_level": 2}, {"title": "Fische.", "content": "Das Herz der Fische sammelt das Blut aus dem Körper und treibt es mit starkem Druck in die Kiemen. Diese Funktionen lassen sich im Aufbau wiederfinden. Von den vier hintereinander liegenden Kammern sammeln die hinteren beiden, der \"Sinus venosus\" und der Vorhof (Atrium), das Blut. Aus diesen beiden dünnwandigen Räumen wird das Blut zunächst in den muskulösen Ventrikel geleitet. Bei den Plattenkiemern (Elasmobranchii, Haie und Rochen) folgt der muskulöse \"Conus arteriosus\" (auch \"Bulbus cordis\"). Ihr Herzbeutel (Perikard) ist steif, so dass durch das Auspressen des Blutes ein Unterdruck entsteht. Dieser hilft bei der Füllung für den", "section_level": 2}, {"title": "Amphibien.", "content": "Das Herz der Amphibien ähnelt dem der Lungenfische: Es besitzt zwei separate Vorhöfe und eine Hauptkammer (Ventrikel). Der Sinus venosus ist bei den Amphibien verkleinert. Sauerstoffreiches Blut aus der Lunge kommt im linken Vorhof an, das Blut des Körperkreislaufs im rechten. Von dort gelangt das Blut in die Kammer und danach durch den Conus arteriosus in den Lungen- und den Körperkreislauf. Trabekel in der Kammer erlauben es, sauerstoffreiches und -armes Blut weitgehend", "section_level": 2}, {"title": "Reptilien.", "content": "Bei den Reptilien kommen zwei unterschiedliche Herztypen vor. Der Herztyp der Crocodylia einerseits und der aller anderen Reptilien andererseits. Die anderen Reptilien haben wie die Amphibien ein Herz mit zwei getrennten Vorhöfen (Atrien) und einem gemeinsamen Ventrikel. Der Ventrikel ist aber hier durch Muskelleisten in drei miteinander in Verbindung stehende Räume (\"Cavum arteriosum\", \"Cavum venosum\" und \"Cavum pulmonale\") unterteilt, so dass von insgesamt fünf Kammern (besser: \"Herzhöhlen\") gesprochen wird. Der Sinus venosus, bei den Amphibien und Fischen noch dem Vorhof vorgeschaltet, ist weiter reduziert", "section_level": 2}, {"title": "Säugetiere und Vögel.", "content": "Bei Säugetieren und Vögeln sind linke und rechte Herzhälfte vollständig voneinander getrennt. Im Gegensatz zu den Crocodilia sind bei ihnen aber auch Lungen- und Körperkreislauf vollständig getrennt, so dass in beiden unterschiedlich hohe Drücke aufgebaut werden können. Auch eine Vermischung von sauerstoffarmem und sauerstoffreichem Blut ist ausgeschlossen. Beide Herzhälften haben einen dünnwandigen Vorhof und einen dickwandigen Ventrikel, so dass insgesamt vier Herzhöhlen vorhanden sind. Diese haben verglichen mit anderen Wirbeltieren recht glatte innere Wände. Die rechte Herzhälfte pumpt das Blut durch den Lungenkreislauf („kleiner Kreislauf“), wonach es", "section_level": 2}, {"title": "Lage und Aufbau des menschlichen Herzens.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Das Herz liegt innerhalb des Herzbeutels (Perikard) im Mediastinum: Seitlich grenzen, getrennt durch parietale und viszerale Pleura (Brustfell), die linke und rechte Lunge an das Herz. Unten sitzt das Herz dem Zwerchfell auf, das mit dem Herzbeutel verwachsen ist. Oberhalb teilt sich die Luftröhre (Trachea) in die beiden Hauptbronchien (\"Bifurcatio tracheae\"), von denen der linke vom Aortenbogen überquert wird. Unterhalb dieser Aufteilung befindet sich der linke Herzvorhof. Wenn dieser krankhaft vergrößert ist, kann", "section_level": 2}, {"title": "Anatomie.", "content": "Die Gestalt des Herzens gleicht einem abgerundeten Kegel, dessen Spitze nach unten und etwas nach links vorne weist. Das Herzvolumen entspricht ungefähr dem Volumen der geschlossenen Faust des betreffenden Menschen. Das Herz sitzt beim Menschen in der Regel leicht nach links versetzt hinter dem Brustbein. In seltenen Fällen ist es nach rechts versetzt (die sogenannte \"Dextrokardie\" – „Rechtsherzigkeit“), meist bei Situs inversus (also bei spiegelverkehrter Organanordnung). Das gesunde Herz wiegt etwa 0,5 % des Körpergewichts, beim Mann zwischen 280 und 340 Gramm, bei der Frau zwischen 230 und 280 Gramm. Über den größten Teil des Lebens nimmt die Herzmasse kontinuierlich zu, wobei es bei dauerhafter Belastung eher mit der (risikoarmen) Vergrößerung schon bestehender Herzmuskelzellen reagiert: ab etwa 500 g, dem so genannten \"kritischen Herzgewicht\", erhöht sich das Risiko einer Mangelversorgung des nunmehr vergrößerten Herzens mit Sauerstoff, da die versorgenden Herzkranzgefäße nicht in gleichem Maße mitwachsen. Entgegen früheren Annahmen bildet der Mensch im Lauf seines Lebens neue Herzmuskelzellen, allerdings nur in begrenztem Ausmaß. Im Alter von 25 Jahren beträgt die jährliche Regeneration etwa ein Prozent, bis zum 75. Lebensjahr fällt sie auf unter 0,5 Prozent. Während einer durchschnittlichen Lebensspanne werden damit weniger als 50 % der Herzmuskelzellen ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Wandschichten.", "content": "Das Herz wird vollständig vom bindegewebigen Herzbeutel (\"Perikard, Pericardium fibrosum\") umschlossen. Die untere Seite des Herzbeutels ist mit dem Zwerchfell (\"Diaphragma\") verwachsen, so dass die Bewegungen des Zwerchfells bei der Atmung auf das Herz übertragen werden. Die innerste Schicht des Herzbeutels (\"Pericardium serosum\") schlägt am Abgang der großen Blutgefäße (s. u.) in das Epikard um, das dem Herzen direkt aufliegt. Zwischen Perikard und Epikard liegt ein mit 10–20 ml Flüssigkeit gefüllter kapillärer Spaltraum, der reibungsarme Verschiebungen des Herzens im Herzbeutel ermöglicht. Diese komplizierten Verhältnisse werden anschaulicher, wenn", "section_level": 3}, {"title": "Räume und Gefäße des Herzens.", "content": "Rechte und linke Herzhälfte bestehen jeweils aus einer Kammer (lat. \"Ventriculus cordis\", (Herz-)Ventrikel, kurz RV und LV) und einem Vorhof (\"Atrium\", RA und LA). Getrennt werden diese Räume durch die Herzscheidewand (Septum). Diese wird in die Vorhofscheidewand (\"Septum interatriale\", Vorhofseptum) und die Kammerscheidewand (\"Septum interventriculare\", Ventrikelseptum) unterteilt. Das Blut kann zwischen den Herzräumen nur in eine Richtung fließen, da sich zwischen den Vorhöfen und den Kammern sowie zwischen den Kammern und den sich anschließenden Gefäßen Herzklappen befinden, die wie Rückschlagventile arbeiten. Alle vier Klappen des Herzens befinden sich ungefähr in einer Ebene, der \"Ventilebene\", und sind gemeinsam an einer Bindegewebsplatte, dem \"Herzskelett\", aufgehängt. Innerhalb der Kammern und Vorhöfe finden sich Muskelzüge, die in die Hohlräume hervorragen – die Papillarmuskeln und die Musculi pectinati. Arterien transportieren", "section_level": 3}, {"title": "Herzkranzgefäße.", "content": "Aus dem Anfangsteil der Aorta entspringen die rechte und linke Herzkranzarterie (\"Koronararterien\"). Sie versorgen den Herzmuskel selbst mit Blut. Die Herzkranzarterien sind so genannte „funktionelle Endarterien“. Dies bedeutet, dass eine einzelne Arterie zwar mit anderen Arterien verbunden ist (Anastomosen), dass diese Verbindungen jedoch zu schwach sind, um bei Mangelversorgung eine Durchblutung des Gewebes auf einem anderen Weg zu gewährleisten. Fällt also eine Arterie aufgrund einer Blockade oder einer anderen Störung aus, kommt es in dem von dieser Arterie versorgten Gebiet zu einem Absterben von Gewebe. Die linke Koronararterie (\"Arteria coronaria sinistra\", \"left coronary", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Das Herz beginnt sich beim Menschen schon in der 3. Woche der Embryonalentwicklung zu bilden. Dazu lagern sich Angioblasten (Blutgefäßbildungszellen) vor und seitlich der Prächordalplatte an – der Beginn der Gefäßentwicklung (Vaskulogenese). Sie bilden zunächst mehrere kleinere Hohlräume (Sinus), die schließlich zum hufeisenförmigen Herzschlauch verschmelzen. Die Anlage wandert dann kaudoventral (nach unten und in Richtung Bauch). Um den Herzschlauch herum liegt embryonales Bindegewebe (Mesenchym) aus der Splanchopleura (Seitenplattenmesoderm), welches die Herzmuskulatur (Myokard) bildet. Das Epikard – der dünne Überzug des Herzens – entsteht aus Mesothelzellen. Der primitive Herzschlauch besteht aus folgenden Anteilen: Am 23. oder am 24. Tag beginnt das Herz mit peristaltischen Kontraktionen und", "section_level": 2}, {"title": "Funktionsweise des menschlichen Herzens.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erregungsbildungs- und Erregungsleitungssystem.", "content": "Die Kontraktion von Herzmuskelfasern wird durch elektrische Signale ausgelöst. Bei einem myogenen Herzen wie dem menschlichen werden die für die Herzaktion nötigen Impulse spontan und rhythmisch in spezialisierten Herzmuskelzellen erzeugt, den Schrittmacherzellen. Damit sich die elektrische Erregung über das Herz ausbreiten kann, sind die einzelnen Herzmuskelzellen über kleine Poren in ihren Zellmembranen miteinander verbunden. Über diese Gap Junctions fließen Ionen von Zelle zu Zelle. Dabei nimmt die Erregung im Sinusknoten zwischen oberer Hohlvene und rechtem Herzohr ihren Ursprung, breitet sich erst über beide Vorhöfe aus und erreicht dann über den Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) in der Ventilebene die Kammern. In den beiden Herzkammern", "section_level": 2}, {"title": "Mechanik der Herzaktion.", "content": "Das menschliche Herz pumpt in Ruhe etwa das gesamte Blutvolumen des Körpers einmal pro Minute durch den Kreislauf, das sind bei Erwachsenen etwa fünf Liter pro Minute. Bei körperlicher Belastung kann die Pumpleistung etwa auf das Fünffache gesteigert werden, wobei sich der Sauerstoffbedarf entsprechend erhöht. Diese Steigerung wird durch eine Verdoppelung des Schlagvolumens und eine Steigerung der Herzfrequenz um den Faktor 2,5 erreicht. Bei jeder Pumpaktion fördert jede Kammer und jeder Vorhof etwas mehr als die Hälfte des maximalen Füllungsvolumens, also etwa 50–100 ml Blut. Das ist die Ejektionsfraktion, also der prozentuale Anteil am enddiastolischen Füllungsvolumen, welcher aus der Herzhöhle herausgeworfen wird. Die Herzfrequenz (Schläge/Minute) beträgt in Ruhe 50–80/min (bei Neugeborenen über 120–160) und kann unter Belastung auf über 200/min ansteigen. Liegt ein zu langsamer Herzschlag vor (unter 60/min im Ruhezustand), wird von einer Bradykardie gesprochen. Schlägt das Herz zu schnell (bei Erwachsenen über 100/min im Ruhezustand), spricht man von einer Tachykardie. Während eines Herzzyklus füllen sich zunächst die Vorhöfe, während gleichzeitig die Kammern das Blut in die Arterien auswerfen. Wenn sich die Kammermuskulatur entspannt, öffnen sich die Segelklappen und das Blut fließt, gesaugt durch den Druckabfall in den Kammern, aus den Vorhöfen in die Kammern. Unterstützt wird dies durch ein Zusammenziehen der Vorhöfe (Vorhofsystole). Es folgt die Kammersystole. Hierbei zieht sich die Kammermuskulatur zusammen, der Druck steigt an, die", "section_level": 2}, {"title": "Regulation.", "content": "Bei körperlicher Belastung wird die Herzleistung durch die Einwirkung sympathischer Nervenfasern gesteigert, die an den Zellen der Arbeitsmuskulatur und auch des Erregungsleitungssystems den Transmitter Noradrenalin freisetzen. Zusätzlich erreicht Noradrenalin zusammen mit Adrenalin das Herz als Hormon über die Blutbahn. Die Wirkung von Noradrenalin und Adrenalin wird überwiegend über β-Adrenozeptoren vermittelt. Dieser ist G-Protein-gekoppelt und aktiviert eine Adenylatcyclase (AC), welche die Synthese von cAMP aus ATP katalysiert. Daraufhin phosphoryliert eine cAMP-abhängige Proteinkinase (PKA) Calciumkanäle und erhöht dadurch den langsamen Einstrom von Calcium in die Muskelzelle. Dies führt zur Ausschüttung von weiterem Calcium aus dem Sarkoplasmatischen Retikulum (SR) und damit zur gesteigerten Muskelkontraktion des Herzens während der Systole (positiv inotroper Effekt). Außerdem phosphoryliert die PKA das Phospholamban des SR, wodurch die Calciumaufnahme ins SR erhöht wird und die Relaxationszeit des Herzens in der Diastole verkürzt wird (positiv lusitroper Effekt). Zudem steigen die Herzfrequenz (\"positiv chronotrop\") und die Überleitungsgeschwindigkeit im", "section_level": 2}, {"title": "Erkrankungen.", "content": "In der Medizin beschäftigt sich die Kardiologie als Spezialgebiet der Inneren Medizin mit dem Herzen und der konservativen Behandlung der Herzerkrankungen bei Erwachsenen; Operationen am Herzen werden von Herzchirurgen durchgeführt. Herzerkrankungen von Kindern sind, soweit konservativ therapierbar, Gegenstand der Kinderkardiologie, welche sich als Teilgebiet der Pädiatrie seit etwa 1975 entwickelt hat. Die operative Therapie bei Kindern wird, zumindest in", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Herz (lateinisch Cor, griechisch Kardia, \"καρδία\", oder latinisiert Cardia) ist ein bei verschiedenen Tiergruppen vorkommendes muskuläres Hohlorgan (Hohlmuskel), das mit Kontraktionen Blut oder Hämolymphe durch den Körper pumpt und so die Versorgung aller Organe sichert. Höherentwickelte Herzen, beispielsweise bei den Wirbeltieren, arbeiten wie eine Verdrängerpumpe, indem die Flüssigkeit (Blut) ventilgesteuert aus Blutgefäßen angesaugt wird (bei Säugern Hohl- bzw. Lungenvenen) und durch andere Blutgefäße ausgestoßen wird (bei Säugern Truncus pulmonalis bzw. Aorta).", "tgt_summary": "心脏(英语:heart),常简称心,是一种在人类和其他动物都有的肌造器官,它的功用是推动循环系统中血管的血液。血液提供身体氧气以及养分,同时也协助身体移除代谢废弃物。心脏位于胸部纵隔腔的中间偏左部位(以人体自己的方向看)", "id": 2221545} {"src_title": "Ideales Gas", "tgt_title": "理想氣體", "src_document": [{"title": "Modell des idealen Gases.", "content": "Im Modell des idealen Gases der klassischen Physik werden alle Gasteilchen als ausdehnungslose Massepunkte angenommen, welche sich frei durch das ihnen zur Verfügung stehende Volumen bewegen können. Im Wesentlichen gelten mehrere Idealisierungen, von denen sich zahlreiche andere Eigenschaften ableiten: Reale Teilchen können Energie auch in Eigenrotation speichern, in Molekülen können darüber hinaus Oszillationen der Atome gegeneinander angeregt sein. In der Van-der-Waals-Gleichung werden die beiden Idealisierungen durch entsprechende Terme korrigiert, um die Eigenschaften idealer Gase auf reale Gase zu erweitern. Mit \"frei\" ist gemeint, dass die Teilchen keinerlei Kräfte verspüren. Allerdings dürfen (und müssen) sich die Teilchen untereinander und an der Wand des Volumens stoßen. Ein Gasteilchen bewegt sich also geradlinig mit einer konstanten Geschwindigkeit, bis ein Stoß es in eine andere Richtung lenkt und dabei beschleunigen oder abbremsen kann. Die Annahme von Stößen ist für das Modell notwendig. Ließe man keine Stöße zu, so könnte man das Gas zum einen nicht in ein Volumen einsperren, da es die Wand nicht bemerkte, und zum anderen behielte jedes Gasteilchen für alle Zeiten seine Anfangsgeschwindigkeit. Letzteres würde verhindern, dass sich die Energie des Gases im Mittel gleichmäßig auf alle Freiheitsgrade verteilen könnte. Ein solches System kann sich aber nicht im thermodynamischen Gleichgewicht befinden, welches eine zwingende Voraussetzung für Anwendbarkeit der thermodynamischen Hauptsätze ist. Durch die Stöße bewegen sich die Teilchen nur eine kurze Weglänge frei. Damit es zu Stößen kommt, muss ein Stoßquerschnitt angenommen werden. Genauere Modelle zeigen, dass der (durchschnittliche) Stoßquerschnitt temperaturabhängig anzusetzen ist (Sutherlandkonstante), was durch die Abhängigkeit des Stoßprozesses von der Energie der beiden Teilchen zu verstehen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Thermodynamik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zustandsgleichungen.", "content": "Die thermische Zustandsgleichung zur Beschreibung eines idealen Gases heißt \"allgemeine Gasgleichung\". Sie wurde zuerst aus verschiedenen einzelnen empirischen Gasgesetzen hergeleitet. Später erlaubte die Boltzmann-Statistik eine direkte Begründung ausgehend von der mikroskopischen Beschreibung des Systems aus einzelnen Gaspartikeln. Die allgemeine Gasgleichung beschreibt die Abhängigkeiten der Zustandsgrößen des idealen Gases voneinander. In der Literatur wird sie üblicherweise in einer der folgenden Formen angegeben: wobei formula_2 die universelle Gaskonstante bezeichnet und formula_3 die spezifische Gaskonstante darstellt. Mithilfe dieser Gleichung und den Hauptsätzen der Thermodynamik lassen sich die thermodynamischen Prozesse von idealen Gasen mathematisch beschreiben. Neben der thermischen gibt es in der Thermodynamik noch die kalorische Zustandsgleichung. Diese lautet für das ideale Gas (ohne innere Freiheitsgrade): Allerdings sind thermische und kalorische Zustandsgleichung voneinander abhängig, was der zweite Hauptsatz der Thermodynamik nennt.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften idealer Gase.", "content": "Ein ideales Gas hat eine Reihe besonderer Eigenschaften, die alle aus der allgemeinen Gasgleichung und den Hauptsätzen der Thermodynamik gefolgert werden können. Die allgemeine Gasgleichung ist die kompakte Zusammenfassung verschiedener Gesetzmäßigkeiten: Die Stoffmenge formula_5 als Maß für die Anzahl der Teilchen (Atome oder Moleküle) wird in der internationalen Einheit Mol gemessen. Das Mol ist also ein Vielfaches der Einheit. Das Volumen eines idealen Gases mit einer Stoffmenge formula_7 bei Normbedingungen (nach DIN 1343) ergibt sich aus der allgemeinen Gasgleichung zu: Die molare Masse formula_11 (Masse von 1 mol) entspricht also der Masse einer Gasmenge, die bei 0 °C und formula_12 in einem Volumen von 22,413 97 Liter enthalten ist (messbar aus der Gewichtsdifferenz eines gasgefüllten und dann evakuierten Kolbens). Dieses Gesetz ist die Grundlage für das Gasthermometer von Jolly.", "section_level": 2}, {"title": "Molares Volumen eines idealen Gases.", "content": "Das molare Volumen eines idealen Gases \"V\" ist eine fundamentale physikalische Konstante, die das molare Volumen eines idealen Gases unter Normalbedingungen, d. h. bei Normaldruck \"p\" = 101,325 kPa und Normaltemperatur \"T\" = 273,15 K angibt. Es errechnet sich über die universelle Gaskonstante \"R\" als: Da \"R\" aufgrund der Definition der Maßeinheiten einen exakten Wert hat, kann man auch \"V\" exakt angeben.", "section_level": 2}, {"title": "Thermodynamische Größen.", "content": "Allgemein gilt für ein ideales Gas: Bei Normalbedingungen gilt für ein ideales Gas:", "section_level": 2}, {"title": "Ideales Gasgemisch.", "content": "Nebenstehend die Zeitrafferdarstellung der reversiblen Entmischung eines idealen Gasgemischs mittels teildurchlässigen (semipermeablen) Membranen. Die linke (rote) Membran ist durchlässig für Komponente formula_26 (grün) und undurchlässig für Komponente formula_27 (braun), während umgekehrt die rechte (blaue) Membran für Komponente formula_26 undurchlässig und für Komponente formula_27 durchlässig ist. Die Kolben haben gleiche Abmessungen und bewegen sich gleich schnell. Die gesamte von den äußeren Kräften (rote Pfeile auf den Zylindern) geleistete Arbeit beträgt Null. Erfahrungsgemäß tritt bei der Mischung von idealen Gasen keine Mischungswärme auf und dasselbe gilt für die reversible Entmischung. Es wird weder Arbeit noch Wärme mit der Umgebung ausgetauscht. Da der Vorgang reversibel ist, bleibt die Entropie konstant. Bezeichnet formula_30 die Volumenänderung pro Hub, formula_31 den Druck, formula_32 die Entropie und formula_33 die Temperatur des Gemischs, und formula_34, formula_35, formula_36, formula_37 und formula_38, formula_39, formula_40, formula_41 die entsprechenden Größen der Komponente formula_26 oder formula_27, so gilt: Analog gilt für ein mehrkomponentiges ideales Gasgemisch: wenn formula_49 die Entropie des Gemischs und formula_50 die Entropie der separaten formula_51-ten Komponente bei der Temperatur formula_33 und dem Volumen formula_30 bezeichnet. Ideale Gase gleicher Temperatur überlagern sich in einem gemeinsamen Volumen ohne gegenseitige Beeinflussung, wobei sich der Druck (Daltonsches Gesetz), die thermodynamischen Potentiale (Entropie, innere Energie, Enthalpie) sowie die Wärmekapazitäten der einzelnen Bestandteile zu den entsprechenden Größen des Gemischs addieren.", "section_level": 1}, {"title": "Mischungsentropie eines idealen Gasgemischs.", "content": "Die nebenstehende Abbildung zeigt, wie durch Diffusion aus zwei ursprünglich getrennten Gasen ein einheitliches Gemisch entsteht. Die Temperaturen formula_54 und Drücke formula_55 der anfangs getrennten Gase (grün oder braun) seien gleich. Durch Drehung des oberen der beiden zylindrischen Behälter, die mit ihren ebenen Dichtflächen aneinander liegen (1), werden die abgeschlossenen Volumina formula_56 und formula_57 zum abgeschlossenen Volumen formula_58 vereinigt. Die darin enthaltenen Gase diffundieren ineinander (2), bis schließlich, von selbst ohne äußere Einwirkung, ein einheitliches (homogenes) Gemisch entstanden ist, bei dem jeder Bestandteil gleichmäßig über das gesamte Volumen formula_30 verteilt ist (3). Verhalten sich die Gase wie ideale Gase, so tritt bei diesem Diffusionsvorgang keine Mischungswärme auf und es gilt: wobei formula_64 und formula_65 die Molzahlen der getrennten Gase bezeichnen. Die Mischungsentropie entspricht der Entropieänderung bei Expansion der Gase von ihren ursprünglichen Volumina formula_56 oder formula_57 auf das gemeinsame Gemischvolumen formula_30: oder mit formula_64, formula_65 und formula_72: Für ein mehrkomponentiges ideales Gasgemisch gilt analog: Diese Formel gilt, wenn die getrennten Gase keine identischen Bestandteile enthalten, und zwar auch für chemisch sehr ähnliche Gase wie Ortho- und Parawasserstoff. Sie gilt näherungsweise auch für die Mischungsentropie von realen Gasen und zwar umso genauer, je besser diese die ideale Gasgleichung erfüllen. Wenn die beiden Teilvolumina formula_56 und formula_57 jedoch identische Gase enthalten, so findet beim Zusammenbringen keine Diffusion statt und es entsteht auch keine Mischungsentropie. Es ist also unzulässig, quasi in einem kontinuierlichen Grenzübergang die Gase immer ähnlicher und schließlich identisch werden zu lassen – siehe Gibbssches Paradoxon.", "section_level": 2}, {"title": "Reversible Mischung von Gasen.", "content": "Nicht jede Mischung von Gasen ist irreversibel. Die Grafik zeigt ein Gedankenexperiment, bei dem ein Kolben links eine semipermeable (halbdurchlässige) Wand besitzt, die nur Gas A durchlässt, für Gas B aber eine Barriere darstellt. Die mittlere Wand des Zylinders ist ebenfalls semipermeabel, aber diesmal für Gas B. Der rechte Teil ist evakuiert, so dass keine Kraft von dieser Seite auf den Kolben wirkt. Wie man durch das Kräftegleichgewicht am Kolben (hier auch Druckgleichgewicht, da die wirksame Kolbenfläche in allen drei Teilräumen gleich ist) sieht, heben sich die Kräfte durch die Gasdrücke auf. Die beiden Partialdrücke der reinen Gase sind in jeder Kolbenstellung gleich dem Gesamtdruck der Mischung. In der Praxis werden bei diesem Aufbau Reibung an Kolben und Dichtungen sowie Verluste beim Durchströmen der Gase durch die semipermeabelen Wände entstehen. Es bestehen jedoch keine physikalischen Schranken, so dass diese Verluste beliebig verkleinert und theoretisch auf Null reduziert werden können. Auch semipermeable Wände sind zumindest für einige Gase bekannt, beispielsweise glühendes Platin, das für Wasserstoff durchlässig ist, aber Sauerstoff sperrt. Somit ist die Mischung und Entmischung der beiden Gase vollkommen reversibel, da der Kolben in jeder Stellung im Gleichgewicht der Druckkräfte ist und im theoretischen Grenzfall verlustfrei und ohne Arbeit in jede Position verschoben werden kann.", "section_level": 3}, {"title": "Statistische Beschreibung.", "content": "Während in der Thermodynamik die Zustandsgleichungen als reine empirische Gleichungen eingeführt werden, können diese mit den Mitteln der statistischen Physik direkt aus der mikroskopischen Beschreibung des Systems als Ansammlung einzelner Gaspartikel gewonnen werden. Außer den oben beschriebenen Annahmen des Modells selber wird dabei keine weitere Näherung benötigt. Die Möglichkeit der exakten mathematischen Beschreibung ist mit der Hauptgrund, warum das ideale Gas als einfachstes Gasmodell eine breite Anwendung findet und als Ausgangspunkt für bessere Modelle dient.", "section_level": 2}, {"title": "Zustandssumme des idealen einatomigen Gases.", "content": "Hier soll die statistische Beschreibung des idealen Gases mit Hilfe des kanonischen Ensembles erfolgen (für eine alternative Herleitung im mikrokanonischen Ensemble – Sackur-Tetrode-Gleichung). Dazu betrachtet man ein System aus formula_77 Teilchen in einem Volumen formula_30 bei konstanter Temperatur formula_33. Alle thermodynamischen Relationen lassen sich aus der kanonischen Zustandssumme berechnen, welche wie folgt definiert ist: Dabei ist ein Zustand des Systems und die dazugehörige Energie. r ist der Ort und p der Impuls des formula_51-ten Teilchens. Für freie, nicht wechselwirkende Teilchen ist die Energie unabhängig vom Ort der Teilchen und ergibt sich als Summe aus den kinetischen Energien der Teilchen: Anstatt die Zustandssumme direkt auszuwerten, kann sie einfacher durch ein Integral über den Phasenraum berechnet werden. Der zusätzliche Faktor formula_86 berücksichtigt die Ununterscheidbarkeit der Gasteilchen. Die Ortsraumintegrationen lassen sich elementar ausführen, da der Integrand nicht vom Ort abhängt; daraus erhält man das potenzierte Volumen formula_87. Weiterhin zerfällt die Exponentialfunktion in einzelne Faktoren für jede Impulskomponente, wobei sich die einzelnen Gauß’schen Integrale analytisch auswerten lassen: Letztlich erhält man für die kanonische Zustandssumme des idealen Gases wobei im letzten Schritt die thermische Wellenlänge eingeführt wurde. Die Zustandssumme hat die Eigenschaft, dass sie sich auch direkt aus der Zustandssumme eines einzelnen Teilchens berechnen lässt: Diese Besonderheit ist jedem idealen System in der statistischen Physik zu eigen und ist Ausdruck des Fehlens von Wechselwirkungen zwischen den Gasteilchen. Ein besseres Gasmodell, welches diese Wechselwirkungen berücksichtigen will, muss demnach zusätzlich abhängig von mindestens der 2-Teilchen-Zustandssumme sein.", "section_level": 2}, {"title": "Ableitung thermodynamischer Relationen für das einatomige ideale Gas.", "content": "Das der kanonischen Zustandssumme zugeordnete thermodynamische Potential ist die freie Energie Für große Teilchenzahlen lässt sich die Fakultät mit der Stirling-Formel entwickeln, formula_93. Aus der freien Energie lassen sich nun alle thermodynamischen Relationen ableiten: Außerdem ist die Innere Energie formula_95 mit der freien Energie formula_96 verknüpft über formula_97.", "section_level": 2}, {"title": "Entropie.", "content": "Die Entropie des idealen Gases ist:", "section_level": 3}, {"title": "Thermische Zustandsgleichung.", "content": "Die thermische Zustandsgleichung ergibt sich aus was durch Umstellen in die bekannte Form der idealen Gasgleichung gebracht werden kann", "section_level": 3}, {"title": "Chemisches Potential.", "content": "Das chemische Potential des idealen Gases ist gegeben durch", "section_level": 3}, {"title": "Kalorische Zustandsgleichung.", "content": "Die kalorische Zustandsgleichung (die innere Energie in Abhängigkeit von Temperatur, Volumen und Teilchenzahl) kann aus den Gleichungen formula_102 und formula_103 bestimmt werden. Dies ergibt schließlich Das Bemerkenswerte an dieser Gleichung ist, dass die innere Energie vom Volumen unabhängig ist. Daraus folgt z. B., dass bei der isothermen Expansion eines idealen Gases die zugeführte Wärme vollständig in Arbeit umgesetzt wird.", "section_level": 3}, {"title": "Gültigkeitsbereich.", "content": "Unter den realen Gasen kommen die leichten Edelgase und Wasserstoff diesem Zustand am nächsten, insbesondere bei niedrigem Druck und hoher Temperatur, da sie im Vergleich zu ihrer mittleren freien Weglänge eine verschwindend kleine Ausdehnung besitzen. Die Geschwindigkeitsverteilung der Teilchen in einem idealen Gas wird durch die Maxwell-Boltzmann-Verteilung beschrieben. Je niedriger der Druck und je höher die Temperatur ist, desto stärker verhält sich ein reales Gas wie ein ideales. Ein praktisches Maß dafür ist der „normierte“ Abstand der aktuellen Temperatur vom Siedepunkt: Zum Beispiel liegt der Siedepunkt von Wasserstoff bei 20 K; bei Zimmertemperatur ist das etwa das 15fache, was ein nahezu ideales Verhalten bedeutet. Dagegen beträgt bei Wasserdampf von 300 °C (573 K) der Abstand vom Siedepunkt (373 K) nur etwa das Anderthalbfache – weit ab von idealem Verhalten. Als quantitative Vergleichsgröße muss hier der kritische Punkt herangezogen werden: Ein reales Gas verhält sich dann wie ein ideales, wenn sein Druck klein gegenüber dem kritischen Druck oder seine Temperatur groß gegenüber der kritischen Temperatur ist. Ideale Gase unterliegen nicht dem Joule-Thomson-Effekt, woraus man folgern kann, dass ihre innere Energie und ihre Enthalpie unabhängig von Druck und Volumen sind. Der Joule-Thomson-Koeffizient beträgt daher bei idealen Gasen immer Null, und die Inversionstemperatur (formula_106) hat keinen diskreten Wert, erstreckt sich also über den gesamten Temperaturbereich.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ideales mehratomiges Gas.", "content": "Möchte man mit dem idealen Gasmodell mehratomige Gaspartikel, also Moleküle, beschreiben, so kann das durch eine Erweiterung der kalorischen Zustandsgleichung geschehen Dabei gibt formula_108 die Anzahl der Freiheitsgrade pro Teilchen an. Moleküle haben neben den drei Translationsfreiheitsgraden weitere Freiheitsgrade für Rotationen und Schwingungen. Jede Schwingung hat dabei zwei Freiheitsgrade, weil der potentielle und der kinetische Freiheitsgrad einer Schwingung separate Freiheitsgrade sind. Beispielsweise besitzt ein zweiatomiges Gas insgesamt 7 Freiheitsgrade, nämlich Da in der Natur die Rotations- und Schwingungsfrequenzen von Molekülen gequantelt sind, wird eine gewisse Mindestenergie benötigt, um diese anzuregen. Oft reicht unter Normalbedingungen die thermische Energie nur, um in einem zweiatomigen Molekül Rotationen anzuregen. In diesem Fall sind die Schwingungsfreiheitsgrade eingefroren und das zweiatomige Gase hat effektiv nur fünf Freiheitsgrade. Bei noch tieferen Temperaturen frieren auch die Rotationsfreiheitsgrade ein, so dass nur die 3 Translationsfreiheitsgrade verbleiben. Aus dem gleichen Grund tritt der theoretisch vorhandene dritte Rotationsfreiheitsgrad für Rotationen um die Verbindungslinie in der Praxis nicht auf, da die dazu nötigen Energien ausreichten, um das Molekül zu dissoziieren. Hier lägen dann wieder einatomige Gaspartikel vor. Bei nicht stabförmigen Molekülen aus mehr als zwei Atomen tritt der dritte Rotationsfreiheitsgrad nebst weiteren Schwingungsfreiheitsgraden aber in der Regel auf.", "section_level": 2}, {"title": "Relativistisches ideales Gas.", "content": "Wenn die Temperaturen so groß werden, dass die mittleren Geschwindigkeiten der Gaspartikel mit der Lichtgeschwindigkeit vergleichbar werden, so muss die relativistische Massenzunahme der Teilchen berücksichtigt werden. Dieses Modell lässt sich ebenfalls gut theoretisch beschreiben, allerdings ist ein reales Gas im Regelfall bei sehr hohen Temperaturen bereits ein Plasma, d. h. die vorher elektrisch neutralen Gaspartikel liegen getrennt als Elektronen und Ionen vor. Da die Wechselwirkung zwischen Elektronen und Ionen aber wesentlich stärker als zwischen neutralen Teilchen ist, kann die Modellvorstellung eines idealen Gases nur begrenzten Aufschluss über die Physik von heißen Plasmen liefern.", "section_level": 2}, {"title": "Ideales Quantengas.", "content": "Jede Art von Materie besteht letztendlich aus Elementarteilchen, die entweder Fermionen oder Bosonen sind. Bei Fermionen und Bosonen muss immer die sogenannte Austauschsymmetrie berücksichtigt werden, was die statistische Beschreibung des Systems ändert. Ein reines ideales Gas ist im Grunde genommen also \"immer\" entweder ein ideales Fermigas oder ein ideales Bosegas. Die Quantennatur eines Gases wird jedoch erst spürbar, wenn die mittlere freie Weglänge der Gaspartikel vergleichbar oder kleiner als ihre thermische Wellenlänge wird. Dieser Fall gewinnt folglich bei tiefen Temperaturen oder sehr hohen Drücken an Bedeutung. Ideale Quantengase haben ein sehr breites Anwendungsspektrum gefunden. Beispielsweise können die Leitungselektronen in Metallen hervorragend durch das ideale Fermigas beschrieben werden. Die Hohlraumstrahlung und das Plancksche Strahlungsgesetz eines schwarzen Körpers können durch das ideale Photonengas – welches ein besonderes (masseloses) ideales Bosegas ist – ausgezeichnet erklärt werden. Ideale Bosegase können zudem bei sehr tiefer Temperatur einen Phasenübergang zu Bose-Einstein-Kondensaten zeigen.", "section_level": 2}, {"title": "Van-der-Waals-Gas.", "content": "Reale Gase werden besser durch das sogenannte Van-der-Waals-Gas beschrieben, welches die immer vorhandenen Van-der-Waals-Kräfte zwischen den Gaspartikeln und zusätzlich deren Eigenvolumen berücksichtigt. Die Van-der-Waals-Gleichung modifiziert die ideale Gasgleichung um zwei entsprechende Zusatzterme. In der statistischen Beschreibung kann diese Gleichung durch die sogenannte Virialentwicklung gewonnen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Perfektes Gas.", "content": "Als perfektes Gas werden ideale Gase bezeichnet, welche eine konstante Wärmekapazität haben, die nicht von Druck und Temperatur abhängig ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als ideales Gas bezeichnet man in der Physik und physikalischen Chemie eine bestimmte idealisierte Modellvorstellung eines realen Gases. Darin geht man von einer Vielzahl von Teilchen in ungeordneter Bewegung aus und zieht als Wechselwirkungen der Teilchen nur harte, elastische Stöße untereinander und mit den Wänden in Betracht. Obwohl dieses Modell eine starke Vereinfachung darstellt, lassen sich mit ihm viele thermodynamische Prozesse von Gasen verstehen und mathematisch beschreiben.", "tgt_summary": "理想气体为假想的气体。其假设为: 其特性为:", "id": 1267389} {"src_title": "IP-Adresse", "tgt_title": "IP地址", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Um eine Kommunikation zwischen zwei technischen Geräten aufzubauen, muss jedes der Geräte in der Lage sein, dem anderen Gerät Daten zu senden. Damit diese Daten bei der richtigen Gegenstelle ankommen, muss diese eindeutig benannt (adressiert) werden. Dies geschieht in IP-Netzen mit einer IP-Adresse. So wird zum Beispiel ein Webserver von einem Webbrowser direkt über seine IP-Adresse angesprochen. Der Browser fragt dazu bei einem Nameserver die IP-Adresse ab, die einer Domain (zum Beispiel „www.example.com“) zugeordnet ist. Anschließend nutzt er diese IP-Adresse, um Daten an den Webserver zu senden.", "section_level": 1}, {"title": "IP-Adresse in IP-Datenpaketen.", "content": "Jedes IP-Datenpaket beginnt mit einem Informationsbereich für die Beförderung durch die IP-Schicht, dem IP-Header. Dieser Header enthält auch zwei Felder, in welche die IP-Adressen sowohl des Senders als auch des Empfängers eingetragen werden, bevor das Datenpaket verschickt wird. Die Vermittlung geschieht auf der Schicht 3 im OSI-Modell, der \"Vermittlungsschicht\".", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Frühere Versionen.", "content": "Das Internet wurde anfangs als Netz konzipiert, um mehrere bestehende Datennetze miteinander zu verbinden. Eine Organisation wie die IANA, die Institutionen IP-Bereiche nach Bedarf zuweist, gab es noch nicht. In den Headern der früheren Varianten des Internetprotokolls gab es getrennte Felder, in denen eine Netzwerk-Adresse und eine Host-Adresse unabhängig voneinander definiert waren. Die Netzwerk-Adresse war eine Netzwerk-Kennziffer in Form eines 8 Bit-Wertes, die Quell- und Zielnetz des jeweiligen Datenpaketes kennzeichnet. Die für Arpanet, Cyclades und weitere Netze verwendeten Kennziffern waren festgelegt. Die Host-Adresse hatte in der ersten Version des Internetprotokolls von 1974 eine Länge von 16 Bit, wurde aber bereits in der ersten Überarbeitung des Internetprotokolls auf 24 Bit erweitert. So war es theoretisch bereits seit 1975 möglich, im Internet die gleiche Anzahl an Hosts zu adressieren, wie es heute noch auf Basis von IPv4 möglich ist. Die Trennung von Netzwerk- und Host-Adresse entfiel, als im Jahre 1981 das IPv4-Protokoll eingeführt wurde und die IANA durch Einführung der Netzklassen dann IP-Adressbereiche in unterschiedlichen Größen vergab. Durch komplexere Routing-Methoden und die Tatsache, dass es IP-Netze in unterschiedlichen Größen gab, wurde die Trennung von Netz- und Hostadresse obsolet, sodass die Adressen schlichtweg als IP-Adressen bezeichnet wurden, die lediglich abhängig von den jeweiligen Netzwerkgrößen einen individuellen Netz- und Host-Teil haben.", "section_level": 3}, {"title": "IPv4.", "content": "Die seit der Einführung der Version 4 des Internetprotokolls überwiegend verwendeten IPv4-Adressen bestehen aus 32 Bits, also 4 Oktetten (Bytes). Damit sind 2, also 4.294.967.296 Adressen darstellbar. In der \"dotted decimal notation\" werden die 4 Oktette als vier durch Punkte voneinander getrennte ganze Zahlen in Dezimaldarstellung im Bereich von 0 bis 255 geschrieben. Beispiel: codice_2", "section_level": 3}, {"title": "IPv6.", "content": "Durch den rasch steigenden Bedarf an IP-Adressen ist absehbar, dass der nutzbare Adressraum von IPv4 früher oder später erschöpft sein wird. Vor allem aus diesem Grund wurde IPv6 entwickelt. Es verwendet 128 Bit zur Speicherung von Adressen, damit sind 2 = 256 (= 340.282.366.920.938.463.463.374.607.431.768.211.456 ≈ 3,4 · 10) Adressen darstellbar. Diese Anzahl reicht aus, um für jeden Quadratmillimeter der Erdoberfläche mindestens 665.570.793.348.866.944 (= 6,65 · 10) IP-Adressen bereitzustellen. Wenn es in jeder der ca. 2 Billionen Galaxien des bekannten Universums 100 Milliarden Planetensysteme mit je einem bewohnten Planeten gäbe, dann könnte man je Planet 1,7 · 10 IP-Adressen vergeben. Wenn die Planeten Erdgröße haben, wären das etwa 3 Adressen je m der Planetenoberfläche. Da die Dezimaldarstellung codice_3 unübersichtlich und schlecht handhabbar wäre, stellt man IPv6-Adressen hexadezimal dar. Um diese Darstellung weiter zu vereinfachen, werden jeweils zwei Oktette der Adresse zusammengefasst und in Gruppen durch Doppelpunkt getrennt dargestellt. codice_4. Beispiel: codice_5 Zur weiteren Verkürzung können Nullen am Beginn eines Blocks weggelassen werden. Ein oder mehrere aufeinanderfolgende Blöcke, die nur aus Nullen bestehen, können durch codice_6 ersetzt werden – jedoch höchstens einmal in der Adresse, so dass eindeutig auf acht Blöcke aufgefüllt werden kann. Beispiel: codice_7", "section_level": 3}, {"title": "Netzwerkteil und Geräteteil.", "content": "Jede IPv4-Adresse wird durch eine Netzmaske, jede IPv6-Adresse durch die Angabe der Präfixlänge, in einen Netzwerk- und einen Geräteteil („Hostteil“) getrennt. Die Netzmaske, also die Präfixlänge, gibt an, an welchem Bit die Adresse geteilt werden muss. Die von der Netzmaske maskierten oder von der Präfixlänge genannten Bits (Netzwerkteil) sind bei allen Hosts (Rechnern) eines Subnetzwerks identisch. Die Information, ob ein Gerät im selben Subnetz liegt (d. h. gleicher Netzwerkteil in der IP-Adresse), wird von einem Host benötigt, um Routing-Entscheidungen treffen zu können (siehe folgenden Abschnitt). Beispiel: (klassenlose) IPv4-Adresse codice_8 Bei einer Netzmaske mit 27 gesetzten Bits ergibt sich eine Netzadresse von codice_9. Es verbleiben 5 Bits und damit 2 = 32 Adressen für den Geräteteil. Hiervon werden noch je eine Adresse für das Netz selbst und für den Broadcast benötigt, so dass 30 Adressen für Geräte zur Verfügung stehen.", "section_level": 2}, {"title": "Routing.", "content": "Will ein Gerät ein IP-Paket versenden, werden die Netzwerkteile der Quell-IP-Adresse und Ziel-IP-Adresse verglichen. Stimmen sie überein, befindet sich der Ziel-Host im selben Netz, und das Paket wird direkt an den Empfänger gesendet. Im Falle von Ethernet-Netzen dient das ARP (Address Resolution Protocol) zum Auffinden der Hardwareadresse. Das ARP arbeitet auf der zweiten Schicht des OSI-Modells und stellt die Verbindung zur ersten Schicht her. Stimmen die Netzwerkteile dagegen nicht überein, so wird über eine Routingtabelle die IP-Adresse eines Routers (next hop) gesucht und das Paket an diesen Router gesendet. Dieser hat über eine oder mehrere Schnittstellen Kontakt zu anderen Netzen und \"routet\" das Paket mit demselben Verfahren weiter – er konsultiert dazu seinerseits seine eigene Routingtabelle und sendet das Paket gegebenenfalls an den nächsten Router oder an das Ziel. Bis zum Endgerät kann das Paket viele Netze und Router durchlaufen. Das Durchlaufen eines Routers wird auch \"Hop\" (Sprung) genannt, das Routingverfahren \"Next Hop Routing\". Ein Router hat dabei für jede seiner Schnittstellen eine eigene IP-Adresse und Netzmaske, die zum jeweiligen Netz gehört. Jedes IP-Paket wird einzeln geroutet. Die Quell- und Zieladresse im IP-Header werden vom Sender gesetzt und bleiben, wenn keine Adress-Umsetzung stattfindet, während des gesamten Weges unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "Besondere IP-Adressen.", "content": "Besondere IPv4-Adressen nach RFC 6890: Nach dieser Liste erfüllen 622.199.809 von rund 4,3 Milliarden IPv4-Adressen bzw. 14,5 % aller möglichen IPv4-Adressen einen besonderen Zweck. Damit gibt es drei IP-Adresstypen:", "section_level": 2}, {"title": "Nicht mehr reservierte IP-Adressen.", "content": "Mit dem RFC 5735 wurden ca. 50 Millionen IP-Adressen freigegeben. Die Reservierung der folgenden Adressbereiche wurde aufgehoben und zur Verteilung freigegeben.", "section_level": 2}, {"title": "DNS – Übersetzung von Rechnernamen in IP-Adressen.", "content": "Über das weltweit verfügbare Domain Name System (DNS) können Namen in IP-Adressen (und umgekehrt) aufgelöst werden. Der Name \"www.example.com\" wird zum Beispiel in die IPv4-Adresse codice_12 und die IPv6-Adresse codice_13 übersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Vergabe von IP-Adressen und Netzbereichen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "IANA – Internet Assigned Numbers Authority.", "content": "Die Vergabe von IP-Netzen im Internet wird von der IANA geregelt. In den Anfangsjahren des Internets wurden IPv4-Adressen bzw. -Netze in großen Blöcken direkt von der IANA an Organisationen, Firmen oder Universitäten vergeben. Beispielsweise wurde der Bereich codice_14 und damit 16.777.216 Adressen der Xerox Corporation zugeteilt, ebenso erhielten Merck & Co. (codice_15) und IBM (codice_16) einen solch großen Bereich zugeteilt. Die einzige deutsche Firma, die einen /8 Bereich zugeteilt bekommen hat, ist die debis AG (codice_17). Heute vergibt die IANA Blöcke an regionale Vergabestellen.", "section_level": 2}, {"title": "RIR – Regional Internet Registry.", "content": "Seit Februar 2005 gibt es fünf regionale Vergabestellen, die Regional Internet Registries (RIR) genannt werden: Unter anderem für Deutschland, Liechtenstein, Österreich und die Schweiz ist also das RIPE NCC zuständig. Die \"Regional Internet Registries\" vergeben die ihnen von der IANA zugeteilten Netze an lokale Vergabestellen.", "section_level": 2}, {"title": "LIR – Local Internet Registry.", "content": "Die Local Internet Registries (LIR) genannten lokalen Vergabestellen geben die ihnen von den RIRs zugeteilten Adressen an ihre Kunden weiter. Die Aufgabe der LIR erfüllen in der Regel Internet Service Provider. Kunden der LIR können entweder Endkunden oder weitere (Sub-)Provider sein. Die Adressen können dem Kunden entweder permanent zugewiesen werden (\"static IP address, feste IP-Adresse\") oder beim Aufbau der Internetverbindung dynamisch zugeteilt werden (\"dynamic IP address, dynamische IP-Adresse\"). Fest zugewiesene Adressen werden vor allem bei Standleitungen verwendet oder wenn Server auf der IP-Adresse betrieben werden sollen. Welchem Endkunden oder welcher \"Local Internet Registry\" eine IP-Adresse bzw. ein Netz zugewiesen wurde, lässt sich über die Whois-Datenbanken der RIRs ermitteln.", "section_level": 2}, {"title": "Private Netze.", "content": "In privaten, lokalen Netzen (LAN) können selbst IP-Adressen vergeben werden. Dafür sollten für IPv4-Adressen aus den in RFC 1918 genannten privaten Netzen verwendet werden (zum Beispiel codice_18). Diese Adressen werden von der IANA nicht weiter vergeben und im Internet nicht geroutet. Um trotzdem eine Internet-Verbindung zu ermöglichen, werden in einem Router mittels Network Address Translation die LAN-internen Adressen in öffentliche, im Internet gültige IPv4-Adressen übersetzt. Bei Paketen, die an die öffentliche Adresse gerichtet ankommen, wird die öffentliche Adresse wiederum in die privaten Adressen zurückübersetzt. Zusätzlich ermöglicht NAT, dass alle Computer des lokalen Netzes nach außen unter derselben (also nur einer) im Internet gültigen IPv4-Adresse erscheinen, was „Adressen spart“. Die Zuordnung einer Kommunikation zwischen einem lokalen Computer mit privater Adresse und dem Server im Internet geschieht dann über die Portnummer.", "section_level": 2}, {"title": "Netzklassen.", "content": "Ursprünglich wurden IPv4-Adressen in Netzklassen von A bis C mit verschiedenen Netzmasken eingeteilt. Klassen D und E waren für spezielle Aufgaben vorgesehen. Aufgrund der immer größer werdenden Routing-Tabellen wurde 1993 das klassenlose Routing CIDR (\"Classless Interdomain Routing\") eingeführt. Damit spielt es keine Rolle mehr, welcher Netzklasse eine IPv4-Adresse angehört.", "section_level": 2}, {"title": "Gerätekonfiguration.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manuelle Konfiguration.", "content": "Für Administratoren gibt es Konfigurationsprogramme. Unter Linux ist dies codice_19, unter Windows codice_20, und andere unixoide Betriebssysteme verwenden codice_21. Zur Anzeige können selbige verwendet werden, wobei unter Windows auch noch codice_22 oder codice_23 (je nach Version) zur Verfügung stehen. Beispiel: Anzeige der laufenden Konfiguration Beispiel: Der Netzschnittstelle eth0/LAN-Verbindung 1 wird die IPv6-Adresse 2a01:db8::123 in einem /64-Subnetz zugewiesen. Beispiel: Zuweisung der IPv4-Adresse 192.168.0.254/27: Die Angabe der Teile „broadcast 192.168.0.255“ bzw. „brd +“ sind optional. („brd +“ steht hier für die automatische Berechnung der Broadcast-Adresse, es kann auch eine spezifische Adresse angegeben werden. ifconfig berechnet die Broadcast-Adresse in neueren Versionen automatisch).", "section_level": 2}, {"title": "Automatische Konfiguration.", "content": "Über Protokolle wie BOOTP oder DHCP können IP-Adressen beim Hochfahren des Rechners durch einen entsprechenden Server zugewiesen werden. Auf dem Server wird dazu vom Administrator ein Bereich von IP-Adressen definiert, aus dem sich weitere Rechner beim Hochfahren eine Adresse entnehmen können. Diese Adresse wird an den Rechner \"geleast\". Rechner, die feste Adressen benötigen, können im Ethernet-Netz über ihre MAC-Adresse identifiziert werden und eine dauerhafte Adresse erhalten. Vorteil hierbei ist die zentrale Verwaltung der Adressen. Ist nach der Installation des Betriebssystems die automatische Konfiguration vorgesehen, müssen keine weiteren Einstellungen für den Netzzugriff mehr vorgenommen werden. Mobilgeräte wie Laptops können sich Adressen teilen, wenn nicht alle Geräte gleichzeitig ans Netz angeschlossen werden. Daneben können sie ohne Änderung der Konfiguration bei Bedarf in verschiedene Netze (zum Beispiel Firma, Kundennetz, Heimnetz) integriert werden. Für IPv6 gibt es zusätzlich noch die Möglichkeit der Autokonfiguration, die ohne Server auskommt.", "section_level": 2}, {"title": "Dynamische Adressierung.", "content": "Wenn einem Host bei jeder neuen Verbindung mit einem Netz eine neue IP-Adresse zugewiesen wird, spricht man von \"dynamischer\" oder \"wechselnder Adressierung\". Im LAN-Bereich ist die dynamische Adressierung per DHCP verbreitet, im Internetzugangsbereich wird dynamische Adressierung vor allem von Internet-Service-Providern (ISP) eingesetzt, die Internet-Zugänge über Wählleitungen anbieten. Sie nutzen die dynamische Adressierung via PPP oder PPPoE. Vorteil der dynamischen Adressierung ist, dass im Durchschnitt deutlich weniger als eine IP-Adresse pro Kunde benötigt wird, da nie alle Kunden gleichzeitig online sind. Ein Verhältnis zwischen 1:10 und 1:20 ist üblich. Das RIPE NCC verlangt von seinen LIRs einen Nachweis über die Verwendung der ihnen zugewiesenen IP-Adressen. Eine feste Zuordnung von Adressen wird nur in begründeten Fällen akzeptiert, zum Beispiel für den Betrieb von Servern oder für Abrechnungszwecke. Bei DSL-Anbindung des Kunden verwenden die Provider meist ebenfalls dynamisch vergebene IPs.", "section_level": 2}, {"title": "Statische Adressierung.", "content": "Statische Adressierung wird prinzipiell überall dort verwendet, wo eine dynamische Adressierung technisch nicht möglich oder nicht sinnvoll ist. So erhalten in LANs zum Beispiel Gateways, Server oder Netzwerk-Drucker in der Regel feste IP-Adressen. Im Internet-Zugangsbereich wird statische Adressierung vor allem für Router an Standleitungen verwendet. Auch für Machine-to-Machine-Kommunikation wird insbesondere im Mobilfunkbereich (GPRS) zunehmend statische Adressierung verwendet. Statische Adressen werden meist manuell konfiguriert, können aber auch über automatische Adressierung (siehe oben) zugewiesen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Mehrere Adressen auf einer Netzwerkkarte.", "content": "Meist wird jeder Netzwerk-Schnittstelle (zum Beispiel Netzwerkkarte) eines Hosts genau eine IPv4-Adresse zugewiesen. In einigen Fällen (siehe unten) ist es allerdings notwendig, einer Schnittstelle mehrere IPv4-Adressen zuzuweisen. Dies wird auch als \"IP-Aliasing\" bezeichnet. Mehrere IPv4-Adressen auf einer Netzwerkkarte werden unter anderem verwendet, um mehrere gleiche Services dort parallel zu betreiben, um einen Host aus verschiedenen Subnetzen erreichbar zu machen oder um einen Service logisch vom Host zu trennen, sodass er – mit seiner IPv4-Adresse und transparent für die Clients – auf eine andere Hardware verschoben werden kann. Beispiel (FreeBSD) Beispiel (Linux) Bei IPv6 ist die Bindung mehrerer Adressen an eine Netzwerk-Schnittstelle die Regel, um beispielsweise eine link-lokale neben einer globalen Adresse und dynamisch vergebene Präfixe neben festen zu betreiben, oder um IPv6-Adressen mehrerer Internetprovider auf demselben Host zur Verfügung zu haben. Außerdem gelten die oben genannten Gründe wie für IPv4.", "section_level": 2}, {"title": "Unterschiedliche Netze auf einem physischen Netz.", "content": "Auf einem physischen Netz (zum Beispiel Ethernet-Netz) können unterschiedliche Netze (mit unterschiedlichem Netzwerk-Adressteil) aufgesetzt und gleichzeitig verwendet werden. Dies wird unter anderem eingesetzt, wenn später das Netz aufgeteilt werden soll oder wenn früher getrennte Netze zusammengefasst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Speicherung von IP-Adressen.", "content": "Das deutsche Bundesverfassungsgericht urteilte am 2. März 2010, dass die Speicherung von IPs in Deutschland in ihrer bisherigen Umsetzung verfassungswidrig sei, da das Gesetz zur anlasslosen Speicherung umfangreicher Daten aller Nutzer elektronischer Kommunikationsdienste keine konkreten Maßnahmen zur Datensicherheit vorsehe. Das Gericht hat zudem die Hürden für den Abruf dieser Daten als zu niedrig bewertet. Das Urteil verpflichtete deutsche Telekommunikationsanbieter zur sofortigen Löschung gesammelter Daten. Die Vorratsdatenspeicherung sei nur unter schärferen Sicherheits- und Transparenzvorkehrungen sowie begrenzten Abrufmöglichkeiten für Sicherheitsbehörden grundsätzlich zulässig. Einem Auskunftsgesuch der Staatsanwaltschaft ist nachzukommen bei Ermittlungsverfahren über schwere Straftaten. Die Speicherung von IP-Adressen zu anderen Zwecken (beispielsweise beim Besuch einer Internetseite, etwa in einer Logdatei) ist rechtlich ungeklärt. Das Amtsgericht Mitte (Berlin) erklärte im März 2007 IP-Adressen zu personenbezogenen Daten im Sinne von BDSG. Somit sei ihre Speicherung unzulässig. Das Amtsgericht München entschied Ende September 2008, dass IP-Adressen nicht als personenbezogene Daten zu werten sind. Somit sei deren Speicherung grundsätzlich zulässig. Das Gericht knüpfte dies jedoch an Vorgaben: Die Zulässigkeit der Speicherung hänge von den Möglichkeiten dessen ab, der die Daten speichert. Kann er eine Person anhand der IP-Adresse identifizieren (etwa mit einem personalisierten Benutzerkonto), dann ist die automatische Speicherung unzulässig bzw. nur erlaubt, wenn der Benutzer zuvor seine ausdrückliche Erlaubnis gab. Beide Urteile ergingen für IPv4-Adressen. Aufgrund des größeren Adressbereiches sind IPv6-Adressen unter Umständen rechtlich anders einzuordnen. Hinzu kommt die Frage nach der Beweiskraft einer IP-Adresse aufgrund möglicher Fehlbedienungen oder Routen-Entführungen. Als im Jahre 2010 durch Einstellungsfehler beim Border Gateway Protocol (BGP) IP-Adressen von 37000 Netzen (nicht Nutzern) nach China geleitet wurden, entstand die Frage, welche Beweiskraft IP-Adressen zur Verfolgung von Straftaten zukommen könne. Zudem nahmen auch Geheimdienste BGP-Entführungen in ihr Werkzeug-Arsenal auf. An sich müssten alle Provider die Routingtabellen ihrer Kunden bei ihrem regionalen Internet-Registrar (in Europa RIPE) hinterlegen und jede falsche Route ablehnen. Falsche Routen wären dann auf ohnehin unsichere Teilnetze begrenzt. Nach einer EuGH-Entscheidung ist die Anschlussinhaberhaftung nicht allein an IP-Adressen festzumachen. Es bedarf weiterer Angaben vom Internetzugangsanbieter. Über die Beweiskraft dieser Informationen urteilen deutsche Gerichte verschieden, da nur der Anschlussinhaber ermittelt werden kann, nicht aber, welche Person zum fraglichen Zeitpunkt aktiv war. Um Routen-Entführungen zu unterbinden, gibt es Vorschläge zur Speicherung der Routingtabellen sowie zur Einführung des 2017 entwickelten BGPsec, der Border Gateway Protocol Security Extension. Auch wurde die Zertifizierung per Resource Public Key Infrastructure (RPKI) für das BGP eingeführt. Nicht alle Internetprovider nutzen dies, wie Test mit \"IsBGPsafeyet.com\" zeigen. In Deutschland unterstützen weder die Telekom noch Vodafone diese Sicherheitsmaßnahme.", "section_level": 1}, {"title": "Rückgewinnung von Zusatzinformationen.", "content": "Mit Hilfe einer IP-Adresse können weitere Angaben über deren Benutzer mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit angenommen werden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine IP-Adresse ist eine Adresse in Computernetzen, die – wie das Internet – auf dem Internetprotokoll (IP) basiert. Sie wird Geräten zugewiesen, die an das Netz angebunden sind, und macht die Geräte so adressierbar und damit erreichbar. Die IP-Adresse kann einen einzelnen Empfänger oder eine Gruppe von Empfängern bezeichnen (Multicast, Broadcast). Umgekehrt können einem Computer mehrere IP-Adressen zugeordnet sein.", "tgt_summary": "IP地址(英语:IP Address),用于标识发送或接收数据报的设备的一串数字。", "id": 1057349} {"src_title": "Japanologie", "tgt_title": "日本学", "src_document": [{"title": "Geschichte der deutschsprachigen Japanologie.", "content": "Einer der Begründer der Japanforschung war gegen Ende des 17. Jahrhunderts der deutsche Forschungsreisende Engelbert Kaempfer. Ein weiterer „Vorreiter“ der Japanologie war Philipp Franz von Siebold, der wie Kaempfer in holländischen Diensten (Niederländische Ostindien-Kompanie) in Japan tätig war. Hervorgegangen aus der Orientalistik, etablierte sich die akademische Japanologie als eigenständige wissenschaftliche Disziplin gegen Ende des 19. Jahrhunderts, im deutschen Sprachgebiet zuerst in Wien (August Pfizmaier) und Berlin (Seminar für Orientalische Sprachen). Den ersten Lehrstuhl für Japanologie nahm Karl Florenz 1914 am Kolonialinstitut der späteren Universität Hamburg ein. Im Ersten Weltkrieg standen sich Japan und Deutschland als Kriegsgegner gegenüber. So erklärt sich, dass die Außenbeziehungen – auch die kulturellen – der beiden Länder zueinander in den 1920er Jahren kaum eine Rolle spielten. Erst im Nationalsozialismus fand wieder eine Annäherung statt. In den 1930er Jahren traten vergleichsweise viele Japanologen in eine enge Beziehung zum nationalsozialistischen System, was auch in der Thematik und der Sprache japanologischer Werke aus dieser Zeit abzulesen ist: Vielfach ging es darum, die „Achse Berlin-Tokyo“ zu stärken und die Gemeinsamkeiten von japanischem und deutschem Rassismus und Nationalismus positiv hervorzuheben. So war z. B. der Shintō, der zu dieser Zeit in Japan als nationalistische Ideologie umgedeutet wurde, auch in der deutschsprachigen Japanologie ein wichtiges Thema. Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die deutsche Japanforschung wieder auf politisch unverfängliche Themen, insbesondere auf die Erforschung der traditionellen Kunst und Kultur Japans. Man sprach deshalb gelegentlich auch von einer „Teehäuschen-Japanologie“. Noch heute sind einige der deutschen Japanologien diesem traditionsbewussten Zweig zuzurechnen. Das Verdienst der klassischen Japan-Wissenschaft ist es unter anderem, Quellen erschlossen und insbesondere die vormoderne Kultur Japans erforscht zu haben. Mit der Verbreitung der Japanstudien an den Universitäten des In- und Auslands, insbesondere in den Vereinigten Staaten von Amerika, entwickelten sich in den vergangenen Jahrzehnten geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Teildisziplinen der Japanologie, deren Spektrum heute alle wichtigen Bereiche des kulturellen, religiösen, gesellschaftlich-politischen und wirtschaftlichen Lebens in Japan in Vergangenheit und Gegenwart umfasst. Beim Übergang von der klassischen Japanologie zur modernen Japanforschung fand ein Paradigmenwechsel statt. Dieser begann an amerikanischen Universitäten, als praktische Erkenntnisse über den Kriegsgegner benötigt wurden. Die philologische Analyse der vormodernen japanischen Kultur trat zum Teil in den Hintergrund. Auch begann man, stärker als zuvor die Methodik diverser theoretisch-komparatistischer Disziplinen (Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Religionswissenschaft, Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaft, Soziologie usw.) auf Japan anzuwenden. Das Bild des Japanologen änderte sich: Vom Generalisten und interessierten Laien, der im positiven Fall viele Jahre persönliche Erfahrung im Land gesammelt hatte, und ein breites Themenspektrum abdeckte, zum Spezialisten, der eine fundierte Kenntnis eines kleinen Teilgebiets der Japanforschung erwarb. In der Bundesrepublik Deutschland ist dieser Übergang teilweise mit den politisch-klimatischen Veränderungen der späten 1960er Jahre verbunden. Zeitgleich fand auch der wirtschaftliche Aufschwung Japans statt, der die Fragestellungen zu den Entstehungsbedingungen und Problemfeldern der Moderne in den Vordergrund rückte.", "section_level": 1}, {"title": "Japanstudien im deutschen Sprachgebiet heute.", "content": "Etwa 40 Professoren unterrichten das Fach an 20 Universitäten im deutschen Sprachgebiet (Berlin FU & HU, Bochum, Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Erlangen, Frankfurt, Halle, Hamburg, Heidelberg, Köln, Leipzig, München, Trier, Tübingen, Wien, Würzburg, Zürich). Die Regelstudienzeit liegt im Falle eines Magisterstudiums bei neun Semestern. In Deutschland studieren gegenwärtig etwa 5000 Studenten das Fach Japanologie. Etwa 600 nehmen das Studium jährlich auf und um die 90 Studenten (Frauenanteil etwa 75 Prozent) schließen das Studium mit dem Magister oder Doktortitel ab, heute auch mit dem Grad eines Bachelor (B.A., für das Fach Japanologie erstmals eingeführt in Tübingen 1993) oder Master (M.A.). Wie für andere Philologien, so gilt auch hier, dass die Absolventen nach dem Abschlussexamen bzw. nach der Promotion noch nicht für einen Beruf außerhalb der Universität qualifiziert sind. Einen guten Übergang ins Berufsleben ermöglicht die Teilnahme an einer innerbetrieblichen Ausbildung in Unternehmen, einer Ausbildung im diplomatischen Dienst, Bibliotheksdienst usw. Unter solcher Voraussetzung sind die beruflichen Möglichkeiten hier wie in den anderen „regionalwissenschaftlichen“ Fächern des außereuropäischen Bereichs (Arabistik, Sinologie usw.) gut, sofern während des Studiums Erfahrungen in Japan erworben wurden (bis zum B.A.-Abschluss mindestens 1 Jahr). Alternativ kann auch ein Studium der Rechtswissenschaft, der Ökonomie oder eines anderen „praktischen“ Faches mit dem Studium der Japanologie verbunden werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die akademische Disziplin und das Fach Japanologie (in ihrer sprachwissenschaftlich-philologischen Ausrichtung auch „Japanistik“; im umfassendsten Sinne früher auch Japankunde, heute Japanstudien von engl. \"Japanese Studies\") beschäftigen sich mit der Erforschung und Lehre der Sprache und Kultur Japans in der geschichtlichen Entwicklung. Ziel der von verschiedenen methodisch-theoretisch fundierten Disziplinen, vor allem der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, getragenen Forschungsdisziplin Japanologie und des auf ihr basierenden Lehrfachs, ist ein differenziertes und zugleich ganzheitliches Verständnis der japanischen Sprache und Kultur.", "tgt_summary": "日本学(英语:英语:Japanology 或 英语:Japanese studies)是研究日本语言、文化、历史、政治乃至于经济等等内容之学科。日本学的源头可以追溯到江户时代在长崎出岛的荷兰人。萨道义和弗雷得里克·迪金斯等人在1872年于横滨成立日本亚洲学会是一项重要的推进,令这门学科发展成受国际重视的学科。", "id": 2642254} {"src_title": "Jürgen Habermas", "tgt_title": "尤尔根·哈贝马斯", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Habermas ist der bekannteste Vertreter der nachfolgenden Generation der Kritischen Theorie mit nationaler und internationaler Reputation. Nicht zuletzt durch regelmäßige Lehrtätigkeiten an ausländischen Universitäten, vor allem in den USA, sowie aufgrund von Übersetzungen seiner wichtigsten Arbeiten in mehr als 40 Sprachen werden seine Theorien weltweit diskutiert. Wegen der Vielfalt seiner philosophischen und sozialwissenschaftlichen Aktivitäten gilt Habermas als ein produktiver und engagierter öffentlicher Intellektueller. Vom hegelianisch-marxistischen Ursprung der Frankfurter Schule hat er sich durch die Rezeption und Integration eines breiten Spektrums neuerer Theorien gelöst. Er verband den historischen Materialismus von Karl Marx", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit, Studium und Ehe.", "content": "Jürgen Habermas wurde in Düsseldorf geboren, wuchs aber in Gummersbach auf, wo sein Vater, Ernst Habermas, Geschäftsführer der dortigen Geschäftsstelle der Industrie- und Handelskammer zu Köln war. Sein Großvater war der Theologe Friedrich Habermas, der zuletzt das Lehrerseminar in Gummersbach leitete. Das politische Klima in seinem Elternhaus beschreibt er als „geprägt durch eine bürgerliche Anpassung an eine politische Umgebung, mit der man sich nicht voll identifizierte, die man aber auch nicht ernsthaft kritisierte“. Habermas wurde mit einer Gaumenspalte geboren und als Säugling daran operiert. Über die schmerzliche Beeinträchtigung durch die Nasalierung seiner Aussprache hat", "section_level": 2}, {"title": "Assistent in Frankfurt, Habilitation und Außerordentlicher Professor.", "content": "Ein Stipendium brachte Habermas 1956 nach Frankfurt an das Institut für Sozialforschung. In der Zeit als Forschungsassistent bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno machte er sich mit den (zum Teil unter Verschluss gehaltenen) Schriften seiner beiden Direktoren und anderer Vertreter der Kritischen Theorie aus der Vorkriegszeit vertraut. In besonderem Maße wurde er von Herbert Marcuse beeinflusst, dem er erstmals 1956 begegnete. Unter dessen Einfluss orientierte sich seine Auffassung vom Marxismus am Denken von Freud und dem jungen Marx. Sein politisches Engagement in der Bewegung „Kampf dem Atomtod“ und seine als radikaldemokratisch rezipierte Einleitung zu der Instituts-Studie „Student und Politik“ lösten bei Horkheimer heftige Reaktionen aus, gegen", "section_level": 2}, {"title": "Professor für Philosophie und Soziologie.", "content": "Im Jahr 1964 wurde Habermas auf Horkheimers Lehrstuhl für Philosophie und Soziologie an der Universität Frankfurt berufen. Für seine Antrittsvorlesung „Erkenntnis und Interesse“ wählte er Horkheimers Aufsatz „Traditionelle und kritische Theorie“ (1937 in der Zeitschrift für Sozialforschung erschienen) als Anknüpfungspunkt. Diese wissenschaftstheoretische Argumentation entwickelte Habermas in dem – mit der Vorlesung gleichnamigen – Buch \"Erkenntnis und Interesse\" (1968) weiter. Er führte den Begriff des „erkenntnisleitenden Interesses“ ein, um Unterschiede in wissenschaftlichen Methoden und Theorien zu erklären. Gemeint ist damit keineswegs, wie häufig unterstellt, eine durch partikulare Gruppen- oder Klassen-Interessen gefärbte Erkenntnis. Vielmehr seien der menschlichen Gattung drei grundlegende Interessen eigen, die mit unterschiedlichen Methoden und Theorien verknüpft seien: das Interesse an technischer Verfügung über objektive Prozesse (empirisch-analytische Wissenschaften), das Interesse an lebenspraktischer Verständigung in der Kommunikationsgemeinschaft (Hermeneutik) und das Interesse an der Emanzipation von naturwüchsigem Zwang (sozialwissenschaftliche", "section_level": 2}, {"title": "Ko-Direktor des Starnberger Max-Planck-Instituts.", "content": "Er wechselte 1971 nach Starnberg bei München, wo er bis 1981 gemeinsam mit Carl Friedrich von Weizsäcker das \"Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt\" leitete. Seinen Weggang von Frankfurt kommentierte er in einem Brief an Herbert Marcuse: „Irgendwie ist es ein ‚symbolischer Akt‘, der zum Ende der Frankfurter Schule gehört.“ Im Jahr seines Wechsels fand die Debatte mit Niklas Luhmann über dessen Systemtheorie statt (siehe dazu den Abschnitt bei Niklas Luhmann). 1973 wurde Habermas der Hegel-Preis der Stadt Stuttgart, 1976 der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa verliehen. Seine Arbeit als Forschungsdirektor am Starnberger Institut nahm er mit 15 Sozialwissenschaftlern auf, unter ihnen Claus Offe, Klaus Eder, Rainer Döbert und Volker Ronge. Zunächst war sie thematisch auf Krisenerscheinungen im hochentwickelten Kapitalismus konzentriert.", "section_level": 2}, {"title": "Professor für Philosophie.", "content": "Nach der Teilschließung des Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt kehrte er nach Frankfurt zurück, wo er von 1983 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1994 einen Lehrstuhl für Philosophie mit dem Schwerpunkt Sozial- und Geschichtsphilosophie übernahm. Mitte der 1980er Jahre widmete sich Habermas im Rahmen eines von der Leibniz-Gemeinschaft und der DFG finanzierten fünfjährigen Forschungsprojekts rechtstheoretischen Fragestellungen und entwickelte in \"Faktizität und Geltung\" (1992) seine eigene Rechtsphilosophie und Theorie einer „deliberativen Demokratie“. Im Jahr 1986 wandte sich Habermas in dem", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Emeritierung.", "content": "Auch nach seiner Emeritierung 1994 meldete sich Habermas immer wieder publizistisch zu Wort. Im März 1999 bezog er in der Wochenzeitung \"Die Zeit\" abwägend für den NATO-Einsatz im Kosovokrieg Stellung. Die im selben Jahr durch Peter Sloterdijks Rede \"Regeln für den Menschenpark\" ausgelöste Kontroverse um das Thema der Eugenik veranlasste Habermas 2001 zu der Veröffentlichung \"Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Weg zu einer liberalen Eugenik?\" In seiner Rede anlässlich der Verleihung", "section_level": 2}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gottfried Benn.", "content": "Habermas erste Veröffentlichung war ein Artikel im Feuilleton in der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\" über Gottfried", "section_level": 3}, {"title": "Heidegger und Lukács.", "content": "Der junge Habermas war stark vom Denken Martin Heideggers beeinflusst. So hatte er in seiner Dissertation \"Das Absolute und die Geschichte\" (1954) die Entwicklung des Begriffs des Absoluten im Werk Schellings vor dem Hintergrund von Heideggers \"Sein und Zeit\" interpretiert. Im Mittelpunkt von Habermas’ Interesse steht dabei Schellings Werk \"Die Weltalter\",", "section_level": 3}, {"title": "Wandel der Technik- und Marxkritik.", "content": "In seinem 1954 veröffentlichten Aufsatz \"Die Dialektik der Rationalisierung\", der bereits viele Kerngedanken seines Hauptwerks \"Theorie des kommunikativen Handelns\" (1981) enthielt, entwickelte Habermas im Anschluss an Lukács eine Theorie der kapitalistischen Rationalisierung. Er unterscheidet eine technische (der Produktion), ökonomische (der betrieblichen Organisation) und soziale Rationalisierung der Arbeit. Die Rationalisierung habe zwar die physische Belastung der Arbeiter reduziert, ihre mentale aber erhöht. Er äußert in diesem Text seine Vorbehalte gegenüber der modernen Technik und wirft Marx vor, deren negative Rolle übersehen zu haben. Diese Kritik an Marx wiederholte Habermas in", "section_level": 3}, {"title": "Philosophische Anthropologie.", "content": "1958 widersprach Habermas in \"Philosophische Anthropologie\" (Artikel für \"Fischer-Lexikon Philosophie\") der Auffassung von der unveränderlichen Natur des Menschen. Mit Erich Rothacker, seinem Doktorvater, vertrat er die These von der geschichtlichen Dimension der", "section_level": 3}, {"title": "Demokratie und Öffentlichkeit.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Theorie und Praxis.", "content": "Ab Anfang der 1960er Jahre galt Habermas’ primäres Interesse dem Verhältnis von Theorie und Praxis. Er löste sich allmählich von einer am jungen Marx ausgerichteten Geschichtsphilosophie und begann die Grundlagen seiner kritischen, auf Emanzipation bedachten Gesellschaftstheorie zu entwickeln, wobei es ihm um die Einheit von (philosophischer bzw. sozialwissenschaftlicher) Theorie und (politischer) Praxis ging. Daneben beschäftigte ihn die Frage nach dem Status der empirischen Wissenschaften und ihrer postulierten Wertfreiheit. Im sogenannten Positivismusstreit in der deutschen Soziologie warf Habermas Hans Albert und Karl Popper vor, einer eingeschränkten Auffassung von Rationalität – auch bezüglich der empirischen Wissenschaften – anzuhängen. Er kritisierte die Annahme, die empirischen Wissenschaften seien unabhängig von den Standards, „die diese Wissenschaften selber der Erfahrung anlegen“. Die naturwissenschaftlichen Theorien seien vielmehr Gegenstand einer Debatte, die innerhalb einer wissenschaftlichen Gemeinschaft stattfindet. Wissenschaftliche", "section_level": 2}, {"title": "Der „Linguistic Turn“.", "content": "Mit dem Beginn der 1970er Jahre kam es zum „Linguistic Turn“ in der Philosophie von Jürgen Habermas. Zentrale Einflüsse gingen von der Sprachphilosophie Austins und Searles und der Grammatiktheorie Chomskys aus. Auch die Hermeneutik Gadamers und die Pragmatik Peirces spielten dabei eine wichtige Rolle. Auf dieser Basis entwickelte Habermas seine Universalpragmatik und seine Konsensustheorie der Wahrheit.", "section_level": 2}, {"title": "Universalpragmatik.", "content": "Habermas’ Interesse an der Sprachphilosophie ist ein gesellschaftstheoretisches. Er geht der Frage nach, ob sich eine Gesellschaftstheorie sprachtheoretisch begründen lässt. Der zentrale Gegenstand seiner Gesellschaftstheorie ist der Begriff „Handeln“. Handeln bestimmt er als ein „Verhalten, das durch Normen geleitet oder an Regeln orientiert ist“. Normen und Regeln haben einen Sinn, der gedeutet und verstanden werden muss. Die Angemessenheit einer solchen Deutung kann „nur mit Bezugnahme auf das Wissen des Subjekts“ selbst geprüft werden, wobei davon ausgegangen wird, dass es ein implizites Regelwissen bezüglich der Handlungs- und Sprachnormen besitzt. Aufgabe einer Gesellschaftstheorie ist es daher, die gesellschaftlichen Bedingungen dieses Regelwissens zu rekonstruieren.", "section_level": 3}, {"title": "Konsensustheorie der Wahrheit.", "content": "In seinem wichtigen Aufsatz \"Wahrheitstheorien\" legte Habermas 1973 eine auf diese Überlegungen aufgebaute \"Konsensustheorie der Wahrheit\" vor. Das, „wovon wir sagen dürfen, es sei wahr oder falsch“, sind für Habermas Aussagen mit „assertorischer Kraft“, d. h. die auch behauptet werden und deren propositionaler Gehalt eine existierende Tatsache betrifft. Wahrheit ist somit „ein Geltungsanspruch, den wir mit Aussagen verbinden, indem wir sie behaupten“. Behauptungen gehören damit zur Klasse „konstativer Sprechakte“. Habermas stimmt der Redundanztheorie der Wahrheit insoweit zu, als die Aussage „p ist wahr“ der Behauptung „p“ nichts hinzufügt; allerdings liege der „pragmatische Sinn“ des Behauptens gerade in der Erhebung eines Wahrheitsanspruchs bezüglich „p“. Über das Bestehen von Sachverhalten und damit über die Berechtigung eines Wahrheitsanspruchs entscheidet laut Habermas nicht die Evidenz von Erfahrungen, sondern der Gang von Argumentationen innerhalb eines Diskurses: „Die Idee der Wahrheit lässt sich nur mit Bezugnahme auf die diskursive Einlösung von Geltungsansprüchen entfalten“. Das Prädikat „wahr“ darf nach Habermas dann und nur dann zugesprochen werden, wenn jeder andere, der in den Diskurs eintreten könnte, demselben Gegenstand dasselbe Prädikat zusprechen würde. Der vernünftige Konsens aller ist dabei die Bedingung für die Wahrheit von Aussagen.", "section_level": 3}, {"title": "Theorie des kommunikativen Handelns \"(TdkH)\".", "content": "Das 1981 erschienene zweibändige Werk \"Theorie des kommunikativen Handelns (TdkH)\" wird vielfach als Habermas Hauptwerk bezeichnet. Als zeitgeschichtliches Motiv nennt er den seit Ende der 1960er Jahre für die westlichen Gesellschaften eingetretenen Zustand, „in dem das Erbe des okzidentalen Rationalismus nicht mehr unbestritten gilt“. Mit dem „Grundbegriff des kommunikativen Handelns“ erschließt Habermas drei Themenkomplexe (TdkH, Band I, S. 8) Die Arbeit ist geprägt von langen Passagen der Auseinandersetzung mit sozial- und sprachphilosophischen sowie soziologischen Autoren. In einer „rekonstruktiven Anverwandlung“ der Theorien von Weber, Lukács, Adorno, Austin, Marx, Mead, Durkheim, Parsons und Luhmann entwickelt Habermas seine eigene Handlungs- und Gesellschaftstheorie.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunikative Rationalität.", "content": "In der Tradition der Frankfurter Schule stehend, zielt Habermas auf eine Theorie, die Gesellschaft beschreibbar und kritisierbar macht. Aber im Gegensatz zu Horkheimer und Adorno, die Rationalisierung per se als einen menschheitsgeschichtlich verhängnisvollen Prozess analysierten (siehe „Dialektik der Aufklärung“), begrenzt Habermas sein negatives Urteil auf die Einschränkung der Vernunft im Sinne „instrumenteller Rationalität“, deren Wesen in der „Verfügung“ über Subjekte und Natur liege. Dagegen setzt er den Begriff einer „kommunikativen Rationalität“, die die „Verständigung“ mit dem Anderen ermögliche (TdkH, Band I, S. 30). Die Formen der Rationalität korrespondieren Habermas zufolge mit entsprechenden", "section_level": 3}, {"title": "System und Lebenswelt.", "content": "Kommunikativ handelnde Subjekte verständigen sich für Habermas „stets im Horizont einer Lebenswelt“ (\"TdKH.\" Band I, S. 107). „Die Lebenswelt ist gleichsam der transzendentale Ort, an dem sich Sprecher und Hörer begegnen“ (\"TdkH.\" Band II, S. 192). Lebenswelt ist der Komplementärbegriff zu dem des kommunikativen Handelns. Der von Edmund Husserl erstmals entwickelte und von Alfred Schütz in die Soziologie eingeführte Begriff der \"Lebenswelt\" kennzeichnet die Teilnehmerperspektive der handelnden Subjekte. Er weist nach Habermas folgende Charakteristika auf (\"TdkH.\" Band II, S. 198–202): Habermas fixiert in seiner zweistufigen Gesellschaftstheorie mit den Komponenten „Lebenswelt“ und „System“ die Dualität von symbolischer und materieller Reproduktion der Gesellschaft. Ihr entspricht die Differenzierung zwischen", "section_level": 3}, {"title": "Das unvollendete Projekt der Moderne.", "content": "In den 1980er Jahren setzt sich Habermas verstärkt mit philosophischen Strömungen auseinander, die der Moderne kritisch gegenüberstehen. Insbesondere stehen dabei neokonservative Strömungen und die aufkommende Philosophie der Postmoderne im Fokus. Den Ursprung bildet dabei seine Rede \"Die Moderne – ein unvollendetes Projekt\" anlässlich der Verleihung des Adornopreises im Jahre 1980. Deren Grundgedanken fließen später in die Vorlesungsreihe \"Der philosophische Diskurs der Moderne\" ein, die Habermas zwischen März 1983 und September 1984 am Collège de France in Paris, an der Universität Frankfurt und an der Cornell University in Ithaca hält. Habermas Grundanliegen ist eine Abwehr gegenaufklärerischer Strömungen der Philosophie. Er will an dem „unvollendeten Projekt der Moderne“ festhalten und ihre Defizite „durch radikalisierte Aufklärung wettmachen“ (\"Der philosophische Diskurs der Moderne.\" DphDdM, S.", "section_level": 2}, {"title": "Diskursethik.", "content": "Ausgehend von seinen Überlegungen zur Universalpragmatik entwirft Habermas ab Beginn der 1980er Jahre im Dialog mit Karl-Otto Apel seine eigene Variante einer Diskursethik. Habermas stellt sie explizit in die Tradition der Kantischen Ethik, die er jedoch gleichzeitig mit kommunikationstheoretischen Mitteln neu formulieren und ihre metaphysischen Elemente „detranszendentalisieren“ will. Er charakterisiert seine Diskursethik als eine „deontologische, kognitivistische, formalistische und universalistische Ethik“.", "section_level": 2}, {"title": "Kognitivistisch.", "content": "Moralische Normen haben im Verständnis von Habermas einen wahrheitsanalogen Charakter. Die „Sollgeltung“ moralischer Normen lässt sich einerseits zwar mit rationalen Argumenten begründen; aufgrund des gegenüber dem Wahrheitsbegriff fehlenden Realitätsbezuges ist ihre Geltung aber nur wahrheitsanalog. Die Richtigkeit moralischer Urteile stellt sich dabei für Habermas zwar einerseits", "section_level": 3}, {"title": "Deontologisch.", "content": "Habermas unterscheidet mit Kant zwischen den Fragen des „guten Lebens“ und Fragen des moralischen Handelns. Seine Diskursethik stellt ausschließlich die Sollgeltung moralischer Gebote und Handlungsnormen als das erklärungsbedürftige Phänomen in den Mittelpunkt und schließt damit Fragen nach dem, was es bedeutet, ein gelungenes Leben zu führen, aus dem allein Gerechtigkeitsfragen thematisierenden Bereich der Moral aus. Trotz dieser Trennung ist Habermas allerdings nicht bereit, die ethischen Folgen einer Handlung bei der Beurteilung ihres moralischen Gehaltes gänzlich außer Acht zu", "section_level": 3}, {"title": "Formalistisch.", "content": "Das formalistische Moment bezieht sich auf eine Abgrenzung gegenüber materialen Wertethiken, die versuchen, bestimmte Werte als erstrebenswert auszuzeichnen, was zum Problem der Legitimation einer wertenden Rangfolge bestimmter Güter führt. Die Diskursethik umgeht dieses Problem, indem sie auch hier an Kants Bestimmung des Kategorischen Imperativs anknüpft. Im Zentrum der Diskursethik steht das formale Prinzip des Universalisierungsgrundsatzes „U“, gemäß dem eine strittige Norm unter", "section_level": 3}, {"title": "Universalistisch.", "content": "Habermas beschreibt schließlich die Diskursethik im Anschluss an Kant als eine universalistische Ethik, da die Geltung der von ihr über ein formales Prinzip ausgezeichneten Normen weder auf einen bestimmten Kulturkreis noch auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt ist: Dabei steht der Versuch im Mittelpunkt, eine Begründungskonzeption der Sollgeltung moralischer Normen zu entwickeln, die aufzeigen kann, „daß unser Moralprinzip nicht nur die Vorurteile des erwachsenen, weißen, männlichen, bürgerlich erzogenen Mitteleuropäers von heute widerspiegelt“, sondern aufgrund ihrer überzeugenden Kraft auch auf Kulturen bezogen werden kann, deren moralische Vorstellungen nicht durch die Geschichte der Aufklärung beeinflusst wurden. Habermas bezeichnet dies als den „schwierigsten Teil der Ethik“.", "section_level": 3}, {"title": "Faktizität und Geltung.", "content": "Nach dem Mauerfall von 1989 widmet sich Habermas verstärkt rechts- und staatsphilosophischen Themen. Im Jahre 1992 erscheint sein Werk \"Faktizität und Geltung\" (FuG), das nach seiner \"Theorie des kommunikativen Handelns\" (TdkH) als sein wichtigstes Werk gilt. Es stellt „die erste ausgearbeitete Rechtsphilosophie aus dem Umkreis der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule“ dar. Habermas entwickelt hierin seine eigene Konzeption – wie schon in seinen früheren Schriften – über weite Strecken in Auseinandersetzung mit anderen Theorien. Habermas Interesse gilt in erster Linie der Rolle des Rechts in den modernen Gesellschaften. Recht ist für ihn „das moderne", "section_level": 2}, {"title": "Auch eine Geschichte der Philosophie.", "content": "Mit dem 2019 erschienenen zweibändigen Alterswerk \"Auch eine Geschichte der Philosophie\" rundet Habermas, dem Tübinger Philosophen Otfried Höffe zufolge, sein Œuvre ab. Das Buch, dessen ursprünglicher Titel eigentlich „Zur Genealogie nachmetaphysischen Denkens. Auch eine Geschichte der Philosophie“ lauten sollte, will am Leitfaden des Diskurses über Glauben und Wissen einen Durchgang durch die Geschichte der westlichen Philosophie leisten. Dabei behandelt Habermas nur die Entwicklungen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, während die weit verzweigten späteren Debatten, insbesondere in der analytischen", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Debatten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Eugenik.", "content": "In dem Sammelband \"Die Zukunft der menschlichen Natur\" (ZmN) nimmt Habermas zu Fragen der Eugenik Stellung. Eine grundsätzliche Problematik beim Eingriff in das menschliche Erbgut stellt für ihn die Tatsache dar, dass die Person, die eine Entscheidung über die „‚natürliche Ausstattung‘ einer anderen Person trifft“, ihr gegenüber die Macht besitzt, unwiderruflich bestimmte Eigenschaften ohne den Konsens des Betroffenen zu bestimmen. Dieser Konsens kann im Fall einer „negativen Eugenik“, in der es um rein präventive Maßnahmen gegen zukünftige Krankheiten geht, vorausgesetzt", "section_level": 3}, {"title": "Religion und Christentum.", "content": "Seit dem Ende der 1990er Jahre beschäftigt sich Habermas wieder mit religiösen Themen, v. a. mit dem Einfluss der jüdisch-christlichen Tradition auf das westliche Denken. Er sagte 1999 in einem „Gespräch über Gott und die Welt“ mit dem in den Vereinigten Staaten lehrenden Philosophen Eduardo Mendieta: „Der egalitäre Universalismus, aus dem die Ideen von Freiheit und solidarischem Zusammenleben, von autonomer Lebensführung und Emanzipation, von individueller Gewissensmoral, Menschenrechten und Demokratie entsprungen sind, ist unmittelbar ein Erbe der jüdischen Gerechtigkeits- und der christlichen Liebesethik. In der Substanz unverändert, ist dieses Erbe immer wieder kritisch angeeignet und neu interpretiert worden. Dazu gibt es bis heute keine Alternative. Auch angesichts der aktuellen Herausforderungen einer postnationalen Konstellation zehren wir nach wie vor von dieser Substanz. Alles andere ist postmodernes Gerede.“ Der „weltweite Prozess der gesellschaftlichen Modernisierung“ habe im 15. Jahrhundert eingesetzt. Habermas zufolge wurde er vorangetrieben durch die Reformation, Luther sowie eine Reihe von Denkern und religiösen Bewegungen, die in unterschiedlicher Weise und Intensität von Luther beeinflusst waren: Jakob Böhme, Quäker, Pietismus, Oetinger, Kant, Hegel, Schelling, Hölderlin, Kierkegaard, Max Weber. Im Zusammenhang mit der Entwicklung der abendländischen Geistesgeschichte erwähnte Habermas zudem Thomas von Aquin, Meister Eckhart, Marx, Nietzsche, Baader, Heidegger, Adorno, Horkheimer, Benjamin,", "section_level": 3}, {"title": "Gehirnforschung und Willensfreiheit.", "content": "Ein weiteres aktuelles Thema von Habermas stellt die moderne Gehirnforschung und das Problem der Willensfreiheit dar. Habermas wendet sich gegen die unter anderem von Wolf Singer und Gerhard Roth vertretene These, „mentale Vorgänge“ seien „allein aus beobachtbaren physiologischen Argumenten zu erklären“ (\"Freiheit und Determinismus.\" In: Habermas: \"Zwischen Naturalismus und Religion.\" FuDINuR, S. 155). Habermas Anliegen ist es, einerseits „der intuitiv unbestreitbaren Evidenz eines in allen unseren Handlungen performativ mitlaufenden Freiheitsbewusstseins“ gerecht zu werden, andererseits aber auch „das Bedürfnis nach einem kohärenten Bild des Universums, das den Menschen als Naturwesen einschließt“ zu befriedigen (FuDINuR, S. 156). Zu diesem Zweck unterscheidet", "section_level": 3}, {"title": "Europa.", "content": "Während Habermas die europäische Integration anfangs als eine primär ökonomische Veranstaltung zur Liberalisierung des Handels verstand, zeigte er sich im Laufe der 1980er Jahre als ein überzeugter Europäer und begleitete die Entwicklung in der Europäischen Union mit politisch engagierten Stellungnahmen, deren wichtigste und neueste in seiner Publikation „Zur Verfassung Europas“ (2011) zusammengefasst sind. Darin begreift er die EU als ein „höherstufiges politisches Gemeinwesen“, als einen „entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer politisch verfassten Weltgesellschaft“. Parallel zum Beginn des französischen Präsidentschaftswahlkampfs 2017 bekräftigte Habermas seine pro-europäische Haltung erneut auf einer Podiumsdiskussion in Berlin", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption, Kritik und Wirkung.", "content": "Habermas gilt als ein „Grenzgänger“ zwischen Philosophie und Sozialwissenschaften. Seine Werke wurden in vierzig Sprachen übersetzt und lösten disziplinübergreifende Kontroversen in Philosophie, Wissenschaftstheorie, Soziologie und Politikwissenschaft aus. In Deutschland wurde Habermas, nachdem er bereits durch den Positivismusstreit und sein Werk \"Erkenntnis und Interesse\" allgemein bekannt geworden war, nach der Veröffentlichung der \"Theorie des kommunikativen Handelns\" zu einem der meistdiskutierten deutschen Philosophen der Gegenwart. Seit den 1980er Jahren erschien eine Reihe von Einführungen in sein Leben und Werk. Habermas publizierte zudem regelmäßig in zahlreichen deutschen Feuilletons wie dem der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\", der \"Süddeutschen Zeitung\" oder der \"Zeit\". Herbert Schnädelbach, der sich bei Adorno und Habermas habilitierte (1969/1970), kritisierte 1982 als einer der ersten Interpreten von Habermas’ Hauptwerk \"Theorie des kommunikativen Handelns\", dass normative Begründungen nie vollständig objektiviert werden könnten, weil sie immer auch an die erste Person von Forschern gekoppelt seien (ich/wir). Albrecht Wellmer (fünf Jahre Assistent bei Habermas in Frankfurt) und Ernst Tugendhat (fünf Jahre Forschung mit Habermas in Starnberg) relativierten die diskursethische Konstruktion einer idealen Sprechsituation als bloße Fiktion. Karl-Otto Apel und einige seiner Schüler kritisierten, dass Habermas auf dem historischen Charakter der Kommunikationsvoraussetzungen besteht und die Möglichkeit einer Letztbegründung der Ethik ablehnt, weil sich letztere aus den jeweiligen Voraussetzungen ergäbe. Zu den bekanntesten Schülern Habermas’ gehören in Deutschland der Philosoph Axel Honneth, der Rechtstheoretiker Klaus Günther und der Politikwissenschaftler Rainer Forst, die ebenfalls mit Habermas forschten und einige seiner Forschungsschwerpunkte weiterentwickelten. Auch Ulrich Oevermann, Claus Offe und Klaus Eder studierten bei ihm und wurden seine Assistenten. Aus dem Ausland kamen unter anderem Johann Arnason, Zoran Đinđić, Hans-Hermann Hoppe, Thomas A. McCarthy und Jeremy J. Shapiro hinzu. In den USA erfreut sich Habermas bereits seit Ende der 1970er Jahre einer besonderen Beliebtheit. Im Jahr 1978 erschien dort die erste bedeutende Abhandlung über Habermas von Thomas A. McCarthy \"(The Critical Theory of Jürgen Habermas)\". Seit Beginn der 1990er Jahre ist ein Anstieg an Veröffentlichungen zu beobachten, die sich mit unterschiedlichen Aspekten des Denkens von Habermas beschäftigen. Seine zahlreichen USA-Aufenthalte als Gastprofessor führten ihn mit", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1999 verlieh die Theodor-Heuss-Stiftung Habermas für sein lebenslanges, prägendes Engagement in der öffentlichen Diskussion um die Entwicklung von Demokratie und gesellschaftlichem Bewusstsein den Theodor-Heuss-Preis. 2001 wurde Habermas mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet, 2003 wurde ihm der Prinz-von-Asturien-Preis verliehen, und 2004 erhielt er für sein Lebenswerk den mit 364.000 Euro dotierten Kyoto-Preis der Inamori-Stiftung des japanischen Kyocera-Konzerns, eine Ehrung für Kultur und Wissenschaft mit internationaler Bedeutung. Habermas ist ferner als zweiter Preisträger mit dem Holberg-Preis der norwegischen Holberg-Stiftung ausgezeichnet worden; die Verleihung fand am 30. November 2005 in Bergen (Norwegen) statt; die mit 570.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihm für seine", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Monographien (nach erstem Erscheinungsjahr)", "section_level": 1}], "src_summary": "Jürgen Habermas (* 18. Juni 1929 in Düsseldorf) ist ein deutscher Philosoph und Soziologe. Er zählt zur zweiten Generation der Frankfurter Schule und war zuletzt Professor für Philosophie an der Universität Frankfurt am Main. Habermas ist einer der weltweit meistrezipierten Philosophen und Soziologen der Gegenwart. In der akademischen Fachwelt wurde er durch Arbeiten zur Sozialphilosophie mit diskurs-, handlungs- und rationalitätstheoretischen Beiträgen bekannt, mit denen er die Kritische Theorie auf einer neuen Basis weiterführte. Für Habermas bilden kommunikative Interaktionen, in denen rationale Geltungsgründe erhoben und anerkannt werden, die Grundlage für die Handlungskoordinierung vergesellschafteter Individuen, deren Handlungsräume durch den Dualismus von \"System\" und \"Lebenswelt\" bestimmt werden. Neben den fachspezifischen Diskursen engagierte sich Habermas öffentlich in aktuellen politischen Debatten über die Eugenik, die Religion und über die Verfassung Europas.", "tgt_summary": "尤尔根·哈伯玛斯(,1929年-6月18日),德国当代最重要的哲学家、社会学家之一。历任海德堡大学教授、法兰克福大学教授、法兰克福大学社会研究所所长以及马克斯普朗克学会生活世界研究所所长。1994年荣休。他同时也是西方马克思主义法兰克福学派第二代的中坚人物。他继承和发展了康德哲学,致力于重建“启蒙”传统,视现代性为“尚未完成之工程”,提出了著名的沟通理性(communicative rationality)的理论,对后现代主义思潮进行了深刻的对话及有力的批判。", "id": 2057549} {"src_title": "Jordanien", "tgt_title": "约旦", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Jordanien, im Nordwesten der Arabischen Halbinsel gelegen, ist ein Land mit hohem Wüstenanteil und lässt sich von West nach Ost in drei Großlandschaften gliedern: Der von Norden nach Süden verlaufende Jordangraben erreicht am Toten Meer den tiefsten trockenen Punkt der Erdoberfläche (). Der Große Afrikanische Grabenbruch setzt sich südlich über den Golf von Akaba ins Rote Meer fort. Hier besitzt das Land über einen schmalen Küstenstreifen um Akaba einen Zugang zum Weltmeer. Das ostjordanische Bergland steigt in einer schroffen, zerklüfteten Steilwand über dem Jordangraben auf. Dieses Faltengebirge erreicht im Dschabal Ram 1754 Meter (zweithöchster Berg des Landes nach dem Dschabal Umm ad-Dami bei Akaba) und gliedert sich durch mehrere Hochebenen. Den nördlichen Teil bildet das Gilead-Gebirge, auf dessen Hochflächen die Städte Amman, Zarqa und Irbid liegen. Die im Osten an das Bergland anschließenden Wüstentafelländer nehmen etwa zwei Drittel Jordaniens ein.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Im Nordwesten des Landes herrscht Mittelmeerklima mit heißen trockenen Sommern und kühlen feuchten Wintern sowie einer jährlichen Niederschlagsmenge von bis zu 800 mm. Im Osten und Süden gibt es weniger Niederschläge (100 mm und weniger). Im weitaus größten Teil Jordaniens herrscht kontinentales Wüstenklima. Die mittleren Sommer- beziehungsweise Wintertemperaturen liegen in Amman bei 31 bis 38 °C beziehungsweise 13 bis 19 °C. Die FAO klassifiziert ein Land als wasserarm, wenn die pro Einwohner zur Verfügung stehende Wassermenge unter 1000 Kubikmeter pro Jahr liegt. In Jordanien verfügt nach einer Schätzung von 2014 jeder Einwohner über 120 Kubikmeter pro Jahr. Prognosen zufolge könnte diese Menge bis 2025 weiter auf nur noch 90 Kubikmeter pro Jahr absinken. Der Jordan als die wesentliche Wasserversorgung des Landes führt heute lediglich rund zehn Prozent der Wassermenge der 1960er Jahre. Das Wasser des Jordan wird hauptsächlich von Israel zur Trinkwasserversorgung abgeleitet. Aufgrund der politischen Spannungen und militärischen Konflikte gibt es keine Absprachen über die Verwendung des Jordanwassers zwischen den Anrainerländern. Einst war der Jordan der Hauptzufluss des Toten Meeres, heute erreicht er es als Rinnsal. Deshalb wird mit einer weiteren Austrocknung des Toten Meeres bis zu einem Teich innerhalb der nächsten Jahrzehnte gerechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Aufgrund der unterschiedlichen Klimaverhältnisse variiert auch die Vegetation. Die großen Trockengebiete und das Bergland sind allenfalls spärlich mit Dornstrauchvegetation wie Tamarisken und Schirmakazien bewachsen. In den Steppen finden sich auch größere Grasflächen, die von Beduinen genutzt werden. Ursprünglich war der Westen des Landes stark bewaldet; nördlich von Amman zeigt die Aufforstung erste Erfolge, es gibt größere und kleinere Waldflächen mit Zypressen, Eichen, Akazien und überwiegend Kiefern. Die heimische Tierwelt ist trotz der kargen Vegetation recht vielfältig: Geier, Hamster und Steinadler finden sich ebenso wie Hyänen, Falbkatzen, Enten, Wölfe, Gazellen, Steinböcke und Wildziegen. Es gibt verschiedene Eidechsenarten, Schmetterlinge und Skorpione. In Jordanien kommen 24 Fledermaus-Arten vor. Der Strauß wurde in Jordanien erst im 20. Jahrhundert ausgerottet.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Amtssprache ist Arabisch. Ferner werden regional verschiedene Beduinendialekte sowie die jeweiligen Sprachen von ethnischen Minderheiten gesprochen. Das Bevölkerungswachstum liegt bei 0,9 Prozent; gut 35 Prozent der Jordanier sind unter 15 Jahre. Infolge starker Landflucht leben etwa 79 Prozent der Einwohner in den Städten, vor allem im Nordwesten des Landes. Die Lebenserwartung der Menschen lag im Zeitraum von 2010 bis 2015 durchschnittlich bei 73,8 Jahren (Frauen: 75,5 Jahre, Männer: 72,2 Jahre). Die Bevölkerung ist im Durchschnitt 22,8 Jahre alt, eine Frau bekommt im Laufe ihres Lebens im Schnitt 3,14 Kinder (Stand: 2018). Aufgrund der hohen Geburtenrate und der millionenfachen Anzahl von Flüchtlingen aus Palästina und Syrien im Land, ist die Bevölkerungszahl heute knapp 20-mal so hoch wie noch 1950. Im Jahre 2017 waren 33,3 % der Bevölkerung im Ausland geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Ethnien.", "content": "Die Mehrheit der Bevölkerung bestand nach den Ergebnissen von 2011 zu 98 Prozent aus Arabern, einschließlich der 1.835.704 registrierten arabischen Palästinenser ohne jordanisches Bürgerrecht und der etwa 700.000 Flüchtlinge aus dem benachbarten Irak. Gezählt wurden daneben 102.000 Tscherkessen, 18.000 Drusen, 6300 Roma, 6300 Turkmenen, 5400 Aserbaidschaner, 5000 Tschetschenen, 5600 Philippiner, 4700 Kurden, 1300 Griechen sowie kleinere ethnische Gruppen. Inzwischen sind zahlreiche syrische Bürgerkriegsflüchtlinge hinzugekommen, bei denen es sich überwiegend ebenfalls um Araber handelt. Über 50 Prozent der arabischen Bevölkerung stammen von den etwa 800.000 zugewanderten Palästinensern ab, die nach dem Palästinakrieg und dem Sechstagekrieg nach Jordanien geflohen waren und später das Bürgerrecht erhielten. Die meisten von diesen leben im Großraum Amman: Die beiden größten Städte Jordaniens, Amman und Zarqa, haben palästinensische Bevölkerungsmehrheiten von 90 bis 99 Prozent. Etwa 337.000 oder 17 Prozent der 1,9 Millionen im Land registrierten Flüchtlinge, denen Jordanien als einziges arabisches Land die Staatsbürgerschaft gewährt hat, leben nach wie vor in zehn Flüchtlingslagern. In der Folge des Irak-Konflikts und der Vertreibung der Palästinenser aus Kuwait 1991 nahm Jordanien erneut Flüchtlinge aus beiden Ländern auf. Der andauernde Bürgerkrieg in Syrien führte seit 2011 ebenfalls zu einem Flüchtlingsstrom nach Jordanien.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "93 Prozent der Jordanier bekennen sich zum sunnitischen Islam. Der Islam ist in Jordanien Staatsreligion. Mitglieder verschiedener christlicher Religionsgemeinschaften stellen zusammen gut fünf Prozent der Bevölkerung. Die jordanische Regierung verfolgt eine demonstrativ tolerante Politik gegenüber Christen und Juden im Land, gestattet den Bau von Kirchen und Synagogen und veranstaltet regelmäßig Religionsgespräche. Dennoch ist auch in Jordanien Islamismus ein wachsendes Problem. Zwei Prozent entfallen auf sonstige Glaubensgemeinschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung und Soziales.", "content": "Schulpflicht besteht für 6- bis 15-Jährige; die Analphabetenrate liegt bei Frauen bei 14 Prozent und bei Männern bei 4 Prozent. Jordanien hat damit eine der höchsten Alphabetisierungsraten in der Arabischen Welt. Englisch wird als Fremdsprache ab der ersten Klasse verpflichtend unterrichtet; in der Praxis allerdings können sich Jordanier insbesondere abseits der Hauptstadt zumeist nur auf Arabisch verständigen. Im Land existieren acht staatliche und zwölf private Universitäten. Insbesondere die jordanische Medizinerausbildung genießt in der arabischen Welt einen guten Ruf. In Jordanien stieg die mittlere Schulbesuchsdauer der über 25-jährigen von 5,1 Jahren im Jahr 1990 auf 10,1 Jahre im Jahr 2015 an. 1983 trat ein noch lückenhaftes Sozialversicherungsgesetz in Kraft. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 18,5 Prozent; die Inflation bei 3,3 Prozent. Das Gesundheitswesen ist in den Städten vergleichsweise gut ausgebaut, auf dem Land aber noch unzureichend.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das heute zwischen Israel und den Palästinensern umstrittene Westjordanland war einst der Kernraum des biblischen Israel mit Bethlehem, Hebron und Jerusalem. Doch auch das Ostjordanland spielt eine wichtige Rolle in der Bibel. Die etwa 1200 v. Chr. ins Land gekommenen Ammoniter gehörten der biblischen Überlieferung zufolge später dem Großreich Israel unter König David und Salomo um 1000 bis 926 v. Chr. an, doch ist die Historizität dieser Angabe umstritten. Seit etwa dem 4. Jahrhundert v. Chr. siedelten beiderseits des Jordan die von der Arabischen Halbinsel stammenden Nabatäer, deren Hauptstadt Petra war. Unter Kaiser Trajan gliederten die Römer das Gebiet 106 n. Chr. ihrem Imperium als Provinz \"Arabia\" an. Städte wie Gerasa und Gadara erlebten nun eine Blüte, von der noch heute eindrucksvolle Ruinen zeugen. In der Spätantike diente das heutige Westjordanien dem Römischen Reich als eine Art überwachter Militärgrenze gegen die Beduinen. Zudem wurden zahlreiche Kirchen errichtet. Mit dem Sieg der Muslime über das Oströmische Reich in der Schlacht am Jarmuk 636 geriet das Gebiet des heutigen Jordanien unter fast ununterbrochene islamische Herrschaft, mit Ausnahme der Jahre 1115 bis 1187, als der Westteil in das Königreich Jerusalem, einen der Kreuzfahrerstaaten, eingegliedert war, wovon Festungsruinen wie Montreal zeugen. Von 1250 bis 1516 gehörte das Gebiet als Teil der Provinz Syrien zum Reich der Mamluken, anschließend bis 1918 zum Osmanischen Reich. Im Ersten Weltkrieg beteiligten sich jordanische Beduinenstämme zwischen 1916 und 1918 maßgeblich am Araberaufstand gegen die Osmanen und schlossen sich nach Kriegsende dem in Damaskus unter dem Emir Faisal aus dem Hause der Haschimiten gegründeten Königreich Syrien an; die Haschimiten beanspruchen eine Blutsverwandtschaft mit dem Propheten Mohammed. Großbritannien setzte auf der Konferenz von San Remo 1920 die Angliederung Jordaniens an das britische Mandatsgebiet Palästina durch. 1923 entstand dann durch Abtrennung der Gebiete östlich des Jordans das unter britischer Oberhoheit stehende Emirat Transjordanien mit Abdallah ibn Husain als Staatsoberhaupt. Ihm zur Seite stand der britische General John Bagot Glubb (Glubb Pascha), der 1939 die Arabische Legion als Schutzgarde des Königshauses aufbaute. Während des Zweiten Weltkriegs kämpften arabisch-jordanische Kontingente in der Arabischen Legion an der Seite der Briten gegen die Wehrmacht. Am 25. Mai 1946, dem heutigen Nationalfeiertag, erlosch das britische Mandat und Transjordanien erhielt seine volle Unabhängigkeit. Abdallah I. nahm den Königstitel an. Nach Ausrufung des souveränen Staates Israel besetzte die Arabische Legion im ersten israelisch-arabischen Krieg die östlichen Teile Palästinas und die Altstadt von Jerusalem. Das Waffenstillstandsabkommen von 1949 mit Israel empfanden die Jordanier als Niederlage, zumal es für Jordanien einen ungünstigeren Grenzverlauf festlegte, als im UN-Teilungsplan von 1947 bei wirtschaftlicher Einheit und Internationalisierung Jerusalems vorgesehen war. 1950 wurde der Staat in \"Haschemitisches Königreich Jordanien\" umbenannt. Die dabei erfolgte offizielle Eingliederung der palästinensischen Gebiete lehnten andere arabische Staaten aber ab. König Abdallah I. fiel am 20. Juli 1951 in Jerusalem dem Attentat eines palästinensischen Nationalisten zum Opfer. Nachdem sein Sohn und Nachfolger Talal wegen Krankheit 1952 abtreten musste, wurde 1953 dessen Sohn Hussein als Hussein I. König von Jordanien, der wiederum 1957 die Reformregierung Sulaimān an-Nābulusī zum Rücktritt zwang. Ein am 10. August 1965 unterzeichneter, bilateraler Vertrag regelte die Grenze mit dem benachbarten Saudi-Arabien, die bis dahin umstritten war. Jordanien, das nur über einen schmalen Landstreifen Zugang zum Meer hatte, ging es dabei hauptsächlich um zusätzliche Küstenlinie am Golf von Akaba. Durch den Vertrag gewann es etwa 12 Kilometer zusätzliche Küstenlinie zu einer Gesamtküstenlänge von etwa 19 Kilometern sowie 6000 Quadratkilometer Territorium und trat im Gegenzug etwa 7000 Quadratkilometer seines Territoriums an Saudi-Arabien ab. Bei den ausgetauschten Gebieten handelte es sich größtenteils um Wüstengebiete. In den 1950er und 1960er Jahren kam es zum Konflikt um das Jordanwasser. Im Sechstagekrieg zwischen Israel und den arabischen Staaten 1967 verlor Jordanien seine gesamten Gebiete westlich des Jordans an Israel. Weitere 400.000 Menschen, vor allem aus dem Westjordanland, kamen zusätzlich ins Land, nachdem Jordanien bereits 1949 400.000 Flüchtlinge hatte aufnehmen müssen. Die Herausforderung durch die Palästinensische Befreiungsorganisation, die in den Flüchtlingslagern eine Art „Staat im Staate“ bildete und die Monarchie bedrohte, führte 1970/71 zum offenen Bürgerkrieg, in dem König Hussein im „Schwarzen September“ die militärischen Einheiten der von Syrien unterstützten PLO gewaltsam zerschlug. Aus dem israelisch-arabischen Jom-Kippur-Krieg 1973 hielt sich Jordanien weitgehend heraus. Lediglich eine jordanische Freiwilligenbrigade wurde nach Syrien geschickt, um auf syrischem Gebiet gegen israelische Truppen zu kämpfen. Nach ersten Signalen 1974 gab König Hussein 1988 endgültig alle Ansprüche auf das Westjordanland zugunsten der PLO auf. Die eindeutige Parteinahme Jordaniens für den Irak im Vorfeld des Zweiten Golfkriegs 1991 führte zu Spannungen mit Syrien, den USA und den arabischen Golfstaaten. Dennoch gelang König Hussein 1994 der Abschluss des Friedensvertrages mit Israel, wobei Jordanien nochmals auf alle Gebiete westlich des Jordan verzichtete. Heute ist Jordanien der engste Verbündete Israels in der arabischen Welt. Als Hussein 1999 nach langer schwerer Krankheit starb, trat sein Sohn als Abdullah II. die Nachfolge an. Dieser schloss 2001 ein Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten, 2002 ein Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union und verfolgte insgesamt eine klar prowestliche Außenpolitik. Am 10. November 2005 wurden bei einem Terroranschlag auf Hotels in Amman 56 Menschen getötet. Im Irak kam es zu antijordanischen Protesten, da Jordanien von schiitischer Seite nachhaltige Unterstützung für die Sunniten vorgeworfen wird. Vor der Regierungsumbildung am 7. April 2005 hatten die USA innenpolitische Reformen im Königreich angemahnt. Während des Arabischen Frühlings 2011 kam es dann auch in Jordanien zu Protesten und Unruhen, die aber anders als in Syrien zu keiner dauerhaften Destabilisierung des Landes führten. Die anschließend durchgeführten Reformen schränkten die Rechte des Königs nur unwesentlich ein. In der Folgezeit nahm Jordanien zahlreiche syrische Bürgerkriegsflüchtlinge auf. Im Frühjahr 2016 gingen jordanische Sicherheitskräfte in Irbid gegen eine mit dem Islamischen Staat verbundene Terrorgruppe vor, die sich in der Stadt verschanzt hatte; in einem Feuergefecht wurden sieben Islamisten getötet und 13 verhaftet. Am 18. Dezember 2016 töteten dann vier islamistische Terroristen in Qatraneh und in der Kreuzfahrerburg Kerak sieben jordanische Polizisten und drei Zivilisten, darunter eine Touristin aus Kanada. Spezialeinsatzkräfte stürmten die Burg, wobei alle Angreifer getötet wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politisches System.", "content": "Nach der Verfassung von 1952 ist Jordanien eine konstitutionelle Monarchie der haschemitischen Dynastie, die eine Abstammung vom Propheten Mohammed beansprucht. Der König ist Staatsoberhaupt, Oberbefehlshaber der Streitkräfte und ernennt den Ministerpräsidenten sowie den Ministerrat. Das Parlament besteht aus zwei Kammern: dem Abgeordnetenhaus mit 110 für vier Jahre vom Volk gewählten Mitgliedern, davon sind 9 Sitze für Christen, 3 für Tscherkessen und 6 für Frauen reserviert, und dem Senat mit 40 Mitgliedern, die für acht Jahre vom König ernannt werden. Der König besitzt ein umfassendes Veto- und Vorschlagsrecht. Frauen und Männer haben ab 18 das Wahlrecht. Erst 1974 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht auf nationaler Ebene. Auf lokaler Ebene erhielten Frauen das Wahlrecht 1982. Die erste Wahl einer Frau ins Unterhaus des nationalen Parlaments, Toujan Faisal, fand am 29. November 1993 statt. 1989 saß zwar bereits eine Frau im jordanischen Parlament, sie war aber ernannt worden. Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus vom 17. Juni 2003 erreichte der jordanische Zweig der Muslimbruderschaft, die Islamische Aktionsfront, 10,3 Prozent der Stimmen. Die Wahlen brachten königstreuen Stammesführern 62 der 110 Sitze. Bei den Wahlen 2010, die von Muslimbrüdern wegen angeblicher Benachteiligung durch eine Reform des Wahlrechts boykottiert wurden, errangen königstreue Kandidaten aus den ländlichen Regionen die Mehrheit. Zugleich wurden nur 34 Abgeordnete des alten Parlaments in das neue gewählt. Nach der Verfassung ist der Islam Staatsreligion, weitere Religionsgemeinschaften können sich anerkennen lassen und werden in der Regel nicht behindert. Im Rechtswesen, das nach britischem Vorbild aufgebaut ist, gibt es neben den Zivilgerichten auch Schariagerichte, die bei privatrechtlichen Auseinandersetzungen unter Muslimen angerufen werden können und das islamische Recht anwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Außen- und Sicherheitspolitik.", "content": "Jordanien ist Mitglied der Vereinten Nationen, der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) und der Arabischen Liga. Jordaniens Außenpolitik ist seit Jahrzehnten zum Westen orientiert. Das Königreich ist eng mit den Vereinigten Staaten verbündet und gehört zu deren offizieller Kategorie der \"Wichtigsten Verbündeten außerhalb der NATO\". Jordanien verfügt außerdem über ein Assoziierungsabkommen mit der EU. Insbesondere der jordanische Auslandsgeheimdienst genießt einen ausgezeichneten Ruf. Er geriet allerdings in die Kritik, als 2014 bekannt wurde, dass seit 2001 im Auftrag der CIA in Jordanien Terrorverdächtige brutalen Verhörmethoden unterzogen worden waren, die in den USA verboten gewesen wären. Die Beziehung zu den USA nahm nur vorübergehend Schaden, als Jordanien seine Neutralität im Zweiten Golfkrieg von 1991 bewahrte und sogar mit dem Irak sympathisierte. Der im Jahre 1994 unterzeichnete Friedensvertrag zwischen Jordanien und seinem Nachbarn Israel gilt als Meilenstein im Nahostkonflikt und schuf die Voraussetzungen für eine noch engere politische, wirtschaftliche und militärische Kooperation mit dem Westen. Seit 2017 sind auch Einheiten der deutschen Bundeswehr in Jordanien stationiert. Jordanien steht im Konflikt mit den beiden vorherrschenden Palästinenserorganisationen. Die PLO wurde 1971 im \"Schwarzen September\" aus Jordanien vertrieben, die von Syrien und dem Iran unterstützte Hamas wurde in Jordanien 1999 verboten, wird jedoch seit 2011 wieder geduldet. Die Regierung bezeichnete das Verbot rückblickend als Fehler. Mit der Europäischen Union (EU) kooperiert Jordanien im Rahmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP). Am 1. Mai 2002 trat das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Jordanien in Kraft. Im Juni 2005 vereinbarte Jordanien mit der EU einen Aktionsplan für Reformen in den Bereichen Politik, Menschenrechte, Gewaltenteilung, Wirtschaft und Justiz. Im Dezember 2011 gab der Rat der Europäischen Kommission grünes Licht für die Aufnahme von Handelsverhandlungen mit Jordanien. 2016 war die EU der größte Handelspartner Jordaniens.", "section_level": 2}, {"title": "Menschenrechte, Todesstrafe.", "content": "Der UN-Sonderberichterstatter über Folter dokumentierte 2006 den Einsatz von Folter durch den jordanischen Nachrichtendienst GID, Polizei und Justiz. Auch Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch berichten immer wieder von schweren Missachtungen der Menschenrechte in Jordanien. Die Todesstrafe gibt es in Jordanien per Gesetz und wird sowohl verhängt, als auch durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Internationaler Vergleich.", "content": "Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Jordanien Platz 138 von 180 Ländern. Laut dem Bericht der Nichtregierungsorganisation ist die Situation der Pressefreiheit im Land „schwierig“. Beim Demokratieindex lag es im Jahr 2019 auf Platz 114 mit einem Wert von 3,93 und ist somit als autoritäres Regime definiert. Der Wert im Demokratieindex stieg die Jahre zuvor an und lag nur noch knapp unter dem Grenzwert von 4, ab dem ein Staat als Hybridregime eingestuft wird. Im Länderbericht \"Freedom in the World\" 2017 der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation \"Freedom House\" wird das politische System des Landes als „teilweise frei“ bewertet. Deutlich besser schneidet das Land beim Korruptionswahrnehmungsindex ab. Dort lag es 2016 mit dem 57. Platz gleichauf mit Ungarn und noch vor Italien und Griechenland und gilt somit als nicht sehr korrupt.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Jordanien gliedert sich in zwölf Gouvernements (arabisch ). Diese sind: Die darunter liegenden Ebenen der Lokalverwaltung sind der Distrikt (arabisch ) und der Subdistrikt (arabisch ).", "section_level": 2}, {"title": "Städte.", "content": "Die größten Städte waren 2005: Amman mit 1,22 Millionen Einwohnern, Zarqa mit 890.000 Einwohnern, Irbid mit 751.000 Einwohnern, Ar-Rusaifa mit 262.000 Einwohnern, Wadi as-Sir mit 194.000 Einwohnern, Akaba mit 102.000 Einwohnern, Madaba mit 82.000 Einwohnern und Al-Baqa mit 80.000 Einwohnern. Seit 2013 gilt das Flüchtlingslager Zaatari als fünftgrößte „Stadt“ des Landes. Amman wiederum ist in den letzten Jahren rasant gewachsen und zählte 2017 schätzungsweise 4 Millionen Einwohner.", "section_level": 2}, {"title": "Staatshaushalt.", "content": "Der Staatshaushalt umfasste 2017 Ausgaben von umgerechnet 11,51 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 9,462 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 5,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Staatsverschuldung betrug 2016 36,18 Milliarden US-Dollar oder 93,4 Prozent des BIP. 2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben in Prozent des BIP folgender Bereiche:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Die ohnehin seit Jahren in einer schweren Krise befindliche jordanische Wirtschaft mit chronisch defizitärer Handelsbilanz, steigender Arbeitslosigkeit und fortschreitender Konkurswelle leidet besonders unter den politischen Krisen in der Region. Mitte der 1990er Jahre befanden sich etwa 80 Prozent der jordanischen Volkswirtschaft in den Händen von Palästinensern. Der Handelssektor war schwer von den UN-Sanktionen über den Irak getroffen, da der Irak vor dem Golfkrieg 40 Prozent der gesamten Handelsübersicht Jordaniens ausmachte. Im Jahre 1997 unterzeichneten Jordanien und die Europäische Union eine Teilhaberschaftsvereinbarung, die den Weg für eine Freihandelszone bis zum Jahr 2010 ermöglichte. Dieses Abkommen, das Anfang 1999 in Kraft trat, soll auch die Vermittlungen für den Beitritt Jordaniens zur Welthandelsorganisation beschleunigen. Im Jahre 1996 schlossen Jordanien und Ägypten eine Teilhaberschaftsvereinbarung, welche die bilateralen ökonomischen Mitarbeitsverträge regelte und beabsichtigte, den Handel zu liberalisieren, indem sie eine Freihandelszone etablierten. Zahlreiche Geschäftsprotokolle und Vereinbarungen sind mit dem Libanon, Syrien, dem Irak, dem Jemen, Saudi-Arabien, Bahrain, Tunesien, Ägypten, Marokko, Libyen und dem Sudan zustande gekommen. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegte Jordanien Platz 63 von 138 Ländern (Stand 2016–17). Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegte das Land 2017 Platz 53 von 180 Ländern.", "section_level": 2}, {"title": "Kennzahlen.", "content": "Alle BIP-Werte sind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angeben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2017 wird auf 40,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. In Kaufkraftparität beträgt das BIP 89 Milliarden US-Dollar oder 12.500 US-Dollar je Einwohner. Beim BIP pro Kopf liegt das Land damit im weltweiten Mittelfeld. Das reale Wachstum betrug 2,3 %.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftssektoren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Überblick.", "content": "Nur knapp 5 Prozent der Fläche Jordaniens sind landwirtschaftlich nutzbar, vor allem in der Provinz Irbid. Der Anbau von Getreide, Obst und Gemüse ist dabei stark bewässerungsabhängig. Die Landwirtschaft macht 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus, in ihr sind 3,9 Prozent der Beschäftigten tätig. Der weit überwiegende Teil der Nahrungsmittel muss daher importiert werden. Wichtigster Wirtschaftszweig ist der Phosphatabbau mit anschließender Verarbeitung zu Düngemitteln. Es gibt zwei große Düngemittelfabriken im Land, eine jordanisch-indische sowie eine jordanisch-japanische. Auch Kupfererze, Ölschiefer und Kalisalze werden gefördert. Neben einer Erdölraffinerie, die aus Saudi-Arabien importiertes Rohöl verarbeitet, gibt es eine Zement- und Chemieindustrie. Die jordanische Wirtschaft ist weit überwiegend von Klein- und Mittelbetrieben geprägt. 26 Prozent des BIP entfällt auf die Industrie, in der 21,5 Prozent der Beschäftigten arbeiten. Jordanien importiert vor allem Nahrungsmittel, Maschinen, Transportausrüstungen und Erdöl, zu 11 Prozent aus Saudi-Arabien, 8 Prozent Deutschland, 8 Prozent Volksrepublik China, 7 Prozent USA, 7 Prozent Irak, 4 Prozent Italien und zu 4 Prozent aus Japan. Es exportiert vor allem Textilien, chemische Erzeugnisse und Rohstoffe wie Phosphat und Pottasche, zu 22 Prozent in die USA, 18 Prozent Irak, 7 Prozent Indien, 7 Prozent Schweiz und 5 Prozent Saudi-Arabien. Die Stromerzeugung setzte sich 2007 zusammen aus 66 Prozent Erdöl, 28 Prozent Erdgas und 1 Prozent erneuerbare Energien. 5 Prozent des Strombedarfs wird durch Importe gedeckt. Da es keine nennenswerten Ölvorkommen gibt, muss auch dieses importiert werden.", "section_level": 3}, {"title": "Nuklearwirtschaft.", "content": "Jordanien verfügt über ca. 3 Prozent der Uranvorräte in der Welt, welche im Zuge des Atomeinstieges abgebaut werden sollen. Die Jordan Atomic Energy Commission (JAEC) und die Jordan Energy Resources Inc. schlossen sich mit Areva zu den Unternehmen Nabatean Energy beziehungsweise der Jordan French Uranium Mining Company (JFUMC) zusammen. Der Abbau in der Zentralregion bei Swaqa, Chan Azzabib, Wadi Maghar und Attarat soll ab 2013 beginnen. Areva sicherte sich dazu die exklusiven Uranabbaurechte für die nächsten 25 Jahre. Die JAEC unterzeichnete im Dezember 2009 einen Vertrag mit dem Korean Atomic Energy Research Institute (KAERI) und Daewoo, um bis 2015 einen 5-Megawatt-Forschungsreaktor an der Jordanischen Universität für Forschung und Technologie zu errichten. Seit 2009 befindet sich das erste Kernkraftwerk des Landes in der Ausschreibung: Im Rennen sind der Atmea-1 von Areva-MHI, der Enhanced Candu-6 von Atomic Energy of Canada Limited sowie das AES-92 von Atomstroiexport. Die Entscheidung für ein Modell soll 2012 getroffen werden. Vier weitere Kernkraftwerke befinden sich in der Planungsphase, um den Atomstromanteil auf 30 Prozent ansteigen zu lassen. Nachdem die russische Rosatom-Tochter Atomstroiexport 2013 die Ausschreibung gewonnen hatte, schloss Jordanien am 25. März 2015 einen Vertrag mit Rosatom ab. Am Standort Qasr Amra sollen zwei Einheiten vom Typ WWER-1000/V-392 errichtet werden, deren Inbetriebnahme für die Jahre 2024/2025 geplant ist.", "section_level": 3}, {"title": "Tourismus.", "content": "Der Tourismus macht etwa ein Zehntel des BIP aus (Dienstleistungen insgesamt 72 Prozent, darin erwerbstätig sind 74,7 Prozent) und ist die zweitwichtigste Devisenquelle. Obwohl in Jordanien selbst seit über 30 Jahren Frieden herrscht, reagieren die Touristenströme sehr empfindlich auf die politischen Entwicklungen im Nahen Osten. So blieb die von der jordanischen Regierung nach dem Friedensschluss mit Israel erhoffte „Friedensdividende“ aus dem Tourismus bisher weitgehend aus. Das Land hat viele zum Teil einzigartige Sehenswürdigkeiten zu bieten, allerdings nur wenige allgemein bekannte touristische Attraktionen:", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schiene.", "content": "Es gibt ein Eisenbahnnetz von 618 Kilometern, das ausschließlich für Gütertransport und touristischen Verkehr genutzt wird, seit dem Krieg in Syrien ein reines Binnennetz mit Inselbetrieb. Es besteht aus einem Abschnitt der ehemaligen Hedschasbahn und der davon abzweigenden Aqababahn, beides in Schmalspur von 1050 mm. Nach einer Erklärung des jordanischen Verkehrsministers, Khalid Saif, plant Jordanien seine Eisenbahn grundsätzlich zu modernisieren: In vier Schritten soll das Land ein Eisenbahnnetz in Normalspur erhalten, das an die Nachbarländer anschließen soll. Ausgangspunkt aller Überlegungen ist der Container-Umschlagplatz Maddouneh in Amman. Die vier Schritte sind:", "section_level": 2}, {"title": "Straße.", "content": "Das Straßennetz hat eine Länge von 5200 Kilometern.", "section_level": 2}, {"title": "Schifffahrt.", "content": "Der einzige Seehafen des Landes ist der Hafen Aqaba.", "section_level": 2}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "In Jordanien gibt es drei Flughäfen, wovon zwei im internationalen Verkehr angeflogen werden. Der kleinere von beiden internationalen Flughäfen ist der Aqaba King Hussein International Airport (AQJ), der Verbindungen hauptsächlich in die Hauptstadt Amman anbietet, jedoch auch Flugverbindungen nach Europa und Ägypten. Dieser Flughafen liegt in unmittelbarer Nähe des Flughafens Eilat Ramon Airports (ETM) in Israel, sowie dem Taba International Airport (TCP) in Ägypten. Der größte Flughafen des Landes ist der Queen Alia International Airport. 2014 zählte der Flughafen mehr als sieben Millionen Passagiere. Die nationale Fluggesellschaft Jordaniens ist Royal Jordanian agiert vom Queen Alia International Airport agiert.", "section_level": 2}, {"title": "Telekommunikation.", "content": "2008 verfügten 42 Prozent der jordanischen Haushalte über einen Festnetzanschluss, 94 Prozent über mindestens ein Mobiltelefon. 2016 nutzten 45,7 Prozent der Bevölkerung das Internet.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Der Nationalfeiertag ist der 25. Mai, der Jahrestag der Unabhängigkeit und Annahme des Königstitels durch Abdullah I. 1946. Bekannt ist auch das \"Jerash Festival\" jeden Sommer, bei dem Musiker aus vielen arabischen Staaten auftreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Haschemitische Königreich Jordanien () ist ein arabischer Staat in Vorderasien. Es grenzt an Israel, den im Westjordanland gelegenen Teil der Palästinensischen Autonomiegebiete, wobei die Grenze unter israelischer Kontrolle steht, Syrien, Irak, Saudi-Arabien und an das Rote Meer am Golf von Akaba, an dem es eine Seegrenze zu Ägypten hat. Jordanien zählt zu den so genannten Maschrek-Staaten.", "tgt_summary": "约旦哈希姆王国(阿拉伯语:)通称约旦,是位于西亚的中东的国家,它北临叙利亚,东临伊拉克,东南临沙特阿拉伯,西临以色列和巴勒斯坦。", "id": 2125147} {"src_title": "Juristische Person", "tgt_title": "法人", "src_document": [{"title": "Situation in Deutschland.", "content": "In Deutschland kennt das System des BGB nur juristische Personen im engeren Sinn: Unter der Überschrift \"Juristische Personen\" regeln die BGB die Vereine ( BGB) – –, die Stiftungen ( BGB) und die Juristischen Personen des öffentlichen Rechts ( BGB), die in Körperschaft, Stiftung des öffentlichen Rechts und Anstalt des öffentlichen Rechts unterteilt werden. Da der Grundrechtsschutz nach Abs. 3 GG nicht vom Belieben der Anerkennung als Rechtsperson durch den einfachen Gesetzgeber abhängen kann, ist der Rechtsbegriff der juristischen Person in Abs. 3 GG ein weiterer und ein anderer als der im BGB. Juristische Person im Sinne des Abs. 3 GG ist. Darunter fallen dann teilrechtsfähige Organisationen wie die Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die offene Handelsgesellschaft oder der nicht rechtsfähige Verein (i. S. d. BGB). Die historisch bedingte Terminologie des BGB und die Ausweitungen der Rechtspersönlichkeit von Organisationen am Willen des BGB-Gesetzgebers vorbei (zum Beispiel die Rechtsfähigkeit des (laut BGB) nicht rechtsfähigen Vereins oder die (Teil-)Rechtsfähigkeit der Außen-GbR), führen zu einer „verwirrenden“ Terminologie des Gesetzgebers: In der neueren Regelung des BGB wird eine Dreiteilung vorgenommen: natürliche Person, juristische Person und die rechtsfähige Personengesellschaft, definiert in Abs. 2 BGB. Nach Abs. 2 BGB ist die OHG eine „rechtsfähige Personengesellschaft“, nach Abs. 2 Satz 1 InsO eine Gesellschaft ohne Rechtspersönlichkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Zusammen mit den natürlichen Personen bilden die juristischen Personen den Oberbegriff Personen, denen das Zivilrecht die Sachen und Rechte gegenüberstellt. Während die natürliche Person ihre Handlungsfähigkeit im Alltag durch Handeln selbst ausüben kann, benötigt die juristische Person dazu natürliche Personen, welche für sie handeln. Die heute herrschende Meinung sieht die juristische Person als selbst handelnd durch ihre Organe an, deren Handlungen gelten innerhalb ihres Wirkungsbereichs als Handlungen der juristischen Person. Juristische Personen erlangen ihre Handlungsfähigkeit erst durch die in den Organen tätigen Organwalter. Handlungen der Organwalter stellen unmittelbar auch Handlungen der juristischen Person dar, sind jedoch kein Fall rechtsgeschäftlicher Stellvertretung. Dabei sind drei Ebenen zu unterscheiden: Organträger – Organ – Organwalter. Der Organträger ist eine juristische Person, das Organ selbst kann insbesondere Vorstand, Geschäftsführung, Aufsichtsrat, Verwaltungsrat, Gesellschafterversammlung oder Hauptversammlung sein. Die hierfür tätigen Organwalter übernehmen Rechte und Pflichten gegenüber dem Organträger. Als Organe mit Außenwirkung kommen lediglich der Vorstand oder die Geschäftsführung in Frage, deren Aufgabe in der gerichtlichen und außergerichtlichen Vertretung der juristischen Person nach außen besteht und die nach innen mit der Führung der Geschäfte betraut sind.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als Urform der juristischen Person ist seit der Antike das Vereinswesen bekannt. Belegt ist dies für das 1. Jahrhundert n. Chr. bei jüdischen Handelsgesellschaften. Auch im römischen Recht hatte das Institut bereits Bedeutung, wenngleich es so nicht bezeichnet wurde. Begrifflich unterfielen ihm Institutionen wie Staat, Gemeinden, Körperschaft und Korporationen \"(universitates)\", sowie deren Personen- und Vermögensverbände, daneben auch Vereine. Zur Gründung eines Vereins waren in Rom mindestens drei Personen erforderlich. Die Korporationen waren rechtsfähig und unterlagen selbst den eingegangenen Vertragspflichten. Sie existierten unabhängig vom Austausch ihrer Mitglieder, für Schulden haftete die Korporation und nicht das Mitglied. Auch Stiftungen konnten selbständige Träger von Rechten und Pflichten sein; im spätantiken Codex Justinianus, Bestandteil des bedeutenden Gesetzeswerkes des Corpus iuris civilis, sind Stiftungen als juristische Personen genannt. Diese Eigenschaft fehlte Gemeinschaften. Bruchteilsgemeinschaften wurden eher als Sozietäten erfasst. Die „Societas“ wurde als Wirtschaftsforum \"(societas universorum bonorum)\" für Erwerbsgeschäfte \"(societas negotiationis alicius)\" und sonstige Zwecke \"(societas rei unius)\" genutzt. Ab Mitte des 14. Jahrhunderts löste man sich vom römischen Körperschaftsrecht. Bartolus de Saxoferrato plädierte bei Korporationen und Vermögensverbänden in Abgrenzung zur \"natürlichen Person\" für die Rechtspersönlichkeit der \"fiktiven Person\". In Thomas Hobbes’ Leviathan von 1651 taucht „fingierte Person“ auf. Samuel Pufendorf führte 1672 den Begriff der „moralischen Person“ („persona moralis“) ein. Diese Bezeichnung ist bis heute in Frankreich und Spanien für die juristische Person erhalten geblieben. Die Korporation war im England des 17. Jahrhunderts eine Körperschaft kraft königlicher Verleihungsurkunde \"(Royal Charter)\". Eine erste Urkunde dieser Art datiert sogar bereits aus dem Jahr 1347. Zu den mit königlicher Verleihungsurkunde entstandenen Korporationen gehörten die East India Company, ebenso die Bank of England. Sie erlangten auf diese Weise Rechtsfähigkeit. Die Gründung nur durch staatlichen Akt blieb bis zum \"Joint Stock Companies Act\" von 1884 bestehen. In Deutschland zählten zu den Korporationen die Zünfte, Gaffeln, Innungen und Gilden, welchen bestimmte Berufsgruppen angehörten. Kirchen galten ebenfalls als juristische Personen, wobei der Codex Iuris Canonici die „persona moralis“ lediglich für die katholische Kirche und den Apostolischen Stuhl benutzte, weil beide Rechtspersönlichkeitkraft bereits aus „göttlichem Recht“ besäßen. Das Allgemeine Preußische Landrecht (PrALR) von 1794 erkannte in Korporationen noch keine eigene Willensfähigkeit; Willen konnten lediglich deren Vertreter äußern (I 7, § 44 APL). Vertragliche Bindungen unterlagen staatlichem Zugeständnis (I 5, § 26 APL). Als „fingierte Personen“ waren sie nur mit Vermögens- und gewissen politischen Rechten ausgestattet und daher beschränkt rechtsfähig. Den Begriff der juristischen Person prägte dann erstmals Gustav von Hugo, gebrauchte ihn aber nur für die Körperschaft. Als rechtssystematischen Oberbegriff verwendete Ihn erstmals Arnold Heise in seinem Werk \"Grundriß eines Systems des gemeinen Zivilrechts\". Es folgte eine Vielzahl von Theorien zur juristischen Person. Heises Lehre setzte sich schnell durch und liegt der einflussreichen Darstellung von Friedrich Carl von Savigny zugrunde. Savigny schlossen sich allgemein die Pandektistik und die Österreichische Schule an, nachdem diese sich der Historischen Rechtsschule angenähert hatten. Durch eine Vertretung (Übertragung der Rechtsfähigkeit) bekam die juristische Person im Rahmen der \"Fiktionstheorie\" die Möglichkeit einer rechtlichen Betätigung. Die neue Lehre von der juristischen Person bedeutete zugleich eine neue Theorie der selbständigen Stiftung. Puchta sah die Persönlichkeit der juristischen Person allein über den Rechtsbegriff verknüpft. Arndt verstand die juristische Fiktion als eine rein intellektuelle. Bernhard Windscheid wich von der Auffassung Savignys noch weiter ab, hielt juristische Personen gar für deliktsfähig. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts etablierte sich die Auffassung, dass sich Willensbildungen und -äußerungen an den menschlichen Verbänden (soziales Leben) orientierten, was eine Fiktion überflüssig machte. Die Verbände werden als Organismus wahrgenommen. Darauf aufbauend entwickelte Otto von Gierke 1887 eine \"Genossenschaftstheorie\", die davon ausgeht, dass juristische Personen durch die natürlichen Personen im Organ sich nach außen als Organwalter „offenbarten“. Die Organe stehen der juristischen Person nicht als selbständige Dritte gegenüber, vielmehr ist ihr Wollen und Handeln mit dem der juristischen Person identisch. Keine der Theorien wurde in Deutschland gesetzlich gefasst, da sich der Gesetzgeber nicht auf den Theorienstreit eingelassen hatte. Das BGB vom Januar 1900 entschied sich in den, und BGB für die Deliktsfähigkeit des Vereins (einer juristischen Person) und ist damit im Ergebnis der Organtheorie gefolgt. Nach einer anderen Ansicht fungiert die juristische Person nur als \"Zurechnungsschema\". Weil das Recht eine Ordnung menschlichen Verhaltens ist, müssen alle Aussagen über Rechte und Pflichten einer juristischen Person in eine Verhaltensordnung für Menschen übertragen werden: Die Pflichten und Befugnisse einer juristischen Person sind daher den Menschen zuzurechnen, die in dem Verband organisiert sind. Wer welche Pflichten des Verbandes zu erfüllen hat und wer „zuständig“ ist (die Kompetenz hat), bestimmte rechtliche Befugnisse des Verbandes auszuüben, bestimmt die Verfassung (oder die Satzung) des Verbandes. Inzwischen bezeichnete das im November 1843 eingeführte preußische Aktiengesetz die Aktiengesellschaft zwar als genehmigungsbedürftige juristische Person (§ 8 PrAktG), konzipierte sie jedoch nicht konsequent. Es vereinheitlichte die unterschiedlichen Regelungen in der Rheinprovinz (mit dem französischen \"Code de Commerce\") und den übrigen Landesteilen (PrALR) durch allgemeine Bestimmungen über Aktiengesellschaften. Georg Beseler verstand 1843 die juristische Person prägnant als „Vereinigung mehrerer Personen zur Erreichung gemeinschaftlicher Zwecke auf Dauer“. Eine Monografie aus dem Jahr 1854 beschreibt die juristische Person als „ein von Natur aus unpersönliches Wesen, dem der Staat durch eine Rechtsfiktion die Fähigkeit zu Rechten und Verbindlichkeiten verliehen hat“. Während die von Alois von Brinz aufgestellte Zweckvermögenstheorie verworfen wurde, blieb der Begriff des „Zweckvermögens“ weiter bestehen. Im Jahr 1969 hat Gerold Schmidt in einer monographischen Bestandsaufnahme den unpräzisen, oft schillernden Wildwuchs des Begriffs in zahlreichen Rechts-, Wirtschafts- und Steuergebieten nachgezeichnet. Der Begriff „Zweckvermögen“ werde danach oft vorgeschoben, wenn der juristische Eigentümer eines Vermögens unbekannt sei oder vorsätzlich verschleiert werden solle. Meist sind so genannte „Zweckvermögen“ als Treuhandvermögen zu klassifizieren, die dem Eigentum des Treugebers zuzurechnen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale juristischer Personen.", "content": "Juristische Personen besitzen vier wesentliche Merkmale: Diese Merkmale sind bei sämtlichen juristischen Personen gleich stark ausgeprägt. Zudem ändert ein Mitglieder- oder Gesellschafterwechsel nicht die Rechtslage der juristischen Person, die auf unbegrenzte Zeit geschlossen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsfragen.", "content": "Juristische Personen erwerben ihre Rechtsfähigkeit regelmäßig durch Eintragung in eines der bei den Amtsgerichten geführten öffentlichen Register (Verein BGB, AG: Abs. 1 AktG, GmbH: Abs. 1 GmbHG, Genossenschaft: GenG). In Abs. 3 GG wird bestimmt, dass die Grundrechte auch für inländische juristische Personen gelten, soweit sie ihrem Wesen nach auf diese anwendbar sind. Juristische Personen sind hiernach zunächst die juristischen Personen des Privatrechts im eigentlichen Sinne. Daneben unterliegen dem verfassungsrechtlichen Begriff auch die Handelsgesellschaften (OHG, KG, GbR) sowie die nicht-rechtsfähigen Vereine, soweit sie nach zivilrechtlichen Regelungen Rechtspositionen innehaben (etwa Eigentumsrecht) oder Parteifähigkeit besitzen. Die Grundrechtsfähigkeit einer juristischen Person des öffentlichen Rechts ist dagegen zu verneinen, wenn diese öffentliche Aufgaben wahrnimmt. Gleiches gilt für juristische Personen des Privatrechts, die von der öffentlichen Hand gehalten oder beherrscht werden. Das BGB enthält lediglich Regelungen für juristische Personen des Privatrechts. Es wird jedoch auch angewandt, wenn sich juristische Personen des öffentlichen Rechts durch so genanntes fiskalisches Handeln privatrechtlich betätigen. Der juristischen Person fehlt eine eigene Staatsangehörigkeit, so dass der Sitz der Hauptverwaltung maßgebend ist. Strafrechtlich ist die juristische Person mangels fehlender natürlicher Handlungsfähigkeit nicht verantwortlich, sie kann jedoch zu einer Geldbuße herangezogen werden, wenn ihre Organe eine Straftat oder eine Ordnungswidrigkeit begangen haben ( OWiG, StPO, AO). Gesellschaften bürgerlichen Rechts sind nach herrschender Meinung keine juristischen Personen. Sie werden aber vom Begriff der juristischen Personen im Sinne des Verfassungsrechts ( Abs. 3 GG) erfasst, können also Träger von Grundrechten sein.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Zu unterscheiden ist allgemein zwischen juristischen Personen des öffentlichen Rechts und juristischen Personen des Privatrechts, je nachdem, ob öffentliches Recht oder Gesellschaftsrecht gilt. Juristische Personen des öffentlichen Rechts sind die Körperschaft, die Anstalt des öffentlichen Rechts oder die öffentlich-rechtliche Stiftung, die ihre Entstehung einem Hoheitsakt, insbesondere einem Gesetz, verdanken. Die juristischen Personen des Privatrechts entstehen durch privatautonomen Gesellschaftsvertrag und dessen Eintragung in ein öffentliches Register (Vereinsregister, Handelsregister oder Genossenschaftsregister). Quasi-juristische Personen bringen zum Ausdruck, dass es auch Rechtsformen gibt, denen lediglich eine Teilrechtsfähigkeit zukommt, die jedoch im Rechtsverkehr wie juristische Personen auftreten dürfen. So bestimmt Abs. 1 HGB, dass die offene Handelsgesellschaft (OHG) unter ihrer Firma Rechte erwerben und Verbindlichkeiten eingehen, Eigentum und andere dingliche Rechte an Grundstücken erwerben, vor Gericht klagen und verklagt werden kann. Dies gilt gemäß Abs. 2 HGB auch für die Kommanditgesellschaft (KG). Deshalb werden die OHG und die KG – bei denen auch das Trennungsprinzip nicht verwirklicht ist – zu den quasi-juristischen Personen gerechnet. Zudem sind alle juristischen Personen des öffentlichen Rechts lediglich teilrechtsfähig, weil ihre Rechtsfähigkeit auf die Wahrnehmung der ihnen übertragenen öffentlichen Aufgaben beschränkt ist. Im Rahmen der Einteilung der Rechtssubjekte werden Rechtspersonen in natürliche Personen und in juristische Personen unterschieden. Sie unterteilen sich wiederum in \"juristische Personen des privaten Rechts\" (bzw. \"des zivilen Rechts\") und \"juristische Personen des öffentlichen Rechts\".", "section_level": 1}, {"title": "Juristische Person des Privatrechts.", "content": "Das Privatrecht unterscheidet bei juristischen Personen zwischen der mitgliedschaftlich organisierten Körperschaft und der aus einem zweckgebundenen Vermögen bestehenden Institution, z. B. einer Stiftung oder Kapitalgesellschaft. Grundform der Körperschaft des privaten Rechts ist der eingetragene Verein (e. V., siehe und BGB). Insbesondere im Hinblick auf das Handelsrecht wurde auch der Begriff Kapitalgesellschaft geprägt. Juristische Personen erlangen ihre Rechtsfähigkeit durch Eintragung in ein bei einem Gericht geführtes Register (z. B. Handelsregister, Vereinsregister). Juristische Personen des Privatrechts sind: Einige Formen der Personengesellschaften gelten nicht als juristische Personen. Dazu gehören die Kommanditgesellschaft, die Offene Handelsgesellschaft (OHG) und die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR).", "section_level": 2}, {"title": "Juristische Person des öffentlichen Rechts.", "content": "Juristische Personen des öffentlichen Rechts sind Rechtssubjekte, die auf öffentlich-rechtlichem und privatrechtlichem Gebiet Rechtsfähigkeit kraft Gesetzes besitzen. Sie bestehen aufgrund öffentlich-rechtlicher Hoheitsakte oder öffentlich-rechtlicher Anerkennung (z. B. Gemeinden oder Kirchen). Ihnen gemeinsam ist das Recht der Selbstverwaltung, sie unterstehen staatlicher Aufsicht und können in der Regel objektives Recht im Rahmen ihrer Zuständigkeit setzen. Generell wird unterschieden zwischen: Unterarten der Körperschaften, bei denen Zwangsmitgliedschaft ein häufiges Kriterium ihrer Errichtung darstellt, sind Die Anstalten gliedern sich in Zu den Stiftungen des öffentlichen Rechtes gehören z. B. die aber auch Der Bund und die Länder sind bundesgesetzlich ( Abs. 1 InsO) nicht insolvenzverfahrensfähig. Gleiches gilt für jene juristischen Personen des öffentlichen Rechts eines Landes, wenn sie der Aufsicht eines Landes unterstehen und Landesrecht dies bestimmt ( Abs. 2 InsO). Dies trifft z. B. für alle Gemeinden zu (siehe z. B. § 128 Abs. 2 GemO NRW). Einigen Religionsgemeinschaften wurden aufgrund der nach GG fortgeltenden Bestimmungen der und WRV öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften anerkannt. Hieraus leitet sich auch der Anspruch auf ein eigenständiges Arbeitsrecht der Kirchen ab.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Während sich das BGB im Kern aus dem Theorienstreit heraushielt, bekennt sich das Schweizer Zivilgesetzbuch (ZGB) klar zur Organtheorie: „Die juristischen Personen sind handlungsfähig“ (Art. 54 ZGB), deren „Organe sind berufen, dem Willen der juristischen Person Ausdruck zu geben“ (Art. 55 ZGB). Auch in Österreich gehören Verein, Genossenschaft, GmbH, Aktiengesellschaft, Fonds des öffentlichen Rechts, Stiftungen sowie Nachlass und Sammelvermögen zu den juristischen Personen. Die Regelungen in beiden Staaten entsprechen weitgehend dem deutschen Recht. Die Niederlande kennen natürliche Personen () und juristische Personen (), und zwar des Privatrechts () und öffentlichen Rechts (). Zu den privatrechtlichen gehören Verein (), Genossenschaft (), Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (), Aktiengesellschaft (), GmbH () und Stiftung (). Organe sind der Vorstand (), Aufsichtsrat () und Hauptversammlung (). Rechtsquelle ist das Burgerlijk Wetboek (Buch 2, Titel 1). In Frankreich unterscheidet der Code civil (CC) zwischen der natürlichen Person () und der juristischen Person (), die eine eigene Rechtspersönlichkeit () besitzt. Sie unterliegt dem Prinzip der Spezialität, wonach sich die „Befugnisse der juristischen Personen auf die Handlungen, die zur Erfüllung ihres Gegenstands, wie in ihren Statuten definiert, und der sie begleitenden Handlungen nach den für sie geltenden Vorschriften nützlich sind“, beschränken (Art. 1145 CC). Damit dürfen Unternehmen lediglich Geschäfte betreiben, die ihre Satzung vorsieht. Ihr rechtlicher, gerichtlicher oder vertraglicher Vertreter ist nur berechtigt, im Rahmen der ihm übertragenen Befugnisse zu handeln (Art. 1153 CC). Neben den privatrechtlichen () gibt es auch öffentlich-rechtliche () und gemischt-rechtliche juristische Personen (). Im Common Law wird die juristische Person () von der natürlichen Person () unterschieden. Die Unterart der Rechtsträger () erfasst insbesondere Unternehmen (), Genossenschaften (), Partnerschaften () oder auch Staaten () und deren Untergliederungen ().", "section_level": 1}, {"title": "Grundrechtsschutz ausländischer juristischer Personen.", "content": "Ausländische juristische Personen, die ihren Sitz in der Europäischen Union haben, sind nach der neueren Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes ebenso zu behandeln wie inländische Grundrechtsträger im Sinne von Abs. 3 GG, wenn ihre Tätigkeit einen „hinreichenden Inlandsbezug aufweist“. Das wird regelmäßig der Fall sein, wenn die juristische Person in Deutschland tätig wird und hier vor den Fachgerichten klagen und verklagt werden kann. Das europarechtliche Verbot der Ausländerdiskriminierung und die Grundfreiheiten verdrängen in diesem Fall die Regelung in Abs. 3 GG nicht, sie veranlassen aber die Erstreckung des Grundrechtsschutzes auf weitere Rechtssubjekte des europäischen Binnenmarktes. Der Grundrechtsschutz war in diesen Fällen bisher nur in der Literatur befürwortet worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ausdruck juristische Person ist mehrdeutig:", "tgt_summary": "法人(legal person)是依法律所创设之一种权利义务主体,相对于自然人(natural person)。", "id": 590424} {"src_title": "Krypton", "tgt_title": "氪", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem 1894 Argon als erstes Edelgas von John William Strutt, 3. Baron Rayleigh, und William Ramsay entdeckt und das bislang nur aus dem Sonnenspektrum bekannte Helium 1895 von Ramsay aus Uranerzen isoliert wurde, erkannte er aus den Gesetzen des Periodensystems, dass es noch weitere derartige Elemente geben müsste. Ramsay untersuchte daher ab 1896 zunächst verschiedene Minerale und Meteoriten und die von ihnen beim Erhitzen oder Lösen abgegebenen Gase. Er und sein Mitarbeiter Morris William Travers waren dabei jedoch nicht erfolgreich, es wurden nur Helium und seltener Argon gefunden. Auch die Untersuchung heißer Gase aus Cauterets in Frankreich und aus Island brachten keine Ergebnisse. Schließlich begannen sie, 15 Liter Rohargon zu untersuchen und durch Verflüssigung und fraktionierte Destillation zu trennen. Als sie den Rückstand untersuchten, der beim fast völligen Verdampfen des Rohargons übrigblieb, fanden sie bislang unbekannte gelbe und grüne Spektrallinien, also ein neues Element. Nach dem altgriechischen, „verborgen“, wurde es \"Krypton\" genannt. Nach Reinigung durch weitere Destillation konnten Ramsay und Travers auch die molare Masse von etwa 80 g/mol bestimmen. Nach dieser Entdeckung konnten sie aus einer anderen, niedriger siedenden Fraktion ein weiteres Element, das Neon, und schließlich, durch Trennung des Rohkryptons, das Xenon gewinnen. 1924 behauptete A. von Antropoff, eine erste Kryptonverbindung in Form eines roten stabilen Feststoffes aus Krypton und Chlor synthetisiert zu haben. Später stellte sich jedoch heraus, dass in dieser Verbindung kein Krypton, sondern Stickstoffmonoxid und Chlorwasserstoff enthalten waren. Größere Anstrengungen in der Synthese von Kryptonverbindungen wurden nach der Entdeckung der ersten Xenonverbindungen 1962 unternommen. Als erster stellte Aristid von Grosse eine Kryptonverbindung dar, die er zunächst für \"Kryptontetrafluorid\" hielt, die jedoch nach weiteren Versuchen als Kryptondifluorid identifiziert wurde. Die Wellenlänge einer elektromagnetischen Strahlung, die vom Kryptonisotop Kr ausgestrahlt wird, wurde 1960 als Grundlage für die Definition des Meters gewählt. Sie löste damit die zu ungenaue Definition über das Urmeter aus einer Platin-Iridium-Legierung ab. Ein Meter wurde als das 1.650.763,73fache der Wellenlänge der vom Nuklid Kr beim Übergang vom d in den p-Zustand ausgesandten und sich im Vakuum ausbreitenden Strahlung definiert. 1983 wurde diese Festlegung schließlich ersetzt durch eine Definition, die auf der Strecke beruht, die Licht im Vakuum in einem bestimmten Bruchteil einer Sekunde zurücklegt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Krypton zählt zu den seltensten Elementen auf der Erde. Seltener sind lediglich Xenon sowie radioaktive Elemente, die entweder wie Plutonium zum größten Teil schon zerfallen sind oder nur als kurzlebiges Zwischenprodukt von Zerfallsreihen vorkommen. Der Anteil des Kryptons an der Erdhülle beträgt 1,9 × 10 ppm, der größte Teil des Gases befindet sich dabei in der Atmosphäre, die zu 1,14 ppm aus Krypton besteht. Im übrigen Universum kommt Krypton in höherem Anteil vor, vergleichbar mit dem von Lithium, Gallium und Scandium. Das Verhältnis von Krypton und Wasserstoff ist im Universum weitgehend konstant. Daraus lässt sich schließen, dass die interstellare Materie reich an Krypton ist. Krypton konnte auch in einem Weißen Zwerg nachgewiesen werden. Dabei wurde im Vergleich zur Sonne die 450-fache Menge gemessen, der Grund für diesen hohen Krypton-Gehalt ist jedoch noch unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung.", "content": "Die Gewinnung von Krypton erfolgt ausschließlich im Rahmen des Linde-Verfahrens aus der Luft. Bei der Stickstoff-Sauerstoff-Trennung reichert es sich auf Grund der hohen Dichte zusammen mit Xenon im flüssigen Sauerstoff an, der sich im Sumpf der Kolonne befindet. Dieses Gemisch wird in eine Kolonne überführt, in der es auf etwa 0,3 % Krypton und Xenon angereichert wird. Dazu enthält das flüssige Krypton-Xenon-Konzentrat neben Sauerstoff noch eine größere Menge Kohlenwasserstoffe wie Methan, fluorierte Verbindungen wie Schwefelhexafluorid oder Tetrafluormethan sowie Spuren an Kohlenstoffdioxid und Distickstoffmonoxid. Methan und Distickstoffmonoxid können über Verbrennung an Platin- oder Palladiumkatalysatoren bei 500 °C zu Kohlenstoffdioxid, Wasser und Stickstoff umgesetzt werden, die durch Adsorption an Molekularsieben entfernt werden können. Fluorverbindungen können dagegen nicht auf diese Weise aus dem Gemisch entfernt werden. Um diese zu zerlegen und aus dem Gemisch zu entfernen, kann das Gas mit Mikrowellen bestrahlt werden, wobei die Element-Fluor-Bindungen aufbrechen und die entstehenden Fluoratome in Natronkalk aufgefangen werden können oder über einen Titandioxid-Zirconiumdioxid-Katalysator bei 750 °C geleitet werden. Dabei reagieren die Fluorverbindungen zu Kohlenstoffdioxid und Fluorwasserstoff und anderen Verbindungen, die abgetrennt werden können. Anschließend werden Krypton und Xenon in einer weiteren Kolonne, die unten beheizt und oben gekühlt wird, getrennt. Während sich Xenon am Boden sammelt, bildet sich oben ein Gasstrom, in dem zunächst Sauerstoff, nach einiger Zeit auch Krypton aus der Kolonne entweicht. Letzteres wird durch Oxidation von noch vorhandenen Sauerstoffspuren befreit und in Gasflaschen gesammelt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Krypton ist ein bei Normalbedingungen einatomiges, farbloses und geruchloses Gas, das bei 121,2 K (−152 °C) kondensiert und bei 115,79 K (−157,36 °C) erstarrt. Wie die anderen Edelgase außer dem Helium kristallisiert Krypton in einer kubisch dichtesten Kugelpackung mit dem Gitterparameter \"a\" = 572 pm. Wie alle Edelgase besitzt Krypton nur abgeschlossene Schalen (Edelgaskonfiguration). Dadurch lässt sich erklären, dass das Gas stets einatomig vorliegt und die Reaktivität gering ist. Mit einer Dichte von 3,749 kg/m3 bei 0 °C und 1013 hPa ist Krypton schwerer als Luft, es sinkt also ab. Im Phasendiagramm liegt der Tripelpunkt bei 115,76 K und 0,7315 bar, der kritische Punkt bei −63,75 °C, 5,5 MPa sowie einer kritischen Dichte von 0,909 g/cm3. In Wasser ist Krypton etwas löslich, in einem Liter Wasser können sich bei 0 °C maximal 110 ml Krypton lösen.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Wie alle Edelgase ist Krypton sehr reaktionsträge. Es kann lediglich mit dem elektronegativsten Element, dem Fluor, unter speziellen Bedingungen reagieren und bildet dabei Kryptondifluorid. Im Gegensatz zu den Xenonfluoriden ist Kryptondifluorid thermodynamisch instabil, die Bildung ist daher endotherm und muss bei niedrigen Temperaturen stattfinden. Die für eine Reaktion nötigen Fluorradikale können über Bestrahlung mit UV-Strahlung, Beschießen mit Protonen oder elektrische Entladungen dargestellt werden. Mit verschiedenen Verbindungen bildet Krypton Clathrate, bei denen das Gas physikalisch in einen Hohlraum eingeschlossen und so gebunden ist. So bilden Wasser und Wasser-Chloroform-Mischungen bei −78 °C ein Clathrat, ein Clathrat mit Hydrochinon ist so stabil, dass Krypton sich über längere Zeit darin hält. Auch eine Einschlussverbindung des Kryptons im Oligosaccharid α-Cyclodextrin ist bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Isotope.", "content": "Insgesamt sind 32 Isotope sowie 10 weitere Kernisomere des Kryptons bekannt. Fünf Isotope sind stabil: Kr, Kr, Kr, Kr und Kr. Sie kommen zusammen mit dem extrem langlebigen Kr (Halbwertszeit 2 · 10 Jahre) in der Natur vor. Den größten Anteil am natürlichen Isotopengemisch hat dabei Kr mit 57 %, gefolgt von Kr mit 17,3 %; Kr kommt zu 11,58 % und Kr zu 11,49 % vor. Dagegen sind die Isotope Kr mit 2,28 % und Kr mit 0,35 % Anteil selten. Das nach Kr langlebigste der instabilen Isotope ist mit einer Halbwertszeit von 229.000 Jahren Kr. Es entsteht in Spuren in der oberen Atmosphäre durch Reaktionen stabiler Krypton-Isotope mit kosmischer Strahlung und kommt somit ebenfalls natürlich in der Luft vor. Aufgrund seiner Entstehung in der Atmosphäre und seiner Langlebigkeit wird Kr für die Datierung fossilen Grundwassers verwendet. Auch das radioaktive Isotop Kr mit 10,756 Jahren Halbwertszeit kommt in Spuren in der Atmosphäre vor. Es entsteht zusammen mit anderen (kurzlebigen) Isotopen bei der Kernspaltung von Uran und Plutonium. Durch Kernexplosionen oder während der Wiederaufarbeitung von Brennelementen gelangt es in die Umgebungsluft und ist durch die unterschiedliche Verteilung der Emissionsquellen auf der Nordhalbkugel häufiger als auf der Südhalbkugel. Nachdem die Belastung der Atmosphäre mit Kr nach dem Ende der atmosphärischen Kernwaffentests in den 1960ern abnahm, stieg sie in einer Messstation in Gent zwischen 1979 und 1999 – verursacht durch die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague – deutlich an. Als einziges stabiles Krypton-Isotop ist Kr NMR-aktiv. Hyperpolarisiertes Kr wurde im Tierversuch an Ratten in der Magnetresonanztomographie zur Untersuchung der Lunge eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Der größte Teil des Kryptons wird als Füllgas für Glühlampen verwendet. Durch das Gas ist die Abdampfrate des Glühfadens aus Wolfram geringer, das ermöglicht eine höhere Glühtemperatur. Diese bewirkt wiederum eine höhere Lichtausbeute der Lampe. Auch Halogen- und Leuchtstofflampen können Krypton enthalten. Weiterhin dient es in Geigerzählern, Szintillationszählern und elektronischen Geräten als Füllgas. Auch in Isolierglasscheiben wird es trotz des hohen Preises statt des normalerweise benutzten Argons als Füllgas eingesetzt, wenn man bei gleicher Scheibendicke eine deutlich bessere Isolierung erreichen will. Zusammen mit Fluor wird Krypton im Krypton-Fluorid-Laser eingesetzt. Dieser zählt zu den Excimerlasern und hat eine Wellenlänge von 248 nm im ultravioletten Spektralbereich. Auch Edelgas-Ionen-Laser mit Krypton, bei denen das aktive Medium ein- oder mehrfach geladene Kryptonionen sind, sind bekannt. Wie Xenon absorbiert Krypton – allerdings in geringerem Maß – Röntgenstrahlung. Deshalb wird untersucht, ob Xenon-Krypton-Mischungen in der Computertomographie als Kontrastmittel eingesetzt werden können. Sie könnten einen besseren Kontrast als reines Xenon erreichen, da dessen Anteil am Kontrastmittel auf Grund der narkotisierenden Wirkung beim Einsatz am Menschen auf maximal 35 Prozent beschränkt ist. Flüssiges Krypton wird als Material für Kalorimeter in der Teilchenphysik verwendet. Es ermöglicht eine besonders genaue Bestimmung von Ort und Energie. Ein Beispiel für einen Teilchendetektor, der ein Flüssig-Krypton-Kalorimeter nutzt, ist das NA48-Experiment am CERN. Das betastrahlende Krypton wird zur Vorionisation in Leuchtstofflampen-Glimmstartern verwendet. Auch Ionisationsrauchmelder enthielten früher dieses Gas. In der Raumfahrt wird Krypton als Stützmasse in Ionenantrieben genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Biologische Bedeutung.", "content": "Wie die anderen Edelgase hat Krypton auf Grund der Reaktionsträgheit keine biologische Bedeutung und ist auch nicht toxisch. In höheren Konzentrationen wirkt es durch Verdrängung des Sauerstoffs erstickend. Bei einem Druck von mehr als 3,9 bar wirkt es narkotisierend.", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungen.", "content": "Nur eine kleine Anzahl an Kryptonverbindungen ist bekannt. Die wichtigste und stabilste davon ist Kryptondifluorid. Es zählt zu den stärksten bekannten Oxidations- und Fluorierungsmitteln und ist beispielsweise in der Lage, Xenon zu Xenonhexafluorid oder Iod zu Iodpentafluorid zu oxidieren. Reagiert Kryptondifluorid mit Fluoridakzeptoren wie Antimonpentafluorid, bilden sich die Kationen KrF und KrF, die die stärksten bekannten Oxidationsmittel sind. Auch Verbindungen mit anderen Liganden als Fluor sind bekannt. Dazu zählen unter anderem Kryptonbis(pentafluororthotellurat) Kr(OTeF), die einzig bekannte Sauerstoff-Krypton-Verbindung, RCNKrFAsF (R=H, CF, CF oder n-CF) mit einer Krypton-Stickstoff-Bindung und HKrCCH, bei der ein Ethin-Ligand am Krypton gebunden ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Krypton ( „verborgen“) ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Kr und der Ordnungszahl 36. Im Periodensystem steht es in der 8. Hauptgruppe, also der 18. IUPAC-Gruppe und zählt daher zu den Edelgasen. Wie die anderen Edelgase ist es ein farbloses, äußerst reaktionsträges, einatomiges Gas. In vielen Eigenschaften wie Schmelz- und Siedepunkt oder Dichte steht es zwischen dem leichteren Argon und dem schwereren Xenon.", "tgt_summary": "氪是一种化学元素,化学符号是Kr,原子序数是36,是一种无色、无臭、无味的惰性气体,把它放电时呈橙红色,在大气中含有痕量,可通过分馏从液态空气中分离,常用于制作荧光灯。氪正如其他惰性气体一样,不易与其他物质产生化学作用,已知的化合物有二氟化氪(KrF)。", "id": 336785} {"src_title": "James Dean", "tgt_title": "占士·甸", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung.", "content": "James Dean wurde am 8. Februar 1931 in Marion, Indiana, in der Wohnung seiner Eltern Winton (1907–1995), einem Zahntechniker, und Mildred Marie Wilson Dean (1910–1940) geboren. Deans Eltern zogen nach der Geburt ihres Sohnes, den sie mit dem Kosenamen „Jimmy“ riefen, zu ihren Verwandten nach Fairmount, Indiana, wo sie erst bei den Eltern des Vaters lebten und dann auf die Farm von Winton Deans Schwager und seiner Schwester, Marcus und Ortense Winslow zogen. Nach einem weiteren Umzug zurück nach Marion begann die Mutter die künstlerische Begabung ihres Sohnes, der sich durch große Neugier und Dickköpfigkeit auszeichnete, zu fördern. Sie meldete ihn am College of Dance and Theatre an, einer privaten Schauspielschule einer ehemaligen Entertainerin. Dort erlernte er in wenigen Wochen den Stepptanz und trat", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Indiana.", "content": "James Dean lebte von nun an wieder in Fairmount, Indiana, wo er auf der Farm seines Onkels Marcus Winslow, dessen Frau Ortense und der älteren Tochter Joan aufwuchs, etwa fünf Kilometer nördlich der Stadt. In dem zweistöckigen weißen Farmhaus mit 13 Zimmern und einer L-förmigen Veranda an der Vorderseite trat ihm das Ehepaar sogar sein Schlafzimmer ab, da Dean das Mobiliar darin besonders gefiel. Beide ermutigten Dean, auch weiterhin zu zeichnen, zu malen und mit Ton zu modellieren, und bald sprach er Tante und Onkel mit \"Mom\" und \"Dad\" an. Doch fiel es ihm schwer, den Schicksalsschlag zu verarbeiten; über den Verlust seiner Mutter brach er Verwandten zufolge öfter in Tränen aus. Auch gab er bald darauf das Geigenspiel und den Tanz auf. Ablenkung fand Dean im Herbst 1940, als er in die vierte Klasse der West Ward Elementary School von Fairmount wechselte, die im Gegensatz zur North Ward Elementary", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenarbeit mit Adeline Brookshire.", "content": "Im Herbst 1946 begegnete Dean zum ersten Mal der als unkonventionell geltenden Lehrerin Adeline Brookshire. Er besuchte bei ihr den Anfängerkurs für Sprecherziehung, und sie teilte als Leiterin der Theater-AG seine Leidenschaft für die Schauspielerei. Durch den Unterricht bei ihr wurde er in seinem Wunsch bestärkt, Schauspieler zu werden, und er spielte in zwei Theaterproduktionen seiner High School. Unter dem Künstlernamen \"Jim Dean\" war er in dem Stück \"The Monkey’s Paw\" als Herbert White zu sehen, während er in \"Mooncalf Mugford\" die Rolle des John Mugford interpretierte. Mit \"An Apple from Coles County\", \"Gone with the Wind\", \"Our Hearts Were Young and Gay\" und \"You Can't Take It with You\" folgten weitere Auftritte in Schulaufführungen, außerdem tat er sich in der Schulmannschaft als guter Hürdenläufer und Basketballspieler hervor. Da er wegen seiner starken Kurzsichtigkeit stets eine Brille benötigte, trug er auch bei den Basketballspielen immer eine Sportbrille. Ein weiteres Hobby von James Dean waren Motorräder. Sein erstes war eine \"Czech Whizzer\", ein tschechisches Moped, das er 1947 von seinem", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Los Angeles.", "content": "Am 16. Mai 1949 feierte James Dean seinen Highschool-Abschluss und wurde mit Preisen für seine Leistung in den Fächern Bildende Kunst, Sport und Schauspiel geehrt. Als Examensgeschenk durfte er nach Indianapolis zu einem Autorennen reisen, was ihn offenbar dazu anregte, später selbst an Autorennen teilzunehmen. Obwohl ihm seine langjährige Mentorin Adeline Brookshire dazu riet, ein College irgendwo im Mittleren Westen zu besuchen, zog er nach Kalifornien, um mit seinem Vater zusammenzuleben (er hatte in den letzten Jahren seinen Vater in Kalifornien dreimal besucht, während Winton Dean mehrere Male nach Fairmount gereist war), der mittlerweile sein Dasein als Witwer aufgegeben und 1945 Ethel Case geheiratet hatte. Dean befolgte den Rat seines Vaters und entschied sich für ein Studium der Rechtswissenschaften am Santa Monica Junior College. Als auswärtiger Student musste er vor dem zweijährigen Grundstudium allerdings Vorbereitungskurse besuchen. Winton Dean bemühte sich nun auf seine Weise, seine Vaterrolle zu erfüllen, die er lange Jahre gemieden hatte. Er kaufte James Dean einen gebrauchten 1939er Chevrolet, damit er sich in der Stadt frei bewegen konnte. Trotz der Einwände", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel an die UCLA.", "content": "Dean war trotz der Einschätzung seiner Schauspiellehrerin, die ihn für eine akademische Ausbildung noch nicht reif hielt, besessen davon, an die UCLA zu wechseln. Sie bot in seinen Augen weit mehr Möglichkeiten als sein jetziges College. Seine Noten waren so gut, dass er sofort zum Studium zugelassen wurde, das er im Wintersemester 1950 antrat. Um seinen Vater nicht zu kompromittieren, belegte er weiterhin Jura-Einführungskurse. Trotzdem zog sein Entschluss Auseinandersetzungen mit seinem Vater nach sich und Dean entschied sich, auf den Campus der UCLA zu ziehen. Als Mitglied der Studentenbruderschaft \"Sigma Nu\" zog er zu Beginn des Semesters in deren Verbandshaus ein. Trotz des offenbaren Bruchs mit seinem Vater belegte er als Hauptfach Jura und Theaterwissenschaft nur als Nebenfach. Das Geld für Studiengebühren, Miete und Verpflegung verdiente er sich mit Teilzeitjobs an der UCLA, unter anderem als Filmvorführer in Kursen,", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenarbeit mit James Whitmore und Studienabbruch.", "content": "In den nächsten Monaten besuchte Dean Vorsprechtermine, die seine Agentin Isabell Draesemer für ihren Schützling organisierte. Zudem wurde er wie auch sein Mitbewohner Bill Bast Mitglied in James Whitmores Theater-Workshop. Whitmore war am Actors Studio in New York City ausgebildet worden, hatte am Broadway gespielt und wurde gerade für die beste Nebenrolle in dem Kriegsdrama \"Kesselschlacht\" für den Oscar nominiert. Obwohl er kein ausgebildeter Schauspiellehrer war, verpflichtete sich Whitmore, zehn begabten Schauspielschülern unbezahlten Unterricht zu geben. In jenen Tagen sprach Dean für das UCLA-Stück \"The Dark of the", "section_level": 2}, {"title": "Beginn der Filmkarriere.", "content": "Dean absolvierte in den nächsten Monaten weitere Vorsprechtermine, konnte aber nach \"Hill Number One\" in Hollywood zunächst keine Rolle erhalten und verfiel, wie Freunde später berichteten, in Depressionen. Er besuchte schließlich vor Ort zahlreiche Partys, um Kontakte zu knüpfen. Doch bei Vorsprechterminen wurde er wegen seiner Körpergröße von 173 Zentimetern (bei 65 Kilogramm Gewicht) immer wieder als zu klein abgewiesen. Sein Mitbewohner Bill Bast verschaffte ihm einen Job als Platzanweiser bei CBS, den er jedoch nach kurzer Zeit wieder aufgab.", "section_level": 2}, {"title": "Umzug nach New York.", "content": "Im Winter 1951 nahm James Dean den Rat seines Schauspielmentors James Whitmore an, nach New York umzuziehen und eine seriöse Schauspielkarriere am Theater zu starten. Nach einem kurzen Abstecher zu seinen Verwandten in Fairmount mietete sich Dean in New York im Hotel Iroquois ein. Da ihn Geldsorgen plagten, nahm er sich aber bald ein Zimmer in einem Heim des Christlichen Vereins Junger Menschen (YMCA) und jobbte in einer Bar als Tellerwäscher. Im November 1951 bekam er einen Job in der Show \"Beat the Clock\". Er diente dort", "section_level": 2}, {"title": "Aufnahme am Actors Studio.", "content": "Ein bedeutender Schritt nach vorne gelang James Dean, als er sich um einen Platz am renommierten Actors Studio bewarb. Zusammen mit 150 weiteren Bewerbern kam er zum Vorsprechen und führte gemeinsam mit seiner Schauspielkollegin Christine White ein selbstgeschriebenes Skript auf, in dem sich eine reiche Südstaatlerin und ein begabter heimatloser junger Mann im Verlauf von einigen Wochen durch nächtliche Strandspaziergänge ihre Lebensgeschichten anvertrauen. Obwohl es beim Actors Studio nicht gern gesehen wurde, wenn Schauspieler mit ihren eigenen Texten vorsprachen, und beide das gesetzte Zeitlimit nicht einhielten, gehörten Dean und White zu den fünfzehn Bewerbern, die angenommen wurden. „Sie spielten einfach und glaubhaft. Es war einfach wundervoll. Genau das, was wir bei Bewerbern sehen wollen“, so später der Gründer der Schauspielschule Lee Strasberg, der ebenfalls beim Vorsprechen anwesend war. In einem Brief an seinen Onkel und seine Tante in Fairmount aus dem Jahre 1952 schrieb Dean über seinen Erfolg: „\"Ich habe große Fortschritte in meinem Beruf gemacht. Nach monatelangen Proben kann ich Euch zu meinem großen Stolz mitteilen, dass ich ein Mitglied des Actors Studio bin. Die beste Schule für das Theater. Sie beherbergt so berühmte Leute wie Marlon Brando, Julie Harris, Arthur", "section_level": 2}, {"title": "Erster Broadway-Auftritt.", "content": "In Fairmount, Indiana, erreichte Dean auch die Nachricht seiner Agentin, dass der Theaterregisseur Lemuel Ayers Schauspieler für sein Broadwaystück \"See the Jaguar\" suchte und sich nach James Dean erkundigt hatte. Zurück in New York, lernte Dean seinen Text auswendig. Das Stück von N. Richard Nash spielt auf dem Land im Süden der Vereinigten Staaten und erzählt die Geschichte eines 17-jährigen Jungen, der von seiner herrschsüchtigen und geistig verwirrten Mutter von der Außenwelt isoliert wird, indem er oft in einen Eiskeller gesperrt wird. Als seine Mutter stirbt, trifft Protagonist Wally Wilkins in der nächsten Stadt auf ein Paar, das einen Wanderzoo betreibt. Als Wally den Jaguar des Ehepaares versehentlich tötet, wird er in den Ausstellungskäfig gesperrt, neben dem das Schild \"See the Jaguar\" (deutsch: \"Besichtigen Sie den Jaguar\") prangt. Beim Vorsprechen konnte Dean als emotional verkrüppelter Wally überzeugen und bekam die Rolle. Die ersten Testaufführungen, in denen Dean auch das Lied \"Green Briar, Blue Fire\" singen musste, fanden am 12. November 1952 im Parsons Theatre von New Haven, Connecticut statt. Am 3. Dezember feierte \"See the Jaguar\" am Broadway Premiere. Während das Stück", "section_level": 2}, {"title": "Durchbruch am Broadway.", "content": "Ende des Jahres 1953 wurden Ruth und Augustus Goetz damit beauftragt, André Gides autobiografischen Roman \"Der Immoralist\" für den Broadway zu adaptieren. Der Roman spielt in Frankreich um die Wende des 19. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte des jungen Archäologen Michel, der seine Homosexualität verdrängt und eine Frau namens Marcelline ehelicht. Als das Paar die Flitterwochen im nordafrikanischen Biskra verbringt, wird Michel von dem Hausboy Bachir verführt. Bachir verhöhnt Michel, da er unfähig ist, mit seiner Frau zu schlafen. Als die Ehe nach zwei Monaten noch nicht vollzogen ist, betrinkt sich Michel, schwängert seine Frau, und beide kehren nach Frankreich zurück. James Dean sprach für die Rolle des Bachir vor und bekam sie. Geraldine Page spielte Marcelline, Louis Jourdan den Part von Michel. Die Proben, die am 18. Dezember 1953 im Ziegfeld Theatre begannen, wurden durch einen Konflikt von", "section_level": 2}, {"title": "\"Jenseits von Eden\": Durchbruch in Hollywood.", "content": "Unmittelbar nach den fabelhaften Kritiken für das Broadwaystück \"The Immoralist\" gab James Dean den Part von Bachir auf. Seine Kündigung trat zwei Wochen später in Kraft. Dean hatte von Regisseur Elia Kazan eine Hauptrolle in seinem neuesten Film \"Jenseits von Eden\" angeboten bekommen. Er kannte Dean von seiner Zeit am Actors Studio und hatte ihn in \"The Immoralist\" gesehen. „\"James Dean sah genauso aus wie Cal Trask in 'Jenseits von Eden', und er sprach auch so. Als er das New Yorker Büro der Warner Bros. betrat, wusste ich sofort, dass ich den richtigen Mann für die Rolle gefunden hatte. Er war vorsichtig, störrisch und misstrauisch und schien voller unterdrückter Gefühle.\"“, so Kazan. Zwar hatte das Filmstudio Warner Brothers seinem Regisseur noch keine Genehmigung für die Dreharbeiten gegeben, doch Dean war selbstverständlich angetan von der Idee, die Hauptrolle in einem Hollywood-Streifen zu übernehmen, und", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau zur Kultfigur.", "content": "In dieser Zeit wurde James Dean von Warner Brothers zur männlichen Kultfigur stilisiert, um den finanziellen Erfolg des Films zu sichern. Dean wurde mit der attraktiven Schauspielerin Pier Angeli zusammengebracht, die ebenso wie Dean gerade zum Hollywoodstar aufgebaut wurde und zu diesem Zeitpunkt den Film \"Der silberne Kelch\" mit Paul Newman abgedreht hatte. Die Kampagne war erfolgreich, und Dean und Angeli wurden von den Gazetten bald als Traumpaar Hollywoods gehandelt. Tatsächlich kamen sich beide auch privat näher. Nach den Dreharbeiten flog James Dean wieder nach New York, wo er in einer Episode der Serie \"Philco Television Playhouse\" spielte. Als er zwei Wochen später nach Los Angeles zurückkehrte, zerbrach langsam", "section_level": 2}, {"title": "\"... denn sie wissen nicht, was sie tun\": Arbeit mit Nicholas Ray.", "content": "Im selben Monat begannen die Dreharbeiten zu \"... denn sie wissen nicht, was sie tun\", nachdem Dean kurz zuvor eine Hauptrolle in George Stevens \"Giganten\" erhalten hatte, die Dreharbeiten jedoch wegen Terminschwierigkeiten mit dem Co-Star Elizabeth Taylor verschoben wurden. In Nicholas Rays Film spielt Dean erneut einen Außenseiter, Jim Stark, einen Jugendlichen, der nach seinen Umzug in der neuen Stadt auf der Suche nach Anerkennung ist. Er liefert sich Messerkämpfe und Autorennen mit einer Jugendgang und findet bei der naiven Judy und dem introvertierten Einzelgänger Plato, der heimlich Gefühle für Jim empfindet, eine Ersatzfamilie. Der Film basiert auf einer gleichnamigen soziologischen Studie, die Robert M. Lindner erstellte. Das Studio erwarb wegen des verlockend klingenden Titels (\"Rebel Without a Cause\") eine Option auf Lindners Werk, wusste aber nichts damit anzufangen. Lindner schrieb später eine Kurzgeschichte über Jugendgangs, die auch gekauft und für die Leinwand adaptiert wurde. Acht Jahre nach dem Verkauf der Rechte an das Filmstudio entdeckte Ray ihr Potential sowie in James Dean die perfekte Projektionsfläche der jugendlichen Bedürfnisse, und die Dreharbeiten begannen am 28. März 1955. Dean, der während der Dreharbeiten an Malaria", "section_level": 2}, {"title": "\"Giganten\": Seine letzte Rolle.", "content": "In seinem letzten Film \"Giganten\" spielte James Dean an der Seite von Rock Hudson und Elizabeth Taylor. Die Dreharbeiten, die für James Dean am 3. Juni 1955 im texanischen Marfa begannen, wurden beherrscht von einer Rivalität der beiden Hauptdarsteller, die jedoch die Authentizität ihrer Rollen erhöhte. \"Giganten\" basiert auf dem gleichnamigen erfolgreichen Roman von Edna Ferber und schildert die Beziehung zwischen dem Rinderbaron Bick Benedict und seiner Frau Leslie (gespielt von Rock Hudson und Elizabeth Taylor) und dem einfachen Farmarbeiter Jett Rink (James Dean) in einem Zeitraum von über vierzig Jahren. Als Rink auf seinem eigenen Stück Land Öl findet, wird er zum mächtigsten Konkurrenten seines früheren Arbeitgebers. Doch der Reichtum beginnt auch Rinks Leben umzukrempeln,", "section_level": 2}, {"title": "Früher Tod.", "content": "Dean nahm am 17. September 1955, zwei Wochen vor seinem Tod, auf dem Filmset von \"Giganten\" für die National Safety Council einen Fernsehspot zum Thema Verkehrssicherheit auf. In seinem Cowboy-Outfit gab er Schauspieler Gig Young lässig mit Zigarette im Mund Antworten. Als Dean gefragt wurde, was er von Leuten hielt, die auf dem Highway rasen, antwortete er: Seine Abschiedsworte in dem Werbespot waren: „Fahrt vorsichtig! Vielleicht bin ich es, dem ihr damit eines Tages das Leben rettet.“ Ebenfalls im September 1955 kaufte sich James Dean seinen zweiten Rennwagen, einen silberfarbenen Porsche 550 Spyder. Auf die Fronthaube des Wagens war die Nummer 130 lackiert, während auf dem Heck sein Spitzname \"Little Bastard\" stand, den ihm sein Dialogcoach", "section_level": 2}, {"title": "Legendenbildung.", "content": "Innerhalb weniger Wochen nach der postumen Uraufführung von \"... denn sie wissen nicht, was sie tun\" entstand vor allem unter Jugendlichen ein regelrechter Kult um James Dean. Einige Teenager folgten Dean sogar durch Selbstmord in den Tod. Weiterhin kamen auch noch nach seinem Tod etliche Briefe für ihn bei Warner Brothers und bei den Zeitungen an – drei Jahre nach seinem Tod erhielt Dean noch mehr Post als jeder lebende Hollywood-Star. Der große Wirbel um Dean wurde noch von Warner Brothers gefördert, die den Film \"Giganten\" erst genau zum ersten Todestag von Dean veröffentlichten. Bühnenstücke, Filme und etliche Bücher beschäftigten sich", "section_level": 2}, {"title": "Reverenzen an Dean.", "content": "Mehrere Musiker ließen sich durch Dean inspirieren und verfassten musikalische Werke und Beiträge über ihn und sein Leben. So erschien 1963 auf dem Beach-Boys-Album \"Little Deuce Coupe\" der Titel \"A Young Man Is Gone\", in dem Leben und Tod von Dean besungen werden. Phil Ochs sang 1970 über Dean in seinem Lied \"Jim Dean of Indiana\" ebenso wie die Eagles auf ihrem 1974 veröffentlichten Album \"On the Border\" mit dem Titel \"James Dean\". Auch im Song \"American Pie\" von Don McLean wird in einer Textzeile auf Dean Bezug genommen; ebenso in dem Lied \"Sie", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Synchronstimme.", "content": "In den deutschen Fassungen seiner drei Filme \"Jenseits von Eden\", \"... denn sie", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscar British Film Academy Award Golden Globe Weitere Étoile de Cristal Jussi Bravo Otto", "section_level": 1}], "src_summary": "James Byron Dean (* 8. Februar 1931 in Marion, Indiana; † 30. September 1955 in der Nähe von Cholame, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Theater- und Filmschauspieler. Sein früher Tod bei einem Autounfall und seine Rolle in \"... denn sie wissen nicht, was sie tun\" machten ihn zu einem Jugendidol. Für seine Rollen in \"Jenseits von Eden\" und \"Giganten\" erhielt er postum zwei Oscarnominierungen als Bester Hauptdarsteller.", "tgt_summary": "詹姆斯·拜伦·狄恩(英语:James Byron Dean,1931年-2月8日-1955年-9月30日),著名美国电影演员。虽英年早逝,且一生仅主演过三部电影,但在1999年,他被美国电影学会选为百年来最伟大的男演员第18名。", "id": 160362} {"src_title": "Kalium", "tgt_title": "钾", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 19. November 1807 berichtete Humphry Davy vor der Royal Society in London, es sei ihm gelungen, durch Elektrolyse von schwach angefeuchteten Ätzalkalien zwei verschiedene Metalle zu gewinnen; das eine, am 6. Oktober 1807 erstmals gewonnene Metall nannte er \"Potassium\" (die noch heute geltende englische und französische Bezeichnung für Kalium), weil man es aus Pottasche gewinnen kann, das andere, wenige Tage später erstmals gewonnene, \"Sodium\" (die noch heute geltende englische und französische Bezeichnung für Natrium), weil es in den verschiedenen Modifikationen von Natriumcarbonat (Soda) enthalten ist. Im deutschen Sprachraum wird das Sodium Davys seit 1811 nach einem Vorschlag von Berzelius als Natrium bezeichnet, während man für das Potassium Davys den von Klaproth 1796 eingeführten Ausdruck Kalium (von arab. = Asche, aus Pflanzenasche gewinnbar) übernahm.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Kalium kommt in der Natur nur als Kation in Kaliumverbindungen vor. Das liegt daran, dass es nur ein Außenelektron besitzt und dieses sehr bereitwillig abgibt, um eine stabile und energiearme äußere Elektronenschale zu erlangen. Kovalente Kaliumverbindungen sind daher nicht bekannt. Im Meerwasser liegt die durchschnittliche Konzentration bei 399,1 mg K/kg = 408,4 mg K/l. Natürlich vorkommende kaliumhaltige Minerale sind: Kaliumsalze bilden Verdampfungsablagerungen auf ehemaligen Meeresböden, was die Gewinnung von Kaliumsalzen in diesen Gegenden wirtschaftlich macht. Kalisalz wird in Kanada, Russland, Weißrussland, Kasachstan, Deutschland, Israel, den Vereinigten Staaten, Jordanien und anderen Orten auf der ganzen Welt abgebaut. Die größten Vorkommen, die jemals gefunden wurden, liegen 1.000 Meter unter der Oberfläche der kanadischen Provinz Saskatchewan. Die Lagerstätten befinden sich in der Elk Point Group, die sich im mittleren Devon gebildet haben. In Saskatchewan, wo seit den 1960er Jahren mehrere große Minen betrieben wurden, wurde die Technik des Einfrierens von nassem Sand (die Blairmore-Formation) eingeführt, um Minenschächte durch sie zu treiben. Das wichtigste Kalibergbauunternehmen in Saskatchewan ist die Potash Corporation. Das Wasser des Toten Meeres wird von Israel und Jordanien als Kaliquelle verwendet, während die Konzentration in normalen Ozeanen für die kommerzielle Produktion zu aktuellen Preisen zu niedrig ist. 2010 wurde Kalium in der Atmosphäre der Exoplaneten XO-2b und HD 80606 b detektiert.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Die Gewinnung von metallischem Kalium kann nach mehreren Verfahren erfolgen. Genutzt wurden elektrolytische Verfahren wie das Degussa-Verfahren oder ein thermisches Verfahren der I.G. Farben, Werk Griesheim. Das meiste Kalium wird jedoch mit dem in den 1950er-Jahren von Mine Safety Appliances eingeführten MSA-Verfahren hergestellt, bei dem bei 870 °C unter Schutzgasatmosphäre mit metallischem Natrium eine Reduktion von Kaliumchlorid durchgeführt wird. Das entstehende gasförmige Kalium wird in einer Kühlfalle durch Kondensation niedergeschlagen. Durch Variation der Destillationsparameter sind auch handelsübliche Na-K-Legierungen zugänglich. Im Labor ist elementares Kalium über die Reduktion des Chromats oder Dichromats mittels Zirconium nach: oder die thermische Zersetzung von Kaliumazid: sowie eine anschließende Destillation im Hochvakuum erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Analog zu den anderen Alkalimetallen reagiert Kalium mit vielen anderen Elementen und Verbindungen oft sehr heftig, insbesondere mit Nichtmetallen, und kommt in der natürlichen Umwelt nur chemisch gebunden vor. Kalium hat eine stärkere Reaktivität als Natrium und reagiert heftig mit Wasser unter Bildung von Kaliumhydroxid und Freisetzung von Wasserstoff. Hochgeschwindigkeitsaufnahmen der Reaktion von Alkalimetallen mit Wasser legen eine Coulomb-Explosion nahe. Aufgrund der stark exothermen Reaktion entzündet sich der Wasserstoff bei Luftzutritt. Hierbei kann es zu Verpuffungen und Explosionen kommen. In trockenem Sauerstoff verbrennt das Metall mit intensiver violetter Flamme zu Kaliumhyperoxid KO und Kaliumperoxid KO. An feuchter Luft reagiert es sehr rasch mit Wasser und Kohlenstoffdioxid zu Kaliumcarbonat unter Wasserstoffbildung. Mit Alkoholen setzt sich Kalium unter Bildung von Wasserstoff zu Alkoholaten um. In flüssigem Ammoniak ist Kalium, wie alle Alkalimetalle, unter Bildung einer blauvioletten Lösung gut löslich. Mit den Halogenen Brom und Iod in flüssiger oder fester Form setzt sich Kalium explosionsartig zu den entsprechenden Halogeniden um. Zur Entsorgung von Kalium wird meist das vorsichtige Einbringen kleiner Stücke des Metalls in einen großen Überschuss an \"tert\"-Butylalkohol empfohlen, mit dem es unter Bildung des Alkoholats und Wasserstoff reagiert. Da diese Reaktion recht langsam verläuft, kann es passieren, dass unbemerkt kleine, mit einer Kruste von Kalium-\"tert\"-butanolat umhüllte Kaliumreste übrigbleiben. Daher muss sorgfältig auf die Vollständigkeit der Reaktion geachtet werden. Alternativ kann man für \"kleine\" Kaliummengen auch 1-Butanol verwenden, das mit dem Kalium zwar schneller, aber dennoch kontrollierbar reagiert. Keinesfalls sollten „niedrigere“ Alkohole (Propanole, Ethanol oder Methanol) verwendet werden, da diese zu heftig mit Kalium reagieren und zudem leichter entzündlich sind. An der Luft überzieht sich die silberweiß glänzende Schnittfläche des frischen Metalls innerhalb von Sekunden mit einer bläulich schimmernden Schicht aus Oxid und Hydroxid und ein wenig Carbonat. An der Luft stehengelassen reagiert es wie alle Alkalimetalle langsam vollständig zum Carbonat. Metallisches Kalium wird deshalb unter wasserfreien organischen Flüssigkeiten, wie z. B. Paraffinöl aufbewahrt. Im Gegensatz zu Natrium kann Kalium bei längerer Lagerung dennoch Krusten aus Oxiden, Peroxiden und Hydroxiden bilden, die das Metall in Form rötlich-gelber Schichten überziehen und die bei Berührung oder Druck explodieren können. Eine sichere Entsorgung ist dann nicht mehr möglich, hier bietet sich nur noch der Abbrand des kompletten Gebindes unter kontrollierten Bedingungen an. Auch in Polyethenverpackungen eingeschweißtes Kalium kann sich mit einer explosiven Kruste überziehen, eine solche Verpackung ist also zur Lagerung nicht geeignet. Mit Natrium werden in einem weiten Konzentrationsbereich bei Raumtemperatur flüssige Gemische gebildet, siehe: NaK (Legierung). Das Phasendiagramm zeigt eine bei 7 °C inkongruent schmelzende Verbindung NaK und ein Eutektikum bei −12,6 °C mit einem Natriumgehalt von 23 %w.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Kalium ist in einigen schnellen Kernreaktoren in Form einer eutektischen Na-K-Legierung als Kühlflüssigkeit eingesetzt worden. Ansonsten hat metallisches Kalium nur geringe technische Bedeutung, da es durch das billigere Natrium ersetzt werden kann. Im Forschungslabor wird Kalium gelegentlich zur Trocknung von Lösungsmitteln eingesetzt, besonders wenn der Siedepunkt des Lösungsmittels über dem Schmelzpunkt des Kaliums, aber unter dem Schmelzpunkt von Natrium liegt. Dann liegt das Kalium im siedenden Lösungsmittel geschmolzen vor und seine Oberfläche verkrustet nicht. Man benötigt somit deutlich weniger Alkalimetall und es kann fast völlig beim Trocknungsprozess verbraucht werden, so dass nur sehr kleine Reste entsorgt werden müssen. Kalium entwickelt beim langen Stehenlassen auch unter Schutzflüssigkeit (Petroleum) Krusten von Peroxoverbindungen (KO und KO), die sehr brisant reagieren. Bereits durch geringen Druck, insbesondere beim Herausheben von Kaliumstücken mit einer Zange oder beim Versuch des Schneidens mit dem Messer, können diese Peroxoverbindungen Explosionen auslösen. Als Gegenmaßnahmen empfehlen sich entweder das Einschmelzen in Glasampullen oder ein Lagern unter Schutzflüssigkeit und Inertgas. Weiterhin dürfen halogenierte Lösemittel aufgrund der Explosionsgefahr nicht mit Kalium getrocknet werden. Ebenfalls gefährlich sind Reaktionen des Kaliums im Zusammenspiel von Lösemitteln, die leicht Sauerstoff abgeben können. Weitere Verwendungen:", "section_level": 1}, {"title": "Biologische Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung als Düngemittel.", "content": "Wasserlösliche Kaliumsalze werden als Düngemittel verwendet, da Pflanzen die im Boden vorkommenden Kaliumsilicate schlecht aufschließen können. Die industrielle Landwirtschaft verwendet Düngemittel, um das bei der Ernte verlorene Kalium zu ersetzen. Die meisten landwirtschaftlichen Düngemittel enthalten Kaliumchlorid, während Kaliumsulfat für chloridempfindliche Kulturen oder Kulturen mit höherem Schwefelgehalt verwendet wird. Nur wenige Düngemittel enthalten Kaliumnitrat. Weitere kaliumhaltige Düngemittel sind Kornkali mit Magnesiumoxid, Patentkali, Flory, Nitrophoska und Kaliumphosphat. Die Wirkung des essentiellen Makronährstoffes Kalium in den Pflanzen ist vielfältig. Im Xylem dient es als Osmotikum welches für den Aufbau des Wurzeldrucks entscheidend ist. Kalium in den Blattzellen erhöht den Turgor, was zu einer Zellstreckung und Blattflächenwachstum führt. Auch sorgt es über die Erhöhung des Turgors für eine Öffnung der Stomata, was die Kohlenstoffdioxid-Aufnahme begünstigt und somit direkten Einfluss auf die Photosyntheseleistung hat. Ist Kalium in ausreichenden Mengen vorhanden, fördert es in einem ersten Schritt die Bildung von C3-Zuckern, die in weiteren von Kalium beeinflussten Stoffwechselprozessen zu Stärke, Cellulose, Lignin und Proteinen verarbeitet werden. Pflanzen, die unter Kaliummangel leiden, weisen vornehmlich an den älteren Blättern Symptome auf. Kalium wird aus ihnen retransloziert und über das Phloem in junge Blätter transportiert. Typische Symptome eines Kaliummangels sind Punkt-, Interkostal- und Blattrandchlorosen sowie Blattrandnekrosen. Auch kommt es zu einem gestauchten Habitus und gegebenenfalls zur Welketracht. Bei starker Sonneneinstrahlung kann es zur Photooxidation in den Blättern kommen. Ein stärkerer Überschuss bewirkt Wurzelverbrennungen und Calcium- beziehungsweise Magnesiummangel. Kalium ist der Gegenspieler von Calcium – beide Nährelemente müssen also in einem richtigen Verhältnis zueinander in der Pflanze und im Boden vorhanden sein.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung für den menschlichen Körper.", "content": "Kalium ist ein für die Erhaltung des Lebens essenzieller Mineralstoff (Mengenelement). Als wichtigstes intrazelluläres Kation ist Kalium an den physiologischen Prozessen in jeder Zelle beteiligt:", "section_level": 2}, {"title": "Empfohlene und tatsächliche Kaliumzufuhr.", "content": "Zur Aufrechterhaltung aller lebenswichtigen physiologischen Prozesse wird geraten, mindestens 2 g Kalium täglich zu sich zu nehmen. Das \"Food and Nutrition Board\" (FNB) der USA und Kanada erachtet allerdings unter präventiven Aspekten für alle Erwachsenen eine Einnahme von 4,7 g/Tag (120 mmol/Tag) als angemessen. Diese Kaliummenge (aus der Nahrung) ist aufgrund neuer Erkenntnisse erforderlich, um chronischen Erkrankungen wie erhöhtem Blutdruck, Kochsalzsensitivität, Nierensteinen, Verlust an Knochenmasse oder Schlaganfällen vorzubeugen bzw. sie zu vermindern oder zu verzögern. Laut der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II) liegt die Kaliumzufuhr in Deutschland im Median bei 3,1 g/Tag (Frauen) bzw. 3,6 g/Tag (Männer). Von 75 % der Männer und 90 % der Frauen wird die vom FNB empfohlene Zufuhr von 4,7 g Kalium pro Tag nicht erreicht.", "section_level": 3}, {"title": "Bedeutung des Natrium/Kalium-Verhältnisses.", "content": "Im Körper spielt Kalium eine herausragende Rolle bei der Regulation des Membranpotentials. Die intrazelluläre Kaliumkonzentration liegt bei ungefähr 150 mmol/l, extrazellulär finden sich 4 mmol/l. Die Konzentration an Natrium liegt intrazellulär bei rund 10 mmol/l, extrazellulär bei 140 mmol/l. Diese Konzentrationsunterschiede werden durch die Na/K-ATPase aufrechterhalten und sind für die Funktion der Zelle lebenswichtig. Ein dauerhaftes Verschieben dieser zellulären Konzentrationen kann bei erhöhter K-Konzentration (Hyperkaliämie), das heißt K »4,5 mmol/l, zu Herzstillstand in Systole führen, bei Hypokaliämie (K <3,5 mmol/l) zur Abnahme der Kontraktionsfähigkeit der Muskeln, erhöhter Erregung, Störung der Erregungsleitung, Extrasystolen des Herzens. K ist (neben Na) entscheidend für den osmotischen Druck der Zellen, das heißt für den Wassergehalt der Zelle. Eine zu geringe K-Konzentration im Blut führt zu Herzstillstand in Diastole. Der Normbereich im Serum liegt bei 3,6–4,5 mmol/l, im Harn bei 26–123 mmol/l. Das heißt, es wird ständig K verloren, das mit der Nahrung ersetzt werden muss. Das ist insbesondere in der heutigen Zeit ein Problem, da die westliche Ernährungsweise von der Zufuhr tierischer Lebensmittel geprägt ist. Die Zufuhr kaliumreicher, pflanzlicher Lebensmittel ist im Vergleich zu früher hingegen deutlich vermindert. Vor der Entwicklung der Landwirtschaft lag die Kaliumzufuhr bei 10,5 g/Tag, im Vergleich zu den durchschnittlich 3,4 g/Tag laut NVS II. Demgegenüber steht die ins Gegenteil verschobene Natriumzufuhr: Diese lag früher bei lediglich 0,8 g/Tag und ist durch unsere salzreiche Ernährung auf durchschnittlich 3,1 g/Tag (Frauen) bzw. 4,3 g/Tag (Männer) angestiegen. Das hat Auswirkungen auf das natürliche Verhältnis von Kalium zu Natrium im menschlichen Körper. Kalium ist der natürliche Gegenspieler von Natrium, und ein ausgewogenes Verhältnis der beiden Mineralien ist für die Regulation physiologischer Prozesse besonders wichtig. Eine exzessive Natriumzufuhr kann zur Kaliumverarmung führen. Umgekehrt hat Kalium einen natriuretischen Effekt. Insofern ist das Na/K-Verhältnis in der Nahrung entscheidender als die Konzentration der einzelnen Kationen für sich allein. Die WHO empfiehlt ein molares Verhältnis der beiden Mineralstoffe von 1:1. Diesem Verhältnis werden die WHO-Empfehlungen von weniger als 2 g Natrium pro Tag und mindestens 3,5 g Kalium pro Tag gerecht.", "section_level": 3}, {"title": "Physiologische Bedeutung.", "content": "Neben Natrium hat Kalium große Bedeutung für die Regulation des Blutdrucks. Epidemiologische Studien belegen, dass eine erhöhte Kaliumaufnahme mit einer Blutdrucksenkung einhergeht und das Risiko für Schlaganfälle reduziert. Die blutdrucksenkende Wirkung von Kalium wurde auch in Supplementierungs­versuchen nachgewiesen. Eine blutdrucksenkende Wirkung konnte auch allein durch die so genannte DASH (Dietary Approaches to Stop Hypertension) Diät (reich an Vollkorn-Getreideprodukten, Obst, Gemüse, Geflügel, Fisch und Nüssen) erreicht werden. Diese Diät enthält im Gegensatz zur üblichen Kost weniger Kochsalz und gesättigte Fette, relativ viel Kalium, aber auch mehr an anderen Nährstoffen wie Magnesium und Calcium, die auch für eine blutdrucksenkende Wirkung mit verantwortlich gemacht werden. Aus diesem Grunde sollte eine obst- und gemüsereiche Kost (reich an Kalium) in Kombination mit einer moderaten Senkung der Natriumzufuhr empfohlen werden, da sich ein Verhältnis Natrium zu Kalium von 1 oder weniger günstig auf den Blutdruck auswirkt. Eine Angleichung der Kaliumzufuhr an eine hohe Natriumaufnahme ist nicht sinnvoll. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt die blutdruckerhöhende Wirkung von Natrium. Kalium hat außerdem einen positiven Einfluss auf den Knochenstoffwechsel, da eine höhere Kaliumzufuhr eine erhöhte Calciumausscheidung verhindert, die durch eine hohe Kochsalzzufuhr hervorgerufen wird. Kalium fördert somit die renale Calciumretention in der Niere und verhindert den Calciumabbau aus den Knochen. In diesem Zusammenhang sind auch der Einfluss des Begleitanions, der Zusammensetzung der Nahrung und des Lebensalters auf den Säuren-Basen-Status zu beachten. Für Kaliumcitrat ist in klinischen Studien nachgewiesen, dass es dem Calciumverlust über die Niere und dem Calciumabbau aus den Knochen entgegenwirkt. So zeigte eine prospektive kontrollierte Interventionsstudie bei 161 postmenopausalen Frauen mit Osteopenie, dass die partielle Neutralisierung einer diätinduzierten Säurebelastung (mittels 30 mmol Kaliumcitrat pro Tag, entspricht 1,173 g Kalium) über einen Zeitraum von zwölf Monaten die Knochendichte signifikant erhöht und die Knochenstruktur deutlich verbessert. Kaliumcitrat wirkte dabei genauso effektiv wie Raloxifen, ein Östrogen-Rezeptor-Modulator, der bei der Behandlung und Prävention von Osteoporose bei postmenopausalen Frauen eingesetzt wird. Kalium ist ein wichtiges Elektrolyt. Kaliumionen findet sich überwiegend im Zellinneren (Intrazellularraum) wo sie an der Erhaltung des Ruhepotentials beteiligt sind. Daher können hohe Kaliumverluste, wie etwa durch starkes Schwitzen, zu Krämpfen und Erschöpfungszuständen führen. Kaliumreiche Nahrungsmittel wirken harntreibend/entwässernd. Bei dialyse­pflichtigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist es wichtig, dass sie stark kaliumhaltige Lebensmittel meiden, da es bei Hyperkaliämie zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen kann. Die in den Vereinigten Staaten zu Hinrichtungen verwendete Giftspritze enthält unter anderem Kaliumchlorid, welches zu einer Lähmung der Herzmuskulatur und damit zum Tode führt. Für weitere Informationen zu körperlichen Auswirkungen von Kalium", "section_level": 3}, {"title": "Kaliumgehalte in Lebensmitteln.", "content": "Kaliumreiche Lebensmittel sind unter anderem Pilze, Bananen, Datteln, Rosinen, Bohnen, Chili, Käse, Spinat und Kartoffeln, in denen es in Mengen von 0,2 bis 1,0 g Kalium/100 g Lebensmittel vorkommt. Kaliumgehalte in kaliumreichen Lebensmitteln in mg pro 100 g; aus der USDA National Nutrient Database (2011) Da die in Lebensmitteln enthaltenen Kaliumsalze sehr gut wasserlöslich sind, lässt sich der Kaliumgehalt von Lebensmitteln durch das sog. \"Wässern\" (in Wasser einlegen für ca. drei bis fünf Stunden) merklich senken. Dies ist besonders wichtig für Personen mit Nieren- und Stoffwechselstörungen.", "section_level": 3}, {"title": "Radioaktivität.", "content": "Natürliches Kalium besteht zu 0,0117 Prozent aus dem radioaktiven Isotop K und hat daher eine spezifische Aktivität von 31,6 Becquerel pro Gramm. Mit 0,17 mSv pro Jahr gehen fast 10 Prozent der natürlichen Strahlendosis in Deutschland (durchschnittlich 2,1 mSv pro Jahr) auf körpereigenes Kalium zurück. K zerfällt durch β-Zerfall: mit einer Wahrscheinlichkeit von 89 % durch β-Zerfall in stabiles Calcium und mit 11 % Zerfallswahrscheinlichkeit durch β-Zerfall oder Elektroneneinfang (EC, K-Einfang) in stabiles Argon. Die Halbwertszeit beträgt 1,248 Milliarden Jahre. Der Zerfall von K zu Ar ist eine wesentliche Quelle für Argon in der Erdatmosphäre und kann auch zur Altersbestimmung mittels Kalium-Argon-Datierung verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Besonderheit.", "content": "Das Metall Kalium kann laut einer Computersimulation unter extremem Druck gleichzeitig fest und flüssig sein, da sich gemäß der Simulation dann zwar die meisten Atome in festen Gittern anordnen, einige Atome jedoch zur Flüssigkeit werden. Unter extremem Druck ist Kalium somit ein fester Block, aus dem gleichzeitig flüssiges Kalium herausläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Kaliumnachweis.", "content": "Neben dem spektroskopischen Nachweis anhand der Flammenfärbung kann man in Wasser gelöste Kaliumionen potentiometrisch mit einer auf K spezialisierten ionenselektiven Elektrode nachweisen und bestimmen. Dabei nutzen die meisten Kaliumelektroden die spezifische Komplexierung von Kalium durch Valinomycin CHNO, welches in einer Konzentration von etwa 0,7 % in eine Kunststoffmembran eingebettet ist. Ein qualitativer Kaliumnachweis ist mittels Perchlorsäure möglich. Es bildet sich das in der Kälte in Wasser schwer lösliche Kaliumperchlorat (KClO) als weißer Niederschlag. Allerdings bilden auch andere Kationen wie Rubidium, Caesium und Ammonium weiße, in der Kälte schwer lösliche Niederschläge. Quantitativ lässt sich Kalium mit Hilfe der Gravimetrie bestimmen. Hierbei wird Kalium als Kaliumtetraphenylborat (K[B(CH)]) durch Versetzen der Lösung mit Kalignost gefällt und der erhaltene Niederschlag ausgewogen. Weitere Nachweise sind als Fällungen von Kaliumhexanitrocobaltat(III), Kaliumhydrogentartrat (K=3,80 · 10) und Kaliumhexachloroplatinat(IV) möglich. In der Routineanalytik (Klinische Chemie (Blut), Umweltchemie, Wasserchemie) wird Kalium bis in den Spurenbereich mit der Flammenphotometrie quantitativ bestimmt. Als Bestimmungsgrenze wird hier 100 μg/l genannt. In der Atomabsorptionsspektrometrie ist mit der Flammentechnik noch 1 μg/l nachweisbar, mit der Graphitrohrtechnik 0,004 μg/l.", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungen.", "content": "In seinen Verbindungen kommt Kalium nur als einwertiges Kation mit dem Oxidationszustand 1 vor.", "section_level": 1}, {"title": "Oxide.", "content": "Kaliumoxid ist ein sehr reaktiver weißer Feststoff und hat eine Antifluorit-Kristallstruktur im kubischen Kristallsystem in der. Dort sind die Positionen der Anionen und Kationen relativ zu ihren Positionen in Fluorit umgekehrt, wobei Kaliumionen an 4 Oxidionen und Oxidionen an 8 Kaliumionen gebunden sind. Kaliumperoxid ist ein sehr reaktionsfähiger brandfördernder Feststoff, der zwar selbst nicht brennbar ist, aber heftig mit brennbaren Stoffen reagiert. Es zersetzt sich heftig bei Kontakt mit Wasser. Es wird als Oxidationsmittel und Bleichmittel sowie zum Reinigen von Luft verwendet. Kaliumhyperoxid ist eine gelbe, salzartige Verbindung. Es zersetzt sich in Wasser unter Bildung von Kalilauge, Wasserstoffperoxid und Sauerstoff.", "section_level": 2}, {"title": "Halogenide.", "content": "Kaliumchlorid bildet farb- und geruchlose, leicht wasserlösliche Kristalle. In der Natur kommt Kaliumchlorid als Sylvin vor. Weitere weit verbreitete kalium- und chloridhaltige Minerale und Gesteine sind Carnallit (KCl · MgCl · 6 HO), Kainit (KCl · MgSO · 3 HO) und Sylvinit (KCl · NaCl). Es wird in der Lebensmitteltechnik als Festigungsmittel und Geschmacksverstärker eingesetzt. Es wird zur Herstellung von Kalidünger und fast aller technisch genutzten Kaliumverbindungen wie beispielsweise Kaliumcarbonat, Kaliumhydroxid genutzt. Kaliumfluorid ist ein weißes, hygroskopisches Pulver, das normalerweise als Dihydrat vorkommt. Es wird zur Herstellung von Glasuren, als Zementzusatz, als oxidlösende Komponente von Aluminiumschweißpulvern, als Holzkonservierungsmittel und zum Glasätzen verwendet. Kaliumbromid wird zur Herstellung von Silberbromid-Emulsionen auf Filmen und Platten für die fotografischen Filme verwendet. In fotografischen Entwicklern wirkt es der Schleierbildung entgegen und verzögert die Entwicklung. Kaliumiodid wird im Labor zur Herstellung von Iod-Kaliumiodid-Lösung (Lugolsche Lösung) verwendet. Es dient auch zur Herstellung von Silberiodid und zur Produktion von Pharmazeutika und in der analytischen Chemie zum Nachweis bestimmter Verbindungen. Alle diese Kaliumverbindungen haben eine kubische Kristallstruktur vom Natriumchlorid-Typ.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Verbindungen.", "content": "Kaliumhydroxid ist ein weißer hygroskopischer geruchloser Feststoff. In Wasser löst es sich unter großer Wärmeentwicklung zu der starken Base Kalilauge. In der Mikrosystemtechnik wird es zum selektiven anisotropen Ätzen von einkristallinem Silicium eingesetzt. In der Mikrobiologie wird es zur Unterscheidung von grampositiven und gramnegativen Bakterien im Schnelltestverfahren verwendet. In galvanischen Sauerstoffsensoren wird es als Elektrolyt verwendet. Denselben Zweck erfüllt es auch in den weit verbreiteten Alkali-Mangan-Zellen und den historisch wichtigen Nickel-Cadmium-Akkumulatoren. In der Lebensmittelindustrie wird es als Säureregulator eingesetzt. Kaliumcarbonat ist ein weißes, hygroskopisches Pulver. Es hat eine monokline Kristallstruktur in der. Es wird zur Herstellung von Glas, Farbe und fotografischen Entwicklern verwendet. Kaliumhydrogencarbonat dient als Trennmittel und Säureregulator in Lebensmitteln und als Backtriebmittel. Kaliumchlorat ist ein weißes beständiges Salz, das in Wasser eine farblose Lösung ergibt. Die Verbindung wirkt stark oxidierend und wird unter anderem zur Herstellung von Streichhölzern, Anzündhütchen und anderen pyrotechnischen Erzeugnissen verwendet. Kaliumperchlorat bildet in reiner Form rhombische Prismen, die einige Zentimeter groß werden können. Das Kristallsystem ist orthorhombisch in der. Es wird wegen der stark brandfördernden Wirkung und der guten Lagerbarkeit häufig in der Pyrotechnik eingesetzt, zum Beispiel als Oxidationsmittel in Blitzknallsätzen. In Raketentriebwerken findet es nur noch selten Verwendung, weil es durch Ammoniumperchlorat verdrängt wurde. Kaliumnitrat ist der Hauptbestandteil von Schwarzpulver. Es wird auch zur Konservierung von Lebensmitteln verwendet. Kaliumsulfat wird hauptsächlich als Düngemittel verwendet. Kaliumphosphat findet als Zusatz in Waschmitteln, als Düngemittel und als Säureregulator in Lebensmitteln Verwendung. Kaliumdichromat ist ein orangefarbenes Salz. Es hat eine trikline Kristallstruktur in der. Im Labor wird es wegen der guten Lagerfähigkeit und als Oxidationsmittel, Reagenz zum Nachweis von Wasserstoffperoxid und Urtitersubstanz eingesetzt. In der Technik wird es in der Gerberei, der Galvanoplastik, Streichhölzern und zur Herstellung von Chromschwefelsäure benutzt. Kaliumpermanganat ist ein metallisch glänzender, fast schwarz erscheinender kristalliner Feststoff und ein starkes Oxidationsmittel. Kaliumhexacyanoferrat(II) bildet gelbe, monokline Kristalle. Durch Oxidation mit Wasserstoffperoxid oder Chlor lässt sich Kaliumhexacyanidoferrat(III) herstellen. In der Lebensmittelindustrie wird es als Trennmittel und Stabilisator verwendet. Es darf in Lebensmitteln jedoch nur in geringen Mengen verwendet werden, da sich beim Erhitzen oder bei Einwirkung von Säuren Blausäure bilden kann. Kaliumcyanid (Zyankali) ist das Kaliumsalz der Blausäure und ist ebenfalls hochgiftig. Es wird bei industriellen Fertigungsprozessen eingesetzt und dort hauptsächlich zur Goldgewinnung (Cyanidlaugerei) und in galvanischen Bädern, aber auch in der organischen Synthesechemie zur Herstellung von Nitrilen verwendet. Kaliumhydrogentartrat (Weinstein) ist ein Salz der Weinsäure. Es entsteht bei der Lagerung von Wein oder Traubensaft. Es dient zur Herstellung von Weinsäure und zusammen mit Natriumhydrogencarbonat als Backtriebmittel. Seifen sind Natrium- oder Kaliumsalze von Fettsäuren. Zur Herstellung werden Fette mit einer Natronlauge oder Kalilauge gekocht. Dieses Verfahren heißt Seifensieden, die chemische Reaktion Verseifung. Die Fette werden dabei in Glycerin und in die Alkalisalze der Fettsäuren (die eigentlichen Seifen) zerlegt. Alternativ lassen sich Seifen direkt aus freien Fettsäuren herstellen, indem sie mit Laugen zu ihren Salzen umgesetzt werden. Geeignete Fettsäuren sind beispielsweise Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure und Ricinolsäure.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kalium (lateinisch, aus ) ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol K und der Ordnungszahl 19. Im Periodensystem steht es in der ersten Hauptgruppe bzw. der 1. IUPAC-Gruppe und zählt zu den Alkalimetallen.", "tgt_summary": "钾(,化学符号:)是原子序数为19的化学元素。", "id": 2592644} {"src_title": "Japan", "tgt_title": "日本", "src_document": [{"title": "Landesbezeichnung.", "content": "Der Landesname setzt sich aus den Zeichen (Aussprache \"ni,\" „Tag, Sonne“) und (Aussprache \"hon,\" „Ursprung, Wurzel, Beginn“) zusammen. Japan ist deshalb auch als das „Land der aufgehenden Sonne“ bekannt. Der zusammengesetzte Begriff kann sowohl \"Nippon\" () als auch \"Nihon\" () ausgesprochen werden: Während \"Nippon\" eher in der formalen Sprache, auf japanischem Geld und Briefmarken sowie bei internationalen Veranstaltungen verwendet wird, kommt in der Alltags- und Umgangssprache \"Nihon\" häufiger vor. Die Nomenklatur des Landesnamens stammt von der offiziellen Korrespondenz der japanischen Herrscher mit der chinesischen Sui-Dynastie (6.–7. Jahrhundert) und bezieht sich auf die von China aus gesehen östliche Lage des Landes. Die rein japanische Lesung anstelle des sinojapanischen \"Nihon\" oder \"Nippon\" ist \"Hi no Moto (no Kuni)\" (). Zuvor war das Land als \"Wakoku\" (, „Land der Wa“) bekannt, wobei Wa () erst ein Demonym war und dann auch für das Land als Ganzes verwendet wurde. Da das von den Chinesen verwendete Schriftzeichen als „Zwerg“ verstanden werden kann, wurde dieses später in Japan durch das homophone „Harmonie“ ersetzt. Beide Schriftzeichen wurden üblicherweise auch mit dem Präfix „groß“ verwendet, um die historische Bezeichnung \"Yamato\" zu schreiben, welches", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Japan ist ein Inselstaat und besteht im Wesentlichen aus einer Inselkette, die sich entlang der Ostküste Asiens erstreckt. Japan hat insgesamt 6.852 Inseln, die sich entlang der Pazifikküste erstrecken. Es ist über 3000 Kilometer lang vom Ochotskischen Meer bis zum Philippinensee im Pazifischen Ozean. Japan ist das viertgrößte Inselland der Welt und das größte Inselland in Ostasien. Das Gesamtgebiet ist 377.975,24 km2 (2019) Die fünf Hauptinseln sind Hokkaidō im Norden, die zentrale und größte Insel Honshū sowie daran nach Süden anschließend die Inseln Shikoku und Kyūshū und weiter südlich ist Okinawa. Dazu kommen 6847 kleinere Inseln (von min. 100 m Umfang bei Hochwasser), die sich vor allem in der Seto-Inlandsee, in der Kette der Ryūkyū-Inseln und Nampō-shotō konzentrieren. Honshū ist etwas größer als Großbritannien. Insgesamt hat Japan eine Küstenlänge von 33.574 km, was zum Vergleich etwa 84 % des Erdumfangs entspricht. Wegen seiner vielen abgelegenen Inseln hat Japan die achtgrößte Ausschließliche Wirtschaftszone in der Welt mit einer Fläche von 4.470.000 km2. Japan hat keine Landgrenzen zu anderen Staaten. Benachbarte Staaten sind Russland, Nordkorea, Südkorea, China und Taiwan. Über den gesamten Archipel verläuft eine Gebirgskette, die mehr als zwei Drittel der Landmasse Japans ausmacht. Der höchste Berg Japans ist der Fujisan auf der Hauptinsel Honshū mit 3776 m über dem Meeresspiegel. Landwirtschaft, Industrie und Besiedlung sind auf rund 20 % der Landfläche beschränkt. In den großen Ebenen haben sich die Hauptballungsgebiete entwickelt: Kantō (mit Tokio und Yokohama in der Kantō-Ebene), Kansai bzw. Keihanshin (mit Osaka, Kyōto und Kōbe in der Osaka-Ebene), Chūkyō (mit Nagoya in der Nōbi-Ebene) und Kitakyūshū-Fukuoka in der Tsukushi-Ebene. Aufgrund des Mangels an Flachland werden Berghänge durch Terrassenfeldbau kultiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Die japanische Inselkette erstreckt sich in einem langen Bogen von Norden (45. Breitengrad, Hokkaidō) nach Süden (20. Breitengrad, Okinotorishima). Daher ist das Klima in Japan sehr unterschiedlich ausgeprägt; von der kalt-gemäßigten Klimazone in Hokkaidō mit kalten und schneereichen Wintern bis in die Subtropen in der Präfektur Okinawa. Dazu kommt der Einfluss von Winden – im Winter vom asiatischen Kontinent zum Meer und im Sommer vom Meer zum Kontinent. Im späten Juni und frühen Juli fällt im", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "In Japan treffen vier tektonische Platten aufeinander: die sich mit einigen Zentimetern pro Jahr gegeneinander bewegen. Teile der Pazifischen Platte schieben sich dort unter die Kontinentalplatte Eurasiens, was zu Vulkanismus und häufigen Erdbeben führt. Die anhaltende Bewegung (Subduktion) der Krustenteile, die zu einer langsamen Verkleinerung des Pazifiks führt, lässt deren großräumige Verschweißung nicht zu, im Gegensatz etwa zu Indien und den sog. Terraneen anderer Kontinentalränder. Von den etwa 240 Vulkanen des pazifischen Feuerringes sind 40 aktiv. In der gesamten Region gibt es nahezu täglich leichtere Erdbeben, in größeren Abständen auch schwere (z. B. Großes", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Japan ist zu großen Teilen (66,8 %) von Bergwäldern bedeckt. Im Inland Japans finden sich eine Reihe von Gebirgsketten, die die Waldgrenze überschreiten. Durch die Position als vorgelagerte Inselkette hat sich eine zwar mit „Kontinentalasien“ verwandte, aber dennoch vielfach eigenständige Flora und Fauna entwickelt. Die Ogasawara-Inseln (\"auch:\" Bonin-Inseln), 1000 km südöstlich von Tokio, werden wegen ihrer endemischen Spezies oft mit den Galapagosinseln verglichen. Japan hat neun Ökoregionen, die das Klima und die Geographie der Inseln widerspiegeln. Sie", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "66,8 % des japanischen Territoriums sind von Wäldern bedeckt. Die Schutzgebiete in Japan sind unterteilt in Nationalparks, die vom Umweltministerium kontrolliert und verwaltet werden, und kleinere und weniger bekannte seminationale Parks, die direkt von den Präfekturen verwaltet werden und", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die letzte Volkszählung aus dem Jahr 2010 weist eine Gesamtbevölkerung Japans von 128.056.026 Menschen aus. Die Einwohnerzahlen sind aber seit Jahren rückläufig, so gab das Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation am 31. März 2012 eine Gesamtbevölkerung von 126.659.683 an. 2050 soll die Einwohnerzahl noch 107 Millionen betragen, womit Japan bis Mitte des Jahrhunderts 20 Millionen Einwohner verlieren würde. Die japanische Gesellschaft ist ethnisch und linguistisch weitgehend homogen. Der Anteil der Ausländer an der Bevölkerung lag 2014 bei 2 Prozent. Die durchschnittliche Lebenserwartung der japanischen Bevölkerung betrug im Zeitraum von 2010 bis 2015 83,3 Jahre (Männer: 80,0 Jahre, Frauen: 86,4 Jahre). Nur Hongkong hatte eine höhere Lebenserwartung. Japan ist damit der unabhängige Staat mit der weltweit höchsten Lebenserwartung. Aktuelle Probleme der japanischen Gesellschaft sind Überalterung, Jugendarbeitslosigkeit und ein Rückgang der Geburtenziffer. Politisch und gesellschaftlich scheint es unmöglich, eine verstärkte Immigration zuzulassen. Das Median-Alter betrug 2015 in Japan 46,3 Jahre, womit es die älteste Gesellschaft der Welt war.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache und Schrift.", "content": "Die Landessprache ist Japanisch und wird von nahezu der gesamten Bevölkerung und den meisten Minderheiten gesprochen. Es existieren zahlreiche regionale Dialekte. In der Schule wird als Fremdsprache am häufigsten Englisch gelehrt, es wird jedoch häufig kritisiert, dass sich der japanische Englischunterricht zu sehr auf das Bestehen des TOEIC-Tests konzentriere und nur unzureichende Kommunikationsfähigkeiten", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "In Japan haben immer mehrere religiöse Glaubensformen nebeneinander bestanden. Die wichtigsten sind der Shintō, der sich von der japanischen Urreligion herleitet, und der Buddhismus, der Japan im 5. oder 6. Jahrhundert erreichte. Heute gehören über 80 % der Japaner beiden Hauptreligionen gleichzeitig an, daher wird die religiöse Grundeinstellung in Japan als synkretistisch bezeichnet. Shintō (dt. \"Weg der Kami\") – oft auch als Shintoismus bezeichnet – ist der Glaube an die einheimischen Götter Japans, die Naturkräfte, aber auch vergöttlichte Ahnen verkörpern können. Shintō ist eine polytheistische Religion ohne Gründer und ohne festgelegte Lehren und beruht daher auf einem anderen Religionskonzept als die monotheistischen Schriftreligionen. Auch Jenseits- und Moralvorstellungen sind nicht deutlich herausgearbeitet und stark vom Buddhismus oder von chinesischen", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheit.", "content": "Als Begründer der modernen westlichen Medizin in Japan gelten Erwin Bälz und Julius Scriba. Japan gehört zu den Ländern, die universelle Gesundheitsvorsorge für ihre Staatsbürger zur Verfügung stellen. In Japan muss gesetzlich jeder Bewohner versichert sein. Gesundheitliche Dienstleistungen werden entweder durch regionale oder nationale öffentliche Krankenhäuser oder durch private Krankenhäuser und Kliniken erbracht. Patienten haben universellen Zugang zu jeder Einrichtung, obwohl Krankenhäuser für Personen ohne eine Überweisung tendenziell höhere Gebühren erheben. Öffentliche Krankenversicherungen decken die Kosten für die meisten Bürger ab und zahlen 70 % oder mehr für jede Pflege und jedes verschriebene Medikament. Für den Rest sind die Patienten selbst verantwortlich. Der Anteil, der privat gezahlt wird, orientiert sich am verfügbaren Einkommen der Person und kann maximal 30 % betragen. Die private Krankenzusatzversicherung ist nur zur Deckung der Zuzahlungen", "section_level": 2}, {"title": "Recht.", "content": "Die japanische Rechtsgeschichte lässt sich im Wesentlichen in zwei Rezeptionsphasen einteilen. Im 7. Jahrhundert n. Chr. übernahm Japan mit dem \"Ritsuryō\" die Rechtsordnung Chinas auf den Gebieten des Staats- und Verwaltungsrechts. Diese Ordnung war durch mündliche Rechtssätze gekennzeichnet, in der es aber keine Gerichte und juristische Berufe im heutigen Sinne gab. Nachdem Japan zur Aufgabe seiner Abschottung gezwungen wurde, übernahm der Staat 1898 große Teile des ersten Entwurfes des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuchs. Das galt vor allem für das Schuldrecht und das Sachenrecht, während im Familienrecht und Erbrecht stärker japanische Eigenheiten Einfluss fanden. Dem japanischen BGB wurde, dem deutschen BGB entsprechend, das Pandektensystem zugrunde gelegt. Allerdings wurden auch Anleihen beim französischen Recht, insbesondere durch die Beratungen durch Gustave Boissonade, gemacht. Die Einführung einer", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Japan ist gemäß der Verfassung von 1947 eine parlamentarische Demokratie mit dem japanischen Kaiser (Tennō) als „Symbol des Staates und der Einheit des Volkes“ mit den zeremoniellen Aufgaben eines Staatsoberhaupts (vorbehaltlich der Zustimmung der Regierung, Artikel 7); seine Stellung im Staat „leitet sich vom Willen des Volkes ab, bei dem die souveräne Macht ruht“. (Artikel 1). Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament; das bedeutendere Unterhaus wird spätestens alle vier Jahre neu gewählt. Die Exekutive wird vom Kabinett unter Leitung des Premierministers gebildet, der von beiden Kammern des Parlaments, im Konfliktfall vom Unterhaus, bestimmt wird. An der Spitze der Judikative steht der Oberste Gerichtshof, dessen Richter vom Kabinett ernannt und vom Volk bestätigt werden. Das Parteiensystem Japans wurde ab den späten 1990er Jahren von zwei großen Parteien, der Liberaldemokratischen Partei und der Demokratischen Partei, bestimmt, wobei letztere seit ihrer Regierungszeit bei einigen Wahlen nur noch knapp oder nicht mehr zweitstärkste Kraft war; und seit 2017 nach Parteispaltungen und -vereinigungen u. a. mit der nationalkonservativ-wirtschaftsliberalen Ishin no Tō zur Demokratischen Fortschrittspartei in die linksliberalere Konstitutionell-Demokratische Partei, die konservativere Demokratische Volkspartei und die nationalkonservativ-wirtschaftsliberale Partei der Hoffnung zersplittert ist. Daneben existieren mehrere kleinere Parteien auf nationaler Ebene, die größten darunter sind die mit den Liberaldemokraten regierende Kōmeitō, die Kommunistische Partei Japans und die nationalkonservativ-regionalistische Nippon Ishin no Kai. Im Demokratieindex 2019 belegt Japan Platz 24 von 167 Ländern. Mit einer durchschnittlichen Punktzahl von 7,99 gilt es als eine „unvollständige Demokratie“.", "section_level": 1}, {"title": "Tennō (Kaiser).", "content": "„Symbol des Staates und der Einheit des Japanischen Volkes“ ist Naruhito, der 126. Tennō (dt.: \"Kaiser\", wörtlich „vom Himmel (gesandter) Herrscher“). Rechtlich gilt er nicht als Staatsoberhaupt und die souveräne Macht liegt allein beim Volk. Sein Großvater Hirohito, der Shōwa-Tennō, hat", "section_level": 2}, {"title": "Exekutive.", "content": "Die Exekutive des japanischen Zentralstaates, auch Zentralregierung (, \"chūō seifu\") genannt, besteht aus dem Japanischen Kabinett unter Führung des Premierministers und den unterstellten Ministerien und zugeordneten Behörden. Den Posten des Premierministers hat seit Dezember 2012 Shinzō Abe inne. Das Kabinett ist dem Parlament gegenüber verantwortlich. Der Chef der Exekutive, der Premierminister, wird von Oberhaus und Unterhaus gewählt und dann vom Tennō ernannt. Bei einem Konflikt gilt das Votum des Unterhauses. Nur Abgeordnete des Ober- oder des Unterhauses können zum Premierminister gewählt werden. Der Premierminister ernennt (und entlässt) die Minister seines Kabinetts, die in der Mehrheit ebenfalls Abgeordnete des Ober- oder Unterhauses sein müssen. Nach den Erfahrungen mit dem japanischen", "section_level": 2}, {"title": "Legislative.", "content": "Das japanische Parlament (\"Kokkai\", „Nationalversammlung“) ist das höchste Organ der Staatsgewalt und die einzige gesetzgebende Körperschaft Japans. Es ist zweigeteilt in den Senat (\"Sangiin\", „Rätekammer“) als Oberhaus und das Abgeordnetenhaus (\"Shūgiin\", etwa „Massenberatungskammer“, auch Repräsentantenhaus) als Unterhaus. Beide Kammern werden direkt gewählt. Bei der Wahl des Premierministers, beim Haushalt und der Ratifizierung internationaler Verträge hat der Wille des Unterhauses grundsätzlich Vorrang, in der Gesetzgebung ist die Zustimmung beider Kammern oder eine Zweidrittelmehrheit im Unterhaus erforderlich, insbesondere Personalnominierungen der Regierung und Verfassungsänderungsvorschläge bedürfen in jedem Fall der Zustimmung beider Parlamentskammern. Im Parlament sitzen seit Reformen aus dem Jahr 2017 nur noch", "section_level": 2}, {"title": "Judikative.", "content": "Die Justiz ist nach der Verfassung von den anderen beiden Zweigen unabhängig. An der Spitze steht der Oberste Gerichtshof (\"saikō-saibansho\"). Er besteht aus einem Obersten Richter, der auf Vorschlag des Kabinetts vom Tennō ernannt wird, sowie 14 Höchsten Richtern, die auf 10 Jahre vom Kabinett ernannt und periodisch durch Volksabstimmung legitimiert werden. Ihr Amt ist erneuerbar. Ihre Aufgabe besteht primär in der Überprüfung der", "section_level": 2}, {"title": "Parteien.", "content": "Japan besitzt in der Nachkriegszeit ein pluralistisches Mehrparteiensystem mit einer dominanten Partei, der seit ihrer Gründung 1955 mit bisher nur zwei Unterbrechungen (1993–1994 und 2009–2012) dauerregierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP). In den 1990er Jahren wurde das Parteiensystem umgewälzt, als einerseits viele LDP-Mitglieder die Partei verließen und neue Parteien gründeten und andererseits die bis dahin noch größte Oppositionspartei, die Sozialistische Partei Japans (SPJ), weiter an Boden verlor und dann während einer (anfangs noch Großen) Koalition mit der LDP zur Kleinpartei schrumpfte. Nach zahlreichen Parteiumbildungen wurde die Demokratische Partei zum Sammelbecken der Opposition. 2009 gelang es ihr schließlich, die Unterhausmehrheit und die Regierungsführung zu übernehmen, sie verlor aber rasch an Popularität und schon 2010 die Oberhausmehrheit. 2012 wurde sie in einem Erdrutsch wieder abgewählt. Schon während und nach ihrer Regierungszeit verließen zahlreiche Abgeordnete die Partei, später folgten Parteispaltungen und -vereinigungen. Die beiden größten Oppositionsparteien sind (Stand:", "section_level": 2}, {"title": "Verfassung.", "content": "Die geltende japanische Verfassung wurde am 3. November 1946 verkündet und trat am 3. Mai 1947 in Kraft. In ihr verpflichtet sich das japanische Volk den Idealen des Friedens und der demokratischen Ordnung. Die Verfassung wurde von der damaligen amerikanischen Besatzungsregierung unter General Douglas MacArthur ausgearbeitet und ist seitdem nicht geändert worden. Eine Änderung würde die Zustimmung von Zweidrittelmehrheiten in beiden Kammern des Parlaments und des Volkes in einem Referendum voraussetzen. In der Verfassung wird in Artikel 9 Absatz 1 Krieg als souveränes Recht abgelehnt, auch die Androhung militärischer Gewalt als Mittel zur internationalen Konfliktlösung", "section_level": 2}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "Seit 2012 stellen Liberaldemokratische Partei (LDP) und Kōmeitō die Regierung. Im zuletzt im Oktober 2017 neu gewählten Unterhaus verfügen sie seit 2012 über eine Zweidrittelmehrheit, seit der Wahl 2013 auch über eine Mehrheit im Oberhaus. Dem amtierenden Kabinett gehören neben Premierminister Shinzō Abe unter anderem Tarō Asō als Vizepremier- und Finanzminister, Tarō Kōno als Außenminister und Yoshihide Suga als Chefkabinettssekretär an. Seit der Sangiin-Wahl 2016 verfügt die LDP erstmals seit 1989 über eine absolute Mehrheit in beiden Kammern des Nationalparlaments, könnte also bezüglich der Gesetzgebung rechnerisch auch ohne Koalitionspartner regieren. Abes Regierung", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Die Hauptpunkte von Japans Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg sind eine feste Bindung an die Vereinigten Staaten, Scheckbuchdiplomatie und ein in der Verfassung festgeschriebener Verzicht auf militärische Aggression. Die nördlich von Japan liegenden Kurilen und der südliche Teil der Insel Sachalin (die ehemalige Präfektur (\"-chō\") Karafuto) gehören de facto seit 1945 zur Sowjetunion (ab 1991 dem Nachfolgestaat Russland), nachdem Japan im Friedensvertrag von San Francisco auf die Gebiete verzichtet hatte, auch wenn die Sowjetunion den Vertrag nicht unterzeichnet hat. Die der Insel Hokkaidō am nächsten vorgelagerten Südkurilen werden jedoch von Japan nicht als Teil der abgetretenen Kurilen betrachtet und als „Nördliche Territorien“ als Teil der Präfektur (\"-dō\") Hokkai[dō] beansprucht. Dieser Kurilenkonflikt ist ein andauerndes Problem in den japanisch-russischen Beziehungen und ein Hindernis für einen Friedensvertrag. Die kleine Inselgruppe Takeshima (kor. \"Dokdo\") wird von Südkorea verwaltet und von", "section_level": 2}, {"title": "Militär.", "content": "Im Artikel 9 der japanischen Verfassung verzichtet Japan auf das Recht souveräner Staaten zur Kriegsführung, auch einer defensiven. Diese Klausel ist in der Welt einmalig, sie wurde nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg aufgenommen, um eine erneute militaristische Aggression zu verhindern. Die Interpretation von Artikel 9 wurde dabei jedoch schrittweise ausgeweitet: in den 1950er Jahren für die Wiederbewaffnung, in den 1990er Jahren auf die Teilnahme an Auslandseinsätzen, im 21. Jahrhundert auf den Erwerb bestimmter militärischer Ausrüstung (etwa Hubschrauberträger), die als Offensivwaffen – und damit als Verstoß gegen das von Artikel 9 formulierte Verbot von Kriegspotential \"(senryoku)\" – betrachtet werden könnten, und Teilaspekte von kollektiver Verteidigung, wobei das Legislativbüro des Kabinetts bereits 2001 feststellte, dass die kollektive Verteidigung als solche nicht durch die Verfassung", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Japan ist ein unitärer Staat, der lediglich klar umrissene Aufgaben an die untergeordneten Gebietskörperschaften weitergibt. Über die Frage, wie zentralistisch Japan in der Nachkriegszeit ist, diskutierte die Forschung. Besonders die finanzielle Abhängigkeit der Gebietskörperschaften war lange extrem groß („30 %-Autonomie“), in den letzten Jahrzehnten gab es einige Reformversuche zur fiskalischen Dezentralisierung. Japan gliedert sich flächendeckend in drei Verwaltungsebenen, die Zentralregierung in Tokio, die 47 Präfekturen (\"todōfuken\") und die kommunale Ebene (\"shikuchōson\"): Kreisfreie Städte (\"shi\"), Kleinstädte (\"chō\" oder \"machi\"), Dörfer (\"mura\" oder \"son\") sowie in der Präfektur Tokio die 23 „[Sonder-]Bezirke“ (\"[tokubetsu-]ku\"). Eine Grobunterteilung Japans bilden die acht Regionen, die aus einer oder mehreren Präfekturen bestehen. Sie sind keine Gebietskörperschaften, werden aber von der Verwaltung für bestimmte Zuständigkeitsbereiche (Außenstellen der Zentralregierung, regionale Gouverneurskonferenzen, Gerichtsbezirke) genutzt. Verschiedene Reformpläne für ein Dōshūsei sehen eine stärkere Rolle für die Regionen – in bestehender oder leicht veränderter Aufteilung – vor, um die Handlungsfähigkeit lokaler Regierungen zu erhöhen. Historisch existierten bis in die 1920er Jahre die Landkreise (\"gun\") als Verwaltungsebene zwischen Präfekturen und ländlichen Gemeinden (\"machi\" und \"mura\"). Sie waren im 19. Jahrhundert aus vormodernen Bezirken (\"kōri\") hervorgegangen und werden bis heute für Ortsangaben zum Beispiel in Postadressen genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Präfekturen.", "content": "Die Präfekturen sind innerhalb der ihnen zustehenden Aufgaben relativ autonom und üben gemäß Kapitel acht der Verfassung lokale Selbstverwaltung aus. Finanziell sind sie stark auf die Zuweisungen der Zentralregierung angewiesen. Die Präfekturen sind in Größe und", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinden.", "content": "Die kommunale Selbstverwaltung wurde bereits im Kaiserreich Ende der 1880er Jahre nach preußischem Vorbild gestaltet und nach dem Pazifikkrieg unter US-geführter alliierter Besatzung in die heutige Form gebracht, als das Recht auf Selbstverwaltung auch auf die Präfekturen ausgedehnt wurde. Einen Sonderstatus unter den Gemeinden haben die 20 „Großstädte per Regierungserlass“ (\"seirei shitei toshi\"). Voraussetzung", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Japan ist eine hoch industrialisierte, freie Marktwirtschaft mit einigen Elementen einer gelenkten Wirtschaft. In den Jahren des Wiederaufbaus nach dem Krieg versuchte die Regierung vor allem über das MITI gezielt in einzelne Bereiche der Wirtschaft einzugreifen. In den letzten Jahren wurde zunehmend dereguliert und privatisiert. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Japan Platz 9 von 137 Ländern (Stand 2017–2018). Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegte es im selben Jahr Platz 20. Der Export im Jahr 2018 betrug 917 Milliarden US-Dollar. Damit liegt Japan auf Platz 4 der exportstärksten Länder hinter der Volksrepublik China auf Platz 1, den Vereinigten Staaten auf Platz 2 und Deutschland auf Platz 3. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Industrie, eine traditionell ausgeprägte Arbeitsdisziplin, die Beherrschung von Spitzentechnologie, ein großes Augenmerk des Staates auf Ausbildung und eine Steigerung der Produktivität durch Automatisierung, haben Japan geholfen, binnen kurzer Zeit hinter den Vereinigten Staaten, EU und China die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt zu werden. Über drei Jahrzehnte hinweg hatte Japan ein rasantes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen: ein Durchschnitt von 10 % in den 1960er Jahren, durchschnittlich 5 % in den 1970er Jahren, und 4 % Wirtschaftswachstum in den 1980er Jahren. In den 1990er Jahren brach das Wachstum nach dem Platzen der Bubble Economy ein, Japan geriet in eine Deflationsspirale. Staatliche Versuche zur Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums hatten zunächst keinen Erfolg und wurden später während der Jahre 2000 und 2001 durch eine Verlangsamung der amerikanischen und asiatischen Märkte gehemmt. Die Bürger Japans verfügten laut der Schweizer Bank Credit Suisse 2016 über ein Gesamtvermögen von 24 Billionen Dollar, womit Japan hinter den USA das zweitgrößte nationale Gesamtvermögen besitzt. Sowohl die Einkommens- als auch die Vermögensungleichheit war in Japan weniger ausgeprägt als in den meisten anderen Industriestaaten. In Relation zur Größe der Wirtschaft gibt es in Japan verhältnismäßig wenige Milliardäre und der Gini-Koeffizient Japans ist einer der niedrigsten weltweit. Das Kabinett von Jun’ichirō Koizumi hat Gesetze zur Privatisierung und Deregulierung erlassen (teilweise vergeblich) und versucht, die schwächelnde japanische Wirtschaft anzuregen. Ein seit den 1990er Jahren zunehmendes Problem Japans ist die Arbeitslosigkeit. Offizielle Statistiken geben sie 2017 mit rund drei Prozent an, was immer noch eine verhältnismäßig niedrige Rate ist. 2015 arbeiteten 2,9 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 70,9 % im Dienstleistungssektor und 26,2 % in der Industrie. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 65 Millionen geschätzt. 51 % der Arbeitskräfte sind weiblich. 2012 wurde Shinzo Abe zum neuen Premierminister Japans gewählt. Abe versprach die japanische Wirtschaft mit radikalen Reformen aus ihrer zwei Jahrzehnte andauernden Stagnation zu befreien. Die Abenomics genannte Strategie bestand aus Deregulierung, Konjunkturprogrammen, die ein hohes Defizit in Kauf nehmen, sowie billigem Geld (Der Leitzins der japanischen Zentralbank ist negativ). Zudem wurde der vorher vernachlässigte Tourismus gefördert und das Land für ausländische Investitionen geöffnet. Das Wachstum sollte auf über 3 % gesteigert werden. Die Strategie verbesserte zwar die Stimmung in der japanischen Wirtschaft, konnte das Wachstum bisher jedoch nicht nachhaltig steigern und trieb Japans Staatsverschuldung weiter in die Höhe. Zudem hat Japan seit der Fukushima-Katastrophe eine negative Handelsbilanz sowie höhere Haushaltsdefizite da es seine Energie jetzt importieren muss, was die Lage weiter verkompliziert. 2017 hatte es wieder eine positive Handelsbilanz. Mitte 2018 lag die Arbeitslosenquote bei 2,2 % und war damit auf dem niedrigsten Stand seit den frühen 1990er Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Japan verfügt über eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur. Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird, belegte Japan 2018 den fünften Platz unter 160 Ländern. Besonders gut schnitten die Parameter für Transportinfrastruktur und der logistischen Kompetenz ab.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrswesen.", "content": "Die gut ausgebauten Bahntrassen Japans haben eine Gesamtlänge von 27.311 km, wovon 20.534 km elektrifiziert sind. Die Ost-West-Verbindung des Shinkansen ist die Lebensader des Landes. Zu den Olympischen Spielen in Tokio wurde 1964 die erste Strecke von Tokio nach Osaka eröffnet. Durch Linien der sieben Nachfolgegesellschaften der privatisierten Staatsbahn JNR, durch Privatbahnen, Überlandbusse und Fähren sind die meisten Dörfer und Inseln an das Netz angeschlossen. Jede größere Stadt ist durch ein ausgeprägtes Nahverkehrsnetz mit dem Umland verbunden. Neun Metropolen haben ein U-Bahn-Netz, jede größere", "section_level": 2}, {"title": "Telekommunikation.", "content": "Ebenfalls gut ausgebaut ist das Telefonnetz, Breitbandinternetzugänge sind flächendeckend verfügbar und fast jeder Japaner besitzt ein Mobiltelefon. In Japan wurde der Mobilfunkstandard Personal Digital Cellular eingesetzt, welcher nicht zum global", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "In der modernen japanischen Kultur gehen viele Elemente auf die ganz eigene Tradition des Landes zurück, wodurch Japan im Kreis der Industrienationen seinen individuellen Charakter bewahrt hat. In der Archäologie sind die ersten Zeugnisse der kulturellen Frühgeschichte Keramiken der Jōmon- und Yayoi-Periode. Ab dem 4. Jahrhundert kamen dann viele Elemente der chinesischen Kultur nach Japan, zuerst Landwirtschaftstechniken wie der Reisanbau und Handwerkstechniken wie Bronzeschmiedekunst und der Bau von Hügelgräbern, dann ab dem 7. Jahrhundert auch die Schriftkultur und die Fünf Klassiker, der Konfuzianismus und der Buddhismus. In der Heian-Zeit kam es zu einer ersten Blüte, als der Hofadel aus dem chinesischen Erbe eine eigenständige japanische Dichtung und Literatur entwickelte. In den darauf folgenden Epochen wurde das Land immer wieder von Bürgerkriegen verwüstet, wodurch der Schwertadel, die Bushi (später als Samurai bezeichnet), zur wichtigsten Schicht aufstieg. Neben der Kriegskunst und der Schwertschmiedekunst bildete sich auch eine neue Form des Buddhismus, der Zen, heraus, der den Kriegern zusprach. Erst in der Edo-Zeit im 17. Jahrhundert, unter den Tokugawa, kam das Land wieder zur Ruhe. Die Samurai wurden zu einer Beamtenschicht, die ihre Kriegertugenden in den Kampfkünsten (\"bujutsu\") bewahrte. Der Einfluss des Zen spiegelte sich nun auch in Dichtung, Gartenkunst, Malerei (Sumi-e) und Musik wider. Durch Frieden und wirtschaftlichen Aufschwung kam in dieser Zeit auch die vierte Schicht, die Händler, zu Reichtum. Da ihnen der soziale Aufstieg verwehrt war, suchten die Händler in der Kunst einen Weg, die Samurai zu übertrumpfen. Sie förderten Teehäuser, in denen die Geishas die Teezeremonie, Blumensteckkunst, Musik und Tanz praktizierten. Sie förderten auch das Kabuki-Theater. In den Städten bildeten sich besondere Vergnügungsbezirke, besonders in Edo, wo die Daimyō das halbe Jahr unter der direkten Kontrolle des Shōgun verbringen mussten. Eine dritte Blütezeit der Kultur erlebt Japan jetzt in der Nachkriegszeit, in der Japan eine lebhafte Popkultur hervorgebracht hat, die westliche Einflüsse und japanische Tradition verbindet. Anime und Manga, japanische Filme und Popmusik sind auch in Übersee beliebt.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaft und Bildung.", "content": "Bildung hat in Japan, wie in allen konfuzianisch geprägten Ländern Asiens, einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2012 lagen die öffentlichen Ausgaben für Bildung im Primär- bis Tertiärbereich bei 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das Land steht damit zusammen mit der Slowakei an letzter Stelle unter den 36 Teilnehmerstaaten des Indicators of Education Systems Programms der OECD. Viele Japaner sind der Ansicht, dass", "section_level": 2}, {"title": "Schulsystem.", "content": "Die schulische Bildung beginnt bereits im Kindergarten, der aber nicht Teil der Schulpflicht ist. Da in Japan allgemein viel Wert auf das gemeinsame Lernen und Zusammenleben gelegt wird, findet im Kindergarten und in der Grundschule viel Gruppenarbeit statt. Das Schulsystem ist eingeteilt in Grundschule (sechs Jahre), Mittelschule (drei Jahre) und Oberschule (drei Jahre), die Schulpflicht beträgt neun Jahre. Das Schuljahr in Japan beginnt stets am 1.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die Forschung ganz auf die Entwicklung neuer Produkte für die Industrie. Hierbei fand eine sehr enge Kooperation zwischen den Entwicklungsabteilungen der großen Firmen und den Universitäten statt. Erst durch Reformen in den 1980er Jahren wird auch verstärkt", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Im japanischen Mediensystem gibt es die Besonderheit der Kisha Clubs (auch Reporterclubs genannt), zu denen nur die Journalisten der großen Medien aus Tokyo Zutritt erhalten. Diese befinden sich in den Räumen der Verwaltung oder der Unternehmen und dienen als Ort für Pressekonferenzen, Briefings und Hintergrundgespräche. In Japan gibt es zwei zentrale Nachrichtenagenturen. Dies sind Kyōdō Tsūshinsha und Jiji Tsūshinsha. Zeitungen erfreuen sich in Japan nach wie vor einer großen Beliebtheit. Insgesamt gibt es über 100 verschiedene, täglich erscheinende Zeitungen. Es gibt fünf Zeitungen, die landesweit erscheinen, drei Blockzeitungen, 45 Präfekturzeitungen und 200 Zeitungen unterhalb der Ebene der Präfektur. Die beiden größten Zeitungen der Welt nach täglicher Auflage kommen", "section_level": 2}, {"title": "Küche.", "content": "Die japanische Küche basiert auf der Kombination von Grundnahrungsmitteln, typischerweise japanischer Reis oder Nudeln, mit einer Suppe und Okazu (Gerichten aus Fisch, Gemüse, Tofu und dergleichen), um dem Grundnahrungsmittel Geschmack zu verleihen. In der frühen Neuzeit wurden Zutaten wie rotes Fleisch eingeführt, die zuvor in Japan nicht weit verbreitet waren. Die japanische Küche ist bekannt für ihre Betonung der Saisonalen Lebensmittel, der Qualität der Zutaten und der Präsentation. Die japanische Küche bietet eine große Auswahl an regionalen Spezialitäten, bei denen traditionelle Rezepte und lokale Zutaten verwendet werden. Der Ausdruck \"ichijū-sansai\" (一汁三菜|| \"one soup, three sides\") bezieht sich auf die Zusammensetzung einer typischen Mahlzeit,", "section_level": 2}, {"title": "Walfang.", "content": "Japan ist einer der größten Fischereination und betreibt Walfang, vorgeblich mit wissenschaftlichem Hintergrund über das Institute of Cetacean Research. Die Tötung von Walen soll die Untersuchung des Mageninhaltes der Tiere ermöglichen. Die Internationale Walfangkommission kritisierte die schwachen wissenschaftlichen Argumente Japans stark und wies darauf hin, dass die erwünschten Daten nicht dem Management der Walbestände dienen und auch mit für die Wale schonenden Mitteln (z. B. Kot- und Hautproben) gesammelt werden könnten. Die japanische Walfanglobby argumentiert, dass Wale zu", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Sport ist in Japan bereits in der Asuka-Zeit (7. Jahrhundert) nachgewiesen, als eine Gesandtschaft aus Korea am Hof der Kaiserin Kōgyoku durch einen Sumōkampf unterhalten wurde. Die Bushi, der erstarkende Kriegerstand zum Ende der Heian-Zeit (11. Jahrhundert), betrieben ebenfalls Sport als Vorbereitung auf den Kampf, in erster Linie Schwertkampf (\"kenjutsu\"), Reiten (\"bajutsu\"), Bogenschießen (\"kyūjutsu\") und Schwimmen. In der Edo-Zeit, einer friedlichen Periode, verfeinerten die zu Verwaltungsbeamten gewordenen Samurai diese Techniken zur Kampfkunst (\"bujutsu\"), die durch den Einfluss des Zen-Buddhismus auch eine spirituelle Komponente erhielten. Im Rahmen der Meiji-Restauration (zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts) kam auch der westliche Sport nach Japan, darunter athletische Sportarten und Mannschaftssportarten wie Baseball, heute der beliebteste Sport (siehe Baseball in Japan). Anfang des 20. Jahrhunderts wurden aus den klassischen Bujutsu-Künsten die heutigen Kampfkünste und Kampfsportarten entwickelt, darunter Judo, Aikidō und Kendō. Das Karate entwickelte sich in der", "section_level": 2}, {"title": "Feiertage.", "content": "In Japan gibt es sechzehn gesetzliche Feiertage (jap., \"shukujitsu\") pro Jahr, die im \"Staatlichen Gesetz zu den Feiertagen des Volkes\" (, \"kokumin no shukujitsu ni kansuru hōritsu\") vom 20. Juli 1948 festgelegt sind. Wie auch in Deutschland sind einige dieser Feiertage \"bewegliche Feiertage\" (, \"idō shukujitsu\"), die meisten Feiertage sind jedoch an ein unveränderliches Datum geknüpft. Wenn ein", "section_level": 2}, {"title": "Festivals.", "content": "Es gibt viele Festivals (matsuri) in Japan, die jährlich gefeiert werden. Es gibt keine spezifischen Festivaltage für ganz Japan. Die Zeiten variieren von Gebiet zu Gebiet und sogar innerhalb eines bestimmten Gebiets. Die Festivaltage konzentrieren sich jedoch in der Regel auf traditionelle Feiertage wie Setsubun oder Obon. Festivals finden oft im Rahmen", "section_level": 2}], "src_summary": "Japan (japanisch, ausgesprochen als \"Nihon\" oder \"Nippon;\" ) ist ein 6852 Inseln umfassender ostasiatischer Staat im Pazifik, der indirekt im Norden und Nordwesten an Russland, im Westen an Nord- und Südkorea und im Südwesten an Taiwan und China grenzt und flächenmäßig der viertgrößte Inselstaat der Welt ist. De-facto-Hauptstadt und größte urbane Siedlung ist Tokio.", "tgt_summary": "日本国(),通称日本,位于东亚的岛屿国家,是由日本列岛、琉球群岛和伊豆-小笠原群岛等6,852座岛屿所组成,面积约37.8万平方公里。国土全境被太平洋及鄂霍次克海、日本海、东海等缘海环抱,西邻朝鲜半岛以及俄属远东,东北接千岛群岛,西南面台湾与中国大陆东部。人口达1.26亿,居于世界各国第11位,在所有先进国家中排名第二,仅次于美国。当中逾3,500万人居住于首都东京及周边数县构成的首都圈,为世界最大的都市圈。政体施行议会制君主立宪制,君主天皇为国家与国民的象征,但实际的政治权力则由国会以及内阁总理大臣所领导的内阁掌管。 传说日本于公元前660年2月11日建国,在公元4世纪出现首个统一政权,并于大化革新中确立了天皇的中央集权体制,文化上则深受中国隋唐两代之影响。12世纪后的六百年间,日本由幕府等数个武士阶级政权实际统治,期间包括了政治纷乱的南北朝与战国时代。17世纪起江户幕府颁布锁国令,至1854年被美国舰队迫以开港才结束。此后,日本在西方列强进逼的时局下,首先天皇从幕府手中收回政治实权,接着在19世纪中期的明治维新进行大规模政治与经济改革,引入欧洲的科学与技艺,日本的社会于是实现了工业化及现代化,施行天皇专权的君主立宪制,将北海道正式纳为领土;而自19世纪末,日本国力大幅增强开始进行对外扩张,首先并吞琉球,之后将台湾、朝鲜、库页岛等地纳为殖民地。进入20世纪时,日本已被当时西方认可为强权之一,成为当时各国承认的帝国主义列强来参与主导世界的政策,也是当时东方世界唯一的大国。而日本政治后来被军方控制,成为第二次世界大战的轴心国之一,并于1937年开始对中国发动侵略战争,1941年扩大战场至西太平洋,成为二战的一部分,但最终于1945年在原子弹轰炸日本本土后宣布无条件投降。败战后,日本在盟军主导下转型为以国会为中心的民主政体,天皇地位虚位化,同时依据新宪法放弃发动战争的权利,仅维持防御性的武装力量。 日本是世界第三大经济体,亦为七大工业国组织成员,与美国同为唯二人口过亿的已开发国家。主要奠基于日本经济在二战后的巨幅增长。现时日本的科研能力、工业基础和制造业技术均位居世界前茅,并已是世界第四大出口国和进口国。2018年,日本的人均国内生产总值依国际汇率可兑换成为约40,800美元,人均国民收入则在44,000美元左右,人类发展指数亦在最高群组行列。", "id": 843977} {"src_title": "Kontinent", "tgt_title": "洲", "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "Die Publikation der renommierten \"National Geographic Society\", das amerikanische Magazin mit gleichem Namen \"(„NatGeo“)\", bezeichnet \"continents\" als zu unterscheidende Regionen, Areale der Erde und legt auch die Anzahl der Teile fest, nämlich – \"sieben\". Einer Veröffentlichung einer Unterrichtshilfe (ein Übungsblatt) der traditionsreichen britischen Royal Geographical Society ist diese Zahl ebenso zu entnehmen. Die sechs größeren (Asien, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Antarktika und Europa) sind bei beiden aufgeführt. Der einzige Unterschied betrifft die Bezeichnung der kleinsten Erdregion. Die US-amerikanische Quelle bezeichnet sie, jeweils ins Deutsche übertragen, als \"Australien\" und die britische als \"Ozeanien\". Demnach ist nach der Lesart des aktuellen britischen Schulformulars Australien ein Teil des Kontinents Ozeanien. An dieser Feinheit ist abzulesen, wie vielseitig die Problematik sein kann, eine Definition für den Begriff Kontinent zu finden. Die Publikation der National Geographical Society führt für die geografische Definition als Beispiel Japan an – diese Insel bzw. Inselgruppe gehört zum Kontinent Asien, obwohl sie nicht aus kontinentaler Kruste besteht. Nach dieser Veröffentlichung sind die Landflächen der Kontinente sowie von Inseln wie Japan, Grönland und die Karibischen Inselstaaten eingeschlossen. Nur ein kleiner Teil der Erdoberfläche gehört nicht dazu. Von Kontinenten geologisch-tektonisch unabhängig (im Sinne von „selbstständig“) seien aktive einzelne oder Gruppen von Inseln wie beispielsweise Mauritia, Zealandia Neuseeland/Neukaledonien/Südpazifik-Inseln, Französisch-Polynesien und Hawaii-Gruppe, da sie \"Mikrokontinente\" in sich selbst seien. Getrennt würden alle Kontinente letztlich durch die Ozeane. Soweit die US-amerikanische Definition der „National Geographic“, nach deren Ausführungen neben den bereits genannten Archipelen Madagaskar, der Maskarenenrücken (Inselgruppen Seychellen/Réunion), sowie jeweils der Kerguelen- und der Jan Mayen-Archipel weitere Kleinstkontinente sind. Das bedeutet eine Unterteilung in die sieben genannten Kontinente, erweitert um sieben Mikrokontinente. Letzteres spiegelt auch die zunehmende Erforschung der Tektonik von Mikroplatten wider. (Siehe auch → Mikroplatte) \"Topographisch\" und traditionell versteht man unter einem Kontinent eine große zusammenhängende Landmasse, die durch Wasser oder andere natürliche Grenzen völlig oder zumindest fast völlig abgegrenzt ist. Auch große Landmassen, die nur durch eine schmale Landenge verbunden sind (wie beispielsweise zwischen Afrika und Asien sowie zwischen Nord- und Südamerika), werden meist als verschiedene Kontinente betrachtet. Hier bestehen allerdings unterschiedliche Auffassungen darüber, ob es sich jeweils um völlig selbstständige Kontinente oder um einen Groß- bzw. Superkontinent mit Subkontinenten handelt. \"Geologisch\" umfasst ein Kontinent auch das ihm zugehörige Schelfgebiet, also den Festlandssockel im Flachmeer. Die leichtere kontinentale Erdkruste, zu der auch die Festlandssockel gehören, unterscheidet sich mit einer geringeren Dichte von 2,7 g/cm3 und einer anderen chemischen Zusammensetzung von der ozeanischen Kruste, die eine mittlere Dichte von etwa 3,0 g/cm3 aufweist. Neben diesen beiden gibt es auch eine \"historisch-politische\" Dimension. Beleg hierfür ist die Tatsache, dass Europa als eigener Erdteil gilt, obwohl dies keiner der genannten geografischen oder technischen Definitionen entspricht. In der Publikation der NatGeo-Society der USA ist dies so formuliert: „‚Kontinent‘ hat mehr als nur eine physische Definition“. So stabil uns die heutige Verteilung der Landmassen auf der Erde auch erscheinen mag, so stellt sie \"erdgeschichtlich\" nur eine Momentaufnahme dar. Die Kontinente sind aufgrund der Plattentektonik ständig in Bewegung und haben sich in der Geschichte unseres Planeten schon mehrfach zu einer einzigen großen Landmasse (Superkontinent wie beispielsweise Pangaea) vereinigt und dann wieder in kleinere Kontinente getrennt (Kontinentaldrift).", "section_level": 1}, {"title": "Anzahl der Kontinente.", "content": "Anhand der o. g. drei Quellen lassen sich bereits vier unterschiedliche Modelle von Definition der Kontinente belegen, denn die \"Encyclopædia Britannica\" vermerkt in einem weiteren Satz, dass Europa und Asien teilweise auch in der Gesamtheit als Großkontinent (Eurasien) gelten. Weitere Modelle sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen. Je nach Modell werden – ohne die Mikrokontinente – vier bis sieben Kontinente gezählt: Einige wenige Quellen sind der Meinung (wie bereits in der Unterrichtshilfe der \"Royal Geographic\" beschrieben), dass \"Ozeanien\" anstelle von \"Australien\" der korrekte Name dieses pazifischen Erdteils ist. Zudem wurde der Begriff \"Doppelkontinent\" seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert für verschiedene geologische Landmassen genutzt – darunter Eurasien (Europa und Asien) und Amerika (Nord- und Südamerika) – und wird auch heute teilweise noch in primär geographischen und historischen Publikationen verwendet. 2017 wurde von neuseeländischen Geologen vorgeschlagen, einen achten Kontinent \"Zealandia\" zu definieren, da Neuseeland, Neukaledonien und der dazwischen liegende Teil des Meeres eine 4,9 Millionen km2 große kontinentale Platte bildeten. Bisher ist dieser Vorschlag aber noch nicht auf allgemeine Anerkennung gestoßen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Zählweisen.", "content": "Der Versuch, die Anzahl der Kontinente auf dem Globus zu bestimmen, zieht sich durch die gesamte Zeitrechnung. Die Zähl- und Sichtweisen variieren stark. Herodot teilte die Welt ursprünglich in drei Kontinente: Europa, Asien und Libyen (heute Afrika). Seine Dreiteilung wurde für das gesamte Altertum als verbindlich angesehen. Mit der Entdeckung Amerikas und der Kolonisation der Neuzeit herrscht über die Zählweise der Kontinente Uneinigkeit. Umstritten sind hauptsächlich die Einteilung in Nordamerika und Südamerika und die Einteilung in Europa und Asien. Die olympischen Ringe, die als Symbol 1913 entworfen wurden, symbolisieren die fünf (an den Olympischen Spielen teilnehmenden) Kontinente (Afrika, Amerika, Asien, Australien und Europa). Es existieren auch noch weitere davon abweichende Einteilungen. Zwei nennenswerte geologisch tektonische Modelle leiten sich aus dem erstmals 1912 publizierten Konzept von Alfred Wegener ab, dass zu Ende des Paläozoikums alle Kontinente in einem Superkontinent Pangaea vereinigt waren und sich langsam durch Aufspaltung aufgrund aktiven Vulkanismus voneinander im sog. Kontinentaldrift (später: Plattentektonik) auseinander bewegten. Zur historisch-politischen Kategorie gehören die Versuche, Mittelamerika oder den Nahen Osten als eigene Kontinente abzutrennen, sowie die Zusammenfassung der Inseln des Pazifischen Ozeans zu einem Kontinent Ozeanien. Kontinente und Meere sind die größten geographischen Einheiten (Landschaften) der Erde. Die Kontinente werden durch Ozeane getrennt, wobei der Schelf (= Festlandsockel) zum Kontinent zählt. (So gehört Neuguinea eindeutig zu Ozeanien, (Rest-)Indonesien zu Asien). Die so entstandenen Kontinente sind naturräumliche und humangeographische Einheiten. So werden notwendigerweise in Europa und zum Teil in Amerika die humangeographischen Faktoren schon bei den Grenzfindungen der Kontinente offen hinzugezogen, sie sind aber (ebenso wie Tier- und Pflanzenwelt, die auch zur physischen Geographie zählen) immer mitbestimmend, wenn ein Kontinent definiert wird, eben weil es sich um eine Einheit der „Erdoberfläche“ handelt. So gibt es die sieben Kontinente, wobei man die ozeanischen Inseln den nächstgelegenen Kontinenten zurechnet, z. B. die pazifischen Inseln zu Ozeanien. Ozeanische Inseln sind keine eigentliche Festlandmasse, sondern immer vulkanischer Natur, also Vulkane bzw. bis auf Meeresniveau erodierte Vulkane, die schließlich zu Atollen werden. Streng genommen – nach der Definition: „durch Ozeane getrennt“ – gibt es noch zwei weitere Kontinente (wobei auch Fauna und Flora eigenständig sind und definitorisch passen): Madagaskar und Neuseeland.", "section_level": 2}, {"title": "Vergleich der Kontinente: Fläche und Bevölkerung.", "content": "Die sieben Kontinente nehmen jeweils weniger als ein Zehntel der Erdoberfläche ein. Die Fläche des größten (Asien) und des kleinsten Kontinents (Australien/Ozeanien) unterscheiden sich um den Faktor fünf. Die Besiedelung ist vom Klima und den vorhandenen Lebensgrundlagen abhängig. Auch aus geschichtlichen Gründen ist die Weltbevölkerung sehr ungleich verteilt. Die Antarktis wird nur zeitweise von wenigen Forschern und Besuchern bewohnt. Weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung lebt in Australien und Ozeanien. In Europa, Amerika und Afrika lebt jeweils etwas mehr als ein Achtel der Weltbevölkerung. Fast zwei Drittel leben jedoch in Asien, und diese vor allem in China und Indien.", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Die Namen der Kontinente sind in der ursprünglichen lateinischen Form alle weiblich und enden einheitlich auf \"-a\".", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Während der letzten Eiszeit waren durch Beringia Amerika (Nord- und Südamerika) und Eurasien (Europa und Asien) miteinander verbunden, und über die Sinai-Halbinsel auch Afrika mit den anderen Kontinenten. Damals bestand somit eine durchgängige Landmasse, und Landlebewesen wie der Mensch hätten fünf Kontinente trockenen Fußes durchwandern können: Afrika, Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Begriffe.", "content": "Weiterhin gibt es die Begriffe Großkontinent, Superkontinent und Urkontinent.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Kontinent ( „zusammenhängendes Land“) ist eine geschlossene Festlandmasse. In vielen Sprachen stammt das Wort für \"Kontinent\" ebenfalls aus dem lateinischen \"continens\". Im Deutschen gibt es daneben die Bezeichnung Erdteil.", "tgt_summary": "大洲(英语:Continent),简称洲,或称大陆,指地球上的大块陆地地区,人类将现今的地球分为亚洲(全称亚细亚洲)、欧洲(全称欧罗巴洲)、非洲(全称阿非利加洲)、大洋洲、北美洲(全称北亚美利加洲)、南美洲(全称南亚美利加洲)及南极洲。", "id": 374593} {"src_title": "Korea", "tgt_title": "朝鮮 (地區)", "src_document": [{"title": "Bezeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Koreanische Namen für Korea.", "content": "Auf Koreanisch hat das Land im Norden und im Süden verschiedene Namen. In Nordkorea wird es als \"Chosŏn\" bezeichnet, was sich auf das erste koreanische Königreich (Go-Joseon) sowie die spätere Joseon-Dynastie bezieht. In Südkorea spricht man von \"Hanguk\" (übersetzt etwa „Han-Reich“). Dieser Begriff geht auf die historischen Staaten Mahan, Jinhan und Byeonhan zurück, die zusammen den Bund Samhan („Drei Han“) bildeten und im Zeitraum vom ersten bis vierten Jahrhundert n. u. Z. bestanden. Von 1897 bis 1910 trug das Land die Bezeichnung \"Daehan Jeguk\" (Kaiserreich Groß-Han).", "section_level": 2}, {"title": "Name in westlichen Sprachen.", "content": "Marco Polo nannte die Halbinsel während seiner Reisen im späten 13. Jahrhundert \"Cauly\". Dies beruht auf der chinesischen Aussprache des Namens des koreanischen Königreichs Goryeo (chinesisch \"Gāolì\"). In europäischen Aufzeichnungen tauchen bis ins 20. Jahrhundert hinein die beiden Schreibweisen \"Corea\" und \"Korea\" auf. Im englischen und deutschen Sprachraum setzte sich schließlich die Schreibweise \"Korea\", in romanischen Sprachen die Schreibung mit dem Buchstaben \"C\" durch.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Frühere koreanische Reiche standen unter dem Einfluss benachbarter Großmächte. So war Korea etwa 150 Jahre lang ein Vasallenstaat des Mongolischen Reiches. Das koreanische Königreich Joseon stand bis 1895 unter der Vorherrschaft des Kaiserreichs China. Von 1897 bis 1910 existierte das kurzlebige Kaiserreich Korea. 1905 wurde es zu einem Protektorat des Japanischen Kaiserreichs, 1910 als Kolonie in dieses eingegliedert.", "section_level": 1}, {"title": "Teilung Koreas.", "content": "Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde es von Japan unabhängig. Zeitgleich kam es unter den konkurrierenden Besatzungsmächten Sowjetunion und USA zur Teilung Koreas, die durch den Koreakrieg (1950–1953) verfestigt wurde. Der Korea-Konflikt hält bis heute an; 2018 trafen sich die Regierungschefs erstmals persönlich.", "section_level": 2}, {"title": "Sprache und Schrift.", "content": "Die koreanische Sprache wird weltweit von etwa 78 Millionen Menschen gesprochen. Hinsichtlich ihrer genetischen Klassifizierung ist man sich in der linguistischen Forschung uneinig, die meisten Forscher gehen allerdings von einer Isolierten Sprachgruppe aus. Auf Veranlassung von König Sejong wurde im Jahr 1446 das Hangeul-Alphabet geschaffen, um dem Volk ein zur koreanischen Sprache passendes und leicht erlernbares Schriftsystem zur Verfügung zu stellen. Aus einer operativen Sichtweise betrachtet handelt es sich zwar um eine Buchstabenschrift, da die Konsonanten und Vokale aber stets in Silbenblöcken angeordnet werden, kann man unter funktionalen Gesichtspunkten allerdings auch von einer Silbenschrift sprechen. Vor der Schaffung des Hangeul bediente man sich der chinesischen Zeichen (auf Koreanisch Hanja genannt), die in einigen Fällen, wie etwa bei den \"Hyangga\"-Gedichten, zur Wiedergabe des Koreanischen, zum größten Teil jedoch zum Schreiben mittels der klassischen chinesischen Schriftsprache benutzt wurden. Da diese noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die gängige Schriftsprache blieb und ihre Beherrschung ein Merkmal des Gelehrten-Adels (der sogenannten Yangban-Schicht) war, blieb der koreanischen Schrift in den ersten 400 Jahren ihrer Existenz lediglich ein Schattendasein beschieden. Mit dem Aufkommen eines koreanischen Nationalgefühls im 19. Jahrhundert, den progressiven Gabo-Reformen und den Bemühungen westlicher Missionare wurde das Hangeul-Alphabet immer weiter verbreitet. Nach der Wiedererlangung der koreanischen Unabhängigkeit im Jahr 1945 wurde es in beiden Teilen des Landes zur offiziellen Schrift erklärt. In Südkorea werden die \"Hanja\" auch heute noch gelegentlich zur Schreibung von sinokoreanischen, d. h. aus chinesischen Schriftzeichen zusammengesetzten Wörtern benutzt (in wissenschaftlichen Publikationen sogar sehr häufig). In Nordkorea wurden sie 1949 offiziell abgeschafft, dort wird zum Schreiben ausschließlich \"Hangeul\" verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Bevor Korea unter japanische Herrschaft geriet, hatte es jahrhundertelang ein homogenes Reich gebildet und eine eigenständige Kultur und Gesellschaft entwickelt. Infolgedessen weisen Nordkorea und Südkorea noch heute viele Gemeinsamkeiten auf. Die Kultur Koreas ist unter anderem durch konfuzianische und buddhistische Bräuche geprägt. Die Koreaner haben viele chinesische Handwerkskünste weiterentwickelt. So war Korea lange bekannt für seine Seide und Töpferei-Arbeiten. Auch Goldarbeiten aus Korea waren hoch angesehen. In Korea wurde bereits Ende des 12. Jahrhunderts der Buchdruck mit beweglichen Lettern aus Metall angewandt – rund 200 Jahre vor Johannes Gutenbergs Erfindung in Europa. Im späten 16. Jahrhundert wurden die sogenannten Schildkrötenschiffe in Korea entwickelt und erfolgreich im Imjin-Krieg gegen Japan eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Währung.", "content": "Der Yen konnte sich in Korea erst 1731 als Zahlungsmittel etablieren; zuvor wechselten Geld und andere Zahlungsmittel, wie Stoffe oder Getreide, einander ab. Ab 1751 prägte die Regierung jährlich Münzen; 1864 verbot sie private Münzen, die bis dahin mit königlicher Lizenz geprägt wurden. 1882 wurden erstmals moderne Dezimalmünzen ausgegeben. Zwischen 1892 und 1902 war die koreanische Währung der Yang (양/兩), der 1902 durch den koreanischen Won (圓) im Verhältnis 1 Won = 5 Yang abgelöst wurde. Am 1. Juni 1905 übernahm Korea unter japanischem Einfluss den dort geltenden Goldstandard und band seine Währung im Verhältnis 1:1 an die Japans. Mit der Annektierung Koreas im Jahr 1910 wurde auch der koreanische Won wieder abgeschafft und durch den koreanischen Yen (Verhältnis 1:1 zum japanischen Yen) ersetzt, der bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 benutzt wurde. Nach dem Ende der Kolonialzeit und der Zweiteilung Koreas wurde in Südkorea 1945 der erste südkoreanische Won eingeführt, zunächst im Wert an den japanischen Yen im Verhältnis 1:1, im Oktober des gleichen Jahres jedoch an den amerikanischen Dollar im Verhältnis 1 Dollar = 15 Won gekoppelt. Gegen Ende des Koreakrieges (1953) war der Wert des Won jedoch bis auf 1 Dollar = 6000 Won abgesunken, weshalb als neue Währung der Hwan (1 Hwan = 100 Won) eingeführt wurde. Auch der Hwan verlor durch Inflation rasch an Wert (Februar 1953: 1 Dollar = 60 Hwan; Februar 1961: 1 Dollar = 1250 Hwan), weshalb schließlich 1962 der zweite südkoreanische Won (1 Won = 10 Hwan) an seine Stelle trat, der bis heute gültig ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Korea ist ein Land in Ostasien, das überwiegend auf der Koreanischen Halbinsel liegt, im Westen vom Gelben Meer, im Osten vom Japanischen Meer begrenzt. Im Norden grenzt das Territorium an China und im äußersten Nordosten an Russland. Im Süden trennt die Koreastraße Korea von Japan. Auch zahlreiche der Halbinsel vorgelagerten Inseln gehören zu Korea.", "tgt_summary": "朝鲜是东亚的一个地区,位于欧亚大陆东端,包含朝鲜半岛、济州岛和朝鲜半岛附近的几个小岛屿。朝鲜位于汉字文化圈内,传统上颇受汉文化影响,也在建筑、音乐、绘画、书法和民俗等方面有相当多独有的特征。自1948年以来,朝鲜已为两个主权国家:朝鲜民主主义人民共和国和大韩民国,两者均在宪法中宣称本国为朝鲜全境的代表。朝鲜东北接壤俄罗斯,北面接壤中国,通过朝鲜海峡和日本海与日本隔海相望。", "id": 2386086} {"src_title": "Königswasser", "tgt_title": "王水", "src_document": [{"title": "Namensgebung.", "content": "Der Name \"Königswasser\" (lat. \"aqua regis\" oder \"aqua regia\" ‚königliches Wasser‘) leitet sich von der Fähigkeit dieser Mischung ab, die „königlichen“ Edelmetalle Gold und Platin zu lösen. Aus Gold entsteht dabei Tetrachlorogold(III)-säure, aus Platin Platin(IV)-chlorid aus der entstehenden Hexachloroplatinsäure.", "section_level": 1}, {"title": "Chemische Wirkung.", "content": "Das Vermögen des Königswassers, Gold aufzulösen, kann auf verschiedene Art erklärt werden. Gerade die ältere Literatur macht für die Aggressivität von Königswasser nicht die Säuren an sich verantwortlich, sondern Reaktionsprodukte, die entstehen, wenn beide Säuren vermischt werden. Es entstehen naszierendes Chlor und Nitrosylchlorid (NOCl), welche Gold und andere Edelmetalle wie Platin und Palladium zu oxidieren vermögen. Ein alternativer Erklärungsansatz ist die Komplexierung des durch Salpetersäure oxidierten Metalls. Durch die Anwesenheit von Chlorid wird das Normalpotential (Au/Au + 3 e, E = 1,52 V) verringert: Au + 4 Cl formula_4 [AuCl] + 3 e, E = 0,93 V. Die Oxidationskraft der Salpetersäure reicht dann aus: NO + 4 H + 3 e formula_4 NO(\"g\") + 2 HO, E = 0,96 V. Der gleiche Effekt tritt auch auf, wenn zu Salpetersäure Natriumchlorid oder ein anderes Chlorid zugesetzt wird. Die hohe Konzentration von Chloridionen steigert die Löslichkeit der Edelmetalle, diese werden in Form von anionischen Chlorido-Komplexen gelöst. Zirconium, Hafnium, Niob, Tantal, Titan, Ruthenium und Wolfram widerstehen aufgrund von Passivierung dem Angriff von Königswasser bei Raumtemperatur. Kompaktes Silber wird nicht aufgelöst, da dieses durch die Bildung einer unlöslichen Silberchloridschicht vor weiterem Angriff passiviert ist. Königswasser zerfällt von selbst, wobei Chlor, Nitrosylchlorid und nitrose Gase frei werden. Es wird daher üblicherweise unmittelbar vor Gebrauch aus den beiden Säuren frisch hergestellt. Königswasser als Gemisch von Salpetersäure und Salzsäure hat im Gefahrgutrecht die UN-Nummer 1798. Seine Beförderung auf europäischen Straßen ist gemäß dem Europäischen Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße verboten. Früher wurde Königswasser (in starker Verdünnung) äußerlich angewandt:", "section_level": 1}, {"title": "Historische Anekdote.", "content": "Als deutsche Truppen im April 1940 im Zuge des Zweiten Weltkriegs die dänische Hauptstadt Kopenhagen besetzten, löste der im Labor von Niels Bohr arbeitende ungarische Chemiker George de Hevesy die goldenen Nobelpreis-Medaillen der deutschen Physiker Max von Laue und James Franck in Königswasser auf, um so den Zugriff durch die Nazis zu verhindern. Von Laue und Franck waren in Opposition zum Nationalsozialismus in Deutschland und hatten deshalb ihre Medaillen Niels Bohr anvertraut, um so eine Konfiszierung in Deutschland zu verhindern; die nationalsozialistische Regierung verbot allen Deutschen das Annehmen oder Tragen des Nobelpreises, nachdem der Nazigegner Carl von Ossietzky im Jahr 1935 den Friedensnobelpreis erhalten hatte. Nach Kriegsende extrahierte de Hevesy das im Königswasser „versteckte“ Gold und übergab es der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften, die daraus neue Medaillen herstellte und wieder an von Laue und Franck übergab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Königswasser, selten auch Königssäure genannt, ist ein Gemisch aus konzentrierter (37%iger) Salzsäure und konzentrierter (65%iger) Salpetersäure im Verhältnis 3 zu 1. Es war dem persischen Autor Ali Geber schon im 8. Jahrhundert bekannt.", "tgt_summary": "王水,又称王酸、硝基盐酸,由浓硝酸和浓盐酸按1:3(体积比)混合而成,酸性和氧化性极强,是少数能够溶解金和铂的溶液,也因此得名。王水不稳定,极易变质分解,暴露在空气中会冒黄色烟雾,不宜长期存放,一般在使用前配制,现配现用。 王水在冶金工业和化学分析用于溶解金属,也用于蚀刻工艺。", "id": 2874614} {"src_title": "Kreta", "tgt_title": "克里特", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der altgriechische Name Κρήτη \"Krētē\" ist noch erhalten geblieben, nur der Vokal [ɛː] lautet im Neugriechischen [i]. \"Kreta\" ist die eingedeutschte Schreibweise der lateinischen Namensform \"Creta\". Die türkische Namensform ist \"Girit\". Während der Zeit als Kolonie der Republik Venedig wurde die Insel \"Candia\" genannt (zurückgehend auf arabisch \"Khandaq\" „Graben“); auch die Hauptstadt hieß damals \"Candia\" (heutiger Name Iraklio). Die Etymologie ist unklar. In der Linearschrift B der mykenischen Kultur findet sich die Bezeichnung \"ke-re-si-jo,\" sie wird als \"*Krēsios\" ‚Kreter‘ gedeutet und ist möglicherweise vorgriechischen Ursprungs. In Homers Ilias (so im Schiffskatalog, Buch 2, Vers 645) sind die \"Kreter\" als die griechischsprachigen Bewohner der Insel in der Form mit \"t\" belegt; die vorgriechische Bevölkerung nennt Homer \"Eteokreter\" ( ‚wahre Kreter‘). Zur Herkunft des griechischen Namens Κρήτη gab es schon in der Antike unterschiedliche Auffassungen. Vier Versionen gehen auf weibliche Figuren namens \"Krete\" zurück: genannt werden eine Tochter Europas namens Krete; eine Geliebte des ägyptischen Königs Ammon, die mit ihm auf die Insel \"Idaia\" geflohen sei und die daraufhin in \"Krete\" umbenannt wurde; eine Krete der Hesperiden und eine Tochter Deukalions desselben Namens. Weitere Deutungen führen den Namen auf einen mythischen ersten König namens \"Kres\" zurück oder auf die Kureten als mythische erste Einwohner der Insel.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Kreta liegt knapp 100 Kilometer südlich des griechischen Festlands. Sie ist die größte griechische Insel und nach Zypern die zweitgrößte des östlichen Mittelmeeres. Die Insel hat eine gestreckte Form, sie misst in Ost-West-Richtung 254 Kilometer bei einer größten Breite von 60,6 Kilometern. An ihrer schmalsten Stelle (bei Ierapetra) ist Kreta 12,1 Kilometer breit. Kreta liegt zwischen 34°55'31\" und 35°41'32\" nördlicher Breite und zwischen 23°31'21\" und 26°18'50\" östlicher Länge. Die Entfernung bis Afrika beträgt 294 Kilometer (Libyen), bis Asien 180 Kilometer (Türkei) und zum europäischen Festland Kap Maleas 96,6 Kilometer. Die Insel bedeckt eine Fläche von 8.261,183 Quadratkilometern, ihre Küstenlinie ist 1066 Kilometer lang. Das Meer im Norden wird \"Kretisches Meer\" genannt (gr. \"Kritiko Pelagos\" Κρητικό Πέλαγος), das im Süden \"Libysches Meer\" (gr. \"Livyko Pelagos\" Λιβυκό Πέλαγος), Kretas Ostende erstreckt sich in das sogenannte \"Karpathische Meer\". Kreta ist sehr gebirgig und wird durch eine von West nach Ost reichende Gebirgskette bestimmt, die zumeist zur Südküste steiler, zum Norden flacher abfällt. Diese Kette ist ein überseeischer Teil des vom Peloponnes über Kreta, Karpathos und Rhodos bis zum anatolischen Festland reichenden Gebirgsmassivs, das die Südägäische Inselbrücke bildet. Die vier höchsten Erhebungen auf Kreta sind: Diesen Gebirgen verdankt Kreta die fruchtbaren Hochebenen Lasithi, Omalos und Nida, Höhlen wie die Diktäische Höhle und tiefe Schluchten wie die bekannte Samaria-Schlucht. Die Messara-Ebene im Süden ist mit etwa 140 km2 die größte Ebene der Insel. Sie wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Kreta bildet mit einigen kleineren bewohnten sowie unbewohnten Inseln eine Inselgruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Der steil aufsteigende Archipel von Kreta liegt auf der Ägäischen Platte, unweit der tiefsten Stellen des gesamten Mittelmeers und stellt einen angehobenen Bereich des Forearcs der Subduktionszone dar. Die gesamte Region ist tektonisch stark aktiv. So verläuft hier der sogenannte \"Griechische Bogen\" oder die \"Hellenische Subduktionszone\", ein knapp 1000 Kilometer langer tektonischer Graben, der sich zwischen der europäischen Platte in Südbewegung und der afrikanischen Platte in Nordbewegung befindet. Dadurch schiebt sich die afrikanische Platte unter die europäische Platte. Diese \"Subduktionszone\" wird als dominierender Bereich für Erdbeben in der gesamten Kontinentalregion gesehen. Erdbeben können ständig auftreten, richten aber in der Regel kaum nennenswerte Schäden an. 70 bis 150 km nördlich hiervon schließt sich mit dem Kykladenbogen der magmatische aktive Bogen an. Zwischen 4200 ± 90 BP und 3930 ± 90 BP lag der Meeresspiegel am bisher tiefsten bekannten Punkt (−6,55 ± 0,55 m). Für die Proto- oder Altpalastzeit (1900–1700 oder 1600 v. Chr.) und die Neupalastzeit der minoischen Kultur (1600–1450 v. Chr.) ließen sich zwei Stände feststellen, nämlich bei −3,95 ± 0,35 m und bei −2,70 ± 0,15 m. Ein weiterer Anstieg auf −1,25 ± 0,05 m fand zwischen 1450 und 400 v. Chr. statt. 1604 stieg der Meeresspiegel in kürzester Zeit um 0,70 m an. Seither stieg er um weitere 0,55 m an. Im 4. Jahrhundert wurde der westliche Teil der Insel um 9,15 ± 0,20 m gehoben, der östliche, der sich zudem nach Südosten neigte, um 2 m. Wahrscheinlich entstand mit dem schweren Beben des Jahres 365 der Graben von Spili, entlang dem die Insel auseinanderbrach. Um 1600 senkte sich der westliche Teil um 1,25 ± 0,05 m gleichzeitig mit der Absenkung des östlichen Teiles der Insel. Historische, nachweisbare Erdbeben: Aktuelle Beispiele: \"Siehe auch:\"", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Auf Kreta herrscht ein gleichmäßiges Mittelmeerklima. Kreta ist mit seinen zirka 300 Tagen Sonnenschein pro Jahr zusammen mit Zypern die sonnigste Insel im Mittelmeerraum. Der Sommer ist heiß und trocken, wobei insbesondere an der Südküste sehr hohe Temperaturen gemessen werden. Der Winter ist regenreich und mild, die Hochlagen der Gebirgszüge sind schneereich. Kreta ist durch mehrere Klimazonen geprägt. Die Spanne reicht von trocken-heißen bis zu feucht-alpinen Zonen. In den Gebirgsregionen können die Werte von den in der Tabelle angegebenen Durchschnittswerten erheblich abweichen. An der südöstlichen Küste ist es in den Sommermonaten um einige Grade wärmer.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vegetation.", "content": "Trotz jahrtausendelanger Besiedelung und sommerlicher Trockenheit ist die kretische Flora sehr artenreich, so gedeihen hier alleine etwa 170 endemische Pflanzenarten. Besonders im Frühling fällt die hohe Anzahl unterschiedlichster Blütenpflanzen ins Auge. Typisch für die Insel ist das Vorkommen zahlreicher Gewürz-Kräuter wie Kopfiger Thymian, Griechischer Salbei, Thymbra-Bergminze, Oregano oder Diptam-Dost, deren Verbreitung bis in die Hochlagen der Gebirgszüge reicht. Zum typischen Bewuchs der von Ziegen und Schafen beweideten Flächen siehe Phrygana und Macchie. Die Gebirgszüge der Weißen Berge (Lefka Ori) und des Ida-Gebirges sind teilweise noch mit Kalabrischen Kiefern (\"Pinus brutia\"), Restbeständen von Zypressen (\"Cypressus sempervirens\") und Kermes-Eichen bewaldet. Der Osten Kretas hingegen zählt zu den kargsten und trockensten Regionen Europas. Dort wachsen neben wenigen kultivierten Ölbäumen nur noch die widerstandsfähigen und austrocknungsresistenten kugelbuschartigen Pflanzen der Phrygana. Weitere häufig zu sehende Bäume sind der Johannisbrotbaum und laubwerfende Platanen entlang von Bachläufen. Eine Besonderheit ist die Kretische Dattelpalme (\"Phoenix theophrasti\"), die an einigen Standorten der Südküste und im äußersten Osten am Palmenstrand von Vai vorkommt.", "section_level": 3}, {"title": "Neophyten.", "content": "Auf Kreta gibt es eine große Zahl Neophyten – Pflanzenarten, die erst durch beabsichtigten oder unbeabsichtigten menschlichen Eingriff auf der Insel heimisch wurden. Einige dieser Arten sind landschaftsbildprägend geworden: Auch die Rizinuspflanze, der Götterbaum und der Blaugrüne Tabak waren ursprünglich nicht auf Kreta heimisch. Man schätzt, dass ungefähr ein Drittel aller Pflanzenarten der Insel erst seit der Erstbesiedelung durch den Menschen eingebürgert sind, darunter ca. 80 erst in jüngerer Zeit.", "section_level": 3}, {"title": "Fauna.", "content": "Die kretische Fauna ist verglichen mit seiner Pflanzenwelt relativ artenarm. Typische und häufige Vertreter der Mittelmeerfauna sind Grillen, Zikaden, Eidechsen und Fledermäuse. Augenscheinlich wird die Tierwelt dominiert von verschiedensten Rassen domestizierter Ziegen und Schafe, die vom Meer bis in die Hochgebirgsregionen weiden.", "section_level": 2}, {"title": "Säugetiere.", "content": "Prähistorie In Prähistorischen Zeiten bis hinein in die Jungsteinzeit gab es auf Kreta deutlich mehr Arten von endemischen Großsäugern. Es wurden Knochen unter anderen vom Kreta-Zwergmammut, einer Flusspferdart und von verschiedenen Hirscharten gefunden. Auch die Reste eines sehr großen Insektenfressers sind unter den Fossilien. Es fehlen dagegen die Nachweise irgendeines großen Raubsäugers wie Bären, Großkatzen oder Hundeartige, so dass vermutlich der wichtigste Selektionsdruck für die Pflanzenfresser die begrenzt vorhandene Nahrung war. Es gibt also Gründe anzunehmen, dass Kreta schon vor der Besiedelung durch Menschen mit ihren Haustieren ähnlich stark beweidet wurde wie danach. Manche Autoren ziehen daraus den Schluss, dass die Genese der heutigen kretischen Landschaft nicht so stark vom Menschen beeinflusst ist, wie es meist angenommen wird. Die ehemals fast vollständig bewaldete Insel, von der Platon berichtet, und die angeblich später durch menschlichen Raubbau zu einer „ruinierten Landschaft“ verkam, hat es nach dieser Theorie in historischer Zeit nie gegeben (siehe Literaturhinweis: Rackham and Moody). Gegenwart Die sehr seltene endemische Kretische Wildziege (auch Agrimi oder Kri-Kri genannt) kommt nur noch an einem natürlichen Standort in den weißen Bergen (Lefka Ori) vor. Bereits seit 1928 wird versucht, einen Teil der Bestände auf unbewohnte Felseninseln umzusiedeln (z. B. nach Dia, gelegen direkt vor Iraklio). Vermutlich sind die Agrimi keine ursprünglich auf Kreta heimische Art, sondern Nachkommen von zu Zeiten frühester menschlicher Besiedelung ausgewilderten Tieren. Häufig vorkommende Säugetiere auf Kreta sind die Kreta-Stachelmaus, die Etrusker-Spitzmaus und zwölf verschiedene Fledermaus-Arten. Durch Pestizid-Einsatz bedroht ist der Weißbrustigel, durch übermäßige Bejagung selten geworden der kretische Feldhase. Als wildlebende Landsäuger sind noch der Steinmarder, das Mauswiesel, der Siebenschläfer und der kretische Dachs vertreten. Im Jahre 1996 wurde überraschenderweise noch ein Exemplar der kretischen Wildkatze gefangen, die bis dahin als ausgestorben galt. Ebenfalls stark in ihrer Existenz bedroht ist die Mittelmeer-Mönchsrobbe, von der letzte Exemplare u. a. noch bei den Paximadia-Inseln und an den Küsten Südostkretas leben sollen.", "section_level": 3}, {"title": "Vögel.", "content": "Neben den auf Kreta heimischen Vogelarten dient die Insel vielen Zugvögeln als Zwischenquartier auf ihrem Weg von Afrika nach Nordeuropa. Manche Arten orientieren sich in ihrer Flugroute am Verlauf bestimmter Schluchten auf Kreta. Greifvögel In abgeschiedenen Bergregionen und Schluchten der Lefka Ori brüten noch wenige Paare des heute sehr seltenen Bartgeiers, der früher wegen seines schlechten Image als Lämmer-Reißer (daher auch fälschlich „Lämmergeier“ genannt) gnadenlos gejagt wurde. So selten wie die Vögel sind auch die von ihnen angelegten „Knochenschmieden“ geworden. Noch wesentlich häufiger als die Bartgeier sind die ebenso großen Gänsegeier anzutreffen, die man häufig über Berghänge oder Schluchten kreisend beobachten kann. Sie ernähren sich hauptsächlich von an Steilhängen abgestürzten Schafen und Ziegen. Auf Kreta lebt fast die Hälfte der für ganz Griechenland geschätzten Population dieser Geierart. Eine andere nur noch selten auf Kreta anzutreffende Greifvogelart ist der Fischadler, vor allem an der Südküste um Lendas. Sehr verbreitet dagegen sind Mäusebussarde und Turmfalken, ebenfalls selten die Eleonorenfalken, Wanderfalken, Steinadler und Habichtsadler. Von den Nachtjägern ist vor allem die Zwergohreule verbreitet.", "section_level": 3}, {"title": "Reptilien und Amphibien.", "content": "Neben verschiedenen Eidechsenarten und ungiftigen Schlangen (Leopardnatter, Würfelnatter, Balkan-Zornnatter) gibt es auch eine giftige Schlangenart auf Kreta. Es ist die Europäische Katzennatter (\"Telescopus fallax\"), allerdings ist sie für Menschen ungefährlich, da ihre Giftzähne so tief im Rachen liegen, dass sie nur gegen ihre Jagdbeute eingesetzt werden können. Die beiden häufigsten Eidechsenarten sind die Riesen-Smaragdeidechse und die viel kleinere Kykladen-Mauereidechse. Daneben gibt es einige Gecko-Arten (z. B. den Mauergecko), den Walzenskink und das erst in den 1930er Jahren entdeckte europäische Chamäleon. Landschildkröten gibt es auf Kreta nicht, aber einige der auch im Sommer Wasser führenden Bäche werden von der Kaspischen Bachschildkröte (Mauremys rivulata) bevölkert. Als marine Art muss die stark bedrohte Karettschildkröte erwähnt werden, welche einige kretische Strände (u. a. Matala, Komos) zur Eiablage nutzt. Als Vertreter der Amphibien sind der Laubfrosch, der Seefrosch und die Wechselkröte in Gegenden mit stehenden oder fließenden Gewässern zu finden.", "section_level": 3}, {"title": "Gliederfüßer und Weichtiere.", "content": "Einzig der Stamm der Gliederfüßer, vor allem Insekten, Spinnentiere und Hundertfüßer ist artenreich vertreten. Auch Skorpione (z. B. Euscorpius carpathicus, Mesobuthus gibbosus, Iurus dufoureius) sind relativ häufig zu finden, sowohl in Meeresnähe als auch im Landesinneren. Grillen und Zikaden sind so häufig, dass an manchen Orten ihr abendliches Zirpen eine Unterhaltung im Freien unmöglich machen kann. In manchen ganzjährig fließenden Quellen oder Bächen leben noch Süßwasserkrebse, die bei ihren Wanderungen von Gewässer zu Gewässer auch im Trockenen gefunden werden können. Besonders im Frühjahr ist die große Anzahl von Gehäuseschnecken auffällig, deren essbare Arten passend zur vorösterlichen Fastenzeit die Speisekarte der Einwohner bereichern.", "section_level": 3}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Einwohnerzahl Kretas beträgt etwas mehr als 610.000 (Stand 2013).", "section_level": 2}, {"title": "Siedlungsstruktur.", "content": "Weit über die Hälfte der Kreter wohnt in den schnell wachsenden städtischen Ballungsräumen von Iraklio, Chania, Rethymno, Agios Nikolaos und Ierapetra. Der Rest lebt in Kleinstädten mit unter 10.000 Einwohnern, in Dörfern oder auf Einzelhöfen.", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Wie in ganz Griechenland ist auf Kreta Neugriechisch die offizielle Sprache, die von Einheimischen allerdings in der Variante des kretischen Dialektes gesprochen wird, in ländlichen Gebieten auch noch von der jüngsten Generation. Noch gibt es ältere Menschen, die nur den Dialekt sprechen, wohingegen die meisten nach den 1950er Jahren geborenen auch Standardgriechisch sprechen können. Da die neugriechische Sprache nicht so stark in verschiedene Dialekte gespalten ist wie zum Beispiel die englische, deutsche oder italienische, stellt dies in Griechenland eine Besonderheit dar, die von Festlandsgriechen gerne auch karikierend aufgegriffen wird, oft mit Bezug auf die Schrulligkeit, Rückständigkeit oder Sturheit der Kreter. Manche lokalen kretischen Radiosender wie zum Beispiel „Erotokritos“ strahlen ihr Programm fast komplett auf Kretisch aus, in der Wiedergabe von Erzählungen oder in Gedichtbänden und Liederbüchern bemüht man sich, auch die Schreibweise soweit möglich dem Dialekt anzupassen. Auch Ausländern ohne Griechischkenntnisse fällt der Dialekt durch den Austausch des „k“ vor „i“ oder „e“ durch ein italienisch klingendes „tsch“ leicht auf. Örtlich ist auch der Tausch des griechischen „L“-Lautes durch einen dem englischen „r“ ähnlichen Laut auffallend (oli (όλοι, „alle“) → ouri). Im häufigen weiblichen Personalpronomen \"tis\" („ihr“) und Wörtern mit ähnlicher Silbenstruktur tritt ein Lautwechsel zu \"tsi\" auf, was vor allem mit der vorangestellten Präposition \"se\" („in, nach, zu“) zur schwierigen Konsonantenverbindung \"stsi\" führt. Daneben enthält das Kretische auch viele Wörter, die im Hochgriechischen gar nicht auftauchen (z. B. \"epa\" statt \"edo\" für „hier“). Stellenweise weicht der kretische Dialekt auch grammatisch vom Standardgriechischen ab, so wird wesentlich häufiger das Augment in unbetonter Stellung beim Verb in den Vergangenheitstempora bewahrt (\"epígena\" statt \"pígena\"). Schrieb noch der englische Forscher Thomas Abel Brimage Spratt in seinem Buch \"Travels and Researches in Crete\" 1865 davon, dass vor allem die weibliche Bevölkerung nur Kretisch, aber nicht Griechisch sprach, hat das Geschlechterverhältnis sich heute umgekehrt: Fast jede ältere Frau spricht aktiv Standardgriechisch, doch viele ältere Männer beherrschen es nur passiv. Der kretische Dialekt ist stärker als das Standard-Neugriechische durch die archaische dorische Variante des Griechischen geprägt. Seine stärkste Ausprägung erfährt der Dialekt in der Sfakia, der ehemals abgeschiedenen Landschaft der Weißen Berge (Lefka Ori). Auch für griechische Muttersprachler ist der kretische Dialekt oft schwer bis gar nicht verständlich. Im Internet sind diverse griechische Webseiten mit Kretisch-Griechischen Wörterlisten zu finden, auch die oben erwähnte Reisebeschreibung von Spratt enthält im Anhang ein ausführliches Wörterbuch, welches den Sprachstand um die Mitte des 19. Jahrhunderts wiedergibt.", "section_level": 2}, {"title": "Illegaler Waffenbesitz.", "content": "Der Waffenbesitz hat auf Kreta eine lange Tradition. Nach Schätzungen der griechischen Polizei gibt es in Griechenland 1,5 Millionen nicht angemeldete Schusswaffen, davon mehr als die Hälfte auf Kreta. Sie stammen überwiegend aus der Zeit der deutschen Besatzung. Die Sitte des Schießens in die Luft bei Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten ist nach wie vor sehr verbreitet. Diese Freudenschüsse und Unfälle mit Schusswaffen fordern auf Kreta Jahr für Jahr mehrere Todesopfer. Nachdem im Sommer 2004 ein Neunjähriger während einer Hochzeit versehentlich getroffen und schwer verletzt worden war, wurde eine Anti-Waffen-Bewegung ins Leben gerufen, die auch von prominenten Kretern wie Mikis Theodorakis unterstützt wurde. Weiterhin wird jedoch häufig von Schießereien und Waffenfunden berichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Kreta war nachweislich etwa ab 6000 v. Chr. durchgängig besiedelt, die ältesten Spuren menschlicher Bewohner reichen jedoch mindestens 130.000 Jahre zurück, wie archäologische Funde an neun Stätten im Süden der Insel belegen. Ab dem dritten vorchristlichen Jahrtausend entstand auf der Insel mit der Minoischen Kultur die erste Hochkultur auf europäischem Boden. Etwa um 1450 v. Chr. übernahm mit den Mykenern eine erste griechischsprachige Bevölkerung die Paläste ihrer Vorgänger. Durch den Zuzug weiterer griechischer Stämme, die in den folgenden Jahrhunderten auf Kreta siedelten, wurde die Sprache der Minoer allmählich verdrängt. In klassischer Zeit lag Kreta am Rand des griechischen Kulturraums, es galt als „Insel der 100 Poleis“, war also in zahlreiche kleine Stadtstaaten zergliedert. Der in Stein gehauene Gesetzestext der damals mächtigen Polis Gortyn ist der einzige vollständig erhaltene Codex dieser Art der griechischen Antike. Zur Zeit des Hellenismus gewann Kreta wieder an strategischer Bedeutung. Die ab 67 v. Chr. herrschenden Römer verwalteten Kreta in der Provinz \"Creta et Cyrene\" von Gortyn aus zusammen mit der heute libyschen Küste der Kyrenaika. Die von 395 bis 1204 währende byzantinische Epoche wurde zwischen 824 und 961 von der Eroberung Kretas durch Muslime unterbrochen, die das Emirat von Kreta gründeten. Die Insel fiel jedoch im 10. Jahrhundert an die Byzantiner zurück. Nach dem Vierten Kreuzzug und der Eroberung Konstantinopels fiel Kreta an die Republik Venedig, die die Insel als \"Regno di Candia\" von Iraklio aus verwaltete. 1645 bis 1648 eroberten die Türken fast die gesamte Insel und verleibten sie als \"Girit\" (osmanisch گريد) dem Osmanischen Reich ein, nur Candia hielt einer Belagerung bis 1669 stand. Zahlreiche Aufstände der Bevölkerung im 19. Jahrhundert gegen die osmanische Oberhoheit wurden blutig niedergeschlagen. Von 1830 bis 1840 stand Kreta formal unter der Verwaltung des Walis von Ägypten Muhammad Ali Pascha. 1898 erzwang die Intervention Frankreichs, Russlands und des Vereinigten Königreichs eine fast vollständige Autonomie Kretas unter der Oberhoheit der Hohen Pforte. Durch den Vertrag von London von 1913 wurde Kreta schließlich Teil des griechischen Staates, im Vertrag von Lausanne 1923 wurde ein umfassender Bevölkerungsaustausch vereinbart. Rund 50.000 Türken mussten die Insel verlassen, viele Griechen aus Kleinasien siedelten auf Kreta. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde die an strategisch wichtiger Position gelegene Insel Kreta im Mai 1941 in der Luftlandeschlacht um Kreta von der deutschen Wehrmacht erobert und bis 1945 besetzt gehalten. Verschiedene Widerstandsbewegungen kämpften, unterstützt von britischen Agenten, gegen die deutsche Besatzungsherrschaft. Die Wehrmacht verübte in zahlreichen kretischen Orten Massaker und Geiselerschießungen. Der Partisanenkrieg der politisch unterschiedlich positionierten Widerstandsbewegungen gegen die deutsche Besatzung ging ab 1946 fast nahtlos in den Griechischen Bürgerkrieg über.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Kreta bildet zusammen mit den kleineren umliegenden Inseln eine der 13 Regionen (Ez. \"periféria\" περιφέρεια) Griechenlands. Die Region gliedert sich in vier Regionalbezirke, die den Gebieten der Präfekturen bis 2010 entsprechen. Siehe: Kreta (griechische Region)", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Auf Kreta gibt es eine eigene Richtung der griechischen Volksmusik. Vorherrschende Instrumente sind die Lyra (eine Art Kniegeige), verschiedene Arten des \"Bouzouki\" und das Laouto (eine Form der Laute). Vertreter sind unter anderen Mikis Theodorakis, Psarandonis, sein Bruder Nikos Xylouris (1936–1980), Yannis Markopoulos und Ross Daly.Sirtaki gilt nicht als originär kretische Musik.", "section_level": 2}, {"title": "Malerei.", "content": "Auf Kreta finden sich die ältesten erhaltenen Pflanzenabbildungen aus dem 16. bis 14. Jahrhundert v. Chr. So als Teil einer Freskomalerei (Krokuswiese im minoischen Palast), einer Plastik (Mohnkapseln im Kopfschmuck der Mohngöttin von Gazi) und eines Keramikdekors (Schnabelkanne mit Schilfdekor aus Phaistos im Florastil).", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mantinades.", "content": "Mantinades (gr. \"Mandinades\" Μαντινάδες, Plural zu \"Mandinada\") sind eine weit verbreitete traditionelle Lied- und Vortragsform auf Kreta. Die kretischen Mantinades sind byzantinische Fünfzehnsilber im lokal vorherrschenden Dialekt und werden von wechselnden Sängern als Sprechgesang vorgetragen. Die Reimpaare enden meistens mit End- oder Kreuzreimformen oder werden benutzt, um auf einen zuvor vorgetragenen Reim zu antworten. Neben einer großen Anzahl feststehender und bekannter Strophen werden von den Sängern abgewandelte oder ganz improvisierte Strophen eingeschoben, was im Wechselspiel der verschiedenen Vortragenden zu einer Art Wettbewerb werden kann. Die Menge an notierten Reimen ist groß, die Themen Liebe, Hoffnung, Trauer, Exil, Krieg und Blutrache bilden dabei meistens die Schwerpunkte. Die traditionellen Mantinades werden zum größten Teil von dem kretischen Instrument, der Lyra begleitet. Die Ursprünge der kretischen Mantinades liegen im 15. Jahrhundert, als Kreta von Venedig besetzt war. Die kretische Kultur war damals von europäischen Dichtern und Denkern stark beeinflusst. Der griechische Dichter Vitsentzos Kornaros und sein Werk Erotokritos waren maßgeblich an der Entstehung der Mantinades beteiligt. Aber auch schon in der Antike waren Reime und Lyrik Bestandteil der kretischen Kultur. So verkündete der kretische Philosoph und Seher Epimenides seine Prophezeiungen stets in gereimten Versen, genauso wie \"Iophon von Knossos,\" der seine seherischen Fähigkeiten im Orakel von Amphiaraos mit Hilfe von Reimen zum Ausdruck brachte. In Kreta wurde der Reim zuert von Stéphanos Sachlíkis im 14. Jahrhundert verwendet. Mantinades werden nicht ausschließlich auf Kreta vorgetragen. Auf den griechischen Inseln Kasos und Karpathos gibt es ähnliche Reimlieder, die auch Mantinades genannt werden. Auf verschiedenen der \"ionischen\" und \"ägäischen\" Inseln findet man ähnliche Formen des musikalischen Vortrags. Auch auf Zypern existieren sie unter dem Namen \"Tsatista.\" Da in früheren Jahrhunderten die wenigsten Mantinades schriftlich notiert wurden, wurde im kretischen Dorf \"Korfes\" ein \"Haus der Mantinades\" eröffnet, in dem alle Bestandteile dieser Musikkultur besichtigt werden können. Auf der Grundlage von volkstümlichen Liedern und Erzählungen schuf Vitsentzos Kornaros um 1610 den aus 10.000 gereimten Fünfzehnsilbern aufgebauten Liebesroman \"Erotokritos\" von hoher poetischer Qualität.", "section_level": 3}, {"title": "Theater.", "content": "Im späten 16. und 17. Jahrhundert entwickelte sich auf Kreta eine reiche und populäre Theaterkultur, wobei die Stoffe aus Italien entlehnt wurden. Hauptvertreter ist Georgios Chortatsis.", "section_level": 3}, {"title": "Historische Stätten.", "content": "Zu den historischen Stätten Kretas zählen: Im Zusammenhang mit der Luftlandeschlacht um Kreta im Zweiten Weltkrieg steht der Deutsche Soldatenfriedhof Maleme.", "section_level": 2}, {"title": "Naturschauplätze.", "content": "Gewässer: Hochebenen von: Strände und Buchten: Schluchten:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Hauptwirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Kreta einen Index von 81,5 (EU-25: 100) (2003).", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Landwirtschaftlich wird die Insel vor allem für Wein-, Oliven- und Obstanbau genutzt. Ein großer Teil des kretischen Weinbaus dient der Produktion von Rosinen. Die wenigen Ebenen Kretas im Südosten, die Lasithi-Hochebene sowie die Messara-Ebene sind von zahlreichen Treibhauskulturen geprägt, in denen Gemüse und Salate sowohl für den Eigenbedarf als auch für den Export angebaut werden. Die Insel gehört zu den größten Olivenölexporteuren der Europäischen Union, Ende der 1990er Jahre wuchsen auf 44 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche rund 16 Millionen Ölbäume. Bei Kavousi in Nordostkreta steht einer der ältesten Olivenbäume der Welt. Aus seinen Ästen wurden die Olivenzweige geschnitten, die während der Olympischen Spiele 2004 in Athen den Sportlern aufgesetzt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Kreta besitzt drei Flughäfen in den Städten Iraklio (Heraklion), Chania und Sitia. Fährverbindungen gibt es nach Piräus (Athen), ganzjährig auch nach Thessaloniki, Santorin, Karpathos, Rhodos oder zur Saison auch von Kissamos nach Gythio auf dem Peloponnes. Schiffe verkehren an der Südküste von Chora Sfakion nach Agia Roumeli am Ausgang der Samaria-Schlucht. Eine Eisenbahnlinie gibt es auf Kreta nicht. Wichtigstes öffentliches Verkehrsmittel ist der Busverkehr der Genossenschaft KTEL. Die Schnellstraße 90 (Europastraße 75) wird etappenweise zur Autobahn 90 ausgebaut. Fertiggestellt sind bisher die Umfahrungen von Chania, Rethymno und Iraklio. Nebenstraßen, die noch in aktuellen Reiseführern als Schotterpisten beschrieben werden, sind asphaltiert, so zum Beispiel die Ost-West-Verbindung durch die Asfendou-Ebene von Asi Gonia bis Imbros. Gerade der bis dahin benachteiligte Süden Kretas profitierte von dem Ausbau.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Kreta besitzt zwei Universitäten: die Universität Kreta und die Technische Universität Kreta sowie einige Hochschulen. Zu den Hochschulen gehören: das staatliche Technological Educational Institute of Crete (TEI CRETE) sowie das private MBS College of Crete.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zur deutschen Besatzungszeit 1941–1945", "section_level": 2}], "src_summary": "Kreta ( \"Kriti\" ) ist die größte griechische Insel und mit rund 8261 Quadratkilometern Fläche sowie 1066 Kilometern Küstenlänge nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika die fünftgrößte Insel im Mittelmeer. Kreta zählt zur gleichnamigen griechischen Region Kreta.", "tgt_summary": "克里特岛(;)就是圣经中所记载的革哩底,位于地中海北部,是希腊第一大岛,地中海第五大岛,东西长244公里,最宽处56公里,总面积8,300平方公里。行政上属于克里特大区,中部为高山,最高峰海拔为2740米,南部山势陡峻,特别是西南部,全为峭壁,难以开辟公路,北部较平缓,居民多集中北岸。岛上主要为地中海气候。克里特岛拥有漫长的文明史,是希腊乃至西方文明的源头。古时林木茂盛,农产丰富,人民善于航海和贸易,据荷马史诗所记说,「在深红葡萄酒色的海中,是一片美丽,富庶的土地,四面环水,岛上的人多得数不清,城市有九十个」。岛屿地处埃及、希腊、意大利及腓尼基之间,自古为战略要冲和贸易重镇,岛上有米诺斯王宫等遗迹。", "id": 2334709} {"src_title": "Luft", "tgt_title": "空气", "src_document": [{"title": "Lichtstreuung.", "content": "Die in Luft vorkommenden Gasmoleküle (Stickstoff, Sauerstoff usw.) streuen das einfallende Sonnenlicht, abhängig von seiner Wellenlänge, verschieden stark (Rayleigh-Streuung). Am stärksten wird das kurzwellige blaue Licht gestreut. Dieser Vorgang gibt der Luft ihre typischerweise natürliche blaue Farbe, ein teil-polarisiertes Muster. Ist der Weg des Lichtes durch die Luft länger, verschiebt sich die Streuung zu einem rötlichen Farbton hin. Dies hängt vom Sonnenlichteinfallswinkel ab. Steht die Sonne im Zenit (direkt über dem Betrachter −90° zum Boden), durchläuft das Licht die Erdatmosphäre auf einer Länge von 90 km. Während eines Sonnenaufgangs /-abgangs steht die Sonne am Horizont (in horizontaler Augenlinie des Betrachters −0° zum Boden) und durchquert die Atmosphäre mit einer ca. 12-fachen Länge (ca. 1075 km). Mit fortschreitender Strecke des Lichtes durch die Atmosphäre wird der blaue vom roten Lichtanteil überlagert, da der Blauanteil immer mehr gestreut wird und der rote Anteil wegen seiner größeren Wellenlänge weniger stark gestreut wird. Dieser atmosphärische Effekt ist nur bei wolkenlosem Horizont morgens kurz vor Sonnenaufgang und abends kurz nach Sonnenuntergang zu beobachten. Er wird als Morgenröte bzw. Abendrot bezeichnet und reicht in den Farbabstufungen von leichtem Rosa bis Lila über Vollrot zu tiefem Orange. Abgesehen von elastischer Streuung der Photonen ist in der Atmosphäre auch inelastische Streuung zu beobachten: Rotationsramanstreuung führt zu einer Umverteilung in den Energien der eintreffenden Strahlung innerhalb von einigen 10 cm und führt somit zu einem „Auffüllen“ der Fraunhoferlinien, den sogenannten Ring-Effekt. Bei einer spektralen Auflösung von 0,5 nm führt dieser Effekt zu optischen Dicken von typischerweise bis zu 2 %, wenn Himmelsstreulicht verschiedener Sonnenstände verglichen wird. Dieser Effekt muss in verschiedenen DOAS Fernerkundungsmethoden zur Messung von Spurengasen korrigiert werden. Weiterhin kann Vibrationsramanstreuung an Luftmolekülen die Wellenzahl der eintreffenden Photonen von 1550 cm(O) und 2330 cm(N) verschieben und somit ein wellenlängenverschobenes Abbild des Sonnenlichts über das beobachtete Sonnenlicht legen. Seine Intensität beträgt bis zu 0,04 % der ursprünglichen Intensität.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Die Anteile der Atmosphärengase sind keine Naturkonstanten. In der seit Jahrmilliarden andauernden Entwicklung der Erdatmosphäre veränderte sich die Zusammensetzung ständig und mehrmals grundlegend. Seit 350 Millionen Jahren sind die Hauptbestandteile weitgehend stabil. Die aktuelle Mischung ist für trockene Luft in der Tabelle rechts wiedergegeben, wobei zwischen Hauptbestandteilen und Spurengasen unterschieden wird. Die angegebenen Konzentrationen stellen globale Mittelwerte für die freie Troposphäre dar. Die der chemisch stabilen Komponenten sind abseits von Quellen in der gesamten Homosphäre einheitlich, also bis in eine Höhe von etwa 100 km. Bei reaktiven Spurenstoffen gibt es erhebliche Gradienten. Tiefkalt verflüssigt kann \"Flüssige Luft\" durch fraktionierende Destillation in ihre Bestandteile zerlegt werden, dies erfolgt meist mit Hilfe des Linde-Verfahrens.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptbestandteile.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Stickstoff.", "content": "Der Hauptbestandteil der Luft ist chemisch inert. Er wird durch die natürliche (biotische und abiotische) Stickstofffixierung organisch gebunden und damit für Lebewesen nutzbar. Technisch wird der Luftstickstoff über das Haber-Bosch-Verfahren zur Düngemittelherstellung verwendet. Der entgegengerichtete chemische Prozess – die Denitrifikation verläuft rascher, so dass der Stickstoffkreislauf den Stickstoffanteil in der Atmosphäre kaum verändert. Aus dem Stickstoff der Luft entstehen durch kosmische Strahlung geringe Mengen radioaktiver Kohlenstoff (C), was mit der Radiokarbonmethode für archäologische Datierungen ausgenutzt wird.", "section_level": 3}, {"title": "Sauerstoff.", "content": "Der molekulare Sauerstoff der Luft ist hauptsächlich durch Photosynthese aus Wasser gebildet worden, wobei die im Laufe der Erdgeschichte hergestellte Menge etwa das Zwanzigfache der heute in der Atmosphäre vorliegenden Menge beträgt. Er verleiht der Atmosphäre ihren oxidierenden Charakter und stellt das wichtigste Oxidationsmittel dar, das für die biologische Atmung bzw. die chemischen Verbrennungsvorgänge benötigt wird. Der in der Luft enthaltene Sauerstoff ist für alle aeroben Lebewesen zum Leben notwendig. Durch Atmung führen sie Sauerstoff ihrem Stoffwechsel zur Verbrennung (Katabolismus) zu. Pflanzen nutzen das in der Luft enthaltene Kohlenstoffdioxid zur Photosynthese und spalten dabei den Sauerstoff ab. Für fast alle Pflanzen ist dies die einzige Kohlenstoffquelle für vitale Prozesse und Körpersubstanz (Anabolismus). Bei diesem organischen Prozess wird auch fast der gesamte Luftsauerstoff der Luft regeneriert. Der Sauerstoffkreislauf ermöglicht die Aufrechterhaltung und Verteilung eines dauerhaften Vorrats an Ressourcen für Aerobier und photosynthetisch aktive Pflanzen. Der gegenwärtige globale Luftsauerstoffgehalt bleibt mit einem Niveau von 20,946 ± 0,006 Vol. % bemerkenswert konstant, mit einem leichten Rückgang von 0,0004 Vol. %/a (4 ppmv/a), der mit Kohlendioxid aus fossilen Brennstoffen und Biomasseverbrennung gegenkorreliert ist.Jianping Huang, Jiping Huang u. a.: \"The global oxygen budget and its future projection.\" In: \"Science Bulletin.\" 63, 2018, S. 1180,.", "section_level": 3}, {"title": "Argon.", "content": "Argon ist als Edelgas äußerst reaktionsträge und mit fast 1 % Gehalt relativ häufig. So ist es kostengünstig und wird als Inertgas etwa beim Metallschweißen und zur Füllung von Glühlampen eingesetzt. Dort und als Füllung von Mehrscheiben-Isolierglas nutzt man die relativ zu Luft etwas geringere Wärmeleitfähigkeit. (Teures, rares Krypton dient in Spezialfällen als noch besseres Wärme-Isoliergas.) Argon entsteht langsam durch radioaktiven Zerfall von Kalium-40, ist stabil und dichter als Luft und verbleibt daher in der Atmosphäre.", "section_level": 3}, {"title": "Wasserdampf.", "content": "Die Umgebungsluft ist nicht \"trocken\", sondern enthält das Gas Wasserdampf, man spricht von Luftfeuchtigkeit. Der Wasserdampfgehalt schwankt zwischen einem zehntel Volumenprozent an den Polen und drei Volumenprozent in den Tropen, mit einem Mittelwert von 1,3 % in Bodennähe. Da der Wasserdampfanteil die Dichte der Luft verringert, (62,5 % der Dichte \"trockener\" Luft), wird feuchtere Luft nach oben gedrückt, wo dann in kühleren Schichten Kondensation auftritt, also der Wasserdampfgehalt im Gasgemisch sinkt. Oberhalb der Kondensationsschichten ist der Wasserdampfgehalt sehr gering, sodass über die gesamte Atmosphäre gemittelt nur 0,4 Vol.-% Wasserdampf in der Luft sind.", "section_level": 3}, {"title": "Spurengase.", "content": "Größere Schwankungen über teils wenige Jahre und Jahrzehnte sind auch bei den Spurengasen zu verzeichnen. Deren niedrige Konzentrationen können durch vergleichsweise geringe Emissionen beeinflusst werden. Ebenso zeigen Vulkanausbrüche häufig einen kurzfristigen Einfluss.", "section_level": 2}, {"title": "Kohlenstoffdioxid.", "content": "Nach seinem Anteil ist Kohlenstoffdioxid ein Spurengas, aber als das – unter Berücksichtigung von Wasserdampf – fünfthäufigste Atmosphärengas. Wegen seiner Bedeutung für Klima und Lebewesen wird es oft zu den Hauptbestandteilen der Luft gerechnet. Die biologische Hauptbedeutung des Kohlenstoffdioxids (umgangssprachlich oft auch als Kohlendioxid bezeichnet) liegt in seiner Rolle als Kohlenstofflieferant für die Photosynthese. Die atmosphärische Kohlenstoffdioxidkonzentration wirkt stark auf das Pflanzenwachstum. Durch den lichtabhängigen Stoffwechselzyklus der Pflanzen, also die Wechselbeziehung zwischen Atmung und Photosynthese, schwanken die bodennahen CO-Konzentrationen im Tagesgang. Es zeigt sich bei ausreichender Pflanzendecke ein nächtliches Maximum und dementsprechend ein Minimum am Tag. Der gleiche Effekt ist im Jahresverlauf vorhanden, da die außertropische Vegetation ausgeprägte Vegetationsperioden besitzt. Auf der Nordhalbkugel besteht ein Maximum im Zeitraum März bis April und ein Minimum im Oktober oder November. Dazu trägt auch die Heizperiode durch erhöhten Verbrauch fossiler Brennstoffe bei. Insgesamt hat der Kohlenstoffdioxidgehalt seit Beginn der Industrialisierung um über 40 % zugenommen. Dies ist im Zusammenhang mit dem anthropogenen Treibhauseffekt eine der Ursachen für die globale Erwärmung, für die ein Referenzwert im erdgeschichtlichen Klima von weniger als 100 Jahren gilt. 2013 überstieg die CO-Konzentration an der Messstation Mauna Loa erstmals den Wert von 400 ppm.", "section_level": 3}, {"title": "Edelgase.", "content": "Während Argon mit rund 1 % zu den Hauptbestandteilen der Luft gehört (siehe oben), zählen die weiteren Edelgase Neon, Helium und Krypton mit Volumenanteilen von jeweils > 1 ppm zu den Spurengasen (vgl. Tabelle). Noch seltener ist Xenon (Volumenanteil < 0,1 ppm). Radon ist das seltenste Edelgas in der Luft (mittlerer Volumenanteil 1:10), kann jedoch – isotopenabhängig – über seine Radioaktivität gut bestimmt werden. Helium wird bei jedem radioaktiven Alpha-Zerfall frei. Helium ist viel leichter als Luft und entweicht in den Weltraum. Auch das zweitleichteste Edelgas Neon verflüchtigt sich dorthin, so dass von diesen beiden nur Spuren in der Atmosphäre vorkommen. Aus manchem Gestein dringt als Glied radioaktiver Zerfallsreihen Radon, das sich in Kellern anreichern kann und strahlend weiterzerfällt.", "section_level": 3}, {"title": "Ozon.", "content": "Für die Stratosphäre werden Ozonwerte oftmals nicht in Anteilen, sondern in der Dobson-Einheit angegeben. Da die Werte zudem von der Höhe (Ozonschicht, bodennahes Ozon) sowie von Wetterlage, Temperatur, Schadstoffbelastung und Uhrzeit abhängen und Ozon sich sowohl schnell bildet als auch wieder zerfällt, ist dieser Wert sehr variabel. Aufgrund der hohen Reaktivität von Ozon spielt es bei chemischen Reaktionen vielfältiger Art in der Atmosphäre eine zentrale Rolle. Ein Beispiel sind die ODEs (\"ozone depletion events\"), bei denen während des polaren Frühlings regelmäßig starke Einbrüche in der Ozonkonzentration von normalerweise 20–40 ppb auf < 5 ppb beobachtet werden können. Diese Erscheinungen werden beispielsweise durch die Freisetzung von Halogenen durch natürliche Prozesse oder durch Mischung von Luftmassen bewirkt. Typische Ozonkonzentrationen in gemäßigten Breiten und besiedeltem Gebiet sind 30–60 ppb auf der Nordhalbkugel und tendenziell ca. 10 ppb weniger auf der Südhalbkugel aufgrund der Rolle von Ozon in der Stickoxidchemie.", "section_level": 3}, {"title": "Kohlenstoffmonoxid.", "content": "Kohlenstoffmonoxid (umgangssprachlich oft auch als Kohlenmonoxid bezeichnet) ist ein unsichtbares brennbares giftiges Gas, das bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen entsteht. Es blockiert den Sauerstofftransport im Blut (Kohlenstoffmonoxidintoxikation) und kann schon in geringen Dosen zum Tod führen. Auch schädigt es die Photosynthese der Pflanzen. Es bildet sich z. B. beim Tabakrauchen und im Verbrennungsmotor. Autoabgase und den immensen Flugbetrieb ohne Abgasnachbehandlung durch einen Fahrzeugkatalysator können bis zu 4 % CO enthalten, der Standardwert für Tabakrauch. Brände der Vegetation sind mit ca. 60 % der Emissionen weltweit Hauptquelle für Kohlenstoffmonoxid.", "section_level": 3}, {"title": "Physikalische Größen der Luft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mittlere Molmasse.", "content": "Die mittlere Molmasse ergibt sich als Summe der Produkte der Molmassen und Stoffmengenanteile der Bestandteile, hauptsächlich Sauerstoff, Stickstoff und Argon. Für trockene Luft ist der exakte Wert 28,949 g/mol. Enthält die Luft noch Feuchtigkeit, ist die mittlere Molmasse geringer, da die Molmasse von Wasserdampf nur ca. 18 g/mol beträgt.", "section_level": 2}, {"title": "Luftdichte.", "content": "Unter Normalbedingungen ist die Luftdichte gleich 1,293 kg/m.", "section_level": 2}, {"title": "Luftdruck.", "content": "Die Gewichtskraft der Luftsäule erzeugt einen statischen Druck. Dieser Druck hängt gemäß der barometrischen Höhenformel von der Höhe über dem Meeresspiegel ab. Zusätzlich ist der Luftdruck vom Wetter abhängig. Wind und allgemein Änderungen des Wetters bewirken Schwankungen des Luftdrucks. Ein Barometer zur Messung des Luftdrucks gehört daher zur Grundausstattung von Wetterstationen. Über einem Quadratmeter Bodenfläche beträgt die Luftmasse dem Luftdruck entsprechend etwa 10.000 kg.", "section_level": 2}, {"title": "Lufttemperatur.", "content": "Als Lufttemperatur wird die Temperatur der bodennahen Luft bezeichnet, die weder von Sonnenstrahlung noch von Bodenwärme oder Wärmeleitung beeinflusst ist. Die genaue Definition in Wissenschaft und Technik ist unterschiedlich. In der Meteorologie wird die Lufttemperatur in einer Höhe von zwei Metern gemessen, wofür häufig weiß gestrichene Wetterhäuschen in freier Umgebung dienen.", "section_level": 2}, {"title": "Luftfeuchtigkeit.", "content": "Bei der Luftfeuchtigkeit handelt es sich um den Anteil des Wasserdampfes an der Luft. Sie wird über verschiedene Feuchtemaße wie Dampfdruck und Taupunkt sowie relative, absolute und spezifische Luftfeuchte angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Werte.", "content": "Unter Normalbedingungen ist die Schallgeschwindigkeit in Luft gleich 331,5 m/s. Der Brechungsindex formula_1 der Luft beträgt unter Normalbedingungen für sichtbares Licht ungefähr 1,00029. Der Wert hängt von Druck, Temperatur und Zusammensetzung der Luft ab, vor allem aber von der Luftfeuchtigkeit. Weil formula_2 ungefähr proportional zum Luftdruck ist, lässt sich der Brechungsindex mit einem Michelson-Interferometer bestimmen, dessen einer Arm durch ein Gebiet mit variablem Luftdruck reicht. Aus der entstehenden optischen Weglängendifferenz bestimmt man mit bekanntem Druckunterschied den Brechungsindex. Spezifische Wärmekapazität unter Normalbedingungen: Die Wärmeleitfähigkeit formula_5 von Luft ist unter Normalbedingungen formula_6.", "section_level": 2}, {"title": "Luftverunreinigung und Luftreinhaltung.", "content": "Die Luftverschmutzung ist der auf die Luft bezogene Teilaspekt der Umweltverschmutzung. Gemäß dem Bundes-Immissionsschutzgesetz ist Luftverunreinigung eine Veränderung der natürlichen Zusammensetzung der Luft, insbesondere durch Rauch, Ruß, Staub, Aerosole, Dämpfe oder Geruchsstoffe. Von Bedeutung sind erhöhte Ozonwerte für den Smog und Schwefeldioxidkonzentrationen für den sauren Regen, aber auch Konzentrationen von Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen, die ihrerseits wiederum einen großen Einfluss auf die Chemie der Luft haben. In den meisten Industrieländern ist die lokale Luftverschmutzung aufgrund von gesetzlichen Vorgaben zur Luftreinhaltung in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Gleichzeitig hat der Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid weiter zugenommen. Die lokale und regionale Luftverschmutzung ist für Länder der Dritten Welt sowie Schwellenländer wie China noch ein erhebliches Problem. Die Effekte von Spurengasen sind vielfältig und beeinflussen sich in großem Maße auch gegenseitig. Beispielsweise spielt Ozon durch seine Rolle in der Hydroxylradikalchemie in bodennahen Luftschichten nicht nur die Rolle eines Schadstoffs und Treibhausgases, es ist auch essentiell für die Selbstreinigungsmechanismen der Atmosphäre insgesamt. Besonders viel Mikroplastik wurde in der Luft von London nachgewiesen. Auch Pestizide sind in der Luft nachweisbar und werden über weite Distanzen verweht.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle Bedeutung.", "content": "Die griechischen Naturphilosophen hielten Luft für eines der vier Grundelemente, aus denen alles Sein besteht. Dem Element Luft wurde der Oktaeder als einer der fünf platonischen Körper zugeordnet. Der Asteroid des mittleren Hauptgürtels (369) Aëria ist nach Luft benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Luft bezeichnet man das Gasgemisch der Erdatmosphäre. Trockene Luft besteht hauptsächlich aus den zwei Gasen Stickstoff (rund 78,08 Vol.-%) und Sauerstoff (rund 20,95 Vol.-%). Daneben gibt es noch die Komponenten Argon (0,93 Vol.-%), Kohlenstoffdioxid (0,04 Vol.-%) und andere Gase in Spuren.", "tgt_summary": "空气是指地球大气层中的气体混合。它主要由78%的氮气、21%氧气、还有1%的稀有气体和杂质组成的混合物。空气的成分不是固定的,随着高度的改变、气压的改变,空气的组成比例也会改变。但是长期以来人们一直认为空气是一种单一的物质,直到后来法国科学家拉瓦锡通过实验首先得出了空气是由氧气和氮气组成的结论。19世纪末,科学家们又通过大量的实验发现,空气里还有氦、氩、氙、氖等稀有气体。", "id": 1824007} {"src_title": "Lomografie", "tgt_title": "玩具相機攝影", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Lomografie ist eng verbunden mit der Unternehmensgeschichte von Lomography. 1991 entdeckte eine Gruppe Wiener Studenten in Prag eine kleine Kamera aus sowjetischer Produktion, die Lomo LC-A. Nach der Wende fiel die Nachfrage nach den Lomos ins Bodenlose, die Studenten nahmen Kontakt zum damaligen St. Petersburger Vizebürgermeister Wladimir Putin auf, um das Exklusivvermarktungsrecht zu erhalten. Die Studenten überredeten den russischen Staat, ihnen die gesamte Produktion der Lomo zu überlassen. Durch die billige Bauweise der Kamera entstanden Effekte wie eine starke Vignettierung und auch eine gewisse Unschärfe, die rasch erste Anhänger und Fans fanden. Die Studenten begannen damit, immer mehr Kameras aus dem ehemaligen Ostblock nach Österreich zu bringen, um sie dort zu verkaufen. 1992 wurde die Lomographic Society International geschaffen, unter deren Namen später die „10 Goldenen Regeln der Lomografie“, eine Art Leitfaden, wie man lomografische Bilder erstellen soll, veröffentlicht. Zu diesen zählen etwa, dass man die Kamera immer bei sich tragen sollte, einfach darauf los oder aus der Hüfte fotografieren soll. 1992 begann man auch damit, die ersten Ausstellungen von Lomografien abzuhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Ein Wesensmerkmal der Lomografie ist, dass sie damit spielt, technisch nicht ausgereift zu sein. Dies wird vor allem durch die Verwendung von Kameras mit schlechten Objektiven mit starker Vignettierung oder Unschärfe erreicht. Weiterhin bietet die Lomographic Society International unter dem Markennamen Lomography selbst einige Kameramodelle an, die beispielsweise über ein Fischaugenobjektiv oder über mehrere nebeneinander angeordnete Objektive verfügen. Viele Kameras verfügen auch über keinerlei Möglichkeit, die Blende, den Fokus oder die Verschlusszeit zu regulieren, wodurch die Kontrolle über das Bild und das Gelingen eines solchen mehr dem Zufall und nicht der Erfahrung des Fotografen überlassen wird. Der Fotograf sollte sich bei der Erstellung eine \"Lomografie\" nicht zu sehr auf die Komposition oder auf die technischen Aspekte konzentrieren, sondern einfach darauf los fotografieren. Unschärfe, eine verwackelte Aufnahme oder Über- bzw. Unterbelichtung tragen zum künstlerischen Effekt bei. Um diese Effekte noch zu verstärken, setzen Lomografen auch bei der Auswahl und der Entwicklung von Filmen auf einen gewissen kreativen Freiraum. Besonders beliebt ist die sogenannte Crossentwicklung, also die Entwicklung eines Diafilms in Chemikalien für Negativfilm oder umgekehrt. Dies liefert besonders starke Kontraste und sorgt für Farbumkehrungen.", "section_level": 1}, {"title": "Eingesetzte Kameras.", "content": "Überwiegend werden für Lomografie Kameras verwendet, die nur über rudimentäre Einstellungen verfügen. So kann oftmals nur zwischen zwei Blenden (z. B. für Fotografien bei sonnigem Wetter und bei bewölktem Wetter) gewählt werden. Auch für die Fokussierung wird meist auf ein Zonensystem zurückgegriffen (z. B. bei der Lomo LC-A: 0,8 m, 1,5 m, 3 m und unendlich). Die eingesetzten Filmformate sind Mittelformat (z. B. Diana oder Holga), Kleinbild (z. B. Lomo LC-A, Lomography Actionsampler, Lomography Fisheye) oder Pocketfilm (z. B. Lomography Diana Baby, Lomography Fisheye Baby). Außerdem werden von Lomography Rückwände und dezidierte Kameras für den Fujifilm-Instax-Sofortbildfilm vertrieben, wodurch sich beispielsweise die Effekte einer Diana F auch auf Sofortbildfilm festhalten lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Wie bei vielen Formen von Kunst, gibt es auch bei der Lomografie Kritiker, die Lomografien nur als schlechte Schnappschüsse ohne jeglichen künstlerischen Gehalt sehen. Die Kritik an Lomografie richtet sich in vielen Fällen auch gegen den Hersteller Lomography, da dieser schlecht verarbeitete Plastikkameras zu vergleichsweise hohen Preisen verkaufe. So werde die von Lomography leicht veränderte und nun in China hergestellte Lomo LC-A+ für etwa den zehnfachen Preis verkauft, den die Gründer von Lomography damals in Prag bezahlt haben dürften. Manche Fotografen kritisieren auch, dass die Lomographic Society International Anfängern den Eindruck vermittelt, dass man nur auf den Auslöser drücken muss, um großartige Fotografien zu machen. Allerdings bedarf es hierfür einiges an Wissen darüber, wie die Kamera funktioniert und wo die Grenzen der Kamera liegen. Dies gilt vor allem für Kameras mit einer fixen Blende und einer fixen Belichtungszeit, da die Fotos damit sehr schnell über- oder unterbelichtet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lomografie (seltener auch Lomographie) bezeichnet eine künstlerische Praxis, die sich der kreativen und experimentellen Schnappschussfotografie verschrieben hat. Großteils werden mit der Praxis der Lomografie die Kameras und Filme von Lomography verbunden. Es werden aber auch oft andere Kameras mit dem Begriff verbunden, etwa die aus Hongkong stammende Holga. Charakteristisch für Lomographie sind unscharfe Fotos.", "tgt_summary": "LOMO是的全称Leningradskoye Optiko Mechanichesckoye Obyedinenie(列宁格勒光学仪器厂),是当今俄罗斯最大的光学仪器生产厂。今天LOMO已经成为LOMO LC-A的代名词。LOMO LC-A是该厂在前苏联时期研制生产的35毫米自动曝光旁轴相机,最初是模仿莱卡的Minox,用来装备前苏联的。20世纪80年代后期停产。", "id": 1483028} {"src_title": "Laufvögel", "tgt_title": "鸵鸟目", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Laufvögel leben (oder lebten noch in geschichtlicher Zeit) in den folgenden Regionen der Erde:", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Den Laufvögeln fehlt der Brustbeinkamm. Wegen dieses Merkmals werden sie auch \"Flachbrustvögel\" oder \"Ratiten\" genannt. Letzterer Name leitet sich von dem lateinischen \"ratis\" „Floß“ ab. Steißhühner haben allerdings einen Brustbeinkamm. Die Federn der Laufvögel und Steißhühner haben zwei Schäfte, einen Hauptschaft und einen Afterschaft, die beide gleich lang sind. Die Bogen- und Hakenstrahlen sind meistens nicht effektiv genug, um den Federästen (\"Barbae\") die Festigkeit zu verleihen, die andere Vogelfedern auszeichnet. Dadurch macht das Gefieder einen lockeren und hängenden Eindruck. Alle Laufvögel sind flugunfähig. Strauße und Nandus haben noch große Flügel, die vor allem rituelle Funktionen erfüllen; bei den anderen Gruppen sind die Flügel stark reduziert, bei den Moas fehlten sie sogar vollkommen. Während flugfähige Vögel eine bestimmte Größe nicht überschreiten dürfen, um sich weiter in die Luft erheben zu können, sind den Laufvögeln in Größe und Gewicht keine Beschränkungen auferlegt. Mit der Größenzunahme erlangt ein flugunfähiger Vogel besseren Schutz vor Räubern. Die Verlängerung der Beine erlaubt eine schnelle Flucht, der lange Hals ermöglicht es, von Bäumen und hohen Sträuchern zu fressen. Der Körper kann größere Mengen von Nahrung speichern, da es nicht mehr vonnöten ist, zum Zweck der Flugfähigkeit ein geringes Körpergewicht zu halten. Die Verdauung geht daher langsamer vonstatten und ist effektiver. Im Gegensatz zu anderen Vogelgruppen, bei denen die Männchen entweder gar keinen oder nur einen einfach gebauten Penis besitzen, sind bei den Laufvögeln die Kopulationsorgane sehr gut entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Evolution.", "content": "Viele Fragen in Zusammenhang mit den Laufvögeln sind ungeklärt. So wurde insbesondere diskutiert, ob diese Gruppe wegen ihrer Flugunfähigkeit besonders „primitiv“ sei. Das Kleinhirn der Ratiten unterscheidet sich kaum von dem der flugfähigen Vögel. Auch das reduzierte Flügelskelett folgt dem gleichen Grundschema wie das der fliegenden Arten. Den Laufvögeln fehlen jedoch die Luftsäcke in den Langknochen, wie sie für Flugvögel typisch sind. Die meisten Fachleute gehen heute davon aus, dass Laufvögel von flugfähigen Vögeln abstammen. Laufvögel gehen bis auf das Paläozän zurück, in Form der Lithornithiformes, einer Ordnung steißhuhnähnlicher Vögel. Nandus sind seit dem Eozän bekannt, Kasuare seit dem Oligozän, Strauße, Moas und Steißhühner seit dem Miozän, und Elefantenvögel und Kiwis seit dem Pleistozän.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Zu den Laufvögeln gehören die folgenden Familien: Es gibt mittlerweile zahlreiche einander widersprechende Systematiken der Laufvögel, in denen die Familien immer wieder in anderer Weise gruppiert werden. Im Folgenden werden die Ergebnisse von drei relativ jungen Arbeiten in Form von Kladogrammen vorgestellt. In allen drei Fällen befinden sich die Steißhühner (Tinamiformes) innerhalb der Laufvögel, wodurch diese paraphyletisch werden und die Straußenvögel (Struthionidae) stehen als Schwestergruppe einer von allen anderen Laufvögeln und den Steißhühnern gebildeten Klade gegenüber. Ihre Abspaltung von der zu den übrigen Taxa führenden Linie setzen Richard Prum und Kollegen vor 50 Millionen Jahren an, während Haddrath und Baker annehmen, das dies schon vor 100 Millionen Jahren in der Kreidezeit erfolgte. Da die Laufvögel somit kein Monophylum bilden, wird ihre wissenschaftliche Bezeichnung, Struthioniformes heute nur noch für die Straußenvögel verwendet, während die Nandus in die Ordnung Rheiformes und die Kiwis in die Apterygiformes gestellt werden, während Emus (Dromaiidae) und Kasuare (Casuariidae) die Ordnung Casuariiformes bilden.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Vogelgruppen.", "content": "Nicht zu den Laufvögeln gehören die ausgestorbenen Dromornithidae Australiens und Brontornithidae Südamerikas. In der Gestalt durchaus den Laufvögeln ähnlich, stehen sie nach neueren Erkenntnissen in der verwandtschaftlichen Nähe der Gänsevögel. Auch die ebenfalls ausgestorbenen, den zuvor genannten verwandtschaftlich noch nahestehenden Gastornithidae aus Laurasien und Sylviornithidae aus Neukaledonien sowie die nicht verwandten Phorusrhacidae aus Südamerika, verfügten über einen den Laufvögeln ähnlichen Habitus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Laufvögel sind eine zu den Urkiefervögeln gehörige Gruppe flugunfähiger Vögel. Sie stellen in der Gegenwart die größten Vögel der Erde. Fast alle Arten sind straußenartig, groß und schwer; allein die Kiwis sind nur wenig größer als ein Huhn. Obwohl die Laufvögel Federn und meist rudimentäre Flügel besitzen, können sie aufgrund ihres Gewichts und ihrer nur schwach entwickelten Brustmuskulatur nicht fliegen.", "tgt_summary": "鸵鸟科(学名:)在鸟类全基因组测序分类系统中是鸟纲古颚下纲鸵鸟目()的唯一科,无法飞行是它的特征。现代驼鸟科只剩下鸵鸟属()这个分支,其他的分支皆已绝种。", "id": 1840190} {"src_title": "Leonhard Euler", "tgt_title": "萊昂哈德·歐拉", "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit, Jugend und Ausbildung.", "content": "Euler wurde als ältester Sohn des Pfarrers Paul III. Euler (1670–1745) und dessen Ehefrau Margaretha Brucker (1677–1761), einer Pfarrerstochter, in Basel geboren. Er hatte zwei jüngere Schwestern, Anna Maria und Maria Magdalena, und einen jüngeren Bruder, Johann Heinrich. Bald nach der Geburt von Leonhard zog die Familie Euler wegen einer Versetzung des Vaters von Basel in das benachbarte Dorf Riehen, wo Leonhard ab 1708 den größten Teil seiner Kindheit verbrachte. Das geistige Klima im Pfarrhaushalt war inspirierend: Eulers Mutter kam selbst aus einer gebildeten Familie, und der Vater hatte mathematische Interessen und bei Jakob I Bernoulli nicht nur Vorlesungen gehört, sondern sogar 1688 eine mathematische Dissertation verfasst. Leonhard Euler besuchte das Gymnasium am Münsterplatz in Basel und bekam gleichzeitig Privatunterricht beim Theologen Johannes Burckhardt (1691–1743). Dies hatte sein Vater für ihn arrangiert, da der Mathematikunterricht an der Schule gestrichen worden war. Es gilt zudem als gesichert, dass der junge Euler das Buch \"Behend und hübsch Rechnung durch die kunstreichen regeln Algebre, so gemeinicklich die Coß genennt werden\" von Christoph Rudolff (1499–1545) erfolgreich studierte. Der mathematikbegeisterte Vater war mit den", "section_level": 2}, {"title": "Zeit in Sankt Petersburg.", "content": "Um diese Zeit arbeiteten die beiden Söhne von Johann Bernoulli, Daniel und Nikolaus, an der Kaiserlich Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg. Am 31. Juli 1726 starb Nikolaus an einer Blinddarmentzündung. Als Daniel die Stelle seines Bruders in der Abteilung Mathematik/Physik übernahm, empfahl er, die von ihm frei gewordene Stelle in der Physiologie mit seinem Freund Euler zu besetzen. Im November 1726 nahm Euler das Angebot an, verzögerte aber die Reise nach Sankt Petersburg, während er sich erfolglos um eine Physikprofessur an der Universität Basel bewarb. Euler kam am 17. Mai 1727 in Sankt Petersburg an. Er wurde von seiner Junior-Stelle in der medizinischen Abteilung der Akademie auf eine Stelle in der mathematischen Abteilung befördert. Während dieser Zeit wohnte er bei Daniel Bernoulli, mit dem er oft eng zusammenarbeitete. Euler beherrschte bereits nach kurzem Aufenthalt die russische Sprache fließend und ließ sich in Sankt Petersburg nieder. Einige Quellen (primär ältere Sekundärwerke) behaupten, dass er (auf der Grundlage eines Preises der Pariser Akademie für Schiffsmasten und Physiologiekurse) zum Sanitäter der russischen Marine wurde. Hierüber gibt es jedoch keine Aufzeichnungen. Die von Peter dem Großen gegründete Akademie in Sankt Petersburg sollte die Ausbildung in Russland verbessern", "section_level": 2}, {"title": "Zeit in Berlin.", "content": "Besorgt über die anhaltenden politischen Wirren und Machtkämpfe in Folge des Todes der Zarin Anna I. in Russland verließ Euler am 19. Juni 1741 Sankt Petersburg, um eine Stelle an der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin zu übernehmen, die ihm von Friedrich II. von Preußen angeboten worden war. Euler korrespondierte dort mit Christian Goldbach und verglich dessen Theorien mit seinen eigenen. Darüber hinaus wurde Euler gebeten, Friederike Charlotte von Brandenburg-Schwedt, Friedrichs Cousine zweiten Grades, als Tutor zu dienen. Anfang der 1760er Jahre schrieb Euler über 200 Briefe an sie, die später zu einem Buchband mit dem Titel \"Briefe an", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Sankt Petersburg und Tod.", "content": "1760, als der Siebenjährige Krieg im Gange war, wurde Eulers Hof in Charlottenburg von den vorrückenden russischen Truppen geplündert. Als General Iwan Petrowitsch Saltykow von diesem Zwischenfall erfuhr, zahlte er eine Entschädigung an Euler für dessen verloren gegangenen Besitz, wobei Kaiserin Elisabeth von Russland später eine weitere Zahlung von 4000 Rubel hinzufügte – damals eine enorme Summe. Die politische Situation in Russland stabilisierte sich nach der Thronbesteigung von Katharina der Großen, so dass Euler 1766 eine Einladung zur Rückkehr an die Sankt Petersburger Akademie annahm. Euler stellte Bedingungen: ein Jahresgehalt von 3000 Rubel, eine Rente für seine Frau und das Versprechen, seine Söhne in hohe Positionen zu berufen. All diesen Bitten wurde stattgegeben. Er sollte den Rest seines Lebens in Russland verbringen. 1771 erblindete er", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliches Werk.", "content": "Eulers Forschung war sehr vielseitig. Er arbeitete in fast allen Bereichen der Mathematik und gilt als einer der produktivsten Mathematiker der Geschichte. Unter anderem publizierte er über Geometrie, Infinitesimalrechnung, Trigonometrie, Algebra und Zahlentheorie, sowie Kontinuumsmechanik, Mondtheorie und andere Bereiche der Physik. Seine gesammelten Schriften der \"Opera omnia\" umfassen 74 Bände. Insgesamt sind 866 Publikationen von ihm bekannt. Sein Gesamtwerk umfasst damit schätzungsweise ein Drittel des gesamten Korpus mathematischer, physikalischer und mechanischer Forschung innerhalb der letzten drei Viertel des 18. Jahrhunderts. Eulers Name ist mit einer großen Anzahl von Resultaten und wissenschaftlichen Themenbereichen verbunden. Nach Leonhard Euler sind gleich zwei mathematische Konstanten benannt: die Eulersche Zahl formula_3 aus der Analysis und die Euler-Mascheroni-Konstante γ (Gamma) aus der Zahlentheorie, die manchmal nur als \"Eulersche Konstante\" bezeichnet wird und ungefähr gleich 0,57721 ist. Sein mathematisches Werk inspirierte viele Generationen von Mathematikern nachhaltig. Unter anderem beeinflusste er die Arbeit von Pierre-Simon Laplace, Joseph-Louis Lagrange, Carl Friedrich Gauß, Carl Gustav Jacobi, Niels Henrik Abel, Évariste Galois, Karl Weierstraß und Bernhard Riemann.", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Notationen.", "content": "Euler hat in seine zahlreichen Lehrbüchern mehrere Notationskonventionen eingeführt. Durch die weite Verbreitung der Bücher setzten sich viele seiner Notationen nachhaltig durch. Er führte das Konzept der mathematischen Funktion ein und schrieb als erster \"f(x)\", um die Funktion \"f\" zu bezeichnen, die auf das Argument \"x\"", "section_level": 2}, {"title": "Analysis.", "content": "Euler kann als einer der Begründer der Analysis angesehen werden. Wegen anhaltender Forschung war die Infinitesimalrechnung im 18. Jahrhundert auf dem Vormarsch. Insbesondere Eulers Freunde, die Bernoullis, waren für einen Großteil der frühen Fortschritte auf diesem Gebiet verantwortlich. Dank ihres Einflusses wurde das Studium der Infinitesimalrechnung zum Hauptschwerpunkt von Eulers Arbeit. Wegweisend waren", "section_level": 2}, {"title": "Zahlentheorie.", "content": "Eulers Interesse an der Zahlentheorie lässt sich auf den Einfluss von Christian Goldbach, einem Freund in der Sankt Petersburger Akademie, zurückführen. Viele von Eulers frühen Arbeiten zur Zahlentheorie basieren auf den Werken von Pierre de Fermat. Euler entwickelte einige von Fermats Ideen und widerlegte manche seiner Vermutungen. Euler verknüpfte die Natur der Primzahlverteilung mit Ideen aus der Analysis. Zum Beispiel bewies er, dass die Summe der Kehrwerte der Primzahlen divergiert. Dabei fand er die Verbindung zwischen der Riemannschen Zeta-Funktion und den Primzahlen; seine Entdeckung ist heute als Euler-Produktformel für die Riemannsche Zeta-Funktion bekannt. Er verwendete analytische Methoden, um ein gewisses Verständnis für die Verteilung der Primzahlen zu", "section_level": 2}, {"title": "Angewandte Mathematik.", "content": "Zu Eulers größten Erfolgen gehören analytische Lösungen praktischer Probleme und die Beschreibung zahlreicher Anwendungen der Bernoulli-Zahlen, Fourier-Reihen, Euler-Zahlen, der Konstanten \"e\" und \"π\", der Kettenbrüche und Integrale. Er integrierte die Differentialrechnung von Leibniz mit der \"Method of Fluxions\" (Newtons Beschreibung der Ableitung) und entwickelte Techniken, die die Anwendung der Mathematik auf", "section_level": 2}, {"title": "Graphentheorie und Topologie.", "content": "Im Jahr 1735 (1736 erschienen und 1741 veröffentlicht) mit der Arbeit \"Solutio problematis ad geometriam situs pertinentis\" präsentierte Euler eine Lösung für das Königsberger Brückenproblem. Die Stadt Königsberg in Preußen lag am Fluss Pregel und umfasste zwei große Inseln, die durch sieben Brücken miteinander und mit dem Festland verbunden waren. Das Problem besteht darin, zu entscheiden, ob es möglich ist, einen Weg zu wählen, der jede", "section_level": 2}, {"title": "Logik.", "content": "Euler wird die Verwendung geschlossener Kurven zur Veranschaulichung der syllogistischen Argumentation zugeschrieben. Diese Diagramme sind als Euler-Diagramme bekannt geworden. In den \"Briefen an eine deutsche Prinzessin\" 101 bis 108, die im Februar und März 1761 verfasst wurden, stellte Euler die heute als Venn-Diagramme bezeichneten Diagramme vor, obwohl das", "section_level": 2}, {"title": "Physik und Astronomie.", "content": "Euler hat sich in sehr vielen klassischen Gebieten der Physik verdient gemacht. In Schriften wie \"Mechanica, sive motus scientia analytica exposita\" (1736) und \"Theoria motus corporum solidorum seu rigidorum\" (1765) wandte Euler die Mathematik auf Fragen der Physik an. Am 3. September 1750 las er vor der Berliner Akademie der Wissenschaften ein Mémoire, in dem er das Prinzip „Kraft gleich Masse mal Beschleunigung“ im Kontext der „Eulerschen Gleichung der Starrkörper-Rotation“ als eigene und neue Entdeckung vorstellte. Im Jahr 1757 veröffentlichte er wichtige Gleichungen, die den Fluss reibungsfreier elastischer Fluide beschreiben. Diese sind heute als Euler-Gleichungen der Strömungsmechanik bekannt. Außerdem arbeitete Leonhard Euler in der Mechanik auf den Gebieten der Turbinengleichung und der Kreiseltheorie (Eulersche Kreiselgleichungen). Die erste analytische Beschreibung der Knickung eines mit einer Druckkraft belasteten Stabes geht auf Euler zurück; er begründete damit die Stabilitätstheorie. Er half bei der Entwicklung der Euler-Bernoulli-Balkengleichung, die zu einem", "section_level": 2}, {"title": "Mathematische Musiktheorie.", "content": "Auch im Bereich der Musik beruhten Eulers Gedanken hauptsächlich auf der Mathematik. Obwohl seine Schriften über Musiktheorie nur einen kleinen Teil seiner Arbeit ausmachen (einige hundert Seiten, bei einer Gesamtproduktion von etwa dreißigtausend Seiten), spiegeln sie dennoch ein", "section_level": 2}, {"title": "Populäre Darstellungen und Themen.", "content": "Besondere Bedeutung in der breiten Öffentlichkeit erlangte seine populärwissenschaftliche Schrift \"Lettres à une princesse d’Allemagne\" von 1768, in der er in Form von Briefen an die Prinzessin Friederike Charlotte", "section_level": 2}, {"title": "Überzeugungen gegenüber Philosophie und Religion.", "content": "Euler und sein Freund Daniel Bernoulli lehnten beide die Monadologie von Leibniz und die Philosophie von Christian Wolff ab. Euler war davon überzeugt, dass Wissen (zumindest in Teilen) auf präzisen quantitativen Gesetzen beruht, etwas, was die Monadologie und die Wolffsche Wissenschaft nicht zu leisten vermochten. Eulers religiöse Neigungen könnten einen Einfluss auf seine Abneigung gegen diese Lehre gehabt haben; er ging sogar so weit, Wolffs Ideen als „heidnisch und atheistisch“ zu bezeichnen. Eine religiöse Überzeugung im Sinne des reformierten Glaubens wurde auch in seiner Grabrede betont. Dies macht verständlich, dass er und der Aufklärer Voltaire, zeitgleich am preußischen Hof, keinen Konsens bezüglich Weltanschauung fanden. In einem Brief vom August 1736 an den Danziger Mathematiker Karl Leonhard Gottlieb Ehler begann Euler, der wissenschaftliche Streitigkeiten meist vermied, vorsichtig mit der Kritik an Christian Wolffs \"Philosophia prima sive ontologia\" (1729), \"Cosmologia generalis\" (1731) und der „Theorie der positiven und negativen Unendlichkeit“, die in der letzten Ausgabe von \"Elementa matheseos universae\" (1710) gegeben wurde. Er akzeptierte nicht die Art und Weise, wie Wolff bei Verwendung der Regel von L’Hospital", "section_level": 1}, {"title": "Korrespondenzen.", "content": "Euler unterhielt umfangreiche Kontakte und Korrespondenz mit vielen der bedeutendsten mathematischen Wissenschaftler der damaligen Zeit, darunter Christian Goldbach, Alexis Clairaut, Jean d’Alembert, Joseph Louis Lagrange und Pierre Simon Laplace. Es gab eine freundschaftliche Korrespondenz zwischen Euler und Goldbach sowie Euler und Clairaut, die sich mit aktuellen Problemen der Zahlentheorie, der mathematischen Analysis, der Differentialgleichungen, der Strömungsmechanik und der Himmelsmechanik befassten. Weder Meinungsverschiedenheiten noch Ansprüche des einen gegen andere dominierten den Austausch. Sie diskutierten vielmehr alle mathematischen Ideen und Probleme offen, oft schon deutlich vor ihrer Veröffentlichung. Besonders Euler in Berlin und d'Alembert in Paris hatten über viele Jahre eine umfangreiche mathematische Korrespondenz. Im Jahre 1757 hatten sie dabei schließlich doch eine starke Meinungsverschiedenheit, die zu einer Entfremdung darüber führte, ob diskontinuierliche oder nichtdifferenzierbare Funktionen zulässige Lösungen des Schwingsaitenproblems sind. Auch über die Theorie der Präzession, der Tagundnachtgleichen und der Nutation der Erdachse gab es zwischen ihnen einen Prioritätsstreit. Nachdem d'Alembert 1763 Euler in Berlin besuchte, wurde ihr Verhältnis jedoch wieder vertrauter. 1759 beteiligte sich der junge Lagrange mit einem kontroversen Artikel, der sowohl von Euler als auch von d'Alembert kritisiert wurde, an der Diskussion der Lösungen. Lagrange schloss sich jedoch den meisten von Eulers Ansichten an. 1761 versuchte Lagrange, den Kritiken", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zeitgenössisch.", "content": "Eulers Ansehen und Einfluss galten schon zu seinen Lebzeiten als äußert groß. Etwa zwei Jahrzehnte lang war er der „geistige Führer der gebildeten Kreise“ im protestantischen Teil Deutschlands. Wichtige Dienste leistete er als „goldene Brücke zwischen zwei Akademien“, wovon seine Korrespondenzen ein ebenso eindrückliches Zeugnis ablegen wie die Tatsache, dass während seiner Berliner Zeit 1741–1766 in den Petersburger Akten (den Zeitschriftenbünden der Akademie) 109 Publikationen aus seiner Feder stammten, gegenüber 119 in den \"Memoires\" der Preußischen Akademie. Insgesamt gewann Euler zwölf internationale Akademiepreise, die acht Preise seiner Söhne Johann Albrecht (7) und Karl (1), zu denen er entscheidende", "section_level": 2}, {"title": "Im 19. Jahrhundert.", "content": "Eulers Bücher, die sich nach Emil Fellmann „durchweg durch höchstes Streben nach Klarheit und Einfachheit auszeichnen“ und die „ersten eigentlichen Lehrbücher im modernen Sinne darstellen“, etablierten Euler nicht nur „zum Lehrer Europas seiner Zeit“, sondern bis tief ins 19. Jahrhundert hinein: die Werke Bernhard Riemanns trügen so beispielsweise „unverkennbare Eulersche Züge“. Henri Poincaré berichtet, dass nach Theodore Strong „Euler der Gott der Mathematik sei, dessen Tod den Niedergang der mathematischen Wissenschaften markiere“. Im Gegensatz dazu stießen Eulers Lehren „zweier Materien“, einer „groben“ und einer „subtilen“, auf welche alle Erscheinungen zurückzuführen seien, im 19. Jahrhundert auf Ablehnung. Entsprechend wurden sie in dieser Zeit nicht weiter verfolgt. Eulers Gedanken zu so einer Dualität wurden posthum in seiner \"Anleitung zur Naturlehre\" veröffentlicht. Dabei sei die „grobe Materie“ für „diverse Stoffe“ (deren genaue Untersuchung Euler", "section_level": 2}, {"title": "Im 20. Jahrhundert bis heute.", "content": "Aus Sicht der heutigen Wissenschaftshistorie wird Leonhard Euler einschlägig eine sehr bedeutende Rolle bezüglich Fortschritt von Mathematik und Technik eingeräumt. Bezüglich seiner nicht mitunter strengen Ausführung analytischer Techniken werden jedoch vereinzelt „logische Lücken“ moniert. Insbesondere sein Umgang mit dem unendlich Großen stießen auf Kritik, obgleich ihm wegen der trotz allem vielen korrekten Endergebnisse öfters eine große „analytische Kraft“ zugesprochen wird. Ronald Calinger ordnet das Phänomen Euler und seine Leistungen wie folgt in die Geschichte der Wissenschaft ein: In der Mathematik wurden mit Beginn der Aufklärung nur wenige große neue Errungenschaften oder grundlegende Innovationen erwartet. Das 17. Jahrhundert – als die meisten Fachleute auf diesem Gebiet aus der Aristokratie kamen oder Positionen in Medizin, Recht oder Religion innehatten – galt als ein „goldenes Zeitalter“ der Mathematik. Mitte des Jahrhunderts hatten René Descartes und Pierre de Fermat unabhängig das geschaffen, was heute als analytische Geometrie bezeichnet wird. Diese Periode gipfelte in den Anfängen der Differentialrechnung in der \"Method of fluxions\" von Newton und dem Werk von Gottfried Wilhelm Leibniz. Viele gingen nun davon aus, dass es nur noch wenig von allgemeiner Bedeutung zu verfolgen gäbe. Doch andere Gelehrte erwarteten stattdessen eine „fruchtbare Ära“ nicht nur", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Namensgeber für Preise und Auszeichnungen.", "content": "Nach Leonhard Euler sind mehrere Mathematikpreise benannt. So wird seit 1991 von der Russischen Akademie der Wissenschaften die Leonhard-Euler-Goldmedaille für besonders herausragende Leistungen in den Bereichen Mathematik und Physik verliehen. Für", "section_level": 2}, {"title": "Ausstellungen, Kolloquien und Vorträge.", "content": "Zu seinem 200. Todesjahr 1983 veranstaltete die Technische Universität Berlin ein \"Euler-Kolloquium\", in welchem unter anderem Emil Fellmann, Erhard Heinz, Olli Lehto und Kurt Strebel Vorträge hielten. Anlässlich seines 300. Geburtstages widmete das Landesmuseum", "section_level": 2}, {"title": "Populärwissenschaftlich.", "content": "Die Eulersche Identität in der Form formula_23 wurde vom Nobelpreisträger Richard P. Feynman als „die bemerkenswerteste Formel in der Mathematik“ bezeichnet wegen ihrer genau einmaligen Verwendung von Addition, Multiplikation, Potenz und Gleichheit sowie der einmaligen Verwendung der wichtigen Konstanten 0, 1, \"e\", \"i\" und π. 1988 wählten die Leser des Mathematical Intelligencer sie (in der Form formula_24) zur „schönsten mathematischen Formel aller Zeiten“. Insgesamt war Euler für drei der fünf besten", "section_level": 2}, {"title": "Leonhard-Euler-Teleskop.", "content": "Ebenfalls nach Euler benannt ist das Leonhard-Euler-Teleskop, ein", "section_level": 2}, {"title": "Leonhard Euler als Namensgeber.", "content": "Von Leonhard Euler entwickelte Methoden oder Ideen, die seinen Namen tragen, sind: Gleichungen:", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Ehrungen und Widmungen.", "content": "Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika erinnert mit einem Gedenktag am 24. Mai an Leonhard Euler, gemeinsam mit Nikolaus Kopernikus. In Basel wurde 1875 zu Ehren von Leonhard Euler beim Eingang des Bernoullianums eine Büste aufgestellt. Auf einer Texttafel wird darauf hingewiesen, dass das Bernoullianum in den Jahren 1872 – 74 von Johann Jakob Stehlin der Jüngere (1826 – 94) zur 400-Jahrfeier der Universität für die Naturwissenschaftlichen Disziplinen auf dem Areal des 1530 errichteten Wasenbollwerks erbaut wurde. An seine Tätigkeit und sein damaliges Wohnhaus in Berlin erinnert eine Gedenktafel an der Behrenstrasse 21/22, dem heutigen Haus der Bayerischen Vertretung in Berlin, die 1907 angebracht wurde. Seit 1976 zeigte die Vorderseite der 10-Schweizer-Franken-Banknote das Porträt Eulers. Das Motiv den Scheins", "section_level": 2}, {"title": "Schriften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Opera Omnia.", "content": "Euler veröffentlichte rund zwei Dutzend Bücher und 500 wissenschaftliche Aufsätze. Der deutsche Mathematiker Ferdinand Rudio (1856–1929) initiierte die Herausgabe von Eulers sämtlichen Werken. Zu Lebzeiten Rudios wurden mehr als 30 Bände publiziert. Bis 2013 sind über 70 Einzelbände erschienen, außerdem vier Bände aus dem umfangreichen Briefwechsel. Die Arbeiten erscheinen in der Originalsprache, meist Französisch oder Latein. Die gesammelten Werke werden seit 1911 als Opera Omnia im Birkhäuser (Springer) Verlag herausgegeben durch die Euler-Kommission, die von Ferdinand Rudio gegründet wurde. Damals waren auch Adolf Krazer, Rudolf Fueter,", "section_level": 2}, {"title": "Briefe.", "content": "Beim Briefwechsel sind im Rahmen der \"Opera Omnia\" erschienen: Außerdem sind außerhalb der \"Opera Omnia\" folgende Briefwechsel erschienen: Paul-Heinrich", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Über Euler Von Euler", "section_level": 1}], "src_summary": "Leonhard Euler (; * 15. April 1707 in Basel; † in Sankt Petersburg) war ein Schweizer Mathematiker, Physiker, Astronom, Geograph, Logiker und Ingenieur. Er machte wichtige und weitreichende Entdeckungen in vielen Zweigen der Mathematik, wie beispielsweise der Infinitesimalrechnung und der Graphentheorie. Gleichzeitig leistete Euler fundamentale Beiträge auf anderen Gebieten wie der Topologie und der analytischen Zahlentheorie. Er prägte große Teile der bis heute weltweit gebräuchlichen mathematischen Terminologie und Notation. Beispielsweise führte Euler den Begriff der mathematischen Funktion in die Analysis ein. Er ist zudem für seine Arbeiten in der Mechanik, Strömungsdynamik, Optik, Astronomie und Musiktheorie bekannt.", "tgt_summary": "莱昂哈德·欧拉(,台湾旧译尤拉,1707年-4月15日-1783年-9月18日)是一位瑞士数学家和物理学家,近代数学先驱之一,他一生大部分时间在俄国和普鲁士度过。", "id": 2705214} {"src_title": "Molybdän", "tgt_title": "钼", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Molybdän, das in Lagerstätten in der Regel als Molybdänglanz (Molybdändisulfid) vorkommt, wurde lange Zeit mit Bleiglanz oder auch Graphit verwechselt. 1778 gelang es Carl Wilhelm Scheele, aus Molybdänglanz durch Behandlung mit Salpetersäure das weiße Molybdän(VI)-oxid MoO (auch Molybdäntrioxid oder Wasserbleierde genannt) herzustellen. 1781 reduzierte Peter Jacob Hjelm das Oxid mit Kohle zum elementaren Molybdän. Wegen seiner schwierigen Bearbeitbarkeit (reines Molybdän lässt sich plastisch verformen, jedoch schon die Verunreinigung mit 1 ppm Sauerstoff oder Stickstoff lässt Molybdän stark verspröden) fand Molybdän lange Zeit keine Beachtung. Ende des 19. Jahrhunderts bemerkten Mitarbeiter des französischen Unternehmens Schneider & Co. bei der Herstellung von Panzerplatten die nützlichen Eigenschaften von Molybdän in Stahllegierungen. In den beiden Weltkriegen war die Nachfrage nach dem Metall groß, nach dem Zweiten Weltkrieg fielen die Preise dramatisch. Unterhalb der Alpeiner Scharte im Valsertal in Tirol, wo sich die bedeutendste Molybdänkonzentration der Ostalpen befindet, wurde im Zweiten Weltkrieg mit großem Aufwand ein Bergwerk angelegt, ohne dass jemals Molybdän gewonnen werden konnte. Das einzige westeuropäische Bergwerk wurde bis 1973 in Knaben, Norwegen betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Molybdän kommt meistens als Molybdänit (Molybdänglanz, MoS) vor. Daneben gibt es noch Wulfenit (Gelbbleierz, PbMoO) und Powellit Ca(Mo,W)O. Zur Verhüttung gelangt überwiegend das durch den Kupferbergbau anfallende Koppelprodukt Molybdänit. Das MoS-Konzentrat, wie es die Minen in Richtung „Röster“ verlässt, enthält rund 50–60 % Molybdän. Große Vorkommen finden sich in den Vereinigten Staaten, Chile, China, Kanada und Peru. Molybdän in gediegener, das heißt elementarer Form konnte bisher (Stand: 2011) nur in vier Proben nachgewiesen werden: Auf der Erde in einer Gesteinsprobe vom Vulkan Korjakskaja Sopka auf der russischen Halbinsel Kamtschatka sowie in drei Gesteinsproben des Mondes vom Apollonius-Hochland (Luna 20), dem Mare Crisium (Luna 24) und dem Mare Fecunditatis (Luna 16). Da die Entdeckungen allerdings ohne Prüfung durch die IMA/CNMNC veröffentlicht wurden, gilt der Status von Molybdän als Mineral bisher nicht als gesichert, auch wenn es die Mineral-System-Nr. \"1.AC.05\" (nach der 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik) trägt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung, Darstellung und Preis.", "content": "Die Hauptmenge des Molybdäns wird als Nebenprodukt bei der Kupferherstellung gewonnen und nur ca. 30 % direkt aus Molybdänerzen. Alle Erze werden in der Hauptsache zu Ammoniumheptamolybdat umgearbeitet. Dieses wird durch Calcinieren bei ca. 400 °C in Molybdäntrioxid MoO überführt. Letzteres wird in zwei Stufen durch Wasserstoff zum reinen Molybdänpulver reduziert. Erste Stufe führt bei 500–600 °C zum metastabilen braunviolettem Molybdändioxid MoO, die zweite Stufe führt bei ca. 1100 °C zum reinen Metallpulver. Zum kompakten Metall wird Molybdän im HIP-Verfahren, durch Umschmelzen im Lichtbogenofen unter Argon als Schutzgas oder im Elektronenstrahlofen verdichtet. Einkristalle werden nach dem Zonenschmelzverfahren hergestellt. Die Molybdänrückgewinnung aus Schrott beträgt annähernd 100 %, da keine Oxidationsverluste auftreten. Die Weltproduktion lag 2007 bei 211.000 Tonnen (2006 179.000 t). 2007 erzeugten die USA – als größter Produzent – 62.000 Tonnen, China 60.000 t und Chile 45.000 t. 2013 betrug die Gesamtmenge des produzierten Molybdäns 258.000 Tonnen; Hauptproduzenten waren China (101.000 t), die USA (60.700 t), Chile (38.700 t) und Peru (18.100 t). Der USGS gibt als Preise für Molybdän 34,83 USD je kg im Jahre 2010 und 22,85 USD je kg für 2013 an. Die London Metal Exchange listete Molybdän im Laufe des Jahres 2018 für ca. 25 USD/kg.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Molybdän ist ein Übergangsmetall der 5. Periode. Das hochfeste, zähe und harte Metall besitzt einen silbrigweißen Glanz. Von allen Elementen der 5. Periode besitzt es den höchsten Schmelzpunkt. Von nichtoxidierenden Säuren (auch Flusssäure) wird es ebenso wie das schwere Homologe Wolfram nicht angegriffen. Deshalb wird Molybdän in großen Mengen zur Herstellung von säurebeständigen Edelstählen und Nickelwerkstoffen eingesetzt. Oxidierende Säuren wie heiße konzentrierte Schwefelsäure, Salpetersäure oder Königswasser führen zu hohen Abtragsraten. Ebenso unbeständig ist Molybdän in oxidierenden Alkalischmelzen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "In kleinen Zusätzen dient es zur Härtung und zur Verhinderung der Anlassversprödung von Stahl. Mehr als zwei Drittel des hergestellten Molybdäns werden zur Erzeugung von Metalllegierungen wie Ferro-Molybdän verbraucht. Wolframverknappung im Ersten Weltkrieg führte zu vermehrtem Einsatz von Molybdän zur Herstellung von hochfesten Werkstoffen. Bis heute ist Molybdän ein Legierungselement zur Steigerung von Festigkeit, Korrosions- und Hitzebeständigkeit. Molybdänhaltige Hochleistungswerkstoffe wie Hastelloy, Incoloy oder Nicrofer haben viele technische Verfahren erst möglich oder ökonomisch sinnvoll gemacht. Molybdän wird wegen seiner hohen Temperaturbeständigkeit zur Herstellung von Teilen für extreme Anwendungsfälle wie in der Luft- und Raumfahrt oder Metallurgietechnik verwendet. In der Ölverarbeitung wird es als Katalysator zur Schwefelentfernung eingesetzt. Molybdändisulfid ist aufgrund seiner Schichtstruktur ein ideales Schmiermittel, auch bei erhöhten Temperaturen. Es kann als Feststoff wie Graphit, aber auch suspendiert in herkömmlichen Schmierölen verwendet werden. Auch in elektronischen Bauteilen ist Molybdän zu finden. In TFTs (Dünnschichttransistoren) dient es als leitende Metallschicht und auch bei Dünnschichtsolarzellen wird es als metallischer Rückleiter verwendet. Molybdänfolien dienen als gasdichte Stromdurchleitung in Quarzglas, u. a. an Halogenglühlampen und Hochdruck-Gasentladungslampen. In den gleichen Lampentypen können auch Molybdändrähte zum Einsatz kommen, wenn statt Quarzglas ein Glas (meist Aluminosilikatgläser) verwendet wird, das eine an Molybdän angepasste thermische Ausdehnung besitzt und somit für eine Glas-Metall-Verbindung in Frage kommt. Molybdate werden zur Imprägnierung von Stoffen verwendet, um diese schwer entflammbar zu machen. Molybdän findet auch in der Röntgendiagnostik als Targetmaterial in der Anode Verwendung. Röntgenröhren mit Molybdänanode werden wegen der niedrigeren Energie der Charakteristischen Röntgenstrahlung (formula_4 bei 17,4 keV und formula_5 bei 19,6 keV im Vergleich zu 58/59,3 keV bzw. 67,0/67,2/69,1 keV von Wolfram) des Molybdäns v. a. bei der Untersuchung der weiblichen Brust (Mammographie) eingesetzt. In der Nuklearmedizin wird Spalt-Molybdän in Technetium-99m-Generatoren eingesetzt. Das relativ langlebige Mo (HWZ 66 h) zerfällt hierbei innerhalb des RNG in Tc (Technetium, HWZ 6 h). Auf diese Weise kann dieses wichtige Technetium-Isotop direkt vor Ort für Untersuchungszwecke gewonnen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Physiologie.", "content": "Als Spurenelement ist Molybdän für nahezu alle lebenden Organismen essenziell, da es wesentlicher Bestandteil des aktiven Zentrums einer ganzen Anzahl von Enzymen wie der Nitrogenase, Nitratreduktase oder Sulfitoxidase ist. Lebewesen nutzen molybdänhaltige Enzyme u. a. zur Purinzersetzung und Harnsäurebildung. Die bioverfügbare, d. h. die von Organismen aufgenommene Form von Molybdän ist das Molybdat-Ion MoO. Dieses wird in mehreren Schritten als Molybdän-Cofaktoren in die entsprechenden Enzyme eingebaut. Dort kann das Mo-Atom zwischen den Oxidationszahlen +IV, +V und +VI wechseln, und so Ein-Elektronen-Redoxreaktionen katalysieren. Molybdän ist für Pflanzen essenziell. Durch Molybdänmangel kann ein Boden unfruchtbar sein, was erklärt, warum eine Düngung mit Ammoniumheptamolybdat den Ertrag auf solchen Böden steigert. In Pflanzen und Tieren beträgt die Molybdänkonzentration einige ppm. Molybdän ist ein sehr wichtiges Spurenelement, vor allem für Leguminosen. Die mit den Leguminosen in Symbiose lebenden Bakterien (Knöllchenbakterien) sind in der Lage, mit einem molybdänhaltigen Enzym (Nitrogenase) Luftstickstoff zu binden. Sie benötigen Molybdän für zwei Prozesse: Fixierung von molekularem Stickstoff und Nitratreduktion. Auch für die menschliche Ernährung ist Molybdän essenziell. Der Schätzwert der DGE für Jugendliche und Erwachsene geht von 50 bis 100 μg Molybdän als angemessene Tageszufuhr aus. Ein Molybdänmangel kommt bei normaler Ernährung nicht vor und ist deshalb extrem selten. Werden hohe Aufnahmen (10–15 mg/Tag) erreicht – zum Beispiel durch molybdänreiche Böden, so treten gichtähnliche Symptome, Gelenkschmerzen und Lebervergrößerungen auf. Der Molybdän-Cofaktor-Mangel tritt jedoch nur als Erbkrankheit auf; dabei ist eines der Enzyme mutiert, die die Biosynthese der Molybdän-Cofaktoren katalysieren.", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungen.", "content": "Molybdän bildet in den Oxidationsstufen 2 bis 6 zahlreiche Verbindungen. Am bekanntesten sind die vom Molybdän(VI)-oxid abgeleiteten Molybdate, wie beispielsweise unterschiedliche Ammoniummolybdate. Molybdän(IV)-oxid entsteht durch Reduktion von Molybdän(VI)-oxid. Peroxomolybdate lassen sich aus Molybdatlösungen und Wasserstoffperoxid herstellen und sind sehr reaktionsfähig. Molybdänblau ist eine Bezeichnung für unterschiedliche Molybdänoxidhydroxide. Molybdän bildet mit Chlor mehrere Chloride in den Oxidationsstufen 2 bis 5. So erhält man MoCl durch Erhitzen von Molybdänpulver im Chlorstrom, MoCl durch Reduktion von MoCl. Mit Fluor wird bevorzugt das Molybdän(VI)-fluorid gebildet. Daneben sind eine Reihe von Oxidfluoriden, wie das MoOF, und Oxofluoromolybdate, wie K[MoOF], bekannt. Mit Schwefel werden mehrere Molybdänsulfide gebildet: Darunter das Molybdän(IV)-sulfid und das Molybdän(VI)-sulfid, von dem sich Thiomolybdate ableiten lassen, wie das Ammoniumtetrathiomolybdat(VI) (NH)[MoS]. Komplexverbindungen mit Cyaniden sind beispielsweise Oktacyanomolybdat(IV), wie K[Mo(CN)]. Thiocyanate bilden Hexathiocyanomolybdat(III)-Komplexe wie (NH)[Mo(SCN)]. Molybdän bildet außerdem unterschiedliche Carbonylkomplexe, wie z. B. [Mo(CO)] mit der Oxidationsstufe −2, und Carbonyle mit nullwertigem Molybdän, wie das Molybdänhexacarbonyl.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Molybdänstaub und -verbindungen wie Molybdän(VI)-oxid und wasserlösliche Molybdate weisen eine leichte Toxizität auf, wenn sie inhaliert oder oral eingenommen werden. Tests lassen vermuten, dass Molybdän im Gegensatz zu vielen anderen Schwermetallen relativ wenig toxisch wirkt. Akute Vergiftungen sind wegen der dazu notwendigen Mengen unwahrscheinlich. Im Bereich von Molybdänbergbau und -herstellung könnten höhere Molybdänexpositionen vorkommen. Bisher sind aber keine Krankheitsfälle bekannt geworden. Obwohl natürliches Molybdän zu 9,63 % das radioaktive Isotop Mo enthält, sind normalerweise keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen zum Strahlenschutz erforderlich. Auch in der praktischen Anwendung kann in der Regel auf eine Abschirmung verzichtet werden. Die Strahlung ist wegen der langen Halbwertszeit sehr schwach und kann nur mit hohem Aufwand gemessen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nachweis.", "content": "Ein qualitativer Nachweis sechswertigen Molybdäns ist über die Bildung von Heteropolysäuren mit Phosphat möglich. Gibt man zu einer schwefelsauren molybdathaltigen Lösung Phosphorsäure, fällt kristallines Molybdängelb aus. Bei Zusatz des milden Reduktionsmittels Ascorbinsäure färbt sich die Lösung stark blau (Bildung von Molybdänblau). Bei geringeren Konzentrationen von Molybdat kommt es zu keiner Fällung, sondern nur einer Farbänderung der Lösung. Diese Reaktionen werden auch zur photometrischen Bestimmung von Molybdat oder Phosphat im Spurenbereich eingesetzt. Molybdän kann alternativ mittels Atomspektrometrie bestimmt werden. In der Polarografie ergibt sechswertiges Molybdän in Schwefelsäure einer Konzentration von 0,5 mol/l zwei Stufen bei −0,29 und −0,84 V (gegen SCE). Diese sind auf Reduktion zum Mo(V) bzw. Mo(III) zurückzuführen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Molybdän [] (griech. \"mólybdos\" für Blei) ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Mo und der Ordnungszahl 42. Es zählt zu den Übergangsmetallen, im Periodensystem steht es in der 5. Periode sowie der 6. Nebengruppe (Gruppe 6) oder Chromgruppe.", "tgt_summary": "钼(Molybdenum)是一种化学元素,它的化学符号是Mo,它的原子序数是42,是一种灰色的过渡金属。因为一开始钼矿石与铅矿石被混淆了,因此Molybdenum之名来自新拉丁语 \"molybdaenum\",后者来自古希腊语 \"\",意思是铅。钼矿石在历史上被人们所熟知,但该元素的发现(即从其它金属中区分出来)是在1778年,由卡尔·威廉·舍勒识别出来。该金属在1781年第一次被彼得·雅各·耶尔姆分离得出。", "id": 41024} {"src_title": "Madonna (Künstlerin)", "tgt_title": "麥當娜", "src_document": [{"title": "Familie und Privatleben.", "content": "Madonna wurde 1958 in Bay City im US-Bundesstaat Michigan geboren. Ihr Vater, Sohn italienischer Einwanderer, war der Automechaniker Silvio Anthony Ciccone. Benannt wurde sie nach ihrer Mutter, der Frankokanadierin Madonna Louise Fortin. Ihr Spitzname innerhalb der Familie war deshalb \"Little Nonni.\" Ihre Eltern bekamen nach der Heirat im Juli 1955 drei Töchter und drei Söhne. Ihre Mutter starb 1963 im Alter von 30 Jahren an Brustkrebs, vermutlich ausgelöst durch ihre Arbeit als Röntgenassistentin;; Madonna war zu diesem Zeitpunkt fünf Jahre alt. 1966 heiratete ihr Vater Silvio die Haushälterin der Familie, Joan Gustafson, mit der er zwei weitere", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1958–1983.", "content": "Nach Madonnas Geburt in Bay City lebte die Familie zunächst in Pontiac (Michigan). Ende der 1960er-Jahre siedelte sie in die Kleinstadt Rochester (Michigan) um. Madonna wurde in katholischen Schulen und zeitweise in einer Klosterschule erzogen. Selbstbestätigung fand Madonna in der Schule, der Rochester Adams High School in Oakland County, Metro Detroit, vor allem bei Theateraufführungen und im Cheerleading. Madonna war eine sehr gute Schülerin. An der High School gehörte sie zu den besten zwei Prozent mit einem IQ von 140. Nebenbei nahm sie", "section_level": 2}, {"title": "1984–1989.", "content": "Nachdem sich das erste Album millionenfach verkauft hatte, suchte sich Madonna einen neuen Produzenten: Nile Rodgers, der schon Michael Jackson, Duran Duran und David Bowie produziert hatte. Madonnas Musik wurde nun rockiger, behielt aber ihre eingängigen Melodien. Aus dieser Zusammenarbeit entstand das Album \"Like a Virgin\". Den Titelsong \"Like a Virgin\" präsentierte Madonna in einem Hochzeitskleid bei der ersten Verleihung der MTV Video Music Awards im September 1984. US-amerikanische Elternverbände und konservative Medienwächter zeigten sich schockiert – das junge Publikum war begeistert. Von nun an wurden alle Trends von Madonnas Fans kopiert. Kruzifixe, bauchfreie Tops und Lederarmbänder waren der Anfang. Madonna begann, zu jedem Album einen neuen „Look“ zu entwickeln – den sie sich häufig von den klassischen Hollywood-Stars entlieh. Mit dem folgenden", "section_level": 2}, {"title": "1990–1996.", "content": "Die neue Welttournee \"Blond Ambition World Tour\" startete am 13. April 1990 in Tokyo, Japan. Danach kamen zahlreiche Konzerte in den Vereinigten Staaten und Kanada, und im Sommer stand schließlich Europa auf dem Tourplan. Auf der Bühne trug sie Kreationen des Pariser Mode-Designers Jean Paul Gaultier. Kaum eine Performance prägte Madonnas Image mehr als ihre Darbietung von \"Like a Virgin\". Sie trug ein goldenes Korsett mit kegelförmigem BH, dabei simulierte sie eine Masturbation. In Kanada drohte Madonna sogar eine Haftstrafe, und in Italien rief der Vatikan zum Boykott von Madonnas Konzert in Rom auf. Am 5. August 1990 ging Madonnas kontroverse \"Blond Ambition\" Tour in Nizza zu Ende. Dieses Konzert wurde exklusiv in den Vereinigten Staaten im Fernsehen von HBO übertragen und erzielte eine hohe Einschaltquote. Madonnas Affäre mit Warren Beatty währte 1990 so lange, bis der gemeinsame Film \"Dick Tracy\" ein Erfolg wurde. In diesem Kino-Abenteuer ist sie als Protagonistin \"Breathless Mahoney\" zu sehen. Madonna steuerte mit dem Album \"I’m Breathless\" auch den Soundtrack des Films bei. \"Vogue\", eigentlich als B-Seite der letzten \"Like A Prayer\"-Auskopplung \"Keep It Together\" gedacht, wurde kurzfristig als eigenständige Single herausgebracht und damit zu einem ihrer größten Hits; das Video des Regisseurs David Fincher machte aus Madonna eine Ikone der Schwulen. Kurz darauf gab sie", "section_level": 2}, {"title": "1997–2004.", "content": "Nach der Geburt ihrer Tochter begann Madonna mit der Arbeit am neuen Album \"Ray of Light\". Um einen neuen Sound zu entwerfen, engagierte Madonna den britischen Produzenten William Orbit. Mit dem im März 1998 veröffentlichten Album konnte Madonna an ihre erfolgreichsten Zeiten anknüpfen: sie erhielt im Februar 1999 vier Grammys – unter anderem für das beste Pop-Album und das beste Dance-Album – nachdem sie bei den Grammy-Nominierungen jahrelang ignoriert worden war. Textlich stellte Madonna die Themen Mutterschaft (\"Little Star\") und ihre Zuneigung zu fernöstlichen Religionen in den Mittelpunkt (\"Frozen\", \"Shanti/Ashtangi\", \"Sky Fits Heaven\"). Vom Album \"Ray of Light\" wurden bis heute 17 Millionen Tonträger verkauft und fünf Singles veröffentlicht. Die dazugehörigen Videos setzten neue Akzente im Videoclip-Genre. \"Ray of Light\" wurde zu Madonnas erfolgreichstem Studioalbum der 1990er Jahre. Im September 1998 lernte Madonna bei einem Abendessen bei ihrem Musiker-Freund Sting in London den britischen Regisseur Guy Ritchie kennen und lieben. In Interviews sprach Madonna zu dieser Zeit häufig über ihr Mutterglück, gab", "section_level": 2}, {"title": "2005–2007.", "content": "2005 startete Madonna mit einer Kampagne des Modehauses Versace. Die Fotoserie von Fotograf Mario Testino ließ sich Donatella Versace 10,5 Millionen US-Dollar kosten. Zugunsten der Flutopfer des Tsunamis, der Teile Asiens im Dezember 2004 heimgesucht hatte, trat sie mit anderen namhaften Stars bei \"Tsunami Aid\" auf und sang den John-Lennon-Klassiker \"Imagine\". Ein weiterer Auftritt zu einem Benefizkonzert fand am 2. Juli 2005 statt. Madonna trat beim \"Live 8\"-Konzert in London auf – 20 Jahre nach dem \"Live Aid\"-Konzert. Bei ihrer Show präsentierte sie die Klassiker \"Like a Prayer\", \"Ray of Light\" und \"Music\". Am 16. August 2005, ihrem 47. Geburtstag, stürzte Madonna vom Pferd und brach sich das Schlüsselbein, die Hand und mehrere Rippen. Trotz dieser Verletzungen drehte sie zwei Monate später das Tanzvideo zu \"Hung Up\". Im November 2005 kam schließlich Madonnas lange erwartetes Album \"Confessions on a Dance Floor\" auf den Markt, mit dem sie in 29 Ländern Nummer eins wurde. Dieses Mal war Stuart Price der führende Produzent des Albums. Mit ihrem Dance-Album wurde die 47-Jährige wieder auf den Tanzflächen der Clubs gespielt. Begleitet wurde das Album von einem Song, der im Herbst 2005 den Ton angab: \"Hung Up\". Für den größten Hit ihrer Karriere durfte Madonna ein Sample des ABBA-Klassikers \"Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)\" verwenden. Von der Verkaufsstrategie her ging Madonna neue Wege, denn \"Hung Up\" erschien zuerst als Handy-Klingelton zum Herunterladen. Als der Song kommerziell erschien, gelangte \"Hung Up\" in 41 Ländern auf Platz", "section_level": 2}, {"title": "2008–2009.", "content": "Madonna stellte am 13. Februar 2008 ihren Film \"Filth and Wisdom\" auf der 58. Berlinale offiziell als ihr Regiedebüt vor. Sie erschien mit ihrer Filmcrew in Berlin, was in den Medien stark beachtet wurde. Ursprünglich war der Film als Kurzfilm geplant. Er nahm nicht am Wettbewerb teil, sondern diente der Uraufführung. Ob Madonnas Film in den weltweiten Kinos zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt. Er erschien in einigen Ländern auf DVD. \"Filth and Wisdom\" handelt von einem russischen Immigranten namens A. K. (Eugene Hütz), der seinen Traum, ein großer Musiker mit seiner Band Gogol Bordello zu werden, verwirklichen will und deshalb versucht, sich mit zahllosen Jobs in London über Wasser zu halten. Er lebt mit zwei jungen Frauen zusammen, die ein ähnliches Ziel verfolgen und durch den Schmutz ( „filth“) gehen müssen, um zur Weisheit ( „wisdom“) zu gelangen. Die Kritiker lobten Madonnas Mut und die Charaktere des Films und fassten den Film bis auf einige Ausnahmen anerkennend auf. Am 14. Oktober 2008 stellte Madonna ihren Film auch in", "section_level": 2}, {"title": "2010er Jahre.", "content": "Anfang 2010 war Madonna erneut das Gesicht einer neuen internationalen Modekampagne, diesmal für Dolce & Gabbana, für die sie sehr positive Kritiken erhielt. Am 22. Januar 2010 trat Madonna in New York bei \"Hope for Haiti Now: A Global Benefit for Earthquake Relief\" auf und sang ihren Hit \"Like a Prayer\". Die Spenden dieser Sendung kamen den Opfern des Erdbebens von Haiti zugute. Im März 2010 erschien Madonnas drittes Livealbum \"Sticky & Sweet Tour\" als CD/DVD-Kombination. Zudem war sie im Sommer 2010 in einer weiteren Kampagne von Dolce & Gabbana zu sehen. Im Juli 2010 führte sie Regie bei dem Historiendrama \"W.E.\", für das sie auch das Drehbuch geschrieben hatte. Der Film behandelt die kontroverse Affäre zwischen dem britischen König Eduard VIII. und der Bürgerlichen Wallis Simpson. \"W.E.\" hatte seine offizielle Premiere im September 2011 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Der Film und Madonnas Regie wurde größtenteils positiv aufgenommen. Das im Film verwendete Lied \"Masterpiece\" wurde bei den Golden Globe Awards 2012 in der Kategorie „Bester Song“ ausgezeichnet. Im", "section_level": 2}, {"title": "Phänomen Madonna.", "content": "Wie kaum eine andere Künstlerin prägte Madonna die Popkultur des 20. Jahrhunderts. Seit über 30 Jahren ist sie eine der meistfotografierten und meistdiskutierten Frauen der Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Madonnas Eltern waren praktizierende Katholiken, in deren Haushalt der Katholizismus bestimmend war. Madonna sprach in zahlreichen Interviews über ihre Kindheit und ihre frühen Erfahrungen mit der römisch-katholischen Kirche. Besonders ihre Mutter ist ihr als strenggläubige Katholikin in Erinnerung geblieben. Madonna Louise Ciccone feierte 1965 ihre Erstkommunion und wurde zwei Jahre später gefirmt. Bei ihrer Firmung nahm sie den Namen Veronica als Firmnamen an. Als Jugendliche brach Madonna allerdings mit der Religion ihrer Eltern und verbindet seither eine Art Hassliebe damit. In ihrer kreativen Karriere als Sängerin hat Madonna allerdings sehr oft auf religiöse und speziell katholische Symbole zurückgegriffen. Egal ob in Songtexten, in Musikvideos oder Bühnenshows, überall sind religiöse Symbole in Madonnas Schaffen zu finden. Das Album \"Like A Prayer\"", "section_level": 2}, {"title": "Musikalische Entwicklung.", "content": "Madonna spielt neben Keyboard und Schlagzeug auch Gitarre, was sie während ihrer letzten Tourneen als festen Teil der Bühnenshows einbaute. Ihre „perfekt produzierten Popsongs“, die sie meist in Zusammenarbeit mit renommierten Produzenten (Nile Rodgers, Stephen Bray, Patrick Leonard, William Orbit, Lenny Kravitz, Shep Pettibone, Mirwais u. a.) schreibt, spiegeln den Zeitgeist wider und dokumentieren auch ihre persönliche Weiterentwicklung. Deren Schwerpunkte liegen in ihrer Spiritualität und ihrer – wenn auch schwierigen – Liebe zu ihrer elterlichen Familie, was sich in den sehr persönlichen Texten zeigt. Die ersten Jahre und ihr erstes Album Madonna waren vom schwarzen Funk und der damit verwandten Discomusik beeinflusst. Danach folgten die Jahre des eingängigen und kommerziellen Pops wie auf den Alben \"Like a Virgin\" und \"True Blue\". Im Jahr 1989", "section_level": 2}, {"title": "Madonna und der Feminismus.", "content": "Während um 1990 Konservative in den Vereinigten Staaten die als sehr direkt empfundene Darstellung von Sexualität als verantwortungslos ablehnten, wurde Madonna von sexpositiven Feministinnen der dritten Welle des Feminismus wie Camille Paglia als Avantgardistin gefeiert. Die Gründe für ihre positive Kritik benennt Paglia im Auftreten von androgynen Menschen, Transsexuellen und Drag Queens in Madonnas Videos, die Darstellung von sadomasochistschem Sex und in Madonnas Bühnenpersona, die gleichermaßen selbstbestimmt, stark und sexy ist. Madonna stand für ein neues Frauenbild: Sie hat Kontrolle über", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schauspiel.", "content": "Madonna zog es früh vor die Kameras. Seit ihrer Schulzeit absolvierte sie mehrere Schauspielkurse. Einige dieser Projekte wurden gefilmt, die nicht mehr als den Charakter von einfachen Amateuraufnahmen haben. \"The Egg Movie\" reduziert sich beispielsweise darauf, Madonnas freien Bauch zu zeigen, auf dem ein Spiegelei gebraten wird. \"In Artificial Light\" ist mehr eine Theaterimprovisation, zu der alle Darsteller ihre eigenen Texte schrieben. \"A Certain Sacrifice\" ist der bekannteste Film dieser Reihe, da er auf dem ersten Höhepunkt von Madonnas Karriere 1984 als Skandal-Video veröffentlicht wurde. Allerdings stellte sich die billige Amateurproduktion als langatmiger Kunstfilm mit dem Charme einer missglückten Schulaufführung heraus. Zeitgleich mit ihrem Durchbruch als Popstar gelang Madonna der erste Erfolg als Schauspielerin in der Verwechslungskomödie \"Susan... verzweifelt gesucht\", was ihr vorwiegend Lob der Kritiker bescherte. Die folgenden Filme konnten diesen Erfolg nicht wiederholen. Laut Kritik ließ Madonnas Image in der Öffentlichkeit es nicht zu, dass ihre Darstellung in ambitionierteren Filmen wie \"Snake Eyes\" oder \"Stürmische Liebe\" Beachtung fand. Auffällig blieb eher Madonnas Gespür für die schlechte Auswahl an Rollen, die durch schlechte Drehbücher und Produktion von Anfang an zum Misserfolg verurteilt waren (z. B. \"Shanghai Surprise,\" \"Body of Evidence\" oder \"Ein Freund zum Verlieben).\" Madonna bekam dafür mehrere Male die Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin und wurde auch als Schlechteste Schauspielerin des Jahrhunderts „ausgezeichnet“. Was in Madonnas Musikvideos sehr gut funktionierte, für vier Minuten in verschiedene Rollen zu schlüpfen, konnte das Publikum in Kinolänge nur mäßig überzeugen. Lediglich Filmrollen, die der Zuschauer mit Madonna assoziierte (\"Dick Tracy\" oder \"Evita\"), ließen die Kassen klingeln. Ein Umstand, der die Kritiker in ihrer Meinung bestärkte, dass Madonna nur sich selbst spielt. Die Tour-Dokumentation \"I’m Going to Tell You a Secret\" kam 2005 nicht in die Kinos: Die religiöse Botschaft des Filmes schien dem Filmverleih zu aufdringlich. Nach dem Erfolg des 2005er Albums \"Confessions on a Dance Floor\" – und den filmischen Misserfolgen der vergangenen Jahre – nahm Madonna von weiteren Filmprojekten Abstand.", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "Neben dem Film widmete sich Madonna auch dem Theater. Ihre Auftritte, die meist in ausverkauften Häusern stattfanden, überzeugten", "section_level": 2}, {"title": "Bibliografie.", "content": "Über Madonna wurden Dutzende Bücher verfasst, doch sie ist auch selbst schriftstellerisch tätig: 1992 entstand ihr Bildband \"SEX\" mit persönlichen Texten und ab 2003 wurde ihre Kinderbuchserie publiziert, die mit \"Die englischen Rosen\" startete. Außerdem entstanden mehrere autorisierte Bücher, für die Madonna kurze Texte verfasste.", "section_level": 1}, {"title": "SEX.", "content": "Die Veröffentlichung des Bildbandes \"SEX\" sorgte 1992 in Teilen der Öffentlichkeit für eine Kontroverse. Madonnas erstes Buch ist ein großformatiger, in Metall gebundener erotischer Bildband. Es entstand in", "section_level": 2}, {"title": "Kinderbücher.", "content": "Einen starken Kontrast zu \"SEX\" stellte die zweifache Mutter Madonna elf Jahre später vor: den Nummer-eins-Bestseller (New York Times & Barnes & Noble) \"Die englischen Rosen,\" der (laut Kritik) die Geschichte ihrer eigenen Tochter interpretiert. Aus dem ersten Kinderbuch entwickelte sich eine Serie von fünf Büchern. Diese wurden von wechselnden Künstlern illustriert und sollen Kindern konservative moralische Grundwerte vermitteln, die in Madonnas Glauben an eine Form der Kabbala", "section_level": 2}, {"title": "Autorisierte Bücher.", "content": "Folgende Bücher entstanden in Zusammenarbeit mit Madonna. Es sind Bildbände,", "section_level": 2}, {"title": "Musikalische Erfolge und Rekorde.", "content": "Im Laufe ihrer Karriere stellte Madonna immer wieder eine Reihe neuer Weltrekorde auf, die weit über ihre musikalischen Erfolge hinausgingen. So ist ihr Kinderbuch The English Roses aus dem Jahre 2003 das", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Überblick über", "section_level": 1}, {"title": "Werbung.", "content": "Eine Liste der", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Bücher: Folgende Sachbücher befassen sich mit Madonna und sind nicht autorisiert. Presse", "section_level": 1}], "src_summary": "Madonna [] (* 16. August 1958 in Bay City, Michigan als \"Madonna Louise Ciccone,\" seit ihrer Firmung 1967 \"Madonna Louise Veronica Ciccone\") ist eine US-amerikanische Sängerin, Songschreiberin, Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Produzentin und Designerin.", "tgt_summary": "玛丹娜·路易丝·西科尼(英语:Madonna Louise Ciccone,1958年-8月16日),是一名美国歌手、词曲作家、演员和企业家。出生于美国密歇根州贝城,她跳脱主流流行音乐歌词内容和音乐录影带视觉成像的传统框架,公然挑战世俗禁忌议题,在全球获得极大的名声,她凭借着一支支脍炙人口的经典MV引爆话题,是利用影音影像手法达到宣传自我最彻底的艺人。玛丹娜不断重塑她的音乐形象,完全主宰自己在演艺事业上的成就,她那高调行事作风以及不轻易妥协的强悍个性,引发极端正反两面的评价,看不惯她行事作风的人,可能对她大肆抨击和无情批评。但相反的,她也被一群广大的支持者簇拥著,她被歌迷和媒体封为「流行女皇」。玛丹娜的形象总是受到非议,但她的音乐创作水准却是不容质疑,音乐评论家们对她的作品总论褒多于贬,她也成为当代西洋流行乐坛上最具影响力的传奇人物。", "id": 318437} {"src_title": "Miles Davis", "tgt_title": "邁爾士·戴維斯", "src_document": [{"title": "Leben und musikalische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend 1926–1944.", "content": "Miles Davis wurde als mittleres von drei Kindern in ein vermögendes Elternhaus geboren. Sein Vater, Miles Davis II, war Zahnarzt und die Familie besaß eine Farm in Millstadt östlich von East St. Louis. Seine Mutter Cleota war eine geborene Henry; in Anlehnung an den mütterlichen Namen verwandte Miles Davis auf einigen frühen Aufnahmen das Pseudonym Cleo Henry. Er hatte eine ältere Schwester, Dorothy, und einen jüngeren Bruder, Vernon. Beide Eltern waren Musikliebhaber und spielten ebenso wie seine ältere Schwester ein Instrument. Als er drei Jahre alt war, zog seine Familie nach East St. Louis in ein Viertel ohne Rassentrennung (die erst 1964 offiziell abgeschafft wurden). Dort verbrachte er eine sorgenfreie Kindheit. Mit neun Jahren bekam er von einem Freund seines Vaters seine erste Trompete geschenkt. Nachdem er mit dreizehn Jahren ein neues Instrument und Trompetenunterricht bei Elwood Buchanan,", "section_level": 2}, {"title": "Bebop und Cool Jazz 1944–1955.", "content": "Im Jahr 1944 zog Davis nach New York City unter dem Vorwand, die Juilliard School of Music zu besuchen. Tatsächlich begann er das Studium, machte sich dort aber hauptsächlich auf die Suche nach Dizzy Gillespie und Charlie Parker. Bereits nach wenigen Semestern brach er das Studium ab, da die dortige Ausbildung zu eingeschränkt, klassisch und für Davis’ Geschmack zu „weiß“ war. Dazu Miles Davis selbst in seiner Autobiographie: Gleichzeitig warf er Parker und Lester Young vor, sich zu wenig mit europäischer Musik auseinanderzusetzen. Davis selbst ging häufig in die öffentliche Bibliothek, um sich die Partituren von Vertretern der Neuen Musik oder der Schönberg-Schule wie Igor Strawinski, Alban Berg, Sergei Prokofjew und anderen Komponisten auszuleihen. Mittlerweile war er Mitglied in Charlie Parkers Quintett und machte im November 1945 seine ersten Plattenaufnahmen gemeinsam mit Charlie Parker (Die „Koko“-Session). Obwohl", "section_level": 2}, {"title": "Das erste Quintett und Sextett 1955–1958.", "content": "1955 gründete Davis das Miles Davis Quintett. Die Band, bestehend aus John Coltrane (Tenorsaxophon), Red Garland (Klavier), Paul Chambers (Bass) und Philly Joe Jones (Schlagzeug), wurde schnell berühmt. Um den Vertrag bei Prestige zu erfüllen, nahm das Quintett innerhalb von zwei Tagen vier Alben auf (\"Workin’\", \"Cookin’\", \"Steamin’\" und \"Relaxin’\"). Dass die Qualität der Alben unter dieser Fließbandarbeit nicht litt, zeigt, wie gut das Quintett damals funktionierte. Daneben wurde fast gleichzeitig für Columbia das Album \"’Round About Midnight\" eingespielt. In dieser", "section_level": 2}, {"title": "\"Kind of Blue\" 1959–1964.", "content": "Damit stand die Formation, mit der Miles Davis im Frühjahr 1959 ins Studio ging und sein legendäres Album \"Kind of Blue\" aufnahm. Bill Evans kehrte dafür noch einmal zurück und überließ Wynton Kelly nur für das Stück \"Freddie Freeloader\" das Klavier. In zwei Sessions am 2. März und 22. April entstand ein Album, das beispielhaft für den modalen Jazz und nach Aussage von Columbia Records und der RIAA das meistverkaufte Jazzalbum überhaupt ist. Das Album erhielt von der RIAA im Jahr 2009 die vierte Platinschallplatte für mehr als vier Millionen verkaufte Alben in den USA. Das Musikmagazin \"Rolling Stone\" führt \"Kind of Blue\" auf Platz 12 der Liste der 500 besten Alben aller Zeiten. Doch die innovativen Musiker, die für die Klasse dieses Albums verantwortlich waren, sorgten dafür, dass das Sextett nicht allzu lange Bestand hatte. John Coltrane konnte noch zu einer letzten überredet werden, bevor er ausstieg, um seine eigene Band zu gründen. Cannonball Adderley hatte die Gruppe schon im Herbst 1959 verlassen, und Davis probierte verschiedene Ersatzmänner für die beiden Saxophonisten aus, unter anderem Sonny Stitt und Hank Mobley, der bei seinen Konzerten im Black Hawk in San Francisco mitwirkte.", "section_level": 2}, {"title": "Das zweite Quintett 1965–1968.", "content": "Mit Tony Williams (Schlagzeug), Herbie Hancock (Piano), Ron Carter (Bass), Miles Davis und dem neu hinzugestoßenen Wayne Shorter stand das zweite große Quintett Miles Davis’, das seine letzte akustische Gruppe sein sollte. Diese Besetzung ist Jazzliebhabern als \"Das zweite Miles Davis Quintet\" geläufig. Zahlreiche Kompositionen dieser Periode stammten aus der Feder von Wayne Shorter, der, wie auch Herbie Hancock, parallel zu seiner Arbeit bei Miles Davis einige bedeutende Platten unter eigenem Namen einspielte. Die von dieser Gruppe eingespielten Aufnahmen gelten aufgrund des hohen Niveaus der improvisatorischen Interaktion als Klassiker und", "section_level": 2}, {"title": "Die Entwicklung hin zu \"Bitches Brew\" 1968–1970.", "content": "Gegen Ende der 1960er Jahre begann Miles Davis, sich musikalisch erneut umzuorientieren. Der Davis-Biograph Eric Nisenson berichtet von einem Besuch Leonard Feathers im Juni 1968 bei Davis in Hollywood mit dem Ziel, das Interview für einen \"Blindfold-Test\" für \"Down Beat\" aufzunehmen. Dabei fiel ihm auf, dass der Trompeter die damals aktuellen Alben des \"New Thing\" wie von Freddie Hubbard oder Archie Shepp verschmähte und stattdessen Musik von den Byrds, Aretha Franklin, den 5th Dimension oder von James Brown hörte. Von allen Alben, die Feather ihm vorspielte, gefielen ihm nur zwei, eines von den 5th Dimension und eines der Psychedelic-Band The Electric Flag. Starken Einfluss auf Miles’ musikalische Vorlieben hatte seine damalige Frau Betty Davis, die Jimi Hendrix zu ihren Lieblingsmusikern zählte. Dieses Interesse für neue musikalische Richtungen demonstrierte Miles Davis", "section_level": 2}, {"title": "Die Entwicklung der Jahre 1970–1975.", "content": "Mit seiner neuen Richtung zog Davis ein großes Publikum aus dem Bereich der Rockmusik an, während er einige alte Fans abschreckte. Die Band trat im Vorprogramm von Rockbands wie der Steve Miller Band und Santana auf. Carlos Santana war sich Davis’ musikalischer Bedeutung durchaus bewusst und sagte, dass er im Vorprogramm hätte spielen sollen und nicht umgekehrt. Davis trat 1970 mehrfach in Bill Grahams Fillmore East und Fillmore West auf, beides große Foren der damaligen Rockmusik, und nicht zuletzt auf dem Isle of Wight Festival mit einem, in seiner musikgeschichtlichen Bedeutung kaum zu überschätzenden, Auftritt. Der Weggang von Chick Corea Ende 1970 fokussierte und konzentrierte die Musik einerseits stärker auf Rock und Funk, andererseits nahm er ihr viel von den Free-Jazz-Elementen und der komplexen Rhythmik, was Miles Davis zu dieser Zeit durchaus", "section_level": 2}, {"title": "Der Rückzug 1975–1981.", "content": "Von 1975 bis Anfang 1980 nahm Davis sein Instrument nicht in die Hand, d. h. er gab keine Konzerte. Während dieser Zeit nahm er große Mengen an Alkohol, Analgetika, Heroin und Kokain zu sich. Dennoch entstanden Anfang 1978 mit dem Gitarristen Larry Coryell und dem Pianisten Masabumi Kikuchi Aufnahmen, die aber nicht veröffentlicht wurden. Davis spielt darauf nur Keyboard. Columbia veröffentlichte in dieser Zeit Archivaufnahmen, um die", "section_level": 2}, {"title": "Die letzte Dekade 1981–1991.", "content": "Im Jahr 1980 kehrte Cicely Tyson in sein Leben zurück. Er bemühte sich, seinen Drogenkonsum zu reduzieren und wieder zielgerichteter zu leben. Im April begann er, mit jungen Chicagoer Musikern wie Robert Irving III, Darryl Jones und Vincent Wilburn zu proben. Im Mai entstanden die ersten Aufnahmen zu \"The Man with the Horn\", seinem Comeback-Album, das 1981 erschien. Davis verzichtete weitestgehend auf Effektgeräte und spielte seine Trompete wieder auf traditionellere Weise. Die Band dagegen war mehr an Popmusik orientiert. Mit Mike Stern, Marcus Miller (Bass) und Bill Evans (Saxophon) und anderen ging er auf Tournee. Allerdings bekamen seine Mitmusiker recht schlechte Kritiken, und insgesamt hielt sich die Begeisterung über Miles Davis’ neue Musik in Grenzen. Am 27. November 1981", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung und Nachwirkung.", "content": "Davis war ein außergewöhnlich produktiver Musiker, der in den 46 Jahren seines Schaffens zwischen 1944 und 1991 über einhundert Alben herausbrachte und auf vielen weiteren als Sideman mitspielte. Miles Davis wird oft als Innovator, teilweise auch als Popularisator, von Musikstilen gesehen, dem mehrere Schaffensperioden wie die Bebop-, die Cool-Jazz- oder die Jazz-Rock-Periode zugeschrieben werden können. Sein Werdegang wird oft in Zusammenhang mit der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre gesehen, deren Ziele er auch als schwarzer Musiker im amerikanischen Musikbusiness verfolgte. Sein lange in New York lebender und arbeitender italienischer Trompeterkollege Enrico Rava meinte dazu in einem Interview mit Ekkehard Jost: Mitte der 1970er Jahre zog Miles Davis sich aus dem Musikgeschäft zurück. Nach seiner Rückkehr Anfang der 1980er Jahre experimentierte er mit verschiedenen modernen Musikstilen wie Hip-Hop, Popmusik und Rock. Diese Jahre waren auch seine kommerziell erfolgreichsten. Zum Teil wird seine Schaffenskraft auf die Tatsache zurückgeführt, dass er als junger Musiker feststellen musste, dass der bis dahin erfolgreiche Bebop, sowie der Jazz im Allgemeinen, an Anziehungskraft und Zuhörerschaft an andere Musikrichtungen verlor und er damit die Grundlage für seinen Lebensunterhalt. Dieser Konflikt spornte ihn zu enormen Einfallsreichtum an.", "section_level": 1}, {"title": "Der Mensch Miles Davis.", "content": "Seine Mitmenschen empfanden ihn als empfindliche, wechselhafte, teils unangenehme Persönlichkeit. Sein Biograph Quincy Troupe beschrieb ihn folgendermaßen: Musikerkollegen wie Thelonious Monk beschimpfte er als \"Nichtmusiker\" oder verunglimpfte andere wie Clark Terry, Duke Ellington, Eric Dolphy oder Jaki Byard in Radiointerviews; Prince nannte er eine \"Mischung aus Jimi Hendrix und Charlie Chaplin\". In Konzerten", "section_level": 2}, {"title": "Der Jazz-Trompeter.", "content": "Der Trompeter Miles Davis, der Frank Sinatra ein Vorbild für seine Phrasierungstechnik nannte, weist nur wenige Konstanten im Laufe seiner 46-jährigen Musikerkarriere auf. Zu den Konstanten gehört, dass er zeitlebens den Rat seines ersten Lehrers befolgte, auf das Vibrato zu verzichten. Er spielte mit einem Mundstück, das Gustav Heim entworfen hatte, ein ehemaliger Solotrompeter der \"St. Louis Choral Symphony Society\". Ab 1954 nutzte Davis einen Harmon-Dämpfer mit entferntem Stiel-Einsatz, um die Klangfarbe", "section_level": 2}, {"title": "Miles Davis als Maler.", "content": "In den letzten Jahren widmete sich Miles Davis mehr und mehr der expressionistischen Malerei. Zunächst zeichnete er skizzenhafte kleine Strichzeichnungen und primitive Figuren, um später mit kräftigen Farben und surrealen Motiven zu experimentieren. Die Arbeiten der", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Miles Davis erhielt im Laufe seiner Karriere viele Ehrungen und Auszeichnungen. So wurde er von den Lesern des \"Down-Beat-Magazins\" in den Jahren 1955, 1957 und 1961 zum besten Trompetenspieler gewählt. Im Jahr 1962 wurde er in die Down Beat Jazz Hall of Fame gewählt. 2004, dem Gründungsjahr, wurde er in die Ertegun Jazz Hall of Fame aufgenommen. Der Wahl in die Rock and Roll Hall of Fame 2006 wurde teilweise mit Unverständnis begegnet. Neunmal erhielt er den Grammy Award, darunter einen für die Komposition von \"Sketches of Spain\" im Jahr 1961. Drei Grammys erhielt er für die beste instrumentelle Performance der", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Auf dem New Yorker Filmfestival 2015 stellte Don Cheadle seinen Spielfilm \"Miles Ahead\" vor, in dem Cheadle auch die Hauptrolle spielt. Der Film spielt am Ende", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahmen (Auswahl).", "content": "Die folgende Liste versucht, bei besonderen Alben die aus heutiger Sicht neu entstandene Richtung im Jazz anzugeben. Dabei muss beachtet werden, dass bei solchen Unterteilungen und Begrifflichkeiten die Grenzen fließend sind. Bislang wurden acht Alben von Miles Davis, \"Birth of the Cool, Bitches Brew, In a Silent Way, Kind of Blue, Miles Ahead, Milestones, Porgy and Bess\" und \"Sketches of Spain\", in die \"Grammy Hall of Fame\" aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miles Dewey Davis III. (* 26. Mai 1926 in Alton, Illinois; † 28. September 1991 in Santa Monica, Kalifornien) war ein amerikanischer Jazz-Trompeter, -Flügelhornist, Komponist und Bandleader und einer der bedeutendsten, einflussreichsten und innovativsten Jazzmusiker des zwanzigsten Jahrhunderts. Nachdem er an der sogenannten Bebop-Revolution teilgenommen hatte, beeinflusste Davis maßgeblich die Entwicklung unterschiedlicher Jazz-Stile wie Cool Jazz, Hard Bop, modalen Jazz und Jazzrock. Sowohl als Instrumentalist wie auch als kreativer Geist gelang es Miles Davis, seine eigenen künstlerischen Ideen zu verwirklichen und gleichzeitig kommerziell erfolgreich zu sein.", "tgt_summary": "迈尔士·德威·戴维斯三世(英语:Miles Dewey Davis III,1926年-5月26日-1991年-9月28日)是一位美国爵士乐演奏家,小号手,作曲家,指挥家,20世纪最有影响力的音乐人之一。", "id": 547454} {"src_title": "Manchester", "tgt_title": "曼彻斯特", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bronze und Eisenzeit.", "content": "Vor der Invasion Britanniens durch die Römer lag das heutige Stadtgebiet im Territorium des keltischen Stammes der Briganten. Gnaeus Iulius Agricola ließ 79 n. Chr. am Zusammenfluss von Irwell und Medlock ein Kastell errichten mit Namen \"Mamucium\", keltisch-lateinisch für „brustförmiger Hügel“. Der Wortteil \"chester\" bedeutet \"Lager\" (\"castrum\"). Nachdem die römischen Truppen um das Jahr 407 Großbritannien verlassen hatten, war die Gegend nur noch dünn besiedelt, bis sich im 7. Jahrhundert Angelsachsen niederließen. Sie gründeten ein Dorf mit dem Namen \"Mameceaster\", woraus sich \"Manchester\" entwickelte. Die Ruinen der römischen Befestigung waren bis zum 18. Jahrhundert sichtbar und wurden erst beim Bau einer Haupteisenbahnlinie endgültig beseitigt. Ein Nachbau des römischen Kastells wurde im Stadtteil Castlefield errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter und Neuzeit.", "content": "Das kleine Dorf Manchester stieg im 13. Jahrhundert zu einer Marktsiedlung auf und erhielt im Jahre 1222 das Recht, Jahrmärkte durchzuführen. Im Jahr 1301 folgte das Recht auf Selbstverwaltung. Im 14. Jahrhundert ließen sich Einwanderer aus Flandern nieder und begründeten die Tradition der Wollverarbeitung und Leinenherstellung. Dank dieser Gewerbezweige war Manchester im 16. Jahrhundert ein florierender Marktort geworden. Die Stadtkirche, seit 1847 die Kathedrale der Diözese Manchester, wurde zwischen 1421 und 1506 erbaut. Das Wachstum erhielt um 1620 einen weiteren Schub durch die Einführung der Baumwollweberei. Als 1642 der Englische Bürgerkrieg ausbrach, stand Manchester auf der Seite des Parlaments. Die Stadt wehrte sich erfolgreich gegen eine Belagerung der königlichen Truppen, obwohl sie keine Stadtmauern besaß. Als die Royalisten nach 1660 wieder an die Macht gelangten, verlor Manchester sämtliche Sitze im Parlament und war fast zweihundert Jahre lang nicht mehr vertreten. Trotz des verlorenen politischen Einflusses nahm die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt weiter zu.", "section_level": 2}, {"title": "Industrielle Revolution.", "content": "Manchester spielte eine Schlüsselrolle während der Zeit der Industriellen Revolution. Die zahlreichen Bäche, die in den Pennines nördlich und östlich der Stadt entsprangen, waren ideal für die Errichtung von Baumwollspinnereien, die durch Wasserkraft angetrieben wurden. Die Stadt profitierte außerdem von der Nähe zum Seehafen in Liverpool. Nach der Erfindung der Dampfmaschine waren die Baumwollspinnereien nicht mehr länger auf die Wasserkraft angewiesen und in der Folge entstanden noch größere Betriebe in der Stadt selbst sowie in den umliegenden Dörfern und Städten. Viele Bewohner ländlicher Gegenden zogen auf der Suche nach Arbeit nach Manchester. Innerhalb weniger Jahrzehnte stieg die Bevölkerungszahl um ein Vielfaches an und Manchester wurde zum wichtigsten industriellen Zentrum der Welt. Die Eröffnung des Bridgewater-Kanals 1761, der von den Kohlegruben des Duke of Bridgewater in Worsley bis nach Manchester führte, stellte einen Verkehrsweg zur Verfügung, der für den sicheren und preiswerten Transport von Kohle für die Dampfmaschinen und die Haushaltungen in Manchester einerseits und andererseits für den Abtransport von Fabrikgütern aus Manchester sorgen konnte. Das ungebremste Bevölkerungswachstum brachte die Stadt an die Grenzen der Belastbarkeit. Die meisten Arbeiter wurden zu Hungerlöhnen angestellt und mussten in erbärmlichen Zuständen leben. So kam es 1797 als Folge einer Rezession in der Textilindustrie zu Aufständen und Plünderungen.", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Die fehlende Vertretung im Parlament hatte zur Folge, dass die Bevölkerung radikalen politischen Ideen gegenüber sehr aufgeschlossen war. 1819 kam es zum Peterloo-Massaker. Nach der Parlamentsreform von 1832 durfte die Stadt wieder Abgeordnete ins Unterhaus entsenden. Manchester blieb ein bedeutendes Zentrum für radikale politische Ideen. Von 1842 bis 1844 und erneut von 1850 bis 1870 lebte hier der deutsche Journalist und Schriftsteller Friedrich Engels und schrieb sein einflussreiches Buch „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“. 1839 gründete Richard Cobden die \"Anti-Corn Law League\" für Freihandel und zur Abschaffung von Zöllen (besonders Zölle auf importiertes Getreide). 1846 gelang die Abschaffung der \"Corn Laws\". Cobden wurde damit zur Symbolfigur des Manchesterliberalismus. Zahlreiche Kultur- und Bildungsinstitutionen wurden gegründet, so z. B. die Manchester Literary and Philosophical Society (1781), die Portico Library (1803), die Royal Manchester Institution (1823), die heutige University of Manchester Institute of Science and Technology (1824) und die Victoria University of Manchester (1851). 1847 entstand die Diözese Manchester der Church of England. 1853 wurde Manchester offiziell eine Stadt. Die blühende Textilindustrie führte zu einer Expansion der Stadt und zur Bildung eines breiten Vorortgürtels. Vor allem der Bau von Eisenbahnen und Kanälen trug zum Wachstum bei. 1829 baute George Stephenson die erste Eisenbahn von Liverpool nach Manchester (Liverpool and Manchester Railway). Der Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs im Jahr 1861 hatte eine sofortige Verknappung der Baumwolle zur Folge, was die Textilindustrie in eine tiefe Krise stürzte. Um die Abhängigkeit vom Hafen von Liverpool zu verringern, wurden zahlreiche Kanäle gebaut, allen voran der 1894 eröffnete Manchester Ship Canal. Dadurch wurde Manchester zur drittgrößten Hafenstadt Großbritanniens, trotz der Entfernung von 64 Kilometern zur See. Offiziell nahm Queen Victoria die Freigabe des Bauwerks für den Schiffsverkehr am 21. Mai 1894 vor, doch war die künstliche Wasserstraße schon ab dem 1. Januar in Betrieb.", "section_level": 2}, {"title": "20. und 21. Jahrhundert.", "content": "Zu Beginn des 20. Jahrhunderts veränderte sich die Wirtschaftsstruktur der Stadt. 1910 wurde Trafford Park eröffnet, die erste eigens zu diesem Zweck geschaffene Industriezone der Welt. Hier siedelten sich u. a. Ford und Westinghouse Electric Corporation an. 1931 wurde die höchste Bevölkerungszahl von 766.311 Einwohnern erreicht. Die Weltwirtschaftskrise traf die Stadt hart, die Textilindustrie sank fast zur Bedeutungslosigkeit herab. Während des Zweiten Weltkriegs wurden in Manchester die Avro-Flugzeuge gebaut, weshalb die Stadt immer wieder Ziel von Luftangriffen war. Aufgrund dessen ist in der Stadt nur noch wenig alte Bausubstanz anzutreffen und die Stadt ist größtenteils modern im Stil der Nachkriegsjahre geprägt. Nach dem Krieg übernahm Manchester erneut eine Führungsrolle, diesmal in der Informatik. Der „Vater“ der modernen Computer, Alan Turing, lehrte an der Universität Manchester. 1948 entstand aus seinen Ideen die Small-Scale Experimental Machine, der erste auf der Von-Neumann-Architektur basierende Computer. 1949 folgte der Manchester Mark I, woraus sich der Ferranti Star entwickelte, einer der ersten kommerziellen Computer. Das Filmstudio Mancunian Films nahm 1947 den Betrieb auf und wurde 1954 von der BBC übernommen. Im gleichen Jahr wurde auch Granada TV gegründet, eine der Hauptstützen von ITV, die u. a. die seit Jahrzehnten laufende Seifenoper Coronation Street produziert. Diese Diversifikation konnte den Niedergang der Industrie zwar nicht verhindern, aber zumindest abfedern. Die Bevölkerungszahl ging zurück: Zählte man 1971 noch 543.868 Einwohner, so waren es 2001 nur noch 422.302. In den 1950er und 1960er Jahren waren alte, überbevölkerte Viertel großflächig abgerissen und durch Hochhaussiedlungen ersetzt worden. Diese wiederum werden seit den späten 1980er Jahren zu einem Großteil wieder abgerissen. Mittlerweile steigt die Einwohnerzahl von Manchester wieder an. Alleine im Stadtzentrum hat sich die Einwohnerzahl von 2.000 auf mehr als 12.000 erhöht. Dies wird als großer Erfolg im Zuge der Regenerierung der Innenstadt gewertet. Im Jahr 2015 rechnet man in der Innenstadt wieder mit einer Einwohnerzahl von mehr als 20.000. Vor 1974 gehörte das Ballungsgebiet um Manchester zu den Grafschaften Cheshire and Lancashire, daneben existierten zahlreiche eigenständige County Boroughs. Das Gebiet wurde informell \"SELNEC\" genannt („South East Lancashire North East Cheshire“). 1974 wurde das Metropolitan County Greater Manchester eingerichtet. 1986 wurde der Rat und die Verwaltung von Greater Manchester wieder abgeschafft. Am 15. Juni 1996 um 11:20 Uhr explodierten 1500 kg Sprengstoff im Zentrum Manchesters. Die IRA hatte diese Bombe in einem Lieferwagen in der Corporation Street nahe der Einkaufsstraße Market Street platziert. Dies war die größte IRA-Bombe, die jemals in England detoniert war. 90 Minuten vor der Explosion informierte die IRA die Behörden über den bevorstehenden Anschlag, so dass 80.000 Menschen evakuiert werden konnten. Es gab zwar keine Toten, jedoch 206 Verletzte, vor allem durch Glassplitter. Der Anschlag zerstörte 50.000 m2 Einkaufsfläche und 25.000 m2 Bürofläche. Seit dem Anschlag wurde die gesamte Umgebung komplett renoviert. Ein Briefkasten außerhalb Marks & Spencer in der Corporation Street überstand den Anschlag beinahe unversehrt und wurde mit einer kleinen Gedenktafel versehen. Als Folge der Wiederaufbaumaßnahmen und einer günstigen Wirtschaftsentwicklung hat die gesamte Innenstadt Manchesters in den Jahren um 2000 einen bedeutenden Aufschwung erfahren. Das Stadtbild wird seitdem durch Kaufhäuser der gehobenen Klasse sowie Luxuswohnungen und futuristische Architektur mitgeprägt. Manchester erhielt 2003 von der Europäischen Union den Preis für den besten Strukturwandel einer europäischen Großstadt. Manchester bewarb sich erfolglos für die Durchführung der Olympischen Sommerspiele 1996 sowie der Olympischen Sommerspiele 2000. Stattdessen fanden in der Stadt die Commonwealth Games 2002 statt. Am 22. Mai 2017 gab es ein Sprengstoff-Attentat bei einer Musikveranstaltung in der Manchester Arena. Bei diesem Konzert der amerikanischen Sängerin Ariana Grande tötete der mutmaßliche Attentäter, ein in Manchester geborener Sohn einer libyschen Familie, sich selbst und 22 Konzertbesucher, darunter viele Kinder und Jugendliche, und verletzte viele weitere.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtbild und Architektur.", "content": "Das Stadtbild wird von Gebäuden aus unterschiedlichen Stilepochen von der Viktorianischen Architektur bis zur Moderne geprägt. Außerhalb des Stadtzentrums sind Fabriken der Baumwollindustrie erhalten geblieben, die heute als Wohnungen oder Büros genutzt werden. Charakteristisch für Manchester ist die häufige Verwendung von rotem Backstein als Baustoff. Sehenswerte Gebäude sind die gotische Kathedrale von Manchester (erbaut 1421 im Perpendikular-Stil; Turm 1876 wiederaufgebaut), die Getreidebörse (\"Corn Exchange\", erbaut 1897, heute das Einkaufszentrum \"The Triangle\") und das neugotische Rathaus von Manchester, das 1868 von Alfred Waterhouse entworfen wurde. Das 1830 erbaute Empfangsgebäude des 1839 erbauten Bahnhofs Liverpool Road ist das älteste erhaltene der Welt. Seit den 1960er Jahren entstanden in der Stadt mehrere große Hochhäuser, die eine neue Stadtsilhouette entstehen ließen. Das höchste Gebäude ist der 2006 gebaute \"Beetham Tower\", der ein Hotel, Restaurants und Wohnungen beherbergt. In Manchester gibt es 135 Plätze, Park- und Gartenanlagen. Wichtigste Parkanlage ist der \"Heaton Park\" im Norden der Innenstadt. Die Grünanlage ist mit 250 Hektar Fläche eine der größten öffentlichen Parkanlagen Europas. Auf den zwei großen Plätzen \"St Peter’s Square\" und \"Albert Square\" im Stadtzentrum stehen zahlreiche Denkmale im Gedenken an berühmte Personen und Könige. Das 1942 erbaute frühere Wythenshawe Bus Depot steht heute unter Denkmalschutz.", "section_level": 2}, {"title": "Musik und Theater.", "content": "Manchester besitzt zwei Sinfonieorchester, das \"Hallé Orchestra\" und das \"BBC Philharmonic\". Die Stadt ist mit dem \"Royal Northern College of Music\" und der freien Musikschule \"Chetham’s School of Music\" ein Zentrum der musikalischen Lehre in Nordengland. Die Hauptspielorte für sinfonische Musik sind die \"Free Trade Hall\" und die \"Bridgewater Hall\", ein 1996 eröffnetes Gebäude, das dem Grafen von Bridgewater gewidmet ist. Im Manchester Opera House und \"Palace Theatre\" werden Opern, Ballett, Konzerte, Kabarett und Musicals aufgeführt. Weitere wichtige Theaterhäuser sind das \"Royal Exchange Theatre\", \"Library Theatre\" und das \"Lowry Centre\". Manchester ist die Heimat und Gründungsort vieler bekannter Musikgruppen und Sänger, darunter Oasis, Herman’s Hermits, The Hollies, New Order, The Smiths, James, I Am Kloot, Elbow, Simply Red, Inspiral Carpets, Stone Roses, Happy Mondays und Take That. Zur Zeit des Punk und New Wave wurden The Fall, Joy Division, Buzzcocks, Magazine und 808 State aus Manchester bekannt. Ende der 1980er Jahre wurde hier The Future Sound of London gegründet. Mit Factory Records beheimatete Manchester eines der einflussreichsten Independent-Labels. Durch seine lebendige Musikszene bekam die Stadt den Spitznamen „Madchester“ verliehen. Insbesondere in den 1980er und den 1990er Jahren wurde die Stadt zu einem Zentrum der Subkultur. Die Diskothek „The Haçienda“ wurde in diesem Zusammenhang überregional bekannt. Der Film „24 Hour Party People“ (2002) von Michael Winterbottom behandelt die Geschichten um den populären Club. Größte Veranstaltungshalle ist die \"Manchester Evening News Arena\" (MEN-Arena) mit 21.000 Sitzplätzen, in der regelmäßig Popmusikkonzerte und Events stattfinden. Weitere wichtige Veranstaltungsorte sind das \"Manchester Apollo\" und die \"Manchester Academy\".", "section_level": 2}, {"title": "Museen und Galerien.", "content": "Das Museum of Science and Industry beschäftigt sich mit der industriellen Vergangenheit Manchesters und zeigt eine Sammlung von Lokomotiven, Industriemaschinen und Flugzeugen. Im Museum of Transport werden historische Busse und Straßenbahn-Fahrzeuge gezeigt. Das 1880 eröffnete Manchester Museum beheimatet eine naturhistorische und ägyptologische Sammlung. Das von Daniel Libeskind entworfene Imperial War Museum North zeigt eine militärhistorische Sammlung und ist mit einer Fußgängerbrücke mit dem Stadtzentrum verbunden. Wichtige Kunstmuseen sind die Manchester Art Gallery mit einer Sammlung von europäischer und insbesondere Präraffaelitischer Malerei und die Whitworth Art Gallery mit dem Schwerpunkt auf moderner Kunst. Weitere Museen sind das \"Cornerhouse\" (ein Kulturzentrum mit Ausstellungsräumen, Kinosäle für Independent-Filme und einem Café in einem ehemaligen Kaufhaus), das Kultur- und Ausstellungszentrum Urbis, die \"Manchester Costume Gallery at Platt Fields Park\", das \"People’s History Museum\", das Fußballmuseum im Old-Trafford-Stadium und das Jüdische Museum. Dem Maler L.S. Lowry ist das \"Lowry Centre\" gewidmet, ein von Michael Wilford errichtetes Kulturzentrum mit Theatern und Kunstgalerien.", "section_level": 2}, {"title": "Einkaufen.", "content": "Die größten Einkaufsstraßen sind die \"Market Street\", die \"King Street\" und \"Deansgate\". Das chinesische Viertel, die zweitgrößte Chinatown Großbritanniens, liegt im Osten der Innenstadt mit asiatischen Geschäften und Restaurants. In der Wilmslow Road im Stadtteil Rusholme liegt das indische Viertel, das den Spitznamen \"Curry Mile\" trägt. Eine Besonderheit sind die zahlreichen bunten Leuchtreklamen, mit denen die Gastronomie und der Einzelhandel wirbt. Rund um die \"Canal Street\" liegt \"Gay Village\", das Lesben- und Schwulenviertel der Stadt. Spätestens seit den 1940er Jahren ist es ein Treffpunkt der Szene, in den frühen 1980er Jahren begann der Weg zu mehr Offenheit. Heute ist das Viertel eines der größten schwulen und lesbischen kulturellen Zentren Europas, mit mehr als 40 Bars, Pubs, Clubs und Geschäften, und wird meist gleich nach Soho in London genannt. Zu großer Bekanntheit hat auch die von 1999 bis 2000 ausgestrahlte britische Fernsehserie Queer as Folk beigetragen, vor allem beim heterosexuellen Publikum. Ende August findet jährlich der \"Manchester Pride\" statt, im Jahr 2003 wurde hier der Europride gefeiert. In unmittelbarer Nähe steht im Sackville Park das \"Alan Turing Memorial\".", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "In Manchester spielen zwei Fußballvereine in der Premier League: Manchester City und Manchester United. Das Old-Trafford-Stadion, Spielstätte von Manchester United, liegt in der Nachbarstadt Trafford. Im Jahre 2002 fanden die Commonwealth Games im neu erbauten City-of-Manchester-Stadion, seit 2003 Heimstadion von Manchester City, statt. Das \"B of the Bang\" vor dem Stadion, eine 56 Meter hohe Skulptur in Form eines explodierenden Feuerwerkskörpers, erinnert an die zehntägige Sportveranstaltung. Durch die Errichtung des Aquatics Centers für die \"Commonwealth Games\" besitzt Manchester nun auch eine Schwimmhalle für internationale Sportveranstaltungen. Das \"Manchester Velodrome\" ist das Zentrum des britischen Bahnradsports. Erfolgreichster Cricket-Verein ist \"Lancashire\", das seine Heimspiele im \"Old Trafford Cricket Ground\" austrägt. Die Belle Vue Aces von Manchester gehören zu den bekanntesten Teams der britischen Speedway-Elite-Profiliga. Seit 2005 findet im Mai der Great Manchester Run statt, der bedeutendste britische Straßenlauf über 10 km.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Manchester zählt zu den wirtschaftsstärksten Regionen Großbritanniens und belegt nach dem Bruttosozialprodukt hinter London und Birmingham den dritten Platz in England. Die ehemals dominierende Schwer- und Textilindustrie ist heute kaum noch von Bedeutung, stattdessen beschäftigt der Dienstleistungssektor heute die meisten Arbeitnehmer. Der tiefgreifende Strukturwandel hat in der städtischen Wirtschafts- und Sozialstruktur tiefe Spuren hinterlassen, sodass in Manchester heute extreme Gegensätze bestehen: hier finden sich sowohl sehr wohlhabende als auch die ärmsten Haushalte Großbritanniens. Wirtschaftliches Wachstum generieren Beratungsunternehmen, Banken und Versicherungen, Logistik- und Transportunternehmen und die Medien- und Kreativwirtschaft, ferner forschungsintensive Bereiche wie die Biotechnologie oder Umwelttechnik. Allein die Finanzwirtschaft beschäftigt über 15.000 Angestellte und rund 60 Bankinstitute sind in der Stadt vertreten. Größter Arbeitgeber ist das genossenschaftlich organisierte Handelsunternehmen \"Co-operative Group\", das seinen Hauptsitz in der Stadt hat. Eine wachsende Einnahmequelle ist außerdem der Tourismus.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Manchester ist der Hauptsitz der TV-Produktionsgesellschaft \"Granada Television\", die zur Sendergruppe ITV gehört. Granada produziert die weltweit älteste Seifenoper \"Coronation Street\". Auch weitere TV-Serien wie \"Für alle Fälle Fitz\", \"Life on Mars – Gefangen in den 70ern\", \"The Royle Family\" oder \"Clocking Off\" spielen in Manchester. Die Stadt ist neben London und Bristol ein Standort der BBC. Für das Fernsehen entstehen in Manchesters Studios mehrere Sendungen, der Radiosender BBC One unterhält hier ein Regionalprogramm. Seit 2000 besitzt die Stadt mit \"Channel M\" einen eigenen privaten Fernsehsender und strahlt hauptsächlich ein Programm mit stark regionalem Bezug aus. Manchester besitzt die größte Anzahl an Radiosendern in Großbritannien außerhalb von London. Wichtige Radiostationen sind \"BBC Radio Manchester\", \"Cey 103\", \"Galaxy\", \"Piccadilly Magic 1152\", \"105.4 Century FM\", \"100.4 Smooth FM\", \"Kapital Gold 1458\", \"96.2 The Revolution\" und \"Xfm\". Die beiden großen Universitäten unterhalten mit \"Fuse FM\" (Universität Manchester) und \"MMU Radio\" (Manchester Metropolitan University) eigene Radiosender. Die überregionale Tageszeitung The Guardian wurde 1821 in Manchester als \"The Manchester Guardian\" gegründet. Dessen Hauptbüro ist gegenwärtig noch in Manchester ansässig, der Hauptsitz wurde 1964 nach London verlagert. Die Schwesterpublikation \"Manchester Evening News\" ist die auflagenstärkste tägliche Abendzeitung in Großbritannien. Sie ist im Stadtzentrum am Donnerstag und Freitag frei erhältlich, in den Vororten wird die Zeitung verkauft. Weiter werden einige Lokalmagazine angeboten, darunter das \"YQ Magazine\" und \"Moving\".", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Manchester sind zwei Universitäten ansässig, die Universität Manchester (\"The University of Manchester\") und die Manchester Metropolitan University (MMU). Letztere war bis 1992 eine technische Hochschule. Bis zur Fusion mit der \"Victoria University of Manchester\" im Jahr 2004 zur Universität Manchester war die \"University of Manchester Institute of Science and Technology (UMIST)\" die dritte Universität Manchesters. Der Universität Manchester ist eine eigenständige Wirtschaftshochschule (\"Manchester Business School\") angegliedert, die auf Finanzwirtschaft und Doktorandenprogramme spezialisiert ist und ihr Programm auch in Singapur, Hongkong, Dubai und Jamaika anbietet. Die Hochschule belegte im Jahr 2006 im Financial-Times-Ranking den 22. Platz im weltweiten Master-of-Business-Administration-Vergleich. Der Ableger des Royal College of Music in London ist das Royal Northern College of Music in Manchester. Das Manchester City College ist eine weitere Weiterbildungsstätte in der Stadt. Auch in der benachbarten Stadt Salford befindet sich eine Universität, die University of Salford. Ebenfalls in Greater Manchester befindet sich die University of Bolton.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Flughafen Manchester ist nach dem Flughafen London-Heathrow und Gatwick der drittgrößte Flughafen des Vereinigten Königreiches. Jährlich werden ca. 18 Mio. Passagiere abgefertigt. Direktverbindungen bestehen zu Kontinentaleuropa (u. a. Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln/Bonn, München, Stuttgart, Wien) und interkontinentalen Flughäfen (u. a. New York, Washington, Singapur). Der öffentliche Personennahverkehr basiert auf Stadtbussen und der Stadtbahn Manchester Metrolink, die zu großen Teilen auf ehemaligen Eisenbahnstrecken verkehrt. Drei Buslinien (Metroshuttle 1, 2 und 3), die die wichtigsten Punkte in der Innenstadt mit Innercity-Expressbussen verbinden, sind kostenlos nutzbar. Direkte Fernbuslinien verbinden die Stadt unter anderem mit London, Liverpool, Birmingham, Leeds und Schottland. Das Programm zum Ausbau der Stadtbahn wurde im Juli 2006 von der Regierung genehmigt. Dieses Programm sieht ein Ausbauvolumen des Stadtbahnnetzes von insgesamt 1,5 Milliarden Pfund vor. Manchester ist ein Eisenbahn-Verkehrsknotenpunkt. Der Hauptbahnhof Manchester Piccadilly ist der verkehrsreichste Bahnhof Englands außerhalb von London. Die weiteren zentralen Bahnhöfe Oxford Road und Victoria dienen dem Regionalverkehr. Die Binnenkanäle \"Manchester-Kanal\", \"Bolton & Bury-Kanal\", \"Rochdale-Kanal\", \"Manchester-Ship-Kanal\", \"Bridgewater-Kanal\", \"Ashton-Kanal\" und der \"Leigh-Abzweiger\" des \"Leeds & Liverpool-Kanal\" waren in der Vergangenheit wichtige Transportwege. Heute dienen sie hauptsächlich Ausflugsschiffen (Narrowboats) als Fahrtweg.", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung.", "content": "Orte in der Umgebung Manchesters, die im Zuge der Industrialisierung Bedeutung erlangten, sind Altrincham, Sale, Stretford, Ashton-under-Lyne, Bury, Bolton, Oldham, Rochdale, Salford, Stockport und Wigan. Südöstlich der Stadt liegt der \"Peak-District-Nationalpark\". Mit dem Auto gut erreichbar ist der \"Lake-District-Nationalpark\", der nördlich der Stadt liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "→ \"Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Manchester\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Manchester [ˈmɛntʃɛstɐ, englisch ˈmæntʃɪstə] ist eine Stadt im Nordwesten von England im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland mit dem Status eines Metropolitan Borough sowie einer City. Sie hat nahezu 550.000 Einwohner und liegt im Zentrum des Metropolitan County \"Greater Manchester\", einer der größten Agglomerationen in England mit 2,8 Mio. Einwohnern (2018). Die Einwohner Manchesters werden „Mancunians“ oder verkürzt „Mancs“ genannt.", "tgt_summary": "曼彻斯特(英语:Manchester),是英格兰西北区域大曼彻斯特郡的都市自治市。", "id": 1945386} {"src_title": "Minitel", "tgt_title": "Minitel", "src_document": [{"title": "Entwicklung und Verbreitung.", "content": "Die französische Regierung unter Präsident Valéry Giscard d’Estaing gab in den 1970er-Jahren die Entwicklung dieses Systems bei der staatlichen Post- und Telefongesellschaft PTT (\"Poste, Téléphone et Télécommunications\", heute La Poste und Orange) in Auftrag. Diese setzte die Aufgabe erfolgreich um und führte das System in Frankreich ein. Im Gegensatz zu BTX in Deutschland konnte sich Minitel in Frankreich jedoch wesentlich umfassender durchsetzen. Einer der Gründe dafür war, dass die notwendige Hardware in Frankreich von der PTT kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Nach Testbetrieben im Département Ille-et-Vilaine und in Velizy im Herbst 1980 startete Minitel 1982 großflächig. Von Anfang an konnten die Franzosen über Minitel kostenlos die digitale Version des Telefonbuchs abrufen. Die Kunden konnten sich entscheiden, ob sie ein gedrucktes Telefonbuch oder ein kostenloses Minitel-Terminal wollten. Dadurch erreichte das System schon früh eine kritische Nutzerzahl. 1990 verfügte Minitel bereits über vier Millionen Nutzer. Nach Angaben der PTT gab sie in den ersten acht Jahren 8 Milliarden Francs für Minitel-Terminals aus, nahm 3.5 Milliarden Francs an Gewinn ein (nach Weiterreichung von Zahlungen an Dienstanbieter wie Zeitungen etc.), und sparte durchschnittlich 500 Millionen Francs im Jahr durch nicht gedruckte Telefonbücher. Anfangs wurden die Minitel-Geräte mit einer streng nach dem Alphabet aufgebauten „ABCDEF“-Tastatur hergestellt, die erst später auf die gebräuchliche französische Schreibmaschinen-Tastatur (AZERTY) umgestellt wurde. Die Zeitungsbranche in Frankreich bekämpfte das Netzwerk zunächst, da sie den Verlust von Kleinanzeigen fürchtete. Für die damalige Zeit war der Dienst sehr fortschrittlich und verbreitete sich schnell. Ursprünglich erfolgte die Einwahl mit der Nummer 11 in das digitale Telefonbuch, dabei waren die ersten drei Minuten kostenlos. Andere Dienste gab es ursprünglich durch die Einwahl über lange Telefonnummern wie (16) (3) 613 91 55, die ab Mitte 1986 zu einer vierstelligen Kurzwahl (in diesem Fall 3613) abgekürzt wurden. Diese Dienste waren insbesondere: Das mit Minitel vergleichbare deutsche System Bildschirmtext (BTX), das 1983 mit großem Pomp gestartet war, brachte es 1988 gerade einmal auf rund 100.000 Nutzer. Für das 1984 gestartete gleichnamige österreichische Pendant mit dem primär als zu mietendes Endgerät angebotenen MUPID meldete die Post im Oktober 1992 15.600 Teilnehmer.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Zunächst musste eine Nummer eingetippt werden, dann stellte das Minitel-Terminal mittels eines integrierten Modems nach V.23-Standard eine Verbindung mit dem örtlichen Zugangsknoten (\"\", kurz \"PAVI\") her. Dieser rief die Inhalte über das X.25-Netzwerk TRANSPAC (in Deutschland und Österreich \"Datex-P\") vom jeweiligen Dienstanbieter ab. Im Gegensatz zu anderen Diensten wie dem deutschen Bildschirmtext war keine zentrale Datenbank vorhanden. Aus diesem Grund waren auch dynamische Angebote weit verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Angebotene Inhalte.", "content": "Ursprünglich sollte Minitel nur die schweren Telefonbücher ersetzen und Telefonauskünfte erteilen. Relativ schnell wurden aber neue, von den Franzosen gerne genutzte, Dienste angeboten: u. a. der Wetterbericht, Kontostands-Abfragen, Banküberweisungen, Bahnticket-Bestellungen, Reisebuchungen und selbst Aktienkäufe. Auch beliebte Sex-Dienste wurden unter der Bezeichnung \"Minitel rose\" angeboten. Der Gründer des heutigen Telekomanbieters Free, Xavier Niel, ist durch diese Dienste reich geworden. Weiterhin bot das System die Möglichkeit der schriftlichen Kommunikation zwischen den Nutzern (eine Art Urform des Chats).", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg des Systems.", "content": "1985 waren in Frankreich bereits eine Million Geräte in Betrieb. Das Minitel-System war so erfolgreich, dass dessen Einnahmen im Jahre 1996 sogar die des Internets in den USA in diesem Jahr überstiegen. Mit dem System wurde zeitweise mehr als eine Milliarde Euro Umsatz im Jahr gemacht. Seinen Höhepunkt erreichte das Minitel im Jahr 2000, als rund 25 Millionen Franzosen fast neun Millionen Geräte nutzten.", "section_level": 1}, {"title": "Niedergang und Konkurrenz durch das Internet.", "content": "Mit der Entwicklung des Internets in den USA war das Ende des französischen Systems eingeläutet. Eine neuere Generation von Minitel-Endgeräten konnte zwar z. B. auch Bilder im JPEG-Format empfangen, doch die überwiegend simplen Textbotschaften konnten gegen die im Internet mögliche Informationsübertragung nicht standhalten. Das Minitel blieb ein geschlossenes französisches System ohne Vernetzung mit Benutzern in anderen Ländern. Einige Minitel-Anwendungen funktionierten schließlich auch über das Internet. Die Zeitung Libération machte noch Stunden vor der Abschaltung am 30. Juni 2012 einen Test und rief per Minitel den erotischen Videotext-Dienst \"3615 Ulla\" auf. Von den rund 300 Nutzern des Dienstes saß kein einziger mehr vor einem Minitel-Terminal, sondern alle nutzten die Online-Version über das Internet. Der Niedergang von Minitel kam sehr langsam. Viele Franzosen wollten sich von Minitel nicht trennen, weshalb das Internet sich zunächst in Frankreich langsamer durchsetzte als anderswo. Im Jahr 2010 gab es immer noch etwa zwei Millionen Minitel-Benutzer. 2.400 Minitel-Dienste waren zu diesem Zeitpunkt noch aktiv (in den 1990er Jahren waren es bis zu 25.000). Zum Zeitpunkt der Abschaltung am 30. Juni 2012 besaßen schließlich nur noch 400.000 Haushalte einen Terminal und 1.800 Dienste waren noch aktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende.", "content": "Der Rückgang an Dienstanbietern und Nutzern machte das System für den letzten Betreiber, das Unternehmen Orange, angesichts der Instandhaltungskosten für das Netzwerk und die Ersatzteilkosten für die Terminals schließlich unrentabel. Die Einzelteile der verbliebenen Geräte sollen zu Auto-Stoßstangen oder Mantelhaltern umgearbeitet werden. Eine bei Toulouse gelegene Firma hat sich darauf spezialisiert, die Geräte auszuschlachten und dann die Kunststoff-Teile einer neuen Verwendung zuzuführen. Am Tag der Abschaltung wurde das von den Franzosen einst heiß geliebte Minitel würdig verabschiedet: Zeitungsartikel zollten den Pionier des elektronischen Zeitalters Tribut und spürten seiner Bedeutung nach, so etwa unter dem Titel «Le 3615 ne répond plus» („Die 3615 antwortet nicht mehr“); in Monaco präsentierte ein Künstler nach Angaben der Gratiszeitung «20 minutes» Minitel-Geräte, die er selbst künstlerisch verfremdet hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Irland.", "content": "Der Dienst wurde 1988 von Telecom Éireann in Irland eingeführt. Die Technik wurde dabei komplett aus Frankreich übernommen und lediglich geringfügig (Nutzung des QWERTY-Layouts) angepasst. Der Dienst stand mit jenem von Frankreich in Verbindung, die meisten Angebote waren in beiden Ländern verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Das Minitel-Konzept.", "content": "Minitel war ein zentral kontrolliertes und kein freies Netzwerk, an dem die zugelassenen Anbieter von Diensten und der Netzwerkbetreiber verdienen konnten. Günter Hack von News.ORF.at kommentiert die hinter Minitel stehende Idee wie folgt: \"„(...) Apples Erfolg mit dem App Store (hat) der Idee des geschlossenen Systems mit eingebauter Bezahlmöglichkeit wieder Auftrieb gegeben. Auch wenn Minitel gegen die schiere Dynamik des freien Netzes und seiner offenen Standards den Kürzeren gezogen hat – die Idee eines konsumorientierten Netzwerks mit simplen Clients, die mit einer streng kontrollierten Zentrale verbunden sind, hat immer noch zahlreiche Freunde in der Medien- und IT-Industrie. Was ist schließlich Facebook anderes als eine Art Minitel, das sich im Internet breitgemacht hat“.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Minitel war ein etwa 30 Jahre lang primär in Frankreich angebotener und genutzter Onlinedienst. Eingeführt wurde das System in kleinem Umfang in Saint-Malo Juli 1980, dann vom Herbst 1980 an probeweise in mehreren Départements, und ab 1982 in ganz Frankreich. Die Einwahl-Nummer \"3615\" für die Minitel-Nutzung ermöglichte dank der einfachen Bedienbarkeit der Terminals über mehrere Jahrzehnte hinweg Millionen Franzosen den Zugang zu elektronischen Informations- und Unterhaltungsdiensten. Am 30. Juni 2012 wurde der Dienst endgültig eingestellt.", "tgt_summary": "Minitel是通过电话线路访问的Videotex线上服务,并被认为是万维网出现前世界上最成功的线上服务之一。", "id": 2629894} {"src_title": "Madrider Abkommen über die internationale Registrierung von Marken", "tgt_title": "马德里体系", "src_document": [{"title": "Prozedere, um den Status als IR-Marke zu erlangen.", "content": "Um das MMA nutzen zu können, muss folgendes Prozedere durchlaufen werden: Das MMA vereinfacht so eine mühsamere und teurere Parallelanmeldung bei einer Mehrzahl von nationalen Markenämtern. Die IR-Marke ist jedoch noch in den ersten fünf Jahren nach internationalen Registrierung vernichtbar, sofern die Basismarke innerhalb der fünf Jahre keinen Schutz mehr genießt. Die IR-Marke genießt eine Schutzdauer von 10 Jahren kann aber immer wieder für einen Zeitabschnitt von zehn Jahren, gerechnet vom Ablauf des vorhergehenden Zeitabschnitts an, durch Zahlung der Grundgebühr und gegebenenfalls der Zusatz- und Ergänzungsgebühren erneuert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Protokoll zum Madrider Abkommen über die internationale Registrierung von Marken (PMMA).", "content": "Neben dem MMA ist im Jahre 1989 ein Zusatzprotokoll geschlossen worden. Dieses steht rechtlich selbständig neben dem MMA, wirkt sich aber auch auf das MMA aus. Die 55 Mitgliedstaaten des MMA mussten darum dem Protokoll noch einmal gesondert beitreten. Die Gesamtheit der Staaten, die dem Abkommen oder dem Protokoll beigetreten sind, heißen Madrider Verband (auf englisch \"Madrid Union\"). Auch Organisationen können dem Protokoll beitreten, so ist zum Beispiel die Europäische Gemeinschaft Verbandsmitglied. Somit verbindet das Protokoll die international registrierte Marke mit dem System der EG-Marke. Über eine IR-Marke kann also eine Gemeinschaftsmarke geschaffen werden. Weiterhin erleichtert das Protokoll die Registrierung der IR-Marke, so dass zum Beispiel die internationale Anmeldung schon mit Stellung des nationalen Markenantrages eingereicht werden kann und nicht bis zur Eintragung der nationalen Marke gewartet werden muss. Auch sind die Fristen und Schutzdauer länger.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Madrider Abkommen über die internationale Registrierung von Marken (kurz: Madrider Markenabkommen oder MMA) von 1891 ist ein Abkommen zwischen einer Vielzahl von Ländern, durch welche nationale Marken eines Verbandsstaates auch in den anderen Verbandsstaaten Schutz genießen können und somit eine international registrierte (IR) Marke geschaffen werden kann. Das Abkommen wurde in den Jahren 1900, 1911, 1925, 1934, 1957 revidiert. Eine wichtige weitere Revision geschah 1967 in Stockholm. Vertragssprache dieses Abkommens ist nach Regel 6 des Abkommens Französisch. Hilfsweise können Gesuche auch in Englisch abgefasst werden. Das Madrider Markenabkommen wird von der WIPO in Genf verwaltet und die fälligen Gebühren werden in Schweizer Franken bemessen. Im Jahre 2007 wurden bei der WIPO 38.471 Anträge auf Registrierung eingereicht.", "tgt_summary": "马德里体系( Madrid system,全称 the Madrid system for the international registration of marks,全称为商标国际注册马德里体系),包括《巴黎公约》中关于商标国际保护的补充,《马德里议定书》,以及《马德里协定》。马德里体系旨在方便商标在世界各个不同法体中进行注册。", "id": 1459743} {"src_title": "Myrtengewächse", "tgt_title": "桃金孃科", "src_document": [{"title": "Nutzung.", "content": "Neben der namenstiftenden Myrte gehören zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) Pflanzenarten wie die Gewürznelke und die Eukalyptus-Arten. Viele Arten liefern ätherische Öle für Parfümherstellung und Pharmazie. Einige Arten liefern eßbare Früchte, einige \"Psidium\"-Arten (beispielsweise die Guave) und \"Campomanesia\"- sowie \"Eugenia\"-Arten.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "Die Pflanzenarten dieser Familie sind meist immergrüne (einige \"Eucalyptus\"-Arten sind laubabwerfend) Gehölze: Bäume und Sträucher. Sie sind helophytisch bis xerophytisch. Sie enthalten meist reichlich ätherische Öle in schizolysigenen Exktretbehältern. Das Sekundäre Dickenwachstum geht von einem konventionellen Kambiumring aus. Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal dieser Familie ist allerdings, dass sich das Phloem innerhalb des Xylem befindet, bei allen anderen Pflanzen ist dies umgekehrt. Sie weisen bikollaterale Leitbündel auf. Die meist gegenständig, seltener wechselständig und spiralig oder wirtelig angeordneten Laubblätter besitzen je nach Art eine sehr unterschiedliche Größe sowie Form und sie können gestielt sein. Die einfache Blattspreite ist ledrig bis krautig und ganzrandig. Die Blattflächen können drüsig gepunktet sein. Die Blätter können normal ausgerichtet sein oder um 90° gedreht. Die Stomata befinden sich meist nur auf einer Blattfläche, oder bei senkrechtgestellten Blättern auf beiden Blattflächen und sind meist anomocytisch oder seltener paracytisch. Bei vielen Arten liegt Heterophyllie vor. Nebenblätter fehlen oder sind nur klein (beispielsweise \"Calythrix\").", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die Blüten stehen selten einzeln oder meist in end-, seitenständigen oder zwischen den Nodien stehenden (deutlich bei \"Beaufortia\"-, \"Callistemon\"- und \"Melaleuca\"-Arten), zymöse, ährige, schirmrispige, rispige oder köpfchenförmige (beispielsweise \"Actinodium\") Blütenstände zusammen. Es können Tragblätter vorhanden sein. Bei manchen Arten wirken die Blütenstände mit ihren Tragblättern als Pseudanthien. Unter den Blüten stehen oft zwei Deckblätter. Die Pflanzen sind selten zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) oder polygamomonözisch. Ihre selten eingeschlechtigen oder meist zwittrigen, meist radiärsymmetrischen, selten etwas zygomorph (betrifft meist nur das Androeceum) Blüten sind meist vier-, seltener fünfzählig. Es ist oft ein becher- bis röhrenförmig vertiefter Blütenboden vorhanden (= Hypanthium). Es sind meist vier oder fünf (drei bis sechs), freie oder verwachsene Kelchblätter vorhanden oder sie sind nur noch rudimentär zu erkennen. Die vier- oder fünf Kronblätter sind frei oder verwachsen. Die Farben der Kronblätter reichen von weiß bis gelb, oder von rot über rosa- bis purpurfarben, aber blau kommt nicht vor. In der Regel sind, sekundär vermehrt, sehr viele (20 bis 150) freie Staubblätter vorhanden, seltener vier oder fünf, acht oder zehn; sie befinden sich meist am Rand des Hypanthiums. Die Staubblätter können alle fertil oder teilweise zu Staminodien umgewandelt sein. Die Staubfäden können zu Bündeln verwachsen sein (beispielsweise \"Lophostemon\") und besitzen selten Anhängsel (beispielsweise \"Corynanthera\"). Die Pollenkörner besitzen meist drei (zwei bis vier) Aperturen und sind selten colpate, meist colporat oder porat, manchmal syncolpat. Es kann ein Diskus vorhanden sein. Meist zwei bis fünf, selten bis zu 16 Fruchtblätter sind zu einem synkarpen, mittel- bis unterständigen, selten fast oberständigen, meist zwei- bis fünf- (ein- bis 16-)kammerigen Fruchtknoten verwachsen. Einkammerigen Fruchtknoten können 30 bis 150 Samenanlagen enthalten, ansonsten enthält jede Fruchtknotenkammer 2 bis 50 Samenanlagen; sie sind hemianatrop bis anatrop und meist bitegmisch und crassinucellat. Jede Blüte enthält nur einen Griffel mit einer Narbe. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie) oder Vögel (Ornithophilie).", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die fleischigen oder trockenen, bei Reife sich öffnenden oder geschlossen bleibenden Früchte können Kapselfrüchte, Steinfrüchte, Nuss oder Beeren sein. Die Samen enthalten kein Endosperm und können geflügelt (bei einigen \"Eucalyptus\"-Arten) oder ungeflügelt sein. Der Embryo ist gerade bis mehr oder weniger stark gekrümmt, manchmal gedreht. Über häufige Polyembryonie wurde berichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahlen.", "content": "Die Chromosomengrundzahlen betragen n = meist 11 (5 bis 12).", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Familie der Myrtaceae wurde 1789 durch Antoine Laurent de Jussieu in \"Genera Plantarum\", S. 322–323 aufgestellt. Typusgattung ist \"Myrtus\" Synonyme für Myrtaceae sind: Heteropyxidaceae nom. cons., Kaniaceae, Leptospermaceae, Myrrhiniaceae, Psiloxylaceae. Die Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) wird seit Wilson et al. 2005 in zwei Unterfamilien sowie etwa 17 Tribus gegliedert und umfasst etwa 131 bis 138 Gattungen mit insgesamt etwa 4620 Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Eponyme.", "content": "Der Asteroid (9203) Myrtus ist nach den Myrtaceae benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Myrtengewächse (Myrtaceae) bilden eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Myrtenartigen (Myrtales). Die Familie wird in zwei Unterfamilien und einige Triben gegliedert; insgesamt umfasst sie etwa 131 Gattungen mit etwa 4620 Arten. Sie sind vor allem in Australien (etwa 85 Gattungen) und in der Neotropis beheimatet.", "tgt_summary": "桃金娘科(学名:)是桃金娘目之下的一个双子叶植物的科。主要产于澳洲和美洲的热带和亚热带地区,有100属约3000种,包括有香桃木属、丁子香及桉树等植物。当中在中国原产有8属,引种了5属,共有136种。台湾有9属30种。", "id": 2403037} {"src_title": "Max Born", "tgt_title": "马克斯·玻恩", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Max Born wuchs in Breslau auf. Er stammte aus einer großbürgerlichen, deutsch-jüdischen Familie. Sein Vater Gustav Born war Professor für Anatomie und Embryologie an der Universität Breslau, sein Großvater Marcus Born der erste jüdische Distriktarzt in Preußen. Seine Mutter Margarete Kaufmann kam aus einer Familie der Textilindustrie in Breslau und war musikalisch interessiert, sie starb aber, als Born vier Jahre alt war. 1890 heiratete der Vater erneut. Das Elternhaus war kulturell aufgeschlossen und zu den Freunden seines Vaters zählten Albert Neisser und Paul Ehrlich. Born hatte noch eine jüngere Schwester Käthe (1883–1953) und einen Halbbruder Wolfgang (1893–1949) aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Bertha Lipstein, der später Professor für Kunstgeschichte am City College of New York wurde. Als Student war er häufig Gast bei Neisser, bei dem viele bekannte Musiker verkehrten (Ferruccio Busoni, Artur Schnabel, Edwin Fischer, Carl Flesch) und Literaten wie Gerhart Hauptmann.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Nach Besuch des humanistischen König-Wilhelm-Gymnasiums studierte Max Born ab 1901 in Breslau (wo die Mathematiker Otto Toeplitz und Ernst Hellinger Kommilitonen waren), Heidelberg (wo er James Franck kennenlernte und sich mit ihm befreundete), Zürich und Göttingen zuerst Rechtswissenschaften und Moralphilosophie, später Mathematik, Physik und Astronomie. Er promovierte 1906 bei Carl Runge in Göttingen (\"Untersuchungen über die Stabilität der elastischen Linie in Ebene und Raum, unter verschiedenen Grenzbedingungen\"). Während seines Studiums hatte er den Unwillen des sehr einflussreichen Mathematikers Felix Klein erregt, als er es zunächst ablehnte, seine Arbeit über die elastische Linie als Preisarbeit an der Universität einzureichen – er gab dann schließlich doch nach und gewann 1906 den Preis. Born sprang kurzfristig nach der Erkrankung des Studenten, der darüber ursprünglich vortragen sollte, im Seminar von Klein und Runge zur Behandlung des Themas ein. Das Ergebnis beeindruckte Klein so stark, dass er einen Preis dazu ausschrieb mit dem Hintergedanken, dass Born ihn erhalten sollte. In seiner Doktorprüfung mied er Klein als Prüfer und wählte Astronomie unter Karl Schwarzschild als Nebenfach, sein anderer Prüfer war Woldemar Voigt. In Mathematik wurde er von David Hilbert geprüft. Born fragte Hilbert vor der Prüfung, welche Themen drankommen würden, Hilbert stellte die Gegenfrage, über welches Thema er am wenigsten wüsste. Born antwortete Idealtheorie, worauf Hilbert ausschließlich Fragen dazu stellte (er erklärte das später damit, dass er herausfinden wollte, was er über ein Thema wüsste, von dem er nach eigenen Angaben nichts wüsste). Danach war er physikalischer Assistent (unbezahlter Privatassistent) von David Hilbert, wobei er auch eng mit Minkowski zusammenarbeitete. Seinen Wehrdienst, der durch sein Asthma abgekürzt wurde, leistete er nach seiner Promotion. Ein halbes Jahr später hielt er sich in Cambridge bei Joseph Larmor und J. J. Thomson auf. 1908/09 studierte er bei Otto Lummer und Ernst Pringsheim senior in Breslau Experimentalphysik (da in seinem Praktikumsexperiment ein Kühlschlauch riss, der das Labor unter Wasser setzte, riet ihm Lummer allerdings von einer weiteren Karriere auf diesem Gebiet ab), befasste sich aber auch mit der Relativitätstheorie (und speziell der Theorie starrer Körper in der Relativitätstheorie und Theorie des Elektrons). Er kehrte Ende 1908 zu Hermann Minkowski nach Göttingen zurück, mit dem er von Dezember 1908 bis zu dessen plötzlichen Tod nach einer Blinddarmoperation im Januar 1909 über die Relativitätstheorie zusammenarbeitete.", "section_level": 2}, {"title": "Habilitation, Forschung.", "content": "Er habilitierte sich 1909 in Göttingen mit einer Arbeit über die Theorie des starren Körpers in der Relativitätstheorie. Seine Probevorlesung war über das Thomson'sche Atommodell. Nach Minkowskis Tod gab Born dessen physikalische Arbeiten aus dem Nachlass heraus. Ein weiteres Forschungsfeld war die Theorie atomarer Kristallgitter. Hierüber veröffentlichte er 1915 das Buch \"Dynamik der Kristallgitter\". Mit Theodore von Kármán entwickelte er die Born-von-Kármán-Theorie der spezifischen Wärme von Festkörpern.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Ersten Weltkriegs.", "content": "Bei Beginn des Ersten Weltkrieges teilte er die allgemeine Kriegsbegeisterung, war aber wegen seines Asthmas nicht fronttauglich. 1915 trat er als Funker in den Heeresdienst und wurde Mitglied einer Gruppe von Technikern und Physikern unter der Leitung von Max Wien. In dieser Zeit war er bei der Artillerieprüfungskommission in einer Gruppe unter der Leitung von Rudolf Ladenburg mit Schallortungs-Versuchen befasst. Er bemühte sich in dieser Zeit, auch andere Physiker und Mathematiker vom Fronteinsatz abzuziehen und so über den Krieg zu retten. Zu seinen Mitarbeitern zählten z. B. Alfred Landé, Erwin Madelung, Fritz Reiche. Born war nach der Habilitation zunächst ab 1912 Privatdozent in Göttingen, war 1914/1915 außerordentlicher Professor an der Universität Frankfurt und wurde 1915 dann außerordentlicher Professor für theoretische Physik an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, wo er mit Max Planck, Albert Einstein und Walther Nernst zusammenarbeitete. 1919 erhielt er seinen ersten Lehrstuhl (ordentlicher Professor) in Frankfurt am Main (wobei er seinen Lehrstuhl mit dem von Max von Laue tauschte, der nach Berlin ging).", "section_level": 2}, {"title": "Professor in Göttingen.", "content": "Born war von 1921 bis 1933 Professor in Göttingen. Hier entwickelte er unter anderem mit Wolfgang Pauli, Werner Heisenberg, Pascual Jordan und Friedrich Hund große Teile der modernen Quantenmechanik. Nach ihm benannte Verfahren wie die Born-Oppenheimer-Näherung in der Molekülphysik (1928) und die Bornsche Näherung in der Streutheorie erinnern an seine Pionierleistungen. Er entwickelte die \"statistische Interpretation der Wellenfunktion\", die später als Kopenhagener Deutung bekannt wurde und für die er 1954 den Nobelpreis für Physik erhielt. Bereits 1948 wurde ihm die Max-Planck-Medaille verliehen, 1950 die Hughes-Medaille. Max Born beschäftigte sich auch mit theoretischer Optik, über die er mit Emil Wolf ein heute noch bedeutendes Lehrbuch geschrieben hat. Mit Albert Einstein verband Born eine lebenslange enge Freundschaft, auch wenn Einstein die Arbeiten Borns zur Quantentheorie skeptisch betrachtete. Sein Briefwechsel mit Einstein, der unter anderem für die Geschichte der Interpretation der Quantenmechanik interessant ist, wurde in Buchform veröffentlicht. 1934 entwickelte er mit Leopold Infeld die Born-Infeld-Theorie, eine relativistische, nichtlineare Verallgemeinerung der Elektrodynamik, die die in der üblichen Elektrodynamik divergierende elektromagnetische Selbstenergie des Elektrons (oder allgemein von Punktladungen) endlich machen sollte. Sie fand später in der Stringtheorie (Eichfelder auf D-Branen) neue Anwendung. Vor allem Born ist Anfang des 20. Jahrhunderts die Herausbildung einer fruchtbaren Schule theoretischer Physiker in Göttingen zu verdanken, zu der auch viele durchreisende ausländische Physiker kamen. Zu seinen Doktoranden zählen Maria Goeppert-Mayer, Victor Weisskopf, Robert Oppenheimer, Siegfried Flügge, Friedrich Hund, Pascual Jordan, Maurice Pryce (in Cambridge), Herbert S. Green (in Edinburgh).", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus/Emigration.", "content": "Im Jahr 1933, nach der Machterlangung der Nationalsozialisten, wurde Max Born wegen seiner jüdischen Vorfahren und seiner pazifistischen Einstellung zwangsbeurlaubt, aufgrund des Berufsbeamtengesetzes der Hitler-Regierung. 1936 wurde ihm auch die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen. Er emigrierte nach England (1939 wurde er britischer Staatsbürger) und hatte zunächst ab 1933 eine Dozentur in Cambridge, dann ab 1936 eine Professur an der Universität von Edinburgh, wo er bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland 1953 blieb. 1936 wurde Max Born eine Stelle am \"Indian Institute of Sciences\" in Bangalore angeboten. Sein Gastgeber, C. V. Raman, versuchte, eine dauerhafte Stelle für ihn zu schaffen. Er scheiterte, da die Verwaltung der Meinung war, theoretische Physik sei spekulativ und für die Industrie nutzlos. Nach ca. 6 Monaten verließ Born Indien. In Großbritannien engagierte sich Born für die Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland, um anderen verfolgten Akademikern Stellen zu vermitteln.", "section_level": 2}, {"title": "Wieder in Deutschland.", "content": "Am 28. Juni 1953 wurde er zum Ehrenbürger von Göttingen ernannt, wo man später auch eine Straße nach ihm benannte. Sein Grab befindet sich auf dem Göttinger Stadtfriedhof, obwohl er zuletzt nicht in Göttingen selbst, sondern in dem 68 km entfernten Bad Pyrmont lebte.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftliches Engagement.", "content": "Neben seinen physikalischen Untersuchungen hat sich Max Born immer wieder mit Reden zu philosophischen und gesellschaftspolitischen Themen Gehör zu verschaffen versucht. 1957 war er einer von 18 Unterzeichnern des Göttinger Manifests, das sich gegen die geplante atomare Aufrüstung der Bundeswehr wandte. In diesem Zusammenhang hat er wiederholt auf die wichtige Rolle hingewiesen, die seine Frau Hedwig für die Herausbildung und Überprüfung seiner eigenen Standpunkte spielte. Mit ihr zusammen verfasste er unter anderem das Buch \"Der Luxus des Gewissens – Erlebnisse und Einsichten im Atomzeitalter\" (1958).", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Er war seit 1913 mit Hedwig (Hedi) Martha Ehrenberg (1891–1972) verheiratet, einer Tochter des Juristen Victor Ehrenberg, mit der er drei Kinder hatte: Irene (1914–2003), Gritli und Gustav Victor Rudolf Born, ein bekannter britischer Pharmakologe. Die Sängerin und Schauspielerin Olivia Newton-John ist eine Tochter seiner Tochter Irene. Auch die Sozialwissenschaftlerin und Musikerin Georgina Born ist eine Enkelin Max Borns. Seiner Frau Hedi zuliebe trat er 1914 zum lutherischen Glauben über.", "section_level": 1}, {"title": "Festkolloquium 1962/1963.", "content": "Im Wintersemester 1962/63 fand anlässlich des achtzigsten Geburtstages von Max Born am Physik-Fachbereich der Universität Göttingen ein Festkolloquium statt, auf dem Werner Heisenberg über seine damals so genannte „Weltformel“ referierte und auch Friedrich Hund anwesend war (beide Assistenten Max Borns in den zwanziger Jahren). Bei der Diskussion nach dem Vortrag sprang Max Born, der in der Mitte der ersten Bank gesessen hatte, wie ein junger Sportler über die Brüstung und malte nach wenigen Worten eigene Formeln an die Tafel. Die Formeln, die mit der sog. Born-Infeld-Theorie aus den dreißiger Jahren zusammenhingen, verstanden damals allerdings die wenigsten Zuhörer, aber das war auch nicht beabsichtigt: „Für die jungen Leute“ wolle er (der Achtzigjährige[!]) nur \"einige Anregungen geben\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Max Born (* 11. Dezember 1882 in Breslau; † 5. Januar 1970 in Göttingen) war ein deutscher Mathematiker und Physiker, der später im Exil vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten die britische Staatsbürgerschaft annahm. Für grundlegende Beiträge zur Quantenmechanik wurde er 1954 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.", "tgt_summary": "马克斯·玻恩,FRS(,1882年-12月11日-1970年-1月5日),又译为马克斯·波恩、马科斯·波恩,是一名德国理论物理学家与数学家,对量子力学的发展做出了重要贡献,在固体物理学及光学方面也有所建树。此外,他在20世纪20年代至30年代间培养了大量知名物理学家。1954年,玻恩因「在量子力学领域的基础研究,特别是对波函数的统计诠释」而获得诺贝尔物理学奖。", "id": 2444033} {"src_title": "Natrium", "tgt_title": "钠", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ägypter prägten in der Antike für das aus Sodaseen gewonnene \"Soda\" den Begriff \"netjerj\" (\"neter\"). Die Griechen übernahmen dieses Wort als griech. νίτρον \"nitron\", die Römer als \"nitrium\", die Araber als \"natrun\". Natriumverbindungen sind im Gegensatz zum elementaren Metall schon sehr lange bekannt und wurden seither aus Meerwasser oder Seen gewonnen, aus Erdlagerstätten abgebaut und gehandelt. Die wichtigste Natriumverbindung Kochsalz (\"Natriumchlorid\") wurde in Bergwerken oder durch Trocknen von Meerwasser oder salzhaltigem Quellwasser in Salinen gewonnen. Der Handel mit Salz war für viele Städte die Grundlage ihres Reichtums und prägte teils sogar ihren Namen (Salzgitter, Salzburg). Auf den germanischen Namen für Saline (Hall) weisen Ortsnamen wie Hallstatt, Hallein, Halle (Saale), Bad Hall, Bad Reichenhall, Schwäbisch Hall, Schweizerhalle oder Hall in Tirol hin. Auch andere natürlich vorkommende Natriumverbindungen wie Natriumcarbonat (\"Soda\" oder \"Natron\") und Natronsalpeter wurden seit der Antike gewonnen und gehandelt. Die Herstellung von elementarem Natrium gelang erst im Jahre 1807 Humphry Davy durch Elektrolyse von geschmolzenem Natriumhydroxid (\"Ätznatron\") unter Verwendung von Voltaschen Säulen als Stromquelle. Wie er am 19. November 1807 vor der \"Royal Society\" in London berichtete, gewann er zwei verschiedene Metalle: Das in Soda enthaltene Natrium nannte er \"Sodium\", was die noch gebräuchliche Bezeichnung des Metalls im französischen und englischsprachigen Raum ist; das andere Metall nannte er \"Potassium\" (Kalium). Berzelius schlug 1811 den heutigen Namen \"Natrium\" vor.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Im Universum steht Natrium in der Häufigkeit an 14. Stelle, vergleichbar mit Calcium und Nickel. Im ausgestrahlten Licht vieler Himmelskörper, auch dem der Sonne, kann die gelbe Natrium-D-Linie gut nachgewiesen werden. Auf der Erde ist Natrium mit einem Anteil an der Erdkruste von 2,36 % das sechsthäufigste Element. Es kommt aufgrund seiner Reaktivität nicht elementar, sondern stets in Verbindungen, den Natrium-Salzen, vor. Ein großer Speicher von Natrium ist das Meerwasser. Ein Liter Meerwasser enthält durchschnittlich 11 Gramm Natriumionen. Häufige Natriumminerale sind Albit (Natronfeldspat genannt), NaAlSiO und Oligoklas (Na,Ca)Al(Si,Al)O. Neben diesen gesteinsbildenden Mineralen, die zu den Feldspaten zählen, kommt Natrium in großen Salzlagerstätten vor. Es existieren vor allem große Lagerstätten an Halit (Natriumchlorid, umgangssprachlich häufig Steinsalz genannt), die durch das Austrocknen von Meeresteilen entstanden sind. Diese stellen die wichtigste Quelle zur Gewinnung von Natrium und seinen Verbindungen dar. Bekannte deutsche Salzförderstätten sind unter anderem Salzgitter, Bad Reichenhall, Stade und Bad Friedrichshall. Neben dem häufigen Natriumchlorid kommen in der Natur weitere Verbindungen vor. So ist Natriumnitrat oder Natronsalpeter (auch Chilesalpeter genannt) NaNO eines der wenigen natürlichen Nitratminerale. Es kommt wegen seiner guten Wasserlöslichkeit aber nur in besonders trockenen Gegenden, wie der Atacamawüste in Chile vor. Vor Erfindung des Haber-Bosch-Verfahrens war dies der wichtigste Rohstoff für viele Düngemittel und Sprengstoffe. Natriumcarbonat NaCO wird ebenfalls natürlich in mehreren Mineralen gefunden. Das bekannteste Mineral ist Soda NaCO · 10 HO. Es wird in großen Mengen abgebaut und vor allem in der Glasherstellung verwendet. Daneben existieren noch eine Vielzahl weiterer Natriummineralen (siehe auch: ). Ein bekanntes ist der Kryolith (\"Eisstein\", Na[AlF]), der in geschmolzenem Zustand als Lösungsmittel für Aluminiumoxid bei der Aluminiumherstellung dient. Da das einzige bekannte Kryolith-Vorkommen in Grönland abgebaut ist, wird Kryolith künstlich hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Natrium wird hauptsächlich aus Natriumchlorid gewonnen, welches meist bergmännisch oder durch Austrocknung salzhaltiger Lösungen wie dem Meerwasser erhalten wird. Nur ein kleiner Teil des Natriumchlorids wird zu elementarem Natrium weiterverarbeitet, der größte Teil wird als Speisesalz oder für die Herstellung anderer Natriumverbindungen verwendet. Die großtechnische Herstellung von Natrium erfolgt durch Schmelzflusselektrolyse von trockenem Natriumchlorid in einer sogenannten Downs-Zelle (1924 patentiert von James C. Downs). Zur Schmelzpunkterniedrigung wird ein eutektisches Salzgemisch aus 60 % Calciumchlorid und 40 % Natriumchlorid eingesetzt, das bei 580 °C schmilzt. Auch Bariumchlorid ist als Zusatz möglich. Es wird eine Spannung von etwa sieben Volt angelegt. Für die Herstellung von einem Kilogramm Natrium werden während der Elektrolyse etwa 10 kWh Strom verbraucht, im gesamten Produktionsprozess etwa 12 kWh. Die zylindrische Elektrolysezelle besteht aus einer mittigen Graphitanode und einem seitlichen Kathodenring aus Eisen. Oberhalb der Zelle ist eine Glocke, die das entstandene Chlor sammelt und abführt. Das Natrium sammelt sich oberhalb der Kathoden und wird durch ein gekühltes Steigrohr aus der Zelle entfernt. Ebenfalls entstandenes Calcium kristallisiert dort aus und fällt in die Schmelze zurück. Die Elektrolyse von Natriumchlorid löste das \"Castner-Verfahren\" ab. Dabei wurde das Natrium durch Schmelzflusselektrolyse von Natriumhydroxid gewonnen. Dieses hatte zwar den Vorteil des geringeren Schmelzpunktes von Natriumhydroxid (318 °C), es wird aber mehr elektrische Energie benötigt. Seit Einführung der Chlor-Alkali-Schmelzflusselektrolyse hat sich der Preis für Natrium drastisch verringert. Damit ist Natrium volumenbezogen das preiswerteste Leichtmetall überhaupt. Der Preis hängt allerdings stark von den Stromkosten und dem Preis für das ebenfalls entstehende Chlor ab.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Natrium ist ein silberweißes, weiches Leichtmetall. In vielen Eigenschaften steht es zwischen Lithium und Kalium. So liegt der Schmelzpunkt mit 97,82 °C zwischen dem des Lithiums (180,54 °C) und dem des Kaliums (63,6 °C). Ähnlich ist dies beim Siedepunkt und der spezifischen Wärmekapazität. Mit einer Dichte von 0,968 g · cm ist Natrium eines der spezifisch leichtesten Elemente. Von den bei Raumtemperatur festen Elementen haben nur noch Lithium und Kalium eine geringere Dichte. Mit einer Mohshärte von 0,5 ist Natrium so weich, dass es mit dem Messer zu schneiden ist. Natrium kristallisiert, wie die anderen Alkalimetalle, im kubischen Kristallsystem in einem raumzentrierten Gitter mit der und zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle. Unterhalb von 51 K geht es in eine hexagonal dichteste Kugelpackung mit den Gitterparametern \"a\" = 376 pm und \"c\" = 615 pm über. Natriumdampf besteht sowohl aus einzelnen Metallatomen, als auch aus Dimeren der Form Na. Am Siedepunkt liegen 16 % der Atome als Dimer vor. Der Dampf ist gelb und erscheint in der Durchsicht purpurfarben. Mit Kalium werden in einem weiten Konzentrationsbereich bei Raumtemperatur flüssige Gemische gebildet. Das Phasendiagramm zeigt eine bei 7 °C inkongruent schmelzende Verbindung NaK und ein Eutektikum bei −12,6 °C mit einem Kaliumgehalt von 77 % (Massenanteil).", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Wie die anderen Alkalimetalle ist Natrium ein sehr unedles Element (Normalpotential: −2,71 V) und reagiert leicht mit vielen anderen Elementen und zum Teil mit Verbindungen. Die Reaktionen sind vor allem mit Nichtmetallen, wie Chlor oder Schwefel, sehr heftig und laufen unter leuchtend gelber Flammenerscheinung ab. Der ansonsten reaktive Sauerstoff stellt eine Besonderheit dar. Natrium und Sauerstoff reagieren ohne Anwesenheit von Wasser bei Raumtemperatur oder beim Erwärmen nicht direkt miteinander. Unter einer vollkommen wasserfreien Sauerstoff-Atmosphäre kann Natrium sogar geschmolzen werden, ohne dass es zur Reaktion kommt. Sind dagegen Feuchtigkeitsspuren vorhanden, verbrennt es leicht zu Natriumperoxid. Mit Wasser reagiert Natrium unter Bildung von Wasserstoff zu Natriumhydroxid. Hochgeschwindigkeitsaufnahmen der Reaktion von Alkalimetallen mit Wasser legen eine Coulomb-Explosion nahe. In Alkoholen setzt sich Natrium unter Bildung von Wasserstoff zu Natrium-Alkoholaten um. Durch die hohe Reaktionswärme schmilzt es häufig auf. Bei feiner Verteilung des Natriums und der damit einhergehenden großen Reaktionsoberfläche kann die Reaktion explosiv sein und den Wasserstoff entzünden. Kommt Natrium mit chlorierten Verbindungen wie Dichlormethan, Chloroform, Tetrachlormethan in Kontakt, kommt es unter Bildung von Natriumchlorid zu einer schnellen und exothermen Reaktion. Natrium löst sich mit blauer Färbung in flüssigem Ammoniak. Die Farbe beruht auf freien Elektronen, die vom Natrium in die Lösung abgegeben werden. So leitet die Lösung auch elektrischen Strom und ist verdünnt paramagnetisch. Auf ähnliche Art und Weise lässt sich auch das Anion des Natriums, das Natrid-Ion, zum Beispiel in der Form des Kalium(2.2.2-Kryptand)natrids (K(C222)Na) darstellen. Es ist ein sehr starkes Reduktionsmittel.", "section_level": 2}, {"title": "Isotope.", "content": "Von Natrium sind insgesamt 19 Isotope und 3 weitere Kernisomere von Na bis Na bekannt. Von diesen kommt nur eines, das Isotop Na natürlich vor. Damit ist Natrium eines von 22 Reinelementen. Die langlebigsten künstlichen Isotope sind Na, das mit einer Halbwertszeit von 2,602 Jahren unter Beta-Plus-Zerfall (β+) in Ne übergeht und Na, das mit einer Halbwertszeit von 14,957 Stunden ebenfalls unter Betazerfall zu Mg zerfällt. Diese werden als Tracer in der Nuklearmedizin verwendet. Na lässt sich durch mehrwöchige Bestrahlung von Magnesium- oder Aluminium-Targets mit Protonen aus einem Zyklotron herstellen. Alle anderen Isotope und Isomere haben nur kurze Halbwertszeiten von Sekunden oder Millisekunden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Es werden große Mengen Natriumchlorid und andere Natriumverbindungen, wie Natriumcarbonat, gefördert. Davon wird aber nur ein sehr kleiner Teil zu Natrium weiterverarbeitet. Der größte Teil wird direkt verwendet oder zu anderen Verbindungen umgesetzt. Über Verwendungsmöglichkeiten von Natriumverbindungen: siehe Abschnitt Verbindungen. Natrium ist das meistgebrauchte Alkalimetall. Es wird für diverse Zwecke sowohl technisch als auch im Labor eingesetzt. Im Schulunterricht und bei Experimentalvorlesungen kann Natrium mit Hilfe eines Natriumlöffels und Wasser zur Wasserstoffherstellung verwendet werden. Aus einem Teil des Natriums wird eine Anzahl von Natriumverbindungen hergestellt. Dies sind beispielsweise das als Bleichmittel verwendete Natriumperoxid und die starke Base Natriumamid. Diese kommen nicht natürlich vor und können auch nicht direkt aus Natriumchlorid gewonnen werden. Natriumcyanid und Natriumhydrid werden aus Natrium hergestellt. Da Natrium das Erstarrungsgefüge beeinflusst, kann es als Zusatz von Aluminium-Silicium-Legierungen verwendet werden (Veredelungsverfahren nach Aladár Pácz).", "section_level": 1}, {"title": "Katalysator.", "content": "Natrium katalysiert die Polymerisation von 1,3-Butadien und Isopren. Daher wurde es für die Produktion von künstlichen Kautschuk eingesetzt. Mit Natrium als Katalysator gewonnener Kunststoff, der als Buna bezeichnet wurde, war das erste künstliche Gummi der Welt. Ab 1937 wurde er in den Buna-Werken (benannt nach Butadien und Natrium) in Schkopau produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Kühlmittel.", "content": "Da Natrium mit einer Wärmeleitfähigkeit von 140 W/(m·K), die weit über der von Stahl (15 bis 58 W/(m·K)) liegt, gute Wärmeübertragungseigenschaften und ebenso einen niedrigen Schmelzpunkt mit gleichzeitig großem flüssigen Bereich besitzt, wird es als Kühlmittel zur Kühlung der thermisch hoch beanspruchten Auslassventile in Verbrennungsmotoren verwendet. Hierzu werden die Ventilschäfte hohl ausgeführt und zum Teil mit Natrium gefüllt. Im Betrieb schmilzt das Natrium und schwappt zwischen der heißen und kalten Seite hin und her. Die Wärme wird dadurch vom rotglühend heißen Ventilteller abtransportiert. Schnelle Brüter werden mit geschmolzenem Natrium gekühlt. In solchen Brutreaktoren dürfen die bei der Kernspaltung entstehenden schnellen Neutronen nicht wie in anderen Reaktortypen zwischen den Brennstäben abgebremst werden. Es darf daher zur Kühlung kein Wasser, das als Bremsmittel (Moderator) wirkt, eingesetzt werden. Die Wärme wird dann über einen Sekundärnatriumkreislauf an den Dampferzeuger für den Turbinenbetrieb weitergegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Lichterzeugung.", "content": "Natriumdampflampen nutzen das charakteristische gelbe Licht aus, das Natriumdampf bei einer elektrischen Entladung aussendet. Sie werden aufgrund ihrer hohen Lichtausbeute häufig zur Straßenbeleuchtung eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Reduktionsmittel.", "content": "Einige Metalle, wie Titan, Zirconium, Tantal oder Uran können nicht durch Reduktion mit Kohlenstoff gewonnen werden, weil dabei stabile und nicht abtrennbare Carbide entstehen. Neben einigen anderen Elementen, insbesondere Aluminium und Magnesium, wird daher Natrium als Reduktionsmittel eingesetzt. Ein weiteres Element, zu dessen Darstellung Natrium eingesetzt wird, ist Kalium. Da Kalium ein sehr unedles Element ist, kann es nicht durch Reduktion mit Kohlenstoff gewonnen werden. Eine theoretisch mögliche Herstellung durch Elektrolyse ist technisch auf Grund der guten Löslichkeit von Kalium in einer Kaliumchloridschmelze nicht möglich. Natrium spielt eine wichtige Rolle als Reduktionsmittel in der organischen Synthese. Über lange Zeit war die technisch wichtigste Natriumanwendung die Herstellung von Tetraethylblei aus Chlorethan. Dieses war ein wichtiges Antiklopfmittel, das dem Benzin beigemischt wurde. Aus Umweltschutzgründen wurde die Verwendung von Tetraethylblei stark eingeschränkt oder ganz verboten. Daher ging der Verbrauch an Natrium zurück. Ansonsten wird Natrium in anderen Reaktionen wie der Birch-Reduktion und der Pinakol-Kupplung verwendet. Diese sind jedoch eher im Labormaßstab von Interesse.", "section_level": 2}, {"title": "Trocknungsmittel.", "content": "Da Natrium auch mit Spuren von Wasser reagiert, kann frisch gepresster Natriumdraht als zur Trocknung organischer Lösungsmittel, wie Diethylether oder Toluol, genutzt werden. Für halogenhaltige Lösungsmittel (Beispiele: Methylenchlorid, Chloroform) ist diese Methode wegen der heftigen Reaktion mit dem Chloratom \"nicht\" geeignet. Natrium-Kalium-Legierungen sind bei Raumtemperatur flüssig. Diese dienen zur Wärmeübertragung sowie zur Dehalogenierung in der organischen Synthese. Na-K eignet sich gut zum Trocknen einiger bereits gut vorgetrockneter Lösungsmittel, um besonders niedrige Rest-Wassergehalte zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrischer Leiter.", "content": "Während der 1960er Jahre wurde mit Natriumkabeln in Polyethylen-Umhüllung experimentiert. Wegen der geringeren Leitfähigkeit hätte ein hypothetisches Natriumkabel einen um 75 % größeren Durchmesser.", "section_level": 2}, {"title": "Nachweis.", "content": "Der qualitative Nachweis und die quantitative Bestimmung erfolgen atomspektroskopisch durch die intensiv gelbe Flammenfärbung oder genauer über die Na-Doppellinie bei 588,99 nm und 589,59 nm. Der Nachweis von Natrium auf rein chemischem Weg ist sehr schwierig. Da fast alle Natriumverbindungen gut wasserlöslich sind, sind klassische Fällungsreaktionen und gravimetrische Bestimmungen kaum möglich. Ausnahmen bilden das gelbe \"Natriummagnesiumuranylacetat\" NaMg(UO)(CHCOO)·9 HO und das farblose \"Natriumhexahydroxoantimonat\" Na[Sb(OH)], die beide schwerlöslich sind. Eine Fällungsreaktion mit dem Sulfat-Bismut-Doppelsalz 3NaSO·2Bi(SO)·2HO ist möglich. Da Natriumionen in wässriger Lösung farblos sind werden Farbreaktionen kaum ausgeführt. Von praktischer Bedeutung sind daher neben der Ionenchromatographie nur noch die spektroskopischen Methoden.", "section_level": 1}, {"title": "Physiologie.", "content": "Natrium ist eines der Elemente, die für alle tierischen Organismen essentiell sind. Im tierischen Organismus ist Natrium – zusammen mit Chlor – das neunthäufigste Element und stellt – nach Calcium und Kalium – das dritthäufigste anorganische Ion. Damit zählt es physiologisch zu den Mengenelementen. Natrium liegt in Lebewesen in Form von Na-Ionen vor. Im menschlichen Körper sind bei einem durchschnittlichen Körpergewicht von 70 kg etwa 100 g Natrium als Na-Ionen enthalten. Davon liegen zwei Drittel als NaCl und ein Drittel als NaHCO vor. Da es im menschlichen Körper 90 % der extrazellulären Elektrolyte ausmacht, bestimmt die Natriumkonzentration über das Gefäßvolumen das Volumen der interstitiellen Flüssigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Empfohlene und tatsächliche Natriumzufuhr.", "content": "Der Schätzwert für die minimale Zufuhr von Natrium liegt laut den D-A-CH-Referenzwerten bei 550 mg/Tag für Erwachsene. Von verschiedenen Organisationen gibt es jedoch insbesondere Empfehlungen für eine maximale Zufuhr von Natrium (WHO: 2 g/Tag; AHA: 1,5 g/Tag). Die tatsächliche tägliche Natriumzufuhr liegt häufig über diesen Werten. Die Ursache dafür ist unser relativ hoher Salzkonsum (2,5 g Salz enthalten ca. 1 g Natrium). Die Nationale Verzehrsstudie II (NVS II) des Max Rubner-Instituts, bei der der Natriumkonsum anhand von Fragebögen ermittelt wurde, ergab im Median eine Aufnahme von 3,2 g/Tag (Männer) bzw. 2,4 g/Tag (Frauen). Vermutlich liegt die tatsächliche Natriumzufuhr aber noch höher, da die Erfassung über Fragebögen fehleranfällig ist. Als Goldstandard für die Ermittlung der Natriumzufuhr dient die Bestimmung von Natrium im 24-Stunden-Urin. Einem Bericht der WHO zufolge lag in der INTERSALT-Studie die Natriumausscheidung in verschiedenen Orten Deutschlands bei 4,1–4,5 g/Tag (Männer) bzw. 2,7–3,5 g/Tag (Frauen).", "section_level": 2}, {"title": "Regulation des Natriumhaushalts.", "content": "Der Natriumgehalt wird streng kontrolliert und ist eng verbunden mit der \"Regulation des Wasserhaushalts\". Die normale Natriumkonzentration im Serum liegt bei etwa 135–145 mmol/l. Ist der Natriumspiegel geringer wird von einer Hyponatriämie gesprochen, bei der es zu einer Steigerung des Zellvolumens kommt. Bei einer Hypernatriämie dagegen ist der Natriumspiegel zu hoch und die Zellen schrumpfen. In beiden Fällen wird vor allem die Funktion des Gehirns beeinträchtigt. Es kann zu epileptischen Anfällen und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma kommen. Eine wichtige Rolle für die Regulation spielen das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System, das Adiuretin und Atriopeptin. Schlüsselorgan bei der Regulation von Natrium ist die Niere. Diese ist dafür zuständig bei einem Natriumüberschuss Wasser zurückzuhalten, um das Natrium im Körper zu verdünnen, und Natrium selbst auszuscheiden. Bei einem Natriummangel wird vermehrt Wasser ausgeschieden und Natrium retiniert. Dabei gilt jedoch zu beachten, dass die Niere einige Zeit braucht, bis sie auf den veränderten Natriumbestand reagieren kann.", "section_level": 2}, {"title": "Verteilung in den Zellen.", "content": "Im Organismus sind die Na-Ionen nicht gleichmäßig verteilt, vielmehr sind – wie bei den anderen Ionen auch – die Konzentrationen inner- und außerhalb der Zellen stark verschieden. Diese Konzentrationsgefälle von Na- und Cl- (überwiegend außen), K- sowie organischer Anionen (überwiegend innen) bedingen den Großteil des Membranpotentials lebender Zellen. Dieses Membranpotential und die Ionengradienten sind für die meisten Zellen überlebenswichtig. Da die kleinen anorganischen Ionen wegen der Konzentrationsunterschiede dauernd in den Nachbarbereich wandern, bedarf es eines aktiven Prozesses, der dem entgegensteuert. Die wichtigste Rolle spielt dabei die Natrium-Kalium-Pumpe, die unter Energieverbrauch Na- und K-Ionen immer wieder zurückpumpt.", "section_level": 2}, {"title": "Funktionen in Nervenzellen.", "content": "Na-Ionen spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Weiterleitung von Erregungen in Nervenzellen (und Muskelfasern). An den Postsynapsen von Nervenzellen (und an der neuromuskulären Endplatte der Muskelfasern) befinden sich bestimmte Rezeptoren, die sich nach ihrer Aktivierung durch Überträgerstoffe (Neurotransmitter), die von der vorangehenden Nervenzelle bei deren Erregung ausgeschüttet werden, öffnen und für Natriumionen durchlässig werden. Durch Natriumeinstrom kommt es zu einer lokalen Änderung des im Grundzustand stabilen Membranpotentials der Zelle. Das Innere wird gegenüber dem Äußeren weniger negativ, dies heißt eine Depolarisation. Ist diese Depolarisation nach dem Weg bis zum Axon noch stark genug, kommt es zur Öffnung eines anderen Natriumkanaltyps. Dabei handelt es sich um die spannungsabhängigen Natriumkanäle des Axons, die die örtliche Depolarisation – gemeinsam mit anderen Ionenkanälen – durch einen bestimmten Öffnungs- und Schließrhythmus weiterleiten. An den Axonen der Nervenzellen entsteht so eine fortlaufende Spannungswelle, das Aktionspotential. Bei der Wiederherstellung des Grundzustandes spielt wiederum die Natrium-Kalium-Pumpe eine essentielle Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Natrium bei Pflanzen.", "content": "Bei Pflanzen spielt Natrium hingegen eine untergeordnete Rolle. Während Kalium für alle Pflanzen und die meisten Mikroorganismen essentiell ist, wird Natrium nur von einigen C4- und CAM-Pflanzen benötigt, von C3-Pflanzen in der Regel jedoch nicht. Je nach Standort haben sich aber davon unabhängig Pflanzen entwickelt, die von einer Natriumaufnahme profitieren können. Diese Pflanzen, Halophyten genannt, kommen besonders in Küstenregionen oder anderen Gebieten vor, in denen der Boden eine hohe Natriumkonzentration aufweist. Halophyten wie die Zuckerrübe, Kohl und viele C4-Gräser sind salztolerant, da sie das Natrium aus dem Zentralzylinder heraus in die Vakuolen der Blattzellen transportieren können, wo es als osmotisch wirksames Ion für eine Erhöhung des Turgors sorgt und dadurch statt des Kaliums die Zellstreckung und das Blattflächenwachstum positiv beeinflusst. Natrium substituiert damit zu einem Teil Kalium, zu einem anderen Teil wirkt es aber auch zusätzlich wachstumsfördernd. Pflanzen, die Natrium nicht aus dem Zentralzylinder heraus in die Blattzellen transportieren können, akkumulieren es im Xylemparenchym. Zu diesen sogenannten natrophoben Pflanzen gehören u. a. Buschbohne und Mais. Das Natrium, gelangte es in die Blattzellen, könnte nicht in die Vakuolen transportiert werden, sondern verbliebe im Zellplasma (Cytosol) und würde dort das für die Bildung von Polymeren wichtige Kalium verdrängen (natriuminduzierter Kaliummangel). Dieses führte schließlich zu einer Hemmung der Photosynthese. Die Akkumulation von Natrium im Zentralzylinder der Wurzel und im Stängelgewebe wirkt sich aber bei hoher Natriumkonzentration negativ für die Pflanze aus. Durch die Erhöhung des osmotischen Wertes wird sie bei der Wasseraufnahme und dem Wassertransport behindert. Es kommt zu einer Wasser- und Nährstoffunterversorgung der Blätter, was zu einer Verringerung der Photosyntheseleistung führt. Da die meisten Pflanzen Natrium nur in geringen Mengen enthalten, müssen viele Pflanzenfresser zusätzliches Natriumchlorid aus natürlichen Salzvorkommen aufnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Kleinere Mengen Natrium werden unter Petroleum aufbewahrt. Für größere Mengen gibt es integrierte Handhabungssysteme mit Schutzgasatmosphäre. Das Natrium ist trotz Schutzgas oder Petroleum häufig von einer Schicht aus Natriumhydroxid und Natriumoxid überzogen. Natriumbrände lassen sich mit Metallbrandpulver (Kochsalz), Kaliumchlorid, Grauguss-Spänen, behelfsweise mit Sand oder trockenem Zement löschen. Sand und Zement reagieren jedoch in gewissem Rahmen mit Natrium, was die Löschwirkung mindert. Keinesfalls dürfen Wasser, Schaum, Löschpulver, Kohlenstoffdioxid oder Halone verwendet werden. Diese Löschmittel reagieren mit Natrium zum Teil stark exotherm, was gegebenenfalls zu stärkeren Bränden und Explosionen führen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungen.", "content": "In Verbindungen kommt das Natrium ausschließlich in der Oxidationsstufe +1 vor. Alle Verbindungen weisen einen stark ionischen Charakter auf, fast alle sind gut wasserlöslich. Natriumverbindungen zählen zu den wichtigsten Salzen vieler Säuren. Industriell werden meist Natriumsalze zur Gewinnung der entsprechenden Anionen verwendet, da deren Synthese kostengünstig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Halogenverbindungen.", "content": "Natriumchlorid (NaCl), häufig als Speisesalz oder Kochsalz bezeichnet, ist das wichtigste und bekannteste Natriumsalz. Da es in großen Mengen vorkommt, ist es der wichtigste Rohstoff für die Gewinnung von Natrium und anderen Natriumverbindungen. Natriumchlorid stellt für den Menschen die wichtigste Natriumquelle dar. Technisch wird es unter anderem zur Konservierung von Lebensmitteln und als Streusalz im Straßenverkehr genutzt. Es ist Namensgeber für die Natriumchlorid-Struktur, eine für viele Salze typische Kristallstruktur. Daneben sind alle anderen möglichen Natriumhalogenide, also Natriumfluorid NaF, Natriumbromid NaBr und Natriumiodid NaI, bekannt und stabil.", "section_level": 2}, {"title": "Sauerstoffverbindungen.", "content": "Es sind insgesamt fünf Oxide des Natriums bekannt. Dies sind Natriumoxid NaO, Natriumperoxid NaO, Natriumhyperoxid NaO, Dinatriumtrioxid NaO und Natriumtrioxid NaO. Natriumoxid ist in vielen Gläsern enthalten, es entsteht bei der Glasherstellung aus dem eingesetzten Natriumcarbonat. Bei der Verbrennung von Natrium entsteht es nur bei bestimmten Temperaturen (150–200 °C) und stöchiometrisch eingesetzten Mengen Natrium und Sauerstoff. Ist dies nicht der Fall, verbrennt Natrium zu Natriumperoxid. Dieses ist ein starkes Oxidationsmittel und das technisch wichtigste Natriumoxid. Es wird als Bleichmittel für Textilien und Papier, sowie als Sauerstoffquelle beim Tauchen und in U-Booten verwendet. Die anderen Oxide sind sehr instabil und zersetzen sich schnell. Natriumhydroxid (NaOH) ist für die Industrie mit die wichtigste Base. Die wässrige Lösung von Natriumhydroxid wird Natronlauge genannt. Sie wird unter anderem für die Herstellung von Seife und Farbstoffen sowie zum Aufschluss von Bauxit bei der Aluminiumproduktion verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Schwefelverbindungen.", "content": "Mit Schwefelwasserstoff bildet Natrium zwei Salze, das Natriumsulfid NaS und das Natriumhydrogensulfid NaHS. Beide werden u. a. zur Schwermetallfällung verwendet. Natriumsulfat NaSO, das Natriumsalz der Schwefelsäure, wird u. a. in Waschmitteln und in der Papierindustrie im Sulfatverfahren eingesetzt. Wie andere zweiwertige Anionen bildet Sulfat neben dem Natriumsulfat noch Natriumhydrogensulfat. Auch andere Schwefel-Sauerstoffsäuren bilden Natriumsalze. Ein Beispiel ist Natriumthiosulfat NaSO, das in der Analogfotografie als Fixiersalz verwendet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Hydride.", "content": "In Natriumhydrid NaH und Natriumborhydrid NaBH liegt der Wasserstoff in der Oxidationsstufe −1 vor. Beide werden vorwiegend in der organischen Chemie verwendet. Natriumhydrid wird dabei im Wesentlichen als starke, wenig nucleophile Base zur Deprotonierung von Thiolen, Alkoholen, Amiden, CH-aciden Verbindungen etc. eingesetzt, Natriumborhydrid hingegen zur Reduktion z. B. von Ketonen. Letztere Reaktion kann durch Gegenwart von Cer(III)-Verbindungen selektiv für Ketone durchgeführt werden (Luche-Reduktion). Kommen sie mit Wasser in Berührung, entsteht gasförmiger Wasserstoff H.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Natriumverbindungen.", "content": "Natriumcarbonat NaCO und Natriumhydrogencarbonat NaHCO sind die Natriumsalze der Kohlensäure. Sie zählen, neben Natriumchlorid und Natriumhydroxid, zu den wichtigsten Natriumverbindungen. Natriumcarbonat (häufig mit dem Trivialnamen Soda bezeichnet) wird in großen Mengen bei der Glasherstellung benötigt. Natriumhydrogencarbonat wird als Backpulver verwendet. Es bildet beim Erhitzen mit Säuren Kohlenstoffdioxid und Wasser. Natriumnitrat NaNO, das Natriumsalz der Salpetersäure, ist eine der seltenen natürlich vorkommenden Nitratverbindungen (Chilesalpeter). Natriumnitrat wird als Düngemittel und als Konservierungsmittel verwendet. Organische Verbindungen des Natriums sind im Gegensatz zu denen des Lithiums sehr instabil. Sie sind äußerst reaktiv und können teilweise mit sonst unreaktiven aliphatischen Kohlenwasserstoffen reagieren. Ausreichend stabil für Anwendungen in Reaktionen sind nur Verbindungen mit aromatischen Resten, wie Cyclopentadien, die als Reduktionsmittel verwendet werden können. Seifen sind Natrium- oder Kaliumsalze von Fettsäuren. Zur Herstellung werden Fette mit einer Natronlauge oder Kalilauge gekocht. Dieses Verfahren heißt Seifensieden, die chemische Reaktion Verseifung. Die Fette werden dabei in Glycerin und in die Alkalisalze der Fettsäuren (die eigentlichen Seifen) zerlegt. Alternativ lassen sich Seifen direkt aus freien Fettsäuren herstellen, indem sie mit Laugen zu ihren Salzen umgesetzt werden. Geeignete Fettsäuren sind beispielsweise Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure und Ricinolsäure.", "section_level": 2}], "src_summary": "Natrium ist ein häufig vorkommendes chemisches Element mit dem Symbol Na und der Ordnungszahl 11. Im Periodensystem der Elemente steht es in der 3. Periode und als Alkalimetall in der 1. IUPAC-Gruppe bzw. 1. Hauptgruppe. Natrium ist ein Reinelement, dessen einziges stabiles Isotop Na ist.", "tgt_summary": "钠是一种化学元素,元素符号为Na,原子序为11,相对原子量为23。它是柔软且活性大的银白色金属。钠是周期表的第一族元素,为碱金属的一员。因为它的价壳层只有单个电子,所以容易失去电子形成带正电的阳离子Na。钠唯一的稳定同位素为钠-23。纯金属态的钠并不存在自然界中,须以含钠的化合物来制备。钠是地壳中含量第六多的元素,并且多数存在于矿物中,如长石、方钠石以及盐岩(NaCl)等。多数钠盐溶解度都很高:超过亿万的钠离子都被水自矿物中给溶出,因此在溶于海洋的元素中,钠离子和氯离子是最常见的。", "id": 2845227} {"src_title": "Narwal", "tgt_title": "一角鲸", "src_document": [{"title": "Merkmale und Eigenschaften.", "content": "Ohne Stoßzahn misst der Narwal vier bis fünf Meter. Das Männchen wird rund eineinhalb Tonnen schwer, das Weibchen etwas weniger als eine Tonne. Eine Finne fehlt dem Narwal. Entlang des hinteren Rückens weist er jedoch eine Reihe unregelmäßiger Höcker auf. Die Flipper genannten Brustflossen sind relativ kurz, am Ende eiförmig abgerundet und nach oben gebogen. Die Fluke ist am hinteren Rand bei beiden Flügeln stark konvex gebogen und unterscheidet sich somit deutlich von der aller anderen Wale. Der Kopf ist relativ kompakt. Eine ausgeprägte Schnauze fehlt und der Mund ist sehr klein und schmal mit nach oben gebogenen Mundwinkeln. Die Grundfarbe des Narwals ist ein sehr helles Braun bis Weiß. Der Kopf und Nacken sowie der Rücken sind dunkel, fast schwarz, ebenso die Ränder der Flipper und der Fluke. Die Seiten sind mit grauen und schwarzbraunen Flecken gesprenkelt. Ältere Tiere sind meist heller gefärbt als jüngere. Das hervorstechende Merkmal der Männchen ist ihr Stoßzahn (siehe auch Ainkhürn). Es handelt sich dabei um einen (meist den linken) Eckzahn (Caninus) des Oberkiefers, der schraubenförmig gegen den Uhrzeigersinn gewunden die Oberlippe durchbricht und bis zu drei Meter lang und acht bis zehn Kilogramm schwer werden kann. Das wahrscheinlich größte Exemplar der Welt befindet sich mit einer Länge von 2,74 Metern im Deutschen Ledermuseum in Offenbach am Main. Der einzige weitere Zahn sitzt ebenfalls im Oberkiefer und bricht normalerweise nicht hervor. Weitere Zähne werden beim Männchen zwar embryonal im Kiefer angelegt, entwickeln sich jedoch üblicherweise nicht weiter. Wo dies in seltenen Fällen dennoch geschieht, können sich auch zwei Stoßzähne ausbilden. Beim Weibchen sind die Zähne meist normal entwickelt, doch kommt es gelegentlich ebenfalls zur Ausbildung eines oder sogar zweier Stoßzähne wie beim Männchen (was eine Unterscheidung der Geschlechter erschwert). Nicht selten bricht der Stoßzahn ab. Dann verschließt sich die Bruchstelle mit neuem Dentin. Die Bedeutung des Stoßzahns war lange Zeit Anlass zu teilweise recht ungewöhnlichen Mutmaßungen. Ansichten, wie der Zahn diene zum Durchbrechen der Eisdecke oder zum Aufspießen von Fischen, zum Durchwühlen des Meeresbodens oder als Instrument bei der Echo-Ortung, wurden kontrovers diskutiert. In letzter Zeit werden zwei mögliche Funktionen favorisiert: hierarchiebestimmendes Merkmal von Dominanz (siehe Abschnitt zur Fortpflanzung) oder Sinnesorgan. So haben neueste Untersuchungen ergeben, dass der Zahn etwa 10 Millionen Nervenenden enthält, mit deren Hilfe vermutlich neben Wassertemperatur und -druck auch der Salzgehalt des Meerwassers und die Quantität von Beute in Abhängigkeit von der Tiefe erfassbar sind. Narwale sind Säugetiere und damit Warmblüter. Gegen Kälte sind sie durch eine bis zu zehn Zentimeter dicke Speckschicht unter der Haut, den Blubber, isoliert. Die bedeutendsten körperlichen Anpassungen erfolgten bei der Sinneswahrnehmung in einer überwiegend von akustischen Reizen bestimmten Umwelt und bei der Speicherung von Sauerstoff. Akustisch verständigen und orientieren sich die Narwale (wie übrigens auch ihre nahen Verwandten, die Weißwale oder Belugas) durch ihre „Gesänge“, wie die von ihnen ausgesandten Schallwellen von uns Menschen empfunden werden. Den Sauerstoff speichert der Narwal auf eine Weise, die ihn befähigt, beim Tauchen etwa fünfzehn Minuten lang von seinem Vorrat zu zehren: rund 10 % bleiben in der Lunge, je rund 40 % gehen in das Blut und in das Muskelgewebe, die restlichen 10 % in andere Gewebearten. Im Blut wird der Sauerstoff wie beim Menschen von Hämoglobin gebunden, im Muskelgewebe von Myoglobin, welches das Muskelfleisch wie bei allen Meeressäugern dunkel färbt. Das Blut nimmt wenig Stickstoff auf, sodass beim Auftauchen nicht die für Menschen typische Taucherkrankheit entsteht. Die Atemluft wird dann aus den Lungen explosionsartig ausgestoßen – der Wal „bläst“.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Narwale sind im gesamten Arktischen Ozean verbreitet und halten sich stets in der Nähe des Packeises auf. Am häufigsten treten die Wale rund um Grönland, in der Baffin Bay, der Hudson Bay und entlang der Küste Sibiriens auf. Seltener sind sie an der Küste von Alaska, in der Tschuktschensee und der Ostsibirischen See zu finden. Man nimmt heute an, dass es sich bei den Tieren östlich und westlich von Grönland um zwei relativ stark voneinander separierte Populationen handelt. Im Sommer ziehen die Narwale weiter nach Norden als jedes andere Säugetier. Sie halten sich dann in den Fjorden Grönlands, vor allem im Inglefield-Fjord, in der kanadischen Arktis und rund um Spitzbergen auf. Selbst im Winter bleiben Narwale normalerweise nördlich des Polarkreises. Abgesehen von Spitzbergen kommen Narwale in Europa nur als Irrgäste vor. Wie aus Dokumentationen hervorgeht, wurden hier in den letzten 200 Jahren insgesamt nur etwa 20 Narwale gesichtet, vornehmlich vor der Küste Islands und Skandinaviens, wo sie gelegentlich auch strandeten. Sehr selten wurden verirrte Narwale sogar in der Nordsee gesehen. Die südlichste Sichtung stammt aus der Zuiderzee in den Niederlanden (1970).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Narwale ernähren sich von einigen Fischarten, Tintenfischen und Krebstieren, die sie durch den von den kräftigen Lippen und der Zunge erzeugten Sog regelrecht „in den Mund saugen“. Das gleichzeitige Vorkommen von Narwalen und Weißwalen in derselben Region ist sehr selten und wird natürlicherweise durch unterschiedliche Sommer- und Wintergründe vermieden. In Fällen, in denen es dennoch zu solchen Überschneidungen kam, ließ sich beobachten, wie die Tiere Konkurrenz dadurch umgingen, dass sie in unterschiedlichen Wassertiefen nach Nahrung suchten. Dabei bevorzugten die Narwale die tieferen Wasserschichten. Neben dem Menschen stellen die Großen Schwertwale (\"Orcinus orca\") wahrscheinlich den größten Feind der Narwale dar. Sie treiben die Narwale bei der Jagd gegen die Küste und können sie so leichter erbeuten. Beim Annähern von Schwertwalen, aber auch von Schiffen oder beim Geräusch von zerbrechendem Eis, zeigen die Narwale ein als \"adlingayuk\" (Inuktitut) bezeichnetes Verhalten: Sie verfallen in Regungslosigkeit und lassen sich lautlos im Wasser absinken. Für Nordwest-Grönland wurden als Hauptnahrungsquelle im Frühjahr und Sommer der Polardorsch (\"Boreogadus saida\") und der Grönlanddorsch (\"Arctogadus glacialis\") ermittelt. Fische erwiesen sich auch bei anderen Analysen als Hauptnahrung für diese Jahreszeit (durchschnittlich etwa 93 Prozent des Mageninhaltes). Im Spätsommer und Herbst überwiegt dagegen der Anteil der Tintenfische und Krebstiere. Täglich frisst ein Narwal, abhängig von der Jahreszeit, etwa 45 bis 80 Kilogramm. Er taucht auf Beutesuche je nach Quelle bis zu 350 oder sogar bis zu 500 Meter tief und bleibt etwa fünfzehn Minuten unter Wasser. Zur Auffindung der Nahrung nutzt er sein „Sonarsystem“, wozu er intensive „Klicks“ ausstößt. Weitere Laute wie Pfeifen, Keuchen und Klickserien – vor allem im Ultraschallbereich – dienen der Kommunikation. Narwale bleiben das ganze Jahr über in der Nähe des Packeises; innerhalb der Eisflächen sind sie in Polynjas und an Atemlöchern anzutreffen. Löcher in einer über 15 Zentimeter dicken Eisdecke werden durch kräftige Stöße mit der Stirn geöffnet oder offen gehalten. Obwohl sich bei den jahreszeitlichen Wanderungen Herden von tausend Tieren zusammenfinden können, bestehen Familienverbände („Narwalschulen“) üblicherweise nur aus fünf bis zwanzig Tieren – einem ausgewachsenen Männchen sowie mehreren Weibchen und Jungtieren. Solange sie noch nicht alt genug sind, die Führung einer Schule zu übernehmen, schließen sich jugendliche Männchen zu Verbänden zusammen. Gelegentlich soll auch der Eisbär (\"Ursus maritimus\") Narwale erbeuten. Der Grönlandhai (\"Somniosus microcephalus\") greift Narwale wahrscheinlich nicht an und frisst nur die Kadaver toter Wale in Netzen. Dokumentiert sind dagegen tödliche Angriffe von Walrossen (\"Odobenus rosmarus\"). Durch schnell gefrierendes Eis können Narwale in Buchten oder Fjorden eingeschlossen werden, ein in Grönland als \"sassat\" bezeichnetes Phänomen. Die Wale können dann nicht mehr entkommen und sind gezwungen, Eislöcher zum Atmen offen zu halten; schließlich sterben sie an Erschöpfung oder werden von Eskimo-Jägern erbeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung und Entwicklung.", "content": "Narwale werden im Alter von fünf bis acht Jahren geschlechtsreif; erste Trächtigkeiten treten allerdings erst mit sieben bis zwölf Jahren ein. Die männlichen Narwale haben dann eine durchschnittliche Länge von etwa 3,90 Metern, die weiblichen Tiere von etwa 3,40 Metern. Die Weibchen sind offenbar mehrfach im Jahr fruchtbar; die Paarungszeit liegt jedoch nur zwischen Ende März und Anfang Mai. Über das Fortpflanzungsverhalten der Narwale selbst ist relativ wenig bekannt. Verschiedentlich wurde beobachtet, dass zwischen den Männchen regelmäßig Rivalenkämpfe stattfinden, bei denen die Stoßzähne als Waffe dienen. Abgebrochene Zähne und Stirnnarben sind nicht selten eine Folge dieser Auseinandersetzungen; sogar männliche Schädel, in denen die abgebrochenen Zahnspitzen gegnerischer Männchen steckten, wurden gefunden. Nach Lopez (1987) legen die Männchen in Gegenüberstellung ihre Stoßzähne nebeneinander, und das Tier mit dem kürzeren Stoßzahn erhält bei derartigen Kämpfen Abschürfungen oder manchmal ernsthafte Stichverletzungen – ein Hinweis auf die hierarchische Bedeutung der Stoßzähne. Die Tiere sind offensichtlich polygyn, verpaaren sich also mit mehreren Weibchen, die sie gegen Rivalen verteidigen. Das Paarungsverhalten selbst wurde bislang nicht beobachtet. In einem Fall ließ sich durch DNA-Untersuchungen nachweisen, dass ein auffälliger Walschädel zu einem Tier gehört hatte, das aus einer Paarung eines weiblichen Narwals mit einem männlichen Beluga hervorgegangen war. Die Tragezeit dauert etwa 14 bis 15 Monate; die Geburten erfolgen dementsprechend im Sommer zwischen Mai und August. Das meist einzige Junge ist bei der Geburt etwa 150 Zentimeter lang und wiegt rund 80 Kilogramm, Zwillingsgeburten sind selten. Der Stoßzahn bricht während des ersten Lebensjahres durch und entwickelt sich erst im Laufe mehrerer Jahre zur vollen Länge. Das Säugen erfolgt wahrscheinlich zwei Jahre lang. Während dieser Zeit wird die Mutter nicht von neuem trächtig. Die Lebensdauer der Narwale beträgt etwa vierzig Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Die erste wissenschaftliche Beschreibung des Narwals stammt von Carl von Linné (1758) unter dem bis heute gültigen Namen \"Monodon monoceros\". Die deutsche Bezeichnung \"Narwal\" leitet sich vermutlich von dem norwegischen Wort \"nar\" ab, das mit „Leiche“ übersetzt werden kann und auf das Aussehen der Haut verweisen dürfte, die an einen menschlichen Leichnam erinnert. Eine andere Interpretation geht von altdeutsch \"narwa\" „eng“ aus und bezieht sich auf den Stoßzahn.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Narwal stellt die einzige Art der Gattung \"Monodon\" dar und bildet gemeinsam mit dem Weißwal (\"Delphinapterus leucas\") die Familie der Gründelwale (Monodontidae). Dies wird vor allem mit verschiedenen Schädelmerkmalen, den verwachsenen Halswirbeln sowie mit enzymatischen und immunologischen Merkmalen begründet.", "section_level": 1}, {"title": "Menschen und Narwale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Die Inuit Grönlands und Kanadas jagen den Narwal heute noch traditionell zu Nahrungszwecken und wegen des Stoßzahnes (siehe unten). Als Nahrung für Menschen und Hunde spielen vor allem die Innereien und das Muskelfleisch eine wichtige Rolle. Die Walhaut oder Walschwarte (Inuktitut „maktaaq“, grönländisch „mattak“) gilt wie beim Weißwal als Delikatesse. Das von den Inuit aus dem geklopften Walspeck gewonnene Tranöl wurde früher als Leucht- und Wärmequelle genutzt und hat heute allenfalls noch traditionelle Bedeutung, wenn es für die Entzündung einer Steinöllampe („Qulliq“) verwendet wird. Der inländische Handel mit „mattak“ stellt in Grönland noch immer eine wichtige Einnahmequelle der Inuit dar. So werden im Gebiet von Thule mit traditionellen Methoden jährlich etwa 150 bis 200 Narwale erlegt. Insgesamt beträgt die Fangquote von Narwalen in Grönland und Kanada jährlich etwa 1.000 bis 1.100 Tiere. Bei einer angenommenen Gesamtpopulation von 23.000 Narwalen sind solche Fangzahlen nach Einschätzung verschiedener Experten gerade noch für das Populationswachstum tolerierbar. Ein bedeutender Aspekt für wirtschaftlich betriebenen Narwalfang war die Gewinnung der Stoßzähne. Erste Berichte vom Handel mit Narwalzähnen tauchen um 1100 auf; die Wikinger tauschten sie auf ihren Grönlandfahrten von Inuit ein. Noch immer gelten die Elfenbeinzähne von Narwal, Walross und Elefant sowie daraus hergestellte Gegenstände als sehr wertvoll; die Jagd auf die genannten Tiere und der Elfenbeinhandel sind jedoch streng reglementiert.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelle Bedeutung.", "content": "Der Narwalzahn galt seit dem Mittelalter als Stirnwaffe des in Fabeln beschriebenen Einhorns, dessen Existenz durch diesen einzigen greifbaren Nachweis gesichert schien. Solange die Herkunft der gedrehten Zahnstangen unbekannt war, wurde dieses „Ainkhürn“ mit Gold aufgewogen. Seit dem 13. Jahrhundert ist der Narwalzahn als Reliquie im Besitze sakraler Institutionen Europas nachweisbar. Die Kirchenväter und nach ihnen zahlreiche mittelalterliche Autoren bestätigten die Gleichsetzung der Einhornjagd mit der Menschwerdung Christi durch die Jungfrau Maria. Die Legende heidnischen Ursprungs erhielt so eine Legitimation, in mittelalterlichen Schriften und Bildwerken präsent zu sein. Kreuzritter raubten zwei Narwalstoßzähne in Konstantinopel und schenkten diese dem Markusdom in Venedig, wo sie noch heute aufbewahrt werden. Der Glaube an die Wirkung des „Horns“ als Antidot, von antiken Autoren aus asiatischen Quellen der Legende übernommen, blieb im Islam immer präsent und erhielt in Europa durch die Befrachtung mit christologischer Symbolik noch stärkeres Gewicht. Im 14. Jahrhundert begannen auch weltliche Herrscher, Narwalzähne in den Staatsschatz aufzunehmen. Die Habsburger waren im Besitz eines Narwalzahnes und mehrerer Objekte aus dessen Elfenbein. 1671 wurde der dänische König Christian V. auf einem Thron gekrönt, der ausschließlich aus Narwalzähnen hergestellt war. Heilkundige verbreiteten die Lehre, potentielle Opfer von Giftanschlägen seien bei Gebrauch von Bechern oder Geschirr aus der Stange des Einhorns immun. Darüber hinaus setzten die Ärzte das Pulver des Narwalzahns als Heilmittel gegen die Pest ein. Der Gegenwert, den man auf die Waagschale legte, erreichte schließlich das zwanzigfache des Zahngewichtes in Gold. Erst im 17. Jahrhundert war es nordischen Walfängern möglich, den begehrten Zahn selbst zu besorgen. Auch Wissenschaftler und wohlhabende Privatpersonen konnten sich Narwal-Zähne leisten und beschäftigten sich mit der Existenz des Fabeltieres und der pharmazeutischen Wirksamkeit dieser Stirnwaffe. 1638 erkannte der Arzt und Naturforscher Ole Worm die vermeintliche Einhornstange als Narwalzahn und machte dem Missverständnis ein Ende, ohne aber die Wirksamkeit als Medizin in Frage zu stellen. Auch dem Glauben an die Existenz des Land-Einhorns taten Worms Erkenntnisse keinen Abbruch. Die meisten Wissenschaftler akzeptierten den Narwalzahn ohne weiteres als Stange eines See-Einhorns. Lediglich der Symbolwert des gedrehten Zahnes, der ja an das Landtier gebunden war, ging verloren. Aufgrund des erhöhten Angebots brachen die Preise um die Jahrhundertmitte vollständig ein, zumal auch die Pestwelle nach dem Dreißigjährigen Krieg verebbte. Heute ist das Elfenbein des Narwalzahns neben dem von Walrosszähnen wichtiges Ausgangsprodukt für wertvolle Skulpturen von Inuit-Künstlern.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltbelastung.", "content": "Wie für alle Meeressäuger stellt Umweltverschmutzung für die Narwale eine große Bedrohung dar. Als Fischfresser nehmen sie die in ihren Beutetieren abgelagerten Giftstoffe, vor allem Schwermetalle wie Quecksilber, Blei und Cadmium, auf und speichern sie in der Leber, den Nieren, dem Muskelgewebe und im Körperfett. Die Belastungen mit Schwermetallen sind regional unterschiedlich. Während in kanadischen Gewässern die Cadmiumbelastung extrem hoch ist, sind rund um Grönland die Bleiwerte deutlich überhöht. Unter den aus Pestiziden stammenden Chlorkohlenwasserstoffen spielen vor allem die polychlorierten Biphenyle (PCB) eine Rolle, daneben Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT), Dieldrin, Hexachlorcyclohexan (Lindan) und Chlorbenzen. Diese Stoffe finden sich vor allem im Fettgewebe der Wale. Vergleiche mit der Belastung anderer Wale haben ergeben, dass Narwale organische Giftstoffe offenbar langsamer abbauen als andere Zahnwale.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzbestimmungen.", "content": "Der Narwal ist international geschützt. Er ist im Washingtoner Artenschutzabkommen im Anhang II gelistet; ein internationaler Handel mit Narwalprodukten ist dementsprechend untersagt. Hinzu kommen spezielle Gesetze in verschiedenen Staaten, welche die Jagd und den Handel mit Narwalprodukten streng reglementieren. Zum Erhalt von Traditionen gelten für die Inuit von Kanada und Grönland besondere Regeln. So steht der Narwal in Kanada seit 1971 durch den „Fisheries Act“ unter Schutz, jedoch ist eine Fangquote von fünf Tieren für die indigene Bevölkerung pro Jahr und Jäger erlaubt. Seit 1978 wurde das Gesetz verschärft: Heute sind in Kanada Jungtiere sowie weibliche Tiere mit Jungtieren vollständig geschützt. Außerdem müssen Kadaver erlegter Narwale restlos verwertet werden. Die Quote wird über ein Etikettensystem kontrolliert. Jäger müssen an jedem Stoßzahn und Kadaver ein Etikett anbringen. Der Besitz eines Stoßzahns oder eines Kadavers ohne Etikett steht unter Strafe. In Grönland dürfen nur Einwohner Grönlands, die ausgewiesene Jäger sind, Narwale erlegen. Dabei gibt es keine Quotenregelung, regional sind jedoch die Fangmethoden reglementiert, um die Fangverluste gering zu halten. Außerdem dürfen nicht mehr Wale getötet werden, als direkt nach der Jagd zum Heimatort des Jägers transportiert werden können. Das gesamte Fleisch muss verwertet werden. Im Raum um Thule ist der Fang der Wale mit Motorbooten verboten. In Norwegen dürfen Kleinwale wie der Narwal nur mit spezieller Genehmigung des Ministeriums für Fischerei gefangen werden, weshalb der Narwal in Norwegen praktisch nicht gejagt wird. In den Nachfolgestaaten der Sowjetunion ist der Narwal vollständig geschützt. Durch den „Marine Mammal Protection Act“ von 1972 ist die Einfuhr von Narwalprodukten in die USA untersagt. In Europa wurde der Import in alle EU-Länder durch die EU-Richtlinie No. 3626/82 aus dem Jahr 1982 mit Gültigkeit bis 31. Dezember 1996 verboten und das Importverbot aufrechterhalten durch die EU-Verordnung 338/97 vom 9. Dezember 1996.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Beim Messerattentat in London am 29. November 2019 hat ein Pole in einem Restaurant einen Narwalzahn von der Wand genommen und – mit Unterstützung durch weitere Personen – den Attentäter erfolgreich entwaffnen können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Narwal (\"Monodon monoceros\") ist eine Art der Zahnwale (Odontoceti). Zusammen mit dem nahe verwandten Weißwal (\"Delphinapterus leucas\") bildet er die Familie der Gründelwale (Monodontidae).", "tgt_summary": "一角鲸(学名:)又称独角鲸和长枪鲸,在一般人的印象中总是与传说中的独角兽联想在一起,理由很明显:雄性一角鲸长有长而呈螺旋状的长牙,让牠们比世界上任何生物都要接近传说中独角兽的形象。事实上在中世纪以前,商人与炼金术士将一角鲸视为神秘的生物,其长牙被当作「独角兽的角」,价值非凡。虽然现今已不再将牠们与独角兽作联想,但因一角鲸的独特外观以及处在遥远且严峻寒冷的北极,牠们仍然是令人着迷的生物。", "id": 745092} {"src_title": "One-Time-Pad", "tgt_title": "一次性密碼本", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Verfahren wurde zum ersten Mal durch den amerikanischen Kryptologen Frank Miller (1842–1925) bereits im Jahr 1882 vorgeschlagen, bevor es – 35 Jahre später – durch seinen Landsmann Gilbert Vernam (1890–1960) zum Patent angemeldet wurde. Der Amerikaner Joseph O. Mauborgne (1881–1971) setzte diese Idee um und nannte das Verfahren \"One-Time Pad\" (deutsch: \"Einmal-Block\"). Kurz darauf arbeiteten auch die Deutschen Werner Kunze, Rudolf Schauffler und Erich Langlotz an dieser Methode. Sie schlugen im Jahr 1921 vor, Blöcke, die mit zufällig erstellten Ziffern bedruckt waren, zur Überschlüsselung der damaligen diplomatischen Codes zu verwenden, und bezeichneten diese als \"i-Wurm\" (individueller Wurm). Diese Methode wurde vom diplomatischen Dienst der Weimarer Republik auch tatsächlich eingesetzt. Seit dieser Zeit bis zum heutigen Tag, speziell auch während der Zeit des Kalten Krieges, wurde dieses Verfahren verwendet. Beispielsweise war der „Heiße Draht“ (auch als das „Rote Telefon“ bekannt), also die hoch sichere direkte Fernschreibverbindung zwischen dem amerikanischen Präsidenten und dem sowjetischen Generalsekretär, durch ein Einmalschlüssel-Verfahren geschützt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Das One-Time-Pad gehört zu den polyalphabetischen Substitutionsverfahren, bei denen die einzelnen Buchstaben (oder Zeichen) in jeweils andere Buchstaben (oder Zeichen) umgewandelt (verschlüsselt) werden. Kennzeichnendes Merkmal der Einmalverschlüsselung ist die \"einmalige\" Verwendung eines \"zufälligen\" Schlüssels, der (mindestens) die gleiche Länge wie die zu verschlüsselnde Nachricht aufweist. Sowohl der Klartext als auch der Schlüssel und das Chiffrat sind beim One-Time-Pad Zeichenfolgen derselben Länge. Während moderne Implementierungen des OTP auf Bits und Bytes basieren, lässt sich das OTP auch „klassisch“ beispielsweise mithilfe der üblichen 26 Großbuchstaben des lateinischen Alphabets benutzen. Dies kann bei Bedarf leicht durch Kleinbuchstaben, Zahlzeichen oder Sonderzeichen erweitert werden. Zur Verschlüsselung wird der Schlüssel zeichenweise mit dem Klartext kombiniert. Die Art der Kombination ist beliebig und muss nicht geheimgehalten werden. Bei Verwendung von Bits ist eine Exklusiv-Oder-Verknüpfung (XOR) von Klartext- und Schlüsselbits gebräuchlich, weil diese besonders einfach durchzuführen ist. Alternativ kann aber auch eine andere Verknüpfung, beispielsweise eine zeichenweise Addition (ohne Übertrag) verwendet werden. Benutzt man Handmethoden und nur Großbuchstaben, empfiehlt sich die Addition. Hierzu werden die Buchstaben zumeist entsprechend ihrer Position im Alphabet durchnummeriert, wobei häufig eine Nummerierung von 0 bis 25 (A=0, B=1,... Z=25) oder von 1 bis 26 (A=1, B=2,... Z=26) erfolgt. Man kann sich auch für eine beliebige andere Zuordnung entscheiden. Dies hat keinen prinzipiellen Einfluss auf die Methode oder deren Sicherheit.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Grundlegende Voraussetzungen für die Sicherheit des Einmalschlüssel-Verfahrens sind: Der Einmalschlüssel muss Damit erfüllt das Einmalschlüsselverfahren Kerckhoffs’ Prinzip, nach dem die Sicherheit eines Kryptosystems nicht von der Geheimhaltung des Algorithmus abhängen darf, sondern nur von der Geheimhaltung des Schlüssels, in idealer Weise. Die vier Bedingungen der Schlüsselwahl stellen zusammen mit der Beschreibung des Verfahrens sicher, dass die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: Unter diesen Bedingungen ist das Verfahren informationstheoretisch sicher (auch \"perfekte Sicherheit\" genannt) und kann auch mit beliebig hohem Rechenaufwand nicht gebrochen werden. Allein mit Kenntnis des Schlüssels kann der Geheimtext entschlüsselt werden. Diesen zu erraten oder anderweitig zu erschließen ist unmöglich, da jeder mögliche Schlüssel mit der gleichen Wahrscheinlichkeit auftreten kann. Zudem gibt es keine Möglichkeit, herauszufinden, ob ein Schlüssel richtig erraten wurde oder nicht. Würde man den Schlüssel nicht, wie oben vorausgesetzt, zufällig wählen, sondern beispielsweise Textpassagen verwenden, dann wäre diese Eigenschaft nicht gegeben. Verwandt mit dem One-Time-Pad ist die Stromverschlüsselung, bei welcher der Schlüssel pseudozufällig aus einem kürzeren Schlüssel, einer PIN oder einem Pass- oder Kennwort erzeugt wird. Andere historische und auch aktuelle kryptographische Verfahren verwenden Schlüssel, die in der Regel deutlich kürzer sind als die Länge des zu verschlüsselnden Klartextes. Diese Verfahren weisen – im Gegensatz zum OTP – sämtlich keine perfekte Sicherheit auf. Das Einmalschlüsselverfahren ist gut geeignet für eine maschinelle Realisierung. Im Gegensatz zu vielen modernen kryptographischen Methoden (wie DES, PGP oder AES), die wegen ihrer Komplexität auf Computer angewiesen sind, eignet sich das One-Time-Pad jedoch ebenso gut zur manuellen Durchführung der Ver- und Entschlüsselung.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Eine einfache Handmethode zur Verschlüsselung ist beispielsweise die buchstabenweise Addition von Klartext und Schlüssel. Hierzu ersetzt man zunächst mithilfe einer beliebigen Substitutionstabelle die Buchstaben des Klartextalphabets durch Zahlen. Im einfachsten Fall ordnet man den 26 Großbuchstaben des lateinischen Alphabets Zahlen zu, die ihrer Position im Alphabet entsprechen. Mit anderen Worten, man nummeriert das Alphabet wie folgt durch: Jetzt ist eine buchstabenweise Addition leicht möglich. Beispielsweise ergibt die Addition von A und F den Buchstaben G, entsprechend ihren Platznummern 1 + 6 = 7. Falls die Summe den Wert 26 überschreiten sollte, so zieht man einfach 26 ab (Modulo-Operation) und erhält so wieder einen der 26 Alphabetbuchstaben. Beispielsweise X plus U ist numerisch 24 + 21 = 45, nach abziehen von 26 ergibt sich 19 und damit der Buchstabe S, also X + U = S. Die Zusammenhänge bei der Addition von Buchstaben lassen sich an der folgenden Tabelle, die Ähnlichkeit mit einer klassischen \"Tabula recta\" hat, übersichtlich darstellen: In der kursiv gedruckten oberen Zeile und in der ersten Spalte am linken Rand sind die beiden zu addierenden Summanden angegeben. Im Kreuzungspunkt innerhalb der Tabelle lässt sich die Summe ablesen, also das Ergebnis der Summation von Klartextbuchstaben und Schlüsselbuchstaben. Dies ist der entsprechende Buchstabe des Geheimtextes. Zur Verschlüsselung wird man einen zufälligen Schlüssel benutzen, der in diesem Beispielfall passenderweise ebenfalls aus den 26 Großbuchstaben zusammengesetzt ist und dessen Länge (mindestens) der Länge des zu verschlüsselnden Klartextes entspricht. Entscheidend für die Sicherheit der Verschlüsselung ist, dass die einzelnen Buchstaben des Schlüssels wirklich zufällig verteilt sind, unvorhersagbar sind und in keinerlei Zusammenhang untereinander stehen. Als Beispiel für einen zufälligen Schlüssel dient die folgende Buchstabenfolge: Der Schlüssel S ist in diesem Beispiel recht kurz, er umfasst nur 21 Buchstaben und ist bei bestimmungsgemäßer Verwendung sehr schnell „verbraucht“, nämlich bereits nach Verschlüsselung eines Textes aus 21 Buchstaben. Beispielsweise soll der folgende Klartext K verschlüsselt werden: Zur Verschlüsselung werden Klartext K und Schlüssel S, wie oben erläutert, buchstabenweise addiert. Als „Summe“ (K + S = G) erhält man nach der so durchgeführten Einmalverschlüsselung den Geheimtext G: Der im Ergebnis erhaltene Geheimtext G ist von einem Zufallstext nicht zu unterscheiden und kann prinzipiell mit keiner noch so gearteten kryptoanalytischen Angriffsmethode (weder jetzt noch in Zukunft) entziffert werden. Allein die Kenntnis des Schlüssels S erlaubt es, aus dem Geheimtext G durch Subtraktion des Schlüssels wieder den Klartext K zu gewinnen. Ohne den Schlüssel kann man prinzipiell alle denkbaren und mehr oder weniger sinnvollen Buchstabenkombinationen aus 21 Buchstaben „konstruieren“. Theoretisch könnte ein Angreifer dies probieren. Er würde so eine Unmenge an Sätzen erhalten, die in beliebigen Sprachen beliebige Informationen verkünden würden, beispielsweise mit dem dazu „passenden“ Schlüssel, der der Differenz zwischen Geheimtext G und dem konstruierten Pseudo-Klartext K' entspricht (S' = G - K'): Dieser Schlüssel S' erfüllt die Bedingung, dass die buchstabenweise Summe von ihm mit dem oben erzeugten (falschen) Klartext K' genau den gleichen Geheimtext ergibt wie die Summe aus dem echten, aber dem Angreifer unbekannten Schlüssel S mit dem echten, aber dem Angreifer ebenso unbekannten Klartext K. So kann der Angreifer eine unübersehbare Fülle von denkbaren Klartext-Schlüsselpaaren konstruieren, die in (buchstabenweiser) Summe alle den gleichen echten Geheimtext ergeben. Er hat jedoch keine Möglichkeit, daraus auf den echten Klartext zurückzuschließen. Auch Brute Force, also das erschöpfende Durchprobieren aller möglichen Schlüssel, führt nicht zum Erfolg. Der Angreifer kann zwar so – sogar ohne überhaupt den Geheimtext zu kennen – alle denkbaren Texte mit 21 Buchstaben erzeugen, unter denen natürlich auch der ursprüngliche sein wird. Es gibt jedoch keinerlei Anhaltspunkte, zu entscheiden, welcher aus der Unmenge der durchaus sinnvollen Texte der tatsächliche Klartext ist. Solange ihm der Schlüssel nicht in die Hände fällt, bleibt der Klartext auf ewig ein Geheimnis. Um diese Sicherheit nicht zu gefährden, sollte der Einmalschlüssel nach bestimmungsgemäßem Gebrauch unwiederbringlich vernichtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Angriffsmöglichkeiten.", "content": "Bei korrekter Anwendung des Einmalschlüsselverfahrens ist OTP, wie der amerikanische Wissenschaftler Claude Shannon in den 1940er-Jahren zeigte, nachweislich sicher und kann nicht gebrochen werden. In der praktischen Anwendung können jedoch Fehler passieren, die einen Einbruch möglich machen. Ursache dafür ist die Verletzung von grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausspähen des Schlüssels.", "content": "Ein möglicher Fehler ist, den Einmalschlüssel nicht geheim zwischen Sender und Empfänger auszutauschen, sodass er durch Dritte ausgespäht werden kann. Auch eine sichere Aufbewahrung des Schlüssels ist essentiell. Im Gegensatz zu Passwörtern oder Kennwörtern lässt sich ein Einmalschlüssel kaum merken. Er muss auf irgendeinem Medium, sei es Papier, Datendiskette, CD-ROM oder USB-Stick gespeichert werden. Solch ein Medium – und mit ihm der Schlüssel – kann leicht kopiert werden. Ebenso darf nicht vergessen werden, den Einmalschlüssel nach Gebrauch sicher und unwiederbringlich zu vernichten. Gelingt es dem Angreifer, den Schlüssel nachträglich zu finden oder zu restaurieren, so ist die Kommunikation nicht mehr geheim.", "section_level": 2}, {"title": "Kryptologisch unsichere Schlüssel.", "content": "Ein Kardinalfehler ist, als Einmalschlüssel keine zufällige Buchstabenfolge, sondern eine Textpassage zu benutzen. Selbst wenn der verwendete Text einmalig ist und niemandem (außer den beiden Kommunikationspartnern) bekannt ist, weisen Buchstabenfolgen, die aus einem „sinnvollen“ Text stammen, im Gegensatz zu zufälligen Buchstabenfolgen (Zufallstexten), statistisch auswertbare Abhängigkeiten auf, die eine Entschlüsselung möglich machen können. Damit aus dem verschlüsselten Text ohne Schlüssel nicht wieder das Original rekonstruiert werden kann, muss der Schlüssel kryptologisch sicher sein, das heißt, er darf von einer echt zufälligen Zahlen- beziehungsweise Buchstabenfolge nicht zu unterscheiden sein. Ist er dies nicht, so kann ein Angreifer unter Umständen durch Kryptoanalyse, auch ohne Kenntnis des Schlüssels, den Text entschlüsseln. Um einen kryptologisch sicheren Schlüssel zu erzeugen, wird im Idealfall ein physikalischer Zufallszahlengenerator verwendet, da nur ein solcher echt zufällige, das heißt nicht-deterministische, Werte liefert. Grundsätzlich kann auch ein Generator für Pseudozufallszahlen verwendet werden. Dann darf der Schlüssel jedoch nicht so lang sein, dass man aus ihm auf den internen Zustand des Generators schließen könnte, denn sonst könnten alle darauffolgenden Werte vorhergesagt werden. Das ist bei einfachen Generatoren (wie zum Beispiel Kongruenzgeneratoren) bereits nach wenigen Werten der Fall. Bei kryptographisch sicheren Generatoren können dies erheblich längere Folgen sein, sie sind aber ebenfalls deterministisch und können theoretisch dennoch geknackt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Mehrfachverwendung des Einmalschlüssels.", "content": "Ein in der praktischen Anwendung (Beispiele: Lorenz-Schlüsselmaschine und Venona) schon häufig gemachter Fehler ist, mehr als nur die beiden, allein für Sender und Empfänger bestimmten Kopien des Einmalschlüssels herzustellen und zu verteilen oder den Schlüssel mehr als einmal zur Verschlüsselung zu verwenden. Schon eine zweimalige Verwendung eines Einmalschlüssels genügt, um die Kommunikation erfolgversprechend angreifen zu können. Der Angreifer geht dabei von folgender Überlegung aus: Angenommen, der Absender hat für beide verschlüsselten Nachrichten (versehentlich) denselben Schlüssel verwendet, dann kann der Angreifer die Differenz der beiden verschlüsselten Texte analysieren. Klartexte und folglich auch Differenzen von Klartexten zeigen nämlich im Gegensatz zu Zufallstexten eine Reihe von Auffälligkeiten, die statistisch ausgewertet und zur Entzifferung ausgenutzt werden können. So zeigt die Buchstabenhäufigkeit von Differenztexten ebenso charakteristische Auffälligkeiten wie bspw. die von Klartexten oder von monoalphabetisch verschlüsselten Texten. Die folgende Tabelle zeigt als Ergebnis einer Auszählung der Differenz von zwei deutschen Texten aus jeweils einer Million Buchstaben die relativen Häufigkeiten der Buchstaben in ‰ (Promille). Bei einer Gleichverteilung würde man jeden der 26 Buchstaben mit einer Häufigkeit von 1/26, also mit 3,85 ‰ erwarten. Bei Differenztexten – falls sie von zwei Klartexten oder von zwei nach dem Einmalschlüssel-Verfahren mit identischem Schlüssel verschlüsselten Geheimtexten stammen – dominiert der Buchstabe Z mit etwa 77 ‰, der durch Koinzidenzen von identischen Buchstaben in beiden Klartexten und damit auch (bei zweifacher Verwendung desselben Einmalschlüssels) in beiden Geheimtexten auftritt. Ein Nebenmaximum tritt beim Buchstaben M mit 50 ‰ auf. Ursache dafür sind Koinzidenzen der in deutschsprachigen Texten häufigen Buchstaben E und R beziehungsweise R und E, die beide die gleiche Differenz, nämlich 13, aufweisen. Falls der Angreifer diese Auffälligkeiten am Differenztext entdeckt, bestätigt dies seinen Verdacht der Mehrfachverwendung eines Einmalschlüssels (siehe auch: Koinzidenzindex). Basierend auf weiteren statistischen Abhängigkeiten und mithilfe von speziellen Differenztextbasen sowie passender Trigramm-, Tetragramm- und Pentagramm-Tabellen (siehe \"N-Gramm\") und rechnergestützter Untersuchung der verschiedenen Fälle können die Geheimtexte nun erfolgversprechend angegriffen werden. Auf diese Weise kann das theoretisch unknackbare Einmalschlüssel-Verfahren plötzlich dennoch gebrochen werden, falls bei der praktischen Anwendung Fehler passieren.", "section_level": 2}, {"title": "Seitenkanalangriffe.", "content": "Variiert die Länge der verschlüsselten Nachrichten oder die Rate des Nachrichtenaustauschs, so lassen sich dadurch, unabhängig vom Verschlüsselungsverfahren, Rückschlüsse auf den Inhalt ziehen. Ein probates Gegenmittel hierzu sind „Füllsprüche“, die dem Gegner Funkaktivität vortäuschen, auch dort, wo keine Nachrichten ausgetauscht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenfassung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nachteile.", "content": "Das One-Time-Pad benötigt einen Schlüssel, der genauso lang ist wie die Nachricht selbst. Um beispielsweise die gesamten Daten eines Festplattenlaufwerks zu verschlüsseln, ist ein zweites Festplattenlaufwerk (mit mindestens gleicher Größe) zur Speicherung des Schlüssels nötig. Zur Wahl des Schlüssels ist ein physikalischer Zufallszahlengenerator nötig, der in der Regel in spezieller Hardware realisiert wird. Die Sicherheit des One-Time-Pads hängt von der Güte des Zufallszahlengenerators ab. Eine weniger aufwendige Alternative zum One-Time-Pad ist eine Stromchiffre, die mit einem Pseudozufallsgenerator auskommt, aber dafür keine informationstheoretische Sicherheit besitzt. Will man Nachrichten mit dem OTP-Verfahren verschlüsselt übertragen, muss der Schlüssel über einen anderen (sicheren) Kanal übertragen werden als die Nachricht. Beispielsweise kann eine CD mit Schlüsseln durch einen Boten überbracht werden, während die damit verschlüsselten Nachrichten über das Internet übertragen werden. Aufgrund des hohen logistischen Aufwands konnte sich das One-Time-Pad für die Verschlüsselung in größeren Kommunikationsnetzen nicht durchsetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Vorteil.", "content": "Das One-Time-Pad ist informationstheoretisch gegen Kryptanalyse sicher und kann nicht entziffert werden, wenn der Schlüssel genauso lang ist wie die Nachricht und aus Zeichen besteht, die zufällig und unabhängig sind, und wenn er nur einmal zur Verschlüsselung verwendet wird. Um das einmalige Verwenden des Schlüssels zu gewährleisten, empfiehlt es sich, den Schlüssel nach erfolgreicher Entschlüsselung unwiderruflich zu löschen, damit einer Häufigkeitsanalyse vorgebeugt werden kann. Unter diesen Voraussetzungen kann der Geheimtext nur mit Kenntnis des Schlüssels entschlüsselt werden. Andere Verschlüsselungsverfahren (wie AES) erreichen ihre Sicherheit durch den immensen Berechnungsaufwand der theoretisch denkbaren Entzifferung, der auf absehbare Zeit praktisch nicht realisierbar ist. Mit anderen Worten, einem potenziellen Angreifer fehlt es an notwendigen Ressourcen (zum Beispiel Rechenleistung oder Zeit), um seinen Entzifferungsversuch erfolgreich durchführen zu können. Die Sicherheit des One-Time-Pad dagegen beruht auf der einmaligen Verwendung des Schlüssels sowie der zufälligen Wahl des verwendeten Schlüssels. Richtig angewendet, bietet es für die zweiseitige geheime Kommunikation unübertreffliche Sicherheit und kann auch mit beliebig hoher Rechenleistung nicht gebrochen werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das One-Time-Pad (Abkürzung: OTP, deutsch: Einmalverschlüsselung oder Einmalschlüssel-Verfahren, wörtlich \"Einmal-Block\", nicht zu verwechseln mit dem \"Einmal-Passwort-Verfahren\") ist ein symmetrisches Verschlüsselungsverfahren zur geheimen Nachrichtenübermittlung. Kennzeichnend ist, dass ein Schlüssel verwendet wird, der (mindestens) so lang ist wie die Nachricht selbst. Das OTP ist informationstheoretisch sicher und kann nachweislich nicht gebrochen werden – vorausgesetzt, es wird bestimmungsgemäß verwendet.", "tgt_summary": "一次性密码本(one-time pad,缩写为OTP)是古典密码学中的一种加密算法。是以随机的密钥(key)组成明文,且只使用一次。", "id": 2717519} {"src_title": "Oberon (Programmiersprache)", "tgt_title": "Oberon", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Oberon wurde – wie sein Vorgänger Modula-2 – parallel zu einer Workstation (Ceres) entwickelt. Oberon fand nach seiner Veröffentlichung recht schnell unter anderem zu Bildungszwecken in Schulen und Universitäten Verwendung. Es existieren inzwischen allerdings auch auf Oberon basierende, ebenfalls kostenlos verfügbare Werkzeuge, die auch kommerziell eingesetzt werden, wie zum Beispiel die Programmiersprache Component Pascal und die Integrierte Entwicklungsumgebung BlackBox Component Builder. Die Vorteile von Oberon liegen besonders im modularen Aufbau, der großen Sicherheit und in der Einfachheit der Sprache, die eindeutig und vergleichsweise kurz definiert werden kann \"(siehe auch EBNF)\". Mit Oberon ist es besonders leicht und sicher, das Programmieren auf verschiedene Personen aufzuteilen und die Arbeit später zusammenzufügen. Hanspeter Mössenböck hat Oberon mit wenigen Änderungen zur Programmiersprache Oberon-2 weiterentwickelt, wobei zusätzlich im Wesentlichen explizit typgebundene Prozeduren erlaubt wurden, so dass die entsprechenden Objekte nicht mehr implizit in der formalen Parameterliste der Methoden aufgeführt werden müssen. Ferner wurde die Exportmarke \"-\" (als Alternative zu \"*\") zur Unterdrückung von Schreibrechten auf Objekte oder deren Komponenten eingeführt. Die Quelltexte der Compiler sind in der Regel frei verfügbar. Es gibt verschiedene Integrierte Entwicklungsumgebungen, genannt werden kann zum Beispiel auch POW!. Neben dem Einsatz als Programmiersprache ist auch die Nutzung als Betriebssystem (Native Oberon) möglich. Anders als bei anderen vollwertigen, objektorientierten Programmiersprachen wird der Quelltext nicht interpretiert (zum Beispiel Ruby) oder in Bytecode übersetzt (zum Beispiel Java), sondern in der Regel in einem einzigen Compilerdurchlauf sehr schnell in Maschinensprache übersetzt. Der kompilierte Code ist typsicher, und Speicherbereichsprüfungen sind obligatorisch. Die Verwendung von Programmanweisungen zur Deallokation von Zeigervariablen ist obsolet. Es ist möglich, Haltepunkte zu setzen (Anweisung HALT) und auch alle lokalen Variablen nach dem Abbruch des Programms zu analysieren. Globale Variablen können im Laufzeitsystem jederzeit analysiert werden. Die Entwicklungszeiten mit Oberon sind daher sehr kurz, und der Maschinencode ist dennoch sehr effizient und robust. Auch Echtzeitanwendungen können mit Oberon implementiert werden. Die Programmiersprache Oberon zeichnet sich dadurch aus, dass sie die objektorientierte Architektur im Gegensatz zum Beispiel zu C++ unter anderem mit einem integrierten Laufzeitsystem Oberon System und einer Automatischen Speicherbereinigung \"(garbage collection)\" vollständig unterstützt. Auf Mehrfachvererbung wurde bewusst verzichtet, um den Compiler von komplexen Verwaltungsaufgaben zu entlasten und den Programmierer vor unerwarteten Ergebnissen im Zusammenhang mit dem Diamond-Problem zu bewahren.", "section_level": 1}, {"title": "Code-Beispiele.", "content": "Hello World im Ulmer OBERON-System: Die objektorientierte Programmierung wird mit erweiterten Datenverbünden vom Datentyp \"RECORD\" erreicht. Die Definition von Methoden wird durch typengebundene Prozeduren, und die Definition von Sichtbarkeiten wird durch Exportmarken (\"*\" für Schreibzugriff und \"-\" für Lesezugriff) erwirkt. Beispiel in Oberon-2: Attribute, die nur einen Lesezugriff haben, können durch typengebundene Prozeduren (Methoden) verändert werden. Beispiel:", "section_level": 1}, {"title": "Weiterentwicklungen.", "content": "Ausgehend von Oberon und Oberon-2 sind die Programmiersprachen Component Pascal, Active Oberon und Zonnon entstanden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oberon ist eine von Niklaus Wirth und Jürg Gutknecht entwickelte, objektorientierte, streng strukturierte Programmiersprache. Sie ist den ebenfalls von Wirth entworfenen Vorgängern Pascal und Modula-2 recht ähnlich, allerdings strukturierter als Pascal und mächtiger, gleichzeitig aber erheblich weniger umfangreich als Modula-2. Die Erstpublikation erfolgte 1987. Das ETH Oberon System ist ein eigenständiges Betriebssystem der ETH Zürich, das in der Sprache Oberon implementiert ist, als Entwicklungsgrundlage für die Sprache diente und ebenso wie der Compiler kostenlos erhältlich ist.", "tgt_summary": "Oberon,一种程序语言,由是Pascal之父尼克劳斯·维尔特设计。最初是作为Oberon项目的一部分出现的。在设计了Pascal,Modula,Modula-2之后,Wirth发现程序语言过分复杂精微了,提供了很多很少用或者基本不用的抽象机制,而Oberon是最简化的一次尝试。它设计的非常小,一页纸就能用EBNF写下它的文法。最早的Oberon全编译器才4000多行代码。现在Oberon已经发展到Oberon-2,Oberon-07。Oberon是一个以安全为目标的语言,它包括数组边界检查,垃圾回收以及型别安全检查。", "id": 2173813} {"src_title": "Ontariosee", "tgt_title": "安大略湖", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Durch den Ontariosee verläuft die Grenze der Vereinigten Staaten zu Kanada. Er liegt auf Höhe und seine Fläche beträgt 19.011 km2. Der kanadische Seeanteil beträgt 9969 km2 und der US-amerikanische Seeanteil beträgt 9042 km2. Zum Vergleich: Seine Ausdehnung entspricht ungefähr der Größe des deutschen Bundeslandes Rheinland-Pfalz; die Fläche des größten Sees Europas, des Ladogasees, übertrifft er um rund 1000 km2. Die Wassertiefe beträgt bis zu 244 Meter. Der Hauptzufluss erfolgt über den Niagara River aus dem Eriesee. Weitere Zuflüsse sind der Trent River, der Genesee River, der Oswego River und der Salmon River. Der Ontariosee entwässert über den Sankt-Lorenz-Strom. Durch den arktischen Einfluss ist der Uferrand durchschnittlich drei Monate im Jahr zugefroren, dient aber im Sommer als Wärmespeicher, so dass er im Gebiet um die Niagarafälle u. a. den Weinanbau ermöglicht. Das Wasser aus dem See wird auch für die Trinkwasserversorgung und zur Kühlung von Bürogebäuden in der Stadt Toronto verwendet (siehe DLWC). Wie bei den anderen Großen Seen Nordamerikas, so sind auch beim Ontariosee die Gezeiten – anders als bei vielen kleineren Binnenseen – bemerkbar. Der Ontariosee hat rund 1500 Inseln, die größte, Wolfe Island, liegt am östlichen Abfluss des Sees im Sankt-Lorenz-Strom.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Der Name des Sees leitet sich von der Sprache der Wyandot ab, wo das Wort \"ontarío\" „Großer See“ bedeutet. Die kanadische Provinz wurde später nach dem Ontariosee benannt. In frühen Karten wurde der See teilweise anders genannt. In den \"Relation des Jésuites\" trug er den Namen „Lac Ontario ou des Iroquois“ oder „Ondiara“. Eine französische Karte aus dem Jahr 1712 bezeichnete ihn nach der am Nordostufer gelegenen französischen Niederlassung Fort Frontenac als „Lac Frontenac“. In der irokesischen Sprache hieß der See „Skanadario“. Wegen der Ähnlichkeiten in Form und Fläche diente der Lake Ontario als Namensgeber für den Ontario Lacus auf dem Saturnmond Titan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ontariosee (; ) ist der flächenmäßig kleinste der fünf Großen Seen Nordamerikas, die miteinander durch Flussläufe verbunden sind.", "tgt_summary": "安大略湖(Lake Ontario)北邻加拿大安大略省,南毗尼亚加拉半岛和美国纽约州,是北美洲五大湖之一。", "id": 1239928} {"src_title": "Otto Hahn", "tgt_title": "奥托·哈恩", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit.", "content": "Otto Hahn wurde am 8. März 1879 als jüngster Sohn des Glasermeisters und Unternehmers Heinrich Hahn (1845–1922, „Glasbau Hahn“) und dessen Frau Charlotte Hahn geb. Giese (1845–1906) in Frankfurt am Main geboren. Er verlebte zusammen mit seinen Brüdern Karl, Heiner und Julius eine behütete Kindheit. Walther Gerlach schreibt in", "section_level": 2}, {"title": "Studium in Marburg und München.", "content": "Nach dem Abitur an der Klinger-Oberrealschule in Frankfurt am Main begann Hahn 1897 bei Theodor Zincke an der Philipps-Universität Marburg sein Studium der Chemie und Mineralogie, als Nebenfächer belegte er Physik bei Franz Melde und Philosophie bei den Neukantianern Hermann Cohen und Paul Natorp, die einen entscheidenden Einfluss auf sein bereits empirisch geprägtes wissenschaftliches Denken und Handeln haben sollten. Da sein Vater den Beitritt zu einer schlagenden Verbindung ablehnte, wurde Hahn Mitglied im ‚Naturwissenschaftlich-Medizinischen Verein", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Erfolge in London und Montreal (1904–1906).", "content": "Hahn strebte eine Tätigkeit in der Industrie an. Aus diesem Grund und zur Verbesserung seiner Sprachkenntnisse wechselte er 1904 auf Empfehlung Zinckes an das University College London und wurde Mitarbeiter von Sir William Ramsay, dem berühmten Entdecker der Edelgase. Hier beschäftigte sich Hahn mit dem seinerzeit noch jungen Gebiet der Radiochemie. Bei der Arbeit mit Salzen des Elements Radium entdeckte Hahn 1905 das „Radiothorium“, nach damaligen Vorstellungen ein neues radioaktives chemisches Element. Ramsay war begeistert und führte Hahn in die wissenschaftlichen Kreise Londons und der Royal Society ein, wo er seine Entdeckung in einem Vortrag erklären und anschließend in den \"Proceedings of the Royal Society\" publizieren konnte. Es ist – abgesehen von der Dissertation – die erste von über 250 wissenschaftlichen Veröffentlichungen.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung in Berlin (1906–1944).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Entdeckung des Mesothoriums (Radium 228).", "content": "Im Sommer 1906 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Mitarbeiter am I. Chemischen Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin bei Emil Fischer, der Hahn eine „Holzwerkstatt“ im Chemischen Institut als eigenes Labor zur Verfügung stellte. Dort entdeckte Hahn in wenigen Monaten – mit äußerst primitiven Apparaturen – das Mesothorium I, das Mesothorium II und", "section_level": 3}, {"title": "Entdeckung des radioaktiven Rückstoßes.", "content": "Im Juni 1907 habilitierte sich Hahn an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Am 28. September 1907 lernte er im Physikalischen Institut bei Heinrich Rubens die fast gleichaltrige Physikerin Lise Meitner kennen, die von Wien nach Berlin gewechselt war. Hier begann die 30 Jahre lang dauernde Zusammenarbeit und lebenslange innige Freundschaft der beiden Wissenschaftler. Die im Mai 1908 in der Physikalischen Zeitschrift erschienene Abhandlung \"Über die Absorption der Beta-Strahlen einiger Radioelemente\" ist die erste gemeinsame Publikation (von insgesamt 50), und bereits kurze Zeit später veröffentlichten Hahn und Meitner die Entdeckung eines neuen kurzlebigen Produktes des Actiniums, des \"Actinium C.\" Nachdem die Physikerin Harriet Brooks 1904 zum ersten Mal den radioaktiven Rückstoß beobachtet, aber falsch gedeutet hatte, gelang es erst Otto Hahn 1908/09, den Rückstoß bei der formula_1Umwandlung nachzuweisen und richtig zu interpretieren. Otto Hahn formuliert das so: Der Physiker Walther Gerlach kommentierte hierzu rückblickend: In der Folgezeit wurden von", "section_level": 3}, {"title": "Hochzeit mit Edith Junghans.", "content": "Nachdem Otto Hahn anlässlich einer Tagung des \"Vereins Deutscher Chemiker\" in Stettin im Juni 1911 auf einer Dampferfahrt zur Ostsee die 23-jährige Kunststudentin Edith Junghans kennengelernt hatte, heiratete das Paar am 22. März 1913 in Ediths Geburtsstadt Stettin, wo der Vater, Justizrat Paul Ferdinand Junghans (1859–1915), bis zu seinem frühen Tode 1915 Präsident des Stadtparlamentes war. Die Hochzeitsreise führte das junge Paar zunächst nach Südtirol", "section_level": 3}, {"title": "Erster Weltkrieg und Entdeckung des Protactiniums.", "content": "Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Otto Hahn zum Militärdienst einberufen. Zunächst diente er von August bis Dezember 1914 als Offiziersstellvertreter in zwei Regimentern an der Westfront, danach wurde er Offizier (Leutnant) und Mitglied der von Fritz Haber geleiteten Spezialeinheit für chemische Kriegsführung (u. a. mit James Franck, Gustav Hertz, Erwin Madelung, Wilhelm Westphal und Heinrich Wieland). Diese entwickelte, testete und produzierte Giftgas für Kriegszwecke, schulte das Militär für den Umgang mit Giftgas, bereitete den Einsatz an der Front vor und überwachte die Gasangriffe. Hahn war neben Franck der einzige, der die vom Haberschen Institut entwickelten Gasmasken und Filter im Jahre 1917 prüfte, indem er sich mit Gasmaske in einer mit Phosgen gefüllten Hütte aufhielt, bis das Gas durch die Gasmaske drang. Hahn diente dem Gasregiment (Pionierregiment 35) vom Januar 1915 bis Kriegsende mit nur wenigen", "section_level": 3}, {"title": "Entdeckung der Kernisomerie.", "content": "Im Februar 1921 veröffentlichte Otto Hahn die erste Mitteilung über seine Entdeckung des Uran Z (Pa). Es ist die Entdeckung der Kernisomerie, die Walther Gerlach rückblickend so beschrieb: Erst 15 Jahre später, 1936, gelang es dem jungen Carl Friedrich von Weizsäcker, das Phänomen der Kernisomerie als „metastabile Zustände der Atomkerne“ theoretisch zu erklären. Auch für diese Entdeckung, deren volle Bedeutung doch einige wenige erkannten, wurde Otto Hahn mehrfach von 1923 bis 1929,", "section_level": 3}, {"title": "Angewandte Radiochemie.", "content": "In den 1920er Jahren schuf sich Otto Hahn ein neues Arbeitsgebiet: Mit der von ihm neuentwickelten „Emaniermethode“ und dem „Emaniervermögen“ begründete er die „Angewandte Radiochemie“ zur Erforschung allgemeiner chemischer und physikalisch-chemischer Fragen. \"Applied Radiochemistry\" ist der Titel seines 1936 in englischer (und später in russischer) Sprache erschienenen Lehrbuches, das die 1933 von Hahn während seiner Gastprofessur an der Cornell University in Ithaca, New York (USA), gehaltenen Vorlesungen enthält. Diese Publikation hatte einen bedeutenden Einfluss auf praktisch alle Nuklearwissenschaftler in den 1930er und 1940er Jahren, vor allem in den USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion. Glenn T. Seaborg, der Mitentdecker zahlreicher Transuran-Elemente und damalige Präsident der United States Atomic Energy Commission, schrieb 1966 im Vorwort der amerikanischen Ausgabe von Hahns wissenschaftlicher Autobiographie:", "section_level": 3}, {"title": "Die Entdeckung der Kernspaltung (1938).", "content": "Gemeinsam mit Lise Meitner und seinem Assistenten Fritz Straßmann setzte Hahn die Forschungsarbeiten fort, die der italienische Physiker Enrico Fermi durch den Beschuss von Uran mit Neutronen 1934 begonnen hatte. Bis Ende 1938 glaubten alle Wissenschaftler, dass die Elemente mit Ordnungszahlen größer als 92 (die sogenannten Transurane) entstehen, wenn man Uranatome mit Neutronen beschießt. Eine Ausnahme stellte die Chemikerin Ida Noddack dar. Sie nahm den Paradigmenwechsel von 1938/39 vorweg, indem sie in \"Angewandte Chemie\" (Nr. 47, Jg. 1934) mutmaßte: Aber kein Physiker griff die noddacksche Hypothese auf und überprüfte sie, auch Ida Noddack selbst nicht. Der Zerfall schwerer Atomkerne in leichtere Elemente galt als ausgeschlossen. Hahn hatte seinen verehrten Lehrer und Freund Ernest Rutherford über den Verlauf der sogenannten \"Transuran-Arbeiten\" von Beginn an auf dem Laufenden gehalten und ihn über alle Fortschritte informiert. Ende April 1935", "section_level": 2}, {"title": "Tailfingen (1944–1945).", "content": "In der Nacht vom 11. zum 12. Februar 1944 wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie von einer schweren Bombe getroffen, sodass eine konstruktive Forschungsarbeit kaum mehr weitergeführt werden konnte. An seinen Bruder Heiner in Frankfurt am Main schrieb Otto Hahn: Hahn entschloss sich daher, sein", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945).", "content": "Durch sein energisches und konsequentes Auftreten gegenüber den NS-Behörden konnte Otto Hahn, der von Anbeginn ein Gegner der Nazi-Diktatur war und sich immer wieder erfolgreich der Aufforderung zur Mitgliedschaft in der NSDAP widersetzte, zusammen mit seiner couragierten Frau Edith vielen gefährdeten oder verfolgten Institutsangehörigen und Privatpersonen beistehen und sie vor Fronteinsatz oder gar der Deportation in ein Konzentrationslager bewahren. Auch praktische humanitäre Überlebenshilfe für untergetauchte Mitbürger hat das Ehepaar Hahn geleistet, insbesondere Edith Hahn, wie aus einem Bericht hervorgeht: Im November 1933 weigerte sich Hahn, das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler zu unterzeichnen und trat Anfang 1934 aus Protest gegen die Entlassung jüdischer Kollegen, darunter Lise Meitner, James Franck und Fritz Haber, aus dem", "section_level": 2}, {"title": "Internierung in England (1945).", "content": "Bei Kriegsende, im April 1945, wurde Otto Hahn von alliierten Spezialeinheiten der Alsos-III-Mission in Tailfingen (heute: Albstadt) festgenommen und nach kürzeren Zwischenaufenthalten in Reims, Versailles und Huy mit neun deutschen Physikern (darunter Max von Laue, Walther Gerlach, Werner Heisenberg und Carl Friedrich von Weizsäcker) im Rahmen der Operation Epsilon in dem Landhaus Farm Hall, in Godmanchester nahe Cambridge (England), interniert. Walther Gerlach schreibt: Eine Beurteilung der britischen Bewachungsoffiziere charakterisiert Hahn als wohlwollend und kooperativ: In Farmhall erfuhren die deutschen Wissenschaftler am 6. und 9. August vom Abwurf der amerikanischen Atombomben auf", "section_level": 2}, {"title": "Der Nobelpreis für Chemie 1944.", "content": "Nachdem Hahn 1943 als auswärtiges Mitglied von der Königlich Schwedischen Akademie aufgenommen worden war, zeichnete sie ihn im Jahre 1944 mit dem Nobelpreis für Chemie aus – „für seine Entdeckung der Spaltung schwerer Atomkerne“, so die offizielle Begründung. Mit der Bekanntgabe wartete die Akademie jedoch bis nach dem Zusammenbruch der Hitler-Diktatur, denn sonst wäre Hahn gezwungen gewesen, den Nobelpreis abzulehnen. Daher wurde Hahns Wahl erst am 16. November 1945 veröffentlicht. Der Preis konnte ihm allerdings, da er sich im Dezember 1945 noch in englischer Internierung befand, erst ein Jahr später am 10. Dezember 1946 von König Gustav V. von Schweden in Stockholm überreicht werden. Lise Meitner schrieb", "section_level": 2}, {"title": "Göttingen: Die Gründung der Max-Planck-Gesellschaft (1948).", "content": "Anfang 1947 gelang es dem neuen Nachrichtenmagazin \"Der Spiegel\" und seinem Redakteur Rudolf Augstein einige Verdächtigungen und Gerüchte über Otto Hahn zu zerstreuen. In dem Artikel heißt es unter anderem: Eine Woche später", "section_level": 2}, {"title": "Frankfurt am Main: Eröffnungsrede auf der ACHEMA IX (1950).", "content": "Auf der ersten „Ausstellung für Chemisches Apparatewesen“ nach dem Zweiten Weltkrieg, der ACHEMA IX im Juli 1950 in Frankfurt am Main war", "section_level": 2}, {"title": "Kampf gegen Kernwaffen und Atomversuche.", "content": "Schon unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg trat Hahn unter dem Eindruck der amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki entschieden gegen den Einsatz der Kernenergie für militärische Zwecke auf. Er sah diese Art der Nutzung seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse als Missbrauch, ja sogar als Verbrechen an. So verstärkte er in den 1950er und 1960er Jahren sein Engagement in zahlreichen Aufrufen für Abrüstung, Frieden und Völkerverständigung, ohne sich allerdings von kommunistisch gesteuerten Initiativen vereinnahmen zu lassen. Eine an ihn mehrfach herangetragene Mitgliedschaft in dem von Frédéric Joliot-Curie gegründeten Weltfriedensrat lehnte Hahn ebenso strikt ab wie die Teilnahme an dessen diversen Kongressen oder die Unterzeichnung von prosowjetisch orientierten Manifesten, wie z. B. in Warschau 1950, Stockholm 1951, oder in Wien und Ost-Berlin 1952. In mehreren Schreiben an Frédéric Joliot-Curie erklärte Hahn seinen Standpunkt, so auch Anfang Februar 1951, nachdem er von Joliot-Curie zur nächsten Tagung des Weltfriedensrates nach Ost-Berlin eingeladen worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Rundfunk-Appell: Cobalt 60 – Gefahr oder Segen für die Menschheit? (1955).", "content": "Weithin bekannt wurden Hahns Ausführungen in seiner Rundfunk-Rede vom 13. Februar 1955 „Cobalt 60 – Gefahr oder Segen für die Menschheit?“, die zeitgleich in Deutschland, Dänemark, Österreich und", "section_level": 3}, {"title": "Mainauer Kundgebung (1955 und 1956).", "content": "So war er, unter anderem, der Initiator der Mainauer Kundgebung vom 15. Juli 1955, in der zunächst 18 und ein Jahr später dann 52 Nobelpreisträger auf die Gefahren der Atombombe aufmerksam machten und die Staaten der Welt eindringlich vor der Anwendung von Kernwaffen jeglicher Art warnten. Darin heißt es unter anderem: Einige", "section_level": 3}, {"title": "Göttinger Erklärung der 18 Atomforscher (1957).", "content": "Ein Jahr später gehörte Otto Hahn zu den Verfassern der Göttinger Erklärung, in der er sich am 12. April 1957 zusammen mit 17 führenden westdeutschen Atomwissenschaftlern gegen die nukleare Aufrüstung der deutschen Bundeswehr wandte. Der damalige Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß, der die nukleare Bewaffnung energisch vorantrieb, äußerte sich daraufhin vor Journalisten abfällig und beleidigend über Hahn („Ein alter Trottel, der die Tränen nicht halten und nachts nicht schlafen kann, wenn er an Hiroshima denkt!“). Bundeskanzler Konrad Adenauer entschärfte die Situation einige Tage später bei einer Aussprache mit Otto Hahn und vier führenden Wissenschaftlern der \"Göttinger Achtzehn\" im Kanzleramt. Die Göttinger Erklärung", "section_level": 3}, {"title": "Wiener Appell gegen A- und H-Bomben-Experimente (1957).", "content": "Am 13. November 1957 folgte Otto Hahns „Wiener Appell gegen die A- und H-Bomben-Experimente“ und am 28. Dezember 1957 sein Aufruf über den bulgarischen Rundfunk in Sofia für eine „dringende internationale", "section_level": 3}, {"title": "Petition der Naturforscher an die Vereinten Nationen (UN) in New York (1958).", "content": "Im Januar 1958 unterzeichnete Otto Hahn gemeinsam mit Albert Schweitzer die von Linus Pauling vorbereitete und später von über 9.000 Wissenschaftlern aus 44 Staaten unterstützte „Petition der Naturforscher an die Vereinten Nationen“ in New York zum „sofortigen Abschluß eines internationalen Abkommens zur weltweiten Einstellung der Kernwaffenversuche“ und im Oktober, zusammen mit dem amtierenden pakistanischen Präsidenten Ayub Khan, den früheren Premierministern Lord Clement Attlee, Edgar Faure, Tetsu Katayama und dem Bürgermeister von Hiroshima", "section_level": 3}, {"title": "Botschaft an den ‚Japanischen Rat gegen A- und H-Bomben‘ in Tokyo (1960).", "content": "Ende Januar 1958 wurde Otto Hahn gebeten, dem ‚Japan Council Against A and H Bombs‘ beizutreten und diesem als Ehrenmitglied anzugehören. Er sagte zu, musste aber seine Teilnahme an der ersten Tagung des Rates absagen. An", "section_level": 3}, {"title": "Moskauer Vertrag zur Einstellung von Atomtests (1963).", "content": "Am 5. August 1963, nach Inkrafttreten des in Moskau beschlossenen Atomversuchstopps, des sogenannten „Moskauer Vertrages“ zwischen der Sowjetunion, den USA und Großbritannien, begrüßte Otto Hahn in einem Brief an den ADN das Abkommen und plädierte für den baldigen Beitritt der Bundesrepublik Deutschland: In einem Interview mit CTK, Prag, ergänzte er: Bereits zwei Wochen später, am 19. August 1963, trat die Bundesrepublik Deutschland dem Moskauer Vertrag bei und setzte somit umgehend Hahns Empfehlung in die Tat um. Bis zu seinem Tode wurde er nicht müde, eindringlich in Wort und Schrift vor den Gefahren des nuklearen Wettrüstens der Großmächte und einer radioaktiven Verseuchung der Erde zu warnen. Seit 1957 wurde Otto Hahn von internationalen Organisationen mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen (u. a. von der größten französischen Gewerkschaft CGT, der Confédération générale du travail). Der Friedensnobelpreisträger von 1962 Linus Pauling, bezeichnete einmal Otto Hahn als „eines meiner Vorbilder“.", "section_level": 3}, {"title": "Die 1. UN-Konferenz „Atome für den Frieden“ in Genf (1955).", "content": "Am 17. Dezember 1954 schrieb Otto Hahn in einem Brief an den Präsidenten der UN-Generalversammlung, den früheren niederländischen Außenminister Eelco van Kleffens: Im Juni 1955 wurde Otto Hahn von Außenminister Heinrich", "section_level": 2}, {"title": "Begegnung mit Jawaharlal Nehru (1956).", "content": "Auf der Hauptversammlung der MPG im Juni 1956 in Stuttgart beklagte Otto Hahn erneut, dass die staatlichen Zuschüsse für die Max-Planck-Gesellschaft immer wieder hinter den Erwartungen zurückblieben. In seinem Manuskript, das der Presse vorab", "section_level": 2}, {"title": "„Atomium-Rede“ in Brüssel (1958).", "content": "Im März 1958 erhielt Otto Hahn die Einladung der belgischen Regierung, auf der ersten Weltausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg, der Expo 58 in Brüssel, einen Vortrag über Atomenergie zu halten. Er sagte zu. – Zuvor hatte er ein „Gespräch mit Hübinger, Innenministerium, über Vortrag in Brüssel. Ich verspreche, nicht politisch zu werden, also nicht über unsere Ablehnung von Atomwaffen zu sprechen, nur über die friedliche internationale Zusammenarbeit.“ Das Motto der Brüsseler Expo", "section_level": 2}, {"title": "Reise nach Israel (1959).", "content": "Im November 1959 besuchte Otto Hahn mit einer Delegation der Max-Planck-Gesellschaft, der der Biochemiker Feodor Lynen, der Kernphysiker Wolfgang Gentner und Hahns Sohn Hanno als Vertreter der Geisteswissenschaften angehörten, in offizieller Mission erstmals Israel, vornehmlich das Weizmann Institute of Science, um die ersten wissenschaftlichen Kontakte zu israelischen Kollegen zu knüpfen – u. a. mit Abba Eban, dem damaligen Präsidenten des Instituts und späteren Außenminister, als auch mit den Professoren Yigael Yadin, Giulio Racah und Yehuda Hirshberg", "section_level": 2}, {"title": "Südafrika (1965).", "content": "1965 lehnte Otto Hahn die Einladung der südafrikanischen Regierung Verwoerd ab, das erste Kernforschungszentrum des Landes und den ersten Atomreaktor des afrikanischen Kontinents (SAFARI 1) in Pelindaba nahe der Hauptstadt Pretoria einzuweihen. Er begründete diese Entscheidung mit dem Hinweis, es sei für ihn", "section_level": 2}, {"title": "Reise in die ČSSR (1966).", "content": "Im Juli 1966 besuchte Otto Hahn auf Einladung der dortigen Stadtverwaltung die tschechische Stadt Jáchymov, das frühere St. Joachimsthal, um an der Enthüllung eines Denkmals zu Ehren des Ehepaares Marie und Pierre Curie teilzunehmen und eine Ansprache zu halten. Es wurde seine letzte Auslandsreise. In Jáchymov traf er", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Im März 1968 fragte der belgische Friedensnobelpreisträger Dominique Pire bei Hahn an, ob er bereit wäre, das Protektorat für den bei der Weltausstellung 1970 in Osaka geplanten \"Pavillon de la Paix\" zu übernehmen. Hahn hatte zunächst Bedenken wegen seines \"hohen Alters,\" aber da er Père Pire außerordentlich schätzte, und dieser ihm zusicherte, ihm würden keinerlei administrative Verpflichtungen entstehen, sagte er schließlich zu. Seinen Brief an Pire vom 18. März 1968 – dem letzten offiziellen Schreiben – beendete Hahn mit den Worten: Drei Tage später", "section_level": 2}, {"title": "Private Interessen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bergsteigen.", "content": "1898 hatte Otto Hahn erstmals alpine Luft geschnuppert, und zwar beim Aufstieg zum höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze, was seine Liebe zu den Bergen begründen sollte. Danach gab es zunächst eine mehrjährige Pause", "section_level": 2}, {"title": "Haustiere.", "content": "Otto und Edith Hahn hatten in ihrer Dahlemer Villa in der Altensteinstraße 48 immer mehrere Katzen, darunter ‚Muzie‘, über die Sohn Hanno 1939 eine Erzählung im Fachblatt \"„Unsere Katze“\" veröffentlichte, und einen", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Zeit seines Lebens war Hahn ein „großer Musikliebhaber“, wie er sich selbst bezeichnete, der gerne, wann immer es irgendwie möglich war, Konzerte und Opernaufführungen besuchte. Während er sich in seiner Jugend noch an Richard Wagner begeistern konnte, wurde sein musikalisches", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Hahn, der bereits in seiner Studentenzeit ein wachsendes Interesse an Literatur, vor allem an Lyrik, entwickelt hatte (zum Beispiel an den Gedichten Christian Morgensterns, von denen er zahlreiche bis ins hohe Alter auswendig rezitieren konnte), stand in späten Jahren mit mehreren Dichtern und Schriftstellern in näherer Beziehung, u. a. mit Reinhold Schneider, Carl Zuckmayer, Alice von Herdan, Irmgard Keun, Joseph Breitbach und Eugen Roth, der ihm einmal den folgenden Schüttelreim schrieb: \"Stolz wandre ich des Lebens Bahn hin –\" \"seit ich geliebt von Otto Hahn bin.\" Auch mit einigen Theatermenschen pflegte Hahn engere Kontakte, so zum Beispiel mit dem Intendanten Heinz Hilpert und dem Schauspieler", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen zu Lebzeiten.", "content": "Otto Hahn, seit 1960 Ehrenpräsident der Max-Planck-Gesellschaft, war einer der meistgeehrten und höchstdekorierten Wissenschaftler aller Zeiten. Er erhielt viele bedeutende akademische, städtische und staatliche Auszeichnungen auf der ganzen Welt. Hahn war Ehrendoktor zahlreicher Universitäten und Mitglied oder Ehrenmitglied von 45 Akademien und Wissenschaftlichen Gesellschaften – darunter die University of Cambridge, die Physical Society (heute Institute of Physics), die Royal Society und das University College in London, die Rumänische Physikalische Gesellschaft in Bukarest, die Königlich Spanische Gesellschaft für Physik und Chemie und das Consejo Superior de Investigaciones Científicas (CSIC) in Madrid,", "section_level": 2}, {"title": "Nachruhm.", "content": "Zwei Jahre nach seinem Tod schlugen amerikanische Forscher vor, das neu synthetisierte Element Nr. 105 ihm zu Ehren \"Hahnium\" zu nennen, 1997 wurde es jedoch von der IUPAC nach dem russischen Forschungszentrum in Dubna endgültig Dubnium genannt. Auch für das Element Nr. 108 hatte die IUPAC 1994 den Namen Hahnium vorgeschlagen, das Element trägt aber seit 1997 den Namen Hassium. Ferner wurde 1964 das einzige nuklear angetriebene europäische Schiff, der Atomfrachter NS Otto Hahn, nach ihm benannt, ebenso wie 1971 zwei Intercity-Züge der Deutschen Bundesbahn (Strecke Hamburg-Altona – Basel SBB). Ihm zu Ehren und zu seinem", "section_level": 2}, {"title": "Filme.", "content": "Dokumentarfilme", "section_level": 1}, {"title": "Zeugnisse über Otto Hahn.", "content": "Alle folgenden Zitate sind entnommen aus Dietrich Hahn (Hrsg.): \"Lise Meitner: Erinnerungen an Otto Hahn.\" Albert Einstein, Princeton (USA), 1949, über Hahns Wirken von 1933 bis 1945: „Einer der Wenigen, die aufrecht geblieben sind und ihr Bestes taten während dieser bösen Jahre.“ Lise Meitner, Stockholm, 1949: „Otto Hahn verstand es, mit den einfachsten Hilfsmitteln an die schwierigsten Probleme heranzugehen, geleitet von seiner ungewöhnlichen intuitiven Begabung und seinen ebenso ungewöhnlichen, vielseitigen chemischen Kenntnissen. Wie oft habe ich nicht in den langen Jahren unserer Zusammenarbeit gesehen, daß er Probleme, die der Physiker sich durch mathematische Formeln klar macht, rein intuitiv und anschaulich erfaßt hat.“ Lise Meitner im persönlichen Gespräch zu Otto Hahn: „Hähnchen, von Physik verstehst du nichts, geh nach oben!“ Max Born, Bad Pyrmont, 1955: „Einer der nobelsten und feinsten Menschen, denen ich je begegnet bin.“ Lise Meitner, Stockholm, 1959: „Die große Zuverlässigkeit seines Charakters, seine natürliche Liebenswürdigkeit und Freude am Scherzen haben ihn auch bei etwaigen schwierigen Diskussionen, wissenschaftlicher oder menschlicher Art, nie verlassen.“ Manfred Eigen, Göttingen, 1968: „Obwohl Otto Hahn einer der wenigen Wissenschaftler war, die Geschichte gemacht und eine ganze Ära der Weltpolitik bestimmt haben, hat er sich doch nie als eine Persönlichkeit der Weltpolitik gefühlt.“ Fritz Straßmann, Mainz, 1968: „Die Zahl derer, die sich neben Otto Hahn stellen könnten, ist klein. Für ihn war seine eigene Handlungsweise zwar selbstverständlich, aber für die kommenden Generationen kann sie Vorbild sein, gleichgültig, ob man in der Haltung Otto Hahns sein menschliches und wissenschaftliches Verantwortungsbewußtsein oder seinen persönlichen Mut bewundert. Beides zusammen war selten in einer Person vereinigt anzutreffen, und so hat diese seltene Gabe Otto Hahn die Liebe und die Verehrung seiner Freunde und Schüler erworben und gesichert, und sie wird über seinen Tod hinaus hoffentlich das erstrebte Ziel vieler junger Menschen werden.“ Berta Karlik, Wien, 1969: „Otto Hahn hat sein so schweres menschliches Schicksal mit unvergleichlicher Haltung getragen. Stets blieb er äußerlich heiter, den Mitmenschen zugewandt in nie versiegender Herzensgüte, ein wunderbares Vorbild an sittlicher Kraft. Alle, die ihm begegnen durften, werden die Erinnerung an seine einzigartige Persönlichkeit als unverlierbaren inneren Besitz empfinden.“ Manfred von Ardenne, Dresden, 1978: „Jeder, der Otto Hahn kannte, mußte ihn als Forscher in seiner Arbeit sowie als Mensch in seinem Tun und Denken verehren. Er war Vorbild in seiner Gewissenhaftigkeit, zugleich die Herzen gewinnend in seiner Güte und Bescheidenheit.“ Elizabeth Rona, Miami (USA), 1978: „Ich habe oft gedacht, daß er einen zweiten Nobelpreis verdient hätte – den Friedensnobelpreis.“ Wolfgang Gentner, Heidelberg, 1979: „So wie er nie die Verfolgung der Juden im Dritten Reich vergessen konnte, benutzte er auch die erste Gelegenheit, Beziehungen zum neuen Staate Israel aufzunehmen. Es war seine letzte große Reise, die unvergeßlichen Eindruck auf ihn machte.“ Otto Haxel, Heidelberg, 1987: „Ich muß einfach sagen, daß er der bewundernswerteste Mensch ist, der mir unter den Wissenschaftlern bekannt ist. Seine charakterliche Größe, seine Schärfe des Verstandes und diese absolute Redlichkeit und Zurücksetzung seiner Person findet man so rasch nicht wieder.“ Carl Friedrich von Weizsäcker, Starnberg, 1988: „Die Menschheit kann nicht auf die Dauer zugleich mit der Kenntnis der Kernspaltung und der Institution des Krieges leben. Dieses Wissen beschattete die letzten Lebensjahrzehnte Otto Hahns. Es bewußt getragen zu haben, war sein Beitrag zum unerläßlichen Bewußtseinswandel unserer Zeit. Es war sein Geschenk an die Menschheit.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Otto Emil Hahn, OBE (* 8. März 1879 in Frankfurt am Main; † 28. Juli 1968 in Göttingen) war ein deutscher Chemiker und ein Pionier der Radiochemie. Zwischen 1905 und 1921 entdeckte er zahlreiche Isotope (heute Nuklide genannt), 1909 den radioaktiven Rückstoß, 1917 das Element Protactinium und 1921 die Kernisomerie beim „Uran Z“. Für die Entdeckung und den radiochemischen Nachweis der Kernspaltung des Urans (Ende 1938) und des Thoriums (Anfang 1939) wurde ihm 1945 der Nobelpreis für Chemie des Jahres 1944 verliehen.", "tgt_summary": "奥托·哈恩(,1879年-3月8日-1968年-7月28日),生于法兰克福逝于格丁根,德国放射化学家和物理学家,曾获1944年度诺贝尔化学奖(1945年颁发)。", "id": 1646262} {"src_title": "Olympische Spiele", "tgt_title": "奥林匹克运动会", "src_document": [{"title": "Olympische Spiele der Antike.", "content": "Der Ursprung der Olympischen Spiele der Antike liegt vermutlich im 2. Jahrtausend v. Chr. Die Siegerlisten reichen bis ins Jahr 776 v. Chr. zurück und wurden im 4. Jahrhundert v. Chr. rekonstruiert. Die Zählung nach Olympiaden war ein Zeitmaß im gesamten antiken Griechenland. „Olympiade“ ist somit – entgegen einem heute weit verbreiteten Irrtum – nicht synonym mit „Olympische Spiele“, sondern bezeichnet den Zeitraum von vier Jahren, der mit den Spielen beginnt. Die Olympischen Spiele, benannt nach ihrem Austragungsort Olympia im Nordwesten der Halbinsel Peloponnes, waren Teil eines Zyklus, der drei weitere Panhellenische Spiele umfasste: Die Pythischen Spiele in Delphi, die Nemeischen Spiele in Nemea und die Isthmischen Spiele auf dem Isthmus von Korinth. In der Anfangszeit gab es nur einen Wettlauf über die Distanz des Stadions (192,24 Meter). Die Spiele erhielten mit der Zeit eine immer größere Bedeutung. Sie waren aber keine „Sportveranstaltung“ in unserem heutigen Sinne, sondern ein religiöses Fest zu Ehren des Göttervaters Zeus und des göttlichen Helden Pelops. In ihrer Blütezeit dauerten die Spiele fünf Tage – der erste Tag war bestimmt von kultischen Zeremonien wie Weihehandlungen und dem Einzug der Athleten, Betreuer, Schiedsrichter", "section_level": 1}, {"title": "Die Olympischen Spiele der Neuzeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufer.", "content": "Die olympische Idee ging nicht ganz verloren. So fanden im Westen Englands zu Beginn des 17. Jahrhunderts erstmals die \"Cotswold Olympick Games\" statt. Ein weiterer Versuch, die Olympischen Spiele wiederzubeleben, waren die \"Olympiades de la République\", die von 1796 bis 1798 jährlich im revolutionären Frankreich ausgetragen wurden. Auf diese Veranstaltung geht auch die Verwendung des metrischen Systems im Sport zurück. 1850 führte die landwirtschaftliche Lesegesellschaft von Much Wenlock in der englischen Grafschaft Shropshire eine „olympische Klasse“ ein. Daraus entwickelten sich zehn Jahre später die \"Wenlock Olympian Games\", die bis heute unter der", "section_level": 2}, {"title": "Wiederbelebung der Spiele.", "content": "Nachdem 1766 die Sport- und Tempelanlagen von Olympia wiederentdeckt worden waren, begannen 1875 groß angelegte archäologische Ausgrabungen unter der Leitung des deutschen Archäologen und Althistorikers Ernst Curtius. Um diese Zeit kam in Europa die romantisch-idealistische Antiken-Rezeption immer mehr in Mode; der Wunsch nach einer Wiedererweckung des olympischen Gedankens verbreitete sich. So sagte Baron Pierre de Coubertin damals: \"„Deutschland hatte das ausgegraben, was vom alten Olympia noch vorhanden war. Warum sollte Frankreich nicht die alte Herrlichkeit wiederherstellen?“\" Nach de Coubertins Meinung war die mangelnde körperliche Ertüchtigung der Soldaten eine der Hauptursachen für die Niederlage Frankreichs im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 gewesen. Er strebte danach, diesen Zustand durch die verbindliche Einführung von Sportunterricht an den Schulen zu verbessern. Gleichzeitig wollte er nationale Egoismen überwinden und zum Frieden und zur internationalen Verständigung beitragen. Die „Jugend der Welt“ sollte sich bei sportlichen Wettkämpfen messen und sich nicht auf den Schlachtfeldern bekämpfen. Die Wiederbelebung der Olympischen Spiele schien in seinen Augen die beste Lösung zu sein, um diese Ziele zu erreichen. Die Wenlock Olympian Games, die de Coubertin 1890 besuchte, bestärkten ihn in der", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Entwicklung.", "content": "Die Wintersportart Eiskunstlauf stand 1908 und 1920 auf dem Programm von Sommerspielen, Eishockey 1920. Das IOC wollte diese Liste erweitern, um andere winterliche Aktivitäten abzudecken. Am Olympischen Kongress 1921 in Lausanne fiel der Beschluss, dass die Organisatoren der Sommerspiele 1924 zusätzlich eine „internationale Wintersportwoche“ unter der Schirmherrschaft des IOC veranstalten sollten. Diese „Woche“ (eigentlich waren es elf Tage) in Chamonix erwies sich als großer Erfolg, weshalb das IOC 1925 beschloss, sie rückwirkend als I. Olympische Winterspiele anzuerkennen und weitere Veranstaltungen dieser Art zukünftig im selben Jahr wie die Sommerspiele auszurichten. 1986 beschloss das IOC, beginnend mit 1994 einen separaten Zyklus zu eröffnen und die Winterspiele „im zweiten Kalenderjahr, das jenem folgt, in dem die Spiele der Olympiade abgehalten werden“ auszutragen. Ludwig Guttmann strebte danach, die", "section_level": 2}, {"title": "Wachstum.", "content": "An den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit hatten 1896 rund 250 Athleten aus 14 Ländern teilgenommen. Im Laufe der Jahre stiegen die Teilnehmerzahlen ständig. Beispielsweise nahmen an den Sommerspielen 2008 in Peking über 11.000 Athleten aus 204 Ländern an 302 Wettbewerben teil. Die Anzahl der Teilnehmer bei Winterspielen ist im Vergleich dazu bedeutend geringer, bei den Winterspielen 2006 in Turin waren etwas mehr als 2.500", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Bewegung.", "content": "Eine Vielzahl nationaler und internationaler Sportorganisationen und -verbände, anerkannte Medienpartner sowie Athleten, Betreuer, Schiedsrichter und jede andere Person oder Organisation, die sich zur Einhaltung der Olympischen Charta verpflichtet hat, bilden zusammen die so genannte olympische Bewegung. Ihre Dachorganisation ist das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit Sitz in Lausanne, das seit 2013 von Thomas Bach präsidiert wird. Das IOC hält die Schirmherrschaft über die olympische Bewegung und beansprucht alle Rechte an den olympischen Symbolen sowie", "section_level": 2}, {"title": "Austragungsorte.", "content": "Die Gastgeberstadt von Olympischen Spielen wird sieben Jahre vor der Austragung bestimmt. Der Auswahlprozess umfasst zwei Phasen, die sich über zwei Jahre erstrecken. Eine Stadt bewirbt sich zunächst beim NOK ihres Landes. Falls mehr als eine Stadt im selben Land eine Kandidatur einreicht, führt das NOK eine interne Selektion durch, da dem IOC nur eine Stadt pro Land präsentiert werden darf. Nach Ablauf der Vorschlagsfrist beginnt die erste Phase. Die Organisationskomitees der Städte werden aufgefordert, einen detaillierten Fragebogen zu verschiedenen Schlüsselkriterien in Bezug auf die Organisation von Olympischen Spielen auszufüllen. Die Bewerberstädte müssen versichern, dass sie die Olympische Charta und andere vom Exekutivkomitee des IOC aufgestellte Vorschriften einhalten werden. Ein spezialisierter Ausschuss", "section_level": 2}, {"title": "Symbole und Zeremonien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Symbole.", "content": "Die olympische Bewegung verwendet mehrere weltweit (in Deutschland durch das Olympiaschutzgesetz) geschützte Symbole, die durch die Olympische Charta festgelegt werden. Das bekannteste ist die olympische Flagge mit den fünf verschiedenfarbigen, verschlungenen Ringen auf weißem Feld. Die sechs Farben Weiß, Rot, Blau, Grün, Gelb und Schwarz wurden deshalb gewählt, weil die Flagge jedes Landes der Welt mindestens eine dieser Farben aufweist. Weiterhin steht die Anzahl der Ringe für die fünf Erdteile (klassische Zählweise). Die Flagge wurde 1914 entworfen und wird seit den Sommerspielen 1920 in Antwerpen gehisst. Das offizielle Motto der olympischen Bewegung lautet \"citius, altius, fortius\" (Latein für „schneller, höher, stärker“). De Coubertins Ideale spiegeln sich am besten im olympischen Credo wider: „Das Wichtigste an den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme, wie auch das Wichtigste im Leben nicht der Sieg, sondern das Streben nach einem Ziel ist. Das Wichtigste ist nicht, erobert zu haben, sondern gut gekämpft zu haben.“ Einige Monate vor den Spielen wird an historischer Stätte in Olympia in einer an antike Rituale angelehnten Zeremonie die olympische Fackel entzündet. Eine als", "section_level": 2}, {"title": "Eröffnungsfeier.", "content": "Die Eröffnungsfeiern der Olympischen Spiele umfassen eine Reihe traditioneller Elemente, die in der Olympischen Charta festgelegt sind. Die Feier beginnt üblicherweise mit dem Hissen der Flagge und dem Abspielen der Nationalhymne des Gastgeberlandes. Es folgen verschiedene künstlerische Darbietungen (Musik, Gesang, Tanz, Theater), die die Kultur des Gastgeberlandes repräsentieren. Deren Größe und Komplexität sind mit den Jahren stetig gewachsen, da jedes Gastgeberland danach strebt, die früheren Feiern zu übertreffen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. So betrugen die Kosten der Eröffnungsfeier der Sommerspiele 2008 in Peking über 100 Millionen Dollar. Anschließend beginnt der Einmarsch der teilnehmenden Athleten ins Stadion, jeweils ein Athlet geht einige Schritte vor dem Rest seiner Mannschaft und trägt dabei die Flagge seines Landes. Seit 1928 marschiert stets die Mannschaft Griechenlands als erste ins Stadion, um an die antike Tradition zu erinnern. Danach folgen", "section_level": 2}, {"title": "Medaillenverleihungen.", "content": "Athleten (oder Mannschaften), die sich in einem olympischen Wettbewerb an erster, zweiter oder dritter Stelle klassieren, erhalten Medaillen als Auszeichnung überreicht. Bei der Verleihung stehen die Sportler auf einem Podest und die Nationalhymne des Siegerlandes wird gespielt. Der Sieger erhält eine Goldmedaille. Dabei handelt es sich um Silbermedaillen mit einem goldenen Überzug; das IOC schreibt vor, dass die Medaille zu mindestens 92,5 % aus Silber bestehen und sechs Gramm Gold enthalten sein müssen. Der Zweitplatzierte erhält eine Medaille", "section_level": 2}, {"title": "Schlussfeier.", "content": "Die Schlussfeier findet statt, wenn alle sportlichen Wettkämpfe abgeschlossen sind. Seit 1956 sind die Schlussfeiern weit weniger formell und strukturiert als die Eröffnungsfeiern. Erneut marschieren die Athleten ins Stadion ein, diesmal jedoch nicht nach Ländern geordnet, sondern bunt gemischt. Damit wird die Verbundenheit der Athleten nach Ende der Wettkämpfe symbolisiert. Der IOC-Präsident hält eine Rede, in der er den Erfolg der Spiele betont. Danach übergibt er Mitgliedern des Organisationskomitees", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Sportarten.", "content": "Das aktuelle Programm der Olympischen Spiele umfasst insgesamt 35 Sportarten, davon 28 im Sommer und sieben im Winter. Bei dieser Zählweise des IOC werden die Sportarten nach Sportverbänden zusammengefasst. Werden diese wie üblich aufgeteilt, ergeben sich 41 Sommersportarten und 15 Wintersportarten (siehe olympische Sportarten). Im Programm sämtlicher Sommerspiele enthalten waren Leichtathletik, Schwimmen, Fechten und Kunstturnen. Bei sämtlichen Winterspielen wurden Wettkämpfe im nordischen Skisport, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf und Eishockey ausgetragen, die beiden letztgenannten vor 1924 auch bei Sommerspielen. Bis 1992 wurden oft auch Wettkämpfe in so genannten Demonstrationssportarten durchgeführt. Absicht war es, diese Sportarten einem größeren Publikum vorzustellen. Die Gewinner dieser Wettbewerbe gelten nicht als offizielle Olympiasieger. Manche Sportarten waren nur in den jeweiligen Gastgeberländern populär, andere hingegen werden weltweit betrieben. Einige dieser Demonstrationssportarten wie Curling und Taekwondo wurden schließlich ins offizielle Programm aufgenommen. Reglementiert werden die olympische Sportarten von internationalen Sportverbänden, die das IOC als globale Aufsichtsbehörden anerkennt. Zurzeit sind 35 Sportverbände im IOC vertreten. Darüber hinaus erkennt das IOC aufgrund weltweiter Verbreitung und Einhaltung bestimmter Standards diverse Sportverbände an, die nicht im offiziellen Wettkampfprogramm mit Wettbewerben", "section_level": 2}, {"title": "Amateurstatus und Profisport.", "content": "Pierre de Coubertin war maßgeblich vom Ethos der Aristokratie beeinflusst, das an englischen Privatschulen vorgelebt wurde. Ihrer Ansicht nach bildete Sport einen wichtigen Teil der Erziehung; eine Haltung, die in der Redewendung \"mens sana in corpore sano\" (lat.: „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“) zum Ausdruck kommt. Gemäß diesem Ethos war ein Gentleman eine Person, die vieles gut kann, nicht jedoch der beste auf einem bestimmten Gebiet sei. Vorherrschend war auch das Konzept der Fairness, das Üben oder Training mit Betrug gleichsetzte. Profisportler hatten somit den Ruf, sich gegenüber Amateuren einen unfairen Vorteil zu verschaffen. Der Ausschluss von Profis von der Teilnahme an Olympischen Spielen hatte zur Folge, dass es immer wieder zu Kontroversen und aufsehenerregenden Konflikten um die Ausgrenzung oder Zulassung von Sportlern kam. Beispielsweise wurde Jim Thorpe, der Olympiasieger von 1912 im Fünfkampf und im Zehnkampf, disqualifiziert, nachdem bekannt geworden war, dass er zuvor halbprofessionell Baseball gespielt hatte; erst 1983 rehabilitierte ihn das IOC. Skiläufer aus der Schweiz und Österreich blieben den Winterspielen 1936", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Das IOC wehrte sich ursprünglich gegen die Finanzierung durch Sponsoren. Erst nach dem Rücktritt des als sehr prinzipientreu geltenden Avery Brundage im Jahr 1972 begann das IOC, das Potenzial des Mediums Fernsehen und den damit verbundenen lukrativen Werbemarkt auszuloten. Unter der Präsidentschaft von Juan Antonio Samaranch passte sich das IOC immer mehr den Bedürfnissen internationaler Sponsoren an, die ihre Produkte mit den olympischen Namen- und Markenzeichen bewerben wollten. Die Vermarktung der olympischen Markenzeichen ist umstritten. Hauptkritikpunkt ist, dass die Olympischen Spiele nicht mehr von anderen kommerzialisierten Sportspektakeln unterschieden werden können. Das IOC wurde kritisiert, dass insbesondere während der Sommerspiele 1996 und 2000 eine Marktsättigung eingetreten sei und die Gastgeberstädte von Unternehmen und Händlern überflutet worden seien, die ihre Olympiaprodukte verkaufen wollten. Das IOC versprach, in Zukunft der Übervermarktung entgegenzuwirken. Eine weitere Kritik spricht die Tatsache an, dass Olympische Spiele von den Gastgeberstädten und den Regierungen der entsprechenden Staaten finanziert werden. Das IOC kommt nicht für die Kosten auf, kontrolliert aber alle Rechte, profitiert von den olympischen Symbolen und beansprucht einen Anteil an allen Sponsoren- und Medieneinnahmen. Städte bewerben sich aber weiterhin um das Recht, Olympische Spiele auszutragen, obschon sie keine Gewissheit haben, dass ihre Kosten gedeckt sein werden. Wichtig ist ihnen vor allem die weltweite Ausstrahlungskraft.", "section_level": 1}, {"title": "Budget.", "content": "In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfügte das IOC nur über ein kleines Budget. Avery Brundage lehnte jegliche Versuche ab, die Olympischen Spiele mit kommerziellen Interessen zu verbinden. Er war davon überzeugt, die Interessen der Unternehmen würden unannehmbare Auswirkungen auf die Entscheidungen des IOC haben. Brundages Ablehnung dieser Einnahmequelle bedeutete, dass die Organisationskomitees einzelner Spiele selbst Sponsorenverträge aushandelten. Als er 1972 zurücktrat, hatte das IOC ein Vermögen von 2 Millionen USD. Acht Jahre später war", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Für die Gastgeberstädte und -länder bieten die Olympischen Spiele eine prestigeträchtige Gelegenheit sich der Welt zu präsentieren und für sich zu werben. Die Sommerspiele 1936 in Berlin waren die ersten, die im Fernsehen übertragen wurden, die Reichweite über den Fernsehsender Paul Nipkow war jedoch gering. Als erste erreichten die Winterspiele 1956 in Cortina d’Ampezzo ein internationales Publikum und 1960 bezahlten Fernsehsender erstmals für die Übertragungsrechte. In den folgenden Jahrzehnten entwickelten sich die Olympischen Spiele zu einer ideologischen Front im Kalten Krieg. Durch die Konkurrenz der politischen Systeme auf sportlicher Ebene stieg das Medieninteresse, wovon das IOC wiederum profitierte. Der Verkauf von Übertragungsrechten ermöglichte es ihm, die Olympischen Spiele bekannter zu machen und dadurch noch mehr Interesse zu generieren. Dies wiederum war attraktiv", "section_level": 2}, {"title": "Politische Bedeutung.", "content": "Entgegen Pierre de Coubertins Hoffnungen verhinderten die Olympischen Spiele nicht den Ausbruch von Kriegen. Tatsächlich konnten mehrere Veranstaltungen nicht ausgetragen werden: Die Sommerspiele 1916 entfielen wegen des Ersten Weltkriegs, die Sommer- und Winterspiele von 1940 und 1944 wegen des Zweiten Weltkriegs. Die Nationalsozialisten benutzten erfolgreich die Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen und die Sommerspiele 1936 in Berlin als Propagandaforum, um das Ansehen Deutschlands im Ausland zu verbessern und um guten Willen und Friedensbereitschaft vorzutäuschen. Auch sollte die angebliche Überlegenheit der „arischen Rasse“ demonstriert werden, was angesichts der Erfolge von Jesse Owens jedoch nicht gelang. Antisemitische Parolen wurden vorübergehend entfernt und das Hetzblatt \"Der Stürmer\" durfte für die Dauer der Spiele nicht öffentlich in Kiosken ausliegen. Die Sowjetunion nahm bis 1952 nicht an Olympischen Spielen teil. Hingegen organisierte sie ab 1928 Spartakiaden. Während der Zwischenkriegszeit fanden mehrmals Arbeiterolympiaden statt. Diese Veranstaltungen waren Alternativen zu den Olympischen Spielen, die als kapitalistisch und aristokratisch galten. Mehrere kürzlich unabhängig gewordene (meist sozialistische) Staaten veranstalteten in den 1960er Jahren vom IOC nie anerkannte Gegenveranstaltungen. Sie trugen den Namen GANEFO (\"Games of the New Emerging Forces\", dt.: „Spiele der neu aufstrebenden Kräfte“) und fanden 1963 in Jakarta sowie 1966 in Phnom Penh statt. Die chinesische Kulturrevolution verhinderte die dritte Austragung 1969. Zehn Tage vor der Eröffnung der Sommerspiele 1968 in Mexiko-Stadt kam es zum Massaker von Tlatelolco, als bei der brutalen Niederschlagung von Studentenprotesten zwischen 300 und 500 Studenten getötet wurden. Ein demgegenüber vergleichsweise kleinerer politischer Zwischenfall ereignete sich bei diesen Spielen, als die zwei US-amerikanischen Leichtathleten Tommie Smith und John Carlos während der Siegerehrung des 200-Meter-Laufs ihre Fäuste mit schwarzen Handschuhen in die Höhe streckten. Es handelte sich dabei um das Symbol der Bewegung Black Power, die sich gegen die Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA richtete. Das IOC stellte das Olympische Komitee der USA (USOC) vor die Wahl, entweder die beiden Athleten nach Hause zu schicken oder die ganze Leichtathletikmannschaft zurückzuziehen. Das USOC entschied sich für ersteres. Während der Sommerspiele 1972 in München nahm die palästinensische Terrororganisation \"Schwarzer September\" elf Mitglieder der israelischen Mannschaft gefangen, wovon zwei gleich von den Terroristen ermordet wurden. Eine missglückte Befreiungsaktion auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck führte zum Tod aller Geiseln sowie von fünf Terroristen und einem Polizeibeamten. Die Geiselnahme von München blieb weltweit als „München-Massaker“ in Erinnerung. IOC-Präsident Avery Brundage setzte sich für die Fortführung der Spiele ein, berühmt geworden ist sein Ausspruch \"„The games must go on“\" („Die Spiele müssen weitergehen“). Das tragische Ereignis wurde mehrmals verfilmt, beispielsweise durch Kevin Macdonald (\"Ein Tag im September\", 1999) und Steven Spielberg (\"München\", 2005). Die Sowjetunion versuchte die Sommerspiele 1984 in Los Angeles zu sabotieren. Sie schickte den Nationalen Olympischen Komitees von elf asiatischen und afrikanischen Nationen Drohbriefe, die angeblich vom Ku-Klux-Klan stammen sollten und den Athleten, besonders den Dunkelhäutigen, mit Erschießung und Lynchmord drohten. Dass die Briefe gefälscht waren, konnte jedoch schnell nachgewiesen werden. Im Centennial Olympic Park von Atlanta explodierte während der Sommerspiele 1996 eine Bombe. Dabei starben zwei Menschen und 111 wurden verletzt. Die Bombe war von Eric Rudolph gelegt worden, der der rassistischen Christian-Identity-Bewegung nahesteht. Nach einer fast siebenjährigen Flucht konnte er 2003 verhaftet werden. Zunächst war der Wachmann Richard Jewell beschuldigt und in einer beispiellosen Medienkampagne vorverurteilt worden. Der Kaukasuskrieg zwischen Georgien und Russland brach am Eröffnungstag der Sommerspiele 2008 in Peking aus. Beim Luftpistolenschießen der Frauen gewann die Russin Natalja Paderina die Silber- und die Georgierin Nino Salukwadse die Bronzemedaille. Beide Frauen umarmten und küssten sich demonstrativ auf dem Siegerpodest und setzten so ein viel beachtetes Zeichen gegen den Krieg.", "section_level": 1}, {"title": "Betrugsfälle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Korruption.", "content": "Das stetige Wachstum und die zunehmende internationale Bedeutung der Olympischen Spiele führte auch zu zahlreichen zwischenstaatlichen Problemen. So geriet in der Vergangenheit das IOC verstärkt unter Druck. Es wurde als unbewegliche, unflexible, kommerzielle und intransparente Organisation kritisiert. Besonders kontrovers waren die Präsidentschaften von Avery Brundage und Juan Antonio Samaranch. Brundage musste sich die Kritik gefallen lassen, er sei rassistisch und antisemitisch. Unter Samaranch galt das IOC als autokratisch und korrupt. Auch seine engen Beziehungen zum Franco-Regime und seine lange Amtszeit von 21 Jahren (er trat erst im Alter von 81 Jahren zurück) gaben Anlass zur Kritik. Ebenfalls Anlass zu Kritik gab", "section_level": 2}, {"title": "Doping.", "content": "Eines der Hauptprobleme bei Olympischen Spielen (und im Sport im Allgemeinen) ist die unerlaubte Leistungssteigerung durch Doping. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen zahlreiche Athleten Drogen zu sich zu nehmen; so war die Verwendung von Kokain weit verbreitet. Thomas Hicks, Gewinner des Marathonlaufs der Sommerspiele 1904, erhielt von seinem Trainer während des Rennens Brandy, der mit Strychnin angereichert war. Als Athleten und Betreuer zu immer extremeren Mitteln griffen, wurde den Verantwortlichen allmählich bewusst, dass diese Methoden nicht mehr mit dem Ideal von „Gesundheit durch Sport“ zu vereinbaren waren. Der erste (und bisher einzige bekannte) durch Doping verursachte Todesfall bei Olympischen Spielen ereignete sich 1960 in Rom, als der dänische Radsportler Knud Enemark Jensen von seinem Fahrrad fiel und später starb. Eine Autopsie ergab, dass er mit Amphetaminen gedopt gewesen war. Nicht zuletzt aufgrund dieses Vorfalls begannen mehrere Sportverbände Mitte der 1960er Jahre mit Dopingtests, das IOC folgte 1967 diesem Beispiel. Der erste positiv auf verbotene Substanzen getestete Athlet war 1968 der Schwede Hans-Gunnar Liljenwall, der seine Bronzemedaille im modernen Fünfkampf wegen der Einnahme von Alkohol zurückgeben musste. Seither wurden Dutzende Athleten überführt, darunter mehrere Medaillengewinner. Für den größten Skandal sorgte der Kanadier Ben Johnson: Er war 1988 mit", "section_level": 2}, {"title": "Olympiasieger und Medaillengewinner.", "content": "Die Olympischen Spiele bieten zuvor weniger bekannten Athleten die Möglichkeit, national und international zu viel beachteten Sportlern aufzusteigen. Weil die Olympischen Spiele nur alle vier Jahre ausgetragen werden, genießen sie bei Zuschauern und Athleten ein höheres Prestige als Weltmeisterschaften, die oft im jährlichen oder zweijährigen Rhythmus stattfinden. Viele Athleten wurden nach einem Olympiasieg zu Prominenten in ihren jeweiligen Ländern, manche sogar weltweit. Ein Vergleich der Leistungen von Athleten in verschiedenen Sportarten und zu verschiedenen Zeiten ist von begrenzter Aussagekraft. Legt man jedoch die Anzahl der Goldmedaillen zugrunde, so können die folgenden Athleten als die erfolgreichsten angesehen werden (die Olympischen Zwischenspiele 1906 werden dabei nicht mitberücksichtigt):", "section_level": 1}], "src_summary": "Olympische Spiele (von \"ta Olýmpia\" „die Olympischen Spiele“ \"olymbiakí agónes\" „olympische Wettkämpfe“) ist die Sammelbezeichnung für regelmäßig ausgetragene Sportwettkampfveranstaltungen, die „Olympischen Spiele“ und „Olympischen Winterspiele“. Bei diesen treten Athleten und Mannschaften in verschiedenen Sportarten gegeneinander an. Organisiert werden sie vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Der Zeitraum zwischen den Spielen wird als „Olympiade“ (von ) bezeichnet.", "tgt_summary": "奥林匹克运动会(、、英语:Olympic Games),简称奥运会、奥运,是国际目前最高等级的综合型体育赛事,由国际奥林匹克委员会主办;后因有别冬季奥林匹克运动会,又称「夏季奥林匹克运动会」,每4年举行一次(从1987年起,冬季奥运会和夏季奥运会分开,每两年交替举行)。奥林匹克运动会最早起源于古希腊,是当时各城邦之间的公开较量,因为举办地在奥林匹亚而得名;但由于信奉基督教的罗马皇帝狄奥多西一世禁止奥运竞技,于是奥运在举办超过一千年后于四世纪末停办,奥运这一次停办持续了近1,500年,直到19世纪末才由后人发现遗迹,后来在近代由法国的顾拜旦男爵创立了有真正奥运精神的现代奥林匹克运动会。从此,自1896年始每4年举办一次,只有在2次世界大战期间中断过三次(分别是在1916年、1940年和1944年),以及在2019冠状病毒病疫情期间延期过一次,更确立了会期不超过16日的传统。奥林匹克运动会现在已经成为了全世界和平与友谊的象征。", "id": 2890911} {"src_title": "Paradoxon", "tgt_title": "悖论", "src_document": [{"title": "Philosophische Tradition.", "content": "In der Philosophie wurden Paradoxa, ebenso wie Sophismata seit der Antike diskutiert. Teilweise wurden sie eingesetzt, um bestimmte Positionen in der Kosmologie oder der Theologie zu stützen oder zu widerlegen und waren bereits früh Gegenstand logischer Untersuchungen. Bekannt sind die Paradoxien des Zenon von Elea, oder etwa das Allmachtsparadoxon. Bis in die Moderne waren Paradoxien der Selbstreferenz von besonderem Interesse: Dazu zählen das Lügner-Paradoxon, das Paradoxon des Epimenides und das bekannte Barbier-Paradoxon –, schließlich das durch die Russellsche Antinomie hervorgerufene Mengenparadoxon und die Grelling-Nelson-Antinomie. Auch in der modernen Wissenschaftstheorie stellen Paradoxien, einmal formuliert, eine wichtige Herausforderung dar, da sie Anforderungen an Theorien und Paradigma deutlich machen, die bisher nicht erfüllt wurden, so etwa Hempels Paradox oder Goodmans neues Rätsel der Induktion.", "section_level": 1}, {"title": "Als ästhetisches Motiv in der Wissenschaft.", "content": "Eine Betrachtung von Paradoxien in den verschiedenen Wissenschaften belegt, dass das Erkennen und Lösen von Paradoxien ein bedeutendes Motiv wissenschaftlicher Arbeit sein kann. Der Mathematiker Roger Penrose drückte es so aus: Der wissenschafts-ästhetische Reiz von Paradoxien zeigt sich auch daran, dass sich Künstler wie M. C. Escher von den Paradoxien in der Mathematik und Physik inspirieren ließen. So gab es zeitweise einen engen Austausch zwischen ihm und Penrose, der sich als Mathematiker mit geometrisch „unmöglichen“ Formen befasste. Von ihm stammt unter anderem das berühmte Penrose-Dreieck. Escher wiederum hat diese in seinen Grafiken umgesetzt. Auch für andere Wissenschaftler und Denker wie Bertrand Russell, Gregory Bateson oder Arthur Koestler waren Paradoxien in ihren unterschiedlichen Facetten ein zentrales Thema.", "section_level": 1}, {"title": "Formen.", "content": "Es werden verschiedene Formen von Paradoxa unterschieden: Gemeinsam ist allen Paradoxa der Widerspruch zwischen dem Behaupteten einerseits und den Erwartungen und Beurteilungen andererseits, die sich aus vertrauten Denkheuristiken, Vorurteilen, Gemeinplätzen, Mehrdeutigkeiten oder begrenzten Perspektiven als alltägliche Meinung (\"doxa\") ergeben. Auch scheinbare Widersprüche, die sich durch genauere Analyse vollständig auflösen lassen, wirken daher im ersten Moment paradox oder galten im Laufe der Geistesgeschichte als unlösbare Paradoxa oder Aporien. Auflösbare Paradoxien sind wahre Aussagen, deren Untersuchung – beispielsweise im Rahmen eines Gedankenexperiments – zu wichtigen Erkenntnisfortschritten in Wissenschaft, Philosophie und Mathematik führen kann, die für das Alltagsverständnis aber unerwartet oder überraschend sind. Der Widerspruch besteht hier oft nur zwischen der erwarteten und der tatsächlichen Lösung. Ein Beispiel aus der Mathematik ist das Ziegenproblem, das logisch und mathematisch exakt lösbar ist, aber der Erwartung vieler Menschen widerspricht. Nach Willard Van Orman Quine lassen sich lediglich der Intuition, herrschenden Meinung oder Erwartung widersprechende, aber korrekte Beantwortungen eines Problems von auf Fehlschlüssen beruhenden Paradoxa und solchen, die tatsächlich ein sich selbst widersprechendes Resultat des Schlussfolgens darstellen, das eine Antinomie oder auf eine (verborgenerweise) inkonsistente Begriffsbestimmung oder falsche Regelannahme verweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung nach Penrose.", "content": "Der britische Mathematiker und Physiker Roger Penrose schlug für die Physik die Unterscheidung von Paradoxien von \"Puzzles\" vor. Bei Puzzles handele es sich um „verblüffende, aber experimentell unmittelbar belegbare Quantenwahrheiten über die Welt, in der wir leben.“ Dazu gehöre unter anderem das sogenannte Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon, das keinen echten Widerspruch, sondern lediglich eine zwar unanschauliche, aber doch belegbare physikalische Wahrheit sei. Die Paradoxien oder „X-Rätsel“, wie Penrose sie auch nennt, seien zwar quantenphysikalisch ebenso ein „wahrer Bestandteil dieser Welt, erscheinen aber so unplausibel und paradox, dass wir uns sträuben, sie als ‚wirklich‘ wahr hinzunehmen“. Das bekannteste X-Rätsel sei das Paradoxon von Schrödingers Katze.", "section_level": 2}, {"title": "Psychologie.", "content": "In der Psychologie werden als Paradoxa starke Widersprüche in den Anforderungen an das individuelle Denken und Verhalten untersucht. Dazu gehört die sogenannte „Sei-spontan-Paradoxie“, wie es häufig in Beziehungen zum Ausdruck kommt: Die Erwartung, dass mein Gegenüber seine Entscheidungen gefälligst frei und selbständig treffen soll – und genau damit seine Unselbständigkeit unter Beweis stellen würde. Der Wunsch „Sag mir doch öfter mal spontan, dass du mich liebst!“ ist, sobald ausgesprochen, nicht mehr erfüllbar. In den sogenannten paradoxen Interventionen werden psychische Paradoxien wiederum gezielt eingesetzt, insbesondere dann, wenn das Gegenüber (ein Kind zum Beispiel) ein trotziges Verhalten zeigt und auf Aufforderungen bewusst mit dem Gegenteil reagiert. Entsprechend wird in der paradoxen Intervention eine Erwartung geäußert, deren Gegenteil eigentlich erreicht werden soll. Ein weiteres Beispiel für psychische Paradoxien sind Double-Bind-Kommunikationsstrukturen.", "section_level": 1}, {"title": "Paradoxien in der Populärkultur.", "content": "In \"Das Leben des Brian\" von Monty Python wird Brian gegen seinen Willen für den Messias gehalten und fordert in der „Balkonszene“ seine Anhänger auf, Individuen zu sein:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Paradoxon (sächlich; Plural \"Paradoxa\"; auch das Paradox oder die Paradoxie, Plural \"Paradoxe\" bzw. \"Paradoxien\"; vom altgriechischen Adjektiv \"parádoxos\" „wider Erwarten, wider die gewöhnliche Meinung, unerwartet, unglaublich“) ist ein Befund, eine Aussage oder Erscheinung, die dem allgemein Erwarteten, der herrschenden Meinung oder Ähnlichem auf unerwartete Weise zuwiderläuft oder beim üblichen Verständnis der betroffenen Gegenstände bzw. Begriffe zu einem Widerspruch führt. Die Analyse von Paradoxien kann zu einem tieferen Verständnis der betreffenden Gegenstände bzw. Begriffe oder Situationen führen, was den Widerspruch im besten Fall auflöst. Einzelne Paradoxa sind in der Liste von Paradoxa zu finden.", "tgt_summary": "悖论(英语:Paradox),亦称为佯谬或诡局,是指一种导致矛盾的命题。通常从逻辑上无法判断正确或错误称为悖论,似非而是称为佯谬;有时候违背直觉的正确论断也称为悖论。悖论的英文英语:paradox一词,来自希腊语,,意思是“未预料到的”、“奇怪的”。 如果承认它是真的,经过一系列正确的推理,却又得出它是假的;如果承认它是假的,经过一系列正确的推理,却又得出它是真的。古今中外有不少著名的悖论,它们震撼了逻辑和数学的基础,激发了人们求知和精密的思考,吸引了古往今来许多思想家和爱好者的注意力。解决悖论难题需要创造性的思考,悖论的解决又往往可以给人带来全新的观念。", "id": 2850901} {"src_title": "Primzahl", "tgt_title": "素数", "src_document": [{"title": "Primfaktorzerlegung.", "content": "Es gilt der Fundamentalsatz der Arithmetik: Jede positive ganze Zahl lässt sich als Produkt von Primzahlen darstellen, und diese Darstellung ist bis auf die Reihenfolge der Primzahlen eindeutig. Diese Primzahlen nennt man die \"Primfaktoren\" der Zahl. Die Eins wird dabei als leeres Produkt dargestellt. Weil sich jede natürliche Zahl größer null durch Multiplikation von Primzahlen eindeutig darstellen lässt, nehmen die Primzahlen eine besondere atomare Stellung in der Mathematik ein, sie „erzeugen“ gewissermaßen alle anderen natürlichen Zahlen. Alexander K. Dewdney bezeichnete sie als den Elementen der Chemie weitgehend ähnlich. Daraus wird auch klar, warum es unzweckmäßig ist, die Eins als Primzahl zu definieren: Sie ist das neutrale Element der Multiplikation und kann somit multiplikativ keine weiteren Zahlen erzeugen. Sie wird für die Darstellung der Zahlen als Produkt von Primfaktoren nicht benötigt. Würde man die 1 zu den Primzahlen zählen, verlöre sich darüber hinaus die Eindeutigkeit der Primfaktorzerlegung, weil man an jede Zerlegung beliebig viele Einsen anhängen kann, ohne den Wert der Zahl zu ändern. Man hat eine Reihe von Faktorisierungsverfahren entwickelt, um die Primfaktoren von allgemeinen Zahlen oder auch solchen von spezieller Form möglichst schnell zu bestimmen. Man kennt aber bisher keine Methode, um beliebige Zahlen effizient zu faktorisieren, d. h. in einer Zeit, die höchstens polynomiell mit der Länge der gegebenen Zahl wächst. Die \"Faktorisierungsannahme\" besagt, dass es eine solche Methode auch nicht gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften von Primzahlen.", "content": "Die Primzahlen sind innerhalb der Menge formula_7 der natürlichen Zahlen dadurch charakterisiert, dass jede von ihnen genau zwei natürliche Zahlen als Teiler hat. Mit Ausnahme der Zahl 2 sind alle Primzahlen formula_8 ungerade, denn alle größeren geraden Zahlen lassen sich außer durch sich selbst und 1 auch noch (mindestens) durch 2 teilen. Damit hat jede Primzahl außer 2 die Form formula_9 mit einer natürlichen Zahl formula_10. Jede Primzahl formula_11 lässt sich einer der beiden Klassen „Primzahl der Form formula_12“ oder „Primzahl der Form formula_13“ zuordnen, wobei formula_10 eine natürliche Zahl ist. Darüber hinaus hat jede Primzahl formula_15 die Form formula_16 oder formula_17, wobei formula_10 eine natürliche Zahl ist. Nach dem dirichletschen Primzahlsatz gibt es in jeder dieser vier Klassen unendlich viele Primzahlen. Jede natürliche Zahl der Form formula_19 mit einer nichtnegativen ganzen Zahl formula_20 enthält mindestens einen Primfaktor der Form formula_13. Eine entsprechende Aussage über Zahlen der Form formula_22 oder Primfaktoren der Form formula_12 ist nicht möglich. Eine Primzahl formula_24 lässt sich genau dann in der Form formula_25 mit ganzen Zahlen formula_26 schreiben, wenn formula_8 die Form formula_12 hat. In diesem Fall ist die Darstellung im Wesentlichen eindeutig, d. h. bis auf Reihenfolge und Vorzeichen von formula_26. Diese Darstellung entspricht der Primfaktorzerlegung im Ring der ganzen gaußschen Zahlen. Die Zahl −1 ist ein quadratischer Rest modulo jeder Primzahl der Form formula_12 und quadratischer Nichtrest modulo jeder Primzahl der Form formula_13.", "section_level": 1}, {"title": "Der kleine Satz von Fermat.", "content": "Es sei formula_8 eine Primzahl. Für jede ganze Zahl formula_34, die nicht durch formula_8 teilbar ist, gilt (für die Notation siehe Kongruenz): Für nicht durch formula_8 teilbare Zahlen formula_34 ist die folgende Formulierung äquivalent: Es gibt Zahlen formula_40, die keine Primzahlen sind, sich aber dennoch zu einer Basis formula_34 wie Primzahlen verhalten, d. h. es ist formula_42. Solche formula_40 nennt man fermatsche Pseudoprimzahlen zur Basis formula_34. Ein formula_40, das fermatsche Pseudoprimzahl bezüglich \"aller\" zu ihm teilerfremden Basen formula_34 ist, nennt man Carmichael-Zahl. In diesem Zusammenhang zeigt sich die Problematik fermatscher Pseudoprimzahlen: sie werden von einem Primzahltest, der den kleinen Satz von Fermat nutzt (Fermatscher Primzahltest), fälschlicherweise für Primzahlen gehalten. Wenn allerdings ein Verschlüsselungsverfahren wie RSA eine zusammengesetzte Zahl statt einer Primzahl verwendet, ist die Verschlüsselung nicht mehr sicher. Deshalb müssen bei solchen Verfahren bessere Primzahltests verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Euler und das Legendre-Symbol.", "content": "Eine einfache Folge aus dem kleinen Satz von Fermat ist die folgende Aussage: Für jede ungerade Primzahl formula_8 und jede ganze Zahl formula_34, die nicht durch formula_8 teilbar ist, gilt entweder oder Man kann zeigen, dass der erste Fall genau dann eintritt, wenn es eine Quadratzahl formula_52 gibt, die kongruent zu formula_34 modulo formula_8 ist, \"siehe\" Legendre-Symbol.", "section_level": 2}, {"title": "Binomialkoeffizient.", "content": "Für Primzahlen formula_8 und formula_56 gilt zusammen mit dem binomischen Satz folgt daraus Für ganze Zahlen formula_59 folgt diese Aussage auch direkt aus dem kleinen fermatschen Satz, aber sie ist beispielsweise auch für Polynome mit ganzzahligen Koeffizienten anwendbar; im allgemeinen Kontext entspricht sie der Tatsache, dass die Abbildung formula_60 in Ringen der Charakteristik formula_8 ein Homomorphismus ist, der sogenannte Frobenius-Homomorphismus. Aus dem Satz von Wilson (formula_8 ist genau dann eine Primzahl, wenn formula_63 ist) folgt, dass für jede Primzahl formula_8 und jede natürliche Zahl formula_40 die Kongruenz erfüllt ist. Charles Babbage bewies 1819, dass für jede Primzahl formula_24 diese Kongruenz gilt: Der Mathematiker Joseph Wolstenholme (1829–1891) bewies dann 1862, dass für jede Primzahl formula_69 die folgende Kongruenz gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Giuga.", "content": "Aus dem kleinen Satz von Fermat folgt, dass für eine Primzahl formula_8 gilt: Beispiel formula_73: Giuseppe Giuga vermutete, dass auch die umgekehrte Schlussrichtung gilt, dass also eine Zahl mit dieser Eigenschaft stets prim ist. Es ist nicht geklärt, ob diese Vermutung richtig ist. Bekannt ist aber, dass ein Gegenbeispiel mehr als 10.000 Dezimalstellen haben müsste. Im Zusammenhang mit Giugas Vermutung werden die Giuga-Zahlen untersucht.", "section_level": 2}, {"title": "Lineare Rekursionen.", "content": "Den kleinen fermatschen Satz kann man auch in der Form lesen: In der Folge formula_75 ist das formula_8-te Folgenglied für eine Primzahl formula_8 stets durch formula_8 teilbar. Ähnliche Eigenschaften besitzen auch andere Folgen von exponentiellem Charakter, wie die Lucas-Folge (formula_79) und die Perrin-Folge (formula_80). Für andere lineare Rekursionen gelten analoge, aber kompliziertere Aussagen, beispielsweise für die Fibonacci-Folge formula_81: Ist formula_8 eine Primzahl, so ist formula_83 durch formula_8 teilbar; dabei ist das Legendre-Symbol.", "section_level": 2}, {"title": "Divergenz der Summe der Kehrwerte.", "content": "Die Reihe der Kehrwerte der Primzahlen ist divergent. Somit gilt: Das ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass die durch formula_87 definierte Folge keinen endlichen Grenzwert besitzt, was wiederum bedeutet, dass sich für ein genügend groß gewähltes formula_40 jede erdenkliche reelle Zahl übertreffen lässt. Dies ist zunächst einmal verblüffend, da die Primzahllücken im Schnitt immer weiter zunehmen. Der Satz von Mertens trifft eine Aussage über das genaue Wachstumsverhalten dieser divergenten Reihe.", "section_level": 2}, {"title": "Primzahltests.", "content": "Ob eine beliebige natürliche Zahl prim ist, kann mit einem Primzahltest herausgefunden werden. Es gibt mehrere solcher Verfahren, die sich auf besondere Eigenschaften von Primzahlen stützen. In der Praxis wird der Miller-Rabin-Test am häufigsten verwendet, der eine extrem kurze Laufzeit hat, allerdings mit kleiner Wahrscheinlichkeit falsch-positive Ergebnisse liefert. Mit dem AKS-Primzahltest ist es möglich, über die Primalität ohne Gefahr eines Irrtums in polynomieller Laufzeit zu entscheiden. Allerdings ist er in der Praxis deutlich langsamer als der Miller-Rabin-Test.", "section_level": 1}, {"title": "Primzahlzertifikat.", "content": "Herauszufinden, ob eine natürliche Zahl prim ist oder nicht, kann sehr aufwändig sein. Zu jeder Primzahl lässt sich aber eine Kette von Behauptungen angeben, die alle unmittelbar nachvollziehbar sind, zusammen die Primalität belegen und deren Gesamtlänge höchstens proportional ist zum Quadrat der Länge der Primzahl. Ein solcher Beleg wird \"Zertifikat\" (engl. \"primality certificate\") genannt. Bei der Zusammengesetztheit (Nichtprimalität) einer Zahl ist der Unterschied zwischen Beleg und Finden eines Belegs noch augenfälliger: Als Beleg genügen zwei Faktoren, deren Produkt die zusammengesetzte Zahl ergibt; das Finden eines echten Teilers kann aber sehr viel Aufwand bedeuten.", "section_level": 1}, {"title": "Größte bekannte Primzahl.", "content": "Der Grieche Euklid hat im vierten Jahrhundert vor Christus logisch geschlussfolgert, dass es unendlich viele Primzahlen gibt; diese Aussage wird als \"Satz von Euklid\" bezeichnet. Euklid führte einen Widerspruchsbeweis für die Richtigkeit dieses Satzes (\"Elemente,\" Buch IX, § 20): Ausgehend von der Annahme, dass es nur endlich viele Primzahlen gibt, lässt sich eine weitere Zahl konstruieren, die eine bisher nicht bekannte Primzahl als Teiler hat oder selbst eine Primzahl ist, was einen Widerspruch zur Annahme darstellt. Somit kann eine endliche Menge niemals alle Primzahlen enthalten, also gibt es unendlich viele. Heute kennt man eine ganze Reihe von Beweisen für den Satz von Euklid. Der Satz von Euklid besagt, dass es keine größte Primzahl gibt. Es ist jedoch kein Verfahren bekannt, das effizient beliebig große Primzahlen generiert – deshalb gab es stets eine jeweils \"größte bekannte\" Primzahl, seitdem sich die Menschen mit Primzahlen befassen. Derzeit (Stand: Dezember 2018) ist es formula_89 eine Zahl mit 24.862.048 (dezimalen) Stellen, die am 7. Dezember 2018 berechnet wurde. Für den Entdecker Patrick Laroche gab es für den Fund 3.000 US-Dollar vom Projekt Great Internet Mersenne Prime Search, das Mersenne-Primzahlen mittels verteiltem Rechnen sucht. Die größte bekannte Primzahl war fast immer eine Mersenne-Primzahl, also von der Form formula_90 da in diesem Spezialfall der Lucas-Lehmer-Test angewendet werden kann, ein im Vergleich zur allgemeinen Situation sehr schneller Primzahltest. Bei der Suche nach großen Primzahlen werden deshalb nur Zahlen dieses oder eines ähnlich geeigneten Typs auf Primalität untersucht.", "section_level": 1}, {"title": "Verteilung und Wachstum.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pi-Funktion und Primzahlsatz.", "content": "Zur Untersuchung der Verteilung der Primzahlen betrachtet man unter anderem die Funktion die die Anzahl der Primzahlen formula_92 angibt und auch \"Primzahlzählfunktion\" genannt wird. Zum Beispiel ist Diese Funktion und ihr Wachstumsverhalten ist ein beliebter Forschungsgegenstand in der Zahlentheorie. Mit der Zeit wurden einige Näherungsformeln entwickelt und verbessert. Der Primzahlsatz besagt, dass gilt, das heißt, dass der Quotient von linker und rechter Seite für formula_95 gegen 1 strebt: Der dirichletsche Primzahlsatz dagegen schränkt die Betrachtung auf Restklassen ein: Es sei formula_20 eine natürliche Zahl. Ist formula_34 eine ganze Zahl, die zu formula_20 nicht teilerfremd ist, so kann die arithmetische Folge höchstens eine Primzahl enthalten, weil alle Folgenglieder durch den größten gemeinsamen Teiler von formula_34 und formula_20 teilbar sind. Ist formula_34 aber teilerfremd zu formula_20, so besagt der dirichletsche Primzahlsatz, dass die Folge unendlich viele Primzahlen enthält. Beispielsweise gibt es unendlich viele Primzahlen der Form formula_12 und unendlich viele der Form formula_13 (formula_10 durchläuft jeweils die nichtnegativen natürlichen Zahlen). Diese Aussage kann noch in der folgenden Form präzisiert werden: Es gilt dabei ist formula_109 die eulersche Phi-Funktion. In diesem Sinne liegen also für ein festes formula_20 in den Restklassen formula_111 mit formula_112 jeweils „gleich viele“ Primzahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Schranken.", "content": "Die (bewiesene) Bonsesche Ungleichung garantiert, dass das Quadrat einer Primzahl kleiner ist als das Produkt aller kleineren Primzahlen (ab der fünften Primzahl). Nach der (unbewiesenen) Andricaschen Vermutung ist die Differenz der Wurzeln der formula_40-ten und der formula_114-ten Primzahl kleiner als 1.", "section_level": 2}, {"title": "Primzahllücken.", "content": "Die Differenz zwischen zwei benachbarten Primzahlen heißt Primzahllücke. Diese Differenz schwankt, und es gibt Primzahllücken beliebiger Größe. Es gibt aber auch Beschränkungen für die Lückengröße in Abhängigkeit von ihrer Lage: Der Satz von Bertrand sichert die Existenz einer Primzahl zwischen jeder natürlichen Zahl formula_40 und ihrem Doppelten formula_116. Nach der (unbewiesenen) Legendreschen Vermutung gibt es stets mindestens eine Primzahl zwischen formula_117 und formula_118.", "section_level": 2}, {"title": "Abschätzungen zu Primzahlen und Folgerungen aus dem Primzahlsatz.", "content": "Im Folgenden sei die Folge der Primzahlen mit formula_119 bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Abschätzungen.", "content": "Für Indizes formula_120 gelten folgende Abschätzungen:", "section_level": 3}, {"title": "Folgerungen aus dem Primzahlsatz.", "content": "Mit dem Primzahlsatz ergeben sich folgende Resultate: Für jede positive reelle Zahl formula_132 existiert eine Folge formula_133 von Primzahlen mit Die Menge der aus allen Primzahlen gebildeten Quotienten ist eine dichte Teilmenge der Menge aller positiven reellen Zahlen. D. h.: Für beliebige positive reelle Zahlen formula_59 mit formula_136 existieren stets Primzahlen formula_137, sodass erfüllt ist.", "section_level": 3}, {"title": "Generierung von Primzahlen.", "content": "Einer der ältesten Algorithmen zur Bestimmung von Primzahlen ist das Sieb des Eratosthenes. Bis heute ist kein effizienter Primzahlgenerator bekannt. Es gibt allerdings Formeln, bei denen eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass die erzeugten Zahlen prim sind. Solche Zahlen müssen nachträglich noch auf ihre Primalität getestet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Primzahlen und Primzahlkonstellationen.", "content": "Weitere spezielle Arten von Primzahlen finden sich in der.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerung.", "content": "In der Ringtheorie wird das Konzept der \"Primzahl\" auf die Elemente eines beliebigen kommutativen unitären Rings verallgemeinert. Die entsprechenden Begriffe sind \"Primelement\" und \"irreduzibles Element.\" Die Primzahlen und deren Negative sind dann genau die Primelemente und auch genau die irreduziblen Elemente des Rings der ganzen Zahlen. In faktoriellen Ringen, das sind Ringe mit eindeutiger Primfaktorisierung, fallen die Begriffe \"Primelement\" und \"irreduzibles Element\" zusammen; im Allgemeinen ist die Menge der Primelemente jedoch nur eine Teilmenge der Menge der irreduziblen Elemente. Insbesondere im zahlentheoretisch bedeutsamen Fall der Dedekindringe übernehmen Primideale die Rolle der Primzahlen.", "section_level": 1}, {"title": "Primzahlen in der Informatik.", "content": "Bei der Informationssicherheit und insbesondere bei der Verschlüsselung von Nachrichten (siehe Kryptographie) spielen Primzahlen eine wichtige Rolle. Sie werden oft in asymmetrischen Kryptosystemen wie etwa Public-Key-Verschlüsselungsverfahren eingesetzt. Wichtige Beispiele sind der Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch, das RSA-Kryptosystem, das unter anderem bei OpenPGP zum Einsatz kommt, das Elgamal-Kryptosystem und das Rabin-Kryptosystem. Dabei werden die Schlüssel aus großen, zufällig erzeugten Primzahlen berechnet, die geheim bleiben müssen. Solche Algorithmen basieren auf Einwegfunktionen, die schnell ausführbar sind, deren Umkehrung aber mit der aktuell bekannten Technologie praktisch unmöglich zu berechnen ist. Neue Informationstechnologien, zum Beispiel Quantencomputer, könnten das aber ändern. Das ungelöste P-NP-Problem steht damit in Zusammenhang.", "section_level": 1}, {"title": "Primzahlen in der Natur.", "content": "Manche Tier- und Pflanzenarten (z. B. bestimmte Zikaden oder Fichten) vermehren sich in Zyklen von Primzahlen (etwa alle 11, 13 oder 17 Jahre) besonders stark, um es Fressfeinden zu erschweren, sich auf das massenhafte Auftreten einzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Warum 1 keine Primzahl ist.", "content": "Seit hunderten von Jahren diskutieren Mathematiker, ob die Zahl formula_139 eine Primzahl ist oder nicht. Der bedeutende Mathematiker Godfrey Harold Hardy bezeichnete zum Beispiel noch im Jahr 1908 die Zahl 1 als Primzahl, aber spätestens im Jahr 1929 nicht mehr. Generell gilt seit dem 20. Jahrhundert unter den allermeisten Mathematikern die Übereinkunft, die Zahl 1 nicht zu den Primzahlen zu zählen. Das Argument dafür, dass 1 eine Primzahl ist, ist das folgende: Argumente dagegen, dass also 1 \"keine\" Primzahl ist, sind die folgenden: Es gibt noch weitere mathematische Sätze über Primzahlen, die man ebenfalls umformulieren müsste, wäre die Zahl formula_139 eine Primzahl. Die Beispiele zeigen, dass man die Menge der Primzahlen ohne eine 1 dringend braucht – dringender als den Begriff der die 1 einschließenden Primzahlen. Da es bei Definitionen immer Freiheitsgrade gibt, hat man um der Ökonomie der Begriffe willen sich dafür entschieden, (neben der 0) die 1 (und etwas allgemeiner alle Einheiten) von den Primzahlen (resp. Primelementen) auszuschließen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Primzahl ist eine natürliche Zahl, die größer als 1 und ausschließlich durch sich selbst und durch 1 teilbar ist. Das Wort „Primzahl“ leitet sich ab von, wobei speziell ‚Anfang, das Erste (der Dinge)‘ bedeutet, sodass eine ‚Anfangszahl‘ gemeint ist, die aus keiner anderen (vorhergehenden) Zahl konstruiert werden kann.", "tgt_summary": "质数(英语:Prime number),又称素数,指在大于1的自然数中,除了1和该数自身外,无法被其他自然数整除的数(也可定义为只有1与该数本身两个正因数的数)。大于1的自然数若不是质数,则称之为合数(也称为合成数)。例如,5是个质数,因为其正因子只有1与5。而6则是个合数,因为除了1与6外,2与3也是其正因子。算术基本定理确立了质数于数论里的核心地位:任何大于1的整数均可被表示成一串唯一质数之乘积。为了确保该定理的唯一性,1被定义为不是质数,因为在因式分解中可以有任意多个1(如3、1×3、1×1×3等都是3的有效因子分解)。", "id": 3062902} {"src_title": "Raelismus", "tgt_title": "雷爾運動", "src_document": [{"title": "Geschichtliche Entwicklung.", "content": "Die Neue Religiöse Bewegung wurde im Dezember 1973 von Claude Vorilhon (* 1946) alias Raël, gegründet, der eine Begegnung mit einem aus einem UFO entstiegenen Vertreter einer außerirdischen Zivilisation gehabt haben will. Bei seiner ersten angeblichen Begegnung am 13. Dezember 1973 mit den Außerirdischen soll Claude Vorilhon eine Botschaft für die Menschheit erhalten haben, die besage, dass die \"Elohim\" vor 25.000 Jahren das erste Mal auf die Erde kamen und hier dank ihrer Beherrschung der DNA das Leben wissenschaftlich erschufen. Die Besucher sollen ihm den Namen Rael („der das Licht der Elohim bringt“) gegeben haben. Angeblich sei er der Halbbruder von Jesus Christus, da seine Mutter ohne ihr Wissen in einem UFO entführt und Vorilhon dort durch JHWH, den ältesten der Elohim, am 25. Dezember 1945 gezeugt worden sein soll. Vorilhon verfasste darauf \"Das Buch, das die Wahrheit sagt\" und trat im Fernsehen auf, um seine Lehre zu verbreiten. Die dadurch erreichte Popularität führte zur Gründung der „MADECH“. Nach zwei Jahren verfügte Vorilhon über etwa 700 Anhänger. Am 7. Oktober 1975 besuchte Vorilhon angeblich den Planeten der Außerirdischen und erhielt die in seinem Buch \"Die Außerirdischen haben mich auf ihren Planeten mitgenommen\" veröffentlichten Lebensregeln. Es folgte eine Ausbreitung der Bewegung über den französischen Sprachraum, die eine Umbenennung, zuerst (1977) in „Rael-Bewegung“ (\"Mouvement Raëlien\") und 1998 in „Raelistische Religion“, nach sich zog. Im Jahr 2002 hatte die Bewegung nach eigenen Angaben weltweit etwa 40.000 Mitglieder. Andere Quellen gehen von 22.000 bis 55.000 Mitgliedern aus. Sie verkündete auf der Internationalen Bio-Expo in Tokio im Juli 2002, dass sie in der Lage sei, Menschen zu klonen.", "section_level": 1}, {"title": "Symbol.", "content": "Das Symbol des Raelismus ist ein Hexagramm mit Swastika. Es wird von Raelianern als Anhänger getragen. Nach Protesten von Juden gegen die Kombination aus Davidstern und Hakenkreuz wurde letzteres durch eine stilisierte Gänseblümchenblüte ersetzt. Das alte Symbol bleibt jedoch weiterhin gültig, da die Raelianer nach wie vor auf eine weltweite Akzeptanz der Swastika hoffen. Zu diesem Zweck erklärte Raël 2009 den 23. Juni zum „Swastika-Rehabilitations-Tag“.", "section_level": 1}, {"title": "Glaubensvorstellungen und Leben.", "content": "Das Glaubenskonzept des Raëlismus verbindet wissenschaftliche Vorstellungen mit biblischen Überlieferungen. Diese werden allerdings aus einer technologischen Sicht neu dargestellt. Die Lehre gibt sich dabei als völlig rational ohne Bezüge zum Übernatürlichen. Typisch ist der weitgehende Verzicht auf mystische Ansätze. Durch die Verbindung von wissenschaftlicher Sichtweise und religiösen Gesichtspunkten ist das Konzept erfolgreich. Dazu ist die Bewegung nicht gegen Sinnlichkeit gerichtet und propagiert diese sogar. Die Raëlisten (auch Raëlianer oder Raeliens genannt) glauben, dass wissenschaftlich weit fortgeschrittene, menschenähnliche Wesen („\"Elohim\"“), die man früher für Götter gehalten habe, für die Schöpfungsgeschichte verantwortlich waren. Diese These wird als Prä-Astronautik auch von Erich von Däniken vertreten. Die Schöpfung – so postuliert Raël – sei ein Produkt dieser Wesen, die durch überlegene Technik dazu in der Lage seien, Landschaften zu formen, Atmosphären zu schaffen und durch Klontechnologie Menschen (nach ihrem Abbild) zu schaffen. Vor etwa 22.000 Jahren sei so die Erde geschaffen worden. Die Menschen sollen sich hiernach entwickelt haben, wobei gemäß der philosemitischen Einstellung Raels die Juden das am besten gelungene menschliche Volk sind. Als ihr technischer Fortschritt den \"Elohim\" gefährlich wurde, vernichteten diese daraufhin mit Kernwaffen das Leben auf der Erde mit Ausnahme von Noach, der sich und eine Zelle jeder Art in einer Rakete retten konnte. Eines der Ziele der Raëlisten ist, ein Botschaftsgebäude auf neutralem Territorium zu bauen, in dem die \"Elohim\" empfangen werden können. Das Gebäude soll bis 2025 errichtet sein. Bevorzugtes Territorium wäre Israel. Sollte es sich jedoch wieder dem Willen der \"Elohim\" widersetzen, dann würde erneut der Zorn Gottes über es hinbrechen. Mit der Rückkehr der \"Elohim\" breche dann das \"Zeitalter der Apokalyptik\" an, in dem Religionen von der Wissenschaft abgelöst würden. Es soll dann zur Kommunion der Menschen mit ihren Schöpfern kommen. Durch wissenschaftlichen Fortschritt und einen Fortschritt des Bewusstseins – erreichbar auch durch die Angaben zum Beispiel in den „Schlüsseln“ in den Büchern Raëls, durch Meditation – mit der Vervollkommnung des Klonens und schließlich des Mind uploading würden die Menschen irdische Unsterblichkeit und paradiesische Zustände erreichen können. In der Folge würden die Auserwählten ein göttergleiches Leben führen und ihrerseits Planeten mit Klonen bevölkern können. Die Entsprechung für das Leben nach dem Tod ist bei den Raëlisten die Kombination von sofortigem Ganzkörperklonen (per Biotechnologie oder Nanotechnologie?) und „Uploading“ in diesen aus der eigenen DNA neu geschaffenen jungen Körper oder auch eine zwischenzeitliche Weiterexistenz in einem fortgeschrittenen Computer. Regelmäßige Meditationen gehören zur religiösen Praxis. Hierbei soll nach raëlianischer Vorstellung durch die Haare, die als Antennen dienen sollen, telepathisch Kontakt zu den \"Elohim\" aufgenommen werden. Mindestens einmal im Leben sollen sich die Anhänger durch Raël oder eine von ihm hierzu beauftragte Person die Hand auflegen lassen. Dies soll dem überwachenden Computer der \"Elohim\" den Bauplan der Körper übermitteln. Hierdurch werde eine Wiederherstellung nach dem Tode ermöglicht. Diesem Gedanken, dass der Mensch durch Klonen wiederhergestellt würde, wird entgegengehalten, dass der Mensch erst durch seine Entwicklung im Leben zu dem würde, was er ist. Letztlich würde der Mensch durch diese Gedanken auf seine reinen Erbanlagen reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Die Raëlisten und das Klonen.", "content": "In der Glaubensvorstellung der religiösen Gruppierung soll das Klonen von Menschen der erste Schritt zur Unsterblichkeit ihrer Mitglieder sein. Die der Raël-Bewegung nahestehende Firma \"Clonaid\" behauptet, mehrere Menschen geklont zu haben. Es gab von ihnen bereits einige Schlagzeilen, ihnen sei das Klonen gelungen. Jedoch ist die Firma laut Zeugenaussagen recht klein und unmodern, sodass die Klonerfolge von seriösen Wissenschaftlern bezweifelt werden. Im März 2001 kam es zu einer Anhörung vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten, in welcher die Raëlisten bekräftigten, das Klonen von Menschen anzustreben. 2001 bemühte sich die Bewegung, durch eine Klage in den Vereinigten Staaten durchzusetzen, dass das Klonen von Menschen dort legal werden solle. Laut einer führenden Raelistin, Brigitte Boisselier, soll es Clonaid 2002 gelungen sein, die technischen Grundlagen des Klonens von Menschen zu schaffen. Im Dezember 2002 soll nach Angaben Boiselliers dann „Eve“ als erster geklonter Mensch geboren worden sein. Diese Behauptung wird von wissenschaftlicher Seite bezweifelt. Bis 2003 lagen keine wissenschaftlichen Beweise für eine genetische Identität von Mutter und Tochter vor. Clonaid behauptete zwar, dass eine Untersuchung durch neutrale Dritte möglich sei, wollte aber weder den Namen der Eltern, noch den von hierzu bereiten Wissenschaftlern nennen. Teilweise wird angenommen, dass die Bekanntgabe des Klonerfolges eine reine Werbemaßnahme ohne realen Grund gewesen sei. Es wurde nach der Bekanntgabe der Geburt „Eves“ vor einem Gericht in Florida Klage wegen der Bestellung eines Vormundes eingereicht. Nachdem Brigitte Boisselier unter Eid versichert hatte, das Kind habe sich nie in den USA aufgehalten, erklärte sich das Gericht für unzuständig. Die Food and Drug Administration (FDA) ermittelte ab 2002 im Falle „Eve“ wegen nicht genehmigter Genversuche. Wegen der mit Klonen verbundenen ethischen Bedenken geriet die Gruppe in die Kritik. Kritisch wird hierbei die Quote von nur 2 bis 20 % bei erfolgreichen Klonversuchen bei Säugetieren angeführt. Die nicht erfolgreichen Versuche führen zum Tod im Mutterleib oder zu schweren Missbildungen. Claude Vorilhon alias Raël als Führer der Gruppe glaubt, dass die Kritik am Klonen auf religiösen Vorurteilen, insbesondere von Seiten der katholischen Kirche beruhe.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Michel Houellebecq beschreibt in seinem Roman \"Die Möglichkeit einer Insel\" und seiner Erzählung \"Lanzarote\" die Gruppe der \"Elohimiten\" bzw. \"Azraëlisten\", deren Lehren denen des Raelismus sehr ähnlich sind. Houellebecq zeigt offen seine Sympathie für den Raelismus und ist mit Rael selbst befreundet. Gleichwohl zeigen die beiden Geschichten auch einen gewissen Abstand. So verlässt in \"Die Möglichkeit einer Insel\" der Protagonist Daniel25, dessen „Urahn“ Daniel1 den \"Elohimiten\" einst beitrat, 2000 Jahre später deren geordnetes Leben aus Klonen, Kontemplation und Studieren, um auf der Insel Lanzarote eine neue Form des Lebens zu finden. Auch wenn er dieses Ziel nicht erreicht und seine Klonlinie wie bei allen „Abtrünnigen“ für immer beendet wird, ist er am Ende nicht unglücklich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rael-Bewegung, auch Raelismus oder Raelistische Religion genannt, bis 1976 auch MADECH (mouvement pour l’accueil des extraterrestres, créateurs de l’humanité, dt.: \"Bewegung für den Empfang der Außerirdischen, Schöpfer der Menschheit\"), ist eine Neue Religiöse Bewegung, die einen Ufoglauben verfolgt. Sie ist dafür bekannt, dass sie das Klonen von Menschen ermöglichen will.", "tgt_summary": "雷尔运动(Raëlian Movement)是由雷尔于公元1974年所创立的一个无神论及外星宗教组织,主张地球生命是由拥有高科技与高度智慧的外星生命所造,名为耶洛因(英语:Elohim),耶洛因要求雷尔将「讯息」传播给全世界,并建立「耶洛因大使馆」,届时耶洛因将传授领先人类2万5千年的文明。", "id": 2377161} {"src_title": "Regisseur", "tgt_title": "导演", "src_document": [{"title": "Tätigkeit des Regisseurs.", "content": "Die Inszenierung eines Regisseurs stellt ein eigenständiges künstlerisches Werk dar. Er besitzt einen erheblichen Anteil des Urheberrechts am entstandenen Werks. In der Regel ist das allgemeine oder sogar das ausschließliche Nutzungsrecht durch vertragliche Vereinbarungen bereits im Vorfeld an das Theater bzw. den Produzenten abgetreten. Beim Film hat der Regisseur mehrere Mit-Urheber: Den Kameramann (der im Englischen zutreffender als \"Director of Photography\", also als \"Bildregisseur\" bezeichnet wird), den Filmeditor, und die Schöpfer vorbestehender Werke, wie Drehbuchautor und Filmkomponist. Zu den Aufgaben des Regisseurs gehört die Interpretation eines Drehbuchs, Theaterstücks, eines Musiktheaterwerks bzw. eines Produktionsmanuskriptes (Hörspiel, Feature). Oft hat er auch – in Rücksprache mit dem Autor und dem Dramaturgen – entscheidenden Anteil an der Ausarbeitung oder Überarbeitung eines Stücks. Die Anpassung des künstlerischen Entwurfes an die ökonomisch-organisatorischen Möglichkeiten wird vom Regisseur in Zusammenarbeit mit dem Produzenten (siehe Theaterproduzent oder Filmproduzent) bzw. der Theaterleitung sowie anderen Verantwortlichen vorgenommen. Außerdem wird vom Regisseur (Film) in Rücksprache mit dem Besetzungsbüro die Auswahl der Darsteller und manchmal auch des Weiteren technisch-künstlerischen Stabes vorgenommen. Im Bereich Theater, insbesondere an subventionierten Häusern mit festem Ensemble, ist die Mitwirkung des Regisseurs bei der Besetzung der Rollen, insbesondere an kleineren und mittleren Häusern, eingeschränkt und obliegt in erster Linie der künstlerischen Leitung des jeweiligen Theaters. Bei der Umsetzung des Projektes unterscheiden sich die Aufgaben eines Regisseurs je nach Medium. Unabhängig davon bleibt eine zentrale Aufgabe des Regisseurs die Anleitung und Unterstützung der Darsteller bei der Ausgestaltung ihrer Charaktere. Theaterregisseure sind in der Regel freischaffend. Eine Ausnahme bilden Oberspielleiter und Schauspieldirektoren sowie Hausregisseure, die im Festengagement an einem Theater arbeiten. Durchschnittlich inszenieren Regisseure 3–5 Stücke pro Spielzeit (an einer Produktion wird zirka 6–8 Wochen gearbeitet). Die Gage ist frei verhandelbar; sie richtet sich nach der Erfahrung, den vorzuweisenden Erfolgen und dem Image des Regisseurs, die zusammen genommen seinen „Marktwert“ ausmachen. Weniger erfolgreiche Regisseure bekommen entsprechend weniger Inszenierungsangebote und geringere Gagen.", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzungen.", "content": "Voraussetzungen für die Regietätigkeit ist eine Kombination aus vielen verschiedenen Fähigkeiten. Die Fähigkeit, künstlerische und technische Mitarbeiter zu motivieren, zu leiten und koordinieren zählt ebenso dazu wie dramaturgische, darstellerische, sprachliche, musikalische und visuelle Elemente zu einem Filmwerk bzw. zu einem Theater-/Opernabend zusammenzufügen. Erfahrungen als Assistent, Darsteller oder in einem fachnahen Beruf sind ebenso hilfreiche Voraussetzungen wie die Möglichkeit häufiger Theaterbesuche sowie Kenntnisse des Bühnenrepertoires sowie neuer Stücke. Eine fachspezifische Ausbildung ist nicht vorgeschrieben. Der Ausbildungsgang ist nicht einheitlich geregelt; Filmregie kann in Deutschland an verschiedenen Filmhochschulen studiert werden. Theaterregisseure werden an vergleichbaren Instituten ausgebildet (zum Beispiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main). Die Zugangsvoraussetzungen sind von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich; eine Aufnahmeprüfung ist meist vorgeschrieben. An vielen Hochschulen gibt es ein Mindestalter, das zwischen 17 und 21 Jahren liegt. Vorherige Praxiserfahrung, zum Beispiel als Regiepraktikant oder Regieassistent, ist zumeist erwünscht und erhöht die Aufnahmechancen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Rolle des Regisseurs besteht heute weniger darin, ein Stück lediglich inszenatorisch „umzusetzen“, sondern vielmehr eine eigene (notwendig subjektive) Interpretation zu erarbeiten und der Inszenierung eine unverwechselbare ästhetische Prägung zu verleihen. Das ist einerseits Ausdruck einer Emanzipation dieses Berufes vom bloßen Nachschöpfen, andererseits birgt es die Gefahr einer Originalitätssucht in sich. Um unter den Gesetzen des Marktes interessant zu bleiben, kultivieren manche Regisseure ihre Regiehandschrift heute regelrecht zum Markenzeichen, das auf den ersten Blick wiedererkennbar sein soll. Dies hat die zum Teil erbittert geführte Debatte um das sogenannte „Regietheater“ hervorgerufen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschlechterunterschied.", "content": "An deutschen Theatern stammen 30 % der Regiearbeiten von Frauen (Stand 2018).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Regisseur (von, ‚leiten‘), auch \"Spielleiter\" genannt, führt Regie und ist damit traditionell neben dem Schauspieler die entscheidende Person bei der Aufführung von Werken der darstellenden Kunst. Als Alternative zur Zentralgewalt des Regisseurs wurden verschiedene Ansätze von (mehr oder weniger) gleichberechtigten Regieteams entwickelt.", "tgt_summary": "导演,狭义指在戏剧演出、影视制作团队中,整合全部艺术元素的艺术生产负责人。", "id": 2493267} {"src_title": "Rechtswissenschaft", "tgt_title": "法学", "src_document": [{"title": "Wissenschaftstheoretische Einordnung der Rechtswissenschaft.", "content": "Die Rechtswissenschaft zählt zu den Geisteswissenschaften und ist eine hermeneutische Disziplin (Textwissenschaft). Die durch die Philosophie der Hermeneutik gewonnene Erkenntnis über die Bedingungen der Möglichkeit von Sinnverstehen wendet sie als juristische Methode auf die Auslegung juristischer Texte an. Ihre Sonderstellung gegenüber den übrigen Geisteswissenschaften leitet sie, soweit sie sich mit dem geltenden Recht beschäftigt, aus der Allgemeinverbindlichkeit von Gesetzes­texten ab, welche sie in Bezug auf konkrete Lebenssachverhalte in der Rechtsprechung anzuwenden hat. Unter diesem Blickwinkel lässt sich die Rechtswissenschaft im Idealfall auch als Erforschung von Modellen für die Vermeidung und Lösung gesellschaftlicher und zwischenmenschlicher Konflikte verstehen. Die hermeneutische Methode unterscheidet sie anderseits von den empirischen Wissenschaften, wie der Naturwissenschaft, der Medizin, der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft, deren Ziel nicht das Verstehen von Texten ist, sondern die Erforschung von natürlichen oder sozialen Regelmäßigkeiten, welche durch Erfahrung, Beobachtung und Wissenschaftliche Methodik überprüfbar und widerlegbar sind. Die Rechtswissenschaft beschäftigt sich wie die anderen hermeneutischen Textwissenschaften (Philologie, Theologie) nicht mit objektiven Erkenntnissen über sinnlich erfahrbare Erscheinungen. Dies bleibt Nebenzweigen der Rechtswissenschaft vorbehalten, wie etwa der Rechtsphilosophie, der Rechtssoziologie und der Kriminologie.", "section_level": 1}, {"title": "Disziplinen.", "content": "Die Teilgebiete der Rechtswissenschaft lassen sich zusammenfassen zu den exegetischen Fächern und den nicht-exegetischen Fächern (historische, philosophische oder empirische Fächer). Bei den exegetischen Fächern steht die Rechtsdogmatik ganz im Vordergrund. Bei den exegetischen nicht-dogmatischen Fächern werden insbesondere die Digestenexegese und die Exegese deutschrechtlicher Quellen betrieben. Selten werden z. B. keilschriftrechtliche Quellen (Codex Hammurapi) ausgelegt. Die nichtexegetischen juristischen Grundlagenfächer sind oft zugleich Disziplinen von Nachbarwissenschaften, so etwa die Rechtsphilosophie, die Rechtsgeschichte und die Rechtssoziologie. In neuerer Zeit beschäftigt sich die Rechtswissenschaft viel mit der rechtlichen Methodik und der Lehre von der Gesetzesauslegung. Weil für die juristische Exegese eine \"juristische Methodenlehre\" von Bedeutung ist, wird diese oftmals gesondert gelehrt. Dabei hat insbesondere die Rechtsphilosophie in der Rechtswissenschaft und im Rechtsstudium, im Vergleich zu Hochmittelalter und Renaissance, erheblich an Stellenwert verloren. Die Kriminologie, welche sich unter anderem mit empirischer Forschung beschäftigt, hat an den Hochschulen ebenfalls einen eher geringen Stellenwert. Ein Überblick über die wichtigsten Rechtsgebiete ist im Artikel \"Recht\" enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Rechtswissenschaft.", "content": "Die Rechtsgeschichte beschäftigt sich nicht nur mit der historischen Entwicklung des Rechts selbst, sondern auch mit der Reflexion über dasselbe in historischer Perspektive. In diesem Sinne ist die Rechtsgeschichte auch eine Rechtswissenschaftsgeschichte. Entsprechende Fragen sind für verschiedene Epochen unterschiedlich gut erforscht. Gemeinhin gilt die Römische Rechtswissenschaft als älteste historisch belegte Rechtswissenschaft, die in der Klassik zu einem ersten Höhepunkt gelangt war. Für frühere Entwicklungen, etwa das Rechtssystem Mesopotamiens oder Ägyptens sowie das antike griechische Recht geht man nach derzeitigem Forschungsstand aus, dass man auch dort über Recht reflektierte, dies aber nicht die Schwelle zur Rechtswissenschaft überschritten habe. Selbst in Griechenland reflektierte man zwar ausgiebig das Problem der Gerechtigkeit, unternahm jedoch nicht den Versuch, das geltende Recht systematisch zu durchdringen. Die Frage, was Recht ist, wurde über die Jahrhunderte immer wieder unterschiedlich beantwortet. Anfangs wurde Recht gleichgesetzt mit den herrschenden Moralvorstellungen (vgl. auch Naturrecht). Später dominierte die Vorstellung, als Recht könne nur eine Regel verstanden werden, die von einem staatlichen Souverän (i. d. R. dem „Herrscher“) erlassen wurde, die auch die Autorität zu ihrem Erlass und zur Durchsetzung hatte (Rechtspositivismus). Die historische Rechtsschule betonte demgegenüber zu Anfang des 19. Jahrhunderts wieder die gesellschaftliche und geschichtliche Verankerung des Rechts. Aus diesen und anderen Vorstellungen haben sich die heute üblichen Rechtssysteme entwickelt. Die moderne Rechtswissenschaft nahm ihren Ausgangspunkt dann an der Universität von Bologna. Am Ende des 11. Jahrhunderts begann man dort Juristen im überlieferten römischen Recht auszubilden, das man mit den Methoden der Scholastik zu durchdringen suchte. Mit unterschiedlichen Strömungen kam dieses Projekt in Deutschland erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum vorläufigen Abschluss. Hier sind wiederum vor allem zwei Arten von Rechtssystemen zu unterscheiden, nämlich die des kodifizierten, abstrakt definierten Rechts, und die des Fallrechts (Common Law). Das \"kodifizierte Recht\" hat sich im Wesentlichen aus dem römischen Recht entwickelt. So war es Kaiser Justinian, der als Erster das römische Recht in seiner gültigen Gesamtheit im später so genannten Corpus Iuris Civilis (CIC, erstmals im Jahre 529 veröffentlicht) zusammengestellt und damit zugleich im gesamten Römischen Reich vereinheitlicht hatte. Auch wenn im kodifizierten Recht frühere Entscheidungen berücksichtigt wurden, hatte letztlich immer das Gesetzbuch und der Gesetzestext – gegebenenfalls auch Gewohnheitsrecht – die höchste Autorität. Die ersten Fakultäten entstanden im 11. Jahrhundert in Italien, in denen Adelssöhne in Kirchenrecht, weltlichem Recht und Medizin Bildung erhielten. Die Rechtsschule zu Bologna 1088 war eine der ersten Universitäten. Von da aus gab es eine Verbreitung des Römischen Rechts (CIC) in ganz Kontinentaleuropa, jedoch nicht bis nach Skandinavien und nicht auf die britischen Inseln. Das Römische Recht wurde dann konsequent im christlich-abendländischen, kontinentaleuropäischen Rechtsraum bei Pogromen gegen Juden, den Inquisitionen und der Hexenverfolgung, besonders hinsichtlich Verfolgung Andersgläubiger, Scheiterhaufen und Folter, als legale Grundlage benutzt. Der wichtige Bereich des Zivilrechts wurde von Napoleon überarbeitet und 1804 im Code civil neu kodifiziert. Dieser ist seitdem im französischsprachigen Raum, den ehemaligen französischen Kolonien und weiteren Ländern verbreitet. Daneben steht die deutsche Rechtstradition. Sie entstand auf dem Boden des gemeinen Rechts, eine Mischung aus römischem, kanonischem und ortsüblichem Recht. Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871, wurde das Bürgerliche Gesetzbuch kodifiziert und 1896 veröffentlicht, es trat am 1. Januar 1900 in Kraft. Heute strahlt es über Deutschland hinaus, besonders ist hier die Umweltschutz-Gesetzgebung zu nennen. Das deutsche „geltende Recht“ besteht heute neben den von der Rechtswissenschaft gewonnenen Erkenntnissen zu einem wesentlichen Teil aus den von der Rechtsprechung entwickelten Fallrechtsgrundsätzen, dem Richterrecht. Im Gegensatz dazu steht die Entwicklung der englischen Rechtstradition des \"Common Law\". Das Recht ist hier im Grundsatz nicht kodifiziert, sondern wird von der Rechtsprechung auf Grund von Präjudizien weiterentwickelt. Dieses Rechtssystem wurde auch in den USA und anderen ehemaligen britischen Kolonien übernommen und weiterentwickelt. So gibt es in den USA eine Schule des \"legal realism\", nach der allein das Recht ist, was die Gerichte als Recht anwenden und vollstrecken werden. Eine andere Besonderheit des US-amerikanischen Rechts ist die große Bedeutung der Schwurgerichte (vgl. Jury). Stattdessen hat die Rechtswissenschaft beispielsweise in Deutschland eine eigenständige Funktion im Verhältnis zu Rechtsprechung. Die rechtswissenschaftliche Literatur ist ein (wirksamer und anerkannter) „Rechtsbildungsfaktor“ (zumindest im Arbeitsrecht). Dies kann auch aus den Worten des Bundesverfassungsgerichtes, dass „[d]ie Gerichte [...] bei unzureichenden gesetzlichen Vorgaben das materielle Recht mit den anerkannten Methoden der Rechtsfindung aus den allgemeinen Rechtsgrundlagen ableiten [müssen], die für das betreffende Rechtsverhältnis maßgeblich sind“, geschlossen werden. War die Rechtswissenschaft in Mitteleuropa bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vorwiegend Privatrechtswissenschaft, hat sie sich seitdem deutlich ausdifferenziert. Aus den Erfordernissen der Verwaltung entwickelte sich zusehends eine Verwaltungswissenschaft, die sich recht früh schon zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit öffentlichem Recht ausweitete.", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Juristenausbildung.", "content": "Zentraler Bestandteil der juristischen Ausbildung ist in vielen Rechtskreisen das Studium der Rechtswissenschaft an einer Hochschule. In Österreich und der Schweiz wird das rechtswissenschaftliche Studium \"Jus\" genannt, da das kanonische Recht keinen verpflichtenden Inhalt des Studiums mehr darstellt. Der Begriff \"Rechtswissenschaft\" bezeichnet die Wissenschaft eines Rechts (weltlich oder kirchlich). Rechtswissenschaften bedeutet hingegen, die Wissenschaft oder das Studium beider Rechte; des kanonischen und weltlichen Rechts. Der in Deutschland umgangssprachlich gebrauchte Begriff \"Jura\" für das Studium der Rechtswissenschaft ist – akademisch betrachtet – irreführend: Jura kommt von lat. \"iura\", dem Plural von \"ius\". Also auch hier wieder die Unterscheidung zwischen einem und beiden Rechten. Somit müsste „Rechtswissenschaft“ in Deutschland – wie in Österreich und der Schweiz richtigerweise als „Jus“ bezeichnet werden und die Rechtswissenschaften inklusive des kanonischen Rechts als Jura, wobei auch diese Theorie nicht der Realität entspricht, da „Rechtswissenschaften“ als Synonym für die breitgefächerte Materie – und unabhängig vom kanonischen Recht – verwendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Grenzen, Defizite und Prinzipien der Rechtswissenschaft.", "content": "Versteht man die Rechtswissenschaft als Wissenschaft vom geltenden Recht, so konzentriert sie sich dabei im Wesentlichen auf die Interpretation von Gesetzen und der aus den Gesetzen abgeleiteten Rechtsprechung und will daraus eine Erkenntnis über das geltende Recht gewinnen. Dies findet seine Grenzen zum einen in der Menge der Rechtsnormen und zum anderen in der fehlenden Kenntnis der tatsächlichen Wirkungen der Rechtsnormen. In einem modernen, hochkomplexen Staat gibt es jedoch eine nicht mehr überschaubare Menge von Rechtsnormen. Es gibt in Deutschland mehr als 5000 Gesetze und Verordnungen des Bundes, zu denen die Gesetze und Verordnungen der 16 Bundesländer und die Rechtsverordnungen und Satzungen der Bezirke, Kreise, Verwaltungsgemeinschaften und Gemeinden hinzukommen. Hinzu kommen eine große Anzahl von Verwaltungsrichtlinien (wie z. B. die TA Luft, die TA Lärm) und von Ausschüssen und Verbänden geschaffene Normen, die faktisch ebenfalls Gesetzeskraft haben (wie z. B. die VOB, die DIN-Normen, die zahlreichen Richtlinien und Empfehlungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) für den Straßenbau, die LAGA usw.). Da viele dieser Normen sehr spezifische und hochtechnische Sachverhalte regeln, sind sie zum Teil nur von Spezialisten vollständig verständlich. Das steht in einem Spannungsfeld zum grundsätzlichen Ziel der Rechtswissenschaft, wonach es einem jeden möglich sein soll, sein Handeln an ihm verständlichen Rechtsnormen auszurichten. Alle Rechtsnormen müssen einigen grundlegenden Prinzipien genügen. Dazu gehören etwa das Prinzip „Keine Strafe ohne Gesetz“ \"(nulla poena sine lege)\", „Keine Strafe ohne Schuld“ \"(nulla poena sine culpa)\" sowie die Grundsätze der \"Verhältnismäßigkeit\" oder der \"Einhaltung von Treu und Glauben\". Zu den \"rechtsstaatlichen Grundsätzen\" (siehe auch Rechtsstaatsbegriff) gehört ferner das \"Verbot der Rückwirkung zum Nachteil des Bürgers\", wenngleich von diesem Prinzip Durchbrechungen anerkannt sind. Kritisiert wird, dass die Rechtswissenschaft die Auswirkungen der Rechtsnormen in der Realität nur durch die Sicht der staatlichen Rechtsprechung erkennt, da sie so gut wie keinerlei rechtstatsächliche Forschungen betreibt. Da nur ein vergleichsweise winziger Teil der alltäglichen Rechtsanwendung zu Auseinandersetzungen vor Gericht führt, gelangt ein großer Teil des rechtlich relevanten menschlichen Verhaltens nicht zur Aufmerksamkeit der Rechtswissenschaft, auch wenn das Verhalten nicht mit der juristischen Theorie übereinstimmen sollte. Nicht zur Kenntnis der öffentlichen Gerichtsbarkeit gelangen ferner die Streitigkeiten, die aufgrund der wirtschaftlichen oder sozialen Machtverhältnisse außergerichtlich geregelt werden sowie solche Bereiche insbesondere der Wirtschaft, in denen Streitigkeiten bewusst von staatlichen Gerichten ferngehalten und allenfalls von Schiedsgerichten entschieden werden, die weder ihre Verfahren noch ihre Entscheidungen publik machen. Das Studium der Rechtsprechung vermittelt somit nur einen winzigen Ausschnitt aus der Wirklichkeit der Rechtsanwendung. Versteht man unter dem geltenden Recht nicht nur die Summe der Normen, die das menschliche Verhalten in einem bestimmten Gebiet zu regeln beabsichtigen, sondern auch ihre Rechtsfolgen, also die tatsächlichen Auswirkungen dieser Normen bzw. die Art und Weise, wie diese Normen von den Betroffenen verstanden und angewendet werden, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass die Rechtswissenschaft nur die Oberfläche des geltenden Rechts zu erkennen vermag und gelegentlich auch falsche Schlüsse daraus zieht.", "section_level": 1}, {"title": "Teildisziplinen.", "content": "Die Rechtswissenschaft umfasst mehrere Teildisziplinen, die manchmal auch mit dem Plural \"Rechtswissenschaften\" zusammenfassend bezeichnet sind. Die wichtigsten Teildisziplinen sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rechtswissenschaft oder Jurisprudenz (von, „genaue Kenntnis des Rechts“), veraltet, umgangssprachlich abwertend und/oder scherzhaft auch Juristerei, befasst sich mit der Auslegung, der systematischen und begrifflichen Durchdringung gegenwärtiger und geschichtlicher juristischer Texte und sonstiger rechtlicher Quellen. Eine sachgerechte Deutung juristischer Texte schließt eine geisteswissenschaftliche Beschäftigung mit der Entstehung und der Anwendung von Rechtsquellen und Normen ein. Grundlegend für diese Arbeit ist ein Verständnis der Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie, Rechtstheorie, Rechtspolitik und Rechtssoziologie. Die vorgenannten Disziplinen werden zusammen mit der Rechtsdogmatik und Methodenlehre auch insgesamt im Plural als Rechtswissenschaften bezeichnet.", "tgt_summary": "法学(jurisprudence、legal theory)是社会科学中一门特殊的学科,研究法律此一特定社会现象及其本质与规律。所有的秩序都可以说是一种「法律」,例如自然规律、伦常、逻辑法则或美学,而法学就是研究法律的法则。虽然许多法学家,例如菲特烈·封·洛高、基尔希曼,认定法学没有学术性质,然而法学演进至今仍包含有法律哲学、法律史学以及法律科学等三大部门。此外,又因为研究对象都是社会上的现象,因此法学与政治学、经济学、财政学、社会学和心理学等社会科学有相当程度的密切关连。", "id": 1987175} {"src_title": "Reelle Zahl", "tgt_title": "实数", "src_document": [{"title": "Einteilung der reellen Zahlen.", "content": "Zur Bezeichnung der Menge aller reellen Zahlen wird das Symbol formula_1 (Unicode U+211D: R, siehe Buchstabe mit Doppelstrich) oder auch formula_2 verwendet. Die reellen Zahlen umfassen: Die rationalen Zahlen sind diejenigen Zahlen, die sich als Bruch ganzer Zahlen darstellen lassen. Eine Zahl heißt irrational, wenn sie reell, aber nicht rational ist. Die ersten Beweise, dass die Zahlengerade irrationale Zahlen enthält, wurden von den Pythagoräern geführt. Irrationale Zahlen sind beispielsweise die nicht ganzzahligen Wurzeln aus ganzen Zahlen wie formula_12 oder formula_13. Eine die rationalen Zahlen umfassende Teilmenge der reellen Zahlen ist die Menge der (reellen) algebraischen Zahlen, d. h. der reellen Lösungen von Polynomgleichungen mit ganzzahligen Koeffizienten. Diese Menge umfasst unter anderem sämtliche reellen formula_14-ten Wurzeln aus rationalen Zahlen für formula_15 und deren endliche Summen, aber nicht nur diese (z. B. Lösungen geeigneter Gleichungen 5. Grades). Ihr Komplement ist die Menge der (reellen) transzendenten Zahlen. Eine transzendente Zahl ist demnach stets irrational. Transzendent sind zum Beispiel die Kreiszahl formula_16 (Pi) und die Eulersche Zahl formula_17. Alle bisher genannten Beispiele sind berechenbar, im Gegensatz zum Grenzwert einer Specker-Folge.", "section_level": 1}, {"title": "Notation für häufig verwendete Teilmengen der reellen Zahlen.", "content": "Ist formula_18, dann bezeichnet", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion der reellen aus den rationalen Zahlen.", "content": "Die Konstruktion der reellen Zahlen als Zahlbereichserweiterung der rationalen Zahlen war im 19. Jahrhundert ein wichtiger Schritt, um die Analysis auf ein solides mathematisches Fundament zu stellen. Die erste exakte Konstruktion geht wohl auf Karl Weierstraß zurück, der die reellen Zahlen über beschränkte Reihen mit positiven Gliedern definierte. Heute gebräuchliche Konstruktionen der reellen Zahlen: Die vier genannten Konstruktionsmethoden „vervollständigen“ (komplettieren) alle die rationalen Zahlen und führen zur (bis auf Isomorphie) gleichen Struktur, dem Körper der reellen Zahlen. Jede der Methoden beleuchtet eine andere Eigenschaft der rationalen und reellen Zahlen und ihrer Beziehung zueinander:", "section_level": 1}, {"title": "Axiomatische Einführung der reellen Zahlen.", "content": "Die Konstruktion der reellen Zahlen als Zahlbereichserweiterung der rationalen Zahlen wird in der Literatur oft in vier Schritten vorgenommen: Von der Mengenlehre über die natürlichen, die ganzen, die rationalen schließlich zu den reellen Zahlen wie oben beschrieben. Eine direkte Möglichkeit, die reellen Zahlen mathematisch zu erfassen, ist, sie durch Axiome zu beschreiben. Dazu benötigt man drei Gruppen von Axiomen – die Körperaxiome, die Axiome der Ordnungsstruktur sowie ein Axiom, das die Vollständigkeit garantiert. Wenn man die reellen Zahlen axiomatisch einführt, dann ist die Konstruktion als Zahlbereichserweiterung eine Möglichkeit für den Beweis ihrer Existenz, genauer: Die Konstruktion in vier Schritten aus der Mengenlehre beweist, dass ein Modell für die durch die Axiome beschriebene Struktur in der Mengenlehre, von der die Konstruktion ausging, vorhanden ist. Außerdem kann gezeigt werden, dass durch die angegebenen Axiome der Körper der reellen Zahlen bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt ist. Dies folgt im Wesentlichen daraus, dass ein Modell der reellen Zahlen außer der Identität keinen weiteren Automorphismus zulässt. Statt der oben genannten Axiome gibt es weitere Möglichkeiten, die reellen Zahlen axiomatisch zu charakterisieren. Besonders das Axiom der Vollständigkeit kann unterschiedlich formuliert werden. So gibt es insbesondere für die oben beschriebenen Konstruktionsmöglichkeiten auch unterschiedliche Möglichkeiten, die Vollständigkeit auszudrücken, wie der nächste Abschnitt zeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Zum Supremumsaxiom gleichwertige Axiome.", "content": "Alternativ zum Supremumsaxiom kann gefordert werden: Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Vollständigkeit durch stetige Funktionen zu beschreiben, indem man bestimmte \"Eigenschaften\" stetiger Funktionen zu Axiomen erhebt. Etwa:", "section_level": 2}, {"title": "Mächtigkeiten.", "content": "Die Mächtigkeit von formula_1 wird mit formula_54 (\"Mächtigkeit des Kontinuums\") bezeichnet. Sie ist \"größer\" als die Mächtigkeit der Menge der natürlichen Zahlen, die als kleinste unendliche Mächtigkeit formula_55 heißt. Die Menge der reellen Zahlen ist deshalb überabzählbar. Ein Beweis für ihre Überabzählbarkeit ist Cantors zweites Diagonalargument. Informell bedeutet „Überabzählbarkeit“, dass jede Liste formula_56 reeller Zahlen unvollständig ist. Da die Menge der reellen Zahlen gleichmächtig zu der Potenzmenge der natürlichen Zahlen ist, gibt man ihre Mächtigkeit auch mit formula_57 an. Die eingangs genannten \"weniger umfassenden\" Erweiterungen der Menge der natürlichen Zahlen sind dagegen gleichmächtig zur Menge der natürlichen Zahlen, also \"abzählbar\". Für die Menge der rationalen Zahlen lässt sich dies durch Cantors erstes Diagonalargument beweisen. Selbst die Menge der algebraischen Zahlen und allgemeiner die Menge der berechenbaren Zahlen sind abzählbar. Die Überabzählbarkeit entsteht also erst durch die Hinzunahme der nicht-berechenbaren transzendenten Zahlen. In der Mengenlehre wurde nach Cantors Entdeckungen die Frage untersucht: „Gibt es eine Mächtigkeit zwischen „abzählbar“ und der Mächtigkeit der reellen Zahlen, zwischen formula_55 und formula_54?“ – Oder, für die reellen Zahlen formuliert: „Ist jede überabzählbare Teilmenge der reellen Zahlen gleichmächtig zur Menge aller reellen Zahlen?“ Die Vermutung, dass die Antwort auf die erste Frage „Nein!“ und auf die zweite Frage „Ja“ lautet, wird als Kontinuumhypothese (CH) bezeichnet, kurz formuliert als formula_60 = formula_54 und formula_62. Es konnte gezeigt werden, dass die Kontinuumhypothese unabhängig ist von den üblicherweise verwendeten Axiomensystemen wie der Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre mit Auswahlaxiom (ZFC) d. h., sie kann im Rahmen dieser Systeme weder bewiesen noch widerlegt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Topologie, Kompaktheit, erweiterte reelle Zahlen.", "content": "Die übliche Topologie, mit der die reellen Zahlen versehen werden, ist diejenige, die aus der Basis der offenen Intervalle erzeugt wird. In dieser Form geschrieben ist es die Ordnungstopologie. Offene Intervalle in den reellen Zahlen lassen sich aber auch durch Mittelpunkt formula_65 und Radius formula_66 darstellen: formula_67 also als offene Kugeln bezüglich der durch die Betragsfunktion definierten Metrik formula_69 Die von den offenen Intervallen erzeugte Topologie ist also gleichzeitig die Topologie dieses metrischen Raums. Da die rationalen Zahlen in dieser Topologie dicht liegen, reicht es, sich bei den Intervallgrenzen bzw. den Mittelpunkten und Radien der Bälle, die die Topologie definieren, auf rationale Zahlen formula_70 zu beschränken, die Topologie genügt daher beiden Abzählbarkeitsaxiomen. Im Gegensatz zu den rationalen Zahlen sind die reellen Zahlen ein lokalkompakter Raum; zu jeder reellen Zahl formula_71 lässt sich also eine offene Umgebung angeben, deren Abschluss kompakt ist. So eine offene Umgebung ist einfach zu finden; jede beschränkte, offene Menge formula_72 mit formula_73 leistet das Gewünschte: nach dem Satz von Heine-Borel ist formula_74 kompakt. Der reelle Zahlenkörper ist nur \"lokalkompakt\", aber nicht \"kompakt\". Eine verbreitete Kompaktifizierung sind die sogenannten \"erweiterten reellen Zahlen\" formula_75 wobei die Umgebungen von formula_76 durch die Umgebungsbasis und die Umgebungen von formula_79 durch die Umgebungsbasis definiert werden. Diese Topologie genügt weiterhin beiden Abzählbarkeitsaxiomen. formula_82 ist homöomorph zum abgeschlossenen Intervall [0,1], beispielsweise ist die Abbildung formula_83 ein Homöomorphismus formula_84 und alle kompakten Intervalle sind mittels affin-linearer Funktionen homöomorph. Bestimmt divergente Folgen sind in der Topologie der erweiterten reellen Zahlen konvergent, beispielsweise handelt die Aussage in dieser Topologie von einem echten Grenzwert. Mit formula_86 für alle formula_87 sind die erweiterten reellen Zahlen weiterhin totalgeordnet. Es ist allerdings nicht möglich, die Körperstruktur der reellen Zahlen auf die erweiterten reellen Zahlen zu übertragen, beispielsweise hat die Gleichung formula_88 keine eindeutige Lösung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die reellen Zahlen bilden einen in der Mathematik bedeutenden Zahlenbereich. Er ist eine Erweiterung des Bereichs der rationalen Zahlen, der Brüche, womit die Maßzahlen der Messwerte für übliche physikalische Größen wie zum Beispiel Länge, Temperatur oder Masse als reelle Zahlen aufgefasst werden können. Die reellen Zahlen umfassen die rationalen Zahlen und die irrationalen Zahlen.", "tgt_summary": "在数学中,实数是有理数和无理数的总称,前者如formula_1、formula_2、formula_3;后者如formula_4、formula_5等。实数可以直观地看作小数(有限或无限的),它们能把数轴「填满」。但仅仅以枚举的方式不能描述实数的全体。实数和虚数共同构成复数。", "id": 90549} {"src_title": "Romanische Sprachen", "tgt_title": "罗曼语族", "src_document": [{"title": "Geschichte der sprachwissenschaftlichen Einordnung der romanischen Sprachen.", "content": "Zu den ersten, die die romanischen und weitere europäische Sprachen klassifizierten und darüber schrieben, gehörte Rodrigo Jiménez de Rada mit seiner Geschichte der Iberischen Halbinsel von 1243 \"De rebus Hispaniae\". De Rada unterschied drei große Gruppierungen, die er in die romanische, slawische und germanische Sprachen aufteilte; zusätzlich erwähnte er weitere Sprachen, etwa das Ungarische und Baskische. In der spanischen Renaissance schrieb Andrés de Poza (1587) eine erste Klassifikation der romanischen Sprachen nieder. Es war eine Übersicht der romanischen Sprachen, welche auch das Rumänisch mit einschloss und bis in das 18. Jahrhundert ihre Bedeutung behielt. Die allgemeine Entwicklung, die im 16. Jahrhundert begann, schritt weiter voran. Joseph Justus Scaliger ordnete Sprachen in eine romanische, griechische, germanische und slawische Familie, Georg Stiernhielm präzisierte und erweiterte diese Einteilung. Sebastian Münster erkannte eine Verwandtschaft zwischen Ungarisch, Finnisch und Samisch. Claudius Salmasius zeigte Ähnlichkeiten zwischen dem Griechischen und Latein sowie dem iranischen und indischen Sprachen auf. In Deutschland gilt Friedrich Christian Diez mit seiner „Grammatik der romanischen Sprachen“ von 1836 als Begründer der wissenschaftlichen Romanistik. Diez verfasste wissenschaftliche Arbeiten zur provenzalischen Literaturgeschichte, so „Die Poesie der Troubadours“ (1826), „Leben und Werke der Troubadours“ (1829). In seiner vergleichenden Grammatik der romanischen Sprachen – als dreibändiges Werk in der Zeit zwischen 1836 und 1844 erschienen – führte er auf, dass alle romanischen Sprachen auf das Vulgärlatein zurückgehen. Zu seinen Schülern in Bonn gehörten u. a. Hugo Schuchardt, Gaston Paris und Adolf Tobler. Mit dem Jahre 1876 folgte ihm an der Universität Bonn als Nachfolger Wendelin Foerster. Er begründete im Jahre 1878 das „Königliche romanische Seminar“ als das erste Universitätsinstitut für diese Disziplin. Auch er widmete sich der Erforschung der Sprachen, die sich aus dem Lateinischen entwickelt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der romanischen Sprachen.", "content": "Im Gegensatz zu den meisten anderen Sprachgruppen ist die Ursprache des Romanischen gut bezeugt: Es handelt sich um das \"gesprochene\" Latein der Spätantike (Volkslatein oder Vulgärlatein). Das Lateinische selbst gilt nicht als romanische Sprache, sondern wird zusammen mit der oskisch-umbrischen Sprache zu den italischen Sprachen gerechnet, von denen nur das Lateinische heute noch „Nachkommen“ hat, nämlich die romanischen Sprachen. Die Romanisierung begann als Ausbreitung der lateinischen Sprache in den durch das Römische Reich verwalteten Gebieten. Diese räumliche Ausweitung erreichte um 200 n. Chr. einen Höhepunkt. Die Gebiete, in denen nur noch Relikte oder indirekte Zeugnisse des Lateinischen wie Ortsnamen vorhanden sind, nennt man \"Romania submersa\" („untergetauchte Romania“); im Zusammenhang mit dem noch heute romanischsprachigen Teil Europas wird von der \"Romania continua\" gesprochen. Mit \"Romania nova\" („neue Romania“) wird dasjenige Gebiet bezeichnet, in welches eine romanische Sprache erst durch die neuzeitliche Kolonisation gelangt ist. Waren die sich aus der indogermanischen Ursprache entwickelnden altindogermanischen Sprachen, so das Sanskrit und dann in abnehmendem Grade das Griechische sowie das Latein, von einem synthetischen Sprachbau, kam es über die Entwicklung vulgärlateinischer Dialekte und Sprachen verstärkt zu einem analytischen Sprachbau. Diese Veränderung hatte weitreichende Folgen. Während bei mehr oder weniger reinen synthetischen Sprachen die Wortstellung frei ist und dadurch einen flexiblen Ausdruck gewährleistet, müssen in den analytischen Sprachen die Beziehungen durch Wortstellungen ausgedrückt werden. Hierzu schufen die Sprecher im Zuge dieser Hinwendung zum analytischen Sprachaufbau der romanischen Sprachen nunmehr Artikel vor den Substantiven, Personalpronomina vor den Verben, führten Hilfsverben in die Konjugation ein, ließen Präpositionen die Kasus ersetzen und führten Adverbien zur Komparation der Adjektive ein und vieles andere mehr. Morphologisch haben die romanischen Verben in vieler Hinsicht die Verwendung von Wortformen bewahrt, zeigen aber auch an vielen Stellen eine Tendenz zu analytischen Bildungen. In der Morphologie der Nomen aber war die Entwicklung eine andere, es kam zu einem weitreichenden Verlust der Kasus – eine Entwicklung, die schon im Vulgärlatein nachweisbar ist, wo lateinische Kasusendungen regelmäßig durch Präpositionen ersetzt wurden. Diese Entwicklung hin zu den romanischen Sprachen ergab eine völlig andere Syntax. Obgleich die Verbformen noch stark markiert sind, das Prädikat also seine kompakte Stellung behielt, wurden die syntaktischen Beziehungen zwischen den Satzgliedern nicht mehr durch die Kasus, sondern durch Präpositionen und die starrere Wortstellung ausgedrückt. Für den Sprecher wurden dadurch die Satzstellungsregeln einfacher, denn syntaktisch zusammengehörende Einheiten bleiben nebeneinander stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Standardsprachen.", "content": "Die heutigen romanischen Standardsprachen sind:", "section_level": 1}, {"title": "Romanische Sprachen nach Untergruppen.", "content": "Die romanischen Sprachen lassen sich nach teilweise systemlinguistischen, teilweise geographischen Kriterien in mehrere Untergruppen einteilen. Bei der folgenden Liste der romanischen Sprachen ist zu beachten, dass bei vielen romanischen Idiomen die Aufzählung schwierig ist, da sie je nach Quelle mal als eigenständige Sprachen, mal als Dialekte geführt werden. Das hängt damit zusammen, dass sie nicht über \"eine\" einheitliche Standardsprache verfügen, sondern überwiegend neben einer anderen Standardsprache vor allem in informellen Kontexten verwendet werden (Diglossie). Mit Ausnahme des Sephardischen und des Anglonormannischen handelt es sich bei den hier aufgezählten um Sprachformen, die sich direkt und in ungebrochener zeitlicher Kontinuität aus dem gesprochenen Latein entwickelt haben. Sie bilden in Europa mit Ausnahme des Rumänischen auch ein räumliches Kontinuum. Man spricht aufgrund der zeitlichen und räumlichen Kontinuität auch von der \"Romania continua\". Die wichtigste Unterscheidung unter den romanischen Sprachen auf dem Gebiet der historischen Lautlehre und Morphologie ist die zwischen ost- und westromanischen Sprachen. Zum Westromanischen werden das gesamte Iberoromanische und Galloromanische sowie die norditalienischen Varietäten und die \"rätoromanischen Sprachen\" (Bündnerromanisch, Ladinisch und Furlanisch) gerechnet; zum Ostromanischen das Italienische (mit Ausnahme der norditalienischen Varietäten) und das Balkanromanische. Das Sardische wird meist ganz von dieser Unterscheidung ausgenommen, da es keiner der beiden Gruppen klar zugeordnet werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Iberoromanische Sprachen.", "content": "Zum Iberoromanischen gehören die spanische, die portugiesische und die galicische Standardsprache (letztere werden manchmal zu einem Diasystem zusammengefasst). Die Stellung des im Nordosten der Iberischen Halbinsel gesprochenen Katalanischen (einschließlich des Valencianischen) ist umstritten, es nimmt eine Übergangsstellung zwischen dem Iberoromanischen und dem Galloromanischen ein. Außerdem gehören zu den iberoromanischen Sprachen:", "section_level": 2}, {"title": "Galloromanische Sprachen.", "content": "Auf fast dem gesamten Gebiet der galloromanischen Sprachen wird heute die französische Standardsprache verwendet. Nach systemlinguistischen Kriterien kann man die galloromanischen Sprachen in drei Gruppen unterteilen: Die Abgrenzung des Galloromanischen zum Iberoromanischen und zum Italoromanischen innerhalb des romanischen Dialektkontinuums ist nicht eindeutig. Das Katalanische nimmt eine Übergangsstellung zwischen Galloromanisch und Iberoromanisch ein, die \"galloitalienischen\" Varietäten haben rein systemlinguistisch betrachtet mehr mit dem Galloromanischen gemeinsam als mit dem übrigen Italoromanischen, zu dem sie aus geographischen und kulturgeschichtlichen Gründen meist gezählt werden. Die enge Verzahnung mit dem Romanischen des heutigen Frankreichs wird aber beispielsweise in den gallischen/keltischen Reliktwörtern des \"Galloitalienischen\" deutlich, die zum größten Teil auch im keltischen Reliktwortschatz der Transalpina zu finden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Rätoromanische Sprachen.", "content": "Unter der Bezeichnung alpenromanische oder rätoromanische Sprachen werden oft das Furlanische, das Bündnerromanische und das Ladinische zusammengefasst. Sie wurden von den galloitalienischen Idiomen gleichsam isoliert, als sich deren Sprecher zunehmend an den zentralitalienischen Mundarten orientierten.", "section_level": 2}, {"title": "Italoromanische Sprachen.", "content": "Die einzige italoromanische Standardsprache ist das Italienische. Die übrigen italoromanischen Sprachen gehören mit Ausnahme des Korsischen und des Monegassischen alle zum Geltungsbereich der italienischen Standardsprache und werden deshalb oft auch als „italienische Dialekte“ klassifiziert. Sie lassen sich in drei Untergruppen einteilen, zwischen denen große Unterschiede bestehen:", "section_level": 2}, {"title": "Sardisch.", "content": "Das Sardische auf Sardinien lässt sich keiner der Untergruppen zuordnen. Es besitzt derzeit keine einheitliche Standardsprache, muss jedoch aufgrund seines Systemabstandes zu den übrigen romanischen Sprachen auf alle Fälle als eigenständige Sprache klassifiziert werden. Aufgrund der kulturellen und linguistischen Italianisierung der Sarden seit dem späten 18. Jahrhundert ist nichtsdestotrotz die Sprache sehr gefährdet.", "section_level": 2}, {"title": "Balkanromanische Sprachen.", "content": "Zur balkanromanischen Sprachgruppe gehört als einzige Standardsprache das Rumänische (die von der rumänischen Schriftsprache überdachten Dialekte werden auch als Dakorumänisch zusammengefasst). Auch in der Republik Moldau ist nach einer Verfassungsänderung die Amtssprache wieder Rumänisch anstelle von Moldauisch. Zur Gruppe der Balkanromania gehören zudem mehrere in Südosteuropa gesprochene Kleinsprachen:", "section_level": 2}, {"title": "Ausgestorbene romanische Sprachen.", "content": "Heute ausgestorbene romanische Sprachen (\"Romania submersa\", untergegangene Romania) sind:", "section_level": 1}, {"title": "Kreolsprachen auf romanischer Grundlage.", "content": "Manche Linguisten rechnen auch die romanisch-basierten Pidgins und Kreolsprachen zu den romanischen Sprachen. Diese „neuromanischen Sprachen“ \"(Romania nova)\" lassen sich einteilen in:", "section_level": 1}, {"title": "Sprachvergleich.", "content": "Grammatische und Wortähnlichkeiten innerhalb der romanischen Sprachen bzw. zwischen diesen und dem Latein zeigen die folgenden Beispielsätze: Auch die folgende Übersicht macht Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede im Wortschatz anhand einiger Beispielwörter deutlich.", "section_level": 1}, {"title": "Plansprachen auf teilweise romanischer Grundlage.", "content": "Die allermeisten Plansprachen sind eine reformierte romanische Sprache oder eine Synthese aus mehreren romanischen Sprachen. Unter der sogenannten naturalistischen Richtung versteht man eben solche Plansprachen. Das bekannteste und wichtigste Beispiel ist die Latino sine flexione von 1903 oder die spätere Interlingua von 1951. Aber auch das Esperanto der sogenannten autonomen Richtung hat seinen Wortschatz zu mehr als drei Vierteln aus dem Lateinischen und romanischen Sprachen, vor allem dem Französischen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die romanischen Sprachen gehören zum (modernen) italischen Zweig der indogermanischen Sprachen. Die Gruppe der romanischen Sprachen bietet insofern eine Besonderheit, als es sich um eine Sprachfamilie handelt, deren gemeinsame Vorläufersprache das Latein (bzw. das Vulgärlatein) war, das in seiner Geschichte und schriftlichen Überlieferungen belegbar ist. Es gibt etwa 15 romanische Sprachen mit rund 700 Mio. Muttersprachlern, 850 Mio. inklusive Zweitsprechern. Die sprecherreichsten romanischen Sprachen sind Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch und Rumänisch.", "tgt_summary": "罗马语族(又称罗曼语族、拉丁语族),属于印欧语系,是从意大利语族衍生出来的现代语族,主要包括从拉丁语演化而来的现代诸语言。操罗马语族语言的人主要包括传统意义上的“欧洲拉丁人”。罗马帝国瓦解之后,原本统一的拉丁语也随地域的不同而产生各类方言。这些方言就是今日罗马诸语言的雏形。", "id": 310178} {"src_title": "Grigori Jefimowitsch Rasputin", "tgt_title": "格里戈里·叶菲莫维奇·拉斯普京", "src_document": [{"title": "Bedeutung Rasputins.", "content": "Rasputin ist vielleicht einer der bekanntesten Namen in der Geschichte Russlands. Über ihn gibt es eine Vielzahl von Biographien, Romane, Spiel- und Dokumentarfilme, sowie Theaterstücke, Opern und Musicals. Ungezählte Bars, Restaurants und Nachtclubs sind nach ihm benannt. Er ist die Hauptfigur in mindestens zwei Videospielen und erscheint in japanischen Manga- und Anime-Produktionen. Eine in den Neurowissenschaften verwendete Software (Akronym für Real-Time Acquisition System Programs for Unit Timing in Neuroscience), eine Comics-Serie, ein Filmheld und nicht zuletzt eine Wodkamarke tragen seinen Namen. Ein Jahrhundert nach seinem Tod bleibt Rasputin in der öffentlichen Wahrnehmung als „verrückter Mönch“ oder als „heiliger Teufel“ verhaftet, eine paradoxe Formulierung, die auf den russischen Priester Iliodor zurückgeht, anfänglich ein vertrauter Freund Rasputins, der später zu seinem erbitterten Feind wurde. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde die Vergangenheit Russlands einer intensiven und zuweilen quälenden Nachprüfung", "section_level": 1}, {"title": "Kurzbiografie.", "content": "Rasputin wurde am im Dorf Pokrowskoje am linken Ufer der Tura, 80 km östlich der Stadt Tjumen in Westsibirien als Bauernsohn geboren. Ab dem Alter von 17 Jahren war er teils jahrelang auf Pilgerreisen. Nach der Rückkehr in sein Heimatdorf machte er sich 1903 nach St. Petersburg auf. Berühmt wurde Rasputin, weil er an den Zarenhof gerufen wurde, in der Hoffnung, die Blutungen des an Hämophilie leidenden Zarensohns und Zarewitsch Alexei durch Gebet zum Stillstand zu bringen. Zeitzeugen, wie auch Ärzte und Kritiker, bestätigten, dass Rasputin einen damals unerklärlichen Einfluss auf den Zarensohn und dessen lebensgefährliche Blutungen besaß. Diese Fähigkeit Rasputins brachte die Zarin Alexandra zur Überzeugung, dass Rasputin ein Heiliger war, der ihr von Gott geschickt worden sei, um ihren Sohn zu beschützen. Für die Zarin war die Ankunft Rasputins die Antwort Gottes auf ihre leidenschaftlichen Gebete. Dem späteren Innenminister Alexander Protopopow erklärte sie, dass Rasputin mit seinen", "section_level": 1}, {"title": "Rasputins Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rasputin vor seiner St. Petersburger Zeit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die frühe Jugend.", "content": "Rasputins Eltern, Jefim Jakowitsch (* 1839 in Pokrowskoje) und die um zwei Jahre ältere Anna Wasiljewna, waren Bauern und besaßen eigenes Land sowie mehrere Kühe und Pferde. Die Familie gehörte zu den eingesessenen Bauern des Dorfes mit einigem Vermögen und respektablem Ansehen. Rasputin hatte eine Schwester und einen Bruder, die früh starben. Sein Bruder starb an einer Lungenentzündung, und die Schwester, die an Epilepsie litt, ertrank bei einem Anfall im Fluss, an dem sie", "section_level": 3}, {"title": "Zeit als Pilger.", "content": "Von 1886 bis 1901 war Rasputin meist auf Pilgerreisen, die manchmal Jahre dauerten. Es ist möglich, dass er um 1900 bis zum Berg Athos in Griechenland gelangte. Noch weiter, bis nach Jerusalem, pilgerte Rasputin erst 1911 in seiner St. Petersburger Zeit.", "section_level": 3}, {"title": "Bereitschaft zum Aufbruch.", "content": "Rasputin plante in seinem Haus einen Andachtsraum einzurichten und dort das Wort Gottes so zu verkünden, wie er es verstand. Dabei kam es oft zu Streitigkeiten mit dem Dorfpfarrer Pjotr Ostroumow. Richtig ist jedenfalls, dass Rasputin sich schon damals von der Art der Gottesdienste losgesagt hatte, wie sie die offizielle Kirche abhielt. Auch wird behauptet, dass er schon im Jahr 1903 erste Heilerfolge hatte. Dadurch erwarb er sich in Pokrowskoje eine beträchtliche Zahl von Anhängern. Es wurde auch schon zu dieser Zeit der Vorwurf des unsittlichen Lebenswandels erhoben. Rasputin wurde in seinem Heimatort zu einer umstrittenen Person. Bald wurde es dem Pilger Rasputin in seinem Heimatort wieder zu eng. Er machte sich 1903 auf eine lange Reise und gelangte zunächst nach Kasan, wo er von einer reichen Witwe namens Baschmakowa eingeladen und wohlhabenden Händlern sowie prominenten Geistlichen vorgestellt wurde, darunter Gawriil, Abt eines Klosters in Kasan. Zunächst gegen den Willen dieses Abtes, der ihn vor den Gefahren der Großstadt warnte, setzte er seinen Weg nach St. Petersburg fort.", "section_level": 3}, {"title": "Rasputin in St. Petersburg.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schneller gesellschaftlicher Aufstieg (1903–1905).", "content": "Von Kasan gelangte Rasputin nach St. Petersburg. Hier fühlte er sich zunächst „wie ein Blinder auf der Straße.“ Sein erster Weg in der Hauptstadt führte Rasputin ins Alexander-Newski-Kloster, wo er ein Empfehlungsschreiben eines Geistlichen aus Kiew beim Bischof Theophan vorlegen konnte, der ihn empfing, von seiner Person sehr beeindruckt war und ihn förderte. Es wird berichtet, dass es anlässlich einer großen religiösen Veranstaltung von Kirchenvertretern aus ganz Russland im Jahre 1903 in der Peter-und-Paul-Kathedrale zu einer Begegnung zwischen Johann von Kronstadt, dem damals berühmtesten „Heiler“ des Zarenreichs, und Rasputin gekommen sei, worauf Rasputin in Salons der Petersburger Gesellschaft und verschiedener politischer Zirkel eingeladen und bald als „Wunderheiler“ am Zarenhof berühmt wurde. Doch anscheinend sind", "section_level": 3}, {"title": "Die Zeit bis zum Ruf an den Zarenhof (1905–1907).", "content": "Rasputin etablierte sich nun schnell in den Salons der verschiedenen Gesellschaften St. Petersburgs, und bald verloren dort all die vielen anderen Wunderheiler und mystischen Prediger an Einfluss, an erster Stelle der Franzose Monsieur Philippe, der durch die Vermittlung von Papus am Zarenhof eingeführt worden war und von der Presse als „Cagliostro unseres Zeitalters“", "section_level": 3}, {"title": "Zusammentreffen mit Anna Wyrubowa (1907).", "content": "Bedeutsam für die weitere Zukunft wurde sein Zusammentreffen mit der Hofdame Anna Tanejewa im Frühling 1907. Die Tochter des Komponisten Tanejew war eine enge Vertraute der Zarin und sollte auf deren Wunsch den Marineoffizier Alexander Wyrubow heiraten. Anna Tanejewa schrieb später, Rasputin hätte ihr eine unglückliche Ehe vorausgesagt. Seine Briefe an sie aus dieser Zeit beweisen jedoch das Gegenteil. Er beglückwünschte sie und nannte ihren zukünftigen Ehemann „ein goldenes Kreuz“. Die Heirat fand am 30. April 1907 statt, die Ehe", "section_level": 3}, {"title": "Die Blutung des Zarewitschs im Jahr 1907.", "content": "Im Herbst des Jahres 1907 hatte der Zarewitsch einen kleinen Unfall, der aber durch die Bluterkrankheit des Jungen bedrohliche Ausmaße annahm. Der erste Unfall hatte sich im Jahr 1906 ereignet und war glimpflich verlaufen, aber nun konnten die Ärzte die innere Blutung nicht stillen, sondern nur die Schmerzen durch Morphin lindern. Nachdem die Ärzte der Zarenfamilie erklärt hatten, dass sie für den Zarensohn nichts mehr tun könnten, empfahl die Großfürstin Anastasia als letzte Möglichkeit, Rasputin zu holen, über den so viele Wunderdinge gesagt wurden. Das Zarenpaar willigte ein, und daher wurde Rasputin über einen Hintereingang", "section_level": 3}, {"title": "Zu Gast am Zarenhof (1907).", "content": "Nach dieser Heilung des Zarewitschs wurde Rasputin zunächst jeden Abend im Hof eingeladen. Insbesondere die Kinder mochten diesen so andersartigen Menschen. Zunächst kam er, um Aufsehen zu vermeiden, durch den Hintereingang des Palastes; dann, als Gerüchte über diese Besuche aufkamen, kam er über den Vordereingang. Die Gerüchte wurden aber immer lauter und gewagter. Beim Hofklatsch", "section_level": 3}, {"title": "Gesellschaftlicher Abstieg (1908–1912).", "content": "Bald darauf begannen öffentliche Beschuldigungen über sexuelle Entgleisungen Rasputins. Der Zar wollte Gewissheit und beauftragte im Frühjahr 1908 seinen Palastkommandanten, General Djadjulin, die Sache zu untersuchen. Dieser leitete den Auftrag an den Staatssicherheitsdienst weiter, der zum Schluss kam, Rasputin könne seine sexuellen Triebe nicht im Zaum halten. In seiner Heimat habe er Frauen verführt, und in St. Petersburg triebe er sich mit leichten Mädchen herum. Dieses Untersuchungsergebnis wurde an den Ministerpräsidenten Stolypin weitergeleitet, der dem Zaren dieses Ergebnis präsentierte. Der Zar weigerte sich, Konsequenzen zu ziehen, da er ihn wegen seines Sohnes brauchte. Stolypin ließ die Untersuchung aber weiterlaufen. Als weitere Einzelheiten zu der Anklage hinzukamen, wollte Stolypin Rasputin unbedingt wieder nach Sibirien abschieben. Für Rasputin wurde die Lage unangenehm, und er reiste Mitte des Jahres 1908 in seine Heimat nach Pokrowskoje ab. Das Jahr 1909 verbrachte Rasputin teils in Pokrowskoje und teils beim bekannten Mönch Iliodor (bürgerlich Sergei Trufanow, 1880–1952) in dessen Kloster in Zarizyn (heute Wolgograd), den er mehrmals besuchte. Im Sommer 1909 stattete Iliodor einen mehrtägigen Gegenbesuch in Pokrowskoje ab und scheint dabei heimlich Rasputins Haus durchsucht zu haben; auf jeden Fall stahl er einen Brief der Zarin an Rasputin, dessen Inhalt zu beliebigen Unterstellungen benutzt werden konnte, denn Rasputins Ruf als Wunderheiler am Hofe durfte nicht bekannt werden. Aber noch behielt Iliodor den Inhalt dieses Briefes für sich. Nach seiner Rückkehr nach St. Petersburg anfangs 1910 sah sich Rasputin bald wieder Beschuldigungen und Klagen ausgesetzt. So sprachen in der Theologischen Akademie beim Bischof Theophan, dem Beichtvater des Zaren und einem Förderer Rasputins, zwei Frauen vor, die behaupteten, von Rasputin", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr nach Pokrowskoje (Februar 1912).", "content": "Die „Sache Rasputin“ drohte überzukochen. Sowohl Ministerpräsident Kokowzow wie auch der Dumapräsident Rodsjanko sprachen im Februar beim Zaren vor, und in der Duma gab es eine von 49 Unterzeichnern unterstützte Anfrage an den Innenminister Makarow bezüglich einer vom Zaren angeordneten", "section_level": 3}, {"title": "Die Blutung des Zarewitschs im Oktober 1912.", "content": "Im Oktober des Jahres 1912 machte die Zarenfamilie eine Jagdpartie im Białowieża-Urwald und in Spała (heute in Polen). Beim Aussteigen aus einem Ruderboot stürzte der Zarewitsch am 2. Oktober. Die Blutungen erschienen zunächst nicht weiter schwer, nicht anders als bei anderen kleineren Blutungen, aber diesmal blieben alle Maßnahmen der Ärzte, die Blutung zu stoppen, erfolglos. Zwar wurden weitere Ärzte, der Chirurg Ostrowskij und der Kinderarzt Rauchfuss, aus Russland herbeigerufen, aber auch sie konnten nicht helfen. Der Zustand des Zarewitschs verschlechterte sich immer weiter. Das Fieber stieg auf 39,5 Grad, der Puls stieg auf 144 Schläge, man versuchte die Schmerzen mit Morphium zu dämpfen, und das Bein schwoll immer weiter an. Die Hofdame Anna Wyrubowa beschrieb die Situation in den folgenden Wochen als endlose Tortur für den Jungen und für alle, die seine ständigen Schmerzensschreie hören mussten. Am 10. Oktober erklärten die Ärzte die Lage aus medizinischer Sicht für aussichtslos, und dem Zarewitsch wurden die Sterbesakramente der orthodoxen Kirche erteilt. Völlig abweichend von den", "section_level": 3}, {"title": "Die Zeit bis zum Kriegsbeginn (1913–1914).", "content": "Nach der Genesung des Zarewitschs von einer vor der Bevölkerung geheimgehaltenen Krankheit, der angeblichen Beteiligung des Wunderheilers Rasputin und dessen Rückkehr nach St. Petersburg, kochte die Gerüchteküche wieder über. Gerade weil eine klare Erklärung fehlte, konnte jede Geschichte nach allen Richtungen ausgeschmückt werden. Im Frühjahr 1913 unternahm die Zarenfamilie eine Reise zum Liwadija-Palast in Jalta. Der Zarewitsch konnte aufgrund seines Anfalls vom Vorjahr immer noch nicht richtig gehen und stürzte wieder. Es zeigte sich wieder ein schmerzhafter Bluterguss am Knie, der sich ausweitete. Da Rasputin nicht weit entfernt weilte, fragten die Eltern nicht weiter nach den Ärzten, sondern holten sofort Rasputin. Rasputin versank in ein Gebet und erklärte anschließend, der Zarewitsch solle ein paar Tage im Bett verbleiben, dann werde der Bluterguss wieder verschwinden, der Ärzte bedürfe es nicht. In der Tat ging der Bluterguss zurück. Die Ärzte behaupteten, dies sei bei einem solchen Bluterguss eigentlich normal, während die Zarin sich von der göttlichen Heilkraft Rasputins erneut bestätigt fühlte.", "section_level": 3}, {"title": "Rasputin während der Kriegszeit (1914–1916).", "content": "Rasputin war bis Ende August 1914 im Krankenhaus in Tjumen und kam dann so schnell wie möglich nach St. Petersburg. Enttäuscht darüber, dass er mit seinen Warnungen vor dem Krieg keinen Anklang fand – auch der Zar wollte von seinen Warnungen nichts wissen, und die Zarin nahm den Kriegsbeginn fatalistisch hin – kehrte er Anfang November 1914 in seine Heimat zurück. Aber schon am 15. Dezember 1914 kam er wieder nach St. Petersburg zurück. Am 2. Januar 1915 wurde Anna Wyrubowa bei einem Zugunglück schwer verletzt. Man brauchte mehrere Stunden, um sie aus dem Wrack zu befreien; Beine und Wirbelsäule waren verletzt. Wyrubowa war ohnmächtig und wurde in die Zarenresidenz in Zarskoje Sjelo gebracht. Dort bekam sie die Sterbesakramente. Wieder einmal wurde Rasputin gerufen, und nach einem", "section_level": 3}, {"title": "Der Mord an Rasputin.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte des Mordes.", "content": "Es war der Polizei bekannt, dass ein Attentat unmittelbar bevorstand. Von verschiedenen Seiten kamen Hinweise, und auch Rasputin selbst wurde am Tag des Attentats noch telefonisch gewarnt. Wie sich später zeigte, gab es neben den Attentätern auch noch eine ganze Gruppe von Mitwissern in der höheren Gesellschaft Petersburgs, darunter etliche Mitglieder der Romanow-Großfamilie. Auch der britische Geheimdienst wusste genau", "section_level": 3}, {"title": "Der Mord.", "content": "Rasputin wurde am ermordet. Die Haupttäter waren Außerdem waren der Hauptmann A. S. Suchotin des Preobraschenskij-Regiments und der Sanitätsarzt Dr. S. S. Lasowert beteiligt. Die Attentäter wurden auch durch Oswald Rayner vom britischen Geheimdienst, der die Abneigung Rasputins gegen den Krieg fürchtete, unterstützt. Meist wird der Mord so beschrieben, wie der Attentäter Jussupow die Tat dargestellt hat. So habe Rasputin Unmengen von mit Zyankali vergiftetem Kuchen und Madeirawein vertilgt, ohne sich daran zu vergiften. Anschließend habe man ihm dreimal in die Brust geschossen und ihn sterbend, bzw. weil man ihn für tot hielt, zurückgelassen. Als er sich jedoch trotz seiner", "section_level": 3}, {"title": "Die Situation nach dem Mord.", "content": "Die Mörder Rasputins wurden schnell gefunden; sie gingen jedoch nach massivem Druck wesentlicher Teile der Romanow-Großfamilie weitgehend straffrei aus. Großfürst Alexander Michailowitsch hatte beim Zaren vorgesprochen. Er legte ihm einen Brief mit der Forderung nach Straffreiheit der Attentäter aus der Romanowfamilie vor. Diese Forderung war von fast allen Mitgliedern der Romanowfamilie unterzeichnet. Großfürst Alexander Michailowitsch drohte dem Zaren mit der Absetzung durch die eigene Familie, sollte seinen Forderungen nicht stattgegeben werden. Der Zar bestand jedoch darauf, dass Felix Jussupow wenigstens auf sein Landgut zurück musste, und der Großfürst Dimitri musste in ein Regiment an der persischen Grenze wechseln. Die übrigen Attentäter wurden nicht behelligt. Wladimir Purischkewitsch, dessen Teilnahme an der Ermordung Rasputins allgemein bekannt war, behielt sogar weiterhin seinen Sitz in der russischen Duma.", "section_level": 3}, {"title": "Rasputin und die Zarenfamilie.", "content": "Nach dem Sturz des Zaren wurde im Auftrag der Regierung eine Untersuchung über Rasputin unter der Leitung von Wladimir Michailowitsch Rudnew durchgeführt. Sie kam beim Verhältnis der Zarenfamilie zu Rasputin zu folgendem Ergebnis:", "section_level": 2}, {"title": "Beschuldigungen Rasputins durch seine Gegner.", "content": "Rasputin wurde nicht nur von seinen Gegnern in der Politik, sondern auch von weiten Teilen der Presse des schwersten persönlichen Fehlverhaltens bezichtigt. Zeitweise wurden ganze Serien von Artikeln über ihn in den Zeitungen geschrieben. Diese Vorwürfe wurden nicht erst seit der Abwesenheit des Zaren während des Ersten Weltkrieges gegen Rasputin erhoben, sondern bereits 1907 nach der ersten Geistheilung am Zarewitsch. Es gab nur wenige Verfehlungen, die Rasputin nicht zugetraut wurden. Der Grund dafür lag auch im problematischen Verhältnis zwischen der Zarenfamilie und der Öffentlichkeit: Die Bluterkrankheit des Zarewitschs wurde als Staatsgeheimnis behandelt, so dass die Anwesenheit Rasputins am Hof kaum erklärbar war. So erschien er nur selten im Zarenpalast, meist traf er sich mit der Zarin im Hause von Anna Wyrubowa. Da jedoch sowohl die Zarin als auch Rasputin unter ständiger Beobachtung standen, blieben diese Treffen nicht geheim, sondern wurden von den Medien aufgenommen und bildeten die Grundlage für Gerüchte in allen politischen Lagern. Konservative Zeitungen entrüsteten sich, während links orientierte Blätter die Zarin zur Zielscheibe von Hohn und Spott machten. Da der Öffentlichkeit die Krankheit des Zarensohns unbekannt war, erschien die Verehrung Rasputins als ein „von Gott geschickter Heiliger“ durch die Zarin als bedenklich. Wegen dieser permanenten Vorwürfe musste Rasputin St. Petersburg auf Anweisung des Zaren mehrmals verlassen und in sein Heimatdorf Pokrowskoje zurückkehren. Wenn er aber auf Verlangen der Zarenfamilie wieder zurückkehrte, war der Hof massiver Kritik ausgesetzt, der nicht begegnet werden konnte, ohne die Krankheit des Zarewitschs öffentlich zu machen. Die Hauptvorwürfe lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:", "section_level": 1}, {"title": "Sektenzugehörigkeit.", "content": "Im Russland der Zeit Rasputins wurde Sektenzugehörigkeit als schwere Verfehlung beurteilt, und immer wieder wurde Rasputin vorgeworfen, der Sekte der Chlysten anzugehören. Dieser Vorwurf wurde bereits in seiner Heimat in Pokrowskoje gegen ihn erhoben und ganz offiziell beim zuständigen", "section_level": 2}, {"title": "Alkoholexzesse.", "content": "Bis zur Zeit des ersten Attentats trank Rasputin keinen Alkohol. Nach dem Anschlag von Juni 1914 begann er jedoch und glitt in den Alkoholismus ab. Im letzten Lebensjahr Rasputins wurden seine Alkoholexzesse auch von seinen Gegnern provoziert, um Skandale zu inszenieren. Es", "section_level": 2}, {"title": "Frauen um Rasputin.", "content": "In Verbindung mit seiner angeblichen Mitgliedschaft in der chlystischen Sekte wurde Rasputin immer wieder sexueller Orgien bezichtigt. Verschiedene Berichte bezogen sich auf seine vermeintlichen Suggestionskräfte, die er dazu nutze, um Frauen gefügig zu machen und zu missbrauchen. Die Frauen um Rasputin litten oft an einer emotionalen Leere. Sie waren mit Männern verheiratet, die sie betrogen oder vernachlässigten. Eine seiner Anhängerinnen gab der staatlichen Untersuchungskommission zu Protokoll, dass all diese Frauen an zerbrochenen Seelen litten und einen geistigen Trost suchten, den ihnen die offiziellen Kirchenvertreter nicht bieten konnten, der ihnen aber von Rasputin bereitwillig gewährt wurde. Diese Tröstungen beschränkten sich in früheren Jahren wohl auf Gespräche, später kam es dann auch zu sexuellen Ausschweifungen. Zu Rasputins glühendsten Verehrerinnen gehörte Olga Lochtina, die 1867 als Tochter", "section_level": 2}, {"title": "Politische Einflussnahme.", "content": "Der Vorwurf der politischen Einflussnahme wurde verstärkt ab September 1915 erhoben, während des katastrophal verlaufenden Krieges. Zu dieser Zeit befand der Zar sich nicht in Petersburg,", "section_level": 2}, {"title": "Geheimnisverrat im Krieg.", "content": "Um den Geheimnisverrat Rasputins an den deutschen Kriegsgegner rankten sich die wildesten Gerüchte. Eines davon war, dass Rasputin eine Standleitung nach Deutschland unterhielte, um täglich Kriegsgeheimnisse zu verraten.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Vorwürfe.", "content": "Auch seine Einstellung zu Juden war Stoff für Gerüchte und Vorwürfe. Nachdem er sich in früheren Jahren den in der russischen Führungsschicht weit verbreiteten antisemitischen Vorurteilen hingegeben hatte, vertrat er seit seinem Bruch mit Iliodor und besonders nach seiner Wallfahrt nach Jerusalem den Standpunkt, alle Menschen seien vor Gott gleich. Da zudem sein Sekretär Aron Sinimowitsch Jude war, wurde er häufig als „Judenfreund“ bezeichnet. Gelegentlich wurde ihm auch seine ablehnende Haltung zum Thema Krieg vorgeworfen. Er hielt den Ersten Weltkrieg für ein Verbrechen, das zum Verderben Russlands", "section_level": 2}, {"title": "Rasputins Briefe.", "content": "Es gibt einige Briefe Rasputins. In manchen warnt er den Zaren vor dem Krieg, die anderen sind „Abschiedsbriefe“ kurz vor seiner Ermordung. Sie sind zur Person Rasputin sehr aufschlussreich, deshalb werden hier einige Briefe aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Warnung an den Zaren vor dem Krieg (August 1914).", "content": "Nach eigenen Angaben schickte Rasputin ungefähr 20 Telegramme an den Zaren, um", "section_level": 2}, {"title": "Abschiedsbrief an seine Töchter.", "content": "Kurz vor seinem Tod übergab Rasputin seinem Sekretär Aron Simonowitsch eine eigenhändige", "section_level": 2}, {"title": "Abschiedsbrief an den Zaren.", "content": "In einem Brief an den Zaren vom 24. November 1916, einige Wochen vor seinem", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Rasputin wurde 1978 von Boney M. als „Lover of the Russian Queen“ besungen, was von der finnischen Metalband Turisas gecovert wurde. Die deutsche Version des Boney-M.-Hits \"Rasputin, Kavalier der Königin\" wurde von Gilla interpretiert. Die schwedische Metalband Therion widmete ihm auf dem Album \"Sirius B\" (2004) einen ganzen Song namens \"The Khlysti Evangelist\" (siehe auch Chlysten). Auch die Band Samsas Traum erwähnt", "section_level": 1}, {"title": "Spiele.", "content": "In (Japan 2004 von Nautilus) für die PlayStation 2 muss der Spieler Rasputin besiegen, der sich das Vertrauen der russischen Zarenfamilie erschlichen hat und vorhat, den Zaren zu ermorden, um selbst über Russland zu herrschen. Auch in Shin Megami Tenseis „Devil Summoner – Raidou Kuzunoha vs. The Soulless Army“ ist Rasputin vertreten, wo er Dämonen durch Matroschkas beschwört. Nicht als menschliche, sondern als von Menschen erschaffene künstliche Intelligenz, ist Rasputin in Bungie’s „Destiny“ sowie „Destiny 2“ vertreten, wobei ihm im zweiten Teil auch eine wichtigere Rolle zugewiesen wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grigori Jefimowitsch Rasputin (, wiss. Transliteration \"\"; * in Pokrowskoje, Gouvernement Tobolsk; † in Petrograd) war ein russischer Wanderprediger, dem Erfolge als Geistheiler nachgesagt wurden. Er war mit der Familie von Zar Nikolaus II., dem letzten russischen Monarchen, befreundet und gewann in den letzten Jahren des Russischen Kaiserreichs bedeutenden Einfluss.", "tgt_summary": "格里戈里·叶菲莫维奇·拉斯普京(,;1869年-1月22日-1916年-12月29日),又译拉斯普丁、拉斯普钦或拉斯普廷,俄罗斯萨拉托夫省人,尼古拉二世时代的神秘主义者,被认为是东正教中的佯狂者之流。因丑闻百出,引起公愤,为尤苏波夫亲王、狄密翠大公、普利希克维奇议员等人合谋刺死。", "id": 1238444} {"src_title": "Ribonukleinsäure", "tgt_title": "核糖核酸", "src_document": [{"title": "Aufbau und Unterschied zur DNA.", "content": "Vom Aufbau her ist die RNA der DNA ähnlich. RNA-Moleküle sind – im Gegensatz zur doppelsträngigen DNA – in der Regel einzelsträngig, können allerdings in kurzen Strecken mit komplementären Basensequenzen (A-U, G-C) charakteristische Rückfaltungen ausbilden, die intramolekular den Eindruck einer Doppelstrang-Helix erwecken. Beide sind Polynukleotide, bei denen die Nukleobasen an Zuckern über Phosphorsäurediester miteinander verknüpft sind. Die Einzelsträngigkeit erhöht die Zahl der Möglichkeiten für dreidimensionale Strukturen der RNA und erlaubt ihr chemische Reaktionen, die der DNA nicht möglich sind. Jedes Nukleotid besteht bei der RNA aus einer Ribose (d. h. einer Pentose: einem Zucker mit fünf C-Atomen), einem Phosphatrest und einer organischen Base. Die Ribose der RNA ist mit derjenigen der DNA identisch, bis auf eine Hydroxygruppe statt eines Wasserstoff-Atoms an der 2'-Position im Pentose-Ring (daher auch Desoxyribonukleinsäure, DNA). Dieser Unterschied macht die RNA weniger stabil im Vergleich zur DNA, da er eine Hydrolyse durch Basen ermöglicht: Die OH-Gruppe an der 2'-Position des Zuckers wird durch ein negativ geladenes Hydroxidion einer Base ihres Protons beraubt und der dann zurückgebliebene Sauerstoff geht eine Ringbindung mit dem Phosphor ein, wodurch die Bindung zum nächsten Nukleotid gelöst wird. Die RNA wird so in ihre Nukleotide zerlegt. In der RNA kommen die folgenden organischen Basen vor: Adenin, Guanin, Cytosin und Uracil. Die ersten drei Basen kommen auch in der DNA vor. Uracil dagegen ersetzt Thymin als komplementäre Base zu Adenin. Vermutlich nutzt RNA Uracil, da dieses energetisch weniger aufwändig herzustellen ist (keine Methyl-Substituierung). Als Sekundärstrukturen sind bei der RNA vor allem Hairpin-, Stemloop- und Loop-Strukturen bekannt, eine Helix-Konformation ist aber ebenfalls möglich, wobei Hairpin- und Stemloop-Strukturen sowohl Einzelstrang- als auch Doppelstrangbereiche aufweisen. Die Loop-Strukturen bezeichnen einzelsträngige Schlaufenstrukturen innerhalb eines Moleküls. RNA kann wie DNA ebenfalls als doppelsträngiges Molekül vorliegen. Sie weist dabei die typischen Merkmale einer Watson-Crick-Helix auf: antiparallele Anordnung der RNA-Stränge und rechtsgewundene Helix. Sie nimmt dabei die Form einer A- oder A ́-Helix an (siehe DNA). Die A-RNA wird auch als RNA-11 bezeichnet, homolog zur A ́-RNA, die als RNA-12 bezeichnet wird. Hierbei gibt die Zahl nach dem Spiegelstrich die Anzahl der Basenpaare je Helixwindung wieder. A ́-RNA kommt häufig bei hohen Salzkonzentrationen vor (über 20 %). A-RNA: 11 Basenpaare pro Helixwindung, Ganghöhe 2,7 nm bis 2,8 nm, Neigungswinkel zur Helixachse ca. 14° A ́-RNA: 12 Basenpaare pro Helixwindung, Ganghöhe 3 nm, Neigungswinkel zur Helixachse 16° bis 19° Das in Lebewesen vorkommende Enantiomer der RNA ist die -RNA. Sie ist aus -Ribonukleotiden aufgebaut. Die Chiralitätszentren liegen in der -Ribose. Durch Verwendung von -Ribose, bzw. -Ribonukleotiden lässt sich -RNA synthetisieren. Diese ist vergleichsweise stabiler gegenüber dem enzymatischen Abbau durch RNasen.", "section_level": 1}, {"title": "Synthese von RNA.", "content": "Das Enzym RNA-Polymerase katalysiert an der DNA durch den Prozess der Transkription aus Nukleosidtriphosphat (NTP) die RNA. Dafür setzt sich die RNA-Polymerase an eine Promotor genannte Nukleotid-Sequenz der DNA (Transkriptionsinitiation). Dann trennt sie die DNA-Doppelhelix durch Lösen der Wasserstoffbrücken in einem kurzen Bereich in zwei DNA-Einzelstränge auf. Am codogenen Strang der DNA lagern sich durch Basenpaarung komplementäre Ribonukleotide an. Sie werden unter Eliminierung eines Pyrophosphat durch eine esterartige Bindung zwischen Phosphorsäure und Ribose miteinander verknüpft. Die Ableserichtung der DNA verläuft vom 3'-Ende zum 5'-Ende, die Synthese der komplementären RNA dementsprechend 5'→3'. Die Öffnung der DNA-Doppelhelix erfolgt nur in einem kurzen Bereich, so dass der bereits synthetisierte Teil der RNA aus dieser Öffnung heraushängt und zwar mit dem 5'-Ende der RNA voran. Die Synthese der RNA wird an einem Terminator genannten DNA-Abschnitt beendet. Danach wird das RNA-Transkript entlassen und die RNA-Polymerase löst sich von der DNA. RNA kann per Phosphoramidit-Synthese künstlich erzeugt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Biologische Bedeutung.", "content": "RNA-Moleküle können unterschiedliche Funktionen ausüben. Die RNA kann genetische Information übertragen. Andere RNA-Moleküle tragen zur Übersetzung dieser Information in Proteine bei sowie bei der Regulation der Gene. Darüber hinaus kann RNA auch katalytische Funktionen ähnlich einem Enzym innehaben. RNA wird daher – je nach ihrer Funktion – auch verschieden benannt. Vorangestellte Kleinbuchstaben kennzeichnen die unterschiedlichen RNA-Typen: Die folgenden RNA-Klassen werden allgemein als nichtcodierende Ribonukleinsäuren bezeichnet. In der Mehrzahl der Lebewesen spielt die RNA als Informationsträger eine der DNA untergeordnete Rolle: Die DNA ist hier das permanente Speichermedium für die genetische Information, die RNA dient als Zwischenspeicher. Nur RNA-Viren (die Mehrzahl aller Viren) nutzen RNA anstelle der DNA als permanentes Speichermedium. Zur Taxonomie von Viren unterscheidet man folgende RNA-Typen: Darüber hinaus nutzen einige Viren RNA als Replikationsintermediat (z. B. Retroviren und Hepadnaviren).", "section_level": 1}, {"title": "Abbau von RNA.", "content": "Da ständig neue RNA gebildet wird und da zu unterschiedlichen Zeitpunkten verschiedene Transkripte benötigt werden (differentielle Genexpression), darf die RNA in der Zelle nicht zu stabil sein, sondern muss auch einem Abbau unterliegen. Dies geschieht mit Hilfe von RNasen, Enzymen, die die Verbindungen des Zucker-Gerüstes der RNA trennen und somit die Monomere (bzw. Oligomere) bilden, welche wieder zur Bildung neuer RNA verwendet werden können. Wann eine RNA abgebaut werden soll, wird dabei vor allem (aber nicht ausschließlich) durch die Länge des Poly-A-Schwanzes bestimmt, der mit zunehmender Verweildauer der RNA im Cytoplasma sukzessive verkürzt wird. Sinkt die Länge dieses Schwanzes unter einen kritischen Wert wird die RNA schnell degradiert. Zusätzlich können die RNAs stabilisierende oder destabilisierende Elemente enthalten, die eine weitere Regulation ermöglichen. Zumindest bei der mRNA von Eukaryoten findet der RNA-Abbau nicht irgendwo im Cytoplasma statt, sondern in den so genannten „P-Bodies“ (\"processing bodies\"), die sehr reich an RNasen und anderen, am RNA-turnover (-Abbau)-beteiligten Enzymen sind. Zusammen mit \"Stress Granules\" dienen diese Körper weiterhin der kurzzeitigen Lagerung von mRNA und demonstrieren so wiederum die enge Verknüpfung des RNA-Metabolismus (hier Translation und RNA-Abbau).", "section_level": 1}, {"title": "Die RNA-Welt-Hypothese.", "content": "Die RNA-Welt-Hypothese besagt, dass RNA-Moleküle bei der chemischen Evolution vermutlich Vorläufer der Organismen waren. Die Hypothese lässt sich ableiten aus der Fähigkeit der RNA zur Speicherung, Übertragung und Vervielfältigung genetischer Informationen sowie aus ihrer Fähigkeit, als Ribozyme Reaktionen zu katalysieren. In einer Evolutionsumgebung würden diejenigen RNA-Moleküle gehäuft vorkommen, die sich selbst bevorzugt vermehren.", "section_level": 1}, {"title": "Nobelpreise.", "content": "Für die Forschung an RNA sind bereits mehrere Nobelpreise verliehen worden:", "section_level": 1}, {"title": "RNA-Reinigung und Nachweis.", "content": "RNA kann durch eine RNA-Reinigung, z. B. per RNA-Extraktion, von anderen Biomolekülen getrennt werden. Die Menge und Reinheit der isolierten RNA erfolgt durch photometrische Messung bei einer Wellenlänge von 260 und 280 nm. Weitere Hinweise auf die Qualität der RNA erhält man durch Agarose-Gelelektrophorese gefolgt mit einer Anfärbung durch Farbstoffe wie SYBR Green II, Methylenblau, Stains-All oder durch eine Silberfärbung. Der qualitative Nachweis von RNA (ob eine bestimmte RNA vorliegt) erfolgt meistens durch eine RT-PCR, teilweise mit einer anschließenden DNA-Sequenzierung, oder durch einen Northern Blot. Der quantitative Nachweis (wie viel von einer bestimmten RNA vorliegt) erfolgt meistens durch eine qRT-PCR, bei gereinigten Proben mit nur einer RNA-Sequenz kann die Konzentration auch durch Photometrie bestimmt werden. Durch \"Molecular Combing\" kann die RNA gestreckt und ausgerichtet werden. Mittels \"In situ\"-Hybridisierung lassen sich spezifische RNAs in Zellen und Geweben ohne vorhergehende Isolierung nachweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "RNA wird für unterschiedliche Zwecke verwendet. Bei Ribozymen besitzt die RNA eine enzymatische Aktivität, während Aptamere eine längerfristige Bindung an eine Zielstruktur eingeht. Kurze doppelsträngige RNA in Form von siRNA und shRNA wird zur temporären Unterdrückung der Genexpression per RNA-Interferenz verwendet. RNA-Impfstoffe gehören zu den genetischen Impfstoffen, bei denen das Antigen innerhalb der Zellen des Geimpften hergestellt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ribonukleinsäure (Ri|bo|nu|kle|in|säu|re; kurz RNS; englisch RNA für \"ribonucleic acid\") (lat.-fr.-gr. Kunstwort) ist eine Nukleinsäure, die sich als Polynukleotid aus einer Kette von vielen Nukleotiden zusammensetzt. Das Biomolekül ist bei bestimmten Virentypen (RNA-Viren, Retroviren) sowie den hypothetischen urzeitlichen Ribozyten Träger der Erbinformation, also die materielle Basis der Gene. Das Wort setzt sich zusammen aus Ribose und Nukleinsäure.", "tgt_summary": "核糖核酸(英语:Ribonucleic acid),简称RNA,是一类由核糖核苷酸通过3',5'-磷酸二酯键聚合而成的线性大分子。自然界中的RNA通常是单链的,且RNA中最基本的四种碱基为A(腺嘌呤)、U(尿嘧啶)、G(鸟嘌呤)、C(胞嘧啶),相对的,与RNA同为核酸的DNA通常是双链分子,且含有的含氮碱基为A(腺嘌呤)、T(胸腺嘧啶)、G(鸟嘌呤)、C(胞嘧啶)四种。", "id": 2869358} {"src_title": "Schweden", "tgt_title": "瑞典", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Schweden grenzt an das Kattegat, die Staaten Norwegen und Finnland sowie die Ostsee, seit der Inbetriebnahme der Öresundbrücke im Jahr 2000 besteht zudem eine direkte Landverbindung zu Dänemark. Zu Schweden gehören etwa 221.800 Inseln, Gotland (2994 km2) und Öland (1347 km2, beide in der Ostsee) sowie Orust (346 km2, nördlich von Göteborg) sind die drei größten. Die längste Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt 1572 km, von Osten nach Westen 499 km. Die Landgrenze zu Norwegen ist 1619 km lang, die zu Finnland 586 km. Während weite Teile des Landes flach bis hügelig sind, steigen entlang der norwegischen Grenze die Gebirgsmassive der Skanden bis auf über 2000 m Höhe an. Der höchste Gipfel ist der Kebnekaise mit etwa 2100 m. Über das Land verteilt gibt es 30 Nationalparks. Die flächenmäßig größten befinden sich im Nordwesten des Landes.", "section_level": 1}, {"title": "Topografie.", "content": "Süd- und Mittelschweden (Götaland und Svealand), das nur zwei Fünftel von Schweden umfasst, ist von Süden nach Norden in drei Großlandschaften aufgeteilt, Nordschweden (Norrland), welches die restlichen drei Fünftel umfasst, ist von Westen nach Osten in drei Landschaften geteilt. Die längsten Flüsse Schwedens sind Klarälven, Torne älv, Dalälven, Ume älv und Ångermanälven. Die größten Seen sind Vänern, Vättern, Mälaren und Hjälmaren. Der südlichste Teil, die historische \"Provinz Schonen\" (Skåne), ist eine Fortsetzung der Tiefebene Norddeutschlands und Dänemarks. In Schonen liegt der tiefste Punkt Schwedens (ausgenommen Gewässer) mit 2,4 Metern unter dem Meeresspiegel und der südlichste Punkt Schwedens, Smygehuk. Nördlich davon erstreckt sich das \"Südschwedische Hochland\", eine Hochebene umgeben von einer Hügellandschaft mit einer großen Anzahl von langgestreckten Seen, die durch eiszeitliche Erosion entstanden", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Das proterozoische Grundgebirgskristallin Schwedens ist Teil des Baltischen Schildes und wird aus Metamorphiten (z. B. Gneis) und Plutoniten (z. B. Granit) aufgebaut. In Jämtland und Teilen von Mittel- und Südschweden sowie auf den Inseln Öland und Gotland werden auch aus Schiefern, Kalk- und Sandstein bestehende paläozoische Serien angetroffen. Die skandinavische Halbinsel war während der Eiszeiten zeitweise vollständig von Eis bedeckt. Der Druck und die Bewegung der Eismassen hat die Landschaft in vielen Teilen wesentlich mitgestaltet. Durch den großen", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Schwedens Klima ist für seine geographische Lage ziemlich mild. Es wird vor allem durch die Nähe zum Atlantik mit dem warmen Golfstrom bestimmt. Große Teile Schwedens haben daher ein feuchtes Klima mit reichlich Niederschlag und relativ geringen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter. Kontinental beeinflusstes Klima mit geringeren Niederschlägen und höheren Temperaturunterschieden findet man im Inneren des Südschwedischen Hochlandes und in einigen Teilen des Vorlandes des Skandinavischen Gebirges. Polares Klima kommt nur im", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "In Nordschweden prägen die ausgedehnten borealen Nadelwälder das Bild. Von Süden nach Norden werden die Baumsilhouetten als Folge der Anpassung an die längeren Winter immer schmaler. Zudem steigt der Anteil der Birken, die den Übergang zum baumlosen Fjäll der Skanden und des äußersten Nordens bilden. Je südlicher man kommt, desto häufiger gibt es Mischwälder. Reine Laubwälder kommen nur in Südschweden vor. Viele von ihnen mussten allerdings dem Ackerbau Platz machen oder wurden wegen des schnelleren Wachstums durch Nadelwälder ersetzt. Als markanter Grenzraum für Flora und Fauna gilt der sogenannte \"limes norrlandicus\". Auf den Inseln Gotland und Öland findet man, bedingt", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Schweden hatte nach den Angaben des statistischen Zentralamtes SCB des Landes Ende November 2016 9,982 Millionen Einwohner. Im Januar 2017 wurde die Marke von zehn Millionen Einwohnern erstmals überschritten. Die Bevölkerung wuchs jährlich um knapp 0,8 Prozent. Die Geburtenrate von 1,88 Kindern pro Frau (2016) liegt einerseits unter der Reproduktionsschwelle von 2,1 Kindern pro Frau, andererseits weit über dem EU25-Durchschnitt, der im selben Jahr bei 1,58 Kindern pro Frau lag. Die Lebenserwartung betrug im Zeitraum von 2010 bis 2015 81,9 Jahre (Frauen: 83,7, Männer: 80,0 Jahre). Das Durchschnittsalter betrug 2016 41,2 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Forschung.", "content": "Das schwedische Bildungssystem umfasst vier Teilbereiche: Vorschule, Schule, Hochschulen und Universitäten sowie Erwachsenenbildung. Die Schulpflicht beträgt neun Jahre (7. bis 16. Lebensjahr), an die sich ein freiwilliger dreijähriger Gymnasiumsbesuch anschließt. Etwa 30 Prozent eines Jahrganges beginnen innerhalb von fünf Jahren nach", "section_level": 2}, {"title": "Ethnien.", "content": "Die Mehrheit der Einwohner sind ethnische Schweden. Es gibt eine größere Minderheit von Schwedenfinnen im Land. Zum einen lebten Finnen über mehrere Jahrhunderte in Teilen des heutigen Schwedens, zum anderen gibt es eine größere Anzahl von Finnen aufgrund von Migration nach dem Zweiten Weltkrieg. Schwedenfinnen bilden in Tornedalen eine große Gruppe. Es gibt heute insgesamt etwa 450.000 Einwohner mit finnischen Wurzeln. Eine andere Minderheit sind die heute etwa 20.000 schwedischen Samen. Viele leben in den Gemeinden Gällivare und Kiruna. Die traditionelle Rentierzucht spielt bis heute eine Rolle. Es gibt 51 samische lokale Gemeinschaften, genannt \"samebyar\" (schwedisch; wörtlich „Samendörfer“), in denen die Zucht betrieben wird. Die samischen Sprachen wurden im Jahr 2000 zu anerkannten Minderheitensprachen. Sie haben in Kiruna mit dem Sameting eine eigene parlamentarische Vertretung. In Schweden leben Einwanderer aus fast allen", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitserwartung.", "content": "Die Analysen der Werte für gesunde Lebensjahre weisen auf signifikante Ungleichheiten zwischen den europäischen Ländern hin. In Österreich ergaben 2016", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "2018 gehörten 57,7 % der schwedischen Bevölkerung der evangelisch-lutherischen Schwedischen Kirche an, die von 1527 bis 1999 Staatskirche war. Seit 2000 ist die Mitgliederzahl deutlich rückläufig. Zwischen 2005 und 2015 haben etwa 740.000 Mitglieder (11 %) die Kirche verlassen. Die zweitgrößte Religionsgemeinschaft, die der Muslime, lässt sich zahlenmäßig nur schwer einschätzen. Ihre Mitgliederzahl lag 2014 bei ungefähr 500.000 (5,1 %). Nach einem Verbot im Verlauf der Reformation ist es Katholiken seit 1781 wieder erlaubt, ihre Religion öffentlich zu praktizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Die schwedische Sprache ist seit dem 1. Juli 2009 nicht nur de facto, sondern auch gesetzliche Amtssprache. In Schweden haben Finnisch, Tornedalfinnisch, Jiddisch, Romani, Samisch und die schwedische Gebärdensprache \"Svenskt teckenspråk\" den Status anerkannter Minderheitensprachen. Entlang der schwedisch-finnischen Grenze, in Tornedalen, wird von ungefähr der Hälfte der Bevölkerung Tornedalfinnisch \"(Meänkieli)\" gesprochen. Die samische Sprache wird von einigen Tausend Menschen als Hauptsprache verwendet, zusätzlich zur Schwedischen Sprache. Fast 80 %", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Der Global Peace Index stufte Schweden für das Jahr 2019 im Unterbereich der inneren Sicherheit auf Platz 6 in der Europäischen Union ein (von 27 Mitgliedstaaten), und weltweit auf Platz 13. Der U.S. News & World Report stufte Schweden im Jahr 2019 als sechstbestes Land der Welt in puncto wahrgenommener Sicherheit ein. In den letzten Jahren hat sich die Situation in manchen Bereichen verbessert und in anderen verschlechtert. So ist die Mordrate insgesamt", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schweden vor 1800.", "content": "Die skandinavische Halbinsel wird erstmals in der \"Naturalis historia\" Plinius’ des Älteren aus dem Jahr 79 erwähnt. Er schreibt über \"Scatinavia\", eine große Insel, auf der das Volk der Hillevionen lebt. Manche sehen darin die erste Erwähnung der Schweden. Im Jahr 98 findet sich in Tacitus’ \"Germania\" eine Erwähnung der Suionen (Absatz 44), die angeblich „im Ozean selbst“ leben und eine mächtige Flotte haben. Auf der Weltkarte des Ptolemäus um 120 ist Skandinavien erstmals kartographisch erfasst. Im fünften Jahrhundert beschrieb Prokop die Insel Thule im Norden, die zehnmal größer als Britannien sei und auf der im Winter 40 Tage lang keine Sonne scheine. Während des frühen", "section_level": 2}, {"title": "Schweden ab 1800.", "content": "Nach dem Verlust Finnlands an das russische Zarenreich 1809 und den Napoleonischen Kriegen, in deren Folge Schweden von Dänemark das Königreich Norwegen abgetreten bekam, endete die schwedische Verwicklung in Kriege und größere Kampfhandlungen. Die oft beschworene schwedische Neutralitätspolitik nahm ihren Anfang. Sie war bis ins 20. Jahrhundert hinein jedoch nie eine offizielle politische Doktrin, sondern mehr Ausdruck pragmatischer Politik. So war man versucht (und hatte jeweils auch bereits mobilisiert), in der Schleswig-Holsteinischen Erhebung (1848–1851) und im Deutsch-Dänischen Krieg (1864) um das Herzogtum Schleswig und Südjütland auf Seiten Dänemarks einzugreifen sowie Norwegens Unabhängigkeitserklärung von Schweden 1905 militärisch zu verhindern. Weitere Krisensituationen ergaben sich für Schweden insbesondere im Zweiten Weltkrieg, als man im sogenannten Winterkrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion 1939/1940 Finnland mit Freiwilligen und Hilfsgütern unterstützte, sowie nach dem Unternehmen", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politisches System.", "content": "Schweden ist eine parlamentarisch-demokratische Monarchie. Staatsoberhaupt ist seit 1973 König Carl XVI. Gustaf. Die Aufgaben des Staatsoberhauptes sind rein repräsentativ und zeremoniell; der König hat keine politischen Machtbefugnisse und nimmt nicht am politischen Leben teil. Das Einkammer-Parlament, der Reichstag (schwed. \"Riksdag\") hat 349 Abgeordnete und wird alle vier Jahre neu gewählt. Die acht im Reichstag vertretenen Parteien sind die konservative Moderate Sammlungspartei \"(Moderata samlingspartiet, M),\" die Liberale Partei \"(Liberalerna, L),\" die Zentrumspartei \"(Centerpartiet, C),\" die Christdemokraten \"(Kristdemokraterna, KD),\" die Grünen \"(Miljöpartiet de Gröna, MP),\" die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Schwedens \"(Sveriges socialdemokratiska arbetareparti, S),\" die Linkspartei \"(Vänsterpartiet, V)\" und die Schwedendemokraten \"(Sverigedemokraterna, SD)\". Der Ministerpräsident \"(statsminister)\" wird vom Reichstag ernannt, der seinerseits die weiteren Minister (schwed. \"statsråd\") seiner Regierung ernennt. Das allgemeine Wahlrecht für Männer war bereits seit 1907/1909 Gesetz. Das Frauenwahlrecht auf nationaler Ebene wurde im Rahmen einer Verfassungsreform 1919 bis 1921 eingeführt. Zwar wurde das aktive und passive Frauenwahlrecht mit dem Beschluss vom Mai 1919 eingeführt; aus verfahrensrechtlichen Gründen trat die Änderung aber erst 1921 in Kraft: Für", "section_level": 2}, {"title": "Provinziale Verwaltung.", "content": "Die staatliche Verwaltung Schwedens ist derzeit (Stand 2016) in 21 Provinzen \"(län)\" unterteilt. Diese lehnen sich teilweise an die historischen Provinzen \"(landskap)\" an, in die das Reich bis 1634 eingeteilt war, was sich in der Namensgebung vieler Provinzen spiegelt. Mehr oder weniger deckungsgleich mit den historischen Provinzen sind Gotland, Skåne, Blekinge, Östergötland, Värmland und Dalarna; in anderen Fällen sind die historischen Provinzen in mehrere heutige Provinzen aufgeteilt (z. B. die alten Lappland und Småland) oder aber mehrere historische Landschaften in einer", "section_level": 2}, {"title": "Kommunale Verwaltung.", "content": "Die kommunale Selbstorganisation findet auf der Ebene der Provinziallandtage und der Gemeinden statt; dabei sind die Provinziallandtage derzeit für das Gesundheitswesen, die Kulturpflege und gemeinsam mit den Gemeinden für den öffentlichen Nahverkehr zuständig. Provinziallandtage und Regionen \"(sekundärkommuner)\" Derzeit decken sich die Gebiete der Provinziallandtage/Regionen mit den zugehörigen Provinzen; jede Provinz hat einen Provinziallandtag. In den Provinzen, in denen es zu einer Zusammenschlagung der Provinziallandtage zu Regionen gekommen ist (Västra Götaland, Skåne) hat man auch die Provinzen entsprechend zusammengefasst. Ebenfalls", "section_level": 2}, {"title": "Sozialsystem.", "content": "Das „schwedische Modell“, ein Begriff vor allem der 1970er-Jahre, bezieht sich auf den Wohlfahrtsstaat, ein umfassendes System sozialer Sicherheit und sozialer Fürsorge, das das Ergebnis einer einhundertjährigen Entwicklung ist. Zwischen 1890 und 1930 wurden teilweise die Grundlagen für ein Sozialsystem geschaffen, aber erst ab den 1930er-Jahren, insbesondere nach der Regierungsübernahme", "section_level": 2}, {"title": "Staatshaushalt.", "content": "Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 250,8 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 248,3 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 0,3 %", "section_level": 2}, {"title": "Polizei und Militär.", "content": "Die schwedische Polizei \"(Polisen)\" verfügt über ca. 26.000 Mitarbeiter, davon mehr als 18.000 Polizisten. Die schwedische Sicherheitspolizei \"(Säkerhetspolisen)\" ist ein Nachrichtendienst mit polizeilichen Befugnissen. Die schwedischen Streitkräfte (schwedisch \"Försvarsmakten\") bestehen aus den vier Teilstreitkräften Die schwedische Armee ist formell als Verwaltungsbehörde organisiert. Als solche untersteht sie direkt der schwedischen Regierung und nicht, wie in vielen anderen Staaten, dem Verteidigungsminister. Den Oberbefehl sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten führt ein Vier-Sterne-General mit", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Aufgrund des Kalten Krieges sah Schweden einen Beitritt zu den Europäischen Gemeinschaften vor 1989 als unvereinbar mit seiner Neutralitätspolitik an. 1995 trat Schweden in der vierten Erweiterungsrunde der EU bei. Die schwedische Regierung setzt sich für eine EU ein,", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Schweden ein ausgeprägter Agrarstaat, in dem 90 % der Bevölkerung von der Landwirtschaft lebte. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte eine umfassende Industrialisierung ein, die bis zur Weltwirtschaftskrise von 1929 die Grundlagen für eine moderne Industriegesellschaft legte. Die Industrialisierung basierte anfänglich auf gutem Zugang zu Rohstoffen und der Verarbeitung dieser Ressourcen an Ort und Stelle (beispielsweise Eisenerz mit Hütten in Svealand, unendliche Wälder im Norden, einer Vielzahl an Sägewerken entlang der norrländischen Küste). Erst in den 1890er-Jahren bildete sich eine sehr fortschrittliche Werkstattindustrie, vor allem in Mittelschweden, heraus (beispielsweise Nobel AB, ASEA (heute ABB), Bahco, LM Ericsson, Alfa Laval, SKF). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schweden zu einer der führenden Industrienationen der Welt. Die Entwicklung erreichte in der Mitte der 1960er-Jahre ihren Höhepunkt, seit den 1970er-Jahren geht die Anzahl der Beschäftigten in der Industrie zurück, während der Dienstleistungsbereich wächst. 2000 betrug der Anteil der Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur noch 2 % und der des sekundären Sektors 28 %, während 70 % des BIP durch den tertiären Sektor erwirtschaftet wurden. Schweden hat in den zurückliegenden Jahren die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise vergleichsweise gut gemeistert. 2014 betrug der Anstieg des BIP 2,3 % (2013: 1,5 %). Für das Jahr 2015 werden von der schwedischen Regierung 2,8 % Wirtschaftswachstum erwartet. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Schweden 2015 einen Indexwert von 123 (EU-28:100) und damit etwa 98 % des deutschen Wertes. Schweden belegte im Global Competitiveness Index 2017–2018 Rang 7 und war laut den Korruptionswahrnehmungsindex 2016 eines der am wenigsten korrupten Länder der Welt. Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2017 Platz 19 von 180 Ländern. Schweden stand, laut einer Studie der Bank Credit Suisse aus dem Jahre 2017, auf Rang 18 weltweit beim nationalen Gesamtvermögen. Der Gesamtbesitz an Immobilien, Aktien und Bargeld belief sich auf insgesamt 1.994 Milliarden US-Dollar. Das Vermögen pro erwachsene Person beträgt 260.667 Dollar im Durchschnitt und 45.235 Dollar im Median (in Deutschland: 203.946 bzw. 47.091 Dollar). Der Gini-Koeffizient bei der Vermögensverteilung lag 2016 bei 83,2, was auf eine inzwischen recht hohe Vermögensungleichheit hindeutet. Die Arbeitslosenrate betrug im November 2018 6,1 % und liegt damit unter dem EU-Durchschnitt. Im Jahr 2017 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 18,3 %. 2014 arbeiteten 2,0 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 12 % in der Industrie und 86 % im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 5,36 Millionen geschätzt; davon sind 47,7 % Frauen.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Feste, Bräuche und Humor.", "content": "Am 6. Januar wird \"Trettondedag jul\" (dreizehnter Weihnachtstag, auch \"Trettondag jul\") begangen. Dieser Tag entspricht dem deutschen Dreikönigstag und ist im hauptsächlich protestantischen Schweden ein staatlicher Feiertag. Am \"Tjugondedag jul\" (zwanzigster Weihnachtstag, auch \"Tjugondag jul\") oder \"Tjugondag Knut\" (13. Januar) ist die Weihnachtszeit vorbei. Es finden gelegentlich Abschlussfeste mit Weihnachtsbaumplünderung statt. Die Kerzen und der Schmuck werden entfernt und der Baum hinausbefördert. \"Påsk\" (Ostern) wird im ganzen Land gefeiert – bis in die 1970er Jahre hinein war der Karfreitag ein stiller Tag mit geschlossenen Geschäften und Trauermusik im Radio, heute ist das außer in strikt religiösen Kreisen Vergangenheit. Am Karsamstag laufen die Kinder als \"Osterhexen (påskhäxor)\" verkleidet herum, um Süßigkeiten oder Geld einzusammeln. Karfreitag und Ostermontag sind gesetzliche Feiertage. Der \"Valborgsmässoafton\" wird am 30. April gefeiert und entspricht der deutschen Walpurgisnacht. Das Volk versammelt sich um große Lagerfeuer. Es werden Reden über den Frühling gehalten und Frühlingslieder gesungen. Vor allem in den beiden alten Universitätsstädten Lund und Uppsala ist \"Valborg\" oder \"Siste april\" am Abend vor dem 1. Mai ein wichtiges Studentenfest. In Uppsala beginnt das Fest nach einem Sektfrühstück bereits um 10:00 Uhr, wenn selbstgebaute fantasievolle Boote beim Wettrennen durch den \"Fyrisån\" gesteuert werden. Im Anschluss an das feierliche Mützenaufsetzen um 15:00 Uhr zieht man im \"champagne-galopp\" den Carolinahügel hinunter bis in die überfüllten Studentenkneipen, wo ausgelassene Trinkgelage beginnen. Die Studenten feiern den beginnenden Frühling oft bis in die frühen Morgenstunden in den Parks und Straßen", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2019, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Schweden Platz 3 von 180 Ländern. Das Land hatte damit, hinter den Nachbarländern Norwegen und Finnland, die freieste Presse der Welt. Die öffentlich-rechtliche Fernsehgesellschaft Sveriges Television AB (SVT) sowie Sveriges Radio haben ihren Sitz in Stockholm. Dort befindet sich auch seit Anfang der 1990er Jahre das", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Unter „schwedischer Literatur“ versteht man die in schwedischer Sprache geschriebene Literatur, also neben der Literatur aus Schweden – einschließlich", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Seit ABBA gilt schwedische Popmusik als Exportschlager. Infolge des Erfolgs von ABBA schafften in den 1980er und 1990er Jahren weitere schwedische Popbands wie Roxette, Rednex und Ace of Base den internationalen Durchbruch. Auch im Bereich des Rock und Metal erlangten zahlreiche schwedische Bands seit den 80er Jahren weltweiten Erfolg – die Bandbreite international bekannter schwedischer Rockbands reicht von Glam-Rock (Europe) über Sleaze Rock (The Hellacopters, Backyard Babies), Indie-/Alternative Rock (The Cardigans, Peter Bjorn and John, Shout Out Louds) und Punkrock (Refused, The Hives, The (International) Noise Conspiracy) bis hin zu Heavy Metal (In Flames, Evergrey, Hammerfall). Im Bereich des Metal wurde allem die Göteborger Metal-Szene der 90er Jahre international bekannt und einflussreich, als Bands wie At the Gates, In Flames, Dark Tranquillity und Soilwork dazu beitrugen, einen Stil zu entwickeln, der heute als Melodic Death Metal bekannt ist. Ein weltbekannter schwedischer DJ ist Avicii. Max Martin ist der erfolgreichste schwedische Musikproduzent und Songschreiber – er wurde in den 90er Jahren durch seine Arbeit für Rednex und Ace of Base bekannt und schrieb und produzierte ab den späten 90ern Songs unter anderem für Britney Spears, Katy Perry, *NSYNC, die Backstreet Boys und Bon Jovi. Heute gilt Schweden deshalb neben den USA, Großbritannien, Kanada und Australien als eine der wichtigsten Musikexport-Nationen der Welt. Auch Chormusik aus Schweden – die von traditioneller Folklore über die beliebten Trinklieder bis zu klassischer Chorliteratur eine große Bandbreite bietet – hat in Deutschland eine Anhängerschaft, die zur Gründung einiger speziell darauf ausgerichteter Chöre geführt hat: Unter anderem „De tokiga trollen“ aus Leverkusen, „Schwedischer Chor München“, „Swensk Ton“ in Frankfurt oder „Der Schwedische Chor in Stuttgart“. Zu den ältesten Volksmelodien dürften die Weisen der schwedischen Kuhhirtinnen gehören \"(vallåt)\". Die Melodien sind Signalrufe für andere Kuhhüterinnen, die verschiedene Bedeutungen haben können (verlorenes Tier, wiedergefundenes Tier usw.) oder direkte Anweisungen an die Herde (Rast, Schlaflieder, Weidelieder usw.). Ob die Melodiefolgen durch Musikinstrumente (Kuhhörner, Luren) geprägt sind oder von Anfang an gesungen wurden, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Viele Hirtenweisen sind in die Tanzmusik übergegangen oder dienten als Quelle für die nationalromantische klassische Musik (Alfvén, Atterberg). In der Tanzmusik, die sich wohl vor allem im Barock entwickelte, dominieren die Geige (Spielmannsmusik), die sich seit Ende des 17. Jahrhunderts in Schweden verbreitete, und die Tanzformen der Polka (ursprünglich aus Böhmen), des Menuetts und der Polska. Dabei ist man sich nicht einig, inwieweit die Tanzform der Polska teilweise bereits als Bauerntanz vor polnischen Einflüssen im 16. und 17. Jahrhundert existierte. Vor dem allgemeinen Gebrauch der Geige waren die Schlüsselfidel (schwedisch \"nyckelharpa\", seit dem Spätmittelalter gebräuchlich) und die Sackpfeife übliche Volksinstrumente. Die nyckelharpa konnte sich als Instrument bis", "section_level": 2}, {"title": "Theater.", "content": "Schweden hat eine Reihe von Opern- und Theaterhäusern, die meisten davon befinden sich in Stockholm, wie die Königliche Oper, das Schlosstheater Drottningholm, das Königliche", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "Um 1910 begann man mit der regelmäßigen Produktion von Spielfilmen. Der schwedische Film erreichte bald eine Qualität, die ihn international bekannt machte. Die Regisseure Victor Sjöström und Mauritz Stiller sowie die Schauspielerin Greta Garbo erlangten Weltruhm. Aber mit der Einführung des Tonfilmes und der damit verbundenen Begrenzung auf den kleinen, schwedischsprachigen Markt sank der Film auf ein provinzielles Niveau ohne künstlerischen Anspruch ab. Mit Ingrid Bergman hatte Schweden allerdings bereits den", "section_level": 2}, {"title": "Welterbe und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Zum „Welterbe in Schweden“ gehören (Stand 2017) fünfzehn UNESCO-Welterbestätten, darunter dreizehn Stätten des Weltkulturerbes, eine Stätte des Weltnaturerbes", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "\"Idrott\" (Leibesübungen) haben in Schweden eine lange Tradition. Schon in den Höhlenzeichnungen wurden Skiläufer und Schwimmer abgebildet. Olaus Magnus beschreibt Leibesübungen als Teil der nationalen Identität im 15. Jahrhundert. Bei den Olympischen Spielen 1912 (in Stockholm) war Schweden zusammen mit den USA das mit Abstand erfolgreichste Land. Um vor allem gegenüber den Nachbarn Dänemark, Norwegen und Finnland zu glänzen sowie die Überlegenheit der Schwedischen Gymnastik gegenüber dem Sport zu demonstrieren, gab es erhebliche Investitionen in die Förderung des Spitzensports. Durch das Einmischen des amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt in die Olympischen Spiele 1908 waren zudem die Spiele so politisiert, dass es wichtig wurde zu gewinnen. Schweden umging die Amateurbedingungen der Zeit, indem es die Männermannschaft (sofern die Männer interessiert waren) zu sechs Monaten Wehrdienst einzog und insofern den Staatsamateur erfand. In Schweden erfreuen sich heute Mannschaftssportarten wie Eishockey, Handball, Innebandy, Bandy oder Fußball großer Beliebtheit, da sich hiermit die nationale Identität besser darstellen lässt als durch Individualsportarten – zumal das Herausstellen des Individuums nicht dem schwedischen Nationalcharakter entspricht. Daneben sind insbesondere Wintersportarten (speziell Langlauf) populär. Das Eishockeyteam Schwedens gehört zu den besten der Welt. Unter anderem spielen Spieler wie Peter Forsberg, Markus Naslund, Mats Sundin, Henrik Zetterberg, Nicklas Lidström, Daniel Alfredsson für das „Tre Kronor“-Team. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin holten sie die Goldmedaille im Finale gegen den Erzrivalen Finnland. Das bedeutete zugleich den achten Weltmeistertitel für das schwedische Team. Die Damenauswahl konnte bei diesen Olympischen Spielen mit einem Sieg gegen die USA zum ersten Mal ein rein nordamerikanisches Finale verhindern. Im Endspiel scheiterte das Team aber an Kanada. Die erfolgreichsten schwedischen alpinen Skiläufer sind Ingemar Stenmark, Pernilla Wiberg und Anja Pärson. Die bekanntesten Schweden im nordischen Skisport sind die Langläufer Gunde Svan, Thomas Wassberg und Torgny Mogren", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Königreich Schweden ( oder einfach Sverige ) ist eine parlamentarische Monarchie in Nordeuropa. Das Staatsgebiet umfasst den östlichen Teil der Skandinavischen Halbinsel und die Inseln Gotland und Öland. Schweden ist Mitglied des Nordischen Rates und seit 1995 der Europäischen Union, jedoch nicht Mitglied der NATO und militärisch bündnisfrei. Hauptstadt sowie bevölkerungsreichste schwedische Stadt ist Stockholm.", "tgt_summary": "瑞典王国(),通称“瑞典”(),是一个位于斯堪地纳维亚半岛的北欧国家,首都为斯德哥尔摩。西邻挪威,东北与芬兰接壤,西南濒临斯卡格拉克海峡和卡特加特海峡,东边为波罗的海与波的尼亚湾。即瑞典与丹麦、德国、波兰、俄罗斯、立陶宛、拉脱维亚和爱沙尼亚隔海相望,于西南通过厄勒海峡大桥与丹麦相连。瑞典于1995年加入欧洲联盟。瑞典面积为450,295平方公里,为北欧第一大国家,人口约1000万。64%的国土由森林覆盖,人口密度低,只有都会地区人口密度较高,84%的人口居住在只占国土面积1.3%的城市里。瑞典是一个现代、自由与民主的高度发达国家,其公民享有高质的生活,政府亦非常注重环保。", "id": 1219004} {"src_title": "Schauspieler", "tgt_title": "演員", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Der Dramatiker und Kritiker Eric Bentley definierte Schauspiel als: \"A verkörpert B, während C zuschaut.\" Bentleys Definition macht deutlich, dass die Darstellung durch den Schauspieler viel mit der Vorstellungskraft des Zuschauers zu tun hat. Erst in der Wahrnehmung des Zuschauers kann ein Bild der dargestellten Person entstehen. Gleichzeitig abstrahiert Bentleys Definition von allen historischen oder kulturellen Besonderheiten, die spezifische Formen der Schauspielerei, künstlerische Konventionen des Theaters bzw. Films usw. kennzeichnen. Demnach ist es für einen Schauspieler keineswegs zwingend, dass er seiner Tätigkeit regelmäßig oder professionell nachgeht, dass er die Darstellung einübt oder generell das Darstellen systematisch erlernt, dass er sich nach einer vorher festgelegten Anweisung richtet (er kann auch improvisieren oder extemporieren) oder das Schauspielen nur an dafür speziell eingerichteten Orten (auf einer Bühne oder in einem Studio) ausübt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge schauspielerischer Aktivitäten lassen sich zeitlich nicht auf ein bestimmtes Datum festlegen, bei Ausgrabungen stieß man jedoch auf prähistorische Masken und bildliche Darstellungen von maskierten Menschen, die auf Vorgänge des Überkleidens, Verkörperns und Verwandelns hindeuten. Die Ethnologie hat schauspielerisches Verkörpern und Masken bei allen indigenen Völkern beobachtet. Frühe idealistische Auffassungen führten Schauspielerei allgemein auf einen „mimetischen Urtrieb“ und eine angeborene Lust am Nachahmen zurück. Die heutige Forschung geht davon aus, dass der Ursprung schauspielerischer Betätigung in Riten liegt, mit denen die vorgeschichtlichen Menschen überlebenswichtige Handlungen (z. B. bei der Jagd) und erwünschte soziale Verhaltensweisen nachahmend einübten oder als unbeherrschbar erlebte Naturkräfte durch Verkörperungen (Dämonen, Götter) zu beschwören versuchten. Auch Fundstücke wie Masken und Zeichnungen sowie ethnologische Beobachtungen weisen auf Zusammenhänge zu Tieren bzw. essentiellen Naturvorgängen (Sonnenlauf, Niederschlag, Fruchtbarkeit usw.) hin. Auf dieser Grundlage lässt sich Schauspielen als eine anthropologische Grundkonstante begreifen. Spezialisierte oder (semi)professionelle Schauspieler gibt es in Europa seit der Antike (siehe Theater der griechischen Antike, Theater der römischen Antike; \"Mime\" stammt von „Nachahmer, Schauspieler“); die Nähe zur vorhellenischen Praxis wird in der frühen Antike noch dadurch deutlich, dass die Schauspieler in der Regel Masken tragen. Diese (vor)berufliche Tradition findet im europäischen Mittelalter und in der Frühneuzeit vor allem deshalb keine Fortsetzung, weil das Theater – der Hauptort schauspielerischer Betätigung – durch die Kirche streng geächtet ist; schauspielerische Betätigung ist allenfalls als „Possenreißen“ und Nebenbeschäftigung von Gauklern denkbar, die als Vaganten (Fahrendes Volk) die Jahrmärkte bereisen und einen dementsprechend niedrigen sozialen Status innehaben. Zur Zeit der Säkularisierung waren spezialisierte Schauspieler zunächst in den adeligen Hoftheatern und Opern sowie in den bürgerlichen Theatern Englands (Elisabethanisches Theater) und Italiens (Commedia dell’arte) tätig. Das Hoftheater mit seiner vorwiegend auf Repräsentation, Festlichkeit und Erhabenheit zielenden Kultur verlangte noch nach einem präsentierenden und vortragenden Schauspielertyp. Durch modernere Theaterpraktiker wie Gotthold Ephraim Lessing und die Dramatiker der Weimarer Klassik entstand ein neues Verständnis der Schauspielerei und die Forderung nach empfindsamer Natürlichkeit der Charaktere und nach innerer Motivation der Handlung. Die Ächtung durch die Kirche ging z. B. so weit, dass zu Zeiten Voltaires die Schauspielerin Adrienne Lecouvreur, während sie im Sterben lag, ihrem Schauspielerberuf nicht abgeschworen hatte. Der Pfarrer verbot ihre Bestattung in geweihter Erde; ihre sterblichen Überreste wurden an der Uferböschung der Seine verscharrt. Ähnlich erging es Moliere, der jedoch eine halbwegs ehrbare Bestattung auf einem kirchlichen Friedhof erhielt. Somit liegen die Anfänge berufsmäßig betriebener Schauspielkunst in der doppelten Genese von Theater als Kunst in der frühen Neuzeit begründet. Neben einem akademisch-dilettantischen Kunsttheater bildete sich hier eine professionelle Theaterkunst heraus, die von Berufsschauspielern (ital. \"comici\") ausgeübt wurde. Ihre unmittelbaren Vorgänger, reisende mittelalterliche Akteure (gemeinhin als Vaganten bezeichnet und herabwürdigend dem sogenannten „Fahrenden Volk“ hinzugezählt), übten die Schauspielerei noch nicht als zentrale Tätigkeit aus. Auch die Hofschauspieler waren als Staatsbedienstete keine Berufsschauspieler im modernen Sinn. Frauen wurde aus religiösen und gesellschaftlichen Gründen offiziell über lange Zeit der Zugang zum Schauspielberuf verwehrt; zahlreiche Quellen belegen jedoch auch Berufsschauspielerinnen in der Commedia all'improvviso, wie etwa die berühmte Schauspielerin Isabella Andreini, die Mitglied in der Truppe der Gelosi war. Während die Tradition der Commedia all'improvviso im Zuge aufklärerischer Bestrebungen eines Reformtheaters sukzessive verdrängt wurde, brachte das 18. Jahrhundert eine Auffassung vom Schauspieler hervor, die im Grunde bis heute Bestand hat: die des Schauspielers als Menschendarsteller. Erst in dieser Zeit, genaugenommen durch Goldoni entstand die abwertend gemeinte Bezeichnung Commedia dell'Arte, die noch heute am geläufigsten ist. Die heutige Vorstellung, wonach ein Schauspieler die umfassende Illusion einer anderen Person erzeugen, sich „einfühlen“ und „nicht aus der Rolle fallen“ soll, wird im 19. und frühen 20. Jahrhundert durch den schauspielerischen Naturalismus und das Aufkommen des Films weiter ausgebaut. Die steigenden Ansprüche an Schauspieler führen u. a. zur verstärkten Bedeutung der Schauspielerausbildung, insbesondere von Schauspielschulen. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die „klassische“ Auffassung von schauspielerischer Tätigkeit und Fähigkeit wieder in Frage gestellt, da Film, Radio und Fernsehen neue Anforderungen an Schauspieler stellen (siehe Filmschauspieler). Die Auffächerung der Genres (z. B. Musicals) und die zunehmende Verschmelzung der verschiedenen Medien erhöhte die Ansprüche an Schauspieler. Die Vorstellung von kompletter Einfühlung und perfekt illusionistischem Spiel wurde auch programmatisch in Frage gestellt. Eine Reihe von Theaterpraktikern und -theoretikern, z. B. Brecht, forderten, dass Schauspieler sichtbare Distanz zu ihrer Rolle einnehmen, eine Person eher vorzeigen als imitieren und ihren eigenen Standpunkt gegenüber der Figur verdeutlichen sollen. Als Mittel schlugen sie vor, historische Schauspieltraditionen (z. B. das Tragen von Masken), aber auch Praktiken des außereuropäischen (oft des fernöstlichen) Theaters anzuwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Anforderungen.", "content": "Von Schauspielern verlangt man für gewöhnlich, dass sie möglichst nahtlos in ihrer Rolle aufgehen. Handlungsweise, Motivation und innere Verfassung der Rollenfigur sollen glaubwürdig dargestellt werden, und somit die Illusion erzeugen, die verkörperte Person sei tatsächlich anwesend. Die Schauspielerei ist daher oft mit hohen mentalen, intellektuellen und körperlichen Anforderungen verbunden. Wichtig ist die Fähigkeit, die eigene mentale und emotionale Verfassung zu beherrschen, um eventuell abweichende Charakterzüge, Gemütslagen und Stimmungen der Rollenfigur zum Ausdruck zu bringen. Zudem muss sich der Schauspieler die sprachlichen, stimmlichen und körperlichen Ausdrucksmittel der Rolle so zu eigen machen, dass die eigenen „natürlichen“ Ausdrucksmöglichkeiten dahinter zurücktreten. Aufgrund dieser emotionalen Flexibilität neigen einige Forscher zu der Auffassung, dass Schauspieler gleichsam „nicht zu Ende sozialisierte“ Individuen seien, die eine dynamische Persönlichkeitsstruktur beibehalten. Andere sehen im Schauspieler eher einen „übersozialisierten“ Menschen, der seine Selbst- und Triebbeherrschung so stark internalisiert hat, dass er fast beliebig über seine Emotionen und Äußerungen verfügen kann. Unter diesem Blickwinkel betrachten manche Autoren den Schauspieler als zugespitztes Modell des entfremdeten Menschen. Schauspielerei beinhaltet eine intensive Auseinandersetzung mit der darzustellenden Figur, was ein fundiertes Verständnis des gesamten Handlungszusammenhangs voraussetzt. Dazu zählt oft auch Wissen über historische Hintergründe, Umgangsformen der Zeit oder Region, literarische Konventionen sowie Sprech- und Dialektvarianten. Da Schauspielerei üblicherweise in Zusammenarbeit mit anderen Schauspielern und anderem Personal (Regisseure und Produzenten, Bühnen-, Szenen-, Kostüm- und Maskenbildner, Licht- und Tontechniker, Kameraleute, Inspizienten, Souffleusen, Bühnenarbeiter) ausgeübt wird, muss ein Schauspieler in der Regel auch über soziale Kompetenzen verfügen. Dazu gehört, die Präsenz und Bedeutung der eigenen Rolle zu respektieren und sich nicht unangemessen in den Vordergrund zu spielen (in der Theatersprache: eine „Rampensau“ zu werden); oder Kollegialität zu wahren und den sozialen Zusammenhalt eines Ensembles nicht zu gefährden, wenn man sich etwa mit einer als zu klein empfundenen Rolle abgespeist fühlt. Körperliche Belastungen bestehen beispielsweise, wenn die Rolle Akrobatik, Kämpfen, Reiten oder Tanzen verlangt oder wenn bei einem Außendreh im Film ungünstige Witterungsbedingungen herrschen. Besonders beansprucht werden generell die Atem- und die Sprechorgane.", "section_level": 1}, {"title": "Schauspieltechniken.", "content": "Bei der heutzutage vermittelten Schauspieltechnik existieren grundsätzlich zwei verschiedene Ansätze, die naturalistische „Identifikations“-Position (engl. Representation) und die illusionistische „Distanz“-Position (engl. Presentation). Durch die „Identifikation“ fühlt sich der Schauspieler in die Rolle ein, verschmilzt mit den Eigenschaften der Rollenfigur und „vergisst“ dabei seine eigene Identität temporär. Durch die „Distanz“-Position geht er möglichst planmäßig und kalkuliert „mit klarem Kopf“ vor, um die für die Darstellung jeweils erforderlichen Ausdrucksformen willensgesteuert an sich hervorzurufen. Einer der einflussreichsten und meistrezipierten Schauspiel-Methodiker, Konstantin Stanislawski, wird der „Identifikations“-Schule zugerechnet, dennoch basiert seine Methode auf einem hochgradig systematischen und analytischen System. Viele einflussreiche Methoden jüngerer Zeit, beispielsweise Lee Strasbergs „Method Acting“ oder Sanford Meisners „Meisner Technique“, sind eine Weiterentwicklung von Stanislawskis Ansätzen. Als wichtige Vertreter der illusionistischen Schauspielmethode gelten die aus dem elisabethanischen Theater hervorgehende englische Theaterausbildung (z. B. Bristol Old Vic, Central School of Speech and Drama, Royal Academy of Dramatic Art), sowie die Techniken von Wsewolod Meyerhold, Erwin Piscator und Bertolt Brecht.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Die Berufsbezeichnung „Schauspieler“ ist nicht geschützt, somit darf sich jeder als Schauspieler bezeichnen. Tatsächlich wird die Schauspielerei von vielen Menschen vorübergehend (z. B. als Mitglied einer Schultheatergruppe) oder nur zu spezifischen Gelegenheiten (z. B. bei einem Familienfest) ausgeübt, andere betätigen sich dauerhaft, aber nicht-professionell (z. B. als Mitglied eines Amateurtheaters). Andere sind als Laiendarsteller (Komparsen) in Theater-, Opern-, Film- oder Fernsehproduktionen tätig. Die Ausbildung zum Schauspieler ist nicht gesetzlich geregelt. Zunächst gibt es die Möglichkeit einer Ausbildung im Rahmen eines Studiums an einer der staatlichen Hochschulen, die den Studiengang Schauspiel anbieten und mit einem akademischen Grad wie Diplom-Schauspieler (Dipl.-Schau.) oder Bachelor-/ Master-∼ abschließen. Um als Schauspieler arbeiten zu können, kann es unter Umständen aber auch ausreichen, sich autodidaktisch auszubilden oder an Kursen und Workshops teilzunehmen. Auch privater Schauspielunterricht oder private Schauspielschulen sind mögliche Ausbildungsgänge. Eine Reihe privater Schauspielschulen verfügen über staatliche Anerkennung und sind damit wie auch die öffentlichen Schauspielschulen und staatlichen Hochschulen berechtigt, offizielle Abschlüsse zu erteilen. Inhalte und Qualität der Ausbildung sind aufgrund dieser Vielseitigkeit außerordentlich unterschiedlich. Grundsätzlich haben Absolventen staatlicher Hochschulen höhere Chancen auf dem Markt Fuß zu fassen, vor allem an den öffentlichen Theatern. Die staatlichen Hochschulen im deutschsprachigen Raum haben sich in der Ständigen Konferenz Schauspielausbildung zusammengeschlossen, die sich mit inhaltlichen Standards der Schauspielausbildung auseinandersetzt. Im Bereich der Privatschulen und des individuellen Privatunterrichts bestehen allerdings keinerlei verbindliche Standards; hier bleibt es den Schulen bzw. Lehrenden überlassen, was und wie sie unterrichten wollen. Die hohe Nachfrage nach Ausbildungsplätzen führt dazu, dass sowohl staatliche Hochschulen als auch Privatschulen die Bewerber durch anspruchsvolle Aufnahmeprüfungen filtern. Privatschulen haben mitunter geringere Zugangsvoraussetzungen, erwarten aber von den Studierenden entsprechend höhere finanzielle Gegenleistungen. Weil der Zugang zum Beruf „Schauspieler“ nicht einheitlich geregelt ist, es keinen rechtlichen Schutz gibt und zudem viele auch hauptberufliche Schauspieler nur befristet arbeiten, lässt sich die Anzahl der tatsächlichen Berufsschauspieler in Deutschland nur schwer ermitteln. Zählungen bzw. Schätzungen variieren je nachdem, ob nur hauptberufliche oder auch nebenberufliche oder nur abhängig beschäftigte oder auch selbständige Schauspieler einbezogen werden. Grobe Schätzungen gehen von etwa 25.000 Personen aus, die in Deutschland ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch Schauspielerei verdienen. Allerdings unterscheidet man hier die an Theatern festangestellten Schauspieler von den selbständigen Schauspielern auf dem „freien Markt“, von denen sich nach einigen Quellenangaben nur zwei bis fünf Prozent finanziell über Wasser halten können, ohne einen Nebenjob annehmen zu müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsmarkt und soziale Sicherung.", "content": "Die Arbeitsmarktlage für Schauspieler ist vergleichsweise schlecht. Da die Berufsbezeichnung „Schauspieler“ nicht geschützt ist, können sich Personen mit unterschiedlichsten Ausbildungswegen und Berufserfahrungen um Engagements bewerben, was zu einem großen Überangebot an Bewerbern führen kann. Die Ungeregeltheit bewirkt auch, dass keine verlässlichen Angaben über die Arbeitslosigkeit vorliegen: Die amtliche Statistik bezieht sich nur auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (nicht auf die Freiberufler/Selbständigen) und weist nur die arbeitslos gemeldeten Schauspieler aus. Dennoch macht eine Arbeitslosenquote von fast 22 % (2006) deutlich, dass unter den rund 20.000 registrierten darstellenden Künstlern (so die Kategorie der Statistik, darin sind u. a. auch Tänzer, Sänger und Regisseure enthalten) hohe Beschäftigungslosigkeit herrscht. Schauspielerinnen und ältere Schauspieler sind besonders häufig von Arbeitslosigkeit betroffen. Dies hängt damit zusammen, dass viele traditionelle Theaterstücke Männer und jüngere Menschen favorisieren und es leichter ist, einen jüngeren Schauspieler „älter“ zu machen als umgekehrt. In Film und Fernsehen werden zudem viele Formate mit fast ausschließlich jungen Darstellern produziert. Die Arbeitslosenstatistik nimmt bei den über 50-Jährigen wieder ab, was allerdings auch darauf hinweisen kann, dass sich ältere erfolglose Schauspieler anderen Erwerbsquellen zuwenden. Die Problematik, dass Schauspieler trotz Zahlungen an die Arbeitslosenkasse kaum Arbeitslosengeld 1 beziehen konnten, hat 2006 zur Gründung des Bundesverbands der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) geführt, der sich u. a. um die sozialversicherungsrechtlichen Belange von Schauspielern kümmert. So wurde z. B. 2008 mit den Sozialversicherungsträgern das vom BFFS erarbeitete Eckpunktepapier und die dazugehörige drehtagbezogene Zusatzleistungsformel vereinbart. Schauspieler können nun auch während Vorbereitungszeiten sozialversichert werden, was den Bezug von Arbeitslosengeld 1 erleichtert. Schauspieler bewerben sich entweder direkt bei Theatern und Medienunternehmen, über die „ZAV Künstlervermittlung“, durch private Arbeitsvermittler oder über ihre spezialisierte Schauspieleragentur, die sie in Fragen der Vermittlung, Gagenverhandlung und in Rechtsfragen sowie Karriereberatung vertritt und somit die breite Spanne des Managements übernimmt. Rollen in Film- und Fernsehproduktionen, insbesondere Nebenrollen, werden üblicherweise über ein Auswahlverfahren, das sogenannte \"Casting\", vergeben. Bei Bewerbungen an Theatern ist dies das \"Vorsprechen\", beim Musical die \"Audition\". Für Schauspieler mit einem festen Engagement werden Beschäftigungsbedingungen und Gagen in der Regel frei ausgehandelt, teilweise gelten auch Tarifverträge: Der „Normalvertrag Bühne“ (NV Bühne), vereinbart zwischen dem Deutschen Bühnenverein und der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger, wird bei städtischen, Staats- und Landestheatern angewendet; privatwirtschaftliche Fernseh- und Filmproduktionsfirmen, die einem Arbeitgeberverband angehören, unterliegen dem „Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende“. Gemäß dem „NV Bühne“ erhält ein Berufsanfänger/Absolvent einer Schauspielschule im 1. Festengagement am Theater bundesweit tariflich 2.000 Euro brutto pro Monat. Wie bei anderen Künstlerberufen gibt es auch bei Schauspielern verhältnismäßig hohe Einkommensunterschiede. Prominente Darsteller, die „Stars“, erzielen hohe bis sehr hohe Einkommen; regelmäßig engagierte Schauspieler bei öffentlichen Theatern haben ein mittleres Einkommen, während ein großer Teil der Schauspieler häufig nur über ein unterdurchschnittliches und unregelmäßiges Einkommen verfügt. Durch natürliche Befristungen der schauspielerischen Tätigkeit (Spielzeiten im Theater, Engagement für einen einzelnen Film, Laufzeit einer Fernsehserie) müssen sich auch viele erfolgreiche Schauspieler kontinuierlich um neue Engagements bemühen, was die Arbeitsmarktlage für Schauspieler weiterhin erschwert. 1983 wurde die Künstlersozialversicherung als \"Alterssicherung\" für Schauspieler eingeführt. Sie beinhaltet Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Die Versicherten haben lediglich den Arbeitnehmeranteil des Beitrags zu entrichten. Da die Versicherungspflicht nicht alle schauspielerisch Tätigen betrifft und Beiträge nur für tatsächliche Beschäftigungszeiten angerechnet werden, ist die Altersversorgung für viele Schauspieler jedoch oft nicht ausreichend.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche und eigene Wahrnehmung.", "content": "Da die Fähigkeiten und die „Wertschöpfung“ von Schauspielern zu großen Teilen nur subjektiv bestimmt werden können, ist eine qualitative Beurteilung von Schauspielern mit analytischen Methoden nur schwer möglich. Die uneinheitliche Ausbildung, die starken sozialen Unterschiede zwischen Schauspielern, die vielfältigen Herangehensweisen und ein hoher Grad an Individualität erschweren weiterhin eine Verallgemeinerung von schauspielerisch Tätigen. Die öffentliche Wahrnehmung von Schauspielern ist naturgemäß ähnlich vielseitig und individuell. Viele Schauspieler sehen ihre Arbeit trotz der episodenhaften Abläufe häufig als einen kontinuierlichen Prozess an, der im Regelfall nur mit einem einfachen Text beginnt. Anhand des Textes entwickelt der Schauspieler in einem kompositorischen Prozess nach und nach die zu verkörpernde Rolle, wobei Körper und Stimme des Schauspielers als kompositorische Mittel dienen. Fragen der Distanz bzw. Identität beziehen sich aus Sicht des Schauspielers weniger auf sein Verhältnis zu Figur oder Rolle, sondern mehr auf sein Verhältnis zu sich selbst als Interpret, der zugleich sein eigenes Instrument ist. Dabei kommt der Prozess der Komposition an kein Ende. Premieren und Vorstellungen werden eher als Stationen erlebt. Die Interpretation des Textes und die Realisation der Figur sind in diesem Fall ein laufender Prozess, der niemals zum Abschluss kommt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Schauspieler (genannt auch Mime) wird ein Akteur bestimmter künstlerischer und kultureller Praktiken bezeichnet, der mit Sprache, Mimik und Gestik eine Rolle verkörpert oder als (Kunst-)Figur mit dem Publikum interagiert. Schauspieler sind Personen, die beruflich oder als Laie in Theater (Theaterschauspieler, Bühnenschauspieler), Film (Filmschauspieler) oder Fernsehen (Fernsehschauspieler) unter Anweisungen (Drehbuch, Regieanweisung) oder improvisierend in ihrer spezifischen Form der darstellenden Kunst tätig sind.", "tgt_summary": "演员是指专职演出或在表演艺术作品扮演某个角色的人,广义上分为演技、杂技、特技、歌唱、舞蹈、戏曲、乐器几大流派,狭义上在电影、电视、剧场、广播等大众媒体当中专指演技演员。有时也用在街头艺人的身上。通常演员可借由所有才艺表现方式塑造角色,或只是在广播中做声音演出戏剧角色。", "id": 2411068} {"src_title": "Stockholm", "tgt_title": "斯德哥尔摩", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Landschaftsbild Stockholms hat sich in der Geschichte der Stadt aufgrund der skandinavischen Landhebung stark verändert. Teile, die heute zum Festland gehören, waren vor einigen hundert Jahren noch Inseln. Ein Meerbusen der Ostsee umschließt die Stadt im Osten mit zahlreichen Buchten, Landzungen sowie etwa 24.000 größeren und kleineren Inseln (Schären). Dieses Gebiet wird \"Stockholmer Schärengarten\" (\"Skärgården\") genannt. Stockholm liegt am Ausfluss des Sees Mälaren in die Ostsee,", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Gemeinde Stockholm gliedert sich", "section_level": 2}, {"title": "Tätort Stockholm und Metropolregion Stockholm.", "content": "Zum „tätort“ (zusammenhängendes, dicht bebautes Gebiet) Stockholm gehören neben dem Territorium der Gemeinde Stockholm auch die umliegenden Gemeinden Solna und Sundbyberg (vollständig) sowie Teile der neun Gemeinden Botkyrka, Danderyd, Haninge, Huddinge, Järfälla, Nacka, Sollentuna,", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Stockholm befindet sich bislang in der gemäßigten Klimazone; die Jahresmitteltemperatur beträgt 6,6 °C und die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge etwa 539 Millimeter. Der wärmste Monat ist der Juli mit 17,5 °C im Mittel, der kälteste der Februar mit durchschnittlich −3 °C. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Juli mit 72 Millimeter im", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Ende 2017 zählte die Hauptstadtregion (Stor-Stockholm) 2.308.143 Einwohner, wovon 1.538.517 Einwohner (2016) im zusammenhängend besiedelten Gebiet (tätort) rund um Stockholm und davon 935.619 in der eigentlichen Stadt Stockholm (kommun) lebten. Die Statistikbehörde von Stockholm prognostiziert das Übersteigen der Millionengrenze für das Jahr 2021. Etwa 30 Prozent der Einwohner (299.905 im Jahr 2016) sind im Ausland geboren oder haben zwei Elternteile die im Ausland geboren wurden, wobei es eine starke Segregation gibt. Während in der Innenstadt 20,6 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund hatten, so liegt der Anteil in den äußeren Bezirken bei 38,6 % und im Distrikt Rinkeby-Kista bei 81,9 % (Stand", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Entstehung der Stadt.", "content": "Die Stelle, an der heute Stockholm steht, wird zum ersten Mal vom isländischen Dichter und Sagenschreiber Snorri Sturluson (1179–1241) erwähnt: Er beschreibt in der Ynglingasaga eine Pfahlbarriere über die heutige Wasserstraße Norrström, die er \"Stokksunda\" nannte. Bei Ausgrabungen in den späten 1970er Jahren kamen Überreste von Wasserpfählen zum Vorschein, die aus dem 11. Jahrhundert stammen und diese Aussage stützen. Außerdem wird von Snorri auch ein Befestigungsturm aus dem 12. Jahrhundert erwähnt, der sich dort befunden haben soll, wo seit 1580 das königliche Schloss steht. Ein Schutzbrief für das Fogdö-Kloster, ausgestellt im Juli 1252, ist das älteste überlieferte Dokument, in dem Stockholm erwähnt wird, wörtlich als \"Stokholm\". In der Erik-Chronik (schwedisch: \"Erikskrönikan\"), die zwischen 1320 und 1335 kompiliert wurde, steht, dass der Gründer Stockholms, der Regent Birger Jarl, um das Jahr 1250 eine Festung bauen wollte, um den Mälarsee vor Piratenplünderungen zu schützen. Es gibt keine historischen Belege für eine Existenz Stockholms vor der Mitte des 13. Jahrhunderts. Eventuell gab es ältere Verteidigungsanlagen zur Sicherung", "section_level": 2}, {"title": "Die Kalmarer Union.", "content": "Die strategische und wirtschaftliche Bedeutung der Stadt machte Stockholm zu einem wichtigen Machtfaktor in den Auseinandersetzungen zwischen den dänischen Königen der Kalmarer Union und der nationalen Unabhängigkeitsbewegung im 15. Jahrhundert. So erfocht am 14. Oktober 1471 Schweden unter Sten Sture in der Nähe der Stadt am Brunkeberg (heute ein Teil des Stadtbezirkes Norrmalm) mit Unterstützung der Stockholmer Bürgerschaft einen Sieg über den dänischen König", "section_level": 2}, {"title": "Die Wasa-Zeit.", "content": "Mit dem Einzug Gustav Wasas 1523 und dem Aufbau einer starken Königsmacht entwickelte sich Stockholm auch zu einer wichtigen Residenzstadt. Neben dem Bürgertum begann nun", "section_level": 2}, {"title": "Das 17. Jahrhundert.", "content": "Im 17. Jahrhundert stieg Schweden zur Großmacht auf. Dies spiegelte sich auch in der Entwicklung der Stadt Stockholm wider – von 1610 bis 1680 versechsfachte sich die Einwohnerzahl. \"Ladugårdslandet\", das heutige Östermalm, und die Insel Kungsholmen wurden eingemeindet. 1634 wurde Stockholm offiziell zur Hauptstadt des schwedischen Reiches. Nach dem politischen Aufstieg folgte", "section_level": 2}, {"title": "Das 18. Jahrhundert.", "content": "In den Jahren 1713 bis 1714 wurde Stockholm von der Pest heimgesucht. Nach dem Ende des Großen Nordischen Krieges und der damit verbundenen Gebietsverluste im Jahr 1721 stagnierte die Entwicklung der Stadt. Die Bevölkerung wuchs kaum mehr und", "section_level": 2}, {"title": "Das 19. Jahrhundert.", "content": "Mit Beginn des 19. Jahrhunderts nahm die wirtschaftliche Bedeutung Stockholms weiterhin ab. Norrköping wurde zur größten Manufakturstadt und Göteborg entwickelte sich aufgrund seiner günstigen Lage am Kattegat zum wichtigsten Exporthafen Schwedens. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts übernahm Stockholm wieder eine führende Rolle in der Wirtschaft des Landes. Einerseits wurde eine Reihe wichtiger Industriebetriebe gegründet, andererseits entwickelte sich Stockholm zu einem wichtigen Handels- und Dienstleistungszentrum sowie zu einem Verkehrsknotenpunkt. Auch die Bevölkerung wuchs in der", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Nach 1910 kam es zur Eingemeindung großer Gebiete, die verkehrstechnisch durch Straßenbahnlinien an die Stadt angeschlossen wurden. Im Anschluss daran entstanden Vororte, Gartenstädte und Gebiete mit Freizeithäuschen. In den 1930er Jahren fassten funktionalistische Ideen Fuß in Schweden. Auslöser war die Stockholmer Ausstellung 1930 ( \"Stockholmsutställningen 1930\"), eine nationale Ausstellung für Architektur, Design und Kunsthandwerk. Im Zweiten Weltkrieg kam es am 22. Februar 1944 zu einem sowjetischen Luftangriff auf Stockholm und seine Umgebung, bei dem ungefähr 30 Bomben abgeworfen wurden. Die Folgen waren wenige Verletzte und hauptsächlich Sachschäden. Die Hintergründe des Angriffs sind unklar. Möglicherweise handelte es sich um einen Navigationsfehler während eines Angriffs auf das finnische Turku.", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "Im Mai 2013 ereigneten sich in Vororten von Stockholm teils gewalttätige Unruhen. Jugendliche zündeten", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Stockholm hat die größte Einwohnerzahl der 290 schwedischen Gemeinden und liegt in der Provinz Stockholms län. Die kommunale Tätigkeit der Stadt Stockholm ist politisch wie folgt organisiert:", "section_level": 1}, {"title": "Stadtparlament.", "content": "Das höchste beschlussfassende politische Organ ist das alle vier Jahre gewählte Stadtparlament (schwedisch", "section_level": 2}, {"title": "Stadtregierung.", "content": "Die Stadtregierung (schwedisch \"kommunstyrelse\"), die besteht aus 13 Mitgliedern (vier Moderate, drei Sozialdemokraten, zwei Vertreter der Linkspartei, je ein Vertreter der Grünen, Liberalen, der Zentrumspartei und der Schwedendemokraten), wird nach dem Verhältniswahlprinzip gewählt; die im Stadtparlament vertretenen Parteien sind also auch in der Stadtregierung repräsentiert. Die Beschlüsse der Stadtregierung werden von der", "section_level": 2}, {"title": "Bezirksausschüsse.", "content": "Ein großer Teil der Verantwortung für die Wahrnehmung der kommunalen Aufgaben liegt bei den Bezirksausschüssen (schwedisch \"stadsdelsnämnd\"). Diese Aufgaben wurden am 1. Januar 1997 im Zuge der \"Stadsdelsnämndsreformen\" den damals 24 Bezirksausschüssen übertragen und sollten den Einwohnern die Möglichkeit geben, direkter an", "section_level": 2}, {"title": "Fachausschüsse.", "content": "Gewisse übergreifende Tätigkeitsbereiche werden von zentralen Fachausschüssen (schwed.", "section_level": 2}, {"title": "Städtische Unternehmen.", "content": "Ein Teil der kommunalen Dienstleistungen wurde in Aktiengesellschaften ausgelagert, in denen die Stadt die Aktienmehrheit besitzt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung des Stadtwappens von Stockholm: „In Blau ein goldenes hersehendes gekröntes Manneshaupt.“ Das Haupt stellt den Kopf", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "In Stockholm gibt es eine Reihe von Theatern, darunter die Königliche Oper (\"Kungliga Operan\"), das Königliche Dramatische Theater (\"Dramaten\") und das Stockholmer Stadttheater (\"Stadsteatern\") sowie Privattheater wie die", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Unter den zahlreichen Museen in Stockholm gibt es nationale Museen wie das Architekturmuseum, das dem Modernen Museum angegliedert ist, das ABBA-Museum, das Biologische Museum, das Ethnografische Museum Stockholm, das Historische Museum, das Seehistorische Museum, das", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Von den sportlichen Einrichtungen ragen das Olympiastadion Stockholm und die Globen Arena (offiziell seit 2009 \"Ericsson Globe\") heraus. Beide werden auch für Konzertveranstaltungen genutzt. Die Friends Arena in der Gemeinde Solna ist Heimat von AIK und der schwedischen Fußballnationalmannschaft. Das alte Nationalstadion Råsundastadion wurde 2013 abgerissen. In der Tele2 Arena tragen Djurgårdens IF und Hammarby IF ihre Heimspiele aus. Nationale Meisterschaften im Männerfußball konnten bisher drei der Vereine aus Stockholm gewinnen. Von diesen hat Djurgårdens IF elf Meistertitel, AIK zehn und", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Stockholmer Stadtbild und seine Architektur sind von der besonderen Lage der Stadt an den Ufern des von Westen nach Osten verlaufenden Ausflusses des Mälaren, dem in nordsüdlicher Richtung verlaufenden Höhenrücken der Gletschermoräne und der zentralen Stadtinsel mitten im Strom geprägt. Im Stadtgebiet gibt es zahlreiche kleine Parks. Nachfolgend werden einige Inseln der Stadt genauer beleuchtet. Hierbei bleibt die politische Gliederung der Stadt in Stadtbezirke unberücksichtigt.", "section_level": 1}, {"title": "Stadsholmen, Gamla stan.", "content": "Die Altstadt auf der Stadtinsel (\"Stadsholmen\") weist noch immer das mittelalterliche Straßennetz mit den von Nord nach Süd über die Insel verlaufenden Straßen (\"Österlånggatan\" und \"Västerlånggatan\") und schmalen, zum Wasser abfallenden Gässchen auf. Mittendrin befindet sich die deutsche Kirche (\"Tyska kyrkan\"). Einen anderen Eindruck machen im", "section_level": 2}, {"title": "Helgeandsholmen und Riddarholmen.", "content": "Die Insel Helgeandsholmen (Heiliggeist-Insel) beherbergt nur zwei Institutionen, das \"Medeltidsmuseum\" (Mittelaltermuseum) und das Reichstagsgebäude, Sitz des schwedischen Reichstags (der auch das ehemalige Gebäude der schwedischen Reichsbank in Anspruch nimmt). Die Insel", "section_level": 2}, {"title": "Norrmalm.", "content": "Vom Königlichen Schloss aus blickt man über Helgeandsholmen hinweg auf Norrmalm und sieht Rosenbad, den Regierungssitz der schwedischen Regierung, das Sagersche Haus, die Dienstwohnung des Premierministers, das Palais des Erbfürsten (\"Arvfurstens palats\") – heute Außenministerium – und die Königliche Oper mit dem berühmten Restaurant \"Operakällaren\". Dahinter beginnt die Innenstadt, das moderne Stockholm, das in den 1950er bis 1970er Jahren entstand, nachdem man über 400 Gebäude des Viertels \"Klara\" abgerissen und durch ein nach damaligem Geschmack modernes Zentrum ersetzt hatte. Achtzehnstöckige Gebäude wurden errichtet und", "section_level": 2}, {"title": "Östermalm.", "content": "Östlich von Norrmalm erstreckt sich Östermalm, geprägt vom rechtwinkeligen Straßennetz der schwedischen Großmachtszeit. Vor allem die Wasserfront, der \"Strandvägen\", war und ist Stockholms repräsentativste Adresse, was die Gründerzeithäuser in historistischem Stil zeigen. Wo der \"Strandvägen\" beginnt, liegt das", "section_level": 2}, {"title": "Djurgården.", "content": "Vom \"Karlaplan\" führt der \"Narvavägen\" über die Djurgårdsbrücke auf die Halbinsel Djurgården, die auch heute noch vorwiegend ein Naturpark und Ausflugs- und Erholungsgebiet für die Stockholmer ist. Über die Brücke kommt man entlang dem \"Djurgårdsvägen\" zu einer Reihe von Museen, wie z. B. dem Vasa-Museum, dem Nordischen Museum, Thielska galleriet und Liljevalchs Konsthall, Vergnügungsstätten, wie z. B. \"Gröna Lund\" und \"Circus\", sowie Gasthäusern aus dem 19. Jahrhundert, wie das in", "section_level": 2}, {"title": "Blasieholmen, Skeppsholmen und Kastellholmen.", "content": "Zwischen der Stadtinsel und Djurgården liegen Blasieholmen, Skeppsholmen und Kastellholmen. Auf Blasieholmen befinden sich das pompöse Grand Hotel, dessen Hauptfassade zur", "section_level": 2}, {"title": "Kungsholmen.", "content": "Wendet man sich auf der Stadtinsel nach Nordwesten, sieht man die östliche Spitze der Insel Kungsholmen mit dem Stockholmer Rathaus (\"Stockholms", "section_level": 2}, {"title": "Södermalm.", "content": "Am südlichen Ende der Stadtinsel befindet sich \"Slussen\", die Schleuse, über die man mit dem Boot vom Mälaren in die Ostsee kommt. \"Slussen\" verbindet auch Stadsholmen mit der Insel Södermalm (im Volksmund \"Söder\"), die sich hier über 50 Meter aus dem Wasser erhebt. Mit dem 38 Meter hohen Katarinahissen kommt man von Slussen zum \"Mosebacke torg\", an dem sich zwei Theater befinden. In der Nähe liegt die Katarinakirche, ein Meisterwerk aus dem 17.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte der Großraum Stockholm ein Bruttoinlandsprodukt von 143,0 Milliarden US-Dollar (KKB). In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte er damit den 91. Platz. Das BIP pro Kopf betrug 56.250 US-Dollar. In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Stockholm den 42. Platz (Stand: 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "Stockholm ist Schwedens Dienstleistungszentrum. 85 Prozent aller Beschäftigten arbeiten im öffentlichen und privaten Dienstleistungsbereich, aber nur 10 Prozent in der Herstellungsindustrie. Dennoch gehört Stockholm zu den größten Industriegebieten Schwedens. Die fehlende Schwerindustrie ließ die Stadt zu einer der saubersten Metropolen der Welt werden. Die steigende Zahl von Unternehmen im Hochtechnologie-Bereich wog in den letzten Jahrzehnten die Abwanderung traditioneller Industriebetriebe auf. Zu den großen Industrieunternehmen in der Region zählen heute Ericsson, IBM Svenska AB und Electrolux, der Arzneimittelhersteller AstraZeneca, graphische Betriebe des Bonnier-Konzerns und andere. Im Norden der Stadt (Kista) entstand im letzten Jahrzehnt eines der größten IT-Zentren Europas. Stockholm ist auch das Medienzentrum des Landes mit vier überregionalen Tageszeitungen und einer Reihe kleiner Zeitungen, Verlagen (unter anderem dem Bonnier-Konzern), Sitz des staatlichen Rundfunks", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Stockholm ist eine wichtige Fährhafenstadt mit Verbindungen nach Helsinki, Mariehamn, Sankt Petersburg, Turku und Tallinn; eine Fährverbindung nach Deutschland gibt es seit 2002 nicht mehr. 2017 wurden im Stockholmer Hafen bei 263 Anläufen von Kreuzfahrtschiffen rund 600.000 Passagiere gezählt. 2016 waren es bei 230 Anläufen 490.000 Passagiere. Am 27. Mai 2020 wurde etwa fünfzig Kilometer südlich von Stockholm der Hafen Norvik in Betrieb genommen, zunächst für den Containerumschlag. Der Bau dieses Hafens begann im September 2016, er soll die bisher genutzten Anlagen in Stockholms Freihafen ersetzen. Betreiber des 32 Hektar großen Containerterminals mit einer Kailänge von", "section_level": 2}, {"title": "Energieversorgung.", "content": "Stockholm verfügt über ein großes Fernwärmenetz, das jährlich einen Wärmebedarf von mehr als 12 TWh deckt und etwa die Hälfte der Haushalte der Region mit Wärme versorgt. Seinen Ursprung hat es in den 1950er Jahren, anschließend wurde es ausgebaut und wuchs es aus verschiedenen Zellen zusammen. Auch heute besteht es noch aus zwei unabhängigen Systemen, die von verschiedenen Unternehmen betrieben werden; ein technischer", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Im Großraum Stockholm gibt es 18 Hochschulen und Universitäten. Von herausragender Bedeutung sind hierbei die Universität Stockholm (\"Stockholms universitet\") mit ihren etwa 27.000 Studenten (Stand 2020) und die Königlich Technische Hochschule Stockholm (\"Kungliga Tekniska Högskolan\"), die wohl größte technische Hochschule Skandinaviens mit knapp 15.000 Studenten (Stand 2020). Nachfolgend sind alle staatlichen und privaten Hochschulen genannt: Neben den Forschungseinrichtungen der Hochschulen und Universitäten gibt es eine", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Zu den in Stockholm geborenen bekannten Persönlichkeiten gehören unter anderem der Komponist, Musiker und ABBA-Mitbegründer Benny Andersson, der DJ, Remixer und Musikproduzent Avicii, der Dichter Carl Michael Bellman, die Sängerin Neneh Cherry, der Feldmarschall Erik Dahlberg, die Autorin und Aktivistin Lizzy Lind-af-Hageby, der Entdeckungsreisende Sven Hedin, die Schauspielerin Greta Garbo, die Politikerin Anna Lindh, die Kinderbuchautorin Barbro Lindgren, der Chemiker und Erfinder Alfred Nobel, die Dichterin H. C. Nordenflycht, der zweimalige schwedische Premierminister Olof Palme, die Autorin Maj Sjöwall, der Komponist, Pianist und Dirigent Wilhelm Stenhammar sowie der Wissenschaftler und Mystiker Emanuel Swedenborg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stockholm (vom altschwedischen \"stokker\", entsprechend „Baumstamm, Warenbestand“ und \"holmber\", schwedisch \"holme\" „kleine Insel“) ist die Hauptstadt Schwedens und mit 949.761 (Gemeinde Stockholm), 1,59 Millionen (tätort Stockholm) beziehungsweise 2,1 Millionen Einwohnern (Groß-Stockholm) die größte Stadt in Skandinavien. Sie hat eine mehr als sieben Jahrhunderte zurückreichende Besiedlungsgeschichte und ist seit 1643 die Residenz des Königs.", "tgt_summary": "斯德哥尔摩(,当地华人有时称其为斯京),瑞典首都及最大城市,亦是斯德哥尔摩省首府。瑞典王国政府、国会以及瑞典王室的官方宫殿都设在斯德哥尔摩。它位于瑞典的东海岸,濒波罗的海,梅拉伦湖入海处,风景秀丽,是著名的旅游胜地。市区分布在14座岛屿和一个半岛上,70余座桥梁将这些岛屿联为一体,因此享有“北方威尼斯”的美誉。斯德哥尔摩市区为大斯德哥尔摩的一部分。", "id": 2441139} {"src_title": "Salmānu-ašarēd III.", "tgt_title": "沙尔马那塞尔三世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Sohn von Aššur-nâṣir-apli II. und dessen Gemahlin Mullissu-mukannišat-Ninua war er von Geburt an im Mittelpunkt großer Pläne seines Vaters. Als Erbsohn erhielt er den Namen des früheren Königs Salmānu-ašarēd I., den sein Vater wohl als großes Vorbild angesehen hat. So verlegte er die Residenz in das heutige Nimrud, eine zu assyrischer Zeit Kalḫu oder Kalach genannte, etwa 500 Jahre zuvor von Salmānu-ašarēd I. erbaute Stadt. Oberhalb davon ließ er einen riesigen Palast errichten, den er als Zentrum einer neuen Großmacht schließlich seinem Sohn hinterließ. Nach der Thronbesteigung bereitete Salmānu-ašarēd III. seinem Vater die letzte Ruhestätte in der dafür schon lange vorbereiteten Gruft des ausgedienten \"Alten Palasts\" in Aššur. Deutsche Ausgräber haben sie nach dem Zweiten Weltkrieg wiederentdeckt und sie enthielt noch die zertrümmerten Reste des Basaltsarges. Dann machte er sich zäh an die Aufgabe, das Werk fortzusetzen. Dabei erwies sich Salmānu-ašarēd III. als ebenso kriegsgewaltiger König wie sein Vater und er dehnte, mit seinem Feldmarschall Dajan-Aššur als Oberbefehlshaber, die Grenzen des Reiches nach allen Seiten aus. Bereits im ersten Jahr seiner Regentschaft, so berichtet die Inschrift auf einer Thronbasis aus Nimrud, konnte er sein Schwert symbolisch in das „Meer von Nairi“ (Vansee oder Urmiasee) tauchen. Mit Babylonien verbündet, festigte er dann nach und nach die assyrische Oberhoheit über Syrien und Palästina. Zahlreiche Fürsten wurden tributpflichtig. Darunter auch Jehu und im Jahre 853 v. Chr. Ahab, die in der Bibel als Könige von Israel erwähnt sind. Nur die Eroberung des aramäischen Damaskus blieb ihm trotz größter Anstrengungen versagt. Die Stadt hatte maßgeblich an der Bildung einer anti-assyrischen Allianz von Stadtstaaten mitgewirkt, die sich Salmānu-ašarēd III. in der Schacht von Qarqar entgegengestellt hatte. Im bergigen Norden kam es zu einem erfolgreichen Kräftemessen mit dem Reich Urartu. Der Feldzug erforderte jedoch eine Anspannung so großer Kräfte, dass an dessen dauerhafte Besetzung nicht zu denken war. Neben Siegesstelen, die jeweils die Endpunkte seiner Expeditionen bezeichnen, sind seine Kriegsberichte auch auf seinem berühmten schwarzen Obelisk und am etwa sieben Meter hohen Bronzetor in Balawat bis heute erhalten. An Kunstwerken sind aus seiner Regierungszeit vor allem die Palasttüren von Imgur-Enlil (Balawat C) bedeutsam. Die \"Kurchstele\" überliefert eine Auflistung seiner Gegner. Gegen Ende seiner Amtszeit kam es zum Aufstand von 27 Stadtstaaten unter Führung seines ältesten Sohnes Aššur-danin-apla. Dem wurde er vor seinem Tod nicht mehr Herr. Sein Sohn und Erbe Šamši-Adad V. war auf Unterstützung von Marduk-zākir-šumi I. aus Babylon angewiesen und konnte den Machtkampf erst nach sechs Jahren Bürgerkrieg zu seinen Gunsten entscheiden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Salmānu-ašarēd III. (Šulmānu-ašarēd III. oder auch Salmanassar III. in Analogie zum biblischen Salmanassar V.) war von 858 v. Chr. bis 824 v. Chr. König des Assyrischen Reiches. Sein Name bedeutet: \"Salmānu ist der oberste Gott\". Er folgte als zweiter König des Neuassyrisches Reiches auf seinen Vater Aššur-nâṣir-apli II. und führte dessen Eroberungspolitik fort.", "tgt_summary": "沙尔马那塞尔三世(英语:Shalmaneser III)(?-前824年),是一位亚述国王,在位时间为公元前858年-公元前824年,其父为亚述的重要国王阿淑尔纳西尔帕二世。沙尔马那塞尔三世继续开动其父的亚述战车,一生指挥了34次战役,超过其父两倍,“沙尔马那塞尔三世”这个名字出现在铭文和编年史中的次数比任何一位亚述君主都多。他在尼姆鲁德(Nimrud)修建了巨大的要塞型宫殿,被现代考古学家称为“沙尔马那塞尔堡垒”。沙尔马那塞尔三世死于年老体衰,在其统治末年,他的一个儿子挑起了长期的叛乱和内战。", "id": 512570} {"src_title": "Stanley Milgram", "tgt_title": "斯坦利·米尔格拉姆", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Stanley Milgram wurde am 15. August 1933 in New York City geboren. Sein Vater war Ungar, seine Mutter Rumänin, beide jüdische Immigranten. Im Jahre 1950 machte er zusammen mit seinem Schulfreund Philip Zimbardo an der James Monroe High School seinen Highschool-Abschluss. Vier Jahre später erhielt er am Queens College den Bachelor–Abschluss. Seinen Doktortitel erwarb Milgram unter Gordon Allport an der Harvard-Universität. Anschließend wurde er ordentlicher Professor am Graduate Center der City University of New York. 1983 wurde er zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences ernannt. 1984 starb Milgram im Alter von 51 Jahren an einem Herzinfarkt. Er hinterließ seine Frau und zwei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gehorsam gegenüber Autoritäten.", "content": "Milgram wurde bekannt durch seine Arbeit zum Gehorsam gegenüber Autoritäten. In seinen heute als \"Milgram-Experiment\" bezeichneten Versuchen zeigte er, dass die Mehrzahl der Durchschnittsmenschen sich von angeblichen Autoritäten dazu bewegen lässt, andere Menschen systematisch (in diesem Fall durch Stromstöße) zu misshandeln. Seine Arbeit wird als besonders wichtig angesehen, um zu verstehen, wie bislang unauffällige Menschen Grausamkeiten begehen können. Sie löste aber auch Widerspruch aus, weil sie implizierte, dass ein Großteil der Menschen potentiell grausam sei. Vertreter von Ideologien, die das „Gute im Menschen“ postulieren, zeigten sich besonders angegriffen. Milgram nennt zum besseren Verständnis seiner Arbeit einige wichtige Voraussetzungen des Verhaltens von Menschen unter autoritärem Einfluss, denn Gehorsam ist demnach ein normaler Vorgang, der Gesellschaften prägt. Einschränkend muss man jedoch fragen, inwieweit Gehorsam in bestimmten Situationen noch angemessen ist. Hier setzt Milgrams Untersuchung an. Die Ergebnisse des Milgram-Experimentes gelten als gut abgesichert und konnten in zahlreichen Nachfolgeexperimenten reproduziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Das Kleine-Welt-Phänomen.", "content": "Milgram prägte nach einem anderen Versuch, in dem er u. a. die Post zu Zwecken der Sozialforschung nutzbar machte, den Begriff des Kleine-Welt-Phänomens (\"small world phenomenon\"). Bevor er das Kleine-Welt-Phänomen untersuchen konnte, entwickelte Milgram 1960 die sog. „lost letter technique“. Diese nicht-reaktive Methode dient dazu, die Einstellung einer Bevölkerung in einem bestimmten Testgebiet zu erforschen, ohne dass sich wie bei herkömmlichen Methoden soziale Einflüsse wie etwa die erwartete soziale Erwünschtheit in den Antworten auf die Befragung niederschlagen. Dazu dienten Briefe, die vollständig adressiert und frankiert im Testgebiet zurückgelassen wurden und den Eindruck erweckten, verloren worden zu sein. Sie waren (neben Privatpersonen) an Menschen adressiert, die erkennbar einer Gruppierung oder Institution angehörten, etwa einer medizinischen Forschungseinrichtung, der kommunistischen Partei oder den Nationalsozialisten. Aus der Anzahl der Briefe, die die Bewohner hilfsbereit an die Adresse weiterleiteten, also etwa in den Briefkasten warfen, schloss der Experimentator auf die Einstellung der Bevölkerung zu den Gruppierungen.", "section_level": 2}, {"title": "Urban-Overload-Hypothese.", "content": "Nach Milgrams Beobachtung leiden Menschen in Großstädten an Reizüberflutung, gegen die sie sich durch sozialen Rückzug abschotten. Dadurch werden zwischenmenschliche Beziehungen oberflächlicher, die Häufigkeit prosozialen Verhaltens nimmt ab usw., siehe Urban-Overload-Hypothese.", "section_level": 2}], "src_summary": "Stanley Milgram (* 15. August 1933 in New York City; † 20. Dezember 1984 ebenda) war ein US-amerikanischer Psychologe. Sein bekanntestes Experiment zur Bereitschaft, gegenüber Autoritäten gehorsam zu sein, ist heute als Milgram-Experiment bekannt.", "tgt_summary": "斯坦利·米尔格拉姆(英语:Stanley Milgram,1933年-8月15日-1984年-12月20日),又译为史丹利·米尔格兰,美国社会心理学家,于1960年在耶鲁大学工作时进行了著名的米尔格拉姆实验,测试人们对权威的服从性。未能在耶鲁大学获得终身教职的他于1963年转往哈佛大学工作,进行小世界实验,因而启发了六度分隔理论。未能在哈佛大学获得终身教职的他于1967年接受了纽约市立大学的终身教授席位。终年51岁,死于心脏病。", "id": 1389457} {"src_title": "Total-Quality-Management", "tgt_title": "全面品质管理", "src_document": [{"title": "Prinzipien des TQM.", "content": "Zu den wesentlichen Prinzipien der TQM-Philosophie zählen: Das meistverbreitete TQM-Konzept in Deutschland ist das EFQM-Modell für Excellence der \"European Foundation for Quality Management\". Dieses Modell hat einen ganzheitlichen, ergebnisorientierten Ansatz. Die Kriterien dieses Modells werden zur Vergabe des wichtigsten deutschen Qualitätspreises, des Ludwig-Erhard-Preises herangezogen. \"Siehe auch:\" Kaizen", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfindung in den USA.", "content": "Als Pionier forschte William Edwards Deming in den 1940er Jahren im Bereich Qualitätsmanagement. Doch in den USA schenkte ihm nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs niemand Beachtung, da die Maximierung des Produktionsvolumens angesichts der nach dem Krieg weltweit insgesamt reduzierten Produktionskapazitäten im Fokus stand. Im kriegszerstörten Japan hatten seine Arbeiten dagegen mehr Erfolg. Das Total-Quality-Management wurde hier schnell zu einer viel beachteten Management-Philosophie; bereits 1951 wurde zum ersten Mal ein japanisches Unternehmen mit dem so genannten Deming-Preis für besonders hohe Qualitätsanforderungen ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklung in Japan.", "content": "Die Japaner eroberten in den folgenden Jahrzehnten mit qualitativ hochstehenden und doch preisgünstigen Produkten Marktanteile auf der ganzen Welt. Dies ging so weit, dass selbst die stolzen US-Unternehmen einen Blick nach Japan warfen und dabei auf die Deming’sche Qualitätsphilosophie stießen. In den siebziger und achtziger Jahren kam diese schließlich auch bei namhaften US-amerikanischen Unternehmen zur Anwendung. Von staatlicher Seite setzte sich vor allem Malcolm Baldrige, der von 1981 bis 1987 als Secretary of Commerce agierte, für Qualität in den Unternehmen ein. Der US-Kongress rief 1987 ein Belohnungsprogramm für Organisationen mit hohen Anforderungen an Qualität und Leistung ins Leben. Der Baldrige Award wird bis heute jährlich verliehen. Er basiert auf einem Qualitätsmodell, das auf den Ideen von Deming beruht und durch die Befragung von zahlreichen Unternehmen stetig weiterentwickelt wird.", "section_level": 2}, {"title": "In Europa.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "EFQM.", "content": "Das Konzept dieses Preises schwappte auch nach Europa über. 1988 gründeten 14 große Unternehmen (unter ihnen Nestlé, Bosch, Philips, Ciba-Geigy und Sulzer) die \"European Foundation for Quality Management (EFQM)\", die sich die Entwicklung eines europäischen Modells für Qualitätsmanagement auf die Fahne schrieb. Das so genannte EFQM-Modell für Business-Excellence wird bis heute von der Organisation betreut und mit Hilfe der Praxis kontinuierlich angepasst. 1992 wurde zum ersten Mal ein Preis für Qualität auf europäischer Ebene verliehen.", "section_level": 3}, {"title": "ISO.", "content": "Neben der EFQM entwickelte die ISO (International Organization for Standardization) in ihrer \"9000er Reihe\" (Richtlinien und Normen für Qualitätsmanagement) im Jahre 1994 zum ersten Mal die DIN EN ISO 9004 Richtlinie publiziert, welche die Business Excellence im Sinne eines Total-Quality-Management Modells beschreibt. Im Jahre 2018 wurde diese Richtlinie aktualisiert und zählt mittlerweile als Alternative zum EFQM-Ansatz Im Gegensatz zur EFQM wird im Rahmen der ISO Business Excellence kein Preis verliehen und die Umsetzung der Richtlinie ist ebenso nicht zertifizierbar.", "section_level": 3}, {"title": "Grundgedanke.", "content": "Der Grundgedanke ist bei allen Modellen derselbe: Qualitätsmanagement soll sich nicht auf die technischen Funktionen zur Sicherstellung der Produktqualität beschränken, sondern wird auf die Beziehung zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden definiert. Qualität ist nach Philip B. Crosby – einer der US-amerikanischen „Qualitäts-Gurus“ – die Erfüllung von Anforderungen. Oberstes Ziel ist die Kundenzufriedenheit, die nur durch eine langfristige Entwicklung des Unternehmens selbst dauerhaft gewährleistet ist. Das EFQM-Modell ist eine Art große \"Checkliste\", welche die Wirkungszusammenhänge in einem Unternehmen aufzeigen soll. Das Modell umfasst acht Leitgedanken: Diese sind im Sinne des so genannten Radar-Konzeptes (\"Results\", \"Approach\", \"Deployment\", \"Assessment\" und \"Review\", vgl. auch Managementprozess) umzusetzen. Ein Unternehmen muss also zuerst die gewünschten Ergebnisse bestimmen, dann das Vorgehen für die Umsetzung planen, die Umsetzung durchführen und schließlich sowohl das Vorgehen (war es effektiv?) wie auch die Umsetzung (war sie effizient?) bewerten und überprüfen. Ein wesentlicher Gedanke des Modells ist der, das eigene Handeln und die eigenen Ergebnisse ständig mit dem Wettbewerb, und zwar mit den Besten im Wettbewerb, zu vergleichen. Zudem können die fünf Denkweisen (proaktiv, sensitiv-intuitiv, ganzheitlich, potentialorientiert und ökonomisch) auch für diesen Ansatz als immanent angesehen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Umsetzung.", "content": "Das Modell kann grundsätzlich von allen Unternehmen angewandt werden. Es ist branchen- und größenunabhängig. In der Schweiz hat sich laut Liedtke aber gezeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) das Modell schneller umsetzen können. Große Firmen müssten mit mehr als sechs Jahren rechnen, bis sie sich zu Organisationen entwickelt haben, die eine umfassende Qualität mit entsprechenden Ergebnissen aufweisen. Die Finalisten des Esprix-Preises (dem Schweizer Qualitätspreis) waren in den vergangenen Jahren denn auch vorwiegend KMU; dieses Jahr waren erstmals vier der fünf Finalisten Großunternehmen. Bei großen Konzernen können aber auch einzelne Sparten, Divisionen oder gar Abteilungen das Excellence-Modell individuell anwenden. Ausschlaggebend für die erfolgreiche Umsetzung des Modells ist laut Liedtke vor allem das persönliche Engagement der obersten Führung.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzen.", "content": "Der Nutzen des EFQM-Modells ist zwar noch nicht genau analysiert worden, derjenige seines Pendants jenseits des Atlantiks indessen schon. In den USA haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass Unternehmen, die dem Excellence-Modell nachleben, höhere Umsätze und Gewinne, eine höhere Produktivität, eine bessere Aktien-Performance und eine schneller wachsende Zahl von Arbeitsplätzen als ihre Konkurrenten aufweisen können. Den überzeugendsten Nachweis lieferte die Langzeitstudie von Vinod Singhal vom Georgia Institute of Technology und Kevin Hendricks von der University of Western Ontario aus dem Jahr 2000, in der die Leistung von beinahe 600 Gewinnern von Qualitätspreisen fünf Jahre lang verfolgt wurde. Das Ergebnis: Der Aktienpreis der Gewinner lag um 44 %, der Betriebsertrag um 48 % und der Umsatz um 37 % höher als in der Vergleichsgruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Nachteile.", "content": "Die Einführung von TQM gestaltet sich zum Teil schwierig, da die Unternehmenskultur gegebenenfalls verändert werden muss. Im Kontext schnelllebiger Wirtschaft und kurzfristiger Gewinnerwartungen ist es schwer, Qualität als Firmenphilosophie zu erfassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Total-Quality-Management (TQM), bisweilen auch umfassendes Qualitätsmanagement, bezeichnet die durchgängige, fortwährende und alle Bereiche einer Organisation (Unternehmen, Institution etc.) erfassende, aufzeichnende, sichtende, organisierende und kontrollierende Tätigkeit, die dazu dient, Qualität als Systemziel einzuführen und dauerhaft zu garantieren. TQM wurde in der japanischen Automobilindustrie weiterentwickelt und schließlich zum Erfolgsmodell gemacht. TQM benötigt die volle Unterstützung aller Mitarbeiter, um zum Erfolg zu führen.", "tgt_summary": "全面品质管理(英语:Total Quality Management,TQM)是一种针对所有组织过程中深入品质意识的管理策略。", "id": 211288} {"src_title": "Semitische Sprachen", "tgt_title": "闪米特语族", "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Ähnlichkeiten zwischen Hebräisch, Aramäisch und Arabisch fielen jüdischen Grammatikern bereits im Mittelalter auf. Als in der Renaissance auch in Europa die Beschäftigung mit orientalischen Sprachen einsetzte, verfassten christliche Hebraisten erste Ansätze zu einer vergleichenden Grammatik des Semitischen, wobei sie jedoch die unzutreffende Schlussfolgerung zogen, dass Aramäisch und Arabisch entartete Mischsprachen seien, die aus dem Hebräischen, der vermeintlichen Sprache des Paradieses, entstanden sind. Erst im 18. Jahrhundert begann sich eine neuere Betrachtungsweise durchzusetzen, als man erkennen musste, dass das Arabische, obwohl wesentlich jünger als das Hebräische und Aramäische, besonders archaische Züge aufweist. Während das Altäthiopische bereits seit dem 16. Jahrhundert in Europa bekannt war, wurden seit dem 18. Jahrhundert weitere Sprachen entdeckt, die als semitisch identifiziert werden konnten: die modernen äthiosemitischen Sprachen, das Akkadische, das Altsüdarabische, epigraphische Zeugnisse antiker Sprachen in Syrien und Palästina und schließlich auch die modernen arabischen, aramäischen und neusüdarabischen Dialekte sowie erst 1928 das Ugaritische. Besonders die Entdeckung und Erschließung des Akkadischen hatte für die Semitistik nachhaltige Folgen, da es trotz seines hohen Alters von den damaligen Ansichten über das Protosemitische stark abweicht. Als letzte semitische Sprache wurde 1975 das Eblaitische entdeckt. Im 19. Jahrhundert wurden auch die Beziehungen zu anderen Sprachfamilien in Afrika und damit die afroasiatische Sprachfamilie entdeckt, wodurch sich für das Verständnis des Semitischen neue Perspektiven ergaben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und geographische Verbreitung.", "content": "Im Altertum waren die semitischen Sprachen noch im Wesentlichen auf das Gebiet des Vorderen Orients beschränkt. Seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. erlebten sie dann eine räumliche Verbreitung auf den afrikanischen Kontinent, als in Äthiopien und dem heutigen Eritrea semitische Sprachen auftauchten – falls dies nicht schon viel früher geschehen war – und sich das Arabische durch die Islamische Expansion im 7. Jahrhundert über ganz Nordafrika und Teile Südeuropas, insbesondere die Iberische Halbinsel, verbreitete. Heute umfasst das semitische Sprachgebiet Vorderasien, das Horn von Afrika, Nordafrika und mit der Insel Malta sogar einen kleinen Teil Europas. Zahlreiche geografische Namen zeugen auf der Iberischen Halbinsel vom arabischen Erbe dieser Region.", "section_level": 1}, {"title": "Altertum.", "content": "In Mesopotamien ist ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. das Akkadische überliefert. Als Sprache der internationalen Korrespondenz wurde es bis nach Ägypten benutzt. Ein Dialekt des Akkadischen war das in Syrien gesprochene Eblaitische. Im Laufe des 1. Jahrtausends v. Chr. wurde das Akkadische als gesprochene Sprache vom Aramäischen verdrängt, konnte sich aber noch bis in die ersten Jahrhunderte n. Chr. als Schriftsprache halten. Bruchstückhaft ist das Amurritische überliefert, das nur durch die Personennamen der Amurriter aus der Zeit zwischen 2000 und 1500 v. Chr. bekannt ist. Aus Syrien ist das Ugaritische durch umfangreiche Inschriftenfunde aus der Zeit zwischen 1400 und 1190 v. Chr. überliefert. In Kanaan sprach man im Altertum die kanaanäischen Sprachen. Hierzu gehörte das Hebräische, die Sprache der Israeliten und Judäer, in der das Alte Testament verfasst ist. Als gesprochene Sprache befand es sich seit der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. auf dem Rückzug und starb wahrscheinlich im 2./3. Jahrhundert n. Chr. aus. Doch diente es weiterhin als Sakralsprache des Judentums sowie zur Verständigung zwischen jüdischen Gemeinden in aller Welt. Im Mittelalter diente es teilweise als Zwischenstufe für Übersetzungen aus dem Arabischen in das Lateinische. Das Phönizische wurde ursprünglich im heutigen Libanon (Tyros, Byblos, Sidon) von den Phöniziern gesprochen und gehört ebenfalls zum Kanaanäischen. Durch die phönizische Kolonisation verbreitete sich die Sprache in Form des Punischen nach Nordafrika, vor allem Karthago und weiter bis in das heutige Spanien. Dort blieb es bis in das 6. Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch. Kleinere, nur durch wenige Inschriften belegte kanaanäische Sprachen waren Moabitisch, Ammonitisch und Edomitisch. Die Unterschiede zwischen einzelnen kanaanäischen Sprachen scheinen sehr gering gewesen zu sein, sodass gelegentlich von einer einzigen Sprache ausgegangen wird, die lediglich zu Dialekten und Soziolekten ausdifferenziert war. Das seit dem 10./9. Jahrhundert v. Chr. belegte Aramäisch war ursprünglich nur in den Stadtkönigreichen Syriens verbreitet. Die Sprachform jener Zeit bezeichnet man als Altaramäisch. Nachdem die aramäischen Königreiche im 8. Jahrhundert v. Chr. von den Assyrern erobert worden waren, wurde das Aramäische in Form des Reichsaramäischen zur Verwaltungssprache zunächst im Neuassyrischen Reich sowie später im Neubabylonischen Reich (610–539 v. Chr.) und im persischen Achämenidenreich (539–333 v. Chr.). Dadurch verbreitete es sich im gesamten Vorderen Orient als Lingua franca. Durch die islamische Expansion wurde das Aramäische zurückgedrängt, doch blieb es sowohl für das Judentum (durch die Targum-Tradition und vor allem den Palästinischen und den Babylonischen Talmud) als auch für das Christentum (etwa durch die Peschitta der Orientalischen Kirchen und als Kirchensprache orientalischer Christen) bedeutsam. Die Stämme der Arabischen Halbinsel gehörten im Altertum unterschiedlichen Sprachgruppen an. Im Norden war das Frühnordarabische mit mehreren Dialektgruppen verbreitet. Es ist seit etwa dem 8. Jahrhundert v. Chr. schriftlich überliefert und starb während der Ausbreitung des Islams aus. Die antike Sprache Zentralarabiens war eine frühe Form des heutigen Arabisch. Als Sprache des Korans gewann sie mit der Ausbreitung des Islams schnell an Bedeutung und verdrängte auch die antiken Sprachen im heutigen Jemen, darunter das Altsüdarabische und möglicherweise andere, kaum belegte Sprachen wie das Himjarische. Spätestens seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. wurden auch im Bereich der heutigen Staaten Äthiopien und Eritrea semitische Sprachen gesprochen. Bereits in der Antike spalteten sie sich in einen nördlichen und einen südlichen Zweig. Der nördliche Zweig weist in Form des Altäthiopischen unter den äthiopischen Sprachen die längste Schrifttradition auf. Altäthiopisch war die Sprache des Aksumitischen Reiches (etwa 1. bis 7. Jahrhundert n. Chr.) und später die Sakralsprache der äthiopischen Christen.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Heute ist das Arabische mit ca. 230 Millionen Sprechern mit Abstand die größte aller semitischen Sprachen und eine der größten Sprachen der Welt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Mauretanien bis nach Oman. In insgesamt 25 Staaten der Arabischen Welt dient es als Amtssprache. Die arabischsprachigen Länder befinden sich in einer ausgeprägten Diglossie-Situation: Während die arabische Schriftsprache auf dem klassischen Arabisch des 8. Jahrhunderts beruht, dienen als Umgangssprache die regional unterschiedlichen arabischen Dialekte (auch: Neuarabisch). Auch das Maltesische, die einzige in Europa beheimatete semitische Sprache, geht auf einen arabischen Dialekt zurück; aufgrund der katholisch-europäischen Tradition Maltas wird es in lateinischen Buchstaben geschrieben und unterliegt keinen hocharabischen Einflüssen mehr. Als Sprache des Korans hat das Arabische auch in nicht arabischsprachigen Ländern der islamischen Welt Verbreitung erfahren und die autochthonen Sprachen insbesondere im Wortschatz maßgeblich geprägt. Arabische Lehnwörter sind im Türkischen und Persischen allgegenwärtig und ähnlich häufig wie die lateinischen in den europäischen Sprachen. Heute gibt es migrationsbedingt in zahlreichen Staaten Europas arabischsprachige Minderheiten, vor allem in Frankreich, den Niederlanden und Belgien. Trotz seiner weitaus kleineren Sprecherzahl nimmt das Hebräische durch die Bedeutung, die ihm als Jahrtausende verwendete jüdische Kultur- und Literatursprache zukommt, eine bemerkenswerte Position ein. Auch in christlichen Kreisen wurde es als Sprache des Alten Testaments seit dem Mittelalter erforscht und studiert. Seit dem 19. Jahrhundert, insbesondere im Zuge des Zionismus, belebten jüdische Intellektuelle das Hebräische zu einer alltagstauglichen Umgangssprache (Ivrit), die 1948 zusammen mit Arabisch Amtssprache des Staates Israel wurde und schon zuvor eine der offiziellen Sprachen des britischen Mandatsgebiets Palästina war. Heute wird Hebräisch in Israel von etwa sieben Millionen Menschen als Erstsprache oder weitere Sprache (nach Arabisch, Russisch, Äthiopisch o. a.) verwendet; nur schätzungsweise die Hälfte der Hebräischsprecher in Israel sind Muttersprachler. Auch nach der Räumung palästinensischer Gebiete durch Israel ist das Hebräische dort als Verkehrssprache gebräuchlich, wenigstens im Kontakt mit Israel. In der jüdischen Diaspora (besonders in Westeuropa, Nord- und Südamerika) wird es als Religionssprache und Sprache des jüdischen Volkes gepflegt, sodass außerhalb Israels von mehreren zehn- oder sogar hunderttausend Personen ausgegangen werden kann, die über kommunikative Kompetenz in dieser Sprache verfügen. Obwohl das Aramäische viel von seiner einstigen Bedeutung verloren hat, hat es als gesprochene Sprache bis heute überlebt, etwa in der Südosttürkei (Tur-Abdin), dem Irak und dem Iran (Aserbaidschan). Insgesamt gibt es über Vorderasien verstreut ca. 500.000 Aramäischsprachige. Ihre Zahl dürfte durch den von Repression, Krieg und Emigration geprägten demografischen Wandel im 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts (nach dem Ersten Weltkrieg Christenverfolgungen unter türkischer Herrschaft, der Irakkrieg und seine Folgen etc.) stark rückläufig sein. Hingegen sind Exilgemeinden in Nord- und Westeuropa (etwa in Gütersloh/Westfalen und Södertälje/Schweden) und Nordamerika gewachsen, in denen die aramäischen Mundarten als Haus-, Familien- und Gemeindesprache bisher überleben. In Europa sprechen ca. 250.000 Assyrer (auch bekannt als Aramäer) das Syrisch-Aramäische Surayt (auch bekannt als Turoyo). Das Neuwestaramäische wird noch von ca. 10.000 Menschen in drei Dörfern in Syrien gesprochen. Zu den neuostaramäischen Sprachen gehören unter anderem Surayt/Turoyo (schätzungsweise 50.000 Sprecher im Nahen Osten) und Neumandäisch. In In der Regel gehören die Aramäischsprecher christlichen Kirchen an, in denen ältere Sprachformen des Aramäischen als Sakralsprache verwendet werden oder wurden. Da kein eigenes Bildungssystem besteht, das Aramäisch als moderne Hochsprache etablieren und ausbauen könnte, sind die meisten modernen Varietäten des Aramäischen schriftlos; in Syrien gab es um 2010 eine staatliche Initiative, die Mundart des Aramäerdorfes Maalula mit dem heute als hebräisch bekannten Alphabet zu verschriftlichen. Die Quadratschrift, die heutige hebräische Druckschrift, basiert auf einem reichsaramäischen Alphabet, das in der Antike die althebräische Schrift ersetzt hat. Auch jüdische Minderheiten, etwa die kurdischen Juden, haben lokale Formen des Aramäischen als Muttersprache. Infolge der Emigration nach Israel in den 1950/60er Jahren und durch die Umstellung auf das Hebräische im israelischen Alltag und Bildungswesen muss angenommen werden, dass es nur noch wenige jüngere Sprecher jüdisch-aramäischer Dialekte gibt. Trotzdem führte der staatliche israelische Rundfunk Kol Israel in seinem Einwandererprogramm noch 2011 eine tägliche Sendung auf Aramäisch ein. Im Süden der Arabischen Halbinsel, Jemen und Oman spricht man die neusüdarabischen Sprachen. Diese sind trotz ihres Namens weder mit dem Altsüdarabischen noch dem (Nord-)Arabischen näher verwandt, sondern bilden einen eigenständigen Zweig der semitischen Sprachen. Die sechs neusüdarabischen Sprachen Mehri, Dschibbali, Harsusi, Bathari, Hobyot und Soqotri haben insgesamt ca. 200.000 Sprecher, die größte Sprache ist Mehri mit 100.000 Sprechern. In Äthiopien und Eritrea ist eine größere Zahl semitischer Sprachen vom Zweig der äthiosemitischen Sprachen verbreitet, die insgesamt von ca. 29 Millionen Menschen gesprochen werden. Die größte äthiosemitische Sprache und zweitgrößte semitische Sprache überhaupt ist Amharisch, die Nationalsprache Äthiopiens, die ca. 20 Millionen Menschen sprechen. Tigrinya ist neben Arabisch Amtssprache in Eritrea und hat etwa sieben Millionen Sprecher. Neben diesen werden die verschiedenen Gurage-Sprachen im südlichen Zentraläthiopien von ungefähr 1,9 Millionen Menschen gesprochen. Ebenfalls in Eritrea verbreitet ist Tigre (0,8 Millionen Sprecher). Auch in Israel lebt seit der Massenemigration äthiopischer Juden in den 1980er Jahren eine äthiopischsprachige Minderheit. Als aus der jüdischen Diaspora importierte Sprache ist sie dort durch die Verwaltungs- und Bildungssprache Hebräisch ähnlich bedroht wie Jiddisch, Judenspanisch, Jüdisch-Aramäisch, Russisch, Französisch u. a.", "section_level": 2}, {"title": "Klassifikation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Ansätze.", "content": "Die interne Klassifikation der semitischen Sprachen ist noch nicht abschließend geklärt. Die semitischen Sprachen werden in zwei Hauptzweige eingeteilt: Ost- und Westsemitisch. Das Ostsemitische besteht aus dem Akkadischen und dem nah verwandten Eblaitischen. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Zweigen liegt darin, dass die Suffixkonjugation im Ostsemitischen (wahrscheinlich im Einklang mit dem Protosemitischen) einen Zustand ausdrückt, während dieselbe Form im Westsemitischen die Funktion des Perfekts hat. Traditionell wurde das Westsemitische – vornehmlich nach geografischen Kriterien – weiter in die nordwestsemitischen Sprachen (Kanaanäisch, Aramäisch, Ugaritisch) und die südsemitischen Sprachen (Arabisch, Altsüdarabisch, Neusüdarabisch, Äthiopisch) unterteilt. Somit ergäbe sich folgende Struktur: Diese Klassifikation stellte Robert Hetzron ab 1969 durch die Einbeziehung des Konzepts der „gemeinsamen Innovation“ (\"shared innovation\") erheblich in Frage. Eine zentrale Rolle kommt dabei der Stellung des Arabischen zu. Tatsächlich hat das Arabische mit den übrigen traditionell als südsemitisch zusammengefassten Sprachen drei auffällige Merkmale gemeinsam: Das Vorhandensein der inneren Pluralbildung, den Lautwandel von ursemitischem \"*p\" zu \"f\" und einen durch Vokaldehnung gebildeten Verbalstamm (Arabisch \"qātala\" sowie mit t-Präfix \"taqātala\"). Laut Hetzron erfüllen diese Gemeinsamkeiten nicht das Kriterium der genetischen Verwandtschaft, da der Lautwandel \"*p\" > \"f\" ein \"areal feature\" und die innere Pluralbildung ein ursemitisches Phänomen sei, das in den übrigen Sprachen ersetzt wurde. Hingegen teile das Arabische mit den nordwestsemitischen einige Innovationen im Verbalsystem. Hierzu gehört die Imperfektform \"yaqtulu\", während das Äthiopische und Neusüdarabische eine Form aufweisen, die auf das ursemitische \"*yaqattVl\" zurückgeht. Daher fasst Hetzron das Arabische und Nordwestsemitische zu einem zentralsemitischen Unterzweig zusammen. Die Frage der Klassifikation des Arabischen ist bislang nicht eindeutig geklärt, in der Forschung gewinnt jedoch Hetzrons Gliederung an Zustimmung. In jüngster Zeit wurden weitere Modifikationen von Hetzrons Modell vorgeschlagen: Das Altsüdarabische weist offenbar auch eine Imperfektform vom Typ \"*yaqtulu\" auf und wäre somit ebenfalls dem Zentralsemitischen zuzuordnen. Zudem wird die Existenz eines südsemitischen Zweigs gänzlich in Frage gestellt: Weil die Imperfektform \"*yaqattVl\" als gemeinsames Merkmal der beiden verbliebenen Unterzweige keine gemeinsame Innovation, sondern eine Konservation darstellt, müssten das Neusüdarabische und Äthiopische als jeweils eigenständige Unterzweige des Westsemitischen angesehen werden. Somit ergibt sich für die Klassifikation der semitischen Sprachen folgende Struktur: Die Einordnung des Himjarischen ist ungewiss, da zu wenige Daten zu seiner Einordnung vorliegen; es handelt sich zwar allem Anschein nach um eine semitische Sprache, aber sie muss unklassifiziert bleiben, und nur zusätzliche Texte könnten diese Situation verbessern.", "section_level": 2}, {"title": "Verschriftlichung.", "content": "Semitische Sprachen sind seit dem 3. vorchristlichen Jahrtausend in schriftlicher Form überliefert. Für das Akkadische wurde seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. die von den Sumerern übernommene mesopotamische Keilschrift, hauptsächlich eine Silbenschrift, angewendet. Zum Schreiben westsemitischer Sprachen dienten dagegen seit den frühesten Zeugnissen aus der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. alphabetische Schriften. Deren Wurzel war vermutlich die protosinaitische Schrift, die über die phönizische Schrift zum Ursprung nicht nur aller semitischen Alphabete, sondern auch zahlreicher anderer Alphabetschriften wurde. Eine Sonderstellung nahm dabei die ugaritische Schrift ein, die formal eine Keilschrift, tatsächlich aber ein Konsonantenalphabet war. Die alphabetischen Schriften waren ursprünglich reine Konsonantenschriften, so dass die meisten Vokale in ausgestorbenen semitischen Sprachen unbekannt bleiben. Seit dem 1. Jahrtausend n. Chr. wurden einige Systeme jedoch zur Vokalbezeichnung erweitert. Die äthiopische Schrift entwickelte eine sekundäre Vokalbezeichnung durch angefügte Kreise und Striche. In anderen jüngeren Alphabeten wurde eine Vokalbezeichnung durch über- oder untergesetzte Elemente eingeführt, die im Hebräischen als Nikud („Punktierung“) bezeichnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehungen zu anderen Sprachen.", "content": "Das Semitische ist einer der sechs Primärzweige der in Nordafrika und dem Vorderen Orient verbreiteten afroasiatischen Sprachfamilie, zu der neben dem Semitischen auch das Ägyptische, Kuschitische, Berberische, Omotische und Tschadische gehören. Mit etwa 260 Millionen Sprechern ist es der meistgesprochene Hauptzweig des Afroasiatischen. Mit anderen afroasiatischen Sprachfamilien hat es nicht nur einen Teil des Lexikons gemein, sondern auch wesentliche strukturelle Eigenschaften wie die Wurzelmorphologie, die Verbalkonjugation, das Kasussystem, das Lautsystem sowie die Personalpronomina. Die folgende Tabelle bietet einige Beispiele für Parallelen mit den anderen Hauptzweigen des Afroasiatischen:", "section_level": 1}, {"title": "Semitische Wortgleichungen.", "content": "Der in allen Zweigen des Semitischen zu findende Wortschatz enthält insbesondere typische Wörter des Grundwortschatzes: Bezeichnungen für Verwandtschaftsverhältnisse, Körperteile, Tiere, Bestandteile der Welt („Himmel“, „Wasser“) sowie wichtige Adjektive („groß“, Farben) und Wörter aus Religion und Mythologie. Die folgende Liste nennt einige Beispiele für gemeinsemitische Wörter:", "section_level": 1}, {"title": "Phonologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konsonanten.", "content": "Das gemein-semitische Konsonanteninventar umfasst 29 Phoneme, die sich lediglich im Altsüdarabischen und einem Teil des Frühnordarabischen noch in dieser Zahl finden, das klassische Arabisch folgt mit 28 erhaltenen konsonantischen Phonemen, im Akkadischen sind diese hingegen zu nur noch 17 Lauten zusammengefallen. Das semitische Konsonanteninventar teilt einige wesentliche Charakteristika mit anderen Primärzweigen des Afroasiatischen: es finden sich durch Glottalisierung oder Pharyngalisierung gebildete „emphatische“ Konsonanten, die mit stimmhaften und stimmlosen Konsonanten häufig triadische Gruppen bilden; auch die Existenz zweier pharyngaler sowie – heute allerdings auf das Neusüdarabische beschränkt – lateraler Konsonanten ist kennzeichnend. Wenngleich die Anzahl und die Entwicklung der protosemitischen Konsonanten gesichert ist, wird deren Realisierung diskutiert. Die folgende Tabelle stellt eine mögliche neuere Rekonstruktion dar (in Klammern steht die auf dem Arabischen und Hebräischen beruhende konventionelle Transkription):", "section_level": 2}, {"title": "Vokale.", "content": "Für das Proto-Semitische werden unumstritten die Vokale \"a\", \"i\" und \"u\" sowie ihre langen Gegenstücke \"ā\", \"ī\", \"ū\" rekonstruiert. Dieses System hat sich jedoch nur in sehr wenigen Sprachen, wie dem klassischen Arabisch, vollständig erhalten, während in den meisten semitischen Sprachen teilweise erhebliche Veränderungen eingetreten sind. Diphthonge waren im Proto-Semitischen zwar durch die starken Beschränkungen des Silbenbaus unmöglich, doch wurden vermutlich wie im klassischen Arabisch Kombinationen aus \"a\" und den Halbvokalen \"w\" und \"y\" als Diphthonge realisiert. Vor allem in den modernen semitischen Sprachen werden diese Kombinationen monophthongisiert, vergleiche arabisch \"ʿayn-\" – akkadisch \"īnu-\" „Auge“, arabisch \"yawm-\" – hebräisch \"yōm\" „Tag“.", "section_level": 2}, {"title": "Silbenbau.", "content": "In den semitischen Sprachen sind ursprünglich nur Silben der Form Konsonant-Vokal (CV; offene Silbe) und Konsonant-Vokal-Konsonant (CVC; geschlossene Silbe) erlaubt. Falls durch Schwund eines Vokales ein Wort gegen diese Gesetze verstößt, kann in Tochtersprachen ein Sprossvokal eingefügt werden: arabisch \"ʾuḏn-u-\" „Ohr“ – hebräisch \"ʾōzæn\". Es ist umstritten, ob im Proto-Semitischen einige Konsonanten auch wie Vokale silbenbildend auftreten konnten, etwa in *\"bn̩-\" „Sohn“ > arabisch \"ʾibn-\", akkaddisch \"bin-\".", "section_level": 2}, {"title": "Morphologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wurzelflexion.", "content": "Grundlage der Morphologie und des Lexikons ist – wie für das Afroasiatische typisch – die aus einer Folge von in der Regel drei Konsonanten, den Radikalen, bestehende Wurzel, die ausschließlich lexikalische, aber keine grammatische Information enthält. Durch die Anfügung weiterer Morpheme können hiervon Wörter und Wortformen gebildet werden. Diese Morpheme, die auch als \"Schema\" bezeichnet werden, können Affixe, Infixe und insbesondere eine Folge von Vokalen sein, sodass die Wurzel für einen Begriff, das Schema dagegen für ein Wort sowie dessen grammatische Form kennzeichnend ist. Dies möge die folgende Auflistung von Formen der Wurzel \"ktb\" „schreiben“ im Arabischen illustrieren: Wurzeln, die \"y\" oder \"w\" als Stammkonsonant haben und solche, deren letzte beiden Konsonanten identisch sind, werden – in Einzelsprachen mit gewissen anderen Gruppen – als \"schwache Wurzeln\" bezeichnet; sie weisen bei der Formenbildung diverse Unregelmäßigkeiten auf. Eine weitere Ausnahme stellen neben Pronomina und diversen Partikeln auch einige zweikonsonantige Substantive dar, beispielsweise *\"dam-\" „Blut“, *\"yam-\" „Meer“. Ihre abweichende Struktur ist auf ihr hohes sprachgeschichtliches Alter zurückzuführen. Nach einer auf das 19. Jahrhundert zurückgehenden Theorie sind viele oder alle dreikonsonantigen Wurzeln des Semitischen auf ursprünglich zweikonsonantige Formen aufgebaut. Als Indizien werden insbesondere die schwachen Wurzeln angeführt, die ihren Halbvokal in bestimmten Formen verlieren, Wurzeln der Form CCC; sowie Wurzeln ähnlicher Bedeutung, die zwei Konsonanten gemeinsam haben. So finden sich im Hebräischen die Verben \"qṣṣ\" „abschlagen, abschneiden“, \"qṣh\" „abschlagen, abschneiden“, \"qṣb\" „abschneiden“, \"qṣp\" „reißen, brechen“, \"qṣʿ\" „einschneiden“, \"qṣr\" „abschneiden“, die alle mit \"qṣ-\" beginnen und in ihrer Bedeutung mit „schlagen, schneiden“ verwandt sind. Zusätzlich hat das Arabische die Verben \"qṣm\" \"(zusammen)brechen\" und \"qṣl\" \"abschneiden, maqṣala = Guillotine\" Im Bau der Wurzeln finden sich wie im Ägyptischen und Berberischen Beschränkungen, die das Auftreten ähnlicher und identischer Konsonanten betreffen. So sind Wurzeln mit identischem ersten und zweiten Radikal unmöglich, darüber hinaus kommen verschiedene Konsonanten, die den gleichen Artikulationsort haben, nicht gleichzeitig in einer Wurzel vor.", "section_level": 2}, {"title": "Nominalmorphologie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Genus und Numerus.", "content": "Jedes Substantiv gehört einem der beiden Genera Maskulinum oder Femininum an. Während das Maskulinum generell unmarkiert ist, findet sich als Femininmarker die Endung -\"(a)t\". Eine Ausnahme stellen einige unmarkierte Nomina dar, die sich dennoch wie feminine Substantive verhalten. Dieses Phänomen findet sich insbesondere bei Substantiven mit weiblichem natürlichen Geschlecht (*\"ʾimm-\" „Mutter“) und Namen für Körperteile, die doppelt vorkommen (*\"ʾuḏn-\" „Ohr“). Für das Proto-Semitische lassen sich die drei Numeri Singular, Dual und Plural rekonstruieren. Singular und Dual werden durch ihre Kasusendungen gekennzeichnet, die Bildung des Plurals ist dagegen wesentlich komplexer. Hier lassen sich prinzipiell zwei Bildungsarten unterscheiden: der im Südsemitischen einschließlich des Altsüdarabischen und Arabischen vorherrschende \"Innere Plural\" (\"gebrochener Plural\") und der vor allem in den übrigen Sprachen auftretende \"Äußere Plural\". Der äußere Plural wird vorrangig durch seine von Singular und Dual abweichenden Kasusendungen markiert (siehe das Kapitel zu den Kasus), wogegen zur Bildung des stets als Singular deklinierten inneren Plurals das Vokalschema des Singulars durch ein anderes Schema ersetzt wird: arabisch \"bayt\" „Haus“ – \"buyūt\" „Häuser“, \"raǧul\" „Mann“ – \"riǧāl\" „Männer“. Eine zweite Bildungsart des maskulinen äußeren Plurals stellt eine Endung \"-ān\" dar, vergleiche akkadisch \"šarr-ān-u\" „Könige“ neben dem gleichbedeutenden \"šarr-ū\". In vielen Fällen tritt bei der Pluralbildung eine Genuspolarität auf. Dabei wird zu einem maskulinen Singular ein femininer äußerer Plural gebildet: akkadisch \"lišān-u-m\" „Zunge“ – \"lišān-āt-u-m\" „Zungen“. Im Akkadischen, Arabischen und Ugaritischen findet sich der Dual zur allgemeinen Bezeichnung der Zweizahl. In den meisten Sprachen ist er dagegen auf paarweise vorkommende Dinge beschränkt, beispielsweise Körperteile wie im hebräischen Dual \"yāḏ-ayim\" „die (beiden) Hände“.", "section_level": 3}, {"title": "Kasusflexion.", "content": "In mehreren semitischen Sprachen finden sich drei Kasus, die je nach Numerus unterschiedliche Endungen aufweisen. Da die Endungen sowohl im Akkadischen als auch in zwei zentralsemitischen Sprachen (klassisches Arabisch und Ugaritisch) weitgehend übereinstimmend vollständig überliefert sind, können sie wohl auf das Protosemitische zurückgeführt werden. In einigen anderen Sprachen sind zumindest Reste des Systems erhalten. Ihre rekonstruierten protosemitische Formen sind: Der Nominativ dient als Subjektskasus, als Prädikat eines Satzes mit nominalem Prädikat, sowie als Zitierform. Der Genitiv markiert Possessoren und das Objekt von Präpositionen, während der Akkusativ Objekte von Verben und adverbiale Nominalphrasen markiert: akkadisch \"bēl bīt-i-m\" „der Herr des Hauses“ (Genitiv), arabisch \"qatala Zayd-u-n ʿAmr-a-n\" „Zayd (Nominativ) hat Amr (Akkusativ) getötet“, arabisch \"yawm-a-n\" „eines Tages“ (Akkusativ). Weitere, vor allem im Akkadischen zu findende, Kasus sind der Lokativ auf -\"u\" und ein hauptsächlich adverbialer Kasus auf -\"iš\", die jedoch beide nur beschränkt produktiv sind.", "section_level": 3}, {"title": "Status, Determination und Indetermination.", "content": "Allen semitischen Sprachen ist gemeinsam, dass das Substantiv je nach seiner syntaktischen Umgebung in mehrere \"Status\" treten kann, die gewisse formale Unterschiede aufweisen. Für das Proto-Semitische lassen sich vermutlich zwei Status rekonstruieren: frei und an einen folgenden Genitiv (substantivisch oder pronominal) gebunden (\"Status constructus\"). Freie Substantive unterschieden sich von Substantiven im Status Constructus durch eine der beiden Endungen *-\"n\" und *-\"m\", die nach den arabischen Buchstabennamen für \"m\" und \"n\" als Mimation (-\"m\") und Nunation (-\"n\") bezeichnet werden. Für das Proto-Semitische lassen sich keine Mittel zur Unterscheidung von Determination und Indetermination rekonstruieren. Viele semitische Sprachen haben jedoch formale Mittel hierzu entwickelt. Einige Sprachen greifen hierzu auf Nunation und Mimation zurück, meist wurden aber neue Suffixe oder Präfixe entwickelt. Die folgende Tabelle bietet Beispiele aus einigen semitischen Sprachen: Nach Josef Tropper lassen sich die Formen des Artikels im Zentralsemitischen sämtlich auf die Grundform *\"han-\" zurückführen, die auf einer deiktischen Partikel beruhe.", "section_level": 3}, {"title": "Pronominalmorphologie.", "content": "Im Semitischen können Personalpronomina je nach ihrer syntaktischen Stellung in mehreren unterschiedlichen Formen auftreten. Im Klassisch-Arabischen lauten sie: Die unabhängigen Pronomina stehen als Subjekt von Sätzen, etwa in arabisch \"huwa raǧulun\" „er (ist) ein Mann“. Enklitische Formen werden an ein Bezugswort suffigiert; dieses kann eine Verbform, ein Substantiv im Status constructus oder eine Präposition sein. Hinter Verbformen und Präpositionen drücken sie deren Objekt aus: arabisch \"daʿā-hu\" „er rief ihn“, während sie mit Substantiven ein Besitzverhältnis angeben: akkadisch \"šum-šu\" „sein Name“. Einige semitische Sprachen verfügen zusätzlich über eine auch außerhalb des Semitischen zu findende Reihe absoluter Pronomina wie akkadisch \"kâti\" „dich“, die mit einem Suffix -\"t\" gebildet sind. Im Akkadischen, im Altsüdarabischen, wo sie als adjektivische Demonstrativpronomina auftreten, und im Ugaritischen stehen sie als oblique Formen, während das Phönizische sie im Nominativ verwendet. Isoliert stehen einige weitere nur im Akkadischen zu findende Bildungen.", "section_level": 2}, {"title": "Zahlwörter.", "content": "Die Kardinalzahlen weisen besonders bei den niedrigeren Zahlen eine große Konsistenz auf, es fallen jedoch in einzelnen Sprachen Neubildungen für „eins“ und „zwei“ auf. Kardinalzahlen treten sowohl im Maskulinum als auch – durch die Endung protosemitisch -\"at\" markiert – im Femininum auf. Für Kardinalzahlen von drei bis zehn gilt die Regel der \"umgekehrten Polarität\", das heißt weibliche Formen der Zahlwörter werden mit männlichen Formen des Nomens verbunden und umgekehrt. Insofern sind sie mit ihrem Bezugswort morphologisch genusinkongruent (zum Beispiel arabisch \"ṯalāṯ-at-u ban-īna\" „drei Söhne“,\"ṯalāṯ-u banāt-i-n\" „drei Töchter“). Diese (mit einigen Ausnahmen, zum Beispiel Äthiosemitisch oder Ugaritisch) in allen semitischen Sprachen geltende Regel der morphologischen Genusopposition geht auf das Protosemitische zurück. Ihr Ursprung ist nicht endgültig geklärt, obwohl verschiedene Erklärungsversuche vorliegen. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, die Endung -\"at\" habe ursprünglich nicht das Femininum, sondern das nomen unitatis (Individualbezeichnung, abgeleitet von einem Grundwort, das Kollektivum oder Gattungsbezeichnung ist) und damit die Zählbarkeit markiert. Die Ordinalia werden als Adjektive gebildet und sind mit ihrem Bezugswort regelmäßig genuskongruent.", "section_level": 2}, {"title": "Verbalmorphologie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Präfixkonjugation.", "content": "In allen semitischen Sprachen existiert eine Konjugation mittels präfigierter und teilweise suffigierter Personalmarkierungen. Im Akkadischen finden sich drei derartige Tempora/Aspekte (Präsens, Präteritum und „Perfekt“), die sich durch eine unterschiedliche Stammvokalisation unterscheiden. Im Äthiosemitischen und im Neusüdarabischen findet sich ein eigener Imperfekt-Indikativ-Stamm, der dem akkadischen Präsens ähnelt, während der Stamm -CCVC- die Funktion eines Subjunktivs übernimmt. In den zentralsemitischen Sprachen wird dagegen ausschließlich das Imperfekt auf diese Weise konjugiert, dessen Stamm die Form -CCVC- aufweist und somit mit dem akkadischen Präteritumstamm formal identisch ist (\"qtl\" „töten“, \"prs\" „schneiden“): Vermutlich ist für das Protosemitische (und möglicherweise auch das Proto-Afroasiatische) ein Präsens *\"ya-CaCCVC\" und ein Präteritum *\"ya-CCVC\" zu rekonstruieren. Hierfür spricht auch die vereinzelte Vergangenheitsbedeutung des „zentralsemitischen“ Imperfekts. In mehreren zentralsemitischen Sprachen und im Neusüdarabischen gibt es ein Passiv, das durch ein abweichendes Ablautmuster gebildet wird (klassisches Arabisch \"ya-qtul-\" „er tötet“, \"yu-qtal-\" „er wird getötet“) und im Zentralsemitischen auch mehrere (ursprünglich) durch Suffixe gebildete Modi. Mit dem Stamm der Präfixkonjugation *\"ya-CCVC\" verwandt ist der Imperativ, der im Singular Maskulinum endungslos ist und im Singular Femininum und im Plural durch vokalische Endungen markiert wird, so bildet das Arabische zu \"ya-qtul-u\" „er tötet“ Imperative wie \"ʾuqtul\" „töte!“ (maskulin), \"ʾuqtul-na\" „tötet!“ (feminin).", "section_level": 3}, {"title": "Suffixkonjugation.", "content": "Allen semitischen Sprachen ist ein weiterer Satz von Personalaffixen gemeinsam, der in der Verwendung jedoch wesentliche Unterschiede aufweist. Im Akkadischen kann er an jedes Substantiv oder Adjektiv angefügt werden und damit einen zeitlich nicht näher definierten Zustand ausdrücken: \"zikar\" (= \"zikar-∅\") „er ist/war ein Mann“, \"damq-āku\" „ich bin/war gut“. In den westsemitischen Sprachen dient dieser Satz von Endungen dagegen mit einem Verbalstamm der Form CaCVC- als Tempus/Aspekt analog zur Präfixkonjugation, meist zum Ausdruck des Perfekts: arabisch \"qatal-a\" „er tötete“, Altäthiopisch \"nägär-ku\" „ich habe gesagt“. Es wird gemeinhin angenommen, dass der im Akkadischen zu findende Zustand im Wesentlichen auch dem Proto-Semitischen zugeschrieben werden kann. Das gesamte Paradigma lautet: Es fällt auf, dass die Endungen der 1. und 2. Person Singular und der 2. Person Plural, die im Protosemitischen wie im Akkadischen teils \"t\", teils \"k\" enthielten, in südlichen Sprachen (Äthiosemitisch, Altsüdarabisch, Neusüdarabisch) nach \"k\" und in den anderen zentralsemitischen Sprachen (außerhalb des Altsüdarabischen) dagegen nach \"t\" hin vereinheitlicht wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Abgeleitete Stämme.", "content": "Vom meist dreikonsonantigen \"Grundstamm\" des Verbs lassen sich mehrere Verbalstämme ableiten, die mit diesem in ihrer Bedeutung in Bezug stehen. Als Bildungsmittel dienen Affixe, Vokaldehnung und Gemination. Die folgenden Beispiele stammen aus dem Akkadischen; sie finden sich in anderen semitischen Sprachen in sehr ähnlicher Form wieder. Einzelne abgeleitete Stämme lassen sich auch miteinander kombinieren, besonders stark ist dies im Südsemitischen ausgebildet. So lassen sich im Altäthiopischen von dem Intensivstamm \"qättälä\" drei weitere abgeleitete Stämme (jeweils die 3. Person Singular maskulinum der Suffixkonjugation) bilden:", "section_level": 3}, {"title": "Nominale Formen.", "content": "Das aktive Partizip des Grundstamms weist in allen semitischen Sprachen Formen auf, die auf protosemitisches *\"CāCiC\" zurückgehen. Im akkadischen Verbaladjektiv und dem westsemitischen Perfekt hat sich außerdem wohl ein Verbaladjektiv der Form *\"CaCVC\" erhalten, das ursprünglich bei transitiven Verben passive, bei intransitiven Verben dagegen aktive Bedeutung hatte. In den abgeleiteten Stämmen weisen die Partizipien ein Präfix \"ma-\" oder \"mu-\" auf. Für den Infinitiv sind in den Einzelsprachen verschiedenartige Schemata in Gebrauch, was sich wohl auch auf das Proto-Semitische übertragen lässt.", "section_level": 3}, {"title": "Syntax.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verbalsätze.", "content": "Sätze, deren Prädikat eine finite Verbform ist, haben im Westsemitischen vorwiegend die Stellung Verb – Subjekt – Objekt (VSO): arabisch \"ḍaraba Zayd-u-n ʿAmr-a-n\" „Zayd hat Amr geschlagen“. Während die gleiche Reihenfolge auch für frühe akkadische Personennamen gilt, findet sich im Akkadischen sonst das Verb am Satzende: \"Iddin-sîn\" „Sin hat gegeben“ (Personenname), aber \"bēl-ī šum-ī izzakar\" „mein Herr hat meinen Namen genannt“. Gewöhnlich wird diese Abweichung auf den Einfluss des Sumerischen, der ältesten Schriftsprache in Mesopotamien, zurückgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Nominalsätze.", "content": "Im Semitischen muss ein Satz kein verbales Prädikat enthalten, um vollständig zu sein. Stattdessen können auch Substantive, Adjektive, Adverbien und Präpositionalphrasen als Prädikat dienen. Derartige Sätze heißen in der Semitistik Nominalsätze. Beispiele:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die semitischen Sprachen sind ein Zweig der afroasiatischen Sprachfamilie. Sie werden heute von ca. 260 Millionen Menschen in Vorderasien, in Nordafrika und am Horn von Afrika gesprochen. Wichtige semitische Sprachen sind Arabisch, Hebräisch, die neuaramäischen Sprachen, eine Reihe von in Äthiopien und Eritrea gesprochenen Sprachen wie Amharisch und Tigrinya sowie zahlreiche ausgestorbene Sprachen des Alten Orients wie Akkadisch. Zu den semitischen Sprachen zählt auch das in Europa beheimatete Maltesische.", "tgt_summary": "闪米特语族,译作闪语族、塞姆语族或闪米特语族,旧称叙利亚-阿拉伯语族,是亚非语系之下的语族之一,起源于中东地区,其下属语言约有3.3亿人作为母语,分布于西亚、北非和非洲之角,也有亚非语系侨民生活于欧洲和北美,或高加索和中亚。", "id": 2933843} {"src_title": "Tokio", "tgt_title": "东京", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Tokio liegt an der Bucht von Tokio auf der Insel Honshū, der größten der vier Hauptinseln des japanischen Archipels, in der Kantō-Ebene (\"Kantō-heiya\") durchschnittlich sechs Meter über dem Meeresspiegel. Kantō ist das Gebiet, das in weitem Bogen um die Tokiobucht liegt. Der Name Kantō bedeutet „östlich der Barriere“ – eine historische Bezeichnung. (Kansai, also „westlich", "section_level": 2}, {"title": "Definition und Größe von Tokio.", "content": "Im administrativen Sinn existiert keine Stadt Tokio. Stadtgebiet im Sinne dieses Artikels sind die 23 Bezirke Tokios. Ihre Fläche beträgt 621,98 Quadratkilometer. Sie bilden den städtischen Kernbereich des Ballungsraums und befinden sich auf dem Gebiet der ehemaligen Stadt Tokio, die als politische Einheit 1943 aufgelöst wurde. Jeder Bezirk (jap. \"ku\") ist administrativ eine eigenständige Kommune. Offiziell bezeichnen sich die Bezirke auf Englisch als \"City\" (z. B. \"Shinjuku City\", \"Shibuya City\"). Die Präfektur Tokio (jap. \"Tōkyō-to\"; engl. \"Tokyo Metropolis\") umfasst neben den 23 Bezirken auch den westlichen Teil des Ballungsraumes, bis zu den Ausläufern der Japanischen Alpen, die Tama-Region. Außerdem gehören die südlich im Pazifik gelegenen Izu-Inseln", "section_level": 2}, {"title": "Die 23 Bezirke Tokios.", "content": "Das Gebiet der früheren Stadt Tokio mit ihren 35 Stadtbezirken, also den", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die Stadt befindet sich im Bereich des subtropischen Ostseitenklimas (nach Neef). Laut Köppenscher Klimaklassifikation ist die Stadt dem warmgemäßigten Seeklima zuzurechnen. Die Sommer sind heiß und feucht (30 °C tagsüber und 20 °C nachts), die Winter trocken und sonnig (10 °C tagsüber und um 0 °C nachts); manchmal fällt auch Schnee. Die Regenzeit (Tsuyu) mit täglichen Regenschauern dauert von Ende Juni bis Mitte Juli. Sie wird von feuchten Passatwinden aus dem Westpazifik hervorgerufen. Anschließend – von Mitte Juli bis Ende August – ist es anhaltend heiß mit hoher Luftfeuchtigkeit. Taifune drohen im September", "section_level": 2}, {"title": "Erdbeben.", "content": "Tokio liegt in einer der aktivsten Erdbebenzonen der Welt. Kleine Erdbeben sind in der Stadt nichts Außergewöhnliches. Während der sehr aktiven Phasen können kleine, bemerkbare Erdbeben fast täglich auftreten. Trotz aller Anstrengungen ist den Wissenschaftlern eine wirksame Erdbebenvorhersage noch nicht gelungen. Eine der bekanntesten Theorien stammt von Kawasumi Hiroshi, dem Präsidenten des Instituts für Erdbebenforschung der Universität von Tokio. Er hat alle Erdbeben in Tokio seit dem Jahre 818 mit einer Magnitude von über 5 auf der Richterskala analysiert und festgestellt, dass sich durchschnittlich alle 69 Jahre ein größeres Erdbeben ereignet. Demnach hätte das nächste große Beben", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung.", "content": "Wie archäologische Funde belegen, war das Stadtgebiet schon in der Steinzeit besiedelt. Ursprünglich war Tokio unter seinem früheren Namen \"Edo\" ein kleiner", "section_level": 2}, {"title": "Edo-Zeit.", "content": "Tokugawa Ieyasu bestimmte Edo 1603 zur Hauptstadt des Shōgunats, der wahren Macht in Japan, während der machtlose Tennō (Kaiser) weiterhin in der offiziellen Hauptstadt Kyōto residierte. Die Edo-Burg wurde während seiner Regierungszeit restauriert und erweitert. Das Gebiet um die Edo-Burg wurde als Yamanote bezeichnet. Tokio wurde häufig von verheerenden Erdbeben und großen Bränden heimgesucht. So forderte etwa 1657 ein Großbrand mehrere Tausend Menschenleben und", "section_level": 2}, {"title": "Meiji-Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "Im Jahre 1868 wurde auf Veranlassung des Meiji-Tennō (Mutsuhito, 1852–1912) der kaiserliche Hof nach Edo verlegt und die Stadt in für „östliche Hauptstadt“ oder genauer „kaiserliche Residenzstadt im Osten“ umbenannt. Die Schriftzeichen wurden damals teils in der Han-Lautung \"Tōkei\", teils auch schon in der Wu-Lautung \"Tōkyō\" (Tokio) gelesen. 1872 zerstörte ein Großbrand die Bezirke Ginza und Marunouchi. Der Wiederaufbau und die damit verbundene Modernisierung des Stadtbildes erfolgten nach westlichem Vorbild. Die Planung hierfür wurde einem englischen Architekten übertragen, der das Stadtbild mit einer Mischung europäischer Stile prägen wollte (Straßen nach Pariser und Bauweise der Häuser nach Londoner Vorbild). Trotz einer gewissen Ambivalenz in der Bevölkerung ob der vollkommen neuen, westlichen Bauten, die ein geschlosseneres Wohngefühl vermittelten, ließ der damalige Gouverneur der Präfektur", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit bis heute.", "content": "Während der Besatzungszeit war Tokio von September 1945 bis April 1952 von amerikanischen Truppen besetzt. Gegenüber dem Kaiserpalast residierte General Douglas MacArthur, der als \"Supreme Commander for the Allied Powers\" die Besatzungsbehörden leitete. Besonders ab dem Beginn des Koreakriegs erlebte die Stadt eine Phase raschen Wiederaufbaus und wirtschaftlichen Wachstums. Vom 10. Oktober bis 24. Oktober 1964 fanden in Tokio", "section_level": 2}, {"title": "Ausblick in die Zukunft.", "content": "Für die nähere Zukunft sagen Seismologen für Tokio ein verheerendes Erdbeben in der Größenordnung des Großen Kantō-Erdbebens von 1923 vorher. Dies und die exorbitanten Grundstückspreise sind die Gründe, weshalb seit den 1990er Jahren eine Verlegung", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Seit den 1880er-Jahren leben in Tokio mehr als eine Million Einwohner. Seit den späten 1940er Jahren ist die Metropolregion Tokio erneut rasch gewachsen, sowohl nach Fläche als auch nach Einwohnerzahl. In ihr lebt ungefähr ein Viertel der Gesamtbevölkerung Japans. Ihre äußere Grenze liegt zwischen 40 und 70 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Nach einem Zwischenhoch 1965 hatte sich die Bevölkerung der 23 Bezirke verringert, steigt aber momentan durch Reurbanisierung wieder an und hat mittlerweile auch den Stand von 1965 übertroffen. Die 23 Bezirke haben zusammen", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung der Metropolregion.", "content": "Laut Zahlen der Vereinten Nationen wuchs die Bevölkerung der Metropolregion von 11,3 Millionen im Jahre 1950 auf über 37,4 Millionen im Jahre 2017 an. Die Metropolregion Tokios ist damit die Größte der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Eine gemeinsame politische Struktur ausschließlich für Tokio existiert nicht. Gemeinsame Verwaltungsaufgaben für Tokio werden direkt von der übergeordneten Präfektur Tokio (\"Tōkyō-to\", engl. \"Tokyo Metropolis\") mit Sitz im Tokyo Metropolitan Government Building in Shinjuku wahrgenommen. Die 23 Bezirke haben deshalb als \"tokubetsu-ku\" („Sonder-“ oder „Spezial-Bezirke“) einen einzigartigen Status unter den Kommunen Japans. Sie arbeiten durch einige gemeinsame Institutionen wie der „Sonderbezirksbürgermeisterkonferenz“ in verschiedenen Bereichen wie der Organisation von Pferderennen oder bei der Rekrutierung kommunaler Beamten zusammen; eine Reihe dieser stadtweiten Institutionen haben ihren Sitz im \"Tōkyō kusei kaikan\" (etwa „Haus der Tokioter Bezirkspolitik“) in Iidabashi im Bezirk Chiyoda. Versuche einiger Politiker, z. B. in den 2000er Jahren ein Vorstoß von Shigefumi Matsuzawa und Kiyoshi Ueda, den damaligen Gouverneuren der Nachbarpräfekturen Kanagawa und Saitama, zusätzlich eine enge, gemeinsame Verwaltungsstruktur für die Metropolregion Tokio aufzubauen, sind bisher ohne konkretes Ergebnis. Existierende Kooperationsforen sind die regionale Gouverneurskonferenz Kantō (\"Kantō chihō chijikai\") aus zehn Gouverneuren der Region sowie die \"kyū-tokenshi-shunō-kaigi\" (etwa „Konferenz der Verwaltungschefs von neun Präfekturen und Städten“, manchmal auch \"shutoken summit\"), die die Gouverneure der Präfekturen Saitama, Chiba, Tokio und Kanagawa sowie die Bürgermeister der Städte Yokohama, Kawasaki, Chiba, Saitama und Sagamihara versammelt. Auf Landkarten auch von staatlichen Stellen wird Tokio häufig nach wie vor als ganzes als Hauptstadt der Präfektur Tokio gekennzeichnet, auch wenn sie es rein technisch betrachtet seit der Auflösung der Stadt als Verwaltungseinheit 1943 nicht mehr sein kann; formal ist seit dem Umzug der Präfekturverwaltung 1991 der „Sonderbezirk“ Shinjuku Sitz der Präfekturverwaltung. Betrachtet man Tokio als Präfekturhauptstadt, ist sie unter allen 47 Präfekturhauptstädten diejenige mit dem höchsten Anteil an der Präfekturbevölkerung – in den 23 Bezirken leben mehr als zwei Drittel der Einwohner der Präfektur Tokio; damit läge sie noch deutlich vor der Stadt Kyōto, wo rund 56 % der Einwohner der Präfektur Kyōto leben. Berücksichtigt man dagegen nur existierende Gemeinden, so ist Shinjuku mit weniger als 3 % die Präfekturhauptstadt mit dem niedrigsten Anteil an der Präfekturbevölkerung.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlen und Stimmgewicht.", "content": "Elf der Tokioter Bürgermeister und 21 der 23 Kommunalparlamente werden bei den „einheitlichen Regionalwahlen“ in Jahren vor Schaltjahren gewählt (zuletzt 2015). Bei Wahlen zum Parlament der Präfektur Tokio stellt Tokio 89 der 127 Abgeordneten, wobei die 23 Bezirke als SNTV-Wahlkreise dienen, aber ein sehr unterschiedliches Stimmgewicht haben: Bei der Wahl 2009 wählten die knapp 40.000 Wahlberechtigten des Bezirks Chiyoda einen Abgeordneten, das präfekturweit zweithöchste Stimmgewicht hinter den Izu- und Ogasawara-Inseln. Dagegen wählten im Bezirk Edogawa über 500.000 Wahlberechtigte fünf Abgeordnete, mit über", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "Tokio besitzt viele Theater, in denen sowohl traditionelle Formen des Theaters – wie zum Beispiel Nō und Kabuki – als auch moderne Stücke aufgeführt werden. Mehrere Sinfonieorchester und viele kleinere Orchester haben westliche und traditionelle japanische Musik in ihrem Repertoire. Nahe dem Tokyo Opera City Tower liegt im Bezirk Shibuya das Neue Nationaltheater (\"Shin kokuritsu gekijō\"), das in den Theatern \"Opera Gekijō\" („Opernhaus“; engl. \"Opera Palace\"), \"Chū-gekijō\"", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Im \"Ueno-Park\" im Bezirk Taitō befinden sich das Nationalmuseum Tokio, das größte und älteste Museum Japans. Es werden rund 110.000 Exponate der japanischen Kunst und Archäologie gezeigt. Weitere wichtige Kunstmuseen sind das Nationalmuseum für westliche Kunst, das Tokyo Metropolitan Teien Art Museum, das", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Der historische Stadtkern Tokios im Bezirk Chiyoda wird vom Kaiserpalast Kōkyo dominiert. Die kaiserliche Residenz liegt auf dem ehemaligen Gelände der Burg Edo und ist von einer weitläufigen Parkanlage umgeben. Im südlich und westlich der Palastanlage gelegenen Stadtteil Nagatachō liegt das Regierungsviertel mit dem Amtssitz des Premierministers (Kantei), das Gebäude des japanischen Parlaments und dem Obersten Gerichtshof. Östlich des kaiserlichen Palastes liegt der Stadtteil Marunouchi, das bedeutendste Geschäftsviertel des Landes. Viele der großen Konzerne Japans und eine große Anzahl an Einrichtungen des Finanzwesens haben hier ihre Hauptgeschäftsstelle. Im Jahre 1914 erlangte dieser Bezirk nach der Eröffnung des Hauptbahnhofs große Bedeutung. Im Osten von Marunouchi liegt das größte Einkaufsviertel Tokios. Es erstreckt sich vom nördlich gelegenen Stadtteil Nihombashi bis", "section_level": 2}, {"title": "Parks.", "content": "Auch wenn in Tokio der Eindruck von dichter Stadtlandschaft mit wenig Grün überwiegt, gibt es im Stadtgebiet über hundert öffentliche Parks, wobei allerdings schon ein Spielplatz mit ein paar Bäumen als Park gilt. Die größten innerstädtischen Parks Tokios sind der Ueno-Park in Taitō, der Yoyogi-Park und der Shinjuku Gyoen, gefolgt vom Shinjuku-Chūō-Park, dem Hibiya-Park und den Grünanlagen rund um den Kaiserpalast (namentlich Ni-no-Maru-Park, Kita-no-Maru-Park, Chidori-ga-Fuchi-Park und Soto-Bori-Park). Weitere Parks sind der Inokashira-Park zwischen den Städten Musashino und Mitaka, der Koishikawa-Kōrakuen, ein Landschaftsgarten auf dem Grundstück eines ehemaligen Daimyō-Anwesens direkt neben dem Tokyo Dome, und der Odaiba-Kaihin-Park, ein beliebter Pärchentreff mit Blick auf die Bucht von Tokio. Die bekanntesten Vergnügungsparks in Tokio sind der Tokyo Sea Life Park, Hanayashiki, Toshimaen, Tokyo Disney Resort, der Tama-Zoo und der Ueno-Zoo. Der Tama-Zoo ist", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Neben der Sportart Sumō, dessen Turniere in Tokio im Januar, Mai und September im Ryōgoku Kokugikan stattfinden, sind Baseball und Fußball in Japan sehr populär. Tokio ist die Heimat der „New York Yankees von Japan“, dem Rekordmeister Yomiuri Giants, sowie der Tōkyō Yakult Swallows – beide aus der Central League. Im Großraum spielen außerdem die Yokohama DeNA BayStars und in der Pacific League die Chiba Lotte Marines und die Saitama Seibu Lions. J1-League-Fußballmannschaften aus Tokio sind", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Jährlich Anfang April öffnen sich in Tokio die Kirschblüten (\"sakura no hana\"). Sie symbolisieren Schönheit, Perfektion, aber auch Vergänglichkeit auf der Höhe des Ruhmes. Die Menschen in Japan verehren die blassrosa Pracht deshalb als Sinnbild für ein kurzes, aber erfülltes Leben. Die Kirschblüte ist auch die", "section_level": 2}, {"title": "Kulinarische Spezialitäten.", "content": "In Tokio hat man die Auswahl unter mehr als 50.000 Restaurants. Diese bieten eine überraschend große Auswahl von preiswerten Nudelsuppen bis zum aristokratischen Kaiseki. Die Hauptrolle in der traditionellen japanischen Küche spielen Fisch, Reis, Sojabohnen und Gemüse. Am bekanntesten ist Sashimi (roher Fisch). Eine lokale Spezialität ist Monjayaki – insbesondere auf der Tsukishima Monja Street gibt es über 70 Monjayaki-Lokale. Für die Haute Cuisine in Japan steht Kaiseki. Dieses aufwändige Gericht verkörpert die drei Ideale der einheimischen Küche: aufwändige Zubereitung, dekoratives Anrichten und erlesenes Ambiente. Es gilt als Krönung der japanischen Kochkunst und es werden nur absolut frische und möglichst naturbelassene Lebensmittel verwendet. Kaiseki, das sich aus einer Zwischenmahlzeit zur Teezeremonie", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte die Metropolregion Tokio ein Bruttoinlandsprodukt von 1.617 Milliarden US-Dollar (Kaufkraftparität). In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte sie damit den 1. Platz. Als ein unabhängiges Land gezählt wäre sie damit unter den 10 größten Volkswirtschaften der Welt. Das BIP pro Kopf liegt bei 43.664 US-Dollar. Zwischen 2009 und 2014 wuchs das BIP pro Kopf mit 1,6 % jährlich. In der Metropolregion Tokio sind 19,3 Millionen Arbeitskräfte beschäftigt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Viele Fabriken, Universitäten, Krankenhäuser und andere Einrichtungen haben seit den 1930er Jahren ihren Standort in die Außenbezirke Tokios verlagert. Ab Mitte der 1950er Jahre beschleunigte sich dieser Prozess, als Japan einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. Aufgrund des Bevölkerungswachstums entstanden Subzentren in den (damaligen) Randgebieten wie Ikebukuro, Shinjuku und Shibuya. Dort haben sich verschiedene Dienstleistungsbetriebe – unter anderem des Einzelhandels und des Finanzwesens – angesiedelt. Mittlerweile ist die Großstadt Tokio (, \"shutoken\"; wörtlich: Hauptstadt-Gebiet) in die umliegenden Präfekturen Ibaraki, Tochigi, Gunma, Saitama, Chiba, Kanagawa und Yamanashi hineingewachsen. Am Ufer der Tokiobucht konzentrieren sich die modernen Großindustrien der Stadt. Dort liegt zwischen Tokio und Yokohama das größte Industriegebiet Japans. Der dominierende Wirtschaftszweig ist die Schwerindustrie, die mehr als zwei Drittel des Gesamtproduktionswertes erwirtschaftet. Die Leichtindustrie ist breit gefächert: Hergestellt werden chemische Produkte, Kameras, Maschinen, Metallwaren, Nahrungsmittel, optische Geräte und Textilien sowie eine große Vielfalt an Konsumgütern. Die Wirtschaft der Stadt ist hoch effizient, ihre Stärken liegen besonders im internationalen Handel und in der forschungsintensiven Hochtechnologie. Aufgrund des hohen Lohnniveaus haben Tokioter Firmen schon in den", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "In der Meiji-Zeit zwischen 1868 und 1912 wurde in Japan ein Eisenbahnnetz errichtet, in dessen Zentrum Tokio liegt. Die Stadt ist über Hauptlinien mit allen Teilen des Landes verbunden und ein gut ausgebautes Nebenliniennetz durchzieht das nahe Hinterland. Von den wichtigsten Bahnhöfen der Stadt – Ikebukuro, Shibuya, Shinagawa, Shinjuku, Tokio (Hauptbahnhof) und Ueno – werden täglich mehrere Millionen Pendler befördert. Da die existierenden Hauptverbindungen bald überlastet waren, sind ab den 1960er Jahren mehrere Shinkansen-Strecken eröffnet worden. Der Flughafen Haneda an der Tokiobucht südlich des Stadtzentrums diente lange Zeit sowohl dem internationalen als auch dem inländischen Flugverkehr, bis im Jahre 1978 der neue Flughafen Tokio-Narita 55 Kilometer östlich des Stadtzentrums in der Präfektur", "section_level": 3}, {"title": "Nahverkehr.", "content": "Der Aufbau eines modernen Straßennetzes gestaltete sich besonders schwierig, da die Straßen der alten Hauptstadt Japans sehr eng und gewunden und für den Autoverkehr völlig ungeeignet waren. Vor den Olympischen Sommerspielen 1964 wurden jedoch strahlenförmig vom Stadtzentrum ausgehende Hauptverkehrsstraßen und Stadtautobahnen gebaut. Sie verbinden das Zentrum Tokios mit einem System von acht breiten Ringstraßen. Seit den 1960er Jahren ist der private Autoverkehr allmählich zugunsten des öffentlichen Busverkehrs reduziert worden. Der Straßenverkehr wird auch heute noch durch die meist engen Straßen und die fehlenden Parkplätze eingeschränkt. Die rund 300 Kilometer der kostenpflichtigen Tokioter Autobahnen werden heute von der privatrechtlichen Shuto Kōsokudōro K.K. („Hauptstadt-Autobahnen“ AG; engl. \"Metropolitan Expressway Co., Ltd.\") betrieben. Seit der Eröffnung des ersten Streckenabschnitts der Tokioter U-Bahn am 30. Dezember 1927 entstand ein Netz mit zwölf Linien und einer Gesamtlänge von über 300 Kilometern,", "section_level": 3}, {"title": "Bildung.", "content": "Tokio ist der Mittelpunkt des Bildungswesens in Japan. Die zahlreichen staatlichen und privaten Universitäten der Metropolregion machen ein Viertel aller Universitäten des Landes aus, an denen ungefähr ein Drittel aller Studenten Japans eingeschrieben sind. Die Universität Tokio (\"Tōkyō daigaku\", bekannt unter der Abkürzung \"Tōdai\") ist die älteste und renommierteste staatliche Universität Japans. Sie besitzt fünf Campus – vier in den Tokioter Stadtbereichen \"Hongo\", \"Komaba\", \"Shirokane\" und \"Nakano\", und einen in \"Kashiwa\" in der Präfektur Chiba – sowie zehn Fakultäten mit insgesamt circa 28.000 Studenten, von denen 2100 Ausländer sind. Die Keiō-Universität ist", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "In Tokio sind zahlreiche bekannte Persönlichkeiten geboren. Dazu gehören unter anderem die US-amerikanische Sängerin Nikka Costa, die US-amerikanischen Filmschauspielerinnen und Schwestern Joan Fontaine und Olivia de Havilland, der Maler Takashi Murakami, der US-amerikanische Japanologe Edwin O. Reischauer, die japanische Prinzessin Takamatsu, die norwegische Schauspielerin und Regisseurin Liv Ullmann, der deutsche Fernsehjournalist und Moderator Ulrich Wickert sowie der deutsche Künstler Jonathan Meese.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tokio (auch \"Tokyo\", ) ist eine Global City in der Kantō-Region im Osten der japanischen Hauptinsel Honshū. Mit Einwohnern ist sie nicht nur die bevölkerungsreichste Metropole des Landes, sondern als Sitz der japanischen Regierung und des Tennō auch die Hauptstadt Japans. Sie umfasst die 23 Bezirke auf dem Gebiet der 1943 als Verwaltungseinheit abgeschafften Stadt Tokio und ist damit keine eigene Gebietskörperschaft mehr; stattdessen bilden die Bezirke zusammen mit den Städten und Gemeinden der westlich gelegenen Tama-Region und den südlichen Izu- und Ogasawara-Inseln die Präfektur Tokio. Diese bildet wiederum das Zentrum der Metropolregion Tokio-Yokohama, in der mehr als 38,5 Millionen Menschen leben (Stand 2019), was die Region zum größten Ballungsraum der Welt macht.", "tgt_summary": "东京()是位于日本关东地方的都市,狭义上指东京都、或东京都区部(即东京市区),亦可泛指东京都及周边卫星都市群相连而成的「首都圈」(东京都会区)。东京都人口数达1394万(2019年10月),首都圈的人口数则达3800万,是目前全球规模最大的都会区。东京的GDP为全球第一,在2016年达9730亿美元,而同时东京都会区(一都三县)则高达1.8兆美元,若将东京视为一个国家,其GDP总量高于加拿大、韩国、俄罗斯等,位列世界第八。东京为亚洲最重要的世界级城市之一,也是传统上的全球四大世界级城市之一,全球城市指数排名前四。此外,东京亦为世界最宜居城市(英国Monocle生活品质调查)。", "id": 1830076} {"src_title": "Trojanischer Krieg", "tgt_title": "特洛伊战争", "src_document": [{"title": "Historizität des Trojanischen Krieges.", "content": "In der Antike wurde die Ilias als authentischer Bericht eines historischen Ereignisses verstanden. Der Fall Trojas wurde von antiken Autoren zwischen 1334 und 1135 v. Chr. datiert, wobei sich die meisten Datierungen in einem Zeitraum vom Ende des 13. Jahrhunderts bis zum frühen 12. Jahrhundert v. Chr. bewegen. In der heutigen Forschung wird der Trojanische Krieg, sofern man ihn für nicht fiktiv hält, zumeist in das 13. oder 12. Jahrhundert v. Chr. datiert. Die Stadt Troja lag den Angaben in der Ilias zufolge bei den Dardanellen. Heinrich Schliemann begann 1871 mit Ausgrabungen am Hügel Hisarlık Tepe im Nordwesten der heutigen Türkei und identifizierte die dort von ihm gefundenen Ruinen als das von Homer beschriebene Troja. Die Historizität des Trojanischen Krieges, also die Frage danach, ob er tatsächlich stattfand oder nur eine fiktive Erzählung ist, war auch Gegenstand der Troja-Debatte.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung des Krieges.", "content": "Da es sich beim Trojanischen Krieg um ein bedeutendes, relativ spätes Ereignis der griechischen Mythologie handelt, gab es schon in der Antike Versuche, den Krieg zu datieren. Gewöhnlich basierten diese Ansätze auf Genealogien von Königen. So gibt Ephorus 1135 v. Chr., Sosibios 1172 v. Chr., Eratosthenes 1184 bzw. 1183 v. Chr., Timaios 1193 v. Chr., die Parische Chronik 1209/1208 v. Chr., Dikaiarchos 1212 v. Chr., Herodot um 1230 v. Chr., Eretes 1291 v. Chr. und Duris 1334 v. Chr. für das Ende des Krieges an. Ephorus nennt als exakten Tag den 23./24. Thargelion (6./7. Mai) und Hellanikos den 12. Thargelion (26. Mai), wogegen andere auf den 23. Skirophorion (7. Juli) oder 23. Pyanepsion (7. Oktober) datieren. Homer beschreibt eine Zerstörung Trojas einige Zeit vor dem Krieg durch ein Erdbeben. Einige Forscher identifizieren dieses Ereignis mit dem Ende von Troja VIh, das nach den Untersuchungen von Carl Blegen um 1300 v. Chr. durch ein Erdbeben zerstört wurde. Der Nachfolger Troja VIIa ist nach den bisherigen Erkenntnissen eine etwas ärmere Stadt gewesen und wurde vermutlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts v. Chr. durch ein Feuer zerstört. Die genaue Datierung ist jedoch strittig.", "section_level": 1}, {"title": "Mythos des Trojanischen Krieges.", "content": "Neben Homers Ilias und Odyssee finden sich weitere antike Quellen, die Homers Darstellung ergänzen. Unter ihnen hervorzuheben sind der epische Zyklus, der die Vor- und Nachgeschichten des Trojanischen Krieges enthält, die Aeneis des Vergil sowie die beiden spätlateinischen Berichterstatter Dictys Cretensis mit seiner \"Ephemeris belli Trojani\" (4. Jahrhundert) und Dares Phrygius mit seinen \"Acta diurna belli Trojani\" (5. Jahrhundert). Vom Mittelalter bis zu Shakespeare waren die drei letzteren Texte das Fundament aller literarischen Bearbeitungen des Trojanischen Krieges. Selbst Goethe griff in seinem Plan für eine \"Achilleis\" noch darauf zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Vorphase des Trojanischen Kriegs bis zu den ersten Kampfhandlungen wurde im nicht erhaltenen Epos \"Kypria\" erzählt.", "section_level": 2}, {"title": "Das Urteil des Paris.", "content": "Die Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite waren zusammen mit den übrigen olympischen Göttern zur Hochzeit des sterblichen Helden Peleus mit der Göttin Thetis (den Eltern von Achilleus) eingeladen. Eris, die Göttin der Zwietracht, war als einzige Göttin nicht eingeladen. Sie warf daraufhin einen goldenen Apfel mit der Inschrift καλλίστῃ („für die Schönste“) in die Runde und löste damit einen Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite aus, weil jede der Göttinnen den Apfel für sich beanspruchte. Die drei baten Zeus, zu entscheiden, welche von ihnen die Schönste sei. Dieser wollte es jedoch klugerweise vermeiden, sich diese Wahl aufzubürden, da Aphrodite und Athene seine Töchter und Hera seine Ehefrau und Schwester waren. Also ließ er Hermes kommen und trug ihm auf, die Göttinnen zu Paris, dem schönen, wenngleich verstoßenen Königssohn Trojas zu bringen, damit dieser entscheide. Alle drei Göttinnen versuchten Paris’ Gunst durch Bestechung zu erlangen: Hera versprach politische Macht und Dominanz in Asien, Athene Weisheit und Kriegskunst. Aphrodite jedoch las Paris’ Wünsche am klarsten, indem sie ihm die schönste Frau auf Erden versprach, nämlich Helena. Diese war allerdings bereits die Frau des Königs Menelaos von Sparta. Schließlich sprach Paris den Apfel der Aphrodite zu, womit er sich den Zorn der anderen beiden Göttinnen zuzog. Diese versuchten nun, ihm zu schaden, wo sie konnten. Bei dem nüchternen und um Skepsis und Entmythologisierung bemühten Dares reduziert sich das „Urteil des Paris“ auf einen motivierenden Traum desselben.", "section_level": 3}, {"title": "Die Flucht von Paris und Helena.", "content": "Bevor Helena die Gattin des Menelaos geworden war, hatten viele der Griechenkönige um sie geworben. Um nach der Wahl ihres Bräutigams den Frieden in Griechenland zu erhalten, hatte Odysseus dazu geraten, dass alle Bewerber einen Eid ablegen sollten, Helenas Wahl anzuerkennen und die Ehe Helenas zu verteidigen. Als Paris nun Helena traf, erfüllte Aphrodite ihr Versprechen und sorgte dafür, dass Helena sich in Paris verliebte. Beide flohen gemeinsam nach Troja. Die unter den Griechen von Menelaos aufgerufenen Eidpflichtigen zogen nun unter dem Heerführer Agamemnon, seinem Bruder und – u. a. gemäß der Ilias – König von Mykene, gegen Troja, sehr zur Freude von Hera und Athene.", "section_level": 3}, {"title": "Episoden des Kriegszuges.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Rekrutierung eines Heeres.", "content": "Paris brachte mit der Verschleppung Helenas Schande über die Familie des Menelaos. Um der Würde und dem Ruhm der Atriden wieder zu neuem Glanz zu verhelfen, begann dieser umgehend, ein Heer zu mobilisieren, das stark genug sein sollte, die massiven Tore Trojas zu überwinden. Bei dieser Aufgabe kamen ihm die Treueide seiner früheren Konkurrenten, die um die Hand der schönen Helena angehalten hatten, zu Hilfe. Auf Rat des Odysseus hatte Helenas Vater Tyndareos sämtliche Werber um Helenas Hand vor der Entscheidung schwören lassen, dass sie dem Auserwählten in Zukunft gegen jeden Gegner beistehen würden. Da Helena viele Werber aus ganz Griechenland gehabt hatte, fiel es Menelaos nicht sonderlich schwer, eine mächtige Streitmacht aufzustellen.", "section_level": 3}, {"title": "Achilleus nimmt am Krieg teil.", "content": "Die Achäer belagerten Troja neun Jahre. Dieser Teil des Krieges ist weniger erwähnt, die überlieferten Quellen sprechen bevorzugt über die Ereignisse im letzten Jahr des Krieges. Nach der ersten Landung war die Armee in ihrer Gesamtheit erst wieder im zehnten Jahr gesammelt. Thukydides folgert: Aus Mangel an Geld und aufgrund unzureichender Verpflegung überfielen sie zunächst trojanische Verbündete und verbrachten einige Zeit mit Landbau auf der thrakischen Halbinsel. Der Seher Kalchas hatte vorhergesagt, dass die Griechen ohne die Teilnahme des Achilleus am Krieg Troja nicht besiegen würden. Thetis, Achilleus’ Mutter, wusste jedoch, dass Achilleus vor Troja fallen würde. Deshalb unternahm sie einiges, um ihren Sohn zu schützen. So verbarg sie ihn, als junges Mädchen verkleidet, am Hof des Lykomedes in Skyros. Dort hatte er ein Verhältnis mit Deidameia, die seinen Sohn Neoptolemos gebar. Odysseus und Diomedes entlarvten seine Verkleidung, indem sie, als Händler auftretend, zum Hof kamen und ihn erkannten, als er ihre feilgebotenen Waffen bewunderte. Eine andere Geschichte berichtet, er habe beim Schall einer Trompete einen Speer zur Verteidigung ergriffen, anstatt zu flüchten. Begleitet von seinem Berater (Erzieher) Phoinix und seinem besten Freund Patroklos machte er sich daraufhin auf den Weg nach Troja. Für Achilleus ging es nur darum, dass sein Name nie vergessen würde. Der „Zorn des Achilleus“ (sein Streit mit Agamemnon) ist das zentrale Motiv in dem Heldenepos „Ilias“ von Homer, der eine Episode von einundfünfzig Tagen herausgriff.", "section_level": 3}, {"title": "Agamemnon und Iphigenie.", "content": "Artemis bestrafte Agamemnon, weil er eine heilige Hirschkuh in einem ihr geweihten Hain erlegt hatte und sich rühmte, der Göttin bei der Jagd überlegen zu sein. Sie verhinderte die Abfahrt von Agamemnons Flotte bei Aulis in Böotien, indem sie eine Windstille bewirkte. Das Orakel des Priesters Kalchas weissagte, dass Agamemnon seine Tochter Iphigenie der Göttin zur Sühne opfern müsse, um die Fahrt beginnen zu können. Einige Versionen der Geschichte bestätigen, dass er seine Tochter opferte. Andere berichten, dass Artemis sie nach Tauris entrückte und an ihrer statt eine Hirschkuh geopfert wurde. Iphigenie diente dort auf der Krim den Tauriern als Priesterin der Göttin (siehe auch die Euripides-Tragödien \"Iphigenie in Aulis\" und \"Iphigenie bei den Taurern\"). Nach Hesiod wurde Iphigenie die Göttin Hekate.", "section_level": 3}, {"title": "Chryseis und Briseis.", "content": "Achilleus hatte Briseis entführt und zu seiner Geliebten gemacht. Als Agamemnon aufgefordert wurde, das Orakel des Kalchas zu befolgen und seine eigene eroberte Bettgefährtin Chryseis, Tochter des Apollon-Priesters Chryses aus Chryse, ihrem Vater zurückzugeben und so den Zorn Apollons (die Pest im Griechenheer) zu beschwichtigen, bestand er auf Ersatz. Da Kalchas vor der Weissagung Achilleus um Schutz gebeten hatte, weil er wohl wusste, dass Agamemnon über seinen Spruch nicht erfreut sein würde, nahm Agamemnon, voller Hass auf Achilleus, diesem Briseis weg. Daraufhin bat Achilleus wutentbrannt und erfolgreich seine Mutter Thetis, Zeus zu bewegen, die Trojaner so lange in allen Gefechten siegen zu lassen, bis ihm Genugtuung gegeben worden sei, und weigerte sich fortan, am Kampf gegen die Trojaner und deren Verbündete teilzunehmen.", "section_level": 3}, {"title": "Hektors und Patroklos’ Tod.", "content": "Als Achilleus nicht mehr an den Kampfhandlungen teilnahm und die Griechen deswegen in arge Bedrängnis gerieten, legte sein Freund Patroklos Achilleus’ Rüstung an und zog in die Schlacht. Hektor erschlug ihn im Zweikampf und erbeutete so die Rüstung des Achilleus. Dieser schwor, den toten Patroklos nicht zu bestatten, bis er Hektor getötet habe. Von seiner Mutter Thetis mit einer neuen, von Hephaistos gefertigten Rüstung ausgestattet (in der Schilderung des Schildschmucks bringt Homer einen Querschnitt griechischen Lebens), trat er zum Zweikampf mit Hektor an. Dieser war schon von Aias dem Großen (Ajax) verletzt worden; Achilleus jagte ihn dreimal um die Mauern Trojas, stellte und tötete ihn. Dreimal schleifte der Sieger den Leichnam des Getöteten am Streitwagen um Troja, gestattete jedoch – von Mitleid gerührt und unter Zureden seiner Mutter Thetis, die ihm zugleich auch Zeus’ Wünsche zur Freigabe des Leichnams überbrachte – dem König Priamos, Hektors Vater, der in der Nacht unter göttlichem Schutz mit einem Wagen voller Lösegeschenke zu ihm gekommen war, mit diesen den Leichnam seines Sohnes zur Bestattung freizukaufen. Für die Zeit der Bestattung und der Leichenfeier wurden elf Tage Waffenruhe vereinbart. Das erste Wort der Ilias (menin) bedeutet „den Groll“. Indem Achilleus endlich Mitleid zeigt und den Leichnam des Hektor auslöst, ist der Bogen, den die Ilias beschreibt, vollendet. Der letzte Gesang des Epos bringt (im doppelten Wortsinn) die „Lösung“ (lysis).", "section_level": 3}, {"title": "Achilleus’ Tod.", "content": "Kurz nach Hektors Fall besiegte Achilleus noch Memnon aus Äthiopien, Kyknos aus Kolonai und die Amazonenkönigin Penthesilea, in die er sich noch in ihrem Todeskampf verliebte (nach manchen Versionen eine Liebesbeziehung gehabt hatte; manchmal heißt es gar, Achilleus habe sie nach ihrem Tod noch geschändet). Kurz darauf wurde er von Paris vor dem Skäischen Tor getötet: Dieser schoss ihm mit Hilfe des Apollon einen vergifteten Pfeil in seine Ferse (die Achillesferse war seine einzig verwundbare Stelle, vergl. Thetis). In anderer Version starb er durch einen Messerstich, als er bei einem Waffenstillstand die trojanische Königstochter Polyxena aufsuchte. Seine Gebeine wurden mit denen des Patroklos vereint, und genau wie Ajax lebte er, der Legende nach, nach seinem Tode auf der Insel Leuke an der Donaumündung.", "section_level": 3}, {"title": "Achilleus’ Rüstung und der Tod des Ajax.", "content": "Nach Achilleus’ Tod stritten Odysseus und der Große Ajax, der jetzt der erste Held der Griechen war, um Achilleus’ Waffen und Rüstung. Odysseus gewann den ausgeschriebenen Wettkampf (mit Hilfe der Göttin Athene), und Ajax verfiel in Raserei und fiel über eine Herde Schafe her (die er in seinem Wahn für Griechen, den größten Widder für Odysseus, hielt). Als er wieder bei Sinnen war, stürzte er sich, aus Scham über seine Tat, in sein eigenes Schwert.", "section_level": 3}, {"title": "Orakelsprüche.", "content": "Die Griechen nahmen Helenos, einen Seher und Sohn des Priamos, gefangen, als sie schon seit fast 10 Jahren vor Troja lagen. Sie folterten ihn, bis er ihnen die Bedingungen für die Eroberung Trojas verriet. Die Griechen müssten im Besitz der Pfeile des Herakles sein (die Philoktetes besaß), das trojanische Palladion stehlen, ein heiliges Götterbild der Pallas Athene, und den Sohn des Achilleus, Neoptolemos, in ihren Reihen haben. Die Voraussage eines weiteren Orakels, dass der erste Grieche, der von den Schiffen an Land gehe, auch als erster umkommen werde, wurde durch Protesilaos, den Anführer der Phylaker, erfüllt.", "section_level": 3}, {"title": "Philoktetes.", "content": "Philoktetes war Herakles’ Freund und Waffenträger gewesen und erhielt nach dessen Tod seine todbringenden Pfeile (vergiftet mit der Galle der Hydra) und den Bogen, weil er dessen Scheiterhaufen entzündete, als sich sonst niemand dazu bereit fand. Er segelte als einer der Anführer auf Seiten der Griechen mit sieben Schiffen gen Troja. Auf dem Weg wurde er jedoch auf der Insel Chryse bei einer Rast von einer Schlange, wahrscheinlich einer Natter, gebissen. Da die Griechen seine Schmerzensschreie und die stinkende Wunde, die nicht heilte, nicht länger ertragen wollten, übernahm es Odysseus, ihn auf der Insel Lemnos auszusetzen. Medon übernahm das Kommando über Philoktetes’ Männer; letzterer blieb mit seinen Waffen zehn Jahre lang alleine zurück. Philoktet war erzürnt, da man ihn in seiner Notlage wie ein krankes Tier ausgesetzt hatte und erst jetzt, da man seine Dienste benötigte, sich an ihn erinnerte. Odysseus wusste, dass Philoktet ihm keinesfalls aus freien Stücken in die Schlacht gegen Troja folgen würde. Daher stahl er heimlich die Waffen des Herakles und begab sich auf den Rückweg zum Feldlager des Agamemnon. Dies brachte Philoktet zur Raserei und er folgte Odysseus nach Troja. Auf dem Schlachtfeld angekommen, wurden seine Wunden von Asklepios oder dessen Sohn Machaon geheilt und wenig später war er auch schon in den ersten Kämpfen mit den Trojanern verwickelt, in welchen er mit den vergifteten Pfeilen des Herakles den Paris tötete.", "section_level": 3}, {"title": "Der Raub des Palladions.", "content": "Odysseus’ riskante Aufgabe, das Palladion (ein hölzernes Götterbild der Athene, das die Trojaner beschützte) zu stehlen, gehörte zu seinen schwierigsten Missionen. Es verbarg sich in einem Heiligtum hinter den Mauern Trojas. Eines Nachts gelang es ihm, als Bettler verkleidet, unbemerkt in Troja einzudringen. Nur Helena, die mittlerweile mit einem der anderen Söhne des Priamos vermählt war, erkannte Odysseus. Sie sehnte sich nach ihrer Heimat Sparta und so kam es, dass sie Odysseus den genauen Weg zum Palladion beschrieb und ihm Auskunft über die Anzahl der Wachen gab. Er schlich weiter zum Heiligtum und überrumpelte lautlos die Wachen. Als das Palladion sicher verstaut war, machte er sich auf den Rückweg zum Feldlager. Künftig mussten sich die Trojaner ohne diesen göttlichen Beistand verteidigen.", "section_level": 3}, {"title": "Diomedes.", "content": "Diomedes gelang es beinahe, Aeneas im Kampf zu töten. Aphrodite, dessen Mutter, rettete ihn jedoch, indem sie ihn aus der Schlacht trug. Rasend vor Wut verletzte Diomedes sie dabei am Handgelenk, woraufhin Aphrodite ihren Sohn fallen ließ und weinend auf den Olymp floh, um sich von ihrer Mutter Dione trösten zu lassen. Aeneas wurde dann von Apollon in eine Wolke gehüllt und nach Pergamon gebracht, einem heiligen Ort in Kleinasien. Dort heilte und stärkte Artemis Aeneas übernatürlich. Als sich Diomedes später im Krieg im Zweikampf mit Hektor befand, erblickte er den auf Seiten der Trojaner kämpfenden Gott des Krieges, Ares. Diomedes forderte seine Soldaten zum geordneten Rückzug auf. Hera, die Mutter des Ares, sah dessen Einmischung und erbat sich von Zeus die Erlaubnis, ihn mit Hilfe seiner Schwester Athene vom Schlachtfeld zu vertreiben. Dann forderte sie Diomedes auf, Ares direkt anzugreifen. Seinen Speer lenkte Athene und verletzte Ares an der Weiche. Dieser floh darauf das Kampfgeschehen, ließ sich von Aphrodite trösten und pflegte seine Wunde sowie seine verletzte Eitelkeit. Unter dem Wüten des Diomedes wichen die Trojaner, den göttlichen Beistand vermissend, daraufhin zurück. Diomedes war damit der einzige sterbliche Grieche, dem es jemals gelang, gleich zwei der olympischen Götter zu verwunden.", "section_level": 3}, {"title": "Glaukos.", "content": "Der Lykier Glaukos, ein Enkel des Bellerophon, und der Tydide Diomedes trafen sich voller Kampfgier auf dem Schlachtfeld. Diomedes wusste nicht, um wen es sich bei seinem Gegner handelte, während Glaukos sehr wohl wusste, mit wem er es zu tun hatte. Also sprach er „Diomedes, bereits mein Großvater Bellerophon war bei dem Deinen, Öneus, zu Gast.“ Diomedes stieß daraufhin seine Lanze in den Boden, erneuerte die Freundschaft zwischen den Geschlechtern und tauschte mit Glaukos dessen goldene Rüstung gegen seine eigene eherne.", "section_level": 3}, {"title": "Das Trojanische Pferd.", "content": "Die Belagerung der Griechen trat in das zehnte Jahr, als Odysseus die kriegsentscheidende List ersann. Scheinbar die Belagerung aufgebend, hinterließen die Griechen ein riesiges von Epeios gebautes Holzpferd, in dessen Bauch einige Griechen unter dem Kommando des Odysseus verborgen waren. Die Griechen ließen Sinon zurück, der die Trojaner von der Echtheit des Geschenks überzeugte. Obwohl die Seherin Kassandra, die die Schwester von Hektor und Paris war, sie warnte, zogen die Trojaner das Pferd vor die Stadtmauern und brachen eine Bresche in ihre unerstürmbare Mauer, da das Pferd zu hoch für die Stadttore war. Nach der Siegesfeier der Trojaner konnten die im Pferd verborgenen Griechen unbemerkt das Stadttor öffnen und die zurückgekehrte Armee in die Stadt lassen. Troja wurde niedergebrannt, und nur wenige Einwohner konnten entkommen.", "section_level": 3}, {"title": "Nach dem Krieg.", "content": "Dem Neoptolemos erschien der Geist seines Vaters Achilleus und verlangte, dass ihm seine Geliebte Polyxena vor der Rückkehr geopfert werde. Die Griechen trieben sie vor den Altar; dort tötete sie sich. Priamos’ Ehefrau Hekabe wurde eine Sklavin. Lykaon war bereits von Achilleus versklavt und bei einem Fluchtversuch getötet worden. Antenor, der Schwager und Ratgeber des Priamos, wurde verschont, da er immer zu Helenas Rückgabe an die Griechen geraten hatte. Kassandra wurde von Ajax dem Kleinen vergewaltigt; sie wurde dann eine Konkubine Agamemnons und mit ihm in Mykene ermordet. (Vorausgesagt hatte sie alles, aber niemand glaubte ihr das; gemäß einem Fluche Apollons, dem sie sich verweigert hatte.) Neoptolemos versklavte Andromache, die Witwe des Hektor (und Helenos); später ehelichte er sie. Krëusa wurde bei der Flucht aus Troja getötet. Ihr Ehemann Aeneas konnte gemeinsam mit seinem Herold Misenos, seinem Vater Anchises, dem Heiler Iapyx und seinem Söhnchen Askanios entkommen. Laut jüngeren römischen Sagen (Epen), insbesondere Vergils Aeneis, landete er nach langen Irrfahrten an der italienischen Küste, wo seine Nachkommen Rom gründeten. Da Aeneas göttlicher Abstammung (Mutter Aphrodite) war, konnte sich noch Gaius Iulius Caesar ihrer rühmen.", "section_level": 2}, {"title": "Bearbeitungen des Themas.", "content": "Der Trojanische Krieg inspirierte eine Reihe von Werken. Von Homers Ilias (teilweise) unabhängige antike Bearbeitungen des Themas sind neben den nur in Fragmenten überlieferten Werken des Epischen Zyklus: Vor allem Dictys und Dares waren die Quellen für die mittelalterlichen Bearbeitungen. Da der griechische Text des Homer nicht mehr greifbar war und die Ilias nur noch in lateinischen Auszügen vorlag, galten diese beiden als die ältesten und verlässlichsten Quellen, da es sich um vorgebliche „Augenzeugenberichte“ des trojanischen Krieges handelt, in denen auf das Eingreifen von Göttern völlig verzichtet wird. Die in der \"Chronographia\" des Johannes Malalas (6. Jahrhundert) und dem \"Epitome Historion\" des Johannes Zonaras (12. Jahrhundert) sich darstellende Überlieferung der byzantinischen Geschichtsschreibung war den Autoren des lateinischen Mittelalters natürlich ebenfalls nicht mehr zugänglich. Zu den von Dictys und Dares abhängigen mittelalterlichen Bearbeitungen des Stoffes zählt vor allem der \"Roman de Troie\" des Benoît de Sainte-Maure von 1161. Davon abgeleitet gab es vielfache weitere Bearbeitungen des Stoffes in Latein, Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch und anderen Sprachen, die als Trojaromane bezeichnet werden und große Verbreitung fanden, schließlich gedruckt und bis in die Neuzeit gelesen wurden. Zu nennen ist hier vor allem Es gab aber auch epische Fassungen, wie den \"Trojanerkrieg\" des Konrad von Würzburg mit über 40.000 Versen. Eine Dramatisierung lieferte Georg Gotthart mit der \"Zerstoerung der grossen vnd vesten Koeniglichen Statt Troia oder Jlio\", die 1598 in Solothurn aufgeführt wurde. Als weitere Bearbeitungen sind zu nennen im ausgehenden Mittelalter \"Troilus & Criseyde\" von Geoffrey Chaucer, dann in der Neuzeit Shakespeares \"Troilus und Cressida\", \"Les Troyens\" von Hector Berlioz und \"Der Trojanische Krieg findet nicht statt\" von Jean Giraudoux. Es gibt verschiedene Übertragungen dieser Sagenstoffe ins Deutsche, man vergleiche nur Friedrich Schillers schwermütiges Gedicht \"Das Siegesfest\". Die bekannteste stammt aus dem 19. Jahrhundert von Gustav Schwab \"(Schwabs klassische Sagen des Altertums)\", bis in die 1950er Jahre ein Hausbuch des deutschen Bürgertums – bis dahin setzte man bei jedem Abiturienten die ziemlich genaue Kenntnis des Trojanischen Krieges voraus. Eine speziell für Kinder geschriebene Übertragung stammt von Franz Fühmann \"(Das hölzerne Pferd)\". Zu erwähnen ist auch noch Christa Wolfs Erzählung, die 1983 in der DDR verfasst wurde, Kassandra (Christa Wolf), in der sie als Beispiel für weibliches Schreiben die weibliche, matriarchalische Sicht Kassandras und im Endeffekt ihrer Selbst auf die Ereignisse des trojanischen Krieges und schließlich auch auf die Gegenwart schildert. So wird Troja zur Parabel für den Untergang des sozialistischen Europas. Moderne Bearbeitungen stammen oft aus dem Bereich der Fantasy oder der historischen Spekulation, wie in Gisbert Haefs' Umsetzung \"Troja\" von 1999, die mit einigen sehr eigenwilligen, aber oft auch überzeugenden, realistischen Interpretationen der überlieferten Legenden aufwartet. Im Jahr 2002 veröffentlichte die deutsche Metal-Band Blind Guardian unter dem Titel \"And Then There Was Silence\" eine 14-minütige musikalische Nacherzählung des Stoffes. Die Geschichte wurde auch zur Grundlage des Fernsehfilms \"Helena von Troja\" von 2003 und des Kinofilms \"Troja\" von Wolfgang Petersen aus dem Jahre 2004. Der Kinofilm weicht jedoch bezüglich der Handlung in sehr vielen Punkten von der antiken Überlieferung ab. Der amerikanische Schriftsteller Dan Simmons setzte 2004 die Geschehnisse der Ilias in seinem Science-Fiction-Roman \"Ilium\" um.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Trojanische Krieg ist ein zentrales Ereignis der griechischen und der römischen Mythologie. Homers Ilias schildert entscheidende Kriegsszenen während der Belagerung der Stadt Troja (Ilion) durch das Heer der Griechen, die in der Ilias meist \"Achaier\", seltener \"Danaer\" oder \"Argiver\" genannt werden. Dabei wird insgesamt allerdings nur von 51 Tagen der zehnjährigen Belagerung berichtet. Andere Ereignisse sind durch andere Epen innerhalb des sogenannten epischen Zyklus überliefert.", "tgt_summary": "特洛伊战争(Trojan war)以荷马史诗之伊里亚德为中心,加上索福克勒斯的悲剧埃阿斯、菲洛克忒忒斯,欧里庇得斯的悲剧在陶里斯的伊菲革涅亚、安德洛玛刻、赫卡柏,维吉尔的史诗埃涅阿斯纪、奥维德等多部著作而成,故事详细地描述了特洛伊战争的情况。", "id": 2683585} {"src_title": "Turingmaschine", "tgt_title": "图灵机", "src_document": [{"title": "Informelle Beschreibung.", "content": "Die Turingmaschine hat ein Steuerwerk, in dem sich das Programm befindet, und besteht außerdem aus Eine Berechnung für ein Eingabewort startet mit dem Eingabewort auf dem Band und dem Lese- und Schreibkopf auf dem ersten Symbol des Eingabeworts. Die Turingmaschine verarbeitet dann die Eingabe auf dem Band schrittweise nach dem festgelegten Programm. Mit jedem Schritt liest der Lese-Schreib-Kopf das aktuelle Zeichen, überschreibt dieses mit einem anderen (oder dem gleichen) Zeichen und bewegt sich dann ein Feld nach links oder rechts oder bleibt stehen. Welches Zeichen geschrieben wird und welche Bewegung ausgeführt wird, hängt von dem an der aktuellen Position vorgefundenen Zeichen sowie dem Zustand ab, in dem sich die Turingmaschine gerade befindet. Dies wird durch eine zu der Turingmaschine gehörende Überführungsfunktion definiert. Zu Beginn befindet sich die Turingmaschine in einem vorgegebenen Startzustand und geht bei jedem Schritt in einen neuen Zustand über. Die Anzahl der Zustände, in denen sich die Turingmaschine befinden kann, ist endlich. Ein Zustand kann mehrere Male durchlaufen werden, er sagt nichts über die auf dem Band vorliegenden Zeichen aus. Eine Turingmaschine stoppt, wenn für den aktuellen Zustand und das gelesene Bandsymbol keine Überführung zu einem neuen Zustand definiert ist. Es hängt also im Allgemeinen von der Kombination aus Zustand und Symbol ab, ob die Turingmaschine weiter rechnet oder stoppt. Zustände, in denen die Turingmaschine unabhängig von dem gelesenen Bandsymbol anhält, bezeichnet man als Endzustände. Es gibt aber auch Turingmaschinen, die für gewisse Eingaben niemals stoppen. Neben der Berechnung von Funktionen wird die Turingmaschine – wie viele andere Automaten – auch für Entscheidungsprobleme eingesetzt, also für Fragen, die mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten sind. Bestimmte Endzustände werden als „akzeptierend“, andere als „nicht akzeptierend“ definiert. Die Eingabe wird genau dann akzeptiert, wenn die Turingmaschine in einem akzeptierenden Endzustand endet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der Mathematiker Alan Turing stellte die Turingmaschine 1936 im Rahmen des von David Hilbert im Jahr 1920 formulierten Hilbertprogramms speziell zur Lösung des so genannten Entscheidungsproblems in der Schrift \"On Computable Numbers, with an Application to the Entscheidungsproblem\" vor. Das von Hilbert aufgestellte Entscheidungsproblem fragt, ob eine gegebene Formel der Prädikatenlogik allgemeingültig ist, also ob die Formel unter jeder Interpretation wahr ist. Hilbert stellte die Frage, ob dieses Problem automatisch gelöst werden kann. Die Methode, die für eine prädikatenlogische Formel bestimmt, ob sie allgemeingültig ist, soll also von einer „Maschine“ durchgeführt werden können. Vor der Erfindung des Computers bedeutete dies, dass ein Mensch nach festen Regeln – einem Algorithmus – eine Berechnung durchführt. Turing definierte mit seinem Modell die Begriffe des Algorithmus und der Berechenbarkeit als formale, mathematische Begriffe. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass die Turing-Berechenbarkeit das intuitive Verständnis von Berechenbarkeit trifft, diese Aussage ist als Church-Turing-These bekannt. Ihr wohnt eine starke Plausibilität inne, u. a. durch die mathematische Äquivalenz des Begriffs der Turing-Berechenbarkeit mit anderen Berechenbarkeits-Begriffen (wie zum Beispiel der Ausdrückbarkeit im Lambda-Kalkül oder als partiell-rekursive Funktion, sowie die Berechenbarkeit durch Registermaschinen, welche strukturell heute verwendeten Computern nachempfunden sind). Das Besondere an einer Turingmaschine ist dabei ihre strukturelle Einfachheit. Sie benötigt nur drei Operationen (Lesen, Schreiben und Schreib-Lese-Kopf bewegen), um alle Operationen der üblichen Computerprogramme zu simulieren. Im Rahmen der theoretischen Informatik eignet sie sich deshalb besonders gut zum Beweis von Eigenschaften formaler Probleme, wie sie von der Komplexitäts- und Berechenbarkeitstheorie betrachtet werden. Die Komplexität (etwa Laufzeit- und Speicherkomplexität) von Algorithmen wird in Bezug auf bestimmte Maschinenmodelle definiert. Auf Turingmaschinen ist etwa die asymptotische Anzahl der Zustandsübergänge in Abhängigkeit von der Eingabelänge ein mögliches Laufzeitkomplexitätsmaß eines Algorithmus. Auf anderen Modellen werden oftmals Komplexitätsmaße definiert, die einen wahlfreien Zugriff auf jede Speicherzelle oder die Ausführung arithmetischer Operationen als einzelne Schritte definieren. Diese Maße eignen sich im beschränkten Rahmen (kleiner Datenmengen bzw. kleiner Zahlen) besonders gut, um die Laufzeit vieler Algorithmen auf realen Computern abzuschätzen und sind dementsprechend oft (insbesondere unspezifiziert) anzutreffen. Auf Grund der sequentiellen Struktur von Turingmaschinen ist daher die Laufzeitkomplexität im Sinne der asymptotischen Anzahl der Zustandsübergänge für viele Algorithmen verglichen mit Definitionen für Registermaschinen höher. Die Komplexitätstheorie befasst sich mit der Frage, für welche Probleme Algorithmen mit welcher Komplexität existieren, etwa in welchen Komplexitätsklassen Probleme liegen bzw. nicht liegen. Sofern es bei der Untersuchung der Laufzeitkomplexität nicht auf Faktoren polynomiell in der Eingabelänge ankommt, sind Turingmaschinen hier recht allgemein einsetzbar, da die Simulation vieler Registermaschinen in vielen Komplexitätsmaßen nur polynomiellen Mehraufwand bedeutet. Nicht alle mathematischen Funktionen können von einer Turingmaschine berechnet werden, selbst wenn man sich auf wohldefinierte Funktionen mit endlicher Ein- und Ausgabe beschränkt (etwa lassen sich Funktionen zwischen beliebigen reellen Zahlen nicht durch Funktionen mit endlicher Ein- und Ausgabe repräsentieren, da die reellen Zahlen überabzählbar sind, und es gibt formal gesehen Funktionen, die sich überhaupt nicht spezifizieren lassen). So konnte Turing zeigen, dass eine Turingmaschine das Hilbertsche Entscheidungsproblem nicht lösen kann, genau so wenig wie das Halteproblem. Ebenfalls unentscheidbar ist nach dem Satz von Rice jedwede nicht-triviale Eigenschaft eines Programms in einer turingmächtigen Programmiersprache. Selbst wenn man sich auf terminierende Turingmaschinen beschränkt, ist es unentscheidbar, ob zwei terminierende Turingmaschinen dieselbe Sprache akzeptieren. Die Berechenbarkeitstheorie beschäftigt sich mit der Frage, welche Probleme von welchen Maschinenmodellen berechenbar bzw. nicht berechenbar sind. Systeme, Computer und Programmiersprachen, die unter Ausblendung der Beschränktheit des Speichers und damit verbundener Eigenschaften eine Turingmaschine emulieren könnten, werden als \"turingvollständig\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Formale Definition.", "content": "Formal kann eine deterministische Turingmaschine als 7-Tupel formula_1 dargestellt werden (\"siehe auch\" nichtdeterministische Turingmaschine). Die partielle Überführungsfunktion formula_10 liefert zu einem Zustand und einem gelesenen Bandsymbol (i) den nächsten Zustand, (ii) ein Bandsymbol das in das aktuelle Feld geschrieben wird, und (iii) die Bewegungsrichtung des Lese-Schreib-Kopf (L.. ein Feld nach links, N.. nicht bewegen, R.. ein Feld nach rechts). Da in akzeptierenden Endzuständen die Berechnung auf jeden Fall anhält, sind diese in der Definition der Überführungsfunktion ausgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Konfigurationen.", "content": "Die Konfiguration einer Turingmaschine beschreibt nicht nur den ihr eigenen momentanen Zustand formula_11, sondern auch die Position des Lese-Schreib-Kopfes und die gerade auf dem Band vorhandenen Symbole. Die Symbole befinden sich in einem endlichen Bereich des Bandes, der von unendlich vielen leeren Symbolen umgeben ist. Es genügt deshalb, diesen endlichen Bereich zu betrachten. Formal besteht eine Konfiguration aus dem aktuellen Zustand formula_11, einem endlichen Wort formula_13, das den Inhalt des Bands links des Lese-Schreib-Kopfes enthält und einem endlichen Wort formula_14, das den Inhalt des Bandes ab der aktuellen Position des Lese-Schreib-Kopfes enthält. Eine Konfiguration ist also ein Tripel formula_15 mit formula_11, formula_13, formula_14, wobei das Band durch formula_19 gegeben ist und der Lese-Schreib-Kopf auf dem ersten Zeichen von formula_20 steht. Oft werden Konfiguration auch durch eine Folge formula_21, mit formula_22 beschrieben, bei der der aktuelle Zustand formula_23 an der aktuellen Position des Lese-Schreibkopfes in das Wort, das den Bandinhalt wiedergibt, eingefügt wird. formula_24 ist das am weitesten links stehende, nicht-leere Bandsymbol, formula_25 das am weitesten rechts stehende, nicht-leere Bandsymbol, und formula_26 das Symbol über dem sich der Lese-Schreibkopf befindet. Bewegt sich der Lese-Schreib-Kopf über den Rand hinaus, sind der Konfiguration noch weitere formula_27-Symbole hinzuzufügen. Durch eine Startkonfiguration wird das Eingabewort festgelegt. Eine übliche Startkonfiguration ist formula_28 mit Startzustand formula_29 und Eingabewort formula_30. Diese entspricht dem Tripel formula_31, wobei formula_32 das leere Wort ist.", "section_level": 2}, {"title": "Berechnung.", "content": "Die Überführungsfunktion formula_10 gibt zu einer Startkonfiguration den Ablauf einer Turingmaschine vor. Sie wechselt in einem Schritt von der aktuellen Konfiguration in die Nachfolgekonfiguration. Ein solcher Schritt von Konfiguration formula_34 zu Konfiguration formula_35 kann als formula_36 dargestellt werden. Schreibt die Überführungsfunktion für einen Zustand formula_23 und das Eingabesymbol formula_38 zum Beispiel vor, dass formula_39 geschrieben wird, der Lese-Schreibkopf sich nach links bewegt und der Nachfolgezustand formula_40 ist, so bedeutet dies folgenden Schritt: formula_41. Die Berechnung einer Turingmaschine ist eine endliche oder unendliche Folge von Konfigurationsschritten. Eine Turingmaschine akzeptiert ein durch die Startkonfiguration gegebenes Wort, wenn die Berechnung in dieser Startkonfiguration beginnt und in einer Konfiguration endet, in der die Turingmaschine in einem akzeptierenden Endzustand formula_42 ist. Endet die Berechnung in einer anderen Konfiguration, verwirft die Turingmaschine das Eingabewort. Ist die Berechnung der Turingmaschine unendlich, wird das Wort weder akzeptiert noch verworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Intuition.", "content": "Die Turingmaschine führt eine Berechnung aus, indem sie schrittweise eine Eingabe in eine Ausgabe umwandelt. Ein-, Ausgabe und Zwischenergebnisse werden auf dem unendlich langen Band gespeichert. Zu Beginn steht ein Wort als Eingabe auf dem Band (pro Bandfeld ein Zeichen des Eingabewortes), der Rest des Bandes besteht aus leeren Feldern formula_27. Der Lese-Schreib-Kopf steht auf dem ersten Zeichen der Eingabe und die Turingmaschine befindet sich im Startzustand formula_29. Die Überführungsfunktion gibt an, wie die Turingmaschine schrittweise den Bandinhalt liest und beschreibt, ihren Zustand wechselt und die Position des Lese-Schreib-Kopfes ändert. Diese Funktion nimmt als Argument den aktuellen Zustand und das Zeichen, das sich in der aktuellen Konfiguration unter dem Lese-Schreib-Kopf befindet. Als Ergebnis liefert sie dann: Damit hat die Turingmaschine einen Schritt ihres Arbeitszyklus durchlaufen und steht für einen weiteren bereit. Da die Überführungsfunktion partiell ist, muss sie nicht für jeden Zustand und jedes Eingabezeichen einen Übergang definieren. Der Endzustand hat beispielsweise für kein Eingabezeichen einen Nachfolgezustand. Erreicht die Turingmaschine einen Endzustand formula_42, kann die Turingmaschine deshalb keine weiteren Aktionen durchführen, und die Berechnung ist beendet. Die Ausgabe ist dann der Inhalt des Bandes.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Die folgende deterministische Ein-Band-Turingmaschine formula_46 erwartet eine Folge von Einsen als Eingabe auf dem Band. Sie verdoppelt die Anzahl der Einsen, wobei ein Leersymbol in der Mitte stehen bleibt. Aus „11“ wird beispielsweise die Zeichenfolge „11011“. Der Schreib-/Lesekopf befindet sich initial auf der ersten Eins. Der Anfangszustand ist formula_47, der Endzustand formula_48. Die Null steht für das leere Feld formula_27 und das Band besteht bis auf die darauf geschriebenen Einsen aus leeren Feldern. formula_50 Die Überführungsfunktion formula_10 ist wie folgt definiert: formula_46 durchläuft im oben erwähnten Beispiel, also bei der Eingabe „11“, folgende Zustände, wobei die aktuelle Kopfposition fett gedruckt ist: Die Berechnung beginnt im Anfangszustand formula_47. Hier wird die erste Eins durch ein leeres Feld ersetzt, der Schreib-Lese-Kopf bewegt sich nach rechts und neuer Zustand wird formula_57. Der Kopf wandert nun solange nach rechts, bis ein leeres Feld gelesen wird. Danach gelangt die Turingmaschine in den Zustand formula_58 und überliest alle weiteren Einsen, bis sie erneut ein leeres Feld findet. Dieses wird dann durch eine Eins ersetzt. Im Zustand formula_59 bewegt sich der Kopf zurück, überliest wieder alle Einsen, bis er auf ein leeres Feld trifft, Zustandswechsel auf formula_60. Der Kopf bewegt sich nun solange nach links, bis das ursprünglich in Zustand formula_47 geschriebene leere Feld gefunden wird. Dieses wird wieder durch eine Eins ersetzt, der Kopf bewegt sich ein Feld nach rechts und die Turingmaschine gelangt wieder in den Zustand formula_47. Hier beginnt ein neuer Rechenzyklus. Wird im Zustand formula_47 ein leeres Feld gelesen, so gelangt die Turingmaschine formula_46 in den Endzustand formula_48, woraufhin die Berechnung beendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Äquivalente Varianten der Turingmaschine.", "content": "In der Literatur findet man zahlreiche unterschiedliche Definitionen und Varianten der Turingmaschine, die sich jeweils in einigen Details unterscheiden. Diese sind äquivalent in dem Sinne, dass Turingmaschinen einer Definition leicht in Turingmaschinen der anderen Definitionen umgewandelt werden können, sodass diese die gleichen Berechnungen durchführen. Häufige Abweichungen von der obigen Definition sind: Zudem gibt es Erweiterungen, die ebenfalls hinsichtlich der Berechenbarkeit äquivalent zu Turingmaschinen sind. Selbst komplexitätstheoretisch sind die Unterschiede zwischen vielen der Varianten weitgehend zu vernachlässigen. Insgesamt führen sehr viele Varianten zu nicht mehr als polynomialen Aufwandsunterschieden (wobei Aufwand hier eine beliebige Ressource meint) und sind daher für viele komplexitätstheoretische Untersuchungen vernachlässigbar. Man passt in Abhängigkeit von den Zielen der jeweiligen Analyse das verwendete Modell so an, dass die Analyse möglichst einfach durchgeführt werden kann. Es gibt jedoch auch hinsichtlich der Berechenbarkeit, nicht aber der Komplexität (im Sinne von „bis auf polynomiellen Mehraufwand“), äquivalente Erweiterungen der Turingmaschine, wie zum Beispiel nichtdeterministische Turingmaschinen und bestimmte Orakel-Turingmaschinen.", "section_level": 1}, {"title": "Überführungsfunktion δ als Ganzzahl.", "content": "In seinem ursprünglichen Artikel zu Hilberts Entscheidungsproblem beschreibt Alan Turing eine Möglichkeit, die Überführungsfunktion, die man meistens grafisch abbildet oder in einer Tabelle aufschreibt, mithilfe einer einzigen Zahl zu definieren. Dazu überführt er die Tabelle zuerst in eine Normalform und ersetzt dann die einzelnen Zustände, Buchstaben und Anweisungen durch Zahlen, die dann zu einer langen Zahl zusammengefasst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Universelle Turingmaschine.", "content": "In der obigen Definition ist das Programm fest in die Maschine eingebaut und kann nicht verändert werden. Kodiert man die Beschreibung einer Turingmaschine als hinreichend einfache Zeichenkette, so kann man eine sogenannte \"universelle Turingmaschine\" – selbst eine Turingmaschine – konstruieren, welche eine solche Kodierung einer beliebigen Turingmaschine als Teil ihrer Eingabe nimmt und das Verhalten der kodierten Turingmaschine auf der ebenfalls gegebenen Eingabe simuliert. Aus der Existenz einer solchen universellen Turingmaschine folgt zum Beispiel die Unentscheidbarkeit des Halteproblems. Eine ähnliche Idee, bei der das Programm als ein Teil der veränderbaren Eingabedaten betrachtet wird, liegt auch fast allen heutigen Rechnerarchitekturen zugrunde (Von-Neumann-Architektur). Formal ist eine universelle Turingmaschine eine Maschine formula_71, die eine Eingabe formula_72 liest. Das Wort formula_73 ist hierbei eine hinreichend einfache Beschreibung einer Maschine formula_74, die zu einer bestimmten Funktion mit Eingabe formula_75 die Ausgabe berechnet. formula_76 ist ein Trennzeichen zwischen Programmbeschreibung und Eingabe. formula_71 simuliert also das Verhalten von formula_74 mit Hilfe der Funktionsbeschreibung formula_73 und der Eingabe formula_75. Der Index formula_81 in formula_71 zeigt an, dass es nicht nur eine einzige universelle Turingmaschine gibt. So könnten z. B. formula_83 und formula_84 verschiedene Wörter verstehen. Das Wort formula_73 muss dabei in einer Sprache codiert sein, die die formula_71 versteht.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Turingmaschinen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fleißiger Biber.", "content": "Als \"Fleißige Biber\" (engl. \"Busy Beaver\") werden die deterministischen Turingmaschinen bezeichnet, die bezogen auf alle terminierenden, deterministischen Turingmaschinen mit derselben Anzahl von Zuständen und Symbolen die maximale Anzahl eines bestimmten Symbols auf das Band schreiben und dann anhalten. Es existiert keine berechenbare Funktion, die einer gegebenen Anzahl von Symbolen und Zuständen einen entsprechenden Fleißigen Biber, die Anzahl der von ihm am Ende geschriebenen Symbole (die sogenannte \"Radó-Funktion\") oder die Anzahl der Schritte zuordnet, die er braucht, um zu terminieren.", "section_level": 2}, {"title": "Ameise.", "content": "Chris Langtons \"Ameise\" ist eine Turingmaschine mit zweidimensionalem Band (eigentlich eine Fläche) und sehr einfachen Regeln, dessen Bandinhalt als zweidimensionales Bild zunächst chaotisch aussieht, jedoch nach über 10.000 Schritten eine gewisse sichtbare Struktur herausbildet.", "section_level": 2}, {"title": "An Turingmaschinen angelehnte Maschinenmodelle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nichtdeterministische Turingmaschine.", "content": "Eine nichtdeterministische Turingmaschine verwendet anstatt der Übergangsfunktion formula_10 eine Übergangsrelation. In der Konfiguration dieser nichtdeterministischen Turingmaschine kann es daher mehrere Möglichkeiten für den nächsten Berechnungsschritt geben. Die Maschine akzeptiert ein Wort, wenn eine der möglichen Berechnungen, die mit dem Wort als Eingabe starten, einen zu akzeptierenden Endzustand erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Alternierende Turingmaschine.", "content": "Eine alternierende Turingmaschine ist eine nichtdeterministische Turingmaschine, welche die Regeln für die Akzeptanz einer Eingabe erweitert. Dabei werden existentielle und universelle Zustände der Maschine unterschieden. Erstere akzeptieren eine Eingabe, wenn es eine mögliche Berechnung gibt, die akzeptiert, während die zweiten Zustände Eingaben nur dann akzeptieren, wenn alle möglichen Berechnung akzeptiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Orakel-Turingmaschine.", "content": "Orakel-Turingmaschinen sind Verallgemeinerungen der Turingmaschine, bei der die Turingmaschine in einem Schritt bestimmte zusätzliche Operationen durchführen kann, etwa die Lösung unentscheidbarer oder nur mit hohem Aufwand entscheidbarer Probleme. Somit erlauben Orakel-Turingmaschinen eine weitere Kategorisierung unentscheidbarer Probleme, siehe hierzu Turinggrad, oder auch die Definition zusätzlicher Komplexitätsklassen.", "section_level": 2}, {"title": "Probabilistische Turingmaschine.", "content": "Probabilistische Turingmaschinen erlauben für jeden Zustand und jede Eingabe zwei (oder äquivalent dazu endlich viele) mögliche Übergänge, von denen bei der Ausführung – intuitiv ausgedrückt – einer \"zufällig\" ausgewählt wird, und dienen der theoretischen Beschreibung randomisierter Algorithmen.", "section_level": 2}, {"title": "Quanten-Turingmaschine.", "content": "Quanten-Turingmaschinen dienen in der Quanteninformatik als abstrakte Maschinenmodelle zur theoretischen Beschreibung der Möglichkeiten von Quantencomputern. Quantenschaltungen sind in diesem Kontext als anderes verbreitetes Modell zu nennen.", "section_level": 2}, {"title": "Persistente Turingmaschine.", "content": "Um interaktive Modelle (im Sinne von „Modellen mit Gedächtnis“) durch eine Turingmaschine darzustellen, ist eine Erweiterung derselben um ebendieses Gedächtnis notwendig. Laut Definition ist eine \"Persistente Turingmaschine\" (PTM) eine nichtdeterministische 3-Band-Turingmaschine mit einem Eingabe-, einem Arbeits- und einem Ausgabeband. Die Eingabe wird auf dem Arbeitsband verarbeitet, und erst nach vollständiger Bearbeitung gelangen die Ergebnisse auf dem Ausgabeband zurück in die „Umwelt“. Danach kann eine erneute Eingabe aus der Umwelt verarbeitet werden. Zwischen zwei Arbeitsschritten bleiben die Inhalte des Arbeitsbandes als „Gedächtnis“ erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Zenomaschine.", "content": "Die Zenomaschine ist eine in geometrischer Reihe beschleunigt immer schneller rechnende Turingmaschine. Sie stellt ein fiktives Modell jenseits der Turing-Berechenbarkeit dar.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehung zwischen einer Turingmaschine und einer formalen Sprache.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Akzeptierte Sprache.", "content": "Eine Turingmaschine akzeptiert eine Sprache formula_88, wenn sie bei Eingabe eines jeden Wortes formula_89 nach endlich vielen Schritten in einem zu akzeptierenden Zustand hält und bei Eingabe eines jeden Wortes formula_90 in einem nicht akzeptierenden Zustand oder überhaupt nicht hält. Eine Sprache formula_91 heißt genau dann rekursiv aufzählbar bzw. semientscheidbar (Typ 0 der Chomsky-Hierarchie), wenn es eine Turingmaschine gibt, die formula_88 akzeptiert.", "section_level": 2}, {"title": "Entscheidbare Sprache.", "content": "Akzeptiert eine Turingmaschine eine Sprache und hält sie zusätzlich bei allen Eingaben, die nicht zu dieser Sprache gehören, so entscheidet die Turingmaschine diese Sprache. Eine Sprache formula_91 heißt rekursiv oder entscheidbar genau dann, wenn es eine Turingmaschine gibt, die formula_88 entscheidet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Turingmaschine ist ein wichtiges Rechnermodell der theoretischen Informatik. Eine Turingmaschine modelliert die Arbeitsweise eines Computers auf besonders einfache und mathematisch gut zu analysierende Weise. Sie ist benannt nach dem Mathematiker Alan Turing, der sie 1936 einführte.", "tgt_summary": "图灵机(),又称确定型图灵机,是英国数学家艾伦·图灵于1936年提出的一种将人的计算行为抽象化的数学逻辑机,其更抽象的意义为一种计算模型,可以看作等价于任何有限逻辑数学过程的终极强大逻辑机器。", "id": 2202052} {"src_title": "Tempel der Artemis in Ephesos", "tgt_title": "阿耳忒弥斯神庙", "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die ersten Ausgrabungen fanden 1863 bis 1869 durch den Engländer John Turtle Wood statt. Im Zuge der Arbeiten im Stadtgelände von Ephesos nimmt das Österreichische Archäologische Institut seit 1895 immer wieder Grabungen auf dem Gelände des Artemisions vor. Gefundene Architekturfragmente und andere Fundgegenstände sowie mehrere Kopien der Artemisstatue, die im Stadtgebiet gefunden wurden, sind im \"Saal der Artemis\" im Ephesos-Museum in Selçuk ausgestellt, Funde aus den älteren Grabungen befinden sich im Ephesos Museum in Wien.", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Im Zuge der österreichischen Ausgrabungen seit 1895 sind mehrere Nutzungsphasen des Heiligtums und Bauphasen des Artemistempels nachgewiesen worden. Bereits ab der Bronzezeit wurde das Areal, durch das damals die Küste verlief, in die beim späteren Artemision ein Fluss mündete, genutzt. Ob es in der Späten Bronzezeit – vorhandene ältere Schichten konnten aufgrund des niedrigen Grundwasserspielgels bisher nicht erforscht werden – bereits ein Kultort war, ist ungeklärt; Mauerreste aus jener Zeit wurden jedenfalls bisher nicht entdeckt. Vom 10. bis zum 7. Jahrhundert v. Chr. wurde die Fläche des niedrigen Hügels, auf dem später der Artemistempel errichtet wurde, mehrmals durch Terrassierungen erweitert. In den Aufschüttungen wurden zahlreiche Gefäßfragmente entdeckt, die ältesten noch aus dem späten 11. Jahrhundert stammend (Früh-Protogeometrische Keramik). Im Gegensatz zu den Keramikfunden aus der Bronzezeit handelt es sich ganz überwiegend um griechische Keramik. Die oft frischen Bruchkanten offenbaren, dass die Gefäße vor Ort zerbrochen wurden, was, wie auch gefundene Kleingefäße und Tierstatuetten aus Ton, auf kultische Handlungen hindeutet. Die ersten, einfachen Kultbauten, das Kultbild bergende Naiskoi, entstanden in mittelgeometrischer Zeit. Im 8. Jahrhundert v. Chr. errichtete man mit den Tempeln „A“ und „B“, z. T. als Holzkonstruktionen, die frühesten Peripteraltempel Kleinasiens. Angeblich unter dem kaum bekannten Tyrannen Pythagoras wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. der archaische Tempel „C“ errichtet, der noch vor Fertigstellung durch Überschwemmung zerstört wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Der Tempel des 6. Jahrhunderts v. Chr..", "content": "Der Nachfolgetempel „D“ wurde um 550 v. Chr. begonnen. Architekten waren Chersiphron von Knossos und sein Sohn Metagenes. Die Bauarbeiten an diesem Tempel, für den auch der lydische König Kroisos einige Säulen stiftete, dauerten mit 120 Jahren für antike Verhältnisse ungewöhnlich lang. Die Konstruktion war äußerst schwierig, da das Gebäude auf einem Sumpfgelände errichtet wurde. Erdverfärbungen, die bei Tiefgrabungen beobachtet werden konnten, bestätigen die antiken Nachrichten, nach denen bei der Geländevorbereitung für den Tempelbau Holzkohle und Lederabdeckungen zur Sicherung des moorigen Untergrunds eingebracht wurden. Der Architekt Theodoros von Samos, der schon am Rhoikos-Tempel in Samos mitgewirkt hatte, soll an den Fundamentarbeiten beteiligt gewesen sein. Die auffallenden Ähnlichkeiten zwischen dem Artemistempel und dem Heraion von Samos lassen vermuten, dass seine Mitwirkung nicht allein auf die Fundamentarbeiten beschränkt war. Vitruv schildert einige neue technische Erfindungen von Chersiphron und seinem Sohn, die beim Bau des Artemistempels zum Einsatz kamen. Die Säulenschäfte wurden nicht auf Ochsenkarren transportiert, da die Wege von den 8 Meilen entfernten Steinbrüchen zu weichen Untergrund hatten. Stattdessen wurden Eisenschäfte in den Enden angebracht und die Säulen gerollt, ebenso die Teile des Architravs, wofür um die rechteckigen Enden an beiden Seiten ein Holzrad umgelegt wurde. Um bei 18 m hohen Säulen die Architrav-Bausteine aufzusetzen wurde eine Rampe aus Sandsäcken gebaut. War der Stein in Position auf der Rampe, wurde der Sand aus den untersten Säcken abgelassen und der Stein so gesenkt. Bei einem Stein gelang das nicht ganz und Chersiphron dachte nach Vitruv schon an Selbstmord. In einem Traum habe Artemis ihn aber beruhigt und am nächsten Morgen hatte sich der Stein durch sein Eigengewicht in die korrekte Endlage versetzt. Der aus einem weiß-bläulichen Marmor der Gegend errichtete archaische Tempel „D“ erhob sich auf einem 111,7 Meter × 57,3 Meter großen, nur zweistufigen Unterbau und vereinte eine dipterale äußere Anlage mit einem hypäthralen, das heißt offenen Sekos. 106 ionische Marmorsäulen von rund 19 Metern Höhe umgaben den Sekos. Die Säulenbasen vom ephesischen Typ standen auf etwa 2,30 Meter breiten Plinthen. Der abschließende Torus der Basen unterlag keiner einheitlichen Gestaltung, sondern wies neben einfacher Riefelung auch weich überfallende Blattreihen auf. Ebenso variierte die Gestaltung der Kanneluren, deren Anzahl mal 40 oder 44, aber auch 48 betragen konnte und mal gleich breit von feinen Graten getrennt wurden, mal im Wechsel breite und schmale Kanneluren aufwiesen. Ein Anthemion schmückte den Säulenhals. An Front- und Rückseite waren die Säulen zwei bzw. drei Reihen tief gestaffelt. Die Säulenschäfte im Eingangsbereich waren als \"columnae caelatae\" mit Reliefs oberhalb der Basen geschmückt. Die wohl ersten Marmorarchitrave der griechischen Baukunst spannten sich von Säule zu Säule und erreichten die größte je von Griechen erreichte Spannweite. Der Mittelarchitrav der Front wog hierbei etwa 24 Tonnen und musste auf die fast 20 Meter hohen Säulen zentimetergenau verlegt werden. Die rund 86 Zentimeter hohe Sima zeigte mythische Kämpfe in flachem Relief, das als endloses Band Darstellungen von Kriegern, Pferden und Wagen aneinander reihte. Die Rückseite des Tempels wies wahrscheinlich ein geschlossenes Adyton anstelle eines Opisthodoms auf. Die zwei Meter hohe Artemis-Statue im offenen Sekos war aus Rebholz gefertigt und mit Gold und Silber verkleidet. Das Dach der Peristasis war aus Zedernholz gefertigt. Heraklit weihte sein Buch über den Logos im Tempel auf dem Altar der Artemis. Der Tempel fiel am 21. Juli 356 v. Chr. einer Brandstiftung durch Herostratos zum Opfer. Er beging die Tat aus Geltungssucht – sein Vorhaben, durch das Niederbrennen des Weltwunders berühmt und somit unsterblich zu werden, ist ihm gelungen. Der Sage nach soll in der Nacht des Brandes Alexander der Große, der später auch große finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau des Tempels leistete, geboren worden sein, weswegen Artemis, die dessen Geburt in Pella überwachte, ihr eigenes Heiligtum nicht schützen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Der Tempel des 4. Jahrhunderts v. Chr..", "content": "Der spätklassische Neubau (Tempel „E“), mit dem man schon bald darauf begann, wurde durch Cheirokrates oder Deinokrates als bauleitenden Architekten ausgeführt. Es sollte der alte Tempel getreulich wiederhergestellt werden, doch kam es zu einigen Änderungen. So wurde auf der Schuttmasse des Vorgängerbaus ein bereits bei Strabon vermerktes größeres Areal – nun 125,67 Meter × 65,05 Meter, 2,7 Meter Höhe – als Unterbau des neuen Tempels angelegt und der Sockel mit seiner nun zehnstufigen Krepis beträchtlich erhöht. Der Artemistempel „E“ hatte laut Plinius 127 Säulen mit einer Höhe von rund 18 Metern und verfügte über ein Steindach. Nach dem Bericht des Plinius soll er über 36 mit Reliefs verzierte Säulen, \"columnae caelatae\", verfügt haben. Eines dieser Reliefs soll Skopas gearbeitet haben. Auch bei diesem Tempel dauerte die Bauzeit mit rund hundert Jahren relativ lang. Gleichwohl kamen bei diesem Tempel alle Bauteile dort zu stehen, wo sie bereits der Vorgänger besaß. Säule saß über Säule und Wand saß über Wand. Die Säulen wiesen nun einheitlich 24, durch Stege voneinander abgesetzte Kanneluren auf. Einige der \"columnae caelatae\" saßen auf großen kubischen, ebenfalls mit Relief verzierten Sockeln, ohne dass man deren Position am Bau genauer bestimmen könnte. Dem Gebälk fehlt wie seinem Vorgänger der in Kleinasien unübliche Fries. Laut Ausweis von Münzdarstellungen müssen nun riesige Giebel, die drei für kultische Zwecke genutzte Türen aufwiesen, die Fronten geschmückt haben. Die Bauarbeiten wurden anscheinend nach 250 v. Chr. eingestellt, obwohl einige Bauglieder in Rohform belassen wurden. Antipatros von Sidon beschreibt den Tempel in seinen Epigrammen über die Sieben Weltwunder:", "section_level": 2}, {"title": "Römische Zeit.", "content": "In den Blick der Weltgeschichte geriet der Tempel wieder, als etwa 46 v. Chr. Arsinoë IV., die jüngere Schwester Kleopatra VII., ins Exil in den Tempel kam. Da sie jedoch als Blutsverwandte eine potentielle Bedrohung für den Machtanspruch ihrer Schwester darstellte, wurde sie auf deren Initiative und auf Befehl Marcus Antonius’ schon 41 v. Chr. wohl auf den Stufen des Tempels selbst hingerichtet; der Hohepriester, der sie bei ihrer Ankunft als „Königin“ tituliert hatte, wurde nur auf Gnadenersuchen verschont. Das Asylrecht kassierte im Übrigen bald darauf Augustus auch de jure. Als der Apostel Paulus um das Jahr 55 n. Chr. nach Ephesos kam, hatte er angeblich so großen Zulauf, dass viele Anwohner um den Artemiskult und um ihre wirtschaftliche Existenz fürchteten. Der „Aufruhr des Demetrios“ – eines Silberschmieds und Herstellers von Devotionalien – ist im 19. Kapitel der Apostelgeschichte beschrieben und von Goethe im Gedicht „Groß ist die Diana der Epheser“ vom gegenteiligen Standpunkt aus umgedeutet worden. Während der Regierungszeit des römischen Kaisers Gallienus wurde der Prachtbau im Jahr 268 n. Chr. von den Goten auf einem Kriegszug zerstört, die Reste von den Einwohnern als Baumaterial verwendet. Die Ephesier gaben den Artemiskult jedoch erst im 4. Jahrhundert auf. Heute zeugt eine wiederaufgerichtete Säule von dem einstigen Weltwunder.", "section_level": 2}, {"title": "Die Amazonen von Ephesos.", "content": "Um 430 v. Chr. schrieb Ephesos einen Wettbewerb aus, für das Heiligtum eine Statue einer Amazone zu schaffen: Neben weiteren aufzählenden Nennungen der Statuen in der antiken Literatur werden noch zwei Details zu ihnen überliefert: Die Amazone des Kresilas war verwundet \"(Kresilas fecit... Amazonam volneratam)\", und die Amazone des Phidias stützte sich auf eine Lanze und war vorbildlich in der Form ihres Mundes und schönen Nackens. Die Originale sind verloren, allerdings vermitteln römische Kopien einen guten Eindruck von dreien der genannten Amazonen. Denn unter den erhaltenen Statuentypen gehen die Amazonen vom Typ Sosikles, „Mattei“ und „Sciarra“ auf den Wettbewerb zurück. Umstritten ist bis heute die Zuweisung der Amazonentypen an einzelne Künstler, zumal alle drei Typen die Amazone als verwundet darstellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tempel der Artemis in Ephesos oder kurz das Artemision von Ephesos war der olympischen Gottheit Artemis (Göttin der Jagd, des Waldes und Hüterin der Frauen und Kinder) in ihrer Sonderform als Artemis Ephesia gewidmet. Er soll von der Amazonenkönigin Otrere gegründet worden sein und gehörte als größter Tempelbau zu den „Sieben Weltwundern“ der Antike. Die antike griechische Stadt Ephesos beim heutigen Selçuk an der Südwestküste der heutigen Türkei war für ihren Reichtum berühmt und später als Hauptstadt der römischen Provinz Asia eine der größten Städte der Antike.", "tgt_summary": "阿提蜜丝神殿()是希腊神话中女神阿提蜜丝的神殿(《圣经》翻作亚底米,即罗马神话的月亮女神狄安娜,故也有资料称之为狄安娜神庙),位列古代世界七大奇迹之一。神庙位于希腊人在小亚细亚建立的城镇以弗所(今土耳其塞尔丘克附近)。公元前7世纪,原地旧有的建筑毁于洪水。大约于公元前550年由吕底亚王国的克罗索斯发动重建,大约一百余年后在波斯的阿契美尼德帝国时完成。", "id": 566037} {"src_title": "Tensor", "tgt_title": "張量", "src_document": [{"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "Das Wort \"Tensor\" (abgeleitet vom Partizip Perfekt von ) wurde in den 1840er Jahren von William Rowan Hamilton in die Mathematik eingeführt; er bezeichnete damit den Absolutbetrag seiner Quaternionen, also keinen Tensor im modernen Sinn. James Clerk Maxwell scheint den Spannungstensor, den er aus der Elastizitätstheorie in die Elektrodynamik übertrug, selbst noch nicht so genannt zu haben. In seiner modernen Bedeutung, als Verallgemeinerung von Skalar, Vektor, Matrix, wird das Wort \"Tensor\" erstmals von Woldemar Voigt in seinem Buch \"Die fundamentalen physikalischen Eigenschaften der Krystalle in elementarer Darstellung\" (Leipzig, 1898) eingeführt. Unter dem Titel \"absolute Differentialgeometrie\" entwickelten Gregorio Ricci-Curbastro und dessen Schüler Tullio Levi-Civita um 1890 die Tensorrechnung auf riemannschen Mannigfaltigkeiten; einem größeren Fachpublikum machten sie ihre Ergebnisse 1900 mit dem Buch \"Calcolo differenziale assoluto\" zugänglich, das bald in andere Sprachen übersetzt wurde, und aus dem sich Albert Einstein die mathematischen Grundlagen aneignete, die er zur Formulierung der allgemeinen Relativitätstheorie benötigte. Einstein selbst prägte 1916 den Begriff \"Tensoranalysis\" und trug mit seiner Theorie maßgeblich dazu bei, den Tensorkalkül bekannt zu machen; er führte überdies die einsteinsche Summenkonvention ein, nach der über doppelt auftretende Indizes unter Weglassung der Summenzeichen summiert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Arten von Tensoren.", "content": "Ausgehend von einem endlichdimensionalen Vektorraum bezeichnet man Skalare als Tensoren vom Typ formula_1, Spaltenvektoren als Tensoren vom Typ formula_2 und Kovektoren (bzw. Zeilenvektoren) als Tensoren vom Typ formula_3. Tensoren höherer Stufe definiert man als multilineare Abbildungen mit Tensoren geringerer Stufe als Argumente und Abbildungswerte. So kann etwa ein Tensor vom Typ formula_4 als lineare Abbildung zwischen Vektorräumen oder als bilineare Abbildung mit einem Vektor und einem Kovektor als Argumente aufgefasst werden. Beispielsweise ist der mechanische Spannungstensor in der Physik ein Tensor zweiter Stufe – eine Zahl (Stärke der Spannung) oder ein Vektor (eine Hauptspannungsrichtung) reichen nicht immer zur Beschreibung des Spannungszustandes eines Körpers aus. Als Tensor vom Typ formula_5 aufgefasst ist er eine lineare Abbildung, die einem Flächenelement (als Vektor) die darauf wirkende Kraft (als Kovektor) zuordnet, oder eine bilineare Abbildung, die einem Flächenelement und einem Verschiebungsvektor die Arbeit zuordnet, die bei der Verschiebung des Flächenstücks unter dem Einfluss der wirkenden Spannung verrichtet wird. Bezüglich einer fest gewählten Vektorraumbasis erhält man die folgenden Darstellungen der verschiedenen Typen von Tensoren: Die Anwendung des Spannungstensors auf ein Flächenelement ist dann z. B. durch das Produkt einer Matrix mit einem Spaltenvektor gegeben. Die Koordinaten von Tensoren höherer Stufe können entsprechend in ein höherdimensionales Schema angeordnet werden. So können diese Komponenten eines Tensors anders als die eines Spaltenvektors oder einer Matrix mehr als ein oder zwei Indizes haben. Ein Beispiel für einen Tensor dritter Stufe, der drei Vektoren des formula_6 als Argumente hat, ist die Determinante einer 3×3-Matrix als Funktion der Spalten dieser Matrix. Bezüglich einer Orthonormalbasis wird er durch das Levi-Civita-Symbol formula_7 repräsentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Ko- und Kontravarianz von Vektoren.", "content": "Die Begriffe \"ko-\" und \"kontravariant\" beziehen sich auf die Koordinatendarstellungen von Vektoren, Linearformen und werden auch wie später im Artikel beschrieben auf Tensoren angewandt. Sie beschreiben, wie sich solche Koordinatendarstellungen bezüglich eines Basiswechsels im zugrundeliegenden Vektorraum verhalten. Legt man in einem formula_8-dimensionalen Vektorraum formula_9 eine Basis formula_10 fest, so kann jeder Vektor formula_11 dieses Raumes durch ein Zahlentupel formula_12 – seine Koordinaten – mittels formula_13 dargestellt werden. Geht man zu einer anderen Basis von formula_9 über, so ändert sich der Vektor selbst nicht, aber die Koordinaten bezüglich der neuen Basis werden andere sein. Ist also die neue Basis durch formula_15 in der alten Basis bestimmt, so ergeben sich die neuen Koordinaten durch Vergleich in also formula_17 oder Dreht man zum Beispiel eine orthogonale Basis in einem dreidimensionalen euklidischen Raum formula_9 um formula_20 um die formula_21-Achse, so drehen sich die Koordinatenvektoren im Koordinatenraum formula_22 ebenfalls um die formula_21-Achse, aber in der entgegengesetzten Richtung um formula_24. Dieses der Basistransformation entgegengesetzte Transformationsverhalten nennt man \"kontravariant.\" Oft werden Vektoren zur Abkürzung der Notation mit ihren Koordinatenvektoren identifiziert, sodass Vektoren allgemein als kontravariant bezeichnet werden. Eine Linearform oder ein \"Kovektor\" formula_25 ist dagegen eine skalarwertige lineare Abbildung formula_26 auf dem Vektorraum. Man kann ihr als Koordinaten ihre Werte auf den Basisvektoren, formula_27, zuordnen. Die Koordinatenvektoren einer Linearform transformieren sich wie das Basistupel als weshalb man dieses Transformationsverhalten \"kovariant\" nennt. Identifiziert man wieder Linearformen mit ihren Koordinatenvektoren, so bezeichnet man auch allgemein Linearformen als kovariant. Hierbei geht, wie bei Vektoren, die zugrundeliegende Basis aus dem Kontext hervor. Man spricht in diesem Kontext auch von Dualvektoren. Diese Bezeichnungen werden auf Tensoren übertragen. Dies wird im nächsten Abschnitt zur Definition der formula_29-Tensoren erklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "(\"r\",\"s\")-Tensorraum.", "content": "Im Folgenden sind alle Vektorräume endlichdimensional. Mit formula_30 bezeichne man die Menge aller Linearformen aus dem formula_31-Vektorraum formula_32 in den Körper formula_31. Sind formula_34 Vektorräume über formula_31, so werde der Vektorraum der Multilinearformen formula_36 mit formula_37 bezeichnet. Ist formula_32 ein formula_31-Vektorraum, so wird mit formula_40 sein Dualraum bezeichnet. Dann ist formula_41 isomorph zum Tensorprodukt Setze nun für einen fixierten Vektorraum formula_32 mit Dualraum formula_40 mit formula_46 Einträgen von formula_40 und formula_48 Einträgen von formula_32. Dieser Vektorraum realisiert das Tensorprodukt Elemente dieser Menge heißen Tensoren, kontravariant der Stufe formula_46 und kovariant der Stufe formula_48. Kurz spricht man von Tensoren vom Typ formula_29. Die Summe formula_54 heißt \"Stufe\" oder \"Rang\" des Tensors. Es gibt natürliche Isomorphismen der folgenden Art: Das heißt, man kann Tensoren der Stufe formula_56 auch induktiv als multilineare Abbildungen zwischen Tensorräumen geringerer Stufe definieren. Dabei hat man für einen Tensor eines bestimmten Typs mehrere äquivalente Möglichkeiten. In der Physik sind die Vektorräume in der Regel nicht identisch, z. B. kann man einen Geschwindigkeitsvektor und einen Kraftvektor nicht addieren. Man kann jedoch die Richtungen miteinander vergleichen, d. h., die Vektorräume bis auf einen skalaren Faktor miteinander identifizieren. Daher kann die Definition von Tensoren des Typs formula_29 entsprechend angewendet werden. Es sei außerdem erwähnt, dass (dimensionsbehaftete) Skalare in der Physik Elemente aus eindimensionalen Vektorräumen sind und dass Vektorräume mit Skalarprodukt mit ihrem Dualraum identifiziert werden können. Man arbeitet z. B. mit Kraftvektoren, obwohl Kräfte ohne die Verwendung des Skalarprodukts als Kovektoren anzusehen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Äußeres Tensorprodukt.", "content": "Als (äußeres) \"Tensorprodukt\" oder \"Tensormultiplikation\" bezeichnet man eine Verknüpfung formula_58 zwischen zwei Tensoren. Sei formula_32 ein Vektorraum und seien formula_60 und formula_61 Tensoren. Das (äußere) Tensorprodukt von formula_62 und formula_63 ist der Tensor formula_64, der durch definiert ist. Hierbei sind die formula_66 und die formula_67.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele von (\"r\",\"s\")-Tensoren.", "content": "Im Folgenden seien formula_32 und formula_69 endlichdimensionale Vektorräume.", "section_level": 1}, {"title": "Basis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Basis und Dimension.", "content": "Sei formula_32 wie oben ein Vektorraum, dann sind die Räume formula_103 ebenfalls Vektorräume. Weiterhin sei formula_32 nun endlichdimensional mit der Basis formula_105. Die duale Basis wird mit formula_106 bezeichnet. Der Raum formula_103 der Tensoren ist dann ebenfalls endlichdimensional und ist eine Basis dieses Raumes. Das heißt, jedes Element formula_109 kann durch dargestellt werden. Die Dimension dieses Vektorraums ist formula_111. Wie in jedem endlichdimensionalen Vektorraum reicht es auch im Raum der Tensoren zu sagen, wie eine Funktion auf der Basis operiert. Da die obige Summendarstellung sehr viel Schreibarbeit mit sich bringt, wird oft die einsteinsche Summenkonvention verwendet. In diesem Fall schreibt man also Die Koeffizienten formula_113 werden Komponenten des Tensors bezüglich der Basis formula_106 genannt. Oft identifiziert man die Komponenten des Tensors mit dem Tensor an sich. Siehe dafür unter Tensordarstellungen der Physik nach.", "section_level": 2}, {"title": "Basiswechsel und Koordinatentransformation.", "content": "Seien formula_115 und formula_116 jeweils unterschiedliche Basen der Vektorräume formula_117. Jeder Vektor, also auch jeder Basisvektor formula_118 kann als Linearkombination der Basisvektoren formula_119 dargestellt werden. Der Basisvektor formula_120 werde dargestellt durch Die Größen formula_122 bestimmen also die Basistransformation zwischen den Basen formula_123 und formula_124. Das gilt für alle formula_125. Dieses Verfahren wird Basiswechsel genannt. Ferner seien formula_126 die Komponenten des Tensors formula_127 bezüglich der Basis formula_128. Dann ergibt sich für das Transformationsverhalten der Tensorkomponenten die Gleichung Es wird in der Regel zwischen der Koordinatendarstellung des Tensors formula_130 und der Transformationsmatrix formula_131 unterschieden. Die Transformationsmatrix formula_132 ist zwar eine indizierte Größe, aber kein Tensor. Im euklidischen Raum sind das Drehmatrizen und in der speziellen Relativitätstheorie z. B. Lorentz-Transformationen, die sich auch als „Drehungen“ in einem vierdimensionalen Minkowskiraum auffassen lassen. Man spricht in diesem Fall auch von Vierertensoren und Vierervektoren.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Mit Hilfe der Komponenten kann ein Tensor bezüglich einer Basis dargestellt werden. Beispielsweise kann ein Tensor formula_127 mit Rang 2 in einem gegebenen Basissystem formula_134 wie folgt als Matrix dargestellt werden: Dadurch lässt sich der Wert formula_136 im Rahmen des entsprechenden Basissystems mit Hilfe der Matrixmultiplikation berechnen: Betrachtet man nun konkret den Trägheitstensor formula_138, so kann mit ihm bezüglich eines gewählten Koordinatensystems die Rotationsenergie formula_139 eines starren Körpers mit der Winkelgeschwindigkeit formula_140 wie folgt berechnet werden:", "section_level": 2}, {"title": "Operationen auf Tensoren.", "content": "Neben dem Tensorprodukt gibt es für (r,s)-Tensoren weitere wichtige Operationen.", "section_level": 1}, {"title": "Inneres Produkt.", "content": "Das innere Produkt eines Vektors formula_142 (bzw. eines (Ko-)Vektors formula_143) mit einem Tensor formula_144 ist der formula_145 (bzw. formula_146)-Tensor, der durch bzw. durch definiert ist. Dies bedeutet, dass der formula_29-Tensor formula_150 an einem festen Vektor formula_95 bzw. festen Kovektor formula_152 ausgewertet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Tensorverjüngung.", "content": "Gegeben sei ein (r,s)-Tensor sowie formula_153 und formula_154. Die Tensorverjüngung formula_155 bildet den Tensor auf den Tensor ab. Dieser Vorgang heißt Tensorverjüngung oder \"Spurbildung.\" Im Fall von (1,1)-Tensoren entspricht die Tensorverjüngung unter der Identifizierung formula_159 der Spur eines Endomorphismus. Mit Hilfe der einsteinschen Summenkonvention kann man die Tensorverjüngung sehr kurz darstellen. Seien beispielsweise formula_160 die Koeffizienten (bzw. Koordinaten) des zweistufigen Tensors formula_127 bezüglich einer gewählten Basis. Will man diesen (1,1)-Tensor verjüngen, so schreibt man oft anstatt formula_162 nur die Koeffizienten formula_163. Die einsteinsche Summenkonvention besagt nun, dass über alle gleichen Indizes summiert wird und somit formula_163 ein Skalar ist, der mit der Spur des Endomorphismus übereinstimmt. Der Ausdruck formula_165 ist hingegen nicht definiert, weil nur über gleiche Indizes summiert wird, wenn einer oben und einer unten steht. Hingegen ist also formula_166 ein Tensor erster Stufe.", "section_level": 2}, {"title": "Pull-Back (Rücktransport).", "content": "Sei formula_167 eine lineare Abbildung zwischen Vektorräumen, die kein Isomorphismus zu sein braucht. Der Rücktransport von formula_168 sei eine Abbildung formula_169, die durch definiert ist. Dabei ist formula_171 und formula_172.", "section_level": 2}, {"title": "Push-Forward.", "content": "Sei formula_173 ein Vektorraumisomorphismus. Definiere den Push-Forward von formula_168 durch formula_175 mit Dabei ist formula_177, formula_178 und formula_179. Mit formula_180 wird der Rücktransport der Linearform formula_181 notiert. Konkret heißt dies formula_182. Analog zum Rücktransport kann man beim Push-Forward auf die Isomorphie von formula_168 verzichten und diese Operation nur für formula_184-Tensoren definieren.", "section_level": 2}, {"title": "Tensoralgebra.", "content": "Sei formula_32 ein Vektorraum über einem Körper formula_31. Dann ist durch die sogenannte Tensoralgebra definiert. Mit der Multiplikation, die auf den homogenen Bestandteilen durch das Tensorprodukt gegeben ist, wird formula_188 zu einer unitären assoziativen Algebra.", "section_level": 1}, {"title": "Tensorproduktraum.", "content": "In diesem Abschnitt werden Tensorprodukträume definiert. Diese werden typischerweise in der Algebra betrachtet. Diese Definition ist allgemeiner als die der (r,s)-Tensoren, da hier die Tensorräume aus unterschiedlichen Vektorräumen konstruiert werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Die universelle Eigenschaft.", "content": "Es seien formula_9 und formula_190 Vektorräume über dem Körper formula_31. Sind formula_192 weitere formula_31-Vektorräume, formula_194 eine beliebige bilineare Abbildung und formula_195 eine lineare Abbildung, dann ist auch die Verknüpfung formula_196 eine bilineare Abbildung. Ist also eine bilineare Abbildung gegeben, so kann man daraus auch beliebig viele weitere bilineare Abbildungen konstruieren. Die Frage, die sich ergibt, ist, ob es eine bilineare Abbildung gibt, aus der auf diese Art, durch Verknüpfung mit linearen Abbildungen, \"alle\" bilinearen Abbildungen auf formula_197 (auf eindeutige Weise) konstruiert werden können. Ein solches universelles Objekt, d. h. die bilineare Abbildung samt ihrem Bildraum, wird als Tensorprodukt von formula_9 und formula_190 bezeichnet. Definition: Als Tensorprodukt der Vektorräume formula_9 und formula_190, wird jeder formula_31-Vektorraum formula_203 bezeichnet, zu dem es eine bilineare Abbildung formula_204 gibt, die die folgende universelle Eigenschaft erfüllt: Gibt es einen solchen Vektorraum formula_203, so ist er bis auf Isomorphie eindeutig. Man schreibt formula_212 und formula_213. Die universelle Eigenschaft kann also als formula_214 geschrieben werden. Zur Konstruktion solcher Produkträume sei auf den Artikel Tensorprodukt verwiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Tensor als Element des Tensorproduktes.", "content": "In der Mathematik sind Tensoren Elemente von Tensorprodukten. Es sei formula_31 ein Körper und es seien formula_216 Vektorräume über dem Körper formula_31. Das \"Tensorprodukt\" formula_218 von formula_219 ist ein formula_31-Vektorraum, dessen Elemente Summen von Symbolen der Form sind. Dabei gelten für diese Symbole die folgenden Rechenregeln: Die Tensoren der Form formula_224 heißen \"elementar.\" Jeder Tensor lässt sich als Summe von elementaren Tensoren schreiben, aber diese Darstellung ist außer in trivialen Fällen nicht eindeutig, wie man an der ersten der beiden Rechenregeln sieht. Ist formula_225 eine Basis von formula_226 (für formula_227; formula_228), so ist eine Basis von formula_230 Die Dimension von formula_231 ist also das Produkt der Dimensionen der einzelnen Vektorräume formula_232", "section_level": 2}, {"title": "Tensorprodukte und Multilinearformen.", "content": "Der Dualraum von formula_231 kann mit dem Raum der formula_48-Multilinearformen identifiziert werden: Sind alle betrachteten Vektorräume endlichdimensional, so kann man miteinander identifizieren, d. h., Elemente von formula_244 entsprechen formula_48-Multilinearformen auf formula_246", "section_level": 2}, {"title": "Invarianten von Tensoren 1. und 2. Stufe.", "content": "Als Invarianten eines ein- oder zweistufigen Tensors bezeichnet man Skalare, die sich unter orthogonalen Koordinatentransformationen des Tensors nicht ändern. Für Tensoren erster Stufe führt die Bildung der vom Skalarprodukt induzierten Norm zu einer Invarianten wobei hier und im Folgenden wieder die einsteinsche Summenkonvention verwendet wird. Für Tensoren zweiter Stufe im dreidimensionalen euklidischen Raum lassen sich im Allgemeinen sechs irreduzible Invarianten (das heißt Invarianten, die nicht durch andere Invarianten ausgedrückt werden können) finden: Im Falle von symmetrischen Tensoren 2. Stufe (z. B. dem Verzerrungstensor) fallen die Invarianten formula_249 und formula_250 zusammen. Außerdem lässt sich formula_251 über die anderen 3 Invarianten darstellen (ist also nicht mehr irreduzibel). Die Determinante ist auch eine Invariante, sie lässt sich beispielsweise für formula_252-Matrizen über die irreduziblen Invarianten formula_253, formula_254 und formula_255 darstellen als Für antisymmetrische Tensoren gilt formula_257, formula_258, formula_259 und formula_251 lässt sich wieder auf formula_254 zurückführen. Somit haben im dreidimensionalen euklidischen Raum symmetrische Tensoren 2. Stufe drei irreduzible Invarianten und antisymmetrische Tensoren 2. Stufe eine irreduzible Invariante.", "section_level": 2}, {"title": "Tensorprodukte eines Vektorraums und Symmetrie.", "content": "Man kann das Tensorprodukt formula_262 eines Vektorraumes formula_9 mit sich selbst bilden. Ohne weiteres Wissen über den Vektorraum kann ein Automorphismus des Tensorprodukts definiert werden, der darin besteht, in den reinen Produkten formula_264 die Faktoren zu vertauschen: Da das Quadrat dieser Abbildung die Identität ist, folgt, dass für die Eigenwerte nur die Werte formula_266 in Frage kommen. Mittels formula_275 können Tensorpotenzen von formula_9 beliebiger Stufe gebildet werden. Entsprechend können weitere paarweise Vertauschungen definiert werden. Nur sind diese nicht mehr voneinander unabhängig. So lässt sich jede Vertauschung der Stellen formula_277 und formula_278 auf Vertauschungen mit der ersten Stelle zurückführen:", "section_level": 2}, {"title": "Injektives und projektives Tensorprodukt.", "content": "Falls die Vektorräume, die man miteinander tensorieren will, eine Topologie besitzen, so ist es wünschenswert, dass ihr Tensorprodukt ebenfalls eine Topologie besitzt. Es gibt natürlich viele Möglichkeiten, eine solche Topologie zu definieren. Das injektive beziehungsweise das projektive Tensorprodukt sind dafür jedoch eine natürliche Wahl.", "section_level": 2}, {"title": "Tensoranalysis.", "content": "Ursprünglich wurde der Tensorkalkül nicht in dem modernen hier vorgestellten algebraischen Konzept untersucht. Der Tensorkalkül entstand aus Überlegungen zur Differentialgeometrie. Insbesondere Gregorio Ricci-Curbastro und sein Schüler Tullio Levi-Civita haben ihn entwickelt. Man nennt den Tensorkalkül daher auch Ricci-Kalkül. Albert Einstein griff diesen Kalkül in seiner Relativitätstheorie auf, was ihm große Bekanntheit in der Fachwelt einbrachte. Die damaligen Tensoren werden heute als Tensorfelder bezeichnet und spielen in der Differentialgeometrie auch heute noch eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zu Tensoren sind Tensorfelder differenzierbare Abbildungen, die jedem Punkt des zugrundeliegenden (oft gekrümmten) Raums einen Tensor zuordnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Tensor ist eine mathematische Funktion, die eine bestimmte Anzahl von Vektoren auf einen Zahlenwert abbildet. Er ist ein mathematisches Objekt aus der linearen Algebra, das besonders im Bereich der Differentialgeometrie Anwendung findet. Der Begriff wurde ursprünglich in der Physik eingeführt und erst später mathematisch präzisiert.", "tgt_summary": "张量(英语:tensor)是一个可用来表示在一些向量、纯量和其他张量之间的线性关系的多线性函数,这些线性关系的基本例子有内积、外积、线性映射以及笛卡儿积。其坐标在 formula_1 维空间内,有 formula_2个分量的一种量,其中每个分量都是坐标的函数,而在坐标变换时,这些分量也依照某些规则作线性变换。formula_3称为该张量的秩或阶(与矩阵的秩和阶均无关系)。", "id": 1824493} {"src_title": "Urknall", "tgt_title": "大爆炸", "src_document": [{"title": "Grundannahmen.", "content": "Die Urknalltheorien basieren auf zwei Grundannahmen: Die erste Annahme ist, dass die Naturgesetze universell sind und sich also das Universum mit den Naturgesetzen beschreiben lässt, die heute nahe der Erde gelten. Die zweite Annahme lautet, dass das Universum an jedem Ort (aber nicht zu jeder Zeit) in alle Richtungen für große Entfernungen gleich aussieht. Diese Annahme wird als Kopernikanisches Prinzip oder kosmologisches Prinzip bezeichnet. Im Folgenden werden diese Annahmen und grundlegende Folgerungen daraus erläutert.", "section_level": 1}, {"title": "Universalität der Naturgesetze.", "content": "Um das gesamte Universum in jedem seiner Entwicklungsstadien auf der Grundlage der uns bekannten Naturgesetze beschreiben zu können, ist die Annahme unabdingbar, dass diese Naturgesetze universell und konstant (zeitunabhängig) gelten. Es gibt keine Beobachtungen der Astronomie (etwa 13.5 Mrd. Jahre zurückblickend) oder der Paläogeologie (4 Mrd. Jahre zurück), die diese Annahme in Frage stellen. Aus der angenommenen Konstanz und Universalität der derzeit bekannten Naturgesetze folgt, dass sich die Entwicklung des Universums als Ganzes mittels der allgemeinen Relativitätstheorie und die darin ablaufenden Prozesse mit dem Standardmodell der Elementarteilchenphysik beschreiben lassen. Im extremen Fall großer Materiedichte und gleichzeitig großer Raumzeitkrümmung werden zur Beschreibung eigentlich gleichzeitig die dem Standardmodell zugrundeliegenden Quantenfeldtheorien \"und\" die allgemeine Relativitätstheorie benötigt. Die Vereinigung stößt jedoch auf fundamentale Schwierigkeiten, so dass zur Zeit die ersten paar Mikrosekunden der Geschichte des Universums nicht konsistent beschrieben werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Kosmologisches Prinzip.", "content": "Das kosmologische Prinzip besagt, dass das Weltall zur selben Zeit an jedem Raumpunkt und auch in alle Richtungen für große Entfernungen gleich aussieht, und wird auch (räumliche) \"Homogenität\" genannt; die Annahme, dass es in jeder Richtung gleich aussehe, heißt (räumliche) \"Isotropie\". Ein Blick zum Sternenhimmel mit bloßem Auge zeigt sofort, dass das Universum in der näheren Umgebung der Erde nicht homogen und isotrop ist, denn die Verteilung der Sterne ist unregelmäßig. Auf größerer Skala bilden die Sterne Galaxien, die ihrerseits teilweise Galaxienhaufen bilden, ansonsten in einer wabenartigen Struktur verteilt sind, die aus sogenannten Filamenten und Voids besteht. Auf noch größerer Skala ist keine Struktur mehr erkennbar. Dies und die hochgradige Isotropie der kosmischen Hintergrundstrahlung rechtfertigen die Beschreibung des Universums als Ganzes durch das kosmologische Prinzip. Wendet man das kosmologische Prinzip auf die allgemeine Relativitätstheorie an, vereinfachen sich die einsteinschen Feldgleichungen zu den sogenannten Friedmann-Gleichungen. Diese beschreiben ein homogenes, isotropes Universum. Zur Lösung der Gleichungen geht man vom heutigen Zustand des Universums aus und verfolgt die Entwicklung rückwärts in der Zeit. Die exakte Lösung hängt insbesondere von den gemessenen Werten der Hubble-Konstante sowie diverser Dichteparameter ab, die den Masse- und Energieinhalt des Universums beschreiben. Man findet dann, dass das Universum früher kleiner war (Expansion des Universums); gleichzeitig war es heißer und dichter. Formal führt die Lösung auf einen Zeitpunkt, zu dem der Wert des Skalenfaktors verschwindet, also das Universum keine Ausdehnung hatte und die Temperatur und Dichte unendlich groß werden. Dieser Zeitpunkt wird als „Urknall“ bezeichnet. Er ist eine formale Singularität der Lösung der Friedmann-Gleichungen. Damit wird allerdings keine Aussage über die physikalische Realität einer derartigen Anfangssingularität gemacht, da die Gleichungen der klassischen Physik nur einen begrenzten Gültigkeitsbereich haben und nicht mehr anwendbar sind, wenn Quanteneffekte eine Rolle spielen, wie das im sehr frühen, heißen und dichten Universum angenommen wird. Zur Beschreibung der Entwicklung des Universums zu sehr frühen Zeiten ist eine Theorie der Quantengravitation erforderlich.", "section_level": 2}, {"title": "Frühes Universum.", "content": "Den Friedmann-Gleichungen zufolge war die Energiedichte des Universums in seiner Frühphase sehr hoch. Das bedeutet, dass auch die Energien der Teilchen im Mittel sehr hoch waren. Die sehr frühe Phase des Universums ist daher Gegenstand von Theorien, die nicht mit Laborexperimenten überprüft werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Planck-Ära.", "content": "Die Planck-Ära bezeichnet den Zeitraum nach dem Urknall bis zur kleinsten physikalisch sinnvollen Zeitangabe, der Planck-Zeit mit etwa 10 Sekunden. Die Temperatur zu diesem Zeitpunkt entspricht der Planck-Temperatur, etwa 10 Kelvin. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nach Meinung der Wissenschaftler nur eine fundamentale Kraft, die Urkraft. Bis heute gibt es keine allgemein akzeptierte Theorie für die Planck-Ära. Als mögliche Kandidaten gelten die M-Theorie und die Schleifenquantengravitation.", "section_level": 2}, {"title": "GUT-Ära.", "content": "In der Kosmologie wird allgemein angenommen, dass sich an die Planck-Ära die GUT-Ära bzw. Baryogenese nach einer spontanen Symmetriebrechung anschloss. Dabei spaltete sich die Urkraft in die X-Kraft oder GUT-Kraft und die Gravitation auf. GUT steht für \"Grand Unified Theories\", zu deutsch Große vereinheitlichte Theorie. Diese würde die starke Kernkraft, die schwache Kernkraft und die elektromagnetische Kraft vereinigen. Hochenergie-Experimente an Teilchenbeschleunigern deuten darauf hin, dass bei einer Energie von etwa 2·10 GeV die drei genannten Kräfte nicht mehr voneinander unterscheidbar sind. Oberhalb dieser Energie gäbe es daher nur eine Kraft, die als GUT-Kraft bezeichnet wird. Dies wäre ein Zustand höherer Symmetrie. Bei Energien unter diesem Wert bricht diese Symmetrie auf und die drei genannten Kräfte würden sichtbar. Allerdings kann derzeit die nötige Energiedichte in Laborexperimenten nicht erreicht werden, um solche Theorien ausreichend zu prüfen.", "section_level": 2}, {"title": "Kosmische Inflation.", "content": "Die Inflation wird zeitlich in der GUT-Ära angesiedelt. Während dieser sogenannten Inflation dehnte sich das Universum innerhalb von 10 bis 10 Sekunden um einen Faktor zwischen 10 und 10 aus. Diese überlichtschnelle Ausdehnung des Universums steht nicht im Widerspruch zur Relativitätstheorie, da diese nur eine überlichtschnelle Bewegung \"im Raum\", nicht jedoch eine überlichtschnelle Ausdehnung \"des Raumes selbst\" verbietet. Der Bereich, der dem heute beobachtbaren Universum entspricht, hätte dabei der Theorie zufolge von einem Durchmesser, der den eines Protons weit unterschreitet, auf etwa 10 cm expandieren müssen. Die genauen Details der Inflation sind unbekannt, allerdings gelten die Messungen der Temperaturschwankungen der kosmischen Hintergrundstrahlung durch den WMAP-Satelliten als starkes Indiz dafür, dass eine Inflation mit bestimmten Eigenschaften stattgefunden hat. Mittels der Messergebnisse des Planck-Weltraumteleskops könnte es möglich werden, genauere Erkenntnisse über die Inflationsepoche zu gewinnen. Die ursprüngliche Inflationstheorie geht auf eine Arbeit von Alan Guth aus dem Jahr 1981 zurück und wurde von Andrei Dmitrijewitsch Linde und anderen seither weiter bearbeitet. In dieser Theorie werden eine oder mehrere Skalarfelder verwendet, die als Inflatonfelder bezeichnet werden. Ebenfalls unklar ist die Ursache für das Ende der Inflation. Eine mögliche Erklärung hierfür sollen Slow-Roll-Modelle bieten, in denen das Inflatonfeld ein energetisches Minimum erreicht und die Inflation deshalb endet; eine Alternative ist das bereits beschriebene GUT-Modell, in dem das Ende der Inflation durch Brechung der GUT-Symmetrie erklärt wird. Eine Inflationsphase kann mehrere kosmologische Beobachtungen erklären: Das Inflationsmodell versagt jedoch bei der Erklärung der Kosmologischen Konstante. Einsteins formula_1 wäre demnach nicht konstant, sondern abhängig von der Zeit, eine Annahme, die in Quintessenz-Modellen verwendet wird. Weitergehende Modelle halten die Kosmologische Konstante konstant.", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklung des Universums.", "content": "Die Zeit nach der Inflation und der spekulativen Brechung einer möglichen GUT-Symmetrie sowie der elektroschwachen Symmetrie kann mit den bekannten physikalischen Theorien beschrieben werden. Das Verhalten des Universums ab dieser Phase ist durch Beobachtungen relativ weitgehend klar und unterscheidet sich in den verschiedenen Urknall-Modellen kaum.", "section_level": 2}, {"title": "Primordiale Nukleosynthese.", "content": "Als primordiale Nukleosynthese wird die Entstehung von Atomkernen im frühen Universum bezeichnet. Nach Ende der Inflation, also nach etwa 10 s, sank die Temperatur auf 10 K ab. Es bildeten sich Quarks und Anti-Quarks, die Bausteine der heutigen schweren Teilchen (Baryogenese). Die Temperatur war aber so hoch und die Zeiten zwischen zwei Teilchenstößen so kurz, dass sich noch keine stabilen Protonen oder Neutronen bildeten, sondern ein so genanntes Quark-Gluonen-Plasma aus annähernd freien Teilchen entstand. Die Zeit bis zur Bildung stabiler Hadronen wird auch \"Quark-Ära\" genannt. Nach 10 s lag eine Temperatur von 10 K vor. Quarks konnten nicht mehr als freie Teilchen existieren, sondern vereinigten sich zu Hadronen, d. h. Protonen, Neutronen und schwerere Verwandte. Nach 10 s war die Temperatur auf 10 K gesunken, so dass keine Proton-Antiproton- oder Neutron-Antineutron-Paare mehr gebildet wurden. Die meisten Protonen und Neutronen wurden bei Stößen mit ihren Antiteilchen vernichtet – bis auf einen kleinen Überschuss von einem Milliardstel. Die Dichte sank auf 10 g/cm. Mit abnehmender Temperatur zerfielen die schwereren Hadronen, und es blieben schließlich Protonen und Neutronen sowie ihre Antiteilchen übrig. Durch ständige Umwandlungen von Protonen in Neutronen und umgekehrt entstand auch eine große Zahl von Neutrinos. In dieser sogenannten \"Hadronen-Ära\" gab es gleich viele Protonen wie Neutronen, da sie aufgrund ausreichend verfügbarer Energie beliebig ineinander umgewandelt werden konnten. Nach 1 s war eine Temperatur von 10 K erreicht. Unterhalb dieser Temperatur konnten lediglich Neutronen zu Protonen zerfallen, aber Neutronen nicht mehr nachgebildet werden. Erst nach 10 Sekunden, bei Temperaturen unterhalb von 10 K, vereinigten sich Protonen und verbleibende Neutronen durch Kernfusion zu ersten Deuterium-Atomkernen. Soweit diese nicht wieder zerfielen, verschmolzen sie paarweise zu Helium-4-Kernen. Nach etwa 3 Minuten hatte die Temperatur und Dichte der Materie so weit abgenommen, dass die Kernfusion zum Erliegen kam. Die übriggebliebenen freien Neutronen waren nicht stabil und zerfielen im Verlauf der nächsten Minuten in Protonen und Elektronen. Insgesamt bildeten sich in den ersten drei Minuten zu 25 % Helium-4 (He) und 0,001 % Deuterium sowie Spuren von Helium-3 (He), Lithium und Beryllium. Die restlichen 75 % stellten Protonen, die späteren Wasserstoffatomkerne. Alle schwereren Elemente entstanden erst später im Inneren von Sternen. Die Temperatur war immer noch so hoch, dass die Materie als Plasma vorlag, einem Gemisch aus freien Atomkernen, Protonen und Elektronen, mit thermischer Strahlung im Röntgenbereich. Neben Elementarteilchen und Strahlung entstanden auch primordiale Magnetfelder. Dies wird auf den Harrison-Effekt zurückgeführt. Man geht davon aus, dass das Plasma im heißen und dichten Universum Wirbel bildete. Die hierdurch hervorgerufene Reibung an dem sehr starken Strahlungsfeld führte zur Erzeugung elektrischer Ströme, die durch Induktion Magnetfelder bewirkten.", "section_level": 2}, {"title": "Stark gekoppeltes Plasma.", "content": "Für Neutrinos, die kaum mit anderen Teilchen wechselwirken, war die Dichte nach 10 s niedrig genug – sie befanden sich nicht mehr im thermischen Gleichgewicht mit den anderen Teilchen, das heißt, sie \"entkoppelten\". Nach 1 s war eine Temperatur von 10 K erreicht. Jetzt vernichteten sich auch Elektronen und Positronen – bis auf den Überschuss von einem Milliardstel an Elektronen. Damit war die Bildung der Bausteine der Materie, aus der sich der Kosmos auch heute noch zusammensetzt, weitgehend abgeschlossen. Das Universum war nun gefüllt mit einem stark wechselwirkenden Plasma aus Elektronen, Photonen („Lichtteilchen“) und Atomkernen, vor allem Protonen. Außerdem gab es Neutrinos, die vor allem durch die Gravitation mit dem heißen Plasma wechselwirkten. Außerdem wird im Rahmen des kosmologischen Standardmodells angenommen, dass es eine große Menge dunkler Materie gab, die ebenfalls nur durch die Gravitation mit dem Plasma wechselwirkte. Es dauerte etwa 400.000 Jahre, bis die Temperatur ausreichend abgesunken war, dass sich stabile Atome bildeten (Rekombinationsepoche) und Licht große Distanzen zurücklegen konnte, ohne absorbiert zu werden. Die \"mittlere freie Weglänge\" von Photonen vergrößerte sich extrem, das Universum wurde also durchsichtig, genauer gesagt nahm seine \"optische Dichte\" sehr rapide ab. Diese Entkopplung des Lichts dauerte etwa 100.000 Jahre. In dieser Zeitspanne waren einige Regionen des Universums bereits soweit abgekühlt, dass sie durchsichtig waren, während in anderen Regionen noch heißes Plasma vorherrschte. Da es zur Zeit der Entkopplung sehr viel mehr Photonen als Protonen im Universum gab, lag die Temperatur des Universums deutlich niedriger als die Ionisationsenergie des Wasserstoffs formula_2, wobei formula_3 die Boltzmann-Konstante ist, nämlich bei etwa formula_4, was einer Temperatur von etwa 4000 K entspricht. Das bedeutet, dass das Maximum der Strahlungsintensität zu dieser Zeit im sichtbaren Spektrum lag. Diese Strahlung ist noch heute als kosmische Hintergrundstrahlung messbar. Allerdings ist sie aufgrund der kosmologischen Rotverschiebung inzwischen sehr viel langwelligere Mikrowellenstrahlung und entspricht einer Temperatur von 2,73 K. Die Dynamik des Plasmas ist entscheidend für die Entstehung der Temperaturfluktuationen der Hintergrundstrahlung und der Bildung von Materiestrukturen. Das Verhalten des plasmagefüllten Universums kann im Rahmen der kosmologischen Störungstheorie mittels der Boltzmann-Gleichung beschrieben werden. Damit lassen sich gewisse Grundcharakteristika des Spektrums der Temperaturfluktuationen erklären. Insbesondere kommt es in dem Plasma zu Druckwellen, also gewissermaßen Schallwellen, die bestimmte charakteristische Peaks im Spektrum der Temperaturfluktuationen verursachen. Dass diese Peaks von den Raumsonden WMAP und Planck mit großer Genauigkeit gemessen werden konnten, ist ein unterstützendes Indiz für diese Theorien. Die Entstehung großräumiger Strukturen wird qualitativ damit erklärt, dass sich Dunkle Materie an Orten sammelt, wo auch das Plasma dichter ist und damit Dichteungleichgewichte so sehr verstärkt, dass sich die Materie schließlich fast ausschließlich in relativ kleinen Bereichen des Universums sammelt.", "section_level": 2}, {"title": "Strahlungs-Ära und Materie-Ära.", "content": "Die Friedmann-Gleichungen basieren auf dem Materiemodell des perfekten Fluids. In diesem Modell wird die Materie durch zwei Zustandsgrößen, nämlich Energiedichte formula_5 und Druck formula_6 beschrieben. Der Zusammenhang zwischen Energie und Druck wird durch eine Zustandsgleichung formula_7 beschrieben. Die wichtigsten Fälle für die üblichen Modelle des Universums sind Strahlung mit formula_8, massive Teilchen, oft als „Staub“ bezeichnet, mit formula_9 und eine kosmologische Konstante mit formula_10. Für die verschiedenen Arten der Materie ist die Abhängigkeit der Energiedichte vom Skalenfaktor formula_11 sehr unterschiedlich, nämlich formula_12. Die unterschiedliche Zeitabhängigkeit bei Strahlung und massiven Teilchen lässt sich auch anschaulich verstehen; bei Strahlung nimmt zusätzlich zum Abfallen der Anzahldichte der Photonen (infolge der Expansion des Raumes) die Wellenlänge der einzelnen Photonen durch die kosmologische Rotverschiebung zu. Dies sorgt dafür, dass die Energiedichte der Strahlung schneller abnimmt als die der massiven Materie. Deshalb wird ein Universum, das zu Beginn strahlungsdominiert war, nach einiger Zeit durch massive Teilchen dominiert, bis zuletzt eine eventuelle kosmologische Konstante vorherrschen würde. Den Urknall-Modellen zufolge stellte (elektromagnetische) Strahlung nach der Inflation den Hauptanteil der Energiedichte im Kosmos. Zu einem Zeitpunkt von etwa 70.000 Jahren nach dem Urknall waren die Energiedichten von Strahlung und Materie gleich, danach bestimmte die massive Materie die Dynamik des Universums. Man spricht vom Ende der strahlungsdominierten Ära und dem Beginn der materiedominierten Ära.", "section_level": 2}, {"title": "Vorhersagen der Urknall-Modelle.", "content": "Die Urknall-Modelle mit den oben beschriebenen Charakteristika sind die anerkanntesten Modelle zur Erklärung des heutigen Zustandes des Universums. Der Grund dafür ist, dass sie einige zentrale Vorhersagen machen, die sich gut mit dem beobachteten Zustand des Universums decken. Die wichtigsten Vorhersagen sind die Expansion des Universums, die kosmische Hintergrundstrahlung und die Elementverteilung, insbesondere der Anteil an Helium an der Gesamtmasse der baryonischen Materie. Auch die wichtigsten Eigenschaften der Temperaturfluktuationen der kosmischen Hintergrundstrahlung werden im Rahmen der Urknall-Modelle mittels kosmologischer Störungstheorie sehr erfolgreich erklärt. Die Theorie der Temperaturfluktuationen bietet außerdem ein Modell zur Entstehung großräumiger Strukturen, nämlich der Filamente und Voids, die die zuvor beschriebene Wabenstruktur bilden.", "section_level": 1}, {"title": "Expansion des Universums.", "content": "Die Expansion des Universums wurde 1929 von Edwin Hubble erstmals beobachtet. Er entdeckte, dass die Entfernung von Galaxien von der Milchstraße und ihre Rotverschiebung proportional sind. Die Rotverschiebung erklärt man dadurch, dass sich die Galaxien vom Beobachter entfernen, Hubbles Beobachtung war die Proportionalität von Entfernung und Fluchtgeschwindigkeit. Es war spätestens seit der Arbeit von Georges Lemaître 1927 bekannt, dass eine solche Proportionalität aus den Friedmann-Gleichungen folgt, die auch den Urknall beinhalten. Diese Beobachtung war damit die erste Bestätigung der Urknall-Modelle. Heute ist das Hubble-Gesetz durch Messungen an sehr vielen Galaxien gut bestätigt. Allerdings gilt eine näherungsweise Proportionalität, wie von den Friedmann-Gleichungen für ein Universum mit massiver Materie vorhergesagt, nur für vergleichsweise nahe Galaxien. Sehr ferne Galaxien haben allerdings Fluchtgeschwindigkeiten, die größer sind, als in einem materiedominierten Universum zu erwarten ist. Dies wird als Hinweis auf eine kosmologische Konstante oder Dunkle Energie gedeutet.", "section_level": 2}, {"title": "Häufigkeit der Elemente.", "content": "Der größte Teil der leichten Atomkerne entstand in den ersten Minuten des Universums während der primordialen Nukleosynthese. Die Beschreibung dieses Prozesses im Rahmen des Urknallmodells geht auf Ralph Alpher und George Gamow zurück, die die Alpher-Bethe-Gamow-Theorie entwickelten. Insbesondere der Massenanteil des Heliums von etwa 25 % der gewöhnlichen Materie (ohne Dunkle Materie) wird von den Urknallmodellen übereinstimmend in sehr guter Übereinstimmung mit der beobachteten Häufigkeit vorhergesagt. Durch die Messung der Häufigkeit von selteneren Kernen wie Deuterium, Helium-3 und Lithium-7 kann auf die Dichte gewöhnlicher Materie im Universum geschlossen werden. Die gemessenen Häufigkeiten dieser Elemente sind im Rahmen der existierenden Modelle miteinander und mit anderen Messungen der Materiedichte konsistent.", "section_level": 2}, {"title": "Kosmische Hintergrundstrahlung.", "content": "Die kosmische Hintergrundstrahlung wurde 1948 von Ralph Alpher, George Gamow und Robert Herman vorhergesagt. Sie sagten in der Folge verschiedene Temperaturen im Bereich von etwa 5 bis 50 K vorher. Erst 1964 wurde die Hintergrundstrahlung von Arno Penzias und Robert Woodrow Wilson erstmals als realer Effekt identifiziert, nachdem zuvor mehrere Astronomen Messungen des Signals für Antennenfehler gehalten hatten. Die gemessene Temperatur wurde mit 3 K angegeben, heutige Messungen ergeben eine Temperatur von 2,725 K. Die Hintergrundstrahlung ist in sehr guter Näherung isotrop, das heißt sie hat in jeder Richtung übereinstimmende Temperatur und Intensität. Abweichungen in Höhe von 1 % ergeben sich durch den Doppler-Effekt aufgrund der Bewegung der Erde. Auch die Milchstraße ist als deutliche Störung erkennbar. Rainer K. Sachs und Arthur M. Wolfe sagten 1967 vorher, dass es sehr kleine Temperaturfluktuationen der Hintergrundstrahlung gebe. Der von ihnen vorhergesagte Effekt wurde zu ihren Ehren Sachs-Wolfe-Effekt genannt. Im Jahr 1993 entdeckte der Satellit COBE tatsächlich Fluktuationen von 0,001 % in der Temperatur der Hintergrundstrahlung, wobei der Satellit WMAP diese Beobachtung, ebenso wie den Sachs-Wolfe-Effekt bestätigte. Weitere bedeutende Charakteristika des Spektrums der Temperaturanisotropien sind die Silk-Dämpfung und Baryonische akustische Oszillationen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung großräumiger Strukturen.", "content": "Durch die Entkopplung der Strahlung geriet die Materie nun stärker unter den Einfluss der Gravitation. Ausgehend von räumlichen Dichteschwankungen, die möglicherweise bereits in der inflationären Phase durch Quantenfluktuationen entstanden sind, bildeten sich nach 1 Million Jahren großräumige Strukturen im Kosmos. Dabei begann die Materie in den Raumgebieten mit höherer Massedichte als Folge gravitativer Instabilität zu kollabieren und Masseansammlungen zu bilden. Es bildeten sich zuerst sogenannte Halos aus Dunkler Materie, die als Gravitationssenken wirkten, in denen sich später die für uns sichtbare Materie sammelte. Die dem Strahlungsdruck unterliegende baryonische Materie hatte keine ausreichende Dichte, um ohne Hilfe der Dunklen Materie so früh zu großräumigen Strukturen zu verklumpen, dass sich die daraus resultierenden Temperaturschwankungen heute noch in der Hintergrundstrahlung beobachten lässt. Ohne Dunkle Materie würde die Entstehung großräumiger Strukturen, wie der Wabenstruktur aus Voids und Filamenten, ebenso wie die Entstehung eher kleinerer Strukturen, wie Galaxien, viel länger dauern als das Alter des Universums, das sich aus den Urknall-Modellen ergibt. Zur Untersuchung der Eigenschaften der Dunklen Materie wurde versucht, durch Simulationen den Prozess der Strukturbildung nachzubilden. Dabei wurden verschiedene Szenarien durchgespielt, und einige konnten mit Hilfe solcher Simulationen als gänzlich unrealistisch ausgeschlossen werden. Als realistisch erscheinen heute sogenannte formula_13CDM-Szenarien, wobei das formula_1 die Kosmologische Konstante der Einsteinschen Feldgleichungen ist, und CDM für kalte Dunkle Materie (engl.: cold dark matter) steht. Welche Art von Teilchen die Dunkle Materie bildet, ist derzeit noch unbekannt. Die kollabierenden Gaswolken hatten sich inzwischen soweit verdichtet, dass sich die ersten Sterne bildeten. Diese waren wesentlich massenreicher als unsere Sonne, so dass sie sehr heiß wurden und hohe Drücke bildeten. Infolgedessen wurden auch schwerere Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff und Eisen durch Kernfusion erzeugt. Wegen ihrer großen Masse war die Lebensdauer dieser Sterne mit 3–10 Millionen Jahren relativ kurz, sie explodierten in einer Supernova. Während der Explosion wurden durch Neutroneneinfang Elemente schwerer als Eisen gebildet (z. B. Uran) und gelangten in den interstellaren Raum. Der Explosionsdruck verdichtete angrenzende Gaswolken, die dadurch schneller neue Sterne hervorbringen konnten. Da die mit Metallen angereicherten Gaswolken schneller auskühlten, entstanden massenärmere und kleinere Sterne mit schwächerer Leuchtkraft, aber von längerer Lebensdauer. Es bildeten sich die ersten Kugelsternhaufen aus diesen Sternen, und schließlich die ersten Galaxien aus ihren Vorläufern.", "section_level": 2}, {"title": "Weitergehende Modelle.", "content": "Es gibt verschiedene Modelle, die ab einer Zeit von etwa 10 s mit den Urknall-Modellen übereinstimmen und das Ziel verfolgen, das sehr frühe Universum ohne Singularitäten zu erklären. Solche Modelle können in einigen Fällen zusätzliche Vorhersagen gegenüber den gewöhnlichen Urknall-Modellen machen oder in den Vorhersagen geringfügig abweichen, sofern diese Abweichungen nicht durch die Messgenauigkeit widerlegt sind. Derartige Modelle stehen meist im Zusammenhang mit den Theorien der Quantengravitation und der Schleifenquantengravitation \"(Loop-Quantengravitation)\" als \"Schleifen-Quantenkosmologie\".", "section_level": 1}, {"title": "Branenkosmologie.", "content": "Die Branenkosmologie ist eine Theorie, die in enger Verbindung zur Stringtheorie steht und Konzepte dieser Theorie verwendet. Modelle der Branenkosmologie beschreiben eine mindestens fünfdimensionale Raumzeit, in die die vierdimensionale Raumzeit als „Brane“ (das Wort ist von „Membran“ abgeleitet) eingebettet ist. Die moderne Behandlung dieser Theorie ging vom 1999 entwickelten Randall-Sundrum-Modell aus. In diesem soll eine Brane das beobachtbare Universum modellieren. Es liefert ein Erklärungsmodell dafür, warum die Gravitation viel schwächer ist als die anderen Grundkräfte, beschreibt aber keine Evolution des Universums. Es enthält also keine Expansion des Universums und daher auch weder Rotverschiebung noch Hintergrundstrahlung. Es ist damit kein realistisches Modell des beobachtbaren Universums. Ein weiterentwickeltes Modell der Branenkosmologie ist das zyklische ekpyrotische Universum von Paul Steinhardt und Neil Turok, das ebenfalls auf der Stringtheorie basiert und 2002 entwickelt wurde. In diesem Modell kollidieren zwei vierdimensionale Branen in einer fünfdimensionalen Raumzeit periodisch, wobei sie jedes Mal einen Zustand erzeugen, wie er nach dem Urknallmodell im sehr frühen Universum geherrscht hat. Sie bilden insbesondere eine Alternative zur Inflationstheorie, indem sie im Rahmen der heutigen Messgenauigkeit dieselben Vorhersagen machen. Allerdings macht das ekpyrotische Modell abweichende Vorhersagen zur Polarisierung der Fluktuationen der Hintergrundstrahlung, dadurch ist es durch zukünftige Messungen im Prinzip möglich, eines der beiden Modelle zu falsifizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Schleifenquantenkosmologie.", "content": "Die Schleifenquantenkosmologie ist eine Theorie, die sich aus der Schleifenquantengravitation entwickelt hat (unter anderem durch Martin Bojowald). Da in dieser Theorie das kosmologische Prinzip als Annahme vorausgesetzt wird, ist noch nicht geklärt, inwiefern sie mit der Schleifenquantengravitation selbst kompatibel ist. Die Loop Quantum Cosmology gibt eine Erklärung für die kosmische Inflation und bietet mit dem Big Bounce ein kosmologisches Modell ohne Urknallsingularität. In diesem Modell kollabiert ein Vorgänger-Universum in einem Big Crunch, allerdings sorgen Effekte der Quantengravitation dafür, dass es nicht zu einer Singularität kollabiert, sondern nur bis zu einer maximalen Dichte. Dann setzt wieder eine Expansion ein, aus der das heutige Universum hervorgeht. Dieses Modell ist aktuell Forschungsgegenstand und viele Fragen sind noch ungeklärt. Unter anderem ist nicht klar, ob sich die Geschichte des zyklischen Universums bei jedem Durchlauf identisch wiederholt oder variiert. Eine Weiterentwicklung des Modells ergibt ein zyklisches Universum, das immer im Wechsel bis zu einer maximalen Ausdehnung expandiert und zu einer minimalen Ausdehnung kollabiert.", "section_level": 2}, {"title": "Chaotische Inflation.", "content": "Die Theorie der chaotischen Inflation wurde 1986 von Andrei Linde vorgeschlagen und ist nicht mit einer bestimmten Quantengravitationstheorie verknüpft. Sie besagt, dass der Großteil des Universums ewig inflationär expandiert und nur innerhalb verschiedener Blasen die Inflation zum Erliegen kommt, so dass sich eine Vielzahl von Teiluniversen bildet. Dem Modell zufolge sorgen die Quantenfluktuationen des Inflatonfelds dafür, dass der Großteil des Universums ewig in der inflationären Phase bleibt. Nicht-inflationäre Blasen entstehen, wenn die Quantenfluktuationen des Inflatonfeldes lokal kleiner werden. Obwohl die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung dieser Blasen sehr hoch ist, sorgt die hohe Geschwindigkeit der Inflation dafür, dass sie gegenüber dem Rest des Universums sehr schnell sehr viel kleiner werden, dadurch nur sehr selten kollidieren und der Großteil des Universums durch ewige Inflation geprägt ist. Die verschiedenen Teiluniversen können unterschiedliche Werte der Naturkonstanten und damit unterschiedliche physikalische Gesetze enthalten, wenn es mehrere stabile Zustände des Feldes gibt. Die Theorie wird manchmal auch als Multiversumstheorie aufgefasst (zum Beispiel Alexander Vilenkin), da viele Teiluniversen existieren, die nie miteinander in Kontakt treten können. Das inflationäre Multiversum wird auch als Quantenschaum bezeichnet, da es in seinen Eigenschaften nicht mit dem beobachtbaren Universum übereinstimmt. So enthält es der Theorie zufolge weder Materie noch Strahlung, sondern ausschließlich das Inflatonfeld.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "In der Antike hatten vor allem die heute verlorenen vorsokratischen Naturphilosophen Vorstellungen eines Urknalls entwickelt, die in Grundzügen modernen Erkenntnissen bereits nahekamen. Insbesondere die Lehren zur Entstehung des Universums von Anaxagoras im 5. Jahrhundert v. Chr., laut dem das Weltall expandiert, werden in der modernen Forschung häufig in Zusammenhang mit dem \"Big Bang\" gebracht. Als Begründer der Urknalltheorie gilt der belgische Theologe und Physiker Georges Lemaître, der 1931 für den heißen Anfangszustand des Universums die Ausdrücke „primordiales Atom“ oder „Uratom“, später auch „kosmisches Ei“ verwendete. Die englische Bezeichnung \"Big Bang\" (wörtlich ‚Großer Knall‘) wurde von Fred Hoyle geprägt. Hoyle vertrat die Steady-State-Theorie und wollte mit der Wortwahl \"Big Bang\" das Bild eines expandierenden Universums, das scheinbar aus dem Nichts entsteht, unglaubwürdig erscheinen lassen. Die Steady-State-Theorie verlor in den 1960er Jahren an Zustimmung, als die Urknalltheorie durch astronomische Beobachtungen zunehmend bestätigt wurde. Die Voraussetzung für die moderne Kosmologie und damit auch für die Urknall-Modelle bildet die 1915 von Albert Einstein publizierte allgemeine Relativitätstheorie. 1922 legte Alexander Friedmann mit seiner Beschreibung des expandierenden Universums den Grundstein für die Urknall-Modelle. Obwohl Einstein anerkannte, dass sein Modell mit den Feldgleichungen verträglich war, wurde Friedmanns Arbeit zunächst kaum diskutiert, da keine astronomischen Beobachtungen auf eine Expansion des Universums hindeuteten und daher statische kosmologische Modelle bevorzugt wurden, auch von Einstein selbst. Lemaître entwickelte 1927 Friedmanns Modell unabhängig von diesem erneut und führte es weiter zu einer ersten Urknalltheorie, der zufolge das Universum aus einem einzigen Teilchen, dem „Uratom“ hervorgegangen sei. Er leitete als Folge der Expansion des Universums bereits eine Proportionalität von Entfernung und Fluchtgeschwindigkeit stellarer Objekte her. Allerdings wurde auch diese Arbeit wenig beachtet. 1929 entdeckte Edwin Hubble durch Entfernungsmessungen an Cepheiden in Galaxien außerhalb der Milchstraße, dass die Rotverschiebung der Galaxien zu ihrer Entfernung proportional ist. Diesen Befund, der heute Hubble-Gesetz genannt wird, erklärte er durch den Dopplereffekt als Folge einer Expansion des Universums. Hubble bestätigte damit Lemaîtres Vorhersage, allerdings war ihm diese nicht bekannt und er bezieht sich in seinen Schriften nicht darauf. 1935 bewiesen Howard P. Robertson und Arthur Geoffrey Walker schließlich, dass die Friedmann-Lemaître-Robertson-Walker-Metriken unabhängig vom Materiemodell die einzigen Metriken sind, die mit dem kosmologischen Prinzip verträglich sind. 1948 entwickelten Ralph Alpher, George Gamow und Robert Herman eine Theorie von der Entstehung des Kosmos aus einem heißen Anfangszustand. Im Rahmen dieser Theorie sagten sie sowohl die Häufigkeit von Helium im frühen Universum als auch die Existenz einer kosmischen Hintergrundstrahlung mit Schwarzkörperspektrum vorher. Für die heutige Temperatur der Hintergrundstrahlung gaben sie verschiedene Schätzungen im Bereich von 5 K bis 50 K. Arno Penzias und Robert Woodrow Wilson entdeckten 1964 unbeabsichtigt die kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung. Da sie nur auf zwei Frequenzen maßen, konnten sie nicht feststellen, dass die Strahlung ein Schwarzkörperspektrum hat. Dies wurde durch weitere Messungen in den folgenden Jahren bestätigt und die Temperatur wurde mit 3 K gemessen. 1967 sagten Rainer K. Sachs und Arthur M. Wolfe Temperaturfluktuationen der kosmischen Hintergrundstrahlung vorher. Dieser Effekt wird nach ihnen als Sachs-Wolfe-Effekt bezeichnet. Stephen Hawking und Roger Penrose zeigten 1965 bis 1969 mathematisch, dass sich die immer noch bezweifelten ultra-dichten Zustände am Beginn der Zeit unter den Voraussetzungen „Gültigkeit der Allgemeinen Relativitätstheorie“ und „expandierendes Universum“ zwingend ergeben. Um den extrem homogenen und isotropen Anfangszustand des beobachtbaren Universums zu erklären, der aus der Isotropie der kosmischen Hintergrundstrahlung gefolgert wird, schlug Roger Penrose 1979 die Weylkrümmungshypothese vor. Diese Hypothese liefert auch eine Erklärung für den Ursprung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik. Als konkurrierende Hypothese zur Erklärung der Homogenität und Isotropie des frühen Universums und zur Lösung des Horizont-Problems entwickelte Alan Guth 1981 die Theorie des inflationären Universums, die eine Phase sehr schneller Expansion in der Frühphase des Universums postuliert. Die Theorie des inflationären Universums wurde später von Andrei Linde und anderen weiter entwickelt und konnte sich schließlich als Erklärungsmodell durchsetzen. Valerie de Lapparent, Margaret Geller und John Huchra entdeckten 1986 die Anordnung von Galaxienhaufen in wandartigen Strukturen, die wiederum großskalige, blasenartige Leerräume (\"Voids\") umschließen. Durch die Satelliten COBE (1989–1993), WMAP (2001–2010) und Planck (2009–2013) wurde die kosmische Hintergrundstrahlung mit erheblicher Genauigkeit vermessen. Dabei wurden die Fluktuationen der Hintergrundstrahlung entdeckt und ihr Spektrum vermessen, womit die Vorhersage von Sachs und Wolfe bestätigt wurde. Die Messergebnisse dieser Satelliten in Verbindung mit Entfernungsmessungen gestatteten eine genauere Bestimmung kosmologischer Parameter, die Hinweise auf ein beschleunigt expandierendes Universum ergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "„Vor“ dem Urknall Ab dem Urknall", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Urknall wird in der Kosmologie der Beginn des Universums, also der Anfangspunkt der Entstehung von Materie, Raum und Zeit bezeichnet. Nach dem kosmologischen Standardmodell ereignete sich der Urknall vor etwa 13,8 Milliarden Jahren. Urknalltheorien beschreiben nicht den Urknall selbst, sondern das frühe Universum in seiner zeitlichen Entwicklung nach dem Urknall.", "tgt_summary": "大爆炸又称大霹雳(英语:Big Bang),是描述宇宙的源起与演化的宇宙学模型,这一模型得到了当今科学研究和观测最广泛且最精确的支持。宇宙学家通常所指的大爆炸观点为:宇宙是在过去有限的时间之前,由一个密度极大且温度极高的太初状态演变而来的。根据2015年普朗克卫星所得到的最佳观测结果,宇宙大爆炸距今137.99 ± 0.21亿年,并经过不断的空间的度规膨胀到达今天的状态。", "id": 1744025} {"src_title": "Vitamin", "tgt_title": "维生素", "src_document": [{"title": "Aufgabe und Funktion.", "content": "Vitamine sind an vielen Reaktionen des Stoffwechsels beteiligt. Ihre Aufgabe besteht in einer Regulierung der Verwertung von Kohlenhydraten, Proteinen (umgangssprachlich auch als Eiweiß bezeichnet) und Mineralstoffen, sie sorgen für deren Ab- beziehungsweise Umbau und dienen somit auch der Energiegewinnung. Vitamine stärken das Immunsystem und sind unverzichtbar beim Aufbau von Zellen, Blutkörperchen, Knochen und Zähnen. Die Vitamine unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Wirkungen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Dass manche Krankheiten durch bestimmte Nahrungsmittel geheilt werden können, war im 16. Jahrhundert, als man diese Tatsache für den Skorbut erkannte, bereits bekannt. Im Jahr 1881 fütterte der russische Arzt und Chemiker Nikolai Lunin Mäuse mit einer künstlichen Mischung aus den separierten damals bekannten Bestandteilen von Milch, nämlich Proteine, Fette, Kohlenhydrate und Salze. Sie starben und Lunin schloss daraus, „dass natürliche Nahrung wie Milch deswegen neben den bisher bekannten Bestandteilen geringe Mengen lebenswichtiger Substanzen enthalten muss“. Nach dem Lesen eines Artikels des niederländischen Arztes Christiaan Eijkman beschäftigte sich der polnische Biochemiker Casimir Funk 1911 intensiv mit der Isolierung des Wirkstoffes gegen die Vitaminmangelkrankheit Beri-Beri, eine bis dahin unerklärliche neue Krankheit, die in Japan und auf Java auftrat. Eijkman hatte in einem Militärhospital in Batavia beobachtet, dass neben Patienten und Personal auch die Hühner im Hof des Hospitals die Symptome der Krankheit Beri-Beri (zu deutsch: Schafsgang) zeigten. Die Hühner wurden mit demselben weißen, geschälten Reis gefüttert, den auch die Patienten und das Personal zu essen bekamen. Beri-Beri ging mit Lähmungen und Kräfteverlust einher. Diese Krankheit trat erst auf, nachdem man in diesen Ländern europäische Reisschälmaschinen eingeführt hatte. Es wurde eine Mangelkrankheit vermutet. Der japanische Arzt Takaki Kanehiro konnte die Krankheit heilen, indem er dem Reis die entfernte Reiskleie wieder zuführte. Casimir Funk isolierte aus Reiskleie einen Stoff, von dem er sich eine heilende Wirkung gegen die Mangelkrankheit erhoffte. Dieser 1912 von Funk irrtümlich als Beriberi-Vitamin bezeichnete Stoff, abgeleitet von \"vita\" (Leben) und \"Amine\", war weder ein Amin, noch wirkte er gegen Beriberi. Auf der Suche nach dem Anti-Beriberi Faktor, dem Vitamin B oder Thiamin, hatte er Nicotinsäure, das Vitamin B, isoliert. Letzteres ist nutzlos gegenüber Beriberi, zeigte aber bei der Behandlung von Pellagra Wirkung. Die Bezeichnung erwies sich auch für andere Vitamine vom Wortsinn her als falsch, da viele Vitamine keine Aminogruppen besitzen. 1926 wurde das Vitamin B (Thiamin) erstmals nach neunjähriger Arbeit von den holländischen Chemikern Barend C. P. Jansen und Willem F. Donath in kristalliner Form aus Reiskleie isoliert. 1932 ermittelte Windaus die elementare Zusammensetzung. 1936 wurde die Struktur von Vitamin B etwa gleichzeitig von Adolf Windaus, Richard Kuhn, Robert R. Williams und Rudolf Grewe aufgeklärt. Die Synthese erfolgte 1936 durch Robert R. Williams und 1937 durch Hans Andersag und Kurt Westphal (1936). Zwischen 1920 und 1980 wurden die für den Menschen heute bekannten 13 Vitamine erstmals rein dargestellt. Für diese Vitamine sind inzwischen auch chemische Synthesewege entwickelt worden. Krankheiten als Folge von Vitaminmangelerscheinungen wurden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts als solche erkannt. In der Annahme, dass es sich um ernährungsbedingte Krankheiten handele, versuchte man bestimmte Krankheiten wie Beri-Beri, Skorbut und Rachitis zunächst durch Zufuhr entsprechender Nahrungsmittel zu bekämpfen. Nachdem mit Hilfe von Tierversuchen die Hypothese bestätigt werden konnte, dass die Krankheiten durch das Fehlen bestimmter Nahrungsbestandteile verursacht wurden, führten weitere Tierversuche dazu, diese speziellen essentiellen Nahrungsbestandteile und aus diesen schließlich die jeweiligen Vitamine selbst zu isolieren. 1913 wurde die Bezeichnung der Vitamine mit großen Buchstaben des Alphabets durch den amerikanischen Biochemiker Elmer McCollum eingeführt. Somit gab es ein Vitamin A, B, C und D. Anschließend kamen noch die Vitamine E und K hinzu. Bei der Analyse der Nahrung, die Vitamin B enthielt, stellte sich heraus, dass es sich hier um mehr als einen Faktor handelte, der mehrere Symptome ausschalten konnte. Somit sprachen die Biologen von Vitamin B, B usw. In der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) förderten die Machthaber in Deutschland die Versorgung der Bevölkerung mit den damals gerade erst entdeckten Vitaminen sehr aktiv. Sie wollten so den „Volkskörper von innen stärken“, weil sie davon überzeugt waren, dass Deutschland den Ersten Weltkrieg auch als Folge von Mangelernährung verloren hatte. In „Vitamin-Aktionen“ wurden Kinder, Mütter, Schwerstarbeiter und Soldaten mit Vitaminen versorgt, insbesondere mit Vitamin C, von dem die Wehrmacht noch 1944 200 Tonnen herstellen ließ.", "section_level": 1}, {"title": "Benennung von Vitaminen.", "content": "Der polnische Biochemiker Casimir Funk nahm an, dass alle lebensnotwendigen Stoffe eine NH-Gruppe enthielten. Er prägte deshalb 1912 für einen derartigen Ergänzungsnährstoff den Begriff „Vitamin“ (aus lateinisch \"vita\" für Leben und \"amin\" für stickstoffhaltig bzw. organische stickstoffhaltige Verbindung). Spätere Untersuchungen zeigten aber, dass bei weitem nicht alle Vitamine Amine sind und auch nicht immer Stickstoffatome enthalten. Beispiele hierfür sind das Vitamin A (siehe Retinol) und das Vitamin C (\"Ascorbinsäure\"), eine Carbonsäure. Andere, heute weitgehend verschwundene Bezeichnungen für Vitamine waren: \"Komplettine\", \"Nutramine\" und \"akzessorische Nährstoffe\" oder auch \"Ergänzungsstoffe\", weil die chemisch reinen Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate erst durch das Hinzukommen von Vitaminen (und Mineralstoffen) zu vollwertigen Nährstoffen ergänzt werden. Der chemische Name eines Vitamins richtet sich nach seiner chemischen Struktur. Bei den Trivialnamen werden Buchstaben verwendet, teilweise kombiniert mit einer Nummer. Lücken in der Buchstabenreihe entstanden unter anderem, weil sich einige der ursprünglichen Isolierungen als nicht einheitliche Substanzen erwiesen und aus der Reihe der Vitamine entfernt wurden. Teilweise gab oder gibt es mehrere Trivialnamen, in der Regel hat sich aber jeweils nur ein Trivialname durchgesetzt. Von den in der medizinischen Wissenschaft gegenwärtig bekannten 20 Vitaminen gelten 13 Vitamine für den Menschen als unerlässlich: Die acht „B-Vitamine“ werden unter der Sammelbezeichnung \"Vitamin-B-Komplex\" oder einfach als Vitamin B zusammengefasst. Weitere, in der Literatur und anderen Ländern verwendete Trivialnamen für (meist fälschlich als solche bezeichnete) Vitamine:", "section_level": 1}, {"title": "Vitaminabsorption.", "content": "Im Körper können bestimmte Vitamine \"gespeichert\" werden, man kann diese sozusagen auf Vorrat essen, andere wiederum können nicht gespeichert werden, sondern müssen über die Nahrung \"laufend zugeführt\" werden. Danach werden die Vitamine in zwei Gruppen eingeteilt: in die Gruppe der fettlöslichen, speicherbaren Vitamine und die Gruppe der wasserlöslichen, nicht speicherbaren Vitamine.", "section_level": 1}, {"title": "Fettlösliche Vitamine.", "content": "Fettlösliche Vitamine sind nichtpolare Moleküle, die sehr gut in Lipiden löslich sind. Ihre Resorption bedarf daher der Mizellenbildung. Sie werden in ähnlicher Weise wie Cholesterin in den Zellen der Darmschleimhaut in Chylomikronen eingebaut. Die fettlöslichen Vitamine sind: Vitamin K kann allerdings trotz seiner Fettlöslichkeit nur in geringem Maße vom Körper gespeichert werden. Vitamin D wird wegen seiner Aufgaben im Körper von manchen offiziellen Stellen nicht mehr zu den Vitaminen, sondern zu den Hormonen gerechnet. Diese Einordnung ist allerdings zumindest ungenau, denn einzig das auf Basis von Vitamin D über Zwischenstufen in der Niere hergestellte Calcitriol kann im Vollsinn als Hormon bezeichnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Wasserlösliche Vitamine.", "content": "Die wasserlöslichen Vitamine sind Vorläufer von Coenzymen oder prosthetischen Gruppen verschiedener Enzyme. Die wasserlöslichen Vitamine sind: Dabei bildet das Vitamin B insofern eine Ausnahme, als es trotz seiner Wasserlöslichkeit vom Organismus gespeichert werden kann. Wasserlösliche Vitamine werden im Dünndarm mittels Carriern oder Rezeptoren absorbiert. Während Vitamin B durch passiven Transport aufgenommen wird, erfolgt die Absorption von Vitamin B, Vitamin B und Vitamin C aktiv.", "section_level": 2}, {"title": "Vitaminbedarf und Vorkommen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tabelle.", "content": "Unter „Wirkungen“ und „Vorkommen“ werden hier nur einige Beispiele genannt. Genaueres steht in den Artikeln zu den einzelnen Vitaminen.", "section_level": 2}, {"title": "Hinweise.", "content": "Biologische Werte sind nie absolut, sondern werden immer von einer Vielzahl von Faktoren bestimmt. Der Vitaminbedarf hängt nicht nur vom Geschlecht und vom Alter ab. Er kann bei körperlichen und psychischen Belastungen erhöht sein, beispielsweise bei beruflichem oder umweltbedingtem Stress, Krankheiten, Rauchen und Alkoholkonsum, bei Frauen außerdem in der Schwangerschaft und während der Stillzeit. Bei den Angaben zum Vitaminbedarf handelt es sich deshalb um Durchschnittswerte mit verallgemeinerndem Charakter. Entsprechend variieren auch die Empfehlungen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt beispielsweise, täglich 100 mg Vitamin C zu sich zu nehmen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt dagegen nur 30 mg pro Tag. Der Tagesbedarf liegt bei den meisten Vitaminen im Bereich von wenigen Milligramm (mg). Von den 13 Vitaminen, die in der medizinischen Wissenschaft als essentiell (unerlässlich) gelten, sind zwei nicht in strengem Sinne essentiell, nämlich Vitamin D (Calciferol) und Niacin (Vitamin B). Stoffe mit Vitamin-D- und Niacin-Eigenschaften können nämlich vom Körper unter bestimmten Umständen selbst gebildet (synthetisiert) werden. Vitamin D (Cholecalciferol) kann beispielsweise unter Einwirkung des Sonnenlichtes aus 7-Dehydrocholesterin, einem biologischen Derivat des Cholesterins, entstehen. Niacin kann beim Abbau des Tryptophans gebildet werden. Einige Bakterien der Darmflora sind in der Lage, die Vitamine K und B zu synthetisieren. Falls sie durch die Einnahme starker Antibiotika zerstört werden, kann leicht ein Mangel entstehen. Es gibt allerdings medizinische Möglichkeiten, diese Bakterien wieder im Darm anzusiedeln. Der Vitamingehalt von Früchten ist abhängig von zahlreichen Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Lagerdauer etc. Es können auch die Zubereitungstemperatur und -dauer eine Rolle spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Mangelerscheinungen und Überversorgungen.", "content": "In Deutschland sind Mangelerscheinungen nur in Ausnahmefällen möglich. Lediglich beim Vitamin Folsäure ist häufiger eine mögliche Unterversorgung diskutiert worden. Menschen, die sich an die Ernährungsvorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) halten und ihre Ernährung auf ausreichend Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, wenig Fleisch und Milchprodukte umstellen, sind ausreichend mit allen wichtigen Vitaminen versorgt und weisen dementsprechend einen suffizienten bzw. adäquaten Vitaminstatus auf, wenn sich entsprechende Biomarker im Bereich der etablierten Grenzwerte befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Hypovitaminose.", "content": "Bei einer Vitaminunterversorgung reicht die Vitaminzufuhr nicht aus, um den Bedarf zu decken. Ein Vitaminmangel kann entstehen als Folge eines erhöhten Bedarfs (während Schwangerschaft und Stillzeit, in der Kindheit und Jugend), aufgrund einer mangelnden Zufuhr, durch Malassimilation infolge anderer Grunderkrankungen, als Folge von Medikamenteneinnahme (orale Kontrazeptiva) oder nach parenteraler Ernährung ohne Vitaminzugabe. Auch durch Aufbewahrung und Zubereitung der Lebensmittel variiert der Vitamingehalt, so dass trotz Auswahl der richtigen Nahrungsmittel ein Mangel entstehen kann. Dies kann zu Mangelerscheinungen führen, die graduell in eine Hypovitaminose oder Avitaminose unterteilt werden. Vitaminmangelkrankheiten sind unter den europäischen Ernährungsbedingungen selten geworden und meist auf Alkoholabhängigkeit zurückzuführen. Betroffen sein können auch alte Menschen, Raucher oder Vegetarier. Die Krankheitszeichen sind je nach dem betroffenen Vitamin verschieden. Je nach Art und Ausmaß der Schädigung kann sich der Organismus erholen. Bei Mangel an Vitamin B kommt es zu Beri-Beri. Ein Mangel an Vitamin C führt zu Skorbut. Vitamin-A-Mangel führt zu Nachtblindheit und trockener Haut. Vitamin-K-Mangel erhöht die Blutungsneigung, da es zur Synthese einiger Gerinnungsfaktoren benötigt wird. Bei Alkoholikern führen gleich mehrere Faktoren zu einem Vitaminmangel. Der chronisch Suchtkranke nimmt außer dem Suchtmittel kaum andere Nahrung zu sich, er leidet an einer Mangelernährung. Die Schleimhaut des Verdauungstraktes über Speiseröhre, Magen und Dünndarm kann schwer geschädigt sein, ebenso die Bauchspeicheldrüse. Nahrungseinnahme ist verbunden mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Die Verdauung und Aufnahme im Magendarmtrakt ist gestört (Malabsorption, Maldigestion). Zu Schäden des Blutbildes und des Nervengewebes kommt es v. a. durch Mangel der Vitamine B (Wernicke-Korsakow-Syndrom), Vitamin B und Folsäure (Polyneuropathie) und B (perniziöse Anämie, funikuläre Myelose). Die Infektabwehr ist gemindert. Die Blutgerinnung ist – aus verschiedenen Gründen – gestört.", "section_level": 2}, {"title": "Hypervitaminose.", "content": "Eine Vitaminüberversorgung wird Hypervitaminose genannt. Die fettlöslichen Vitamine (E, D, K, A) können im Körper, meist in der Leber, gespeichert werden. Damit kann es auch zu Überdosierungen kommen. Die wasserlöslichen Vitamine werden über die Niere rasch ausgeschieden. Als Hypervitaminosen werden jene Erscheinungen zusammengefasst, die bei übermäßiger Zufuhr der entsprechenden Vitamine auftreten können. Dies ist durch herkömmliche Ernährung nicht zu erreichen. In Frage kommen aber hochdosierte Vitamingaben. Vitamin D ist in Verbindung mit Calcium unstrittig bei der Behandlung der Osteoporose. Bei chronischer Einnahme von Konzentrationen über 0,3 mg/d kann durch die dauerhafte Ansammlung im Körper der gegenteilige Effekt erreicht werden, die Knochenentkalkung und damit die Entstehung einer Osteoporose werden gefördert. Das Provitamin Beta-Carotin (Vorstufe des Vitamin A) kann hochdosiert bei Rauchern vermutlich das Lungenkrebsrisiko erhöhen. Für die Vitamine der B-Gruppe (wasserlöslich) sind unerwünschte Wirkungen bei hohen Dosen nur für Vitamin B bekannt, bei Einnahme von mehr als 50 mg pro Tag – der zwanzigfachen Tagesdosis – resultiert eine sensorische Polyneuropathie. Eine aktuelle Bewertung vom Bundesinstitut für Risikobewertung ist 2005 erschienen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Vitamine sind organische Verbindungen, die ein Organismus nicht als Energieträger, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt, die jedoch der Stoffwechsel nicht bedarfsdeckend synthetisieren kann. Vitamine müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, sie gehören zu den essentiellen Stoffen. Pflanzen benötigen normalerweise keine zusätzlichen Vitamine, sie können alle für sie notwendigen organischen Stoffe selbst synthetisieren.", "tgt_summary": "维生素(英语:Vitamin)是一系列有机化合物的统称,曾依音译,称作“维他命”。它们是生物体所需要的微量营养成分,而一般又无法由生物体自己生产,需要通过饮食等手段获得。", "id": 2236828} {"src_title": "Wirbeltiere", "tgt_title": "脊椎动物", "src_document": [{"title": "Grundplan.", "content": "Die Monophylie der Wirbeltiere wird durch eine Reihe gemeinsamer abgeleiteter (neuer) Grundplanmerkmale (Synapomorphien) unterstützt:", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Die Wirbeltiere haben in der konventionellen biologischen Systematik den Rang eines Unterstamms. Zusammen mit den Manteltieren und den artenarmen Schädellosen bilden sie den Stamm der Chordatiere (Chordata). Nach der \"Notochordata-Urochordata-Hypothese\" gelten die Wirbeltiere als Schwestergruppe der Schädellosen (Acranier/Cephalochordata), daher werden sie oft auch als „Schädeltiere“ (Craniota oder Craniata) bezeichnet. Die alternative, später erschienene \"Olfactores-Cephalochordata-Hypothese\" besagt hingegen, dass die Manteltiere (Urochordata/Tunicata) die Schwestergruppe der Wirbeltiere ist. Welche Hypothese stimmt, ist bis heute noch nicht klar.", "section_level": 2}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Früher wurden die Wirbeltiere nach dem Kriterium unterteilt, ob ein Kiefer vorhanden ist oder nicht. Dieser Ansatz ist überholt: Den Kiefermäulern (Kiefertieren) werden heute nicht mehr die Kieferlosen (Agnatha) gegenübergestellt, sondern die Rundmäuler (Cyclostomata). Die innere Systematik der Wirbeltiere bleibt jedoch umstritten, insbesondere die Frage, ob ein Schwestergruppenverhältnis zwischen Kiefermäulern und Neunaugen besteht oder zwischen Schleimaalen und Neunaugen: Die folgende Darstellung berücksichtigt auch ausgestorbene Gruppen. Die klassischen Großgruppen sind fett hervorgehoben. Wirbeltiere (Vertebrata): über 70.300 Arten", "section_level": 2}, {"title": "Ausgestorbene Gruppen.", "content": "Die ausgestorbenen, oft stark gepanzerten, kieferlosen Taxa werden als Ostracodermi zusammengefasst, die gepanzerten, kiefertragenden als Placodermi. Beide Gruppen sind jedoch keine monophyletischen Taxa, ebenso wenig die Acanthodii, die teilweise basal zu Knorpelfischen oder zu den Knochenfischen stehen. Die Zugehörigkeit der ausgestorbenen Conodonten zu den Vertebrata ist umstritten.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Zahl der Arten.", "content": "Wirbeltiere sind weltweit verbreitet. Sie leben auf allen Kontinenten einschließlich der Antarktis, im Meer bis in die Tiefsee, in Süßgewässern, und an Land in allen Biotopen einschließlich der Hochgebirge. Vögel und Fledermäuse verfügen über die Fähigkeit zum aktiven Flug, was die Ausbreitung begünstigt. Die Artenvielfalt ist in den tropischen Regenwäldern am höchsten (Amazonasgebiet, Gebiete in Afrika und Südostasien). Heute gibt es über 70.000 Wirbeltierarten, mehr als die Hälfte davon sind Fische. Dies sind nach Schätzungen etwa ein Prozent aller Wirbeltierarten, die im Verlauf der Evolution erschienen sind. Die Zahl liegt deutlich höher als in älteren Quellen angegeben wurde, z. B. gab die IUCN für 2004 noch 57.739 bekannte Wirbeltierarten an. Jedes Jahr werden mehrere hundert Wirbeltierarten neu entdeckt, so sind seit 1982 etwa 1246 neue Säugetierarten, seit 1996 etwa 7407 neue Fischarten, seit 2004 etwa 2010 Amphibienarten und seit 2008 etwa 1716 Reptilienarten bis zum Jahr 2016 neu beschrieben worden. Daneben sind weltweit bisher mehrere zehntausend fossile Arten entdeckt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Körpergrößen.", "content": "Wirbeltiere sind insgesamt betrachtet deutlich größer als wirbellose Tiere. Die meisten wirbellosen Tiere werden nur wenige Zentimeter groß, sehr häufig werden die Größen in Millimeter angegeben. Ausnahmen unter den Wirbellosen sind nur die Kopffüßer, einige Krebstiere (Hummer, Langusten) und Riesenmuscheln. Wirbeltiere von wenigen Zentimetern Größe gehören dagegen immer zu den kleinsten Arten ihres Taxons. Die kleinsten im Wasser lebenden Wirbeltiere sind einige Grundeln (z. B. \"Schindleria brevipinguis\") und Karpfenfische (z. B. \"Paedocypris progenetica\" mit einer Länge von 7,9 mm beim Weibchen und 10 mm beim Männchen), kleinstes Landwirbeltier der Frosch \"Paedophryne amauensis\" (mit einer Länge von 7,7 mm). Die Etruskerspitzmaus (\"Suncus etruscus\") mit einer Rumpflänge von 2 cm und einem Gewicht von 1 g und die Hummelfledermaus (\"Craseonycteris thonglongyai\") mit einem Gewicht von 1,5 bis 3 g gelten als die kleinsten Säugetiere. Das größte Wirbeltier ist der Blauwal (\"Balaenoptera musculus\") mit einer Maximallänge von 30 Metern und einem Maximalgewicht von 200 Tonnen. Das größte rezente an Land lebende Wirbeltier ist der Afrikanische Steppenelefant (\"Loxodonta africana\") mit einem Maximalgewicht von 7 Tonnen. Die größten ausgestorbenen Wirbeltiere des Festlandes waren die Sauropoden (Sauropoda), eine sehr artenreiche Gruppe der Dinosaurier. Voraussetzungen für diese Größenzunahme bei den Wirbeltieren waren ihr einzigartiges, aus Knochen und Knorpel bestehendes Innenskelett, die Entwicklung einer sehr leistungsfähigen Muskulatur und das geschlossene Herz-Kreislauf-System.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensalter.", "content": "Einige Wirbeltiere erreichen ein Lebensalter, das weit über das übliche Maß der höheren Tiere hinausgeht. Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Grönlandwale mehr als 200 Jahre alt werden können. Neuerdings wurde für den Grönlandhai eine Lebenslänge von über 270 Jahren festgestellt, es gilt als wahrscheinlich, dass die Tiere sogar mehr als 400 Jahre alt werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wirbeltiere (Vertebrata) sind Chordatiere mit einer Wirbelsäule. Zu diesem Unterstamm gehören fünf traditionell als Klassen geführte Großgruppen: Fische (Knochen- und Knorpelfische), Amphibien, Reptilien und Vögel, Säugetiere sowie als urtümliche Vertreter zudem die Rundmäuler. Ihnen wird die informelle Gruppe der Wirbellosen oder Invertebrata (das sind alle übrigen Tiere) gegenübergestellt, die keine Wirbelsäule haben.", "tgt_summary": "脊椎动物亚门(学名:;拉丁文词根“vertebra”意为脊椎骨),是动物界脊索动物门下的一个亚门。目前所知最早的脊椎动物是中国云南省昆明发现的丰娇昆明鱼,距今约5.2亿年前。", "id": 1708477} {"src_title": "William Gibson", "tgt_title": "威廉·吉布森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "William Ford Gibson wurde als einziger Sohn eines höheren Managers einer Baufirma geboren. Einhergehend mit der Stelle des Vaters musste die Familie häufig umziehen, während der Vater oft zusätzlich auf Dienstreisen unterwegs war. Als Gibson sechs Jahre alt war, erstickte sein Vater während einer solchen Dienstreise in einem Restaurant an seinem Essen, und die nun verwitwete Mutter zog mit ihm in das Dorf in Südwest-Virginia, aus dem sie und Gibsons Vater stammten. Als Gibson 15 Jahre alt war, schickte ihn seine Mutter in ein Jungeninternat in Arizona. In Gibsons 18. Lebensjahr verstarb seine Mutter, und einige Zeit später verließ er die Schule ohne einen Abschluss. 1967 zog er nach Kanada um, wo er in engem Kontakt mit vielen fahnenflüchtigen Amerikanern stand, die sich der Einberufung zum Vietnamkrieg entzogen. Nach eigenen Angaben fühlte er sich in deren Gesellschaft nie völlig wohl, weil er deren Hintergrund nicht teilte und jederzeit in die USA zurückgehen konnte. 1972 zog er mit seiner Freundin und heutigen Frau nach Vancouver, British Columbia, wo er an der University of British Columbia einen Hochschulabschluss in Englisch machte. Gibson lebt noch heute mit seiner Frau und zwei Kindern in Vancouver. Im Jahr 1999 wurde die Dokumentation \"No Maps for These Territories\" über Gibson veröffentlicht. 2008 wurde er in die Science Fiction Hall of Fame aufgenommen. 2019 wurde ihm der Damon Knight Memorial Grand Master Award verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kurzgeschichten.", "content": "Eine Reihe von Kurzgeschichten wurden gesammelt unter dem Titel \"Burning Chrome\" (dt. 1988 Cyberspace) veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Filmografie.", "content": "Drehbücher Literarische Vorlage Darsteller", "section_level": 1}], "src_summary": "William Ford Gibson (* 17. März 1948 in Conway, South Carolina) ist ein US-amerikanischer, in Kanada lebender Science-Fiction-Autor. Bekannt wurde er mit seinem 1984 erschienenen Roman \"Neuromancer,\" der in jenem Jahr alle gängigen SF-Preise erhielt: Den Philip K. Dick Award, den Nebula Award sowie den Hugo Award. In diesem Buch prägte er unter anderem den Begriff Cyberspace, der noch immer häufig für elektronische Netze wie das World Wide Web verwendet wird, sowie das Subgenre des Cyberpunk und den Begriff der Matrix, welche durch ein globales Informationsnetzwerk gebildet wird und so den Cyberspace ermöglicht.", "tgt_summary": "威廉·福特·吉布森(英语:William Ford Gibson,1948年-3月17日)是一名美国裔加拿大推想小说作家,主要写作科幻小说,现居住在加拿大。被称作赛博朋克运动之父,赛博朋克是科幻小说的一个子类。他的第一部也是最有影响的一部小说《神经唤术士》自1984年出版以来已在全球卖出了6500万本。网络空间(cyberspace)一词即来自于此书。", "id": 2753616} {"src_title": "Wanen", "tgt_title": "华纳神族", "src_document": [{"title": "Dreiteilige Götterwelt der Germanen: Riesen, Wanen und Asen.", "content": "Die Götterwelt der frühen Skandinavier begründet sich auf drei Geschlechter, die alle aus dem Urchaos und einem Urrind hervorgingen.", "section_level": 1}, {"title": "Riesen und Ungeheuer.", "content": "Das älteste Geschlecht ist das der Riesen und Ungeheuer, zu denen praktisch alle bösen Wesen gehören, die auch für Naturkatastrophen verantwortlich gemacht werden. Dieses Geschlecht hat die Macht, die Welt zu vernichten. Damit dies nicht passiert, werden die Wanen geschaffen. Die Wanen leben ewig, sie sind weise, mutig und gerecht. Sie halten alles im Gleichgewicht. Aber sie sind keine Kämpfer und unfähig, sich der Riesen und Ungeheuer zu erwehren. Also wird mit den Asen ein kräftiges Kriegergeschlecht geschaffen, dem begrenzte Macht gegeben wird. Bald übernehmen diese die Macht und schließen einen Bund mit den Wanen, die sie brauchen, um ihr Leben zu verlängern. Im Ragnarök erfüllt sich das Schicksal der Götter zuletzt aber doch.", "section_level": 2}, {"title": "Wanen.", "content": "Das zweitälteste Geschlecht sind die Wanen, die als äußerst geschickt, erdgebunden (bäuerliche Fruchtbarkeitsgottheiten) und weise verehrt wurden und ewig leben konnten, es sei denn, sie wurden erschlagen. Die Verantwortung der Wanen liegt im Bereich der Flora und Fauna. Ihre Verehrung fand daher oft in heiligen Hainen statt. Snorri bezeichnet Njörðr, Freyr und Freyja, die nach dem Wanenkrieg als Geiseln bei den Asen wohnen, in der Ynglingasaga als Wanen. In Gylfaginning, sagt er, sie seien Asen. Auch in der Skáldskaparmál zählt er in Kap. 1 Njörð und Freyr unter den Asen auf. Die übrigen Wanen kommen nur als Kollektiv vor. Nach dem Friedensschluss am Ende des Wanenkrieges hört man von den Wanen nichts mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Asen.", "content": "Siehe Artikel Asen.", "section_level": 2}, {"title": "Wanenkrieg und seine Auswirkungen.", "content": "Der Sage nach reizten Wanengöttinnen durch verbotene und feige Hexenkünste die kriegerischen Asen, wodurch es zum \"Wanenkrieg\" kam. Die Wanen gingen als Sieger hervor, gaben sich als Sieger aber mit der Gleichberechtigung mit den Asen zufrieden. Asen und Wanen tauschten als Zeichen des Friedens Geiseln aus und vermischten sich dadurch. Der Krieg war beigelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Deutung.", "content": "Eine Theorie besagt, dass der Wanenkrieg die Auseinandersetzungen zwischen den beiden angeblichen Stammvölkern der Germanen, den Indogermanen und den Trägern der sog. Megalithkultur, schildert. Diese Ansicht geht auf Publikationen von Gustav Schwantes aus den 1930er Jahren und dem Sprachwissenschaftler Hermann Güntert zurück. Ein anderer Ansatz ist, dass der Krieg eine frühe geistesgeschichtliche Auseinandersetzung zwischen zwei Kulturidealen war: auf der einen Seite die alte bäuerlich-handfeste Göttervorstellung, auf der anderen Seite eine kultiviertere, transzendente Auffassung von den Göttern. In der Muttergöttin Freyja (einer Wanin) und Frigga (einer Asin) überschneiden sich die Vorstellungen anschaulich. Die von Snorri Sturluson verfasste euhemeristische Erzählung Heimskringla beschreibt in der Ynglingasaga die Wanen als ursprünglich aus dem nördlichen Schwarzmeergebiet stammende Geiseln aus der Region um die Mündung des Tanais (Don). Im Zuge eines Verhandlungsfriedens, der den Krieg zwischen Asen und Wanen nach der Zerstörung Asgards beendete, wurden dabei vornehme Asen an die Wanen und vornehme Wanen an die Asen ausgeliefert, wobei Letztere anschließend nach Norden wanderten. Siehe auch: Nordgermanische Religion.", "section_level": 1}, {"title": "Stammbaum der nordischen Gottheiten.", "content": "Die folgende Übersicht zeigt die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den bekanntesten nordischen Gottheiten aus den Geschlechtern der Wanen und Asen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wanen (abgeleitet vom altnordischen \"Vanir\" – „die Glänzenden“, auch \"Vanen\" geschrieben) bilden neben den Asen das ältere der beiden Göttergeschlechter in der nordischen Mythologie. Sie wohnen in Wanenheim. Als Gottheiten u. a. des Herdfeuers und Ackerbaus werden ihnen Eigenschaften wie Fruchtbarkeit, Erdverbundenheit und Wohlstand zugeschrieben.", "tgt_summary": "华纳神族(Vanir)是北欧神话中与阿萨神族对立的大支神族,以海洋之神尼奥尔德为首,居住在华纳海姆。这个词语可能出自原始印欧语中的词根\"wen\",意思为胜利。", "id": 2935048} {"src_title": "Zeitskala", "tgt_title": "時間標準", "src_document": [{"title": "Quantitativ exakte Zeitskala.", "content": "Im Bereich der meisten Naturwissenschaften und der Technik bedeutet „Zeitskala“ einen scharf definierten, regelmäßigen Verlauf der Zeitachse, auf welche gemessene oder berechnete Zeitpunkte bezogen werden können. Solche Skalen bilden einen genauen Maßstab der Zeitmessung und haben Die wichtigsten Zeitskalen sind jene, die auf der Greenwich Mean Time und damit auf der Erdrotation beruhen: Eine Zwischenfunktion hat Hingegen brauchen Astronomie, Himmelsmechanik und Raumfahrt den strengen Bezug zur Bahnbewegung der Erde um die Sonne. Im Gegensatz zu Zeitskalen dieses strengen Sinns stehen relative Zeitmessungen – z. B. mit einer Stoppuhr – wo der Nullpunkt wegen der bloßen Messung einer Zeit\"differenz\" beliebig sein kann. Im Alltag überwiegt diese Bedeutung des Wortes „Zeit“ und kann daher dem jeweiligen Zweck gut angepasst werden.", "section_level": 1}, {"title": "Qualitative Zeitskalen.", "content": "Qualitative Zeitskalen sind hingegen dann vorzuziehen, wenn der genaue „Maßstab“ weniger wichtig ist als die Aufeinanderfolge der betrachteten Phänomene. Solche Zeitskalen listen Ereignisse oder Abschnitte, die zu einem bestimmten Zeitpunkt stattgefunden haben, in ihrer Reihenfolge auf. Doch die genaue Zeitdauer zwischen ihnen ist weniger wichtig als die gegenseitige Zuordnung verschiedener Ereignisreihen. „Zeit“ wird hier als eine Art Distanz zwischen zwei oder mehr Ereignissen verstanden, die \"Zeitskala\" ist eine systematische Folge dieser Ereignisse und sichert ihren Zusammenhang. Je nach Zweck einer \"Zeitskala\" bedient sie sich einer geeigneten Zeiteinheit (Sekunde, Tag, Jahr usw.). So würde zum Beispiel eine Darstellung von Erdzeitaltern in der Maßeinheit Sekunde dem Zweck der Veranschaulichung nicht dienlich sein, meist wählen die Geologen hier sogar als Einheit die Jahrmillion. In der Geschichtswissenschaft kann manchmal ohne strenges Zeitmaß gearbeitet werden, wenn z. B. statt der Jahre die Aufeinanderfolge von Dynastien den Zeitrahmen bestimmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Zeitskala hat sowohl eine streng quantitative als auch eine eher qualitative Bedeutung. Beide Sichtweisen können die Grundlage entsprechender Zeitsysteme sein.", "tgt_summary": "某个时间系统的时间标准又称时间基准,是定义如何测量时间的一种规范,具体包括测量时间间隔的尺度基准和定义起始时刻的参考基准。时间基准的确定依赖于某些人工或自然的周期性现象,这些现象可以是钟、表等机械的往复运动,或是地球及其他天体的自转和公转现象,又或是由晶体、原子或脉冲星发出的脉冲信号等,但必须满足连续、稳定且可复现的条件。其中,能够通过精确的计时工具直接测得的时间标准被称为原时或固有时间,在相对论框架下计算得的时间标准则被称为类时。", "id": 2428482} {"src_title": "Zecken", "tgt_title": "真蜱目", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Wie bei den meisten Milbenarten besteht der Körper der Zecken aus zwei beweglich gegeneinander abgesetzten Abschnitten. Der vordere Abschnitt, bei den Milben generell Gnathosoma benannt, trägt bei den Zecken (aus historischen Gründen) den abweichenden Namen Capitulum. Dieser Abschnitt entspricht dem, was landläufig als \"Zeckenkopf\" bezeichnet wird. Der übrige Rumpf wird Idiosoma genannt. Der vordere, die Beine tragende Abschnitt, das Podosoma, geht ohne scharfe Grenze in den hinteren Abschnitt, das Opisthosoma, über. Auf dem hinteren Abschnitt des Capitulum tragen viele Schildzecken zwei auffallende Porenfelder, die nach verschiedenen Ansichten entweder als Drüsen oder als Sinnesorgan dienen. Seitlich am Idiosoma sitzen die vier Beinpaare. Die Beine bestehen aus sechs deutlich gegeneinander abgesetzten Segmenten (benannt Coxa-Trochanter-Femur-Patella oder Genu-Tibia-Tarsus). An der Spitze des Tarsus sitzen zwei Krallen und bei den Schildzecken (und den Larven der Lederzecken) ein Haftpolster (Pulvillus) zum Festhalten an glatten Oberflächen. Seitlich am Idiosoma sitzen zwei Öffnungen der Tracheen, die Stigmen heißen und luftgefüllte Kanäle sind, die die Körperoberfläche für die Atmung vergrößern. Vor allem bei Schildzecken sitzen sie meist innerhalb eines sklerotisierten und auffallend skulpturierten Stigmenfelds. Viele Zeckenarten besitzen kleine, wenig auffallende Augen, die bei den Schildzecken paarweise auf der Körperoberseite (dorsal) sitzen, aber z. B. bei der Gattung \"Ixodes\" fehlen. Bei den Lederzecken kann eine höhere Anzahl vorkommen, die randlich auf der Körperunterseite (ventral) sitzen. Zumindest bei einer Zeckenart, der Kamelzecke \"Hyalomma dromedarii\", ist optische Wirtsfindung (Skototaxis) durch die Wahrnehmung der Silhouette des Wirts nachgewiesen. Die beiden Familien Schildzecken und Lederzecken unterscheiden sich dadurch, dass bei den Schildzecken der namengebende Schild (Scutum) ausgebildet ist, der oben (dorsal) auf dem Idiosoma sitzt. Bei vielen Zeckenarten wie dem Gemeinen Holzbock bedeckt er beim Männchen den gesamten Rumpf, beim Weibchen nur etwa die Hälfte. Bei den Lederzecken fehlt ein Schild. Außerdem sitzt bei den Lederzecken das Capitulum mit den Mundwerkzeugen etwas bauchseitig (ventral) am Körper, so dass es bei Betrachtung von oben nicht sichtbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Mundwerkzeuge und Saugvorgang.", "content": "Kennzeichnend für die Zecken sind vor allem die vorn am Capitulum sitzenden Mundwerkzeuge. Diese sind für die blutsaugende Lebensweise eigentümlich umgestaltet. Außen sitzen zwei viergliedrige Taster (Palpen), die Sinnesorgane sind und nicht am Saugvorgang teilnehmen. Sie umhüllen in Ruhestellung häufig die eigentlichen Mundwerkzeuge. Zentral sitzt ein Hypostom genannter Stechrüssel, der häufig Zähne aufweist, die als Widerhaken wirken. Auf der Oberseite (dorsal) und meist von unten her nicht sichtbar sitzen die beiden Cheliceren. Diese bestehen aus einem zweiteiligen Schaft, der parallel zum Hypostom nach vorne gestreckt wird und der unbeweglich mit breiter Basis am basalen Teil des Capitulums ansitzt. An der Spitze tragen sie mehrere bewegliche zahnförmige Vorsprünge, Chelicerenfinger genannt. Die Zecke ritzt beim Saugvorgang mit ihren Cheliceren die Haut ein und schiebt anschließend das Hypostom in die Wunde. Entgegen einer verbreiteten Vorstellung ist das Hypostom aber kein hohler Saugrüssel: die Mundöffnung liegt basal zu ihm auf der breiteren Basis des Capitulums. Das Hypostom kann eine eingesenkte Nahrungsrinne tragen. Dieser Vorgang wird umgangssprachlich als Zeckenbiss bezeichnet, korrekt ist jedoch Zeckenstich. Beim Saugvorgang schafft das Tier mit den Mundwerkzeugen eine Wunde, indem Gewebe mit kleinen Blutkapillaren aufgerissen wird. Das sich hier ansammelnde Blut wird anschließend aufgesaugt (sog. \"Pool feeder\"). Langrüsselige Tiere (Prostriata) wie der Gemeine Holzbock verankern sich beim Saugvorgang vorwiegend mit den Mundwerkzeugen, kurzrüsselige (Metastriata) wie die \"Dermacentor\"-Arten scheiden zu diesem Zweck eine leim- oder kittartige Substanz aus. Der Saugvorgang ist bei den Lederzecken relativ kurz, etwa 30 bis 60 Minuten, Ausnahmen bilden die Larven. Bei den Schildzecken kann er viele Tage bis Wochen dauern. Der Körper der weiblichen Schildzecken kann dabei auf das Zwanzigfache seines ursprünglichen Volumens und das Hundertfache des Gewichts anschwellen, daran sind neben der Dehnung der Kutikula auch echte Wachstumsvorgänge beteiligt. Bei den Lederzecken wird weniger Blut, meist etwa das Fünffache des Körpervolumens und das Zehnfache des Gewichts bei einem Saugvorgang aufgenommen. Beim Saugvorgang gibt die Zecke Speichel in die Wunde ab. Dieser enthält bei den bisher untersuchten Arten viele Hundert unterschiedliche Proteine, die größtenteils bei keiner anderen Tiergruppe gefunden wurden. Wichtigste Funktion des Speichels ist es, das Zusammenklumpen der Blutplättchen zu verhindern, das ansonsten den Wundverschluss einleitet. Dazu greifen etliche Enzyme an verschiedenen Stellen der Signalkaskade ein. Auch die weitere Blutgerinnung wird so unterdrückt. Außerdem werden Entzündungsreaktionen unterdrückt (z. B. durch Prostaglandine) und das Schmerzempfinden gehemmt, um Abwehrreaktionen des Wirts zu vermeiden. Gegen Hormone und Signalstoffe wie Histamin, Serotonin und Bradykinin wirksame Hemmstoffe können teilweise mehrere dieser Zwecke parallel erreichen. Der abgegebene Speichel kann Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger enthalten, durch die der Zeckenstich sein besonderes Risiko erhält. Obwohl der Zeckenspeichel generell die Funktion der körpereigenen Immunabwehr an der Einstichstelle vermeidet, kann es beim Menschen in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen vom Soforttyp kommen. Die immunmodulatorischen Beziehungen zwischen Parasit und Wirt sind dabei äußerst komplex. Nach wiederholten Kontakten mit Zecken kann die Immunabwehr stark ansteigen, was allerdings artspezifisch ist, weil Zeckenarten wirtsspezifische Immunmodulatoren entwickelt haben. Dabei können unerwartete Wechselbeziehungen auftreten. Beispielsweise waren Mäuse dann immun gegen Zecken-Borreliose, wenn sie vorher mehrfach von nicht infizierten Zecken gestochen worden waren. Selten, aber lebensgefährlich ist die Zeckenparalyse, bei der ein als Nervengift wirkender Stoff eine Hemmung der motorischen Nerven bewirken kann, die sich von der Einstichstelle her fortsetzt. Nach einer ausgedehnten Blutmahlzeit erreichen vor allem weibliche Zecken eine Größe von bis zu 3 cm.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Zecken sind weltweit verbreitet und kommen überall da vor, wo ihre Wirtsarten leben. Die Verbreitung der einzelnen Arten hängt von der Verbreitung ihrer jeweiligen Wirte und außerdem von Umweltfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchte ab. Die meisten Zeckenarten besitzen einen oder mehrere Vorzugswirte, können aber bei Nahrungsmangel notfalls auch an anderen Wirten Blut saugen. Etwa zwanzig Zeckenarten kommen in Deutschland vor, einige davon sehr selten oder eventuell nur vorübergehend eingeschleppt. Die Schildzecke Gemeiner Holzbock (\"Ixodes ricinus\") ist dabei die deutsche Zeckenart, die am häufigsten Menschen befällt. Andere häufige Schildzeckenarten sind hier z. B. die Igelzecke (\"Ixodes hexagonus\"), die Schafzecke (\"Dermacentor marginatus\"), in Süddeutschland auch die Auwaldzecke (\"Dermacentor reticulatus\"). Eine Reihe weiterer Arten lebt fast nur an Vögeln oder ist sehr selten und geht so gut wie nie auf den Menschen über. Weltweit die häufigste Art, die auch auf dem Menschen parasitiert, ist die Braune Hundezecke (\"Rhipicephalus sanguineus\"), die in Deutschland wegen zu geringer Wärme aber nicht dauerhaft leben kann. Die meisten Arten der Familie der Lederzecken sind auf die Tropen und Subtropen beschränkt. In Mitteleuropa lebt die Art \"Argas vespertilionis\" an Fledermäusen. Häufigste Art ist aber die Taubenzecke \"Argas reflexus\", die an Stadttauben, seltener auch an anderen Vogelarten, in Mitteleuropa ausschließlich in Häusern und anderen Gebäuden, lebt.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Unter den Zeckenarten gibt es prinzipiell zwei Strategien der Wirtsfindung: Zur Wirtsfindung dienen ihnen verschiedene chemische Sinne, vor allem Kohlendioxid-Sensoren, die in einem speziellen Organ am letzten Beinglied (Haller-Organ) sitzen. Die Braune Hundezecke ist ein Beispiel für einen Jäger. Bei den Männchen dauert eine Blutmahlzeit in der Regel nur wenige Tage, da sie nur für ihre eigene Ernährung Blut benötigen. Sie können beim Warten auf ein Weibchen mehrere Male Blut saugen. Die Weibchen sind nicht nur zur eigenen Ernährung auf Blut angewiesen, sondern auch zur Eibildung und brauchen daher eine wesentlich größere Blutmenge. Ihre Blutmahlzeit kann ungestört Wochen andauern. Zum Auffinden des Nahrungsopfers ist den Zecken ihr Haller-Organ behilflich. Dieser grubenförmige Chemorezeptor, der mit Sinnesborsten ausgestattet ist, befindet sich am letzten Beinelement (dem Tarsus) des ersten Beinpaares und kann Stoffe wie Ammoniak, Kohlendioxid, Milchsäure und vor allem Buttersäure erkennen, die von den jeweiligen Wirtstieren durch Atem und Schweiß abgegeben werden. In der Lauerstellung (das vordere Beinpaar wird leicht schwenkend nach vorne gestreckt, mit den hinteren drei Beinpaaren umklammern sie ihren Ansitz) wird dieses Organ vorgestreckt, damit die Zecken die Sinnesreize besser empfangen können. Die wartenden Zecken wechseln sofort von der Wartestellung (die eingefalteten Vorderbeine liegen nahe am Körper) in die Lauerstellung, wenn sie durch Geruchsreize, Lichtveränderung – besonders von hell zu dunkel – oder durch Vibrationen bemerken, dass sich möglicherweise ein Wirt nähert. Sie hängen sich anschließend an alles, was ihren jeweiligen Aufenthaltsort streift und krabbeln dann oft bei Tier und Menschen bis zu mehreren Stunden lang am Körper umher, bis sie eine passende Einstichstelle gefunden haben. Zecken sind dabei sehr wählerisch und bevorzugen etwas feuchte, warme und gut durchblutete, dünne Haut. Beim Menschen sind besonders die Kniekehlen, der Haaransatz, die Leistenbeuge und die feine Haut hinter den Ohren ein beliebtes Ziel. Nach Beendigung der Blutmahlzeit lassen sie sich von ihrem Wirt abfallen und die Weibchen suchen anschließend eine geschützte Stelle am Boden, um alsbald Eier abzulegen. Eine Eiablage kann mehrere Tage dauern, wobei etwa alle zehn Minuten ein Ei abgelegt wird. Nachdem ein solches aus der Bauchöffnung ausgetreten ist, wird es mit den Mundwerkzeugen an einer Drüse vorbeigeführt und dabei mit einer Schutzschicht versehen, die das frische Ei vor dem Vertrocknen schützt. Bei einer Eiablage der Schildzecken werden tausende Eier produziert (bis 20.000 in den Gattungen \"Hyalomma\" und \"Amblyomma\"), wonach das Weibchen stirbt. Lederzecken-Arten, die viel öfter an ihren Wirten saugen müssen als Schildzecken, findet man deshalb beinahe ausschließlich in Nestern, Bauten oder Schlupfwinkeln ihrer Wirte (wenige tropische Arten sind aktive Jäger). Im Gegensatz zu den Schildzecken nimmt hier das Weibchen mehrere Male hintereinander Blutmahlzeiten auf und legt anschließend jedes Mal Eier (bis zu sieben Mal). Die Eizahl ist dafür aber jedes Mal geringer. Sie ziehen sich nach jeder Blutmahlzeit in Spalten und Winkel zurück und warten anschließend ab, bis wieder ein Wirt in Reichweite kommt. Arten der großen Gattung \"Ornithodoros\", die Zugvögel befallen, können die Zeit während der Abwesenheit ihres Wirtes im Nest abwarten. Es wird berichtet, dass Lederzecken viele Jahre ohne Nahrungsaufnahme wartend überleben können. Den Rekord hält \"Ornithodoros papillipes\" mit elf Jahren. Dies kann bei gebäudebewohnenden Arten wie der Taubenzecke auch für den Menschen zu großen Problemen führen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebenszyklus.", "content": "Zecken durchlaufen nach dem Schlüpfen wie alle Milben stets drei Entwicklungsstadien und zwei Häutungsprozesse: Larve (mit sechs Beinen), Nymphe (mit acht Beinen) und Adulte (die erwachsenen Männchen und Weibchen). Die Geschlechtsmerkmale bilden sich erst in der adulten Phase aus. Die \"Argasidae\" (Lederzecken) haben mehrere, von zwei bis zu acht Nymphenstadien. Jede Larve und Nymphe ist auf Blut eines Wirtes angewiesen. Dabei wird häufig dieselbe Wirtsart in allen Stadien befallen. Bei den Lederzecken findet die Befruchtung des Weibchens abseits des Wirts in der Umgebung (meist im Bau oder Nest des Wirts) statt. Die Tiere finden sich gegenseitig durch Signalstoffe (Pheromone). Diese wirken häufig schon auf ältere Nymphen. Eine als Pheromon wirksame Substanz ist das im Kot enthaltene Guanin. Bei den \"Ixodidae\" (Schildzecken) kommt nur ein Nymphenstadium vor. Bei vielen Arten wechseln die Tiere zwischen den verschiedenen Stadien die Wirtsart, häufig mit Größenzunahme. Es kommen aber Arten vor, bei denen die Häutung von der Larve zur Nymphe auf dem Wirt erfolgt, manchmal sogar beide Häutungen, so dass nur das reife Weibchen den Wirt verlässt (Zwei- und Ein-Wirt-Arten, z. B. Gattung \"Rhipicephalus\"). Bei vielen Arten bleiben Larven und Nymphen im Bau oder im Lager des Wirtes. Seltener sind alle drei Stadien freilebend. Beim Gemeinen Holzbock schlüpft z. B. aus dem Ei die sechsbeinige Larve. Diese sucht sich schon nach wenigen Tagen einen geeigneten Zwischenwirt (Nagetier), saugt sich dort fest und nimmt innerhalb von zwei bis drei Tagen Blut auf. Nach dem Saugen lässt sie sich abfallen und häutet sich nach einigen Monaten zur ersten achtbeinigen, rund 1,5 bis 2 mm großen Nymphe. Diese sucht sich nun abermals einen größeren Wirt (zweiter Zwischenwirt – Katze) und saugt dort ebenfalls Blut. Unter mitteleuropäischen Klimabedingungen suchen die meisten Nymphen, die sich im Sommer oder Herbst gehäutet haben, jedoch nicht sofort einen neuen Wirt für eine Blutmahlzeit, sondern treten bei Temperaturen unter 7 ° bis 8 ° zunächst bis zum nächsten Frühjahr in ein Ruhestadium ein (kann in besonders milden Wintern auch ausfallen). Erst nach dieser Pause suchen sie sich einen Wirt und anschließend findet eine weitere Häutung zum adulten Tier statt. Das ausgewachsene Tier befällt danach den Endwirt (Mensch, Rind). Auf dem Wirt findet die Paarung statt, wonach das Männchen stirbt. Kommt es nicht sofort zur Paarung, verbleibt das Weibchen im halb vollgesogenem Zustand auf dem Wirt und wartet so auf ein Männchen. Das Weibchen lässt sich nach dieser letzten Blutmahlzeit fallen und legt kurz darauf seine Eier ab.", "section_level": 1}, {"title": "Zecken als Krankheitsüberträger.", "content": "Zecken übertragen beim Zeckenstich aufgrund ihrer Lebensweise häufig Krankheitserreger zwischen den Wirten, ohne jedoch selbst zu erkranken. Es handelt sich dabei um mehr Arten von Krankheitserregern als bei jeder anderen parasitischen Tiergruppe. Auch Menschen sind durch Erkrankungen wie Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (\"FSME\"), Babesiose, Ehrlichiose, Rickettsiosen oder Neoehrlichiose betroffen. Wichtigste Überträger in Mitteleuropa sind die Arten der Gattung \"Ixodes\" mit der häufigsten einheimischen Art, dem Gemeinen Holzbock (\"Ixodes ricinus\"), daneben auch die Gattungen \"Rhipicephalus\", \"Dermacentor\", \"Haemaphysalis\", \"Amblyomma\" und aus der Familie der Lederzecken die Gattungen \"Argas\" und \"Ornithodorus\". Während Zecken in der Vergangenheit nur im Sommerhalbjahr eine Gefahr darstellten, da sie in den Wintermonaten Winterruhe hielten, sind sie mittlerweile – bedingt durch die globale Erwärmung – in milden Wintern ganzjährig aktiv. Für weitere ausführliche Informationen diesbezüglich siehe Zeckenstich.", "section_level": 1}, {"title": "Natürliche Feinde und Einschränkungen des Lebensraums.", "content": "Als natürliche Feinde der Zecken sind bisher festgestellt worden: Die ökologischen Ansprüche der verschiedenen Zeckenarten und demgemäß auch ihr Lebensraum sind sehr unterschiedlich. Viele Arten, z. B. der Gemeine Holzbock, sind sehr luftfeuchtebedürftig und vertrocknen bei direkter Sonneneinstrahlung rasch. Obwohl Zecken auch starke Fröste unbeschadet überstehen können, wirken sich vor allem lang andauernde Kälteperioden für viele Arten letal aus und begrenzen das Verbreitungsgebiet nach Norden. Einzelne Jahre mit abweichenden Wetterbedingungen, z. B. milde Winter, können sich stark auf die Populationsgröße auswirken. Zurzeit wird diskutiert, wie sich der derzeitige Klimawandel auf die Verbreitung der Zecken in Mitteleuropa oder Nordamerika auswirkt. Einige Zeckenarten haben nachweisbar ihr Verbreitungsgebiet nach Norden ausdehnen können (z. B. \"Ixodes ricinus\" in Skandinavien), bei anderen sind die Auswirkungen umstritten. Dabei sind stets umfangreiche Wechselbeziehungen, z. B. zwischen Temperatur und Luftfeuchte, in Rechnung zu stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Schwestergruppe der Zecken sind vermutlich Milben der Ordnung Holothyrida. Diese saugen tote Tiere (vor allem Arthropoden) aus. Die Zecken selbst werden in drei Familien eingeteilt und es gibt insgesamt weltweit mehr als 850 Arten.", "section_level": 1}, {"title": "Fossile Belege.", "content": "Fossile Belege sind äußerst selten. Nahezu alle fossilen Zecken wurden in kreidezeitlichem und tertiärem Bernstein gefunden. Die ältesten Funde sind rund 100 Millionen Jahre alt (Birmit und New-Jersey-Bernstein). Bei den kreidezeitlichen Fossilien handelt es sich um Larven; alle bisher gefundenen adulten Zecken stammen aus Bernstein tertiärer Lagerstätten (eozäner Baltischer Bernstein, miozäner Dominikanischer Bernstein). In der Forschung zur Evolution der Zecken herrscht Einigkeit, dass deren Entwicklung deutlich früher begann als die ältesten Fossilien andeuten. Uneinigkeit hingegen besteht in der Frage, ob dies schon im Devon oder erst in der Trias der Fall war und ob die ersten Wirte Amphibien oder Reptilien waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zecken (Ixodida) sind eine Ordnung der Milben (Acari), die der Überordnung Parasitiformes zugeordnet werden. Unter den Zecken finden sich die größten Milbenarten. Alle Arten sind blutsaugende Ektoparasiten an Wirbeltieren, darunter auch dem Menschen. Viele Zeckenarten sind bedeutende Krankheitsüberträger. 2004 waren weltweit etwa 900 Zeckenarten bekannt.", "tgt_summary": "蜱(),又名蜱虫、壁虱、扁虱、草爬子,是一种体形极小的蛛形纲蜱螨亚纲蜱总科的节肢动物寄生物,仅约火柴棒头大小。不吸血时,有米粒大小,吸饱血液后,有指甲盖大。宿主包括哺乳类、鸟类、爬虫类和两栖类动物,大多以吸食血液为生,叮咬的同时会造成刺伤处的发炎。蜱在叮刺吸血时多无痛感,但由于螯肢、口下板同时刺入宿主皮肤,可造成局部充血、水肿、急性炎症反应,还可引起继发性感染。蜱还会带来传染病,如莱姆病、Q热、科罗拉多蜱热(英语:Colorado tick fever)、兔热病(英语:Tularemia)、蜱传回归热(relapsing fever)、巴贝西虫病(英语:Babesiosis)、埃里希氏体病(Ehrlichiosis)、蜱媒脑炎(英语:Tick-borne meningoencephalitis)、牛无形体病(英语:Anaplasmosis)、犬黄疸病(英语:Jaundice)等。莱姆病是由伯氏疏螺旋体()所感染。", "id": 1782867} {"src_title": "Zivilisation", "tgt_title": "文明", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Der Begriff \"Zivilisation\" ist von dem im Deutschen seit dem 17. Jahrhundert belegten Adjektiv \"zivil\" (‚bürgerlich‘) abgeleitet. Im 18. Jahrhundert benutzte man im Französischen die Idee der Zivilisation als Gegensatz zum Begriff „Barbarei“. So konnten nichteuropäische Gesellschaften als unzivilisiert charakterisiert werden. In den romanischen und angelsächsischen Sprachen ist \"civilisation\" bzw. \"civilization\" synonym zu \"culture\" bzw. \"cultura\", nur das Deutsche unterscheidet „Kultur“ und „Zivilisation“. Das Werk des amerikanischen Politikwissenschaftlers Samuel P. Huntington \"The Clash of Civilizations\" aus dem Jahr 1996 heißt auf Deutsch \"Kampf der Kulturen\". Die Geschichtswissenschaft versteht unter Kulturen großräumige und langlebige Gebilde, die eine große Prägekraft entwickeln, obwohl sie häufig eine Vielzahl von Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen aufweisen. Die heutige Definition von Zivilisation in der internationalen Politik versteht diese bildlich vorgestellt als „Kulturdach“ für mehrere ähnlich gelagerte Kulturen, die geographisch nicht aneinander gebunden sein müssen. Staaten einer Zivilisation teilen eine Weltanschauung. Kultur wird in diesem Zusammenhang definiert als lokal begrenzte, Sinn stiftende Produktion von gemeinsamen Werten und Normen. Im Anschluss an den Sozialwissenschaftler Norbert Elias und dessen Theorie \"Über den Prozeß der Zivilisation\" wird der Begriff auch im Sinne von „Zivilisierung“ verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Begriff \"civilisation\", der sich im ausgehenden 18. Jahrhundert ursprünglich auf die französische Gesellschaft des Ancien Régime bezog und die positiven Erwartungen im Zeitalter der Aufklärung an den Fortschritt der Gesellschaft zum Ausdruck brachte, erfuhr im Zuge des Kolonialismus im 19. Jahrhundert eine Neubewertung. Es etablierte sich die Vorstellung von unzivilisierten außereuropäischen Gesellschaften, denen die eigene zivilisierte Gesellschaft gegenübergestellt wurde. Etymologisch stammt das Wort \"Zivilisation\" vom französischen \"civilisation\". Es kann weiter verfolgt werden über das lateinische \"civilis\" und seine Wurzel im Begriff \"civis\". Dieser bezeichnet die \"Bürger\" (anfangs spezifisch \"Stadtbewohner\") Roms. Dort tritt eine Verwandtschaft mit dem lateinischen Begriff \"civitas\" auf, welcher Städte und Stadtstaaten bezeichnet. Eine Rückführung des Begriffs auf eines der entscheidenden Merkmale von Zivilisationen, den Bau von Städten, ist somit belegbar.", "section_level": 1}, {"title": "Wortgebrauch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umgangssprache.", "content": "Zivilisation, einem Volk oder einer bestimmten Menschheit zugesprochen, umreißt: Der Beginn der Zivilisation wird oft in den frühen Hochkulturen gesehen. Durch die Sesshaftigkeit infolge der Landwirtschaft waren nun mehr Menschen als jemals zuvor an einem Ort über längere Zeit gebunden. Hieraus ergaben sich neue Regelungen für das Zusammenleben in den neu entstandenen Städten: Religion, Herrschaft, Kultur etc., welche die \"Wiege der Zivilisation\" bilden. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, auf die sich die UNO 1948 als verbindlich für alle Menschen und Staaten geeinigt hat, wird umgangssprachlich als \"Zeichen der Zivilisation\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Kolonialismus.", "content": "Im Legitimierungsdiskurs zum Kolonialismus der europäischen Großmächte spielte die Aufgabe, die unterworfenen Völker zu „zivilisieren“ eine zentrale Rolle. Dies zeigte sich bereits im Missionierungsauftrag, mit der die Spanier nach 1492 ihre Eroberungen in der Neuen Welt rechtfertigten. Später trat der christliche Bezug in den Hintergrund. In jedem Fall wurde die indigene Bevölkerung rassistisch als unterlegen angesehen, ob nun im Bild des „Edlen Wilden“, der zwar naiv und unzureichend bekleidet sei, aber zentrale Werte bereits von Natur aus in sich trage und dazu der Erziehung und Bildung durch die Europäer bedürfe, oder im Schreckbild des „Kannibalen“, der mit allen Mitteln, auch mit Gewalt, von seinem gräßlichen Tun abzubringen sei. Dies wurde nicht nur als Recht der europäischen Mächte angesehen, sondern regelrecht als deren Verpflichtung. Ein klassisches Beispiel hierfür ist Rudyard Kiplings Gedicht \"The White Man’s Burden\" aus dem Jahr 1899, in dem der Kolonialismus nicht als profitables Unternehmen, sondern als eine „Last“ der Weißen dargestellt wurde, die zu tragen und der seine besten Söhne zu opfern moralisch geboten sei. Der Chefideologe des britischen Kolonialismus Lord Lugard räumte ein, dass Kolonialbesitz auch Vorteile für die Kolonialmächte bot, und sprach von einem „doppelten Mandat“: Zum einen gehe es darum, den Wohlstand der Metropole zu sichern, zum anderen aber auch, in den Kolonien die Segnungen des materiellen und zivilisatorischen Fortschritts zu verbreiten. Der angebliche Zivilisierungsprozess wurde dabei aber nie als abgeschlossen imaginiert, denn dies hätte ja das Ende der Kolonialherrschaft impliziert. Die Zivilisierung, mit der die Kolonialmächte ihr außereuropäische Herrschaft rechtfertigten, wurde auch als Argument eingesetzt, sie anderen Ländern propagandistisch abzusprechen: So veröffentlichte Großbritannien während des Ersten Weltkriegs ein \"Blue Book\", um nachzuweisen, dass das Deutsche Reich seinen Kolonien keinen Fortschritt, sondern Krieg, Zwangsarbeit und Völkermord gebracht habe. Dies bildete dann die Begründung, mit der ihm im Vertrag von Versailles 1920 alle Kolonien abgenommen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Entgegensetzung von Kultur und Zivilisation.", "content": "In Deutschland entstand im Anschluss an Immanuel Kant eine Tradition, die Kultur und Zivilisation begrifflich und normativ unterschied: Diese wurde als rein technisch oder politisch verstanden, als „allerlei gesellschaftlicher Artigkeit und Anständigkeit“, während jene eine tiefer gehende Moral umfasse. Kultur ist für Kant das Mittel, mit dem der Mensch erst eigentlich zum Menschen werde, gleichzeitig auch dessen Zweck und der Prozess der so verstandenen Menschwerdung. Auch der antisemitische Komponist Richard Wagner benutzte das Wort pejorativ: Er polemisierte gegen die Zivilisation, die die Wissenschaft als Abgott eingesetzt habe, die Demokratie und Mammonismus verbreite. Die Verantwortung für diese von ihm negativ bewerteten Erscheinungen wies er als Sündenbock dem Judentum zu. In diesem Sinne definierte er Zivilisation als „barbarisch-judaisches Gemisch“. Die Scheidung zwischen Kultur und Zivilisation wurde im Ersten Weltkrieg nationalistisch aufgeladen. Thomas Mann identifizierte in seinen \"Betrachtungen eines Unpolitischen\" Kultur mit den Deutschen und wies den Kriegsgegner des Westens die weniger wertvolle Zivilisation zu: „Deutschtum, das ist Kultur, Seele, Freiheit, Kunst und nicht Zivilisation, Gesellschaft, Stimmrecht, Literatur“. Mann etablierte hier das Schmähwort des „Zivilisationsliteraten“ (gemeint war sein Bruder Heinrich), der aus scheinbarer Menschenliebe für Demokratie eintrete, mit einer solchen Politisierung aller Lebensbereiche die wesentlichen Menschheitsfragen verfehle, die nicht politisch, sondern nur seelisch-moralisch beantwortet werden könnten. Bereits zu Beginn des Krieges hatten „Vertreter deutscher Wissenschaft und Kultur“ im rassistischen \"Manifest der 93\" vom 4. Oktober 1914 öffentlich die Vorwürfe bestritten, die deutschen Truppen hätten Kriegsverbrechen begangen, und sie gegen die russischen Truppen gerichtet: Die Kriegspropaganda der Westmächte griff diesen dünkelhaften Vorwurf auf und karikierte den deutschen Kulturanspruch, etwa in Harry R. Hopps’ Werbung, sich freiwillig zur US Army zu melden, aus dem Jahr 1917, in welcher das Deutsche Reich als vergewaltigendes Untier mit Pickelhaube dargestellt wurde, dessen blutige Keule wie zum Hohn die deutschsprachige Aufschrift „Kultur“ trägt. In seiner ebenfalls 1918 erschienenen Schrift \"Der Untergang des Abendlandes\" ordnete Oswald Spengler Kultur und Zivilisation zeitlich nacheinander an: Letztere deutete er als dekadentes Spätstadium der ersteren, ja als deren Tod.", "section_level": 2}, {"title": "Soziologie.", "content": "Norbert Elias hat (zuerst 1939 in \"Über den Prozess der Zivilisation\") den Begriff „Zivilisation“ im Sinne von „Zivilisierung“ verwendet. In diesem Hauptwerk beschreibt er „Zivilisierung“ als einen langfristigen Wandel der Persönlichkeitsstrukturen, den er auf einen Wandel der Sozialstrukturen zurückführt. Faktoren des sozialen Wandels sind der kontinuierliche technische Fortschritt und die Differenzierung der Gesellschaften einerseits sowie der ständige Konkurrenz- und Ausscheidungskampf zwischen Menschen und Menschengruppen andererseits. Diese führen zu einer Zentralisierung der Gesellschaften (Einrichtung staatlicher Gewalt- und Steuermonopole) sowie zur Geldwirtschaft. Das Bindeglied zwischen diesen sozialstrukturellen Veränderungen und den Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur ist die Tatsache, dass die gegenseitigen Abhängigkeiten wachsen, die „Interaktionsketten“, in die Menschen eingebunden sind. Dies erzwingt eine zunehmende Affektkontrolle (auch als Bedingung sozialer Evolution), d. h. zwischen spontanen emotionalen Impuls und tatsächliche Handlung tritt immer mehr ein Zurückhalten dieses Impulses und ein Überdenken der (Rück-)Wirkungen des eigenen Handelns. Diese Haltung wird durch Verstärkung des „Über-Ich“ verinnerlicht und verfestigt, d. h. der Zentralisierung innerhalb der Gesellschaft folgt mit gewisser Verzögerung eine „Zentralisierung“ innerhalb der Persönlichkeit. Dies bewirkt ein \"Sinken der Gewaltbereitschaft\", ein \"Vorrücken der Scham- und Peinlichkeitsschwellen\" sowie eine \"Psychologisierung\" (Steigerung der Fähigkeit, die Vorgänge innerhalb anderer Menschen zu verstehen) und \"Rationalisierung\" (Steigerung der „Langsicht“, d. h. der Fähigkeit, die Folgen der eigenen Handlungen über immer mehr Glieder der Kausalketten „vorauszuberechnen“). Elias zeigt dies mit umfangreichem empirischem Material besonders am Beispiel der französischen Geschichte, in der diese langfristigen Trends besonders frühzeitig zu beobachten waren. Seit dem Mittelalter kam es zur „Verhofung“ bzw. „Verhöflichung“ des alten Burg- und Landadels an den Höfen der ihre Macht konzentrierenden Monarchen. Dies folgte im Wesentlichen der Entstehung der stehenden Söldnerheere und ihrer Finanzierung durch ein sich modernisierendes monetäres zentrales Steuerwesen (anstelle von Naturalabgaben). Die neue Heeresverfassung machte die unzuverlässigen feudalen Heere des Adels überflüssig, da sie dank der Steuern auch bezahlt werden konnten, die wiederum der Adel nicht erheben konnte, der relativ zur Zentralmonarchie verarmte. Der König (am gewandtesten Ludwig XIV.) eröffnete dann den Adeligen am Hofe neue Karrierechancen, wo sie statt auf Faustrecht auf Courtoisie und höfisches Intrigieren umgeschult wurden, also auf psychologischen Scharfblick, und aus Raufbolden mit Schwertern Hofleute mit Galanteriedegen wurden. Das Ganze war ein von niemandem geplanter strukturierter Prozess sozialen Wandels (eine Figuration), indem sich raubritterliche Brutalität zusehends als unpraktisch erwies (Duellverbote) und die Manieren sich verfeinerten. Diese Sitten wurden dann zumal auch vom Bürgertum kopiert (vgl. Gabriel Tarde) und veränderten die Gesellschaft insgesamt, \"zivilisierten\" sie.", "section_level": 2}, {"title": "Ethnologie / Anthropologie / Kulturpsychologie.", "content": "Claude Lévi-Strauss schlug vor, Kulturen nach ihrer weltanschaulichen Einstellung zum Kulturwandel zu unterscheiden. Er hatte festgestellt, dass „primitive“ naturangepasste Ethnien komplexe soziale Verhaltenssysteme haben, um jeglichen Wandel der bewährten Lebensweisen so weit wie möglich zu vermeiden. Er bezeichnete sie als „kalte Gesellschaften“. „Heiße Gesellschaften“ nannte er demgegenüber die modernen Zivilisationen, bei denen eine fortschreitende Entwicklung in allen Lebensbereichen kennzeichnend ist. Je größer der Antrieb zu tiefgreifender und schneller Modernisierung der Zivilisation ist, desto „heißer“ ist sie. Das Modell wurde von anderen Wissenschaftlern ausgebaut und verfeinert. In anderen Kulturen kann der Begriff „Zivilisation“ bisweilen eine ganz andere Bedeutung haben, wie das folgende Zitat zeigt:", "section_level": 2}, {"title": "Astronomie.", "content": "Innerhalb der Astrobiologie und Exosoziologie wird spekuliert, ob es auch auf anderen Welten (Exoplaneten) Lebewesen mit wissenschaftlich-technischer Organisation gibt. Diese werden als extraterrestrische Zivilisationen bezeichnet. Über die Wahrscheinlichkeit ihrer Existenz und möglichen Häufigkeit wird mit Hilfe der Drake-Gleichung diskutiert. Die Kardaschow-Skala kategorisiert mögliche Entwicklungsstufen nach dem Energieverbrauch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Zivilisation (von : ‚römischer Bürger‘, ‚Städter‘; seit dem Hochmittelalter ‚Bürger‘) wird eine menschliche Gesellschaft bezeichnet, bei der die sozialen und materiellen Lebensbedingungen durch technischen und wissenschaftlichen Fortschritt ermöglicht und von Politik und Wirtschaft geschaffen werden. Allgemeingültige Kennzeichen für Zivilisationen sind die Staatenbildung, hierarchische Gesellschaftsstrukturen, ein hohes Maß an Urbanisierung und eine sehr weitgehende Spezialisierung und Arbeitsteilung.", "tgt_summary": "文明,英文中的文明(英语:civilization)一词源于拉丁文“civilis”,有“城市化”和“公民化”的含义,引申为“分工”“合作”,即人们和睦地生活于“社会集团”中的状态,也就是一种先进的社会和文化发展状态,以及到达这一状态的过程。其涉及的领域广泛,包括民族意识、技术水准、礼仪规范、宗教思想、风俗习惯以及科学知识的发展等等。文明拥有更密集的人口聚集地,并且已经开始划分社会阶级,一般有一个统治精英阶层和被统治的城市和农村人口。这些被统治的人群依据分工集中从事农业,采矿,小规模制造以及贸易的行业。文明集中权力,并且将人类对自然的控制力作极大的延伸。", "id": 941339} {"src_title": "2001: Odyssee im Weltraum", "tgt_title": "2001太空漫遊 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit einer dreiminütigen Musiksequenz aus György Ligetis \"Atmosphères\" zu völlig schwarzem Bild, die bei Fernsehausstrahlungen meist ausgespart wird. Das Erste, was der Zuschauer zu sehen bekommt, ist das Logo der Produktionsfirma Metro-Goldwyn-Mayer. In der darauf folgenden Szene befinden sich Mond, Erde und Sonne in Konjunktion. Die Sonne geht auf, und der Vorspann wird eingeblendet. Die Szene wird von der Introduktion aus \"Also sprach Zarathustra\" von Richard Strauss untermalt. Der Rest des Filmes kann in vier Akte geteilt werden, jeder Akt (mit Ausnahme des zweiten) wird zuvor mit einem Zwischentitel angekündigt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbruch der Menschheit (The Dawn of Man).", "content": "Eine Gruppe von Vormenschen in der afrikanischen Savanne. Ihr Alltag wird von Not und vom Kampf ums nackte Überleben bestimmt: Ein Leopard reißt ein Mitglied der Gruppe, Artgenossen einer rivalisierenden Sippe vertreiben die Gruppe von ihrer Wasserstelle. Eines Morgens bemerkt die Gruppe, dass neben ihnen ein perfekter, quaderförmiger, schwarzer Monolith erschienen ist. Welche Bewandtnis es damit auf sich hat, wird zunächst nicht deutlich. Der Monolith führt jedoch bei den Vormenschen, die ihn ängstlich umkreisen und zaghaft berühren, eine Bewusstseinsveränderung herbei. Dies wird später klar, als einer der Vormenschen beim Anblick eines ausgebleichten Knochens auf die Idee kommt, den Knochen als Werkzeug oder Waffe zu verwenden. Auch diese Szene wird von der Introduktion von \"Also sprach Zarathustra\" untermalt. In der nächsten Szene hat sich das Leben der Vormenschengruppe entscheidend verändert. Mit der Tötung eines Tapirs ist der Mensch zum Jäger geworden. Er lebt nun nicht mehr mit den Tieren, sondern von ihnen. Die Gruppe kehrt mit großen Knochen bewaffnet zur Wasserstelle zurück und versucht, die andere Gruppe zu vertreiben. Dies gelingt, nachdem der Anführer der fremden Horde mit dem als Waffe verwendeten Knochen erschlagen wurde. Triumphierend schleudert der neu entstandene Homo faber sein Werkzeug gen Himmel. Die Kamera verfolgt den Flug des Knochens bis zum Umkehrpunkt seiner Flugbahn und darüber hinaus.", "section_level": 2}, {"title": "Mondstation Clavius (Tycho Magnetic Anomaly-1).", "content": "In einem künstlerisch oft zitierten Bildschnitt wird das primitive Knochenwerkzeug durch einen technisch fortgeschrittenen Erdsatelliten ersetzt. Zeitalter sind seit der Urzeitszene der Einleitung vergangen. Verschiedene Satelliten ziehen ihre Bahnen im Erdorbit. Die meisten sind durch Nationalflaggen als verschiedenen Staaten der Erde zugehörig gekennzeichnet. Ein pfeilförmiges Raumschiff nähert sich einer großen, radförmigen, noch im Ausbau befindlichen Raumstation. Es trägt Schriftzug und Logo der Fluggesellschaft PanAmerican. Zu den Klängen des Walzers \"An der schönen blauen Donau\" gleitet die Fähre in die Nabe des riesigen rotierenden Rades. Einziger Passagier der Fähre ist der Raumfahrtfunktionär Dr. Heywood Floyd. Von der Raumstation will er mit einer anderen Fähre zur Mondstation Clavius reisen. Auf der Raumstation trifft er eine Gruppe sowjetischer Wissenschaftler. Es kursiert das Gerücht über eine Epidemie, die auf Clavius ausgebrochen sein soll, in deren Folge eine Nachrichtensperre verhängt wurde. Auf Fragen der Sowjetwissenschaftler reagiert Floyd höflich, gibt ihnen aber keine Auskunft. Mit einem kugelförmigen Raumschiff reist er weiter zum Mond. Als Floyd auf Clavius eintrifft, wollen ihm die Wissenschaftler dieser Basis etwas zeigen, das im Mondkrater Tycho ausgegraben wurde. Man bricht mit einer Mondfähre dorthin auf: In einer Grube steht ein Monolith, der dem aus der Eröffnungssequenz gleicht. Der Quader ist vier Millionen Jahre alt, absolut schwarz und erzeugt ein starkes magnetisches Feld. Alles deutet darauf hin, dass er außerirdischer Herkunft ist. Auch in dieser Szene berühren die Menschen den Monolithen. Als über der Grube die Sonne aufgeht und ihr Licht auf den Quader fällt, sendet dieser ein elektromagnetisches Signal in Richtung des Planeten Jupiter, das über die Kommunikationsanlagen der Wissenschaftler ohrenbetäubend laut zu hören ist.", "section_level": 2}, {"title": "Die Reise zum Jupiter (Jupiter Mission 18 Months Later).", "content": "18 Monate später haben die USA den Bau des Raumschiffs \"Discovery One\" abgeschlossen. Offiziell besteht dessen Mission darin, am Jupiter wissenschaftliche Forschung zu betreiben. An Bord sind die Astronauten Frank Poole und Dave Bowman, drei weitere Kollegen, die in Tiefschlafkammern im Dauerschlaf liegen, sowie der Supercomputer HAL 9000, der mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet ist und das Raumschiff autonom steuern kann. Als Einziger an Bord hat der 9000er-Computer Kenntnis von der wahren Bestimmung des Unternehmens – der Suche nach weiteren Spuren im Zusammenhang mit dem Monolithen auf dem Mond. Die Computer der Serie 9000 repräsentieren als technisches Meisterwerk zu dieser Zeit die Krönung der Computertechnik. Sie gelten als absolut perfekt – unfähig, den geringsten Fehler zu machen oder auch nur unklare Informationen zu liefern. Doch im Anschluss an ein Gespräch mit Dave über das Unternehmen sagt HAL einen Fehler in einem wichtigen elektronischen Bauteil, einer \"AE-35\"-Einheit, voraus. Tatsächlich stellt sich die Einheit aber als voll funktionsfähig heraus. Der Computer HAL, von Menschen geschaffen, beginnt ab diesem Zeitpunkt ein unberechenbares Eigenleben zu entwickeln. Poole und Bowman ziehen sich unter einem Vorwand in eine EVA-Raumkapsel zurück, wo HAL sie nicht hören kann, und erwägen, HAL abzuschalten oder zumindest seine höheren Funktionen zu blockieren; dieser beobachtet aber ihre Lippenbewegungen. Darauf folgt eine Pause (Intermission), die wie in der Anfangsszene für drei Minuten einen schwarzen Bildschirm zeigt, während die Szene wieder von György Ligetis \"Atmosphères\" untermalt wird. Wenig später kommt Frank beim Wiedereinbau der AE-35-Einheit außerhalb des Raumschiffs ums Leben, indem HAL Franks Raumkapsel als Tötungswerkzeug fernsteuert. Ebenso schaltet HAL die Lebenserhaltungssysteme der drei tiefschlafenden Kollegen ab, da er nun seinerseits alle Besatzungsmitglieder als Gefahr für sich betrachtet. Bowman, der versucht, mit einer zweiten Raumkapsel Frank zu bergen, wird von HAL „ausgesperrt“. Bowman kann sich nur retten, indem er die Luftschleuse der \"Discovery\" über eine Notschaltung öffnet und sich durch die explosive Dekompression der Kapsel hineinkatapultiert. Es gelingt Bowman anschließend, HALs höhere Funktionen nach und nach manuell abzuschalten. Dabei versucht HAL mit immer neuen Argumenten, zum Beispiel über die Wichtigkeit der Mission, und Beschwichtigungen („Ich fühle mich schon viel besser“), ihn von seinem Entschluss abzubringen. Auch beteuert HAL eine Gefühlsregung zu empfinden („Ich habe Angst“) und erinnert sich an Bruchstücke aus seiner Entwicklung, unter anderem an ein Lied, das ihm sein „Schöpfer“-Ingenieur beibrachte. Als er von Bowman dazu aufgefordert wird, das Lied vorzutragen, singt er ein Kinderlied. Während er singt, verlöschen HALs Funktionen nach und nach, und seine Stimme wird langsamer und tiefer. Nach der Abschaltung von HAL wird dann eine geheime Videobotschaft an die Astronauten (vorzeitig) abgespielt, in der der Leiter des Unternehmens, Dr. Heywood Floyd, über den Fund des Monolithen auf dem Mond berichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Wiedergeburt (Jupiter and Beyond the Infinite).", "content": "Als Bowman mit der \"Discovery\" den Jupiter erreicht, schwebt ein weiterer Monolith im All. Bowman besteigt eine Raumkapsel, um den Monolithen zu untersuchen, und gelangt nach einem spektakulären Flug an einen unbekannten Ort. Dabei wird der Betrachter zunächst in eine lange, psychedelische Farbsequenz geradezu hineingezogen. Sie endet, hin und her wechselnd zwischen (meist falschfarbenen) Bildern des Weltraums und von Sternen, der Erdoberfläche und Detailaufnahmen von Bowmans Auge. Anschließend sieht man eine Zimmerflucht, die durch ihren Fußboden aus leuchtenden Platten einen futuristischen Eindruck vermittelt, aber zugleich im Stil Louis XVI eingerichtet ist. Inmitten dieses surrealistischen Raums steht nun Bowmans Raumkapsel. Aus ihr heraus erblickt Bowman sich selbst, im Raumanzug in dem Zimmer stehend und bereits um Jahre gealtert. Die Kamera nimmt nun die Perspektive dieses zweiten Bowman ein, während der erste, mitsamt seiner Raumkapsel, mit dem nächsten Schnitt verschwunden ist. Bowman sieht sich um und entdeckt einen Spiegel, in dem er sich betrachtet. Dann bemerkt er die Anwesenheit einer weiteren Person im Nebenzimmer. Als er einen Blick in das Zimmer wirft, sieht er sich selbst, wieder etliche Jahre gealtert, wie er an einem Tisch eine Mahlzeit zu sich nimmt. Die Perspektive wechselt erneut. Der dritte Bowman stürzt aus Versehen sein Glas um und betrachtet verhalten die Scherben. Als er langsam aufblickt, sieht er sich ein weiteres Mal selbst als sterbenden Greis auf dem Bett liegen. Die Perspektive wechselt wiederum und übernimmt den Blick des Greises, der im Sterbebett liegt und den schwarzen Monolithen betrachtet, welcher plötzlich mitten im Raum steht, umrahmt vom Interieur des Zimmers mitsamt zweier antiker Statuen zur Linken und zur Rechten. Der Greis hebt seine Hand, als wolle er den Stein berühren, wie ihn bereits die Urmenschen sowie die Astronauten auf dem Mond berührten. In der nächsten Einstellung erscheint, wo zuvor der Sterbende lag, ein Fötus mit weit geöffneten Augen in einer Fruchtblase. In der folgenden Schlusssequenz schwebt dieses Wesen zwischen Mond und Erde im Weltraum. Dabei scheint es die Erde zu betrachten. Wie zu Anfang erklingt abermals der Beginn von Richard Strauss’ \"Also sprach Zarathustra\".", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungshintergrund.", "content": "Kurz nach der Fertigstellung von \"Dr. Seltsam\" war Kubrick fasziniert von der Möglichkeit außerirdischen Lebens und beschloss, „den sprichwörtlich guten Science-Fiction-Film“ zu drehen. Beeinflusst wurde er wohl auch durch Filme von Pawel Kluschanzew. Er hätte nie diesen Film gedreht, wenn er nicht Filme von Kluschanzew gesehen hätte, sagte er einmal. Auf der Suche nach einem passenden Mitstreiter aus der SF-Gemeinde schlug Columbia-Pictures-Mitarbeiter Roger Caras Kubrick ihren gemeinsamen Bekannten, den Schriftsteller Arthur C. Clarke, vor. Obwohl er überzeugt war, Clarke sei „ein Einsiedler, ein Verrückter, der in einem Baum lebt“, war Kubrick einverstanden, woraufhin Caras dem auf Ceylon beheimateten Autor das Filmangebot telegrafisch übermittelte. In der telegrafierten Antwort erklärte Clarke, dass er „schrecklich interessiert an einer Zusammenarbeit mit dem enfant terrible“ sei, fügte aber hinzu: „Warum glaubt Kubrick, ich sei ein Einsiedler?“ In ersten Gesprächen bezeichneten Kubrick und Clarke ihr Projekt scherzhaft als „How the Solar System Was Won“, eine Anspielung auf das Cinerama-Epos \"How the West Was Won\". Wie dieser Film ist auch Kubricks Produktion in einzelne voneinander abgetrennte Akte unterteilt. Clarke erwog zunächst die Adaption mehrerer seiner früheren Geschichten, bevor er sich schließlich für seine 1948 erschienene Kurzgeschichte \"The Sentinel\" als einen Ausgangspunkt für den Film entschied. Ursprünglich plante das Autorenduo, zuerst eine Romanvorlage, frei von allen Einschränkungen, die ein normales Filmskript mit sich bringen würde, und erst danach das Drehbuch zu schreiben. Beide dachten auch daran, dass die Credits lauten müssten: „Screenplay by Stanley Kubrick and Arthur C. Clarke, based on a novel by Arthur C. Clarke and Stanley Kubrick“, um ihre eigene Vorrang-Stellung in ihrem jeweiligen Bereich entsprechend zu reflektieren. In der Praxis entwickelten sich jedoch die filmischen Ideen, die für das Drehbuch benötigt wurden, parallel zum Roman, mit gegenseitiger Befruchtung zwischen beiden Teilen. Letztlich wurden die Drehbuch-Credits aufgeteilt, während hingegen der kurz nach dem Film erschienene Roman allein Clarke zugeschrieben wurde. Aber Clarke stellte später klar, dass „die am ehesten der komplizierten Wahrheit entsprechende Annäherung“ ist, dass das Drehbuch „Kubrick und Clarke“ und der Roman „Clarke und Kubrick“ zugeschrieben werden sollte. Er beschrieb, dass die Arbeit an beiden Werken (Drehbuch und Roman) miteinander verzahnt war und Änderungen bei einem oft in das andere einflossen, und meint, dies sei ein „stimulierender, aber ziemlich teurer Weg“ gewesen, „einen Roman zu schreiben“. Am 22. Februar 1965 kündigte MGM an, es werde Kubricks neuen Science Fiction-Film \"Journey beyond the Stars\" finanzieren. Kurz darauf von The New Yorker interviewt, verglich Kubrick den geplanten Film mit einer „Space Odyssey“, und im April änderte er den Filmtitel offiziell in \"2001: A Space Odyssey\". Arthur C. Clarke führte ein Tagebuch während seiner Mitarbeit an \"2001\". Auszüge davon wurden später im Buch \"2001: Aufbruch zu verlorenen Welten\" veröffentlicht. Clarkes Tagebuch enthüllt, dass zum Zeitpunkt der gesicherten Finanzierung für \"„Journey Beyond the Stars“\", Anfang 1965, die Autoren noch keinerlei Vorstellung davon hatten, was mit Bowman nach der sogenannten \"Star-Gate\"-Szene geschehen würde, obwohl schon am 17. Oktober 1964 Kubrick damit ankam, was Clarke als eine „wilde Idee von leicht unterwürfigen Robotern, die eine viktorianische Umgebung erschaffen, um es unseren Helden so angenehm wie nur möglich zu machen“ bezeichnete. So hätten anfangs alle Astronauten der \"Discovery\" die Mission überleben sollen. Die Entscheidung, Bowman allein als einzigen Überlebenden bis in seine eigene Kindheit zurückschreiten zu lassen, wurde erst am 3. Oktober 1965 getroffen. Der Computer HAL hätte ursprünglich „Athena“ heißen sollen, nach der Griechischen Göttin der Weisheit, ausgestattet mit einer weiblichen Stimme und Persönlichkeit. Regisseur Kubrick erläuterte, wie es zu dem später so viel diskutierten und mit allerlei freien und freischwebenden Interpretationen belegten Filmende kam: „Das Ende wurde noch kurz vor der Aufnahme umgeworfen. Ursprünglich hatten wir nicht vor, Bowmans Alterungsprozess zu zeigen. Er sollte einfach in diesem Zimmer herumgehen und sich den Monolithen ansehen. Aber das erschien uns nicht befriedigend und interessant genug, deswegen suchten wir nach einer anderen Idee, bis uns schließlich das Ende einfiel, das man im Film sieht.“", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten zu \"2001\" begannen am 29. Dezember 1965 in den Shepperton Studios in Shepperton, England. Das Filmstudio wurde wegen seiner Größe ausgewählt, da es groß genug für die 18×36×18 Meter große Grube war, die als Set für die Tycho-Krater-Ausgrabungsszene gebraucht wurde, welche als erste gedreht wurde. Vom Jahr 1966 an fanden die weiteren Dreharbeiten in den MGM British Studios in Borehamwood bei Elstree statt. Hier wurde auch ein „Kommandoposten“ aufgebaut, um das Filmen von speziellen Effektszenen zu unterstützen, der beschrieben wurde als ein „großes pochendes Nervenzentrum... mit etwa der gleichen frenetischen Atmosphäre wie ein Cape-Kennedy-Blockhaus während der letzten Countdown-Phase“. Der Film wurde in \"Super Panavision 70\" mit einem 70-mm-Filmnegativ-Format gedreht und die 35-mm-Filmkopien wurden mit dem Technicolor-Verfahren erstellt. Kubrick begann den Filmschnitt im März 1968. Am 2. April fand die Weltpremiere im Uptown Theater in Washington, D.C. statt. Bevor der Film am 6. April in die US-Kinos kam, kürzte Kubrick ihn noch um 19 Minuten. Bis dahin war der Film bereits 4,5 Millionen US-Dollar über dem ursprünglich vorgesehenen 6-Millionen-US-Dollar-Budget und 16 Monate hinter der geplanten Fertigstellung.", "section_level": 2}, {"title": "Spezialeffekte.", "content": "Der Film ebnete den Weg für die Frontprojektion, die bei den Afrikaszenen verwendet wurde. Dabei wurden Dias einer afrikanischen Landschaft über einen halbtransparenten Spiegel auf eine hochreflektierende Leinwand projiziert, vor der die Darsteller der Affenmenschen dann agierten. Diese Technik produzierte weitaus realistischere Bilder als andere Methoden, die zur damaligen Zeit verfügbar waren, ist aber inzwischen generell durch flexiblere, computergestützte Bluescreen-Techniken verdrängt worden. Für die Darstellung der Weltraumsequenzen wurden erstmals sehr große und extrem detaillierte Modelle gebaut, deren Außenhaut mit Details aus Plastikmodellbausätzen überzogen war. Die Raumstation maß mehr als 2 m im Durchmesser, die \"Discovery\" war beinahe 20 m lang. Diese Modelle wurden mit einem Vorläufersystem der Motion-Control-Technik gefilmt. Alles lief auf Schienen und war über Motoren beweglich, damit die Kamera extrem langsam und stark abgeblendet an den Modellen entlangfahren konnte. Die Abblendung vermied Tiefen-Unschärfen, die sofort die Modelle als solche entlarvt hätten. Für Bowmans psychedelische Erfahrung im Sternentor entwickelte Douglas Trumbull die sogenannte Slitscan-Technik. Dabei fährt die Kamera bei offenem Verschluss auf einen in schwarzes Papier geschnittenen Schlitz zu, hinter dem sich eine Lichtquelle und transparente oder farbige Scheiben befinden. Durch die gewählte lange Belichtungszeit ergeben sich farbige Streifen, ähnlich dem Effekt, der bei Langzeitbelichtung vorbeifahrender Autos entsteht, deren Scheinwerfer als verzerrte Striche abgebildet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nicht verwendete Szenen.", "content": "Diese beinhalten unter anderem eine Klassenraum-Szene auf der Clavius-Mondbasis, in der Kubricks Tochter mitspielte, sowie den Kauf eines Buschbabys in einem futuristischen Kaufhaus für Heywood Floyds kleine Tochter, die in der Bildtelefon-Szene erschien. Es gab eine weitere nicht verwendete Szene, in der Bowman einen Teil einer Ersatzantenne in einem oktogonalen Korridor erneuert. MGM machte eine Werbefotografie davon, die dann als Kino-Aushangfoto benutzt wurde. Am erwähnenswertesten ist aber eine zehnminütige Schwarz-weiß-Eröffnungsszene, in der Wissenschaftler (A. I. Oparin, Harlow Shapley, Francis J. Hayden, SJ, Gerald Feinberg, Frederick C. Durant, III, Jeremy Bernstein, Freeman Dyson, Frank Drake, Fred Whipple, Philip Morrison und Norman Lamm) gezeigt werden, als sie gerade die Möglichkeit außerirdischen Lebens diskutieren. Am 19. Dezember 2010 wurden in einer Kammer in einem verlassenen Salzbergwerk in Kansas 17 Minuten des Films entdeckt, die Kubrick laut Warner Brothers nach der Premiere aus der letztendlichen Kinofassung herausgeschnitten hatte. Inwiefern und ob überhaupt diese Szenen veröffentlicht werden, ist momentan noch unklar. In einem ersten Statement teilte Warner Brothers jedoch mit, dass man schon immer von den 17 geschnittenen Minuten wusste, aber Stanley Kubrick nach den Schnitten klargestellt hatte, dass dies seine endgültige Fassung sein werde. Es sei der Film, den er präsentieren wollte, und Warner Home Video habe keine Pläne, diese zu erweitern oder zu ändern.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation wurde 1968 von der MGM-Synchronabteilung Berlin erstellt. Für Buch und Dialogregie zeichnete Ottokar Runze verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Stanley Kubrick, dessen Filme auch für die oft unkonventionelle Musikwahl berühmt sind, hatte ursprünglich gehofft, Carl Orff für seinen neuen Film \"2001\" zu gewinnen. Orffs \"Carmina Burana\" hatten ihm sehr gefallen. Doch der damals schon 71-jährige Komponist lehnte ab, weil er sich zu alt dafür fühlte. Daher engagierte Kubrick den englischen Komponisten Frank Cordell. Dessen Auftrag war es, Teile von Gustav Mahlers \"3. Sinfonie\" für den Film zu adaptieren. Aber Kubrick verwendete dann doch nichts von Cordells Beitrag im fertigen Film. Genauere Informationen über diese Arbeit sind spärlich und teils umstritten. Die Manuskripte und Musikaufnahmen sind verschollen beziehungsweise zerstört worden. Im Dezember 1967 beauftragte Kubrick schließlich Alex North, eine Originalmusik für den Film zu komponieren. Mit North hatte er schon bei \"Spartacus\" erfolgreich zusammengearbeitet. Einige Szenen von \"2001\" waren von Kubrick mit klassischer Musik unterlegt worden, als er North eine Rohfassung zeigte und ihn bat, die Filmmusik inspiriert durch diese Musikauswahl zu komponieren. Unter großem Zeitdruck schrieb North die Musik in London zunächst nur für die erste Filmhälfte. Den zweiten Teil sollte er, so der Plan, später in Angriff nehmen. Henry Brant orchestrierte die Partitur. Er übernahm auch das Dirigieren für die in London auf Anfang Januar 1968 angesetzten Musikaufnahmen, weil North aus gesundheitlichen Gründen dazu nicht in der Lage war. Insgesamt wurden rund 40 Minuten von Norths Musik eingespielt. Danach wartete der Komponist darauf, mit der Komposition für den restlichen Film beginnen zu können. Aber Kubrick ließ ihn wissen, für die zweite Hälfte wolle er keine Musik einsetzen und nur mit Geräuschen arbeiten. Schließlich verwarf er Norths Arbeit vollständig zugunsten des Temp-Tracks, der aus bereits vorhandener Musik der Klassik und Moderne bestand. North erfuhr von dieser für ihn schmerzhaften Entscheidung erst im Rahmen einer internen Studiovorführung des fertigen Films, die kurz vor der Weltpremiere stattfand. Alex Norths Komposition für \"2001\" blieb ein Torso. Elemente daraus verwendete er jedoch in späteren Arbeiten (\"The Shoes Of The Fisherman\" und \"Dragonslayer\"). Im Jahr 1993 führte Jerry Goldsmith eine restaurierte Fassung von \"2001\" konzertant auf und veröffentlichte das Werk auf CD bei Varèse Sarabande. Damit kam erneut eine Debatte über die Verwendung bereits vorhandener (engl. „preexistent“) Musik in Filmen in Gang, die bis heute nicht verebbt ist. Die Originalmusik von North unter der Leitung von Henry Brant erschien erst 2007 bei Intrada auf CD mit einem umfangreichen Begleitheft zur Musik und zu den Hintergründen der Entstehung und Verwerfung. Dabei werden auch Irrtümer berichtigt, die in der Varese-Sarabande-Edition ihren Ursprung haben. Zudem ist es nun möglich, einige Filmszenen mit der North-Musik zu unterlegen und so mit der offiziellen Filmfassung zu vergleichen. Kubricks Entscheidung, Norths Musik abzulehnen, bleibt umstritten, wobei die Fürsprecher Kubricks klar überwiegen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Musik im Film.", "content": "Der Film selbst beginnt mit dem Stück \"Atmosphères\" von György Ligeti zu schwarzem Bild. Vom selben Komponisten werden alle Erscheinungen der Monolithen leitmotivisch mit dem \"Kyrie\" aus seinem \"Requiem\" untermalt. Zu hören ist ferner sein \"Lux Aeterna\", eine Komposition für 16-stimmigen gemischten Chor a cappella. Die erste Szene nach der Einblendung des Logos des Filmstudios zeigt Sonne, Mond und Erde in Konjunktion. Die Sonne geht auf, und die Einleitung aus \"Also sprach Zarathustra\" von Richard Strauss ertönt. Richard Strauss hat in diesem Stück den zu Anfang des gleichnamigen Buchs beschriebenen Sonnenaufgang vertont. In diesem Kontext, dem Beginn von etwas Neuem, einer Zäsur, ist das Spiel dieses Stücks im gesamten Film zu verstehen. Kubrick setzt dem Komponisten Richard Strauss den Walzerkönig Johann Strauss gegenüber. So groß wie die herzliche Abneigung, die beide Musiker verband, ist der musikalische Kontrast: Der Walzer \"An der schönen blauen Donau\" von Johann Strauss fließt in und mit der Zeit. Häufig zitiert wird die Szene, in der ein Raumschiff sich einer riesigen Raumstation nähert und im Angleichen an deren Rotation zu den Walzerklängen von Strauss eine Art Tanz vollführt. Es gibt auch musikwissenschaftliche Ansätze, den 3⁄4-Takt des Walzers als moderne zahlenmystische Variante zu deuten: Bei Pythagoras war die Zahl 3 Symbol für die ewige Wiederkehr, in der Kirchenmusik der Renaissance galt ein Dreiertakt als \"modus perfectus\", der die Göttlichkeit umschreibt. Der Aufbruch zum Jupiter wird unterlegt mit dem Adagio für Solo-Cello und Streicher aus der ersten Gayaneh-Suite von Aram Chatschaturjan. Der überwiegende Teil der Tonspur des Filmes wird durch Musik oder Geräusche bestimmt. So wird bei 143 Minuten Spielzeit nur in 48 Minuten des Filmes gesprochen. Es gibt verschiedene Schallplatten- bzw. CD-Ausgaben dieser Filmmusik. Eine bei Columbia Records erschienene CD (Nummer AK45439) enthält folgende Titel: Von Bowman dazu aufgefordert, singt HAL während seiner Abschaltung ein Kinderlied (das auf den Tonträgern zum Film nicht enthalten ist). Im Original handelt es sich um Harry Dacres \"Daisy Bell\" von 1892 – das erste Lied, das von einem Computer per Sprachsynthese reproduziert wurde (1961 auf einem IBM 704 der Bell Labs). In der deutschen Fassung handelt es sich um \"Hänschen klein\", möglicherweise das erste Lied, das von einem Computer – dem Zuse Z22 – gespielt wurde. In anderen Sprachen kommen wieder andere Lieder zum Zuge. Der auf Schallplatte veröffentlichte Soundtrack unterscheidet sich vom Film selbst darin, dass im Film bei \"Also sprach Zarathustra\" eine Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern unter Herbert von Karajan zu hören ist. Allerdings wollte die Plattenfirma Decca, der die Rechte an dieser Aufnahme gehörten, nicht mit einem Science-Fiction-Film in Verbindung gebracht werden. Deshalb durfte die Karajan-Aufnahme zwar für den Film verwendet werden, im Abspann des Films wird aber nicht angegeben, wer die Aufnahme eingespielt hat. Für die Veröffentlichung auf Schallplatte wurde Karajans Aufnahme dann durch die Einspielung von Karl Böhm ersetzt. Neben diversen optischen Zitaten in Science-Fiction-Filmen wurde das Motiv des Gayaneh-Adagios in dem Film \"Aliens – Die Rückkehr\" von dem Filmkomponisten James Horner in der Anfangssequenz aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umsatz.", "content": "Der Film war der finanziell erfolgreichste des Filmjahrs 1968 und spielte in den Kinos weltweit über 190 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der bekannte Filmkritiker Leonard Maltin bewertete den Film mit 4 von 4 möglichen Sternen.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscar 1969: Society of Film and Television Arts Awards 1969 (Großbritannien): Diverse andere Preise: Auszeichnungen vom American Film Institute:", "section_level": 2}, {"title": "Kubrick über seinen Film.", "content": "Der Regisseur selbst äußerte sich seinerzeit über \"2001\" folgendermaßen:", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Kubrick hatte keine Fortsetzung von \"2001\" angedacht. Aus Sorge über eine mögliche spätere Nutzung und Wiederverwertung seines Materials in anderen Produktionen (wie es mit den Requisiten für MGMs Alarm im Weltall geschehen war), befahl er, alle Sets, Requisiten, Miniaturen, Produktionsblaupausen sowie Negative von ungenutzten Szenen zu vernichten. Das meiste dieser Materialien ging verloren, mit ein paar Ausnahmen: ein Raumanzug-Rucksack tauchte in der Folge \"Ziel unbekannt\" von Gerry Andersons Fernsehserie UFO auf, und einer von HALs roten Augensensoren ist im Besitz des Autors von \"HAL’s Legacy: 2001's Computer as Dream and Reality\", David G. Stork. Adam Johnson, der mit Frederick I. Ordway III zusammengearbeitet hatte, einem wissenschaftlichen Berater Kubricks, veröffentlichte 2012 das Buch \"2001: The Lost Science\", welches zum ersten Mal viele jener Blaupausen der Raumfahrzeuge und Filmsets beinhaltete, von denen man zuvor dachte, sie seien verloren gegangen. Clarke schrieb drei Fortsetzungen in Romanform: \"Odyssee 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen\" (1982), \"2061 – Odyssee III\" (1987) und \"3001 – Die letzte Odyssee\" (1997). Die einzige verfilmte Fortsetzung, 2010, basierte auf Clarkes Roman aus dem Jahr 1982 und kam 1984 in die Kinos. Kubrick war an der Produktion dieses Films nicht beteiligt, welcher von Peter Hyams in einem konventionelleren Stil mit mehr Dialog gedreht wurde. Clarke erachtete den Film als passende Adaption seines Romans und hatte einen kurzen Cameoauftritt darin. Da Kubrick angeordnet hatte, alle Modelle und Blaupausen von 2001 zu vernichten, war Hyams gezwungen, für seinen Film diese Modelle neu zu fertigen. Hyams bekundete auch, er hätte den Film nie gedreht, ohne zuvor den Segen von Kubrick und Clarke einzuholen: Die Teile drei \"(2061 – Odyssee III)\" und vier \"(3001 – Die letzte Odyssee)\" wurden bislang nicht verfilmt.", "section_level": 1}, {"title": "Hommagen und Parodien.", "content": "In populären Medien wie Film, Fernsehen, Werbung, Musik oder Computerspiel gab es seit Erscheinen von \"2001: Odyssee im Weltraum\" unzählige Anspielungen und Anlehnungen an den Film. Insbesondere die „Knochenszene“, der Monolith, HAL 9000, die Schlussszene sowie die Filmmusik wurden oft zitiert oder kopiert. Einzelne Werke beschäftigen sich durchgängig mit dem Werk. Beispiele für solche Hommagen bzw. Parodien sind:", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "In den USA debütierte der Film im Kino am 2. April 1968, in Deutschland am 11. September 1968. Die erste DVD-Veröffentlichung erschien pünktlich im Jahr 2001 als \"2001: Odyssee im Weltraum – Stanley Kubrick Collection\". Daneben erschien am selben Tag eine limitierte Box-Edition. Im Jahr 2007 wurde eine neue Spezial-Edition mit Bonusmaterial veröffentlicht. Im HD-Format erschien der Film erst im Jahr 2007 als HD DVD und Blu-ray Disc, eine limitierte Steelbook-Edition als Blu-ray im Jahr 2015. Am 30. Oktober 2018 wurde eine 4K Ultra HD Blu-ray und eine konventionelle Blu-ray, basierend auf einer neuen photochemischen Restaurierung des originalen 70-mm-Negativs, veröffentlicht. Am 3. Dezember 2018 wurde von einer 8K Ultra High Definition Television Version des Films berichtet, die als 8K Demomaterial in Japan dienen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Alex North: \"Alex North’s 2001. The Legendary Original Score\". Varèse Sarabande/Colosseum, Nürnberg 1993, Tonträger-Nr. VSD-5400 – (digitale) Ersteinspielung des seinerzeit verworfenen Soundtracks durch das National Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Jerry Goldsmith", "section_level": 2}], "src_summary": "2001: Odyssee im Weltraum (Originaltitel: \"\") ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1968 von Stanley Kubrick. Das Drehbuch wurde von Kubrick und Arthur C. Clarke geschrieben und basiert teilweise auf mehreren Kurzgeschichten Clarkes, darunter \"The Sentinel\" aus dem Jahr 1948 und \"Begegnung im Morgengrauen\" von 1950. Aus der Zusammenarbeit entstand außerdem Clarkes Roman \"\", der kurz nach dem Film veröffentlicht wurde. Der Roman weicht in Details vom Film ab und ist deutlich ausführlicher. Clarke bezog sich bei Abweichungen in weiteren Teilen der Reihe auf den Film.", "tgt_summary": "《2001太空漫游》(英语:2001: A Space Odyssey)是一部1968年由斯坦利·库布里克执导的美国科幻电影。库布里克受到了亚瑟·克拉克的短篇小说《前哨 (短篇小说)》的启发,并与克拉克合作完成了剧本。影片上映后不久,克拉克出版了同名小说。", "id": 2176202} {"src_title": "Aeneas", "tgt_title": "埃涅阿斯", "src_document": [{"title": "Aineias bei Homer.", "content": "In Homers Ilias ist Aineias ein trojanischer Prinz aus einer Nebenlinie des Herrscherhauses und Anführer der Dardaner (Alliierte der Trojaner). Er gilt als der Tapferste der Trojaner nach Hektor. Während des Trojanischen Krieges wird er im Kampf mit Diomedes schwer verwundet; er wäre gestorben, hätte ihn seine Mutter Aphrodite nicht davongetragen, wobei die Göttin vom wütenden Diomedes am Handgelenk verwundet wurde. Apollon hüllte die beiden in einen Schutznebel und versetzte den verletzten Aineias aus der Schlacht zur Zitadelle des Pergamon, in seinen dort gelegenen Tempel. Im Heiligtum heilten ihn Leto und Artemis und machten ihn stärker als vorher.", "section_level": 1}, {"title": "Aeneas-Mythos.", "content": "In mythologischen Erzählungen nach Homer wird von der Rettung des Aeneas aus dem untergehenden Troja und seiner Reise nach Westen berichtet. Zusammen mit seinem Vater Anchises, den er auf seinen Schultern trägt, und seinem Sohn Askanios (latinisiert \"Ascanius\"), auch \"Iulus\" genannt, kann er aus dem brennenden Troja entkommen. Auch das Palladion kann er mitnehmen, aber seine Frau Krëusa verliert er. Bei der Flucht aus Troja schart Aeneas eine Gruppe entkommener Trojaner um sich. Die Fahrten des Aeneas von Troja führten der Sage nach schließlich zur Gründung der Stadt Alba Longa, aus der eines Tages Rom hervorgehen sollte. Die Aeneas-Sage findet ihre ausführlichste Darstellung in der \"Aeneis\" des römischen Dichters Vergil. Darin wird erzählt, wie die Trojaner (Dardaner) zuerst eine Fahrt auf schnellen Schiffen nach Samothrake unternehmen, aber – durch ein schauderhaftes Vorzeichen von diesem Ort abgeschreckt – nach anderen Ländern und Inseln streben. Von der Göttin Hera verfolgt legen sie eine lange Irrfahrt zurück, unter anderem auch nach Nordafrika, und besuchen dort das neu gegründete Karthago, wo Aeneas dessen Königin Dido kennenlernt, die sich in ihn verliebt und nach der Trennung von ihm Suizid begeht. Schließlich befiehlt ihnen Apollon durch ein Orakel, die „alte Mutter“ aufzusuchen, die sich als das personifizierte Italien herausstellt. Im sechsten Buch der \"Aeneis\" schildert Vergil, wie Aeneas in den Hades reist, um sich von seinem Vater Anchises die Herrschaft seines Geschlechts in Italien bis zu Augustus römischem Weltreich weissagen zu lassen. Dort trifft er auch Dido wieder, die sich auf seine Ansprache hin schweigend abwendet, und dank eines magischen Mistelzweiges kann er wieder in die Welt der Lebenden zurückkehren. Von Latinus, dem König von Latium, wird Aeneas freundlich aufgenommen und wirbt um dessen Tochter Lavinia. Nachdem er sich im Zweikampf gegenüber seinem Nebenbuhler und bisherigen Bräutigam der Lavinia, Turnus, durchgesetzt hat, heiratet er sie und gründet zu ihren Ehren die Stadt Lavinium. Sie schenkt ihm einen weiteren Sohn: Silvius. Später nimmt er die jüngere Schwester Didos, Anna Perenna, auf, die sich aber das Leben nimmt, als sie die Eifersucht Lavinias erkennt. In einem Kampf soll Aeneas (wie Herakles) in den Himmel (Olymp) versetzt worden sein. Schließlich wurde er zum Gott (\"Iupiter Indiges\") erklärt. Später gründet Aeneas’ Sohn Iulus der Sage zufolge Alba Longa, die „Mutterstadt“ Roms. Auf ihn und die mythologische Abstammung von der Liebesgöttin berufen sich die Julier, vor allem unter Gaius Julius Caesar und seinem Adoptivsohn Octavian. Silvius ist in der Darstellung Vergils (\"Aeneis\" 6, 763) Nachfolger seines Bruders in Alba. Alle Könige von Alba, die auf Silvius folgten, trugen dessen Namen als Cognomen (z. B. Numitor Silvius). Aus Ascanius’ oder Silvius’ Geschlecht – über Aeneas Silvius, der auch Silvius selbst sein könnte, und Latinus Silvius – stammten die Zwillingsbrüder Romulus und Remus, die Gründer Roms. Durch sie galt Aeneas als Ahnherr des römischen Volkes. Die eigene Abstammung von Rom – und damit auch Troja – herleiten zu können, war bereits in der Antike, aber auch während des gesamten Mittelalters populär. So wurde etwa Brutus von Britannien, der Gründerkönig Britanniens, als Sohn des Silvius angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Stammbaum des Aeneas.", "content": "Zugrunde gelegt ist die Liste der Könige von Alba Longa bei Livius. (Allerdings ist bei Livius Silvius, der Vater des Aeneas Silvius, der Sohn von Ascanius.)", "section_level": 1}], "src_summary": "Aineias (, latinisiert Aeneas; deutsch auch Äneas) ist eine Person sowohl der griechischen als auch der römischen Mythologie. Er entstammt einer Nebenlinie des trojanischen Herrschergeschlechtes und ist Sohn des Anchises mit der Göttin Aphrodite (röm. \"Venus\"). Aineias gilt als Stammvater der Römer.", "tgt_summary": "埃涅阿斯(希腊文:Αινείας,Aineías),也译作「伊尼亚斯」,特洛伊英雄,宙斯7世孙,达达诺斯6世孙,厄里克托尼俄斯二世5世孙,特洛斯玄孙,阿萨剌科斯曾孙,卡皮斯孙,安基塞斯王子与爱神阿佛洛狄忒(相对于罗马神话中的爱神维纳斯)的儿子。埃涅阿斯的父亲与特洛伊末代国王普里阿摩斯有着疏堂兄弟的关系。维吉尔的《埃涅阿斯纪》描述了埃涅阿斯从特洛伊逃出,然后建立罗马城的故事。他在希腊与罗马神话及历史中扮演很重要的角色。他也在荷马史诗《伊利亚特》和莎士比亚的《特洛伊围城记》中出现。", "id": 708301} {"src_title": "Islamischer Kalender", "tgt_title": "伊斯兰历", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der altarabische Kalender als Hintergrund des islamischen Kalenders.", "content": "Der islamische Kalender mit seinen Monatsnamen geht auf den altarabischen Kalender zurück, der ein Lunisolarkalender war und in weiten Teilen der Arabischen Halbinsel verbreitet war. Das Jahr begann im Herbst, wahrscheinlich Mitte bis Ende September. Es bestand aus zwölf Mondmonaten, die wie im heutigen islamischen Kalender von Neumond zu Neumond gerechnet wurden; alle zwei oder drei Jahre wurde allerdings ein dreizehnter Monat angehängt, damit der Anfang des Jahres im Herbst beibehalten werden konnte. Dieser Schaltmonat wurde \"nasīʾ\", „Verschiebung“, genannt, weil er den ersten Monat des neuen Jahres verschob. Mit diesem System glich der altarabische Kalender dem Jüdischen Kalender. Manche der Monatsnamen des altarabischen Kalenders bezogen sich auf die Jahreszeiten. So bedeutet zum Beispiel das arabische Wort \"Rabīʿ\", das in den Namen des dritten und vierten Monats vorkommt, \"Frühling\". Al-Biruni, der ein Werk zu den verschiedenen Zeitrechnungen verfasst hat, erklärt das damit, dass in dieser Zeit im alten Arabien viel Regen fiel und die Blumen blühten. Der Kalender diente vor allem zur Berechnung der Wallfahrts- und Markttermine. Vier Monate des Jahres galten als heilig: der Monat Radschab wegen der zu dieser Zeit stattfindenden ʿUmra, der Monat Dhū l-Hiddscha und die beiden Monate davor und danach wegen des zu dieser Zeit stattfindenden Haddsch. In diesen vier Monaten galt eine allgemeine Friedenspflicht (vgl. Sure 9:36). Auch die Märkte von ʿUkāz und Dhū l-Madschāz wurden nach diesem Kalender berechnet. Nach al-Azraqī lag in frühen Zeiten die Verantwortung für die Berechnung bei Angehörigen des Stammes der Kinda, weil sie „gewöhnlich die Könige der Araber“ stellten. Dann ging dieses Vorrecht an den Stamm der Kināna über. In der Zeit unmittelbar vor dem Islam lag es bei dem Clan der Banū Fuqaim, der zu den Kināna gehörten. Der Mann, der für die Interkalation zuständig, war, stellte sich am Ende des Haddsch auf den Platz vor die Kaaba und hielt eine Rede in Reimprosa, in der er verkündete, ob vor Beginn des neuen Jahres eine Schaltmonat eingeschoben wird oder nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Die islamische Kalenderreform.", "content": "Nach der muslimischen Eroberung Mekkas im Jahre 630 wurde der altarabische Kalender reformiert: Der Schaltmonat \"nasīʾ\" abgeschafft und auf diese Weise ein reiner Mondkalender geschaffen. Der genaue Zeitpunkt der Abschaffung ist nicht klar. Ibn Ishāq erwähnt sie sowohl für die von Abū Bakr geleitete Wallfahrt im Jahre 631 als auch für Mohammeds Abschiedswallfahrt im Jahre 632. Wie aus dem Koranvers (Sure 9:37) hervorgeht, der auf dieses Ereignis Bezug nimmt, wurde das Zwischenschalten des Nasīʾ als heidnisches Gebaren und Eingriff der Menschen in die göttliche Weltordnung beurteilt. Zu den Ergebnissen der Kalenderreform gehörte, dass die Kināna, die vorher das Recht hatten, die Schaltmonate festzulegen, und damit auch über Güterbewegungen und Militäraktivitäten auf der arabischen Halbinsel entschieden, viel von ihrer Macht verloren, und außerdem der traditionelle Zyklus von Märkten auf der arabischen Halbinsel verschwand. Noch wichtiger war aber, dass auf diese Weise das reine Mondjahr mit seinen 354 Tagen zur Grundlage für den islamischen Kalender wurde und fortan zur Bestimmung der religiösen Feste diente. Der islamische Kalender hat die altarabischen Monatsnamen unverändert übernommen. Die Namen verloren jedoch ihre ursprüngliche jahreszeitenbezogene Bedeutung, weil sie ab jetzt durch das Jahr wanderten.", "section_level": 2}, {"title": "Die Weiterführung von Sonnenkalendern in den islamischen Ländern.", "content": "Vorteile des islamischen Mondkalenders waren die einfache Bestimmung des Monatsanfangs und die gleichförmige Dauer von Monaten und Jahren. Das Mondjahr ist aber für eine Wirtschaftsordnung, die auf einer von Jahreszeiten abhängigen Landwirtschaft beruht, nicht praktikabel. Insbesondere ist die Festsetzung von Terminen schwierig, zu denen die jährlichen Abgaben zu leisten waren. Daher wurde in fast allen Ländern, in denen der Islam Wurzeln geschlagen hat, daneben ein Sonnenkalender weitergeführt: Dadurch ergaben sich aber Synchronisierungsprobleme. Im Osmanischen Reich wurden etwa die Einnahmen, zumeist aus der Landwirtschaft und oft in Naturalien, zu Terminen nach dem sonnenbasierten Rumi-Kalender erhoben. Die Ausgaben, etwa die Besoldungen der Beamten, Soldaten usw. waren hingegen nach dem islamischen Kalender fällig. Zur Synchronisation von Einnahmen- und Ausgabenjahr wurde die Hidschra-Jahreszählung auch auf die Jahre des Rumi-Kalenders erstreckt. Weil aber die Sonnenjahre länger als die Mondjahre waren, ergaben sich bei der Jahreszählung des Rumi-Kalenders Diskontinuitäten, d. h. es kam zu Ausgabenjahren, denen kein Einnahmenjahr zugeordnet werden konnte. Aus dem Bestreben der osmanischen Verwaltung, die mit solchen Diskontinuitäten verbundenen Rechnungsunannehmlichkeiten zu vermeiden, ergab sich auch die erwähnte Vorverlegung des Jahresbeginns des Rumi-Kalenders von September auf März. Im Alltags- und Wirtschaftsleben wird aber seit dem frühen 20. Jahrhundert in fast allen islamischen Ländern der gregorianische Kalender verwendet. Auf dem Gebiet des Osmanischen Reichs wurde der Mondkalender offiziell zum 1. März 1917 durch den gregorianischen Kalender abgelöst. Für die Monate des gregorianischen beziehungsweise des julianischen Kalenders werden in manchen Teilen der arabischen Welt die bekannten europäischen Monatsnamen gebraucht, im Rest orientalische Monatsnamen. Im Iran sind die französischen Bezeichnungen in Gebrauch. Daneben gilt offiziell der iranische Sonnenkalender.", "section_level": 2}, {"title": "Der Mondkalender.", "content": "Der islamische Kalender ist ein Mondkalender. Die Monate sind Mondmonate mit einer Dauer von 30 oder 29 Tagen. Der Kalender orientiert sich strikt an der astronomischen Beobachtung: Ein neuer Monat beginnt bei Neulicht, das ist der Moment nach dem Neumond, wenn zum ersten Mal am Abend nach Sonnenuntergang wieder die zunehmende Mondsichel beobachtet werden kann. Zwölf Monate bilden ein Mondjahr. Dieses ist mit 354 oder 355 Tagen 10 bis 12 Tage kürzer als ein Sonnenjahr. Anders als bei Lunisolarkalendern wie etwa dem jüdischen Kalender oder dem chinesischen Kalender gibt es im islamischen Kalender keinen Ausgleich durch Schaltmonate. Deshalb verschiebt sich der Jahresanfang jährlich um 10 bis 12 Tage rückwärts gegenüber dem gregorianischen Kalender. 33 Mondjahre entsprechen etwa 32 Sonnenjahren.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise des Kalenders.", "content": "Da der Eintritt des Neulichts schwankend und schwer voraussagbar ist, wird mit einem Kalender mit abwechselnd 30 und 29 Tage langen Monaten und dem sich daraus ergebenden 354 Tage langen Gemeinjahr gearbeitet. Dazu gehört ein gelegentlich einzufügender Schalttag zur Anpassung des Kalender-Mondjahrs an die astronomische Periode von 12 synodischen Monaten aus je etwa 29,53059 Tagen. In einem 30-jährigen Kalenderzyklus wird elfmal ein Tag an den letzten Kalendermonat angefügt. Wenn die Jahreszahl dividiert durch 30 einen Rest von 2, 5, 7, 10, 13, 16, 18, 21, 24, 26 oder 29 hat, liegt ein Schaltjahr vor. Der letzte Zyklus begann im Jahr 1411 AH, der nächste beginnt im Jahr 1441 AH. Die Kalenderzykluslänge ist 30 × 354 + 11 = 10631 Tage. Die astronomische Zykluslänge ist 360 × 29,53059 = 10631,0124 Tage. Die Abweichung von 0,0124 Tagen in 30 Jahren addiert sich erst in etwa 2500 Jahren zu einem Tag.", "section_level": 2}, {"title": "Berechnung der Monatsanfänge.", "content": "Die folgende Tabelle gibt die Längen der einzelnen Monate und die nach diesem zyklischen Kalender berechneten Monatsanfänge für die islamischen Jahre 1436 bis 1438 an. Durch Fettdruck hervorgehoben ist das Datum, wenn der Monat Dhū l-Hiddscha als Schaltmonat 30 Tage hat.", "section_level": 2}, {"title": "Islamische Festtage.", "content": "Von den islamischen Festtagen haben der Fastenmonat Ramadān und der Wallfahrtsmonat Dhū l-ḥiddscha besonders große religiöse Bedeutung. Das Opferfest (ʿĪd al-aḍḥā) am 10. Dhū l-hiddscha ist der höchste Feiertag der Muslime, der zweithöchste ist das Fest des Fastenbrechens (ʿĪd al-fitr) am Ende des Ramadāns. In den ersten zehn Tagen des Monats \"Muḥarram\" begehen die Schiiten ihr höchstes Trauerfest, die Aschura-Riten, in denen sie mit Prozessionen, Passionsspielen und Geißelungen des Todes des Imams Husain ibn Ali in der Schlacht von Kerbela gedenken. Für religiöse Zwecke ist in den meisten islamischen Ländern nicht astronomische Berechnung, sondern die Beobachtung des Mondes entscheidend. Der neue Monat beginnt, wenn nach einem Neumond die Mondsichel (hilāl) wieder sichtbar ist (Neulicht). Sollte eine Sichtung wetterbedingt nicht möglich sein, dann endet er nach dem 30. Tag. Besonders wichtig ist diese Form der Beobachtung für die Bestimmung von Anfang und Ende des Ramadan-Monats. Das bedeutet aber, dass der berechnete Monatsanfang von dem tatsächlichen Monatsanfang abweichen kann. Daher ist in gedruckten Kalendern bei Datumsangaben zu islamischen Festen oft vermerkt: „Das tatsächliche Datum kann um 1 bis 2 Tage abweichen“. Entsprechende Verschiebungen von Festen können unangenehme Folgen haben, wie folgende Zeitungsnotiz belegt:", "section_level": 2}, {"title": "Die Hidschrī-Jahreszählung.", "content": "Als Ausgangspunkt für die islamische Zeitrechnung dient der 1. Muharram des Jahres, in dem Mohammed von Mekka nach Medina ausgewandert ist. Das ist der 16. Juli 622. Entsprechend dem arabischen Wort für Auswanderung, Hidschra, wird diese Zeitrechnung als \"Hidschrī\"-Zeitrechnung bezeichnet. Jahreszahlen nach dieser Zeitrechnung werden mit A.H. für „anno hegirae“ (Jahr der Hidschra) gekennzeichnet. Nach Angaben des Astronomen al-Biruni (973–1048), der 400 Jahre nach dem berichteten Ereignis gelebt hat, wurde die islamische \"Hidschrī\"-Zeitrechnung im Jahr 638 christlicher Zeitrechnung vom zweiten Kalifen ʿUmar ibn al-Chattāb eingeführt. Der früheste Beleg für die Zählung, die im Jahr 622 beginnt, ist eine Inschrift Muawiyas I. auf Griechisch, die jedoch von der „Ära der Araber“ spricht. Dies hat zu Vermutungen geführt, erst die spätere islamische Tradition habe den Bezugspunkt „Auswanderung aus Mekka“ konstruiert. Die meisten alten Belege lassen offen, ob sich die Zählung auf die „Ära der Araber“ oder die Hidschra bezieht.", "section_level": 1}, {"title": "Jahresanfänge.", "content": "Die folgende Tabelle enthält die nach dem zyklischen Kalender berechneten Jahresanfänge der islamischen Jahre 1436 bis 1471. Die Schaltjahre sind hervorgehoben:", "section_level": 2}, {"title": "Umrechnung.", "content": "Mit den folgenden Näherungsformeln lassen sich islamische Jahreszahlen in gregorianische umrechnen und umgekehrt: formula_1 formula_2 Hierbei bezeichnet C die Jahreszahl nach christlicher Zeitrechnung, H die Jahreszahl nach der Hidschra-Zeitrechnung.", "section_level": 2}, {"title": "Umrechnung eines gregorianischen Datums in den islamischen Kalender.", "content": "Eine Umrechnungsmethode wurde von Christian Ludwig Ideler beschrieben und soll an einem Zahlenbeispiel vorgestellt werden. Es soll das gregorianische Datum 27. Mai 2017 in den islamischen Kalender transformiert werden. Zunächst wird das gregorianische Datum in das entsprechende Datum im julianischen Kalender umgerechnet (Umrechnung zwischen julianischem und gregorianischem Kalender). Im Jahr 2017 müssen dazu 13 Tage vom gregorianischen Datum abgezogen werden, sodass sich der 14. Mai 2017 im julianischen Kalender ergibt. Es sind somit 2016 vollständige julianische Jahre abgelaufen. 2016 Jahre entsprechen 504 kompletten julianischen Schaltzyklen (2016 : 4 = 504, ohne Rest) ohne restliche Jahre. 504 julianischen Schaltperioden entsprechen 504 × 1461 Tage = 736 344 Tage. Im nachfolgenden Schaltzyklus sind noch keine weiteren Jahre komplett abgelaufen, somit gilt 0 × 365 Tage = 0 Tage. Im Jahr 2017 ist der 14. Mai der 134. Tag, somit sind noch 134 Tage zu berücksichtigen. In Summe: Vom 1. Januar 1 n. Chr. im julianischen Kalender sind somit bis zum 14. Mai 2017 (jul.) 736 478 Tage vergangen. Von dieser Zahl wird jetzt die Zahl 227 016 (Differenz der Tage zwischen der Epoche der Hidschra (16. Juli 622 n. Chr. (jul.)) und dem 1. Januar 1 n. Chr. (jul.)) abgezogen. Es ergeben sich 509 462 Tage. Aus 509 462 Tagen werden nun die Anzahl der komplett abgelaufenen islamischen Schaltzyklen von je 30 islamischen Jahren (10 631 Tage je islamischem Schaltzyklus) und die überzähligen Tage bestimmt: 509 462 : 10 631 = 47 Rest 9805. Es sind somit 47 komplette islamische Schaltzyklen abgelaufen und 9805 Tage überzählig. Diese 9805 Tage entsprechen 27 islamischen Jahren zu 9568 Tagen und 237 Tage bleiben im 28. Jahr des islamischen Schaltzyklus übrig (siehe Tabelle 2). Diese 237 Tage entsprechen dem 1. Ramadan (siehe Tabelle 1). Somit entspricht dem 27. Mai 2017 (greg.) der 1. Ramadan 1438 AH (47 × 30 + 28 = 1438). Folgende beiden Hilfstabellen, wie sie in ähnlicher Weise bei Ideler angegeben sind, erweisen sich als hilfreich: Tabelle 1: Tabelle 2:", "section_level": 3}, {"title": "Umrechnung eines islamischen Datums in den julianischen oder gregorianischen Kalender.", "content": "Für diese Umrechnung kann die Umkehrung der oben beschriebenen Methode von Ideler verwendet werden. Die Vorgehensweise soll wiederum an einem Beispiel erläutert werden. Ibn Yunus hat am 29. Schawwal 367 AH, bezogen auf die Epoche der Hidschra am 15. Juli 622 n. Chr. (jul.), in Kahira (Kairo) eine Sonnenfinsternis beobachtet. Wählt man für die Epoche der Hidschra den 16. Juli 622 n. Chr. (jul.), dann fand die Beobachtung am 28. Schawwal 367 AH statt. An welchem Datum im julianischen Kalender fand diese Finsternis statt? Zunächst werden die komplett vergangenen islamischen Jahre durch 30 dividiert. Somit ergibt sich: 366 : 30 = 12, Rest 6. Somit sind seit der Epoche der Hidschra 12 komplette Schaltzyklen zu 30 Jahren (10 631 Tagen) und danach zusätzlich noch 6 einzelne Jahre vergangen. Seit der Hidschra ist somit die folgende Zahl an Tagen vergangen: Zu diesen 129 992 Tagen muss jetzt noch die Zahl von 227 016 Tagen (Differenz der Tage zwischen der Epoche der Hidschra (16. Juli 622 n. Chr. (jul.)) und dem 1. Januar 1 n. Chr. (jul.)) addiert werden. Somit ergeben sich 357 008 Tage seit dem 1. Januar 1 n. Chr. (jul.). Aus diesen 357 008 Tagen ergeben sich durch Division durch 1461 Tage (julianischer Schaltzyklus zu 1 × 366 Tagen und 3 × 365 Tagen = 1461 Tagen), 244 komplett abgelaufene julianische Schaltzyklen zu je 4 Jahren und als Rest 524 Tage. Diese 244 Schaltzyklen entsprechen 976 julianischen Jahren (244 × 4). 524 Tage entsprechen einem julianischen Gemeinjahr und 159 Tagen. In Summe ergeben sich somit 977 abgelaufene julianische Jahre und 159 zusätzliche Tage. Das gesuchte Datum ist somit der 159. Tag im 978. julianischen Jahr (Gemeinjahr), also der 8. Juni 978 n. Chr. (jul.). An diesem Tag fand im nördlichen Afrika eine ringförmige Sonnenfinsternis statt, die in Kahira partiell zu sehen war.", "section_level": 3}, {"title": "Die Wochentage.", "content": "Die Woche beginnt – wie auch im Judentum und in einigen westlichen Ländern üblich – mit dem Sonntag und endet mit dem Samstag. Der Freitag ist also zwar der wöchentliche Feiertag, aber nicht der letzte Wochentag. Der Wechsel von einem Tag zum nächsten findet stets zum Sonnenuntergang statt. Mit Ausnahme des Freitags tragen die Wochentage im Arabischen keine Namen, sondern werden mit dem Sonntag beginnend durchgezählt:", "section_level": 2}, {"title": "Die iranische Hidschri-Schamsi-Zeitrechnung.", "content": "Neben der Zeitrechnung nach dem islamischen Mondkalender ist im Iran und in Afghanistan auch eine Zeitrechnung nach Sonnenjahren üblich, die die Jahre ebenfalls seit dem Jahr der Hidschra zählt (iranischer Kalender). Die arabische Bezeichnung für diese Zeitrechnung ist \"hidschri schamsi\" („Sonnen-Hidschra“). Zur Unterscheidung wird die Zählung der islamischen Mondjahre auch \"hidschri qamari\" („Mond-Hidschra“) genannt. Da auf 32 Sonnenjahre etwa 33 Mondjahre kommen, läuft der iranische Sonnenkalender dem islamischen Mondkalender derzeit (2012) etwa 42 Jahre hinterher. Am 20. März 2016 begann das \"Hidschri-schamsi\"-Jahr 1395; es endete am 20. März 2017. Das \"Hidschri-schamsi\"-Jahr 1396 begann am 21. März 2017.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der islamische Kalender ( oder ) ist ein reiner Mondkalender. Seine Kalenderjahre bestehen aus 12 Mondmonaten zu 29 oder 30 Tagen und sind 354 oder 355 (im Durchschnitt etwa 354 ) Tage lang, also 10 bis 12 Tage kürzer als die 365 oder 366 (etwa 365 ) Tage langen Sonnenjahre der christlichen Zeitrechnung. Demzufolge entsprechen 33 Jahre islamischer Zeitrechnung etwa 32 Jahren christlicher Zeitrechnung. In diesem Zeitraum wandern die Daten des islamischen Jahres einmal durch ein Sonnenjahr. So beginnt der Fastenmonat Ramadan aus der Perspektive eines Sonnenkalenders jedes Jahr 10 bis 12 Tage früher als im vorherigen Jahr. Die islamische Zeitrechnung beginnt mit dem Jahr der Auswanderung (Hidschra) des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina. Nach christlicher Zeitrechnung war das im Jahr 622. Jahresangaben nach der islamischen Zeitrechnung werden in westlichen Sprachen üblicherweise mit dem Kürzel AH (= \"Anno Hegirae\") oder im Deutschen mit d. H. (= \"[im Jahr] der Hedschra\") versehen.", "tgt_summary": "伊斯兰历或伊斯兰教历,为目前伊斯兰教国家通用的历法,正式名称为哈吉来/希吉来历( \"at-taqwīm al-hijrī\"),意指公元622年先知穆罕默德从受迫害的麦加迁徙(,Hijra/Hegira或 Hijrath,音译为希吉拉)到麦地那。在西方世界中表示一般记成“AH”(),类似于基督纪年的“AD”和世界纪元的“AM”。而在伊斯兰教国家中又可从阿拉伯文形式表示为H(سَنة هِجْريّة, 简写:هـ),希吉拉之前则记成“BH”(英语:Before the Hijra)。", "id": 1630965} {"src_title": "Dorf", "tgt_title": "村", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der älteste Beleg für das Wort Dorf, \"thaurp\", findet sich in der gotischen Bibelübersetzung des Wulfila, wo es einen eingezäunten Bereich bezeichnet. Diese Bedeutung ist auch für das nordfriesische \"terp\" wie auch das alemannische \"Dorf\" anzunehmen, das Wort sollte ursprünglich also nicht den Unterschied zwischen einer Einzel- und Gruppensiedlung anzeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Archäologie des Dorfes.", "content": "Seit dem Frühneolithikum sind Siedlungen bekannt, die sich durch eine Ansammlung gleichzeitiger Häuser, einer ökonomischen Grundlage in der Landwirtschaft und gemeinsame Einrichtungen auszeichnen. Nach einer Definition des Dorfes, die auf ebendiese Kriterien abzielt, ist das „Dorf“ somit eine grundlegende Siedlungsform der Agrarkultur. Vorläufer des Dorfes ist der von Jägern und Sammlern mitunter nur saisonal aufgesuchte Wohnplatz. Gleichwohl sind in den Jahrtausenden der Vorgeschichte und des Mittelalters einige Veränderungen des Dorfes zu beobachten. Bedeutend zu sein scheint etwa die Entwicklung von der Tellsiedlung, die zu Beginn des Ackerbaus in Südosteuropa bis in den Donauraum verbreitet ist, zur Reihensiedlung und am Übergang zum Mittelneolithikum zur Streusiedlung mit lockerer, einheitlich orientierter Bebauung. Hier mögen kulturelle, soziale und wirtschaftliche Umwälzungen im Hintergrund stehen. Vor allem ist zu fragen, wann jene Dörfer entstanden, die die heutige mitteleuropäische Siedlungslandschaft prägen (Problem der „Dorfgenese“). Die ältere Lehrmeinung ging davon aus, dass das „Dorf“ eine typisch germanische Siedlungsform sei und in Westdeutschland auf die germanische Landnahme der Völkerwanderungszeit, im Osten aber auf die deutsche Ostsiedlung zurückgehe. Archäologische Zeugnisse zeigen jedoch, dass bis weit ins Mittelalter das ländliche Siedlungsgefüge bedeutenden Veränderungen unterworfen war. Die klassischen Dorfformen Mitteleuropas sind oft nur Sekundärformen, die sich durch Siedlungskonzentrationen und -verlagerungen, Zusammenlegung von Einzelgehöften (besserer gemeinsamer Schutz, oft bachabwärts wegen der sichereren Wasserversorgung im Mittelgebirge), aber auch durch komplette innere Umstrukturierung älterer Siedlungen entwickelten. Eng verbunden mit der Dorfgenese ist die Gemeindebildung, wie sie sich in schriftlichen Quellen fassen lässt und derzeit vorrangig ins 12./13. Jahrhundert datiert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Historisch gewachsene Dorfformen.", "content": "Dörfer werden nach Grundriss, Lage, sozialökonomischer Funktion und Wirtschaftsweise klassifiziert. Grob unterscheidet man nach ungeregelten und geregelten Dorfanlagen, wobei letztere nur bei gelenkter und durchdachter Planung (Kolonisation) vorkommen. Zu den häufigsten Dorfformen gehören die \"Haufen-\", die \"Reihen-\" und die \"Straßendörfer\". Auf Besonderheiten und Parallelen wird in den einzelnen Abschnitten eingegangen. Reine Dorfformen sind kaum anzutreffen. Im Zusammenhang mit den \"Dorfformen\" stehen die \"Flurformen\". Spätestens im 20. Jahrhundert traten in deutschen Dörfern Zersiedelungsprozesse ein, wurden Fluren bereinigt und Felder zu großen Schlägen zusammengelegt („Verkoppelung“).", "section_level": 1}, {"title": "Geschlossene Dorfformen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Haufendorf.", "content": "Ein \"Haufendorf\" ist ein geschlossen bebautes Dorf mit unregelmäßigen Grundstücksgrundrissen und häufig unterschiedlich großen Höfen, zumeist von einem Ortsetter umgeben. Haufendörfer unterscheiden sich von den meisten anderen Dorfformen dadurch, dass sie unplanmäßig angelegt wurden. Ein großer Teil der Haufendörfer entstand im Zusammenhang mit der mittelalterlichen Gewanneflur, bei der jeder Bauer Streifen verschiedener Felder bewirtschaftete und sich die Lage dieser Feldstreifen auch immer wieder änderte. Die Gemarkung solcher Dörfer gliederte sich in Dorfkern, Ackerflur und Allmende.", "section_level": 3}, {"title": "Kompaktdorf.", "content": "Ein \"Kompaktdorf\" ist der Extremfall eines Haufendorfs. Die Häuser wurden eng beieinander oder aneinander gebaut, um in prekären topographischen Verhältnissen Platz zu sparen. Typischerweise finden sich Kompaktdörfer in den romanischsprachigen Teilen der Alpen, beispielsweise im nördlichen Kanton Tessin.", "section_level": 3}, {"title": "Straßendorf.", "content": "Ein \"Straßendorf\" ist ein lineares, zumeist doppelzeiliges Dorf, dessen Häuser bzw. Gehöfte eine Straße (vorzeitlich eine Trasse) in dichter Anordnung säumen. Typischerweise sind die heutigen Einzelhäuser bzw. Gehöfte giebelständig zur Straße angeordnet. Eine von der Hauptstraße abzweigende Straße ist oft eine Sackgasse.", "section_level": 3}, {"title": "Angerdorf.", "content": "Ein \"Angerdorf\" ist ein Dorf, dessen hervorstechendes Merkmal der Anger, ein im Gemeindebesitz befindlicher zentraler, gestreckt runder Platz mit zumeist einem Teich (Löschwasserteich) oder Brunnen ist. Angerdörfer kommen in Mitteleuropa vor allem auf Grundmoränenplatten und in Lößgebieten vor, in Deutschland vor allem in Ost- und Ostmitteldeutschland.", "section_level": 3}, {"title": "Straßenangerdorf.", "content": "Das Straßenangerdorf ist ein Straßendorf, dessen Dorfstraße sich an einer Stelle oder auch in größerer Länge zu einem Anger weitet und dann weiterläuft. Im deutschen Sprachraum sind Angerdörfer typisch für Nordostösterreich und Teile der Mark Brandenburg. Auch in Nordengland, sowie in Frankreich im Barrois gibt es Angerdörfer. Charakteristisch für die Anlage brandenburgischer Straßenangerdörfer in der friderizianischen Zeit ist die Aneinanderreihung der Wohngebäude längs zur Straße, mit einem in der Regel mittigen Eingang oder Durchgang und, bei Bedarf, einer zusätzlichen seitlichen Hofeinfahrt.", "section_level": 3}, {"title": "Rundling, Rundplatzdorf, Rundweiler.", "content": "Ein \"Rundling\", \"Rundplatzdorf\" oder auch regional \"Rundweiler\" genannt, ist eine ländliche Siedlung in Rundform, deren Verbreitung sich im Wesentlichen auf den einstigen deutsch-slawischen Grenzraum, also westlich und östlich der Saale und Elbe, z. B. im Hannoverschen Wendland beschränkt. Sie zählen sämtlich zu den \"Platzdörfern\". Rundlinge liegen häufig auf Spornen, die in die Niederungen der Urstromtäler hineinragen. Der Platz in der Mitte war ursprünglich nur über einen Weg an das allgemeine Verkehrsnetz angeschlossen. Um den Platz sind wenige Bauernhöfe angeordnet. Daran schließt sich eine Streifengemengeflur an. Es ist ungeklärt, ob die Rundform aus Sicherheitsgründen oder in Anpassung an die vorwiegende Viehwirtschaft gewählt wurde. Ein typisches Beispiel ist \"Bugk\", (slaw. \"„bug“\" oder \"„buk“\", dt. \"„Buche“\"), im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg. Aus einem Wegestern entstanden, auf einer kaum wahrnehmbaren Anhöhe in feuchtem, sumpfigen Gelände gelegen, stellt der Ortskern ein slawisches Rundplatzdorf dar. Eine Besonderheit stellt das Wurtendorf dar. Es gehört zu den Siedlungen, deren Gehöfte auf einen zentralen (Dorf-)Platz ausgerichtet sind. Das Wurtendorf entstand in der Regel auf einem von Menschen aufgeschütteten Erdhügel, der als Siedlungsplatz für eine Einzel- oder Gruppensiedlung dient. Der Hügel sollte das Dorf vor Sturmflut bzw. Hochwasser schützen. Dieser Siedlungstyp kommt vor allem an den Marschenküsten vor, mitunter auch an Flussläufen. Wurtendörfer entstanden vor allem im 7. und 8. Jahrhundert. Siehe: Geschichte der Besiedlung der Marschen. Rundlinge sind slawischen Ursprungs und häufig in Ostdeutschland anzutreffen.", "section_level": 3}, {"title": "Reihendorf.", "content": "\"Reihendörfer\" entstehen durch den Bau einer Siedlung entlang einem langgestreckten topografischen Objekt wie Bach, Graben oder Deich. Liegt die Siedlung dagegen entlang einer Straße oder einem Weg, spricht man von einem Straßendorf. Reihendörfer und Straßendörfer bieten oft die Möglichkeit, die Siedlung an beiden Enden zu erweitern.", "section_level": 3}, {"title": "Zeilendorf.", "content": "Ein \"Zeilendorf\" besteht aus einer Häuser- oder Hofzeile, die regelmäßig und linear aneinander gereiht ist.", "section_level": 3}, {"title": "Kolonistendörfer in Brandenburg.", "content": "Die \"Brandenburger Kolonistendörfer\" entstanden nach 1157 im Zuge der von Albrecht dem Bären und seinem Sohn Otto I. betriebenen Ansiedlungspolitik. Die beiden ersten brandenburgischen Markgrafen versuchten mit dieser Politik erfolgreich, die 1157 eroberte und gegründete Mark Brandenburg, die noch in weiten Teilen von Slawen bewohnt war, zu christianisieren und zu stabilisieren. Die Kolonisten kamen überwiegend aus der Altmark und aus Flandern. Die Dörfer wurden in der Regel als Reihendorf oder Rundling mit Wald-, Wiesen- und Ackerhufen angelegt, vereinzelt gab es dreieckige Sackgassendörfer wie Gröben bei Ludwigsfelde. Ein typisches Beispiel ist Elsterwerda.", "section_level": 3}, {"title": "Offene Dorfformen.", "content": "Bei offenen Dorfformen war die Möglichkeit des gegenseitigen Schutzes der Dörfler, aber auch die Gefahr einer Brandkatastrophe geringer als bei geschlossenen. Wo jeder Bauer dauerhaft eine möglichst zusammenhängende Nutzfläche bewirtschaftet, verkürzt es die mit dem Arbeitsalltag verbundenen Wege, wenn das Gehöft am Rand oder inmitten der Nutzfläche steht. Bei der planmäßigen Urbarmachung nicht oder kaum landwirtschaftlich genutzter, vielfach waldbestandener Gebiete bekam jeder Bauer dauerhaft eine zusammenhängende Fläche zugeteilt, die Hufe. So entstanden z. B. die Waldhufendörfer östlich der Saale.", "section_level": 2}, {"title": "Streusiedlung.", "content": "Eine \"Streusiedlung\" ist eine nicht geschlossene Siedlung, die aus weit auseinanderliegenden Bauernhöfen und Weilern ohne eigentlichen Ortskern besteht. Ein typisches Streusiedlungsgebiet ist das Münsterland. Ferner kommen Streusiedlungen des Öfteren im Schwarzwald vor und sind oft durch spontane Besiedlung zustande gekommen. Eine Streusiedlung ist nicht planmäßig geordnet. Streusiedlungen sind auch die typische Siedlungsform der Walserkolonien in den Alpen. Zwischen Weser und Ems war Streusiedlung seit jeher verbreitet. In Teilen des Allgäus dagegen wurde sie erst in der frühen Neuzeit eingeführt, um die Erträge der Landwirtschaft zu verbessern. Große Teile Kanadas und der USA bestehen aus Streusiedlungen.", "section_level": 3}, {"title": "Hufendörfer.", "content": "Hufendörfer sind spezielle Formen des Reihendorfs als Hagenhufendorf, Marschhufendorf, Moorhufendorf, Waldhufendorf und Straßendorf. Letzteres beschränkt die topografischen Objekte auf Straßen und Wege. Die Abgrenzung des Begriffes ist nicht scharf definiert.", "section_level": 3}, {"title": "Siedlungen an Kristallisationspunkten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kirchdorf.", "content": "In Gegenden mit traditioneller Streusiedlung ließen sich neben einer Kirche gerne Menschen nieder, die ihren Lebensunterhalt nicht oder nicht nur mit Landwirtschaft verdienten. Handelt es sich bei der Kirche um eine Pfarrkirche, so trifft die Bezeichnung \"Pfarrdorf\" zu.", "section_level": 3}, {"title": "Marktflecken.", "content": "Wo in verkehrsgünstiger Lage regelmäßig Märkte stattfanden, das in der Feudalzeit nur mit obrigkeitlicher Erlaubnis möglich war, siedelten sich außer Händlern gerne auch Handwerker an. So entstanden Siedlungen, die nicht selten größer waren als reine Bauerndörfer. Etliche dieser Minderstädte erhielten später Stadtrechte.", "section_level": 3}, {"title": "Eisenbahnsiedlung.", "content": "Die Eisenbahnsiedlungen entstanden vor allem in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Wesentliche Voraussetzung war das Vorhandensein von Eisenbahnhaltepunkten und ihr netzmäßiger Ausbau als Komponente der Infrastruktur.", "section_level": 3}, {"title": "Seit Mitte des 20. Jahrhunderts.", "content": "Durch die Rationalisierung der Landwirtschaft und anderer Erwerbszweige, größere Mobilität und als Reaktion auf die Gebietsreform hat das Dorf in den letzten Jahrzehnten viel von seiner früheren Bedeutung verloren. Trotzdem betonen viele Gemeinden und Ortsteile gerne ihren dörflichen Charakter, sowohl für ihre Einwohner als auch für Auswärtige. Viele Neubausiedlungen in Dörfern unterscheiden sich heute jedoch kaum noch von solchen in Großstädten. Darüber hinaus werden manche neuen Siedlungen oder auch Einrichtungen als Dorf bezeichnet, um ihre Überschaubarkeit oder ihre Abgrenzung von einer umgebenden \"Großstadt\" zu betonen.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Strukturen, Soziologisches.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hierarchie (historisch).", "content": "In der sozialen dörflichen Hierarchie standen die wohlhabenden Bauern (auch der Pfarrer und der Richter oder der Lehrer) an der Spitze. Der Besitz von Pferden stellte den höchsten Reichtum dar (fast Luxus: \"Das Pferd frisst, was es einbringt\"), so dass man die Gespannbesitzer von den Kuhbauern unterschied. Pferde konnten sich meist nur die sogenannten Vollbauern \"(Hufner)\" leisten. Daneben gab es landwirtschaftliche Kleinbetriebe (Häusler, Kötter, Seldner...), die über die Nutzung des eigenen Landes hinaus freie Arbeitskraft für die Vollbauern bereitstellten, sowie bis in die 1970er Jahre die traditionellen dörflichen Handwerks- und Dienstleistungsberufe Müller, Grobschmied, Stellmacher (bearbeitet die horizontalen Flächen einer Transporteinheit – Holz Gestell), Wagner (beschäftigt sich in der Regel ausschließlich mit der Herstellung der Räder eines Wagens), Gastwirt (Krüger), aber eben auch Bäcker, Fleischer, Tischler, Zimmermann, Dachdecker. 2004 sind einige davon in der Bundesrepublik Deutschland aus dem Dorf praktisch verschwunden, zusammen mit dem Dorfladen, der Post(halterei). Das ebenso wie das ländliche Hofgesinde (Knecht und Magd), und zuunterst in der Rangordnung die Dorfarmen und -irren. Der Großteil der Beschäftigten ist außerhalb der Landwirtschaft tätig und meist in den nächstgelegenen Städten oder zentralen Orten. Im Gegenzug entstanden in den Dörfern neue Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe (Elektriker- und Reparaturwerkstätten, Fuhrbetriebe, Tankstellen). Eine ausführliche Hofgeschichte der Hüfner (Vollbauern), Kossäten (Gärtner) und Büdner (Häusler) wie auch die Entwicklung der beiden dörflichen Wassermühlen, der Schmiede, Ziegeleien und Kleingewerbe stellt das brandenburgische Dorf Gömnigk dar.", "section_level": 2}, {"title": "Dorfgemeinschaft.", "content": "Eine Dorfgemeinschaft zeichnet sich aus durch soziale Beziehungen (Nachbarschaftsbeziehungen, soziale Kontrolle), feste Strukturen und Normen (Sitten, Brauchtum, Feste, Vereinswesen) bis hin zur ländlichen Architektur, Bekleidung, Nahrung usw. Auch die Entwicklung der Bevölkerung blieb an die verfügbare Nutzfläche gebunden, was – etwa im Alpenraum mit seinem eng begrenzten Siedlungsraum – häufig zu inner- und zwischengemeindlichen Konflikten führte. Das Gleichgewicht wurde dadurch aufrechterhalten, dass ein Teil der Bevölkerung keine Familien gründete oder auswanderte. Mit beginnender Industrialisierung fand der nichtbäuerliche Teil der dörflichen Bevölkerung durch Heimarbeit eine zusätzliche Einnahmequelle. In Südwestdeutschland wurde durch eine breitgestreute Ansiedlung kleinerer Industriebetriebe relativ früh eine größere Zahl außerlandwirtschaftlicher Dauerarbeitsplätze geschaffen. Heute bildet das landwirtschaftlich bestimmte Bauerndorf die Ausnahme. Soziologisch wird das Dorf empirisch vor allem in der Gemeinde- und Agrarsoziologie untersucht (teilweise in der Entwicklungssoziologie), konzeptionell ist dafür besonders auf den Begriff „Gemeinschaft“ zu verweisen. In der Anthropologie und Ethnologie bezeichnet Dorfgemeinschaft als Fachbegriff speziell die sozialen Gruppen traditioneller Bodenbauern. In den Dörfern hatten Anfang des 19. Jahrhunderts bei ausbrechendem Brand sofort bestimmte Einwohner die Feuerspritze zu holen. Ein Feuerläufer musste erforderlichenfalls eine weitere Löschpumpe anfordern. In vielen Dörfern hatten bei Wahrnehmung eines Brandes der Lehrer des Ortes Sturm zu läuten und der Ausschusstambour Alarm zu schlagen. Alle arbeitsfähigen Einwohner mussten mit gefülltem Eimer zur Brandstelle zu eilen und sich in doppelter Reihe nach dem nächsten Wasser (z. B. Bach, Brandweiher) aufstellen: „Durch die Hände lange Kette um die Wette flog der Eimer.“", "section_level": 2}, {"title": "Dorfentwicklung und -sicherung.", "content": "Dörfer unterliegen momentan einem starken strukturellen Wandel. Aufgrund des Aussterbens der kleinbäuerlichen Dorfkultur entfällt die Landschaftspflege besonders in abgelegeneren Orten. Während die zumeist ältere landwirtschaftlich tätige Generation ausstirbt, erwirtschaftet die Mehrheit der Dorfbewohner ihr Einkommen als Pendler in den mehr oder weniger nahe liegenden Ballungsgebieten. Daher werden zur Sicherung des gewachsenen Landschaftsbildes verschiedene Anstrengungen unternommen. Mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis und dem Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ sollen die Bewohner der Dörfer durch Anregung des Bürgerengagements die Lebensqualität erhalten oder verbessern. Unterstützt werden diese Bemühungen beispielsweise mittels Programmen zur Dorferneuerung. In Bezug auf die Agenda 21 erhofft man sich davon zumindest den Erhalt des Landschaftsbildes.", "section_level": 1}, {"title": "Das Dorf in Literatur und Ideengeschichte.", "content": "Während es schon seit dem 19. Jahrhundert eine blühende Literaturform gibt, die die dörfliche Gemeinschaft und die dörflichen Konflikte in den Mittelpunkt rückt (Dorfgeschichte), ist das Dorf in jüngerer Zeit als Ort der Ideenbildung und Ideenverarbeitung vermehrt in den Blickpunkt der Forschung geraten. Dabei interessiert besonders, wie sich städtische von dörflichen Kommunikations- und Denkformen unterscheiden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Dorf wird zumeist eine überschaubare Gruppensiedlung mit geringer Arbeitsteilung bezeichnet, die im Ursprung durch eine landwirtschaftlich geprägte Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialstruktur gekennzeichnet ist. Die Grundlage des Wohlstands entsprang ursprünglich dem Wirtschaftsbereich der Landwirtschaft. Mittlerweile sind aber auch Fischerdörfer, Flößer- und Wanderhändlerdörfer bezeugt. In Gegenden mit ausgeprägter Heimarbeitsstruktur gab es beispielsweise auch Weberdörfer. Jedoch sind Töpferdörfer in ihrer jeweiligen Region einzigartig.", "tgt_summary": "村是指人类群居之地,通常以一个地理区或社区为范围;在英文的定义中,规模通常略大于村镇,而小于市镇,与集镇类似。现代多作为行政区划单位。", "id": 2219242} {"src_title": "Quark (Physik)", "tgt_title": "夸克", "src_document": [{"title": "Einführung.", "content": "Mit dem Siegeszug der atomistischen Theorie im 19. Jahrhundert wurden die Atome als diese Bausteine angesehen und zuerst, wovon auch der Name zeugt, für unteilbar gehalten. Im Rutherfordschen Atommodell zeigte sich, dass das Atom aus Atomkern und Hüllenelektronen zusammengesetzt ist. Die Kernphysik zeigte dann den Aufbau des Atomkerns aus Protonen und Neutronen. Mit den fünf Elementarteilchen Protonen, Neutronen, Elektronen, Myonen und Neutrinos war in den 1930er Jahren ein scheinbar vollständiges Bild vom Aufbau der Materie erreicht. Doch der Nachweis immer neuer Mesonen und Baryonen, zuerst in der Höhenstrahlung, später mit Teilchenbeschleunigern, der schließlich zum scherzhaften Ausdruck „Teilchenzoo“ führte, war ein Anstoß, nach grundlegenderen Teilchen zu suchen, aus denen die Hadronen, d. h. Mesonen und Baryonen, aufgebaut sind. Die andere Motivation waren Messungen des Formfaktors der stabileren Hadronen, die eindeutig eine räumliche Ausdehnung nachwiesen, während Elektronen und Myonen sich bis an die Grenzen der Messbarkeit als punktförmig erweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Zu allen Quarks gibt es ein Antiteilchen mit entgegengesetzter elektrischer Ladung. Diese Antiteilchen werden Antiquarks genannt. Nur die Quarks der ersten Generation bilden Nukleonen und somit die normale Materie. Die Bestandteile der Atomkerne, die Protonen und Neutronen, setzen sich aus Down-Quarks und Up-Quarks zusammen. Quarks unterliegen, im Unterschied zu den Leptonen, allen Grundkräften der Physik:", "section_level": 1}, {"title": "Farbladung.", "content": "Quarks tragen eine Farbladung und nehmen daher an der starken Wechselwirkung teil. Diese Farbladung kann die drei Werte \"rot\", \"grün\" und \"blau\" annehmen. Wenn drei Quarks mit je einem dieser drei Werte einen Bindungszustand eingehen, dann ist das daraus entstehende Objekt farblos. Mit den aus dem Alltag bekannten Farben hat die Farbladung nichts zu tun. Antiquarks tragen entsprechend die Farbladung \"antirot\", \"antigrün\" oder \"antiblau\". Die Confinement-Hypothese besagt, dass nur farblose Bindungszustände isoliert existieren können. Diese Annahme wurde aufgestellt, nachdem man einzelne Quarks nie isoliert beobachten konnte. Sie sind immer in Hadronen gebunden. Bei Baryonen sind sie als Kombinationen aus drei Quarks eingebunden. Bei Antibaryonen sind es drei Antiquarks. Mesonen bestehen dagegen aus jeweils einem Quark und einem Antiquark. Vier Quarks und ein Anti-Quark bilden ein Pentaquark und zwei Quarks mit zwei Antiquarks bilden ein Tetraquark. Theoretisch könnten auch andere farblose Bindungszustände existieren. Mit Computersimulationen kann man zeigen, dass sich zwischen zwei statischen Quarks (Paarerzeugung wird unterdrückt) ein Potential ausbildet, welches mit dem Abstand linear zunimmt. Dies wird damit erklärt, dass sich die Austauschteilchen der starken Wechselwirkung, die Gluonen, die selbst Farbladung (eine Farb-Antifarb-Kombination) tragen, zu einem Strang binden, dessen Energie mit der Länge wächst. Ein farbgeladenes Teilchen vom Rest zu trennen, würde daher extrem hohe Energie erfordern. Eine Trennung der Quarks von den Gluonen ist daher nur unter bestimmten Bedingungen und für sehr kurze Zeit möglich. Die genauen Mechanismen, wie dieser Strang gebildet wird, hängen mit der Wechselwirkung der Gluonen untereinander bzw. der Wechselwirkung der Gluonen mit Vakuumfluktuationen zusammen und sind Gegenstand aktueller Forschung. Es gibt verschiedene Szenarien, wie sich dieser Strang bilden kann, ein einheitliches Bild hat sich jedoch noch nicht durchgesetzt. Im Rahmen einer \"Thermodynamik der QCD\" wird für Quarks ein Zustand vorausgesagt, in welchem sich die Quarks wie quasi-freie Teilchen verhalten, das Quark-Gluon-Plasma. Der zugehörige Phasenübergang wird bei einer Temperatur erwartet, die einer Energie von 200 MeV und der ein- bis dreifachen Dichte von Atomkernen entspricht. Eine direkte Beobachtung des Quark-Gluon-Plasmas ist bisher nicht möglich; Experimente am CERN und BNL liefern jedoch Hinweise auf dessen Existenz.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrische Ladung.", "content": "Die elektrische Ladung der Quarks ist entweder − oder + der Elementarladung. Da nur farblose Bindungszustände isoliert existieren dürfen, sind nur gebundene Zustände solcher (Anti-)Quark-Kombinationen – (Anti-)Baryonen – oder Quark-Anti-Quark-Kombinationen – Meson – zulässig, die ganzzahlige Ladungen aufweisen. Experimentell (z. B. Millikan-Versuch) gibt es keine Hinweise auf gebrochene Ladungen isolierter Teilchen. Die drittelzahligen Ladungen der in Hadronen gebundenen Quarks lassen sich aber eindeutig aus Streuexperimenten ableiten.", "section_level": 2}, {"title": "Quark-Flavours.", "content": "Im Standardmodell der Elementarteilchenphysik gehören das Down-Quark, das Up-Quark, das Elektron und das Elektron-Neutrino zur ersten Generation von Teilchen. Die sechs Quarks sind zusammen mit den Leptonen und den Eichbosonen die Grundbausteine der Materie. Die folgenden sechs verschiedenen Quark-Arten bezeichnet man auch als Quark-Flavours (Geschmacksrichtung, amerik. Englisch \"flavor\"). Die Quantenzahlen von Top- und Bottom-Quark sind auch als \"Truth\" bzw. \"Beauty\" bekannt. Die Zuordnung der Massen ist nicht eindeutig. Man unterscheidet in diesem Zusammenhang Konstituentenquarks („effektive“ Quarks in Hadronen) und Stromquarks („nackte“ Quarks). Die hier angegebenen Massen sind die der Stromquarks. Da Quarks nie allein, sondern immer in Gruppen auftreten, lässt sich nur aus der Masse der Gruppe auf die der einzelnen Bestandteile schließen. Die in der Natur auftretenden Massen-Eigenzustände der Quarks \"q\" sind nicht identisch mit den Eigenzuständen der schwachen Wechselwirkung \"q’\". Nicola Cabibbo zeigte, wie das physikalische Down-Quark \"d\" als Mischung aus dem schwachen Down-Quark \"d’\" und dem schwachen Strange-Quark \"s’\" beschrieben werden kann. Die Mischung wird dabei über den sogenannten Cabibbo-Winkel parametrisiert. Diesen Formalismus erweiterte man zu einer Mischung der schwachen Eigenzustände von Down-, Strange- und Bottom-Quark zu den physikalischen Eigenzuständen. Dies erfordert statt eines einzelnen nun vier Parameter, die eine 3 × 3-Matrix, die sogenannte Cabibbo-Kobayashi-Maskawa-Matrix, beschreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Up-Quark.", "content": "\"Up\" ist Englisch für \"(nach) oben\". Dieser Name verweist auf eine der physikalischen Größen, die den Quarks zugesprochen werden: den Isospin. Der Isospin entspricht in seiner mathematischen Beschreibung einem Drehimpuls (Spin) mit der Quantenzahl und kann wie dieser in zwei „Richtungen“ orientiert sein, \"up\" oder \"down\" (diese Richtungen haben nichts mit Raumrichtungen zu tun). Er wurde von Heisenberg vorgeschlagen, um die beiden Kernbestandteile Proton und Neutron als unterschiedliche Zustände ein und desselben Teilchens, des Nukleons, darzustellen. Dies war dadurch motiviert, dass sich Protonen und Neutronen aus Sicht der Kernkräfte völlig gleich verhalten. Im Konstituentenquark-Bild ist der Isospin der Nukleonen eine direkte Folge des Isospins der beteiligten Up- und Down-Quarks. Das Up-Quark hat eine elektrische Ladung von + e.", "section_level": 2}, {"title": "Down-Quark.", "content": "\"Down\" ist englisch für \"nach unten\". Das Down-Quark entspricht der anderen Einstellung des Isospins: \"down\". Es hat eine elektrische Ladung von − e, einen Isospin von − und eine Masse von 5 MeV.", "section_level": 2}, {"title": "Charm-Quark.", "content": "Das Charm-Quark gehört zur zweiten Familie der Quarks und ist damit Gegenstück des Strange-Quarks. Dem Charm-Quark entspricht die Charm-Quantenzahl C, die für das Charm-Quark den Wert +1 annimmt. Das Charm-Quark wurde 1970 vorhergesagt, 1974 wurde es das erste Mal in einem Experiment künstlich erzeugt. Die Masse ist deutlich größer als die der drei leichten Quarks. In Teilchendetektoren erkennt man Hadronen mit Charm-Quarks an ihrer relativ langen Lebensdauer von ungefähr 10 Sekunden. Diese liegt darin begründet, dass die Charm-Quarks nur über die schwache Wechselwirkung in Strange-Quarks oder Down-Quarks zerfallen können. Das Charm-Quark ist beispielsweise Bestandteil der D-Mesonen und des J/ψ-Mesons.", "section_level": 2}, {"title": "Strange-Quark.", "content": "Nachdem man mit dem auf Up- und Down-Quark basierenden Quark-Modell den Aufbau einiger Baryonen wie z. B. des formula_1, des formula_2 und des formula_3 nicht erklären konnte, führte Gell-Mann ein neues Quark ein, um diese Teilchen mit Hilfe des Quark-Modells erklären zu können. Dieses „seltsame“ Quark nannte er Strange-Quark. Die Seltsamkeit (engl.: Strangeness) seines Teilchens ist entgegengesetzt gleich der Anzahl der enthaltenen Strange-Quarks. Ein einzelnes Strange-Quark hat demnach die Seltsamkeit −1. Teilchen, die das Strange-Quark enthalten, heißen auch Seltsame Teilchen (engl. \"Strangelet\" bzw. \"strange matter\"). Dazu gehören unter den Mesonen z. B. die Kaonen und die Phi-Resonanz sowie unter den Baryonen die Hyperonen.", "section_level": 2}, {"title": "Top-Quark.", "content": "Das \"Top\"-Quark (auch \"Truth\"-Quark genannt) ist das schwerste Quark und der Partner des Bottom-Quarks. Da seine Lebensdauer nur 4,2 · 10 Sekunden beträgt, kann es in der Natur keine hadronischen Bindungszustände bilden (Hadronisierung erfolgt erst nach ca. 10 s). Das Top-Quark zerfällt demnach im Gegensatz zu allen anderen Quarks weit vor der Zeit, die benötigt wird, um Hadronen zu bilden. Es existieren somit weder Mesonen noch Baryonen, welche ein Top-Quark enthalten. Eine weitere Besonderheit ist seine große Masse, die in der Größenordnung eines Goldatoms liegt. Es konnte aufgrund der immensen zur Erzeugung benötigten Energie erst 18 Jahre nach seinem Partner im Jahr 1995 experimentell belegt werden (von CDF am Fermi National Accelerator Laboratory), obwohl es schon im Jahr 1977 mit der Entdeckung des Bottom-Quarks theoretisch postuliert wurde. Die dem Top-Quark zugeordnete Flavour-Quantenzahl ist die \"Topness\" T (auch \"Truth\"), das Top-Quark hat T = +1.", "section_level": 2}, {"title": "Bottom-Quark.", "content": "Das \"Bottom\"-Quark (auch \"Beauty\"-Quark genannt) bildet mit dem Top-Quark, dem Tauon und dem Tauon-Neutrino die dritte Teilchengeneration des Standardmodells. Das erste Teilchen, das ein Bottom-Quark enthielt, wurde im Jahr 1977 am Fermi National Accelerator Laboratory entdeckt. Das Bottom-Quark ist Bestandteil der sogenannten B-Mesonen und des Υ-Mesons. Die ihm zugeordnete Flavour-Quantenzahl ist die \"Bottomness\" B' (auch \"Beauty\"), das Bottom-Quark hat B' = −1.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Vorstellung von Quarks wurde Anfang der 1960er Jahre unabhängig voneinander durch André Petermann, Murray Gell-Mann und George Zweig entwickelt. Dieses Schema gruppierte die Teilchen mit bestimmtem Isospin und bestimmter Strangeness nach einer unitären Symmetrie, die sich aus der Stromalgebra herleitete. Heutzutage ist diese globale SU(3)-Flavour-Symmetrie (nicht zu verwechseln mit der Eichsymmetrie der QCD) als Teil der näherungsweise gültigen \"chiralen Symmetrie\" der QCD bekannt. In diesem Schema wurden die leichtesten Mesonen (Spin 0) und Baryonen (Spin ) in Oktetten der Flavour-Symmetrie gruppiert. Eine Klassifizierung der Spin--Baryonen bildet ein Dekuplett, was zur Vorhersage eines neuen Elementarteilchens, des Ω, führte. Mit der Entdeckung des Ω im Jahr 1964 wurde das Quark-Modell weitgehend akzeptiert. Gell-Mann nannte dieses Schema \"Eightfold Way\", eine Anspielung auf den \"Achtfachen Pfad\" des Buddhismus wegen der Oktette des Modells. Er prägte auch den Namen Quark, den er aus dem Satz „Three quarks for Muster Mark“ aus James Joyce’ Roman \"Finnegans Wake\" entnahm. Joyce wiederum hatte das Wort auf der Reise durch Deutschland in Freiburg gehört, als Marktfrauen auf einem Bauernmarkt ihre Milchprodukte anboten. Gell-Mann wollte ursprünglich in den amerikanischen Physical Review Letters veröffentlichten, man lehnte seinen Aufsatz über Quarks dort aber als zu spekulativ ab. Er wandte sich dann 1964 an Leon van Hove, der ihn in den als Konkurrenz zu Phys. Rev. Lett. gegründeten europäischen Physics Letters veröffentlichte, nachdem er Gell-Mann zunächst davon abgeraten hatte. Zweig (ursprünglich ein Schüler von Gell-Mann, der damals aber keine Kontakte mehr zu diesem hatte) entwickelte das Konzept zur gleichen Zeit am CERN, wo er als Post-Doktorand aus den USA weilte und wo Leon van Hove Forschungsdirektor war. Als Leon van Hove darauf bestand, dass Zweig in den europäischen Physics Letters veröffentlichte, weigerte sich Zweig, der nur Gastwissenschaftler war und von US-Stellen finanziert wurde. Van Hove war darüber erbost und ver- oder behinderte Veröffentlichungen von Zweig und sogar die Präsentation seiner Ideen in einem Seminar beim CERN. Am Ende blieb es bei einem CERN-Preprint von Zweig (datiert 1964). Zunächst konnte die Existenz von Quarks experimentell nicht bestätigt werden. Aus der Analyse bestimmter Eigenschaften bei hochenergetischen Reaktionen von Hadronen postulierte Richard Feynman 1969 eine Substruktur der Hadronen, die \"Partonen\". Eine Skalierung der tiefinelastischen Streuquerschnitte, die James Bjorken aus der Stromalgebra herleitete, konnte ebenfalls durch die Partonen erklärt werden. Als die Bjorken-Skalierung im Jahr 1969 durch die Experimente von Jerome I. Friedman, Henry W. Kendall und Richard E. Taylor (Nobelpreis für Physik 1990) nachgewiesen wurde, war klar, dass Partonen und Quarks das gleiche sein könnten. Mit dem Beweis der asymptotischen Freiheit der QCD im Jahr 1973 durch David Gross, Frank Wilczek und David Politzer (Nobelpreis für Physik 2004) etablierte sich diese Vorstellung weiter. Das Charm-Quark wurde 1970 von Sheldon Glashow, John Iliopoulos und Luciano Maiani postuliert (GIM-Mechanismus), um bis dahin unbeobachtete Flavour-Wechsel in Zerfällen durch die schwache Wechselwirkung (sogenannte „Flavour-ändernde neutrale Ströme“) zu verhindern; andernfalls würden solche Flavour-Wechsel im Standardmodell auftreten. Dies wurde 1974 mit der Entdeckung des J/ψ-Mesons, welches aus einem Charm-Quark und seinem Antiquark besteht, bestätigt. Die Existenz einer dritten Generation von Quarks wurde 1973 von Makoto Kobayashi und Toshihide Maskawa (Nobelpreis für Physik 2008) vorhergesagt. Sie stellten fest, dass die CP-Verletzung durch neutrale Kaonen nicht mit dem Standardmodell mit zwei Quark-Generationen erklärbar ist. Das Bottom-Quark und das Top-Quark wurden 1977 und 1995 am Fermilab entdeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Forschungsschwerpunkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Masse des Top-Quarks.", "content": "Einer Zusammenarbeit von Wissenschaftlern am Fermilab (Illinois/USA) gelang es erst 2004, die Masse des Top-Quarks mit guter Genauigkeit zu bestimmen und damit eine bessere Vorhersage der Masse des vom Standardmodell vorhergesagten, aber bis dahin noch unentdeckten Higgs-Bosons zu ermöglichen. Quarks lassen sich üblicherweise experimentell nicht einzeln beobachten: Sie treten immer in Kombinationen von mehreren Quarks auf (siehe unten) und sind nur indirekt anhand bestimmter Umwandlungen nachweisbar. Das Top-Quark ist eine Ausnahme, da es zerfällt, bevor es Hadronen formen könnte. Erst im Jahr 1995 konnten zwei Arbeitsgruppen am Fermilab unabhängig voneinander den Nachweis von Top-Quarks bekanntgeben, die dort als Quark-Antiquark-Paare bei Proton-Antiproton-Kollisionen entstanden waren. Das gesuchte Teilchenpaar zerfällt nach extrem kurzen 10 Sekunden in W-Bosonen und leichtere Quarks, wobei letztere nahezu immer Bottom-Quarks sind. Erst diese binden dann andere Quarks an sich, ein Vorgang, der sich Hadronisierung nennt. Daraus resultieren Jets. Die Masse des Top-Quarks lässt sich durch eine genaue Analyse der Energie- und Impulsbilanz dieser Zerfälle bestimmen. Die Auswertung solcher komplexen Ereignisse ergab am CDF-Experiment und DØ-Experiment (sprich \"D-Zero\") 1995 eine hohe Masse von mehr als 170 GeV/c2, wesentlich schwerer als die anderen Quarks; die Messunsicherheit betrug zum damaligen Zeitpunkt allerdings 10 %. Spätere Messungen erreichten eine Unsicherheit von unter 0,5 %. Die extrem große Masse des Top-Quarks legt nahe, dass es sich grundsätzlich von den fünf leichteren Quarks unterscheidet. Auf der Grundlage einer präzisen Messung seiner Masse lassen sich Aussagen über die Masse des Higgs-Bosons gewinnen und mit der direkten Messung der Higgs-Masse vergleichen. Dieses Teilchen, das 1964 von dem englischen Physiker Peter Higgs vorausgesagt wurde, wechselwirkt mit anderen Elementarteilchen und verleiht ihnen dadurch ihre Masse. Es vervollständigt das Standardmodell. Der Wert für die Masse dieses Higgs-Teilchens konnte von den beiden am LHC am CERN befindlichen Experimenten ATLAS und CMS bestimmt werden und beträgt etwa 125 GeV/c2. Die große Masse des Top-Quarks macht auch seine Zerfälle zu einem fruchtbaren Feld für die Suche nach neuen Teilchen, wie beispielsweise den Teilchen der Supersymmetrie, einer möglichen Erweiterung des Standardmodells. Mit der Produktion von Top-Quark-Paaren bei höheren Kollisionsenergien lässt sich vielleicht auch die Frage beantworten, ob es sich bei den Quarks wirklich um strukturlose, fundamentale Teilchen handelt. Neue Ergebnisse zum Top-Quark kommen daher vor allem vom LHC, der Anfang September 2008 in Betrieb genommen wurde. Dort werden zwei Protonenstrahlen mit einer Energie bis zu 6,5 TeV pro Proton zur Kollision gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Confinement.", "content": "Die theoretische Erklärung des Confinement-Problems ist eine der großen Herausforderungen der theoretischen Teilchenphysik. Es wurden verschiedene Modelle entwickelt, die in den letzten Jahren theoretisch untersucht wurden. Eine Möglichkeit ist die Bildung eines Gluonkondensates, welches dann nicht-triviale topologische Objekte enthalten kann (chromo-magnetische Monopole, Center-Vortices, Dyonen), eine andere Idee ist Confinement durch Instantonen, also Tunnelprozesse, zu erklären. In den letzten Jahren wurden auch einzelne Greens-Funktionen der QCD mit verschiedenen Methoden untersucht. Von besonderem Interesse ist hier der Gluonpropagator, für dessen Verhalten im Infrarotbereich unterschiedliche Methoden unterschiedliche Ergebnisse liefern. Dieses Problem wurde und wird stark diskutiert und ist aktuell (Januar 2011) noch nicht vollständig gelöst. Aus dem Infrarotverhalten des Gluonpropagators ergeben sich Hinweise auf die Gültigkeit verschiedener Confinementszenarien.", "section_level": 2}, {"title": "QCD-Phasendiagramm.", "content": "Ein weiterer Forschungsschwerpunkt der letzten Jahre, auf theoretischer Ebene, ist das Verhalten von Quarks bei endlichen Temperaturen und Dichten. Man weiß aus Experimenten, dass sich bei extrem hohen Dichten eine neue Phase einstellt, das Quark-Gluon-Plasma. Die theoretische Beschreibung dieses Zustandes und die Beschreibung des Phasenüberganges ist von hohem theoretischen Interesse. Zum einen sind die Quarks quasi-frei, die Confinement-Hypothese gilt also nicht mehr und man spricht von einem Confinement-Deconfinement-Übergang. Auch wird bei hohen Temperaturen und Dichten die chirale Symmetrie wiederhergestellt (bis auf die explizite Brechung durch die Stromquarkmassen). Ein Zusammenhang dieser beiden Phasenübergänge gilt als sehr wahrscheinlich und die Übergangstemperaturen für beide Übergänge stimmen anscheinend überein. Wie genau der Zusammenhang gegeben ist, von welcher Ordnung der Phasenübergang ist und ob nicht doch unter Umständen in gewissen Bereichen die Übergangstemperaturen unterschiedlich sein können, wie von einigen Forschern vorhergesagt, ist aber noch nicht endgültig gelöst und wird wohl erst durch experimentelle Messung beantwortet werden können.", "section_level": 2}], "src_summary": "Quarks ([s], [s] oder [s]) sind im Standardmodell der Teilchenphysik die elementaren Bestandteile (Elementarteilchen), aus denen Hadronen (z. B. die Atomkern-Bausteine Protonen und Neutronen) bestehen.", "tgt_summary": "夸克(英语:quark)是一种基本粒子,也是构成物质的基本单元。夸克互相结合,形成一种复合粒子,叫强子,强子中最稳定的是质子和中子,它们是构成原子核的单元。由于一种叫“夸克禁闭”的现象,夸克不能够直接被观测到,或是被分离出来;只能够在强子里面找到夸克。因为这个原因,人类对夸克的所知大都是来自对强子的观测。", "id": 1776101} {"src_title": "Deutsche Kolonien", "tgt_title": "德國殖民地", "src_document": [{"title": "Geschichte des deutschen Kolonialismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutscher Bund und Deutscher Zollverein.", "content": "In den Staaten des 1815 gegründeten Deutschen Bundes und des 1834 gegründeten Deutschen Zollvereins wurde insbesondere ab den 1840er Jahren von privater und wirtschaftlicher Seite der Ruf nach deutschen Kolonien laut. Doch von staatlicher Seite gab es keine solchen Bestrebungen. Von privater Seite wurde 1839 die \"Hamburger Kolonialgesellschaft\" gegründet, die die Chathaminseln östlich von Neuseeland käuflich erwerben wollte, um dort deutsche Auswanderer anzusiedeln, aber Großbritannien machte ältere Ansprüche auf die Inseln geltend. Hamburg brauchte den Schutz der Royal", "section_level": 2}, {"title": "Erste Versuche kolonialer Erwerbungen auf staatlicher Ebene (1857–1862).", "content": "1857 lief die österreichische Fregatte \"Novara\" von Triest zu einer Expedition aus, die auch die Erforschung und Inbesitznahme der Nikobaren im Indischen Ozean beinhaltete. 1858 lief die \"Novara\" die Nikobaren an, aber zu einer Übernahme in österreichischen Besitz kam es nicht. Zum nächsten Versuch der Erwerbung einer Kolonie von staatlicher Seite kam es ab 1859, als Preußen sich die chinesische Insel Formosa aneignen wollte. Preußen hatte sich bereits beim französischen Kaiser Napoleon III. seiner Zustimmung für das Unternehmen versichert, da gleichzeitig Frankreich in Ostasien Kolonien erwerben wollte. Da Frankreich an Vietnam interessiert war, nicht aber an Formosa, konnte Preußen an", "section_level": 2}, {"title": "Bismarcks Ablehnung kolonialen Erwerbs (1862–1878).", "content": "Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 strebten kolonialwillige Kreise in Preußen an, die zuvor dänischen Nikobaren in Besitz zu nehmen. Dänemark seinerseits bot 1865 vergeblich Dänisch-Westindien an, um den vollständigen Verlust Schleswigs zu verhindern. 1866 und noch einmal 1876 machte der Sultan der Sulu-Inseln, die zwischen Borneo und den Philippinen liegen, ein Angebot seine Inseln unter den Schutz Preußens, beziehungsweise des Reiches zu stellen, was aber beide Male abgelehnt wurde. Der Sultan von Witu bat den Reisenden Richard Brenner 1867, ein preußisches Protektorat über sein Land zu erwirken, das in Berlin aber nicht einmal erwogen wurde. In der 1867 in Kraft getretenen Verfassung des Norddeutschen Bundes wurde in Artikel 4 Nr. 1 auch „die Kolonisation“ als eine der Angelegenheiten unter der „Beaufsichtigung Seitens des Bundes“ gestellt, diese verfassungsrechtliche Bestimmung wurde unverändert in die Verfassung des Deutschen", "section_level": 2}, {"title": "Bismarcks Kolonialpolitik (1879–1890).", "content": "Der Wandel in Bismarcks Politik in Bezug auf Kolonien fällt genau in die Zeit seiner 1878 einsetzenden Schutzzollpolitik zur Sicherung der deutschen Wirtschaft gegen ausländische Konkurrenz. Der erste Ansatzpunkt seiner im Zusammenhang mit der Schutzzollpolitik stehenden Kolonialpolitik war 1879 Samoa, wo starke deutsche Wirtschaftsinteressen bestanden. Als Reichskanzler und gleichzeitiger Staatssekretär des Äußeren (Reichsaußenminister) anerkannte er im Juni 1879 den „Freundschaftsvertrag“ vom Januar 1879 mit samoanischen Häuptlingen und unterstützte den deutschen Konsul auf Samoa, sodass im September 1879 der Konsul, zusammen mit den Konsuln von Großbritannien und der USA, die Verwaltung von Stadt und Distrikt Apia auf der samoanischen Insel Upolu übernahm. In den 1880er Jahren versuchte Bismarck mehrmals Samoa zu annektieren, scheiterte aber dabei. Die westlichen samoanischen Inseln mit der Hauptstadt Apia wurden dann 1899 deutsche Kolonie. Im April 1880 griff Bismarck erstmals innenpolitisch aktiv für eine koloniale Angelegenheit ein, als er die Samoa-Vorlage als Gesetzesvorlage in den Reichstag einbrachte, die vom Bundesrat befürwortet, aber vom Reichstag abgelehnt wurde. Dabei sollte ein in Schwierigkeiten geratenes privates deutsches Kolonialhandelsunternehmen vom Reich finanziell aufgefangen werden. Im Mai 1880 bat Bismarck den Bankier Adolph von Hansemann um eine Ausarbeitung über deutsche koloniale Ziele im Pazifik und die Möglichkeiten für deren Durchsetzung. Hansemann sandte seine „Denkschrift über die Colonial-Bestrebungen in der Südsee“ im September des Jahres dem Reichskanzler zu und die darin vorgeschlagenen Gebietserwerbungen wurden vier Jahre später fast übereinstimmend als Kolonien genommen oder beansprucht. Die 1884–1885 beanspruchten, aber noch nicht übernommenen Gebiete im Pazifik wurden schließlich 1899 in deutschen Kolonialbesitz überführt. Bezeichnenderweise war Hansemann denn auch Gründungsmitglied des 1882 geschaffenen \"Neuguinea-Konsortiums\" für den Erwerb von Kolonien auf Neuguinea und in der Südsee. Im November 1882 nahm der Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz mit dem Auswärtigen Amt Verbindung auf und bat um", "section_level": 2}, {"title": "Weltpolitik unter Kaiser Wilhelm II..", "content": "Unter Kaiser Wilhelm II. (1888–1918) versuchte Deutschland seinen Kolonialbesitz auszubauen. Die wilhelminische Ära steht für eine schwärmerisch-expansionistische Politik und eine forcierte Aufrüstung der Kaiserlichen Marine. Die Kolonialbewegung war zu einem ernstzunehmenden Faktor in der deutschen Innenpolitik angewachsen. Zu ihr rechneten neben der Deutschen Kolonialgesellschaft auch der 1891 gegründete, extrem nationalistische Alldeutsche Verband. Zusätzlich zu den bisher vertretenen Argumenten wurde von der deutschen Kolonialbewegung nun vorgebracht, man müsse den Sklavenhandel in den Kolonien bekämpfen und die indigene Bevölkerung von ihren muslimischen Sklaventreibern befreien. Diese abolitionistischen Forderungen mit deutlich antimuslimischer Stoßrichtung nahmen nach dem so genannten Araberaufstand an der ostafrikanischen Küste 1888 Züge einer Kreuzzugsbewegung an. Im Vordergrund standen jetzt aber Fragen des nationalen Prestiges und der Selbstbehauptung in einer sozialdarwinistisch verstandenen Konkurrenz der Großmächte: Deutschland als „Nachzügler“ müsse jetzt den ihm zustehenden Anteil einfordern. Diesem Trend folgte", "section_level": 2}, {"title": "Neue Kolonialpolitik seit 1905.", "content": "Als Ergebnis der Kolonialkriege in Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika, deren Ursachen in einer falschen Behandlung der einheimischen Bevölkerungen lagen, wurde ein Umbau der Kolonialverwaltung in Deutschland, eine wissenschaftliche Herangehensweise an die Nutzung der Kolonien und eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Völker in den deutschen Kolonien als notwendig erachtet. Dafür wurde die oberste Verwaltungsbehörde für die Kolonien, die Kolonialabteilung, aus dem Außenministerium (die damalige Bezeichnung für ein Ministerium war „Amt“) ausgegliedert und im Mai 1907 zu einem eigenen Ministerium erhoben, das Reichskolonialamt. Als Gestalter der neuen Kolonialpolitik wurde nicht zufällig ein erfolgreicher Firmensanierer aus der Privatwirtschaft für das Amt als Staatssekretär – im heutigen Sprachgebrauch Minister – gewonnen, Bernhard Dernburg. Dernburg führte bereits seit September 1906 die Kolonialabteilung. Er ging auf Reisen in die Kolonien, um vor Ort die Probleme zu erkunden und Lösungen zu finden. Gleichzeitig wurden wissenschaftliche und technische Einrichtungen für koloniale Zwecke gefördert oder gegründet, um auf dieser Grundlage die Kolonien zu entwickeln. Aus dem Hamburgischen Kolonialinstitut und der Deutschen Kolonialschule entstanden etwa Teile der heutigen Universitäten von Hamburg und Kassel. Für die Einheimischen", "section_level": 2}, {"title": "Vorbereitungen für die Vergrößerung des Kolonialreiches.", "content": "1898 und 1913 schlossen das Deutsche Reich und Großbritannien Abkommen zur Übernahme der portugiesischen Kolonien. Der Vertragsfall sollte eintreten, wenn von der Regierung in Lissabon als Sicherheit für eine Anleihe Einnahmen aus den Kolonien eingesetzt würden. Außerdem wurde im Vertrag von 1913 als zusätzlicher Grund angegeben, die „Mißwirtschaft“ der Portugiesen in ihren Kolonien beenden zu wollen. Laut Verträgen mit England waren von den portugiesischen Kolonien Angola, Nordmosambik, die westafrikanischen Inseln São Tomé und Príncipe und Portugiesisch-Timor zur Übernahme durch Deutschland vorgesehen. Für die spanische Kolonie Muni, die von Land her vollkommen von der deutschen Kolonie Kamerun umschlossen war, und die zu Muni gehörigen Inseln Fernando Po und Annobon lag das deutsche", "section_level": 2}, {"title": "Die Kolonien im Ersten Weltkrieg (1914–1918).", "content": "Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges, im August 1914, waren die Truppen in den deutschen Kolonien nicht auf einen Krieg mit europäischen Mächten vorbereitet. Für die afrikanischen Kolonien hoffte die deutsche Seite auf die Einhaltung des Beschlusses der Kongo-Konferenz von 1885, die ihrer Auffassung nach alle Kolonialstaaten zur Handelsfreiheit und friedlichen Lösung kolonialer Probleme in Afrika verpflichte. Doch nur wenige Tage nach dem deutschen Kriegseintritt begann in den meisten Kolonien ein hoffnungsloser Widerstand der deutschen Truppen. Man vertraute in den Schutzgebieten auf einen Sieg der deutschen Truppen in Europa für die Rückgewinnung der Kolonien. Truppen der Entente, den Gegnermächten Deutschlands, besetzten noch im August 1914 Togo und Samoa. Im November 1914 fiel Kiautschou und bis zum Januar 1915 wurde Deutsch-Neuguinea vollständig besetzt. In den größeren Schutzgebieten gelangen den Deutschen hingegen Anfangserfolge, etwa in den Schlachten bei Garua, Sandfontein und Tanga sowie im Kampf um Naulila. Mit der Besetzung der südafrikanischen Exklave Walvis Bay, der Provinz Cunene im portugiesischen Angola, des Grenzorts Taveta und der Stadt Kisii in Britisch-Ostafrika und der Insel Idjwi im Kivu-See kam es sogar zu", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis des Ersten Weltkrieges für das deutsche Kolonialreich.", "content": "Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages im Januar 1920 verlor Deutschland alle Kolonien. Dies wurde begründet mit „Deutschlands Versagen auf dem Gebiet der kolonialen Zivilisation“: Deutschland habe den von ihm beherrschten Gebieten keinen Fortschritt, sondern vor allem Krieg und Zwangsarbeit gebracht. Diese These hatte bereits in der britischen Kriegspropaganda eine Rolle und namentlich im 1918 veröffentlichten \"Blue Book\" der Regierung in London gespielt. Anders als der amerikanische Präsident Woodrow Wilson in seinem 14-Punkte-Programm vom 8. Januar 1918 gefordert", "section_level": 2}, {"title": "Strukturbedingungen in den deutschen Kolonien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis zwischen Einheimischen und Deutschen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Ungleichheit.", "content": "Die Beziehung zwischen den Deutschen und der indigenen Bevölkerung in den deutschen Kolonien war durch rechtliche und soziale Ungleichheit gekennzeichnet, wie es auch in allen anderen Kolonialreichen üblich war. Es bestanden zwei Rechtskreise, deren Zugehörigkeit nach rassischen Kriterien festgelegt wurde. Die „weiße“, das heißt die deutsche und europäische Bevölkerung in den Kolonien stellte eine kleine, stark privilegierte Minderheit dar. Ihr Verhältnis zur indigenen Bevölkerung überstieg selten die Ein-Prozent-Marke. 1914 lebten nicht mehr als 25.000 Deutsche in den Kolonien, etwas weniger als die Hälfte davon in Deutsch-Südwestafrika, das noch am ehesten als Siedlungskolonie galt. Sie genossen alle Vorteile des deutschen Rechts, europäischstämmige Ausländer waren ihnen rechtlich gleichgestellt. Die rund 13 Millionen „Eingeborenen“ des deutschen Kolonialreichs, wie sie nach einer kaiserlichen Verordnung aus dem Jahr 1900 offiziell hießen,", "section_level": 3}, {"title": "Missionierung, Bildung und Gesundheitspflege.", "content": "In der Vorstellungswelt der Deutschen bestand die indigene Bevölkerung aus „Kindern“: Menschen zwar, doch auf einer niedrigen Reifungsstufe, die man zu behüten, zu belehren und zu erziehen hatte. Für Belehrung und Missionierung sorgten die deutschen Missionsgesellschaften, die bereits ab den 1820er Jahren in Übersee tätig waren. Auf evangelischer Seite waren dies das Berliner Missionswerk, die Rheinische Mission, das Leipziger Missionswerk und die Norddeutsche Mission. Ihnen durften nach dem Abflauen des Kulturkampfes ab 1890 auch katholische Missionsgesellschaften an die Seite treten. Diese Missionswerke errichteten in den Kolonien Stationen, in denen sie", "section_level": 3}, {"title": "Arbeitszwang und Gewalt.", "content": "Die indigene Bevölkerung hatte bislang in Subsistenz- und Naturalwirtschaft gelebt. An Geld hatte sie daher kein Interesse. Zudem galt Landwirtschaft in vielen Regionen eher als Frauenarbeit. Die Deutschen stießen daher nur auf eine geringe Bereitschaft, gegen Lohn auf den Feldern zu arbeiten, die sie auf „notorische Indolenz und Faulheit“ zurückführten. Als Gegenmittel verhängten sie Kopf- oder Hüttensteuern: Zur Beschaffung des zu deren Begleichung nötigen Geldes mussten Überschüsse erwirtschaftet werden, was nur durch Arbeit auf Plantagen möglich war. Wer nicht bezahlen konnte, wurde – oft weit von seinem Heimatdorf entfernt – zu Zwangsarbeit verurteilt. Große Teile der indigenen Bevölkerung gerieten so in Unfreiheit. Die traditionelle Sklaverei wurde geduldet, weil vor allem in Ostafrika eine radikale Abschaffung den Zusammenbruch der lokalen Wirtschaftsstrukturen herbeigeführt hätte. Um 1900 waren etwa zehn Prozent der Bevölkerung Ostafrikas Sklaven im Besitz afrikanischer und arabischer Eliten, zu dem Sklavenhändler Tippu-Tip auf Sansibar unterhielt die deutsche Kolonialverwaltung freundschaftliche Beziehungen. Gleichzeitig galt die Sklaverei in den deutschen Kolonien offiziell als abgeschafft und die deutsche Propaganda hob dies als eine der Kulturleistungen des deutschen Kolonialismus hervor. Deshalb wurden andere Formen des Arbeitszwangs und der Unfreiheit gefunden, in denen die Mortalitätsraten hoch waren. Darunter fiel auch der Import von etwa 1.000 chinesischer Kulis nach Samoa, Neuguinea und", "section_level": 3}, {"title": "Verwaltung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltung der Kolonien durch das Reich.", "content": "Seit 1899 befanden sich alle „Schutzgebiete“, mit Ausnahme der Marshallinseln (seit 1906 auch diese), als Kolonien unter direkter Verwaltung des Reiches. Die oberste Leitung der „Schutzgebiete“ lag zwischen 1890 und 1907 bei der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes, welches dem Reichskanzler unterstand. 1907 wurde die Kolonialabteilung aus dem Auswärtigen Amt ausgegliedert und selbst zum Amt – im heutigen Sprachgebrauch Ministerium –, zum Reichskolonialamt, erhoben, und Bernhard Dernburg zum Staatssekretär des Reichskolonialamtes ernannt. Schon der Kolonialabteilung wurde gemäß kaiserlichem Erlass vom 10. Oktober 1890 der Kolonialrat zur Seite gestellt, in dem Vertreter der Kolonialgesellschaften und vom Reichskanzler berufene Sachverständige vertreten waren. Das deutsche Pachtgebiet Kiautschou wurde durch das Reichsmarineamt verwaltet, also nicht wie die anderen Schutzgebiete durch das Auswärtige Amt beziehungsweise das Reichskolonialamt. Die oberste gerichtliche Instanz für die Kolonien war das", "section_level": 3}, {"title": "Verwaltung in den Kolonien.", "content": "An der Spitze der Verwaltung einer Kolonie stand der Gouverneur, dem ein Kanzler (zur Vertretung und Rechtspflege), Sekretäre und sonstige Beamte beigegeben waren. Die Bezirke, die größten gebietsmäßigen Verwaltungseinheiten in einer Kolonie, wurden durch je einen Bezirksamtmann an der Spitze verwaltet. Den Bezirken unterstanden teilweise Bezirksnebenstellen. Eine weitere Verwaltungseinheit in den Kolonien waren die Residenturen. Von der Größe her waren sie den Bezirken gleichzusetzen. Aber in der Verwaltung der Residenturen waren den einheimischen Landesherren weit größere Machtbefugnisse zugestanden als in den Bezirken, auch um die Kosten der deutschen Verwaltung möglichst gering zu halten. Für", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Die Wirtschaft im deutschen Kolonialreich war ganz überwiegend vom Primärsektor geprägt. Verarbeitende Gewerbe wurden nicht aufgebaut, produziert wurden vielmehr Rohstoffe für den Export nach Europa. Dabei handelte es sich vor allem um landwirtschaftliche Produkte, wie Kautschuk, der von der um 1900 boomenden Fahrrad-, Auto- und Elektroindustrie nachgefragt wurde, Ölfrüchte, namentlich Palmöl und Kopra, die von der chemischen Industrie in Deutschland weiterverarbeitet wurden, Sisal und Baumwolle für die Textilherstellung, die große Palette der so genannten Kolonialwaren (Kaffee, Kakao, Zuckerrohr, Pfeffer, Tabak usw.), sowie Tierhäute, Felle und Elfenbein. 1908 wurde in Kamerun mit der Anpflanzung von Bananen für den Export begonnen. Manche dieser Produkte hatte Deutschland schon vor der Kolonialisierung aus diesen Gebieten importiert, wo sie ursprünglich in Sammelwirtschaft produziert und vor allem gegen Spirituosen eingetauscht worden waren. Hiermit hatten die Handelshäuser Woermann und Hansemann bereits vor 1884 gute Geschäfte gemacht. Neben der Landwirtschaft existierten auch Ansätze zur Gewinnung von Bodenschätzen durch Bergbau, von denen aber allein die Diamantengewinnung in", "section_level": 3}, {"title": "Infrastruktur und Verkehrswesen.", "content": "Die deutschen Kolonien waren weitgehend ländlich geprägt. Die wenigen urbanen Gebiete lagen zumeist an den Hafenorten und Handelspunkten, vor allem an der ostafrikanischen Küste. Infrastrukturen im europäischen Sinne gab es kaum. Durch die kolonialen Eingriffe veränderten sich besonders an den Garnisonsorten und Verwaltungszentren die Siedlungsstrukturen. An der Küste von Südwestafrika entstanden mit Lüderitz und Swakopmund neue Städte. Ortschaften mit zuvor kaum mehr als Tausend Einwohnern, etwa Daressalam, Windhuk oder Tsingtau, erlebten ein rasantes Bevölkerungswachstum. Auf die dadurch herbeigeführten sozialen und hygienischen Missstände reagierten die Verwaltungen mit Regeln zur Straßenführung und Bauordnung sowie einer Siedlungsverteilung nach rassischen Kriterien. Das entscheidende verkehrstechnische Element zwischen den Kolonien und Deutschland war die Schifffahrt. Nur durch das Schiff waren die Kolonien mit Deutschland verbunden, sowohl für den Güter- als auch für den Personenverkehr. Die wirtschaftliche Nutzung der Kolonien war schließlich Grund für ihren Erwerb und dafür mussten Schiffsverbindungen ausgebaut oder geschaffen werden. So wurde die Schifffahrt im Kolonialverkehr und die Hafenplätze in den Kolonien den wachsenden Bedürfnissen entsprechend angepasst. In Togo bestand beispielsweise anfangs, wie fast überall in den Kolonien, kein Hafen für Hochseeschiffe. Erst die Landungsbrücke in Lome schuf die Bedingungen für das sichere Be- und Entladen von europäischen Schiffen. Über die Schifffahrt waren die Kolonien gut mit Europa verbunden. So über die vom Staat geförderten Reichspostdampferlinien und die von privaten Reedereien betriebenen Linien", "section_level": 3}, {"title": "Ökonomische Bilanz.", "content": "Wirtschaftlich gesehen waren die deutschen Kolonien ein Verlustgeschäft. Lediglich die kleinsten und wirtschaftlich unbedeutendsten Kolonien Samoa und Togo erwirtschafteten in den letzten Jahren der deutschen Herrschaft einen geringen Überschuss. Alle anderen Kolonien hatten gegenüber dem Reich eine passive Handelsbilanz, das heißt der Wert der Güter, die aus Deutschland in diese Kolonien geliefert wurden (Konsumgüter für die Deutschen in den Kolonien, Textilien, Metallwaren, Alkohol und Waffen zum Tauschhandel mit der indigenen Bevölkerung, Investitionsgüter zum Aufbau der Infrastruktur), überstieg den Wert der Lieferungen aus den Kolonien nach Deutschland zum Teil drastisch. Hinzu kam, dass sich die Kolonien finanziell nicht selber trugen. Im Allgemeinen bildete jede Kolonie ein abgeschlossenes Zollgebiet mit einem eigenen Zolltarif. Der weitaus größte Teil der Zolleinnahmen kam aus den Einfuhrzöllen. Nur in Deutsch-Südwestafrika gab es dank der Diamantenexporte mehr Einnahmen aus den Ausfuhrzöllen. Weil die Steuer- und die Zolleinnahmen, die Deutschland mit den Kolonien erwirtschaftete, unter den Kosten für die Verwaltung und die Aufstandsbekämpfung blieben, waren die", "section_level": 3}, {"title": "Nachgeschichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutscher Kolonialismus nach 1918.", "content": "In Deutschland bestand nach dem Ersten Weltkrieg ein breiter Konsens, dass die Annexionen Unrecht wären und man ein Recht auf die Kolonien hätte. Nahezu alle Parteien der am 19. Januar 1919 gewählten Weimarer Nationalversammlung stimmten am 1. März 1919, also noch während der Friedensverhandlungen, einer Resolution zu, in der die Rückgabe der Kolonien gefordert wurde. Einzig sieben Abgeordnete von der USPD stimmten dagegen. Als besonders empörend wurde der Vorwurf empfunden, dass Deutschland auf dem Gebiet der Zivilisierung der von ihm unterworfenen fremden Völker versagt hätte, die im deutschen kolonialistischen Legitimationsdiskurs eine zentrale Rolle gespielt hatte. Es nutzte nichts: Im Ergebnis des Friedensvertrags von Versailles musste Deutschland seine Kolonien aufgeben. Mit Ausnahme von Deutsch-Südwestafrika, wo heute noch deutsche Siedler leben (siehe auch Deutschnamibier), mussten alle Deutschen die Kolonien verlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "Schon in der Frühphase der Weimarer Republik wurden Stimmen laut, die sich die Kolonien zurückwünschten, unter ihnen Konrad Adenauer, damals Bürgermeister von Köln. Adenauer war 1931–1933 Stellvertretender Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft. Ab 1924 bestand im Auswärtigen Amt eine Kolonialabteilung. Geleitet wurde sie von Edmund Brückner, dem ehemaligen Gouverneur Togos. Nach Brückners Richtlinien galt die Rückgabe der Kolonien Togo und Kamerun sowie Deutsch-Ostafrikas als am wahrscheinlichsten. 1925 gründete sich die Dachorganisation Koloniale Reichsarbeitsgemeinschaft (Korag) aus der über diverse Zwischenschritte 1933 der Reichskolonialbund hervorging. Ebenfalls 1925 schuf der ehemalige Kolonialminister im Kabinett Philipp Scheidemanns, Johannes Bell, die „Interfraktionelle koloniale Vereinigung“, der Parteimitglieder von", "section_level": 3}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Nach der Machtübernahme der NSDAP wurden verschiedene Anstrengungen unternommen, die kolonialpolitischen Bestimmung des Versailler Vertrags zu revidieren und die Kolonien zurückzubekommen. Die NSDAP richtete 1934 ein eigenes Kolonialpolitisches Amt", "section_level": 3}, {"title": "Bundesrepublik.", "content": "In der Politik der Nachkriegszeit spielten die ehemaligen deutschen Kolonien kaum noch eine Rolle. Jedoch forderten einzelne westdeutsche Politiker die Übernahme spät- bzw. postkolonialer Aufgaben, etwa in der Treuhandverwaltung von Tanganjika und Togo. Auch innerhalb der afrikanischen Freiheitsbewegung kam es im Rahmen der Dekolonisation vereinzelt zu entsprechenden Anregungen. Ende 1952 schlugen Vertreter der Ewe dem UN-Treuhandrat in einem Memorandum vor, Deutschland möge die durch Großbritannien und Frankreich verwalteten Landeshälften wieder vereinen und in die Unabhängigkeit führen (siehe auch Deutscher Togobund). Die Initiative wurde nicht aufgegriffen. Adolf Friedrich zu Mecklenburg, letzter deutscher Gouverneur Togos, nahm aber 1960 auf Einladung von Sylvanus Olympio als Ehrengast an der Unabhängigkeitsfeier", "section_level": 3}, {"title": "Heutige Beziehungen zu den ehemaligen Kolonien.", "content": "Deutschland besitzt keine besonderen Beziehungen zu seinen ehemaligen Kolonien, mit Ausnahme von Namibia, in dem es die höchste Pro-Kopf-Entwicklungszusammenarbeit von Deutschland in Afrika gibt. Die Namibische Armee steht in enger Zusammenarbeit mit der deutschen Bundeswehr im Rahmen einer in Namibia stationierten Beratergruppe. Die deutsche Sprache existiert", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Kolonien des Deutschen Kaiserreiches.", "content": "In den Jahren 1884 und 1885 schlossen deutsche Reisende in Südwest- und Ostafrika rechtlich zweifelhafte „Schutzverträge“ ab, die gleichwohl durch die Anerkennung der deutschen Reichsregierung offiziellen Status erlangten. Zudem ließ das Deutsche Reich auf Betreiben von Unternehmern Gebiete in Westafrika und im Pazifik direkt „unter Schutz stellen“. Mehreren Gebieten wurde dieser Status jedoch verwehrt oder bald wieder entzogen. Auch nach 1885 kam es zu Grenzabkommen und Gebietsabtretungen bzw. -verpachtungen, die im Falle von Kiautschou und Samoa weitere Kolonien begründeten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die deutschen Kolonien wurden vom Deutschen Kaiserreich seit den 1880er Jahren erworben und nach dem Ersten Weltkrieg gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 abgetreten. Sie wurden von Bismarck \"Schutzgebiete\" genannt, weil er in ihnen den deutschen Handel schützen wollte. Die deutschen Kolonien waren 1914 das an Fläche drittgrößte Kolonialreich nach dem britischen und französischen. Gemessen an der Bevölkerungszahl lag es an vierter Stelle nach den niederländischen Kolonien. Die deutschen Schutzgebiete waren kein Bestandteil des Reichsgebiets, sondern überseeischer Besitz des Reiches.", "tgt_summary": "德意志帝国殖民地( 或 )由霍亨索伦王朝的德意志帝国在19世纪后期建立。德国统一之前,一些德意志政权也曾经短暂建立过殖民地。", "id": 562649} {"src_title": "Transrapid", "tgt_title": "Transrapid", "src_document": [{"title": "Das Transrapid-System.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kurzbeschreibung.", "content": "Die Transrapidtechnik ist eine für die Personenbeförderung ausgelegte Hochgeschwindigkeitsbahn. Ein Transrapid-Zug kann aus zwei bis zehn Sektionen bestehen und je nach Bestuhlung und Serviceeinrichtungen nach der Angabe des Herstellers bis zu 1172 Sitzplätze haben. Das System des Transrapids besteht im Kern aus folgenden Komponenten: Das Fahrwerk wird von unten an den von ihm umgriffenen Fahrweg herangezogen und kann berührungsfrei bewegt werden. Führmagnete halten es seitlich in der Spur. Für das Schweben auf einem magnetischen Wanderfeld muss kontinuierlich Energie zugeführt werden; das Feld wirkt", "section_level": 2}, {"title": "Leistung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Geschwindigkeit, Beschleunigung, Bremsweg.", "content": "Der Transrapid besitzt gegenüber beispielsweise dem ICE bei diesen Leistungsdaten Vorteile. Geschwindigkeit: Mit Systemgeschwindigkeit ist die mit dem jeweiligen Entwicklungszweig der Technologie maximal erzielbare Geschwindigkeit gemeint. Der Wert wird hier mit 550 km/h angegeben. Mit Auslegungsgeschwindigkeit ist die auf eine konkret geplante oder gebaute Strecke bezogene fahrbare Höchstgeschwindigkeit gemeint. Für die Transrapidstrecke in München wurden 505 km/h angegeben. Mit Betriebsgeschwindigkeit ist die Höchstgeschwindigkeit im alltäglichen Linienverkehr gemeint. Wirtschaftlichkeitsüberlegungen wie der Energieverbrauch und die Trassierungsparameter sind dafür maßgeblich, was ebenso für das", "section_level": 3}, {"title": "Steigungen, Gefälle.", "content": "Mit dem Entwicklungsstand der Technik kann der Transrapid Längsneigungen von 10 % bewältigen im Vergleich zu 4 % beim ICE 3. Diese ermöglicht eine flexiblere Trassenplanung bei hügeligem Gelände. Im Innenstadtbereich ist eine flexiblere Trassenplanung durch vergleichsweise kurze Rampen für den Wechsel zwischen unterirdischer, ebenerdiger und aufgeständerter Fahrbahnführung ein Vorteil des Transrapids. Die Bremssysteme des Transrapids funktionieren nur bei", "section_level": 3}, {"title": "Gütertauglichkeit.", "content": "Die Nutzlast der für den Passagierverkehr ausgelegten TR08-Fahrzeuge ist auf etwa 39 Tonnen pro Sektion begrenzt (vorherige Versionen auf 15 Tonnen). Das Profil der Fahrzeuge erlaubt den Transport der in der Luftfahrt üblichen LD-Container. Eine Substitution des herkömmlichen Gütertransports der Bahn ist mit den", "section_level": 3}, {"title": "Verschleiß.", "content": "Beim Transrapid-System berühren sich Fahrzeug und Fahrweg während der Fahrt nicht. Daher sind mechanische Verschleißvorgänge im direkten Kontakt, wie sie Räder mit Schienen haben, ausgeschlossen. Allerdings wirken das Fahrzeuggewicht und die dynamische Beschleunigung auf den Fahrweg und die Statoranlage. Die Kräfte werden dabei nicht auf kleine Punkte, sondern großflächig über die Schwebegestelle entlang der Transrapid-Sektionen übertragen. Wegen der regulären Alterungserscheinungen von Betonbauwerken müssen an Tunneln und aufgeständerten Trassen (Brücken) Kontrollen und Generalsanierungen regelmäßig im Abstand von mehreren", "section_level": 3}, {"title": "Netzwerkfähigkeit, Kompatibilität und Verfügbarkeit.", "content": "Fahrweg und Fahrzeug des Transrapids sind genau füreinander entwickelt und bilden ein einheitliches System des Herstellerkonsortiums. Technisch kompatible Fahrzeuge anderer Hersteller sind bisher noch nicht entwickelt worden. Ein Ausfall", "section_level": 3}, {"title": "Fahrplantreue.", "content": "Die vollautomatische Steuerung der Transrapidfahrzeuge und die hohe Verfügbarkeit der Fahrzeuge wegen der stark reduzierten Anzahl von Verschleißteilen ermöglichen eine mit anderen Systemen nicht erreichbare hohe Fahrplantreue. Im Hochgeschwindigkeitsverkehr bis ca. 1000 km Distanz soll der Transrapid bei Reisezeit und Pünktlichkeit im Vorteil sein.", "section_level": 3}, {"title": "Umwelt und Ressourcenverbrauch.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Energieverbrauch.", "content": "Nach Angaben des Herstellers sei im Fernverkehr der Energieverbrauch des ICEs bei vergleichbarer Geschwindigkeit um 30 % höher als der des Transrapids. Der Energieverbrauch im Kurzstreckenflugverkehr bei nicht vergleichbarer Geschwindigkeit sei 400 % höher. Die CO-Emission bei 400 km/h betrage 33 Gramm je Sitzplatzkilometer. Für moderne Kurzstreckenflugzeuge sind je nach Annahme der Sitzplatzauslastung und Länge der Strecke Werte zwischen 70 Gramm und 150 Gramm CO-Emissionen je Sitzplatzkilometer publiziert. Kritiker bemängeln, dass der Energieverbrauch infolge der für Schweben und Führen notwendigen etwa 1,7 Kilowatt je Tonne Fahrzeuggewicht zwischen 5 und 150 Prozent größer sei als der moderner Züge.", "section_level": 3}, {"title": "Flächenverbrauch.", "content": "Ein aufgeständerter Fahrweg, wie in Shanghai errichtet, erlaubt den freien Durchlass jedes Querverkehrs, ohne dass irgendwelche zusätzlichen Kreuzungsbauwerke benötigt werden. Ein weiterer Vorteil sind die verglichen mit herkömmlichen Schienenwegen kleineren notwendigen biotopischen Ausgleichsflächen. Aufgeständerte Fahrbahnen stoßen allerdings häufig auf Akzeptanzprobleme, da viele Menschen das als Landschaftsverschandelung empfinden. Im aufgegebenen Projekt Transrapid München war eine solche Bauweise weder Politikern noch den Einwohnern von München zu vermitteln. Aus diesem Grund wird bei Monorails auf einen schlanken Fahrweg geachtet. Die Breite des Fahrwegs betrug beim Transrapid 2,8 m. Die Kurvenradien des Transrapids bei geringeren Geschwindigkeiten erlauben eine Bündelung mit vorhandenen Verkehrswegen wie Autobahnen, womit eine Zerschneidung und Entwertung weiterer ökologisch wertvoller Flächen beim Bau neuer Verkehrswege vermieden werden kann. Im aufgegebenen Projekt Transrapid München war auf einem Streckenanteil eine ebenerdige Transrapidtrasse parallel zur Autobahn geplant. Da bei Zugbegegnungen auf zweigleisigen Abschnitten der", "section_level": 3}, {"title": "Schallemissionen.", "content": "Das Transrapid-System erzeugt keine Rollgeräusche und keinen Körperschall. Schall entsteht jedoch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten in Form von Windgeräuschen. Dabei werden etwa bei 470 km/h im Abstand von 25 Metern im Vorbeifahren Schalldruckpegel-Werte von 89 dB[A] erreicht, bei 300 km/h im gleichen Abstand 80 dB[A]. Der Schall ist von der Bauart der verwendeten Träger abhängig. Im Vergleich", "section_level": 3}, {"title": "Magnetfeldemissionen.", "content": "Die magnetische Flussdichte im Inneren der Fahrzeuge ist nach Angaben des Herstellers 100 μT. Elektrische Geräte werden nach Angaben des Herstellers in keiner Weise in ihrer Funktion beeinträchtigt; der Transrapid ist für die Benutzung durch Personen mit Herzschrittmacher zugelassen. Auch das Magnetfeld entlang der Strecke soll gering sein. Ungeachtet dessen befürchten viele Anlieger der Strecke in Shanghai gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Magnetfelder. Kritiker bemängeln die fehlende Publikation von Messungen.", "section_level": 3}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Geregeltes Schweben.", "content": "Durch ein elektromagnetisches Regelsystem wird die Größe der magnetischen Kräfte so geregelt, dass ein etwa 10 mm großer Abstand zwischen den Tragmagneten und den Statorpaketen eingehalten wird. Die Magnete sind dabei einzeln aufgehängt, um der Trasse folgen zu können. Zur Abstandskontrolle dienen Spaltsensoren. Die Regelung erlaubt", "section_level": 3}, {"title": "Fahrweg.", "content": "Der Fahrweg des Transrapids besteht in der Trägerausführung aus 6,2 bis 60 Meter langen Trägern, die vorgefertigt werden, anders als herkömmliche Schienen- oder Straßenfahrwege, die in der Regel kontinuierlich und überwiegend vor Ort errichtet werden. Für die Hybridkonstruktion wird ein stets gerades Spannbetonprofil in Kombination mit daran befestigten 3 m langen Statorpaketen verwendet. Der Bogenverlauf wird durch unterschiedlich lange Kragarme eingestellt, die an dem Spannbetonprofil befestigt werden, sodass jeder Radius eingestellt werden kann. An dieser Konstruktion wird anschließend der eigentliche Fahrweg befestigt. Er besteht aus in Kunststoff eingegossenen Statorpaketen, die von Statorwicklungen durchzogen sind und an der Unterseite angebracht werden. Oft wird fälschlicherweise", "section_level": 3}, {"title": "Fahrantrieb (Linearmotor).", "content": "Das Fahrzeug wird durch ein magnetisches Wanderfeld im Fahrweg angetrieben, welches das Fahrzeug an seinem eigenen, statischen Magnetfeld mitzieht. Dabei fungiert der Fahrweg als Stator eines Drehstrom-Synchronmotors in linearer Ausführung (daher \"Langstatorprinzip\"), wobei die Fahrzeugmagnete dem \"Rotor\" entsprechen und bei einem \"Linearmotor\" als \"Translator\" (vgl. translatorische Bewegung) bezeichnet werden. Deren statische Felder „rasten“ dabei magnetisch in die Pole des Linearstators ein, was eine feste magnetische Verknüpfung zwischen Fahrzeugposition und Statorpolen erzwingt. Durch Bewegen dieser Pole wird das Fahrzeug mitgezogen – beschleunigt, abgebremst oder auch einfach an einem Haltepunkt festgehalten. Die wirksame Kraft ist dabei stets gleich und hängt von der Stärke der beteiligten Magnetfelder in Stator und Translator ab. Die Position des Fahrzeugs ist dadurch zu jedem Zeitpunkt polgenau bestimmt, solange die Magnetkraft ausreichend hoch ist und die Pole nicht „auseinandergerissen“ werden. Diese Situation wird als „außer Tritt geraten“ bezeichnet. Sie führte zwar nicht direkt zu Beschädigungen, eine wirksame Kraftübertragung wäre dann, bei enormer Geräuschentwicklung und Rüttelwirkung, aber nicht mehr möglich – ähnlich einer durchrutschenden Zahnstange", "section_level": 3}, {"title": "Mitwandernde Strecken-Stromversorgung (Statorschaltverfahren).", "content": "Jede Umrichterstation ist mit einer oder mehreren Umrichtergruppen ausgestattet. Über", "section_level": 3}, {"title": "Fahrzeug-Stromversorgung.", "content": "Für die Energieversorgung im Fahrzeug wird hauptsächlich ein Lineargenerator verwendet. Ähnlich wie der Elektromotor des Fahrantriebs handelt es sich auch beim Lineargenerator um eine „aufgeschnittene“ und in die Länge gestreckte Variante eines gewöhnlichen rotierenden Generators. Dafür befinden sich gesonderte elektromagnetische Wicklungen im Fahrzeug. Der Lineargenerator nutzt die fortlaufenden Änderungen der magnetischen Feldstärke, die durch die Fortbewegung des Fahrzeugs beim Überfahren der einzelnen Statorwicklungen verursacht werden, aus. Die Energieversorgung durch den Generator ist ab einer Mindestgeschwindigkeit von 100 km/h ausreichend effizient, um die Trag- und Führungsmagneten und die weiteren elektrischen Geräte im Fahrzeug zu versorgen. Der Generator muss hierfür eine Leistung von maximal 270 kW erzeugen können. Für", "section_level": 3}, {"title": "Leittechnik.", "content": "Das Fahrzeug und der Linearmotor der Strecke werden ab Technikstand Transrapid 09 über redundant ausgelegte Funkverbindungen und ein Ortungssystem aus einer Leitzentrale ferngesteuert. Kameras im Fahrzeug und in Fahrtrichtung dienen der Bildübertragung in die Leitzentrale. Die Steuerung erfolgt offenkundig durch Computer auf Grund vorgegebener Fahrprofile und Szenarien und wird durch Personal überwacht. Im Fahrzeug sind lediglich Zugbegleiter anwesend.", "section_level": 3}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Die bauliche Sicherheit ist bei Einschienenbahnen des Typs Transrapid allgemein höher als bei Rad-Schiene-Systemen. Die Gefahr einer Entgleisung ist bei der Konstruktion einer Umgreifung des Fahrweges im Vergleich deutlich geringer. Langsam eintretende Veränderungen (wie das Absacken von Stützpfeilern) werden beim Transrapid durch laufende Streckenvermessungen registriert. Zusammenstöße zwischen fahrenden Magnetschwebezügen im selben Segment sind aufgrund des Antriebsprinzips nicht möglich. Erhebliche Schäden durch Anschläge, liegengebliebene Gegenstände oder Fahrzeuge sind ebenso wenig auszuschließen, wie bei anderen Verkehrsmitteln. Eine solche Gefahr hat sich beim schweren Unfall auf der Transrapid-Teststrecke Lathen", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Der Transrapid 09 wurde am 23. März 2007 der Öffentlichkeit vorgestellt. Er ermöglicht einen fahrerlosen Betrieb. Neu hinzugekommen ist die berührungslose Energieübertragung über das IPS-System (\"Inductive Power Supply\"). IPS arbeitet auch im Geschwindigkeitsbereich unter 100 km/h, weshalb die für frühere Technikstände erforderlichen Stromschienen und Stromabnehmer für Langsamfahrabschnitte nicht länger notwendig sind. Die berührungslose Stromversorgung des Fahrzeugs durch Umwandlung kinetischer Energie mit Lineargeneratoren erfordert höhere Geschwindigkeiten. Die geplante Betriebsgeschwindigkeit beim Einsatz in München war 350 km/h. Je nach Auslegung", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte, Zuarbeit und politisches Umfeld.", "content": "Die Vorgeschichte des Transrapids begann in den Jahren 1969 und 1970 mit einer ersten Studie und dem Beginn der Forschungsförderung. Zunächst wurden Kurzstatorvarianten untersucht. Als Nachteil wurden hierbei die an der Strecke in voller Länge montierten Stromschienen bewertet. Die Firma MBB (heute Airbus Group) stellte am 6. Mai 1971 in Ottobrunn bei München einen Demonstrator für die Personenbeförderung vor. Er ist heute in der Lokwelt Freilassing ausgestellt. Im gleichen Jahr präsentierte das Unternehmen Krauss-Maffei auf der eigenen Teststrecke in München–Allach den Transrapid 02, womit der Name für alle nachfolgenden Fahrzeuge geboren war. Der Transrapid 02 sollte auf der Ende 1971 knapp 1 km langen Teststrecke eine Geschwindigkeit von 150 km/h erreichen. Für das Folgejahr war eine Verlängerung der Teststrecke auf rund 2 km und eine Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h vorgesehen. Das bis Ende 1972 angesetzte Testprogramm sollte nach Möglichkeit bereits 1973 auf der geplanten Nationalen Versuchsanlage für Verkehrstechniken fortgesetzt werden. 1972 bauten die Firmen AEG-Telefunken, Brown, Boveri & Cie. und Siemens einen Prototyp EET 01 mit supraleitenden Spulen, der auf einer 900 m langen Kreisbahn in Erlangen betrieben wurde. Hierbei kam das Prinzip des \"elektrodynamischen Schwebens\" zum Einsatz. Anfang 1973 wurde die Dornier GmbH durch das Bundesforschungsministerium beauftragt, die bisherigen Entwicklungsergebnisse auf dem Gebiet der Schnellbahnsysteme zusammenzufassen und damit Entscheidungsgrundlagen für die weitere Entwicklung zu sammeln. Thyssen Henschel (heute ThyssenKrupp AG) und die TU Braunschweig entwickelten ab 1974 die heute verwendete Langstatortechnik. Das Versuchsfahrzeug KOMET der Firma MBB erreichte im Jahre 1976 auf der 1,3 km langen Versuchsstrecke in Manching eine Geschwindigkeit von 401 km/h. Zwei Jahre später begann der Versuchsbetrieb der weltweit ersten passagierbefördernden Langstator-Magnetschwebebahn. 1977 entschied das Bundesministerium für Forschung und Technologie, die Förderung elektrodynamischer Schwebesysteme und Kurzstator-Antriebssysteme einzustellen. Diese Entscheidung wurde in den Jahren 1979 bzw. 1983 wirksam. Dies wird als der sogenannte „Systementscheid“ für die Technik des heutigen Transrapid bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung, Betrieb und Projektmanagement.", "content": "Neben dem Antrieb hat die TU Braunschweig auch zum Fahrweg Entwicklungsbeiträge geleistet. Die ehemals", "section_level": 2}, {"title": "Politisches Umfeld und Kritik.", "content": "Insbesondere das lange diskutierte Projekt einer Transrapid-Strecke zwischen Berlin und Hamburg verschaffte der Transrapidtechnologie eine hohe öffentliche Sichtbarkeit und breite, parteiübergreifende Unterstützung im Parlament. Die Strecke war als Symbol der Einheit, wie auch erste Anwendung einer in Deutschland entwickelten innovativen Technologie mit weiteren positiven industriepolitischen Folgewirkungen gesehen worden. Dies wurde auch in der Gründung eines \"Parlamentarischen Gesprächskreis Transrapid\" unter Vorsitz von Hans Eichel zum Ausdruck gebracht. Im Grundsatz ähnliche Erwartungen wurden auch an die Pilot- und Leuchtturmwirkung des (kleineren) Münchener Projekts gesetzt. Eine soziologische Betrachtung des Werdegangs des Transrapids (F. Büllingen, 1997) beschreibt in kritischer Weise ein Netzwerk von Industriemanagern und Lobbyisten,", "section_level": 2}, {"title": "Werdegang vom Systementscheid zur Einsatzreife.", "content": "Am 12. Februar 1976 erreichte ein als \"Notkomponententräger\" bezeichneter Versuchsschlitten auf einer 1,3 km langen Teststrecke der \"Transrapid EMS\" bei Manching eine Geschwindigkeit von 388 km/h. Mit ihm wurden Notgleissysteme erprobt, die bei einem plötzlichen „Abstürzen“ des Fahrzeugs aus dem Schweben ein sicheres Ausgleiten ermöglichen sollen. Im Jahr 1978 wurde das Konsortium „Magnetbahn Transrapid“ gegründet und der Bau der Transrapid-Versuchsanlage Emsland (TVE) beschlossen. Ein Jahr später präsentierte die Internationale Verkehrsausstellung (IVA) in Hamburg die weltweit erste für den Personenverkehr zugelassene Magnetbahn (Transrapid 05). Deren maximale Fahrgeschwindigkeit betrug 75 km/h. Mitte 1979 wurde die Planung einer Versuchsanlage aufgenommen. Im Rahmen des Auswahlprozesses wurde eine Anlage entwickelt, die alle wesentlichen Elemente eines (hinsichtlich der Neigungen, Krümmungen, Kuppen, Weichen) anwendungsnahen Fahrwegs enthalten sollte. Im Jahr 1980 begann der Bau der Transrapid-Versuchsanlage im Emsland (TVE). Ende Oktober 1983 schwebte der Transrapid erstmals öffentlich wahrnehmbar auf der Anlage. Am 4. Mai 1984 überschritt die Geschwindigkeit der \"Transrapid 06\" mit 205 km/h erstmals die Marke von 200 km/h. Am 17.", "section_level": 2}, {"title": "Von Projektstudien bis zum ersten Einsatz des Systems als Flughafenzubringer.", "content": "In Deutschland und weltweit wurde vor und nach der Feststellung der Einsatzreife im Jahr 1991 eine Vielzahl von Projektstudien erstellt. Mit der Ausnahme des Vorhabens in Shanghai wurden diese Projekte jedoch allesamt nicht verwirklicht.", "section_level": 1}, {"title": "Transrapid in Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Planungen einer Teststrecke in Bayern.", "content": "Erste Planungen für eine Transrapid-Teststrecke wurden in Bayern angestellt. 1977 war der Bau einer 57 Kilometer langen Transrapid-Teststrecke auf 16 Meter hohen Stelzen südlich von Donauwörth im Donauried parallel zum Verlauf der Donau geplant.", "section_level": 3}, {"title": "Teststrecke in Niedersachsen.", "content": "Die erste Teststrecke für den Transrapid wurde schließlich im Emsland in Niedersachsen realisiert. Bei Lathen im Emsland befindet sich die Transrapid-Versuchsanlage Emsland, die von der IABG betrieben wird und von 1980 bis 1987 erbaut wurde. 1987 wurde die Teststrecke in Betrieb genommen. Am 22. September 2006 ereignete sich gegen 10 Uhr auf der Transrapid-Versuchsanlage Emsland ein schwerer Unfall, bei dem 23 Menschen starben und zehn weitere verletzt wurden. Der mit 31 Personen besetzte Transrapid 08 war auf offener Strecke gegen einen mit zwei Personen besetzten Werkstattwagen geprallt. Als Unfallursache wurde menschliches Versagen festgestellt. Die Betriebserlaubnis für die Versuchsanlage wurde infolge des Unfalls aufgehoben, aber im Juli 2008 erneut erteilt. Am 10. Dezember 2008 wurde die Stilllegung der Transrapidversuchsstrecke im Emsland zum Juni 2009 angekündigt. Ein Rückbau soll 40 Millionen Euro kosten, die von der Bundesrepublik Deutschland zu tragen sind. Unter", "section_level": 3}, {"title": "Bestrebungen der Realisierung des Transrapids in Deutschland.", "content": "In Deutschland wurde in der Vergangenheit verschiedene Strecken für die Realisierung einer (regulären) Transrapidstrecke diskutiert. Im Dezember 1987 sprach sich die Koalitionsarbeitsgruppe \"Magnetschnellbahn\" für die Realisierung des Transrapids in Deutschland aus. Im Juni 1988 empfahl die Bundesregierung, Anwendungsstrecken zwischen Hamburg und Hannover sowie zwischen Essen und Bonn. Im November 1988 baten Bundesforschungs- und -verkehrsministerium das Unternehmen Thyssen, ein Firmen- und Bankenkonsortium zu gründen, um die ausgewählten Strecken einer vertieften Prüfung zu unterziehen. Die so genannte \"Anschiebgruppe Transrapid\" legte ihren Bericht im Juni 1989 vor. Bis Ende 1989 waren 1,4 Mrd. D-Mark (rund 700 Mio. Euro) Bundesmittel in das Transrapid-Projekt investiert worden. Im Dezember 1989 wurde von der Regierung Kohl der Bau einer Magnetschwebebahnlinie zwischen Düsseldorf und Köln beschlossen. Das Vorhaben wurde wegen der Wiedervereinigung kurze Zeit später aufgegeben. Im Jahr 1992 wurde die Transrapid-Strecke Hamburg–Berlin in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen; das Vorhaben wurde kurz vor", "section_level": 3}, {"title": "Rechtliche Grundlagen für den Bau des Transrapids in Deutschland.", "content": "Im Herbst 1993 wurde von der Kohl-Regierung das Magnetschwebebahnplanungsgesetz (MBPlG) in den Deutschen Bundestag eingebracht. Damit wurde die Voraussetzung für den Bau von Magnetschwebebahnstrecken in Deutschland geschaffen. Unter anderem wurden gesetzliche Grundlagen für die Planung definiert, die Zuständigkeit des Eisenbahnbundesamtes als Planfeststellungsbehörde und Bauaufsichtsbehörde festgelegt und diverse Rechtsvorschriften angepasst. Das Magnetschwebebahnbedarfsgesetz (MsbG) und das Allgemeine Magnetschwebebahngesetz (AMbG) folgten, um für den geplanten Bau der Strecke Hamburg–Berlin eine rechtliche Grundlage zu schaffen. Die Magnetschwebebahnverordnung mit den Teilen Magnetschwebebahn-Bau- und Betriebsordnung (MbBO) und Magnetschwebebahn-Lärmschutzverordnung (MbLschVO) folgte der Gesetzgebung im Jahr 1997. Das Magnetschwebebahnbedarfsgesetz, welches den Bedarf an einer Magnetschwebebahn zwischen Hamburg und Berlin gesetzlich feststellte, wurde im Jahr 2000 von der Regierung Schröder wieder aufgehoben. Für die Strecke müssten also bei erneuten Aktivitäten der Bedarf und das Kosten-Nutzen-Verhältnis nachgewiesen werden. Die vorherige Festschreibung des Bedarfs an einer Magnetschwebebahn zwischen Hamburg und Berlin durch ein Gesetz war Gegenstand umfangreicher Kritik; Journalisten kommentierten es als \"kurios\". Fehlplanungen wurden durch dieses Gesetz ermöglicht. Im Mai 2005 wurden der automatische (fahrerlose) Betrieb von den Behörden genehmigt. Der Transrapid 08 ist damit das erste in Europa für den automatischen Betrieb zugelassene Hochgeschwindigkeitssystem.", "section_level": 3}, {"title": "Transrapid in China.", "content": "In der Volksrepublik China wurde am 31. Dezember 2002 der Probebetrieb auf einer 30 km langen Strecke von Shanghai zum Flughafen Pudong gestartet. Am 12. November 2003 erzielte der Transrapid in Shanghai einen neuen Geschwindigkeitsrekord von 501 km/h als schnellste kommerzielle Magnetbahn. Anfang 2004 wurde der Regelbetrieb als das fahrplanmäßig schnellste spurgebundene Fahrzeug der Welt aufgenommen. Eine geplante Erweiterung in die 170 Kilometer entfernte Nachbarstadt Hangzhou wurde zunächst gestoppt. Es war vorgesehen, die beiden Flughäfen Shanghais (den Internationalen Flughafen Pudong", "section_level": 2}, {"title": "Transrapid im Nahen Osten.", "content": "Im Mai 2007 wurde eine Machbarkeitsstudie für eine über 800 Kilometer lange Strecke im Iran in Auftrag gegeben. Die Strecke soll, sofern sie verwirklicht wird, Teheran mit dem Pilgerort Maschhad im Nordosten des Landes verbinden. Transrapid International, die ehemalige gemeinsame Vermarktungsgesellschaft von Siemens und ThyssenKrupp, nannte diese Vorstudie anders als andere Projektstudien nicht auf ihren bis zur Auflösung der Gesellschaft betriebenen Internetseiten; die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland Angela Merkel sprach sich gegen den Export des Transrapids an den Iran aus. Am 27. Mai 2009 wurde bekannt gegeben, dass der Iran nun die Strecke angeblich bauen wird, allerdings sollen Verträge mit einem Ingenieurbüro und nicht mit den Herstellern geschlossen worden sein. Siemens kommentierte", "section_level": 2}, {"title": "Transrapid in den Niederlanden.", "content": "In den Niederlanden wurde über verschiedene Transrapidprojekte diskutiert. Ursprünglich sollten Tagespendler aus dem ländlichen Groningen an die Randstad angebunden werden.", "section_level": 2}, {"title": "Transrapid in den USA.", "content": "Es gab und gibt einige Überlegungen und Kooperationen auch auf Regierungsebene, den Transrapid bei einer Erneuerung des nordamerikanischen Überlandschienenverkehrs zu berücksichtigen. Aktuelle Studien geben allerdings klassischen Rad-Schiene-Systemen den", "section_level": 2}, {"title": "Transrapid in Großbritannien.", "content": "Der Vorschlag zum britischen Ultraspeed-Projekt sieht den Einsatz der Transrapid-Technologie in", "section_level": 2}, {"title": "Transrapid in der Schweiz.", "content": "Das SwissRapide-Konsortium entwickelt eine oberirdische Magnetschwebebahn für die Schweiz, die", "section_level": 2}, {"title": "Wettbewerbssituation und Verkehrsmittelvergleich.", "content": "Bei Machbarkeitsstudien steht der Transrapid auch im Wettbewerb mit anderen Verkehrssystemen. Bei dem aus Fahrweg und Fahrzeug bestehenden Gesamtsystem handelt es sich um eine teilweise durch Patente geschützte Lösung eines Herstellerkonsortiums. Zu einem bestehenden Transrapid-System können weder der Antrieb, der sich im Fahrweg befindet, noch das Fahrzeug gesondert und im Wettbewerb durch Ausschreibung beschafft werden, da keine konkurrierenden Anbieter auf dem Markt vorhanden sind. Die Betreiber einer vorhandenen Transrapid-Infrastruktur sind somit bei Beschaffungen und Erweiterungen dieses Systems stets vom Herstellerkonsortium abhängig. Die Errichtung einzelner, neuer Strecken selbst könnte hingegen jeweils für sich auch im Wettbewerb mit anderen, etwa Rad-Schiene-Technologien, ausgeschrieben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Magnetbahnen.", "content": "In Japan wird eine Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahn mit der Bezeichnung JR-Maglev entwickelt. Eine momentan 43 km lange Teststrecke soll, künftig erweitert, als Chūō-Shinkansen über 286 km Tokio und Nagoya verbinden, später im Vollausbau auch Osaka mit anschließen. Ein nicht umgesetztes Stadtverbindungsnetz für die Schweiz, Swissmetro, sollte mit einem Magnetschwebebahn-System betrieben werden. Diese Bahn sollte vollständig unterirdisch in evakuierten", "section_level": 2}, {"title": "Überregionaler Verkehr allgemein.", "content": "Die Transrapidtechnik war insbesondere für den überregionalen Verkehr geplant worden. Ein Einsatz in diesem Bereich findet derzeit nicht statt. Im Hinblick auf den überregionalen Verkehr weisen Anhänger des Systems auf seine Innovation und Modernität sowie auf eine nach ihrer Auffassung bestehende „Geschwindigkeitslücke“ zwischen Bahn und Flugzeug hin, die der Transrapid schließen könne. Das Transrapid-System ist mit einer zukünftigen theoretischen maximalen Betriebsgeschwindigkeit von bis zu 500 km/h (derzeit 432 km/h) zwischen klassischen Hochgeschwindigkeitszügen mit derzeit bis zu 320 km/h und", "section_level": 2}, {"title": "Konkurrenz zu Rad-/Schiene-Systemen im Nahverkehr.", "content": "Wegen der vergleichsweise hohen Kosten und der geringen Anzahl von Haltepunkten bevorzugen Kritiker der Transrapidtechnik einen flächigen Ausbau der klassischen ÖPNV-Netze statt einzelner Transrapidlinien. Die Anhänger sprechen von einem Leuchtturmprojekt mit hoher Ausstrahlung und Sichtbarkeit an neuralgischen Punkten. Für die Anbindung von Innenstädten waren oberirdisch geführte Transrapid-Zubringer trotz einiger Vorteile gegenüber anderen Verkehrsträgern (potentiell höhere Steigfähigkeit und engere Kurvenradien, geringere Lärmbelästigung, höhere Geschwindigkeit) bislang nicht durchzusetzen. Ein Vergleich der resultierenden Reisegeschwindigkeit vor und nach der Einführung eines Transrapids ist fallspezifisch und von der Linienführung der Strecken und vom Modal Split, der je nach Start und Zielpunkt der Reisenden jeweils unterschiedlichen Abfolge der benutzten Verkehrsmittel abhängig. Sie ist deutlich geringer als die maximale Systemgeschwindigkeit. So endet die größtenteils als Hochbahn ausgeführte Transrapid-Strecke in Shanghai im Vorstadtbereich. Beim weiteren Ausbau werden Teile unterirdisch bzw. weiter entfernt von Wohngebieten ausgeführt und auch künftig die Innenstadt nur begrenzt tangiert. Bei der Münchener Streckenplanung wurde die ursprünglich geplante futuristisch wirkende Hochbahnarchitektur nicht akzeptiert und zu Gunsten einer unterirdischen Innenstadtanbindung fallen gelassen. Beim niederländischen", "section_level": 2}, {"title": "Marktentwicklung.", "content": "Das Marktvolumen für Hochgeschwindigkeitszüge betrug 2005 etwa 100 Mrd. Euro. Das Segment wächst stark. Allein in China waren im Jahr 2007 etwa 25.000 km Strecke mit einem Bedarf von etwa 1000 Fahrzeugen in Planung. In Europa investieren Frankreich und Spanien erheblich in den Netzausbau von Hochgeschwindigkeitszügen, wie insbesondere auch in den Aus- und Neubau von Straßenbahnnetzen. Während", "section_level": 2}, {"title": "Kosten von Neubaustrecken im Vergleich ICE – Transrapid.", "content": "Kostensteigernd bei Neubaustrecken wirkt sich beim Transrapid die im Fahrweg integrierte Antriebstechnik aus. Die höhere Steigungsfähigkeit und die bei langsamer Geschwindigkeit möglichen engeren Kurvenradien des Transrapids können dagegen bei spezifischen Strecken durch den Entfall teurer Brücken- oder Tunnelbauwerke zu Kostenvorteilen führen. Allerdings werden Tunnel heute häufig aus Gründen des Naturschutzes und der", "section_level": 2}, {"title": "Betriebskosten im Vergleich ICE – Transrapid.", "content": "Der Energieverbrauch und damit auch die Energiekosten sind beim Transrapid im Hochgeschwindigkeitsbetrieb aus physikalischen Gründen höher, da das Reisen mit z. B. 500 km/h einen höheren Energieeinsatz als das Reisen mit 300 km/h erfordert. Nach dem Technikstand von ICE und Transrapid Ende der 1990er-Jahre sollte der Transrapid im Geschwindigkeitsbereich um 300 km/h einen geringeren Energieverbrauch haben. Die publizierten Berechnungen für Instandhaltungskosten sind noch nicht praktisch bestätigt worden. Das Ergebnis hängt stark von Annahmen über das Fahrgastaufkommen ab. Kosten für Instandhaltung von Fahrzeugen und Fahrweg beruhen bei diesen Quellen, anders als beim ICE, nicht auf Erfahrungswerten, sondern auf Annahmen. Die Kosten für Fahrzeuge und Betriebsleittechnik wurden in den Veröffentlichungen zum Hamburg-Berlin-Projekt im Vergleich", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung des Transrapids.", "content": "Die hohen Investitionen in Transrapid-Strecken sind zu einem großen Anteil Baukosten für Tunnel, Erdarbeiten, Gebäudeerstellung usw. die im Exportfall hauptsächlich von nationalen Unternehmen erbracht werden und nicht zu Umsatz deutscher Unternehmen führen. Auch die gestiegenen Kosten für die notwendigen Rohstoffe, insbesondere Beton, Stahl und Kupfer, reduzieren den Anteil technologischer Wertschöpfungen an den notwendigen Gesamtinvestitionen. Das Unternehmen ThyssenKrupp, Hersteller der Transrapidfahrzeuge, weist für das Geschäftsjahr 2006/2007 51,3 Mrd. Euro Umsatz aus, davon 49 Mio. Euro in der Transrapidsparte. In Kassel waren rund 150 Mitarbeiter in dieser Sparte beschäftigt. In den Risikoberichten 2006/2007 sowie 2007/2008", "section_level": 1}, {"title": "Debatte über Scheitern der Technologie.", "content": "Im Kontext der Auflösung des Transrapidwerks in Kassel, der Stilllegung der Versuchsstrecke im Emsland, des ausbleibenden Weiterbaus der Strecke in China sowie ausbleibender neuer Aufträge ist in Deutschland 2010 eine Debatte über das Scheitern der Technologie aufgekommen. Reinhold Bauer, dessen Habilitationsschrift das Thema \"Gescheiterte Innovationen\" hat, meint, man habe mit der Technologie das Zeitfenster verpasst. Die Bahn sei zu schnell und das Flugzeug zu preiswert geworden. Der Bund der Steuerzahler kritisierte weitere Subventionen für den Transrapid. Burkhard Ewert, Kommentator der \"Neuen Osnabrücker Zeitung\", meint, der Transrapid sei am Ende und es sei eher zu viel als zu wenig Steuergeld in die Technologie geflossen. Andererseits wird einem Scheitern widersprochen. Der Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Rainer Bomba meint, die Technologie sei 50 Jahre zu früh entwickelt worden und dürfe nicht aufgegeben werden. Folgende Verkehrsprojekte werden als Ergebnis der intensivierten Verkaufsbemühungen durch das Bundesministerium für Verkehr und das Bauunternehmen Max Bögl für einen möglichen Einsatz des Transrapids genannt: Bei Siemens ist der Transrapid laut einem Konzernsprecher „auf Eis gelegt“, bei ThyssenKrupp arbeiten noch 25 Personen an der Technik (Stand: November 2010). Die Betriebsgenehmigung für die Transrapid-Versuchsanlage im Emsland ist Ende 2011 ausgelaufen; die Strecke wurde stillgelegt. Eine für das Frühjahr 2012 angesetzte Demontage wurde aufgrund möglicher Nachnutzung durch ein geplantes Zentrum für Elektromobilität aufgeschoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Transrapid ist eine in Deutschland entwickelte Magnetschwebebahn für den Hochgeschwindigkeitsverkehr. Vermarktet, geplant und entwickelt wurde das Verkehrssystem (Fahrzeuge, Betriebsleittechnik und Nebenanlagen) von der Siemens AG und der ThyssenKrupp Transrapid GmbH. Zahlreiche weitere, vorrangig deutsche Unternehmen entwickelten Komponenten wie Weichen, Fahrbahnträger usw. Nach dem Beginn der staatlich finanzierten Entwicklung im Jahr 1969 wurden 1979 erste Prototypen vorgestellt. Im Jahr 1991 wurde die Anwendungsreife anerkannt. Die einzige Transrapidstrecke im Regelbetrieb wurde im Jahr 2003 in Shanghai in Betrieb genommen. In Deutschland wurden die Transrapid-Projekte Berlin–Hamburg, Metrorapid und ein Flughafenzubringer in München nach langjährigen Planungsphasen abgebrochen.", "tgt_summary": "Transrapid是德国开发的高速磁浮列车。Transrapid系统的规划始于1969年,1987年德国埃姆斯兰完成兴建埃姆斯兰测试设施。到了1991年,德国联邦铁路与著名大学合作批出技术完成申请。", "id": 114686} {"src_title": "Troja", "tgt_title": "特洛伊", "src_document": [{"title": "Definition von „Troja“.", "content": "Genauer ist bei dem Namen Troja Folgendes zu unterscheiden: Es ist vorherrschende Meinung, die in geringerem Teil auch in den Altertumswissenschaften gelehrt wird, dass das Troja Homers mit einer Siedlungsschicht auf dem Hügel Hisarlık identisch ist. Der Hügel besteht jedoch aus vielen Siedlungsschichten, die aus einem Zeitraum von mindestens 3500 Jahren stammen. Welche Schicht mit dem von Homer beschriebenen Troja übereinstimmt, konnte bisher nicht geklärt werden. Auch die Frage, ob es einen Trojanischen Krieg zwischen Griechen und Trojanern gegeben hat, ist nach wie vor umstritten. Ein Streitpunkt in der Troja-Debatte um 2001/2002 war ferner, wie groß die Anlage um den Hisarlık gewesen ist. Manfred Korfmann hatte bei Ausgrabungen abseits des Burgberges eine Unterstadt entdeckt, die deutlich größer war als der zuvor meist erforschte Hügel. Diese Entdeckungen und ihre Interpretation spielen eine wichtige Rolle bei der Frage, ob die Siedlungen des Hisarlık tatsächlich eine überregionale Bedeutung (wie das Troja Homers) hatten. Vor allem der Althistoriker Frank Kolb vertritt die Ansicht, die Siedlungen des Hisarlık seien eher unbedeutend gewesen, was gegen eine Gleichsetzung von Troja und Hisarlık spräche.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Troja befand sich sehr wahrscheinlich auf dem 15 Meter hohen Siedlungshügel Hisarlık ( für „Burghügel“) an den Dardanellen. Möglicherweise kontrollierte die Siedlung seit der Bronzezeit den Zugang zum Schwarzen Meer. Die Schiffe konnten damals noch nicht gegen den Wind kreuzen. Nach Ansicht von Manfred Korfmann warteten sie daher im Hafen der Festung auf günstige Winde und der Wegzoll sowie die Lotsen- und Schutzgebühren, welche die Schiffe an Troja entrichten mussten, brachten der Stadt Reichtum. Diese Ansicht ist allerdings umstritten: Es wird sowohl das Vorliegen einer substantiellen Schifffahrt vom Mittelmeer ins Schwarze Meer während der späten Bronzezeit bezweifelt wie auch die Tatsache, dass dafür der Hafen der Festung angesteuert worden wäre. Berühmtheit erlangte der Ort in der Antike durch die Dichtung Ilias von Homer und den dort beschriebenen sagenhaften Trojanischen Krieg. Noch in der Spätantike wurden der Ort und seine sagenhaften Helden im Römischen Reich hoch verehrt (siehe Aeneis), und der Hügel Ilium war weitbekannt. Mit dem Beginn des christlichen Mittelalters geriet Troja (und damit auch die Lage der Stadt) in Vergessenheit. Die Existenz und die Lage Trojas gehören seit zwei Jahrhunderten zu den umstrittenen Themen der Archäologie. Die auseinandergehenden Meinungen mündeten schließlich in die Troja-Debatte. Heute ist die Mehrheit der Altertumswissenschaftler der Ansicht, dass eine Siedlungsschicht auf dem Hisarlık das von Homer beschriebene Troja ist. Bei Homer wird der Ort vor allem Ilios (griech. Ἴλιος) genannt und an einer Stelle Ilion (Ἴλιον). Unklar bleibt, inwieweit Homers Schilderung eines Krieges zutrifft.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Lokalisierungsversuche.", "content": "Mit Beginn der Neuzeit stieg die Zahl der Reisenden, die mit der Ilias in Händen die Troas besuchten; beispielsweise die englische Schriftstellerin Mary Wortley Montagu, die 1718 schrieb: Doch eben an trojanischen Ruinen mangelte es. Es gab weiter südlich die markanten Ruinen von Alexandria Troas, die man für das alte Troja hielt. Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Annahme aber kritisiert, da die Gebäudereste erstens offensichtlich römisch und zweitens zu nahe am Meer gelegen waren. In der Skamanderebene selbst aber fanden sich keine erkennbaren Reste. 1716 erschien der zweite Band der Ilias-Übersetzung von Alexander Pope, dem eine Abbildung einer Rekonstruktion der Ansicht des alten Troja beigegeben war, die für lange Zeit die Vorstellung der Trojasucher prägen sollte: Aus der Vogelperspektive sieht man vom Hellespont aus das Schiffslager der Achäer, dahinter das von den Flüssen Skamander und Simois eingerahmte Schlachtfeld und vor den Bergen des Idagebirges die mächtigen Mauern Trojas. Zu dieser bildgewordenen Vorstellung suchte man die entsprechende Realität: ab 1750 suchten Robert Wood und die englischen \"Dilettanti\" im gesamten Skamandertal nach Resten einer Burganlage und während seiner Zeit als französischer Gesandter an der Hohen Pforte (1784–1792) ließ Graf Choiseul-Gouffier erstmals sorgfältig vermessene Karten der Troas erstellen. In seinem Auftrag übertrug Jean-Baptiste Le Chevalier 1791 die Rekonstruktion Popes auf die reale Landschaft und wählte dementsprechend die erste auffällige Anhöhe vor dem Idagebirge als Ort des alten Troja. Das war der Ursprung der noch von Schliemann bekämpften Bunarbaschi- bzw. Ballı-Dağ-These. Der wesentlich unscheinbarere Hügel von Hisarlık wurde ebenfalls als Ruinenstätte erkannt und als Ort des griechisch-römischen Ilion identifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Die ersten Troja-Forscher.", "content": "1821 verfasste der schottische Zeitungsverleger und Amateurgeologe Charles MacLaren ein Essay über Troja, das er 1824 zu einer voluminösen Dissertation erweiterte, in der er den Hügel \"Hisarlık\" (auch \"Hissarlik\" geschrieben) als Troja lokalisierte. Ein Teil dieses Hügels war damals im Besitz der englischen Großgrundbesitzer- und Diplomatenfamilie Calvert. Als MacLaren 1863 eine noch fundiertere \"Beschreibung der Ebene von Troja\" publizierte, versuchte der jüngste Sohn der Familie, Frank Calvert, den restlichen Hügel zu erwerben. Dies misslang, doch dafür machte er von 1863 bis 1865 selbst kleinere Probegrabungen. Diese beeindruckten ihn so sehr, dass auch er von der Existenz Trojas an dieser Stelle überzeugt war. Calverts Bitte an das British Museum zwecks baldiger Erforschung wurde abschlägig beschieden. Erst Schliemann untersuchte Calverts Hypothese in systematischer Weise.", "section_level": 2}, {"title": "Heinrich Schliemann.", "content": "Am 9. August 1868 kam der bis dahin noch wenig erfahrene deutsche Archäologe Heinrich Schliemann in die Ebene der Troas. Auch er war hier auf der Suche nach dem sagenhaften Troja und vermutete es zuerst, entsprechend der These von Le Chevalier, unter dem Hügel Ballı Dağ. Schliemann und seine fünf Arbeiter wurden nicht fündig, er wollte abreisen, verpasste sein Schiff und traf dabei zufällig auf Frank Calvert, in dessen Haus er übernachtete. Calvert konnte nun Schliemann mit seiner Überzeugung begeistern, dass sich unter dem Hügel von \"Hisarlık\" die Ruinen des homerischen Trojas verbergen müssten. Schliemann verschwieg später nicht, dass er den entscheidenden Hinweis auf die Lage Trojas von Calvert hatte. 1873 teilte Schliemann der Öffentlichkeit mit, Troja in Hisarlık gefunden zu haben. Den Durchbruch zum Ruhm verdankte er aber einem anderen Fund desselben Jahres: Schliemanns spektakulärster Fund war der von ihm selbst so genannte „Schatz des Priamos“. Er begründete in mehrfacher Hinsicht Neues: Einerseits Schliemanns Ruhm als Wissenschaftler, andererseits die Begeisterung der wilhelminischen Kaiserzeit für Troja und für die Archäologie im Allgemeinen, die nun im öffentlichen Ansehen von einer Disziplin für Amateure und Reisende zu einer ernsthaften Wissenschaftsdisziplin befördert wurde. Der Goldschatz wurde lange Zeit im Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte gezeigt und nach dem Zweiten Weltkrieg als Beutekunst in die UdSSR gebracht, wo er seit 1996 im Moskauer Puschkin-Museum ausgestellt ist. Allerdings ergaben sich bereits zu Schliemanns Lebzeiten – durch seinen Mitarbeiter Wilhelm Dörpfeld – erste Hinweise darauf, dass der Schatz mehr als 1000 Jahre älter war als von Schliemann angenommen. Bereits Schliemann schrieb, dass er dem Autor der Ilias dichterische Freiheit („Übertreibung“) zugutehalten müsse; auch wusste er, dass er nicht die ganze Stadt, sondern die Pergamos-Burg der Stadt Troja ausgrub.", "section_level": 2}, {"title": "Wilhelm Dörpfeld und Carl Blegen.", "content": "Wie weitere Ausgrabungen ergaben, war Troja zu Beginn der Frühen Bronzezeit (ab ca. 3000 v. Chr.) bis in die Spätantike besiedelt. Unlängst sind Spuren noch früherer Besiedlung gefunden worden, die bis in das 5. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen. Mit dem Christentum ließ die Bedeutung der Stadt, in der die trojanischen Sagenhelden verehrt worden waren, deutlich nach. Während sie den Einfall der Goten im Jahr 276 noch weitgehend unbeschadet überstanden hatte, endete die Besiedlung nach einer Reihe verheerender Erdbeben gegen Ende des 5. Jahrhunderts. Bis heute wurden mehr als zehn Siedlungsschichten entdeckt (Troja I bis Troja X), die wiederum in über 40 Feinschichten unterteilt werden. Dabei gehören – vereinfacht ausgedrückt – Troja I (2950–2550 v. Chr.) und II (2550–2200) der Frühen, Troja III bis V (2200–1700) der Mittleren, Troja VI bis VIIa (1700 bis 12. Jahrhundert) der Späten Bronzezeit und Troja VIIb (12. Jahrhundert bis um 1000 v. Chr.) der Frühen Eisenzeit an. Troja VIII und IX datieren in die Zeit vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis in die römische Zeit, Troja X, ein byzantinischer Bischofssitz, reicht bis ins frühe Mittelalter. Troja I hatte noch direkt am Meeresstrand gelegen. Die Zitadelle Troja II umfasste eine Fläche von ca. 9000 m2 (vier Brandkatastrophen), von Troja IV an war die Fläche verdoppelt, Troja VI hatte sich nach Süden und Osten auf etwa 50.000 m2 vergrößert (die „Unterstadt“ nicht mitgerechnet). Die vom Autor der Ilias beschriebene Festung könnte mit Troja VI identisch sein (nach anderer Ansicht mit VIIa), das um die Wende vom 14. zum 13. Jahrhundert v. Chr. unterging. Dabei ist unsicher, ob eines der häufigen Erdbeben oder eine Eroberung die Ursache war. Ob auch der trojanische Krieg einen historischen Kern hat, ist weiterhin höchst umstritten. Die Lage der Stadt Troja wird in der Dichtung Ilias von Homer klar beschrieben: Es werden die Dardanellen (im Werk: Hellespont) genannt, der höchste Berg ist der Ida (Kaz Dağı). Es werden zudem zwei Flüsse beschrieben: der erste namens Skamander (heute Karamanderes), der dem Idagebirge entspringt, und als zweiter Simois. Beide vereinen sich bei Troja und fließen in den Hellespont. Es wird auch von den Inseln Tenedos (heute Bozcaada) und Imbros (Gökçeada) berichtet. Schliemann hielt das imposante frühbronzezeitliche Troja II für das homerische. Er glaubte damals irrtümlich, dass es zeitgleich mit spätbronzezeitlichen Schichten von Mykene und Tiryns war. Dörpfeld hielt die 6. Siedlungsschicht (Troja VI) für das Homerische Troja. Schicht VIh ist um 1300 v. Chr. wahrscheinlich durch ein starkes Erdbeben zerstört worden. Daher hielt Carl Blegen die darauf folgende Schicht Troja VIIa für das homerische Troja. Diese These fand und findet den meisten Zuspruch. Nach neueren Keramikuntersuchungen wird das wahrscheinlich gewaltsame Ende von Troja VIIa meist auf etwa 1180 v. Chr. oder später datiert. Ein Datum um 1180 v. Chr. würde gut zu den meisten Datierungen des Trojanischen Krieges durch antike Autoren passen. Als Kandidat für die Ilios Homers kommt aber auch noch Troja VIIb1 in Betracht. Neben dem Festhalten an kulturellen Traditionen von Troja VI und VIIa treten hier auch neue Elemente zutage, zum Beispiel sogenannte \"Handgemachte Geglättete Keramik\" (engl.: \"Handmade Burnished Ware\"): grobe, graue, ohne Töpferscheibe gefertigte Keramik. Diese lässt auf Zuzug neuer Bevölkerung schließen. Die mykenische Kultur hat im 12. und 11. Jahrhundert weiterbestanden. Auch Handel und Seefahrt wurden weiterbetrieben. Ein Krieg von Achäern gegen Troja im 12. Jahrhundert wäre also nicht ausgeschlossen. Dem hielt Friedrich Matz entgegen, dass man gegen Ende des 13. Jahrhunderts v. Chr. die Festungswerke von Mykene, Tiryns und Athen verstärkte. Kurz nach 1200 v. Chr. wurden der Palast von Pylos zerstört und Mykene angegriffen. Aus Keramikfunden kann auf eine zeitliche Übereinstimmung mit der Zerstörungsschicht von Troja VIIa geschlossen werden. Da sich die Achäer in ihrer Heimat fremder Angriffe erwehren mussten, hielt Matz einen Kriegszug der mykenischen Griechen gegen Troja ab dieser Zeit für ausgeschlossen, während ein solcher etwa zwei Generationen früher verständlich wäre. Das Argument, ein Zug gegen Troja bereits im 14. oder 13. Jahrhundert hätte wohl die Hethiter auf den Plan gerufen und sicherlich einen Niederschlag in hethitischen Schriftquellen gefunden, kann hingegen nur nach 1316 v. Chr. in Betracht gezogen werden, nachdem die Hethiter unter ihrem Großkönig Muršili II. das Gebiet von Arzawa erobert hatten und an der kleinasiatischen Westküste Vasallenstaaten etablierten.", "section_level": 2}, {"title": "Hethiter-These von Joachim Latacz.", "content": "Dennoch bleibt in diesem Punkt vieles ungeklärt. Die Frage, inwieweit Homer tatsächlich als Quelle für historische Vorgänge der Späten Bronzezeit dienen kann, und ob es überhaupt einen trojanischen Krieg gegeben hat, kann hier nicht angemessen behandelt werden. Jedenfalls haben die Theorien der Gräzistik über den Hexameter und die Entstehung des Epos, wie sie von Joachim Latacz vorgetragen wurden, in den neuen Grabungsergebnissen eine Stütze gefunden. In materieller Hinsicht bzw. anhand des Grabungsbefundes ist ein luwisch beschriftetes bikonvexes Siegel das wichtigste Indiz für eine Verbindung dieser Siedlung zu den Hethitern. Latacz zufolge ist Troja mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit der in hethitischen Quellen genannten Stadt Wilusa [= (W)Ilios], was durch Grabungen des Tübinger Archäologen Manfred Korfmann bestärkt wurde. So wurde im Ausgrabungsbereich von Troja eine unterirdische Quellen-Anlage gefunden, deren Gestalt in allen Einzelheiten mit der Beschreibung einer Quelle in der Stadt Wilusa im sogenannten Alaksandu-Vertrag übereinstimmt. Innerhalb der Klassischen Philologie ist Latacz der derzeit bekannteste Fürsprecher, der die Historizität der homerischen Epen und zugleich die Verbindung mit dem Korfmannschen Troja in Erwägung zieht. Weder in der hethitischen noch in der griechisch-römischen schriftlichen Überlieferung finden sich eindeutige Belege für die Identität Hisarlıks mit dem homerischen Troja, dasselbe gilt für die Verbindung mit Wilusa.", "section_level": 2}, {"title": "Diskussion um die Unterstadt seit 1992.", "content": "Lange Zeit beschränkten sich die Untersuchungen hauptsächlich auf den Burgberg (griech. \"Akropolis\") von Troja, also die Oberstadt. Ab 1988 forschte ein internationales Team unter Leitung des Tübinger Prähistorikers Manfred Korfmann. Mit Hilfe des Geophysikers Helmut Becker wurde 1992 durch Geomagnetik-Messungen mittels eines hochempfindlichen Caesium-Magnetometers eine ausgedehnte Unterstadt unterhalb der Akropolis entdeckt. Diese Unterstadt wurde vom Team (seit Korfmanns Tod 2005 unter Leitung von Ernst Pernicka) dann verstärkt untersucht, und so rückte die Frage in das Zentrum der Diskussion, wie groß Troja gewesen ist. Korfmanns Thesen über die Bedeutung Trojas stießen in der Forschung seit Sommer 2001 auf Widerstand und führten zu einer breiten, oftmals ins Persönliche gehenden Diskussion innerhalb der deutschen Altertumswissenschaften. Im Kern kreist diese Troja-Debatte, der „neue Streit um Troja“, um die tatsächliche Größe und Bedeutung des spätbronzezeitlichen Troja. Während Korfmann in Troja ein überregionales Handelszentrum sah, beschränken es einige Archäologen und Althistoriker heute auf eine nur mittelmäßig bedeutende Siedlung. Der Protagonist dieser Gruppe ist Korfmanns damaliger Tübinger Kollege, der Althistoriker Frank Kolb, der selbst über einige Grabungserfahrung in der Türkei verfügt. Der Hauptvorwurf an Korfmann und seine akademischen Mitstreiter besteht in einer Vernachlässigung der wissenschaftlichen Sorgfalt und Vorsicht. Seit dem Beginn des Troja-Streites musste Korfmann einige der seine Theorie stützenden Grabungsinterpretationen zurückziehen und kam den Argumenten der Gegenseite ein Stück weit entgegen. An der Gesamtinterpretation der Grabungen hält das Team um Korfmann und seinen Nachfolgern allerdings fest. Eine eindeutige Entscheidung konnte die Auseinandersetzung auch auf einem wissenschaftlichen Symposium in Tübingen im Frühjahr 2002 nicht erbringen. Die Korfmann-Position prägt heute das Troja-Bild der interessierten Öffentlichkeit. Der öffentliche Streit hat sich seit 2004 etwas beruhigt, nachdem die Debatte mehr und mehr auf die fachliche Ebene verlagert wurde. Nach dem Tod Manfred Korfmanns im August 2005 wurde der Tübinger Archäometallurge Ernst Pernicka mit der wissenschaftlichen Leitung des Trojaprojekts betraut. Für die Fortführung der Arbeit in Troja im Sommer 2006 wurde ihm von der türkischen Antikendirektion die Lizenz erteilt. Die 18-jährige Grabungsserie soll nun zu einem wissenschaftlichen Abschluss geführt werden. In beschränktem Umfang sollen auch danach Fragen zur bronzezeitlichen Stadtbefestigung weiter untersucht werden. Außerdem erfordern die Pflege, Konservierung und Präsentation des 1996 zum Nationalpark und 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Troja andauernden Aufwand. Im Jahr 2018 wurde das Troja-Museum vor den Toren Trojas fertiggestellt. Seit Beginn von Korfmanns Grabungen werden die Funde im Archäologischen Museum Çanakkale gesammelt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stellte ihre finanzielle Unterstützung 2009 ein. Seitdem wurden die deutschen Ausgrabungen durch Stiftungsgelder ermöglicht. Mit dem Jahresende 2012 lief die Grabungslizenz der Universität Tübingen aus. Ursprünglich war geplant, eine US-Universität als Nachfolger einzusetzen, jedoch wird die Lizenz jetzt in der Türkei bleiben. Neuer Grabungsleiter ist Rüstem Aslan, der in Tübingen promoviert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Begründet durch den Namen der ehemaligen Colonia Ulpia Traiana, etablierten sich bis ins Mittelalter auch die Bezeichnungen \"Troia Minor\" („Klein-Troja“) und \"Troia Francorum\" („fränkisches Troja“) für Xanten. Um 1100 erzählte schließlich das Annolied von der Gründung Xantens durch die im Trojanischen Krieg unterlegenen Trojaner: Bereits 1444, als Xanten an das Herzogtum Kleve fiel, wurden Münzen mit der Aufschrift \"Joannes Troianorum Rex\" („Johannes, König der Trojaner“) geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Troja-Museum.", "content": "Wenige hundert Meter vom Ausgrabungshügel von Troja, am Rande des Dorfes Tevfikiye wurde 2018 das Troja-Museum eröffnet. Inmitten von Olivenbäumen und grünen Feldern wurde es als rostroter, quadratischer Monolith errichtet, der sich rund 50 Meter hoch über die Landschaft erhebt. Die Bauarbeiten des Museums begannen 2014. Das Museum bietet auf 3000 m2 Ausstellungsfläche Artefakte aus dem antiken Troja, die in der Türkei verblieben sind.", "section_level": 1}, {"title": "Troja-Hypothesen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hypothese von Raoul Schrott.", "content": "Der Komparatist und Schriftsteller Raoul Schrott nimmt insbesondere anhand assyrischer Texte an, dass Homer ein griechischer Schreiber in assyrischen Diensten in der Provinz Kilikien gewesen sei. Er habe für das dortige Publikum einen älteren griechischen Stoff vom trojanischen Krieg auf die lokale Umgebung übertragen. Schrott schreibt Troja dem Hügel Karatepe-Arslantaş zu. Dessen riesige Burgruine verfüge mit ihrem starken Wall und vielen Wehrtürmen auf einem 225 m hohen Hügel nicht nur über die „Krone mit Türmen“ aus Homers Ilias, sondern auch – im Gegensatz zu Schliemanns Troja – über die zwei aus der Erzählung bekannten gewaltigen Tore im Süden und Norden sowie die in der Ilias erwähnten schneebedeckten Berge im Hinterland und einen langen Strom mit wilder Furt und warmen Quellen weiter östlich.", "section_level": 2}, {"title": "Hypothese von Eberhard Zangger.", "content": "Eine der von der Fachwissenschaft allgemein abgelehnten Lokalisierungshypothesen zu Atlantis wurde von dem Geoarchäologen Eberhard Zangger in seinem 1992 erschienenen Buch \"Atlantis • Eine Legende wird entziffert\" entwickelt. Sie besagt, Platons Atlantis weise archäologisch nachweisbare Merkmale des historischen Troja auf und sei das durch die Griechen vernichtete Troja gewesen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Troja ( oder ; auch, „die Ilios“ oder, „das Ilion“; oder \"Ilium;\" ) war eine Stadt im Altertum. Sie lag nach heutiger Lehrmeinung in der Landschaft \"Troas\" im Nordwesten der heutigen Türkei. In den Altertumswissenschaften wird die lateinische Schreibweise Troia verwendet, die der altgriechischen Schreibweise entspricht.", "tgt_summary": "特洛伊(古希腊语:,或,拉丁语,或),古希腊时代小亚细亚(今土耳其位置)西北部的城邦,其遗址于公元1871年被发现。诗人荷马创作的两部西方文学史最重要的作品:《伊利亚特》和《奥德赛》中的特洛伊战争,便以此城市为中心。19世纪之前一直被史学家视为虚构传说的城市。", "id": 2242697} {"src_title": "Ruanda", "tgt_title": "卢旺达", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Name \"Rwanda\" leitet sich vom altruandischen Verb \"kwanda\" (vergrößern, ausdehnen) ab. Wie die Vorsilbe \"ku-\" (\"ku-\"anda = \"kw\"anda) ein Verb charakterisiert, werden in Ländernamen z. B. die Silben \"-Bu-\" oder \"-Ru-\" sowie der Artikel \"u-\" dem", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Ruanda grenzt im Norden an Uganda, im Osten an Tansania, im Süden an das in vielen Eigenschaften ähnliche Burundi und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Der Großteil Ruandas ist ein Hochland mit einer durchschnittlichen Seehöhe von 1500 Metern. Der gesamte Höhenbereich reicht von etwa 1000 Meter bis zum 4507 Meter hohen Karisimbi (Virunga-Vulkane im Norden). Hier verläuft von Nord nach Süd auf 3000–4000 Meter Höhe die Afrikanische Hauptwasserscheide zwischen den Quellgebieten des Weißen Nil und des Kongo. Den größten Teil von Ruandas Westgrenze bildet der Kiwusee, der zum System der ostafrikanischen Grabenbrüche gehört und daher sehr tief ist. Im Grenzgebiet zu Kongo und Uganda liegen die bis 4500 Meter hohen Virunga-Vulkane, auf denen in mittlerer Höhe die seltenen Berggorillas leben. Im Osten bilden die ausgedehnten Akagera-Sümpfe und eine lange Reihe von Seen eine natürliche Grenze zum heutigen Tansania. Von der ostafrikanischen Küste ist das Land 1200 Kilometer entfernt, dient aber wegen seines guten Straßennetzes dennoch als Transit für manche Exporte aus der Demokratischen Republik Kongo. Ruanda wird gern „Land der tausend Hügel“ genannt (frz. \"Pays de Mille Collines\") und hat in der Tat eine sehr hügelige Landschaft, hauptsächlich im westlichen Teil des Landes.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Aufgrund der Höhe ist das Klima trotz der Äquatornähe eher mild-feucht. Das heiße äquatoriale Tageszeitenklima wird vom jahreszeitlichen ostafrikanischen Klima überlagert und durch die große Höhenlage gemildert. Die mittlere Tagestemperatur liegt bei 18 °C. Es gibt keine großen Temperaturschwankungen übers Jahr, doch variieren die", "section_level": 2}, {"title": "Hydrologie.", "content": "Ruanda entwässert in zwei große Einzugsgebiete. Die Ladefläche teilt sich zu 3⁄4 in das Nil-Einzugsgebiet und zu 1⁄4 in das Kongo Einzugsgebiet auf. Die prägenden Nilzuflüssen des Landes sind der im südwestlichen Bergland (Naturpark Nyungwe-Wald) entspringenden Nyabarongo, und der Grenzfluss im Osten, der Akagera (Kagera). Der Nyabarongo entspringt als \"Rukarara\" auf 2700 Meter Seehöhe nahe der Wasserscheide zum Kongo und ist der zentrale Fluss des Landes. Er fließt wie sein Nebenfluss Mwogo zunächst von Süd nach Nord, um sich dann unweit der Virunga-Vulkane nach Südosten zur Hauptstadt Kigali zu", "section_level": 2}, {"title": "Die drei Großlandschaften.", "content": "Ruanda lässt sich im Wesentlichen in drei Groß- und mehrere kleine Landschaften unterteilen: Die (süd-)östliche Senke, das zentrale Hochplateau und die Kongo-Nil-Wasserscheide bilden drei Großlandschaften. Im Zentrum Ruandas befindet sich das zentrale Hochplateau. Es liegt zwischen 1500 und 2000 Meter hoch und erstreckt sich zwischen der Kongo-Nil-Wasserscheide und der südöstlichen Senke. Es ist von zahlreichen Wasserläufen zerschnitten und repräsentiert vor allem im Anstieg zur Kongo-Nil-Wasserscheide hin das sprichwörtliche „Land der tausend Hügel“. Aufgrund der guten Versorgung mit Oberflächenwasser und Niederschlägen sowie den gemäßigten Temperaturen und recht fruchtbaren Böden wird es seit langer Zeit intensiv landwirtschaftlich", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Die Hochgebirge in Ruanda sind durch besondere Ökosysteme mit einzigartigen Tier- und Pflanzenarten geprägt, die durch das nebelig-feucht-kühle tropische Klima zustande kommen. Beispielsweise beherbergt der Nyungwe-Wald als einziger verbliebener Bergregenwald eine beachtliche Biodiversität mit vielen endemischen Arten. Das Zentrum Ruandas ist schon seit langer Zeit intensiv landwirtschaftlich genutzt. Im trocken-heißen Osten befinden sich der Akagera-Nationalpark mit Gras-Baum-Savannen, Sumpfgebieten und Seen. Der Park beherbergte bis 1994 zahlreiche große", "section_level": 2}, {"title": "Umweltschutz.", "content": "Seit 2005 gibt es in Ruanda ein Umweltschutzgesetz. Im Jahr 2006 wurde die Umweltbehörde REMA gegründet. Sie gibt dem Land die Richtlinien in Sachen Umweltschutz vor und hat es geschafft, dass Ruanda allen anderen afrikanischen Ländern ein Vorbild im Umweltschutz ist. Kigali gilt als eine der saubersten Hauptstädte Afrikas. Mülltrennung ist in Ruanda per", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Seit dem 1. Januar 2006 gliedert sich Ruanda in fünf Provinzen: Vorher war Ruanda in folgende zwölf Provinzen", "section_level": 1}, {"title": "Städte.", "content": "Nur rund 6 % bis 16 % (je nach Quelle) der Bevölkerung leben in Städten. Jedoch nimmt die Verstädterung zu. Die größten Städte sind: Kigali 1.168.570 Einwohner (Stand 2012), Butare 103.312 Einwohner (Stand 2009), Gitarama 88.031 Einwohner (Stand 2009), Ruhengeri 86.685 Einwohner (Stand 2005) und Gisenyi 83.623 Einwohner (Stand 2005). Außer Kigali, das einen zunehmend urbanen Charakter entwickelt, sind die Städte allerdings sehr ländlich geprägt. Sie sind meist Sitz der lokalen Verwaltung sowie kirchliche Zentren (ehemaligen Missionen) und dienen darüber hinaus als Umschlagplatz für lokalen Handel sowie als Verkehrsknotenpunkte. Kigali ist die Hauptstadt Ruandas und besitzt einen internationalen Verkehrsflughafen sowie mehrere internationale Hotels und ist das Zentrum des regelmäßigen Busverkehrs in alle Richtungen. Gisenyi ist eine malerisch gelegene Kleinstadt am nördlichen Ende des Kiwusees. Es wurde schon in der deutschen Kolonialzeit gegründet. Dort finden sich noch Wohnhäuser aus dieser Zeit. Auch in der belgischen Kolonialzeit lebten viele Kolonialbeamte und Siedler in Gisenyi. Es liegt unmittelbar an der Grenze zu Kongo; die Nachbarstadt auf der anderen Seite der Grenze ist Goma. Nach dem Völkermord zogen große Flüchtlingsströme durch Gisenyi nach Goma. Von Gisenyi gibt es einen regelmäßigen Bootsverkehr für", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Ruanda hat etwa 12 Millionen Einwohner. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt wird mit 55,4 bis 58,8 Jahren angegeben. Der Bevölkerungsanteil der unter 14-Jährigen beläuft sich auf 42,3 %, jener der 15- bis 64-Jährigen auf 55 % und jener der über 65-Jährigen auf 2,7 %. Mit", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Quelle: UN, Zahlen für", "section_level": 2}, {"title": "Ethnische Zusammensetzung.", "content": "In Ruanda lebt eine Bevölkerung mit einer gemeinsamen Sprache und Kultur. Die Kolonialmächte, zunächst Deutsche, dann Belgier, beschlossen, durch indirekte Herrschaft zu regieren und wollten keinen eigenen Verwaltungsapparat aufbauen. Sie unterstützten zunächst die herrschenden Eliten der Tutsi und versuchten, sie für ihre Zwecke zu nutzen. Die Kolonialmächte definierten die gesellschaftlichen Kategorien von „Hutu“, „Tutsi“ und „Twa“ als „Stämme“, unterschieden nach rassischen Kriterien bezüglich des Äußeren und des angeblichen Charakters, sowie nach der Wirtschaftsbasis (Tutsi = Rinderzüchter; Hutu = Bauern; Twa = Jäger/Sammler, Töpfer). Deutsche Forscher (Rassentheoretiker) hatten zum Ende des 19. Jahrhunderts im Geiste der „Rassenkunde“ die „hamitische Hypothese“ entwickelt und", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen.", "content": "Muttersprache nahezu aller Ruander ist die Bantusprache Kinyarwanda. 88 % der Einwohner beherrschen ausschließlich diese Sprache. Weitere offizielle Amtssprachen sind Französisch (seit der belgischen Kolonialzeit) und seit 1994 Englisch, das vor allem von aus Tansania und Uganda rückkehrenden Langzeitflüchtlingen eingeführt wurde. In den Handelszentren wird auch das ebenfalls zu den Bantusprachen gehörende Swahili gesprochen, das in Ruanda nur als Fremdsprache erlernt wird. Aufgrund der für Bantusprachen typischen Flexion am Wortanfang entstehen vielfältige Schreibweisen. Die Wörter \"Hutu\" und \"Tutsi\" zum Beispiel gibt es als solche", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Der einheimische Ahnen- und Ryangombe-Kult tritt zwar öffentlich nicht in Erscheinung, wird jedoch neben den später eingeführten Religionen von einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung weiterhin praktiziert. Es handelt sich dabei ebenfalls um eine monotheistische Religion mit einem Schöpfergott (\"Imana\") und einer großen Persönlichkeit (\"Ryangombe\"), der ein Mittler und irdischer Repräsentant Gottes war. Wegen dieser Parallelen zur Lehre von Jesus Christus und der Dreieinigkeit waren die Ruander während der deutschen Kolonialzeit vergleichsweise leicht für den christlichen Glauben zu gewinnen. Im Norden des Landes – wie auch in Uganda und der Demokratischen Republik Kongo – gibt es noch den Nyabingi-Kult, in dessen", "section_level": 2}, {"title": "Soziales.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Öffentliche Bildungsausgaben betrugen 4,1 % des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2008. 70 % der erwachsenen Bevölkerung kann lesen und schreiben, wobei der Anteil an Analphabeten bei den Frauen höher liegt. Öffentliche Grundschulen sind gebührenfrei geworden. 86,4 % aller Jungen und 88,5 % aller Mädchen besuchen die Grundschule (Stand 2012). In Ruanda stieg die", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheit.", "content": "Eine Frau bringt im Durchschnitt 5 bis 6 Kinder zur Welt. Es bestehen deswegen Pläne auf politischer Ebene zur Einführung einer „Drei-Kinder-Politik“. Die Verfügbarkeit und Nutzung moderner Verhütungsmittel ist in Ruanda in den letzten Jahren enorm gestiegen. 1990 griffen nur zehn Prozent der Frauen auf Verhütungsmittel zurück, 2012 waren es bereits 45 Prozent. Vor allem in den Städten geht die Fruchtbarkeitsrate folgerichtig zurück, hier bekommen Frauen nur noch zwischen 3 und 4 Kinder im Durchschnitt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Monarchie und Kolonialzeit.", "content": "Ruanda hat eine jahrhundertealte Geschichte als Monarchie. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde es, im Rahmen der Aufteilung Afrikas unter den europäischen Großmächten, Deutschland zugeschlagen und der Kolonie Deutsch-Ostafrika unterstellt. Die Deutschen beschränkten sich auf die indirekte Herrschaft in Gestalt einer Residentur. Der deutsche Resident stand ähnlich wie in britischen Protektoraten dem einheimischen Herrschern kontrollierend und beratend gegenüber. Parallel begann die Missionierung, bei der die Katholiken sich durchsetzten. Im Ersten Weltkrieg wurde das Land ausgehend von Belgisch-Kongo von belgischen Streitkräften besetzt und vom Völkerbund Belgien als Teil des Mandatsgebietes Ruanda-Urundi zugesprochen. Mit der Unabhängigkeit traten", "section_level": 2}, {"title": "Seit der Unabhängigkeitserklärung.", "content": "Nach der Unabhängigkeit am 1. Juli 1962 folgten zunächst eine erste (1962–1973) und dann eine zweite Republik (Juli 1973–1994). Vor allem die erste Republik war begleitet von Massakern, Vertreibungen und Fluchtbewegungen von Tutsi. Eine große Anzahl von ihnen war danach an der Rückkehr nach Ruanda gehindert und lebte jahrzehntelang in den Nachbarländern (Uganda, Burundi, Tansania und DR Kongo, zum Teil auch Kenia). Am 1. Oktober 1990 griff die Ruandische Patriotische Front (RPF), in der Exil-Ruander aus Uganda stark vertreten waren, das Land an, um militärisch die Rückkehr von Flüchtlingen zu erzwingen. Sie besetzte Teile des Nordens des Landes (in Byumba und Mutara). International vermittelte Verhandlungen führten zunächst zu einem Waffenstillstand im Juli 1992. Eine Folge war die Bildung der UNAMIR-Truppe. Nach dem Friedensvertrag von Arusha kam es im Januar 1993 aber mehr oder weniger zu einer politischen Blockade der Umsetzung der Vereinbarungen des Friedensvertrags. Radikale Kräfte waren nicht zur Kooperation mit dem Gegner in Übergangsstrukturen von Regierung, Parlament und Armee bereit. Am 6. April 1994", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Ruanda ist eine Verfassungsrepublik. Die heutige Verfassung wurde 2003 per Volksabstimmung verabschiedet. Der Präsident wird in allgemeinen Wahlen bestimmt. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, der Abgeordnetenkammer und dem Senat. Die politischen Parteien versammeln sich im so genannten „Abstimmungsforum“ (\"Forum de concertation\"), wo Beschlüsse im Konsens gefasst werden. Politische Organisationen waren bis 2003 verboten. Dementsprechend fanden erst im August und September 2003 die ersten Nachkriegswahlen für Parlament und Präsidentenamt statt. Die heutige Politik ist stark von den Nachwirkungen des Krieges (1990–1994) und Völkermordes (1994), den wirtschaftlichen Problemen und der Unsicherheit in der Region geprägt. Die Justizeinrichtungen bestehen aus dem Obersten Gerichtshof (Cour Suprême), „la Haute cour de la République“, den Provinzgerichtshöfen, den Gerichtshöfen der Distrikte und Städte, sowie speziellen Einrichtungen, etwa Gacaca und Militärgerichten. Nach dem militärischen Sieg 1994 etablierte die „Ruandische Patriotische Front“ (RPF) eine Koalitionsregierung ähnlich der bereits 1992 von Präsident Juvénal Habyarimana gebildeten. Habyarimanas Partei, die von Hutu dominierte „Nationale Bewegung für Demokratie und Entwicklung“, wurde verboten, da nach seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz im April 1994 Hardliner die Macht übernommen hatten. Diese sollen maßgeblich an der Planung des unmittelbar auf seinen Tod einsetzenden Völkermordes beteiligt gewesen sein. Im Dezember 2015 wurde ein Verfassungsreferendum angenommen, das die Beschränkung der Amtszeit des Präsidenten auf zwei mal sieben Jahre aufhebt. Damit konnte Präsident Kagame auch nach 2017 weiterregieren (er wurde im August 2017 erneut im Amt bestätigt). Im Demokratieindex 2019 der britischen Zeitschrift \"The Economist\" belegt Ruanda Platz 129 von 167 Ländern und gehört damit zu den autoritär regierten Staaten. Im Länderbericht Freedom in the World 2017 der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Freedom House wird das politische System des Landes als „nicht frei“ bewertet. Aufgrund der wirtschaftlichen Fortschritte des Landes wird Ruanda von einigen Beobachtern als erfolgreiche „Entwicklungsautokratie angesehen“.", "section_level": 1}, {"title": "Exekutive.", "content": "Amtierender Staatspräsident und damit Staatschef ist seit dem 22. April 2000 General Paul Kagame (RPF). Der Regierungschef und seine Minister werden vom Präsidenten eingesetzt. Das Amt des Premierministers wird seit 2017 von Édouard Ngirente wahrgenommen. Der Präsident wird", "section_level": 2}, {"title": "Legislative.", "content": "Von 1994 bis 2003 besaß Ruanda ein Übergangsparlament mit nur einer Kammer und 70 Sitzen. Gegründet wurde es am 12. Dezember 1994 durch ein Abkommen mehrerer Parteien. Die Mitglieder wurden durch die Verträge von Arusha bestimmt. Seit den Wahlen 2003 besteht das Parlament in Ruanda aus zwei Kammern: der Chambre des Députés (Abgeordnetenkammer) mit 80 Sitzen und dem Sénat mit 26 Sitzen. Die Sitze der Abgeordnetenkammer werden wie folgt vergeben: 53 Abgeordnete werden direkt vom Volk in", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Ruanda ist Mitglied der Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union, der Ostafrikanischen Gemeinschaft, der Gemeinsame Markt für das Östliche und Südliche Afrika, sowie seit", "section_level": 2}, {"title": "Menschenrechte.", "content": "Laut Beobachtungen von Amnesty International (AI) ist das Recht auf Meinungsäußerung in Ruanda stark eingeschränkt und die Vereinigungsfreiheit wird von der Regierung behindert. Zivilbevölkerung, aber auch Menschenrechtsverteidiger und Journalisten, werden von den Behörden kontrolliert und an ihrer Arbeit behindert. Die Gerichte erfüllen nach AI-Einschätzung keine internationalen Standards für faire Gerichtsverfahren. Besonders die Kinder leiden unter den Nachwirkungen des Völkermordes. Nach Angaben von UNICEF wachsen 600.000 Kinder ohne oder mit nur einem Elternteil und in extremer Armut auf. Nach Schätzungen von UNICEF gibt es in Ruanda rund 28.000 so genannte Kinderhaushalte. Über 100.000 Jungen und Mädchen in diesen Familien sind ohne Eltern und schlagen sich weitgehend allein durch. In rund 80 % der Kinderhaushalte kümmern sich die ältesten Mädchen um die Versorgung ihrer jüngeren Geschwister. Viele dieser Kinder werden als", "section_level": 2}, {"title": "Militär.", "content": "Die Streitkräfte Ruandas ( RDF, ) setzen sich aus dem Oberkommando der Streitkräfte, dem Generalstab, dem Heer, der Luftwaffe sowie Spezialkommandos zusammen. Minister für Verteidigung ist Marcel Gatsinzi. Ruanda gab 2017 knapp 1,0 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 111 Millionen US-Dollar für seine", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Rahmenbedingungen sind ungünstig. Im Staat herrschen: Der Völkermord von 1994 hat Ruandas ohnehin schon schwache wirtschaftliche Basis weiter geschädigt und die Bevölkerung, insbesondere die Frauen, nachhaltig verarmen lassen. Mitte 1994 und 1995 erhielten das Land sowie die Flüchtlingslager in den Nachbarländern zusammen Nothilfe im Wert von mehr als 307,4 Mio. US-Dollar. 1996 begann der Übergang von Nothilfe in Wiederaufbau und Entwicklungszusammenarbeit. Die USA, Belgien, Deutschland, die Niederlande, Großbritannien, Frankreich, China, die Weltbank und das UN-Entwicklungsprogramm sowie der Europäische Entwicklungsfonds sind die wichtigsten Geber.", "section_level": 2}, {"title": "Kennzahlen.", "content": "Alle BIP-Werte", "section_level": 2}, {"title": "Sektoren.", "content": "Die Wirtschaft (Produktion) wuchs seit ca. 2000 stark (2000: 6 %; 2001: 7 %, 2003: 1–3,5 %, 2004: 4 %, 2005: 5,5 %). Die Landwirtschaft stellt 40 % bis 41 % des BIP, Industrie ca. 20 % und Dienstleistung ca. 37–38 %. Exporte machen 8,3 (2000 und 2003) bis 9,6 % (2004), Importe 24–27 % des BIP aus. Das Wachstum scheint jedoch vor allem auf einen Bauboom vor allem in der Hauptstadt und Nationalparks (u. a. Großhotels wie das Intercontinental, Kivu Sun und Akagera Game Lodge; Gebäude von Versicherungen und Geschäftsleuten) sowie Großprojekte beim Straßenbau (2004: Kigali-Kayonza; Kigali-Butare-Akanyaru) zurückzugehen. Der Bausektor stieg 2003 um 15,6 % und 2004 um 10 %. Jahre mit Spitzenwachstum (2000 und 2001) gehen auch auf Exporterlöse durch die Vermarktung von Coltan und anderen Mineralien zurück, bei denen unklar ist, wie viel davon aus dem benachbarten Kongo stammt und", "section_level": 2}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Ruandas Wirtschaft ist stark landwirtschaftlich geprägt. Ungefähr 93 % der Bevölkerung arbeiten in diesem Bereich. Ein großer Teil der Erträge gelten allerdings der Selbstversorgung (90 %). Die Landknappheit ist groß. Über 90 % der vorwiegenden Familienbetriebe bewirtschaften eine Fläche von weniger als einem Hektar. Ein Gesetz zur Landreform wurde über mehrere Jahre diskutiert und 2005 verabschiedet. Es soll den dauerhaften Erwerb von Land ermöglichen und damit Anreize für Investitionen schaffen. Bisher war alles Land in staatlichem Besitz; Bürger hatten nur Nießnutzrechte.", "section_level": 2}, {"title": "Außenwirtschaft.", "content": "Energieknappheit, Instabilität in der Region sowie große Distanzen zu den Häfen (Indischer Ozean) und zum Teil (Tansania) schlechte Transportanbindungen an die Nachbarländer überschatten die Exportwirtschaft des Landes. Trotzdem konnte Ruanda sein Exportvolumen seit dem Jahre 2003 mehr als verzehnfachen und hat im regionalen Vergleich eine relativ hohe Außenhandelsquote. 2016 und 2017 betrug der Wert der Exporte von Güten und Dienstleistungen geschätzte 1246 bzw. 1667 Millionen US-Dollar bzw. laut Weltbank 2016 und 2017 14,9 % und 18,2 % des BIP. Wichtige Exportpartner waren 2017 die Vereinigten Arabischen Emirate (2017: 38,5 %", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Tourismus spielt in Ruanda noch keine umfangreiche Rolle. Das Land verfügt anders als Kenia und Tansania nicht über große Nationalparks. Es setzt daher nicht auf Massentourismus, sondern auf wenige, zahlungskräftige Touristen. Auch eher abenteuerlustige Touristen auf dem Weg quer durch Afrika halten sich gelegentlich in Ruanda auf. Eine Besonderheit für den internationalen Tourismus stellen vor allem die Berggorillas dar, die an den Hängen der Virunga-Vulkane im", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungshilfe.", "content": "In den 1960er und 1970er Jahren wuchs die ruandische Wirtschaft dank einer vorsichtigen Finanzpolitik, gepaart mit großzügiger externer Hilfe und günstigen Handelsbedingungen. Die Inflation war niedrig. Als aber die Kaffeepreise in den 1980er Jahren stark fielen, kam es zu wirtschaftlichen Problemen. Von 1973 bis 1980 betrugen Wachstumsraten jährlich zirka 6,5 %, gingen dann zwischen 1980 und 1985 auf 2,9 % zurück und stagnierten von 1986 bis 1990. Die Krise spitzte sich 1990 zu, als die ersten Maßnahmen eines Strukturanpassungsprogramms des Internationalen Währungsfonds durchgeführt wurden. Das Programm wurde nicht vollständig umgesetzt, aber zwei starke Abwertungen und die Aufhebung staatlich festgelegter Preise wurden durchgeführt. Unter den Folgen litten vor allem die gebildeten Eliten, die zumeist staatliche Angestellte oder in staatlichen Betrieben beschäftigt waren. Während der Kriegsjahre 1990 bis 1994 nahm die wirtschaftliche Produktion ab, 1994 gar um 40 %. Danach begann sie sich", "section_level": 2}, {"title": "Staatshaushalt.", "content": "Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 2,27 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 1,86 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Derzeit wird die Infrastruktur des Landes mit ausländischer Unterstützung stark ausgebaut. Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird, belegte Ruanda 2018 den 57. Platz unter 160 Ländern. Ruanda zählte damit zu den besten afrikanischen Ländern.", "section_level": 1}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Bis heute verfügt Ruanda über kein Schienennetz. Es gibt jedoch schon seit langem Überlegungen, Ruanda an die Schienennetze von Uganda oder Tansania anzuschließen (siehe auch Ruandabahn).", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Das Straßennetz ist recht gut ausgebaut und wird weiter verbessert. Ruanda verfügt über ein Straßennetz von etwa 12.000 Kilometern. Das asphaltierte Straßennetz hat eine Länge von etwa 1500 Kilometern und verbindet die wichtigsten Städte des Landes mit der Hauptstadt Kigali. Es gibt zwischen den wichtigen Städten relativ gute Asphaltstraßen (insgesamt 1000 km). Manche Regionen sind jedoch schlecht angebunden; immerhin wurde", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Ruanda Platz 159 von 180 Ländern. Die Situation der Pressefreiheit im Land wird von Reporter ohne Grenzen als „schwierig“ eingestuft. Vom ruandischen Inlandsrundfunkdienst wird ein Kurzwellensender betrieben, der", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Musik, Tanz und Poesie in einheimischer Sprache sind wichtige Kunstformen in Ruanda. Prosa, Theater und bildende Künste sind traditionell weniger ausgeprägt. Eine verbreitete traditionelle Bildkunst ist Imigongo. Diese geometrisch ausgerichteten Malereien werden von in Kooperativen zusammengeschlossenen Künstlern auf Holzplatten vorgezeichnet, mit Kuhdung dreidimensional ausgeformt, getrocknet und anschließend bemalt. Traditionell sind Spiralmuster oder Zickzackmuster in Schwarz und Weiß. Moderne Bilder verwenden auch andere Farben und sind zum Teil figürlich. An Kunsthandwerk sind zum Teil fein ausgearbeitete Flechtarbeiten typisch. In jüngerer Zeit werden auch Werke von Malern verbreitet. Der Kriegstanz \"Intore\" hat Berichte von Heldentaten nach der Rückkehr von einer Schlacht zum Inhalt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ruanda oder Rwanda [] (Kinyarwanda \"u Rwanda\", []) ist ein dicht bevölkerter Binnenstaat in Ostafrika. Er grenzt an Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Uganda und Tansania. Wegen seiner hügeligen Landschaft wird Ruanda auch „Land der tausend Hügel“ genannt. Auf dem Staatsgebiet verläuft die afrikanische Hauptwasserscheide zwischen den Einzugsgebieten des Nil und des Kongo. Von 1884 bis 1916 war Ruanda als Teil Deutsch-Ostafrikas eine deutsche Kolonie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es 1919 belgisches Völkerbundsmandat bzw. nach 1945 UN-Treuhandsgebiet. 1962 erfolgte die Unabhängigkeit.", "tgt_summary": "卢旺达共和国(,, 英语:Republic of Rwanda, ),通称卢旺达,是位于中非东部的主权国家,坐落在赤道以南,与乌干达、坦桑尼亚、布隆迪和刚果民主共和国接壤。卢旺达地处大湖地区,海拔较高,地理上以西部的山区和东部的热带草原为主,全国各地分布有多个湖泊。该国属温带到亚热带气候,每年有两个雨季和两个旱季。", "id": 2155077} {"src_title": "Tansania", "tgt_title": "坦桑尼亚", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das tansanische Festland besteht aus einer 16 bis 64 Kilometer breiten Küstenebene mit tropischer Vegetation, der zwischen 200 und 1100 Meter hoch gelegenen Massai-Savanne im Norden und einem Hochplateau im Süden (900–1200 Meter), das bis zum Malawisee reicht. Der Zentralafrikanische Graben berührt Tansania im Westen, der Ostafrikanische Graben verläuft zentral durch das Land. Zeugen der geologischen Vorgänge in dieser tektonischen Bruchzone sind riesige Krater und Vulkane wie der Mount Rungwe (2960 m), der Mount Meru (4562 m) und der höchste Berg Afrikas, der Kibo (5895 m). Das Staatsgebiet von Tansania grenzt an drei der größten Seen Afrikas: im Norden an den Viktoriasee, im Westen an den Tanganjikasee und im Süden an den Malawisee. Im Nordwesten Tansanias liegt die Serengeti (Massai-Sprache: „weites Areal“, „große Ebene“, „unendliches Land“), einer der bekanntesten Nationalparks Afrikas. Feucht- und Trockensavannen mit Schirmakazien und Baobab-Bäumen dominieren einen Großteil Tansanias. Halbwüsten und Küstenebenen (zum Teil mit Mangrovensümpfen) machen die übrige Landschaft aus. Im Nordosten des Landes, unweit der Grenze zu Kenia, erhebt sich das höchste Bergmassiv Afrikas, das Kilimandscharo-Massiv, dessen höchste Stelle – der \"Uhuru Peak\" – auf dem Berg Kibo () liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Entlang der flachen Küste herrscht ein tropisches Klima, während in", "section_level": 2}, {"title": "Hydrologie.", "content": "Das ostafrikanische Land hat eine vielseitige Hydrologie. Bedingt durch teils sehr unterschiedliche Klimazonen verbleibt der Niederschlag entweder in abflusslosen Becken aus denen er wieder verdunstet (etwa 1⁄4 der Landesfläche), oder entwässert über Kongo (Tanganjikasee)", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Küstenregion Ostafrikas war bereits seit Anfang unserer Zeitrechnung Teil eines Fernhandelssystems, in dem es durch Segelschiffe mit dem Roten Meer verbunden war. Etwa ab dem 8. bis 9. Jahrhundert breitete sich die Swahilikultur an der Küste aus, die aus Handelsstützpunkten eine Kette von islamisch geprägten Städten längs der Küste hervorbrachte. Diese Siedlungen erstreckten sich bis nach Mosambik. Auf tansanischem Gebiet war vom 14. bis zum 16. Jahrhundert Kilwa Kisiwani der Hauptort. Das Eindringen der Portugiesen von Süden her, die in Ostafrika Zwischenstationen auf ihrem Verbindungsweg nach Indien errichteten, brachte eine erhebliche Störung dieses Handels mit sich. Nach Verdrängung der Portugiesen aus dem kenianisch-tansanischen Küstenraum wurde Oman zur vorherrschenden Küstenmacht. Seit dem 18. Jahrhundert übte die Küstenzivilisation durch den ostafrikanischen Karawanenhandel und den damit einhergehenden Sklavenhandel erheblichen Einfluss auf das Binnenland aus. Im 19. Jahrhundert verlagerte der Sultan von Oman seine Hauptstadt nach Sansibar und intensivierte damit seinen Einfluss auf Küste und Hinterland. Ab 1885 erwarb die Gesellschaft für deutsche Kolonisation Ansprüche auf Teile des Binnenlandes und versuchte, eine Kolonie zu begründen. Ihre Herrschaft brach 1888 im Aufstand der ostafrikanischen Küstenbevölkerung zusammen, woraufhin das Deutsche Reich mit militärischen Kräften die Gebiete eroberte, aus denen", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Tansania weist ein Bevölkerungswachstum von etwa 2,8 % auf. Die zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer liegt bei 4,8 Kindern pro Frau und ist damit leicht rückläufig. 2015 waren etwa 45 Prozent der Menschen unter 15 Jahre alt. Die Lebenserwartung betrug 2016 etwa 65 Jahre. Für das Jahr 2050 wird laut der mittleren Bevölkerungsprognose der UN mit einer Bevölkerung von über 138 Millionen gerechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Ethnische Gliederung.", "content": "Die Bevölkerung auf dem Festland besteht zu 99 Prozent aus Schwarzen – darunter 95 % Bantu –, die über 130 verschiedenen Ethnien angehören. Größte einzelne Volksgruppe sind die Sukuma (12 % der Bevölkerung); alle übrigen stellen jeweils um die 5 %. Nächstgrößte Volksgruppen sind die Nyamwezi – die wie die Sukuma im besonders dicht besiedelten Gebiet um den Viktoriasee", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen.", "content": "In Tansania werden insgesamt 125 verschiedene Sprachen gesprochen. Etwa 90 Prozent der Einwohner sprechen Bantusprachen; des Weiteren werden im nördlichen Teil des Landes nilotische Sprachen, südkuschitische Sprachen, die Khoisan-Sprachen Hadza und Sandawe und insbesondere auf Sansibar Arabisch gesprochen. Somit sind in Tansania alle vier großen Sprachgruppen Afrikas vertreten. Es gibt keine \"de jure\" festgelegte Amtssprache, allerdings ist Swahili die Nationalsprache, die als Verkehrssprache und für offizielle Angelegenheiten verwendet wird und damit \"de facto\" die Amtssprache darstellt. Die deutsche Kolonialverwaltung förderte maßgeblich die Verwendung einer „Landessprache“, eben Swahili. Swahili wurde vom ersten Präsidenten Julius Nyerere als „nationale Sprache“ deklariert, ohne dass dies je gesetzlich fixiert wurde; Publikationen der Regierung nennen es auch „offizielle Sprache“. Das Englische, das während der britischen Herrschaft zur Verwaltung des Mandatsgebietes verwendet wurde, wird heutzutage nicht mehr im öffentlichen Dienst, im Parlament oder in der Regierung verwendet und ist daher keine Amtssprache im engeren Sinne; Tansania gehört damit zu den wenigen afrikanischen Staaten, in denen eine einheimische Sprache gegenüber der Kolonialsprache an Bedeutung gewann. Englisch ist aber weiterhin Gerichtssprache der höheren Gerichte.", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Der Norden und das Küstengebiet sowie die ehemaligen Karawanenstraßen sind größtenteils bis stark islamisch geprägt. Zwischen 30 und 40 Prozent der Bevölkerung sind Muslime (auf Sansibar mindestens 98 Prozent). Als Dachorganisation der Muslime Tansanias fungiert BAKWATA (Baraza Kuu La Waislam Wa Tanzania), der 1968 gegründete „Oberste Rat für tansanische Muslime“ mit Sitz in Dar es Salaam. Im Binnenland hat sich das Christentum sehr verbreitet. Zwischen 30 und 40 Prozent der Bevölkerung sind christlich, die meisten davon katholisch. Die Missionsbenediktiner von St. Ottilien unterhalten im Süden des Landes sechs Klöster und haben damit die Römisch-katholische Kirche in Tansania geprägt. Auf protestantischer Seite spiegelt sich die deutsche Kolonialvergangenheit und damit zusammenhängende Missionsgeschichte in der starken Stellung der Lutheraner, die die größte evangelische Kirche im Lande darstellen, sowie der Herrnhuter", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Das Schulsystem wurde durch die Kolonialisierung stark vom britischen System beeinflusst. So gibt es eine siebenjährige Grundschule (Primary School; Standard one to standard seven), die laut der herrschenden Schulpflicht alle Schüler besuchen können. Danach geht ein kleinerer Teil der Schüler in die Secondary School, die insgesamt sechs Schuljahre umfasst (unterteilt in vier und zwei Jahre). Der erfolgreiche Abschluss gibt die Berechtigung zum Besuch einer Universität. Seit 2002 müssen an staatlichen Schulen keine Schulgebühren mehr gezahlt werden, was vor allem auf dem Land zu großen Klassenstärken führt. Jedoch müssen sich die Eltern trotzdem an den Kosten für den Schulunterricht beteiligen (offiziell für Verpflegung, Transport und Schuluniform). Dieses Geld wird meist auch für Mobiliar, Hefte und Kreide verwendet. Zudem", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitsversorgung.", "content": "Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt wird für das Jahr 2015 mit 65,5 Jahren angegeben und war damit eine der höchsten innerhalb Subsahara-Afrikas. Die Säuglingssterblichkeit beträgt 75 pro", "section_level": 2}, {"title": "Epidemien.", "content": "Etwa 60.000 Tansanier sterben jährlich an den Folgen einer Malaria-Erkrankung. Ebenfalls stellt eine Malaria-Erkrankung die häufigste Todesursache bei Kindern dar. 75 % der Bevölkerung leben in Gebieten, die mehr als sechs Monate im Jahr als gefährdet gelten. Hierzu zählt insbesondere die gesamte Küstenregion mit den vorgelagerten Inseln sowie der Bereich um den Victoria-See.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Tansania ist eine Präsidialrepublik: Der in allgemeinen Wahlen alle fünf Jahre gewählte Staatspräsident bestimmt die Politik. Er ernennt den Premierminister sowie die Minister des Kabinetts. Dem Präsidenten zur Seite steht der Vizepräsident, derzeit Ali Mohamed Shein, offiziell sein Stellvertreter, aber eher mit repräsentativen Aufgaben betraut und Edward Lowassa, der den seit 1995 amtierenden Frederick Sumaye von der CCM als Ministerpräsident ablöste. Seit Oktober 2015 ist John Magufuli der fünfte Staatspräsident Tansanias. Tansania ist eine zentralstaatlich organisierte Präsidialrepublik mit weitgehender Autonomie Sansibars (dort jeweils eigenständig sind Präsident, Regierung und Parlament). Tansania ist in 30 Regionen (25 auf dem Festland, 5 auf Sansibar) gegliedert, diese sind wiederum unterteilt in 114 Distrikte bzw. Städte und Gemeinden. Regionen und Distrikte werden von Regional bzw. District Commissioners geleitet, die vom Präsidenten ernannt werden. Die Kommunen erhalten im Zuge einer Dezentralisierungspolitik wachsende Autonomie. Der vom ehemaligen Präsidenten Kikwete persönlich initiierte Prozess der Verfassungsreform endete auf Grund der Blockadehaltung einer in dieser Frage geschlossenen Opposition im Oktober 2014 mit einer Verfassung, die nur von der CCM-Mehrheit verabschiedet wurde. Die notwendige Bestätigung durch ein Referendum steht noch aus; die Verfassungsänderung hat jedoch bei der amtierenden Regierung keine Priorität.", "section_level": 1}, {"title": "Parteien.", "content": "Trotz des von der Verfassung seit 1992 garantierten Mehrparteiensystems kommt den Oppositionsparteien auf dem Festland nur eine geringe Bedeutung zu, da bei den Parlamentswahlen von 1995 und 2000 die Partei des damaligen Staatspräsidenten Benjamin Mkapa, CCM, über 80 Prozent der Stimmen in der Nationalversammlung von Tansania erhielt. Die Oppositionsparteien standen nach der Wahl 2005 stark geschwächt und zersplittert da. Anders als die frühere sozialistische Einheitspartei CCM, die landesweit gut organisiert ist, verfügten sie kaum über nennenswerte Strukturen außerhalb ihrer wenigen Hochburgen", "section_level": 2}, {"title": "Wahlen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.", "content": "Die ersten beiden Wahlen, die unter dem Mehrparteiensystem durchgeführt wurden (1995, 2000) standen unter dem Vorwurf massiver Wahlfälschungen. Insbesondere die Anhänger der CUF fühlten sich um ihren vermeintlichen Wahlsieg betrogen. Nach den Wahlen 2000 starben etwa 30 CUF-Anhänger bei Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften – eine in Tansania bislang ungekannte Gewalteskalation. Nach langen Verhandlungen einigten sich CUF und CCM auf ein Versöhnungsabkommen (\"Muafaka\"), das teilweise umgesetzt wurde. Trotz Annäherung und Kooperation der beiden Parteien gibt es auf beiden Seiten Hardliner, die sich deutlich radikalisiert haben.", "section_level": 3}, {"title": "Regionalwahlen.", "content": "Seit der Dezentralisierungsinitiative von 1982 finden auf einer subnationalen Ebene Wahlen statt. Diese lokalen Behörden setzen sich aus 118 ländlichen und 42 städtischen Räten (Councils) zusammen. Es gibt drei Arten von Statdräten (City, Municipal", "section_level": 3}, {"title": "Frauenwahlrecht.", "content": "Tansania gewährte das Frauenwahlrecht schon vor der Unabhängigkeit, und zwar in abgestuften Schritten: Vor der Unabhängigkeit 1961 stand Tanganyika unter britischer Verwaltung, die 1959 das aktive und passive Frauenwahlrecht einführte. 1958 und 1959 wurden die ersten allgemeinen Wahlen abgehalten; zur Erlangung des Wahlrechts mussten bestimmte Voraussetzungen wirtschaftlicher Art erfüllt werden, aber auch eine gewisse Bildung war nötig. Dies bedeutete, dass alle Europäer, die meisten Asiaten und eine kleine Zahl von Schwarzen wählen durften. Bei den Wahlen von 1960 galt ein deutlich ausgeweitetes Wahlrecht. Dies schloss die Teilnahme von Frauen als Wählende und Gewählte ein. Das allgemeine Wahlrecht für Erwachsene wurde für Tanganyika bei der Unabhängigkeit 1961 erreicht. Auf Sansibar, das seit 1955 innerhalb des Commonwealth Selbstverwaltung genoss, wurde 1959 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich mit der Einführung des Frauenwahlrechts beschäftigen sollte. Es wurde 1961 ein beschränktes Frauenwahlrecht eingeführt: Alle unverheirateten und verheirateten Frauen Sansibars über 21 bekamen das Wahlrecht, auch wenn sie eine von mehreren Frauen eines registrierten Wählers waren, nicht jedoch, wenn sie (wirtschaftlich) noch von ihren Familien abhängig oder mit einem nicht wahlberechtigten Mann, einem Ausländer, verheiratet waren. Das allgemeine Frauenwahlrecht wurde für Sansibar erst bei der Vereinigung mit Tanganyika 1964 erreicht.", "section_level": 3}, {"title": "Menschenrechte.", "content": "Systematische, vom Staat gesteuerte Menschenrechtsverletzungen gibt es nach Einschätzung des deutschen Auswärtigen Amtes in Tansania nicht (Stand 2012). Regional gebe es aber starke Unterschiede in der Umsetzung eines effektiven Menschenrechtsschutzes. In ländlichen Gebieten, in denen 70 Prozent der Bevölkerung leben, sind sowohl das Menschenrechtsbewusstsein der Bevölkerung wie das der Behörden am wenigsten ausgeprägt. Laut Amnesty International wurden 2009 in einigen Landesteilen Menschen ermordet, die vom Albinismus betroffen waren, also von Stoffwechselerkrankungen, die zu einer Pigmentstörung führen. Aus den Berichten geht hervor, dass 2009 mehr als 20 Menschen mit Albinismus ermordet wurden, insgesamt mehr als 50 Menschen in zwei Jahren. Gewalt gegen Frauen und Mädchen war weit verbreitet. Die meisten Täter wurden nicht zur Rechenschaft gezogen. HIV-Infizierte werden oft von Polizisten misshandelt. Im Länderbericht Freedom in the World 2017 der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Freedom House wird das politische System des Landes als „teilweise frei“ bewertet. In der Kategorie „politische Rechte“ erhält Tansania die Note 3 bei der Wahrung der Bürgerrechte erhält das Land die Note 4 (die Note 1 ist die beste und die 7 die schlechteste).", "section_level": 2}, {"title": "Frauen- und Kinderrechte.", "content": "Der UN-Menschenrechtsausschuss äußerte sich besorgt über die anhaltende, weit verbreitete Gewalt gegen Frauen, insbesondere über das Ausmaß häuslicher Gewalt und das Fehlen konkreter, effektiver Maßnahmen zur Bekämpfung der Genitalverstümmelung. Laut UNFPA betrifft dies landesweit ca. 10 % der Frauen, wobei jedoch einige Gebiete im Norden des Landes besonders betroffen sind. Viele Kinder haben", "section_level": 3}, {"title": "Homosexualität.", "content": "Sexuelle Handlungen zwischen Menschen des gleichen Geschlechts werden mit Gefängnisstrafen bis zu 14 Jahren belegt. Laut des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) werden Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender verfolgt, misshandelt und gedemütigt. Schwule und lesbische politische Aktivisten, die sich für mehr Gleichheit und Rechte einsetzen, wurden verhaftet. Die Inhaftierung von Menschen allein auf der Grundlage", "section_level": 3}, {"title": "Religionsfreiheit.", "content": "Religiöse und ethnische Verfolgung gibt es in Tansania laut Auswärtigem Amt (Stand 2012) nicht. Die Religionsfreiheit ist in der Verfassung garantiert. Laut Länderinformation des Auswärtigen Amtes vom Dezember 2015 sind die Beziehungen zwischen den Religionsgruppen auf Sansibar angespannt. In", "section_level": 3}, {"title": "Presse- und Meinungsfreiheit.", "content": "Pressefreiheit ist nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes (Stand 2012) gegeben, hat aber ihre Grenzen im Wesentlichen in den knappen Ressourcen und begrenzten professionellen Standards", "section_level": 3}, {"title": "Rechtsstaat.", "content": "Die Unabhängigkeit der Justiz ist laut dem Auswärtigen Amt (Stand 2012) im Prinzip gewährleistet. Verfahrenslänge und Korruption in den Gerichten ist ein anhaltendes Problem. Die Gefängnisse sind überfüllt und schlecht ausgestattet. Justiz und Strafvollzug sind ein großer Schwachpunkt im Menschenrechtsschutz. Die Todesstrafe ist weiterhin bei Tatbeständen wie Mord zwingend vorgeschrieben, wurde aber seit 1995 nicht mehr vollstreckt. In den Gefängnissen auf dem tansanischen Festland sowie auf der Insel Sansibar herrschten harte Haftbedingungen, und es gingen Berichte bei Amnesty International über Folterungen und andere Misshandlungen ein. Im Demokratieindex 2019 der britischen Zeitschrift \"The Economist\" belegt Tansania Platz 95 von 167 Ländern und gilt als ein „Hybridregime“.", "section_level": 3}, {"title": "Föderalismus.", "content": "Sansibar besitzt innerhalb der Union eine gewisse Autonomie, unter anderem ein eigenes Parlament, eine eigene Regierung und einen eigenen Präsidenten. Seit 2000 war dies Amani Abeid Karume (CCM). Auch in Sansibar wurde im Oktober 2005 ein neues Parlament und ein neuer Präsident gewählt. Anders als auf dem Festland, auf dem die CCM unangefochten dominierte, war die politische", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Zur Zeit des sozialistischen Präsidenten Julius Nyerere orientierte sich das Land stark an der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Nach dem Ende seiner Präsidentschaft 1985 erfolgte eine Annäherung an den Westen. Tansanias Außenpolitik wird geprägt durch die gute und pragmatische Zusammenarbeit mit den Staaten der Region sowie den bedeutenden Geberländern und -institutionen. Das Land, ein Gründungsmitglied der G77, bemüht sich um eine aktive Rolle in der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrikas (SADC), der Afrikanischen Union (AU) und den Vereinten Nationen. Tansania hat seine Bemühungen um eine Diversifizierung seiner außenpolitischen Partner spürbar verstärkt. Vor allem zu den Anrainerstaaten des", "section_level": 2}, {"title": "Grenzkonflikte.", "content": "Es gibt Grenzstreitigkeiten zwischen Malawi und Tansania. Malawi wurde 1890 bei den kolonialen Grenzziehungen der gesamte Malawisee zugesprochen (Helgoland-Sansibar-Vertrag). Tansania beansprucht", "section_level": 2}, {"title": "Staatshaushalt.", "content": "Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 8,08 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 6,26 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 3,9 % des BIP. Die Staatsverschuldung wurde", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Territoriale Gliederung.", "content": "Tansania ist in 31 Verwaltungsregionen (\"mkoa\") gegliedert, davon entfallen", "section_level": 2}, {"title": "Städte.", "content": "2016 lebten 32,3 % der Bevölkerung in", "section_level": 2}, {"title": "Militär.", "content": "Die Armee wird als Jeshi la Wananchi la Tanzania bezeichnet. Sie umfasst rund 27.000", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Tansania hat beachtliche Fortschritte in Bezug auf die makroökonomische Stabilisierung über die letzten beiden Dekaden (etwa ab 1997) erzielt und ist einer der dynamischsten Wachstumsmärkte in der Region Subsahara-Afrika geworden. Das Wirtschaftswachstum lag im Jahr 2016 bei etwa 7,2 %. Damit verzeichnet Tansania seit einer Dekade ein gleich bleibendes hohes Wirtschaftswachstum. Das Pro-Kopf-Einkommen ist in diesem Zeitraum auf 920 US-Dollar gestiegen und hat sich damit mehr als verdoppelt. Tansania gehört trotz seiner wirtschaftlichen Wachstumsraten weiterhin zu den ärmsten Ländern der Welt. Das weiterhin hohe Bevölkerungswachstum liegt bei circa 2,77 % pro Jahr. Im Index der menschlichen Entwicklung 2014 des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) belegt Tansania Rang 151 von 188 Ländern. Auf dem Korruptionsindex (2013) von Transparency International belegt das Land 2016 Rang 116 von 176, im „Ease of Doing Business Index 2014“ der Weltbank Rang 139 von 189. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Tansania Platz 115 von 138 Ländern (Stand 2016–2017). Im Index für", "section_level": 2}, {"title": "Beschäftigung.", "content": "Im Jahre 2017 waren rund 24,9 Mio. Tansanier als Erwerbstätige gemeldet. Davon waren 2014 66,9 % im landwirtschaftlichen Sektor beschäftigt, 26,6 % im Dienstleistungssektor und nur 6,4 %", "section_level": 2}, {"title": "Goldbergbau.", "content": "In Tansania gibt es zahlreiche Goldbergwerke, z. B. in Bulyanhulu, Buzwagi, Geita, Golden Pride, Kirondatal, New Luika, North Mara, Sekenke und Tulawaka. Laut USGS wurden in Tansania 2010 42 t", "section_level": 2}, {"title": "Bergbau auf andere mineralische Rohstoffe.", "content": "Barrick Gold und Xstrata betreiben in Kabanga einen Abbau von Nickelerzen. Die geschätzten Reserven belaufen sich auf 58 Mio. t Erz mit einem Nickelgehalt von 2,61", "section_level": 2}, {"title": "Erdgas.", "content": "2013 wurden die Erdgasreserven vor der Küste Tansanias noch auf 13 Billionen Kubikfuß geschätzt. Anfang 2015 wurden sie schon mit 50 Billionen Kubikfuß (1,4 Billionen", "section_level": 2}, {"title": "Exportwirtschaft.", "content": "Im Wesentlichen werden Cashewnüsse (18,3 %), Kaffee (14,3 %), mineralische Rohstoffe (13,2 %), Tabak (8 %) und Baumwolle (5,2 %) (Stand: 1999) ausgeführt. Des Weiteren wird auch Mais, Sisal, Tee, Hirse und Zuckerrohr angebaut. Der größte Exportanteil wird", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Die Infrastruktur ist mit zunehmender Entfernung von der Küste schlechter entwickelt. An der Ostküste befinden sich die Wirtschaftsschwerpunkte mit direktem Zugang zu den Häfen. Es gibt außerhalb der Städte meistens keinen Anschluss an Wasserleitungen. In manchen Regionen gibt es im Umkreis von einigen Kilometern keinen Anschluss an das öffentliche Stromnetz.", "section_level": 1}, {"title": "Elektrizitätsversorgung.", "content": "Im Jahre 2011 lag Tansania bezüglich der jährlichen Erzeugung mit 5,115 Mrd. kWh an Stelle 121 und bezüglich der installierten Leistung mit 845 MW an Stelle 127 in der Welt. Im Mai 2014 lag die installierte Leistung bei 1.583 MW, davon entfielen auf Wasserkraftwerke 561 MW (35 %), auf Gaskraftwerke 527 MW (34 %) und auf Dieselgeneratoren 495 MW (31 %). Der staatliche Stromversorger \"Tanzania Electric Supply Company Limited\" (TANESCO) zählt zu den größten", "section_level": 2}, {"title": "Telekommunikation.", "content": "In den letzten Jahren hat insbesondere die Zahl der Mobilfunkanschlüsse rasant zugenommen. Es gibt etwa 17,4 Millionen", "section_level": 2}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Tansania besitzt zwei Eisenbahnsysteme mit einer Gesamtstreckenlänge von 3.690 Kilometern. Das Netz der früher von der \"Tanzania Railways Corporation\" betriebenen Tanganjikabahn stammt im Wesentlichen noch aus der deutschen Kolonialzeit vor 1914 mit Ergänzungen aus der britischen Zeit. Es wurde in Meterspur errichtet. Die Hauptlinie verläuft von Daressalam über Morogoro und Dodoma nach Tabora. Hier verzweigt sich die Linie nach Kigoma am Tanganjikasee sowie nach Mwanza am Viktoriasee. Außerdem gibt es weitere Stichstrecken nach Singida und Mpanda. Daneben gibt es eine nördliche Linie nach Tanga bzw. nach Arusha über Moshi (zurzeit kein Personenverkehr; eine Verbindung zur", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Insgesamt hat das Straßennetz des Landes eine Länge von 86.472 km, wovon 7.092 km asphaltiert sind (Stand: 2010). Aufgrund der britischen Kolonialvergangenheit herrscht in Tansania Linksverkehr. Asphaltierte Straßen gibt es zwischen den großen Städten. Von Daressalam geht eine nördliche Strecke zum Kilimandscharo und weiter in Richtung Nairobi. Diese Strecke bindet mit einem Abzweig auch Tanga an. In Richtung Süden verläuft die Hauptstrecke von Daressalam über Morogoro, Iringa und Mbeya nach Malawi sowie nach Sambia. Von Morogoro zweigt die Asphaltstraße nach Dodoma ab. Zwischen Iringa und Mbeya sind auch Njombe und Songea angebunden. Die Küstenstraße ab Daressalam nach Süden in Richtung Mtwara ist bis auf wenige Lücken inzwischen weitgehend", "section_level": 2}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "Tansania verfügt über vier Flughäfen mit internationalen Verbindungen (IATA-Code): Weitere Flughäfen sind Flughafen Arusha (ARK), Flughafen Bukoba (BKZ), Flughafen Dodoma (DOD), Flughafen Iringa (IRI), Flughafen Kigoma (TKQ), Flughafen Mbeya (MBI), Flughafen Moshi (QSI), Flughafen Mtwara (MYW), Flughafen Musoma (MUZ), Flughafen Pemba (PBA), Flughafen Shinyanga (SHY), Flughafen Songea (SGX), Flughafen Tabora (TBO), Flughafen Tanga (TGT) sowie viele lokale Dorf- und Buschlandeplätze, die großenteils bei der \"Tanzania Civil Aviation Authority\" (TCAA) registriert sind. Einige dieser Landeplätze werden aus dem Ausland angeflogen, zum Beispiel \"Kleins Camp\" in der Serengeti. Julius K. Nyerere International Airport und Kilimanjaro International Airport werden im", "section_level": 2}, {"title": "Schifffahrt.", "content": "Die Inseln im Indischen Ozean, Unguja (Sansibar), Pemba und Mafia, sind auf den Schiffsverkehr angewiesen. Zwischen Daressalam und Sansibar-Stadt verkehren täglich mehrere Schiffe. Auch Pemba und Mafia werden über Daressalam bzw. Sansibar-Stadt regelmäßig angefahren. 2011 kamen beim Untergang der Fähre \"Spice Islander I\" fast 3000 Menschen ums Leben. Wichtige Seehäfen am", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Als Nationalfeiertag wird der 26. April 1964 als Jahrestag der Union zwischen Tanganjika und Sansibar begangen. Der 9. Dezember (1961) ist als Unabhängigkeitstag (swahili: \"Sikukuu ya Uhuru\") ebenfalls ein wichtiger Feiertag.", "section_level": 1}, {"title": "Oldowan-Kultur.", "content": "Die Fossilien aus der Olduvai-Schlucht im Norden Tansanias werden – gemeinsam mit dem Afar-Dreieck in Äthiopien und Fundplätzen", "section_level": 2}, {"title": "Bildende Künste.", "content": "Die Schnitzkunst der Makonde, eines im Südosten Tansanias und im Nordosten Mosambiks lebenden Bantuvolkes, ist weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Viele Makondeschnitzer haben sich in Daressalam niedergelassen, da sie hier einen Markt finden. Auf dem Mwenge-Markt kann man den Schnitzern bei der Arbeit zuschauen und ihre Werke kaufen. Traditionsgemäß werden die für den Markt produzierten Schnitzereien aus Ebenholz hergestellt; aufgrund der Verknappung dieser langsam nachwachsenden Holzart wird mittlerweile auch viel mit \"Mpingo\" (swahili für das sogenannte Afrikanische Schwarzholz, \"Dalbergia melanoxylon\") gearbeitet. Man unterscheidet vier, stilistisch und inhaltlich verschiedene Formen der Makondeschnitzereien: In der Malerei folgten einheimische Künstler", "section_level": 2}, {"title": "Musik und Tanz.", "content": "Musik in Verbindung mit Tänzen ist ein wesentliches kulturelles Element lokaler Gemeinschaften in Dörfern und Städten. Unterhaltungsveranstaltungen und Zeremonien, die allgemein \"ngoma\" genannt werden, beinhalten Tänze, Lieder, Musik mit verschiedenen melodischen und rhythmischen Strukturen und einer bestimmten Auswahl von Musikinstrumenten. Die \"ngoma\" unterscheiden sich nach Ethnie, Region und Funktion, beispielsweise: \"ngoma ya washambaa\" (\"ngoma\" der Shamba in den Usambara-Bergen), \"ngoma za Morogoro\" (\"ngoma\" im Gebiet Morogoro), \"ngoma ya harusi\" (Hochzeitstänze) oder \"ngoma ya shetani\" (Pepo-Besessenheitstänze).", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtliche Entwicklung.", "content": "Sowohl die mit den umliegenden Ländern gemeinsamen musikalischen Formen und Musikinstrumententypen als auch die unterschiedlichen regionalen musikalischen Traditionen werden als Entwicklungen aus den vielfältigen, ab dem 1. Jahrtausend erkennbaren Migrationsbewegungen und Handelskontakten erklärt. Auf den Kulturimport von Seefahrern und Händlern aus dem Malaiischen Archipel, die ab der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends die ostafrikanische Küste erreichten, ist möglicherweise die Verwandtschaft eines bestimmten, regional verbreiteten Xylophons zurückzuführen. Der Xylophontyp besitzt einen einzigen Kastenresonator für alle Klangstäbe und kommt auch im indonesischen Gamelan vor. Die großen Sanduhrtrommeln \"ngoma\" und \"fimkhang’u\" der Pangwa in der südtansanischen Njombe-Region, die vom Musiker zwischen den Knien gehalten werden, erinnern an die von der Musik Neuguineas bekannte Trommel \"kundu\". Der asiatische Instrumententyp der Plattstabzithern, der in Tansania \"zeze\" genannt wird, verbreitete sich der gängigen Theorie zufolge ebenfalls mit indonesischen Seefahrern entlang der ostafrikanischen Küste und gelangte von dort weiter auf", "section_level": 3}, {"title": "Stilregionen traditioneller Musik.", "content": "Nach Gerhard Kubik (1982) sind acht musikalische Stilrichtungen zu unterscheiden, die sich teilweise bis über die Landesgrenzen erstrecken: 1) die kenianische und tansanische Küste mit den vorgelagerten Inseln, 2) das Gebiet der Nyamwezi und Sukuma südlich des Victoriasees, 3) Wagogo und benachbarte Gruppen im Zentrum, 4) Chagga und andere Gruppen am Kilimandscharo, 5) das Gebiet Buhaya im Nordwesten in Verbindung mit Ruanda, Burundi und den Königreichen von Süduganda, 6) Wafipa und andere Gruppen in der Region Rukwa an der Westgrenze, 7) die Südgrenze am Rovuma einschließlich Nordmosambik und 8) das Hochland im Südwesten am Malawisee. 1. Küste: Auf Sansibar, Pemba und in den Küstenstädten des Festlands ist der arabische Musikeinfluss besonders im Taarab zu erkennen. Auf den Inseln gehört die von einem Chor vorgetragene Liedform und der Instrumentalstil seit jeher zur nationalen Identität der Swahili-Gesellschaft, während Taarab in der \"ujamaa\"-Phase als für die afrikanische Kultur fremd zu gelten hatte. In einem Taarab-Ensemble, das auch in Kenia, Ruanda, Burundi und Uganda anzutreffen ist, spielen die arabische Laute \"udi\" (arabisch \"ʿūd\"), die arabische Kastenzither \"kanuni\", die Längsflöte \"nai\", mehrere Violinen, Cello, Kontrabass, Akkordeon und mehrere, mit den Händen geschlagene Trommeln zusammen. Weniger stark ist der arabische Einfluss beim \"mbeta\"-Tanzstil der Zaramo in der Umgebung von Daressalam vorhanden. Der Tanz wird von Flöten (\"viyanzi\"), verschiedenen Trommeln und Rasseln begleitet. Die Zaramo spielen Trogxylophone mit acht bis zehn Klangstäben, die sie wie ihre Lamellophone \"marimba\" nennen. 2. Nyamwezi: Im zentralen Norden um Tabora steht die Trommelmusik seit der Zeit der Karawanenhändler im 18./19. Jahrhundert unter dem Einfluss der islamischen Swahili-Kultur der Küste und der ehemaligen ugandischen Königreiche. Bei der Amtseinführung eines Häuptlings schlugen die Nyamwezi früher große Bechertrommeln. In Ritualen der Geheimgesellschaften verwenden die Sukuma bis heute große zweifellige Zylindertrommeln. 3. Zentrum: Die musikalisch wohl aktivste Region", "section_level": 3}, {"title": "Film, Video und Fernsehfilme.", "content": "Noch in den 1980er Jahren gab es nahezu keine Eigenproduktionen tansanischer Filme. Erst 1998 mit der Eröffnung des \"Zanzibar International Film Festival\", das inzwischen zum Forum für Filmproduktionen aus ganz Ostafrika geworden ist – mit reger Beteiligung auch aus dem südlichen Afrika und einigen Beiträgen aus Westafrika – hat sich", "section_level": 2}], "src_summary": "Tansania ([], auch [], amtlich Vereinigte Republik Tansania, ) ist ein Staat in Ostafrika. Es liegt am Indischen Ozean und grenzt an Kenia und Uganda im Norden, Ruanda, Burundi und die DR Kongo im Westen und Sambia, Malawi und Mosambik im Süden. Es ist seit der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich am 9. Dezember 1961 Mitgliedstaat des Commonwealth of Nations.", "tgt_summary": "坦桑尼亚联合共和国() 通称坦桑尼亚,是位于赤道以南的东非国家,本土地处维多利亚湖和印度洋之间,北邻乌干达和肯尼亚,西与刚果民主共和国、卢旺达和布隆迪交界,南与马拉维和莫桑比克毗连,西南与赞比亚接壤。1964年4月26日,坦干伊加与尚吉巴合并,成立坦桑尼亚联合共和国,首都为多多马。1996年以前的旧首都位于达累斯萨拉姆,仍为坦桑尼亚主要的商业城市和大部分政府机关的所在地。达累斯萨拉姆也为坦桑尼亚的主要港口。", "id": 1139845} {"src_title": "Meile", "tgt_title": "英里", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Römischen Reich entsprachen fünf Fußlängen (lat. \"pes\") der Länge eines Doppelschrittes (lat. \"passus\"), also eines vollen Schrittzyklus aus zwei aufeinanderfolgenden Schritten. Tausend Doppelschritte wurden als \"mille passus\" „tausend Schritte“ (Singular, eine Meile) oder \"milia passuum\" „tausende von Schritten“ (Plural, mehrere Meilen) bezeichnet; die römische Meile maß demnach rund 1,5 km. Von der verkürzten Form \"milia\" entstand im Deutschen das Wort „die Meile“ (aus Neutrum Plural wurde Femininum Singular), in anderen Sprachen \"mil, miil, mijl, mila, milja\" oder \"mile.\" Der Meilenstein (lat. \"lapis milliarium\" oder verkürzt \"miliarium\") gab fortan Entfernungen an. Die häufigste alte englische Meile hieß \"London mile,\" die neue \"British mile\" oder \"statute mile.\" Sie war die Grundlage des Pferderennsports, und auf dieser Distanz wurde 1780 das Derby in Epsom ausgetragen. Um 1784 wurde die Distanz auf das Anderthalbfache verlängert, und diese wird noch heute gelaufen. Im deutschen Sprachraum waren die \"Landmeile\" und die \"geographische Meile\" üblich. Anders als die englische Meile, die mit ihren 1,6 km in etwa die römische Meile tradiert, entsprachen die deutsche Landmeile und die geographische Meile rund 7,5 km. Die ehemals in Europa und Lateinamerika verwendete Längeneinheit Leuge wird gelegentlich als „Meile“ übersetzt, beispielsweise im Titel zu Jules Vernes Roman \"20.000 Meilen unter dem Meer.\" Viele Meilen und verwandte Einheiten (Leuge, League, Legua) waren festgelegt als einfache Vielfache einer Bogenminute des Äquators oder eines Meridians. So liegen die historisch vielfältigen Seemeilen alle im Bereich der Länge einer Bogenminute. Auch die deutsche \"geographische Meile\" wurde als der fünfzehnte Teil eines Äquatorialgrades definiert. 1929 einigte man sich international auf die heute in der Schifffahrt und in der Luftfahrt für Entfernungen gebräuchliche Seemeile, englisch \"nautical mile,\" abgekürzt NM. 1959 wurden die in den englischsprachigen Ländern bestehenden Längenmaßunterschiede durch internationale Übereinkunft aufgehoben, seitdem wird in angloamerikanischen Ländern die englische Meile, Landmeile oder \"statute mile\" verwendet, beispielsweise in der Einheit Meilen pro Stunde (mph = \"miles per hour\").", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich.", "content": "Ähnliche Einheiten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Meile ist eine Längenmaßeinheit außerhalb des Internationalen Einheitensystems.", "tgt_summary": "英里或哩(英语:mile)是使用于英国、美国、前英国殖民地和英联邦国家的长度单位。 1 英里相当于 1760 码,也等同于 5280 英尺,1959 年相关国家约定。", "id": 2381434} {"src_title": "Pseudonym", "tgt_title": "化名", "src_document": [{"title": "Verwendung.", "content": "Pseudonyme wurden historisch in erster Linie von Schriftstellern verwendet. In diesem Zusammenhang gibt es den französischen Ausdruck nom de plume (wörtlich: „Schreibfeder-Name“), der heute nur noch selten verwendet wird. Einige Personen arbeiteten zeitlebens unter einem Pseudonym (zum Beispiel Friedrich Freiherr von Hardenberg → Novalis, Marguerite de Crayencour → Marguerite Yourcenar). Bei manchen dieser Pseudonyme ist die tatsächliche Identität unbekannt oder umstritten (zum Beispiel der Schriftsteller → B. Traven oder der Maler → J. Metzler) Andere ändern nur für bestimmte Lebens- oder Schaffensperioden oder für besondere Werke ihren Namen (zum Beispiel Jasmin Wagner → Blümchen, Agatha Christie → Mary Westmacott, Stephen King → Richard Bachman, Paul Dessau → Henry Herblay). Manche Personen haben auch verschiedene Künstlernamen, um verschiedene persönliche Werke zu differenzieren, da sie etwas anderes ausdrücken sollen (zum Beispiel Jean Giraud → Mœbius oder Gir, Patrick Losensky → Fler oder Frank White). Bei der Nutzung von Pseudonymen im Internet und im E-Mail-Verkehr gibt es erhebliche Unterschiede zu den Pseudonymen von Schriftstellern und anderen Künstlern: In der virtuellen Welt kann sich jedermann unter beliebigen und beliebig vielen Pseudonymen äußern. Benutzernamen und selbstgewählte Spitznamen können ohne Weiteres geändert werden und sind insofern mit den realen Personen nur lose verknüpft. Im Prinzip kann jeder Pseudonyme verwenden – im Privatleben und teilweise auch beruflich. In manchen Berufen sind Pseudonyme üblich (zum Beispiel bei Geheimdiensten oder in der Prostitution).", "section_level": 1}, {"title": "Gründe für die Wahl eines Pseudonyms.", "content": "Es gibt viele Motive, ein Pseudonym zu verwenden. Vereinfachung oder Verschönerung des Namens Wirtschaftliche Vorteile Imagepflege Vermeidung von Nachteilen Biographische Hintergründe Schutz von Personen in der Berichterstattung der Medien Sonstiges Bei der Verwendung von Pseudonymen im Internet spielen mehrere der oben genannten Motive eine Rolle. Dazu gehören die Vermeidung von Nachteilen, Imagepflege und der Spaß am Verwirrspiel.", "section_level": 1}, {"title": "Arten von Pseudonymen.", "content": "Viele Pseudonyme sind reine Phantasiegebilde. Manchmal wird aus den Buchstaben des richtigen Namens ein Anagramm gebildet (zum Beispiel François Rabelais → Alcofrybas Nasier bzw. Alcofribas Nasier, Voltaire → François-Marie Arouet (A R O V E T L [e] J [eune] mit Vertauschung der handschriftlich damals identischen Buchstaben V/U und J/I sowie selbst verliehenem adeligem „de“), Paul Ancel → Paul Celan) oder ein Ananym, das den wirklichen Namen rückwärts gelesen wiedergibt (zum Beispiel Kurt W. Marek → C. W. Ceram). Bei einem Kryptonym ist ein Zusammenhang mit dem wirklichen Namen kaum noch oder gar nicht mehr erkennbar (zum Beispiel starke Verkürzung bei Horst Bosetzky → -ky). Von einem Prenonym spricht man, wenn der Vorname oder mehrere eigene Vornamen als Name verwendet werden (Jean Paul Friedrich Richter → Jean Paul, Peter Alexander Neumeyer → Peter Alexander). Auch ein einzelner Vorname kann verwendet werden, indem man ihn in einen vermeintlichen Vor- und Familiennamen teilt (Illobrand von Ludwiger → Illo Brand). Gelegentlich verbergen sich Frauen hinter Männernamen mit einem Pseudandronym (zum Beispiel Karen Blixen → Isak Dinesen) oder Männer hinter Frauennamen mit einem Pseudogynym (zum Beispiel Prosper Mérimée → Clara Gazul). Ein Traduktionym entsteht durch die Übersetzung des wirklichen Namens in eine andere Sprache. Beispielsweise erscheinen die Schallplatten des niederländischen Musikers Ton Koopman (niederländisch \"koopman\" bedeutet „Kaufmann“) unter dem Label \"Antoine Marchand\" – die französische Version von „Anton Kaufmann“. Bei den Gelehrten der Renaissance war es üblich, latinisierte oder gräzisierte Namen zu verwenden, zum Beispiel Georg Bauer → Georgius Agricola, Gerhard Kremer → Gerhard Mercator, Philipp Schwarzerdt → Philipp Melanchthon, Theophrastus Bombast von Hohenheim → Paracelsus Es gibt auch Fälle, in denen nur eine lateinische Endung angehängt wurde, vor allem von Verfassern wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Ein Geonym ist aus einem geografischen Namen abgeleitet. Beispiele sind der Zeichner e.o.plauen (lebte als Kind in Plauen), der Maler Georg Baselitz (geboren in Deutschbaselitz), Jürgen von der Lippe (geboren in Bad Salzuflen im Kreis Lippe) und der österreichische Sänger Hubert von Goisern (geboren in Goisern). Theo Lingen wählte seinen Künstlernamen nach dem Geburtsort seines Vaters. Der Renaissance-Gelehrte Johann Georg Turmair nannte sich Johannes Aventinus, eine latinisierte Anspielung auf seinen Geburtsort Abensberg. Seltener wird das Aristonym ausgesucht, das seinen Träger mit einem Adelstitel aufwerten soll. Viele vermeintliche Aristonyme sind allerdings in Wahrheit lediglich Geonyme und wollen keinen Adelstitel vortäuschen (Hoffmann von Fallersleben). Die Abgrenzung ist mitunter schwierig. Adelig klingende Pseudonyme werden häufig auch in ironischer Absicht gewählt (Jürgen von der Lippe, Rosa von Praunheim, beides eigentlich Geonyme; Hella von Sinnen). Ein dem Aristonym ähnlicher Fall sind scheinbare bzw. unechte akademische Titel (zum Beispiel Dr. Seuss oder Dr. Kurt Ostbahn). Ebenso selten ist das Hagionym, das den Namen eines Heiligen enthält (zum Beispiel Halldor \"Kiljan\" Laxness). Soll das Pseudonym auf eine satirische oder ironische Absicht des Autors hindeuten, spricht man von einem \"Ironym\" (Friedrich Theodor Vischer → Deutobold Symbolizetti Allegorowitsch Mystifizinski; Hella von Sinnen). Darüber hinaus gibt es das Allonym, welches den Namen einer bekannten Persönlichkeit vorgibt (zum Beispiel bei Pablo Neruda, der sich nach Jan Neruda benannte) und das Phraseonym, das den Namen in Form einer Redewendung wiedergibt (zum Beispiel Farin Urlaub). Eine im Bereich der Unterhaltungsindustrie häufig anzutreffende Sonderform ist das Sammelpseudonym oder Verlagspseudonym: Der fingierte Name wird in diesem Falle nicht einer bestimmten real existierenden Person zugeordnet, sondern von einem Unternehmen zur einheitlichen Publikation von Werken genutzt, die in Wahrheit von verschiedenen Urhebern stammen. Gängige Praxis ist dieses Vorgehen bei Verlagen, die Trivialliteratur in Heftform herausgeben. Eines der bekanntesten Beispiele ist „Dr. Sommer“ aus der Jugendzeitschrift BRAVO: Ursprünglich ein Pseudonym des Autors Dr. med. Martin Goldstein, beantwortete schon bald ein Team von Mitarbeitern unter diesem Pseudonym die Anfragen der jungen Leser. Inzwischen wird offen vom „Dr.-Sommer-Team“ gesprochen. Auch Tonträgerkonzerne bedienten sich schon früh eines ähnlichen Konzepts. Ein bekanntes Beispiel ist die Interpretenangabe \"Orchester Eric Harden\", die seit den späten 1920er Jahren unter den verschiedensten Warenzeichen des damals größten europäischen Plattenproduzenten, der Carl Lindström AG, verwendet wurde. \"Eric Harden\" war keine existierende Person, sondern konnte für jedes beliebige Studioorchester stehen, das gerade für die benötigten Aufnahmen zur Verfügung stand. Ein anderes jahrelang bedientes Pseudonym der Carl Lindström AG war \"Fred Lustig\". Unter diesem Namen verkaufte der Konzern verschiedene Schlagersänger, so den damals sehr bekannten Luigi Bernauer auf seiner Marke Odeon. Ein jüngeres Verwendungsbeispiel ist Bert Brac, ein Sammelpseudonym für Begleitmusik-Komponisten des Hörspiellabels Europa. Ein Beispiel mit enormem Einfluss aus der Wissenschaft ist Nicolas Bourbaki. Ein aus der Filmbranche bekanntes Beispiel entstand nicht aus Erwägungen des Produzenten, sondern aus Selbstschutzwunsch: Regisseure, die aus verschiedenen Gründen mit einem ihrer Filme unzufrieden sind (beispielsweise wegen starker Eingriffe der Produzenten), wählen üblicherweise das Notfall-Pseudonym Alan Smithee. Pseudonyme, die von mehreren Autoren gemeinschaftlich genutzt werden, werden auch als Gemeinschaftspseudonym oder Kollektivpseudonym bezeichnet. Ein bekanntes Beispiel ist „H. Bustos Domecq“, das von Jorge Luis Borges und Adolfo Bioy Casares für Kollaborationen verwendete Pseudonym. Die Grenzen zwischen Sammel- und Gemeinschaftspseudonym sind fließend, man wird aber bei gemeinschaftlich erstellten Einzelwerken eher von Gemeinschaftspseudonym, bei einer Reihe, die unter einheitlichem Pseudonym erscheint, deren einzelne Bände aber individuelle Verfasser haben, eher von Sammelpseudonym sprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Synonyme.", "content": "Als Synonyme werden bedeutungsgleiche Wörter bezeichnet. Dieser Begriff kann also in gewisser Weise als Oberbegriff des Sonderfalls Pseudonym aufgefasst werden. Dagegen spricht, dass Synonyme im üblichen Sinne dem natürlichen Wortschatz einer Sprache entstammen, während es sich bei Pseudonymen gewöhnlich um Eigennamen handelt, welche absichtsvoll neu gebildet werden, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Situation.", "content": "Künstlernamen sind heute namensrechtlich geschützt. Nach dem Urheberrecht hat ein Künstler das Recht, festzulegen, unter welchem Künstlernamen er genannt werden will. Für die Wahl des Namens gibt es gewisse Einschränkungen durch Persönlichkeitsrechte anderer. Im europäischen Reisepass und in die Ausweisdokumente vieler Länder können Künstlernamen (und auch Ordensnamen) eingetragen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Künstlernamen können in den Personalausweis und Reisepass eingetragen werden. Möglich war dies schon seit vielen Jahrzehnten – bis zu einer Änderung des Personalausweisgesetzes zum 1. November 2007, mit der die Eintragungsfähigkeit von Künstlernamen abgeschafft wurde. Auf diese Änderung im Jahr 2007 gab es Proteste von Künstlern und Journalisten, die für ihre berufliche Tätigkeit auf Pseudonyme angewiesen sind. Diese Proteste waren im Jahr 2008 Anlass für die Bundesregierung, die Frage der Eintragungsfähigkeit von Künstlernamen erneut zu prüfen. Der Bundesrat beschloss am 18. Dezember 2008 das Gesetz über Personalausweise und den elektronischen Identitätsnachweis, in dem als Nebenregelung auch Künstlernamen wieder eintragungsfähig gemacht wurden. Das Gesetz trat gemäß Art. 7 des Gesetzes erst am 1. November 2010 in Kraft, dies fiel zusammen mit der Einführung des neuen Personalausweises. Bis dahin blieb es den Meldebehörden versagt, Künstlernamen in den Personalausweis einzutragen. Von dieser Regelung waren auch Ordensnamen betroffen. Seit 1. November 2010 ist die Eintragung in Personalausweise und Pässe wieder möglich. Rechtsverbindlich und zulässig ist die Unterschrift mit einem Pseudonym, sofern die als Aussteller in Betracht kommende Person ohne Zweifel feststeht. Wird mit dem Künstlernamen unterschrieben, so ist damit der gesetzlichen Schriftform Genüge getan. Der Schutz des Pseudonyms gemäß BGB bleibt davon unberührt. Bei Klagen kann der Künstlername zur Parteienbezeichnung verwandt werden. Bei Grundstückskäufen sind Eintragungen im Grundbuch unter ausschließlicher Verwendung des Künstlernamens nach Abs. 1 a GBV nicht zulässig. Dieser darf jedoch zusätzlich zum Familiennamen eingetragen werden. Für Künstlernamen sind seit dem 1. November 2012 alle Zeichen zulässig, die in dem Zeichensatz \"String.Latin\" der Bundesdruckerei enthalten sind. Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin vom Januar 2015 können Prostituierte ihr Pseudonym nicht als Künstlernamen im Personalausweis eintragen lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Es steht in Österreich jeder Person frei, sich eines beliebigen Namens zu bedienen, sofern sie damit nicht gegen den Namensschutz gemäß § 43 ABGB verstößt. Ein Pseudonym bzw. Künstlername wird durch bloßen Gebrauch erworben, ohne dass es hierzu eines größeren Umfangs des Gebrauches oder einer längeren Dauer bedürfte; erforderlich ist nur, dass der Deckname einem weiteren Kreis bekannt geworden und aufgefallen ist, so dass sich mit dem Gebrauch auch die Vorstellung der Öffentlichkeit von einer bestimmten Persönlichkeit verbindet. Seit der Einführung der neuen Sicherheitspässe im Juni 2006 ist die Eintragung von Künstlernamen im Reisepass nicht mehr zulässig.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Künstlernamen und Ordensnamen können in der Schweiz als „amtliche Ergänzungen“ in den Pass aufgenommen werden. Für den Eintrag eines Künstlernamens „muss ein begründetes Gesuch gestellt und glaubhaft dargelegt werden, dass dieser Name im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben einer Person auch objektiv von Bedeutung ist“.", "section_level": 2}, {"title": "Benutzernamen im Internet.", "content": "Eine andere Form von alternativen Namen sind die Spitznamen und Benutzernamen, oft auch Nickname oder kurz „Nick“ genannt – im Zuge der Verbreitung von Computern und des Internets inzwischen für viele unerlässlich. So bedarf es ihrer zum Beispiel bei der Rechtevergabe bei Betriebssystemen oder für die Nutzung von Internetnutzungsmöglichkeiten wie E-Mail oder Foren. Hierbei ist eine Pseudonymisierung nicht zwingend, aber in einigen Fällen durchaus empfehlenswert (siehe Anonymisierung und Pseudonymisierung). Um den Schutz personenbezogener Daten zu gewährleisten, legt in Deutschland das Telemediengesetz fest: „Der Diensteanbieter hat die Nutzung von Telemedien und ihre Bezahlung anonym oder unter Pseudonym zu ermöglichen, soweit dies technisch möglich und zumutbar ist. Der Nutzer ist über diese Möglichkeit zu informieren.“ Problematisch kann die Anonymisierung werden, wenn eine Person mehrere Identitäten als Sockenpuppen verwendet, um in Diskussionen oder Abstimmungen eine Mehrheit zu erzielen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Fahrradboten fahren unter einem Nick, der ursprünglich auch der schnellen und guten Verständlichkeit im Funkverkehr dient. CB-Funker haben stets einen Nick (hier: Skip), Trucker plakatierten diesen Rufnamen auch per Schild hinter der Windschutzscheibe. Überwiegend Kurzzeit-Teams besonders bei studentischen Sportveranstaltungen wählen einen Team-Namen. Autofahrer der Pionierzeiten fuhren Rennen unter Pseudonym – häufig betuchte Herren, die sich das teure Hobby leisten konnten, und bei Misserfolg keinen schlechten Ruf davontragen wollten. So zwei Teilnehmer der Automobil-Fernfahrt Salzburg–Wien am 1. + 2. Juni 1900, nämlich Baron Anton Codelli unter dem Pseudonym \"Karl Findeisen\" und der Nesselsdorfer Direktor und Eisenbahnpionier Hugo Fischer von Röslerstamm unter \"Vorwärts\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Pseudonym (in bestimmten Zusammenhängen auch: Alias, auch nom de plume) ist der fingierte Name einer Person, insbesondere eines Urhebers (oder mehrerer Urheber) von Werken. Das Pseudonym wird anstelle des bürgerlichen Namens (Realname, Orthonym) verwendet und dient meist zur Verschleierung der Identität. Das zugehörige Adjektiv lautet pseudonym (von altgriechisch \"pseudōnymos\" „fälschlich so genannt“). Sollen Realname und Pseudonym gegenübergestellt werden, so werden sie häufig mit dem Adverb „alias“ verbunden („\"X\" alias \"Y\"“).", "tgt_summary": "化名,指某人在本名之外使用的虚拟姓名,很多时候,目的在于掩饰自己的真实身份。笔名、网名、艺名、假名、佛教僧人的法号、教宗就职后的教名都是化名的一种。需要注意的是,字、号、谱名、学名、斋名与小名等别名于某些情况内是相当于本名,不应与化名相混。", "id": 2759127} {"src_title": "Strahlung", "tgt_title": "辐射", "src_document": [{"title": "Verwendung des Wortes.", "content": "\"Strahlen\", die Mehrzahl zu \"Strahl\", wird manchmal gleichbedeutend mit dem Begriff Strahlung verwendet, auch in Zusammensetzungen wie etwa \"Alpha-\" oder \"Röntgenstrahlen\". Eine Einzahl wie etwa \"Röntgenstrahl\" bezeichnet dagegen fast immer ein Strahlenbündel, das gerichtet ist und dabei Energie und Impuls transportiert. Wenn der Strahl aus Teilchen mit Masse, Ladung oder anderen Eigenschaften besteht, werden auch diese transportiert. \"Lichtstrahl\" kann allerdings beides, den idealisierten linienförmigen Strahl (siehe geometrische Optik) oder ein Strahlenbündel, bedeuten. Die Mehrdeutigkeit des deutschen Wortes \"Strahl\" zeigt sich auch darin, dass in anderen Sprachen jeweils mehrere verschiedene Ausdrücke dafür existieren. Im Englischen bezeichnet zum Beispiel'einen gedachten, idealisierten Strahl,'ein Strahlenbündel und \"\" einen Strahl aus makroskopischer Materie. Die Ausbreitung von Schall und anderen mechanischen Wellen folgt ähnlichen Gesetzen wie die Ausbreitung von elektromagnetischer Strahlung. Sie werden dennoch kaum als Strahlung bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen.", "content": "Trifft die Strahlung auf ein Hindernis, wird sie entweder absorbiert (aufgenommen und umgewandelt), unbeeinflusst transmittiert (hindurchgelassen), gestreut oder reflektiert (zurückgeworfen). Die historische Debatte, ob Lichtstrahlen aus Teilchen oder Wellen bestehen, wurde in der Quantenphysik damit beantwortet, dass ein Lichtstrahl aus Photonen besteht, deren Aufenthaltsort im Rahmen der Quantenmechanik durch eine Wahrscheinlichkeitswelle beschrieben wird. Diese Wahrscheinlichkeitswellen können miteinander interferieren (siehe Doppelspaltversuch). Louis de Broglie hat in seiner Theorie der Materiewellen gezeigt, dass jedem Teilchen eine Wellenlänge zugeordnet werden kann. Dies erklärt, warum zum Beispiel ein Elektronenstrahl auch Interferenzphänomene zeigt (siehe auch Welle-Teilchen-Dualismus).", "section_level": 1}, {"title": "Charakterisierung.", "content": "Man unterscheidet Strahlung nach ihren Bestandteilen, nach ihrer Quelle oder nach ihrer Wirkung.", "section_level": 1}, {"title": "Elektromagnetische Wellen.", "content": "Elektromagnetische Wellen bestehen aus Photonen. Elektromagnetische Wellen mit kurzer Wellenlänge, also hoher Photonenenergie, werden im Sprachgebrauch häufig als \"elektromagnetische Strahlung\" bezeichnet: so z. B. Röntgenstrahlung, Bremsstrahlung, UV-Strahlung, Wärmestrahlung oder Infrarotstrahlung. Im langwelligen Bereich spricht man eher von \"Wellen\", etwa Radiowellen.", "section_level": 2}, {"title": "Teilchenstrahlung.", "content": "Die Ausdrücke \"Teilchenstrahlung\" und \"Korpuskularstrahlung\" werden manchmal als Oberbegriffe für Strahlung verwendet, deren Bestandteile eine von Null verschiedene Masse haben. Teilchenstrahlung unterscheidet man nach der Sorte der Teilchen, aus denen sie besteht, beispielsweise Alphastrahlung (α-Teilchen), Betastrahlung (Elektronen oder Positronen) oder Neutronenstrahlung.", "section_level": 2}, {"title": "Strahlung aus dem Weltraum.", "content": "Strahlung aus dem Weltraum unterscheidet man nach ihrer Quelle, beispielsweise Sonnenstrahlung, kosmische Strahlung, Hintergrundstrahlung und Hawking-Strahlung. Strahlung, die von radioaktiven Stoffen ausgeht, wird häufig fälschlicherweise als \"radioaktive Strahlung\" bezeichnet, obwohl nicht die Strahlung radioaktiv ist, sondern der emittierende Stoff. Die Strahlung aufgrund der natürlichen Radioaktivität der Erde heißt terrestrische Strahlung.", "section_level": 2}, {"title": "Ionisierende Strahlung.", "content": "Ist die Energie der Strahlungsteilchen so hoch, dass sie aus Atomen oder Molekülen Elektronen entfernen kann, wird die Strahlung als ionisierende Strahlung bezeichnet. Elektromagnetische Wellen in diesem Energiebereich geben oft beim ersten Stoß einen Großteil ihrer Energie ab. Für die Energie- und Materialabhängigkeit siehe Massenschwächungskoeffizient. Geladene Teilchen mit hoher Energie geben diese beim Durchgang durch Materie in vielen kleinen Portionen ab. Für die Energie- und Materialabhängigkeit siehe Bremsvermögen.", "section_level": 2}, {"title": "„Harte“ und „weiche“ Strahlung.", "content": "Bei verschiedenen Strahlenarten, z. B. Röntgen-, Gamma- und auch Betastrahlung, wird manchmal von „harter“ (hier gleichbedeutend mit energiereicher) oder „weicher“ (energieärmerer) Strahlung gesprochen. Genaue Abgrenzungen dieser Begriffe gibt es aber nicht. Von \"Harter Röntgenstrahlung\" wird beispielsweise in der Röntgenoptik gesprochen, wenn in etwa die Wellenlänge kürzer ist als der Abstand der Atome im Festkörper, also im Bereich 0,01 bis ca. 0,5 nm.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Begriff Strahlung bezeichnet die Ausbreitung von Teilchen oder Wellen. Im ersten Fall spricht man von \"Teilchenstrahlung\" oder \"Korpuskularstrahlung\", im zweiten von \"Wellenstrahlung\".", "tgt_summary": "辐射在物理学上指的是能量以波或是次原子粒子移动的型态,在真空或介质中传送。包含:", "id": 271729} {"src_title": "Türkische Sprache", "tgt_title": "土耳其语", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Das heutige Türkisch ist die Muttersprache von etwa 80 Prozent der Menschen in der Türkei (das waren Ende 2015 gut 63 Millionen Menschen) und war dies nach Schätzungen im Jahr 1979 auch für 37.000 Menschen in Usbekistan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Aserbaidschan. Türkisch war 2011 zudem die Muttersprache für 606.000 Menschen in Bulgarien, für ungefähr 290.000 Menschen in der Türkischen Republik Nordzypern und 1976 die von 128.380 Menschen in Griechenland. 63.600 Sprecher lebten 1984 in Belgien, etwa 70.000 in Österreich (Ethnologue 2009) und mehr als 1,5 Millionen in Deutschland. Ferner sprachen 1982 in Rumänien noch 14.000 Menschen die türkische Sprache, und auf dem Gebiet des früheren Jugoslawien, insbesondere im Kosovo, wo es auch Amtssprache ist, und in Nordmazedonien, sprechen 250.000 Personen türkisch. 1990 war Türkisch im Irak noch für rund 3.000 und im Iran für 2.500 Menschen die Muttersprache. In den USA lebten 1970 24.123 Sprecher des Türkischen, und für Kanada wurden 1974 8.863 türkische Muttersprachler angegeben. In Frankreich gaben 1984 rund 135.000 und in den Niederlanden knapp 150.000 Menschen Türkisch als Muttersprache an. 1988 wurden in Schweden rund 5.000 Türkischsprachige registriert. 2009 sprachen etwa 85 Millionen Menschen Türkeitürkisch, darunter 65 Millionen als Muttersprache und 20 Millionen als Zweitsprache. Als engste Verwandte des Türkeitürkischen gilt heute das Aserbaidschanische. Vielfach wird die Sprache der südosteuropäischen Gagausen (Republik Moldau und Balkan) als ein Dialekt des Türkeitürkischen angesehen, was allerdings umstritten ist. So führen die Turkologen Westeuropas das Gagausische als eigene Sprache und jene in den Turkstaaten auf Grund des geringen Abstandes als einen Dialekt des Türkeitürkischen an. Gegenseitige mündliche wie schriftliche Kommunikation zwischen Sprechern des Türkischen, Aserbaidschanischen und Gagausischen ist ohne größere Schwierigkeiten möglich. Das Sprachverhältnis ist etwa vergleichbar mit der Verwandtschaft zwischen Dänisch und Norwegisch. Einen etwas größeren Sprachabstand gegenüber dem Türkischen hat das Turkmenische, daher ist eine Unterhaltung beispielsweise zwischen Türkisch- und Turkmenischsprechern in Wort oder Schrift deutlich mühsamer. Das Verhältnis entspricht ungefähr dem Sprachabstand zwischen dem Schwedischen und dem Dänischen. Die sprachlichen Unterschiede rühren hauptsächlich daher, dass das Turkmenische, das bis heute dialektal stark zersplittert ist, unter dem Einfluss verschiedener Sprachen wie des Persischen und des Russischen, nicht zuletzt auch unter dem Einfluss nicht-oghusischer, zentralasiatischer Turksprachen, wie des Tschagataischen stand. Aufgrund dieser unterschiedlichen Sprachabstände fasst man innerhalb der oghusischen Sprachen Türkisch, Gagausisch und Aserbaidschanisch als westoghusische Sprachen zusammen, während das Turkmenische einem ostoghusischen Zweig zugerechnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prototürkisch.", "content": "Grundzüge einer Rekonstruktion des Prototürkischen, auf das alle etwa 40 Turksprachen letztlich zurückgehen, bietet Róna-Tas „The Reconstruction of Proto-Turkic and the Genetic Question“ in Johanson & Csató eds. „The Turkic Languages“, Routledge Language Family Descriptions, 1998.", "section_level": 2}, {"title": "Alttürkisch.", "content": "Alttürkisch ist die Sprache der Orchon-Inschriften und die erste bekannte Verschriftlichung des Uigurischen. Der Name \"Alttürkisch\" darf nicht im Sinne einer direkten Vorgängerform des heutigen Türkischen interpretiert werden. Das Alttürkische ist eine frühe Form der uighurischen oder südöstlichen Turksprachen, während das Türkische zur oghusischen oder Südwestgruppe der Turksprachen gehört. Zur Klassifikation siehe den Artikel Turksprachen. Mahmud al-Kāschgharī verfasste im 11. Jahrhundert seine monumentale „Sammlung der Dialekte der Türken“ (\"dīwān lughāt at-turk\"). Dieses türkisch-arabische Wörterbuch enthält neben der Übertragung von Wortmaterial eine Fülle von historischen, geographischen und folkloristischen Einzelheiten.", "section_level": 2}, {"title": "Westoghusisch.", "content": "Das Türkeitürkische geht direkt auf das Oghusische zurück, die Sprache der türkischen Stämme, die im Gefolge der Schlacht von Mantzikert im Jahre 1071 nach Anatolien einwanderten. Die Oghusen siedelten ab dem 8. Jahrhundert in Zentralasien am Unterlauf des Syr-Darya in der Kasachensteppe und islamisierten sich dort allmählich. Ein Teil dieser Stämme folgte im 11. Jahrhundert den Seldschuken bei deren Eroberungen in den Iran und das westliche Vorderasien (Syrien, Irak, später auch Kaukasien und Anatolien).", "section_level": 2}, {"title": "Osmanisches Türkisch.", "content": "Die frühesten Werke in türkischer Sprache in Anatolien stammen vom 13. Jahrhundert und gehen damit der Gründung der osmanischen Dynastie kurz voraus. Die ersten Zeugnisse türkischer Sprache sind einige Verse von Sultan Veled, dem Sohn des Mystikers Dschalal ad-Din ar-Rumi. Die Seldschuken-Dynastie, die Anatolien ab dem Ende des 11. Jahrhunderts beherrschte, verwendete die türkische Sprache weder in der Verwaltung ihres Reiches, noch förderte sie ihre Verwendung in der Literatur. Erst nachdem die Macht der Seldschuken-Herrscher in Anatolien im 13. Jahrhundert durch eine Vielzahl türkischer Fürstentümer (Beyliks) ersetzt worden war, begann Türkisch als Verwaltungssprache in Anatolien verwendet zu werden, weil diese Herrscher des Arabischen nur unzureichend mächtig waren. Gleichzeitig kam es zu einem Aufschwung von Literatur in türkischer Sprache (siehe z. B. Yunus Emre). Das Persische, bislang die vorherrschende Sprache der Literatur und Poesie im seldschukischen Anatolien, verlor mit dem Hof der seldschukischen Herrscher seinen wichtigsten Mäzen. Die türkische Sprache in ihrer „Standardform“ als Amtssprache des Osmanischen Reichs und als Sprache der osmanischen Literatur nahm ab dem Ende des 15. Jahrhunderts arabische und persische Elemente auf. Diese Entwicklung liegt an der damaligen Dominanz der arabischen und persischen Sprachen in der islamischen Hochkultur, die die osmanische Elite zum Nachahmen und Weiterentwickeln dieser Sprachen motivierte.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachreformen.", "content": "Im Jahre 1928 erfassten die laizistischen und kemalistischen Reformen nach der Ausrufung der Republik Türkei im Jahr 1923 auch die Sprache. Die Einführung der lateinischen Schrift für die türkische Sprache in Staaten der Sowjetunion erleichterte die Verwendung des lateinischen Alphabets auch in der Türkei. Die Kontakte zu anderen Turkvölkern jenseits der Grenze sollten gewahrt werden. Erwägungen, die arabische Schrift des Türkischen zu reformieren oder sogar durch die lateinische Schrift zu ersetzen, waren in der Türkei allerdings nicht neu. In der Tanzimatära hatte bereits der Bildungsminister Münif Pascha mit diesem Gedanken gespielt. Münif Pascha sah die arabische Schrift als Ursache für den verbreiteten Analphabetismus in der damaligen Türkei. Dieser Schritt vergrößerte die Distanz zur osmanischen und mehr noch zur islamischen Vergangenheit der Türken. Die Säkularisierung der modernen Türkei setzte sich fort. Nach der Gründung der Türkischen Republik 1923 begann man in den 1930er Jahren, fremde Lehnwörter durch teils bereits vorhandene, teils neugebildete türkische Wörter zu ersetzen. Diese Ersetzungen des hergebrachten Wortschatzes sind bis heute nicht vollständig durchgeführt, so dass sich immer noch viele Wörter arabischen und persischen Ursprungs finden. In vielen türkischen Dialekten sind Gräzismen vertreten, die in der bäuerlichen Terminologie oder in der Seefahrt-, Fischfang-, Weinbau-, Bienenzuchtterminologie vorkommen. Armenismen kommen in türkischen Dialekten seltener vor. Seit dem 19. Jahrhundert kam vor allem Vokabular französischer, im 20. Jahrhundert auch englischer Herkunft hinzu. Die \"Türk Dil Kurumu\", die \"Gesellschaft der türkischen Sprache\", ist eine staatliche Einrichtung, die 1932 zur Returkisierung bzw. Modernisierung der türkischen Sprache gegründet wurde. Oberstes Ziel dieser Gesellschaft war anfangs, zahlreiche arabische und persische Wörter durch traditionelle türkische Entsprechungen und, wenn es diese nicht gab, ohne Rücksicht auf die anderen Turksprachen durch eigens geschaffene „neu-türkische“ Wörter zu ersetzen. Die 1951 entstaatlichte und mit der Verfassung von 1982 der \"Atatürk Kültür, Dil ve Tarih Yüksek Kurumu\" unterstellte und wieder unter staatlichen Einfluss gebrachte \"Türk Dil Kurumu\" betreibt heute keine Sprachreformpolitik mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Phonologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konsonanten.", "content": "Das Phonem (normalerweise \"yumuşak g\" genannt („weiches g“)), \"ğ\" erscheint niemals am Wortanfang, sondern folgt stets einem Vokal. Am Wortende oder vor Konsonanten zeigt es die lange Aussprache des vorhergehenden Vokals an. In Wörtern türkischen Ursprungs stellen die Laute, und Allophone von, und dar; die ersteren erscheinen vor Vorderzungenvokalen, die letzteren vor Hinterzungenvokalen. Die Verteilung dieser Phoneme ist jedoch in Wörtern und Eigennamen fremdsprachlichen Ursprungs oft unvorhersehbar. In solchen Wörtern erscheinen, und oft vor Hinterzungenvokalen. Das Türkische ist (ähnlich wie das Deutsche) auslautverhärtend, d. h. stimmhafte Laute werden am Ende eines Wortes stimmlos, so lautet der eigentliche Stamm von \"kebap\" \"kebab-\".", "section_level": 2}, {"title": "Vokale.", "content": "Die Vokale der türkischen Sprache sind, in ihrer alphabetischen Reihenfolge, \"a\", \"e\", \"ı\", \"i\", \"o\", \"ö\", \"u\" und \"ü\". Der Buchstabe \"e\" wird sowohl regelmäßig für den ungerundeten fast offenen Vorderzungenvokal, als auch seltener für den ungerundeten halbgeschlossenen Vorderzungenvokal verwendet. Das ohne Punkt ist der ungerundete geschlossene Hinterzungenvokal. Im Türkischen gibt es keine Diphthonge; wenn zwei Vokale aufeinandertreffen, was selten und nur in Lehnwörtern geschieht, wird jeder Vokal einzeln ausgesprochen. Jedoch kann eine Art Diphthong auftreten, wenn das \"yumuşak g\" zwischen zwei Vokalen steht. So kann das Wort \"soğuk\" („kalt“) von manchen Sprechern [soʊk] ausgesprochen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Alphabete.", "content": "Die älteste türkische Schrift ist die türkische Runenschrift mit 38 Zeichen. Ab dem 10. Jahrhundert galten die Oghusen als islamisiert, und sie übernahmen die arabische Schrift, die um vier von Persern hinzugefügte Konsonanten ergänzt war. Das osmanisch-türkische Alphabet beinhaltete darüber hinaus noch einen von den Türken selbst hinzugefügten Konsonanten, den \"kāf-i nūnī\" oder \"sağır kef\" (). Anfang 1926 nahm Mustafa Kemal Atatürk im aserbaidschanischen Baku an einem Kongress der Turkologen teil, bei dem unter anderem die Schaffung einer Lateinschrift für die Turkvölker gefordert wurde. Aserbaidschan hatte schon seit 1922 eine lateinisch-basierte Schrift: das einheitliche türkische Alphabet. Seit 1928 wird das Türkeitürkische durch eine von Kemal Atatürk mitentwickelte Variante der lateinischen Schrift wiedergegeben. Atatürk nannte dieses neue Schriftsystem \"Neues türkisches Alphabet\". Grundlage für die Neuschreibung der Wörter wie für die allgemeine Sprachreform war der Istanbuler Dialekt. Bei den Schreib- und Ausspracheregeln existieren deshalb keine Ausnahmen. Das heutige Alphabet des Türkeitürkischen umfasst 29 Buchstaben, wobei jedem Buchstaben ein Laut zugeordnet ist: a b c ç d e f g ğ h ı i j k l m n o ö p r s ş t u ü v y z Die in der lateinischen Schrift vorkommenden Buchstaben q, w und x sowie die in der deutschen Schrift verwendeten Buchstaben ä und ß kommen nicht vor. j erscheint nur in einigen Fremdwörtern wie \"jakuzi\" „Whirlpool“.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten bei der Aussprache.", "content": "Die übrigen Laute werden wie im Deutschen ausgesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Stimmhafte und stimmlose Konsonanten.", "content": "Bei der Bildung von Begriffen aus Wörtern, die auf Konsonanten enden, und bei Suffixen muss stets die Stimmhaftigkeit des Endkonsonants beachtet werden. Es wird unterschieden zwischen stimmhaften und stimmlosen Konsonanten. Die stimmlosen Konsonanten ç, f, h, k, p, s, ş und t lassen sich mit den Merksätzen Çift Haseki Paşa („doppelter Haseki-Pascha“) oder Fe Paşa çok hasta („Fe Pascha ist sehr krank“) einprägen. Wird nun ein Suffix an einen stimmlosen Konsonanten angehängt, so muss ein stimmhafter Konsonant im Suffixanlaut angepasst werden. Umgekehrt verwandeln sich die stimmlosen Konsonanten p, t, k und ç im Auslaut eines Wortes oft in ihr stimmhaftes Pendant (b, d, g bzw. ğ und c), wenn vokalisch anlautende Suffixe angeschlossen werden. Davon sind besonders mehrsilbige Substantive betroffen und von diesen wiederum sehr viele, die auf -k enden. Vor allem bei der Bildung von Lokativ- und Possessivverbindungen sowie Deklinationen spielt dies eine Rolle.", "section_level": 3}, {"title": "Zirkumflex als Hilfszeichen.", "content": "In einigen Wörtern wird der Zirkumflex (ˆ, türkisch \"uzatma işareti\") verwendet. Dieses Zeichen gibt die Länge des Vokals an und dient oft zur Unterscheidung zweier ansonsten gleich geschriebener Wörter (beispielsweise \"adet\" [Anzahl] gegenüber \"âdet\" [Gewohnheit]), ist jedoch heute in den meisten Fällen außer Gebrauch geraten. Der Zirkumflex kann auch die Palatalisierung eines Konsonanten anzeigen (beispielsweise \"kâğıt\" [Papier]) und findet sich dann häufiger.", "section_level": 3}, {"title": "Vokalharmonie.", "content": "\"Vorgeschichte\": Osmanische Sprache#Vokalharmonie Eine Besonderheit der türkischen Sprache ist die Vokalharmonie, welche zwischen hellen und dunklen Vokalen unterscheidet. Das Gesetz der Vokalharmonie zieht sich durch die gesamte türkische Formenlehre. Ein rein türkisches Wort (bis auf wenige Ausnahmen) enthält nur Vokale aus der Reihe der hellen (e, i, ö, ü) oder der dunklen (a, ı, o, u) Vokale. Wird ein Suffix an ein Wort angehängt, muss es sich dem Vokal der letzten Silbe des Grundwortes angleichen.", "section_level": 2}, {"title": "Kleine Vokalharmonie.", "content": "Sie unterscheidet nur zwischen hellen und dunklen Vokalen. Die Vokale der Suffixe nach der kleinen Vokalharmonie sind zweifach und lauten e/a. Die kleine Vokalharmonie tritt u. a. bei den Pluralsuffixen und einigen Kasussuffixen auf.", "section_level": 2}, {"title": "Große Vokalharmonie.", "content": "Bei der großen Vokalharmonie haben die Suffixe vier (statt zwei) mögliche Formen. Sie werden mit einem der Vokale i/ı/ü/u gebildet, der sich jeweils nach dem Vokal im Grundwort richtet. Es gilt folgendes Schema: Die große Vokalharmonie erfolgt bei allen Personal- und Possessivsuffixen, beim Fragesuffix mi und bei den Kasussuffixen des Genitivs und des Akkusativs. Als weiteres Beispiel für die große Vokalharmonie dient die Endung \"-li/-lı/-lu/-lü\"; („aus... stammend“): '(der Berliner/die Berlinerin), aber: ', ', '. Es kommt vor, dass infolge der Vokalharmonie mehrere Endungen mit dem gleichen Vokal aufeinander folgen (zum Beispiel ': \"ihr seid unruhig\", ': „ihr seid traurig, es tut euch leid“).", "section_level": 2}, {"title": "Konsonantenharmonie.", "content": "\"Vorgeschichte\": Osmanische Sprache#Konsonantenharmonie Die stimmlosen Verschlusslaute t und k werden in ihre stimmhaften Entsprechungen umgewandelt, wenn ihnen ein Vokal folgt. Aus t wird d, aus k wird ğ. Beispiele:'(gehen) ⇒'– er geht;'– groß,'– ich bin groß (s. Stimmhafte und stimmlose Konsonanten).", "section_level": 1}, {"title": "Grammatik.", "content": "Die türkischen Sprachen sind agglutinierend und unterscheiden sich somit wesentlich von den indogermanischen Sprachen. Agglutination bedeutet, dass grammatische Formen durch eine (eindeutige) Endung angezeigt werden. Dabei können mehrere Endungen aufeinander folgen, wobei die Reihenfolge festgelegt ist. Beispiel: \" – „Sie sollen den Drachen nicht runterschießen.“ (Filmtitel) Man könnte den Satz wie folgt zerlegen: \" – \"[Ein/Den] Drachen-den runterschießen-nicht-sollen-sie.\"Die Endung \"-yı\" zeigt den bestimmten Akkusativ an; \"-ma\" steht für die Verneinung; \"-sın\" steht für den Imperativ, \"-lar\" für die 3. Person Mehrzahl. Weiterhin kennt das Türkische keinen Artikel und kein grammatisches Geschlecht. Zur Kennzeichnung einer einzelnen, individuellen, aber nicht weiter bestimmten Sache (das sind Fälle, in denen im Deutschen der unbestimmte Artikel verwendet wird), kann im Türkischen das Zahlwort \"bir (eins)\" stehen. Unbestimmtheit kann auch durch andere grammatische Mittel ausgedrückt werden, dabei bleibt aber offen, ob es sich um einen oder mehrere Gegenstände handelt. Türkisch weist die Satzstellung Subjekt – Objekt – Verb auf, ist also eine SOV-Sprache. Eine weitere Besonderheit für Sprecher der meisten europäischen Sprachen ist, dass es keine Präpositionen gibt, sondern ausschließlich Postpositionen verwendet werden, Beispiele:'– \"für Fatma\";'– \"wie (eine) Rose\".", "section_level": 1}, {"title": "Fälle.", "content": "\"Vorgeschichte\": Osmanische Sprache#Fälle Im Türkischen zählt man gemeinhin sechs Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ (bestimmt: eigene Endung; unbestimmt: formengleich mit dem Nominativ), Lokativ und Ablativ. Die entsprechenden Endungen sind Zur Kennzeichnung eines Plurals wird das Suffix -lar, -ler verwendet. Es tritt vor allen anderen Suffixen, also auch vor den Kasussuffixen, unmittelbar an den Wortstamm. Bsp.:'– der Hodscha,'– die Hodschas;'– der See,'– die Seen; \"\" – in den Seen (Lokativ Plural). Gelegentlich sind im Türkischen noch Reste von Kasusbildungen vorhanden, deren Suffixe aber nicht mehr produktiv sind und die nur mehr in festen Redewendungen und bei bestimmten Vokabeln vorkommen. Hierzu zählt ein archaischer Instrumentalis mit der Endung \"-in\" / \"-ın\"; diese Form ist in wenigen Worten heute noch anzutreffen, z. B. \"yazın\" (im Sommer, sommers), kışın (im Winter, winters) \"gelmeksizin\" (ohne zu kommen). In früherer Zeit war dieser Kasus noch weiter verbreitet. Weiter werden gelegentlich auch Ableitungen, die anderwärts der Wortbildung zugerechnet werden, als eigene Kasusbildungen geführt, wie die auf \"-ce\"/\"-ca\" als Äquativ oder Relativ oder auf \"-siz\"/\"-sız\"/\"-suz\"/\"-süz\" als Abessiv. Zusammenziehungen mit der Postposition \"ile\" (mit), die unter Wegfall des anlautenden \"i-\" in der Form \"-le\"/\"-la\" enklitisch an das Bezugswort treten, werden von Korkut Buğday als Instrumentalis bezeichnet, anderwärts aber zutreffender als Komitativ. Die angeführten Beispiele: \"halk ile\" ⇒ \"halkla\" (mit dem Volk), \"eşim ile\" ⇒ \"eşimle\" (mit meinem Partner); nach Vokal verwandelt sich das -i- zum -y-, \"ümidi ile\" ⇒ \"ümidiyle\" (mit der Hoffnung), \"araba ile\" ⇒ \"arabayla\" (mit dem Wagen) sind oft keine Antworten auf die Frage \"Womit?\", sondern auf die Frage \"Mit wem/was?\".", "section_level": 2}, {"title": "Die Konjugation der Verben.", "content": "Im Türkischen werden alle Kategorien der Konjugation, nämlich Genus verbi, Tempus und Person, jeweils durch verschiedene aneinanderzureihende Suffixe ausgedrückt. Lediglich Person und Numerus werden durch dieselbe Klasse von Suffixen ausgedrückt, es gibt also nur ein Suffix für die 1. Person Plural und nicht ein Suffix für die 1. Person generell und eines zusätzlich für den Plural. Eine Ausnahme von dieser Regel betrifft die 3. Person. Hier ist das Personalsuffix (in der Mehrzahl der Tempora wird die 3. Person allerdings durch die Grundform, also ohne Suffix, ausgedrückt) in Singular und Plural gleich und der Plural wird durch das Pluralsuffix -ler/-lar wiedergegeben. Der Plural der 3. Person wird beim Prädikat aber nur dann zum Ausdruck gebracht, wenn der Satz kein ausdrückliches pluralisches Subjekt enthält, das Subjekt also im Prädikat inhärent enthalten ist. Beispiele für die 3. Person: im Singular: Ahmet geliyor - Ahmet kommt. Mit inhärentem Subjekt: Geliyor - \"Er\" kommt. Mit Verwendung des Personalpronomens: \"O\" geliyor - \"Er\" kommt. im Plural: Öğrenci\"ler\" geliyor - \"Die Schüler\" komm\"en\". Mit inhärentem Subjekt: Geliyor\"lar\" - \"Sie\" komm\"en\". Mit Verwendung des Personalpronomens: \"Onlar\" geliyor - \"Sie\" komm\"en\". An Genera Verbi gibt es im Türkischen weit mehr als im Deutschen. Neben dem Passiv existieren ein Kausativ, ein Reflexiv und ein Reziprok. Die Suffixe können auch kombiniert werden. Beispiele: für Kausativ: \" – zur Welt kommen, \" – gebären, \" – entbinden, \" – entbinden lassen für Reflexiv: \" – lieben, \" – sich freuen, (Kombination mit Kausativ:)'– erfreuen, (mit Passiv:)'– erfreut werden für Reziprok:'– küssen,'– sich küssen Diesen Genera verbi stehen die Verneinungs- und die Unmöglichkeitformen nahe: Grundform:'– kommen, verneinte Form:'– nicht kommen, Unmöglichkeitform: \"\" – nicht kommen können. Im Türkischen gibt es kein etwa dem Deutschen oder Lateinischen vergleichbares, auf die Einteilung in Präsens, Perfekt und Futur gestütztes Tempussystem. Auch ein Modus als eigenständige Kategorie ist nicht vorhanden. Dafür haben aber die türkischen Tempora auch modale oder aspektbezogene Bedeutungen, einige haben sogar hauptsächlich modale Bedeutung. An einfachen Tempora, die eine zeitbezogene Bedeutung haben, sind zu nennen: (bestimmtes) Präsens, Aorist, (bestimmtes) Präteritum, Perfekt, auch unbestimmtes Präteritum genannt, und Futur. An weiteren „Zeitformen“ existieren der selten gewordene Optativ, der Nezessitativ (Notwendigkeitsform) sowie der Konditionalis. Im Gegensatz zu dem Konditional der indoeuropäischen Sprachen bezeichnet der Konditionalis im Türkischen nicht die (im Hauptsatz stehende) bedingte Handlung, sondern die (im Konditionalsatz stehende) bedingende Handlung. Mit Ausnahme der Konditionalsätze werden Nebensätze fast nur durch Verbalnomina (Partizipien und Infinitive) sowie sogenannte Konverben ausgedrückt. Diese können auch ein eigenes Subjekt haben. Die Konjugation türkischer Verben erfolgt nach sehr festen Gesetzmäßigkeiten. In der nachfolgenden Tabelle sind am Beispiel von gelmek (\"kommen\") die einfachen Tempora dargestellt. Aus diesen Grundformen lassen sich durch beliebig viele Kombinationen mit Hilfsverben eine fast unbegrenzte Zahl weiterer Zeiten bilden, deren nuancenhaften Unterschiede im Deutschen oft kaum wiederzugeben sind. Das gebräuchlichste Hilfsverbum ist die Kopula \"sein\", die in eigenen Formen nur im Präteritum (\"idi\"), im Perfekt (\"imiş\") und im Konditionalis (\"ise\") (sowie als Konverb \"iken\") vorkommt. Die Formen des Hilfsverbums werden der modifizierten Form nachgestellt, übernehmen von dieser die Personalsuffixe und verschmelzen mit dieser oft zu einem Wort und gleichen sich dann wie Suffixe entsprechend der Vokalharmonie an: \"gelmiş idi\" > \"gelmişti\". Für das Wort \"bulmak\" – finden lauten diese Formen \"bulmuş idi\" > \"bulmuştu\". Die Zeitformen der Kopula haben z. T. eine von den Zeitformen der Vollverben abweichende Bedeutung und allein stehend eine besondere Art der Verneinung. Eine Auswahl der zusammengesetzten Zeiten, die auch im Deutschen eine Entsprechung haben, ist im Folgenden aufgeführt. Neben diesen Formen existieren weitere Zeiten, etwa Umschreibungen mit dem Infinitiv, auf die hier aber nicht näher eingegangen werden kann. Es bestehen auch weitere Kombinationsmöglichkeiten mit Hilfsverben. Zum Beispiel lassen sich Präsens und Präteritum des Hilfsverbums (\"idi\") zur „-iyordu“-Vergangenheit, einem Imperfekt, kombinieren, das eine dauernde oder dauernd dargestellte Handlung in der Vergangenheit wiedergibt: geliyordu (\"er kam\", entspricht etwa: \"he was coming\" im Englischen) oder der Aorist mit \"imiş\": gelirmiş (\"er soll kommen\" als Ausdruck einer auf Mitteilungen anderer beruhender Erwartung). \"İmiş\" ist zwar formal ein Perfekt, hat aber keine Zeitbedeutung, sondern vermittelt lediglich den Aspekt des Hörensagens. Die Verneinung wird in der Regel mit dem verneinten Verbalstamm (s. o.) gebildet. Eine Ausnahme bildet der Aorist, der ein eigenes Suffix für die verneinte Form besitzt. Z. B. lautet im Präteritum die verneinte Form von \"geldi\" – er ist gekommen \"gelmedi\" – er ist nicht gekommen. Im Aorist ist dies anders, die Verneinung von \"gelir\" – er kommt (schon) lautet \"gelmez\" – er kommt (definitiv) nicht. Weitere Ausnahmen sind die Kopula, die mit \"değil\" verneint wird, und das wichtige, zwischen Nomen und Verbum schwankende Wort \"var\" -vorhanden (sein), das zum Ausdruck für Besitz und Eigentum verwendet wird und mit \"yok\" ein eigenes Wort für die Verneinung besitzt. Es gibt sowohl den vollen als auch den verkürzten Infinitiv. Der volle Infinitiv endet je nach Vokalharmonie auf -mek oder -mak. Der verkürzte Infinitiv endet auf -me oder -ma (\"gelme\" – das Kommen; \"gitme\" – das Gehen; \"yumurtlama\" – das Eierlegen; eskiden \"kalma\" – seit Alters her \"geblieben\"; \"doğma büyüme\" – geboren (und) aufgewachsen; \"dondurma\" – Speiseeis (wörtl.: eingefroren); \"dolma\" – gefüllt(-e Weinblätter/Paprikaschoten etc.)).", "section_level": 2}, {"title": "Personalsuffixe.", "content": "Im Türkischen werden die Personalsuffixe direkt an die Zeitformen angehängt. Die endungslosen Zeitformen von Aorist und Perfekt können auch adjektivisch als Partizipien verwendet werden: \"gelmiş-im\" (mit Personalsuffix): ich bin gekommen (Perfekt), dagegen: \"gelmiş bir tren\" (als adjektivisches Partizip): ein (an)gekommener Zug Die Personalsuffixe können auch unmittelbar an ein Nomen, gleich ob Substantiv oder Adjektiv, treten. In diesem Fall nehmen sie die Bedeutung einer Kopula an. Bei der Wahl der Suffixe ist auf die große Vokalharmonie zu achten. In der dritten Person wird das Pluralsuffix weggelassen, wenn es zum Verständnis nicht erforderlich ist, weil etwa das Subjekt schon ein Plural ist: \"Evler büyük.\" (Die Häuser sind groß.)", "section_level": 2}, {"title": "Possessivsuffixe und Genitivkonstruktionen.", "content": "Die Zugehörigkeitsverhältnisse (Possessivverbindungen) werden im Türkischen so gebildet, dass direkt am betreffenden Nomen die Possessivendung angehängt wird. Dabei wird die große Vokalharmonie berücksichtigt. Ist der letzte Buchstabe des Wortes ein Konsonant, wird zudem auf dessen Stimmhaftigkeit geachtet. Eine wichtige Rolle spielen die Possessivsuffixe bei der Bildung von Genitivkonstruktionen. Der Genitiv drückt aus, dass eine andere Sache oder Person der oder zu der Person oder Sache gehört, die im Genitiv steht. Dieses in Genitiv stehende Substantiv oder Pronomen wird vorangestellt, und das Wort, das die zugehörige Person oder Sache bezeichnet, nimmt das passende Possessivsuffix an. Beispiele mit Hervorhebung des Genitiv- und des Possessivsuffixes:", "section_level": 2}, {"title": "Bildung von Begriffen durch Substantivverbindungen.", "content": "Fällt das Genitivsuffix weg, verliert das betreffende Substantiv seine Individualität und wird zum Typ. Das Possessivsuffix der 3. Person (-(s)i/ı/ü/u) verknüpft dann zwei Substantive zu einem neuen Begriff.", "section_level": 3}, {"title": "Grammatikbeispiele für die Kombination der Suffixe.", "content": "Die Reihenfolge, in der die verwendeten Suffixe an Substantive angehängt werden, ist strikt definiert. Als erstes wird das Pluralsuffix angehängt, dann folgen der Reihe nach das Possessivsuffix, das Kasussuffix und zum Schluss ein Personalsuffix:", "section_level": 2}, {"title": "Konjugation von Verben im Präsens.", "content": "Das türkische Präsens hat dieselbe Bedeutung wie das deutsche Präsens. Das Besondere daran ist aber, dass es bei jedem Verb exakt gleich konjugiert wird und keine Ausnahmen kennt. Bildungsregel: Verbstamm (+Bindevokal entsprechend der großen Vokalharmonie) + -yor + Personalsuffix -um/-sun/-/-uz/-sunuz/-lar Beispiel gülmek (lachen): Beispiel uyumak (schlafen): Beispiel aramak (suchen):", "section_level": 2}, {"title": "Konjugation von Verben in der Vergangenheit.", "content": "Die „di-Vergangenheit“ hat die gleiche Funktion wie das Perfekt oder das Imperfekt im Deutschen und wird gebraucht bei abgeschlossenen Handlungen. Bildungsregel: Verbstamm + -di/-dı/-dü/-du + Personalsuffix -m/-n/-/-k/-niz/-ler. Beispiel gitmek (gehen)", "section_level": 2}, {"title": "Groß- und Kleinschreibung.", "content": "Im Türkischen werden Satzanfänge, Eigennamen, Titel, Beinamen und Anreden groß geschrieben. Sprach-, Religions-, Volks-, Stammes- und Clanzugehörigkeit erscheinen ebenfalls in Großbuchstaben. Zusätzlich gibt es noch zahlreiche Sonderregeln.", "section_level": 2}, {"title": "Wortschatz.", "content": "Der Stamm von ursprünglichen türkischen Wörtern war in der Literatursprache des Osmanischen Reichs zu Gunsten von Lehnwörtern aus dem Persischen (Kunst, Kultur und Lebensart) und dem Arabischen (Religion) möglichst klein gehalten worden und galt als bäuerlich. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann sich dies zunehmend zu ändern und gipfelte in der kemalistischen Sprachreform der 1930er Jahre. Nicht alle diese Lehnwörter konnten im modernen Türkisch durch alte türkische Wörter oder durch türkische Neuschöpfungen ersetzt werden. Der Umfang des Gebrauchs und der Verständlichkeit dieser Lehnwörter ist aber vom Kreis der Verwender und vom Publikum abhängig.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen und Anzahl der Lehnwörter.", "content": "Die neueste Ausgabe des \"Büyük Türkçe Sözlük\" („Großes Türkisches Wörterbuch“), des offiziellen Wörterbuches der türkischen Sprache, veröffentlicht durch das Institut für die türkische Sprache Türk Dil Kurumu, beinhaltet 616.767 Wörter, Ausdrücke, Begriffe und Nomen. Obwohl bei der kemalistischen Sprachreform viele arabische und persische Wörter durch türkische ersetzt worden sind, liefert die arabische Sprache neben dem Französischen besonders viele Lehnwörter. Viele der Lehn- und Fremdwörter arabischen Ursprungs sind über das Persische entlehnt. Die folgenden statistischen Angaben nach einem türkischen Wörterbuch von 2005 erfassen alle Wörter der Schriftsprache. Insgesamt 14,18 % (14.816 von 104.481) der Wörter im Türkischen sind Lehnwörter. Lehnwörter stammen aus folgenden Sprachen (Rangfolge nach der Anzahl der Wörter): Im Jahre 1973 untersuchte die Wissenschaftlerin Kâmile İmer anhand fünf türkischer Tageszeitungen (Ulus, Akşam, Cumhuriyet, Milliyet und Hürriyet) den Wortgebrauch in der Presse, wo der sich stark verändernde Sprachanteil von Lehnwörtern ersichtlich wird: Einige Beispiele für Lehnwörter aus anderen Sprachen:", "section_level": 2}, {"title": "Türkische Wörter in anderen Sprachen.", "content": "Anzahl der türkischen Wörter in anderen Sprachen: Beispielwörter mit türkischer Herkunft:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die türkische Sprache – auch Türkeitürkisch oder Osmanisch-Türkisch – ist eine agglutinierende Sprache und gehört zum oghusischen Zweig der Turksprachen. Als meistgesprochene Turksprache ist sie die Amtssprache in der Türkei und neben dem Griechischen auch auf Zypern (sowie in der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern). Außerdem wird das Türkische als lokale Amtssprache in Nordmazedonien, Rumänien und im Kosovo verwendet. Eigenbezeichnungen sind ','und \"\".", "tgt_summary": "土耳其语(;),是一种现有7300万到8700万人使用的语言,属突厥语族,主要在土耳其本土使用,并通行于阿塞拜疆、塞浦路斯、希腊、北马其顿、罗马尼亚、乌孜别克和土库曼斯坦,以及在西欧居住的数百万土耳其裔移民(主要集中在德国)。土耳其语是突厥语族诸语中使用人数最多的语言。", "id": 2793864} {"src_title": "Homosexualität", "tgt_title": "同性戀", "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Homosexuelles Verhalten, homosexuelles Begehren und die Sexuelle Identität fallen nicht zwingend zusammen und werden deshalb in der Forschung unterschieden. In der Umgangssprache werden diese Aspekte jedoch häufig vermischt oder miteinander gleichgesetzt. Sexuelle Handlungen zwischen Männern und zwischen Frauen wurden in verschiedenen Epochen und Kulturen ganz unterschiedlich behandelt: teils befürwortet und toleriert, teils untersagt und verfolgt. Eine besondere Rolle spielen dabei die drei Abrahamitischen Weltreligionen, deren Schriftgelehrte den sexuellen Verkehr zwischen Männern auf der Basis von Bibel, Tora und Koran in der Regel als Sünde betrachteten, auch wenn liberale Strömungen mit dieser exegetischen Tradition heute zunehmend brechen. Gleichgeschlechtliche Liebe und Lust sind in allen Gesellschaften und historischen Epochen durch entsprechende Quellen nachweisbar. Dagegen gilt die Entstehung der sexuellen Identität – im Sinne einer klaren Festlegung des Individuums auf eine bestimmte sexuelle Orientierung – heute als das Resultat von Entwicklungen der modernen Gesellschaft. Diese setzten ungefähr im 18. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ein und umfassen Aspekte wie das Städtewachstum, die Bürokratisierung und die kapitalistische Versachlichung sozialer Beziehungen. Parallel zur Herausbildung heterosexistischer Normen in der Mehrheitsgesellschaft entstanden nach und nach in fast allen europäischen Metropolen abgegrenzte „schwule“ Subkulturen, deren Angehörige schon bald zum Gegenstand polizeilicher Überwachung, staatlicher Verfolgung, krimineller Erpressung und teilweise auch gewaltsamer Übergriffe wurden. Die erste fundierte Verteidigung der Homosexualität schrieb mit \"Eros. Die Männerliebe der Griechen\" (1. Band 1836, 2. Band 1838) der Schweizer Modist und Tuchhändler Heinrich Hössli. Er begründete diese mit seiner Überzeugung, dass diese Veranlagung", "section_level": 1}, {"title": "Begriff.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Verwendung.", "content": "Die Bezeichnung „Homosexualität“ ist eine hybride Wortneubildung aus dem Jahre 1868, geprägt vom Schriftsteller Karl Maria Kertbeny (1824–1882, bürgerlich: Karl Maria Benkert) von griech. \"homόs\" „gleich“ und lat. \"sexus\" „Geschlecht“. Gleichzeitig prägte er als Antonym die Bezeichnung „Heterosexualität“. Richard von Krafft-Ebing sorgte ab 1886 mit seinem Werk \"Psychopathia sexualis\" für eine weite Verbreitung der Neubildungen. Hintergrund für diese und andere Wortbildungen war, dass es in der Neuzeit bis Mitte des 19. Jahrhunderts keinen überlieferten Begriff für gleichgeschlechtliches Empfinden gab. Vier Jahre vor Kertbeny führte Karl Heinrich Ulrichs 1864 die Begriffe „Uranismus“, „Urning“ (männlich) und „Urninde“ (weiblich) ein. Zwei Jahre nach Kertbeny und noch", "section_level": 2}, {"title": "Englischsprachige Begriffe.", "content": "Im englischsprachigen Raum hat die Lesben- und Schwulenbewegung dagegen das Wort \"gay\" (im nachträglichen Rückgriff auf seine ursprüngliche Bedeutung „fröhlich“ und „bunt“, die zwischenzeitlich vom 17. bis ins 20. Jahrhundert hinein allerdings von der Bedeutung „ausschweifend, unmoralisch“ verdrängt worden war) als Selbstbezeichnung durchgesetzt, um sich von dem damals noch abwertend gebrauchten Ausdruck \"queer\" („seltsam, komisch“) zu distanzieren. Ursprünglich eine geschlechtsneutrale Bezeichnung, hat sich der Begriff – ähnlich wie das deutsche Wort", "section_level": 2}, {"title": "Fehlende Begriffe und andere Konzepte.", "content": "Da es sich bei der Idee, gleichgeschlechtliche Liebe und Sexualität seien an einen bestimmten Personentypus gekoppelt oder auf diesen beschränkt, um eine moderne, westlich geprägte Vorstellung handelt, fehlen in fast allen Sprachen indigene Ausdrücke für homosexuelle Personen. Dies war früher auch im Westen so. John Henry Mackay veröffentlichte unter seinem Pseudonym \"Sagitta\" bereits 1906 die Bücher der „namenlosen Liebe“. Im ersten Band erklärt Mackay, dass es für diese Liebe immer noch keinen adäquaten Namen gibt, so dass er sie die „namenlose“ nennen müsse. Er legt dar, dass diese Liebe weder eine Angelegenheit der Kirche (Begriffe wie Sodomie, Unkeuschheit) noch des Staates, noch der Medizin (Homosexualität) sei, sondern allein der Natur und deshalb auch nur den Gesetzen der Natur unterstehe. Auch heute noch gibt es beispielsweise im Arabischen keinen feststehenden Begriff für Lesben und Schwule. Der religiöse Begriff \"luti\" (, abgeleitet von der biblischen Figur Lots) entspricht etwa dem christlichen Terminus Sodomit und bezeichnet jemanden, der die vom Islam verbotene Handlung des Analverkehrs praktiziert. Er wird jedoch nicht im westlichen Sinn als Name für eine identitär fixierte Minderheit gebraucht. In", "section_level": 2}, {"title": "Verhalten, Orientierung und Identität.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Häufigkeit.", "content": "Schätzungen über die Häufigkeit von Homosexualität variieren beträchtlich und werden durch unterschiedliche, voneinander abweichende Definitionen des Gegenstands zusätzlich verkompliziert. Darüber hinaus ist anzunehmen, dass Umfragen durch die soziale Stigmatisierung der Homosexualität und die damit einhergehende Tendenz zum Verschweigen eher nach unten als nach oben verfälscht sind. So schätzten sich etwa in einer repräsentativen Emnid-Umfrage aus dem Jahr 2000 nur 1,3 bzw. 0,6 Prozent der in Deutschland lebenden Befragten als schwul bzw. lesbisch sowie 2,8 bzw. 2,5 Prozent als bisexuell ein. Gleichzeitig gaben aber 9,4 Prozent der Männer und 19,5 Prozent der Frauen an, sich vom eigenen Geschlecht erotisch angezogen zu fühlen. Bei einer im Jahr 2003 in Australien", "section_level": 2}, {"title": "Coming-out.", "content": "Bei vielen Menschen, die sich eher zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, kommt es im Laufe ihres Lebens zum sogenannten Coming-out. Mittlerweile wird dieser Prozess in zwei Phasen beschrieben: Im ersten Schritt steht das „Sich-bewusst-Werden“ oder „Sich-Selbst-Eingestehen“ im Vordergrund, also die Erkenntnis oder aber auch die Entscheidung, dass man für die gleichgeschlechtliche Liebe offen ist. Sie wird auch als \"inneres Coming-out\" bezeichnet. Die zweite Phase bezeichnet das „Sich-Erklären“, also den Schritt nach außen, das Coming-out bei Familie, Freunden und/oder Kollegen. Bei manchen", "section_level": 2}, {"title": "Situative Homosexualität.", "content": "Unter dem soziologischen Begriff \"situationsbezogene Homosexualität\" (engl. \"Situational Homosexuality\"), die manchmal noch als Pseudohomosexualität bezeichnet wird, versteht man gleichgeschlechtliche Handlungen von Personen, welche nach standardmäßiger Definition keine homosexuelle, ja nicht einmal eine bisexuelle Orientierung haben, also heterosexuelle Sexualkontakte bevorzugen. Grundgedanke ist, dass die Aktivität nie passiert wäre, wenn sich die Menschen nicht in einer ungewöhnlichen Situation befunden hätten. Solche Männer werden auch der Gruppe der \"heterosexuellen Männer, die Sex mit Männern haben\" (englisch: \"Straight Men Who Have Sex with Men, SMSM)\" zugerechnet. Situationsbedingte Homosexualität kommt vor allem in Umgebungen vor, in denen über längere Zeit nur Personen des gleichen Geschlechts leben. Als typische Orte gelten Haftanstalten, Erziehungsanstalten, Schiffe", "section_level": 2}, {"title": "Abgrenzung zu Transgender.", "content": "→ \"Hauptartikel: Transgender\" Geht es bei Homosexualität um das Geschlecht des bevorzugten Partners, so geht es bei Transgender, wozu auch Transsexualität gehören kann, um das Empfinden der eigenen Geschlechtsidentität, die unabhängig von der sexuellen Orientierung ist. Beide sind aber Teile der mehrschichtigen sexuellen Identität. Beziehungen zu Personen gleichen Identitätsgeschlechts werden dabei als homosexuell empfunden, solche zu Personen eines anderen Identitätsgeschlechts als heterosexuell, wobei die Quote der homo- oder bisexuell empfindenden Transgender weit höher liegt als die von Nicht-Transgendern; je nach Schätzung", "section_level": 2}, {"title": "Recht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtlicher Status.", "content": "Weltweit werden derzeit (Stand: Mai 2012) Homosexuelle in 78 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen strafrechtlich verfolgt, so etwa in Nigeria, Uganda, Tansania, Simbabwe, Angola, Jamaika, Belize und in den meisten islamischen Staaten, wobei in fünf dieser Länder – Iran, Jemen, Sudan, Saudi-Arabien und Mauretanien – sowie in Teilen Nigerias und Somalias die Todesstrafe für gleichgeschlechtlichen Verkehr vorgesehen ist. In Indien und dem Irak ist die rechtliche Lage unklar oder nicht überschaubar. Aber auch in Teilen Europas, zum Beispiel in Russland, Weißrussland, Albanien und sogar in manchen der neuen EU-Länder ist die Lage der Menschenrechte derzeit bedenklich: So werden in Polen und Lettland Demonstrationen für Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben von offiziellen Stellen verboten oder teilweise mit massiver Gewalt konfrontiert, die von den Kirchen und rechtsradikalen Nationalisten geschürt wird. In Polen sind in letzter Zeit Forderungen einiger führender Politiker laut geworden, Homosexuelle in Lager zu stecken bzw. aus Polen zu eliminieren. Im Jahr", "section_level": 2}, {"title": "Anerkennung von Partnerschaften.", "content": "→ \"Hauptartikel: Gesetze zur Homosexualität, Gleichgeschlechtliche Ehe, Eingetragene Partnerschaft\" Die weitgehende rechtliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen mit Heterosexuellen wird in der Lesben- und Schwulenbewegung überwiegend begrüßt, auch wenn es immer noch umstritten ist, ob man sich damit gesellschaftlich und beziehungsdynamisch den klassischen Normen der „bürgerlichen Ehe“ annähern möchte, bei denen einige noch meinen, Überbleibsel einer patriarchalen Gesellschaftsordnung zu finden, mit einer strengen Aufteilung von Geschlechtsrollen, die für eine gleichgeschlechtliche Beziehung nicht anwendbar wären. Gesetzliche Regelungen für gleichgeschlechtliche Partnerschaften gibt es bereits in einer Reihe von Ländern. Mehrere Länder haben die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ermöglicht: Niederlande (2001), Belgien (2003), Spanien (2005), Kanada (2005), Südafrika (2006), Norwegen (2009), Schweden (2009), Portugal (2010), Island (2010), Argentinien (2010), Dänemark (2012), Neuseeland (2013), Uruguay (2013), Brasilien (2013), Frankreich (2013), Vereinigtes Königreich (2014), Irland (2015), Luxemburg, Homosexualität in den Vereinigten Staaten (2015, siehe hierzu \"Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in den Vereinigten Staaten\"), Kolumbien (2016), Finnland und Deutschland (2017). In Österreich und Australien ist die", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitsrecht.", "content": "Mit der Verabschiedung der europäischen Richtlinien zur Antidiskriminierung im Arbeitsrecht sind Kündigungen und sonstige diskriminierende Maßnahmen aufgrund Bekanntwerdens der homosexuellen Identität von Mitarbeitern in der Privatwirtschaft sowie von Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst in den Mitgliedstaaten der EU unzulässig. Ausnahmen bestehen für weltanschauliche Organisationen und Vereinigungen. Diese können. Diese Regelungen haben mit § 8 Abs. 1 und § 9 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes Eingang in deutsches Recht gefunden. Entsprechend finden im deutschen Arbeitsrecht auch die ethischen Positionen der Kirchen und anderer Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften Anwendung. Für Homosexuelle bedeutet dies, dass sie von Organisationen oder Vereinen, bei denen die Ablehnung von Homosexualität oder homosexuellen Handlungen zum Ethos gehört, entlassen werden können. In der römisch-katholischen Kirche wird gelebte Homosexualität als nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar angesehen. Angestellte der katholischen Kirche, welche sich offen zu ihrer Homosexualität bekennen, werden daher in der Regel entlassen. Ein solcher Widerspruch wird auch gesehen, wenn eine Gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft nach", "section_level": 2}, {"title": "Gleichstellung im Militär.", "content": "Insgesamt hat die Bundeswehr – nicht zuletzt durch den zunehmenden Anteil von Soldatinnen – ihr Bewusstsein für Sexualität weiterentwickeln müssen. Dies begann erst spät Ende 2000 durch die Änderung der „Führungshilfe für Vorgesetzte“, Bd. 2, A.III.7. Allerdings wird hier schon verlangt, dass militärische Vorgesetzte im Blick auf sexuelle Minderheiten („Toleranz gegenüber anderen nicht strafbewehrten sexuellen Orientierungen“ also einschließlich transsexueller Soldaten/innen) aktiv „jeder Diskriminierung energisch entgegentreten“ müssen. Auch mit dem im Rechtsrang höher stehenden Sexualerlass „Umgang mit Sexualität in der Bundeswehr“ zur Zentralen Dienstvorschrift (ZDv) 14/3, Anlage B 173 ist eine Diskriminierung verboten worden. Mit", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Anthropologie.", "content": "Eine jüngere Generation von lesbisch-schwulen Soziologen, Philosophen und Historikern wie Mary McIntosh (\"The Homosexual Role\", 1968), Michel Foucault (\"La Volonté de savoir,\" 1976), Alan Bray (\"Homosexuality in Renaissance England,\" 1982) oder gegenwärtig insbesondere David Halperin (\"How to do the History of Homosexuality,\" 2002) betrachtet Homosexualität nicht mehr als eine überzeitliche Essenz, sondern als eine Erfindung der europäischen Neuzeit. Damit ist nicht gemeint, dass Frauen und Männer an anderen Orten und zu anderen Zeiten keinen gleichgeschlechtlichen Sex gehabt hätten. Vielmehr beziehen die genannten Autoren die Position, dass unsere heutige Auffassung von Homosexualität als „Seinsweise“, die eine Minderheit von einer Mehrheit unterscheidet, eine verhältnismäßig junge Konstruktion sei.", "section_level": 2}, {"title": "Sodomitisches Laster.", "content": "Das theologische Modell der Sodomie, das dem modernen Begriff der Homosexualität vorausging, steht zu diesem in einem deutlichen Gegensatz. Sodomie – als „widernatürlicher“ (Platon) Verkehr zwischen Männern, aber auch zwischen einem Mann und einer Frau – wurde als ein allgemeinmenschliches Laster angesehen und nicht", "section_level": 3}, {"title": "Freundschaft als Lebensweise.", "content": "„Freundschaft“ konnte fast zu allen Zeiten auch eine romantische Beziehung zwischen zwei Personen des gleichen Geschlechts bezeichnen. Küssen, Umarmen und Händchenhalten, das gemeinsame Schlafen in einem Bett (daher der altertümliche Begriff des „Bettgenossen“) ebenso wie leidenschaftliche Liebesbekundungen und Treueschwüre wurden unter Männern bis weit in die frühe Neuzeit und oft sogar noch am Beginn des 20. Jahrhunderts als", "section_level": 3}, {"title": "Geschworene Brüder.", "content": "Die christliche Mystik lud, beeinflusst vom islamischen Sufismus, die Liebe zwischen Freunden sogar mit einer religiösen Bedeutung auf. Ebenso adaptierte das Christentum den sowohl im Gilgamesch-Epos wie in der jüdischen Bibel, aber auch im Satyricon für eine Liebesbeziehung zwischen zwei Männern verwendeten Begriff des „Bruders“ (Schwurbruderschaft). Zu deren Vereinigung hatte die orthodoxe Kirche den Ritus des „Brüdermachens“ (Adelphopoiesis) ausgearbeitet, der den beiden Freunden für ihre Liebe, die bis in den Tod anhalten sollte, zahlreiche Heiligenpaare als Vorbilder nannte. Dies schloss die parallele Eheschließung mit einer Frau jedoch nicht aus.", "section_level": 3}, {"title": "„Erfindung“ des Homosexuellen.", "content": "Von der Institution der geschworenen Bruderschaft (siehe oben) ist heute nur noch der Begriff des \"warmen Bruders\" als Synonym für einen „Schwulen“ übrig geblieben. In diesem Begriffswandel offenbart sich der geschichtliche Bruch, der durch das moderne Konzept der Homosexualität verursacht wurde: Gesten der Zuneigung, die früher einfach als Zeichen einer Freundschaft verstanden worden wären, identifiziert man heute als „homosexuell“ und stellt sie damit als", "section_level": 3}, {"title": "Globalisierung einer Denkform.", "content": "Die binäre Kategorisierung von Personen als \"hetero\" und \"homo\" beziehungsweise „normal“ und „andersartig“ ist mittlerweile fast weltweit zu einer scheinbar unumstößlichen Realität geworden. Dieser Prozess, der sich in manchen Metropolen Europas wie London, Paris und Amsterdam bereits um 1700 ereignet hat, erreichte Regionen wie China dagegen erst Anfang beziehungsweise Mitte des 20. Jahrhunderts. Einige postkoloniale Autoren wie der Hongkonger Soziologieprofessor Zhou Huashan kritisieren die Homophobie in ihren Ländern daher als eine Folge des europäischen Imperialismus. Durch die strikte Geschlechtertrennung im Sport ist die Ausbreitung der binären Kategorisierung mit der Entwicklung des Sports verbunden.", "section_level": 3}, {"title": "Strafrechtliche Verfolgung.", "content": "Bis zum Hochmittelalter galt der Analverkehr im christlichen Bereich als Sünde, aber noch nicht als Verbrechen; folglich drohte höchstens eine Kirchenbuße und ein zeitweiliger Ausschluss von der Eucharistie, aber noch keine weltlichen Maßnahmen. Vom 13. Jahrhundert bis zur Aufklärung wurde Analverkehr zwischen Männern dann in fast ganz Europa unter der Bezeichnung „Sodomie“ durch weltliche Gesetze mit dem Scheiterhaufen bedroht, hier wird noch von der Sodomiterverfolgung gesprochen. Zu größeren Verfolgungen und jeweils Hunderten von Hinrichtungen kam es während des Spätmittelalters in Norditalien und Spanien sowie während des gesamten 18. Jahrhunderts auch in England, Frankreich und den Niederlanden. Die Ideen der Französischen Revolution führten in zahlreichen Staaten, die sich am französischen Code pénal orientierten, um 1800 herum zur Abschaffung aller Gesetze gegen die „widernatürliche Unzucht“ (so etwa in den Niederlanden, im Rheinland und in Bayern). Preußen wandelte 1794 mit der Einführung des Allgemeinen Landrechts die Todesstrafe in eine Zuchthausstrafe um. 1871 wurde der preußische Paragraph in das Reichsstrafgesetzbuch des Deutschen Reichs aufgenommen und als § 175 in der folgenden Zeit immer häufiger angewandt.", "section_level": 2}, {"title": "Wandel von der Straftat zur „psychischen Krankheit“.", "content": "Großen Einfluss hatte zu dieser Zeit der deutsch-österreichische Psychiater und Rechtsmediziner Richard von Krafft-Ebing (siehe hier). Seine durch Kriminalfälle und in der Psychiatrie gewonnenen Forschungen stellten Homosexuelle als erblich belastete Perverse dar, die für ihre angeborene „Umkehrung“ des Sexualtriebes nicht verantwortlich seien und deshalb nicht in die Hände eines Strafrichters, sondern in die von Nervenärzten gehörten. Diesen erschloss er damit ein neues „Patientengut“ für Zwangsbehandlung und Forschungsexperimente. In seinem Buch \"Psychopathia Sexualis\" (1886, das Buch wurde zu einem Standardwerk) definierte er die Homosexualität als angeborene neuropsychopathische Störung, also als eine erbliche Nervenkrankheit. Diese Diagnose erlaubte es ihm, sich für eine vollständige Straffreiheit der Homosexualität auszusprechen,", "section_level": 3}, {"title": "Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Die Schätzungen hinsichtlich der Zahl der schwulen Männer, die während der Zeit des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern ihr Leben lassen mussten, variieren erheblich. Die wohl verlässlichsten Zahlen stammen bis heute von Rüdiger Lautmann. Er schätzte die Zahl der in Konzentrationslager verschleppten homosexuellen Männer auf 10.000 bis 15.000. Von ihnen kamen etwa 53 % ums Leben. Der Grund für z. T. erheblich darüber hinausgehende Schätzungen liegt u. a. darin, dass nicht ermittelt werden kann, wie viele aus anderen Gründen ermordete Menschen homosexuell waren. Einige Männer wurden trotz ihrer, dem NS-Regime bekannten Homosexualität geduldet. Zu nennen sind etwa Reichswirtschaftsminister Walther Funk, der", "section_level": 3}, {"title": "Rechtslage in der Nachkriegszeit.", "content": "In der Bundesrepublik Deutschland bestand der § 175 bis 1969 in der von den Nationalsozialisten verschärften Fassung weiter, was vom Bundesverfassungsgericht 1957 als rechtmäßig anerkannt wurde. Erst 1994 fiel er im Zuge der Rechtsangleichung mit der DDR weg. Während jener Zeit verurteilte Schwule wurden in Deutschland am 17. Mai 2002 durch den Bundestag symbolisch rehabilitiert. In der Deutschen Demokratischen Republik wurden einvernehmliche, homosexuelle Handlungen unter Erwachsenen schon seit Ende der 1950er Jahre nicht mehr rechtlich verfolgt. In Österreich existierte der § 209 ÖStGB mit ähnlichem Wortlaut wie der § 175 StGB in Deutschland bis ins Jahr 2002, als er vom österreichischen Verfassungsgerichtshof aufgehoben wurde, und trat am 14. August 2002 außer Kraft. Dennoch wurde Österreich im Anschluss mehrfach vom EGMR, der ebenfalls ausdrücklich die Menschenrechtswidrigkeit des § 209 feststellte, verurteilt, da man es unterlassen hatte, menschenrechtswidrig Verurteilte zu rehabilitieren.", "section_level": 3}, {"title": "Homosexuelle Emanzipation.", "content": "Erste Forderungen nach der \"urnischen Ehe\" wurden von Karl Heinrich Ulrichs 1867 auf dem deutschen Juristentag in München vor 500 Mitgliedern erhoben. Auch wenn sein Vortrag mit Spott und Ablehnung aufgenommen wurde, beginnt an diesem Tag die Geschichte der Homosexuellen-Emanzipation. Der Beginn der organisierten homosexuellen Emanzipationsbewegung wird im Allgemeinen mit der Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK) durch den Berliner Arzt Magnus Hirschfeld im Jahr 1897 angesetzt. Es handelte sich dabei jedoch um eine Honoratiorenvereinigung, die nur ca. 500 Mitglieder umfasste und nach außen hin nicht als homosexuelle Bewegung in Erscheinung trat. Stattdessen warb sie ausschließlich mit wissenschaftlichen Argumenten für eine Streichung des § 175. Zahlenmäßig weit bedeutsamer waren die nach 1919 gegründeten Freundschaftsbünde. Ihr Schwerpunkt lag in der Planung von Geselligkeitsveranstaltungen, umfasste jedoch auch politische und publizistische Aktivitäten sowie die Gewährleistung von Rechtsschutz für jene", "section_level": 2}, {"title": "AIDS.", "content": "Zur Emanzipation der Schwulen trug – neben der Öffentlichkeitsarbeit – auch die HIV-Pandemie zu Beginn der 1980er Jahre in erheblichem Maße bei. Dies klingt zunächst widersprüchlich, da sich AIDS in den westlichen Ländern, vermutlich aufgrund der höheren Promiskuität und der hohen Ansteckungsgefahr insbesondere bei Analverkehr, zunächst stark in schwulen Kreisen verbreitete. Durch die von den AIDS-Hilfen und der deutschen Bundesregierung angestoßenen Aufklärungskampagnen rückte das Tabuthema \"Homosexualität\" aber stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Dadurch wurde nicht nur Aufklärung über das HI-Virus und das dadurch ausgelöste Krankheitsbild AIDS erreicht, sondern auch für sicherere Sexualpraktiken \"(Safer Sex)\" als Vorsichtsmaßnahme geworben. Dabei konnten viele", "section_level": 1}, {"title": "Psychologie.", "content": "Die psychiatrische Pathologisierung der Homosexualität begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Homosexualität wurde in der Regel als Symptom einer inneren Verkehrung des Geschlechtsempfindens („konträre Sexualempfindung“, „Inversion“) aufgefasst. Eine besondere und zugleich ambivalente Rolle spielte dabei – seit ca. 1900 – die Psychoanalyse. Sigmund Freud bezeichnete Homosexualität „als Abweichung der sexuellen Funktionen, hervorgerufen durch eine gewisse Stockung der sexuellen Entwicklung“ Als psychischen „Normalfall“ sah Freud die Bisexualität an; auch die Heterosexualität beruhe „auf einer Einschränkung der Objektwahl“. Mehrfach bezog er öffentlich Stellung gegen Kriminalisierung und Pathologisierung der Homosexualität. 1903 betonte er in der Zeitschrift \"Die Zeit\", dass „Homosexuelle nicht als Kranke behandelt werden sollen“. 1905 stellte er fest: „Die psychoanalytische Forschung widersetzt sich mit aller Entschiedenheit dem Versuch, die Homosexuellen als eine besonders geartete Gruppe von den anderen abzutrennen.“ 1921 widerspricht er Ernest Jones, der einen homosexuellen Arzt nicht zur analytischen Ausbildung zulassen wollte. 1930 unterzeichnete er einen Appell an den Nationalrat zur Abschaffung der Strafbarkeit. Und 1935 schrieb er in einem Brief an eine Mutter, dass auch Homosexuelle – durch eine Analyse – zu „Harmonie, Seelenfrieden und volle[r] Leistungsfähigkeit“ gelangen können. Seine Ansichten zum Thema resümiert er in dem Aufsatz „Über die Psychogenese eines Falles von weiblicher Homosexualität“ aus dem Jahr 1920. Darin wendet er sich gegen die Vorstellung, „vollentwickelte“ Homosexualität – mit dem Ziel der Wiederherstellung der „vollen bisexuellen Funktion“ – psychoanalytisch behandeln zu können. Dies sei „nicht viel aussichtsreicher als das umgekehrte“ – die Heilung von „vollentwickelter“ Heterosexualität –, „nur daß man dies letztere aus gut praktischen Gründen niemals versucht“. Entsprechende Therapieanstrengungen scheiterten zudem sehr häufig daran, dass homosexuelle Patienten nicht aus Unzufriedenheit mit ihrer Situation, sondern auf äußeren gesellschaftlichen Druck hin eine Therapie begännen: Dennoch wurde Homosexualität erst 1973 von der American Psychiatric Association (APA) aus", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen der Ausbildung der sexuellen Orientierung.", "content": "Welche Faktoren beim Einzelnen zur Ausbildung einer bestimmten sexuellen Orientierung führen, ist ungeklärt. Grundsätzlich können bei der Entstehung der sexuellen Orientierung zwei Hauptthesen unterschieden werden: Außerdem werden Theorien vertreten, die eine Kombination dieser beiden Thesen darstellen. Unter biologischen, evolutionären oder psychologischen Aspekten werden deshalb folgende Themen diskutiert: Obwohl sich der weit überwiegende Teil der Wissenschaft darin einig ist, dass Homosexualität keine Krankheit oder Paraphilie ist, wird diese immer noch vereinzelt, häufig von religiös orientierten Gruppierungen, als \"abnorm\" oder \"krankhaft\" eingestuft und eine „Heilung“ für sinnvoll und möglich gehalten; „Therapien“ werden diskutiert und auch ausprobiert. Zu nennen ist dabei vor allem die hochumstrittene, im Umfeld evangelikaler Christen in den USA entstandene Ex-Gay-Bewegung, die so genannte Konversionstherapien zur „Umpolung“ von Homosexuellen zu Heterosexuellen propagiert und anbietet. Diese Therapien werden von der medizinischen, psychologischen und psychiatrischen Fachwelt praktisch einhellig abgelehnt und als potenziell schädlich für die Betroffenen angesehen (siehe auch unten bei \"Beratungsstellen\"). Im US-Bundesstaat Kalifornien sind solche Therapien bei Minderjährigen seit September 2012 wegen ihres Schadpotenzials gesetzlich verboten. Der wissenschaftliche Streit über die Ursachen homosexuellen Verhaltens ist sehr alt. Solange jedes homosexuelle Verhalten strafbar war, waren die Argumentationen in diesem Streit oft von dem Bestreben geleitet, entweder die „Unausweichlichkeit“ homosexuellen Verhaltens zu belegen und damit die Forderung nach dessen Straflosigkeit zu begründen oder aber es als freie Entscheidung für „moralischen Verfall“ zu kennzeichnen, dem mit Bestrafung entgegengewirkt werden müsse. Auch heutige Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die von einer angeborenen sexuellen Orientierung ausgehen, eine tolerantere Haltung gegenüber Homosexuellen haben als jene, die es als persönliche Entscheidung sehen. Teile der Lesben- und Schwulenbewegung distanzieren sich von Ursachenforschung. Die Erfahrung der letzten 150 Jahre zeigt, dass Wissenschaftler, Mediziner, Psychologen und andere sich für die Ursachen der Entwicklung sexueller Orientierungen, primär der homosexuellen Orientierung, interessiert haben. Als Teil dieser Studien haben viele versucht, Homosexuelle zu erkennen und sie zu „heilen“, wobei das behauptete Ergebnis nicht zwingend Heterosexualität sein musste. Viele homosexuelle Menschen befürchten deshalb, dass Ursachenforschung letztlich gegen sie eingesetzt werden soll, um Homosexualität als unnatürlich, abnormal oder krankhaft, beziehungsweise als Symptom einer Krankheit anzusehen. Vor allem bei Menschen bzw. Gruppierungen, die Homosexualität aus ideologischer, religiöser oder aus persönlicher Abneigung nicht tolerieren wollen, können solche Forschungen den Drang wecken, diese einzusetzen, um Homosexualität zu beseitigen oder zumindest Homosexuelle zu erkennen und zu isolieren. Solche Befürchtungen stützen sich u. a. auf Erfahrungen, die homosexuelle Männer in der Zeit des Nationalsozialismus machen mussten, in welchem man Homosexuelle mittels psychologischer Experimente erkennen und mit grausamen medizinischen Menschenversuchen „zu heilen“ beabsichtigte. Selbst Menschen, denen Schwule und Lesben sympathisch sind, und aktiv unterstützende Eltern homosexueller Kinder wollen meist heterosexuelle Kinder, und sei es nur aus Angst vor den potentiell negativen Folgen von Heterosexismus und Homophobie in der Gesellschaft. Zu beachten ist auch, dass Untersuchungsergebnisse nicht in der westlichen Welt verbleiben, sondern global verfügbar sind. An einer Universität in Singapur, wo damals gleichgeschlechtliche Akte mit lebenslanger Haft bestraft werden konnten, standen die Psychiater vor der Frage, ob ein präsymptomatischer Test ohne die Möglichkeit einer Behandlung angeboten werden dürfe. Während zu Zeiten Karl Heinrich Ulrichs (1825–1895) eine angeborene biologische Ursache als gegeben hingenommen werden musste, wäre heutzutage sogar ein „homosexuelles Gen“ potentiell per Pränataldiagnostik erkennbar und man könnte darauf mit selektiver Abtreibung oder Gentherapie reagieren. Befürworter eines Rechtes der Eltern auf Selektion sind beispielsweise Aaron S. Greenberg und J. Michael Bailey. Kulturell wurde das Thema im 1993 uraufgeführten Stück \"The Twilight of the Golds/Der letzte Gold\" von Jonathan Tolins behandelt, welches 1997 mit alternativem Ende verfilmt wurde. Bisweilen wird kritisiert, dass die Erforschung der sexuellen Orientierung zu stark auf die Erforschung von Homosexualität ausgerichtet sei. Gelegentlich wird auch die Ursachenforschung zur Homosexualität an sich kritisiert. Hierin wird von diesen Kritikern eine Wertung oder Pathologisierung gesehen, die auf einen heteronormativen Blickwinkel zurückzuführen sei, der als soziokulturelles Konstrukt angesehen wird. Eine wertneutrale Forschung in diesem Bereich müsse das gesamte Spektrum der sexuellen Orientierungen im Blick haben. Biologische Ursachenforschung, die sich im Wesentlichen auf die gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierung konzentriere, würde einen Rechtfertigungszwang für bestimmte Verhaltensweisen einschließen und Moralvorstellungen von „richtiger“ oder „falscher“ Sexualität transportieren. Eine fundierte Zusammenfassung und Kritik der aktuelleren Ansätze und Untersuchungen zur männlichen Homosexualität lieferte etwa Robert Allen Brookey 2002 mit seinem Band \"Reinventing the Male Homosexual. The Power and Rhetorics of the Gay Gene\". Nach einem Schlaganfall kann es zu Persönlichkeitsveränderungen kommen. Neben üblichen, teilweise temporären Veränderungen, die als Defizit wahrgenommen werden, wie beispielsweise Depressionen, Apathie, Ängstlichkeit, Labilität und Impulsivität kann seltener vermeintlich ein fremder Akzent angenommen werden, sich der Kunststil ändern oder überhaupt erst sich ein künstlerisches Talent zeigen. Noch seltener soll es zu einer Veränderung der sexuellen Orientierung kommen können – in beide Richtungen:", "section_level": 1}, {"title": "Homosexuelles Verhalten bei Tieren.", "content": "Homosexuelles Verhalten kommt auch bei Tieren vor und kann im Tierreich „als nahezu universelles Phänomen“ bezeichnet werden. Bei ca. 1500 Tierarten wurde gleichgeschlechtliches Verhalten festgestellt, wobei ca. ein Drittel dieser Fälle gut dokumentiert ist. Homosexuelles Verhalten lässt sich beispielsweise bei den Bonobos beobachten, die über eine für Menschenaffen ungewöhnliche matriarchale Organisationsstruktur verfügen. Darüber hinaus kann man Bonobos belegbar als grundsätzlich bisexuelle Tierart betrachten. Mehr als für männliche Homosexualität sind Bonobos vor allem für ihren Lesbianismus bekannt. Einige Trauerschwäne Australiens bilden sexuell aktive männliche Paare, die entweder Nester stehlen oder zeitweilige Dreierbeziehungen mit Weibchen eingehen, um in den Besitz von Eiern zu gelangen. Sobald die Eier gelegt sind, wird das Weibchen vertrieben. Der von homosexuellen Paaren aufgezogene Nachwuchs erreicht das Erwachsenenalter dabei häufiger als derjenige von gemischtgeschlechtlichen", "section_level": 1}, {"title": "Service, Hilfe und Lobbying für homosexuelle Menschen.", "content": "\"Siehe auch: Homosexualität in der Schweiz, Geschichte der Homosexualität in der Schweiz\" Es gibt in sehr vielen Städten Rosa Telefone, um betroffene Menschen und Angehörige zu beraten. Die Beratung erfolgt anonym. Die meisten haben bundeseinheitlich die Nummer 19446. In einigen Städten gibt es auch sogenannte Überfalltelefone für Opfer antihomosexueller Gewalt. Die meisten haben bundeseinheitlich die Nummer 19228. Des Weiteren gibt es häufig Coming-out-Gruppen, auch speziell für Jugendliche. Eine große Bedeutung hat mittlerweile die Onlineberatung. Sie wird von verschiedenen Trägern angeboten. Beratungsstellen und Organisationen, die entgegen der in der Sexualwissenschaft und Psychologie weithin akzeptierten wissenschaftlichen Meinung an eine Veränderlichkeit der sexuellen Orientierung glauben und diese fördern wollen, sind eher selten. Sie gehören meist der sogenannten Ex-Gay-Bewegung an, die von christlichen Fundamentalisten in den Vereinigten Staaten als Teil eines „Kulturkampfs“ gegen die „Ausbreitung der Homosexualität“ gegründet wurde, inzwischen aber auch in Deutschland unter anderem durch die Laienseelsorgeorganisation Wuestenstrom vertreten ist. Aufgrund ihres „Potentials, Schaden zuzufügen“ \"(American Psychological Association)\" warnen viele größere psychologische und medizinische Fachverbände vor einer Teilnahme an solchen Programmen. Einige Teilnehmer solcher Programme sagen öffentlichkeitswirksam von sich, sie hätten Veränderungen in ihrer sexuellen Orientierung erfahren. Diese Veränderungen werden von Kritikern allerdings als unwahrscheinlich angesehen: Jeremy Marks, 14 Jahre lang einer der Wortführer der christlichen Ex-Gay-Bewegung in Großbritannien, hat seine Ansichten über die „Heilbarkeit“ von Homosexualität revidiert. Marks hat geäußert, dass er niemals in der Lage gewesen sei, seine sexuelle Orientierung oder die Orientierung anderer Menschen zu verändern. \"„Keiner der Menschen, die ich betreut habe, hat seine sexuelle Orientierung geändert, egal wie viel Mühe und Gebete er auch investiert hat“\". Der ehrliche Weg bringe einen größeren Nutzen. – Selbst der wohl bekannteste Vertreter der Veränderungstheorie in Deutschland, Markus Hoffmann, Leiter der Laienseelsorgeorganisation Wüstenstrom, räumt ein, dass er auch nach längeren und erheblichen Veränderungsbemühungen immer noch homoerotische Gefühle hat. – Günter Baum, der Vorgänger von Markus Hoffmann als Leiter bei Wüstenstrom, sagt heute: \"„In all den Jahren bei Wüstenstrom hat sich an meinen schwulen Gefühlen nichts geändert. Ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben“\". Die Therapien seien wie eine Haartönung: \"„Man kann sich so viel Blond ins Haar schmieren wie man will – die eigentliche Haarfarbe kommt immer wieder durch“\". In wissenschaftlicher Hinsicht berufen sich viele dieser Gruppen auf eine vielkritisierte Studie von Robert L. Spitzer aus dem Jahr 2001. Spitzer selbst hat im Jahr 2012 die Studie zurückgezogen und die daran geäußerte Kritik weitgehend bestätigt. Der von der Ex-Gay-Bewegung häufig in ihrem Sinn zitierte Professor Gunter Schmidt, Sexualwissenschaftler, Sozialpsychologe und Psychotherapeut aus Hamburg, äußerte sich zur entsprechenden Verwendung eines seiner Aufsätze wie folgt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Homosexualität („Gleichgeschlechtlichkeit“; im engeren Sinne auch Homophilie) bezeichnet je nach Verwendung sowohl gleichgeschlechtliches sexuelles Verhalten, erotisches und romantisches Begehren gegenüber Personen des eigenen Geschlechts als auch darauf aufbauende Identitäten.", "tgt_summary": "同性恋,亦称为同性向、同性爱,是以同性为对象建立起亲密关系,或以此性倾向做为主要自我认同的行为或现象。同性恋连同双性恋和异性恋构成了性倾向连续光谱不同程度之别的三区带。对同性恋者常用的称呼为同志,男性为男同志(Gay),女性为女同志(Lesbian)。", "id": 2354417} {"src_title": "TÜV", "tgt_title": "TÜV組織", "src_document": [{"title": "Aufgaben und Organisation.", "content": "In Deutschland sind die TÜV-Gesellschaften überwiegend in den drei großen Holdings TÜV Süd, TÜV Rheinland und TÜV Nord organisiert. Daneben gibt es die konzernunabhängigen TÜV Thüringen und TÜV Saarland. Alle nehmen hoheitliche Aufgaben auf den Gebieten der Kfz-Überwachung, des Fahrerlaubniswesens und der Geräte- und Produktsicherheit wahr. Alle Gesellschaften, die „TÜV“ in ihrem Namen führen, gehören zu mindestens 25,1 % einem Technischen Überwachungs-Verein e. V., der als Selbsthilfe-Organisation der deutschen Wirtschaft vom Staat mit den genannten hoheitlichen Aufgaben beliehen ist („TÜV-Konvention“). Die frühere regionale Abgrenzung in Deutschland („Regionalprinzip“) ist infolge Deregulierung und Liberalisierung auf immer mehr Arbeitsgebieten aufgehoben. Die Unternehmen agieren auf diesen Gebieten sowie im sogenannten „freiwirtschaftlichen Bereich“ als Aktiengesellschaften eigenständig am Markt und konkurrieren miteinander. Sie sind in vielen Arbeitsgebieten, etwa im Bereich der Produktzertifizierung und Zertifizierung von Managementsystemen, weltweit durch Tochtergesellschaften vertreten. In Österreich hat sich der auf eine Gründung als Überwachungsverein im Jahre 1872 zurückgehende TÜV Österreich zur international tätigen TÜV Austria Gruppe weiterentwickelt. Auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes haben sich Organisationen, die den TÜV nachahmen, etabliert. Seit 1989 gibt es in Indien den TÜV Indien, der eine Tochter des TÜV Nord ist. Seit 2007 werden auch in der Türkei TÜV-Stellen betrieben. Der Betreiber ist TÜVtürk, eine Tochter des TÜV SÜD.", "section_level": 1}, {"title": "Die Marke „TÜV“.", "content": "Die Marke „TÜV“ ist eine zugunsten dieser Prüforganisationen sowie des VdTÜV geschützte Marke von hohem Bekanntheitsgrad. Sie ist ein wertvolles Asset der TÜV-Prüfgesellschaften. In der breiten Öffentlichkeit wurde „der TÜV“ vor allem über die Hauptuntersuchung bekannt. Die Bezeichnung „TÜV“ hat sich umgangssprachlich zu einem Synonym für technische Prüfungen entwickelt (man bringt sein Auto „zum TÜV“, auch wenn mittlerweile häufig von einer anderen Organisation geprüft wird, da das frühere Monopol für diese Prüfung aufgelöst wurde). „TÜV-geprüft“ ist umgangssprachlich ein Qualitätssiegel für technische Prüfungen durch eine TÜV-Gesellschaft (s. o.). Die Bezeichnung „TÜV-geprüft“ darf nur von einem Technischen Überwachungs-Verein oder einer Tochtergesellschaft verwendet werden. Alles andere wäre Irreführung der Verbraucher oder unlauterer Wettbewerb. Dieses Qualitätssiegel wird zunehmend auch durch Falsifikate missbraucht. Weil „der TÜV“ in Deutschland und Österreich, mittlerweile aber auch weltweit ein hohes Ansehen bezüglich Neutralität und Sachkunde genießt und einen hohen Bekanntheitsgrad aufweist, wird die Bezeichnung in der Umgangssprache auf viele gesellschaftliche Problemfelder und Missstände angewendet, wenn Forderungen nach Kontrolle und Transparenz laut werden: \"Bürokratie-TÜV\", \"Schul-TÜV\", \"Politiker-TÜV\", \"Alkohol-TÜV\", \"Eltern-TÜV\", \"Gebäude-TÜV\", \"Veranstaltungs-TÜV\", \"Schiffs-TÜV\", \"Lasik-TÜV\", Dabei wird das Kürzel TÜV auch in Zusammenhängen verwendet, die der Marke wenig zuträglich sind („Tierhaltungs-TÜV“). Die TÜVe lassen einen solchen Markenmissbrauch nicht zu und mahnen bei Bedarf ab.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Mit zunehmender Anzahl und Leistungsfähigkeit der Dampfmaschinen in der Zeit der Industrialisierung hatte es immer mehr Unfälle durch explodierende (genauer: zerknallende) Dampfkessel gegeben. Nach der Explosion des Kessels in der Mannheimer Aktienbrauerei im Januar 1865 verfolgte man dort die Idee, die Kessel auf freiwilliger Basis regelmäßiger Kontrollen zu unterziehen, wie das bereits in Großbritannien der Fall war. 20 badische Kesselbesitzer schlossen sich den Plänen an und gründeten schließlich am 6. Januar 1866 in den Räumen der Mannheimer Börse in D 2, 6 die \"Gesellschaft zur Ueberwachung und Versicherung von Dampfkesseln\". Es war der erste Revisionsverein auf dem europäischen Festland. Andere deutsche Bundesstaaten und Regionen folgten diesem Beispiel. Diese unabhängigen regionalen Überwachungsorganisationen in Form von Vereinen waren bei der Unfallverhütung so erfolgreich, dass ab 1871 die Mitgliedschaft in einem solchen Verein von der Inspektion durch einen staatlichen Inspektor befreite. Die regionalen „Dampfkessel-Überwachungs- und Revisions-Vereine“ (DÜV) waren somit als Selbsthilfe-Organisationen der Dampfkessel-Betreiber ein frühes Beispiel für eine sehr erfolgreiche Privatisierung zuvor staatlicher Prüfungen. Weil sie so erfolgreich bei der Unfallverhütung im Bereich der sich rasch weiter entwickelnden Dampfkessel-Technologie waren, wurden sie später auch mit Sicherheitsprüfungen auf anderen technischen Gebieten, unter anderem bei der wiederkehrenden Prüfung von Kraftfahrzeugen sowie bei der Führerscheinprüfung beauftragt. Alle aus diesen gemeinsamen Wurzeln hervorgegangenen TÜV-Gruppen benutzen die Marke „TÜV“ und einen regionalen Zusatz (zum Beispiel TÜV Süd, TÜV Rheinland, TÜV Nord, TÜV Saarland, TÜV Thüringen, TÜV Österreich) im Namen. Sie stehen auf einigen Gebieten untereinander und zu anderen Marktteilnehmern im Wettbewerb (s. o.).", "section_level": 1}, {"title": "Fusionen.", "content": "In der Geschichte der Technischen Überwachungs-Vereine hat es zahlreiche erfolgreiche Fusionen gegeben. Noch weiter gehende Überlegungen zu einer Fusion aller TÜV-Gruppen zum „TÜV Deutschland“ bzw. „TÜV Europe“ mit dem Ziel, den Wettbewerb untereinander auszuschalten, sind nicht mehr aktuell. Sie würden heute vermutlich auch am Kartellrecht scheitern. Auch die im Jahr 2007 mit hoher Öffentlichkeitswirksamkeit vorangetriebenen Fusionsaktivitäten von TÜV Nord und TÜV Süd verliefen im Sande. Auch TÜV Süd und TÜV Rheinland kündigten im Frühjahr 2008 an, zu fusionieren, was jedoch am Widerstand des Bundeskartellamts scheiterte, das eine marktbeherrschende Position in Deutschland im Bereich der Überwachung von Aufzügen, Dampf- und Druckgeräten und explosionsgefährdeten Anlagen (z. B. Tankstellen) befürchtete. Als Hauptsitz des neuen „Super-TÜVs“ war München geplant. Das neue Unternehmen wäre mit seinen insgesamt 25.500 Mitarbeitern weltweit die Nummer 3 der Prüfgesellschaften nach SGS und Bureau Veritas gewesen. Die Fusionspläne wurden seither nicht weiter verfolgt.", "section_level": 1}, {"title": "VdTÜV.", "content": "Ein Verband, in dem neben den meisten Technischen Überwachungs-Vereinen auch einige aus dem ehemaligen I.G.-Farben-Konzern hervorgegangene Groß-Chemieunternehmen mit eigener Anlagenüberwachung (ehemals „Eigenüberwacher“) organisiert sind, ist der Verband der TÜV (VdTÜV). Aufgaben dieses Verbandes sind unter anderem die Organisation des Erfahrungsaustausches der bundesweit tätigen TÜV-Sachverständigen, das Eintreten für das „Third-Party-Prinzip“ der unabhängigen Prüfung durch einen neutralen Dritten gegenüber Politik und Öffentlichkeit sowie der Schutz der Marke „TÜV“. Seit dem 28. April 2014 ist Guido Rettig, der Vorstandsvorsitzende der TÜV Nord AG, Vorsitzender des Verbandes der TÜV e. V. (VdTÜV). Der Verband hat seinen Geschäftssitz in Berlin und Geschäftsführer ist Klaus Brüggemann. Die TÜV-Mitglieder im VdTÜV sind: Der TÜV Austria ist mit dem VdTÜV assoziiert, aber kein Vollmitglied. Industriemitglieder sind:", "section_level": 1}, {"title": "TÜV Cert.", "content": "Die „TÜV Cert“-Zertifizierungsgemeinschaft e. V. ist eine Gruppe von TÜV-Gesellschaften mit einheitlichen Verfahren zur Zertifizierung von Managementsystemen, Personalqualifikationen und Produkten nach internationalen Normen und europäischen Richtlinien. Organ von TÜV Cert ist die Fachzeitschrift „Management und Qualität“. „TÜV Cert“ ist eine geschützte Marke. Die TÜV-Cert-Mitgliederversammlung hat 2008 beschlossen, dass ab dem 1. Januar 2009 keine Neuzertifizierungen unter TÜV Cert mehr angeboten werden dürfen. Laufende TÜV-Cert-Zertifizierungsverträge werden jedoch bis zu deren Ablauf weiterhin vertragstreu bedient. Anstelle von TÜV Cert werden Zertifizierungen unter den jeweiligen akkreditierten Hausmarken der TÜV-Cert-Mitglieder angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Organisationen.", "content": "Weitere Organisationen, die Hauptuntersuchungen durchführen sind Dekra, Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), FSP Fahrzeug-Sicherheitsprüfung und die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger (KÜS). Außerhalb Deutschland werden äquivalente Untersuchung zu der deutschen Hauptuntersuchung durch eine Vielzahl von Organisationen durchgeführt (beispielsweise ist die SGS und Applus über Töchter in verschiedenen europäischen Ländern in dieser Funktion tätig). Daneben überlappen sich die Aufgabengebiete des TÜV mit der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS).", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Technischer Überwachungsverein (abgekürzt TÜV, meist [] gesprochen) werden eingetragene Vereine bezeichnet, die als technische Prüforganisation Sicherheitskontrollen durchführen. Oft handelt es sich hierbei um Sicherheitskontrollen, die durch staatliche Gesetze oder Anordnungen vorgeschrieben sind und auf privatwirtschaftlicher Basis als mittelbare Staatsverwaltung in Form von Beleihungen vollzogen werden. Deren bekannteste ist die Hauptuntersuchung für Kraftfahrzeuge, die umgangssprachlich ebenfalls „TÜV“ genannt wird.", "tgt_summary": "TÜV (;, 英语:Technical Inspection Association),意译为德国技术监督协会,是德国检验产品安全与环境安全的非官方组织,业务范围包括检查工厂、机动车、能源设施、游乐设施、设备与产品。其许多独立分支机构也负责能源与交通的概念研发、环保问题解决、标准认证等。", "id": 1699427} {"src_title": "Apostolisches Glaubensbekenntnis", "tgt_title": "使徒信經", "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Ein Glaubensbekenntnis wie das apostolische Glaubensbekenntnis benennt die wichtigsten Glaubensinhalte zum Zwecke des liturgischen (gottesdienstlichen) Betens und Bekennens. Das apostolische Glaubensbekenntnis wird von den westlichen Kirchen allgemein anerkannt. In der römisch-katholischen und der alt-katholischen Kirche wird es an Sonn- und Feiertagen in der heiligen Messe, in den evangelischen Kirchen im Gottesdienst gesprochen bzw. gesungen – es sei denn, es wird das Nicäno-Konstantinopolitanum vorgezogen oder ein Credolied gesungen. In reformierten Gemeinden wird zuweilen die erste Frage des Heidelberger Katechismus als Glaubensbekenntnis gesprochen. Zudem sind es in der katholischen Messe das Taufbekenntnis (in Frage- und Antwortform, auch bei der Tauferneuerung) sowie der Anfang des Rosenkranzgebets. In der Kirche von England hat es eine herausragende Bedeutung, da es morgens und abends zu rezitieren ist. In manchen reformierten Kirchen wird das Credo nur in Gottesdiensten mit Taufe oder Konfirmation gesprochen. Auch in der Neuapostolischen Kirche ist es Teil des allgemeinen Glaubensbekenntnisses, findet jedoch keine Verwendung in der Liturgie. In den östlichen Kirchen ist es im Allgemeinen unbekannt; dort wird stattdessen das Nicäno-Konstantinopolitanum verwendet. Inhaltlich besteht das Glaubensbekenntnis aus drei Artikeln, die die Dreieinigkeit (Trinität) Gottes verdeutlichen. In jedem Artikel wird eine Person der Trinität betrachtet: im ersten Artikel Gottvater, der Schöpfer, dann Jesus Christus, der Sohn und Weltenrichter, dann der Heilige Geist, der besonders die Gemeinschaft in der Kirche wirkt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Glaubensbekenntnis ist in der vorliegenden Form wahrscheinlich in Gallien im fünften Jahrhundert entstanden. Vorformen stellen das Urbekenntnis „Jesus ist Herr“ und dreigliedrige Bekenntnisse des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, die sich bereits im Neuen Testament nachweisen lassen, Taufbekenntnisse (z. B. das Taufbekenntnis in der apostolischen Tradition des Hippolyt von Rom) Glaubensregeln und das Romanum dar. Schon früh hatte man behauptet, die zwölf Apostel selbst hätten das Bekenntnis, inspiriert vom Heiligen Geist, in Gemeinschaftsarbeit formuliert – so erstmals 390 in einem Brief der Mailänder Synode an Papst Siricius sowie gleichfalls noch im vierten Jahrhundert bei Rufin und Ambrosius. Allerdings wies bereits im 15. Jahrhundert Laurentius Valla nach, dass diese Überlieferung historisch nicht haltbar sei. Auf dem Konzil von Ferrara-Florenz 1438–1445 stellte die orthodoxe Seite die direkte apostolische Herkunft ausdrücklich in Frage. Joseph Ratzinger (Papst Benedikt XVI.) formuliert einen breiten, überkonfessionellen Konsens, wenn er die Geschichte vom apostolischen Ursprung als im vierten Jahrhundert entstandene Legende bezeichnet – unbeschadet des apostolischen \"Inhalts\" des Bekenntnisses. Das \"Apostelcredo\" – die Darstellung der zwölf Apostel, denen jeweils einer der zwölf Sätze des Glaubensbekenntnisses zugeordnet ist – gehörte bis zum Barock zum festen Bestand der kirchlichen Kunst. Im 20. Jahrhundert wuchs seine Bedeutung sowohl infolge der ökumenischen Bewegung als auch der Liturgiereform. Hierzu wurde 1971 eine dem heutigen Sprachgebrauch angepasste Form erstellt, die neben der lateinischen Fassung zitiert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "In der Passage „die heilige katholische Kirche“ wird in evangelischen Kirchen des deutschen Sprachraums der inzwischen zur Konfessionsbezeichnung gewordene Begriff „katholisch“ (von griechisch \"katholikos\" ‚allgemein‘, ‚weltumspannend‘ oder ‚universal‘) vermieden und durch Formulierungen wie „christliche Kirche“ (vor allem in lutherischen Kirchen), „allgemeine Kirche“ oder „allgemeine christliche Kirche“ (vor allem in unierten und reformierten Kirchen) ersetzt. Der evangelische Pfarrer Herbert Goltzen formulierte 1972, dass die Zeile „die heilige katholische Kirche“ entsprechend der ursprünglichen Bedeutung auch in den evangelischen Kirchen verwendet werden sollte. 1974 äußerte die Theologische Kommission der Vereinigung selbständiger evangelisch-lutherischer Kirchen zur Neuformulierung der ökumenischen Fassung, sie sei „nicht frei von sinnverändernden Übersetzungsfehlern“, wobei vor allem die Artikel „hinabgestiegen in das Reich des Todes“ und „Auferstehung der Toten“ strittig sind. In einer Stellungnahme aus dem Jahr 2004 heißt es dagegen, diese Artikel seien sachgerechte Übersetzungen. Zu den Formulierungen „niedergefahren zur Hölle/hinabgestiegen in das Reich des Todes“ bzw. „Auferstehung des Fleisches/der Toten“ werden Vor- und Nachteile der Alternativen aufgeführt. Eine schärfere Kritik der ökumenischen Übersetzung und ihres Zustandekommens veröffentlichte 1989 Heinrich Kraft. Die Übersetzung der Aussage \"in communionem sanctorum\" () wurde stets dreifach verstanden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das apostolische Glaubensbekenntnis, auch Apostolikum genannt, ist eine Form der christlichen Glaubensbekenntnisse, eine fortgebildete Variante des altrömischen Glaubensbekenntnisses. Seine Ursprünge liegen entweder in einer frühen Ausformulierung der Regula fidei oder in einer Weiterentwicklung von Tauffragen.", "tgt_summary": "使徒信经或宗徒信经(唐朝景教译作师利海经),是基督宗教三大传统《信经》之一。使徒信经被视为早期基督教会信仰的叙述,很可能写于第一或二世纪的「辩士时期」,主要目的是要澄清信仰内容,特别是回应当时已被判为异端的诺斯底主义。《使徒信经》共有12句,分成3部分写作。第一部分相信全能的天父,用来对抗马吉安派。第二部分相信耶稣基督是真正的人也是真正的神,用来对抗义子说、幻影说、神格惟一论。第三部分相信圣神、教会、赦免及复活之恩,除了对抗神格惟一论外,也澄清诺斯底派靠知识得救的论点。", "id": 1301855} {"src_title": "Skandinavien", "tgt_title": "斯堪的纳维亚", "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Im geographischen Sinn ist Skandinavien die Skandinavische Halbinsel, auf der sich die Staaten Norwegen und Schweden sowie der Nordwesten Finnlands befinden. Aus geschichtlicher Sicht und in sprachlich-kultureller Hinsicht setzt sich Skandinavien im engeren Sinne aus Schweden, Norwegen und Dänemark zusammen. Im weiteren Sinne werden auch ganz Finnland und seltener Island und die Färöer zu Skandinavien gezählt. Aus geologischer Sicht bildet die Skandinavische Halbinsel zusammen mit dem restlichen Finnland, Karelien und der Halbinsel Kola die geologische Einheit Fennoskandinavien.", "section_level": 1}, {"title": "Topographie und Geodäsie.", "content": "Die skandinavische Halbinsel war während der letzten Eiszeit von Eis bedeckt. Der Druck und die Bewegung der Eismassen hat die Landschaft in vielen Teilen wesentlich mitgestaltet. Ein auch heute noch wichtiger Faktor ist die postglaziale Landhebung. Das Abschmelzen der Eismassen, die die Erdkruste niedergedrückt hatten, hat seit der letzten Eiszeit (ungefähr 10.000 v. Chr.) zu einer Landhebung von 800 m geführt. Heutzutage beträgt die Landhebung, die von der geographischen Breite abhängt, in Nordskandinavien 10 bis 11 mm jährlich. Auf der Höhe von Stockholm liegt sie bei 4 mm, in Schonen bei null. An den Flachküsten macht sich das Auftauchen neuen Meeresbodens besonders deutlich bemerkbar: Ältere Strand- oder Fischerhütten, Bootsstege usw. liegen manchmal schon weit landeinwärts. Auch Fragen der Besitzverhältnisse sind damit verbunden. In der Geodäsie haben diese und andere ozeanografische Phänomene viel zur Entwicklung der Erdmessung beigetragen. So geht die Lehre der Isostasie auf fennoskandische Geodäten und Geophysiker zurück, die Besonderheiten der Ostsee haben die Kooperation mehrerer Geowissenschaften angeregt, und der Ostseering stellt das erste wirklich internationale Vermessungsnetz dar.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Skandinavien war in der griechisch-römischen Antike als Scandza bekannt. Der Begriff Skandinavien ist etymologisch verwandt mit Schonen (\"Scandia\") und dem Ort Skanör. \"\" ist der älteste lateinische Name für Schonen. Damit bezeichneten die Römer alles, was nördlich von Germanien lag. Andere sehen den Wortursprung bei der germanischen Göttin Skadi. Der Begriff Skandinavien kommt von der latinisierten Form des urnordischen Begriffes \"Skaðinaujō\" (lateinisch ', Plinius der Ältere, 23-79). Hierbei bedeutet \"skaðin-\" „Gefahr“ oder „Schaden“ (altnordisch ') und \"-aujō\" „Insel“ oder „Halbinsel“ (altnordisch \"\"). Der Name Skandinavien bedeutet also etwa „die gefährliche Halbinsel“, was sich wahrscheinlich auf gefährliche Meeresströme um die schonische Halbinsel Skanör/Falsterbo bezieht. Eine weitere Deutung von \"skaðin-\" bezieht sich auf den Nordwind (\"skaði\"). Demzufolge ist Skandinavien abgeleitet von \"Skadinavia\" „die Insel des Nordwindes“. Der lateinische Begriff'oder'bezeichnete im Mittelalter die Regionen Skåne, Blekinge, Halland sowie Bornholm, heute noch in den Volkssprachen Schwedisch und Dänisch als Skåneland bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ältere Geschichte Skandinaviens ist durch die Einwanderung zweier mesolithischer Jäger- und Sammlerpopulationen geprägt. Die erste Gruppe stammt aus der Ahrensburger Kultur und überquerte Jütland und die dänischen Inseln. Um 9.600 v. Chr. ist die erste Siedlung in Schonen nachweisbar. Man hat jedoch verschiedene ältere saisonale Lagerplätze gefunden, die zeigen, dass Sammler und Jäger schon kurz nach dem Ende der Eiszeit begannen, auf dänischen Inseln zu jagen. Zu diesem Zeitpunkt dürfte es noch eine Landbrücke zwischen Jütland und Schonen gegeben haben, da das glaziale Schmelzwasser weiter nördlich über den Vänersee in die Nordsee floss. Diskutiert wird ob die Besiedlung per Boot erfolgte. Nachweisbar ist eine Besiedlung der schwedischen Küste in Schonen bis schließlich auch die norwegische Küste eine Besiedlung zu ließ. Die zweite große Einwanderung kam über Estland, Karelien und Finnland etwa 1000 Jahre später und wird auf ca. 8000 v. Chr. datiert. Zu dieser Zeit wandelte sich der Baltische Eisstausee in das Yoldia-Meer und es entstand nach und nach der Finnische Meerbusen. Rund 4000 Jahre lebte diese skandinavische Urpopulation die recht schnell auch den Norden erreichte, isoliert vom Rest Europas. Währenddessen verwandelte sich die Ostsee zum Ancylussee und schließlich zum Littorinameer. Es ist unklar, in wieweit diese massiven Umweltveränderungen Einfluss auf die Besiedlung Skandinaviens hatten. Erst um etwa 3500 v. Chr. erreichte mit den Trichterbechern auch die Landwirtschaft Skandinavien, deren nördlichste Position auf der Insel Aland gefunden wurde. Damit einher geht der Fund einer Pestinfektion die dem Urstamm der Pest bisher am nächsten steht und eine Folge der Einwanderung war. Kurz darauf folgten ihnen Schnurkeramiker und schließlich auch Glockenbecher die auf das südliche Skandinavien und den äußersten Westen Finnlands beschränkt blieben. Ein Ostsee-Handelsnetz zwischen Estland, Karelien, Finnland und Schweden entstand ebenfalls zu dieser Zeit und zeigt das auch in der östlichen See ähnliche Handelsnetze wuchsen die mit dem westlichen Handelsnetz der Schnurkeramiker, in Kontakt stand. Kujawien dürfte hier als Kontakt-Gruppe eine wichtige Rolle gespielt haben. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt eine weitere Einwanderungswelle die eng mit den Saami verbunden ist und um 2000–1500 v. Chr. aus dem Gebiet der Taimyrhalbinsel erfolgte. Die Nganasanen weisen hierzu die engsten Verbindungen auf und sind mit der Asbestos-Ware in Finnland und Karelien assoziiert. Sie zeigen auch, dass die Saami einst viel weiter südlicher lebten und stimmen mit dem Auftreten der Rentierzucht überein. Rund 50 % der Finnen weisen genetische Spuren dieser Einwanderung auf und belegen eine gewisse Kontinuität im östlichen Skandinavien. Weitere Einwanderungsgruppen sind mit Mansi assoziiert und stammen wohl aus der historischen Zarenzeit, wo Umsiedlungen dokumentiert sind. Die jüngere historische Geschichte Skandinaviens ist vielfältig und durch verschiedene Phasen des Mit- und Gegeneinanders geprägt. Die starke Tradition der nationalen Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts wurde zunehmend durch alternative Betrachtungsweisen ergänzt. Trotzdem dominiert die nationalstaatliche Perspektive. Über 500 Jahre bestand quasi eine Gemeinsamkeit im außenpolitischen Bereich, als vom Überfall des dänischen Kleinkönigs Chlochilaicus auf Gallien (517) bis zum unglücklichen Zug Harald Hardrades gegen England 1066 die Wikinger ihre Raub- und Kriegszüge auf alle europäischen Küstengebiete, aber auch bis tief nach Russland ausdehnten. Eine andere Gemeinsamkeit stellt lange Zeit die Ablehnung des Christentums dar in Zeiten, als es im westlichen Europa schon Jahrhunderte verbreitet war. Außerdem ist die große Bedeutung der Jarle, die zunächst nur Anführer von Beutezügen waren, als solche aber sehr reich und mächtig wurden, für diese Zeit charakteristisch. Deshalb entwickelte sich das Lehnswesen in Skandinavien deutlich langsamer als in Kerneuropa, und die Leibeigenschaft setzte sich nicht vollständig durch. Neben diesen allgemeinen Gemeinsamkeiten gab es aber auch Zeiten, in denen mehrere der skandinavischen Länder unter einer Herrschaft vereinigt waren, so waren schon unter Knut dem Großen von 1028 bis 1035 Dänemark, Norwegen und (lockerer) Schweden sowie auch England in einem Nordseereich vereinigt. Dänemark und Norwegen standen bald darauf von 1042 bis 1046 unter der gemeinsamen Herrschaft Magnus des Guten. Doch die Hauptzeit der gemeinsamen politischen Entwicklung liegt in der Kalmarer Union, der die Länder Dänemark, Norwegen und Schweden von 1397 bis 1523 in Personalunion verbunden waren. In dieser Zeit verlor Norwegen deutlich an politischer Selbständigkeit, so dass nach dem Ausscheiden Schwedens aus der Kalmarer Union mit der dänisch-norwegischen Personalunion bis 1814 praktisch eine dänische Vorherrschaft bestand, die 1814 von der schwedisch-norwegischen Union abgelöst wurde, die bis 1905 andauerte. Finnland gehörte seit der schwedischen Eroberung durch König Erik IX. 1154 bis zum Verlust an Russland im Vertrag von Fredrikshamn 1809 zu Schweden.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen.", "content": "Skandinavien wird vor allem als kulturelle und sprachliche Einheit beschrieben und zeichnet sich durch das skandinavische Dialektkontinuum aus. Die drei skandinavischen Standardsprachen, Dänisch, Norwegisch und Schwedisch, sind nah verwandt und eine gegenseitige Verständigung zwischen geübten Sprechern zweier dieser Sprachen möglich. Zu den nordgermanischen Sprachen gehören daneben auch Färöisch und Isländisch, die von den drei erstgenannten bereits so stark abweichen, dass eine Verständigung nicht mehr möglich ist. Das Finnische gehört hingegen nicht zu dieser Sprachfamilie.", "section_level": 1}, {"title": "Skandinavische Flaggen.", "content": "Bekannt für die skandinavischen Länder sind die an den Dannebrog angelehnten Kreuzflaggen, die jeder heutige Staat Skandinaviens führt. Auch skandinavische Provinzen und andere Regionen haben Kreuzflaggen (zum Beispiel Schonen, Småland und Åland).", "section_level": 1}], "src_summary": "Skandinavien (lateinisch \")\" ist ein Teil Nordeuropas, der je nach Definitionsweise unterschiedliche Länder umfasst, darunter in jedem Fall Norwegen und Schweden auf der Skandinavischen Halbinsel, daneben im Regelfall auch Dänemark.", "tgt_summary": "斯堪的纳维亚(丹麦语、瑞典语:Skandinavien,挪威语:Skandinavia,萨米语:Skadesi-suolu、),又译斯堪地那维亚,在地理上是指斯堪的纳维亚半岛,包括挪威和瑞典,文化与政治上则包含丹麦。这些国家互相视对方属于斯堪的纳维亚,虽然政治上彼此独立,但共同的称谓显示了其文化、语言和历史有深厚的渊源。", "id": 572892} {"src_title": "Augustinus von Hippo", "tgt_title": "希波的奥古斯丁", "src_document": [{"title": "Zeitgeschichtlicher Hintergrund.", "content": "Das 4. Jahrhundert, in dem Augustinus geboren wurde, war für das Römische Reich eine unruhige Zeit. Kaiser Konstantin der Große hatte das Christentum privilegiert und den Einfluss der traditionellen Götterkulte zurückgedrängt („Konstantinische Wende“). Konstantins Söhne, die seine Nachfolge gemeinsam im Jahr 337 antraten, mussten sich sowohl der äußeren Bedrohung durch die Germanen und das neupersische Sassanidenreich an den Grenzen erwehren als auch im Inneren für Ruhe sorgen: Das Imperium wurde immer wieder von Bürgerkriegen geplagt. Zum Zeitpunkt von Augustinus’ Geburt regierte Constantius II., der als einziger von Konstantins Söhnen die Machtkämpfe überlebt hatte, das Imperium. Stärker als sein Vater und seine Brüder hatte Constantius den Weg beschritten, die christliche Kirche in eine Reichskirche umzuwandeln. Gleichzeitig kam es zu heftigen theologischen Auseinandersetzungen, da Constantius dem sogenannten „Arianismus“", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Neben der \"Vita Augustini\" des Possidius bieten vor allem Augustinus’ eigene Schriften zahlreiche Informationen zu seiner Biografie, so dass er neben Cicero als eine der am besten dokumentierten Gestalten der Antike gelten kann. Augustinus wurde 354 in der nordafrikanischen Stadt Thagaste in der römischen Provinz Numidien geboren. Die Provinz erfreute sich einer relativen Sicherheit und eines gewissen Wohlstands, auch wenn der donatistische Streit für Unruhe sorgte. Augustinus’ Vater Patricius, ein kleiner Landeigentümer, war Heide; erst kurz vor seinem Tod (372) trat er zum Christentum über und ließ sich taufen. Die Mutter Monica", "section_level": 2}, {"title": "Studium in Thagaste.", "content": "Bis 370 besuchte Augustinus die Schule in Thagaste und die Universität der Nachbarstadt Madauros (heute M’Daourouch). Schon hier wurde, vor allem anhand Vergils, die Wort(-für-Wort)-Exegese betrieben. Ab 371 studierte er Rhetorik in Karthago. In seinen späteren Texten berichtet er von jugendlichen Ausschweifungen in dieser Zeit. Er ging früh eine uneheliche Verbindung ein mit einer Frau unbekannten Namens aus Karthago (der Schriftsteller Jostein Gaarder nennt sie in seinem Buch \"Vita brevis\" mit fiktiven Briefen an Augustinus „Floria Aemilia“), die 15 Jahre lang dauern sollte. Diese Lebensgefährtin gebar 372 einen gemeinsamen Sohn, der den Namen \"Adeodatus\" („Der von Gott Gegebene“) erhielt. Zu dieser Zeit befasste er sich intensiv mit Ciceros Buch \"Hortensius\", einer heute nur noch in Fragmenten vorhandenen Einführung in die Philosophie ähnlich dem aristotelischen \"Protreptikos\". Das Buch hatte für ihn eine lange", "section_level": 2}, {"title": "Lehrer in Mailand.", "content": "384 wurde er (durch Unterstützung manichäischer Freunde in Rom und auf Empfehlung des römischen Stadtpräfekten Quintus Aurelius Symmachus) als Rhetoriklehrer nach Mailand berufen, wo Kaiser Valentinian II. residierte. Eine seiner Aufgaben bestand jetzt darin, die öffentlichen Ehrenreden auf Kaiser und Konsuln zu halten. Philosophisch orientierte sich Augustinus in seiner Mailänder Zeit zunächst erneut an Cicero. Durch dessen Schriften machte er sich mit dem Skeptizismus der Neuen Akademie vertraut, um von hier aus den Manichäismus zu kritisieren. 385 traf seine Mutter in Mailand ein, vermutlich zu dieser Zeit entschied er sich, Katechumene der Kirche zu", "section_level": 2}, {"title": "Bekehrungserlebnis.", "content": "Im selben Jahr geriet Augustinus in eine intellektuelle, psychische und körperliche Krise, worauf er seinen Beruf aufgab (Conf. VIII 2,2–4). Die Wende brachte am 15. August 386 eine meist als Bekehrungserlebnis bezeichnete religiöse Erfahrung, die seine Hinwendung zum Christentum vollendete. Infolgedessen beschloss er, auf Ehe, Geschlechtsverkehr und Beruf zu verzichten und ein kontemplatives Leben zu führen. Augustinus hat diese Erfahrung mehrfach beschrieben. Am berühmtesten wurde die Schilderung am Ende des achten Buches (Conf. VIII 12,29) der \"Confessiones\". Sie hat in Malerei, Literatur und biographischem Schrifttum ein starkes Echo gefunden. Im Zustand religiöser Unruhe und Ungewissheit verließ Augustinus, wie er selbst sagt, das Haus, in dem er in Mailand zu Gast war, und ging in den Garten, gefolgt von Alypius. Dort wurde ihm", "section_level": 2}, {"title": "Rückzug nach Cassiciacum.", "content": "Mit einigen Verwandten und Freunden zog Augustinus sich danach auf das Landgut eines Freundes in Cassiciacum zurück (möglicherweise das heutige Cassiago in der Nähe des Comer Sees); hier verfasste er zahlreiche Schriften. In der Osternacht 387 (24./25. April) ließ er sich mit seinem Sohn Adeodatus und seinem Freund Alypius in Mailand von Ambrosius taufen, wobei der Legende nach das gregorianische Te Deum entstanden sein soll. Die Taufe bedeutete für ihn wie für viele Christen dieser Zeit den Bruch mit der Welt. Mit Verwandten und Freunden bereitete er seine Rückkehr nach", "section_level": 2}, {"title": "Klostergründer und Bischof in Hippo.", "content": "391 ging er nach Hippo, um für die „Gottesdiener“ ein Kloster zu gründen; er besuchte eine Predigt des Bischofs Valerius von Hippo und wurde bei dieser Gelegenheit von der anwesenden Gemeinde gedrängt, dem Bischof zu versprechen, sich zum Priester weihen zu lassen; die Weihe wurde noch im selben Jahr vollzogen. Valerius stellte Augustinus ein Grundstück zur Verfügung, auf dem er ein Kloster gründete. 394 weihte Valerius ihn zum Auxiliarbischof, der den Bischof zunehmend als designierter Nachfolger vertrat. Nach dem Tode des Valerius wurde Augustinus 396 Bischof von Hippo, eine Position, die er bis zu seinem Lebensende innehatte. Mit dem kontemplativen Leben war es vorbei, als Bischof musste er predigen und sich mit Fragen des Rechts und der Verwaltung beschäftigen. Er führte weiterhin ein Leben in Armut und warf sich mit Eifer auf die Bekämpfung der konkurrierenden", "section_level": 2}, {"title": "Philosophie.", "content": "Augustinus’ Philosophie hat auch im Mittelalter nachgewirkt. Besonders erwähnenswert sind die folgenden Themen:", "section_level": 1}, {"title": "Wahrheitsbegriff.", "content": "Der zunächst vom Skeptizismus geprägte Augustinus beschäftigte sich zeitlebens mit dem Problem der Wahrheit. Bei der Lösung nimmt er René Descartes’ \"cogito ergo sum\" voraus, indem er die Unzweifelhaftigkeit der Existenz des Denkenden (Zweifelnden) feststellt: Er fasst es kurz zusammen mit \"si enim fallor, sum\": „Denn (selbst) wenn ich \"irre\", so \"bin\" ich (doch).“ Wahrheit ist für ihn immer notwendig und ewig. Als Vorbild dienen ihm die idealen Wahrheiten der Mathematik, da die Sinneswahrnehmungen wegen ihrer Unzuverlässigkeit und der Wandelbarkeit der äußeren Welt diese Eigenschaften nicht aufweisen. Da die Quellen der Wahrheit", "section_level": 2}, {"title": "Zeitauffassung.", "content": "Augustinus spricht über drei Zeiten: Gegenwart des Vergangenen, Gegenwart des Gegenwärtigen und Gegenwart des Zukünftigen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als solche existieren nach Augustinus nicht: Vielmehr ist die Vergangenheit eine Erinnerung in der Gegenwart, und die Zukunft eine Erwartung in der Gegenwart, während die Gegenwart selbst, ein aus der Zukunft in die Vergangenheit an unserem Geiste vorüberziehender Moment ist. Wir messen die Zeit anhand eines Das augustinische Zeitverständnis enthält damit eine subjektive Komponente der Zeit, da wir die vergangene Zeit als Eindruck nur in unserem Geiste messen können, wir also in uns verschiedene erlebte Zeiträume miteinander vergleichen und dadurch immer zu subjektiven Aussagen gelangen müssen, so kam uns zum Beispiel jene Zeit länger", "section_level": 2}, {"title": "Theologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Trinität.", "content": "Sein dogmatisches Hauptwerk sind die 15 Bücher \"De Trinitate (Über die Dreieinigkeit)\". Einen Unterschied zwischen den einzelnen Personen, die er gleich ewig, gleich vollkommen und gleich allmächtig sieht, verneint Augustinus nicht; er will zwar nicht Modalist sein, nähert sich dem Modalismus aber stark an. Die Personen betrachtet er vor allem", "section_level": 2}, {"title": "Vom Prämillenarismus zum Amillenarismus.", "content": "Augustinus ist ein Vertreter des Amillenarismus und sprach sich gegen den Prämillenarismus aus, der die frühe Eschatologie prägte. Zunächst dachte er in damaliger Sicht von 5000 Jahren von Adam bis zur Fleischwerdung Christi, an der sich das tausendjährige Reich", "section_level": 2}, {"title": "Prädestination.", "content": "Augustinus ist als ein Vertreter der Prädestination bekannt, in der der Mensch zum ewigen Leben von Gott vorherbestimmt ist. In seinem Spätwerk \"Vom Gottesstaat (De civitate Dei)\" geht er vor der Schaffung des Menschen von zwei Engelsstaaten aus, dem Staat der bösen Engel \"(civitas diaboli)\" und dem Staat der guten Engel \"(civitas dei)\", einige der Engel haben sich „grundlos“ von Gott „abgekehrt“ und sind böse geworden. Nach Schaffung des Menschen wurden diese beiden Staaten in den irdischen Staat \"(civitas terrena)\" und den Gottesstaat \"(civitas coelestis)\" übergeleitet, wiederum in dualistischer Ausrichtung. Nach dem jüngsten Gericht schließt sich der Kreis; am Ende gibt es wieder zwei Staaten: \"Civitas Mortalis\", das", "section_level": 2}, {"title": "Erbsündenlehre und freier Wille.", "content": "Augustinus führte eine große Auseinandersetzung mit Pelagius, der die Theorie des freien Willens vertrat und Augustinus vorwarf, noch in den Schlingen des Manichäismus verfangen zu sein. Pelagius wurde zwar 418 im Sinne von Augustinus verurteilt, fand aber seinen Nachfolger in Julianus von Eclanum. In dieser noch heftigeren Auseinandersetzung entwickelte Augustinus die Lehre der Erbsünde. Augustinus hat dabei die Interpretation", "section_level": 2}, {"title": "Höllenlehre.", "content": "Augustinus war der Ansicht, dass man in einer Hölle endlose Qualen leiden muss. Stellen wie legte er so aus, dass das äonische \"(aeternam)\" Leben wie auch die äonische Strafe endlos sein müsse: Auf die Frage, ob eine endlose Strafe für endliche Verfehlungen nicht unverhältnismäßig sei, entgegnete er, dass", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis zu den Juden.", "content": "Augustinus richtete gegen die Juden jahrzehntelang Angriffe. In der gegen Ende seines Lebens verfassten Predigt \"Gegen die Juden\", einer Anleitung zu ihrer Bekehrung, legte er den Juden seiner Zeit die Kreuzigung Jesu zur Last: „In euren Vätern habt ihr Christus getötet.“ Er nannte die Juden bösartig, wild und grausam. In den \"Vorträgen über das Johannesevangelium\" von 414 bis 417 vergleicht er sie mit Wölfen, schimpft sie „Sünder“, „Mörder“, „zu Essig ausgearteter Wein der Propheten“, „eine triefäugige Schar“, „aufgerührter Schmutz“. Sie seien des „ungeheuren Vergehens der Gottlosigkeit“ schuldig. Bereits in einer Karfreitagspredigt von 397 hatte er ihnen das Alte Testament abgesprochen: „Sie lesen es als Blinde und singen es als Taube.“ Augustinus formulierte den Gedanken", "section_level": 2}, {"title": "Auseinandersetzung mit den Donatisten.", "content": "Augustinus war einer der Vorkämpfer gegen die Donatisten, eine rigoristische Gruppe, die sich von der katholischen Kirche abgespalten hatte und sich als Kirche der „Reinen“ und „Heiligen“ verstand. Dagegen sah Augustinus die Kirche als eine Gemeinschaft, die voll von Sündern sei. Er stellt sie als den Acker dar, auf dem Weizen und Unkraut wachsen. Darüber hinaus meldet er der donatistischen Heiligkeitsforderung gegenüber an, dass auch die Heiligen, solange sie im Leibe leben, der Sünde unterworfen bleiben, auch wenn es sich nur um geringe Verstöße handele. Im Jahr 411 kam es zu einem Religionsgespräch, der sogenannten \"collatio\", in deren Folge der Einfluss der", "section_level": 2}, {"title": "Die Lehre vom gerechten Krieg.", "content": "Nach der Plünderung Roms im Jahre 410 durch die Westgoten, dann wieder im Jahre 455 durch die Vandalen unter Geiserich und 472 durch Ricimer, kamen viele Flüchtlinge aus Rom in die nordafrikanischen Provinzen, die damals als sicher vor Einfällen von germanischen „Barbaren“ galten. Seit der Christianisierung Roms hatten sich aber immer weniger römische Staatsbürger zur Verteidigung Roms bereit erklärt und im Heer mussten germanische Söldner aufgenommen werden. Zugleich gab es nach wie vor eine kulminierende Skepsis von Teilen der Elite gegen die Verchristlichung des Reiches. Noch um 410 bekannte sich ein (allerdings abnehmender) Teil der gesellschaftlichen Elite zum traditionellen Götterglauben, wenngleich dies nicht selten auf einer konservativen Grundhaltung beruhte und weniger aus religiöser", "section_level": 2}, {"title": "Die Kirche als Mittler.", "content": "In seiner Kirchenlehre (Ekklesiologie) betonte Augustinus die Rolle der Kirche als Mittlerin zwischen Gott und Mensch. Er schrieb: Augustinus’ Ekklesiologie kam zu dem Schluss, dass der Kirche Interpretationshoheit und Mittlercharakter zukommen müsse. Ausgeschlossen ist für ihn, dass der Mensch durch das glaubende Aufnehmen von Bibelworten allein als Individuum ohne die Organisation Kirche selig und gläubig werden kann. Eine normierende", "section_level": 2}, {"title": "Augustinus und Ordensgemeinschaften.", "content": "Mit seiner Theologie und auch als Bischof war Augustinus maßgeblich an der inneren Reorganisation der Kirche beteiligt. So hat er eine Regel für Frauen und Männer aufgestellt, die bis heute, in einer überarbeiteten Version, von verschiedenen Orden als Augustinusregel verwendet wird. Augustinus hat zudem eine Gruppe von Klerikern (Priester, Diakone etc.) um sich versammelt, die ein gemeinsames Leben führten und", "section_level": 1}, {"title": "Musiktheorie.", "content": "Augustinus’ frühe Schrift \"De musica\", deren Hauptteil (Buch I–V) er noch während seiner Tätigkeit als Rhetoriklehrer verfasste, ist ein herausragendes musiktheoretisches Werk über den Rhythmus. Es ist in Dialogform geschrieben und entwickelt eine originelle deduktive Rhythmustheorie in einer neu-pythagoreischen Methode. Seine Schrift geht weit über die Vorlagen der lateinischen Metriker hinaus und steht in der lateinischen", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Die Wirkungsgeschichte von Augustinus wird insbesondere in der Geschichtswissenschaft und Philosophie unter dem Stichwort Augustinismus beschrieben. Augustinus wird in den Darstellungen als Bischof im Ornat, zusammen mit den anderen drei Kirchenvätern (Ambrosius von Mailand, Hieronymus und Gregor der Große) oder mit seiner Mutter Monika von Tagaste dargestellt. Als Attribute werden ein Buch mit einer Feder, welches die Gelehrsamkeit symbolisiert, und ein flammendes oder von Pfeilen durchbohrtes Herz, welches für das Sinnbild von feuriger Gottesliebe steht, hinzugefügt. Diese Attribute spiegeln sich ebenfalls im Wappen der Augustinerorden wider. In den Westkirchen wird Augustinus als Heiliger verehrt. Auch für die evangelischen Kirchen, die das Gedenken an Heilige auf deren Vorbildfunktion beschränken, ist er von sehr großer Bedeutung, da die Rechtfertigungslehre der Reformation von der alleinseligmachenden Kraft der Gnade Gottes aus evangelischer Sicht auf den entsprechenden Lehren des Paulus von Tarsus, aber auch auf deren Weiterführung durch Augustinus aufbaut. Der allgemeine Gedenktag in den evangelischen Kirchen (zum Beispiel EKD, ELCA und LCMS), der römisch-katholischen und den anglikanischen", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Augustinus und seine Lehre waren bis zur Reformationszeit in der Kirche weitgehend unumstritten. Erst der aufkommende Individualismus, Subjektivismus und Biblizismus der Reformationszeit und die nachfolgende evangelische Theologie nahmen Anstoß an verschiedenen Aussagen (Erbsündenlehre, Fegefeuerlehre und anderen). In der Folge vertraten einige Historiker und Theologen wie Alfred Adam und Wilhelm Windelband die Ansicht, dass Augustinus bei der Entwicklung seiner Lehren stark vom Manichäismus und Neuplatonismus beeinflusst war und viele seiner Ideen biblisch nicht haltbar seien. Sie führen Lehren wie den starken Dualismus", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theologisch bedeutende Texte.", "content": "Der Legende nach sollen Augustinus und Ambrosius von Mailand gemeinsam das Te Deum getextet und", "section_level": 2}], "src_summary": "Augustinus von Hippo, auch: \"Augustinus von Thagaste\", \"Augustin\" oder (wohl nicht authentisch) \"Aurelius Augustinus\" (* 13. November 354 in Tagaste, auch: Thagaste, in Numidien, heute Souk Ahras in Algerien; † 28. August 430 in Hippo Regius in Numidien, heute Annaba in Algerien) war ein numidischer Kirchenlehrer. Er war neben Hieronymus, Ambrosius von Mailand und Papst Gregor dem Großen einer der vier lateinischen Kirchenväter der Spätantike und ein wichtiger Philosoph an der Schwelle zwischen Antike und Frühmittelalter. Augustinus war zunächst Rhetor in Thagaste, Karthago, Rom und Mailand. Nachdem er jahrelang Manichäer gewesen war, ließ er sich unter dem Einfluss der Predigten des Bischofs Ambrosius von Mailand im Jahr 387 christlich taufen; von 395 bis zu seinem Tod 430 war er Bischof von Hippo Regius. Sein Gedenktag in der Liturgie ist der 28. August.", "tgt_summary": "希波的奥古斯丁,罗马天主教会官方称希波的奥斯定(;英语:Augustine of Hippo)或圣奥思定(英语:Saint Augustine 或 英语:Saint Austin),俗称圣奥古斯丁。原称奥勒留·奥古斯提奴斯(,354年-11月13日-430年-8月28日),罗马帝国末期北非的柏柏尔人,早期西方基督教的神学家、哲学家,曾任大公教会在阿尔及利亚城市安纳巴的前身希波()的主教。", "id": 2529547} {"src_title": "Schall", "tgt_title": "声音", "src_document": [{"title": "Physikalische Definition.", "content": "Physikalisch gesehen ist Schall eine als Welle fortschreitende mechanische Deformation in einem Medium. In ruhenden Gasen und Flüssigkeiten ist Schall immer eine Longitudinalwelle, also näherungsweise auch in Luft. Die allgemeine Wellengleichung für dreidimensionale Schallfelder in fluiden Medien lautet: Darin ist formula_2 der Laplace-Operator. Schall breitet sich mit einer für das Medium und dessen Zustand (Temperatur, Druck usw.) charakteristischen und konstanten Schallgeschwindigkeit formula_3 aus. Bei einer Temperatur von 20 °C beträgt diese in Luft 343 m/s und in Wasser 1484 m/s, siehe auch Schallgeschwindigkeit in verschiedenen Medien. Die Wellenlänge formula_4 der Schallwelle kann bei gegebener Frequenz formula_5 und Schallgeschwindigkeit formula_3 über folgende Beziehung berechnet werden: In Gasen wie Luft kann Schall als eine dem statischen Luftdruck überlagerte Schalldruckwelle beschrieben werden. Meistens sind bei Schallwellen die Schwankungen der Zustandsgrößen Druck und Dichte klein im Verhältnis zu ihren Ruhegrößen. Das wird anschaulich, wenn man Schalldruckpegel von 130 dB (Dezibel), das ist etwa die Schmerzschwelle des Menschen, mit dem normalen atmosphärischen Druck vergleicht: Der Ruhedruck der Atmosphäre beträgt 101325 Pascal (= 1013,25 Hektopascal), während ein Schalldruckpegel von 130 dB einem Effektivwert des Schalldrucks \"p\" von gerade einmal 63 Pascal entspricht. Dagegen gibt es in Festkörpern auch Transversalwellen und geführte Wellen. Im Vakuum gibt es keinen Schall, da er im Gegensatz zu elektromagnetischen Wellen immer ein Trägermedium braucht.", "section_level": 1}, {"title": "Akustik.", "content": "Die zugehörige Wissenschaft ist die Akustik. Die beiden Energieformen, die sich beim Schall ineinander umwandeln, sind die Kompressionsenergie und die Bewegungsenergie als Schallenergiegröße, charakterisiert werden sie aber durch die Schallfeldgrößen: Wellen sind zeitlich und örtlich periodische Veränderungen einer physikalischen Größe \"g(t, x)\". Der Schalldruck \"p\" ist die wichtigste Schallfeldgröße als Skalar überhaupt; siehe auch Druckwelle. Dieses hat verschiedene Gründe: Der Schalldruck ist eine anschauliche Größe, mit Mikrofonen relativ leicht messbar und auch vom Menschen physiologisch erfassbar. Der Schallwechseldruck \"p\" ist einfach zu messen. Bei einem Schalldruckpegel von 0 dB, also bei der Hörschwelle, hat der Schalldruck als Effektivwert einen Wert von 2 · 10 N/m (Pascal). Dagegen ist die Schallfeldgröße Schallschnelle \"v\" ein Vektor, wobei bei Einwirkung von Schall die \"Geschwindigkeit\" der Hin- und Herbewegung der Fluidelemente (Luftteilchen) gemeint ist. Der Begriff \"Geschwindigkeit\" wird hier zur deutlichen Abgrenzung zur Schallgeschwindigkeit \"c\" allerdings vermieden. Die Schnelle ist nicht so leicht bestimmbar. Man muss sich hierbei darüber im Klaren sein, dass die maximal auftretenden Geschwindigkeiten bei der Auslenkung der Fluidelemente im Vergleich zur Schallgeschwindigkeit klein sind: Bei einem Schalldruckpegel von 130 dB, der Schmerzschwelle, beträgt die Schallschnelle in Luft gerade einmal 0,153 m/s. Bei der Hörschwelle des Menschen hat der Effektivwert der Schallschnelle einen Wert von 5 · 10 m/s entsprechend einem Schallschnellepegel von 0 dB. Hierbei werden die Luftpartikel nur ganz gering ausgelenkt.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung nach Frequenz.", "content": "Entsprechend dem Frequenzbereich unterscheidet man: Die Hörschwelle, Empfindung einer bestimmten Lautstärke und die Grenze zur Schmerzempfindung des Menschen verlaufen im Bereich von 16–20.000 Hz entlang einer Schar von Hörkurven, die im Bereich niedrigster und höchster Frequenzen tendenziell konvergieren. Das Hörvermögen insbesondere im Bereich hoher Töne nimmt mit zunehmendem Lebensalter aber auch durch Strapazierung des Gehörs durch laute Musik, Lärm oder Knall teilweise irreversibel ab. Hunde und Fledermäuse können auch Töne über 20 kHz hören. Infraschall kann vom Menschen unter Umständen mit der Bauchdecke, Fingerspitzen oder beim Stehen mit den Füßen haptisch gefühlt oder an Festkörpern mit dem Auge als Vibration gesehen werden. Wird ein Piezo-Ultraschallgeber zum Vernebeln von Wasser mit dem Finger berührt, wird darin eine Hitzeempfindung erzeugt. Mit Ultraschall werden insbesondere Plastikgehäuse von Netzteilen dauerhaft verschweißt.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiedliche Geräusche.", "content": "In Abbildung 1 sind schematische zeitliche Verläufe des Schalldrucks von unterschiedlichen Geräuschen dargestellt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Schall (von Althochdeutsch: \"scal\") bezeichnet allgemein mechanische Schwingungen in einem elastischen Medium (Gas, Flüssigkeit, Festkörper). Diese Schwingungen pflanzen sich in Form von Schallwellen fort. In Luft sind Schallwellen Druck- und Dichteschwankungen.", "tgt_summary": "声音是振动产生的声波,通过介质(气体、固体、液体)传播并能被人或动物听觉器官所感知的波动现象。", "id": 383726} {"src_title": "Puppe (Insekt)", "tgt_title": "蛹", "src_document": [{"title": "Bewegung und Beweglichkeit.", "content": "Während viele Arten unbewegliche Puppen haben, sind z. B. die schwimmenden Puppen der Stechmücken-Gattungen \"Culex\" und \"Anopheles\" sehr beweglich. Einige Puppen führen wellenförmige (undulierende) Bewegungen zur Unterstützung der Atmung aus, z. B. bei den meisten Köcherfliegen, andere besitzen eine gewisse Beweglichkeit, um Schlupfwinkel oder Hüllen vor dem Schlupf zur Imago verlassen zu können. In einigen Gruppen besitzt die Puppe bewegliche Mundwerkzeuge (Mandibeln), die meist dazu dienen, eine Puppenhülle aufzuschneiden. In keinem Fall kommen im Puppenstadium aber bewegliche und funktionstüchtige Beine vor. Die Puppe kann in einer Höhlung im Holz oder Erdreich („Puppenwiege“) verborgen sein oder völlig frei liegen. Häufig ist sie in eine vom letzten Larvenstadium selbst gesponnene Hülle, einen Kokon, eingeschlossen. Bei einigen Gruppen, vor allem den Cyclorrhapha unter den Zweiflüglern und den meisten Fächerflüglern, erfolgt die Verpuppung innerhalb der nicht abgestreiften letzten Larvenhaut, die dann als Puparium bezeichnet wird. Einige Gruppen der holometabolen Insekten besitzen nicht nur ein, sondern zwei völlig unterschiedlich aussehende Larvenstadien mit unterschiedlicher Lebensweise; in der Regel ist eines dieser Stadien dabei parasitisch. Ein solcher Entwicklungszyklus wird „Hypermetamorphose“ genannt. In manchen Fällen (z. B. Ölkäfer) ist dabei zwischen erster und zweiter Larvenform ebenfalls ein Ruhestadium eingeschaltet, das dann „Scheinpuppe“ genannt wird. Auf dieses Scheinpuppenstadium folgt ein weiteres Larvenstadium und dann die echte Puppe.", "section_level": 1}, {"title": "Metamorphose.", "content": "Bei der Verpuppung der Insektenlarve findet ein fast vollständiger körperlicher Umbau (die Metamorphose) statt. Im Puppenstadium werden die wesentlichen imaginalen Organe wie z. B. Flügel, Komplexaugen, Begattungsorgane, von denen bei der Larve in der Regel äußerlich keine Spur erkennbar ist, neu angelegt. Bei der letzten Häutung, dem Schlupf der Imago aus der Puppenhaut, erlangen diese Organe dann nur noch ihre endgültige Form und härten aus. Bevor das letzte Larvenstadium sich zur Puppe häutet, verliert es in der Regel bereits seine Bewegungsfähigkeit. Viele innere Organe werden funktionslos und abgebaut. Dieses Stadium wird oft „Präpuppe“ genannt. Nach der Häutung zur Puppe werden oft weitere Teile des Körpers einschließlich der Haut (Epidermis) und der Anhänge und Gliedmaßen vollkommen entdifferenziert und abgebaut. Innerhalb der entdifferenzierten Zellmassen behalten aber einige Abschnitte ihre differenzierte Gestalt bei. Von diesen aus organisiert sich der Körperbauplan neu, so dass larvale Organe teilweise völlig abgebaut und ihre imaginalen Entsprechungen von Grund auf neu gebildet werden können. Vor allem bei einigen Zweiflüglern geht der größte Teil des imaginalen Körpers aus knospenförmigen Einsenkungen tief im Innern, den Imaginalscheiben, neu hervor, während die entsprechenden larvalen Strukturen völlig verschwinden. Dieser radikale Umbau ist allerdings nicht die Regel. Bei den meisten Gruppen werden larvale Strukturen nur umgebaut, ohne dass sie völlig eingeschmolzen würden. In einigen Fällen wandern Zellen aus dem larvalen Organ in das sich neu bildende Puppenorgan (das dem späteren imaginalen entspricht) ein. Selbst bei der Taufliege \"Drosophila\", bei der die Metamorphose am besten untersucht ist und die als Musterbeispiel eines vollständigen und radikalen Umbaus gilt, werden einige Zellen der Larve ohne Funktionsänderung oder Entdifferenzierung an die Imago weitergegeben. Bei vielen Gruppen besitzt die Puppe eigene Puppenorgane, die weder bei der Larve noch bei der Imago vorhanden sind. Beispiele sind etwa die (bei der Larve im Körperinnern vorgebildeten) Kiemenfäden der Kriebelmücken-Puppe oder die zur Atmung dienenden Thorakalhörnchen der Stechmücken- und Zuckmückenpuppen.", "section_level": 1}, {"title": "Puppenformen.", "content": "Aufgrund der äußeren Form werden drei verschiedene Typen unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Puppenformen bei Schmetterlingen.", "content": "Bei Schmetterlingen (siehe Puppe (Schmetterling)) werden zusätzlich nach der Art der Befestigung an der Unterlage noch folgende Arten von Puppen unterschieden: Die Zeitspanne der Metamorphose sowie das in der Metamorphose befindliche Insekt werden beim Seidenspinner auch Chrysalis (zu \"chrysos\" ‚Gold’) genannt. Bei diesen spinnt sich die Larve im letzten Stadium ihres Lebens als Larve in einen Kokon ein, dessen Fäden abgehaspelt als Seide genutzt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Puppe bezeichnet in der Zoologie ein morphologisch klar abgegrenztes, meist fast oder völlig bewegungsloses Übergangsstadium zwischen der Insektenlarve und dem geschlechtsreifen Vollinsekt (Imago). Das Puppenstadium geht nach einer Häutung aus dem letzten Larvenstadium hervor und häutet sich selbst zur Imago. In jedem Fall ist dieses Stadium dadurch gekennzeichnet, dass jede Nahrungsaufnahme unterbleibt.", "tgt_summary": "蛹是指一些昆虫从幼虫变化到成虫的一种过渡形态。这个阶段只会在完全变态的昆虫出现,如蝴蝶及蛾(鳞翅目)、甲虫(鞘翅目)、苍蝇(双翅目)与蜂、黄蜂及蚂蚁(膜翅目)。这个阶段是在幼虫后及成虫前出现,成年昆虫的体形会在这个阶段生成,而幼虫的体形结构则会瓦解。大部分的蛹都是固定的(但蚊的蛹会游泳),且有着坚硬的保护外壳。", "id": 657556} {"src_title": "Äquivalenzrelation", "tgt_title": "等价关系", "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äquivalenz.", "content": "In der Mathematik werden Objekte, die sich in einem bestimmten Zusammenhang gleichen, als \"gleichwertig\" bzw. \"äquivalent\" angesehen. Ein solcher Zusammenhang lässt sich für alle Elemente einer nichtleeren Menge formula_1 stets durch eine Funktion formula_2 herstellen, indem man genau dann zwei Elemente formula_3 als zueinander „äquivalent“ bezeichnet und diese Beziehung durch formula_4 symbolisiert, wenn deren Bilder gleich sind: Diese Beziehung bzw. Relation hat die folgenden drei Eigenschaften:", "section_level": 2}, {"title": "Äquivalenzrelation.", "content": "Eine \"Äquivalenzrelation\" auf einer Menge formula_21 ist eine zweistellige Relation formula_22, die folgende Bedingungen erfüllt: Wie bei zweistelligen Relationen üblich, schreibt man statt formula_27 auch einfacher formula_4, dann nehmen diese Eigenschaften die oben genannte Form an. Das geordnete Paar formula_32 nennt man in diesem Fall auch \"Setoid\" oder \"E-set\" (englische Bezeichnung: \"extensional set\", auch \"Bishop set\").", "section_level": 2}, {"title": "Äquivalenzklassen.", "content": "Ist formula_33 eine Äquivalenzrelation auf einer Menge (Klasse) formula_21, so nennt man die Teilmenge (bzw. Teilklasse) aller zu formula_24 äquivalenten Elemente, die \"formula_33-Äquivalenzklasse von formula_6\". Ist aus dem Kontext klar, dass Äquivalenzklassen bezüglich formula_33 gebildet werden, lässt man den Zusatz formula_33 weg: andere Schreibweisen sind", "section_level": 2}, {"title": "Repräsentantensysteme.", "content": "Elemente einer Äquivalenzklasse werden ihre \"Vertreter\" oder \"Repräsentanten\" genannt. Jedes Element von formula_1 ist in genau einer Äquivalenzklasse enthalten. Die Äquivalenzklassen zu je zwei Elementen formula_3 sind entweder gleich oder disjunkt. Ersteres genau dann, wenn die Elemente äquivalent sind: Eine Teilmenge formula_47 nennt man ein \"(vollständiges) Vertreter-\" oder \"Repräsentantensystem von formula_33\", wenn es für jede Äquivalenzklasse formula_41 genau ein formula_50 gibt mit formula_51. Für jede Äquivalenzrelation formula_33 auf einer Menge formula_1 lässt sich zu jedem Repräsentantensystem formula_54 von formula_33 eine Funktion formula_56 definieren, indem man setzt.", "section_level": 2}, {"title": "Quotientenmenge und Partition.", "content": "Die \"Faktor-\" oder \"Quotientenmenge\" einer Äquivalenzrelation formula_33 auf der Menge formula_1 ist die Menge aller Äquivalenzklassen: Sie bildet eine \"Zerlegung\" oder \"Partition von formula_1\". Ist umgekehrt formula_63 eine Partition von formula_1, dann ist durch eine Äquivalenzrelation gegeben. Die Mächtigkeit (Kardinalität) formula_66 wird manchmal auch als der \"Index\" der Äquivalenzrelation formula_33 bezeichnet. Ein Spezialfall ist der Index einer Untergruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Quotientenabbildung.", "content": "Die surjektive Funktion die jedem Element seine Äquivalenzklasse zuordnet, heißt \"kanonische Abbildung\" oder \"Quotientenabbildung\". Diese Abbildung ist nur dann injektiv, wenn es sich bei der Äquivalenzrelation auf formula_1 um die Identitätsrelation formula_70 handelt.", "section_level": 2}, {"title": "Kern einer Funktion.", "content": "Man nennt die durch die Funktion formula_2 gegebene Äquivalenzrelation formula_33 auch den \"Kern von formula_73\" Insbesondere ist die Äquivalenzklasse von jedem formula_24 das Urbild von dessen Bild formula_76: formula_73 lässt sich dann wie folgt in eine surjektive, eine bijektive sowie eine injektive Funktion zerlegen: mit formula_80 und der Inklusionsabbildung formula_81.", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeit der drei Eigenschaften.", "content": "Tatsächlich sind die Eigenschaften der Reflexivität, der Symmetrie und der Transitivität vollständig unabhängig voneinander und müssen alle einzeln überprüft werden. So ist zum Beispiel eine reflexive und symmetrische Relation nicht etwa automatisch schon transitiv. Um das nachzuweisen, genügt es, für jeden der acht möglichen Fälle ein Beispiel anzugeben, was im Folgenden mit Relationen auf der Menge formula_82 der natürlichen Zahlen geschieht.", "section_level": 1}, {"title": "Keine der drei Eigenschaften ist erfüllt.", "content": "Weder reflexiv noch symmetrisch noch transitiv: Ein weiteres Beispiel hierfür ist die Beziehung „ist ein Bruder von“ auf der Menge aller Menschen. Sie ist weder reflexiv (weil ich kein Bruder von mir selbst bin) noch symmetrisch (weil meine Schwester kein Bruder von mir ist, obwohl ich ein Bruder von ihr bin) noch transitiv (weil ich kein Bruder von mir selbst bin, obwohl ich ein Bruder meines Bruders bin und dieser ein Bruder von mir ist).", "section_level": 2}, {"title": "Genau eine der drei Eigenschaften ist erfüllt.", "content": "Reflexiv, aber weder symmetrisch noch transitiv: Symmetrisch, aber weder reflexiv noch transitiv: Transitiv, aber weder reflexiv noch symmetrisch:", "section_level": 2}, {"title": "Genau zwei der drei Eigenschaften sind erfüllt.", "content": "Symmetrisch und transitiv (partielle Äquivalenzrelation), aber nicht reflexiv: Reflexiv und transitiv (Quasiordnung), aber nicht symmetrisch: Reflexiv und symmetrisch (Toleranzrelation), aber nicht transitiv:", "section_level": 2}, {"title": "Alle drei Eigenschaften sind erfüllt.", "content": "Reflexiv, symmetrisch und transitiv:", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nutztiere in einem landwirtschaftlichen Betrieb.", "content": "Ein anschauliches Beispiel aus der Landwirtschaft soll die eingeführten Begriffe verdeutlichen. Betrachtet wird eine Menge formula_105 von Nutztieren in einem landwirtschaftlichen Betrieb. Wir definieren die folgende zweistellige Relation formula_33 auf formula_105: Für die Kuh formula_114 und den Ochsen formula_115 gilt immer formula_116. Für das Huhn formula_117 dagegen gilt dies aber nicht: formula_118. Die Relation formula_33 erfüllt die drei Forderungen für Äquivalenzrelationen: Eine Äquivalenzklasse besteht hier aus den Tieren einer Art. Die Rinder bilden eine und die Hühner eine andere Äquivalenzklasse. Die Quotientenmenge ist die Menge der Tierarten des landwirtschaftlichen Betriebes.", "section_level": 2}, {"title": "Identitätsrelation.", "content": "Auf einer beliebigen Menge formula_1 seien zwei Elemente äquivalent, wenn sie gleich sind. Diese durch den Graphen der identischen Abbildung formula_127 auf formula_1 gegebene Äquivalenzrelation nennt man die \"Gleichheits-\" oder \"Identitätsrelation\" Es gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Allrelation.", "content": "Auf einer Menge formula_1 seien nun jeweils zwei beliebige Elemente äquivalent. Auch dadurch ist eine Äquivalenzrelation auf formula_1 gegeben, die sogenannte die \"All-\" oder \"Universalrelation\" Es gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Ähnlichkeit und Kongruenz geometrischer Figuren.", "content": "Zwei geometrische Figuren formula_149 und formula_150 in der euklidischen Ebene sind genau dann einander \"ähnlich\", wenn sie durch eine Ähnlichkeitsabbildung ineinander überführt werden können. Durch die Ähnlichkeit ist eine Äquivalenzrelation auf der Menge formula_153 aller Figuren der Ebene gegeben. Darüber hinaus sind formula_149 und formula_150 genau dann \"kongruent\", wenn sie durch eine Kongruenzabbildung, also eine längentreue Ähnlichkeitsabbildung, ineinander überführt werden können. Auch durch ist eine Äquivalenzrelation auf formula_153 gegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Partition einer endlichen Zahlenmenge.", "content": "Wir definieren zunächst sechs Mengen von natürlichen Zahlen von 1 bis 23: Sie haben die Eigenschaft, dass jede Zahl aus dem Bereich von 1 bis 23 in genau einer der sechs Mengen vorkommt, die damit eine \"Zerlegung\" oder \"Partition\" der Menge formula_165 bilden. Wie jede Partition von formula_1 sind sie die Äquivalenzklassen einer Äquivalenzrelation formula_33 auf formula_1, nämlich Die Mengen wurden durch Würfeln ermittelt, also willkürlich aus den rund 44 Billiarden Partitionen – und damit ebenso vielen Äquivalenzrelationen – dieser 23-elementigen Menge ausgewählt. Äquivalente Zahlen nach dieser Relation weisen keine einfach beschreibbaren Gemeinsamkeiten auf.", "section_level": 2}, {"title": "Rationale Zahlen.", "content": "Es sei formula_174 die Menge der Paare ganzer Zahlen, deren zweiter Eintrag von Null verschieden ist. Für zwei Paare formula_175 soll folgende Äquivalenz gelten:", "section_level": 2}, {"title": "Kommensurabilität reeller Zahlen.", "content": "Zwei reelle Zahlen formula_180 und formula_181 heißen \"kommensurabel\", wenn sie ganzzahlige Vielfache einer geeigneten dritten reellen Zahl formula_182 sind. Kommensurabilität ist eine Äquivalenzrelation, wenn man die Null gesondert betrachtet: mit formula_184 als der multiplikativen Gruppe von formula_185.", "section_level": 2}, {"title": "Hilbertraum der \"L\"-integrierbaren Funktionen.", "content": "Sei formula_199 eine Sigma-Algebra auf einer Menge formula_200 und formula_201 ein vollständiges Maß. Es kann leicht gezeigt werden, dass für messbare Funktionen formula_202 die Abbildung eine positiv semidefinite Bilinearform darstellt, falls gilt. Der Grund dafür, dass im Allgemeinen keine strikte positive Definitheit gilt, liegt darin, dass für ein formula_205 auch formula_206 gelten kann, ohne dass formula_73 die Nullfunktion ist – nämlich genau dann, wenn formula_208 (d. h. wenn formula_73 nur auf einer Menge ungleich 0 ist, welche eine darstellt). Abhilfe verschafft das Einführen einer Äquivalenzrelation: Man definiert, dass formula_210 und gibt der Menge der Äquivalenzklassen die Bezeichnung formula_211. Dann ist formula_212 zusätzlich zu den oben genannten Eigenschaften auch noch positiv definit, also ein Skalarprodukt und formula_213 damit eine Norm. Somit handelt es sich bei formula_214 um einen normierten Raum. Schließlich folgt aus dem Satz von Riesz-Fischer, dass dieser Raum vollständig ist, sodass er ein Banachraum und insbesondere (da die Norm von einem Skalarprodukt induziert wird) ein Hilbertraum ist. Dieser findet seine Anwendung z. B. in der Quantenmechanik, aber auch der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei einem Element aus formula_211 nicht um eine Funktion handelt, sondern um eine Äquivalenzklasse von Funktionen bezüglich der obigen Äquivalenzrelation. Da sich die Repräsentanten dieser Klasse jedoch nur auf einer formula_216-Nullmenge unterscheiden, ist dies für praktische Verwendungen unerheblich.", "section_level": 2}, {"title": "Topologische Äquivalenz von Metriken.", "content": "formula_217 sei ein metrischer Raum und die zu formula_220 gehörende Topologie. Ist formula_221 eine weitere Metrik auf formula_222 und formula_223 deren zugehörige Topologie, dann heißen formula_220 und formula_221 \"topologisch äquivalent\", wenn formula_226 und formula_223 übereinstimmen:", "section_level": 2}, {"title": "Erzeugung von Äquivalenzrelationen.", "content": "Eine Äquivalenzrelation explizit zu beschreiben ist manchmal nicht einfach. Oft möchte man eine Äquivalenzrelation konstruieren, die gewisse vorgegebene Elemente miteinander identifiziert und zugleich gewisse Eigenschaften erhält, beispielsweise eine Kongruenzrelation ist (siehe unten). Sei formula_135 eine beliebige Relation auf der Menge formula_1. Als \"Äquivalenzhülle\" von formula_135 bezeichnet man die kleinste Äquivalenzrelation, die formula_135 als Teilrelation enthält, in Zeichen: Es gilt: Die Äquivalenzhülle ist die reflexiv-transitive Hülle der symmetrischen Hülle, formal: Dabei bezeichnet formula_237 die symmetrische Hülle, formula_238 die konverse (inverse) Relation und Potenzen von Relationen werden vermöge Verkettung gebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Spezielle Äquivalenzen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gleichmächtigkeit von Mengen.", "content": "Zwei beliebige Mengen formula_1 und formula_240 sind \"gleichmächtig\" genau dann, wenn es eine Bijektion formula_241 gibt. Durch die Festlegung ist eine Äquivalenz auf der Klasse aller Mengen gegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Isomorphie von Strukturen.", "content": "Strukturen formula_244 und formula_245 nennt man \"isomorph\" genau dann, wenn es eine strukturverträgliche Bijektion formula_246 gibt, für die auch formula_247 strukturverträglich ist. Die Isomorphie von Strukturen ist eine Äquivalenz", "section_level": 2}, {"title": "Kongruenzrelation.", "content": "Eine Äquivalenzrelation auf einer Menge formula_1 hat nicht notwendigerweise etwas mit der Struktur zu tun, die darauf definiert ist. Von besonderem Interesse sind jedoch solche Äquivalenzrelationen formula_251, deren Quotientenabbildung mit der Struktur auf formula_1 verträglich bzw. ein Homomorphismus ist, weil dann die von formula_254 erzeugte Struktur auf der Quotientenmenge formula_255 von der gleichen Art ist wie die von formula_1. Eine solche Äquivalenzrelation formula_251 nennt man eine \"Kongruenzrelation\" auf der strukturierten Menge formula_1. Insbesondere sind dann auch alle zur Struktur gehörenden Funktionen mit formula_251 verträglich.", "section_level": 2}, {"title": "Verallgemeinerungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Partielle Äquivalenzrelation.", "content": "Eine zweistellige Relation formula_260 auf einer Menge formula_1 nennt man \"beschränkte\" oder \"partielle Äquivalenzrelation\", wenn sie symmetrisch und transitiv ist. Jede partielle Äquivalenzrelation formula_260 auf einer Menge formula_1 ist auf der Untermenge eine totale Äquivalenzrelation. Die durch die Äquivalenzklassen formula_265 definierte Zerlegung von formula_266 heißt auch \"partielle Zerlegung\" von formula_1. Eine partielle Äquivalenzrelation formula_260 kann auf verschiedene Weise zu einer (totalen) Äquivalenzrelation formula_33 fortgesetzt werden: Das Ergebnis ist jeweils eine totale Zerlegung von formula_1. Jede partielle Funktion formula_277 nach einer beliebigen anderen Menge formula_240 erzeugt eine partielle Äquivalenzrelation Umgekehrt liefert eine partielle Äquivalenzrelation auf formula_1 stets eine surjektive \"partielle Quotientenabbildung\"", "section_level": 2}, {"title": "Quasiordnung.", "content": "Eine zweistellige Relation formula_284 auf einer Menge formula_1 heißt \"Prä-\" oder \"Quasiordnung\", wenn sie reflexiv und transitiv ist. Eine Relation formula_284 auf formula_1 ist genau dann eine Quasiordnung, wenn für alle formula_3 gilt: Durch jede Quasiordnung formula_284 auf formula_1 ist eine Äquivalenzrelation formula_33 auf formula_1 gegeben durch die Festlegung Zwei Elemente sind also äquivalent, wenn sie gegenseitig vergleichbar sind.", "section_level": 2}, {"title": "Toleranzrelation.", "content": "Eine zweistellige reflexive und symmetrische Relation wird \"Verträglichkeits-\" oder \"\" genannt (im endlichen Fall auch \"\"). Da eine Toleranzrelation nicht transitiv sein muss, ist Toleranz eine schwächere Forderung als Äquivalenz. Sie spielt eine Rolle in der Biomathematik und der Modelltheorie, in der Fuzzylogik wird sie zudem noch weiter verallgemeinert. Bezeichne formula_296 eine Toleranzrelation auf der Menge (oder Klasse) formula_1. Eine Teilmenge (oder -klasse) formula_298 heißt \"Verträglichkeits-\" oder \"Toleranzpräklasse\", falls alle formula_299 miteinander \"tolerant\" sind: Eine maximale Präklasse formula_301, also wenn jedes formula_302 mit mindestens einem formula_303 nicht tolerant ist, nennt man wiederum eine \"Verträglichkeits-\" bzw. \"Toleranzklasse\". Die Menge der Toleranzklassen einer Toleranzrelation auf der Menge formula_1 ist eine \"Überdeckung\" von formula_1.", "section_level": 2}], "src_summary": "Unter einer Äquivalenzrelation versteht man in der Mathematik eine zweistellige Relation, die reflexiv, symmetrisch und transitiv ist. Äquivalenzrelationen sind für die Mathematik und für die Logik von großer Bedeutung. Eine Äquivalenzrelation teilt eine Menge restlos in disjunkte (elementfremde) Untermengen, Äquivalenzklassen genannt. Die Klassenbildung mit Hilfe des Äquivalenzbegriffes ist grundlegend für viele mathematische Begriffsbildungen.", "tgt_summary": "等价关系(equivalence relation)即设formula_1是某个集合formula_2上的一个二元关系。若formula_1满足以下条件:", "id": 636541} {"src_title": "Moräne", "tgt_title": "冰碛", "src_document": [{"title": "Wortherkunft.", "content": "Ursprünglich wurde der Begriff „Moräne“ von der Bevölkerung aus dem Gebiet von Chamonix verwendet, die damit die Schuttwälle bezeichneten, die die Gletscher angehäuft hatten. In der wissenschaftlichen Literatur wurde dieser Begriff 1799 von dem Gletscherforscher Horace Bénédict de Saussure eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Arten von Moränen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wandermoränen und abgelagerte Moränen.", "content": "\"Wandermoränen\" sind all jene Moränen, die noch vom Gletscher bewegt werden. Das vom Eis transportierte Gesteinsmaterial wird Geschiebe genannt. Nach dem Ort der Bildung unterscheidet man genauer: \"Abgelagerte Moränen\" sind Moränen, die nach der Ablagerung nicht mehr bewegt wurden: In der Fachliteratur ist es in den letzten Jahren üblich geworden, den Begriff \"Moräne\" nur noch auf das aktuell bewegte Material im Gletschereis und die Reliefformen, die unter dem und um das Gletschereis entstehen, zu beziehen. Die Ablagerungen (Sediment) hingegen werden als \"Geschiebemergel\" (oder auch \"Till\") bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Jungmoränen und Altmoränen.", "content": "Nach der Entstehungszeit werden Jungmoränen (Weichseleiszeit, Würmeiszeit) von Altmoränen (aus den vorherigen Eiszeiten) unterschieden.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Der Begriff Moräne umfasst alle Schuttmassen, die durch das Eis mitgeführt und abgelagert wurden. Moränen bestehen dabei aus Material verschiedener Körnungsgröße, vom Ton über Sand bis zu größeren Gesteinsblöcken. Das Material ist jedoch durchmischt und weist in der Regel keine Sortierung oder Schichtung nach der Größe auf. Auch finden sich End- und Grundmoräne als Sohl-, Zwischen- oder Deckschicht gemischt sowie Altgestein. Ufermoränen, das sind bereits abgelagerte Seitenmoränen, können ebenfalls durchaus eine unsaubere Schichtung aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Alpinistische Bedeutung.", "content": "Da Moränen aus losem \"zusammengebackenen\" Sand und Gestein bestehen, sind die steilen Flanken oft steinschlaggefährdet. Sie werden zweckmäßigerweise meist oben am Moränenkamm begangen. Bei Übergängen oder beim Absteigen von einer Moräne auf den Gletscher sollte man sorgfältig die ungefährlichste Stelle aussuchen und sich an Steigspuren halten, falls solche zu erkennen sind. Moränen können aber auch als wertvolle Orientierungshilfe in einem sonst wenig Anhaltspunkte bietenden strukturlosen Gelände dienen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Moränen () sind die Gesamtheit des von einem Gletscher transportierten Materials, im Speziellen die Schuttablagerungen, die von Gletschern bei ihrer Bewegung mitbewegt oder aufgehäuft werden, sowie die im Gelände erkennbaren Formationen.", "tgt_summary": "冰碛(「碛」的注音为 qì/「ㄑㄧˋ」),又称冰碛作用,大致上可分为下列两种情形:形成丘陵或平原。", "id": 1019992} {"src_title": "DAX", "tgt_title": "德国DAX指数", "src_document": [{"title": "Weitere DAX-Indizes.", "content": "Im Frühjahr 1994 wurde der sogenannte DAX 100 eingeführt. Dieser Index sollte die Wertentwicklung der 100 liquidesten Werte des Aktienmarkts dokumentieren. Mit Einführung des MDAX 1996 umfasste er die 30 Werte des DAX und die 70 des MDAX. Durch die Änderung des MDAX auf 50 Werte, seit dem 24. September 2018 auf 60 Werte, trat an die Stelle des DAX 100 der HDAX. Der CDAX umfasst dagegen alle in Frankfurt gehandelten Aktien. Der SDAX umfasst seit dem 24. September 2018 70 kleinere Werte hinter dem MDAX. Als sogenannten Strategie-Index gibt es u. a. den ShortDAX. Er ist umgekehrt proportional zur täglichen Entwicklung des DAX und ermöglicht so Anlegern, die nur Long-Positionen eingehen können, die Partizipation an negativen Kursentwicklungen. Verliert beispielsweise der DAX an einem Tag 5 %, dann legt der ShortDAX um eben soviel Prozent zu. Dadurch haben z. B. Indexanbieter die Möglichkeit, ein Produkt zu offerieren, das bei negativer Entwicklung des DAX steigt und dem „Käufer“ Möglichkeiten eröffnet, auch bei negativen Kursentwicklungen Gewinne zu erzielen. Daneben gibt es auch Branchenindizes wie seit 2007 den ÖkoDAX für Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien oder Strategieindizes wie den DivDAX für dividendenstarke Unternehmen. Zu den wichtigsten deutschen Indizes gehört auch der TecDAX, der 30 der größten Technologiewerte beinhaltet. Die implizite Volatilität, also die erwartete Schwankungsbreite des DAX für den Zeitraum der nächsten 30 Tage misst der VDAX-NEW, ein ebenfalls von der Deutschen Börse AG veröffentlichter Volatilitätsindex. Sein Vorgänger, der VDAX, gibt die implizite Volatilität des DAX über 45 Tage auf Grundlage eines anderen methodischen Ansatzes an. Beide Volaindizes werden in annualisierter Form notiert. Die Eurex bietet Optionen (ODAX) und Futures (FDAX) auf den DAX an.", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung.", "content": "Der Index basiert seit dem 21. Juni 1999 auf den Kursen des elektronischen Handelssystems Xetra. Seine Berechnung beginnt seit Januar 2016 börsentäglich ab 9:06 Uhr MEZ/MESZ. Wenn zu diesem Zeitpunkt für einzelne Aktien noch keine Eröffnungskurse vorliegen, werden die jeweiligen Schlusskurse des vorangegangenen Handelstags herangezogen. Die Berechnung endet mit den Kursen der Xetra-Schlussauktion, die um 17:30 Uhr beginnt und 5 bis 15 Minuten dauern kann. Bis zum 31. Dezember 2005 wurde der DAX so im 15-Sekunden-Takt aktualisiert, seit 1. Januar 2006 jede Sekunde. Zur Berechnung, die auf der Indexformel von Étienne Laspeyres basiert, werden die Aktienkurse der ausgewählten börsennotierten Gesellschaften nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet. Dabei werden nur die Aktien in Streubesitz berücksichtigt. Ist das Kapital einer Gesellschaft in mehrere Aktienarten unterteilt (z. B. in Stammaktien und Vorzugsaktien), wird die Aktienart mit der höheren Liquidität herangezogen. Dabei werden auch Sonderfälle berücksichtigt, z. B. die 2011/2012 zum Umtausch gehandelten Aktien der Deutschen Börse AG. Für Zeiten außerhalb des Xetra-Handels (vor Handelsbeginn und nach der Schlussauktion) berechnet die Deutsche Börse AG von 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr und von 17:30 Uhr bis 20:00 Uhr den LDAX (auch L-DAX, L/E-DAX) auf Basis der Aktienkurse an der Börse Frankfurt, die entsprechend längere Handelszeiten hat. Außerdem wird von 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr und von 17:30 Uhr bis 22:15 Uhr der XDAX (auch X-DAX) auf Basis an der Terminbörse Eurex gehandelter DAX-Futures berechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmen im DAX.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auswahlkriterien.", "content": "Damit ein Unternehmen in den DAX aufgenommen wird, muss es im Prime Standard gelistet sein, fortlaufend in Xetra gehandelt werden und mindestens einen Streubesitz von 10 % aufweisen (bis Oktober 2008 lag diese Grenze bei 5 %). Außerdem muss das Unternehmen einen Sitz in Deutschland haben oder den Schwerpunkt seines Handelsumsatzes an Aktien in Frankfurt und einen Sitz in der EU haben. Als Sitz des Unternehmens kann sowohl der juristische Sitz als auch das operative Hauptquartier, also der Sitz der Geschäfts- beziehungsweise Verwaltungsführung gelten. Unter den Unternehmen, die diese Grundvoraussetzungen erfüllen, erfolgt die weitere Auswahl anhand folgender zwei Merkmale: Eine Anpassung des DAX findet nach folgenden vier Regeln statt: Nur jeweils zum ordentlichen Anpassungstermin im September werden alle vier Regeln angewendet. Die Fast-Exit- und Fast-Entry-Regel finden dagegen auch an den außerordentlichen Anpassungsterminen im März, Juni und Dezember Anwendung. Außerordentliche Aktualisierungen werden außerdem im Fall von Insolvenzen eines Unternehmens vorgenommen oder falls ein Unternehmen die anfangs genannten Grundvoraussetzungen nicht mehr erfüllt. Zudem kann in Ausnahmefällen, wie zum Beispiel kurzfristig angekündigte Übernahmen oder signifikante Veränderung des Freefloat, der Vorstand der Deutsche Börse AG in Abstimmung mit dem Arbeitskreis Aktienindizes von diesen Regeln abweichen.", "section_level": 2}, {"title": "Indexgewichtung.", "content": "Die Werte im DAX werden entsprechend ihrer Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichtet. Maßgeblich ist also nicht der gesamte Börsenwert oder das gesamte Kapital eines Unternehmens, sondern nur der Wert der frei handelbaren Aktien (engl. ) der im DAX vertretenen Aktiengattung. Festbesitz, das ist der Besitz von Großaktionären, die 5 % oder mehr dieser Aktien halten, bleibt für die Gewichtung unberücksichtigt. Zum Festbesitz zählen auch eigene Aktien, die das herausgebende Unternehmen selbst hält, unabhängig von der Höhe des Anteils. Seit 2006 gibt es eine Kappungsgrenze: Einzelne Titel dürfen ein Maximalgewicht von 10 % haben. Aufgrund von Änderungen beim Aktienbesitz, aber vor allem aufgrund von Kursveränderungen ändert sich die tatsächliche Streubesitz-Marktkapitalisierung fortwährend. Die Gewichtung wird dabei bei jeder sekündlichen Neuberechnung des DAX auf Basis der aktuellen Kurse ebenfalls neu berechnet. Änderungen des Streubesitz-Anteils werden dagegen von der Deutschen Börse nur zu den vierteljährlichen Anpassungsterminen erfasst und fließen erst dann in die Gewichtung ein. Dies führte zu Situationen, in denen sich ein Aktienkurs in Echtzeit einem veränderten Freefloat anpasst, dem aber in der Gewichtung erst zeitverzögert entgegenwirkend Rechnung getragen wird. Auf die Kapriolen der Volkswagen Stammaktie hin führte die Deutsche Börse im November 2008 zusätzliche Regeln ein, um derartigen extremen Verzerrungen entgegenzuwirken. Ein Wert kann demnach zwischen Anpassungsterminen aus dem Index genommen werden, falls seine Gewichtung 10 % überschreitet und die historische 30-Tages-Volatilität des Aktienkurses 250 % übersteigt.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Die Tabelle zeigt alle Unternehmen im DAX (Stand: 23. März 2020). 1) Daimler und E.ON waren durch ihre Vorgängerunternehmen seit dem 1. Juli 1988 im DAX vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzungshistorie.", "content": "Seit der Einführung des DAX am 1. Juli 1988 wurden zahlreiche Anpassungen an seiner Zusammensetzung vorgenommen. Ursprünglich waren folgende Werte Bestandteil des Index. Die mit * gekennzeichneten Unternehmen sind bis heute ununterbrochen im DAX vertreten; die mit (*) gekennzeichneten Aktiengesellschaften sind durch Nachfolgeunternehmen bis heute ununterbrochen im DAX vertreten: Ausgehend von dieser anfänglichen Zusammensetzung wurden folgende Veränderungen vorgenommen:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rückrechnung.", "content": "Der DAX wird von der Deutschen Börse seit dem 1. Juli 1988 berechnet und startete bei 1163,52 Punkten. Die Indexbasis liegt bei 1000 Punkten per 31. Dezember 1987. Da Investoren nicht nur an der aktuellen Performance des Deutschen Aktienindexes Interesse haben, sondern auch an der historischen, wurde dieser 1988 von Frank Mella, damals Redakteur bei der Börsen-Zeitung und Erfinder des DAX, auf täglicher Basis exemplarisch bis 1959 zurückgerechnet. Mella verkettete den DAX am 30. Dezember 1987 mit den 30 Aktienwerten im Index der Börsen-Zeitung (BZ-Index), der wiederum aus einer Verknüpfung mit den 24 Werten im Hardy-Index des Bankhauses Hardy & Co. zum 1. April 1981 hervorgegangen ist und bis zum 28. September 1959 zurückreicht. Anders als im DAX und im BZ-Index berücksichtigte der Hardy-Index keine Dividenden. Hardy- und BZ-Index wurden viermal am Tag (um 12:00 Uhr, 12:30 Uhr, 13:00 Uhr und 13:30 Uhr) ermittelt. Die von Mella erzeugte Zeitreihe wird von der Deutschen Börse als offizielle Rückrechnung des DAX verwendet. Längerfristige Rückrechnungen des deutschen Aktienindex stützen sich vor allem auf den Index des Statistischen Bundesamtes, von dem bis 1948 zurückreichende monatliche Kurse zur Verfügung stehen, den Aktienindex des Statistischen Reichsamtes, der von 1922 bis 1943 ermittelt wurde und den Index des Institutes für Konjunkturforschung, deren Zeitreihen bis in das Jahr 1840 zurückgehen.", "section_level": 2}, {"title": "Indexentwicklung.", "content": "Am 20. Juni 1985 schloss der DAX rechnerisch mit 1007,18 Punkten erstmals über der Marke von 1000 Punkten. Am 19. Oktober 1987 verbuchte der Index einen Tagesverlust von 9,39 Prozent. Grund war der Schwarze Montag an der New York Stock Exchange, als der Wert des Dow Jones Industrial Average um 22,6 Prozent einbrach. Am Montag, den 16. Oktober 1989, erlitt der DAX den größten Tagesabsturz seiner Geschichte. Er brach um 12,81 Prozent ein. Am Freitag zuvor war in den USA die Finanzierung der Fluggesellschaft UAL gescheitert. Am 19. August 1991 verbuchte der DAX einen Tagesverlust von 9,40 Prozent. Es war eine Reaktion auf den später gescheiterten Putsch gegen den sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow. Am 20. März 1998 schloss der Index mit 5001,55 Punkten zum ersten Mal über der Marke von 5000 Punkten. Am 7. März 2000 erreichte der DAX mit 8136,16 Punkten im Handelsverlauf und mit 8064,97 Punkten auf Schlusskursbasis seine bis dahin höchsten Werte. Diese wurden erst mehr als sieben Jahre später, im Sommer 2007, übertroffen. Nach dem Platzen der Spekulationsblase im Technologiesektor (Dotcom-Blase) sank der DAX bis zum 12. März 2003 auf einen Schlussstand von 2202,96 Punkten. Tiefer schloss der Index letztmals am 24. November 1995. Das war ein Rückgang um 72,7 Prozent gegenüber seinem Höchststand vom 7. März 2000. Der 12. März 2003 markiert den Wendepunkt der Talfahrt. Ab dem Frühjahr 2003 war der DAX wieder auf dem Weg nach oben. Im Juli 2007 wurden neue Höchststände erreicht; bester Wert waren 8151,57 Punkte am 13. Juli 2007. Im Dezember 2007 waren erstmals die 30 größten deutschen börsennotierten Konzerne mehrheitlich im Besitz ausländischer Investoren. Gegenüber 2005 war ihr Anteil um 20 auf nunmehr 53 Prozent gestiegen. Im Verlauf der internationalen Finanzkrise, die im Sommer 2007 in der US-Immobilienkrise ihren Ursprung hatte, begann der DAX wieder zu sinken. Ab Herbst 2008 wirkte sich die Krise zunehmend auf die Realwirtschaft aus. Infolgedessen brachen die Aktienkurse weltweit ein. Am 9. Oktober 2008 schloss der DAX mit 4887,00 Punkten erstmals seit dem 4. November 2005 unter der Grenze von 5000 Punkten. Am 13. Oktober 2008 erlebte der DAX mit 11,40 Prozent den größten Tagesgewinn seiner Geschichte. Zwei Wochen später, am 28. Oktober 2008, beendete der Index den Handel 11,28 Prozent höher als zum Vortagsschluss. Es war eine Reaktion auf die Rettungspläne der US-Regierung für die US-amerikanische Finanzbranche. Einen neuen Tiefststand erzielte der Index am 6. März 2009, als er den Handel mit 3666,41 Punkten beendete. Seit dem Allzeithoch vom 13. Juli 2007 entspricht das einem Rückgang um 54,8 Prozent. Der 6. März 2009 bedeutete das Ende der Talfahrt. Ab dem Frühjahr 2009 war der DAX wieder auf dem Weg nach oben. Bis zum 2. Mai 2011 stieg er um 105,3 Prozent auf einen Schlussstand von 7527,64 Punkten. Die Abschwächung der globalen Konjunktur und die Verschärfung der Eurokrise ließen den deutschen Leitindex erneut einbrechen. Am 12. September 2011 beendete der DAX den Handel bei 5072,33 Punkten. Der Verlust seit dem Höchststand am 2. Mai 2011 betrug 32,6 Prozent. Die Ankündigungen neuer Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank in grundsätzlich unbegrenztem Umfang führten anschließend wieder zu einer Erholung der Kurse am Aktienmarkt. Die monetären Impulse spielten eine größere Rolle bei der Kursbildung als die weltweite Wirtschaftsabkühlung und die Lage der Unternehmen. Im Mai 2013 konnten die bis dahin höchsten Stände vom Juli 2007 erstmals übertroffen werden: Am 22. Mai 2013 schloss der Index erstmals in seiner Geschichte über 8500 bei 8530,89 Punkten und damit um 68,18 Prozent höher als beim letzten Tiefpunkt am 12. September 2011. Nach einem Rücksetzer in den Sommermonaten erreichte er ab September 2013 immer neue Allzeithochs auf Schlusskursbasis. Am 29. Oktober 2013 schloss der DAX erstmals in seiner Geschichte über 9000 bei 9022,04 Punkten. Die Marke von 9500 Punkten wurde zwei Monate später, am 27. Dezember 2013 mit einem Schlusskurs von 9589,39 Punkten durchbrochen. Am 5. Juni 2014 um 14:32 Uhr sprang der Index im Handelsverlauf erstmals über 10.000 Punkte. Zwei Handelstage später, am Pfingstmontag, dem 9. Juni 2014, erzielte der DAX erstmals einen fünfstelligen Stand (nämlich 10.008,63 Punkte) auch auf Schlusskursbasis. In Folge der Bekanntgabe der EZB, wegen einer sehr niedrigen Inflation bzw. drohenden Deflation, Anleihenkäufe von monatlich 60 Mrd. Euro bis September 2016 durchzuführen, erreichte der Index am 22. Januar 2015 ein neues Allzeithoch von 10.454,05 Punkten auf Schlusskursbasis. Bereits am Folgetag sprang der DAX im Handelsverlauf auf einen weiteren neuen Höchstwert von 10.702,84 Punkten. Rund zwei Drittel der DAX-Aktien befanden sich 2014 im ausländischen Besitz. Am 19. Februar 2015 schloss der DAX erstmals in seiner Geschichte über 11.000 Punkten, bei 11.001,94 Punkten auf Schlusskursbasis und markierte somit ein neues Allzeithoch. In den folgenden drei Wochen erzielte der DAX immer neue Allzeithochs und schloss am 16. März 2015 erstmals über 12.000 Punkten, bei 12.167,72 Punkten zum Handelsschluss. Gleichzeitig löste der DAX (gerechnet ohne Dividenden) im Handelsverlauf dieses Tages den 15 Jahre alten Höchststand des Kursindex (6266,15 Punkte am 7. März 2000) ab, indem er zwischenzeitlich auf 6266,76 Punkte stieg. Auf Schlusskursbasis übertraf der Kursindex den Stand aus dem Jahr 2000 am 10. April 2015 mit einem Wert von 6331,39 Punkten. Am 12. März 2020 gab es den bis dato höchsten Punkteverlust mit 1277,55 Zählern. Auslöser war die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie. Mit insgesamt über 40 % Kursverfall binnen Monatsfrist, erlebten Anleger den historisch größten Rückgang des DAX innerhalb solch kurzer Zeit.", "section_level": 2}, {"title": "Short Squeeze der VW-Aktie 2008.", "content": "Zu Schwankungen besonderer Art kam es Ende Oktober 2008, als die Porsche Automobil Holding versuchte, den wesentlich größeren Volkswagen-Konzern zu übernehmen. Porsche war im Oktober 2008 durch Zukäufe und Derivatgeschäfte im Besitz von etwa 42,6 % der Stammaktien und hatte über Kaufoptionen Anspruch auf weitere 31,5 %. Als Porsche dies vier Tage vor der Veröffentlichung des Quartalergebnisses von VW bekannt gab, kam es in den Folgetagen zu einem heftigen Short Squeeze. Einige Marktteilnehmer (darunter auch Hedge-Fonds) hatten die VW-Aktien leerverkauft und mussten sich nun wieder eindecken. Nachdem Porsche etwa 75 % und das Land Niedersachsen weitere 20 % der Aktien hielten (VW-Gesetz), verblieben nur noch knapp 6 % an Streubesitz. Durch dieses knappe Angebot und die zusätzlich erhöhte Nachfrage der Leerverkäufer, schnellte die VW-Aktie bis zum 28. Oktober 2008 zeitweise auf über 1.000 €. Damit übertraf sie kurzzeitig die gesamte Marktkapitalisierung des zu dieser Zeit weltgrößten Unternehmens ExxonMobil. Durch diesen außerordentlichen Preisanstieg erhöhte sich die Gewichtung der Aktie im DAX von ursprünglich 5,88 % im September auf 27,22 % zu Handelsschluss am 28. Oktober 2008. An diesem Tag kündigte Dow Jones & Company bereits an, den Free-Float-Faktor der VW-Stammaktie in seinen Indizes zum freitäglichen Handelsbeginn hin von 49,63 auf 37,32 Prozent herabzusenken. Die Deutsche Börse handelte zum Stichtag 3. November 2008, indem sie eine außerordentliche DAX-Indexneugewichtung vornahm und dabei die Gewichtung der Volkswagenaktie im DAX auf zehn Prozent kappte.", "section_level": 2}, {"title": "Höchststände.", "content": "Die Übersicht zeigt die Allzeithöchststände des DAX als Performanceindex (mit Dividenden) und als Kursindex (ohne Dividenden).", "section_level": 2}, {"title": "Etappen.", "content": "Die Tabelle zeigt das erstmalige Überschreiten der jeweils nächsten 1000-Punkte-Marke auf Schlusskursbasis des bis 1959 zurückgerechneten DAX.", "section_level": 2}, {"title": "Höchste Tagesgewinne.", "content": "Die Tabelle zeigt die prozentual höchsten Tagesgewinne des von 2020 bis 1959 zurückgerechneten DAX.", "section_level": 2}, {"title": "Höchste Tagesverluste.", "content": "Die Tabelle zeigt die prozentual höchsten Tagesverluste des von 2020 bis 1959 zurückgerechneten DAX.", "section_level": 2}, {"title": "Jährliche Entwicklung.", "content": "Der DAX wurde bis 1981 als Performanceindex (mit Dividenden) und bis 1948 als Kursindex (ohne Dividenden) zurückgerechnet. Die Zeitreihe basiert auf einer Verkettung des DAX mit dem BZ-Index (1981–1986), dem Hardy-Index (1959–1980) und dem Aktienindex des Statistischen Bundesamtes (1948–1958). Frühere Daten stammen von Professor Richard Stehle, Institut für Bank-, Börsen- und Versicherungswesen, Humboldt-Universität zu Berlin. Stehle hat die Aktienrendite derjenigen Unternehmen berechnet, die im DAX-Performanceindex enthalten gewesen wären, wenn es das Börsenbarometer bereits ab 1937 gegeben hätte. Das beste Jahr in der Geschichte des DAX war rechnerisch 1949 mit einem Gewinn von 152,13 Prozent, gefolgt von 1951 mit einem Plus von 115,41 Prozent und 1954 mit einem Gewinn von 82,59 Prozent. Das schlechteste Jahr war 1948 mit einem Verlust von 87,35 Prozent, gefolgt von 2002 mit einem Minus von 43,94 Prozent und 2008 mit einem Verlust von 40,37 Prozent. Der Zeitraum von 1948 bis 1954 ist geprägt von der Währungsreform und dem Wirtschaftswunder, der Zeitraum seit 2000 vom Platzen der Dotcom-Blase und den Auswirkungen der Finanzkrise ab 2007. Die Tabelle zeigt die jährliche Entwicklung des bis 1937 zurückgerechneten deutschen Aktienindex DAX.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Fernseh-Nachrichtensender n-tv kritisierte im Juli 2018, dass die Berechnung des DAX im Vergleich zu anderen Indizes, wie z. B. dem FTSE 100 oder dem S&P 500, zu einer Verzerrung führt. Er beschränke sich auf nur 30 Unternehmen und klammere damit einen großen Teil der übrigen deutschen Aktiengesellschaften aus. Der Performance-Index sei unrealistisch, denn er bezieht auch ausgeschüttete Dividenden mit ein, was zu einer erheblichen Differenz gegenüber dem Kursindex führt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der DAX (Abkürzung für Deutscher Aktienindex) ist der bedeutendste deutsche Aktienindex. Er misst die Wertentwicklung der 30 größten und (bezogen auf die Streubesitz-Marktkapitalisierung) liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes und repräsentiert rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften in Deutschland. Der Index ist ein Produkt und eingetragene Wortmarke und Bildmarke der Deutschen Börse AG, deren Aktien selbst im DAX enthalten sind. Er ist das wichtigste Mitglied der DAX-Indexfamilie.", "tgt_summary": "德国DAX指数 (,最早来源于)是德国重要的股票指数。由德意志交易所集团(Deutsche Börse Group)推出的一个蓝筹股指数。该指数中包含有30家主要的德国公司。DAX指数在欧洲与巴黎CAC40指数合称为欧洲两大主要股市,也是世界证券市场中的重要指数之一。", "id": 2261480} {"src_title": "Navassa", "tgt_title": "納弗沙島", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Navassa liegt 54 km westlich der Tiburon-Halbinsel Haitis, 135 km nordöstlich von Jamaika und etwa 160 km südlich der Guantánamo-Bucht auf Kuba. Navassa stellt, ähnlich der Insel Henderson im Pazifik, ein so genanntes „Gehobenes Atoll“ dar und erreicht eine Höhe von bis zu 77 Metern über dem Meeresspiegel. Die von einem Korallenriff umgebene Insel hat eine Fläche von 5,4 km2 sowie eine Küstenlänge von 9 km. Die Insel ist nicht dauerhaft bewohnbar, da es keine natürlichen Süßwasserquellen gibt. Hinzu kommt, dass zahlreiche einheimische Pflanzen giftig sind und der Untergrund teilweise so scharfkantig ist, dass er Schuhwerk durchschneidet. Die einzige Vegetation besteht aus Baumgruppen, vereinzelten Kakteen und Gras, auf dem Ziegen weiden. Seit 1999 ist die Insel ein Naturschutzgebiet, es besteht ein strenges Betretungsverbot. Die Lage der Insel, gut 160 km südlich vom Militärstützpunkt Guantanamo Bay, ist für die USA strategisch interessant.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits 1504 strandeten spanische und indianische Matrosen, die während der vierten Reise von Christoph Kolumbus unter dem Kommando von Diego Méndez von Jamaika nach Hispaniola ruderten, um Hilfe für die in Seenot geratene Mannschaft zu holen, mit ihren Kanus an der Insel und tauften sie \"Navaza\" (von = Ebene). Ursprünglich Haiti zugeordnet, wurde sie im Jahre 1857 unter Berufung auf den Guano Islands Act von den USA annektiert, wodurch es das älteste Überseegebiet des Landes wurde. Es gab jedoch keinen Guano auf der Insel, der weiße Phosphorit war mit dem Vogelkot verwechselt worden. Nachdem Phosphorit ebenfalls als Düngemittel Verwendung fand, wurde er genutzt, wobei der Abbau nach dem Ende des Sezessionskriegs 1865 intensiviert wurde. In der Zwischenzeit erreichten 1858 zwei haitianische Kriegsschiffe die Insel und erklärten, sie für Haiti in Besitz zu nehmen; der Betriebsleiter wurde aufgefordert, eine haitianische Genehmigung einzuholen. Die Anweisung wurde aber nicht durchgesetzt. In der Folge fuhr ein US-Kriegsschiff die Hauptstadt Haitis Port-au-Prince an, weil die beiden Staaten keine diplomatischen Beziehungen unterhielten, und gab eine Note ab, nach der die USA auf ihrem Anspruch auf die Insel bestehen und zur Sicherung ein Kriegsschiff in den Gewässern vorhalten würden. Der Abbau endete 1898 im Spanisch-Amerikanischen Krieg, als die Insel auf Anordnung des US-Präsidenten William McKinley evakuiert wurde. Das Abbauunternehmen ging später in Konkurs. Während der Abbauperiode wurde annähernd eine Million Tonnen Phosphorit gewonnen. Ab 1903 wurde die Insel von der US Navy als Außenstelle der Guantanamo Bay Naval Base verwaltet. Im Jahr 1917 wurde Navassa von der United States Coast Guard übernommen und ein Leuchtturm im Süden der Insel errichtet, da seit Eröffnung des Panamakanals deutlich mehr Schiffe die Insel passierten. 1929 wurde der Leuchtturm auf automatischen Betrieb umgestellt und die Insel war im Regelfall wieder unbewohnt. Haiti ließ seine Staatsangehörigen die Insel immer wieder nutzen und errichtete auf ihr 1950 eine Kapelle, damit Seeleute vorbeifahrender Schiffe dort beten konnten. 1989 flog der Präsidenten-Hubschrauber Haitis die Insel an und setzte kurzzeitig sechs Funkamateure ab, die mit einem haitianischen Rufzeichen internationale Funkverbindungen herstellten. 1996 wurde der Leuchtturm wegen Fortschritten in der Navigationstechnik aufgegeben und die Insel fiel mit dem umgebenden Seegebiet an das \"Office of Insular Affairs\" des Innenministeriums der Vereinigten Staaten. Ein Privatmann namens William A. Warren erhob daraufhin Ansprüche auf die Insel, die 2000 zurückgewiesen wurden. Aufgrund der Ergebnisse zweier Forschungsexpeditionen in den Jahren 1998 und 1999 wurde die Insel inklusive der Gewässer im Umkreis von 12 Meilen am 3. Dezember 1999 unter Naturschutz gestellt und seither als National Wildlife Refuge durch den United States Fish and Wildlife Service unter dem Namen \"Navassa National Wildlife Refuge\" verwaltet. Bei mehreren Expeditionen seit dem 19. Jahrhundert wurden auf der Insel verschiedene neue Spezies entdeckt, darunter das letzte in natürlichem Habitat vorkommende Exemplar des \"Pseudophoenix sargentii saonae\" (Unterart: \"navassana\"), einer Urzeitpalme, sowie mehrere endemische Reptilienarten, von denen einige allerdings inzwischen als ausgestorben gelten.", "section_level": 1}, {"title": "Ansprüche auf die Insel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staatliche Ansprüche.", "content": "Der Anspruch der Vereinigten Staaten stammt aus dem Guano Islands Act und wurde 1857 wirksam. Das Supreme Court of the United States entschied 1890 in \"Jones v. United States\", dass der Guano Islands Act verfassungsgemäß und die Insel Teil des US-Staatsgebiets sei. Demgegenüber hat Haiti schon in seiner ersten Verfassung von 1801 einen umfassenden Anspruch auf die umliegenden Inseln erklärt, aber nur die größeren Inseln namentlich aufgeführt. Seit 1806 wurden die angrenzenden Inseln nicht mehr benannt. Erst nachdem die USA ihren Anspruch angemeldet hatten, benennt Haiti seit der Verfassung von 1874 und bis heute die Insel als \"La Navase\" explizit im Verfassungstext als Teil Haitis.", "section_level": 2}, {"title": "Warren v. United States.", "content": "1996 meldete ein US-Dokumentarfilmer nach einem Besuch auf der Insel einen neuen Anspruch nach dem \"Guano Islands Act\" an und berief sich darauf, dass die Insel inzwischen unbewohnt wäre und die Coast Guard mit dem Leuchtturm auch das US-Staatseigentum aufgegeben hätte. Der Fall wurde 2000 vom United States Court of Appeals für Washington, D.C. entschieden, die Ansprüche der Vereinigten Staaten von 1857 wurden bestätigt, die des Klägers von 1996 zurückgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "„Fürstentum Navassa“.", "content": "Die Insel wird heute außerdem von dem Italiener und ehemaligen Honorarkonsul von Somalia, Ezio Scaglione, beansprucht. Er rief nach einer illegalen Landung auf der Insel dort am 12. Oktober 2005 die international nicht anerkannte Mikronation des Fürstentums Navassa (\"Principado de Navaza\") aus, als dessen Fürst er auftritt – möglicherweise in der Hoffnung, als Staatsoberhaupt mit diplomatischer Immunität der Strafverfolgung zu entgehen. Scaglione wird vorgeworfen, sein Amt als Honorarkonsul ausgenutzt zu haben, um in Zusammenarbeit mit einigen norditalienischen Industriellen und dem ehemaligen somalischen Präsidenten Ali Mahdi Muhammad Giftmüll vor der somalischen Küste abgeladen und sich im Waffenhandel zwischen dem Irak, Irland, Libanon und Somalia engagiert zu haben. Der Film \"Toxic Somalia\" (ausgestrahlt von Arte) befasst sich teilweise mit diesem Fall.", "section_level": 2}], "src_summary": "Navassa (,, kreol.: \"Lanavaz\" oder \"Lavsh\") ist eine unbewohnte Insel im Karibischen Meer. Sie liegt im Jamaica Channel auf etwa 1/4 der Strecke von Haiti nach Jamaika und wird von den Vereinigten Staaten von Amerika als eine United States Minor Outlying Island beansprucht. Die Insel wird auch von Haiti beansprucht, auf dessen Inselsockel (Hispaniola) sie liegt.", "tgt_summary": "纳弗沙岛(英语:Navassa Island、海地克里奥尔语:Lanavaz)是加勒比海无人居住的小岛,是美国的非建制领土,海地亦宣称所有。", "id": 1227990} {"src_title": "Pablo Picasso", "tgt_title": "巴勃羅·畢卡索", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung (1881–1900).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Pablo Ruiz Picasso war das erste Kind von José Ruiz Blasco (1838–1913) und María Picasso y López (1855–1938). Der traditionellen Namensgebung in Málaga folgend erhielt er bei seiner Geburt im Jahr 1881 eine Vielzahl von Vornamen: Pablo, Diego, José, Francisco de Paula, Juan Nepomuceno, María de los Remedios, Crispiniano de la Santísima Trinidad, von denen lediglich Pablo (eine Reverenz an Blascos kurz vor dem ursprünglichen Hochzeitstermin verstorbenen älteren Bruder) gebräuchlich wurde. Der Vater war freischaffender Maler und Lehrer an der „Escuela de San Telmo“, einer Kunstgewerbeschule, die in der Tradition der akademischen Malerei des 19. Jahrhunderts stand, sowie Konservator eines kleinen Museums. 1884 wurde", "section_level": 3}, {"title": "Studium.", "content": "Nach dem Tod der Schwester Conchita, die im Januar 1895 an Diphtherie starb, zog die Familie nach Barcelona, wo Picasso mühelos mit 14 Jahren die Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie „La Llotja“ in nur einem Tag schaffte – seinem Vater wurde dort eine Stelle als Lehrer angeboten – sodass er die ersten zwei Klassen überspringen durfte. Der Vater richtete ihm ein Jahr später sein", "section_level": 3}, {"title": "Erste Einzelausstellung im „Els Quatre Gats“.", "content": "Nach einer Scharlach-Erkrankung, die ihn zur Rekonvaleszenz in Horta de Sant Joan (Katalonien) zwang, kehrte er 1898 nach Barcelona zurück. Hier verkehrte er in avantgardistischen Künstlerkreisen des katalanischen Modernisme, unter anderem mit Ramon Casas, Carlos Casagemas, Isidre Nonell, Ramon Pichot i Gironès und Santiago Rusiñol, die sich im Café und Künstlerzentrum Els Quatre Gats trafen. Ab Juni 1898 verbrachte er acht Monate mit seinem Malerfreund Manuel Pallarès (1876–1974) in dessen Heimatstadt Horta de Sant Joan. 1899 lernte er den Dichter Jaime Sabartés kennen, der sein enger Freund und 1935 sein Sekretär werden sollte. Im Februar 1900 wurde im „Els Quatre Gats“ die erste Einzelausstellung Picassos gezeigt, die jedoch, kritisch rezensiert, nur zu einem mäßigen Verkaufserfolg führte. Im selben Jahr unternahm Picasso anlässlich der Weltausstellung gemeinsam mit seinem Freund Casagemas eine erste Reise in die Kunstmetropole Paris, wo ihn die impressionistischen Werke von Paul Cézanne, Edgar Degas und Pierre Bonnard beeindruckten. Er teilte im Oktober mit Casagemas zeitweise ein Atelier am Montmartre in 49 Rue Gabrielle, das Nonell aufgegeben hatte. Zu dieser Zeit lernte er die Arbeiten von Henri de Toulouse-Lautrec kennen, die ihn zu farbenfrohen Darstellungen des großstädtischen Lebens inspirierten.", "section_level": 3}, {"title": "Paris – Madrid – Barcelona – Paris (1901–1907).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Tod Casagemas – Beginn der Blauen Periode.", "content": "Im Januar 1901 kehrte Picasso nach Madrid zurück. Er erhielt eine Nachricht, die ihn tief erschütterte: Sein Freund Carlos Casagemas hatte sich am 17. Februar aus enttäuschter Liebe zu der Tänzerin Germaine Gargallo in Paris erschossen. Picasso versuchte sich in Madrid an einer neuen Karriere: ab März des Jahres erschien das erste von insgesamt fünf Heften der Kunstzeitschrift \"Arte Joven\" (\"Junge Kunst\"), herausgegeben von dem katalanischen Schriftsteller Francisco de Assis Soler, die Picasso als Mitherausgeber mit Illustrationen versah. Seine Signatur änderte sich erneut, er signierte nur noch mit „Picasso“. Die Zeitschrift musste jedoch nach kurzer Zeit aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Picasso verließ nach der Einstellung von \"Arte Joven\" Madrid und kehrte nach Barcelona zurück. Zwei Jahre später schuf er ein Porträt des Schriftstellers. Im Mai besuchte der aufstrebende Künstler wiederum Paris. Sein erster Kunsthändler Pere Mañach, bei dem", "section_level": 3}, {"title": "Picassos Atelier im Bateau-Lavoir.", "content": "Im Jahr 1903 arbeitete Picasso sehr produktiv in Barcelona, kehrte jedoch wieder nach Paris zurück, wo er ab April 1904 bis zum Oktober 1909 im Bateau-Lavoir wohnte. Dieses war ein verwahrlostes Haus mit zahlreichen Künstlerateliers auf dem Montmartre. Dort hatten schon der mit Picasso befreundete spanische Bildhauer Paco Durrio und der Maler Kees van Dongen Unterkunft gefunden. Später kamen unter anderem Max Jacob und Juan Gris hinzu. Er schloss mit dem Dichter Guillaume Apollinaire Freundschaft und lernte", "section_level": 3}, {"title": "Bekanntschaft mit Gertrude und Leo Stein sowie mit Matisse.", "content": "Clovis Sagot, ein früherer Zirkusclown, hatte in einer ehemaligen Apotheke in der Rue Laffitte eine Galerie eingerichtet. Dort entdeckte der in Paris lebende US-amerikanische Kunstsammler Leo Stein, der Bruder der Dichterin und Kunstsammlerin Gertrude Stein, 1905 Picassos Gemälde. Das erste Bild des Künstlers, das Leo Stein kaufte, \"Junges Mädchen mit dem Blumenkorb\", gefiel seiner Schwester nicht. Als Picasso die Geschwister bei Sagot kennengelernt hatte, lud er sie in sein Atelier ein und konnte ihnen Bilder für 800 Francs verkaufen, die auch Gertrude Steins Interesse weckten. Die Steins gaben regelmäßig in ihrem Salon nahe dem Jardin du Luxembourg", "section_level": 3}, {"title": "Beginn der Rosa Periode und Les Demoiselles d’Avignon.", "content": "Ab 1905 beginnen rosa Töne in Picassos Werken vorzuherrschen. So bildet das Gemälde \"Junge mit Pfeife\" aus dem Jahr 1905 den Übergang von der Blauen zur Rosa Periode. Im Vergleich zur Blauen Periode gibt es nur noch wenig Melancholie in den Werken dieser Periode. Das Blau weicht in den Hintergrund. Besonders Gaukler, Seiltänzer und Harlekins, traurige Spaßmacher aus der Commedia dell’arte, zählen zu seinen Bildmotiven. Seit dem Winter des Jahres 1906 bereitete Picasso in zahlreichen Studien und Variationen das große Gemälde \"Les Demoiselles d’Avignon\" vor, das er im Juli 1907 beendete. Mit den \"Demoiselles\" legte er den Grundstein kubistischen Denkens und leitete die als „période nègre“ bezeichnete Periode ein. Die ersten Reaktionen bei", "section_level": 3}, {"title": "Picasso begründet mit Braque den Kubismus (1908–1914).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenarbeit mit Braque.", "content": "Den Sommer 1908 verbrachte Picasso mit Fernande Olivier in La Rue-des-Bois nördlich von Paris. Im Herbst desselben Jahres verglichen Braque und Picasso ihre im Sommer geschaffenen Bilder – Braque in L’Estaque und Picasso in La Rue-des-Bois. Sie waren merkwürdig ähnlich. Braque stellte im Gegensatz zu Picasso im November des Jahres seine Werke in der Galerie Kahnweiler aus. In der Besprechung zur Ausstellung der Bilder Braques prägte der französische Kunstkritiker Louis Vauxcelles in der Kunstzeitschrift \"Gil Blas\" zum ersten Mal", "section_level": 3}, {"title": "Das Bankett für Rousseau.", "content": "Im November 1908 gab Picasso in seinem Atelier im Bateau-Lavoir ein großes Fest zu Ehren Henri Rousseaus, von dem er das lebensgroße Bildnis einer früheren Freundin Rousseaus, die sogenannte \"Yadwigha\", erworben hatte und das er sein Leben lang behalten sollte. Über das kunsthistorisch bekannt gewordene Bankett für Rousseau, an dem neben vielen anderen", "section_level": 3}, {"title": "Distanzierung von den Salonkubisten.", "content": "Fernand Léger und Robert Delaunay lernten die Arbeiten Picassos und Braques durch Vermittlung von Kahnweiler kennen. Die Einflüsse Picassos und Braques machten sich von nun an in den", "section_level": 3}, {"title": "Der Raub der Mona Lisa.", "content": "Im Sommer 1911 gerieten die Freunde Apollinaire und Picasso in den Verdacht, am Diebstahl des bekanntesten Gemäldes des Louvre, der \"Mona Lisa\", beteiligt zu sein. Sie war am 21. August 1911 spurlos verschwunden, und beide gerieten in das Visier der Polizei durch den Besitz von iberischen Steinmasken, die über Géry Pieret – ein belgischer Abenteurer und zeitweise Angestellter Apollinaires", "section_level": 3}, {"title": "Erste Ausstellungen von Picassos Werken im Ausland.", "content": "Die frühe Phase des Kubismus bis etwa 1912 wird als „Analytischer Kubismus“ bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist das \"Bildnis Ambroise Vollard\" (1910). Ab dem Jahr 1912 entstanden die Papiers collés, eine Frühform der Collagen. Der Übergang zum „Synthetischen Kubismus“ hatte begonnen. Picassos Werke wurden allmählich im Ausland bekannt. In Deutschland war Picasso 1910 auf der Ausstellung der Neuen Künstlervereinigung München vertreten sowie auf der im Mai 1912 eröffneten Ausstellung des Sonderbundes in Köln und in Herwarth Waldens Galerie Der Sturm in Berlin. Vier von Picassos Werken wurden im selben Jahr in die zweite Ausstellung des Blauen Reiter in der Münchner Galerie Goltz aufgenommen: \"Frauenkopf\" (1902), \"Umarmung\" (1903), \"Kopf\" (1909) und \"Stillleben\" (1910). 1913 fand die erste größere Retrospektive in der \"Modernen Galerie\" von Heinrich Thannhauser in", "section_level": 3}, {"title": "Zeit des Ersten Weltkriegs (1914–1918).", "content": "Picasso verbrachte die Zeit von Ende Juni bis Mitte November 1914 mit Eva Gouel in Avignon. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs änderte sich die Situation für viele Künstler schlagartig. Am 2. August 1914 begleitete Picasso Braque und Derain, die ihren Gestellungsbefehl erhalten hatten, zum Bahnhof in Avignon. Braque erlitt 1915 eine schwere Kopfverletzung und brauchte nach überstandener Operation länger als ein Jahr, um davon zu genesen. Ihr Kunsthändler Kahnweiler, der Deutscher war, musste Frankreich verlassen; Picasso, der als Spanier keinen Kriegsdienst leisten musste, blieb in Paris ohne seine Freunde zurück. Im Juli 1916 organisierte André Salmon eine Ausstellung, \"L’Art moderne en France\" (der so genannte „Salon d’Antin“), in der Pariser Galerie Barbazanges. Dort wurde Picassos Werk \"Les Demoiselles d’Avignon\" zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt; das Gemälde erhielt erst zu diesem Zeitpunkt von Salmon diesen Namen. Nach dem Tod von Eva Gouel, die 1915 an Tuberkulose starb, hatte Picasso eine Affäre mit Gabrielle Lespinasse, die er Gaby nannte. Sie wohnte am Boulevard Raspail nahe seinem Studio. Während eines Aufenthalts in Saint-Tropez im Jahr 1916 erklärte er ihr seine Liebe, sie wies", "section_level": 2}, {"title": "Abkehr von den Kubisten (1916–1924).", "content": "Bereits 1914 begann sich Picasso von dem Kreis der Kubisten zu entfernen. Er erinnerte sich an diesen Abschied und äußerte: „Aus dem Kubismus hat man eine Art Körperkultur machen wollen. [...] Daraus ist eine verkünstelte Kunst hervorgegangen, ohne echte Beziehung zur logischen Arbeit, die ich zu tun trachte.“ Von 1916 bis 1924 zeigt sein Werk", "section_level": 2}, {"title": "Auseinandersetzung mit dem Surrealismus (1924–1936).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Beteiligung und Konflikte.", "content": "Im Jahr 1923 traf Picasso den Surrealisten André Breton. Bereits in der ersten Nummer der surrealistischen Zeitschrift \"La Révolution surréaliste\" vom Dezember 1924 wurde eine plastische Konstruktion Picassos reproduziert. In der zweiten Nummer vom Januar 1925 zwei Seiten aus dem im Sommer 1924 in Juan-les-Pins geführten Skizzenbuch mit den \"Sternzeichnungen\". In der vierten Ausgabe erschien eine Abbildung von Picassos Gemälde \"Les Trois Danseuses (Die drei Tänzerinnen)\" und – erstmals in Frankreich – von den \"Demoiselles d’Avignon\". Der langjährige Kontakt mit den Surrealisten war jedoch nicht konfliktfrei. Als 1924 Eric Saties Ballett \"Les Aventures de Mercure\" mit dem Bühnenbild und den Kostümen von Picasso aufgeführt wurde, protestierten mehrere Surrealisten gegen Picassos Mitwirkung und nannten das Ereignis eine Wohltätigkeitsveranstaltung für die internationale Aristokratie. André Breton, Louis Aragon und andere Surrealisten, die von Picassos Einfallsreichtum beeindruckt waren, veröffentlichten daraufhin im \"Paris-Journal\" eine als \"Hommage à Picasso\" deklarierte Entschuldigung. Andererseits beschuldigte Picasso", "section_level": 3}, {"title": "Familiäre Probleme.", "content": "Deutlichere Anklänge an seinen Spätstil zeigt ein weiteres Porträt der Marie-Thérèse Walter, das \"Interieur mit zeichnendem Mädchen\" aus dem Jahr 1935. Der Zusammenhang von Sexualität und künstlerischer Kreativität wird zu einem Thema, das Picasso bis zu seinem Lebensende beschäftigen wird. Das Jahr 1935 bezeichnet eine Krise in seinem Leben und Schaffen. Aus der Beziehung zu Marie-Thérèse, die bis 1937 andauerte, wurde die Tochter Maya in diesem Jahr geboren. Dies wurde seiner Frau hinterbracht, die daraufhin die Scheidung verlangte. Nach französischem Recht hätte Picasso seinen Besitz mit ihr teilen müssen. Daran hatte er", "section_level": 3}, {"title": "Stellungnahmen zum Spanischen Bürgerkrieg – Guernica (1936–1939).", "content": "Die Ereignisse des Spanischen Bürgerkriegs erschütterten Picasso zutiefst, und es entstanden Bilder, die in ihrer Eindringlichkeit an Goyas \"Schrecken des Krieges\" erinnern, vor allem \"Guernica\", das das Grauen anlässlich der Bombardierung der baskischen Stadt Gernika am 26. April 1937 durch die deutsche Legion Condor thematisiert. Unter diesem Eindruck begann Picasso bereits am 1. Mai", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Zweiten Weltkriegs (1940–1945).", "content": "Der Künstler arbeitete seit 1936 in Paris in einem Atelier in der 7 Rue des Grands-Augustins, in dem \"Guernica\" entstand und das er seit dem Frühjahr 1939 zudem als Wohnung nutzte. Vom Beginn der deutschen Besetzung 1940 im Zweiten Weltkrieg bis zur Befreiung von Paris am 25. August 1944 wohnte er hier, ohne eine Reise zu unternehmen. Die Nationalsozialisten hatten ihm wegen seiner Gegnerschaft zu Franco Ausstellungsverbot erteilt. Der von Picasso 1940 gestellte Antrag auf den Erwerb der französischen Staatsbürgerschaft war abgelehnt worden, da den Behörden Dossiers aus dem Jahr 1905 vorlagen, in denen er als anarchistisch eingestuft worden war. Während der Besatzungszeit wurde die moderne Kunst von den Kollaborateuren nicht toleriert. Der Maler André Lhote erinnerte sich an die Schlachtrufe „Matisse in den Müllkasten“ und „Picasso ins Irrenhaus!“. Nach der Befreiung schätzte ihn die politische Linke zunächst als den Künstler ein, der „aufs Wirksamste den Geist", "section_level": 2}, {"title": "Die späteren Jahre (1945–1973).", "content": "Nach sechs Jahren innerer Emigration und Isolation in Paris während des Zweiten Weltkriegs besuchte Picasso ab 1945 häufiger südfranzösische Orte wie Antibes und Nizza. Dort besuchte er Henri Matisse, dessen Malweise deutliche Einflüsse in Picassos Spätwerk hinterließ. Beide Künstler blieben über viele Jahre in loser Verbindung, wobei Matisse der einzige lebende Künstler war, den Picasso als ebenbürtig ansah. Beide erkannten die Bedeutung des Anderen, respektierten einander zeitlebens und beeinflussten sich trotz ihrer Andersartigkeit gegenseitig. Seine Begleiterin in diesen Jahren war die Malerin Françoise Gilot, die er 1943 in Paris kennengelernt hatte. Die Beziehung dauerte bis 1953; der Sohn Claude wurde im Jahr 1947 geboren, die Tochter Paloma 1949.", "section_level": 2}, {"title": "Vallauris und Cannes.", "content": "Die mediterrane Umgebung seiner Jugendzeit zog Picasso wieder in seinen Bann, denn ab dem Frühling 1948 wohnten er und Françoise Gilot nach Aufenthalten in Golfe-Juan in der Villa „La Galloise“ in Vallauris, einem Ort mit traditionellen Töpfereien, wo er sich schon im Jahr zuvor aufgehalten hatte. Dort experimentierte er unter Anleitung örtlicher Töpfer in der Manufaktur Madoura mit Ton und Glasuren, sprengte den traditionellen Produktrahmen und verhalf dem Ort zu überregionaler und später zu internationaler Bekanntheit. Trotz des Eintritts in die Kommunistische Partei behielt Picasso eine unabhängige Einstellung. Das Gemälde \"Massaker in Korea\", das 1951 entstand, verärgerte die Amerikaner, sein Porträt Stalins von 1953 die Kommunisten, denn in der Sowjetunion galt seine Malweise offiziell als dekadent. Picasso engagierte sich allerdings, wann immer man ihn darum bat, für den Frieden. Im Jahr", "section_level": 3}, {"title": "Erwerb von Schloss Vauvenargues.", "content": "Picasso wurde zunehmend von Touristen und Bewunderern belästigt. In unmittelbarer Nähe von „La Californie“ wurden Wohnhochhäuser gebaut, die ihm sowohl den Ausblick auf die Landschaft versperrten als auch Fremden den Einblick auf sein Grundstück ermöglichten. Er versuchte erfolglos, den Kunstsammler Douglas Cooper dazu zu bewegen, ihm dessen Schloss \"Château de Castille\" nahe Avignon zu überlassen.", "section_level": 3}, {"title": "Letzter Wohnort Mougins.", "content": "Picasso hatte sich von seiner Frau Olga aus finanziellen Gründen nie scheiden lassen. Mehrere Jahre nach ihrem Tod heiratete er 1961 Jacqueline Roque und zog mit ihr nach Mougins in das Herrenhaus \"Mas Notre-Dame de Vie\", nördlich über den Hängen von Cannes. Die Ehe blieb kinderlos. Das Schloss Vauvenargues nutzte er als Lager für unzählige Bilder. 1962 wurde Picasso mit dem Internationalen Lenin-Friedenspreis ausgezeichnet. 1963 wurde das Museu Picasso in Barcelona eröffnet, das später einen Großteil seines Nachlasses erhielt. Den Grundstock bildete die Schenkung von 574 Werken von Picassos Freund und Sekretär Sabartés. Anlässlich des Erscheinens der Erinnerungen von Françoise Gilot, \"Leben mit Picasso\" im Jahr 1964, kam", "section_level": 3}, {"title": "Picassos Kinder.", "content": "\"Paulo Picasso\" (* 4. Februar 1921; † 5. Juni 1975) war das erste Kind Picassos aus seiner Ehe mit Olga Chochlowa. Paulo war als Kleinkind unter anderem das Modell für die Gemälde \"Paulo auf einem Esel\" (1923) und \"Paulo als Harlekin\" (1924). \"Maya Widmaier Picasso\" (* 5. September 1935) entstammt der Verbindung mit Marie-Thérèse Walter. Ihr Vater malte mehrere Bilder, die Maya zum Thema hatten, darunter \"Maya", "section_level": 2}, {"title": "Werk.", "content": "Nach dem On-Line Picasso Project, 1997 von Enrique Mallen (Sam Houston State University) eingerichtet, wird die Gesamtzahl der Werke Picassos auf etwa 50.000 geschätzt, darunter 1885 Gemälde, 7089 Zeichnungen, 30.000 Drucke (Radierungen, Lithographien etc.), 150 Skizzenbücher, 1228 Skulpturen, 3222 Keramiken sowie Bildteppiche. Das On-Line-Projekt benutzt ein dem @-Zeichen nachempfundenes kleines P als Logo.", "section_level": 1}, {"title": "Malerei.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Werk der Jugend (1889–1897).", "content": "Das erste, um 1889 entstandene Bild von Picasso ist \"Der Picador\", das bereits in Öl gemalt ist. Stierkampfszenen, Tauben und die Darstellung einer Herkulesstatue bildeten die Themen seiner ersten Zeichnungen. Es entstanden Ölbilder in der Malweise der altmeisterlichen Genremalerei nach dem Vorbild des Vaters. Als Elfjähriger erhielt er Unterricht in der Tradition der Akademischen Malerei unter dessen Anleitung. Nach Gipsabdrücken fertigte er Zeichnungen wie \"Etude pour un torse\". In den um 1895 entstandenen Bildern waren die spanischen Maler des 17. Jahrhunderts sein Vorbild. Zu dieser", "section_level": 3}, {"title": "Jahre der Orientierung (1898–1901).", "content": "Als Picasso 1897, im Alter von 16 Jahren, die Königliche Akademie verlassen hatte, begann seine selbständige Künstlerkarriere. Die Jahre zwischen 1898 und 1901 charakterisieren die Zeit der Orientierung: das konsequente Überprüfen der kreativen Prinzipien nahezu aller damals progressiven und avantgardistischen Richtungen. Er überwand seine rein akademische Ausbildung in einer für ihn bezeichnenden Weise, so wie er gelernt hatte, Neues aufzunehmen: als Aneignung durch Nachahmung. Er", "section_level": 3}, {"title": "Blaue Periode (1901–1904).", "content": "Der Begriff \"Blaue Periode\" in Picassos Werk stellt die vorherrschende monochrome Farbigkeit in den Vordergrund. Die Grundlagen der Blauen Periode wurden in Paris entwickelt. Das Bild \"Evokation – Das Begräbnis Casagemas\" ist das erste Bild jener Schaffensphase. Es soll das Ende einer Freundschaft und den Beginn von etwas Neuem darstellen. Es entstanden in Folge Werke wie \"Das Blaue Zimmer\" und das berühmte \"Selbstbildnis\" aus dem Jahr 1901. Nach der Umsiedlung nach Barcelona im Jahr 1902 bildeten schwermütige Figurenbilder die Hauptthemen. Außenseiter der Gesellschaft wie Bettler, Obdachlose, aber auch einsame Menschen sowie Mutter und Kind kamen zur Darstellung.", "section_level": 3}, {"title": "Rosa Periode (1904–1906).", "content": "Die Kunstgeschichte trennt die Jahre 1901–1906 im Schaffen Picassos in zwei Perioden, die Blaue und die Rosa Periode. Für die Zeitgenossen hingegen bildeten die erwähnten Jahre eine Einheit. Die vorherrschende Verwendung der Farbe Rosa rechtfertigte für sie keineswegs eine Abtrennung vom Vorangegangenen, und sie sprachen durchgehend von der Blauen Periode. Auch der Künstler sah es in der Rückschau so. Mit den Bildern der Blauen und der Rosa Periode setzte sich Picasso thematisch deutlich von der seinerzeit gefeierten offiziellen Kunst ab. Ab 1904 ersetzte Picasso allmählich das vorherrschende", "section_level": 3}, {"title": "Les Demoiselles d’Avignon und période nègre (1907–1908).", "content": "Das Gemälde \"Les Demoiselles d’Avignon\" aus dem Jahr 1907 gilt heute unbestritten als Höhepunkt von Picassos Sturm-und-Drang-Periode. Als das Werk 1939 seinen Weg in die Öffentlichkeit fand, avancierte es zum Schlüsselbild der Moderne schlechthin. Inspiriert sind die \"Demoiselles\" von den Gemälden Paul Cézannes und den Arbeiten der Fauves, etwa \"Le bonheur de vivre\" \"(Lebensfreude\", 1905/06) von Henri Matisse. Ausgangspunkt für Picasso war seine Auseinandersetzung mit", "section_level": 3}, {"title": "Kubismus (1908–1916).", "content": "Zentraler Ausgangspunkt für Picasso war die malerische Kunstform Cézannes aus dessen letzten Lebensjahren. Picasso hatte dessen Werk studiert und äußerte später gegenüber dem Fotografen Brassaï: „Cézanne! Er war unser aller Vater!“ Bevorzugte Motive waren Stillleben, insbesondere sind Musikinstrumente, Landschaften und Personen dargestellt. Die kubistische Periode Picassos lässt sich in zwei Phasen einteilen: in den analytischen und synthetischen Kubismus. Analytischer Kubismus (1908–1912). Picassos Methode – das „Öffnen“ der geschlossenen Form der dargestellten Körper zugunsten eines Formenrhythmus – gestattet, die Körperlichkeit der Dinge und ihre Lage im Raum darzustellen, anstatt sie durch illusionistische Mittel vorzutäuschen. Die Lichtführung spielte eine untergeordnete Rolle. In den Gemälden wurde nicht festgelegt, von welcher Seite das Licht kommt. Die dadurch hervortretenden unterschiedlichen Ansichten der Objekte bewirken die Erscheinung simultaner Perspektive, als könnten", "section_level": 3}, {"title": "Stilistisches Nebeneinander (1916–1924).", "content": "Während des Ersten Weltkriegs entstand in Europa eine Sehnsucht nach „Reinheit und Ordnung“. Es erfolgte eine Rückbesinnung auf die klassische Tradition und einer oft krass vorgetragenen Ablehnung aller Modernismen. Frankreich verstand sich in direkter Nachfolge der vorbildlichen Antike als Hort der Humanität und Gegner der „barbarischen Deutschen“. Die Rückbesinnung vollzog sich auch in anderen romanischen Ländern: so in Barcelona im Noucentisme, den Picasso 1917 bei seiner Spanienreise kennenlernte. In Frankreich bildeten sich zwei entgegengesetzte künstlerische Lager heraus. Das eine, mit dem Hauptvertreter Fernand Léger, versuchte, die formalen Errungenschaften des Kubismus mit den Formen der Klassik zu verbinden, um die Kunst politischen Zielen dienstbar zu machen. Das andere,", "section_level": 3}, {"title": "Auseinandersetzung mit dem Surrealismus (1925–1936).", "content": "Von 1925 bis 1936 wandte sich Picasso erneut intensiv plastischer Gestaltung zu. Alle zwei- und dreidimensionale Ausdrucksformen wurden in einer geradezu „explodierenden“ Fülle gegenseitiger Entsprechungen neben- und nacheinander gesetzt. Für sein Jonglieren mit der Form erhielt Picasso in jenen Jahren durch eine neue künstlerische Bewegung Rückhalt, die sich aus den Strömungen des Dadaismus herauskristallisiert hatte: den Surrealismus. Für die Surrealisten war Picasso eine Symbolfigur der Moderne. Jedoch kann Picasso im engeren Sinn nicht dem Surrealismus zugerechnet werden. Picasso beteiligte sich 1925 an der ersten Ausstellung surrealistischer Maler in der Pariser Galerie Pierre. Seine Arbeiten waren dort neben Werken von", "section_level": 3}, {"title": "Guernica (1937).", "content": "Das erste Werk, das Picasso zum Thema des Spanischen Bürgerkriegs schuf, war \"Traum und Lüge Francos\", eine Folge von 18 Aquatinta-Radierungen, die Picasso am 8. Januar 1937 begonnen hatte. Nach der Bombardierung Gernikas im April 1937 entstand unter diesem Eindruck das großformatige, rund dreieinhalb Meter hohe und fast acht Meter breite Wandbild \"Guernica\", das", "section_level": 3}, {"title": "Spätwerk nach 1945.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich Picassos Stil erneut, indem er die Kunst der alten Meister neu interpretierte und den Wettstreit mit ihnen suchte. Beispiele sind \"Bildnis eines Malers\" nach El Greco, 1950, die ab 1954 entstandenen 15 Versionen nach Delacroix’ \"Frauen von Algier\" sowie 1957 \"Las Meninas\" nach Velazquez. In \"Las Meninas\" ersetzte Picasso die Dogge des spanischen Königs durch seinen Dachshund Lump. Die Nachschöpfungen zeichnen sich durch formalen Witz und inhaltliche Ironie aus. Die „Zitatkunst“ nahm er hiermit vorweg, sie sollte in den 1960er Jahren sehr verbreitet werden. Die von Jean Crotti erfundene spezielle Form der Glasmalerei, „Gemmail“ (Plural „Gemmaux“), wendete Picasso beispielsweise in seinem Werk \"Ma jolie guitar\" aus dem Jahr 1955 an. In dieser Technik schuf er ab 1954 etwa 60 Werke, in denen er frühere Themen wiederholte. Selbstporträts von Picasso sind selten: „Mit meinem Gesicht habe", "section_level": 3}, {"title": "Bildhauerei.", "content": "Als nicht ausgebildeter Bildhauer schuf Picasso zwischen den Jahren 1909 und 1930 Skulpturen, die einen großen Einfluss auf die Bildhauerei des 20. Jahrhunderts haben sollten. Dreidimensionale Arbeiten begleiteten sein ganzes Werk und dienten ihm als Experimentierfeld für sein malerisches Schaffen. Seine Innovationen verfolgte er nicht weiter, sie dienten jedoch zeitgenössischen Bildhauern als Anregung wie beispielsweise den Futuristen, den Dadaisten und den Konstruktivisten. Picassos früheste Skulptur ist die kleine Bronze \"Sitzende Frau\" von 1902, die er modellierte, als er gut 20 Jahre alt war. Seine erste bedeutende Skulptur war der annähernd lebensgroße \"Frauenkopf (Fernande)\" aus dem Sommer 1909, der im Zusammenhang mit Bildern von Fernande entstand, die nach der Auseinandersetzung mit Cézannes Spätwerk bereits einen neuen, nichtperspektivischen Bildaufbau, eine reduzierte Farbplatte und Formzerlegung aufwiesen. Bis zum Jahr 1912, als die erste Collage, \"Stillleben mit Rohrstuhlgeflecht\" geschaffen wurde, entstanden keine weiteren Plastiken. Im selben Jahr schuf er die Montage \"Gitarre\", eine „Konstruktion“", "section_level": 2}, {"title": "Druckgrafik.", "content": "In den Jahren von 1930 bis 1937 schuf Picasso eine Serie von hundert Grafiken, die nach dem Verleger und Kunsthändler Vollard die \"Suite Vollard\" benannt wurde; dieser hatte sie bei dem Künstler in Auftrag gegeben. Picasso variiert darin Themen wie Künstler und Modell und das Minotaurus-Motiv. Das Graphikmuseum Pablo Picasso Münster erwarb 2001 die komplette Grafikfolge. Ein zentrales Thema wurde der Stierkampf, den Picasso 1935 in einer Folge von Radierungen darstellte. Motive des Stiers und des Stierkampfes als traditionell spanisches Thema ziehen sich durch Picassos gesamtes Werk. Die \"Minotauromachie\" verknüpft den antiken Minotauros-Mythos mit modernen Stierkampfszenen, die beispielsweise in der 1937 entstandenen Radierungsfolge \"Traum und Lüge Francos\" und seinem Monumentalgemälde \"Guernica\" anzutreffen sind. Die \"Minotauromachie\" ist ein Zitat seines Landsmanns Francisco de Goya, der seine Radierungsfolge \"Tauromaquia\" um 1815 schuf. Die 1957 geschaffene Serie \"La Tauromaquia\" mit 26 Aquatinta-Radierungen entstand als Illustration zum ersten Lehrbuch der Stierkampfkunst, \"La Tauromaquia, o arte de torear\", ein Buch aus dem Jahre 1796, dessen Autor einer der bekanntesten Stierkämpfer seiner Zeit war, der Torero José Delgado y Galvez, genannt Pepe Illo. Ab November 1945 wandte er sich, nach ersten Lithografien der Jahre 1919 bis", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Werkgattungen.", "content": "Bühnenbilder und -vorhänge, Kostüme Schon in frühen Jahren hatte Picasso das Theater als Inspirationsquelle für seine Kunst entdeckt. Ab 1905 hatte er den melancholischen Harlekin und traurige Artisten als Motive seiner Gemälde gewählt. Die Auseinandersetzung mit dem Theater zieht sich durch sein gesamtes Werk. Im Jahr 1917 schuf Picasso sechs Bühnenbilder, den Bühnenvorhang und die Kostüme für Sergei Djagilews \"Balletts Russes\", die nach einem Thema Jean Cocteaus und der Musik Erik Saties das Ballett \"Parade\" aufführten. 1919 folgten Bühnenbilder für Manuel de Fallas Oper \"Der Dreispitz\", 1920 für Igor Strawinskis \"Pulcinella\" und 1924 für Saties Ballett \"Les Aventures de Mercure\". Die Frankfurter Schirn zeigte Ende 2006 bis Anfang 2007 mehr als 140 Werke: Entwürfe für Bühnenbilder, Fotografien, Kostüme, Bühnenvorhänge, Zeichnungen und Gemälde. Viele originale Bühnenbilder und Kostüme sind jedoch zerstört oder verschollen. Von den ursprünglichen Choreografien existieren oft nur noch wenige Schwarz-Weiß-Fotografien.", "section_level": 2}, {"title": "Literarisches Werk.", "content": "Neben seinem bildnerischen Werk hinterließ Pablo Picasso Dutzende von Gedichten. Seine Texte finden sich in der Literaturliste unter Peter Schifferli: \"Pablo Picasso. Wort und Bekenntnis. Die gesammelten Dichtungen und Zeugnisse.\" Zudem trat Picasso als Dramatiker in Erscheinung. Unter dem Eindruck der deutschen Besatzung von Paris und eines harten Winters entstand 1941 in nur wenigen Tagen das Stück \"Le Désir attrapé par la queue\", das zuerst in der Zeitschrift \"Message\" erschien. Es wurde im März 1944 unter der Regie von Albert Camus in der Wohnung von Michel Leiris unter Mitwirkung von Simone de Beauvoir, Jean-Paul", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zeugnisse von Zeitgenossen.", "content": "Picassos Landsmann Salvador Dalí reiste 1926 zum ersten Mal nach Paris und besuchte Picasso. „Als ich bei Picasso ankam, war ich so tief bewegt und voller Respekt, als hätte ich eine Audienz beim Papst“. Im Jahr 1934 lieh Picasso Dalí das Geld für eine Überfahrt in die USA, das Dalí nie zurückzahlen sollte. Die Wertschätzung sollte sich später ändern, sie wurden Konkurrenten und Dalí im Gegensatz zu Picasso ein Anhänger Francisco Francos. Bekannt wurde Dalís Ausspruch: Der surrealistische Schriftsteller André Breton lobt in seiner Schrift \"Der Surrealismus und die Malerei\" aus dem Jahr 1928 den Künstler: „Man muß bar sein allen Vorstellungsvermögens", "section_level": 2}, {"title": "Beziehung zu Matisse.", "content": "Die Beziehung zu Henri Matisse ist", "section_level": 2}, {"title": "Der Mythos Picasso – „Picasso und die Mythen“.", "content": "Kein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts war so umstritten und keiner ist so berühmt geworden wie Picasso. Keiner war so früh schon, so lange und schließlich so übereinstimmend als der entscheidende Künstler seiner Epoche gedeutet worden. Keiner wurde so oft zum Thema in Dichtungen oder Filmen. Schon Picassos Vater soll dem Sohn die Ehre erwiesen haben wie das von Sabartés wiedergegebene Zitat Picassos zeigt: „Da gab er mir seine Farben und seine Pinsel und hat nie mehr gemalt“. Der Vater soll dies zu einem Zeitpunkt getan haben, als der junge Pablo von ihm nichts mehr lernen konnte. Die Meinungen über Picasso zeigen alle Extreme der gängigen Auffassungen von der Moderne und steigerten sich ins Unübersehbare. Bereits die beachtliche Menge an biografischer Überlieferung stellt „nur einen Tropfen“ dar im Vergleich zu dem seit Jahrzehnten fließenden Strom von Stellungnahmen, Kritiken, Untersuchungen und Büchern zum Werk Picassos. Für Klaus Herding", "section_level": 2}, {"title": "„Hommage à Picasso“.", "content": "69 Exponate von zeitgenössischen Künstlern, die Picasso und sein Werk zitieren, präsentierte eine Ausstellung mit dem Titel „Hommage à Picasso“ anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt Kronach im Jahr 2003. Die Künstler hatten ihm ihre künstlerische Reverenz zu seinem 90. Geburtstag im Jahr 1971 erweisen wollen. Die präsentierten Linolschnitte, Radierungen und Lithografien stammen aus den Jahren 1971 bis 1974, und wurden 1973 und 1974 erstmals in einem Mappenwerk, herausgegeben vom Propyläen Verlag, Berlin, und der Pantheon Presse, Rom, publiziert. Die Mappe umfasst unter anderem Werke von Künstlern wie Henry Moore, Max Bill, Allen Jones, Robert Motherwell, Jacques", "section_level": 2}, {"title": "Neubewertung von Picassos Spätwerk.", "content": "Nachdem bereits 1992/93 die Hamburger Kunsthalle, die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München und die Neue Nationalgalerie, Berlin in der Ausstellung „Picasso, Die Zeit nach Guernica 1937–1973“ das Spätwerk des Künstlers zeigten, fand anlässlich von Picassos 125. Geburtstag in Ausstellungen der Albertina, Wien und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, unter dem Titel „Picasso – Malen gegen die Zeit“ im Jahr 2006 eine Neubewertung von Picassos Spätwerk statt, das lange Zeit in der Kritik gestanden hatte. „Unzusammenhängende Schmierereien, ausgeführt von einem rasenden Greis im Vorzimmer des Todes“, urteilte beispielsweise der Sammler und Kunsthistoriker Douglas Cooper über das verstörende wilde Spätwerk Picassos. Den", "section_level": 2}, {"title": "Film und Theater.", "content": "Der französische Filmregisseur Henri-Georges Clouzot brachte 1956 unter dem Titel \"Picasso\" \"(Le Mystere Picasso)\" einen im Reportage-Stil hergestellten Dokumentarfilm über Pablo Picasso und dessen Arbeitsweise in die Kinos. In Jean Cocteaus Film aus dem Jahr 1960, \"Le Testament d’Orphée\" (\"Das Testament des Orpheus\"), hatte Picasso einen Cameo-Auftritt. 1978 wurde die schwedische Filmkomödie \"Die Abenteuer des Herrn Picasso\" \"(Picassos äventyr)\" gedreht, die Regie führte Tage Danielsson. Im Jahr 1996 entstand die Filmbiografie \"Mein Mann Picasso\" \"(Surviving Picasso)\", in der Sir Anthony Hopkins den Maler verkörperte. Der Film spielt in den", "section_level": 2}, {"title": "Kunstmarkt.", "content": "Unter den teuersten Gemälden der Welt befinden sich Werke von Picasso, darunter: \"Les femmes d’Alger (Version \"O\")\", \"Akt mit grünen Blättern und Büste\", \"Junge mit Pfeife\" sowie \"Dora Maar", "section_level": 2}, {"title": "„Picasso-Fund“ 2010.", "content": "Bei Picassos früherem Elektriker Pierre Le Guennec und seiner Frau wurden 2010 271 bisher unbekannte Werke Picassos entdeckt, die angeblich in Guennecs Garage 40 Jahre", "section_level": 2}, {"title": "Diebstähle.", "content": "Der Wert des Gemäldes \"Buste de Femme\" aus 1938 wird heute (2019) auf 25 Millionen Euro geschätzt. Unbekannte hatten es 1999 von einer Jacht, auf Anker vor Antibes, Frankreich gestohlen. Die Versicherung hatte damals eine Belohnung von 400.000 Euro ausgesetzt. Ein Kunstdetektiv hatte einen Hinweis aus der", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Die „Picasso Route“ in der katalanischen Stadt Barcelona führt zu seiner Ausbildungsstätte „La Llotja“, zum Künstlercafé Els Quatre Gats, dem Ort seiner ersten Ausstellung, zum Museu Picasso, und zeigt die drei Friese an der Fassade", "section_level": 2}, {"title": "Astronomie.", "content": "Der Asteroid (4221) Picasso", "section_level": 2}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Bildnerisches Werk", "section_level": 1}, {"title": "Sammlungen in Museen.", "content": "Umfangreiche Werkgruppen zu Picasso sind in Deutschland im Museum Berggruen in Berlin, im Sprengel Museum Hannover, in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, im Museum Ludwig in Köln sowie in der Staatsgalerie Stuttgart ausgestellt. Sein grafisches Werk ist nahezu komplett im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster zu sehen. Bedeutende Sammlungen von Gemälden Picassos in der deutschsprachigen Schweiz werden im Kunstmuseum Basel, in der Fondation Beyeler in Riehen, in", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Werkverzeichnisse und Hilfsmittel", "section_level": 1}], "src_summary": "Pablo Ruiz Picasso (* 25. Oktober 1881 in Málaga, Spanien; † 8. April 1973 in Mougins, Frankreich, voller Name Pablo Diego José Francisco de Paula Juan Nepomuceno María de los Remedios Cipriano de la Santísima Trinidad Ruiz y Picasso) war ein spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer. Sein umfangreiches Gesamtwerk umfasst Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Collagen, Plastiken und Keramiken, deren Gesamtzahl auf 50.000 geschätzt wird. Es ist geprägt durch eine große Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen und Techniken. Die Werke aus seiner Blauen und Rosa Periode und die Begründung des Kubismus zusammen mit Georges Braque bilden den Beginn seiner außerordentlichen Künstlerlaufbahn.", "tgt_summary": "巴勃罗·鲁伊斯·毕加索(,1881年-10月25日-1973年-4月8日),西班牙著名的艺术家、画家、雕塑家、版画家、舞台设计师、作家和前法国共产党党员,出名于法国,和乔治·布拉克同为立体主义的创始者,是20世纪现代艺术的主要代表人物之一,遗作逾两万件。毕加索是少数在生前“名利双收”的画家之一。毕加索、马塞尔·杜象和亨利·马蒂斯是三位在二十世纪初期开始造型艺术革命性发展的艺术家,在绘画、雕塑、版画及陶瓷上都有显著的进展。在西班牙与萨尔瓦多·达利和胡安·米罗被誉为西班牙后三大艺术家。", "id": 946712} {"src_title": "Erdgas", "tgt_title": "天然气", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Natürliches (rohes) Erdgas ist ein kohlenwasserstoff­haltiges Gasgemisch, dessen chemische Zusammensetzung je nach Fundstätte beträchtlich schwankt, begründet durch die jeweils herrschenden Bedingungen während Bildung, Migration und Verweilen in der Lagerstätte. Der Hauptbestandteil ist meist Methan. Dessen Anteil liegt in vielen Erdgaslagerstätten zwischen 75 und 99 Mol-%. Rohgas mit erhöhten Anteilen an Ethan (1 % bis 15 %), Propan (1 % bis 10 %), Butan, Ethen und Pentanen wird \"nasses Erdgas\" genannt, was sich auf diese unter Druck leicht verflüssigbaren gasförmigen Kohlenwasserstoffe bezieht, die im Englischen auch \"Natural Gas Liquids\" (NGL) genannt werden. Die Bezeichnung \"Nasses Erdgas\" wird aber auch für Rohgas mit einem relativ hohen Wasserdampfanteil verwendet (\"trockenes Erdgas\" hat einen generell niedrigen Anteil an leicht kondensierbaren Gasen, seien es NGL oder Wasserdampf). Rohgas mit einem sehr", "section_level": 2}, {"title": "Physikalisch-technische Eigenschaften.", "content": "Erdgas ist ein brennbares, farb- und in der Regel geruchloses Gas mit einer Zündtemperatur von rund 600 °C. Es besitzt eine geringere Dichte als Luft. Zur vollständigen Verbrennung von 1 Kubikmeter Erdgas werden ungefähr 10 Kubikmeter Luft benötigt. Bei der Verbrennung entstehen als Reaktionsprodukte im Wesentlichen Wasser und Kohlenstoffdioxid. Daneben können noch geringe Mengen Stickoxide, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Staub entstehen. Um eventuelle Leitungslecks olfaktorisch wahrnehmen zu können, wird aufbereitetes Erdgas vor der Einspeisung ins Netz mit einem Duftstoff versehen. Bei dieser Odorierung werden vorrangig Thioether (beispielsweise Tetrahydrothiophen) oder Alkanthiole (etwa Ethylmercaptan und tertiäres Butylmercaptan) in geringsten Mengen zugesetzt. Diese Duftstoffe, und nicht die Hauptbestandteile des Erdgases, sind für den klassischen Gasgeruch verantwortlich. Aus technischer Sicht ist Erdgas ein Brenngas. Innerhalb der Brenngase wird es gemäß dem DVGW Arbeitsblatt G260 zur Gasfamilie 2 (methanreiche Gase) gerechnet. Diese werden nach ihrem Wobbe-Index, der ein Maß für den Energiegehalt", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "Rohes Erdgas entsteht oft durch die gleichen geologischen Prozesse, die auch zur Entstehung von Erdöl führen. Erdöl und Erdgas kommen daher nicht selten zusammen in einer Lagerstätte vor. Dieses Erdgas entstand in geologischen Zeiträumen aus Massen von abgestorbenen und abgesunkenen marinen Kleinstlebewesen (überwiegend einzellige Algen), die zunächst unter sauerstofffreien Bedingungen am Meeresboden in einen Faulschlamm (Sapropel) umgewandelt wurden. Im Laufe von Jahrmillionen kann dieser durch Subsidenz in tiefere Regionen der oberen Erdkruste versenkt und dort hohen Drücken und vor allem hohen Temperaturen ausgesetzt werden, die für die Umwandlung der organischen Substanzen in Erdgas sorgen (siehe auch", "section_level": 1}, {"title": "Benutzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte als Energierohstoff.", "content": "Schon vor etwa 2.000 Jahren nutzten die Chinesen Erdgas zur Salzgewinnung. Im Jahr 1626 berichteten französische Missionare über „brennende Quellen“ in flachen Gewässern von Nordamerika. Eine größere industrielle Nutzung von Erdgas begann in den USA im Jahr 1825 im Ort Fredonia im Westen des Bundesstaates New York. Hier legte ein gewisser William H. Hart einen Schacht zur Erdgasgewinnung für die Beleuchtung einer Mühle und eines Wohnhauses an. Hart nutzte Erdgas auch zur Beleuchtung eines Leuchtturms am Eriesee. Er gründete im Jahr 1858 die erste Erdgasgesellschaft, die \"Fredonia Gas Light Company\". Ab 1884 wurde Erdgas in Pittsburgh in der Glas- und Stahlindustrie verwendet. Das Gas wurde via Pipeline aus Murrysville, heute", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Strom- und Wärmeproduktion.", "content": "Erdgas wird in Deutschland und in vielen anderen Industrieländern im Wesentlichen zur Versorgung mit Nutzwärme in der Industrie und in Wohngebäuden genutzt. Gegenwärtig (2013) ist Erdgas (mit 25 % Anteil in Deutschland und 13 % in der Schweiz) bei fossilen Energieträgern ein sehr wichtiger Energierohstoff. Erdgas wird nach Prognosen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bis zum Jahre 2080 mit einem Anteil von mehr", "section_level": 3}, {"title": "Treibstoff für Kraftfahrzeuge.", "content": "Erdgas wird seit einigen Jahren auch verstärkt als Kraftstoff für entsprechend motorisierte Kraftfahrzeuge verwendet. Lagerung, Transport und Betankung erfolgen entweder als'(CNG, komprimiertes Erdgas), das heißt stark verdichtetes, aber nach wie vor gasförmiges Erdgas, oder als'(LNG, verflüssigtes Erdgas), das heißt durch starke Abkühlung verflüssigtes und durch Lagerung in speziellen Kryotanks kühl und flüssig gehaltenes Erdgas. Erdgas als Treibstoff für Autos ist nicht zu verwechseln mit Autogas. Dieser auch mit NGL \"()\" oder LPG \"()\" abgekürzte Brennstoff enthält kein Methan, sondern besteht überwiegend aus den langkettigeren Alkanen Propan und Butan, die im Erdgas nur in geringen Mengen vorhanden sind. Das an Tankstellen angebotene Autogas entstammt meistens der Erdölraffination. Der Vorteil von Erdgas und Autogas liegt in der gegenüber Benzin und Diesel saubereren Verbrennung. Dies liegt im Fall von Erdgas/CNG einerseits daran, dass der Kraftstoff im Verbrennungsraum", "section_level": 3}, {"title": "Preisentwicklung.", "content": "Die Gaspreise erreichten 2008/09 ihren Höhepunkt. Der anschließend einsetzende Shale-Gas-Boom in den USA sorgte dort für deutlich niedrigere Erdgaspreise als im Rest der Welt. Zum Jahresende 2015 war jedoch", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "1844 wurde in Europa erstmals Erdgas im Gebiet des Wiener Ostbahnhofs gefunden. 1892 folgten Funde bei Wels. Im 20. und 21. Jahrhundert ausgebeutete große Gasfelder sind das Troll-Feld in Norwegen, das Nord-Feld in Katar und das Gasfeld Urengoi in Russland. Des Weiteren werden noch große, unerschlossene Gasfelder im Iran vermutet. Methan in Gashydraten wird in großer Menge nicht nur im Bereich des Kontinentalschelfs vermutet, sondern auch in Permafrostböden in Sibirien, Kanada und Alaska. Die Vereinigten Staaten sind neben Russland das Land mit der höchsten Förderrate für Erdgas. Sie förderten im Jahr 2006 etwa 524 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Bis zum Jahr 1999 hatten sie 94.000 Bohrungen im eigenen Land vorgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Suche nach Lagerstätten.", "content": "Ziel der Erdgasexploration ist das Auffinden von Erdgaslagerstätten. Im Vordergrund des Interesses stehen Lagerstättentypen, die mittels herkömmlicher Förderverfahren mit verhältnismäßig geringem Aufwand ausgebeutet werden können. Solche Vorkommen werden entsprechend als \"konventionelle Vorkommen\" bezeichnet. Erkundungen, die von Geologen und Geophysikern privater oder staatlicher Erdöl- und Erdgasfirmen unternommen werden, konzentrieren sich daher auf die Identifizierung geologischer Verhältnisse, die die Anwesenheit konventioneller Vorkommen im Untergrund wahrscheinlich machen. Konventionelle Erdgasvorkommen bestehen aus einem porösen und permeablen, mit Erdgas gesättigten Speichergestein, das sich unterhalb einer geringporösen impermeablen Gesteinsschicht, dem Deckgestein, befindet. Speicher und Deckgestein müssen zusätzlich Teil einer geologischen Struktur sein, die erst die Anreicherung von Gas zu abbauwürdigen Mengen ermöglicht. Solche Strukturen heißen \"Erdgasfallen\". Das Erdgas kann so weder nach oben noch seitlich entweichen, und steht, da es sich tief unter der Erde befindet, unter hohem Druck. Die Auswertung von Satelliten- oder Luftbildern oder die mittels klassischer Kartierung aufgenommene Oberflächengeologie können dazu", "section_level": 2}, {"title": "Lagerstättentypen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Konventionelle Lagerstätten.", "content": "Der bisher am häufigsten erschlossene Erdgaslagerstättentyp sind Gasvorkommen in porösen und permeablen Gesteinen (z. B. Sandsteine, Massenkalke) unterhalb geringporöser, impermeabler Gesteine (Tonsteine, Mergelsteine, feinkörnige Kalksteine). Das Gas ist hierbei im Porenraum der permeablen Gesteine aus noch größerer Tiefe nach oben gestiegen (migriert), wo der weitere direkte Aufstieg durch das impermeable Deckgestein verhindert wird. Besondere Voraussetzung für die Bildung einer Lagerstätte ist jedoch die Existenz geologischer Strukturen, die eine seitliche Migration des Gases unterhalb des Deckgesteins verhindern und somit überhaupt erst eine Anreicherung größerer Gasmengen im dann als \"Speichergestein\" bezeichneten porösen", "section_level": 3}, {"title": "Unkonventionelle Lagerstätten.", "content": "Als unkonventionell werden Lagerstätten bezeichnet, die nicht dem konventionellen Erdgasfallen-Typ entsprechen und aus denen meist nur mit erheblichem Aufwand Gas gefördert werden kann (z. B. durch sogenanntes \"Fracking\"). In den USA werden bereits 40 % der gesamten Gasproduktion aus unkonventionellen Vorkommen gefördert.", "section_level": 3}, {"title": "Vorräte.", "content": "Die Menge des in Lagerstätten enthaltenen Erdgases liegt laut Schätzungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe über die weltweiten Erdgasressourcen und -reserven bei 819.000 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Dabei liegen Erdgasreserven, d. h. derzeit technisch und wirtschaftlich gewinnbare Mengen, bei 192.000 Milliarden Kubikmetern. Bei weltweit gleichbleibender Erdgasförderung von etwa 3.200 Milliarden Kubikmetern pro Jahr entspricht dies einer statischen Reichweite von etwa 60 Jahren. Diese Zahlen beinhalten die gemeinsame Betrachtung von konventionellem und dem bereits seit einigen Jahren wirtschaftlich", "section_level": 2}, {"title": "Erdgasindustrie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung.", "content": "Erdgas wird durch Bohrungen entweder in reinen Erdgasfeldern gewonnen oder als Nebenprodukt bei der Erdölförderung. Da das Erdgas in der Regel unter hohem Druck (manchmal circa 600 bar) steht, fördert es sich sozusagen von selbst, sobald das Reservoir einmal geöffnet ist. Im Laufe der Zeit nimmt der Gasdruck der Lagerstätte stetig ab. Die Exploration erfolgt heutzutage zunächst mit dreidimensionalen physikalischen Seismographen, dann durch geochemische Methoden und schließlich durch eine Erdbohrung.", "section_level": 2}, {"title": "Erschließung und Förderung an Land (Onshore).", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Induzierte Seismizität.", "content": "Die Förderung konventionellen Erdgases kann zu leichten, quasi-menschgemachten Erdbeben führen, wenn sich durch die Druckentlastung und einhergehende Kompaktion der Lagerstättengesteine die Spannungsverhältnisse im Bereich der Lagerstätte derart stark ändern, dass es an nahegelegenen Verwerfungen zu Bewegungen kommt. Ein Beispiel gibt das Gasfeld Groningen in der gleichnamigen Provinz im gemeinhin als aseismisch geltenden Norden der Niederlande. Nach fast 30 Jahren Förderung aus Oberrotliegend-Sandsteinen in 2600 bis 3200 m Tiefe wurde dort Ende 1991 erstmals seismische Aktivität verzeichnet, deren Häufigkeit und Höchststärke in den Folgejahren erheblich zunahm. Die bislang stärksten Beben ereigneten sich am 8. August 2006 (M 3,5), am 16. August 2012 (M 3,6) sowie am 8. Januar 2018 und am 22. Mai 2019 (jeweils", "section_level": 3}, {"title": "Erschließung und Förderung im Meer (Offshore).", "content": "Wirtschaftlich sinnvoll förderbare Erdgasvorkommen finden sich nicht nur im Untergrund der Festländer sondern auch in jenen Bereichen der oberen kontinentalen Erdkruste, die vom Meer bedeckt sind, den sogenannten Schelfen. Die ersten Offshore-Bohrungen wurden 1947 von den USA vorgenommen. Später wurden fixe Bohrplattformen mit ausfahrbaren Beinen konstruiert. Es konnten Wassertiefen von mehreren hundert Metern erreicht werden. Infolge eines zunehmenden Interesses an der Exploration der äußeren Schelfbereiche und des Kontinentalhangs wurden schwimmende Bohrplattformen („Offshore-Drilling Units“) und Bohrschiffe entwickelt. Dabei wird der Bohrlochkopf auf den Meeresgrund verlagert. Mit derartigen Anlagen ist es gelungen, bis in 3.000 Meter Wassertiefe vorzustoßen.", "section_level": 3}, {"title": "Verarbeitung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Trocknung.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Abtrennung von Kohlenstoffdioxid und Schwefelwasserstoff.", "content": "Die Abtrennung von Kohlenstoffdioxid und Schwefelwasserstoff erfolgt auf chemischem oder physikalischem Weg. Die beiden Gase können zusammen mit einer Base wie N-Methyl-Pyrrolidon (Purisol-Verfahren) in einem hochsiedenden Lösungsmittel gebunden werden. Bei der", "section_level": 3}, {"title": "Abtrennung von Stickstoff.", "content": "Stickstoff und Helium können durch Tieftemperaturtrennung vom Erdgas abgeschieden werden. In einer Hochdrucktrennapparatur steigt", "section_level": 3}, {"title": "Radioaktiver Abfall.", "content": "Im Dezember 2009 wurde der Öffentlichkeit bekannt, dass bei der Erdöl- und Erdgasförderung jährlich Millionen Tonnen radioaktiver Rückstände anfallen, für dessen Entsorgung größtenteils der Nachweis fehlt. Im Rahmen der Förderung an die Erdoberfläche gepumpte Schlämme und Abwässer enthalten NORM-Stoffe (Naturally occurring radioactive material), auch das hochgiftige und extrem langlebige Radium 226 sowie Polonium 210. Die spezifische Aktivität der Abfälle beträgt zwischen 0,1 und 15.000 Becquerel (Bq) pro Gramm. In Deutschland, wo etwa 1.000 bis 2.000 Tonnen Trockenmasse im Jahr anfallen, ist das Material laut der Strahlenschutzverordnung von 2001 bereits ab einem Bq pro Gramm überwachungsbedürftig und müsste gesondert entsorgt werden. Die Umsetzung dieser Verordnung wurde der Eigenverantwortung der Industrie überlassen, wodurch die Abfälle letztlich über", "section_level": 3}, {"title": "Transport.", "content": "Erdgas wird überwiegend über Rohrleitungen auch über große Distanzen (daher auch der Begriff Ferngas) transportiert. Bedeutende Pipelines für die Anbindung von Westeuropa, dessen Erdgas zum größten Teil aus Russland bezogen wird, sind unter anderen Nord Stream (North European Gas Pipeline), die Sojus-Pipeline und Erdgasleitung Jamal–Europa. Erdgas kann durch physikalisch-technische Verfahren komprimiert (CNG, ') oder in den flüssigen Aggregatzustand (LNG, ') überführt werden. Gemein ist diesen Verfahren (siehe Treibstoff für Kraftfahrzeuge) eine Verringerung des Volumens bzw. eine Erhöhung der Dichte, wodurch größere Mengen an Erdgas auf kleinerem Raum gelagert oder pro Zeiteinheit transportiert werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Rohrleitungen.", "content": "Der Druck in Gasleitungsrohren gestaltet sich je nach Transport und Verteilung unterschiedlich. Die aus Stahl bestehenden Ferntransport-Rohrleitungen auf dem Festland haben einen Nenndurchmesser von 600 bis 1400 Millimeter, stehen unter einem Nenndruck von etwa 75 bis 84 bar, und sind in der Regel etwa einen Meter unter der Erde verlegt. Alle 100 bis 150 Kilometer muss eine Kompressorstation für Druckerhöhung sorgen. Ein weiter Transport von Erdgas kann – je nach Auslegung, Höhenverlauf und Durchflussrate einer Leitung – zu einem erheblichen Energieverbrauch durch Pumpen führen. Bei 4.700 Kilometern müssen etwa 10 % der Energie des Erdgases für den Pumpenbetrieb verwendet werden. Zur Begrenzung von Gefahren durch Lecks, die einen ungehinderten Gasaustritt ermöglichen könnten, werden außerdem in gewissen Abständen Schieber in einer Pipeline angebracht. In einer Steuerzentrale kann der Rohrdruck des Gasnetzes fernüberwacht werden. Dieses Netz wird von den Fernleitungsnetzbetreibern betrieben. Für die regionale", "section_level": 3}, {"title": "LNG-Transportschiffe.", "content": "Für den Schifftransport wird das Erdgas durch Abkühlen auf −160 °C verflüssigt (engl. \", LNG\"). Die derzeit (2014) größten LNG-Tanker der Q-Max-Klasse können über 266.000 m3 LNG", "section_level": 3}, {"title": "Umwandlung in synthetische Flüssigbrennstoffe.", "content": "Weil Mineralöle wie Benzin und Diesel keine Druckbehälter für Lagerung und Transport benötigen, ist die chemisch-technische Umwandlung in langkettige, bei Raumtemperatur flüssige Kohlenwasserstoffe (sogenannte GtL-Verfahren) eine Möglichkeit, Erdgas in eine relativ leicht handhabbare und platzsparende Form zu überführen. Solche synthetischen Mineralöle sind frei von Schwefel und Schwermetallen und somit zudem umweltverträglicher als Mineralöle aus natürlichem Rohöl. Die Unternehmen Sasol (Südafrika) und Shell (Malaysia) stellten bereits im Jahr 1997 aus Erdgas ein synthetisches Mineralöl her, das als Dieselzusatz Verwendung fand. Grundlage war die Umwandlung von Methan mit", "section_level": 3}, {"title": "Speicherung.", "content": "Zum Ausgleich von Lastschwankungen bei der Erdgasversorgung wurden Untergrund-Erdgasspeicher errichtet. Ein BDEW-Sprecher teilte mit, dass es in Deutschland 46 Untertage-Gasspeicher gebe. Ihre Aufnahmekapazität betrage knapp 20 Milliarden Kubikmeter Arbeitsgas. Das entspreche fast einem Viertel des 2007 in Deutschland verbrauchten Erdgases. In Österreich liegt die Kapazität bei 5 Milliarden Kubikmeter und ist damit prozentual noch höher. Mitunter dienen untertägige Salzkavernen als Speicherort für Erdgas. Zur Erstellung", "section_level": 2}, {"title": "Versorgung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltförderungen.", "content": "Die Netto-Weltförderung von Erdgas (Naturgas) abzüglich zurückgepresstes und abgefackeltes Gas betrug im Jahr 2017 rund 3.680,4 Milliarden Kubikmeter, davon sind die USA mit 20,0 % (entspricht 734,5 Mrd. Kubikmetern Erdgas) und Russland mit 17,3 % (635,6 Mrd. Kubikmeter) Weltmarktanteil die Hauptförderländer. Im Jahr 2010 lag Russland in Sachen Erdgasförderung bislang das letzte Mal vor den USA. Unter den Förderländern belegt der Iran", "section_level": 2}, {"title": "Situation in Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Versorgung.", "content": "Bis Anfang der 1980er Jahre wurde die Gasversorgung der meisten westdeutschen Städte von Stadtgas, das wegen des hohen Anteils von Kohlenstoffmonoxid giftig ist, auf Erdgas umgestellt. Dies war ohne größere Umbauten möglich. Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR vollzog man die Umstellung überwiegend erst in den 1990er Jahren. Schon seit über 25 Jahren gibt es Überlegungen, bei Wilhelmshaven ein LNG-Terminal für Flüssigerdgastanker zu bauen, um die Abhängigkeit von Importen über Pipelines zu reduzieren. Zur Spitzendeckung sowie zum Ausgleich kurzfristiger Importstörungen und Bedarfschwankungen werden etwa 18,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas in Untergrundspeichern gelagert. Die Verwendung von Erdgas unterliegt einer Erdgassteuer, deren Normalsatz zurzeit bei 5,50 € je", "section_level": 3}, {"title": "Deutsche Erdgasunternehmen.", "content": "Der weltweit größte Erdgasproduzent mit Sitz in Deutschland ist die BASF-Tochter Wintershall. Die größten Erdgas-Versorgungsunternehmen in Deutschland sind E.ON Ruhrgas (Essen), RWE Energy (Dortmund), VNG – Verbundnetz Gas (Leipzig), Wingas (Kassel), Shell (Hamburg) und ExxonMobil (Hannover). Der Transport", "section_level": 3}, {"title": "Messung.", "content": "Die Messung beim Endkunden erfolgt volumetrisch, also durch Volumenmessung. Um aus dem Volumen auf die Gasmenge (Masse) zu schließen, benötigt man die Dichte, also den absoluten Druck, und die Temperatur des Gases. Daher liegt häufig unmittelbar vor dem sogenannten Gaszähler ein Druckregler, der den Überdruck gegenüber dem Außendruck in einer letzten Stufe reguliert. In Leitungsnetzen, die oft mit abwärts abgestuften Druckniveaus", "section_level": 3}, {"title": "Gasabsperrung.", "content": "Im internationalen Gashandel sind Gasabsperrung", "section_level": 3}, {"title": "Marktraumumstellung.", "content": "L-Gas aus deutscher und niederländischer Produktion bedient gegenwärtig ca. 30 % des deutschen Erdgasmarktes. Jedoch sind die Fördermengen rückläufig, so dass in den folgenden Jahren bis voraussichtlich 2030 sämtliche betroffenen Netzgebiete auf H-Gas umgestellt werden müssen, welches langfristig verfügbar ist. Diese Maßnahme dient der Versorgungssicherheit in den Bundesländern Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Rheinland-Pfalz. Im Zuge dieser sogenannten \"Marktraumumstellung\" müssen bei allen Verbrauchern die mit Erdgas betriebenen Geräte an die Nutzung von H-Gas angepasst werden. Dies gilt gleichermaßen für private Haushalte wie für Unternehmen. Im Vorfeld der eigentlichen Anpassungen findet eine Vollerhebung aller Gasgeräte – wie beispielsweise Gasherde und Heizkessel – im jeweiligen Netzgebiet statt, um eine Übersicht über die insgesamt vorhandenen Gasgeräte zu erlangen. Die bei der Anpassung der Gasgeräte anfallenden Kosten werden über die Regulierung der Netzentgelte gem. §§ 21 ff. EnWG auf alle Endverbraucher umgelegt (Wälzung der Kosten). Die Netzentgeltregulierung berücksichtigt insbesondere den Umstand, dass der Betrieb eines Gasversorgungsnetzes ein natürliches Monopol darstellt, welches ohne eine gesetzliche Regulierung die Preise für die Netznutzung frei bestimmen und insofern übermäßig hoch ansetzen könnte.", "section_level": 3}, {"title": "Situation in Österreich.", "content": "Bereits ab 1943 wurde in Österreich Erdgas dem Stadtgas beigemischt. In den Städten (z. B. Baden, Stockerau, Wien, Wiener Neustadt) erfolgte ab Ende der 60er bis hinein in die 80er Jahre die Umstellung von Stadtgas auf Erdgas. Endkonsumenten, insbesondere", "section_level": 2}, {"title": "Ökologische Aspekte.", "content": "Durch die geringen Verunreinigungen verbrennt Erdgas generell gegenüber anderen fossilen Brennstoffen sauberer. Durch das höhere Wasserstoff/Kohlenstoff-Verhältnis wird beim Verbrennen von Erdgas um bis zu 25 % weniger Kohlendioxid erzeugt als bei Heizöl. Trotzdem tragen Förderung, Transport, Verarbeitung und Verbrennung von Erdgas zur Freisetzung der Treibhausgase Methan und Kohlendioxid bei, insbesondere, wenn es sich dabei um sogenanntes Schiefergas handelt (siehe auch Treibhausgas-Immission durch Fracking). Ökologisch wie ökonomisch unsinnig ist, wenn Erdgas als Nebenprodukt der Erdölförderung nicht gewinnbringend abgesetzt oder zurück in die Erde gepumpt werden kann, sondern abgefackelt werden muss. Durch verschiedene \"\"-Programme der Erdölindustrie soll das Abfackeln vermindert und das Erdgas der Verarbeitung und einer kontrollierten, saubereren energetischen Nutzung zugeführt werden und dabei andere Energieträger", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitsaspekte.", "content": "Erdgas birgt durch seine Explosivität gewisse Unfallrisiken, was bei unsachgemäßem Gebrauch z. B. in Haushalten von Unfällen bis hin zu katastrophalen Ereignissen (Bsp. Gasexplosion von Chuandongbei, Gasexplosion von Belgien) führen kann. Am 25. März 2012 wurde entdeckt, dass aus einem unbekannten Leck an der Gas-( und Öl-)Förderplattform Elgin PUQ des Konzerns Total in der Nordsee unter Wasser Gas ausströmt. Zunächst strömten nach Angaben des Betreibers täglich 200.000 Kubikmeter Gas aus dem Leck 25 Meter über dem Wasserspiegel ins Freie, später habe sich die Menge auf etwa ein Drittel verringert. Brand- und Explosionsgefahr durch an die Luft gelangtes Gas und wegen der Giftigkeit von im Gas enthaltenem Schwefelwasserstoff wurden für Schiffe und Flugzeuge Sicherheitszonen von bis zu 5,6 km Radius eingerichtet und benachbarte Plattformen evakuiert. 50 Tage später, Mitte April 2012, teilte der Konzern mit, dass das Leck wieder geschlossen sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erdgas ist ein brennbares, natürlich entstandenes Gasgemisch, das in unterirdischen Lagerstätten vorkommt. Es tritt häufig zusammen mit Erdöl auf, da es auf ähnliche Weise entsteht. Erdgas besteht hauptsächlich aus hochentzündlichem Methan, die genaue Zusammensetzung ist aber abhängig von der Lagerstätte. Mitunter ist eine Aufbereitung des Rohgases nötig, um giftige, korrosive und/oder chemisch inerte (nicht brennbare) Bestandteile abzusondern bzw. um Methan anzureichern. Wenn allgemein oder in technischem Zusammenhang von „Erdgas“ gesprochen wird, dann ist zumeist sehr methanreiches Erdgas in Endverbraucherqualität gemeint.", "tgt_summary": "天然气是一种主要由甲烷组成的气态化石燃料。它主要存在于油田以及天然气田,也有少量出于煤层。", "id": 2181984} {"src_title": "Raubtiere", "tgt_title": "食肉目", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Die Vertreter der Raubtiere sind sowohl hinsichtlich ihrer äußerlichen Attribute als auch ihrer Habitate sehr verschiedenartig. Diese Vielfalt wird sichtbar im Vergleich zwischen dem kleinsten Raubtier der Erde, dem Mauswiesel, dessen Weibchen nicht einmal 50 g wiegen, und dem größten Raubtier der Erde, dem Südlichen Seeelefanten, dessen Bullen bis zu 6,5 Meter lang und mehr als 3,5 Tonnen schwer werden können. Im Vergleich dazu ist der Pottwal, der nicht zu den Raubtieren gehört, mit bis zu 20 Metern Länge und 50 Tonnen Gewicht das größte räuberisch lebende Tier der Erde.", "section_level": 2}, {"title": "Kiefer und Gebiss.", "content": "Das Gebiss der landbewohnenden Raubtierfamilien baut auf folgender Zahnformel auf: Incisivi (Schneidezähne) 3/3, Canini (Eckzähne) 1/1, Prämolare (Vorbackenzähne) 4/4, Molare (Backenzähne) 3/3. Je nach Raubtierart sind die Ausprägungen unterschiedlich, wobei die Eckzähne, die so genannten Fangzähne (nicht Reißzähne, s. u.), in der Regel extrem verlängert sind. Fast alle Arten besitzen je sechs kleine Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer. Die wenigen Ausnahmen sind der Lippenbär, der in jeder Oberkieferhälfte nur zwei Schneidezähne besitzt, um durch die entstandene Lücke Insekten aufsaugen zu können, und der Seeotter, der im Unterkiefer insgesamt nur vier Schneidezähne trägt. Alle Landraubtiere tragen darüber hinaus ein charakteristisches Gebissmerkmal: die sogenannte P4/M1-Brechschere, die sich jeweils aus zwei scharfen Reißzähnen zusammensetzt und hervorragend geeignet ist, um Fleisch zu zerschneiden. In jeder Kieferhälfte bilden zwei Reißzähne eine solche Funktionseinheit. Der obere Reißzahn ist der letzte Vorbackenzahn im Oberkiefer (Prämolar 4 = P4), der untere ist der erste Backenzahn (Molar 1 = M1) im Unterkiefer. Bei Hyänen sind sie besonders kräftig und eignen sich sogar zum Aufbrechen großer Knochen, bei Allesfressern wie Bären und Kleinbären sind sie weniger ausgeprägt. Die restlichen Backenzähne der Raubtiere sind im Gegensatz zu den auffälligen Reißzähnen in der Regel eher klein. Die Zahl der Backenzähne ist bei einigen Gruppen reduziert, so beispielsweise bei den Katzen. Das Gebiss der Robben unterscheidet sich deutlich von dem der landlebenden Raubtiere. Es ist darauf spezialisiert, schlüpfrige Fische festzuhalten und besteht aus einem oder zwei Paaren unterer Schneidezähne, oft relativ unauffälligen Eckzähnen und 12 bis 24 kegelförmigen, homodonten (gleichartigen) Backenzähnen. Extreme Abwandlungen sind die Stoßzähne (\"Hauer\") des Walrosses oder die modifizierten Backenzähne der Krabbenfresser. Charakteristisch für Raubtierschädel sind ausladende Jochbögen, eine große Schläfengrube als Ursprung für den kräftigen, zum Zubeißen wichtigen Schläfenmuskel, sowie die Verbindung von Augenhöhle und Schläfenfenster. Der Unterkiefer ist so im Oberkiefer verankert, dass er nur auf- und abwärts bewegt werden kann; Seitwärtsbewegungen wie etwa beim Kauen sind nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Gliedmaßen.", "content": "Raubtiere besitzen vier oder fünf Zehen an jedem Fuß. Der Daumen kann den anderen Zehen nicht gegenübergestellt werden und ist bei einigen Arten zurückgebildet oder reduziert. Die Handwurzelknochen sind in der Regel verwachsen, wodurch das Handgelenk gefestigt wird. Das Schlüsselbein ist sowohl bei Robben als auch bei den anderen Gruppen reduziert oder ganz verschwunden. Es dient bei anderen Säugern dazu, Seitwärtsbewegungen der Gliedmaßen zu ermöglichen. Raubtiere, die vor allem darauf ausgerichtet sind, Beute zu verfolgen, bewegen ihre Beine jedoch hauptsächlich vor und zurück. Einige Raubtiere wie Katzen und Hunde gehen auf den Zehen, während andere wie die Bären Sohlengänger sind. Bei einigen, etwa Katzen und Schleichkatzen, findet man als Besonderheit einziehbare Krallen. Die Gliedmaßen der Robben sind stark modifiziert und zu Flossen umgebildet, bei denen die Zehen durch Schwimmhäute verbunden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Organe.", "content": "Wegen der meist geringen Spezialisierung bei der Nahrungsaufnahme ist, wie das Gebiss, auch der Verdauungstrakt im Vergleich zu vielen Pflanzenfressern recht ursprünglich und bietet dadurch eine höhere Anpassungsfähigkeit. Er besteht aus dem Magen und einem relativ kurzen Darm. Weibliche Raubtiere verfügen über eine zweihörnige Gebärmutter. Sie haben bauchständige Milchdrüsen. Männliche Raubtiere (mit Ausnahme der Hyänen) haben einen Penisknochen (Baculum), die Hoden liegen außen. Das relativ große Gehirn ist stark gefurcht.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensräume.", "content": "Mit etwa 270 Arten sind die Raubtiere eine der artenreicheren Ordnungen der Säugetiere. Sie kommen auf allen Kontinenten vor, wobei sie in der Antarktis nur an den Küsten anzutreffen sind. Mit Ausnahme von Ohrenrobbenkolonien an der Südküste war Australien früher raubtierfrei, in historischer Zeit wurde jedoch der australische Dingo und in der Neuzeit Rotfuchs und Hauskatze durch den Menschen eingeführt. Alle Familien der Katzenartigen sind, mit Ausnahme der Katzen selbst, die auch in Nord- und Südamerika vorkommen, natürlicherweise auf die alte Welt beschränkt. Zwei Familien der Katzenartigen, die Madagassischen Raubtiere und die Pardelroller, haben recht kleine Verbreitungsgebiete und kommen ausschließlich auf Madagaskar beziehungsweise in Zentralafrika vor. Die übrigen drei, Hyänen, Mangusten und Schleichkatzen, sind jeweils in Afrika, Asien und in Randgebieten in Europa verbreitet. Unter den Hundeartigen sind die Hunde, Bären und Marder fast weltweit verbreitet und fehlen ursprünglich nur in Australien und der Antarktis. Die Bären sind in Afrika allerdings mit dem Atlasbären im Holozän ausgestorben. Die Skunks sind in Südostasien und Amerika verbreitet, die Katzenbären mit einer Art auf Asien beschränkt und die Kleinbären leben ausschließlich in Amerika. In drei Familien bewohnen die Wasserraubtiere die Küstengewässer aller Kontinente, sowie einige wenige Süßwasserseen. Die Lebensräume der Raubtiere sind vielseitig, und es gibt nur wenige Habitate, die sie nicht bevölkern. So findet man sie vom Packeisgürtel bis in tropische Regenwälder und von Küstenmeeren bis in trockene Wüsten.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sozialverhalten.", "content": "Die Bandbreite des Sozialverhaltens ist nicht nur unter den Raubtieren an sich groß, sondern variiert auch deutlich innerhalb der einzelnen Tiergruppen. Oft steht die Gesellschaftsform in engem Zusammenhang mit der Jagdweise und Ernährung der jeweiligen Art. So leben einige Arten in Rudeln (Wölfe, Löwen) oder Kolonien (Seelöwen), andere als Einzelgänger (Leopard, Braunbär) oder in Familiengruppen (Schakale).", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die meisten Raubtiere sind Fleischfresser. Ihren Fleischbedarf decken sie durch Jagd oder das Fressen von Aas. Ein großer Teil der Carnivora ist jedoch \"omnivor\", also allesfressend, das heißt, sie nehmen neben Fleisch auch andere Nahrung wie Beeren oder Gräser zu sich. Viele kleinere Raubtiere wie Mangusten, aber auch einige größere Arten wie Löffelhund, Erdwolf und Lippenbär ernähren sich zu großen Teilen von Wirbellosen, vornehmlich Insekten. Einige Raubtierarten, darunter der Große Panda, der Pardelroller oder der Wickelbär, sind sogar vorrangig oder fast ausschließlich Pflanzenfresser. Dennoch findet man zahlreiche hochspezialisierte Beutegreifer innerhalb dieser Ordnung. Die Art und Weise, wie Raubtiere ihre Opfer erlegen, ist sehr vielseitig. Einige Arten, etwa die Wildhunde, hetzen ihre Beute bis zur Erschöpfung, andere schleichen sich nah an ihre Beute heran und überraschen sie mit einem schnellen Angriff, so beispielsweise die Katzen. Marder sind fähig, schnell kletternden Eichhörnchen in Bäumen nachzustellen, Wiesel verfolgen Nagetiere in ihre Gänge und Robben jagen Fische. Große Robben wie Seeelefanten erreichen dabei Tiefen von über 1000 Metern. Einige Raubtiere sind in der Lage, Tiere zu erlegen, die um einiges größer sind als sie selbst. Zum Beispiel können Tiger Gaure (große Rinder aus Südostasien) erlegen, und das Hermelin kann ein Kaninchen töten, das ein Vielfaches seines Körpergewichtes wiegt. Einige Arten setzen vor allem auf Gruppenjagd, während andere im Alleingang jagen.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die meisten Raubtierarten werfen etwa einmal pro Jahr, kleinere Arten auch mehrmals. Bei großen Arten wie den Großkatzen und Bären vergehen meist zwei bis drei Jahre zwischen zwei Würfen. Die Tragzeit schwankt zwischen 50 und 115 Tagen. Die Jungen kommen in der Regel klein, blind und unfähig zum eigenständigen Überleben zur Welt. Bei einigen Marderartigen und Bären tritt eine verzögerte Entwicklung des Embryos auf. Dieser als Keimruhe bezeichnete Mechanismus verlängert die Tragzeit und stellt sicher, dass die Jungen zu einer möglichst günstigen Jahreszeit geboren werden.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Die Raubtiere werden heute aufgrund molekulargenetischer Befunde zur großen Säugerlinie der Laurasiatheria gezählt, zu denen auch die Insektenfresser, Fledertiere, Unpaarhufer, Cetartiodactyla (Wale und Paarhufer) und Schuppentiere gehören. Innerhalb der Laurasiatheria werden die Raubtiere heute meist zusammen mit den Schuppentieren und den ausgestorbenen Hyaenodonta und Oxyaenodonta in eine gesonderte Gruppe, die Ferae, gestellt. Deren Schwestergruppe wären nach dieser Auffassung die Unpaarhufer. Ein mögliches Kladogramm der Laurasiatheria sieht folgendermaßen aus: Während die Ferae heute als relativ sicher angesehen werden, gibt es bzgl. der Systematik innerhalb der Laurasiatheria noch regelmäßige Diskussionen. Innerhalb der Ferae werden die Raubtiere und ihre ausgestorbene Verwandtschaft (Miacidae und Viverravidae) in der Regel zu dem höheren Taxon der Carnivoramorpha vereint, während die unmittelbar engere Verwandtschaft der Raubtiere die Bezeichnung Carnivoraformes (häufig unter Ausschluss der Miacidae, die als paraphyletisch aufzufassen sind) trägt. Andere räuberisch lebende Gruppen der Ferae, wie die ausgestorbenen Hyaenodonta und Oxyaenodonta, standen ursprünglich innerhalb der „Creodonta“, die als Schwestergruppe der Raubtiere galten. Heute werden die „Creodonta“ ebenfalls als in sich nicht geschlossene Gruppe gewertet. Phylogenetische Studien aus dem Jahr 2018 implizieren, dass die Carnivoramorpha möglicherweise ebenfalls paraphyletisch sind, da sie die Viverravidae ausschließen, die Oxyaenodonta aber basal in die Carnivoraformes einsortieren.", "section_level": 2}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Grobsystematik.", "content": "Die klassische Einteilung der Raubtiere sah zwei Unterordnungen vor, die Landraubtiere und die Wasserraubtiere; letztere waren dabei die Robben, erstere alle landbewohnenden Raubtiere. Nach heutigem Stand ist diese Unterteilung überholt, da Robben sich aus hundeartigen Raubtieren entwickelten und daher diesen zuzuordnen sind. Diese Zugehörigkeit basiert sowohl auf morphologischen als auch auf molekulargenetischen Untersuchungen. Demnach spalteten sich die frühen Raubtiere nicht zuerst in Land- und Wasserraubtiere auf, sondern in Hundeartige (Canoidea) und Katzenartige (Feloidea). Schon lange unterscheidet man diese zwei Stammlinien, wobei früher allerdings die Robben nicht zu den Hundeartigen gerechnet wurden. Unbestritten ist heute, dass die drei Familien der Robben ein monophyletisches Taxon sind, also alle auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen. Auch die Monophylie der traditionell unterschiedenen Landraubtier-Familien bestätigte sich größtenteils. Dies gilt insbesondere für Hunde, Bären, Hyänen und Katzen. Die anderen herkömmlichen Familien, die Marderartigen, Kleinbären, Schleichkatzen und Mangusten, haben noch immer Gültigkeit, mussten jedoch teilweise etwas umstrukturiert werden, um den neuen taxonomischen Befunden gerecht zu werden. So bilden die Skunks zusammen mit den Stinkdachsen Südostasiens eine eigene Familie, der Kleine Panda ist in einer eigenen Familie Ailuridae abgetrennt und die Madagassischen Raubtiere bilden ein monophyletisches Taxon. Der Pardelroller und die Linsangs stellen nach molekulargenetischen Untersuchungen ebenfalls jeweils eigenständige Familien dar.", "section_level": 3}, {"title": "Systematik auf Familienebene.", "content": "Die genaueren verwandtschaftlichen Verhältnisse der Raubtierfamilien untereinander konnten jüngst durch molekulargenetische Analysen etwas aufgehellt werden, wenn auch einzelne Fragen noch immer ungeklärt sind. Als sicher gilt heute, dass innerhalb der Hundeartigen die Caniden (Hunde) allen anderen heutigen Gruppen, die als Arctoidea zusammengefasst werden, gegenüberstehen. Die Arctoidea selbst gliedern sich in die drei Hauptkladen Bären, Robben und Musteloidea. Zu letzteren zählen die Katzenbären, Skunks, Kleinbären und Marder. Die Systematik unter den Musteloidea ist nicht ganz gesichert, doch Marder und die Kleinbären scheinen eine Einheit zu bilden, deren Schwestergruppe die Skunks sind. Diesen drei Gruppen stünden demnach die Katzenbären als gesonderte Gruppe innerhalb der Musteloidea gegenüber. Zu den Katzenbären gehört nach heutigen Erkenntnissen nur der Kleine Panda. Der Große Panda hingegen wird heute den Großbären (Ursidae) zugeteilt. Unklar bleibt unter den Hundeartigen die Stellung der ausgestorbenen Amphicyonidae. Innerhalb der Katzenartigen stellten sich überraschend die Pardelroller, die gegenwärtig mit nur einer Art in Zentralafrika vertreten sind, als eigene Familie heraus, die allen anderen überlebenden Familien aus dem Katzenzweig gegenüberstehen. Des Weiteren bilden alle Madagassischen Raubtiere eine monophyletische Gruppe, die nahe mit den Mangusten verwandt ist. Die Schwestergruppe dieser beiden Gruppen dürften die Hyänen sein. Bei den Katzenartigen wären demnach neben den Pardelrollern drei Hauptlinien zu unterscheiden: (1) Die Katzen und die Linsangs, (2) die Schleichkatzen (ohne Pardelroller und Madagassische Raubtiere) und (3) eine Gruppe, die sich aus Hyänen, Mangusten und Madagassischen Raubtieren zusammensetzt. Unklar ist, ob die Katzen oder die Schleichkatzen dem Hyänen-Mangusten-Zweig näher stehen. Ungeklärt ist auch die genaue Stellung der ausgestorbenen Amphicyonidae, Barbourofelidae, Miacidae, Nimravidae und Viverravidae, sowie der hyänenähnlichen Stenoplesictidae und Percrocutidae.", "section_level": 3}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aufspaltung in Katzen- und Hundeartige.", "content": "Nach der herkömmlichen Meinung hatten sich die Raubtiere schon im frühen Paläozän in die beiden großen Raubtier-Stammlinien, die Katzenartigen (Feliformia) und die Hundeartigen (Caniformia), aufgespalten. Als älteste Gruppe der ersteren galt bisher die ausgestorbene Familie Viverravidae, die bereits im Paläozän nachgewiesen ist. Einer ihrer Vertreter war beispielsweise die zierliche, baumlebende Gattung \"Protictis\". Als früheste Gruppe der Hundeartigen wurden meist die Miacidae angesehen, die etwa ab dem späten Paläozän auftreten. (Ursprünglich wurden die Miaciden sogar als Vorläufer aller Raubtiere angesehen.) Ihre Pfoten waren flexibel, was auf Kletterfähigkeiten hinweist, und sie besaßen ein vollständiges Gebiss mit 44 Zähnen. Auch das Scherengebiss (Brechschere) war bereits entwickelt. Neuere Studien weisen allerdings darauf hin, dass die Miaciden und Viverraviden nicht die direkten Vorfahren der beiden Raubtierlinien sind, sondern sogar ganz außerhalb der Carnivora anzusiedeln sind. Die Miaciden scheinen nicht einmal eine monophyletische Gruppe zu sein. Viverraviden und Miaciden werden aber auch nach diesen Befunden mit den Raubtieren zu einem Taxon, den Carnivoramorpha, zusammengefasst. Diesen Ergebnissen zufolge hätten sich die beiden Hauptlinien der Carnivora erst vor etwa 43 Millionen Jahren auseinanderentwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Katzenartigen.", "content": "Eine der ältesten Familien aus dem Katzenzweig sind die Nimravidae, die sehr stark an Katzen (Felidae) erinnern, aber als separate Familie angesehen werden. Sie traten erstmals im späten Eozän Nordamerikas und Eurasiens auf. Eine weitere Familie, die Barbourofelidae, wurden ursprünglich als Unterfamilie der Nimravidae angesehen, doch gelten sie heute als eigene Familie. Die Barbourofelidae starben erst im späten Miozän mit der nordamerikanischen Gattung \"Barbourofelis\" aus. Der erste Vertreter der Katzen selbst war \"Proailurus\" aus dem Oligozän und Miozän Europas. Er war etwa so groß wie ein Ozelot. Im Miozän wanderten die Katzen erstmals nach Nordamerika ein und verdrängten schnell die dort lebenden Nimraviden. Im Pliozän wanderten sie auch nach Südamerika ein. Die anderen Familien der Katzenartigen blieben, abgesehen von einer nordamerikanischen Hyänengattung des Pliozäns, auf die Alte Welt beschränkt und erreichten nie den amerikanischen Kontinent.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Hundeartigen.", "content": "Die zweite Linie der Raubtiere sind die Hundeartigen. Ihre namensgebende Familie, die Hunde (Canidae), ist entwicklungsgeschichtlich vor allem in Nordamerika vertreten und war ursprünglich auf diesen Kontinent beschränkt. Die Gattung \"Hesperocyon\" aus dem mittleren Eozän war der erste bekannte Vertreter dieser Familie. Die Hunde erreichten Europa im Miozän, Afrika, Asien und Südamerika nicht vor dem Pliozän. Auch die zweite Familie, die Bären, tauchte zuerst in Nordamerika auf und erreichte Eurasien und Afrika im Miozän. Im Gegensatz zu den heutigen Formen war der erste Bär noch ziemlich klein. \"Parictis\" aus dem späten Eozän hatte einen nur 7 cm langen Schädel. Die anderen Familien der Hundeartigen, zu denen neben den heute noch existierenden auch die ausgestorbene Familie der Amphicyonidae gehörte, sind spätestens ab dem frühen Oligozän sowohl in Nordamerika als auch in der Alten Welt nachweisbar. Südamerika erreichten die Hundeartigen genau wie die Katzen erst im Pliozän, nach der Entstehung der mittelamerikanischen Landbrücke. Lediglich die Kleinbären sind schon ab dem späten Miozän auf diesem Kontinent nachgewiesen. Die Robben, die innerhalb der Hundeartigen zur Gruppe der Arctoidea zählen, sind erst aus dem Oligozän bekannt. \"Enaliarctos\" etwa hatte bereits Flossen und lebte im späten Oligozän Kaliforniens. Die Backenzähne dieser frühen Gattung waren noch kaum modifizierte Reißzähne, wie sie für Landraubtiere typisch sind. Vertreter, die den drei Robbenfamilien zugeordnet werden können, sind aus dem Miozän bekannt. Ohrenrobben und Walrosse waren damals an den Küsten des Nordpazifik verbreitet, während die Hundsrobben im Nordatlantik lebten.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgestorbene Fleischfresser anderer Säugetiergruppen.", "content": "Bevor sich die Carnivora zu den Gipfelräubern entwickelten, wurde diese Nische von zwei anderen Säugerordnungen ausgefüllt, die bereits vor langer Zeit ausstarben. Die ersten waren die Mesonychia, fleischfressende Huftiere, die im Paläozän und Eozän verbreitet waren. Sie brachten die ersten großen Fleischfresser unter den höheren Säugetieren hervor. Weitere Gruppen räuberischer Säugetiere waren die Hyaenodonta und die Oxyaenodonta, die ursprünglich als Creodonten zusammengefasst wurden. Im frühen Paläogen waren die eigentlichen Raubtiere noch verhältnismäßig klein, die Creodonten jedoch waren mit einer beachtlichen Formenfülle großer Fleischfresser vertreten. Ebenso wie die Carnivora hatten die Creodonten ein Brechscherengebiss entwickelt. Die Brechscheren von Raubtieren und Creodonten bestanden jedoch jeweils aus unterschiedlichen Backenzähnen, ein Beleg dafür, dass beide Gruppen sich unabhängig voneinander, also konvergent, entwickelt haben. Auf den Kontinenten Australien und Südamerika, wo lange Zeit keine modernen Raubtiere lebten, wurde die Rolle größerer Fleischfresser ursprünglich von verschiedenen Beuteltierarten ausgefüllt. In Südamerika lebten bis in das Pliozän fleischfressende Beuteltiere der Ordnung Sparassodonta, zu denen auch die den säbelzahnkatzenähnliche Gattung \"Thylacosmilus\" gehörte. Mit der Bildung der mittelamerikanischen Landbrücke und dem großen amerikanischen Faunenaustausch am Ende des Pliozäns wanderten Carnivora aus Nordamerika ein und verdrängten ihre südamerikanischen Konkurrenten. Unter den speziellen Bedingungen Australiens konnten sich unter den Beutelsäugern einige mittelgroße Fleischfresser entwickeln, wie etwa die Beutelmarder und der Beutelteufel, die zu den Raubbeutlern gehören. Einer anderen Familie der Raubbeutlerartigen gehört der Beutelwolf an, der im 20. Jahrhundert verschwand. Fleischfresser außerhalb der Raubbeutlerartigen waren z. B. die Beutellöwen, die im Pleistozän ausstarben, oder fleischfressende Känguruarten der Gattung \"Ekaltadeta\", die bereits im Obermiozän ausstarben.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung, Geschichte, Kultur.", "content": "Seit Urzeiten sind große Raubtiere die Nahrungskonkurrenten des Menschen. Viele Raubtiere wurden als Feinde der Nutztiere des Menschen verfolgt und verloren einen Großteil ihres Lebensraumes durch die Ausbreitung und Konkurrenz des Menschen. Auch die Jagd auf Wildtiere verübelte ihnen der Mensch und dezimierte sie aus diesem Grund. So wurden Großraubtiere im Yellowstone-Nationalpark selbst nach der Nationalpark-Gründung verfolgt; der Wolf wurde dabei ausgerottet und erst 1995 wieder angesiedelt. Viele Raubtiere wurden oder werden auch wegen ihres Fells zur Herstellung von Kleidung und als Jagdtrophäen bejagt. Heute sind etliche Arten vom Aussterben bedroht und besonders die Bestände der großen Raubtiere sind vielfach bis auf kleine Reliktpopulationen zusammengeschmolzen. Stellenweise ist heute allerdings ein Umdenken zu erkennen. Vor allem in Europa und Nordamerika scheinen einige Großraubtiere wieder etwas an verlorenem Boden gutmachen zu können. So wurden Wölfe im Yellowstone-Nationalpark wiedereingeführt und in Mitteleuropa etablieren sich zunehmend Bären, Wölfe und Luchse. Einige anpassungsfähige Arten, wie etwa Rotfuchs oder Marder, vor allem der Steinmarder dringen immer mehr in menschliche Siedlungen vor und finden selbst in modernen Großstädten ein Auskommen. Besonders die großen Arten wie Löwe, Tiger, Bär und Wolf haben mythische Bedeutung erlangt und Eingang in zahlreiche Sagen gefunden. Einige Arten (vor allem Haushund und Hauskatze) werden vom Menschen auch als Haustiere gehalten. Verschiedene Marder werden wegen ihres Felles oder im Falle des Frettchens zur Kaninchen- und Hasenjagd gezüchtet. Mehrere Raubtierarten, wie etwa der Rotfuchs, sind Überträger gefährlicher Seuchen wie der Tollwut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Raubtiere (Carnivora) sind eine Ordnung der Säugetiere (Mammalia), zu der die Hundeartigen (Caniformia) und die Katzenartigen (Feliformia) gehören.", "tgt_summary": "食肉目(学名:)在动物分类学上是哺乳纲中的一个目。食肉目包括260多种胎生的动物。除杂食的熊科(比如主要吃竹叶的大熊猫),绝大部分均在不同程度上以其他鸟兽、两栖类、爬行类和鱼类为食。食肉目动物分布几乎全世界各地。具有发达的门齿与犬齿。", "id": 1012129} {"src_title": "Deutsches Institut für Normung", "tgt_title": "德国标准化学会", "src_document": [{"title": "Grundprinzipien.", "content": "Die Grundprinzipien der Arbeit des DIN sind in DIN 820 festgeschrieben:", "section_level": 1}, {"title": "Aufgabe.", "content": "Aufgabe des DIN ist es, zum Nutzen der Allgemeinheit unter Wahrung des öffentlichen Interesses die Normung anzuregen, zu organisieren, zu steuern und zu moderieren. Die Arbeitsergebnisse dienen der Innovation, der Rationalisierung, Verständigung in Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit, der Sicherung von Gebrauchstauglichkeit, Qualitätssicherung, Kompatibilität, Austauschbarkeit, Gesundheit, Sicherheit, dem Verbraucherschutz, Arbeitsschutz und dem Umweltschutz. Bei ihrer Erstellung wird angestrebt, dass die allgemein anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden und der aktuelle Stand der Technik berücksichtigt wird. Die elektrotechnischen Themen werden von DIN und dem deutschen Verband der Elektrotechnik (VDE) gemeinsam in der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE bearbeitet. Das DIN arbeitet in den internationalen und europäischen Normengremien \"ISO\" und \"CEN\" und in den elektrotechnischen Organisationen \"IEC\" und \"CENELEC\" mit, um die deutschen Interessen zu vertreten und den internationalen freien Warenverkehr zu fördern. Es organisiert die Eingliederung internationaler Normen in das deutsche Normenwerk. Die DIN-Normen werden über den Beuth Verlag, ein Tochterunternehmen der DIN-Gruppe, in Papierform und als Download kostenpflichtig vertrieben. Der Verlag vertreibt auch Normdokumente anderer und ausländischer Normungsstellen. In der Schweiz leistet die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) und in Österreich das Austrian Standards Institute ÖNORM vergleichbare Arbeit.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation und Arbeitsweise.", "content": "Das DIN ist ein eingetragener Verein, dessen Mitglieder juristische Personen sind. Die Mitgliederversammlung wählt das Präsidium, das aus Vertretern aller beteiligten interessierten Kreise (sämtliche Wirtschaftssektoren, die Verbraucher, die Wissenschaft und der Staat) besteht. Präsident seit 2015 ist Albert Dürr. Das DIN wird von einer Geschäftsleitung geführt, welcher der Vorsitzende des Vorstandes vorsteht. Der Vorsitzende des Vorstandes ist auch Mitglied des Präsidiums. Die fest angestellten Mitarbeiter des DIN sorgen als Sekretäre dafür, dass die Grundprinzipien des DIN eingehalten werden, d. h., dass zum Beispiel kein interessierter Kreis unberücksichtigt bleibt. Sie organisieren die Arbeit in den Gremien (auch in internationalen), stellen das Arbeitsprogramm und den Haushaltsplan der Normenausschüsse auf und stimmen beides mit dem Lenkungsgremium ab, das aus Vertretern der interessierten Kreise besteht. Das DIN stellt die elektronische Infrastruktur für die Normenentwicklung zur Verfügung. Die ergebnisorientierten Aktivitäten (zum Beispiel der Vertrieb der Norm-Dokumente durch den Beuth-Verlag) erfolgen in GmbHs als Tochter- und Beteiligungsgesellschaften. Sie tragen zur Kostendeckung der gemeinnützigen Normungsaktivitäten bei.", "section_level": 1}, {"title": "Normenausschüsse.", "content": "Die fachliche Arbeit der Normung wird in Arbeitsausschüssen beziehungsweise Komitees durchgeführt. Für eine bestimmte Normungsaufgabe ist jeweils nur ein Arbeitsausschuss bzw. ein Technisches Komitee zuständig. Diese Ausschüsse bzw. Komitees vertreten ihre Aufgabe zugleich in den regionalen und internationalen Normungsorganisationen. Im Regelfall sind mehrere Arbeitsausschüsse zu einem DIN-Normenausschuss zusammengefasst. Einige Normenausschüsse führen den Namen „Normenstelle“, die Groß/Kleinschreibung innerhalb der Abkürzungen der Normenausschüsse ist unsystematisch, viele, aber nicht alle Abkürzungen für Normenausschüsse beginnen mit „N“. Die Namen einiger Normenausschüsse sind irreführend, z. B. vertritt der Normenausschuss Automobiltechnik das gesamte Gebiet des Kraftfahrzeugwesens. Zurzeit (Ende Mai 2013) gibt es ca. 70 Normenausschüsse. Eine vollständige Liste findet man über die Homepage des DIN e. V.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Das Budget des DIN und damit die Finanzierung der Normungsarbeit wird aus vier Quellen gespeist, deren Anteil am Gesamthaushalt sich wie folgt zusammenstellt:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Vorarbeiten zur Rationalisierung der Rüstungsproduktion im Januar 1917 führten zu der Erkenntnis, dass ganz Deutschland zu einer Produktionsgemeinschaft für einen Abnehmer, die Streitkräfte, werden musste und dass hierfür grundlegende Normen, insbesondere zur Zusammenarbeit im Maschinenbauwesen, notwendig waren. Die zur folgenden Gründung des DIN führende Initiative ging deshalb vom „Königlichen Fabrikationsbüro für Artillerie (Fabo-A)“ in Berlin aus. Das DIN im Deutschen Reich wurde im Mai 1917 als „Normalienauschuß für den Maschinenbau“ gegründet mit der Aufgabe, die wichtigsten Maschinenelemente zu vereinheitlichen. Am 22. Dezember 1917 erfolgte die Umbenennung zum „Normenausschuß der deutschen Industrie“ (NADI). Die Arbeitsergebnisse des NADI waren die „Deutschen Industrie-Normen“ (zuerst als „DI-Norm,“ aber bald als „DIN“ abgekürzt). Die erste Norm – DI-Norm 1 – erschien am 1. März 1918 und legte Maße und Werkstoffe für Kegelstifte fest. Seit 1920 ist das DIN ein eingetragener Verein und 1922 wurde die für den Verbraucher wohl bekannteste Norm DIN 476 Papierformate (zum Beispiel DIN A 4) veröffentlicht. Im deutschen Alltag vertraut ist ebenfalls die Normschrift auf den Verkehrsschildern DIN 1451, die als Schrift umgangssprachlich kurz \"die DIN\" genannt wird. 1926 wurde das DIN von „Normenausschuß der deutschen Industrie“ in „Deutscher Normenausschuß“ (DNA) umbenannt, denn bereits in den 1920er-Jahren hatte die Normung im Reich das engere Gebiet der Industrie überschritten. Aus demselben Grund versuchte der DNA, die Abkürzung „DIN“ mit „Das Ist Norm“ zu belegen, um „Deutsche Industrie-Norm“ abzulösen. Allerdings konnte sich dieser Begriff in der Öffentlichkeit nicht durchsetzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg genehmigte der Alliierte Kontrollrat 1946 dem DIN die Wiederaufnahme seiner Tätigkeit. Das DIN wurde 1951 Mitglied in der Internationalen Organisation für Standardisierungen (ISO) mit dem Anspruch, den deutschen Sprachraum zu vertreten. Im Mai 1975 (kurz vor Schließen des \"Normenvertrages\", siehe unten) änderten sich der Name der Organisation und der ihrer Arbeitsergebnisse erneut. Seitdem heißt die Organisation „DIN Deutsches Institut für Normung e. V.“, und die Arbeitsergebnisse sind die „Deutschen Normen“ oder „DIN-Normen“. Am 5. Juni 1975 unterzeichneten das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. und die Bundesrepublik Deutschland den \"Normenvertrag\" Dadurch wurde dem DIN eine erhebliche öffentliche Anerkennung zuteil, denn die Bundesrepublik verpflichtete sich, sich bei einschlägigen Fragen und Aufgaben, die vom Staat gestellt werden, ausschließlich an ihn zu wenden. Ebenso ausschließlich empfiehlt die Bundesrepublik für internationale Normungsarbeit nur das DIN. Im Gegenzug machte das DIN seine bisher nach innen geltenden Grundprinzipien (DIN 820) öffentlich verbindlich und verpflichtete sich, vom Staat angeregte Normungsaufgaben nicht nur aufzugreifen, sondern sie bevorzugt zu behandeln. Infolge des mit dem Vertrag eingebrachten öffentlichen Interesses entstanden beim DIN die Kommissionen für Sicherheitstechnik und für Umweltschutz und der Verbraucherrat. Entgegen einer verbreiteten Auffassung blieb das DIN eine unabhängige nicht-staatliche Organisation. Die Bundesrepublik hat kein Weisungsrecht zur Arbeit des DIN erhalten, hat aber auch keinen Teil ihrer eigenen Hoheit an das DIN abgegeben. Das Gegenstück zur DIN-Norm war in der DDR die TGL, die anfänglich weitgehend auf den DIN-Normen beruhte, später verstärkt RGW-Standards berücksichtigte. Die ost-/westdeutsche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Normung ließ stark nach, nachdem die DDR-Regierung die DIN-Geschäftsstellen in Ost-Berlin, Jena und Ilmenau 1961 geschlossen hatte. Seit der 1990 erfolgten Auflösung des Amtes für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung (ASMW) der DDR ist das DIN wieder für die Normungsarbeit in ganz Deutschland zuständig. Heute ist die Normungsarbeit zunehmend europäisch und international geprägt: Nur noch 15 % aller Normungsprojekte sind rein nationaler Natur. Das DIN führte im Jahr 2015 17 % aller Sekretariate in ISO- und 29 % aller Sekretariate in CEN-Arbeitsgremien. 2007 ist DIN durch kontroverse Entscheidungen für das groß geschriebene ß (Versal-ß) sowie für den von Microsoft eingeführten Dokumentenstandard Office Open XML aufgefallen.", "section_level": 1}, {"title": "DIN Software GmbH.", "content": "1988 wurde die DIN Software GmbH mit dem Zweck der Beschaffung, Erstellung und Vertrieb von zertifizierten Dateien und Programmen auf maschinenlesbaren Datenträgern im Bereich Technik, insbesondere zur Herstellung DIN-normgerechter Erzeugnisse und Anwendungen DIN-genormter Verfahren gegründet. Die Gründung wurde von vier Gesellschaftern (DIN, Verband der Automobilindustrie, VDMA und ZVEI) getragen. Seit 1993 ist die DIN Software GmbH ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von DIN. Anfänglich bestanden die Hauptprodukte aus CAD-Normteiledaten zur Anwendung in Konstruktionsprogrammen. Die Daten der Normteile wurden aus Normen entnommen und um Metadaten der Datenbank des Deutschen Informationszentrums für technische Regeln (DITR) erweitert. Ebenfalls seit Beginn der DIN Software GmbH wurden EDIFACT-Normdateien angeboten. Die bisher hierarchische Struktur der DITR-Datenbank wurde 1996 durch eine relationale Datenbank abgelöst. Die DITR-Datenbank wurde ab dem Jahr 2000 zudem als Masterdatenbank von DIN, Beuth Verlag und DIN Software GmbH für Norm- und Dokumentennachweise benutzt. Im Jahr 1989 wurde der Benutzerfachausschuss des Deutschen Informationszentrums für technische Regeln (heute der DIN Software GmbH) gegründet. Er war und ist ein Bindeglied zwischen den Nutzern von Informationsprodukten oder -dienstleistungen aus der DITR-Datenbank und dem Hersteller. 2003 übernahm die DIN Software GmbH das vom DIN betriebene Deutsche Informationszentrum für technische Regeln und die DITR-Datenbank einschließlich der elektronischen Volltextarchive für das technische Recht.", "section_level": 2}, {"title": "Normen in der Rechtsordnung.", "content": "DIN-Normen bilden einen Maßstab für einwandfreies technisches Verhalten und sind daher im Rahmen der Rechtsordnung von Bedeutung. Grundsätzlich haben DIN-Normen den Charakter von Empfehlungen. Ihre Anwendung steht jedem frei, d. h., man kann sie anwenden, muss es aber nicht. Verbindlich werden Normen dann, wenn in privaten Verträgen oder in Gesetzen und Verordnungen auf sie Bezug genommen und dort deren Anwendung festgelegt wird. Weil Normen eindeutige Aussagen sind, lassen sich durch ihre einzelvertraglich vereinbarte Verbindlichkeit Rechtsstreitigkeiten vermeiden. Die Bezugnahme in Gesetzen und Verordnungen entlastet den Staat und die Bürger von rechtlichen Detailregelungen. Auch in den Fällen, in denen DIN-Normen von Vertragsparteien nicht zum Inhalt eines Vertrages gemacht worden sind, dienen sie im Streitfall wegen Sachmängeln (Kauf- und Werkvertragsrecht) als Entscheidungshilfe. Hierbei besteht grundsätzlich die Vermutung, dass die DIN-Normen den anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Eine solche Vermutung kann dennoch erschüttert oder widerlegt werden, etwa wenn erst ein unfertiger Normentwurf besteht oder durch ein Sachverständigengutachten.BGH, Urteil vom 14. Mai 1998, Az. VII ZR 184/97, Volltext = BGHZ 139, 16.", "section_level": 1}, {"title": "Urheberrecht.", "content": "DIN-Normen sind schöpferische Leistungen und genießen als Sprachwerke den Schutz durch das Urheberrechtsgesetz. Dieser Grundsatz wurde auch vom Bundesgerichtshof mehrfach bestätigt. DIN-Normen dürfen deshalb nicht ohne Zustimmung des Deutschen Instituts für Normung e. V. als Nutzungsrechtsinhaber vervielfältigt und verbreitet oder im Internet öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Schranken des Urheberrechts gelten aber auch für die Normen. So dürfen z. B. einzelne Norm-Blätter für private Zwecke auf Papier kopiert werden ( UrhG), und es gilt kein Urheberrecht für vom Gesetzgeber abgedruckte Normen (amtliche Werke). Für amtlich in Bezug genommene und in Gesetzen abgedruckte technische Regeln gelten nach Abs. 3 UrhG folgende Ausnahmen: (1) Gesetze, Verordnungen, amtliche Erlasse und Bekanntmachungen sowie Entscheidungen und amtlich verfasste Leitsätze zu Entscheidungen genießen keinen urheberrechtlichen Schutz.\" (2) Das Gleiche gilt für andere amtliche Werke, die im amtlichen Interesse zur allgemeinen Kenntnisnahme veröffentlicht worden sind, mit der Einschränkung, dass die Bestimmungen über Änderungsverbot und Quellenangabe in Abs. 1 bis 3 und Abs. 1 und 2 entsprechend anzuwenden sind.\" (3) Das Urheberrecht an privaten Normwerken wird durch die Absätze 1 und 2 nicht berührt, wenn Gesetze, Verordnungen, Erlasse oder amtliche Bekanntmachungen auf sie verweisen, ohne ihren Wortlaut wiederzugeben. In diesem Fall ist der Urheber verpflichtet, jedem Verleger zu angemessenen Bedingungen ein Recht zur Vervielfältigung und Verbreitung einzuräumen. Ist ein Dritter Inhaber des ausschließlichen Rechts zur Vervielfältigung und Verbreitung, so ist dieser zur Einräumung des Nutzungsrechts nach Satz 2 verpflichtet. Die \"Initiative gegen die Direktgeltung privater Normen im Bauwesen\" hat im Jahr 2003 vergeblich versucht, die Einfügung des Absatzes 3 zu verhindern. Kritisiert wurde, dass vom Staat für verbindlich erklärte Normen nicht gemeinfrei sind, also gekauft werden müssen, außer sie sind als Volltext in einer amtlichen Bekanntmachung enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "DIN-Preise.", "content": "DIN verleiht jährlich DIN-Preise für Wettbewerbe in verschiedenen Kategorien. Die Preise sind mit bis zu 10.000 Euro dotiert.", "section_level": 1}, {"title": "Waldemar-Hellmich-Kreis.", "content": "Der Waldemar-Hellmich-Kreis ist der Ehrensenat des DIN Deutsches Institut für Normung. Anlässlich seines 40-jährigen Bestehens hat das DIN 1957 zur Erinnerung an seinen Begründer Waldemar Hellmich und zur Ehrung von Persönlichkeiten, die sich in ihrer beruflichen Tätigkeit auf dem Gebiet der Normung verdient gemacht haben, den Waldemar-Hellmich-Kreis gegründet. Er soll die Tradition des DIN pflegen und durch Empfehlungen zur lebendigen Weiterentwicklung der Normungsarbeit beitragen. Die Mitglieder des Kreises werden vom Präsidium des DIN berufen. Als sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit zum Waldemar-Hellmich-Kreis dient eine Anstecknadel, die die Papierformate darstellt. Die Mitgliederzahl des Kreises wird auf 50 beschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "DIN-Normen werden kritisiert, sie seien \"industriefreundlich\" und dienten dem Wohl der Industrie mehr als dem Allgemeinwohl. Beispielsweise wurde in einem Bericht des NDR der „praxisfremde Brandschachttest“ der DIN 4102 hinterfragt. Dem Bericht zufolge schmilzt das beim Prüfverfahren als schmaler hoher Stab eingespannte Polystyrol nach oben hin ab und entfernt sich dadurch von der Hitze- oder Brandquelle (Zündbrenner und abgetropftes (Poly)styrol), wodurch das Prüfverfahren so aufgebaut sei, dass es dem von der Industrie gewünschten Ergebnis, die Nichtbrennbarkeit von Polystyrol und fehlende Brandweiterleitung zu beweisen, entgegenkomme. Siehe dazu das Kapitel \"Brandvorfälle und Kontroversen nach Medienberichten\" im Artikel \"Polystyrol\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) ist die bedeutendste nationale Normungsorganisation in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde am 22. Dezember 1917 unter dem Namen „Normenausschuß der deutschen Industrie“ gegründet. Eine erste Umbenennung erfolgte 1926 zu „Deutscher Normenausschuß“, um auszudrücken, dass sich das Arbeitsgebiet nicht mehr auf die Industrie beschränkte. Der heutige Name „DIN Deutsches Institut für Normung e. V.“ wurde 1975 im Zusammenhang mit dem zwischen der Organisation und der Bundesrepublik Deutschland abgeschlossenen \"Normenvertrag\" gewählt. Eine unter der Leitung von Arbeitsausschüssen dieser Normungsorganisation erarbeitete Norm wird als \"DIN-Norm\" oder \"Deutsche Industrienorm DIN\" bezeichnet.", "tgt_summary": "德国标准化学会(,缩写:)是德国的国家级标准化组织,也是ISO中代表德国会籍的会员机构,总部位于柏林。", "id": 766355} {"src_title": "Obadja", "tgt_title": "俄巴底亞書", "src_document": [{"title": "Text und Aufbau.", "content": "Das Buch ist wegen seiner Kürze nicht in Kapitel unterteilt, sondern nur in Verse, wie sie seit der frühen Neuzeit üblich sind: Das Buch Obadja weist wörtliche Übereinstimmungen mit auf, was auf eine literarische Abhängigkeit schließen lässt. Während die Mehrzahl der Ausleger von Obadja als dem Primärtext ausgehen, sehen u. a. Arndt Meinhold und Jörg Jeremias Obadja als Fortschreibung von Jeremia an.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verfasser.", "content": "Der Name „Obadja“ bedeutet „Knecht JHWHs“. Dieser Name kommt im Tanach mehrfach vor und bezeichnet insgesamt zwölf verschiedene Personen, aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass der Prophet mit anderen Trägern dieses Namens identisch wäre, zumal die meisten Erwähnungen sich nur in Abstammungslisten finden. Georg Fohrer nahm an, dass das kurze Prophetenbuch zunächst ohne Verfassernamen tradiert worden sei und nachträglich der aus bekannte Palastvorsteher König Ahabs namens Obadja als Verfasser in Obd 1 eingesetzt worden sei. Das ist aber ebenso unwahrscheinlich wie die Identifikation des Verfassers mit dem in genannten Obadja, einem Prinzen am Hof des Königs Joschafat. Über den Propheten Obadja ist also nur bekannt, was sich aus seinem Buch ergibt. Er stammte demnach aus Juda.", "section_level": 2}, {"title": "Datierung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mehrheitsmeinung.", "content": "Wie auch bei anderen Prophetenbüchern, unterscheiden viele Exegeten bei dem kurzen Obadjabuch zwischen dem ältesten Teil, der dem Propheten Obadja zugeordnet wird, und späteren Fortschreibungen.", "section_level": 3}, {"title": "Der Prophet Obadja und seine Schrift.", "content": "Viele historisch-kritische Exegeten gehen davon aus, dass Obadja nach der Eroberung und Zerstörung Jerusalems durch König Nebukadnezar II. von Babylon im Jahr 587 v. Chr. auftrat, vgl.. Das Jahr 587/586 v. Chr. als \"terminus post quem\" für das Obadjabuch wird u. a. vertreten von Alfons Deissler, Rolf Rendtorff, Werner H. Schmidt, Konrad Schmid, Johan Renkema, der zustimmend Wilhelm Rudolph zitiert: „Das Herumsuchen nach anderen Katastrophen Jerusalems, auf die V. 10–14 passen könnte, war ja sowieso vergebliche Liebesmühe, da es vor 70 n. Chr. in der Geschichte Jerusalems kein entsprechendes Ereignis gibt.“ Während Rudolph Obadja für einen Augenzeugen der geschichtlichen Ereignisse hält, dessen Schrift seine persönliche Betroffenheit erkennen lasse, und auch Otto Eißfeldt die Verse 1–14.15b bald nach 587 ansetzt, datiert Jörg Jeremias das Obadjabuch deutlich später und sieht im Verfasser den ersten Vertreter „schriftgelehrter Prophetie“, wie sie auch bei Joel und Deuterosacharja begegne. Auch Eißfeldt nimmt für das Buch als Ganzes die Endfassung in einer späteren Zeit an, da die Verse 15.16–18 und 19–21 „einer oder vielmehr zwei späteren Händen zuzuweisen“ seien. Eine genauere Ansetzung sei nicht möglich. Hans Walter Wolff sah in Obadja einen Kultpropheten. Nach dem Fall Jerusalems im Jahr 587 hätte sich die Bevölkerung schon bald zu Klage- und Bußliturgien zusammengefunden (vgl. ; ), und bei solchen religiösen Treffen sei auch Obadja öffentlich aufgetreten und habe eine Wende zum Besseren, nämlich die Bestrafung der Edomiter, angekündigt. Johan Renkema wendet dagegen ein, dass die Kultpropheten durch die Zerstörung Jerusalems und des Tempels alle Glaubwürdigkeit eingebüßt hätten und die jüdische Bevölkerung eher einem früheren Unheilspropheten vertraut hätte (vgl. ). Als erster hat Julius Wellhausen vorgeschlagen, das Obadja-Buch „aus dem 5. Jh., also der Zeit, da die Araberstämme aus der südlich und östlich von Palästina gelegenen Steppe stärker als vorher ins Kulturland vorzudringen und Edom hart zuzusetzen begannen“ herzuleiten. Merkwürdig und erklärungsbedürftig ist, dass Obadja die Zerstörung des Tempels nicht erwähnt. Auch dabei waren Edomiter beteiligt (vgl. und 3 Esr 4,45). Aber die Zerstörung des Tempels war in Obadjas prophetischer Sicht das Werk JHWHs selbst und wurde nicht den Babyloniern und Edomitern als Verbrechen angelastet – so die Vermutung von Renkema.", "section_level": 4}, {"title": "Spätere Fortschreibungen.", "content": "In der Regel geht man von mehreren Wachstumsstufen aus. So nimmt etwa Erich Zenger einen in drei Schritten verlaufenden Fortschreibungsprozess an: Die komplexe Überschrift (Obd 1) könnte Elemente aus allen drei Phasen enthalten.", "section_level": 4}, {"title": "Minderheitsmeinung.", "content": "Eine ältere historisch-kritische Lesart bezieht auf die Eroberung Jerusalems durch Araber und Philister zur Zeit König Jorams von Juda (851–845 v. Chr.). Ernst Sellin und in seinem Gefolge Johannes Theis betrachteten „die nach Edoms Abfall von Juda um 850 vChr (II Kön 8 20–22 ) zwischen Edom und Juda ausgebrochenen Kämpfe als Anlaß für die Entstehung“ der Drohung gegen Edom und „setzen daher die Grundlegung“ der Verse 1–10 um 800 v. Chr. an. Dafür spreche neben der judäischen Herkunft des Propheten, dass Obadja nur die Eroberung und Plünderung der Stadt erwähnt, nicht aber die Zerstörung des Tempels und die Deportation der Bevölkerung, wie sie nach der Eroberung durch die Babylonier erfolgten. Auch zeige das Buch Parallelen zu den Prophetien über Edom bei Amos und Jeremia, zum Beispiel kehren Obadja 1–10 großteils in wieder. Zudem spreche für eine Datierung im 8. Jahrhundert, „daß der Redaktor des Zwöfprophetenbuches auch Obdja in dieser alten Zeit angesetzt hat“. Eine Eroberung von Jerusalem durch „Philister und Araber, die neben den Kuschitern wohnen“ zur Zeit der Herrschaft König Jorams wird im (älteren) 2. Buch der Könige nicht erwähnt, wohl aber im (jüngeren) 2. Buch der Chronik, das zur Regierungszeit Jorams Sondergut bietet (). Hier stellt sich die Frage, wie der historische Wert dieses Sonderguts einzuschätzen ist. Auf welche Quellen konnte der Chronist zurückgreifen abgesehen von der uns bekannten, hauptsächlichen Quelle, den Königsbüchern? Sara Japhet hält in ihrem Kommentarwerk zu den Chronikbüchern die Existenz historischer Quellen für das Sondergut für denkbar, es könne durchaus zur Zeit Jorams Beutezüge von Arabern und Philistern nach Juda gegeben haben. Doch weist sie darauf hin, dass die Aggressoren in als „die Streifschar“ bezeichnet werden; das deute darauf hin, dass es sich nicht um eine militärische Kampagne, sondern um räuberische Banden gehandelt haben.", "section_level": 3}, {"title": "Theologie.", "content": "Das Obadjabuch befasst sich mit dem Verhältnis von Israel und Edom. Israel ist vom Gericht Gottes getroffen worden, und das Nachbarvolk der Edomiter hat davon in verbrecherischer Weise profitiert. Der Prophet, dessen Denken den Zion und Israel in den Mittelpunkt stellt, erwartet nun, dass auch Edom, wie vorher Israel, von Gottes strafendem Gericht getroffen werde (Tun-Ergehen-Zusammenhang). In den Prophetenbüchern der Hebräischen Bibel gibt es mehrere Texte, die in ähnlicher Weise gegen Edom gerichtet sind:,,,,,.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt des Buchs.", "content": "Israel und Edom, personifiziert in dem Brüderpaar Jakob und Esau als den Stammvätern dieser Völker, wurde in der christlichen Theologie zum Paradigma für Erwählung und Verwerfung. Entsprechende Überlegungen finden sich schon bei Paulus von Tarsus (). In Obd 20 wird ein Ortsname erwähnt; an diesem Ort befinden sich viele exilierte Jerusalemer. Nach Jörg Jeremias ist die historische Identifikation von Sefarad mit der Stadt Sardes in Lydien, der Hauptstadt der persischen Provinz Sparda, gesichert. Die antiken Übersetzer hatten mit diesem Ortsnamen allerdings Schwierigkeiten. Wirkungsgeschichtlich bedeutend war, dass Targum Onkelos Sefarad mit אַסְפַּמְיָה „Hispania“ identifizierte. Die Gleichsetzung von Sefarad und Spanien fand in der jüdischen Exegese weite Verbreitung. Die bereits in der Spätantike bezeugten jüdischen Gemeinden auf der Iberischen Halbinsel lasen in Obd 20 ihre Vorzugsstellung aufgrund hohen Alters, als Empfänger prophetischer Verheißung und ihre besondere Verbindung zu Jerusalem; daraus leitet sich die Selbstbezeichnung als Sefardim ab.", "section_level": 2}, {"title": "Legendarische Prophetenbiografie.", "content": "Obadjas Biografie ist ein Stoff in frühjüdischen Prophetenlegenden. Aus Qumran ist ein „Gebet des Obadja“ in fragmentarischem Zustand erhalten (4Q380), wobei aber offen bleibt, ob es dem Propheten Obadja in den Mund gelegt wurde oder einem anderen Namensträger. Flavius Josephus identifizierte den Propheten Obadja mit dem Palastaufseher Ahabs () und dem Mann der Prophetenwitwe (), wodurch Obadja zum Schüler von Elija und Elischa werden konnte. Anders die Obadja-Vita in den griechisch verfassten, legendarischen Prophetenviten (Vitae Prophetarum). Hier werden drei biblische Personen in eins gesetzt: Die Tradition, dass Obadja identisch sei mit dem Mann der Prophetenwitwe (), kennt auch Petrus Comestor als glaubwürdige jüdische Überlieferung. Obwohl in den biblischen Königsbüchern Elischa der einzige Schüler Elijas ist, geht die Haggada später von vier Schülern Elijas aus: Micha, Jona, Obadja und Elischa. Die Identifizierung des Propheten Obadja mit dem Palastaufseher Ahabs ist in der jüdischen Tradition breit belegt (z. B. im Babylonischen Talmud (Sanhedrin 39b), und auch Hieronymus kennt sie (Kommentar zu Obd 1). Der in nicht namentlich identifizierte Hauptmann wird, im Gegensatz zum Palastaufseher Ahabs, im Bibeltext nicht als besonders religiös charakterisiert. Er zeichnet sich nur dadurch aus, dass er im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern in der angemessenen Weise mit dem Propheten Elija umgeht. Da er aber Elija bittet, sein Leben zu schonen, ergibt sich eine Parallele, die für die haggadische Exegese (Analogieschluss: Gezara Schawa) die Identifikation mit Ahabs Palastaufseher begründete. Nach den Vitae Prophetarum starb Obadja eines friedlichen Todes und wurde im Familiengrab in \"Bethacharam\" nahe bei Sichem bestattet. Hieronymus kannte eine andere Tradition über das Grab des Propheten Obadja, demnach befand sich dieses in Samaria, hier sei die gemeinsame Grablege von Obadja, Elischa und Johannes dem Täufer. Der jüdische Reisende Petachja von Regensburg besuchte ein Grab des Propheten Obadja in Obergaliläa. Man zeigte ihm dort nahe einem hohen „Vulkanberg“ die Grabstätten von Josua, Kaleb und Obadja; der Reisende notierte dazu: „Schöne Gräber hat man über ihren Mausoleen errichtet.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Obadja () heißt ein biblischer Prophet und seine Schrift im Tanach. In der griechischen Septuaginta hat das Buch den Titel und in der lateinischen Vulgata \"Abdiae\".", "tgt_summary": "《俄巴底亚书》()是《希伯来圣经》中篇幅最短的一本,也是《圣经》全书第31本书,它也属于《旧约圣经》的《小先知书》。在它仅有的21节经文里,它一方面宣布上帝的审判信息,预告他行将把一个国家毁灭,另一方面则预言上帝王国必赢得最后的胜利。经文开宗明义地说:“俄巴底亚所见的异象。”他生于何时何地,属于哪个支派,他的生平事迹——这一切都不详。显然,重要的是信息本身而非预言者本人。这是很合理的,因为正如俄巴底亚本人说,这乃是‘来自耶和华的信息’。 主题:耶和华对以扫的对付以及雅各为着耶和华国度的胜利。", "id": 1633369} {"src_title": "Windmühle", "tgt_title": "風車 (動力機)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Anlagen.", "content": "Die Geschichte der Windmühlen ist nicht restlos gesichert und die Erforschung aufgrund der schwierigen Quellensituation sehr problematisch. Präzise Erkenntnisse über das Alter der Windmühlen lagen mit Stand 1995 genauso wenig vor wie über ihre genaue Herkunft; ein Problem, das Heymann auch für die Zukunft als nur sehr schwierig zu lösen ansah. Als Standardwerk zu Windmühlen gilt das 1972 erschienene Werk von Notebaart, der den Stand der Forschung als „unzulänglich“ bezeichnete. Schriftliche Überlieferungen aus dem Codex Hammurapi deuten darauf hin, dass die ersten Windmühlen vor mehr als 4000 Jahren errichtet wurden. Hau nennt Indizien für ägyptische Windmühlen mit einem geschätzten Alter von ca. 3000 Jahren, räumt aber zugleich ein, dass es keine hochwertigen Belege dafür gibt, dass Völker der Antike wie Ägypter, Phönizier, Griechen und Römer tatsächlich Windmühlen kannten. Ebenfalls existieren Berichte über eine Orgel, die von einem Windrad angetrieben wird. Sie soll von dem griechischen Erfinder Heron von Alexandria stammen, der im 1. Jahrhundert nach Christus lebte. Diese", "section_level": 2}, {"title": "Hoch- und Spätmittelalter.", "content": "Arabische Windmühlen kamen mit der Ausbreitung des Islams auf die Iberische Halbinsel und wurden dort verbessert. Windmühlen mit horizontal liegender Rotordrehachse sind ab 1180 in Flandern, Südostengland und der Normandie nachgewiesen. Bei ihnen handelt es sich vermutlich um eine eigenständig europäische Entwicklung. Technisch war diese Anlage sowie eine weitere Anlage, die vermutlich bereits Anfang des 12. Jahrhunderts in Brabant erbaut worden sein soll, eine Bockwindmühle, ein Typ, bei dem das gesamte Mühlhaus in den Wind gedreht wurde. Dieser Typ verbreitete sich schnell bis nach Nord-", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Ende des 16. Jahrhunderts kamen in den Niederlanden die Holländerwindmühlen auf, bei denen sich nur die Turmhaube dreht. Vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren Windmühlen in immenser Zahl über Europa verbreitet. Stiche und Holzschnitte aus Mittelalter und Neuzeit zeigen eindeutig ihre Verbreitung. Sie waren im Wesentlichen nördlich der Mittelgebirge im windigen nordeuropäischen Tiefland, in großen Teilen Frankreichs, den Beneluxländern mit Schwerpunkt Niederlande als Küstenland (das einst 10.000 Windmühlen zu verzeichnen hatte), Großbritannien, Polen, den Baltischen Staaten, Nordrussland und Skandinavien zu finden. Weiter finden sich vereinzelt Windmühlen in Südeuropa (Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Balkan und Griechenland). Hier fanden die typischen Turmwindmühlen mit flachem Kegeldach und meist feststehender Kappe Verbreitung, sei es mit Segelgatterflügeln ähnlich denen in Mitteleuropa oder Segelstangenflügeln mit aufgezogenen Dreieckssegeln. Nachdem in Preußen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Gewerbefreiheit eingeführt wurde, kam es zu einem deutlichen Aufschwung der Windmühlenindustrie. Mit der Zahl der selbständigen Meister stieg sprunghaft die Anzahl der Windmühlen. Zu dieser Zeit waren die Windmühlen auch in den gebirgigen, südlichen Landesteilen verbreitet. So zum Beispiel im Neuwieder Becken, auf windigen Anhöhen der südlichen Mittelgebirge.", "section_level": 2}, {"title": "Restaurierung.", "content": "In den 1980er Jahren entwickelte sich in Westdeutschland eine Restaurierungswelle aufgrund der Wiederentdeckung der alten Kulturtechnik. Viele Windmühlen wurden mit neuem Leben als technisches oder produzierendes Denkmal erweckt. Weitere Nutzungen als Museum, als Restaurant, als Vereinsmühle zur Dorfbilderhaltung oder zu Wohnzwecken wurden umgesetzt. Die dabei geleistete technische Restaurierung war nicht immer korrekt und von vielen Improvisationen getragen, da der Beruf des Mühlenbauers im Rahmen des Mühlengesetzes in den 1950er Jahren aus", "section_level": 2}, {"title": "Funktion.", "content": "Technisch gesehen ist eine Windmühle eine Vorrichtung, die die im Wind enthaltene kinetische Energie als mechanische Energie nutzbar macht. Dazu entnehmen Windmühlen mit ihren Flügeln aus dem Wind die Energie und wandeln diese in Rotationsenergie um. Dazu müssen die Flügel so in den Wind gedreht werden, dass dieser von vorne auf die Flügel blasen kann und sie in Bewegung versetzt werden. Die auf diesem Weg gewonnene Rotationsenergie wird über eine Flügelwelle in das Mühlengebäude geführt. Auf dieser vorne leicht angehobenen Welle sitzt ein großes Kamm- oder Zahnrad. Von diesem wird die Energie in einer ersten Übersetzung mit einer Arbeitswelle abgenommen und nach unten in das Gebäude geleitet. Mit dieser sich drehenden Welle befindet sich die Energie nun", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Eingesetzt wurden Windmühlen in verschiedenen Tätigkeitsbereichen: Neben dem Mahlen von Getreide und anderen Materialien spielten sie insbesondere als Windpumpen eine wichtige Rolle z. B. bei Be- und Entwässerung. Ursprünglich wurden Windmühlen als Kornmühlen zum Zerkleinern (Mahlen und Schroten) von Getreide, Schälen (Pelden) von Gerste (Graupen) und Reis verwendet. Besonders das Mahlen und Schälen in Kleinmengen auf dem Reibstein war eine tägliche, kräftezehrende Arbeit, die mit Hilfe der Windmühlen nun effektiver und kräfteschonender gestaltet werden konnte. Später wurde das Mahlen und Zerkleinern auf andere Stoffe ausgedehnt – es entstanden Öl-, Senf-, Gewürz-, Farb- (Zerkleinern und Mischen von Mineralien und Erde), Steinschrot-, Pulver-, Gips-, Kreide-, Schnupftabakmühlen, weiterhin Dreschmühlen, Häckselmühlen, Lohmühlen, in denen Eichenrinde zur Gerbsäuregewinnung", "section_level": 1}, {"title": "Standorte.", "content": "Wind- und Wassermühlen waren nicht wie Tretmühlen im Dorf angesiedelt. Ihre Standorte befanden sich an besonders windexponierten Stellen bzw. dort, wo Wasserkraft verfügbar war. Da Müller meist an oder in der Nähe ihrer Arbeitsstätte wohnten, lagen Betriebsstätte und Wohnung damit zumeist außerhalb des Dorfes. Windmüller kannten keine geregelten Arbeitszeiten. Sie nahmen die", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Windmühlentypen nach Bauart.", "content": "Mit der zunehmenden technischen Entwicklung bildeten sich in Europa mehrere Windmühlentypen heraus, die sich in ihrer Bauart unterscheiden. Die Neuentwicklungen verbreiteten sich zunächst regional – immer stark durch die jeweiligen Mühlenbaumeister geprägt – und erst im Laufe der Zeit fand eine überregionale Verbreitung statt. Durch die lokalen Besonderheiten gab es immer wieder Sonderformen wie zum Beispiel eine Kokerwindmühle mit Galerie.", "section_level": 1}, {"title": "Flutter.", "content": "Die \"Fluttermühle\" oder der \"Flutter\", abgeleitet von fries. \"fletta\" = bewegen (ndl. \"tjasker\"), ist die einfachste und kleinste Bauart einer Windmühle und dient dem vertikalen Wassertransport und der Entwässerung. Diese Mühle wurde im 16. Jahrhundert in den Niederlanden erfunden, diente dort zur Einpolderung und in Ostfriesland zur Entwässerung von Feuchtgebieten und war Mitte des 20. Jahrhunderts, durch moderne Pumpwerke verdrängt, beinahe verschwunden. Heute existieren in Norddeutschland wieder eine Handvoll in Museen und im Einsatz zur Wiederbefeuchtung von Biotopen. Im Norden der Niederlande stehen noch 25 dieser Mühlen, 11 davon in Friesland. Im Wesentlichen besteht der", "section_level": 2}, {"title": "Bockwindmühle.", "content": "Der älteste Windmühlentyp in Europa ist die \"Bockwindmühle\". Sie lässt sich seit dem 12. Jahrhundert in Europa nachweisen. Zunächst in der Region Belgien und Nordfrankreich bekannt, verbreitete sie sich im Laufe der Zeit über ganz Nordeuropa bis ins Baltikum, wobei sie vor allem im windreichen Norddeutschland anzutreffen war. Daher bekam sie dort auch den Namen \"Deutsche Windmühle\". Bei diesem Typ Mühle ist das ganze Gebäude samt seinen teilweise schweren Maschinen drehbar auf einem Bock gelagert. Dieser stützt den senkrecht stehenden, meist rund ausgeführten Mühl- oder Hausbaum, der bis in die Mitte des Mühlengebäudes ragt und auf dessen oberem Ende der quer verlaufende vierkantige Mehlbalken, auch Hammer genannt, drehbar gelagert ist. Die Last wird über den Zapfen und den Sattel unter dem Gebäude auf den Hausbaum abgeleitet. Beide sind in Holz ausgeführt und brauchen ständige Wartung (Schmierung, Stabilitätskontrolle). An dieser drehbaren Konstruktion ist der gesamte ausgesteifte Mühlenkasten aufgehängt. Zur Unterstützung der Drehung ist unter dem Gebäude an der Rückseite der stabile Steert (plattdeutsch für „Schwanz“, Steuerbalken an der Mühlenkastenrückseite) angebracht, der als Hebel die Drehbewegung unterstützt. Englische", "section_level": 2}, {"title": "Koker- oder Köcherwindmühle.", "content": "Eine Weiterentwicklung war die \"Kokerwindmühle\", auch \"Wippmühle\" genannt. Sie entstand aus der Bockwindmühle, indem man den Hausbaum durchbohrte und die Königswelle senkrecht hindurch in den neugeschaffenen unteren Mühlenteil führte. Die Überleitung der Energie aus dem Mühlkasten in den nicht drehbaren unteren Teil erfolgte dann über diese senkrechte Königswelle. Die Mühle selbst drehte sich um ihre Königswelle herum, gelagert auf der „Köcher“ (niederdt./ndl. \"Koker\") genannten, zylindrischen durchführenden Fassung der Welle aus Eichenholz, die beide Gebäudeteile verband. Die Drehebene lag am oberen Ende des Köchers – analog dem Zapfen des Hausbaums einer Bockmühle. Der Köcher war demnach auch als Hausbaumersatz Stütze und Drehbereich für den Mühlenkasten. Am unteren Wellenende, im Untergebäude, ursprünglich die offene Balkenstützkonstruktion des Kokers und damit der Mühle, erfolgte die Übertragung zunächst auf eine archimedische Schraube, denn die ersten Kokermühlen wurden als Schöpfmühlen eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Turmwindmühlen.", "content": "Eine \"Turmwindmühle\" (niederländische Sprache: torenmolen) ist ein aus Ziegel- oder Naturstein aufgemauerter Turm mit in die Dachkappe eingebautem Getriebe, Mahlwerk im Turmgebäude und angesetztem Flügelkreuz, wie sie seit dem 13. und 14. Jahrhundert auf Burgmauern, Festungsbauten und Stadtbefestigungen (Bottmühle, Köln; Wijk bij Duurstede, Niederlande) errichtet wurde. Die Flügel waren bei diesen frühen Exemplaren nicht in eine andere Windrichtung drehbar und mussten so beim Bau in der Hauptwindrichtung am Mühlenturm angebracht werden. In Europa ist dieser Typ seit dem 14. Jahrhundert hauptsächlich in der Region um das Mittelmeer als dort eigener Typ bekannt. Einfache Getriebe, später auch Königswellen, übertrugen die Energie ins Gebäudeinnere zum Mahlwerk. Daneben existiert noch die Turmwindmühle des holländischen Typs mit drehbarer Kappe („Turmholländerwindmühle“). Sie hat ebenfalls einen zylindrischen, aus Stein gemauerten Mühlenturm, manchmal auch leicht konisch, ähnlich der Turmwindmühle mit fester Kappe, nur oft gedrungener. Ihr Ursprung geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Sie war in Westeuropa (Westdeutschland, Frankreich, Niederlande, England) verbreitet. In den südlichen Niederlanden haben vier funktionsfähige Turmwindmühlen als Kornmühlen, zum Teil aus der Anfangszeit dieses Mühlentyps, überlebt,", "section_level": 2}, {"title": "Holländerwindmühle.", "content": "Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde in den Niederlanden die \"Holländerwindmühle\", auch Kappenwindmühle genannt, erfunden. Zumeist ist dieser Typ ein achteckiger (bis zwölfeckiger) hölzerner Bau auf einem soliden Fundament, bei dem nur die obere Kappe mit einem Steert (ein Balkensystem am Haubenende zum Vordrehen der Kappe) oder der Windrose drehbar ist. Durch die hoch gelegte Drehebene konnte das ganze Gebäude größer und stabiler ausgelegt werden. Damit waren auch größere Flügelkreuze möglich und somit eine wesentlich höhere Leistung (bis zu 30 kW). In", "section_level": 2}, {"title": "Paltrockwindmühle.", "content": "Eine parallele Entwicklung zur Holländerwindmühle war die \"Paltrockwindmühle\". Sie ist ein komplettes Gebäude, das auf einem Rollenkranz auf Bodenebene in den Wind gedreht wird. Damit wird das ganze Gebäude in den Wind gedreht und nicht wie bei der Holländerwindmühle nur die Flügel mit der Kappe. Häufig wurde sie in Deutschland aus einer Bockwindmühle", "section_level": 2}, {"title": "Sonderformen.", "content": "Einige Mühlenbaumeister setzten nicht nur auf eine Energieform, sondern kombinierten die Wasserkraft mit der Windkraft. Es entstanden sogenannte \"Windwassermühlen\". Sie standen an einem Bach, dem die Energie durch eine Wassermühle entnommen wurde. Wenn der Standort genug Wind versprach, wurde diese durch eine aufgesetzte Windmühle ergänzt. Die Kraft wurde auf die gleiche Königswelle übertragen, die je nach Gegebenheiten entweder durch die Wind- oder in Grundlast durch die Wasserenergie angetrieben wurde. Von diesem Windmühlentyp gibt es nur noch ganz wenige Mühlen. Neben der im Hüvener Mühle im Emsland gehört dazu die Klostermühle in", "section_level": 2}, {"title": "Flügelarten.", "content": "Windmühlen sind Windkraftmaschinen, das heißt, sie gewinnen ihre Energie aus dem Wind durch die Mühlenflügel. Die Flügel sind schräg stehende Flächen, die dem senkrecht zu ihrer Drehkreisebene stehenden Winddruck so ausgesetzt werden, dass sie zur Seite hin ausweichen und so den Winddruck in eine Kreisbewegung auf ihrer Drehachse umsetzen. Dies wird durch den Auftrieb am Flügel bei zunehmender Drehgeschwindigkeit überlagert. Dabei dreht sich die innere Kreisbahn in Achsnähe über die Flügellänge gesehen langsamer als die äußere an den Flügelspitzen. Entsprechend muss die schräge Fläche eines Flügels unterschiedlich steil zum Wind angestellt sein. Windmühlen funktionieren nach dem Prinzip der Auftriebsläufer. Daher bestimmt der Anstellwinkel des Flügels zur anströmenden Luft die Effizienz des Antriebs. Da sich der Flügel außen schneller als nahe der Achse bewegt, muss das Profil dort flacher eingestellt sein als weiter innen. Ein Flügel besteht aus einer Rute aus Holz oder Metall und der Flügelfläche, die durch die Rute in zwei unterschiedlich breite Teile geteilt wird. Der schmalere, in Bewegungsrichtung liegende Teil heißt Vorderzeug oder Vorderhecken. Er ist nur halb so breit wie das Hinterzeug oder Hinterhecken. Quer zur Rute sind alle 30 bis 50 cm so genannte Scheiten durchgesteckt, die durch die Saumlatten abgeschlossen werden. Die zur Flügelwelle rechtwinklige Ebene, in der sich die Flügel drehen, also ihre Drehkreisebene, nennt man \"Windebene\". Alles davor liegende nennt man \"vor dem Winde\", alles dahinter liegende \"unter dem Winde\". Bei den am meisten verbreiteten vierflügligen Windmühlen sind je zwei Ruten als Rutenpaar hintereinander im rechten Winkel zueinander in den Flügelwellkopf eingesteckt. Das äußere Ruten- oder Flügelpaar sind die Feldruten, das innere, dem Mühlengebäude zugewandte Paar, die Hausruten. Windmühlen drehen sich fast immer im Uhrzeigersinn, vom Müller in der Mühle \"(unter dem Winde)\" aus betrachtet, die wenigen, gegen den Uhrzeigersinn sich drehenden, heißen deshalb oft „falsche Mühlen“. Ein Beispiel für einen „Linksdreher“ ist die fünfflügelige, fünfstöckige Turmwindmühle \"Dobson\" \"(Dobson’s Mill)\" in Burgh le Marsh, Lincolnshire, England. Fünfflügelige Windmühlen, im 19. Jahrhundert im Osten Deutschlands nicht selten, sind kaum erhalten. Es existieren noch die Windmühle Wendhausen im Ortsteil Wendhausen der Gemeinde Lehre (Deutschlands einzige verbliebene wind- und mahlgängige fünfflügelige Windmühle) und die Mühlen in Naumburg (desolater Zustand ohne Flügel und Galerie), Flechtingen (ausgebrannter Mühlenstumpf) und die Hetzemühle in Hetzwalde. Zu nennen sind die Liebemühle Obercunnersdorf und die Windmühle Malliß, 1875–1948. Diese Mühlen benötigen wegen der ungeraden Flügelzahl einen speziellen fünfstrahligen Wellkopf aus Metall mit fünf rechteckigen Hülsen, in die die einzelnen Ruten eingesteckt und befestigt werden, oder andere, adäquate Befestigungsvorrichtungen. Sechsflüglige Windmühlen, in Deutschland rar (Kütermühle in Kiel, 1927 nach Brand abgerissen). Eine seltene zehnflüglige Holländerwindmühle war die Schönbacher Mühle von 1899 bis 1932. In England waren vielflüglige Windmühlen – fünf-, sechs- bzw. achtflüglig – keine Seltenheit. Es gab im 19. Jahrhundert etliche In England entwickelte der Ingenieur John Smeaton das wegen seiner Verbreitung in der Grafschaft Lincolnshire benannte gusseiserne \"Lincolnshire Kreuz\" (engl. \"Lincolnshire Cross\"). Hier liegen wie bei der fünfflügligen Mühle alle Flügel in einer Ebene. Diese Anordnung wurde in England auch bei vierflügligen Mühlen angewandt, war aber ansonsten selten. Achtflügelige Mühlen lassen sich auch mit vier Flügeln, sechsflügelige auch mit drei oder zwei Flügeln betreiben. Die historische amerikanische Windmühle, die in Mitteleuropa eher als Windrad oder Windrose bekannt ist, hatte eine Vielzahl von sechs, meist jedoch mehr Flügeln. Es gibt Modelle mit zwölf und vierundzwanzig oder mehr Flügeln. Die Amerikaner nutzen durchaus den Namen „Windmill“, also Windmühle, für ihre Konstruktion. Die vielen Flügel ergeben bei schwachem Wind eine gute Drehkraft und werden bei Starkwind von einer teils abklappbaren und teils steifen Doppelwindfahne mitsamt dem Rotor automatisch aus dem Wind gedreht.", "section_level": 1}, {"title": "Flügelnachführung.", "content": "Windmühlen müssen immer in den Wind gedreht werden, damit dieser von vorne zur optimalen Energieausnutzung auf die Kreisebene des Rades blasen kann. Damit dies auch bei wechselnden Windrichtungen geschieht, muss also diese Ebene des Flügelkreuzes zur Windrichtung hin nachgedreht werden. Dazu ist auf der Rückseite des Mühlenkastens bei Bock- und Kokerwindmühle oder der Haube bei Holländer- und Turmwindmühle der Steert genannte Balken zum Vordrehen angebracht. Er besteht insgesamt aus meist fünf, selten drei Balken: der mittlere Balken, der eigentliche Steert, und die beiden (oder das eine) V-förmige(n) Balkenpaar(e) – die \"Schwerter\" oder \"Schoren\", die an zwei (einem) durch Kappe/Mühlenkasten laufende(n) Querbalken \"(Spreetbalken)\" angeschlagen sind. Da bei einer Bockwindmühle das gesamte Gebäude mit allen Maschinen und den Flügeln in den Wind gedreht wurde, kam einiges an Gewicht zusammen. Zur Unterstützung wurden deshalb rings um die Bockwindmühle Pfähle in den Boden gerammt. Diese wurden mittels eines Flaschenzuges (oder Ketten und Stellrad (Krüh- oder Kroyhaspel)) mit dem Steert verbunden und so die Mühle in die neue Windrichtung gedreht. Bei den Holländerwindmühlen musste nur die Haube in den Wind gedreht werden (ndl. \"bovenkruier\", Obendreher). Entweder wurde der Steert ohne Hilfsmittel in den Wind gedreht oder am Ende des Steerts eine Winde (Stellrad) oder Haspel, die so genannte \"Krühhaspel\" (niederdt. \"Kroyhaspel\" von", "section_level": 1}, {"title": "Flügelsprache.", "content": "Die Flügel der Windmühlen dienen, je nach Stellung im gebremsten Zustand, der Übermittlung von Signalen. Es sind vier bis neun Flügelstellungen, die zum Teil nur durch Unterschiede in der Besegelung oder der Stellung der Jalousieklappen", "section_level": 1}, {"title": "Kulturgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltung.", "content": "Viele Menschen sehen Windmühlen als wertvolle Zeugnisse der technischen Entwicklung. Das dürfte bereits in früheren Zeiten so empfunden worden sein, zumal beim Bau der Mühlen offensichtlich auf das ästhetische Erscheinungsbild geachtet wurde. Die Erhaltung bis hin zur funktionstüchtigen Instandsetzung der Mühlen wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte intensiv vorangetrieben. Einzelne Freunde der Windmühlen machen sich dabei die Windkraft und die Arbeitsleistung der Windmühlen selbst zunutze. Auch als Kleinmuseen und in Freilichtmuseen hergerichtete Mühlen tragen dazu bei. Nahezu jedes mindestens mittelgroße Freilichtmuseum in Norddeutschland, den Niederlanden, Flandern, und", "section_level": 2}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Windmühlen tragen wie alle herausragenden Gebäude einen Namen. In Deutschland folgt die Namensgebung überwiegend dem Mühlenstandort, dem Erbauer oder dem früheren oder derzeitigen Eigner (meist Müller) oder deren Bezugsperson sowie herausragenden Merkmalen. Nach ihrem Standort benannte Mühlen führen den Standort als Ortsnamensadjektiv vor dem Begriff Windmühle oder als Ortsnamen dahinter: \"Breberer Windmühle\" oder \"Windmühle Breberen\". Eine andere Variante ist die Angabe der Himmelsrichtung wie \"Westmöhl\" (Westmühle) oder \"Südermühle\". Windmühlen, die nach dem Erbauer oder Müller benannt sind, führen den Nachnamen als Namensadjektiv vor dem Begriff Windmühle, zum Beispiel \"Stechansche Mühle\", selten \"Mühle Stechan\" (die heutige \"Britzer Mühle\" wurde nach dem zweiten Besitzer benannt). Nach Personen benannte Mühlen erhalten nach Stilllegung später oft einen ortsbezogenen Namen, da die ehemalige Müllers- oder Eignerfamilie nicht mehr in Bezug zur Mühle steht. In einigen Fällen wurden Mühlen nach Verwandten des Müllers oder Erbauers benannt, zum Beispiel nach der Ehefrau, wie die rund 30 m hohe Windmühle \"Amanda\" in Kappeln, eine der höchsten Windmühlen in Deutschland und Europa. Unter Eigenschaften wären Namen wie \"Bannmühle\", \"Peldemühle\" (heute heißt so die Museumsmühle in Wittmund) oder \"Rote Mühle\" zu nennen. Besonders in Ostfriesland und Schleswig-Holstein finden sich auch Windmühlennamen, die auf ein gutes Gelingen der Arbeit hinweisen wie bei Bergwerken, zum Beispiel \"Glück zu\" (Müllergruß), \"Fortuna\" oder \"Hoffnung\". Im Emder Raum finden sich auch niederländische Namen wie \"De Goede Verwachting\" oder \"De Vrouwe Johanna\". In den Niederlanden verläuft die Namensgebung überwiegend anders. Dort erhalten Mühlen einen Namen, der seltener eine bestimmte Person, sondern meist alltägliche Begriffe", "section_level": 2}, {"title": "Windmühlen in der Literatur.", "content": "Cervantes’ berühmte literarische Gestalt Don Quijote hält Windmühlen für vielarmige Riesen und stellt sie zum Zweikampf. Sancho Pansa kommentiert das Scheitern Quijotes folgendermaßen: \"... habe ich’s Euer Gnaden nicht gesagt, Ihr möchtet wohl bedenken, was Ihr tuet, es seien nur Windmühlen, und das könne nur der verkennen, der selbst", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Windmühle ist ein technisches Bauwerk, das mit seinen vom Wind in Drehung versetzten Flügeln Arbeit verrichtet. Am meisten verbreitet war die Nutzung als Mühle, deswegen wird die Bezeichnung auf alle derartigen Anlagen übertragen.", "tgt_summary": "风车是一种把风能转变为机械能的动力机;用可调节叶片或梯级横木轮子收集风能。", "id": 1372302} {"src_title": "Wales", "tgt_title": "威爾斯", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Die Bezeichnung des Landes durch die Waliser als \"Cymru\" oder \"Cymry\" ist vom keltischen \"*Kom-broges\" („die auf gemeinsamem Land wohnen“) abgeleitet. Der englische Landesname Wales ist hingegen eine Fremdbezeichnung und stammt vom germanischen Wort \"welsch\". Dieses wird seinerseits vom germanischen Wort \"walhisc\" abgeleitet, welches nur einen bestimmten keltischen Stamm im südlichen Germanien bezeichnete, die Volken. Viele germanische Stämme nannten alle Kelten deshalb \"Walhisc\" („Welsche“). Allerdings entwickelte sich früh die Tendenz, auch alle romanischsprachigen Volksgruppen als Welsche zu bezeichnen. Der Grund hierfür war wahrscheinlich, dass fast alle keltischsprachigen Gebiete (außer Irland) zeitweise unter römischer Kontrolle waren und seit der Zeitenwende romanisiert wurden (siehe auch Gallien), sodass sich die lateinische Sprache dort bald weitgehend durchgesetzt hatte. Aus demselben Grund wird in der Deutschschweiz die Romandie, also der französischsprachige Teil der Schweiz, auch „Welschland“ oder „Welschschweiz“ genannt. In Südtirol wird die italienische Sprache auch als „Walsch“ und das italienischsprachige Trentino als Welschtirol bezeichnet. Ebenso leitet sich in Belgien die Bezeichnung des französischsprachigen Landesteils, Wallonien, davon ab.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Wales hat eine ausgeprägte Vorgeschichte, in der viele Megalithanlagen entstanden und Menhire aufgerichtet wurden. Bei Llyn Cerrig Bach auf Anglesey \"(Ynys Môn)\" wurde das wichtigste eisenzeitliche Opferdepot Großbritanniens gefunden. Die Römer errichteten im südlichen Teil des Landes eine Reihe von Kastellen, von denen das westlichste bei Carmarthen () lag. In der Nähe von Caerleon \"(Caerllion)\" wurde ein Legionslager errichtet. Das dazugehörende Amphitheater zählt zu den am besten erhaltenen in ganz Großbritannien. Die Römer waren auch im Norden von Wales aktiv. Wales wurde aufgrund des heftigen Widerstands der Bevölkerung und wegen des bergigen Terrains nie durch die Angelsachsen erobert und blieb so eine keltische Region. Als sich die Angelsachsen im 5. und 6. Jahrhundert im Südosten Britanniens ausbreiteten, zogen sich viele romanisierte Kelten nach Westen zurück, also ins heutige Cornwall und nach Wales, die auf diese Weise zu ihren Namen kamen. Dort versuchte man recht lange, am Christentum und an der lateinischen Sprache festzuhalten, wie etwa die Funde aus Tintagel Castle belegen. Doch letztlich ging die römisch-spätantike Kultur in Wales unter, und ältere keltische Traditionen setzten sich wieder durch, wobei auch Kontakte zu Irland eine Rolle spielten. Wales wurde angeblich schon vor England und Schottland rechristianisiert. Der Nationalheilige Sankt David \"(Dewi Sant)\" unternahm laut späterer Überlieferung im späten 6. Jahrhundert eine Pilgerreise nach Rom und diente nach seiner Rückkehr als Bischof. Zu dieser Zeit hatte die erneute Christianisierung im angelsächsischen Gebiet gerade erst begonnen. Die druidischen Bräuche, die sich bis heute erhalten haben sollen und angeblich in Teilen von Wales gepflegt werden, sind hingegen eine Erfindung von Historikern des 19. Jahrhunderts. Über die tatsächlichen Sitten der Druiden, die von den Römern ausgerottet wurden, ist nichts bekannt. Bereits kurz nach der normannischen Eroberung Englands (1066) begannen die Normannen, Teile von Wales zu erobern. Obwohl die walisischen Fürstentümer vielfach untereinander zerstritten waren, konnten die Eroberer nur Teile des Landes unter ihre Herrschaft bringen. Die eroberten Gebiete bildeten die Welsh Marches \"(Y Mers)\", deren Barone eine größere Autonomie gegenüber den englischen Königen besaßen. Im 13. Jahrhundert erreichten die Fürsten von Gwynedd die Vormachtstellung gegenüber den anderen walisischen Fürsten, und 1267 musste der englische König Llywelyn ap Glyndŵr als Fürsten von Wales anerkennen. In zwei Feldzügen konnte König Eduard I. bis 1283 jedoch die Waliser schlagen und Wales erobern. Der englische, später britische, Thronfolger trägt seit dieser Zeit den Titel \"Prince of Wales\" („Fürst von Wales“, \"Tywysog Cymru\"). Gegen die strenge englische Herrschaft gab es mehrere Rebellionen, deren bedeutendste die Rebellion von Owain Glyndŵr war, der sich 1400 zum Fürsten von Wales erklärte und weite Teile von Wales eroberte. Ab 1405 gelang es den englischen Truppen jedoch, die Rebellen zurückzudrängen, und um 1409 war Owain Glyndŵr geschlagen. Der Act of Union, die Gesetze zur Eingliederung von Wales 1535–1542, beendete endgültig die Sonderstellung der Welsh Marches und unterteilte Wales in dreizehn Grafschaften. Das englische Recht galt nun auch in Wales. Dies bedeutete, dass das Englische als Amtssprache eingeführt wurde, was die meisten Einheimischen von öffentlichen Ämtern fernhielt. Wales wurde in der Neuzeit auf der Grundlage umfangreicher Kohlevorkommen stark industrialisiert. Die Mine von Penrhyn war Ende des 19. Jahrhunderts das größte von Menschenhand ausgehobene Loch im Erdboden. Die Zeit zwischen 1830 und 1850 war von Unruhen und Aufständen geprägt. 1831 wurde ein Aufstand in Merthyr Tydfil \"(Merthyr Tudful)\" blutig niedergeschlagen. 1839 rebellierten Chartisten in der Region um Newport \"(Casnewydd)\". Im selben Jahr sowie 1842 bis 1843 wurden von Vertretern der Landbevölkerung in Südwest-Wales mit Zentrum in Carmarthenshire \"(Sir Gaerfyrddin)\" die sogenannten Rebecca Riots \"(Helyntion Beca)\" durchgeführt, die die Abschaffung der Maut auf den neuen \"Turnpike Roads\" zur Folge hatten. Für zusätzliche Spannungen sorgte 1847 die Publikation eines im Wesentlichen von anglikanischen Geistlichen erarbeiteten Parlamentsreports \"(Blue book)\", der die Bevölkerung von Wales als faul und moralisch schwach bezeichnete und die Schuld dafür der Zugehörigkeit zu nonkonformistischen Kirchen und der Nichtbeherrschung der englischen Sprache gab. Wales wurde in den folgenden Jahrzehnten eine Hochburg der Gewerkschaften, des Syndikalismus und des Sozialismus. Von 1901 bis 1903 wurde die Mine von Penrhyn bestreikt, wobei gelegentliche Auseinandersetzungen nicht ausblieben. Wiederholt wurde in dieser Zeit auch das Militär eingesetzt, um Streiks niederzuschlagen. Bei einem Eisenbahnerstreik wurden 1911 zwei Arbeiter durch das Militär erschossen. Das erste Mitglied der Labour Party \"(Plaid Lafur)\" im Parlament, Keir Hardie, wurde 1900 für den walisischen Wahlkreis Merthyr Tydfil \"(Merthyr Tudful)\" gewählt. In dieser Zeit prägte religiöser Nonkonformismus die walisische Gesellschaft. Der walisische Nationalismus nahm im 20. Jahrhundert an Bedeutung zu. Die Partei Plaid Cymru \"(Party of Wales)\", die 1966 ihren ersten Parlamentssitz erringen konnte, setzte sich für mehr Autonomie und die Wiederbelebung der walisischen Sprache ein. Größtenteils hierdurch wurde die Devolution zu einem Hauptanliegen der Labour Party, und 1998 wurde schließlich nach einem Referendum die Nationalversammlung für Wales (seit 6. Mai 2020 Walisisches Parlament) konstituiert, die die Vollmacht über die öffentlichen Ausgaben innerhalb von Wales erhielt. Am 2. März 2006 wurde in Cardiff ein neues Parlamentsgebäude eröffnet. \"Siehe auch: Geschichte Britanniens, Geschichte des Vereinigten Königreiches, Liste der walisischen Herrscher\"", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Mit 20.735 km2 ist Wales der kleinste Landesteil von Großbritannien. Wales liegt westlich von England. Im Norden grenzt Wales an die Irische See \"(Môr Iwerddon)\", im Westen an den St.-Georgs-Kanal \"(Sianel San Siôr)\" und im Süden an den Bristolkanal \"(Môr Hafren)\". Die Küste wird durch Steilküsten und weitauslaufende Strände geprägt und ist über 1200 Kilometer lang. Das Landesinnere ist durch das Kambrische Gebirge \"(Elenydd)\" gekennzeichnet, das sich beinahe durch ganz Wales zieht.", "section_level": 1}, {"title": "Landschaften.", "content": "Wales ist durch weitläufige Wiesen, hügelige Landschaften, Moore und Gebirge geprägt. Große Bereiche von Wales sind Landschaftsschutzgebiete. Die höchsten Berge in Wales sind der Snowdon (\"Yr Wyddfa\", ), der Aran Fawddwy () und der Cadair Idris (), alle in Gwynedd gelegen. Zudem liegen in Wales drei Nationalparks: Bedeutende Flüsse in Wales sind River Dee \"(Afon Dyfrdwy)\", River Clwyd \"(Afon Clwyd)\" und River Conwy \"(Afon Conwy)\", die in die Liverpool Bay \"(Bae Lerpwl)\" im Norden von Wales münden, die nach Westen in die Irische See mündenden Flüsse Afon Glaslyn, Mawddach, Afon Ystwyth und River Teifi sowie Afon Tywi, Afon Tawe, River Neath, River Taff und River Wye, die in den Bristolkanal münden.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Wales befindet sich in der nördlichen gemäßigten Zone. Es hat ein wechselhaft maritimes Klima und ist eines der feuchtesten Länder Europas. Das Wetter von Wales ist oft bewölkt, nass und windig, mit warmen Sommern und milden Wintern. Die langen Sommertage und kurzen Wintertage lassen sich durch die nördlichen Breiten erklären. An der Südküste ist das Klima dabei aufgrund warmer Meeresströmungen erheblich milder als im Rest des Landes.", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Wegen seiner langen Küste beherbergt Wales eine Vielzahl von Seevögeln. Die Küsten und umliegenden Inseln sind die Heimat von Tölpeln, Papageitauchern, Dreizehenmöwen, Kormoranen und Tordalken. Das Land unterstützt auch Vögel, die im Hochland leben wie der Rabe oder Ringdrossel. Greifvögel, ein nationales Symbol der walisischen Tierwelt, sind ebenfalls in Wales zu finden, darunter Merlin, Kornweihe und Rotmilan. Die größten walisischen Säugetiere sind ausgestorben während der Normannenzeit. Zu den heutigen Säugetieren gehören vor allem Mäuse, Dachse, Otter, Igel und rund fünfzehn Fledermausarten. Die zahlreichen Gewässer von Wales ziehen Meerestiere, darunter Riesenhaie, Kegelrobben, Lederschildkröten, Delfine, Schweinswale und vergleichsweise kleine Tiere wie Krabben oder Krebse an.", "section_level": 2}, {"title": "Bodenschätze.", "content": "Wales hat reiche Vorkommen an Kohle, Eisen, Kupfer, Kalk, Schiefer, Blei, Zinn, Zink und Silber. Die küstennahen Vorkommen an Kohle, Eisen und Kalk haben die Region im 18. und 19. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Schauplätze der Industriellen Revolution werden lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Die derzeitige Verwaltungsstruktur von Wales wurde am 1. April 1996 eingeführt und teilt Wales in 22 Unitary Authorities ein. Die Unitary Authorities sind Bezirke, die für alle lokalen Verwaltungsaufgaben zuständig sind. Es gibt keine mittlere Verwaltungsebene über ihnen, so dass man in Wales von einer „einstufigen Verwaltung“ spricht. Die 22 Unitary Authorities \"(awdurdod unedol)\", auch \"Principal Area\" \"(Prif Ardaloedd)\" genannt, haben somit zwar alle den gleichen Verwaltungsstatus, führen jedoch aufgrund ihrer Geschichte bzw. ihrer Größe unterschiedliche Bezeichnungen, so führen neun den Titel \"County\" \"(Sir)\", zehn den Titel \"County Borough\" \"(Bwrdeistref Sirol)\", eine den Titel \"City\" \"(Dinas)\" sowie zwei den Titel \"City and County\" \"(Dinas a sir)\". Wo der englische Namen vom walisischen Namen abweicht, ist der walisische in der folgenden Liste zusätzlich angegeben: Zu zeremoniellen Zwecken ist Wales außerdem in acht Preserved Counties \"(Siroedd cadwedig)\" eingeteilt, die weitgehend den acht Counties entsprechen, die in Wales zwischen 1974 und 1996 bestanden. Jede der 22 Unitary Authorities ist einem Preserved County zugeordnet. \"Siehe auch: Traditionelle Grafschaften von Wales, Politisches System Großbritanniens und Nordirlands, Liste der Städte in Wales\"", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Wales hatte bei der Volkszählung von 2001 insgesamt 2.903.085 Einwohner, davon waren 1.499.303 (52 Prozent) weiblich und 1.403.782 (48 Prozent) männlich. Gut drei Viertel von ihnen waren geborene Waliser, gut 20 Prozent in England geboren und jeweils weniger als ein Prozent der Bevölkerung stammten aus Schottland, Nordirland oder der Republik Irland. Die überwiegende Zahl von mehr als 95 Prozent stufte sich selbst ethnisch als „Britisch, weiß“ ein, 15 Prozent schrieben \"Walisisch\" auf das Formular, obwohl es diese Antwortmöglichkeit nicht gab. Alle Antworten, die auf asiatischen Ursprung schließen lassen (Chinesen, Pakistaner, Inder, oft British/Indian), bildeten zusammen 1,3 Prozent der Bewohner, alle anderen ethnischen Gruppen kamen auf weniger als 1 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "71,9 Prozent der Waliser bezeichneten sich bei der Volkszählung 2001 als Christen. Im Jahr 2011 war dieser Wert auf 58 % gefallen. Wales hat kleine Anteile an Juden, Muslimen, Buddhisten, Hindus, Sikhs und Zeugen Jehovas, die allerdings jeweils maximal 1,5 % der Bevölkerung ausmachen, meist deutlich weniger. Unter den Christen sind traditionell die Dissenter, also Anhänger von Freikirchen wie Baptisten, Kongregationalisten, Presbyterianer und Methodisten sehr stark vertreten. Die anglikanische Church in Wales \"(Eglwys yng Nghymru)\" ist daher seit 1920 nicht mehr Staatskirche.", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Die walisische Sprache (\"yr iaith Gymraeg\" bzw. \"Cymraeg\") ist für viele Waliser eine wichtige Quelle der nationalen Identität. Vor allem im Norden, im Westen und im Innern des Landes wird sie verbreitet noch gesprochen; in Caernarfon in Gwynedd gaben 86 Prozent der Bevölkerung an, Walisisch fließend zu beherrschen, im Vergleich zu nur 8 Prozent der Bevölkerung von Chepstow \"(Cas-gwent)\" im Südosten des Landes. Historisch gesehen ist das Walisische im Gefolge der Industriellen Revolution zu einer Minderheitensprache geworden. Beim Zensus von 1911 gaben erstmals weniger als die Hälfte der Waliser das Walisische als Muttersprache an. 1949 gab es noch 800.000 Sprecher des Walisischen in Wales, von denen 80.000 monolingual waren; im Jahre 1981 bezeichneten sich noch 21.000 Personen als monolingual walisischsprachig. Beim Zensus von 2011 gaben insgesamt 19 % der Bevölkerung an, Walisisch sprechen zu können. 14,6 % beherrschten das Walisische auch in Schriftform. 73,3 % der Waliser hatten keine Kenntnisse des Walisischen. Seit 1993 sind die englische und walisische Sprache formal gleichgestellt. Die Politik der Zweisprachigkeit \"(Dwyieithrwydd)\" äußert sich in der Praxis vor allem in zweisprachigen Orts- und Hinweisschildern. Aber auch in der Bildung, bis hin zum Universitätsstudium, und im Justizwesen kann die walisische Sprache benutzt werden. Dabei kommt es immer wieder zu falschen Übersetzungen: 2008 wurde z. B. ein Wegweiser montiert, dessen walisische Inschrift „Ich bin zurzeit nicht an der Arbeitsstelle. Senden Sie mir Übersetzungsaufgaben zu.“ bedeutet. \"Siehe auch: Liste des Anteils der Walisischsprachigen nach Region\"", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die formale Bildung vor dem 18. Jahrhundert diente der Erhaltung der Elite. Doch in den 1730er Jahren startete Griffith Jones ein erfolgreiches Schulsystem; er nahm an, die Hälfte der Bevölkerung hätte dadurch Lesen gelernt. Im 19. Jahrhundert war Wales schließlich gezwungen, ein Bildungssystem aufzubauen, das die gesamte Bevölkerung mit einbezog. Im Jahr 2004 hatte das Land mehr als 500.000 Schüler und rund 27.000 Lehrer.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Teile von Wales wurden seit dem 18. Jahrhundert industrialisiert. Kohle, Kupfer, Eisen, Silber, Blei und Gold wurden dort ebenso wie Schiefer abgebaut. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beherrschten Bergbau und Metallurgie die walisische Wirtschaft. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Mitte der 1980er waren der Abbau und der Export von Kohle ein bedeutender Teil der walisischen Wirtschaft. Cardiff war einst der weltgrößte Ausfuhrhafen für Kohle. Beginnend in den frühen 1970er Jahren sah sich die walisische Wirtschaft massiven Umstrukturierungen ausgesetzt, wobei eine große Zahl von Arbeitsplätzen in der traditionellen Schwerindustrie verschwand und durch neue in der Leichtindustrie und im Dienstleistungssektor ersetzt wurde. Während dieser Zeit konnte Wales einen überdurchschnittlichen Anteil an ausländischen Direktinvestitionen in Großbritannien anziehen. Jedoch bestand diese neue Industrie im Wesentlichen aus Zweigwerken, in denen häufig Massenfertigung mit gering qualifizierten Beschäftigten erfolgte. Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union \"(Yr Undeb Ewropeaidd)\" ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Wales 2015 einen Index von 76 (EU-28 = 100).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßen.", "content": "Die Autobahn entlang der Südküste, der M4 motorway \"(Traffordd M4)\", ist eine wichtige Lebensader von Wales. Es gibt auch eine Verbindung nach Süd-England, die in London endet. Der Abschnitt der Autobahn, der von der walisischen Regierung verwaltet wird, läuft von der Zweiten Severnbrücke nach Pont Abraham, Carmarthenshire \"(Sir Gaerfyrddin)\" und verbindet die Städte Newport, Cardiff und Swansea \"(Abertawe)\". Die Hauptstraße A55 \"(Priffordd A55)\" hat eine ähnliche Rolle an der Nordküste von Wales, sie verbindet Bangor mit Wrexham \"(Wrecsam)\" und Flintshire \"(Sir y Fflint)\" und sie führt auch nach Nordwest-England, hauptsächlich nach Chester \"(Caer)\". Die Hauptverbindung von Nord- nach Südwales ist die A470, die von Cardiff nach Llandudno führt.", "section_level": 2}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "Cardiff International Airport \"(Maes Awyr Rhyngwladol Caerdydd)\" ist der einzige große und internationale Flughafen in Wales, mit Verbindungen zu europäischen, afrikanischen und nordamerikanischen Zielen. Der Flughafen befindet sich etwa 19 Kilometer südwestlich vom Stadtzentrum von Cardiff entfernt, im Vale of Glamorgan \"(Bro Morgannwg)\". Flüge innerhalb von Wales zwischen Anglesey Airport \"(Maes Awyr Môn)\" und Cardiff wurden von der Fluggesellschaft der Isle of Man \"(Ynys Mannaw)\", Citywing, betrieben, die auch Flüge nach Nordengland, Schottland und Nordirland anbot. Am 11. März 2017 stellte Citywing ihren Betrieb ein; die Liquidierung des Unternehmens wurde eingeleitet. Am 13. März 2017 übernahm Eastern Airways die Flugroute zwischen Anglesey \"(Môn)\" und Cardiff und einige andere Routen von Citywing.", "section_level": 2}, {"title": "Eisenbahn.", "content": "Die walisische Regierung verwaltet die Teile des britischen Eisenbahnnetzes in Wales, indem sie den dortigen Personenverkehr als Franchise ausschreibt. Derzeitiger Franchisee ist seit dem 14. Oktober 2018 Transport for Wales/Trafnidiaeth Cymru. Im Süden betreibt die Great Western Railway einige Regional- und Fernzüge in die West Country und nach London. Einige wenige Verbindungen im Land werden auch von CrossCountry und Virgin Trains angeboten. Alle Züge fahren mit Dieselmotoren, da keine der Strecken elektrifiziert ist. Nach Stilllegung vieler Strecken im Rahmen der Beeching-Axt bestehen heute hauptsächlich drei Ost-West-Verbindungen im Süden (South Wales Main Line, \"Prif Linell De Cymru\", wird elektrifiziert), der Mitte (Cambrian Coast Line, \"Rheilffordd y Cambrian\") und im Norden (North Wales Main Line, \"Prif Linell Gogledd Cymru\") des Landes. Züge zwischen diesen Strecken verkehren über Shrewsbury \"(Amwythig)\" und Chester in England. Des Weiteren existiert die diagonale sog. \"Heart of Wales Line\" \"(Rheilffordd Calon Cymru)\" von Llanelli nach Shrewsbury durch die dünnbesiedelte Mitte des Landes, die Zweigstrecke von Llandudno nach Blaenau Ffestiniog sowie die S-Bahn-ähnlichen \"Valley Lines\"-Vorortbahnen \"(Rheilffyrdd y Cymoedd)\" im Süden des Landes um Cardiff. Letztere sollen in den nächsten Jahren unter dem Namen \"South Wales Metro\" \"(Metro De Cymru)\" modernisiert, elektrifiziert und ausgebaut werden. Cardiff Central \"(Caerdydd Canolog)\" ist der verkehrsreichste und wichtigste Bahnhof des Landes.", "section_level": 2}, {"title": "Fähren.", "content": "Wales hat vier kommerzielle Fährhäfen. Regelmäßige Fährdienste werden von Holyhead \"(Caergybi)\", Pembroke \"(Penfro)\" und Fishguard \"(Abergwaun)\" nach Irland betrieben. Die im Jahre 2006 eingestellte Linie von Swansea nach Cork wurde im März 2010 wieder aufgenommen, aber im Jahre 2012 wieder eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Wales ist von allen Teilen Großbritanniens am engsten mit England verbunden. Allerdings besitzt das Land eine eigene Sprache (s. o.) und Kultur, mit der es sich gegen England abgrenzt.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Das Land entwickelte eine eigene walisische Literatur aus der Dichter wie Dylan Thomas und Mihangel Morgan hervorgingen. \"Siehe auch: Walisische Triaden\"", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Seit den 1980er Jahren ist Wales eines der kreativen Zentren britischer Popmusik. Bands wie The Alarm, Manic Street Preachers, Catatonia, die Super Furry Animals oder die Stereophonics konnten international Erfolge erzielen. Die international erfolgreichen Sänger Tom Jones, Shirley Bassey, Martin Ace (Man) und Bonnie Tyler sind ebenfalls gebürtige Waliser.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der walisische Sport ist nur in wenigen Sportarten international mit eigenständigen Verbänden vertreten. Unabhängig gegenüber Großbritannien bzw. England ist Wales vor allem beim Cricket, Fußball, Hockey und Tanzen. Den mit Abstand beliebtesten Mannschaftssport und zugleich Nationalsport an sich, stellt in Wales jedoch Rugby dar (siehe Rugby in Wales). Das Nationalstadion ist das zur Rugby-Weltmeisterschaft 1999 neu errichtete Millennium Stadium \"(Stadiwm y Mileniwm)\" in Cardiff mit 74.500 Plätzen, das bei Spielen der \"Roten Drachen\" \"(Y Dreigiau Coch)\", wie die walisische Rugby-Nationalmannschaft genannt wird, fast immer ausverkauft ist. Wales nimmt jährlich am Sechs-Nationen-Turnier gegen die besten europäischen Mannschaften teil und qualifizierte sich bisher für jede Rugby-Weltmeisterschaft. Die höchste Liga stellt die Pro14 dar, in der neben den besten walisischen auch irische, schottische und italienische sowie südafrikanische Mannschaften spielen. Sie wurde gegründet, um ein Gegengewicht zu den englischen und französischen Profiligen zu bilden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wales (walisisch Cymru, altkymrisch \"Cymry\", aus \"Kom-brogi\" „Landsleute“, deutsch veraltet \"Walisien\" oder \"Wallis\", lateinisch \"Cambria\") ist ein Landesteil des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Es liegt im Westen der Insel Großbritannien und grenzt an England sowie die Keltische und Irische See. Die Hauptstadt von Wales ist Cardiff (walisisch \"Caerdydd\"). Das Land wird zu den sechs keltischen Nationen gezählt.", "tgt_summary": "威尔士(〔发音:〕;英语:Wales〔〕),在台湾与港澳译为威尔斯,位于大不列颠岛西南部,为英国的构成国之一,东界英格兰,西临圣乔治海峡,南面布里斯托尔湾,北靠爱尔兰海,卡迪夫是首府与最大城市。", "id": 602984} {"src_title": "Infraschall", "tgt_title": "次声波", "src_document": [{"title": "Physische und psychische Wirkung.", "content": "Auch wenn Menschen Infraschall kaum ohne Hilfsmittel hören können, ist er bei hohen Schalldrücken wahrnehmbar. Die Wahrnehmungsschwelle steigt mit sinkender Frequenz von etwa 90 dB bei 10 Hz auf über 120 dB bei 1 Hz. Wegen der unterschiedlichen Lage der Hörschwelle bei verschiedenen Menschen kann ein für manche unhörbarer tiefer Ton anderen Personen lästig erscheinen. Zusätzlich können insbesondere die tieffrequenten Vibrationen (Erschütterungen) bei hohen Schalldrücken gefühlt werden. Eine schädigende Wirkung auf Gehör, Gleichgewichtsorgane, Lunge oder innere Organe ist unterhalb eines Schalldruckpegels von 170 dB strittig, zumal die Schmerzgrenze individuell verschieden ist. Auch unterhalb dieser extrem hohen Pegel sind, wie bei jeder Schalleinwirkung, psychische Auswirkungen (insbesondere Abnahme der Konzentrationsfähigkeit oder erhöhte Blutdruckwerte) möglich. Dass Infraschall bei Menschen unbestimmte Angst hervorruft, wird immer wieder berichtet und ist im folgenden Abschnitt belegt. Am 31. Mai 2003 führte eine Gruppe von britischen Wissenschaftlern um Richard Wiseman ein Massenexperiment durch, bei dem sie 700 Menschen mit Musik beschallten. Diese war mit einer 17-Hz-Sinusschwingung von 90 dB angereichert und von einem Subwoofer mit einer Langhubmembran erzeugt. Dies entspricht in etwa der 10.000-fachen Schallintensität im Umkreis einer Windkraftanlage und liegt auch deutlich über der menschlichen Wahrnehmbarkeitsschwelle, die bei dieser Frequenz bei 77 dB liegt. Durch die laute Musik wurde die Wahrnehmbarkeit abgemildert, wobei dennoch viele Teilnehmer den Infraschall erkennen konnten. Der Subwoofer wurde in einer sieben Meter langen Kunststoffröhre, wie sie im Kanalisationsbau verwendet wird, so aufgestellt, dass er die Gesamtlänge der Röhre im Verhältnis 1:2 teilte. Das experimentelle Konzert (mit dem Titel \"Infrasonic\"), aufgeführt in der Londoner Konzerthalle Purcell Room, bestand aus zwei Aufführungen mit je vier Musikstücken. Je zwei der Musikstücke waren mit dem beschriebenen 17-Hz-Ton unterlegt. Um die Testresultate von den Musikstücken unabhängig zu machen, wurde der 17-Hz-Ton in der zweiten Aufführung gerade unter diejenigen zwei Stücke gelegt, die in der ersten Aufführung frei davon waren. Den Teilnehmern wurde nicht mitgeteilt, welche der Stücke den Ton enthielten. Wurde der Ton gespielt, berichtete eine signifikante Zahl von Befragten (22 %) von Beklemmung, Unbehagen, extremer Traurigkeit, Reizbarkeit verbunden mit Übelkeit oder Furcht, einem „Kalt den Rücken runterlaufen“ und Druck auf der Brust. Als diese Ergebnisse der \"British Association for the Advancement of Science\" präsentiert wurden, sagte einer der verantwortlichen Wissenschaftler: „Diese Ergebnisse legen nahe, dass Klänge niedriger Frequenz bei Menschen ungewöhnliche Erfahrungen auslösen können, selbst wenn sie Infraschall nicht bewusst wahrzunehmen vermögen.“", "section_level": 1}, {"title": "Nachweis und Messung.", "content": "Infraschall mit Frequenzen oberhalb von etwa 5 bis 10 Hz lässt sich bei Pegeln >20 dB mit normaler Messtechnik visualisieren. Starke Quellen von Infraschall mit sehr tiefen Frequenzen lassen sich häufig durch im Hörbereich liegende Oberwellen lokalisieren. Weniger starke Quellen erfordern jedoch spezielle Sensoren: Herkömmliche Mikrofone reichen aufgrund ihrer unteren Grenzfrequenz nicht in den Infraschallbereich für Frequenzen <5 Hz hinein, während übliche Drucksensoren für die meisten Anwendungen zu unempfindlich sind bzw. nicht genügend schnell reagieren (5 Hz erfordern eine Auflösung von weniger als 0,1 Sekunden). In der Regel wird der Bereich von 8 Hz bis etwa 40 Hz betrachtet. Infraschalluntersuchungen wurden beispielsweise auch entwickelt, um Atomwaffentests zu registrieren (siehe IMS-Überwachungsnetz). Geringste Schalldruckpegel ferner Quellen erfordern nicht nur entsprechende Empfindlichkeit, sondern auch Maßnahmen zur Abschirmung lokaler Quellen. Spezielle Geräte für Untersuchungen in der Erdatmosphäre sind Mikrobarometer. Sie unterscheiden sich von Barometern insofern, als sie durch eine Überströmöffnung vor Überlastung durch meteorologische Schwankungen des Luftdrucks geschützt sind. Dafür messen sie schnellere Druckänderungen ab 0,01 bis 0,1 Hz umso empfindlicher. Über sternförmig ausgelegte Schläuche werden mehrere Messpunkte kombiniert, um durch Mittelwertbildung Störungen zu kompensieren. Das funktioniert über Bereiche, die kleiner sind als die halbe Wellenlänge. Über größere Bereiche lassen sich Signale kombinieren, indem von der Einfallsrichtung abhängige Laufzeitunterschiede per elektronischer Datenverarbeitung berücksichtigt werden, siehe Phased-Array-Antenne.", "section_level": 1}, {"title": "IMS-Überwachungsnetz.", "content": "Im Rahmen der Überwachung des Kernwaffenteststopp-Vertrags (CTBT) soll ein weltweites, international betriebenes Netz von Stationen (IMS) dafür sorgen, dass keine nukleare Sprengung unter der Erde, unter Wasser, in der Erdatmosphäre oder im Weltraum unentdeckt bleibt. Zu diesem System sollen auch 60 Stationen zur Messung von Infraschall gehören. Die mit diesen Stationen gewonnenen Daten eröffnen ein neues Aufgaben- und Forschungsgebiet, dessen Schwerpunkt auf der Detektion, Lokalisierung und Identifizierung von Infraschallquellen liegt. Für die Bundesrepublik ist die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) für den Betrieb von zwei dieser Infraschall-Messanlagen verantwortlich, die zu dem internationalen Überwachungsnetz gehören: Die IS26 im Bayerischen Wald und IS27 in der Antarktis. Im Bayerischen Wald, nahe der Grenze zu Österreich und zur Tschechischen Republik, ging im Oktober 1999 die erste Messanlage (IS26) mit insgesamt fünf Stationen in Betrieb, die alle technischen Spezifikationen einer Infraschallstation des weltweiten Überwachungsnetzes erfüllt. Bei der Auswahl des Standorts wurde berücksichtigt, dass sich in diesem Gebiet bereits die aus 25 Einzelstationen bestehende seismische Messanlage PS19 befindet, die zum internationalen seismischen Kontrollnetz gehört. Zusätzlich zu den fest installierten Infraschallstationen stehen vier mobile Infraschall-Messanlagen zur Verfügung, um an beliebigen Orten Infraschallmessungen durchführen zu können. Eine erste Bewährungsprobe bestanden diese Systeme im Mai 2002 bei einem Einsatz bei Blaubeuren, als es um die Klärung des Zusammenhangs zwischen Infraschall und dem Brummton-Phänomen ging.", "section_level": 2}, {"title": "Natürliche Infraschallquellen.", "content": "Niederfrequente Wellen, die zum Beispiel bei Erdbeben, Vulkaneruptionen, Meteoritenfall, Polarlichtern oder durch hohen Seegang entstehen, können sich in der Luft über große Entfernungen bis zu mehreren tausend Kilometern ausbreiten. Infraschallereignisse im Zusammenhang mit Wettererscheinungen und Seegang werden Mikrobarome genannt. Wind erzeugt Infraschall, wenn er böig oder verwirbelt ist. Der Fallwind in den Alpen, genannt Föhn, ist eine Infraschallquelle im Bereich von 0,01 bis 0,1 Hz. Für Auswirkungen des damit verbundenen Infraschalls auf den Menschen gibt es keine Beweise. Der Donner bei Gewittern kann von Infraschallwellen begleitet sein. Eine Besonderheit sind Sprites im Zusammenhang mit nächtlichen Sommergewittern: Hier ist in mehr als 70 Prozent der Fälle Infraschall festgestellt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Künstliche Quellen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Windkraftanlagen.", "content": "Windkraftanlagen strahlen ein breites Schallspektrum ab. Die emittierte Leistung beträgt einige Watt, von denen etwa 20 bis 50 Milliwatt auf den hörbaren Schallanteil entfallen. Infraschall entsteht vor allem bei Windkraftanlagen mit Strömungsabriss-Regelung („Stall“ und „Active-Stall“). In geringem Maße erzeugen auch moderne Anlagen mit Pitch-Regelung Infraschall; dieser ist bereits in geringer Entfernung von den Anlagen nicht mehr wahrnehmbar. Diese Entfernung ist deutlich geringer als die Entfernung, die die TA Lärm in Deutschland zwischen Windkraftanlagen und Bebauung festlegt. Seit Mitte der 1990er Jahre gingen Hersteller von der Stall-Regelung zur Pitchregelung über, seit ca. 2009 werden in Deutschland praktisch ausschließlich pitch-geregelte Anlagen installiert. Verglichen mit anderen künstlichen Quellen wie Autos oder Flugzeugen geben Windkraftanlagen nur wenig Infraschall ab. Bei PKWs liegen die gemessenen Infraschall-Pegel im Innenraum bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h um mehrere Größenordnungen über den an Windkraftanlagen gemessenen Werten. Windkraftanlagen liefern keinen wesentlichen Beitrag zum Vorkommen von Infraschall in der Umwelt; die von ihnen erzeugten Infraschallpegel liegen deutlich unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwellen. Es existieren keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die vermuten lassen, dass von Infraschall in diesem Pegelbereich schädliche Wirkungen ausgehen. Wissenschaftlicher Konsens ist, dass der von Windkraftanlagen ausgehende schwache Infraschall keinen gesundheitsschädlichen Einfluss hat. Für bisweilen geäußerte Befürchtungen, dass von Infraschall Gesundheitsgefahren ausgehen, gibt es keine wissenschaftlich belastbaren Belege. In der öffentlichen und medialen Debatte werden verschiedene Krankheitsbilder wie „Wind Turbine Syndrome“, „Vibro Acoustic Disease“ oder „Visceral Vibratory Vestibular Disturbance“ benutzt, von denen aber keines wissenschaftlich bzw. diagnostisch anerkannt ist. Krankheitssymptome, die dem Infraschall von Windkraftanlagen zugeschrieben werden, gelten als „kommunizierte Krankheit“, die von wenigen Ausnahmen abgesehen erst nach 2008 gemeldet wurden, als Anti-Windkraft-Gruppen damit begonnen hatten, Windkraftanlagen als gesundheitsschädlich darzustellen. In diesem Jahr wurde von der Kinderärztin Nina Pierpont in einem im Selbstverlag herausgegebenen Buch ein „Windturbinensyndrom“ postuliert, das anschließend in der Öffentlichkeit z. T. stark rezipiert wurde. In der wissenschaftlichen Debatte wird diese Arbeit sowie die darin aufgestellte Hypothese wegen gravierender methodischer Fehler verworfen. So basiert die Untersuchung auf Angaben von 38 Anwohnern von Windkraftanlagen, die von Pierpont übers Internet angeworben wurden. Es fanden nur 23 Telefongespräche statt; die Symptome von 15 weiteren Personen wurden ausschließlich durch Dritte telefonisch übermittelt. Im Sommer 2004 wurde mit den vier mobilen Messanlagen der BGR die Infraschallemission einer 200-kW-Windkraftanlage untersucht. Die Messungen führten zu dem Ergebnis, Schallemissionen von (damaligen) Windenergieanlagen seien oberhalb von 600 kW Leistung im Frequenzbereich um 1 Hz in Entfernungen von über 10 km nachweisbar. Experten weisen darauf hin, dass die Emissionen einer einzelnen Großanlage bereits nach 300 bis 500 Metern die menschliche Wahrnehmungsschwelle unterschreiten, die ihrerseits mehrere Größenordnungen unterhalb von gefährlichen Schallleistungen liegt. Das Bayerische Landesamt für Umwelt veröffentlichte 2014 ein Papier zu dem Thema. Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) führte von 2013 bis 2015 in einem Langzeitprojekt systematische Messungen an gängigen modernen Windkraftanlagen mit Nennleistungen zwischen 1,8 MW und 3,2 MW sowie weiteren technischen und natürlichen Infraschallquellen durch. Im Februar 2015 wurde ein Zwischenbericht hierzu publiziert. Demnach liegt der Infraschall auch im Nahbereich der Anlagen mit Abständen von 150 m bis 300 m deutlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Bei laufenden Anlagen lag der Infraschallpegel bei 55 dB(G) bis 80 dB(G), während der Infraschallpegel bei abgeschalteten Anlagen nur durch natürliche Quellen bei 50 dB(G) bis 75 dB(G) lag. Die Frequenzbewertung in dB(G) bezeichnet einen bewerteten Schalldruckpegel mit einer Filterfunktion G und ist in ISO 7196 (1995) festgelegt. Die Filterfunktion G nimmt eine Frequenzbewertung im Spektralbereich von etwa 10 Hz bis 25 Hz vor. Bei 700 m Abstand ist der Infraschallpegel bei eingeschalteten Anlagen nur unwesentlich höher als bei ausgeschalteten Anlagen, da der Großteil des Infraschalls durch den Wind selbst verursacht wird. Zudem ergaben die Messungen, dass nachts der Infraschallpegel deutlich absank, da wichtige Infraschallquellen wie der Verkehr abnahmen. Der vom Verkehr verursachte Infraschallpegel lag im Bereich der Wohnbebauung mit 55 dB(G) bis 80 dB(G) und damit auf genau dem gleichen Niveau wie der Infraschallpegel von Windkraftanlagen, die im Abstand von 150 m bis 300 m gemessen wurden. Zudem ergaben die Messungen, dass Windkraftanlagen wie auch andere Schallquellen gemäß TA Lärm beurteilt werden können. Wenn die Genehmigungsgrundlagen eingehalten werden, sind von Windkraftanlagen keine negativen Auswirkungen durch Schallemissionen zu erwarten.", "section_level": 2}, {"title": "Industrie und Verkehr.", "content": "Eine wichtige Infraschallquelle ist ebenfalls der Verkehr (s. o.). Insbesondere im Innenraum von PKW treten hohe Infraschallpegel von 100 bis 105 dB auf, was die höchsten Werte in einer 2013 bis 2015 durchgeführten Langzeitstudie waren und andere Infraschallquellen um mehrere Größenordnungen übertraf. Interessant ist, dass Personen, die empfindlich auf Infraschall von Industrieanlagen reagieren, sich nicht durch die tieffrequenten Motorgeräusche gesundheitlich belastet fühlen. Vermutlich spielt die zeitliche Variation der Frequenzen hinsichtlich eines unangenehmen Empfindens eine beachtliche Rolle. Variieren die Frequenzen, stört das Signal weniger als wenn permanent dieselbe Frequenz abgestrahlt wird. Auch Industrieanlagen erzeugen (permanent oder bei bestimmten Vorgängen) tieffrequente Geräusche. Rüttelmaschinen, Mahlwerke, Webstühle oder Luftauslässe mit langen Rohren oder angeschlossenen Kanälen sind nachweisliche Infraschallquellen. Wenn sich langwellige Schallwellen als stehende Welle in einem geschlossenen Raum aufschaukeln oder wenn Gebäudebauteile (etwa eine weitgespannte Geschossdecke) in Resonanz geraten, kann dies gar sehr deutlich wahrnehmbar sein und bei lang anhaltender Einwirkung auch gesundheitliche Probleme bei einer sensiblen Personengruppe verursachen. Ober- und unterirdische Explosionen sowie Raketenstarts erzeugen Infraschall, der über weite Entfernung zum Nachweis und zur Ortung verwendet werden kann. Der Überschallknall von Flugzeugen hat auch eine Infraschallkomponente. In einem Vortrag im Rahmen der A+A 2015 trug M. Vierdt zu Messungen von Infraschall vor, wo hohe Infraschallanteile (über 100 dB) im Cockpit gemessen wurden. Die Orgelpfeifen eines echten (also nicht nur „akustisch“ realisierten) 64-Fuß-Registers erzeugen in der tiefsten Oktave (Subsubkontraoktave) Töne im Infraschallbereich. Bei einem voll ausgebauten 64-Fuß-Register hat der tiefste Ton, das Subsubkontra-C, eine Frequenz von 8,2 Hz (Näheres hier). Es gibt Infraschalldetektoren für Alarmanlagen, die Infraschallemissionen bei einbruchstypischen Handlungen erfassen können.", "section_level": 2}, {"title": "Haushalt.", "content": "Infraschallquellen im Privathaushalt sind z. B. Waschmaschine, Kühlschrank und Öl- und Gasheizungen. Die höchsten Infraschallpegel treten bei Waschmaschinen im Schleudergang auf, wobei teilweise die Wahrnehmungsschwelle überschritten wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Infraschall ist Schall, dessen Frequenz unterhalb der menschlichen Hörfläche, also unterhalb von 16 Hz liegt. Infraschall kommt überall in der natürlichen Umgebung vor, wird aber auch künstlich erzeugt, beispielsweise im Verkehrswesen oder durch technische Geräte.", "tgt_summary": "次声波(英文:Infrasound)是指频率小于20Hz(赫兹),但是高于气候造成的气压变动的声波。人耳对次声波基本上没有感受,但是一些动物如象、长颈鹿和蓝鲸可以感受次声波频率并使用这个频率来通讯。尤其频率极低的次声波可以传播到非常远。在水下次声波的传播距离也非常远。", "id": 2373891} {"src_title": "Bürgermeister", "tgt_title": "市长", "src_document": [{"title": "Deutschland.", "content": "In größeren Städten Deutschlands gibt es mehrere Bürgermeister (z. B. Baubürgermeister, Sozialbürgermeister), die einem Oberbürgermeister beigeordnet und meist für spezielle Aufgabengebiete verantwortlich sind. In den meisten größeren, vor allem in kreisfreien Städten gibt es in Deutschland einen Oberbürgermeister sowie einen oder mehrere Beigeordnete, die gelegentlich die Amtsbezeichnung \"Bürgermeister\" haben. Man unterscheidet üblicherweise bei dem Begriff Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister zwischen dem Amtsinhaber als Person (dem sogenannten Organwalter) und dem Bürgermeister als Organ im Sinne einer rechtlich geschaffenen Einrichtung eines Verwaltungsträgers. Als Organ ist der Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister institutionell Behörde der Gemeinde. In seiner Funktion als Behörde nimmt der Bürgermeister Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahr und ist insoweit Teil der Exekutive (vgl. u. a. Abs. 4 VwVfG). Der Begriff Erster Bürgermeister wird in Hamburg für den Regierungschef benutzt und in großen Kreisstädten und kreisfreien Städten in Baden-Württemberg für den Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Besonderheiten, wie in den Stadtstaaten und Hansestädten, siehe jeweilige Länder weiter unten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seit dem 13. Jahrhundert standen Bürgermeister an der Spitze des Stadtrats, des Organs der Bürgerschaft zur Selbstverwaltung. Im Mittelalter war neben der mittelhochdeutschen Amtsbezeichnung \"burge(r)meister\" das noch ältere lateinische \"magister civium\" in allgemeinem Gebrauch. Meist waren zwei Bürgermeister vorhanden, oft aber auch mehrere. Einer hatte den Vorsitz im Stadtrat, und alle vollzogen ursprünglich nur dessen Beschlüsse. Allmählich wuchs ihnen die Aufgabe der gesamten Selbstverwaltung zu. Sie erhielten die Polizeigewalt und oft auch die Gerichtsbarkeit in Bagatellsachen (vgl. Bezeichnung Marktrichter in der ungarischen Verwaltung in der k. u. k. Monarchie). Die ursprüngliche Unterordnung unter einen herrschaftlichen Vogt oder Schultheiß wich in der Regel bald einem Nebeneinander. Die Bürgermeister wurden aus dem Kreis der Patrizier oder aus den Zünften vom Stadtherrn ernannt oder vom Stadtrat gewählt. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Wahl nach und nach zur Formsache. Die Bürgermeister waren nunmehr vom Stadtherrn ernannte Beamte (die Reichsstädte bildeten jedoch eine Ausnahme). Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden die Bürgermeister als Gemeindevorsteher wieder gewählt. Auch die Dorfgemeinde hatte Verwaltungsfunktionen und übte die niedere Gerichtsbarkeit aus. Die Bürgermeister (auch Dorfmeister, Bauermeister) waren in den meisten Fällen zunächst Gemeindeschreiber und -rechner und dem Schultheiß oder dem Heimberger untergeordnet. Im Verlauf der frühen Neuzeit setzte sich der Bürgermeister in vielen Gemeinden als der wichtigste Amtsträger durch. Im Zug dieser Entwicklung erlosch das Schultheiß- oder Heimbergeramt meist vollkommen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufgaben.", "content": "Der (hauptamtliche) Bürgermeister hat entsprechend der jeweiligen Gemeindeordnung unterschiedliche Aufgaben:", "section_level": 2}, {"title": "Länder.", "content": "Die Bürgermeister sind je nach Bundesland, nach Größe der Gebietskörperschaft und ggf. nach Funktion (z. B. Zweiter Bürgermeister, ehrenamtlicher Bürgermeister) in Deutschland in unterschiedlichen Besoldungsgruppen; die Rechtsgrundlagen sind verschieden benannt (in Nordrhein-Westfalen: Eingruppierungsverordnung). Der Oberbürgermeister von München ist in Besoldungsgruppe B 11 der Besoldungsordnung B eingruppiert.", "section_level": 2}, {"title": "Baden-Württemberg.", "content": "Der Bürgermeister in Baden-Württemberg ist Vorsitzender des Gemeinderates und Leiter der Gemeindeverwaltung. Er vertritt die Gemeinde nach außen. Die Amtszeit des Bürgermeisters beträgt acht Jahre. Das baden-württembergische Kommunalrecht folgt dem Modell der Süddeutschen Ratsverfassung.", "section_level": 3}, {"title": "Bayern.", "content": "In Bayern wird der Erste Bürgermeister (seit 1908 auch Oberbürgermeister) von den Bürgern einer Gemeinde direkt gewählt. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Zur Wahl ist eine absolute Mehrheit der gültigen Stimmen notwendig. Erzielt keiner der Bürgermeisterkandidaten diese im ersten Wahlgang, kommt es zu einer Stichwahl der beiden Bewerber mit den meisten Stimmen. Die Rechtsgrundlage hierfür befindet sich im Bayerischen Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz (GLKrWG). Der Erste Bürgermeister vertritt die Gemeinde nach außen, führt den Vorsitz im Gemeinde-, Marktgemeinde- bzw. Stadtrat und vollzieht seine Beschlüsse. Er hat im Gemeinde-/Stadtrat volles Stimmrecht. In kreisfreien Gemeinden und in Großen Kreisstädten führt er die Bezeichnung Oberbürgermeister. In diesen Gemeinden und in kreisangehörigen Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern ist er in der Regel Beamter auf Zeit. In kreisangehörigen Gemeinden, die mehr als 5.000, höchstens aber 10.000 Einwohner haben, ist der Erste Bürgermeister Ehrenbeamter (ehrenamtlicher Bürgermeister), wenn das der Gemeinderat spätestens am 90. Tag vor einer Bürgermeisterwahl durch Satzung bestimmt. In Gemeinden bis zu 5.000 Einwohnern ist der Erste Bürgermeister Ehrenbeamter, wenn nicht der Gemeinderat spätestens am 90. Tag vor einer Bürgermeisterwahl durch Satzung bestimmt, dass der Erste Bürgermeister Beamter auf Zeit sein soll. (Art. 34 BayGO). Der Zweite Bürgermeister (und eventuell auch ein Dritter Bürgermeister, ehrenamtlich oder berufsmäßig) wird vom Stadtrat oder vom Gemeinderat aus seinen Mitgliedern gewählt. Die Bezeichnung in der Bayerischen Gemeindeordnung ist „ein oder zwei weitere Bürgermeister“ (Artikel 35). Die gesetzlichen Grundlagen für die Rechtsstellung der Bürgermeister befinden sich in der Bayerischen Gemeindeordnung (BayGO) und in dem bayerischen Gesetz über kommunale Wahlbeamte (KWBG).", "section_level": 3}, {"title": "Brandenburg.", "content": "In Brandenburg wird der Bürgermeister seit 1993 direkt gewählt. In den kreisfreien Städten (Brandenburg an der Havel, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam) trägt er die Bezeichnung Oberbürgermeister. In amtsangehörigen Gemeinden ist der Bürgermeister ehrenamtlich tätig, in amtsfreien Gemeinden ist er hauptamtlicher Beamter auf Zeit. Der ehrenamtliche Bürgermeister wird zugleich mit der Gemeindevertretung auf fünf Jahre gewählt. Der hauptamtliche Bürgermeister oder Oberbürgermeister wird als hauptamtlicher Beamter auf Zeit auf die Dauer von acht Jahren gewählt. Zur Wahl ist eine absolute Mehrheit der gültigen Stimmen notwendig. Erzielt keiner der Kandidaten diese im ersten Wahlgang, kommt es zu einer Stichwahl der beiden Bewerber mit den meisten Stimmen. Diese Mehrheit muss jeweils mindestens 15 % der wahlberechtigten Personen umfassen. Erhält kein Bewerber diese Mehrheit, so wählt in diesem Fall die Vertretung den Bürgermeister oder Oberbürgermeister. In den Ortsteilen von Städten und Gemeinden wird der Ortsvorsteher (vormals Ortsbürgermeister) durch den Ortsbeirat, aus dessen Mitte heraus, gewählt.", "section_level": 3}, {"title": "Hessen.", "content": "In Hessen sind die Kommunen nach der sogenannten Magistratsverfassung organisiert, die dem Bürgermeister auch nach der Einführung der Direktwahl im Jahr 1992 eine relativ schwache Stellung gegenüber der Gemeindevertretung gibt. Rechtsgrundlage ist die Hessische Gemeindeordnung (HGO).", "section_level": 3}, {"title": "Mecklenburg-Vorpommern.", "content": "In Mecklenburg-Vorpommern wird der Bürgermeister seit 1999 direkt gewählt. In größeren Städten gibt es einen Oberbürgermeister. Die Amtszeit beträgt nach dem Kommunalwahlrecht in hauptamtlich verwalteten Gemeinden mindestens sieben und höchstens neun Jahre; Näheres regelt die Hauptsatzung. Die Wahl findet unabhängig von der Wahl des Gemeinderats statt. In ehrenamtlich verwalteten Gemeinden ist die Amtszeit des Bürgermeisters an die Wahlperiode der Gemeindevertretung gebunden, sie dauert also fünf Jahre. Der direkt gewählte Bürgermeister kann nur durch Bürgerentscheid abberufen werden.", "section_level": 3}, {"title": "Niedersachsen.", "content": "In Niedersachsen ist der Bürgermeister bzw. Samtgemeindebürgermeister stets hauptamtlich tätig. In kreisfreien Städten, großen selbständigen Städten und den Städten Hannover und Göttingen trägt er die Bezeichnung Oberbürgermeister. Der Bürgermeister wird in repräsentativen Angelegenheiten durch sogenannte \"ehrenamtliche Bürgermeister\" unterstützt. Die Bezeichnung Beigeordneter ist für sie nicht gebräuchlich. Als Beigeordnete bezeichnet man die Mitglieder des Verwaltungsausschusses, wobei die ehrenamtlichen Bürgermeister aus deren Reihen durch den Rat gewählt werden. Der (hauptamtliche) Bürgermeister wird in Niedersachsen unmittelbar durch die Einwohner der Gemeinde/Stadt gewählt. Er ist nicht kraft seines Amtes Vorsitzender des Rates und kann seit Inkrafttreten des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes am 1. November 2011 nach § 61 NKomVG auch nicht mehr dazu gewählt werden. Seine Amtszeit beträgt 8 Jahre; sie ist damit 3 Jahre länger als die der Mitglieder des Rates. Entsprechend müssen Wahlen zum Rat und für das Amt des Bürgermeisters nicht gleichzeitig erfolgen. Seit 2016 wird die Amtszeit der Bürgermeister schrittweise auf 5 Jahre reduziert und die Wahltermine synchronisiert, so dass die Bürgermeisterwahlen spätestens ab 2021 zusammen mit den Kommunalwahlen stattfinden. In Niedersachsen war auch der bis dato dienstälteste Bürgermeister Deutschlands, Heinrich Meyer-Hüdig, von 1946 bis 2001 in der Ortschaft Ehestorf, Gemeinde Rosengarten, tätig.", "section_level": 3}, {"title": "Nordrhein-Westfalen.", "content": "In Nordrhein-Westfalen wird der Oberbürgermeister oder die Oberbürgermeisterin von den Bürgerinnen und Bürgern in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Der Gemeinderat wählt bis zu drei ehrenamtliche Stellvertreter/-innen, die die Bezeichnung „Bürgermeister/Bürgermeisterin“ führen. Der Bürgermeister kann von den Bürgern der Gemeinde vor Ablauf seiner Amtszeit abgewählt werden. Der Bürgermeister leitet die Verwaltung und ist kommunaler Wahlbeamter auf Zeit. Sind Beigeordnete bestellt, bilden sie zusammen mit dem Bürgermeister und Kämmerer den Verwaltungsvorstand. Der Bürgermeister führt den Vorsitz. Die Gemeindeverwaltung ist mit allen öffentlichen Aufgaben der Stadt betraut und wird vom Oberbürgermeister geleitet. Bis 1994 bestand eine Aufteilung in den Chef der Verwaltung und Vertreter der Kommune in allen Rechts- und Verwaltungsangelegenheiten (Oberstadt-, Stadt- bzw. Gemeindedirektor) und den ehrenamtlich tätigen Bürgermeister als Vorsitzenden des Rates. Dieses System war nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 von der britischen Besatzungsmacht eingeführt worden. Es wurde auch als \"kommunale Doppelspitze\" bezeichnet. Nach Abschaffung der Doppelspitze wurden die Bürgermeister zunächst vom Rat gewählt. Seit der Kommunalwahl 1999 erfolgte die Direktwahl der hauptamtlichen Bürgermeister in Städten und Gemeinden durch die Bürger für eine Amtszeit von fünf Jahren. Die Amtszeit wurde in dem Jahr 2007 mit dem \"Gesetz zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung\" auf sechs Jahre verlängert, um die Wahl der Bürgermeister von der Wahl der Räte zu entkoppeln. Durch das \"Gesetz zur Stärkung der kommunalen Demokratie\" vom 9. April 2013 ist die Amtszeit wieder auf fünf Jahre verkürzt. Ab 2020 sind die Bürgermeisterwahlen mit den Wahlen der Stadt- und Gemeinderäte verbunden.", "section_level": 3}, {"title": "Rheinland-Pfalz.", "content": "Die Gemeinden in Rheinland-Pfalz werden, soweit ihnen nicht die Stadtrechte verliehen sind und sie einer Verbandsgemeinde angehören, Ortsgemeinde genannt. Der Vorsteher einer Ortsgemeinde wird als Ortsbürgermeister bezeichnet, welcher ehrenamtlich tätig ist. Ist die Gemeinde eine Stadt, so führt der Vorsteher die Amtsbezeichnung Stadtbürgermeister. Einer Verbandsgemeinde gehören mehrere Ortsgemeinden oder Städte an, der Leiter der Verbandsgemeindeverwaltung führt die Amtsbezeichnung Bürgermeister und ist hauptamtlich tätig. Verbandsfreie, aber kreisangehörige Gemeinden sind in der Regel Städte. Der Vorsteher einer solchen Gemeinde oder Stadt heißt unabhängig vom Typus der Gemeinde Bürgermeister (nicht etwa Stadtbürgermeister) und ist ebenfalls hauptamtlich tätig. Der Bürgermeister einer kreisfreien Stadt oder einer großen kreisangehörigen Stadt wird als Oberbürgermeister tituliert, die ihm zugeordneten Beigeordneten tragen die Amtsbezeichnung \"Bürgermeister\". Die Amtszeit der hauptamtlichen Bürgermeister dauert acht Jahre, die der ehrenamtlichen Bürgermeister entspricht der Wahlzeit des Gemeinderats (zurzeit fünf Jahre).", "section_level": 3}, {"title": "Saarland.", "content": "Im Saarland ist die Wahl des Bürgermeisters im Kommunalselbstverwaltungsgesetz (§§ 54 ff. KSVG) geregelt. Er wird direkt von den Wahlberechtigten für die Dauer von zehn Jahren (§ 31 Abs. 2 KSVG) gewählt. Wer von den Bewerbern für das Bürgermeisteramt im ersten Wahlgang mehr als die Hälfte der abgegebenen und gültigen Stimmen erhält, ist Bürgermeister der Gemeinde. Sofern keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit auf sich vereinigen kann, treten die beiden Kandidaten, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnten, im entscheidenden zweiten Wahlgang gegeneinander an (§ 56 i. V. m. § 46 KSVG). Die Abwahl des Bürgermeisters muss vom Gemeinderat eingeleitet werden. Hierzu ist eine erste Abstimmung notwendig, in der ein entsprechender Antrag von mindestens der Hälfte der Mitglieder unterstützt wird (§ 58 KSVG). Sofern mehrheitlich für den Antrag votiert wurde, kann frühestens nach zwei Wochen ein Beschluss über den Antrag gefasst werden. Hier ist eine Zweidrittelmehrheit bei namentlicher Abstimmung notwendig. Nach erfolgreicher Beschlussfassung des Gemeinderats bedarf es einer Abwahl durch die Wahlberechtigten. Um den Bürgermeister aus dem Amt zu entfernen bedarf es einer einfachen Mehrheit am Wahltag, wobei mindestens 30 % der Wahlberechtigten für eine Abwahl votieren müssen. Die Abwahl eines Bürgermeisters vor Ende der Amtszeit wurde im Saarland erst einmal erfolgreich durchgeführt. Wolfgang Stengel, Bürgermeister der Gemeinde Schiffweiler, wurde am 29. März 2010 durch die Bekanntgabe des Wahlergebnisses offiziell als Bürgermeister abgewählt.", "section_level": 3}, {"title": "Sachsen.", "content": "In Sachsen wird seit 1994 der Bürgermeister alle sieben Jahre direkt gewählt. In Kreisfreien Städten und Großen Kreisstädten führt der Bürgermeister die Bezeichnung Oberbürgermeister. In Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern ist der Bürgermeister hauptamtlicher Beamter auf Zeit. In kleineren Gemeinden ist der Bürgermeister ehrenamtlich tätig, in Städten und Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern (sofern diese weder einem Verwaltungsverband oder einer Verwaltungsgemeinschaft angehören) kann aber in der Hauptsatzung festgelegt werden, dass der Bürgermeister hauptamtlich tätig ist. Hauptamtliche Bürgermeister dürfen nur gewählt werden, wenn sie das 65. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Unabhängig von der Größe der Gemeinde ist der Bürgermeister hauptamtlicher Beamter auf Zeit, wenn die Gemeinde erfüllende Gemeinde einer Verwaltungsgemeinschaft ist. Größere Kommunen können, Kreisfreie Städte müssen einen oder mehrere Beigeordnete als Stellvertreter des Bürgermeisters haben. Die Beigeordneten werden vom Gemeinderat für eine Dauer von sieben Jahren gewählt, sie sind Wahlbeamte auf Zeit. In kleineren Kommunen werden meist zwei stellvertretende Bürgermeister vom Gemeinderat gewählt, die ehrenamtlich arbeiten.", "section_level": 3}, {"title": "Sachsen-Anhalt.", "content": "In Sachsen-Anhalt wird der Bürgermeister seit 1994 direkt gewählt.", "section_level": 3}, {"title": "Schleswig-Holstein.", "content": "In Schleswig-Holstein werden die hauptamtlichen Bürgermeister direkt vom Volk für eine Amtszeit von sechs bis acht Jahren gewählt; die genaue Amtszeit legt die Hauptordnung der Gemeinde fest. Ehrenamtliche Bürgermeister, die es in der Regel in amtsangehörigen Gemeinden gibt, werden durch die Gemeindevertretung gewählt. In Lübeck wird der Bürgermeister aus historischen Gründen so bezeichnet und ist von seinem Rang einem Oberbürgermeister vergleichbar, den es in anderen schleswig-holsteinischen Städten vergleichbarer und kleinerer Größe gibt.", "section_level": 3}, {"title": "Thüringen.", "content": "In Thüringen wird der Bürgermeister seit 1994 direkt für eine regelmäßige Amtszeit von sechs Jahren gewählt. In kreisfreien und Großen kreisangehörigen Städten führt er die Amtsbezeichnung \"Oberbürgermeister\".", "section_level": 3}, {"title": "Stadtstaaten.", "content": "In den Stadtstaaten haben die Bürgermeister die Funktion, die einem Ministerpräsidenten in den anderen Ländern vergleichbar ist. Sie sind Landes- und Stadtoberhaupt zugleich. Auch ihre Stellvertreter tragen den Titel Bürgermeister. Während in den Freien Hansestädten Bremen und Hamburg traditionell der Titel Bürgermeister statt Oberbürgermeister für das Staatsoberhaupt verwendet wird, entstand der Begriff Regierender Bürgermeister zunächst für das Landesoberhaupt von West-Berlin, nachdem 1948 ein Oberbürgermeister für Ost-Berlin eingesetzt worden war. 1991 erfolgte die Wahl eines Regierenden Bürgermeisters dann für Gesamt-Berlin.", "section_level": 3}, {"title": "Berlin.", "content": "In Berlin ist der \"Regierende Bürgermeister\" Landes- und Stadtoberhaupt zugleich. Er wird vom Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt. Er bildet mit den von ihm ernannten Senatoren (Ministern), denen je eine Senatsverwaltung (Ministerium) untersteht, den Senat von Berlin. Unter dem Titel \"Bürgermeister\" ernennt er zwei Senatoren zu seinen Stellvertretern. Die Verwaltungsvorsteher eines Bezirksamtes in einem der zwölf Bezirke Berlins trägt die Bezeichnung Bezirksbürgermeister.", "section_level": 4}, {"title": "Bremen.", "content": "In der Freien Hansestadt Bremen ist der Bürgermeister und Präsident des Senats Landesoberhaupt und zugleich Oberhaupt der Stadt Bremen (nicht jedoch Bremerhavens). Der Präsident des Senats wird vom Landesparlament, der Bremischen Bürgerschaft gewählt, die anschließend den weiteren Senat der Freien Hansestadt Bremen als Landesregierung wählt. Der Präsident des Senats und ein weiterer vom Senat aus den eigenen Reihen zu wählender Senator, als sein Stellvertreter, sind Bürgermeister (beide werden aus Tradition so offiziell bezeichnet). Beide Bürgermeister sind zugleich auch Senatoren (Minister). Ihnen unterstehen wie den übrigen Senatoren verschiedene senatorische Behörden (Ministerium). In der Seestadt Bremerhaven wird der Magistrat (Stadtrat), bestehend aus dem Oberbürgermeister, dem Bürgermeister (Stellvertreter) und den Magistratsmitgliedern, auf der Grundlage einer kommunalen Verfassung von der Stadtverordnetenversammlung gewählt.", "section_level": 4}, {"title": "Hamburg.", "content": "In der Freien und Hansestadt Hamburg ist der \"Erste Bürgermeister\" Landes- und Stadtoberhaupt zugleich. Er wird vom Landesparlament, der Hamburgischen Bürgerschaft gewählt. Er ernennt seinen Stellvertreter den \"Zweiten Bürgermeister\" und die übrigen Senatoren (Minister), die von der Bürgerschaft zu bestätigen sind. Diese bilden die Landesregierung, den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Erste Bürgermeister ist \"Präsident des Senats\". Der Zweite Bürgermeister ist zugleich Senator. Wie den übrigen Senatoren untersteht ihm eine Senatsbehörde (Ministerium). Die Bezirksamtsleiter als Verwaltungsleiter eines der sieben Bezirksämter der Bezirke in Hamburg werden umgangssprachlich gelegentlich als Bezirksbürgermeister tituliert. Insbesondere in den ehemaligen selbständigen Städten, die nach Eingemeindung zu Hamburg 1938 ihre eigenen Bürgermeister verloren, ist dies manchmal der Fall.", "section_level": 4}, {"title": "Österreich.", "content": "Der Bürgermeister wird in den meisten Bundesländern direkt (vom Volk) gewählt, in Niederösterreich, der Steiermark und Wien jedoch von den Mitgliedern des Gemeinderates. In Wien ist der Bürgermeister auch Landeshauptmann, die Mitglieder des Gemeinderats sind zugleich Abgeordnete des Landtags. Wenn der Bürgermeister nicht direkt gewählt wird, stellt meistens die Mehrheitspartei den Bürgermeister. Dies ist aber von den jeweiligen Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat abhängig. Der Bürgermeister ist das geschäftsführende Organ der Gemeinde und sorgt insbesondere für die Ausführung der Beschlüsse des Gemeinderates. Er besorgt die Angelegenheiten des übertragenen Wirkungsbereichs der Gemeinde im Rahmen der Weisungen von Bund und Ländern. Die Gemeindebediensteten sind ihm unterstellt. Er vertritt eine Gemeinde auch nach außen. In Krems und Waidhofen an der Ybbs, dies sind jene Statutarstädte, in denen die Landespolizeidirektion nicht Sicherheitsbehörde I. Instanz ist, ist der Bürgermeister als Bezirksverwaltungsbehörde Sicherheitsbehörde I. Instanz. Der Bürgermeister ist in allen Gemeinden Fundbehörde sowie Meldebehörde. In Gemeinden, die zum Wirkungsbereich einer Landespolizeidirektion gehören, ist der Bürgermeister auch Passbehörde. Über die Ausführung dieser Funktionen und durch die Nähe des Amtsinhabers zur Bevölkerung kommt es immer wieder zu Streitigkeiten, die auch auf persönlicher Ebene ausgetragen werden. So zeigte eine vom Österreichischen Gemeindebund durchgeführte Studie 2019, dass rund 60 % der Teilnehmer stärkerem Rechtfertigungsdruck ausgesetzt seien und über ein Drittel Drohungen, Beschimpfungen und Verleumdungen ausgesetzt war. In einer anderen Umfrage des Magazins „Kommunal“ gaben rund 42 % der Befragten an, dass sie Erfahrungen mit Einschüchterungsversuche, Übergriffen, Drohbriefen und Hass-eMails bis hin zu tätlichen Angriffen hatten. Beispielsweise werden angeführt ein Schussattentat (2003, Fohnsdorf), strychninvergiftete Praline (2008, Spitz an der Donau), Säureattentat (2008, Weißkirchen an der Traun), Zusendung toter Tiere (2010, Ansfelden; 2011, Eidenberg), Morddrohungen und andere Angriffe. Die Bereitschaft, das Amt eines Bürgermeisters zu übernehmen, sinkt daher. In jeder Gemeinde gibt es als Vertretung einen, zwei oder drei Vizebürgermeister, je nach Wahlergebnis und Gemeindegröße. In manchen Bundesländern ist vorgesehen, dass für einzelne Ortsteile größerer Gemeinden Ortsvorsteher als Vertreter des Bürgermeisters bestellt werden können. In Wien werden in den 23 Wiener Gemeindebezirken als Bezirksvertretung bezeichnete Bezirksparlamente gewählt, die wiederum jeweils einen Bezirksvorsteher wählen. In Graz werden in den 17 Stadtbezirken als Bezirksräte bezeichnete Bezirksparlamente gewählt, die wiederum jeweils einen Bezirksvorsteher und dessen Stellvertreter wählen. Nachdem im August 2016 Christian Jachs, der amtierende Bürgermeister von Freistadt, verstarb, musste eine Direktwahl (durch das Volk) – konkret am 4. Dezember 2016 – angesetzt werden, da seit der Wahl, den Gemeinde- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich im Herbst 2015 noch keine der Legislaturperiode, also 4 von 6 Jahren, vergangen waren. Neben der Bundespräsidentenwahl darf eigentlich keine weitere Wahl am selben Tag stattfinden. Für diesen Fall wurde vom Nationalrat eine Ausnahme beschlossen, um den 4. Wahlgang für den BP zugleich mit der Bürgermeisterwahl in Freistadt am 4. Dezember 2016 durchführen zu können. Ende 2019 haben von den 2096 Gemeinden 177 Bürgermeisterinnen (, siehe Frauenanteile in den Bundesländern ab 2015).", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz gibt es die Bezeichnung \"Bürgermeister\" als Vorsteher einer politischen Gemeinde seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr. Die analoge Bezeichnung ist von der Funktion her (als gewähltes Gemeindeoberhaupt) meist \"Gemeindepräsident,\" je nach Ort oder Kanton aber auch \"Stadtpräsident, Gemeindeammann, Stadtammann, Talammann, Bezirkshauptmann\" etc., in der Welschschweiz \"Syndic\" (VD, FR, VS), \"Maire\" (GE, BE, JU) oder \"Président(e)\" (NE), in der italienischsprachigen Schweiz (TI) \"Sindaco\" oder (GR) \"Podestà\". Der Begriff kommt allerdings da und dort auf der Ebene der Bürgergemeinden vor. So lautet etwa die Amtsbezeichnung des Präsidenten der Bündner Bürgergemeinde Arosa \"Bürgermeister.\" Dieser bildet zusammen mit den \"Bürgerräten\" die Exekutive der Bürgergemeinde.", "section_level": 2}, {"title": "Liechtenstein.", "content": "In Liechtenstein erfolgt die freie Wahl der Ortsvorsteher und der übrigen Gemeindeorgane durch die Gemeindeversammlung. Nur der Ortsvorsteher im Hauptort Vaduz darf gemäß einem fürstlichen Erlass aus dem 19. Jahrhundert die Bezeichnung \"Bürgermeister\" tragen.", "section_level": 1}, {"title": "Italien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Südtirol.", "content": "Der Bürgermeister wird in Südtirol direkt gewählt. Das Wahlgesetz unterscheidet zwischen Gemeinden mit mehr und weniger als 15.000 Einwohnern: In Ortschaften mit weniger als 15.000 Einwohnern sind prinzipiell alle Gemeinderatskandidaten auch Bürgermeisterkandidaten, sofern sie nicht ausdrücklich darauf verzichten. Gewählt ist der Kandidat mit den meisten Stimmen, eine Stichwahl ist nicht vorgesehen. In den größeren Städten wird ein dafür bestimmter Bürgermeisterkandidat einer Liste oder Koalition gewählt. Erreicht keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit, kommt es zu einer Stichwahl. In Südtirol wird der vorgesehene Stellvertreter des Bürgermeisters \"Vizebürgermeister\" genannt und vom Bürgermeister bestellt. In Orten mit mehr als 13.000 Einwohnern und in Orten, in denen dies von der Gemeindesatzung vorgesehen ist, darf der Vizebürgermeister nicht derselben Sprachgruppe wie der Bürgermeister angehören. Der Bürgermeister ist der Chef der Gemeinderegierung, die je nach Gemeindestatus als \"Stadtrat\" oder als \"Gemeindeausschuss\" bezeichnet wird. Mitglieder dieses Gremiums sind die \"Referenten\", die in der Vergangenheit italianisierend den Titel \"Assessoren\" trugen. Die Amtsentschädigung wird vom Regionalrat bestimmt und nach mehreren Parametern gewichtet (Einwohnerzahl, Zahl der Fraktionen usw.). Die Bezüge des Vizebürgermeisters und der Referenten sind schließlich nach einem Prozent-Schlüssel an jene des Bürgermeisters gebunden. In der Provinzhauptstadt Bozen ist er in derselben Zeit auch Bezirksvorsitzender, was einem österreichischen Bezirkshauptmann entspricht.", "section_level": 2}, {"title": "Niederlande.", "content": "In den Niederlanden wird der Bürgermeister nicht gewählt, sondern in den großen Städten nach teilweise parteipolitischem Proporz bestimmt, in der Regel geht es jedoch vor allem um die politische Kräfteverteilung vor Ort. Der Bürgermeister bildet zusammen mit den \"wethouders\" (wörtlich: ‚Gesetzhalter‘, im Deutschen etwa Schöffen oder Beigeordnete), die vom Gemeinderat gewählt werden, die Regierung der Gemeinde. Man spricht vom \"college van burgemeester en wethouders\", abgekürzt \"b & w\". Außerdem ist der Bürgermeister Vorsitzender des Gemeinderats. Einer der \"wethouders\" wird als Stellvertreter des Bürgermeisters zum \"loco-burgemeester\" gewählt. Ebenso wie der Bürgermeister dürfen die \"wethouders\" nicht dem Gemeinderat angehören, obwohl letztere oft aus dessen Mitte kommen. Es ist eine Diskussion darüber entstanden, ob der Bürgermeister in Zukunft gewählt werden soll, doch bislang kam es nur zu wenigen Referenden vor Ort (zuletzt 2008). Die Regierung schlägt dabei zwei Kandidaten vor und die Einwohner des Ortes entscheiden per Volksabstimmung. Allerdings gehören die beiden Kandidaten normalerweise derselben Partei an. Vor allem die sozialliberale Partei Democraten 66 setzt sich für die Direktwahl ein. D66-Minister Thom de Graaf war 2005 mit seinem Gesetzentwurf zur Direktwahl sehr weit gekommen, bis die Sozialdemokraten in der Ersten Kammer es doch noch zu Fall brachten. De Graaf trat zurück und wurde übrigens 2007 zum Bürgermeister von Nijmegen ernannt. Einer Umfrage von 2004 zufolge wünschen sich zwei Drittel der Niederländer die Direktwahl, ein Drittel ist dagegen. Dafür ist die Mehrheit der Anhänger jeder einzelnen Partei. Der damalige Gesetzentwurf von De Graaf wurde allerdings von nur 53 % der Befragten begrüßt. Niederländische Gemeinderatsmitglieder, hat eine Umfrage 2010 ergeben, möchten vor allem die heutige Situation behalten: 46 % meinen, dass der Bürgermeister weiterhin von der Krone eingesetzt werden soll, nach Übereinkunft mit dem Gemeinderat. 32 % favorisieren eine formelle Wahl durch den Rat. 5 % wünschen, dass die Mitglieder der Gemeinderegierung den Bürgermeister unter sich wählen, so wie in der nationalen Regierung der Ministerpräsident gewählt wird. Für eine Wahl durch die Bürger sind lediglich 16 % der Gemeinderatsmitglieder. Typischerweise ist ein niederländischer Bürgermeister ein Jurist oder Verwaltungsexperte, der für sechs Jahre eine Gemeinde leitet und danach eine andere, je nachdem, welche ihm angeboten wird. Der 1944 in Rotterdam geborene Rechtsliberale Ivo Opstelten zum Beispiel begann seine Karriere in der Gemeindeverwaltung von Vlaardingen (1970 bis 1972). Von 1972 bis 1977 war er Bürgermeister von Dalen, dann bis 1980 von Doorn und bis 1987 von Delfzijl. Nach einer Position im Innenministerium wurde er 1992 Bürgermeister von Utrecht und krönte seine Bürgermeisterkarriere mit der zweitgrößten Stadt des Landes, Rotterdam (1999 bis 2008). Im karibischen Teil der Niederlande heißt die dem Bürgermeister entsprechende Funktion \"gezaghebber\", die dem \"college van burgemeester en wethouders\" entsprechende Institution heißt \"bestuurscollege\".", "section_level": 1}, {"title": "Rumänien.", "content": "In Rumänien wird der Bürgermeister (rumänisch: \"primar\") für vier Jahre gewählt und kann beliebig oft für dieses Amt erneut kandidieren.", "section_level": 1}, {"title": "San Marino.", "content": "In San Marino wird der Bürgermeister für fünf Jahre gewählt und kann beliebig oft für dieses Amt erneut kandidieren.", "section_level": 1}, {"title": "Ungarn.", "content": "Der Bürgermeister (ungarisch: \"polgármester\") ist der Vorsitzende der örtlichen Vertretungskörperschaft. Er ist verantwortlich für die erfolgreiche und gesetzmäßige Tätigkeit der Selbstverwaltung. Er ernennt die Mitarbeiter des Amtes, leitet die Arbeit des Amtes und die Sitzungen der Gemeindevertretung, sowie vertritt die Selbstverwaltung. Der Bürgermeister wird durch direkte Wahlen für vier Jahre gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Englischer Sprachraum.", "content": "In der englischsprachigen Welt gibt es eine direkte Übersetzung von Bürgermeister als „Burgomaster“, jedoch wird das heutige Amt in der Regel als \"Mayor\" ins Englische übersetzt, da es den heute üblichen Hauptvertreter der Bürgerschaft dort bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigtes Königreich.", "content": "Mit derselben Wurzel wie Major war der englische Mayor ursprünglich der feudale Bezirksverwalter, die Bürgerschaft von London errang jedoch irgendwann das Recht, den Mayor selbst zu wählen. Dieses Recht verbreitete sich, und im heutigen Sprachgebrauch meint Mayor jeweils den Vorsitzenden des Gemeinderats (chief magistrate). In der Regel wird dieser indirekt vom Gemeinderat gewählt. Der Titel Mayor wird auch in Wales und Nordirland gebraucht, aber nicht in Schottland, wo der Titel „Provost“ lautet.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Der Titel „Mayor“ ist auch die übliche Bezeichnung in den USA, dort wird jedoch häufig die Stadtvertretung geteilt: bei der zweigleisigen Stadtvorsteherregierung (council-manager government) gibt es die Ämter des Ratsvorsitzenden und des Verwaltungsdirektors, wobei die Stadtvertretung hauptsächlich in den Händen des letzteren Stadtvorstehers liegt, der nicht dem Stadtrat angehört, aber von diesem ernannt wird. Die Bezeichnung Mayor bzw. Bürgermeister gilt hier dem Ratsvorsitzenden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Bürgermeister – in der Schweiz meist Stadt- oder Gemeindepräsident – leitet die Verwaltung einer Gemeinde oder Stadt. Er wird je nach Staat direkt von den Bürgern bzw. Einwohnern oder indirekt vom betreffenden Stadt- oder Gemeinderat gewählt.", "tgt_summary": "市长(英语对应词:英语:Mayor,出自拉丁文「」,「较大的」的意思)是近现代城市或市镇中最高行政首长的职称。", "id": 3016267} {"src_title": "U-Bahn", "tgt_title": "地鐵", "src_document": [{"title": "Bezeichnungen.", "content": "Der international am meisten verwendete Begriff außerhalb des deutschen Sprachgebrauchs ist \"Metro\". Dieser dürfte auf die Begriffe \"Metropolitan Railway\" in London (heute \"Metropolitan Line\") sowie \"Chemin de fer métropolitain\", kurz \"Métro\", in Paris zurückgehen. Dieser Name hat sich auch in Spanien und Italien eingebürgert. Auch das Russische, das Polnische und das Ungarische verwenden die Kurzform dieses Ausdrucks. Weiter sind auch \"Underground\" beziehungsweise \"Tube\" (London) gebräuchlich, im skandinavischen Raum auch \"T-Bana\" (\"Tunnelbana\") oder \"T-bane\" (\"Oslo", "section_level": 1}, {"title": "Definition und Abgrenzung.", "content": "Der Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen (UITP) definiert eine Metro so: „Metro-Eisenbahnen sind ein urbanes, sich in ein jeweiliges Nahverkehrsnetzwerk flexibel einfügendes, elektrisch betriebenes Personentransportsystem, das seinen Dienst in hohem Takt und hoher Kapazität anbietet und sich unabhängig von jeglichem anderen Verkehr und Verkehrsteilnehmern auf eigenen Tunnel-, ebenerdigen oder Brückentrassen fortbewegt“. Im Gegensatz dazu stehen Straßenbahnen, deren Hauptmerkmale gemäß der Veröffentlichungen des UITP das Geführtsein (zumeist durch Schienenstränge) und eine sehr hohe Anpassbarkeit sind. Nach deutschem ( Abs. 2 \"Personenbeförderungsgesetz\") und österreichischem (\"Straßenbahnverordnung\" – StrabVO) Recht sind U-Bahnen jedoch \"Straßenbahnen\", wenn sie überwiegend zum Personentransport im Nahverkehr eingesetzt und keine Berg- oder Seilbahnen sind. Der Überbegriff Straßenbahn wird definiert als Bahnen besonderer Bauart, die sich der Eigenart des Straßenverkehrs anpassen und einen besonderen Bahnkörper haben. Eine U-Bahn gilt somit im juristischen Sinn als eine Straßenbahn, obwohl sie im Unterschied zu dieser nicht nur über einen besonderen, sondern sogar faktisch über einen vom Straßenverkehr völlig unabhängigen Bahnkörper verfügt. Sie wird nach der \"Verordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen\" (BOStrab) betrieben. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) definiert eine U-Bahn als schienengebundenes und, angelehnt an den UITP, als vom Individualverkehr völlig getrennt geführtes Massenverkehrsmittel, das ein \"geschlossenes System\" bildet. Ihre Strecken können sowohl im Tunnel als auch auf Dämmen und Hochstrecken oder im freien Gelände geführt sein. Unabhängig bedeutet in diesem Fall auch, dass eine U-Bahn in der Regel keine niveaugleichen Kreuzungen mit anderen Schienenverkehrsmitteln und keine Bahnübergänge besitzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Technische Vorbedingungen und Meilensteine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ausgangspunkt.", "content": "Das Verkehrsmittel Untergrundbahn, wie es heute in zahlreichen Städten eingesetzt wird, ist das Ergebnis einer längeren Entwicklung, die sich durch die ganze zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zog. Am Anfang standen Pläne zur innerstädtischen, unterirdischen Verbindung zwischen Fernbahn-Endbahnhöfen oder anderen Verkehrsknotenpunkten – eine Aufgabe, die heute eher einer S-Bahn zukäme. Solche Pläne gab es etwa", "section_level": 3}, {"title": "Durchbruch dank elektrischen Betriebs.", "content": "Die Londoner Tunnelstrecke wurde mit dampflokomotivbespannten Zügen befahren, was keine dauerhaft akzeptable Lösung darstellte und deshalb auch, abgesehen von der Wiener Stadtbahn, keine Nachahmungen in anderen Städten fand. Ein wichtiger Durchbruch zur Entwicklung des unterirdischen Stadtverkehrs war deshalb der Einsatz von Elektromotoren in Schienenverkehrsmitteln. In Deutschland leistete auf diesem Gebiet der", "section_level": 3}, {"title": "Hoch- und Untergrundbahn.", "content": "Die zweite zunächst unbeantwortete Grundsatzentscheidung der frühen Jahre war die Frage der Trassierung der Schnellbahnstrecken: Die Londoner U-Bahn verkehrte überwiegend im Tunnel. Projekte in anderen europäischen Städten und in Nordamerika bevorzugten die Streckenführung auf eisernen Viadukten als Hochbahn. Die Mehrzahl der vor dem Ersten Weltkrieg gebauten Metrostrecken entstand letztlich als Hochbahn – die Baukosten lagen deutlich unter denen einer Tunnelstrecke, und insbesondere in den Stadtteilen der Unterschicht sah man es nicht als erforderlich an, Rücksicht auf die städtebaulichen Folgen nehmen zu müssen. Nach dem Weltkrieg wendete sich das Blatt jedoch; neue Strecken wurden nun fast ausschließlich im Tunnel errichtet. In Nordamerika, besonders in New York, wurden sogar ganze Hochbahnstrecken abgebaut und durch Tunnel ersetzt. Anstatt der \"Hochbahn\" entwickelte sich die \"Untergrundbahn\" zur Standardlösung.", "section_level": 3}, {"title": "Die ersten Untergrundbahnen in London.", "content": "Als erste U-Bahn der Welt gilt allgemein die am 10. Januar 1863 in London eröffnete \"Metropolitan Railway\". Es handelte sich dabei jedoch zunächst noch um eine mit Dampflokomotiven betriebene Eisenbahn. Sie war als Verbindungslinie zwischen den Fernbahnhöfen \"Paddington\", \"King’s Cross\", \"St Pancras\" und \"Euston\", die alle relativ weit außerhalb der Innenstadt lagen,", "section_level": 2}, {"title": "Frühe U- und Hochbahnen in Europa.", "content": "Die erste elektrische Metropolitan Großbritanniens außerhalb Londons war die vollständig überirdisch als Hochbahn verkehrende \"Liverpool Overhead\", die am 4. Februar 1893 wie auch die Athener Metro als eine Verbindung zwischen Stadtzentrum und dem Hochseehafen eröffnet wurde. Die Hochbahn in Liverpool erhielt bei einer Erweiterung im Dezember 1896 einmalig einen Tunnelbahnhof. Die gesamte Strecke wurde jedoch am 30. Dezember 1956 stillgelegt. Neben der von der Athens & Piraeus Railway Company ersten auf dem Festland Europas betriebenen unterirdischen Bahn zur Personenbeförderung befand sich in Istanbul eine weitere. 1875 wurde die Tünel-Standseilbahn im europäischen Teil der Stadt eröffnet. Die erste elektrische unterirdische und regulär verkehrende Metro", "section_level": 2}, {"title": "Die Pionierbetriebe in Amerika.", "content": "Doch nicht nur im europäischen Raum gediehen die ersten U-Bahn-Netze, auch in Nordamerika setzte sich nach und nach die Idee der unabhängigen Schnellbahn durch. Das erste System, eine reine Hochbahn, wurde in Chicago 1892 als \"Chicago & South Side Rapid Transit\" eröffnet, die Elektrifizierung folgte drei Jahre später. Das zweite System ging 1897 in Boston in Betrieb. Die erste Tunnelstrecke diente dem Straßenbahnverkehr, wie man", "section_level": 2}, {"title": "Untergrundbahnen für den Güterverkehr.", "content": "Der Kreativität der Konstrukteure waren keine Grenzen gesetzt. Nachdem der elektrische Betrieb und die wachsende Erfahrung beim Tunnelbau viele Städte zur Planung von U-Bahn-Netzen animierten, lag es nahe, die neue Technik auch für den innerstädtischen Güterverkehr einzusetzen. Die zwei realisierten Anlagen waren allerdings weniger Weiterentwicklungen des konventionellen Güterverkehrs auf der Eisenbahn als vielmehr solche der Rohrposttechnik. Die erste Rohrpostanlage der Welt, die \"Pneumatic Despatch Railway\", wurde 1859 in London in Betrieb genommen. In der Folge entstanden solche unterirdischen Netze in einigen Dutzend europäischen sowie einigen außereuropäischen Städten. Das Berliner Netz war 1940 rund 400 Kilometer lang und bediente 79 Post- und Telegrafenämter. Die Postsendungen wurden in verschlossenen Kapseln befördert, zum Antrieb diente Druckluft. Die Kapazität dieser Anlagen war gering. In Berlin durften Briefe maximal 20 Gramm, in München 100 Gramm wiegen, das Netz in New York konnte immerhin Päckchen befördern. Zur innerstädtischen Verteilung schwererer Güter unter der Erde musste also wieder auf", "section_level": 2}, {"title": "U-Bahn-Bau zwischen den Weltkriegen.", "content": "Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs endete die erste Phase des U-Bahn-Baus in den Metropolen der westlichen Welt. Die wesentlichen Systemfragen waren beantwortet. Die Untergrundbahn hatte sich gegen die Hochbahn durchgesetzt. Die Fahrzeuge der ältesten Systeme hatten sich als zu klein erwiesen, man ging zu größeren Tunnelprofilen und Zügen mit größerem Fassungsvermögen über. Die Fahrtreppe war praxisreif entwickelt und ermöglichte den Transport großer Fahrgastzahlen zwischen tiefliegenden U-Bahnhöfen und der Erdoberfläche. Das System U-Bahn war in allen wesentlichen Bereichen ausgereift und wird bis heute weitgehend unverändert angewandt. Zwischen den Weltkriegen gingen im europäischen Raum nur drei", "section_level": 2}, {"title": "Die Entwicklung der Nachkriegszeit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Massenmotorisierung und Verkehrspolitik.", "content": "Während und nach dem Zweiten Weltkrieg stagnierte der U-Bahn-Bau nahezu überall. Nach 1945 nahm in den Städten der westlichen Welt die Anzahl der Kraftfahrzeuge rapide zu, der wachsende Wohlstand sorgte für die \"Massenmotorisierung\". Um dem dadurch stark zunehmenden Straßenverkehr gerecht zu werden, galt es in vielen Städten als modern, die dortigen Straßenbahnnetze stillzulegen, da", "section_level": 3}, {"title": "U-Straßenbahn und Stadtbahn.", "content": "Dort, wo es noch keine U-Bahn gab, kam häufig die Idee auf, Straßenbahnstrecken abschnittsweise in den Untergrund zu verlegen, um dem Straßenverkehr an der Oberfläche mehr Platz zu verschaffen, den ÖPNV zu beschleunigen und störungsfreier abzuwickeln, sowie das verbleibende Straßenbahnnetz mittelfristig eventuell aufgeben zu können. Diese Lösung wurde vor allem im deutschsprachigen Raum (Köln, Stuttgart, Frankfurt am Main) und in Belgien angewandt. Dabei sind zwei unterschiedliche Grundkonzepte zu unterscheiden. Bei der einfacheren Variante wird ein Stück Straßenbahnstrecke unter die Erde verlegt, aber ansonsten wie zuvor betrieben, wie bereits 1897 in Boston. Bei diesen als U-Straßenbahn bezeichneten Anlagen gibt es beispielsweise unterirdische Gleisdreiecke und recht enge Kurvenradien. Das aufwändigere Stadtbahnkonzept sieht in den inneren Stadtbereichen dagegen Tunnelstrecken vor, die hinsichtlich Kurvenradien, Kreuzungsfreiheit und Zugsicherung teilweise mit den Anlagen klassischer U-Bahnen identisch sind, die jedoch in den Außenbezirken vorhandene", "section_level": 3}, {"title": "Neuanlagen „klassischer“ U-Bahn-Netze.", "content": "Das Stadtbahnkonzept konnte sich in Nordamerika erst in den 1980er Jahren durchsetzen (\"Light rail\", auch Metrorail), wobei in den meisten Fällen auf Tunnelstrecken verzichtet wurde. Die meisten neuen Schnellbahnnetze außerhalb Europas wurden deshalb als klassisches Metrosystem gebaut, so etwa in Cleveland, Montreal, Toronto und Nagoya. In den 1950er Jahren wurde die sogenannte Métro sur pneumatiques (U-Bahn auf Gummireifen) eingeführt. Erstmals wurde diese ab 1954 auf einer Versuchsstrecke der Pariser Métro getestet, wo 1959 auch eine erste Linie damit ausgestattet wurde. Dieses System, das weiterhin die Rad-Schiene-Technik beibehält, zeichnet sich besonders durch gute Brems- und Anfahrwerte aus. Unter anderem verwenden heute ungefähr die Hälfte der Métrolinien in Paris, die Netze in Marseille, Lyon, Lille, Montréal, Mexiko-Stadt, Santiago de Chile und Sapporo (U-Bahn Sapporo) gummibereifte Züge. Bei der U-Bahn Lausanne wurde gerade wegen der", "section_level": 3}, {"title": "Metros nach sowjetischem Vorbild.", "content": "Seit den 1960er Jahren wurden in der Sowjetunion und anderen RGW-Staaten zahlreiche neue U-Bahn-Betriebe gegründet. Neue U-Bahn-Städte waren zum Beispiel Leningrad (1955), Kiew (1960), Tbilissi (1966), Baku (1967), Prag (1974), Charkiw (1975), Taschkent (1977), Jerewan (1981), Minsk (1984), Nischni Nowgorod (1985), Samara (1987), Dnipropetrowsk (1995), Warschau (1995), Sofia (1998), Kasan (2005) und Almaty (2011). In Budapest wurden zusätzlich zur 1896 eröffneten Linie zwei moderne Linien gebaut, der erste Abschnitt eröffnete 1970. Hinzu kommen U-Straßenbahnen, beispielsweise die Metrotram Wolgograd oder die Metrotram Krywyj Rih. Die technischen Grundlagen, die Fahrzeuge und sogar die Netzkonzeption waren relativ einheitlich. In den", "section_level": 3}, {"title": "Aktuelle Tendenzen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Neubauten und Erweiterungen.", "content": "Neue Metronetze entstanden und sind geplant in den Industriestaaten Ostasiens, ferner auch in Megastädten der sogenannten Schwellenländer wie mit der U-Bahn Mexiko-Stadt, Metrô São Paulo, Metrô Rio de Janeiro, Metro Kairo, U-Bahn Teheran, Metro Delhi, Metro Caracas und Bangkok Metro. Seit Ende der 1980er Jahre verringerte sich die Zahl der Neueröffnungen besonders aufgrund der hohen Baukosten für Tunnelstrecken. Auf anderen Kontinenten werden bestehende Netze erweitert,", "section_level": 3}, {"title": "VAL-Metros.", "content": "Nachdem Frankreich schon in den 1950er Jahren mit dem Gummiradantrieb als Innovationsstandort für U-Bahnen galt, wurde in den 1980er Jahren mit dem VAL-System (\"Véhicule automatique léger\") ein hochgradig automatisiertes Bahn-System erprobt und erfolgreich eingesetzt. Mit zahlreichen standardisierten Komponenten ist es kostengünstiger zu erstellen als U-Bahnen mit herkömmlichem Konzept. Als erste wurde die", "section_level": 3}, {"title": "Niederflur-Metros.", "content": "U-Bahnen und Stadtbahnen waren traditionell als hochflurige Verkehrssysteme konzipiert, bei denen Hochbahnsteige einen barrierefreien Einstieg in ein ebenfalls hochfluriges Fahrzeug ermöglichen. Dies war in der Vergangenheit erforderlich – und deshalb in allen vier deutschen U-Bahn-Netzen, Berlin, Hamburg, München und Nürnberg so angelegt –, da es technisch nicht möglich war, Motoren und elektrische Anlagen in einem Niederflurfahrzeug unterzubringen. Während Straßenbahnen im Regelfall nicht auf eine Barrierefreiheit ausgelegt waren und an den Haltestellen keine aufwändigen Bauwerke erforderten, zeigte sich schnell, dass der Preis für einen barrierefreien Betrieb sehr hoch ist, da hier auch der Bau von oberirdischen Stationen einen großen Kostenfaktor darstellt. Weil Hochbahnsteige wegen städtebaulicher Gegebenheiten vielerorts nicht realisierbar sind, musste man vielfach auch solche Streckenabschnitte in Tunnel verlegen, wo dies vom Verkehrsaufkommen her sonst nicht erforderlich wäre. In den 1990er Jahren kamen die ersten Niederflurfahrzeuge auf den Markt, die auch im Straßenbahnbetrieb einen barrierefreien Einstieg ermöglichen. Seitdem haben sich auch Städte für einen Niederflurbetrieb entschlossen, die ein neues Metro-Netz aufbauen, darunter die spanischen Städte Sevilla, Málaga und Granada. Zu diesem Zwecke werden auch Niederflurfahrzeuge mit einer Gesamtlänge über 80 m gebaut, die im Mischbetrieb mit dem Straßenverkehr nicht eingesetzt werden dürfen.", "section_level": 3}, {"title": "Streckenführung und Betrieb.", "content": "Während in den Geburtsstädten der U-Bahn, London und Paris, die ersten Strecken von Beginn an unterirdisch gebaut wurden, legte man diese in anderen Städten oft als \"Hochbahn\" auf Viadukten an, bevor zunehmend Tunnelstrecken in den Verlauf eingefügt wurden, wie etwa in Liverpool, Chicago, Berlin, Hamburg, Wien und New York. Dies lag vor allem daran, dass die Konstrukteure noch keine Erfahrungen mit dem Tunnelbau unter schwierigen Bedingungen hatten. Aber auch heute gibt es Städte, die wegen des schlammigen Untergrundes nur wenige, dafür aber in der Realisierung sehr teure U-Bahnen haben. Das Problem ist der statische Auftrieb der hohlen, luftgefüllten Tunnel. Außerdem besteht die Gefahr des Absinkens von Straßen und Gebäuden. Deshalb gibt es in Städten mit hoch stehendem Grundwasser wie Glasgow, Amsterdam und Sankt Petersburg nur wenige U-Bahn-Linien. Die unterirdische Bauweise ist in felsigem Untergrund, wie z. B. in Stockholm, dagegen verhältnismäßig einfach zu realisieren. Der Hauptvorteil der U-Bahn liegt in der Unabhängigkeit der Strecke durch Verlegung in eine andere Ebene. Durch Vermeidung sowohl von Kreuzungen mit Straßen als auch mit auf Straßen verlaufenden Schienen können Störungen des Betriebs auf ein Minimum reduziert werden. So wird dann auch, wie inzwischen öfter praktiziert, ein vollautomatischer Betrieb möglich. Vollautomatische U-Bahn-Strecken gibt es mittlerweile in Paris, Lyon, Rennes, Lausanne und Kopenhagen. Erste Versuche mit vollautomatischem Betrieb in Deutschland erfolgten in Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main. Die erste vollautomatische U-Bahn in Deutschland im Normalbetrieb war die U3 in Nürnberg, die am 14. Juni 2008 eröffnet wurde. Sie fuhr – weltweit einmalig – bis 2009 auf", "section_level": 2}, {"title": "Streckennetz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Netzbildung.", "content": "Es gibt bei den zahlreichen auf der Welt vorhandenen U-Bahn-Systemen verschiedene Netzformen. Die ersten U-Bahn-Netze bestanden aus Halbmesserlinien, die ihr Streckenende in der Innenstadt fanden, oder aber auch aus Durchmesserlinien, die diese querten. Dagegen entstanden beispielsweise die \"Ringnetze\" meistens auf gleich verlaufenden Ringstraßen. Eine Weiterentwicklung ist", "section_level": 2}, {"title": "Netzstruktur und Linienreinheit.", "content": "Charakteristikum zahlreicher U-Bahn-Netze ist ein reiner Linienbetrieb, was bedeutet, dass eine U-Bahn-Strecke ausschließlich durch eine Linie bedient wird. Hauptgrund dafür ist, dass der reine Linienbetrieb weniger Aufwand bei der technischen Sicherung verursacht als eine Strecke mit zwei Zweigstrecken. U-Bahn-Netze sind deshalb im Gegensatz zur S-Bahn oder auch Straßenbahn üblicherweise so ausgebildet, dass der Übergang eines Fahrzeuges zwischen Strecken zweier verschiedener Linien im normalen Fahrgastbetrieb in der Regel nicht beziehungsweise nur unter Nutzung nicht für den Fahrgastbetrieb bestimmter Gleisverbindungen (z. B. Kehrgleisen) möglich ist. Die Linienreinheit führt dazu, dass die Streckenführung einer U-Bahn-Linie auf langfristige Zeit bestehen bleibt und", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Für U-Bahnen sind prinzipiell die gleichen Sicherheitseinrichtungen notwendig wie für alle Schienenfahrzeuge mit Personenbeförderung. Gegenüber der Eisenbahn sind jedoch die Risikofelder verschoben. Bei der Eisenbahn liegen die Risiken vorrangig bei der Streckenfahrt mit hohen Geschwindigkeiten auf einem offenen Gleiskörper. Demgegenüber sind die Gefahrenmomente bei der U-Bahn weit mehr in der „Bahnsteigsituation“ gegeben, wobei vor allem der Massenandrang in Stoßzeiten mit seinem intensiven Fahrgastwechsel eine Rolle spielt. Die überwiegende Ausführung in Tunnelstrecken führt dazu, dass auch das Stehenbleiben auf „freier“ Strecke wegen der engen Umschließung durch den Tunnel zu einem besonderen Risikofeld wird, vor allem wenn vom Zug zusätzlich Gefahrenmomente, etwa durch den Brand von Betriebseinrichtungen, ausgehen. Besonders heikel sind die engen Röhrentunnel in London, in denen ein Verlassen eines Zuges an den Seiten nicht möglich ist. Daneben bieten U-Bahnen und ihre Bahnhöfe mit ihrer leichten Zugänglichkeit und den zeitlich und räumlich kurzen Halteabständen in Ballungsräumen weit mehr als die Eisenbahn ein Feld für kriminelle Vorgänge, insbesondere in den Zeiten mit geringer Fahrgastfrequentierung, sowohl auf den Bahnsteigen als auch in den Fahrzeugen.", "section_level": 1}, {"title": "Türen und Fahrgastwechsel.", "content": "Seit der Eröffnung der London Underground als erste unterirdische Schnellbahn wurden viele Maßnahmen eingeführt, um eine höchstmögliche Sicherheit für die Fahrgäste zu gewährleisten. Zum Standard eines heutigen U-Bahn-Systems gehört neben der Abfahrtsansage auch ein Abfahrtssignal, das auch für ausländische Fahrgäste verständlich ist. Visuelle Abfahrtssignale, die insbesondere für Gehörlose gedacht sind, werden erst seit einigen Jahren nachgerüstet, während sie an anderen Orten bereits von Anfang an vorhanden waren. Ein tödlicher Unfall in München und ein sehr ähnlicher Zwischenfall mit einer Verletzten in Nürnberg haben zu einer stärkeren Beachtung der Empfindlichkeit des Türschließmechanismus geführt. Die Fahrer hatten in den Türen eingeklemmte Personen nicht bemerkt. Auch die technischen Einrichtungen, die ein Abfahren in solchen Situationen verhindern sollten, haben nicht angesprochen. So wird bei der Münchener U-Bahn jetzt bei Neubauzügen die Türkante mit einem druckempfindlichen Sensor versehen, alte Züge wurden nachgerüstet. Ebenso werden die neu ausgelieferten DT3-Züge in Nürnberg mit entsprechend empfindlichen Türgummis ausgeliefert und die bereits im Betriebsdienst befindlichen Züge der Bauarten DT2 und DT1 (mit Ausnahme der DT1, die in Kürze ausgemustert werden sollen) werden mit den gleichen Türgummis und mit visuellen Türschließwarnungen nachgerüstet. Ein weiteres", "section_level": 2}, {"title": "Sicherung gegen Zerstörungen und Bedrohungen.", "content": "Aufgrund von Sparzwängen und Rationalisierungsmaßnahmen vieler Verkehrsbetriebe gibt es inzwischen größtenteils weder die anfänglich noch üblichen Zugbegleiter noch die Bahnhofswärter, die auf den Stationen die Züge abfertigten und eine allgemeine Aufsicht führten. Ihre Funktion wurde größtenteils durch eine Überwachung mit Kameras übernommen. Für die allgemeine Sicherheit der Fahrgäste wurden beispielsweise in Berlin und Hamburg Sicherheitsrufsäulen errichtet, die eine direkte Sprechverbindung zur Leit- und Informationsstelle ermöglichen. In London ist noch jede Haltestelle durchgehend mit mehreren Mitarbeitern besetzt, die den Betrieb koordinieren, Ansagen machen und die Züge abfertigen.", "section_level": 2}, {"title": "Risikominderung im Tunnel.", "content": "Um Gefahrensituationen im Tunnel zu begegnen, sind bei etlichen U-Bahnen zwischen den Stationen zusätzliche Notausgänge eingebaut sowie auch an den Tunnelwänden grafische Hinweise auf die günstigste „Fluchtrichtung“ angebracht. Die für U-Bahnen in Deutschland geltende Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab) fordert in § 30: „\"Im Tunnel müssen ins Freie führende Notausstiege vorhanden und so", "section_level": 2}, {"title": "Suizidversuche.", "content": "Ein großer Teil der Unfälle bei U-Bahnen geschieht absichtlich. Die leichte Zugänglichkeit von U-Bahnhöfen und Streckentunneln und die relativ hohe Geschwindigkeit eines in den Bahnhof einfahrenden Zuges werden immer wieder für Selbsttötungsversuche ausgenutzt. Entgegen der weitverbreiteten Annahme, ein Schienensuizid sei eine „sichere“ Suizidmethode, enden mehr als die Hälfte aller U-Bahn-Suizidversuche nicht tödlich. Wohl aber hat ein Suizidversuch auf der Schiene in aller Regel schwerste und bleibende Verletzungen zur Folge, in den meisten Fällen Invalidität durch abgetrennte Gliedmaßen wie Arme oder Beine. Der Suizid auf der Schiene gehört zu den Suizidmethoden, die (über", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde.", "content": "Auf der ganzen Welt gibt es gut 140 U-Bahn-Systeme. Alle haben sich unterschiedlich entwickelt, auch wenn durchaus regional einige Parallelen zu erkennen sind. Manche stagnieren auf ihrem Eröffnungszustand, andere entwickeln sich rasant weiter. Das längste U-Bahn-Netz war seit Ende Dezember 2017 das erst 1995 eröffnete Metronetz von Shanghai mit 637 Kilometern Länge und 16 (Ende 2009: 11) Linien. Am 29. April wurde für die am 1. Mai beginnende Expo 2010 die Linie 13 eröffnet. Die U-Bahn Peking ist mit 552 Kilometern (Stand Dezember 2015) zweitlängstes Netz. Das früher längste Metronetz der London Underground liegt mit 408 Kilometern und zwölf teilweise mehrfach verzweigten Linien im Jahr 2018 auf Platz drei. Darauf folgt die New York City Subway mit 398 Kilometern Länge. Dort gibt es 26 Linien, wobei auch Expresslinien mitgezählt sind. Weitere große Netze befinden sich in Moskau (317,5 km), Tokio (316 km), Madrid (294 km), Seoul (286 km) und Paris (220 km). Das größte deutsche Netz, das der Berliner U-Bahn (144 km), ist auf der Weltrangliste auf Platz 12 zu finden. (Dabei wird allerdings das 332 km lange S-Bahn-Netz nicht mitgezählt, während bei Tokio alle Systeme zählen.) Ab dem 26. Dezember 2015 war das U-Bahn-Netz von Peking das längste der Welt. Zwei Jahre später wurde es im Dezember 2017 wieder längenmäßig von Shanghai übertroffen. Sowohl Shanghai wie auch Peking bauen ihre U-Bahn-Netze weiter aus. Besonders tiefgelegene U-Bahnhöfe entstanden in den ehemals sozialistischen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges, auch um als Schutzbunker bei einem möglichen Atomkrieg zu dienen. So liegt die Budapester Metrolinie M 2 bis zu sechzig Meter unter der Oberfläche. Noch tiefer liegen Teile der U-Bahn-Netze von Moskau und Sankt Petersburg. Aktueller Tiefen-Rekordhalter ist derzeit der im Jahr 1960 eröffnete U-Bahnhof Arsenalna der Metro Kiew mit 105,5 m. Direkt danach folgt die im Jahr 2011 eröffnete St. Petersburger Station \"Admiralteiskaja\" der Linie 5 mit 102 m. Zuvor war die 2005 eröffnete Station \"Komendantskij Prospekt\" auf derselben Linie in 75 m Tiefe die zweittiefste U-Bahn-Station. In westlichen Staaten wurden U-Bahn-Stationen meist aus archäologischen (Athen, Rom) oder geologischen (Oslo, Washington) Gründen überdurchschnittlich tief verlegt. In Frankfurt am Main liegt die U-Bahn-Station Dom/Römer wegen einer darüberliegenden Tiefgarage auf 22 m Tiefe. In Rom wurden wegen der römischen Fundschicht (10 bis 20 m Dicke) mehrere Stationen im Zentrum auf 30 m Tiefe angelegt. Die Washingtoner Station Forest Glen liegt auf 60 m Tiefe und hat keine Rolltreppen, die bis zur Oberfläche führen, sondern ausschließlich Aufzüge. Die neue Linie 9 der Metro Barcelona, die seit 2014 betriebsbereit war, erhält mehrere Stationen auf bis zu 90", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelles.", "content": "Wie schon unter \"Rekorde\" in Bezug auf die Moskauer Metro erwähnt, gibt es U-Bahnen, die aus kulturellen Gründen speziell gestaltet sind. So zum Beispiel in München vor allem die Haltestellen Königsplatz (Kunst) und Tierpark (Tierwelt). In der Haltestelle Königsplatz (Kunst-Zentrum) gibt es nicht nur Anklänge an Gemälde, sondern auch an Skulpturen, die in Vitrinen auf dem Bahnsteig in Form von Kopien zu bewundern sind. In Wien wiederum wurden während des Baues entdeckte Relikte in die Gestaltung der U-Bahn-Stationen mit einbezogen. So findet sich die vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammende Virgilkapelle in der U1-Station Stephansplatz direkt im Herzen der Stadt. Ebenso", "section_level": 1}, {"title": "Städte mit U-Bahnen oder Metros.", "content": "\"Siehe Liste der Städte mit U-Bahn oder Metros\"", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland gibt es vier vollständig kreuzungsfreie U-Bahn-Netze. Als erste nahm die Berliner U-Bahn am 18. Februar 1902 ihren Betrieb auf. Nach dem Kleinprofil-Netz mit 2,30 Meter Wagenbreite wurde ab 1923 das Großprofil-Netz mit 2,65 Meter Wagenbreite in Betrieb genommen. Das Gesamtnetz besteht heute aus zehn Linien mit einer Gesamtlänge von 145 Kilometern. Die damals selbstständige Stadt Schöneberg eröffnete 1910 eine eigene U-Bahn-Strecke mit Umsteigemöglichkeit zum Berliner U-Bahn-Netz. Schienenmäßig wurde die heutige Linie U4 erst 1926 verbunden. Im Februar 1912 folgte die Hamburger Hochbahn, deren heute insgesamt 104 Kilometer langes Streckennetz auf vier Linien mit einem Abzweig aufgeteilt ist. 1971 wurde das U-Bahn-Netz in München als drittes deutsches straßenkreuzungsfreies U-Bahn-System in Betrieb genommen. Die damals bevorstehenden Olympischen Spiele beschleunigten den Bau. Heute ist das Netz rund 103 Kilometer lang und besteht aus sechs Linien. Im Zentrum werden die Strecken von jeweils zwei Linien befahren. Nur ein Jahr danach ging mit der U-Bahn Nürnberg das vierte und letzte Netz mit 37,1 Kilometern", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Die einzige klassische U-Bahn Österreichs befindet sich in Wien, die Wiener U-Bahn. In Serfaus, Tirol, gibt es die Dorfbahn Serfaus, eine 1280 Meter lange unterirdische Luftkissenschwebebahn mit Seilantrieb auf über 1400 Meter Seehöhe. In Tirol verkehrt noch eine weitere Nahverkehrsbahn völlig unabhängig vom Individualverkehr: Die neue Hungerburgbahn in Innsbruck wird teilweise unterirdisch geführt. In Linz verkehrt seit 2004 die Straßenbahn auf einem 1,9 Kilometer langen unterirdischen Abschnitt mit drei unterirdischen Stationen, die zwar als \"Mini-U-Bahn\" bezeichnet wird, aber eher einer Stadtbahn entspricht. Sie trifft nun unterquerend den Hauptbahnhof der Westbahn. 2011 wurde eine weitere auf 1,3 Kilometern unterirdisch verlaufende Trasse vom Bahnhof nach Westen eröffnet. In Graz existieren zwei", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In Lausanne ist die Zahnradbahn Lausanne-Ouchy in eine vollautomatische U-Bahn umgebaut und bis nach Epalinges verlängert worden. Die Eröffnung der \"m2\" (Linie 2 der Métro Lausanne) war im August 2008. Aufgrund der Steigungen sind die Züge nach Pariser Vorbild mit Luftreifen ausgestattet. Die Linie \"m1\" verkehrt nicht kreuzungsfrei; sie stellt damit keine U-Bahn dar, sondern eine", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Allgemein Speziell:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine U-Bahn oder Metro (Kurzform für Untergrundbahn, Untergrundschnellbahn bzw. Metropolitan) ist ein in der Regel unterirdisches, schienengebundenes Verkehrsmittel für den städtischen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV, Stadtverkehr).", "tgt_summary": "地铁为铁路运输的一种形式,目前在中文的词意上有两种理解,但均与城市轨道交通系统相关:", "id": 301736} {"src_title": "Knoppix", "tgt_title": "Knoppix", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Knoppix war die erste Live-CD-Distribution, die eine große Popularität erlangte. In der Version 5.2, die auf der Cebit 2007 vorgestellt wurde, sind erstmals der 3D-Fenstermanager Beryl sowie verschiedene Virtualisierungslösungen integriert. Die auf der CeBIT 2008 vorgestellte Version 5.3 enthält erstmals \"Adriane Audio Desktop\", ein Sprachausgabe-unterstütztes Desktop-System, das sich vor allem an blinde Anwender richtet. Version 6.0 wurde komplett neu geschrieben, sie bekam ein neues Bootsystem und ist um einiges ressourcensparender. Auch die Softwareauswahl hat sich geändert, so kommt anstelle von KDE jetzt LXDE als voreingestellte Desktop-Umgebung zum Einsatz. Im August 2011 ist Knoppix 6.7 erschienen, die auf Debian 6.0.0 alias Squeeze basiert und die größte Aktualisierung des Paketbestands seit zwei Jahren darstellt. Den Sprung zur Version 7.x im Jahr 2012 begründet Klaus Knopper u. a. mit einer kompletten Umstellung des Boot-Systems und der Umstellung des Systems vom reinen 8-Bit-ISO-Encoding auf UTF-8. Ab Version 7.01 kam als weitere Neuheit die „zram-RAM-Kompression“ hinzu. Auf der \"DELUG-DVD\" des Linux-Magazins 04/2016 wurde Version 7.7 veröffentlicht, welche eine Sicherheitslücke in der \"GNU C Library\" („Glibc“) behebt und den verwendeten Linux-Kernel auf Version 4.4 aktualisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Grundprinzip von Knoppix.", "content": "Das Grundprinzip eines Live-Systems ist zunächst der gänzliche Verzicht auf eine Installation; die benötigten Komponenten des Systems werden stattdessen in den Arbeitsspeicher geladen. So kann neben der gängigen Nutzung beispielsweise schon vorab getestet werden, ob die vorhandene Hardware zu der jeweiligen Linux-Kernel-Version kompatibel ist. Andere spezielle Anwendungsgebiete sind Notfall- sowie Diagnosearbeiten am Computer, etwa im Falle einer Virusinfektion oder eines Hardwaredefekts. Auch generelle Sicherheitsaspekte können eine Rolle spielen, da ein Betriebssystem, welches von einem nicht-beschreibbaren Medium aus gestartet wird, höchstens für die Dauer einer Sitzung kompromittiert werden kann (beim nächsten Start also wieder in den Ursprung zurückversetzt ist). Knoppix führt eine ausführliche Hardware-Erkennung durch, die auch Braille-Geräte mit einschließt. Ein eventuell auf der Festplatte installiertes Betriebssystem bleibt standardmäßig unangetastet, Knoppix kann jedoch auch konventionell installiert werden. Auch ist es möglich, im Live-Betrieb eine Swap-Partition auf einem beschreibbaren Datenträger festzulegen. Wenn genügend Arbeitsspeicher vorhanden ist, kann das System auch komplett darin zwischengelagert werden, was besonders schnelle Reaktionszeiten ermöglicht. Ferner lässt sich Knoppix auch komplett auf einen USB-Stick kopieren, sodass dieser anstelle der CD zum Einsatz kommt. Das ab Version 3.8 unterstützte Overlay-Dateisystem UnionFS wurde mit Version 5.1.0 wegen Problemen durch das Derivat „aufs“ (Another UnionFS) ersetzt. Damit können die schreibgeschützten Inhalte der CD mit dem laufenden System gemischt und somit verändert oder ergänzt werden. So ist beispielsweise die Installation zusätzlicher Software auf dem Live-System möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandteile.", "content": "Bestandteile sind unter anderem: Im Installationspaket sind außerdem über 200 weitere Programme verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Derivate.", "content": "Knoppix bietet sich durch seine gute Hardware-Erkennung und den in neueren Versionen modularen Aufbau zum Erzeugen weiterer Derivate und Distributionen an. Knoppix-Derivate sind in der Regel Live-CDs:", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Knoppix-Versionen die jährlich zur CeBIT oder (nach 2018) anlässlich vergleichbarer Veranstaltungen erscheinen, werden in der Regel nur als Heft-DVD veröffentlicht und sind im Gegensatz zu den anderen Versionen nicht als Download verfügbar. Sie sind dann als „Exklusiv-Editionen“ in der entsprechenden (DELUG-)DVD-Ausgabe des Linux-Magazins und der DVD-Ausgabe der Schwesterzeitschrift LinuxUser enthalten. Knoppix 7.2 war bislang die letzte Version, die komprimiert auf ca. 700 MB (CD-Größe) verfügbar war. Die aktuellen knapp 4,7 GB großen DVD-Versionen enthalten zusätzlich ein ca. 15 MB großes bootonly-ISO-Abbild für Computer, die nur von CD starten können. Mit Version 9.0 bringt Knoppix wieder eine integrierte minimale CD-Version mit, welche aus Knoppix heraus auf einen CD-Rohling gebrannt oder bootfähig auf einen USB-Stick übertragen werden kann. Dieses CD-Image bringt lediglich einige Tools zur Datenrettung und einen Webbrowser mit. \"* Nicht als Download verfügbar\" \"** auch als LPD-Edition verfügbar\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Knoppix, Eigenschreibweise in Großbuchstaben KNOPPIX, ist eine freie GNU/Linux-Distribution, deren Hauptanwendungsbereich im Live-Betrieb liegt. Sie wird von Klaus Knopper entwickelt, von dessen Namen sich die Benennung ableitet. Knoppix basiert auf der Distribution Debian, die Auswahl an Software wird aus Debians Entwicklungszyklen \"stable\", \"testing\" und \"unstable\" zusammengestellt.", "tgt_summary": "KNOPPIX是一套光盘或USB闪存盘启动的GNU/Linux系统(LiveCD),功能包括:自动硬件监测、支持常见的显卡、声卡、SCSI和USB设备,以及其它外设。KNOPPIX可用于Linux演示、光盘教学、系统急救,经过适当改造,还可以用于商业软件的产品演示。KNOPPIX采用了特殊的解压缩技术,不需要硬盘安装,一张CD,就容纳了2GB的可执行程序,供用户自由使用。", "id": 30919} {"src_title": "Landkreis Bad Kissingen", "tgt_title": "巴特基辛根县", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Landkreis Bad Kissingen liegt nordwestlich von Schweinfurt und hat Anteil an den Südausläufern der Rhön und den Nordostausläufern des Spessarts. Im Süden erstreckt sich eine flachwellige Landschaft mit Höhen bis 380 m. Das Kreisgebiet wird von der Fränkischen Saale durchflossen. Sie betritt im Nordosten, südwestlich von Bad Neustadt an der Saale, das Kreisgebiet, fließt dann in südwestlicher Richtung durch Bad Kissingen und Hammelburg, bevor sie im Südwesten, westlich von Hammelburg das Kreisgebiet wieder verlässt, um dann bei Gemünden in den Main zu münden.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkreise.", "content": "Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Main-Kinzig-Kreis und Fulda (beide in Hessen) sowie an die Landkreise Rhön-Grabfeld, Schweinfurt und Main-Spessart (alle in Bayern).", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landkreis Bad Kissingen.", "content": "Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Bad Kissingen, Brückenau und Hammelburg. Am 1. April 1940 wurde Bad Kissingen vorübergehend in den Landkreis Bad Kissingen eingegliedert, doch wurde dies am 1. April 1948 wieder rückgängig gemacht. Bei der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 aus den drei Landkreisen Bad Kissingen (ohne die Gemeinde Strahlungen), Bad Brückenau und Hammelburg (ohne die Gemeinden Greßthal und Wasserlosen), der kreisfreien Stadt Bad Kissingen, Gebietsteilen des Landkreises Gemünden sowie den Gemeinden Bonnland und Gauaschach des Landkreises Karlstadt der neue Landkreis Bad Kissingen gebildet, der den Beinamen \"Bäderlandkreis\" erhielt. Bad Kissingen musste damit seine Kreisfreiheit aufgeben, erhielt jedoch dafür den neu geschaffenen Status einer Großen Kreisstadt und blieb auch Sitz des neuen Landkreises. Am 1. Mai 1978 wechselte die Gemeinde Burglauer aus dem Landkreis Bad Kissingen in den Landkreis Rhön-Grabfeld.", "section_level": 2}, {"title": "Landgerichte.", "content": "Das heutige Kreisgebiet gehörte vor 1800 überwiegend zum Hochstift Würzburg, ein kleinerer Teil zur Fürstabtei Fulda und kam ab 1816 fest zu Bayern. 1804 wurden die Landgerichtsbezirke Kissingen, Euerdorf und Münnerstadt errichtet. Sie gehörten ab 1808 zum Untermainkreis. 1819 wurden die Landgerichte Brückenau und Hammelburg gebildet. Alle Landgerichtsbezirke gehörten ab 1838 zum Kreis Unterfranken und Würzburg, dem späteren Regierungsbezirk Unterfranken.", "section_level": 2}, {"title": "Bezirksämter.", "content": "Das Bezirksamt Kissingen wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Kissingen und Münnerstadt gebildet. Ebenso wurden die Landgerichte Euerdorf und Hammelburg zum Bezirksamt Hammelburg zusammengefasst, während das Bezirksamt Brückenau dem Landgericht Brückenau folgte. Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter erhielt das Bezirksamt Kissingen am 1. Januar 1880 Gemeinden des Bezirksamtes Hammelburg. Am 24. April 1883 wurde das \"Bezirksamt Kissingen\" offiziell in \"Bezirksamt Bad Kissingen\" umbenannt. Am 1. Januar 1908 schied Bad Kissingen aus dem Bezirksamt Bad Kissingen aus und wurde eine kreisunmittelbare Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Von 1988 bis 2008 wuchs der Landkreis Bad Kissingen um über 6000 Einwohner bzw. um über 6 %. Seit 2000 ist die Tendenz nach einem Höchststand von rd. 109.500 Einwohnern rückläufig. Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl des Landkreises von 99.484 auf 103.218 um 3.734 Einwohner bzw. verblieb ein Plus von 3,8 %. Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landräte.", "content": "Bei den Kommunalwahlen 2008 wurde Thomas Bold wiedergewählt, am 16. März 2014 wurde er mit 91,9 % der Stimmen für seine dritte Amtszeit bestätigt. Bei der Wahl am 15. März 2020 erhielt Bold 60,48 % der Stimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Wirtschaft im Landkreis ist stark vom Fremdenverkehr geprägt. Maßgeblichen Anteil daran haben die drei Staatsbäder Bad Kissingen, Bad Brückenau und Bad Bocklet, die ganzjährig Gäste beherbergen. Größere Industriebetriebe sind im Bad Kissinger Ortsteil Albertshausen (Takata-Petri PlasTec GmbH, Kunststoffteile für die Fahrzeugindustrie), in Münnerstadt (MGlas AG, Primärpackmittel und Injektionssysteme für die pharmazeutische Industrie), Oerlenbach (Hegler Plastik GmbH, Kunststoffrohrsysteme für den Hoch- und Tiefbau), Wildflecken (Kunert, Wellpappe), Bad Brückenau (GKN, Sintermetall sowie Staatlicher Mineralbrunnen, Getränke) und Hammelburg (Lutz Fleischwaren) angesiedelt. Ansonsten prägen kleinere Unternehmen und das Handwerk das Bild. Die Landwirtschaft spielt als Arbeitgeber nur eine untergeordnete Rolle, dies gilt auch für den Weinbau im Saaletal. Wie viele andere Räume, kämpft auch der Landkreis Bad Kissingen mit der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote war in den letzten Jahren immer höher als im Durchschnitt Bayerns, allerdings auch niedriger als im Bundesdurchschnitt. Arbeitsplatzverluste standen in den 1990er Jahren vor allem im Zusammenhang mit einer veränderten Gesetzgebung im Gesundheitsbereich und der Krise der Wälzlagerindustrie im nahen Schweinfurt. Neue Impulse für die Wirtschaft und damit neue Jobs soll das Rhön-Saale-Gründerzentrum in Bad Kissingen bringen. Es wird gemeinsam mit dem Landkreis Rhön-Grabfeld, der Stadt Bad Kissingen sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Handwerkskammer (HWK) betrieben und ist als Starthilfe für junge Unternehmen gedacht. Zahlreiche weitere Initiativen zur Ankurbelung der regionalen Wirtschaft stehen im Zusammenhang mit dem Biosphärenreservat Rhön. Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Bad Kissingen Platz 157 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“. In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 214 von 401.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Öffentlicher Personennahverkehr.", "content": "In Bad Kissingen wird der öffentliche Personennahverkehr von der KOB abgewickelt. Der Kreisomnibusbetrieb (KOB) mit Sitz in Oberthulba (Landkreis Bad Kissingen) ist ein Tochterunternehmen der OVF und des Landkreises Bad Kissingen. Die KOB GmbH unterhält ein Hauptdepot in Oberthulba und zwei Busdepots in Bad Brückenau und Hammelburg. Der Fuhrpark des Unternehmens setzt sich aus 30 Überlandbussen, 7 Kombibussen, 3 Reisebussen sowie einem Kleinbus zusammen, welche auf insgesamt 13 Linien im Landkreis Bad Kissingen fahren.", "section_level": 3}, {"title": "Straße.", "content": "Der Landkreis wird von der A 7, einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Deutschlands, durchquert. Die Anschlussstellen sind Bad Brückenau-Volkers, Bad Brückenau/Wildflecken, Bad Kissingen/Oberthulba und Hammelburg. Eine weitere Autobahnverbindung ist die A 71 von Schweinfurt nach Erfurt. Sie führt auf einer Länge von rund 15 Kilometern durch den Landkreis.", "section_level": 3}, {"title": "Schiene.", "content": "Die Bayerischen Staatseisenbahnen erbauten im Kreisgebiet im Jahre 1871 zuerst eine Bahn von Schweinfurt nach Bad Kissingen. Münnerstadt wurde 1874 an das Netz angeschlossen, als die Hauptbahn nach Meiningen hinzukam, die in Ebenhausen abzweigt. Die eingleisige Strecke endete im Zuge der deutschen Teilung in Mellrichstadt (Landkreis Rhön-Grabfeld). Nach der Wiedervereinigung erfolgte der Lückenschluss und die Strecke wurde 1991 wieder für den durchgängigen Verkehr nach Thüringen geöffnet. Mit der Saaletalbahn konnte man seit 1884 vom Knotenpunkt Gemünden bis Hammelburg fahren; erst 40 Jahre später wurde die Lücke nach Bad Kissingen durch die Deutsche Reichsbahn geschlossen. Bad Brückenau erhielt 1891 in Jossa einen Anschluss an die Hauptbahn Fulda–Würzburg; diese Strecke wurde 1908 wegen des Truppenübungsplatzes bis Wildflecken verlängert. Von der Hauptbahn Schweinfurt–Meiningen stellte man im Jahre 1900 in Rottershausen einen Abzweig nach Stadtlauringen her, der einige kleinere Gemeinden im Südosten des Kreises berührte. Nach der Stilllegung des Personenverkehrs auf den beiden Strecken wird im Kreisgebiet noch ein Netz von 56 Kilometern mit den Haltepunkten Bad Kissingen, Diebach, Ebenhausen, Elfershausen-Trimberg, Euerdorf, Hammelburg, Hammelburg-Ost, Morlesau, Münnerstadt, Oerlenbach, Rottershausen und Westheim-Langendorf bedient. Die Deutsche Bahn bietet Direktzüge von Würzburg Hbf nach Bad Kissingen an, die Regionalbahnfahrten werden von Triebwagen der Erfurter Bahn ausgeführt.", "section_level": 3}, {"title": "Luft.", "content": "Im Landkreis gibt es keine bedeutenden Flughäfen. Die nächstgelegenen befinden sich in Frankfurt am Main, Nürnberg und Erfurt. Der zumindest regional bedeutsame Verkehrslandeplatz Haßfurt befindet sich ebenfalls nicht auf dem Landkreisgebiet. Allerdings gibt es mehrere Flugplätze für kleine Motor- und Segelflugzeuge.", "section_level": 3}, {"title": "Gemeinden des Altkreises Bad Kissingen vor der Gebietsreform 1972.", "content": "Vor der Gebietsreform hatte der Landkreis Bad Kissingen 56 Gemeinden (siehe Liste unten). (Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben):", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Im Landkreis gibt es 16 Naturschutzgebiete, zwei Landschaftsschutzgebiete, 17 FFH-Gebiete und 39 vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope. (Stand August 2016) Siehe auch:", "section_level": 1}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen \"KG\" zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere Erkennungsnummern: Seit dem 10. Juli 2013 sind auch die Unterscheidungszeichen \"BRK\" (Bad Brückenau) und \"HAB\" (Hammelburg) erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Bad Kissingen liegt im Norden des Regierungsbezirks Unterfranken. Kreisstadt ist Bad Kissingen. Der Landkreis ist Mitglied der Regiopolregion Mainfranken.", "tgt_summary": "巴特基辛根郡(Landkreis Bad Kissingen)是德国巴伐利亚州的一个郡,隶属于外弗兰肯行政区,首府巴特基辛根。", "id": 879086} {"src_title": "Ethernet", "tgt_title": "以太网", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ethernet wurde ursprünglich am Xerox Palo Alto Research Center (PARC) entwickelt. Metcalfe sagt, dass er das Ethernet erstmals 1973 in einem Memo über das Potenzial von Ethernet an seine Vorgesetzten skizzierte. Er leitete das Protokoll von dem an der Universität von Hawaii entwickelten funkbasierten ALOHAnet ab. Daher auch der Name \"Ether\"-net (englisch für „Äther“, der nach historischen Annahmen das Medium zur Ausbreitung von (elektromagnetischen) Wellen wäre). Metcalfe selbst sagt, dass Ethernet über mehrere Jahre entwickelt worden sei und sich daher kein Anfangszeitpunkt festmachen ließe. Ursprünglich war es also ein firmenspezifisches und nicht standardisiertes Produkt. Diese erste Version des Ethernet arbeitete noch mit 3 Mbit/s. 1976 veröffentlichten Metcalfe und sein Assistent David Boggs einen Artikel mit dem Titel Robert Metcalfe verließ Xerox 1979, um die Nutzung von Personal Computern und LANs zu fördern, und gründete die Firma 3Com. Er überzeugte DEC, Intel und Xerox, mit ihm zusammenzuarbeiten, um Ethernet zum Standard zu machen. Ihre erste Ethernet-Version 1 wurde ab 1980 vom IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) in der Arbeitsgruppe 802 weiterentwickelt. Ursprünglich war nur ein LAN-Standard für Übertragungsraten zwischen 1 und 20 Mbit/s geplant. Ebenfalls 1980 kam noch eine sogenannte „Token-Access-Methode“ hinzu. Ab 1981 verfolgte das IEEE drei verschiedene Techniken: CSMA/CD (802.3), Token Bus (802.4) und Token Ring", "section_level": 1}, {"title": "Bitübertragungsschicht.", "content": "Ethernet basiert auf der Idee, dass die Teilnehmer eines LANs Nachrichten durch Hochfrequenz übertragen, allerdings nur innerhalb eines gemeinsamen Leitungsnetzes. Jede Netzwerkschnittstelle hat einen global eindeutigen 48-Bit-Schlüssel, der als MAC-Adresse bezeichnet wird. Das stellt sicher, dass alle Systeme in einem Ethernet unterschiedliche Adressen haben. Ethernet überträgt die Daten auf dem Übertragungsmedium dabei im sogenannten Basisbandverfahren und in digitalem Zeitmultiplex.", "section_level": 1}, {"title": "CSMA/CD-Algorithmus.", "content": "Ein Algorithmus mit dem Namen „“ (\"CSMA/CD\") regelt den Zugriff der Systeme auf das gemeinsame Medium. Es ist eine Weiterentwicklung des ALOHAnet-Protokolls, das in den 1970er-Jahren auf Hawaii zum Einsatz kam. In der Praxis funktioniert dieser Algorithmus bildlich wie eine Diskussionsrunde ohne Moderator, auf der alle Gäste ein gemeinsames Medium (die Luft) benutzen, um miteinander zu sprechen. Bevor sie zu sprechen beginnen, warten sie höflich darauf, dass der andere Gast zu reden aufgehört hat. Wenn zwei Gäste zur gleichen Zeit zu sprechen beginnen, stoppen beide und warten für eine kurze, zufällige Zeitspanne, bevor sie einen neuen Anlauf wagen. Die Stelle, die Daten senden möchte, lauscht also auf dem Medium (), ob es bereits belegt ist und sendet erst, wenn die Leitung frei ist. Da zwei Stellen gleichzeitig zu senden anfangen können, kann es trotzdem zu Kollisionen kommen, die dann festgestellt werden (), woraufhin beide Stellen noch kurz ein „Störung-Erkannt“-Signalmuster erzeugen, dann mit dem Senden aufhören und eine zufällige Zeit warten, bis sie einen erneuten Sendeversuch starten. Hierzu muss ein Sender während des Sendens zugleich auf dem Medium lauschen, ob ein anderer Sender mit ihm kollidiert.", "section_level": 2}, {"title": "Broadcast und Sicherheit.", "content": "In den ersten Ethernetimplementierungen wurde die gesamte Kommunikation über einen gemeinsamen Bus, der in Form eines Koaxialkabels realisiert war, abgewickelt. An diesen wurden alle Arbeitsstationen abhängig vom Kabeltyp entweder per T-Stück oder „Invasivstecker“ (auch Vampirklemme, Vampirabzweige oder genannt) angeschlossen. Jede Information, die von einem Computer gesendet wurde, wurde auch von allen empfangen. Die über Ethernet verbundenen Geräte müssen ständig Informationen ausfiltern, die nicht für sie bestimmt sind. Diese Tatsache kann genutzt werden, um Broadcast- (deutsch: Rundruf)-Nachrichten an alle angeschlossenen Systeme zu senden. Bei TCP/IP beispielsweise verwendet das ARP einen derartigen Mechanismus für die Auflösung der Schicht-2-Adressen. Diese Tatsache ist auch ein Sicherheitsproblem von Ethernet, da ein Teilnehmer mit bösen Absichten den gesamten Datenverkehr auf der Leitung mitprotokollieren kann. Eine mögliche Abhilfe ist der Einsatz von Kryptographie (Verschlüsselung) auf höheren Protokollebenen. Die Vertraulichkeit der Verkehrsbeziehungen (wer tauscht mit wem in welchem Umfang wann Daten aus?) ist aber so nicht zu schützen. Der Einsatz", "section_level": 2}, {"title": "Verbesserungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Switching.", "content": "Ethernet in seinen frühen Ausprägungen (z. B. 10BASE5, 10BASE2), mit einem von mehreren Geräten gemeinsam als Übertragungsmedium genutzten Kabel ( – im Unterschied zu dem späteren geswitchten Ethernet), funktioniert gut, solange das Verkehrsaufkommen relativ zur nominalen Bandbreite niedrig ist. Da die Chance für Kollisionen proportional mit der Anzahl der Sender (englisch „“) und der zu sendenden Datenmenge ansteigt, tritt oberhalb einer Auslastung von 50 % vermehrt ein als (Stau) bekanntes Phänomen auf, wobei Kapazitätsüberlastungen entstehen und somit eine gute Effizienz der Übertragungsleistung innerhalb des Netzwerks verhindert wird. Um dieses Problem zu lösen und die verfügbare Übertragungskapazität zu maximieren, wurden Switches entwickelt (manchmal auch als, oder bezeichnet), man spricht auch von", "section_level": 2}, {"title": "Ethernet flow control.", "content": "(Flusskontrolle) ist ein Mechanismus, der die Datenübertragung bei Ethernet temporär stoppt. In CSMA/CD-Netzen konnte auf diese spezielle Signalisierung verzichtet werden, denn hier ist die Signalisierung einer Kollision praktisch gleichbedeutend mit einem Stopp- oder Pausensignal (\"Back Pressure\"). Seit Fast-Ethernet und der Einführung von Switches findet die Datenübertragung praktisch nur noch kollisionsfrei im Vollduplex-Modus statt. Da damit auf CSMA/CD verzichtet wird, ist eine zusätzliche Flusskontrolle erforderlich, die es einer Station beispielsweise bei Überlastung ermöglicht, ein Signal zu geben, dass sie zurzeit keine weiteren Pakete zugesandt haben möchte – anders als mit CSMA/CD gibt es keine Möglichkeit, einen Verlust und damit die Notwendigkeit einer erneuten Sendung anzuzeigen. Hierzu wurde Flow Control eingeführt. Damit kann eine Station die Gegenstellen auffordern, eine Sendepause einzulegen und vermeidet so,", "section_level": 2}, {"title": "Formate der Ethernet-Datenübertragungsblöcke und das Typfeld.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Formate.", "content": "Es gibt vier Typen von Ethernet-Datenblöcken (englisch ): Seit 1983 entsteht der Standard IEEE 802.3. Ethernet ist quasi ein Synonym für diesen Standard. IEEE 802.3 definiert zwei Frame-Formate: Der ursprüngliche Xerox-Version-1-Ethernet-Datenblock hatte ein 16-bit-Feld, in dem die Länge des Datenblocks hinterlegt war. Da diese Länge für die Übertragung der Frames nicht wichtig ist, wurde es vom späteren Ethernet-II-Standard als Ethertype-Feld verwendet. Das Format von Ethernet I mit dem Längenfeld ist jetzt Teil des Standards 802.3. Das Ethernet-II-Format verwendet die Bytes 13 und 14 im Frame als Ethertype. Auf ein Längenfeld wie im Ethernet-I-Frame wird verzichtet. Die Länge eines Frames wird nicht durch einen Zahlenwert, sondern durch die bitgenaue Signalisierung des Übertragungsendes übermittelt. Die Länge des Datenfeldes bleibt wie bei Ethernet I auf 1500 Bytes beschränkt. Auch das Ethernet-II-Format ist jetzt Teil", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau.", "content": "Ethernet überträgt die Daten seriell, beginnend jeweils mit dem untersten, niederwertigsten Bit (der „Einerstelle“) eines Bytes. Das bedeutet, dass beispielsweise das Byte 0xD5 als Bitsequenz (links nach rechts) „10101011“ auf die Reise geht. Die Bytes der breiteren Felder werden als BigEndians übertragen, d. h. mit dem Byte mit der höheren Wertigkeit zuerst. Beispielsweise wird die MAC-Adresse im Bild 0x0040F6112233 in dieser Reihenfolge als „00 40 F6 11 22 33“ übertragen. Da das erste Bit eines Frames das Multicast-Bit ist, haben Multicastadressen", "section_level": 2}, {"title": "Die Präambel und SFD.", "content": "Die Präambel besteht aus einer sieben Byte langen, alternierenden Bitfolge „101010...1010“, auf diese folgt der Start Frame Delimiter (SFD) mit der Bitfolge „10101011“. Diese Sequenz diente einst der Bit-Synchronisation der Netzwerkgeräte. Sie war für all jene Geräteverbindungen notwendig, die die Bit-Synchronisation nicht durch die Übertragung einer kontinuierlichen Trägerwelle auch in Ruhezeiten aufrechterhalten konnten, sondern diese mit jedem gesendeten Frame wieder neu aufbauen mussten. Das alternierende Bitmuster erlaubte jedem Empfänger eine korrekte Synchronisation auf die Bit-Abstände. Da bei einer Weiterleitung über Repeater (Hubs) jeweils ein gewisser Teil der Präambel verloren geht, wurde sie in der Spezifikation groß", "section_level": 3}, {"title": "Ziel- und Quell-MAC-Adresse.", "content": "Die Zieladresse identifiziert die Netzwerkstation, die die Daten empfangen soll. Diese Adresse kann auch eine Multicast- oder Broadcast-Adresse sein. Die Quelladresse identifiziert den Sender. Jede MAC-Adresse der beiden Felder hat eine Länge von sechs Bytes bzw. 48 Bit. Zwei Bit der MAC-Adresse werden zu ihrer Klassifizierung verwendet. Das erste übertragene Bit und damit Bit 0 des ersten Bytes entscheidet, ob es sich um eine Unicast- (0) oder Broadcast-/Multicast-Adresse (1) handelt. Das zweite übertragene Bit und", "section_level": 3}, {"title": "VLAN-Tag.", "content": "Im Tagged-MAC-Frame nach IEEE 802.1Q folgen zusätzlich vier Bytes als \"VLAN-Tag\". Die ersten beiden Bytes enthalten die Konstante 0x8100 (=802.1qTagType), die einen \"Tagged-MAC-Frame\" als solchen kenntlich machen. Von der Position her würde hier im \"Basic-MAC-Frame\" das Feld \"Ethertype\" stehen. Den Wert 0x8100 kann man damit auch als \"Ethertype\" für VLAN-Daten ansehen, allerdings folgt nach dem Tag noch der eigentliche Ethertype (s. u.). In den nächsten beiden Bytes (\"TCI\" Tag Control Information) stehen dann drei Bit für die Priorität (\"Class of Service\", 0 niedrigste, 7 höchste Priorität), ein Bit \"Canonical", "section_level": 3}, {"title": "Das Typ-Feld (EtherType).", "content": "Das Typ-Feld gibt Auskunft über das verwendete Protokoll der nächsthöheren Schicht innerhalb der Nutzdaten. Die Werte sind größer als 0x0600 (ansonsten ist das ein \"Ethernet-I-frame\" mit Längenfeld in dieser Position). Der spezielle Wert 0x8100 zur Kennzeichnung eines \"VLAN-Tags\" ist im Wertevorrat von \"Type\" reserviert. Ist ein VLAN-Tag vorhanden, darf das daran anschließende Typ-Feld nicht 0x8100 sein. Werte im Typfeld (\"EtherType\") für einige wichtige Protokolle: In", "section_level": 3}, {"title": "Nutzdaten.", "content": "Pro Datenblock können maximal 1500 Bytes an Nutzdaten übertragen werden. Die Nutzdaten werden von dem unter Type angegebenen Protokoll interpretiert. So", "section_level": 3}, {"title": "PAD-Feld.", "content": "Das PAD-Feld wird verwendet, um den Ethernet-Frame auf die erforderliche Minimalgröße von 64 Byte zu bringen. Das ist bei alten Übertragungsverfahren wichtig, um Kollisionen in der sogenannten Collision-Domain sicher zu erkennen. Präambel und SFD (8 Bytes) werden bei der", "section_level": 3}, {"title": "FCS (Frame Check Sequence).", "content": "Das FCS-Feld stellt eine 32-Bit-CRC-Prüfsumme dar. Die FCS wird über den eigentlichen Frame berechnet, also beginnend mit der Ziel-MAC-Adresse und endend mit dem PAD-Feld. Die Präambel, der SFD und die FCS selbst sind nicht in der FCS enthalten. Wenn ein Paket beim Sender erstellt wird, wird eine CRC-Berechnung über die Bitfolge durchgeführt und die Prüfsumme an den Datenblock angehängt. Der Empfänger führt nach dem Empfang die gleiche Berechnung aus. Stimmt die empfangene nicht mit der selbst berechneten Prüfsumme überein, geht der Empfänger von einer fehlerhaften Übertragung aus, und der Datenblock wird verworfen. Zur Berechnung der", "section_level": 3}, {"title": "Reihenfolge der Bits und Bytes.", "content": "Bei Ethernet werden Bytes (\"Oktette\") grundsätzlich mit dem niederstwertigen Bit voran übertragen (mit Ausnahme der Frame Check Sequence). Viele schnellere Varianten übertragen allerdings keine einzelnen Bits, sondern Mehrbit-Symbole oder ganze Oktette in einem Schritt. Felder, die aus mehreren Bytes bestehen, werden grundsätzlich mit dem höchstwertigen Oktett voran übertragen.", "section_level": 3}, {"title": "Umwandlung in einen Datenstrom.", "content": "Nachdem der Datenstrom als Folge von Bytes bereitgestellt wurde, werden nun abhängig vom physischen Medium und der Übertragungsrate ein oder mehrere Bits in einen Leitungscode kodiert, um einerseits die physischen Eigenschaften des Mediums zu berücksichtigen und andererseits dem Empfänger eine Taktrückgewinnung zu ermöglichen. So wird, je nach Code, die erlaubte Frequenz-Bandbreite nach unten (Gleichspannungsfreiheit) und oben limitiert. In übertragungsfreien Zeiten, also zwischen zwei", "section_level": 2}, {"title": "Ethernet-Medientypen.", "content": "Die verschiedenen Ethernet-Varianten (\"PHY\"s) unterscheiden sich in Übertragungsrate, den verwendeten Kabeltypen und der Leitungscodierung. Der Protokollstack arbeitet bei den meisten der folgenden Typen identisch. Eine erfolgreiche Verbindung zwischen zwei Anschlüssen (\"Ports\") wird als \"Link\" bezeichnet. Einige Varianten teilen den Datenstrom in mehrere Kanäle (\"Lanes\") auf, um Datenrate und Frequenzen auf das Medium anzupassen. Die jeweilige \"Reichweite\" ist die maximal mögliche Länge eines Links innerhalb der Spezifikation. Bei einer höheren Qualität des Mediums – insbesondere bei Glasfaser – können auch deutlich längere Links stabil funktionieren. Die Varianten beziehen ihre Namen aus den verwendeten Spezifikationen: Bei 10-Mbit/s-Ethernet verwenden alle Varianten durchgehend Manchester-Code, keine Kodierung ist angegeben. Die meisten Twisted-Pair-Varianten verwenden spezielle Kodierungen, nur \"-T\" wird angegeben. Die folgenden Abschnitte geben einen kurzen Überblick über alle offiziellen Ethernet-Medientypen. Zusätzlich zu diesen offiziellen Standards haben viele Hersteller proprietäre Medientypen entwickelt, häufig, um mit Lichtwellenleitern höhere Reichweiten zu erzielen.", "section_level": 1}, {"title": "10-Mbit/s-Ethernet.", "content": "Beim 10-Mbit/s-Ethernet kommt eine einfache Manchesterkodierung zum Einsatz, die je Datenbit zwei Leitungsbits überträgt (somit 20 MBaud). Mit dieser Verdopplung der Signalisierungsrate", "section_level": 2}, {"title": "100-Mbit/s-Ethernet.", "content": "Beim Übergang von 10- auf 100-Mbit/s-Ethernet () wurde die Signalisierungsebene weiter unterteilt, um auf eine klarere Definition dessen zu kommen, was den \"PHY\" (die physische Schicht, OSI-Schicht 1) vom MAC trennt. Gab es bei 10-Mbit/s-Ethernet \"PLS\" (Physical Layer Signaling, Manchester-Codierung, identisch für alle 10-Mbit/s-Standards) und \"PMA\" (Physical Medium Attachment, Coaxial-, Twisted-Pair- und optische Anbindungen), sind es bei Fast Ethernet nunmehr \"PCS\" (Physical Coding Sublayer) mit \"PMA\" sowie \"PMD\" (Physical Medium Dependent). PCS, PMA und PMD bilden gemeinsam die physische Schicht. Es wurden drei verschiedene PCS-PMA-Kombinationen entworfen, von denen jene für", "section_level": 2}, {"title": "Kupfer.", "content": "Während der 4B5B-Code ausreichend viele Signalwechsel für die Bitsynchronisation beim Empfänger garantiert, kann MLT-3 zur benötigten Gleichspannungsfreiheit nichts beitragen. Als „“ bekannte Übertragungsmuster können dabei das Scrambling kompensieren und dem Übertragungsmuster eine signifikante Gleichspannung überlagern (), die die Abtastung erschwert und zu einem Verbindungsabbruch der Endgeräte führt. Um gegen solche Angriffe immun zu sein, implementieren die PHY-Bausteine der Netzwerkkarten daher eine Gleichspannungskompensation.", "section_level": 3}, {"title": "Gigabit-Ethernet.", "content": "Bei 1000-Mbit/s-Ethernet (Gigabit-Ethernet; kurz: GbE oder GigE) kommen im Wesentlichen zwei verschiedene Kodiervarianten zum Einsatz. Bei 1000BASE-X (IEEE 802.3 Clause 36) wird der Datenstrom in 8-Bit breite Einheiten zerlegt und mit dem 8b10b-Code auf eine Symbolrate von 1250 MBaud gebracht. Damit wird ein kontinuierlicher, gleichspannungsfreier Datenstrom erzeugt, der bei 1000BASE-CX über einen Transformator auf einem verdrillten", "section_level": 2}, {"title": "2,5- und 5-Gbit/s-Ethernet.", "content": "2.5GBASE-T und 5GBASE-T, auch 2.5GbE und 5GbE abgekürzt und bisweilen zusammen \"NBASE-T\" oder \"MGBASE-T\" genannt, wird wie 1000BASE-T oder 10GBASE-T über Kupferkabel übertragen. Effektiv sind 2.5GBASE-T und 5GBASE-T herunterskalierte Versionen von 10GBASE-T mit 25 % und", "section_level": 2}, {"title": "10-Gbit/s-Ethernet.", "content": "Der 10-Gbit/s-Ethernet-Standard (kurz: 10GbE oder 10GE) bringt zehn unterschiedliche Übertragungstechniken, acht für Glasfaserkabel und zwei für Kupferkabel mit sich. 10-Gbit/s-Ethernet wird für LAN, MAN und WAN verwendet. Der Standard für die Glasfaserübertragung heißt IEEE 802.3ae, die Standards für Kupfer sind IEEE 802.3ak und IEEE 802.3an.", "section_level": 2}, {"title": "Glasfaser.", "content": "Im LAN erreichen bedingt durch die Verfügbarkeit", "section_level": 3}, {"title": "Kupfer.", "content": "Der Vorteil von Kupferverkabelung gegenüber Glasfasersystemen liegt in der schnelleren Konfektionierung und der unterschiedlichen Nutzbarkeit der Verkabelung (viele Anwendungen über ein Kabel). Darüber hinaus ist die Langlebigkeit von Kupfersystemen nach wie vor höher als bei Glasfasersystemen (Ausbrennen und Verschleiß der LEDs/Laser) und die Kosten bei zusätzlich notwendiger (teurer) Elektronik.", "section_level": 3}, {"title": "Converged 10 GbE.", "content": "\"Converged 10 GbE\" ist ein Standard für Netzwerke bei denen 10 GbE und 10 GbFC verschmolzen sind. Zum Converged-Ansatz gehört auch das neue Fibre Channel over Ethernet (FCoE). Das sind FC-Pakete, die in Ethernet gekapselt sind und für die dann ebenfalls die Converged Ethernet-Topologie genutzt werden kann; z. B. sind dann entsprechend aktualisierte Switches (wegen Paketgrößen) transparent für FC- und iSCSI-Storage sowie für das LAN nutzbar.", "section_level": 3}, {"title": "25-Gbit/s und 50-Gbit/s Ethernet.", "content": "25 Gigabit (25GbE) und 50 Gigabit Ethernet (50GbE) wurden von einem Industriekonsortium zur Standardisierung vorgeschlagen und von IEEE 802.3 in Form einer Study Group untersucht. 25/50GbE sollen in Rechenzentren höhere Leistungen als 10GbE zu deutlich geringeren", "section_level": 2}, {"title": "40-Gbit/s und 100-Gbit/s Ethernet.", "content": "Die bisher schnellste Generation unterstützt 40 und 100 Gbit/s sowohl über Kupferkabel (Twinax) als", "section_level": 2}, {"title": "200-Gbit/s- und 400-Gbit/s-Ethernet.", "content": "Geschwindigkeiten und erwartete Standards schneller als 100 Gbit/s werden manchmal auch als \"Terabit Ethernet\" bezeichnet. Im März 2013 begann die IEEE 802.3 \"400 Gb/s Ethernet Study Group\"", "section_level": 2}, {"title": "Kabel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kabellängen.", "content": "Die zulässige Gesamtlänge der Übertragungsstrecke beträgt in der Regel 100 m. Darin enthalten sind: Patchkabel haben schlechtere Übertragungseigenschaften. Sind die Patchkabel länger als 10 m, reduziert sich für jeden Meter Überschreitung die zulässige Länge des Installationskabels um jeweils 1,5 m.Besteht die Strecke nur aus Patchkabeln, ist die zulässige Regellänge ca. 70 m. Wenn nicht anders angegeben, gelten die Längen für geschirmte und ungeschirmte Kabel gleichermaßen. Die Werte", "section_level": 2}, {"title": "Metro-Ethernet.", "content": "\"Metro Ethernet Netze\" (MEN) sind ethernetbasierte Metropolitan Area Network (MAN) Netze, die auf Carriergrade-Ethernet basieren. Nachdem mit der Einführung ausgefeilter Glasfasertechniken die Längenbeschränkungen", "section_level": 1}, {"title": "Power over Ethernet.", "content": "Ebenfalls zur Familie der Ethernet-Standards gehört IEEE 802.3af (IEEE 802.3 Clause 33). Das Verfahren beschreibt, wie sich Ethernet-fähige Geräte über das Twisted-Pair-Kabel mit Energie versorgen lassen. Dabei werden entweder die ungenutzten Adern der Leitung verwendet, oder es wird zusätzlich zum Datensignal ein Gleichstromanteil über die vier", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Standards.", "content": "Folgende Netzwerkstandards gehören nicht zum IEEE-802.3-Ethernet-Standard, unterstützen aber das Ethernet-Datenblockformat und können mit Ethernet zusammenarbeiten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ethernet ([] oder englisch []) ist eine Technik, die Software (Protokolle usw.) und Hardware (Kabel, Verteiler, Netzwerkkarten usw.) für kabelgebundene Datennetze spezifiziert, welche ursprünglich für lokale Datennetze (LANs) gedacht war und daher auch als LAN-Technik bezeichnet wird. Sie ermöglicht den Datenaustausch in Form von Datenframes zwischen den in einem lokalen Netz (LAN) angeschlossenen Geräten (Computer, Drucker und dergleichen). Derzeit sind Übertragungsraten von 1, 10, 100 Megabit/s (Fast Ethernet), 1000 Megabit/s (Gigabit-Ethernet), 2,5, 5, 10, 40, 50, 100, 200 und 400 Gigabit/s spezifiziert. In seiner ursprünglichen Form erstreckt sich das LAN dabei nur über ein Gebäude; Ethernet-Varianten über Glasfaser haben eine Reichweite von bis zu 70 km.", "tgt_summary": "以太网(英语:Ethernet)是一种计算机局域网技术。IEEE组织的IEEE 802.3标准制定了以太网的技术标准,它规定了包括物理层的连线、电子信号和介质访问控制的内容。以太网是目前应用最普遍的局域网技术,取代了其他局域网标准如令牌环、FDDI和ARCNET。", "id": 2790141} {"src_title": "Lichtmikroskop", "tgt_title": "光学显微镜", "src_document": [{"title": "Funktionsweise von einfachen und zusammengesetzten Mikroskopen.", "content": "Lichtmikroskopie kann mit „einfachen“ oder mit „zusammengesetzten“ Mikroskopen durchgeführt werden. Heutige Mikroskope sind typischerweise „zusammengesetzte Mikroskope“.", "section_level": 1}, {"title": "Einfache Mikroskope.", "content": "Einfache Mikroskope besitzen nur ein einzelnes optisches System zur Vergrößerung und funktionieren wie eine Lupe (zum Prinzip der Vergrößerung siehe dort). Ursprünglich verwendete man dazu nur eine einzelne Glaslinse. Um die für Mikroskope typische starke Vergrößerung zu erreichen benötigt man eine sehr kurze Brennweite. Durch die damit verbundene starke Krümmung der Linsenoberfläche muss die Linse einen kleinen Durchmesser im Millimeterbereich haben. Sie muss mit entsprechend geringem Abstand dicht vor das Auge gehalten werden was anstrengend ist und zur geringen allgemeinen Verbreitung dieser Mikroskope führte. Im einfachsten Fall bestand ein einfaches Mikroskop nur aus einer Glaslinse und einer Halterung für diese. Die bekanntesten dürften jene von Antonie van Leeuwenhoek gebauten Geräte sein, mit denen ihm Ende des 17. Jahrhunderts zahlreiche wissenschaftliche Entdeckungen gelangen. Der in der Abbildung dargestellte Nachbau eines solchen Mikroskops wird mit der Seite, die auf der Unterlage liegt, dicht vor das Auge gehalten. Rechts im Bild ist am Ende einer Raute eine Spitze zu sehen, auf die das Präparat montiert wurde. Darunter ist die Glaslinse in die Metallplatte eingelassen. Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche Varianten einfacher Mikroskope entwickelt wie z. B. das \"Flohglas\", das Zirkelmikroskop, einfache \"Screw-barrel\"-Mikroskope, klassische Präpariermikroskope und die sog. botanischen Mikroskope. Auf der Suche nach besserer Abbildungsqualität verwendete man im 19. Jh. auch Edelsteinlinsen wegen ihres hohen Brechungsindex und damit geringerer sphärischer Aberration, oder eine Kombination aus zwei oder drei Plankonvexlinsen (Doublet, Triplet) ebenfalls zur Verringerung von Abbildungsfehlern. Es gab auch einfache Mikroskope mit kombinierbaren Einzellinsen mit Schraubfassung zur Änderung der Vergrößerung.\"\" Solche einfachen Mikroskope wurden noch bis Ende des 19. Jh. angeboten. Z.B. stellte Zeiss nach Firmengründung in Jena ab den 1850er Jahren Doublets bis 125facher Vergrößerung und Triplets bis 300facher Vergrößerung her, 1895 noch ein Doublet 70fach. Da ein einfaches Mikroskop mit hoher Vergrößerung dicht vor das Auge gehalten werden muss ist eine Beleuchtung des Präparats meist nur von der Rückseite möglich. Es wird dabei also in der Regel mit Durchlicht-Beleuchtung gearbeitet. Es gab aber seit der Erfindung eines die Linse umschließenden, zum Objekt gerichteten Beleuchtungs-Hohlspiegels durch Johann Lieberkühn (1740) auch die Möglichkeit der Auflichtbeleuchtung. Die geringer vergrößernden damaligen einfachen \"Naturforschermikroskope\" waren meist Auflichtmikroskope.", "section_level": 2}, {"title": "Zweistufige Vergrößerung beim zusammengesetzten Mikroskop.", "content": "Zusammengesetzte Mikroskope bestehen aus mindestens zwei hintereinander geschalteten optischen Systemen mit jeweils eigener Vergrößerung. Das vordere, das Objektiv, erzeugt ein vergrößertes reelles Bild, das Zwischenbild, welches vom Okular ein zweites Mal vergrößert wird. Das Okular funktioniert dabei wie eine Lupe und erzeugt ein virtuelles Abbild des Zwischenbildes. Die Gesamtvergrößerung des Mikroskops ist das Produkt aus Objektivvergrößerung und Okularvergrößerung. Bei einem 20x Objektiv und einem 10x Okular beträgt die Gesamtvergrößerung also 200x. Die ersten zusammengesetzten Mikroskope bestanden aus nur zwei Einzellinsen, sehr bald wurde das Okular zur Vergrößerung des nutzbaren Bildfeldes und Verringerung der Abbildungsfehler aus zwei Linsen zusammengesetzt (z. B. Huygens-Okular). In modernen Mikroskopen bestehen Objektive und Okulare aus mehreren Linsen, um verschiedene optische Abbildungsfehler auszugleichen. Hier ist etwa die chromatische Aberration zu nennen, die erst im 19. Jahrhundert durch Einführung neuer Glassorten begrenzt werden konnten. Da sich die Abbildungsfehler von Objektiv und Okular multiplizieren, waren zusammengesetzte Mikroskope den einfachen Mikroskopen zunächst unterlegen. Die Objektive und Okulare sind in der Regel wechselbar, so dass die Vergrößerung der jeweiligen Aufgabenstellung angepasst wird.", "section_level": 2}, {"title": "Bauweisen von zusammengesetzten Mikroskopen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Durchlicht- oder Auflichtmikroskopie.", "content": "Je nachdem von welcher Seite das Licht auf das Präparat fällt, wird zwischen Auflicht- und Durchlicht-Beleuchtung beziehungsweise zwischen Auflicht- und Durchlichtmikroskopie unterschieden. Bei der \"Durchlichtmikroskopie\" wird die Beleuchtung von hinten durch das Präparat hindurchgeleitet, bevor es vom Objektiv des Mikroskops aufgefangen wird (orangene Pfeile in der Schemazeichnung). Daher sind durchsichtige oder dünn geschnittene Präparate erforderlich. Diese Technik wird beim häufigsten mikroskopischen Verfahren angewendet, der Durchlicht-Hellfeldmikroskopie. Bei der \"Auflichtmikroskopie\" wird das Licht entweder vom Mikroskop kommend durch das Objektiv auf das Präparat geleitet (hellblaue Pfeile) oder von der Seite eingestrahlt (grüner Pfeil). Das vom Präparat reflektierte Licht wird wiederum vom Objektiv aufgefangen. Auflichtmikroskopie ist auch mit undurchsichtigen Präparaten möglich. Solche Präparate sind etwa in den Materialwissenschaften häufig, wo Probestücke eines Materials geschliffene und polierte oder auch angeätzte Oberflächen erhalten, die dann mikroskopisch untersucht werden. Auflichtbeleuchtung durch das Objektiv ist auch bei der Fluoreszenzmikroskopie weit verbreitet. Stereomikroskope arbeiten meist mit seitlicher Auflichtbeleuchtung. Eine seitliche Beleuchtung (magenta-farbener Pfeil) wurde oder wird bei manchen Spezialverfahren verwendet (siehe Spaltultramikroskop und Lichtscheibenmikroskopie).", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau eines typischen zusammengesetzten Durchlicht-Mikroskops.", "content": "Die Baugruppen eines typischen Durchlicht-Mikroskops wirken wie folgt zusammen: Die Beleuchtung des Präparats kann mittels kritischer Beleuchtung oder Köhlerscher Beleuchtung erfolgen (s. u.).", "section_level": 2}, {"title": "Tubuslänge, Endlichoptik und Unendlichoptik.", "content": "Die Objektive von älteren oder kleineren Mikroskopen sind angepasst an eine definierte Tubuslänge und erzeugen in einem genau definierten Abstand ein reelles Zwischenbild, das dann durch die Okularoptik vergrößert wird. Die Hersteller einigten sich auf eine Tubuslänge von 160 mm, bei älteren Mikroskopen kann diese Tubuslänge abweichen. So fertigte die Firma Leitz/Wetzlar nach einem hauseigenen Standard von 170 mm. Diese definierte Tubuslänge bringt allerdings einige Nachteile mit sich. So können optische Elemente und Baugruppen nicht einfach in den Strahlgang eingefügt werden, da z. B. einfach der Platz hierfür nicht ausreichte. Neuere Mikroskope sind daher mit einer sogenannten „Unendlichoptik“ ausgestattet. In diesem Fall erzeugt das Objektiv kein reelles Zwischenbild, sondern das Licht verlässt das Objektiv als unendliche parallele Strahlen, was einen „unendlich“ langen Tubus ermöglicht. Somit können in den Strahlengang beliebig viele Zwischenelemente wie Filter, Strahlteiler etc. eingefügt werden. Da aus den parallel verlaufenden Lichtstrahlen kein Bild entstehen kann, befindet sich am Ende von unendlich-Tuben eine Tubuslinse. Diese erzeugt aus den parallelen Lichtstrahlen ein reelles Zwischenbild das dann wieder durch die Okularoptik vergrößert werden kann. Unendlich Optik-Objektive erkennt man in der Regel an dem aufgebrachten ∞ (Unendlichzeichen). In Abgrenzung zur Unendlichoptik wird die klassische Optik mit fester Tubuslänge als „Endlichoptik“ bezeichnet. Auf entsprechenden Objektiven ist die Länge des vorgesehenen Tubus in Millimetern angegeben, etwa 160 oder 170.", "section_level": 2}, {"title": "Aufrechte und inverse (auch: umgekehrte) Mikroskope.", "content": "Ein Mikroskop, bei dem sich das Objektiv oberhalb des Präparats befindet wird als aufrechtes Mikroskop bezeichnet. Bei Durchlicht-Mikroskopen kommt das Licht dann von unten zum Präparat. Darüber ist das Objektiv, durch das das Licht nach oben zum Okular geht. Dies ist die häufigere Bauart. Wird dieser Lichtweg umgekehrt, dann spricht man von einem inversen oder umgekehrten Mikroskop. Bei Durchlicht-Beleuchtung fällt das Licht hier von oben auf das Präparat, darunter befindet sich das Objektiv. Um ein bequemes Arbeiten zu ermöglichen wird das Licht dann umgelenkt, so dass in die Okulare von oben hineingeschaut werden kann (siehe Abbildung). Inverse Mikroskope werden beispielsweise zur Beobachtung von Zellkultur-Zellen eingesetzt, da sich die Zellen am Boden des Kulturgefäßes aufhalten. Der Abstand von den Zellen zum Objektiv wäre bei einem aufrechten Mikroskop zu groß. Mikroskope mit dieser Bauform sind ein unerlässliches Instrument für Untersuchungen an lebenden Zellen in Kulturgefäßen (Zellkultur), z. B. in der Patch-Clamp-Technik sowie bei Einsatz von Mikromanipulatoren, die von oben an das Präparat herangeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Beleuchtung des Präparats.", "content": "Um das Gesichtsfeld hell auszuleuchten gibt es zwei verbreitete Beleuchtungsverfahren. Die \"kritische Beleuchtung\" ist die historisch ältere. Sie wird heute noch in manchen sehr einfachen Mikroskopen verwendet. Die von August Köhler entwickelte \"Köhlersche Beleuchtung\" erlaubt eine gleichmäßigere Beleuchtung des Präparats. Sie ist heute Standard in Routine- und Forschungsmikroskopen. Durchlicht-Hellfeldmikroskopie mit Köhlerscher Beleuchtung ist typischerweise der Ausgangspunkt für die Anwendung von speziellen lichtmikroskopischen Kontrastverfahren wie Phasenkontrast und Differentialinterferenzkontrast. Beide Beleuchtungsmethoden wurden ursprünglich für Durchlicht-Hellfeldmikroskopie entwickelt, werden aber auch in anderen Verfahren verwendet, wie der Fluoreszenzmikroskopie.", "section_level": 1}, {"title": "Kritische Beleuchtung.", "content": "Bei der kritischen Beleuchtung wird ein verkleinertes Abbild der Lichtquelle in der Präparateebene erzeugt. Wenn als Lichtquelle eine Glühbirne verwendet wird, wird also der Glühwendel mit Hilfe des Kondensors in der Schärfeebene abgebildet. Dadurch ist sichergestellt, dass das Präparat mit der maximal möglichen Helligkeit beleuchtet wird. Die Brennweite eines Mikroskopkondensors ist meist ziemlich kurz. Um ein Bild der Lichtquelle in der Schärfeebene des Mikroskops erzeugen zu können muss erstens der Kondensor dicht am Präparat positioniert sein. Zweitens muss die Lichtquelle vergleichsweise weit vom Kondensor entfernt sein, so dass sie deutlich vor seiner vorderen Brennebene liegt. Um zu verhindern, dass das Bild des Glühwendels die Erkennung von Präparatstrukturen erschwert, wird ein Mattglas-Filter in den Beleuchtungstrahlengang gelegt, unterhalb des Kondensors. Sollte dies nicht ausreichend sein kann der Kondensor etwas abgesenkt werden, so dass das Bild des Glühwendels unscharf wird. Wenn zur Beleuchtung keine Lampe, sondern ein Spiegel für Tageslicht eingesetzt wird, ist dieser meist auf einer Seite plan und auf der anderen Seite hohl. Der Hohlspiegel kann für Objektive mit geringer Vergrößerung eingesetzt werden, wenn der Kondensor entfernt wurde. Bei höheren Vergrößerungen muss die Beleuchtung auf einen kleineren Bereich des Präparats kondensiert werden. Dies geschieht mit dem Kondensor unter Verwendung des Planspiegels. Mit Tageslichtbeleuchtung kann es bei kritischer Beleuchtung zur Abbildung von Strukturen aus der Umgebung wie Fensterrahmen kommen. Auch hier hilft ein Mattglas-Filter unter dem Kondensor oder eine Kondensor-Absenkung.", "section_level": 2}, {"title": "Köhlersche Beleuchtung.", "content": "August Köhler beschäftigte sich Ende des 19. Jahrhunderts mit der Mikrofotografie, also der Fotografie mit Hilfe eines Mikroskops. Bei direkter Beobachtung durch das Okular war die ungleichmäßige Helligkeit des Gesichtsfeldes bei kritischer Beleuchtung vergleichsweise wenig störend, da das Präparat je nach Bedarf hin und her verschoben werden konnte. Bei der Mikrofotografie führte eine ungleichmäßige Ausleuchtung jedoch zu einer schlechten Bildqualität. Er entwickelte daher ein Verfahren, das eine gleichmäßige Helligkeit bei gleich hoher Gesamthelligkeit erlaubte. Er veröffentlichte dieses Verfahren, das heute nach ihm benannt ist, 1893. Der Vorgang des Einstellens der Köhlerschen Beleuchtung wird als köhlern bezeichnet. Köhlersche Beleuchtung hat neben einer gleichmäßigen Gesichtsfeldausleuchtung noch einen weiteren Vorteil: Nur der Bereich des Präparats, der tatsächlich beobachtet wird, wird beleuchtet. Dadurch wird störendes Streulicht, das in benachbarten Bereichen entstehen würde, vermieden. Bei dieser Beleuchtungsart wird ein Bild der Lichtquelle nicht in der Präparateebene erzeugt, sondern in der Ebene der Blende unterhalb des Kondensors. Diese wird als Kondensorblende oder Aperturblende bezeichnet. In der Präparateebene wird dagegen ein Bild der Leuchtfeldblende (auch: Feldblende) scharf abgebildet. Diese Blende befindet sich in der Nähe der Lichtquelle, in der Regel ist sie im Mikroskopfuß fest eingebaut. Das Bild in der Präparateebene wird scharfgestellt, indem der Kondensor auf oder ab bewegt wird. Köhlersche Beleuchtung ist nur mit einer künstlichen Lichtquelle möglich. Ein geköhlertes Mikroskop hat zwei miteinander in Beziehung stehende, verflochtene Strahlengänge und jeder der beiden hat mehrere 'konjugierte Ebenen', das heißt was in einer der Ebenen scharf abgebildet ist, ist auch in den anderen konjugierten Ebenen scharf. Die Köhlersche Beleuchtung kann als eine kritische Beleuchtung angesehen werden, bei der die Lichtquelle die Öffnung der Leuchtfeldblende ist.", "section_level": 2}, {"title": "Auflösung und Vergrößerung.", "content": "Bei optimaler Gerätebeschaffenheit und der Verwendung von Öl-Immersion lassen sich mit klassischer Lichtmikroskopie, wie sie im Wesentlichen im 19. Jahrhundert entwickelt wurde, bestenfalls Objekte voneinander unterscheiden, die 0,2 bis 0,3 μm oder weiter voneinander entfernt sind. Die erzielbare Auflösung ist dabei nicht durch die verfügbare Qualität der Geräte, sondern durch physikalische Gesetze bestimmt. Sie hängt unter anderem von der Wellenlänge des verwendeten Lichts ab. Verfahren, die seit den 1990er Jahren entwickelt wurden und auf nicht-linearen Farbstoffeigenschaften beruhen, erlauben auch eine Auflösung unter diesem so genannten Abbe-Limit. Entscheidend für die Fähigkeit eines Mikroskops, Strukturen kleiner Objekte unterscheidbar abzubilden, ist (neben dem Kontrast) nicht die Vergrößerung, sondern die Auflösung. Dieser Zusammenhang ist nicht allein durch strahlenoptische Überlegung zu verstehen, sondern ergibt sich aus der Wellennatur des Lichts. Ernst Abbe erkannte als erster den entscheidenden Einfluss der Numerischen Apertur auf die Auflösung. Er gab als \"förderliche Vergrößerung\" an. Dies bedeutet, dass die kleinsten vom Objektiv aufgelösten Strukturen nach der Abbildung durch das Okular im Auge noch aufgelöst werden können, also etwa unter einem Winkel von 2′ (Bogenminuten) erscheinen. Wird die Vergrößerung höher gewählt (z. B. durch ein Okular mit hoher Vergrößerung), wird das Bild des Objekts zwar noch größer dargestellt, aber es sind keine weiteren Objektdetails erkennbar. Objektive und Okulare müssen also aufeinander abgestimmt sein. Nach den Gesetzen der Wellenoptik ist die Auflösung des Lichtmikroskops durch die Größe der Wellenlänge der Beleuchtung beschränkt, siehe Numerische Apertur.", "section_level": 1}, {"title": "Auflösungen jenseits des Abbe-Limits.", "content": "1971 veröffentlichten Thomas Cremer und Christoph Cremer theoretische Berechnungen über die Erzeugung eines idealen Hologramms zur Überwindung der Beugungsgrenze, das ein Interferenzfeld in allen Raumrichtungen festhält, ein sogenanntes formula_2 Hologramm. Seit den 1990er Jahren wurden einige Methoden entwickelt, die eine optische Auflösung jenseits des Abbe-Limits ermöglichen. Sie basieren alle auf Fluoreszenzmikroskopie und sind daher in diesem Artikel im Abschnitt Verfahren mit erhöhter Auflösung erwähnt. Die folgenden neueren lichtmikroskopischen Entwicklungen erlauben eine Auflösung jenseits des klassischen Abbe-Limits:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Prinzip der Vergrößerung durch mit Wasser gefüllte Glasschalen wurde bereits von den Römern beschrieben (Seneca) und Vergrößerungslinsen waren schon im 16. Jahrhundert bekannt. Der niederländische Brillenschleifer Hans Janssen und sein Sohn Zacharias Janssen werden oft als die Erfinder des ersten zusammengesetzten Mikroskops im Jahr 1590 angesehen. Dies basiert jedoch auf einer Erklärung von Zacharias Janssen selbst aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Das Datum ist dabei fragwürdig, da Zacharias Janssen selbst erst 1590 geboren wurde. Galileo Galilei entwickelte 1609 das \"Occhiolino\", ein zusammengesetztes Mikroskop mit einer konvexen und einer konkaven Linse. Allerdings hatte Zacharias Janssen ein Gerät mit dem gleichen Funktionsprinzip bereits ein Jahr zuvor auf der Frankfurter Messe vorgeführt. Galileis Mikroskop wurde von der „Akademie der Luchse“ in Rom gefeiert, die im Jahr 1603 von Federico Cesi gegründet worden war. Eine Zeichnung des Akademiemitglieds Francesco Stelluti von 1630 gilt als älteste Zeichnung, die mit Hilfe eines Mikroskops angefertigt wurde. Auf ihr sind drei Ansichten von Bienen (von oben, unten und von der Seite) sowie Detailvergrößerungen zu sehen. Die Biene kam im Wappen der Familie Barberini vor, zu der Papst Urban VIII. gehörte. Stelluti schrieb in ein Banner oberhalb der Abbildung: „\"Für Urban VIII. Pontifex Optimus Maximus [...] von der Akademie der Luchse, und in ewiger Verehrung widmen wir Euch dieses Symbol\"“. Christiaan Huygens (1629–1695), ebenfalls Niederländer, entwickelte im späten 17. Jahrhundert ein einfaches Zwei-Linsen-Okularsystem. Es war bereits achromatisch korrigiert, hatte also weniger Farbfehler und war deshalb ein großer Fortschritt bei der Verbesserung der Optik im Mikroskop. Okulare nach Huygens werden bis heute produziert, sind jedoch im Vergleich zu modernen Weitfeldokularen optisch deutlich unterlegen. Auch Robert Hooke benutzte für die Zeichnungen seiner 1665 publizierten \"Micrographia\" ein zusammengesetztes Mikroskop (siehe Abbildung). Die stärksten Vergrößerungen, die er in seinem Buch darstellte, waren 50-fach. Stärkere Vergrößerungen waren nicht möglich, da sich die Abbildungsfehler, die in der Frontlinse (Objektiv) und im Okular entstanden, vervielfachten, so dass keine feineren Details zu erkennen waren. Antoni van Leeuwenhoek (1632–1723) verfolgte daher einen anderen Ansatz. Die Vergrößerung einer Linse ist umso stärker, je stärker sie gewölbt ist. Kleine, annähernd kugelförmige Linsen haben daher die stärkste Vergrößerung. Leeuwenhoek war brillant im exakten Schleifen kleinster Linsen, einer Technik, die zuvor nur unzureichend beherrscht worden war. Seine einfachen Mikroskope mit nur einer Linse waren zwar unhandlich zu benutzen, doch da er nur mit einer Linse mikroskopierte, entfiel die Multiplikation der Abbildungsfehler. Seine Mikroskope hatten eine bis zu 270-fache Vergrößerung. So entdeckte Leeuwenhoek die von ihm so genannten „Animalkulen“, einzellige Bakterien und Protozoen. Im Jahre 1768 beschrieb der Michel Ferdinand d’Albert d’Ailly, Duc de Chaulnes (1714–1769) das erste eigens für Messzwecke konzipierte Messmikroskop. Robert Brown benutzte noch 1830 ein einfaches Mikroskop und entdeckte damit den Zellkern und die Brownsche Molekularbewegung. Es dauerte 160 Jahre, bevor zusammengesetzte Mikroskope dieselbe Abbildungsqualität erzeugten wie Leeuwenhoeks einfaches Mikroskop. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wurden gute zusammengesetzte Mikroskope durch Ausprobieren und anhand von Erfahrungswerten hergestellt. Ernst Abbe erarbeitete um 1873 die zum Bau besserer Mikroskope erforderlichen, noch heute gültigen physikalischen Grundlagen. Als Folge gelang es zum ersten Mal, ein Objektiv herzustellen, dessen Auflösungsgrenze nicht mehr durch die Materialgüte, sondern durch die physikalischen Beugungsgesetze limitiert wurde. Diese physikalische Auflösungsgrenze wird als das Abbe-Limit bezeichnet. Produziert wurden die entsprechenden Mikroskope zusammen mit Carl Zeiss in dessen optischen Werkstätten. Dabei profitierten sie von den von Otto Schott entwickelten optischen Gläsern und dem von August Köhler entwickelten Beleuchtungsapparat zur Köhlerschen Beleuchtung.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Zur Funktionsweise von Lichtmikroskopen: Sammlungen historischer Lichtmikroskope:", "section_level": 1}], "src_summary": "Lichtmikroskope (von griechisch \"μικρόν\" (\"micrón\") = „klein“, und \"σκοπεῖν\" (\"skopein\") = „etwas ansehen“) sind Mikroskope, die stark vergrößerte Bilder von kleinen Strukturen oder Objekten mit Hilfe von Licht erzeugen. Die Vergrößerung erfolgt gemäß den Gesetzen der Optik unter Ausnutzung von Lichtbrechung an Glaslinsen.", "tgt_summary": "光学显微镜(Optical microscope、Light microscope)是一种利用光学透镜产生影像放大效应的显微镜。", "id": 3055821} {"src_title": "Keramik", "tgt_title": "陶瓷器", "src_document": [{"title": "Vorgeschichtliche Verbreitung.", "content": "Während der jungpaläolithischen Kultur des Gravettien wurden erste Kleinplastiken aus gebranntem Löss­lehm hergestellt. Der Lösslehm wurde mit Knochenmehl gemagert und in einer Feuerstelle gebrannt. Das berühmteste Beispiel ist die circa 30.000 Jahre alte Venus von Dolní Věstonice, dazu kommen eine Reihe von Tierfiguren aus Dolní Věstonice, Pavlov und Krems-Wachtberg. Die Entdeckung von Keramik als Töpferware aus Ton ist wahrscheinlich unabhängig voneinander in mehreren Regionen erfolgt.", "section_level": 1}, {"title": "Nordasien.", "content": "Die ältesten Tongefäße der Welt stammen aus dem östlichen Sibirien Amur-Gebiet und ist durch Beschleuniger-Daten der vegetabilen Magerung auf 15.000 BP datiert. Keramikgefäße sind auch aus der mesolithischen Jomon-Kultur Japans nachgewiesen und datieren um 13.000 v. Chr. Die Kenntnis der Töpferei verbreitete sich durch Wildbeuter-Kulturen weiter nach Korea sowie in die Mandschurei, ohne dass dies mit einer neolithischen Wirtschaftsweise einherging. Auch in China ist sehr alte Keramik belegt. Funde aus einem Höhlengrab bei Xianrendong in der Provinz Jiangxi werden sogar auf ein Alter von bis zu 20.000 Jahren geschätzt. Keramik wird um 6000 v. Chr. auch am Südlichen Bug in der Ukraine nachgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Afrika.", "content": "Im Sudan wurde Töpferware (Wavy line) von semisesshaften Jägern und Sammlern hergestellt und unabhängig von Asien erfunden. Erste Keramik aus dem 10. Jahrtausend v. Chr. wurde von Jäger- und Sammlergruppen im heutigen westafrikanischen Mali hergestellt (Fundplatz Ounjougou). Im Nildelta trat Keramik erstmals im 9.–8. Jahrtausend v. Chr. auf.", "section_level": 2}, {"title": "Herstellung.", "content": "Frühe Töpferware wurde nach heutigem Wissen überall im „offenen Feldbrand“ hergestellt. Im 5. Jahrtausend sind in China erste Töpferöfen nachgewiesen, im Vorderen Orient im 4. Jahrtausend. In Mitteleuropa gibt es zeitgleiche Nachweise für Töpferöfen aus Triwalk, Mecklenburg-Vorpommern, aus der Trichterbecherkultur. Ihre Verbreitung in den Kulturen der Jungsteinzeit verdanken Keramikgefäße den verbesserten Möglichkeiten zum Kochen und zur Vorratshaltung, die sich bei gleichzeitiger Sesshaftwerdung durchsetzt, da sie zuvor als zu schwerer und zerbrechlicher Transportbehälter zunächst ungeeignet war. Keramik spielt eine ganz wesentliche Rolle im Rahmen der Identifizierung und Datierung archäologischer Kulturen.", "section_level": 2}, {"title": "Begriff und Unterteilung.", "content": "Heute ist der Begriff Keramik breiter gefasst. So kann der Begriff „Keramik“ einerseits einem Werkstoff zugeordnet werden, genauer gesagt, einer Stoffklasse, die gegenüber den Metallen oder den Kunststoffen oder anderen abgegrenzt werden kann, oder einer ganzen Technologie die sich im weitesten Sinne mit der Keramik befasst. Der Nomenklaturausschuss der Deutschen Keramischen Gesellschaft definiert „Keramik“ als einen „Zweig der chemischen Technologie oder Hüttenkunde, der sich mit der Herstellung keramischer Werkstoffe und Weiterverarbeitung bis zum keramischen Erzeugnis befaßt“. Keramische Werkstoffe wiederum werden definiert als „sind anorganisch, nichtmetallisch, in Wasser schwer löslich und zu wenigstens 30 % kristallin. In der Regel werden sie bei Raumtemperatur aus einer Rohmasse geformt und erhalten ihre typischen Werkstoffeigenschaften durch eine Temperaturbehandlung meist über 800 °C. Gelegentlich geschieht die Formgebung auch bei erhöhter Temperatur oder gar über den Schmelzfluß mit anschließender Kristallisation.“. Es existieren jedoch noch weitere Definitionen. So wird der Begriff im anglo-amerikanischen Sprachraum für alle festen Werkstoffe aus anorganischen Verbindungen mit nichtmetallischen Eigenschaften verwendet, was auch Halbleiter wie Silizium oder Galliumarsenid oder Edelsteine wie Saphir mit einschließt. Aus chemischer Sicht ist es bei diesen Definitionen nicht korrekt bei Keramik von „metallfreien“ oder „nichtmetallischen“ Restaurationen zu sprechen. Neben Sauerstoff und Silizium sind Metalle oft die Hauptbestandteile von Keramik. Sie liegen jedoch nicht in metallischer Form, sondern vorwiegend als Oxide vor. Werden diese (zum Beispiel bei Dentalkeramik) im Mund gelöst, entstehen Metallionen, die sich prinzipiell nicht von denen unterscheiden, die durch Korrosionvorgänge aus Metallen gebildet werden. Der Begriff „nicht-metallisch“ bezieht sich hier auf die Eigenschaften des Werkstoffes wie elektrische Leitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit oder Duktilität, wobei einige der heutigen Spezialkeramiken durchaus teilweise Eigenschaften von Metallen aufweisen können. Keramiken sind also weitgehend aus anorganischen, feinkörnigen Rohstoffen unter Wasserzugabe bei Raumtemperatur geformte und danach getrocknete Gegenstände (sogenannte Grünkörper), die in einem anschließenden Brennprozess oberhalb 700 °C zu härteren, dauerhafteren Gegenständen gebrannt werden. Einen härteren Scherben bekommt man durch höhere Brenntemperatur, wobei es ab etwa 1200 °C (je nach Tonmasse) zu einer Sinterung kommt, die die Porosität des Scherbens aufhebt. Man erhält also dauerhaft flüssigkeitsdichte Gefäße. Keramik wird heute im zunehmenden Maße für technische Einsatzzwecke genutzt (technische Keramik) und in ähnlichen Prozessen, allerdings meist wesentlich höheren Sintertemperaturen, hergestellt. Im Bereich der faserverstärkten Keramik sind auch siliciumhaltige organische Polymere (Polycarbosilane) als Ausgangsstoffe zur Herstellung von amorpher Siliciumcarbid-Keramik in Verwendung. Sie wandeln sich in einem Pyrolyseprozess vom Polymer zur amorphen Keramik um. Eine klare Systematik der keramischen Werkstoffe – wie beispielsweise bei Metall-Legierungen – ist schwierig, weil es hinsichtlich der Rohstoff-Zusammensetzung, des Brennvorgangs und des Gestaltungsprozesses fließende Übergänge gibt. Keramische Produkte werden deshalb häufig nach den jeweils im Vordergrund der Betrachtung stehenden Aspekten unterschieden, zum Beispiel nach regionalen Keramiktypen wie Westerwälder Steinzeug, Bunzlauer Keramik oder auch Majolika und Fayence, bei technischer Keramik nach der chemischen Zusammensetzung in Silikatkeramik, Oxidkeramik und Nicht-Oxid-Keramik oder auch nach dem Verwendungszweck (Funktionskeramik, Gebrauchskeramik, Baukeramik, Sanitärkeramik und Strukturkeramik). Gebräuchlich ist auch die Unterteilung in \"Grob-\" und \"Feinkeramik\". Zur erstgenannten gehört die große Gruppe der Baukeramik (zum Beispiel Bau- und Dachziegel, Kanalisationsrohre); diese Produkte sind dickwandig, häufig inhomogen, von oft zufälliger Färbung. Feinkeramik ist dagegen feinkörnig (Korngröße unter 0,05 mm), von definierter Färbung (zum Beispiel weiß für Haushaltskeramik, Tischgeschirr und Sanitärkeramik); hierher gehören auch die künstlerischen Erzeugnisse. Feinkeramik erfordert bezüglich der Aufbereitung der Rohmasse, der Formgebung und des Trocknens sowie Brennens eine erheblich größere Sorgfalt, als sie bei der Herstellung von Grobkeramik nötig ist. Die Eigenschaften keramischer Produkte werden bestimmt durch Art und Menge der in ihnen enthaltenen Kristalle und die als Bindung funktionierenden Verglasungen (sogenannte Glasphasen). Keramiken sind formbeständig, im Allgemeinen hart (es gibt Ausnahmen:beispielsweise pyrolytisches Bornitrid (hexagonal) ist flexibel durch seine Schichtstruktur) und hitzebeständig. \"Zur Klassifikation keramischer Massen:\" Die Einteilung keramischer Massen kann in drei Klassen, verschiedenen Unterklassen, Gruppen, Untergruppen, weiterführende Aufteilungen, beispielsweise in \"Grobkeramik\" und \"Feinkeramik\" sowie durch weitere Spezifikationen erfolgen. Grobkeramik (engl. coarse ware) ist die beschreibende Bezeichnung für vorzeitliche alltägliche keramische Gebrauchsware der unterschiedlichsten Kulturen, die mehr als zwei Drittel aller Funde ausmacht. Die Gefäße waren für den Transport und die Lagerung von Gütern, die Zubereitung von Speisen und als Kochgefäße in Gebrauch. Grobkeramik steht sowohl in der Art der Herstellung, als auch im allgemein unverzierten Aussehen, qualitativ im Kontrast zur speziellen Ausführung von zeremoniellen Gefäßen.", "section_level": 1}, {"title": "Keramische Rohstoffe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Silikat-Rohstoffe.", "content": "Dieser Bereich umfasst generell alle Rohstoffe, die [SiO]-Tetraeder in der Kristallstruktur eingebaut haben.", "section_level": 2}, {"title": "Tonminerale und deren Gemische.", "content": "Tone sind wasserhaltige Alumosilicate. Siehe auch Tonmineral. Man unterscheidet zwischen Primärton und Sekundärton. Tone und Lehme entstehen durch die Verwitterung von Feldspäten und verwandten Mineralien. Die Hauptbestandteile sind Illit, Montmorillonit und Kaolinit. Die Korngrößen liegen hierbei im μm-Bereich. Je nach Verwendungszweck unterteilt man diese Rohstoffe in Steinzeugtone, Steinguttone, Irdenwaretone und -lehme. Mergeltone haben einen hohen Gehalt an Kalk, der stark verflüssigend wirkt. Da an solchen Scherben die früher viel verwendeten Blei- und Zinnglasuren sehr gut haften, werden sie häufig für Ofenkacheln und Fliesen eingesetzt. Bentonite sind ein Verwitterungsprodukt vulkanischen Ursprungs, sie wirken bereits bei geringen Zugaben sehr stark plastifizierend, verbessern die Formbarkeit und die Standfestigkeit während des Trocknungsprozesses. Aus der hohen Wasseraufnahme der Bentonite im Formgebungsprozess resultiert eine enorme Schwindung schon während des Trocknens. Durch die Trockenschwindung kann es zu Rissen und Verformungen in der Grünware kommen. Die Auswahl und Mischung der Rohstoffe muss folgenden Forderungen genügen: Gute Formbarkeit der Masse, geringe Schwindung beim Trocknen und Brennen, hohe Standfestigkeit beim Brennen, geringe oder keine Verfärbung des Endprodukts.", "section_level": 3}, {"title": "Kaoline.", "content": "Kaolin, auch Porzellanerde genannt, ist ein Verwitterungsprodukt von Feldspat. Es besteht weitgehend aus Kaolinit, einem hydratisierten Alumosilikat, begleitet von Quarzsand, Feldspat und Glimmer. Die letztgenannten Bestandteile werden durch Schlämmen und Sieben entfernt, das Endprodukt muss möglichst plastisch, beim Trocknen formstabil und nach dem Brennen weiß sein. Zur Erzielung der gewünschten Eigenschaften werden Kaoline unterschiedlicher Herkunft gemischt (Mineral Dressing); um ein gutes Gießverhalten zu erreichen, gibt man noch Plastifizierungsmittel wie Wasserglas und/oder Soda zu. Kaolin ist zur Porzellanherstellung zwingend. Ist kein Kaolin in der Tonerde enthalten, entsteht automatisch immer nur Keramik. Manche Länder konnten in der Vergangenheit kein Porzellan herstellen, weil es dort kein Kaolin gab. Belgien und die Niederlande gehören dazu.", "section_level": 3}, {"title": "Nichtplastische Rohstoffe.", "content": "Feldspäte sind im Vergleich zum Kalk ebenfalls gute Flussmittel, die aber mit steigender Brenntemperatur eine stärkere Verglasung und damit Verdichtung der Erzeugnisse bewirken. Der Trocknungsschwund wird zwar reduziert, der Schwund beim Brennen steigt jedoch. Quarz senkt als Magerungsmittel den Trocknungs- und Brennschwund, verschlechtert jedoch die Plastizität. Quarz wird als feinstkörniger Sand oder als gemahlenes Ganggestein eingesetzt, er muss möglichst rein sein, um unerwünschte Verfärbungen zu vermeiden. Kalk wird als geschlämmte Kreide oder als gemahlener Kalkstein eingesetzt. Als Magerungsmittel unterstützt er die Formstabilität beim Trocknen, beim Brennen wirkt er als Flussmittel. Allerdings liegen sein Sinter- und sein Schmelzpunkt nahe beieinander, bei zu hohen Brenntemperaturen besteht mithin die Gefahr von Deformationen durch Ausgasen. Schamotte, als gemahlener gebrannter Ton oder Tonschiefer, ist ein Magerungsmittel, das die Porosität bei niedrigen Brenntemperaturen erhöht und die Trocknungs- und Brennschwindung reduziert. Magnesiummineralien (Talkum, Magnesit) verleihen den Erzeugnissen eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit; sie werden bevorzugt für elektrotechnische Produkte eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Oxidische Rohstoffe.", "content": "Mit den im Folgenden aufgeführten oxidischen Rohstoffen werden Oxidkeramiken hergestellt, die sich in vielen Anwendungen der technischen Keramik finden. Bei einem Teil davon handelt es sich um synthetische Rohstoffe.", "section_level": 2}, {"title": "Aluminiumoxid.", "content": "Aluminiumoxidkeramiken basieren auf α-AlO, dem Korund. Sie dienen zum Beispiel als Schleif- und Poliermittel und werden auch als Trägermaterial für integrierte Schaltkreise eingesetzt. Aus gesintertem Korund oder Schmelzkorund lassen sich feuerfeste Erzeugnisse herstellen. Aluminiumoxiderzeugnisse können Glasphase enthalten, ein hoher Glasphaseanteil setzt die Sintertemperatur herab, jedoch auch die Festigkeit und Temperaturbeständigkeit. Um die Festigkeit weiter zu erhöhen, kann Zirkoniumoxid zugesetzt werden. Diese besonders zähe Keramik wird als ZTA (Zirconia toughened alumina) bezeichnet.", "section_level": 3}, {"title": "Berylliumoxid.", "content": "Aus gesintertem Berylliumoxid (BeO) werden Tiegel für chemische Reaktionen bei sehr hohen Temperaturen hergestellt. Des Weiteren wurden aus BeO elektrisch isolierende, aber hoch wärmeleitfähige Chip-Träger produziert, um die entstehende Wärmeenergie an einen Kühlkörper abzuleiten. Wegen des hohen Preises und der Giftigkeit ist BeO zunehmend durch andere Materialien ersetzt worden, z. B. Aluminiumoxid oder das teurere Aluminiumnitrid zur Wärmeableitung und Graphit für Hochtemperatur-Laborgefäße.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere oxidische Rohstoffe.", "content": "Weitere oxidische Rohstoffe, die bei der Keramikherstellung verwendet werden, sind z. B. Zirconium(IV)-oxid, Titan(IV)-oxid.", "section_level": 3}, {"title": "Nichtoxidische Rohstoffe.", "content": "Die im Folgenden aufgeführten nichtoxidischen Rohstoffe werden zur Herstellung von Nicht-Oxid-Keramiken verwendet, die sich in vielen technischen Anwendungen (siehe technische Keramik) durchgesetzt haben. In der Praxis werden alle diese Rohstoffe künstlich erzeugt.", "section_level": 2}, {"title": "Siliciumcarbid.", "content": "Siliciumcarbid (SiC) gehört aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten aktuell zu den wichtigsten Industriekeramiken für Hochleistungsanwendungen. Es wird als Schleifmittel, in Gleitlagern von Chemiepumpen, als Dieselrußpartikelfilter und für Hochtemperaturanwendungen als temperaturstabiles Formbauteil (z. B. Receiver bei Solarturm-Kraftwerken) verwendet, da es sehr hart sowie thermisch und chemisch resistent ist. Eine weitere Verwendung sind Ringe in Gleitringdichtungen. Die Kupplungsscheibe und die Bremsscheiben des Porsche Carrera GT bestehen aus kohlenstofffaserverstärktem Siliciumcarbid (C/SiC). Die wichtigste Herstellung (Acheson-Verfahren) erfolgt aus Quarzsand und Koks bei 2200 °C nach: Sie ist vergleichbar der Reduktion von Quarz zu Rohsilicium; es wird allerdings ein Überschuss von Kohlenstoff verwendet. Für bessere Formgebung ist die Herstellung aus geschmolzenem Silicium und Kohlenstoff geeignet. Hier hat sich Holzkohle bewährt, die vorher auf die richtige Form gebracht wurde. Durch die Poren kann Silicium aufgenommen werden und dann zu SiC reagieren. Dabei entsteht eine Sonderform des Siliciumcarbid, das sogenannte SiSiC (siliciuminfiltriertes SiC), in dem sich immer noch einige Prozent nicht-reagiertes Silicium befinden, das die Korrosionsbeständigkeit negativ beeinflusst. In der Natur wird SiC nur selten gefunden. Es wird dann als Moissanit bezeichnet.", "section_level": 3}, {"title": "Bornitrid.", "content": "Da Bornitrid (BN) bei Normalbedingungen analog zu Graphit aufgebaut ist und darüber hinaus sehr temperaturbeständig ist (es reagiert erst bei 750 °C mit Luft), ist es als Hochtemperatur-Schmiermittel geeignet. Die diamantähnliche Modifikation Borazon ist nach Diamant das härteste Material. Die hexagonale Kristallstruktur kann man ableiten, wenn man bei Graphit abwechselnd die Kohlenstoffe durch Bor und Stickstoff ersetzt. Anders ausgedrückt, besteht sie aus Ebenen von an allen Seiten kondensierten Borazin-Ringen. Bornitrid ist nicht elektrisch leitfähig wie Graphit, da die Elektronen stärker an den Stickstoffatomen lokalisiert sind. Bei 60–90 kbar und 1500–2200 °C wandelt sich BN in kubisches Borazon um, das in der zu Diamant analogen Zinkblendestruktur kristallisiert. Borazon ist ähnlich hart wie Diamant, aber oxidationsbeständiger und wird daher als Schleifmittel eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Borcarbid.", "content": "Borcarbid (BC) ist ein weiterer sehr harter Werkstoff (an dritter Stelle nach Diamant und Bornitrid). Es wird als Schleifmittel und für Panzerplatten und Sandstrahldüsen verwendet. Die Herstellung erfolgt bei 2400 °C aus BO und Kohlenstoff.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere nichtoxidische Rohstoffe.", "content": "Weitere nichtoxidische Rohstoffe, die bei der Keramikherstellung verwendet werden, sind Siliciumnitrid, Aluminiumnitrid, Molybdändisilicid und Wolframcarbid.", "section_level": 3}, {"title": "Manipulierte keramische Rohstoffe.", "content": "Ursprünglich hier „metallisch-keramische Rohstoffe“ genannt. Die Keramik hat in der Regel nichts mit metallischen Werkstoffen zu tun. Da man Metalle ähnlichen Formgebungsprozessen zuführen kann wie keramische Rohstoffe, wurde diese Rubrik wohl irreführend so genannt. Es handelt sich um Trockenpressen, Schlickergießen oder plastische Formgebung mittels Bindemitteln. Man bezeichnet diesen Teil der Herstellung metallischer Werkstoffe als Pulvermetallurgie. Dabei wird mit feinsten Körnungen gearbeitet.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Zusatzstoffe.", "content": "Weitere Zusatzstoffe sind Flussmittel in der Glasindustrie. Plastifizierer oder Flockungsmittel verbessern die Formbarkeit und verbrennen beim Brennprozess. Organische Plastifikatoren sind zum Beispiel Leim, Wachse, Gelatine, Dextrin, Gummiarabikum, Paraffinöl. Weiterhin verwendet werden Verflüssiger oder Peptisatoren, die zur Verhinderung von Flockung des Rohmaterials eingesetzt werden. Sonstige Hilfsmittel sind fein gemahlene Ausbrennmittel wie Säge- und Korkmehl, Stärke, Kohlestaub und Styroporkugeln. Sie machen den Scherben porös und leicht und können interessante Oberflächeneffekte erzeugen; sie verbrennen ebenfalls beim Brand. Sogenannte Porosierungsmittel haben den Haupteinsatzzweck in der Ziegelindustrie, wobei sie die Dichte und die Wärmeleitfähigkeit der Ziegel reduzieren.", "section_level": 2}, {"title": "Herstellungsschritte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbereitung der Rohstoffe.", "content": "In der industriellen Keramikproduktion werden die Komponenten, nachdem sie teilweise vorgebrannt wurden, entsprechend der Rezeptur gemeinsam in Trommelmühlen fein gemahlen. Nach dem Schlämmen unter Zugabe von Wasser wird dieses in Filterpressen wieder weitgehend entfernt. Der zurückbleibende Filterkuchen wird getrocknet und nochmals gemahlen. In dieser Form wird die Rohmasse entweder gelagert oder sofort unter Zugabe von Wasser und verflüssigenden Hilfsstoffen in Maschinen geknetet und ggf. entlüftet. Daneben hat in jüngerer Zeit die halbnasse und die trockene Aufbereitung bei der industriellen Herstellung Bedeutung gewonnen. In der Töpferwerkstatt wird zum Teil noch heute dieser Prozess in aufwändiger Handarbeit durchgeführt. Da Mahlwerke oft nicht zur Verfügung stehen, kommt dem Schlämmen große Bedeutung zu. Die Homogenisierung der Masse wurde in mühsamer Knetarbeit erreicht. Heute stehen dafür meist Maschinen zur Verfügung. Ziel ist es, eine möglichst homogene, geschmeidige und blasenfreie Arbeitsmasse zu erzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Formgebung.", "content": "Die Formgebung der Grünkörper oder Rohlinge zur Herstellung feinkeramischer Erzeugnisse kann nach historisch-traditionellen Verfahren oder modernen Methoden erfolgen. Zu diesen Verfahren gehören unter anderem: In der Formgebung zur Herstellung grobkeramischer Erzeugnisse können zudem das Strangpresseverfahren und das Formpressverfahren, vor allem zur Fertigung von Rohren und Stangen, Anwendung finden. In der industriellen Großserienfertigung haben die halbtrockene und die trockene Formgebung Bedeutung erlangt, da hierbei wesentlich geringere Trocknungszeit der Grünkörper bei gleichzeitig besserer Maßhaltigkeit erreichbar sind. Da jedoch Verunreinigungen, beispielsweise lösliche Salze nicht abgetrennt werden können, sind diese Verfahren für die Herstellung von Porzellan und anderen feinkeramischen Erzeugnissen vorerst ungeeignet. Neben der Herstellung von Keramikteilen durch additive Fertigungsverfahren, ist zukünftig auch eine finalisierende Formgebung durch hermetisch-stoffschlüssiges Fügen mittels Keramiklaserschweißen mit Ultrakurzpulslasern denkbar geworden.", "section_level": 2}, {"title": "Beschichtungen und Infiltration.", "content": "In der technischen Keramik werden auch folgende Sonderverfahren angewandt:", "section_level": 2}, {"title": "Das Trocknen.", "content": "Nach der Formgebung ist der Rohling feucht durch Die Trocknungsgeschwindigkeit hängt außer von dem umgebenden „Klima“ stark von der Rezeptur der Rohmasse ab. Um die Trocknungsgeschwindigkeit zur Vermeidung von Rissen niedrig zu halten, können die Rohlinge abgedeckt werden. Industriell erfolgt das Trocknen in klimatisierten Räumen. Das physikochemisch gebundene und insbesondere das chemisch gebundene Wasser werden allerdings erst durch den Brand vertrieben. Unterschieden werden drei Stadien des Trocknens:", "section_level": 2}, {"title": "Der Brennprozess.", "content": "Der Brennprozess (Roh- oder Schrühbrand) überführt den getrockneten Formkörper in ein hartes, wasserbeständiges Produkt. In der technischen Keramik wird dieser Prozess auch als Sintern bezeichnet. Bei niedrigen Temperaturen (< 1000 °C) werden flüchtige Bestandteile ausgetrieben (Wasser, Kohlendioxid, organische Hilfsstoffe). Dabei zersetzen sich die tonigen Bestandteile und bilden neue Minerale. In dem entstehenden „Scherben“ schließen sich Kristalle an den Korngrenzen zusammen (Kristallwachstum) und werden (falls enthalten) durch glasige Anteile verkittet. Anteil und Art (Korngrößenverteilung, Texturen etc.) der Kristall- und Glasphase sowie der Poren bestimmen die Eigenschaften des gebrannten Guts. Die angewandten Temperaturen reichen bis etwa 1400 °C; bei Sonderkeramiken liegen sie auch erheblich höher. In Abhängigkeit von den Rohstoffen und dem gewünschten Produkt wird die Brenntemperatur häufig während des Brennprozesses variiert (Temperaturprofil). Überdies muss der Prozess in vielen Fällen zeitweilig unter reduzierender Atmosphäre verlaufen, um etwa bei weißem Geschirr oder bei Sanitärkeramik eine Gelbfärbung durch Eisenverunreinigungen zu vermeiden. Bei Brenntemperaturen von 1400 °C und mehr werden Tragegestelle aus besonders hitzebeständigen Materialien wie Siliciumcarbid verwendet. Bei der Massenproduktion wird zwischen periodischen und kontinuierlichen Öfen unterschieden. Eingesetzt werden Kammer- und Ringöfen sowie Tunnelöfen (Herstellung von Ziegeln, Produkten aus feuerfesten Werkstoffen und Porzellan) und Rollenöfen (für flache Erzeugnisse wie Fliesen). Überwiegend kommen Öfen mit fossilen Brennstoffen zum Einsatz. In Handwerksbetrieben werden oft elektrische Öfen verwendet. Bei Brennöfen für kleine Stückzahlen ist zu unterscheiden zwischen offenen Systemen, bei denen die Brenngase (mit unterschiedlicher Flammführung) in unmittelbaren Kontakt mit der Ware treten, und Muffelöfen, bei denen die Brenngase das Brenngut indirekt erhitzen. Für die nachträgliche Ermittlung von Brenntemperaturen, wie es bei antiken Keramiken üblich ist, gibt es zwei methodische Ansätze. Entweder wird das angenommene Ausgangsmaterial experimentell solange kontinuierlich erhitzt, bis annähernd die gleichen Eigenschaften erzielt sind, oder es werden temperatur-indizierende Minerale (etwa Gehlenit), die ein begrenztes Temperatur-Stabilitätsfeld haben, genau untersucht und auf diese Weise die Brenntemperatur abgeschätzt. Die für das Brennen von Massenprodukten der Keramik verwendeten Durchlauföfen sind sehr energieintensiv. Es ist eine verfahrenstechnische Herausforderung, die Qualität und Menge der gebrannten Produkte mit möglichst geringem Energieverbrauch herzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Glasuren.", "content": "Glasuren sind dünne Glasüberzüge. Zum einen machen sie den porösen Keramikkörper nahezu wasserdicht und geben ihm eine leicht zu reinigende Oberfläche. Zum anderen ermöglichen sie eine abwechslungsreiche, dekorative Gestaltung der Keramiken. Glasuren können farbig, transparent oder deckend (opak), glänzend, halbmatt oder matt sein. Sie können weich und niedrig schmelzend (ab etwa 800 °C bei Raku-Keramik bis etwa 1000 °C) oder hart und hoch schmelzend (ab 1000 °C bis etwa 1400 °C bei Porzellan) sein. Nach ihrer chemischen Zusammensetzung kann man z. B. zwischen Borosilikat-, Feldspat-, Salz-, Gold- und bleihaltigen Glasuren unterscheiden. In jedem Fall ist aber der glasbildende Hauptbestandteil SiO wie beim Flaschen- oder Fensterglas. Die Glasuren werden häufig in der Keramikherstellung erst nach dem Schrühbrand der Ware aufgebracht (Tauchen, Spritzen, Pinseln, Stempeln) und in einem erneuten Brennprozess (Glattbrand) verglast. Dieser Brand wird auch Glasurbrand genannt und benötigt höhere Temperaturen als der Schrühbrand. Hierbei sintert der Scherben und wird dicht. Bei Aufglasurmalerei benötigt man in der Regel für jede Farbe einen weiteren Brand. Dieser liegt unterhalb der Sintertemperatur. Auch beim Einsatz von Siebdrucktechnik lässt sich ein weiterer Brand nicht vermeiden: Hier müssen die Temperaturen sogar unterhalb der Schrüh-Temperatur liegen. Bei der traditionellen Salzglasur wird beim Brand Steinsalz in das Feuer gegeben, dessen Gase das Brenngut überstreichen. Dabei senkt das sich niederschlagende Natriumoxid oberflächlich die Schmelztemperatur und erzeugt auf dem Scherben eine Glasur.", "section_level": 2}, {"title": "Institutionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaft.", "content": "Die Deutsche Keramische Gesellschaft e. V. (DKG) versteht sich als technisch-wissenschaftlicher Verein für die gesamte Keramik. Sie ist die Diskussionsplattform dieses Industriebereichs zu allen technisch-wissenschaftlichen Fragestellungen (Ausbildung, Fortbildung, Forschung, Lehre und Umweltschutz) sowie zentrale Kontaktstelle zwischen Wissenschaft und keramischer Industrie.", "section_level": 2}, {"title": "Keramikkunst.", "content": "Die künstlerische Seite einer Modernen Keramik als Teil der Modernen Kunst wird nicht durch eine einzige Institution vertreten, sondern in einer Vielzahl von Einrichtungen der Keramikkunst, wie Museen, Symposien, Galerien etc. vermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Weitere Museen: siehe Weblinks", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Weitere Museen: Bildungsorganisationen: Berufsverband und technisch-wissenschaftlicher Verband: Wirtschaftsverbände:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Keramik, auch keramische Massen, bezeichnet in der Fachsprache eine Vielzahl anorganischer nichtmetallischer Werkstoffe, die grob in die Typen Irdengut, Steingut, Steinzeug, Porzellan und Sondermassen unterteilt werden können (siehe auch Klassifikation keramischer Massen). Allgemeinsprachlich dient \"Keramik\" auch als Oberbegriff für die geformten und gebrannten Produkte, die als Gebrauchs- und Ziergegenstände, Bauteile oder Werkzeuge verwendet werden. Außerdem können die Herstellungstechnik, das Handwerk (bzw. Kunsthandwerk) und die keramische Produktion damit gemeint sein. Das Wort \"Keramik\" stammt aus dem Altgriechischen: \"\" (κέραμος) und war die Bezeichnung für Tonminerale und die aus ihm durch Brennen hergestellten formbeständigen Erzeugnisse, wie sie etwa im antiken Athener Bezirk Kerameikos produziert wurden. Man unterscheidet unter anderem Tonkeramik und Glaskeramik. In der Gegenwart spielt die technische Keramik eine bedeutende Rolle, zu der auch die Verbundkeramik zählt. In kulturhistorischen und archäologischen Studien wird vor allem nach der Verwendung im Alltag unterschieden: Gefäßkeramik (Tischgeschirr, Trinkgeschirr, Kochgeschirr, Sonderformen), Baukeramik (Dachziegel, Backsteine, Bodenfliesen und Wandfliesen), Ofenkeramik (Ofenkacheln, Kachelofenfüße, Abdeckplatten) und Sanitärkeramik (Waschbecken, WC-Schüsseln, Badewannen).", "tgt_summary": "陶瓷器,也作陶磁器,一般称为陶瓷,是用泥(陶泥或瓷泥)勾水成泥浆,制成器皿的形状,待干燥后再放入炉烧成一件件器皿的工艺。制成品会叫做陶器或瓷器。陶器一般用黏土或陶土经捏制成形后烧制而成;瓷器则由瓷石、高岭土等组成,外表施有釉或彩绘的物器,需经过高温(约1200°C–1400°C)的窑内烧制。", "id": 2805139} {"src_title": "Freiheitsgrad", "tgt_title": "自由度 (物理学)", "src_document": [{"title": "Mechanik.", "content": "Jeder Freiheitsgrad eines physikalischen Systems entspricht einer unabhängigen verallgemeinerten Koordinate, mit der das System beschrieben werden kann. Was mit dem Wort „unabhängig“ gemeint ist, sieht man an einem Beispiel: Angenommen, ein Teilchen befindet sich in einer Ebene (z. B. auf einem Tisch) mit einem Koordinatensystem und kann sich in dieser Ebene nur entlang einer „schrägen“ Geraden bewegen. Die Position des Teilchens kann dann durch eine einzige Zahl beschrieben werden. Es gibt dafür zwar verschiedene Möglichkeiten, z. B. In jedem dieser Fälle reicht jedoch stets die Angabe eines einzelnen Werts zur Festlegung der Position. Das Teilchen besitzt daher also nur einen Freiheitsgrad. Die Zahl der verallgemeinerten Koordinaten ist eine Systemeigenschaft. Beispielsweise hat ein freier Massenpunkt im Raum drei Translationsfreiheitsgrade, die seine Position festlegen. Da ein \"Punkt\" keine Ausdehnung hat, hat er jedoch keine Orientierung. Ein starrer Körper besitzt demgegenüber zusätzlich noch drei Rotationsfreiheitsgrade, jeweils beschreibbar durch Drehwinkel. Gemäß der Grüblerschen Gleichung ist die Zahl der Freiheiten eines Systems, das aus vielen Teilsystemen gebildet wird, gleich der Summe der Freiheiten der Teilsysteme, sofern diese nicht durch Zwangsbedingungen eingeschränkt wird. Beispielsweise hat ein Auto in der Ebene drei Freiheitsgrade (Positionswechsel entlang von x- und y-Koordinate sowie Fahrtrichtung). Ein einachsiger Anhänger hat vier Freiheitsgrade, da er zusätzlich noch nach vorn und hinten kippen kann. Wird der Anhänger an das Auto angehängt, hat das Gesamtsystem dennoch nur insgesamt vier Freiheitsgrade (Positionswechsel entlang von x- und y-Koordinate, Drehung des Zugfahrzeugs sowie Änderung des Winkels, in dem der Anhänger zum Zugfahrzeug steht), da das Kippen sowie die unabhängige Bewegung des Anhängers durch die Anhängerkupplung unterbunden wird. Siehe auch Laufgrad. Grundsätzlich lassen sich folgende Fälle unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel: Doppelpendel.", "content": "Zwei freie Punktmassen formula_10 und formula_11 haben im dreidimensionalen Raum jeweils drei Translationsfreiheitsgrade, insgesamt also sechs. Ein Doppelpendel, das über Drehgelenke (im Gegensatz zu Kugelgelenken) verbunden ist, kann jedoch nur in einer Ebene schwingen, so dass seine Beweglichkeit durch folgende Zwangsbedingungen eingeschränkt ist (s. Abb.): Diese vier Zwangsbedingungen reduzieren die Zahl der Freiheitsgrade auf formula_19. Für die Beschreibung des Systems genügen daher die beiden Winkel formula_20 und formula_21 als unabhängige verallgemeinerte Koordinaten.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel: Gelenke.", "content": "Im Gelenk eines Mechanismus sind zwei Teile miteinander beweglich verbunden. Der Freiheitsgrad formula_1 ist die Anzahl der möglichen Bewegungen, die das Gelenk ausführen kann. Dafür stehen prinzipiell die sechs Freiheiten des starren Körpers zur Verfügung. Mindestens eine davon wird im Gelenk unterbunden, daher stehen maximal fünf für eine technische Anwendung zur Verfügung. Mehr als drei Freiheiten werden mit Mehrfachgelenken erreicht. Mehrfachgelenke können als Kombination mehrerer einfacher Gelenke angesehen werden. Gelenke haben immer einen Freiheitsgrad größer Null. Andernfalls handelt es sich nicht um ein Gelenk, sondern um eine Einspannung.", "section_level": 2}, {"title": "Thermodynamik und statistische Mechanik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Freiheitsgrade der Moleküle.", "content": "Jedes Molekül mit formula_23 Atomen hat allgemein Freiheitsgrade, weil man für jedes Atom drei Koordinaten braucht, um seine Position zu definieren. Diese kann man formal in Translations-, Rotations- und innere Schwingungsfreiheitsgrade einteilen: Für formula_23-atomige Moleküle gilt: Komplexe Moleküle mit vielen Atomen haben daher viele Schwingungsfreiheitsgrade (siehe Molekülschwingung) und liefern somit einen hohen Beitrag zur Entropie. Bei Molekülen, die auf Festkörperoberflächen adsorbiert sind, kann die Anzahl an Freiheitsgrade reduziert sein. Beispielsweise kann statt drei Rotationsfreiheitsgraden eines Moleküls in der Gasphase für das adsorbierte Molekül nur einer möglich sein. Gleiches gilt für Translationsfreiheitsgrade, die z. B. von drei (Gasphase) zu nur zwei im Fall der Adsorption werden können. Aufgrund der diskreten Energieniveaus der Quantenmechanik können \"bei niedrigen Energien\" meist \"nicht alle\" formula_1 Freiheitsgrade angeregt werden, da der erste angeregte Zustand bereits eine zu hohe Energie besitzt. Dadurch kann ein System bei einer gegebenen Temperatur effektiv weniger Freiheitsgrade haben: Zum Beispiel hat ein Atom bei Raumtemperatur effektiv nur die drei Translationsfreiheitsgrade, da die mittlere Energie so niedrig ist, dass atomare Anregungen praktisch nicht vorkommen. Das Konzept der Freiheitsgrade aus der Mechanik taucht auch in der statistischen Mechanik und Thermodynamik auf: die Energie eines thermodynamischen Systems verteilt sich gemäß dem Äquipartitionstheorem gleichmäßig auf die einzelnen Freiheitsgrade. Die Zahl der Freiheitsgrade geht in die Entropie ein, die ein Maß für die Zahl der erreichbaren Zustände ist. Thermodynamische Systeme haben generell sehr viele Freiheitsgrade, etwa in der Größenordnung von 10, der Größenordnung der Avogadro-Konstanten, da sie üblicherweise Stoffmengen in der Größenordnung eines Mols enthalten. Es können allerdings viele gleichartige Systeme mit jeweils nur wenigen Freiheitsgraden zustande kommen, z. B. 10 Atome mit effektiv (s. u.) je drei Freiheitsgraden. Man kann die innere Energie formula_29 eines idealen Gases mit formula_30 Teilchen in Abhängigkeit von der Temperatur formula_31 und der Anzahl formula_32 der Freiheitsgrade eines Gasteilchens angeben: mit der Boltzmann-Konstante formula_34. Hierbei ist wichtig, dass Schwingungen bei der Bestimmung von formula_32 doppelt gezählt werden, da sie sowohl kinetische als auch potentielle Energie besitzen (s. u.): Ein zweiatomiges Molekül wie molekularer Wasserstoff hat – neben den elektronischen Anregungen – sechs Freiheitsgrade: drei der Translation, zwei der Rotation, und einen Schwingungsfreiheitsgrad. Rotation und Schwingung sind quantisiert und bei geringer Gesamtenergie eines Moleküls können energetisch höher liegende Rotations- und Schwingungsfreiheitsgrade nicht angeregt werden; man sagt, sie seien „eingefroren“. Rotation wird bereits ab mittleren, Schwingung erst bei höheren Temperaturen angeregt. So verhalten sich die meisten zweiatomigen Gase wie z. B. Wasserstoff, Sauerstoff oder Stickstoff unter Normalbedingungen effektiv so, als hätten die Einzelmoleküle nur fünf Freiheitsgrade, was sich am Adiabatenexponenten ablesen lässt. Bei hohen Temperaturen sind dem System alle Freiheitsgrade zugänglich.", "section_level": 2}, {"title": "Freiheitsgrade der Zustandsgrößen.", "content": "Die thermodynamischen Freiheitsgrade der Zustandsgrößen auf makroskopischer Ebene ergeben sich für beliebige Systeme im thermodynamischen Gleichgewicht über die Gibbssche Phasenregel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Freiheitsgrad formula_1 bezeichnet im engen, mechanischen Sinn die Zahl der voneinander unabhängigen (und in diesem Sinne „\"frei\" wählbaren“) Bewegungsmöglichkeiten, im weiteren Sinne jeden unabhängigen veränderlichen inneren oder äußeren Parameter eines Systems. Das System muss dabei folgende Eigenschaften haben:", "tgt_summary": "在力学里,自由度指的是力学系统的独立坐标的个数。力学系统由一组坐标来描述。比如一个质点的三维空间中的运动,在笛卡尔坐标系中,由 formula_1 三个坐标来描述;或者在球坐标系中,由 formula_2 三个坐标描述。描述系统的坐标可以自由的选取,但独立坐标的个数总是一定的,即系统的自由度。一般而言,formula_3 个质点组成的力学系统由 formula_4 个坐标来描述。但力学系统中常常存在着各种约束,使得这 formula_4 个坐标并不都是独立的。对于 formula_3 个质点组成的力学系统,若存在 formula_7 个完整约束,则系统的自由度减为 比如,运动于平面的一个质点,其自由度为 2。又或是,在空间中的两个质点,中间以线连接。所以其自由度 其中的3表示2个质点的质心有3个位移方向,但由于有一条线约束,两个质点绕质心的转动自由度由3减为2,即不可做以线为轴的转动,而又由于线是刚性不可伸缩的,故两质点不可在线的方向上振动,即振动自由度为0。如果线是弹性的,则这个模型类似于两原子构成的气体分子模型,除了有3个位移自由度、2个转动自由度外,还有1个振动自由度。", "id": 3065772} {"src_title": "Mythologie", "tgt_title": "神话", "src_document": [{"title": "Mythologie als Wissenschaft.", "content": "Neben einem Verständnis als Sammlung von Geschichten mythischen Charakters wurde der Ausdruck \"Mythologie\" – vor allem in moderner Zeit – auch parallel zu ähnlichen Begriffsbildungen (etwa \"Theologie, Biologie\") als „Wissenschaft von den Mythen“ gedeutet (Mythenforschung). Die in diesem Sinn verstandene wissenschaftliche Mythologie beschäftigt sich mit der Frage nach der Herkunft der Mythen und ihrem Verhältnis zu anderen Erzählformen wie Legende, Sage oder Epos. Moderne Märchen enthalten oft Elemente, die sie mit Mythen vergleichbar machen. Die Entwicklung der Mythen als erzählerischer Gattung und ihre Transformation zu Märchen bildet einen Gegenstand der Erzählforschung. Die Entstehung von Mythen ist daneben auch Gegenstand der Psychologie, besonders der im Laufe des 19. Jahrhunderts aufkommenden Völkerpsychologie, die in Carl Gustav Jungs Theorien des kollektiven Unbewussten und der Archetypen einen Nachfolger fand. Soweit der Gegenstand der Mythen religiös gesehen wird, ist ihre Erforschung eng mit der Geschichte der Religion verbunden. Informationen aus Mythen sind wichtig zur Rekonstruktion religiöser Vorstellungen, die manchmal Inhalte unterschiedlicher mythologischer Ursprünge zu einem System verbinden. Der britische Schriftsteller Robert Graves definierte Mythologie als „Erforschung jener religiösen oder heldenhaften Legenden, die in der Erfahrung des Studierenden so fremdartig sind, dass er sie nicht für wahr halten kann.“ Joseph Campbell wies darauf hin, dass aus religiöser Sicht \"Mythos\" als „die Religion anderer Leute“ definiert werden kann. Insofern sei Religion „missverstandene Mythologie“. Das Missverständnis bestehe darin, dass „mythische Metaphern als Hinweise auf unumstößliche Tatsachen interpretiert werden“.", "section_level": 1}, {"title": "Themen.", "content": "Zentrale Themen von kosmogonischen Mythen sind die Erschaffung der Welt aus dem Urmeer, die Ordnung der Welt um einen Weltenberg sowie Prozesse der Zerstörung und anschließender Erneuerung dieser Ordnung (vergleiche Schöpfungsgeschichten), häufig in Verbindung mit dem Kampf unterschiedlicher Mächte (sowohl konkreter Göttergestalten, Himmel und Erde, als auch abstrakter Eigenschaften wie \"gut\" und \"böse\", \"hell\" und \"dunkel\"). Sie sind nicht als historische Wirklichkeit gedacht, sondern als Darstellung einer archetypischen, metaphysischen Struktur „hinter der Wirklichkeit“ in sprachlichen Bildern (vergleiche die biblische \"Genesis\"). Einen weiteren Schwerpunkt von Mythologien bilden die Erschaffung des Menschen und, von den ersten Menschen ausgehend, die genealogische Ableitung von Herrschergeschlechtern, seltener von Göttern oder von anderen Völkern hohen Ansehens. Sie dienen der religiösen Herrschaftslegitimation und dem Zusammengehörigkeitsbewusstsein von Stämmen durch das „Wir-Gefühl“ gleicher Abstammung. Als Beispiel kann die altnordische Ynglingatal dienen (siehe auch Herkunftssage, Origo gentis).", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Mythologie (von „Erzählung, Rede“, und \"legein\" „erzählen“), deutsch auch Sagenwelt, wird die Gesamtheit der Mythen eines Kulturareals oder eines Volks, einer Region oder einer sozialen Gruppe sowie ihre systematische Darlegung in literarischer, wissenschaftlicher oder religiöser Form bezeichnet. Daneben bestehen verschiedene kulturübergreifende Unterteilungen wie die Astralmythologie, die Zahlenmythologie und die Eschatologie. Das deutsche Wort „Mythologie“ fand erstmals 1712 Verwendung in dem Buch \"Die teutsche Mythologie oder Beschreibung heidnischer Götter\".", "tgt_summary": "在民俗学上,神话是指关于人类和世界变迁的神圣故事。在广义上,“神话”可以指任何古老传说, 借由故事的形式来表达民族的意识形态。 神话来源于原始社会时期,人类通过推理和想象对自然现象作出解释。但是由于这时的知识水准非常低下,因此经常笼罩着一层神秘的色彩。", "id": 734822} {"src_title": "Dschihad", "tgt_title": "吉哈德", "src_document": [{"title": "Dschihad im Koran.", "content": "Seinen Ursprung hat die Dschihadlehre im Koran und der Sunna Mohammeds. In diesen Quellen wird der Begriff im militärischen Sinne, als Kampf gegen einen Feind verstanden. Die entsprechenden Koranverse wurden vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung des Propheten und seiner Anhängerschaft mit ihren polytheistisch-arabischen sowie jüdischen und christlichen Gegnern offenbart. Diese Verse sowie die Mohammed zugeschriebenen Aussprüche und Taten, seine \"Sunna\", bildeten die primäre Grundlage für die spätere Entwicklung der Dschihadlehre im islamischen Recht. Im Koran kommt das Nomen \"Dschihad\" viermal vor. Zusammen mit seinen unterschiedlichen Verbformen ist es im Koran fünfunddreißig Mal vorzufinden. Dem folgt meist der Zusatz „auf dem Wege Gottes“, „mit Gut und Blut“ oder eine Kombination beider: Bei der Benutzung eines dieser bzw. beider Zusätze ist stets ein bewaffneter Kampf gemeint. Zu Beginn seiner prophetischen Karriere schloss sich Mohammeds Anhängerschaft aus wenigen, meist einflussarmen Personen zusammen. Als Mohammed den Götzenkult der Quraisch zu kritisieren begann, kam es zu Verspottungen der Heilsbotschaft des Propheten bis hin zu offenen Ausschreitungen gegenüber den Anhängern der neuen Glaubensgemeinschaft von Seiten der heidnischen Mekkaner. Ein Gebot zum Kampf gegen diese existierte vor der Auswanderung Mohammeds nach Medina, der Hidschra, noch nicht. Aufgrund ihrer völligen Unterlegenheit blieb der damaligen Gemeinschaft Mohammeds nichts anderes übrig, als die Unterdrückung von Seiten der Quraisch ohne Gegenwehr zu ertragen und sie möglichst zu ignorieren: Auch in der Zeit unmittelbar nach der Ankunft der \"Muhādschirūn\", der aus Mekka stammenden muslimischen „Auswanderer“, in Yathrib wurde die Anhängerschaft Mohammeds vor einer militärischen Konfrontation mit den Mekkanern zurückgehalten. Bestätigt wird dies unter anderem durch folgenden Koranvers, in dem es retrospektiv darauf Bezug nehmend heißt: Erst in den Folgemonaten wurde der Vers offenbart, den die islamische Koranexegese mehrheitlich als den ersten Aufruf zum Kampf ansieht: Der Krieg der Muslime auf der Arabischen Halbinsel durchlief mehrere Phasen und mündete schließlich in einem allgemeinen Kampf gegen die arabischen Götzendiener zum einen...: ... und die Schriftbesitzer, die Juden und Christen, auf der Halbinsel zum anderen: Diese Koranverse, auch bekannt als die Schwertverse, wurden in der mehrheitlich als Aufruf zu einem allgemeinen Kampf gegen die nichtmuslimische Welt verstanden. Einzelne Koranexegeten dieser Periode haben indes den letzteren Koranvers lediglich auf die Schriftbesitzer der arabischen Halbinsel bezogen. Die Auswanderer aus Mekka, denen in Yathrib mehrheitlich jegliche finanzielle Grundlage fehlte, folgten dem altarabischen Brauch der \"Razzia\" und begannen Karawanen der Quraisch zu überfallen und zu plündern. Die Übernahme dieses schon zu vorislamischen Zeiten gängigen Konzepts der Karawanenüberfälle, die nun als \"Dschihad\" bezeichnet wurden, beschränkte sich nicht auf einen Namenswechsel: Während solche Raubzüge zuvor einen Angriff eines Stammes gegen einen anderen ungeachtet ihres damaligen Verhältnisses bedeuteten, war \"Dschihad\" der Kampf einer religiösen Gemeinschaft gegen Andersgläubige. Damit einhergehend expandierte diese Gemeinschaft, da ein Stamm von diesen Feldzügen nicht mehr betroffen war, sobald er den Islam annahm. „\"Es war dieses'religiöse' \"[sic]\" Wesen des \"Dschihad\", das die Energien der Araber auf so eine Weise lenkte, dass sie in weniger als einem Jahrhundert ein Imperium begründeten, das sich vom Atlantik und den Pyrenäen im Westen bis zum Oxus und dem Punjab im Osten erstreckte. Es scheint so gut wie sicher zu sein, dass diese Expansion sich ohne das Dschihadkonzept nicht ereignet hätte.\"“ Die Tatsache, dass in einzelnen Koranversen das Verb \"dschahada\" (dt.: „sich anstrengen“, „kämpfen“) ohne einen der weiter oben erwähnten Zusätze benutzt wird, legt dar, dass diese Karawanenüberfälle zunächst keinen religiösen Charakter hatten. So heißt es zum Beispiel in Sure 16, Vers 110: Dieser religiöse Charakter, gewöhnlicherweise durch einen solchen Zusatz gekennzeichnet, sei – so Watt – den Überfällen erst später hinzugefügt worden, als Mohammed eine Beteiligung der medinensischen Muslime, der sogenannten Helfer, an den Raubzügen zu verlangen begann und entsprechende Koranverse offenbart wurden: Die Helfer hatten sich bis dahin nur dazu verpflichtet, den Muslimen aus Mekka bei einem Angriff der Quraisch militärisch beizustehen und die jeweiligen Quellen, darunter mehrere Koranverse, machen klar, dass bis zur Schlacht von Badr im Jahre 624 n. Chr. sich hauptsächlich bis ausschließlich Emigranten an den jeweiligen Karawanenüberfällen beteiligt hatten. Im Zuge dieser Raubzüge kam es zu militärischen Konfrontationen größeren Ausmaßes zwischen den Quraisch und den Anhängern Mohammeds, die erst 628 n. Chr. temporär durch einen Friedensvertrag, den sogenannten „\"Vertrag von al-Hudaibiya\"“, beendet wurden. Auf den Bruch dieses Vertrags von Seiten der Mekkaner folgte die Eroberung Mekkas 630 n. Chr. Als Mohammed am achten Juni 632 n. Chr. verstarb, erstreckte sich der islamische Herrschaftsbereich über die gesamte Arabische Halbinsel. Siehe auch: Mohammed#Die medinensische Periode der Prophetie (622–630) Der Koran nimmt mehrmals Bezug auf den Kampf gegen Ungläubige. Viele Verse fordern die Muslime zum Kampf auf und versprechen den Gefallenen unter ihnen Belohnungen im Jenseits. Die muslimischen Kommentatoren sind sich uneinig darüber, ob die Märtyrer des Kampfes erst am Ende der Zeit das Leben wiedererlangen (so die Mu'taziliten) oder bereits jetzt als lebendig gelten sollen. Für die Vertreter der zweiten Meinung gilt, dass die Seelen der Märtyrer weiterleben und Gott loben und verehren. Der Koran droht den “Heuchlern”, die sich nicht am Kampf beteiligen, mit Höllenstrafen: Weitere Verse behandeln kriegsrechtliche Fragen, wie beispielsweise die Behandlung von Kriegsgefangenen, den Ausschluss vom Kriegsdienst oder Waffenstillstände. Zwei Textstellen im Koran sprechen vom „Abmühen um Gottes Willen“: Sure 29, Vers 69:... sowie Sure 22, Vers 77–78: Diese Verse können als Aufforderung zur Bemühung, um sich „\"den bösen Gelüsten und Verführungen entgegenzustemmen\"“ interpretiert werden. Die klassische Koranexegese hat sie allerdings auf Kriegsführung bezogen. Ob der Koran Krieg nur zum Zweck der Verteidigung sanktioniert oder einen allgemeinen Kampf gegen Andersgläubige vorsieht ist unklar und obliegt der Exegese, da die Absichten und Ziele des Dschihad aus dem Koran nicht eindeutig hervorgehen. Die darin enthaltenen Kriegsverordnungen haben eher den Charakter der Werbung von Kämpfern und behandeln keine kriegsethischen Fragen.", "section_level": 1}, {"title": "Dschihad in der Hadith-Literatur.", "content": "Neben dem Koran behandeln auch die maßgeblichen Hadithsammlungen den Dschihad, die jeweils ein ganzes Kapitel zu diesem Thema enthalten. Darin enthaltene, auf Mohammed zurückgeführte Überlieferungen behandeln unter anderem die Vorzüge des Kampfes auf dem Wege Gottes, die jenseitige Belohnung derjenigen, die sich an diesem Kampf beteiligen und vor allem derjenigen, die bei diesem Kampf ums Leben kommen. So wird in der kanonischen Hadithsammlung Bucharis folgender dem Propheten zugeschriebener Ausspruch im Kapitel über den \"Einsatz für die Sache Gottes\" verzeichnet: In der Aussage diesem Hadith ähnlich wird folgender Ausspruch auf den Propheten zurückgeführt: Hier verbindet sich die Lehre vom Dschihad, dem bewaffneten Kampf, mit dem Gedanken des Martyriums. Das islamische Schrifttum ist in und außerhalb der kanonischen Hadithsammlungen des 9. Jahrhunderts reich an Werken über den Dschihad und über die Vorzüge desselben als religiöse Pflicht. Zusätzlich zu diesem Thema behandeln entsprechende Traditionen auch kriegsrechtliche Fragen, wie die Behandlung von Gefangenen oder das Verbot, Frauen und Kinder zu töten.", "section_level": 1}, {"title": "Dschihad im klassischen islamischen Recht.", "content": "Im Zuge der Entwicklung des islamischen Rechts in den ersten Jahrhunderten nach dem Tode des Propheten haben muslimische Rechtsgelehrte die Doktrin des Dschihad ausgearbeitet. Fast alle klassischen islamischen Rechtsbücher enthalten deshalb auch ein eigenes Kapitel zum Dschihad. Zu den mittelalterlichen juristischen Autoren, deren Dschihad-Kapitel bereits in europäischen Übersetzungen vorliegen, gehören Ibn Abī Zaid al-Qairawānī (gest. 996), Ibn Tūmart (gest. 1130), Averroes (gest. 1198) und Ibn Taimīya (gest. 1328). Das Kapitel zum Dschihad in dem Rechtshandbuch \"al-Muqaddimāt al-mumahhadāt\" des andalusischen Gelehrten Ibn Ruschd al-Dschadd (gest. 1126) ist von Janina Safran ausgewertet worden.", "section_level": 1}, {"title": "Definitionen und Ziele des Dschihad.", "content": "Die gängige sprachtechnische Definition des Dschihadbegriffs in den jeweiligen Rechtswerken ist „\"sich so sehr anzustrengen, wie es einem möglich ist\"“, während man die Dschihadpflicht im rechtlichen Sinne als Kampf gegen die Ungläubigen verstanden hat. Von der großen Mehrheit der klassischen muslimischen Theologen, Juristen und Traditionarier wurde der Dschihadbegriff im militärischen Sinne verstanden. Ausnahmen bildeten einzelne Theologen schiitischer Zugehörigkeit, die zwischen einem größeren Dschihad als innerseelischem Kampf und einem kleineren Dschihad im eben beschriebenen Sinne unterschieden. (Siehe dazu den Absatz Nichtmilitärische Auslegungen des Dschihadbegriffs) In der islamischen Rechtsprechung stellt der Dschihad die einzig zulässige Form eines Krieges gegen Nichtmuslime dar. Neben dem Kampf gegen die Ungläubigen ist ein Krieg gegen vom Islam Abgefallene, Aufrührer und Fahnenflüchtige sowie Straßenräuber legitim. Als Dschihad im Sinne einer religiösen Pflicht gilt nur der Krieg gegen Nichtmuslime und Apostaten. Mit den juristischen Fragen der Kriegsführung beschäftigt sich ein eigenständiger Zweig der islamischen Rechtsprechung, die Siyar-Literatur, das islamische Völkerrecht. Als unmittelbares Ziel des Dschihad galt die Stärkung der islamischen Religion, der Schutz der Muslime und die Beseitigung des Unglaubens auf der Welt mit dem Ziel einer islamischen Vormachtstellung auf dem gesamten Globus. Als Grundlage dafür dienten Koranverse wie der Folgende: Eine Zwangsbekehrung oder Vernichtung der Nichtmuslime war hingegen nicht vorgesehen. Unter den Nichtmuslimen sind die Polytheisten zu bekämpfen, bis sie den Islam annehmen; die Schriftbesitzer haben neben der Möglichkeit zur Konversion auch das Recht, mit dem muslimischen Herrscher einen Dhimma-Vertrag zu schließen. Letzteres war ursprünglich nur Juden, Christen und Sabäern vorbestimmt. Im Laufe der islamischen Expansion hat man indes das Angebot der \"Dhimma\" auch auf andere Religionsgemeinschaften, wie beispielsweise die Zoroastrier oder die Hindus, ausgeweitet, so dass letzten Endes alle Nichtmuslime schlechthin dazu befähigt waren, einen Dhimma-Vertrag mit den muslimischen Eroberern zu schließen. Die schiitische Dschihadlehre unterschied sich von der gängigen sunnitischen hauptsächlich dadurch, dass nach schiitischem Verständnis nur der \"verborgene Imam\" dazu befähigt ist, einen Dschihad zur Ausweitung des islamischen Machtbereichs zu führen; eine Verteidigung vor feindlichen Angriffen war zwar erlaubt, ist aber kein \"Dschihad\" in solchem Sinne. Anderweitig bestanden dahingehend keine größeren Diskrepanzen. Aufgrund der Meinungsvielfalt unter den Gelehrten ist es nicht möglich, von einer einheitlichen klassischen Dschihadlehre zu sprechen. Die entsprechenden Angaben in diesem Artikel stellen lediglich Grundlagen der Kriegsführung dar, die unter den Rechtsschulen allgemein als solche anerkannt waren.", "section_level": 2}, {"title": "Dar al-Islam und Dar al-Harb.", "content": "Von grundlegender Bedeutung für das klassisch-islamische Völkerrechtsverständnis ist die Einteilung der Welt in ein \"Haus des Islam\" (\"Dār al-Islām\") und ein \"Haus des Krieges\" (\"Dār al-Harb\"). Während ersteres alle Gebiete unter islamischer Herrschaft bezeichnet, gilt jedes Land außerhalb des islamischen Herrschaftsbereichs als zum \"Haus des Krieges\" zugehörig. Es gilt als Pflicht der islamischen Gemeinschaft, möglichst große Teile des \"Dar al-Harb\" auf militärischem Wege dem \"Dar al-Islam\" einzuverleiben. Die schafiitische Rechtsschule nennt noch eine weitere Kategorie: Das \"Haus des Vertrags\" (\"Dar al-Ahd\"). Als solches gelten Gebiete, deren nichtmuslimische Bewohner ein Waffenstillstandsabkommen mit den Muslimen unter der Bedingung geschlossen haben, dass sie ihre Gebiete behalten und stattdessen jährlich einen bestimmten Geldbetrag oder eine bestimmte Anzahl an Gütern zahlen würden. Als einzige der vier sunnitischen Rechtsschulen legt die hanafitische fest, unter welchen Umständen ein zum \"Haus des Krieges\" zugehöriges Gebiet zum \"Haus des Islam\" zugehörig wird und umgekehrt. Zum \"Haus des Islam\" wird nach allgemein anerkannten Regelungen ein Gebiet, wenn es sich unter islamischer Herrschaft befindet und das islamische Recht, die \"Scharia\", dort angewandt wird. In Bezug darauf, wann ein zuvor dem \"Haus des Islam\" zugehöriges Gebiet als Teil des \"Hauses des Krieges\" zu gelten hat, hat der muslimische Rechtsgelehrte Abu Hanifa, auf den die Schule der Hanafiten zurückgeht und dessen diesbezügliche Meinung in der hanafitischen Rechtsschule dominiert, folgende Bedingungen festgesetzt: Diese Bedingungen können erfüllt werden, wenn ein Teil des \"Hauses des Islam\" erobert wird oder eine Gruppe von Dhimmis ihren Vertrag mit den Muslimen aufkündigt.", "section_level": 2}, {"title": "Der Dschihad als religiöse Pflicht.", "content": "Die militärische Expansion des \"Dar al-Islam\" ist eine kollektive Pflicht der islamischen Gemeinschaft, d. h., dass, sofern eine ausreichende Anzahl an Truppen bereitsteht, der Rest aller Muslime von dieser Pflicht befreit ist. Sofern sich niemand am Dschihad beteiligt, sündigt die gesamte islamische Gemeinschaft. Der jeweilige muslimische Herrscher hat die Pflicht, mindestens einmal im Jahr den Dar al-Harb anzugreifen. Sofern dies aus irgendeinem Grund vorerst nicht möglich sein sollte, ist es ihm erlaubt, dieses jährliche Unternehmen zu verschieben. (Vgl. Absatz unten: Hudna) Zu einer individuellen Pflicht wird der Dschihad im Verteidigungsfall, wobei jede wehrfähige Person im angegriffenen Gebiet zu kämpfen hat. Sofern ihre militärische Stärke nicht ausreichen sollte, gilt diese Pflicht auch den jeweiligen benachbarten Gebieten. Des Weiteren wird der Kampf zur individuellen Pflicht der jeweiligen Personen, wenn der Kalif sie zum Kriegsdienst bestimmt oder sie einen Schwur leisten, am Dschihad teilzunehmen. Ausgeschlossen vom Kriegsdienst sind unter anderem Frauen, Kinder, Sklaven, körperlich oder geistig Behinderte sowie Personen, die aus materiellen Gründen nicht teilnehmen können. Als Begründung für diese Ausnahmebedingungen zitieren die jeweiligen Rechtsgelehrten entsprechende Koranverse beziehungsweise Überlieferungen von Aussprüchen, die dem Propheten zugeschrieben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Bestimmungen in der Kriegsführung.", "content": "Das islamische Völkerrecht sah vor, dass dem Kampf gegen die nichtmuslimischen Feinde die Aufforderung an diese, den Islam anzunehmen oder – im Falle von Schriftbesitzern – im Gegenzug zur Zahlung der Dschizya in ihrer Religion zu verbleiben (siehe Dhimma), vorausging. Eine Grundlage hierfür bildete Sure 17, Vers 15, wo es heißt: Diese Aufforderung vor der Kampfhandlung war zudem Sunna des Propheten als auch seiner unmittelbaren Nachfolger. Die klassische islamische Völkerrechtslehre verbot zudem – auch auf Basis von Koranversen beziehungsweise Prophetensprüchen – bestimmte Taten während der Kampfhandlungen, darunter die Tötung von Nichtkombattanten wie Frauen, Kindern oder Mönchen (sofern sie sich nicht am Kampf beteiligen), die Verstümmelung sowohl menschlicher als auch tierischer Leichen, Vertragsbruch, die unnötige Zerstörung fremden Guts sowie die Tötung von Geiseln. In den entsprechenden Rechtswerken werden neben diesen auch andere kriegstechnische Fragen behandelt, wie zum Beispiel die Behandlung von Kriegsgefangenen oder die Verteilung von Beute.", "section_level": 2}, {"title": "Schließung von Friedensverträgen.", "content": "Die historischen Verträge zwischen den muslimischen Eroberern und den Bevölkerungen der jeweiligen Gebiete sind in den Geschichtswerken, bei at-Tabari und al-Baladhuri – um hier nur die frühesten Kompilationen zu nennen –, überliefert und in der Forschung mehrfach erörtert worden. Im Allgemeinen verzeichnen diese Verträge die Sicherheitsgarantie für Leben und Besitz, die Gewährung freien Abzugs für diejenigen, die nicht unter islamischer Herrschaft leben wollen, aber auch die Verpflichtung, Kirchen und Befestigungsanlagen nicht zu zerstören. (Siehe auch: Dhimma)", "section_level": 2}, {"title": "Hudna.", "content": "Das klassisch-islamische Recht sah den Kriegszustand als den gewöhnlichen Zustand der Beziehungen zwischen dem \"Dār al-Islām\" und dem \"Dār al-Harb\" an. Ein zeitlich unbegrenztes Friedensabkommen mit Letzterem sah es nicht vor. Für einen bestimmten Zeitraum konnte der Kriegszustand durch einen Waffenstillstand, eine sogenannte \"hudna\", eingestellt werden. Die Dauer solcher Verträge ist in den Rechtsschulen nicht einstimmig festgelegt. Von den Hanafiten abgesehen darf nach jeder Rechtsschule ein solcher Vertrag nur temporäre Geltung besitzen. Ausschlaggebend für das Konzept der \"hudna\" ist unter anderem Sure 9, Vers 1, in der „eine bindende Abmachung“ mit den Heiden erwähnt wird...:... sowie Sure 8, Vers 61: Ferner war der 628 geschlossene Vertrag Mohammeds mit den Mekkanern bei al-Hudaibiya, bei dem ein zwei-, nach anderen Quellen ein zehnjähriges Waffenstillstandsabkommen abgeschlossen wurde, von entsprechender Bedeutung.", "section_level": 3}, {"title": "Aman.", "content": "Einem außerhalb des islamischen Herrschaftsbereichs lebenden Nichtmuslim ist es möglich, durch einen sogenannten \"aman\", eine Schutzerklärung eines Muslims, als Musta'min auf islamischem Gebiet ohne jegliche Steuerverpflichtungen zu verweilen, solange er dort keine permanente Residenz begründet. Als rechtliche Grundlage dient hierfür Sure 9, Vers 6:", "section_level": 3}, {"title": "Dschihad und Glaubensfreiheit.", "content": "Dem Angriff gegen den nichtmuslimischen Feind ging das Angebot voraus, zum Islam überzutreten oder einen Dhimma-Vertrag zu schließen. Eine Zwangsbekehrung zum Islam sieht die Dschihadlehre nicht als Zweck des Kampfes an. Die in Sure 2, Vers 256 formulierte Norm „\"In der Religion gibt es keinen Zwang\"“, die einigen klassischen Korankommentaren zufolge durch spätere Koranverse wie den Schwertvers abrogiert worden ist, und die Dschihad-Theorie vom bewaffneten Kampf gegen Ungläubige schließen sich gegenseitig nicht zwangsläufig aus, da den Nichtmuslimen Religionsfreiheit nach ihrer Niederlage gewährt werden konnte. Klassische Korankommentatoren, die den Vers nicht als abrogiert ansahen, tendierten dazu, zu argumentieren, dass sich der Vers nur auf die Schriftbesitzer beziehe, denen die Möglichkeit offenstand, als Dhimmis unter muslimischer Autorität zu leben, ohne zum Islam zu konvertieren. Der Dschihad zwecks Konversion beschränkte sich lediglich auf die frühislamische Zeit, auf die Unterwerfung der arabischen Stämme zur Zeit Mohammeds und kurz nach seinem Tode. Diese Auffassung im klassischen islamischen Recht war zwar nicht unumstritten, jedoch wird sie in der Moderne im Allgemeinen als geltende Norm akzeptiert. Der tunesische Gelehrte und Koranexeget Tahir ibn Āschūr (1879–1970) harmonisiert den Inhalt der Sure 2:256 und die religiösen Pflicht des Dschihad wie folgt: Der Vers sei zur Zeit nach der Eroberung Mekkas 630 n. Chr. offenbart worden und abrogiere alle Verse und Prophetensprüche, denen zufolge das Kriegsziel die Konversion der Bekämpften sei. Seit der Offenbarung dieses Verses habe sich das Kriegsziel dahingehend geändert, dass es nicht mehr die Konversion, sondern die Unterwerfung der Bekämpften und ihre Akzeptanz islamischer Dominanz ist. Einen ähnlichen Standpunkt vertrat der syrische Gelehrte al-Qāsimī (1866–1914).", "section_level": 2}, {"title": "Nichtmilitärische Auslegungen des Dschihadbegriffs.", "content": "Während sowohl Koran als auch Sunna sowie die Mehrheit der klassischen Gelehrten unter \"Dschihad\" primär bzw. ausschließlich eine militärische Betätigung verstanden, entstanden im Verlauf ihrer Entwicklung auch nichtmilitärische Auslegungen der Dschihadlehre. Dies geschah insbesondere im Zuge tiefgreifender politischer Veränderungen wie der Kolonialisierung großer Teile der islamischen Welt, der Aufhebung des Kalifats und der Entwicklungen der Moderne. Einzelne schiitische Theologen der klassischen Zeit unterschieden zwischen dem sogenannten größeren Dschihad im Sinne eines spirituellen Kampfes gegen innere Gelüste und dem kleineren Dschihad im Sinne einer militärischen Konfrontation gegen einen äußeren Feind. Dem entspricht die Betonung nichtmilitärischer Aspekte der Dschihadpflicht vieler gegenwärtiger muslimischer Autoren, als auch muslimischer Asketen und Mystiker. Postklassische Juristen haben den Begriff in vier Arten unterteilt: Mit diesem Verständnis richtet sich der Dschihad gegen das eigene Ich, gegen die „Triebseele“ (\"an-nafs al-ammāra bi 'l-sūʾ\"). Die Durchsetzung der Anweisung, das Rechte zu gebieten und das Verwerfliche zu verbieten, geschieht „mit der Zunge, mit der Hand und mit dem Schwert, je nachdem, wozu man imstande ist“. Die Asketen sehen im Kampf gegen sich selbst (\"mudschahadat an-nafs\") das höchste Ideal. Ein bekanntes Beispiel für derartige Auslegungen aus der Moderne war Präsident Habib Bourguibas Verkündung, dass der Kampf gegen die ökonomische Dekadenz Tunesiens als Dschihad anzusehen war. Da ein Mudschahed, ein sich am Dschihad Beteiligender, von der Pflicht im Ramadan zu fasten befreit war, argumentierte Bourguiba, dass das Fasten im Ramadan deshalb auch für Arbeitende – die dadurch ebenfalls als Glaubenskämpfer anzusehen waren – keine Pflicht sei. Auf diese Weise hat er versucht die alljährliche wirtschaftliche Stagnation in diesem Monat zu beseitigen. Seine diesbezügliche Ansicht wurde im Nachhinein auch von Teilen der islamischen Gelehrsamkeit übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Legitimation des Terrors mit dem Dschihadkonzept.", "content": "Bei allen islamistisch motivierten Terroranschlägen der Vergangenheit rechtfertigten die Attentäter ihr Handeln mit dem Verweis auf das Dschihadkonzept. Mehrere islamistische Organisationen führen das Wort \"Dschihad\" in ihrem Namen, wie zum Beispiel Islamischer Dschihad und Al-Dschihad. Die ideologische Grundlage für die Mitwirkung am islamistischen Terrorismus liefern die Schriften des mittelalterlichen Gelehrten Ibn Taimīya, vor allem aber des Theoretikers der ägyptischen Muslimbruderschaft Sayyid Qutb, dessen Bücher „Zeichen auf dem Weg“ und „Im Schatten des Korans“ nach seiner Hinrichtung 1966 in der arabischen Welt massenhaft verbreitet wurden. Selbstmordattentäter werden dabei als \"Schahīd\" (Märtyrertum im Islam) bezeichnet, denen ein Platz im Paradies sicher ist. An sich gilt Suizid im Islam als Sünde, die im Jenseits mit der endlosen Wiederholung des Moments des Todes bestraft wird. Der Internationale Islamische Gelehrtenrat, der nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 Stellung zu islamistisch-extremistisch motivierter Gewalt bezog, verurteilte in dem Manifest von Mekka „\"Extremismus, Gewalt und Terrorismus\"“, beteuerte, dass diese „\"nicht im Geringsten zum Islam gehören\"“ und hielt fest: „\"Dschihad ist kein Terrorismus.\"“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Dschihad [] (; auch \"Djihad, Cihad/Cihat\" oder gelegentlich in der englischen Schreibweise \"Jihad\") bezeichnet im religiösen Sinne ein wichtiges Konzept der islamischen Religion, die Anstrengung/den Kampf auf dem Wege Gottes ().", "tgt_summary": "圣战(,;英语:Jihad;汉语音译:杰哈德亦或吉哈德)是伊斯兰教及穆斯林世界常用的宗教术语,出自阿拉伯语词根“jahada”,即“作出一切努力”或“竭力奋争”之意,字面的意思并非“神圣的战争”(Holy war),较准确的翻译应该是“斗争、争斗”或“奋斗、努力”。伊斯兰术语,Jihad 是穆斯林的宗教义务。在阿拉伯语中,这个词 Jihad 转化为名词,意为“争扎”。Jihad 在“古兰经”里出现过41次,并经常在“古兰经”中的惯用表达“为神而挣扎”,所以翻译成“圣战”是一种扩张解释的翻译。", "id": 617966} {"src_title": "John Wyclif", "tgt_title": "约翰·威克里夫", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Im Mai 1361 wurde Wyclif Rektor der Pfründe Fillingham (Lincolnshire), die zu Balliol gehörte. Diese und andere Pfründen ermöglichten Wyclif die Finanzierung seiner Studien; 1363 wurde er zum Studium der Theologie zugelassen. Er wirkte als Vorstand des Balliol College in Oxford und war 1365/67 Vorsteher des neuen College Canterbury-Hall. Nach seiner Absetzung kam es zum inneren Bruch mit der Kirche, und Wyclif wandte sich der Politik in London zu. Während er als Doktor der Theologie das Recht hatte, theologische Vorlesungen zu halten, war er zugleich Pfarrer in Stellen, die von weltlichen Fürsten vergeben wurden, ein Amt, das er bis zu seinem Tod versah. Auf die Pfarrei Fillingham folgten 1368–1374 Ludgershall (Buckinghamshire) und schließlich 1374–1384 die reiche Gemeinde in Lutterworth (Leicestershire), die er als Dank für seine Dienste für die Krone vom späteren englischen Regenten Johann von Gent erhielt. Wyclif proklamierte die Lehre von der „Macht allein durch Gnade“, der zufolge Gott selbst jede Autorität direkt verleiht, bestritt den politischen Machtanspruch des Papstes und propagierte ein frühes „König-Gottes-Gnadentum“. In seinen Werken von 1372 bis 1380 (\"Von der Kirche\", \"Von der bürgerlichen Herrschaft\" und \"Vom Amt des Königs\") vertrat er die völlige Unterordnung der Kirche unter den Staat. Er unterstützte den Machtwillen der weltlichen Herrscher (Investiturstreit) in mehreren Prozessen gegen den Papst und forderte für Kirchenmitarbeiter ein Leben in urchristlicher Bescheidenheit, obwohl er selbst bis zu seinem Tod von seiner reichen Pfründe gut lebte. Im Jahr 1373 sandte ihn König Eduard III. mit anderen Geistlichen nach Brügge, um dem päpstlichen Nuntius Beschwerden gegen den päpstlichen Stuhl vorzutragen, insbesondere wurde der Kurie der Verkauf von Kirchenämtern vorgeworfen. Die „Beschwerden“ dienten dazu, die seit 33 Jahren ausstehenden vertraglich vereinbarten jährlichen Zahlungen nach Rom weiter aussetzen zu können. Wyclifs Anliegen drang 1375 durch. Als offizieller Ankläger im Namen des Königs gab sich Wyclif selbst nun den Titel „Pecularius regis clericus“ (Königlicher Kaplan). Sein juristisch-theologischer und politischer Einfluss auf die Zusammenstellung königlicher Beschwerden gegen den Papst, die 1376 das Gute Parlament vortrug, war groß. Ein Prozess gegen den Papst, den Wyclif 1370 allein noch verloren hatte, wurde 1373–1375 von jenem über die ausstehenden Zahlungen gekrönt, in dem er sich durchsetzte, und mündete 1377 in einen Prozess, den der Papst gegen Sentenzen aus Wyclifs Werken führte, der dank des großen Ansehens, das Wyclif an der Universität und im Volk genoss, 1378 im Sande verlief. Dadurch ermutigt, wandte sich Wyclif nun offen gegen den politischen Einfluss des Klerus überhaupt und bekämpfte das päpstliche „Antichristentum“. In seinem Hauptwerk, dem \"Trialogus,\" lehrte Wyclif pantheistischen Realismus, Determinismus und die doppelte Prädestination (\"determinatio gemina\"). Er lehrte: „Alles ist Gott; jedes Wesen ist überall, da jedes Wesen Gott ist.“ und „Alles, was geschieht, geschieht mit absoluter Notwendigkeit, auch das Böse geschieht mit Notwendigkeit, und Gottes Freiheit besteht darin, daß er das Notwendige will.“ Er missbilligte folglich Bilder-, Heiligen-, Reliquienverehrung und den Priesterzölibat, verwarf aufgrund seines Realismus die Transsubstantiationslehre und die Ohrenbeichte. Von ihm ausgebildete rötlich gekleidete Reiseprediger („arme Priester“ genannt) verbreiteten Grundsätze im Volk, die an protestantische Lehren 150 Jahre später erinnern. Seine Lehren fanden in großen Teilen der Bevölkerung Zustimmung und beeinflussten maßgeblich den Aufstand der englischen Bauern von 1381. Bettelmönche im Verein mit der Hierarchie setzten 1381 unterdessen die Verwerfung seiner Lehre durch die Universität und die 1382 in London tagende Synode durch. Seine Schriften wurden von der Synode in Oxford als ketzerisch verurteilt, er verlor seine Ämter am Hof in Bezug auf die Kirchenangelegenheiten. Aus Furcht vor einem Volksaufstand wurde Wyclif aber nicht offiziell angeklagt. Er führte in aller Ruhe sein Pfarramt fort und vollendete 1383 eine früher begonnene Sammlung früher englischer Bibelübersetzungen aus der Vulgata in die Landessprache. Diese Bibelübersetzung ist nicht die erste Übersetzung ins Englische, sondern stellt eine Zusammenstellung und Überarbeitung früherer Übersetzungen dar, wie schon Thomas Morus 1530 feststellte und Francis Aidan Gasquet OSB 1897 nachwies. Wyclif starb 1384 an den Folgen eines Schlaganfalls während der Messe in Lutterworth (heute Harborough district, Leicestershire). Die späteren Anhänger Wyclif’schen Gedankengutes, die Lollarden, wurden erst nach einer missglückten Revolte ab 1400 vom englischen Staat scharf verfolgt. 1401 wurde William Sawtrey ihr erster Märtyrer. Jedoch kann man die teilweise brutale Inquisition europäischer Ketzer, wie zum Beispiel bei den Katharern oder Waldensern, nicht mit der englischen Verfolgung vergleichen. Diese war durch ihre relative Milde und Rücksicht auf die im Untergrund weiter lebenden Lollarden geprägt, so dass sich in vielen Familien die Wyclif’schen Ansichten bis zur Reformation erhielten. Im Jahr 1412, am Ende der Verfolgung durch den englischen König, wurden 267 Sentenzen von Wyclif in London als häretisch verurteilt. Drei Jahre später bestimmte das Konzil von Konstanz, alle Schriften Wyclifs zu verbrennen, und erklärte ihn 30 Jahre nach seinem Tod am 4. Mai 1415 zum Ketzer, verdammte weitere 45 Sentenzen von ihm und befahl, seine Gebeine auszugraben und zu verbrennen, was dreizehn Jahre später, 1428, durch Bischof Richard Fleming von Lincoln tatsächlich geschah.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Zu Ehren John Wyclifs hat sich eine nichtkommerzielle evangelikale Organisation, die sich für die weltweite Verbreitung der Bibel durch Erarbeitung von Bibelübersetzungen vor allem für Sprachgruppen einsetzt, die bisher noch nicht schriftlich fixiert sind, 1942 den Namen Wycliff gegeben. Wyclifs Leben wurde 1984 von Tony Tew unter dem Titel \"John Wycliffe\" verfilmt. In Berlin-Moabit ist die Wiclefstraße nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenktag.", "content": "Am 31. Dezember erinnern die Evangelische Kirche in Deutschland und die Anglikanische Gemeinschaft an John Wyclif.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Wyclif [], auch \"Wicklyf, Wicliffe, Wiclef, Wycliff, Wycliffe,\" genannt \"Doctor evangelicus\" (* spätestens 1330 in Hipswell, Yorkshire; † 31. Dezember 1384 in Lutterworth, Leicestershire), war ein englischer Philosoph, Theologe und Kirchenreformer.", "tgt_summary": "约翰·威克里夫(英语:John Wycliffe,约1320年-1384年),英格兰人,欧洲宗教改革的先驱,曾于公开场合批评罗马教会所定的各项规条及不合基督教宗旨,也是首位将《圣经》翻译成英文者。罗拉德派由他创立。", "id": 2205149} {"src_title": "Chemische Evolution", "tgt_title": "生命起源", "src_document": [{"title": "Vorüberlegungen.", "content": "Hypothesen zur chemischen Evolution müssen verschiedene Aspekte erklären: Ältere Vorstellungen zur Spontanzeugung waren 1860 durch Experimente von Louis Pasteur nun auch für die Mikrobiologie widerlegt. Die neuen Wissenschaften der Zellbiologie, Virologie und der Biochemie (Molekularbiologie) konnten zwar die Evolutionstheorie erhärten, erhellten aber auch die enorme Komplexität der Lebensvorgänge, sodass eine Beantwortung der Frage nach dem Beginn hoffnungslos schien und zunächst weitgehend ausgeblendet wurde. Noch steht ein einheitliches Modell zur chemischen Evolution aus, möglicherweise weil grundlegende Prinzipien noch nicht entdeckt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Biomoleküle.", "content": "Die präbiotische Entstehung der komplexen organischen Moleküle kann in drei Schritte unterteilt werden: Die Elementaranalyse dieser Moleküle führt zu der Frage, welche anorganischen Verbindungen zu ihrer Entstehung notwendig waren. Alle Hypothesen gehen davon aus, dass neben Wasser und Phosphat zunächst nur die reduzierten Formen der heute üblichen chemischen Verbindungen in ausreichender Menge zur Verfügung standen, da die Uratmosphäre kaum molekularen Sauerstoff enthielt. Als Energiequelle werden UV-Strahlen und Blitze angenommen. Nach einigen sehr beachtenswerten neueren Theorien käme die nötige Energie für die Entstehung von Bio-Molekülen alternativ dazu auch aus anaeroben Redoxprozessen zwischen reduzierten vulkanischen Gasen und sulfidischen Mineralien wie Pyrit (FeS).", "section_level": 2}, {"title": "Rolle der Erdatmosphäre.", "content": "Die Erdatmosphäre war zur Zeit der Abiogenese kühl, siehe das sogenannte Paradoxon der schwachen jungen Sonne. Sie hatte reduzierenden Charakter, war also weitgehend frei von molekularem Sauerstoff und ohne Ozonschicht. In der Atmosphäre sammelte sich bei heißen Temperaturen Wasserdampf. Dieser kondensierte und Wasser sammelte sich an der Oberfläche der Erde.", "section_level": 2}, {"title": "Die Rolle des Wassers für die Evolution des Lebens.", "content": "Leben, wie wir es kennen (bzw. definieren), benötigt Wasser als universelles Lösungsmittel. Es hat Eigenschaften, die nach akzeptiertem naturwissenschaftlichem Verständnis die Entstehung von Leben ermöglichen (siehe auch anthropisches Prinzip). Möglicherweise kann Leben unabhängig von Wasser entstehen und existieren, viele Wissenschaftler nehmen aber an, dass die Anwesenheit von flüssigem Wasser (in einem bestimmten Gebiet oder auf einem bestimmten Planeten, wie dem Mars) unsere Art Leben nicht nur ermöglicht, sondern sein Entstehen sogar sehr wahrscheinlich macht. Für die Entstehung des Lebens sind folgende Eigenschaften des Wassers relevant:", "section_level": 2}, {"title": "Hypothesen und Experimente zur chemischen Evolution.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Oparin-Haldane-Hypothese.", "content": "In den 1920er Jahren veröffentlichten der britische Wissenschaftler J. B. S. Haldane und der sowjetische Biochemiker Aleksandr Oparin unabhängig voneinander eine der bekanntesten Hypothesen zur Evolution. Die Theorie besagt, dass die Bedingungen der Erde schon damals bestimmte chemische Reaktionen begünstigten. Beide Forscher waren der Ansicht, dass organische Moleküle aus abiogenen Materialien unter Einwirkung einer äußeren Energiequelle (z. B. die sehr intensive ultraviolette Strahlung) gebildet werden können und dass die Uratmosphäre, die unter anderem Ammoniak, Wasserdampf und einen geringen Anteil freien Sauerstoff enthielt, dabei reduzierend gewirkt haben könnte. Beide vermuteten auch, dass die ersten Lebensformen im warmen Urozean auftraten und nicht autotroph, sondern heterotroph waren. Oparin glaubte, dass sich das Leben aus Koazervaten – spontan gebildete, kugelförmige Aggregate aus Lipidmolekülen – entwickelte, die durch elektrostatische Kräfte zusammengehalten wurden und die Vorläufer der Zellen gewesen sein könnten. Oparins Arbeit mit Koazervaten bestätigte, dass Enzyme, welche fundamental für biochemische Reaktionen des Stoffwechsels sind, eingeschlossen in einer Membranhülle effizienter arbeiteten als freischwimmend in wässrigen Lösungen. Haldane, der mit Oparins Koazervaten nicht vertraut war, glaubte, dass sich zuerst einfache organische Moleküle bildeten, die durch Einwirkung von ultraviolettem Licht zunehmend komplexer wurden, bis sich letztendlich Zellen herausbildeten. Haldanes und Oparins Ideen bildeten die Grundlage für einen Großteil der Forschung, die sich in den nächsten Jahrzehnten mit der Abiogenese beschäftigte.", "section_level": 2}, {"title": "Das Miller-Urey-Experiment.", "content": "1953 wurde vom Chemiker Stanley Miller und von Harold C. Urey durch das Ursuppen-Experiment diese Hypothese überprüft. In dem Versuch zeigten sie, dass in einer – den angenommenen präbiotischen Bedingungen ähnlichen – Umgebung, mittels Zufuhr von Energie (Blitzen), aus anorganischen Verbindungen (Wasser, Ammoniak und Wasserstoff) sowie Methan komplexere organische Verbindungen wie Aminosäuren und niedere Carbon- und Fettsäuren entstehen können. In späteren, meist komplizierter aufgebauten Ursuppenversuchen konnten sowohl alle wesentlichen Bausteine der Lebewesen [Aminosäuren, Lipide, Purine (Nucleotidbasen) und Zucker], als auch die komplizierten organischen Verbindungen Porphyrine und Isoprene erzeugt werden. Obwohl damit die grundsätzliche Möglichkeit der natürlichen Bildung organischer Moleküle gezeigt war, wird die Bedeutung dieses Resultats für den tatsächlichen Ablauf der Entstehung irdischen Lebens heute vielfach kritisch gesehen. In dem Ursuppen-Experiment wurde damals davon ausgegangen, dass die irdische Atmosphäre chemisch reduzierenden Charakter hatte, was dem damaligen Wissensstand entsprach. Heute wird dagegen oftmals von einer nur schwach reduzierenden oder gar neutralen Atmosphäre zu dieser Zeit ausgegangen, allerdings ist die Frage noch nicht abschließend geklärt und es werden auch lokale chemische Inhomogenitäten der atmosphärischen Verhältnisse diskutiert, etwa in der Umgebung von Vulkanen. Zwar konnte durch spätere Experimente gezeigt werden, dass auch unter solchen veränderten atmosphärischen Bedingungen organische Moleküle entstehen; sogar solche, die beim ursprünglichen Experiment nicht entstanden sind, wobei aber die Ausbeute stark vermindert ist. Deswegen wird oft argumentiert, dass andere Möglichkeiten der Herkunft organischer Moleküle zumindest eine zusätzliche Rolle gespielt haben müssen. Angeführt werden hierbei meist die Entstehung organischer Moleküle im Weltall und deren Transfer zur Erde durch Meteoriten oder auch die Entstehung in der Umgebung sogenannter Schwarzer Raucher. Als ein weiteres Argument gegen den Ursprung der biologischen organischen Moleküle gemäß dem Ursuppenversuch wird oftmals angeführt, dass in diesem Versuch ein Racemat, das heißt ein Gemisch aus -Aminosäuren und -Aminosäuren, entstand. Viele in lebenden Organismen vorkommenden Aminosäuren sind jedoch -konfiguriert (siehe Biologische Chiralität). Es müsste also einen natürlichen Prozess geben, der chirale Moleküle bestimmter Händigkeit bevorzugt selektiert. Von Astrobiologen wird darauf hingewiesen, dass dies einfacher im Weltall zu erklären sei, da photochemische Prozesse mit zirkular polarisierter Strahlung, wie sie beispielsweise durch Pulsare erzeugt wird, in der Lage sind, nur chirale Moleküle bestimmter Händigkeit zu zerstören. Tatsächlich wurden in Meteoriten chirale organische Moleküle gefunden, bei denen die Häufigkeit der -Form um bis zu 9 % überwog. Allerdings wurde 2001 gezeigt, dass auch selbstreplizierende Peptidsysteme in der Lage sind, effektiv homochirale Produkte aus einem ursprünglichen Racemat zu verstärken, was nach Ansicht dieser Forscher die Auffassung der irdischen Entstehung der Händigkeit biologischer Moleküle unterstützt. Grundsätzliche Zweifel an den Bedingungen des Ursuppenexperiments äußert Günter Wächtershäuser.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Reaktionen.", "content": "Aus den beim Miller-Urey-Experiment auftretenden Zwischenprodukten Formaldehyd (CHO) und Cyanwasserstoff (HCN) lassen sich unter den simulierten Bedingungen der Erde vor 4,5 Milliarden Jahren weitere Biomoleküle herstellen. So gelang Juan Oro 1961 die Synthese von Adenin: Er demonstrierte auch die Bildung von Adenin und Guanin durch Wärmepolymerisation von Ammoniumcyanid in wässriger Lösung. Aus Ribose, Adenin und Triphosphat entsteht das Adenosintriphosphat (ATP), welches in den Organismen als universeller Energieträger und als Baustein (als Monophosphat) der Ribonukleinsäuren (RNA) genutzt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Eisen-Schwefel-Welt (ESW).", "content": "Eine besonders intensive Form der Mitwirkung von Mineralen und Gesteinen bei der präbiotischen Synthese organischer Moleküle kann sich auf der Oberfläche von Eisensulfid-Mineralen abgespielt haben („Ur-Sandwich“, englisch: \"primordial sandwich\"). Die Theorie von Miller-Urey weist nämlich schwerwiegende Begrenzungen auf, besonders in Hinblick auf das Fehlen einer Erklärung für die Polymerisation der gebildeten monomeren Bausteine der Biomoleküle. Ein alternatives Szenario für die frühe Evolution des Lebens wurde daher seit Anfang der 1980er Jahre von Günter Wächtershäuser entwickelt, der für seine alternative Theorie schnell die Unterstützung des Philosophen Karl Popper gewinnen konnte. Danach wäre das Leben auf der Erde an der Oberfläche von Eisen-Schwefel-Mineralen entstanden, also Sulfiden, die sich heute noch durch geologische Prozesse an Tiefsee-Vulkanen bilden, zur Frühzeit der Erde noch wesentlich häufiger aufgetreten und wohl auch auf vielen Exoplaneten, Exo-Monden und Planemos vorhanden sein müssen. Auch in unserem Sonnensystem wird bei einigen der größeren Monde der Gasplaneten unter der Eisschicht ein extraterrestrischer Ozean vermutet. Der große Vorteil dieses Konzepts gegenüber allen anderen Theorien ist, dass damit erstmals die Möglichkeit besteht, die Bildung komplexer Bio-Moleküle an eine kontinuierlich verfügbare und verlässliche Energieversorgung zu koppeln. Die Energie kommt durch die Reduktion von Schwefel in Eisen-Schwefel-Mineralen wie Pyrit (FeS) mit elementarem Wasserstoff (H) zustande (Reaktionsschema: FeS + H ⇌ FeS + HS) und liefert genug Energie, um eine präbiotische Ammoniaksynthese und auch um endergone Synthesereaktionen für monomere Bausteine von Biomolekülen und für deren Polymerisierung anzutreiben. Ähnlich wie Eisen-Ionen bilden auch andere Schwermetall-Ionen mit Schwefelwasserstoff unlösliche Sulfide (siehe Schwefelwasserstoffgruppe). Zusätzlich bieten Pyrit und andere Eisen-Schwefel-Minerale positiv geladene Oberflächen, an denen sich die überwiegend negativ geladenen Biomoleküle (organische Säuren, Phosphatester, Thiolate) anlagern (oft durch Komplexbildungsreaktionen), konzentrieren und miteinander reagieren können. Hierfür erforderliche Stoffe wie Schwefelwasserstoff, Kohlenmonoxid und Eisen-II-Salze gelangen aus der Lösung zudem direkt an die Oberfläche dieser „Eisen-Schwefel-Welt“ (ESW). Wächtershäuser zieht für seine Theorie die heute noch bestehenden Grundmechanismen des Stoffwechsels heran und leitet aus diesen ein in sich konsistentes Szenario der Synthese komplexer organischer Moleküle und Biomoleküle (organische Säuren, Aminosäuren, Zucker, Nucleinbasen, Lipide) aus einfachen anorganischen Vorläufer-Molekülen ab, die in vulkanischen Gasen zu finden sind (NH, H, CO, CO, CH, HS). Im Gegensatz zur Miller-Urey-Hypothese wird keine Kraft von außen in Form von Blitzen oder UV-Strahlung benötigt; zudem laufen die ersten einfachen chemischen Umsetzungen bei erhöhter Temperatur viel schneller ab, ohne dadurch (wie etwa enzym-katalysierte biochemische Reaktionen) behindert zu werden. Da bei Tiefseevulkanen Temperaturen bis 350 °C erreicht werden, kann man sich die Entstehung des Lebens bei diesen hohen Temperaturen gut vorstellen. Erst später, nach der Entstehung temperatursensitiver Katalysatoren (Vitamine, Proteine), muss sich die weitere Evolution in kühleren Nischen vollzogen haben. Das Wächtershäuser-Szenario passt deshalb auch gut zu den beobachteten Verhältnissen in schwarzen Rauchern der Tiefsee, weil in diesen Strukturen durch steile Temperaturgradienten von innen nach außen eine solche Einnischung leicht möglich erscheint. Auch sind die gegenwärtig lebenden Mikroorganismen, die als die ursprünglichsten angesehen werden, zugleich die thermophilsten mit einem (bisherigen) Temperaturmaximum für das Wachstum bei +113 °C. Außerdem haben Eisen-Schwefel-Zentren eine wichtige Funktion in vielen aktuellen Enzymen z. B. der Atmungskette. Dies könnte auf die ursprüngliche Beteiligung von Fe-S-Mineralen an der Evolution des Lebens hindeuten, zumal diese auch heute noch Stoffwechselprodukte anaerober Bakterien darstellen. Die These der chemoautotrophen Entstehung des Lebens in schwarzen Rauchern wird insbesondere von den Forschern William Martin und Michael Russell vertreten. Im Übrigen ist hier wegen der weitgehenden Unabhängigkeit vom Licht eines Zentralgestirns die Entstehung von Leben auch in größerer Entfernung von diesem (oder ganz ohne), außerhalb der klassischen habitablen Zone, denkbar.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Evolution in der kontinentalen Kruste.", "content": "Einen völlig anderen Ansatz zur chemischen Evolution und zur Entstehung des Lebens verfolgen der Geologe Ulrich Schreiber und der Physikochemiker Christian Mayer von der Universität Duisburg-Essen mit einem Modell, das als Reaktionsumgebung die Erdkruste in den Mittelpunkt rückt. Sie beziehen damit einen Reaktionsraum ein, der bisher nicht betrachtet wurde: wasser- und gasführende Bruchzonen (tektonische Störungszonen) innerhalb der ersten kontinentalen Krustenkomplexe (Kratone). Die kontinentale Kruste ist mächtiger und kühler als die ozeanische und wesentlich heterogener aufgebaut. Spannungen innerhalb der Kruste führen zu bis in den Erdmantel reichende Störungszonen, durch die die Mantelgase aufsteigen. In offenen Störungszonen kommen alle erforderlichen Ausgangsstoffe, die für die organische Chemie des Lebens benötigt werden, im Überfluss vor. Phosphat aus aufgelösten Apatiten, CO, H, CO, N, NH, HCN, Schwefel- und Borverbindungen, alle Alkali- und Erdalkalimetalle, Eisensulfide sowie alle metallischen Katalysatoren. Reaktionen von CO und H, vergleichbar mit der Fischer/Tropsch-Synthese, führen in allen Tiefenstockwerken mit unterschiedlichsten pH-Werten, Druck- und Temperaturbedingungen zu langkettigen Molekülen, welche die Basis für Zellbestandteile bilden. Weiterhin stellt die hydrothermale Chemie Aminosäuren, organische Basen und Zucker zur Verfügung. Neben allen notwendigen Ausgangsstoffen gibt es weitere entscheidende Vorteile für den Bildungsort der kontinentalen Kruste. Er war geschützt vor UV-Strahlung und dem in der Frühphase auftreffenden Partikelstrom des Sonnenwinds. Späte Meteoriteneinschläge betrafen nie die gesamte kontinentale Kruste. Die Gase, die bis heute in Mofetten (Mineralbrunnen, Kaltwassergeysire) an der Erdoberfläche austreten, sind ab einer Tiefe von 800 – 1000 Metern überkritisch (abhängig vom Druck und der Zusammensetzung). Das bedeutet, sie stellen einen Zwischenzustand zwischen einer Flüssigkeit und einem Gas dar. Entscheidend ist, dass zum Beispiel Kohlendioxid in diesem Phasenzustand wie ein organisches Lösungsmittel wirkt, in dem hydrophobe organische Substanzen gelöst werden und miteinander (sowie an der Grenzfläche zum Wasser mit hydrophilen Komponenten) reagieren können. Die Störungsflächen besitzen unzählbare Ecken und Vorsprünge, an denen die überkritischen Gase gefangen werden. Hierdurch entstehen zahllose Mikroautoklaven, in denen Reaktionen stattfinden können, die an der Oberfläche nicht möglich sind, und das bei einer Lebensdauer der Störungszonen von Millionen Jahren. Die interessanteste Zone findet sich in etwa 1000 Meter Tiefe, wo der Phasenübergang vom überkritischen zum unterkritischen Kohlendioxid erwartet werden kann. Hier konzentrieren sich unpolare organische Substanzen auf, da das Kohlendioxid seine Lösemitteleigenschaft verliert. Diese organischen Substanzen konnten in Quarz-Kristallen, die in dieser Umgebung wachsen, nachgewiesen werden. Durch Druckschwankungen (Erdgezeiten oder CO-gesteuerte Kaltwassergeysire) kommt es darüber hinaus zu periodischen Phasenübergängen, welche Aufbau und Zerfall von Vesikeln herbeiführen. Die Vesikel schließen dabei organische Komponenten in hoher Konzentration ein und akkumulieren amphiphile Substanzen (zum Beispiel Vorläufer von Lipiden oder amphiphile Peptide) in ihren Membranen. Außerdem konnte gezeigt werden, dass unter diesen Bedingungen eine effiziente molekulare Evolution möglich ist. Die Begrenzungen der Störungsflächen sind sehr heterogen. Neben neu gebildeten Tonmineralen und frischen, bebenbedingten Mikrorissen in allen Mineraltypen treten Tapeten von Eisensulfid-Mineralen und Schwermetallen auf. Somit lassen sich die oben genannten Modelle, zum Beispiel das der Eisen-Schwefel-Welt, problemlos integrieren oder anknüpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Bildung von Makromolekülen.", "content": "Biomakromoleküle sind Proteine und Nukleinsäuren. Die Verlängerung der Molekülketten (Polymerisation) benötigt Energie und erfolgt unter Wasserabspaltung (Kondensationsreaktion). Umgekehrt liefert die Spaltung der Makromoleküle (Hydrolyse) Energie. Da das chemische Gleichgewicht so weit auf der Seite der Monomere liegt, dass diese Reaktionen thermodynamisch irreversibel in Richtung der Polymer-Hydrolyse verlaufen, kann es keine Polymer-Synthese ohne ein zugeschaltetes Energie-lieferndes System geben. Auch durch theoretische Hilfskonstrukte, wie Abdampfen von Wasser, Zugabe von Salz (entzieht Wasser) oder Ausfällung der Produkte, ändert sich dieses Problem nur unwesentlich. Die Entstehung von Leben ist also sehr wahrscheinlich an die Kopplung an eine verlässliche Energiequelle gebunden, die für die Polymersynthese genutzt werden kann. aber Als Energiequelle wird heute in der Biochemie vor allem ATP genutzt, dessen Bildung allerdings bereits die Anwesenheit von Enzymen voraussetzt. Unter den Bedingungen der Proto-Erde kann man sich andererseits auch die Energetisierung der Polymersynthese durch hydrolytische Spaltung von Polyphosphat vorstellen, das auch heute noch von einigen Enzymen anstelle von ATP genutzt wird. Allerdings ist es auch bei Polyphosphaten schwierig vorstellbar, dass diese in den notwendigen Mengen zur Verfügung standen, da sie zwar spontan gebildet werden können, wenn phosphathaltige Lösungen eingedampft werden, aber auch relativ schnell wieder spontan hydrolysieren, wenn sie wieder in Lösung kommen. Aus diesen Überlegungen heraus müsste man als Entstehungsort des Lebens eine seichte Meeresbucht fordern, die regelmäßig austrocknet und wieder überflutet wird. Dadurch würden aber auch alle wasserabhängigen Prozesse immer wieder unterbrochen und die Lebensentstehung zumindest stark verzögert. Schließlich kann man sich aber auch ein ganz anderes System vorstellen, in dem sowohl die Synthese der Bausteine als auch die energieabhängige Bildung von Polymeren als kontinuierlicher Prozess in ununterbrochener Kopplung an eine verlässliche Energiequelle stattfindet, nämlich anaerobe Redoxreaktionen mit Metallsulfiden. Diese werden durch vulkanische Tätigkeit auch heute noch in großen Mengen am Grund der Ozeane freigesetzt, wo sie unter anderem Strukturen wie die schwarzen Raucher ausbilden, die von diversen Mikroorganismen und höheren Tieren dicht bevölkert werden. Das Gleichgewicht der Polymersynthese wird durch Erhöhung der Konzentration der Bausteine (Monomere) und durch Entwässerung der Produkte zugunsten der Bildung der Polymere verschoben. Voraussetzung dafür ist eine Kompartimentierung, das heißt die Abgrenzung von Reaktionsräumen voneinander, die nur noch in begrenztem Stoffaustausch zur Umwelt stehen. In der konventionellen Theorie wurde dies in flachen, kleinen Gewässern (Tümpeln) mit hoher Verdunstungsrate angesiedelt, was als Grundidee noch auf Charles Darwin zurückgeht. Allerdings werden auch heute noch in vulkanischen Gebieten der Tiefsee in den großen Strukturen schwarzer Raucher ausgefällte Metallsulfide in Form kleiner Kavernen beobachtet, die ebenfalls ein attraktives Szenario einer Umwelt darstellen, wo alle Reaktionen von der Monomersynthese über die Aufkonzentrierung und Polymerisation der Monomere mit einem „eingebauten“ Energiekonservierungssystem ablaufen können. Weitere Lösungsansätze wurden in Betracht gezogen, haben aber alle schwerwiegende Limitationen und sind nicht gut mit den Bedingungen auf der frühen Erde in Einklang zu bringen. Meist wird dabei für einen oder mehrere Schritte Wasserausschluss gefordert, der im Chemielabor einfach zu erreichen ist, schwerer aber auf der Protoerde. Eines dieser Systeme ist die Polymerisation von Carbodiimiden (R–N=C=N–R) oder Dicyan (N≡C–C≡N) in wasserfreiem Medium. Hier wird die Kondensation der Bausteine mit der Reaktion von Carbodiimid gekoppelt, wobei die notwendige Energie entsteht: Zwar bildet sich Dicyan unter UV-Einwirkung aus Cyanwasserstoff, in austrocknenden Tümpeln würde allerdings auch das leichtflüchtige Molekül verloren gehen. Wird ein trockenes Gemisch von Aminosäuren einige Stunden auf 130 °C erhitzt, bilden sich proteinähnliche Makromoleküle. Sind Polyphosphate zugegen, genügen 60 °C. Diese Bedingungen können sich ergeben, wenn Wasser mit gelösten Aminosäuren in Kontakt mit heißer, vulkanischer Asche kommt. Erhitzt man ein Nukleotidgemisch in Gegenwart von Polyphosphaten auf 55 °C, entstehen zwar Polynukleotide, allerdings findet die Verknüpfung eher über die 5’- und 2’-C-Atome der Ribose statt, da sie leichter erfolgt als die in allen Organismen vorhandene 5’-3’-Verknüpfung. Aus beiden Typen von Polynukleotiden bilden sich Doppelhelices (vergleiche Bau der DNA). Allerdings ist die 5’-3’-Doppelhelix stabiler als die 5’-2’-Helix. Fehlt am 2’-C-Atom der Ribose die Hydroxygruppe, liegt die Desoxyribose vor. Jetzt können sich nur 5’-3’-Verknüpfungen bilden, wie sie für die DNA typisch sind.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung präbiotischer Strukturen (Zellvorläufer).", "content": "Zellen erhalten ihre Funktion dadurch aufrecht, dass sie mehrere Reaktionsräume (Kompartimente) bilden, in denen die Stoffwechselvorgänge voneinander getrennt ablaufen und unerwünschte Reaktion vermieden werden können; gleichzeitig können so Konzentrationsgradienten aufgebaut werden. Es gibt mehrere Hypothesen, anhand derer hergeleitet wurde, dass sich solche Strukturen bereits vor dem Entstehen von Zellen herausbilden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Koazervate.", "content": "Vor allem Alexander Iwanowitsch Oparin (1894–1980) beschäftigte sich mit der Möglichkeit des Stoffwechsels in Koazervaten (von lateinisch \"coacervatio\": Aufhäufung). Er konnte zeigen, dass abgegrenzte Räume mit einem einfachen Stoffwechsel prinzipiell durch Selbstorganisation entstehen können, vorausgesetzt, dass Katalysatoren mit spezifischen Eigenschaften vorhanden sind. Da die verwendeten Substanzen dem Repertoire der heute lebenden Organismen entstammen, sind Oparins Koazervate nicht als Vorläufer von Zellen zu sehen, sondern als Analogie-Modelle für die Entstehung von Vorläufer-Zellen. Gibt man zu kolloidalen Lösungen von Biomakromolekülen Salz hinzu, bilden sich kleine Tröpfchen mit einem Durchmesser zwischen 1 und 500 μm, die die Polymere in hoher Konzentration enthalten. Oparin untersuchte Gemische aus Eiweißen (Histon und Albumin), Eiweißen und Kohlenhydraten (Histon und Gummi arabicum) und Eiweißen und Polynukleotiden (Histon oder Clupein und DNA oder RNA). Enthalten Tröpfchen aus Histon und Gummi arabicum das Enzym Phosphorylase, so können diese Tröpfchen Glucose-1-phosphat aus der Umgebung aufnehmen, zu Stärke umwandeln und speichern. Das freigesetzte Phosphat diffundiert nach außen. Das Tröpfchen wird durch die Zunahme an Stärke größer, bis es in kleinere Tröpfchen zerfällt, die wieder Phosphorylase enthalten können, allerdings weniger als das Ausgangströpfchen. Damit verlangsamt sich auch der Stoffwechsel. Hier wird deutlich, dass zu einem Erhalt der Eigenschaften einer Zelle die Regeneration der Enzymausstattung nach erfolgter Teilung notwendig ist. Wird auch das Stärke abbauende Enzym Amylase hinzugegeben, ergeben sich Koazervate mit einem zweistufigen Stoffwechsel:", "section_level": 3}, {"title": "Mikrosphären.", "content": "Im Jahr 1970 konnte Sydney Fox nachweisen, dass sich aus den proteinartigen Produkten (Proteinoide), die beim Erwärmen trockener Aminosäuregemische entstehen (siehe oben), auch durch Selbstaggregation wachsende Tröpfchen ergeben können, sogenannte Mikrosphären. Sie grenzen sich von der Umgebung durch eine semipermeable Membran ab und nehmen weiteres proteinartiges Material aus der Umgebung auf. Dadurch wachsen sie weiter und zerteilen sich wieder in kleinere Tröpfchen. Des Weiteren fand Fox, dass diese Systeme enzymatische Eigenschaften haben, Glucose abbauen oder sich wie Esterasen oder Peroxidasen verhalten, ohne dass von außen Enzyme hinzugefügt worden wären.", "section_level": 3}, {"title": "Protozellen.", "content": "Jack Szostak und Mitarbeiter am Massachusetts General Hospital, Boston, konnten 2008 in Modellversuchen zeigen, dass sogenannte „Protozellen“ (das heißt Vesikel bestehend aus einfachen Fettsäuren, Fettalkoholen und Fettsäure-Glycerinester) folgende Eigenschaften (in Kombination) zeigen: Sie sind thermostabil zwischen 0 und 100 °C; sie können DNA- und RNA-Polymere im Innern einschließen; sie erlauben die Denaturierung (Trennung) der Polynukleotidstränge bei erhöhter Temperatur ohne Verlust der Einzelstränge aus der Protozelle; sie können unspezifisch (das heißt ohne Transmembran-Transportsysteme, z. B. Proteine) und sehr schnell geladene Moleküle wie Nukleotide aufnehmen. Solche Vesikel bilden sich ebenfalls spontan unter dem Einfluss periodischer Druckschwankungen in der Erdkruste. Diese Vorgänge konnten in einer Druckzelle unter Einstellung der natürlichen Bedingungen nachvollzogen werden, wobei uni- und multilamellare Membranvesikel gebildet wurden. In Gegenwart von Aminosäuren führt eine periodische Bildung von Vesikeln zu einer molekularen Evolution von Peptiden, welche die Vesikel stabilisieren und damit ihr längeres Überdauern ermöglichen. Solche Vesikel könnten bereits einfache Funktionalitäten entwickeln, die bis hin zu primitivem Stoffwechsel führen. Schließlich können sie durch die Konvektion der fluiden Phase an die Oberfläche gelangen und dort einer nachfolgenden Evolution unter geänderten Randbedingungen unterliegen.", "section_level": 3}, {"title": "Die RNA-Welt.", "content": "Die RNA-Welt-Hypothese geht auf die Ergebnisse aus dem Miller-Urey-Experiment zurück. Sie wurde erstmals 1967 von Carl Woese formuliert. Sie besagt, dass früheres Leben allein auf Ribonukleinsäuren (RNA) basierte sowohl zur Informationsspeicherung als auch zur Katalyse chemischer Reaktionen. Diese Funktionen werden heute durch das chemisch stabilere Informationsspeichermedium DNA bzw. funktionell flexiblere Proteine realisiert. Nach der RNA-Welt-Hypothese seien die ersten zellulären Lebensformen Ribozyten gewesen. Als ein Hinweis auf die Existenz der RNA-Welt werden Ribosomen und die katalytisch aktive ribosomale RNA angesehen, die evolutionäre Überbleibsel (\"chemische\" bzw. \"molekulare Fossilien\") dieser Zeit darstellen könnten.", "section_level": 2}, {"title": "Virus-first-Hypothese.", "content": "Angelehnt an die RNA-Welt, wurde mancherorts bekräftigt, dass Viren die Vorstufen zu zellulärem Leben darstellen könnten und sich vor mikrobiellen Zellen entwickelten (\"Virus first\"). Alternative Hypothesen zur Entstehung der Viren besagen, dass diese erst nach Entstehung der Zellen aus extrem reduzierten Zellen (Virus reduction) oder aus unabhängig gewordenen RNA/DNA-Resten ebendieser hervorgegangen sind (Virus escape). Auch wenn die Virus-first-Hypothese heute umstritten ist, schlagen einige Astrobiologen vor, auf anderen Himmelskörpern wie dem Mars explizit nach Viren zu suchen, falls sie in der Evolution tatsächlich vor den deutlich komplexeren Zellen entstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Anreicherung.", "content": "Das Reaktionsgleichgewicht zwischen Monomeren und Dimeren (von RNA oder anderen organischen Molekülen) liegt bei den auch damals geringen Konzentrationen im freien Ozean auf der Seite der Monomere. Eine Autokatalyse und damit die Entstehung von Leben ist dort unmöglich. Ein Mechanismus zur Anreicherung ist notwendig. Vorgeschlagen wurde eine Kombination von thermischer Konvektion und Thermophorese in porösen Mineralen heißer Quellen.", "section_level": 2}, {"title": "Alternativ betrachtete Möglichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Biomoleküle aus dem Weltall.", "content": "Die Erde ist seit Anbeginn ihrer Existenz dem Bombardement von Kometen und Meteoriten ausgesetzt, insbesondere in der als Großes Bombardement \"(Late Heavy Bombardment)\" bezeichneten ersten Phase nach der Erdentstehung. In etlichen Meteoriten wurden einfache organische Moleküle nachgewiesen, unter anderem Aminosäuren und Vorläufer von Zuckermolekülen, und Mechanismen für ihre Entstehung unter Weltraumbedingungen wurden vorgeschlagen und simuliert. So konnte die Schweizer Astrophysikerin Kathrin Altwegg im Rahmen des Rosetta-Teilprojektes ROSINA auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko Aminosäuren nachweisen. Die Zufuhr aus dem All kann jedoch nur nennenswert zur Konzentration solcher Moleküle beigetragen haben, wenn deren Lebensdauer in der Biosphäre ungewöhnlich groß ist. Das ist nicht der Fall. Gerade Minerale in Meteoriten sind katalytisch aktiv und fördern damit nicht nur den Auf-, sondern auch den Abbau komplexer Moleküle auf der Zeitskala von Stunden. Beachtet man die Homochiralität irdischer Biomoleküle (-Aminosäuren und -Zucker), so wäre eventuell eine mögliche Erklärung, dass die Aminosäuren aus dem Weltall stammen, da bei einigen dieser meteoritischen Aminosäuren ein Überschuss des -Typ um bis zu über 9 % nachgewiesen wurde. Diese Verteilung ist allerdings auch durch anorganische Feststoff-Katalysatoren auf der Erde erklärbar.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensformen aus dem Weltall.", "content": "Die noch spekulativere Panspermie-Hypothese besagt, dass durch „Animpfen“ der Erde mit niederen, bakterienähnlichen Lebensformen aus dem Weltall die ersten Lebewesen auf die Erde kamen. Dies verschiebt aber die Entstehung von Leben nur an einen anderen Ort und ist keine Erklärung für die Entstehung des Lebens an sich. Panspermie könnte eine Erklärung für die vergleichsweise kurze Zeit zwischen der Entstehung von Leben und hoher Komplexität von Leben sein. Ein Argument gegen die Panspermie sind die unwirtlichen Bedingungen des Weltraums. Es gibt jedoch Hinweise, dass Bakterien unter Weltraum-Bedingungen längere Zeit überleben können.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als chemische Evolution oder Abiogenese bezeichnet man den nicht vollständig bekannten Mechanismus der Entstehung von Lebewesen aus anorganischen und organischen Stoffen. Sie begann im Hadaikum (bis vor etwa 4 Milliarden Jahren), dem ersten Abschnitt des Präkambriums. Im Eoarchaikum, dem zweiten Abschnitt des Präkambriums, begann die Evolution zellulärer Organismen. Es entstanden Prokaryoten. Seither bildet sich Leben aus Leben (Biogenese). Die unbekannte Mischung anorganischer Substanzen, welche die Entstehung von Leben ermöglichte, wird häufig als Ursuppe (), Urschleim oder auch Urschlamm bezeichnet, wobei die Realität dieser Vorstellung jedoch umstritten ist.", "tgt_summary": "自然发生论,或者说生命起源,指的是自然历程中无生命物质如何演变为有机分子乃至生命的学说。", "id": 1939274} {"src_title": "Säulen des Herakles", "tgt_title": "海格力斯之柱", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Phönizier erreichten und durchfuhren die Meerenge auf ihren Entdeckungsfahrten spätestens um 900 v. Chr., was durch frühe phönizische Funde in Huelva belegt ist, die ins ausgehende 10. oder frühe 9. Jahrhundert datiert werden. Sie bezeichneten die beiden das Mittelmeer begrenzenden Vorgebirge nach ihrem Sonnengott als \"Säulen des Melkart\" (\"Baal von Tyros\"). Der Name des Gottes wurde später von den Griechen per \"Interpretatio Graeca\" dem griechischen Herakles gleichgesetzt. Sie formulierten weiterhin, diese Meerenge bilde das Ende der Welt und sei einst von Herakles gesetzt worden, als er auf dem Weg, die Rinderherde des Geryon zu rauben, an Tartessos vorbeikam. Im Widerspruch zu dieser frühzeitlichen Auffassung steht allerdings die Erwähnung dieser Säulen in der \"Germania\" des Tacitus, der diese im Gebiet der Friesen vermutete. Platon siedelt sein mythisches Inselreich Atlantis jenseits der Säulen des Herakles an, da für die alten Griechen hier der bekannte Teil der Welt endete.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Die Säulen des Herakles erscheinen in den Wappen Spaniens, Andalusiens, Melillas und der Stadt Cádiz. Wenn sie neben dem eigentlichen Wappen stehen, werden sie in der Heraldik zu den „Prachtstücken“ gezählt; innerhalb des Wappenschildes sind Säulen eine sogenannte „gemeine Figur“. Die Bekrönung der Säulen im spanischen Wappen sind verschieden: heraldisch rechts (also von vorn betrachtet links) die Krone von Karl III., heraldisch links die spanische Königskrone. In den Wappen der ersten und zweiten Spanischen Republik blieben die Säulen unbekrönt.", "section_level": 1}, {"title": "Symbolik.", "content": "Das Motiv der Säulen des Herakles fand in unterschiedlichen Zusammenhängen weite Verbreitung. Der Renaissancephilosoph Francis Bacon nutzte es z. B. in seiner \"Instauratio magna\" als Symbol für das bewusste Durchbrechen der Wissensgrenzen von Antike und Mittelalter. („Viele werden hindurchfahren und die Erkenntnisse der Wissenschaft werden sich vermehren“ lautet die Unterschrift der Titelgraphik.)", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Säulen des Herakles (altgriechisch \"\") bezeichnete man im Altertum zwei Felsenberge, die die Straße von Gibraltar (lateinisch \"Gaditanum Fretum\") einfassen: den Felsen von Gibraltar (lat. Calpe) im Süden der Iberischen Halbinsel und den Berg in Marokko, westlich der spanischen Exklave Ceuta. Andere Quellen bezeichnen \"Abyle\" (lat. ) unmittelbar beim spanischen Ceuta in Nordafrika, welcher heute als Monte Hacho bekannt ist, als die südliche Säule des Herakles.", "tgt_summary": "海格力斯之柱(英语:Pillars of Hercules、)是在西方经典中,形容直布罗陀海峡两岸边耸立海岬的短语。一般认为,北面一柱是位于英属直布罗陀境内的直布罗陀巨岩,而南面一柱则在北非,但确切是哪座山峰一直没有一致说法。但大部分人认同的,一说是位在休达的雅科山(),另外一说位于摩洛哥境内的摩西山()。", "id": 1657333} {"src_title": "Bruchsal", "tgt_title": "布鲁赫萨尔", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Bruchsal liegt am Rande der Oberrheinischen Tiefebene und des Kraichgaus an der Saalbach, einem kleinen Nebenfluss des Rheins, der zwischen Philippsburg und Oberhausen mündet.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bruchsal. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören alle zum Landkreis Karlsruhe: Forst, Ubstadt-Weiher, Kraichtal, Bretten, Gondelsheim, Walzbachtal, Weingarten (Baden), Stutensee und Karlsdorf-Neuthard. Die zum Stadtgebiet Bruchsals und zur Gemarkung der Kernstadt gehörige unbewohnte Exklave nördlich von Karlsdorf-Neuthard grenzt an die Gemeinden Graben-Neudorf, Waghäusel und Hambrücken sowie, wie der Hauptteil der Gemeinde, an die Gemeinden Forst und Karlsdorf-Neuthard.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Stadtgebiet Bruchsals gliedert sich in die Kernstadt und die Stadtteile Büchenau, Heidelsheim, Helmsheim, Obergrombach und Untergrombach. Gelegentlich werden innerhalb der Kernstadt noch Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden (z. B. Silberhölle, Weiherberg, Augsteiner, Südstadt, Reserve), wobei deren Grenzen meist nicht genau festgelegt sind. Ferner gibt es im Stadtgebiet auch noch separat gelegene Wohnplätze, die oftmals nur aus einem oder wenigen Häusern bestehen, so etwa Langental, Rohrbacher Hof, Scheckenbronnerhof, Staighof, Talmühle und Auf dem Michaelsberg (Untergrombach). Für die bei der Gebietsreform der 1970er-Jahre eingegliederten Stadtteile wurde die Ortschaftsverfassung eingeführt, das heißt, die Bürger des Stadtteils (Ortschaft) wählen bei jeder Kommunalwahl ein eigenes Gremium, den Ortschaftsrat, der zu wichtigen Angelegenheiten der Ortschaft zu hören ist. Vorsitzender des Ortschaftsrates ist der Ortsvorsteher.", "section_level": 2}, {"title": "Raumplanung.", "content": "Bruchsal bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Mittlerer Oberrhein, deren Oberzentrum die Stadt Karlsruhe ist. Zum Mittelbereich Bruchsal gehören neben der Stadt Bruchsal noch die Städte und Gemeinden Bad Schönborn, Forst, Hambrücken, Karlsdorf-Neuthard, Kraichtal, Kronau, Oberhausen-Rheinhausen, Östringen, Philippsburg, Ubstadt-Weiher und Waghäusel des Landkreises Karlsruhe.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Geschichte.", "content": "Auf dem Michaelsberg in Untergrombach wurden Funde der Michelsberger Kultur aus dem späten 5. und des 4. Jahrtausend v. Chr. des Jungneolithikum bekannt. In Bruchsal wurde 996 eine Urkunde Kaiser Otto III. für das Bistum Freising ausgefertigt, in der der Erstbeleg für das Wort Österreich (als Ostarrichi) erscheint.", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Das Gebiet der Stadt Bruchsal gehörte schon seit dem Mittelalter sowohl politisch als auch kirchlich zum Bistum Speyer und war dem Archidiakonat der Propstei des Kollegiatstiftes zum heiligen Johannes und heiligen Guido in Speyer unterstellt. Die Reformation konnte somit kaum Fuß fassen und wurde schließlich durch den Bischof unterdrückt, so dass die Stadt überwiegend katholisch blieb. Schon sehr früh wurde Bruchsal Sitz eines Dekanats. 1716 wurde sie sogar Sitz des gesamten Fürstbistums, als Bischof Heinrich von Rollingen, ins Bruchsaler Schloss übersiedelte und damit Bruchsal Residenzstadt wurde. Als das Fürstbistum 1803 säkularisiert wurde, blieb Bruchsal aber noch Sitz des geistlichen Territoriums bis zum Tode des Bischofs 1810. Dann wurde Bruchsal Sitz des Generalvikariats Bruchsal, das für das gesamte rechtsrheinische Gebiet der ehemaligen Fürstbistümer Speyer, Mainz und Worms zuständig war. 1821 wurde dann das Erzbistum Freiburg als neues Bistum für das Großherzogtum Baden gegründet und 1827 nahm der erste Erzbischof sein Amt auf. Seither gehörte Bruchsal mit seinem gesamten Umland zu diesem Erzbistum und wurde erneut Sitz eines Dekanats. Zu ihm gehören heute 28 Pfarrgemeinden in 10 Seelsorgeeinheiten im gesamten Raum Bruchsal. Pfarrgemeinden beziehungsweise -kirchen sind in der Kernstadt St. Peter, Stadtkirche Unserer Lieben Frau, Schlosskirche St. Damian und Hugo, St. Paul, St. Anton und St. Josef sowie in den Stadtteilen St. Bartholomäus Büchenau, St. Maria Heidelsheim, St. Sebastian Helmsheim, St. Martin Obergrombach sowie St. Cosmas und Damian Untergrombach. Hensel Frosch erbaute im 15. Jahrhundert auf dem Michaelsberg bei Untergrombach eine Wallfahrtskirche. Nach der Säkularisation 1803 wurde in Bruchsal auch eine evangelische Gemeinde gegründet, die sich in der Folgezeit stets vergrößerte (1825 erst 584, 1900 bereits 3720 Mitglieder) und 1928 in eine Nord- und eine Südgemeinde geteilt wurde. Für beide Gemeinden wurde 1935/36 die Lutherkirche erbaut, die im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1950 wieder aufgebaut wurde. Ende des 20. Jahrhunderts wurden die Gemeinden wieder zur Luthergemeinde-Bruchsal vereinigt. Nach dem Krieg entstand mit der Paul-Gerhardt-Kirche eine weitere evangelische Kirche. Die Stadtteile Heidelsheim und Helmsheim waren wegen ihrer Zugehörigkeit zur Kurpfalz beziehungsweise zu Baden früh protestantisch geworden, während die Stadtteile Büchenau, Obergrombach und Untergrombach als Teil des Bistums Speyer überwiegend katholisch blieben. Erst in jüngster Zeit sind auch in diesen Stadtteilen Protestanten zugezogen. Dies führte zur Gründung der Christusgemeinde für die Stadtteile Ober- und Untergrombach. Die Protestanten Büchenaus gehören nach wie vor zur Nachbargemeinde Staffort (Stadt Stutensee). Gehörten die landeskirchlichen Protestanten im Raum Bruchsal nach 1806 zunächst noch zum Dekanat Bretten, so wurde Bruchsal 1981 Sitz des bereits seit 1809 bestehenden Dekanats Karlsruhe-Land. Zu ihm gehören heute 26 Kirchengemeinden im gesamten nördlichen Landkreis Karlsruhe. 2007 wurde der Dekanatssitz in die Nachbargemeinde Forst verlegt. Im Stadtgebiet Bruchsals gibt es somit folgende landeskirchliche Gemeinden: Luthergemeinde, Paul-Gerhardt-Gemeinde in der Kernstadt sowie Evangelische Kirchengemeinde Heidelsheim, Evangelische Kirchengemeinde Helmsheim und Christusgemeinde in Unter- und Obergrombach in den Stadtteilen. Daneben bestehen in Bruchsal auch noch Gemeinden verschiedener Freikirchen, darunter eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche und eine Adventisten-Gemeinde, die Kirche für Bruchsal (KFB) sowie die FeG Bruchsal. Die Stadtmission Bruchsal ist eine landeskirchliche Gemeinschaft unter dem Dach des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes und ist eine Gemeinschaft innerhalb der evangelischen Landeskirche in Baden. Auch die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas sind in Bruchsal präsent. Seit dem 13. Jahrhundert lebten Juden in Bruchsal. Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Bruchsal eine der größten israelitischen Gemeinden Badens, sie zählte 1875 beachtliche 609 Mitglieder (5,6 % der Gesamtbevölkerung Bruchsals). Ihren Mitgliedern verdankt die Stadt wesentliche wirtschaftliche und kulturelle Impulse. Die rechtliche Gleichstellung und allmähliche Integration der Juden in die Mehrheitsgesellschaft wurden jedoch immer wieder – politisch oder auch durch gewalttätige Übergriffe – von antisemitischen Kräften behindert. Die Stationen der Judenverfolgung im Nationalsozialismus hießen dann auch in Bruchsal: Boykott und Zerstörung der wirtschaftlichen Basis – gesellschaftliche und gesetzliche Ausgrenzung – Pogrom am 9./10. November 1938 und Vertreibung. Am 22. Oktober 1940 wurden in der Wagner-Bürckel-Aktion fast alle in Baden lebenden Juden nach Gurs deportiert. Mindestens 104 Bruchsaler Juden wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es keine jüdische Gemeinde mehr in Bruchsal. Vor allem durch Einwanderung gibt es seit einigen Jahrzehnten auch Muslime und islamische Gotteshäuser (Moscheen) in Bruchsal: Die türkische DITIB-Moschee Sultan Ahmet Camii, die sich früher im Schattengraben befand, befindet sich jetzt in der Industriestraße. 2005 wurde dort eine ehemalige Druckerei umgebaut und 2012 eine Moschee eröffnet. Die Sütcü-Imam-Camii-Moschee der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş steht im Bannweideweg. Die Bait-ul-Ahad-Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat wurde am 12. Dezember 2012 von Kalif Mirza Masrur Ahmad eingeweiht und befindet sich in der Eisenbahnstraße.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "In die Stadt Bruchsal wurden folgende Städte und Gemeinden eingegliedert. Sie gehörten vor der Kreisreform 1973 alle zum Landkreis Bruchsal.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzung oder Volkszählungsergebnisse (1) sowie amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze). 1 Volkszählungsergebnis Einwohnerzahl aufgeschlüsselt nach Stadtteilen Stand 31. März 2010 Statistikamt der Stadt Bruchsal", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat hat 32 ehrenamtliche Mitglieder, die für fünf Jahre gewählt werden. Die Gemeinderäte führen die Bezeichnung Stadträtin/Stadtrat. Hinzu kommt die Oberbürgermeisterin als stimmberechtigte Gemeinderatsvorsitzende. Die Kommunalwahl 2019 führte zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2014):", "section_level": 2}, {"title": "Stadtoberhäupter.", "content": "Stadtoberhaupt ist der Bürgermeister, seit 1. April 1956 Oberbürgermeister, der von der Bevölkerung auf acht Jahre direkt gewählt wird. Sein ständiger Vertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister. Bürgermeister und Oberbürgermeister Franz Bläsi spielte als Bürgermeister und später als Oberbürgermeister eine herausragende Rolle beim Wiederaufbau Bruchsals nach dem Zweiten Weltkrieg. Während dieser Zeit wurden viele öffentliche Gebäude neu errichtet und gebaut und die Stadt Bruchsal wurde zur Großen Kreisstadt ernannt. Als Abgeordneter des Württembergisch-Badischen (1949–1952) und des Baden-Württembergischen Landtages (1952–1956) setzte er sich auch auf Landesebene für die Interessen seiner Stadt ein. Heute trägt die ehemalige Schillerstraße seinen Namen.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Bruchsal unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Bruchsal ist über die Bundesautobahn 5 (Karlsruhe–Frankfurt) (Anschlussstelle Bruchsal) zu erreichen. Ferner führen durch das Stadtgebiet die Bundesstraßen 3 (Karlsruhe–Heidelberg) und 35 (Bretten–Germersheim). Der Bahnhof Bruchsal liegt am Schnittpunkt der Bahnstrecken Mannheim–Basel (Rheintalbahn), Westbahn und Bruhrainbahn und ist über eine Verbindungskurve an die Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart angeschlossen. Im Regionalverkehr bedienen die S-Bahn-Linien \"S 3\" (Karlsruhe–Heidelberg–Germersheim), \"S 33\" (Bruchsal–Graben Neudorf–Germersheim) und \"S 4\" (Bruchsal–Heidelberg–Germersheim) der S-Bahn RheinNeckar sowie die Stadtbahn-Linien \"S 31\" (Karlsruhe–Bruchsal–Odenheim), \"S 32\" (Karlsruhe–Bruchsal–Menzingen) und \"S 9\" (Bruchsal–Bretten–Mühlacker) der Stadtbahn Karlsruhe den Bahnhof. Das Gewerbliche Bildungszentrum, und die Bruchsaler Stadtteile Untergrombach sowie Heidelsheim und Helmsheim liegen an den Stadtbahnlinien. Im Bruchsaler Kernstadtgebiet gibt es neben dem Bahnhof noch die Stadtbahnhaltestellen „Schlossgarten“ und „Stegwiesen“ der Linien S31 und S32, „Tunnelstraße“ und „Schlachthof“ der Linie S9, sowie seit 2011 die Haltestellen „Sportzentrum“ und „Am Mantel“. Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen ferner zahlreiche Regionalbuslinien. Außerdem gibt es an Werktagen halbstündlich verkehrende Stadtbusse, die unter anderem die Stadtteile anbinden. Ausserhalb der Betriebszeiten der Stadt- und Regionalbuslinien erschließt das Anrufsammeltaxi Bruchsal und Umgebung. Im Bereich Bruchsal gelten die Tarifbestimmungen des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV), nördlich von Bad Schönborn die des Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Weiterhin gibt es den Flugplatz Bruchsal.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "In Bruchsal erscheint als Tageszeitung die „Bruchsaler Rundschau“, eine Lokalausgabe der in Karlsruhe erscheinenden Badischen Neuesten Nachrichten. Das Stadtmagazin „WILLI“ erscheint monatlich und ist auch online verfügbar. Daneben gibt es die Internet-Plattformen „bruchsal.org“ und das Stadtinformationssystem „Bruchsal.de“. Über digitales Kabelfernsehen sendet KraichgauTV wöchentlich aktualisiert Fernsehberichte von Ereignissen aus Bruchsal und der Region. Seit Anfang 2008 ist KraichgauTV mit der „Neuen Wochenschau“ tagesaktuell geworden. Ferner gibt es das kostenlose „Bruchsaler Wochenblatt“ sowie den „Kurier“, das kostenlose Werbeblatt der Badischen Neuesten Nachrichten. Zudem hat das Internetportal „ka-news.de“, das täglich Nachrichten aus Karlsruhe und dem Landkreis Karlsruhe veröffentlicht, einen eigenen Bereich mit News aus der Region Bruchsal.", "section_level": 2}, {"title": "Behörden, Gericht und Justizvollzugsanstalt.", "content": "Bruchsal ist Sitz eines Amtsgerichts, das zum Landgerichtsbezirk Karlsruhe gehört. Als Familiengericht ist das Amtsgericht Bruchsal gleichzeitig zuständig für die benachbarten Amtsgerichtsbezirke Bretten und Philippsburg. Ferner gibt es ein Finanzamt. Die Stadt ist Sitz des Kirchenbezirks Karlsruhe-Land der Evangelischen Landeskirche in Baden und des Dekanats Bruchsal des Erzbistums Freiburg. In Bruchsal findet sich die Justizvollzugsanstalt Bruchsal, die im badischen Revolutionsjahr 1848 nach dem Vorbild des englischen Gefängnisses in Pentonville fertiggestellt wurde. Eine architektonische Leistung ist die renovierte Anstaltskirche in der Kuppel des Zentralbaus (1989). Das „Café Achteck“ bietet einen ernsten Gegensatz zur unweit gelegenen ehemaligen Barockresidenz der Bischöfe von Speyer. Im Jahr 2004 war die Anstalt mit durchschnittlich 629 Gefangenen belegt. Die prominentesten Häftlinge waren der RAF-Terrorist Christian Klar (bis Dezember 2008) und der Serienmörder Heinrich Pommerenke (bis Ende 2006). Die Anstalt verfügt über rund 320 Personalstellen. Das Landratsamt Karlsruhe hat eine Außenstelle in Bruchsal, zu der auch das Ernährungszentrum Mittlerer Oberrhein (eröffnet 1997), eines von vier solcher Zentren in Baden-Württemberg, in dessen Funktion als Untere Landwirtschaftsbehörde gehört. Außerdem hat mit der BPD Bruchsal eine von fünf Bereitschaftspolizeidirektionen in Baden-Württemberg ihren Sitz in der Stadt. Die Bundeswehr ist in der General-Dr.-Speidel-Kaserne auf dem Eichelberg stationiert.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In Bruchsal existierte von 1998 bis 2009 eine private Hochschule, die International University in Germany. Der Betrieb wurde mangels Nachfrage, insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen, zum 31. Dezember 2009 durch den Betreiber, die Educationtrend GmbH in Hamburg, abgewickelt. Ferner befindet sich in Bruchsal die Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg, die dem Innenministerium Baden-Württemberg untersteht. Sie ist für die Aus- und Fortbildung der Feuerwehrangehörigen sowie der Helfer des Katastrophenschutzes zuständig. Bruchsal ist außerdem Sitz der Musik- und Kunstschule Bruchsal, aus der eine Vielzahl bekannter Musiker und Ensembles hervorgegangen sind. Daneben gibt es in Bruchsal ein breit gefächertes Angebot an allgemeinbildenden Schulen, darunter das Justus-Knecht-Gymnasium, das Schönborn-Gymnasium und das von den Pallottinern gegründete private Gymnasium St. Paulusheim sowie die Albert-Schweitzer-Realschule (alle in der Bruchsaler Kernstadt), das Technische Gymnasium (TG) und das Wirtschaftsgymnasium (WG). Zum Schuljahr 2006/07 startete ein weiteres privates Gymnasium, eine Dependance des Karlsruher Heisenberg-Gymnasiums. An Grund- und Hauptschulen gibt es die Burgschule (Obergrombach), die Dietrich-Bonhoeffer-Schule, die Johann-Peter-Hebel-Schule (beim Schlossgarten), die Joß-Fritz-Schule (Untergrombach), die Konrad-Adenauer-Schule (Südstadt) und die Stirumschule (Stadtmitte), ferner Grundschulen in den Stadtteilen Büchenau und Helmsheim. An Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren bestehen die Pestalozzischule (Förderschwerpunkt Lernen) sowie in Trägerschaft des Landkreises Karlsruhe die Karl-Berberich-Schule (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung). Der Landkreis ist auch Träger der vier beruflichen Schulen in Bruchsal, nämlich der Balthasar-Neumann-Schule I, der Balthasar-Neumann-Schule II (beides gewerbliche Schulen), der Handelslehranstalt (kaufmännische Schule) und der Käthe-Kollwitz-Schule (hauswirtschaftliche Schule sowie sozialwissenschaftliches (Neu ab Sep. 2009) ernährungswissenschaftliches und biotechnologisches Gymnasium). Die Abendrealschule Bruchsal und die drei Privatschulen Krankenpflegeschule an der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal, die jedoch in der Pflegeschule Bretten und Bruchsal aufgegangen ist, und die Fachschule für Sozialpädagogik St. Maria runden das Schulangebot in Bruchsal ab.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung.", "content": "Auf dem Gelände der ehemaligen Dragonerkaserne wurde im Juli 2019 das Forschungsprojekt für urbane und autonome Güterlogistik, efeuCampus gestartet. Auf dem Testgelände werden Systeme für die autonome Güterzustellung und -abholung entwickelt und erprobt. Gefördert wird das Gesamtprojekt von der Europäischen Union und dem Land Baden-Württemberg.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "In Bruchsal ist der Sitz der Badischen Landesbühne. Das Theater bespielt mit seinem Ensemble die Bühne im Bürgerzentrum (auf dem Gelände der ehemaligen Psycha (Frauengefängnis), heute Bürgerpark), das als kulturelles Veranstaltungszentrum gewünscht ist. Seit 1965 besteht die Theatergruppe \"Die Koralle\", die jährlich zwei bis drei klassische und moderne Stücke aufführt. Das Domizil der \"Koralle\" ist das \"Riff\" im Eggerten 47 (früher Hochstraße 1c, gegenüber vom Friedhof), das auch als Kleinkunstbühne für externe Veranstaltungen zur Verfügung gestellt wird. Das Sommerstück wird traditionell als „Freilichtspiel“ am Belvedere im Stadtgarten inszeniert.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Bruchsal hat eine lebendige Musikszene bestehend aus Amateur- und semiprofessionellen Bands der Genres Rock, Hardcore und Jazz, einen Historischen Fanfarenzug, Guggemusik-Kapellen, einen Knabenchor („Bruchsaler Schlossspatzen“) und verschiedene weitere Chöre sowie Musikvereine. Seit 1955, nach dem teilweisen Wiederaufbau des Residenzschlosses, finden im spätbarocken Louis-Seize-Ambiente des Kammermusiksaals die Bruchsaler Schlosskonzerte statt, die vom Kulturring Bruchsal eV verantwortet und organisiert werden. Zu dieser jeweils von September bis Mai stattfindenden Konzertreihe wurden und werden – teilweise auch in Zusammenarbeit mit dem SWR – renommierte Musiker und hochbegabte Nachwuchskünstler der internationalen Kammermusikszene eingeladen.", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Das Badische Landesmuseum unterhält im Bruchsaler Schloss eine Zweigstelle. Diese beherbergt eine kunstgeschichtliche Sammlung und das Deutsche Musikautomaten-Museum. Das Städtische Museum, ebenfalls im Barockschloss untergebracht, dokumentiert die Historie des Bruchsaler Raumes von der Steinzeit (Michelsberger Kultur) bis zum Luftangriff vom 1. März 1945 und seinen Folgen. In den Stadtteilen Heidelsheim und Untergrombach (Firstsäulenständerbau aus dem 15. Jahrhundert) gibt es jeweils ein Heimatmuseum. Ferner gibt es ein Kindergartenmuseum, das Gegenstände zur Geschichte und Entwicklung des Kindergartens, wie Spiele, Puppen und Kindergartenmobiliar, zeigt. Im Damianstor beim Schloss zeigt der „Kunstverein Das Damianstor Bruchsal“ zeitgenössische Kunst.", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkstätten.", "content": "An der Stelle der \"Städtischen Feuerwehr Friedrichstraße 78\" erinnert seit 1966 eine Gedenktafel an die von den SA-Männern zerstörte Synagoge. Ein Denkmal mit der Aufschrift \"Tag und Nacht weine ich, nie endend. Jer 14,17\" am Waldrand des \"Eichelberges\" von \"Obergrombach\" hält die Erinnerung an den Jüdischen Friedhof wach, der in der NS-Zeit geschändet wurde. Seit 1984 erinnert eine Gedenktafel im Lichthof des Schönborn-Gymnasiums an den ehemaligen Schüler Ludwig Marum, der 1934 im KZ Kislau ermordet wurde. Eine weitere an Marum erinnernde Gedenktafel ist 2014 am Finanzamtsgebäude, dem ehemaligen Sitz des Schörnborn-Gymnasiums, enthüllt worden. Eine Gedenkplakette im St. Paulusheim in der \"Huttenstraße\" informiert über den römisch-katholischen Pallottiner-Priester Franz Reinisch, der wegen Verweigerung des Fahneneids auf Hitler und der Verweigerung des Wehrdienstes in Görden 1942 hingerichtet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Das \"Bruchsaler Schloss\" im barocken Stil, ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Speyer, wurde ab 1720 nach Plänen des kurfürstlichen Oberbaudirektors Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn errichtet. Es handelt sich im Kern um eine Dreiflügelanlage, die auf Planungen des kurmainzischen Oberbaudirektors Maximilian von Welsch zurückgeht. Nach mehrfachen Planänderungen wurde das zentrale Treppenhaus durch Balthasar Neumann errichtet, der seit 1731 die Bauleitung übernommen hatte. Es gilt gemeinhin als eine der gelungensten Lösungen einer barocken Treppenanlage. Die Schlossanlage umfasst zahlreiche Gebäudeteile, darunter das Damianstor und die Hofkirche Bruchsal. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss im Zuge der Luftangriffe auf die Stadt schwer getroffen. Während des schwersten Angriffs am 1. März 1945 wurde Bruchsal nahezu vollständig von dem durch das Bombardement ausgelösten Feuersturm zerstört. Auch das Schloss brannte aus; die Substanz des Treppenhauses überdauerte im Gegensatz zur Kuppel aber weitgehend die Zerstörungen. Der Mittelbau (Corps de Logis) wurde nach längeren Diskussionen um das Ob und Wie des Wiederaufbaus bis in die 1970er-Jahre hinein als Museum rekonstruiert, der Kirchenflügel hingegen modern gestaltet. Der \"Belvedere\" war ursprünglich ein Lustschlösschen, das 1758 durch ein Schießhaus für die vom Hofstaat veranstalteten Schützenfeste ergänzt wurde. Dieses erhielt im Laufe der Zeit von der Bevölkerung den Namen \"Belvedere\", da von hier aus ein schöner Blick auf die Stadt gegeben ist. Der Belvedere ist im Stadtgarten gelegen. Bedeutendste Kirche der Stadt ist die 1742 bis 1744 durch Johann Georg Stahl nach Plänen von Balthasar Neumann errichtete \"Pfarrkirche St. Peter\" mit Grablege der letzten Fürstbischöfe von Speyer. Sie ist ein barocker Zentralbau mit Doppelturmfassade und beherrscht einen Hügel am südlichen Stadtrand. Daneben gibt es die katholische Stadtkirche \"Unserer Lieben Frau\" und die \"Martin-Luther-Kirche\" (evangelische Hauptkirche der Stadt). Das Rathaus am Marktplatz ist ein moderner Bau aus den 1950er-Jahren, der mittlerweile unter Denkmalschutz steht. Ebenso wie der Schlachthof, der allerdings eine Jugendstil-Backstein-Industriearchitektur verkörpert, die als Ensemble deutschlandweit nur noch selten vorzufinden ist. Von der hochmittelalterlichen Burg Bruchsal hat sich der Bergfried mit Eckbuckelquadern erhalten. Seit 1987 ist er in das moderne Gemeindezentrum eingebunden. Die Brunnenstraße 8 in Obergrombach ist ein Beispiel für regionaltypische unter Denkmalschutz stehende Gebäude.", "section_level": 2}, {"title": "Parks.", "content": "In der Kernstadt befinden sich drei größere Parkanlagen, die den Bruchsaler Bürgerinnen und Bürgern als Naherholungsraum dienen. Stadtgarten Der Stadtgarten liegt auf dem Bruchsaler Steinsberg. Die 3 Hektar große Fläche gelangte 1877 in städtischen Besitz. 1901 wurden auf dem Gelände seltene Bäumen und Sträucher gepflanzt und der Stadtgarten an die Öffentlichkeit übergeben. Im Park befindet sich das fürstbischöfliche Schießhaus, genannt \"Belvedere,\" das 1756 im chinesischen Stil erbaut wurde. Aus der gleichen Epoche stammt das \"Reservegebäude\", das Fürstbischof von Hutten 1750 ursprünglich als Wasserreservoir für das unterhalb liegende Schloss erbauen ließ. In dem ehemaligen umgebauten Wasserreservoir befindet sich heute das Schönborn-Gymnasium. 1912 wurde im Stadtgarten der Ferdinand-Keller-Brunnen errichtet. Bürgerpark Der Bürgerpark im Zentrum von Bruchsal ist eine 1,5 Hektar große Grünanlage und wurde Ende der 1980er Jahre beim Bau des städtischen Bürgerzentrums angelegt. Er liegt auf dem Areal des Alten Schlosses und der alten Strafanstalten und befand sich im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Das Gebiet wurde während der Bombardierung Bruchsals am 1. März 1945 fast vollständig zerstört. Schlossgarten Der Schlossgarten ist die größte Parkanlage der Stadt und wird von der Institution Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg verwaltet. Der obere Schlossgarten wurde ab 1721 zeitgleich mit dem Schloss angelegt, wohingegen der mittlere und untere Schlossgarten nie endgültig ausgebaut wurde. Er ist heute durch die Bahnlinie nach Heidelberg vom oberen Schlossgarten abgetrennt und besteht nur noch aus einer Allee.", "section_level": 2}, {"title": "Natur.", "content": "Bruchsal liegt am Rand des Kraichgauer Hügellandes und ist eingebettet in kleinteilige Ackerbaulandschaften, Streuobstwiesen, Weinberge, Wälder, Lößhohlwege und Auen. Naturschutzgebiete Es gibt es zwei vergleichsweise alte Naturschutzgebiete: Der Kaiserberg neben dem Michaelsberg und die Ungeheuerklamm. Letztere schneidet bis zu 15 Meter in den Muschelkalk der Region. Die Bezeichnung „ungeheuer“ ist von „groß“ beziehungsweise „tief“ abgeleitet: Die Ungeheuerklamm ist eine bis zu 100 Meter tiefe Schlucht, die vom Kraichgau in den Rhein herabströmende Flüsse gegraben haben. Hohlwege Auf Bruchsaler Gemarkung finden sich zahlreiche Hohlwege, die durch Erosion in den teilweise meterdicken Lössschichten unbefestigter Wegverbindungen entstanden sind. Abfließendes Niederschlagswasser führte die durch Pferdehufe, Wagenräder und Schritte gelockerte Erde mit sich und so wurden die Hohlen im Lauf der Jahrhunderte immer tiefer. Das dadurch entstandene Mikroklima mit schattigen und sonnigen, trockenen und feuchten sowie windigen und windstillen Plätzen bietet ökologisch wertvolle Lebensräume für eine spezifische Fauna und Flora. Naturdenkmal „Kreuzhohle“ Die Kreuzhohle ist Bestandteil der alten Ortsverbindung „Alter Unteröwisheimer Weg“ und seit dem 2. Mai 1986 als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen. Neben dem dichten Heckenbestand im eigentlichen Hohlenbereich findet man in der Kreuzhohle auch artenreiche Trockenrasen. \"Weitere Hohlwege in Bruchsal:\" Alte Hohle, Auhohle, Geckelterhohle, Gemmericherhohle, Obergrombacher Hohle, Pfaffenlochhohle, Tiefentalhohle, Vogelhohle.", "section_level": 2}, {"title": "Wallfahrtsort.", "content": "Die Michaelskapelle auf dem Michaelsberg bei Untergrombach ist ein Wallfahrtsort.", "section_level": 2}, {"title": "Ferienstraßen.", "content": "Bruchsal liegt an vier bedeutenden touristischen Straßen, die an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen:", "section_level": 2}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "2015 trug Bruchsal die Heimattage Baden-Württemberg aus. Am 4. November 2017 fand der Deutsche Turntag in Bruchsal statt.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "\"chronologisch\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruchsal (, dialektal Brusl) ist eine Stadt am westlichen Rand des Kraichgaus, etwa 20 Kilometer nördlich von Karlsruhe in Baden-Württemberg. Sie ist die Stadt mit dem größten Spargelmarkt Europas, die größte Stadt des Landkreises Karlsruhe und ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Bis 1972 war Bruchsal Sitz des gleichnamigen Landkreises, der durch die Kreisreform zum 1. Januar 1973 im Landkreis Karlsruhe aufging.", "tgt_summary": "布鲁赫萨尔(德语:)是德国巴登-符腾堡州的一个市镇。总面积93.01平方公里,总人口43327人,其中男性21560人,女性21767人(2011年12月31日),人口密度466人/平方公里。", "id": 1853147} {"src_title": "Feminismus", "tgt_title": "女性主義", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Einige Historiker schreiben den Einsatz des Begriffs dem Sozialphilosophen Charles Fourier (1772–1837) zu. Er hatte erstmals den Grad der Befreiung der Frau als Maßstab für die gesellschaftliche Entwicklung definiert und formulierte: Da es aber bei Fourier selbst, und überhaupt vor 1870, keine Nachweise zur Verwendung des Begriffs gab, kann Fourier ihn nicht geprägt haben. Darauf weist die Historikerin Karen Offen hin. Im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts traten die Begriffe \"féministe\" und \"féminisme\" zuerst in Erscheinung als Synonyme für Frauenemanzipation und für Bewegungen und Personen, die die Rechte der Frauen proklamierten. Die erste Frauenrechtlerin, die den Begriff als Selbstbeschreibung gebrauchte, war 1882 die Französin Hubertine Auclert. Auf dem \"Internationalen Kongress für Frauenwerke und Frauenbestrebungen\" im September 1896 in Berlin, den Lina Morgenstern, Minna Cauer und Hedwig Dohm", "section_level": 2}, {"title": "Abgrenzung Feminismus und Frauenbewegung.", "content": "Die Begriffe \"Feministin\" und \"Feminismus\" sind Gallizismen: Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Worte \"féministe\" und \"féminisme\" aus dem Französischen ins Deutsche übernommen. Dies führte von Anfang an zu einem Bedeutungswandel in Form einer Bedeutungsverengung als Bedeutungsverschlechterung (Pejorisierung). Die vom Geist der französischen Revolution getragenen Grundprinzipien gleicher Menschenwürde und gleicher Rechte für Frauen sorgten im deutschsprachigen Raum von Anfang an für „Beunruhigung“. Die Worte Feminismus und Feministin hatten einen „Geruch von Radikalität“ und wurden nur selten zur Selbstbezeichnung genutzt, sondern meist „abwertend und denunzierend von den Gegnern der Frauenemanzipation“. Erst mit der zweiten Welle der Frauenbewegung der 1970er Jahre wurden die Begriffe vermehrt auch zur positiven Selbstbezeichnung genutzt. Allerdings sind die deutschen Begriffe \"Feminismus\", \"Feministin\" und \"Feminist\" bis heute noch immer stark negativ behaftet, und nur", "section_level": 2}, {"title": "Übersicht.", "content": "Feminismus tritt für eine Gesellschaftsstruktur ein, in der die Unterdrückung von Frauen, die er als gesellschaftliche Norm analysiert hat, beseitigt ist und die Geschlechterverhältnisse durch Ebenbürtigkeit geprägt sind. Für die Historikerin Karen Offen umfasst ein solches Verständnis von Feminismus auch Männer, deren Der Feminismus sieht die in der bisherigen Geschichte vorherrschenden Gesellschaftsordnungen als androzentrisch an und interpretiert diesen Umstand als strukturelle patriarchale Herrschaft. Auf dieser Grundlage haben sich Strömungen und Ausprägungen entwickelt, die einander teilweise ergänzen, aber auch widersprechen. War in den 1970er Jahren die Bezeichnung „feministische Wissenschaft“ üblich, so setzte sich seit den 1980er die Einschätzung durch, dass wissenschaftliche Institutionen und Theoriebildung in den Einzelfächern aus feministischer Sicht kritisiert werden können (feministische Wissenschaftskritik), Wissenschaft an sich aber nicht feministisch sein könne. Feministische Wissenschaftstheorie und feministische Forschung machen es sich zur Aufgabe, bisherige Ausblendungen der weiblichen Geschichte und der Leistungen von Frauen sichtbar und Feminismus für alle Wissenschaftsgebiete fruchtbar zu machen. Bis heute hat sich keine", "section_level": 1}, {"title": "Ziele und Themen des Feminismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ziel: Anerkennung und Achtung gleicher Menschenwürde von Frauen.", "content": "Grundlegendes Ziel von Feminismus und Frauenbewegung ist die Einlösung moderner gesellschaftlicher Grundprinzipien, die seit der Französischen Revolution zunehmend Verbreitung finden, auch für Frauen. Dabei geht es zunächst um das Grundprinzip der „Anerkennung ihrer gleichen Menschenwürde“ für Frauen, durch das die fundamentalen „Prinzipien der Freiheit und Gleichheit aller Menschen“ für Frauen in den Vordergrund rücken. Die „Anrufung der Menschenwürde“ bewirkt dabei eine „Enttabuisierung“ asymmetrischer sozialer Geschlechterordnungen, in der Würde ein „geschlechtsbezogen definiertes Konzept“ ist. Auf der Basis von „rollenbezogenen Anstandserwartungen“ gilt die Würde von Männern als Ehrenhaftigkeit, die Würde von Frauen als", "section_level": 2}, {"title": "Teilziele und Themen.", "content": "Auf der Basis dieses grundlegenden feministischen Ziels haben sich zahlreiche, teilweise auch gegenläufige Strömungen entwickelt, die alle unter dem Oberbegriff des Feminismus zusammengefasst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Zur Geschichte des Feminismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Frühe Ideen des europäischen Feminismus finden sich in den Schriften von Marie Le Jars de Gournay, die schon im 17. Jahrhundert die Menschenrechte proklamierte. Aber auch die Schriften von Christine de Pizan, Olympe de Gouges, Mary Wollstonecraft, Hedwig Dohm gelten als frühe Werke der europäischen feministischen Philosophie \"avant la lettre\". Der Feminismus als Theorie und Weltanschauung entstand erstmals im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, als im Gefolge der bürgerlichen Revolutionen Verfassungen mit Grundrechtskatalogen verabschiedet wurden. Allerdings waren Frauen als Träger dieser Grundrechte nur eingeschränkt vorgesehen. Dagegen protestierte in Frankreich Olympe de Gouges. So stellte", "section_level": 2}, {"title": "Erste Welle.", "content": "Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts entstand in vielen Ländern Europas, den USA und in Australien die erste Welle des Feminismus und der Frauenbewegung. Die britische Frauenrechtlerin Josephine Butler engagierte sich seit 1869 gegen die Contagious Diseases Acts (Gesetze zur Bekämpfung ansteckender Krankheiten), bei denen Prostituierte staatlich überwacht wurden, die Freier aber nicht kontrolliert wurden. Allein die Frauen, nicht aber ihre männlichen Kunden waren folglich für die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten verantwortlich. Nicht nur in Großbritannien, sondern auch in anderen Ländern wurde eine derartige Doppelmoral bekämpft. Die Abolitionismus-Bewegung hinterfragte international breitenwirksam soziale und sexuelle Konventionen, die zuvor niemals öffentlich diskutiert wurden. Hubertine Auclert entwickelte in der von ihr herausgegebenen", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Welle.", "content": "Der Formierung der Frauenbewegungen in Westdeutschland und anderen europäischen Ländern ging die amerikanische Frauenbewegung, das Women’s Liberation Movement (Women’s Lib), voraus. Als sich in der Bundesrepublik zögernd die ersten autonomen Frauengruppen konstituierten, hatte sich in den Vereinigten Staaten bereits ein breites Netz von Frauenorganisationen und Frauengruppen entfaltet. Die erste neue feministische Gruppierung war die im Juni 1966 gegründete National Organization for Women (NOW). Um die Bedeutung des feministischen Aufbruchs seit den 1960er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland nachvollziehen zu können, muss man sich die Bedingungen für Frauen vergegenwärtigen. Mitte der sechziger Jahre waren Mädchen, vor allem aus Arbeiter- und Landfamilien, an weiterführenden Schulen deutlich untervertreten, und es studierten wesentlich mehr Männer als Frauen. An den Hochschulen gab es kaum weibliche Wissenschaftler und Hochschullehrer. Frauen waren auch in der politischen Repräsentation kaum vertreten, obwohl die Aufnahme der Gleichberechtigung ins Grundgesetz wesentlich das Verdienst von Politikerinnen wie Elisabeth Selbert war. Nur jede dritte Frau war erwerbstätig, die Verteilung der Berufe folgte weitgehend den geschlechtsspezifisch stereotypen Zuschreibungen, wie den sogenannten Leichtlohngruppen und „Frauenberufen“. Die allgemeine rechtliche Situation von Frauen entsprach nicht derjenigen der Männer. So konnte der Ehemann als gesetzlich definierter „Haushaltsvorstand“", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Welle.", "content": "Während in Deutschland seit 1989 vom Ende des zweiten Feminismus gesprochen wurde, sind lokal und global neue feministische Initiativen entstanden, die als \"Dritte Welle des Feminismus\" bezeichnet werden. Ihr Ausgangspunkt waren die von den Vereinten Nationen seit 1975 veranstalteten Weltfrauenkonferenzen, die für Feministinnen der \"Dritten Welt\" eine Plattform für die internationale Vernetzung bildeten. Zu den feministischen Denkerinnen, die sich in den Fragen einer transnationalen Politik engagieren, gehören die Philosophinnen Martha C. Nussbaum und Gayatri Chakravorty Spivak. Von verschiedenen Autoren wird auch der Ökofeminismus als \"Dritte Welle des Feminismus\" betrachtet. In den 1990er", "section_level": 2}, {"title": "Schlüsselwerke der Zweiten Welle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"Das andere Geschlecht\".", "content": "Lange vor Aufbruch der Neuen Frauenbewegung hatte Simone de Beauvoir 1949 in ihrem viel beachteten Werk \"Le Deuxième Sexe\" (wörtlich: das zweite Geschlecht; 1951 unter dem deutschen Titel \"Das andere Geschlecht\") die weibliche Lebenssituation ausführlich analysiert. De Beauvoirs Ausgangsfragen sind: Was ist eine Frau? Warum ist die Frau das \"Andere\"? Der philosophische Hintergrund ihrer Untersuchung ist der Existenzialismus; er fülle die Lücke, die der sozialistische Ansatz zurücklasse, um die Situation der", "section_level": 2}, {"title": "\"Der Weiblichkeitswahn\".", "content": "Ein Buch der US-Amerikanerin Betty Friedan markierte den internationalen Neubeginn der zweiten Frauenbewegungen: 1963 erschien \"The Feminine Mystique\" in New York (deutsch: \"Der Weiblichkeitswahn\", 1984). Darin entwarf sie eine kritische Analyse der amerikanischen Gesellschaft. Sie zeigte, dass Werbung, Massenmedien und andere Ideologie vermittelnde Institutionen die Vorstellung von einem erfüllten Dasein als Hausfrau", "section_level": 2}, {"title": "\"Sexus und Herrschaft\".", "content": "Kate Millett prägte mit ihrem Werk \"Sexual politics\" (1969, dt. Sexus und Herrschaft, 1970) entscheidend den Diskurs des radikalen Feminismus in den 1970er und 1980er Jahren. Zum ersten Mal wird darin das Verhältnis von Mann und Frau als Herrschaftsverhältnis begriffen und unter dieser Perspektive analysiert. Kate Millett betrachtet das Patriarchat als das grundlegende Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnis, da es in nahezu allen Gesellschaftsformationen als Konstante vorkommt, auch in sozialistischen. Es steht demnach über", "section_level": 2}, {"title": "Strömungen innerhalb des Feminismus.", "content": "Feminismus wird in der internationalen Forschung als analytischer Begriff für politische Theorien verwandt, die die Aufhebung von Geschlechterhierarchien oder Geschlechterdifferenzen im Blick haben. Es gibt keine einheitliche feministische Theorie, sondern viele verschiedene Ansätze und Strömungen. Die unstrittige Kernfrage aller feministischen Strömungen ist die Ungleichheit auf den Feldern der politischen, ökonomischen und intellektuellen Teilhabe sowie die Kritik der Gewalt. Ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt führen zu können, betrachten die Theoretikerinnen des Feminismus von Mary Wollstonecraft bis Martha Nussbaum als Bedingung der Möglichkeit von Freiheit und Gleichheit für Frauen. Die Philosophin Herta Nagl-Docekal fasst die Entwicklung des europäischen, feministischen Denkens in drei Stufen zusammen: am Anfang stand die Emanzipation der Frauen, die sich an der Gleichheit der Geschlechter orientierte; auf der zweiten Stufe folgte die Wahrnehmung der Andersheit des Weiblichen im positiven Sinne, das dem Männlichen mindestens ebenbürtig, wenn nicht überlegen ist (Differenzdenken); im Anschluss daran stände das Ziel der Veränderung der Gesellschaft unter dem Gesichtspunkt der Gleichberechtigung beider Geschlechter an.", "section_level": 1}, {"title": "Radikalfeminismus.", "content": "Der europäischen feministischen Bewegung ging die amerikanische voraus. Eine der ersten Organisationen, in der sich Frauen und Männer in der Tradition der Reformpolitik der ersten Frauenbewegung zusammenschlossen, war die 1966 unter anderen von Betty Friedan gegründete \"National Organization for Women\" (NOW). Demgegenüber entstand in den 1960er Jahren ein so genannter Radikalfeminismus (\"radical feminism\"), deren Vertreterinnen aus der studentischen Neuen Linken und der Bürgerrechtsbewegung (\"Civil Rights Movement\") kamen. Sie sahen sich in diesen Bewegungen trotz der vorherrschenden Gleichheitsrhetorik", "section_level": 2}, {"title": "Gleichheitsfeminismus.", "content": "Gleichheit und Differenz sind zentrale Kategorien im feministischen Diskurs. Gleichheitsfeministische Theorien sind in erster Linie herrschaftskritisch. Sie analysieren die gesellschaftliche Wirklichkeit der Geschlechter und untersuchen die gesellschaftlichen Konstruktionsweisen von Gleichheit und Ungleichheit. Im Gleichheitsfeminismus (auch Egalitätsfeminismus oder Sozialer Feminismus) gehen die Vertreterinnen von einer grundsätzlichen Gleichheit der Geschlechter aus und begründen die zwischen den Geschlechtern existierenden Unterschiede hauptsächlich mit gesellschaftlichen Machtstrukturen und Sozialisation der Menschen. Diese Idee war erstmals von Simone de Beauvoir in das \"Das andere Geschlecht\" (1949) aufgeworfen worden, demnach die Frau als „das", "section_level": 2}, {"title": "Differenzfeminismus.", "content": "Im Differenzfeminismus oder kulturellem Feminismus ist die Verschiedenheit der Geschlechter die bestimmende Kategorie. Dabei reicht das Spektrum von denjenigen, die eine grundsätzliche wesensmäßige Verschiedenheit der Geschlechter annehmen, die meist aus der biologischen Differenz (Geschlecht) oder der durch Kultur und gesellschaftliche Prozesse entstandenen Differenz hergeleitet wird, bis hin zu jenen, die die Frage nach der wesensmäßigen Bedingtheit der Geschlechter für irrelevant halten und die faktische Differenz, die sich im Alltagsleben zeigt, zum Ausgangspunkt für Theorien und politisches Handeln machen. Frühe Theoretikerinnen des Differenzfeminismus (um 1900) wie Jane Addams und Charlotte Perkins Gilman argumentierten, dass in der Politik und zur Beilegung von Konflikten in der Gesellschaft die Tugenden der Frauen benötigt werden. Zum Beispiel führt die Annahme „Frauen sind einfühlsamer und sanfter als Männer“ zu dem Rückschluss, dass es bei einer Weltherrschaft der eher pazifistisch eingestellten Frauen weniger Kriege gäbe und dass Frauen eine bessere Kindererziehung gewährleisteten. Eine klassische Vertreterin des feministischen Pazifismus war Bertha", "section_level": 2}, {"title": "Gynozentrischer Feminismus.", "content": "Der Begriff wurde von der amerikanischen Politikwissenschaftlerin Iris Marion Young geprägt (\"Humanism, Gynocentrism and Feminist Politics\", 1985). Young unterscheidet in der Geschichte des Feminismus den \"humanistischen Feminismus\", der alle liberalen, sozialistischen und radikalen Strömungen einschließt und im 19. Jahrhundert wie in der Zweiten Welle des Feminismus in den 1970er Jahren verbreitet war, von einem \"gynozentrischen Feminismus\". Dieser kritisiere die fehlende Würdigung der weiblichen Subjektivität, die sich in Abwertung weiblicher Körper, Moral und Sprache ausdrücke und in dem universellen, vermeintlich geschlechtsneutralen Individualitätsmodells des Humanismus festgeschrieben sei. Auf dem Hintergrund dieser Kritik wolle der \"gynozentrische Feminismus\" eine Philosophie der weiblichen Erfahrung begründen.", "section_level": 2}, {"title": "Spiritueller Feminismus.", "content": "In den Jahren ab 1970 entstanden zahlreiche vom Feminismus und mitunter auch Matriarchatsideen geprägte spirituelle, esoterische oder neuheidnische Richtungen, die die „Große Göttin“ in ihren drei Formen als Mädchen, Mutter und Weise Alte verehren. Einige Autorinnen interpretieren dies als gynozentrischen Ansatz. Die historische Hexenverfolgung wird unter dem Aspekt gedeutet, dass sie allen Frauen galt. Die Hexenverfolgung habe die in der Hand von Frauen befindliche Frauenheilkunde zerstört. Je nach Strömung werden Hexen auch", "section_level": 2}, {"title": "Ökofeminismus.", "content": "Im Zuge der internationalen Umwelt-, Friedens- und Frauenbewegungen ab Mitte der 1970er Jahre bildete sich der Ökofeminismus heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Psychoanalytisch orientierter Feminismus.", "content": "In einem der Klassiker der feministischen Literatur, der 1969 erschienenen \"Sexual Politics\", untersucht und kritisiert Kate Millett unter anderem Sigmund Freuds Theorien zum Wesen der Frau. Sie formuliert dort die „Theorie der Sexualpolitik“, die dem gängigen Politikverständnis eine Politik der ersten Person gegenüberstellt. Eine Autorin, die mit psychoanalytischen Kategorien nach den Ursachen der Unterdrückung des weiblichen Geschlechts sucht, ist Juliet Mitchell. Sie entwickelte eine „feministische Interpretation“ der Werke Sigmund Freuds und interpretiert die Psychoanalyse als theoretische Erklärung „der materiellen Realität von Vorstellungen im", "section_level": 2}, {"title": "Sozialistischer Feminismus.", "content": "Der sozialistische Feminismus geht von einer grundlegenden Gleichheit der Geschlechter aus und ist skeptisch gegenüber Thesen einer natürlichen Geschlechterdifferenz. Er sieht die Frauenunterdrückung durch zwei zusammenwirkende Strukturen verursacht: den Kapitalismus und das Patriarchat. In der zweiten Frauenbewegung organisierte er sich hierarchisch und in der Regel in Anlehnung an eine Partei, so die Demokratische Fraueninitiative. Er setzt sich vor allem für die gesamtgesellschaftlichen Rechte der Frau ein und sieht diese als Voraussetzung oder Element für", "section_level": 2}, {"title": "Anarchistischer Feminismus.", "content": "Die Einflüsse zwischen feministischen Positionen und der Geschichte des Anarchismus sind bislang recht wenig erforscht und beschränken sich auf wenige herausragende Personen. Für die Anfänge des Anarchismus Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts verbinden beispielsweise Virginie Barbet und André Léo anarchistische mit feministischen Positionen. Louise Michel (1830–1905) wurde vor allem durch ihre Tätigkeit während der Pariser Kommune bekannt. In den USA vertrat die Feministin Victoria Woodhull (1838–1927) anarchistische Positionen innerhalb der Ersten Internationale. Als herausragende Figur des amerikanischen Anarchismus gilt Emma Goldman (1869–1940). Sie steht für eine systematische Verbindung von Feminismus und Anarchismus, die auch ihr privates Leben", "section_level": 2}, {"title": "Individualfeminismus.", "content": "In den USA gibt es eine Tradition des unbeschränkten Liberalismus, der bürgerliche Freiheit als den fundamentalen Wert vertritt. Der Individualfeminismus macht dies für Frauen geltend. Er ist unterteilt in die Strömungen", "section_level": 2}, {"title": "Dekonstruktivistischer Feminismus/Postfeminismus.", "content": "Judith Butler, Autorin von \"Das Unbehagen der Geschlechter\", und andere Vertreterinnen des feministischen Dekonstruktivismus und des Postfeminismus bauen auf dem de Beauvoirschen Egalitätsfeminismus auf und gehen einen Schritt weiter: Sowohl das biologische Geschlecht (sex) als auch das soziale Geschlecht (gender) seien gesellschaftliche Konstrukte, deshalb müsse das", "section_level": 2}, {"title": "Feministische Wissenschaftsdisziplinen.", "content": "Wissenschaftliches Arbeiten wird von den Herausgeberinnen der Feministischen Studien als feministisch bezeichnet, wenn „die normative und empirische Komplexität der Geschlechterverhältnisse“ anerkannt und", "section_level": 1}, {"title": "Begriff Staatsfeminismus.", "content": "„Staatsfeminismus“ ist keine feministische Strömung. In der Politikwissenschaft werden mit diesem Terminus zum einen die Versuche von Staaten bezeichnet, formale Gleichberechtigung von Frauen und Männern mit Reformen \"von oben\" durchzusetzen, wie zum Beispiel in der Türkei im Zuge des kemalistischen Modernisierungsprojekts 1923, in der DDR oder in Tunesien seit den 1950er Jahren. Als „Staatsfeminismus“ wird zum anderen die Institutionalisierung von Emanzipationsbestrebungen von Frauen im modernen Staat bezeichnet sowie eine spezifische frauenpolitische Strategie, die mit dem Schlagwort \"Marsch durch die Institutionen\" beschrieben wird. Prototypisch dafür", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Der Feminismus hat in Europa und in den USA zur Verbesserung der gesellschaftlichen Gleichstellung von Frauen gegenüber Männern beigetragen. Seit dem Aufkommen der ersten feministischen Ideen vor fast zwei Jahrhunderten und der daraus resultierten Frauenbewegung hat sich die Situation der Frauen radikal gewandelt. Vor allem die Einführung des Frauenwahlrechts in den meisten europäischen Ländern Anfang des 20. Jahrhunderts stellte eine Zäsur dar, die die Partizipationsmöglichkeiten von Frauen am politischen und gesellschaftlichen Leben von Frauen erheblich erweiterte. Mit dem Aufbruch starrer Familienstrukturen vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts änderten sich auch die Leitbilder und Lebensentwürfe vieler junger Frauen, die mit traditioneller Männlichkeit und überkommenen Weiblichkeitsbildern nicht mehr zusammenpassten. Die rechtliche Anerkennung und öffentliche Skandalisierung geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen förderte eine breite, geschlechtsübergreifende Sensibilisierung sowohl gegen persönliche Angriffe auf Frauen als auch gegen subtile, in der Gesellschaft verankerte Gewaltverhältnisse. Auf internationaler Ebene haben, ausgehend von den seit 1975 veranstalteten Weltfrauenkonferenzen durch die Vereinten Nationen, zunehmend Frauen auch in der Dritten Welt Plattformen und Initiativen gebildet, die sich mehr und mehr international vernetzten und dazu führten, dass das Thema „Women’s Human Rights“ weltweit Aufmerksamkeit erregt. Trotz der", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Der Feminismus erfuhr seit seinem Bestehen Kritik von vielerlei Seiten. Da unter dem Ausdruck \"Feminismus\" diverse – teils sich widersprechende – Strömungen zusammengefasst werden und im Laufe der Zeit viele Schriften veröffentlicht wurden und viele prominente Vertreter des Feminismus hervortraten, kann meist nur von Kritik an Teilaspekten des Feminismus gesprochen werden. Von Frauenrechtlerinnen aus Asien, Afrika, Südamerika und aus dem arabischen Raum wird den", "section_level": 1}, {"title": "Antifeminismus.", "content": "Antifeminismus ist ein Oberbegriff für geistige, gesellschaftliche, politische, religiöse und akademische Strömungen und soziale Bewegungen, die sich gegen einzelne, mehrere oder sämtliche feministische Anliegen wenden. Oft geht Antifeminismus auch mit einer generellen Frauenfeindlichkeit einher. So wurden Feministinnen und Frauenrechtlerinnen – im 19. Jahrhundert abwertend Blaustrümpfe genannt – seit dem Beginn der Frauenbewegung oftmals mangelnde Attraktivität, Unweiblichkeit und ungebührlich dominantes Verhalten vorgeworfen. Die Vorhaltungen kamen hier sowohl von Männern als auch von Frauen, die den Bruch der tradierten Rollenvorstellungen als Problem empfanden, da ihnen die herkömmliche Unterscheidung zwischen den Geschlechtern als unumstößlich erschien. Der Ausbruch aus der Geschlechterrolle wird von Kritikern als Verlust an traditioneller Weiblichkeit bezeichnet. Vor allem in früherer Zeit lehnten große Teile der führenden Gesellschaftsschichten die Gleichberechtigung der Frau grundsätzlich ab. Philosophen, Theologen, Naturwissenschaftler, Mediziner und Kunsthistoriker argumentierten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein mit der „natürlichen“ oder „gottgegebenen“", "section_level": 1}, {"title": "Weiterführende Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zeitschriften.", "content": "eingestellt: Beiträge zur Feministischen Theorie und Praxis (1978–2008; die älteste und größte", "section_level": 2}], "src_summary": "Feminismus (abgeleitet von und \"-ismus\" über ) ist ein Oberbegriff für gesellschaftliche, politische und akademische Strömungen und soziale Bewegungen, die, basierend auf kritischen Analysen von Geschlechterordnungen, für Gleichberechtigung, Menschenwürde und Selbstbestimmung aller Menschen jeglichen Geschlechts sowie gegen Sexismus eintreten und diese Ziele durch entsprechende Maßnahmen umzusetzen versuchen. Daneben verweist \"Feminismus\" auf politische Theorien, die – über einzelne Anliegen hinaus – die Gesamtheit gesellschaftlicher Verhältnisse, einen grundlegenden Wandel der sozialen und symbolischen Ordnung und der Geschlechterverhältnisse im Blick haben. Gleichzeitig erlauben sie Deutungen und Argumente zur Gesellschaftskritik.", "tgt_summary": "女性主义(英语:feminism),又称女性主义,是指主要以女性经验为来源与动机,追求性别平权的社会理论与政治运动,包括消除性别定型观念,争取为妇女创造与男子平等的教育和职业机会等。在对社会关系进行批判之外,许多女性主义的支持者也着重于性别不平等的分析以及推动妇女的权利、利益与议题。", "id": 1970190} {"src_title": "Objektiv (Optik)", "tgt_title": "物镜", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Das einfachste Objektiv ist eine einzelne Sammellinse, wie sie um 1608 die ersten Fernrohre hatten. Bestandteile eines Objektivs können jedoch sowohl Linsen, als auch Spiegel oder (seltener) Beugungsgitter sein, die sich je nach Einsatzzweck in einem oder mehreren Tuben befinden, die innen geschwärzt und gerippt sind, um Streulicht zu reduzieren. Die Hauptmerkmale eines Objektivs sind dessen Brennweite, die für einen gegebenen Objektabstand den Abbildungsmaßstab bestimmt, und die Apertur (freie Öffnung der Frontlinse). Weitere wichtige Eigenschaften sind die Abbildungsqualität, die durch eine geeignete Kombination mehrerer Linsen unterschiedlicher Brechungsindizes, Dicken und Krümmungsradien bestimmt wird und zur Verringerung optischer Abbildungsfehler dient, sowie die Streulichtempfindlichkeit, die möglichst gering sein sollte. Die Streulichtempfindlichkeit ist vor allem bei Gegenlicht wichtig und kann durch geschwärzte Blenden und Vergütung vermindert werden. Weitere Eigenschaften sind die fotografische Lichtstärke (Öffnungsverhältnis) und die \"Naheinstellgrenze\", welche bestimmt, wie nah man an das Motiv „herangehen“ kann (siehe Makro-Objektiv). In Kamerasystemen wird der mechanische, elektrische und elektronische Anschluss von Objektiven an ein Kameragehäuse festgelegt. Der Objektivanschluss wird in der Regel mit einem Objektivgewinde oder mit einem Objektivbajonett realisiert. Über die elektrischen Anschlüsse können elektrische Komponenten des Objektivs, wie zum Beispiel Motoren für die Veränderung der eingestellten Objektweite, die Veränderung der Brennweite oder die Bildstabilisierung mit Energie versorgt werden. Über die elektronischen Anschlüsse kann unidirektional oder bidirektional digitale Information zwischen Objektiv und Kameragehäuse ausgetauscht werden. Es gibt hierfür Autofokus-Objektive, bei denen die Entfernungseinstellung mit Hilfe von elektrischen Motoren gesteuert oder geregelt werden kann. Ferner kann auch die Brennweite bei Objektiven mit verstellbarer Brennweite (siehe Zoomobjektiv) über Motoren eingestellt werden. Objektive aus digitalen Kamerasystemen sind in der Regel mit digitaler Technik ausgestattet und in der Lage, über digitale Schnittstellen mit dem Kameragehäuse zu kommunizieren.", "section_level": 1}, {"title": "Brennweite und Scharfstellung.", "content": "Die Größe des Bildes wird von der Brennweite f der Linse und dem Abstand g zwischen Gegenstand und Linse bestimmt. Als Näherung gilt, dass Gegenstände, die optisch „im Unendlichen“ liegen (als Faustformel: Entfernungen größer als das 20fache der Brennweite), direkt in der Fokalebene des Objektivs abgebildet werden, die auch seinen Brennpunkt (Fokus) enthält. Näher gelegene Objekte bilden sich erst etwas hinter dem Brennpunkt ab, wobei sich diese Bildweite \"b\" vereinfacht aus der Entfernung (Gegenstandsweite \"g\") und der Linsengleichung ergibt Ebenso wie das Objekt ist das erzeugte Bild \"drei\"dimensional. Es kann aber nur in einer \"Ebene\", der Bildebene, betrachtet bzw. fotografiert werden und erfordert daher – je nach Entfernung des Objekts – eine Scharfeinstellung (Fokussierung): Verschoben wird über ein feines Gewinde entweder manuell oder, bei Geräten mit Autofokus, durch kleine Schrittmotoren. Frühere Kameras hatten einen auf Metallstangen laufenden Auszug (Balgen), der manchmal auch für Objektive verschiedener Brennweite zu benutzen war. Das Balgenprinzip wird auch heute noch in der Großbild- und Makrofotografie genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Man unterscheidet Objektive primär nach ihrem Verwendungszweck:", "section_level": 1}, {"title": "Systematik von Fotoobjektiven.", "content": "Es gibt keine größeren Unterschiede im Prinzip von Fotoobjektiven und Objektiven, die in anderen Geräten verwendet werden. Allerdings gibt es Abweichungen in einigen Details im Design und in der Konstruktion. Fotoobjektive können austauschbar (Wechselobjektiv) oder permanent an Fotokameras angebracht sein.", "section_level": 2}, {"title": "Nach Bildwinkel.", "content": "Bei Fotoobjektiven unterscheidet man weiter nach dem Bildwinkel, der bei gegebenem Bildformat die Brennweite bestimmt: Zoomobjektive werden manchmal, wegen ihrer variablen Brennweite, nach dem relativen Brennweitenbereich kategorisiert (z. B. \"Zoomobjektiv 1:3\" oder \"3x Zoom\", der Zoomfaktor entspricht der größten Brennweite dividiert durch die kleinste Brennweite). Sie sind umso schwerer und teurer, je lichtstärker sie sind und je besser Abbildungsfehler korrigiert werden. Des Weiteren gibt es Zoomobjektive, die sich an professionelle Fotografen richten und über den ganzen Brennweiten-Bereich dieselbe (relativ kleine) Blendenzahl aufweisen (z. B. 2,8), anstatt dass sich mit zunehmender Brennweite die Blendenzahl vergrößert (z. B. 4 bis 5,6).", "section_level": 3}, {"title": "Grundkonstruktionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktion von Fotoobjektiven.", "content": "Ein Fotoobjektiv kann aus einer Anzahl unterschiedlicher Elemente bestehen. Die ursprünglichste Form, bestehend aus einem Element, findet man in der Boxkamera „Brownie“ von Kodak. Komplexere Zoomobjektive können über 20 Linsen aufweisen, von denen teilweise manche aneinander fixiert sind und weitere Linsen gegeneinander verschiebbar sind. Die an der Front positionierte Linse ist ein Schlüsselelement für die Performance eines Fotoobjektivs. Dieses Bauteil ist in allen modernen Objektiven beschichtet, um Abrasion, Lens Flare und Oberflächenreflexionen zu reduzieren, sowie um die Farbintensität zu regulieren. Da solche Effekte oftmals allerdings gewünscht sind, lassen sich die Eigenschaften von Fotoobjektiven durch das Vorschalten spezieller Filter (Polarisationsfilter, UV-Filter) nochmals modulieren. Um Aberrationen zu vermeiden, ist die Kurvatur stets so gewählt, dass der Einfallswinkel dem Brechungswinkel entspricht, was bei Zoomobjektiven allerdings nicht vollkommen umsetzbar ist. Als Baustoff für Linsensysteme ist Glas aufgrund seiner guten optischen Eigenschaften weit verbreitet. Andere Materialien sind Quarzglas, Fluorite, Kunststoffe wie Plexiglas und auch Stoffe wie Germanium oder Meteoritenglas. Kunststoffe erlauben die Produktion von asphärischen Linsenelementen, die aus Glas sehr schwierig zu produzieren sind und die Handhabung des Objektivs vereinfachen können. Die äußeren Linsenelemente sind in hochwertigen Objektiven nicht aus Kunststoffen gefertigt, da sie leichter zerkratzen als Glas. Das Auflösungsvermögen solcher Systeme wird durch das verbaute Material, die Beschichtung und die Verarbeitung bestimmt, und kann beispielsweise durch das USAF-Chart festgestellt werden. Die Auflösung ist durch die Diffraktion begrenzt, allerdings gibt es nur sehr wenige (und sehr teure) Objektive, die sich an die Diffraktionslimitierung annähern. Moderne Linsensysteme sind mit zahlreichen Beschichtungen versehen, um ungewünschte Eigenschaften zu minimieren (beispielsweise UV-Beschichtung). Der Fokus des Linsensystems wird durch die Distanz der Linse zur Objektebene eingestellt. Ein eingebautes Kamerasystem kann in manchen Systemen die Distanz zwischen den Systemen adjustieren, während das Objektiv auf ein Objekt fokussiert. Diese Technologie wird von den Herstellern unterschiedlich genannt (Close Range Correction, Floating System, Floating Lens Element etc.).", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Ein Projektor benutzt ein Objektiv, um ein stehendes oder bewegtes Bild vergrößert auf eine Bildwand zu projizieren. In einem Mikroskop oder einem Teleskop betrachtet man das durch das Objektiv erzeugte reelle Bild sehr kleiner oder weit entfernter Objekte durch ein Okular, ein weiteres Linsensystem. Beim Mikroskop hat das Objektiv verglichen mit dem Okular eine kurze Brennweite, beim Teleskop hat es die größere Brennweite. Bei beiden liegt die Bildebene in der Nähe des Okulars. Das Objektiv ist Teil von Fotoapparaten, Digital- und Videokameras. Es erzeugt dort ein reelles Bild in der Bildebene, wo sich der lichtempfindliche Film oder ein Bildsensor befindet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Entwicklung.", "content": "Nach der Verwendung von Lochkameras mit glaslosen Öffnungen (siehe auch Camera obscura), wurden seit dem 17. Jahrhundert auch Glaslinsen für die Erzeugung von reellen Bildern benutzt. Um die Abbildungseigenschaften von optischen Geräten zu verbessern, wurden Objektive mit geeigneten Linsenkombinationen entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Teleskopobjektive.", "content": "Die Suche nach leistungsfähigen Objektiven wurde anfangs von den Bedürfnissen der Astronomie bestimmt. Die ersten Objektive waren noch einteilige Sammellinsen aus Glas und zeigten starke chromatische und sphärische Aberrationen. Es gab verschiedene Weiterentwicklungen, um diese zu beseitigen oder zu minimieren: Die Herstellung großer achromatischer Linsen gelang erst Anfang des 19. Jahrhunderts. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden dann Teleskop-Objektive mit Linsen von einem Durchmesser bis zu einem Meter gebaut, Spiegelteleskopobjektive mit einem Durchmesser von beinahe 2 Meter. Karl Schwarzschild untersuchte um 1900 Abbildungsfehler in Teleskopobjektiven, seine Analysen führten George Willis Ritchey und Henri Chrétien zu der nach ihnen benannten Spiegelkonfiguration, welche die dominantesten Abbildungsfehler minimierte und Beobachtungen mit größerem Bildwinkel zuließ. Diese Konfiguration diente als Grundlage vieler moderner Spiegelteleskope, bis hin zu einem Durchmesser von annähernd 10 Metern.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopobjektive.", "content": "Mikroskope, zusammengesetzt aus Objektiv und Okular, waren schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts bekannt, in der Bildqualität aber einfachen, einer Lupe ähnelnden Mikroskopen unterlegen. Dies änderte sich mit der Verfügbarkeit neuer Glassorten Anfang des 19. Jahrhunderts, mit denen Joseph von Fraunhofer und andere erste chromatisch korrigierte Objektive entwickelten. Ende des 19. Jahrhunderts gelang es Otto Schott, Glassorten zu entwickeln, mit denen er ein apochromatisches, für drei Wellenlängen korrigiertes Objektiv herstellte. Die einfachsten Vertreter der Mikroskopobjektive sind die für zwei Wellenlängen optimierten Achromate, gefolgt von den Apochromaten, Objektiven mit geebneten Bildfeld z. B. für Mikrofotografie den Plan-Achromaten. Die aufwendigsten und teuersten Objektive sind Plan-Apochromate, die leicht mittlere vierstellige Preise annehmen können. Verschiedene Zwischenstufen werden zum Beispiel mit besonderen Gläsern, wie z. B. die mit Fluoritglas hergestellten Fluotare gebaut. Auch gibt es unterschiedliche Bautypen für unterschiedliche Anwendungen oder Kontrastierungsverfahren. Auf- und Durchlichtobjektive, mit integrierten Ringen für Phasenkontrastierung oder Objektive mit spannungsfrei gelagerten Gläsern für Polarisationsverfahren. Wichtige Informationen, die auf dem Objektiv gekennzeichnet sein können, sind Hersteller, Objektivklasse, Maßstab, numerische Apertur, Deckglas-Dicke, (mechanische) Tubuslänge, Kontrastmethode und weitere. Eine Beschriftung gemäß PlanC 40× / 0,30 ∞ / 0,17 kennzeichnet demnach ein Planchromat-Objektiv mit 40-facher Vergrößerung und einer numerischen Apertur von 0,3. Die Tubuslänge ist auf unendlich und die Deckglaskorrektur auf 0,17 mm (Standarddicke) eingestellt. Eine Bezeichnung der Art 100× / 0,80 / Oil / Ph3 160 / - weist auf ein Öl-Immersionsobjektiv mit hundertfacher Vergrößerung und numerischer Apertur 0,8 hin, das für Phasenkontrast mit Ringgröße 3 geeignet ist. Tubuslänge wäre 160, gegen Deckglasstörungen ist es unempfindlich.", "section_level": 2}, {"title": "Fotografieobjektive.", "content": "Zum Fortschritt der Fotografie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trug entscheidend die Fortentwicklung der verwendeten Objektive bei. In den Anfangstagen der Fotografie benutzte man einfache achromatische Linsen, welche zur Erzielung scharfer Bilder stark abgeblendet werden mussten oder ohnehin nur eine geringe Öffnung aufwiesen (größte Öffnung 1:16). Aufgrund dieser Lichtschwäche und der niedrigen Empfindlichkeit des seinerzeitigen Aufnahmematerials ergaben sich sehr lange Belichtungszeiten, die bei Personenaufnahmen zum Teil den Einsatz von Hilfsvorrichtungen zum „Ruhighalten“ der Abgebildeten erforderten. Ein großer Fortschritt für die Fertigung von Porträts war daher die Erfindung des Petzvalobjektivs um 1840, einem Porträtobjektiv des Wiener Physikers Josef Petzval. Das lichtstarke Objektiv (größte Öffnung bereits 1:3,6) besteht aus zwei Doppellinsensystemen. Es ermöglichte Porträts mit der dafür erforderlichen kurzen Belichtungszeit und hatte einen günstigen Bildwinkel von 20° (leichtes Teleobjektiv). Richtungsweisend beim Petzvalschen Portraitobjektiv war auch der Einsatz mathematischer Verfahren während des Objektiventwurfs. So untersuchte später Ludwig Seidel die Abbildungsfehler der Linsen und veröffentlichte 1866 ein Formelsystem, das die Objektivkonstruktion erleichterte. Für Landschafts- und Architekturaufnahmen, bei denen es weniger auf hohe Lichtstärke, sondern großen Bildwinkel ankam, wurde aber weiterhin mit kleinen Blendenöffnungen gearbeitet; noch um 1890 brachten zum Beispiel Zeiss und Goerz Konstruktionen mit größten Öffnungen von maximal 1:6,3 oder 1:7,7 auf den Markt. Um 1860 wurden einige spezielle Objektivkonstruktionen für derartige Zwecke entwickelt, die erste war wohl von Thomas Sutton 1858 mit einem 120° Winkel, bald gefolgt von Hugo Adolph Steinheil mit einem aus symmetrischen Menisken bestehenden Periskop, welches er kurze Zeit später zum Aplanat verbesserte. Eine ähnliche Konstruktion wies das Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte Hypergon auf, welches aus zwei Menisken gleicher Flächenkrümmung besteht, einen Bildwinkel von 135° besitzt und eine geringe Bildfeldwölbung hat. In der Folgezeit wurden, abgeleitet von dem Linsen-Triplet und den symmetrischen Konstruktionen (siehe Gaußschen Doppelobjektiv), eine ganze Reihe von Objektiven entwickelt. Schärfe, Abbildungsqualität und auch Lichtstärke waren meist deutlich verbessert. So konstruierte Paul Rudolph bei Zeiss mit dem \"Protar\"-Objektiv 1890 den ersten Anastigmaten (maximale Öffnung 1:6,3) Nach der Jahrhundertwende konnte die Lichtstärke der Objektive sehr beachtlich gesteigert werden. Das erste wirklich lichtstarke Objektiv, mit dem man, allerdings auch aufgrund der Fortschritte bei der Lichtempfindlichkeit des Negativmaterials, auch in Innenräumen ohne zusätzliche Beleuchtung Aufnahmen aus der Hand machen konnte, war wohl das ab 1924 verkaufte Ernostar mit einer Öffnung von 1:2, später 1:1,8. Andere Hersteller boten um 1930 noch bessere Werte an (Zeiss Sonnar, 1:1,5 oder 1:2, Leitz Hektor, 1:1,9, Leitz Summar 1:2 und das Tachon der Astro-Berlin mit anfänglich 1:0,95). Lange Zeit war eine Begrenzung auf vier Linsengruppen üblich. Eine höhere Anzahl von Gruppen war aufgrund der an den Glasoberflächen auftretenden Reflexionen nicht sinnvoll. Jede reflektierende Glasoberfläche vermindert die Lichtmenge, die auf der photographischen Schicht ankommt. Ein Teil des mehrfach reflektierten Lichts kommt zudem zwar auf der photographischen Schicht an, aber am falschen Ort, und mindert so den Kontrast des Bildes. Einen Durchbruch schaffte die Beschichtung der Linsen mit Antireflexionsschichten, die 1934 von Alexander Smakula bei Zeiss entwickelt wurde. Damit war der Weg frei zu viellinsigen Objektiven, bei denen die Bildfehler minimiert sind, wie beispielsweise das Superachromat, das als Teleobjektiv für vier Wellenlängen korrigiert ist und Schärfe bis zur Beugungsgrenze liefert. Fortschritte in der Computertechnik erleichtern seit Anfang der 1960er Jahre (wie der 1955 in der DDR gebaute OPREMA) die Berechnung solch aufwendiger Optiken. Seitdem und zwischenzeitlich wurden eine ganze Reihe spezieller Objektivkonstruktionen entwickelt. Im 19. Jahrhundert wurden Konzepte für Zoomobjektive diskutiert, bei denen sich die Brennweite verstellen lässt, das erste Produkt wurde das \"Bell and Howell Cooke\" \"Varo\" 40–120 mm für 35 mm Filmkameras, 1932. Auch bei diesen Objektiven wurde die Abbildungsqualität im Laufe der Jahre verbessert. Aufgrund ihrer Flexibilität wurden sie dann seit 1959 auch für die Fotografie eingesetzt. Lichtstärke und Brennweitenbereich wurde seitdem verbessert, so sind mittlerweile (2008) für HDTV-Kameras professionelle Objektive mit einem Brennweitenverhältnis 1:100 und einer Anfangsapertur von 1,7 verfügbar. Eine andere Objektivkonstruktion sind sogenannte Retrofokus-Weitwinkelobjektive, die seit 1931 für Film- und seit 1950 für Spiegelreflexkameras eingesetzt werden. Bei modernen digitalen Kamerasystemen haben manche relativ lichtstarken und hochwertigen Standardzoomobjektive mit einem typischen Zoomfaktor von ungefähr drei eine Qualität erreicht, die sich kaum noch von der Qualität von Objektiven mit fester Brennweite unterscheidet. Darüber hinaus gibt es zunehmend Zoomobjektive mit verhältnismäßig großem Zoombereich, die als Reisezoomobjektive oder Superzoomobjektive bezeichnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Brennweite.", "content": "Objektive, deren \"Brennweite\" etwa der Diagonale des jeweiligen Aufnahmeformats entspricht, werden als Normalobjektive bezeichnet. Sie haben einen Bildwinkel von etwa 53 Grad. Beim Kleinbildformat (digital als Vollformat bezeichnet), auf das sich Brennweitenangaben oft beziehen bzw. umgerechnet werden, beträgt die Diagonale 43,3 mm. Objektive mit kleinerer \"Brennweite\" und größerem Bildwinkel werden als Weitwinkelobjektiv bezeichnet, Objektive mit größerer \"Brennweite\" und kleinerem Bildwinkel als Fern- oder Teleobjektiv.", "section_level": 3}, {"title": "Brennweite und Perspektive.", "content": "Bei Aufnahmen mit unterschiedlichen Brennweiten vom selben Standort ergibt sich keine Änderung der Perspektive, sondern nur eine Veränderung des Abbildungsmaßstabs. Eine Ausschnittsvergrößerung eines der nebenstehenden Weitwinkelfotos würde exakt dieselbe Perspektive zeigen wie das entsprechende, mit längerer Brennweite aufgenommene Bild. Allerdings ändert sich der Bereich der Schärfentiefe. Bei Aufnahmen mit unterschiedlichen Brennweiten, aber gleichem Abbildungsmaßstab, ändert sich die perspektivische Darstellung des Objekts infolge unterschiedlichen Aufnahmeabstands. Deutlich erkennbar ist, dass bei der Aufnahme mit dem Weitwinkelobjektiv der Vordergrund des Objektes (ein Fotoobjektiv) stark betont wird. Bei der Aufnahme mit dem Teleobjektiv wird dagegen der Hintergrund stärker betont. Dieser Effekt ist jedoch nicht unmittelbar durch die unterschiedlichen Brennweiten bedingt. Er entsteht durch die Beibehaltung gleichen Abbildungsmaßstabes bei Verwendung unterschiedlicher Brennweiten. Dies wiederum macht verschiedene Abstände vom Objekt erforderlich, die letztlich die Perspektive verändern. Zugunsten eines großen Bildwinkels oder kleinen Aufnahmeabstandes wirkt die Perspektive bei der Verwendung von Weitwinkelobjektiven unnatürlich. Besonders auffällig ist dies bei Porträtaufnahmen. Mit einem Weitwinkelobjektiv werden die kameranahen Gesichtspartien – oft die Nase – unverhältnismäßig groß abgebildet. Mit einem leichten Teleobjektiv – kleinbildäquivalente Brennweite um 80 mm – wirkt das Porträt natürlicher.", "section_level": 4}, {"title": "Brennweitenangaben bei DSLR- und Kompaktkameras.", "content": "Bei Objektiven von Kompaktkameras oder digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR) mit kleinem Aufnahmeformat wird gelegentlich zusätzlich auch die \"kleinbildäquivalente\" Brennweite angegeben („Equiv.135“ – Die Zahl ist eine oft genutzte Nomenklatur zur Benennung von 35-mm-Standbildaufnahmen. „35“ bedeutet Bewegtbild mit 35-mm-Film und „135“ Standbild mit 35-mm-Film). Sie entspricht der Brennweite einer 24-mm-×-36-mm-Kleinbildkamera, die denselben Bildwinkel erfasst (siehe Hauptartikel Formatfaktor).", "section_level": 3}, {"title": "Projektionsobjektive.", "content": "Die Entwicklung von Projektionsobjektiven folgt in den vergangenen Jahren zwei verschiedenen Grundlinien. Die traditionellen Projektionsobjektive dienen der Abbildung einer Vorlage auf eine Bildwand, auch Leinwand mittels Licht („Projektion“). Optische Projektionsobjektive werden insbesondere eingesetzt in Diese Projektionsobjektive sind – bei allen konstruktiven Eigenheiten – mit den Objektiven für die Fotografie nahe verwandt. Neben Dia- und Film-Projektoren benutzen auch Vergrößerungsgeräte für die Fotografie Projektionsobjektive. Die meisten Projektionsobjektive, die in Kleinbild-Diaprojektoren eingesetzt werden, sind von Aufbau her nahe Verwandte des Cooke-Triplets (z. B. Meyer-Optik-\"Diaplan\", Leitz-\"Elmaron\", Will-Wetzlar-\"Maginon\"). Auch kompliziertere vier- (z. B. Ed.-Liesegang-oHG-\"Sankar\", Leitz-\"Hektor\") oder fünflinsige (Leitz-\"Colorplan\") Projektionsobjektive kommen vor. Eingesetzt wurden früher auch Doppel-Anastigmaten (z. B. Helioplan von Meyer-Optik). Neben Projektionsobjektiven mit einer festen Brennweite gibt es auch solche mit variabler Brennweite (Zoom-Funktion). Die Öffnungsverhältnisse von Projektionsobjektiven für Diaprojektoren liegen heute in der Regel bei 1:2,5 bis 1:2,8 für kleinere Räume (Brennweite ca. 85–120 mm). Für größere Räume verringert sich die Apertur auf bis zu 1:4. Projektionsobjektive für die Filmprojektion haben im Vergleich eine in der Regel deutlich höhere Lichtstärke. In den letzten Jahrzehnten haben sich neue technische Aufgabenbereiche für die Projektion entwickelt. Eine besondere Rolle hat dabei die fotolithographische Strukturierung von Integrierten Schaltkreisen, die hochspezialisierte optische Systeme benötigt. Die Projektion erfolgt hier mit Lasern, für die Objektive mit höchster Abbildungsleistung geschaffen wurden. Um immer feinere Strukturen abbilden zu können, werden Laser kurzer Wellenlänge eingesetzt (2008: 193 nm), für deren Licht nur Quarzglas hinreichend transparent ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Objektiv ist ein sammelndes optisches System, das eine reelle optische Abbildung eines Gegenstandes (Objektes) erzeugt. Es ist die wichtigste Komponente abbildender optischer Geräte, zum Beispiel von Kameras, Ferngläsern, Mikroskopen, Projektoren oder astronomischen Teleskopen. Das Wort Objektiv ist eine verkürzte Form von \"Objektivglas\", das seit dem 18. Jahrhundert bezeugt ist. Das Objektivglas steht dabei zwischen Objekt und Abbildung.", "tgt_summary": "物镜是使用在显微镜、望远镜、照相机或其他的光学仪器前端,第一个接收到被观测物体光线的透镜或面镜。物镜也称为接物镜或接物玻璃。", "id": 2720403} {"src_title": "Destillation", "tgt_title": "蒸馏", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Destillation von Pech und Teer zur Abdichtung von Schiffen, als Klebemittel und auch als Heilmittel ist seit der Jungsteinzeit bekannt; sie wurde mit einfachsten Mitteln bewerkstelligt. In der Antike wurden vor allem ätherische Öle, als Riech- und Duftstoffe, destilliert. Die ältesten bei archäologischen Ausgrabungen aufgefundenen Darstellungen von Destilliergeräten stammen aus Mesopotamien, dem heutigen Irak, und werden auf ein Alter von über 5500 Jahren geschätzt. Diese ersten Geräte bestanden aus einem Gefäß mit einem Deckel, an dem sich beim Erhitzen das Destillat niederschlug. Damit diese Flüssigkeit nicht wieder in das Gefäß zurück tropfte, verwendete man im Deckel Schwämme oder Wollbüschel, um die Flüssigkeit aufzusaugen. Diese wurden dann einfach regelmäßig ausgepresst, um das Destillat zu erhalten. Mit derselben Methode erzeugten griechische Seefahrer um 500 v. Chr. Trinkwasser aus Meerwasser. Aristoteles beschrieb unter anderem im 4. Jahrhundert vor Christus, wie Meerwasser durch Destillation trinkbar gemacht werden kann. Er beschrieb weiter, dass Weine und andere Flüssigkeiten demselben Verfahren unterzogen werden können. Etwa 200 vor Christus erklärte Alexander von Aphrodisias das Verfahren, destilliertes Wasser herzustellen. Die Destillation wurde von dem Chemiker Abu Musa Dschābir ibn Hayyān um 800 n. Chr. weiter verbessert. Auch der persische Wissenschaftler und Arzt ar-Razi („Rhases“, 865–925) schrieb seine Kenntnisse in einer Reihe umfangreicher Schriften nieder. Sein wichtigstes Werk ist das \"Kitab sirr al-asrar\", das „Buch des Geheimnisses der Geheimnisse“. Hier beschreibt er die Destillation des \"naft\", des rohen Erdöls, und erläutert hierbei eine einfache Art des Crack-Verfahrens zum Zwecke der Gewinnung niedrig siedender Produkte wie Bitumen und des sogenannten Ziegelöles (\"oleum laterinum\"). Mit der Erfindung des Destillierhelms wurde auch die Destillation von Alkohol möglich. Als um die erste Jahrtausendwende (1000 n. Chr.) die Schwefel- und Salpetersäure und vor allem der Trinkalkohol (Ethanol) entdeckt wurden, gewann die Destillation erheblich an Bedeutung. In und von Salerno ausgehend wurden im 12. Jahrhundert verfeinerte Kühlverfahren bei der Trennung von flüssigen Gemischen nach ihren verschiedenen Siedepunkten angewendet. In der frühen Neuzeit wurde begonnen, die Destillation für medizinische Zwecke einzusetzen. 1500 verfasste der Wundarzt Hieronymus Brunschwig sein \"Kleines Destillierbuch\". Außerdem wurde die Destillation seit dem 14. Jahrhundert ein wichtiges Werkzeug in der Alchemie (insbesondere zur Herstellung einer nicht nur philosophisch zu verstehenden \"quinta essentia\") und später in der Spagyrik. Die zur Destillation gehörigen Gerätschaften waren bereits im 15. Jahrhundert auch in bürgerlichen Haushalten verfügbar. Im 17. Jahrhundert begann man erneut mit der Süßwasserdestillation aus Meerwasser zur Meerwasserentsalzung. Die Destillation von Ethanol unterliegt in vielen Staaten Beschränkungen, Kontrollen und speziellen Steuern; für Deutschland siehe hierzu: Branntweinmonopolgesetz.", "section_level": 1}, {"title": "Prinzipien.", "content": "Die oben beschriebene „einfache Destillation“ durch Erhitzen und Abkühlen beruht auf der Verdampfung und Kondensation flüchtiger Stoffe. Diese werden jedoch dadurch nicht oder nur unvollkommen getrennt. Man kann höchstens einzelne „Fraktionen“ mit unterschiedlicher Siedetemperatur auffangen. Die Trennung von Gemischen \"verschiedener\" verdampfbarer und ineinander löslicher Stoffe kann oft durch \"wiederholte\" Destillation bewerkstelligt werden. In diesen Fällen beruht die Trennwirkung auf der unterschiedlichen Zusammensetzung der siedenden Flüssigkeit und des Dampfes. Eine notwendige, jedoch nicht ausreichende Bedingung hierfür sind unterschiedliche Siedepunkte der zu trennenden Komponenten. Die dafür entwickelten Techniken werden weiter unten aufgeführt. Diese Verfahren beruhen auf den unterschiedlich hohen Siedepunkten der beteiligten Flüssigkeiten, genauer gesagt auf ihrem unterschiedlichen Dampfdruck bei gleicher Temperatur. Dies sei an einem Gemisch aus zwei miteinander mischbaren flüssigen Komponenten („binäres Gemisch“) erläutert. Wird wie in der Abbildung rechts eine Mischung aus den Komponenten 1 und 2 erhitzt, so steigt die Temperatur bis zum Erreichen der Siedekurve an. Die Zusammensetzung der Gasphase über der siedenden Flüssigkeit ist diejenige, welche die Taupunktkurve bei der gleichen Temperatur anzeigt (waagerechte Linie). Durch Kondensation erhält man eine Flüssigkeit, deren Zusammensetzung der der Gasphase entspricht, also einen erhöhten Anteil der niedriger siedenden Komponente 2 enthält (senkrechte Linie). Tatsächlich ist der Gehalt durch unvollständige Gleichgewichtseinstellung geringer. Außerdem verarmt die übrig bleibende Flüssigkeit (in der Technik: \"Destillationssumpf\") mit der Zeit an der niedrigsiedenden Komponente, wodurch die waagerechte Linie nach oben verschoben wird.", "section_level": 1}, {"title": "Einfache Destillation.", "content": "Bei der einfachen Destillation wird der Sumpf mithilfe einer geeigneten Wärmequelle (z. B. Heizhaube oder Heizbad) auf die gewünschte Temperatur erhitzt, bei der die Zielkomponente zu sieden beginnt. Ist diese erreicht, steigt der Stoff gasförmig auf und kondensiert wieder im Kühler. Im Labor wird meist ein Liebigkühler verwendet. Auf dem Thermometer kann man die Kopftemperatur des verdampften Stoffes ablesen und anhand dieses Wertes sicherstellen, dass man die gewünschte Komponente aus dem Gemisch entfernt bzw. gewinnt. Am Ende der Apparatur befindet sich der Auffangkolben. Ein Beispiel für die Anwendung der einfachen Destillation ist die Abtrennung gelöster Verunreinigungen (Salze oder anderer Feststoffe) aus einer Flüssigkeit. Durch Filtration lassen diese sich nicht entfernen.", "section_level": 2}, {"title": "Mehrstufige Destillation und Rektifikation.", "content": "Durch mehrfache erneute Destillation des Kondensates gelangt man im Siedediagramm auf einer Zickzacklinie immer näher an die Reinsubstanz 1 heran. In der Praxis erreicht man durch den Einbau einer Kolonne zwischen Destillationsblase und Destillenkopf schon durch einmalige Destillation eine deutlich erhöhte Trennleistung. Die Anzahl der für die gleiche Trennleistung benötigten Einzeldestillationen wird als „theoretische Bodenzahl“ bezeichnet, so genannt nach dem Verfahren der Erdöldestillation in sogenannten Glockenboden-Kolonnen. An der Oberfläche der Kolonne stellt sich durch Kondensation und Verdampfung das Gleichgewicht zwischen flüssiger und Gasphase ständig neu ein, wodurch nach oben hin der Anteil des niedrigsiedenden Bestandteils immer weiter ansteigt, während die höhersiedende Komponente in die Destillationsblase, den Sumpf, zurückfließt. Die Größe der Oberfläche der Kolonne, die im einfachsten Fall aus einem langen Glasrohr besteht, wird in verschiedene Varianten wie der Vigreux-Kolonne oder durch die Füllung mit Füllkörpern oder strukturierten Packungen stark erhöht. Falls die zu trennenden Stoffe ein Azeotrop bilden, so treffen sich Siede- und Taupunktkurve nicht erst bei den Reinsubstanzen. Eine destillative Trennung ist dann nur bis zu diesem Punkt möglich. Allerdings ist das azeotrope Mischungsverhältnis druckabhängig, so dass durch eine Vakuum- oder Überdruckdestillation doch eine weitere Trennung möglich ist. Das Azeotrop zwischen Ethanol und Wasser im Verhältnis ca. 25 : 1 (bei Umgebungsbedingungen) begründet die übliche Handelsmischung eines „96-prozentigen Alkohols“. Die großtechnische Umsetzung der wiederholten, kontinuierlichen Destillation bezeichnet man auch als Rektifikation. Die einzelnen Destillationstufen finden in einem speziellen Behälter, Rektifikationskolonnen genannt, statt. Die Kolonne besteht aus mehreren Lagen von Böden, durch die der Dampf in den Kopf steigen und das Kondensat in den Sumpf fließen kann. Dabei können kontinuierlich Produkte abgezogen und Edukt nachgefüllt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Fraktionierende Destillation.", "content": "Ein aus mehreren Komponenten bestehendes Gemisch kann durch fraktionierende Destillation getrennt werden. Dabei wird der zum Auffangen des Destillates genutzte Behälter nach dem Abtrennen der am niedrigsten siedenden \"Fraktion\" ausgewechselt. Der Zeitpunkt zum Wechseln wird dabei durch eine Änderung der Temperatur im Destillationskopf angezeigt. Meist wird noch bis zum Erreichen des Siedepunkts der nächsten Komponente eine Zwischenfraktion abgetrennt, da im Übergangsbereich häufig ein Gemisch entsteht, und um Reste der vorherigen Fraktion aus dem Kühler zu entfernen. Liegen die Siedepunkte nahe beieinander, kann durch Zwischenschalten einer Kolonne das Volumen der unsauberen Zwischenfraktion klein gehalten werden. Die Begriffe „fraktionierende Destillation“ und „Rektifikation“ als Gegenstromdestillation, Rückflussdestillation, Kolonnendestillation werden häufig synonym verwendet. Im strengen Sinne bedeutet es, dass ein aus mehreren Komponenten bestehendes Gemisch durch Destillation und Fraktionierung getrennt werden kann. Dabei wird der zum Auffangen des Destillates genutzte Behälter nach dem Auffangen der am niedrigsten siedenden Fraktion ausgewechselt. \"Fraktionieren\" bedeutet dabei lediglich das Auffangen mehrerer Fraktionen.", "section_level": 2}, {"title": "Vakuumdestillation.", "content": "Die Vakuumdestillation ist eine Destillation bei verringertem Gesamtdruck in der Destillationsanlage. Dadurch werden die Siedetemperaturen der einzelnen Komponenten gesenkt, was die Destillation von Stoffgemischen ermöglicht, deren im Sumpf verbleibenden Komponenten nicht ausreichend temperaturstabil sind. Bei höheren Temperaturen können im Sumpf oder im übrigen Edukt Katalysatorrückstände oder Nebenprodukte enthalten sein, die durch unerwünschte Reaktionen die Ausbeute senken. Großtechnisch wird das „Sumpfprodukt“ der atmosphärischen Destillation bei der Erdölraffination anschließend noch einer Vakuumdestillation unterworfen. So sollen hauptsächlich die Grundöle zur Schmierölproduktion und sogenanntes Vakuumgasöl hergestellt werden. Dies dient weiterhin als wertvolles Edukt für einen Cat Cracker oder einen Hydrocracker.", "section_level": 2}, {"title": "Überdruckdestillation.", "content": "Bei der Überdruckdestillation wird die Anlage mit Überdruck gefahren, um die Siedepunkte weiter auseinanderzuschieben. Der Anwendungsbereich liegt bei Stoffen mit sehr niedrigen Siedepunkten, die eng beieinander liegen, wie bei der Luftverflüssigung. Auch bei Pflanzenmaterial mit schwer destillierbaren Ölen wird zuweilen die Überdruckdestillation mit überhitztem Wasserdampf angewandt. Hierbei ist das Öl-Wasser-Verhältnis im Destillat günstiger als bei Normaldruck.", "section_level": 2}, {"title": "Kugelrohrdestillation.", "content": "Destillationen im Kugelrohr werden im Labor mit kleinen Substanzmengen durchgeführt. Näheres wird in diesem Artikel beschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Schleppdestillation.", "content": "Hierbei wird mit einem Stoffzusatz destilliert, der das Produkt „mitschleppt“. Bekannteste Variante dieser Destillationsart ist die Wasserdampfdestillation. Wenn eine Vakuumdestillation nicht optimal durchzuführen ist, wird diese angewandt, um wärmeempfindliche Substanzen mit geringem Dampfdruck zu destillieren. Beispiele sind die Extraktion von ätherischen Ölen aus Pflanzen oder die Anwendung bei der Reinigung substituierter Aromaten.", "section_level": 2}, {"title": "Azeotrope Destillation.", "content": "Hierbei wird eine Komponente zugegeben, die mit dem abzutrennenden Stoff ein Azeotrop bildet. Beispielsweise kann bei einer sauer katalysierten Veresterung das entstehende Wasser als Azeotrop mit Toluol quantitativ entfernt werden, wodurch die Reaktion erst vollständig abläuft. Idealerweise bildet sich ein Heteroazeotrop, das beim Kondensieren wiederum in zwei Phasen zerfällt, was eine Rückführung des Lösungsmittels erlaubt.", "section_level": 2}, {"title": "Kurzwegdestillation.", "content": "Als Kurzwegdestillation (KWD) bezeichnet man eine Destillation, die im Feinvakuumbereich, also im Druckbereich zwischen 1 und 0,001 mbar durchgeführt wird und bei der die Gasphase nur einen sehr kurzen Weg zwischen der Vorlage und dem Kondensator zurückzulegen hat. Sie wird auch als Molekulardestillation bezeichnet und gehört zu den schonendsten thermischen Trennverfahren. Aufgrund des geringen Arbeitsdrucks erfolgt die Destillation schon bei relativ niedrigen Temperaturen. Im Vergleich zu anderen Destillationsverfahren können somit thermisch empfindliche Produkte wie Tocopherole, Fettsäureester, Monoglyceride, Prepolymere, Epoxidharze und Pharmawirkstoffe sehr schonend getrennt werden. Geeignet ist die Methode auch für schwer verdampfbare Moleküle, wie langkettige Kohlenwasserstoffe aus den Rückständen der Mineralölindustrie, die unter Feinvakuum abdestilliert werden. Eine modifizierte Variante ist die Kugelrohrdestillation. In der Industrie sind plattenwärmetauscherähnliche Apparate im Einsatz, bei denen der Abstand zwischen Verdampfer und Kondensator nur wenige Millimeter beträgt.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktivdestillation.", "content": "Bei der Reaktivdestillation wird die (mehrstufige) Destillation mit einer chemischen Reaktion kombiniert. Durch die Kombination beider Mechanismen können Vorteile im Vergleich zu einfachen, seriellen Reaktions-Destillations-Verfahren erzielt werden. Reaktivdestillation eignet sich vor allem für „gleichgewichtslimitierte“ Reaktionen. Durch das ständige Entfernen eines Reaktionspartners wird das Gleichgewicht immer wieder neu eingestellt und auf diese Weise ein vollständiger Umsatz ermöglicht. Andererseits können durch die Reaktion auftretende Azeotrope gebrochen werden. Bei exothermen Reaktion wird dabei die auftretende Wärme zur Stofftrennung ausgenutzt. Die optimalen Betriebsbedingungen und hierbei vor allem der optimale Temperaturbereich für Reaktion und Stofftrennung können diese Methode verhindern. Die auftretende chemische Reaktion kann sowohl homogen als auch heterogen katalysiert werden. Bei der Verwendung eines homogenen Katalysators ist eine weitere Trennstufe zur Abtrennung des Katalysators notwendig. Bei der heterogen katalysierten Reaktivdestillation wird der Katalysator häufig in Form von reaktiven Packungen in der Destillationskolonne eingebaut. Dabei handelt es sich oftmals um Trennpackungen, in die der meist kugelförmige Katalysator in Metallsäckchen integriert ist. Trotz intensiver Forschungen in den letzten Jahrzehnten findet die Reaktivdestillation in der Industrie nur relativ selten Verwendung. Wichtig ist sie allerdings bei der Kaliumproduktion.", "section_level": 2}, {"title": "Zonendestillation.", "content": "Die Zonendestillation ist ein Destillationsprozess in einem Container gestreckter Form mit partieller Verschmelzung des raffinierten Stoffes in einer sich bewegenden flüssigen Zone und mit einer Kondensation des Dampfes in die feste Phase im Zuge des Ausgangs des Kondensats zum kalten Gebiet. Der Prozess ist theoretisch bearbeitet. Bei der Bewegung des Zonenerhitzers den Container entlang von oben nach unten lässt sich ein festes Kondensat im Container mit der gleichmäßigen Verteilung der Beimischungen formen und der reinste Teil des Kondensats kann als Produkt ausgegrenzt werden. Der Prozess kann mehrmals wiederholt werden, wofür das früher erhaltene Kondensat (ohne Umwälzung) in den unteren Teil des Containers an den Ort des raffinierten Stoffes versetzt werden soll. Die ungleichmäßige Verteilung der Beimischungen im Kondensat (d. h. die Reinigungswirkung) steigt mit der Anzahl der Wiederholungen des Prozesses. Die Zonendestillation ist ein destillatives Analogon der Zonenumkristallisation. Die Verteilung der Beimischungen im Kondensat wird durch bekannte Gleichungen der Zonenumkristallisation mit verschiedener Anzahl der Durchläufe der Zone beschrieben – bei der Ersetzung des Verteilungskoeffizienten k für die Kristallisation durch den Separationskoeffizienten α für die Destillation.", "section_level": 2}, {"title": "Unbeabsichtigte Destillationsvorgänge.", "content": "In technischen Anlagen, beispielsweise in Absauganlagen für Dämpfe, treten oft unbeabsichtigt Abscheidungen nach vorheriger Verdampfung auf, indem abgesaugte Dämpfe in den Absaugrohren kondensieren und diese Kondensate langfristig zu Verstopfungen oder zu weiteren Anbackungen führen. Beispielsweise Fettablagerungen bei Dunstabzugshauben oder Wasserkondensat in Druckluftschläuchen (das bei tiefen Temperaturen gefriert).", "section_level": 2}], "src_summary": "Destillation (\"lat. destillare „herabtröpfeln, herabtropfen“\", von \"stilla\" „Tropfen“) ist ein thermisches Trennverfahren, um verdampfbare Flüssigkeiten zu gewinnen oder Lösungsmittel von schwer verdampfbaren Stoffen abzutrennen und anschließend durch Kondensation aufzufangen. Die Destillation hat gegenüber anderen Trennverfahren den Vorteil, dass in der Regel keine weiteren Stoffe wie Adsorbentien oder Lösungsmittel hinzugefügt werden müssen.", "tgt_summary": "蒸馏(英语:Distillation、Distilled)是一种热力学的分离工艺,它利用混合液体或液-固体系中各组分沸点不同,使低沸点组分蒸发,再冷凝以分离整个组分的单元操作过程,是蒸发和冷凝两种单元操作的联合。与其它的分离手段,如萃取、吸附等相比,它的优点在于不需使用系统组分以外的其它溶剂,从而保证不会引入新的杂质。", "id": 2468130} {"src_title": "Paula Modersohn-Becker", "tgt_title": "保拉·莫德索恩-贝克尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Paula Becker war das dritte Kind von insgesamt sieben Geschwistern. Ihr Vater war der Ingenieur Carl Woldemar Becker (* 31. Januar 1841 in Odessa; † 30. November 1901 in Bremen). Paulas Mutter Mathilde (* 3. November 1852, Lübeck; † 22. Januar 1926, Bremen) entstammte der thüringischen Adelsfamilie von Bültzingslöwen. Die Eltern von Paula Becker heirateten im Jahr 1871 in Chemnitz. Carl Woldemar Becker hatte am Dresdener Polytechnikum sein Ingenieurstudium beendet und war dann von 1872 bis 1873 als Eisenbahningenieur in einem dort ansässigen Ingenieurbüro tätig. In Dresden arbeitete der Vater als Bau- und Betriebsinspektor bei der Berlin-Dresdner Bahn, später in Bremen war er als Baurat der Preußischen Eisenbahnverwaltung tätig. Nach dem Tod der Mutter lebten Carl Woldemar und sein Bruder Oskar, der 1861 ein Attentat auf den preußischen König Wilhelm verübte, am Anfang der 1850er Jahre in Dresden (Sachsen). Weitere Familienangehörige kamen hinzu und wurden ebenfalls in Dresden heimisch, so etwa Paul Adam von Becker seit", "section_level": 2}, {"title": "Die frühen Jahre.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Dresden.", "content": "Die ersten zwölf Lebensjahre verbrachte Paula Becker in Dresden-Friedrichstadt. Die Familie lebte in der „Schäferstraße 59“, Ecke „Menageriestraße“ direkt ein Stockwerk über dem Kontor der Eisenbahngesellschaft. Kurzzeitig soll die Familie nahe der Annenkirche in der Wilsdruffer Vorstadt gewohnt haben. Später, nach Paulas Geburt bzw. Kindstaufe im Jahre 1876, zog die Familie in die „Friedrichstraße 29“. Ihr neues Domizil lag direkt gegenüber dem Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt; die Familie Becker bezog das Erdgeschoss des einstöckigen Gebäudes. Ihm angegliedert waren ein großer Vorgarten und ein noch ausgedehnteres dahinterliegendes Gartengelände. Über diese ersten Jahre ist wenig", "section_level": 3}, {"title": "Hansestadt Bremen.", "content": "Im Jahr 1888 zog die Familie nach Bremen. Carl Woldemar Becker konnte dort eine städtische Stelle als Baurat annehmen. Die Familie wohnte in der Hansestadt in einem „Haus an der Schwachhauser Chaussee 23“ (heute „Schwachhauser Heerstraße“). Das 2000 m2 große Grundstück gehörte den Preußischen Staatseisenbahnen, die der Familie in dem Haus eine Dienstwohnung einrichtete. Hier hatte Paula ihr erstes kleines Atelier. Das künstlerische Leben war zu dieser Zeit in Bremen sehr rege, und über Freundschaften der Mutter bestand in einem zum Teil engen Kontakt, zu den künstlerischen und intellektuellen Kreisen in Bremen und umzu, so dass die Familie Becker daran lebhaft Anteil nahm. Zum 100. Geburtstag von Paula wurden einzelne Räume dieses Hauses wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahre 1899 zog die Familie innerhalb Bremens in ihr neues Domizil in die „Wachtstrasse 43“ um. Es war das Haus der Malerin und Kunstmäzenin Aline von Kapff.", "section_level": 3}, {"title": "Worpswede und Paris.", "content": "Ihre Aufenthalte in Worpswede: Insgesamt war Modersohn-Becker viermal in Paris:", "section_level": 2}, {"title": "Umzug nach Worpswede.", "content": "Anlässlich der Silberhochzeit der Eltern unternahm die Familie Becker im Sommer 1897 einen Ausflug in das kleine, vor den Toren Bremens gelegene Dorf Worpswede, das inmitten des Teufelsmoores liegt. Paula Becker war von der Landschaft und ihrem Farbenspiel, der Einsamkeit des Ortes und der dort angesiedelten Künstlerkolonie tief beeindruckt. Vor Beginn des Herbstsemesters 1897 fuhr sie erneut mit einer Freundin dorthin, um zu wandern und die Maler aufzusuchen. Als sie im Januar 1898 600 Mark erbte und ihre kinderlosen Verwandten Arthur und Grete Becker ihr eine auf drei Jahre befristete jährliche Rente", "section_level": 3}, {"title": "Die Worpsweder Künstlerkolonie.", "content": "Die Künstler, die sich in Worpswede seit 1889 angesiedelt hatten, fühlten sich von den Kunstakademien unabhängig. Die meisten waren Schüler der seit Wilhelm von Schadow berühmten Kunstakademie Düsseldorf, standen jedoch wie viele Künstlergemeinschaften des 19. Jahrhunderts der akademischen Kunstausbildung und ihrer Ateliermalerei kritisch gegenüber. Durch den Rückzug nach Worpswede wollten sie sich ähnlich wie die von Théodore Rousseau gegründete „Schule von Barbizon“ um ein neues Naturverständnis in ihrer Malerei bemühen. Ziele waren eine schlichte, unverfälschte Malerei in freier Natur und eine positive Darstellung der als ursprünglich", "section_level": 3}, {"title": "Der erste Studienaufenthalt in Paris.", "content": "In der Silvesternacht 1899 brach Paula Becker nach Paris auf, eine circa siebzehnstündige Fahrt mit dem Zug lag vor ihr. So wie Rom um die Wende ins 19. Jahrhundert Anziehungspunkt für deutsche Künstler gewesen war, war Paris gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum führenden europäischen Kunstzentrum geworden, und zahlreiche deutsche Künstler, darunter Emil Nolde, Karl Hofer, Bernhard Hoetger, Emmi Walther oder Käthe Kollwitz, verbrachten im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts einige Zeit in Paris und besuchten eine der zahlreichen zumeist privaten Kunstschulen. Clara Westhoff, die Freundin aus Worpswede, war", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr nach Worpswede.", "content": "14 Tage nach der Abreise von Modersohn und den Overbecks kehrte auch Paula Becker gemeinsam mit Clara Westhoff nach Worpswede zurück. Da die geerbten 600 Mark aufgebraucht und die ihr ausgesetzte Rente abgelaufen war, legte ihr Vater ihr nahe, sie möge sich eine Stelle als Gouvernante suchen. Ihr angegriffener Gesundheitszustand erlaubte das jedoch noch nicht sofort. Sie hatte sich in Paris überarbeitet und gleichzeitig aus Sparsamkeit so spartanisch gelebt, dass ihr der Arzt Ruhe verordnete. In dieser Zeit schrieb Paula Becker jenen Tagebucheintrag, der in ihren Biografien häufig zitiert wird, da er eine Vorahnung ihres frühen Todes anzudeuten scheint: Paula Becker korrigierte diese Andeutung Wochen später durch einen anderen Tagebucheintrag mit den Worten \"Und es dauert doch noch lange. Ich bin gesund und stark und lebe.\" Während sie sich physisch von ihrem anstrengenden Parisaufenthalt erholte, leistete ihr Otto Modersohn gelegentlich Gesellschaft. Die Beziehung zu ihm intensivierte sich, und am 12. September 1900, knapp drei Monate nach dem Tod von Helene Modersohn, verlobten", "section_level": 3}, {"title": "Heirat mit Otto Modersohn.", "content": "Am 25. Mai 1901, einem Samstag vor Pfingsten, heirateten Otto Modersohn und Paula Becker. Ihre Heirat fand im elterlichen Haus von Paula Becker in Bremen statt. Die Hochzeitsreise führte sie zu Carl Hauptmann nach Schreiberhau. Paula Modersohn-Becker hatte auf Druck ihrer Eltern zuvor sogar noch einen Kochkurs in Berlin begonnen, den sie jedoch frühzeitig wieder abbrach. Ihre in einem Brief vom 8. März 1901 angegebene Begründung charakterisiert nicht nur Paula Modersohn-Beckers Person, sondern auch ihre kommenden Ehejahre: Nach einer kurzen Hochzeitsreise, bei der das Ehepaar unter anderem bei Gerhart Hauptmann in Agnetendorf zu Gast war, begann für Paula Modersohn-Becker eine Zeit, in der sie versuchte, ihre Pflichten als Ehe- und Hausfrau und Stiefmutter der jungen Elsbeth (1898–1984) mit ihren künstlerischen Ambitionen zu vereinen. Ihr Atelier, das „Lilienatelier“, war eine kleine Klause auf dem Hof des Bauern Brünjes. Modersohn ließ in das Dach Oberlichter einbauen, damit sie das Gebäude nutzen konnte. Ihren Tagesablauf organisierte sie mit Hilfe eines Dienstmädchens; von neun Uhr bis mittags um eins malte sie in ihrem Atelier, kam dann zum Essen heim und kehrte um drei Uhr wieder in ihr Atelier zurück, wo sie oft", "section_level": 3}, {"title": "Paris 1903.", "content": "Im Frühjahr 1903 erbat sich Paula Modersohn-Becker von ihrem Mann die Zusage, für einen Zeitraum von zwei Monaten nach Paris zurückkehren zu können. Sie wohnte zunächst wieder im „Grand Hotel de la Haute-Loire“ an der Kreuzung „Boulevard Raspail“ und „Boulevard du Montparnasse“, bevor sie „n° 29 Rue Cassette“ im 6. Arrondissement zog. In Paris verkehrte sie sehr viel mit dem Ehepaar Rilke, auch wenn sie die wachsenden Spannungen zwischen Rainer Maria Rilke und Clara Westhoff als belastend empfand. Den überwiegenden Teil ihrer Zeit verbrachte sie im Louvre, um dort nach antiken und ägyptischen Vorbildern zu zeichnen. Umfangreiche, erhaltene Skizzenblöcke belegen ihre Aktivitäten. In ihren Selbstporträts, die danach entstanden, lässt", "section_level": 3}, {"title": "Worpswede 1903 bis 1905.", "content": "Bereits im März 1903 kehrte sie wieder nach Worpswede zu ihrem Mann und ihrem Stiefkind zurück und brachte aus Paris zahllose künstlerische Anregungen mit. Der Aufenthalt dort hatte ihr eine Verbundenheit zu ihrem Mann und ihrer Stieftochter deutlich gemacht. Sie selber wünschte sich ein Kind und bedauerte zu dem Zeitpunkt sehr, dass es ihr bis jetzt verweigert blieb. Unter den etwa 130 Gemälden, die bis Ende 1904 entstanden, befinden sich neben Stillleben auch viele Kinderporträts und Darstellungen von Säuglingen und Kleinkindern, die sie anders als zuvor ohne ihre Mütter ausschnitthaft darstellt. Allerdings stellt sich nun gerade das von Rilke erworbene Bild \"Säugling mit der Hand der Mutter\" tatsächlich als Fragment heraus. Vom Donnerstag den 9. Juli bis zum Mittwoch den 5. August 1903 verbrachten die Modersohns zusammen mit der Tochter Elsbeth eine der wenigen gemeinsamen Sommerfrischen auf Amrum. Sie wohnten in Steenodde, anfangs im „Lustigen Seehund“, später bei Familie Ricklefs, und malten und zeichneten in den Friesendörfern. Paula Modersohn-Becker selbst zerschnitt ein größeres, mehrfiguriges Bild in zumindest drei Teile, wie eine Restauratorin entdeckte. Wenn man davon ausgeht, dass Otto Modersohns Kritik vom 26. September 1903 sich auf dieses Bild", "section_level": 3}, {"title": "Paris 1905.", "content": "Bereits im Jahr 1903, nach ihrem letzten kurzen Aufenthalt in Paris, hatte Paula Modersohn-Becker angekündigt, dass sie immer wieder für eine Zeit lang dahin zurückkehren wollte. Obwohl es Otto Modersohn schwerfiel, gab er dem erneuten Reisewunsch seiner Frau nach und finanzierte den Aufenthalt. Am 14. Februar 1905 reiste sie nach Paris, um dort gemeinsam mit ihrer Schwester Herma Becker unbeschwerte Tage zu verbringen. Herma arbeitete als Au-pair-Mädchen. Ihren Mann drängte sie wiederholt, sich ihnen doch anzuschließen. Sie belegte erneut Kurse im Zeichnen an privaten Akademien, etwa der Académie Julian, wurde sich aber zunehmend bewusst, dass sie mittlerweile eine eigene malerische Sprache entwickelt hatte. Erneut suchte sie einige Künstler des Nabiskreises auf, darunter Maurice Denis. Der Nabiskreis aber hatte auch engen Kontakt zu Emile Bernard, dessen Arbeiten wesentliche stilistische Impulse in die Gruppe der Nabis", "section_level": 3}, {"title": "Die letzten Jahre.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Worpswede – Sommer 1905 bis Februar 1906.", "content": "Der dritte Aufenthalt in Paris hatte Paula Modersohn-Becker angeregt, sich mehr dem Stillleben zuzuwenden. Vor 1905 sind nur zehn Stillleben in ihrem Werk nachweisbar, von 1905 bis 1907 sind es annähernd 50. In diesen führte sie die abgebildeten Gegenstände immer stärker auf ihre Grundformen zurück – Kreis, Ellipse und Trapez. Während ihrer Paris-Aufenthalte in den Jahren 1905 und 1906 bewohnte sie ihr Atelier an der \"Avenue du Maine\" dort entstanden u. a. das Porträt von Rainer Maria Rilke, die großen Mutter-Kind-Kompositionen und ihr Selbstporträt in Gestalt eines „Halbakts“. Am Mittwoch, den 20. Dezember 1905, schrieb Otto Modersohn in sein Tagebuch: „und an der Seite Paula mit ihren meisterlichen Stilleben und Skizzen, das kühnste und beste an Farbe was hier in Worpswede je gemalt.“ Und am 23. April 1906: „Paulas herrliche Stilleben haben mich ganz gefangen genommen, mit ihnen verglichen besteht nichts. Das wußte ich eigentlich schon lange.“ Daneben entstanden zahlreiche weitere Kinderporträts, darunter Bilder wie \"Bauernmädchen auf einem Stuhl sitzend,\" in denen auf alle differenzierenden Linien und Formen verzichtet wird, oder \"Blasendes Mädchen im Birkenwald,\" das ihre Biografin Liselotte von Reinken für die schönste Fassung ihrer immer neuen Versuche hält, die Einheit von Kind", "section_level": 3}, {"title": "Trennung von Otto Modersohn.", "content": "Am 23. Februar 1906 verließ Paula Modersohn-Becker Worpswede. Im Tagebuch hielt sie fest, dass sie mit diesem Schritt Otto Modersohn verlassen habe. Für ihn kam der Schritt überraschend, und er sandte ihr nach Paris bittende Briefe, wieder zu ihm zurückzukehren. Paula Modersohn-Becker dagegen bat ihn, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass sie von nun an getrennte Lebenswege gehen würden. Otto Modersohn kam sogar im Juni für eine Woche nach Paris, die Aussprache zwischen den zwei Ehepartnern blieb jedoch ergebnislos. Otto Modersohn unterstützte seine Frau jedoch weiterhin finanziell. Ihre Familie warf ihr Egoismus vor. In Paris richtete sie sich in der „n° 14 Avenue du Maine“ ein spartanisches Atelier ein. Sie nahm auch erneut Zeichenkurse und besuchte einen Anatomiekurs an der École des beaux-arts, weil sie mit ihrer", "section_level": 3}, {"title": "Letzte Rückkehr nach Worpswede.", "content": "Am 3. September 1906 teilte Paula Modersohn-Becker ihrem Mann mit, er möge in die Scheidung einwilligen, und sie bat ihn, ihr noch einmal 500 Mark zu geben. Danach wollte sie allein für ihren Lebensunterhalt aufkommen. Wenige Tage später, am 9. September, widerrief sie ihre Entscheidung. Den Meinungswechsel bewirkte maßgeblich Bernhard Hoetger, der ihr in den Tagen dazwischen deutlich machte, wie wenig sie dazu im Stande sein würde, für sich selbst finanziell aufzukommen. Im Oktober bat Paula Modersohn-Becker ihren Mann, nun doch nach Paris zu kommen, damit sie versuchten, sich wieder zu finden. Sie blieben den Winter über in Paris. Sie wohnte in einem neuen Atelier, das sie Ende Oktober am „Boulevard du Montparnasse Nr. 49“ im Hause der Académie Vitti bezogen hatte. Er bezog in derselben Straße wie sie ein Atelier und berichtete in seinem Reisetagebuch: „Es wurde eine sehr denkwürdige, hochanregende Zeit... verkehrten viel mit Hoetgers, mit Paula wurde alles alsbald gut. Museen, namentlich der Louvre,", "section_level": 3}, {"title": "Das Werk.", "content": "Das Werk von Paula Modersohn-Becker umfasst Porträts, Kinderbildnisse, die Darstellung der bäuerlichen Lebenswelt in Worpswede, Landschaften, Stillleben, Porträts und Selbstporträts. Letztere begleiteten sie während ihrer gesamten Schaffensperiode. Sie ist darin Käthe Kollwitz vergleichbar, bei der sich gleichfalls die persönliche Entwicklung in ihren Selbstporträts spiegelte. Über ihre Selbstporträts schrieb Heinrich Vogeler in seinen Erinnerungen: In ihren frühen Arbeiten verleiht sie noch den impressionistischen Einflüssen Ausdruck, eine stimmungsgeprägte Malerei, die warmtonige, erdige Farben aufträgt sowie Motive dörflicher Idyllen. Häufig als flüchtige und oberflächliche Szenen wiedergegeben. Doch ändert sich ihr künstlerischer Ausdruck, es gewinnen während ihres zweiten Parisaufenthaltes um 1900 herum Monumentalität und Strenge in Komposition und Form an Bedeutung. Sie verweisen auf eine intensive Auseinandersetzung etwa mit den Werken von Paul Gauguin, Henri Matisse bzw. Paul Cézanne. Verknüpft damit wird der (intentionale) kompositorische Aufbau des Bildes für sie bedeutsam, so legt sie erst Ausschnitt, Form und Farbe fest. In der kräftigen Strichführung wird auf eine sich stark differenzierende Linien- und Formgebung zugunsten einer flächigen Malweise verzichtet, dabei experimentiert sie mit neuen Farb- und Formkonstellationen. So werden etwa Malobjekte mit schwarzen Konturen umrandet, und die abgebildeten Gegenstände reduzieren sich verstärkt auf ihre geometrischen Grundformen, etwa Kreis, Ellipse und Trapez. Damit verlässt sie etwa naturalistische Landschaftsdarstellungen. Sie experimentierte mit der Pinselführung, so wurde einerseits in ein und demselben Werk die Öl- oder Temperafarbe pastös aufgetragen, so dass man die einzelnen Pinselstriche noch erkennen kann, die sich als reliefartige Farbenstrukturen abbilden, während gleichzeitig andere Flächen völlig ebenmäßig aufgetragen wurden. Da Temperafarben als Emulsion sowohl ölige als auch wässrige Anteile enthalten, vollzieht sich der Trocknungsprozess der Malstoffe langsam, hierdurch kann die künstlerische Produktion über einen längeren Zeitraum noch korrigiert werden. Ferner entstehen bei dem Abtrocknungsvorgang der Farbe keine feinen Risse, wie etwa bei Ölfarben. Ein Nachteil von Tempera ist, dass sie nicht", "section_level": 2}, {"title": "Rezeptionsgeschichte.", "content": "Es ist vor allem dem Engagement von Otto Modersohn und Heinrich Vogeler, der gemeinsam mit Curt Stoermer ihren Nachlass katalogisierte, zu danken, dass in den Jahren nach Paula Modersohn-Beckers Tod ihre Gemälde in mehreren Ausstellungen gezeigt wurden. Die Bedeutung der Malerin Paula Modersohn-Becker und ihres Werkes hat Vogeler erst nach ihrem frühen Tod erkannt – manche Biografen Modersohn-Beckers sehen in seinem engagierten Einsatz für ihr Werk eine Wiedergutmachung dafür, dass er sie lange nur als Ehefrau seines Künstlerkollegen Otto Modersohn wahrnahm. Paula Modersohn-Becker hat während ihres Lebens nur etwa fünf Bilder verkauft – den frühen Ausstellungen in den ersten Jahren nach ihrem Tod ist es erst zu verdanken, dass einige Sammler auf sie aufmerksam wurden und begannen, ihre Gemälde zu erwerben. Zu diesen Sammlern gehören Herbert von Garvens, August von der Heydt, der, angeregt durch Rilke, 28 ihrer Gemälde erwarb, sowie Ludwig Roselius, auf dessen Initiative das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen zurückzuführen ist. 1913 wurden in der Kunsthalle Bremen 129 ihrer Gemälde gezeigt, und eine immer größer werdende Anhängerschaft begann, ihre Bilder aufgrund ihrer formalen Dichte und ihrer gleichnishaften Ausdrucksstärke zu schätzen. Zu ihrem zehnten Todestag im Jahr 1917 veranstaltete die Kestnergesellschaft eine große Ausstellung mit ihren Werken und veröffentlichte eine Auswahl ihrer Briefe und Tagebucheinträge. Diese Sammlung, veröffentlicht unter dem Titel \"Eine Künstlerin: Paula Becker-Modersohn – Briefe und Tagebuchblätter\" wurde ein Erfolg und machte ihren Namen bekannt. Sie sind mehrfach neu aufgelegt worden und nach dem Zweiten Weltkrieg auch als Taschenbuch erschienen. Sie haben aber auch zu einer lang anhaltenden sentimentalen Deutung ihrer Person geführt: ein Mädchen, das davon träumt, Künstlerin zu werden, diesen Weg gegen Widerstände und auf Grund glücklicher Umstände umzusetzen vermag, vor einem möglichen Lebensweg als Gouvernante durch die Ehe mit einem bekannten und anerkannten Künstler bewahrt wird, nach einer anfänglich glücklichen Ehezeit sich zunehmend in dieser Ehe gefangen fühlt, auszubrechen versucht und kurz darauf im Kindbett verstirbt. Wenn auch die Entschlossenheit ihrer künstlerischen Selbstfindung Bewunderung erregte, hat sie mitunter den Blick auf die Künstlerin Paula Modersohn-Becker verstellt. Die sehr persönlichen, nie zur Veröffentlichung bestimmten Tagebücher und Briefe sind von einer schwärmerisch-romantischen Geisteshaltung getragen, die im Widerspruch zu der Bildsprache Modersohn-Beckers steht. So schrieb sie u. a.: Als eine „verklärte Phantasie-Figur“ werde Paula Modersohn-Becker aufgrund dieser Aufzeichnungen wahrgenommen, schrieb Günter Busch in seinem einleitenden Essay zur neuen Ausgabe ihrer Briefe und Tagebücher, die im Jahre 1979 erschien. Dazu hat beigetragen, dass die 1917 veröffentlichte Auswahl manchen Tagebuchpassagen nicht das", "section_level": 1}, {"title": "Paula Modersohn-Becker-Stiftung.", "content": "1978 stiftete Modersohn-Beckers Tochter \"Tille Modersohn\" (1907–1998; eigentlich Mathilde) die \"Paula Modersohn-Becker-Stiftung\" in Bremen. Diese war als Fürsorgerin tätig, blieb kinderlos und kümmerte sich um das", "section_level": 1}, {"title": "Paula Modersohn-Becker Museum und Haus Paula Becker in Bremen.", "content": "Das Paula Modersohn-Becker Museum in der Bremer Böttcherstraße zeigt dauerhaft Meisterwerke von Paula Modersohn-Becker. Das Museum und das expressionistische Museumsgebäude gehen auf Ludwig Roselius (1874–1943) zurück, der Bernhard Hoetger (1874–1949) beauftragte, das Gebäude zu entwerfen, in dem seine Sammlung von Werken Paula Modersohn-Beckers untergebracht werden sollte. Am 2. Juni 1927 wurde das Museumsgebäude unter dem Namen \"Paula-Becker-Modersohn-Haus\"", "section_level": 1}, {"title": "Museum am Modersohn-Haus in Worpswede.", "content": "Das ehemalige Wohnhaus der Modersohns in Worpswede, Hembergstraße 19, zeigt einige ihrer", "section_level": 1}, {"title": "Denkmäler für Paula Modersohn-Becker.", "content": "Bereits 1899 fertigte die Bildhauerin Clara Westhoff eine Büste ihrer Freundin Paula Becker an – ein Symbol ihrer Freundschaft und der gemeinsamen Leidenschaft für die Kunst. Ein Abguss dieses markanten Kopfes, dessen Original in der Sammlung der Kunsthalle Bremen ausgestellt wird, ist seit dem 100. Todestag der Künstlerin am 20. November 2007 in den Bremer Wallanlagen zu sehen. Der bronzene Abguss der Büste ist auf einem Steinsockel angebracht, den der niedersächsische Künstler Hawoli geschaffen hat. „Da trat einmal ein Mensch zu uns herein, dessen Bild sich auf eine besondere Art einprägte. War es die Haltung, die entschlossener schien als die anderer Menschen, der kluge braune Blick, der einen fühlen machte: Halt, hier ist jemand, paß auf!“ So berichtet Clara Rilke-Westhoff 1932 in einer Gedenkschrift über ihre erste Begegnung mit Paula Becker im Jahr 1898. Ein Jahr später schuf die Bildhauerin mit der Büste ihrer Weggefährtin ein naturnahes, intensives Abbild der 23-jährigen Paula, das zugleich tiefe Bewunderung für die Freundin ausdrückt. 1908, nach dem Tod ihrer Freundin, überarbeitete sie diese Gips-Skulptur und ließ die zweite, idealisierte Fassung in Bronze gießen. Ihr Grabdenkmal auf dem Worpsweder Friedhof zeigt eine sterbende Mutter und wurde von 1916 bis 1919 von dem seit 1914 in Worpswede ansässigen Bildhauer Bernhard Hoetger geschaffen, dem sie wichtige künstlerische Impulse verdankte. Weitere postume Ehrungen sind die Paula-Modersohn-Becker-Briefmarke aus der Serie \"Frauen der deutschen Geschichte\" und die Benennung des „Paula-Modersohn-Becker-Stegs“ in Bremen – der Stadt, in der sie ihre künstlerische Karriere begann. Des Weiteren wurde ihr zu Ehren eine Schule in Bremerhaven benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paula Modersohn-Becker (* 8. Februar 1876 in Dresden-Friedrichstadt als \"Minna Hermine Paula Becker\"; † 20. November 1907 in Worpswede) war eine deutsche Malerin und einer der bedeutendsten Vertreter des frühen Expressionismus. In den knapp 14 Jahren, in denen sie künstlerisch tätig war, schuf sie 750 Gemälde, etwa 1000 Zeichnungen und 13 Radierungen, die die bedeutendsten Aspekte der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in sich vereinen.", "tgt_summary": "保拉·莫德索恩-贝克尔(,1876年-2月8日-1907年-11月21日)是一位德国画家,也是早期表现主义的重要代表人物之一。在她31岁的短暂一生中,创作了许多具有突破性的作品。 保拉·贝克尔在德累斯顿出生和长大。她在家里七个孩子中排第三。她的父亲是一位俄罗斯大学教授的儿子,在德国铁路工作。母亲来自一个贵族家庭。", "id": 1103537} {"src_title": "Migräne", "tgt_title": "偏頭痛", "src_document": [{"title": "Epidemiologie.", "content": "In Deutschland leiden etwa acht Millionen Menschen an einer Migräne. Statistisch gesehen sind Frauen (Prävalenz 18 %) häufiger als Männer (Prävalenz 6 %) betroffen. In anderen westlichen Staaten wie beispielsweise anderen europäischen Staaten und den USA wird von einer vergleichbaren Migränehäufigkeit berichtet, während in Südamerika, Asien und Afrika geringfügig weniger Menschen unter Migräne leiden. Eine Migräne wird vor allem bei Personen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren festgestellt. Die Krankheit kann schon im Kindesalter beginnen, neue Studien bringen die Migräne mit der kindlichen Kolik im Säuglingsalter in Verbindung, die auch eine Art der Migräne darstellen könnte.Silvia Romanello: \"Association Between Childhood", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Während eines Migräneanfalls können verschiedene Phasen mit unterschiedlichen charakteristischen Symptomen durchlaufen werden. Oft kündigt sich ein Anfall durch eine Vorboten- oder Prodromalphase mit Vorbotensymptomen an. Ihr kann eine Phase mit Wahrnehmungsstörungen, die sogenannte Migräneaura, folgen, die insbesondere das Sehen betreffen. In der Kopfschmerzphase bestehen neben den Kopfschmerzen unterschiedliche weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit. Bei manchen Patienten überdauert der Migräneanfall das Abklingen der Kopfschmerzen. Diese Phase wird als Rückbildungsphase bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbotenphase.", "content": "Bei mindestens 30 % der Migränepatienten kündigt sich eine Migräneattacke bereits frühzeitig in Form von Vorbotensymptomen an. Die Vorbotenphase kann wenige Stunden bis zwei Tage einer Migräneattacke vorausgehen und dauert bei den meisten Patienten ein bis zwei Stunden an. Während der Vorbotenphase treten insbesondere psychische, neurologische und vegetative", "section_level": 2}, {"title": "Auraphase.", "content": "Migräne geht in ca. 15 % bis 20 % der Fälle mit einer Aura einher. Es werden in der Auraphase meist visuelle Störungen wie Skotome, Fortifikationen, Verlust des räumlichen Sehens und Unschärfe oder Sensibilitätsstörungen wie der Verlust der Berührungsempfindung oder Kribbeln in den Armen, Beinen und im Gesicht empfunden, die langsam einsetzen und wieder vollständig abklingen. Zusätzlich können Störungen des Geruchsempfindens, Gleichgewichtsstörungen, Sprachstörungen oder andere neurologische Ausfälle auftreten. Die Aura wird von Patient zu Patient anders wahrgenommen und beschrieben. Auren mit stark visueller Ausprägung, wie sie im Rahmen einer Migräne auftreten können,", "section_level": 2}, {"title": "Kopfschmerzphase.", "content": "Der Kopfschmerz tritt in der Kopfschmerzphase meistens halbseitig (etwa 70 % der Fälle) insbesondere im Bereich von Stirn, Schläfe und Auge auf. Er ist meist pulsierend und nimmt bei körperlicher Betätigung an Intensität zu, während Ruhe und Dunkelheit zur Linderung der Kopfschmerzen beitragen. Die Kopfschmerzen des Migräneanfalls werden oft von zusätzlichen Symptomen wie Appetitlosigkeit (> 80 %), Übelkeit (80 %), Erbrechen (40", "section_level": 2}, {"title": "Rückbildungsphase.", "content": "In der Rückbildungsphase nehmen der Migränekopfschmerz und die Begleitsymptome bis zur vollständigen", "section_level": 2}, {"title": "Auslösende Faktoren.", "content": "Da die Prävalenz der Migräne in den Industrieländern in den letzten 40 Jahren um den Faktor zwei bis drei zugenommen hat, kann angenommen werden, dass Umweltfaktoren und Lebensstil eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Migräne spielen. Migräne kann bei empfindlichen Personen durch spezielle Situationen oder Substanzen, sogenannte Trigger (Schlüsselreize), ausgelöst werden. Dazu zählen insbesondere hormonelle Faktoren, Schlaf, Stress, Lebensmittel und Umweltfaktoren. Diese Auslösefaktoren sind jedoch individuell sehr unterschiedlich und können mit Hilfe eines Kopfschmerztagebuchs in Erfahrung gebracht werden. Zu den häufigsten Auslösern einer Migräne zählen Stress, unregelmäßiger Biorhythmus mit Schlafmangel oder zu viel Schlaf und Umweltfaktoren. Bei einigen Migränepatienten folgt ein Migräneanfall erst in der Poststress-Entspannungsphase („Wochenendmigräne“). Neben Geruchsreizen werden oft", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung und Klassifikation.", "content": "Die Migräne ist wie der Spannungskopfschmerz und der Clusterkopfschmerz eine primäre Kopfschmerzerkrankung. Das heißt, sie ist nicht die offensichtliche Folge anderer Erkrankungen wie Hirntumoren, Hirntraumata, Hirnblutungen oder Entzündungen. Bereits Galen von Pergamon unterschied mindestens 4 verschiedene Kopfschmerzarten, eine davon bezeichnete er als \"Hemikrania\" (pulsierend, einseitig, paroxysmal), aus dem sich der Begriff Migräne ableitet. Jason Pratensis (1486–1558) unterschied in seinem Buch \"De cerebri morbis\" 9 unterschiedliche Kopfschmerzen, u. a. auch die Hemikrania. Thomas Willis (1621–1675) unterschied die Kopfschmerzen nach Lokalisation und Zeitmuster. 1962 wurde von einem ad-hoc Komitee des NINDS auf Betreiben von Harold Wolff (1898–1962) in den USA die erste systematische Klassifikation herausgegeben mit 15 Kopfschmerzformen. Seit 1988 erfolgt die Klassifikation der Migräne und migräneartiger Erkrankungen rein phänomenologisch gemäß den Richtlinien der International Headache Society (IHS) primär anhand des Auftretens oder der Abwesenheit einer Migräneaura. Edition 1 der ICHD erschien 1988; Edition 2 in 2004, Edition 3 in 2018. e", "section_level": 1}, {"title": "Migräne ohne Aura (Gewöhnliche Migräne).", "content": "Die Migräne ohne Aura ist mit etwa 80 % bis 85 % der Migräneanfälle die häufigste Form der Migräne. Von einer Migräne ohne Aura kann gesprochen werden, wenn in der Krankengeschichte mindestens fünf Migräneattacken auftraten, bei denen mindestens zwei der vier Hauptkriterien erfüllt sind und der Kopfschmerzphase keine Aura vorausging: Zusätzlich muss mindestens ein vegetatives Symptom, also Übelkeit und optional Erbrechen oder Phono- und Photophobie, vorhanden sein. Wenngleich eine Auraphase fehlt, können", "section_level": 2}, {"title": "Migräne mit Aura (Klassische Migräne).", "content": "Eine Migräne mit Aura ist geprägt durch reversible neurologische Symptome, die Sehstörungen mit Gesichtsfeldausfällen, Skotomen, Lichtblitzen oder Wahrnehmen von bunten, schillernden, gezackten Linien oder Flimmern, Gefühlsstörungen mit Kribbeln oder Taubheitsgefühl und Sprachstörungen einschließen. Gelegentlich (6 %) kommt es auch zu motorischen Störungen bis hin zu Lähmungserscheinungen. Diese Aurasymptome halten im Durchschnitt 20 bis 30 Minuten, selten länger als eine Stunde an. Während der Aura bis spätestens 60 Minuten danach tritt zumeist eine Kopfschmerzphase ein, die der Migräne ohne Aura entspricht und von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und Geräuschempfindlichkeit begleitet sein kann. Diese Kopfschmerzphase kann wie im Falle der typischen Aura ohne Kopfschmerz vollständig fehlen. Nach den Kriterien der IHS wird von einer Migräne mit Aura gesprochen, wenn die folgenden Kriterien erfüllt sind:", "section_level": 2}, {"title": "Typische Aura mit Migränekopfschmerz.", "content": "Die typische Aura mit Migränekopfschmerz ist die häufigste Form der Migräne mit Aura. Daneben folgt bei vielen Patienten der", "section_level": 3}, {"title": "Typische Aura ohne Kopfschmerz.", "content": "Während den meisten Migräneauren ein Kopfschmerz folgt, tritt bei einer Minderheit von Patienten eine Aura, die oben genannten Kriterien entspricht,", "section_level": 3}, {"title": "Familiäre hemiplegische Migräne.", "content": "Neben den oben genannten typischen Symptomen einer Migräne mit Aura sind bei der seltenen, aber familiär gehäuft auftretenden familiären hemiplegischen Migräne oft motorische Störungen zu beobachten. Auch können Symptome, die charakteristisch für eine Migräne vom Basilaristyp sind, sowie Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma, Fieber und Verwirrtheitszuständen auftreten.", "section_level": 3}, {"title": "Sporadische hemiplegische Migräne.", "content": "Die sporadische hemiplegische Migräne gleicht in ihren Symptomen der familiären hemiplegischen Migräne. Das wichtigste Unterscheidungskriterium gegenüber der familiären hemiplegischen Migräne ist das Fehlen von vergleichbaren Fällen", "section_level": 3}, {"title": "Migräne vom Basilaristyp.", "content": "Die Migräne vom Basilaristyp, auch Basilarismigräne genannt, tritt gehäuft bei jungen Erwachsenen auf. Die neurologischen Symptome einer Migräne vom Basilaristyp können von den zuvor genannten Aurasymptomen abweichen. Charakteristische Symptome sind Sprachstörungen, Schwindel, Tinnitus, Hörminderung, Doppelbilder, Sehstörungen gleichzeitig sowohl im temporalen als auch im nasalen Gesichtsfeld beider Augen, Ataxie, Bewusstseinsstörung oder gleichzeitige beidseitige Parästhesien. In Einzelfällen kommt es zu einem locked-in-Syndrom: vollständige Bewegungslosigkeit bei wachem Bewusstsein für die Dauer von 2 bis 30 Minuten, gelegentlich sind noch vertikale Augenbewegungen möglich (Bickerstaff-Syndrom). Weiterhin zählt das Alice-im-Wunderland-Syndrom zu den möglichen Symptomen. Sowohl die Aurasymptome als auch der Migränekopfschmerz werden meist beidseitig wahrgenommen. Eine Beteiligung der namensgebenden Arteria basilaris wird zwar vermutet, ist aber nicht gesichert.", "section_level": 3}, {"title": "Retinale Migräne.", "content": "Charakteristisch für eine retinale Migräne sind obligatorisch einseitige auraähnliche visuelle Phänomene wie Skotome, Flimmern oder", "section_level": 2}, {"title": "Wahrscheinliche Migräne.", "content": "Von einer wahrscheinlichen Migräne wird gemäß IHS gesprochen, wenn mit Ausnahme eines Kriteriums alle Kriterien für die Diagnose einer Migräne ohne Aura oder einer Migräne mit", "section_level": 2}, {"title": "Migränekomplikationen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Chronische Migräne.", "content": "Leidet ein Patient an mehr als 15 Tagen im Monat über mehrere Monate (≥ 3) hinweg unter einer Migräne, so spricht man von einer chronischen Migräne.", "section_level": 3}, {"title": "Status migraenosus.", "content": "Bei einem Status migraenosus geht ein Migräneanfall unmittelbar in den nächsten über oder", "section_level": 3}, {"title": "Migränöser Infarkt.", "content": "Der migränöse Infarkt ist ein Hirninfarkt im Ablauf einer typischen Migräneattacke mit Aura. Charakteristischerweise treten ein oder mehrere Aurasymptome auf, die länger als 60 Minuten andauern. Mit Hilfe bildgebender", "section_level": 3}, {"title": "Persistierende Aura ohne Infarkt.", "content": "Die seltene persistierende Aura ohne Infarkt ist gekennzeichnet durch Aurasymptome, die länger als eine Woche anhalten,", "section_level": 3}, {"title": "Migralepsie.", "content": "Unter Migralepsie werden zerebrale Krampfanfälle verstanden, die durch eine Migräne getriggert werden. Sie ist eine Komplikation einer Migräne", "section_level": 3}, {"title": "Visual Snow.", "content": "Visual Snow ist ein Beschwerdekomplex, welcher epidemiologisch assoziiert zur Migräne mit Aura scheint. Das Krankheitsbild geht mit einem anhaltenden Bildrauschen im gesamten Gesichtsfeld, ähnlich einer persistierenden Migräneaura, einher, weshalb es häufig als solche fehlinterpretiert wird.", "section_level": 3}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die Migräne ist eine Erkrankung, die auf Basis der Beschwerden diagnostiziert wird. Die Diagnose einer Migräne erfolgt durch eine Befragung des Patienten mit Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese). Zu diesem Zweck können auch ein Kopfschmerztagebuch geführt und der Grad der Beeinträchtigung (Migraine Disability Assessment Score) dokumentiert werden. Eine allgemeine körperliche Untersuchung trägt über den Ausschluss anderer Erkrankungen als Kopfschmerzursache ebenfalls der Diagnosefindung bei und spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Medikation. Laboruntersuchungen und apparative Untersuchungsmethoden tragen in der Praxis nicht zur direkten Migränediagnose bei, sondern sind nur dann erforderlich, wenn eine andere Erkrankung", "section_level": 2}, {"title": "Pathophysiologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Migräneanfall.", "content": "Der Pathomechanismus des Migräneanfalls ist nicht völlig aufgeklärt. Mit Hilfe von verschiedenen sich ergänzenden Hypothesen wird versucht, die Entstehung einer Migräne zu beschreiben. Die Neurotransmitter Serotonin (5-HT) und Glutamat, das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) und Stickstoffmonoxid (NO) nehmen in diesen Theorien eine wichtige Rolle ein.", "section_level": 2}, {"title": "Vaskuläre Hypothese.", "content": "Die \"vaskuläre Hypothese\" beruht auf der klassischen Beobachtung, dass Blutgefäße des Kopfes während eines Migräneanfalls erweitert sind. Die beobachtete Erweiterung der Blutgefäße wird als ein Bestandteil eines Reflexes angesehen (trigeminovaskulärer Reflex). In den Wänden dieser Blutgefäße befinden sich Schmerz- und Dehnungsrezeptoren (freie Nervenendigungen) des Nervus trigeminus, die im Falle eines Migräneanfalles aktiviert werden. Eine Projektion der Reizung des Nervus trigeminus über Dehnungsrezeptoren oder Chemorezeptoren der Blutgefäße im unteren Abschnitt des Nucleus spinalis nervi trigemini und darüber hinaus in die Großhirnrinde wird für das Schmerzempfinden verantwortlich gemacht. Für die beobachteten Begleitsymptome der Migräne wird eine Projektion in den Hypothalamus (Photophobie, Phonophobie) und", "section_level": 3}, {"title": "Übererregbarkeitshypothese.", "content": "Die Beobachtung, dass Patienten, die regelmäßig an Migräne leiden, eine erhöhte Erregbarkeit der Hirnrinde des Hinterhauptslappens (occipitaler Cortex) zeigen, führte zur Postulierung einer weiteren Hypothese \"(Übererregbarkeitshypothese)\". Diese Übererregbarkeit ist an eine Freisetzung von Kaliumionen in den Extrazellularraum gekoppelt. Kaliumionen führen zu einer Depolarisation, die sich über einen Bereich der Hirnrinde ausbreitet (Streudepolarisierung oder", "section_level": 3}, {"title": "Hypothese der neurogenen Entzündung.", "content": "Die \"Hypothese der neurogenen Entzündung\" beruht auf der während eines Migräneanfalls nachgewiesenen Freisetzung von entzündungsvermittelnden Botenstoffen (Entzündungsmediatoren) wie Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP), Substanz P und Neurokinin A aus Nervenendigungen des fünften Hirnnerves (Nervus trigeminus). Insbesondere das CGRP, das während einer Migräneattacke vermehrt im Blutplasma nachgewiesen", "section_level": 3}, {"title": "Genetische Ursachen.", "content": "Da einige Formen der Migräne familiär gehäuft auftreten, liegt die Vermutung nahe, dass bei der Migräne Gendefekte eine Rolle spielen können. Im Falle der familiären hemiplegischen Migräne wurden mindestens drei verschiedene Gendefekte als mögliche Ursachen identifiziert. Beim Typ I der familiären hemiplegischen Migräne (FHM1) finden sich Mutationen im CACNA1A Gen auf dem Chromosom 19. Dieses Gen codiert eine Untereinheit des spannungsabhängigen L-Typ-Calciumkanals. Mutationen im ATP1A2 Gen auf dem Chromosom 1, welches eine Untereinheit der Natrium-Kalium-ATPase, eine Ionenpumpe, codiert, sind die genetische Ursache für den Typ II (FHM2). Die Ursache für den Typ III der familiären hemiplegischen Migräne (FHM3) ist ein durch Mutationen im SCN1A-Gen auf dem Chromosom 2 verursachter Defekt eines spannungsabhängigen Natriumkanals. Alle drei beschriebenen Gendefekte werden auch mit dem Auftreten einer Epilepsie assoziiert. Für ein gehäuftes Auftreten der Migräne mit Aura bei Patienten mit einem persistierenden Foramen ovale werden ebenfalls genetische Defekte als Ursachen beider Krankheiten diskutiert. Gendefekte werden auch als Ursachen für eine Komorbidität von Migräne und Depression vermutet.", "section_level": 3}, {"title": "Behandlung und Vorbeugung.", "content": "Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) haben im Mai 2018 neue Empfehlungen für die Migräne-Therapie und Prophylaxe vorgelegt. Die S1-Leitlinie \"Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne\" ist online aufrufbar. Die Migräne ist eine Erkrankung, die derzeit durch medizinische Maßnahmen nicht heilbar ist. Die Intensität der Migräneanfälle und die Anfallshäufigkeit kann durch geeignete Maßnahmen reduziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Akuttherapie.", "content": "Nach Empfehlung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG) können zur Akutbehandlung des Migränekopfschmerzes einerseits unspezifisch Schmerz- und Entzündungsprozesse hemmende Schmerzmittel aus der Gruppe der Nichtopioid-Analgetika (zum Beispiel Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen) und andererseits spezifische Migränetherapeutika aus den Gruppen der Triptane (zum Beispiel Sumatriptan, Naratriptan, Eletriptan und Zolmitriptan) als Mittel der ersten Wahl eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nichtopioid-Analgetika.", "content": "Die Nichtopioid-Analgetika Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac und Paracetamol sind insbesondere bei einem leichten bis mittelschweren Migräneanfall indiziert. Auch eine Kombination aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein, die wirksamer ist als die Einzelsubstanzen oder Ibuprofen, wird von der DMKG empfohlen. Bei mittleren bis schweren Anfällen zeigen Triptane eine hohe Wirksamkeit. Die Migränewirksamkeit von Phenazon und Metamizol gilt hingegen als weniger gut dokumentiert. In klinischen Studien haben sich darüber hinaus die COX-2-Hemmer Valdecoxib und das", "section_level": 3}, {"title": "Triptane.", "content": "Seit den 1990er Jahren stehen 5-HT-Rezeptoragonisten aus der Gruppe der Triptane zum Kupieren von Migräneanfällen zur Verfügung. Deren Vertreter unterscheiden sich voneinander in ihrer Pharmakokinetik, insbesondere in ihrer Bioverfügbarkeit, ihrer ZNS-Gängigkeit und ihrer Halbwertzeit. Darüber hinaus werden Triptane", "section_level": 3}, {"title": "Mutterkornalkaloide.", "content": "Mutterkornalkaloide wie Ergotamin, die mit der Einführung der Triptane ihre frühere Bedeutung verloren haben, können ebenfalls in der Akuttherapie der Migräne eingesetzt werden. Die Migränewirkung der Mutterkornalkaloide wird wie im Falle der Triptane über einen Agonismus am 5-HT-Rezeptor erklärt. Ihre Migränewirksamkeit ist zwar seit über einem Jahrhundert dokumentiert,", "section_level": 3}, {"title": "Antiemetika.", "content": "Eine Kombination von Analgetika oder spezifischen Migränetherapeutika mit einem Antiemetikum oder Prokinetikum wie Metoclopramid oder Domperidon kann sinnvoll sein, da durch diese", "section_level": 3}, {"title": "Sonstige Therapeutika.", "content": "Erfolgreiche Therapieversuche und Hinweise auf eine Wirksamkeit in kleineren klinischen Studien wurden auch für andere Therapeutika dokumentiert. Eine Wirksamkeit bei akuten Migräneattacken konnte auch für das Antiepileptikum Valproinsäure gezeigt werden. Eine arzneimittelrechtliche Zulassung von Valproinsäure zur Akutbehandlung der Migräne besteht jedoch nicht. Berichte über eine erfolgreiche Akutbehandlung einer ansonsten therapieresistenten Migräne schließen Kortikoide wie Dexamethason ein. Wenngleich kein gesicherter Hinweis auf eine direkte Wirkung von Kortikoiden auf den Migräneschmerz besteht, sollen diese", "section_level": 3}, {"title": "Nichtmedikamentöse Methoden.", "content": "Als nichtmedikamentöse Methoden gelten Reizabschirmung durch Ruhe in einem geräuscharmen, abgedunkelten Raum, Aromatherapie, Pfefferminzöleinreibungen auf die Stirn und autogenes Training. Diese Verfahren sind jedoch nicht ausreichend evaluiert.", "section_level": 3}, {"title": "Prophylaxe.", "content": "Das Ziel der Migräneprophylaxe ist, die Häufigkeit oder die Schwere von Migräneattacken bereits vor ihrer Entstehung zu senken. Diese ist insbesondere dann angezeigt, wenn der Patient einen starken Leidensdruck oder starke Einschränkungen der Lebensqualität durch die Migräne erfährt. Eine Nutzen-Risiko-Abwägung sollte durchgeführt werden. Ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis kann insbesondere dann vorliegen, wenn der Patient besonders häufig unter Migräne leidet (mehr als drei Attacken pro Monat), Migräneattacken regelmäßig länger andauern (drei Tage oder länger), die Migräne nicht zufriedenstellend mit Standardtherapeutika behandelt werden kann oder schwer zu behandelnde Sonderformen und Komplikationen der Migräne vorliegen. Zur Migräneprophylaxe stehen insbesondere Arzneistoffe zur Verfügung, die nicht gezielt als Migräneprophylaktika, sondern für verschiedene andere Anwendungsgebiete wie beispielsweise die Behandlung des Bluthochdrucks oder der Epilepsie entwickelt wurden. Für diese Arzneistoffe konnte nachträglich eine migräneprophylaktische Wirkung belegt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Betablocker.", "content": "Leitlinienübergreifend gelten Betablocker als Mittel der ersten Wahl für die Migräneprophylaxe. Am besten ist die prophylaktische Wirkung für Metoprolol und Propranolol belegt. Diese Wirksamkeit wird direkt auf eine Hemmung von β-Adrenozeptoren des Zentralnervensystems zurückgeführt und nicht, wie ursprünglich", "section_level": 3}, {"title": "Calciumantagonisten.", "content": "Eine migräneprophylaktische Wirkung des nicht selektiven Calciumantagonisten Flunarizin gilt ebenfalls als sehr gut belegt. Daher wird auch dieser Arzneistoff von", "section_level": 3}, {"title": "Antiepileptika.", "content": "Viele Antiepileptika sind nicht nur in der Lage die Häufigkeit epileptischer Anfälle zu reduzieren, sondern führen zusätzlich zu einem Rückgang der Frequenz von Migräneanfällen. Am besten von diesen Substanzen ist die migräneprophylaktische Wirkung für Valproinsäure und Topiramat dokumentiert. Unter Berücksichtigung des Nebenwirkungsspektrums gelten diese Substanzen ebenfalls als Mittel der ersten Wahl, wenn keine Betablocker eingesetzt werden können. Die Anwendung von Valproinsäure", "section_level": 3}, {"title": "Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP).", "content": "CGRP ist als wichtiger Faktor in der Entstehung von Migräne gut charakterisiert. Eine periphere Freisetzung ruft im Körper eine starke Vasodilatation hervor. Außerdem gilt das Peptid als Entzündungsmediator. Im Zentralnervensystem ist CGRP an der Regulation der Körpertemperatur beteiligt und moduliert die Schmerzübertragung. Im Mai 2018 erteilte die US-amerikanische Zulassungsbehörde (FDA) die Zulassung eines monoklonalen Antikörpers (Erenumab / \"Aimovig\", Amgen) als erste und einzige seitens der FDA zugelassene Methode, den Calcitonin Gene-Related-Peptide-Rezeptor (CGRP-R) zu blockieren. Der Monoklonale Antikörper Fremanezumab / \"Ajovy\" (Teva) wurde im Herbst 2018 von der FDA zur Prophylaxe zugelassen. Die Europäische Zulassungsbehörde (EMA) empfahl die Zulassung für die EU Mitgliedsstaaten Ende Januar 2019.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstige Therapeutika.", "content": "Für das Antidepressivum Amitriptylin konnte in einer Vielzahl klinischer Studien eine migräneprophylaktische Wirkung gezeigt werden. Daher wird Amitriptylin in der Migräneprophylaxe als Mittel der ersten oder zweiten Wahl eingestuft. Die für Amitriptylin beobachtete prophylaktische Migränewirksamkeit lässt sich jedoch nicht auf andere Antidepressiva übertragen. Eine Studie belegt, dass sich die Anzahl der Anfälle mit der regelmäßigen Einnahme von Cannabisextrakt (THC und CBD) ähnlich wirkungsvoll reduzieren lassen wie mit Amitriptylin. Eine migräneprophylaktische Wirkung konnte auch für das langwirksame Nichtopioid-Analgetikum Naproxen gezeigt werden. Demgegenüber liegen für andere Nichtopioid-Analgetika keine konsistenten Daten über eine Migräne vorbeugende Wirkung vor. Hinzu kommt die bei Daueranwendung bestehende Gefahr der Entwicklung eines medikamenteninduzierten Kopfschmerzes. Nichtopioid-Analgetika gelten daher in der", "section_level": 3}, {"title": "Akupunktur.", "content": "Die Wirksamkeit der Akupunktur zur Behandlung der Migräne wurde in zahlreichen Studien untersucht. Sie ist bei der Migräneprophylaxe mit weniger Nebenwirkungen mindestens", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige nichtmedikamentöse Prophylaxe.", "content": "Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson und das Biofeedback können ebenso eine wirksame Möglichkeit der Migräneprophylaxe sein. Daneben stehen verschiedene andere Methoden wie zum Beispiel Ernährungsmaßnahmen, Entspannungstechniken, Yoga, autogenes Training und leichter Ausdauersport als Alternativen zur Verfügung. Ihre migräneprophylaktische Wirksamkeit ist jedoch nicht ausreichend evaluiert. Eine randomisierte klinische Studie zeigte eine Senkung der monatlichen Kopfschmerzattacken durch supraorbitale transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Diese führt wahrscheinlich indirekt durch wiederholte elektrische Reizung von Hautnerven im Zentralnervensystem zur Bildung von Endorphinen, welche Schmerzen lindern. Dies ist jedoch nicht", "section_level": 2}, {"title": "Therapie und Prophylaxe in der Schwangerschaft.", "content": "Die Entscheidung für einen Einsatz von migränewirksamen Arzneimitteln in der Schwangerschaft ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung, bei der auch eine mögliche Schädigung durch mütterliche Migräneattacken auf das ungeborene Kind zu berücksichtigen ist. Paracetamol gilt in allen Phasen der Schwangerschaft als verträglich. Im zweiten Trimenon können zusätzlich", "section_level": 2}, {"title": "Therapie und Prophylaxe im Kindesalter.", "content": "Für die Behandlung akuter Migräneattacken bei Kindern gelten die Nichtopioid-Analgetika Ibuprofen und Paracetamol, gegebenenfalls ergänzt durch die Anwendung des Prokinetikums Domperidon, als Mittel der ersten Wahl. Die Wirksamkeit von Triptanen ist hingegen nicht gesichert. Neuere Studien mit Sumatriptan, Zolmitriptan und Rizatriptan deuten jedoch auf eine migränehemmende Wirkung bei Kindern. Triptane sind nicht für Kinder unter einem Alter von 12 Jahren", "section_level": 2}, {"title": "Therapie und Prophylaxe der Aura.", "content": "Eine spezifische Behandlung der Migräneaura ist in der Regel nicht erforderlich. Zudem stehen keine ausreichend wirksamen Arzneistoffe zur Akuttherapie der", "section_level": 2}, {"title": "Komorbidität.", "content": "Menschen mit Migräne haben ein höheres Risiko für kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Erkrankungen. Bei einer Metaanalyse, die 394.942 Patienten mit Migräne und 757.465 Vergleichspersonen ohne Migräne umfasste, fand man ein Schlaganfallrisiko", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Migränetherapie.", "content": "Erste Versuche der Behandlung migräneartiger Kopfschmerzen lassen sich spekulativ bis in die Mittelsteinzeit (ca. 8500–7000 v. Chr.) zurückverfolgen. In dieser Zeit wurden vielleicht Dämonen und böse Geister im Kopf der Patienten als Ursache der Migräne und anderer neurologischer Erkrankungen angesehen. Funde aus dem Neolithikum belegen, dass bereits zu dieser Zeit Trepanationen (chirurgische Eröffnungen der Schädeldecke) mit Hilfe von Steinwerkzeugen durchgeführt wurden. Wenngleich kontrovers diskutiert wird, ob diese Behandlungen vorrangig aus mystischen, kultischen oder medizinischen Gründen erfolgten, sollen sie angewendet worden sein, um Dämonen aus dem Schädel entweichen zu lassen. Auch wenn die Erfolgsquote der Trepanation undokumentiert blieb, konnten zumindest archäologische Funde belegen, dass über 50 % der Patienten diese Maßnahme überlebten. Dieses Verfahren wurde bis in das 17. Jahrhundert angewendet. Auch aus dem Alten Ägypten während der Pharaonenzeit sind Behandlungsmethoden von Kopfschmerzen dokumentiert. So nennt der auf ca. 1550 v. Chr. datierte Papyrus Ebers verschiedene Heilmethoden für Kopfschmerzen, vielleicht auch Migränekopfschmerzen, einschließlich der Verwendung der Asche des Skeletts eines Welses als Einreibung. Typische Migränekopfschmerzen finden sich erstmals in einem Text einer mittelbabylonischen Keilschrifttafel aus der Bibliothek von Tukulti-apil-Ešarra I. (1115–1077 v. Chr.) beschrieben. Der berühmte griechische Arzt Hippokrates erkannte ca. 400 v. Chr. erstmals die Aura als einen möglichen Vorboten eines Kopfschmerzes. Er sah als Ursache \"„Dämpfe, die vom Magen in den Kopf aufsteigen“\". Die erste umfassende Beschreibung der Symptome einer Migräne mit einem halbseitigen Kopfschmerz sowie Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen wurde im zweiten Jahrhundert von Aretaios unter der Bezeichnung \"heterocrania\" dokumentiert. Er grenzte somit gleichzeitig die Migräne von anderen Kopfschmerzformen ab. Auf der Suche nach Krankheitsursachen wurden die Theorien von Hippokrates durch Galenos aufgegriffen, der auch dessen Humoralpathologie weiterentwickelte. Für die Entstehung einer \"hemicrania\" machte er eine \"„übermäßige, aggressive gelbe Galle“\" verantwortlich. Der von ihm verwendete Begriff \"hemicrania\" gilt als Vorläufer der heutigen Bezeichnung „Migräne“. Eine zentralnervöse Ursache der Migräne unter Beteiligung einer Dilatation zerebraler Arterien wurde erstmals 1664 von Thomas Willis erwähnt. Zu dieser Zeit wurden Kaliumcyanid, Brechnuss, Tollkirsche, Fingerhut und Quecksilberverbindungen zur Therapie der Migräne eingesetzt. Die moderne Migränetherapie begründete 1884 William H. Thompson, der einen Extrakt aus dem Mutterkorn als migränewirksam erkannte. Arthur Stoll gelang 1920 daraus die Isolierung des Wirkstoffs Ergotamin, der bis heute in der Migränetherapie eingesetzt wird. Die Entdeckung des Wirkmechanismus des Ergotamins, der Stimulation der Serotoninrezeptoren 5-HT, führte schließlich seit den 1980er Jahren zur Entwicklung moderner Migränetherapeutika, der Gruppe der Triptane.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Migräne (wie über mittellateinisch \"hemigrania\", einseitiger Kopfschmerz, von, dieses von sowie ) ist eine neurologische Erkrankung, unter der rund 10 % der Bevölkerung leiden. Sie tritt bei Frauen etwa dreimal so häufig auf wie bei Männern, ist vor der Pubertät aber zwischen den Geschlechtern gleich verteilt und hat ein vielgestaltiges Krankheitsbild. Es ist bei Erwachsenen typischerweise gekennzeichnet durch einen periodisch wiederkehrenden, anfallartigen, pulsierenden und halbseitigen Kopfschmerz, der von zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit (Photophobie) oder Geräuschempfindlichkeit (Phonophobie) begleitet sein kann. Bei manchen Patienten geht einem Migräneanfall eine Migräneaura voraus, während der insbesondere optische oder sensible Wahrnehmungsstörungen auftreten. Es sind aber auch motorische Störungen möglich. Die Diagnose wird nach Ausschluss anderer Erkrankungen als Ursachen üblicherweise mit Hilfe einer Anamnese gestellt.", "tgt_summary": "偏头痛(英语:Migraine)是一种出现反复轻度或重度头痛的慢性疾病,通常伴有各种自主神经系统症状。偏头痛的英文“Migraine”一词源于古希腊语(\"hemikrania\"),意为“头部一侧的疼痛”,其中, (\"hemi-\"),意为“一半”,(\"kranion\"),意为“颅骨”。 通常这种头痛为单侧性质(仅涉及一侧头部),并伴有搏动,可持续2-72小时。相关症状可能包括恶心、呕吐、对光线更加敏感、对声音更加敏感,且肢体活动会加重疼痛的感觉。三分之一的偏头痛患者均能感到病症先兆:短暂的视觉、感觉、语言或肢体障碍都意味着头痛即将发作。 偏头痛的病因被认为是环境因素和遗传因素的综合作用所致。大约三分之二的病例都有遗传因素的原因。荷尔蒙水平的波动也可能是一个因素:在青春期之前,受到偏头痛影响的男童比女童要稍多,但在此之后,受到偏头痛影响的女性则比男性要多出两至三倍。通常在怀孕期间,偏头痛的影响会减弱。偏头痛的准确致病原理目前尚不得而知。但人们普遍认为这是因为神经血管紊乱所导致的。目前主要的病理将其解释为大脑皮层的兴奋度增强,以及脑干中三叉神经核里的神经元的痛感控制异常。 推荐初始治疗可使用简单的镇痛药,如布洛芬和醋氨酚来治疗头痛,而使用止吐剂来治疗恶心,防止呕吐。特殊药剂,如曲普坦类或麦角胺则可在简单的镇痛药效果不佳时选用。全球来看,约有15%的人群在一生中的某一个时段会受到偏头痛的影响。", "id": 750566} {"src_title": "Hunde", "tgt_title": "犬科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Canidae verfügen über vier vollständige Zehen an den Hinterfüßen sowie vier (\"Lycaon\") oder fünf (\"Canis\", \"Cyon\", \"Otocyon\", \"Speothos\") an den Vorderfüßen, wobei der erste Zeh der Vorderfüße nicht funktional (gewichtstragend) ist. Alle Caniden sind Zehengänger, das heißt, sie setzen beim Laufen nur die anatomischen Zehen, nicht den gesamten anatomischen Fuß auf. Das Gebiss der Caniden weist zumeist 42 Zähne auf. Auf jeder Seite sind oben und unten jeweils drei Incisiven (Schneidezähne), ein Caninus (Fangzahn) und vier Prämolaren (Vorbackenzähne) vorhanden sowie zwei Molaren (Backenzähne) oben und drei Molaren unten. Die Zahnformel für das vollständige Gebiss lautet demnach: Die Formel für die erste Zahngeneration („Milchgebiss“) lautet: 3 · 1 · 3 · 0, das heißt, Caniden haben im Jugendstadium keine Molaren und in jedem Viertel des Gebisses nur drei Prämolaren.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Canidae sind auf allen Kontinenten vertreten. Ursprünglich fehlten sie in Australien, Neuguinea, Neuseeland, Madagaskar und Antarktika, doch in vielen dieser Regionen sind sie, meist in Form des Haushundes, durch den Menschen eingeführt geworden. In Australien existiert mit dem Dingo sogar eine sekundär verwilderte Form des Haushundes.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Allgemeingültige Aussagen über das Verhalten von Caniden lassen sich kaum treffen, da sich die einzelnen Gattungen und Arten zu sehr unterscheiden. Beispielsweise sind zwar alle Caniden per Definition Carnivoren und weisen daher alle Jagd- und Tötungsverhalten auf, jedoch unterscheidet sich dieses bereits zwischen Wölfen und Haushunden erheblich. Die unterschiedlichen Verhaltensweisen prägen sich beispielsweise bei Wölfen und Füchsen bereits zwischen der vierten und fünften Lebenswoche aus. Erik Zimen beobachtete bei Welpen, dass Füchse bei der Fütterung die Futterbrocken zunächst auflesen, in der Umgebung vergraben und erst dann mit dem Verzehr beginnen; junge Wölfe verschlingen dagegen so viel Nahrung wie möglich und beginnen erst danach, Futterreste zu vergraben. Als generell ähnliche Verhaltensmuster bei allen Caniden beschreibt Michael W. Fox die Einleitung sozialer Begegnungen durch gegenseitige Untersuchung von Genital- und Analzone sowie teilweise auch von Ohren, Maul und Analdrüse. Das Beriechen der Schwanzdrüsen-Region wurde vor allem bei Rot-, Polar- und Graufüchsen beobachtet, seltener jedoch bei Präriewölfen und praktisch überhaupt nicht beim Haushund, da bei diesem die Schwanzdrüse nur selten vorhanden ist. Teilweise werden Verhaltensmuster auch zwischenartlich erkannt. Fox beschreibt beispielsweise eine erfolgreiche Spielaufforderung an einen Chihuahua durch einen Präriewolf, gegenseitige Unterwürfigkeit zwischen jungen Kojoten und Wölfen sowie Spielsequenzen zwischen einem erwachsenen Wolf und einem Rotfuchs.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Nach Matthew, Colbert und anderen lassen sich die \"Canidae\" auf \"Miacis\" zurückführen, ein „kleines, schleichkatzenähnliches fleischfressendes Säugetier“, das zwischen Eozän und Oligozän (vor ca. 40 Mio. Jahren) lebte. Aus \"Miacis\" entstanden in Nordamerika zwei Grundformen, \"Daphaenus\" (auch: \"Daphoenus\") und \"Cynodictis\" (auch: \"Hesperocyon\"). Aus ersteren entwickelten sich die Bären (Ursidae), aus letzteren die „Urahnen“ der heutigen Hunde. Aus dem \"Hesperocyon\" bzw. \"Cynodictis\" spalteten sich \"Temnocyon\", ein Vorfahr der afrikanischen Hyänenhunde sowie der asiatischen Rothunde, und \"Cynodesmus\" ab; dieser ist wiederum ein Vorfahr von \"Tomarctus\", welcher als direkter Urahn von Wolf (\"Canis lupus\"), Füchsen (\"Vulpes\") und einigen anderen wie \"Borophagus\", \"Aelurodon\" und vermutlich auch \"Otocyon\" gilt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Arten der Hunde.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Klassische Taxonomie.", "content": "Die auf phänotypischen (morphologischen) Unterschieden basierende traditionelle Systematik teilt die rezenten Hunde in zwei Tribus, die der Echten Füchse (Vulpini) und die der Echten Hunde (Canini). Allerdings gibt es innerhalb der Echten Hunde auch viele Arten, die fuchsartig aussehen.", "section_level": 3}, {"title": "Taxonomie auf molekulargenetischer Basis.", "content": "Moderne Methoden zur Ermittlung der Verwandtschaft und der gegenseitigen evolutionären Beziehungen der Organismen fußen neben objektiveren Methoden der Merkmalsanalyse (vgl. → Kladistik) auch auf dem Vergleich von Genen oder DNA-Sequenzen auf molekularer Ebene. 2005 stellten Lindblad-Toh et al. (2005) eine Verwandtschaftshypothese der Caniden vor, die mit den Methoden der Kladistik auf Grundlage solcher molekulargenetischer Daten erstellt wurde. Dabei wurden ca. 15 Kilobasen an Exon- und Intron-Sequenzen miteinander verglichen. Diese Hypothese hatte einige grundlegende Konsequenzen in Bezug auf die klassische Systematik: Bei einer detaillierten „Supertree“-/„Supermatrix“-Analyse der Verwandtschaftsbeziehungen aller Raubtiere, in die neben den Kladogrammstrukturen vormaliger Analysen auch rund 45.000 Basenpaare aus der Datenbank GenBank einflossen, erzielen Nyakatura und Bininda-Emonds (2012) für die Caniden etwas andere Ergebnisse. Bei ihnen steht der Afrikanische Wildhund (\"Lycaon pictus\") nicht in der Wolfs-Klade, sondern ist die Schwesterart des südamerikanischen Waldhundes (\"Speothos venaticus\") und beide bilden die Schwestergruppe der gemeinsamen Klade aus Wolfs-Klade und Südamerika-Klade. Demnach gäbe es innerhalb der klassischen Canini drei verschiedene Hauptlinien. In einer separat durchgeführten „Supermatrix“-Analyse, die nur auf den DNA-Daten basierte, wichen die Ergebnisse noch stärker ab, u. a. indem die Gattung \"Vulpes\" als paraphyletische Gruppierung an der Basis einer gemeinsamen Klade aus \"Canis\" und einigen südamerikanischen Vertretern erscheint. Allerdings sind „Supertree“- und „Supermatrix“-Methode umstritten, da sie auf inkohärenten Datensätzen beruhen.", "section_level": 3}, {"title": "Fossile Hunde.", "content": "Man kennt heute neben den 34 noch lebenden Arten der Hunde insgesamt etwa 180 fossile Hundearten. Durch neue Funde steigt diese Zahl immer weiter an. In der Wirbeltierpaläontologie wird die Familie Canidae in drei Unterfamilien gegliedert: die Caninae, zu denen alle heutigen (rezenten) Hundearten zählen (demnach, zzgl. fossiler Vertreter, im Inhalt identisch mit der Familie Canidae im rezent-zoologischen Sinn, siehe oben), sowie die ausgestorbenen Unterfamilien Borophaginae und Hesperocyoninae. Die Caninae stellen auch die erdgeschichtlich jüngsten fossilen Hunde, die erst vor rund 10.000 Jahren, am Ende des Pleistozän verschwanden, so etwa die amerikanischen Formen \"Canis dirus\" und \"Protocyon\". Die Klassifikation der Hesperocyoninae folgt Wang (1994), die der Borophaginae Wang et al. (1999) (Ma = Millionen Jahre vor heute).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Hunde (Canidae) sind eine Familie innerhalb der Überfamilie der Hundeartigen (Canoidea). Zu den Hunden gehören beispielsweise die Füchse, verschiedene als „Schakal“ bezeichnete Arten, Kojoten und Wölfe, deren domestizierte Formen, die Haushunde, die als Namensgeber für die Gruppe dienten.", "tgt_summary": "犬科动物包括狗、狼、豺、狐狸等。犬科动物是地球上较为成功的一种肉食哺乳动物。犬科家族包括大约三十七种现存的狼、胡狼、狐和其他野生动物及家犬。它们全部都是肉食性动物,身体构造已演化成特别适合狩猎生活的形态。犬科动物通常春秋两季会发情,所以说,原则上一年可交配两次,若有怀孕成功,则一年交配一次。体型越大者,一次所怀的胎数较多,正常排卵者一次可产下6只以上,小型者在3~4只以下。", "id": 1407450} {"src_title": "Kommunistische Partei Deutschlands", "tgt_title": "德国共产党", "src_document": [{"title": "Entstehung (1914–1919).", "content": "Die KPD konstituierte sich während der dreitägigen Gründungskonferenz vom 30. Dezember 1918 bis zum 1. Januar 1919 im Festsaal des Preußischen Landtags durch den Zusammenschluss des Spartakusbundes, der sich zuvor mit der USPD entzweit hatte, mit den Bremer Linksradikalen, einer Radikalisierung der Bremer Ortsgruppe der SPD, und anderen Linksgruppen. Die umstrittene Namensgebung und die Anwesenheit Karl Radeks, der eine Rede hielt, auf der er die zukünftige Kampfgemeinschaft zwischen einem von der KPD regierten Deutschland und Sowjetrussland beschwor, zeigten die enge Verbundenheit der KPD mit Sowjetrussland. Die auf der KPD-Gründungskonferenz vorherrschenden ultraradikalen Kräfte nahmen Rosa Luxemburgs Programmentwurf zwar an, tatsächlich verfolgten sie jedoch einen putschistischen Kurs, der etwa in der Ablehnung der von Luxemburg geforderten Teilnahme an den Wahlen zur Nationalversammlung und in den Debatten über den von ihr abgelehnten Einsatz revolutionärer Terrormethoden deutlich wurde. Die SPD bezeichnete Radeks Rede als pure Kriegshetze und forderte dessen Ausweisung. Max Levien beschwichtigte, die Bolschewiki seien Gegner des von den Sozialrevolutionären praktizierten Terrorismus und behauptete sie würden „höchstens Konterterror“ betreiben. Karl Liebknecht versuchte zwar zu vermitteln und verteidigte Luxemburgs Programm, das mit eiserner Faust gegen alle Revolutionsgegner zu verteidigen sei, doch es fehlte den beiden an Durchsetzungsvermögen, um dem putschistischen Radikalismus Einhalt zu gebieten. Auf der Gründungskonferenz wählten die Delegierten einen Parteivorstand, dem die Führungspersönlichkeiten der wichtigsten Teilgruppen angehörten: von den \"Bremer Linksradikalen\" Otto Rühle, von den Internationalen Kommunisten Deutschlands (IKD) Johann Knief und Paul Frölich, vom Spartakusbund Hermann Duncker, Käte Duncker, Hugo Eberlein, Leo Jogiches, Paul Lange, Paul Levi, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Ernst Meyer, Wilhelm Pieck und August Thalheimer. Obwohl Karl Liebknecht sich in Verhandlungen um einen Eintritt auch der Revolutionären Obleute in die KPD bemüht hatte und dafür eigens der Gründungsparteitag unterbrochen wurde, kam eine Verbindung der beiden Strömungen nicht zustande. Grund waren einerseits persönliche Differenzen zwischen Liebknecht und dem Sprecher der Obleute Richard Müller, andererseits taktische Differenzen zur Gewerkschaftsfrage und zur Teilnahme an den Wahlen zur Nationalversammlung. Damit blieb die KPD in den ersten Jahren ihrer Existenz ohne breitere betriebliche Basis. Erst 1920 stießen mit der Spaltung der USPD die Mehrheit der Obleute und ihre Infrastruktur zur KPD. Mitbegründer und Funktionäre der KPD waren Franz Mehring, Julian Balthasar Marchlewski, Ernst", "section_level": 1}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigung mit der USPD (1920).", "content": "In den Debatten um das Programm und die künftige politische Orientierung wurden bereits Konfliktlinien sichtbar, besonders im Verhalten zum Parlamentarismus und zur Sozialdemokratie, die sich (aus Sicht der KPD) zu einer bürgerlichen Partei herausbildete. Einige Gründungsmitglieder, darunter Luxemburg, plädierten für den Namen \"Sozialistische Partei Deutschlands\" und für die Teilnahme an den kommenden Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung. Dies wurde ebenso wie der Verbleib in der USPD mehrheitlich abgelehnt. Von den IKD war nur Johann Knief für diesen Vorschlag. Damit legte sich die Parteimehrheit entgegen dem Rat der Spartakusführer früh auf eine Ablehnung der bürgerlichen Demokratie und der Konkurrentin SPD, der älteren und lange Zeit führenden Arbeiterpartei, fest. Vor allem die Bremer Linksradikalen unter Otto Rühle und die IKD vertraten eine enge Anlehnung an die sowjetischen Bolschewiki unter Führung Lenins. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung", "section_level": 2}, {"title": "Märzkämpfe und deren Folgen (1921).", "content": "Im März 1921 rief die KPD-Zentrale nach der Besetzung Mitteldeutschlands durch Polizeieinheiten, die sie als Provokation empfand, die Arbeiter zum bewaffneten Kampf auf. Dieser kommunistische Aufstand in Mitteldeutschland, der so genannte Märzaufstand, wurde nach einigen Tagen blutiger Kämpfe niedergeschlagen. Die Niederlage führte noch 1921 zu einer tiefen Krise in der KPD, die das Problem der Hegemonie der Komintern und Sowjetrusslands gegenüber den deutschen Kommunisten augenscheinlich werden ließ. Im Februar 1921 war der Parteiführer Paul Levi zusammen mit Clara Zetkin, Ernst Däumig, Adolph Hoffmann u. a. nach Differenzen mit der Komintern ausgeschieden. Unter Vorsitz Heinrich Brandlers kam es in der neuen Zentrale zu einer Radikalisierung, und mit EKKI-Vertretern steuerte", "section_level": 2}, {"title": "Flügelkämpfe und anfängliche „Stalinisierung“ (1923–1927).", "content": "Nach dem gescheiterten Hamburger Aufstand von 1923 (\"Oktoberniederlage\") fiel die Führungsriege unter Heinrich Brandler, August Thalheimer und Jacob Walcher als „Parteirechte“ auch bei der Moskauer Komintern in Ungnade, weil sie eine Kooperation mit der SPD politisch für am chancenreichsten hielten. Ab dem 23. November 1923 wurde die KPD vorübergehend verboten und Bezirksparteitage und öffentliche Diskussionen konnten für einige Wochen nicht stattfinden. Danach wurde die Leitung der KPD durch die so genannte \"Linke Opposition\" um Werner Scholem, Ruth Fischer, Arkadi Maslow, Ernst Thälmann und Arthur", "section_level": 2}, {"title": "Sozialfaschismus-Doktrin und sowjetischer Einfluss (1928–1933).", "content": "Die Stalinisierung bedeutete nicht nur die Entmachtung und den Ausschluss von „Ultralinken“ und „Brandlerianern“ ab 1926, es wurde von 1928 bis 1930 auch noch die aus der „Mittelgruppe“ hervorgegangene Gruppe der „Versöhnler“ parteiintern entmachtet und teilweise aus der Partei ausgeschlossen. Somit wurde die Politik der KPD in der Endphase der Weimarer Republik weniger durch die Unzufriedenheit vieler Arbeiter und Arbeitsloser mit ihrer sozialen Lage v. a. während der Weltwirtschaftskrise bestimmt, in deren Verlauf die KPD ihre Wähler- und Anhängerschaft steigern konnte (Mai 1928: 130.000 Mitglieder und 3,2 Millionen Wähler; Januar 1930: 133.000 Mitglieder; November 1932: 330.000 Mitglieder, 6 Millionen Wähler, 16,9 % der Stimmen und damit 100 Reichstagsmandate); vielmehr sei die Politik der KPD hauptsächlich in Moskau entworfen und gesteuert worden, um den außenpolitischen Zielen der sowjetischen Führung zu entsprechen. Ab 1929 radikalisierte sich die", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse bei Reichstagswahlen.", "content": "An der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung (1919) nahm die KPD nicht teil. Nach der Wahl 1933 wurden am 8. März die Sitze der KPD mit", "section_level": 2}, {"title": "NS-Zeit (1933–1945).", "content": "Als Adolf Hitler am 30. Januar 1933 von Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt wurde, rief die KPD zum reichsweiten Generalstreik auf. Allerdings stieß dieser Aufruf kaum auf öffentliche Resonanz. Einzig in der kleinen schwäbischen Industrieortschaft Mössingen wurde am 31. Januar 1933 von kommunistischen Arbeitern versucht, den Generalstreik umzusetzen. Die Streikaktionen in den drei ansässigen Textilbetrieben wurden jedoch schnell niedergeschlagen. 80 Beteiligte wurden zu Haftstrafen bis zu zweieinhalb Jahren verurteilt. Beim Stuttgarter Kabelattentat am 15. Februar 1933 durchtrennten KPD-Mitglieder das Hauptverbindungskabel eines Funkturmes in der Nähe von Stuttgart und verhinderten somit die Übertragung einer Hitlerrede in einige Teile von Württemberg. Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 erschien am 28. Februar 1933 unter dem Vorwand, eine akute kommunistische Umsturzgefahr bannen zu müssen, die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat, mit der alle Grundrechte suspendiert wurden und die das Verbot der KPD- und SPD-Presse zur Folge hatte. Noch in der Nacht zum 28. Februar wurden etliche KPD-Reichstagsabgeordnete und Funktionäre in Schutzhaft genommen und die Parteibüros geschlossen. Bis März 1933 wurden 7500 Kommunisten, darunter Thälmann, verhaftet. Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erlangte die KPD 12,3 % der Stimmen, doch die Sitze im Reichstag blieben vakant und wurden am 8. März, mit Berufung auf die Reichstagsbrandverordnung, annulliert. So war die KPD nicht mehr beteiligt an der Abstimmung über Hitlers Ermächtigungsgesetz zum 23. März 1933, durch welches die erste pluralistische deutsche Demokratie auch formell beseitigt wurde. Nach dem Ausschluss der KPD stimmten nur die SPD-Abgeordneten gegen dieses Gesetz. Am 26. Mai 1933 wurde das Vermögen der KPD eingezogen. Viele ihrer Anhänger und die ihrer Splittergruppen wurden verhaftet und bereits 1933 mit als erste in das Konzentrationslager Dachau oder die Lager im Emsland gesperrt. Sie wurden im „Dritten Reich“ systematisch politisch verfolgt, in Konzentrationslager gesperrt und ermordet, einfache Mitglieder genauso wie leitende Kader (zum Beispiel Ernst Thälmann oder Werner Scholem). Die KPD hatte im Kampf gegen die faschistische Diktatur von 1933 bis 1945 große Verluste zu", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von der KPD (Ost) zur SED (1945/46).", "content": "Der Befehl Nr. 2 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) vom 10. Juni 1945 ermöglichte die Gründung oder Wiedergründung deutscher antifaschistischer Parteien in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und Berlin, unter Kontrolle der SMAD. Bereits am 11. Juni verfasste die KPD einen \"Aufruf des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei an das deutsche Volk zum Aufbau eines antifaschistisch-demokratischen Deutschlands\" Neben den aus dem sowjetischen Exil zurückgekommenen KPD-Mitgliedern, gewannen in ersten Linie sudetendeutsche Kommunisten in der SBZ an Einfluss. 1945 überstellte die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei (KSČ) der KPD 30.000 ihrer sudetendeutschen Parteimitglieder, von denen ein großer Teil einer strengen ideologischen Prüfung unterzogen wurde. 1946 stellte die KSČ der KPD weitere 15.000 sudetendeutsche Mitglieder zur Verfügung. Weiterhin wurden 2000 Sozialdemokraten aus der Tschechoslowakei überstellt, die der angedachten Vereinigung von SPD (Ost) und KPD (Ost) wohlwollend gegenüberstanden. Die Sudetendeutschen verließen ihr Land nicht freiwillig und durften nur 120 Kilo Gepäck mitnehmen. Führend wurde eine Gruppe unter dem aus dem Moskauer Exil zurückgekehrten Walter Ulbricht. Die im Februar und März 1945 in Moskau erarbeiteten Richtlinien für die", "section_level": 2}, {"title": "Westdeutsche KPD (1945–1956).", "content": "Vom 25. November 1946 bis zum 2. Februar 1948 war die KPD an der Landesregierung in Niedersachsen beteiligt. Im Kabinett Kopf I stellte sie mit Karl Abel den Minister für Volksgesundheit und Staatswohlfahrt. Nach der niedersächsischen Landtagswahl am 20. April 1947 amtierte Abel im Kabinett Kopf II vom 11. Juni 1947 bis zu seinem Rücktritt am 5. Februar 1948 als Landesminister ohne Geschäftsbereich. In Bremen waren Vertreter der KPD ab dem 6. Juni 1945 im Senat der Freien Hansestadt Bremen. Dazu gehörten die Senatorin Käthe Popall (1945–1947) und Senator Hermann Wolters (1945–1946) (siehe Senat Vagts, Senat Kaisen I, Senat Kaisen II). 1948/49 trennte sich die KPD in den Westzonen organisatorisch von der SED und arbeitete als formal selbstständige Partei mit eigenem Parteivorstand weiter. Mit Ausnahme von Schleswig-Holstein, wo sie mit 4,7 % knapp an der Sperrklausel scheiterte, gelang der KPD bis 1947 der Einzug in alle westdeutschen Landtage ebenso wie im damals französisch besetzten Saarland. Von den im Saarland zugelassenen Parteien war die KPD damals vehementester Gegner einer Angliederung an Frankreich. Bei der Bundestagswahl 1949 erreichte die KPD ein Wahlergebnis von 5,7 % und zog damit in den ersten Deutschen Bundestag ein. In den Folgejahren verlor die KPD jedoch deutlich an Zustimmung und überregionalem parlamentarischen Einfluss. Im Wahljahr 1950, in dem fünf Landtagswahlen stattfanden, erreichte sie nur in Nordrhein-Westfalen die Fünf-Prozent-Marke, so sodass sie in Bayern, Hessen und Westberlin aus dem Landtag ausschied. Außerparlamentarisch versuchte die KPD weiterhin, in der Arbeiterbewegung und den Gewerkschaften ihren Einfluss zu halten, der vor allem im Ruhrgebiet groß war. Ihre Bedeutung in den Gewerkschaften ging jedoch nach dem Parteitag 1951 und der \"These 37\" zugrunde.", "section_level": 2}, {"title": "Illegale Tätigkeiten (1956–1968).", "content": "Nach dem KPD-Verbot setzten ehemalige Mitglieder ihre Tätigkeit illegal bis zur Gründung der kommunistischen Kleinpartei DKP 1968 fort. Bis dahin kam es zu Hausdurchsuchungen, Festnahmen und gerichtlichen Verurteilungen, darunter des NRW-Landtagsabgeordneten Josef Angenfort, der mehrmals verhaftet und zu Haftstrafen verurteilt wurde. Viele Mitglieder des Parteivorstands gingen in die DDR, von wo sie teilweise konspirativ in die Bundesrepublik zurückkehrten, um ihre Arbeit fortzusetzen. Für die Bundestagswahl", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse bei Bundes- und Landtagswahlen.", "content": "Im Parlamentarischen Rat (1948/49) hatte die KPD zwei Vertreter. Am 17. August 1956 wurde die KPD verboten. In der Sowjetischen Besatzungszone (Länder Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Kommunistische Partei Deutschlands (Kurzbezeichnung KPD) entstand am Jahresende 1918 aus einem Zusammenschluss des Spartakusbundes mit kleineren linksradikalen Gruppen. Ihr Ziel war die Errichtung des Kommunismus in Deutschland. Der im Zeichen linksradikaler Strömungen stehende Gründungsparteitag vom 30. Dezember 1918 bis zum 1. Januar 1919 lehnte die Beteiligung der KPD an den Wahlen zur deutschen Nationalversammlung ab. Nach dem Januaraufstand 1919 wurden die KPD-Führer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg und kurz darauf das Gründungsmitglied Leo Jogiches ermordet. Im Dezember 1920 schloss sich die KPD mit der linken Mehrheit der USPD zusammen und nahm vorübergehend den Namen \"Vereinigte KPD\" an. Ab 1929 wurde die KPD eine stalinistische Partei, und der Personenkult um Stalin und Ernst Thälmann nahm immer mehr zu. Zur Diskreditierung der Sozialdemokratie wurde die SPD ab 1928 als „sozialfaschistisch“ diffamiert und zum Hauptfeind erklärt, was eine gemeinsame Abwehr des Nationalsozialismus verhinderte. Nach dem VII. Kongress der Komintern 1935 wurde die Sozialfaschismusthese zugunsten der Volksfrontpolitik aufgegeben.", "tgt_summary": "德国共产党(),简称德共,1918年12月30日,斯巴达克同盟联合不莱梅左派创建了该政党。该党创始人是卡尔·李卜克内西和罗莎·卢森堡,后由恩斯特·台尔曼长期领导。1933年纳粹党上台后,德共被取缔。1945年,纳粹政权瓦解后,英美法苏四国分别占领德国。1946年,德共、德国社会民主党两党在苏联占领区的组织合并为德国统一社会党,德共在其他占领区的组织则继续活动。1956年8月17日,西德政府取缔德共。", "id": 648683} {"src_title": "Deutsche Kommunistische Partei", "tgt_title": "德国的共产党", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Im August 1956 wurde die KPD vom Bundesverfassungsgericht verboten, obwohl noch im März 1956 ihr Parteivorstand in Folge des XX. Parteitags der KPdSU erörtert hatte, dass in Anlehnung an Chruschtschows Konzept vom „friedlichen Wettstreit der Systeme“ (nach dem die kommunistischen Parteien in Westeuropa auch auf parlamentarischen und nicht allein revolutionärem Weg die politische Macht erreichen könnten) aus dem Parteiprogramm von 1952 Zielsetzungen wie „revolutionärer Sturz des Adenauer-Regimes“ zu widerrufen wären und als strategisch falsche Ausrichtung einzuschätzen wären. Die KPD bekannte sich damit zu den „verfassungsmäßigen Grundrechten und Freiheiten“, die sie als den „Boden“ ihres „Kampfes“ bezeichnete und „entschlossen gegen Verfassungsbruch und autoritäre Willkür“ zu verteidigen behauptete. Mit Hilfe der SED und der DDR-Regierung waren zwischen 1948 und 1952 jene Parteimitglieder aus Führungspositionen der KPD entfernt oder ausgeschlossen worden, die sich für eben jene Tolerierung der politischen Strukturen der Bundesrepublik und für eine politische Arbeit in deren Rahmen aussprachen. Der stellvertretende Vorsitzende der KPD Kurt Müller wurde 1950 vom späteren Ehrenvorsitzenden der DKP Max Reimann nach Ost-Berlin gelockt, dort verhaftet und von einem sowjetischen Gericht als angeblicher Agent zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt. Aufgrund des KPD-Verbots bestand daher für deren Anhänger Bedarf für eine Nachfolgepartei. Im Verbotsurteil blieb die Neuorientierung vom März 1956 unberücksichtigt. Sie blieb aber maßgeblich für die KPD und die Bemühungen zunächst um eine Wiederzulassung, dann Neukonstituierung in der Gestalt der DKP in den 1960er Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Neukonstituierung.", "content": "In einem Projekt namens „Sozialistisches Zentrum“ fanden im Jahre 1967 und 1968 Teile des SDS, der DFU, der linkssozialistischen Gruppen ASO, ADS und der „Initiativausschuss für die Wiederzulassung der KPD“, zusammen. Der Versuch, in Verbindung mit der 68er-Bewegung eine gemeinsame Organisation zu bilden und die Kommunisten der KPD mit einzubeziehen, scheiterte schließlich daran, dass diese eine eigene Partei mit stärkerem linkem Profil bevorzugten. Im Juni 1968 unternahm das „Arbeitsbüro“, die Führungseinrichtung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Ostteil Berlins für die nach dem gerichtlichen Verbot illegale KPD, einen Vorstoß in Sachen „weitere Entwicklung der Kommunistischen Partei in Westdeutschland“. Es erstellte einen Fahrplan für die Errichtung einer kommunistischen Partei, nach dem später tatsächlich vorgegangen wurde. Zunächst musste allerdings das SED-Politbüro zustimmen. Die Phasen nach der Gründung wurden formuliert, das Konzept einer Parteizeitung als „kollektiver Organisator der Partei“ entworfen und Organisationsvorstellungen skizziert. Hinsichtlich des Verhältnisses zur SED hieß es: „Unter den veränderten Bedingungen ist die Sicherung einer richtigen politischen Linie von entscheidender Bedeutung.“ Die lange zögernde KPD-Führung gab dem Drängen der SED nach und folgte ihm mit einem Beschluss ihres Politbüros. Nachdem die DKP am 25. September 1968 vom „Bundesausschuss zur Neukonstituierung einer Kommunistischen Partei“ in Frankfurt am Main gegründet worden war – man sprach von einer \"Neukonstituierung\", weil die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) nie aufgehört habe zu bestehen – wurde im Arbeitsbüro ein erster Entwurf des Parteistatuts gesichtet. Hinzu kamen ein Katalog von Anforderungen für die Zeit bis zum 1. Parteitag und die Skizze eines Bündniskonzepts. Im Rahmen der „praktisch-politischen Aufgaben unserer Abteilung in Vorbereitung des Parteitages der Freunde“ machte man sich Gedanken, „wie und in welcher Form unsere Abteilung die konkrete Zusammenarbeit mit der Bruderpartei realisiert, wie die bei uns ausgearbeiteten Vorstellungen und Ideen Eingang in die Politik der Bruderpartei finden“. Der Vorsitzende der KPD, Max Reimann, trat im September 1971 der DKP bei und bekundete symbolisch-politisch den Bezug der DKP auf die KPD. Reimann war bis zu seinem Tod 1977 Ehrenvorsitzender der DKP. Die Gründungsmitglieder der DKP bestanden folglich vor allem aus Mitgliedern der KPD sowie aus marxistisch orientierten Angehörigen des sozialistischen Flügels der zeitgenössischen sozialen und politischen Bewegungen (Außerparlamentarische Opposition (APO), 68er-Bewegung). Der Mitgliederbestand lag im Jahr der Gründung bei 9000, 1978 nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers bei 42.000 und nach parteieigenen Angaben 1981 bei 49.000. Der Gründung der DKP ging im Juli 1968 ein Gespräch von zwei Funktionären der KPD mit dem Justizminister Gustav Heinemann der regierenden Großen Koalition voraus, in dem dieser eine Wiederzulassung der KPD ablehnte und die Gründung einer neuen Partei als den Weg für eine Legalisierung der politischen Arbeit von Kommunisten in der Bundesrepublik empfahl. Die DKP beteiligte sich zusammen mit dem Bund der Deutschen (BdD), der Deutschen Friedens-Union (DFU), der SDAJ, dem Fränkischen Kreis, der VVN, der Westdeutschen Frauenfriedensbewegung (WFFB) und der Vereinigung unabhängiger Sozialisten (VUS) am Wahlbündnis Aktion Demokratischer Fortschritt (ADF), die als Partei zur Bundestagswahl 1969 antrat, aber mit 0,6 % bundesweit an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte. Ein Doppelmitgliedschaft in der DKP und der ADF war zulässig. Stärker noch als die Große Koalition war die ab 1969 regierende sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt interessiert, das Verhältnis zur DDR und zu den anderen sozialistischen Staaten zu verbessern („Neue Ostpolitik“, „Wandel durch Annäherung“), wozu die Tolerierung einer kommunistischen Partei im Lande selbst eine Vorbedingung darstellte. Ein weiteres wesentliches Moment der Bereitschaft, eine kommunistische Partei als legal zu akzeptieren, lag in den im Ausland mit erheblicher Kritik bemerkten parlamentarischen Erfolgen einer nicht verbotenen und dort allgemein als neonazistisch beurteilten NPD. Hier ging es um Konfliktstoff im Verhältnis zu den anderen westeuropäischen Staaten, in denen kommunistische Parteien Teil der parlamentarischen Ordnung waren. Die sozialdemokratisch geführte Regierung Brandt war zugleich bestrebt, Rückwirkungen der Außen- auf die Innenpolitik zu verhindern und eine öffentliche Wirksamkeit kommunistischer und linkssozialistischer Politik so weit wie möglich einzuschränken. Bis dahin hatten repressive Maßnahmen in weitgehenden Formen wie Festnahmen, Prozessen und langjährigen Inhaftierungen stattgefunden. Selbst wenn es aus Beweisnot nicht zu einer Verurteilung gekommen war, folgte auf die Entlassung doch meist eine längere Arbeitslosigkeit. An die letzte Variante knüpften 1972 die Regierung Brandt und die Innenminister der Bundesländer mit dem Radikalenerlass an, nachdem die bisherigen Formen der Repression nicht weiter praktikabel erschienen und ein erneutes Verbotsverfahren wegen Verfassungswidrigkeit gegen die Neugründung außerhalb der Diskussion stand. Im Ergebnis führte der Erlass dazu, sogenannte Berufsverbote gegen, wie es hieß, Verfassungsfeinde im öffentlichen Dienst auszusprechen. Damit war der rechtlich relevante Terminus der Verfassungswidrigkeit, wie er dem KPD-Verbot zugrunde gelegen hatte, vermieden und die Abwehr der Unerwünschten zu einem Gegenstand der politischen und geheimdienstlichen Aktivität gemacht worden. Da mit Ausnahme der diktatorischen Regime in Spanien und Portugal überall in West- und Mitteleuropa kommunistische Parteien ein Element der nationalen Politik waren, stieß der Radikalenerlass im Ausland teilweise auf Unverständnis.", "section_level": 2}, {"title": "West-Berlin.", "content": "In Berlin war die KPD ab 1946 infolge der Zwangsvereinigung mit der SPD zur SED nicht mehr existent. Seit Mai 1946 war die SED aufgrund eines Beschlusses des Alliierten Kontrollrats in ganz Berlin eine legale Partei, auf die das westdeutsche KPD-Verbot von 1956 keine Rechtskraft entfalten konnte. Im April 1959 schuf die SED für ihre Kreisorganisationen in den Westsektoren Berlins eine eigene Leitung und trug damit der 1958 von der Sowjetunion entwickelten Drei-Staaten-Theorie Rechnung. Gesteuert und finanziert wurde die Organisation zusammen mit der verbotenen KPD und später der DKP von der SED-Zentrale in verschleierter Form durch die wechselnden, für die „West-Arbeit“ zuständigen Abteilungen. Beide waren in ihrer gesamten Zeit in jeder Hinsicht von der SED abhängig. Die Errichtung der Berliner Mauer veranlasste die SED 1962 die West-Berliner Organisation in \"SED Westberlin\" umzutaufen. Nach der Konsolidierung der neu gegründeten DKP erfolgte 1969 die Umbenennung in \"Sozialistische Einheitspartei Westberlins\" (SEW). Die in der Bundesrepublik als Reaktion auf die faktische Wiederauferstehung der kommunistischen Partei geschaffenen Unvereinbarkeitsbeschlüsse und den Radikalenerlass wandten die demokratischen Parteien, die Gewerkschaften und die öffentliche Verwaltung infolge ihrer Integration in das dortige politische System auch in West-Berlin auf Mitglieder und Aktivisten „kommunistischer“ Organisationen an, und damit auch auf die der SEW. Als es infolge des Zusammenbruchs der DDR dort zur Mutation der SED zur PDS gekommen war, die ein Aufgehen ihrer bisherigen Satellitenorganisationen SEW und DKP in einer gesamtdeutschen „Partei der Arbeiterklasse“ unmöglich machte, versuchte im April 1990 das noch verbliebene Drittel der SEW-Mitglieder von 1989 einen Neustart als \"Sozialistische Initiative\" (SI). Die im wiedervereinigten Deutschland erfolglos und unbeachtet gebliebene SI beschloss im März 1991 ihre Selbstauflösung.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung bis 1989.", "content": "Innerhalb der kommunistischen Weltbewegung pflegte die DKP die engsten Beziehungen zur SED. Dazu gehörte eine umfangreiche finanzielle und politische Unterstützung durch die SED. Da die DKP von einer Offenlegung der Unterstützung durch die SED Nachteile erwartete, unterstützte die SED die DKP beispielsweise mittels Tarnfirmen. Während der Ära Honecker wurden jährlich etwa 70 Millionen DM von Ost-Berlin in die Düsseldorfer DKP-Zentrale transferiert. Entsprechend ihrem Selbstverständnis als „Partei der Arbeiterklasse“ bemühte sich die DKP, in der Gewerkschaftsbewegung ihre Auffassungen zu vermitteln. Vergleichsweise stark war die Partei in der Metallindustrie. Bis in die 1980er Jahre gewann die Partei einen gewissen Einfluss im Kulturleben. So schlossen sich ihr zeitweise Schriftsteller an oder standen ihr nahe wie zum Beispiel Martin Walser oder Wissenschaftler wie Werner Plumpe. In den Bundestagswahlen zwischen 1972 und 1983 konnte die DKP maximal 0,3 % der Stimmen gewinnen. Bei Landtagswahlen erreichte sie 1971 mit 3,1 % bei der Bremer Bürgerschaftswahl ihr höchstes Ergebnis. Auf kommunaler Ebene lassen sich zwei Muster von Gemeinden erkennen, in denen die DKP Mandate erzielen konnte: zum einen in Arbeiterwohngemeinden mit langer linker Tradition wie Bottrop im Ruhrgebiet oder Mörfelden in Hessen, zum anderen in Universitätsstädten wie Marburg oder Tübingen. Die DKP verteidigte die gewaltsame Niederschlagung des Volksaufstands vom 17. Juni 1953 in der DDR sowie den Bau der Mauer und begrüßte den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan 1979. Die gewaltsame Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 begrüßte sie als Beitrag zur „Weiterentwicklung der sozialistischen Demokratie“. In den 1970er Jahren entwickelten sich Strömungen, die unter Berufung auf einen erneuerten Marxismus demokratische Parteistrukturen und „offene Diskussionen“ forderten. Die Parteiführung vertrat jedoch weiterhin das Organisationsprinzip des Demokratischen Zentralismus, auch wenn der Begriff selbst vermieden wurde. Insbesondere nach der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann aus der DDR Ende 1976 kam es zu Forderungen von Mitgliedern nach einer Orientierung an eurokommunistischen Ansätzen, die von der Parteiführung aber unterdrückt wurden. Daraufhin gründeten vor allem aus dem akademischen Bereich stammende ausgeschlossene oder enttäuschte Genossen den Arbeitskreis Westeuropäische Arbeiterbewegung (AWA). In der Folge kam es zu Parteiaustritten und -ausschlüssen, z. B. in Marburg (Günter Platzdasch), in Nordrhein-Westfalen (Detlev Peukert) und um die Zeitschrift \"Düsseldorfer Debatte\" (Michael Ben, Peter Maiwald, Thomas Neumann). Nach 1980 konzentrierte sich die DKP auf die Friedensbewegung. So war sie auch an der Friedensliste beteiligt, die Mitte der 1980er Jahre an einigen Wahlen teilnahm, für die auch Uta Ranke-Heinemann kandidierte, Tochter des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann, und die auch punktuelle Erfolge erzielte. In der Friedensbewegung befürwortete die DKP im Rahmen des Krefelder Appells eine Linie des „Minimalkonsenses“: die Bekämpfung (auch unter dem Wahlkampfmotto „Arbeitsplätze statt Raketen!“) des NATO-Doppelbeschlusses als „kleinsten gemeinsamen Nenner“. Ab 1985 motivierte Michail Gorbatschows neue politische Linie in der Sowjetunion auch Mitglieder der DKP zu einer Infragestellung früherer Positionen. Die hohe Bedeutung, die in der Hochzeit der Friedensbewegung die Abrüstung als wichtigste „Menschheitsfrage“ in der politischen Praxis ihrer Mitglieder hatte, führte in Teilen der Mitgliedschaft zu einer Entfremdung von den originären Inhalten einer kommunistischen Partei und ließ das Profil der DKP als „Partei der Arbeiterklasse“ unscharf werden. Auch die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl (1986) bewirkte eine Zunahme der Kritik an den Positionen der Parteiführung und der Parteimehrheit, die sich bis dahin nur gegen Kernkraftwerke in so genannten kapitalistischen Ländern ausgesprochen hatten, da ihrer Meinung nach die Gefahren vor allem aus einem auf Profitmaximierung gerichteten Betrieb atomarer Kraftwerke resultierten. Die Widersprüche wurden erstmals auf dem \"Hamburger Parteitag\" 1986 deutlich sichtbar. Es bildete sich eine Strömung der „Erneuerer“. Im Zuge des Auflösungsprozesses in den sozialistischen Ländern 1989/1990 verließen diese Kräfte die DKP. Teils beendeten sie ihr politisches Engagement, teils wandten sie sich anderen Parteien, vor allem der SPD oder der PDS zu. Einzelne prominente Intellektuelle und Funktionsträger wie der Schriftsteller Peter Schütt, der Journalist Franz Sommerfeld oder die Journalistin Christiane Bruns vollzogen in der Folge einen vollständigen Wechsel ihrer politischen Orientierung und wurden zeitweise oder auf Dauer prominente Repräsentanten des medialen Lebens der Bundesrepublik Deutschland. Die inneren Auseinandersetzungen, der rasche Zusammenbruch der realsozialistischen Systeme in Europa, vor allem aber das Ende der die DKP unterstützenden DDR (siehe auch Parteifinanzen und Vermögen) wie auch der mit diesen Prozessen einhergehende allgemeine Niedergang der Linken führten die DKP in eine tiefe Existenzkrise. Von bis zu 57.000 (höchst genannte parteioffizielle Zahl 1986) oder 42.000 (Verfassungsschutzberichte) Mitgliedern blieben nach 1989 wenige Tausend übrig.", "section_level": 2}, {"title": "DKP-Militärorganisation.", "content": "Von 1969 bis 1989 bildete die DDR etwa 200 DKP-Mitglieder der Gruppe Ralf Forster paramilitärisch aus. Sie sollten im Kriegsfalle Sabotageakte und Personenanschläge verüben. Diese Gruppe wurde von der DDR mit Geld, Waffen und Sprengstoff versorgt. Die theoretische Ausbildung fand in Ost-Berlin statt. Am Springsee in Brandenburg erfolgte die praktische Ausbildung durch Offiziere der NVA zu den Themen: „Umgang mit Waffen und Sprengmitteln, die Taktik von Kleinkampfgruppen, Tarnung, Spurenverwischung und das lautlose Töten von Menschen.“", "section_level": 3}, {"title": "Einbruch und Neuorientierung nach 1989.", "content": "Die Verbliebenen wollten die an Prinzipien von Lenin orientierte \"Partei der Arbeiterklasse\" mit einheitlicher Weltanschauung verteidigen. Dennoch stellte sich heraus, dass auch innerhalb der Rest-DKP in vieler Hinsicht gegensätzliche Positionen existierten. Verschärft wurde das Problem durch den Beitritt ehemaliger SED-Mitglieder in den neuen Bundesländern und Ost-Berlin, die der West-Partei Tendenzen zum Revisionismus und „ideologische Kapitulation“ vor der als „Konterrevolution“ bezeichneten Wende und friedlichen Revolution in der DDR vorwerfen. Anders als vor 1989 verbarg die DKP ihre inneren Spannungen nicht mehr nach außen, sondern führte die kontroversen Diskussionen auch offen in der Parteizeitung \"Unsere Zeit\". Zu den Gestaltern des neuen Programms gehörte maßgeblich der marxistische Philosoph Hans Heinz Holz, der der Partei seit 1994 angehörte. Auf dem 17. Parteitag im April 2006 wurde das Programm von 1978 abgelöst. Bei der Bundestagswahl 2009 trat die DKP nur in Berlin an und erreichte weniger als 2000 Zweitstimmen; bundesweit wird ihr Wahlergebnis mit 0,0 % ausgewiesen. Über die Listen der PDS und der Partei Die Linke sowie mittels Eigenkandidatur und über Wahlbündnisse konnten DKP-Mitglieder in rund 20 vorwiegend kommunale Parlamente einziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausrichtung ab 2010.", "content": "In den Jahren ab 2010 gab es vermehrt Streitpunkte um die inhaltliche Ausrichtung der DKP. Die Mehrheit der Partei und des Parteivorstandes um die Vorsitzende Bettina Jürgensen, den ehemaligen Vorsitzenden Heinz Stehr und das Parteivorstandsmitglied Leo Meyer wollten den Kurs der „Neuausrichtung“ der Partei weiter fortführen und strebten eine Fortsetzung der engen Zusammenarbeit mit der Linkspartei und eine Ausweitung des Beobachterstatus' in der Europäischen Linkspartei \"(EL)\" zu einer Vollmitgliedschaft an. Die Minderheit um das Parteivorstandsmitglied Patrik Köbele und Hans-Peter Brenner wollte den Beobachterstatus in der \"EL\" beenden, zu überregionalen Wahlen antreten und die Partei selbstständiger und „klassenkämpferischer“ gestalten. Am 2. und 3. März 2013 fand in Mörfelden-Walldorf der 20. Parteitag der DKP statt. Hier kam es zur Kampfabstimmung bei der Wahl zum Parteivorsitz zwischen der Amtsinhaberin Bettina Jürgensen und ihrem Herausforderer Patrik Köbele. Köbele gewann die Wahl und wollte die Partei „mehr kämpferisch und revolutionär, wieder den Klassenkampf, das Klassenbewusstsein und die Avantgarderolle der Kommunistischen Partei betonend“ aufstellen. „Der Abstand zu solchen Kräften, die Reformen innerhalb des bestehenden Gesellschaftssystems einer antiimperialistischen Revolutionsrhetorik ohne gesellschaftlichen Rückhalt als Nahziel vorziehen, wird sich vergrößern“, betonte Köbele bei seinem Antritt. Die DKP beendete am 27. Februar 2016 auf dem 21. Parteitag ihren Beobachterstatus in der Europäischen Linkspartei. Das Lager um die ehemaligen Vorsitzenden Bettina Jürgensen, Heinz Stehr und den „Architekten des Reformkurses“ in der Partei, Leo Meyer, organisierte sich im \"Kommunistischen Netzwerk\" und im Verein Marxistische Linke \"(MaLi)\". \"MaLi\" ist offizielle „Partnerbewegung“ der Europäischen Linkspartei. Viele MaLi-Mitglieder haben die DKP in den Jahren nach dem 20. Parteitag verlassen. Im Zuge der innerparteilichen Diskussion um die Ausrichtung der Partei im Bezug auf die antimonopolistische Strategie \"(AMS)\" verließen einige, vor allem junge Mitglieder die Partei und die SDAJ, weil sie die \"AMS\" ablehnten. Sie gründeten zunächst den Zusammenhang \"wie weiter?\", woraus Mitte 2018 die \"Kommunistische Organisation (KO)\" entstand. Die DKP erhielt zur Europawahl 2019 20.396 Stimmen (0,1 %). Am 9. November 2019 feierte die DKP den 70. Gründungstag der DDR, des „ersten sozialistischen Staats auf deutschem Boden“, nach ihrer Auffassung „ein notwendiges Kontrastprogramm zu all den Feiern der Sieger und Profiteure des Mauerfalls“. Die DDR sei „aller Widersprüchlichkeit zum Trotz [...] die größte Errungenschaft der Arbeiterbewegung Deutschlands“ und ein „Friedensstaat“ gewesen, mit dem „wesentliche soziale und humane Grundrechte verwirklicht“ worden seien.", "section_level": 2}, {"title": "Beobachtung durch die Verfassungsschutzbehörden.", "content": "Seit ihrer Gründung 1968 wird die DKP vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet. Sie wird als linksextremistisch und verfassungsfeindlich eingestuft, da sie sich als „revolutionäre Partei der Arbeiterklasse“ zum Marxismus-Leninismus bekenne und unverändert eine revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft anstrebe. Zudem geht man davon aus, dass die DKP zur Profilierung verstärkt auf den außerparlamentarischen Kampf setze. Für „eindeutig verfassungsfeindlich“ wird die Partei beispielsweise wegen folgender Aussage aus dem Parteiprogramm eingestuft:", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltliches Profil.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Selbstverortung.", "content": "Als letztes Ziel ihrer Politik sieht die DKP den Kommunismus. Damit bezeichnet sie „eine Gesellschaftsordnung, in der die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beseitigt, ein sorgsamer Umgang mit der Natur gesichert und die freie Entwicklung eines jeden als die Bedingung für die freie Entwicklung aller ermöglicht“ sei. Als eine „historische Übergangsperiode zur neuen Gesellschaft“ sieht sie nach eigenen Angaben „den Sozialismus“ an. Die DKP sieht sich „als marxistische Partei mit revolutionärer Zielsetzung“. Sie orientiert sich „an den Erkenntnissen des wissenschaftlichen Sozialismus, deren Weiterentwicklung sie fördert.“ Dabei würde sie „gleichberechtigt und partnerschaftlich mit anderen linken und demokratischen Organisationen und Parteien“ zusammenarbeiten. Zudem sei die DKP „bei Wahrung ihrer völligen Selbstständigkeit Teil der kommunistischen und revolutionären Bewegung“.", "section_level": 2}, {"title": "Parteiprogramm.", "content": "Am 8. April 2006 (auf der 2. Tagung des 17. Parteitags der DKP in Duisburg) beschlossen die Delegierten ein neues Parteiprogramm. Es löste das Programm von 1978 ab. Im Programm der DKP von 1978 (beschlossen auf dem Parteitag in Mannheim) stand die Zielsetzung, mittels der Übergangsform einer \"„antimonopolistischen Demokratie“\" zum Fernziel einer \"„sozialistischen Gesellschaft“\" zu gelangen. Dem lag die Analyse des modernen Kapitalismus als staatsmonopolistischer Kapitalismus zugrunde, die von marxistischen Wirtschafts- und Politikwissenschaftlern, so auch in der DDR und in Frankreich sowie an dem der DKP verbundenen Institut für Marxistische Studien und Forschungen (IMSF) in Frankfurt am Main, entwickelt worden war. Demnach habe im Kapitalismus eine zunehmende und historisch neue Verflechtung von großen und international agierenden Konzernen mit der staatlichen Administration und Exekutive stattgefunden, die die Verteilung des gesamtwirtschaftlichen Mehrprodukts zum Vorteil vor allem der Großwirtschaft („Großkapital“) und zu Lasten der kleinen Kapitaleigner und der Beschäftigten in neuer Größenordnung nach sich ziehe und die demokratischen Entscheidungsprozesse gefährde. Damit einher gingen soziale Abstiegsprozesse, die stärker als je zuvor sowohl die selbständigen als auch die lohnabhängigen Mittelschichten erfassen würden und deren Bekämpfung umfassende gesellschaftliche und politische Bündnisse gegen die Politik der internationalisierten Konzerne erfordere. In der Präambel ihres Parteiprogramms (2006) behauptet die DKP \"„schärfer gewordene Klassengegensätze“\". Das Programm setzt nicht mehr auf \"„Aktionseinheiten“\" mit Sozialdemokraten. Nach wie vor strebt die DKP aber vor allem vor Ort Bündnisse mit \"„fortschrittlichen“\" demokratischen Kräften an. Konkret öffnet sie sich mit dem neuen Programm den Neuen sozialen Bewegungen, den Montagsdemonstrationen, Attac sowie der Antifa. Die DKP betrachtete sich stets als Teil des um die Sowjetunion als Zentrum versammelten „sozialistischen Lagers“. Ein besonders enges Verhältnis unterhielt sie zur DDR und dort zur SED. Die als Eurokommunismus bezeichnete Orientierung der kommunistischen Parteien Italiens, Spaniens und zeitweilig Frankreichs lehnte sie als „sozialreformistisch“ und als Weg in die Sozialdemokratie entschieden ab. Ebenso entschieden verurteilte sie alle Bemühungen linker Gruppierungen der 1970er und 1980er Jahre, die politische Macht auch mit Mitteln der Gewalt zu erobern, und erklärte, den Weg zum Sozialismus ausschließlich mit friedlichen und demokratischen Mitteln im Rahmen der verfassungsrechtlichen Möglichkeiten anzustreben.", "section_level": 2}, {"title": "Streitfragen.", "content": "Auf der analytischen Ebene beschäftigen die DKP vor allem zwei Streitfragen. Aus deren unterschiedlicher Beantwortung ergeben sich gegensätzliche Schlussfolgerungen für ihr Selbstverständnis. Eine wesentliche Frage über diese Ursachenforschung hinaus ist die nach der Rolle demokratischer Mitbestimmung innerhalb einer sozialistischen Gesellschaft. Im Gegensatz zu den Beschlüssen der Gesamtpartei gaben die Landesverbände in Berlin und Brandenburg im Mai 2009 bekannt, zur Bundestagswahl 2009 antreten zu wollen. Hinsichtlich der eigenständigen Beteiligung an Wahlen bestand nur Einigkeit darin, bei der Europawahl 2009 anzutreten.", "section_level": 2}, {"title": "Struktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Parteitage.", "content": "Entsprechend dem Statut der DKP von 2018 ist der Parteitag das höchste Organ der Partei und findet alle 2 Jahre statt. Bisher (29. Juni 2019) fanden folgende Parteitage statt:", "section_level": 2}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Die DKP schrumpfte seit der Wiedervereinigung von mehreren zehntausend Mitgliedern in den 1980er Jahren auf rund 4200 (2008), dann auf etwa 4000 (2009), 2013 auf etwa 3500, 2014 auf etwa 3000.", "section_level": 2}, {"title": "Verbände.", "content": "Die Partei ist mit 18 Bezirksverbänden in allen 16 Bundesländern präsent. Dabei sind die Bundesländer Bayern und Nordrhein-Westfalen in jeweils zwei Bezirksverbände (Nordbayern/Südbayern und Rheinland-Westfalen/Ruhr-Westfalen) gegliedert. Zudem existieren noch diverse Kreisverbände.", "section_level": 2}, {"title": "Kommissionen.", "content": "Beim Parteivorstand werden Kommissionen und Arbeitskreise sowohl für die dauerhafte Tätigkeit in einem Bereich als auch für die Erledigung konkreter, befristeter Arbeitsaufträge gebildet. Die Kommissionen sind Beratungsorgane des Parteivorstandes. Sie sind verantwortlich für die Erarbeitung von Entscheidungen und Beschlussvorlagen. Sie haben das Recht, soweit sie in einem bestimmten Politikfeld tätig sind, eigenverantwortlich in Abstimmung mit den jeweils verantwortlichen Parteivorsitzenden bzw. Sekretariatsmitgliedern Stellungnahmen abzugeben, in Bündnissen die DKP zu vertreten und sich für diesen Bereich an die Öffentlichkeit zu wenden. \"Dauerhafte Kommissionen sind unter anderem:\"", "section_level": 2}, {"title": "Publikationen.", "content": "Parteizeitung ist die wöchentlich in Essen erscheinende Unsere Zeit. Alle zwei Monate erscheint das der DKP nahestehende Theorieorgan Marxistische Blätter. Der \"Neue Impulse Verlag\" und die \"Marx-Engels-Stiftung\" in Wuppertal sind ebenfalls mit der DKP verbunden. Schulungszentrum der Partei ist die \"Karl-Liebknecht-Schule\" in Leverkusen. Außerdem richtet die DKP alle zwei Jahre das UZ-Pressefest aus. Daneben gibt es Kleinpublikationen mit betrieblicher oder lokaler Reichweite.", "section_level": 2}, {"title": "Parteifinanzen und Vermögen.", "content": "Die Partei erhält aufgrund ihrer Wahlergebnisse keine Mittel aus der staatlichen Parteifinanzierung. In der Bundestagsdrucksache 18/1080 ist der Rechenschaftsbericht des Jahres 2011 aufgeführt. Demnach erhielt die Partei in diesem Jahr Einnahmen in Höhe von rund 1.429.000 Euro, darunter Sie schloss 2011 mit rd. 21.000 Euro Defizit ab, 2010 waren es rd. 93.000 Euro Defizit, ihr Reinvermögen betrug 2011 rd. 667.000 Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzierung durch die DDR.", "content": "Nach den Erkenntnissen der Unabhängigen Kommission zur Überprüfung des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen der DDR erhielt die DKP im Zeitraum 1981 bis 1989 Zahlungen von der DDR (Bereich Kommerzielle Koordinierung) in Höhe von insgesamt 526.309.000 DM (etwa 270 Millionen Euro). Diese Beträge wurden in den Rechenschaftsberichten an den Deutschen Bundestag nicht ausgewiesen. Am 15. Oktober 1989 – zwei Tage vor seinem Sturz – genehmigte SED-Chef Erich Honecker für 1990 die Zahlung von rund 65 Millionen DM an die DKP und deren „befreundete Organisationen“. Funktionäre der Partei erhielten Scheinarbeitsverhältnisse bei SED-Parteifirmen in der Bundesrepublik Deutschland.", "section_level": 3}, {"title": "Parlamentarische Repräsentanz.", "content": "Die DKP ist vereinzelt lokal erfolgreich und in mehreren kommunalen Parlamenten vertreten, sowohl allein als auch in linken Bündnislisten. In den entsprechenden Orten werden – zum Teil seit den 1920er Jahren – Kommunisten immer wieder in die Parlamente gewählt. Als Schwerpunkte kommunalpolitischer Präsenz und Aktivität der DKP lassen sich im nördlichen Ruhrgebiet die kreisfreie Stadt Bottrop und Gladbeck nennen. In Essen verlor die DKP 2009 ihr Stadtratsmandat. Zusätzlich sind Mörfelden-Walldorf und Reinheim in Südhessen sowie Heidenheim in Baden-Württemberg und Püttlingen im Saarland als Schwerpunkte zu nennen. In Hessen wurden 24 DKP-Mitglieder über eigene Listen und auf Bündnislisten mit der Linkspartei in die Kommunalparlamente gewählt. In Nordhorn stellte die DKP zwischen 1976 und 2016 Mandate im Stadtrat. Im Landkreis Grafschaft Bentheim, in dem Nordhorn liegt, hatte sie bis 2016 ein Kreistagsmandat. Von 2008 bis 2013 war sie im Landtag von Niedersachsen mit der über die Liste der Partei Die Linke gewählten, später aus deren Fraktion ausgeschlossenen Abgeordneten Christel Wegner vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Nahestehende Organisationen.", "content": "Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) ist eine der DKP nahestehende Jugendorganisation, der Marxistische Studentenbund Spartakus (MSB oder MSB-Spartakus) war die DKP-nahe Studentenorganisation, die sich nach der Wiedervereinigung Deutschlands aufgelöst hat. Mit der Assoziation Marxistischer Studierender (AMS) ist Ende der 1990er Jahre eine neue DKP-nahe und bundesweit organisierte Hochschulgruppe entstanden. Die DKP arbeitet mit der Kommunistischen Plattform der Partei \"Die Linke\" vornehmlich auf kommunaler Ebene zusammen. So betreibt die DKP gemeinsam mit der Linken beispielsweise ein „Linkes Zentrum“ in Münster. Zudem zogen rund 30 DKP-Mitglieder über Listenplätze der Linkspartei in kommunale Parlamente ein. Der hessische Landesverband rief zur Wahl der Linken auf, nachdem er 2008 nicht zur Landtagswahl antrat.", "section_level": 2}, {"title": "Standortbestimmung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Auf nationaler Ebene.", "content": "Die Parteiführung strebte eine behutsame und vorsichtige Öffnung und Erneuerung unter Vermeidung offener Konflikte mit den „Linksorthodoxen“ an. Dennoch erntete sie vom linken Parteiflügel den Vorwurf, sie unterminiere und zerstöre die Grundlagen kommunistischer Identität. Zur Bundestagswahl 2005 rief die DKP zur Wahl der Linkspartei.PDS auf, auf deren Wahllisten auch einzelne DKP-Mitglieder kandidierten. Wahlpolitisch orientierte sich die DKP vor allem auf Zusammenarbeit mit der Partei \"Die Linke;\" sie unterstützte deren Listen und bemühte sich um Beteiligung an ihnen entsprechend ihrer Orientierung auf „Bündelung der Linkskräfte“, wie sie auch im 2006 verabschiedeten neuen Programm der DKP vorgesehen ist. Die DKP führte vom 23. bis zum 24. Februar 2008 im hessischen Mörfelden-Walldorf, einer der Orte mit einer kommunalen Verankerung, ihren 18. Parteitag durch. Mit der Wiederwahl von Heinz Stehr zum Vorsitzenden sowie von Nina Hager zu seiner Stellvertreterin und erstmals Leo Mayer zum weiteren Stellvertreter wurde, wie auch bei den wesentlichen politischen Abstimmungen, der Kurs der Parteiführung gegen etwa ein Drittel der Delegierten bestätigt. Die Minderheit hatte eine Konzentration auf Betriebs- und Kommunalpolitik verlangt und war gegen die europapolitische Orientierung der DKP auf Mitarbeit in der Partei „Europäische Linke“. Dabei ging es um die weiterhin diskutierte Streitfrage, ob der „Hauptgegner“ in Zeiten der Globalisierung das „transnationale Kapital“ (Mehrheit) oder der „deutsche Imperialismus“ (Minderheit) sei. Auf dem 20. Parteitag der DKP am 2. März 2013 wurde Patrik Köbele zum Vorsitzenden der DKP gewählt. Nach der Wahl hat Patrik Köbele den alten Parteivorstand komplett ersetzt. Die DKP ist seitdem wieder eine marxistisch-leninistische Partei, die den Demokratischen Zentralismus als ihre Organisationsform eingeführt hat und sich nicht als „linke Sammelbewegung“, sondern als kommunistische Partei sieht. Die vorherige Vorsitzende Bettina Jürgensen und mit ihr der gesamte DKP-Bezirk Süd-Bayern traten aufgrund dieser Entwicklung aus. Auf dem 21. Parteitag beendete die DKP ihren Beobachterstatus in der „Europäischen Linken“ und arbeitet seitdem immer weniger mit der Linkspartei zusammen. Bei der Bundestagswahl 2017 kandidierte die DKP zum ersten Mal seit der Bundestagswahl 2005 wieder und rief nicht zur Wahl der Linkspartei auf.", "section_level": 3}, {"title": "Auf internationaler Ebene.", "content": "Seit etwa dem Jahr 2000 ist die Positionierung der DKP auf internationaler und besonders auf europäischer Ebene umstritten. Da das Kapital heute vor allem transnational agiere, so die Mehrheit des Parteivorstands, die den Widerspruch der damaligen Minderheit hervorruft, könne antikapitalistischer Widerstand nicht auf den Rahmen des Nationalstaats beschränkt bleiben. Die Frage der bestmöglichen internationalen Zusammenarbeit verbindet sich dadurch für die DKP mit dem Problem der eigenen Standortbestimmung. Auf dem 14. Parteitag der DKP im Frühjahr 2000 forderte der DKP-Bundesvorsitzende Heinz Stehr die Schaffung einer „Europäischen Kommunistischen Partei“ als Antwort auf die „Herausforderungen der vom Kapital betriebenen europäischen Einigung“. Aber da die kommunistischen Parteien in Europa in vielerlei Hinsicht unterschiedliche Positionen vertreten, ließ sich diese Idee nicht verwirklichen. Die DKP beteiligte sich in den 2000er Jahren an zwei europaweiten Zusammenschlüssen radikal linker Parteien: Zum einen an der Partei der Europäischen Linken (EL), die vorwiegend aus post-, reform- und neokommunistischen Parteien wie der deutschen Partei Die Linke, der französischen PCF und der italienischen PRC besteht, andererseits an der Europäischen Antikapitalistischen Linken (EAL), die überwiegend von trotzkistisch beeinflussten Organisationen gebildet ist, allerdings (Stand: 2008) an Bedeutung verloren hat. Zwischen 2001 und 2006 nahm die DKP unregelmäßig an den Konferenzen der EAL teil. In der EL hatte sie lange Zeit einen Beobachterstatus. Unterstützt und vorangetrieben wird die Zusammenarbeit mit der EL in der DKP von in Richtung Öffnung und Erneuerung orientierten Kräften, während der „linksorthodoxe“ Parteiflügel eine enge Kooperation mit „Reformisten“ scharf ablehnt. Am dritten Tag des XXI. Parteitags der DKP 2016 beschloss die Mehrheit die Beendigung des Beobachterstatus in der Europäischen Linkspartei.", "section_level": 3}, {"title": "Landtagswahlergebnisse der DKP seit 1970.", "content": "In den Ländern Thüringen und Sachsen ist die Partei bislang nicht zu einer Landtagswahl angetreten.", "section_level": 2}, {"title": "Bundestagswahlergebnisse seit 1972.", "content": "Bei den Bundestagswahlen 1994, 1998, 2002 und 2013 trat die DKP zwar mit keiner Liste an, stellte jedoch Direktkandidaten auf, die bei jeder der eben genannten Wahlen 0,0 % der Erststimmen auf sich vereinigen konnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) ist eine 1968 in der Bundesrepublik Deutschland gegründete kommunistische Kleinpartei. Aufgrund personeller Kontinuitäten und inhaltlicher Gemeinsamkeiten mit der 1956 verbotenen KPD gilt sie als deren maßgebliche Nachfolgeorganisation. Sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet und von diesem wie auch von Politikwissenschaftlern als linksextremistisch eingestuft.", "tgt_summary": "德国的共产党(,缩写为DKP)是德国的一个共产主义政党,成立于1968年9月。该党是1956年遭西德当局取缔的德国共产党的继承者。该党的意识形态是共产主义、马克思列宁主义。该党的主席是帕特里克·科波勒。2015年,该党有党员3000人。该党曾派代表出席共产党和工人党国际会议。", "id": 818727} {"src_title": "Kaliumchlorid", "tgt_title": "氯化钾", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Weltweit gibt es zahlreiche kaliumchloridhaltige Salzvorkommen. Von herausragender Bedeutung sind die Vorkommen in Kanada, in der GUS und Deutschland. Bis 2014 wird das über 240 Millionen Tonnen große Vorkommen in der Wüste Lop Nor im Seebecken von Lop Nor in China mit der weltgrößten Produktionsstätte für 3 Millionen Tonnen Dünger erschlossen. In der Natur kommt Kaliumchlorid als Sylvin (Sylvit) vor. Weitere weit verbreitete kalium- und chloridhaltige Minerale und Gesteine sind Carnallit – KCl · MgCl · 6 HO, Kainit – KCl · MgSO · 3 HO und Sylvinit – KCl · NaCl.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Kaliumchlorid ist ein hygroskopischer, kristalliner, farb- und geruchloser Feststoff, der leicht löslich in Wasser ist. Je nach Konzentration schmeckt die Verbindung süß (0,009 molare Konzentration), über bitter (0,3) und bitter salzig (0,1) bis salzig, bitter, sauer (0,2-0,5). Die Verbindung besitzt eine kubische Kristallstruktur mit der. Bei hohen Drücken geht diese in eine Caesiumchloridstruktur über.Andrew J. Campbell, Dion L. Heinz: \"Compression of KCl in the B2 structure to 56 GPa.\" In: \"Journal of Physics and Chemistry of Solids.\" 52, 1991, S. 495,. Hydrate sind von Kaliumchlorid nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung.", "content": "Das Verfahren des Auskristallisierens des schwerer löslichen Kaliumchlorids beim Eindampfen von konzentrierten wässrigen Lösungen von Carnallit (KMgCl · 6 HO) hat technisch die größte Bedeutung. Auch durch Flotation von kaliumchloridhaltigen Salzgemengen, zum Beispiel im Kalibergbau gewonnener Rohsalze, kann Kaliumchlorid gewonnen werden. Eine weitere Möglichkeit besteht im Heißlöseverfahren, welches ein selektives Herauslösen des KCl aus Salzgemengen auf Grund unterschiedlicher Temperaturabhängigkeiten der Löslichkeiten von Salzen erlaubt. Im ESTA-Verfahren gelingt die Gewinnung durch elektrostatische Trennung aus Salzgemengen. Durch Neutralisation von Salzsäure und Kalilauge gemäß der Gleichung gelingt die Darstellung.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Kaliumchlorid wird in der Lebensmitteltechnik als Festigungsmittel und Geschmacksverstärker eingesetzt. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer \"E 508\" ohne Höchstmengenbeschränkung (quantum satis) für alle als Zusatzstoff zugelassenen Lebensmittel erlaubt. Zudem findet es Verwendung als Bestandteil künstlicher Speisesalze, z. B. Pansalz, zur Einsparung von Natriumchlorid. Kaliumchlorid wird großtechnisch zur Herstellung von Kalidünger genutzt. Des Weiteren ist Kaliumchlorid der Rohstoff für die Herstellung fast aller technisch genutzten Kaliumverbindungen wie beispielsweise Kaliumcarbonat, Kaliumhydroxid und auch der Legierung NaK. Die Metallindustrie nutzt Kaliumchlorid als Härtesalz, die Emailleindustrie als Schwebemittel. In der Erdölindustrie dient es zur Stimulation von Lagerstätten. Als Streusalz ist es wegen der tieferen Schmelztemperatur einer Kaliumchlorid-Wasser-Mischung auch bei Temperaturen unter −10 °C wirtschaftlich einsetzbar. Kaliumchlorid ist ein Bestandteil künstlich hergestellter isotonischer Lösungen, einer Lösung mit gleichem osmotischem Druck wie das menschliche Blut (vergleiche Ringerlösung). Auch in schmerzhemmenden Zahncremes für schmerzempfindliche Zähne ist es enthalten. Im Labor wird es zu Elektrolyt- und Aufbewahrungslösung für pH-Messelektroden und Redox-Elektroden (annähernd gesättigt mit 3 mol/l KCl-Lösung) genutzt. Durch die gleiche Ionenbeweglichkeit von Kalium- und Chloridionen ist diese Lösung potentialneutral. Es dient auch als Kalibrierstandard für Betastrahlung. Kalium enthält zu 0,0118 % das Isotop K, dieses liefert 16350 Bq pro Kilogramm KCl, davon sind 89,28 % Betastrahlung und 10,72 % Gammastrahlung mit 1,46083 MeV. Beim Hydraulic Fracturing wird es meistens mit Wasser, Sand und anderen Chemikalien in die Erde gepumpt, um die Gesteinsschichten aufzubrechen.", "section_level": 1}, {"title": "Toxikologie.", "content": "Die Injektion von hohen Dosen Kaliumchlorid kann zum Herzstillstand durch Hyperkaliämie führen. Das wird beim Einschläfern von Tieren, bei der Hinrichtung durch die Giftspritze und zur Verhinderung von Lebendgeburten bei späten Schwangerschaftsabbrüchen ausgenutzt. Verwendet wird es ebenfalls für kardioplegische Lösungen (Blutkardioplegie nach Calafiore) zum Einleiten des Herzstillstands bei Operationen mit Herz-Lungen-Maschinen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachweis.", "content": "Der klassische Nachweis des Cl-Ions gelingt durch Fällung mit Ag, Pb oder Hg als Silberchlorid AgCl, Blei(II)-chlorid PbCl sowie als Quecksilber(I)-chlorid HgCl. Der Nachweis des K-Ions ist über die violette Flammenfärbung beziehungsweise Fällung als Kaliumperchlorat (KClO) möglich. Mit Natriumtetraphenylborat kann ebenfalls ein schwerlösliches Kaliumsalz gefällt werden. Spektroskopisch gelingt der Nachweis der Elemente zum Beispiel mittels Atomabsorptionsspektroskopie. Als Gift im menschlichen Körper gehört Kaliumchlorid zu den am schwersten nachzuweisenden Giften, die derzeit bekannt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Toxikologie und Forensik.", "content": "Rechtsmedizinisch kann eine Vergiftung mit Kaliumchlorid nur schwer nachgewiesen werden. Der natürliche Spiegel steigt nach dem Tod durch Zellzerfall und damit Übertritt des intrazellulären Kaliums in alle anderen Kompartimente schnell an. Gelingt der Nachweis einer Vergiftung, muss ein ärztlicher Behandlungsfehler durch von der bewussten Verabreichung abgegrenzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaliumchlorid (KCl), das Kaliumsalz der Salzsäure, bildet farblose, salzig-bitter schmeckende, wasserlösliche Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 773 °C und einer Dichte von 1,98 g/cm. Es löst sich bei 20 °C zu 347 g·l in Wasser. Als Mineral heißt es \"Sylvin\".", "tgt_summary": "氯化钾(化学式:KCl),英文:Potassium chloride。盐酸盐的一种,白色结晶或结晶性粉末,易溶于水和甘油,难溶于醇,不溶于醚和丙酮。", "id": 33265} {"src_title": "Erhaltungssatz", "tgt_title": "守恒定律", "src_document": [{"title": "Zustände eines Systems.", "content": "Erhaltungsgrößen lassen sich aus den Größen berechnen, die den Zustand eines Systems beschreiben, beispielsweise Orte und Geschwindigkeiten von Teilchen. Während sich die Zustandsgrößen bei Bewegung mit der Zeit ändern, bleiben die daraus berechneten Erhaltungsgrößen zeitlich konstant. So hängt die Energie eines Teilchens der Masse formula_1 im Potential formula_2 von seiner Geschwindigkeit formula_4 und seinem Ort formula_5 ab. Auch wenn sich sowohl die Geschwindigkeit als auch der Ort im Laufe der Zeit formula_6 ändern, so bleibt die Energie zeitlich unverändert. Erhaltungsgrößen schränken die denkbare Bewegung des physikalischen Systems ein. Beispielsweise folgt aus der Energie- und Impulserhaltung bei der Compton-Streuung, wie die Energie des gestreuten Photons mit seinem Streuwinkel zusammenhängt und (abhängig vom Streuwinkel des Photons, der nicht festgelegt wird) mit welcher Energie und in welche Richtung sich das ursprünglich ruhende Elektron nach der Streuung bewegt. Viele Erhaltungsgrößen sind additiv, das heißt, in Zwei- und Mehrteilchensystemen ist der Wert der additiven Erhaltungsgröße die Summe der Einzelwerte. Der Gesamtimpuls beispielsweise ist die Summe der einzelnen Impulse. Diese scheinbare Selbstverständlichkeit gilt nur für Teilchen, die nicht oder nicht mehr miteinander wechselwirken. Während der Wechselwirkung können Felder Energie und Impuls aufnehmen und an andere Teilchen übergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltungsgrößen und Integrabilität.", "content": "Besitzt das betrachtete physikalische System so viele Erhaltungsgrößen formula_12 wie Freiheitsgrade, so lässt sich die zeitliche Entwicklung durch Integrale angeben. Man spricht von einem Integrablen System, wenn die formula_12 in Involution sind, das heißt die Poisson-Klammer für alle formula_15, formula_16 Null wird. Dies entspricht der Vertauschbarkeit der zu den Erhaltungsgrößen gehörenden Symmetrietransformationen bei Hintereinanderausführung. Im einfachsten Fall, energieerhaltende Bewegung eines Freiheitsgrades formula_17, löst man den Energiesatz nach der Geschwindigkeit auf Die Ableitung der Umkehrfunktion formula_20, die angibt, zu welcher Zeit das Teilchen den Ort formula_17 durchläuft, ist der Kehrwert, Integriert man diese Gleichung über formula_17 von einer unteren Grenze formula_24 bis zu einer frei wählbaren oberen Grenze formula_25, so ergibt sich Es liegt also die Umkehrfunktion formula_27 als Funktion der oberen Grenze eines Integrals über die gegebene Funktion formula_28 fest. Dabei ist die Startzeit formula_29 und die anfängliche Energie formula_30 frei wählbar.", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltungssätze im 19. Jahrhundert.", "content": "Die Erhaltungssätze gehören zur modernen Physik des 20. Jahrhunderts. Ende des 19. Jahrhunderts listeten die großen deutschen Enzyklopädien unter „Erhaltung“ drei Themenbereiche auf: Bei „Erhaltung der Energie“ verwiesen sie direkt auf die Kraft, bei „Erhaltung der Flächen“ auf die Zentralbewegung, bei der „der Leitstrahl in gleichen Zeiten gleiche Flächenräume beschreibt“ (heute genannt: Erhaltung des Drehimpulses). Der einzige Erhaltungssatz, der als solcher breiteren Raum einnahm, war ein von den Autoren als schwierig deklarierter, der der „Erhaltung der Welt“:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Erhaltungssatz bezeichnet man in der Physik die Formulierung der beobachteten Tatsache, dass sich der Wert einer Größe, Erhaltungsgröße genannt, in bestimmten physikalischen Prozessen nicht ändert. In einem abgeschlossenen System ändern sich Erhaltungsgrößen nicht.", "tgt_summary": "在物理学里,假若孤立物理系统的某种可观测性质遵守守恒定律(英语:law of conservation),则随着系统的演进,这种性质不会改变。", "id": 1936121} {"src_title": "Campus", "tgt_title": "校园", "src_document": [{"title": "Campus in den USA.", "content": "Die Bezeichnung \"Campus\" [] ist lateinischen Ursprungs und hat in dieser Sprache die Bedeutung ‚Feld‘. Er bezeichnete in den USA seit dem 18. Jahrhundert die außerhalb der Stadt errichteten Gebäude einer Universität, die üblicherweise von parkähnlichen Anlagen umgeben sind. Der Begriff wurde erstmals beim 1746 gegründeten College of New Jersey (heute Princeton University) verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Campus in Deutschland.", "content": "In den 1960er Jahren wurde der Ausdruck in Deutschland aus dem Amerikanischen entlehnt. Unter „Campus-Hochschulen“ versteht man seitdem Hochschulen, bei denen Lehr- und Forschungseinrichtungen und häufig auch andere universitätsnahe Infrastruktur wie z. B. Wohnraum für Lehrende und Studenten sowie Grünflächen in einem Areal zusammengefasst sind, statt sich über die Stadt zu verteilen. Deutsche Universitätsneugründungen waren nun im Gegensatz zu den klassischen europäischen Universitäten häufig nicht mehr in zentraler Lage in die Stadt integriert, sondern bildeten eigene kleine Viertel am Rand oder unmittelbar außerhalb der Stadt. Diese Entwicklung begann 1946 mit der Freien Universität Berlin (FU Berlin) und ihrem Campus in Berlin-Dahlem. Zu den frühen Gründungen solcher Hochschulen, die „auf der grünen Wiese“ wie „Trabanten“ im urbanen Umfeld angesiedelt wurden, gehört Bochum (1962), der erste deutsche Universitätscampus mit Lehr- und Forschungseinrichtungen, Wohnheimen und universitätsnaher Infrastruktur. Es folgten Düsseldorf (1965), Bielefeld (1969), Bremen (1971) und zahlreiche andere. Weitere Beispiele sind die Universitäten Augsburg, Bayreuth, Cottbus, Dortmund, Dresden, Duisburg, Erfurt, Essen, Flensburg, Hohenheim, Ilmenau, Kaiserslautern, Kassel, Koblenz, Konstanz, Lübeck, Magdeburg, Mainz, Oldenburg, Paderborn, Passau, Potsdam, Regensburg, Saarbrücken, Siegen, Ulm, Trier, Vechta sowie die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg und die Universität der Bundeswehr München. Eine ähnliche Entwicklung ist der Neubau eines Campus fern von bestehenden Hochschuleinrichtungen in der Innenstadt wie beim \"Campus Vaihingen-Pfaffenwald\" der Universität Stuttgart. Vergleichbar war es mit neuen Campussen für Naturwissenschaften traditionsreicher Universitäten wie Freiburg, Heidelberg und Tübingen. Ein anderes Modell ergab sich durch eine Zusammenlegung beim Karlsruher Institut für Technologie.", "section_level": 1}, {"title": "Verschiebung des Begriffes.", "content": "In den USA hielt sich die ursprüngliche Bedeutung bis in die 1950er Jahre, wurde aber allmählich auf den gesamten universitären Komplex übertragen. Dort benutzten schließlich auch andere Einrichtungen wie Unternehmen oder Krankenhäuser den Begriff für ihr Gelände, vermutlich, um dessen positive Bedeutung zu nutzen oder auf den Forschungscharakter ihrer Aktivitäten zu verweisen. Ein Beispiel ist der Microsoft Campus in Redmond, Washington; die Struktur eines von Grün umgebenen Komplexes am Stadtrand war hier gegeben. In Deutschland wird der Begriff inzwischen auch ohne Universitätsbezug angewendet, zum Beispiel bei Bürogebäuden. In jüngster Zeit erfuhr der Begriff auch in Deutschland eine Erweiterung und wird nun allgemein für universitäre Anlagen angewendet, auch wenn diese innerhalb der Stadt liegen. Ein Beispiel wäre die Universität Mannheim, deren Campus sich über das Schloss Mannheim und die direkte Umgebung erstreckt. In Bonn entsteht gerade auf freiem Feld, aber in Innenstadtnähe der „Campus Poppelsdorf“ der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität. Auch in Deutschland zeichnet sich, wohl um die jeweils eigene Bedeutung zu überhöhen, ähnlich wie in den USA eine Begriffsausweitung auf räumlich zusammenhängende Baulichkeiten anderer Institutionen, zum Beispiel von Krankenhäusern ab. In Kiel wird das Gelände der Universitätsklinik auch als \"Campus Kiel\" bezeichnet, zwecks Unterscheidung zum zweiten Standort Lübeck. Insbesondere bezeichnet man als Campus lockere, moderne Gebäudekomplexe, die besonders für die Lehre und Forschung angelegt werden. Ein Beispiel ist der \"Campus der Universität Wien\" auf dem Gelände des Alten Allgemeinen Krankenhauses in der Nähe der Ringstraße. Er umfasst zwar nur einen kleinen Teil der Universität Wien, beherbergt aber über 15 vorher über das Stadtgebiet verteilte Fachbereiche und eine Reihe studentisch geprägter Lokale. Ähnlich das Techno-Z Salzburg für private Forschung ebenso wie als Campus der Universität Salzburg, oder das Universitätszentrum Rottenmann als Außenstelle zweier Universitäten in einer spezialisierten Forschungsregion. Hierbei wird die heute geförderte enge Vernetzung von Hochschulen und Unternehmen, teils auf Forschung und Entwicklung spezialisiert, teils direkte privatwirtschaftliche Spin-offs der Hochschulen, auch stadtplanerisch und architektonisch gefördert (Kompetenzzentrum). Wenn funktionelle Infrastruktur in Web-Systemen abgebildet wird, wird das im übertragenen Sinne als ein E-Campus bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Campus (Plural: \"Campus,\" umgangssprachlich auch \"Campusse\") ist der zusammenhängende Komplex von Gebäuden, die zur selben Universität, Hochschule (Hochschulzentrum, Universitätszentrum) oder zum selben Forschungsinstitut gehören.", "tgt_summary": "校园或校区一般是指用围墙划分出某学校可供使用范围(包括教学活动、课余运动、学生和某些与学校相关人员日常生活)内的区域。出入口会有保安站岗。", "id": 171369} {"src_title": "Hämoglobin", "tgt_title": "血红蛋白", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Sauerstofftransportprotein Hämoglobin wurde 1840 von Friedrich Ludwig Hünefeld entdeckt. 1851 beschrieb Otto Funke die Kristallisation von Hämoglobin durch Verdünnen von Tierblut mit Wasser, Ethanol oder Diethylether und anschließendem langsamen Verdampfen des Lösungsmittels aus der erhaltenen Proteinlösung („Funkesche Kristalle“). Über die reversible Oxygenierung des Hämoglobins wurde 1866 erstmals von Felix Hoppe-Seyler berichtet. Von ihm stammt auch der Name Hämoglobin. Die Strukturformel des Häms (bzw. des korrespondierenden Hämins), also des eisenhaltigen Porphyrinkomplexes, formulierte bereits 1912 der deutsche Chemiker William Küster, der Nachweis der Richtigkeit dieser Strukturformel gelang dem Chemiker Hans Fischer 1928 durch die vollständige Synthese des Hämins. 1930 wurde er dafür mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Das Hämoglobin ist eines der bestuntersuchten Proteine, seine Struktur wurde als eine der ersten überhaupt von Max Perutz \"et al\" 1959 mit Hilfe der Röntgenkristallographie ermittelt. Für diese Arbeiten bekam er 1962 zusammen mit John Kendrew den Nobelpreis für Chemie.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nichtmodifizierte Grundstruktur.", "content": "Säuger-Hämoglobine bestehen aus vier Untereinheiten, je zwei vom α- und zwei vom β-Typ. In jeder dieser Untereinheiten ist jeweils eine prosthetische Gruppe, an der die Sauerstoffbindung stattfindet, eingebettet. Ein Hämoglobinkomplex-Molekül kann also vier Sauerstoffmoleküle binden. Die prosthetische Gruppe der sauerstofffreien Form ist ein Eisen(II)-Komplex des Protoporphyrins IX, welches die vier äquatorialen Positionen des Eisenions besetzt. Das Eisenion befindet sich in einem \"high-spin\"-Zustand und ist daher etwas zu groß, um in das Loch des Porphyrins zu passen. Es befindet sich also etwas unterhalb der Ringebene. Dieses Häm \"b\" ist über die axiale Position des Eisenions auf der Unterseite über einen proximalem Histidinrest an die Proteinmatrix gebunden. Die zweite axiale Position auf der Oberseite ist unbesetzt und steht für die Anbindung des Sauerstoffmoleküls zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Posttranslationale Modifikationen.", "content": "Neben verschiedenen seltenen Modifikationen einzelner Aminosäuren in den Hämoglobin-Untereinheiten des Menschen tritt häufig die Glykation beider Untereinheiten an speziellen Aminosäuren auf. Dies ist die Folge einer hohen Glucosekonzentration im Blut und kann daher in der Labordiagnostik verwendet werden, um den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten Monate zu ermitteln. Bei der Glykation des Hämoglobins wird Glucose kovalent an Lysin-8, -17, -41, -62 der α-Untereinheit, sowie Valin-2, Lysin-9, -18, -67, -121 oder -145 der β-Untereinheit gebunden. Ist ein glykiertes β-Hämoglobin an Valin-2 modifiziert und hat sich der Glucoserest über ein Aldimin und eine Amadori-Umlagerung zu einem stabilen \"Ketoamin\" gewandelt, wird es als HbA1c bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Sauerstofftransport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Leistungsfähigkeit.", "content": "Hämoglobin ist ein globuläres Protein mit sehr guter Löslichkeit in Wasser (Löslichkeit bis zu 5 mmol/l Hämoglobin (34 %)). 1 g Hb kann in vitro 1,389 ml Sauerstoff binden, in vivo jedoch nur 1,34 ml (Hüfnersche Zahl), somit können 100 ml Blut, die etwa 15 g Hb enthalten, bei 100-prozentiger Sättigung bis zu 15 × 1,34 ml = 20,1 ml Sauerstoff aufnehmen. Auffällig ist der sigmoidale (S-förmige) Verlauf der Bindungskurve. Normalerweise würde man erwarten, dass die Sauerstoffbeladung mit steigendem Sauerstoffpartialdruck wie beim Myoglobin zunächst stark und dann immer langsamer zunimmt (hyperbolischer Verlauf). Für Hämoglobin verläuft die Sauerstoffbindungskurve im Bereich des in der Lunge herrschenden Sauerstoffpartialdrucks ungewöhnlich flach und im Bereich des im Gewebe herrschenden Sauerstoffpartialdrucks ungewöhnlich steil. Der flache Verlauf der Bindungskurve im Endteil verhindert einen stärkeren Abfall der Sauerstoffsättigung im Alter, bei Lungenfunktionsstörungen und in Höhenlagen, und der steilere Verlauf im Mittelteil sorgt dafür, dass bei einem sinkenden venösen Sauerstoffpartialdruck viel Sauerstoff abgegeben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Normbereich.", "content": "Für das beim Erwachsenen überwiegende sogenannte „adulte Hämoglobin“ (siehe unten) wurde ein Normbereich festgelegt. Für Kinder gelten andere Normwerte. Als Normalbereich wird der Bereich bezeichnet, in dem die Hb-Werte von 96 Prozent aller gesunden Menschen liegen. Ein erhöhter Hämoglobin-Wert bedeutet meistens auch eine erhöhte Erythrozyten-Anzahl (Polyglobulie) und kann z. B. bei Aufenthalt in großen Höhen (Sauerstoffmangel) oder durch Flüssigkeitsverlust auftreten. Bei unklarer Ursache ist auch abzuklären, ob es sich bei stark erhöhten Werten um die Erkrankung Polycythaemia vera handelt. Ein verringerter Hämoglobin-Wert wird als Anämie bezeichnet, eine verminderte Beladung der roten Blutkörperchen mit Hämoglobin als Hypochromasie. Ein erhöhter/verringerter Hämoglobin-Wert ist immer abhängig vom Normalwert. Liegt der Normalwert bei 10,9 mmol/l, dann kann ein Wert von 8,4 mmol/l schon zu Symptomen von Anämie führen. Liegt der Normalwert bei 9 mmol/l, dann treten bei 8,4 mmol/l noch keine Symptome auf. Die Höhe des Hämoglobinwertes ist maßgeblich bei der Zulassung zur Blutspende. Männer müssen einen Mindestwert von 8,4 mmol/l (13,5 g/dl), Frauen einen von 7,8 mmol/l (12,5 g/dl) aufweisen, um vom Spendearzt zugelassen zu werden. Bestimmt wird der Hb-Wert mittels elektronisch messender Hb-Photometer. Aktuelle Informationen des DRK-Blutspendedienstes besagen, dass Männer mit einem Hb von >11,2 mmol/l (18,0 g/dl) nicht mehr zur Spende zugelassen werden (12/2006). Dies ist jedoch nicht in allen Bundesländern der Fall, bei erhöhtem Hb-Wert wird weitere Flüssigkeitsaufnahme vor der Spende empfohlen. Die Bestimmung des Hämoglobingehalts basiert auf dem Nachweis der Hämgruppen des Proteins. Daher wird als molare Hämoglobinkonzentration traditionell (so auch hier) die Konzentration der einzelnen Untereinheiten (mittlere molare Masse: 16114,5 g/mol) angegeben. Der Umrechenfaktor von g/dl zu mmol/l beträgt hierfür also 0,6206. Nach IUPAC und DIN 58931 wird die so berechnete (monomere) Hämoglobinkonzentration mit \"Hb(Fe)\" bezeichnet. Da ein Hämoglobinkomplex-Molekül aus 4 Untereinheiten mit je einer Hämgruppe besteht, müssen die in mmol/l angegebenen Werte durch 4 geteilt werden, um die Konzentration des Hämoglobin-Tetramers (nach IUPAC und DIN 58931 mit \"Hb\" bezeichnet) zu erhalten (molare Masse: 64458 g/mol). Der Umrechenfaktor von g/dl in mmol/l beträgt hierfür also 0,1551. Die in g/dl angegebenen Werte bleiben jeweils unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "Sauerstoffbindung durch Hämoglobine auf molekularer Ebene.", "content": "Bei der Bindung von Sauerstoff wird ein Disauerstoffmolekül (O) in das Zentrum des Häm-Komplexes aufgenommen. Das Atom des zentralen Eisenions (Fe) geht durch die Sauerstoffbindung in einen \"low-spin\"-Zustand über. Dabei verringert sich seine Größe und es rutscht in die Ebene des Porphyrinrings. Stabilisiert wird das gebundene Sauerstoffmolekül über eine Wasserstoffbrücke. Diese wird mit der Seitenkette des Globinproteins gebildet: einem distal gelegenen Histidinrest, der sich in der Nähe des Zentralatoms befindet. Jener proximale Histidinrest, über den das Eisenatom des Häms an die Proteinmatrix gebunden ist, liegt auf der anderen Seite der Ringebene.", "section_level": 2}, {"title": "Kooperativer Effekt bei der Sauerstoffbindung.", "content": "Ein Hämoglobin, das aus vier Hb-Untereinheiten besteht, kann vier Sauerstoffmoleküle binden. Aus rein statistischen Erwägungen wäre zu erwarten, dass das Bestreben, weitere Sauerstoffmoleküle zu binden, mit jedem bereits gebundenen Sauerstoffmolekül abnimmt. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass das Gegenteil der Fall ist und die Sauerstoffaffinität mit steigender Beladung zunimmt (positive Kooperativität).", "section_level": 2}, {"title": "pH-Wert-Abhängigkeit der Sauerstoffbindung.", "content": "Das Gleichgewicht zwischen R- und T-Form ist pH-abhängig (Bohr-Effekt) und wird bei einem niedrigen pH-Wert durch Protonierung zugunsten der weniger sauerstoffaffinen T-Form verschoben. Denselben Effekt hat ein hoher CO -Partialdruck durch eine reversible Carboxylierung der Untereinheiten. Dies führt dazu, dass hohe Protonen- und Kohlenstoffdioxid-Konzentrationen, wie sie z. B. durch Zellatmung und Milchsäuregärung im arbeitenden Muskel herrschen, eine vollständige Entladung des Hämoglobins begünstigen.", "section_level": 2}, {"title": "Konkurrenz zwischen Sauerstoff und Kohlenstoffmonoxid.", "content": "Kohlenstoffmonoxid (CO) ist sehr giftig, da es mit dem Sauerstoff um die axialen Koordinationsstellen der Eisenzentren konkurriert. An das freie Häm \"b\" bindet Kohlenstoffmonoxid 25000 Mal stärker als Disauerstoff, im Hämoglobin dagegen nur etwa 200 Mal. Die Ursache für die verringerte CO-Affinität ist, dass aufgrund des Raumbedarfes des distalen Histidins die vom Kohlenstoffmonoxid bevorzugte lineare Fe-CO-Koordination nicht möglich ist. Einmal gebunden, kann CO z. B. lediglich durch Sauerstoffdruckbehandlung in einer Druckkammer verdrängt werden – es blockiert also Bindungsstellen für Sauerstoff. Bei starken Rauchern sind bis zu 10 Prozent des Hämoglobins mit CO besetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Effekte, welche die Sauerstoffbindung beeinflussen.", "content": "Die Sauerstoffbindungskurve wird auf der Abszisse nach rechts verschoben durch: Die \"Rechtsverschiebung\" führt dazu, dass das Hämoglobin \"leichter Sauerstoff abgibt\". Ein Beispiel: Ein arbeitender Muskel verbraucht sehr viel Sauerstoff für die Kontraktion. Da er die Energie zum Teil in Wärme umsetzt, steigt in der arbeitenden Muskulatur die Temperatur an. Außerdem setzt er Milchsäure frei, der pH-Wert sinkt. Durch den gesteigerten Stoffwechsel entsteht vermehrt Kohlenstoffdioxid: durch die lokalen Effekte kann die Muskulatur mehr Sauerstoff aus dem Blut entnehmen. Die Sauerstoffbindungskurve wird auf der Abszisse nach links verschoben durch: Die \"Linksverschiebung\" führt dazu, dass Hämoglobin Sauerstoff stärker bindet. Dies macht man sich z. B. bei Herzoperationen zunutze, indem man den Patienten unterkühlt, um sein Blut maximal mit Sauerstoff zu sättigen. Tiere, die Winterschlaf halten, profitieren ebenfalls von diesem Effekt. In den Lungen wird ein Teil des Kohlendioxids im Zuge der Ausatmung abgegeben – das Hb kann wieder leichter mit Sauerstoff beladen werden. Das im Rapoport-Luebering-Zyklus (Nebenweg der Glycolyse) durch das Enzym Bisphosphoglyceratmutase gebildete 2,3-Bisphosphoglycerat ist das wichtigste Intermediat der Glykolyse in den roten Blutkörperchen. Es bindet an Hämoglobin und verursacht einen allosterischen Effekt; die Abnahme der Affinität des Hämoglobins zum Sauerstoff. Es ist lebenswichtig, um die Abgabe von Sauerstoff im Organismus zu ermöglichen. Unter physiologischen Bedingungen liegt 2,3-BPG in den roten Blutkörperchen etwa in derselben Konzentration wie Hämoglobin vor. Eine Erhöhung der 2,3-BPG-Konzentration ist z. B. bei der Höhenanpassung zu beobachten. Sinn dieser Regulation ist folgender: Ist die Sauerstoffsättigung im Blut durch die „dünne Luft“ in großer Höhe vermindert, gibt Hb den gebundenen Sauerstoff an die Verbraucher schlechter ab als bei hoher Sättigung (siehe Bindungskurve). Trotzdem muss die Versorgung aller Organe mit O gewährleistet sein. Hb muss also weniger affin zum Sauerstoff werden, um die Peripherie ausreichend zu versorgen.", "section_level": 2}, {"title": "Hämoglobin-Typen.", "content": "In verschiedenen Lebensphasen (Embryonalphase, Fetalphase und nach der Geburt, d. h. „adulte Phase“) sind beim Menschen verschiedene Hämoglobine zu finden. Diese Hämoglobine unterscheiden sich in ihrer Affinität für Sauerstoff. Sie bestehen aus jeweils vier Untereinheiten in paarweise verschiedener Zusammensetzung. Entwicklungsgeschichtlich sind die unterschiedlichen Untereinheiten des Hämoglobins durch Genduplikationen des Globin-Gens entstanden. Die Kombinationen dieser Untereinheiten als Tetramer werden je nach Sauerstoffbedarf zu unterschiedlichen Zeitpunkten synthetisiert, beispielsweise um als Fötus im Mutterleib Sauerstoff aus dem mütterlichen Blut zu erhalten. Während der Schwangerschaft wird Sauerstoff durch die Plazenta (Mutterkuchen) zum Fötus transportiert, den dieser dann effizient aufnimmt. Dies wird dadurch gewährleistet, dass die embryonalen und fetalen Hämoglobin-Typen eine deutlich höhere Sauerstoff-Bindungsaffinität haben als das später nachgeburtlich gebildete adulte Hämoglobin. Außerdem ist der Hämatokrit im Vergleich zur Mutter stark erhöht. Auf diese Weise gelangt durch die Nabelschnur genug Sauerstoff zum Fötus.", "section_level": 1}, {"title": "Embryonale Hämoglobine.", "content": "Die \"embryonalen Hämoglobine\" werden in der Embryonalphase, den ersten 8 Wochen nach der Befruchtung, in Blutinseln des Dottersacks gebildet und tragen Eigennamen:", "section_level": 2}, {"title": "Fetale Hämoglobine.", "content": "Als \"fetales Hämoglobin\" wird das während der Fetalperiode (ab der 9. Woche nach Befruchtung bis zur Geburt) vorwiegend gebildete Hämoglobin F (HbF) bezeichnet. Die Synthese des fetalen Hämoglobins beginnt schon in der vorangehenden Embryonalphase und wird auch nicht sofort nach der Geburt gestoppt, sondern hält noch einige Monate an. Bildungsort sind Leber und Milz. Es hat eine viel höhere Sauerstoffaffinität als adultes Hämoglobin, um den Sauerstoff aus dem mütterlichen Blut aufzunehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Adulte Hämoglobine.", "content": "Als \"adulte Hämoglobine\" gelten Hämoglobin A (HbA) (Syn. Hämoglobin A (HbA)) und Hämoglobin A (HbA). Die Synthese der adulten Hämoglobine beginnt schon im Fetus und ersetzt dann in den ersten Monaten nach Geburt das fetale Hämoglobin. Bildungsort ist das Knochenmark. Während des ersten Lebensjahres wird die Expression des γ-Gens abgesenkt und die des β-Gens erhöht. Der Transkriptionsfaktor BCL11A ist der entscheidende Repressor des γ-Globins beim Erwachsenen. Daher ist fetales Hämoglobin beim Erwachsenen nur in Spuren nachweisbar.", "section_level": 2}, {"title": "Glykohämoglobine.", "content": "Glykohämoglobine entstehen durch Bindung von Glucose an Aminogruppen der Globine. Dies geschieht unter physiologischen Bedingungen nicht-enzymatisch durch den Kontakt des Hämoglobins mit dem Blutzucker (Glykierung). Die Hauptkomponente HbA des Hämoglobins A wird dabei über die Zwischenstufen HbA und HbA vorwiegend in HbA umgewandelt, dessen Anteil daher die durchschnittliche Blutzuckerhöhe der vergangenen Wochen repräsentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Methämoglobin.", "content": "Methämoglobin (Met-Hb) ist eine deaktivierte, nicht sauerstoffaffine Form des Hämoglobins, in der das Eisenion sich in der Oxidationsstufe III statt II befindet. Das NADH-abhängige Enzym Methämoglobin-Reduktase (Diaphorase I) ist in der Lage, Methämoglobin wieder in Hämoglobin zu überführen. In der Regel liegen beim Menschen zwei Prozent des Hämoglobins als Methämoglobin vor. Ein höherer Anteil kann entweder genetisch bedingt oder Folge einer Vergiftung sein. Ein hoher Methämoglobinanteil hat eine mangelhafte Sauerstoffversorgung des Organismus zur Folge.", "section_level": 2}, {"title": "Abbau von Hämoglobin.", "content": "Wenn die roten Blutkörperchen das Ende ihres Lebens (etwa 120 Tage) erreicht haben, werden sie in den mononukleären Phagozyten hauptsächlich in der Milz (und bei hohem Anfall von abzubauendem Hämoglobin auch in der Leber und im Knochenmark) abgebaut. Der Abbauprozess beginnt in der Milz und wird in der Leber fortgesetzt. Zuerst wird der Globinanteil vom Häm getrennt und zu Aminosäuren degradiert. Das Häm wird über eine Cytochrom-P450-abhängige Oxygenase (Hämooxygenase) zu Biliverdin gespalten, wobei Eisen (Fe) und Kohlenmonoxid frei werden. Das Eisen wird von den Makrophagen an das im Blut vorhandene Transportprotein Transferrin abgegeben. Die Biliverdin-Reduktase wandelt schließlich das grünliche Biliverdin in Bilirubin um. Dieses wird ins Blut abgegeben und an Albumin gekoppelt (da es schlecht wasserlöslich ist) und zur Leber transportiert. Hier wird das Bilirubin zweifach mit Glucuronsäure konjugiert und somit löslich gemacht – es kann nun mit der Galle in den Darm abgegeben und über den Stuhl ausgeschieden werden. Im Darm sorgen Bakterien dafür, dass die Glucuronsäure teilweise wieder gespalten wird, und auf diese Weise das orangefarbene Bilirubin reduziert wird zu farblosem Urobilinogen und zu braunem Sterkobilinogen. Ein geringer Anteil dieses reduzierten Bilirubins wird wieder über den Darm aufgenommen (enterohepatischer Kreislauf) und über die Niere ausgeschieden (gelbe Farbe des Urins). Verschiedene Lebererkrankungen wie die Leberentzündung (Hepatitis) oder Abflussbehinderungen in der Gallenblase (Gallensteine) führen zu einer erhöhten Bilirubinkonzentration. Bilirubin ist der Farbstoff, der bei Einlagerung in die Haut zur so genannten Gelbsucht (Ikterus = Gelbfärbung der Haut und Lederhaut (Sclera) der Augen) führt.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle bei Krankheiten.", "content": "Mutationen im \"HBA1\"-Gen können zu Defekten der α-Untereinheit und diese zu Heinz-Körper-Anämie und zur α-Thalassämie führen. Mutationen im \"HBB\"-Gen können die Ursache für Heinz-Körper-Anämie, β-Thalassämie und Sichelzellenanämie werden. Manche Varianten der \"HBG1\"/\"HBG2\"-Gene können Neugeborenengelbsucht verursachen. Reduzierte Hämoglobinwerte, mit oder ohne Reduktion der Zahl von roten Blutkörperchen, führen zu den Symptomen einer Anämie. Es gibt viele Ursachen für eine Anämie, wobei Eisenmangel der häufigste Grund in der westlichen Welt sein dürfte. Durch Eisenmangel wird die Häm-Synthese gehemmt. Als Folge sind die roten Blutkörperchen hypochrom (ohne die rote Farbe) und \"mikrozytisch\" (kleiner als normal). Bei einer Hämolyse (verstärkter Abbau von roten Blutkörperchen) tritt ein Ikterus auf, verursacht durch den Hämoglobin-Metabolit Bilirubin. Bis zu einer Menge von 135 mg/dl wird in den Blutgefäßen freigesetztes Hämoglobin an Haptoglobin gebunden, bei einem stärkeren Blutzerfall kommt es zum Auftreten von freiem Hämoglobin im Blut (Hämoglobinämie). Eine Gruppe von genetischen Defekten, bekannt als Porphyrien, führen zu einer Störung der Hämsynthese. Durch die Anreicherung von Häm-Vorstufen kommt es unter anderem zu Lichtempfindlichkeit, Abdominalschmerzen und neurologischen Problemen. Mutationen in den Globinketten sind mit verschiedenen Hämoglobinopathien verbunden, wie die Sichelzellenanämie und Thalassämie. Die Erreger der Malaria spalten Hämoglobin in von ihnen infizierten roten Blutkörperchen, um daraus Proteine für ihren eigenen Stoffwechsel zu gewinnen. Aus dem Häm entsteht dabei Hämozoin, das vom Parasiten kristallisiert wird und unter dem Mikroskop in den infizierten Erythrozyten als Pigment erkennbar ist. Das Malaria-Medikament Chloroquin hemmt diese Kristallisierung und der Parasit wird durch das Häm vergiftet.", "section_level": 1}, {"title": "Nachweis.", "content": "Der Nachweis von Hämoglobin erfolgt durch den Teichmann-Test, bei dem Blut vorsichtig mit Kochsalz und Eisessig erwärmt wird, wobei sich Hämin (Teichmann-Kristalle) abscheidet, oder mit der Luminolreaktion, bei der eine Lösung aus Luminol sowie Natronlauge und eine Lösung aus Wasserstoffperoxid verwendet wird. Diese Reaktion findet nur in Anwesenheit eines Katalysators statt, im Nachweisfalle von Hämoglobin wäre dieser das Eisen(II)-Ion im Häm-Komplex.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hämoglobin (von, „Blut“, und, „Klumpen, Ballen“; Abkürzung Hb) ist der eisenhaltige Proteinkomplex, der in den roten Blutkörperchen der Wirbeltiere Sauerstoff bindet und ihnen ihre Farbe verleiht („Blutfarbstoff“).", "tgt_summary": "血红蛋白,又称血红素,俗称血色素,(Hemoglobin(美国) 或 haemoglobin(英国) ();缩写..Hb 或 Hgb)是高等生物体内负责运载氧的一种蛋白质。可以用平均细胞血红蛋白浓度测出浓度。 血红蛋白存在于几乎所有的脊椎动物体内,在某些无脊椎动物组织也有分布。血液中的血红蛋白从呼吸器官中将氧气运输到身体其他部位释放,以满足机体氧化营养物质支持功能运转之需要,并将由此生成的二氧化碳带回呼吸器官中以排出体外。在哺乳动物中,血红蛋白占红细胞干重的97%、总重的35%。平均每克血红蛋白可结合1.34ml的氧气,是血浆溶氧量的70倍。一个哺乳动物血红蛋白分子可以结合最多四个氧分子。 血红蛋白也参与其他气体的转运:它能携带机体的部分二氧化碳(大约10%)。亦可将重要的调节分子一氧化氮结合在球状蛋白的某个硫醇基团上,在释放氧气的同时将其释放。 在红细胞及其祖系细胞以外也发现了血红蛋白——包括黑质中的A9多巴胺神经元、巨噬细胞、肺泡细胞以及肾脏中的系膜细胞。在这些组织中,血红蛋白作为抗氧化剂和铁代谢的调节因子存在,适用于生物高温携氧,在低温情况下携氧效果低。", "id": 2607329} {"src_title": "Fahrrad", "tgt_title": "自行車", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Das Wort \"Fahrrad\" wurde von den deutschen Radfahrervereinen 1885 als deutsche Entsprechung für die englische Bezeichnung \"bicycle\" ( von : \"le vélocipède bicycle\" = „das zweirädrige Veloziped“) eingeführt. Der neue Ausdruck trat im alltäglichen Sprachgebrauch zunehmend neben die aus dem Französischen entlehnte etablierte Bezeichnung \"Veloziped\". Er konnte sich letztlich durchsetzen, als in der Zeit der Weimarer Republik das Französische als die Sprache des Hochadels zusehends abgelehnt wurde. Auch die Wörter \"Radfahrer\" (umgangssprachlich: Radler) und \"Radfahren\" stammen von deutschen Radfahrervereinen. Bis zur Mitte der 1920er Jahre war der Ausdruck \"Fahrrad\" eher für Motorräder verwendet worden, und deren Motor hieß häufig \"Fahrradmotor\". Regionale Bezeichnungen sind \"Fietse\" im Niederdeutschen (ähnlich „Fiets“ im Niederländischen) und \"Leeze\" in der Sondersprache Masematte in Teilen des Münsterlands. In einigen deutschen Mundarten wird das \"Fahrrad\" als Variation von \"Veloziped\" bezeichnet, wie etwa im Solinger Platt \"Flitzepie\" oder im Sauerländischen \"Flitzepääd\". Die deutschsprachige Schweiz behielt die Abkürzung \"Velo\" als Abkürzung \"vélocipède\" bis heute bei. In Bayern und Österreich wird es meist kurz „Radl“ genannt. Allgemeine scherzhafte Bezeichnungen für das Fahrrad sind \"Drahtesel\" und \"Stahlross\".", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Aktions- bzw. Gedenktage.", "content": "Jeweils am letzten Freitag eines Monats wird weltweit in Form von \"Critical Mass\"-Fahrradrundfahrten („Kritische Masse“) für bessere Radfahrbedingungen demonstriert. Sonderformen sind der \"World Naked Bike Ride\", bei dem mehr oder weniger unbekleidet gefahren wird und mittlerweile die \"Kidical Mass\" („Kindliche Masse“), bei der in erster Linie Kinder und Jugendliche mitfahren. Jährlich am 3. Juni werden der am 12. April 2018 als ein offizieller UN-Tag des Bewusstseins über die gesellschaftlichen Vorteile der Fahrradnutzung von den Vereinten Nationen ausgerufene „Weltfahrrad-“ bzw. bereits seit 1998 auch der „Europäische Tag des Fahrrads“ begangen. Jeweils am 3. Mai-Mittwoch eines Jahres wird international der \"Ride of Silence\" veranstaltet („Stille Fahrradfahrt“), an dem Radfahrende an Ihre im Verkehr verunfallten bzw. gestorbenen Kollegen erinnern und ihrer gedenken, 2020 an fast 140 Orten in sieben Ländern weltweit (Stand 18. Mai).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Muskelkraftwagen wurden schon im Mittelalter gebraucht, meistens als Wägelchen mit Lakaien-Fußantrieb in herrschaftlichen Gärten. Eine Ausnahme bildeten Wagen für Behinderte, von denen der mit den Armen bewegte Wagen des querschnittsgelähmten Uhrmachers Stephan Farfler der bekannteste ist.", "section_level": 1}, {"title": "Draisine.", "content": "Im Jahr 1817 stellte der badische Forstbeamte Karl Drais seine einspurige, von ihm so genannte Laufmaschine (später Draisine genannt) als Alternative zum Reitpferd vor. In diesen Jahren gab es wegen des Ausbruchs des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815 Missernten, sodass viele Pferde mangels Futter geschlachtet werden mussten. Sein Laufrad wurde vielfach nachgebaut, aber nicht weiterentwickelt und schließlich vergessen sowie teilweise wegen der Kollisionsgefahr mit Fußgängern auch verboten. Später konnte man mit den ersten Eisenbahnen größere Entfernungen überwinden. Erst im Zuge der Hochindustrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden wieder Laufmaschinen, die bald mit Pedalantrieb ausgerüstet und bis zum Ende des Jahrhunderts zum heute bekannten Fahrrad weiterentwickelt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Pedalantrieb.", "content": "Zunächst dominierten die von der Draisine übernommenen Radgrößen um 60 cm Durchmesser, die bei relativ schwerer Bauweise dank Kreiselkräften ein balancierendes Fahren – mit kleinen Lenkkorrekturen – schon ab geringen Geschwindigkeiten ermöglichten. 1853 baute Philipp Moritz Fischer aus Schweinfurt das erste sicher belegte Fahrrad mit Tretkurbelantrieb. Das Pedal befand sich an der Achse des Vorderrads. Der vermutlich vom Franzosen Pierre Michaux und seinem in die USA ausgewanderten Landsmann Pierre Lallement (US-Patent von 1866) benutzte Pedalkurbelantrieb (1861) wirkte ebenfalls direkt an der Achse des Vorderrades einer Draisine.", "section_level": 2}, {"title": "Hochrad.", "content": "Das Pedalieren schräg nach vorne erzeugt Lenkkräfte und erschwert dadurch das Balancieren beim Fahren. Weil das bei der Laufmaschine nötige Ausschreiten nach vorne entfiel, konnte die Sitzposition weiter nach vorn (und höher) gelegt werden, womit die Trittkräfte mehr von oben wirken und das Vorderrad weniger eingelenkt wird. Insbesondere konnten dadurch höhere Geschwindigkeiten erreicht werden, weil mit einer Umdrehung der Pedale eine größere Distanz zurückgelegt wurde. Dabei nahm man in Kauf, dass der Boden auch mit den Zehenspitzen vom Sattel aus nicht mehr erreicht wird, dass man über eine Fußraste hinten am Rahmen auf- und absteigen muss. Dadurch ließ sich der Durchmesser des Antriebsrades auf das Zwei- bis Dreifache steigern (größere Entfaltung) und pedalierend schneller fahren. Das Hochrad war entstanden. Weil der Fahrer sehr hoch und weit vorn – also nur wenig hinter dem vorderen Aufstandspunkt – saß, waren Stürze durch Bremsen oder kleine Bodenhindernisse häufig und führten zu relativ schweren Verletzungen, unter anderem des Kopfes. Das bezüglich Sicherheit fehlentwickelte Hochrad wurde nach der Erfindung des Niederrads bald aufgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Niederrad.", "content": "An die Sturzgefahr beim Gebrauch eines Hochrads erinnert der englische Begriff \"safety bicycle\" für das spätere Niederrad. Als Abhilfe gegen die Sturzgefahr wurden zwei Lösungen ausprobiert: Neben dem Sicherheitsaspekt war für den Siegeszug des Niederrads auch der Umstand verantwortlich, dass die Niederräder auch hinsichtlich Geschwindigkeit den Hochrädern letztlich überlegen waren. Die frühen Automobile sind aus der Fahrradkultur und der Fahrradtechnik der 1880er bis 1890er Jahre entstanden.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz im 20. Jahrhundert.", "content": "Aufgrund seines niedrigen Preises war das Fahrrad das erste massentaugliche Individualverkehrsmittel. In Europa erlangte es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine große Verbreitung, als es für Arbeiter erschwinglich wurde, die damit den infolge von Industrialisierung und Urbanisierung immer länger werdenden Weg zur Arbeitsstelle zurücklegten. 1936 fuhren beispielsweise in den deutschen Städten mit über 100.000 Einwohnern zwischen 43 und 61 % der Arbeiter per Fahrrad zu ihren Arbeitsstätten. Doch auch für Fahrten in den Urlaub hatte das Fahrrad eine Bedeutung. 1938 existierten bereits über 10.000 km Radwege. In der Zwischenkriegszeit avancierte das Fahrrad in Europa zum wichtigsten Individualverkehrsmittel; ab den 1950er Jahren wurde es jedoch immer stärker vom Automobil verdrängt. In den 1960er Jahren war ein allgemeiner Wohlstand in der industrialisierten Welt entstanden, dem zufolge das Fahrrad durch Motorräder und schließlich Autos verdrängt wurde. In den ärmeren Ländern behielt das Fahrrad eine ähnlich bedeutende Rolle wie in Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wird aber auch dort bei wirtschaftlicher Entwicklung immer mehr durch das Auto ersetzt (zum Beispiel in China). Erst nach den Ölkrisen in den 1970er Jahren und wachsendem ökologischen Bewusstsein erlangte das Fahrrad in den Industrieländern Europas wieder größere Bedeutung – vor allem im städtischen Nahverkehr – und auch öffentliches Interesse, was zur Verbesserung der Radfahrinfrastruktur (also z. B. Anlegen von Radwegen und Fahrradabstellplätzen, Einführung von Leihradsystemen) führte und den Anteil der Radfahrer am gesamten Verkehrsaufkommen (Modal Split) erhöhte. Dafür vorbildliche Städte sind Münster und Kopenhagen, in denen der Radverkehrsanteil bei über 35 % liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Im 21. Jahrhundert.", "content": "Ein Fahrrad kostete Mitte 2013 in Deutschland durchschnittlich 515 Euro und ca. 600 bis 650 Schweizer Franken. Im ersten Halbjahr 2013 wurden in Deutschland rund 1,65 Millionen Fahrräder produziert, 2,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung als Verkehrsmittel.", "content": "Mehr als 50 % der in einer Stadt zurückgelegten Wege sind weniger als fünf Kilometer lang, also mit einem Fahrrad gut zu bewältigen. Die öffentliche Förderung macht inzwischen auch eine Kombination aus individuellem Radfahren und öffentlichem Nahverkehr möglich. Wer nicht die ganze Strecke fahren möchte oder einen weiteren täglichen Weg hat, kann eine Teilstrecke zusammen mit seinem Rad in öffentlichen Nahverkehrsmitteln zurücklegen: besonders in U- und S- bzw. Stadtbahnen, aber auch Bussen. In einigen Ländern sind an Bussen Fahrradträger angebracht, in Deutschland ist, soweit gestattet, die Mitnahme im Fahrzeug üblich. Man kann das Rad aber auch in Fahrradstationen oder Fahrradparkhäusern an den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel abstellen. Öffentliche Fahrräder an Fahrradmietstationen sind ein Angebot in verschiedenen Städten, um die Nutzung zu fördern und dem Diebstahl entgegenzuwirken. Bücher über Radreisen gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts, aber der Radtourismus ist erst eine Folge des sich jüngst entwickelnden Massentourismus, der durch die Anlage von Radfernwegen und regionaler Radroutennetze als ökologische Urlaubsvariante gefördert wird. In Deutschland betrug der Bestand an Fahrrädern 2010 ca. 69 Millionen Stück; jährlich werden ca. 4 Millionen Neufahrräder verkauft. In den letzten Jahren fand eine teilweise Verlagerung zu Fahrrädern mit unterstützendem Elektroantrieb (Pedelec) statt. Fahrräder werden auch für betriebliche Zwecke eingesetzt. Einsatzgebiete für Betriebsfahrräder sind die Industrie, Zusteller, Behörden (Polizei, Sanitätsdienst) und Dienstleistung (mobile Services, z. B. Altenpflege). Andere Bezeichnungen sind: Werksfahrrad, Industriefahrrad, Dienstfahrrad. In Deutschland ist für die Benutzung ausschließlich auf Betriebsgelände die dortige Straßenverkehrsordnung nicht bindend. Sicherheitsmaßnahmen sind aufgrund der ermittelten Gefährdung vor Ort festzulegen (Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) § 3 Abs. 3 i. V. mit Anhang 2). Die vorgesehene Betriebsweise und die betriebliche Verkehrswegsituation sind dabei wesentliche Faktoren. Es können also Unterschiede zwischen Verkehrssicherheit und Betriebssicherheit bestehen (z. B. Entbehrlichkeit von Beleuchtungseinrichtungen). Das ökologischste Verkehrsmittel Die fahrende Person bewegt sich aus eigener Kraft fort, benötigt keinerlei weitere Vorrichtungen oder Treibstoffe, außer der eigenen Nahrung. Es wird der Großteil des Körpergewichtes gerollt und nicht getragen – anders als beispielsweise beim Laufen. Das Fahrrad mit Pedalantrieb, Kette und Schaltung hat einen Wirkungsgrad von 90 bis 98 Prozent (1. Gang/direkte Übersetzung), der Gelenkbewegungs-Wirkungsgrad des Menschen liegt bei 84 Prozent. Die erforderliche Bewegungsenergie (0,6 Joule pro Gramm und Kilometer) ist bei keiner Fortbewegungsart (von Mensch oder Tier) so niedrig wie beim Fahrradfahren. Der Nettowirkungsgrad der Bewegungsart Fahrradfahren liegt bei 20–28 Prozent (ähnlich wie Laufen), Schwimmen liegt bei 3–6 Prozent. Der Rollwiderstand beträgt beim normalen Fahrradfahren (15 km/h) 61 Prozent, der Luftwiderstand wird mit 16 Prozent angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Handel.", "content": "Weltweit wurden 2018 Fahrräder (ohne Motorisierung) im Gesamtwert von rund 7,8 Milliarden Euro gehandelt. China war dabei noch vor Taiwan und den Niederlande das international wichtigste Exportland gemessen am Ausfuhrwert. Mit Blick auf die zehn wichtigsten Exportländer wird deutlich, dass das Gros der weltweit grenzüberschreitend gehandelten Fahrrädern aus Ostasien und EU-Ländern kommt.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fahrradtypen.", "content": "Eine ausführliche Liste findet sich im Artikel Fahrradtypen.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Zu den wesentlichen Bauteilen eines Fahrrads gehören: Ergänzt wird die Funktionalität bei Bedarf durch folgende Bauelemente: Der Rahmen ist vergleichbar mit dem Fahrgestell bei Fahrzeugen anderer Art. Er trägt den Fahrer und verbindet alle anderen Bauteile fest oder beweglich miteinander. Im Steuerrohr ist über den Steuersatz die Gabel und der Vorbau mit der Lenkstange drehbar gegen den Rahmen montiert. Das Sitzrohr trägt die Sattelstütze mit dem Sattel. Das Tretlagergehäuse ist in der Regel die Verbindungsstelle zwischen Sattelrohr, Unterrohr und Hinterstrebe. In die Hinterstreben und die Vorderradgabel sind die Achsen der beiden Laufräder eingespannt. Zwischen dem Kettenblatt des Tretlagers und dem Zahnkranz der Hinterradnabe überträgt eine Rollenkette die Kraft von den Tretkurbeln auf das Hinterrad. Bremsen sind heute meistens Felgenbremsen, die an der Vorderradgabel bzw. an der oberen Hinterbaustrebe montiert sind. Je nach Fahrradtyp sind auch Scheibenbremsen weit verbreitet. Das Hinterrad hatte früher eine Rücktrittbremse, die durch Zurücktreten der Tretkurbeln wirkte. Die Rücktrittbremse gilt heute als technisch veraltet und unsicher, kaum wirkungsvoll und ist in vielen Fällen schwer zu dosieren. Bei langen Bergabfahrten kann die Nabe heiß laufen, was zu Lagerschäden durch geschmolzenes, herauslaufendes Schmierfett führen kann. Seit den 1990er Jahren sind Federungs- und Dämpfungselemente für Vorder- und Hinterrad bzw. an der Sattelstütze stärker verbreitet. Die moderne Fahrradtechnik lässt Reparaturen durch den Benutzer immer weniger zu. Zur Montage vieler Bauteile sind Detailwissen und Sonderwerkzeuge erforderlich. Seit etwa 1990 werden praktisch alle Fahrräder mit Schaltungen ausgestattet angeboten. Reparaturen an Nabenschaltungen sind für Laien nahezu unmöglich, die Einstellung von Kettenschaltungen ist in den meisten Fällen keine Kleinigkeit. Seit einigen Jahren gibt es eine Renaissance des Eingangrads, meist als \"Singlespeed\" bezeichnet. Hierbei entfällt ein großer Teil sonst erforderlicher Wartungsarbeiten, die Mehrzahl der Käufer legt jedoch nach wie vor auf ein Fahrrad mit möglichst vielen Gängen wert. Die immer weiter verbreiteten Federelemente verlangen kenntnisreiche Wartung. Viele Teile an modernen Fahrrädern unterliegen heute weit größerem Verschleiß als vor wenigen Jahrzehnten, was eine regelmäßige Durchsicht wie bei Pkw oder Motorrad erfordert. Manche Getriebenaben verlangen jährlichen Ölwechsel, hochwertige Federgabeln verlangen regelmäßige Inspektion.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsgeschichte des Antriebs durch den Fahrer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wagenantrieb durch Muskelkraft mitfahrender Personen.", "content": "Wagen wurden ursprünglich von Zugtieren oder Menschen gezogen oder geschoben. Erst im 17. Jahrhundert scheint es von mitfahrenden Menschen betriebene Wagen gegeben zu haben. Sie wurden vorwiegend für Repräsentationszwecke (Triumphwagen) benutzt. Auch der querschnittsgelähmte Uhrmacher Stephan Farfler soll sich zu dieser Zeit ein dreirädriges Gefährt gebaut haben, auf dem er sich sitzend fortbewegen konnte indem er es mit Handkurbeln antrieb. Im 18. Jahrhundert gab es in herrschaftlichen Parks Vierradwagen, die über Pedale vom mitfahrenden Personal angetrieben wurden. Diese Muskelkraftwagen erforderten wegen ihrer großen Masse viel Kraft, so dass sie sich nicht für den allgemeinen Gebrauch durchsetzten. Das änderte sich erst mit der Erfindung des einspurigen Laufrads durch Karl Drais. Durch die viel kleinere Masse des späteren Fahrrads und die Beschränkung auf die eigene Fortbewegung des Fahrers genügte dessen Arbeitsvermögen für eine relativ ermüdungsarme Alternative zum Gehen oder Laufen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiradprinzip: Das Laufrad von Drais.", "content": "Den Durchbruch zu einem Fahrzeug für einen Fahrer, das dieser selbst antreiben kann, schaffte das 1817 in Mannheim vom Karlsruher Karl Drais (der geborene Freiherr und überzeugte Demokrat hat 1849 seinen Adelstitel abgelegt) erfundene einspurige Laufrad. Das Zweiradprinzip mit lenkbarem Vorderrad war wesentlicher Teil dieser Erfindung. Drais nannte sein aus Holz gefertigtes Gefährt \"„Laufmaschine“\", aber in der Öffentlichkeit hieß es bald „\"Draisine\"“. Der Fahrer saß zwischen den Rädern und stieß sich mit den Füßen am Boden ab. Einer wissenschaftlichen Theorie zufolge geht der Impuls zur Erfindung des Fahrrades durch Drais möglicherweise auf den Hafermangel und das folgende Pferdesterben infolge des Ausbruchs des Vulkans Tambora und des dadurch ausgelösten Jahres ohne Sommer 1816 zurück. Eine Voraussetzung für die Nutzbarkeit der Laufmaschine waren Straßen mit ausreichend fester planierter Oberfläche (Makadam), die es im Gebiet des Deutschen Bundes damals erst im äußersten Südwesten gab. Infolge des lenkbaren Vorderrads kann das rollende Laufrad auch ohne Kontakt der Füße zum Boden im Gleichgewicht gehalten werden. Drais nutzte auch aus, dass durch die Kreiselkräfte der Räder die Lage des Zweirades stabilisiert wurde. Allerdings musste der Fahrer erst das ungewohnte Balancieren im Zusammenspiel von Laufen und Lenken erlernen. Schon kurz darauf wurden in England die ersten, teilweise eisernen Laufräder oder Velozipede gebaut, die sich den Spitznamen \"hobby horse\" (Steckenpferd) erwarben. 1819 gab es in Ipswich erste Rennen; in Deutschland wurde erst 1829 aus München davon berichtet. Heute erfreut sich das Zweirad ohne Pedalantrieb als Kinderlaufrad neuer Beliebtheit. In den 2000er Jahren haben alle größeren Kinderfahrradhersteller Kinderlaufräder in ihr Programm aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Schubstockantrieb.", "content": "Eine Zwischenstufe zum späteren indirekten Antrieb über die Räder ist der Schubstockantrieb beim Künzelsauer Schubstockrad von 1850. Mit zwei parallelen seitlichen Stöcken stieß sich der Fahrer vom Boden ab. Seine Füße benutzte er zum Lenken des Vorderrades, während er die Schubstöcke über einen Mechanismus mit Armen und Händen bewegte.", "section_level": 2}, {"title": "Tretkurbelantrieb am Vorderrad.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Das Michaux-Rad \"Vélocipède\".", "content": "Der erste indirekte Antrieb erfolgte mit Tretkurbeln am Vorderrad. Sein Erfinder ist umstritten: entweder Pierre Michaux oder Pierre Lallement. Während Lallement 1866 ein US-Patent darauf erhielt, hat Michaux das Antriebsprinzip angeblich schon 1861 vom Schleifstein übernommen. Michaux und die Fabrikantensöhne Olivier vermarkteten das Tretkurbelrad bei ständig steigender Nachfrage in Frankreich. Im übrigen Europa erregte es erst Aufmerksamkeit, als Michaux auf der Weltausstellung 1867 in Paris dafür warb. Der Antrieb funktioniert über starr an der Vorderradachse angebrachte Pedalkurbeln, wodurch bei einer Umdrehung der Pedale der zurückgelegte Weg gleich dem Umfang des Vorderrads ist.", "section_level": 3}, {"title": "Das Hochrad.", "content": "Um mit den direkt aufs angetriebene Vorderrad wirkenden Tretkurbeln höhere Geschwindigkeiten fahren zu können, vergrößerte man dieses. So entstand 1870 das Hochrad. In vielen Städten wurde das Hochradfahren wegen seiner möglichen großen Sturzhöhe sogleich verboten, in Köln war es noch bis 1894 erlaubt. Das Hochradfahren verlangte viel Geschick, besonders beim Auf- und Absteigen. Durch den hohen Schwerpunkt (der Sattel befand sich rund 1,5 Meter über dem Boden und nur wenig hinter der Vorderachse) drohte Hochradfahrern bei Bremsmanövern oder Straßenunebenheiten die Gefahr, sich zu überschlagen. Tödliche Kopfstürze waren nicht selten; das Hochrad war damit eine Sackgasse in der Entwicklung des Fahrrades und wurde nicht weiter entwickelt.", "section_level": 3}, {"title": "Pedalo.", "content": "Ein Pedalo ist ein Spielgerät, das wegen der direkten Übersetzung der Muskelkraft auf die Achsen und wegen des fehlenden Freilaufs nur Balancieren und langsames Fahren ermöglicht.", "section_level": 3}, {"title": "Hinterradantrieb mit Kurbelstangen.", "content": "Der Hinterradantrieb wurde für Fahrräder mit „normal“ großen Rädern eingeführt (Michaux-Typ). Die ersten Antriebe hatten Stangen, die von Tretkurbeln an der Vorderradachse zu Hinterradkurbeln führten. Für standfeste Drei- und Vierradwagen gab es solche Antriebe schon seit 1814, zum Beispiel denjenigen von Franz Kurtz. Ein britischer Getreidehändler datierte das Stangenveloziped von Thomas McCall 1869 in einer Pressekampagne in den 1890er Jahren auf 1839 vor und schob es einem Verwandten unter, dem schottischen Schmied Kirkpatrick Macmillan. In Deutschland gab es z. B. 1870 ein Patent von Johann Friedrich Trefz für den Stangenantrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Hinterradantrieb mit Tretkurbeln zwischen den beiden Laufrädern.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kettentrieb zum Hinterrad.", "content": "Gemeinsam mit dem Kettenantrieb wurde schließlich die Anordnung der Tretkurbeln zwischen den beiden Rädern eingeführt. Durch verschieden große Zahnkränze an Kurbel und Radachse wurde auch das Prinzip der Übersetzung für den Fahrradantrieb übernommen. So konnte mit einer Kurbelumdrehung das Laufrad je nach Übersetzungsverhältnis gleich mehrfach gedreht werden. Diese Neuerung führte zuerst zum „Kangaroo“, einem gemäßigten Hochrad mit beidseitigem Kettenantrieb am Vorderrad. Doch erst der 1878 eingeführte einseitige Kettenantrieb des Hinterrades konnte sich wirklich durchsetzen – die Konstruktion war einfacher und stabiler, das Rad wegen der Entkoppelung von Antrieb und Lenkung leichter zu fahren, und die Sitzposition zwischen Vorder- und Hinterrad gewährleistete ein wesentlich sichereres Fahrverhalten.", "section_level": 3}, {"title": "Kardanwellentrieb zum Hinterrad.", "content": "Die Antriebsübertragung von den Tretkurbeln zwischen den beiden Rädern zum Hinterrad mittels einer Welle wird auch heute noch gelegentlich verwendet. An beiden Enden der Welle befindet sich ein Kegelrad je eines Kegelradgetriebes. Dieser Antrieb wird gewöhnlich als Kardanantrieb bezeichnet, obwohl in ihm keine Kardangelenke vorkommen.", "section_level": 3}, {"title": "Zahnriemenantrieb.", "content": "Seit Anfang der 1980er Jahre gibt es Fahrräder mit Zahnriemenantrieb. Dem Vorteil des leichten, sauberen, wartungsarmen und leiseren Laufes steht die Empfindlichkeit gegen Fremdkörper und ungenaues Ausrichten (Flucht) der vorderen gegen die hintere Zahnriemenscheibe gegenüber. Weil der Riemen nicht wie eine Kette teilbar ist, wird der Hinterbau des Fahrradrahmens zum Montieren geöffnet (Spezialanfertigung). Schaltungen mit Wechsel auf andere Riemenräder oder -ritzel (analog Kettenschaltungen) gibt es wegen der großen Riemenbreite und weil der Riemenlauf zwischen vorn und hinten fluchtend sein muss, nicht. Verwendet werden Nabenschaltungen oder Tretlagerschaltungen. Eine der Kettenschaltung analoge, kleinstufige Schaltung wurde mit Hilfe eines „spreizbaren Ritzels“ (mehrere radial ausfahrbare Stäbe mit je einem kleinen Ritzel am äußeren Ende) verwirklicht, kam aber nicht in den Handel. Ein Zahnriemenantrieb ist außerdem etwas ineffizienter als ein Kettenantrieb, teilweise bis zu 35 % weniger effizient als ein Kettenantrieb, was bei normalem Fahrradfahren jedoch nur ungefähr 1 % höhere Verluste bedeuten, wenn man eine Durchschnittsleistung von 100 Watt annimmt.", "section_level": 3}, {"title": "Das „safety bicycle“.", "content": "Das „safety bicycle“ bzw. „safety“ (deutsch: „Sicherheit“) wurde so genannt, weil es aufgrund der niedrigeren Sitzposition des Fahrers sicherer war als das Hochrad. Zudem war es schneller und auch bequemer als das bis dahin etablierte Hochrad. Die Bezeichnung wurde seit 1876 verwendet, aber es gab Fahrräder dieser Bauform schon seit 1868. Bekanntester Vertreter dieser Bauform war das von John Kemp Starley seit 1885 angebotene „Rover“. Nach der Nähmaschine wurde das Fahrrad in dieser Bauform zum zweiten technischen Serienprodukt. Seit 1884 waren in Deutschland auch die ersten brauchbaren Kugellager der von Friedrich Fischer gegründeten „Velociped-Gußstahlkugelfabrik“ erhältlich, die den Reibungswiderstand in Naben und Tretlager drastisch verringerten. Die Gebrüder Ljungström waren sehr kreative und typische Erfinderpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Sie erfanden nicht nur den nach ihnen benannten Turbinentyp, sondern auch eine frühe Form des Fahrrades. Es hatte bereits die heute bekannte Rahmenform, wurde jedoch völlig anders angetrieben. Die Gebrüder verwendeten Klavierdraht und Exzenter statt Fahrradkette und Hinterradritzel. Ihr Svea-Fahrrad mit Freilauf wurde ab 1892 in Serie hergestellt und konnte sich für etwa zehn Jahre am Markt behaupten, bis die technischen Probleme bei der Herstellung von Fahrradketten überwunden waren. In der Geschichte des Fahrrades wurden immer wieder Alternativen zum Kettenantrieb erfunden und erprobt – von Kardanwellen über Riemenantriebe bis zu hoch komplizierten Hebelmechanismen. Doch keine dieser Entwicklungen konnte bisher langfristig mit der Kette konkurrieren.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsschritte einiger Bauteile des Fahrrads.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Diamantrahmen und Stahlrohr.", "content": "Um 1880 kam der Diamantrahmen auf, eine Fachwerkkonstruktion aus einem Trapez für den Hauptteil und einem doppelten Dreieck für den Hinterbau („Diamant“ ist eine falsche Übersetzung des englischen \"diamond\", was Raute bedeutet und die Rahmenform annähernd beschreibt). Bei manchen heutigen Fahrrädern berühren Ober- und Unterrohr an derselben Stelle den Steuerkopf, sodass das Trapez auch hier zum Dreieck geworden ist. Vor dem Diamantrahmen (diamond) war der Kreuzrahmen üblich, mit dem die Entwicklung des Niederrads begann. Er bestand im Wesentlichen aus einer Strebe vom Steuerkopf zur Hinterachse (im hinteren Teil gegabelt) und einer zweiten, sie kreuzenden Strebe vom Sattel zum Tretlager. Beim Diamantrahmen werden die Streben fast nur auf Zug bzw. Druck beansprucht und kaum auf Biegung – deshalb ist er wesentlich stabiler als ein Kreuzrahmen. Heute wird der Kreuzrahmen in vollgefederten Fahrrädern verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Rahmen aus nahtlos gezogenem Stahlrohr.", "content": "Die Rahmen früherer Fahrräder waren aus massivem Stahl oder Hohlstahl gefertigt und entsprechend schwer. 1885 ließen sich die Brüder Mannesmann ein Verfahren zur Erzeugung nahtloser Stahlrohre patentieren. Mit diesem seit 1890 erhältlichen Stahlrohr war schließlich das Rahmenmaterial gefunden, das bis vor kurzem im hochwertigen Fahrradbau dominierte und inzwischen teilweise durch Aluminium und im Radrennsport auch durch kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (umgangssprachlich Carbon) verdrängt wird. In der Massenproduktion waren allerdings die billigeren, mit Längsnaht geschweißten Stahlrohre üblich. Das aus Stahlrohr gefertigte „Rover“ mit Diamantrahmen wurde zum Prototyp des modernen Fahrrads. Im Polnischen wird das Fahrrad heute noch als „rower“ bezeichnet. Die qualitativ hochwertigsten gezogenen Stahlrohre für Fahrradrahmen werden von den Firmen Columbus und Reynolds hergestellt. Sie tragen die Bezeichnungen Columbus SLX bzw. Reynolds 531.", "section_level": 3}, {"title": "Damenräder.", "content": "Eine etwas andere Rahmengeometrie ist bei Damenrädern üblich. Das Oberrohr verläuft – statt vom Steuerrohr direkt waagerecht zum oberen Ende des Sitzrohres – hier teilweise gekrümmt und parallel zum Unterrohr nach unten, wo es das Sitzrohr oberhalb des Tretlagers trifft. In sportlicheren Versionen ist es ungekrümmt und verbindet ungefähr die Mitte des Sitzrohres mit dem Steuerrohr. Solche Rahmen sind im Prinzip weniger stabil. Sie sind weniger biegesteif in der horizontalen Achse und weniger torsionssteif insgesamt. Entwickelt wurden Damenräder nicht aus anatomischen Gründen, sondern um Frauen, die einen Rock tragen, das Aufsteigen und Fahren zu ermöglichen. Erst seit etwa 1920 begann das Tragen von Frauenhosen gesellschaftsfähig zu werden.", "section_level": 3}, {"title": "Sattel.", "content": "Der Fahrradsattel ist der Teil des Fahrrades, der dem Fahrer Halt gibt und ihm beim Radfahren das Sitzen in verschiedenen Positionen ermöglicht. Die Form hängt vom Verwendungszweck des Fahrrades sowie von körperlichen Merkmalen des Fahrers ab. Die Technologie bei Fahrradsätteln hat sich in den letzten Jahren stark verändert. In den Anfängen des Fahrrads gab es Sattelmodelle, die rein aus Holz oder gar aus Metall bestanden. Diese wurden aber schon früh durch Ledersättel, die dem Pferdesattel entlehnt waren, ersetzt. Seit Anfang der 1990er Jahre wird zunehmend Kunststoff verwendet. Heute sind Plastiksättel mit Polsterung und Kunstlederbezug (PVC) die gebräuchlichste Bauform. Weltmarktführer bei Fahrradsätteln ist seit etwa 2000 die italienische Firma Selle Royal.", "section_level": 2}, {"title": "Luftreifen.", "content": "1888 erfand der schottische Tierarzt John Boyd Dunlop zum zweiten Mal nach Robert William Thomson den Luftreifen, der erstmals eine praktikable Dämpfung und zuverlässigere Bodenhaftung ermöglichte. Bis dahin waren Fahrräder mit Eisen- oder seit 1865 mit Vollgummireifen ausgestattet. Den ersten abnehmbaren Luftreifen erfanden die Brüder Michelin 1890 in Frankreich. Der Luftreifen stieß anfangs auf große Skepsis; den Durchbruch brachten erst Erfolge im Rennsport (\"siehe auch:\" Fahrradventil, Fahrradbereifung). Als während des Ersten Weltkrieges eine Knappheit an Kautschuk herrschte, wurden „Notmäntel“ als Nachrüstsatz entwickelt und in Serie hergestellt, bei denen das Rad auf Schraubenfedern lief.", "section_level": 2}, {"title": "Freilauf und Schaltung.", "content": "Der von A. P. Morrow 1889 in den Vereinigten Staaten patentierte \"Freilauf\" war unter Radfahrern zunächst sehr umstritten. Die Gegner des Freilaufs im Radsport hatten ebenso gewichtige Argumente wie dessen Befürworter. Der in den USA schon früher entschiedene Streit wurde in Deutschland erst nach 1900 durch die erfolgreiche Markteinführung der Torpedo-Freilaufnabe von Fichtel & Sachs mit integrierter Rücktrittbremse beendet. 1907 wurde die erste 2-Gang-\"Nabenschaltung\" nach einem Patent der Wanderer-Werke von Fichtel & Sachs auf den deutschen Markt gebracht. Sie besaß ein Planetengetriebe und ebenfalls eine Rücktrittbremse. Im Gegensatz zu einer \"Kettenschaltung\" zeichnet sich die Nabenschaltung durch den geringen Wartungsaufwand und damit hohe Alltagstauglichkeit aus. Nachteilig ist das höhere Gewicht und der im Vergleich zu einer Kettenschaltung etwas geringere Wirkungsgrad – mit Ausnahme des direkten Ganges, bei dem die Kraftübertragung ohne Getriebeeinsatz erfolgt. Die heute sehr verbreitete Kettenschaltung stammt von den Gebrüdern Nieddu. Deren Schaltung „Vittoria Margherita“ wurde 1935 von Gino Bartali als erstem Profi gefahren. Nach der damals recht bekannten französischen Schaltung „Super Champion“ (1937) erschien 1946 die erste Schaltung von Campagnolo, die im Gegensatz zu ihren Vorgängern weltweite Verbreitung fand. Die Nabenschaltungen wurden kontinuierlich weiterentwickelt. Neuere Entwicklungen gibt es u. a. von den Firmen Shimano mit der 8-Gang-Nabenschaltung Nexus oder der etwas länger übersetzten 9-Gang-Nabenschaltung von SRAM, sowie der Firma Rohloff mit der 14-Gang-Nabenschaltung Speedhub 500/14, in der sich drei Planetengetriebe in einer Nabe befinden. Die von SRAM immer noch produzierten 3- und 5-Gang-Naben erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit, besonders bei Hollandrädern. Die flache Topographie der Niederlande macht niedrige Übersetzungen entbehrlich. Die zurzeit einzige Fahrradnabe mit \"stufenlosem Planetengetriebe\" ist die NuVinci N360. Ihr Gewicht liegt bei 2,5 kg, die Übersetzungsbandbreite beträgt 360 %. Als Exoten sollen hier auch noch die \"Tretlagerschaltungen\" erwähnt werden, beispielsweise die historische Mutaped-Tretlagerschaltung. Die Tretlager-2-Gang-Schaltung der Schweizer Firma Schlumpf lässt sich mit allen Nabenschaltungen kombinieren.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Entwicklung.", "content": "Die im Zusammenhang mit dem Fahrrad gemachten Erfindungen waren wegbereitend für die Entwicklung des Motorrads und des Automobils um 1900, ebenso wie der Kampf gegen Fahrverbote der Obrigkeit. Die weitere Entwicklung des Fahrrads orientierte sich am Konzept des Niederrads – lediglich mit Varianten bei Konstruktion und Materialien. Zunächst wurden größere Fortschritte bei Gangschaltung und Bremsen gemacht. Entsprechende Impulse gingen von der Entwicklung des Mountain Bikes (MTB) in den USA aus. Seit den 1990er-Jahren werden Fahrräder zunehmend mit einer Fahrradfederung ausgestattet. Besonders in den 1980er- und 1990er-Jahren wurde viel mit alternativen Bauformen experimentiert, die sich aber nicht durchgesetzt haben. Das wiederholt sich momentan teilweise im Bereich der Mountainbikes, wo immer wieder neue ungewöhnliche Rahmenkonstruktionen zu sehen sind. Im Straßen-, Bahn- und Crossradrennsport bleibt jedoch der Diamantrahmen Standard. Mit der Umweltbewegung sind seit den 1980er-Jahren Sonderformen wie Dreiräder, Liegeräder und Velomobile wiederentdeckt und weiterentwickelt worden, werden aber vom Fahrradhandel nicht so unterstützt wie die im Radrennsport gebräuchlichen Formen. Für diesen Sport wurden solche Räder vom Welt-Radsport-Verband UCI bereits in den 1920ern verboten. Mit Blick auf die Gesundheitsförderung und die ganzheitliche Betätigung des Körpers wurde das Cavallo entwickelt. Es ist ein Fahrradtyp, der mit seinem Antrieb ein neues Konzept verwirklichen sollte. Das Fahrrad wurde nicht mit den Füßen über Pedale, sondern durch Körperbewegungen über eine Konstruktion mit vier Gelenken des Rahmens und den Fahrradsattel angetrieben. Dabei wirkten zwei Rahmenrohre als Pleuel auf die Kurbelarme des Antriebszahnrades. Die für die Fortbewegung erforderlichen Bewegungsabläufe erinnerten entfernt an das Reiten eines Pferdes, was dem Fahrzeug seinen Namen verlieh \"(Cavallo\" ist Italienisch für \"Pferd).\" Heute werden Fahrradrahmen zum Großteil aus Stahl und Aluminium hergestellt, häufig mit größerem Rohrdurchmesser. Im Radsport werden auch Rahmen aus Carbon eingesetzt. Meilensteine waren um die Jahrtausendwende die Erfindung leichtläufiger Nabendynamos sowie von Rücklichtern mit Leuchtdioden. Einige Jahre später kamen leistungsstarke Scheinwerfer sowie Kondensatoren hinzu, die während der Fahrt Energie speichern und im Stillstand mehrere Minuten die Lampen leuchten lassen. Diese Erfindungen ermöglichten bei sachgerechter Montage und Verkabelung erstmals eine zuverlässige, nahezu wartungsfreie und ständig betriebsbereite Lichtanlage.", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzliche Bestimmungen.", "content": "Nach dem \"Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr vom 8. November 1968\" sind Fahrräder im Sinne des Straßenverkehrs \"„jedes Fahrzeug mit wenigstens zwei Rädern, das ausschließlich durch die Muskelkraft auf ihm befindlicher Personen, insbesondere mit Hilfe von Pedalen oder Handkurbeln, angetrieben wird“\". Für den internationalen Verkehr sind nach Art. 44 des Übereinkommens eine Bremsanlage, eine Klingel und eine Beleuchtungseinrichtung vorgeschrieben. Einräder gelten somit nicht als Fahrrad, sondern rechtlich gesehen als Spielzeug. Fahrräder, die am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen sollen, müssen gesetzliche Mindestanforderungen erfüllen. Häufig werden bei Fahrradhändlern allerdings auch Räder verkauft, die diesen Standards nicht entsprechen. Diese müssen nachgerüstet werden, bevor sie auf Straßen oder Radwegen bewegt werden. Für die Einhaltung der Vorschriften ist generell der Fahrer zuständig. Verstöße werden als Ordnungswidrigkeiten geahndet. In vielen Ländern gibt es spezifische Regelungen zu den technischen Anforderungen zur Verwendung eines Fahrrades im öffentlichen Straßenverkehr. Diese ergänzen in der Regel die rechtlichen Bestimmungen zum Radverkehr. Die rechtlich festgesetzten technischen Anforderungen unterscheiden sich von Land zu Land, so auch in den deutschsprachigen Ländern: Euro 4, geltend für Neuzulassungen ab 01/2016:", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland regelt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) die Betriebsvorschriften für Fahrräder.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich existiert in Ergänzung zur StVO die Fahrradverordnung, in der vorgeschrieben ist, welche technischen Anforderungen an Fahrräder gestellt werden (das „Inverkehrbringen“), um sie im öffentlichen Verkehr zu bewegen. Zu beachten ist, dass mit der Fahrradverordnung nur der Betrieb der Fahrräder geregelt ist, nicht jedoch mit welcher Mindestausstattung die Fahrräder von den Händlern verkauft werden müssen: Am 9. Oktober 2013 ist die erste Novelle der Fahrradverordnung in Kraft getreten. Wichtigste Ergänzungen durch Novellierung der Fahrradverordnung (9. Oktober 2013)", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz finden sich die Betriebsvorschriften für Fahrräder in der Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS).", "section_level": 2}, {"title": "Organisationen.", "content": "Einige Organisationen, die sich für das Fahrrad als Verkehrsmittel engagieren, sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Fahrrad, kurz Rad, in der Schweiz Velo (von, Kurzform für ; und ), ist ein mindestens zweirädriges, für gewöhnlich einspuriges Landfahrzeug, das ausschließlich durch die Muskelkraft auf ihm befindlicher Personen durch das Treten von Pedalen oder Handkurbeln angetrieben wird. Durch den Nachlauf entsteht bei einem Lenkausschlag ein Drehmoment, das diesem als Rückstellmoment entgegengerichtet ist. Dadurch lenkt das rollende Fahrzeug selbstständig zurück bis (fast) zur Geradeausstellung. Die Kreiselkräfte stabilisieren das Fahrrad beim Fahren zusätzlich abhängig vom Trägheitsmoment und der Geschwindigkeit. Außerdem haben weitere Faktoren wie die Masseverteilung einen Einfluss auf die Fahrstabilität von einspurigen Fahrzeugen (siehe auch: Fahrphysik (Fahrrad)).", "tgt_summary": "自行车是一种以人力踩踏脚踏板驱动的小型陆上车辆。自行车通常是双轮的,但也有三轮的(主要用于货运,相对少见)。", "id": 2818188} {"src_title": "Elektronisches Musikinstrument", "tgt_title": "電子樂器", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im 18. Jahrhundert wurde mit dem Einsatz der Elektrizität im Bereich der Musik experimentiert. Als erstes Instrument dieser Art gilt das \"Denis d’Or\" des mährischen Predigers Vaclav Prokop Diviš aus dem Jahr 1753. Die Funktionsweise des bald darauf verschollenen Prototyps blieb ungeklärt; eine Vermutung ist, dass die Saiten des Clavichord-ähnlichen mechanischen Instruments statisch aufgeladen wurden, wohl um den Spieler zu erschrecken. Das erste gut dokumentierte und erhalten gebliebene elektrische Instrument ist das \"Clavecin électrique\" von Jean-Baptiste Delaborde aus dem Jahr 1761: es nutzte Reibungsenergie zur Signalübertragung. Beide Apparaturen wurden zu ihrer Zeit als \"elektrische Instrumente\" gepriesen, waren nach heutiger Definition aber weder den elektronischen noch elektromechanischen Instrumenten zuzuordnen. Als eines der ersten elektronischen Musikinstrumente wird der Musikalische Telegraph von Elisha Gray aus dem Jahr 1874 angesehen, welcher bereits einen einfachen elektrischen Oszillator zur Klangerzeugung einsetzte. Die in den Jahrzehnten darauf folgenden Instrumente bedienen sich vorerst analoger Syntheseformen, oft in Kombination mit elektronischen Filtern zur Klangfarbengestaltung. Zu nennen sind hier in historischer Reihenfolge das 1897 von Thaddeus Cahill entwickelte Telharmonium, das 1919 von Lev Sergejewitsch Termen vorgestellte Theremin (Russland), 1928 Les Ondes Martenot von Maurice Martenot (Frankreich), sowie 1930 das Trautonium von Friedrich Trautwein (Deutschland). Spätere Entwicklungen schließen die elektronische Orgel, den Synthesizer wie beispielsweise das Moog’sche Modularsystem oder das heutige Digital-Piano ein. Die Gruppe der Elektrophone wurde allerdings erst im Jahr 1948 zur Hornbostel-Sachs-Systematik als eigenständige Gruppe ergänzt. In den 1980er Jahren erscheinen die ersten digitalen Synthesizer, als erstes bezahlbares und weit verbreitetes Instrument ist hier der Yamaha DX7 zu nennen, der mittels FM-Synthese völlig neue Klänge und ausgestattet mit der erst kurz zuvor vorgestellten MIDI-Schnittstelle völlig neue Möglichkeiten des Musizierens ermöglichte. Durch diese Schnittstelle wurde es möglich, Notenereignisse mit dem Rechner aufzuzeichnen und wiederzugeben. Damit wurde die Produktion beliebig komplexer Musikstücke rein aus dem Rechner heraus möglich. Mit Samplern wurde es auch möglich, aufgenommene Naturklänge digital zu speichern, und über ein Masterkeyboard in beliebigen Tonhöhen abzurufen. „Gesampelte“ Musikinstrumentenklänge sind heutzutage in den meisten Keyboards für Anfänger in großer Auswahl abrufbar, laufen als Instrumentenimitation aber der Idee elektronischer Musikinstrumente mit eigenständigem Klang zuwider. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts werden die Personal Computer immer leistungsfähiger und zunehmend wird zur Klangverarbeitung und -synthese passende Software eingesetzt. Im Rechner lassen sich komplette Studios in Software abbilden und ermöglichen es somit auch Musikern mit kleinerem Budget, unter Zuhilfenahme von Soundkarten hochqualitative Klänge einfach am heimischen Rechner zu erstellen (siehe Computermusik).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein elektronisches Musikinstrument erzeugt mit einem oder mehreren Frequenzgeneratoren kontrollierbar definierte niederfrequente Wechselströme, die verstärkt über Lautsprecher hörbar gemacht werden können. Im Unterschied zu elektromechanischen Musikinstrumenten mit Tonabnehmern (z. B. E-Gitarre) gibt es bei elektronischen Musikinstrumenten (z. B. Keyboard) keine mechanisch beweglichen bzw. schwingenden Elemente zur Tonerzeugung.", "tgt_summary": "电子乐器(英语:Electronic musical instrument),为可以演奏出各种乐器相似声音和音乐的电子仪器。", "id": 1933530} {"src_title": "Fische", "tgt_title": "鱼", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das gemeingermanische Substantiv mhd. \"visch\", ahd. \"fisk\" hat außergermanische Entsprechungen nur in lat. \"piscis\" und air. \"īasc\".", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Im engeren Sinne sind Fische die nicht zu den Landwirbeltieren gehörenden Kiefermäuler. Unter den heute lebenden Tiergruppen zählen hierzu die: Weitere zu den Kiefermäulern gehörende Fischtaxa, die aber nur fossil überliefert und seit dem Erdaltertum ausgestorben sind, werden repräsentiert durch die: Im weiteren Sinne zu den Fischen gezählt werden auch die Kieferlosen: Da Fische im Sinne der Kladistik also kein monophyletisches (aus gemeinsamer Abstammung hervorgegangenes) Taxon darstellen, werden sie in der zoologischen Systematik häufig mit Anführungszeichen geschrieben („Fische“, „Pisces“), um sie damit als sogenanntes paraphyletisches Taxon zu kennzeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "Evolution und Artenvielfalt.", "content": "Die ältesten bekannten kieferlosen Fischartigen (z. B. die Pteraspidomorphi) stammen aus dem frühen Ordovizium vor rund 450–470 Millionen Jahren. Die Knorpelfische tauchen ab Grenze Silur/Devon vor etwa 420 Millionen Jahren auf. Knochenfische gibt es im Meer seit dem Devon, sie begannen ihre Entwicklung aber möglicherweise auch schon im Silur. Etwas über die Hälfte aller lebenden Wirbeltierarten, nämlich derzeit rund 32.500 Arten gemäß FishBase (Stand: April 2013), gehören zu den „Fischen“. Die Zahl anerkannter (sogenannter „valider“) Arten ändert sich einerseits wegen zahlreicher Neuentdeckungen, andererseits infolge kontinuierlicher taxonomischer Revisionen einzelner Fischgruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Auf die ökologische Gefährdung der Fische speziell in Deutschland soll seit 1984 die regelmäßige Ausrufung je einer Art (ausnahmsweise auch eine Gruppe verwandter Arten) als deutscher Fisch des Jahres aufmerksam machen. Einige Arten wie etwa die Bachforelle wurden schon zweimal zum Fisch des Jahres gekürt. Seit 2002 wird auch ein österreichischer Fisch des Jahres ernannt, seit 2010 ein Schweizer Fisch des Jahres. Um Fischwanderungen über Kraft- und Stauwerke hinweg zu ermöglichen, wurden mancherorts Fischtreppen gebaut. Zudem wurden Fließgewässer teilweise einer Renaturierung unterzogen, um sie wieder als Lebensraum für Fische attraktiv zu machen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In wirtschaftlicher Hinsicht bedeutend ist die Fischerei von Speisefischen, aber auch der Handel mit Zierfischen. Die Fischerei kann jedoch die Fischbestände bedrohen. Schadstoffbelastung, Flussverbauungen, Erwärmung, Aussetzen gebietsfremder Arten und Austrocknungen sind weitere Gefahren für die Fische.", "section_level": 2}, {"title": "Ökotoxikologie.", "content": "Fische sind der Wasserqualität (Sauerstoffkonzentration, pH-Wert, Temperatur, gelöste natürliche und anthropogene Stoffe) über ihre Kiemen sehr direkt ausgesetzt und reagieren rasch und empfindlich auf Verschmutzungen. Sie dienen daher auch als verbreitete Test- und Monitoring-Arten und als wissenschaftliche Modellorganismen in der Ökotoxikologie.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Der Fisch dient im Christentum als Symbol und Erkennungszeichen und ist in der Heraldik ein verbreitetes Wappentier. In China galt der Fisch aufgrund einer Lautgleichheit als Symbol für Reichtum. Erste fischkundlich bedeutsame Abbildungen von Fischen enthält ein 1551 in Paris erschienenes Fischbuch von Pierre Belon. Als erstes in deutscher Sprache gedrucktes Werk mit naturgetreuen Darstellungen von Fischen gilt die von Alexander und Samuel Weißenhorn in Ingolstadt gedruckte \"Vischordnung\" von 1553 (mit auch in der, ebenfalls in der Druckerei Weißenhorn hergestellten, \"Bayerischen Landesordnung 1553\" (\"Bairische Lanndtsordnung\") verwendeten Holzschnitten, die möglicherweise auf den Münchner Hofmaler und Holzschnittzeichner Caspar Clofigl zurückgehen).", "section_level": 2}, {"title": "Fische in der paläolithischen Kunst.", "content": "In der paläolithischen Kunst wurden – neben Mammuten, Wildpferden und Löwen – auch Fische dargestellt. Bei archäologischen Ausgrabungen im Abraum der Vogelherdhöhle (Schwäbische Alb) wurde 2008 eine fragmentierte Figur eines Fisches entdeckt. Die knapp fünf Zentimeter große Skulptur aus Mammutelfenbein stammt aus dem Aurignacien und ist Teil des UNESCO-Welterbes „Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura“. Sie ist – wie 15 weitere Artefakte – im Museum Alte Kulturen im Schloss Hohentübingen ausgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Schmerzempfinden.", "content": "Lange Zeit war unklar, ob Fische Schmerz empfinden. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Studien, die dieses Schmerzempfinden belegen. Das führte dazu, dass die US-amerikanische Tierarztkommission (American Veterinarian Medical Association) fordert, dass für Fische die gleichen Maßnahmen getroffen werden sollten, die auch bei Säugetieren ergriffen werden, um sie von Schmerzen zu befreien.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Zur Anatomie, Physiologie und Fortpflanzungsbiologie siehe Knochenfische.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fische oder \"Pisces\" ( „Fisch“) sind aquatisch lebende Wirbeltiere mit Kiemen. In der Systematik sind Fische paraphyletisch, d. h., sie bilden keine natürliche Einheit (Monophylon), daher sind sie eine Gruppe morphologisch ähnlicher Tiere. Die Lehre von der Biologie der Fische ist die Ichthyologie ( „Fisch“) oder Fischkunde.", "tgt_summary": "鱼类,是属于脊索动物门中的脊椎动物亚门的一种必须依赖水生活、呈鱼型的动物。", "id": 1033136} {"src_title": "Denguefieber", "tgt_title": "骨痛熱症", "src_document": [{"title": "Erreger.", "content": "Denguefieber wird durch einen der vier Serotypen (DENV-1 bis DENV-4) des Dengue-Virus verursacht, es handelt sich um ein rundes behülltes Virus mit einem Durchmesser von 40 bis 60 nm aus der Familie der Flaviviren. Das virale Genom besteht (im Gegensatz zu der von allen Lebewesen verwendeten DNA) aus Ribonukleinsäure (RNA). Das Genom ist etwa 11.000 Nukleotide lang und ist positivsträngig, kann also von Ribosomen direkt abgelesen und mit dessen Information ein Protein (Aminosäurenkette) gebildet werden. Das Genom umfasst nur einen offenen Leserahmen, der für ein Polyprotein codiert (eine lange Aminosäurekette, die nachher noch in die einzelnen funktionalen Proteine geschnitten werden muss). Während einer Infektion heften sich die Viren über spezifische Rezeptoren an der Zelloberfläche einer Wirtszelle an und werden durch ein sich ausbildendes Endosomvesikel aufgenommen. Normalerweise dienen diese Vesikel dazu, Stoffe zu verdauen, das Virus nutzt sie aber als Transportmöglichkeit, um ins Innere der Zelle zu gelangen. Im Innern des Endosoms induziert der saure pH-Wert die Fusion von Endosommembran und Virushülle, was dem Virus-Inhalt erlaubt, ins Zytosol einzudringen. Danach wird das virale Genom im rauen Endoplasmatischen Retikulum (ER) und in so genannten \"vesicle packets\" repliziert, und nach einer Reifung im Golgi-Apparat entstehen infektiöse Viruspartikel. Diese verlassen die Zelle und befallen weitere Wirtszellen. Die vier unterschiedlichen Serotypen kommen entweder in abgegrenzten oder sich überlappenden Endemiezonen vor. Phylogenetische Analysen erlauben es, die einzelnen Serotypen in Genotypen zu unterteilen. Dabei werden DENV-1 und DENV-2 in jeweils fünf, DENV-3 und DENV-4 in jeweils vier Genotypen unterteilt. Molekularbiologische Untersuchungen ergaben, dass sich die endemischen Genotypen von den in Wäldern oder im Dschungel vorkommenden (silvatischen) Genotypen in den letzten 2000 Jahren abspalteten. DENV-2 sprang danach vor ungefähr 1000 Jahren auf den Menschen über, DENV-4 vor 600 Jahren und DENV-1 vor 200 Jahren (alle Angaben ±50 %). Von DENV-3 wurde bisher kein silvatischer Stamm isoliert, und folglich ist auch keine Aussage über einen möglichen Zeitpunkt der Abspaltung des Virus möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung.", "content": "Die wichtigsten Überträger (Vektoren) der Denguefieberviren sind die Weibchen der Gelbfiebermücke (\"Aedes aegypti\", auch Ägyptische Tigermücke oder Denguemücke genannt, Synonym \"Stegomyia aegypti\") und der sich auch in Europa ausbreitenden Asiatischen Tigermücke (\"Aedes albopictus\", Synonym \"Stegomyia albopicta\"). In bestimmten Regionen kommen weitere Mückenarten als Überträger von Denguefieber infrage, z. B. die Polynesische Tigermücke (\"Aedes (Stegomyia) polynesiensis\") im südlichen Pazifik oder \"Aedes (Stegomyia) scutellaris\" in Neuguinea. Bei anderen Mückenarten wurde ebenfalls eine Eignung zur Erregerübertragung (Vektorkompetenz) gezeigt. Wie bei anderen von Stechmücken übertragenen Arboviren wird das Dengue-Virus von einer weiblichen Stechmücke, die das Blut einer infizierten Person saugt, aufgenommen. Dabei gelangen die Viren in den Magen der Mücke und falls die Viruskonzentration hoch genug ist, können die Virionen die Magenepithelzellen befallen und sich dort vermehren. Von dort gelangen sie ins Hämozöl (das Blutsystem der Mücke) und weiter in die Speicheldrüsen. Wenn die Mücke das nächste Mal Blut saugt, injiziert sie ihren Speichel in die Wunde, womit das Virus in den Blutkreislauf des gestochenen Primaten gelangt. Es gibt auch Hinweise für eine vertikale Infektion des Dengue-Virus, also die Übertragung von der weiblichen Mücke auf ihr Gelege und damit die Larven. Diese Infektion der Vektoren ohne vorherige Blutmahlzeit scheint bei der Aufrechterhaltung eines Virusreservoirs zwischen einzelnen Ausbrüchen eine Rolle zu spielen. Es existieren zwei epidemiologisch unterscheidbare Infektionszyklen, in denen das Virus von Mücken auf Menschen oder andere Primaten übertragen wird. Am sogenannten urbanen Zyklus sind die Gelbfiebermücke und die Asiatische Tigermücke beteiligt, welche gut an große urbane Zentren angepasst sind und dort neben Denguefieber auch weitere Krankheiten übertragen. Neben dem urbanen Zyklus existiert sowohl in Afrika als auch in Asien, sehr wahrscheinlich aber nicht in Amerika, ein silvatischer Zyklus (Waldzyklus oder Dschungelzyklus), in dem die Mücken \"Aedes (Diceromyia) furcifer\" und \"Aedes (Stegomyia) luteocephala\" als Vektor dienen. Dabei werden im Dschungel hauptsächlich nicht-humane Primaten infiziert. Während in Afrika ausschließlich DENV-2 silvatisch zirkuliert, ist dies in Asien sehr wahrscheinlich bei allen vier Serotypen der Fall. Es gibt keinen Hinweis, dass der silvatische Zyklus an vergangenen Dengueepidemien beteiligt war, es ist aber bekannt, dass die Erreger des silvatischen Zyklus auch Menschen infizieren können.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Denguefieber ist in tropischen und subtropischen Gebieten endemisch, wobei 75 % der globalen Fälle von Dengue auf die Region Asien/Pazifik entfallen. Zu den Hauptverbreitungsgebieten gehören Lateinamerika, Zentralafrika, Indien, Südostasien, Teile des Pazifiks (u. a. Neukaledonien und Hawaii) und der Süden der USA. Weltweit lebt ungefähr die Hälfte aller Menschen in endemischen Gebieten, und die offiziellen Schätzungen der WHO belaufen sich auf jährlich 50 bis 100 Millionen Erkrankungen, 500.000 schwere Krankheitsverläufe und 22.000 Todesfälle. In Asien entfallen über 90 % der schweren Erkrankungen auf Kinder. Laut Angaben der WHO hat sich die Zahl der Erkrankungen von 2000 bis 2010 ungefähr verdoppelt. Laos und die Philippinen seien von dieser Entwicklung besonders betroffen. In Europa ist Dengue nicht endemisch, mit Ausbreitung der Überträgermücken \"Aedes aegypti\" und vor allem \"Ae. albopictus\" steigt aber das Risiko vor Ort (autochthon) übertragener Infektionen, die von importierten Fällen ausgehen. So kam es zwischen September 2012 und März 2013 auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira zu einem Dengue-Ausbruch mit 1.080 nachgewiesenen Fällen. Es gab keine schweren klinischen und keine Todesfälle. Die Überträgermücke war \"Aedes aegypti\", die 2005 auf die Insel eingeschleppt worden war. Die Asiatische Tigermücke \"Aedes albopictus\" ist inzwischen in Südeuropa weit verbreitet und dehnt ihr Siedlungsgebiet weiter aus. Im Jahr 2010 traten erste autochthone Denguefieber-Fälle in Südfrankreich und in Kroatien auf. 2013 wurde in der Nähe von Aix-en-Provence (Südfrankreich) eine weitere vor Ort übertragene Dengueinfektion nachgewiesen. Im August 2015 wurden im südfranzösischen Nîmes zwei autochthon erworbene Fälle von Dengue entdeckt. Im Oktober 2018 wurden weitere fünf autochthon erworbene Fälle in Saint-Laurent-du-Var bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Dengue wird durch einen Mückenstich übertragen und hat eine Inkubationszeit von drei bis 14 Tagen. Die meisten Fälle verlaufen mild („oligosymptomatisch“, also mit wenigen Symptomen einhergehend), wie oft bei einem grippalen Infekt beobachtet. Die Symptome umfassen Fieber (bis 40 °C) mit Schüttelfrost und starken Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Zusammen mit einem Ausschlag (Exanthem) werden diese Symptome auch als Denguetrias bezeichnet. Als Spätmanifestation kann es bis zu zwei Monate nach Krankheitsbeginn zu einem diffusen Haarausfall kommen. Die Krankheit klingt bei den meisten Patienten nach 3 bis 7 Tagen wieder ab. In ungefähr 2–4 % der Fälle jedoch nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf und ein \"Dengue-Hämorrhagisches Fieber\" (DHF) oder ein \"Dengue shock syndrome\" (DSS) kann auftreten. Diese schweren Verläufe enden in 1–5 % aller Fälle tödlich, die Sterblichkeitsraten können bei einzelnen Epidemien aber auch 15 % erreichen. Das hämorrhagische Denguefieber (DHF) ist ein akutes Schocksyndrom mit Hämorrhagien, in dessen Verlauf die Durchlässigkeit (Permeabilität) der Blutgefäßwände größer wird und deshalb unkontrollierte Blutungen auftreten. Die hämorrhagische Form beginnt wie das normale Denguefieber, der Zustand der Erkrankten verschlechtert sich aber nach zwei bis sechs Tagen dramatisch. Der Blutkreislauf bricht zusammen und es kommt zur Rötung des Gesichtes, zu (inneren) Blutungen, Flüssigkeitsverlust, hirnbedingten (zerebralen) Krampfanfällen, Koma, Zahnfleischbluten, Bluterbrechen, Teerstuhl, einem Anschwellen der Leber und den allgemeinen Zeichen eines Schocks (Tachykardie, Hypotonie, kaltschweißige Haut, Blässe). Zusätzlich können in dieser Phase disseminierte Petechien auftreten. Dies sind mikrozirkuläre Einblutungen der Haut, die als rote Punkte auffallen. Wird die Infektion überstanden, besteht für kurze Zeit Immunität gegen alle Serotypen und lebenslange Immunität gegen den infizierenden Stamm.", "section_level": 1}, {"title": "Infektionsverstärkende Antikörper.", "content": "Während der Infektion mit einem der vier Dengue-Serotypen (DENV-1, DENV-2, DENV-3 und DENV-4) werden nur Antikörper gegen diesen bestimmten Serotypen produziert. Dabei bleibt die infizierte Person weiterhin durch Viren eines anderen Serotyps angreifbar. Bei einer Zweitinfektion durch ein Virus eines anderen Serotyps sind die Antikörper – die durch eine vorangegangene Erkrankung erworben oder von Müttern auf ihre Kinder übertragen werden können – gegen den ersten Serotyp nicht in der Lage, die neuen Virionen zu neutralisieren. Stattdessen bilden sich Antikörper-Viren-Komplexe, welche von Makrophagen aufgenommen werden, von diesen aber nicht vernichtet werden, sondern den Viren erlauben, sich weiter zu vermehren. Dies führt bei einer Zweitinfektion zu einer höheren Viruslast als bei einer Erstinfektion (man spricht bei diesen unwirksamen Antikörpern von infektionsverstärkenden Antikörpern oder ADE für \"Antibody-dependent enhancement of infection\"). Auf der molekularen Ebene wird beobachtet, dass Zellen mit Fcγ Rezeptoren oder Komplementrezeptoren bei niedrigen Antikörperkonzentrationen besonders anfällig für das Virus sind. So wird erklärt, wieso Kinder, deren schützende mütterliche Antikörperkonzentration gerade abnimmt, besonders oft von DHF betroffen sind. Weiterhin wird vermutet, dass die Antikörper gegen einen bestimmten Virusstamm einen zweiten Stamm mit reduzierter Avidität binden und deshalb ebenfalls zu einer ADE führen. Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen ist, dass die Antikörper dazu führen, dass das Virus effizienter an die Zelle bindet. Diese Hypothese wird als sehr wahrscheinlich angesehen, wie folgendes Beispiel aus Kuba zeigt: 1977 hatte eine DENV-1-Epidemie die Insel erfasst und 44 % der Bevölkerung infiziert, wobei nur milde Symptome beobachtet wurden. 1981 wurde dann eine DENV-2-Epidemie mit mehr als 10.000 Fällen von DSS/DHF registriert. Die Todesrate von Kindern im Alter von 3 bis 14 Jahren war fast 15-mal höher als die von Erwachsenen. 2001 brach eine DENV-3-Epidemie in Havanna aus. Es waren nur Erwachsene von DSS/DHF betroffen, da die Kinder zu jung waren, um die DENV-2-Epidemie von 1981 erlebt zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die klinische Diagnosestellung ist wegen der Vielzahl der möglichen Erreger für Infektionskrankheiten mit ähnlichen Anfangssymptomen schwierig. Sporadische und nur milde Verläufe sind nur durch eine virologische Untersuchung sicher zu erkennen. Bei Verdacht auf eine Infektion kann das Dengue-Virus mittels reverser Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) nachgewiesen werden, bei der das Erbgut des Virus vervielfältigt und damit direkt nachgewiesen wird. Der direkte Erregernachweis kann auch über eine Virusisolierung mittels Anzucht in der Zellkultur erfolgen, wobei dieses Verfahren ein bis vier Wochen dauern kann. Beide Verfahren werden mit Blutplasma durchgeführt, die PCR auch mit Blutserum. Serologisch kann ein enzymgekoppelter Immunadsorptionstest in der akuten Phase meist keine Dengue-spezifischen IgM-Antikörper nachweisen, aber bei Positivität nach Abklingen der Symptome die Diagnose bestätigen. Der spezifische IgG-Titer kann zwischen einer Erstinfektion und einer Zweitinfektion unterscheiden (bei einer Erstinfektion treten in den ersten 8 Tagen keine IgG-Antikörper auf). Ein vierfacher Anstieg des spezifischen Antikörpertiters im Vergleich zu einer Vorprobe gilt als sicherer Nachweis. Da die serologischen Testverfahren häufig auch mit anderen Flaviviren kreuzreagieren, sind diese indirekten Verfahren jedoch nie beweisend für eine Infektion. Antigen-Tests basierend auf dem direkten Nachweis des NS1-Proteins (das innerhalb der vier Serotypen stark konserviert ist) sind ebenfalls kommerziell erhältlich. Sie zeichnen sich durch ihre einfache Handhabung (kein Labor notwendig) aus, sind aber deutlich weniger sensitiv und spezifisch als aufwendigere Testverfahren. Der Umgang mit sämtlichem Untersuchungsmaterial des Patienten, insbesondere Blut, unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften und darf nur in Laboren der Schutzstufe 3 durchgeführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Differentialdiagnose.", "content": "Bei Verdacht auf Dengue-Fieber sollten andere virale (Influenza, Masern, Rubella, Chikungunyafieber, Gelbfieber und Japanische Enzephalitis) und bakterielle (Typhus, Leptospirose, Sepsis, Meningokokken und Rickettsien) Erkrankungen sowie Malaria ausgeschlossen werden. Nach Empfehlungen der WHO sollte das Blut eines Patienten mit Verdacht auf Denguefieber immer dann auf Antikörper gegen das Chikungunya-Virus untersucht werden, wenn eine Infektion mit Dengueviren nicht nachgewiesen werden kann und der Patient sich in einem Gebiet aufgehalten hat, in dem das Chikungunyafieber vorkommt.", "section_level": 2}, {"title": "Meldepflicht.", "content": "\"Dengue-Fieber\" ist in Österreich gemäß Abs. 1 Nummer 1 Epidemiegesetz 1950 bei Erkrankung und Tod anzeigepflichtig. Zur Anzeige verpflichtet sind unter anderen Ärzte und Labore ( Epidemiegesetz). In der Schweiz besteht Meldepflicht bei positiven laboranalytischen Befunden für die Erkrankung \"Dengue-Fieber\" bzw. für den Erreger \"Dengue-Virus\" durch Ärzte, Spitäler usw. bzw. durch das untersuchende Labor. Dies ergibt sich aus dem \"Epidemiengesetz\" (EpG) in Verbindung mit der \"Epidemienverordnung\" und bzw. der \"Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen\". In Deutschland ist Denguefieber gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) bei Verdacht auf ein \"virusbedingtes hämorrhagisches Fieber\" bzw. gemäß IfSG bei Nachweis des Krankheitserregers \"Dengue-Virus\" seitens des Arztes bzw. des Labors namentlich meldepflichtig. Meldepflichtig sind im zweiten Fall vor allem die Leitungen der Labore usw., nur bei hämorrhagischem Fieber auch der feststellende Arzt ( IfSG).", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung.", "content": "Für Denguefieber existiert wie für alle von Flaviviren ausgelösten Krankheiten keine ursächliche Therapie. In schweren Fällen ist eine Einweisung in ein Krankenhaus (Hospitalisierung) vorzunehmen und aufgrund des in manchen Fällen sich schnell verschlechternden Krankheitszustandes ist eine intensivmedizinische Überwachung angebracht. Eine symptomatische Behandlung umfasst Maßnahmen zur Flüssigkeitsauffüllung (Rehydratation) und Gabe von Mitteln wie Paracetamol zur Schmerzlinderung. Auf Acetylsalicylsäure (z. B. \"Aspirin\") ist aufgrund ihrer gerinnungshemmenden Wirkung zu verzichten, da diese im Falle von inneren Blutungen, die bei Denguefieber auftreten können, verheerende Folgen für den Patienten hat. Weiterhin kann die frühe, intravenöse Gabe von Flüssigkeit von entscheidender Bedeutung sein.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbeugung.", "content": "Als Larvenbiotope reichen unverschlossene Wasserbehälter und kleine Mengen stehenden Wassers aus, das sich in Eimern, Dosen, Flaschen, Autoreifen oder Plastikfolien sammelt. Zudem sind die Eier der Tigermücken trockenresistent und können so Trockenzeiten überdauern. All dies erschwert es, die Mücken zu bekämpfen. Die persönlichen Vorbeugemaßnahmen gegen Denguefieber umfassen das Vermeiden von Mückenstichen in Gebieten, in denen Denguefieber endemisch vorkommt. Institutionelle Maßnahmen zur Prävention von Denguefieber umfassen Maßnahmen zur Kontrolle der krankheitsübertragenden Stechmücken.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliche Vorbeugung.", "content": "Stiche können insbesondere durch geeignete Kleidung und Repellentien wie mückenabweisende Sprays vermieden werden. Da die erwachsenen Tigermücken tagaktiv sind, kann man sich nur beschränkt durch Bettnetze schützen, die beispielsweise gegen Malaria wirkungsvoll sind. Mückenabweisende Sprays mit einem hohen DEET-Gehalt können das Risiko eines Stiches weiterhin vermindern.", "section_level": 2}, {"title": "Strategische Vorbeugung.", "content": "Obwohl es seit Ende 2015 einen ersten Impfstoff gegen Dengueviren gibt, kommt aber nach wie vor der Bekämpfung der Überträgermücken eine zentrale Rolle zu. Die Gelbfiebermücke \"Stegomyia aegypti\" brütet bevorzugt in Wasseransammlungen, die von Bewohnern in Gebieten mit problematischer Trinkwasserversorgung selbst angelegt wurden oder die sich im Hausmüll ansammeln; insbesondere in Reifen, aber auch in alten Dosen und Plastikgefäßen. Besonders in der Nähe von urbanen Zentren von Entwicklungsländern sind diese Bedingungen oft anzutreffen und bilden ein ausgezeichnetes Habitat für die Gelbfiebermücke. Bei der Bekämpfung der Mücke werden zwei Strategien verfolgt: Weitere Ansätze sind:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Herkunft des Namens \"dengue\" ist nicht eindeutig geklärt. Eine frühe Bezeichnung dafür war \"dandy fever\"; später kam die spanische Bezeichnung \"dengue\" auf, welche auf eine schmerzbedingte, auffällig eigenartige Veränderung der Körperhaltung und Verhaltensweise bei erkrankten Personen hindeutet. Nach anderen Quellen kommt dengue aus dem afrikanischen Sprachraum (Swahili: \"dinga\") und steht für einen Krampfanfall, welcher von einem bösen Geist ausgelöst wird. Die erste Erwähnung der Krankheit wird von manchen bereits in der chinesischen Jin-Dynastie (265–420) und auch später noch im 1. Jahrtausend unserer Zeitrechnung gesehen. Die nächsten Berichte von Denguefieber gab es aus Panama (1635, 1699), Jakarta (1779–1788), Kairo (1881, 1883), Philadelphia (1789) und Spanien (1881) und zeigen die weite Verbreitung der Krankheit zu diesem Zeitpunkt. 1927–1929 wütete eine Dengueepidemie in Griechenland mit mehr als einer Million infizierten Personen – die letzte Epidemie vor der Ausrottung der Gelbfiebermücke (\"Stegomyia aegypti\") im Mittelmeerraum und dem Verschwinden von Dengue aus diesem Gebiet. Die Mobilität von Truppen während des Zweiten Weltkriegs führte zu größeren Dengueepidemien zwischen 1941 und 1945. Bereits in den 1960er Jahren stieg die Verbreitung des Virus stark an und die vier Serotypen zirkulierten in Asien. In den 1990er Jahren war die globale Verbreitung von Dengue abgeschlossen, verursacht insbesondere durch die Aufgabe der Vektorkontrollprogramme, vermehrter Urbanisierung und Globalisierung (individuelle Mobilität). 1998 wurde eine weltweite Pandemie mit mehr als 1,2 Millionen Fällen in 56 Ländern registriert. Dengue befindet sich auf dem Vormarsch und wird als \"emerging disease\" (sich ausbreitende Krankheit) bezeichnet. Durch eine Politik der Vektorkontrolle gingen die Denguefallzahlen während der 1960er und 1970er Jahre auf dem amerikanischen Kontinent zurück. Seit den 1980er Jahren steigt die Anzahl der Denguefieberfälle in Südamerika jedoch wieder an und die Gelbfiebermücke ist in die urbanen Zentren in Südamerika zurückgekehrt, unter anderem weil die Vektorkontrollprogramme aufgegeben wurden. Auf dem amerikanischen Kontinent folgten größere Ausbrüche von Denguefieber in Brasilien (2002, 2007), Paraguay (2007) und Mexiko (2007). In einigen Ländern ist eine Folge von Epidemien zu beobachten, bei welchen sich die Serotypen jeweils abwechseln. So waren in Kuba Ausbrüche in den Jahren 1977 (DENV-1), 1981 (DENV-2) und 2001 (DENV-3) und in Brasilien Ausbrüche in den Jahren 1986 (DENV-1), 1990/1998 (DENV-2), 2002–2005 (DENV-3) sowie 2007/2008 (DENV-2) zu verzeichnen. 2019 waren in Süd- und Mittelamerika Brasilien, Mexiko, Nicaragua, Kolumbien und Honduras am stärksten betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Im 20. Jahrhundert wurden die ersten Schritte zur Identifizierung und Bekämpfung des Erregers der Krankheit unternommen. Nach der erfolgreichen wissenschaftlichen Untersuchung des Gelbfieber-Virus durch Finlay, Reed und andere wurde die Aufmerksamkeit auf das Denguefieber gelenkt. Percy M. Ashburn und Charles F. Craig zeigten 1907, dass Denguefieber durch einen nichtfiltrierbaren Faktor verursacht wird, also ein Virus genauso wie Gelbfieber. \"Stegomyia aegypti\" wurde 1926 von Joseph Franklin Siler, Milton W. Hall und Arthur Parker Hitchens als Vektor identifiziert. Ende der 1960er Jahre und Anfang der 1970er Jahre stellte Scott B. Halstead seine Hypothese zu infektionsverstärkenden Antikörpern auf, die besagt, dass eine Zweitinfektion gefährlicher sein kann als eine Erstinfektion. 1970 wurde durch Isolation eines Virus aus einem Menschen die Hypothese bestätigt, dass silvatische Erreger auch Menschen infizieren können. Denguefieber wurde von der US-amerikanischen Regierung als potentielle biologische Waffe untersucht. Dieses Programm wurde 1970 offiziell eingestellt. Dennoch wurden die Vereinigten Staaten beschuldigt, für den Ausbruch von Dengue im Jahr 1981 in Kuba verantwortlich zu sein. Die von privaten und öffentlichen Stellen finanzierte sogenannte \"Pediatric Dengue Vaccine Initiative\" versucht, einen sicheren Dengue-Virus-Impfstoff zu entwickeln. Verschiedene Impfstämme befinden sich bereits erfolgreich in den klinischen Testphasen I, II und III. Der französische Pharmakonzern Sanofi Pasteur MSD hat im Oktober 2010 erklärt, bis 2015 einen Impfstoff zu entwickeln. Dieser tetravalente Impfstoff gegen alle vier bekannten Subtypen von Dengue ist mittlerweile bereits in einer Phase III Studie erfolgreich getestet worden. Andere Forscher versuchten mit Hilfe von Wolbachia die Übertragung zu stoppen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Ausgewählte freie wissenschaftliche Review-Artikel Zu Impfungen Zur Geschichte Zu infektionsverstärkenden Antikörpern", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Denguefieber [], auch Dandyfieber, Polkafieber, Knochenbrecherfieber, Siebentagefieber und kurz Dengue ist eine Krankheit, deren Ursache eine Infektion mit dem Dengue-Virus ist. Bei dem Virus handelt es sich um ein 40 bis 60 nm großes, behülltes RNA-Virus mit positiver Polarität aus der Familie der Flaviviren.", "tgt_summary": "登革热( 也称为骨痛热症、断骨热、天狗热,是一种由登革热病毒引起的由蚊媒热带病。患者大约会在感染后3到14天后发作,症状包括发热、头痛、肌肉和关节痛,还有典型性的麻疹样皮疹。一般会于2至7天痊愈。少部分患者病情可进一步恶化,出现危及生命的登革出血热,患者有出血、血小板减少症和血浆蛋白渗出,或者进展为登革休克综合征,此时会出现致命性的低血压休克。 登革病毒由黑斑蚊属的几种蚊子传播,主要是埃及斑蚊(\"A. aegypti\")。登革热病毒有五型;感染后对同型病毒可获得终身免疫,但对异型病毒免疫力维持时间较短。且感染异型病毒会增加严重并发症的风险,目前的筛检方式包含侦测血液中是否存有对抗病毒或其RNA的抗体。 目前已有多种登革热疫苗在某些国家上市。其他预防方式包含减少斑蚊滋生地及斑蚊数目,以及避免蚊虫叮咬。方法包含移除积水或、静水加盖,以及穿着包覆衣物。轻度或中度的急性登革热的治疗方式包含支持治疗,包含口给输液或静脉注射,重症则必须输血。全球约有50万人因此病住院。布洛芬等非甾体抗炎药(NSAIDs)不建议使用。 登革热自第二次世界大战之后就成为严重的全球公众卫生议题,遍及全球110国。每年有5000万至5.28亿人感染,约20,000人会因此死亡。该病最早的爆发纪录为1779年,至20世纪初,人们已经了解此病由病毒引起,且经由蚊子传播。除了灭蚊计划之外,目前科界也致力研发直接对抗病毒的药物。该病被归类于被忽视热带病之一。", "id": 2780679} {"src_title": "Lion Feuchtwanger", "tgt_title": "利翁·福伊希特万格", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Lion Feuchtwanger wuchs als Sohn des begüterten jüdisch-orthodoxen Margarinefabrikanten Sigmund Aaron Meir Feuchtwanger und dessen Ehefrau Johanna, geb. Bodenheim, auf. Er war der Bruder des Juristen Ludwig Feuchtwanger und des Journalisten und Schriftstellers Martin Feuchtwanger. Über Lions Mutter ist nur wenig bekannt; er beschrieb sie als streng, engherzig, von kleinstädtischer Herkunft, pedantisch über die häusliche Ordnung wachend. Lions schulische Karriere begann mit sechs Jahren auf der Volksschule St. Anna im Münchner Lehel. Anschließend besuchte er das konservative Wilhelms-Gymnasium. Lion beschrieb seine Ausbildung als „pedantisch und nüchtern, ohne Sport, konservativ und patriotisch; ohne Zusammenhang mit dem realen Leben“. Zu seinen schulischen Aktivitäten kommt noch das tägliche, mindestens eine Stunde dauernde Studium der hebräischen Bibel und des aramäischen Talmuds unter der Leitung eines Privatlehrers, meistens um fünf Uhr morgens. Schon früh unternahm Lion Feuchtwanger erste Versuche als Schriftsteller, die ihm bereits als Schüler einen Preis einbrachten. 1903 schloss er die Schule mit dem Abitur am humanistischen Wilhelmsgymnasium München ab. Danach studierte er Geschichte, Philosophie und Deutsche Philologie in München und Berlin, wobei er sich stark vom Elternhaus löste. Er promovierte 1907 bei Franz Muncker über Heinrich Heines \"Der Rabbi von Bacharach\". Von einer Habilitation nahm er aufgrund der Beschränkungen für Juden Abstand.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeiten in Deutschland bis 1933.", "content": "Feuchtwanger gründete 1908 seine eigene Kulturzeitschrift \"Der Spiegel\", dessen erste Ausgabe am 30. April erschien. Nach 15 Nummern und sechs Monaten fusionierte sie jedoch auf Grund finanzieller Probleme mit der von Siegfried Jacobsohn herausgegebenen Zeitschrift \"Die Schaubühne\", für die Feuchtwanger von nun an schrieb. 1912 heiratete er die jüdische Kaufmannstochter Marta Löffler. Sie war bei der Hochzeit schwanger. Die Tochter, das einzige Kind des Paares, starb wenige Monate nach einer schweren Geburt während der Hochzeitsreise in Italien an Typhus. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er im November 1914 als Ersatzreservist zum Militärdienst eingezogen, aus dem er aus gesundheitlichen Gründen einen Monat später entlassen wurde. Bereits 1918 entdeckte er das Talent des jungen Bertolt Brecht, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Während der Novemberrevolution 1918/1919 war Feuchtwanger krank und unbeteiligt. Nach einigen Erfolgen als Dramatiker verlagerte er, von Marta angeregt, seinen Schwerpunkt auf den historischen Roman. Am erfolgreichsten war \"Jud Süß\" (geschrieben 1921/1922, veröffentlicht 1925), der auch international bereits ab 1926 großen Anklang fand, nachdem Feuchtwanger lange in Deutschland vergeblich einen Verleger gesucht hatte. Die Thematik des Antisemitismus schien unpopulär. Sein zweiter großer Erfolg war \"Die häßliche Herzogin Margarete Maultasch\". Aus beruflichen Gründen zog er 1925 nach Berlin, 1932 in eine große Villa am Grunewald. 1932 erschien der erste Teil der Josephus-Trilogie \"Der jüdische Krieg\". Feuchtwanger sprach sich für den Kosmopolitismus aus und damit auch gegen einen jüdischen Nationalismus. Auch richtete er sich gegen den marxistischen Historischen Materialismus. Sein Interesse galt fortschrittlichen Intellektuellen als Wegbereiter der gesellschaftlichen Entwicklung. Feuchtwanger erkannte sehr hellsichtig als einer der Ersten die Gefahren durch Hitler und die NSDAP. Bereits 1920 erscheint in dem satirischen Text \"Gespräche mit dem Ewigen Juden\" als Vision, was später als Folge antisemitischen Rassenwahns Wirklichkeit wird: Wesentlich genauer erscheinen die Figuren des „braunen Münchens“ der 1920er Jahre in dem 1930 erschienenen Schlüsselroman \"Erfolg\", in dem Feuchtwanger in der Figur Rupert Kutzners ein leicht erkennbares Porträt Hitlers zeichnet. Im November 1932 brach er zu Vorträgen nach London und in die USA auf. Die nationalsozialistische „Machtergreifung“ Ende Januar 1933 machte seine Rückkehr nach Deutschland unmöglich, denn Feuchtwanger galt den Nationalsozialisten als einer ihrer intellektuellen Hauptgegner. Seine Bücher wurden ein Opfer der Bücherverbrennung 1933. Sein Name tauchte in der am 25. August 1933 im Deutschen Reichsanzeiger veröffentlichten ersten Ausbürgerungsliste Hitlerdeutschlands auf. Eine literarische Frucht dieser Phase war der Roman \"Die Geschwister Oppermann\".", "section_level": 2}, {"title": "Exil in Frankreich.", "content": "Ab 1933, bereits in der Frühphase der NS-Diktatur, lebte Feuchtwanger mit seiner Frau in Sanary-sur-Mer, das maßgeblich Marta zu einem Zentrum des deutschsprachigen Exils in Südfrankreich gestaltete. Aufgrund der hohen Auflagen seiner Bücher, insbesondere im angelsächsischen Sprachraum, hatte er dort ein gutes Auskommen. In dem Roman \"Exil\", der kurz vor dem deutschen Überfall auf die Niederlande erschien, schildert er das Leben Intellektueller im französischen Exil. Dabei spielt die Affäre um die mit Gewalt erfolgte Übernahme des \"Pariser Tageblatts\" durch einen Teil der Redaktion eine Rolle, die im Buch die „Pariser Nachrichten“ heißen. In diesem 1939 erschienenen Roman setzte er auch seiner zeitweiligen Geliebten und Freundin, der Malerin Eva Herrmann, ein „zweifelhaftes Denkmal (...) in der Gestalt der Lea Chassefierre, einer \"Halbjüdin\", die seit vielen Jahren die Geliebte des Journalisten Erich Wiesener ist“. 1992 wurden im Nachlass seiner langjährigen Sekretärin Hilde Waldo Feuchtwangers Tagebücher von 1906 bis 1940 entdeckt. Die (für eine Veröffentlichung nicht vorgesehenen) Tagebücher sind für wissenschaftliche Zwecke im Feuchtwanger-Archiv der University of Southern California in Los Angeles einzusehen. Die Tagebücher hat der Aufbau-Verlag Berlin 2018 unter dem Titel ′′Ein möglichst intensives Leben. Die Tagebücher′′ veröffentlicht. Die zahlreichen Notizen Feuchtwangers betreffend seiner sexuellen Aktivitäten wurden von den Herausgebern teilweise gekürzt. Michael Naumann fand in der „Zeit“ dergleichen unergiebig, bedauerte, dass die Publikation nicht überhaupt unterlassen wurde und sprach von den Tagebüchern als den „peinlichsten und langweiligsten der deutschen Literaturgeschichte“. Nach dem Beginn des deutschen Westfeldzugs im Mai 1940 musste sich Feuchtwanger wie viele andere Deutsche, die sich als „étranger indésirable“ (unerwünschter Ausländer) in Frankreich aufhielten, in das Internierungslager Les Milles begeben, wo er bereits bei Kriegsausbruch 1939 für wenige Wochen interniert worden war. Später wurden die Gefangenen von Les Milles aufgrund des Vorrückens der deutschen Truppen in ein provisorisches Zeltlager nahe Nîmes verlegt. Von dort wurde er – als Frau verkleidet – von Angestellten des amerikanischen Konsulats in Marseille herausgeschmuggelt.", "section_level": 2}, {"title": "Reise nach Moskau.", "content": "Enttäuscht von den Demokratien des Westens, die nach seiner Meinung entschieden gegen das nationalsozialistische Regime Front machen müssten, setzte Feuchtwanger seine Hoffnungen auf die UdSSR. Als der ursprünglich mit der Sowjetunion sympathisierende André Gide 1936 nach einer Reise dorthin einen kritischen Bericht unter dem Titel \"Retour de l’U.R.S.S.\" („Zurück aus der Sowjetunion“) veröffentlichte und darin neben vielem anderen die Verfolgung missliebiger Kommunisten durch Stalin anprangerte, ließ Feuchtwanger sich von der Sowjetunion für eine Propagandaaktion einspannen: Er ließ sich nach Moskau einladen. Vom 1. Dezember 1936 bis 5. Februar 1937 wohnte er im luxuriösen Hotel „Metropol“ sowie zwei nahegelegenen Erholungsheimen. Ihn begleitete dabei seine Geliebte Eva Herrmann. Betreut wurde das Paar von seinem Verleger Artemi Chalatow. Da beide kein Russisch sprachen, waren sie in ihren Kontakten völlig von den Übersetzern abhängig, die der sowjetische Geheimdienst stellte. Diese versuchten auch, die Besucher politisch zu indoktrinieren. Seine Gastgeber versprachen ihm, einige seiner Werke zu verfilmen sowie eine vierzehnbändige Werkausgabe zu drucken. Angesichts der für die sowjetische Seite negativen Erfahrungen mit Gide wurden Schriftsteller, die als nicht parteikonform galten, von Feuchtwanger ferngehalten, darunter Boris Pasternak und Boris Pilnjak. Seine Gastgeber irritierte, dass er sich in Gesprächen mit Außenminister Maxim Litwinow und Komintern-Chef Georgi Dimitroff kritisch über den ersten Moskauer Schauprozess äußerte. Dieser habe die Sowjetunion „zwei Drittel ihrer Anhänger“ im Ausland gekostet. Doch sicherte er zu, seine Kritik daran sowie an der fehlenden Pressefreiheit nicht im Westen zu publizieren, da die Sowjetunion nicht geschwächt werden dürfe. In dieser im sowjetischen Interesse liegenden Haltung bestärkte ihn auch die nach Moskau emigrierte deutsche Schriftstellerin Maria Osten. Am 7. Januar 1937 empfing ihn Stalin wie einen Staatsgast im Kreml und gewährte ihm ein Interview; Aussagen daraus flossen in sein Stalin lobpreisendes Buch \"Moskau 1937\" ein. Darin hielt Feuchtwanger auch fest, dass Stalin ihn von der Schuld der Angeklagten der Schauprozesse überzeugt habe. In der zweiten Januarhälfte 1937 saß er mehrmals während des zweiten Schauprozesses auf der Zuschauertribüne. Er schrieb zwei Artikel für die sowjetische Presse, in denen er die Schauprozesse verteidigte, und einen weiteren, in dem er André Gide attackierte. Die von mehreren Historikern früher vertretene These, Feuchtwanger habe sich bei Stalin für Karl Radek, einen der Hauptangeklagten des zweiten Schauprozesses, eingesetzt, konnte allerdings durch sowjetische Akten nicht belegt werden. Nach seiner Rückkehr nach Sanary-sur-Mer begann Feuchtwanger mit der Niederschrift seines Buchs „Moskau 1937“. Da die sowjetische Führung befürchtete, er könne darin, ähnlich wie zuvor Gide, kritische Töne anschlagen, wurde der \"Prawda\"-Reporter Michail Kolzow, der auf dem Weg in den Spanischen Bürgerkrieg war, angewiesen, Feuchtwanger aufzusuchen. Kolzow überzeugte ihn, positive Passagen über Leo Trotzki sowie die zitierten kritischen Anmerkungen Lenins über Stalin aus dem Manuskript zu streichen. Im selben Jahr erschien eine russische Ausgabe in einer Auflage von 200.000 Stück, Stalin persönlich redigierte das Vorwort. Sein Verleger Artemi Chalatow wurde noch 1937 verhaftet und im folgenden Jahr exekutiert. Das Buch stieß auf Empörung in den Kreisen der deutschsprachigen Schriftsteller, die ebenfalls vor dem NS-Regime in die Emigration geflohen waren u. a. Arnold Zweig, Franz Werfel und Bruno Frank äußerten sich kritisch darüber. Im Rahmen der von Andrei Schdanow vorangetriebenen antisemitischen Kampagnen nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Bücher Feuchtwangers bis zum politischen Tauwetter nach 1956 aus sowjetischen Bibliotheken verbannt. Auch durch die Geheimrede Nikita Chruschtschows über Stalins Verbrechen auf dem XX. Parteitag der KPdSU im Februar 1956 ließ sich Feuchtwanger nicht von seinen Lobpreisungen des sowjetische Regimes abbringen.", "section_level": 2}, {"title": "Emigration in die USA.", "content": "Mit Unterstützung von Varian Fry konnte Feuchtwanger nach Monaten des Wartens in Marseille mit seiner Frau unter abenteuerlichen Umständen über Spanien und Portugal in die USA fliehen. Ab 1941 lebte er bis zu seinem Tod in Kalifornien, ab November 1943 in der komfortablen Villa Aurora. Auch durch die Einkünfte durch Filmrechte konnte er sich diesen Lebensstil mit einer großen Bibliothek leisten. Feuchtwanger war 1944 Mitbegründer des Aurora-Verlages in New York. Nach dem Krieg wurde er als Linksintellektueller argwöhnisch von den US-Behörden in der McCarthy-Ära beobachtet. 1947 (also Jahre vor Arthur Millers Drama \"Hexenjagd\" von 1953) schrieb er ein Theaterstück über die Hexenprozesse von Salem: \"Wahn oder Der Teufel in Boston\", das 1949 in Deutschland uraufgeführt wurde und 1953 in der Übersetzung von June Barrows Mussey \"(The Devil in Boston)\" in Los Angeles und New York aufgeführt wurde. Am Lebensende befasste er sich wieder mit jüdischen Themen \"(Die Jüdin von Toledo)\" und befürwortete einen jüdischen Staat als Zuflucht. Durch die Werke aus seiner Zeit in Frankreich und den USA zählt Feuchtwanger zu den großen Schriftstellern der Exilliteratur. 1953 erhielt er den Nationalpreis der DDR 1. Klasse für Kunst und Literatur. Dort wurde er im Allgemeinen als Antifaschist und wegen seiner Sympathien für den Kommunismus in Ehren gehalten. Lion Feuchtwanger erkrankte 1957 an Magenkrebs. Nach mehreren Operationen starb er Ende 1958 an inneren Blutungen. Er ist auf dem Woodlawn Cemetery in Santa Monica beerdigt. Die nachgelassenen, 2018 veröffentlichten Tagebücher Feuchtwangers sind laut Michael Naumann die „peinlichsten und langweiligsten der deutschen Literaturgeschichte, ein endloser Reigen männlicher Potenzprotzereien“.", "section_level": 2}, {"title": "Lion-Feuchtwanger-Preis.", "content": "Der Lion-Feuchtwanger-Preis wird seit 1971 für historische Prosa vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Werkausgabe.", "content": "Gesammelte Werke in Einzelausgaben. Aufbau, Berlin 1959–1989", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach ihm ist das Lion-Feuchtwanger-Gymnasium in München benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lion Feuchtwanger (geboren am 7. Juli 1884 in München; gestorben am 21. Dezember 1958 in Los Angeles) war ein deutscher Schriftsteller. Er zählte in der Weimarer Republik zu den einflussreichsten Persönlichkeiten im Literaturbetrieb. Er ist vor allem durch seinen Roman \"Jud Süß\" bekannt geworden und gilt heute als einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts, dessen Werk Einfluss auf zeitgenössische Dramatiker wie Bertolt Brecht hatte.", "tgt_summary": "利翁·福伊希特万格(,笔名:,1884年7月7日出生于德国慕尼黑,1958年12月21日逝世于美国洛杉矶)是一位德国犹太小说作家。", "id": 1804259} {"src_title": "Madame de Pompadour", "tgt_title": "龐巴度夫人", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Jeanne-Antoinette Poisson wurde in Paris als Tochter der Louise-Madeleine de La Motte und des François Poisson (1684–1754) geboren, eines wohlhabenden bürgerlichen Heereslieferanten und Verwalters bei den Brüdern Pâris. Ihr leiblicher Vater war jedoch wahrscheinlich der reiche Bankier und Hauptsteuerpächter Charles François Paul Le Normant de Tournehem (1684–1751). Dieser übernahm, nachdem Poisson infolge eines Skandals im Jahre 1725 ins Exil verbannt worden war, die Position ihres Vormundes und nahm sie zusammen mit ihrer Mutter, Louise-Madeleine de La Motte (1700–1745), und ihrem Bruder, Abel-François Poisson de Vandières (1727–1781), bei sich auf. Der Vater François Poisson wurde als jüngstes von neun Kindern eines Webers in Provenchère unweit von Langres geboren, ihre Mutter entstammte demselben Dorf. Er trat in den Dienst der Pariser Finanziers Jean Pâris de Montmartel (1690–1766) und Joseph Pâris-Duverney (1684–1770). Zu Wohlstand gekommen, ehelichte er am 29. Juli 1715 Anne-Geneviève-Gabrielle de Carlier de Roquaincourt (1695–1718). Diese Verbindung blieb kinderlos und seine Gattin starb im Jahre 1718. Noch im selben Jahre, am 6. Oktober 1718 heiratete Poisson erneut, seine zweite Frau war eben Louise Madeleine de la Motte. Im vierten Ehejahr gebar seine zweite Frau am 30. Dezember 1721 eine Tochter. Da ihr Ehemann neun Monate zuvor für längere Zeit in der Provence weilte, wurden über den leiblichen Vater von Jeanne-Antoinette Poisson zwei Namen genannt, Jean Pâris de Montmartel und Charles François Paul Le Normant de Tournehem. François Poisson kam in den Strudel der Spekulationsblase von John Law of Lauriston und wurde am 23. April 1727 zur Rückzahlung von 232.430 Livres und einer Bestrafung verurteilt, doch er zog die Flucht in das Ausland vor. Seine Tochter wurde in das Ursulinenkloster von Poissy, \"couvent des Ursulines de Poissy\", gesandt. Jeanne-Antoinette Poisson war eine regelmäßige Besucherin des samstäglichen Gesprächskreises im Club de l’Entresol, welcher von Pierre-Joseph Alary (1689–1770) und Charles Irénée Castel de Saint-Pierre gegründet worden war und von 1720 (bzw. 1724) bis 1731 in der Hochparterrewohnung am Place Vendôme in Paris von Charles-Jean-François Hénault (1685–1770) stattfand.", "section_level": 2}, {"title": "Heirat und Kinder.", "content": "Am 9. März 1741 wurde Jeanne-Antoinette mit dem reichen Untersteuerpächter Charles-Guillaume Le Normant, seigneur d’Étiolles (1717–1799), dem Neffen ihres Vormundes, in der Kirche St. Eustache getraut. Von ihm bekam sie einen Sohn, der jedoch schon ein Jahr nach seiner Geburt starb, sowie die Tochter Alexandrine-Jeanne, genannt \"Fanfan\", die am 10. August 1744 zur Welt kam, jedoch ebenfalls früh, mit knapp 10 Jahren, starb.", "section_level": 2}, {"title": "Mätresse des Königs.", "content": "Es ist historisch belegt, dass ihr im Alter von neun Jahren prophezeit worden war, dass sie eines Tages die Mätresse von Ludwig XV. sein werde. Der betreffenden Wahrsagerin, einer \"Madame Lebon\", setzte sie später eine Rente von 600 Livres aus. Seitdem versuchte zuerst ihre Mutter und dann sie selber die Aufmerksamkeit Ludwigs XV. zu erregen. So wurde sie, wenn sie sich in Étiolles aufhielt, in einer Kalesche in den nahegelegenen Wald von Sénart gefahren, wo sich die königliche Jagdgesellschaft zu treffen pflegte. Dies nützte jedoch wenig, da die damalige Mätresse Marie-Anne de Mailly-Nesle, Marquise de La Tournelle und Duchesse de Châteauroux (1717–1744), ihr verbot, weiterhin bei den Jagden des Königs zu erscheinen. Es blieb ihr nun nichts anderes übrig, als den Tod der königlichen Mätresse abzuwarten, der schließlich am 8. Dezember 1744 eintrat. Der Kardinal de Bernis schlug Ludwig XV. Madame d'Étiolles vor, die ihm während der Jagden aufgefallen war, und lud sie zu einem Maskenball, am 28. Februar 1745, anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen Ludwig Ferdinand ein, wo sie und der König sich trafen. Er machte sie nicht nur zu seiner offiziellen Mätresse (frz. \"maîtresse en titre\"), der ersten gebürtigen Bürgerlichen mit diesem Status am französischen Hof überhaupt, sondern erhob sie im Juli desselben Jahres auch zur Marquise de Pompadour mit Landsitz und eigenem Wappen. Am 14. September 1745 fand ihre offizielle Vorstellung am Hof von Versailles statt. Obwohl ihr vertrauter Verkehr mit dem König nur bis 1751 dauerte, behielt sie die Stellung als offizielle Mätresse bis zu ihrem Tod 1764. Dies ist vor allem auf ihr diplomatisches Geschick zurückzuführen. Sie machte nicht, wie andere königliche Geliebte, den Fehler, sich die Königin zur Feindin zu machen, sondern tat alles, sie nicht zu brüskieren und ihr gefällig zu sein. Sie brachte sie sogar dazu, sie zu ihrer Hofdame und zur Herzogin von Menars zu ernennen (1756). Zum anderen knüpfte sie am Hof ein Netz von Verbündeten, die ihre Stellung absicherten. Zudem verstand sie den König nicht nur in intimer Hinsicht an sich zu binden, sondern auch sein Unterhaltungsbedürfnis zu befriedigen und sich damit unentbehrlich zu machen. So sang sie für ihn mit prominenten Künstlern aus Paris geistliche Konzerte und Motetten, um seine Neugier für das Theater zu wecken. Schließlich erfüllte der König ihr den Wunsch nach einem kleinen Theater, welches „Theater des kleinen Appartements“ genannt wurde. Die Einweihung fand am 17. Januar 1747 mit dem Stück \"Tartuffe\" von Molière statt. Als Direktor wählte die Mätresse den Herzog de La Vallière aus, der der beste Sachwalter der französischen Komödie war. Die Aufführungen waren begehrt, doch das Publikum war klein und wurde sorgfältig von der Mätresse ausgewählt. Sie brachte den König auch dazu, den Staatssekretär Jean-Frédéric Phélypeaux, Graf de Maurepas, 1749 nach 15 Jahren zu entlassen, obwohl dieser sich für unersetzlich hielt; allerdings hatte Maurepas – nach Voltaires Aussage – „die Manie, sich mit allen Geliebten seines Herrn zu überwerfen, und das ist ihm schlecht bekommen“. Die Entlassung und Verbannung Maurepas' erreichte sie, indem sie dem König berichtete, dass Maurepas sie vergiften wolle; tatsächlich hatte er nur ein Epigramm gegen sie geschrieben. Madame de Pompadour nutzte ihre Position als offizielle Mätresse zur Förderung zahlreicher – aus Sicht des Ancien Régime „progressiver“ – Intellektueller und Künstler, unter anderem der Autoren der \"Encyclopédie\" Denis Diderot und Jean Baptiste le Rond d’Alembert, des Schriftstellers Jean-Jacques Rousseau und der Maler François Boucher, Jean-Marc Nattier und François-Hubert Drouais. Voltaire gehörte zu ihren Favoriten; der Dichter und Philosoph, der bei der verstorbenen Duchesse de Châteauroux in Ungnade gefallen war, suchte alsbald ihre Nähe und verbrachte 1746 einige Monate mit ihr in Étiolles, während der König einen Feldzug unternahm. Er sang daher auch noch Jahre später ihr Loblied: Sie „war gebildet, klug, liebenswürdig, voller Anmut, künstlerisch begabt und hatte von Geburt einen gesunden Menschenverstand und ein gutes Herz“. Durch ihren Einfluss wurde er 1745 zum Historiografen Frankreichs ernannt und ein Jahr später in die \"Académie française\" aufgenommen, was Maurepas zuvor verhindert hatte. Schließlich wurde er dank der Marquise zum ordentlichen Kammernherrn erhoben. Ihrem ehemaligen Lehrer Prosper Jolyot de Crébillon setzte sie eine Pension über 100 Louisdors aus, als sie erfuhr, dass er sich in Not befand. Nach seinem Tod 1762 überredete sie Ludwig XV. von Frankreich, in der Kirche Saint-Gervais ein Mausoleum für Crébillon in Auftrag zu geben. In den letzten Jahren ihres Lebens musste die Marquise ihren Platz immer wieder verteidigen. So war Anne Couppier de Romans, eine neue Verbindung des Königs, eine große Gefahr für sie, da sie einen Sohn namens Louis-Aimé de Bourbon (1762–1787) von ihm hatte, den Ludwig XV. als einziges seiner vielen illegitimen Kinder anerkannte. Die Marschallin de Mirepoix beruhigte sie jedoch, dass der König keine Frau mehr liebe als die Marquise. Nach ihrem Tod gab Ludwig XV. bekannt, dass er sich nur aus Barmherzigkeit nicht von ihr getrennt habe, da er ihren Selbstmord befürchtete.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Die Mätresse wollte ihre Familie an ihrem Wohlstand teilhaben lassen. So kaufte sie ihrer im Dezember 1745 verstorbenen Mutter ein Grabgewölbe in der Kapuzinerkirche an der Place Vendôme, in das sie den Leichnam überführen ließ. Ihrem Vater verschaffte sie das Landgut Marigny, später Marquisat, wo er 1754 mit 70 Jahren an Herzinsuffizienz starb. Außerdem ließ sie ihren jüngeren Bruder Abel-François Poisson (1725–1781) zum Monsieur de Vandières und Marquis de Marigny erheben und verschaffte ihm Ämter bei Hofe. Ihre Tochter Alexandrine schickte sie in ein Kloster, in dem nur die Töchter aus den besten Familien des Königreichs erzogen wurden. Dort wurde das Mädchen wie eine Prinzessin behandelt und auch die anderen Mädchen strebten nach ihrer Freundschaft. Mit 13 Jahren sollte sie den Herzog de Picquigny, Sohn des Herzogs von Chaulnes, heiraten. Die Heirat fand jedoch nie statt, da Alexandrine im Kloster an einer Peritonitis erkrankte, an der sie mit fast zehn Jahren starb.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Die Gesundheit der Marquise war von Geburt an schlecht. Sie spie in ihrer Jugend Blut und machte deswegen Milchkuren, die ihr angeblich halfen, auf die sie später aber, mit Rücksicht auf die Gewohnheiten des Königs, verzichten musste. Es folgten Erkältungen und Fieberschübe. Außerdem war ihre Gesundheit durch zahlreiche Fehlgeburten geschwächt. Ab 1748 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. D’Argenson bemerkte ihre ausgezehrten Wangen und die ungesunde Gesichtsfarbe, wenig später war sie abgemagert und ihre Haut hatte sich gelb verfärbt. Wegen ihrer Krankheit setzte die Marquise im November 1751 ihr Testament auf. 1764 verschlechterte sich ihr Zustand dramatisch: Ihr Husten nahm zu und sie litt unter Erstickungsanfällen. Während dieser Zeit besuchte Ludwig XV. sie fast täglich oder informierte sich über ihren Zustand durch Kuriere. Als nach drei Wochen plötzlich eine Besserung eintrat, beschloss man eine Rückkehr nach Versailles. Dort starb sie am 15. April 1764, an einem Palmsonntag, in den \"Petits Appartements\" gegen sieben Uhr abends nach etwa zweimonatiger Krankheit. Laut Erzählungen gab es schlechtes Wetter, als der Leichenwagen Versailles verließ, um nach Paris zu fahren. Daraufhin soll Ludwig XV. gesagt haben: „La marquise n’aura pas beau temps pour son voyage“ (deutsch: „Die Marquise wird kein gutes Wetter haben für ihre Reise“). Die Marquise de Pompadour wurde in der Kapelle des Kapuzinerinnenklosters in Paris beigesetzt. Das Kloster wurde 1806 zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Politischer Einfluss.", "content": "Die Marquise nahm vor allem auf die auswärtige Politik Einfluss, unter anderem auf die militärische Führung, auf Gesetze oder auch auf strategische Planungen. Auch riet sie dem König im Siebenjährigen Krieg zum Bündnis mit Österreich gegen England und Preußen. Hier erfüllte sie alle Erwartungen der Österreicher. Sie drängte zur Ratifizierung des zweiten Vertrags von Versailles und erhielt die Erlaubnis, drei Armeen, anstatt der geplanten 24.000 Mann, zur Unterstützung nach Österreich zu schicken. Nach der verlorenen Schlacht bei Roßbach wollte sie dennoch keinen Frieden schließen, da der Frieden den Ruin ihres Werks bedeutet hätte. Ihr Ausspruch „Après nous le déluge“ (deutsch: „Nach uns die Sintflut“) nach der verlorenen Schlacht ist legendär. Deshalb machte man sie nach ihrem Tod für alle Fehlschläge des Siebenjährigen Kriegs verantwortlich. Den Herzog von Choiseul unterstützte sie. Aufgrund ihrer bürgerlichen Herkunft war sie trotz ihres Adelstitels eine Außenseiterin am Hof, ihr Status hing vollständig von der wankelmütigen Gunst des Königs ab. Auch hatte sie sich ständig gegen zahlreiche Rivalinnen und missgünstige Höflinge zu behaupten.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "Die Gründung der Manufacture royale de porcelaine de Sèvres ist ebenfalls auf die Mätresse zurückzuführen, um damit das sächsische Porzellan zu übertrumpfen. Die ersten Proben waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt, bis man 1765 das Kaolin von Saint-Yrieix entdeckte. Daraufhin wurde Sèvres zur königlichen Manufaktur erklärt. Aber der Durchbruch gelang erst, als die Mätresse selbst das Sèvres-Porzellan durch Ausstellungen im Versailler Schloss vorstellte. Dabei versuchte sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, Käufer zu werben, und machte das Porzellan sogar zu einer patriotischen Angelegenheit: „Es heißt seine Bürgerpflicht verkennen, wenn man nicht dieses Porzellan kauft, solange man Geld besitzt.“ Aber es gab weitere Projekte, die die Marquise weitaus mehr faszinierten: der Bau der Place Louis XV und der Militärakademie in Saint-Cyr. Sie wollte eine Militärakademie einrichten, für Söhne, deren Angehörige im Krieg gefallen oder verwundet worden waren. Ein Institut für junge Mädchen aus verarmten, adligen Familien – die Maison Royale de Saint-Louis – gab es dort bereits, dieses hatte 1685 Madame de Maintenon gegründet, die Favoritin Ludwigs XIV. Für die Söhne sollte Ludwig XV. von Frankreich die stellvertretende Vaterschaft übernehmen. Im Juli 1756 wurde die Militärakademie schließlich fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Besitztümer.", "content": "Neben ihrem Landsitz Pompadour erhielt sie zahlreiche weitere Besitzungen vom König, darunter den jetzigen Élysée-Palast und das Petit Trianon (dessen Fertigstellung sie nicht mehr erlebte), die sie oft aufwändig umbauen ließ. Ihre ständigen Bauvorhaben und die Beschäftigung zahlreicher Künstler kosteten Frankreich rund 36 Millionen, was ihr den Vorwurf der Verschwendungssucht sowohl beim Adel als auch bei der breiten Bevölkerung eintrug. Die Marquise besaß folgende Schlösser und Wohnsitze:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeanne-Antoinette Poisson, dame Le Normant d’Étiolles, marquise (Markgräfin) de Pompadour, duchesse (Herzogin) de Menars (* 29. Dezember 1721 in Paris; † 15. April 1764 in Versailles), kurz Madame de Pompadour, war eine Mätresse des französischen Königs Ludwig XV.", "tgt_summary": "庞巴度夫人(,1721年-12月29日-1764年-4月15日),全名让娜-安托瓦内特·普瓦松,庞巴度侯爵暨梅那公爵夫人(Jeanne-Antoinette Poisson, Marquise de Pompadour, Duchesse de Menars),法国国王路易十五著名的「首席情妇」(Maîtresse-en-titre)、顾问、王室秘密后宫「鹿苑」 (英语:Parc-aux-Cerfs)的总管,进入宫廷后终其一生保持对国王的影响力。", "id": 1295980} {"src_title": "Neotenie", "tgt_title": "幼态延续", "src_document": [{"title": "Neotenie im Sinne geschlechtsreifer Larvalform.", "content": "Als bekanntestes Beispiel gilt der Axolotl, \"Ambystoma mexicanum\", ein im Xochimilco-See in Mexiko lebender Molch aus der Familie der Querzahnmolche. Diese Art wird bereits in einem späten Larvenstadium – mit entwickelten Beinen, aber noch mit Kiemen – geschlechtsreif. Physiologisch wird die Neotenie durch eine Unterfunktion der Schilddrüse ausgelöst, die genetisch bedingt eine zu geringe Menge an Reifungshormonen herstellt, oder aber durch einen starken Mangel an mineralischem Jod im Wasser. Füttert man Axolotl mit solchen Hormonen, reifen sie zu erwachsenen Tieren heran und begeben sich, wie die nahe verwandten Tigersalamander, an Land. Neotenie kommt bei vielen Schwanzlurchen unterschiedlicher Familien vor, allerdings gibt es hier verschiedene Ausprägungen dieser Erscheinung. In jodarmen Gebirgsgewässern kommen gelegentlich Dauerlarven von Molchen und Salamandern vor, die sich aber mithilfe von Schilddrüsenhormonen zur Metamorphose bringen lassen. Dieses Phänomen tritt nicht nur bei den heimischen Molchen wie etwa dem Bergmolch auf, sondern auch bei den amerikanischen Querzahnmolchen, zu denen auch der Axolotl gehört. Dagegen sind einige andere Arten unabhängig vom Jodgehalt des Wassers zu einer Lebensweise als Dauerlarven übergegangen, die auch durch Hormongaben nicht dazu zu bewegen sind, eine Umwandlung zum Landtier durchzuführen. Ein typisches Beispiel für dieses Phänomen ist der europäische Grottenolm. Neotenie kommt auch bei einigen Insektenarten vor, beispielsweise bei Motten, Käfern und Fächerflüglern. Eine beschleunigte Entwicklung der Reproduktionsfunktionen wird auch als Pädogenese bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Neotenie als Verjugendlichung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neotenie bei Tieren.", "content": "Auch bei Säugetieren spricht man von Neotenie, wenn diese im Zusammenhang mit der Domestizierung jugendliche Merkmale, wie z. B. eine verkürzte Schnauze, eine spezielle Fellzeichnung oder Schlappohren beibehalten. Durch die neotenischen Merkmale und das dadurch verkörperte Kindchenschema wird beim Menschen ein Fürsorge- und Kümmerungsverhalten aktiviert, das zu einem Selektionsvorteil für das entsprechende Tier führt. Insbesondere Haustiere zeigen daher oft solche Merkmale. Neotenische Merkmale bei Säugetieren (insbesondere hervorgerufen durch die Domestizierung) wurden von Hermann von Nathusius, Louis Bolk und verschiedenen modernen Forschergruppen deutlich beschrieben. So beschreibt beispielsweise eine russische Arbeitsgruppe, die über 40 Generationen Füchse auf Zahmheit selektiert hat, eine große Anzahl neotenischer Merkmale, die in dieser selektierten Fuchspopulation auftraten. Dennoch ist Neotenie nicht, wie seit den 1920er Jahren häufig unterstellt, ein generelles Phänomen der Domestikation.", "section_level": 2}, {"title": "Neotenie in der Botanik.", "content": "Neotenie sagt aus, dass Jugendstrukturen auf Dauer erhalten bleiben können. Zum Beispiel können Kräuter als fixierte Jugendstadien der Holzgewächse angesehen werden. Ein Beispiel ist Paeonia (Pfingstrose), bei der die ursprünglichen Formen verholzt sind und sekundäres Dickenwachstum zeigen. In der Phylogenie wurde immer weniger Sekundärholz gebildet und parenchymatisches Mark sowie Markstrahlen verbreitert. Schließlich blieb nur das primäre Xylem erhalten und es entstanden krautige Formen. Bei einigen wenigen karnivoren Pflanzen entwickeln sich Fallenmechanismen lediglich im Jugendstadium, bei den meisten bleibt die Karnivorie jedoch das ganze Leben lang erhalten. Die Karnivorie bringt den Pflanzen gegenüber nichtkarnivoren Pflanzen immense Vorteile. Während Pflanzen, die nicht karnivor sind, in nährstoffarmen Gebieten in einem ständigen Konkurrenzkampf um Nährstoffe sind, haben karnivore Pflanzen ein viel weiteres Spektrum an Nahrungsmitteln, daher entwickeln sich die Fangmechanismen bei manchen karnivoren Pflanzen extrem früh, teilweise sogar vor den Keimblättern. Diese Beobachtungen lassen vermuten, dass der Ursprung der Karnivorie mit der Keimlingsetablierung zu tun hat und die Ausbildung von Fallen bei erwachsenen Pflanzen ein Fall von Neotenie ist.", "section_level": 2}, {"title": "Neotenie beim Menschen.", "content": "Emile Devaux wendet ab 1921 diesen Begriff auf die Entstehung des Menschen an. Etwa zeitgleich entwickelte der niederländische Anatom Lodewijk (Louis) Bolk seine Fetalisationstheorie. Demnach sei der Mensch ein in seiner Entwicklung stark verzögerter Affe – bzw. ein vorzeitig geschlechtsreif gewordener Affenfötus. Auch wurde behauptet, dass die „Mongoliden“ stärker „pädomorph“ seien („rassische Neotenie“). Als Argumente dafür nannte Bolk folgende Merkmale am Schädel: und weitere anatomische Besonderheiten beim Menschen: Außerdem bewertete Bolk die lange Lebensspanne des Menschen als Indiz für diese Theorie. Die Neotenie-Hypothese der Hominisation steht nicht im Gegensatz zu anderen Erklärungsmodellen für beispielsweise den aufrechten Gang. Während unter anderem die Savannen-Hypothese ein Erklärungsmodell zu liefern versuchte, unter welchen Selektionsbedingungen dieses spezielle Merkmal des Menschen entstand, erklärt die Neotenie-Hypothese, wie diese Merkmale physiologisch zustande gekommen sein könnten. Dabei stellt der Mechanismus der Neotenie eine Form der Präadaptation dar.", "section_level": 2}], "src_summary": "Neotenie oder Neotänie (gr. \"neos\" ‚jung‘ und \"teínein\" ‚strecken‘, ‚ausdehnen‘) bezeichnet in der Zoologie den Eintritt der Geschlechtsreife im Larvenzustand ohne Metamorphose, z. B. bei Schwanzlurchen. Der Begriff wurde 1885 durch den Zoologen Julius Kollmann bei der Untersuchung von Entwicklungsverzögerungen bei Kaulquappen geprägt.", "tgt_summary": "幼态延续(英语:Neoteny)又译作“幼态持续”,是指一个物种把幼年的甚至胎儿期的特征保留到幼年以后甚至成年期的现象。", "id": 2278812} {"src_title": "Cottbus", "tgt_title": "科特布斯", "src_document": [{"title": "Ortsname und Schreibweise.", "content": "Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Schreibweise des Stadtnamens strittig. Während bei Berliner Straßennamen die modernere Schreibweise mit \"K\" angewandt wurde und auch noch teilweise wird („Kottbusser Tor“), hielt man vor Ort am traditionellen \"C\" fest. Weil die amtliche Eigenbezeichnung der Stadt schon den vor 1996 geltenden Regeln widersprach, bleibt sie nach der \"dringenden Empfehlung\" des Ständigen Ausschusses für Geographische Namen für die Anwendung der Rechtschreibreform auf geografische Namen", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Cottbus ist die größte Stadt in der Niederlausitz und liegt an der mittleren Spree zwischen dem Lausitzer Grenzwall im Süden und dem Spreewald im Norden. Die Stadt dehnt sich in Ost-West-Richtung 15,6 km aus, in Nord-Süd-Richtung 19,2 km. Die Spree,", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Stadtgebiet von Cottbus ist in 19 Ortsteile gegliedert. Die angegebenen Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 30. April 2020. Ausgehend vom Stadtzentrum handelt es sich um folgende Ortsteile (niedersorbische Bezeichnungen", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden und -kreise.", "content": "Die Stadt Cottbus wird als kreisfreie Stadt vollständig vom Landkreis Spree-Neiße umschlossen und grenzt im Norden und Nordosten an die Gemeinden Drachhausen, Drehnow und Turnow-Preilack, die", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die Stadt Cottbus befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die Jahresmitteltemperatur betrug in der CLINO-Periode 1971–2000 9,3 Grad Celsius. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 18,6 Grad Celsius. Der kälteste Monat ist der Januar mit −0,6 Grad Celsius im Mittel.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Die Cottbuser Siedlungsgeschichte im heutigen Altstadtgebiet kann fast 2000 Jahre zurückverfolgt werden. Im 3. und 4. Jahrhundert siedelten sich im Altstadtbereich germanische Siedler an. Seit dem 6. Jahrhundert wanderten aus dem Südosten slawische Stämme in das Gebiet zwischen Elbe/Saale und Oder ein. Im 8. Jahrhundert folgten die Lusitzi, ein westslawischer Stamm. Sie erbauten auf einer Talsandinsel am Westufer der Spree einen mittelslawischen Burgwall. Im Schutze der slawischen Burg legten die Wenden eine Vorburgsiedlung an, die sich im 11. und 12. Jahrhundert zu einer frühstädtischen Siedlung", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Seit 1445 stand Cottbus unter brandenburgischer Herrschaft, ausgenommen die Zeit von 1807 (Tilsiter Frieden) bis 1815 (Wiener Kongress), in der die Stadt dem Königreich Sachsen angegliedert war. 1468 schlug der Blitz in die Stadt ein und legte ganz Cottbus mitsamt der Oberkirche in Schutt und Asche. 1479 vernichtete ein Feuer die Stadt abermals. Auch Pestwellen und Verheerungen während des Dreißigjährigen Krieges brachten Zerstörung, Not und Elend für die Stadt und ihre Bevölkerung. Wallenstein zog mit seinen Truppen durch Cottbus. Die Stadt erlebte mehrfach", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Geschichte.", "content": "Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert nahm die Stadt einen bedeutenden Aufschwung. Cottbus wurde zu einem Zentrum der Niederlausitz – zu einer Industriestadt mit moderner Infrastruktur, mit Kultur- und Sozialbauten. Sie entwickelte sich durch den Bau der Eisenbahnen zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt. In dieser Zeit wurden viele neue Gewerbe in Cottbus gegründet. Dazu gehören beispielsweise eine Wollgarn-Spinnerei und eine Baumkuchen-Bäckerei. Im Zuge des Verwaltungsaufbaus erhielt Cottbus im Oktober 1824 ein Landgericht. Am 17. März 1831 wurde die revidierte Städteordnung eingeführt. Die vom Landrat, dem Bürgermeister und Vertretern der Bürgerschaft ausgearbeitete Stadtverfassung erhielt", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "In der Geschichte der Stadt wurden folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen nach Cottbus eingegliedert: Die Eingemeindungen seit der Zugehörigkeit zur Bundesrepublik Deutschland dienten vor allem dem Zweck, den", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Bevölkerungsentwicklung von Cottbus ist starken Schwankungen ausgesetzt. Die Schwankungen der Einwohnerzahl zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert sind Folgen der Pest. Die Bevölkerungszahl von Cottbus überschritt am 4. September 1976 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. In nur 13 Jahren bis 1989 erreichte sie vor allem durch das Braunkohlekombinat mit fast 130.000 ihren historischen Höchststand. Seit der Wende in der DDR hat die Stadt in ihrem Stadtgebiet von 1990 wegen der hohen Arbeitslosigkeit und des Geburtenrückgangs bis 2007 rund 46.000 Einwohner verloren. Es gab mehr Sterbefälle als Geburten und auch mehr Wegzüge als Zuzüge. Der Status als Großstadt mit über 100.000 Einwohnern konnte in den ersten 13 Jahren nach der Wende nur durch Eingemeindungen von etwa 17.000 Einwohnern aus dem Umland erhalten werden. Für Anfang 2009 vermeldete die städtische Statistik noch 100.068 Einwohner. Ende Januar 2009 fiel die Zahl der Einwohner einem Pressebericht zufolge auf unter 100.000. Für 2010 vermeldete man erstmals wieder mehr Zuzüge (4.978) nach Cottbus als Wegzüge (4.305) und den Anstieg der Geburten auf über 800 im Jahr, die Bevölkerungszahl", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Gemäss der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 11,2 % der Einwohner evangelisch, 3,5 % römisch-katholisch und die überwiegende Anzahl 85,3 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder", "section_level": 2}, {"title": "Christentum.", "content": "Die Christianisierung der Lausitz erfolgte von Meißen aus und war etwa um 1100 abgeschlossen. Bischof Eido von Rochlitz konnte bei seinen Missionen von 992 bis 1015 durch seine Kenntnis der slawischen Sprachen erfolgreich in der Niederlausitz predigen und auch unter Benno von Meißen wurde die Mission ab 1058 erfolgreich fortgeführt. Die Stadt Cottbus gehörte so anfangs zum Bistum Meißen. Wegen der großen Entfernung der dünn besiedelten Niederlausitz zum sächsischen Meißen gab es in Lübben einen Offizial als Stellvertreter des Bischofs. Cottbus war Sitz eines Erzpriesters. Es gibt in Cottbus eine Reihe von ökumenischen Veranstaltungen. So wird zum Beispiel seit einigen Jahren in Zusammenarbeit der verschiedenen Kirchen die Veranstaltung \"Nacht der offenen Kirchen\" (NdoK) durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Evangelische Kirche.", "content": "1522 wurde ein erster Versuch unternommen, in der Stadt die Reformation einzuführen. Die endgültige Etablierung der evangelischen Konfession gelang erst Markgraf Johann von Küstrin 1537. Die Stadt war dann über Jahrhunderte überwiegend protestantisch. Gotteshäuser waren die Pfarrkirche St. Nikolai (Oberkirche) und die Kirche des um 1300 gegründeten Franziskanerklosters (Klosterkirche). Außerdem gab es an der Stelle der heutigen Schlosskirche eine Katharinenkirche, die 1600 abbrannte. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis, doch gab es ab 1620 auch eine reformierte Gemeinde auf dem Schloss. 1714 wurde die Schlosskirche erbaut. 1830 wurden durch König Friedrich Wilhelm III. beide Konfessionen innerhalb Preußens zu einer einheitlichen Landeskirche (Unierte Kirche) vereinigt. Somit gehörten die protestantischen Gemeinden von Cottbus zur „Evangelischen Kirche in Preußen“ bzw. deren Provinzialkirche Brandenburg, deren Oberhaupt der jeweilige König von Preußen als „summus episcopus“ war. Als Reaktion auf diese staatliche Zwangsvereinigung entstand im gesamten Königreich Preußen die evangelisch-lutherische (altlutherische) Kirche. Sie forderte ihr Recht auf Religionsfreiheit, indem sie uneingeschränkt lutherische Verfassung,", "section_level": 3}, {"title": "Römisch-katholische Kirche.", "content": "Nach der Reformation blieb nur ein geringer Rest katholischer Gläubiger in Cottbus und Umgebung. Diese wurden vom Kloster Neuzelle betreut. Gelegentliche Gottesdienste fanden in der Katharinenkirche bis 1590 statt. Ab 1646 gestattete der Rat der Stadt an zwei Sonntagen im Jahr Gottesdienste in der Gottesackerkirche „Ad sanctam portam“. Nach mehreren Gesuchen an die zuständigen staatlichen und kirchlichen Stellen wurde 1848 für die wachsende Zahl der Katholiken der Grundstein der heutigen Christuskirche gelegt und die Kirche „Zum Guten Hirten“ am 27. Oktober 1850 geweiht. Insbesondere in und durch die Industrialisierung wuchs die Zahl der Katholiken bald auf über 2500 an", "section_level": 3}, {"title": "Vereinigung Evangelischer Freikirchen.", "content": "Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) ist mit drei Gemeinden in Cottbus vertreten: Die Adventistengemeinde hat ihr Gemeindezentrum an der Gaglower Straße 13. Das Gotteshaus der Evangelisch-methodistischen Kirche befindet sich in der Virchowstraße 41. Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (auch Baptisten genannt) trifft sich zum Gottesdienst in ihrem Kirchengebäude an der Bautzener Straße 111.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Kirchen und Glaubensgemeinschaften.", "content": "Auch die Neuapostolische Kirche, die Kirche Jesu Christi der", "section_level": 2}, {"title": "Judentum.", "content": "Die älteste Nachricht über Juden in Cottbus stammt aus dem Jahr 1448, als Joachim II. ihnen Wohnrecht in der Stadt erteilte und sie unter seinen Schutz stellte. 1510 mussten alle Juden nach dem angeblichen Hostienfrevel von Knoblauch Cottbus verlassen. Erst 1692 ist wieder der erste Antrag auf Ansiedlung einer jüdischen Familie in Cottbus erhalten, 1740 sind jüdische Bürger erwähnt. 1811 wurde erstmals eine Betstube im Hinterhaus eines Tuchmachers an der Mauerstraße genannt. 1814 lebten nur 17 Juden in Cottbus. Mit dem", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtverordnetenversammlung.", "content": "Die Stadtverordnetenversammlung hat neben dem Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) 50", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "An der Spitze der Stadt Cottbus stand wohl schon seit dem 13. Jahrhundert ein Bürgermeister, doch sind nur einige Namen überliefert. Sie fungierten als Sprecher der Bewohner und waren dem Schlossherrn unterstellt. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert gab es auch einen Rat, der aus Ratsmännern und vier Bürgermeistern bestand. Später änderte sich die Zahl der Bürgermeister. Seit", "section_level": 2}, {"title": "Bürgerschaftliches Engagement.", "content": "Das Lokale Bündnis für Familie läuft im Jahr 2008 noch als eines von bundesweit", "section_level": 2}, {"title": "Wappen und Flagge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Der Krebs als heraldisches Symbol ist relativ selten. Die Behauptung, dass Cottbus den Krebs als einzige Stadt im Wappen führt, ist aber falsch. Ebenfalls einen Krebs als Wappentier haben die Städte Bad Wurzach, Bernkastel-Kues, Kreßberg, Vörstetten und Pram in Oberösterreich. Außerdem haben auch die Landkreise Bernkastel-Wittlich und Spree-Neiße den Krebs im Wappen. Ursprünglich führten ihn streng gläubige Ritter", "section_level": 3}, {"title": "Flagge.", "content": "Die Flagge der Stadt Cottbus ist dreistreifig Rot-Weiß-Rot im Verhältnis 1:8:1 und mit dem Stadtwappen im Mittelstreifen.", "section_level": 3}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Cottbus unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten: Besonders intensiv ist dabei die Beziehung zu Zielona Góra, mit dem es", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater, Bühnen und Ensembles.", "content": "Die Stadt Cottbus verfügt über eine Vielzahl von Theatern, Bühnen und Ensembles. Das bekannteste ist wohl das \"Staatstheater Cottbus\", erbaut nach Entwürfen des Architekten Bernhard Sehring. Es ist das einzige staatliche Theater in Brandenburg und stellt Schauspiel, Musiktheater und Ballett dar. Außerdem bietet die Stadthalle von Cottbus ungefähr 2000 Menschen Platz. In diesem Veranstaltungssaal gastieren regelmäßig internationale Ensemble wie der Chinesische Nationalcircus, das Russische Staatsballett sowie Stars aus Pop, Folk und Schlager: z. B. Harry Belafonte,", "section_level": 2}, {"title": "Kinos.", "content": "Mit dem \"Filmtheater Weltspiegel\" besitzt Cottbus den nach dem Burg Theater in Burg (bei Magdeburg) zweitältesten Kinozweckbau Deutschlands. Dieser wurde im Jugendstil erbaut. Das \"Obenkino\" im Gladhouse und das \"KinOh Stadthalle\" sind weitere kleine Kinos im Stadtzentrum. Zudem gibt", "section_level": 2}, {"title": "Museen und Galerien.", "content": "Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz bringt dem Besucher im Schloss sowie in der Multimedia-Ausstellung im Gutshof die Geschichte des Parks und dessen Schöpfer Fürst Hermann von Pückler-Muskau näher. Das \"Wendische Museum\" vermittelt Einblicke in Kultur und Geschichte der Wenden der Niederlausitz. Zahlreiche Exponate zur Trachtenkunde, Schrifttum und Literatur, Kunst und Musik sowie zu Brauchtum und Lebensweise belegen die einzigartige Kultur der slawischen Bevölkerung. Sowohl das \"Stadtmuseum\" als auch das \"Stadtarchiv\" gelten als historisches Gedächtnis der Stadt Cottbus. Sie sind Ansprechpartner für geschichtsinteressierte Bürger, Heimatforscher und Historiker. Beide Institutionen widmen sich der Stadtgeschichte. Von 2010 bis", "section_level": 2}, {"title": "Planetarium.", "content": "Das \"Raumflugplanetarium „Juri Gagarin“\" wurde am 26. April 1974 am heutigen Lindenplatz eröffnet und es befand sich bis Ende 2012 der originale Sternprojektor \"Spacemaster", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Einzelbauwerke.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Architekturpfad.", "content": "Architektonisch oder historisch wertvolle Gebäude sind in der Stadt mit dem Cottbuser Architekturpfad gekennzeichnet. Eine Beschilderung an Gebäuden weist darauf hin und zeigt die Geschichte der Gebäude. Der Pfad ist nach Entstehungsepochen gegliedert, an den jeweiligen Orten befinden sich Wegweiser, welche Gebäude in der Nähe zu finden sind.", "section_level": 3}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Im Stadtgebiet befinden sich vier ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).", "section_level": 3}, {"title": "Parks und Grünflächen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Branitzer Park.", "content": "Der \"Branitzer Park\" ist der wohl bedeutendste und bekannteste Park in Cottbus. Branitz gelangte 1696 in Besitz der Grafen von Pückler. Im Jahr 1845 begann Hermann von Pückler-Muskau mit dem Bau der neuen Parkanlage. Der von ihm geschaffene Landschaftspark, der unter seinem Nachfolger vollendet wurde, ist ein Gartenkunstwerk von internationaler Bedeutung. Der namhafte Schriftsteller und Weltreisende Fürst Pückler war neben Peter Joseph Lenné und Friedrich Ludwig Sckell einer der bekanntesten deutschen Gartengestalter des 19. Jahrhunderts. Der Branitzer Park wurde als zonierter Landschaftspark mit gestalterisch differenzierten Parkbereichen angelegt. Im Zentrum der Anlage befindet sich das 1770 bis 1772 erbaute Schloss. Das Schloss ist umgeben vom sehr reich mit Blumenbeeten, Plastiken, weiteren Schmuckelementen und Ziergehölzen ausgestatteten Pleasureground. Hier verwendete Pückler auch fremdländische Gehölze, während er in", "section_level": 3}, {"title": "Goethepark und Carl-Blechen-Park.", "content": "1898 entstand auf der feuchten Niederung der Mühleninsel die erste Cottbuser Parkanlage, der \"Goethepark\", durch Initiative des Oberbürgermeisters Paul Werner und des Verschönerungsvereins. Der Amtsteich innerhalb des Parks wurde bereits um 1600 zur Fischzucht angelegt. 1914 bis 1935 erfolgte ein weiterer Ausbau", "section_level": 3}, {"title": "Eliaspark und Spreeauenpark.", "content": "Der \"Eliaspark\" entstand 1902 durch eine Stiftung des Kommerzienrates Elias. Dieser dreieinhalb Hektar große Park wurde im Rahmen der ersten Bundesgartenschau in den neuen Ländern 1995 neu gestaltet. Der mit 55 Hektar deutlich größere \"Spreeauenpark\" hingegen wurde erst im Vorfeld der Bundesgartenschau 1995 geschaffen. Inmitten von Wiesenflächen unter", "section_level": 3}, {"title": "Tierpark.", "content": "Im Jahr 1954 eröffnet grenzt der \"Tierpark Cottbus\" heute an den Spreeauenpark und den Branitzer Park. Mit mehr als 1.200 Tieren in über 170 Arten aus allen Erdteilen ist er der größte zoologische Garten Brandenburgs, unter anderem bekannt durch die Züchtung von Wasservögeln. Durch die Unterstützung der Stadt Cottbus, verschiedener Unternehmen und des Tierpark-Fördervereins (gegründet 1994) wird der Tierpark stets modernisiert und erweitert. Im Sommer 2014 wurde der Bau eines neuen Raubtiergeheges beendet, das als Domizil von Sumatra-Tigern geplant wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vereine.", "content": "Der mit Abstand bekannteste Verein der Stadt ist \"Energie Cottbus\" (Fußball). Der FCE, in der Saison 2018/19 in der 3. Liga aktiv, schaffte in der Saison 1999/2000 den Aufstieg in die erste Bundesliga sowie den zweimaligen Klassenerhalt, stieg in der Saison 2002/2003 allerdings in die zweite Bundesliga ab. In der Saison 2005/2006 konnte der Verein den erneuten Einzug in die erste Bundesliga erreichen, aus der er in der Saison 2008/2009 wieder abstieg. Das Stadion der Freundschaft hat aktuell ein Fassungsvermögen von 22.528 Zuschauern. Es bietet 10.949 überdachte Sitzplätze, 7.795 überdachte und 3.630 nicht überdachte Stehplätze, sowie 154 Plätze im Rollstuhl-Handicapbereich. Weitere", "section_level": 3}, {"title": "Sportstätten.", "content": "Cottbus ist Olympiastützpunkt für die Sportarten Radsport, Turnen, Fußball (m), Leichtathletik, Handball (m) und Volleyball (w). Für den aktiven Freizeitsport stehen allen Interessenten 50 Sporthallen, 49 Sportplätze und Stadien, 20 Tennisplätze, 70 Kegel- und Bowlingbahnen, fünf Schießstände, vier Badeseen, eine Reitsportanlage, eine Schwimmhalle mit Freibad und ein Bootshaus zur Verfügung. Seit 2013 wird auch ein Paralympischer Trainingsstützpunkt für Leichtathletik, mit behindertengerechten Trainingsanlagen aufgebaut. Sportzentrum Das \"Sportzentrum\", welches vom", "section_level": 3}, {"title": "Regelmäßige Sportveranstaltungen.", "content": "Beim \"Turnier der Meister\" – der sportlich hochwertigsten Sportveranstaltung im Land Brandenburg – treten jährlich durchschnittlich 200 Turner aus rund 40 Nationen im Gerätturnen gegeneinander an und kämpfen um die begehrten Titel beim F.I.G.-Weltcup. Im Sommer beherbergte das Sportzentrum in Cottbus von 1991 bis 2011 alljährlich das \"Internationale Lausitzer Leichtathletik-Meeting\", bei dem regelmäßig neue Rekorde in allen Disziplinen der Leichtathletik aufgestellt wurden. Bei den Männern liegt der Meetingrekord im 100-Meter-Lauf bei 10,00 Sekunden, bei den Frauen bei 11,14 Sekunden.", "section_level": 3}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Messen und Ausstellungen.", "content": "Die Messen und Ausstellungen finden in der Messe Cottbus mit multifunktionalen Ausstellungsflächen von 6.500 m2 statt. Die Messe liegt verkehrsgünstig am Stadtring und in unmittelbarer Nähe zum Spreeauenpark. Jedes Jahr im Januar findet der \"Cottbuser Reisemarkt\" statt. Diese Messe bietet Angebote rund um Ferien, Tourismus, Freizeit, Caravan, Camping und Boote. Mit bis zu 250 Ausstellern und 15.000 Besuchern gehört diese Ausstellung zu den größten in Cottbus. Parallel dazu findet jedes Jahr die Ausstellung „\"Fit+Gesund\"“ statt, welche sich dem Themenbereich rund um Wellness, Kuren und Gesundheit widmet. Ende Januar beherbergt das", "section_level": 3}, {"title": "Großveranstaltungen und Fasching.", "content": "Zu den alljährlich stattfindenden Großveranstaltungen zählen u. a. das studentische Satire-Festival \"Ei(n)fälle\" (Januar), die \"Altstadtnacht\" (April), die \"Cottbuser Umweltwoche\" (Mai/Juni), die \"Nacht der offenen Kirchen\" (Pfingsten), das \"Stadtfest\" (Juni), die \"Spreeauennacht\" (August), der \"Tag der Vereine\" (August/September), das \"Töpferfest\" (September), der \"Lausitzer Bauernmarkt\" (September/Oktober), die \"Nacht der kreativen Köpfe\" (Oktober), das FilmFestival Cottbus – Festival des osteuropäischen Films (November) sowie der \"Weihnachtsmarkt\" (Dezember). An jedem Tulpensonntag (Februar/März) findet zudem mit dem \"Zug der fröhlichen Leute\" der größte Karnevalsumzug in Ostdeutschland statt. Zahlreiche Motivwagen, Kapellen und Tanzgruppen von Karnevalsvereinen aus Cottbus und Umgebung ziehen jedes Jahr rund 100.000 Besucher an. Jährlich findet in der Stadthalle die Karnevalsgala \"Heut steppt der Adler\" statt, die vom Rundfunk Berlin Brandenburg aufgezeichnet wird.", "section_level": 3}, {"title": "Bildung und Forschung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeinbildende Schulen.", "content": "In der Stadt gibt es derzeit (Stand: Schuljahr 2013/2014) zwölf Grundschulen, zwei Oberschulen, zwei Gesamtschulen, vier Gymnasien, drei Förderschulen sowie ein Oberstufenzentrum die sich in städtischer Trägerschaft befinden und auf die 9835", "section_level": 2}, {"title": "Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg.", "content": "In Cottbus gibt es nach der Fusion der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus und der Hochschule Lausitz zum 1. Juli 2013 zur Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) nur noch eine staatliche Hochschule. Als Beauftragter für die Gründung wurde der Hochschulexperte Birger Hendriks ernannt. Gegen das Vorhaben der Landesregierung zur Hochschulfusion hat sich seitens beider Hochschulen frühzeitig reger Widerstand gebildet. Eine von der", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Bildungseinrichtungen.", "content": "Zur Lehrerausbildung gründete das Königreich Preußen 1907 eine Präparandenanstalt mit Lehrerseminar. Die Stadt baute nach Entwürfen von Arno Pasig ein Schulgebäude und Direktorenvillen. Am 25. Juni 1910 wurde das Lehrerseminar eingeweiht, das bis 1925 ausbildete. Nach Umbauten eröffnete 1930 eine Pädagogische Akademie, 1933 zur Hochschule für Lehrerbildung umbenannt und 1941 zur Lehrerbildungsanstalt abgestuft. Nach der Wiederherstellung des kriegszerstörten Schulgebäudes zog", "section_level": 2}, {"title": "Bibliotheken.", "content": "Öffentliche Bibliotheken in der Stadt sind die \"Stadt- und Regionalbibliothek\" in der Berliner Straße, mit einem Medienbestand von über 250.000 Einheiten () sowie die \"Bücherei Sandow e.V.\" mit rund 7500 Einheiten. Daneben unterhält die BTU, mit dem \"Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ)\" über 890.000 Medieneinheiten, sowie am Standort Sachsendorf rund 80.000 Einheiten und am", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Im Jahre 2016 erwirtschaftete Cottbus, innerhalb seiner Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt von 3,308 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 33.067 € pro Kopf (Brandenburg: 26.887 €, Deutschland 38.180 €) und damit über dem regionalen, jedoch unter dem nationalen Durchschnitt. Das BIP je Erwerbsperson betrug 52.747 €. 2016 wuchs das BIP der Stadt nominell um 2,5 %, im Vorjahr betrug das Wachstum 4,3 %. In der Stadt waren 2016 ca. 62.700 Erwerbstätige beschäftigt.", "section_level": 1}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "In Cottbus ist eine Vielzahl von Unternehmen ansässig. Dazu gehört z. B. die LEAG, welche von Cottbus aus die Verwaltung von Tagebauen und Kraftwerken in Ostdeutschland steuert. ABB ist ein Konzern der Elektrotechnik und ebenfalls in Cottbus ansässig. Die Deutsche Bahn besitzt in der Stadt ein Fahrzeuginstandhaltungswerk. Die Envia Mitteldeutsche Energie AG ist ein regionaler Energie- und Kommunikationsdienstleister in Ostdeutschland. Einen Standort hat dieses Unternehmen auch in Cottbus. Die Deutsche", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Durch das südliche Stadtgebiet von Cottbus führt die Bundesautobahn 15, die vom Dreieck Spreewald (A 13 Dresden–Berlin) kommend und als Teil der Europastraße 36 in Richtung Polen/Ukraine führt. Die Autobahn ist vierspurig und hat zwei Autobahnanschlussstellen in Cottbus: Cottbus-West und Cottbus-Süd. Cottbus wird ferner von den Bundesstraßen 97, 168 und 169 durchzogen. Dabei bildet die B 169 zugleich den südlichen und östlichen Teil des Stadtrings. Bis Ende 2004 verlief ebenso die Bundesstraße 115 durch Cottbus, die als heutige L 49 quer durch das Stadtzentrum führt. Mit der in Planung und Bau befindlichen Ortsumgehung im Osten der Stadt, welche", "section_level": 3}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Von Cottbus aus führen Bahnlinien in alle Richtungen: Regional-Express und Regionalbahn-Linien der DB Regio und der ODEG nach Wismar über Berlin sowie in Richtung Görlitz und Zittau (Bahnstrecke Berlin–Görlitz), Dresden (Bahnstrecke Priestewitz–Cottbus), über Finsterwalde und Falkenberg (Elster) nach Leipzig (Bahnstrecke Halle–Cottbus), Frankfurt (Oder) (Bahnstrecke Cottbus–Guben) und nach Forst (Lausitz) (Bahnstrecke Cottbus–Żary). Daneben gibt es auch täglich eine innerdeutsche Fernverbindung nach Emden und Norddeich Mole, außerdem gab es", "section_level": 3}, {"title": "Öffentlicher Nahverkehr.", "content": "Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Straßenbahnen und Busse der Cottbusverkehr GmbH und DB Regio Bus Ost GmbH, beide Mitgliedsunternehmen im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Insgesamt gibt es 49 Linien, davon vier Cottbuser Straßenbahn- und 44 Omnibuslinien. Das", "section_level": 3}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "Cottbus verfügt über zwei regionale Flugplätze. Der Verkehrslandeplatz Neuhausen ist ca. 15 km entfernt. Mit 16.000 bis 20.000 Flugbewegungen pro Jahr gehört der Flugplatz zu den fünf größten Verkehrslandeplätzen in Brandenburg. Angeboten werden europaweite Charter- und Taxiflüge, Ausbildungen sowie Rund- und Wirtschaftsflüge mit dem Flugzeug und", "section_level": 3}, {"title": "Fuß- und Radverkehr.", "content": "Im Städteranking beim Fahrradklimatest 2012 des ADFC konnte Cottbus in der Kategorie Städte mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern den fünften Platz (von 42) direkt nach der Landeshauptstadt Potsdam erringen. Nach einer Erhebung der Stadt machen Fahrradfahrer mittlerweile 22 Prozent des Gesamtverkehrsaufkommens aus. Fernwanderwege Radfernwege Die Stadt wird von einigen bedeutenden Radfernwegen durchlaufen und ist Ausgangspunkt einiger Fahrradtouren in den Spreewald oder die Tagebau-Region. Folgende Fahrradwege durchlaufen Cottbus:", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Öffentlich-rechtlicher Rundfunk.", "content": "Cottbus ist Sitz eines Regionalstudios des \"Rundfunk Berlin-Brandenburg\" (RBB). Bereits seit dem 2. August 1925 erfolgten regelmäßige Sendungen des Deutschen Radio-Klubs aus Cottbus. Sie hatten eine Empfangsreichweite von bis zu 600 km. Im Jahr 1946 wurde das Studio Cottbus des Landessenders Brandenburg gegründet. Es strahlte ausschließlich Rundfunkprogramme aus. Die DDR-Regierung unterstellte das Studio ab dem Jahr 1952 dem Nationalen Komitee für Rundfunk. In der Folgezeit wurden tägliche bis zu sechsstündige, regionale Hörfunksendungen auf Radio DDR II in deutscher und niedersorbischer Sprache produziert. Im Jahr 1989 erhielt das Studio Cottbus ein eigenes Außenstudio in Bautzen für die Produktion von Hörfunksendungen in obersorbischer Sprache. Das Studio Bautzen wurde am 1. Januar 1991 vom MDR übernommen. Im Frühjahr 1990 gründeten die Regionalstudios von Radio DDR II in Cottbus, Potsdam und", "section_level": 3}, {"title": "Privater Rundfunk.", "content": "Neben dem öffentlich-rechtlich organisierten Rundfunk sind in Cottbus auch private Radiosender vertreten. Ganz auf Cottbus und Umgebung fokussiert sendet der Sender 94.5 Radio Cottbus. Mit zeitweise", "section_level": 3}, {"title": "Printmedien.", "content": "In Cottbus und Umgebung erscheint die regionale Tageszeitung \"Lausitzer Rundschau\", in Monopolstellung. Die Zeitung \"20cent\" gehörte über den Saarbrücker Zeitungsverlag als Mutterunternehmen zur Lausitzer Rundschau. Sie wurde zum 28. Februar 2009 eingestellt. \"Der Märkische Bote\", die \"Lausitzer Woche\" und der \"Wochenkurier\" sind Anzeigenblätter der Region. Außerdem erscheinen die Veranstaltungsmagazine \"Blicklicht\" und \"Hermann\". Während die Zeitung \"Konturmagazin\" auf eine jugendliche Zielgruppe abzielt, erscheint die Wochenzeitung \"Nowy Casnik\" in niedersorbischer Sprache für die Lausitzer Minderheiten der Wenden und Sorben.", "section_level": 3}, {"title": "Ehemalige Garnison.", "content": "Cottbus war von 1868 bis 1918 Garnisonsstadt der preußischen Armee. 1886 war die neu erbaute \"Alvensleben-Kaserne\" vom \"Infanterie-Regiment 52\" bezogen worden. Nach einer Unterbrechung in der Zwischenkriegszeit wurde Cottbus bei der Aufrüstung der Wehrmacht erneut Militärstandort, als 1938 der Neubau \"Hermann-Löns-Kaserne\" vom Heer bezogen wurde. Sie", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Berühmte Persönlichkeiten aus Cottbus sind unter anderem der Maler Carl Blechen, der Physiologe", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 2}], "src_summary": "Cottbus, [], ist eine kreisfreie Stadt im Land Brandenburg. Nach dessen Landeshauptstadt Potsdam ist sie die zweitgrößte Stadt und neben Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder) eines der vier Oberzentren des Landes. Obwohl in der Stadt selbst nur eine kleine sorbische Minderheit wohnt, gilt Cottbus als das politische und kulturelle Zentrum der Sorben in der Niederlausitz. Die Stadt ist ein Dienstleistungs-, Sport-, Wissenschafts- und Verwaltungszentrum. Es befinden sich hier ein Olympiastützpunkt, das Staatstheater Cottbus, der Branitzer Park des Fürsten Pücklers sowie der Campus Cottbus der Brandenburgischen Technischen Universität. Sie ist unweit des Spreewaldes gelegen verkehrstechnisch mit Direktverbindungen von Berlin, Dresden und Leipzig zu erreichen.", "tgt_summary": "科特布斯(,中古高地德语:Kottbus,索布语:Chośebuz)是德国勃兰登堡州的第二大城市,次于波茨坦,位于柏林东南大约125公里的施普雷河上。是一座工业都市。紧邻波兰。", "id": 1811499} {"src_title": "Sibirien", "tgt_title": "西伯利亚", "src_document": [{"title": "Geografischer Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Großlandschaften.", "content": "Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Sibirien der zu Russland gehörende Norden Asiens vom Uralgebirge bis zur Küste des pazifischen Ozeans. Es erstreckt sich in west-östlicher Richtung zirka 7000 Kilometer weit vom Ural bis zu den Gebirgen der pazifischen Wasserscheide. Von Norden nach Süden umspannt es etwa 3500 Kilometer vom Arktischen Ozean (Nordpolarmeer) bis zum Kasachischen Hügelland und der Grenze zur Mongolei und zur Volksrepublik China. Sibirien lässt sich grob in sieben Großlandschaften einteilen:", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Ursprünglich bezog sich die Landesbezeichnung Sibirien auf das Khanat Sibir im heutigen Westsibirien, eine Abspaltung des Khanats der Goldenen Horde. Im heutigen russischen Verwaltungssystem bildet Westsibirien zusammen mit dem Uralgebiet den russischen Föderationskreis Ural. Daran schließt sich östlich der Föderationskreis Sibirien an, der den größten Teil des mittelsibirischen Berglandes und der Südsibirischen Gebirge umfasst. Daran östlich grenzt der Föderationskreis Ferner Osten. Dieser russische \"Ferne Osten\" (/\"Dalni Wostok\") reicht von Jakutien bis zur Pazifikküste und ist mit etwa 6,18 Mio. km2 Fläche größer als der Föderationskreis Sibirien. Er wird zwar außerhalb Russlands zumeist als Teil dieser Landschaft subsumiert, gilt jedoch in Russland selbst als eigene Region. So verstehen Einwohner Kamtschatkas oder Sachalins unter „Sibirien“ eine Region, die sich mehrere tausend Kilometer westlich ihrer Heimat befindet. Für Russen beginnt Sibirien „hinter dem Ural“ – in Höhe von Tjumen – und endet „kurz hinter dem Baikal“ – also etwa 100 Kilometer östlich des Baikalsees, bei Ulan-Ude.", "section_level": 3}, {"title": "Flüsse und Seen.", "content": "Der Baikalsee befindet sich in den Südsibirischen Gebirgen, ist mit 1642 m Tiefe der tiefste See und mit einem Volumen von 23.615 km3 der wasserreichste Süßwassersee der Welt. Er enthält ungefähr ein Fünftel des weltweit vorhandenen flüssigen Süßwassers.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "In den meisten Regionen Sibiriens herrscht ein ausgeprägtes Kontinentalklima: Verhältnismäßig heiße Sommer (bis +40 °C) werden von extrem kalten Wintern (bis −72 °C) abgelöst. Oft wird das Land bis zu neun Monate von einer Schneedecke bedeckt. Die Landschaft wird großteils von borealen Wäldern (Taiga) dominiert, in den arktischen Regionen herrscht baumlose Tundra vor. Dazwischen existiert mit den Waldtundra-Zonen eine Übergangsform. Im Süden geht die Taiga in Steppe über. Weite Teile Sibiriens werden von Permafrostböden (dauerhaft gefrorener Boden) eingenommen, die in der warmen Jahreszeit nur oberflächlich antauen. Tau- und Regenwasser können dort nicht versickern. Die Staunässe führt im kurzen Sommer zu einem extremen Mückenreichtum. Dass der Boden unter Gebäuden und Verkehrswegen stärker taut als normal, erzeugt erhebliche Probleme bei deren Bau und Erhaltung. Das Dauerfrostgebiet umfasst außer der Tundra auch große Teile der Taiga und reicht östlich des Baikalsees bis an deren Südrand – und die Südgrenze des russischen Staatsgebietes. Etwa ein Drittel Sibiriens hat lückenlosen Dauerfrostboden, vor allem die \"Republik Sacha\" (Jakutien) und deren nordwestliche und nordöstliche Nachbargebiete. Etwa die Hälfte Sibiriens hat Permafrostböden neben völlig auftauenden Arealen. Nur der äußerste Südwesten und schmale Gebietsstreifen am mittleren Amur und an der Pazifikküste haben gar keinen Dauerfrostboden. Der Kältepol der bewohnten Welt befindet sich im ostsibirischen Oimjakon (südlich von Werchojansk). Der Klimawandel hat in Sibirien spürbare Folgen. Er zeigt sich hier weniger durch den Anstieg der Durchschnittstemperatur als vielmehr durch die Häufung extremer Wetterphänomene. So gab es im Juli 2019 in der Region Irkutsk massive Überschwemmungen. Insbesondere die Republiken Jakutien und Burjatien sowie die Regionen Krasnojarsk und Irkutsk waren im Sommer 2019 von Waldbränden betroffen, bei denen bis Ende Juli des Jahres drei Millionen Hektar Wald (dies entspricht mehr als der Größe Brandenburgs) vernichtet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Sibirien gliedert sich von Norden nach Süden in Tundra, Taiga, Waldsteppe und Steppe. Die Tundra ist meist flach. Dort wachsen vor allem kleine Sträucher, Gräser, Polster- und Moospflanzen und Flechten. Die Taiga ist weitgehend flach. Dort gibt es Nadelwälder, Sümpfe und Torfmoore. Im Westen dominieren Fichten und Kiefern, im Osten eher Lärchen. Die Waldsteppe ist eben bis flachwellig. Hier gibt es oft Erosionen und die Schneedecke ist sehr dünn. In der Steppe gibt es viele Gräser und Kräuter, in der Waldsteppe kommen vor allem Birken vor. Aufgrund des Klimawandels sowie dem (damit verbundenen) Eindringen von Pflanzenschädlingen, aber auch durch die Nutzung durch den Menschen sind die Baumbestände einem Wandel unterworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Fauna.", "content": "Zu den Säugetieren Sibiriens zählen in der nördlichen Tundra Rentiere, Eisbären, Walrösser, Robben, Lemminge und Polarfüchse. In der Taiga trifft man auf Braunbären, Schwarzbären, Wölfe, Zobel, Eichhörnchen, Iltisse, Hermeline, Füchse, Otter, Luchse, Elche, Hasen, Wildschweine, Dachse, Vielfraße und viele Vogelarten. Leoparden und Tiger sind vor allem entlang des Amur anzutreffen.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung, Besiedlung.", "content": "Mit 38 Millionen Einwohnern ist Sibirien nur schwach besiedelt, die Bevölkerungsdichte liegt im Mittel bei nur 2,9 Menschen pro km2. Die Bevölkerung konzentriert sich in einem relativ schmalen Streifen im Süden und Südwesten, wo die Transsibirische Eisenbahn wichtige Großstädte verbindet und Ackerbau möglich ist. Nowosibirsk, Omsk, Krasnojarsk, Tjumen, Tomsk, Irkutsk, Chabarowsk, Tschita, Ulan-Ude und die fernöstliche Pazifik-Metropole Wladiwostok gehören zu den größten Städten in diesem Streifen. Wichtige Industriezentren, in denen weitere Großstädte liegen, sind der Autonome Kreis der Chanten und Mansen und der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen, die den Schwerpunkt der Öl- und Gasindustrie darstellen, sowie das südsibirische Kusnezker Kohlebecken (Kusbass) mit den Industriestädten Nowokusnezk und Kemerowo.", "section_level": 1}, {"title": "Kolonisierung.", "content": "Im Uralgebirge hatte es schon seit dem 11. Jahrhundert Handels- und Bergbauniederlassungen der Republik Nowgorod gegeben. Östlich des russischen Siedlungsgebietes bis in den Ural gab es später das halbautonome Herrschaftsgebiet der Kaufmannsfamilie Stroganow. Es bildete die Ausgangsbasis für die Eroberung und Erschließung Sibiriens. Die begann um 1580 mit der Expedition des Kosaken Jermak. 1582 eroberten die Kosaken das Khanat Sibir, das bis dahin Westsibirien vom Uralgebirge bis zum Jenissei beherrscht hatte. Danach wurde die russische Macht zügig nach Osten ausgebreitet, wobei man sich zunächst relativ weit nördlich hielt, um Konflikten mit den Staaten Mittelasiens und mit dem Mandschureich, das gleichzeitig China eroberte, auszuweichen. 1639 erreichten erstmals Russen die pazifische Küste. Erst 1858 bis 1860 wurde durch Annexion der Äußeren Mandschurei das vom Klima her etwas mildere Amurgebiet Teil des russischen Reiches. Frühzeitig wurde ein weitmaschiges Netz hölzerner Forts, sogenannter Ostrogs, errichtet. Die intensivere Erschließung erstreckte sich bis ins 20. Jahrhundert hinein. Wichtige Maßnahmen waren die Schaffung des Sibirischen Traktes im 18. Jahrhundert und der Bau der Transsibirischen Eisenbahn 1891 bis 1916. Schon unter den Zaren wurden viele politisch Missliebige nach Sibirien in die Verbannung geschickt. Eine Erschließung durch unabhängige Siedler gab es nur in viel geringerem Maße als in den englischen Kolonien in Nordamerika, da ein großer Teil der Bevölkerung Russlands Leibeigene waren und der russische Adel diese nicht durch Abwanderung verlieren wollte. Eine Vorstellung von der Erschließung vermitteln die Gründungsdaten sibirischer Städte, siehe nebenstehende Liste.", "section_level": 2}, {"title": "Historische demografische Entwicklung.", "content": "Den Großteil der Bevölkerung stellen die in den letzten Jahrhunderten zugewanderten Russen. Sie überwogen schon im 18. Jahrhundert die Urbevölkerung. Schon zu Zarenzeiten dienten die abgelegenen und unwirtlichen Gebiete Sibiriens und Mittelasiens zur Verbannung von politischen Gegnern und Straftätern. Schreckliche Berühmtheit erlangten die Gulags, das unter der Herrschaft Stalins aufgebaute System von Gefängnissen und Straflagern. Erst mit dem Zerfall der Sowjetunion hörten die Deportationen in diese Gebiete auf. Ab den 1920er Jahren wurde die Industrie Sibiriens forciert, was die Bevölkerungsstruktur zugunsten der Einwanderer fixierte. 1926 bis 1927 unternahm der junge Sowjetstaat den Versuch, einen genaueren Überblick über die Völker und Kultur der Polarregion zu gewinnen. Während des Zweiten Weltkrieges wurden ganze Industriewerke vor dem deutschen Vormarsch nach Sibirien in Sicherheit gebracht und im Zusammenhang damit auch Hunderttausende von Menschen dorthin umgesiedelt.", "section_level": 2}, {"title": "Indigene Völker Sibiriens.", "content": "Die indigenen Völker des Nordens, Sibiriens und des Russischen Fernen Ostens setzen sich aus Völkern der altaischen und der uralischen Sprachfamilien sowie der paläoasiatischen Sprachen und weiteren zusammen. Die größeren sind die Tuwiner, Burjaten, Chakassen, Jakuten und Altaier. Zu den kleineren Ethnien ohne eigene Teilrepublik gehören u. a. Tschuktschen, Ewenken, Ewenen, Korjaken, Nenzen, Chanten und Mansen sowie die Jukagiren. In der Sowjetunion waren die meisten indigenen Völker Sibiriens von zwangsweiser Ansiedlung und Kollektivierung in Sowchosen betroffen. Die stärkste Bedrohung für die indigenen Völker geht von der industriellen Erschließung von Bodenschätzen wie Öl, Gas, Kohle, Diamanten und Gold im asiatischen Teil Russlands aus. Daneben stellt der Alkoholismus ein gewaltiges Problem dar. Die Sprachen vieler kleinerer Völker befinden sich am Rande des Aussterbens, insbesondere dort, wo aufgrund industrieller Erschließung das Umfeld verloren geht, in welchem diese verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle demografische Entwicklungen.", "content": "Russland leidet, wie viele Industrienationen, unter einem Rückgang der eigenen Bevölkerung. Zwar wachsen Ballungsgebiete wie Moskau oder Sankt Petersburg auch heute weiter, doch sehen sich gerade die Regionen wie Sibirien oder der Ferne Osten einem stärker werdenden Bevölkerungsrückgang durch Abwanderung (in größere Städte oder gar ins Ausland), stagnierende Lebenserwartung und weniger Geburten ausgesetzt. Die Bevölkerungskurven weisen typischerweise einen Anstieg von den 1940er Jahren bis 1990 und einem Abfall von 1990 bis in die Gegenwart auf. In subpolaren Gegenden ist die Schwankung umso stärker, je größer der Bevölkerungsanteil europäischer Zuwanderer war. Teilweise folgte auf eine Vervielfachung um mehr als das Dreifache ein Rückgang auf wenig mehr als den Ausgangswert. Im Grenzgebiet zur Volksrepublik China kommt es seit den frühen 1990er Jahren zu einer verstärkten Handelstätigkeit, da es jetzt für chinesische Händler leichter ist, zwischen beiden Ländern zu pendeln. Schätzungen gehen von einigen hunderttausend chinesischen Einwanderern aus, die sich oft temporär, aber manchmal auch für unbestimmte Zeit auf russischer Seite niederlassen. Immer mehr der neuen Zuwanderer zieht es dabei in die größeren Städte in Sibirien, wie z. B. nach Irkutsk. Die einheimische russische Bevölkerung steht dieser Entwicklung mit Skepsis gegenüber, welche auch von offizieller Seite der russischen Politik propagiert wird. Es herrschen Befürchtungen über eine expansive Siedlungspolitik von chinesischer Seite sowie eine Gefährdung der Sicherheit entlang der bis zu 3000 km langen gemeinsamen Grenze, z. B. durch Schmuggel von Rohstoffen, Drogen, Waffen, durch Kriminalität und illegale Einwanderung.", "section_level": 2}, {"title": "„Föderalisierung Sibiriens“.", "content": "Im Zusammenhang mit der Krimkrise 2014 wurde vor der Gefahr einer Förderung des Separatismus in Russland gewarnt. So wurde in Nowosibirsk im August 2014 ein geplanter „Marsch für eine Föderalisierung Sibiriens“ verboten, um „die territoriale Integrität und Souveränität Russlands zu garantieren“.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rohstoffe.", "content": "Neben der Gewinnung von Erdgas und Erdöl stellen Holzwirtschaft, Kohle-, Uran-, Diamant- und Goldbergbau die wichtigsten Nutzungen natürlicher Rohstoffe in Sibirien dar. Sibirien hat deswegen einen großen Einfluss auf die Energiewirtschaft Russlands sowie auf die allgemeine Wirtschaftspolitik Russlands.", "section_level": 2}, {"title": "Pelztiere.", "content": "Die Bedeutung der Pelztierjagd ist heute hauptsächlich historisch zu betrachten, auch die Pelztierzucht wurde aus wirtschaftlichen Gründen vielerorts wieder aufgegeben, zum Beispiel in Ust-Port.", "section_level": 3}, {"title": "Holz.", "content": "Lessosibirsk ist die russische „Hauptstadt der Holzindustrie“ am Jenissei nicht weit von der Mündung eines Nebenflusses, der Angara, etwa 300 Kilometer nördlich von Krasnojarsk in den Wäldern der sibirischen Taiga.", "section_level": 3}, {"title": "Erdgas.", "content": "Erdgas aus Sibirien ist ein über Russland hinaus begehrter Rohstoff, wobei im Allgemeinen davon ausgegangen wird, dass das Land über die weltweit größten Erdgasreserven verfügt. Seit Ende der 1970er Jahre wird Erdgas auch nach Deutschland (damals: an DDR im Rahmen des RGW und an Westdeutschland) geliefert und stellt heute einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung in Mitteleuropa dar. Bis zu 90 % des russischen Erdgases stammen aus Westsibirien. Die wichtigsten Gasfelder in Sibirien sind: Heute liefert Russland bis zu 37 % des in Deutschland benötigten Erdgases. Dabei arbeiten deutsche (z. B. E.ON und Wintershall) und russische Firmen (Gazprom) bei der Erschließung und Nutzung eng zusammen. Das Erdgas wird über lange Leitungen durch Weißrussland und die Ukraine nach Deutschland geliefert. Im Jahr 2005 wurde beschlossen, den Bau einer weiteren Pipeline durch die Ostsee zu unternehmen, die sogenannte NEGP, welche auch im Zusammenhang mit dem russisch-ukrainischen Gasstreit und dem russisch-weißrussischen Energiestreit zu sehen ist. Die Nord-Stream-Pipeline (ehemals \"North European Gas Pipeline, NEGP\") wurde am 8. November 2011 eingeweiht und transportiert russisches Erdgas u. a. vom Erdgasfeld Juschno-Russkoje durch die Ostsee nach Deutschland.", "section_level": 3}, {"title": "Erdöl.", "content": "Sibirien verfügt über große Ölvorkommen. Neben Erdgas stellt dieses geförderte und exportierte Öl eine wichtige Deviseneinnahmequelle für Russland dar. Firmen wie Gazprom Neft, Lukoil, Rosneft, Surgutneftegaz und Yukos spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung. Wichtige Pipelines führen unter anderem nach Europa (hauptsächlich die Erdölleitung Freundschaft, auch \"Druschba-Pipeline\" genannt), Japan und in die Volksrepublik China. Kritiker verweisen allerdings auch auf die zunehmende Umweltverschmutzung bei der Förderung des Erdöls durch marode Leitungen. Wichtige Erdölfelder in Sibirien sind:", "section_level": 3}, {"title": "Gold.", "content": "Die Goldförderung in Russland ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die wichtigsten Goldbergwerke liegen in Sibirien und im Fernen Osten (z. B. im Amurgebiet) sowie im Polargebiet. Russland produziert gegenwärtig etwa 168 Tonnen Gold pro Jahr und nimmt damit weltweit den fünften Rang ein. Ziel ist es, die Produktion auf 250 Tonnen pro Jahr in den nächsten fünf bis zehn Jahren auszuweiten. Russland verfügt über die zweitgrößten Goldreserven weltweit.", "section_level": 3}, {"title": "Metalle.", "content": "Das russische Bergbau- und Hüttenunternehmen Norilsk Nickel fördert u. a. Eisenerz im Bergwerk Komsomolski in der Nähe von Norilsk im Norden Sibiriens. Die Produktion dort wird auf 3,45 Millionen Tonnen Erz im Jahr geschätzt, genaue Zahlen gibt es darüber jedoch nicht.", "section_level": 3}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Da die großen Ströme Sibiriens Ob, Jenissei und Lena von Süden ins Polarmeer entwässern und mehrere Monate im Jahr zugefroren sind, haben sie nur eine beschränkte Bedeutung zur wirtschaftlichen Erschließung. Erst durch den Bau der Transsibirischen Eisenbahn konnten Güter in größerem Umfang transportiert werden.", "section_level": 3}, {"title": "Wasserkraftwerke.", "content": "Die Kraft der gewaltigen Ströme wird in vielen Wasserkraftwerken genutzt. Siehe dazu die Artikel über die betreffenden Flüsse.", "section_level": 3}], "src_summary": "Als Sibirien (/\"\") bezeichnet man im weitesten Sinne den ganzen nordasiatischen Teil der Russischen Föderation. Es wird im Westen begrenzt vom Ural, im Norden vom Arktischen Ozean, im Osten vom Pazifik und im Süden von der Volksrepublik China, der Mongolei und Kasachstan. Sibirien umfasst rund drei Viertel des russischen Staatsgebiets und ist etwa 13,1 Millionen Quadratkilometer groß; somit ist es um rund 3,5 Mio. km2 größer als die Volksrepublik China (ca. 9,6 Mio. km2), der größte unabhängige Staat Asiens.", "tgt_summary": "西伯利亚()是乌拉山脉以东的广大地区的总称,占北亚的大部分,面积1276万平方公里,东至太平洋、北至北冰洋、南至中亚北部。现属俄罗斯,相当于该国领土总面积的75%。 西伯利亚气候严寒,一月平均气温为零下25 °C,俄罗斯帝国和苏联时期被用作流放犯人的地方。", "id": 638450} {"src_title": "E", "tgt_title": "E", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "In der protosinaitischen Schrift stellte das E einen – möglicherweise stehenden – Menschen dar. Im phönizischen Alphabet wurde dieses Symbol stark abstrahiert und erhielt den Namen He. Bei den Phöniziern hatte der Buchstabe den Lautwert. Die Griechen übernahmen das He als Epsilon. Bei der Übernahme änderten sie allerdings den Lautwert, da die vokalreiche griechische Sprache, nur mit Zeichen für Konsonanten geschrieben, zu viele Mehrdeutigkeiten ergeben hätte. Die Griechen benutzten den Buchstaben, um zu schreiben. Anfangs noch nach links orientiert, wurde der Buchstabe mit dem Wechsel der Schreibrichtung auf links nach rechts gespiegelt. Die Etrusker übernahmen das frühgriechische Epsilon, ohne es zu modifizieren, und verwendeten es ebenfalls, um zu schreiben. Der Buchstabe wurde von den Römern übernommen, allerdings später an das griechische Aussehen angepasst.", "section_level": 1}, {"title": "Aussprache.", "content": "Daneben in der Lautabfolge \"er\", besonders im Auslaut:", "section_level": 1}, {"title": "Dehnungs-e.", "content": "Wie bei a und o kann die Verdoppelung des „e“ eine lange Aussprache bezeichnen ([eː]): „See“, „Reede“... In bestimmten Fällen können aber auch beide Laute getrennt gesprochen werden: „die Seen“ [zeːən], „Orchidee“ [-deːə] (oder [-deː], der Plural aber stets „Orchideen“ [-deːən]!) Ein „e“ hinter einem „i“ wird im Deutschen meist zur Kennzeichnung des langen Vokals [] verwendet: „Knie“, „Vieh“. In einigen Fällen wird es getrennt (zweisilbig) gesprochen, zum Beispiel in den Pluralformen „die Knie“ [kniːə] (auch [kniː]), „Industrien“ [-iːən]. Hier ist beim Aufeinandertreffen von Dehnungs-e und Plural-e \"in der Schreibung\" eines davon getilgt worden. In „schrien“, „spien“ und so weiter wird das „e“ je nach Sprachregion nicht oder nur schwach artikuliert. Im Innern von Fremdwörtern wird „i“ und „e“ in der Regel getrennt gesprochen, vor allem an Silben- und Morphemgrenzen wie bei „Orient“, „Pietät“, „industriell“ und so weiter. Unterschiedlich ist die Aussprache im Auslaut von Fremdwörtern: „Aktie“ [-iə], aber „Partie“ [-iː]. In Norddeutschland und Westfalen kommt das Dehnungs-e in Eigennamen auch nach anderen Vokalen vor: „Itzehoe“ [-oː], „Soest“ [zoːst], „De Beukelaer“ [-aɐ]. Im Mittelhochdeutschen war \"ie\" ein fallender Diphthong, der, besonders im südlichen Teil des deutschen Sprachraums, heute noch im Dialekt vorhanden ist: „lieb“ [liəb], „riechen“ [riəçən]...", "section_level": 2}, {"title": "Ei.", "content": "Die Abfolge von „e“ und „i“ (in Eigennamen auch „y“) gilt in der Regel als fallender Diphthong: „weit“, „Reifen“ [-aɪ-]. Verläuft allerdings eine Silben- bzw. Morphemgrenze dazwischen, werden die Vokale getrennt gesprochen: „beinhalten“, „Reinkarnation“, „kreieren“ [-eˈi-].", "section_level": 2}, {"title": "Eu.", "content": "Ein „e“ vor einem „u“ bezeichnet in der Regel den Diphthong ([]): „neun“, „Rheuma“. Auch hier gibt es die Getrenntsprechung an der Silbengrenze: „ausge-ufert“, „Muse-um“.", "section_level": 2}, {"title": "Das „e“ in Umlauten: ae, oe, ue.", "content": "Ursprünglich war der Umlaut in zwei Buchstaben geschrieben worden: Ae/ae, Oe/oe (später auch als Ligatur: Æ/æ, Œ/œ) und Ue/ue. In späteren alten Schreib- wie Druckschriften (Fraktur) wurde das kleine e auch über den Vokal gesetzt (Aͤ/aͤ usw.). Die Umlautpunkte über den Vokalen, wie sie heute verwendet werden (Ä/ä, Ö/ö und Ü/ü), gehen auf dieses kleine e zurück, das in der Kurrentschrift als zwei senkrechte Striche geschrieben wird. Heute wird ein \"e\" hinter einem \"a\", \"o\" oder \"u\" für die Umlautbuchstaben ä, ö und ü verwendet, wenn zum Beispiel auf der Tastatur oder im Zeichensatz keine Buchstaben für Umlaute vorhanden sind, sowie in Kreuzworträtseln und anderen Buchstabenspielen. Auch in Eigennamen haben diese Buchstabenverbindungen meist den Lautwert, bzw.. Die Ligaturen haben in Unicode durchwegs eigene Zeichen, oft je nach Sprache an diversen Codepoints. Das alte deutsche hochgestellte « ͤ» kann mit U+0364 COMBINING LATIN SMALL LETTER E (\"Kombinierender lateinischer Kleinbuchstabe e\", im Unicodeblock \"Kombinierende diakritische Zeichen\" – codice_1 u. a., dem jeweiligen Buchstaben nachgestellt) gesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Die verschiedenen Bedeutungen dieses Zeichens finden sich unter E (Begriffsklärung).", "section_level": 1}], "src_summary": "E beziehungsweise e (gesprochen: []) ist der fünfte Buchstabe des klassischen und modernen lateinischen Alphabets. Er ist ein Vokal. Der Buchstabe E hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 17,39 %. Damit ist er der häufigste Buchstabe in deutschen Texten sowie in diversen europäischen Sprachen.", "tgt_summary": "E, e 是拉丁字母中的第5个字母。 它是来源于一个与它形状和功能相像的希腊字母Epsilon(Ε, ε)。 闪族语单词 可能是第一个用来表示起到或称呼人的单词。在闪含语中,这个字母发作/h/(在其它语言中可以发作/e/),在希腊语中 变成 (Epsilon)发作/e/。伊特鲁里亚人和罗马人都这样使用它。由于元音大推移,英语的用法比较特殊,英语me或bee中把它发作/i:/,而在bed中的用法则相当接近拉丁美洲和欧洲的用法。", "id": 97102} {"src_title": "Balten", "tgt_title": "波羅的人", "src_document": [{"title": "Ursprung und Verbreitung.", "content": "Wie bei vielen frühen Völkern liegt der Ursprung der Balten im Dunkeln. Zu ihrer Entstehung gibt es verschiedene Theorien. Die einflussreiche litauische Wissenschaftlerin Marija Gimbutas ging davon aus, dass die ersten Indogermanen das Baltikum um 3000 v. Chr. erreichten, wobei es sich nicht zwingend um die Vorfahren der Balten handeln muss, welche das Baltikum spätestens um 2800 v. Chr. mit der Schnurkeramik-Kultur erreicht hätten. Die Balten seien daraufhin aus einer Mischung mit den ansässigen Alteuropäern entstanden. Jerzy Okulicz-Kozary bezeichnete als Urheimat der Balten das obere Dneprgebiet (Zentralweißrussland), da sich dort die ältesten baltischen Gewässernamen befänden. Von dort hätten sie sich nach und nach in andere Gebiete verbreitet. Łucja Okulicz-Kozaryn greift diese These auf und geht wie Kazimierz Buga davon aus, dass die Balten erst spät die Ostsee erreicht hätten. Nach ihr hätten sich die westbaltischen Stämme erst entlang der Memel Richtung Masuren verbreitet und nördliche küstennahe Gebiete wie Samland und Natangen seien erst zu Beginn der europäischen Völkerwanderung baltisiert worden. Spätestens mit Beginn der Eisenzeit im 5. Jahrhundert v. Chr. kann in Ostpreußen und im Narew-Gebiet von einer baltischen Bevölkerung gesprochen werden. Für Litauen und Lettland spätestens um Christi Geburt. Beide Bevölkerungsschübe kamen möglicherweise aus dem hypothetischen urbaltischen Dnepr-Gebiet. Bis zum Beginn der Völkerwanderung erstreckte sich das baltische Siedlungsgebiet über ein riesiges Areal von der unteren Weichsel im Westen bis zum Oka bei Moskau im Osten und dem Pripet und dem Sejm im Süden. Während der Völkerwanderung kam es allerdings zu einer Slawisierung weiter ehemals baltischer Räume. Die genauen Umstände dieser Landnahme sind nicht bekannt. Die archäologischen Befunde sprechen jedoch für einen friedlichen Vorgang. Es gibt keine Hinweise auf kriegerische Auseinandersetzungen, noch wurden bisher auffallend häufig vergrabene Wertgegenstände gefunden, wie sie in unruhigen Zeiten auftauchen. Die Slawen scheinen sich an neuen Siedlungsorten innerhalb der baltischen Gebiete angesiedelt zu haben, während Bestattungsplätze von beiden Gruppen gleichwohl genutzt wurden. Durch neue Techniken und die höhere Bevölkerungszahl der Slawen gingen die Balten nach einer Zeit des friedlichen Zusammenlebens in ihnen auf. Inwiefern es dennoch Konflikte oder Ressentiments zwischen den beiden Völkerschaften gab, kann nicht gesagt werden. Durch Krieg werden später im 13. Jahrhundert indes die westbaltischen Völker (Prußen, Sudauer, Galinder) vom Deutschen Orden durch Kreuzzüge fast ausgerottet und im Laufe des Mittelalters schließlich assimiliert, wodurch die letzten Vertreter der Balten, die heutigen Letten und Litauer, übrig bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Innere Unterteilung.", "content": "Die Balten werden traditionell in die Gruppen der Westbalten und Ostbalten unterteilt. Deren kulturelle und sprachliche Unterschiede im Laufe der Geschichte wuchsen. In den 1980ern wurde von Walentin W. Sedow eine Dreiteilung der Balten vorgeschlagen, welche sich in die Westbalten, Mittelbalten (lettische und litauische Stämme) und Ostbalten (die unbekannten Stämme des Dnepr- und Okagebiets) teilte. Dieser Vorschlag konnte sich letztendlich, wohl auch wegen fehlender linguistischen Untermauerung, bisher nicht durchsetzen. Im Allgemeinen weiß man über die untergegangenen ostbaltischen Stämme sehr wenig, da schriftliche Quellen fehlen und man sich auf allein archäologische Befunde stützen kann. Insgesamt lässt sich ein gewisser Traditionalismus in der Entwicklung der baltischen Kulturen und eine Beständigkeit des Siedlungswesens feststellen. Gleichzeitig gab es eine beträchtliche kulturelle Gliederung und Differenzierung in kleine Räume.", "section_level": 1}, {"title": "Eisenzeit.", "content": "Das Eisen erreicht den westbaltischen Raum in der Periode Halstatt D (etwa 550 bis 440 v. Chr.). Zu dieser Zeit beginnt auch die Teilung zwischen West- und Ostbalten, da der ostbaltische Raum an diesen Entwicklungen erst später, etwa um Christi Geburt, teilnahm. Mit der Einführung des Eisens und der vermuteten Einwanderung baltischer Völker entsteht in Ostpreußen, im Narewgebiet und an der litauischen Küste die westbaltische Hügelgräberkultur. Trotz der Eiseneinführung tauchen selbstgefertigte Eisengegenstände erst im 2. Jahrhundert n. Chr. in größeren Mengen auf. Von der nahen Lausitzer Kultur unterscheidet sich die westbaltische Hügelgräberkultur Kultur durch rundbögige Tongefäße und kleine Wehrsiedlungen anstelle größerer „Burgen“. Durch das Eisen setzen viele Veränderungen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben ein. Aus Grabbeigaben ist abzulesen, dass die Fürsten an Macht und Einfluss gewinnen und die sozialen Unterschiede wachsen. Dem gegenüber steht die ostbaltische Burgbergkultur, welche zahlreiche verwandte Kulturen bis zum Gebiet des Oka bei Moskau vereint. Von dieser Kultur ist bisher nur ein Urnenfeld gefunden worden. Es kann daher nur wenig über ihre Bestattungsbräuche und ihre materielle Kultur gesagt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Römische Eisenzeit (Zeitenwende bis 400).", "content": "Die Vertreter der westbaltischen Hügelgräberkultur lebten an der sehr wichtigen Bernsteinstraße, über die der an der Ostsee gewonnene Bernstein in weite Teile Europas und des Mittelmeerraums befördert wurde. Durch den Bernsteinhandel standen sie – zumindest indirekt – mit vielen Völkern in Kontakt, unter anderem mit dem römischen Reich. Die baltischen Stämme boten wohl neben Bernstein auch Pelze, Honig und Wachs an und erhielten dafür Bronze und Silber, oft in Form von Münzen. Durch den Handel kommt es im westbaltischen Gebiet und im Westteil Litauens und Lettlands zu neuen Impulsen und einer Blütezeit. Eisen verbreitet sich immer weiter und es entsteht eine große Bronze- und Goldschmuckherstellung von seltener Qualität. Diese Veränderungen führten dazu, dass sich die Siedlungsstruktur zugunsten offener Siedlungen verschob, welche die Wehrsiedlungen größtenteils ablösten. In diese Zeit fällt auch die erste schriftliche Erwähnung der Balten bei Tacitus unter der Bezeichnung \"aestii\" (Ästier), der später auf die finno-ugrischen Esten übergeht. Die später überlieferten baltischen Stämme des Mittelalters bestehen vermutlich schon um diese Zeit, da der Geograph Claudius Ptolemäus bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. auf seinem Atlas die Stämme der \"Galindai\" und \"Soudinoi\" auf dem Gebiet eintrug, welches später von den Galindern und Sudauern bewohnt wurde. Östlich der genannten Gebiete fehlen diese Impulse oder werden nur vereinzelt aufgenommen. Ausnahmen bilden hier das Land um die Memel und die litauischen Küstengebiete, die ebenfalls am Handel beteiligt sind. Im Osten verharrt die materielle Kultur auf der Stufe der Strichkeramikkultur. Aus dieser Zeit sind auch mehr Funde aus Hügelgräbern bekannt, weswegen man mehr über die damaligen Lebensumstände sagen kann. Das litauische Material unterscheidet sich wesentlich vom prußischen und jatwingischen und weist deutlich mehr örtliche, vom europäischen Stil abweichende, Eigenheiten auf.", "section_level": 1}, {"title": "Völkerwanderungszeit und ostbaltische mittlere Eisenzeit (400 – 800).", "content": "Die westbaltische Kultur erlitt während der Völkerwanderungszeit keine größeren Störungen. Stattdessen breiten sich die Westbalten auf der Elbinger Hochfläche und im Gebiet der unteren Weichsel aus. Die Ausbreitung auf der Hochebene scheint friedlich verlaufen zu sein, während an der unteren Weichsel zahlreiche vergrabene Edelmetallfunde durchaus für ein gewaltsames Eindringen der Prußen sprechen. Später breiten sich auch die Kuren nach Norden in bisher livisches Gebiet aus. Im Süden beginnt nun die slawische Expansion, wodurch weite Teile des ostbaltischen Gebietes friedlich slawisiert werden. Sprachliche und kulturelle Nachklänge der Balten sind trotzdem bei den Ostslawen festzustellen. Der Stamm der Kriwitschen übernahmen beispielshalber das baltische Hügelgrab als Bestattungsritus. Namentlich tauchen von diesen verschwundenen Stämmen nur die Ost-Galinder um Smolensk in einer altrussischen Chronik des 12. Jahrhunderts auf. Aufgrund dieses slawischen Druckes rücken die lettischen Stämme weiter nach Westen und Norden vor. Diese Grenzen haben, abgesehen von der kurisch-livischen Grenze, bis ins 13. Jahrhundert und vielfach bis heute Bestand. Außerdem bilden sich spätestens jetzt auch auf ostbaltischem Gebiete, die Völker, die wir aus den Quellen der Kreuzritter kennen. Die Gebietsgemeinschaften festigen sich und im dritten Viertel des ersten Jahrtausends entsteht das Territorialsystem, dessen Grundlage die Burgkreise bilden, in denen die Herrscher residieren. Alte Burgwälle werden ausgebaut und viele neue Burgen errichtet. Unter ihnen stehen nun die Freien und Unfreien. Gleichzeitig entstehen die ersten frühen stadtähnlichen Formen aus denen in Einzelfällen schließlich Städte werden.", "section_level": 1}, {"title": "Späte ostbaltische Eisenzeit (800 – 1200).", "content": "Im 9. und 10. Jahrhundert war die Entwicklung so weit, dass die Prußen möglicherweise ein Staatswesen errichtet hätten. In diese Zeit fällt jedoch die Umstrukturierung der Handelswege. Der Dnepr wird erschlossen und der wichtigste Handelsweg umgeht nun die baltischen Gebiete. Außerdem ändern sich mit der Gründung des polnischen und des altrussischen Staates die politischen Gegebenheiten. Die prußischen Handelsstädte Truso und Wiskiauten erleben einen Niedergang. In diese Zeit fällt auch eine beschleunigte Entwicklung im ostbaltischen Bereich, der so das Niveau der westbaltischen Region erreicht. Besonders die Aukschtaiten übernehmen nun eine Führungsrolle. Zu Beginn des 2. Jahrtausends beginnen diese auch eigene Münzen zu prägen, die sich an altrussische Modelle anlehnen. Zwischen 1201 und 1236 fielen litauische Stämme 40-mal in benachbarte Länder ein, wobei sie viel Beute machten.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftsgliederung.", "content": "Die Gesellschaft der Balten war einigen Veränderungen ausgesetzt. Es wechselten Perioden mit klar gegliederter Hierarchie und egalitäre Abschnitte. In der Eisenzeit herrschen die Burgherren über die um sie liegenden Dörfer. Die Burggebiete konnten sich wiederum zu Ländern zusammenschließen, die eine Herrschaft bildeten. Anfang des 13. Jahrhunderts führte der Burgberg Lamekins viele Burggebiete in Mittelkurland. Der Herrschaftsanspruch des Fürsten konnte erblich sein oder an seine Person gebunden sein. Eine regional sehr unterschiedliche Rolle spielten die Ältesten, die besonders in Kriegszeiten wichtige Entscheidungen trafen. Bei politischen und wirtschaftlichen Fragen mussten aber auch sie die Interessen der oberen Bevölkerungsschichten berücksichtigen. Besonders wichtige Entscheidungen traf eine Versammlung dieser Führungspersönlichkeiten eines Gebietes an der auch alle freien Bewohner teilnehmen durften. Die Ältesten konnten den freien Bewohnern auch befehlen am Festungsbau mitzuhelfen oder an Plünderungen teilzunehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Siedlungswesen.", "content": "Die baltischen Völker hatten unterschiedliche Siedlungsarten. Frühe Wehrsiedlungen des westbaltischen Bereiches teilen sich in hochgelegene befestigte Orte und Pfahlbauten am oder im Wasser. Offene Siedlungen kamen damals im westbaltischen Gebiete sehr selten vor, während sie im ostbaltischen Gebiet bis in die mittlere Eisenzeit die Regel waren. Die Wehrsiedlungen waren durch Palisaden geschützt, was auch auf Wassersiedlungen zutraf, deren Palisaden in den Seegrund gerammt wurden. Später gruppierten sich im gesamten baltischen Gebiet um die Burgberge auch offene Siedlungen, die man in natürlicher Verteidigungslage in der Nähe von Seen, Flüssen oder Mooren anlegte. Die stark umwallten Burgberge entwickeln sich zu Wirtschafts- und Verwaltungszentren der umliegenden Dörfer. Mit der zunehmenden Bedeutung des höheren Schichten nehmen auch die Burgberge an Bedeutung und Mächtigkeit zu. Ein Beispiel bildet die Burg des aukschtaitischen Herren in Nemenčinė, die im 11. Jahrhundert an der zugänglichsten Stelle einen Wall von 24 m Breite und 10 m Höhe besaß. Der Innenhof war bereits von Steinmauern umgeben. Die einfachen Häuser der Balten waren rechteckige Blockbauten oder Pfostenhäuser und hatten Ausmaße von bis zu 6 × 8 m. Kreisförmige Feuerstellen aus Stein befanden sich in ihnen.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Balten lebten hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht, wobei Viehzucht überwog. Rinder und Kühe waren die wichtigsten Nutztiere, gefolgt von Schaf, Ziege, Pferd und als letztem dem Schwein. Daneben bauten die baltischen Stämme Getreide und Gemüse an, deren Erträge in Grubenhäusern mit einer Tiefe 1 bis 2 m gelagert wurden. Das hohe Niveau des Ackerbaus erlaubte die Vorratsspeicherung in größerem Umfang. Von den Getreidepflanzen scheinen Hirse und Gerste am wichtigsten gewesen zu sein, gefolgt von Weizen, Hafer und Emmer. Später kam auch Roggen hinzu. Des Weiteren fand man oft Überbleibsel von Bohnen, Erbsen und Himbeerfrüchten. Außerdem fand man gelegentlich landwirtschaftliche Werkzeuge, wie einen eisernen Spatenpflug, was uns Auskunft über die bäuerliche Arbeit gibt. So verwendeten Kuren und Semgallen Sensen, wohingegen die Selen und Lettgallen Sicheln benutzten, was auf Unterschiede in der Landwirtschaft hindeuten kann, über deren Ausmaß wir noch nichts sagen können. Jagd und Fischfang spielten auch eine Rolle. Generell kann gesagt werden, dass die Bedeutung der Jagd von Westen nach Osten zunahm und im Laufe der Zeit insgesamt schrumpfte. So spielte in der bronzezeitlichen ostbaltischen Burgbergkultur Ackerbau nur eine untergeordnete Rolle. Viehzucht und Jagen waren wichtiger und pflanzliche Nahrung wurde meist durch Sammeln beschafft. Im eisenzeitlichen ostbaltischen Burgberg Ogres Ķenteskalns betrug der Anteil der Wildtierknochen unter den Knochenabfällen dann nur noch 14,1 %, in der Siedlung 9,6 %. Gejagt wurden unter anderem Auerochsen, Rehe, Elche und Biber. Wirtschaftliche Bedeutung hatten vor allem große Fische wie Stör, Lachs, Wels und Hecht. Bienenzucht war den Balten auch bekannt und gewann stets an Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Handel.", "content": "Durch den weitreichenden Handel zeigten die baltischen Völker einen für Europa ungewöhnlichen Wohlstand. Viele Handelsgüter aus allen Teilen Europas konnten in den Gräbern gefunden werden, da durch baltische Gebiete der Handelsweg zwischen Schwarzem Meer und Ostsee verlief. Im Mittelalter bildeten sich dort multiethnische Handelsstädte wie Truso und Wiskiauten bei den Prussen und Grobiņa bei den Kuren. Der Handel wurde mit seetüchtigen Schiffen durchgeführt. Besonders die Kuren gingen jedoch ebenso auf Raubzüge und waren im ganzen Ostseegebiet gefürchtet. Laut Heinrich von Lettland nahmen um 1200 an einem solchen Raubzug etwa 300 Schiffe teil. Spätere Umwälzungen der Handelswege beendeten die Blütezeit Tursos etc. Daraufhin bauten die Aukschtaiten ihre Bedeutung im Handel aus, da sie leichteren Zugang zu den neuen Handelszentren wie Nowgorod oder Grodno hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Glaubenswelt.", "content": "Begräbnisriten und, damit verbunden wohl auch die Glaubenswelt, waren bei den Balten stets von Änderungen beeinflusst. Bezüglich der Bestattungsriten lassen sich kleine Areale feststellen, die einen mitunter diffusen Flickenteppich verschiedener Riten bilden. Im Großen und Ganzen lassen sich deutliche Unterschiede zwischen Frauen- und Männergräbern feststellen. Frauen bekamen Schmuck mit ins Grab, während Männergräber Waffen enthalten und nicht selten durch Pferdebestattungen begleitet wurden. Zu Beginn des Mittelalters wächst die soziale Ungleichheit, wodurch es mehr Gräber mit spärlichen Grabbeigaben gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Die baltischen Sprachen sind bekannt für ihre hohe Konservativität. Sie haben also zahlreiche Altertümlichkeiten der indo-europäischen Ursprache erhalten. Bevor sich die baltischen Sprachen aufteilten, bestand eine urbaltische Sprache, die aus einigen Zügen abgeleitet werden kann, welche nur die baltischen Sprachen besitzen: Die Personalformen der Verben unterscheiden in der dritten Person im Gegensatz zu den Personalpronomen nicht zwischen Singular, Dual und Plural. So heißt es im Litauischen: jis yra (er ist), juodu yra (sie beide sind), jie yra (sie sind). Es gibt zahlreiche übereinstimmende Wortbildungstypen in den baltischen Sprachen. Speziell baltische Wortschöpfungen sind z. B. „Eiche“ (lit. ažuolas, lett. ozols, altpr. ansonis), „Hirsch“ (lit. und lett. briedis, altpr. braydis), „andere“ – (lit. kitas, lett. cits, altpr. kits) oder „die See“ (lit. und lett. jūra, altpr. jūris).", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Balten (abgeleitet von Ostsee oder Baltische See) werden Stämme im Nordosten Europas bezeichnet, deren Sprachen u. a. neben denen der Kelten, Germanen, Slawen und Romanen einen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie bilden. Dieser Zweig gliedert sich in mehrere Einzelsprachen, darunter die der Letten, Litauer, Prussen (Altpreußen) und Kuren sowie ein ausgestorbenes Idiom im Narew-Gebiet der Sudauer-Jatvinger. Bis auf Lettisch und Litauisch sind fast alle baltischen Sprachen heute ausgestorben.", "tgt_summary": "波罗的人(;),传说又称黑罗斯人,指的是居住在北欧 波罗的海东南海岸,以波罗的语族语言作为母语的民族,属于 北欧人种。由于湖沼较多,因此波罗的海沿岸地区与周边地区环境较为隔绝,波罗的语族也因此保留了很多古代语的特征。现在的波罗的人包括了立陶宛人、拉脱维亚人和拉特加尔。", "id": 1361526} {"src_title": "Kiew", "tgt_title": "基輔", "src_document": [{"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der offiziellen Volkszählung in der Ukraine lebten im Jahr 2001 in Kiew etwa 82,2 % Ukrainer und 13,1 % Russen. Daneben gibt es noch kleine Minderheiten anderer Nationalitäten und Volksgruppen (Weißrussen, Polen, Armenier, Juden und andere).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Entwicklung.", "content": "Bevölkerungsentwicklung der vergangenen tausend Jahre", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Die Sprachensituation Kiews hat sich im Laufe der Geschichte mehrfach radikal verändert. Kiew ist eine zweisprachige Stadt, in der sowohl Ukrainisch als auch Russisch verbreitet sind. Zur Zeit der Kiewer Rus wurde in der Stadt Altostslawisch gesprochen, aus dem sich das moderne Ukrainisch (sowie das Russische) entwickelte. Unter dem Einfluss Polen-Litauens hielt die polnische Sprache spätestens ab dem 16. Jahrhundert Einzug in Kiew und wurde noch Anfang des 19. Jahrhunderts von einem großen Teil der Kiewer Stadtbevölkerung gesprochen. Bereits im 17. Jahrhundert wurde Kiew jedoch Teil des Russischen Reichs, parallel dazu wurde das Russische von staatlicher Seite eingeführt, das allmählich zur dominierenden Sprache Kiews avancierte. Mit Ausnahme einiger kurzer Unterbrechungen wurde auch in der Sowjetunion das Russische gegenüber dem Ukrainischen bevorzugt und das Ukrainische immer weiter verdrängt. In den 1980er Jahren war Kiew zum großen Teil russischsprachig. Nach dem Zerfall der Sowjetunion und seit der Unabhängigkeit der Ukraine ist jedoch wieder eine Tendenz zum Ukrainischen erkennbar. Das Ergebnis der Volkszählung 2001: Bei einer öffentlichen Befragung 2005 haben insgesamt 64 % der Kiewer Ukrainisch und 34 % Russisch als ihre Muttersprache genannt. Diese Zahlen sind jedoch nur bedingt aussagekräftig und geben nur teilweise Aufschluss über die im Alltag bevorzugte Sprache, da viele Ukrainer unter dem Begriff Muttersprache einfach nur ihre nationale Sprache verstehen und nicht Muttersprache im linguistischen Sinn. Eine Studie aus demselben Jahr, mit anderer Fragestellung, ergab für Kiew davon abweichende Zahlen. Dabei erklärten 41,2 % der Befragten, sowohl Russisch als auch Ukrainisch im Alltag zu nutzen, 39,9 % der Befragten bedienten sich ausschließlich des Russischen und 18,1 % sprachen in der Regel nur Ukrainisch.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Der auch im Stadtwappen abgebildete Patron von Kiew ist der Erzengel Michael. Kiew ist Sitz des Metropoliten der ukrainisch-orthodoxen Kirche sowie eines russisch-orthodoxen Metropoliten. Die Kiewer Sophienkathedrale ist die zweitälteste ostslawische Kathedrale, nach der Verklärungskathedrale in Tschernihiw. Der Großerzbischof der mit der römisch-katholischen Kirche unierten griechisch-katholischen Kirche hat 2005 seinen Sitz von Lwiw nach Kiew verlegt. Seit 1991 gibt es wieder eine evangelisch-lutherische Gemeinde in der ukrainischen Hauptstadt. Am 29. November 1998 erhielt sie vom Staat auch ihre St. Katharinenkirche wieder zurück. Die Gemeinde, die zur Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukraine gehört, setzt sich hauptsächlich aus Russlanddeutschen, aber auch aus dem Personal der deutschsprachigen Botschaften mit ihren Familien zusammen. In Kiew gibt es eine jüdische Minderheit. Dort befindet sich auch das \"Islamische Institut\" und die \"Geistliche Verwaltung der Muslime in der Ukraine\".", "section_level": 2}, {"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Topografie.", "content": "Die Stadt liegt zu beiden Seiten des breiten Dnepr, der nach Süden dem Schwarzen Meer entgegen fließt. Das rechte, westliche Flussufer mit dem historischen Stadtzentrum ist von zahlreichen, ursprünglich bewaldeten, kleinen Hügeln des \"Prydniprovska\" Hochlands geprägt. Ein ständiges Auf und Ab sowie Kastanienbäume sind typisch für die Kiewer Innenstadt. Die Hügel fallen hier steil zum Fluss ab. Weiter im Norden – im Stadtteil Podil – besteht aber ein flacher und breiter, bebauter Uferstreifen. Das linke, östliche Flussufer wurde erst im 20. Jahrhundert erschlossen. Im Gegensatz zur gegenüberliegenden Seite ist es flach und von Waldsteppe geprägt. Hier finden sich auch zahlreiche Seen. Einige kleine Nebenflüsse, wie die Lybid, münden innerhalb des Stadtgebietes in den Dnepr. Dieser verzweigt sich im Stadtgebiet in zahlreiche Wasserläufe. Die Truchaniw-Insel und weitere größere Inseln, die kaum bebaut wurden, dienen als Naherholungsgebiete.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Kiew liegt im nördlichen Teil der Ukraine. Die Sommer sind warm mit Durchschnittstemperaturen von 19,3 bis 25,3 °C in den Monaten Juni, Juli und August. Die kältesten Monate sind Dezember, Januar und Februar mit Durchschnittstemperaturen von −4,6 bis −1,1 °C. Am 31. Juli 1936 wurde die Rekordhöchsttemperatur von 39,4 °C gemessen. Die tiefste gemessene Temperatur war −32,2 °C am 9. Februar 1929. Kiew war üblicherweise von Mitte November bis Ende März mit Schnee bedeckt, wobei dies in den letzten Jahren rückläufig ist.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Älteste Siedlungsfunde auf heutigem Stadtgebiet stammen aus der Magdalénien-Kultur und befinden sich am Kiew-Kyrill-Wohnplatz im Stadtteil Podil.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Laut Nestorchronik wurde Kiew von den drei Brüdern Kyj, Schtschek und Choriw sowie ihrer Schwester \"Lybid\" aus dem Stamm der Poljanen gegründet, die auf drei Anhöhen Dörfer bauten. Sie errichteten noch eine Festung, die sie nach dem ältesten Bruder benannten („Kiew“ = ‚Stadt von Kyj‘, ukrainisch: ). Dies soll spätestens am Anfang des 6. Jahrhunderts geschehen sein, da der Name des ostslawischen Fürsten Kyj in dieser Zeit in byzantinischen Chroniken erwähnt wurde. Einigen westlichen, aber auch einigen ukrainischen Historikern (Kevin Alan Brook, Omeljan Pritsak) zufolge soll Kiew stattdessen um 840 von muslimischen Söldnern im chasarischen Heer als chasarische Garnison im Poljanenland gegründet worden sein, der Name der Stadt sei wie diese Söldner ostiranischen Ursprungs. Erst um 930 sollen Slawen und Waräger die Stadt erobert haben. Diese Theorie widerspricht jedoch Chroniken warägischer Herrscher aus dieser Periode.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalterliche Blütezeit.", "content": "Die Stadt hatte eine strategische Lage am Handelsweg von der Ostsee zum Schwarzen Meer, dem Weg von den Warägern zu den Griechen. Mitte des 9. Jahrhunderts herrschten in ihr die warägischen Fürsten Askold und Dir, bevor sie von Ruriks Feldherrn Oleg von Nowgorod 882 getötet wurden. Dieser vereinigte den gesamten Herrschaftsbereich der Waräger (Rus) entlang des Handelsweges und machte Kiew zur fürstlichen Residenz der Rus. 988 initiierte der Großfürst Wladimir I. den Übertritt der bis dahin heidnischen Rus zum orthodoxen Christentum byzantinischer Prägung. Dieser Akt war durch eine Massentaufe der Kiewer Bevölkerung im Dnepr und den Sturz der alten Götzen in den Fluss gekennzeichnet. Unter Wladimirs Sohn Jaroslaw dem Weisen wurde Kiew stark ausgebaut. Neben zahlreichen neuen Kirchen und Klöstern wurde die erste ostslawische Bibliothek gegründet. Die aktive Heiratspolitik und der Ausbau der Stadt machten sie in ganz Europa bekannt. Damit erreichte Kiew im 11. und 12. Jahrhundert den Höhepunkt seiner Entwicklung und warde eine der größten Städte Europas.", "section_level": 2}, {"title": "Niedergang.", "content": "Nach dem Tod Jaroslaws begannen Erbfolgekämpfe, die sich auf die Stadt negativ auswirkten und zu wiederholten Eroberungen und Zerstörungen führten. So wurde Kiew 1169 durch Fürst Andrei Bogoljubski von Wladimir-Susdal erobert. Statt sich dort niederzulassen, nahm er den bis dahin an Kiew gebundenen Großfürstentitel mit nach Norden in seine Residenz bei Wladimir. Damit setzte sich der Zerfall des Kiewer Reichs fort. Dass Kiew nicht mehr Sitz des Großfürsten war, bedeutete nicht den Untergang der Stadt, da die Metropoliten noch bis Ende des 13. Jahrhunderts in Kiew residierten. 1240 wurde Kiew im Zuge der mongolischen Invasion der Rus nach fast zehnwöchiger Belagerung von den Truppen Batu Khans erobert. Fast alle Einwohner wurden getötet und nahezu alle Gebäude niedergebrannt. Es wurde berichtet, dass von der großen und dichtbesiedelten Stadt nur noch 200 Häuser gestanden haben sollen. Nach einer erneuten Vernichtung der Stadt verließ der orthodoxe Metropolit 1299 Kiew und zog nach Wladimir. 1320/1365 kam Kiew infolge der Schlacht am Irpen und der Schlacht am Blauen Wasser an Litauen und 1569 wurde es zu einer polnisch-litauischen Provinzhauptstadt (Woiwodschaft Kiew). Nach der 1596 erfolgten Kirchenunion von Brest wurde Kiew zum Schauplatz eines konfessionellen Kampfes zwischen den Katholiken und den Unierten einerseits und den Orthodoxen andererseits, die eine oktroyierte Unterordnung unter den Papst ablehnten. Im Jahr 1632 wurde mit dem Kiewer Mohyla-Collegium die erste Hochschule im ostslawischen Raum begründet.", "section_level": 2}, {"title": "Russisches Reich.", "content": "Nach dem 1648 begonnenen Chmelnyzkyj-Aufstand wurde Kiew Hauptstadt des Hetmanats der Saporoger Kosaken. Diese unterstellten sich 1654 im Abkommen von Perejaslaw dem Moskauer Zaren. Unter der Herrschaft des Kosakenhetmans Iwan Masepa wurden zahlreiche wichtige Bauwerke erneuert und Schulen gegründet. Das Kiewer Höhlenkloster, die Sophienkathedrale und das St. Michaelskloster erhielten ihr heutiges Aussehen im Stil des ukrainischen Barocks. Unter Kaiserin Elisabeth wurde die barocke Andreaskirche und der Marienpalast erbaut. Einen Rückschlag erlitt die städtische Entwicklung beim Großbrand im Kiewer Stadtteil Podil im Jahre 1811. Besonders Kaiser Nikolaus I., der Kiew liebevoll \"Jerusalem der russischen Erde\" nannte, tat viel dafür, dass Kiew zu einem wichtigen Handels-, Verkehrs- und Industriezentrum des Russischen Reiches ausgebaut wurde. Unter anderem ließ er die St.-Wladimir-Universität, die heutige Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew, gründen und initiierte den Bau der massiven Nikolaus-Kettenbrücke über den Dnepr. Im Jahr 1888 feierte die Stadt mit großem Pomp den 900. Jahrestag der Christianisierung der Rus. Diesem Jahrestag wurde die Errichtung der Wladimirkathedrale im byzantinischem Stil gewidmet. Als erste Stadt des Russischen Reiches erhielt Kiew 1892 eine elektrische Straßenbahn. Um 1900, am Ende der Amtszeit von Bürgermeister Stepan Solskyj, hatte die Stadt etwa 250.000 Einwohner, und die Einwohnerzahl stieg in den nächsten Jahren weiter massiv an. Im Jahre 1911 wurde in Kiew der russische Ministerpräsident Pjotr Stolypin von einem Anarchisten erschossen. Nach der Russischen Revolution und während der deutschen Besatzung am Ende des Ersten Weltkriegs entstanden hier die kurzlebigen ukrainischen Nationalstaaten Ukrainische Volksrepublik und Ukrainischer Staat.", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetzeit.", "content": "Ab 1920 war Kiew sowjetisch und zunächst nur Verwaltungssitz des Okrug Kiew und der Oblast Kiew. Am 19. Januar 1934 wurde die Stadt an Stelle von Charkow zur Hauptstadt der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik (SSR) und am 24. Juni 1934 zog die Regierung hierhin um. Im Verlauf der 1930er Jahre wurden in Kiew viele historische Bauten von den sowjetischen Behörden vernichtet. In Bykiwnja, einem Waldgebiet im Osten der Stadt, wurden während des Stalinismus etwa 130.000 Menschen ermordet. Vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion zählte die Stadt 350.000 Juden, von denen die meisten rechtzeitig vor dem Einmarsch der Wehrmacht fliehen konnten, so dass beim Einmarsch im September 1941 nur noch 30 % der Juden in der Stadt (ca. 100.000 Juden) lebten. Während der deutschen Okkupation im Deutsch-Sowjetischen Krieg, vom 19. September 1941 bis zum 6. November 1943, wurden von den Besatzern 120.000 bis 160.000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten (vor allem Juden) in Kiew ermordet. Mehr als 33.000 Juden fielen allein dem Massaker in Babi Jar bei Kiew am 29. und 30. September 1941 zum Opfer. 1942 wurde am Nordrand der Stadt das KZ Syrez errichtet. Großen Schaden nahm die Stadt kurz nach der Schlacht um Kiew durch einen verheerenden Großbrand, der am 24. September 1941 durch ferngezündete sowjetische Sprengsätze ausgelöst wurde und erst am 29. September unter Einsatz der deutschen und einheimischen Feuerwehr durch das Sprengen von Brandschneisen gelöscht werden konnte. In einer zweiten Schlacht um Kiew wurde die Stadt von der Roten Armee am 6. November 1943 nach 778 Tagen deutscher Besetzung befreit. In der Stadt bestand (bis 1954) das Kriegsgefangenenlager \"62\" für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs, dazu das Kriegsgefangenenhospital \"3201\". Es gab verschiedene Friedhöfe für Kriegsgefangene, der größte nördlich der Stadt mit etwa 20.000 Toten. In der Nachkriegszeit wurde die Stadt rasch wiederaufgebaut und setzte ihr schnelles Bevölkerungswachstum fort. Insbesondere die Zentralstraße Chreschtschatyk und der heutige Majdan Nesaleschnosti (damals \"Kalininplatz\", später \"Platz der Oktoberrevolution\") wurden monumental erweitert und umgebaut. Nach dem Moskauer Vorbild entstand die Kiewer Metro. Zur Erinnerung an den Sieg im Großen Vaterländischen Krieg wurde auf der hohen rechten Dnepr-Seite die riesige Mutter-Heimat-Statue erbaut. 1982 fanden die Feierlichkeiten des 1500-jährigen Bestehens von Kiew statt. 1986 wurde die Stadt vom Tschernobyl-GAU schwer getroffen. Nachdem das Stadtgebiet am 4. April 1978 um 110,7 Hektar und am 5. März 1982 um 624,3 Hektar erweitert wurde, fand am 26. August 1988 mit der Eingemeindung von 3440 Hektar des Kiewer Umlandes die bisher letzte Stadtgebietserweiterung statt.", "section_level": 2}, {"title": "Kiew ab der ukrainischen Unabhängigkeit 1991.", "content": "Seit 1991 ist Kiew Hauptstadt der unabhängigen Ukraine. In der Folge kam es zur Wiedererrichtung zahlreicher während der Periode des Stalinismus zerstörter Bauwerke, etwa des Michaelsklosters und der Christi-Geburt-Kirche im Stadtteil Podil. Ab November 2004 wurde die Innenstadt zum Schauplatz der Massenproteste gegen die Fälschungen bei der Präsidentschaftswahl 2004, die schließlich zur Orangen Revolution führten. Von Dezember 2013 bis Ende Februar 2014 war die Stadt Schauplatz des „Euromaidan“, einer Protestbewegung gegen die ukrainische Regierung, was zu deren Sturz führte. Nachdem Russland die Krim annektiert hatte, gab es seinen Widerstand gegen eine OSZE-Beobachtermission in der Ukraine auf und am 21. März 2014 wurden Beobachter in die Stadt entsandt. Am 9. Oktober 2019 gründeten 19 Gemeinden die \"Kiew-Agglomeration\" (), um die sozioökonomische Entwicklung und den Ausbau der Infrastruktur des Ballungsraums zu beschleunigen und die Investitionsattraktivität des Großraums Kiew mit mehr als 4 Millionen Einwohnern zu erhöhen. Nachdem zu Beginn der COVID-19-Pandemie in der Ukraine am 16. März 2020 die ersten Fälle von Corona-Virus-Infektionen in Kiew auftraten, wurde auf Anordnung des Präsidenten ab dem 18. März die Metro Kiew geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Kiew besitzt eine große Anzahl sehenswerter Kirchen, Profanbauten und Denkmäler. Als UNESCO-Weltkulturerbe wurde die Sophienkathedrale, das Kiewer Höhlenkloster und die Mariä-Entschlafens-Kathedrale (als Teil des Höhlenklosters) eingestuft. Außerdem befinden sich in der Stadt einige sehenswerte Synagogen, wie die Brodsky-Synagoge und die Podil-Synagoge. Bedeutsame Straßen sind der Chreschtschatyk-Boulevard, der große Hauptstadtboulevard mit Gebäuden im Zuckerbäckerstil und der für sein kulturelles Leben bekannte Andreassteig. Nicht zuletzt durch die Orange Revolution und den Euromaidan wurde der Majdan Nesaleschnosti, der Hauptplatz der Stadt mit dem Hotel Ukrajina und dem Unabhängigkeitsdenkmal der Ukraine bekannt. Weitere bekannte Denkmale sind das Denkmal der Völkerfreundschaft mit einem monumentalen Bogen von 60 Meter Durchmesser und die Mutter-Heimat-Statue. Letztere ist eine 62 Meter hohe Kolossalstatue zum Gedenken an den Sieg im Großen Vaterländischen Krieg. 27 Denkmäler von Führern aus der Sowjetzeit wurden seit 2009 auf Anweisung der Kiewer Stadtverwaltung entfernt. In der Stadt gibt es einen stationären Zirkus und den Zoo mit über 3000 Tieren in etwa 400 Tierarten. Kiew war 2005 und 2017 Austragungsort des Eurovision Song Contest, da Ruslana und Jamala jeweils den Wettbewerb im Vorjahr gewonnen hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "Kiew ist ein kulturelles Zentrum der Ukraine und besitzt eine große Zahl an Museen. Zu den bekannteren zählen: Eine-Straße-Museum, Hetman-Museum, Iwan-Hontschar-Museum, Lesja-Ukrajinka-Museum, Michail-Bulgakow-Museum, Nationales Museum der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg, Nationales Museum Taras Schewtschenko, Nationales Historisches Museum der Ukraine, Nationales Kunstmuseum der Ukraine, Nationalmuseum Kiewer Kunstgalerie, Museum der Geschichte Kiews, Museum der westlichen und orientalischen Kunst Kiew, Museum für Volksarchitektur und Brauchtum der Ukraine und die Zentralna Rada.", "section_level": 2}, {"title": "Oper, Theater und Konzertsäle.", "content": "Das Taras-Schewtschenko-Opernhaus liegt auf der Wolodymyrska-Straße 50. An der Welyka Wassylkiwska-Straße liegt das Nationale akademische Theater der Operette, auf dem Iwan-Franko-Platz 3 steht das „Nationale Iwan-Franko-Schauspielhaus“ und auf der Bohdan-Chmelnyzkyj-Straße 5 befindet sich das Russische Dramentheater. Die Nationale Philharmonie der Ukraine befindet sich im Chreschtschatyj-Park beim Europäischen Platz. Alle diese Kultureinrichtungen liegen im Zentrum Kiews.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Der \"Kiewer Stadtrat\" () ist das höchste politische Organ der Stadt und nimmt in der „Stadt mit Sonderstatus“ kommunalpolitische Aufgaben wahr. Die Mitglieder des Stadtrates werden in direkter Wahl auf fünf Jahre durch die Bevölkerung der Stadt gewählt. Der ebenfalls direkt gewählte Bürgermeister Kiews ist der Vorsitzende des Stadtrates. Der Stadtrat tagt in dem in den 1950er Jahren im Stil des sozialistischen Klassizismus errichteten Gebäude des Kiewer Stadtrates auf dem Chreschtschatyk Nr. 36 im Zentrum Kiews.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Heute ist der am 25. Mai 2014 mit 57,4 % der Stimmen im ersten Wahlgang gewählte Vitali Klitschko Bürgermeister und somit Vorsitzender des Stadtrates. Bei den Kommunalwahlen in der Ukraine 2015 fanden in Kiew zwei Wahlgänge zur Bürgermeisterwahl statt. Im ersten Wahlgang erreichte Vitali Klitschko 40,57 % der Stimmen (353.312 total), Boryslaw Beresa () 8,85 % (77.029 total), Oleksandr Omeltschenko 8,47 % (73.724 total), Wolodymyr Bondarenko () 7,86 % (68.460 total) und Serhij Hussowskyj () 7,72 % (67.197 total). Da keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erhielt, wurde ein zweiter Wahlgang notwendig, der am 15. November 2015 stattfand. Bei der Stichwahl wurde Vitali Klitschko mit 66,5 % gegenüber 33,5 %, die Boryslaw Beresa erhielt, im Amt des Bürgermeisters bestätigt. Bürgermeister/Stadtoberhäupter von Kiew mit ihren Amtszeiten seit der ukrainischen Unabhängigkeit sind", "section_level": 3}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Administrativ wird Kiew in zehn Verwaltungsbezirke (Rajone) unterteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Kiew listet internationale Beziehungen zu 54 Städten auf:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "In Kiew sind alle Ministerien sowie die Hauptverwaltungen der meisten großen Unternehmen der Stahlindustrie, des Maschinen- und Fahrzeugbaus, des Flugzeugbaus (Antonow im Stadtteil \"Swjatoschyn\" mit 14.000 Beschäftigten), der Chemieindustrie, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Roshen), der Solarindustrie, der Gas- und Ölgesellschaften, der Energieerzeuger sowie des Luftverkehrs und der Finanzwirtschaft angesiedelt. Ein Hersteller von optischen und feinmechanischen Geräten ist das Arsenal-Werk.", "section_level": 1}, {"title": "Messen und Ausstellungen.", "content": "In Kiew befinden sich die Messe- und Ausstellungsgelände Expocenter der Ukraine und KiewExpoPlaza. Folgende Messen finden regelmäßig in Kiew statt:", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Es gibt (Stand 22. Mai 2017) keine städtische Touristeninformation in der Stadt, am Flughafen oder am Bahnhof. Private Agenturen übernehmen die Vermittlung von Hotelzimmern, Autovermietungen oder Stadtführungen. Derzeit gibt es für Touristen der Europäischen Union keine Visumpflicht. Ein gültiger Reisepass ist jedoch zur Einreise notwendig.", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Kiew ist Anziehungspunkt für den Tourismus, wirtschaftliches Zentrum und neben Lemberg und Odessa kultureller Mittelpunkt des Landes. Kiew ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Osteuropas als Schnittpunkt der Verkehrswege Istanbul/Athen–Sofia–Kiew–Minsk/Moskau und Westeuropa–Kaukasus. Außerdem hat Kiew einen Flusshafen am Dnepr, der von der Nordbrücke und sieben weiteren Brücken innerhalb des Stadtgebietes überbrückt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Als Hauptstadt bildet Kiew einen Knotenpunkt im ukrainischen Straßennetz. In Kiew kreuzen sich die E40 (Calais/Frankreich nach Ridder/Kasachstan), die E95 (Sankt Petersburg/Russland nach Merzifon/Türkei) und die E101. Außerdem die Fernstraßen nach Weißrussland (M01), Russland (über Charkiw M 03), Odessa (M05), Ungarn (über Lemberg M06), Polen (M07), Snamjanka (N01), Sumy (N07) und Dnipro (N08). Im Westen leitet der durch die T–10–27 gebildete Autobahnring den Durchgangsverkehr um die Stadt. Von Osten kommender Verkehr überquert den Dnepr in der Stadt und wird über die auf der Westseite liegende N01 geleitet. Kiew besitzt, neben einem Zentralen Busbahnhof, mehrere Busbahnhöfe für den Fernbusverkehr.", "section_level": 3}, {"title": "Eisenbahn.", "content": "Zahlreiche internationale Eisenbahnverbindungen führen zum Hauptbahnhof () in Kiew, unter anderem aus Russland, Polen, Ungarn, Weißrussland, Moldawien, Österreich und der Slowakei. Kiew hatte ferner Zugang zur Transsibirischen Eisenbahn, hier gab es die vermutlich weltlängste Eisenbahnverbindung Kiew – Wladiwostok.", "section_level": 3}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Kiew wird von drei Flughäfen bedient. Der kleinere und ältere der beiden Passagierflughäfen, Kiew-Schuljany, liegt im Stadtgebiet und wird überwiegend von Privat-Jets genutzt. Die Firma Wizz Air sowie einige ukrainische Chartergesellschaften bieten Flüge ins In- und Ausland an. In Boryspil, etwa 15 km östlich der Stadtgrenze beziehungsweise 30 km südöstlich des Zentrums, liegt der größere Flughafen Kiew-Boryspil (nach russischer Schreibweise auch als Borispol bekannt), der deutlich mehr Verbindungen hat und von den meisten internationalen Linien angeflogen wird. Der Flughafen Kiew-Gostomel ist außerdem ein internationaler Frachtflughafen in der nordwestlichen Vorstadt Hostomel (russ. Gostomel). Der Flugplatz Swjatoschyn ist der Werksflugplatz der Firma Antonow.", "section_level": 3}, {"title": "Innerstädtischer Verkehr.", "content": "Dem innerstädtischen Verkehr dienen Trolleybusse, Busse und die Straßenbahn des städtischen Verkehrsbetriebs Kyjiwpastrans, außerdem Marschrutkas (Kleinbus-Linientaxen), die S-Bahn und die Metro. Letztere besitzt drei die Stadt durchkreuzende Linien. Im Berufsverkehr verkehrt die Metro zum Teil im 90-Sekunden-Takt, sonst alle zwei bis vier Minuten. Abends können es auch 7–10 Minuten sein, nach 23 Uhr bis zu 12–15 Minuten. Nachts (von etwa Mitternacht bis etwa 5:45 morgens) ist die Metro geschlossen. Außerdem verbindet eine Standseilbahn \"(Funikuler)\" den Stadtteil Podil am Dnepr-Ufer mit dem Stadtzentrum.", "section_level": 3}, {"title": "Hochschulen.", "content": "Es gibt insgesamt 99 Hochschulen. Die größten beziehungsweise wichtigsten sind", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der bekannteste Sportverein der Stadt und der Ukraine ist der FC Dynamo Kiew. Weitere Fußballclubs sind Arsenal Kiew und Obolon Kiew, hinzu kommen der Basketballverein BK Kiew, der Handballverein Spartak Kiew sowie der ukrainische Rekordmeister im Eishockey und der HK Sokil Kiew. Das Nationalstadion der Ukraine, das Olympiastadion, befindet sich in Kiew. Im August 2007 war Kiew Austragungsort der Weltmeisterschaften im Orientierungslauf. Seit 2008 erfolgte ein Komplettumbau, das Stadion war Austragungsort und Spielort des Finales der Fußball-Europameisterschaft 2012. Von 1968 bis 2003 befand sich am Nationalstadion mit dem Tramplin Olimpijskiy eine Skisprungschanze der Kategorie K80.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Berühmte Söhne und Töchter Kiews sind der Schriftsteller Michail Bulgakow, die Filmregisseurin Maya Deren, die Schauspielerin Milla Jovovich, der Maler Kasimir Malewitsch, die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir und der Luftfahrtpionier Igor Sikorski. Weitere in der Stadt geborene Persönlichkeiten sind in der \"Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt Kiew\" aufgeführt, Ehrenbürger der Stadt finden sich auf der \"Liste der Ehrenbürger von Kiew.\" Die Rektoren der Kiewer Universität finden sich auf der \"Liste der Rektoren der Universität Kiew\" und Biografien von Menschen mit deutlichem Bezug zu Kiew werden in der \"\" gesammelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kiew ( []; []) ist die Hauptstadt und die größte Stadt der Ukraine sowie Verwaltungssitz der Oblast Kiew und des Rajon Kiew-Swjatoschyn. Sie liegt am bis hierhin für kleinere Seeschiffe befahrbaren Dnepr und hat auf einer Fläche von 847,66 km2 über 2,95 Millionen Einwohner. Die Agglomeration umfasst mehr als vier Millionen Einwohner.", "tgt_summary": "基辅( ; )位于乌克兰中北部第聂伯河中游,是乌克兰首都、基辅州首府及国内第一大城市,人口达2,907,817(2016年)。", "id": 2991717} {"src_title": "Gliwice", "tgt_title": "格利维采", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Gliwice (\"Gleiwitz\") liegt etwa 95 Kilometer westlich der Stadt Krakau und 270 Kilometer südwestlich der Stadt Warschau und ist die westlichste Stadt des oberschlesischen Industriegebiets. Der wichtigste Fluss ist die Klodnitz, welche die Stadt in Ost-West-Richtung durchzieht. Der zweite Fluss der Stadt ist die Bytomka, die in die Klodnitz mündet. Der dritte Fluss, der ebenfalls in die Klodnitz mündete, bevor ein Teil des Flusses zugeschüttet und somit die Verbindung zur Klodnitz unterbrochen wurde, ist die Ostropka, die im Gliwicer Stadtteil Ostropa entspringt. Der Gleiwitzer Kanal beginnt in einem Hafen im westlichen Teil der Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Ausdehnung des Stadtgebiets.", "content": "Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 134,2 km2, von der etwa 9 % Wälder einnehmen, weitere 3 % sind Grünflächen. Gliwice ist von der Fläche die siebzehntgrößte Stadt Polens. Wegen der Größe des Stadtgebiets ergeben sich auch Unterschiede in der Flächennutzung. Die größten bebauten Flächen dehnen sich in der Mitte der Stadt aus. Im Norden sowie im Osten befinden sich noch größere bebaute Flächen als im Westen und im Süden der Stadt, da sich hinter der östlichen und nördlichen Stadtgrenze gleich wieder Städte (wie Zabrze) befinden.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Stadtgliederung von Gliwice wurde am 22. Februar 2008 neu festgelegt; bereits am 14. September 2006 waren 18 Bezirke festgelegt worden. Demnach gliedert sich Gliwice nun in zwanzig Stadtteile:", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nordwestlich, westlich und südlich von Gliwice liegt der Powiat Gliwicki mit den Gemeinden Gierałtowice (\"Gieraltowitz\"), Pilchowice (\"Pilchowitz\"), Rudziniec (\"Rudzinitz\"), Sośnicowice (\"Kieferstädtel\") und den Städten Knurów (\"Knurow\") und Pyskowice (\"Peiskretscham\"). Im Norden liegt der Powiat Tarnogórski (\"Tarnowitzer Distrikt\") mit der Gemeinde Zbrosławice (\"Broslawitz\") und im Osten die Stadt Zabrze (\"Hindenburg O.S.\").", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter und frühe Neuzeit.", "content": "Der Ort ist seit dem 13. Jahrhundert als Stadt nachweisbar, 1276 wurde er erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1337 war er Sitz des Teilherzogtums Gleiwitz. 1526 fiel die Stadt wie das gesamte Schlesien an das Haus Habsburg. 1601 gab es einen großen Brand. 1623 und 1645 wurde die Stadt im Dreißigjährigen Krieg geplündert, 1626 erfolglos von Polen belagert. Der Türkenkrieg und die daraus resultierende Geldnot zwang die Habsburger, Gleiwitz für die relativ geringe Summe von 14.000 Talern an Friedrich Zettritz zu verpachten. Die Pachtzeit unter Zettritz – nur für die Stadt Gleiwitz – sollte ursprünglich 18 Jahre dauern, 1580 wurde sie jedoch um zehn Jahre und 1589 um weitere 18 Jahre verlängert.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit und Industrialisierung.", "content": "Der Zeitraum von 1740 bis 1763 war gekennzeichnet durch die so genannten schlesischen Kriege zwischen Österreich und Preußen, in deren Folge die Stadt an Preußen fiel. Ein bedeutender wirtschaftlicher Aufstieg der Stadt folgte der Errichtung der Eisenhütten-Industrie zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Nach den 1789 in Malapane gemachten Versuchen, einen Hochofen anstelle der bis dahin üblichen Holzkohle mit Koks zu betreiben, baute man im Königlich Preußischen Hüttenwerk Gleiwitz den ersten mit Koks befeuerten Hochofen auf dem europäischen Kontinent und eine Eisengießerei, die im November 1796 ihren Betrieb aufnahmen. Die Produktion von Roheisen konnte bald von 1000 kg auf 2000 kg pro Tag gesteigert werden. Die florierenden Geschäfte führten zum Ausbau und zur Erneuerung kleinerer Industriewerke wie auch zur Entstehung neuer Industriezweige. Gefördert wurde diese Entwicklung durch den Anschluss von Gleiwitz an die Wasserwege und das Schienennetz. 1804 wurde der Klodnitzkanal eröffnet; seitdem besteht eine Wasserstraße zwischen Gleiwitz und der Oder. Am 10. März 1813 unterschrieb Friedrich Wilhelm III in Breslau die Stiftungsurkunde des Eisernen Kreuzes. Die ersten Abzeichnungen, nach dem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel, entstanden in der Königlich Preußischen Eisengießerei in Gleiwitz. Hier stellte auch August Friedrich Holtzhausen in einer 1806 eigens dafür gegründeten Maschinenabteilung bis 1825 etwa 50 Dampfmaschinen her, ein wichtiger Faktor für die Industrialisierung Schlesiens. Im Jahr 1845 begann der Bau der Eisenbahnstrecke, die Gleiwitz mit Oppeln und Breslau verbindet. 1868 entstanden die Huldschinsky-Werke. Oskar und Georg Caro, die Erben der Gründer des Hüttenwerks Herminenhütte in Laband, übernahmen 1883 das Hüttenwerk \"Julia\" in Bobrek. Zusammen mit August Wilhelm Hegenscheidt gründeten sie 1887 die Firma „Obereisen“ und dehnten ihre Kontrolle und Macht über alle neu entstandenen Industriewerke aus. In der näheren Umgebung von Gleiwitz gab es in jenen Tagen 14 Brennereien, zwei Brauereibetriebe, fünf Mühlen, sieben Ziegelbrennereien, drei Sägewerke, eine Schindelfabrik, acht Kalkbrennereien und zwei Glaswerke. Überdies befanden sich dort ein Gaswerk, eine Ofenfabrik, eine Abfüllanlage für Bier, vier Druckereien sowie eine Asphalt- und Pappfabrik. Gleichzeitig wurden Institutionen errichtet, die den Geldbetrieb erleichtern sollten, so zum Beispiel Banken, Geldstuben, Sparkassen- und Anleihestellen. 1892 wurde die erste Straßenbahnlinie errichtet, die rasch bis in den Ort Deutsch Piekar weitergeführt wurde. 1899 wurde das Theater errichtet, auf dessen Bühne bis zum Zweiten Weltkrieg Schauspieler aus ganz Europa auftraten.", "section_level": 2}, {"title": "Im 20. Jahrhundert.", "content": "Von 1896 bis 1900 wurde die Peter-Paul-Kirche erbaut. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Gleiwitz zwei evangelische Kirchen, vier katholische Kirchen, eine altkatholische Kirche, eine Synagoge, ein Gymnasium, eine Oberrealschule, eine Maschinenbau- und Hüttenschule, zwei Waisenhäuser und war Sitz eines Landgerichts. Zwischen 1903 und 1906 entstand das neugotische Hauptpostgebäude. Vor dem Ersten Weltkrieg sprachen etwa ein Viertel der Einwohner Polnisch als Muttersprache. In den Jahren 1919 bis 1921 erfolgten drei polnische Aufstände in Oberschlesien. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 musste auch die Bevölkerung von Gleiwitz entscheiden, ob sie zu Polen oder zu Deutschland gehören wollte. 32.029 Wahlberechtigte (78,7 % der abgegebenen Stimmen) stimmten für einen Verbleib bei Deutschland, 8558 für Polen (21,0 %). 113 Stimmen (0,3 %) waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 97,0 %. 1922 wurde Oberschlesien unter den beiden Ländern aufgeteilt. Gleiwitz, Hindenburg OS und Beuthen OS waren die wenigen Städte des Oberschlesischen Industriegebiets, die beim Deutschen Reich verblieben, und Gleiwitz wurde zur Grenzstadt. Lange Zeit gab es Pläne, die drei Städte zur Dreistädteeinheit Gleiwitz-Hindenburg-Beuthen zusammenzuschließen. 1924 schlossen sich die Theater in Gleiwitz, Hindenburg und Beuthen zum „Oberschlesischen Theater“ (zwischen 1924 und 1927 „Theater Dreier Städte“) zusammen. 1927 wurden Ellguth-Zabrze, Sosnitza, Richtersdorf und Zernik ins Stadtgebiet von Gleiwitz eingemeindet. 1928 wurde das moderne Hotel „Haus Oberschlesien“ an der Wilhelmstraße (heute Zwycięstwa-Straße) erbaut. Das Gebäude ist heute Sitz der Stadtverwaltung. Von 1925 bis 1933 war der dem Zentrum angehörende Verwaltungsjurist Georg Geisler, der seit 1912 Zweiter Bürgermeister gewesen war, Oberbürgermeister. Geisler wurde 1933 von den an die Macht gekommenen Nationalsozialisten unrechtmäßig abgesetzt. 1938 wurde der Gleiwitzer Kanal fertiggestellt. Um den 10. August 1939 begannen die Vorbereitungen für den Überfall auf den Sender Gleiwitz unter der Leitung von Reinhard Heydrich und unterstützt durch den Leiter der Gestapo, Heinrich Müller. Am 31. August 1939 überfiel eine Gruppe von SS-Männern, die sich als polnische Partisanen verkleidet hatten, unter Führung von Sturmbannführer Alfred Naujocks den Sender Gleiwitz, um einen Vorwand für den deutschen Überfall auf Polen zu liefern. In seiner Rede vor dem Reichstag am Vormittag des nächsten Tages sprach Hitler zum Überfall auf Polen auch davon, dass „ab 5.45 Uhr zurückgeschossen werde“. Er erwähnte den Vorfall von Gleiwitz nicht genau, sondern sprach allgemein von 14 Grenzzwischenfällen, die sich in der Nacht ereignet hätten. Die Sendestation mit dem ca. 111 m hohen Holzturm ist heute ein Museum, \"Radiostacja, Muzeum w Gliwicach\". Zwischen März und Juli 1944 entstanden in Gleiwitz vier Nebenlager des Konzentrationslagers Auschwitz I. Im März 1944 Gleiwitz I, im Mai Gleiwitz II, im Juni Gleiwitz IV und im Juli Gleiwitz III. Sie wurden am 18. Januar 1945 aufgelöst. Am 24. Januar 1945 besetzte die Rote Armee Gleiwitz. In der Stadt, die bisher von größeren Kriegsschäden verschont geblieben war, wurden von den sowjetischen Soldaten mehrere Gebäude angezündet, darunter die Gebäude am Ring, das Stadttheater und das Haus Oberschlesien. Am 26. Januar 1945 erschien die letzte Ausgabe der in Gleiwitz herausgegebenen deutschsprachigen Zeitung Oberschlesischer Wanderer. In der Stadt befanden sich im Januar 1945 55.000 Einwohner. Zwischen Januar und März 1945 ermordeten die Rotarmisten zwischen 1.500 und 3.000 Gleiwitzer Zivilisten, unter ihnen war der Bildhauer Hanns Breitenbach. Zwischen Februar und März 1945 wurden tausende Personen zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion abtransportiert. Im März 1945 wurde Gleiwitz unter polnische Verwaltung gestellt. Die deutsche Stadt wurde in „Gliwice“ umbenannt und am 18. März in die Woiwodschaft Schlesien eingegliedert. Im Mai 1945 zogen in Gleiwitz die ersten Polen zu, und es begann die Verdrängung der einheimischen Bevölkerung aus deren Wohnungen und Häusern. Im August 1945 wurde ein Durchgangslager für die Deutschen, die für die Vertreibung vorgesehen waren, eingerichtet. Am 6. August 1945 begann die örtliche polnische Verwaltungsbehörde mit der Vertreibung der örtlichen deutschen Bevölkerung in die Britische Besatzungszone. Um die Spuren der deutschen Geschichte der Stadt zu verbergen, wurden in den 1940er und 1950er Jahren eigens „Entdeutschungskampagnen“ durchgeführt. Dazu gehörten insbesondere die Beseitigung deutschsprachiger Schilder und das Entfernen deutschsprachiger Inschriften und Beschriftungen. 1945 wurde die Schlesische Technische Universität gegründet. In der Nachkriegszeit wurden Hochhaus-Siedlungen errichtet und die Stadt dehnte sich weiter aus. Umliegende Dörfer wurden in die Stadt eingemeindet. In den Jahren 1975 bis 1998 gehörte die Stadt zur Woiwodschaft Kattowitz. Nach der Wende wurde Gliwice modernisiert. Die neue Autostrada A4 wurde gebaut und neue Gebäude entstanden. Die Häuser an der Zwycięstwa-Straße werden seit 1992 renoviert, um der Einkaufsmeile den alten Glanz zu verleihen. Seit 1996 befindet sich in der Nähe des Stadtteils Brzezinka die Sonderwirtschaftszone von Gliwice. Weitere Sonderwirtschaftszonen entstanden in der Nähe der Stadtteile Łabędy und Trynek. Seit dem 1. Januar 1999 liegt Gliwice in der Woiwodschaft Schlesien und erhielt durch die Verwaltungsreform den Status einer kreisfreien Stadt. Im April 1999 besuchte Papst Johannes Paul II. die Stadt. Im Jahr 2000 feierte Gliwice sein 750-Jahr-Jubiläum.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Die Stadtgemeinde Gleiwitz hatte ursprünglich dem Kreis Tost-Gleiwitz angehört. Seit dem 1. April 1897 bildete Gleiwitz mit den eingegliederten Landgemeinden Trynek und Petersdorf (heute Szobiszowice) einen eigenen Stadtkreis, der am 1. Januar 1927 noch einmal um die Landgemeinden Ellguth-Zabrze, Richtersdorf (heute Wójtowa Wieś) und Zernik sowie die Gutsbezirke Städtisch Petersdorf und Städtisch Zernik erweitert wurde. Die letzte Gebietserweiterung zu deutscher Zeit fand am 1. August 1942 durch die Eingliederung von Teilen der Gemeinden Alt Gleiwitz und Laband (\"Łabędy\") aus dem Landkreis Tost-Gleiwitz zu Gunsten des Stadtkreises Gleiwitz statt. 1964 kamen Łabędy \"(Laband)\" und Czechowice \"(Schechowitz)\" zum Gliwicer Stadtgebiet hinzu.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "In Gliwice lebten 2002 laut der im selben Jahr durchgeführten Volkszählung 203.814 Einwohner, von denen 182.496 (89,5 %) die polnische Nationalität angaben. 4811 Personen (2,4 %) gaben eine andere Nationalität an, darunter 2244 Einwohner (1,1 %) die deutsche, 2154 (1,1 %) die nicht anerkannte „schlesische“ und 98 bekannten sich als Roma. 8,1 % der Bevölkerung (16.507 Einwohner) machten zur Nationalität keine Angaben.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Stadt ist gespalten; vorne in Blau ein halber goldener Adler am Spalt (der oberschlesische Adler), hinten in Rot ein silberner Zinnenturm mit blauem Spitzdach. Wahrscheinlich beruft sich der Ursprung des Turmes auf eines der Stadttore. Das ursprüngliche Wappen hatte rechts den halben Habsburger Adler auf rot-weiß-rotem Grund und links in Blau den halben oberschlesischen Adler. In der Mitte war der Turm positioniert, der in rot-weiß-rote Tücher gehüllt ist, über ihm war eine Abbildung von Maria und Jesus über einem Halbmond. Zu kommunistischen Zeiten wurden während der Entdeutschung der Stadt zunächst der Habsburger Adler durch den polnischen Adler und der rot-weiß-rote Hintergrund durch Rot ersetzt sowie der Halbmond entfernt und der Turm rot eingefärbt, ehe man kurz darauf das Wappen durch das aktuelle ersetzte.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Die Stadt Gliwice unterhält Beziehungen mit den Städten", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Zu den Sehenswürdigkeiten in Gliwice gehören die zahlreichen Backsteingebäude. Dazu gehören u. a. die meisten Kirchen in Gliwice, das Hauptpostgebäude, die jüdische Friedhofshalle, die Gebäude der Grube Gleiwitz, das Graue und Rote Chemiegebäude der Technischen Universität und die Feuerwache. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten finden sich in der Altstadt, wie der Ring mit dem Rathaus, die Allerheiligenkirche, die Stadtmauer und das Schloss. Das erste Rathaus wurde im 13. Jahrhundert erbaut, im 19. Jahrhundert entstand das heutige. Die Höhe des Rathausturms beträgt 41 Meter. Nachdem die Stadtverwaltung an die Zwycięstwa-Straße gezogen ist, dient das Rathaus nur noch als Standesamt. In den letzten Jahren wurde es renoviert. Das Schloss wurde im 16. Jahrhundert errichtet und war Teil der Stadtmauer, die die Altstadt schützte. Seit 1959 befindet sich hier ein Museum über die Stadtgeschichte von Gliwice. In der Nähe der Altstadt befinden sich das Hauptpostgebäude und die Villa Caro. Die Villa Caro wurde in den zwischen 1882 und 1885 für Oskar Caro erbaut und ist heute der Hauptsitz des Museums in Gliwice. Eine weitere Sehenswürdigkeit in der Innenstadt ist das Palmenhaus im Chopin-Park. Das Palmenhaus beherbergt auf 2000 Quadratmetern 5600 verschiedene Pflanzen. Das erste Palmenhaus entstand schon 1880. Im Jahr 1924 wurde an gleicher Stelle ein Neubau errichtet, der um 2000 zum heutigen Haus umgebaut wurde. Seit 1930 ist das Palmenhaus öffentlich zugänglich. Zwischen dem Gleiwitzer Ring in der Altstadt und dem Hauptbahnhof verläuft die Zwycięstwa-Straße, eine 840 Meter lange Einkaufsstraße. Sie wurde 1908 zur befestigten Straße ausgebaut und erhielt den Namen „Wilhelmstraße“. Nach und nach entwickelte sie sich zur heutigen Einkaufsstraße. Der heutige Name Zwycięstwa-Straße bedeutet auf Deutsch Siegesstraße. An der Straße befinden sich die Stadtverwaltung, viele Geschäfte und mehrere Hotels. Die Straße ist umgeben von gründerzeitlichen Häusern mit Ecktürmen, darunter der Schlesische Hof, aber auch von modernen Häusern aus den 20er und 30er Jahren wie z. B. das Seidenhaus Weichmann. Eine ingenieurtechnische und historisch bedeutende Sehenswürdigkeit ist der Sendeturm Gleiwitz. Er ist der einzige noch vorhandene Sendeturm in Holzbauweise, der mit einer Höhe von 118 Metern die höchste Holzkonstruktion der Welt sein dürfte. Bekannt wurde der Sender durch den inszenierten Überfall auf den Sender Gleiwitz im Jahr 1939. Die ehemalige Gaststätte \"Feldschlößchen\" im Stadtteil Petersdorf (heute Szobiszowice) in der Johannisstraße (heute ul. Swietojanska) 35, in der sich bereits um 1865 eine Schule befand, bevor um 1880 ein Restaurant eröffnet wurde, das bis 1945 durchgängig betrieben wurde (von 1929 bis 1945 von Johann Herzog). Die Schweizerei war ebenso wie das Seufzerwäldchen ein ehemaliger Ausflugsort in Gleiwitz.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchen.", "content": "In Gliwice gibt es 25 katholische Kirchen und sieben Kirchen anderen Glaubens. Die bedeutendsten sind die zwischen 1896 und 1900 errichtete neugotische Peter-Paul-Kirche im Stadtzentrum, die gotische Allerheiligenkirche aus dem 13. Jahrhundert, die nach einem Brand ab 1929 restauriert wurde. Auf dem 62 Meter hohen Turm mit weit sichtbarem Kreuz wurde 2004 wurde eine Aussichtsplattform eröffnet. An die gotische Bartholomäuskirche aus dem 13. Jahrhundert wurde Im 15. Jahrhundert der kleine Turm gebaut. Ihre Mauern bestehen aus großen Steinen. Für ihre im Laufe der Jahre angewachsene Gemeinde wurde 1907 bis 1911 in der Nähe die neue neugotische Bartholomäuskirche errichtet. Die zwischen 1856 und 1859 errichtete St. Barbara-Kirche im Stadtzentrum in der Nähe der Zwycięstwa-Straße besitzt einen 44 Meter hohen Turm. Weitere bedeutende Kirchengebäude sind die Mariä-Himmelfahrt-Kirche, eine besonders große versetzte Schrotholzkirche (vermutlich Ende des 15. Jahrhunderts erbaut), die Trinitatiskirche, die Kirche zum heiligen Kreuz und die Christus-König-Kirche.", "section_level": 3}, {"title": "Standbilder.", "content": "Zu den bekanntesten Standbildern zählen der Brunnen mit tanzenden Faunen, der Neptunbrunnen, der Wachende Löwe und der Brunnen mit Knabe mit Schwan.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Freizeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "In Gliwice gibt es heute drei Theater. Das Gliwicki Teatr Muzyczny (Gleiwitzer Musiktheater), das Teatr A und das Teatr Nowej Sztuki (Theater der Neuen Künste). Das Gliwicki Teatr Muzyczny besteht seit dem Jahr 1952. Im Jahre 2001 wurde das Theater nach einer Renovierung wiedereröffnet. Das Teatr A besteht seit 1996. Hier werden überwiegend Theaterstücke mit religiösem Hintergrund aufgeführt. Das Teatr Nowej Sztuki besteht seit Dezember 2002 und gehört zu den kleineren Theatern in der Woiwodschaft Kattowitz. Derzeit gibt es einige Initiativen, die das 1945 abgebrannte Stadttheater Gleiwitz wieder aufbauen wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Kinos.", "content": "In der Stadt gibt es zwei Kinos. Das kleinere Kino \"Amok\" befindet sich im Gebäude der Stadtverwaltung. Das größte Kino in Gliwice ist mit 13 Kinosälen das neue Kino \"Cinema City\" im neuen Einkaufszentrum Forum Gliwice.", "section_level": 2}, {"title": "Parks.", "content": "Zu den größten Parkanlagen in Gliwice zählen der Frédéric-Chopin-Park und der Bolesław-Chrobry-Park im Stadtzentrum. Im Chopin-Park befindet sich das Palmenhaus. Eine weitere Parkanlage ist der Plac Grunwaldzki; dazu kommen mehrere kleine Grünanlagen, darunter die platzartigen Grünanlagen „Dessau“, „Valenciennes“, „Doncaster“, „Theodor Kalide“ und die Grünanlage vor der Stadtverwaltung. Im Norden von Gliwice erstreckt sich der Las Łabędzki, ein großer Wald, den vor allem Reiter als Ausflugsziel benutzen. Im Nordosten der Stadt liegt der Stadtwald.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der erfolgreichste Gleiwitzer Verein war die 1926 gegründete SVgg Vorwärts-Rasensport. Sie spielte in der obersten deutschen Fußballliga, der Gauliga Schlesien, bzw. ab 1941 in der Gauliga Oberschlesien und nahm siebenmal an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil. Daneben existierten in Gleiwitz noch folgende Fußballvereine: der VfB 1910, der Reichsbahn-SV Gleiwitz, der \"TV Vorwärts\", der \"MTV 1887\", der \"VfR 1919\", die \"Vgt. Gleiwitzer Sportfreunde\", der \"SC Vorwärts 1917\", der \"SC Schlesien 1922\", der \"SC Germania Sosnitza\", der \"SuSV Gleiwitz-Nord\", der \"BV Laband\", der \"FC Askania Peiskretscham\", der \"SV 1910 Zernik\", die \"SpVgg 1921 Gleiwitz-Nord\", der \"ESV\", der \"SV 1924 Laband\", die \"SVgg Oberhütten\", die \"SVgg Freiwillige Feuerwehr\", der \"Post SV\", der \"Reichsbahn-SV Peiskretscham\", der \"SV Hultschiner\", die \"SVgg Oberschlesier\", die \"SVgg Debewa\", die \"Gleiwitzer SG 1931\" und die \"SVgg Defaka\". Der 1945 gegründete Fußballverein Piast Gliwice spielte zweimal im Finale um den Polnischen Fußballpokal, ging aber aus beiden Partien als Verlierer vom Platz. Im Juni 2008 gelang der Mannschaft erstmals der Aufstieg in die höchste polnische Spielklasse, die Ekstraklasa. 2019 wurde der Verein erstmals polnischer Fußballmeister. Schwimmbäder: Im Stadtzentrum gibt es keine Freibäder. Die drei Freibäder (Kąpielisko Leśne, Kąpielisko Neptun und Kąpielisko Czechowice) befinden sich in den Vororten von Gliwice und sind im Sommer gut besucht. In Gliwice gibt es zudem fünf Schwimmhallen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Gliwice ist für den Straßenverkehr sowie für den Eisenbahn- und Schiffsverkehr ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Durch Gliwice verlaufen die Landesstraße (droga krajowa) 78 und die Landesstraße 88 und beginnt die Landesstraße 44 nach Krakau. In Gliwice beginnen zwei Woiwodschaftsstraßen (droga wojewódzka), die Woiwodschaftsstraße 408 nach Kędzierzyn-Koźle und die Woiwodschaftsstraße 901 nach Olesno. Durch Gliwice verlaufen in nord-südlicher Richtung die Autobahn A4, in ostwestlicher Richtung die Autobahn A1 sowie als Ergänzung innerstädtisch die Schnellverkehrsstraße Drogowa Trasa Średnicowa. In Gliwice verkehren ca. 45 Stadtbuslinien. Außerdem verkehren vier PKS-Buslinien. Bis zum 1. September 2009 gab es eine Straßenbahnlinie der Oberschlesischen Straßenbahn von/nach Ruda Śląska, die in Gliwice endete. Seitdem enden die Bahnen der Linien 1, 3, 4, 5, 11, 17 und 30 an der Stadtgrenze an der Haltestelle \"Gliwice Zajezdnia\". Der Hauptbahnhof ist einer der größten Bahnhöfe im Oberschlesischen Industriegebiet. Neben dem Hauptbahnhof hat Gliwice noch einen Güterbahnhof und zwei weitere Bahnhöfe. Vom 25. März 1899 bis zum Jahr 1993 war Gleiwitz durch eine Schmalspurbahn mit Ratibor verbunden. Die Spurweite betrug 785 mm. 2013 existierte davon noch ein Museumsbahnbetrieb. Durch Gliwice fließt der Fluss Klodnitz und der Gleiwitzer Kanal. Der Gleiwitzer Kanal mündet in die Oder und fängt in Gliwice in einem Hafen an. Gliwice war daher ein wichtiger Standort für die Schifffahrt. Kohle aus dem Oberschlesischen Industriegebiet wurde zumeist von Gliwice aus in Richtung Westen verschifft. Der Massenguttransport ist auf der Oder aber seit Jahren rückläufig und gegenwärtig kein wesentlicher Faktor mehr. Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Katowice. Er liegt 34 Kilometer nordöstlich der Stadt. Ein weiterer internationaler Flughafen ist der von Krakau-Balice. Der Flugplatz Opole-Kamień Śląski hat keine Relevanz. Gliwice selbst hat einen traditionsreichen alten Flugplatz im Stadtteil Trynek (Trinneck), der vom örtlichen Luftsportclub sowie für den Einsatz des Rettungshubschraubers genutzt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "In Gliwice gibt es drei große Sonderwirtschaftszonen. Die größte Fläche befindet sich bei Gliwice-Brzezinka, in der sich auch das Automobilwerk von PSA niedergelassen hat. Seit Herbst 2015 produziert das Werk die neueste Opel Kadett/Astra Generation, was das wichtigste Volumenmodell der Marke darstellt. Eine weitere Sonderwirtschaftszone befindet sich bei Trynek. Die kleinste Sonderwirtschaftszone befindet sich in Gliwice-Łabędy auf einem ehemaligen Bergwerksgelände.", "section_level": 2}, {"title": "Handel und Einkaufsmöglichkeiten.", "content": "Neben zahlreichen Geschäften im Stadtzentrum und an der Zwycięstwa-Straße gibt es Großmärkte außerhalb der Innenstadt. Außerhalb des Stadtzentrums befindet sich der Hypermarkt Tesco. In Gliwice gibt es noch zwei Einkaufszentren, das Forum Gliwice und das Einkaufszentrum Arena Gliwice.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Gliwice ist Sitz eines Regionalstudios von Polskie Radio Katowice und eines Studios von Radio Plus und CCM Radio. Regelmäßig in Gliwice erscheinende Zeitungen sind die Nowiny Gliwickie und der Dziennik Zachodni.", "section_level": 2}, {"title": "Gleiwitzer.", "content": "Bekannte, in Gliwice geborene Persönlichkeiten sind unter anderem der Bergbauingenieur und Zoologe Wilhelm von Blandowski, der Physiker Eugen Goldstein, der Komponist, Dirigent und Musikpädagoge Richard Wetz, der Neurologe und Psychiater sowie Epileptologe Alfred Hauptmann, der Literat, Schriftsteller und Lyriker Olav Münzberg, der Schriftsteller Wolfgang Bittner, der Schauspieler Hansi Kraus sowie die Fußballspieler Adam Matuschyk, Sebastian Boenisch und Lukas Podolski.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenbürger.", "content": "Fünf Angehörige der jüdischen Gemeinde erhielten die Ehrenbürgerwürde:", "section_level": 1}], "src_summary": "Gliwice [], [], ist eine oberschlesische kreisfreie Großstadt in der polnischen Woiwodschaft Schlesien und Kreisstadt des Powiat Gliwicki \"(Powiat Gleiwitz)\". Mit rund 185.000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt in der Woiwodschaft Schlesien. Gliwice besteht seit dem 13. Jahrhundert und ist eine der ältesten Städte des Oberschlesischen Industriegebiets. Die Stadt ist Sitz der Schlesischen Technischen Universität.", "tgt_summary": "格利维采(波兰语:';德语:',格莱维茨)是波兰南部的一座工业城市,2004年人口200,361。", "id": 496428} {"src_title": "Pennsylvania", "tgt_title": "宾夕法尼亚州", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Pennsylvania grenzt im Osten an New Jersey, im Südosten an Delaware, im Süden an Maryland, im Südwesten an West Virginia, im Westen an Ohio, im Nordwesten an den Eriesee und im Norden an den Bundesstaat New York. Die Ausdehnung beträgt 274 km in Nord-Süd-Richtung und 455 km in Ost-West-Richtung. Die Gesamtfläche des Bundesstaates beträgt 119.283 km2, er ist damit etwas größer als Bulgarien. Davon sind 116.075 km2 Landflächen; 3.208 km2 sind Gewässeroberflächen, von denen 1.940 km2 auf den Eriesee entfallen. Die höchste Erhebung des Staats ist mit 979 Meter über dem Meeresspiegel der Mount Davis, der nach seinem Eigentümer benannt wurde, einem Lehrer, der auf Seiten der Union bei der Schlacht von Gettysburg kämpfte. Der niedrigste Punkt Pennsylvanias liegt auf Meereshöhe am Delaware River. Die Durchschnittshöhe beträgt 336 m. Der Hauptfluss durch das Land heißt Susquehanna River. Pennsylvania ist geprägt durch Laubwälder und Hügelland. Im Osten des Landes findet man das Mittelgebirge der Appalachen. Im Süden des Bundesstaates liegt die archäologisch interessante Ausgrabungsstätte Meadowcroft.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Pennsylvania hat 12.702.379 Einwohner (Stand: U.S. Census 2010), davon sind 79,5 % Weiße, 10,8 % Afroamerikaner, 5,7 % Hispanics, 2,7 % Asiaten, 0,2 % Indianer.", "section_level": 1}, {"title": "Alters- und Geschlechterstruktur.", "content": "Die Altersstruktur von Pennsylvania setzt sich folgendermaßen zusammen: Das Medianalter beträgt 39,6 Jahre. 48,6 % der Bevölkerung sind männlich und 51,4 % sind weiblich.", "section_level": 2}, {"title": "Abstammung.", "content": "3.239.286 Einwohner Pennsylvanias gaben bei der American Community Survey im Jahr 2014 an, deutschstämmige Vorfahren zu haben. Mit einem Anteil von 25,3 % an der Gesamtbevölkerung stellen die Deutschstämmigen damit die größte Bevölkerungsgruppe des Bundesstaates dar. Es folgen mit weitem Abstand die Gruppen der Irisch- (16,4 %), Italienisch- (12,2 %), Englisch- (7,0 %) und Polnischstämmigen (6,4 %). Deutschsprachige Einwanderer, die \"Pennsylvania Dutch,\" unter ihnen Mennoniten und Amische, ließen sich vor allem im Süden, besonders im \"Lancaster County,\" nieder. 1683 wurde Germantown gegründet. \"Berks County\" wurde im 18. Jahrhundert überwiegend von evangelischen Deutschen besiedelt. 30.000 Einwanderer von 1727 bis 1776 sind mit Angaben der Namen der Schiffe, des Einschiffungsortes und des Datums der Ankunft in Philadelphia namentlich publiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften im Jahre 2000 waren die Katholische Kirche mit 3.802.524, die \"United Methodist Church\" mit 659.350 und die \"Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika\" mit 611.913 Anhängern.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen.", "content": "Pennsylvania hat offiziell keine Amtssprache. Es werden aber vorwiegend die Englische Sprache und teilweise auch die Deutsche Sprache von offizieller Stelle benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich war Pennsylvania das Siedlungsgebiet der von Irokesen und europäischen Kolonisten ausgerotteten Susquehannock. 1643 ließen sich die ersten Siedler aus Schweden kommend nieder. Später gelangte es unter die Kontrolle von England. Von 1671 an reiste William Penn in viele europäische Länder und warb für die Quäker-Kolonien in der Neuen Welt. Die größte Immigration von Quäkern begann ab 1681, als Karl II. von England den Quäkern ein großes Landgebiet an der damaligen Westgrenze der besiedelten Gebiete überließ und Penn zum Gouverneur des später Pennsylvania genannten Gebietes ernannte. Das „heilige Experiment“, wie es Penn nannte, war der einzige jemals existierende Quäker-Staat. In ihm herrschte von Anfang an volle Religionsfreiheit. 1774 und 1775 tagte der Kontinentalkongress in Philadelphia, wo am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung in der \"Independence Hall\" (damals \"Pennsylvania State House\") unterzeichnet wurde. Damit waren der Eigentümerfamilie Penn alle Privilegien im Sinne Benjamin Franklins aberkannt. 1787 wurde in Philadelphia auch die heute noch gültige Verfassung der Vereinigten Staaten während des als \"Philadelphia Convention\" bekannten Verfassungskonvents ratifiziert. Nach Delaware stimmte Pennsylvania als zweiter Staat der Verfassung zu und trat damit als einer der 13 Gründerstaaten der Union bei. 1790 bis 1800 war Philadelphia nach New York die zweite Hauptstadt der USA. Im Sezessionskrieg (1861–1865) stand Pennsylvania auf Seiten der Nordstaaten. Ca. 350.000 Pennsylvanier dienten in der Armee der Union neben etwa 8600 afroamerikanischen Freiwilligen. Vom 1. bis zum 3. Juli 1863 fand eines der wichtigsten Ereignisse der amerikanischen Geschichte auf dem Boden Pennsylvanias statt. In der Schlacht von Gettysburg siegten die Nordstaaten über die Südstaaten. Die Schlacht ist einer der entscheidenden Wendepunkte des Amerikanischen Bürgerkrieges. Weltberühmt wurde die Bohrung nach Öl, die Edwin L. Drake am 27. August 1859 am Oil Creek in Titusville durchführte. Dies löste in der Region einen Ölboom aus, ähnlich dem Goldrausch. Zahlreiche Leute zog es in die Region. Die USA gehören seitdem zu den größten Ölproduzenten der Welt. Am 28. März 1979 ereignete sich im Kernkraftwerk Three Mile Island, nahe der Stadt Harrisburg, eine Kernschmelze. Am 11. September 2001 wurden vier amerikanische Flugzeuge entführt und für Terroranschläge verwendet. Zwei wurden in New York City und eines in Washington, D.C. zum Absturz gebracht. Das vierte Flugzeug, das wahrscheinlich ein Regierungsgebäude in Washington, D.C. treffen sollte, wurde von einem der Entführer in Shanksville, Pennsylvania zum Absturz gebracht, da er in Kämpfe mit den Passagieren verwickelt war. 2005 fand ein landesweit aufsehenerregender Prozess in Dover (Pennsylvania) statt: Der Prozess Kitzmiller vrs. Dover Area School District. Hier entschied das Gericht \"United States District Court for the Middle District of Pennsylvania\", dass Intelligent Design keine Wissenschaft sei und daher in Schulen nicht als Alternative zur Evolutionstheorie unterrichtet werden dürfe.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Pennsylvania ist politisch und gesellschaftlich ein zutiefst gespaltener Staat. Während der Westen traditionell von Stahlindustrie und Bergbau rund um Pittsburgh geprägt ist, zeichnet sich das Hügelland der auslaufenden Appalachen durch Kleinstädte und Farmland aus, in dem die Kirchen der Quäker, \"Presbyterian Church\" und Amischen oft noch die Zentren der Gesellschaft bilden. Dieses Gebiet kann mit dem Bible Belt verglichen werden. Im Osten liegt mit Philadelphia eine Großstadt, die in den siebziger und achtziger Jahren, ebenso wie Pittsburgh, stark von der Werften-, Stahl- und Automobilkrise getroffen wurde. Inzwischen haben sich beide Städte wirtschaftlich von diesen Krisen erholt, weniger jedoch die Kleinstädte, so dass der Staat dem Rust Belt zugerechnet wird. Rund um Philadelphia, wo auch zahlreiche Afroamerikaner und Hispanics leben, liegt eine Reihe von wohlhabenden Vororten. Diese Voraussetzungen Pennsylvanias, welches von James Carville einst sinngemäß als „Philadelphia und Pittsburgh mit Alabama dazwischen“ beschrieben wurde, machen es zu einem bei Präsidentschaftswahlen überaus umkämpften Staat, da beide Parteien sich berechtigte Hoffnungen machen können, durch die Präsenz ihrer traditionellen Wählergruppen die 21 Wahlmännerstimmen für sich verbuchen zu können. Seit 1992 hat Pennsylvania stets demokratisch gewählt und schien sich vom Swing State hin zum Blue State zu entwickeln. Es wählte 2006 den umstrittenen konservativen US-Senator Rick Santorum von der Republikanischen Partei zugunsten des Demokraten Bob Casey ab; der zweite Republikaner im Senat, Arlen Specter, seit Jahren an der Leitung des Justizausschusses beteiligt, galt stets als einer der moderatesten Republikaner überhaupt. Im April 2009 wechselte er schließlich die Fraktion und wurde Demokrat. Die Wahlen des Jahres 2010 brachten jedoch wieder eine Wende hin zu den Republikanern, die bis zu seiner Abwahl am 20. Januar 2015 mit Tom Corbett den Gouverneur stellten und durch Pat Toomey auch wieder im Senat vertreten sind. Er löste im Januar 2011 Arlen Specter ab. Seit 20. Januar 2015 ist der Demokrat Tom Wolf Gouverneur des Staates. Die Delegation Pennsylvanias im Repräsentantenhaus des 112. Kongresses besteht aus zwölf Republikanern und sieben Demokraten; in der vorherigen Legislaturperiode hatte sich das Verhältnis noch genau umgekehrt dargestellt. Im 113. Kongress verfügen die Republikaner über eine 13:5-Mehrheit.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur und Staatsregierung.", "content": "Gouverneur des Bundesstaates ist seit dem 20. Januar 2015 der Demokrat Tom Wolf. Der Gouverneur übt auf bundesstaatlicher Ebene die Exekutivgewalt aus, das heißt, er führt die Staatsregierung und bestimmt die Richtlinien der Politik. Er verfügt über das Begnadigungsrecht, ernennt hohe Beamte sowie Richter am bundesstaatlichen Verfassungsgericht und nimmt in der Gesetzgebung eine zentrale Rolle ein, indem er Gesetzesbeschlüsse unterzeichnet oder sein Veto einlegt. Ferner ist er Oberbefehlshaber der Nationalgarde von Pennsylvania und vertritt den Bundesstaat nach außen. Der Gouverneur wird im Turnus von vier Jahren direkt von der Bevölkerung gewählt. Weitere wichtige Mitglieder der Exekutive sind der Vizegouverneur, der Attorney General, der \"Secretary of State\" und der \"State Treasurer\" (entspricht etwa einem Finanzminister). \"Siehe auch:\"", "section_level": 2}, {"title": "Legislative.", "content": "Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament, einem Repräsentantenhaus und einem Senat. Das Repräsentantenhaus besteht aus 203 vom Volk für zwei Jahre gewählten Mitgliedern (Abgeordneten), während sich der Senat aus 50 Mitgliedern (Senatoren) zusammensetzt, die auf vier Jahre gewählt sind. Alle zwei Jahre steht dabei je die Hälfte der Senatoren zur Wahl. Sowohl Staatssenatoren als auch die Abgeordneten repräsentieren im Parlament einen Wahlkreis. In beiden Häusern haben die Republikaner derzeit eine Mehrheit. Es handelt sich um ein Vollzeitparlament.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Bekannt ist der Murmeltiertag \"(Groundhog Day),\" der an verschiedenen Orten der USA und Kanadas immer am 2. Februar gefeiert wird. Der Überlieferung nach sagt das Murmeltier (genauer gesagt: das Waldmurmeltier, engl. \"groundhog\"), das aus seinem Bau geholt wird, das Wetter voraus. Sieht es seinen Schatten (bzw. ist sein Schatten zu sehen), so sind weitere sechs Wochen Winter zu erwarten. Sieht es seinen Schatten nicht (bzw. ist sein Schatten nicht zu sehen), so wird ein früher Frühling erwartet. (Siehe auch den Spielfilm: Und täglich grüßt das Murmeltier).", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Es gibt zwei bekannte Eishockey-Teams: in Pittsburgh die Pittsburgh Penguins und in Philadelphia die Philadelphia Flyers. Außerdem sind dort die Basketball-Mannschaft der Philadelphia 76ers, die Football-Mannschaften der Philadelphia Eagles und der Pittsburgh Steelers sowie die Baseball-Mannschaften der Philadelphia Phillies und Pittsburgh Pirates beheimatet. Seit der Saison 2010 tritt die Fußball-Mannschaft Philadelphia Union in der MLS an.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Wirtschaftsleistung Pennsylvanias betrug im Jahre 2016 724 Milliarden USD womit es die sechst-höchste Wirtschaftsleistung der Bundesstaaten der USA hatte und einen Anteil von 3,93 % an der gesamten amerikanischen Wirtschaft hielt. Als eigenes Land gezählt, wäre die Wirtschaftsleistung von Pennsylvania ungefähr so groß wie die der Niederlande. Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) lag im Jahre 2016 bei USD 56.625 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 21). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,6 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %). Wichtige Wirtschaftszweige sind:", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die wichtigsten staatlichen Universitäten sind die Pennsylvania State University, die University of Pittsburgh und die Temple University, wobei die University of Pittsburgh und die Temple University autonom sind, aber staatliche Unterstützung erhalten. Zu den bekanntesten privaten Hochschulen gehören die University of Pennsylvania, die Carnegie Mellon University, die Drexel University, die Duquesne University und die Saint Joseph’s University. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in Pennsylvania verzeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pennsylvania (englische Aussprache, deutsch auch Pennsylvanien) ist ein von William Penn gegründeter Bundesstaat im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika und einer ihrer dreizehn Gründerstaaten. Der offizielle Name ist Commonwealth of Pennsylvania („Gemeinwesen von Pennsylvanien“). Gemeinsam mit New York und New Jersey wird Pennsylvania den Mittelatlantikstaaten zugerechnet.", "tgt_summary": "宾夕法尼亚州是美国的州份之一,正式名称为“宾夕法尼亚邦”(英语:Commonwealth of Pennsylvania),俗称“拱心石州”(英语:Keystone State),中文简称宾州。这个州的名称起源于英国移民威廉·宾,英国国王查理二世为偿还其父亲的债务而授予大片林地,拉丁文中的意思是“宾的林地”。", "id": 2169317} {"src_title": "Diode", "tgt_title": "二極管", "src_document": [{"title": "Aufbau und Physik einer Halbleiterdiode.", "content": "Die Grundlage der Halbleiter-Diode ist entweder ein p-n-dotierter Halbleiterkristall (meist aus Silizium, aber auch Germanium, siehe Germaniumdiode, oder Galliumarsenid) oder ein Metall-Halbleiter-Übergang (siehe Schottky-Diode). Die Leitfähigkeit eines solchen Übergangs hängt von der Polung der Betriebsspannung an Anode (p-dotiert) und Kathode (n-dotiert), also von der Stromflussrichtung ab. Der p-n-Übergang (graue Fläche) ist eine Zone, die frei von beweglichen Ladungsträgern ist, da positive Ladungsträger (sog. Defektelektronen oder \"Löcher\") des p-dotierten Kristalls und negative Ladungsträger (freie Elektronen) des n-dotierten Kristalls auf die jeweils andere Seite des pn-Übergangs diffundieren und dort durch Rekombination verschwinden (siehe Artikel pn-Übergang). Die ursprünglichen Quellen der Ladungsträger, die Dotierungsatome, sind ortsfest und bilden nun als Ionen eine Raumladung, deren elektrostatisches Feld die beiden Ladungssorten voneinander fernhält und so die weitere Rekombination unterbindet. Über die ganze Raumladungszone hinweg entsteht die Diffusionsspannung. Diese kann durch eine von außen angelegte Spannung – je nach Polung – kompensiert werden, dann wird der p-n-Übergang leitfähig, oder verstärkt werden, dann bleibt er gesperrt.", "section_level": 1}, {"title": "Mechanisches Ersatzmodell der Diode.", "content": "Die Funktion einer Gleichrichterdiode im Stromkreis kann man sich am einfachsten wie ein Rückschlagventil im Wasserkreislauf vorstellen: Wenn ein Druck (eine Spannung) auf dieses Ventil (Diode) in Sperrrichtung wirkt, wird der Wasser-(Strom-)fluss blockiert. In Durchlassrichtung muss der Druck (die Spannung) groß genug werden, um die Federkraft des Ventils (= Schwellen- oder Schleusenspannung der Diode) zu überwinden. Dadurch öffnet das Ventil (die Diode), und der Strom kann fließen. Diesem Druck, welcher im mechanischen Modell zum Überwinden der Federkraft notwendig ist, entspricht bei einer Diode die so genannte Schwellenspannung (formula_1) oder minimale Vorwärtsspannung (engl. ), die in Flussrichtung an der Diode anliegen muss, damit sie in den leitenden Zustand übergeht. Bei gewöhnlichen Siliziumdioden liegt formula_1 bei ca. 0,6 - 0,7 V. Das Rückschlagventil verhält sich wiederum entsprechend der \"Shockley-Formel\", die zur Beschreibung der Halbleiterdiode entwickelt wurde (siehe unten bei Ideale Diode). Die Formel eignet sich daher zur näherungsweisen Berechnung von Ventilen.", "section_level": 1}, {"title": "Elektrisches Verhalten.", "content": "Die Analyse elektrischer Schaltungen erfordert eine mathematische Beschreibung der Diode. Hierfür gibt es die grafische Strom-Spannungs-Kennlinie, exakte Gleichungen und vereinfachte Modelle.", "section_level": 1}, {"title": "Formelzeichen.", "content": "Die detaillierte Betrachtung einer Diode erfordert spezifische Formelzeichen. Die folgende Tabelle erleichtert hierbei die Übersicht. Zusätzlich sind die folgenden Naturkonstanten wichtig:", "section_level": 2}, {"title": "Statisches Verhalten.", "content": "Das statische Verhalten beschreibt eine Diode bei Gleichspannung und gilt auch näherungsweise für Wechselspannungen mit niedriger Frequenz, etwa 50 Hz Netzspannung, aber je nach Ausführung auch bis in den MHz-Bereich. Durch eine veränderte Spannung bedingte Umverteilungsvorgänge im p-n-Übergang bleiben unberücksichtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Kennlinie.", "content": "Am anschaulichsten beschreibt die Strom-Spannungs-Kennlinie das statische Verhalten einer Diode. Die Kennlinie teilt sich dabei in drei Abschnitte: den Durchlassbereich, den Sperrbereich und den Durchbruchbereich. Wie die Kennlinie zeigt, fließt im Durchlassbereich trotz anliegender kleiner Spannung kein merklicher Strom formula_3 durch die Diode (bezogen auf in der Technik übliche Ströme). Erst ab einer Spannung von etwa 0,4 V beginnt bei Si-Dioden der Strom merklich anzusteigen. Ab etwa 0,6 V bis 0,7 V nimmt dann der Strom stark zu, und man spricht deswegen von der Schleusenspannung formula_4. Bei Schottky- und Germanium-Dioden fließt ein nennenswerter Strom bereits bei etwa 0,2 V und die Schleusenspannung liegt bei etwa 0,3 V bis 0,4 V. Im Sperrbereich fließt ein sehr geringer Strom, der sogenannte Leckstrom formula_5. Dabei weisen Ge- und Schottky-Dioden wesentlich höhere Werte auf als Si-Dioden. Je nach Dotierung beginnt bei Si-Dioden bei formula_6 bzw. formula_7 ab etwa −50 V bis −1000 V der Durchbruchbereich und die Diode wird in Sperrrichtung leitend. Dasselbe gilt für eine Schottky-Diode bei etwa −10 V bis −200 V. Diese \"Durchbruchsspannung\" formula_8 wird mit positivem Vorzeichen angegeben. Durch spezielle Dotierungen werden bei Si-Dioden auch Durchbruchspannungen bis unter 5 V erreicht, was besonders bei Z-Dioden angewendet wird.", "section_level": 3}, {"title": "Ideale Diode / Shockley-Gleichung.", "content": "Wegen der Nichtlinearität werden Vereinfachungen verwendet, die das Verhalten nur näherungsweise wiedergeben, dabei aber eine leichtere Handhabung ermöglichen. Im einfachen Modell der Diode wird diese als ideales Rückschlagventil angesehen oder als Schalter, dessen Stellung von der Polung der angelegten Spannung abhängt. Die \"ideale Diode\" ist in der einen Richtung leitend ohne Spannungsabfall, in der Gegenrichtung sperrend ohne Leckstrom. Damit besteht die Kennlinie aus zwei Halbgeraden auf den Koordinatenachsen. In Gleichungsform wird die ideale Diode beschrieben Die Zustände formula_9 und formula_10 existieren in diesem Modell nicht. Sollen die Schleusenspannung und der nicht sprunghafte Kennlinienverlauf in die Beschreibung des Verhaltens einbezogen werden wie unten angegeben mit weiterhin linearer Näherung, wird die Ersatzschaltung erweitert gemäß nebenstehendem Bild. Die Richtungen von Stromstärke und Spannung sind so gewählt wie im Verbraucher-Zählpfeilsystem. Bei gleichen Vorzeichen der beiden Größen verhält sich diese Spannungsquelle als Besonderheit wie ein Verbraucher. Dieses zeigt sich in der Erwärmung der realen Diode. Eine elektronische Schaltung, die beispielsweise zu Messzwecken die Funktion eines Gleichrichters wie eine ideale Diode übernimmt – ohne die Mängel der hohen Schleusenspannung und der nichtlinearen Kennlinie – wird unter Präzisionsgleichrichter beschrieben. Der Wirklichkeit am nächsten kommt die Kennlinie der Diode im Durchlassbereich gemäß der Shockley-Gleichung (benannt nach William Bradford Shockley); sie ist ein Spezialfall der Arrhenius-Gleichung. Bei formula_18 entsteht ein relativer Fehler von < 1 %, wenn in der Klammer der zweite Summand weggelassen wird. Dann gilt und die Kennlinie nach Shockley wird in einfach logarithmischer Darstellung eine Gerade. Bei genauerer Betrachtung setzt sich der Diodenstrom aus dem \"Diffusionsstrom\" formula_20 unter Berücksichtigung des \"Hochstromeffekts\", dem \"Leckstrom\" formula_21 und dem \"Durchbruchsstrom\" formula_22 zusammen:", "section_level": 3}, {"title": "Temperaturabhängigkeit.", "content": "Die Diodenkennlinie variiert mit der Temperatur. In der Shockley-Gleichung sind zwei temperaturabhängige Terme enthalten: Dabei sind Für Silizium gilt formula_29. Diese Spannung dient (oft temperaturkompensiert) in der Bandabstandsreferenzschaltung zur Erzeugung von Referenzspannungen. Zusätzlich muss man auch die Temperaturabhängigkeit der Spannung berücksichtigen: Dieser Temperaturkoeffizient ist im relevanten Temperaturbereich um 300 K konstant genug, um damit anhand der etwa linearen Temperaturabhängigkeit der Flussspannung Temperaturmessungen vornehmen zu können. Die Spannung von etwa 0,7 V kann in der Praxis tatsächlich für viele Überschlagsrechnungen als Wert der Flussspannung von Siliziumdioden und p-n-Übergängen angesetzt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Diffusionsstrom.", "content": "Der \"Diffusionsstrom\" tritt im mittleren Durchlassbereich auf, wo er über die anderen Effekte dominiert. Die Formel ergibt sich aus der Shockley-Gleichung mit: Bei Schottky-Dioden kann mit derselben Formel der \"Emissionsstrom\" beschrieben werden.", "section_level": 3}, {"title": "Hochstromeffekt.", "content": "Der Hochstromeffekt bewirkt eine Zunahme von formula_32 im Bereich der mittleren Ströme auf formula_33 bei formula_34 für formula_35 gegen unendlich. Hierbei beschreibt der \"Kniestrom\" formula_34 die Grenze zum \"Hochstrombereich\". Es fließt dadurch weniger Strom, und die Kennlinie besitzt einen flacheren, aber weiterhin exponentiellen Verlauf.", "section_level": 3}, {"title": "Leckstrom (Rekombinationsstrom).", "content": "Beim Anlegen einer Sperrspannung formula_37 werden die Elektronen und Löcher zu den jeweiligen Kontakten abgeführt, damit vergrößert sich die Raumladungszone und die Diode sollte keinen Strom leiten. In der Praxis misst man aber weiterhin einen geringen Strom, den sogenannten Leckstrom (Sperrstrom). Er resultiert aus der Diffusion von Ladungsträgern durch die Raumladungszone in den entgegengesetzt dotierten Bereich, wo sie dann aufgrund der angelegten Spannung abgeführt werden. Hierbei liefert die p-Zone Elektronen und die n-Zone Löcher, welche als Minoritätsladungsträger zum Sperrstrom führen. Für die mathematische Berechnung gilt: mit Der Sperrstrom ist stark spannungs- und temperaturabhängig und hängt von der Herstellungstechnologie sowie Reinheit und Störstellenarmut ab.", "section_level": 3}, {"title": "Durchbruch.", "content": "Der Sperrstrom einer pn-Diode in Sperrpolung ist im Allgemeinen gering. Vergrößert man jedoch die Spannung in Sperrrichtung formula_43 weiter, so steigt der Sperrstrom formula_44 ab einer bestimmten Sperrspannung zunächst langsam und dann schlagartig an. Diese Zunahme des Sperrstroms () nennt man allgemein „Durchbruch“, und die zugehörige Spannung wird als Durchbruchspannung formula_45 bezeichnet. Die Durchbruchspannung einer Diode hängt allgemein vom Halbleitermaterial und der Dotierung ab und kann für Gleichrichterdioden im Bereich zwischen 50 und 1000 V liegen. mit formula_47, dem Durchbruchskniestrom, und formula_48, dem Durchbruch-Emissionskoeffizient. Für die meisten Halbleiterdioden ist dieser Zustand unerwünscht, da er bei gewöhnlichen Dioden aufgrund der hohen Verlustleistung und des dünnen, eingeschnürten Stromflusskanals das Bauelement zerstört. Ursache für den Durchbruch sind sehr hohe elektrische Feldstärken. Es lassen sich drei unterschiedliche Mechanismen unterscheiden: der Lawinen-, der Zener- und der thermische Durchbruch. Der Lawinendurchbruch (auch Avalanchedurchbruch oder Avalancheeffekt genannt) zeichnet sich durch eine Ladungsträgervervielfachung durch Stoßionisation aus. Er wird beispielsweise bei der IMPATT- und Suppressordiode, der Avalanche-Photodiode, sowie bei Z-Dioden (auch Zener-Dioden genannt) höherer Spannung genutzt (\"siehe auch unter Avalanche-Diode\"). Der Lawinendurchbruch ist auch bei manchen Gleichrichterdioden-Typen (Lawinengleichrichterdiode, Avalanche Type) zulässig und spezifiziert, so dass diese bei einmaligen oder periodischen Überspannungsereignissen bis zu bestimmten Energien nicht zerstört werden. Bei Netzdioden, z. B. 1N4007 ist das Überschreiten der maximal zulässigen Sperrspannung – auch kurzfristig für wenige Mikrosekunden – nicht zulässig. Der dann fließende Lawinenstrom führt unmittelbar zur Zerstörung der Sperrschicht. Für den Betrieb von Diodengleichrichtern am Netz sind Überspannungsableiter, z. B. Varistoren erforderlich, die die Netz-Überspannung auf ein für die Gleichrichterdioden zulässiges Maß begrenzen. Beim Zener-Durchbruch werden hingegen durch eine spezielle Dotierung die Energiebänder stark verschoben. Beim Überschreiten der Durchbruchspannung – in diesem Fall spricht man meist von der Zenerspannung formula_49 – tritt ein Tunneleffekt auf, der es Valenzbandelektronen ermöglicht, ohne Energieaufnahme vom Valenzband in das Leitungsband zu wechseln. Der Zener-Durchbruch wird bei Z-Dioden bis etwa 5 Volt verwendet und dient unter anderem der Bereitstellung von Referenzspannungen. Der thermische Durchbruch beschreibt den Zusammenbruch der Sperrspannung aufgrund hoher Temperatur und der damit verbundenen Ladungsträgergeneration. In der Regel führt er zur Zerstörung der Diode durch Diffusionsvorgänge.", "section_level": 3}, {"title": "Differentieller Widerstand.", "content": "Der differentielle Widerstand ergibt sich aus der Tangente durch den Arbeitspunkt der Diode. Er wird auch als dynamischer Widerstand bezeichnet. Durch die Verwendung einer Geraden anstatt der tatsächlichen Exponentialfunktion werden die benötigten Rechenschritte wesentlich vereinfacht. Arbeitspunkt: \"A\" Bei großen Strömen wird formula_51 sehr klein, und der Bahnwiderstand formula_52 tritt zunehmend in Erscheinung. Dies ist ein realer Widerstand und rührt wesentlich aus der Leitfähigkeit des Grundmaterials des Diodenchips. Er ist im Ersatzschaltbild mit formula_51 in Serie. Die Ersatzschaltung mit formula_51 und formula_52 eignet sich je nach Diodentyp nur bis zu Frequenzen von 10 bis 100 kHz. Bei höheren Frequenzen, wie sie auch beim Ein- und Ausschalten auftreten, muss man zusätzlich die kapazitiven Eigenschaften sowie die Sperrerholzeit der Diode berücksichtigen.", "section_level": 3}, {"title": "Bahnwiderstand.", "content": "Der \"Bahnwiderstand\" formula_56 wird durch den elektrischen Widerstand des Halbleitermaterials sowie dem Widerstand des Anschlusses am Halbleiter verursacht. Der Bahnwiderstand wird durch die folgende Formel berücksichtigt:", "section_level": 3}, {"title": "Statisches Kleinsignalmodell.", "content": "Das statische Kleinsignalmodell wird zur Dimensionierung der Arbeitspunkteinstellung von einfachen Schaltungen herangezogen. Hier entspricht formula_51 dem bereits genannten differentiellen Widerstand (s. o.). Hinzu kommt gegebenenfalls noch der Bahnwiderstand. Für den Betrieb um den Rückwärtsdurchbruch, also als Z-Diode, dient der Parameter formula_60 zur Modellierung des Verhaltens.", "section_level": 3}, {"title": "Dynamisches Kleinsignalmodell.", "content": "Für Wechselstromanwendungen muss man auch die Kapazitäten der Diode berücksichtigen, welche vor allem bei hohen Frequenzen hervortreten. Hierbei unterscheidet man zwischen der Sperrschichtkapazität und der für Schaltanwendungen bedeutenden Diffusionskapazität. Das \"dynamische Kleinsignalmodell\" berücksichtigt zusätzlich zum statischen Kleinsignalmodell auch die Kapazität der Diode. Damit kann man auch einfache (Niederfrequenz-)Schaltungen mit Kapazitätsdioden dimensionieren.", "section_level": 2}, {"title": "Sperrschichtkapazität.", "content": "Der p-n-Übergang einer Diode hat eine Kapazität, die von der Breite der Raumladungszone abhängig ist. Mit steigender Sperrspannung vergrößert sich die Breite der ladungsfreien Zone, wodurch die Kapazität abnimmt. Die \"Null-Kapazität\" formula_65 ist direkt proportional zur Fläche des pn-Überganges. Die \"Diffusionsspannung\" formula_66 ist ebenfalls von der Dotierung abhängig. Mit steigender Dotierung nehmen formula_67 und formula_66 zu. Die Diffusionsspannung formula_66 liegt üblicherweise im Bereich zwischen 0,5 und 1 Volt. Der \"Kapazitätskoeffizient\" formula_70 stellt das Dotierungsprofil des pn-Überganges dar. Direkte Übergänge von der p- in die n-Schichten führen zu einem Wert von formula_71, während Übergänge mit linearem Verlauf von der p- in die n-Schichten zu einem Wert von formula_72 führen. Die obenstehende Formel für formula_73 ist nur bis zu einem Wert von etwa formula_74 gültig. Die Formel kann also – wie in der Grafik punktiert dargestellt – den tatsächlichen Verlauf von formula_73 in diesem Bereich nicht wiedergeben. Über diesem Wert nimmt formula_73 nur noch schwach zu. Für einen Wert von formula_77 wird der weitere Verlauf von formula_73 durch die Tangente im Punkt formula_79 ersetzt, welches dem tatsächlichen Verlauf sehr nahekommt: Durch Einsetzen erhält man die Gleichung Hierbei ist formula_82.", "section_level": 3}, {"title": "Diffusionskapazität.", "content": "Bei Anlegen einer Durchlassspannung kommt es in den Bahngebieten (also außerhalb der Raumladungszone) zu Minoritätsträgerüberschüssen, die die so genannten \"Diffusionsladungen\" bilden. Diese räumlich getrennten Ladungen müssen bei Änderungen der Durchlassspannung auf- bzw. abgebaut werden und beeinflussen somit das dynamische Verhalten der Diode. \"I\" wird als Diffusionsstrom bezeichnet, und formula_83 ist die so genannte \"Transitzeit\": Näherungsweise kann man auch annehmen, dass für den Diffusionsbereich formula_85 und damit auch formula_86 gilt. Daraus ergibt sich die Näherungsgleichung: Die Diffusionskapazität bzw. die Sperrerholzeit verursacht Verluste bei schnellen Schaltanwendungen (Schaltnetzteile); daher verwendet man hier – falls Schottkydioden aufgrund ihrer begrenzten Sperrspannung nicht angewendet werden können – besonders schnelle Siliziumdioden. Für Dioden in HF-Schalter wie der pin-Diode ist dagegen eine große Diffusionskapazität gewünscht, um eine niedrige Impedanz bei hohen Frequenzen zu erreichen.", "section_level": 3}, {"title": "Schaltverhalten.", "content": "Das Schaltverhalten kann nur sehr eingeschränkt mit dem Kleinsignalmodell beschrieben werden, denn hier ist das nichtlineare Verhalten der Diode wichtig. Die Beschreibung durch die Diffusionskapazität gibt für das „Ausschalten“ zwar ein qualitativ passendes Bild, liegt aber wegen der Nichtlinearität quantitativ daneben. Der Wechsel von der Stromleitung in Durchlassrichtung zum Sperrverhalten geht bei einer PN-Diode nicht sofort. Zuerst müssen die zusätzlichen Minoritätsladungsträger entfernt werden. Wenn nicht auf die Rekombination gewartet wird, fließen die Minoritätsladungsträger als \"Reverse-Recovery-Ladung\" (formula_90) als kurzer Strompuls in Sperrrichtung ab. Erst danach wird die Spannung negativ und die Diode geht mehr oder weniger abrupt in den sperrenden Zustand über. Die Zeit, bis die Diode sperren kann, wird Sperrerholzeit (formula_91) genannt und ist von der Größenordnung der Transitzeit. Diese Verzögerungszeit erlaubt es, langsame pin-Dioden als \"gleichstromgesteuerte Wechselspannungswiderstände\" für elektronische Schalter und regelbare Dämpfungsglieder für Hochfrequenzsignale (Periodendauer kurz gegen die Sperrerholzeit) zu verwenden. Umschaltbare Phasenschieber mit pin-Dioden werden auch in Phased-Array-Antennen benötigt. Oft ist ein schneller Übergang in den sperrenden Zustand gefragt und es werden entsprechend schnelle Dioden mit kurzer Transitzeit (Größenordnung 5–200 ns für Silizium-PN-Dioden) angeboten. Bei Schottkydioden spielen die Minoritätsladungsträger keine wesentliche Rolle und entsprechend gibt es einen sehr schnellen Übergang in den sperrenden Zustand. Auch der Übergang vom sperrenden Zustand in den leitenden Zustand geschieht nicht sofort, wenn auch recht schnell. Besonders bei PIN-Dioden für hohe Sperrspannungen braucht es eine gewisse Zeit, bis die Minoritätsladungsträger die Sperrschicht bzw. den intrinsischen Bereich geflutet haben. Bei einem sehr schnellen Anstieg des Stromes kann die Spannung in Flussrichtung anfangs deutlich höher werden als im stationären Fall. Die üblichen Bezeichnungen sind t für das Wieder-Erreichen von 110 % der nominalen Flussspannung und V für den maximalen Wert des Überschwingens (\"overshoot\") der Flussspannung. Bei „normalen“ Dioden (keine PIN) ist die Verzögerung recht kurz, bzw. das Überschwingen der Spannung gering und eher selten relevant. Der Ab- und Zufluss der Minoritätsladungsträger repräsentiert die Schaltverluste der Diode, die bei höherfrequenten Leistungsanwendungen (Schaltnetzteile) die Leitverluste übersteigen können.", "section_level": 2}, {"title": "Kennzeichnung und Beschriftung.", "content": "Die Kathode unipolarer Dioden ist meist mit einem Ring oder Farbpunkt gekennzeichnet. Der Kathodenanschluss von Leuchtdioden ist durch einen Farbpunkt, ein kürzeres Anschlussbein und/oder eine Gehäuseabflachung gekennzeichnet. Bei Laserdioden ist die Anode meist mit dem Gehäuse verbunden. Der Diodentyp kann nach zwei Standards gekennzeichnet sein: Gemäß JEDEC-Norm oder gemäß Pro-Electron, jeweils mit einem Farbcode oder einer Beschriftung. Bei der Bezeichnung mit Farbcode ist der erste Ring breiter aufgedruckt und bezeichnet gleichzeitig den Anschluss der Kathode. Bei der Beschriftung wird die Kathode mit einem Ring gekennzeichnet. Einige Hersteller führen eigene Benennungsschemen. Auch erwähnenswert ist die Kennzeichnung auf Brückengleichrichtern mit je zwei Anschlüssen für die anzulegende Wechselspannung „AC“ und die entnehmbare Gleichspannung „+“ und „−“. In der Typenbezeichnung sind oft die maximal zulässige Sperrspannung und Nennstrom enthalten, wobei etwa „E40 C30“ für 40 V Spannung (E) und 30 mA Strom (C) steht.", "section_level": 1}, {"title": "JEDEC.", "content": "Die Beschriftung für Dioden gemäß JEDEC setzt sich aus einer Zahl und einem Buchstaben sowie einer weiteren vierstelligen Zahl zusammen (z. B. „1N4148“). Die vierstellige Zahl kann hierbei in der folgenden Farbcodierung angegeben sein:", "section_level": 2}, {"title": "Pro-Electron.", "content": "Die Beschriftung der Dioden nach Pro-Electron setzt sich aus zwei bis drei Buchstaben und einer zwei- bis dreistelligen Zahl zusammen. Beispiele: \"B A 159\", \"B A T 20\" Die Buchstaben-Ziffernfolge kann alternativ als Farbcode angegeben werden:", "section_level": 2}, {"title": "Kenngrößen.", "content": "Halbleiterdioden (Signaldioden, Gleichrichterdioden, aber auch Laser-, Schutz- und Leuchtdioden) haben bestimmte Kenngrößen zur Spezifikation. Sie sind in den Datenblättern genannt und sind wichtig für die Anwendung und die Bemessung deren Beschaltung mit anderen Bauteilen. Die wichtigsten Kenngrößen und Grenzwerte von Dioden sind:", "section_level": 1}, {"title": "Diodentypen und Anwendung.", "content": "Es gibt eine Reihe von Dioden für unterschiedliche Einsatzzwecke: Neben den oben genannten Diodentypen gibt es noch eine ganze Reihe von weiteren Typen, die sich keiner bestimmten Kategorie zuordnen lassen oder seltener eingesetzt werden. Der Avalancheeffekt wird in Avalanchedioden ausgenutzt. Weitere Dioden sind die Feldeffektdiode (Curristor), die Gunndiode, die Tunneldiode, der Sirutor, die IMPATT-Diode oder Lawinenlaufzeitdiode (kurz \"LLD\") und die Speicherschaltdiode (engl. ), eine Sonderform der Ladungsspeicherdiode.", "section_level": 1}, {"title": "Wortherkunft.", "content": "Das Wort \"Diode\" stammt von altgriechisch \"díodos\" „Durchgang“, „Pass“, „Weg“; das weibliche Substantiv setzt sich zusammen aus der Präposition \"diá\" „durch“, „hindurch“ sowie dem Wort \"hodós\" „Weg“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Diode ist ein elektronisches Bauelement, das Strom in einer Richtung passieren lässt und in der anderen Richtung den Stromfluss sperrt. Daher wird von Durchlassrichtung und Sperrrichtung gesprochen. Entdeckt wurde das Verhalten 1874 von Ferdinand Braun an Punktkontakten auf Bleisulfid (Galenit).", "tgt_summary": "二极管(英语:Diode),是一种具有不对称电导的双电极电子元件。理想的二极管在正向导通时两个电极(阳极和阴极)间拥有零电阻,而反向时则有无穷大电阻,即电流只允许由单一方向流过二极管。", "id": 1364451} {"src_title": "Divisor", "tgt_title": "除子", "src_document": [{"title": "Eindimensionaler Fall.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Funktionentheorie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Definition.", "content": "Sei formula_1 ein Gebiet oder eine Riemannsche Fläche. Eine Abbildung formula_2 heißt Divisor in formula_3, falls ihr Träger formula_4 in formula_3 abgeschlossen und diskret ist. Die Menge aller Divisoren auf formula_3 bildet bezüglich der Addition eine abelsche Gruppe, die mit formula_7 bezeichnet wird. Auf dieser Gruppe führt man eine partielle Ordnung ein. Seien formula_8, dann setzt man formula_9, falls formula_10 für alle formula_11 gilt.", "section_level": 3}, {"title": "Hauptdivisor.", "content": "Zu jeder von Null verschiedenen meromorphen Funktion formula_12 kann ein Divisor formula_13 definiert werden, indem der Divisor jedem Punkt aus formula_3 die Null- beziehungsweise die Polstellenordnung zuordnet: formula_15 Ein Divisor, der gleich dem Divisor einer meromorphen Funktion ist, heißt \"Hauptdivisor\". Der Weierstraßsche Produktsatz besagt, dass in formula_16 jeder Divisor ein Hauptdivisor ist. In einer kompakten Riemannschen Fläche gilt dies jedoch nicht mehr und ist vom Geschlecht der Fläche abhängig. Dies wird im Artikel Satz von Riemann-Roch näher erläutert.", "section_level": 3}, {"title": "Algebraische Kurven.", "content": "Sei formula_17 eine ebene algebraische Kurve. Eine formale Summe formula_18 heißt Divisor in formula_17, falls formula_20 außer für endlich viele formula_21. Durch punktweise Addition wird die Menge aller Divisoren in formula_17 zu einer freien Abelschen Gruppe. Analog zur o. g. Definition definiert man für eine rationale Funktion den Divisor der Funktion. Ein Divisor, der gleich dem Divisor einer rationalen Funktion ist, heißt \"Hauptdivisor\". Im Falle formula_23 ist für einen Divisor die Abbildung formula_24 ein Divisor im Sinne der Funktionentheorie. Allerdings gibt es Divisoren im Sinne der Funktionentheorie, die nicht auf diese Weise entstehen, da dort formula_25 für unendlich viele formula_21 (die allerdings keinen Häufungspunkt haben dürfen) zugelassen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Definition.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weil-Divisor.", "content": "Sei formula_27 ein noethersches integres separiertes Schema, regulär in Kodimension 1. Ein \"Primdivisor\" formula_28 in formula_27 ist ein abgeschlossenes ganzes Unter-Schema der Kodimension Eins. Ein \"Weil-Divisor\" (nach André Weil) ist dann ein Element der frei erzeugten abelschen Gruppe formula_30 der Primdivisoren und wird meistens als formale Summe formula_31 geschrieben, wobei nur endlich viele formula_32 von Null verschieden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Cartier-Divisor.", "content": "Sei formula_27 eine komplexe Mannigfaltigkeit bzw. eine algebraische Varietät und formula_48 bezeichne die Garbe der holomorphen bzw. algebraischen Funktionen auf formula_27 und formula_50 bezeichne die Garbe der meromorphen bzw. rationalen Funktionen auf formula_27. Die Quotienten-Garbe formula_52 heißt \"Garbe der Divisoren\", und ein Schnitt in formula_53 heißt Cartier-Divisor (nach Pierre Cartier), meist nur als \"Divisor\" bezeichnet. Die Menge aller Schnitte formula_54 bildet eine Abelsche Gruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehung zwischen Cartier- und Weil-Divisoren.", "content": "Sei formula_27 ein noethersches integres separiertes Schema, dessen lokale Ringe alle faktoriell sind. Dann ist die Gruppe formula_30 der Weil-Divisoren auf formula_27 isomorph zur Gruppe der Cartier-Divisoren formula_54. Dieser Isomorphismus erhält die Eigenschaft, Hauptdivisor zu sein und führt die Quotientengruppen formula_46 und formula_56 ineinander über.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Begriff des Divisors spielt in der algebraischen Geometrie und der komplexen Analysis eine wichtige Rolle bei der Untersuchung algebraischer Varietäten bzw. komplexer Mannigfaltigkeiten und der darauf definierten Funktionen. Unterschieden werden müssen dabei der \"Weil-Divisor\" und der \"Cartier-Divisor\", welche in bestimmten Fällen übereinstimmen.", "tgt_summary": "除子是代数几何中的一个重要概念。在黎曼面formula_1上,它可以简单的定义为formula_1上的点的(整系数)形式和,formula_3。一般地,对于代数闭域上的非奇异代数簇,它可以定义为余维为一的子簇的(整系数)形式和,也可以定义为层formula_4的一个整体截面。在满足一定条件的(可以是奇异的)代数簇上,这两种定义分别推广成Weil除子和Cartier除子。", "id": 2015684} {"src_title": "Wodka", "tgt_title": "伏特加", "src_document": [{"title": "Wortherkunft.", "content": "Das Wort Wodka kommt aus den slawischen Sprachen. Es ist ein Diminutiv des polnischen Wortes bzw. des russischen Wortes für ‚Wasser‘. Früher wurde die Spirituose auf Deutsch \"Wutka\" genannt, was der polnischen Aussprache () am nächsten kommt. Die heutige deutsche Schreib- und Aussprechweise ähnelt am ehesten der niedersorbischen Sprache () oder beispielsweise der tschechischen Aussprache ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der Getreidedestillation.", "content": "Der erste Wodka wurde laut schriftlicher Erwähnung 1405 im ehemaligen Königreich Polen in Sandomierz gebrannt, dieser hat ein traditionelles noch bis heute in Polen verwendetes Destillationsverfahren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit entstand die heutige Art der Wodkaherstellung evolutionär und dank des in agrarisch geprägten Ländern wie Polen oder Russland hohen Überflusses an Roggen. Der frühe Wodka war nur etwa halb so stark wie der heutige.", "section_level": 2}, {"title": "Wodka vom 16. bis zum 19. Jahrhundert.", "content": "Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert durfte der Wodka in Russland nur in Tavernen verkauft werden, die vom Zaren eine Genehmigung hatten. Da sich dieses Prinzip jedoch nicht bewährte, gab Zar Peter der Große schließlich die Wodkaproduktion frei, ließ diese jedoch besteuern. Katharina II. schränkte das Produktionsrecht wieder ein und nur noch Adelige und Staatsunternehmen durften die Spirituose offiziell herstellen. Im 19. Jahrhundert kam die Kartoffel als Rohstoff auf, und Billigbrände überschwemmten den osteuropäischen Markt. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Russland deshalb wieder das Staatsmonopol für die Produktion eingeführt. Unklar ist, ob der Chemiker und Entwickler des Periodensystems, Dmitri Mendelejew, auch der „Erfinder“ des „modernen“ Wodkas ist. Bekannt ist aber, dass er die Maßeinheit Gramm für Wodka eingeführt hat, denn 100 Gramm fasst die sogenannte „Stopka“, das traditionelle Wodkaglas. Seine Doktorarbeit hat er zwar zum Thema der Verbindung von Wasser und Ethanol verfasst, diskutierte aber nur Mischungsverhältnisse ab 70 % Ethanol. Als ältester Markenwodka gilt der seit 1823 im polnischen Posen hergestellte \"Wyborowa\", der ab 1873 auch ins westeuropäische Ausland exportiert wurde. Ab 1874 entwickelte die Versuchs- und Lehranstalt für Spiritusfabrikation des \"Vereins der Spiritusfabrikanten in Deutschland\" mit dem Adler-Wodka eine erste deutsche Wodka-Marke. Wodkaproduzenten mit einer langen Tradition sind neben Polen, Russen und Ukrainern auch die Schweden und Finnen. Daneben waren in Norddeutschland dem Wodka sehr ähnliche Kornbrände beliebt. In anderen Nationen war diese Spirituose in der breiten Bevölkerung zum Ende des 19. Jahrhunderts völlig unbekannt. Wodka wurde in Westeuropa lediglich in Adelskreisen als rare osteuropäische Spezialität geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Wodka im 20. Jahrhundert.", "content": "Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 verbot der russische Zar Nikolaus II. den Ausschank und Verkauf von Wodka. Dies führte zu einem Einbruch der Staatseinnahmen um ein Drittel. Als Folge blühte überall die Schwarzbrennerei auf. Beim Sturm auf den Winterpalast im Zuge der Oktoberrevolution wurden auch die Alkoholvorräte des Zaren geplündert. Die Bolschewiki verboten die Produktion und den Verkauf aller Arten von Alkohol vollständig, mussten dieses Verbot jedoch 1925 aus finanzpolitischen Gründen wieder aufgeben. Unter Stalin wurde aus dem Gewinn des staatlichen Wodka-Monopols ein beträchtlicher Teil des Staatshaushalts finanziert. Im Zweiten Weltkrieg wurden Wodkarationen für die Soldaten der Roten Armee eingeführt. Durch die zeitweise Prohibition in Russland wanderten zahlreiche Hersteller von Wodka nach der Oktoberrevolution aus und brachten die Produktion des Wodkas nach Westeuropa, Nordamerika und sogar nach Neuseeland. Zunächst nur in exilrussischen Gemeinden konsumiert, wurde Wodka durch den Cocktailboom ab den 1950er Jahren zu einem Weltgetränk. Vormalige exilrussische Gründungen wie Smirnoff und Gorbatschow wandelten sich ebenso zu Weltmarken wie neu hinzu kommende Westmarken wie Puschkin, eine Tochter von Berentzen. In den 1980ern gab es in der Sowjetunion Jahre, in denen Juri Andropow und Michail Gorbatschow die Wodkaherstellung stark einschränken ließen. Die Anti-Alkohol-Kampagne Gorbatschows führte zu einem Aufblühen der Schwarzbrennereien sowie einem rapiden Anwachsen der Fälle von Alkoholvergiftung. Unter der Regierung von Boris Jelzin wurde zu Beginn der 1990er Jahre die Wodkaproduktion in Russland wieder freigegeben, das staatliche Monopol wurde aufgehoben und die Anzahl der Wodkamarken wuchs beträchtlich, teilweise in Kooperation mit westlichen Spirituosenkonzernen.", "section_level": 2}, {"title": "Rohstoffe.", "content": "Wodka kann aus unterschiedlichen, kohlenhydrathaltigen Ausgangsstoffen hergestellt werden. Meist wird Getreide verwendet, aber auch Kartoffeln und Melasse sind üblich. In den meisten Ländern gibt es keinerlei spezielle Beschränkung der möglichen Rohstoffe für Wodka, sofern diese für die Herstellung von Spirituosen im Allgemeinen zugelassen sind. So wird beispielsweise in Australien, Italien, Frankreich oder den Vereinigten Staaten Wodka mitunter aus Weintrauben produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Forderungen nach Reinheitsgebot.", "content": "Polen und mehrere nordeuropäische Länder fordern, dass echter Wodka lediglich aus Kartoffeln, Getreide und allenfalls noch Melasse hergestellt werden dürfe. Ein solches Reinheitsgebot gibt es schon in Russland und der Ukraine. Diese beiden Länder sind weltweit (noch vor der EU) die größten Wodkaproduzenten. Der Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europaparlaments einigte sich jedoch am 30. Januar 2007 auf den Vorschlag des deutschen CDU-Abgeordneten Horst Schnellhardt, dass beim Brennen von Wodka auch andere Substanzen verwendet werden dürfen. Allerdings müsse der Ursprungsstoff im Namen getragen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Getreide.", "content": "Das traditionelle Getreide zur Wodkaherstellung in Osteuropa ist bis heute Roggen. Daraus hergestellter Wodka schmeckt lieblich, weich, mild, leicht süßlich; daher gilt er als der beste Ausgangsstoff. In westlichen Ländern wird oft Weizen sowie in Skandinavien zum Teil auch Gerste verwendet. Andere Getreidesorten wie Mais oder Reis gehören nicht zu den traditionellen Rohstoffen und werden selten verwendet, wobei Reis allerdings in jüngerer Zeit bei einigen in Europa eher unbekannten asiatischen Wodkaherstellern Verbreitung gefunden hat.", "section_level": 2}, {"title": "Kartoffeln.", "content": "Kartoffeln werden seit dem 19. Jahrhundert verwendet. Der Geschmack des daraus gewonnenen Wodkas ist gewöhnlich schwerer und süßlicher als der des aus Weizen destillierten Wodkas. Vor allem in Polen und der Ukraine werden Wodkas aus Kartoffeln hergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Melasse.", "content": "Melasse – ein Nebenprodukt der Zuckerproduktion – gilt als der billigste und qualitativ schlechteste Rohstoff für Wodka. Der Geschmack des daraus gebrannten Wodkas ist meistens etwas süßer als der von Getreidewodka. Die Verwendung dieses Ausgangsstoffs ist sowohl in den Zuckerrohranbauländern als auch in einigen europäischen Ländern wie z. B. Deutschland oder Tschechien verbreitet. Hieraus hergestellte Wodkas zählen nahezu immer zum unteren Preissegment.", "section_level": 2}, {"title": "Herstellung.", "content": "Der erste Schritt zur Wodkagewinnung ist dem des Bierbrauens sehr ähnlich. Man beginnt mit der Herstellung der sogenannten Maische, dem Vermischen des jeweiligen Ausgangsstoffs, also geschrotetes und gemälztes Getreide oder zerkleinerte Kartoffeln, mit Wasser, wobei bei Kartoffeln zusätzlich noch Enzyme z. B. aus Malz zugesetzt werden müssen. Beim anschließenden Erhitzen werden die im Malz enthaltenen Enzyme (v. a. Amylase) aktiv und spalten die Stärkemoleküle auf. Der nun süßen Maische (der Würze) wird Hefe hinzugefügt, um die Gärung in Gang zu setzen. Beim Gären wird der Zucker in der Maische in Alkohol umgewandelt, bis zu einem Gehalt von 6 bis 7 Volumenprozent Alkohol. Danach findet das eigentliche Brennen statt, wobei der sogenannte \"Rohalkohol\" gewonnen wird. Der Brennvorgang wird stufenweise wiederholt, um die Produktqualität zu verbessern. Der Brennprozess findet dabei kontinuierlich statt, das Maischen hingegen geschieht in Chargen. Um den Wodka möglichst geschmacksneutral herzustellen, wird das Destillat anschließend filtriert. Dabei werden Begleitaromen entfernt, vor allem die sogenannten Fuselöle. Dazu wird die Flüssigkeit durch Säulen mit Aktivkohle gepumpt, die die unerwünschten Stoffe an sich bindet. Auch biologisch durch Milcheiweiß, durch Einfrieren und Ausfällen von Verunreinigungen und elektrisch kann das Destillat gereinigt werden. Abschließend werden die verbliebenen Schwebeteilchen mit Hilfe von sehr feinporigen Filtrationsanlagen abgetrennt. Der gereinigte Wodka besteht also fast nur noch aus Wasser und Ethanol. Diese Neutralisierung des Geschmacks durch einen Filterprozess unterscheidet den Wodka vom Kornbrand. Die Qualität des Filterprozesses ist entscheidend für den verbleibenden Geschmack des Endproduktes und damit auch dessen Preis. Billigere Produkte können noch Reste an Fuselölen enthalten. Eine Reifung nach dem Brennen ist nicht erforderlich. Die Lagerung bis zur Abfüllung geschieht in Glas-, Stein- oder Edelstahltanks. In einem letzten Arbeitsgang wird der Wodka mit Wasser auf Trinkstärke verschnitten; sie beträgt in Deutschland meist 37,5 oder 40 % Vol.. Traditionell hat Wodka seit Mendelejew 40 % Vol. Alkohol. Moderne Marken schwanken jedoch zwischen 37,5 % (z. B. Smirnoff) und 56 % (Krepkaya), wobei unverdünnt getrunkene Sorten für gewöhnlich 45 % Vol. nicht überschreiten. Das Wasser wird vor der Zugabe meistens ebenfalls gefiltert, bei Premiummarken noch weiter veredelt. Dann wird der Wodka abgefüllt. Neben den reinen oder puren Wodkas werden inzwischen auch aromatisierte Wodkas hergestellt, indem das Destillat oder der pure Wodka mit Früchten, Gewürzen, Extrakten oder Essenzen angesetzt oder Aromaöle hinzugegeben werden. Die häufigsten Aromatisierungen sind die Typen Zitrone bzw. Lemon und Schwarze Johannisbeere (oft englisch \"Black Currant\"), die es mittlerweile von den vielen größeren Markenherstellern gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Wodkagefäße.", "content": "Wodka wird üblicherweise in Flaschen verkauft. In Polen gibt es Wodka in 0,20-l-Flaschen (an EU-Norm angepasst, vorher 0,25 l) in 0,5-, 0,7- und seltener in 1-l-Flaschen. In Russland wird er neben den üblichen 0,5-l-Flaschen ebenfalls in kleinen Flaschen mit 0,25 l Inhalt verkauft. Ebenfalls gibt es kleine Gläser mit Einwegverschluss. Eine Zeitlang gab es in Russland Plastikbecher mit 0,1 l Inhalt, diese verschwanden jedoch wieder vom Markt, da der Alkohol Schadstoffe aus dem Plastik löste. In Deutschland werden meist 0,7- und 1-l-Flaschen verkauft, letztere gewöhnlich in Großhandlungen und Duty-free-Shops.", "section_level": 1}, {"title": "Konsum.", "content": "Wodka wird in Polen wie auch in Russland meist im Rahmen einer langen Mahlzeit konsumiert. Meist werden viele kleine kalte oder warme Speisen, etwa eingelegte Pilze, Salzgurken, Fleischbällchen, Kartoffelpüree, Roggenbrot und Butter, säuerliches (nicht zu süßes) Obst etc., über einen Tisch verteilt, und jeder isst etwas, während zwischendurch immer wieder ein Wodka getrunken wird. Ebenfalls gehört sehr oft eine halbe Zitronenscheibe dazu, ähnlich wie beim Tequila. Traditionell fassen die Gläser etwa hundert Gramm Wodka (etwa 0,1 Liter), fünfmal so viel wie deutsche Schnapsgläser. Diese traditionellen Gläser wurden jedoch seit dem Ende der Sowjetunion in Osteuropa allmählich von Schnapsgläsern des westlichen Typus verdrängt. Beim Trinken hält man die Luft an und trinkt das Glas auf einen Zug aus, anschließend atmet man tief aus und isst etwas. Wodka ohne Gesellschaft zu trinken, ist in Russland und in Polen verpönt und gilt als Zeichen von Alkoholismus. In den traditionellen Herstellungsländern wird Wodka gern pur und bei Zimmertemperatur getrunken. In westlichen Ländern wird Wodka daneben mitunter gern zum Mixen von Cocktails und Longdrinks verwendet. So wird Wodka zum Beispiel mit Orangensaft („Screwdriver“), sonstigen Fruchtsäften oder mit Limonaden gemixt. Aufgrund seines neutralen Geschmacks ist er für die Zubereitung einer Bloody Mary unerlässlich. Der in den USA entwickelte Cocktail Moscow Mule trug zu einem großen Teil zum Erfolg des Wodkas in den USA ab den 1950er Jahren bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wodka (aus dem Slawischen, oder ; Diminutiv von, also ‚Wässerchen‘) ist eine meist farblose Spirituose mit einem Alkoholgehalt von idealerweise 40 Volumenprozent. Er zeichnet sich besonders durch seinen fast neutralen Geschmack und das Fehlen jeglicher Fuselöle, künstlicher Aromen oder anderer fermentierter Stoffe aus. Er wird entweder pur getrunken oder in Cocktails vermischt.", "tgt_summary": "伏特加(, )是一种经蒸馏处理的酒精饮料。它是由水和经蒸馏净化的乙醇所合成的透明液体,通常会经多重蒸馏从而达到更纯更美味的效果,市面上品质较好的伏特加一般是经过三重蒸馏的。在蒸馏过程中除水和乙醇外亦会加入马铃薯、糖浆及黑麦或小麦,如果是制作有味道的伏特加更会加入适量的调味料。", "id": 2219016} {"src_title": "Manfred Stolpe", "tgt_title": "曼弗雷德·施托尔珀", "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "1945 mit seinen Eltern aus Stettin nach Greifswald geflohen, begann Stolpe nach dem Abitur 1955 dort anschließend ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Jena, das er 1959 mit dem Abschluss Diplom-Jurist beendete. Von 1959 bis zum Mauerbau 1961 war er Gaststudent an der Freien Universität Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchlicher Werdegang.", "content": "Nachdem er schon in Jena zusammen mit Kommilitonen mit seiner kirchlich geprägten Haltung aufgefallen war und keine Aussicht auf eine Übernahme in den Staatsdienst bestand, war Stolpe von 1959 bis 1969 bei der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg tätig, ab 1962 als Leiter der Geschäftsstelle der Evangelischen Kirchenleitungen in der DDR, von 1963 bis 1966 auch Referent des lausitz-neumärkischen General-Superintendenten Günter Jacob. Von 1969 bis 1981 war er Leiter des Sekretariats des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Ab Januar 1982 war er Konsistorialpräsident der Ostregion der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg. Von 1982 bis 1989 war er zusätzlich stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. In seiner Zeit als Kirchenjurist fungierte er als eine Art kirchlicher Diplomat gegenüber verschiedenen staatlichen Stellen und Funktionsträgern der DDR. Über ihn liefen informelle Kontakte zwischen Staat und Kirche, die es offiziell nicht gab. Stolpes Aufgabe und Ziel dabei war, den Raum für die Entfaltung kirchlichen Lebens im sich selbst als atheistisch definierenden sozialistischen Staat in kleinen, aber kontinuierlichen Schritten auszubauen und Menschen, die wegen ihrer christlichen Überzeugungen staatlicher Repression ausgesetzt waren, zu helfen – unter anderem durch Mitwirkung am (geheimen) Freikaufprogramm für politische Häftlinge. Der geheime Charakter seiner Missionen, allein die Tatsache, dass er über derartige Gesprächszugänge in den Partei- und Staatsapparat verfügte, warf später öffentliche Fragen nach einer etwaigen Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit auf, welche er selbst verneinte, obschon ihn dieses seinerseits als inoffiziellen Mitarbeiter führte. Die daraus in der öffentlichen Diskussion der Nachwendezeit erhobene Anschuldigung, Stolpe habe womöglich mehr dem Staat als der Kirche gedient, wird von kirchlicher Seite klar und eindeutig verneint. Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), erklärte anlässlich seines Todes vielmehr: „Er hatte immer den Menschen im Blick; er hat immer für das Wohl der Menschen gearbeitet. Seine Verdienste für die Evangelische Kirche sind nicht hoch genug einzuschätzen.“", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Ämter nach der Wende.", "content": "Vom 1. November 1990 bis zum 26. Juni 2002 war er Ministerpräsident des Landes Brandenburg. Als Landtagsabgeordneter vertrat er gleichzeitig den Wahlkreis Cottbus mit einem Direktmandat. Im Sommer 2002 trat er zugunsten von Matthias Platzeck als Ministerpräsident zurück. Einer der Gründe für seinen Rücktritt war die Krise der Großen Koalition in Brandenburg infolge einer Abstimmung im Bundesrat über das Zuwanderungsgesetz: Stolpe hatte mit „ja“ gestimmt, der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) dagegen mit „nein“. Das uneinheitliche Votum wurde von Bundesratspräsident Klaus Wowereit (SPD) als Zustimmung gewertet. Diese Entscheidung wurde vom Bundesverfassungsgericht ein halbes Jahr nach Stolpes Rücktritt als Ministerpräsident als grundgesetzeswidrig annulliert. Stolpe hinterließ dem Land die mit erheblichen Landesmitteln geförderten und letztendlich gescheiterten Investitionsruinen Cargolifter und Chipfabrik Frankfurt (Oder) sowie den unwirtschaftlichen EuroSpeedway Lausitz. Nach der Bundestagswahl 2002 wurde er am 22. Oktober 2002 als Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in die von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführte Bundesregierung berufen. In seiner Position als Bundesverkehrsminister ist der Name von Manfred Stolpe eng mit dem misslungenen Einführungsversuch einer Lkw-Maut in Deutschland zum 31. August 2003 verbunden. Die umstrittenen Verträge waren von seinem Vorgänger Kurt Bodewig ausgehandelt und unterzeichnet worden. Stolpe wurde von mehreren Seiten ein nicht nachvollziehbar nachsichtiges Verhalten gegenüber dem Vertragspartner Toll Collect vorgeworfen. Die CDU forderte im Zusammenhang mit der gescheiterten Mauteinführung und dem unvorhergesehenen Milliardenverlust für die Staatsfinanzen ab Herbst 2003 seinen Rücktritt als Bundesminister. Der in seiner Amtszeit verabschiedete Bundesverkehrswegeplan 2003 für den Zeitraum 2001 bis 2015 trägt seine Handschrift (er war von der EU-Ost-Integration überzeugt) und ist von der EU-Erweiterung 2004 geprägt: erstmals rückte die Entwicklung von Ost-West-Verkehrsachsen bzw. -Magistralen nach Tschechien und Polen in den Fokus der Planungen. Überwiegend positiv bewertete die deutsche Wirtschaftspresse das 2004 von ihm initiierte Programm \"Stadtumbau West\". Es ermöglicht schrumpfenden Kommunen die Umgestaltung und den Abriss ganzer Stadtareale, um der Slumbildung vorzubeugen. Nach der Bundestagswahl 2005 – sie führte zu einem Regierungswechsel und einer großen Koalition – schied Stolpe am 22. November 2005 aus dem Amt. Sein Nachfolger als Verkehrsminister wurde Wolfgang Tiefensee (SPD). Stolpe gehörte dem Domkapitel Brandenburg an. Außerdem war er Mitglied im Lenkungsausschuss des deutsch-russischen Petersburger Dialogs.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kontakte zum Ministerium für Staatssicherheit.", "content": "Während seiner Tätigkeit in der Kirchenleitung in der DDR hatte Stolpe regelmäßige Kontakte zum Ministerium für Staatssicherheit. Nach seiner eigenen Aussage waren alle diese Kontakte im Interesse und Sinne der Kirchenmitglieder; Kritiker hingegen meinen, er habe Kircheninterna und Informationen aus der DDR-Opposition verraten. Oppositionskreise der DDR waren überzeugt, dass Stolpe mit der Stasi zusammenarbeitete. Die Realisierung von Ausreiseanträgen brachten sie mit seinem Namen in Verbindung. Seine Tätigkeiten waren und sind umstritten. Manche Vorwürfe werden als haltlos angesehen. Kritiker meinen, er habe sicherlich „nicht ohne Grund“ 1978 die Verdienstmedaille der DDR in einer konspirativen Wohnung der Staatssicherheit erhalten. In seiner Amtszeit als Ministerpräsident von Brandenburg kam es zu einem Rechtsstreit mit der Gauck-Behörde. Das Verwaltungsgericht Berlin entschied am 3. Juni 1993, dass Joachim Gauck nicht länger behaupten darf, Stolpe sei ein wichtiger inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit gewesen. Dagegen lehnte das Gericht die Forderung Stolpes ab, Gauck alle bisher wertenden Äußerungen über Stolpe zu verbieten. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Landes Brandenburg kam 1994 zu dem Ergebnis, Stolpe sei kein Zuträger der Staatssicherheit gewesen, sondern von staatlicher Seite als gleichrangiger Verhandlungspartner angesehen worden. Er habe weder Menschen noch der Kirche geschadet. Die Birthler-Behörde legte 2003 ein über 1200-Seiten-Dossier zu Manfred Stolpe alias IM „Sekretär“ vor. Damit thematisierte sie erstmals die Unterlagen über einen amtierenden Bundesminister. Das Bundesverfassungsgericht (Az.: 1 BvR 1696/98) entschied im Oktober 2005 im Rahmen einer Aufhebung eines Urteils des Bundesgerichtshofs aus dem Jahre 1998, dass eine Bezeichnung Stolpes als ehemaliger Stasi-Mitarbeiter oder „Inoffizieller Mitarbeiter“ nicht zulässig sei. Die Stasi-Unterlagenbehörde verwies allerdings umgehend darauf, dass sich das Urteil lediglich auf „eine Äußerung im politischen Meinungsstreit“ beziehe und bekräftigte nochmals, dass Stolpe – wie in einem Gutachten aus dem Jahre 1992 festgestellt wurde – unabhängig von der Tatsache, ob er je als Mitarbeiter rekrutiert worden sei, als IM „Sekretär“ und über 20 Jahre hinweg als „ein wichtiger IM im Bereich der evangelischen Kirche der DDR“ in den Akten der Staatssicherheit geführt worden sei. Spätere Aktenfunde, zuletzt 2003, hätten diese Bewertung weiter untermauert. Nach seiner eigenen Aussage hat Manfred Stolpe wissentlich niemandem durch seine Kontakte zur Stasi geschadet. 2011 kam ein für die Enquetekommission des Brandenburger Landtages erstelltes Gutachten zu dem Ergebnis, Stolpe sei \"wichtiger IM\" der Stasi gewesen und hätte zwischen 1990 und 1994 eine Aufforderung zur Niederlegung seines Landtagsmandat ob der Stasi-Kontakte erhalten müssen. Diese Sichtweise wurde allerdings kontrovers in der Sitzung der Enquetekommission diskutiert und teilweise abgelehnt.", "section_level": 2}, {"title": "SPD.", "content": "Seit 1990 war Stolpe Mitglied der SPD. Von 1991 bis 2002 war er Mitglied im SPD-Parteivorstand.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Manfred Stolpe war seit 1961 mit der von 1965 bis 2003 in Potsdam praktizierenden Ärztin Ingrid Stolpe (* 1938) verheiratet. Sie hatten eine Tochter (* 1968). Im April 2009 wurde bekannt, dass Stolpe bereits 2004 während seiner Amtszeit als Bundesminister für Verkehr an Darmkrebs erkrankt war. 2008 musste er wegen Metastasen in der Leber erneut operiert werden. Ingrid Stolpe erkrankte 2008 an Brustkrebs. Die Stolpes sprachen in der Sendung \"Menschen bei Maischberger\" (Das Erste) im April 2009 offen über ihre Krebskrankheiten und schrieben auch ein Buch darüber. Manfred Stolpe starb am 29. Dezember 2019 im Alter von 83 Jahren an Krebs. Er wurde auf dem Bornstedter Friedhof in Potsdam beigesetzt. Stolpe war langjähriger Stiftungsrat der F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Weiterführende Literatur", "section_level": 1}], "src_summary": "Manfred Stolpe (* 16. Mai 1936 in Stettin; † 29. Dezember 2019 in Potsdam) war ein deutscher Kirchenjurist und Politiker (SPD). Er war von 1990 bis 2002 der Ministerpräsident des Landes Brandenburg und von 2002 bis 2005 Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen.", "tgt_summary": "曼弗雷德·施托尔珀(1936年5月16日—2019年12月29日),德国政治人物。1990年至2002年,担任勃兰登堡州州长。2002年至2005年,担任德国联邦交通建筑与住房部长。", "id": 1427963} {"src_title": "Dynamic Host Configuration Protocol", "tgt_title": "动态主机设置协议", "src_document": [{"title": "Konzept.", "content": "DHCP ermöglicht es, angeschlossene Clients ohne manuelle Konfiguration der Netzschnittstelle in ein bestehendes Netz einzubinden. Nötige Informationen wie IP-Adresse, Netzmaske, Gateway, Name Server (DNS) und ggf. weitere Einstellungen werden automatisch vergeben, sofern das Betriebssystem des jeweiligen Clients dies unterstützt. DHCP ist eine Erweiterung des Bootstrap-Protokolls (BOOTP), das für Arbeitsplatz-Computer ohne eigene Festplatte (Diskless-Workstation) notwendig war, wo sich der Computer beim Startvorgang zunächst vom BOOTP-Server eine IP-Adresse zuweisen ließ, um danach das Betriebssystem aus dem Netz zu laden. DHCP ist weitgehend kompatibel zu BOOTP und kann entsprechend mit BOOTP-Clients und -Servern (eingeschränkt) zusammenarbeiten. DHCP wurde erstmals 1993 in RFC 1531 und RFC 1541 definiert, aufbauend auf dem 1985 entstandenen BOOTP (RFC 951).", "section_level": 1}, {"title": "Der DHCP-Server.", "content": "Der DHCP-Server wird – wie alle Netzwerkdienste – als Hintergrundprozess (Dienst oder Daemon) gestartet und wartet auf UDP-Port 67 auf Client-Anfragen. In seiner Konfigurationsdatei befinden sich Informationen über den zu vergebenden Adresspool sowie zusätzliche Angaben über netzwerkrelevante Parameter wie die Subnetzmaske, die lokale DNS-Domain oder das zu verwendende Gateway. Außerdem lassen sich auch weitere BOOTP-Server oder der Ort des zu verwendenden Bootimages einstellen. Es gibt drei verschiedene Betriebsmodi eines DHCP-Servers: manuelle, automatische und dynamische Zuordnung.", "section_level": 1}, {"title": "Manuelle Zuordnung.", "content": "In diesem Modus (\"statisches DHCP\") werden am DHCP-Server die IP-Adressen bestimmten MAC-Adressen fest zugeordnet. Die Adressen werden der MAC-Adresse auf unbestimmte Zeit zugeteilt. Der Nachteil kann darin liegen, dass sich keine zusätzlichen Clients in das Netz einbinden können, da die Adressen fest vergeben sind. Das kann unter Sicherheitsaspekten erwünscht sein. Manuelle Zuordnungen werden vor allem dann vorgenommen, wenn der DHCP-Client beispielsweise Server-Dienste zur Verfügung stellt und daher unter einer festen IP-Adresse erreichbar sein soll. Auch Port-Weiterleitungen von einem Router an einen Client benötigen in der Regel eine feste IP-Adresse.", "section_level": 2}, {"title": "Automatische Zuordnung.", "content": "Bei der automatischen Zuordnung wird am DHCP-Server ein Bereich von IP-Adressen (\"range\") definiert. IP-Adressen werden automatisch an die MAC-Adressen von neuen DHCP-Clients zugewiesen, was in einer Tabelle festgehalten wird. Im Unterschied zur dynamischen Zuordnung sind automatische Zuordnungen permanent und werden nicht entfernt. Der Vorteil ist, dass Hosts immer dieselbe IP-Adresse erhalten und eine zugewiesene IP-Adresse keinem anderen Host zugewiesen wird. Der Nachteil ist, dass neue Clients keine IP-Adresse erhalten, wenn der gesamte Adressbereich vergeben ist, auch wenn IP-Adressen nicht mehr aktiv genutzt werden. Gegenüber der manuellen und dynamischen Zuordnung spielt dieser Modus in der Praxis eine untergeordnete Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Dynamische Zuordnung.", "content": "Dieses Verfahren gleicht der automatischen Zuordnung, allerdings hat der DHCP-Server hier in seiner Konfigurationsdatei eine Angabe, wie lange eine bestimmte IP-Adresse an einen Client „verliehen“ werden darf, bevor der Client sich erneut beim Server melden und eine „Verlängerung“ beantragen muss. Meldet er sich nicht, wird die Adresse frei und kann an einen anderen (oder auch denselben) Rechner neu vergeben werden. Diese vom Administrator bestimmte Zeit heißt Lease-Time (zu Deutsch also: „Leihdauer“). Manche DHCP-Server vergeben auch von der MAC-Adresse abhängige IP-Adressen, d. h. ein Client bekommt hier selbst nach längerer Netzwerkabstinenz und Ablauf der Lease-Zeit die gleiche IP-Adresse wie zuvor (es sei denn natürlich, diese ist inzwischen schon anderweitig vergeben).", "section_level": 2}, {"title": "DHCP-Relay.", "content": "DHCP-Relay ist eine Funktion, um DHCP über Netzwerkgrenzen (Broadcastdomäne) hinaus nutzen zu können. Damit wird die Notwendigkeit der Bereitstellung eines DHCP-Servers in jedem Subnetz, in dem sich DHCP-Clients befinden, vermieden. Die DHCP-Relay-Funktion wird meist durch den Router selbst erbracht. Dabei werden Client-seitig mittels Broadcast verschickte DHCP-Anfragen durch den DHCP-Relay empfangen und mittels Unicast einem oder mehreren DHCP-Servern zugestellt. Der DHCP-Relay-Agent wird funktional auf der Schnittstelle des Routers platziert.", "section_level": 1}, {"title": "DHCP und Active Directory.", "content": "Bei einem Active Directory ist der DHCP-Dienst in die AD-Datenbank integriert. Dabei dürfen nur autorisierte Server Leases verteilen. Um einen Server zu autorisieren, muss dieser ein DC sein oder ein Domänenkonto besitzen.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf der DHCP-Kommunikation.", "content": "Damit der Client einen DHCP-Server nutzen kann, muss sich dieser im selben Netzwerksegment befinden, da DHCP Broadcasts verwendet und Router keine Broadcasts weiterleiten (Router bilden Broadcast-Domänen). Befindet sich der DHCP-Server in einem anderen Netzwerksegment, so muss ein so genannter DHCP-Relay-Agent installiert werden, der die DHCP-Anfragen an den eigentlichen Server weitergibt.", "section_level": 1}, {"title": "Initiale Adresszuweisung (Lease/Vergabe).", "content": "Wenn ein Client erstmals eine IP-Adresse benötigt, schickt er eine \"DHCPDISCOVER\"-Nachricht (mit seiner MAC-Adresse) als Netzwerk-Broadcast an die verfügbaren DHCP-Server (es kann durchaus mehrere davon im selben Subnetz geben). Dieser Broadcast hat als Absender-IP-Adresse 0.0.0.0 und als Zieladresse 255.255.255.255, da der Absender noch keine IP-Adresse besitzt und seine Anfrage „an alle“ richtet. Dabei ist der UDP-Quellport 68 und der UDP-Zielport 67. Die DHCP-Server antworten mit \"DHCPOFFER\" und machen Vorschläge für eine IP-Adresse. Das geschieht entweder mit einem Broadcast an die Adresse 255.255.255.255 mit UDP-Quellport 67 und UDP-Zielport 68 oder mit einem Unicast an die vorgeschlagene IP-Adresse und die MAC-Adresse des Clients, je nachdem ob der Client in der \"DHCPDISCOVER\"-Nachricht das Broadcast-Bit gesetzt hat. Der Client darf nun unter den eingetroffenen Angeboten (\"DHCPOFFER\") wählen. Wenn er sich für eines entschieden hat (z. B. wegen längster Lease-Zeit oder wegen Ablehnung eines speziellen, evtl. falsch konfigurierten DHCP-Servers, oder einfach für die erste Antwort), kontaktiert er per Broadcast und einem im Paket enthaltenen Serveridentifier den entsprechenden Server mit der Nachricht \"DHCPREQUEST\". Alle eventuellen weiteren DHCP-Server werten das als Absage für ihre Angebote. Der vom Client ausgewählte Server bestätigt in einer \"DHCPACK\"-Nachricht (DHCP-Acknowledged) die IP-Adresse mit den weiteren relevanten Daten, oder er zieht sein Angebot zurück (\"DHCPNAK\", siehe auch Sonstiges). Bevor der Client sein Netzwerkinterface mit der zugewiesenen Adresse konfiguriert, sollte er noch prüfen, ob nicht versehentlich noch ein anderer Rechner die Adresse verwendet. Das geschieht üblicherweise durch einen ARP-Request mit der soeben zugeteilten IP-Adresse. Antwortet ein anderer Host im Netz auf diesen Request, so wird der Client die vorgeschlagene Adresse mit einer \"DHCPDECLINE\"-Nachricht zurückweisen.", "section_level": 2}, {"title": "DHCP-Refresh (nur bei dynamischer Zuordnung).", "content": "Zusammen mit der IP-Adresse erhält der Client in der \"DHCPACK\"-Nachricht neben der \"\"lease time\"\", also der Gültigkeitsdauer der IP-Konfiguration, zwei Fristen: Die \"\"renewal time\"\" T1 und die \"\"rebinding time\"\" T2. Der Standard schlägt vor, dass T1 auf die Hälfte und T2 auf 7/8, also 87,5 % der Gültigkeitsdauer der \"lease time\" gesetzt wird. Für beide Werte kann der DHCP-Server optional andere Werte vorgeben. Nach Ablauf der Zeit T1 versucht der Client, seine \"lease time\" zu verlängern. Dazu sendet der Client wieder \"DHCPREQUEST\"s per Unicast an den Server, der die IP-Konfiguration vergeben hat. Der Server sollte dann in der Regel ein \"DHCPACK\" mit identischen Daten wie vorher, aber einer neuen \"lease time\" senden. Damit gilt die Gültigkeitsdauer der IP-Konfiguration des Clients als verlängert. Antwortet der Server nicht, weil er zum Beispiel abgeschaltet wurde und nun ein neuer Server für die Verwaltung der IP-Adressen zuständig ist, so kann der Client die IP-Konfiguration ohne Einschränkungen weiter verwenden, bis die \"lease time\" abgelaufen ist. Er wird jedoch nach Ablauf von T2 anfangen, \"DHCPREQUEST\"s nunmehr per Broadcast zu versenden, um eine neue IP-Konfiguration von irgendeinem anderen DHCP-Server zu erhalten. Sollte der Client es versäumen, bis zum Ablauf der Lease-Zeit eine Verlängerung zu beantragen, muss er seine Netzwerkkarte dekonfigurieren und wieder bei \"DHCPDISCOVER\" mit einer initialen Adresszuweisung beginnen. Sollte der DHCP-Server keine Adressen mehr zur Verfügung haben oder während des Vorganges schon ein anderer Client seine letzte Adresse zugesagt bekommen haben, sendet der Server ein DHCPNAK (DHCP-Not Acknowledged), und der Vorgang der Adressanfrage beginnt erneut.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Eine negative Bestätigung \"DHCPNAK\" kann als Ursache haben, dass der Client versucht, seine ehemalige IP-Adresse zu leasen (engl. lease: mieten oder pachten), die jedoch inzwischen nicht mehr verfügbar ist, oder wenn der Client-Computer in ein anderes Subnetz verschoben wurde. Um die Ausfallwahrscheinlichkeit zu verringern, ist es auch möglich, mehrere DHCP-Server in einem Netz zu platzieren. Dabei sollte allerdings beachtet werden, dass sich die Adressbereiche der einzelnen Server nicht überlappen, da es sonst zu Doppelvergaben von IP-Adressen kommen kann. Dazu gibt es die „authoritative“ (engl. für „maßgebliche“) Einstellung, mit der man einstellen kann, ob ein \"DHCPNAK\" auch verschickt werden soll, wenn der DHCP-Server für die vom Client vorgeschlagene Adresse nicht zuständig ist. Wenn der Client eine negative Bestätigung erhält, wird der DHCP-Lease-Vorgang erneut gestartet. Ein Client sendet \"DHCPRELEASE\", wenn er eine IP-Adresse vor Ablauf der Lease-Zeit zurückgeben will. Sollte der Client feststellen, dass die zugewiesene Adresse bereits benutzt wird, so teilt er das dem Server durch \"DHCPDECLINE\" mit, der seinerseits den Administrator von dieser potentiellen Fehlkonfiguration unterrichten sollte.", "section_level": 2}, {"title": "DHCP und DNS.", "content": "Damit ihre Namensauflösung möglich ist, registrieren Computer ihren Namen und ihre IP-Adresse in der Regel bei einem DNS-Server. Einige DHCP-Server können das an Stelle der Clients übernehmen. Bei Betriebssystemen von Microsoft war das vor Windows 2000 erforderlich.", "section_level": 2}, {"title": "Mögliche Zuweisungen.", "content": "Standardmäßig kann DHCP dem Client unter anderem folgende Einstellungen zuweisen: Es gibt jedoch weit mehr DHCP-Optionen, die vom DHCP-Client implementiert werden können. Ein gutes Beispiel ist die Angabe eines TFTP-Servers für den Betrieb einer Diskless-Workstation. In diesem Fall muss das BIOS/UEFI die TFTP-Zuweisung per DHCP unterstützen, um einen PXE-Boot zu initiieren.", "section_level": 2}, {"title": "DHCP für mehrere Subnetze.", "content": "Der DHCP-Server kann (Teil-)Netze bedienen, wenn er über Definitionen für das jeweilige Netz verfügt. Die Auswahl der Definition wird dann durch die Netzwerkkarte bestimmt, über welche die Anforderung hereinkommt. Beim Start des DHCP-Servers kann angegeben werden, auf welchen Interfaces der Server hört. Andererseits kann ein DHCP-Server auch entfernte Netze bedienen, wenn diese durch einen DHCP-Relay-Agenten (vielfach als Funktion eines Routers verfügbar) verbunden sind. Der Relay-Agent empfängt im entfernten Netz die DHCP-Broadcast-Anforderungen und leitet diese als Unicast-Botschaften an den/die konfigurierten DHCP-Server weiter. Die IP-Adresse der Schnittstelle, über welche der Broadcast empfangen wurde, wird vom Relay-Agenten dem Unicast-Paket im DHCP-Header hinzugefügt, so dass der DHCP-Server anhand dieser Information bestimmen kann, aus welchem Netzwerksegment die Anfrage kommt. Der DHCP-Relay-Agent empfängt die Antwortpakete der DHCP-Server auf Port UDP 67 und leitet diese dann mit Zielport UDP 68 an den Client weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheit.", "content": "DHCP kann leicht gestört und manipuliert werden, weil DHCP-Clients jeden DHCP-Server akzeptieren. Die versehentliche Aktivierung eines DHCP-Servers, beispielsweise durch den Anschluss eines einfachen DSL-Routers oder WLAN-Routers im Auslieferungszustand, kann ein Netz weitgehend lahmlegen. Dieser antwortet möglicherweise schneller als der eigentlich vorgesehene DHCP-Server und verteilt dadurch ggf. ungültige Konfigurationen. Ein Angreifer kann alle Adressen eines DHCP-Servers reservieren (DHCP Starvation Attack), dadurch dessen Antwort auf weitere Anfragen verhindern und anschließend als einziger DHCP-Server auftreten. Er hat nun die Möglichkeit ein rogue DHCP Spoofing zu betreiben, indem er auf andere DNS-Server umleitet, die auf Computer verweisen, die die Kommunikation kompromittieren. Zum einen kann der Angreifer beispielsweise Denial-of-Service-Angriffe starten, indem er jedem Client ein eigenes Subnetz zuweist, kein Gateway übermittelt oder auf alle Anfragen mit der gleichen IP-Adresse antwortet. Zum anderen kann er versuchen, mithilfe falscher Gateway- und DNS-Angaben einen fremden Router einzuschleusen, der den Datenverkehr des Clients mitschneidet oder umleitet (Man-in-the-Middle-Angriff). Die vermeintliche Eindeutigkeit der MAC-Adresse darf nicht als Sicherheitskriterium angewandt werden. Es ist viel zu einfach, MAC-Adressen-Spoofing zu betreiben. Fast alle Betriebssysteme erlauben es gewöhnlichen Benutzern, die MAC-Adresse komfortabel in Konfigurationsmasken oder mit einfachen Tools wie \"ifconfig (UNIX, Linux)\" oder \"ip link\" (Linux) zu überschreiben. Gültige MAC-Adressen in einem Schicht-2-Netz können durch \"Abhören\" des Netzverkehrs ausfindig gemacht werden. Dazu ist lediglich der physische Zugang zum Netzwerk nötig. Die exklusive Vergabe von IP-Adressen nur an registrierte MAC-Adressen über RARP oder DHCP schließt also nicht aus, dass Unberechtigte Zugriff auf das Netzwerk erhalten; dafür ist der Einsatz eines sicheren Authentifizierungsmechanismus wie IEEE 802.1X notwendig. Eine Persiflage der Bemühungen, diese Probleme zu umgehen, ist das Wäscheklammerprotokoll Peg DHCP.", "section_level": 1}, {"title": "DHCPv6.", "content": "IPv6 benötigt für die eigentliche Adressvergabe keinen DHCP-Dienst (siehe IPv6 Autokonfiguration). Allerdings benötigt ein Client neben einem Gateway üblicherweise noch die Zuweisung eines DNS-Servers. Ein standardisiertes Verfahren für die Mitteilung der DNS-Server wird in RFC 8106 (RDNSS, DNSSL) beschrieben und stellt eine Erweiterung zu Autokonfiguration dar. Werden darüber hinaus Konfigurationsinformationen benötigt, kann anstatt von Autokonfiguration DHCPv6 verwendet werden. DHCPv6 ist seit Juli 2003 in RFC 3315 spezifiziert und ermöglicht für IPv6 die gleiche Funktionalität wie das gegenwärtig aktuelle DHCPv4 für IPv4. Darüber hinaus ist DHCPv6 darauf ausgelegt, über optionale Felder im DHCPv6-Protokoll Konfigurationsinformationen über NIS+-, SIP-, NTP- und weitere Dienste zu transportieren. Welche Optionen in DHCPv6 aufgenommen werden, wird von der DHCP-Arbeitsgruppe der IETF festgelegt. Weitere Features von DHCPv6 sind die integrierten Sicherheitsfunktionen, durch die es möglich ist, DHCPv6 nur autorisierten Clients zugänglich zu machen, sowie die Möglichkeit, die Adresskonfiguration weiterhin per statusloser Autokonfiguration erfolgen zu lassen, jedoch weitere Konfigurationsdetails per DHCPv6 auf die Clients zu bringen. Abweichend von DHCPv4 läuft bei v6 die Kommunikation über die UDP-Ports 546 (Client) und 547 (Server).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) ist ein Kommunikationsprotokoll in der Computertechnik. Es ermöglicht die Zuweisung der Netzwerkkonfiguration an Clients durch einen Server.", "tgt_summary": "动态主机设定协定(,缩写:DHCP),又称动态主机组态协定,是一个用于IP网络的网络协议,位于OSI模型的应用层,使用UDP协议工作,主要有两个用途:", "id": 369945} {"src_title": "Wilhelm Grimm", "tgt_title": "威廉·格林", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wilhelm Grimm verbrachte seine Jugend in Steinau an der Straße, wohin der Vater Philipp Wilhelm Grimm 1791 als Amtmann versetzt worden war. Er besuchte dann wie sein Bruder Jacob das Friedrichsgymnasium in Kassel und schrieb sich gleichfalls an der Universität Marburg ein, wo er bei Friedrich Carl von Savigny Jura studierte. Nach Beendigung seines Studiums lebte er wieder bei der Mutter in Kassel. Asthmatische Beschwerden sowie eine Herzerkrankung hinderten ihn längere Zeit daran, sich um eine feste Anstellung zu bewerben. Seit 1806 sammelte er gemeinsam mit seinem Bruder Jacob Märchen, die sie später bearbeiteten und herausgaben. Dabei wurde er u. a. durch Werner und August von Haxthausen unterstützt. 1809 unterzog er sich bei dem berühmten Arzt Johann Christian Reil einer Kur in Halle/Saale. Bei dieser Gelegenheit wurde er von dem Komponisten Johann Friedrich Reichardt gastfreundlich aufgenommen. Mit Clemens Brentano reiste er daraufhin nach Berlin; dort lebte er mit diesem und mit Achim von Arnim in dessen Wohnung. Auf der Rückreise nach Kassel traf er Johann Wolfgang von Goethe, der sich lobend über seine „Bemühungen zu Gunsten einer lang vergessenen Kultur“ äußerte. 1813 lernte er bei der Familie Haxthausen die Schwestern Jenny und Annette von Droste-Hülshoff, die Dichterin, kennen. Beide halfen bei der Sammlung von Märchen und Volksliedern. Mit Jenny verband ihn danach eine lange Brieffreundschaft, auch gibt es Anzeichen dafür, dass eine unerfüllte Liebesbeziehung zwischen ihnen bestand. Von 1814 bis 1829 war Grimm als Sekretär an der Bibliothek in Kassel angestellt. Am 15. Mai 1825 heiratete er Henrietta Dorothea Wild. Im April 1826 wurde der Sohn Jakob geboren, der aber im Dezember desselben Jahres verstarb. 1828 im Januar kam sein zweiter Sohn Herman Grimm zur Welt, der später relativ bekannt wurde für seine kunstgeschichtlichen Vorlesungen unter Einsatz von Lichtbildprojektion an der Universität Berlin. Der dritte Sohn Rudolf wurde im März 1830 geboren. 1831 wurde Wilhelm Grimm Bibliothekar an der Universität Göttingen, 1835 erhielt er dort eine außerordentliche Professur. Als Mitunterzeichner des Protestes der „Göttinger Sieben“ wurde er – wie auch sein Bruder – 1837 durch den König von Hannover seines Amtes enthoben. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. lud beide 1841 nach Berlin, wo sie sich niederließen. Im selben Jahr wurden sie Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. 1848 gehörte er dem Vorparlament an. 1852 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Wilhelm Grimm lehrte bis zu seinem Tod 18 Jahre an der Universität Berlin und arbeitete dort zusammen mit seinem Bruder an ihrem Deutschen Wörterbuch, über das er auf dem Germanistentag 1846 in Frankfurt gesprochen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Verdienste.", "content": "Neben der gemeinsamen Arbeit mit dem Bruder konzentrierte sich Wilhelm Grimm bei seinen Forschungen auf die Poesie des Mittelalters, die deutsche Heldensage sowie die Runenforschung. Zusammen mit seinem Bruder begründete er die germanistischen Altertumswissenschaften, die germanistische Sprachwissenschaft und die deutsche Philologie. Berühmt wurden beide durch ihre Sammlung \"Kinder- und Hausmärchen\" (2 Bände, 1812–1815), an deren Bearbeitung Wilhelm besonderen Anteil hatte, und durch die Arbeit am \"Deutschen Wörterbuch\" (ab 1838, 1. Band 1854). 1839 gab er die Werke seines Freundes Achim von Arnim heraus. Wilhelm Grimm veröffentlichte auch Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen. Die Berliner Akademie schrieb im Januar 1860: Er wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg bestattet (heute Ehrengrab der Stadt Berlin). Die Grabstätte befindet sich im Feld F, F-S-001/004, G1. Sie ist seit 1952 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.", "section_level": 2}, {"title": "Nachlass.", "content": "Ein Teil des Nachlasses von Jacob und Wilhelm Grimm, darunter Briefe von und an die Brüder, verschiedene Manuskriptenkonvolute und vor allem Handexemplare mit handschriftlichen Zusätzen, wird im Hessischen Staatsarchiv Marburg verwahrt. Der Bestand ist vollständig erschlossen und über HADIS online recherchierbar.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Er erhielt postum mit seinem Bruder Jacob zahlreiche Ehrungen (siehe Brüder Grimm).", "section_level": 1}, {"title": "Briefwechsel.", "content": "Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, Kritische Ausgabe in Einzelbänden: Zwei Bände der Kasseler Ausgabe (Werke und Briefwechsel der Brüder Grimm):", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm Carl Grimm (* 24. Februar 1786 in Hanau; † 16. Dezember 1859 in Berlin) war ein deutscher Sprach- und Literaturwissenschaftler sowie Märchen- und Sagensammler. Sein Lebenslauf und sein Werk sind eng mit dem seines ein Jahr älteren Bruders Jacob Grimm verbunden, worauf die oft gebrauchte Bezeichnung Brüder Grimm hinweist.", "tgt_summary": "威廉·卡尔·格林(,1786年-2月24日-1859年-12月16日),德国作家与人类学家,格林兄弟中的弟弟,其哥哥是雅各布·格林。", "id": 533321} {"src_title": "Niederösterreich", "tgt_title": "下奧地利州", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Niederösterreich ist mit einer Fläche von km2 das größte Bundesland Österreichs. Es umschließt die österreichische Bundeshauptstadt Wien und grenzt im Norden an Südböhmen und Südmähren (beide Tschechien), im Nordosten an den Tyrnauer und den Pressburger/Bratislavaer Landschaftsverband (beide Slowakei) sowie innerösterreichisch im Südosten an das Burgenland, im Süden an die Steiermark und im Westen an Oberösterreich. Das Land hat mit 414 km (amtliche Angabe) die zweitlängste Außengrenze aller österreichischen Bundesländer.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung in Viertel.", "content": "Niederösterreich wird landschaftlich in vier Viertel geteilt (in Klammern stehen die historischen Bezeichnungen): Historisch entsprechen die Viertel den vier Kreisen Niederösterreichs, einer administrativen Einheit in der Monarchie. Diese Viertelung orientiert sich grob an naturräumlichen Gegebenheiten, ist heute aber ohne politische Bedeutung. Eine genaue Grenzziehung ist daher allenfalls im historischen Kontext möglich, denn heute erstrecken sich die Verwaltungseinheiten über die Viertelsgrenzen hinweg. Unbestreitbar fungiert die Donau als Grenze. Im Bereich westlich und östlich des Manhartsberges fehlt jedoch eine deutliche naturräumliche Abgrenzung. Mit Ausnahme des Raumes um Klosterneuburg folgen im Bereich des Wienerwaldes die Verwaltungsgrenzen auch heute der Wasserscheide. Die Benennung mit Wald-, Wein-, Most- und Industrieviertel stellt eine Veranschaulichung nach Nutzung und Erwerb dar und stammt noch aus der Monarchie. Parallel dazu gibt es die \"Hauptregionen\" in der Raumplanung, mit NÖ-Mitte als „fünftem Viertel“.", "section_level": 2}, {"title": "Naturräumliche Gliederung.", "content": "Niederösterreich kann naturräumlich in mehrere Einheiten gegliedert werden. Im Westen liegt eine geologisch-landschaftliche Dreiteilung vor, die sich in Oberösterreich fortsetzt, und im Osten gehen die Alpen in die Kleinen Karpaten über.", "section_level": 2}, {"title": "Böhmische Masse.", "content": "Niederösterreich hat Anteil am Granit- und Gneisplateau der Böhmischen Masse (besser „Böhmisches Granit- und Gneishochland“), das landschaftlich in das Zwettler Land das Ottenschlager Hochland, das Kamp-Kremser Hochland, und der Gföhler Hochfläche unterteilt werden kann. An der Nordgrenze finden sich noch die nach Tschechien reichende Senke von Gmünd, das Litschauer Ländchen, das Thayahochland und das Obere Thayatal. An der westlichen Grenze liegen das weitläufige Horner Becken und der Manhartsberg und südlich der Donau die Neustadtler Platte und der Dunkelsteiner Wald.", "section_level": 3}, {"title": "Alpen.", "content": "Die Alpen nehmen im Osten ihren Beginn bei Wien (und dem Bisamberg links der Donau). Die ersten den Alpen zurechenbaren Höhenzüge sind die Niederösterreichischen Voralpen, die aus Flysch bestehen und sich als schmales Band bis nach Steyr ziehen. Südlich davon liegt Niederösterreichs Anteil an den Steirisch-niederösterreichischen Kalkalpen mit Berghöhen um die, insbesondere in den Kalkstöcken von Rax und Schneeberg. Nach der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen wird in die Ybbstaler Alpen (mit den Göstlinger Alpen als Untereinheit), Türnitzer Alpen und Gutensteiner Alpen unterschieden, nördlich der Gutensteiner Alpen schließt der Wienerwald an, südlich die Rax-Schneeberg-Gruppe und ebenso ragt ein Teil der Mürzsteger Alpen nach Niederösterreich.", "section_level": 3}, {"title": "Alpenvorland (und Karpatenvorland).", "content": "Das Niederösterreichische Alpenvorland ist das Gebiet zwischen dem Böhmischen Granit- und Gneishochland, und den schmalen Niederösterreichischen Voralpen bzw. den Niederösterreichischen Kalkalpen im Süden. Im Nordosten liegt das hügelige Weinviertel, das auch in seiner Fortsetzung jenseits der Staatsgrenze als das Vorland der Kleinen Karpaten (die bis ins benachbarte Bratislava reichen) zu betrachten ist. Der landschaftliche Begriff Karpatenvorland ist für Niederösterreich insofern kritisch zu betrachten, als sowohl das entsprechende Gebirge, als auch andere Teile des Vorlandes erst jenseits der Landesgrenze situiert sind. Einige Autoren, wie etwa Martin Seger von der Akademie der Wissenschaften, verwenden daher die Bezeichnung „Weinviertel“ für den niederösterreichischen Anteil des Karpatenvorlandes.", "section_level": 3}, {"title": "Wiener Becken.", "content": "Das Wiener Becken, eine Einbruchszone, und die Übergänge in die Pannonische Tiefebene sind der östliche Abschluss der Alpen, die in der markante in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Thermenlinie die Grenze zum Wienerwald bildet. Dabei setzt sich die sogenannte Wiener Neustädter Bucht jenseits der Donau im Marchfeld fort.", "section_level": 3}, {"title": "Hauptorte.", "content": "Landeshauptstadt ist seit 1986 St. Pölten; bis zur Übersiedlung dorthin im Jahr 1996 waren Landesregierung und -verwaltung in Wien untergebracht. Wien wurde zwar bereits 1920 ein eigenständiges Bundesland, war aber trotzdem bis 1986 die Landeshauptstadt Niederösterreichs. Regionalpolitisch sind daneben in Niederösterreich sogenannte Viertelshauptstädte von wichtiger zentralörtlicher Bedeutung in den fünf Hauptregionen. Bis zur Erhebung Wiens zum eigenen Bundesland durch die Bundesverfassung 1920 war Wien die größte Stadt Niederösterreichs.", "section_level": 2}, {"title": "Alpenübergänge.", "content": "An der Landesgrenze zur Steiermark liegen mehrere bedeutende Alpenübergänge. Die bedeutendsten sind der Semmering- () und der Wechsel-Pass (), die durch hochrangige Straßen und Eisenbahnen erschlossen sind. Der Zellerrain () und der Mendlingpass () sind über Bundesstraßen passierbar und der Feistritzsattel (), der höchste Pass Niederösterreichs, sowie das Preiner Gscheid () über Landstraßen. Historisch bedeutend, aber nicht als Pass anzusprechen ist die Route über das Mariazellerland, einer inneralpinen Passlandschaft mit dem Steirischen Seeberg () als höchsten Gebirgsübergang. Auf der niederösterreichischen Seite liegen der Annaberg () und das Kernhofer Gscheid (). Die Mariazellerbahn endet inmitten des touristisch gut erschlossenen Hauptortes Mariazell. Nach Oberösterreich führt einzig der Saurüssel () und ins Burgenland mehrere Übergänge am Leitha- und Rosaliengebirge. Erwähnenswert sind noch die Strecken über den Ochsattel (), die bei Motorradfahrern beliebt ist, der Riederberg () und die Strengberge (), über die die Bundesstraße B1 führt, sowie der Gerichtsberg (), über den bis ins Jahr 2004 die Leobersdorfer Bahn führte und weiters Hochstraß () mit der Außenring Autobahn. Alle anderen Pässe haben nur regionale oder lokale Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Flüsse.", "content": "Niederösterreich wird fast gänzlich über die Donau entwässert. Einzig die Lainsitz im nördlichen Waldviertel und ihre Zubringer wie der Braunaubach, der Reißbach oder der Neumühlbach entwässern über die Moldau in das Flusssystem der Elbe, die in die Nordsee fließt. Die an bzw. nördlich der Nordgrenze Niederösterreichs fließende Thaya mündet direkt an der Staatsgrenze zu Tschechien in die March. Die Donau erreicht Niederösterreich über den Strudengau, wo sie bei Grein mit 20 m ihre tiefste Stelle in Österreich hat, durchströmt dann den Nibelungengau und schließlich die Wachau. Diesen drei Engtälern folgen nun zwei Becken, das Tullner Becken und das Wiener Becken, wobei dazwischen die Wiener Pforte liegt und danach die Hainburger Pforte, über die die Donau Niederösterreich bzw. Österreich verlässt. In Niederösterreich wandelt sich die Donau vom Gebirgsfluss zum Tieflandfluss, womit ihr Oberlauf zu Ende geht. Allerdings ist dies heute durch die vielen Donaukraftwerke nur mehr bedingt nachvollziehbar. Die wichtigsten Zuflüsse sind:", "section_level": 2}, {"title": "Seen.", "content": "In Niederösterreich gibt es nur wenige Seen, weshalb auch Stauseen oder die vielen künstlich angelegten Teiche als Seen bezeichnet werden. Der größte See ist der Stausee Ottenstein (4,3 km2), der mit dem Stausee Dobra (1,55 km2) und dem Thurnberger Stausee (0,55 km2) am Kamp eine Kraftwerkskette bildet. Die größten natürlichen Seen sind der Lunzer See (0,69 km2) und der Erlaufsee (0,56 km2), wobei letzterer etwa zur Hälfte in der Steiermark liegt. Andere große Stauseen sind der Erlaufstausee und der Wienerwaldsee (0,32 km2). Die beiden Viehofner Seen und der Ratzersdorfer See sind aufgelassene Schottergruben und besonders im Waldviertel gibt es viele aktive und ehemalige Fischteiche wie den Herrensee und den Schönauer Teich bei Litschau.", "section_level": 2}, {"title": "Höhlen.", "content": "Niederösterreich ist reich an Naturhöhlen. Insgesamt sind 4.082 davon katastermäßig erfasst. Die meisten Höhlen Niederösterreichs haben sich in den Kalk- und Dolomitgesteinen der Kalkalpen gebildet und sind deshalb sogenannte Karsthöhlen. Auch der Kalkmarmor in den Zentralalpen und in der Böhmischen Masse ermöglicht die Höhlenentstehung. Zu den größten Höhlen Niederösterreichs zählen: Neben den beiden letztgenannten werden in Niederösterreich noch die Allander Tropfsteinhöhle, die Einhornhöhle, der Hochkarschacht, die Nixhöhle und die Ötschertropfsteinhöhle als Schauhöhlen geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Niederösterreich – dessen Name auf das Vorgängerterritorium, das Erzherzogtum \"Österreich unter der Enns\", zurückgeht – und Oberösterreich (zuvor: \"Österreich ob der Enns\") sind die historischen Kernländer Österreichs und Teil der habsburgischen Erblande. Es hieß ursprünglich „nur“ Österreich (später: \"unter der Enns\", manchmal auch \"nieder der Enns\") und gab der Dynastie Habsburg bzw. Habsburg-Lothringen („Haus Österreich“) und dem jeweiligen Gesamtstaat (Österreichische Monarchie, Kaisertum Österreich, Österreich-Ungarn, Republik Österreich) den Namen. Das heutige Bundesland besitzt daher kaum historische Traditionen, die von der österreichischen Geschichte abweichen. Es war 1278 Schauplatz einer Entscheidungsschlacht, die die Habsburger hier an die Macht brachte, und 1918/19 Ort der „inneren Emigration“ des letzten Kaisers Karl I. vor der Ausreise ins Exil. 1918/19 musste Niederösterreich kleinere Gebiete bei Gmünd und den Ort Feldsberg mit seinem Liechtenstein-Schloss dem neuen Staat Tschechoslowakei überlassen. Seit dem 10. November 1920, dem Tag des Inkrafttretens der Bundesverfassung, hatte Wien die Rechte eines politisch von Niederösterreich unabhängigen Bundeslandes. Die eigentumsrechtliche Trennung wurde bis Ende 1921 mit dem so genannten Trennungsgesetz entschieden, das gleichlautend in Niederösterreich (ohne Wien) und in Wien beschlossen wurde. Parallel dazu wurden die verbliebenen gemeinsamen politischen Organe aufgelöst. In der NS-Zeit Gau Niederdonau genannt, wurden dem Land im Herbst 1938 das nördliche Burgenland und Südmähren zugeschlagen; gleichzeitig musste es an das neue Groß-Wien zahlreiche Gemeinden abtreten. Fast alle diese Änderungen wurden 1945 rückgängig gemacht. 1946 wurde eine stark reduzierte Erweiterung Wiens beschlossen, konnte aber wegen eines sowjetischen Einspruchs erst 1954 in Kraft treten. Die Entwicklung Niederösterreichs nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dadurch gehemmt, dass das Land zur sowjetischen Besatzungszone Österreichs gehörte. Weiters war bis 1989 der Eiserne Vorhang ein wesentliches Hindernis. Sankt Pölten ist seit 1986 Landeshauptstadt Niederösterreichs. Die niederösterreichische Landesregierung und Landesverwaltung übersiedelten 1996 von Wien nach Sankt Pölten. Das ehemalige niederösterreichische Landhaus, heute Palais Niederösterreich genannt, befindet sich in der Herrengasse im ersten Bezirk von Wien. Aus Niederösterreich oder mit dem Land besonders verbunden waren bzw. sind einige zumeist konservative Politiker, die in Österreich prominente Funktionen einnahmen bzw. einnehmen: Die zentrale wissenschaftliche Einrichtung zur Dokumentation der Geschichte Niederösterreichs findet sich im Museum Niederösterreich sowie im Landesarchiv.", "section_level": 1}, {"title": "Natur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "Durch Niederösterreich verläuft eine Grenze zwischen zwei Florenregionen, welche beide dem holarktischen Florenreich angehören. Der westliche Landesteil gehört, wie fast das ganze restliche Österreich, der Mitteleuropäischen Florenregion an, während das Weinviertel, der Ostrand des Waldviertels, die Südhänge der Wachau, das Hügelland zwischen St. Pölten und dem Tullner Becken, das Wiener Becken, die Hainburger Berge und der Randbereich des Leithagebirge zur Pannonischen Florenprovinz gehören, welche wiederum den westlichsten Teil der südsibirisch-pontisch-pannonischen Florenregion darstellt. Außerhalb von Niederösterreich hat in Österreich sonst nur noch das Burgenland und Wien Anteil an der südsibirisch-pontisch-pannonischen Florenregion, die sich von Südsibirien über die Ukraine, Siebenbürgen, die Vojvodina und die Ungarische Tiefebene bis an den Alpenostrand erstreckt. Aus diesem Grund unterscheidet sich die Flora im östlichen Landesteil stark von der im westlichen, im östlichen Teil wachsen viele Arten, die in Österreich einzigartig und entsprechend schützenswert sind. Mehrere Arten erreichen in Niederösterreich ihre westliche Verbreitungsgrenze wie der Tátorján-Meerkohl und der Waldsteppen-Beifuß. Niederösterreich ist, nicht zuletzt wegen dessen Anteil an zwei Florenregionen, das artenreichste Bundesland: 2.369 Vollstatus-Gefäßpflanzen-Arten bzw. 2.498 Elementar-Gefäßpflanzen-Taxa sind bekannt. 96 Vollstatusarten und 110 Elementartaxa treten nur in Niederösterreich, aber nicht im restlichen Österreich auf. Einige Arten sind in Niederösterreich endemisch, wie das im höchsten Grad vom Aussterben bedrohte Dickwurzel-Löffelkraut.", "section_level": 2}, {"title": "Naturschutz.", "content": "In Niederösterreich wurden verschiedene Schutzstufen eingerichtet, um Regionen, die in Bezug auf Kultur oder Natur besonders schützenswert sind, in ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten oder sie zu renaturieren. Diese Schutzstufen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerung wächst durch den kontinuierlichen Zuzug aus Wien und den peripheren Gebieten Niederösterreichs vor allem im Umland von Wien. Seit Sankt Pölten am 10. Juli 1986 zur Landeshauptstadt Niederösterreichs bestimmt wurde, ist auch hier eine zunehmende Zuwanderung feststellbar. Die landschaftlich sensiblen Gebiete wie der Wienerwald sollen durch raumordnerische Planungsprogramme des Landes vor der Zersiedelung geschützt werden. Der Ausländeranteil lag zu Jahresbeginn 2019 bei 10,1 Prozent. Im Jahr 2001 waren: Die katholische Kirche in Niederösterreich ist in zwei Diözesen organisiert, in die Diözese St. Pölten und die Erzdiözese Wien, wobei letztere in drei Vikariate unterteilt ist, wovon zwei in Niederösterreich liegen. Diese alle sind in Dekanate gegliedert, die aus den einzelnen Pfarren gebildet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "1920–1934 war Niederösterreich zunächst in vier Wahlkreise aufgeteilt, der Landtag bestand aus 60 Abgeordneten. 1932 fanden die letzten demokratischen Wahlen vor der NS-Zeit statt: Es wurden acht Wahlkreise gebildet, die Zahl der Abgeordneten wurde auf 56 verringert. Damit sollten die Großparteien zu Ungunsten der kleineren Parteien politisch gestärkt und somit die stärker werdende NSDAP in Österreich geschwächt werden. Von 1934 bis 1938 wurde das Land ständestaatlich regiert; im März 1938 marschierte die Wehrmacht in Österreich ein („Anschluss Österreichs“); das Deutsche Reich annektierte Österreich. Von 1938 bis 1945 stand ein Reichsstatthalter (Gauleiter) an der Spitze von Landesverwaltung und NSDAP im Land. Seit 1945 wird die Landespolitik von der ÖVP dominiert, die seit damals auch den Landeshauptmann stellt. Die Bürgermeister der Gemeinden gehören vorwiegend der ÖVP an. Die SPÖ ist zweitstärkste politische Kraft. Nach dem Wahlergebnis der Wahl vom 28. Jänner 2018 ist die Mandatsverteilung: Die Landesregierung setzt sich zusammen aus dem Landeshauptmann, seinen zwei Stellvertretern und sechs Regierungsmitgliedern, die Landesräte genannt werden. Laut Landesverfassung entsenden die Parteien nach dem Verhältnis der von ihnen erreichten Wählerstimmen Vertreter in die Landesregierung („Pflichtproporz“). Derzeitige Mitglieder der Landesregierung Mikl-Leitner II sind: Im Nationalrat ist Niederösterreich mit 33 Abgeordneten über die jeweiligen Landeswahlvorschläge vertreten: plus einer nicht konstanten Zahl an Abgeordneten aus den Bundeswahlvorschlägen (Reststimmenlisten). In den Bundesrat entsendet Niederösterreich als nach Wien bevölkerungsreichstes Land zwölf Mitglieder:", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: In Blau fünf (2:2:1) goldene zugewendete Adler. Über den Schild eine goldene dreitürmige Mauerkrone.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Das Amt der NÖ Landesregierung ist das höchste Verwaltungsorgan des Landes, aber selbst keine Behörde, sondern ein administrativer Hilfsapparat der Niederösterreichischen Landesregierung. Das Amt der NÖ Landesregierung ist dabei im eigenen Wirkungsbereich tätig, also in der Vollziehung der Landesgesetze und auch im übertragenen Wirkungsbereich, somit in der Vollziehung von Bundesgesetzen, womit die Bundesländer entweder durch die Verfassung oder auf andere Weise bemächtigt sind. Zwecks Bürgernähe wird ein bestimmter Teil der Verwaltung durch die Bezirkshauptmannschaften wahrgenommen, die wie Außenstellen des Amtes der NÖ Landesregierung fungieren. Dazu ist Niederösterreich in 20 Verwaltungsbezirke gegliedert (Anzahl seit 2017). Eine Sonderstellung nehmen dabei die vier Statutarstädte ein, die die Bezirksverwaltung selbst wahrnehmen. Seit der letzten Gemeindereform im Jahr 1970 und einigen kleineren Änderungen gibt es in Niederösterreich 573 Gemeinden. Eine Volksbefragung über die sogenannte Hauptstadtfrage brachte 1986 die Entscheidung dafür, St. Pölten zur neuen Landeshauptstadt zu machen und die zentralen Einrichtungen Niederösterreichs aus Wien dorthin zu übersiedeln. Von 1986 bis 1996 erfolgten der Bau des Regierungsviertels in St. Pölten und die sukzessive Übersiedlung von Organen, Behörden und Ämtern des Landes. Im Sinne der Dezentralisierung der Behörden wurden diverse Verwaltungsstellen nicht nach St. Pölten, sondern in die einzelnen Landesviertel bzw. in Bezirkshauptmannschaften verlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptregionen.", "content": "Die niederösterreichische Raumplanung hat aus operativen Gründen das Landesgebiet in fünf Aktionsräume der Regionalen Entwicklungsverbände bzw. der zugehörigen Regionalmanagements unterteilt, das sich mit einigen Abweichungen an den landschaftlichen vier Viertel orientiert. Neu hinzugekommen ist im Raumordnungkonzept des Landes die Region „Mitte“, denn dieser Bereich entsprach weder der klassischen Beschreibung des Mostviertels noch des Industrieviertels, weist inzwischen aber eine große Eigenständigkeit auf, insbesondere seit der Verlegung der Hauptstadt nach St. Pölten. Zugehörig sind die Bezirke Tulln, St. Pölten, Lilienfeld, der südliche Teil vom Bezirk Krems sowie die Statutarstädte St. Pölten und Krems an der Donau. Damit wurden hauptsächlich das Most-, und in kleineren Teilen Wald-, Wein- und Industrieviertel, etwas beschnitten, wobei auch das südwestliche Waldviertel zum Mostviertel genommen wurde, sodass sich die Gemeinden am Nordufer im Donautal nun mehr nach Süden hin orientieren, und diejenigen westlich von Wien nach Westen. Diese \"Hauptregionen\" fassen Gebiete zusammen, die gemeinsame Merkmale (geografische Lagebeziehungen, ähnliche Wirtschaftsstruktur, Ressourcenausstattung) oder ähnliche Probleme haben. Hauptaufgabe ist es, die Anliegen dieser Regionen zu artikulieren, entwicklungsstrategisch wichtige Themenschwerpunkte zu formulieren und passende Leitprojekte zu initiieren. Im Naturschutzkonzept sind darüber hinaus Regionen definiert, die als Unterteilungen der Hauptregionen fungieren. Soweit ihre Grenzen nicht mit denen der Hauptregionen zusammenfallen, sind sie landschaftlich definiert (als Zusammenfassung der landschaftlichen Teilräume).", "section_level": 2}, {"title": "Statutarstädte.", "content": "Mit diesem Begriff werden in Österreich Gemeinden bezeichnet, die nicht nur das Stadtrecht besitzen, sondern überdies keiner Bezirkshauptmannschaft unterstellt sind, sondern in ihrem Stadtamt (Magistrat) die Bezirksagenden für das Stadtgebiet selbst verwalten.", "section_level": 2}, {"title": "Bezirke.", "content": "Mit Ende Dezember 2016 wurde der Bezirk Wien-Umgebung aufgelöst. Die 21 Gemeinden wurden mit 1. Jänner 2017 Teil der umliegenden Bezirke. Keinerlei verwaltungstechnische Bedeutung kommt den Gerichtsbezirken zu, denn die Justiz ist von der Verwaltung in allen Instanzen getrennt. Die Gerichtsbezirke orientieren sich lose an den Amtsbezirken der k.k. Monarchie.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinden.", "content": "Die Bezirke gliedert sich in 573 politisch selbständige Gemeinden. Dies ist im „Gesetz über die Gliederung des Landes Niederösterreich in Gemeinden“, Landesgesetzblatt 1030-94 vom 9. Dezember 2011, geregelt. Die Unterscheidung in Stadtgemeinden, Marktgemeinden und Gemeinden hat heute kaum mehr rechtliche Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßen.", "content": "Straßenzüge richten sich nach den wirtschaftlichen Erfordernissen und verlaufen daher meist sternförmig auf die Städte zu. In Niederösterreich dominierte vor allem die Bundeshauptstadt Wien bei der Errichtung von Straßen. Weiters folgen Straßenzüge auch den naturräumlichen Gegebenheiten wie den Tälern. Im Jahr 2017 lag der Motorisierungsgrad (Personenkraftwagen pro 1000 Einwohner) bei 641.", "section_level": 2}, {"title": "Hochrangige Verkehrswege.", "content": "Zu den wichtigsten Straßenverkehrswegen zählen die Westautobahn A 1 und die Südautobahn A 2, die Wien mit weiten Teilen Österreichs verbinden. Beide sind über die Wiener Außenring Autobahn A 21, einen Teil des geplanten Autobahnringes um Wien, zusammengeschlossen. Nach der Ostöffnung wurden die Ost Autobahn A 4. und später die Nordautobahn A 5 errichtet, die über die Außenringschnellstraße S 1 in den Autobahnringes um Wien eingebunden sind. Von der Südautobahn zweigen die Südostautobahn A 3 ins nördliche Burgenland und die Semmeringschnellstraße S 6 ins steirische Mürztal ab. Wichtig im Regionalverkehr ist die Donauuferautobahn A 22, mit der anschließenden Stockerauer Schnellstraße S 5 die Verbindung von Wien nach Krems (Wachau). Im hochrangigen Straßennetz ist seit der Beseitigung des Eisernen Vorhanges 1989 ständig steigender Transitverkehr vor allem in Ost-West-Richtung zu verzeichnen. Die Westautobahn wird daher durchgehend auf drei Spuren pro Fahrtrichtung ausgebaut. Auch der Pendlerverkehr (zwischen Wohn- und Arbeitsort) findet zu einem großen Teil auf der Straße statt.", "section_level": 3}, {"title": "Ehemalige Bundesstraßen.", "content": "Die mit B bezeichneten Straßen sind ehemalige Bundesstraßen und stehen seit 2002 in der Verwaltung der Bundesländer, womit sie nur noch ugs. \"Bundesstraßen\" sind. In Niederösterreich befinden sich die Wiener Straße B 1 bis zur Bernstein Straße B 49 und dann noch einige Straßenzüge mit höheren Nummern.", "section_level": 3}, {"title": "Landesstraßen.", "content": "In Niederösterreich werden Landesstraßen mit einem vorangestellten \"L\" gekennzeichnet, auf Verkehrsschildern werden diese Kürzel aber selten angeführt. Landesstraßen mit ein- bis dreistelligen Bezeichnungen weisen auf eine höhere Bedeutung im Straßennetz hin, vierstellig Bezeichnungen haben Landesstraßen, wenn sie kleine Ortsverbindungen ohne überörtlicher Bedeutung darstellen. Denn es ist eine niederösterreichische Eigenheit, dass jede Straße, die eine Gemeindegrenze quert, in der Verwaltung des Landes steht. Das \"Niederösterreichische Landesstraßenverzeichnis\" ist das amtliche Verzeichnis aller Landesstraßen.", "section_level": 3}, {"title": "Bahnen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hauptbahnen.", "content": "Wichtige Bahnstrecken, sogenannte \"Hauptbahnen\", sind die Nordbahn, die erste Dampfeisenbahn der Monarchie, die Südbahn, die Ostbahn und die Westbahn, gereiht nach ihrer Eröffnung. Diese stellen das Grundnetz dar und wickeln den internationalen Fernverkehr ab, weshalb sie auch zweigleisig ausgeführt sind. Auch die Franz-Josefs-Bahn wurde bis in die 1990er Jahre als Hauptbahn betrieben; aktuell wird der Fernverkehr nach Prag aber über die Nordbahn geführt. Die Westbahn wurde 2012 durch eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke durch den Wienerwaldtunnel ergänzt.", "section_level": 3}, {"title": "Nebenbahnen.", "content": "Die Österreichischen Bundesbahnen betreiben im Land außerdem ein umfangreiches, aus der Zeit vor 1918 stammendes Netz von Nebenbahnen. Das Umland von Wien wird mit dichtem Regionalverkehr und Schnellbahnbetrieb bedient; zur leichteren Benutzbarkeit wurde der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) geschaffen, der bis an die nördlichen und östlichen Grenzen (Nieder-)Österreichs reicht. Um den Flughafen Wien direkt in die West-Ost-Achse der Bahn einbinden zu können, soll er mit der Götzendorfer Spange an die Ostbahn angeschlossen werden. Damit könnten z. B. direkte Züge von Pressburg zum Flughafen Wien geführt werden. Zahlreiche Strecken wurden wegen Unrentabilität eingestellt oder in der Folge von der NÖVOG übernommen, die einige Strecken wie die schmalspurige Mariazeller Bahn im Regelbetrieb führt und andere als Museumsbahn. Es sind dies beispielsweise die Wachaubahn und der Reblaus-Express.", "section_level": 3}, {"title": "Busverkehr.", "content": "Im Auftrag des Landes betreiben die Firma Postbus und andere Verkehrsbetriebe ein dichtes Netz an Buslinien, oft auch parallel zu bestehenden Bahnlinien. Die Wieselbusse befahren mit Schnellbussen ein Netz, das als Endpunkt St. Pölten hat.", "section_level": 2}, {"title": "Donauschifffahrt.", "content": "Die Güterschifffahrt auf der internationalen Wasserstraße Donau hat mit dem größten Donauhafen Niederösterreichs, Krems, große Verkehrsbedeutung. In der Passagierschifffahrt sind neben dem Lokalverkehr in der Wachau vor allem Kreuzfahrtschiffe aus ganz Europa bemerkenswert, die die Donau oder die Route Rhein–Main–Donau befahren. Zahlreiche Donau-Fähren, teilweise KFZ-tragend queren den Fluss. Freizeitverkehr geht von kleineren Häfen und Einsetzstellen aus und spiegelt sich in der Bootsmesse Tulln. Die Schnellboote Wien-Bratislava durchfahren Niederösterreich nur.", "section_level": 2}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Schwechat in Niederösterreich ist Standort des größten österreichischen Flughafens, des Flughafens Wien, der sich dank der EU-Osterweiterung mittlerweile zu einer wichtigen Drehscheibe im internationalen Flugverkehr entwickelt hat. Das Land Niederösterreich ist 20 %-Aktionär der Flughafenbetriebsgesellschaft. In Langenlebarn befindet sich der Fliegerhorst Brumowski des Bundesheeres. Regionale Flugplätze sind der Flugplatz Altlichtenwarth, der Flugplatz Dobersberg, der Flugplatz Krems, der Flugplatz Ottenschlag, der Flugplatz Seitenstetten, der Flugplatz Spitzerberg, der Flugplatz Stockerau, der Flugplatz St. Georgen am Ybbsfeld, der Flugplatz Völtendorf und der Flugplatz Vöslau-Kottingbrunn. Wiener Neustadt weist eine Kleinflugzeugfabrikation und das Flugmuseum Aviaticum am privaten Flugplatz Ost auf, andererseits auch den größten unbefestigten und ältesten Europas, den vom Militär betriebenen Flugplatz Wiener Neustadt/West.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die wirtschaftlich stärksten Regionen in Niederösterreich befinden sich entlang der Thermenlinie. Der Bezirk mit dem stärksten Steueraufkommen ist der Bezirk Mödling direkt am Südrand von Wien. Je weiter die Gebiete von Wien entfernt liegen, umso schwächer wird ihre Wirtschaftskraft. Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union erreichte die Region im Jahr 2014 ausgedrückt in Kaufkraftstandards einen Index von 105 (EU-28: 100; Österreich: 129). Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Niederösterreich in der sowjetischen Besatzungszone. Während anderswo in Österreich die Wirtschaft bereits mit dem Wiederaufbau beginnen konnte, blieben hier viele Großbetriebe zerstört oder waren in den Händen der sowjetischen USIA. Reparationsleistungen Österreichs an die Sowjetunion wurden unter anderem in Form von Erdöl, das im Marchfeld gefördert wurde, geleistet. Erst nach dem Abschluss des Staatsvertrages 1955 konnte in Niederösterreich intensiv mit dem wirtschaftlichen Wiederaufbau begonnen werden. Bis 1989 wirkte sich der Eiserne Vorhang noch hemmend auf die Wirtschaftskraft aus. So pendeln noch heute viele Menschen aus dem Waldviertel als Tages- oder Wochenendpendler an ihren Arbeitsplatz in Wien. Die Landespolitik strebt ständig danach, neue Betriebe in Niederösterreich anzusiedeln, zumeist über die landeseigene Gesellschaft Eco Plus und die Gründeragentur RIZ.", "section_level": 1}, {"title": "Energie.", "content": "Die Letzte Meile der Energieversorgung mit Strom und Gas hat durchwegs die landeseigene EVN. Die Wiener Randgemeinden werden nach wie vor durch Wien Energie versorgt. Als letzter Ort wurde in Niederösterreich Harmanschlag im Bezirk Gmünd im Jahr 1963 an das Stromnetz angeschlossen. Ende 2015 wird Niederösterreich eine vollständige Versorgung aus Erneuerbaren Energie erreichen, wobei die vier Landesviertel an den einzelnen Erzeugungsarten verschieden beteiligt sind. So liegt der Anteil an Erzeugung von Solarthermie im Mostviertel am höchsten. Beim Waldviertel ist es die Wasserkraft, im Weinviertel die Windkraft. Nur im Industrieviertel ist ein Mix aller Formen zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Niederösterreichs größte Medien sind der ORF Niederösterreich, Ableger der öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehanstalt, und die Wochenzeitung Niederösterreichische Nachrichten (NÖN) des Verlages Niederösterreichisches Pressehaus. Zumeist werden in Niederösterreich aber in Wien erscheinende Medien konsumiert.", "section_level": 2}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "42 % der gesamten Landesfläche sind Ackerland. 40 % sind als Waldfläche ausgewiesen. Nutzviehhaltung, Ackerbau und Forstwirtschaft sind starke Wirtschaftszweige. (Allerdings ist die Zahl der darin Beschäftigten in den letzten 50 Jahren auf unter zehn Prozent aller Berufstätigen gesunken.) Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist der Weinbau, der vor allem im Weinviertel, in der Wachau und in der Thermenregion zu finden ist. Von den insgesamt sechs DAC-Weinbauregionen in ganz Österreich, wo qualitativ hochwertiger Wein gebaut wird, liegen vier in Niederösterreich.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Für Niederösterreich ist insbesondere der Tagestourismus aus der Agglomeration Wien wirtschaftlich von großer Bedeutung. Das Land präsentiert sich als natürliches Freizeitareal für alle Jahreszeiten. Die „Niederösterreich-Card“, die ganzjährig gültig ist, unterstützt diesen Geschäftszweig ebenso wie die zahlreichen sommerlichen Kulturfestivals in allen Landesteilen. Im Nächtigungstourismus hat das Land durch Gäste aus den mittel- und osteuropäischen Ländern stark gewonnen. So hat etwa das an Tschechien grenzende Waldviertel den stärksten Nächtigungszuwachs. Vor allem das südliche Umland Wiens (Schwechat, Vösendorf) profitiert dank der Verkehrsverbindungen vom Städtetourismus. Seit Ende des 20. Jahrhunderts verzeichnet auch die Landschaft rund um das UNESCO-Weltkulturerbe Wachau stärkere Besucherfrequenz. Die Tourismuswirtschaft bewirbt vor allem die großen Kulturzentren im Land wie die vielen Klöster und Schlösser. Auch Urlaub am Bauernhof wird stark beworben und gerne angenommen. Überregional wenig bekannt ist Niederösterreichs beträchtlicher Anteil an den Ostalpen; er wird unter dem Begriff „Wiener Alpen“ beworben. Im Winter ziehen die Skigebiete vor allem Gäste aus dem früheren Ostblock und Tagesgäste aus Wien an. Die Skipisten liegen nicht sehr hoch und sind bei Klimawandel gefährdet. Christiane Hörbiger bewirbt den Tourismus in Niederösterreich. Der Schriftsteller Alfred Komarek betreibt mit seiner Roman- und TV-Figur des Weinviertler Gendarmerieinspektors Simon Polt indirekt Sympathiewerbung für das Land.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schulen.", "content": "In Niederösterreich gibt es neben den Pflichtschulwesen zahlreiche höherbildende Schulen, die mit Matura abschließen. Diese befinden sich zumeist in den Bezirkshauptstädten und schwerpunktmäßig in Schulstädten wie Baden, Hollabrunn, Krems an der Donau, St. Pölten oder Wiener Neustadt.", "section_level": 2}, {"title": "Tertiärer Bildungssektor.", "content": "Eine universitäre Ausbildung wird durch folgende Einrichtungen angeboten: Darüber hinaus erfolgt eine berufsorientierte akademische Ausbildung in: Daneben gibt es Berufsschulen:", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "In Niederösterreich bestehen zahlreiche Klöster und Stifte, die seit jeher als Kulturzentren fungiert haben. Am bekanntesten sind: Die meisten der einst der Aristokratie vorbehaltenen Schlösser und Burgen sind heute Sehenswürdigkeiten, Ausstellungsorte und Konzertsäle, beispielsweise die Schallaburg und Schloss Hof sowie die Schlösser Grafenegg, Thürntal, Wilfersdorf, Artstetten, Rosenau, Greillenstein, Eckartsau, Niederweiden, Laxenburg, Rohrau und Rosenburg am Kamp. Wichtige Einrichtungen sind das Niederösterreichische Landesmuseum, im St. Pöltner Kulturbezirk neu erbaut, die \"Kunstmeile Krems\" mit der Kunsthalle und dem ebenfalls neu gebauten Karikaturmuseum, die römischen Ausgrabungen im Archäologiepark Carnuntum, das Egon-Schiele-Museum in Tulln, das Kokoschka-Haus in Pöchlarn, das Museum für Urgeschichte und der Heldenberg. Jedes zweite Jahr veranstaltet die Landesregierung eine große Landesausstellung. Das 1997 eröffnete Festspielhaus St. Pölten wird ganzjährig bespielt. Theater bieten auch die Stadttheater in St. Pölten und Baden. Außerdem werden Sommerbühnen in Berndorf, Stockerau, Langenlois, Felsenbühne Staatz (Musicals), Weißenkirchen in der Wachau und bei der Burg Liechtenstein bespielt. Das umfangreiche Angebot wird werblich im „Theaterfest Niederösterreich“ zusammengefasst. Das jährliche Donaufestival kommt dazu. Viele Einrichtungen werden betrieblich von der im Landesbesitz stehenden Niederösterreich Kultur GmbH. geführt. Ein Impulsgeber für regionale Kunst- und Kulturinitiativen ist die Kulturvernetzung Niederösterreich mit dem Viertelfestival. Ein Servicepartner und Veranstalter im Volkskulturbereich ist das Projekt Volkskultur Niederösterreich mit den Geschäftsbereichen Musikschulmanagement, Chorszene, Museumsmanagement, Volkskultur Europa und dem Niederösterreichischen Volksmusikfestival. In der Erwachsenenbildung ist vor allem das Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich zu erwähnen. Die Programmkinos Cinema Paradiso in St. Pölten und Österreichische Filmgalerie in Krems tragen wesentlich zum Erhalt der Kinokultur und der Filmkunst bei.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Belletristik.", "content": "Das „Land um Wien“ war und ist Arbeitsort vieler Autoren und Schauplatz zahlreicher Werke der Belletristik (Beispiele):", "section_level": 3}, {"title": "Wissenschaftliche Literatur.", "content": "In der wissenschaftlichen Literatur hat eine in Niederösterreich erforschte sozialwissenschaftliche Studie unter Experten den Rang eines Klassikers erreicht:", "section_level": 3}, {"title": "Wissenschaft und Forschung.", "content": "Ziel der Standortpolitik des Landes ist es unter anderem, wissenschaftliche Institutionen anzusiedeln. Zu nennen sind hier unter anderen: Als Forschungszentren haben sich in Niederösterreich im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts einige Standorte herausgebildet:", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit und Soziales.", "content": "In St. Pölten hat die Landespolizeidirektion Niederösterreich ihren Sitz. Den Katastrophen- und Brandschutz nehmen 1646 Freiwillige Feuerwehren und 90 Betriebsfeuerwehren wahr. Das Landesfeuerwehrkommando sowie die Ausbildungsstätte der Feuerwehr, die Landesfeuerwehrschule befinden sich in Tulln an der Donau. Die Alarmierung erfolgt über feuerwehreigene Alarmzentralen, die entweder einen oder mehrere Bezirke umfassen. Außerdem befindet sich am Standort des Landesfeuerwehrverbandes in Tulln mit einer redundanten Stelle bei der Landesregierung in Tulln die Landeswarnzentrale für Niederösterreich. Der Rettungsdienst wird im Allgemeinen in Niederösterreich vom Roten Kreuz, das in allen Bezirken und in zahlreichen Ortsstellen vertreten ist, sowie in Teilbereichen auch vom Samariter-Bund wahrgenommen. Das Rote Kreuz hat seinen Landessitz in Tulln, während der ASBÖ in Wilhelmsburg beheimatet ist. Die Koordinierung nahezu aller Rettungsmittel im Bundesland wird von der als Gesellschaft geführten Rettungsleitstelle 144 Notruf Niederösterreich übernommen, bei welcher das Land zu 66 % Gesellschafter ist. In der Hesserkaserne in St. Pölten befindet sich das Militärkommando Niederösterreich. Soziale Dienstleistungen wie Hauskrankenpflege bieten unter anderem die Landesverbände vom Hilfswerk Österreich sowie der Caritas an. Alle öffentlichen Krankenhäuser sind im Eigentum des Bundeslandes und werden von der Niederösterreichischen Landeskliniken-Holding verwaltet. Neben diesen Diensten gibt es noch weitere freiwillige Hilfsorganisationen, die im Katastrophenschutz eingebunden sind. Zu diesen gehören:", "section_level": 1}], "src_summary": "Niederösterreich (Abkürzung NÖ) ist das flächenmäßig größte Bundesland Österreichs und nach der Bevölkerung das zweitgrößte. Erstmals erwähnt wurde es als Ostarrîchi im Jahr 996 n. Chr., erlangte als \"Erzherzogtum Österreich unter der Enns\" seine größte Ausdehnung und ist seit 1920 ein Bundesland. 1986 wurde St. Pölten Landeshauptstadt. Niederösterreich ist Teil der Europaregion Centrope.", "tgt_summary": "下奥地利(德语:Niederösterreich)是奥地利面积最大的州(19,174平方公里),人口仅次于维也纳州(1,545,804)。其与上奥地利、维也纳州组成奥地利的历史核心地区。首府自1986年经公民表决选为圣波尔坦。在此之前,州政府一直设于首都维也纳(1922年前一直属于下奥地利州)。", "id": 2280311} {"src_title": "Jimmy Carter", "tgt_title": "吉米·卡特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Familie.", "content": "Carter ist eines von vier Kindern von James Earl Carter (1894–1953) und Bessie Lillian Gordy (1898–1983). Ab 1942 besuchte er das Georgia Institute of Technology und trat 1943 in die United States Naval Academy in Annapolis ein. 1946, nach seinem Abschluss, heiratete er Rosalynn Eleanor Smith (* 1927). Zu Beginn seiner Dienstzeit bei der Marine war Carter auf der \"USS Wyoming (BB-32)\" stationiert, einem Testschiff für Bordelektronik. Nach dessen Außerdienststellung 1947 wurde er mit seinen Kameraden auf das Schlachtschiff \"USS Mississippi (BB-41)\" versetzt. Ende 1948 wurde er auf das U-Boot \"USS Pomfret (SS-391)\" versetzt, wo er bis 1951 blieb. Bis Ende 1952 durchlief Carter mehrere Offiziersposten auf der \"USS Barracuda (SSK-1)\" und wurde dann von Hyman Rickover zur Atom-U-Boot-Flotte geholt. Er begann ein Studium der Kernphysik und des Ingenieurwesens am Union College im Staat New York und sollte auf der \"USS Seawolf (SSN-575)\" dienen. 1952 beteiligte er sich an den Aufräumarbeiten nach dem Störfall im Kernkraftwerk Chalk River. Nach dem Tod seines Vaters 1953 verließ er jedoch die Marine, um die familieneigenen Erdnuss- und Baumwollplantagen sowie Lagerhäuser zu übernehmen. Prägend für ihn ist seine tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben. So arbeitet er als langjähriger Diakon einer Baptistengemeinde bis heute in der Sonntagsschule für Erwachsene und im Predigtdienst mit, wodurch die Gemeinde jährlich zehntausend Besucher von auswärts hat. Der sozial-konservativen Haltung der Southern Baptists steht er jedoch kritisch gegenüber und hat sie daher inzwischen verlassen. Als konkreten Austrittsgrund nannte Carter deren Diskriminierung von Frauen. Mit seiner Frau Rosalynn hat Jimmy Carter drei Söhne, Chip, Jeff und Jack, sowie eine Tochter, Amy. Jack Carter (* 1947) bewarb sich 2006 im Bundesstaat Nevada als Kandidat der Demokraten erfolglos um einen Sitz im Senat. Der Sohn von Jack und Enkelsohn von Jimmy, Jason Carter, schlug ebenfalls eine politische Laufbahn ein: Seit 2010 ist er Mitglied des Senats von Georgia und war bei der Wahl 2014 Kandidat der Demokratischen Partei für das Amt des Gouverneurs von Georgia. Er unterlag aber Amtsinhaber Nathan Deal.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe politische Karriere und Gouverneur von Georgia.", "content": "Carter begann seine politische Karriere im Gemeindeschulrat von Plains. In den 1960er Jahren saß er für zwei Wahlperioden im Senat von Georgia. Er setzte sich für fiskalische Zurückhaltung ein, vertrat gemäßigt progressive Ansichten gegenüber der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und galt in sozialen Fragen als liberal. 1966 kandidierte er für den Posten des Gouverneurs von Georgia, scheiterte aber. 1970 kandidierte Carter erneut. In seinen Wahlkampfauftritten unterstützte er den aufgrund seines starken Eintretens für die Rassentrennung umstrittenen Gouverneur von Alabama, George Wallace. Wahlkampfhelfer Carters teilten tausende von Fotos aus, die seinen Gegenkandidaten und früheren Gouverneur, den liberalen Carl Sanders, im freundlichen Beisammensein mit schwarzen Basketballspielern zeigten. Carter versprach, einen erklärten Segregationisten wieder in das „State Board of Regents“ zu berufen. Ebenfalls versprach er, als erste Amtshandlung George Wallace zu einer Rede nach Georgia einzuladen. Vor allem weiße Anhänger der Rassentrennung wählten Carter schließlich zum Gouverneur. Nach seiner Wahl allerdings stellte Carter in Reden fest, dass die Zeit der Rassentrennung vorüber sei und dass Rassendiskriminierung keinen Platz in der Zukunft des Staates habe. Er war der erste Amtsinhaber auf Bundesstaatenebene aus den Südstaaten, der ein derartiges Statement öffentlich abgab. Noch wenige Jahre vorher hatte eine solche Erklärung für den Bürgermeister von Atlanta, Ivan Allen, das Ende seiner Karriere bedeutet. Carters Position wurde US-weit als Zeichen sich ändernder Zeiten aufgefasst. Carter setzte sich auch organisatorisch dafür ein, die Rassentrennung aufzuheben, und reorganisierte in diesem Sinne die Staatsverwaltung. Bei der folgenden Gouverneurswahl konnte er nicht wieder antreten, da zwei direkt aufeinander folgende Amtszeiten als Gouverneur damals in Georgia nicht zulässig waren. Anfang der 1970er Jahre setzte sich Carter für den Kriegsverbrecher William Laws Calley, Jr., der für das Massaker von Mỹ Lai während des Vietnamkriegs verantwortlich war, ein. Carter, zu dieser Zeit noch Gouverneur Georgias, führte den \"American Fighting Man's Day\" ein und bat die Autofahrer Georgias, aus Solidarität mit Calley eine Woche mit eingeschalteten Lichtern zu fahren.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaftskandidatur 1976.", "content": "In den Vorwahlen setzte er sich als Kandidat der Demokraten für die Präsidentschaftswahlen 1976 durch. Die Watergate-Affäre war damals noch das beherrschende Thema der öffentlichen Diskussion und schadete dem Amtsinhaber Gerald Ford, obwohl dieser selbst nicht darin verwickelt war. Dass er seinen Vorgänger Richard Nixon begnadigt hatte, wurde von vielen kritisiert; Carter kritisierte ihn dafür nicht. Carters Außenseiterposition und die Tatsache, dass er bislang in der nationalen Politik nicht präsent war, gerieten ihm plötzlich zum Vorteil. Sowohl sein Wahlkampf als auch seine Präsentation in Debatten wurden allgemein als sehr gekonnt angesehen. Zentrales Thema seines Wahlkampfs war eine Reorganisation der Regierungs- und Verwaltungsstrukturen auf Bundesebene. Carter war der erste Kandidat aus dem \"tiefen Süden\" (\"Deep South\") (South Carolina, Georgia, Alabama, Mississippi, Louisiana) seit dem Amerikanischen Bürgerkrieg, der eine Präsidentenwahl gewann. Er setzte sich mit 50 zu 48 Prozent gegen Präsident Ford durch. Im Electoral College konnte er 297 Wahlmännerstimmen erzielen, während auf Ford 240 entfielen. Das Endergebnis fiel damit knapper aus als prognostiziert worden war. Während des Wahlkampfs gab Carter Robert Scheer von der Zeitschrift Playboy ein Interview für die Ausgabe vom November 1976, die nur wenige Wochen vor der Wahl im Umlauf kam.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaft (1977–1981).", "content": "Nach dem Wahlsieg über Gerald Ford trat er am 20. Januar 1977 seine Präsidentschaft mit Walter Mondale als Vizepräsident an. Er begann seine Amtstätigkeit mit Reformen des Zuständigkeitsumfanges verschiedener Ministerien. In einer außenpolitischen Grundsatzrede an der Notre-Dame-Universität am 22. Mai 1977, wenige Monate nach dem Beginn seiner Amtszeit, skizzierte Carter seine Vorstellungen einer neuen Außenpolitik, die sich stärker an Menschenrechten orientieren sollte. Dabei ging es ihm nicht zuletzt darum, die Politik der USA nach dem Ende des Vietnamkriegs auf eine neue Legitimationsbasis zu stellen. Inwiefern es ihm gelungen ist, diese Agenda umzusetzen, bleibt umstritten. Innenpolitisch hatte Carter es mit Auswirkungen der ersten Ölpreiskrise zu tun; diese hatte in vielen Industrieländern hohe Inflation und hohe Arbeitslosigkeit ausgelöst. Am 4. August 1977 wurde das Energieministerium der Vereinigten Staaten gegründet. Hier „hatte er beträchtliche Schwierigkeiten und erlitt seine größten Niederlagen“. Er kannte die Gepflogenheiten des Kongresses nicht aus eigener Erfahrung und wählte für seinen Stab im Weißen Haus zahlreiche junge Helfer aus Georgia, denen es ebenfalls an diesen Erfahrungen mangelte. Zwei Jahre lang hatte er keinen Stabschef, was zu „Verzögerungen“ führte. Außenpolitisch war er erfolgreich bei der Vermittlung zwischen Ägypten und Israel; im September 1978 wurde das Camp-David-Abkommen unterzeichnet und im März 1979 der israelisch-ägyptische Friedensvertrag. Ebenso geht der Abschluss des SALT-II-Vertrags mit der UdSSR (der jedoch nie ratifiziert wurde) auf seine Arbeit zurück, sowie die Übergabe der Kontrolle des Panama-Kanals an Panama. Er reduzierte die Unterstützung des Diktators von Nicaragua, Anastasio Somoza Debayle. Zum 1. Januar 1979 nahmen die USA offizielle diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik China auf; im April 1979 billigte der US-Kongress den Taiwan Relations Act. Das Jahr 1979 kann als Wendepunkt und als Anfang vom Ende der politischen Laufbahn Carters betrachtet werden. Entscheidender als seine anfänglichen Erfolge wurde sein Verhalten während der Geschehnisse jenes Jahres, die schließlich zu seiner Niederlage gegen Ronald Reagan im Wahlkampf 1980 führten. Nach dem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg (Pennsylvania) warf man ihm eine zu große Rücksichtnahme auf die US-Nuklearindustrie beim Umgang mit dem offiziellen Untersuchungsbericht vor. Auch die fortgesetzte Unterstützung für Indonesien trotz des Genozids in Osttimor wurde kritisiert. 1979 erreichte zudem die Krise im Iran ihren Höhepunkt. Nach der Konferenz von Guadeloupe wurde die Machtergreifung Ajatollah Chomeinis im Rahmen der Islamischen Revolution von Präsident Carter toleriert. In der Carter-Regierung wurde die Destabilisierung und schließlich der Sturz der Schahregierung insgeheim begrüßt, da der Schah in den letzten Jahren seiner Herrschaft zunehmend Bestrebungen zeigte, den Einfluss der USA und Großbritanniens auf sein Land in kleinen Schritten zurückzufahren. Nachdem Carter Schah Mohammad Reza Pahlavi zur Behandlung seiner Krebserkrankung in die USA hatte einreisen lassen, kam es jedoch im November 1979 zur Geiselnahme von Teheran, bei der über 50 Amerikaner von 400 iranischen Studenten der Gruppierung \"Daneshjuyane Khate Emam\" („Studenten, die der Linie des Imam folgen“) in der US-Botschaft in Teheran gefangengehalten wurden. Nach dem Scheitern eines unglücklichen Stoßtruppunternehmens zur Befreiung der Geiseln (Operation Eagle Claw) sank das Ansehen des Präsidenten auf einen Tiefpunkt. Die Geiselnahme dauerte 444 Tage und endete wenige Minuten nach der Amtseinführung des neu gewählten Präsidenten Ronald Reagan am 20. Januar 1981. Durch den Sturz des Schahs im Iran und die Errichtung eines islamischen Gottesstaates verloren die USA viel Macht und Einfluss im Nahen Osten. Nach der Islamischen Revolution im Iran folgte der Einmarsch der UdSSR in Afghanistan, worauf hin er die \"Carter-Doktrin\" erließ, die vorsah, dass alle Aktivitäten ausländischer Mächte in der Golf-Region, speziell im Iran und Irak, als aggressiver Akt gegen die Interessen der USA gesehen und entsprechend – auch militärisch – geahndet würden („Jeder Versuch einer auswärtigen Macht, die Kontrolle über den Persischen Golf zu erlangen, wird als Angriff auf die zentralen Interessen der USA betrachtet und... mit allen erforderlichen Mitteln, einschließlich militärischer, zurückgeschlagen werden“). Einer der wichtigsten Berater Carters zu diesem Zeitpunkt war Sicherheitsberater Zbigniew Brzeziński. Dazu führte er wieder die Registrierung von Wehrpflichtigen ein und sorgte dafür, dass die USA und einige andere westliche Staaten die Olympischen Spiele 1980 in Moskau boykottierten. Dieser Versuch, Härte zu zeigen, wurde von der amerikanischen Bevölkerung mehrheitlich nicht honoriert und vielmehr als Eingeständnis des Scheiterns von Carters bisheriger Außenpolitik aufgefasst. Bereits am 15. Juli 1979 gab Carter in einer landesweit ausgestrahlten Fernsehrede seine Meinung über die vermeintlich pessimistische Stimmung in der Bevölkerung wieder, kritisierte den zunehmenden Materialismus und Konsumismus der amerikanischen Bevölkerung und forderte harte Maßnahmen zur Lösung der Energiekrise. Die als „malaise speech“ bekannt gewordene Rede, die letztlich eine Reaktion auf fehlerhafte Meinungsumfragen war, wurde in der Bevölkerung und von den Medien zunächst positiv aufgenommen. Einer Umfrage am 16. Juli zufolge stieg die Beliebtheit von Carter kurzzeitig um elf Prozentpunkte. Bald jedoch wandelte sich die Wahrnehmung, und dem Präsidenten wurde mangelnde Zuversicht vorgeworfen. Als Carter wenige Tage später sieben Mitglieder seines Kabinetts entließ, wurden ihm dies als Führungsschwäche und Pessimismus ausgelegt. Die Hoffnungen der Demokratischen Partei auf eine mögliche Wiederwahl Carters sanken, nicht zuletzt aufgrund des öffentlich wahrgenommenen Kontrastes zwischen dem nachdenklichen Carter und seinem betont optimistisch auftretenden Gegner Ronald Reagan. Etliche seiner Landsleute, besonders die Mitstreiter seines republikanischen Herausforderers Ronald Reagan, warfen ihm während des Präsidentschaftswahlkampfes 1980 vor, sich dem Volk entfremdet und den Glauben an die USA verloren zu haben. Carter erlitt bei der Wahl am 4. November 1980 eine herbe Niederlage gegen Reagan: Er erhielt 41 Prozent der Wählerstimmen und Reagan 50,7 Prozent. Im Electoral College hatte Reagan 489 Wahlmänner und Carter nur 49. Neben Washington, D.C. hatten Carter und Mondale lediglich in Georgia, Hawaii, Minnesota, Maryland, Rhode Island sowie West Virginia eine Mehrheit erhalten, während Reagan und sein Running Mate George H. W. Bush in allen anderen Staaten die Mehrheit der Stimmen erhielten. Reagan löste Carter turnusgemäß am 20. Januar 1981 im Präsidentenamt ab. Carter war seit Ende des Zweiten Weltkrieges der einzige US-Präsident, unter dessen Regierung die USA in keine offene kriegerische Auseinandersetzung verwickelt waren.", "section_level": 2}, {"title": "Internationaler Vermittler und Friedensnobelpreis.", "content": "Nach seiner Wahlniederlage war Carter in zahlreiche Aktivitäten eingebunden, die Menschenrechte, Demokratie und Wohltätigkeit fördern sollen. Während seine Präsidentschaft allgemein als überwiegend gescheitert gilt, hat er sich in den folgenden Jahrzehnten international großes Ansehen durch intensives humanitäres Engagement erworben. Unter anderem gründete er das \"Carter Center für Menschenrechte\" und war seither, meist als Privatmann, als Vermittler in verschiedenen Konflikten unterwegs. Ebenso war er als Wahlbeobachter, insbesondere in lateinamerikanischen und afrikanischen Staaten, tätig und setzte sich dort aktiv für Gesundheitsfürsorge ein. Zudem arbeiten er und seine Frau Rosalynn Carter gemeinsam für Habitat for Humanity. In Afrika (Togo, Ghana u. andere Länder) wurde durch die Tätigkeit Carters der Guineawurm, eine Wurmerkrankung, die zu schwerem Siechtum führen kann und unbehandelt oft tödlich endet, so weit zurückgedrängt, dass man mittlerweile von ca. 4 Millionen Menschen ausgeht, die durch das Engagement Carters von dieser Krankheit geheilt wurden. Unter anderem setzte er sich massiv und erfolgreich dafür ein, dass die Pharmaindustrie die dafür erforderlichen Medikamente, die keine ausreichende Gewinnspanne versprachen, überhaupt herstellte. Seit dem Beginn von Carters Engagement 1986 sank die Zahl der jährlich gemeldeten Fälle von über 2 Millionen auf wenige Hundert im Jahr 2012. Erneut in die Schlagzeilen geriet er 1994 durch Vermittlerdienste in Haiti und in Bosnien-Herzegowina. Später besuchte er als erster ehemaliger US-Präsident seit 1959 Kuba. Im Mai 2002 traf er sich sogar mit Fidel Castro. Für seine Bemühungen um Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte erhielt Carter 2002 den Friedensnobelpreis. Er war damit nach Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson der dritte US-Präsident, dem diese Auszeichnung zugesprochen wurde. Im Unterschied zu diesen wurde ihm diese nicht während seiner Amtszeit, sondern erst später für sein Wirken nach seiner Präsidentschaft verliehen. Carter kritisierte 2004 George W. Bush und Tony Blair, die den Dritten Golfkrieg gegen den Irak fundiert auf „Lügen und Fehlinterpretationen“ begonnen und damit „amerikanische“ bzw. „westliche Werte geopfert“ hätten. Im Dezember 2006 entbrannte in den USA eine heftige, vor allem in den Medien ausgetragene Kontroverse um Carters neuestes Buch \"Palestine: Peace, not Apartheid\", in dem er Israel die Hauptschuld für den ungelösten Palästinakonflikt gibt. Während er die Vorgehensweise Israels als unmenschlich und völkerrechtswidrig brandmarkt, beschuldigt er sein eigenes Land der unkritischen Parteinahme für die Interessen Israels. Im August 2010 erreichte er auf einer (wie ein Sprecher der amerikanischen Regierung betonte) privaten Reise nach Nordkorea im Gespräch mit dem stellvertretenden Machthaber Kim Yŏng-nam die Freilassung des wegen illegaler Einreise zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilten Amerikaners Aijalon Mahli Gomes. Jimmy Carter war bis 2016 Mitglied der Organisation \"The Elders\". Am 7. September 2012 überholte Jimmy Carter Herbert Hoover als US-Präsident, der nach Ablauf seiner Amtszeit am längsten lebte. Seit dem Tode von George H. W. Bush im November 2018 ist er der älteste lebende ehemalige US-Präsident und seit dem 22. März 2019 der Präsident, der das höchste Lebensalter erreicht hat. Am 12. August 2015 gab Jimmy Carter bekannt, dass eine Leberoperation den Befund ergeben habe, dass er an Krebs im fortgeschrittenen, metastasierten Stadium leide. Anfang Dezember 2015 erklärte der frühere Präsident, seine Krebs-Behandlung sei erfolgreich abgeschlossen worden und er befinde sich auf dem Weg der Besserung.", "section_level": 2}], "src_summary": "James Earl „Jimmy“ Carter Jr. (* 1. Oktober 1924 in Plains, Georgia) ist ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Er war zwischen 1977 und 1981 der 39. Präsident der Vereinigten Staaten. Von 1971 bis 1975 bekleidete er das Amt des Gouverneurs von Georgia.", "tgt_summary": "小詹姆斯·厄尔·“吉米”·卡特(英语:James Earl \"Jimmy\" Carter, Jr.,1924年-10月1日),是美国的第39任总统。", "id": 2038669} {"src_title": "Riesengebirge", "tgt_title": "克尔科诺谢山", "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Riesengebirge erstreckt sich an der Grenze zwischen der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien und Tschechien und erreicht auf der Schneekoppe (tschech. \"Sněžka\", poln. \"Śnieżka\") eine Höhe von 1602 m. Das Gebirge hat subalpinen Charakter mit eiszeitlichen Gletscherkaren, Bergseen und den steilen felsigen Flanken der Berge. Nahe am Kamm, etwa 7,5 km nordwestlich des Zentrums von Špindlerův Mlýn \"(Spindlermühle)\", befindet sich in fast 1400 m Höhe die Quelle der Elbe. Als höchster Teil der Sudeten ist das Riesengebirge das höchste Gebiet der Mittelgebirgsschwelle. Es überragt den Schwarzwald um mehr als 100 m und war damit bis 1945 das höchste deutsche Mittelgebirge. Seit 1959 (Polen) bzw. 1963 (Tschechien) steht das Riesengebirge als Nationalpark unter Naturschutz. Große Teile des Riesengebirges stehen zusätzlich als Biosphärenreservat unter dem Schutz der UNESCO. Allgemein bekannt sind die Sagen und Märchen um den Berggeist Rübezahl (tschech. \"Krakonoš\", poln. \"Liczyrzepa\" bzw. \"Duch Gór\" = Berggeist), der im Riesengebirge seine Heimat hat.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Die Bezeichnung Riesengebirge wurde bereits Anfang des 18. Jahrhunderts verbreitet. In älteren Urkunden wird das Gebiet meist als \"Gebirge\"; \"Schneegebirge\" oder \"Böhmisches Gebirge\" bezeichnet. Dennoch gibt es schon frühere urkundliche Erwähnungen. Auf der Karte Schlesiens (1571) von Martin Hellweg wird der höchste Berg, die Schneekoppe, als Riesenberg bezeichnet. Ebenso in der Trautenauer Chronik (1549) von Simon Hüttel \"(... bin ich Symon Hyttel mit eilf nachbarn von Trautenauw auf den Hrisberg zu öberst hinauf spaziert)\". In der Chronik folgen dann auch Bezeichnungen für das die Schneekoppe umgebende Gebirge \"(Hrisengepirge, Hrisengebirge, Risengepirge)\", wobei die Herkunft des Begriffs von der Schneekoppe deutlich wird bei der Bezeichnung \"Hrisenpergisches Gebirge\". Laut Ernst von Seydlitz stammt der Name von Riesen, das sind rutschbahnartige hölzerne Rinnen zum Abtransport geschlagener Baumstämme aus steilen Gebirgstälern. Der polnische Name des Gebirges lautete bis ins 20. Jahrhundert meist \"Góry Olbrzymie\" (Riesengebirge), seltener auch \"Góry Śnieżne\" (Schneegebirge). Die heute gängige und auch offizielle Bezeichnung \"Karkonosze\" war gleichfalls in Gebrauch und ist eine frühe Übernahme aus dem Tschechischen, wobei der tschechische Name vermutlich auf die bei Ptolemäus bezeugte, wahrscheinlich keltische Form \"Korkontoi\" (Κορκόντοι) zurückgeht oder aber altslawischen Ursprungs ist. Wincenty Pol nannte die Berge 1847 „Góry Olbrzymie“, Kornel Ujejski verwendete im selben Jahr die Bezeichnung „Karkonosze“.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Das Riesengebirge zeichnet sich durch eine komplexe geologische Struktur aus. Hier finden sich zahlreiche Gesteine (z. B. Granite, Glimmerschiefer und Gneise) und Mineralien wie z. B. Bergkristall. Reste aus der Eiszeit sind die Gletscherseen im nördlichen Teil des Gebirges. Der Granit stellt die Hauptmasse der Gesteine im Riesengebirge dar. Das Vorkommen in ellipsoider Form, ein typischer Pluton, erreicht in seiner West-Ost-Richtung eine Länge von 66 km und misst an seiner breitesten Stelle 20 km. Im Kern des Vorkommens liegt der \"Zentralgranit\", der von älteren Gneisen und Glimmerschichten ummantelt wird. In diese Schichten ist Granit aus der spätkarbonischen Zeit eingedrungen. Der sogenannte Riesengebirgsgranit besteht aus rötlichblauem oder fleischrotem bis weißblauem Orthoklas, gelbbraunem Oligoklas, Quarz und Biotit. Des Weiteren kommen Plagioklas, Muskovit, Pyrit, Apatit und Zirkon vor. Der Granit hat ein porphyrisches oder gleich- bzw. feinkörniges Gefüge. Der gleichkörnige Granit findet sich vor allem auf dem Gebirgskamm, insbesondere um Janowice Wielkie \"(Jannowitz)\" und nördlich der sogenannten „Friesensteine“. Er wird auch \"Berggranit\" genannt. Der Granit mit porphyrischem Gefüge, in dessen feinkörniger Grundmasse sich einzelne große Minerale als sogenannte \"Einsprenglinge\" befinden, wird am Ostrand des Riesengebirges und südlich von Jelenia Góra \"(Hirschberg)\" gefunden. Im Riesengebirgsgranit sind Magmamassen in der Südwest-Nordost-Richtung des Massivs eingedrungen, die Ganggesteine gebildet haben. Die Vorkommen sind bis zu 30 Meter breit und zum Teil kilometerlang. Es handelt sich um Aplite (feinkörnige Granite) und Pegmatite (großkörnige Granite), porphyrische Granite und Lamprophyre. Es finden sich des Weiteren Malchit und Kersantit. Basalte treten nördlich von Jelenia Góra und Orle \"(Karlsthal)\" massenhaft an die Oberfläche. Der rote porphyrische Riesengebirgsgranit wurde um Jannowitz, Karpniki \"(Fischbach)\" und Strużnica \"(Neudorf)\" abgebaut. Dieser Granit zeigt ein deutliches Richtungsgefüge durch die Paralleleinlagerung der Feldspäte, hat häufig Haarrisse. Er fand vor allem als Baustein Verwendung. Ausführliche Untersuchungen der Granite des Riesengebirges stammen vor allem von den Geologen Ludwig Milch (1867–1928) und Hans Cloos (1886–1951); letzterer prägte den Begriff der „Granittektonik“.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlesischer Kamm.", "content": "Der Hauptkamm des Riesengebirges verläuft großenteils in west-östlicher Richtung und bildet die Grenze zwischen Polen und Tschechien. Die auch „Preußischer“ oder „Schlesischer Kamm“ genannte Gipfelkette wird in der Mitte durch die Einsattelung der Mädelwiese (1178 m) in eine westliche und östliche Hälfte geteilt. Auf dem östlichen Schlesischen Kamm liegt die 1602 m hohe Schneekoppe (poln. \"Śnieżka\", tschech. \"Sněžka\"), der höchste Berg des Riesengebirges sowie ganz Tschechiens. Die höchste Erhebung des westlichen Schlesischen Kamms ist mit 1509 m das Hohe Rad. Auf der Hangleiste am Nordhang des Veilchensteins in einer Höhe von 1000 bis 1050 Metern erstreckt sich die Felsformation \"Bräuerhansens Steine\" ().", "section_level": 2}, {"title": "Böhmischer Kamm.", "content": "In Tschechien verläuft südlich parallel zum Hauptkamm der nur etwa 100 m niedrigere \"Böhmische Kamm\" (auch \"Innerer Kamm\" genannt). Er wird bei Špindlerův Mlýn von der Elbe durchbrochen und kann daher ebenfalls in einen westlichen und östlichen Teil unterschieden werden. Der Böhmische Kamm besitzt im Westen mit dem 1435 m hohen Kotel (\"Kesselkoppe\") und im Osten mit dem 1555 m hohen Luční hora (\"Hochwiesenberg\") die jeweils höchsten Erhebungen.", "section_level": 2}, {"title": "Grenzen und Ausläufer.", "content": "An den Böhmischen Kamm schließen sich nach Süden hin mehrere Nebenkämme (tschech. Krkonošské rozsochy) an. Auf der schlesischen Nordseite in Polen fällt das Gebirge steil zum Hirschberger Tal hin ab, während es sich auf der böhmischen Südseite in Tschechien zum Böhmischen Becken hin senkt. Das Gebirgsvorland weist jeweils Meereshöhen von 300 Metern oder darüber auf. Im Nordosten setzt sich das Riesengebirge in Polen im Landeshuter Kamm fort, im Südosten reicht es über den Bergrücken Kolbenkamm bis zum Liebauer Tor und Rehorngebirge. Die westliche Begrenzung verläuft entlang des Neuweltpass (886 m) bei Jakuszyce \"(Jakobsthal)\", dahinter schließt sich an der polnisch-tschechischen Grenze das Isergebirge an. Die Ausdehnung des Riesengebirges beträgt 631 km2, wovon 454 km2 auf tschechischem und 177 km2 auf polnischem Gebiet liegen.", "section_level": 2}, {"title": "Hydrogeologische Aspekte.", "content": "Hauptkamm und Böhmischer Kamm sind durch die Täler von Mummel \"(Mumlava)\", Elbe \"(Labe)\" und Weißwasser \"(Bílé Labe)\" getrennt. Weitere bedeutende Flüsse auf tschechischer Seite sind Velka Úpa \"(Große Aupa)\" und Malá Úpa \"(Kleine Aupa)\" sowie die Jizerka \"(Kleine Iser)\". Die Mumlava und die Jizerka münden in die Jizera \"(Iser)\", die im angrenzenden Isergebirge entspringt und den Südwesten des Riesengebirges durchfließt. Die Flüsse der tschechischen Seite stürzen oft über steile Kanten von den Rändern der Höhenzüge in die von eiszeitlichen Gletschern geformten Täler. Die größten Wasserfälle auf der Südseite des Gebirges sind \"Labský vodopád (Elbfall)\" mit einer Fallhöhe von 50 m, \"Pančavský vodopád (Pantschenfall)\" (140 m, höchster Wasserfall Tschechiens), Horní Úpský vodopád (\"Oberer Aupafall\"), Dolní Úpský vodopád (\"Unterer Aupafall\") und \"Mumlavský vodopád (Mummelfall)\" (10 m). Die bedeutendsten Flüsse auf polnischer Seite sind Zacken \"(Kamienna)\", Lomnitz \"(Łomnica)\" und Bober \"(Bóbr)\". Sie und ihre Zuflüsse verlaufen häufig in engen Felsschluchten und bilden aufgrund des starken Gefälles ebenfalls imposante Wasserfälle, wie z. B. den \"Wodospad Kamieńczyka (Zackelfall)\" (27 m), den \"Wodospad Szklarki (Kochelfall)\" (13,5 m), den \"Wodospad na Łomnicy (Lomnitzfall)\" (10 m) oder den \"Wodospad Podgórnej (Hainfall)\" (10 m). Über den Hauptkamm des Riesengebirges verläuft die Wasserscheide zwischen Nordsee und Ostsee. Die Flüsse der tschechischen Südseite entwässern über die Elbe in die Nordsee, die Flüsse der polnischen Nordseite über die Oder in die Ostsee.", "section_level": 2}, {"title": "Geomorphologie.", "content": "Das Riesengebirge stellt in der geomorphologischen Einteilung Tschechiens eine Haupteinheit (\"Celek\") dar. Diese wird in weitere Untereinheiten (\"Podcelek\") unterteilt; in diesem Fall Krkonošské hřbety (\"Hauptkamm\"), Krkonošské rozsochy (\"Zweigkämme\") und Vrchlabská vrchovina (\"Hohenelber Bergland\"). Jede Untereinheit kann noch in kleinere Bestandteile zerlegt werden, die dann Okrsek (\"Bezirk\"), Podokrsek (\"Unterbezirk\") und als kleinste Einheit Část bzw. Vchrol (\"Abschnitt\" / \"Gipfel\") genannt werden. Wie bei den geografischen Bezeichnungen werden fast ausnahmslos tschechische Namensformen im ehemals zweisprachigen Gebiet verwendet. Die Ursache hierfür liegt zum einen in der Sprachenpolitik des tschechoslowakischen Staates nach 1918 bzw. 1945, die zum Ziel hatte, frühere deutsche Namen durch tschechische Entsprechungen oder Neuschöpfungen zu ersetzen. Auf der anderen Seite wurden tschechische Namen von der deutschsprachigen Bevölkerung in ähnlicher Weise missachtet. Nicht selten gingen bei diesem von Ideologie geprägten Vorgehen Unterscheidungsmerkmale verloren. Als Ergebnis sind oftmals unbestimmte und widersprüchliche Bezeichnungen im Gebrauch, die auch in der geomorphologischen Gliederung des Riesengebirges ihren Niederschlag finden. Die folgenden beiden Tabellen beruhen auf der Einteilung, wie sie von tschechischer Seite vorgenommen wurde. Tschechische Namen werden daher zuerst genannt, es folgen deutsche Bezeichnungen und, wo vorhanden, polnische Begriffe am Ende. Anmerkungen", "section_level": 1}, {"title": "Natur.", "content": "Im Riesengebirge ist die typische Zonierung der Vegetation nach Höhenstufen eines mitteleuropäischen Gebirges vertreten. Die Flusstäler und niederen Lagen bilden die submontane Stufe. Die hier ursprünglich vorherrschenden Laub- und Mischwälder wurden jedoch größtenteils durch Fichtenmonokulturen ersetzt. Nur in den Flusstälern sind noch Reste der Laubwälder vorhanden. Daran schließt die montane Vegetationsstufe an. Deren natürliche Nadelwaldbestände wurden ebenfalls zum großen Teil durch Fichtenmonokulturen ersetzt. Diese sind durch Luftverschmutzung und Bodenversauerung oft stark geschädigt. An vielen Stellen ist der Wald großflächig abgestorben. Der Grund ist die geografische Lage im \"Schwarzen Dreieck\", einer Region um das deutsch-polnisch-tschechische Dreiländereck, in der eine große Zahl von Elektrizitätswerken, die mit Braunkohle betrieben werden, existiert. Zwar wurde deren Schwefeldioxidemission, die hauptverantwortlich für den sauren Regen ist, sowie die Emission vieler anderer Luftschadstoffe seit Beginn der 1990er-Jahre stark reduziert, trotzdem konnte der Prozess des Waldsterbens, der bereits in den 1970er-Jahren einsetzte und Ende der 1980er-Jahre seinen Höhepunkt erreichte, noch nicht vollständig gestoppt werden. Oberhalb der Baumgrenze in ca. 1250–1350 m Höhe liegt die subalpine Vegetationsstufe. Sie ist vor allem von Knieholzbeständen, subarktischen Hochmooren sowie natürlichen und sekundären Borstgraswiesen geprägt. Borstgraswiesenstandorte vor der anthropogenen Besiedlung waren der Gletscherkar und die Urwiese. Diesem Lebensraum kommt im Riesengebirge eine besondere Bedeutung zu. Es handelt sich hierbei um einen Rest der arktischen Tundra, die während der Eiszeiten in Mitteleuropa vorherrschte. Gleichzeitig bestand jedoch eine Verbindung zum alpinen Grasland der Alpen. Es existieren hier Pflanzenarten nebeneinander, die sonst mehrere tausend Kilometer voneinander getrennt sind, z. B. Moltebeeren. Einige Arten entwickelten sich unter den speziellen Bedingungen des Riesengebirges anders als in den Alpen oder in der Tundra. Sie sind endemisch, das heißt, sie kommen nur hier vor. Nur auf den höchsten Gipfeln Schneekoppe, Hochwiesenberg \"(Luční hora)\", Brunnberg \"(Studniční hora)\", Hohes Rad, Kesselkoppe \"(Kotel)\" und Reifträger \"(Szrenica)\" findet man die alpine Vegetationsstufe. Hier herrschen Gras- und Flechtengesellschaften vor, deren Lebensraum ausgedehnte, aus Felstrümmern bestehende Schutthalden bilden. Besonders artenreich sind Gletscherkare wie der Riesengrund \"(Obří důl)\", der Elbgrund \"(Labský důl)\" und der Weißwassergrund \"(Důl Bílého Labe)\" auf der Südseite und die dramatischen Schneegruben \"(Śnieżne Kotły)\", der Melzergrund \"(Kocioł Łomniczki)\" sowie die Kessel der Bergseen Großer Teich \"(Wielki Staw)\" und Kleiner Teich \"(Mały Staw)\" auf der Nordseite des Hauptkamms. Die artenreichsten Stellen nennt man \"zahrádka\" („Gärtchen“). Davon gibt es im Riesengebirge etwa 15, z. B. Čertova zahrádka \"(Teufelsgärtchen)\" und Krakonošova zahrádka \"(Rübezahls Gärtchen)\".", "section_level": 1}, {"title": "Naturschutz.", "content": "Sowohl auf tschechischer Seite als auch auf polnischer Seite sind große Teile des Riesengebirges als Nationalpark geschützt. Der Wegbereiter für den Naturschutz im Riesengebirge war Johann Nepomuk von Harrach, der 1904 eine Fläche von 60 ha im Elbgrund zum Naturschutzgebiet erklären ließ, um die Riesengebirgsflora zu erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Karkonoski Park Narodowy (KPN).", "content": "Der 56 km2 große Karkonoski Park Narodowy (KPN, \"Nationalpark Riesengebirge\") besteht als polnischer Nationalpark bereits seit 1959. Er umfasst vor allem die sensiblen Hoch- und Gipfellagen des Gebirges ab etwa 900–1000 m Höhe und einige besondere Naturreservate unterhalb dieser Zone.", "section_level": 2}, {"title": "Krkonošský národní park (KRNAP).", "content": "Anschließend an den polnischen Nationalpark wurde 1963 der Krkonošský národní park (KRNAP, \"Nationalpark Riesengebirge\") als erster Nationalpark in Tschechien eingerichtet. Seine Fläche beträgt annähernd 370 km2. Unter Schutz stehen nicht nur die subalpinen Kammlagen, sondern auch die Bereiche bis an den Fuß des Gebirges. Die strengen Naturschutzbestimmungen des polnischen Nationalparks lassen keine künstliche Wiederaufforstung der durch das Waldsterben in den 1970er- und 1980er-Jahren betroffenen Bereiche des Gebirges zu. Auf tschechischer Seite hingegen wird Wiederaufforstung betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima des Riesengebirges ist von häufigen Wetterumschwüngen geprägt. Die Winter sind kalt und Schneehöhen über drei Meter keine Seltenheit. Weite Teile des Gebirges verbergen sich ca. 5–6 Monate unter einer Schneedecke. Die höheren Lagen sind oft in dichten Nebel gehüllt. Der Gipfel der Schneekoppe ist an durchschnittlich 296 Tagen zumindest zeitweise im Nebel bzw. in den Wolken verborgen. Die Durchschnittstemperatur auf der Schneekoppe beträgt ca. 0,2 °C. Die Kammlagen gehören zu den windexponiertesten Gegenden Europas. Auf der polnischen Seite ist der Föhn eine häufige Wettererscheinung. Der jährliche Niederschlag reicht von ca. 700 mm am Fuße des Gebirges bis zu 1230 mm auf der Schneekoppe. Mit bis zu durchschnittlich 1512 mm in den Schneegruben werden die höchsten Niederschlagsmengen jedoch in den Tälern am Fuße des Hauptkammes erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Besiedlung.", "content": "Das Riesengebirge war bis ins Mittelalter unbesiedelt. Die schlesischen Piasten errichteten zu jener Zeit an den nördlichen Abhängen des Gebirges Grenzburgen zur Sicherung ihrer Gebiete. Mit der Ansiedlung sächsischer, fränkischer und thüringischer Kolonisten im Umkreis jener Burgen begann die Urbarmachung des Territoriums. Ausgehend vom Hirschberger Tal – 1288 etwa wurde Hirschberg gegründet – wurden nach und nach immer höhere Regionen des Gebirges erschlossen. Die Besiedelung der böhmischen Seite des Riesengebirges hingegen begann weit später (Spindlermühle etwa 1793), durch Kolonisten aus dem Alpenraum. Diese Kolonisten brachten ihre traditionellen, für den Alpenraum typischen Wirtschaftsformen mit, etwa die alpine Weidewirtschaft. Dadurch entstanden im böhmischen Riesengebirge jene Baudensiedlungen, die bis 1945 die Landschaft prägten. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann die Vertreibung der deutschen Bevölkerung. Die Bewohner des schlesischen Teils des Gebirges gelangten vorwiegend in den britisch und sowjetisch besetzten Teil Deutschlands, die Bewohner des böhmischen Teils vorwiegend in die amerikanische und ebenfalls in die sowjetische Besatzungszone. Die schlesische Seite wurde daraufhin mit Polen meist aus Zentral- und Ostpolen neubesiedelt, die böhmische Seite mit Tschechen. Hierbei handelte es sich um Neubürger aus dem tschechischen Landesinneren, tschechische Repatrianten, aber auch um Slowaken und Roma, die man kulturell assimilieren wollte. Ebenso gelangten auf beiden Seiten der Grenze griechische Bürgerkriegsflüchtlinge in die Region. Insbesondere auf der tschechischen Seite konnte die frühere Besiedelungsdichte allerdings nie mehr erreicht werden, sodass heute etwa zwei Drittel weniger Einwohner in dem Gebiet leben.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im Mittelalter begann der Bergbau. Zunächst waren es Edelsteine, dann kamen Eisenerz und andere Mineralien dazu. Für die Verarbeitung der Erze waren große Mengen Holz erforderlich, so dass der Rodung des Waldes Einhalt geboten werden musste. Der Dreißigjährige Krieg beendete die Blütezeit des Bergbaus. Auf der böhmischen Seite entwickelte sich die Glaskunst, die sich durch eine reiche Farbgestaltung auszeichnet. In der Stadt Harrachov befindet sich heute ein Glasmuseum. Besonders in der Umgebung von Bergbauden entstanden durch Rodung artenreiche Bergwiesen, welche in alpiner Weidewirtschaft gepflegt wurden. Durch die Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei kam diese Art der Bewirtschaftung ab 1945 weitestgehend zum Erliegen, wodurch diese Bergwiesen nach und nach verwilderten. Geblieben ist die touristische Erschließung, die sich seit dem 19. Jahrhundert entwickelt hat, vor allem der Wintersport und Wandertourismus.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Typisch für das Riesengebirge sind die zahlreichen Bergbauden. Ursprünglich handelte es sich um von Hirten im Sommer bewohnte, meist hölzerne Schutzhütten in den höheren Gebirgslagen. Ab etwa 1800 wurden einige der Hütten für die ersten Wanderer interessant, sodass viele gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Herbergen umgewandelt wurden. Später wurden die Bauden oft erweitert, um eine größere Zahl von Gästen bewirten und beherbergen zu können. Bekannte historische Bauden sind beispielsweise die \"Wiesenbaude (Luční bouda)\", die \"Martinsbaude (Martinová bouda)\" und die \"Wosseckerbaude (Vosecká bouda)\" in Tschechien sowie die \"Hampelbaude (Schronisko Strzecha Akademicka)\", die \"Teichbaude (Schronisko Samotnia)\" und die \"Neue Schlesische Baude (Schronisko na Hali Szrenickiej)\" in Polen. An anderen Stellen wurden die alten Bauden durch neuere Gebäude ersetzt. Zu diesen im 20. Jahrhundert speziell für touristische Zwecke errichteten Bauden zählen z. B. die Peterbaude (\"Petrova bouda\", 2011 abgebrannt) oder die Gipfelbaude auf der Schneekoppe \"(Schronisko na Śnieżce)\". Auch zahllose, zum Teil sehr eindrucksvolle und auf der gesamten Länge des Gebirges vorhandene Felsformationen hat das Riesengebirge zu bieten, z. B. die Mädelsteine (tschech. \"Dívčí kameny\", poln. \"Śląskie Kamienie\") und die Mannsteine (tschech. \"Mužské kameny\", poln. \"Czeskie Kamienie\") in über 1400 m Höhe am Hauptkamm, die Harrachsteine \"(Harrachovy kameny)\" in Tschechien oder die gewaltigen Dreisteine \"(Pielgrzymy)\" und den Mittagstein \"(Słonecznik)\" in Polen. Es sind hohe Türme und Blöcke aus Granit, die durch ungleichmäßige Verwitterung verschiedenartige Formen angenommen haben. Oft ähneln sie Menschen oder Tieren, erreichen aber Höhen von bis zu 30 Metern. Ähnliche Formationen finden sich auch in anderen Teilgebirgen der Sudeten. 1914/15 schrieben Othmar Fiebiger (Text) und Vinzenz Hampel (Melodie) das Riesengebirgslied, das sich als volkstümliche Weise schnell verbreitete.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Das Riesengebirge ist eines der traditionsreichsten Touristengebiete in Mitteleuropa. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert waren Besteigungen der Schneekoppe häufig, etwa durch Theodor Körner oder Johann Wolfgang von Goethe. Ende des 19. Jahrhunderts gründeten sich auf der böhmischen und schlesischen Seite des Gebirges zwei Vereine, der schlesische Riesengebirgsverein und der Österreichische Riesengebirgsverein. Beide setzten sich u. a. die touristische Erschließung des Riesengebirges zum Ziel, wozu in erster Linie der Wegebau vorangetrieben wurde. Insgesamt schuf man ein Wegenetz von 3000 Kilometern, wobei allein 500 Kilometer auf das Hochgebirge entfielen. Das Riesengebirge wurde in Folge zu einem der beliebtesten Urlaubsgebiete Deutschlands. In Schreiberhau (poln. heute: Szklarska Poręba) auf der schlesischen Seite befanden sich seit der Gründerzeit zahlreiche Ferienvillen von Berliner Fabrikanten, die auch heute noch erhalten sind und ein besonderes Flair haben. Direkte Bahnverbindungen nach Schreiberhau bestanden von Berlin, Breslau und Dresden, sodass eine bequeme und schnelle Anreise möglich war. Nach 1945 erfolgte auf beiden Seiten des Gebirges vor allem ein Ausbau der Skigebiete mit Liften und neuen Abfahrtspisten, während die traditionellen Bergbauden zunächst vernachlässigt wurden. Etliche wurden ein Opfer von Bränden, wie die \"Elbfallbaude\", die \"Riesenbaude\" oder die einstige \"Rennerbaude\" und die \"Prinz-Heinrich-Baude\". Ebenso verfielen aufgrund mangelnder Pflege viele Wanderwege, Sprungschanzen und Rodelbahnen. Der grenzüberschreitende Weg der polnisch-tschechischen Freundschaft (Kammweg) war in den 1980er-Jahren nur noch polnischen und tschechoslowakischen Bürgern zugänglich; ausländischen (und damit auch deutschen) Besuchern wurde die Nutzung untersagt. Heute stellt das Riesengebirge vor allem für Gäste aus Deutschland und den Niederlanden wieder ein beliebtes Urlaubsziel im Sommer und im Winter dar. Große und schneesichere Skigebiete befinden sich auf der tschechischen Seite in Špindlerův Mlýn \"(Spindlermühle)\" und Harrachov \"(Harrachsdorf)\" sowie auf der polnischen Seite in Szklarska Poręba \"(Schreiberhau)\" und Karpacz \"(Krummhübel)\". Bekannt sind auch die Skiflugschanzen von Harrachov und Karpacz.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutende Erhebungen.", "content": "Siehe auch: Liste von Bergen im Riesengebirge", "section_level": 1}, {"title": "Ausgewählte Orte im Riesengebirge.", "content": "in Polen: in Tschechien:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Riesengebirge (tschechisch \"Krkonoše\", polnisch \"Karkonosze\", gebirgsschlesisch \"Riesageberge\" oder \"Riesegeberche\") ist das höchste Gebirge Tschechiens und Schlesiens. Zentrale Bereiche des Gebirges liegen im 56 km2 großen Karkonoski Park Narodowy (Nationalpark Riesengebirge).", "tgt_summary": "克尔科诺谢山(捷克语:、波兰语:、德语:)是一座位于捷克共和国北部、波兰南部的山脉,属于苏台德山脉。其正脊为捷克和波兰的边境。最高峰斯涅日卡山(捷克语:、波兰语:)海拔1,602米,为捷克最高点。", "id": 361847} {"src_title": "Sudetenland", "tgt_title": "蘇台德地區", "src_document": [{"title": "Begriffserläuterung.", "content": "Der Gebirgszug der Sudeten, das nördliche Grenzgebirge der österreichischen Länder Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien zum deutschen Sachsen und Schlesien, war im 19. Jahrhundert Namensgeber für die topographische Bezeichnung „Sudetenland“. Dieser Begriffsdefinition folgte auch die Namensgebung der Provinz Sudetenland, die am 29. Oktober 1918 von deutschsprachigen Vertretern aus der Region gemäß dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und dem 14-Punkte-Programm gegründet worden war (die Ausrufung der \"österreichischen Provinz Sudetenland\" erfolgte einen Tag später), mit dem Ziel des Anschlusses an Deutschösterreich und an das Deutsche Reich, um sich der Fremdbestimmung durch den neuen tschechoslowakischen Staat zu entziehen. Dessen Truppen sowie die Pariser Vorortverträge machten das Sudetenland jedoch zum Teil der Tschechoslowakei. Als Bezeichnung für die deutsch besiedelten Gebiete Böhmens und Mährens wird der Begriff seit dem Entstehen der \"Tschechoslowakischen Republik\" gebraucht; davon abgeleitet ist der Begriff „Sudetendeutsche“ für die ehemaligen deutschsprachigen Bewohner des Sudetenlandes, die Deutschböhmen und Deutschmährer.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzungen.", "content": "Die \"Sudetenländer\" sind nicht identisch mit dem Sudetenland, sie orientieren sich also an den \"Sudeti montes\" der Antike, die – vielleicht irrig – mit dem Bereich vom Isergebirge bis zum Adlergebirge identifiziert wurden. Der Terminus umfasste die Gesamtheit der historischen Länder Böhmen, Mähren, Schlesien. Diese Bedeutung von Sudetenländer fand sich beispielsweise bis 2000 auch noch im vormaligen Namen der \"Historischen Kommission für die böhmischen Länder\" (HKBL), die 1954 als \"Historische Kommission der Sudetenländer\" gegründet worden war und deren damaliger Name anlässlich einer Satzungsänderung 1981 bereits mit der zur Verhinderung von Missdeutungen als notwendig erachteten Erklärung „Sudetenländer im Sinne der Gesamtheit der böhmischen Länder“ ergänzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Der Begriff bezogen auf die Volkszugehörigkeit.", "content": "„Sudetenland“ entwickelte sich ab 1918 allmählich zur zusammenfassenden Bezeichnung für die Gebiete Böhmens, Mährens und Tschechisch-Schlesiens, in denen Einwohner deutscher Nationalität, Abstammung und/oder Muttersprache eine Mehrheit bildeten (eigene Bezeichnung: \"Deutschböhmen\", \"Deutschmährer\", später Sudetendeutsche benannt). Dies galt auch für Gebiete, die weitab des Gebirgszuges der Sudeten lagen.", "section_level": 2}, {"title": "Provinz Deutschböhmen.", "content": "\"Siehe:\" Provinz Deutschböhmen", "section_level": 2}, {"title": "Provinz Sudetenland.", "content": "Die Deutschen in den nördlichen Randgebieten von Österreichisch-Schlesien, Nordmähren und Nordostböhmen riefen im Oktober 1918 die \"deutschösterreichische Provinz Sudetenland\" aus, die wesentlich kleiner als das später mit dem gleichen Begriff bezeichnete Gebiet war. Diese „Provinz Sudetenland“ erklärte noch im November 1918 zugleich mit den neugebildeten Provinzen Deutschböhmen, Deutsch-Südböhmen und Deutsch-Südmähren durch deren 1911 in den Reichsrat des Kaisertums Österreich gewählte Abgeordnete in der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich ihren Beitritt zur Republik Deutschösterreich. (Die Deutschen in Südböhmen und Südmähren wollten sich den angrenzenden Bundesländern Oberösterreich bzw. Niederösterreich anschließen.) Die Selbstbestimmungswünsche waren gegen die Siegermächte des Ersten Weltkriegs nicht durchsetzbar: Während die deutschen Kriegsheimkehrer der k.u.k. Armee abrüsteten, gründeten die tschechischen die Armee ihres neuen Staates und beanspruchten die historischen Grenzen der Kronländer Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien, deren gesamtes Gebiet den tschechischen Teil der Tschechoslowakei umfassen sollte. Die tschechoslowakische Souveränität wurde schon im November und Dezember 1918 faktisch durchgesetzt und am 10. September 1919 durch den Vertrag von Saint-Germain bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Reichsgau Sudetenland.", "content": "Im nördlichen größten Teil der nach dem Münchner Abkommen vom 30. September 1938 am 1. und 2. Oktober 1938 eingegliederten tschechischen Randgebiete wurde durch Gesetz vom 14. April 1939 der Reichsgau Sudetenland mit der Hauptstadt Reichenberg geschaffen. Er bestand im Wesentlichen aus der ehemaligen Provinz Sudetenland und der ehemaligen Provinz Deutschböhmen und bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet hat dieselbe Geschichte wie Böhmen und Mähren sowie Schlesien. Das so genannte Sudetenland als Ganzes stellte bis 1939 nie eine separate Verwaltungseinheit dar. Jedoch existierte im November und Dezember 1918 für wenige Wochen eine Provinz dieses Namens, die Nordmähren und Sudetenschlesien umfasste. Auch der Begriff des Sudetenlandes als Bezeichnung für deutsch(sprachig)es Gebiet entstand erst an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden allerdings die böhmischen Länder als Ganzes gelegentlich als „Sudetenländer“ bezeichnet, beispielsweise in der Formulierung \"die Deutschen der Sudetenländer\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte bis 1918.", "content": "Zu Anfang der überlieferten Geschichte von den Kelten besiedelt (vgl. antike Historiographen), bewohnten und beherrschten im 1. Jahrhundert nach Christus die germanischen Markomannen Böhmen als Stammesbund unter einem König. Sie trieben Handel mit den Römern, schlugen aber deren Expansionsbestrebungen in ihr Gebiet mehrfach ab (Marbod). Als während der Völkerwanderung Germanen aus ganz Mitteleuropa mehr und mehr Macht und Land im Römischen Reich übernahmen, verließen auch viele Germanen Böhmen. Im 6. Jahrhundert wurde das Land von Slawen besiedelt. Nach ihrer Gründungssage begann ihre Landnahme Böhmens unter Urvater Tschech auf dem Berg Říp. Sie sollen wahrscheinlich von jenseits der Tatra gekommen sein, weniger wahrscheinlich ist ihre Herkunft aus Kroatien. Die Siedlungsarchäologie geht heute übereinstimmend davon aus, dass bei der Ankunft der ersten Slawen die Gegend noch germanisch besiedelt war. Beide Gruppen lebten ausweislich der Grabungsfunde auch nach Ankunft der Slawen noch viele Jahrhunderte friedlich nebeneinander. Seit dem 12. Jahrhundert waren Böhmen und Mähren, unter der Böhmischen Krone politisch miteinander vereint, Teil des Heiligen Römischen Reichs, jedoch unabhängiger als die meisten Reichsstände (Böhmen war neben den drei Königtümern das einzige Königreich). Im 12. und 13. Jahrhundert kamen Wellen deutscher Zuwanderer in die beiden Länder. Ihre Zuwanderung konzentrierte sich auf die Randgebiete und auf die oft mit Zuwandererhilfe oder von Zuwanderern neugegründeten Städte. Sie brachten die damals in Deutschland entwickelte Stadtkultur mit all ihren Eigenschaften wie Zünften, Handwerken und vor allem deutschem Stadtrecht unterschiedlicher Prägung mit. Einige der später deutschen Sprachgebiete waren allerdings bis zum Dreißigjährigen Krieg mehrheitlich von Tschechen besiedelt. Nach der Entvölkerung durch die Kriegshandlungen und die anschließenden Seuchen (wie die Pest) und Hungersnöte wurden teilweise planmäßig deutsche Neusiedler angeworben. Mittelalterliche oder frühneuzeitliche Inschriften auf Grabmälern oder an Bauwerken sind deshalb auch in diesen Gebieten meist in tschechischer oder lateinischer Sprache ausgeführt, ebenso die alten Urkunden in den Stadtarchiven. Als Sonderfall ist hier das Gebiet um die ehemalige Freie Reichsstadt Eger zu behandeln. Stadt und Umland wurden 1322 an Böhmen verpfändet, das Pfand allerdings niemals wieder eingelöst, so dass das Gebiet 1806 endgültig zum Königreich Böhmen kam. Bis 1806 gehörten Böhmen, Mähren und Schlesien dem Heiligen Römischen Reich an, seit 1804 dem Kaisertum Österreich. Als dieses durch den österreichisch-ungarischen Ausgleich von 1867 zu Österreich-Ungarn wurde, gehörten Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien zur westlichen Reichshälfte, Cisleithanien, dem k.k. Österreich (k.k. = kaiserlich-königlich; das Wort \"königlich\" bezog sich nunmehr auf die Böhmische Krone). Seit 1848 gab es allerdings schon Überlegungen zum tschechisch-österreichischen Ausgleich, der bis zum Ersten Weltkrieg erfolglos angestrebt wurde. Die Deutschen dieser drei Kronländer, dort selbst eine Minderheit, schätzten die faktische Vorherrschaft des Deutschtums in Altösterreich. Die Tschechen bestritten die Zuständigkeit des Reichsrates für die Böhmischen Länder grundsätzlich und verharrten daher im multinationalen Parlament in Wien oft in Obstruktionspolitik. Der Versuch des k.k. Ministerpräsidenten Kasimir Felix Badeni, die Verwaltungsbehörden der Böhmischen Länder grundsätzlich zur Zweisprachigkeit zu verpflichten, stieß auf den wütenden Widerstand vieler Deutscher Altösterreichs (nicht nur der deutschen Beamten, die Tschechisch zu lernen gehabt hätten) und führte zu Krawallen in Wien. Es war daher schon während des Ersten Weltkrieges klar, dass die Tschechen nach Kriegsende ihren eigenen Staat gründen würden; sie sagten das 1917 im Reichsrat ganz offen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Jahre 1918/1919.", "content": "Bei der Auflösung der Donaumonarchie bildete sich am 21. Oktober eine deutschösterreichische Nationalversammlung unter Beteiligung der deutschen Reichsratsabgeordneten Böhmens, Mährens und Österreichisch-Schlesiens und verabschiedete am 30. Oktober eine provisorische Verfassung des neu gegründeten Staates Deutschösterreich, der sich am 12. November 1918 zur Republik proklamierte (später Republik Österreich). Am 28. Oktober war bereits die Tschechoslowakei proklamiert worden. So wurden die mehrheitlich deutschsprachigen Grenzgebiete Böhmens, Mährens und Österreichisch-Schlesiens von beiden Staaten gleichzeitig beansprucht. Die Besetzung dieser Gebiete durch tschechische Truppen vor allem ab Ende November 1918 verhinderte die volle Etablierung der neuen Provinzen Deutschböhmen und Sudetenland (= Nordmähren und Sudetenschlesien). Im Dezember gingen die Regionalregierungen ins Exil. Die Deutschen Böhmens, Mährens und Österreichisch-Schlesiens (später zusammenfassend als \"Sudetendeutsche\" bezeichnet) hatten geplant, sich in vier Provinzen zusammenzuschließen: In einem Interview mit der damals führenden französischen Tageszeitung \"Le Matin\" vom 10. Januar 1919 erklärte der Gründungspräsident der ČSR, Masaryk: Am 16. Februar 1919 fanden in Deutschösterreich die Wahlen zur konstituierenden Nationalversammlung statt. Die Deutschen Böhmens, Mährens und Österreichisch-Schlesiens wurden von Tschechen daran gehindert, diese Wahlen auch in ihren Siedlungsgebieten durchzuführen. Am 4. März 1919 trat die konstituierende Nationalversammlung zu ihrer ersten Sitzung in Wien zusammen. An vielen Orten im deutschen Siedlungsgebiet fanden aus diesem Anlass Demonstrationen für das völkerrechtliche Selbstbestimmungsrecht und die Zugehörigkeit zu Deutschösterreich statt. Dabei wurden von tschechischen Gendarmen 54 Deutsche und zwei Tschechen erschossen. Am 5. März 1919 rechnete Karl Renner in der Nationalversammlung vor, dass hier 3,5 Millionen Deutschen das Selbstbestimmungsrecht vorenthalten worden sei. Durch den Vertrag von Saint Germain wurde schließlich im September 1919 die Tschechoslowakei in ihrer Souveränität über die strittigen Gebiete bestätigt. Die Siegermächte hatten entschieden, das historische Gebiet der böhmischen Kronländer nicht aufzuteilen. Die Gebirge des „böhmischen Vierecks“ bildeten ein militärisch nützliches Hindernis gegen mögliche Angriffe des Deutschen Reiches und Österreichs, denen die Sieger die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg gaben. Entgegen dem 14-Punkte-Programm von US-Präsident Wilson wurde eine Volksabstimmung (wie beispielsweise in Oberschlesien) nicht vorgesehen. Damals lebten nur rund 82.000 Tschechen im späteren Sudetenland. (In der Zeit zwischen 1920 und 1935 siedelten sich noch rund 237.000 Tschechen im Sudetenland an, die ursprünglich aus den tschechisch-slowakischen Grenzgebieten, aus Polen und Ungarn stammten.)", "section_level": 2}, {"title": "Von 1919 bis zum Münchner Abkommen.", "content": "Im neuen Vielvölkerstaat Tschechoslowakei verfügten sämtliche Völker über eigene politische Parteien, eine Vertretung im Parlament, über ein eigenes Schulsystem, und Abgeordnete im Parlament hielten ihre Vorträge in ihrer jeweiligen Muttersprache. Die Sudetendeutschen (Deutschböhmen) bildeten die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe in der Ersten Tschechoslowakischen Republik (ČSR) nach den Tschechen und vor den Slowaken. Vor allem um die Mehrheit des Staatsvolks größer erscheinen zu lassen, galten Tschechen und Slowaken allerdings als ein Volk, wiewohl die slowakische Sprache gefördert wurde. Dem deutschen Bevölkerungsanteil, wie auch den Ungarn, Polen oder Ruthenen wurden zwar Minderheitenrechte zugestanden, aber keine regionale Autonomie. Zeitweise ließen die Spannungen nach und in zwei Wahlen in den 1920er Jahren stimmten die deutschen Bürger der Tschechoslowakei mehrheitlich für Parteien, die die Integration befürworteten. Viele Sudetendeutsche lehnten aber weiterhin eine Zugehörigkeit zur Tschechoslowakei ab. Diese Haltung dominierte auch in zahlreichen Stadträten (vgl. Gedenktafel an der Egerquelle). Am 1. Oktober 1933 wurde um Konrad Henlein die Sudetendeutsche Partei (SdP) gegründet. Anfangs setzte sich die Partei nur für eine größere Autonomie des Sudetenlandes ein, gestützt auf vertragliche Zusicherungen der Tschechoslowakei. Nach Absprache mit Adolf Hitler orientierte sich die Partei später zunehmend an Hitler und den Nationalsozialisten (NSDAP) im benachbarten Deutschen Reich. Abgeschirmt von der Öffentlichkeit erklärte Hitler im November 1937 den Oberbefehlshabern der Wehrmacht, dass der Anschluss Österreichs und die Niederwerfung der Tschechoslowakei die nächsten Schritte auf dem Weg zum Lebensraum im Osten seien. Im April 1938 bekräftigte Hitler gegenüber der Wehrmacht seinen Plan, „die Tschechoslowakei in absehbarer Zeit durch eine Militäraktion zu zerschlagen“. Auf diesem Weg zu der von ihm so proklamierten „Lösung der deutschen Raumfrage“ war die SdP ein willfähriger Partner. Henlein wurde beauftragt, die tschechoslowakische Regierung mit Maximalforderungen der Sudetendeutschen zu konfrontieren, um die innenpolitische Sudetenkrise anzuheizen. Immer stärker unter Druck, verkündete die Tschechoslowakei im Mai 1938 mit dem Hinweis auf Kenntnisse eines unmittelbar bevorstehenden deutschen Angriffs die Mobilmachung. Die Bündnispartner Frankreich und England waren im Zugzwang und bekundeten ihre Unterstützung. Deutschland seinerseits forcierte die Krise und versetzte die Wehrmacht in Bereitschaft. Die Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik erließ im September 1938, gezeichnet von ihrem Vorsitzenden Wenzel Jaksch, einen Aufruf an ihre Landsleute: Die Vorhersage \"Untergang durch Krieg\" kann für das Sudetenland im Licht der späteren Ereignisse als prophetisch bezeichnet werden. Am 21. September 1938 hatte die Tschechoslowakei sodann in einer Erklärung der Abtretung der sudetendeutschen Gebiete zugestimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Das Münchner Abkommen und „Erledigung der Rest-Tschechei“.", "content": "Mit dem unter Vermittlung Benito Mussolinis geschlossenen Münchner Abkommen verhinderten die britische Regierung unter Neville Chamberlain und die Regierung der Französischen Republik unter Führung von Édouard Daladier den von Hitler eigentlich angestrebten Waffengang, nicht jedoch dessen Ziel. Die tschechoslowakische Regierung von Staatspräsident Beneš wurde an den Verhandlungen nicht beteiligt. Nachdem das Abkommen am 30. September 1938 geschlossen worden war, wurde die Eingliederung des Sudetenlandes an den Folgetagen, 1. bis 10. Oktober 1938 vollzogen. Das einverleibte bzw. „angeschlossene“ Gebiet hatte 3,63 Millionen Einwohner, davon etwa 2,9 Mio. Deutsche und 0,7 Mio. Tschechen. Am 14. April 1939 wurde aus dem größten Teil der sudetendeutschen Gebiete mit 2,94 Mio. Einwohnern in 3.167 Gemeinden der Reichsgau Sudetenland geschaffen. Die südlichen Teile mit 543 Gemeinden und etwa 690.000 Einwohnern wurden dem Gau Bayerische Ostmark in Bayern sowie den Reichsgauen Oberdonau (Oberösterreich) und Niederdonau (Niederösterreich) zugeschlagen; zum Reichsgau Niederdonau kamen auch die Gemeinden Engerau und Theben bei Preßburg/Slowakei. Im Osten wurden die 38 Gemeinden des Hultschiner Ländchens mit 52.967 Einwohnern dem Landkreis Ratibor in der preußischen Provinz Oberschlesien unterstellt. Schon einen Monat vor der Konstitution des Reichsgaues Sudetenland war am 15. März 1939 die „Rest-Tschechei“ besetzt und tags darauf das Protektorat Böhmen und Mähren errichtet worden. Die Grenze zwischen dem Protektorat und dem Sudetenland durfte nur mit staatlicher Genehmigung, sogenannten Durchlassscheinen, überschritten werden; die Zollgrenze zum Protektorat wurde jedoch am 18. September 1940 aufgehoben.", "section_level": 2}, {"title": "Sammeleinbürgerung der deutschen Volkszugehörigen.", "content": "Bei der Volkszählung 1910 gaben 3.489.711 in Böhmen, Mähren und Österr.-Schlesien anwesende österreichische Staatsangehörige Deutsch als Umgangssprache an. Die 1945/46 aufgrund der sogenannten Beneš-Dekrete enteigneten und vertriebenen deutschen Volkszugehörigen in den nach dem Münchner Abkommen 1938 an das Deutsche Reich abgetretenen 3710 Gemeinden der ČSR erwarben die deutsche Staatsangehörigkeit nach Maßgabe des \"Vertrages zwischen dem Deutschen Reich und der Tschechoslowakischen Republik über Staatsangehörigkeits- und Optionsfragen\" vom 20. November 1938 (RGBl. II S. 896) mit Wirkung ab 10. Oktober 1938, die deutschen Volkszugehörigen im 1939 völkerrechtswidrig errichteten Protektorat Böhmen und Mähren nach Maßgabe der \"Verordnung über den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch frühere tschechoslowakische Staatsangehörige deutscher Volkszugehörigkeit\" vom 20. April 1939 (RGBl. I S. 815) in Verbindung mit der \"Verordnung zur Regelung von Staatsangehörigkeitsfragen gegenüber dem Protektorat Böhmen und Mähren\" vom 6. Juni 1941 (RGBl. I S. 308) mit Wirkung ab 16. März 1939. Die Rechtswirksamkeit der Sammeleinbürgerungen war nach dem Zweiten Weltkrieg umstritten. Ihre rechtliche Würdigung durch das Bundesverfassungsgericht vom 28. Mai 1952 () führte zu dem \"Gesetz zur Regelung von Fragen der Staatsangehörigkeit\" vom 22. Februar 1955 (BGBl. I S. 65). § 1 dieses Gesetzes stellte abschließend fest, dass die durch Sammeleinbürgerung erfolgten Verleihungen der deutschen Staatsangehörigkeit an deutsche Volkszugehörige u. a. in den Sudetengebieten und dem ehemaligen Reichsprotektorat rechtswirksam sind, es sei denn, die Betroffenen haben die deutsche Staatsangehörigkeit durch ausdrückliche Erklärung ausgeschlagen oder schlagen sie noch aus.", "section_level": 2}, {"title": "Interpretationen und Reaktionen.", "content": "Durch das Münchner Abkommen (von tschechischer Seite überwiegend bezeichnet als „Münchener Diktat“, tschech.: \"Mnichovský diktát\", oder „Münchener Verrat“, tschech.: \"Mnichovská zrada\") vom 29. September 1938 sah die deutsche Bevölkerung des Sudetenlandes ihr beim Zerfall Österreich-Ungarns 1918 angestrebtes, aber durch den Vertrag von St. Germain verhindertes Selbstbestimmungsrecht mit zwanzig Jahren Verspätung eingelöst. (So hatte in Wien auch der ehemalige Staatskanzler Karl Renner – er stammte aus Südmähren – im März 1938 argumentiert, als er den „Anschluss“ an das Deutsche Reich begrüßte.) Ein Selbstbestimmungsrecht, das zum Zeitpunkt seiner Verwirklichung andererseits dazu führte, dass das Sudetenland in die Hände der Nationalsozialisten fiel. Ungeachtet dessen war die Angliederung der überwiegend deutsch besiedelten Randgebiete Böhmens an das Deutsche Reich als Reichsgau Sudetenland von der Zustimmung der ganz überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung begleitet. Für einen politischen Eklat sorgte der ehemalige tschechische Ministerpräsident Miloš Zeman im Jahre 2002, als er so weit ging, im Zusammenhang mit den Sudetendeutschen von der Fünften Kolonne des Dritten Reiches zu sprechen. Wenige Monate nach Abschluss des Münchner Abkommens wurden durch den inzwischen zurückgetretenen und in London ansässigen ehemaligen Präsidenten Edvard Beneš erste Ideen entwickelt, die auf eine Rückgewinnung der zwangsweise abgetretenen Gebiete sowie eine Ausweisung der dort lebenden deutschen Bevölkerung zielten.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Unmittelbar nach Beginn des Zweiten Weltkrieges gründete der ehemalige tschechoslowakische Präsident Edvard Beneš das tschechoslowakische Nationalkomitee, das sowohl von der britischen als auch der französischen Regierung anerkannt wurde. Nach dem deutschen Sieg über Frankreich im Juni 1940 erkannten die Briten die Gruppe um Beneš als Provisorische Tschechoslowakische Regierung und Beneš als Präsidenten an. In dieser Position verstärkte Beneš seine Anstrengungen hinsichtlich der vollständigen Wiedererrichtung der Tschechoslowakei unter Einschluss des Sudetenlandes. Dass die Nachkriegsgrenzen der Tschechoslowakei dem Stand vor dem Abkommen von München entsprechen sollten, die territoriale Integrität der Ersten Tschechoslowakischen Republik wiederhergestellt werden sollte, akzeptierte als erster Staat die Sowjetunion am 9. Juni 1942. Das britische Kriegskabinett beschloss wenige Wochen später, das Münchner Abkommen aufzuheben. Es erklärte, „dass es sich bei der endgültigen Festlegung der tschechoslowakischen Grenzen [...] von keinerlei Änderungen, die 1938 oder nachher vorgenommen wurden, beeinflussen lassen werde“. Am 29. September 1942 stimmte General de Gaulle als Vertreter des Freien Frankreich dieser Auffassung zu. Zusammen mit dem Beschluss, das Münchner Abkommen aufzuheben, erklärte das britische Kabinett seine Zustimmung „zum allgemeinen Prinzip, nach dem Krieg deutsche Minderheiten in Mittel- und Osteuropa nach Deutschland zu transferieren, wo dies notwendig und wünschenswert erscheint“. Seit März 1943 erklärte auch der amerikanische Präsident Roosevelt seine Zustimmung zu Transfers, Stalins Einverständnis erhielt Beneš im Dezember 1943. Auch die Umsetzung in konkrete Maßnahmen wurde von Beneš größtenteils schon ab 1943 formuliert. Es sind die später als \"Beneš-Dekrete\" bekannt gewordenen Gesetze und Verordnungen.", "section_level": 2}, {"title": "Vertreibung.", "content": "Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde damit begonnen, das im Londoner Exil entwickelte und vorbereitete Programm in die Tat umzusetzen. Beneš verkündete die Dekrete, die die Enteignung und Entrechtung der Sudetendeutschen und Ungarn anordneten (bei den Ungarn wurde die Entrechtung 1948 aufgehoben). Deutsche, die ihre antifaschistische Gesinnung nicht zweifelsfrei nachweisen konnten, wurden mit einem „N“ (für „Němec“ = Deutscher) gekennzeichnet und zwangsausgesiedelt. Andere wurden zunächst in Arbeitslager gebracht, um z. B. in Kohlegruben, Gradierwerken und auf Bauernhöfen unentgeltlich und bei minimaler Verpflegung zu arbeiten. Bezüglich der Ungarn wurde schließlich lediglich ein teilweiser Bevölkerungsaustausch gegen Slowaken aus Ungarn durchgeführt. Auch Deutsche mit nachweislich antifaschistischer Gesinnung wurden häufig dazu genötigt, „freiwillig“ das Land zu verlassen. Insgesamt wurden drei Millionen der knapp über 3,2 Millionen Sudetendeutschen vertrieben. Die Zahl der sudetendeutschen Todesopfer schwankt je nach Untersuchung zwischen 30.000 und 240.000, wobei das Bundesarchiv 1974 mit 60–70.000 Toten rechnete. Nach verschiedenen Bevölkerungsbilanzen hat sich die Zahl der Sudetendeutschen zwischen Anfang Mai 1945 und den beiden Volkszählungen in der Bundesrepublik und der DDR vom August und September 1950 um über 200.000 vermindert. Der ehemals sudetendeutsche, später österreichische Kommunist Leopold Grünwald kommentierte:", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Vertreibung.", "content": "Nach der Vertreibung der rund drei Millionen Sudetendeutschen bürgerte sich im tschechischen Sprachgebrauch zunehmend der Begriff \"Grenzland\" ein, auch wenn diese Gebiete oft relativ weit von der Grenze entfernt oder tief im Landesinneren lagen, wie dies beispielsweise bei einigen früheren Sprachinseln der Fall war. Die böhmischen und mährischen Randgebiete wurden nach dem Krieg durch Vertreibung und Zuzug einer großen Zahl von Neubürgern von einem radikalen Wandel erfasst. Die Einwohnerschaft bestand nach Abschluss der größten Wanderungsbewegungen aus rund einer Million neu angesiedelten Tschechen aus dem böhmisch-mährischen Landesinneren, 600.000 bereits vor dem Krieg beheimateten Tschechen, 200.000 sogenannten Repatrianten – aus dem Ausland (Ukraine, z. B. Wolhynientschechen, Österreich, Westeuropa) zugewanderte Tschechen –, 200.000 neu angesiedelten Slowaken, 200.000 verbliebenen Deutschen (sie waren durch den sog. Gottwaldschein legitimiert), von denen viele in den folgenden Jahren auswanderten, und einigen Tausend Angehörigen weiterer Nationalitäten wie Roma (einige Quellen sprechen von mehreren 100.000 angesiedelten Roma, \"siehe hierzu auch den Hauptartikel\" Roma in Tschechien und der Slowakei), Ungarn und Rumänen. Somit wohnten rund 2,5 Millionen Einwohner in den betreffenden Gebieten, wobei einige strukturstärkere Orte ein sehr starkes Bevölkerungswachstum erlebten, während andere, eher strukturschwache Orte schrumpften oder gar nicht wiederbesiedelt wurden. Die meisten Neubürger gelangten in Orte, zu denen sie keinerlei Beziehung hatten. Sie erhielten den Zuschlag auf die jeweilige zuvor von Sudetendeutschen oder Ungarn enteignete Immobilie unentgeltlich über ein Auslobungsverfahren, welches die Regierung unter der tschechischen und slowakischen Bevölkerung durchführte. Einzelne nahmen Häuser noch unter Anwesenheit der Vorbewohner gewaltsam in Besitz. Weiterhin wurden etwa 44.000 Ungarn in das verlassene Sudetenland zum Arbeitsdienst deportiert. Nach ein bis zwei Jahren wurde den Ungarn erlaubt, in die Südslowakei zurückzukehren, was auch rund 24.000 von ihnen taten. Viele Neubürger galten aus Sicht der Regierenden als politisch „unzuverlässig“ oder „schwer sozialisierbar“, andere wurden mit Aussichten auf einen beruflichen Karrieresprung oder sozialen Aufstiegsmöglichkeiten angelockt. Eines der Ziele der kommunistischen Regierung war unter anderem, in den Gebieten eine von früheren bürgerlichen Traditionen „unbelastete“ Bevölkerung unter entsprechenden ideologischen Gesichtspunkten formen zu können. Durch die Neuverteilung der geräumten Immobilien kam es bei vielen Tschechen „als Ausgleich für durch die Nationalsozialisten verübtes Unrecht“ zu einem erheblichen Wohlstandszuwachs. Bis heute sorgt dieses Thema für Spannungen zwischen den Regierungen Österreichs, Deutschlands und Ungarns einerseits und der tschechischen Regierung andererseits. Am 27. Februar 1992 wurde zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland ein \"Vertrag über die freundschaftliche Zusammenarbeit\" geschlossen, auch um diesen Konfliktpunkt zu entschärfen. Nach dem Abschluss des umfassenden Migrationsprozesses der Nachkriegszeit bestand die neue Gesellschaft im tschechischen Grenzland durchschnittlich zu über zwei Dritteln aus Neusiedlern, was eine komplette Veränderung der ethnischen, kulturellen und wirtschaftlichen Struktur der Regionen bewirkte. Bis heute wird eine hohe Fluktuation in der Einwohnerschaft beobachtet. In den ersten Jahren herrschte die weit verbreitete und bis heute zuweilen politisch instrumentalisierte Ansicht, dass das Leben im Grenzgebiet ein Provisorium sei, da man mit einer Rückkehr der Sudetendeutschen rechnen müsse. Sehr viele Häuser wurden nicht wieder besiedelt und entweder abgerissen oder dem Verfall preisgegeben, insbesondere, wenn diese sehr nahe an der Staatsgrenze lagen. Einige Orte wandelten sich zu Wochenendhaussiedlungen und lagen in Sperrgebieten. Nach der Grenzöffnung bestand (bzw. besteht bis heute) in den betreffenden grenznahen Regionen häufig eine einseitig auf eher anspruchslosen Einkaufs- und Tanktourismus ausgerichtete Wirtschaft, eine vereinzelt stark ausgeprägte Rotlicht- und Grenzkriminalität, gegen die aber zunehmend erfolgreich vorgegangen wird, und eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Entspannungspolitik.", "content": "Spannungen zu entschärfen ist auch eines der wichtigsten Ziele der gemeinsamen \"Deutsch-tschechischen Erklärung über die gegenseitigen Beziehungen und deren künftige Entwicklung\" vom Januar 1997. Die sudetendeutschen Organisationen waren damit nicht zufriedengestellt. Premierminister Milos Zeman bezeichnete die Sudetendeutschen 2002 als „fünfte Kolonne Hitlers“ und als Zerstörer der tschechoslowakischen Demokratie. Heute treffen sich viele Sudetendeutsche einmal jährlich auf dem Sudetendeutschen Tag. Während in den Anfängen stark das erlittene Unrecht im Vordergrund stand, spielt heute der völkerverbindende europäische Gedanke eine größere Rolle. Tschechiens Präsident Václav Klaus teilte im Oktober 2009 mit, sein Land werde den EU-Reformvertrag von Lissabon nur dann unterzeichnen, wenn die EU-Grundrechtecharta für Tschechien ausgesetzt würde. Grund dafür sind Befürchtungen, vertriebene Sudetendeutsche könnten vor internationalen Gerichten Rückgabe- und Entschädigungsforderungen stellen. Die jüngste Zeit ist von Zeichen einer Entspannung zwischen tschechischen Würdenträgern, Institutionen und Kulturschaffenden auf der einen Seite und sudetendeutschen Organisationen und dem Freistaat Bayern als politischem Interessensvertreter sudetendeutscher Einrichtungen auf der anderen Seite gekennzeichnet. Freundschaftliche Kontakte zwischen Privatpersonen bestanden schon seit längerer Zeit. In den vergangenen Jahren besuchten tschechische Politiker sudetendeutsche Organisationen, es kam zum Austausch diverser Versöhnungsgesten. In Tschechien beschäftigen sich Kulturschaffende und Vereine wie Antikomplex mit der Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte. Hinzu kommt eine steigende Anzahl von Städte- und Vereinspartnerschaften. Am 15. Mai 2016 besuchte erstmals ein tschechischer Minister den Sudetendeutschen Tag. Die in Nürnberg in deutscher Sprache gehaltene und an „Liebe Landsleute“ gerichtete Rede des Kulturministers Daniel Herman war für die deutsch-tschechischen Beziehungen bedeutsam.", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Da heute keine geschlossenen sudetendeutschen Siedlungs- und damit Sprachgebiete mehr bestehen, sind die sudetendeutschen Dialekte akut vom Aussterben bedroht. Die verschiedenen sudetendeutschen Dialekte lassen sich in fünf Mundartlandschaften unterteilen: Der Wortschatz wird beschrieben im Sudetendeutschen Wörterbuch. Die Sprachgeographie wird derzeit erforscht vom Atlas der historischen deutschen Mundarten auf dem Gebiet der Tschechischen Republik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sudetenland oder \"Sudetengebiet\" (in Tschechien heute meist als \"Pohraničí\" – „Grenzgebiet“ – oder einfach nur als \"Sudety\" – „Sudeten“ – bezeichnet) ist eine vorwiegend nach 1918 gebrauchte Hilfsbezeichnung für ein heterogenes, nicht zusammenhängendes Gebiet entlang der Grenzen der damaligen Tschechoslowakei zu Deutschland sowie Österreich, in dem überwiegend Deutsche nach Sprache, Kultur und Eigenidentifikation lebten (siehe Deutschböhmen und Deutschmährer).", "tgt_summary": "苏台德地区(或译苏德台)(;;)是一个独特的历史名称,指1938年至1945年期间,(;)的居住地。它包括波西米亚、摩拉维亚与西里西亚的部分地区,位于苏台德山脉附近。", "id": 2164359} {"src_title": "Mittellandkanal", "tgt_title": "中德运河", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Mittellandkanal zweigt am Nassen Dreieck bei Bergeshövede im Tecklenburger Land vom Dortmund-Ems-Kanal ab, verläuft durch die Gravenhorster Schlucht und führt nördlich des Teutoburger Waldes und des Wiehengebirges nach Osten. Bei Bramsche zweigt nach Süden der Stichkanal Osnabrück ab, dieser führt zu den Häfen der Stadt Osnabrück. In Minden überquert der Mittellandkanal im Wasserstraßenkreuz Minden das Tal der Weser. In zwei Bauwerken, sogenannten Trogbrücken, überquert der Kanal die Weser. Über den Verbindungskanal Nord und die Schachtschleuse oder den Verbindungskanal Süd mit den zwei Schleusen des Industriehafens besteht Anschluss an die Weser. Südlich des Schaumburger Waldes und des Steinhuder Meeres geht es weiter bis Seelze bei Hannover, hier wird in einer alten und einer neuen Fahrt das Leinetal überquert. Über den Stichkanal Hannover-Linden und den Verbindungskanal zur Leine besteht eine Verbindung zur Leine und Ihme. Im weiteren Verlauf durchquert der MLK die nördlichen Stadtteile von Hannover und trifft dann auf die Kanalstufe Anderten. Die Strecke bis hierher wird als Westhaltung bezeichnet und liegt auf einem Niveau von. Auf diesem Niveau hat die Strecke Anschluss im Dortmund-Ems-Kanal nach Süden bis zur Kanalstufe Münster. Östlich Anderten verläuft die 14,70 m höher gelegene Scheitelhaltung auf durch Peine und Braunschweig. Kurz hinter dem Abzweig des Elbe-Seitenkanals endet sie an der Kanalstufe Sülfeld in Wolfsburg. Diese senkt das Kanalniveau um 9 m ab. Ab hier verläuft die Osthaltung auf einer Höhe von weiter durch Wolfsburg, unmittelbar am Volkswagenwerk entlang. Über die ehemalige deutsch-deutsche Grenze und durch den Naturpark Drömling führt der Kanal vorbei an Calvörde, Haldensleben und Wolmirstedt. Nördlich von Magdeburg überquert der Kanal die Elbe in der 918 m langen Kanalbrücke Magdeburg und erreicht kurz dahinter die Kanalstufe Hohenwarthe. Hier endet die Osthaltung, und der Kanal wird um 18,55 m auf das Niveau des Elbe-Havel-Kanals abgesenkt. Östlich von Hohenwarthe geht der MLK bei km 325,7 in den Elbe-Havel-Kanal über, dieser führt die MLK-Kilometrierung weiter bis km 380,9 bei der Einmündung in die Untere Havel-Wasserstraße.", "section_level": 1}, {"title": "Bau und Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planungen und Baubeginn.", "content": "1856 gab es erste Pläne zum Bau eines Schifffahrtskanals vom Rhein bis an die Elbe in der Norddeutschen Tiefebene nördlich der Mittelgebirgsschwelle. Die Idee wurde unter Mitwirkung des Kreisbaumeisters von Hartmann entwickelt. Der Wasserbauingenieur Leo Sympher hatte in Berechnungen die Wirtschaftlichkeit eines solchen Projektes nachgewiesen, eine Linienführung projektiert und später auch große Teile der Bauarbeiten geleitet. Um das Projekt wurde im Reich erbittert debattiert, da die ostelbischen Agrarier ein Eindringen billiger Produkte aus dem Westen befürchteten („Kanalrebellen“). Als Kompromiss sollte der Kanal, dessen Bau mit dem Inkrafttreten des preußischen Wassergesetzes vom 1. April 1905 beschlossen wurde, nur bis Hannover angelegt werden. Im folgenden Jahr wurde der erste Bauabschnitt von Bergeshövede nach Hannover begonnen, damit war im Westen der Anschluss an den Dortmund-Ems-Kanal gegeben. Der Erste Weltkrieg verzögerte den Weiterbau merklich, trotzdem wurde der Abschnitt bis Minden, damals noch unter dem Namen Ems-Weser-Kanal 1915 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Ein Jahr später war auch die Kanalbrücke über die Weser bei Minden fertig und der Kanal bis Hannover zum Misburger Hafen als östlichem Abschluss vorangetrieben; die Kompromisslösung war damit vollendet. Ein nördlicher Anschluss wurde ab 1919 mit dem sogenannten Hansakanal geplant. Der Hansakanal sollte in Bramsche vom Mittellandkanal abzweigen, bei Achim die Weser kreuzen und bei Stade die Elbe erreichen. Das Projekt wurde nicht ausgeführt. Am 26. Juli 1926 wurde in einem Staatsvertrag die Vollendung des Mittellandkanals beschlossen. Bereits am 14. Dezember 1918 wurde von der preußischen Regierung ein Teilstück von Anderten bis Peine einschließlich des Stichkanals nach Hildesheim im Rahmen von Notstandsarbeiten angeordnet. Die Arbeiten begannen zum Teil direkt nach dem Krieg und waren 1928 mit der Eröffnung der Schifffahrt auf dem Mittellandkanal von Hannover bis Peine und dem Zweigkanal nach Hildesheim abgeschlossen. Die Schleuse Anderten wurde in Hannover durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg 1928 eingeweiht. 1928 begann die nächste Erweiterung des Kanals in östlicher Richtung. 1929 fand die Anbindung des Hafens Peine statt, 1933 die Anbindung des Hafens in Braunschweig. Mit Hilfe des Reichsarbeitsdienstes wurden die Moorniederungen in der südlichen Altmark entwässert und 1938 wurde mit Vollendung der Schleuse Sülfeld sowie des Schiffshebewerks Rothensee (feierliche Eröffnung am 30. Oktober) bei Magdeburg die Verbindung zur Elbe fertiggestellt. Die Elbüberführung gelang jedoch aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht mehr, die Bauarbeiten an der Kanalbrücke über die Elbe und am Schiffshebewerk Hohenwarthe wurden 1942 eingestellt. In der Zeit der Deutschen Teilung wurde der Bau der Elbquerung nicht mehr verfolgt. Schiffe mussten den Umweg über den Abstieg zur Elbe und die Schleuse Niegripp in den östlich sich fortsetzenden Elbe-Havel-Kanal nehmen. Ebenfalls nicht fertiggestellt wurde der sogenannte „Südflügel des Mittellandkanals“. Dieses 1926 beschlossene Projekt, das zeitgleich zur Erweiterung des Mittellandkanals umgesetzt werden sollte, sah neben dem Ausbau der Saale die Neuanlage mehrerer Kanalabschnitte im Raum Leipzig/Halle vor – damit hätte es eine direkte Schifffahrtsverbindung vom Ruhrgebiet über Magdeburg bis zum mitteldeutschen Industrierevier gegeben. Die im Juli 1933 begonnenen Arbeiten kamen zunächst zügig voran, verliefen jedoch spätestens ab 1937 nur noch schleppend und wurden 1942/43 kriegsbedingt schließlich völlig eingestellt (→ Elster-Saale-Kanal).", "section_level": 2}, {"title": "Schleppmonopol.", "content": "1905 wurde vom preußischen Landtag in dem Gesetz über die Herstellung und den Ausbau von Wasserstraßen die Einführung des Schleppmonopols beschlossen. Damit waren nur die staatlichen Monopolsschlepper auf den Kanälen in den westlichen preußischen Provinzen zugelassen. Im Februar 1915 wurde der Betrieb zwischen Bergeshövede und Minden durch das Schleppamt Minden und im Dezember 1916 zwischen Minden und Hannover durch das Schleppamt Hannover aufgenommen. Am 31. Dezember 1967 wurden diese Dienste eingestellt, der „Selbstfahrer“ hatte sich durchgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbau und Abmessungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Ausbaus.", "content": "Auf der Strecke Bergeshövede–Hannover wurde die Kanaltrasse für 600-t-Schiffe bemessen, es wurde aber bereits die Möglichkeit vorgesehen, durch Erhöhung des Wasserspiegels um 50 cm den Kanal für 1000-t-Schiffe befahrbar zu machen. Östlich von Hannover wurde der Mittellandkanal für das 1000-t-Schiff bemessen. Ab den 1950er Jahren verdrängten selbstfahrende Motorschiffe die Schleppschifffahrt vollständig, außerdem machten die immer größeren Schiffe einen Ausbau unumgänglich. 1965 wurde der Ausbau des MLK für das Europaschiff (1350 t, Länge 85 m, Breite 9,5 m, Tiefgang 2,5 m) beschlossen, entsprechend der damaligen Wasserstraßenklasse IV. Während des Ausbaus entwickelten sich die Schiffsgrößen weiter, so dass das Großmotorgüterschiff (2300 t, Länge 110 m, Breite 11,40 m, Tiefgang 2,8 m) zur Bemessungsgrundlage wurde. In Anlehnung an den Kanalquerschnitt für das Europaschiff wurde 1994 das bis heute gültige Regelprofil entwickelt, es entspricht der heutigen Wasserstraßenklasse Vb. Auch auf dem Gebiet der damaligen DDR wurden zwischen 1976 und 1987 bereits Teilstrecken ausgebaut. Allerdings entsprachen diese Strecken nicht den heutigen Anforderungen, so dass die gesamte Osthaltung im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 17 ausgebaut wurde. 1993 wurde mit dem Neubau eines Sicherheitstors bei Haldensleben begonnen und 1997 war Baubeginn für die Schleuse Rothensee. Ein Jahr später wurde die Querung des Elbtals bei Magdeburg mit dem Baubeginn der Kanalbrücke Magdeburg angefangen. 1999 erfolgte die Grundsteinlegung für die Schleuse Hohenwarthe. Im Jahr 2003 war mit der Einweihung des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg und der Schleuse Hohenwarthe der Mittellandkanal erstmals auf ganzer Länge durchgehend befahrbar. Die bis dahin nötige Umleitung über die Schleuse Rothensee, die Elbe und die Schleuse Niegripp war damit Geschichte. Weiterhin ist eine Verbindung des Kanals mit dem Twentekanal in den Niederlanden in der Diskussion, welche die Strecke zum Hafen Rotterdam erheblich verkürzen würde, die Wirtschaftlichkeit des Projektes ist jedoch fraglich.[5] In den ersten Jahren des Ausbaus wurden lange Strecken im Rechteckprofil mit Spundwänden erstellt. Aus Gründen des Tierschutzes mussten diese Strecken nachträglich eingezäunt werden, um Tiere vor dem Ertrinken zu bewahren. Heute wird deshalb das Trapezprofil bevorzugt. Mit Spundwänden wird nur noch im Bereich von Häfen oder Schleusen ausgebaut. Wenn der Einsatz von Spundwänden auf freier Strecke unumgänglich ist, beispielsweise aus Platzgründen bei der Stadtstrecke Hannover, wird im kombinierten Rechteck-Trapez-Profil (KRT-Profil) ausgebaut. Beim KRT-Profil endet die senkrechte Spundwand etwa 20 cm unter der Wasseroberfläche. Dadurch wird es Kleintieren ermöglicht, das Wasser zu verlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Regelquerschnitt.", "content": "Die genannten Profile werden an vielen Stellen miteinander kombiniert: beispielsweise Trapezprofil auf der einen und Rechteckprofil auf der anderen Seite, oder die Spundwand endet unter der Wasseroberfläche und geht in eine schräge Böschung über. Dadurch ergeben sich abweichende Wasserspiegelbreiten.", "section_level": 2}, {"title": "Regelschiff.", "content": "Die genannten Angaben sind die maximalen Abmessungen der jeweiligen Schiffsklasse.", "section_level": 2}, {"title": "Häfen und Infrastruktur.", "content": "Lage und Schiffsgüterumschlag in Tonnen an den Häfen des Mittellandkanales: (Referenzierung der Tonnagen siehe Einzelartikel der Häfen) Die Kilometrierung beginnt an der Abzweigung des Dortmund-Ems-Kanales (Nasses Dreieck) mit km 0, und endet, nach Osten hin aufsteigend, östlich von Magdeburg am Übergang in den Elbe-Havel-Kanal. (km 325,7) Erklärung: S=Südufer, N=Nordufer, () Abzweig des Stich- oder Verbindungskanals", "section_level": 1}, {"title": "Stichkanäle.", "content": "Der Mittellandkanal verfügt über ein günstiges Längsprofil mit nur drei Kanalstufen auf ganzer Länge. Dies wäre nicht möglich gewesen, hätte man den Kanal direkt durch Osnabrück, Hildesheim und Salzgitter geführt. Stattdessen wurden diese Städte über Stichkanäle an den Hauptkanal angeschlossen. Eine Ausnahme ist der Stichkanal Ibbenbüren, der im Zuge des Ausbaus des Hauptkanals entstand. Dabei erhielt der ausgebaute MLK auf vier Kilometern Länge eine neue Trasse. Die alte Trasse wurde aus Richtung Osten aufgelassen, um die Verladestelle Ibbenbüren anzuschließen. Die Stichkanäle gehören als Bundeswasserstraßen rechtlich zum Mittellandkanal.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserstraßenkreuze und Verbindungskanäle.", "content": "Der Mittellandkanal kreuzt in seinem Verlauf neben einigen Kleinflüssen die Weser, die Leine und die Elbe. Der Kanal wird in Trogbrücken über diese Bundeswasserstraßen geführt und durch Verbindungskanäle, ebenfalls Bundeswasserstraßen, mit dem kreuzenden Fluss verbunden. In Minden und Magdeburg spricht man dabei von Wasserstraßenkreuzen. Die Verbindungskanäle zweigen direkt vom Hauptkanal ab. Eine Ausnahme ist der Verbindungskanal zur Leine, er zweigt vom Stichkanal Hannover-Linden ab. Der Verbindungskanal Süd zur Weser und der Rothenseer Verbindungskanal stellen auch die Verbindung zu den örtlichen Häfen her.", "section_level": 1}, {"title": "Schleusen und Schiffshebewerke.", "content": "Der Mittellandkanal wurde ursprünglich für die Schleppschifffahrt konzipiert. Deshalb sind die Schleusen im Hauptkanal und im Stichkanal nach Salzgitter so groß gebaut worden, dass sie einen ganzen Schleppverband aufnehmen konnten. Aus diesem Grund entsprechen diese alten Schleusenbauwerke in Länge und Breite den heutigen Anforderungen. Lediglich die Durchfahrtshöhe musste den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden, so beispielsweise in Anderten sowie im Stichkanal Salzgitter in Wedtlenstedt und Üfingen. In Sülfeld wurde die Südschleuse durch eine Schleuse mit größerer Durchfahrtshöhe und Drempeltiefe ersetzt. Die kleineren Schleusen in den Stich- und Verbindungskanälen werden in den nächsten Jahren durch größere mit mindestens 139 m Länge ersetzt – so geschehen bei der Schleuse in Bolzum im Stichkanal Hildesheim und der Weserschleuse Minden im Verbindungskanal Nord zur Weser.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitstore.", "content": "Um bei Schäden am Kanalbett das Auslaufen von Wasser weitgehend zu verhindern und damit das Überfluten des umgebenden Geländes, sind zwischen Dortmund-Ems-Kanal und Elbe neun Sicherheitstore eingebaut: am Anfang des Kanals bei Bergeshövede, beiderseits der Abzweigung des Stichkanals Osnabrück, zur Unterteilung einer längeren Dammstrecke bei Herringhausen, jeweils westlich und östlich des Wasserstraßenkreuzes Minden und der Kanalüberführung über die Leine sowie am Beginn der langen Dammstrecke zur Elbe bei Haldensleben.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuzungen mit Verkehrswegen und Gewässern.", "content": "Der Mittellandkanal und seine Stich- und Verbindungskanäle machten den Bau von 45 Eisenbahnbrücken, 314 Straßen- und Wegebrücken sowie 9 Unterführungen erforderlich. Hinzu kamen zur Kreuzung mit Gewässern 245 Düker (Unterführung unter Druck) und Durchlässe (mit freiem Wasserspiegel).", "section_level": 1}, {"title": "Wasserhaushalt.", "content": "Der Mittellandkanal dient zwar hauptsächlich dem Transport von Gütern, doch von Anfang an wurden ihm auch wasserwirtschaftliche Aufgaben zugewiesen. Dazu gehören die Bereitstellung von Wasser für die Industrie und die Landwirtschaft und das Ableiten von Hochwässern aus kreuzenden Kleinflüssen und Bächen in die Weser oder Elbe. Dem Kanal geht durch Verdunstung, Versickerung und Schleusenbetrieb ständig Wasser verloren. Ferner wird der Wasserspiegel auch durch starken Wind beeinflusst. In dem vorwiegend in Ost-West-Richtung verlaufenden Kanal können starke Westwinde den Wasserstand an den Enden der Kanalhaltungen um 40 cm ansteigen lassen. Um für die Schifffahrt möglichst gleichbleibende Durchfahrtshöhen und Wassertiefen zu gewährleisten, muss der Wasserspiegel ständig reguliert werden. Die Regulierung der Wasserversorgung des Mittellandkanals und seiner Stichkanäle wird zentral von der Revier- und Betriebszentrale in Minden gesteuert. Hierzu stehen ihr zwischen Bevergern und Hohenwarthe zahlreiche Pumpwerke, Entlastungsanlagen und Messstellen zur Verfügung. Da die wenigen natürlichen Zuflüsse nicht ausreichen, den Kanal ständig mit Wasser zu versorgen, muss normalerweise Wasser aus der Weser und der Elbe in das Kanalbett gepumpt werden. Die Pumpwerke zur Versorgung des Mittellandkanals mit Neuwasser befinden sich in Minden an der Weser und in Magdeburg an der Schleuse Rothensee. An allen Schleusen befinden sich ebenfalls Pumpwerke, die das Wasser in die höher gelegenen Haltungen pumpen. Eine weitere Wasserzuleitung erfolgt sporadisch über den Aller-Entlaster bei Grafhorst. Der 3 km lange Kanal wurde angelegt, um die früher berüchtigten Hochwässer der Aller abführen zu können. In den 1960er Jahren wurde diese Ableitung so intensiv betrieben, dass in der Aller kaum noch Wasser aus ihrem Quellgebiet floss.", "section_level": 1}, {"title": "Freizeit und Erholung.", "content": "Fast der gesamte Mittellandkanal besitzt an mindestens einem Ufer einen begleitenden Betriebsweg. Dieser ist für Fußgänger und Radfahrer auf eigene Gefahr freigegeben. Die Wege sind meistens mit feinem Splitt befestigt, im Bereich von Schleusen oder Hafenanlagen oft asphaltiert oder gepflastert. Mit Ausnahme der Zufahrten und der Schleusenbereiche gibt es keine nennenswerten Steigungen. Hierdurch ist es auch für Untrainierte möglich, große Strecken zurückzulegen. An einigen Stellen muss das Ufer über eine Brücke gewechselt werden, beispielsweise bei Hafenanlagen. In manchen Städten (wie in Hannover) fungiert der Kanal mit seinen Ufern auch als Naherholungsgebiet. Der Kanal ist für Wassersportler ein vielfältiges Fahrtgebiet. Am Mittellandkanal und seinen Stichkanälen gibt es zahlreiche Yachtclubs sowie Kanu- und Rudervereine. Im Bereich Osnabrück, Minden, Hannover, Haldensleben und Magdeburg verkehren Fahrgastschiffe nach Fahrplan.", "section_level": 1}, {"title": "Städte und Gemeinden am Mittellandkanal.", "content": "Aufzählung der Orte in der Reihenfolge des Kanalverlaufs von Westen nach Osten. Durch die Gebietsreform von 1974 hat die Stadt Langenhagen ihre Funktion als Hafenstadt (Brinker Hafen) und ihre Lage am Mittellandkanal über eine Strecke von 700 m verloren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mittellandkanal (MLK) ist eine Bundeswasserstraße und mit 325,3 Kilometern Länge die längste künstliche Wasserstraße in Deutschland. Inklusive Stich- und Verbindungskanäle beträgt die Länge 392 km. Er verbindet den Dortmund-Ems-Kanal mit Weser, Elbe und dem Elbe-Havel-Kanal. Im weiteren Sinne ist er Teil einer Verbindung zwischen Rhein und Oder. Im Westen wird die Verbindung zum Rhein über Dortmund-Ems-Kanal und Rhein-Herne-Kanal oder Wesel-Datteln-Kanal hergestellt. Im Osten verbinden Elbe-Havel-Kanal, Untere Havel-Wasserstraße und Havel-Oder-Wasserstraße den Mittellandkanal mit der Oder. In europäischer Dimension ermöglicht er eine Verbindung zwischen den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich und der Schweiz auf der einen mit Polen und Tschechien auf der anderen Seite.", "tgt_summary": "中德运河(,缩写为MLK)是位于德意志联邦共和国中部的一条运河,具有法律地位。中德运河是德国最长的人工水道,长达325,3千米,算上其支渠和连接渠共长392千米。它联通了、威悉河、易北河和。从更广泛的意义上来说,中德运河是莱茵河、易北河和奥得河连接枢纽的一部分。在西段,它通过多特蒙德-埃姆斯运河与、连接莱茵河;在东段,它通过易北-哈弗尔运河与以及连通奥得河。从欧洲的维度来看,中德运河将西欧的荷兰、比利时、卢森堡、法国和瑞士等国与中欧的波兰和捷克连接起来。", "id": 2592333} {"src_title": "Bochum", "tgt_title": "波鸿", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Bochum liegt auf dem flachhügeligen „Bochumer Landrücken“ als Teil der Ruhrhöhen zwischen den Flüssen Ruhr und Emscher an der Grenze zwischen südlicher und nördlicher Ruhrkohlezone. Der höchste Punkt im Stadtgebiet liegt an der Kemnader Straße in Stiepel auf einer Höhe von, der niedrigste Punkt mit liegt am Blumenkamp in Hordel. \"Flachhügeliger Landrücken\" bedeutet, dass die Geländeform in Bochum durch gleichmäßige Steigungen und Gefälle, die selten mehr als 3", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Im südlichen Stadtgebiet stehen Sedimentgesteine des flözführenden Oberkarbons an. Diese werden im Norden von Meeresablagerungen der Oberkreide überlagert. Das Inlandeis", "section_level": 2}, {"title": "Gewässer.", "content": "Die Gewässer in Bochum entwässern nach Norden hin in die", "section_level": 2}, {"title": "Vegetation.", "content": "Bochum besitzt im Süden einige Wälder, darunter das Weitmarer Holz. In der Regel handelt", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Stadtgebiet Bochum besteht aus sechs Stadtbezirken; jeder hat", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die durchschnittliche Temperatur Temperatur in Bochum beträgt 10,1 °C im Jahresmittel. Der kälteste Monat ist der Januar mit", "section_level": 2}, {"title": "Umweltzone.", "content": "Die Umweltzone in Bochum wurde am 1. Oktober 2008", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde zeugen von einer sesshaften Besiedlung des heutigen Bochumer Stadtgebiets in der späten Jungsteinzeit im Bereich des Oelbachs. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 890 im Heberegister der Abtei Werden. Es wird aber vermutet, dass Karl der Große bereits um 800 am Schnittpunkt zweier Handelsstraßen südlich der heutigen Propsteikirche einen Reichshof anlegen ließ. Im Jahre 1041 wurde der Ort in einem Dokument der Kölner Erzbischöfe unter dem Namen „Cofbuokheim“ urkundlich erwähnt. 1321 bestätigte Graf Engelbert II. von der Mark Bochum in einer Urkunde bestehende Befugnisse des Schultheißen. Dies wird häufig als die Verleihung von Stadtrechten erwähnt. Die ab 1400 in mehreren Linien bis heute bestehende Familie von Berswordt ist mit der Zweiglinie \"von Berswordt-Wallrabe\" in Weitmar ansässig. Bochum blieb (trotz eines schon im 14. Jahrhundert beziehungsweise für 1502 belegten Steinkohleschürfens beziehungsweise -tagebaus) bis ins 19. Jahrhundert hinein eine Ackerbürgerstadt mit einigen überörtlichen Behörden, zu denen 1738 ein Bergamt kam. Zudem war Bochum eine innerländische Hansestadt. Bis 1806 gehörte die Stadt zur preußischen Grafschaft Mark, dann bis 1813 zum Ruhrdepartement des Großherzogtums Berg, anschließend vorübergehend zum preußischen Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein. 1815 kam die Stadt zu Preußen und wurde der Provinz Westfalen zugeordnet. 1817 wurde die Stadt Bochum Sitz des Kreises Bochum, aus dem sie jedoch 1876 ausschied, um kreisfreie Stadt zu werden. Der Kreis Bochum bestand noch bis 1929 und wurde dann aufgelöst. Der Aufstieg Bochums zur Zechenstadt begann 1841, als hinter der Stadtgrenze des noch selbständigen Hamme der erste Schacht der Zeche Präsident abgeteuft wurde. Dies war die erste Tiefbauzeche des westfälischen Teils des Ruhrgebietes, wobei die Mergeldecke durchstoßen wurde. In den 1850er und 1860er Jahren folgte die Gründung von Tiefbauzechen, die zum Ende des 19. Jahrhunderts die Wirtschaftsstruktur neben der Stahlindustrie prägten. Technische Schwierigkeiten beim Aufbau der Zechen und damit bedingte finanzielle Engpässe führten dazu, dass sich die Zechen erst langsam entwickelten. Weiterhin bedingte die Konjunkturkrise nach der Reichsgründung, dass die Absatzmärkte für Kohle zeitweise einbrachen. Der entscheidende Aufstieg und weitere Ausbau der Zechen folgte in den 1880er Jahren. Alle Zechen verfügten mittlerweile über einen Bahnanschluss. Die als Koks veredelte Kohle wurde für die Stahlerzeugung benötigt; dies führte zu der Errichtung von Kokereien auf den Zechengeländen. Jacob Mayer erwarb 1843 ein Gelände an der Essener Chaussee, auf dem eine Fabrik zur Erzeugung von Gussstahl errichtet wurde. 1854, nach finanzieller Beteiligung Kölner Kaufleute, wurde der Betrieb in \"Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation\" umbenannt. Unter dem technischen Direktor Louis Baare entwickelte sich der Bochumer Verein zu einem der führenden Unternehmen des Ruhrgebietes. 1843 wurde Max Greve zum Bürgermeister gewählt, der wesentlich den Aufbau Bochums zur Industriestadt unterstützte. Während seiner Amtszeit erfolgte die Gründung der Gasanstalt (1855), des Wasserwerkes (1871) und die Gründung der Handelskammer (1856). Der ökonomische Aufstieg der Zechen und der Stahlindustrie führten zu einem hohen Arbeitskräftebedarf, der durch die damalige Bevölkerung nicht zu decken war. Die Bevölkerung Bochums wuchs von 1843 bis 1873 von 4282 auf 25174 Einwohner. Um Arbeitskräfte anzuwerben wurden Wohnungen in Werksnähe geschaffen, die abseits der traditionellen Wohnbereiche lagen. Im Griesenbruch lagen die Werkswohnungen des Bochumer Vereins, durch die Gussstahlbahn vom Bochumer Stadtgebiet abgetrennt. 1860 erhielt Bochum Anschluss an die Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft, 1874 folgte die Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft, beide wurden ab 1880 verstaatlicht. Das Wachstum Bochums im auslaufenden 19. Jahrhunderts erfolgte ohne übergeordnete Planung, und so konnte sich vorerst keine geordnete Infrastruktur entwickeln. An den Zechenstandorten entstanden Industrieansiedlungen und Werkswohnungen, während die eingesessenen landwirtschaftlichen Betriebe um die Industriestandorte weiterhin Ackerbau betrieben. Den stärksten Bevölkerungszuwachs hatten die nördlichen und östlichen Vororte (Langendreer, Werne, Riemke, Hofstede). Die erste Straßenbahnlinie wurde 1894 in Betrieb gestellt, sie verband Bochum und Herne. Seit 1896 wird die Strecke von der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BoGeStra) betrieben. Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die Bebauung angrenzender Vororte bis an das Bochumer Stadtgebiet ausgedehnt, und es entwickelten sich Abhängigkeiten bei der Infrastruktur wie der Gas- und Wasserversorgung. Dies führte zur ersten Eingemeindungswelle, bei der Hamme, Hofstede, Grumme und Wiemelhausen der Stadt Bochum zugeschlagen wurden. 1905 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 – Bochum war Großstadt. Die Bochumer Innenstadt hatte eine sehr heterogene Struktur, die noch stark von der Zeit als Kleinstadt geprägt war. Eine einheitliche Gestaltung der Innenstadt und ein planmäßiger Ausbau des Stadtteils Ehrenfeld erfolgten bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Die Folgen des Krieges – Arbeitslosigkeit, Streiks, die französische Besetzung, die Geldentwertung – unterbrachen das weitere Wachstum. Ein wirtschaftlicher Aufschwung folgte in den Jahren 1925 bis 1929. In dieser Zeit wurden weitere Vororte dem Bochumer Stadtgebiet zugeschlagen (u. a. Riemke, Langendreer, Stiepel, Querenburg). Das Stadtgebiet reichte nunmehr bis zum nördlichen Ruhrtal. Allerdings wurde dem Bochumer Begehren, einen Zugang zum wirtschaftlich wichtigen Rhein-Herne-Kanal auf dem Stadtgebiet herzustellen, nicht entsprochen. Am 9. November 1938, in der sogenannten Reichspogromnacht, kam es auch in Bochum zu Ausschreitungen gegen die jüdischen Mitbürger; die Synagoge wurde in Brand gesteckt. Die ersten jüdischen Bürger wurden in Konzentrationslager verschleppt und zahlreiche jüdische Einrichtungen und Wohnungen zerstört. Etwa 500 jüdische Bürger sind namentlich bekannt, die in den folgenden Jahren bei der Shoa umkamen, darunter 19, die jünger als 16 Jahre alt waren. Im Dezember 1938 begann die jüdische Volksschullehrerin Else Hirsch mit der Organisation von insgesamt zehn Kindertransporten in die Niederlande und nach Großbritannien, um jüdische Kinder und Jugendliche zu retten. Auch viele Bochumer Kinder anderer verfolgter Gruppen wurden von niederländischen Familien aufgenommen und so vor Verschleppung und Ermordung bewahrt. Im Rahmen der NS-Zwangsarbeit wurden während des Zweiten Weltkriegs mehr als 30.000 Menschen als Zwangsarbeiter in Bochum und Wattenscheid eingesetzt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt durch Bombenangriffe zu 38 Prozent zerstört. Vom 20. Juni 1940 bis 22. März 1945 sind bei 46 verschiedenen Bombardierungen, hauptsächlich durch die Royal Air Force, insgesamt ca. 11.595 t Bomben abgeworfen worden. Ein wichtiges Ziel unter anderen war der Bochumer Verein als drittgrößter Betrieb der Vereinigten Stahlwerke AG. Noch heute werden immer wieder Fliegerbomben als Bombenblindgänger gefunden und müssen durch den Kampfmittelräumdienst entschärft werden. Am 10. April 1945 besetzte schließlich die US-Armee Bochum. Andernorts in Deutschland wurde der Krieg noch bis Anfang Mai fortgesetzt. Der Zweite Weltkrieg endete letztlich am 8. Mai mit der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Bochum zur Britischen Besatzungszone. Von der britischen Militärverwaltung wurden in Bochum zwei DP-Lager eingerichtet zur Unterbringung so genannter Displaced Persons. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen. In der Nachkriegszeit entwickelte sich Bochum zu einem Kulturzentrum des Ruhrgebietes. 1962 eröffnete, unter anderem auf dem ehemaligen Zechengelände der Zeche Dannenbaum, die Adam Opel AG, eine Tochter von General Motors, in den Stadtteilen Laer und Langendreer die drei Opelwerke (Werk I, Werke II/III), die zum Symbol für den Strukturwandel im Ruhrgebiet wurden. 1964 wurde im Stadtteil Harpen mit dem Ruhr-Park das zweite Einkaufszentrum „auf der grünen Wiese“ in der Bundesrepublik fertiggestellt, heute das größte seiner Art in Deutschland. 1973 schloss die letzte Bochumer Zeche (Zeche Hannover). Neben ausgedehnten industriellen Zonen entstanden große durchgrünte, zum Teil fast ländlich wirkende Bereiche, die unter anderem bis zur Ruhr und zum Kemnader Stausee (Freigabe 1980) reichen. 1979 wurden die erste Stadtbahn-Strecke und das Ruhrstadion eröffnet. Seit 1919 ist Bochum Theater- und seit 1965 Universitätsstadt (Ruhr-Universität mit über 40.000 Studierenden), seit 1988 auch Musical-Stadt. Am 12. Juni 1988 eröffnete die deutschsprachige Musicalproduktion \"Starlight Express\" von Andrew Lloyd Webber am Stadionring. 1989 nahm die Stadtbahnlinie U 35 von Bochum Hauptbahnhof nach Herne-Schloss Strünkede den Betrieb auf. 1993 schlossen sich die Städte Bochum, Hattingen, Herne und Witten zur Region Mittleres Ruhrgebiet zusammen. 2003 wurde das Veranstaltungszentrum RuhrCongress eingeweiht. Im Jahr 2005 erfolgte die Grundsteinlegung für die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde Bochum–Herne–Hattingen. Im Jahr 2000 war der Tagesbruch des Höntroper Lochs wochenlang das bestimmende Thema der nationalen Medien, durch den mehrere Wohnhäuser über Nacht buchstäblich am Abgrund standen. Der Standort Bochum hatte seit der Finanzkrise 2008 mit der Schließung des Nokia-Werks und der sich bereits anbahnenden Schließung der Opel-Fahrzeugproduktion, die schließlich Ende 2014 vollzogen wurde, zu kämpfen. Allein der Wegfall der Fahrzeugproduktion kostete rund 3000 Beschäftigten den Arbeitsplatz.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Am Stichtag 31. Dezember 2018 waren von den 370.797 Einwohnern 103.228 (27,8 %) evangelisch, 108.114 (29,2 %) katholisch und 159.385 (43,0 %) gehörten einer anderen oder keiner Konfession an. Ein Jahr zuvor waren von den 371.582 Einwohnern 28,3 % evangelisch, 29,7 % katholisch und", "section_level": 2}, {"title": "Christentum.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Römisch-katholische Kirche.", "content": "Bochum gehörte seit der Gründung zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat des Kölner Dompropstes unterstellt. Um 1570 fasste die Reformation Fuß. Doch dauerte es noch bis 1613, als sich die lutherische Gemeinde von der katholischen Gemeinde trennte. Ab 1634 entstand auch eine reformierte Gemeinde. Die Stadt war danach überwiegend protestantisch, doch gab es stets auch Katholiken, die weiterhin zum Erzbistum Köln gehörten. 1821 wurde sie dem Bistum beziehungsweise Erzbistum Paderborn zugeordnet. Bochum wurde Sitz eines Dekanats, das später in die Dekanate Bochum-Mitte, Bochum-Süd und Bochum-Ost unterteilt wurde. Vom 31. August bis zum 4. September 1949 fand in Bochum der 73. Deutsche Katholikentag unter dem Motto „Gerechtigkeit schafft Frieden“ statt. 1958 wurde Bochum dem neu gegründeten Bistum Essen angegliedert. Zu den ältesten Gründungen des", "section_level": 3}, {"title": "Evangelische Kirche.", "content": "Die evangelischen Gemeinden Bochums kamen mit dem Übergang der Stadt an Preußen zur Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise deren westfälischer Provinzialkirche. Bochum wurde Sitz einer Superintendentur, aus der der heutige Kirchenkreis Bochum innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen hervorging. Dieser umfasst insgesamt 22 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Bochum. Infolge der von König Friedrich-Wilhelm III. von", "section_level": 3}, {"title": "Freikirchen und andere christliche Gemeinden.", "content": "Neben den evangelischen und römisch-katholischen Gemeinden in Bochum gibt es auch noch verschiedene evangelische Freikirchen, darunter die Kirche im Pott, Gemeinde der Christen Ecclesia, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Freie evangelische Gemeinden, die Siebenten-Tags-Adventisten, die Gemeinde Gottes und die Jesus Freaks. Auch die Neuapostolische Kirche und die Christengemeinschaft, sowie die Zeugen Jehovas sind in Bochum vertreten.", "section_level": 3}, {"title": "Judentum.", "content": "Bevor sie 1938 zerstört wurde, lag die Bochumer Synagoge in der Nähe des Bochumer Rathauses. Die Zahl jüdischer Bürger in Bochum sank von über 1352 Mitgliedern im Jahr 1932 durch die Nazizeit auf 33 Menschen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Am 14. November 2005 wurde im Beisein des Vorsitzenden des Zentralrats", "section_level": 2}, {"title": "Islam.", "content": "Durch die Arbeitsmigration in den 1960er Jahren ließen sich viele muslimische Familien in Bochum nieder. Im Jahr 2012 lebten etwa 30.000 Muslime in Bochum. Im Jahr 2009 gründete sich die Arbeitsgemeinschaft Bochumer", "section_level": 2}, {"title": "Buddhismus.", "content": "Im Jahr 2013 hat die thailändische Gemeinde", "section_level": 2}, {"title": "Jesidentum.", "content": "Im Jahr 2016 wurde eine Gemeinde für Jesiden namens", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliche Entwicklung.", "content": "An der Spitze der Stadt stand zunächst der gräfliche Stadtschultheiß der Grafschaft Mark. Doch ist bereits seit 1321 ein Rat nachweisbar, dem zwei Bürgermeister und sechs Ratsmänner („Ratsfreunde“) angehörten. Die Bürgermeister wurden bis 1744 jährlich gewählt. Ab 1731 gab es einen „worthaltenden Bürgermeister“, der die Gesamtleitung der Stadt hatte und einen 2. Bürgermeister, der für Polizeiangelegenheiten und das Marktwesen zuständig war. Daneben gab es drei Senatoren, für Bau- und Wohnungswesen, für Feuerwesen und für die Kämmerei. Zwischen 1714 und 1765 wurde der Rat von der preußischen Regierung ernannt. Danach wurde er wieder gewählt. In französischer Zeit stand ein \"Maire\", ab 1815 ein Bürgermeister an der Spitze der", "section_level": 2}, {"title": "Stadtoberhäupter.", "content": "Bürgermeister", "section_level": 2}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Seit 2014 sind im Stadtrat von Bochum 9 Parteien und 4 Wählergruppen vertreten. Fünf Parteien erreichten zunächst Fraktionsstatus, die Vertreter von FDP und STADTGESTALTERN schlossen sich im August 2015 zur Fraktion „FDP & Die STADTGESTALTER“ zusammen. Nachdem sich die Ratsgruppe der Piraten im April 2015 aufgelöst hatte, gibt es im Bochumer Rat keine Ratsgruppe mehr. Beide für die Piraten gewählten Ratsmitglieder traten aus der", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordnete.", "content": "Für Bochum im Landtag Nordrhein-Westfalen sitzen Carina Gödecke (SPD), Karsten Rudolph (SPD) und Serdar Yüksel (SPD),", "section_level": 2}, {"title": "Verschuldung.", "content": "Die Gesamtsumme der Verschuldung der Stadt Bochum belief sich zum Jahresende 2012 auf 2,341 Milliarden Euro. Jeder Einwohner", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Stadt Bochum zeigt in Blau einen in drei Reihen weiß-rot geschachten Balken, den märkischen Schachbalken, belegt mit einem stehenden schwarzen Buch mit goldenem Schnitt, silberner Deckelprägung und zwei silbern verzierten schwarzen Schließen. Die Stadtfarben sind Blau-Weiß. Das heutige Wappen wurde nach der jüngsten Vergrößerung des Stadtgebiets 1975 angenommen, wobei der rot-weiße Balken aus dem alten Wattenscheider Wappen stammt. Das zuvor", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften und Städtepatenschaft.", "content": "Bochum unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften: Bochum ist zudem Patenstadt des ehemaligen Landkreises Neidenburg im früheren Ostpreußen und der Stadt Neidenburg in Polen. Von 1990 bis 2013 trug", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Bochum und das Ruhrgebiet waren erfolgreich unter dem Titel RUHR.2010 im Jahr 2010 Kulturhauptstadt Europas. Im Vorfeld fand am 12. Dezember 2009 in der Bochumer Jahrhunderthalle, umrahmt von einem europäischen Filmfest, die 22. Preisverleihung des Europäischen Filmpreises – des so genannten „europäischen Oscars“ – statt.", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "Bochum verfügt über mehr als 20 Theaterspielstätten (Comödie Bochum, Constantin Musik Theater, Der Zauberkasten, Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst, Figurentheater-Kolleg, Freilichtbühne Wattenscheid, Jahrhunderthalle, Musisches", "section_level": 2}, {"title": "Museen und Sammlungen.", "content": "Die Stadt Bochum beherbergt über zwölf Museen: Bauernhausmuseum bei Haus Kemnade, Deutsches Bergbaumuseum, Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen, Heimatmuseum Helfs Hof, Kunstsammlungen und Antikenmuseum der Ruhr-Universität, Medizinhistorische Sammlung der Ruhr-Universität Bochum, Museum Bochum – Kunstsammlung, Schulmuseum, Situation Kunst (mit Museum unter Tage), Telefonmuseum, Zeche Hannover (mit Zeche Knirps), Brauereimuseum Fiege, Heimatmuseum Eppendorf. Museum Bochum – Kunstsammlung: Das Museum wurde 1960 in der Villa Marckhoff eröffnet. 1983 fand mit einem Neubau der dänischen Architekten Bo und Wohlert eine Erweiterung statt. Die Sammlung umfasst zum Einen deutsche Kunst nach 1945 und zum anderen internationale Kunst des 20. Jahrhunderts. Das Museum liegt gegenüber dem südlichen Hauptzugang zum Stadtpark Bochum. Deutsches Bergbaumuseum: Das Bergbau-Museum wurde im Jahre 1930 von der Westfälischen Berggewerkschaftskasse und der Stadt Bochum gegründet. Es ist zudem Zentrum der Montangeschichtsforschung in Deutschland. Das 1974 von der Dortmunder Zeche „Germania“ an diesen Ort versetzte Fördergerüst über", "section_level": 2}, {"title": "Künstler-Dokumentationsstätte.", "content": "Das Schlieker-Haus würdigt das Leben", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Das 1919 gegründete Orchester der Stadt Bochum, die Bochumer Symphoniker, haben sich im Laufe ihrer Geschichte zu einem der wichtigsten Konzertklangkörper im Westen Deutschlands entwickelt. Das Anneliese Brost Musikforum Ruhr ist seit dem 28. Oktober 2016 feste Spielstätte. Seit 1994 wirkt Steven Sloane als Generalmusikdirektor des Orchesters. Der", "section_level": 2}, {"title": "Kino.", "content": "In Bochum gibt", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Überregionale Bedeutung im Sport hat Bochum u. a. durch die Fußballmannschaften des VfL Bochum und der SG Wattenscheid 09. Während der VfL seit 1971 relativ konstant in der ersten oder zweiten Bundesliga spielt, stellte die 1. Herrenmannschaft der Sportgemeinschaft, die in der Saison 2006/07 aus der Oberliga abgestiegen war, während die Damen in derselben Saison den Aufstieg in die 1. Bundesliga erreicht hatten, am 23. Oktober 2019 den Spielbetrieb ein. Mittlerweile wurde die Damenmannschaft der SG Wattenscheid 09 aus finanziellen Gründen in den VfL Bochum eingegliedert. Außer Fußball betreibt der VfL Bochum folgende Sportarten: Badminton, Basketball, Fechten (Fecht- und Sportgemeinschaft Ruhr Wattenscheid), Handball, Hockey, Leichtathletik, Schwimmen,", "section_level": 2}, {"title": "Gastronomie/Ausgehen.", "content": "Das Bermuda3eck ist mit 60 gastronomischen Betrieben das wichtigste Kneipenzentrum des Ruhrgebiets. Über drei Millionen Gäste besuchen die Kneipenmeile in der Bochumer Innenstadt pro Jahr, bis zu 30.000 Gäste pro Tag im Sommer. Bei großen Ereignissen wie dem Festival Bochum Total, das jeweils am ersten Wochenende der nordrhein-westfälischen Sommerferien stattfindet, kommen täglich bis zu 400.000 Besucher. Ferner", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Im Jahre 2016 erbrachte Bochum, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt von 11,892 Milliarden € und belegte damit Platz 30 innerhalb der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 32.596 € (Nordrhein-Westfalen: 37.416 €/ Deutschland 38.180 €). In der Stadt waren 2016 ca. 184.000 erwerbstätige Personen beschäftigt. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 8,1 % und damit deutlich über dem Durchschnitt von Nordrhein-Westfalen mit 6,4 %.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schiene/ÖPNV.", "content": "Die Stadt ist über zahlreiche Eisenbahnverbindungen an die umliegenden Städte angeschlossen und hat insgesamt zehn Bahnhöfe bzw. Haltepunkte. Es verkehren sechs Regionalbahn- und Regional-Express-Linien (RE1, RE6, RE11, RE16, RB40, RB46) sowie zwei S-Bahn-Linien (S1, S3). Der Hauptbahnhof ist als einziger", "section_level": 3}, {"title": "Straße.", "content": "Im Stadtgebiet von Bochum verlaufen die drei Bundesautobahnen A 40 (Dortmund – Venlo), A 43 (Münster – Wuppertal), und die A 448, sowie eine autobahnähnliche Schnellstraße, der Bochumer Ring bzw. die ehemalige NS 7. Zudem durchqueren drei Bundesstraßen die Stadt: die B 51 (Osnabrück – \"Bochum\" – Trier), die B 226 (Hagen – \"Bochum\" – Gelsenkirchen) und die B 235 (Datteln", "section_level": 3}, {"title": "Stadt ohne Hafen.", "content": "Als eine der wenigen Städte des Ruhrgebiets liegt Bochum nicht an einer Bundeswasserstraße; der nächste Zugang befindet sich am Rhein-Herne-Kanal im nördlich gelegenen Herne. Im Süden bildet die", "section_level": 3}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in Dortmund (31 km) und Düsseldorf (47 km). Zum Flughafen in Düsseldorf bestehen über ICE-, IC-, RE- und S-Bahnlinien direkte Anbindungen. Weitere Flughäfen in der Umgebung sind der Flughafen Köln/Bonn, der Flughafen Niederrhein, der Flughafen Münster/Osnabrück sowie der Flughafen Paderborn/Lippstadt.", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zeitungen.", "content": "Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) erscheint mit einer eigenen Lokalausgabe. Die Ruhr Nachrichten (RN) stellten ihren Bochumer Lokalteil am 31. Oktober 2014 ein. Seitdem erscheint in Bochum die Dortmunder Ausgabe. Außerdem erscheint mittwochs und samstags das kostenlose Anzeigenblatt „Stadtspiegel“. Darüber hinaus gibt es verschiedene kostenlose Stadtteilmagazine, zum Beispiel „VorOrt“", "section_level": 3}, {"title": "Hörfunk.", "content": "Seit 1990 sendet „Radio Bochum“, ehemals „Ruhrwelle Bochum“, ein lokales Radioprogramm in Kooperation mit Radio NRW aus Oberhausen. Chefredakteurin ist Andrea Donat. Für den Bereich Sport zuständig ist Michael Ragsch. Moderatoren der Frühsendung sind Anuschka Fritzsche und Ansgar Borgmann. Kultcharakter hat Fußball-Reporter Günther Pohl („Tooor im", "section_level": 3}, {"title": "Onlinezeitungen und Blogs.", "content": "\"Mein Bochum\" beschäftigt sich fast ausschließlich mit Lokalpolitik, während \"Bo-Alternativ\" auch kulturelle Themen aufgreift. \"Bochumschau.de\" publiziert wöchentlich Filmbeiträge über aktuelle Ereignisse und Geschichten aus Bochum. Ferner existiert mit \"ja-zu-bochum.de\" ein weiteres „City-Portal“, das hauptsächlich", "section_level": 3}, {"title": "Bochum in Film und Fernsehen.", "content": "Bochum bietet auf dem gesamten Stadtgebiet ganz unterschiedliche Motive für Filmaufnahmen, daher wurden bisher unzählige Produktionen in Bochum gedreht, sowohl Fernsehserien, -reihen und spielfilme, als auch Kinofilme. Kinofilme sind beispielsweise Sönke Wortmanns vielfach prämierte Produktion \"Das Wunder von Bern\" mit Peter Lohmeyer (u. a. gedreht im Eisenbahnmuseum Bochum), \"Ein Dichter in der Familie\" mit Tana Schanzara und Ernst Stötzner, \"Das Blaue vom Himmel\" mit Hannelore Elsner, Juliane Köhler und David Kross, \"Berlin 36\" mit Karoline Herfurth und Thomas Thieme (u. a. diente das Rathaus Bochum im Film als „Haus des Sports“), \"Renn, wenn du kannst\" mit Robert Gwisdek sowie \"Jeder stirbt für sich allein\" mit Emma Thompson, Brendan Gleeson und Daniel Brühl (u. a. Dreharbeiten in den Innenhöfen des Rathauses). Im Film \"Arbeitsfalle\" (u. a. gedreht im Westpark und in Arbeitersiedlungen) spielt auch die Handlung in einer in Bochum imaginär existierenden Waschmaschinenfabrik. Als Motivgeber für Fernsehfilme ist unter anderem Dieter Wedels Vierteiler \"Der große Bellheim\" mit Mario Adorf, Will Quadflieg und Leslie Malton, zu nennen, für den als Drehort das Kaufhaus Kortum in der innenstädtischen FuZo", "section_level": 3}, {"title": "Gesundheitswesen.", "content": "Mehrere Krankenhäuser liegen in der Innenstadt, während sich andere in den ehemaligen Gemeinden und heutigen Stadtteilen befinden. Einige von ihnen gehören dem 2008 aus dem ehemaligen Bochumer Modell hervorgegangenen Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum an. Die Stadt Bochum engagiert sich seit", "section_level": 2}, {"title": "Hochschulen.", "content": "In Bochum befinden", "section_level": 2}, {"title": "Schulen.", "content": "Quelle: Schulverzeichnis der Stadt Bochum 2018/2019 In Bochum gibt es 42 Grundschulen, 7 Förderschulen sowie die folgenden 6 berufsbildende Schulen (Berufskollegs): 8 Gesamtschulen:", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Die \"Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bochum\" enthält die Namen der Söhne und Töchter der Stadt sowie weiterer Personen, die mit Bochum in Verbindung stehen. Die \"Liste der Ehrenbürger von Bochum\" beschreibt die 13 seit dem Jahr 1846 zu Ehrenbürgern ernannten Personen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stadt Bochum [] (westfälisch: \"Baukem\" aus altsächsisch \"Boc-hem\" []) ist eine Großstadt im Zentrum des Ruhrgebiets. Der Name der Stadt entstand aus früheren niederdeutschen Bezeichnungen wie \"Bukhem\" oder \"Bokheim\", wobei \"boc\" das niederdeutsche Wort für Buche ist und \"hum\" oder \"hem\" wiederum für Heim steht. Demnach bezeichnete der Name einen Wohnort unter Buchen und ließe sich heute auch mit „Buchenheim“ übersetzen.", "tgt_summary": "波鸿 (德语:\"Bochum\",国际音标:),德国城市,北莱茵-威斯特法伦州鲁尔区,人口36.5万,是该州第六大城市。", "id": 1876776} {"src_title": "Hafen", "tgt_title": "港口", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Für den guten Zu- und Ablauf von Gütern und Passagieren ist eine möglichst bedarfsgerecht ausgebaute Verkehrsanbindung des Hafens an das Festland per Schiene, Straße und Wasserstraße notwendig; außerdem sind für die reibungslose Abfertigung Lager- und Umschlagflächen wichtig. Häfen erfüllen auch mehrere Funktionen gleichzeitig; so können viele Häfen als Nothafen bei Unwetter oder Havarien dienen, meist sind sie der erste Handelsplatz für die ankommenden Güter. Häfen sind meist Bestandteil öffentlicher Infrastruktur, und der Umschlagbetrieb wird häufig von privaten Anbietern durchgeführt. Für die Nutzung von Häfen durch die Schifffahrt ist eine Gebühr an den Hafenbetreiber zu entrichten. Die staatliche Kontrolle in einem Hafen wird in Deutschland vor allem durch den Hafenkapitän (in Seehäfen), durch die Wasserschutzpolizei (in See- und Binnenhäfen) sowie die \"Berufsgenossenschaft Verkehr\" (in Seehäfen) wahrgenommen. In den seewärtigen Hafenzufahrten nimmt in Deutschland darüber hinaus die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) die ständige Sicherung der Wasserstraßen vor, im Fall einer Havarie übernimmt das Havariekommando die Koordination der Rettungs- und Bergungskräfte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Hafenbaus.", "content": "Bis zum Bau künstlicher Häfen wurden Buchten oder Flussmündungen zum Be- und Entladen von Schiffen benutzt. Bereits die Phönizier legten um 1700 vor Christus künstliche Häfen an, ihre ersten Hafenstädte waren wohl Sidon und Tyrus. Auch frühe Formen von Docks wurden von ihnen entwickelt, um Schiffe zu Wasser zu lassen. Der erste bedeutende Hafenbau mit einer großen steinernen Mole war der Hafen von Samos aus der Zeit des Polykrates (540—523 v. Chr.). Unter Themistokles wurde ab 493 v. Chr. der Hafen von Piräus mit 400 bedeckten Schiffsplätzen für die Athener Flotte erbaut. Der wohl weltgrößte Hafen des 3. Jahrhunderts v. Chr. war der Doppelhafen von Karthago, der einen vorgelagerten Handelshafen von 150 mal 400 Metern und eine dahinter befindliche militärische Anlage umfasste. Der bedeutendste Hafen des östlichen Mittelmeers wurde von den Ptolemäern seit ca. 300 v. Chr. in Alexandria angelegt. Er konkurrierte mit den Häfen von Rhodos und Milet. Ob der etwa 120 bis 150 Meter hohe Leuchtturm von Alexandria der erste seiner Art war, ist nicht gewiss. Dionysios I. vergrößerte den Hafen von Syrakus auf etwa 300 Schiffsplätze. Unter Herodes wurde der Hafen von Caesarea Maritima mit Hilfe von Steinwällen errichtet. Unter dem römischen Kaiser Claudius entstand der Hafen von Rom in Ostia Antica. Hier wurden erstmals – wie von Plinius dem Jüngeren beschrieben – mit Steinen oder Mörtel gefüllte Schiffe als Fundamente versenkt. Von Vitruv stammen die ersten systematischen Erwägungen über die Standortwahl und die Anlage von Seehäfen; er beschreibt die Methode, mit Mörtel und Bruchsteinen gefüllte Kästen als Fundamente für gemauerte Dämme auf den Meeresgrund abzusenken. Als älteste nachgewiesene künstliche Schiffsanlegestelle Nordeuropas entstand um die Zeitenwende in Velsen für die römische Kriegsflotte das \"Flevum\". Später wurden bis etwa 350 n. Chr. auch am Rhein etliche befestigte Flottenstützpunkte mit künstlich angelegten Molen errichtet. Der möglicherweise früheste nachrömische Hafen ist in Stade um das Jahr 670 entstanden. Der Hamburger Hafen datiert aus der Zeit um 800. Der älteste Kunsthafen Deutschlands ist der Vegesacker Hafen von 1622/23.", "section_level": 1}, {"title": "Hafentypen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unterscheidung nach Lage.", "content": "Je nach der Lage eines Hafens unterscheidet man", "section_level": 2}, {"title": "Unterscheidung nach Nutzung.", "content": "Eine weitere Unterscheidung zwischen den verschiedenen Hafentypen kann man nach ihrem Verwendungszweck vornehmen:", "section_level": 2}, {"title": "Ranges als Gruppe von Häfen einer Region.", "content": "Mehrere Häfen innerhalb einer Region werden oft in Ranges zusammengefasst: Die bedeutendste Hafenrange in Europa ist die Nordrange (auch Hamburg-Antwerpen-Range genannt, inkl. der Häfen Hamburg, Bremerhaven/Bremen, Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen). Bei den Containerhäfen ist die bedeutendste europäische Hafenrange die ZARA-Range (bestehend aus Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam). Auch in anderen Kontinenten gibt es namhafte Hafenranges:", "section_level": 1}, {"title": "Größte Häfen.", "content": "Beim Größenvergleich mehrerer Häfen ist zu beachten, nach welchen Kriterien die \"Größe\" eines Hafens evaluiert wird. Gängig sind u. a. Gesamtumschlag nach Gewichtseinheiten (Tonnen) oder Anzahl der umgeschlagenen ISO-Container (in Twenty-foot Equivalent Units).", "section_level": 1}, {"title": "Hafenentwicklung.", "content": "Häfen stehen mit anderen Häfen in einer gewissen Wettbewerbssituation, einige kooperieren auf bestimmten Gebieten mit anderen Häfen. Häfen sind ständigen Veränderungen unterworfen und Einflüssen von außen, also politischer Gesetzgebung, Entscheidungen von Kunden (Reedereien), von Warenflüssen sowie wirtschaftlichen Entwicklungen ausgesetzt. Häfen entstehen meist in mehreren Phasen (Planung, Bau, Betrieb). Je nach Hafengröße können dafür mehrere Jahre vergehen. So sind die Containerterminals im Hafen von Rotterdam schrittweise in mehreren Bauabschnitten seit 1970 entstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Hafenfinanzierung.", "content": "Häfen sind meist aufwändig zu erstellende Infrastrukturprojekte mit entsprechend hohem Kostenaufwand. Dieser Aufwand ist nötig für die Errichtung der Anlegestellen (Kaianlagen) und der Hinterlandanbindung sowie für den Erhalt der Häfen. In Deutschland werden Häfen größtenteils als Daseinsvorsorge, also Teil öffentlicher Infrastruktur gesehen. In Deutschland ist daher das sog. Landlord-System weit verbreitet, nach dem der Staat die Infrastruktur bereitstellt und finanziert und die Hafenumschlagsunternehmen die Hafensuprastruktur bereitstellen und finanzieren.", "section_level": 2}, {"title": "Hafeninfrastruktur.", "content": "Hafenanlagen (Kaimauer, Flächen etc.) werden zur Hafeninfrastruktur gezählt. Diese wird meist durch die örtlichen Behörden zur Verfügung gestellt, die diese an Umschlagsunternehmen und weitere Lagerhaus- und Logistikunternehmen vermietet.", "section_level": 3}, {"title": "Hafensuprastruktur.", "content": "Umschlaganlagen, Lagerflächen, Logistikflächen innerhalb von Umschlagsunternehmen, die sich auf der Hafeninfrastruktur befinden.", "section_level": 3}, {"title": "Politik in Häfen.", "content": "Die Entwicklung von Häfen ist vor allem abhängig von guten politischen Rahmenbedingungen. Dazu gehört neben einem guten Wettbewerbsrahmen eine gute realistische Einschätzung der zu erwartenden Verkehre und Ladungsmengen. Durch die Steuerung der Hafeninfrastruktur-Betriebe ist die Politik meist mitverantwortlich für deren Entscheidungen. In Deutschland sind gemäß Grundgesetz die Küstenländer für die Hafeninfrastruktur der Seehäfen verantwortlich sowie für die 12-Seemeilen-Zone (Küstengebiet), bei Gesetzgebungskompetenz für diese Gebiete. Der Bund ist für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zuständig, sowie für die Sicherheit und Leichtigkeit des Seeverkehrs außerhalb des Küstenmeeres. Zur besseren Verzahnung der vielen unterschiedlichen Akteure wurde 2003 das gemeinsame Havariekommando des Bundes und der Küstenländer gegründet. Es stimmt sich im Maritimen Sicherheitszentrum in Cuxhaven mit anderen Behörden wie Bundespolizei, Fischereiaufsicht, Zoll, Wasserschutzpolizeien der Länder und vielen weiteren Akteuren ab und übernimmt im Falle komplexer Schadenslagen die Einsatzleitung. Eine Küstenwache gibt es in Deutschland nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen in Häfen.", "content": "In den meisten Häfen gibt es Unternehmen, die (unmittelbar und/oder mittelbar) am dortigen Güterumschlag beteiligt sind und/oder anderweitig den dort verkehrenden Schiffen dienen (z. B. Tankstellen, Werften, Catering).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Hafen ist ein Bereich an einer Meeresküste oder am Ufer eines Flusslaufes oder Sees, an dem Schiffe anlegen können. Meist ausgestattet mit Anlagen zum Beladen oder Löschen der Schiffe sowie weiterer Infrastruktur und hafennahen Dienstleistungen in der Umgebung. Er besteht insbesondere aus dem oder den Hafenbecken sowie aus Kais und Molen. Werden natürliche Gegebenheiten genutzt, spricht man in diesem Abschnitt von einem Naturhafen.", "tgt_summary": "港口是可以停泊船只和运输货物、人员的地方,位于洋、海、河流、湖泊等水体上,通常也兼具口岸的功能。", "id": 2598133} {"src_title": "Datsche", "tgt_title": "達恰", "src_document": [{"title": "Russland.", "content": "Die ersten Datschen waren Gaben von Fürsten oder Zaren an treue Vasallen. Das Wort ist vom russischen Verb \"dat\" abgeleitet und bedeutete ursprünglich „fürstliches Landgeschenk“. Solche „Gaben“ wurden erstmals in der Regierungszeit von Zar Peter dem Großen verliehen. Die Aufhebung der Leibeigenschaft führte in den 1860er Jahren zu einem Niedergang der Landbesitzer, die ihr Land nun häufig verkaufen mussten, wodurch sich die Datsche als Sommerfrische für wohlhabendere Städter etablierte. 1904 verewigte Maxim Gorki die Sommertage auf der Datsche im Theaterstück \"Sommergäste\" (russisch \"Дачники;\" transkribiert \"datschniki\"). In der Zeit nach der Oktoberrevolution, als die Eigentumsverhältnisse an Grund und Boden noch nicht geregelt waren, nahmen Stadtbewohner brachliegende Parzellen in Besitz und erschlossen sie als Zweitwohnsitz. Später diente die Vergabe von „Dienstdatschas“ der Privilegierung der Nomenklatura. Der Schriftstellerverband verfügte ebenso über eine Gartengenossenschaft, wie Forschungsinstitute oder Theater. Der Entzug der Datsche galt als erstes Anzeichen für den bevorstehenden Fall in Ungnade. Im Zuge der Entstalinisierung ab 1953 wurden Anstrengungen unternommen, die 25 Quadratmeter Wohnfläche umfassende Standard-Datsche mit Veranda weiteren Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Hier suchten die Menschen neben der Erholung von der Enge der städtischen Kommunalwohnungen auch die Möglichkeit, eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Der Einbau von Heizungen blieb dabei jedoch verboten, denn die Partei wollte eine befürchtete „Besitzermentalität“ des Proletariats unterbinden. Später wurden zunehmend auch Datschen mit Obergeschoss, Dachboden und Mansarde bewilligt. Ab 1960 bestanden zunehmend Anbindungen der Datschensiedlungen an den öffentlichen Nahverkehr. Ab 1967 erlaubte es die Einführung der Fünftagewoche und ab den 1970er Jahren die verbreitete Verwendung von Privatautos den Menschen, mehr Zeit auf der Datsche zu verbringen. Später wurde sie zum privaten Zufluchtsort und zur Lebensgrundlage im Zerfall der Sowjetunion. Bis in die 1990er Jahre war der Zuschnitt der Datschen einheitlich geregelt und betrug 600 m2 Land, das mit einem Sommerbungalow bebaut werden durfte. Die Nutzungsformen der Datscha sind im heutigen Russland vielfältiger geworden. Festere Konstruktionen ersetzen oft die Leichtbauweise, so dass die Datscha nicht nur im Sommer und bei schönem Wetter genutzt werden kann. Manche Datschen werden ganzjährig bewohnt. Mittlerweile gibt es aufwendige, mehrstöckige Gebäude mit Banja, Sitztoilette und Dusche oder Bad. Diese neueren Häuser werden oft in jahrelanger Eigenarbeit erstellt und immer weiter ausgebaut. Gleichzeitig werden vermehrt Datschen von ihren Eigentümern dem Zerfall überlassen, denn ärmere Familien können sich Unterhaltskosten, wie Grundsteuer, Fahrten, Wasser und Stom, bei stagnierendem Einkommen nicht mehr leisten. Laut einer Umfrage des Allrussischen Meinungsforschungszentrums (WZIOM) von 2013 halten sich nur zwei Drittel der Besitzer regelmäßig auf ihrer Datsche auf, entsprechend zahlreich sind die bei Agenturen zum Verkauf angebotenen Objekte. Die Entfernung zwischen Stadtwohnung und Datscha beträgt in der Regel zwanzig bis vierzig Kilometer, in der Umgebung von Großstädten wie Sankt Petersburg und Moskau oft auch sehr viel mehr.", "section_level": 1}, {"title": "DDR.", "content": "In der DDR machten das beengte Wohnen in den Plattenbauten der Städte, die eingeschränkten Reisemöglichkeiten sowie die Versorgungsmängel an Obst und Gemüse die meist relativ großzügigen Datschen auf dem Land genauso begehrt wie kleinere Schrebergärten im urbanen Raum. Rechtsgrundlage war das am 19. Juni 1976 in Kraft getretene Zivilgesetzbuch (ZGB), das ein Nutzungsrecht an volkseigenen Grundstücken (§ 287 ZGB) kannte, wonach Bürgern zur Errichtung und persönlichen Nutzung eines Eigenheimes oder eines anderen persönlichen Bedürfnisses ein Nutzungsrecht verliehen werden konnte. Das Nutzungsrecht war im Regelfall befristet, die auf dem Grundstück stehenden Gebäude, Anlagen und Anpflanzungen gingen in das persönliche Eigentum des Nutzungsberechtigten über, der ein Nutzungsentgelt zu entrichten hatte (§ 288 ZGB). Diese Nutzungsrechte waren veräußerlich und vererblich (§ 289 ZGB). Datschen standen nach § 296 Abs. 1 ZGB im Eigentum der Nutzungsberechtigten. Die typische DDR-Datsche bestand aus einem Grundstück mit einem in Leichtbauweise errichteten Fertighaus, das freilich meist unter großem Einsatz (Baumaterial war nicht ohne weiteres erhältlich) in Eigenleistung ausgebaut und verschönert wurde. Auf dieser Basis entstand eine große Anzahl von Siedlungen, insbesondere an Ufern der zahlreichen Seen im Norden der DDR. Die Vergabe wurde vom Staat geregelt. Die Datschen waren vom Hauptwohnsitz aus meist innerhalb einer Stunde zu erreichen. Es wird geschätzt, dass es in der DDR etwa 3,4 Millionen Datschen gab – „die weltweit höchste Dichte an Gartengrundstücken“.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Verbreitung.", "content": "Eine ähnlich ausgedehnte Ferienhauskultur gibt es in Tschechien und der Slowakei (Chata), Norwegen (Hytte), Schweden (Stuga) und Finnland (Mökki).", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Datsche oder Datscha (eingedeutscht aus, \"Datscha\" ) ist ein Grundstück mit einem Garten- oder Wochenendhaus, das der Freizeit und der Erholung dient und Hobbygärtnerei ermöglicht. Das Wort gehört zu den wenigen russischen Wörtern, die aus dem DDR-Sprachgebrauch übernommen wurden und in den gesamtdeutschen Sprachgebrauch eingegangen sind. Die eingedeutschte Form findet sich in Bezug auf den russischen Kontext auch schon früher, z. B. im deutschbaltischen Sprachgebrauch.", "tgt_summary": "达恰(俄语:)是指具有俄罗斯建筑特色的乡间小屋。达恰在俄罗斯相当普遍,在一些前苏联共和国中也有分布。据估计约有四分之一居住在大城市的居民拥有达恰。", "id": 2828381} {"src_title": "Median", "tgt_title": "中位數", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Median teilt eine Liste von Werten in zwei Teile. Er kann auf folgende Weise bestimmt werden: Eine wichtige Eigenschaft des Medians ist Robustheit gegenüber Ausreißern.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich mit anderen Maßen der zentralen Tendenz.", "content": "Der Median ist ein spezielles Quantil, nämlich das 1⁄2-Quantil. Andere wichtige Lagemaße sind das arithmetische Mittel und der Modus. Im Vergleich zum arithmetischen Mittel, oft Durchschnitt genannt, ist der Median robuster gegenüber Ausreißern (extrem abweichenden Werten) und lässt sich auch auf ordinal skalierte Variablen anwenden. Der Begriff Median (von ‚in der Mitte befindlich‘, ‚der Mittlere‘) entstammt der Geometrie, wo er ebenfalls eine Grenze zwischen zwei Hälften gleicher Größe bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche.", "content": "Im Gegensatz zum arithmetischen Mittel kann der Median auch für ordinal skalierte Variablen wie beispielsweise Notenstufen, bei denen es keinen quantitativen Abstand gibt, verwendet werden. Aber auch bei intervall- und verhältnisskalierten Daten kann der Median herangezogen werden und hat dann Nachteile und Vorteile gegenüber dem arithmetischen Mittel als Lagemaß. Für lediglich nominal skalierte Variablen, deren Ausprägungen keine natürliche Rangfolge aufweisen, wie zum Beispiel eine Variable \"Geburtsland\", kann der Median nicht angewendet werden. Hier ist der Modalwert das einzige Lagemaß, das festgestellt werden kann. Der Median wird in der Statistik und der Wahrscheinlichkeitstheorie in drei unterschiedlichen Bedeutungen angewendet:", "section_level": 1}, {"title": "Median einer Stichprobe.", "content": "Ein Wert formula_1 ist Median einer Stichprobe, wenn mindestens die Hälfte der Stichprobenelemente nicht größer als formula_1 und mindestens die Hälfte nicht kleiner als formula_1 ist. Sortiert man die Beobachtungswerte der Größe nach, das heißt, geht man zur nach dem Rang geordneten Stichprobe über, so ist der Median bei einer ungeraden Anzahl von Beobachtungen der Wert der in der Mitte dieser Folge liegenden Beobachtung. Bei einer geraden Anzahl von Beobachtungen gibt es kein einzelnes mittleres Element, sondern zwei. Hier sind die Werte der beiden mittleren Beobachtungen sowie alle Werte dazwischen (obwohl diese möglicherweise bei keiner Beobachtung aufgetreten sind) Mediane der Stichprobe, da für alle diese Werte obige Bedingung zutrifft. Bei kardinal skalierten Messgrößen (wenn es also sinnvoll möglich ist, die Differenz von Messwerten zu berechnen) verwendet man im Falle einer geraden Anzahl Beobachtungen meist das arithmetische Mittel der beiden mittleren Beobachtungswerte. Der Median formula_4 einer geordneten Stichprobe formula_5 von formula_6 Messwerten ist dann also Diese Definition hat den Vorteil, dass bei Stichproben aus symmetrischen Verteilungen das arithmetische Mittel und der Median im Erwartungswert identisch sind.", "section_level": 1}, {"title": "Ober- und Untermedian.", "content": "Oft möchte man sicherstellen, dass der Median ein Element der Stichprobe ist. In diesem Fall wird alternativ zu obiger Definition bei einer geraden Anzahl formula_8 von Elementen entweder der Untermedian formula_9 oder der Obermedian formula_10 als \"Median\" gewählt. Im Falle einer ungeraden Anzahl formula_11 der Beobachtungen gilt natürlich wie oben formula_12. Mithilfe von Gauß-Klammern lassen sich die Indizes auch relativ kompakt durch formula_6 selbst ausdrücken: Diese Medianbestimmung spielt beispielsweise bei Datenbanksystemen eine große Rolle, wie z. B. bei SELECT-Abfragen mittels des Medians der Mediane.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Der Median formula_4, und im Fall einer geraden Anzahl von Messwerten alle Werte formula_4 mit formula_18, minimieren die Summe der absoluten Abweichungen, das heißt, für ein beliebiges formula_19 gilt Der Median ist Grundlage der Methode der kleinsten absoluten Abweichungen und Verfahren der robusten Regression. Das arithmetische Mittel dagegen minimiert die Summe der Abweichungsquadrate, ist Grundlage der Methode der kleinsten Quadrate und der Regressionsanalyse und ist mathematisch leichter zu handhaben, jedoch nicht robust gegen Ausreißer. Der Median kann, wie oben beschrieben, algorithmisch bestimmt werden, indem die Messwerte sortiert werden. Das ist im Allgemeinen mit Aufwand formula_21 verbunden, nur auf speziellen Klassen von Eingabedaten ist formula_22 möglich (siehe Sortieralgorithmus). Es gibt aber auch Algorithmen zur Quantilsbestimmung mit linearem Worst-Case-Aufwand formula_22 sowie Algorithmen zur Abschätzung, beispielsweise die Cornish-Fisher-Methode.", "section_level": 2}, {"title": "Median von gruppierten Daten.", "content": "Vor allem in den Sozialwissenschaften wird bei Statistiken häufig der Median geschätzt, da nicht alle Daten explizit und exakt gegeben sind, sondern nur in Intervallen gruppiert vorliegen. So wird beispielsweise bei Umfragen selten nach dem exakten Gehalt gefragt, sondern nur nach der Einkommensklasse, also dem Bereich, in dem das Gehalt liegt. Wenn nur die Häufigkeiten jeder Klasse bekannt sind, dann lässt sich der Median einer solchen Stichprobe im Allgemeinen nur näherungsweise bestimmen. Es seien formula_6 die Anzahl \"aller\" Daten, formula_25 die jeweilige Anzahl der Daten der formula_26-ten Gruppe und formula_27 bzw. formula_28 die entsprechenden oberen bzw. unteren Intervallgrenzen. Zunächst wird nun die \"mediane Klasse\" (oder \"mediane Gruppe\") bestimmt, d. h., diejenige Gruppe, in die der Median (nach obiger, konventioneller Definition) hineinfällt, z. B. die formula_1-te Gruppe. Die Zahl formula_1 ist dadurch bestimmt, dass formula_31, aber formula_32 gilt. Wenn keine weiteren Angaben über die Verteilung der Daten gegeben sind, wird z. B. Gleichverteilung postuliert, sodass man sich der linearen Interpolation als Hilfsmittel bedienen kann, um eine Schätzung des Medians der gruppierten Daten zu erhalten: Wenn keine weiteren Angaben über die Verteilung der Daten gegeben sind, kann auch jede andere Verteilung außer der Gleichverteilung vorliegen und somit kann auch jeder andere Wert im formula_1-ten Intervall der Median sein. Im Gegensatz zur konventionellen Definition des Medians muss dieser \"nicht\" zwangsläufig ein Element aus der tatsächlichen Datenmenge sein, die in aller Regel auch gar nicht bekannt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "\"Einkommen\": Man berechne Also liegt der Median in der 2. Klasse (d. h. formula_36), da die erste Klasse nur 160 Elemente umfasst. Somit ergibt sich als Schätzung für den Median Da die konkrete Verteilung der Daten in den Intervallen unbekannt ist, kann auch jeder andere Wert im 2. Intervall der Median sein. Der beispielhaft errechnete Wert 2081,25 kann daher bis zu 581,25 zu groß und bis zu 418,75 zu klein sein, der Fehler der Schätzung also bis zu 28 % betragen. Eine Veranschaulichung dieses Verfahrens zur Festlegung des Medians bei gruppierten Daten ist die grafische Ermittlung mit Hilfe der Summenkurve. Hier wird der Abszissenwert formula_38 gesucht, der zum Ordinatenwert formula_39 gehört. Bei kleinerem und geradem formula_6 kann stattdessen auch der Ordinatenwert formula_41 gewählt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Median und arithmetisches Mittel: sehr einfaches Beispiel.", "content": "In einer Gruppe von zehn Personen haben alle Personen Monatseinkommen in unterschiedlicher Höhe. Eine Person erhält 1.000.000 €, die übrigen neun bekommen 1.000 €, 2.000 €, 3.000 € usw. bis 9.000 €. Das arithmetische Mittel, der „Durchschnitt“ – das Monatseinkommen jeder der zehn Personen bei gleichmäßiger Aufteilung der Summe aller Einkommen auf sie –, beträgt in diesem Falle 104.500 €. Freilich verdient nur eine der zehn Personen mehr als dies, die neun anderen deutlich weniger. Der Median dagegen ist 5.500 €. Fünf Personen verdienen mehr als das, fünf Personen weniger. Der Median markiert hier die Grenzlinie zwischen der besser verdienenden und der schlechter verdienenden Hälfte.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Statistik ist der Median – auch Zentralwert genannt – ein Mittelwert und Lageparameter. Der Median der Messwerte einer Urliste ist derjenige Messwert, der genau „in der Mitte“ steht, wenn man die Messwerte der Größe nach sortiert. Beispielsweise ist für die ungeordnete Urliste 4, 1, 37, 2, 1 der Messwert 2 der Median, der zentrale Wert in der geordneten Urliste 1, 1, 2, 4, 37.", "tgt_summary": "中位数(又称中值,英语:Median),统计学中的专业名词,代表一个样本、种群或概率分布中的一个数值,其可将数值集合划分为数量相等的上下两部分。对于有限的数集,可以通过把所有观察值高低排序后找出正中间的一个作为中位数。如果观察值有偶数个,则中位数不唯一,通常取最中间的两个数值的平均数作为中位数。", "id": 1628886} {"src_title": "Banat", "tgt_title": "巴納特", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das Banat liegt am Südostrand der ungarischen Tiefebene und ist von den Flüssen Theiß im Westen, Donau im Süden und (größtenteils) Marosch im Norden sowie von den Südkarpaten im Osten begrenzt. Im Nordosten – jenseits, bzw. rechts der Marosch – schließt sich das Arader Gebiet an, welches teilweise zumindest kulturgeographisch auch dem Banat zugeordnet werden darf. Im Osten der Region liegt das Banater Bergland, das reich an Steinkohle und Eisenerz ist. Im Westen wiederum finden sich fruchtbare Ebenen. Infolge des Vertrags von Trianon wurde das Banat zwischen Rumänien (zwei Drittel), Serbien (knapp ein Drittel) und Ungarn (ein geringer Zipfel im Nordwesten) aufgeteilt. So trugen oder tragen einige neue Verwaltungsbezirke heute noch den Namen der Region. Flächenmäßig hatte das historische Banat mit 28.523 km2 etwa die Größe Belgiens. Das rumänische Banat besteht im Westen aus einem Teil des Pannonischen Flachlandes („die Heide“), im nordöstlichen Teil aus Hügelland („die Hecke“) und im Südosten aus den Karpaten (Banater Gebirge, und dem Poiana-Ruscă- und Retezat-Gebirge). Der serbische Teil besteht (bis auf das Mittelgebirge Vršačke Planine) fast nur aus Flachland. Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist die Großstadt Timișoara (deutsch \"Temeswar\", ungarisch \"Temesvár\"). Timișoara (deutsch \"Temeswar\"), Reșița (deutsch \"Reschitz\"), Lugoj (deutsch \"Lugosch\"), Jimbolia (deutsch \"Hatzfeld\"), Sânnicolau Mare (deutsch \"Groß-Sankt-Nikolaus\"), Periam (deutsch \"Perjamosch\"), Anina (deutsch \"Steierdorf\"), Oravița (deutsch \"Orawitza\"), Orșova (deutsch \"Orschowa\"), Caransebeș (deutsch \"Karansebesch\"), Lipova (deutsch/ungarisch \"Lippa\"), Buziaș (deutsch \"Busiasch\"), Făget (deutsch \"Fatschet\") Deta (deutsch/ungarisch \"Detta\"), Gătaia (deutsch \"Gataja\"), Recaș (deutsch \"Rekasch\"), Ciacova (deutsch \"Tschakowa\"), Bocșa, Moldova Nouă (deutsch \"Neumoldowa\"), Oțelu Roșu (deutsch \"Ferdinandsberg\"), Băile Herculane (deutsch \"Herkulesbad\"), Biled (deutsch \"Billed\"), Giarmata (deutsch \"Jahrmarkt\"), Sântana (deutsch \"Sanktanna\"). Zrenjanin (deutsch \"Groß-Betschkerek\"), Pančevo (deutsch \"Pantschowa\"), Kikinda (deutsch \"Großkikinda\"), Vršac (deutsch \"Werschetz\"), Bela Crkva (deutsch \"Weißkirchen\"). Einige Städte, die historisch nicht Teil des Banats sind, erweiterten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts in diese Region hinein, sodass heute einige Stadtteile im historischen Banat liegen: Arad \"(Aradu Nou\", deutsch \"Neuarad\"), Belgrad \"(Palilula)\" und Szeged (deutsch \"Szegedin\") \"(Újszeged)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft des Namens.", "content": "Die Herkunft des Wortes ist umstritten. Nach dem Historiker Rudolf Spek versteht man unter \"Banat\" (ung. \"Bánság\") im Ungarn des Mittelalters bestimmte Grenzmarken im Süden des Landes, die unter der Verwaltung eines \"Banus\" standen, der ähnliche Aufgaben wie die deutschen Markgrafen zu erfüllen hatte. Die Bezeichnung \"Banus\" ist kroatischen Ursprungs und geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Die übrigen Banate wie das Bosnische, Matschoer oder Severiner Banat gingen mit der Besetzung Ungarns durch die Türken unter. Nach dem jugoslawischen Romanisten Petar Skok leitet sich Banat vom awarischen Fürstentitel Ban ab. Andere Historiker leiten das Wort vom türkischen \"bajan\" (\"Reich, Herrschaft\") ab. Gemäß Anton Scherer nannten die Protobulgaren ihre Statthalter \"Ban\", anderen Quellen zufolge nannte sich die bulgarische Aristokratie \"Boil\", woraus sich später das slawische Boljar entwickelte. Was heute unter dem Namen (Temescher) Banat verstanden wird, ist niemals ein Banat im eigentlichen Sinne des Wortes gewesen und wurde erst nach dem Frieden von Passarowitz 1718 als \"Banatus Temesvariensis\" kurzweg als Banat bezeichnet, während der Friede von Karlowitz 1699 dieses Gebiet noch als \"Provincia Temesvariensis\" umschreibt.", "section_level": 2}, {"title": "Ursprünge.", "content": "In der Antike war das Banat Teil des Königreichs Dakien, und seit Beginn des 2. Jahrhunderts Teil der römischen Provinz Dacia. Im Süden und Osten entstanden zahlreiche römische Festungen und Städte. Die ortsansässigen Daker wurden vermutlich romanisiert (siehe auch: Dako-romanische Kontinuitätstheorie). Nach dem Rückzug der Römer aus dem Karpatenbogen im Jahr 271 wurde das Banat zu einem der Durchgangsgebiete der Steppennomaden, die in der pannonischen Tiefebene verschiedene aufeinanderfolgende Reiche errichteten, so etwa die Hunnen in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Zeitweise bestanden hier auch Reiche und Siedlungsgebiete der Ostgoten und anderer germanischer Stämme. Ab 553 herrschten die Awaren für zwei Jahrhunderte über Teile des Banats. Während dieser Zeit siedelten sich auch Slawen in dem Gebiet an. 790 vertrieb Karl der Große die Awaren, wonach die Petschenegen ins Banat zogen. Auch Kumanen, Bulgaren und Walachen waren hier ansässig. Ob die Region im 9. Jahrhundert Teil des Bulgarischen Reiches war, ist umstritten. Nach dem Sieg über den walachischen Herrscher \"Achtum\" um die Jahrtausendwende wurde das Gebiet vom ersten ungarischen König Stephan I. in das Königreich Ungarn aufgenommen. 1241 fielen aus dem Norden die Mongolen ein und verwüsteten das Banat. Nach ihrer Vertreibung rief der ungarische König Bela IV. deutsche Siedler in das entvölkerte Land. Die Errichtung von Banaten war im 13. Jahrhundert ein zentrales Mittel des Königreichs Ungarn als Puffer für seine Südflanke in den einst zwischen Byzanz und den Ländern der Stephanskrone gelegenen Gebiete. Die Bane waren unmittelbar dem ungarischen König unterstellt. Banate bestanden im bosnischen Usora, Tuzla, Macva bis zum Banat von Severin in der westlichen Walachei. 1338 zogen dichte Schwärme von Wanderheuschrecken über das Land und vernichteten die Vegetation in der Region, so dass im darauffolgenden Jahr eine Hungersnot ausbrach. Danach folgte ein Erdbeben, und 1340 brach die Pest aus, was zahlreiche Opfer forderte. Da das Osmanische Reich immer mehr das christliche Europa bedrohte, ernannte König Władysław III. (Polen und Ungarn) 1441 Johann Hunyadi zum \"Temescher Comes\" und \"Kapitän von Belgrad\", welcher 1443 die Osmanen bis nach Sofia zurückschlug. Im gleichen Jahr wurde das Banat erneut von einem verheerenden Erdbeben erschüttert. Nach dem Sieg über Ungarn in der ersten Schlacht bei Mohács (1526) eroberten die Osmanen am 1552 das damalige Temesvár. Das Banat wurde im gleichen Jahr als \"Eyâlet von Temesvár\" in das Osmanische Reich eingegliedert. Seit dem 16. Jahrhundert war das Banat hauptsächlich von Raizen (Serben) und Walachen bevölkert, die sich 1594 gegen die osmanische Herrschaft erhoben. Mit der Einnahme der Festung Temesvár durch Eugen von Savoyen 1716 endete die türkische Oberhoheit über das Banat. Das Banat wurde 1718 (Friede von Passarowitz), fast zwanzig Jahre später als Ungarn, österreichisch und bekam den Namen Temescher Banat. Zwischen 1686 und 1848 wurde das Banat mit weiten Teilen der Pannonischen Tiefebene und anliegenden Gebieten Ziel von Siedlungszügen, darunter mehrere Schwabenzüge, die von der Habsburgermonarchie organisiert und durchgeführt wurden. Als Gouverneur von Temesvár leitete Claudius Florimund Mercy ab 1720 die Besiedelung und Kultivierung der südungarischen Gebiete einschließlich des Temescher Banats sowie den Bau des Bega-Kanals. Die von einem Infanteriebataillon während des Türkenkrieges 1736–39 in die Festung Temeswar aus dem Osten eingeschleppte Pest verbreitete sich 1738/39 schnell im ganzen Banat und hinterließ Tausende von Toten. 1849 bis 1860 war ein Großteil des Banats Teil eines eigenen Kronlandes, der Woiwodschaft Serbien und Temescher Banat, das vom Königreich Ungarn abgespalten worden war. 1867 wurde es infolge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs wieder in das Königreich Ungarn integriert. Es wurden die Komitate Torontal (heute hauptsächlich in Serbien) mit Sitz in Großbetschkerek, Temes (entspricht ungefähr dem heutigen rumänischen Kreis Timiș) mit Sitz in Temeswar und Krassó-Szörény (entspricht dem heutigen Kreis Caraș-Severin) mit Sitz in Lugosch gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Während des sich abzeichnenden Zusammenbruchs der Donaumonarchie im Ersten Weltkrieg erhoben Magyaren, Kroaten, Rumänen und Serben Anspruch auf das Banat. Die Deutschen beschränkten sich auf Zugeständnisse zur völligen Gleichberechtigung mit den anderen Nationen, sollten später jedoch das Zünglein an der Waage spielen. Magyaren und Kroaten beriefen sich auf historische Rechte in Anlehnung an die alten Grenzen des Stephan- bzw. Tomislavreiches. Rumänen sowie Serben beriefen sich auf ihre dort bereits lebenden Volkszugehörigen oder einfach auf das Recht der Sieger. Rumänien war zuvor im Bündnisvertrag mit der Entente vom 17. August 1916 als Preis für den Kriegseintritt unter anderem das gesamte ungeteilte Banat zugesprochen worden.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Zwischen dem 1. und dem 15. November 1918 bestand die Banater Republik. Die Banater Republik (rumänisch \"Republica bănățeană\", serbisch \"Banatska republika, Банатска република\", ungarisch \"Bánáti köztársaság\") wurde am 1. November 1918 in Temeswar ausgerufen. Sie galt als Versuch, nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns, das multiethnische Banat vor der Teilung zwischen Ungarn, Serbien und Rumänien zu bewahren. Um die Entscheidung der Friedenskonferenz vorwegzunehmen und ihren territorialen Anspruch geltend zu machen, besetzten serbische Truppen am 19. November 1918 Temeswar und große Teile des Banats. Von Seiten Rumäniens wurde beim Obersten Rat in Paris schärfster Protest und Androhung eines Krieges angemeldet mit dem Ergebnis, dass die serbischen Truppen das Banat wieder verlassen mussten und vorübergehend durch französische Soldaten ersetzt wurden. Am 3. August 1919, nur einige Tage nach dem Rückzug der serbischen und französischen Truppen aus dem Banat, marschierten die rumänischen Truppen, angeführt von Oberst Virgil Economu, in Temeswar ein. Die Zerschlagung Ungarns und die daraus resultierende Teilung des Banats wurden im Vertrag von Trianon vom 4. Juni 1920 beschlossen. Der rumänische Vertreter Ion I. C. Brătianu pochte auf Erfüllung des Bündnisvertrages und darauf gestützt die Überlassung des gesamten Banats an Rumänien, konnte sich jedoch gegen den französischen Kompromissvorschlag nicht durchsetzen. Demnach fiel Torontál als serbischer Teil des Banats zu Jugoslawien und Temes und Krassó-Szörény (Caras Severin) zu Rumänien. Die Grenzen innerhalb dieser damals noch nicht offiziell existierenden Wojwodina (\"Szerb Vajdaság és Temesi Bánság\") wurden noch von den Ungarn selbst gezogen. Das Banat selbst war vorher bereits von den Ungarn in drei Komitate unterteilt: Torontál, Temes und Krassó-Szörény. 18.945 km2 gingen an Rumänien, 9.307 km2 an das Königreich Jugoslawien, und 271 km2 verblieben bei Ungarn. Der Vertrag von Sèvres diente anschließend nur noch der abschließenden Bestätigung, wobei der territoriale Neuerwerb Rumäniens und Jugoslawiens durch die Türkei anerkannt wurde, dem letztlich auch die USA zustimmten (diese hatten vorher dem Trianon-Vertrag wegen Rumänien nicht zugestimmt). Mit der Belgrader Konvention vom 24. November 1923 erfolgte eine Grenzbereinigung durch den Austausch einiger Gemeinden. Modosch (serbisch: Jaša Tomić) und Parjan kamen zu Jugoslawien. Hatzfeld, (rumänisch: Jimbolia) mit einer 75-prozentigen deutschen Mehrheit ging an Rumänien, ebenso Großscham (Jamu Mare), Tschene (Cenei) und Neuburg (Uivar).", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Das Banat sollte nach Plänen von Reichsmarschall Hermann Göring in einem einzurichtenden Süddeutschen Pufferstaat zwischen dem Königreich Ungarn und dem Königreich Jugoslawien aufgehen, und für den Fall einer Weigerung Ungarns 1941 an der Seite des Deutschen Reiches in den Krieg gegen Jugoslawien ziehen. Nach der Zerschlagung Jugoslawiens im Balkanfeldzug 1941 – unter Beteiligung Ungarns – wurde im jugoslawischen Teil des Banats eine deutsche Zivil-Verwaltung aus Banater Volksdeutschen errichtet, die dem Deutschen Militärbefehlshaber Serbiens unterstand. Teilweise noch vor der Ankunft deutscher Truppen wurden kleinere Einheiten der jugoslawischen Armee, Gendarmerie- und Polizeiposten von halb-militärischen Einheiten aus den Reihen der Volksdeutschen entwaffnet. Der Einmarsch deutscher Truppen wurde von Plünderungen, willkürlichen Verhaftungen, der Erschießung und Vertreibung von Serben und Juden begleitet. Die Banater Juden Serbiens wurden im August 1941 in Konzentrationslager deportiert und das serbische Banat für judenfrei erklärt. Der „Judenbesitz“ wurde größtenteils an die deutsche und ungarische Minderheit im serbischen Teil des Banats verkauft. Bis Ende 1943 entfielen 80 Prozent der arisierten Vermögensobjekte auf Volks- oder Reichsdeutsche. Die Treuhandverwaltung setzte zur Weiterführung jüdischer Betriebe kommissarische Leiter aus den Reihen der Volksdeutschen ein. Im rumänischen Teil des Banats gab der rumänische Staatsführer Marschall Ion Antonescu am 17. August 1942 seine Einwilligung zur Deportation von Juden aus Arad, Timișoara und Turda. 2833 Personen wurden darauf bis 1943 aus Timișoara verschleppt. Ursprünglich sollten die Juden in das Vernichtungslager Belzec verbracht werden, jedoch hob Antonescu am 11. Oktober 1942 den Befehl auf. Jüdisches Eigentum wurde hier vor allem an Rumänen verpachtet. Die „Entjudung“ vollzog sich hier unter dem Begriff \"Rumänisierung\". Der Königliche Staatsstreich am 23. August 1944 traf die Führung der deutschen Volksgruppe unvorbereitet. Die örtlichen Funktionäre mahnten zur Ruhe und rieten von Flucht ab; man sprach von bevorstehendem deutschen Entsatz und vertröstete die deutsche Bevölkerung noch beim Abrücken der deutschen Garnisonen auf einen baldigen Gegenstoß. Die in Timișoara stationierten deutschen Truppen, die im Laufe des 25. August abzogen, nahmen in kleinerem Umfang deutsche Volkszugehörige, die sich oft völlig unvorbereitet und ohne Gepäck zur Flucht entschlossen, auf ihren Fahrzeugen mit. Die danach aus dem serbischen Banat angreifende 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division unter SS-Brigadeführer \"Fritz Schmedes\" stieß beiderseits Timișoaras bereits auf sowjetische Truppen und konnte die Stadt nicht mehr einnehmen. Rumänien erklärte am 7. September 1944 Ungarn den Krieg. Am 12. September 1944 erfolgte eine deutsch-ungarische Gegenoffensive in Richtung Arad und Timișoara, die unter Mitwirkung der rumänischen \"Divizia 9 Cavalerie Română\" und dem \"Regimentul 13 Călărași\" zurückgeschlagen wurde. An diesem Tag rückte auch die Rote Armee in Timișoaras ein. Die deutsche Kampfgruppe Behrens arbeitete auf eine Evakuierung der deutschen Bevölkerung hin. Unmittelbar nach dem Eindringen der deutschen Truppen wurde in den banat-schwäbischen Gemeinden östlich Timișoaras zur Evakuierung aufgerufen, so dass sich erste Wagenkolonnen mit Flüchtlingen deutscher Volkszugehörigkeit am 15., 16. und 17. September in Marsch setzten. Einige Gemeinden um Timișoara flüchteten komplett in aus Pferdegespannen und Traktoren bestehenden Trecks durch das serbische Banat über Kikinda und Rudolfsgnad nach Ungarn. Es wird angenommen, dass die Zahl der evakuierten Banater Schwaben aus der Gegend um Timișoara höher war als die vom Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle damals genannten 12.500 Personen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Ende der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte deutsche Volksgruppe in Kollektivschuld für die Gräueltaten an der serbischen Bevölkerung verantwortlich gemacht. So verschwand die deutsche Minderheit im serbischen Westbanat (358.604 Personen in der Vojvodina laut Volkszählung 1931, siehe Donauschwaben) unmittelbar nach dem Krieg durch Flucht, Verschleppung in russische Zwangsarbeit, Ermordung, Vertreibung und Abwanderung fast vollständig. Auch im rumänischen Banat erfolgte eine vorübergehende Entrechtung und Totalenteignung der deutschen Minderheit sowie die zeitweilige Verschleppung von Rumäniendeutschen in die Sowjetunion. Zwischen 1951 und 1956 erfolgte die Deportation in die Bărăgan-Steppe, von der über 40.000 Banater betroffen waren, davon etwa ein Viertel mit deutscher Volkszugehörigkeit. Im Gegensatz zum damals jugoslawischen (heute serbischen) Westbanat fand hier allerdings keine systematische Vertreibung statt. So konnten die Banater Schwaben in Rumänien ihre Identität und in geringstem Maße ihren Besitz auch nach der Enteignung in Rumänien 1945 wahren. Zudem kam es zur Verschleppung von Rumäniendeutschen in die Sowjetunion, wo sie Zwangsarbeit leisten mussten. Die großen Auswanderungswellen der 1980er und 1990er Jahre ließ die Zahl der Deutschen im Banat auf eine heute verschwindend kleine Minderheit zurückgehen, allerdings weisen vor allem in der Umgebung von Timișoara noch heute Ortsnamen wie Altringen, Bethausen, Gottlob, Johannisfeld, Lenauheim, Liebling, Nitzkydorf, \"Gherman\" oder Freidorf auf die deutsch geprägte Vergangenheit der Region hin. Die Rumänische Revolution, die zum Sturz des Ceausescu-Regimes und zur Demokratie führte, nahm 1989 in der Banater Großstadt Timișoara ihren Anfang.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerungsstruktur war in allen Teilen des Banats bis 1944 noch sehr gemischt. Im 18. Jahrhundert – nach dem Ende der Türkenkriege – wurden durch die österreichische Krone vorwiegend katholische, in der Mehrzahl deutsche Siedler zu den hier lebenden Serben angesiedelt. Diese Auswanderer, die später als Donauschwaben bezeichnet wurden, waren hauptsächlich Pfälzer, Schwaben, Bayern, Hessen und Elsässer. Es gab aber auch eine kleine Anzahl von Franzosen, Kroaten, Bulgaren (\"siehe auch\": Banater Bulgarisch), Italienern und Spaniern, Magyaren, Slowaken, Russinen und Armeniern. In der Nähe des Eisernen Tores im südlichen Banat gibt es bis heute einige Banater Tschechen und einige nahezu rein kroatische Dörfer. Im Banat gab es viele Dörfer und Städte mit einer absoluten oder relativen deutschen Mehrheit. In Timișoara (dt. \"Temeswar, Temeschburg\") waren bis zum Zweiten Weltkrieg die Deutschen die zahlenmäßig stärkste ethnische Gruppe. Nach der letzten Volkszählung des Kaiserreiches im Jahre 1913 hatte das Temescher Banat 500.835 Einwohner. Die größte Volksgruppe stellten die Rumänen mit fast 170.000 Bewohnern, gefolgt von den Deutschen (166.000), den Ungarn (80.000) und den Serben (70.000). Nach 1944 verdoppelte sich im Vergleich zu 1930 die Anzahl der Juden durch den Zuzug von Überlebenden aus den Lagern Transnistriens auf rund 14.000 Personen, die größtenteils in Timișoara und Lugoj lebten. Ein Drittel hiervon war mittellos und wurde nach 1944 vom Joint Distribution Committee unterstützt. Das \"Jüdische Demokratische Komitee\" bemühte sich um Umschulungen zu Tätigkeiten im produzierenden Gewerbe, jedoch wanderten viele Juden nicht zuletzt aufgrund der in den rumänischen Fabriken verlangten Samstagsarbeit aus Rumänien aus. Die jüdischen Gemeinden wurden politisch umorganisiert und standen seit 1949 vollkommen unter staatlicher Kontrolle. Im serbischen Banat galt die Aussiedlung der nach dem Zweiten Weltkrieg entrechteten SerbiendeutschenMichael Portmann, Arnold Suppan: \"Serbien und Montenegro im Zweiten Weltkrieg.\" In: Österreichisches Ost- und Südosteuropa-Institut: \"Serbien und Montenegro: Raum und Bevölkerung - Geschichte - Sprache und Literatur - Kultur - Politik - Gesellschaft - Wirtschaft - Recht.\" LIT Verlag 2006, S. 277 f.Zoran Janjetović: In: \"Der Einfluss von Nationalsozialismus auf Minderheiten in Ostmittel- und Südeuropa.\" Herausgeber: Mariana Hausleitner, Harald Roth, IKS Verlag, München 2006. bis Ende der 1960er Jahre als weitgehend abgeschlossen, Montenegriner sowie Serben aus Bosnien und Zentralserbien zogen nach. In den 1990er Jahren kamen noch serbische Flüchtlinge aus Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Kosovo hinzu. Im rumänischen Banat sind an die Stelle der ausgewanderten Banater Schwaben zahlreiche Siedler aus anderen Teilen Rumäniens nachgerückt, vorwiegend Rumänen, aber auch sehr viele Szekler und Roma. Das Zusammenleben der Bevölkerungsgruppen im Banat ist traditionell gut. Die ethnischen Konflikte der Vergangenheit sind mittlerweile abgeklungen. Für einen Einwohner des Banats ist es auch heute nicht ungewöhnlich, zwei oder drei Sprachen zu beherrschen. Viele Lehnwörter wurden zudem lokal unter den Sprachen ausgetauscht. So ist es im Bereich der Stadt Lugoj beispielsweise nicht unüblich, im täglichen Sprachgebrauch das Wort \"Bigleis\" für Bügeleisen zu verwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Ort auf dem Mond.", "content": "Es gibt auch ein \"Banat\" auf dem Erdmond. Im Mare Imbrium, zwischen dem Krater Copernicus im Süden und dem kleinen'im Norden liegen die'mit einigen vorspringenden Bergspitzen. Der nördlichste Vorsprung heißt \"\" ( für \"Banater Vorgebirge\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Banat (: [], serbokroatisch: [], rumänisch: [],, ungarisch \"Bánság\") ist eine historische Region in Südosteuropa, die heute in den Staaten Rumänien, Serbien und Ungarn liegt. Der Begriff \"Banat\" leitet sich vom Herrschaftsbereich eines Ban (serbisch/kroatisch/ungarisch für Graf/Markgraf) ab.", "tgt_summary": "巴纳特 (罗马尼亚语:'、塞尔维亚语:'或'、匈牙利语:'或'、德语:'、斯洛伐克语:'、巴纳特保加利亚语:')是中欧的地理和历史地域,1941年由于匈牙利帝国与纳粹德国联合入侵赛尔维亚,因而使匈牙利帝国得拥有今赛尔维亚巴纳特一省。现时是三个国家的领土,其东部属于罗马尼亚(蒂米什县、卡拉什-塞维林县、阿拉德县和梅赫丁茨县),西部位于塞尔维亚 (大部分位于伏伊伏丁那,其余位于中塞尔维亚),北部少量土地属于匈牙利 (琼格拉德州)。", "id": 392333} {"src_title": "Karl Liebknecht", "tgt_title": "卡尔·李卜克内西", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Karl Liebknecht wurde 1871 in Leipzig geboren. Er war der zweite von fünf Söhnen Wilhelm Liebknechts und dessen zweiter Ehefrau Natalie (geb. Reh). Sein älterer Bruder war Theodor Liebknecht, sein jüngerer Otto Liebknecht. Der Vater gehörte ab den 1860er Jahren mit August Bebel zu den Gründern und bedeutendsten Anführern der SPD und ihrer Vorläuferparteien.", "section_level": 2}, {"title": "Studium.", "content": "1890 machte er an der Alten Nikolaischule in Leipzig sein Abitur und begann am 16. August 1890 an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften und Kameralwissenschaften zu studieren. Er studierte bei Bernhard Windscheid, Rudolph Sohm, Lujo Brentano, Wilhelm Wundt und Anton Springer. Als die Familie nach Berlin zog, setzte er dort am 17. Oktober 1890 an der Friedrich-Wilhelms-Universität sein Studium fort. Hier hörte er u. a. bei Heinrich", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit als Rechtsanwalt.", "content": "Zusammen mit seinem Bruder Theodor und Oskar Cohn eröffnete er 1899 in der Berliner Chausseestraße 121 eine Rechtsanwaltskanzlei. Im Mai 1900 heiratete er Julia Paradies, mit der er zwei Söhne (Wilhelm und Robert Liebknecht)", "section_level": 2}, {"title": "Engagement für den Sozialismus.", "content": "1900 wurde Liebknecht Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, 1902 sozialdemokratischer Stadtverordneter in Berlin. Dieses Mandat behielt er bis 1913. Er", "section_level": 2}, {"title": "Hochverratsprozess.", "content": "Für die Jugendarbeit der SPD veröffentlichte er 1907 die Schrift \"Militarismus und Antimilitarismus\", für die er noch im selben Jahr wegen Hochverrat verurteilt wurde. In dieser Schrift führte er aus, der äußere Militarismus brauche gegenüber dem äußeren Feind chauvinistische Verbohrtheit und der innere Militarismus benötige gegen den inneren Feind Unverständnis bzw. Hass gegenüber jeder fortschrittlichen Bewegung. Der Militarismus brauche außerdem den Stumpfsinn der Menschen, damit er die Masse wie eine Herde Vieh treiben könne. Die antimilitaristische Agitation müsse über die", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordneter im Preußischen Landtag und im Reichstag.", "content": "Im Jahr 1908 wurde er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, obwohl er noch nicht aus der Festung Glatz in Schlesien entlassen worden war. Er gehörte zu den ersten acht Sozialdemokraten überhaupt, die trotz des Dreiklassenwahlrechts Mitglied im Preußischen Landtag wurden. Dem Landesparlament gehörte Liebknecht bis 1916 an. Seine erste Frau Julia starb am 22. August 1911 nach einer Gallenoperation. Liebknecht heiratete", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "In der ersten Julihälfte 1914 war Liebknecht nach Belgien und Frankreich gereist, mit Jean Longuet und Jean Jaurès zusammengetroffen und hatte auf mehreren Veranstaltungen gesprochen. Den französischen Nationalfeiertag verbrachte er in Paris. Über die unmittelbare Gefahr eines großen europäischen Krieges wurde er sich erst am 23. Juli – nach Bekanntwerden des österreichisch-ungarischen Ultimatums an Serbien (vgl. Julikrise) – völlig klar. Ende Juli kehrte er über die Schweiz nach Deutschland zurück. Als der Reichstag am 1. August, dem Tag der Verkündung der Mobilmachung und der Kriegserklärung an Russland, zum 4. August zusammengerufen wurde, stand für Liebknecht noch außer Frage, dass „die Ablehnung der Kriegskredite für die Mehrheit der Reichstagsfraktion selbstverständlich und zweifellos sei.“ Am Nachmittag des 4. August stimmte jedoch die sozialdemokratische Fraktion – nachdem es am Vortag in der vorbereitenden Fraktionssitzung nach Angaben Wolfgang Heines zu „ekelhaften Lärmszenen“ gekommen war, weil sich Liebknecht und 13 weitere Abgeordnete entschieden gegen diesen Schritt aussprachen – geschlossen für die Bewilligung der Kriegskredite, die der Regierung die vorläufige Finanzierung der Kriegführung ermöglichten. Vor der Fraktionssitzung am 3. August hatten die Befürworter der Bewilligung nicht mit einem solchen Erfolg gerechnet und waren sich keineswegs sicher, überhaupt eine Mehrheit in der Fraktion zu erhalten; noch in der Sitzungspause nach der Rede des Reichskanzlers – unmittelbar vor der Abstimmung am 4. August", "section_level": 2}, {"title": "Novemberrevolution 1918.", "content": "Im Zuge einer allgemeinen Amnestie wurde Liebknecht begnadigt und am 23. Oktober 1918 vorzeitig aus der Haft entlassen. Er reiste sofort nach Berlin, um dort den Spartakusbund zu reorganisieren, der nun als eigene politische Organisation hervortrat. Bei seinem Eintreffen gab die Gesandtschaft des seit Ende 1917 nach der Oktoberrevolution unter kommunistischer Führung stehenden Russlands ihm zu Ehren einen Empfang. Liebknecht drängte nun auf eine von den Revolutionären Obleuten, die den Januarstreik organisiert hatten, der USPD-Basis und dem Spartakusbund gemeinsam koordinierte Vorbereitung einer reichsweiten Revolution. Man plante einen gleichzeitigen Generalstreik in allen Großstädten und Aufmarsch von", "section_level": 2}, {"title": "Ermordung.", "content": "Nach den führenden Köpfen der jungen KPD wurde durch „zahlreiche Spitzeldienste diverser ‚staatstragender Verbände‘“ intensiv gefahndet. Schon im Dezember waren in Berlin zahlreiche großformatige rote, gegen den Spartakusbund gerichtete Plakate angeschlagen worden, die in der Aufforderung „Schlagt ihre Führer tot! Tötet Liebknecht!“ gipfelten. Handzettel gleichen Inhalts wurden hunderttausendfach verbreitet. Verantwortlich dafür war unter anderem die \"Antibolschewistische Liga\" Eduard Stadtlers. Im \"Vorwärts\" wurde Liebknecht wiederholt als „geisteskrank“ dargestellt. Der gesamte Rat der Volksbeauftragten unterzeichnete am 8. Januar ein Flugblatt, in dem angekündigt wurde, dass „die Stunde der Abrechnung naht“. Tags darauf erschien dieser Text als amtliche Nachricht im Deutschen Reichsanzeiger. Am 13. Januar druckte der \"Vorwärts\" ein Gedicht Artur Zicklers ab, das die Verszeilen „Vielhundert Tote in einer Reih' –/Proletarier!/Karl, Rosa, Radek und Kumpanei –/es ist keiner dabei, es ist keiner dabei!“ enthielt. Unter Zivilisten und Militärangehörigen kursierten – verbreitet unter anderem von Scheidemanns Schwiegersohn Fritz Henck – Gerüchte, die besagten, dass auf die „Spartakistenführer“ regelrechte Kopfgelder ausgesetzt worden seien. Am 14. Januar erschien", "section_level": 2}, {"title": "Strafverfolgung der Mörder.", "content": "Als Mörder von Karl Liebknecht anzusehen sind die Offiziere Horst von Pflugk-Harttung, Heinrich Stiege, Ulrich von Ritgen und Rudolf Liepmann. Darüber hinaus beteiligt waren die Offiziere Heinz von Pflugk-Harttung, Bruno Schulze und der Soldat Clemens Friedrich. Ein ziviler Mordprozess gegen die Mörder Liebknechts und Luxemburgs fand nicht statt, eine Untersuchung zu den Hintergründen wurde nicht eingeleitet. Erst nachdem die KPD durch eigene Ermittlungen unter Leitung von Leo Jogiches die Aufenthaltsorte einiger Täter kundgegeben hatte, eröffnete die", "section_level": 1}, {"title": "Politische Theorie.", "content": "Liebknecht setzte sich während seines gesamten politischen Wirkens mit Fragen der politischen Theorie und Praxis auseinander, wie die 1891 beginnende Entstehungsgeschichte seiner postum veröffentlichten „Studien über die Bewegungsgesetze der gesellschaftlichen Entwicklung“ zeigt. Da er vorwiegend agitatorisch tätig war, hatte er sich in der Öffentlichkeit nur selten zur politischen Theorie geäußert und sich kaum an den theoriebezogenen Auseinandersetzungen innerhalb der SPD (Imperialismusdebatte usw.) beteiligt. Muße und Ruhe für seine Studien fand er nur während seiner Gefängnisaufenthalte. Mit seinen philosophisch ausgerichteten „Studien“ bestehend aus den Teilen „Grundbegriffe und Einteilung“, „Zusammenhänge und Gesetze“ und „Einzelne Kulturerscheinungen“ wollte er die Theorie des wissenschaftlichen Sozialismus von Marx mit einer mehr konstitutiv-konstruktiven Theorie revidieren und weiterentwickeln. Seiner Meinung nach hatte Marx seine Theorie allzu sehr auf die Epoche des Kapitalismus beschränkt und daher die Komplexität der gesellschaftlichen Entwicklung nicht erfassen können. Er hielt die philosophischen und ökonomischen Grundlagen von Marx für falsch, da sie sich auf die materialistische Geschichtsauffassung beschränkten. Erst durch das geistig-psychische Wesen der wirtschaftlichen Verhältnisse wäre ein Bezug zur menschlichen Entwicklung möglich, durch das allein sie soziale Erscheinungen seien. Er lehnte die Werttheorie ab, weil seiner Ansicht", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Liebknecht-Luxemburg-Gedenkfeier.", "content": "An den jährlichen Liebknecht-Luxemburg-Gedenkfeiern anlässlich des Jahrestages der Ermordung von Rosa Luxemburg und", "section_level": 2}, {"title": "Berliner Denkmal.", "content": "Am Ort der Antikriegsdemonstration von 1916 enthüllte Friedrich Ebert junior, Oberbürgermeister von Groß-Berlin (Ost) und Mitglied des Politbüros der SED, am 13. August 1951 den Grundstein eines Denkmals für Karl Liebknecht. Anlass war dessen 80. Geburtstag. Die Ehrung fand im Rahmen der \"III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten\" statt und war Teil einer Kampagne gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland. Doch das Denkmal auf", "section_level": 2}, {"title": "Luckauer Denkmal.", "content": "Anlässlich des 50. Todestages von Karl Liebknecht wurde 1969 in Luckau (Niederlausitz) ein von Theo Balden geschaffenes Karl-Liebknecht-Denkmal eingeweiht. Die überlebensgroße Statue entstand im Auftrag des Ministeriums für Kultur der DDR. Einer der lokalen Hauptinitiatoren für die Errichtung des Denkmals war Siegfried Kühnast, der damalige Direktor der", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Ehrungen.", "content": "In der Sowjetunion gab es eine Karl-Liebknecht-Schule in Moskau, eine Schule für deutsche Emigrantenkinder. Das russische Kriegsschiff Karl Liebknecht (1905) trug seinen Namen, ebenso mehrere Orte in Russland (siehe Imeni Karla Libknechta und Libknechtiwka). In der DDR wurde Liebknecht als „Vordenker des Sozialismus“", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Biografisches Zeitgeschichte Belletristik Bibliografie", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Paul August Friedrich Liebknecht (* 13. August 1871 in Leipzig; † 15. Januar 1919 in Berlin) war ein prominenter Marxist und Antimilitarist zu Zeiten des Deutschen Kaiserreiches. Seit 1900 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, war er von 1912 bis 1916 einer ihrer Abgeordneten im Reichstag, wo er den linksrevolutionären Flügel der SPD vertrat. Ab 1915 bestimmte er zusammen mit Rosa Luxemburg wesentlich die Linie der \"Gruppe Internationale\". 1916 wurde er aufgrund seiner Ablehnung der Burgfriedenspolitik aus der SPD-Fraktion ausgeschlossen und wenig später wegen „Kriegsverrats“ zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach etwa zwei Jahren Haft wurde er knapp drei Wochen vor dem Ende des Ersten Weltkrieges freigelassen.", "tgt_summary": "卡尔·李卜克内西(;1871年-8月13日-1919年-1月15日),德国马克思主义政治家、律师,德国共产党的创始人之一。", "id": 1130375} {"src_title": "Bruce Schneier", "tgt_title": "布魯斯·施奈爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Bachelor-Abschluss in Physik an der Rochester-Universität studierte Schneier ab 1985 an der American University, wo er einen Master-Abschluss in Informatik erhielt. Während des Studiums begann er für das Verteidigungsministerium zu arbeiten. Später arbeitete er bei Bell Labs, bevor er im August 1999 Counterpane Internet Security gründete. Dieses Unternehmen wurde im Oktober 2006 durch \"BT Managed Security Solutions,\" Mountain View übernommen. Heute lebt Schneier mit seiner Frau Karen Cooper in Minneapolis. Bei der British Telecom hält er die Jobbezeichnung \"Security Futurologist.\"", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Sein wohl bekanntestes Werk ist Applied Cryptography, ein grundlegendes Werk zum Einstieg in die Kryptografie. Weiterhin gibt es eine ganze Reihe von Veröffentlichungen zum Thema Computersicherheit und Kryptografie. Der Newsletter \"Crypto-Gram\" über Computer- und andere Sicherheitsfragen wird monatlich an die Abonnenten verschickt. Hier wie auch in seinem Blog werden aktuelle Probleme angesprochen. Schneier beschäftigt sich weiter intensiv mit der Entwicklung von Verschlüsselungsalgorithmen. Im Anhang des Buchs \"Cryptonomicon\" (Neal Stephenson) stellt er den Verschlüsselungsalgorithmus \"Solitaire\" vor, der mit einem gewöhnlichen Kartenspiel arbeitet. Er hat die Blowfish- und Twofish-Verschlüsselungsalgorithmen sowie den Yarrow- und den Fortuna-Pseudozufallsgenerator mitentwickelt. Twofish kam hierbei mit in die engere Auswahl des AES-Wettbewerbs. Im Rahmen des SHA-3-Wettbewerbs gehörte er zu den Entwicklern des Hash-Algorithmus Skein. Schneier forschte in der Folge verstärkt zu allgemeineren Fragen der Computersicherheit, zum Umgang mit Risiken und zu mit Kryptographie und Computersicherheit zusammenhängenden gesellschaftspolitischen Problematiken. Heute befasst er sich zusätzlich intensiv mit psychologischen Fragen der Informationssicherheit, insbesondere mit dem Sicherheitsbewusstsein und der Haltung der Anwender und Fachleute. Im November 2007 wies er im Technologie-Magazin Wired darauf hin, dass nach seiner Ansicht in einem der vier vom NIST im März 2007 veröffentlichten kryptografischen Zufallszahlengeneratoren, nämlich dem Dual Elliptic Curve Deterministic Random Bit Generator (Dual EC DRBG), möglicherweise eine Backdoor eingebaut sei. Erwähnenswert ist, dass die Auswahl dieses Generators für die Standardisierung vor allem auf Drängen der NSA erfolgt sein soll. Dieser Zufallszahlengenerator ist auch mit Service Pack 1 in Windows Vista enthalten. Der Verdacht auf eine Backdoor wurde 2013 durch die von Edward Snowden enthüllten Dokumente bestätigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruce Schneier (* 15. Januar 1963 in New York) ist ein US-amerikanischer Experte für Kryptographie und Computersicherheit, Autor verschiedener Bücher über Computersicherheit und Mitgründer der Computersicherheitsfirma Counterpane Internet Security.", "tgt_summary": "布鲁斯·施奈尔(英语:Bruce Schneier,1963年-1月15日)是一位美国的密码学学者、资讯安全专家与作家。他撰写了数本资讯安全与密码学相关的书籍,并且创办了BT公司并担任其技术长(CTO)。", "id": 2042813} {"src_title": "Altmarkkreis Salzwedel", "tgt_title": "萨尔茨韦德尔-阿尔特马克县", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Altmarkkreis Salzwedel umfasst den Westen der Landschaft Altmark und liegt im Nordwesten Sachsen-Anhalts als Teil der Norddeutschen Tiefebene. Wichtige Gewässer sind die Flüsse Jeetze und Milde sowie der Arendsee. Im Südosten hat der Kreis einen Anteil an der Colbitz-Letzlinger Heide. Die Landschaft ist überwiegend in der vorletzten Eiszeit, der Saaleeiszeit, entstanden und gehört damit zum Altmoränenland. Weite Teile des Kreises werden von flachen bis flachwelligen Grundmoränenflächen dominiert. Große Teile der tief liegenden Grundmoränen wurden von Urstromtalungen verschüttet und bilden nahezu tischebene Gebiete, die heute meist vermoort sind. Die heutigen eher kleinen Flüsse füllen die ausgedehnten Niederungen nur unvollkommen aus. Höhere Bereiche der alten Grundmoränen ragen als inselförmige Platten aus den Niederungen hervor (zum Beispiel Kalbescher Werder). Von der Colbitz-Letzlinger Heide ausgehend zieht sich weiter in nordnordwestlicher Richtung ein Endmoränenzug. Dort befinden sich die höchsten Erhebungen des Landkreises. Die Hellberge bei Zichtau erreichen über 160 m, der „Pistolsche Berg“ bei Bonese. Die Landnutzung ist abwechslungsreich und besteht zu jeweils etwa einem Drittel aus Wald, Wiesen und Ackerflächen. Der Altmarkkreis Salzwedel ist der am dünnsten besiedelte Kreis in Sachsen-Anhalt und der am zweitdünnsten besiedelte Kreis in Deutschland. Dünner besiedelt ist lediglich der Landkreis Prignitz in Brandenburg.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Altmarkkreis Salzwedel ist bei der Kreisreform 1994 aus den ehemaligen Landkreisen Salzwedel, Klötze und Gardelegen sowie eines Teils des Landkreises Osterburg hervorgegangen. Dabei wurden die Orte Oebisfelde (Landkreis Klötze) und Calvörde (Landkreis Gardelegen) Teil des damaligen Ohrekreises. Der Altmarkkreis Salzwedel blieb bei der Kreisreform 2007 unverändert.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landrat.", "content": "Landrat des Altmarkkreises Salzwedel ist seit Juli 2008 Michael Ziche (CDU). Er löste Hans-Jürgen Ostermann (SPD) ab.", "section_level": 2}, {"title": "Kreistag.", "content": "Im Kreistag haben sich folgende Fraktionen gebildet: CDU/FDP (13 Mitglieder), DIE LINKE. (8 Mitglieder), SPD (7 Mitglieder), AfD (6 Mitglieder), FL (5 Mitglieder), GRÜNE (3 Mitglieder).", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen wurde am 24. November 1994 durch das Innenministerium genehmigt. Blasonierung: „Gespalten und halbgeteilt von Silber, Gold und Blau; vorn am Spalt ein roter Adler mit goldener Bewehrung, hinten oben ein aufgerichteter blauer Löwe mit roter Zunge und Bewehrung, hinten unten ein goldener vorheraldischer ankerkreuzförmiger Beschlag.“ Der rote brandenburgische Adler symbolisiert die jahrhundertealte Zugehörigkeit der Altmark zur Mark Brandenburg, von der sie 1807 durch Zuordnung zum Königreiche Westphalen und 1816 zur neugebildeten preußischen Provinz Sachsen abgetrennt wurde. Der Lüneburger Löwe in Gold weist auf die ehemalige Zugehörigkeit des Amtes Klötze zu Braunschweig-Lüneburg hin. 1815 wurde das Amt an Preußen abgetreten und der Provinz Sachsen zugeordnet. Der vorheraldische ankerkreuzförmige Beschlag wurde dem von Albrecht dem Bären in seinen Siegeln verwandten Schild entnommen; er soll an die Bedeutung Albrechts für die Altmark erinnern. Farben des Landkreises: Blau/Gelb Die Wappen der Verwaltungsgemeinschaften, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Altmarkkreis Salzwedel.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Altmarkkreis Salzwedel gehört zu den strukturschwächeren Landkreisen in Sachsen-Anhalt. Er ist hauptsächlich geprägt von Landwirtschaft. Rund um den Arendsee gibt es Fremdenverkehr (vor allem Camping). Vor allem in den Städten des Kreises sind mehrere mittelständische Betriebe und Dienstleistungsgewerbe angesiedelt.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straße.", "content": "Bundesstraßen sind in Nord-Süd-Richtung die B 71 und die B 248, in Ost-West-Richtung die B 188 und die B 190. Geplant ist der Bau einer \"Altmark-Autobahn\" (A14) von Magdeburg nach Schwerin über Stendal und Osterburg (Altmark), die direkt östlich der Kreisgrenze verlaufen soll, und der Ausbau der Bundesstraße 190 zur Bundesstraße 190n. Weiterhin wird die Bundesautobahn 39 (Relation Lüneburg-Wolfsburg-Braunschweig) im benachbarten Landkreis Gifhorn errichtet und über die B 190n mit dem Landkreis erschlossen.", "section_level": 3}, {"title": "Schiene.", "content": "Diese Gegend erhielt erst recht spät Eisenbahnverbindungen. Die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft erreichte 1870 von Stendal her die heutige Kreisstadt, von der es 1873 in Richtung Uelzen weiterging. Inzwischen war im Jahre 1871 auch Gardelegen an die Strecke Stendal–Hannover angeschlossen worden. Um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert entwickelte sich Salzwedel zu einem wichtigen Bahnknoten. Eine Nord-Süd-Strecke der Preußischen Staatsbahn, die Dannenberg mit Oebisfelde verband, kreuzte hier die Fernbahn Berlin–Bremen; der Südteil über Beetzendorf–Klötze nach Oebisfelde wurde 1889 eröffnet, der Nordteil über Lüchow nach Dannenberg folgte 1891. Auch zwei schmalspurige Kleinbahnen gingen von Salzwedel Neustadt aus. Die Züge der Salzwedeler Kleinbahnen GmbH fuhren seit 1900–1902 nach Diesdorf und die der \"Salzwedeler Kleinbahn-Gesellschaft Südost GmbH\" nach Winterfeld. Nach ihrer Vereinigung im Jahre 1921 folgte fünf Jahre später der Umbau auf Normalspur. In Winterfeld fand diese Kleinbahn Anschluss an die 1899 eröffnete, von Ost nach West führende Strecke der \"Kleinbahn AG Bismark-Calbe-Beetzendorf\". Nach ihrer Verlängerung bis Diesdorf im Jahre 1903 war auch dort der Endpunkt einer Salzwedeler Schmalspurbahn erreicht. Die Linie führte ab 1909 bis Wittingen weiter und erhielt 1911 eine Abzweigung von Rohrberg nach Zasenbeck, beide Endpunkte in der Provinz Hannover gelegen. Der Name des Unternehmens war mehrfach geändert worden und lautete nach Fusion mit der 1904 eröffneten \"Kleinbahn AG Gardelegen-Calbe\" seit 1908 \"Kleinbahn AG Bismark-Gardelegen-Wittingen\". Die älteste Kleinbahn im Kreis war die \"Altmärkische Kleinbahn-GmbH\" die zwischen 1897 und 1901 von Klötze über Groß Engersen–Lindstedt in Richtung Vinzelberg an der Hauptbahn Magdeburg–Oebisfelde gebaut wurde. Sie besaß bis 1921/22 die Spurweite 750 mm, wurde dann zur Hälfte umgespurt, jedoch östlich Groß Engersen stillgelegt. 1927 kam es zur Vereinigung mit der \"Kleinbahn AG Bismark-Gardelegen-Wittingen\", die fortan als Altmärkische Kleinbahn AG firmierte. Weitere Teilstrecken von Kleinbahnen erreichten das Kreisgebiet: Die Eröffnung der Bahnstrecke Salzwedel–Geestgottberg durch die Deutsche Reichsbahn bildete 1922 das Ende des Bahnbaus im Kreis. Zu dieser Zeit fanden auch schon erste Stilllegungen statt. Trotzdem erreichte das Eisenbahnnetz einen Höchststand von über 400 km Strecken. Davon wurden rund drei Viertel inzwischen eingestellt: Wichtige Eisenbahnstrecken sind heute:", "section_level": 3}, {"title": "Gemeinden.", "content": "Einheitsgemeinden(Städte sind fett hervorgehoben)(* Sitz des Landkreises) Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden(* Sitz der Verbandsgemeinde)", "section_level": 2}, {"title": "Gebietsänderungen.", "content": "In den Jahren seit 1990 fanden im Gebiet des Altmarkkreises Salzwedel wie im gesamten Land Sachsen-Anhalt umfangreiche Gebietsänderungen statt. Von der Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007 blieb der Landkreis allerdings unberührt. Von den ursprünglich zwölf Verwaltungsgemeinschaften bestanden am 31. Dezember 2008 noch sechs Verwaltungsgemeinschaften. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 125 auf 119.", "section_level": 1}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Im Landkreis befinden sich neun ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In Salzwedel befindet sich das Johann-Friedrich-Danneil-Museum, benannt nach dem ersten Altertumsforscher der Altmark. Eine Außenstelle des Museums ist die Langobardenwerkstatt in Zethlingen. Zusammen mit dem Freilichtmuseum Diesdorf im Westen des Altmarkkreises bilden diese die Gemeinschaft Museen im Altmarkkreis Salzwedel. Das heutige Kreisgebiet wurde im Frühjahr 1945 zum Endpunkt mehrerer Räumungstransporte und Todesmärsche aus nationalsozialistischen Konzentrationslagern in Nord- und Mitteldeutschland. An sie erinnert heute die international wahrgenommene Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen in Gardelegen. Im Kreisgebiet wird gelegentlich noch ostniederdeutsches Platt gesprochen. Am 23. September 2008 erhielt der Kreis den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.", "section_level": 1}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 1. Juli 1994 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Januar 1991 für den Landkreis Salzwedel gültige Unterscheidungszeichen \"SAW\" zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Bis etwa zum Jahr 2000 erhielten Fahrzeuge aus den Teilkreisen besondere Erkennungsnummern: Seit dem 29. November 2012 sind in Zusammenhang mit der Kennzeichenliberalisierung zudem die Unterscheidungszeichen \"GA\" (Gardelegen) und \"KLZ\" (Klötze) erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Altmarkkreis Salzwedel ist ein Landkreis im Nordwesten des Landes Sachsen-Anhalt. Nachbarkreise sind im Norden der niedersächsische Landkreis Lüchow-Dannenberg, im Osten der Landkreis Stendal, im Süden der Landkreis Börde, im Westen der niedersächsische Landkreis Gifhorn und im Nordwesten der ebenfalls niedersächsische Landkreis Uelzen.", "tgt_summary": "萨尔茨韦德尔-阿尔特马克县(Altmarkkreis Salzwedel)是德国萨克森-安哈尔特州西北部的一个县,首府萨尔茨韦德尔。", "id": 2596024} {"src_title": "Hörschnecke", "tgt_title": "耳蜗", "src_document": [{"title": "Aufbau der Hörschnecke.", "content": "Die Hörschnecke ist ein schneckenförmiger Hohlraum im Felsenbein mit zweieinhalb Windungen beim Menschen und zum Beispiel vier Windungen beim Meerschweinchen. Sie ist von einem Knochenmaterial umgeben, das nach den Zähnen das härteste Material im menschlichen Körper darstellt. Im Rahmen einer mit Schwerhörigkeit bis zur Taubheit einhergehenden angeborenen Fehlbildung (Mondini-Dysplasie) kann die Schnecke auf eineinhalb Windungen reduziert sein. Die knöcherne Achse der Cochlea wird Schneckenspindel (\"Modiolus\") genannt. Sie steht mit dem inneren Gehörgang in Verbindung und enthält den Stamm des Höranteils des VIII. Hirnnervs (\"Nervus vestibulocochlearis\"). Innen ist die Hörschnecke in drei übereinander liegende flüssigkeitsgefüllte Gänge gegliedert. Sie heißen Die Basis der Hörschnecke grenzt an das Mittelohr mit den Gehörknöchelchen. Die Fußplatte des Steigbügels ist in das ovale Fenster (\"Fenestra vestibuli\" oder \"Fenestra ovalis\") beweglich eingepasst. Hinter dem ovalen Fenster liegt die Vorhoftreppe (\"Scala vestibuli\"). Diese geht an der Spitze der Schnecke (lat. \"Apex\") über das Schneckenloch (\"Helicotrema\") in die Paukentreppe (\"Scala tympani\") über, beide bilden also einen zusammenhängenden Kanal. Letztere grenzt an der Basis an das Runde Fenster (\"Fenestra cochleae\"), welches durch eine frei schwingende Membran (\"Membrana tympani secundaria\") zum Mittelohr hin verschlossen ist. Ein Druck der Gehörknöchelchen auf das ovale Fenster läuft als Wanderwelle über die \"Scala vestibuli\" in Richtung zur Spitze der Schnecke und führt zur Auslenkung der Basilarmembran, was den importierten Druck auf die \"Scala tympani\" überträgt. Über das runde Fenster kann dieser Druck ausgeglichen werden. Die \"Scala media\" ist durch die \"Reißner-Membran\" (nach Ernst Reißner) von der \"Scala vestibuli\" und durch das Spiralige Knochenblatt (\"Lamina spiralis ossea\") und die Basilarmembran (\"Lamina basilaris\" oder \"Membrana basilaris\") von der \"Scala tympani\" getrennt. Die \"Scala vestibuli\" und die \"Scala tympani\" sind mit Perilymphe gefüllt, die sich über das Helicotrema zwischen beiden Gängen austauscht. Die \"Scala media\" enthält Endolymphe. Beide Flüssigkeiten unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung: Die Perilymphe ähnelt dem extrazellulären Milieu, während die Endolymphe eine hohe Kalium-Konzentration aufweist. Darin gleicht sie dem Zytosol.", "section_level": 1}, {"title": "Vom Schall zum Nervenimpuls.", "content": "Auf der Basilarmembran liegt das Corti-Organ mit vier Reihen von Haarzellen, die unterschiedliche Eigenschaften haben: Die Umsetzung von Schall in Nervenimpulse hängt im Wesentlichen von folgenden Einflüssen ab:", "section_level": 1}, {"title": "Schwingungsmechanische Eigenschaften des Innenohres.", "content": "Tritt der Schall in das Innenohr ein, erzeugt er dort eine Welle, die durch das Innenohr wandert. Man spricht von der Wanderwelle. Sie lenkt mittels der Tektorialmembran die Sinneshärchen (Stereozilien) der äußeren Haarzellen aus, nicht jedoch die der inneren Haarzellen (diese haben, im Gegensatz zu den äußeren, keinen Kontakt zur Tektorialmembran). Basilarmembran und Schneckenkanal wirken hierbei als mechanisches Resonatorsystem. Da die Breite der Basilarmembran vom ovalen Fenster zum Helicotrema hin auf Kosten der \"Lamina spiralis ossea\" zunimmt, der Durchmesser des knöchernen Schneckenkanals jedoch abnimmt, ändern sich die mechanischen Eigenschaften (Massenbelag, Steife, Dämpfung) und damit auch die Schwingungseigenschaften des Systems in Abhängigkeit vom Abstand zum Helicotrema. In der Nähe des ovalen Fensters ist die Basilarmembran steif und deshalb resonant mit hohen Frequenzen, in der Nähe des Helicotrema ist sie nachgiebig und resonant mit niedrigen Frequenzen. Umgekehrt ist die Flüssigkeit im Schneckenkanal durch ihre Massenträgheit für hohe Frequenzen steif und für niedrige zunehmend nachgiebig. Mit abnehmender Frequenz können Wellen immer tiefer in den Schneckenkanal eindringen. Bevor eine Welle mit bestimmter Frequenz an den Ort gelangt, wo sie resonant ist, bewirkt sie keine großen Massenkräfte, sondern ihre Energie wird hydraulisch, durch gegensinnige Längsbewegungen der beiden Flüssigkeitssäulen weiter ins Innere transportiert. Zur spektralen Trennschärfe trägt bei, dass hinter dem Ort der Resonanz die Membran noch nachgiebiger, weil breiter wird, und die Flüssigkeitssäule steifer, weil enger, sodass sich die Welle kaum weiter ausbreitet (ein Kurzschluss im Sinne der Leitungstheorie – tiefste Frequenzen werden durch das Helicotrema kurzgeschlossen, um Schäden zu vermeiden).", "section_level": 2}, {"title": "Die äußeren Haarzellen.", "content": "Die äußeren Haarzellen reagieren bereits auf eine geringe Auslenkung ihrer Haarbündel mit Motoraktivität dieser Haarbündel und zusätzlich mit einer aktiven Längenänderung ihres gesamten Zellkörpers. Dazu sind die äußeren Haarzellen durch ein besonderes Membranprotein, das Prestin, befähigt. Das ist ein kontraktiles Protein in der Plasmamembran, das sich potentialabhängig verkürzt oder verlängert. Transgene Mäuse, denen das Gen für Prestin fehlt, haben eine stark herabgesetzte Hörempfindlichkeit. Dies gilt als Beweis dafür, dass die Prestin-Motoren in der Zellmembran der äußeren Haarzellen den Schall innerhalb des Innenohres verstärken und die Frequenzselektivität erhöhen. Die äußeren Haarzellen beeinflussen die mechanischen Schwingungen des Systems Basilarmembran-Schneckenkanal. An der Resonanzstelle werden die Schwingungen verstärkt und hierdurch die inneren Haarzellen stärker stimuliert. Jenseits der Resonanzstelle werden die Schwingungen stark gedämpft, die entsprechende Frequenz breitet sich kaum weiter aus. Hierdurch wird die Frequenzselektivität des Innenohres größer, die Zerlegung von Klängen oder von menschlicher Sprache in einzelne Tonfrequenzen wird erleichtert („cochleärer Verstärker“). Ein weiterer Effekt ist, dass hohe Frequenzen, die in der Nähe des ovalen Fensters ihre Resonanzstelle besitzen, keine Anregung der inneren Haarzellen für tiefe Frequenzen bewirken. Tiefe Frequenzen, die erst in der Nähe des Helicotremas ein Erregungsmaximum hervorrufen, erregen andererseits aber auch die für hohen Frequenzen zuständigen Haarzellen.", "section_level": 2}, {"title": "Die inneren Haarzellen.", "content": "Die einzelnen Frequenzen eines auf diese Weise zerlegten Klangs reizen die auf die jeweiligen Frequenzen spezialisierten inneren Haarzellen. Der Reiz löst ein elektrisches Signal in den Haarzellen aus (mechano-elektrische Transduktion). Diese geben ein chemisches Signal (Transmitter Glutamat) an eine Hörnervenfaser (Transformation), wodurch jede Hörnervenfaser die Frequenzselektion ihrer angeschlossenen inneren Haarzelle weitergibt. Die Hörnervenfasern reagieren elektrisch (Aktionspotential) und reichen bis zum ersten Kerngebiet der Hörbahn im Stammhirn. Auf diese Weise werden die Tonfrequenzen getrennt und elektrisch zum Gehirn gesendet. Die Erregung einer Haarzelle ist abhängig von der Vorgeschichte. Tritt eine mechanische Anregung nach einer gewissen Ruhephase ein, so „feuert“ die Haarzelle besonders intensiv. Bleibt die Anregung eine gewisse Zeit bestehen, so nimmt die Anzahl der Nervenimpulse ab (so genannte Adaptation). Erst nach einer gewissen anregungsarmen Zeit wird die ursprüngliche hohe Nervenimpulszahl wieder erreicht. Dieser Sachverhalt wird unter anderem in psychoakustischen Modellen mit digitalen Signal-Prozessoren nachgebildet, die für die Audiodatenkompression in der Tonaufzeichnung verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Innervation der Haarzellen.", "content": "Die Haarzellen werden von afferenten und efferenten Nervenfasern versorgt. Während die afferenten Fasern aus dem Ganglion spirale stammen, kommen die efferenten Fasern aus den oberen Olivenkernen (über den \"Tractus olivocochlearis\" oder Rasmussen-Bündel). Das Ganglion spirale besteht aus über 30.000 bipolaren Nervenzellen. Mehr als 90 % davon sind myelinisierte Neurone (Typ I), die mit den inneren Haarzellen in Kontakt stehen. Die kleineren, unmyelinisierten Neurone (Typ II) versorgen die äußeren Haarzellen. Beide Typen senden Impulse an die Cochleariskerne in der Medulla oblongata. Die efferenten Fasern laufen zuerst mit dem Nervus vestibularis in den inneren Gehörgang, zweigen dann jedoch über die \"Oortsche Anastomose\" zum Cochlearisteil des Nervus vestibulocochlearis ab. Die physiologische Funktion besteht in der Beeinflussung (Modulation) der afferenten Verbindungen (Synapsen) der inneren Haarzellen und der Motoraktivität der äußeren Haarzellen. Die inneren Haarzellen werden von den radialen afferenten Fasern und den lateralen efferenten Fasern versorgt, die äußeren Haarzellen von den spiraligen afferenten und den medialen efferenten Fasern. Innere Haarzellen: Alle aus dem Ganglion spirale stammenden Typ-I-Nervenzellen sind nur mit den inneren Haarzellen mit Synapsen verbunden. Ihre Dendriten bilden das radiale afferente System. Die Axone sammeln sich im Modiolus und verlaufen mit dem Nervus cochlearis zu den Cochleariskernen. Jede innere Haarzelle hat etwa mit zehn afferenten Fasern Kontakt. Diese Zahl ist jedoch im Bereich des besten Hörens deutlich höher. Ein Teil der efferenten Fasern (laterales efferentes System) erlangt Kontakt zu den Synapsenköpfchen der afferenten Fasern an den inneren Haarzellen und bildet mit ihnen Synapsen. Diese Fasern haben also keinen direkten Kontakt mit Haarzellen. Äußere Haarzellen: Die äußeren Haarzellen haben eine nur vergleichsweise geringe Versorgung mit afferenten Fasern. Nur in der letzten (apikalen) Windung besteht eine höhere Versorgung mit afferenten Fasern. Die äußeren Haarzellen bilden ausschließlich Synapsen zu den unmyelinisierten Typ-II-Fasern des Ganglion spirale. Diese Fasern verlaufen am Boden des Corti-Tunnels von den äußeren Haarzellen in Richtung Modiolus. Sie begleiten die äußeren Haarzellen spiralig (spiralig afferentes System), und jede einzelne Faser hat zu mehreren Zellen synaptischen Kontakt. Die medialen efferenten Fasern ziehen als radiäre Tunnelfasern frei durch den Corti-Tunnel und bilden mit dem unteren (Haarbündel-fernen) Teil des Zellkörpers der äußeren Haarzellen Synapsen. Auch hier hat eine Faser zu mehreren Zellen synaptischen Kontakt.", "section_level": 2}, {"title": "Einflüsse auf die akustische Wahrnehmung.", "content": "Die Art und Weise, wie Schallsignale in Nervenimpulse umgesetzt werden, und an welcher Stelle Nervenimpulse im Innenohr entstehen, beeinflusst die akustische Wahrnehmung.", "section_level": 1}, {"title": "Tonhöhe.", "content": "Die Tonhöhe, die bei Beschallung mit einer gewissen Frequenz wahrgenommen wird, hängt eng mit dem Ort auf der Basilarmembran zusammen, an dem bei dieser Frequenz ein Erregungsmaximum besteht. Da die Basilarmembran am ovalen Fenster schmal und dick ist, ist ihre Eigenfrequenz hier hoch (bei geringer Amplitude). Weiter in Richtung Helicotrema, wo sie breiter und dünner ist, schwingt sie mit niedrigerer Frequenz (bei größerer Amplitude). In Tierversuchen konnte man den Ort auf der Basilarmembran bestimmen, bei dem für eine bestimmte Frequenz eine maximale Erregung der inneren Haarzellen erzielt wird. Hieraus wurde anhand von physiologischen Vergleichen der Ort des Erregungsmaximums beim Menschen abgeleitet. Mit Hilfe von Hörversuchen kann wiederum bestimmt werden, welche Frequenz zu welcher Tonhöhenempfindung führt. Man fand einen linearen Zusammenhang zwischen der Position des Erregungsmaximums auf der Basilarmembran (gerechnet als Abstand vom Helicotrema) und der empfundenen Tonhöhe. Der Hörbereich geht etwa von 20 Hz bis 20 kHz, wobei die Hörschwelle für verschiedene Frequenzen unterschiedlich ist und bei 2–4 kHz am niedrigsten ist; biographisch hört man vor allem die hohen Frequenzen zunehmend schlechter (Presbyakusis). \"Ortsprinzip\": Wird die Basilarmembran mit einer bestimmten Frequenz angeregt, so wird sie dort am meisten schwingen, wo sie am besten mit dieser Frequenz schwingen kann. Für eine Frequenz sind daher nur wenige innere Haarzellen verantwortlich (die für diese Frequenz auch eine besonders niedrige Reizschwelle haben); aufgrund der Verschaltung in der Hörbahn sind auch im primären auditiven Cortex bestimmte Neurone nur für bestimmte Frequenzen zuständig (Tonotopie). Dieses Schwingungsmaximum der Basilarmembran ist neben dieser passiven Komponente vor allem auch deshalb scharf umrissen, weil die Äußeren Haarzellen am Ort des Schwingungsmaximums erregt werden und die Schwingung durch Kontraktion etwa tausendfach verstärken (cochleärer Verstärker), so dass nur in einem sehr kleinen Gebiet die Inneren Haarzellen sehr stark erregt werden. Zu dieser „mechanisch aktiven“ Komponente kommt noch eine neuronale: laterale Hemmung entlang der Hörbahn (vor allem im Ganglion spirale cochleae), d. h. stark erregte Neurone hemmen benachbarte leicht erregte Neurone (die den direkt benachbarten Frequenzbereich übertragen würden). Diese Kontrastierung dient der Rauschunterdrückung.", "section_level": 2}, {"title": "Lautstärke und Klang.", "content": "Die Anzahl der insgesamt erzeugten Nervenimpulse per Frequenzband ist ein Maß für die empfundene Lautheitstärke eines Schallsignals. Die Anzahl der abgegebenen Nervenimpulse hängt wiederum von der Stärke der Erregung der inneren Haarzellen und damit vom Schwingungsverhalten der Basilarmembran ab. Das Erregungsmuster, das ein bestimmter Ton verursacht, kann man anhand von Maskierungsexperimenten nachvollziehen. Ist bei Anwesenheit eines Tons ein zweiter leiserer Ton nicht mehr wahrnehmbar, so deutet dies darauf hin, dass der erste Ton die Nervenzellen, die für die Wahrnehmung des zweiten Tons verantwortlich sind, schon wesentlich stärker erregt hat, als es der zweite Ton kann. Aufgrund des Schwingungsverhaltens der Basilarmembran regen Einzeltöne auch noch Nervenzellen an, die oberhalb ihrer Frequenz liegen, also zu Frequenzen gehören, die gar nicht im Schallsignal enthalten sind. Bei Schallsignalen mit flachem Frequenzgang werden keine Nervenzellen außerhalb des Frequenzgangs des Schallsignals erregt. Dies führt dazu, dass Einzeltöne (oder Schallsignale mit starken tonalen Anteilen) lauter empfunden werden, als breitbandige Schallsignale mit gleichem Schallpegel. Auf der anderen Seite beeinflusst das Zeitverhalten eines Schallsignals die Anzahl der abgegebenen Nervenimpulse. Setzt (in einem Frequenzbereich) ein Schallsignal nach längerer Ruhe ein, feuern die Nervenzellen besonders stark. Bei länger andauerndem Schall sinkt die Anzahl der Nervenimpulse wieder auf einen durchschnittlichen Wert ab. Dies führt dazu, dass Schallsignale mit plötzlichen Schalleinsätzen (z. B. Hämmern) als wesentlich lauter empfunden werden, als gleichförmige Schallsignale mit gleichem Schallpegel. Ebenso wie die Lautstärke wird hierdurch auch der empfundene Klang beeinflusst, tonale Anteile und Schalleinsätze bestimmen so den Klangeindruck wesentlich stärker als es das physikalische Spektrum eines Schallsignals erwarten lässt.", "section_level": 2}, {"title": "Signalverarbeitung des Gehörs.", "content": "Die Position des Erregungsmaximums auf der Basilarmembran bestimmt nicht nur die empfundene Tonhöhe (siehe oben), sondern auch, welche Signalanteile vom Gehör gemeinsam ausgewertet werden. Hierzu teilt das Gehirn das hörbare Frequenzspektrum in Abschnitte ein, sogenannte Frequenzgruppen. Die Nervenimpulse aus einer Frequenzgruppe werden gemeinsam ausgewertet, um hieraus Lautstärke, Klang und Richtung des Schallsignals in diesem Frequenzbereich zu bestimmen. Die Breite einer Frequenzgruppe beträgt ca. 100 Hz bei Frequenzen bis 500 Hz und eine kleine Terz oberhalb von 500 Hz. (Dies entspricht ca. 1 Bark oder 100 Mel) Der gesunde Mensch kann normalerweise Frequenzen von 20–18000 Hz wahrnehmen. Der Frequenzumfang nimmt mit dem Alter ab.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Anwendung von Frequenzgruppen-Effekten.", "content": "Ausgenutzt werden die Frequenzgruppen-Effekte bei Datenreduktionsverfahren wie MP3. Hier werden, ebenso wie beim Gehör, Signalbereiche in Frequenzgruppen analysiert. Signalbereiche, die aufgrund von Maskierungseffekten (also aufgrund von lateraler Hemmung im Gehirn) nicht hörbar sind, werden aus dem Signal entfernt oder mit geringerer Qualität übertragen. Hierdurch sinkt die Datenmenge, ein Unterschied zum Ursprungssignal ist aber für den Menschen nicht wahrnehmbar. Das gesunde Ohr weist ein Frequenzunterscheidungsvermögen bei 1 kHz von etwa ± 3 Hz auf. Liegt eine Hörstörung vor, so kann das Frequenzunterscheidungsvermögen in Abhängigkeit von Art und Ausmaß der Hörstörung herabgesetzt sein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Hörschnecke, auch Gehörschnecke oder Cochlea (; entlehnt von ), ist ein Teil des Innenohrs der Säugetiere und stellt das Rezeptorfeld für die Hörwahrnehmung dar. Ihre schwingungsmechanischen Eigenschaften, für deren Erforschung Georg von Békésy 1961 den Nobelpreis erhielt, tragen zur Auflösung verschiedener Tonhöhen bei; ebenso die verschiedenen Typen von Haarzellen und ihre neuronale Verschaltung.", "tgt_summary": "耳蜗(拉丁文,德文,英文:Cochlea)是内耳的一个解剖结构,它和前庭迷路一起组成内耳骨迷路。耳蜗的名称来源于其形状与蜗牛壳的相似性,耳蜗的英文名Cochlea,即是拉丁语中“蜗牛壳”的意思。耳蜗是外周听觉系统的组成部分。其核心部分为柯蒂氏器(拉丁文:Organon spirale.英文:Organ of Corti或spiral organ,德文:Corti-Organ),是听觉传导器官,负责将来自中耳的声音信号转换为相应的神经电信号,交送脑的中枢听觉系统接受进一步处理,最终实现听觉知觉。耳蜗的病变和多种听觉障碍密切相关。", "id": 1999958} {"src_title": "Volk", "tgt_title": "人民", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Ausdruck \"Volk\" (über mittelhochdeutsch \"volc\" aus althochdeutsch \"folc\", dies aus urgermanisch \"fulka\" „die Kriegsschar“) ist erstmals im 8. Jahrhundert belegt. Zu Grunde liegt dieselbe indogermanische Wortwurzel, von der auch die Wörter „voll“ und „viele“ abgeleitet werden können; auf die ursprüngliche Bedeutung „Kriegsschar“, „Kriegerhaufen“ weist auch die slawische Wortwurzel \"pulk-\" hin, die allgemein als frühe Entlehnung aus dem Germanischen gilt, und später ins Deutsche mit spezieller Bedeutung als", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutungsspektrum.", "content": "Es gibt keine feststehende Definition von \"Volk\". Es kann die Bevölkerung in einem bestimmten Kulturgebiet bedeuten, eine ethnisch bestimmte Menschengruppe, eine politische Kollektivpersönlichkeit, die als ideelle Einheit vorgestellt wird, die Gesamtheit der Staatsbürger im demokratischen Verfassungsstaat, die breite Masse der Bevölkerung als Gegenbegriff zur Elite oder Oberschicht, eine vornationale Gemeinschaft oder in marxistischer Interpretation die sozialen Klassen, die ein objektives Interesse am gesellschaftlichen Fortschritt haben. Die Mehrdeutigkeit des Wortes prädestiniert es für demagogische Aussagen und Forderungen. \"Volk\" ist ein emotional und politikideologisch hoch aufgeladener Begriff. und wird in verschiedenen Zusammenhängen als politisches Schlagwort verwendet. Es ist ein Fahnenwort, das heißt, ein Ausdruck von großer Symbolkraft, unter dem sich Gruppen von Menschen im politischen Wettbewerb oder gar Kampf zusammenfinden können und der dadurch identitätsstiftend wirkt. Alle Bedeutungsschattierungen lassen sich diachron durch alle Zeiten in eine „Oben-unten-Relation“ und in eine „Innen-außen-Relation“ einteilen. Im erstgenannten Sinn wird das Volk nach oben (vom Adel, der Oberschicht, den Eliten) oder nach unten (von Sklaven, Metöken, Unterschichten) abgegrenzt, im zweitgenannten Sinn von den Fremden, die nicht am selben Ort wohnen und nicht zur selben politischen Handlungseinheit gehören. In der Staatslehre wird zwischen dem vorstaatlichen, also dem soziologisch-ethnologisch-politischen Volksbegriff und dem staatlich verfassten Volk unterschieden, um den Begriff dadurch in einen staatsrechtlichen Kontext einordnen zu können. Der Ausdruck \"Volk\" mit dem Zusatz „einfach“ \"(einfaches Volk)\" wird umgangssprachlich verwendet. Damit wird die Mehrheit der", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike.", "content": "Die antiken Bezeichnungen für \"Volk\" (, δῆμος, \"démos\",, \"populus\", \"natio\") bezeichnen in erster Linie politische Einheiten, also was man im modernen Sprachverständnis als Staat bezeichnen würde. Die Polis Athen wurde oft οἱ Ἀθηναῖοι, \"hoi Athenaíoi\" \"(die Athener)\" genannt, der Staatsname des Römischen Reiches lautete \"Senatus Populusque Romanus\" – „Senat und Volk von Rom“. Démos konnte neben den Polisbewohnern mit Bürgerrecht auch deren Teilmenge aus der Unterschicht bezeichnen, für die es auch die Bezeichnungen ὄχλος, \"óchlos\", und πλῆθος, \"plēthos\", gab. In Rom hieß die Unterschicht ursprünglich \"plebs\". Seit den Ständekämpfen wurde dieses Wort,", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter und Frühe Neuzeit: Volk als Abgrenzung zur Elite.", "content": "\"Volk\" im gemeinen Sinne von \"einfaches Volk\" umfasste im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit eine Spannbreite der Bedeutungen von einer unbestimmten Vielzahl von Menschen („Masse[n]“) über die heterogene Masse der Angehörigen der Unterschichten – hier im Allgemeinen mit dem Bedeutungsakzent der Armut \"(daz arm Volk)\" – bis hin zu dem als „die ‚eigentliche‘ Unterschicht“ betrachteten, aus der mittelalterlichen", "section_level": 2}, {"title": "Die Aufklärung und die Entstehung der Idee der Volkssouveränität.", "content": "Im Zeitalter der Aufklärung erfuhr der Begriff \"Volk\" eine erhebliche Aufwertung. 1765 konnte zwar Louis de Jaucourt (1704–1779) in der \"Encyclopédie\" noch nicht auf den Begriff bringen und bezeichnete es als „schwer zu definierende Kollektivbezeichnung“. Im Text des Artikels ging er dann auf Magistratswahlen und Abstimmungen in den antiken Volksversammlungen ein und zitierte einen seiner Zeitgenossen, der sich bemühte, Handwerker und freie Berufe nicht zum Volk rechnen zu müssen. In der politischen Philosophie der Aufklärung wurde die Idee der Volkssouveränität", "section_level": 2}, {"title": "Gründung der USA.", "content": "Die Gründerväter der Vereinigten Staaten knüpften an Lockes Theoriebildung an. In ihrer Unabhängigkeitserklärung legten sie am 4. Juli 1776 dar, es sei „das Recht des Volkes“, seine Regierungsform „zu verändern oder abzuschaffen“, sobald diese ihren eigentlichen Zwecken, nämlich der Garantie der Menschenrechte, „verderblich wird, [...] und eine neue Regierung einzusetzen, die auf solche Grundsätze gegründet, und deren Macht und Gewalt solchergestalt gebildet wird, als ihnen zur Erhaltung ihrer Sicherheit und Glückseligkeit am schicklichsten zu", "section_level": 2}, {"title": "Französische Revolution.", "content": "Die Erhebung des Wortes \"Volk\" zu einem Wertbegriff ereignete sich während der Französischen Revolution. Vorher war das Wort franz. \"le peuple\" zur Bezeichnung der Bevölkerung Frankreichs hauptsächlich im Plural verwendet worden. Im Singular trat es erstmals während der vorrevolutionären Krise in den Cahiers de Doléances in Erscheinung, wobei es paternalistisch als Kinderschar des Königs Ludwig XVI. hingestellt wurde. Das änderte sich nach dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789, als dessen Urheber in Zeitungen, Flugblättern nun „das Volk“ dargestellt wurde. Seitdem wurde die Formel „Im Namen des Volkes“ als Gegenformulierung gegen das weiterhin verbreitete „Im Namen Gottes“ gebraucht. Das Wort \"Volk\" wurde in der Französischen Revolution mit Einigkeit und Brüderlichkeit konnotiert. Diese Vorstellung erreichte einen Höhepunkt beim Föderationsfest zum einjährigen Jubiläum des Bastillesturms und zeigte sich etwa im dafür gedichteten Lied", "section_level": 2}, {"title": "Volksaufklärung, Romantik und Idealismus in Deutschland.", "content": "In Deutschland hofften seit den 1770er Jahren Volksaufklärer wie Rudolph Zacharias Becker die Bildung und Erziehung des Volkes zu einem Motor des Fortschritts machen zu können. Sie sahen ihre eigene Rolle darin, Erzieher der mit den Mitteln der Kultur erst noch zu begründenden Nation zu sein und nobilitierten in diesem Zusammenhang den Volksbegriff. Johann Gottfried Herder (1744–1803) verstand Völker als kollektive Individualitäten, die sich durch je eigene Sprachen, Seelen und Charaktere voneinander unterscheiden würden. Poesie und Sprache würden ein", "section_level": 2}, {"title": "Befreiungskriege und deutscher Frühnationalismus.", "content": "Das Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 trug dazu bei, \"Volk\" als einen Begriff zu etablieren, unter den sich die Bevölkerungen der einzelnen deutschen Länder subsumieren und von anderen abgrenzen ließen. Es stellt einen Kompensationsbegriff zum französischen \"nation\" dar, weil eine deutsche Nation um 1800 noch nicht gegeben war. Die Bedeutung der Wörter \"Volk\" und \"Nation\" können im Deutschen nicht trennscharf unterschieden werden. Ein deutsches Volk hat es also vor 1800 nicht gegeben, auch wenn in den späteren Geschichtsdarstellungen seine Existenz bis ins Mittelalter oder in die Antike hinein rückprojiziert und mythologisiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Die Revolution von 1848 und der Beginn der demokratischen Tradition in Deutschland.", "content": "Einen neuen werthaften Gehalt erfuhr der Begriff \"Volk\" im Vormärz und in der Revolution von 1848/49. Die Demokraten sah das Volk als Quelle aller legitimen Herrschaft an. Das Offenburger Programm, das unter anderem von Gustav Struve (1805–1870) und Friedrich Hecker (1811–1881) formuliert worden war, forderte am 12. September 1847 eine „Vertretung des Volks beim deutschen Bunde, [...] eine Stimme in dessen Angelegenheiten. Gerechtigkeit und Freiheit im Innern, eine feste Stellung dem Auslande“. Eine Republik wurde noch nicht gefordert. Das geschah erst am 31. März 1848 im Frankfurter Vorparlament, als Struwe feierlich erklärte, „alle Bande“ seien „gelöst, welche das deutsche Volk an die bisherige sogenannte Ordnung der Dinge geknüpft hatten“. Von nun an forderten die Demokraten, die", "section_level": 2}, {"title": "Arbeiterbewegung.", "content": "Karl Marx (1818–1883) und Friedrich Engels (1820–1895) knüpften an Hegels Geschichtsphilosophie an, maßen den Völkern gegenüber den Veränderungen der ökonomischen Bedingungen aber eine nur untergeordnete Bedeutung bei. Im \"Kommunistischen Manifest\" diagnostizierten sie ein Schwinden der Gegensätze zwischen den Völkern schon durch die Entfaltung des weltweiten Kapitalismus und prognostizierten: „Die Herrschaft des Proletariats wird sie noch mehr verschwinden machen.“ \"Volk\" wurde von ihnen seltener national als vielmehr soziologisch verwendet. Häufig verwendeten sie \"Volk\" oder \"Volksmassen\" synonym mit Proletariat: Das Volk galt ihnen als Träger der kommenden Revolution. In diesem Sinne bezeichnete Marx auch die Religion als „Opium des Volkes“. Statt dieses „illusorischen Glücks“ gelte es, „das wirkliche Glück“ des Volkes zu verlangen. Im Marxismus-Leninismus wurde diese Theorie weiterentwickelt: Erst die sozialistische", "section_level": 2}, {"title": "Von der völkischen Bewegung zum Nationalsozialismus.", "content": "Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entstanden Volkskonzepte, die die vermeintlich gemeinsame biologische Abstammung als Basis des Volksbegriffs nahmen. Im Zuge sozialdarwinistischer Vorstellungen wurde dieser Begriff in Rassentheorien eingebettet. Die völkische Bewegung trieb einen regelrechten Kult um das rassistisch verstandene deutsche Volk. Stichwortgeber waren hier vor allem Paul de Lagarde und Julius Langbehn. Dieser definierte in seinem Buch \"Rembrandt als Erzieher\" (1890) \"Volk\" im Unterschied zu \"Pöbel\" oder \"Masse\" als „nach bestimmten Gesetzen buntschattierte Menge“. Zu diesen Gesetzen rechnete er das Führerprinzip, eine Ständeordnung und den", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Trotz der missbräuchlichen Verwendung im Nationalsozialismus hat sich der Begriff \"Volk\" in der politischen Sprache nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. Der Berliner Oberbürgermeister Ernst Reuter (1889–1953) verwendete ihn in seiner berühmten Rede am 9. September 1948 an die „Völker der Welt“ auch für die Gesamtheit der Einwohner seiner Stadt. Sowohl die Bundesrepublik Deutschland als auch die DDR verwendeten den Begriff \"Volk\", um ihre jeweilige innerstaatliche Verfassung zu legitimieren. In der Präambel des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland wird dem „Deutschen Volk“ ganz im Sinne der Lehre der Volkssouveränität „verfassungsgebende Gewalt“ zugeschrieben. Tatsächlich durfte es nie über das Grundgesetz abstimmen, weshalb diese Formulierung als Fiktion gilt. Insgesamt fächerte das Grundgesetz den Begriff des Deutschen Volkes dreifach auf: Neben den westlichen Bundesländern, auf die der Geltungsbereich des Grundgesetzes zunächst beschränkt blieb, gehörten dazu auch die Bürger der DDR, für die stellvertretend zu handeln sie den Anspruch erhob.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "In den aktuellen Gesellschaftswissenschaften vertritt man inzwischen einhellig die Auffassung, dass Völker im Sinne ethnischer oder religiöser Gemeinschaften Konstrukte, „gedachte Ordnungen“ bzw. „imaginierte Gemeinschaften“ sind. Damit ist nicht gemeint, dass Völker Fiktionen wären, gleichsam aus dem Nichts erfunden. Vielmehr beruhen Abgrenzungen gegenüber anderen Völkern auf bereits vorhandenen Vorstellungen und auf wirken auf sie zurück. Zugleich waren und sind sie als Integrations- und Legitimationsideologeme von erheblicher Wirkungskraft. Als entscheidend wird das subjektive Zugehörigkeitsgefühl angesehen. Dies führt nach Ansicht des Soziologen Lutz Hoffmann zu einer zirkulären Definition: „‚Volk‘ ist das, was für den Menschen sein ‚Volk‘ ist“. Die subjektive Vorstellung, man habe bestimmte Gemeinsamkeiten mit bestimmten anderen Menschen, konstituiere das „Volk“ als Summe aller Menschen mit derselben Volkszugehörigkeit. In einem sekundären Prozess würden dann die objektiven Merkmale, auf die sich die Vorstellung eines gemeinsamen Volkes stütze, hervorgebracht, sie gingen ihr nicht voraus. Dem steht das Verständnis von Volk im Populismus gegenüber, der in der Gegenwart verstärkt Zulauf gewinnt. Hier wird das Problem von Einschließung und Ausschließung, das dem Volksbegriff inhärent ist, ebenso geleugnet wie sein Konstruktcharakter. Auch Interessengegensätze innerhalb des Volkes, die es", "section_level": 2}, {"title": "Abgrenzung zu anderen Begriffen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staatsvolk.", "content": "\"Volk\" im Sinne von Staatsvolk bezieht sich auf die Staatsangehörigen eines Völkerrechtssubjekts. Das Staatsvolk ist neben dem Staatsgebiet und der Staatsgewalt eines der drei konstitutiven Elemente eines Staates. Der Verfassungsjurist Karl Brinkmann verwendet dafür den Ausdruck \"Bevölkerung\", da es für ihn gleichgültig sei, ob die einem Staat angehörenden Menschen „zu \"einem\" Volk zählen oder nicht“. Damit setzt er sich von dem nationalsozialistischen Staatsrechtler Carl Schmitt ab, der 1928 in seiner Verfassungslehre stipuliert hatte: „Subjekt der Begriffsbestimmung des Staates ist das Volk“. In einer Demokratie ist das Volk „Ursprung und Rechtsgrund jeglicher Staatsgewalt“. Das Staatsvolk entspricht dem Demos, den der Soziologe Emerich K.", "section_level": 2}, {"title": "Nation.", "content": "Volk im Sinne von \"Nation\" wird in politischen Begriffen wie Völkerrecht oder Völkerbund verwendet. Die Wörter \"Volk\" und \"Nation\" sind im Deutschen semantisch nicht klar voneinander abgegrenzt. In der Frage, was eine Nation definiert, ist Volk idealtypisch der Gegenbegriff zu Staatsnation: In diesem Konzept wird wie zum Beispiel im französischen Staatsdenken angenommen, dass die Zugehörigkeit zur Nation auf einem subjektiven Willensakt beruht. Im politischen Diskurs in Deutschland und anderswo folgte man dagegen lange dem Konzept der Volksnation: Diese beruhe auf der Zugehörigkeit zum Volk, dem somit eine objektive Substanz unterstellt wurde, die als vorpolitisch gegeben angenommen wurde. Da eine ethnische Homogenität aufgrund nur selten oder gar nicht vorhandener äußerer körperlicher Merkmale einer gemeinsamen Abstammung schwer plausibel zu machen ist, definierte man Volksnationen auch über kulturelle Eigenschaften wie Religion, Sprache oder Schicksalsgemeinschaft. Wenn da so definierte Volk nicht in einem kompakten Siedlungsblock, sondern territorial verstreut siedelte, ergaben sich aus dem Konzept der Volksnation immer wieder Schwierigkeiten für die Angehörigen anderer ethnischer Gruppen, die als Minderheit diskriminiert wurden. In Mittel- und Südosteuropa war dies regelmäßig der Fall. Die Berufung auf angeblich objektiv vorgegebene Bestimmungen eines Volkes ist aber selber das Ergebnis eines", "section_level": 2}, {"title": "Ethnie.", "content": "Der Begriff \"Volk\" wird bisweilen parallel zu dem der \"Ethnie\" () im Sinne einer ethnischen Gemeinschaft gebraucht. Versuche, Menschen von außen auf ihre Zugehörigkeit zu einem „Volk“ im ethnischen Sinn amtlich festzulegen, werden im Zuge der Anerkennung nationaler Minderheiten heute oft abgewiesen. So heißt es im Deutsch-dänischen Abkommen vom 29. März 1955: „Das Bekenntnis zum deutschen Volkstum und zur deutschen Kultur ist frei und darf von Amts wegen nicht bestritten oder nachgeprüft werden.“ und im \"Gesetz über die Rechte der Sorben im Freistaat Sachsen\": „Zum sorbischen Volk gehört, wer sich zu ihm bekennt. Das Bekenntnis ist frei. Es darf weder bestritten noch nachgeprüft werden. Aus diesem Bekenntnis dürfen keine Nachteile erwachsen.“ In den Nachfolgestaaten der Sowjetunion werden zum Teil noch bis heute von der Staatsangehörigkeit abweichende Nationalitäten in amtlichen Personaldokumenten", "section_level": 2}, {"title": "Völkerrechtssubjekt.", "content": "Das Völkerrecht beschäftigt sich, anders als der Name andeutet, nicht mit den Rechtsbeziehungen zwischen Völkern, sondern mit denen zwischen Staaten. Völker selbst sind keine Völkerrechtssubjekte, auch wenn der seit 1948 im", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Im religiösen Sinne kann \"Volk\" wie in den Wendungen „auserwähltes Volk“ oder „Volk Gottes“ Verwendung finden. Hier ergeben sich in der Regel starke Überschneidungen mit sakralisierten Varianten der ethnisch-kulturellen wie der ethnisch-biologischen Fassung. In der Konservativen Revolution und im Nationalsozialismus knüpfte man an diese Vorstellungen an und identifizierte die Deutschen als von Gott auserwähltes Volk. \"Volk\" wurde somit zum Gegenstand einer politischen Religion.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Begriff Volk bezeichnet allgemein (große) Gruppen von Menschen, die aufgrund bestimmter kultureller Gemeinsamkeiten und enger Beziehungen sowie zahlreicher Verwandtschaftsverbände zu einer unterscheidbaren historischen Einheit zusammengefasst sind.", "tgt_summary": "人民,泛指百姓。指人的集合。通常住在同一国家或地区、享有一定权利的人的集合构成这个国家或地区的人民。其中「人」字表明这个集合的个体是人类,而「民」字表明属于这个集合的个体具有国民的权利和承担国民义务。", "id": 2964246} {"src_title": "Amun", "tgt_title": "阿蒙", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Amun ist seit dem Alten Reich gemeinsam mit Amaunet belegt: „Amun und Amaunet schützen ihre Götter mit ihrem Schatten“. Er stieg in der 11. Dynastie zur Lokalgottheit Thebens auf. Nachdem die Familie der Hermonthen den Bürgerkrieg der Ersten Zwischenzeit für sich entschieden hatte, versuchte sie Theben eine hinreichende Legitimation zu verschaffen. Zu Beginn der 12. Dynastie wurde die neue Hauptstadt Theben in den Norden verlegt. Sesostris I. erweiterte nach der Verlegung von Theben den dort errichteten Tempel des Amun.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung.", "content": "Amun wurde in der Vor-Amarna-Zeit als Mensch mit Krone und Stab dargestellt. In der Nach-Amarna-Zeit mit blauer Hautfarbe und mit doppelter Federkrone aus zwei aufrechtstehenden Pfauenfedern. Die blaue Haut soll die Luft und die Schöpfung symbolisieren. Das Volk verehrte ihn eher in seiner Urversion als Widder, Gott der Herden und Weiden und deren Fruchtbarkeit. Liegende Widdersphingen auf Podesten säumten zum Beispiel in Karnak die Wege zum Tempel. Manchmal wurde er auch in Menschengestalt mit Widderkopf dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Tägliches Opferritual.", "content": "In Karnak wurde für Amun während des Neuen Reiches das nachfolgende tägliche Opferritual vollzogen:", "section_level": 1}, {"title": "Bezüge.", "content": "In Theben wurde auch als Gattin des Amun die Lokalgöttin Mut und der Sohn des Paares, der vogelköpfige Mondgott Chons, verehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung bei anderen Völkern.", "content": "Die Griechen identifizierten Amun mit Zeus, die Römer später mit Jupiter. So blieb der Amun-Kult auch nach dem Niedergang des ägyptischen Reichs noch einige Zeit erhalten. Alexander der Große wurde nach seiner Reise zum Amunorakel in der Oase Siwa teilweise mit Amun identifiziert und auch mit Widderhörnern dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "In der griechischen Mythologie.", "content": "Amun war ein sagenhafter König von Libyen. Er hatte Rhea, die Tochter des Uranus und Schwester des Kronos, zur Gattin. Später wurde er seiner Frau mit Amaltheia untreu. Daraus entstand deren Sohn Bacchus, den sie der Eifersucht der Hera entziehen mussten und deshalb nach Nysa (ein mythischer Berg) brachten. Hier erhielt das Kind den Namen Dio-Nysus (Dionysos) und wurde von Nymphen aufgezogen. Nach seinem Tod wurde Amun dann unter die Götter aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Amun in Nubien.", "content": "Amun war einer der bedeutendsten Götter in Nubien. Seine ursprüngliche nubische Gestalt war die eines Widders. Eine widdergestaltige Sonnengottheit lässt sich schon für das Nubien der schriftlosen Kerma-Kultur nachweisen. Die Widdergestalt wurde von den Ägyptern dann nach der Eroberung Nubiens übernommen. In späterer Zeit hieß Amun in der meroitischen Sprache, der Sprache Nubiens, Amani. Der Name Amani fand sich auch in zahlreichen nubischen Personennamen wie Tanwetamani, Senkamanisken Anlamani, Arkamani, Amanitore, Amanishakheto oder Natakamani wieder. Der nubische Amun besaß viele verschiedene Erscheinungsformen, die durch bestimmte identitätsstiftende Kronen identifiziert werden können. Bekannte Formen sind:", "section_level": 2}], "src_summary": "Amun (auch Amon, Amoun, Ammon, Hammon, Amen oder seltener Imenand) ist der Wind- und Fruchtbarkeitsgott der altägyptischen Religion. Amun ist nicht zu verwechseln mit Ameni, einem Beinamen des Re.", "tgt_summary": "阿蒙是一位埃及主神的希腊化名字,埃及文转写为\"ἰmn\",意为「隐藏者」(也拼作「Amon」)。他是八元神(Ogdoad)之一,配偶是姆特。", "id": 1028057} {"src_title": "Apollo 17", "tgt_title": "阿波罗17号", "src_document": [{"title": "Besatzung.", "content": "Am 13. August 1971, kurz nach dem Flug von Apollo 15, gab die NASA die Besatzung für die Mission Apollo 17 bekannt. Turnusgemäß wäre die Ersatzmannschaft von Apollo 14 an der Reihe gewesen, zur Hauptmannschaft aufzusteigen. So war die Nominierung von Eugene Cernan als Kommandant und Ron Evans als Pilot der Apollo-Kommandokapsel \"America\" an sich keine Überraschung, die Nominierung von Cernan stand allerdings kurzzeitig in Frage, weil er durch ein gewagtes Flugmanöver den Absturz eines Hubschraubers verursacht hatte und damit die persönliche Eignung als Kommandant eines Raumfluges diskutiert wurde. Statt Joe Engle wurde dagegen Harrison Schmitt aus der Ersatzmannschaft von Apollo 15 als Pilot der Mondlandefähre \"Challenger\" eingeteilt. Schmitt war einer der Wissenschaftsastronauten, die die NASA 1965 ausgewählt hatte, und von denen noch keiner zum Einsatz gekommen war. Auf Druck der NASA-Wissenschaftler wurde Schmitt vor Engle der Vorzug gegeben. Als Ersatzmannschaft wurde zunächst die komplette Mannschaft von Apollo 15 eingeteilt: Kommandant David Scott, Pilot der Kommandokapsel Alfred Worden und Landefährenpilot James Irwin. Diese wurde als Folge der Briefmarkenaffäre im Mai 1972 vollständig ausgetauscht. Kommandant und Mondfährenpilot von Apollo 16, John Young und Charles Duke sprangen ein, ebenso der Pilot der Kommandokapsel von Apollo 14, Stuart Roosa. Die Unterstützungsmannschaft (Support-Crew) bestand aus dem Wissenschaftsastronauten Robert Parker sowie aus Gordon Fullerton und Robert Overmyer, die ihre Astronautenausbildung bei der US-Luftwaffe bekommen hatten und zur NASA gewechselt waren, nachdem die Air Force die Pläne eines eigenen bemannten Raumfahrtprogramms (Manned Orbiting Laboratory, MOL) aufgegeben hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Missionsinsignien.", "content": "Das Missionsabzeichen zeigt auf nachtblauem Grund den Kopf des griechischen Sonnengottes Apollon vor den hellblauen Umrissen eines Adlers, des Wappentiers der Vereinigten Staaten. In den Umrissen des Adlers liegen unter drei weißen fünfzackigen Sternen vier rote horizontale Streifen. Sterne und Streifen zitieren die Flagge der Vereinigten Staaten; die drei Sterne repräsentieren zudem die drei Besatzungsmitglieder. Im Hintergrund sind Mond, der Planet Saturn und eine Galaxie oder ein Nebel zu sehen. Der Flügel des Adlers überdeckt teilweise den Mond und deutet damit auf die dortige Präsenz des Menschen hin. Der Blick Apollos und die Richtung der Bewegung des Adlers verkörpern die Absicht der Menschheit, weitere Ziele im Weltraum zu erforschen. Neben den Farben der US-Flagge (rot, weiß und blau) enthält das Missonsabzeichen die Farbe Gold, die für ein \"goldenes Zeitalter\" der Raumfahrt, das mit der Mondlandung von Apollo 17 beginnen sollte, steht. Der Kopf des Apollons ist eine Abbildung einer antiken Skulptur, des „Apollo von Belvedere“. Das Abzeichen wurde von Robert McCall entworfen; die Mannschaft brachte ihre Vorstellungen in die Gestaltung ein.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "Die einzelnen Stufen der Saturn-V-Rakete AS-512 wurden zwischen Oktober 1970 und Juni 1972 in Cape Kennedy angeliefert. Das Apollo-Raumschiff CSM-114 erhielt den Namen \"America\", die Mondlandefähre LM-12 den Namen \"Challenger (Herausforderer)\". Am 28. August 1972 konnte die Rakete zur Startrampe 39-A gerollt werden. Als Verbindungssprecher (Capcom) während des Fluges dienten Young, Duke und Roosa von der Ersatzmannschaft, Parker, Fullerton und Overmyer von der Unterstützungsmannschaft, Alan Shepard von Apollo 14, Ken Mattingly von Apollo 16, sowie Joseph Allen, ein Wissenschaftsastronaut, der schon bei Apollo 15 Capcom gewesen war.", "section_level": 1}, {"title": "Planung und Training.", "content": "Wie Apollo 15 und Apollo 16 wurde Apollo 17 als \"J-Mission\" bezeichnet, ein Apollo-Missionstyp, der Mondoberflächenaufenthalte von drei Tagen, umfangreichere wissenschaftliche Tätigkeiten und die Verwendung des Lunar Roving Vehicle beinhaltete. Da Apollo 17 die letzte Mondlandung des Apollo-Programms sein sollte, wurden geeignete Landeplätze, die vorher noch nicht in Betracht gezogen wurden, nun einer genaueren Untersuchung unterzogen. Es wurde eine Landung im Krater Copernicus betrachtet, diese wurde aber letztlich abgelehnt, weil Apollo 12 bereits Proben von diesem Krater gesammelt hatte, und drei weitere Apollo-Landungen bereits in der Nähe von Mare Imbrium durchgeführt worden waren. Eine Landung im lunaren Hochland in der Nähe des Kraters Tycho wurde ebenfalls in Erwägung gezogen, wurde aber wegen des dort vorgefundenen Geländes und einer Landung auf der Mondrückseite verworfen. Am Tsiolkovskiy Krater wären zusätzliche Kommunikationssatelliten für eine Landung nötig gewesen, um die Verbindung zwischen Bodenmannschaft und dem Landeteam sicherzustellen, dadurch wäre die Mission sehr viel teurer geworden. Eine Landung in einer Region südwestlich von Mare Crisium wurde ebenfalls in Betracht gezogen, diese wurde aber mit der Begründung abgelehnt, dass ein sowjetisches Raumfahrzeug den Ort leicht erreichen könnte; Luna 20 sollte schließlich eine Woche später in der Nähe von Apollo 17 landen. Nach einer Auswahl blieben drei Standorte für die Landung von Apollo 17 übrig: der Alphonsus-Krater, der Gassendi-Krater und das Taurus-Littrow-Tal. Bei der endgültigen Entscheidung berücksichtigten die Missionsplaner die primären Ziele für Apollo 17: Erlangung von altem Hochlandmaterial aus einer beträchtlichen Entfernung von Mare Imbrium, Probeentnahmen von junger vulkanischer Aktivität (weniger als drei Milliarden Jahre), und mit einer minimaler Überlappung von Bodenproben der Missionen von Apollo 15 und Apollo 16, um die Menge neuer Proben zu maximieren. Alle Landeplätzen außer Taurus-Littrow schieden aus wissenschaftlichen oder technischen Gründen aus. Eine Landung bei Tycho wurde wegen des rauen Geländes als zu gefährlich angesehen. Die Besatzung sollte in der Lage sein, Proben von altem Hochlandmaterial aus den Resten eines Erdrutsches zu erhalten, das an der Südwand des Tals auftrat und die Möglichkeit von geologisch jungen Material, welches von vulkanischer Aktivität in diesem Gebiet stammt. Obwohl das Tal ähnlich dem Landungsort von Apollo 15 war, welches am Rand der dunklen Tiefebene des Mondes liegt, wurde angenommen, dass die Vorteile von Taurus-Littrow die Nachteile überwiegen, was zu seiner Auswahl als Landeplatz für Apollo 17 führte. Apollo 17 war die einzige Mondlandungsmission, die das Traverse Gravimeter Experiment (TGE), ein Experiment das vom Draper Laboratory am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt wurde, durchführte, um relative Gravitationsmessungen während der Landung vor Ort und an verschiedenen Orten während des Aufenthalts auf der Mondoberfläche zu liefern. Die Wissenschaftler würden dann diese Daten verwenden, um Informationen über die geologische Substruktur des Landeplatzes und der Umgebung zu sammeln. Wie bei den vorherigen Mondlandungen durchliefen die Astronauten ein umfangreiches Trainingsprogramm, das Schulungen zum Sammeln von Proben an der Oberfläche, Nutzung der Raumanzüge, Navigation im Lunar Roving Vehicle, Feldgeologietraining, Überlebenstraining, Wasserung und Bergung mit der Landekapsel sowie Training mit der Ausrüstung umfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Flugverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Start.", "content": "Der Start fand am 7. Dezember 1972 um 5:33 UTC statt. Apollo 17 war der letzte bemannte Raumflug mit einer Saturn V-Rakete. Ursprünglich sollte die Apollo-17-Mission um 2:53 UTC beginnen. Der Countdown musste jedoch 30 Sekunden vor dem geplanten Zeitpunkt abgebrochen werden, weil ein Computer ausfiel. Dieser sollte den Flüssigsauerstofftank der dritten Stufe (S-IVB) der Saturn V unter Druck setzen. Nach einer Verzögerung von mehr als zwei Stunden und vierzig Minuten hob die Rakete von der Startrampe ab. Diese Startverzögerung war die einzige im gesamten Apollo-Programm, die durch einen Hardwarefehler verursacht wurde. Trotz der nächtlichen Zeit beobachteten geschätzte 500.000 Menschen in der unmittelbaren Nähe des Kennedy Space Center den Start. Aufgrund der Dunkelheit war der Start von Apollo 17 noch aus 800 km Entfernung zu sehen. Viele Menschen in Miami (Florida) sahen einen \"roten Strich\", der den Nordhimmel kreuzte. Um 8:46 UTC wurde die dritte Stufe wieder gezündet, um das Raumfahrzeug in Richtung Mond zu beschleunigen. Um 19:47 UTC am 10. Dezember zündete das Service Propulsion System (SPS) des Servicemoduls, um das CSM/LM in die Mondumlaufbahn zu verlangsamen. Nach der Orbiteinstellung und der Orbitalstabilisierung begann die Besatzung mit der Landung im Taurus-Littrow-Tal.", "section_level": 2}, {"title": "Blue Marble.", "content": "Auf dem Weg zum Mond gelang der Besatzung das berühmte Bild einer „Voll-Erde“ „Blue Marble“ mit Blick auf Afrika und den indischen Ozean. Zu dieser Konstellation kam es, weil der vorgesehene Landeplatz der östlichste des Apollo-Programms war; die Anforderung nach einer günstigen, nicht zu hoch stehenden Sonne auf dem Mond führte daher zu einem Start nur 34 Stunden nach Neumond.", "section_level": 2}, {"title": "Auf dem Mond.", "content": "Cernan und Schmitt landeten mit der Mondfähre „Challenger“ nördlich des Mons Vitruvius an einem Ausläufer des Mare Serenitatis. Drei EVAs sollten die Astronauten auf dieser Mission durchführen. Die mit einer Radionuklidbatterie ausgestatteten „Apollo lunar surface experiment package“ (ALSEP) wurde während der ersten EVA („Extravehicular Activity“, Aktivität außerhalb der Landefähre) in der Nähe des Landeplatzes errichtet, etwas weiter entfernt als die verbliebenen Experimente. Die Versuchs- und Messsysteme umfassten im Einzelnen: Apollo 17 war die einzige Apollo Mission, welche das Traverse Gravimeter Experiment (TGE) durchführte. Da Gravimeter sich bei der geologischen Untersuchung der Erde als nützlich erwiesen hatten, war es das Ziel dieses Experiments, dieselben Techniken auf dem Mond zu benutzen, um seine innere Struktur zu erkunden. Das Gravimeter wurde verwendet, um Messwerte am Landeplatz in unmittelbarer Nähe des Lunar-Moduls (LM), sowie an verschiedenen Orten auf den Routen des LRV während der Mission, zu erhalten. Messungen mit dem TGE wurden auf dem Lunar Roving Vehicle von den Astronauten durchgeführt, wenn es stillstand, oder das TGE auf der Mondoberfläche platziert wurde. Insgesamt sechsundzwanzig Messungen wurden mit der TGE während der Mission bei den drei EVAs durchgeführt. Als Teil des Apollo Lunar Surface Experiments Package (ALSEP) setzten die Astronauten auch das Lunar Surface Gravimeter ein, ein ähnliches Experiment, das letztlich nicht richtig funktionierte. Während der Apollo-Mondmissionen beobachteten die Besatzungsmitglieder Lichtblitze. Diese Blitze, die als Streifen oder Flecken beschrieben wurden, wurden von Astronauten während einer Schlafperiode beobachtet, als das Raumfahrzeug abgedunkelt war. Es wurden etwa zwei Blitze pro Minute beobachtet. Auf der Mondoberfläche trat dieses Phänomen nicht auf, beobachtet wurde es von den Besatzungsmitgliedern während des Fluges zum Mond, zurück zur Erde und im Mondorbit. Die Apollo-17-Besatzung führte – wie schon die Besatzung von Apollo 16 – ein Experiment durch, das den Zusammenhang der Lichtblitze mit der kosmischen Strahlung klären sollte. Als Teil des Experiments, das von der NASA und der University of Houston durchgeführt wurde, trug ein Astronaut ein Gerät, das die Zeit, die Stärke und den Weg von hochenergetischen Teilchen aufzeichnete. Die Analyse ergab, dass das Experiment die Hypothese stützte, dass die beobachteten Blitze geladene Teilchen sind, welche durch die Netzhaut in das Auge dringen. Tag 1: Der erste Mondspaziergang (EVA) der Apollo-17-Mission begann am 11. Dezember um 23:55 UTC, etwa vier Stunden nach der Landung. Die erste Aufgabe war, das benötigte Gerät und andere Ausrüstungsgegenstände aus der Landefähre zu entladen. Zudem wurde auch das bewährte Lunar Roving Vehicle (Mondauto) in Betrieb genommen, das im Gegensatz zu den früheren Einsätzen keine Defekte an der Lenkung aufwies. Allerdings brach die hintere rechte Radabdeckung teilweise ab, als sich Cernan mit einem Hammer unter dem rechten Kotflügel verfing, so dass Mondstaub auf die Fahrer flog und deren Sicht erheblich behinderte. Bereits der Kommandant von Apollo 16 John Young verursachte während der Apollo 16-Mission einen ähnlichen Schaden, als er um den Rover herumging. Cernan und Schmitt behalfen sich mit einer Reparatur aus Mondkarten und Klebeband sowie Klammern, die aus der Innenbeleuchtung der Mondfähre zweckentfremdet wurden. Eine Mondkarte wurde auf den beschädigten Kotflügel geklebt, doch der Staub, der sich auf der Oberfläche des Kotflügels ansammelte, hinderte sie daran, die Karte richtig zu befestigen. Nach Rücksprache mit Mission Control führte eine bessere Methode zum Aufbringen des Klebebandes zu einer zufriedenstellenden Lösung, die Reparatur hielt bis zum Ende der Mission. Die Besatzung begann dann mit dem ALSEP westlich des unmittelbaren Landeplatzes mit den vorgesehenen Experimenten. Danach gingen Cernan und Schmitt zum Steno-Krater im Süden des Landeplatzes, die erste geologische Untersuchung der Mission bei der sie 14,3 Kilogramm (31 Pfund) Gesteinsproben sammelten. Sie nahmen sieben Gravimeter-Messungen vor und positionierten zwei explosive Pakete, die später ferngezündet wurden, um mit Geophonen Messungen durchzuführen, die von den Astronauten der vorherigen Apollo-Missionen gesetzt wurden. Diese EVA endete nach sieben Stunden und zwölf Minuten. Tag 2: Am nächsten Tag unternahm man eine Expedition in westlicher Richtung zu diversen Kratern, darunter auch zum Krater Shorty, wo Schmitt Orange Soil, orangefarbene Kügelchen aus einem glasähnlichen Material, fand, was er mit hörbarer Begeisterung kommentierte. Nach 7 Stunden und 36 Minuten wurde die EVA beendet. Es wurden an diesem Tag 34,1 kg Material gesammelt. Tag 3: Die letzte Exkursion, bei der 62 kg Gesteins- und Bohrkernproben geborgen wurden, führte die Mannschaft zu mehreren Kratern nordöstlich der Landefähre und dauerte 7 Stunden und 15 Minuten. Der EVA, der letzte des Apollo-Programms, begann am 13. Dezember um 22:26 Uhr UTC. Während dieser Expedition sammelte die Besatzung 66 kg Mondgestein und führte neun Gravimetermessungen durch. Sie fuhren den Rover in den Norden und Osten des Landungsortes und erforschten die Basis des Nordmassivs, den Skulpturenhügel und den ungewöhnlichen Mondkrater. Vor dem Ende des Mondspazierganges sammelte die Besatzung einen Felsen, eine Brekzie und widmete sie mehreren Nationen, die damals im Mission Control Center in Houston, Texas, vertreten waren. Eine Gedenktafel auf dem Mondmodul, die an die Leistungen des Apollo-Programms erinnert, wurde von den Astronauten enthüllt. Cernan folgte dann Schmitt in das Mondmodul, nachdem er etwa 7 Stunden und 15 Minuten auf der Mondoberfläche verbracht hatte. Insgesamt legten die Astronauten mit ihrem Mondauto 34 Kilometer zurück. Dabei erklommen sie mehrere Krater sowie das Taurus-Gebirge und sammelten in der Summe 110,4 kg Mondgestein zum Rücktransport auf die Erde ein, unter anderem den Mondbasalt 70017 und den Troktolith 76535. Es war mit 3 Tagen und 3 Stunden Verweildauer auf dem Mond die längste Mission der Apollo-Serie. Am 14. Dezember 1972 um 05:40 UTC verließ Cernan als letzter Mensch die Mondoberfläche, die bis heute nicht wieder von Menschen betreten wurde. Er nahm Abschied mit den Worten: Die Übertragung des Rückstarts vom Mond mit der ferngesteuerten Kamera gelang dieses Mal perfekt. Das Training der zwei vorhergegangenen Missionen erlaubte es, das Schwenken der Kamera trotz der Signallaufzeit von insgesamt 2,5 Sekunden so zu steuern, dass die Aufstiegsstufe fast in der Bildmitte blieb. In der Zwischenzeit untersuchte das im Mondorbit verbliebene Apolloraumschiff die Mondoberfläche, in Erweiterung früherer Missionen auch mit einem aktiven Radar. Die Umlaufbahn war der von Apollo 15 sehr ähnlich, sodass sich die gewonnenen Daten ergänzten und korrelieren ließen. Daraus ließen sich wichtige Elemente wie der tektonische Aufbau der Mondkruste mit hoher Genauigkeit ermitteln. Die Kameras des SM erweiterten ebenfalls das Bildmaterial zum Mond.", "section_level": 2}, {"title": "Rückflug zur Erde.", "content": "Nachdem Cernan und Schmitt wieder in das Apollo-Raumschiff umgestiegen waren, wurde die Aufstiegsstufe der Mondfähre gezielt zum Absturz gebracht. Sie schlug in etwa 10 km Entfernung von der zurückgelassenen Abstiegsstufe auf. Das ausgelöste Mondbeben wurde nicht nur von den Seismometern an der Landestelle von Apollo 17 registriert, sondern auch von den noch funktionsfähigen von Apollo 12, 14, 15 und 16. Die von den Astronauten installierten Sprengladungen des aktiven seismischen Experiments (ASE) wurden in den folgenden Tagen ferngezündet. Auch bei diesem Rückflug stand wieder eine EVA zur Bergung von Filmmaterial an. Evans verbrachte dabei 66 Minuten außerhalb der \"America\". Am 19. Dezember 1972 sprengten die Astronauten das nicht mehr benötigte Servicemodul ab. Die Kommandokapsel trat in die Erdatmosphäre ein und um 19:24 UTC wasserte die Apollo-17-Besatzung mit der Kommandokapsel im Pazifik. Cernan, Evans und Schmitt wurden von einem Rettungshubschrauber (Sikorsky S-61) geborgen und waren 52 Minuten nach der Landung sicher an Bord der USS Ticonderoga.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib des Raumfahrzeugs.", "content": "Die Kommandokapsel befindet sich heute im Lyndon B. Johnson Space Center in Houston, Texas. Die Aufstiegsstufe der Mondlandefähre Challenger () verließ mit den beiden Astronauten am 15. Dezember 1972 um 6:50 UTC den Mond, die Abstiegsstufe verblieb auf dem Mond am Landeplatz () von Apollo 17. Im Jahr 2009 und 2011 fotografierte der Lunar Reconnaissance Orbiter den Landeplatz von Apollo 17 aus tieferen Umlaufbahnen. Auf den Fotos sind Fußwege der Astronauten sowie Reifenspuren des Rovers zu erkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung für das Apollo-Programm.", "content": "Die ursprünglich geplanten Missionen Apollo 18, 19 und 20 wurden bereits vor Apollo 15 sowohl aus politischen als auch aus finanziellen Gründen gestrichen. Mit sechs Mondlandungen und zwölf US-amerikanischen Astronauten, die ihre Spuren auf dem Erdtrabanten hinterlassen hatten, haben die USA ein erfolgreiches Programm absolviert. Die Sowjetunion hat nach anderen, auch späteren Erfolgen nie eine adäquate Technik (siehe N1) für eine bemannte Mondlandung realisiert. Deren Nachfolgestaat Russland beabsichtigt mit modifizierten Sojus-Raumschiffen und dem PTK NP den Mond zu erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Apollo 17 war der elfte bemannte Flug des Apollo-Programms und der bisher letzte bemannte Flug zum Mond. Die Mission startete am 7. Dezember 1972 um 0:33 Uhr Eastern Standard Time vom Kennedy Space Center in Florida. An Bord waren der Kommandant Eugene Cernan, der Pilot des Apollo-Raumschiffs Ron Evans und der Pilot der Mondlandefähre Harrison „Jack“ Schmitt.", "tgt_summary": "阿波罗17号(英语:Apollo 17)是美国国家航空航天局的阿波罗计划中的第十一次载人任务,是人类第六次也是迄今为止最后一次登月任务。阿波罗17号是阿波罗计划中唯一的夜间发射的任务,也为阿波罗计划画上了句号。", "id": 845912} {"src_title": "Ferdinand I. (León)", "tgt_title": "斐迪南一世 (雷昂與卡斯提爾)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Ferdinand war ein Sohn des Königs Sancho III. von Navarra und der Munia Mayor von Kastilien; laut einer Urkunde vom 21. Oktober 1022 war er der jüngste. Seine Geschwister waren: Ein Halbbruder war:", "section_level": 2}, {"title": "König von León.", "content": "König Sancho III. baute mittels einer tatkräftigen Herrschaft das baskische Königreich Navarra und mit ihm das regierende Haus Jiménez zur Hegemonialmacht unter den christlichen Reichen der Iberischen Halbinsel auf, vor allem indem er 1029 im Namen seiner Frau die westlich an Navarra grenzende Grafschaft Kastilien nach der Ermordung ihres letzten Grafen, seines Schwagers, übernehmen konnte. Weiterhin übte er über seine Schwester Urraca, der Witwe des 1028 gegen die Mauren gefallenen Alfons V., bedeutenden Einfluss auf das Königreich León aus. Als jüngster Sohn seines Vaters war Ferdinand für die Nachfolge im mütterlichen Erbe, also in Kastilien, vorgesehen. Sancho III. erzwang 1032 auch Ferdinands Verheiratung mit der leónesischen Infanta Sancha, der Schwester des amtierenden Königs Bermudo III., der noch ein Kind war. Als Mitgift der Braut annektierte er das Grenzland zwischen dem Cea und Pisuerga für Kastilien. Und ungeachtet der engen familiären Bande zu Bermudo III. vertrieb Sancho III. ihn im Jahr 1034 gewaltsam aus León und übernahm selbst die Herrschaft über dieses Königreich. Allerdings starb er nur ein Jahr darauf auf dem Höhepunkt seiner Macht und Ferdinand konnte wie vorgesehen die Nachfolge in Kastilien antreten, während Bermudo III. die Situation zur Rückgewinnung von León nutzte. Zwischen den Schwagern kam es sogleich zum Streit um das umstrittene Grenzland, der am 4. September 1037 in der entscheidenden Schlacht von Tamarón mündete, in der Bermudo III. fiel. Weil dieser keine Kinder hinterließ, fiel das Königreich León an seine Schwester Sancha, die letzte Angehörige des asturischen Hauses, und ihren Mann Ferdinand. Am 22. Juni 1038 wurde Ferdinand in León von den Großen Leóns und Galiciens als König anerkannt und in der Kirche Santa María gekrönt. Die ersten fünfzehn Jahre seiner Herrschaft verliefen für Ferdinand weitgehend friedlich. Diese Zeit nutzte er zur Konsolidierung seines Königreichs. Unter anderem knüpfte er als erster leónesischer König Kontakte zu der burgundischen Abtei Cluny, der er eine jährliche Schenkung von 1.000 Dinaren verbriefte. Zur Reformierung des darniederliegenden Klosterwesens beschloss er 1055 auf einem Kirchenkonzil seines Reiches in Coyanza die Einführung der Benediktinischen Ordensregel nach fränkischem Vorbild. Seine in jenen Jahren gewachsene Macht brachte Ferdinand allerdings in Gegensatz zu seinem ältesten Bruder García III. von Navarra, der seine Position als Senior der Familie und damit als Führer der spanischen Christen bedroht sah. Diese Spannungen entluden sich schließlich im Bruderkrieg, aus dem Ferdinand am 15. September 1054 in der entscheidenden Schlacht von Atapuerca bei Burgos siegreich hervorging; García wurde dabei getötet. Ferdinand verzichtete auf eine Übernahme Navarras, wo er die Nachfolge seines Neffen Sancho IV. akzeptierte, annektierte von diesem allerdings die Landschaft Bureba mit der Abtei San Salvador von Oña. Mit dem Sieg über den älteren Bruder beanspruchte Ferdinand das Seniorat über die Jiménez-Dynastie nun für sich, zumal sein einziger noch lebender Halbbruder Ramiro I. von Aragón lediglich ein unehelicher Sohn seines Vaters war. Verbunden damit war auch sein politischer Vorrang unter den christlichen Reichen Hispaniens, den er zusätzlich durch seine Inhaberschaft der leónesischen Krone durch seine Ehe mit Sancha legitimieren konnte. Schon die Vorfahren seiner Frau hatten sich in die Nachfolge der alten Westgotenkönige gestellt und für sich als deren Erben einen Oberherrschaftsanspruch reklamiert, den sie durch die Verwendung eines Kaisertitels \"(Imperator)\" zum Ausdruck brachten. Ferdinand ließ sich und seine Frau am 12. und 13. September 1056 in zwei für die Benediktinerabtei von Arlanza ausgestellten Urkunden erstmals als Imperatoren titulieren, also zwei Jahre nach seinem Sieg über García.", "section_level": 2}, {"title": "Maurenkampf.", "content": "Schon unmittelbar nach Beendigung des Bruderkampfs begann Ferdinand mit der Expansion seines Reichs gegen das muslimische Al-Andalus. Dabei wurde er durch den Umstand begünstigt, dass die politische Einheit von Al-Andalus aufgrund des Zusammenbruchs des Kalifats von Córdoba nach dem Tod von Almansor 1002 und des letzten Kalifen 1031 ein Ende gefunden hatte. An seine Stelle waren mehrere Teilreiche getreten, die sogenannten Taifas, die von den ehemaligen Statthaltern der Kalifen nun als eigenständige Königreiche beherrscht wurden, von denen die mächtigsten jene von Toledo, Badajoz, Saragossa, Valencia und Sevilla waren. Ferdinands erste Angriffe richteten sich gegen das Taifa Badajoz, indem er mehrmals Überfälle in die Region südlich des Unterlaufs des Duero unternahm. Ziel war hier die Rückeroberung der alten Grafschaft von Portucale, die in den Jahrzehnten zuvor von Almansor erobert worden war. Mit der Eroberung von Lamego am 29. November 1057 brachte er das Duero-Tal unter seine Kontrolle. Weiter nach Süden vordringend nahm er darauf Seia und nach einer siegreichen Schlacht am 25. Juli 1058 Viseu ein und gewann damit einen Zugang zum Tal des Mondego. Danach wandte sich Ferdinand einstweilen gegen das Taifa Saragossa, entriss diesem nacheinander die Burgen San Esteban de Gormaz, Berlanga, Vadorrey, Santamara und andere und brachte dadurch die alte Römerstraße von Saragossa und Toledo unter seine Kontrolle. Anschließend zog er gegen das Taifa Toledo und eroberte dabei 1063 Talamanca, worauf der Taifakönig Al-Mamun sich genötigt sah in ein Vasallenverhältnis zu Ferdinand zu treten, der wiederum nach Empfang eines jährlichen Tributs \"(paria)\" den Vasallen unter seinen Schutz stellte. Zu diesem Schritt sah sich kurz darauf auch der Taifakönig von Saragossa veranlasst, als dessen Reich zunehmend von Ramiro I. von Aragón in Bedrängnis gebracht wurde. Um seinen Schutzgarantien gerecht zu werden, sandte Ferdinand 1063 seinen ältesten Sohn dem König von Saragossa zur Unterstützung, der in der Schlacht von Graus seinen Onkel tötete. 1064 vollendete Ferdinand durch die Einnahme von Coimbra nach einer sechsmonatigen Belagerung die Eroberung des Mondego-Tals. Der Legende nach soll er dies mit dem himmlischen Beistand des Heiligen Jakobus, der als „Soldat Christi“ erschienen sei, bewerkstelligt haben. Und nach wiederholten Überfällen \"(razzia)\" nach Andalusien mussten sich schließlich auch die Könige von Sevilla und Badajoz zur Tributleistung an das Königreich León verpflichten, dessen neue Vormachtstellung unter den Staaten der iberischen Halbinsel sich damit in seinem Pariasystem manifestierte. Im Frühjahr 1065 kündigte der Taifakönig von Saragossa, al-Muqtadir, mit Unterstützung des Königs von Valencia seine Vasallität zu León auf und verübte ein Massaker an der christlichen Bevölkerung seiner Stadt. Sofort zog Ferdinand gegen Valencia, schlug dessen König in der Schlacht von Peterna und belagerte anschließend dessen Hauptstadt. Im Lager vor Valencia wurde Ferdinand aber von einer schweren Krankheit befallen, die ihn zum Abbruch der Belagerung und Rückzug nach León nötigte, wo er am 27. Dezember 1065 verstarb. Bestattet wurde er in der Stiftskirche der Abtei San Isidoro, die von ihm gegründet worden war. Zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt hatte Ferdinand von dem Taifakönig von Sevilla die Gebeine des Heiligen Isidorus als diplomatisches Geschenk erhalten, zu deren Aufbewahrung er in seiner Hauptstadt einen neuen Schrein errichten ließ, der zugleich als neue Grablege für die leónesischen Könige dienen sollte. Das Epitaph seines Grabes betitelt ihn als „Ferdinand der Große, König von ganz Spanien“ (FERNANDUS MAGNUS REX TOTIUS HISPANIAE).", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus Ferdinands Ehe mit Sancha von León († 1067) gingen drei Söhne und zwei Töchter hervor. Diese Kinder waren: Kurz vor seinem Tod legte Ferdinand 1064 auf einem Hoftag seine Nachfolge fest und bestimmte dabei nach dem Vorbild seines Vaters die Aufteilung seines Reichs unter seinen Söhnen. Der älteste, Sancho II., sollte die ehemalige Grafschaft Kastilien und der jüngste, García, Galicien als eigene Königreiche erhalten. Der mittlere Sohn Alfons VI. aber, der angeblich der Lieblingssohn Ferdinands war, sollte die Herrschaft in León übernehmen, womit diesem das Seniorat unter den Brüdern zugesprochen wurde. Allerdings legte Ferdinand damit den Grundstein zum Zwist unter seinen Söhnen, wie er schon mit seinen Brüdern bestanden hatte. Nach seinem Tod führten die Söhne einen Bruderkrieg, aus dem Alfons VI. siegreich hervorging und damit das Reich Ferdinands wieder unter sich vereinte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ferdinand I. der Große (; * Wahrscheinlich zwischen 1016 und 1018; † 27. Dezember 1065 in León) war von 1035 bis 1065 der erste König von León, Kastilien und Galicien aus dem Haus Jiménez. Er trug maßgeblich zum Aufstieg des Königreichs Kastilien-León zur vorherrschenden Macht unter den christlichen Königreichen Spaniens bei.", "tgt_summary": "斐迪南一世 (西班牙语:Fernando I,1017年-1065年-6月24日),被称为大帝(\"El Magno\"),是纳瓦拉的桑乔三世和卡斯蒂利亚的玛攸儿的儿子,在他的舅舅死于1029年后成为卡斯蒂利亚伯爵。后来在1037年打败了他的妹夫取得了莱昂王国,他便成为了莱昂与卡斯蒂利亚的国王。1056年,他更加冕自己为西班牙皇帝。", "id": 2989375} {"src_title": "Fenchel", "tgt_title": "茴香", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Beim Fenchel handelt es sich um eine zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 40 bis 200 cm erreicht und würzig (anisähnlich) riecht. Der stielrunde Stängel ist kahl und bläulich bereift. Die Pflanze bildet mit ihren Speicherblättern knollenähnliche Zwiebeln. Die zwei- bis dreifach gefiederten Laubblätter sind haarförmig geschlitzt. Die Blattstiele besitzen 2 bis 2,5 cm lange, kapuzenförmig geformte Blattscheiden. Die Blattstiele der unteren Blätter sind 5 bis 15 cm lang.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die doppeldoldigen Blütenstände weisen einen Durchmesser von 5 bis 9 cm auf und enthalten an 2 bis 25 cm langen Stängeln sechs bis 29 (selten bis zu 40) Döldchen. Die Döldchen enthalten 14 bis 42 kleine Blüten. Hüllen und Hüllchen sind keine vorhanden. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Der Kelch besteht aus hinfälligen Kelchzähnen. Die verkehrt-eiförmigen Kronblätter sind gelb. Es gibt nur einen Kreis mit fünf freien, fertilen Staubblättern. Der Griffel ist sehr kurz. Die kleinen Früchte sind mehr oder weniger zylindrisch und nicht geflügelt mit fünf charakteristischen, breiten, stumpfen Rippen. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Fenchels umfasst Südeuropa, Nordafrika, Madeira, die Kanarischen Inseln, die Ukraine, Georgien, Pakistan und Westasien. In Großbritannien, auf den Azoren, Kapverden, in Südafrika, in Australien, Neuseeland, Hawaii, Mikronesien, in Mittel- und Südamerika ist er ein Neophyt. Er gedeiht am besten auf mäßig trockenen, nährstoff- und basenreichen, milden bis mäßig sauren Lehm- oder Lößböden in wintermild-humider Klimalage. Man findet ihn in Gesellschaften der Verbände Sisymbrion, Onopordion oder der Ordnung Brometalia.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die gültige Erstbeschreibung in der Gattung \"Foeniculum\" erfolgte 1768 durch Philip Miller in \"The Gardeners Dictionary\". Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Synonyme: \"Anethum dulce\", \"Anethum foeniculum\", \"Anethum minus\",\" Anethum panmori\", \"Anethum panmorium\", \"Anethum piperitum\", \"Anethum rupestre\", \"Foeniculum azoricum\", \"Foeniculum capillaceum\" (nom. inval.), \"Foeniculum divaricatum\", \"Foeniculum dulce\", \"Foeniculum foeniculum\" (nom. inval.), \"Foeniculum giganteum\", \"Foeniculum officinale\", \"Foeniculum panmorium\", \"Foeniculum piperitum\", \"Foeniculum rigidum\", \"Foeniculum scoparium\", \"Foeniculum vulgare\" subsp. \"piperitum\", \"Foeniculum vulgare\" var. \"sativum\", \"Foeniculum vulgare\" subsp. \"sativum\", \"Ligusticum foeniculum\", \"Meum foeniculum\", \"Meum piperitum\", \"Ozodia foeniculacea\", \"Selinum foeniculum\", \"Seseli dulce\", \"Seseli foeniculum\", \"Seseli piperitum\" sowie \"Tenoria romana\" Vom Echten Fenchel oder Garten-Fenchel gibt es drei Varietäten: Die Varietäten unterscheiden sich in ihrer Verwendung und im Wuchs.", "section_level": 1}, {"title": "Anbau und Ernte.", "content": "Fenchel ist eine alte, ursprünglich mediterrane Kulturpflanze, die in Mitteleuropa gelegentlich verwildert. Sie benötigt einen wärmebegünstigten Standort mit mäßig trockenem, nährstoff- und basenreichem Lehm- oder Lössboden. Beispielsweise werden Schuttunkrautgesellschaften, halbruderale Magerrasen und Weinbergsränder besiedelt. Die Aussaat erfolgt Anfang Juli. Wird er verfrüht ausgesät, so bildet er keine Knollen, sondern wächst weiter und erzeugt Blüten und Samen. Wichtig ist eine ausreichende Bodenfeuchte. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte 20 bis 25 cm betragen. Sobald die Pflanze die Größe einer Zwiebel erreicht, sollte Erde angehäufelt werden. Dies fördert die Knollenbildung; wichtig ist auch ausreichendes Gießen.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheiten und Schädlinge.", "content": "Pilz-Krankheiten: \"Cercosporidium\"-Flecken (\"Cercosporidium punctum\"), Echter Mehltau (\"Erysiphe umbelliferarum\"), \"Phytophthora syringae\", \"Sclerotinia\"-Fäule (\"Sclerotinia minor\" und \"S. sclerotiorum\"). Schädlinge: Blattläuse, Nematoden, Schnecken, Thripse. Viren: Bedeutende sind nicht bekannt. Fenchel wird jedoch als Pflanze in Versuchen oft als Wirt für Tests mit Viren verwendet. Bakterien: \"Erwinia\"-Fäule (\"Erwinia carotovora\") und \"Pseudomonas\"-Fäule (\"Pseudomonas syringae\"). Physiologische Schäden: Randen (braune Ränder) der verdickten Blätter, Frost, Schossen (vorzeitige Blütenbildung).", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Küche.", "content": "Weiterverarbeitet und genossen werden einerseits die Knollen (v. a. in Salaten, Gemüsegerichten und als Beilage zu gedünsteten Fischgerichten), andererseits die „Fenchelsamen“ (Früchte des Fenchels), die mit dem Anis vergleichbar sind. Letztere werden manchmal als Gewürz in Schwarzbrot mitgebacken oder zu einem Tee aufgegossen, der beruhigend bei Magen- und Darmbeschwerden, wie beispielsweise Völlegefühl, wirkt. Fencheltee gehört neben Pfefferminz- und Kamillentee zu den meistgeschätzten Kräutertees. Oft wird er als Mischung in Kombination mit Anis und Kümmel angeboten. Neben Verdauungsbeschwerden können die in den Früchten enthaltenen ätherischen Öle durch ihre antibakterielle Eigenschaft auch Atemwegsbeschwerden lindern. Fenchel gehört traditionsgemäß zu Fisch. Gegrillter Seebarsch und Rote Seebarbe werden auf getrocknetem Fenchel flambiert. Er wird Saucen und Hackfleisch beigemischt. Fein gehackte Fenchelblätter nimmt man in geringer Menge zum Würzen von Suppen, Salaten, Mayonnaisen und für die „Sauce vinaigrette“. Die Genfer Longeole wird traditionell mit Fenchelsamen aromatisiert. Auch in der indischen Küche sind Fenchelsamen sehr beliebt und verbreitet. Sie sind Bestandteil von Gewürzmischungen (Panch Phoron) und werden häufig nach dem Essen – sowohl mit als auch ohne Zuckerummantelung – als Munderfrischer gegessen. Auch die Pollen des Fenchels können als Gewürz verwendet werden, sie sind sehr aromatisch und schmecken süß. Aufgrund der aufwändigen Produktion ist das Gewürz vergleichsweise teuer, zudem werden die Pollen nur in geringen Mengen geerntet. Fenchelpollen werden auch als „Gewürz der Engel“ bezeichnet. Fenchel findet darüber hinaus auch in einigen Spirituosen Verwendung. Häufig dient er dabei zur geschmacklichen Abrundung eines Getränkes, das als einen der Hauptbestandteile Anis (oder Sternanis) enthält, z. B. Absinth oder Pastis.", "section_level": 2}, {"title": "Lagerung.", "content": "Knollenfenchel wird am besten bei 0 bis 5 °C und einer Luftfeuchte von 90 bis 95 % zum Beispiel im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert.", "section_level": 2}, {"title": "Heilkunde.", "content": "Schon Hippokrates empfahl Fenchel. Bei Theophrast und Dioskurides hieß er „marathron“ (lateinisch \"marathrum\", woraus im Mittelalter \"maratrum\" wurde), bei Columella und Plinius „foeniculum“. Nach Dioskurides helfen Kraut und Früchte der Milchsekretion, die Blütenstängel abgekocht Blase und Nieren, mit Wein auch bei Schlangenbiss. Kräuterbücher im Mittelalter erwähnen ihn oft. Hildegard von Bingen kennt Fenchel zur Schleimlösung, Hieronymus Bock schreibt: Die Samen gesotten (gekocht) vertreibt die unnatürliche Hitz des Magens (Sodbrennen), hilft gegen Schlangenbiss und treibt aus andere Gift. Nach von Haller wirkt er magen- und darmstärkend, erwärmend, windzerteilend, diuretisch, galaktagog und augenstärkend und soll bei Bauchweh, Kolik, Magenkrämpfen, Husten und anderen Brustaffektionen helfen. Die Volksmedizin kennt ihn v. a. bei Blähungen kleiner Kinder und Bronchialkatarrh. In China nimmt man Fenchelsamen als „Huai-hsiang“ gegen Dyspepsie, Cholerine, Nierenleiden und Schlangenbiss. Fenchel findet in der Medizin als Hustenmittel, als Karminativum sowie als Beruhigungsmittel Verwendung.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "Fenchel enthält ätherische Öle (Frucht: trans-Anethol, Fenchon, α-Pinen, Camphen, Myrcen, α- und β-Phellandren, α-Terpinen, cis-Anethol, Limonen, Terpinolen, Estragol, p-Cymol; Kraut: α-Phellandren, α-Pinen, cis-Anethol, Myristicin, α-Terpinen, Limonen; Wurzel: Dillapiol, Myrcen, α- und β-Pinen, α- und β-Phellandren, α- und β-Terpinen, Myristicin, cis-Ocimen, Anethol), Kieselsäure, Mineralsalze, Stärke, Vitamin A, B und C. Der Vitamin-C-Gehalt der frischen Pflanze (Blätter) pro 100 g Frischegewicht beträgt 247,3 mg. Fenchelhonig wird als traditionelles Hausmittel bei Erkältungen und bei Störungen des Magen-Darm-Traktes eingesetzt. In Fencheltee können – wie in anderen teeähnlichen Erzeugnissen auch – die Stoffe Methyleugenol und Estragol nachgewiesen werden. Tierversuche haben gezeigt, dass von diesen beiden Stoffen ein Krebsrisiko ausgeht, weswegen das Bundesinstitut für Risikobewertung eine Empfehlung verfasst hat, dass die Konzentration der beiden Stoffe so gering wie möglich sein sollte. Dieser Empfehlung hat sich auch der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der EU angeschlossen. Die Situation ist insbesondere deshalb problematisch, da Fencheltee oft von Schwangeren, Säuglingen und Kleinkindern in nicht geringen Mengen konsumiert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Hethiter verwendeten Fenchel (ZÁ.AḪ.LI oder marašanha) in einem Ritual, in dem zerstörte feindliche Städte verflucht wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Trivialnamen.", "content": "Für den Fenchel (mittelhochdeutsch unter anderem \"vënchel\") bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Brodsamen (Augsburg), Enis (St. Gallen), Femis (Augsburg), Fenchil (althochdeutsch), Fenckel (mittelhochdeutsch), Fencol (mittelhochdeutsch), Fengel (mittelhochdeutsch), Fenichal (mittelhochdeutsch), Fenikraut (mittelhochdeutsch), Fenichil (althochdeutsch), Fenikl (Österreich), Fenis (Memmingen), Femkel (mittelhochdeutsch), Fenkel (Bern), Fenköl (Holstein, Unterweser), Fennchal, Finchel (Siebenbürgen), Finechel, Frauenfenchel, Phenchel (mittelniederdeutsch), Vencol (mittelniederdeutsch), Venecol (mittelniederdeutsch), Venekol (mittelniederdeutsch), Venekolt (mittelniederdeutsch), Venichel, Venkel (mittelniederdeutsch), Vinkel und Wenchil (mittelniederdeutsch).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fenchel (\"Foeniculum vulgare\") ist die einzige Pflanzenart der Gattung Foeniculum innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Es ist eine heute weltweit verbreitete Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze. Eine alte deutsche Bezeichnung für mehrere würzige Doldenblütler ist Köppernickel.", "tgt_summary": "茴香(学名:',英语:Fennel),也被称为小茴香、甜茴香。为伞形科茴香属的开花植物种。原产于地中海沿岸与东南亚的原生种,但目前已广泛被种植在世界许多地方,特别是在海岸附近干燥的土壤。", "id": 1601682} {"src_title": "Motorsport", "tgt_title": "動力運動", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge um 1900.", "content": "Der Motorsport entwickelte sich im ausgehenden 19. Jahrhundert aus Wettfahrten der ersten Besitzer von Kraftfahrzeugen. Aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse sowie der noch nicht ausreichend entwickelten Fahrzeugtechnik waren insbesondere die Zuverlässigkeit und Widerstandskraft der Kraftfahrzeuge zu bestätigen. Bei Wettfahrten gegen Reiter, Fahrradfahrer und Eisenbahnen konnten zwar höhere Spitzengeschwindigkeiten erzielt werden, die Ausdauergeschwindigkeiten jedoch waren angesichts häufiger Probleme noch nicht zufriedenstellend. Mangels Tankstellennetz wurde der Kraftstoff in kleinen Mengen aus Apotheken bezogen. Obwohl diese Aktivitäten meist eine große öffentliche Resonanz nach sich zogen, hielten die Hersteller von motorbetriebenen Fortbewegungsmitteln zunächst von diesen Veranstaltungen Abstand, da ihre Fahrzeuge vor allem den Fahrkomfort zum Zweck hatten und nicht für die Austragung von Rennen konzipiert waren. Bis man die Werbewirksamkeit von Rennerfolgen registrierte, setzte man zunächst normale „Serienprodukte“ ein. Erst nach diversen Erfolgen begann sich die Motorrad- und Automobilindustrie dann langsam aus der Fahrradindustrie heraus zu entwickeln. Ähnlich wie bei Radrennen (Tour de France) wurden auch Rennen mit Automobilen oder Motorrädern von meist großen Tageszeitungen (L ́Equipe, Daily Telegraph, Chicago Tribune etc.) ausgeschrieben. Dabei handelte es sich um strapaziöse Rundfahrten oder Rennen von einer Großstadt zur anderen. Das erste Rennen mit Automobilen führte am 22. Juli 1894 von Paris nach Rouen; das erste Bergrennen am 31. Januar 1897 von Nizza aus über insgesamt 17 Kilometer hinauf zum Bergdorf La Turbie. Das Rennen von Paris nach Madrid wurde im Jahre 1903 nach mehreren Todesfällen vorzeitig abgebrochen. Unter anderen war einer der Renault-Brüder verunglückt. Man beschränkte sich danach meist auf kürzere Kurse, die jedoch mehrmals durchfahren wurden, etwa beim ersten Grand Prix bei Le Mans im Jahre 1906. So entstanden neben Straßenrennen die Rundstreckenrennen. Das längste Autorennen von New York über Peking nach Paris im Jahre 1908 führte über mehr als 21.000 Kilometer durch meist unwegsames Gelände. Nur ein halbes Dutzend Autos nahmen damals daran teil, der schwächste Wagen hatte nur ganze 15 PS. Der Sieger, George Schuster, war 169 Tage unterwegs.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Waren es vor dem Ersten Weltkrieg Motive wie die Demonstration von Standfestigkeit und Ausdauer, so bestimmte die Zwischenkriegszeit das Motiv des Geschwindigkeitsrausches. Die Motoren waren inzwischen insbesondere durch die für den Luftkrieg weiterentwickelten Motoraufladungen zu höheren Leistungen fähig, als es für den normalen Straßenverkehr notwendig war. So wurden erstmals spezielle Rennstrecken erbaut, die hohe Geschwindigkeiten zuließen, etwa die AVUS in Berlin mit ihren beiden langen Geraden und einer überhöhten Kurve oder Monza in Italien, ebenfalls mit überhöhten Kurven. Im belgischen Spa-Francorchamps wurde ein dreieckiger Kurs aus Landstraßen durch Einführung von Ortsumfahrungen für hohe Geschwindigkeiten ausgebaut. Der technische Fortschritt ging jedoch schneller voran, als man sich etwa 1934 bei der Einführung von neuen Regeln für den Grand-Prix-Rennsport vorstellen konnte. Schon 1937 erreichten die Rennwagen Leistungen von über 500 PS und Spitzengeschwindigkeiten über 300 km/h, bei Rekordfahrten gar über 400 km/h. Auch bei den Motorrädern steigerten sich die Geschwindigkeiten: 1929 erreichte Bert le Vack mit 207,73 km/h Weltrekord, 1937 sorgte Eric Fernihough auf einer Brough Superior mit J.A.P.-Motor mit 273,244 km/h wieder für einen Weltrekord.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg musste noch einige Zeit weiter auf Vorkriegsniveau gefahren werden. Jedoch bereits in den frühen 1950er Jahren zeichnete sich eine neue technische Motorengeneration ab. Ende der 1950er Jahre kamen dann Verkleidungen bei den Motorrädern und stromlinienförmige Karosserien bei den Automobilen auf. Ab den 1960er Jahren erlaubten bessere Fahrwerke und Reifen auch für relativ schwach motorisierte Fahrzeuge hohe Geschwindigkeiten auf kurvenreichen Rennstrecken. Ein neues Problem entstand: die Sicherheit für Teilnehmer und Zuschauer. Es kam zu schweren Unfällen mit zahlreichen Toten. Rennveranstaltungen wurden verboten, Werkrennteams zogen sich aus dem aktiven Motorsport zurück. Der Rennsport blieb sehr gefährlich. Erst Ende der 1960er Jahre bekam man durch Umbau der Rennstrecken (Schaffung von Auslaufzonen) sowie die Einführung von Sicherheitsgurten, Überrollbügeln, feuerfester Kleidung usw. sowohl in den Profiklassen als auch im immer stärker werdenden Breitensportbereich das Verletzungsrisiko so weit in den Griff, dass Ende der 1970er Jahre Personenschäden für Fahrer oder gar Zuschauer zurückgingen.", "section_level": 2}, {"title": "Zuschauerzahlen.", "content": "Auch ein Wandel im Zuschauerbereich ergab sich im Laufe der Zeit. Vor dem Ersten Weltkrieg fuhr man ausschließlich auf Schotterstraßen oder auf Rennkursen mit Betonbahnen. Die Zuschauer konnten bei freien Strecken buchstäblich auf der Straße stehen; bei den Rundstrecken gab es bereits Tribünen. In der Zwischenkriegszeit war es nicht viel anders. Jedoch gab es auch schon etliche Rennen auf Betonstrecken. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten Rennen wahre Zuschauerbooms: Weit über 100.000 Zuschauer säumten die Rennstrecken. Dicht gedrängt standen sie an den Straßenrändern, und häufig grenzte es an ein Wunder, dass nichts passierte. Der Grenzlandring bei Mönchengladbach beispielsweise sah bei jedem der insgesamt fünf von 1948 bis 1952 ausgetragenen Rennen zwischen 200.000 und 300.000 Zuschauer; er war am 31. August 1952 mit mindestens 13 Toten (einigen Quellen zufolge soll es noch einen 14., unbekannten Toten gegeben haben) und 42 Verletzten aber auch der Schauplatz des bis heute fatalsten Rennsportunfalls Deutschlands. Rückläufige Besucherzahlen Ende der 1950er-, Anfang der 1960er-Jahre führten zum Aus zahlreicher Rennveranstaltungen. Bis in die 1960er-Jahre konnten Zuschauer noch förmlich hautnah an den Rennstrecken stehen und durch die Fahrerlager wandern. Hinsichtlich der Nähe zu den Strecken wurden die Veranstalter jedoch zunehmend – zumindest in Deutschland – ihrer Verantwortung bewusst (s. o. Unfälle mit Zuschauern) und installierten Fangzäune, Auslauf- und Sicherheitszonen. Teilweise erfolgten auch Zutrittsverbote zu den Fahrerlagern. Dies variiert aus Sicht der Zuschauer wesentlich von Sportart zu Sportart. Durchgehend verschlechtert haben sich die Möglichkeiten, unmittelbare Kontakte mit den Sportlern selbst, insbesondere im kommerziellen Bereich, aufzunehmen. Heutzutage haben sich vor allem die internationalen Motorrad-Grand-Prix und Formel-1-Läufe, als straff organisierte kommerzielle Ereignisse, weit von den Ursprüngen des Motorsports entfernt, auch was die Zuschauerzahlen betrifft. Anders stellt sich das bei mehr dem Breitensport zuzuordnenden Veranstaltungen dar, z. B. Motocross, Rallye 200, aber auch bei der Rallye Deutschland als WM-Lauf, bei Kartrennen oder beim Automobil-Slalom.", "section_level": 3}, {"title": "Rechtliche Situation in Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinnützigkeit.", "content": "Während zunächst die Rechtsmeinung herrschte, Motorsport sei kein Leistungssport, weil die eigentliche sportliche Leistung von den motorisierten Sportgeräten ausginge, erfüllt Motorsport inzwischen in der Regel die Voraussetzungen für die Gemeinnützigkeit (vgl. Bundesfinanzhof v. 29. Oktober 1997, Az. IR 13/97, BStBl II 1998 S. 9).", "section_level": 2}, {"title": "Naturschutz.", "content": "Durch zunehmende naturschutzrechtliche Bestimmungen werden die Genehmigungsverfahren für Motorsportveranstaltungen außerhalb abgegrenzter Sportanlagen komplizierter. Es ist allerdings möglich, auch Motorsport mit naturschutzrechtlichen Belangen zu verbinden. Ein erhebliches Problem stellen oft große Zuschauerzahlen dar, die eine Landschaft mehr belasten können, als die Motorsportgeräte es tun. Siehe auch DMSB-Umweltrichtlinien. Der Beirat für Umwelt und Sport beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit stellt Motorsport pauschal als nicht naturverträglich dar. In einem Statement äußert er die Auffassung, hinsichtlich des Begriffes der Natur- und Landschaftsverträglichkeit sportlicher Betätigungen in der freien Natur gelte, dass den naturschutzgesetzlichen Bestimmungen genügende sportliche Betätigungen natur- und landschaftsverträglich seien, es sei denn sie erfolgen mittels Verbrennungsmotoren. Nicht eingeschlossen seien An- und Abreise.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Motorsport umfasst alle Sportarten, die das möglichst schnelle oder auch geschickte Bewegen motorgetriebener Fahrzeuge durch ihre Fahrer zum Ziel haben. Im Wesentlichen sind dies Automobilsport sowie Kartsport, Motorradsport und Motorbootrennen. Daneben zählen aber auch noch Wettbewerbe mit Spezialfahrzeugen wie beispielsweise Traktoren (Tractorpulling), Lastkraftwagen (Truck Racing) oder Flugzeugen (Luftrennen) zum Motorsport.", "tgt_summary": "动力运动(英语:motorsport或英语:motorsports)是一种以集团形式使用机动车为主的竞争赛事,不论是竞速或非竞速竞赛皆属之。另外英文中的MotoSport也可指摩托车比赛以及包括像是摩托车越野赛的越野竞速。", "id": 1565338} {"src_title": "Lausitz", "tgt_title": "卢萨蒂亚", "src_document": [{"title": "Basisdaten.", "content": "Die Lausitz bedeckt eine Fläche von etwa 13.000 km2 und hat rund 1,3 Mio. Einwohner, davon etwa 350.000 in Polen. In Sachsen zählen zur Oberlausitz der Landkreis Görlitz sowie der größte Teil des Landkreises Bautzen (dessen Stadt Lauta die einzige Niederlausitzer Ortschaft in Sachsen darstellt). In Brandenburg gehört zur Oberlausitz der Süden des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Zur brandenburgischen Niederlausitz gehören die Landkreise Oberspreewald-Lausitz (bis auf zwei Gemeinden im äußersten Südwesten) und Spree-Neiße, Teile der Landkreise Elbe-Elster, Dahme-Spreewald und Oder-Spree sowie die kreisfreie Stadt Cottbus. In Polen zählen die Landkreise Zgorzelec und Lubań in der Woiwodschaft Niederschlesien sowie der Landkreis Żary und Teile der Landkreise Żagań und Krosno in der Woiwodschaft Lebus zur Oberlausitz.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Die Lausitz unterteilt sich in zwei landschaftlich völlig unterschiedliche Teile, die Ober- und Niederlausitz.", "section_level": 1}, {"title": "Niederlausitz.", "content": "Die Niederlausitz wird im Nordwesten durch den Fläming und im Westen durch die Schwarze Elster begrenzt, im Osten reicht sie bis nach Polen. Die östliche Grenze ist dort in etwa der Bober. Nördlichster Punkt ist Eisenhüttenstadt. Die Niederlausitz ist größtenteils ein Tiefland, das ursprünglich von ausgedehnten Mooren, Bruchwäldern und Buchen-Eichenwäldern bedeckt war. Im 19. Jahrhundert wurden verbreitet Kiefernforste angepflanzt.", "section_level": 2}, {"title": "Oberlausitz.", "content": "Die Grenze zwischen Ober- und Niederlausitz bzw. die nördliche Grenze der Oberlausitz verläuft nahezu entlang einer Linie Hoyerswerda – Weißwasser und deckt sich dann nahezu mit dem Verlauf der Schwarzen Elster. Die westliche Grenze der Oberlausitz bildet in etwa die Bundesautobahn 13 zwischen Ruhland und Dresden, die östliche Grenze ist der Fluss Queis in Polen. Die Oberlausitz zeigt ein ganz anderes Landschaftsbild als die Niederlausitz, sie führt vom Oberlausitzer Heideland nördlich von Kamenz, Bautzen und Görlitz über das Oberlausitzer Gefilde sowie dem Oberlausitzer Bergland (etwa südlich der Linie Bischofswerda – Löbau) bis hoch zum Lausitzer Gebirge mit dem Zittauer und dem Jeschkengebirge. Daran schließt sich das Isergebirge (höchste Erhebung: Tafelfichte, ) in Tschechien an, welches nicht mehr zur Lausitz hinzugezählt wird. Der westliche Bereich der ehemaligen Kreise Hoyerswerda, Kamenz und Bischofswerda wird ungeachtet seiner Zugehörigkeit zur Oberlausitz auch als Westlausitz bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Naturräume.", "content": "Landschaften bzw. Naturräume der Lausitz sind der Spreewald, Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, Lausitzer Becken- und Heideland, Oberlausitzer Heideland, Oberlausitzer Bergland, Westlausitzer Hügel- und Bergland einschließlich Dresdner Heide, Sächsisch-Böhmisches Kreidesandsteingebiet mit dem dazugehörigen Zittauer Gebirge. Auf tschechischer Seite schließt sich das Lausitzer Gebirge an. Seit Beginn der 1990er Jahre entsteht durch die Rekultivierung des Lausitzer Braunkohlerevieres das Lausitzer Seenland als Bergbaufolgelandschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Naturparks.", "content": "Ausgewiesene Naturparks sind der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, der Naturpark Niederlausitzer Landrücken und das Zittauer Gebirge.", "section_level": 3}, {"title": "Städte der Lausitz.", "content": "\"(In Klammern sind die Städte in sorbischer Sprache genannt.)\" Hauptorte der Niederlausitz sind Cottbus \"(Chóśebuz)\", Calau \"(Kalawa)\", Eisenhüttenstadt (ehemaliges Fürstenberg bzw. Stalinstadt), Guben \"(Gubin)\", Forst (\"Baršć\"), Luckau \"(Łukow)\" – die historische Hauptstadt der Niederlausitz, Finsterwalde \"(Grabin)\", Senftenberg \"(Zły Komorow)\", Spremberg \"(Grodk)\", im polnischen Teil Żary \"(\"Sorau;\" Žarow)\", im Spreewald Vetschau/Spreewald \"(Wětošow)\", Lübben \"(Lubin)\", Verwaltungszentrum des Markgraftums (Nieder-)Lausitz, Lübbenau/Spreewald \"(Lubnjow)\". Für die Oberlausitz sind die Sechsstädte Bautzen \"(Budyšin)\" als Verwaltungszentrum, Görlitz (\"Zhorjelc\"; der polnische Teil heißt Zgorzelec) als größte Stadt, Lubań \"(Lauban)\", Zittau \"(Žitawa)\", Löbau \"(Lubij)\" und Kamenz \"(Kamjenc)\" bedeutend, des Weiteren auch Bischofswerda (\"Biskopicy\"), Niesky \"(Niska)\", Hoyerswerda \"(Wojerecy)\", Weißwasser/O.L. \"(Běła Woda)\" und Bad Muskau \"(Mužakow)\". In der Oberlausitz sind auch die im südlichen Teil gelegenen Städte und Dörfer mit ihrem reichen architektonischen Schatz an historischen Umgebindehäusern interessant, u. a. Ebersbach-Neugersdorf, Großschönau, Wehrsdorf, Sohland an der Spree, Taubenheim/Spree und Obercunnersdorf.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung und Sprache.", "content": "In der Frühphase der Völkerwanderungszeit wanderten germanische Hermunduren in die Lausitz ein und assimilierten die dortige Vorbevölkerung. Sie wanderten zur Zeit der großen Völkerwanderung zum großen Teil nach Thüringen ab. Der Rest der germanischen Bevölkerung vermischte sich mit den neu hinzukommenden slawischen Sorben, die die nunmehr nur noch dünn besiedelten Gebiete in Besitz nahmen. Die Frage, ob die Lausitz von deutscher oder slawischer Seite christianisiert wurde, ist umstritten. Nach der ersten deutschen Eroberung im 10. Jahrhundert blieb die slawische Bevölkerung in der Lausitz wohnen; nach der zweiten, endgültigen Angliederung an das ostfränkische Reich 1031 (Frieden von Bautzen mit Polen) kam es dann langsam zur Ansiedlung deutscher Siedler, vor allem dort, wo Platz war, also im Lausitzer Bergland und in freien Gefildestellen. Getragen von der slawischen Bevölkerung, erlebte der Landesausbau eine Konjunktur, was zu einem starken Anwachsen der slawischen Bevölkerung führte. Es kam zu häufiger Vermischung der Bevölkerung, und so ist das heutige Siedlungsbild entstanden. Die Gebirgsgebiete sind fast durchgängig deutsch besiedelt. Die deutsche Bevölkerung ist in der Oberlausitz überwiegend thüringischer, meißnischer und fränkischer, in der Niederlausitz überwiegend niedersächsischer Herkunft. Das Gefilde ist ein gemischtnationaler Raum. Vor allem auf dem Lande außerhalb von Bautzen und Cottbus stellten die Sorben bis ins 20. Jahrhundert die Mehrheit der Bevölkerung und somit einen wesentlichen Bestandteil der Lausitzer Tradition und Identität. Im Laufe des späten 19. und 20. Jahrhunderts gerieten sie vor allem durch Assimilation und Sprachwechsel hin zum Deutschen in die Minderheit; Mehrheitsgebiete gibt es heute nur noch im Raum nordwestlich von Bautzen (Gemeinden am Klosterwasser). Kriegsbedingt musste die Lausitz einen großen Bevölkerungsandrang vor allem aus Schlesien verkraften, welcher in etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachte und weiter zur sprachlichen Assimilation der Sorben beitrug. Durch die verstärkte Industrialisierung der Nieder- und Oberlausitz in den Jahren von 1955 bis 1989 verzeichneten die Räume Cottbus, Hoyerswerda, Weißwasser, Guben, Eisenhüttenstadt und Senftenberg ein rasantes Bevölkerungswachstum. Insbesondere Fachkräfte aus Mecklenburg, dem Erzgebirge und Thüringen wurden sesshaft. Die Umstrukturierung der Industrie führt gegenwärtig in der gesamten Lausitz (Ausnahme Landkreis Dahme-Spreewald) zu einer Abwanderung vieler Einwohner. Die sorbische Sprache ist trotz allem bis heute im Alltag dieser Regionen präsent (sorbische Kultureinrichtungen und Schulen, zweisprachige Straßen- und Ortsschilder, Rundfunk usw.). Sie wird unterschieden in Niedersorbisch und Obersorbisch. Der Gebrauch des Sorbischen ist in den letzten 100 Jahren allerdings stark zurückgegangen. Wichtige Gründe für diese Entwicklung sind die Industrialisierung, v. a. der Braunkohletagebau und die damit verbundene Zuwanderung vieler Deutschsprachiger seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts, andererseits auch die deutschnationale Politik von Staat und evangelischer Kirche v. a. im Kaiserreich und unter nationalsozialistischer Herrschaft sowie natürliche Assimilationsfaktoren. Die (deutschen) Lausitzischen Dialekte kommen in mehreren Varianten vor.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Internationale Unternehmen sind für die Lausitzer Wirtschaft strukturbestimmend. Dabei spielen der Braunkohletagebau, die Energieerzeugung, die Stahlindustrie, die chemische Industrie, der Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau sowie die Industrieforschung eine besondere Rolle. Für das gesamte Bundesgebiet bedeutend ist die weiter wachsende Erzeugung von Elektroenergie in der Lausitz; der Anteil an der deutschen Erzeugerleistung lag 2018 bei 10 Prozent. Die Lausitz gilt im Vergleich als strukturschwach. Der Direktionsbezirk Dresden, der neben dem Ballungsraum Dresden die Oberlausitz umfasst, erreicht im europäischen BIP-Vergleich einen Indexwert von 87,7 (EU-27-Durchschnitt entspricht 100), während Dresden allein einen Wert von etwa 121 erreicht. Die Lausitz bestimmte damit in der Wirtschaftspolitik der Europäischen Union auch die Förderwürdigkeit von Dresden, andererseits erschwert seit der EU-Osterweiterung nun Dresden die Förderfähigkeit der südlichen Lausitz. Je nach Abgrenzung reicht die Westlausitz selbst auch bis nach Dresden hinein. Die Niederlausitz wird der wesentlich weitflächigeren nicht-administrativen NUTS-Region \"Brandenburg-Südwest\" zugeordnet, die auch Potsdam und den Fläming umfasst. Große Unternehmensniederlassungen (Stand 06/2010): Gegenwärtig wachsen in der Ober- und Niederlausitz neue mittelständische Technologie-Unternehmen heran, die auf internationalen Märkten zunehmend erfolgreich sind. Der Waggonbau ist seit etwa 160 Jahren Bestandteil der Lausitz. Mit den Waggonbaufabriken in Görlitz, in Bautzen und in Niesky werden auch heute Reisezugwagen, Straßenbahnen und Güterwagen produziert. Dazu gehören z. B. alle Doppelstockwagen der Deutschen Bahn, die früheren Schnelltriebwagen Bauart Hamburg und der Bauart Görlitz, Berliner S-Bahnwagen, der ICE-T, Niederflurgelenktriebwagen der Straßenbahn in Dresden und viele Güterwagen. Im AW Cottbus der Deutschen Bahn erfolgt die Instandhaltung von Lokomotiven. Traditionell stark ist der Dienstleistungssektor in dem Bereich Tourismus im Zittauer Gebirge und im Spreewald. Überregionale Bedeutung hat auch die Lebensmittelindustrie (Spreewälder Gurken, Bautz'ner Senf, Cottbuser Mayonnaise, Liebesperlen, Fürst-Pückler-Eis). Die öffentliche Verwaltung in der Lausitz beschränkt sich auf hoheitliche Aufgaben für Berlin, Brandenburg und Sachsen. Verwaltungs- bzw. Strafverfolgungsaufgaben für das gesamte Bundesgebiet nehmen folgende Einrichtungen wahr:", "section_level": 2}, {"title": "Energie und Rohstoffe.", "content": "In einer Kupferlagerstätte zwischen Spremberg, Graustein und Schleife sollten ab 2017 aus einer Tiefe von mehr als 1000 Metern Kupfererz mit einem Anteil von etwa 20 Prozent Gold, Silber, Zink, Blei, Platin und andere Mineralien gefördert werden. Die Ergiebigkeit der Lagerstätte soll etwa 15 Tonnen Gold und etwa 1,5 Millionen Tonnen Kupfer betragen. In der Lausitz waren und sind mehrere Braunkohle-Großkraftwerke in Betrieb. Das Kraftwerk Jänschwalde ist das drittgrößte gemessen an der elektrischen Leistung in Deutschland. Liste von Kohlekraftwerken in der Lausitz: An Solarkraftwerken aus Photovoltaikanlagen befinden sich in der Lausitz der Solarpark Finsterwalde (82 MW), der Solarpark Lieberose (52 MW) und der Solarpark Senftenberg (78 MW). Zusammen mit dem bis jetzt größten Solarkraftwerk Finowfurt (84 MW) im nördlichen Brandenburg können die vier größten Solarparks Deutschlands 296 MW in das Stromnetz einspeisen (Stand 2012).", "section_level": 2}, {"title": "Strukturwandel.", "content": "Die Lausitz gehört zu den Regionen, die vom Kohleausstieg besonders betroffen sind. Der erforderliche Strukturwandel erfordert Konzeptionen und Förderung. Mehrere Verbände beschäftigen sich mit dem Strukturwandel in der Lausitz: Die \"Lausitzrunde\" aus 23 Bürgermeistern und Amtsdirektoren stellte Forderungen an die Politik. Auf Initiative der Handelskammer Cottbus wurde die \"Innovationsregion Lausitz GmbH\" gegründet, die innovative Projekte und Ideen bündelt und weiter entwickelt. Die \"Wirtschaftsregion Lausitz GmbH\" (ehemals \"Energieregion Lausitz-Spreewald GmbH\"), eine interkommunale Wirtschaftsförderung mit Cottbus und fünf Landkreisen in Brandenburg und Sachsen, bringt als Regionalpartner des Bundes modellhafte Maßnahmen in die Umsetzung und erarbeitet im Projekt \"Zukunftswerkstatt Lausitz\" ein gemeinsames Leitbild sowie eine klare Entwicklungsstrategie für die Region.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Hauptverkehrsachse war die Via Regia, die zwischen Königsbrück und Lauban die Lausitz von West nach Ost durchzog. Während der industriellen Revolution entwickelten sich die durch die Lausitz führenden Bahnlinien zu wichtigen Hauptverkehrsachsen in Deutschland: Im neuen europäischen Verkehrssystem erhalten sie nach den Planungen der EU und gemäß dem aktuellen Bundesverkehrswegeplan ihre alte Bedeutung zurück. Für den motorisierten Durchgangsverkehr verlaufen die Autobahnen A 4 (Dresden–Breslau) und A 15 (Berlin–Breslau, in Polen: A 18) in West-Ost-Richtung sowie die A 13 (Dresden–Berlin) in Nord-Süd-Richtung.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Das Lausitzer Seenland und die existierenden Schlösser und Parks bilden eine Basis für den Tourismus in der Lausitz. Zur Verbesserung der Förderung und Vermarktung haben sich grenzübergreifend neun Parks zum Europäischen Parkverbund Lausitz zusammengeschlossen. In dieselbe Richtung weist die Fusion der Tourismusverbände Niederlausitz und Lausitzer Seenland zur \"Tourismusregion Lausitz\".", "section_level": 2}, {"title": "Bildung und Forschung.", "content": "In der Lausitz gibt es vier Hochschulstandorte: Industrie- und Hochschulforschung konzentrieren sich in der Lausitz auf die Gebiete:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als „Lausitzen“ wurden früher zwei verschiedene aneinandergrenzende Länder bezeichnet. Gegenwärtig wird häufiger der Singular Lausitz für beide Regionen gemeinsam verwendet, obwohl er eigentlich nur für \"das Land der Lusitzi\" – die Niederlausitz (Mark Lausitz) – galt, während die Oberlausitz, das Land der Milzener, noch andere Namen, zum Beispiel Sechsstädteland, führte und erst seit Ende des 15. Jahrhunderts ebenfalls so heißt. Die Geschichte beider Länder weist viele Parallelen auf. Aufgrund der Tatsache, dass beide Teilregionen aber eigene Teilstaaten waren und teilweise erheblich unterschiedliche Entwicklungen nahmen, sollte jedoch in der Regel eine getrennte Betrachtung erfolgen. 1816 kam die vom Königreich Sachsen abzutretende nordöstliche Hälfte der Oberlausitz zur preußischen Provinz Schlesien. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es von sorbischer Seite Bestrebungen für einen Lausitzer Freistaat; nach dem Zweiten Weltkrieg forderte der in Prag ansässige Sorbische Nationalausschuss die Unabhängigkeit der Lausitz bzw. ihren Anschluss an die Tschechoslowakei. Bei den Verhandlungen zum Einheitsvertrag wurde von Vertretern der Domowina (Dachverband der Sorben der Ober- und Niederlausitz) gefordert, die gesamte Lausitz Sachsen zuzusprechen. Nach Volksbefragungen in den Kreisen Senftenberg, Hoyerswerda und Bad Liebenwerda wurden, teils entgegen den Ergebnissen, nur der Kreis Hoyerswerda und der Kreis Weißwasser sächsisch. Regionalistische Bestrebungen im Zuge der Länderneugliederung von 1990 (Initiative „Für eine ungeteilte Lausitz“) fanden kaum Widerhall. Spremberg (Grodk) war von 1871 bis zum Inkrafttreten des Versailler Vertrags 1920 ein geographischer Mittelpunkt des Deutschen Reiches. Ein Gedenkstein im Ort gibt Auskunft darüber. Unter nationalsozialistischer Herrschaft wurden zahlreiche sorbischstämmige Ortsnamen durch neue deutsche Namen ersetzt. Diese Umbenennungen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zumeist wieder rückgängig gemacht. Die Lausitz war das Energiegewinnungszentrum der DDR und gewinnt gegenwärtig die frühere, überregionale Bedeutung als Energielieferant zurück. Zum einen geschieht dies durch Errichtung von Windkraftanlagen, durch Solarkraft und auch durch die Nutzung des Lausitzer Braunkohlenvorrates entlang des Lausitzer Grenzwalls. Der Tagebau Reichwalde wurde im Jahr 2010 wieder in Betrieb genommen. Die Tagebaurestlöcher werden in der Regel mit Wasser aufgefüllt, wodurch die Seenplatte \"Lausitzer Seenland\" entsteht. Dem Braunkohletagebau mussten in den vergangenen 100 Jahren, vor allem aber nach 1950 fast 26.000 Menschen und dutzende Orte weichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lausitz (von sorbisch \"łuža\", etwa „sumpfige, feuchte Wiesen“;,,, ) ist eine Region in Deutschland und Polen. Sie umfasst den Süden Brandenburgs und den Osten des Freistaates Sachsen sowie Teile der polnischen Woiwodschaften Niederschlesien und Lebus. Die Lausitz gliedert sich von Nord nach Süd in Niederlausitz, Oberlausitz und Lausitzer Gebirge. Heute bildet der Spreewald den nördlichsten Teil der Niederlausitz; ursprünglich reichte sie bis zum Berliner Müggelsee. Vom Lausitzer Gebirge gehört nur der deutsche Teil, der als Zittauer Gebirge bekannt ist, zur Lausitz, nicht aber der tschechische Teil. Die Lausitzer Neiße bildet heute die Grenze zwischen dem deutschen und dem polnischen Teil der Lausitz. Die lateinische Form von Lausitz, \"Lusatia\", entspricht der Bezeichnung in der englischen Sprache und ist in dieser Form, also nur mit „u“ statt „au“, auch Grundlage für den Namen in den romanischen Sprachen.", "tgt_summary": "卢萨蒂亚(;上索布语:Łužyca;下索布语:Łužica;;;拉丁语、英语:Lusatia)是一个位于欧洲大陆中部的地区,其地域横跨德国、波兰及捷克三国的疆界。为德国少数民族索布人的聚居地,时自今日,仍然有寻求索布族独立的组织在这地区活跃着。", "id": 215529} {"src_title": "Herman Hollerith", "tgt_title": "赫爾曼·何樂禮", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hollerith wurde als Kind deutscher Einwanderer in Buffalo im US-Bundesstaat New York geboren. Seine Eltern stammten aus Großfischlingen (bei Landau/Pfalz); sie waren nach dem Pfälzer Aufstand mit ihren zwei Töchtern in die USA ausgewandert. Vater Johann Georg Hollerith (* am 18. September 1808 in Großfischlingen) hatte bis 1848 am Gymnasium Speyer alte Sprachen unterrichtet. Herman besuchte das New Yorker City College. Das Studium der Ingenieurwissenschaften an der Columbia University schloss er 1879 als Bergwerksingenieur ab. Danach wirkte er als \"special agent\" bei der amerikanischen Volkszählung von 1880 mit, für die er einen statistischen Bericht über Art und regionale Verteilung der Energiequellen der Schwerindustrie erstellte. 1882 lehrte er am Massachusetts Institute of Technology; 1883 wechselte er ins US-Patentamt.", "section_level": 1}, {"title": "Lochkartenpatente.", "content": "1884 war er freiberuflich tätig und reichte am 23. September dieses Jahres seine erste Erfindung zur Datenspeicherung ein, die nach einigen Umarbeitungen zu den Lochkarten-Patenten 395781 und 395782 von 1889 führte. Hierbei griff er auf die Konstruktionsideen des französischen Mechanikers Falcon zurück, der seinen Webstuhl mittels eines Holzbrettchens mit Lochkombinationen steuerte, und die Weiterentwicklung dieses Verfahrens durch Jacquard, der das Holzbrettchen durch Lochkarten aus Pappschablonen ersetzte. Hollerith nutzte das ursprüngliche Verfahren zur Steuerung von Maschinen mittels gelochter Karten zur Lösung/Auswertung von organisatorischen Problemstellungen. Ein damaliger Kniff der Eisenbahnschaffner brachte ihn auf die Idee des Lochkarteneinsatzes zur Massendatenerfassung: Sie lochten die Fahrkarten an bestimmten Stellen, um bestimmte Merkmale eines Passagiers, wie Geschlecht und Hautfarbe, festzuhalten. So wurde die mehrfache Benutzung des Tickets durch verschiedene Personen erschwert. Er entwickelte ein System zur Erfassung von Daten auf Lochkarten. Dieses bestand aus der Tabelliermaschine, dem Lochkartensortierer, dem Lochkartenlocher und dem Lochkartenleser. Am 9. Dezember 1888 installierte er die Erfindung im US-Kriegsministerium. Ihr erster Einsatz war die Massenerfassung medizinischer Daten, nicht wie oft kolportiert die Berechnung des US-Zensus zu vereinfachen. Am 8. Januar 1889 meldete er sein System zum Patent an.", "section_level": 2}, {"title": "Maschine.", "content": "Das System (auch Hollerithmaschine genannt) entwickelte er in den späten 1880er-Jahren gemeinsam mit dem Arzt John Shaw Billings ursprünglich zur statistischen Erfassung von Krankheitsfällen in der Bevölkerung, um deren Wehrzustand zu ermitteln. Hollerith gelang es nachfolgend, das Zensusbüro von der Verwendung seiner Maschine bei der amerikanischen Volkszählung 1890 zu überzeugen. Es trug zu einer enormen Beschleunigung der Auszählung bei. In nur zwei Jahren mit 43 Maschinen und 500 Angestellten als Bedienungspersonal gelang die Auswertung des Datenmaterials; zuvor hätte dieselbe Anzahl an Mitarbeitern volle sieben Jahre gebraucht. Hollerith verkaufte seine Maschinen nicht, er vermietete sie an die Volkszählungsbehörde. Sein erster größerer Auftrag außerhalb der Vereinigten Staaten kam aus Russland, wo erstmals eine Volkszählung durchgeführt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Firmen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tabulating Machine Company.", "content": "Nach weiteren Verbesserungen des Systems gründete er schließlich 1896 die \"Tabulating Machine Company\", um seine Erfindung kommerziell zu verwerten. Allerdings verlor er 1905 wegen überzogener Preise seinen besten Kunden, das US-amerikanische Census Bureau, das bis heute alle zehn Jahre Volkszählungen durchführt. Er verklagte das Volkszählungsbüro 1910 wegen angeblicher Patentverletzung und versuchte so, die anstehende Volkszählung zu verhindern – beides vergeblich. 1911 verkaufte Hollerith schließlich seine Gesellschaft für rund 1,21 Millionen Dollar sowie einen über zehn Jahre laufenden Beratervertrag, der mit 20.000 Dollar jährlich dotiert war.", "section_level": 2}, {"title": "Computing Tabulating Recording Corporation.", "content": "\"Tabulating Machine Company\" fusionierte mit der \"Computing Scale Corporation\" und der \"International Time Recording Company\" zur \"Computing Tabulating Recording Corporation (CTR)\".", "section_level": 2}, {"title": "IBM.", "content": "1924 wurde CTR schließlich in International Business Machines Corporation (IBM) umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Hollerith-Maschinen in Deutschland.", "content": "Deutscher Lizenznehmer war ab 1910 die Deutsche Hollerith-Maschinen Gesellschaft DEHOMAG in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Hollerith-Konstante in der Programmiersprache FORTRAN wurde nach Herman Hollerith benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herman Hollerith (* 29. Februar 1860 in Buffalo, New York; † 17. November 1929 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Unternehmer und Ingenieur. Er ist Erfinder des nach ihm benannten Hollerith-Lochkartenverfahrens in der Datenverarbeitung.", "tgt_summary": "赫尔曼·何乐礼(英语:Herman Hollerith,1860年-2月29日-1929年-11月17日)或译赫尔曼·霍尔瑞斯,是一位德裔美籍的统计学家和发明家。基于打孔卡技术,他发明了打孔卡片制表机(Tabulation Machine)。他也是制表机器公司(Tabulating Machine Company)的创办者,该公司是IBM的前身之一。何乐礼被广泛认为是现代机械数据处理之父。 随着他发明的制表机,自动数据处理的时代开启。", "id": 2367812} {"src_title": "O", "tgt_title": "O", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "In der protosinaitischen Schrift ist der Buchstabe das Symbol für ein Auge. Mit der Zeit veränderte sich die Pupille in einen Strich und ist später ganz verschwunden; bereits im phönizischen Alphabet wurde aus dem Augen-Symbol ein Kreis. Bei den Phöniziern erhielt der Buchstabe den Namen 'Ayin (Auge). Der Lautwert des Buchstabens bei den Phöniziern war der stimmhafte pharyngale Frikativ [ʕ], ein Konsonant, der im Deutschen nicht vorkommt. Die Griechen verwendeten diesen Lautwert ebenfalls nicht und übernahmen das 'Ayin anstelle dessen als Buchstaben für den Vokal /o/. Ursprünglich gab es im Griechischen nur ein Symbol für O, das direkt vom 'Ayin abgeleitet war, dieses Symbol stand sowohl für [o] als auch [oː]. In der Ionischen Variante der griechischen Schrift wurde später für [oː] ein neuer Buchstabe eingeführt, der eine Modifikation des ursprünglichen O war. Das ursprüngliche O bekam den Namen Omikron (kleines O) und behielt seine Stellung im Alphabet, der lange O-Laut den Namen Omega (großes O) und wurde am Ende des griechischen Alphabets eingefügt. Die Etrusker übernahmen nur den ursprünglichen Buchstaben für O, ebenso die Römer. In beiden Alphabeten behielt es sein Aussehen und den Lautwert [o] bei.", "section_level": 1}, {"title": "Aussprache.", "content": "Im Deutschen wird das O für zwei Laute verwendet: In Fremdwörtern kann das geschlossene o auch kurz sein („M\"o\"dell“ []) und das offene auch lang („W\"a\"llstreet“ []). In anderen Sprachen steht das O gewöhnlich für dieselben Laute bzw. einen davon. Eine Ausnahme bildet das Englische, in dem es je nach Kontext und Dialekt auch als [] („fox“, britisch), [] („fox“, amerikanisch) oder [] („son“) ausgesprochen wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "O bzw. o (gesprochen: []) ist der 14. Buchstabe des klassischen und der 15. Buchstabe des modernen lateinischen Alphabets. Er ist ein Vokal. Der Buchstabe O hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 2,51 %. Er ist damit der 15.-häufigste Buchstabe in deutschen Texten und somit der seltenste Vokal.", "tgt_summary": "O, o 是拉丁字母中的第15个字母。", "id": 1212783} {"src_title": "Stapelverarbeitung", "tgt_title": "批处理任务", "src_document": [{"title": "Begriffsherkunft.", "content": "Die Bezeichnung „Stapelverarbeitung“ stammt aus der Anfangszeit der Datenverarbeitung, als interaktive Verarbeitung noch nicht möglich war. Datensätze lagen damals häufig in Form von Lochkarten vor und wurden vom jeweiligen Computerprogramm – dessen Programmcode oft ebenfalls als Lochkartenstapel vorlag – als Kartenstapel () nacheinander abgearbeitet. Als später die Lochkarte von anderen Speichermedien, z. B. Magnetbändern und Plattenlaufwerken, abgelöst wurde und auch interaktives Arbeiten mit dem Dialogcomputer möglich wurde (mit direkten Eingaben über ein Terminal), blieb der Begriff erhalten und wird bis heute für nicht-interaktive Datenverarbeitung verwendet: Man gibt einen Auftrag vor; dieser wird vom Computer mit allen dazugehörenden Daten „ohne Eingriff des Benutzers der Reihe nach abgearbeitet“. Auch die Arbeitsergebnisse liegen bei dieser Verarbeitungsform i. d. R. als ‚Menge‘ (ebenfalls ) vor, zum Beispiel als Belege, Listen (Berichte), neue oder geänderte Datenbestände usw.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten der Stapel-/Batchverarbeitung.", "content": "Der Begriff ‚Stapelverarbeitung‘ hat zwei voneinander abweichende Bedeutungen:", "section_level": 1}, {"title": "Verarbeiten von Systemkommandos.", "content": "Der Begriff ‚Stapelverarbeitung‘ wird häufig für das Abarbeiten \"betriebssystemnaher Dienste und Aufgaben\" verwendet. In diesem Zusammenhang ist v. a. durch MS-DOS der Begriff \"Batch-Datei\" oder \"Batch-File\" bekannt geworden. Batch-Dateien enthalten eine Reihe von Befehlen, welche die Betriebssystem-Funktionen nutzen; diese werden durch das Ausführen der Batchdatei Schritt für Schritt abgearbeitet. Bei DOS/Windows werden die Batch-Dateien üblicherweise mit der Dateinamenserweiterung codice_1 oder codice_2 versehen. Unter Windows können sie durch einen Doppelklick gestartet werden. Bei Unix bezeichnet man Batchdateien als \"Shellskript\". Diese sind wesentlich leistungsfähiger als die ersten DOS-Batch-Programme (bis \"Windows 9x\", siehe auch codice_3), da unter Unix mehr Betriebssystem-Befehle oder -Werkzeuge zur Verfügung stehen. Beim Macintosh von Apple werden diese Programme \"AppleScript\" genannt. Das aktuelle System macOS ist ebenfalls eine Unix-Variante und kennt auch Batch-Dateien im üblichen Sinn. GNUstep verwendet \"StepTalk\", ein Smalltalk-Framework. Insgesamt findet der Begriff \"Skript\" auch für Batch-Programme immer mehr Verwendung.", "section_level": 2}, {"title": "Verarbeitung von Daten im Stapelbetrieb.", "content": "In der \"kommerziellen Datenverarbeitung\" bezeichnet ‚Stapelverarbeitung‘ das automatische, sequentielle und vollständige Abarbeiten der in einer oder mehreren Eingabedatei(en) enthaltenen Daten. Das Programm läuft dabei nach dem Start vollkommen selbstständig und i. d. R. ohne jegliche Benutzerinteraktion ab; Ausnahmen könnten z. B. Fehlersituationen mit der Notwendigkeit von Operator-Eingriffen sein. Es stellt seine Ergebnisse in Form von Dateien oder (über Insert / Update / Delete) in Datenbanken oder über andere Ausgabegeräte (z. B. Drucker) zur Verfügung. Die \"Struktur von Stapelprogrammen\" folgt häufig standardisierten Konzepten, zum Beispiel der normierten Programmierung, weil der Ablauf in der internen Verarbeitung – bis auf aufgabenspezifische Details – identisch oder ähnlich sein kann.", "section_level": 2}, {"title": "Steuern und Starten von Batch-Jobs.", "content": "Das Starten von Anwenderprogrammen zur Stapelverarbeitung geschieht über sog. Jobs, die von Systemdiensten zur \"Job-Steuerung\" verwaltet werden. Je nach Betriebssystem werden diese Dienste unterschiedlich genannt. Zur Steuerung sind Steuerinformationen nötig, die (z. B. auf IBM-Betriebssystemen) mittels JCL hinterlegt werden. Inhalt dieser Vorgaben sind in erster Linie die jeweiligen Programmaufrufe, ggf. erforderliche Parameter, die Namen (mit Pfad- und Laufwerksangabe) für zu verarbeitende und zu erzeugende Dateien etc. Das Job-Steuerungssystem verwaltet die Jobs und startet sie zu einem definierten Zeitpunkt und/oder nach einem (vorher eingetretenen) Ereignis, z. B. dem erfolgreichen Ende eines vorher ausgeführten Programms. Batch-Jobs werden daher oft lastoptimierend eingesetzt, d. h. dann bearbeitet, wenn wenig interaktive Arbeit anfällt (nachts, am Wochenende). Dies kann gleichermaßen für Anwendungsprogramme und für Systemprogramme (z. B. zur Datensicherung) zutreffen. Die Verarbeitung von Batch-Jobs war lange eine Domäne von Mainframes. Auf Systemen, die unter dem IBM-Betriebssystem z/OS (vormals MVS) laufen, werden sie normalerweise durch eine Steuerungssoftware (z. B. OPC) gesteuert, können aber auch durch einen TSO-Benutzer oder einen bereits laufenden Job oder eine sogenannte Started-Task ausgelöst werden. Bei z/OS sind Batch-Jobs in JCL geschrieben und normalerweise in einem Partitioned Data Set (JCL-Library) mit Recordformat FB und Recordlänge 80 abgelegt. Eine Art von 'Schachtelung' ist durch die Verwendung \"katalogisierter Prozeduren\" möglich. Administrative Arbeiten, welche bei Unix mittels Shellskripten durchgeführt werden, werden bei z/OS heutzutage sehr oft mit REXX-Skripten unter TSO durchgeführt. Die Batch-Jobs werden in erster Linie für automatisierte Verarbeitungen (oft Massenverarbeitungen) eingesetzt. Das Betriebssystem enthält zur Jobsteuerung ein Job Entry Subsystem \"JES2\" oder \"JES3\". Batch-Jobs analog zu denen der z/OS-Mainframes sind inzwischen auch auf Unix-basierten Servern möglich und insbesondere im Hochleistungsrechnen auch üblich. Hierzu werden spezielle Batchjob-Scheduler verwendet, die insbesondere die Herausforderungen von programminterner Parallelität handhaben können. Einfache Stapelverarbeitung ist mittels Cronjobs auf Unix/Linux denkbar. Unter dem Betriebssystem OpenVMS werden Batch-Jobs, die z. B. mittels der Kommandosprache DCL programmiert werden können, durch sogenannte Batch-Queues unterstützt. Diese Queues können auf vielseitige Weise eingerichtet werden und sorgen für eine automatisierte Abarbeitung der Batch-Jobs.", "section_level": 1}, {"title": "Stapelverarbeitungsprogramme unter DOS, OS/2 und Windows.", "content": "Die \"Stapelverarbeitungsprogramme\", auch \"Batch-Skripte\" oder \"Batch-Programme\" genannt, stammen aus der Zeit der PC-kompatiblen DOS-Betriebssysteme und sind bis heute unter allen DOS-, OS/2- und Windows-Versionen ausführbar. Immer wenn häufig die gleichen Befehle ausgeführt werden sollen, bieten sich Stapelverarbeitungsprogramme an, so etwa für automatisierte Anmeldevorgänge. Es ist auch möglich, die Ausführung einzelner Befehlszeilen von einer Bedingung abhängig zu machen. Dafür gibt es Konstrukte wie codice_4 oder codice_5. Neben diesen Bedingungsoperatoren können auch Variablen genutzt, Sprünge ausgeführt und Kommentare geschrieben werden. Unter Windows-NT-basierten Systemen gibt es außerdem sogenannte Befehlserweiterungen, die insbesondere die codice_4- und codice_7-Befehle stark aufwerten, indem sie z. B. auch Vergleiche von Werten anbieten. Mittlerweile wurde auch ein möglicher Nachfolger der codice_3 und der codice_9-Shell unter dem Namen Windows PowerShell von Microsoft veröffentlicht, welcher wesentlich komplexere Stapelverarbeitungsprogramme zulässt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stapelverarbeitung, auch Batchverarbeitung genannt, ist ein Begriff aus der Datenverarbeitung und bezeichnet die Arbeitsweise von Computerprogrammen, bei der die in einem oder mehreren Datenbeständen als Eingabe bereitgestellte \"Menge an Aufgaben oder Daten\" vollständig, automatisch und meist sequenziell verarbeitet wird.", "tgt_summary": "批次处理任务(英语:batch processing),又称批处理任务,是指在计算机上无须人工干预而执行系列程序的作业。", "id": 404693} {"src_title": "Chronik", "tgt_title": "年代记", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Die Chronik als Form der Geschichtsschreibung wurde im Altertum entwickelt. Bereits im alten Orient entstanden kurze chronikalische Werke, wenngleich diese nicht literarisch aufgearbeitet waren und über wichtige Ereignisse knapp berichteten. In der griechisch-römischen Antike entstanden ebenfalls Chroniken, die inhaltlich aber weiter gefasst waren. Zu nennen ist z. B. Apollodor von Athen, Kastor von Rhodos und Dexippos (wenngleich dessen Chronik wohl recht stark der „klassischen Geschichtsschreibung“ angenähert war). Christliche antike Autoren orientierten sich an dem Genre der griechischen Chronistik aus hellenistischer Zeit. Bedeutenden Einfluss für spätere christlichen Geschichtsschreiber hatte die Chronik des Sextus Iulius Africanus. Gerade für die Zeit der Spätantike liefern einige Chroniken, obwohl viele nur knappe Darstellungen boten, wichtige Erkenntnisse. Zu nennen sind unter anderem die Chronik des Eusebius von Caesarea, des Hieronymus, des Hydatius von Aquae Flaviae, des Josua Stylites, des Johannes Malalas oder das Chronicon Paschale. Mit dem Ende der Antike lebte diese Tradition im byzantinischen Reich fort (siehe etwa Georgios Synkellos und Theophanes). Im lateinischen Westen erlebte die Chronik ihre Blütezeit im hohen und späten Mittelalter. Sie stellt sich als Bericht über geschichtliche Vorgänge in zeitlicher Anordnung, jedoch nicht auf der Grundlage der Kalender-Jahre (Annalen), sondern im größeren chronologischen Zusammenhang der Regierungszeiten etwa von Königen und Päpsten dar. Chroniken verfolgen die Absicht, dem Leser einen zeitlich geordneten historischen Überblick zu verschaffen; die von einem explizit christlichen Standpunkt aus verfassten Chroniken versuchen auch, einen Zusammenhang zwischen christlicher Heilsgeschichte und weltlicher Geschichte herzustellen. Nach Inhalt und Reichweite sind Weltchroniken, Kaiser- und Königschroniken, Landeschroniken, Kloster-, Kirchen- und Städtechroniken zu unterscheiden. Die Hauschronik ist eine familiäre, genealogisch ausgerichtete Erinnerungsschrift. Hinzu kamen schließlich die Familienchroniken, die seit der Renaissance in Italien, bald auch in den deutschen Handelsstädten entstehen und ein neues Medium bürgerlichen Selbst- und Traditionsbewusstseins, aber auch eine Vorform der Autobiografie bilden. Mittelalterliche Beispiele von Chroniken sind unter anderem die \"Chronica maiora\" des Isidor von Sevilla (6./7. Jahrhundert), die \"Fredegarchronik\" (7. Jahrhundert), die Chronik des Thietmar von Merseburg (11. Jahrhundert), die \"Chronica sive Historia de duabus civitatibus\" des Otto von Freising (12. Jahrhundert) oder die Weltchronik von Hartmann Schedel (spätes 15. Jahrhundert). Hinzu kommen zahlreiche weitere Werke. Deutschsprachige Chroniken (sieht man vom \"Annolied\" ab) kennt man seit dem 12. Jahrhundert. Schulchroniken begannen im 19. Jahrhundert und zeichneten oft das bis dahin gesammelte Wissen der ortsschulgeschichtlichen Entwicklung auf, um dann detailliert über die aktuelle Schulsituation (schul-)jährlich zu berichten. Neben ihrer historischen Gebrauchsform lebt die Chronik heute auch als populäre Gebrauchsform weiter, so zum Beispiel in Dorf- oder Vereinschroniken. Eine weitere Karriere hat sie als literarisches Strukturmodell besonders in der fiktionalen Erzählprosa gemacht. So zum Beispiel in den \"Buddenbrooks\" von Thomas Mann. Beispiel afrikanischer Chroniken sind etwa die \"Kilwachronik\" (um 1520) oder die \"Patechronik\".", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Formen.", "content": "Durch die rein chronologische Darstellung von Ereignissen unterscheidet sich die Chronik von solchen Geschichtswerken, die das Geschehene unter Herstellung von Bezügen und Zusammenhängen zu verstehen, beschreiben und zu erklären versuchen sowie oft reichere Stilelemente beinhalten (z. B. Reden). Solche Geschichtswerke sind im Mittelalter unter anderem von Gregor von Tours, Ernst von Kirchberg, Fulcher von Chartres, Lambert von Hersfeld, Jean Froissart, Thietmar von Merseburg, Otto von St. Blasien und Matthias von Neuenburg verfasst worden. Bekannte spätmittelalterliche Chronisten aus der Schweiz sind unter anderem Gerold Edlibach, Hans Fründ, Konrad Justinger, Diebold Schilling der Ältere, Diebold Schilling der Jüngere, Werner Schodoler, Christoph Silberysen, Bendicht Tschachtlan und Johann Jakob Wick. Als Publikation ist eine Chronik ein Nachschlagewerk, das nicht nach dem Alphabet, sondern nach der Zeitachse gegliedert ist. Allerdings findet man im Buchhandel unter der Bezeichnung „Chronik“ auch sonstige Darstellungen, die der Chronologie nicht mehr als andere Geschichtswerke folgen. Außereuropäische Formen der Chronik sind z. B.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Chronik (von \"chrónika (biblía)\" zu \"chrónos\",Zeit‘, demnach sinngemäß „Zeitbuch“) ist eine geschichtliche Prosadarstellung, die die Ereignisse in zeitlicher Reihenfolge geordnet darstellt. Chroniken können von knappen, reinen Datenlisten bis hin zu ausführlichen Schilderungen für einzelne Jahresereignisse reichen.", "tgt_summary": "年代记(Chronicle)是一种用年代来排序的来记录历史事实和事件的文献记载方法。通常同时考虑历史上重要事件和本地事件的权重,此用来记录发生的和年代记编纂者的观点。对比故事或历史,可以对作者认为并非重要的事件进行有意义的阐述。", "id": 1611303} {"src_title": "Kurfürst", "tgt_title": "选帝侯", "src_document": [{"title": "Zusammensetzung des Kurfürstenkollegiums.", "content": "Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gehörten dem Kurfürstenkollegium sieben, später neun Reichsfürsten an. Jedem Kurfürsten war eines der Reichserzämter zugeordnet. Zum ursprünglichen Kollegium gehörten: drei geistliche Fürstbischöfe: sowie vier weltliche Fürsten: Im 17. Jahrhundert erlangten zwei weitere Reichsfürsten die Kurwürde: Nachdem Bayern 1777 durch Erbschaft an den Pfalzgrafen bei Rhein gefallen war, erlosch die pfälzische Kurwürde, während die bayerische weiter bestehen blieb. Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 hob die beiden geistlichen Kuren von Köln und Trier auf, der Kurerzkanzler erhielt als Ersatz für das an Frankreich verlorene Mainz das neu geschaffene Fürstentum Regensburg. Vier Reichsfürsten erhielten dagegen die Kurwürde neu. Dies waren: Nachdem das Herzogtum Salzburg im Frieden von Pressburg 1805 an das Kaisertum Österreich gefallen war, ging die mit ihm verbundene Kurwürde auf das neu geschaffene Großherzogtum Würzburg über. Alle Veränderungen seit 1803 wurden jedoch schon 1806 mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation gegenstandslos.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Kurfürstenkollegiums.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von den Ursprüngen bis zur Doppelwahl 1198.", "content": "Die Tradition der freien Königswahl im Ostfrankenreich, dem späteren Heiligen Römischen Reich, begann 911, als der letzte König aus der Dynastie der Karolinger gestorben war. Damals bestimmten die Reichsfürsten, die sogenannten Großen des Reiches, nicht den nach Erbrecht legitimierten karolingischen Herrscher des Westfrankenreichs zum Nachfolger, sondern mit Konrad I. einen der ihren. Dies war zu diesem Zeitpunkt nicht außergewöhnlich, denn auch im Westfrankenreich wurde der König seit 888 von den Großen gewählt. War dieser stark, konnte er aber meist schon zu Lebzeiten die Wahl seines Sohnes zum Nachfolger durchsetzen. Da die seit 987 regierenden Könige aus der Dynastie der Kapetinger über Jahrhunderte Söhne als Nachfolger hinterließen, entwickelte sich das Königreich Frankreich schließlich zu einer Erbmonarchie. Im Ostfrankenreich dagegen kam es immer wieder zu Dynastiewechseln, da viele Könige keinen direkten männlichen Erben hinterließen. 1002, 1024, 1125, 1137 und 1152 wurden Könige gewählt, die zwar meist eng mit ihren jeweiligen Vorgängern verwandt, aber nicht deren Söhne waren. Schon 1002 traten neben Herzog Heinrich von Bayern aus dem Hause der Liudolfinger weitere Mitbewerber auf, die ähnliche verwandtschaftliche Bindungen mit dessen Vorgänger Otto III. aufwiesen. Nach 1024 schien sich die Dynastie der Salier mit vier aufeinanderfolgenden Königen als einzig erbberechtigte zu etablieren, bis auch sie 1125 im Mannesstamm erlosch. In der anschließenden Königserhebung Lothars von Supplinburg setzte sich erstmals das reine Wahlrecht durch. Bei Lothars Tod 1138 war sein Schwiegersohn Heinrich der Stolze sein nach Erbrecht nächster Verwandter. Doch statt auf ihn fiel die Wahl auf den Staufer Konrad III. Auch 1152 wurde nicht der Sohn Konrads, sondern sein Neffe Friedrich Barbarossa gewählt. So wurde mit jeder Kur die Tradition der freien Wahl gestärkt und die erbrechtlichen Traditionsstränge geschwächt. Zur Teilnahme an der Königswahl waren ursprünglich, also seit 911, alle Reichsfürsten berechtigt, die Großen des Reiches. Zwar war nicht genau festgelegt, wer zu diesem Kreis gehörte, es gab aber seit jeher eine kleine Anzahl von Vorwählern \"(laudatores)\", denen eine Vorentscheidung zustand. Zu diesen gehörten nicht notwendigerweise die mächtigsten, sondern die vornehmsten Fürsten des Reichs, die an Rang und Würde dem König am nächsten kamen. Zu ihnen gehörten die drei Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier sowie der Pfalzgraf bei Rhein, weil ihre Territorien auf altem fränkischem Stammesboden lagen. Eine Wahl war nur dann rechtmäßig, wenn auch die Vorwähler ihr zugestimmt hatten. Wahrscheinlich entwickelte sich das spätere Kurfürstenkollegium aus dieser Gruppe von Vorwählern.", "section_level": 2}, {"title": "Allmähliche Herausbildung des Kurfürstenkollegiums.", "content": "Mit dem Tod Kaiser Heinrichs VI. (1165–1197) scheiterte auch dessen Erbreichsplan, der letzte Versuch, das Reich in eine erbliche Monarchie umzuwandeln. Im daraufhin ausbrechenden Deutschen Thronstreit zwischen Staufern und Welfen kam es 1198 zur Doppelwahl zweier Thronkandidaten. Der staufische Kandidat Philipp von Schwaben konnte sich dabei auf die größere Zahl von Wählern berufen. Gegen ihn stand der Kölner Erzbischof Adolf von Altena, der unbedingt seinen Kandidaten Otto von Braunschweig durchsetzen wollte. Der zunächst unterlegene Otto bat Papst Innozenz III. um einen Schiedsspruch. Da seit der Kaiserkrönung Ottos des Großen 962 das deutsche Königtum mit der römischen Kaiserwürde verbunden war, hatten die Päpste stets ein hohes Interesse an einem Mitwirkungsrecht an der deutschen Königswahl. Doch solange der Ausgang des Konflikts offen war, hielt sich der Papst zurück, um nicht auf der Seite des Verlierers zu stehen. Um seiner Entscheidung mehr Gewicht zu verleihen, soll nach neueren Forschungen eine welfische Fürstengruppe um Erzbischof Adolf von Köln vorgeschlagen haben, dass zwei geistliche und zwei weltliche Fürsten – die Erzbischöfe von Köln und Mainz sowie der Pfalzgraf bei Rhein und der Herzog von Sachsen – analog zu einem paritätisch besetzten Schiedsgremium – den entscheidenden Wahlausschuss bilden sollten. Zu diesen vier seien dann zu Beginn des 13. Jahrhunderts jeweils ein weiterer geistlicher und ein weltlicher Fürst getreten: der Erzbischof von Trier und der Markgraf von Brandenburg. Nach älterer Forschungsmeinung soll Innozenz III. die Auffassung vertreten haben, für eine rechtmäßige Wahl sei die Zustimmung der drei rheinischen Erzbischöfe und des Pfalzgrafen bei Rhein unerlässlich, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts um den Herzog von Sachsen und den Markgrafen von Brandenburg erweitert worden seien. Um 1230 stellte der Sachsenspiegel des Eike von Repgow fest: „Bei des Kaisers Kur soll der erste sein der Bischof von Mainz, der zweite der von Trier, der dritte der von Köln.“ Dann folgen die drei weltlichen Fürsten. Dem König von Böhmen spricht das Werk das Wahlrecht noch ausdrücklich ab, „weil er kein Deutscher ist“. Neuere Theorien gehen davon aus, dass er erst ab 1252 zu den Königswählern gezählt wurde, als das Kurkollegium sich als alleinige Wahlinstanz durchgesetzt hatte und Pattsituationen vermieden werden sollten. Erstmals trat das Kurkollegium 1257, nach dem Tod König Wilhelms von Holland, als exklusive Institution in Erscheinung, die alle übrigen Reichsfürsten von der Wahl ausschloss. In einer Doppelwahl bestimmte es Alfons von Kastilien und Richard von Cornwall zu Wilhelms Nachfolger. Jeder Kandidat erhielt jeweils drei Stimmen. Ottokar II., König von Böhmen, gab beiden seine Stimme. Keiner der beiden Gewählten konnte seine Herrschaftsrechte je faktisch ausüben, so dass das Interregnum bis zur Wahl Rudolfs von Habsburg im Jahr 1273 andauerte. Die Zeit des Interregnums stärkte die Position der Kurfürsten erheblich, was sich vor allem im 14. Jahrhundert zeigen sollte. An der Wahl Rudolfs I. hatte auch der König von Böhmen wieder teilgenommen. Seine dauernde Zugehörigkeit zum Kollegium konnte er aber erst 1289 durchsetzen. Während der Hussitenkriege im 15. Jahrhundert ruhte die böhmische Kurwürde erneut. Mit der Wahl von 1308, in der alle sechs anwesenden Kurfürsten Heinrich von Luxemburg zum römisch-deutschen König bestimmten, wurde das neue Selbstverständnis des Kurkollegiums sichtbar. Zusammen mit dem neuen König gab es seine Entscheidung Papst Clemens V. nur noch bekannt, ohne um die päpstliche Approbation zu bitten. Damit machte es deutlich, dass seine Entscheidung für eine gültige Königswahl ausreichte und dass diese keiner zusätzlichen Bestätigung mehr bedurfte. Die Wahl machte zudem deutlich, dass die Kurfürsten nach den Erfahrungen mit Adolf von Nassau und Albrecht I., die beide eine teils gegen die Kurfürsten gerichtete Hausmachtpolitik betrieben hatten, strikt auf die Wahrung ihrer Rechte achteten und vom neuen König verlangten, diese zu respektieren. Der Handlungsspielraum des Königtums wurde dadurch erheblich eingeschränkt, auch wenn Heinrich VII. seine Macht etwa dadurch zu stärken suchte, dass er sich Böhmen als Hausmacht sicherte und in Italien die Erneuerung des Kaisertums anstrebte.", "section_level": 2}, {"title": "Kurverein zu Rhense 1338.", "content": "1338 schlossen sich die Kurfürsten im Kurverein zu Rhense enger zusammen, um sich künftig vor Königswahlen miteinander abzustimmen. Aus dem Kurverein ging später der Kurfürstenrat des Reichstags hervor. Zudem bestimmten die Kurfürsten in Rhens, dass dem Papst kein Approbationsrecht zustehe und dass der von ihnen zum König Gewählte nicht dessen Zustimmung benötige. In dem von der älteren Forschung so genannten \"Rhenser Weistum\" vom 16. Juli 1338 heißt es: Zum Abschluss kam diese Entwicklung 1508, als sich Maximilian I. mit Zustimmung des Papstes, aber ohne eigens von ihm gekrönt worden zu sein, „Erwählter Römischer Kaiser“ nannte. Der Titel „Römischer König“, den die Herrscher des Reiches seit 1125 zwischen ihrer Wahl zum König und ihrer Krönung zum Kaiser getragen hatten, blieb von da an dem zu Lebzeiten eines Kaisers gewählten Nachfolger vorbehalten. Nach Karl V. wurde kein Kaiser mehr durch den Papst inthronisiert. Die Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser erfolgte ursprünglich, von 936 bis 1531, in Aachen durch den Erzbischof von Köln. Von der Königswahl Maximilians II. 1562 bis zum Ende des alten Reiches fanden die Wahl und die Krönung üblicherweise in Frankfurt statt, zuletzt 1792. Bei der Krönung übten die Kurfürsten – später nur noch ihre Stellvertreter – die sogenannten Erzämter \"(archiofficia)\" aus, die fest mit der Kurwürde verbunden waren.", "section_level": 2}, {"title": "Bestimmungen der Goldenen Bulle 1356.", "content": "Seit dem Tod des Stauferkaisers Friedrichs II. waren die Kurfürsten vom dynastischen Prinzip, also von der Wahl eines Mitglieds der herrschenden Dynastie, zu sogenannten „springenden Wahlen“ übergegangen. Damit gehörte praktisch jeder Reichsfürst zu den möglichen Thronkandidaten. Die Kronprätendenten mussten sich die Wahl durch umfangreiche Zugeständnisse erkaufen, etwa mit der Verleihung von Privilegien an die Kurfürsten, die in Wahlkapitulationen genau festgehalten wurden. Darüber hinaus mussten die Kandidaten seit dem Ende des 12. Jahrhunderts zum Teil immense Geldzahlungen an die Kurfürsten leisten. All dies stärkte Macht und Unabhängigkeit der Landesfürsten im Reich auf Kosten der königlichen Zentralgewalt und hatte eine fortschreitende territoriale Zersplitterung Deutschlands zur Folge. Um Thronfolgefehden und die Aufstellung von Gegenkönigen künftig zu vermeiden, ließ Kaiser Karl IV. 1356 die genauen Rechte und Pflichten der Kurfürsten und das Verfahren der deutschen Königswahl, die sich bis dahin gewohnheitsrechtlich herausgebildet hatten, in der Goldenen Bulle endgültig rechtlich fixieren. Die Bulle erfüllte ihre befriedende Wirkung und bildete bis 1806 die Grundlage der Verfassungsordnung des alten Reichs. Sie bestimmte, dass der Erzbischof von Mainz als Erzkanzler für Deutschland binnen 30 Tagen nach dem Tod des letzten Königs die Kurfürsten in Frankfurt am Main zusammenzurufen habe. Bevor sie dort, im Kaiserdom St. Bartholomäus, zur Wahl eines Nachfolgers schritten, mussten sie schwören, ihre Entscheidung „ohne jede geheime Absprache, Belohnung oder Entgelt“ zu treffen. In den Wahlbestimmungen, die nach dem Vorbild des Konklaves zur Papstwahl gestaltet waren, hieß es weiter: Die Stimmabgabe der Kurfürsten erfolgte nach deren Rang: Als erster stimmte der Erzbischof von Trier ab, als zweiter der Erzbischof von Köln, dem auch das Krönungsrecht zustand, solange Aachen, das in seiner Erzdiözese lag, die Krönungsstadt war. Als dritter folgte der König von Böhmen als gekrönter weltlicher Fürst, als vierter der Pfalzgraf bei Rhein, der während einer Thronvakanz oder bei Abwesenheit des Kaisers aus Deutschland als Reichsvikar amtierte, d. h. als Stellvertreter des Königs in allen Ländern, in denen fränkisches Recht galt. Zudem fungierte er bei Rechtsverstößen des Herrschers als Königsrichter. An fünfter Stelle folgte der Herzog von Sachsen als Reichsvikar für alle Länder sächsischen Rechts und an sechster der Markgraf von Brandenburg. Obwohl ranghöchster Kurfürst, stimmte der Erzbischof von Mainz als letzter ab, so dass sein Votum bei Stimmengleichheit den Ausschlag geben konnte. Wie schon der Kurverein von Rhense erklärte auch die Goldene Bulle, dass die Königswahl ohne Zustimmung des Papstes rechtsgültig sei. Die im Kurverein durchgesetzte Mehrheitsentscheidung anstelle der zuvor als notwendig erachteten Einstimmigkeit wurde erneut bestätigt. Die Goldene Bulle legte darüber hinaus eine jährliche Versammlung aller Kurfürsten fest, in der sie sich mit dem Kaiser beraten sollten. Weitere Bestimmungen betrafen die besonderen Privilegien und Regalien der Kurfürsten: Sie erhielten Immunität, das Münzrecht, das Zollrecht, das Judenregal sowie das \"Privilegium de non evocando\" und das \"Privilegium de non appellando\". Das heißt: Weder durfte der Kaiser einen Rechtsstreit an sich ziehen, der unter die Jurisdiktion eines Kurfürsten fiel, noch konnten deren Untertanen gegen Urteile ihrer obersten Gerichte Berufung bei kaiserlichen Gerichten einlegen, auch nicht bei dem im 16. Jahrhundert geschaffenen Reichskammergericht und dem Reichshofrat. Ein Kurfürst wurde mit 18 Jahren großjährig, und Angriffe auf ihn galten als Majestätsverbrechen. Um eine Zersplitterung oder Vermehrung der Kurstimmen zu verhindern, wurden die Kurfürstentümer zu unteilbaren Territorien (Kurpräzipuum) erklärt. Im engeren Sinne versteht man unter dem Kurfürstentum an sich nur das Kurpräzipuum, also das Territorium, an das die Kurwürde gebunden war. Das heißt etwa, dass, wenn vom Kurfürstentum Sachsen die Rede war, dies eigentlich nur das kleine Herzogtum Sachsen-Wittenberg, den sogenannten Kurkreis, meint. Aufgrund der Bedeutung des Titels eines Kurfürsten wurde der Begriff Kurfürstentum stets auf das gesamte durch einen Kurfürsten regierte Gebiet ausgeweitet. So bestand das Kurfürstentum Sachsen ab dem 15. Jahrhundert im Wesentlichen aus der alten Markgrafschaft Meißen und landgräflich-thüringischen Gebieten sowie später der Lausitz, wobei das Kurpräzipuum, das eigentliche Kernkurfürstentum um Wittenberg, nur einen kleinen Teil des so genannten kursächsischen Territoriums, der Erblande, ausmachte. Die Begriffsbezeichnung Kurfürstentum wanderte also, dem wesentlich größeren Gebietsumfang südlich des Kurpräzipuums geschuldet, elbaufwärts. Genaugenommen ist der Träger der Kurwürde Kurfürst des Reiches und weiterhin Herzog, Markgraf oder Pfalzgraf in seinen Gebietskonglomeraten. Der kurfürstliche Titel erlaubte es den Kurfürsten jedoch, diesen geschickt zur staatsterritorialen Vereinheitlichung zu nutzen. So gelang es Kurfürsten bis Anfang des 18. Jahrhunderts, meist alle in ihrem Besitz stehende Territorien unter dem Mantel der Kurwürde in den Kurstaat zu integrieren und dadurch staatsrechtlich und administrativ zu vereinheitlichen. Die Unteilbarkeit begrenzte sich also de facto und de jure nur auf das Kurpräzipuum selbst, das heißt, dass sonstige Territorien, die zum Besitz des Kurfürsten gehörten, selbstverständlich weiterhin geteilt vererbt werden konnten. Dies veranschaulicht der Fall Kurfürst Johann Georgs I. von Sachsen, der teils erbländische, also bereits in den Gesamtkurstaat integrierte Territorien, teils staatsrechtlich noch stark selbständige Gebiete, etwa ehemals bischöflichen Besitz, aus dem Erbe des Kurprinzen herauslöste und seinen nachgeborenen Söhnen testamentarisch als Sekundogenituren zusprach. Der Kurkreis mit der Kurwürde und die große Mehrheit des restlichen Territorialbesitzes verblieben jedoch beim Erstgeborenen. Eine ähnliche Rechtssituation hatte 1485 zur Leipziger Teilung geführt, bei der de facto das Kurfürstentum geteilt wurde, nämlich bereits gut integrierte Gebiete wie der größte Teil der Markgrafschaft Meißen an den Zweitgeborenen Herzog Albrecht gelangten, während die mehrheitlich thüringischen Gebiete mit Kurkreis und Kurwürde an den Erstgeborenen Ernst gingen. Alleiniger Nachfolger eines weltlichen Kurfürsten im Kurpräzipuum konnte also immer nur dessen ältester ehelicher Sohn oder, falls er keinen legitimen männlichen Nachkommen hatte, sein nächster männlicher Agnat sein. Die Kurerben und Thronfolger eines weltlichen Kurfürsten wurden Kurprinzen genannt, die der geistlichen Kurfürsten waren noch zu Lebzeiten gewählte Koadjutoren, die jedoch noch der Bestätigung durch das Domkapitel bedurften. Während der Minderjährigkeit eines Kurfürsten regierte dessen nächster volljähriger männlicher Agnat, beispielsweise der Onkel des Kurfürsten, als Kuradministrator. Der zweite Teil der Bulle, das \"Metzer Gesetzbuch\", behandelte insbesondere protokollarische Fragen, die Steuererhebung sowie die Strafen für Verschwörungen gegen Kurfürsten.", "section_level": 2}, {"title": "Kurfürsten in der frühen Neuzeit.", "content": "In der Frühen Neuzeit hatten zwischen 1500 und 1806 insgesamt 131 Personen die Kurfürstenwürde inne.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Rolle.", "content": "Die Kurfürsten konnten trotz Anfeindungen anderer Reichsfürsten bis zum Ende der frühen Neuzeit das exklusive Recht der Königswahl sowie die Formulierung der Wahlkapitulationen bewahren. Wollten die Kaiser nicht die Chance der Königswahl ihrer Nachfolger aufs Spiel setzen, waren sie auf ein gutes Verhältnis zu den Kurfürsten angewiesen. Dies bestimmte im 16. und 17. Jahrhundert zumeist das kaiserliche Verhalten. Da in einer Zeit ohne dauernden Reichstag die politische Abstimmung zwischen Kaiser und Reichsständen nur schwierig möglich war, haben die Reichsoberhäupter sich mit den Kurfürsten beraten, wenn sie nicht den Anschein eines allzu selbstherrlichen Handelns erwecken wollten. Dieser Linie folgten etwa Ferdinand I. oder Maximilian II. Dagegen war die Rücksprache zur Zeit Karls V. oder Rudolfs II. deutlich geringer ausgeprägt. Als wichtigste Partner der Kaiser in der Reichspolitik wurden die Kurfürsten auch als „innerste Räte“ bezeichnet. Das Kurkolleg galt als „cardo imperii“, als Scharnier zwischen Kaiser und Reichsständen. Dabei spielten die Kurfürstentage eine wichtige Rolle. Der Zusammenschluss der Kurfürsten in dem 1558 erneuerten Kurverein forderte ein starkes reichspolitisches Engagement und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein für das Reichsganze. Auch wenn es keine Pflicht war, ließen sich die meisten Kurfürsten auf die Prinzipien des Kurvereins vereidigen. Der Kurverein diente dabei auch als Instanz zur Verteidigung der kurfürstlichen Standesinteressen und zur Bewahrung der besonderen Vorrechte. Die Machtposition der Kurfürsten wurde bereits durch deren Zeitgenossen kritisiert. Insbesondere Gottfried Wilhelm Leibniz sah im Kurfürstenkollegium eine übermächtige Oligarchie. Allerdings schwankte die Bedeutung der Kurfürsten im Verlauf der frühen Neuzeit deutlich. Bis 1630 hing ihre politische Rolle stark von der Bereitschaft der jeweiligen Kaiser ab, die Kurfürsten in die Reichspolitik einzubinden oder eben nicht. Die religiöse Spaltung im Zeitalter der Konfessionalisierung am Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts führte zu einer tiefen Krise des Kurfürstenkollegs. Zunehmend spielten die unterschiedlichen konfessionspolitischen Interessen eine wichtigere Rolle als die gemeinsame Sorge um das Reich. Insbesondere die rheinischen geistlichen Kurfürsten agierten als Block zur Wahrung der katholischen Interessen. Dies änderte sich während des Dreißigjährigen Krieges teilweise wieder. Die Kurfürsten und die Kurfürstentage übernahmen teilweise Funktionen des lahmgelegten Reichstags und wandten sich gegen die zeitweilig erstarkende kaiserliche Macht. Als die Kurfürsten jedoch 1636 eigenmächtig eine Reichssteuer ausschrieben, führte dies zum Widerstand der anderen großen Reichsstände. Auch propagandistisch wurde die Auseinandersetzung zwischen Kurfürsten und Reichsfürsten über fast ein halbes Jahrhundert ausgetragen. Spätestens in den 1680er Jahren waren die Kurfürsten mit dem Anspruch auf eine politische Vorreiterrolle faktisch gescheitert, büßten ihre zeremoniellen Vorrechte aber nicht ein. Kennzeichnend war, dass nach 1640 Kurfürstentage nur noch anlässlich der Königswahlen stattfanden.", "section_level": 3}, {"title": "Veränderung des Kurfürstenkollegiums.", "content": "Zur ersten Erweiterung des Kurfürstenkollegiums kam es im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges. Herzog Maximilian I. von Bayern verlangte für die Hilfe, die er Kaiser Ferdinand II. bei der Vertreibung des sogenannten Winterkönigs, des pfälzischen Kurfürsten Friedrich V., aus Böhmen geleistet hatte, die Kurwürde seines wittelsbachischen Vetters. Mit der Oberpfalz wurde dem Herzog die pfälzische, die vierte Kur übertragen – 1623 zunächst nur ihm persönlich, 1628 auch für seine Nachkommen. Der Streit um die pfälzische Kur spielte eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen des Westfälischen Friedens. Beigelegt wurde er schließlich 1648 durch die Neueinrichtung einer achten Kurwürde für die Pfalzgrafen. Eine neunte Kur für Österreich konnten die Habsburger dagegen ebenso wenig durchsetzen wie das \"votum decisivum\", die bei Stimmengleichheit im Kurfürstenkollegium entscheidende Stimme für Böhmen. Erfolg im Streben nach einer neunten Kur hatte dagegen 1692 Herzog Ernst August von Braunschweig-Lüneburg. Er hatte die Titelerhöhung von Kaiser Leopold I. als Ausgleich für seine Waffenhilfe im Pfälzischen Erbfolgekrieg gegen Frankreich verlangt. Dabei spielte auch eine Rolle, dass nach dem Übergang der Kurpfalz an eine katholische Linie des Hauses Wittelsbach das evangelische Element im Kurfürstenkollegium gestärkt werden sollte. Als der Kaiser dem Herzog eigenmächtig die Kurwürde für dessen Teilfürstentum Calenberg verlieh, protestierten die übrigen, meist katholischen, Kurfürsten. Dadurch gelang es Leopold I., als konfessionelle Kompensation die Readmission (Wiederzulassung) seiner eigenen, böhmischen Kurstimme durchzusetzen. So konnten die Habsburger als Könige von Böhmen fortan wieder an allen kurfürstlichen Beratungen teilnehmen, was ihnen ab dem späten 15. Jahrhundert außer bei Königswahlen verwehrt gewesen war. Der Reichstag stimmte 1708 beidem zu, der Reaktivierung der böhmischen und der Zulassung der neuen Kurwürde der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg. Da die Kurfürsten von Hannover, wie sie inoffiziell genannt wurden, mit Georg I. 1714 auf den britischen Thron gelangten und ab da beide Ämter in Personalunion ausübten, hatten die Könige von England von da an ein Mitspracherecht bei der deutschen Königswahl. Als die bayerischen Wittelsbacher 1777 im Mannesstamm ausstarben, fiel deren vierte Kurwürde gemäß den Bestimmungen des Westfälischen Friedens 1648 sowie der Wittelsbachischen Hausverträge von 1329 (Vertrag von Pavia), 1724 (Wittelsbacher Hausunion), 1776, 1771 und 1774 an ihre Erben, die gleichfalls wittelsbachischen (nun aber katholischen) Pfalzgrafen bei Rhein. Deren eigene, pfälzische Kurwürde wiederum, die achte Kur, erlosch. Dies wurde mit dem Frieden von Teschen 1779 vollzogen.", "section_level": 3}, {"title": "Ende des Kurfürstenamts.", "content": "Während der Napoleonischen Kriege annektierte Frankreich das gesamte linke Rheinufer und damit weite Gebiete der vier rheinischen Kurfürsten. Im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurden daraufhin die geistlichen Kuren von Trier und Köln aufgehoben und die Mainzer Kurwürde auf das Fürstentum Regensburg-Aschaffenburg übertragen. Für das in ein weltliches Herzogtum Salzburg umgewandelte Erzstift Salzburg, für Württemberg, die Markgrafschaft Baden und die Landgrafschaft Hessen-Kassel wurden vier neue Kuren eingerichtet, so dass deren Zahl nunmehr auf zehn stieg. Im Kurkollegium, in dem es bis dahin immer ein katholisches Übergewicht gegeben hatte, herrschte nun erstmals Parität: Den fünf protestantischen Kurfürsten von Brandenburg, Hannover, Württemberg, Baden und Hessen-Kassel standen ebenso viele katholische gegenüber: die von Sachsen, die seit 1697 wieder katholisch waren, Pfalz-Bayern, Böhmen und Salzburg sowie der Kurerzkanzler mit Regensburg-Aschaffenburg. Schon zwei Jahre nach dieser Neuregelung, im Frieden von Preßburg, fiel das Herzogtum Salzburg, das als habsburgische Sekundogenitur von Kurfürst Ferdinand regiert wurde, an das Kaisertum Österreich. Um Ferdinand zu entschädigen, wurde für ihn noch am 26. Dezember 1805 das Großherzogtum Würzburg geschaffen, auf das auch die Salzburger Kurwürde überging. Auswirkungen auf die Reichspolitik hatten alle diese Neuregelungen jedoch nicht mehr, da keiner der neuen Kurfürsten mehr an einer Kaiserwahl teilnehmen konnte. 1806 legte Kaiser Franz II. als Reaktion auf die Bildung des Rheinbundes die Krone des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation nieder, das damit aufhörte zu bestehen. Damit verlor auch das Kurfürstenamt seine Funktion.", "section_level": 2}, {"title": "Kurfürstentum Hessen-Kassel.", "content": "Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft, auf dem Wiener Kongress, strebte Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel, der 1803 die Kurwürde erhalten hatte, den Titel „König der Chatten“ an. Die Bezeichnung stützte sich auf den germanischen Stammesnamen der Hessen. Trotz erheblicher Bestechungsgelder gelang es ihm nicht, diesen Anspruch durchzusetzen. Er durfte allerdings den Titel „Kurfürst“ behalten, mit dem persönlichen Prädikat „königliche Hoheit“. Danach wurde die Bezeichnung „Kurfürstentum Hessen“ (umgangssprachlich auch kurz: „Kurhessen“) weithin gebräuchlich, zur Unterscheidung von der durch Napoleon zum Großherzogtum Hessen erhobenen vormaligen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Im weiteren Sinne bezeichnete Kurhessen bzw. Kurfürstentum Hessen die Gesamtheit der von dem Kurfürsten regierten Territorien, die dann erst mit der Verwaltungsreform von 1821 unter einheitliche Verwaltung gestellt wurden. Das Kurfürstentum Hessen wurde nach seiner Niederlage im Krieg von 1866 von Preußen annektiert und ging damit unter. Gleichwohl überlebte die Bezeichnung in einigen Namen, etwa dem der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.", "section_level": 2}, {"title": "Kurfürstenornat.", "content": "Der Kurfürstenornat bestand aus dem Kurmantel, einem breiten, mantelartigen Rock mit breiten Ärmeln oder Armschlitzen, ganz mit Hermelinfell – einem Symbol königlicher Würde – ausgeschlagen. Dazu kamen ein breiter Hermelinkragen, violette Handschuhe und der Kurhut, eine Samtmütze mit Hermelinumrandung. Der Ärmelrock und der runde Kurhut der weltlichen Kurfürsten waren aus dunkelkarmesinfarbigem Samt gefertigt, der Armschlitzrock und die viereckige Mütze der geistlichen Fürsten aus dunkelscharlachfarbigem Tuch. Zu den Insignien gehörte des Weiteren ein Kurschwert. Die Darstellung des Kurfürsten im Kurfürstenornat auf zeitgenössischen Münzen des gewöhnlichen Zahlungsverkehrs ist im Münzbild des Erbländischen Talers dargestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Kurfürst ( oder ) war einer der ursprünglich sieben, später neun und zuletzt zehn ranghöchsten Fürsten des Heiligen Römischen Reiches, denen seit dem 13. Jahrhundert das alleinige Recht zur Wahl des römisch-deutschen Königs zustand. Mit diesem Königstitel war traditionell der Anspruch auf die Krönung zum römisch-deutschen Kaiser durch den Papst verbunden.", "tgt_summary": "选帝侯(,复数为Kurfürsten',\"kur\"意为“选择”,\"Fürst\"意为“诸侯”),意指七个有选举罗马人民的国王和神圣罗马帝国皇帝的权利的诸侯,包括科隆总教区总主教、美因茨总教区总主教、特里尔总教区总主教、莱茵-普法尔茨伯爵、萨克森-维腾堡公爵、勃兰登堡藩侯与波希米亚国王。拥有选举皇帝权力的世俗国家称为选侯国。神圣罗马帝国灭亡后,此一封号仍为德意志帝国所使用。", "id": 2026668} {"src_title": "Markus Wolf", "tgt_title": "马库斯·沃尔夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1923 bis 1945.", "content": "Wolfs Vater war der Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf (1888–1953), der aus einer religiösen jüdischen Familie aus Neuwied im Rheinland stammte und aktiver Kommunist war. Markus Wolfs Bruder war der Filmregisseur Konrad Wolf (1925–1982). Die Familie lebte in Stuttgart, bis sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 zunächst in die Schweiz emigrierte, danach nach Frankreich und 1934 in die Sowjetunion. Sie überlebten dort (anders als viele andere Kommunisten, die ebenfalls in die Sowjetunion geflohen waren) die Zeit des Großen Terrors (Herbst 1936 bis Ende 1938). Die Familie lebte in Moskau in einem Haus in der Nishni-Kislowski-Gasse. Von 1940 bis 1942 besuchte Markus Wolf die Hochschule für Flugzeugbau in Moskau, anschließend die nach dem deutschen Überfall 1941 aus Moskau nach Kuschnarenkowo im Ural-Vorland evakuierte Parteischule des Exekutivkomitees der Komintern. Dort traf er seinen ehemaligen Schulfreund Wolfgang Leonhard wieder und verliebte sich in Emmi Stenzer (* 1923), die Tochter des früheren KPD-Reichstagsabgeordneten Franz Stenzer, und heiratete sie 1944 in Moskau. Ab 1943 war er Redakteur und Sprecher beim Moskauer \"Deutschen Volkssender\".", "section_level": 2}, {"title": "1945 bis 1990.", "content": "Im Mai 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wenige Tage nach Leonhard, kehrte Wolf nach Berlin zurück. Zunächst machten beide Karriere in der Kommunistischen Partei Deutschlands bzw. der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Während aber Leonhard 1949 mit dem Stalinismus brach und 1950 in die Bundesrepublik Deutschland emigrierte, blieb Wolf linientreu. Zunächst war er unter dem Decknamen „Michael Storm“ beim neu aufgebauten Berliner Rundfunk tätig, wo er bis 1949 blieb. Wolf war 1945/1946 als Berichterstatter bei den Nürnberger Prozessen akkreditiert. Nach der Gründung der DDR wurde Wolf 1949 als Erster Rat an die DDR-Botschaft in Moskau berufen. Diese Tätigkeit übte er bis 1951 aus. Ab September 1951 beteiligte sich Wolf in Berlin am Aufbau des ersten Auslandsnachrichtendienstes der DDR, des \"Instituts für wirtschaftswissenschaftliche Forschung\" (IWF). Er wurde stellvertretender Leiter der Hauptabteilung III (Abwehr). 1952 wurde Wolf als Nachfolger von Anton Ackermann zum Leiter des IWF berufen. Wolf wurde damit mit 29 Jahren Chef eines weltweiten Agentennetzes mit 4600 hauptamtlichen Mitarbeitern, über 10.000 inoffiziellen Mitarbeitern und 1500 Spionen in der Bundesrepublik Deutschland, darunter rund 50 Spitzenquellen. 1953 wurde das IWF ins Ministerium für Staatssicherheit eingegliedert. Seine Mitarbeiter wurden speziell ausgewählt, waren vielfach besser ausgebildet als andere Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit und verstanden sich als dessen Elite. Wolf wurde Leiter der Hauptabteilung XV (Auslandsaufklärung), deren Bezeichnung 1956 in Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) umgewandelt wurde. Wolf wurde Generalmajor und war als Spionagechef auch 1. Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit, zunächst unter Ernst Wollweber, dann unter Erich Mielke. Wolfs besonderes Augenmerk galt der Wirtschaftsspionage in der Bundesrepublik Deutschland und der Einflussnahme auf die westdeutsche Politik durch gezielte Falschinformationen mit dem Ziel der Destabilisierung. 1972 trug Wolf laut seinen 1997 veröffentlichten Memoiren zum Scheitern des Misstrauensvotums gegen Willy Brandt bei, weil der DDR und der Sowjetunion an der Sicherung der gelegen war. Er bestach den CDU-Abgeordneten Julius Steiner mit 50.000 DM, damit sich dieser der Stimme enthielt. Im März 1976 und nach der Scheidung von seiner Frau Emmi lernte er in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) Christa Heinrich, eine gelernte Schneiderin, kennen. Er heiratete sie 1976 und weihte sie in seine Geheimdienst-Tätigkeit ein. Für sie war dies kein Problem, denn sie war selbst schon seit Jahren für die Stasi tätig. 1979 wurde Wolf von Werner Stiller beim Bundesnachrichtendienst auf einem Foto des schwedischen Nachrichtendienstes identifiziert. Es zeigte ihn bei einem Einkauf in Stockholm. Nachdem es im Westen seit den 1950er Jahren kein aktuelles Foto von ihm gegeben und er den Beinamen „Mann ohne Gesicht“ bekommen hatte, war dies sensationell. Seitdem waren seine Reisemöglichkeiten ins westliche Ausland stark eingeschränkt. Dieses Bild wurde dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel von Seiten des BND lanciert und machte Markus Wolf auch der westdeutschen Öffentlichkeit bekannt. Ein seltenes Foto zeigte Wolf am 12. März 1982 bei der Beerdigung seines Bruders auf dem Friedhof Berlin-Friedrichsfelde. Das Foto schoss der Stern-Fotograf Harald Schmitt, der in seinem Bildband \"Sekunden, die Geschichte wurden\" berichtete, dass die Negative zu den Fotos „auf mysteriöse Weise“ aus dem Stern-Archiv verschwunden seien. Im Mai 1986 wurde Wolf auf eigenen Wunsch beurlaubt. Er ließ sich im August 1986 von seiner Frau Christa scheiden und begann sein erstes Buch, \"Die Troika\". Im Oktober 1986 heiratete er Andrea Stingl, mit der er bis zu seinem Tod zusammen blieb. Stingl hatte vier Monate wegen versuchter Republikflucht in Stasi-Haft gesessen. Dies und Wolfs Frauenverhältnisse im Allgemeinen waren seinem Vorgesetzten Erich Mielke ein Dorn im Auge. Im November 1986 wurde Generaloberst Wolf aus dem MfS entlassen. Mielke deutete in späteren Zeitungsinterviews an, dass Wolfs Lebenswandel auch zu seinem Ausscheiden aus der Stasi führte. Kurz darauf lernt er bei den Dreharbeiten zu der Dokumentation der DEFA über seinen Vater Friedrich Wolf (\"Verzeiht, daß ich ein Mensch bin\" von Lew Hohmann) dessen jüngsten Sohn, seinen Halbbruder Thomas Naumann kennen. Im Frühjahr 1989 veröffentlichte Wolf \"Die Troika\". Das Buch überraschte durch selbstkritische Offenheit. Zur Vorstellung des Buches plante Wolf, auch in die Bundesrepublik zu reisen. Im Juni 1989 erließ jedoch der Bundesgerichtshof auf Antrag des Generalbundesanwalts Kurt Rebmann einen Haftbefehl gegen ihn wegen des Vorwurfs der geheimdienstlichen Agententätigkeit. Im September 1989 sprach er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung von seiner Mitverantwortung für die Mängel der DDR. Später nahm er sogar an Veranstaltungen oppositioneller Gruppen teil und bezeichnete sich selbst als „Berater“ der neuen SED-Politiker, übernahm aber selbst keine Ämter. Am 4. November 1989 – fünf Tage vor Öffnung der Mauer – trat Wolf auf der Großdemonstration auf dem Berliner Alexanderplatz als Redner auf. Er wurde vom Publikum ausgepfiffen, als er unter anderem forderte, dass die SED eine „Wende“ einleiten und den Dialog über „grundlegende Reformen eines erneuerten Sozialismus“ beginnen solle. Wolf behauptete, er habe im Mai 1990 ein Angebot der CIA über eine siebenstellige Summe, eine neue Identität und ein Haus in Kalifornien erhalten. Am 27. September 1990, also kurz vor der Wiedervereinigung, flüchtete er mit seinem Sohn Franz aus erster Ehe, seiner Frau Andrea sowie seinem Schwiegervater mit echten Pässen über die DDR-Grenze in die Tschechoslowakei. Vor der Grenze stieg Wolf aus seinem Volvo in einen alten Lada um. Das erste Versteck war eine Ferienwohnung im österreichischen Kitzbühel, die ihm sein Freund Heinrich von Einsiedel verschafft hatte. Danach halfen Wolf seine alten Kontakte zum sowjetischen Geheimdienst, und ein KGB-Kurier brachte ihn und seine Frau aus Österreich nach Ungarn und von dort per Flugzeug nach Moskau. Sie blieben ein Jahr im Exil, bis auch die Sowjetunion nach dem gescheiterten Augustputsch gegen Michail Gorbatschow zusammenbrach.", "section_level": 2}, {"title": "1991 bis 2006.", "content": "Im September 1991 suchte Wolf erneut Zuflucht in Österreich und beantragte dort politisches Asyl, was abgelehnt wurde. Nach fast genau einem Jahr Exil kehrte er mit seiner Frau, auch auf Anraten ihrer Anwälte, nach Deutschland zurück, um sich den deutschen Bundesbehörden zu stellen. Bundesanwalt Joachim Lampe nahm ihn schon am Grenzübergang Bayerisch Gmain in Gewahrsam. Johann Schwenn übernahm seine Verteidigung. Fast zwei Jahre nach seiner Festnahme begann das Oberlandesgericht Düsseldorf im Mai 1993 mit großem Medieninteresse den Prozess unter der Anklage auf Landesverrat und Bestechung. Der Vorwurf des Landesverrats bezieht sich vor allem auf die Fälle der Spione Klaus Kuron, Günter Guillaume sowie Alfred und Ludwig Spuhler. Das Gericht folgte der Anklage und verurteilte Wolf zu sechs Jahren Freiheitsstrafe. Der mittlerweile 70-Jährige musste nicht mehr in Haft. Zwei Jahre später traf das Bundesverfassungsgericht eine Grundsatzentscheidung: Mitarbeiter der HVA mit damaligem Lebensmittelpunkt in der DDR wurden nicht mehr strafrechtlich verfolgt, da die Spionage im Auftrag des souveränen Staates DDR und im Einklang mit ihren Gesetzen erfolgte. Das Urteil gegen Wolf wurde aufgehoben. 1996 beantragte Wolf ein Visum für die Vereinigten Staaten, um bei der Veröffentlichung seiner Memoiren im Verlag \"Random House\" dabei zu sein und um seinen Halbbruder Lukas zu besuchen, den er seit den 1930er-Jahren nicht mehr gesehen hatte. Das Visum wurde mit der Begründung verweigert, er habe eine terroristische Vergangenheit. 1997 gab es eine weitere Verurteilung zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen Freiheitsberaubung, Nötigung und Körperverletzung in vier Fällen. Im gleichen Jahr wurde gegen Wolf wegen Aussageverweigerung im Spionageprozess gegen den SPD-Politiker Paul Gerhard Flämig drei Tage Beugehaft verhängt. Gegen Ende seines Lebens lebte Wolf in Berlin, wo er im Alter von 83 Jahren in der Nacht zum 9. November 2006 starb. Am 25. November wurde seine Urne im Grab seines Bruders Konrad in der Grabanlage Pergolenweg der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt. Seine Stieftochter Claudia Wolf ist seit 1993 Assistentin und zweite Ehefrau des schwäbischen Unternehmers Hans Wall. Sein Sohn Franz Wolf wurde im Zusammenhang mit den Offshore-Leaks als Finanztreuhänder bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Nachrufe", "section_level": 1}], "src_summary": "Markus Johannes („Mischa“) Wolf (* 19. Januar 1923 in Hechingen; † 9. November 2006 in Berlin) leitete 34 Jahre lang, von 1952 bis 1986, die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), den Auslandsnachrichtendienst im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR, zuletzt im Range eines Generalobersts.", "tgt_summary": "马库斯·沃尔夫(、1923年-1月19日-2006年-11月9日)是德意志民主共和国国家安全部(简称史塔西)对外情报局(Hauptverwaltung Aufklärung)局长。沃尔夫在史塔西是仅次于国家安全部部长的第二号人物,他在史塔西服务34年,其中有26年的时间,西方情报单位完全没有沃尔夫的档案照,仅知他的代号「米夏(Mischa)」,因此得到“没有脸的人”的称号。沃尔夫的神秘难以捉摸成为后世许多小说的题材。许多专家认为他是冷战期间最有影响力的特务首脑之一。", "id": 2317318} {"src_title": "Darstellung des Herrn", "tgt_title": "献主节", "src_document": [{"title": "Biblische Zusammenhänge.", "content": "Die Erzählung von der \"Darstellung Jesu,\" die sich an einen kurzen Hinweis auf dessen Beschneidung am achten Tag nach seiner Geburt anschließt, berichtet von zwei hier ineinander verwobenen Riten, die in Vorschriften des biblischen Buches Leviticus ihre Wurzeln haben. Die bei Lukas geschilderte Abfolge (Beschneidung – Reinigung der Frau – Heiligung der Erstgeburt) entspricht dem von der Tora vorgeschriebenen Zeitschema.", "section_level": 1}, {"title": "Reinigungsopfer.", "content": "Nach dem biblischen Gesetz des Mose gilt die Frau nach der Geburt eines Knaben 40 Tage (sieben plus 33 Tage ) und nach der Geburt eines Mädchens 80 Tage (14 plus 66 Tage ) als unrein. Zur Zeit des Tempelkultes hatte sie nach diesen Tagen als Reinigungsopfer einem Priester ein Schaf und eine Taube zu übergeben. Ärmere Menschen übergaben ersatzweise zwei Turteltauben oder andere Tauben.", "section_level": 2}, {"title": "Heiligung des Erstgeborenen.", "content": "Zudem wurde der erstgeborene Sohn in Erinnerung an die Pessach-Nacht als Eigentum Gottes angesehen und ihm im Tempel übergeben („dargestellt“), wo er durch ein Geldopfer auszulösen war. Die Lukas-Erzählung von der \"Darstellung des Herrn\" berichtet von dieser Erstgeburtsweihe, nicht aber von der Auslösung, die im traditionellen Judentum immer noch praktiziert wird (Pidjon ha-Ben). Im Zusammenhang der \"Darstellung\" Jesu kommt es zur Begegnung (griechisch \"Hypapante\") Jesu und seiner Eltern mit Simeon und der greisen Prophetin Hanna.", "section_level": 2}, {"title": "Liturgie.", "content": "Das kirchliche Fest \"Darstellung des Herrn\" geht auf das 4. Jahrhundert zurück. Es entstand in Jerusalem als Nebenfest von Christi Geburt und wurde ursprünglich nur als „vierzigster Tag der Geburt unseres Herrn Jesus Christus“ bezeichnet. Bezeugt ist es bereits im Bericht der Egeria über ihre Reise ins Heilige Land (um 400). Das Festdatum war anfangs der 14. Februar (40 Tage nach dem Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar), ab dem 6. Jahrhundert der 2. Februar (40 Tage nach dem Hochfest der Geburt Jesu Christi am 25. Dezember, das sich in der Westkirche inzwischen als die Feier der Geburt Jesu durchgesetzt hatte). Der 25. Dezember ist nach liturgischer Zählweise als erster Tag des Vierzig-Tage-Zeitraums mitzuzählen. Mit dem Fest der Darstellung des Herrn ist in der Liturgie der römisch-katholischen Kirche die Kerzenweihe und die anschließende Prozession oder Statio mit brennenden Kerzen verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Stand ursprünglich die von Lukas überlieferte Geschichte von der \"Darstellung Jesu\" im Zentrum des Festes, so traten alsbald weitere Motive hinzu. Die \"Darstellung des Herrn,\" der nach den neutestamentlichen Weihnachtsgeschichten in Bethlehem geboren worden war, wurde zum ersten Einzug Jesu in die Davidstadt Jerusalem. Der antike Brauch, nach dem die Bewohner einer Stadt ihrem Herrscher bei seinem ersten Besuch entgegenzogen, wurde schon früh in die Festliturgie mit einbezogen. Auf dem Weg von Jerusalem nach Bethlehem lag ein Kloster, das eine Frau namens Hikelia gegründet hatte. Hikelia soll die Mönche mit Kerzen ausgestattet haben, um damit Christus entgegenzugehen und anschließend mit ihm gemeinsam in die heilige Stadt zu ziehen. In dieser Legende wurzelt die im 5. Jahrhundert entstandene Lichterprozession, die noch in der römisch-katholischen Kirche einen festen Platz in der Festtagsliturgie hat und unter anderem mit der neutestamentlichen Bibelstelle begründet wird. Die örtliche Pfarrkirche stellt in dieser liturgischen Inszenierung symbolisch die heilige Stadt Jerusalem dar, in der Christus gegenwärtig ist. Beim Einzug in die Kirche kommen die Prozessionsteilnehmer Christus entgegen. So begleiten sie sein Kommen in unsere Welt mit dem Licht der Kerzen, die zu diesem Fest besonders geweiht wurden. Im 6. Jahrhundert, unter dem byzantinischen Kaiser Justinian I., wurde es auch als „Fest der Begegnung“ mit Simeon und Hanna gefeiert. Die Festgeheimnisse – Darstellung, Erleuchtung der Heiden, Lichtprozession – klingen an in dem von Maria Luise Thurmair verfassten Liedtext \"Seht unsers Herrn Erbarmen im Tempel dargestellt, von einer Jungfrau Armen erstrahlend aller Welt\". Im Lauf der weiteren Entwicklungen verschob sich der Schwerpunkt des Darstellungsfests von Jesus auf die Mutter Jesu. Aus dem \"Fest der Darstellung des Herrn\" wurde \"Mariä Reinigung\" und \"Mariä Lichtmess\". Seit der Liturgiereform der 1960er Jahre gilt es wieder als Herrenfest. Seit 1997 wird das Fest der Darstellung des Herrn auch als Tag des geweihten Lebens begangen. Mit der Vorverlegung des Festes vom 14. auf den 2. Februar entstand eine zeitliche Nähe zum Gedenktag des hl. Blasius am 3. Februar und dem mit ihm verbundenen Sakramentale des Blasiussegens. Der Blasiussegen wird in der römisch-katholischen Kirche seit dem 16. Jahrhundert gespendet. Oft wird dieser Segen auch schon nach der Heiligen Messe am Abend des Festes der Darstellung des Herrn erteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Liturgischer Kalender.", "content": "An Lichtmess endete in der katholischen Kirche früher die Weihnachtszeit, was mit dem Ritus der Krippenschließung verbunden war. In vielen katholischen Kirchen und Häusern bleiben daher die Krippe oder auch der Weihnachtsbaum nach alter Tradition bis zum 2. Februar stehen. Nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils Mitte der 1960er Jahre endet in der ordentlichen Form des römischen Ritus die Weihnachtszeit jedoch bereits am Fest der Taufe des Herrn, dem Sonntag, der dem Hochfest der Erscheinung des Herrn (Epiphanias) am 6. Januar folgt. Im evangelischen Kirchenjahr wird Epiphanias zwar von vielen als der Abschluss der Weihnachtszeit angesehen, der liturgische Kalender des Evangelischen Gottesdienstbuches sieht den Weihnachtsfestkreis aber erst mit der Woche nach dem letzten Sonntag nach Epiphanias (liturgische Farbe Weiß) als beendet an. Nach der Perikopenrevision von 2017, erstmals für das Kirchenjahr 2018/2019 gültig, ist dies die Woche, in die der 2. Februar fällt. Tageslied für den 2. Februar ist \"Im Frieden dein, o Herre mein\" oder Luthers \"Mit Fried und Freud ich fahr dahin\", beides Nachdichtungen des \"Nunc dimittis\". Das Fest wird nur noch in relativ wenigen lutherischen Gemeinden gottesdienstlich begangen. Die Ostkirche nennt das Fest \"Hypapante\" (Ὑπαπάντη = Begegnung). Sie betont den Aspekt der Begegnung des Erlösers mit den Frommen, die ihn erwarten. In einer Formulierung der dritten Antiphon der Festtagsliturgie klingt bereits das Ostermysterium an, dessen Vorbereitungsphase, die Vorfastenzeit, schon vor dem Begegnungsfest beginnen kann. Auch die anglikanischen Kirchen begehen das Fest der \"Darstellung des Herrn\". Die lutherische Kirche behielt das Datum in ihrem liturgischen Kalender bei. Biblische Lesungen sind, und.", "section_level": 2}, {"title": "Das Fest in Tradition und Volksmund.", "content": "Das Fest der \"Darstellung des Herrn\" \"(Mariä Reinigung, Mariä Lichtmess)\" war in früherer Zeit ein wichtiges Datum im Jahreslauf. Mit ihm verbanden sich Zahlungsfristen, zeitliche Fixierungen von Arbeitsverhältnissen sowie der Beginn des „Bauernjahres“. Außerdem bezogen sich manche volkstümlichen Bräuche, Sprichwörter, Reime und Wetterregeln auf diesen Festtag. Mit dem 2. Februar begann das „Bauernjahr“, von da ab kann je nach den Umständen die Feldarbeit wieder aufgenommen werden. An diesem Tag endete dagegen das Dienstboten- und „Knechtsjahr“. Das Gesinde bekam den Rest seines Jahreslohnes ausbezahlt und konnte – oder musste – sich eine neue Dienststelle suchen oder das Arbeitsverhältnis beim alten Dienstherrn, üblicherweise durch Handschlag, um ein weiteres Jahr verlängern. Meist wurde von den Dienstboten das von ihnen aufgezogene Geflügel verkauft (siehe dazu Glanglmarkt). Am Tag danach, dem Schlenggeltag, begann der kurze Zeitraum bis zum Agathatag am 5. Februar, an dem der Umzug zum neuen Arbeitgeber zu vollziehen war und der für die Dienstboten eine Art Urlaub darstellte. Verbreitet war auch der Brauch, dem Gesinde zu Lichtmess ein Paar Schuhe als Lohn zu geben, für die weitere Arbeit, oder die Arbeitssuche. Zu Lichtmess wurden also die Belegschaften durcheinandergewürfelt und Liebschaften unter Dienstboten, denen das Heiraten lange Zeit nicht gestattet war, hielten oft nur bis zu diesem Zeitpunkt, woher die Redensart stammt. Außerdem sollte der Bauer an Lichtmess noch die Hälfte des Winterfuttervorrates für die Tiere im Lager haben. An Mariä Lichtmess ging die „Kunstlicht-Zeit“ zu Ende, in der man bei künstlichen Lichtquellen arbeitete, ebenso die Spinnstubenzeit. Beide hatten am Michaelistag, dem 29. September, begonnen. Jaber Mohammad, Roberto Scanni, Lukas Bestmann, Henry N. Hulter, Reto Krapf: \"A Controlled Increase in Dietary Phosphate Elevates BP in Healthy Human Subjects.\" In: \"Journal of the American Society of Nephrology.\" 29, 2018, S. 2089,.", "section_level": 2}, {"title": "Einteilung der Bluthochdruck-Werte nach WHO/ISH.", "content": "Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte 1999 zusammen mit der International Society of Hypertension (ISH) die 2003 überarbeiteten \"WHO/ISH Hypertension guidelines\" () mit der folgenden Einteilung für erwachsene Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Leitlinien der ESH/ESC.", "content": "2013 wurden die neuen \"Leitlinien für das Management der arteriellen Hypertonie\" (ISBN 978-3-89862-948-5) European Society of Hypertension (ESH)/European Society of Cardiology (ESC) veröffentlicht, welche auch von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Deutschen Hochdruckliga e. V. mitgetragen werden. Inhaltlich decken sich die Einstufungen mit den o. g. der WHO (Stand 11/2015). Es gab, neben anderen Empfehlungen, eine Änderung in Bezug auf den Beginn der Medikation. Diese sollte erst bei Hypertonie Grad 1 beginnen und nicht, wie bis dahin, schon bei Werten im hochnormalen Bereich.", "section_level": 1}, {"title": "Arterielle Druckregulation.", "content": "Der arterielle Druck muss sich in gewissen Bandbreiten bewegen, denn sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger arterieller Druck schädigen den Organismus bzw. einzelne Organe. Gleichzeitig muss der arterielle Druck aber auch bei wechselnden Belastungen (z. B. einem anstrengenden Dauerlauf oder Ruhe, Schlaf) angepasst werden. Der Blutdruck wird Grundvoraussetzung jeder arteriellen Druckregulation ist, dass der Körper den arteriellen Druck in den Gefäßen selbst messen kann. In Aorta, Halsschlagadern sowie anderen großen Arterien in Brustkorb und Hals messen druckempfindliche Sinneszellen, die Barorezeptoren, die Dehnung der Arterienwand.", "section_level": 1}, {"title": "Kurzfristige arterielle Druckregulation.", "content": "Die Mechanismen der kurzfristigen arteriellen Druckregulation greifen innerhalb von Sekunden. Wichtigster Mechanismus dabei ist der Barorezeptorenreflex. Dehnt ein höherer Druck die Arterienwand, so senden die Barorezeptoren in höherer Frequenz Impulse an das Kreislaufzentrum in der Medulla oblongata, das daraufhin die sympathische Innervation von Herz (Herzzeitvolumen) und Gefäßen (peripherer Widerstand) hemmt, wodurch der Blutdruck gesenkt und der Regelkreis somit negativ rückgekoppelt geschlossen wird. Andersherum führt erniedrigter arterieller Druck zur erniedrigten Reizung der Barorezeptoren und damit zur Stimulation des Sympathikus in der Medulla oblongata. Durch eine Abnahme der Hemmung wird das vom Herzen ausgeworfene Blutvolumen somit gesteigert, zusätzlich kommt es eventuell zur Gefäßverengung im Körperkreislauf, wodurch der Blutdruck wieder erhöht wird. Im rechten und linken Herzvorhof befinden sich Dehnungsrezeptoren, die auf vergleichbare Weise reagieren.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelfristige arterielle Druckregulation.", "content": "Hier ist insbesondere das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System zu nennen. Sinkt die Nierendurchblutung ab (z. B. durch einen generalisierten arteriellen Druckabfall oder eine Nierenarterienverengung), führt dies zu erhöhter Reninfreisetzung in der Niere und damit letztlich zu einer Konzentrationserhöhung von Angiotensin II, das sofort gefäßverengend wirkt und langfristig das Blutvolumen erhöht, was über den Frank-Starling-Mechanismus ebenfalls den arteriellen Blutdruck erhöht. Die Reninfreisetzung wird außerdem durch den Sympathikus gesteigert, dessen Aktivität von den Signalen der oben genannten Rezeptoren (insbesondere auch der aus dem Niederdrucksystem) abhängt.", "section_level": 2}, {"title": "Langfristige arterielle Druckregulation.", "content": "Über die Regulation des Blutvolumens und somit des Blutdrucks ist hierbei insbesondere die Niere beteiligt. Der wesentliche Regelkreis ist das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System, dessen volumensteigernde Effekte nicht nur vom Angiotensin II, sondern auch von Aldosteron ausgehen. Beide steigern die Rückresorption von Natrium und (indirekt) Wasser in der Niere. Manche Autoren nennen zudem die \"Druckdiurese\", wobei die Flüssigkeitsausscheidung direkt durch erhöhte Nierendurchblutung steigen soll. Wenn das Blutvolumen erhöhten Druck auf die Herzvorhöfe ausübt, werden dort Hormone wie ANP freigesetzt, die die Flüssigkeitsausscheidung in der Niere erhöhen.", "section_level": 2}, {"title": "Organspezifische Druckregulation.", "content": "Um eine gleichmäßige Blutversorgung sicherzustellen, sind einige Organe in der Lage, direkt auf Blutdruckschwankungen zu reagieren. Dieser Mechanismus wird als Bayliss-Effekt oder auch \"myogene Autoregulation\" bezeichnet, da die Gefäßmuskulatur selbst dabei die Regulation übernimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Statischer Blutdruck.", "content": "Unter dem statischen Blutdruck versteht man einen Druck von ca. 6 bis 7 mmHg, der sich bei einem Stillstand des Herzens im Liegen in den Gefäßen einstellt. Der statische Blutdruck ermöglicht eine Aussage über den Füllungszustand der Gefäße. Er ist abhängig vom Blutvolumen und von der Gefäßkapazität.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Blutdruck ist der Druck (Kraft pro Fläche) des Blutes in einem Blutgefäß. Er ist direkt abhängig vom Herzzeitvolumen und vom Gefäßwiderstand. Er ist in der Aorta am größten und sinkt auf dem Weg des Blutes durch den Blutkreislauf über Arterien, Kapillaren und Venen immer weiter ab, bis wieder das Herz erreicht ist. Üblicherweise ist mit „dem Blutdruck“ der Druck in den größeren Arterien gemeint. In einem gesunden Körper regelt sich der Blutdruck von selbst. Erhöhter Blutdruck wirkt sich nachteilig auf Gesundheit und Lebenserwartung aus, wird aber oft subjektiv nicht wahrgenommen. Der Blutdruck sollte daher von Zeit zu Zeit gemessen werden. Der Blutdruck wird meist in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben; innerhalb der EU ist dies auch die gesetzliche Maßeinheit.", "tgt_summary": "血压是指血管内的血液在单位面积上的侧压力,即压强。习惯以毫米汞柱(mmHg)为单位。", "id": 1635687} {"src_title": "Ruhr-Universität Bochum", "tgt_title": "波鴻魯爾大學", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Die RUB war 1962 die erste Universitätsneugründung in der Bundesrepublik. Die Universität wurde außerhalb der Stadt als Campus-Universität in Querenburg angelegt: Bis auf wenige Außenstellen sind alle 10 Fakultäten auf dem Universitätsgelände untergebracht. Die Universität, die Wohnstadt Hustadt und das beide versorgende Einkaufszentrum Uni-Center dominieren seither den Stadtteil. Der Lehrbetrieb wurde 1965, drei Jahre nach Gründung der RUB, aufgenommen. Die Hochschule ist seit ihren Anfängen eine Reformuniversität. In der Einführung gestufter Studiengänge nach Vorgabe der Bologna-Erklärung nahm sie eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Aufgrund ihrer Größe ist die RUB eine der deutschen Hochschulen mit der größten Vielfalt an Studienfächern. Die Studierenden der Medizin absolvieren ihre praktische Ausbildung dabei nicht zentral in einem eigenen Klinikum, sondern werden auf verschiedene Krankenhäuser in Bochum und Umgebung verteilt. Bis 2012 wurde diese deutschlandweit einmalige dezentrale Ausbildung auch als Bochumer Modell bezeichnet. Seit 2012 präsentieren sich die beteiligten Kliniken jedoch in einem einheitlichen Erscheinungsbild als Universitätsklinikum der Ruhr-Universität (UK RUB). Zahlreiche bedeutende Wissenschaftler wirkten oder wirken an der RUB. Bundesweit belegt sie den zweiten Platz in der Anzahl der DFG-Sonderforschungsbereiche (Stand in den 2010er Jahren). Im DFG-Ranking unter den 40 deutschen Hochschulen mit dem höchsten Bewilligungsvolumen für Forschungsvorhaben der Jahre 2002 bis 2004 erreichte sie Rang drei in den Lebenswissenschaften, den neunten Platz in den Ingenieurwissenschaften und Platz 12 in den Naturwissenschaften. Im gesamten Vergleich erzielte die RUB den 15. Platz. Die Ruhr-Universität befand sich 2007 und 2011 in der Endrunde der vom Bund durchgeführten Exzellenzinitiative und setzte sich jeweils in zwei von drei Förderlinien durch, erreichte aber nicht den begehrten Status einer Eliteuni. 2018 nahm die RUB auch an der Exzellenzstrategie teil.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Geschichte der Universität in Bochum beginnt bereits 1948 in der ersten Wahlperiode des Landtages mit der fraktionsübergreifenden Forderung nach einer zweiten technischen Hochschule in Westfalen. Favorit für den Standort war allerdings die Stadt Dortmund. Im Kulturausschuss wurden am 20. Dezember 1960 – und damit erst knapp zwölf Jahre später – die Mittel für den Kauf eines entsprechenden Geländes in Westfalen genehmigt. Zuvor hatte der Wissenschaftsrat empfohlen, eine Hochschule im „nordrhein-westfälischen Industrierevier“ zu gründen. Nach weiteren, teilweise erbittert geführten Diskussionen setzte sich der Standort Querenburg mit 102 zu 87 Stimmen gegenüber Dortmund im Landtag durch.", "section_level": 2}, {"title": "Planung.", "content": "Zur schnellen Realisierung wurde nach weiterer Vorplanung der wissenschaftlichen Schwerpunkte 1962 ein Ideenwettbewerb ausgelobt, zu dem bekannte Architekten wie Gropius und Mies van der Rohe direkt eingeladen wurden, bei dem aber auch alle anderen in der Bundesrepublik niedergelassenen Architekten zugelassen waren. Aus den 85 eingereichten Entwürfen setzte sich der Entwurf des Büros Hentrich, Petschnigg & Partner aus Düsseldorf durch.", "section_level": 2}, {"title": "Bau.", "content": "Begonnen wurde der Bau der Universität am 2. Januar 1964 mit den Erdarbeiten für die Gebäude IA, IB und IC der Ingenieurwissenschaften. Durch die Verwendung eines einheitlichen Rastermaßes für die Struktur der Gebäude konnten Betonfertigteile direkt auf der Baustelle in industriellen Gussverfahren hergestellt werden, was dazu führte, dass die Ingenieurwissenschaften bereits am 30. Juni 1965 den Betrieb aufnehmen konnten, während die Bauarbeiten für die Gebäude der Natur- und Geisteswissenschaften sowie der Medizin noch bis August 1969 andauerten. Der zentrale Forumsbereich mit Bibliothek, Verwaltung, Audimax und Mensa wurde erst 1971 begonnen und am 1. August 1974 abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Denkmalschutz.", "content": "Am 16. Oktober 2015 wurden der Universitätskomplex, der Botanische Garten und die Dr.-Gerhard-Petschelt-Brücke über die Universitätsstraße in die Denkmalliste der Stadt Bochum eingetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Universitätsallianz Ruhr.", "content": "Im März 2007 gründeten die drei Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen die Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr), die die Kooperation der Lehr- und Forschungsaktivitäten der beteiligten Universitäten stärken und den Universitäten eine bessere Ausgangsposition als exzellentem Standort in der nationalen und internationalen Wissenschafts- und Studienlandschaft geben soll. Als eines der ersten Projekte der UA Ruhr fördert \"Ruhr Campus Online\" die hochschulübergreifende Lehre zwischen den drei Ruhruniversitäten mittels Blended Learning.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "Der Campus liegt am Rand einer Anhöhe über dem Kemnader See. 13 Hauptgebäude gruppieren sich in vier symmetrischen Komplexen aus je drei bis vier Hochhäusern um die Mensa, das Audimax, die Universitätsbibliothek und das Forum der Universität. Das architektonische Konzept stammt von Helmut Hentrich (Architekturbüro Hentrich, Petschnigg & Partner). Er sieht die Universität als einen. Die Gebäude selbst symbolisieren Schiffe, die an ihren Zugängen „angelegt“ haben, das Dach des Audimax erinnert an eine Muschel. Dazu passend wurde auch Anfang der 1990er Jahre die Station „Ruhr-Universität“ der Stadtbahnlinie U35 gestaltet, deren Dach Wellen darstellen soll. Ursprünglich war die RUB noch deutlich größer geplant. Mehrere Gebäude wurden nicht gebaut, unter anderem das geplante Universitätsklinikum. Zwei der drei für die medizinische Fakultät vorgesehenen Gebäude (\"MB\" und \"MC\") wurden zwar fertiggestellt, aber nie bezogen. Sie standen jahrelang leer, bis sie schließlich an private Unternehmen verpachtet wurden. Die daraus erzielten Einnahmen wurden für den Bau des Wohnheims „Europahaus“ verwendet. Das \"MB\"-Gebäude wurde aber 2019 wieder ein Uni-Gebäude. Im Audimax, das auch (bis zur Eröffnung des Musikforums im Jahr 2016) als Spielstätte der Bochumer Symphoniker diente, befindet sich eine der modernsten und größten Orgeln der Orgelmanufaktur Klais. Die Orgel aus dem Jahr 1998 verfügt über 6400 Pfeifen, die in 82 Registern zusammengefasst sind. Die Architektur der Ruhr-Universität ist bis heute ein kontrovers diskutiertes Thema. Der fast alleinige Baustoff Beton erzeugt – wie die meisten anderen Betonbauten auch – bei schlechtem Wetter einen tristen Gesamteindruck. Bei gutem Wetter dagegen kontrastiert der helle Beton mit dem blauen Himmel, so dass ein offener sonnendurchfluteter Gesamteindruck entsteht. Anfang der 1990er Jahre wurde die harte Betonarchitektur durch farblich abgesetzte Außenanstriche, Umgestaltungen der Hauptgebäude und durch die Anlage von Grünflächen abgemildert. Im Zuge der Exzellenzinitiative wird die Universität seit 2007 schrittweise renoviert. Auf dem steil zur Ruhr hin abfallenden Hang befindet sich der Botanische Garten der Universität. Die laufende und langandauernde Campussanierung umfasste bisher folgende Maßnahmen: Die Sanierungen führen auch zu einer deutlichen Umgestaltung des Campus. Unter anderem werden nach und nach fast alle verbliebenen Grünflächen zwischen und neben den Gebäuden bebaut. Diese Gebäude werden z. T. kommerziell genutzt. Im Ausgleich werden zahlreiche Flachdächer begrünt. Weiterhin befinden sich am bzw. außerhalb des Campus fünf Forschungsbauten oder sind in der Planung/Entstehung:", "section_level": 1}, {"title": "Gruppen, Kultur.", "content": "Überregional bekannt sind verschiedene studentische Initiativen:", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Bereits die Konzeption des Audimax sah den Einbau einer Konzertorgel vor, aus Kostengründen wurde das aber nicht realisiert. Erst 20 Jahre später entstand 1998 im Orgelbauunternehmen Klais aus Bonn die mit 6400 Pfeifen größte Konzertsaalorgel Nordrhein-Westfalens. Sie verfügt über 82 Register, verteilt auf vier Manuale und Pedal, die wahlweise mit mechanischer Spieltraktur vom Hauptspieltisch an der Orgel, oder an dem fahrbaren elektrischen Spieltisch zum Klingen gebracht werden können. Die Registertrakturen der beiden, nicht nur optisch sehr unterschiedlichen Spieltische sind elektrisch. Optisch im wahrsten Sinne des Wortes herausragend (da horizontal in den Raum) sind die Zungenpfeifen der vier Register des Bombardwerks. Die Pfeifen des II. und III. Manuals (Positiv und Recit) befinden in je einem eigenen Schwellkasten. Ein Wasserrohrbruch beschädigte die Orgel im Jahr 2013, darüber hinaus verursachten die Renovierungsarbeiten des Saals Schäden durch Bohrmehl. Schließlich wurde sie im Juli 2015 komplett generalüberholt und gereinigt.", "section_level": 1}, {"title": "Botanischer Garten.", "content": "Die Universität unterhält den Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum, der als Ausflugsziel weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist. Teil des Botanischen Gartens ist der etwa 1000 Quadratmeter große Chinesische Garten, der von der Tongji-Universität Shanghai gestiftet wurde und den Namen „Qian Yuan“ () trägt. Am 23. März 2015 wurde der Chinesische Garten durch Vandalismus stark beschädigt, ist jedoch nach Reparaturmaßnahmen inzwischen wieder geöffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Campus-Center.", "content": "Mittig auf dem Universitätsgelände, seitlich zum Audimax, liegt das Campus-Center, wo Artikel des studentischen Bedarfs und darüber hinaus erworben werden können. Unter anderem gibt es einen Buchladen, einen Musik- und Plattenladen, ein Café, einen Kiosk und weitere Läden für den täglichen Bedarf. Das Campus-Center befindet sich seit mehr als 15 Jahren an diesem Standort, wobei einige der Läden schon seit mehr als 30 Jahren an der Universität ansässig sind. Aufgrund von möglichen Umbauarbeiten und befristeten Verträgen seitens der Universitätsverwaltung ist offen, wie lange das Campus-Center an diesem Standort bleiben darf. Nicht verwechselt werden sollte das Campuscenter mit dem Uni-Center, das jenseits der Universitätsstraße und etwas außerhalb des Uni-Geländes liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Studierendenvertretung.", "content": "Die Interessen der Studierenden werden durch einen Allgemeiner Studierendenausschuss vertreten, der vom Studierendenparlament gewählt wird. Die Zusammensetzung des Parlaments mit 35 Sitzen wird in jährlichen Wahlen festgelegt, die Wahlbeteiligung betrug im Jahr 2018 8,45 %, im Jahr 2019 hingegen 9,8 %. Der AStA vergibt unter anderem Mittel an die Fachschaftsräte. Am 8. Dezember 2007 schloss die Semesterparty (auftretende Bands Culcha Candela, Juli und 2raumwohnung) des von Jusos, RCDS und Liberalen geführten AStAs mit Kosten von über 200.000 Euro, denen etwa 20.000 Euro Einnahmen gegenüber gestanden hatten (ursprünglich waren 3700 Gäste geplant, wegen Brandschutzbestimmungen waren nur 2400 Personen zugelassen, letztlich wurden nur 1100 Karten verkauft). Das Amtsgericht Bochum verurteilte den AStA-Vorsitzenden Fabian Ferber zu Sozialstunden. Die vierte Kammer des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen verurteilte die Verantwortlichen am 11. Dezember 2013 zu 176.000 Euro Schadensersatz an die Studierendenschaft. Im Mai 2015 wurde die Berufung vom Oberverwaltungsgericht NRW zugelassen. Am 26. Januar 2016 reduzierte der 15. Senat des OVG den zu leistenden Schadensersatz der beiden Organisatoren Fabian Ferber und Uwe Bullerjahn wegen Mitverschuldens des Studierendenparlaments auf 88.122,56 Euro (Az. 15 A 333714).", "section_level": 1}, {"title": "Studiengebühren.", "content": "Am 18. September 2006 verabschiedete der Senat eine Satzung, in der die Erhebung von Studiengebühren geregelt war. Gemäß dieser Gebührensatzung hatten die Studierenden der Ruhr-Universität ab dem Sommersemester 2007 Studiengebühren in Höhe von 500 € pro Semester zu zahlen. Diese wurden für das Wintersemester 2008/2009 und das Sommersemester 2009 gesenkt und betrugen 480 € pro Semester. Die Gebührenordnung sah einige Ausnahmen z. B. für studierende Eltern, Spitzensportler oder einkommensschwache Studierende vor. Zum Wintersemester 2011/12 fielen die Studiengebühren in NRW weg, sodass seitdem nur noch der Sozialbeitrag zu zahlen ist. Der Sozialbeitrag beträgt zum Sommersemester 2020 insgesamt 336,50 Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Tierversuche.", "content": "Die Tierversuche sind in der Verfassten Studierendenschaft und verschiedenen Hochschulgruppen umstritten. 1998 kam es zu einer gemeinsamen Aktion beider Seiten auf der Gerhard-Petschelt-Brücke. Laut Angaben der Organisation Ärzte gegen Tierversuche wurden im Jahr 2009 an der Universität allein 12.962 Wirbeltiere für Forschung und Lehre beschafft: Die Experimente mit Makaken-Affen am Lehrstuhl für Neurobiologie wurden von der Bezirksregierung Arnsberg bis zum 31. August 2012 genehmigt. Tierversuchsgegner hatten kritisiert, dass der Verbleib der Tiere danach unklar sei. Der Tierschutzbeauftragte der Universität, Matthias Schmidt, weist darauf hin, dass Studenten auch im Beruf damit rechnen müssten, Tierversuche durchzuführen. Ziel und Zweck des Versuchs müssten vernünftig gerechtfertigt sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) in Bochum ist mit 43.113 Studierenden (Stand WS 2019/20) eine der zehn größten Universitäten in Deutschland.", "tgt_summary": "波鸿鲁尔大学(;RUB)位于德国波鸿,建立于1962年,也是在新成立的联邦德国时期成立的第一所大学。大学选址在波鸿市区以外的绿色草原地区Querenburg,形成了一个独立校区。整个校园由几个靠近的相对独立的建筑构成。", "id": 880559} {"src_title": "Heilpflanze", "tgt_title": "药用植物", "src_document": [{"title": "Begriffsklärung.", "content": "In der Heilpflanzenkunde (Phytopharmakognosie) unterscheidet man folgende Begriffe: „Heilpflanze“ ist dabei ein funktioneller Begriff, der nur nach dem Zweck verwendet wird, ungeachtet der botanischen Zugehörigkeit oder der Wuchsform. Jede Pflanze, für die der pharmazeutischen Biologie eine entsprechende Anwendung als Medikament bekannt ist, kann als Heilpflanze bezeichnet werden. Gelegentlich werden auch Pilze, Flechten und Algen zu den Heilpflanzen gezählt. Es gibt vielfältige Formen von Drogen aus Heilpflanzen: frische oder getrocknete Teile, Extrakte (mit Lösungsmittel), Dekokten (durch Kochen gewonnen), Mazerationen (durch Kaltauszug gewonnen) usw. Ursprünglich stand die Trocknung im Vordergrund: Das Wort \"Droge\" stammt wahrscheinlich von niederländisch \"droog\" „trocken“ ab. Manche Pflanzen, die ursprünglich wichtige Heilkräuter waren, werden heute als Genussmittel verwendet (etwa Tee, Kaffee oder Tabak) oder als Küchenkräuter (Gewürzkräuter, z. B. Pfeffer, Zimt, Basilikum) oder als schlichte Nahrungsmittel (Apfel, Zitrusfrüchte).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprünge.", "content": "Da die medizinische Wirkung von Pflanzen auch von Tieren, wie z. B. Menschenaffen, Schafen, Blaumeisen und Monarchfaltern instinktiv benutzt wird, dürften Heilpflanzen schon bei den frühen Vertretern der Gattung Homo Anwendung gefunden haben. Der \"Mann vom Tisenjoch\", allgemein bekannt als Ötzi, eine etwa 5300 Jahre alte Gletschermumie aus der ausgehenden Jungsteinzeit (Neolithikum) bzw. der Kupferzeit (Eneolithikum, Chalkolithikum), führte Birkenporlinge vermutlich als Heilmittel mit sich. Alle in den letzten 200 Jahren aufgefundenen und erforschten oder wenigstens beschriebenen Stämme von Jägern und Sammlern wenden bei medizinischen Problemen auch Pflanzen zur Heilung an.", "section_level": 2}, {"title": "Altertum.", "content": "Die Nutzung von Pflanzen mit der Absicht der Heilung lässt sich bereits in frühesten Schichten babylonischer, altägyptischer, indischer (Hymnen des Rig Veda) oder chinesischer Texte nachweisen, aber auch der ausdrückliche Anbau von Heilkräutern. Das bekannteste Zeugnis dieser ältesten Aufzeichnungen medizinischer Bemühungen mit zahlreichen Beispielen für Heilpflanzen und deren Anwendung ist der Papyrus Ebers, der im 16. Jahrhundert v. Chr. in Ägypten verfasst wurde. Aristoteles (* 384 v. Chr.; † 322 v. Chr.) und Theophrast (* um 371 v. Chr.; † um 287 v. Chr.) beschrieben medizinische Pflanzenanwendungen und auch die Hippokratiker führten therapeutische Eigenschaften von Pflanzen auf. Der Grieche Dioskurides beschrieb im 1. Jahrhundert zahlreiche Heilpflanzen und deren Anwendungen sowie einen der ältesten zusammenhängenden Texte zum Einsammeln und Aufbewahren von Heilpflanzen. So sollen (wie noch heute gültig) Wurzel und Rhizome im Herbst (nach Abschluss aller Wachstumsprozesse), Blätter und Zweigspitzen bevor Frucht und Samen zu reifen beginnen (wenn die Photosyntheserate ihr Optimum erreicht hat), Blüten kurz vor oder zur Zeit der Bestäubung, Früchte kurz vor oder nach dem Reifungsprozess und Samen wenn er ausgereift ist, aber noch nicht ausfällt, geerntet werden. Zuvor verfassten Diokles von Karystos (im 4. Jahrhundert v. Chr.) und Krateuas (im 1. Jahrhundert v. Chr.) vergleichbare Werke (Kräuterbücher). Im Gegensatz zu den eher (natur)philosophisch geprägten Betrachtungen etwa des Aristoteles stellte Dioskurides in seiner um das Jahr 60 entstandenen \"Materia medica\" den Nutzen und die genaue Beschreibung unter anderem der Pflanzen in den Vordergrund und ist mit einem etwa 512 verfassten Manuskript die erste noch erhaltene abendländische Abhandlung über Heilpflanzen.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter und Neuzeit.", "content": "Während des Mittelalters erfolgte der Anbau (vgl. die Landgüterverordnung Karls des Großen), die Beschreibung und Anwendung von Heilpflanzen vor allem durch Klostermönche (siehe Klostermedizin). Der Zusammenhang zwischen Nahrung und Arznei wurde insbesondere in der orientalischen Heilkunst schon früh erkannt, und dementsprechend finden sich zahlreiche Hinweise in den Medizinbüchern des Orients, etwa bei Ibn Sina (Avicenna) um 1000 n. Chr. Der spanisch-arabische Arzt und Botaniker Abu Muhammad ibn al-Baitar beschrieb um 1230 im \"Kitab al-gami\" über 1400 pflanzliche Heilmittel und ihre Rezepturen. Paracelsus (1493–1541) erkannte: „Alle Dinge sind Gift und nichts ohne Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ Leonhard Fuchs veröffentlichte 1543 mit dem \"New Kreüterbuch\" eines der wichtigsten Kräuterbücher in deutscher Sprache, das zahlreiche Arzneipflanzen abbildet und ihre Wirkung beschreibt. Zu den Wegbereitern der modernen Phytotherapie gehören auch die Bücher des Schweizer „Kräuterpfarrers“ Johann Künzle (1857–1945). Als Begründer der wissenschaftlichen Pflanzenheilkunde gilt Rudolf Fritz Weiss (1895–1991).", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Heute werden Heilpflanzen im Rahmen der Phytotherapie verwendet, in manchen europäischen Ländern sowie den USA spielen sie durch das Aufkommen von chemisch synthetisierten und definierten Wirkstoffen nur eine geringe Rolle. Andererseits ist die pharmazeutische Industrie und die Pharmakologie zu der Erkenntnis gelangt, dass die Vielfalt der sekundären Pflanzenstoffe ein enormes Reservoir für neue, hochpotente Medikamente darstellt. Gerade die kaum erforschte und katalogisierte Flora der tropischen Urwälder und die in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sowie der indischen Medizin Ayurveda verwendeten Pflanzen bergen in dieser Hinsicht ein sehr großes Potenzial. Während das Sammeln von Heilkräutern in früheren Zeiten Grundbestandteil einer Subsistenzwirtschaft war, wird weltweit bis heute insbesondere in wirtschaftlich schlechter Lage auf die Verwendung von Heilpflanzen als Arzneimittel zurückgegriffen. Auch die Bewegung des biologischen Landbaus hat Heilkräuter wieder populär gemacht. Heilpflanzen für den pharmazeutischen Bedarf in Apotheken werden unter möglichst kontrollierten Bedingungen angebaut. Sie werden aber auch wild wachsend gesammelt oder im Hausgarten angepflanzt, um als Hausmittel vorbeugend oder bei Krankheiten zur Verfügung zu stehen. Die gebräuchlichste Verwendungsform ist wohl der Heiltee.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Auch Heilpflanzen werden zu den nachwachsenden Rohstoffen gezählt, da ihre Verwendung außerhalb des Nahrungs- und Futtermittelbereichs stattfindet. Zusammen mit Färberpflanzen beträgt die Anbaufläche in Deutschland rund 12.000 ha (ca. 0,5 % der Gesamtanbaufläche für nachwachsende Rohstoffe). Etwa 90 % der in Deutschland verwendeten Heilpflanzen werden importiert. Heilpflanzen stammen allerdings nur zu 30 % aus Anbau und zu etwa 70 % aus Wildsammlungen. Von den etwa 440 heimischen Heilpflanzen werden in Deutschland ca. 75 Arten angebaut, wobei allein 24 Arten 92 % des Angebots ausmachen. Hauptanbaugebiete in Deutschland sind Thüringen (Erfurter Becken), Bayern (Oberbayern, Erdinger Moos, Mittelfranken), Sachsen (Lößgebiete Mittelsachsens), Sachsen-Anhalt (Mitteldeutsches Trockengebiet) und Ostfriesland.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungen.", "content": "Eine ganze Reihe von wirksamen Medikamenten stammt aus Pflanzen oder wurde aus pflanzlichen Stoffen weiterentwickelt. Diese genau untersuchten und als reiner Stoff dargestellten Pflanzeninhaltsstoffe werden von der Medizin benutzt, da ihre medizinische Wirksamkeit nachgewiesen ist. Das Pflanzenreich besitzt extrem starke Gifte, die in entsprechenden Verdünnungen und teilweise als chemisch veredelte Stoffe insbesondere bei Herzbeschwerden und als Narkotika in der evidenzbasierten Medizin Verwendung finden. Beispiele sind der Rote Fingerhut mit seinen Herzglykosiden sowie der Schlafmohn beziehungsweise dessen Opiate. Zu großen Teilen werden Pflanzen auch als unterstützende Therapeutika eingesetzt. Heilpflanzen enthalten zumeist eine Vielzahl von Stoffen, die unterschiedliche, auch entgegengesetzte, Effekte haben können. Ein weiterer Nachteil gegenüber synthetisch hergestellten Medikamenten ist, dass der Wirkstoffgehalt aufgrund klimatischer, regionaler und verarbeitungsbedingter Umstände schwer zu standardisieren ist. So gibt es mitunter zwischen verschiedenen Herstellern und auch einzelnen Chargen eines Produktes starke Schwankungen in Dosis und Galenik. Drogen, die in Apotheken erhältlich sind, müssen allerdings den strengen Bestimmungen des jeweiligen staatlichen Arzneibuches (z. B. \"Deutsches Arzneibuch\") entsprechen. Ihr Gehalt an Wirkstoffen ist also sichergestellt. Dementsprechend bemühen sich die Züchter oft, soweit der oder die Wirkstoffe einer Heilpflanze bekannt sind, auf einen hohen Wirkstoffgehalt hin zu züchten. Für eine Reihe von pflanzlichen Medikamenten sind Mindestwirkstoffgehalte oder Bandbreiten vorgeschrieben oder vom Hersteller garantiert (zum Beispiel für ein Kamillekonzentrat: normiert auf 50 mg Levomenol, standardisiert auf 150–300 mg ätherisches Öl und 150–300 mg Apigenin-7-glucosid je 100 g Auszug). Einige traditionelle Heilpflanzen sind z. B. wegen erkannter schwerer Nebenwirkungen aus dem Arzneibuch gestrichen worden. Viele sind wirkungslos, andere wirken, sind aber durch besser wirksame synthetische Medikamente überholt. Teilweise kann bei individueller Unverträglichkeit des synthetischen Medikaments auf die pflanzliche Variante zurückgegriffen werden. Bei vielen Heilpflanzen ist die Wirksamkeit noch nicht untersucht, weil kein kommerzielles Interesse besteht bzw. von Staat und/oder Pharmaunternehmen keine entsprechenden Forschungsgelder bereitgestellt werden. In den Jahren von 1984 bis 1994 hat die Kommission E des Bundesgesundheitsamtes wissenschaftliches und erfahrungsheilkundliches Material zu erwünschten und unerwünschten Wirkungen pflanzlicher Arzneidrogen in Monographien zusammengetragen. Auf europäischer Ebene wird diese Arbeit seit 2004 vom Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (Committee on Herbal Medicinal Products, HMPC) der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) fortgesetzt. Daneben gibt es auf internationaler Ebene und ohne rechtliche Bindung auch die Monografien der European Scientific Cooperative on Phytotherapy (kurz ESCOP, seit 1989) und der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO).", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele für pflanzliche Drogen.", "content": "Die Beispiele sind sortiert nach dem jeweils wirksamen Teil der Pflanze. Man unterscheidet volkstümliche Namen (Trivialnamen) und botanische Namen. Die lateinische Bezeichnung der pflanzlichen Droge wird aus dem botanischen Namen des verwendeten Pflanzenteils und dem botanischen Namen der verwendeten Pflanzenart zusammengesetzt. Daneben existieren noch zahlreich andere Begriffe, wie \"Stramentum\" (Stroh), \"Balsamum\" (Balsam) usw. Die pharmazeutischen Bezeichnungen sind pflanzenmorphologisch gesehen manchmal etwas unpräzise, etwa Wurzelstock für Rhizom, oder bei der Hagebutte, wo \"Fructus\" die Sammelfrucht (die rote Beere) bezeichnet und \"Semen\" die eigentliche Frucht (den Kern).", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele für pflanzliche Arzneistoffe.", "content": "Zahlreiche Arzneistoffe werden auch heute direkt aus Pflanzen hergestellt oder zumindest naturidentisch (mit gleicher chemischer Struktur wie der in Pflanzen vorliegende Wirkstoff) synthetisiert. Teilweise sind dies hochwirksame oder in der nichtmedizinischen Anwendung hochgiftige Substanzen. Zu den Pflanzeninhaltsstoffen, die als isolierte Einzelsubstanz eingesetzt werden, gehören beispielsweise Colchicin, Paclitaxel und Morphin.", "section_level": 1}, {"title": "Falschmeldungen über EU-Politik gegen Heilpflanzen.", "content": "2010 wurde eine Petition an den Deutschen Bundestag gerichtet, die sich gegen ein angeblich drohendes Verbot von Heilpflanzen in der EU aussprach. Es handelte sich um ein Missverständnis. Die entsprechende Richtlinie \"THMPD (Traditional Herbal Medical Product Directive)\" war schon 2004 verabschiedet worden und enthält Zulassungsregeln für Naturheilmittel, die ein einfaches Registrierungsverfahren ermöglichen sollen. Sie gilt nicht für alternative Therapien und verbietet auch nicht irgendwelche Pflanzen oder Stoffe. Im April 2011 wurden im Internet erneut Falschmeldungen über ein angeblich drohendes Verbot verbreitet. Im August 2013 riefen Initiatoren, die zunächst unbekannt waren, mit Bezug auf die EU-Verordnung 1924/2006/CE zur Unterzeichnung einer an das Europäische Parlament gerichteten Petition „Grundrecht auf Gesundheit“ auf und vermittelten wiederum den Eindruck, es drohe ein Verbot von Naturheilmitteln. Die Verordnung war jedoch schon seit 2006 in Kraft. Sie betrifft auch nur Lebensmittel und keine Naturheilmittel oder sonstige Arzneimittel. Die Carstens-Stiftung (Fördergemeinschaft Natur und Medizin) und die Hufelandgesellschaft (Dachverband der Ärztegesellschaften für Naturheilkunde und Komplementärmedizin) reagierten mit Richtigstellungen und Kritik an der Aktion. Die Hufelandgesellschaft verurteilte den Aufruf als „manipulativ“ und als Missbrauch des Interesses an Naturheilmitteln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Heilpflanze ist eine Nutzpflanze, die zu Heilzwecken oder als Arzneipflanze zur Linderung von Krankheiten innerlich oder äußerlich verwendet wird. Sie kann als Rohstoff für Phytopharmaka in unterschiedlichen Formen, aber auch für Teezubereitungen, Badezusätze und Kosmetika verwendet werden.", "tgt_summary": "药用植物也被称为草药、药草,自史前时代以来一直在传统医学实践中被发现和使用。植物合成了数百种化合物,其功能包括植物抵抗昆虫,真菌,植物病害和食草哺乳动物。许多植物化学物质具有潜力或确立生物活性已被确定。", "id": 745944} {"src_title": "Kefalonia", "tgt_title": "凯法利尼亚岛", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Kefalonia ist die größte Ionische Insel und zugleich die militärisch wichtigste, da sie den Golf von Patras und damit auch die Einfahrt in den Isthmus von Korinth versperrt. Sie ist überwiegend gebirgig, die höchste Erhebung ist der 1628 m hohe Berg Enos.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Insel gehört weitgehend zur präapulischen Zone und wird von Eozän-Kalkstein dominiert, auf der westlichen Halbinsel Paliki gibt es auch Sandstein. Im südöstlichen Teil finden sich Brekzien und Schiefer, auch kleine und stripartige Formationen von Ammonitico Rosso kommen vor. Der zentrale Teil der Insel wird von der Enos-Gebirgskette dominiert, die von Kreide-Dolomiten und Kalkstein geprägt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Kefalonia war bereits vor 110.000 bis 35.000 Jahren von Neandertalern besiedelt; belegt ist dies durch Steinwerkzeuge. Es gibt seit der Antike Vermutungen, dass Kefalonia mit der in der \"Odyssee\" zum Besitz des Odysseus gerechneten Insel Same übereinstimmt, aber auch das homerische Dulichion wurde oft mit Kefalenia gleichgesetzt. Eine Studie aus dem Jahr 2018 versucht die These zu stützen, nach der Kefalonia mit der Heimatinsel des Odysseus, der homerischen Insel Ithaka übereinstimmt. Aus der mykenischen Zeit sind Funde erhalten, darunter ein großes, reich ausgestattetes Kuppelgrab bei Tzanata, das alle Grabbauten dieser Phase auf den Ionischen Inseln und im Nordwesten der Peloponnes übertrifft. Im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. gehörte die Insel zum Einflussbereich von Korinth, wurde aber um 375 v. Chr. durch den Feldherrn Timotheus zum Anschluss an den von Athen dominierten Attischen Seebund gezwungen. In der Antike lagen auf der Insel vier Städte: Pale, Same, Pronnoi und Krane (Kefalonische Tetrapolis). Kefalonia war eine wichtige Station auf dem Weg von Sizilien und Italien nach Griechenland. Der Geograph Skymnos schreibt von der „Insel der Kephallenier“. Die politische Lage verhinderte eine größere Bedeutung der Insel, die auch zu den Peloponnesischen Kriegen keine Schiffe stellte. Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr. geriet die Insel unter römische Herrschaft. Sie war ab 59 v. Chr. Verbannungsort für den wegen Teilnahme an der Verschwörung des Catilina und Erpressungen in der von ihm verwalteten Provinz Macedonia angeklagten Gaius Antonius Hybrida, den Schwiegervater des Marcus Antonius. 50 v. Chr. geriet die Insel unter die Herrschaft des Gaius Antonius. Auf der Spitze des Enos befand sich laut Strabo (10,2,16) der Tempel des Jupiter Aenesius. Dieser Name führte offenbar schon früh zu Spekulationen darüber, ob Aeneas sich auf der Insel aufgehalten habe. Eine neuere Theorie, die sich auf meteorologische, geographische und historische Untersuchungen stützt, identifiziert die in der biblischen Apostelgeschichte erwähnte Insel Melite als Kefalonia (oder eventuell eine Halbinsel davon). Demnach strandete der Apostel Paulus, als er auf dem Weg nach Rom war, entgegen der allgemein verbreiteten Theorie und Tradition auf Kefalonia. Hierzu gibt es auf der Insel auch eine Tradition, die sich an die Pauluskirche von Pessada knüpft. Die Theorie bringt auch den Schlangenkult in den Kirchen Kefalonias mit der Paulusgeschichte in Verbindung. Kaiser Hadrian schenkte die Insel im 2. Jahrhundert Athen. Bei der Reichsteilung von 395 kam die Insel an das oströmische bzw. byzantinische Reich und war 535 eine von dessen 64 Provinzen. 1085 besetzten Normannen unter Robert Guiscard (der in der Bucht von Porto Atheras starb) die Insel. Der Ort Fiskardo ist heute noch nach ihm benannt. Nach dem vierten Kreuzzug von 1204 wurde sie Venedig zugesprochen. Unter den Venezianern wurde im 13. Jahrhundert das lateinische Bistum Kefalonia errichtet. 1375 trat die Familie der Tocchi die Nachfolge der Orsini in der Pfalzgrafschaft Kefalonia an. Diese wurde jedoch 1479 von den Osmanen erobert. Am 24. Mai 1500 eroberte eine venezianisch-spanische Flotte unter Admiral Benedetto Pesaro und Gonzalo Fernández de Córdoba y Aguilar erneut die Insel. Nach 21 Jahren osmanischer Herrschaft gelang eine Restauration der Pfalzgrafschaft mit Hilfe der Venezianer. Ein Söldnerheer lieferte sich jedoch weiterhin Schlachten mit den Osmanen, die versuchten, die Insel erneut zu erobern. 1536 wurde der Seefahrer Juan de Fuca auf Kefalonia geboren. 1538 gelang es den Osmanen, 3.000 Menschen in die Sklaverei zu verschleppen. Seit dem späten 16. Jahrhundert entwickelte sich Kefalonia zu einem Druckort venezianischer Bücher, etwa diverser Talmud-Ausgaben, da hier die Zensur viel liberaler war als in der Stadt Venedig. Nach dem Verlust von Kreta wurde Kefalonia ein wichtiger Handelsstützpunkt der venezianischen Flotte. 1797 wurden alle Ionischen Inseln französisch besetzt, es folgte ab 1799 durch den russischen Kaiser Paul I. die Proklamation der \"Republik der Sieben vereinigten Inseln\" (die auch den Osmanen tributpflichtig war). Während der Napoleonischen Kriege wurden die Inseln erst von den Franzosen (1806), die hier die kurzlebige Ionische Republik gründeten, später von den Briten (1809/1810) besetzt. Diese wandelten sie 1815 unter dem Namen Vereinigter Staat der Sieben Ionischen Inseln in einen unabhängigen Staat unter britischem Protektorat um. 1823 hielt sich Lord Byron auf der Insel auf und schrieb hier sein Werk \"Don Juan\", bevor er nach Griechenland ging, um am dortigen Unabhängigkeitskrieg teilzunehmen. 1864 kam Kefalonia mit den anderen Ionischen Inseln auf Wunsch der Bevölkerung und nach einer entsprechenden Abstimmung des ionischen Parlaments an Griechenland. Nach der Eroberung Griechenlands durch italienische und deutsche Truppen im Balkanfeldzug war Kefalonia wie die anderen Ionischen Inseln ab April 1941 durch italienische Truppen besetzt. Nach der Kapitulation Italiens vor den Alliierten Anfang September 1943 besetzten deutsche Gebirgsjäger die Insel und erschossen im Massaker auf Kefalonia zwischen dem 21. und 24. September 1943 zwischen 4.000 und möglicherweise sogar 5.300 italienische Soldaten; es war eines der schwersten deutschen Kriegsverbrechen im Mittelmeerraum. Kefalonia wurde immer wieder von schweren Erdbeben heimgesucht, darunter auch das Erdbeben von 1867. Das letzte schwere Erdbeben ereignete sich 1953 und richtete große Zerstörungen an; durch Abwanderung infolge des Bebens sank die Einwohnerzahl von 125.000 auf 25.000. Seit 1990 verzeichnet die Insel einen wirtschaftlichen Aufschwung, der sich auch in der gestiegenen Einwohnerzahl widerspiegelt.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tannen auf Enos.", "content": "Der 1.628 Meter hohe Berg Enos wurde von den Venezianern aufgrund seiner dunklen Farbe Monte Negro genannt. Die Farbe geht auf die Schwarze Tanne (\"Abies cephalonica\") zurück, die in den griechischen Gebirgen endemisch ist. Zum ersten Mal taucht sie auf Münzen des 4. Jahrhunderts v. Chr. aus dem antiken Pronnous (bei Poros) auf, später wurde sie von den Venezianern beim Schiffbau geschätzt. 1824 erklärte der Inselgouverneur Charles James Napier die Tannenwälder am Enos zum Naturschutzgebiet und veranlasste ihre Wiederaufforstung.", "section_level": 2}, {"title": "Orchideen.", "content": "Folgende Orchideenarten finden sich auf der Insel:", "section_level": 2}, {"title": "Silberdisteln.", "content": "Zwischen Lixouri und Mantzavinata ist die Silberdistel \"Carlina Ianata\" zu finden. Sie blüht zwischen Juli und August, ihre Blütenfarbe ist rosa. Bei Argostoli ist die \"Carlina Corymbosa\" zu finden, die im August gelb blüht.", "section_level": 2}, {"title": "Mönchsrobben und Karettschildkröten.", "content": "Zwei zu den zwölf am stärksten bedrohten Tierarten der Welt zählende Arten, die Mittelmeer-Mönchsrobbe (\"Monachus monachus\") und die Unechte Karettschildkröte (\"Caretta caretta\"), sind an der Zakynthos zugewandten Küste zu finden. Bereits in der Odyssee werden die Robben in der Meeresenge zwischen den Inseln erwähnt. Naturschützer und Fischer engagieren sich für den Schutz des Robbenbestandes. Heute besteht zwar keine Gefahr mehr durch Fischernetze, aber durch Segel- und Motoryachten.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Melissani.", "content": "Am 7. Juli 1868 besuchte Heinrich Schliemann die Insel. Er konnte sich davon überzeugen, dass zwei Mühlen mit Wasser angetrieben werden, das vom Meer über Kanäle in Höhlen fließt. Dieses Wasser findet sich 16 Kilometer weiter in einem See der unterirdischen Melissani-Höhle wieder, deren Wasserspiegel sich allerdings über dem Meeresspiegel befindet. Wissenschaftler erklären das Phänomen heutzutage folgendermaßen: Das salzhaltige Meerwasser höherer Dichte vermischt sich demnach in den unterirdischen Hohlräumen mit dort ebenfalls hineinfließendem Oberflächen- und Regenwasser geringerer Dichte zu einem Misch-/Brackwasser mittlerer Dichte, welches dann im Gewichtsgleichgewicht zum salzhaltigen Meerwasser höher steht. Das salzhaltige Triebwasser für die Meerwassermühlen fließt also nur, wenn genügend Regenwasser unterirdisch für Verdünnung sorgt. Der unterirdische See ist eine der Hauptattraktionen der Insel. In der Antike war der Ort eine Kultstätte des Hirtengottes Pan. Zur Mittagszeit dringt viel Tageslicht in die Grotte. In der Nähe befindet sich die Tropfsteinhöhle Drogarati.", "section_level": 2}, {"title": "Strände.", "content": "Von den zahllosen Stränden verdient der Kieselstrand Myrtos Beachtung, der im Nordwesten in der Nähe des Ortes Asos liegt. Er erzielte bei mehreren Vergleichen gute Platzierungen. Sandstrände finden sich im Südwesten nahe der Stadt Lixouri und in Buchten im Süden zwischen Argostoli und Skala.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Christentum.", "content": "Zu dem ersten Kontakt mit dem Christentum soll es gekommen sein, als der Apostel Paulus auf seiner Fahrt von Kreta nach Rom im Golf von Argostoli Halt machte. Auf Kefalonia lebte und wirkte im 2. Jahrhundert der Gnostiker Epiphanes, der nach seinem Tod verehrt wurde. Er soll ein Nachfolger bzw. ein Sohn des Karpokrates gewesen sein, dessen historische Existenz allerdings umstritten ist. Er starb mit 17 Jahren und hinterließ das Werk \"Über die Gerechtigkeit\". Seine Anhänger bauten ihm zu Ehren einen Tempel. Im Dorf Markopoulo existiert ein Marienkult, dem zufolge am 15. August Schlangen auftauchen. Schon während der venezianischen Herrschaft lebten verschiedene Konfessionen auf der als liberal geltenden Insel, wobei die theologische Ausbildung zumeist in Italien erfolgte. Im 13. Jahrhundert wurde das katholische Bistum Kefalonia und von Franz von Assisi das Kloster Sissia gegründet. 1555 kam der spätere Inselheilige Gerasimos (1507–1579) nach Kefalonia und lebte zunächst als Einsiedler in einer Höhle. Sein Leichnam wird im Kloster St. Gerasimos aufbewahrt. 1916 wurde das Bistum Kefalonia in das Erzbistum Korfu eingegliedert. Mit der Auswanderung nach dem Erdbeben von 1953 nahm der Anteil der Katholiken ab, zumal orthodoxe Christen aus anderen Teilen Griechenlands zuwanderten. Die Zahl der verbliebenen Katholiken blieb dann über Jahrzehnte konstant; in den letzten Jahren kamen viele katholische Ausländer wie Polen oder Filipinos hinzu.", "section_level": 2}, {"title": "Judentum.", "content": "Mit dem Fall Kretas (1645–1699) an die Türken kamen Kreter nach Kefalonia, darunter auch eine bedeutende Zahl an Juden. 1823 lebten 130 Juden auf Kefalonia. Lord Byron schrieb während seines Aufenthaltes, dass auf der Insel „kein Unterschied zwischen Griechen und Juden besteht“. Unmittelbar vor dem Holocaust lebten 388 Juden auf der Insel. Im Juni 1944 wurden sie von den Nazis deportiert.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchen und Klöster.", "content": "Der Kirchenbau hat sich aufgrund der venezianischen Herrschaft anders als auf dem griechischen Festland entwickelt. Die meisten Kirchen bestehen wie frühchristliche Kirchen aus einem großen Raum mit rechteckigem Grundriss. Ausgemalt sind die Räume mit Fresken. Der Glockenturm mit quadratischem Grundriss steht etwas abseits. Schutzpatron der Insel ist der \"Heilige Gerassimos\", dessen sterbliche Überreste im gleichnamigen Kloster aufbewahrt werden. Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Kloster \"Kipouria\".", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Die Insel Kefalonia war nach der Gemeindereform 1997 in acht Gemeinden unterteilt. Diese wurden im Rahmen der Verwaltungsreform 2010 nach dem Grundsatz „jede Insel eine Gemeinde“ zum 1. Januar 2011 fusioniert zur Gemeinde Kefalonia (). Nachdem sich dies für die Verwaltung als unzweckmäßig herausgestellt hatte, wurde im März 2019 die Gliederung in drei Gemeinden in Anlehnung an den traditionellen Zuschnitt der ehemals drei Provinzen () beschlossen. Das Ziel, Kosten zu senken, wurde nicht erreicht; gleichzeitig beklagten sich die Bewohner über den schlechten Service in den untergeordneten Ortsteilbüros der Gemeinde. Die 1997 gebildeten Gemeinden bestehen als Gemeindebezirke fort.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Fährverbindungen bestehen zu den Inseln Ithaka, Zakynthos und Lefkada. Letztere ist mit dem Festland über eine Brücke verbunden. Zudem bestehen Fährverbindungen der Reederei Levante Ferries von Sami nach Killini und Patras auf dem Peloponnes. Die KTEL-Genossenschaft betreibt Buslinien nach Patras und Athen, die ebenfalls die Fähre nutzen. Zwischen den größten Städten der Insel, Argostoli und Lixouri, besteht eine Fährverbindung, die für den Inselverkehr selbst von großer Bedeutung ist. Der Flughafen Kefalonia wird ganzjährig von Athen angeflogen und saisonal europaweit von zahlreichen Chartergesellschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Bildungsstätten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fachhochschulen.", "content": "Die Insel ist ein beliebter Studienort und profitiert vor allem im Winter von der Anwesenheit von Studenten. Die höhere Bildungseinrichtung \"TEI Ionion Nison\" unterhält zwei Standorte auf der Insel: in Lixouri bietet sie die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften und Musikinstrumentenbau an, in Argostoli Studien in Meeresbiologie. Darüber hinaus gibt es in Argostoli das \"Rokos-Vergotis-Konservatorium\" und die \"Nationale Marine-Akademie\".", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Unter den Venezianern wurde hier der Korinthenanbau gefördert. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war dieser neben der Schifffahrt die Haupteinnahmequelle für die Bewohner. 1807 betrug die Korinthenproduktion neun Millionen Pfund. Ebenfalls von Bedeutung war die Ausfuhr von Olivenöl, Wein und Bergamotte, teilweise auch Honig; Getreide und Obst wurden nur für den Eigenbedarf kultiviert. Exportiert wurde vor allem nach Frankreich und Italien. Im Zweiten Weltkrieg brach der Export ein und erholte sich nicht mehr. Einzige Erwerbsquelle war nun die Schifffahrt, bis später in bescheidenem Umfang der Tourismus hinzukam. Gegenwärtig nimmt die Bedeutung von Fischzucht zu, die Insel gehört zu den weltweit wichtigsten Erzeugern von Biofisch. Wie auf allen griechischen Inseln hat auch auf Kefalonia der Tourismus große wirtschaftliche Bedeutung, jedoch in geringerem Umfang, als es möglich wäre. Restriktionen im Bausektor, das Verbot großer Anlagen sowie das Fehlen eines zentralen Ortes machen die Insel für den Massentourismus wenig lukrativ. So schrieb der \"Focus\" anno 2001 über die Insel in Anspielung auf Odysseus’ Heimat:", "section_level": 1}, {"title": "Kulinarisches.", "content": "Die Küche der Ionischen Inseln und somit auch die von Kefalonia ist stark von der venezianischen beeinflusst, darüber hinaus finden sich französische und westeuropäische Einflüsse. Aufgrund der Nachfrage durch Touristen nach griechischen Gerichten und durch kulturellen Austausch jüngeren Datums ist auch die griechische Küche verbreitet. Zudem gibt es einige inseltypische Spezialitäten wie \"Stockfisi\" (Trockenfisch oder Stockfisch, einst aus Nordeuropa importiert), \"Pligouri\" (ein Fleischeintopf) oder die \"Riganada\", ein wie Fleisch gerösteter und gewürzter Zwieback sowie Tomaten in zahlreichen Variationen, vom Brotaufstrich bis zu paniert und fritiert in der Pfanne. Die Fleischpastete \"Kreatopita\" besteht aus verschiedenen Fleischsorten (Rind, Schwein, Ziege), Tomatenmark, Reis und Blätterteig, wobei dieser mit Wein statt mit Wasser zubereitet wird. Sofrito und Bourdeto sind weitere Gerichte. Als Dessert bekannt sind \"Komfeto\", ein weißes Weich-Nougat mit Mandeln, sowie \"Mandoles\", eine Spezialität aus gerösteten Mandeln und Zucker. Orgeat wird \"Orzata\" (griech. Soumada) genannt und ist auch in Flaschen erhältlich. Kefalonia ist der Ursprungsort der griechischen Hartkäsesorte \"Kefalotyri\".", "section_level": 1}, {"title": "Wein.", "content": "Einer Sage nach hat Kephalos, der Sohn des Götterboten Hermes und Namenspatron der Insel, unter Obhut des Weingottes Dionysos den Weinbau nach Kefalonia gebracht. Endemisch ist hier der leichte und fruchtige Weißwein der Rebsorte Robola. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Sorte vor rund 400 Jahren aus Italien eingeführt wurde, wo sie jedoch nicht mehr existiert. Als Qualitätswein darf der Robola Kephallinias vermarktet werden. Angebaut wird Robola von den Winzern der Genossenschaft Agios Gerasimos (in der Nähe des gleichnamigen Klosters).", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Den Namen der Insel trugen u. a. die Jugendstil-Vasenserie \"Cephalonia\" von Joh. Loetz Witwe und 1882 das Schiff Cephalonia der Cunard Line, des Weiteren die Schriftart Cephalonia von Letterhend.", "section_level": 1}, {"title": "Söhne und Töchter der Insel.", "content": "\"Siehe auch:\" Persönlichkeiten der Insel Kefalonia", "section_level": 1}], "src_summary": "Kefalonia ( [],, \"Kephallēnía\", ital. Cefalonia und früher teilweise Cefalogna) ist eine griechische Insel am Ausgang des Golfs von Patras. Sie ist Teil der Präfektur Kefallinia und mit 734,014 km2 die größte der Ionischen Inseln. Kefalonia hatte nach vielen Jahren der Landflucht von 1991 bis 2001 eine starke Bevölkerungszunahme (mit 21,9 % zweithöchster Wert in Griechenland) durch Zuwanderung zu verzeichnen. Heute leben zirka 40.000 Einwohner auf der Insel. Im heimischen Sprachgebrauch wird die Insel meist \"Kefalliniá\" (Κεφαλληνιά) genannt.", "tgt_summary": "凯法利尼亚岛(,),古希腊语名称为Κεφαλλήνια(Cephallinia),位于爱奥尼亚海上,为伊奥尼亚群岛中最大的岛屿。这个岛屿的名称据信来自于古希腊神话英雄刻法罗斯(Κέφαλος)。岛屿以荷马史诗中奥德修斯的故乡而著名,在《奥德赛》中荷马称其为“凯法利尼亚人的国王”。畅销小说及同名电影《柯莱利上尉的曼陀林》(\"Captain Corelli's Mandolin\",又译《战地情人》)的故事背景也设在二次大战中被德军占领的该岛上。今天,岛上美丽的沙滩和洞穴每年吸引众多游客消夏,岛屿亦因为接近意大利本土而成为许多意大利人的热门旅游地点。", "id": 1386367} {"src_title": "Boris Nikolajewitsch Jelzin", "tgt_title": "鲍里斯·尼古拉耶维奇·叶利钦", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Boris Jelzin kam als ältester Sohn von Nikolaj Ignatjewitsch Jelzin und Klawdja Wassiljewna, geb. Starygin im Dorf Butka im Ural zur Welt. Die Eltern waren Bauern und Boris hatte noch zwei jüngere Geschwister. Aus wirtschaftlicher Not musste die Familie einige Jahre später in die Stadt Beresniki ziehen. Um die Familie zu ernähren, arbeitete der Vater als Bauarbeiter, während die Mutter nachts zu Hause nähte. In Beresniki ging Boris auch zur Schule.", "section_level": 2}, {"title": "Studium und Berufstätigkeit, Heirat.", "content": "Von 1949 bis 1955 studierte Jelzin am Polytechnischen Institut des Urals in Swerdlowsk und schloss als Bauingenieur ab. Er wurde Chefingenieur und übernahm die Bauverwaltung des „Jushgorstroi“-Trusts. 1956 heiratete er die Bauingenieurin Naina Iossifowna Girina, mit der er zwei Töchter hatte, Tatjana und Jelena.", "section_level": 2}, {"title": "Parteikarriere.", "content": "Im Jahr 1961 wurde Jelzin Mitglied der KPdSU, 1963 wurde er Leiter des Wohnungsbaukombinats in Swerdlowsk. Von 1976 bis 1985 war er als erster Sekretär des Gebietskomitees Parteichef von Swerdlowsk. 1977 befahl Jelzin auf Anordnung des Moskauer Politbüros die Zerstörung des Ipatjew-Hauses, in dem 1918 der letzte russische Zar und seine Familie von Bolschewiki umgebracht worden waren. Das Ipatjew-Haus wurde am 27. Juli 1977 über Nacht abgerissen. Ein weiterer Schritt in seiner Parteikarriere war 1981 die Wahl ins Zentralkomitee der KPdSU, in dem er das Amt des Leiters der Abteilung für Bauangelegenheiten übernahm. Im Oktober 1985 wurde Jelzin zusätzlich 1. Sekretär des Stadtkomitees (Parteichef) von Moskau und Kandidat (nicht stimmberechtigtes Mitglied) des Politbüros. In Moskau setzte er sich persönlich gegen das Verschieben knapper Lebensmittel ein; er beendete die vorher übliche Praxis, halbfertige Mietskasernen bereits den Mietern zu übergeben, und rettete einige beliebte alte Gebäude vor dem drohenden Abriss. Anfang Mai 1986 berichtete er auf dem DKP-Parteitag in Hamburg als erster KPdSU-Politiker im Westen ausführlich über die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Er profilierte sich während der Perestroika als Radikalreformer und geriet dadurch sowohl mit Michail Gorbatschow als auch mit strukturkonservativen Kräften in der KPdSU in Konflikt. Schließlich verlor Jelzin seine Ämter. Im November 1987 wurde er als Moskauer Parteichef abgelöst und im Februar 1988 von seinen Pflichten als Kandidat des Politbüros entbunden. Stattdessen war er bis 1989 1. Stellvertretender Vorsitzender der Staatlichen Baubehörde mit dem Rang eines Ministers. Auf dem XXVIII. Parteitag der KPdSU gab Jelzin am 12. Juli 1990 seinen Austritt aus der Partei bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Demokratie.", "content": "Bei den ersten demokratischen Wahlen im März 1989 wurde Jelzin Mitglied des Kongresses der Volksdeputierten der Sowjetunion. Im Wahlkreis Moskau erhielt er dabei 89 Prozent der Stimmen. Im Mai 1989 wurde Jelzin auch in den Obersten Sowjet der Sowjetunion gewählt. Dort bildete er mit anderen Reformpolitikern die erste parlamentarische Oppositionsgruppe. Am 12. Juni 1991 wurde Jelzin bei den ersten russischen Präsidentschaftswahlen zum Präsidenten der Russischen Teilrepublik (RSFSR) gewählt und war maßgeblich an der Auflösung der Sowjetunion beteiligt. Während des Augustputsches 1991 gegen Gorbatschow bezog er öffentlich Stellung gegen die Putschisten und verschanzte sich im Weißen Haus in Moskau, das von der Bevölkerung erfolgreich gegen Angriffe verteidigt wurde. Der Machtverfall der KPdSU und der Zerfall der Sowjetunion waren nun nicht mehr aufzuhalten. Im November 1991 erließ Jelzin ein Dekret, das die Partei auf dem Gebiet der RSFSR verbot. Jelzin und seine Amtskollegen Leonid Krawtschuk (Ukraine) und Stanislau Schuschkewitsch (Weißrussland) erklärten nach einem Treffen am 8. Dezember die Auflösung der Sowjetunion und deren Umwandlung in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten; mit dem Inkrafttreten der Vereinbarung zum Jahreswechsel wurde Jelzin zum ersten Präsidenten des unabhängigen Russlands. Das Parlament der Ukraine hatte die Ukraine zuvor am 24. August für unabhängig erklärt; bei einem Referendum am 1. Dezember 1991 fand dies eine große Mehrheit (Näheres siehe Geschichte der Ukraine (seit 1991)).", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaft.", "content": "In der Verfassungskrise 1993 löste er das Parlament (Kongress der Volksdeputierten), das sich seinen Wirtschaftsreformen widersetzt hatte, ohne Rechtsgrundlage auf. Daraufhin enthob das Parlament Jelzin seines Amtes und ernannte den bisherigen Vizepräsidenten Ruzkoi zum neuen Präsidenten. Jelzin setzte sich jedoch mit Hilfe des Militärs durch. Jelzin gilt in Russland als eine der zentralen Figuren der Coupon-Privatisierung der neunziger Jahre. Diese trug wesentlich zum Entstehen der postsowjetischen Oligarchie bei. Russland geriet in seiner Regierungszeit in eine tiefe Wirtschaftskrise, in seiner Amtszeit halbierte sich Russlands Bruttonationaleinkommen. Ungeachtet der innenpolitischen Probleme nahm Jelzin als erster russischer Präsident am G-7-Gipfeltreffen der westlichen Industrienationen am 8. Juli 1994 in Neapel teil. Die Wirtschaftsmisere ging weiter, unter anderem aufgrund des Rückgangs der Rohölpreise während der Asienkrise (1997/1998). Am 17. August 1998 war Russland zahlungsunfähig, sogar die Guthaben auf Privatkonten wurden eingefroren. In Jelzins Amtszeit fiel auch der Erste Tschetschenienkrieg (1994 bis 1996). Gerüchte über eine Alkoholkrankheit Jelzins gab es während seiner ganzen Amtszeit. Am 31. Dezember 1999 erklärte Jelzin seinen Rücktritt, er übergab um 12 Uhr Moskauer Zeit die Regierungsgeschäfte an Ministerpräsident Wladimir Putin. Eine der ersten Amtshandlungen Putins garantierte Jelzin dann die Freiheit vor Strafverfolgung.", "section_level": 2}, {"title": "Späte Jahre.", "content": "Gesundheitlich war Jelzin bereits seit Ende seiner Amtszeit als russischer Präsident stark angeschlagen. Mehrere Herzinfarkte hatten in den 1990er Jahren Bypassoperationen notwendig gemacht.", "section_level": 2}, {"title": "Tod und Beisetzung.", "content": "Jelzin starb am Nachmittag des 23. April 2007 um 15:45 Uhr im Moskauer Regierungskrankenhaus an Herzinsuffizienz. Mehr als 25.000 Trauernde zogen an seinem in der russisch-orthodoxen Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau aufgebahrten Sarg vorbei und erwiesen dem Toten die letzte Ehre. Das Requiem wurde am 25. April 2007 in der Christ-Erlöser-Kathedrale abgehalten. Neben der russischen Prominenz um Wladimir Putin und Michail Gorbatschow waren unter anderem George Bush sen., Bill Clinton, John Major, Horst Köhler und EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner anwesend. Die Zelebranten waren der Metropolit Juwenali von Krutizy und Kolomna, Metropolit Kyrill von Smolensk und Kaliningrad (der spätere Kyrill I.) und Metropolit Kliment von Kaluga und Borowsk. Im Anschluss an die Totenmesse wurde der Sarg auf einer Geschützlafette durch das Zentrum Moskaus zum Friedhof des Neujungfrauenklosters gefahren, wo Jelzin beigesetzt wurde. Es war das erste Staatsbegräbnis nach russisch-orthodoxem Ritus seit mehr als 100 Jahren. Auch in Jekaterinburg, wo er studiert hatte, und in seinem westsibirischen Heimatdorf Butka wurden Trauerfeiern zu Ehren Jelzins abgehalten. Die KP-Fraktion im russischen Parlament verweigerte am Tag der Beisetzung Jelzins eine Schweigeminute für den ersten Präsidenten des postsowjetischen Russlands mit der Begründung, dass man niemals den Zerstörer des Vaterlandes ehren werde. In späteren Jahren wurde auf dem Friedhof des Neujungfrauenklosters nach Plänen seiner Witwe ein monumentaler Gedenkstein in den russischen Nationalfarben am Hauptweg aufgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1996 erhielt Jelzin den Deutschen Medienpreis in Baden-Baden. 2006 zeichnete ihn die lettische Präsidentin Vaira Vīķe-Freiberga mit dem höchsten Orden Lettlands für seine „historische Rolle“ bei der „Befreiung Lettlands“ aus.", "section_level": 1}, {"title": "Einrichtungen, die Jelzins Namen tragen.", "content": "Am 27. Mai 2009 wurde in einem Teil der ehemaligen Senats- und Synodengebäude im Zentrum Sankt Petersburgs durch den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew die Bibliothek des Präsidenten B. N. Jelzin (Президентская библиотека имени Бориса Николаевича Ельцина) eingeweiht. Sie umfasst derzeit fast 40.000 Bücher zur russischen Geschichte, vom Zarentum über die Sowjetunion bis zum heutigen Russland. In seiner Heimatstadt Jekaterinburg (im Ural) wurden eine Hauptstraße und die Technische Universität des Uralgebiets nach Jelzin benannt. In einem \"Boris-Jelzin-Zentrum des Uralgebiets\" werden zudem Schriftstücke, Bücher und Fotografien des ersten Präsidenten Russlands ausgestellt, die vor allem mit seinen Regierungsjahren in der Swerdlowsker Region zu tun haben. Ferner soll in Jekaterinburg das \"Zentrum des historischen Erbes des ersten russischen Präsidenten Boris Jelzin\" eröffnet werden mit einer Außenstelle in Moskau. Das Zentrum, dem jährlich ein Budget von 1,225 Milliarden Rubel aus Föderationsgeldern zur Verfügung steht, soll auch ein Museum, eine öffentliche Bibliothek und ein Archiv erhalten. Seit 2011 gibt es in Jekaterinburg eine \"Jelzin-Statue\". Die Einweihungszeremonie wurde vom damaligen russischen Präsident Dmitri Medwedew begangen. Seit 2013 besteht das Boris-Jelzin-Denkmal in Tallinn.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "In der frei zugänglichen bibliographischen Internet-Datenbank \"RussGUS\" werden zu „Jelzin“ weit über 500 Literaturnachweise angeboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boris Nikolajewitsch Jelzin (, wiss. Transliteration \"\"; * 1. Februar 1931 in Butka, Ural-Oblast (heute Rajon Taliza, Oblast Swerdlowsk); † 23. April 2007 in Moskau) war ein sowjetischer bzw. russischer Politiker, von 1991 bis 1999 war er der erste Präsident Russlands. Er war zudem das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt in der Geschichte Russlands.", "tgt_summary": "鲍里斯·尼古拉耶维奇·叶利钦(,1931年-2月1日-2007年-4月23日),苏联和俄罗斯政治家,俄罗斯联邦首任总统,任期为1991年至1999年。曾历任苏联共产党中央政治局候补委员、苏共莫斯科市委第一书记、苏联俄罗斯联邦最高苏维埃主席。", "id": 663733} {"src_title": "Udmurtische Sprache", "tgt_title": "乌德穆尔特语", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Von den insgesamt etwa 637.000 Udmurten sprechen demnach rund 72 % Udmurtisch als Muttersprache (2002), während dieser Anteil 1989 noch bei 77 % lag. In Kasachstan sprechen etwa 15.000 Menschen Udmurtisch. Die Sprecher sind vorzugsweise Vertreter der ältesten Generation und Einwohner ländlicher Gebiete. In der Hauptstadt Udmurtiens, Ischewsk, ist es einfacher, Menschen zu finden, die des Englischen mächtig sind, als Menschen, die Udmurtisch beherrschen. Das Udmurtische ist vom Aussterben bedroht. Allerdings gibt es unter den jüngeren Udmurten Enthusiasten, die versuchen, den Niedergang der Sprache zu bremsen. Mit diesem Ziel wurde auch der russische Beitrag zum Eurovision Song Contest 2012 in Baku, Party for Everybody, von der udmurtischen Frauengesangsgruppe Buranowskije Babuschki teilweise auf Udmurtisch gesungen. Von gar nicht zu überschätzender Bedeutung für das sprachliche Selbstbewusstsein und die Entwicklung des Udmurtischen als Schriftsprache war die Fertigstellung der ersten vollständigen Bibelübersetzung ins Udmurtische im Jahre 2013.", "section_level": 1}, {"title": "Alphabet.", "content": "Im 18. Jahrhundert wurde das udmurtische Alphabet auf Grundlage des kyrillischen Alphabets entwickelt: Vier der Buchstaben (Ӝ ӝ, Ӟ ӟ, Ӥ ӥ, Ӵ ӵ) kommen nur im udmurtischen Alphabet vor.", "section_level": 1}, {"title": "Amtssprache der Republik Udmurtien.", "content": "Obwohl Udmurtisch neben Russisch Amtssprache der Republik Udmurtien ist, erscheinen nur wenige Zeitungen und Zeitschriften in udmurtischer Sprache; udmurtische Radio- und Fernsehprogramme werden nur einige Stunden in der Woche ausgestrahlt. Da nur wenige Lehrer auf Udmurtisch unterrichten können und es an Lehrmaterialien wie Schulbüchern mangelt, wird Russisch mehr und mehr zur Unterrichtssprache. So haben nur etwa ein Drittel der udmurtischen Schulkinder in der Schule Unterricht in ihrer Muttersprache, überwiegend in ländlichen Regionen. Seit 1947 war das Fach Udmurtisch in Ischewsk durch eine Abteilung in der philologischen Fakultät vertreten. Seit 1992 gibt es einen Lehrstuhl für Udmurtische Philologie an der Udmurtischen Staatsuniversität, an dem Lehrer für Udmurtisch ausgebildet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die udmurtische Sprache (älter auch \"wotjakische Sprache\"; Selbstbezeichnung удмурт кыл – \"udmurt kyl\") gehört zum permischen Zweig der finno-ugrischen Sprachen und wird in Udmurtien im westlichen Uralgebiet von etwa 464.000 Menschen, den Udmurten, gesprochen. Die Selbstbezeichnung \"Udmurt\" geht wahrscheinlich zurück auf ein Wort, das „Wiesenmensch“ bedeutete.", "tgt_summary": "乌德穆尔特语(\"\")属芬兰-乌戈尔语族,是俄罗斯的乌德穆尔特共和国除俄语外的语言。乌德穆尔特语文字使用西里尔字母书写。它和科米-兹梁语(Komi-Zyrian)和科米-彼尔米亚克语(Komi-Permyak)亲属关系较近。", "id": 689139} {"src_title": "Jakutische Sprache", "tgt_title": "雅库特语", "src_document": [{"title": "Sprecherzahl, Verbreitung.", "content": "Jakutisch ist die Muttersprache eines Großteils der etwa 444.000 Jakuten und wird von einigen tausend weiteren Menschen als Zweit- oder Fremdsprache gesprochen. Hauptverbreitungsgebiet ist die Republik Sacha (Jakutien), daneben existieren Sprechergemeinschaften in der Oblast Magadan, dem Autonomen Kreis der Ewenken, der Oblast Amur und dem Autonomen Kreis Taimyr. Viele Ewenken, Ewenen und Jukagiren sprechen als Erstsprache Jakutisch. Die Lexik, das Lautsystem und die Grammatik des Jakutischen sind vor allem vom Mongolischen und Tungusischen beeinflusst, während der Grundwortschatz noch überwiegend als türkisch anzusehen ist. Im Jakutischen gibt es nur wenige Fremdwörter aus dem Russischen. Diese sind meist Begriffe der Technik.", "section_level": 1}, {"title": "Dialekten.", "content": "Der Artikel „Jakutische Sprache“ von Elizaweta Ubrjatowa im \"Linguistic Encyclopedic Dictionary\" gibt eine Klassifikation des Jakut-Dialektsystems, in der vier Gruppen von Dialekten unterschieden werden: P. P. Baraschkow wählte drei Gruppen von Dialekten in der Sprache der Jakuten aus: Namsk-Aldan, Wiljuisk-Kangalass und Megino-Tatta. In der Klassifikation von M. S. Woronkin werden die Dialekte der jakutischen Sprache in zwei große Gruppen von Dialekten und den Dolgan-Dialekt unterteilt (Антонов, 1997, S. 514): Deutlich von anderen jakutischen Dialekten isoliert Dolganische. Der Einfluss der ewenkischen Sprache sowie die lange isolierte Entwicklung von Dolgan aus anderen jakutischen Dialekten führten zu einer Zunahme der phonetischen, morphologischen und lexikalischen Unterschiede zur klassischen jakutischen Sprache. Einige Forscher (E. I. Ubryatova und andere) betrachten Dolgan als eigenständige türkische Sprache; andere (M. S. Voronkin) halten den Dolgan-Dialekt für nur geringfügig anders als die jakutische Sprache (Антонов, 1997, S. 523). Zwischen den Sprechern der Dialekte besteht ein vollständiges gegenseitiges Verständnis. Dialektische Unterschiede manifestieren sich hauptsächlich im Bereich der Phonetik und des Wortschatzes (Антонов, 1997, S. 523).", "section_level": 2}, {"title": "Alphabete.", "content": "Erst seit 1819 gilt das Jakutische als Schriftsprache im eigentlichen Sinn, als russische Missionare bei den Jakuten ein modifiziertes kyrillisches Alphabet zur Schreibung der Sprache einführten. Ab ca. 1917 wurde Jakutisch in einer eigens dafür entwickelten Lautschrift geschrieben, die aus einer Auswahl von Zeichen des Internationalen Phonetischen Alphabets (IPA) und vier zusätzlichen Zeichen für Diphthonge bestand. Diese vier zusätzlichen Zeichen sind in Unicode seit der Version 8.0 (Juni 2015) enthalten. 1929 wurde diese Schrift durch das „Neue Alphabet für die Turksprachen“ (Jaꞑalif) abgelöst. 1939 führte Stalin für alle Nationalitäten der UdSSR einen obligatorischen Russisch-Unterricht und damit auch bei den Jakuten ein modifiziertes kyrillisches Alphabet ein. Jakutisches Lateinalphabet (1929–1939): Jakutisches Kyrillalphabet (seit 1939):", "section_level": 1}, {"title": "Phonetik und Phonologie.", "content": "Die jakutische Sprache hat ein Alphabet, in dem alle Buchstaben (einschließlich langer Vokale, 2 Digraphen und 4 Diphthongs) in der gleichen Weise gelesen werden, wie sie geschrieben wurden (d. h. die Buchstaben des jakutischen kyrillischen Alphabets). Der Buchstabe enthält keine Ausnahmen, und es gibt auch keine unnötigen Regeln. Somit verursachen die Jakutischen Texte keine Leseschwierigkeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Vokale.", "content": "Der Vokalismus der Jakutische Sprache wird durch acht kurze und acht entsprechende lange Vokale dargestellt. Kurzbuchstaben werden als \"а, ы, о, у, э, и, ө, ү, а\" bezeichnet; lang – \"аа, ыы, оо, уу, ээ, ии, өө, үү.\" In der Sprache der Jakuten bleiben die sogenannten primären Längengrade erhalten: fünf lange Vokale (\"аа, ыы, уу, ии, үү\"), die nur in der Wurzel vorkommen. Sekundäre Längengrade, die sich aus einer Kontraktion ergeben, sind in jeder Silbe eines Wortes zu finden. Darüber hinaus ist die Sprache der Jakuten durch vier Diphthongs gekennzeichnet, die in Buchstaben durch zwei Buchstaben gekennzeichnet sind: \"ыа, уо, иэ\" und \"үө\". Die Verwendung von Vokalen folgt der Vokalharmonie-Regel, bei der die Vokale in einem Wort in einer genau definierten Reihenfolge aufeinander folgen. Wenn zum Beispiel die vorherige Silbe den Ton y enthält, kann es in der nächsten nur entweder \"ы\" oder \"а\" oder \"ыа\" geben: ылыым, ылаар, ылыа usw..", "section_level": 2}, {"title": "Konsonanten.", "content": "In Wörtern, die aus der russischen Sprache entlehnt wurden, werden Konsonantenkombinationen durch zwischengesetzte Vokale getrennt. Zum Beispiel: «бригада» > биригээдэ (‚Brigade‘), «книга» > кинигэ (‚Buch‘) usw. In den ursprünglichen Jakut-Wörtern ist eine Kombination von mehr als zwei Konsonanten nicht zulässig. Am Anfang und am Ende eines Wortes sind Konsonanten (mit Ausnahme einiger Wörter) verboten, Kombinationen bestimmter Konsonanten sind verboten. Zu Beginn eines Wortes werden häufig die Konsonanten б, м, к, с, т, х, ч verwendet. Selten benutzt: п, г, һ. Am Wortanfang werden ҕ, й, ҥ, р nicht verwendet. Am Ende des Wortes werden һ, ҕ, г, б, д, ч nicht verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Prosodie.", "content": "Die Sprache der Jakuten ist (wie die meisten anderen türkischen Sprachen) durch eine letzte (immer auf die letzte Silbe fallende) Betonung gekennzeichnet, die nicht mit Diphthongs und Vokallängen assoziiert ist.", "section_level": 2}, {"title": "Grammatik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Morphologie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nomen.", "content": "Die Sprache der Jakuten bezieht sich auf agglutinative Sprachen. Die Wortbildung beruht auf Anhängen: балык ‚Fisch‘ – балыксыт ‚Fischer‘ – балыктааһын ‚Fischerei‘. Die Geschlechtskategorie wird nicht grammatikalisch ausgedrückt, es gibt keine Präpositionen oder Präfixe. Ähnliche semantische Konstruktionen entstehen auch durch Affixe.", "section_level": 3}, {"title": "Pronomen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Personalpronomen.", "content": "Personalpronomen in der Sprache der Jakuten (\"мин\" min, \"эн\" en, \"кини\" kini, \"биһиги\" bihigi, \"эһиги\" ehigi, \"кинилэр\" kiniler) unterscheiden sich in Personen (erste, zweite, dritte) und Zahlen (Singular und Plural). In der Umgangssprache werden Pluralpronomen häufig abgekürzt, zum Beispiel: \"биһиги – биһи, эһиги – эһи\". Die Deklination von Personalpronomen:", "section_level": 4}, {"title": "Demonstrativpronomen.", "content": "In der jakutischen Sprache gibt es 3 Indikativpronomen, die sich im Grad der Entfernung des von ihnen bezeichneten Objekts vom Sprecher und Hörer unterscheiden: \"бу, ити, ол\". Das erste Pronomen wird verwendet, wenn sich das Thema neben dem Sprecher befindet, das zweite neben dem Hörer und das dritte von ihm entfernt ist. Auch Demonstrativpronomen sind je nach Fall zwangsläufig geneigt.", "section_level": 4}, {"title": "Plural.", "content": "Der Plural in der Sprache Jakutisch wird durch Hinzufügen eines Zusatzes in Abhängigkeit vom endgültigen Klang des Wortstamms gebildet: Ausnahmen: \"кыыс\" (‚Mädchen‘) – \"кыргыттар\" (‚Frauen‘), \"уол\" (‚Junge‘) – \"уолаттар\" (‚Jungen‘). Wenn eine bestimmte Menge eines Objekts (oder Ereignisses) oder eine ungefähre Menge (beim Hinzufügen von Adverbien) ausgedrückt wird, werden Affixe nicht verwendet. Beispiele: \"үс оҕо\" (‚drei Kinder‘), \"сүүс үлэһит\" (‚einhundert Mitarbeiter‘), \"аҕыйах кус\" (‚wenige Enten‘), \"элбэх үөрэнээччи\" (‚viele Studenten‘). Dies ist eines der Merkmale vieler türkischer Sprachen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die jakutische Sprache () ist eine Sprache aus der Gruppe der nordöstlichen Turksprachen (auch „sibirische Turksprachen“ genannt), die von etwa 450.000 Menschen als Muttersprache gesprochen wird. Sie nimmt innerhalb der Gruppe der Turksprachen eine Sonderstellung ein, da sie auf der einen Seite viele Merkmale des Alttürkischen und auf der anderen Seite den benachbarten, aber nicht nahe verwandten mongolischen und tungusischen Sprachen aufweist.", "tgt_summary": "雅库特语,或称为萨哈语(Сахалыы)是雅库特人的语言,属于突厥语族,是俄罗斯联邦之萨哈共和国的官方语言之一。", "id": 1863837} {"src_title": "Ulan-Ude", "tgt_title": "烏蘭烏德", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Ulan-Ude liegt etwa 4.400 km östlich von Moskau, 150 km südöstlich des Baikalsees und auf etwa 600 m ü. NN an der Mündung der Uda in die Selenga.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Stadt gliedert sich in die Stadtbezirke (Rajons):", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Ulan-Ude ist ein Verkehrsknotenpunkt an der Verzweigung der Transsibirischen und der Transmongolischen Eisenbahn. Die Stadt ist das Kultur- und Wirtschaftszentrum von Transbaikalien. Der innerstädtische öffentliche Verkehr besteht aus einem Straßenbahnnetz sowie Bus- und Marschrutka-Linien. Zudem befindet sich hier das Staatliche Flugzeugwerk Nr. 99, das u. a. auch Mil Mi-14, Mil Mi-8 sowie die Suchoi Su-25 produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Fernstraße R258, die in Tschita ihren Anfang nimmt und einen Teilabschnitt der asiatischen Fernstraße AH6 darstellt, verläuft durch die Stadt. In Ulan-Ude beginnt die Fernstraße föderaler Bedeutung A340. Sie verbindet die Republik Burjatien über 245 Kilometer mit der Grenze zur Mongolei bei Kjachta. Sie ist Teil des Asian Highway AH3. Der Flughafen Baikal ist der größte der Teilrepublik Burjatien und liegt 15 km westlich der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Siedlung \"Udinskoje\" (russisch ) wurde 1666 als Überwinterungsstation von Kosaken an der Uda, einem Nebenfluss der Selenga, gegründet und 1775 als \"Werchneudinsk\" (russisch ) zur Stadt erhoben. Nach einem großen Brand 1878 wurde die Stadt komplett neu aufgebaut. Von 1923 bis 1992 war sie Hauptstadt der Burjatischen ASSR innerhalb der RSFSR, seit dem 27. Juli 1934 unter ihrem heutigen Namen \"Ulan-Ude\" (burjatisch für \"Rote Uda\"). Heute ist die Stadt Hauptstadt der autonomen Republik Burjatien innerhalb Russlands.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Unweit von Ulan-Ude, in der Nähe des Dörfchens Iwolginsk, befindet sich ein buddhistisches Kloster (Iwolginski Dazan). Acht Kilometer nordöstlich der Stadt liegt das Ethnografische Museum Transbaikaliens, das von der historischen Präsenz verschiedener Volksgruppen in der Region zeugt: Am südöstlichen Stadtrand liegt die „Hunnenstadt“ (Iwolginsker Ringwallsiedlung) mit den Resten einer Stadt der Xiongnu aus dem 3.–1. vorchristlichen Jahrhundert, einer der größten archäologischen Stätten der Region. Bekannt ist die Stadt auch für ihr monumentales Lenindenkmal. Mit einer Gesichtshöhe von 7,70 Metern und etwa 42 Tonnen Gewicht ist dieses Denkmal die größte Porträtbüste der Welt. In Ulan-Ude finden sich auch mehrere orthodoxe Kirchengebäude, darunter auch die Hodegetria-Kathedrale (Odigitrijewski sobor).", "section_level": 1}, {"title": "Weiterführende Bildungseinrichtungen.", "content": "Ulan-Ude ist Sitz mehrerer Universitäten und Hochschulen.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Ulan-Ude listet folgende siebzehn Partnerstädte auf:", "section_level": 1}, {"title": "Militär.", "content": "In Ulan-Ude ist die \"11. Luftsturm-Brigade\" der russischen Luftlandetruppen stationiert. In der Zeit vom Februar 1959 bis Juni 1959 wurde in Ulan-Ude der erste streng geheim gehaltene Ausbildungslehrgang für die zukünftigen leitenden und technischen höheren Offiziere der aufzustellenden Flugabwehrraketentruppen (FRT) der NVA durchgeführt, die dem Kommando Luftstreitkräfte und Luftverteidigung unterstellt werden sollten. Die erste einzuführende Technik war der Fla-Raketenkomplex SA-75 \"Dwina\". Am Lehrgang nahm ebenfalls Personal der Tschechoslowakischen und Polnischen Volksarmee teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ulan-Ude (;, \"Ulaan-Ùde\") ist die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Burjatien im südöstlichen Sibirien. Sie hat Einwohner (Stand ) und ist das kulturelle, politische und wirtschaftliche Zentrum der Region. Internationale Bekanntheit erlangt die Stadt dadurch, dass sie ein Eisenbahnknoten in Russisch-Fernost ist.", "tgt_summary": "乌兰乌德(俄语::布里亚特语:),俄罗斯布里亚特共和国首府(经纬座标:51°50′N 107°36′E),2010年人口404,357。是东西伯利亚第三大城市。", "id": 1706856} {"src_title": "Anime Music Video", "tgt_title": "动画音乐录像", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das erste \"parodierende\" Anime Music Video wurde laut Fred Patten im Dezember 1982 von James Kaposztas in New Jersey aufgeführt. Es bestand aus brutalen Szenen des Animes \"Uchū Senkan Yamato\", die mit dem Titel \"All You Need Is Love\" der Beatles unterlegt wurden. Im September 1993 lässt sich der erste bemerkenswerte Auftritt eines AMVs verzeichnen. Vlad G. Pohnerts \"Orange Road\" verband den Hit \"I Only Wanna’ Be with You\" (1993) von Samantha Fox mit Videoausschnitten aus der Anime-Umsetzung von Izumi Matsumotos \"Kimagure Orange Road\". Beide Werke teilten sich die inhaltliche Gemeinsamkeit, einen intellektuellen Jungen zu begleiten, der sich in ein eigenwilliges Mädchen verliebt und dazu verschiedene Hindernisse überwinden muss. Obwohl das AMV nur bei privaten Veranstaltungen gezeigt wurde und somit einem begrenzten Publikum bekannt war, dient es als Indiz für die Verwandtschaft beider Themen in der Populärkultur. Die erste Generation von AMV-Erstellern wie Otaku Vengeance oder Dark Rose Studios brachte auch Werke hervor, die sich dunkler, rebellischer Titel bedienten und den ursprünglichen Inhalt des Animes pervertierten. So sangen etwa in dem AMV \"Bitches\" die Figuren aus der Kinderserie \"Pokémon\" lippensynchron Verse wie „Bitches love me, cause they know that I can rock [...]“.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung.", "content": "AMVs können hinsichtlich verschiedener Merkmale eingeteilt werden. Waren früher AMVs einfache Aneinanderreihungen und Wiederholungen einzelner Szenen, die teils mit einfachsten Schnitttechniken, wie dem Überspielen von VHS- zu VHS-Rekorder entstanden, so nahm der Anspruch mit der Verbreitung des professionellen Videoschnitts am heimischen PC zu. Es entwickelten sich zwei grundlegende Arten von Videos. Zum einen die AMVs, die die modernen Effekte und Möglichkeiten nutzen um die Impressionskraft der Anime im Zusammenspiel mit der Musik zu steigern, zum anderen die Ersteller von Videos, die es hauptsächlich nur auf die Effekte an sich abgesehen haben. Weiterhin lassen sich die Videos nach Themen gliedern, wie es beispielsweise Jamie Sexton aufbauend auf den theoretischen Ausführung auf \"AMVWiki.org\" vornimmt:", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Situation.", "content": "Nach deutschem Recht ist die öffentliche Verbreitung von Anime Music Videos für nicht rein private Zwecke oder ohne Erlaubnis \"aller\" Urheber illegal. Sie verstoßen in mehrfacher Weise gegen UrhG der sich wiederum auf die Definition Geschützter Werke UrhG bezieht. Demnach ist sowohl die Weiterverarbeitung der Anime als auch das Vervielfältigen der Musik ein Verstoß gegen das Urheberrecht, wenn diese öffentlich zugänglich gemacht werden. Den immer wieder gefundenen Hinweisen, dass es sich, analog zu Fansubs, um eine Grauzone handle, muss widersprochen werden, da es eine klare gesetzliche Regelung gibt. So ist es nach deutschem Urheberrecht illegal, AMVs zu publizieren – dennoch kommt es recht selten zu Klagen, da die Videos eine gewisse Ambivalenz aufweisen. Das heißt, sie sind Urheberrechtsverletzungen als auch Werbung in einem. Häufigster Angriffspunkt solcher Videos ist die Musik, da diese oft nicht modifiziert wird und somit eine direkte Kopie darstellt. So sind AMVs, als auch UMVs, in vielen Ländern durch die vorherrschende Gesetzgebung als illegal einzustufen. Trotz dieser Einschränkungen werden Anime Music Videos selbst auf industriellen Ausstellungen und Messen aufgeführt, oder es werden sogar Wettbewerbe wie der \"AMV Iron Chef\" – eine Anspielung auf die Kochsendung \"Iron Chef\" – abgehalten, bei denen die Teilnehmer in einem vorgegebenen Zeitlimit ein AMV erstellen müssen, das anschließend bewertet wird. Außerhalb Japans wird davon ausgegangen, dass der Markt nicht groß genug ist, dass sich ein Vorgehen der Lizenzbesitzer rechtfertigen würde, da insbesondere der werbende Charakter überwiegen würde. Dies kann aber nicht als Schutz gegen rechtliche Schritte verstanden werden. So musste beispielsweise die größte Seite der Szene \"AnimeMusicVideos.org\" im Jahr 2005 über 2000 Videos von ihren Servern entfernen, nachdem \"Wind-Up Records\" eine Abmahnung zusammen mit einer Unterlassungserklärung erwirkt hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Anime Music Video (engl. f. \"Anime-Musikvideo\", abgekürzt AMV) wird ein Musikvideo bezeichnet, das von Fans aus Ausschnitten von Anime-Produktionen und dazu gewählter Musik erstellt wird. Die Anime Music Videos bilden eine Untergruppe der Unofficial Music Videos (UMVs), welche Abwandlung bestehender Videos jeglicher Art darstellen und sich nicht auf Anime beschränken. Ursprünglich wurden sie auf Anime-Conventions vorgeführt und die Verbreitung der AMVs war von diesen Treffen abhängig. Dies änderte sich mit der Einführung des Internets und ausreichenden Netzkapazitäten. So gelten die Videos heute als eine Ausdrucksform der Fans, wo das Recycling von Ideen und die Neuerfindung von Inhalten eine zentrale Rolle in der Vorstellung von Jugendlichen und Erwachsenen spielt.", "tgt_summary": "动画音乐录像(英语:Anime Music Video,简称AMV)是由一个或几个动画组成,并搭配一首歌曲的短片。大多数动画音乐录像都不是官方发行的,而是动画爱好者自己剪辑、编排而成。因此动画音乐录像大多在网上发布。许多动漫展都会举行动画音乐录像的竞赛或展出。通常,动画音乐录像都局限于日本动画,和日式电子游戏,所以AMV的A是代表Anime(日式动画),而不是Animation(动画)。", "id": 2151887} {"src_title": "Chromatographie", "tgt_title": "色谱法", "src_document": [{"title": "Prinzip der Chromatographie.", "content": "Die Chromatographie lässt sich am einfachsten durch einen Vergleich erklären: Ein reißender Fluss kann einiges an Treibgut mit sich führen. Die Geschwindigkeit, mit der das Treibgut weiterbewegt wird, hängt ab In der Chromatographie werden unterschiedliche Substanzen (= Treibgut) in der so genannten \"mobilen Phase\" (= Wasser) auf einer \"stationären Phase\" (= Flussbett) befördert. Aufgrund der Wechselwirkungen (siehe die Einteilung unter Trennprinzipien) zwischen der Probe, der stationären Phase und der mobilen Phase werden einzelne Substanzen unterschiedlich schnell weitertransportiert und somit voneinander getrennt: Ein Gemisch aus Sand, sehr kleinen und etwas größeren Kieselsteinen wird an einer Stelle des Flusses eingebracht; nach beispielsweise hundert Metern kommt zuerst der gesamte Sand an (verteilt auf ein paar Meter) und nach einer gewissen Wartezeit kommen alle kleineren Kieselsteine und noch viel später die größeren, jeweils auf eine gewisse Strecke auseinandergezogen. Dieser Vergleich eignet sich für einen ersten Einstieg. Tatsächlich erinnert der Prozess (bei der Chromatographie) eher an einen „digitalen“ Prozess (engl. „stop and go“). Die Probemoleküle werden entweder mit der mobilen Phase mitgenommen (mit der Geschwindigkeit der mobilen Phase – Analogie wäre ein Floß, das passiv in einem Strom mitgeführt wird) oder sie haften an der stationären Phase (Geschwindigkeit gleich Null). Zwischen diesen beiden Möglichkeiten wechseln sie sehr rasch hin und her (aufgrund der Wärmebewegung erhalten sie ständig Stöße). Der Vergleich mit dem Flussbett könnte auch zu einem weiteren Missverständnis führen: die Verzögerungen, die die verschiedenen Probemoleküle auf dem Weg durch das chromatographische System erleiden, haben \"nichts mit Reibungsphänomenen\" zu tun. Basis für das Verständnis sind Unterschiede in der Verteilung (der verschiedenen Molekülsorten A, B, C usw.). Sie entsprechen Unterschieden im Zeitanteil (den die einzelnen Moleküle vom Typ A, B, C usw. im Mittel in der mobilen Phase verbringen). Die Chromatographie schafft es, diese Unterschiede in Geschwindigkeitsunterschiede zu verwandeln und damit für eine Trennung gut nutzbar zu machen. Das könnte man auch als den „Trick“ oder als das Prinzip der Chromatographie bezeichnen. Ansonsten wären diese oft recht kleinen Unterschiede kaum zu nutzen, weder für Trenn- und Reinigungsprozesse, noch für Analysen. Anhand eines Beispiels ist es leichter zu verstehen: Wenn sich 45 % der A-Moleküle in der mobilen Phase aufhalten (im Mittel), kommt es auf Grund des dynamischen Gleichgewichtes dazu, dass die individuellen A-Moleküle auch 45 % der Zeit in der mobilen Phase verbringen (im Mittel). Daher wird ihre Geschwindigkeit 45 % der Geschwindigkeit der mobilen Phase betragen (im Mittel). Für gute Ergebnisse bei der Chromatographie ist es entscheidend, dass der Stoffaustausch zwischen den beiden Phasen sehr rasch erfolgt, das heißt die einzelnen Probemoleküle sollen sehr oft zwischen den beiden Phasen hin und her wechseln (Diffusionsprozesse, Wärmebewegung). Eine Voraussetzung dafür ist, dass die Wege, welche die Moleküle von der stationären Phase zur mobilen Phase zurückzulegen haben, sehr kurz sind. Falls die stationäre Phase ein Pulver enthält, sollte die Korngröße dieses Pulvers sehr klein sein (zum Beispiel nur wenige Mikrometer). Aus bestimmten Gründen sollten die Pulverkörner auch möglichst einheitlich geformt sein und eine möglichst einheitliche Größe aufweisen (enge Korngrößenverteilung).", "section_level": 1}, {"title": "Prozess.", "content": "Für die Chromatographie sind die Herstellung des Flusses der mobilen Phase, die Injektion der zu trennenden Probe, die eigentliche Trennung und die Detektion nötig. Das Fließen der mobilen Phase wird entweder mittels Druck (hydraulischen Pumpe, Gasdruck), Kapillarkraft oder durch Anlegen einer elektrischen Spannung erreicht. Die \"Injektion\" (= Einbringen des Substanzgemisches in das chromatographische System) erfolgt entweder, bevor der Fluss der mobilen Phase hergestellt wird (z. B. Dünnschichtchromatographie) oder während die mobile Phase bereits fließt. Bei einer großen Anzahl von Proben werden bei automatisierbaren Chromatographiearten sogenannte Autosampler (zusammen mit eigenen Datenerfassungssystemen) eingesetzt, die vollautomatisch die Proben injizieren. Anschließend erfolgt die eigentliche \"Auftrennung des Substanzgemisches\" auf der Trennstrecke. Ohne \"Detektion\" (= sichtbar machen, wann eine Substanz einen bestimmten Teil des Chromatographiesystems passiert oder wo eine Substanz nach dem Beenden des Prozesses zum Liegen kommt) ist eine Chromatographie nicht denkbar. Für jede Chromatographieart werden verschiedene Detektionssysteme eingesetzt, indem entweder physikalische Eigenschaften (Absorption von Licht, Fluoreszenz, Lichtstreuung, Wärmeleitfähigkeit.) der Substanzen ausgenutzt werden oder durch chemische Reaktionen ein Signal erhalten wird. Mittels chemischer Reaktionen wird z. B. eine Färbung bei der planaren Chromatographie erreicht (z. B. Aminosäuren mittels Ninhydrin) oder Reaktionen vor dem Auftrennen (Vorsäulenderivatisierung) oder nach dem Auftrennen (Nachsäulenderivatisierung) bei der Säulenchromatographie durchgeführt. Bei der präparativen Chromatographie wird anschließend noch ein \"Fraktionensammler\" zum Auffangen der aufgetrennten Substanz benötigt. Bauartbedingt handelt es sich bei chromatographischen Aufreinigungsverfahren immer um Batch-Verfahren. Dies bedeutet, dass immer nur eine bestimmte Menge an Substanz aufgetragen und getrennt werden kann, bevor mit der nächsten Menge fortgefahren werden kann. Dies ist insbesondere bei der Aufarbeitung großer Mengen problematisch, so dass einige Verfahren entwickelt wurden, um Chromatographie kontinuierlich betreiben zu können: Annulare Chromatographie, TMB (True Moving Bed) Chromatographie und SMB-(Simulated Moving Bed) Chromatographie.", "section_level": 1}, {"title": "Begrifflichkeiten und Prinzip.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stationäre Phase.", "content": "Phase, die mit den einzelnen Substanzen des Substanzgemisches Wechselwirkungen eingeht und sich nicht bewegt. Der Aufenthalt der Analyten bei ihrer Retention wechselt zwischen mobiler und stationärer Phase (random walk) und verursacht die substanzcharakteristische Retentionszeit. Die stationäre Phase besteht in der Gaschromatographie aus einer Flüssigkeit (Trennflüssigkeit) oder einem Gel, mit welchem die Innenseite der Kapillare beschichtet ist. Bei der Flüssigchromatographie ist die stationäre Phase normalerweise fest, kann aber auch eine Flüssigkeit sein, die mit der mobilen Phase nicht mischbar ist und den pulverförmigen Träger benetzt. Schließlich kann die stationäre Phase auch aus chemisch an den Träger gebundenen Molekülen bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "Mobile Phase.", "content": "Phase, in die das Substanzgemisch zu Beginn des Trennsystems eingebracht und die bewegt wird. Bei der Flüssigchromatographie ist die mobile Phase flüssig. Bei der Gaschromatographie kommen \"Trägergase\" wie Wasserstoff, Helium oder Stickstoff zum Einsatz, in der Dünnschichtchromatographie spricht man vom \"Fließmittel\". Mobile Phasen unterscheiden sich in ihrer Elutionsfähigkeit („Stärke“ s. u. „Elutrope Reihe“), dies bedingt unterschiedliche Retentionszeiten und oft auch unterschiedliche Selektivitäten.", "section_level": 2}, {"title": "Retention.", "content": "Unter Retention versteht man den verzögerten Durchfluss einzelner Substanzen des Substanzgemisches der mobilen Phase durch Wechselwirkung mit der stationären Phase. Die Retention einer Substanz durch die stationäre Phase wird im Wesentlichen durch drei Aspekte bestimmt: In vielen Fällen wird gezielt eine spezielle Wechselwirkung des zu analysierenden Stoffes mit der stationären Phase genutzt, um Substanzen zu trennen. Die Stärke der Wechselwirkungen zwischen den Probenkomponenten und der stationären Phase wird sowohl von deren Struktur als auch von deren funktionellen Gruppen bestimmt. Dabei treten bei unpolaren Substanzen ausschließlich Dispersionswechselwirkungen (Van-der-Waals-Bindung) auf, während polare Trennphasen auch polare Wechselwirkungen eingehen können, etwa Wasserstoffbrückenbindungen oder Donator-Akzeptor-Bindungen. Letztere trennen nach dem Prinzip: Gegensätze ziehen sich an. Das bedeutet, dass Trennphasen, die etwa Wasserstoff zur Wasserstoffbrückenbindung aufzunehmen in der Lage sind Substanzen trennen, die Wasserstoff zur Brückenbindung bereitstellen können (etwa Alkohole). Auch können zum Beispiel Enantiomere, welche sich in ihren Siedepunkten nicht unterscheiden und somit gleiche Retentionszeiten aufweisen würden, durch ihre verschieden starken Wechselwirkungen mit speziellen Derivaten von Cyclodextrinen aufgetrennt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Retentionszeit.", "content": "Zeit, die die Moleküle eines reinen Stoffes zum Durchwandern der Säule benötigen (von der Injektion bis zur Detektion). Im Gegensatz zu den Trägergasen zeigen die meisten chemischen Stoffe eine Wechselwirkung mit der stationären Phase, d. h., sie halten sich für eine gewisse Zeit in der stationären Phase auf. Ihre Aufenthaltsdauer in der stationären Phase addiert sich zur Aufenthaltsdauer in der mobilen Phase (Totzeit), sie benötigen also insgesamt länger, um die ganze GC-Säule zu passieren. Ursprünglich leitet sich der Begriff Retention (Zurückhaltung) davon ab, dass die stationäre Phase den Analyten für eine gewisse Zeit zurückhält. Heutzutage wird der Begriff Retentionszeit allerdings vereinfacht verwendet für die Zeit, die der Analyt zum Passieren der Säule benötigt und dies schließt also die Totzeit mit ein. Daher werden die Begriffe folgendermaßen definiert:", "section_level": 2}, {"title": "Durchflusszeit (Totzeit).", "content": "Die Durchflusszeit (auch „Totzeit“) gibt die Zeit an, die die mobile Phase oder eine nicht zurückgehaltene Substanz benötigt, um die Chromatographie-Apparatur von der Injektion über die Säule bis zum Detektor zu durchwandern (s. a. Durchflussvolumen). Die Durchflusszeit kann bestimmt werden, indem eine nicht zurückgehaltene Substanz („Inertsubstanz“) injiziert wird. Diese Substanz geht nur in sehr geringem Maße Wechselwirkungen mit der stationären Phase ein. Sie durchläuft daher die Apparatur in derselben Zeit wie die mobile Phase. Die Durchflusszeit ist dann identisch mit der Zeit zu der der Peak im Detektor erscheint.", "section_level": 2}, {"title": "Durchflussvolumen.", "content": "Das Durchflussvolumen kann direkt aus der Durchflusszeit abgeleitet werden. Es ergibt sich aus der einfachen Formel Durchflussvolumen = Fluss der mobilen Phase · Durchflusszeit. Das Durchflussvolumen ist für zahlreiche Berechnungen in der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) sehr wichtig, z. B. für den Methodentransfer zwischen Säulen mit unterschiedlichem Volumen.", "section_level": 2}, {"title": "Elution.", "content": "Elution (von lat. \"eluere\" „auswaschen“) ist das Herauslösen oder Verdrängen von adsorbierten Stoffen aus festen oder mit Flüssigkeit getränkten Adsorbentien und Ionenaustauschern durch kontinuierliche Zugabe eines Lösungsmittels (\"Elutionsmittel\" = mobile Phase). Die aus der Trennsäule fließende Lösung wird \"Eluat\" genannt. Eine besondere Bedeutung hat dieser Prozess in der Festphasenextraktion.", "section_level": 2}, {"title": "Eluotrope Reihe.", "content": "Anordnung der als mobile Phase üblichen Lösungsmittel nach ihrer Elutionskraft bei einer Referenzsubstanz (i. d. R. Kieselgel oder Aluminiumoxid).", "section_level": 2}, {"title": "Bluten.", "content": "Als \"Bluten\" wird ein Effekt bei Chromatographie-Säulen bezeichnet, bei dem die Säule geringe Anteile ihrer Matrix verliert. Man spricht auch von Säulenbluten. Ursache für verstärktes Säulenbluten können in der Gaschromatographie eine übermäßige thermische Belastung der Säule und in der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) die Verwendung zum Beispiel ungeeigneter pH-Werte des Elutionsmittels oder der Eluenten (zu stark sauer oder alkalisch) sein. Säulenbluten findet in geringem Ausmaß auch im laufenden Betrieb statt und stellt dort normalerweise kein Problem dar. Durch das Säulenbluten ergibt sich, unter anderem, die Alterung von Trennsäulen. Starkes Säulenbluten bewirkt jedoch ein starkes Signalrauschen und einen hohen Hintergrundwert bei der Detektion oder nachgeschalteten Analyseverfahren, wie einem Massenspektrometer.", "section_level": 2}, {"title": "Säule.", "content": "In der Chromatographie versteht man unter einer \"Säule\", oder \"Trennsäule\", eine hohle Röhre mit einem Durchmesser von wenigen Mikrometern bis zu mehreren Metern. Auch die Länge variiert von wenigen Zentimetern bis zu 150 Metern. In dieser Röhre ist entweder nur die Innenwand beschichtet (Kapillarsäule), oder die Säule ist mit der stationären Phase befüllt (gepackte Säule). Von der Säule im Bauwesen unterscheidet sie sich insofern, als sie weder gerade noch senkrecht sein muss, sondern auch wie ein Schlauch aufgerollt sein kann.", "section_level": 2}, {"title": "Reversed-Phase-Mechanismus.", "content": "Bei der Adsorptionschromatographie gibt es zwei Möglichkeiten ein Substanzgemisch zu trennen: Im ersten Fall werden lipophile Stoffe leicht, polare schwer eluiert, im Umkehrfall polare leicht eluiert („similia similibus solvuntur“). In der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie wird oft eine Gradienteneluierung angewandt, wobei die Zusammensetzung des Lösungsmittels langsam geändert wird (z. B. von 80 % auf 20 % Wasseranteil). So treten Alkane sehr spät und Aminosäuren sehr früh aus der Säule aus und man kann diese Fraktionen herausschneiden.", "section_level": 2}, {"title": "Einteilung nach dem Trennprinzip.", "content": "Das grundlegende Prinzip aller chromatographischen Verfahren ist die oft wiederholte Einstellung eines Gleichgewichtes zwischen einer ruhenden Phase und einer bewegten Phase. Das Gleichgewicht kann sich auf Grund verschiedener physikalisch-chemischer Effekte ausbilden.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung nach den verwendeten Phasen.", "content": "Aufgrund der mobilen Phasen kann man die Chromatographie in drei Gebiete unterteilen, welche sich nach den Trägern der stationären Phasen oder der Dichte einteilen lassen", "section_level": 1}, {"title": "Kenngrößen der Chromatographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Trennstufenhöhe H.", "content": "Die Trennstufenhöhe einer chromatographischen Säule ist ein Maß für die Trennleistung der Säule. Als Trennstufe kann man sich den gedachten Abschnitt der Trennsäule, auf dem sich das chromatographische Gleichgewicht einmal einstellt, vorstellen. Je mehr solche Gleichgewichtseinstellungen „auf der Säule Platz haben“, umso geringer ist die Trennstufenhöhe und umso höher ist die Trennleistung der Säule. Zur Erlangung einer niedrigen Trennstufenhöhe sind unter analytischen Bedingungen folgende Voraussetzungen nötig: Zur Ermittlung der Trennstufenhöhe in Abhängigkeit von der Fließgeschwindigkeit des Eluenten kann die sog. Van-Deemter-Gleichung für die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie herangezogen werden: wobei:", "section_level": 2}, {"title": "Peaksymmetrie.", "content": "Theoretisch sollte jede Substanz eine Chromatographiesäule als scharf eluierende Linie verlassen. Aus verschiedenen Gründen besitzen chromatographische Peaks jedoch immer eine gewisse Breite. Im Idealfall weisen sie dabei die Form einer Gauß’schen Glockenkurve auf. In der Praxis kommt es aber häufig vor, dass die Peaks von dieser Idealform abweichen und mehr oder weniger asymmetrisch erscheinen. Eine Asymmetrie, bei der der Frontanstieg des Peaks steiler ist als der Peakabfall, bezeichnet man als „Tailing“, während der Effekt, dass der Anstieg weniger steil ist als der Abfall als „Fronting“ oder auch „Leading“ bezeichnet wird. Der Tailingfaktor, der ein Maß für die Peaksymmetrie darstellt, wird bestimmt, indem man vom Peakmaximum das Lot zur Basislinie fällt, und in einer bestimmten Höhe, meist in 10 % der Peakhöhe, die Abstände zur Peakfront (a) und zum Peakende (b) ermittelt. Anschließend wird der Quotient der beiden Werte gebildet, wobei unterschiedliche Berechnungsformeln (z. B. nach IUPAC oder nach USP) in Gebrauch sind: Ein idealer „Gauß-Peak“ erreicht dabei den Wert 1, Werte über 1 bedeuten „Tailing“, Werte unter 1 dagegen „Fronting“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Chromatographie, Chromatografie (griechisch, χρῶμα chroma „Farbe“ und γράφειν graphein „schreiben“, zu deutsch \"Farbenschreiben\") wird in der Chemie ein Verfahren genannt, das die Auftrennung eines Stoffgemisches durch unterschiedliche Verteilung seiner Einzelbestandteile zwischen einer stationären und einer mobilen Phase erlaubt. Dieses Prinzip wurde erstmals 1901 von dem russischen Botaniker Michail Semjonowitsch Zwet beschrieben, 1903 wurde es zum ersten Mal öffentlich gedruckt beschrieben, 1906 benutzte er erstmals den Begriff „Chromatographie“. Er untersuchte gefärbte pflanzliche Extrakte, zum Beispiel aus Blattmaterial, und konnte daraus durch Chromatographie verschiedene Farbstoffe isolieren. Anwendung findet diese Methode zum einen in der Produktion zur Reinigung von Substanzen (= präparative Chromatographie), zum anderen in der chemischen Analytik, um Stoffgemische in möglichst einheitliche Inhaltsstoffe zwecks Identifizierung oder mengenmäßiger Bestimmung aufzutrennen. Die Chromatographie wird in der organischen Chemie, der Pharmazie, der Biochemie, der Biotechnologie, der Mikrobiologie, der Lebensmittelchemie, der Umweltchemie und auch in der anorganischen Chemie angewendet.", "tgt_summary": "色谱法(英语:chromatography,又称层析法)是一种分离和分析方法,在分析化学、有机化学、生物化学等领域有着非常广泛的应用。色谱法利用不同物质在不同相态的选择性分配,以流动相对固定相中的混合物进行洗脱,混合物中不同的物质会以不同的速度沿固定相移动,最终达到分离的效果。色谱法起源于20世纪初,1950年代之后飞速发展,并发展出一个独立的三级学科——色谱学。历史上曾经先后有两位化学家因为在色谱领域的突出贡献而获得诺贝尔化学奖,此外色谱分析方法还在12项获得诺贝尔化学奖的研究工作中起到关键作用。", "id": 1316983} {"src_title": "Diyarbakır", "tgt_title": "迪亚巴克尔", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der antike Name der Stadt erscheint erstmals in assyrischen Geschichtsquellen aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. als \"Amida\" oder \"Amed\". In griechischen und lateinischen Quellen erscheint sie als \"Amido\" und \"Amida\". Nach der Eroberung durch die arabischen Armeen tauchen auch die Namen \"Amid\" und \"Schwarzes Amid\" auf. Der Zusatz \"Schwarz\" soll sich auf die Farbe des Basalts beziehen, aus dem viele Gebäude der Stadt erbaut sind. Der arabische Name \"Diyarbekir\" mit der Bedeutung \"Land der Bekr\" wurde dem Gebiet um Amida nach der Niederlassung der arabischen Stammesgruppe der \"Bakr\" im späten 7. Jahrhundert verliehen. Hauptort dieses Gebietes war die Stadt Amida, und mit der Zeit ging der Name der Gegend auf die Stadt selbst über. Nach christlich-syrischen Quellen leitet sich der Name Diyarbekir hingegen vom aramäischen Wort „Dayr Bekir“ (= erste Kirche, oder Kirche der Jungfrau [Maria]) in Anlehnung an die Mutter-Gottes-Kirche (\"Meryem Ana Kilisesi\") in der Stadt ab. Die Kirche ist laut lokaler Tradition eine der ältesten Kirchen überhaupt und soll aus dem späten 2. Jahrhundert stammen; die ältesten erhaltenen Teile stammen allerdings aus der Spätantike. Die Türkei hat den Namen Diyarbekir 1937 in \"Diyarbakır\" (Gebiet des Kupfers) umgewandelt. Kurden verwenden die aramäische Bezeichnung Amed in Anspielung auf das antike Volk der Meder, als dessen Nachfolger sie sich sehen. Etymologisch besteht allerdings keine Verbindung des aramäischen Amed bzw. Amid mit den Medern.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Per Gerichtsentscheid erhielt die Stadt am 28. Dezember 1993 ein Oberbürgermeisteramt und wurde zur Großstadtkommune erklärt. Das Stadtgebiet umfasst seitdem 2060 km2. Die Stadt besteht aus 82 Stadtvierteln (tr: Mahalle) und vier Kommunen. Diese heißen Bağlar, Kayapınar, Sur und Yenişehir. Die vier Kommunen sind gleichzeitig Landkreise der Provinz Diyarbakır. Nach der Gebietsreform von 2014 wurden alle Kommunen der restlichen Landkreise in der Provinz direkt dem Oberbürgermeister unterstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Bei den Kommunalwahlen 2014 wurde Gültan Kışanak (BDP) zur Oberbürgermeisterin gewählt. Da die BDP bemüht war, mehr politische Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau herzustellen, das Kommunalrecht aber eine formelle Doppelspitze für das Bürgermeisteramt nicht kennt, wurde in den von der BDP gewonnenen Bürgermeisterämtern formell jeweils ein Stellvertreter des anderen Geschlechts mit gleichen Rechten berufen. In Diyarbakır war der Stellvertreter Fırat Anlı. In den Medien werden sie Co-Bürgermeister genannt. Am 25. Oktober 2016 wurden beide wegen Verdachts auf Terrorvergehen festgenommen. Am 1. November wurde Cumali Atilla als Zwangsverwalter eingesetzt. Anlı kam am 14. Juli 2017 unter Auflagen frei. Kışanak ist weiterhin in Haft. (Stand September 2018)", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Stadt wuchs nach 2008 rasant, nicht zuletzt durch zugezogene Bauern. Die Bevölkerung setzt sich mehrheitlich aus Zazas und Kurden zusammen, nur knapp 16 % betrachten sich selbst als ethnische Türken. Bis zum Völkermord an den Armeniern 1915, bei dem mehr als 150.000 Armenier aus Diyarbakır deportiert wurden, stellte die armenische Bevölkerung nach Zahlen des armenischen Patriarchats etwa 40 % der Gesamtpopulation der Stadt dar.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Assyrer, Perser, Seleukiden, Parther und Römer.", "content": "In neuassyrischer Zeit war Amid die Hauptstadt der Provinz Bit Zamani, eines damaligen aramäischen Königreiches. Nach jahrhundertelanger achämenidischer, seleukidischer und parthischer Herrschaft gelangte der Ort schließlich um 200 n. Chr. in römische Hand. In der Spätantike war Amida, zuvor eher unbedeutend, eine sehr wichtige römische Festung an der Grenze zum persischen Sassanidenreich und wurde von Kaiser Constantius II. ab 349 stark befestigt, der dort sieben Legionen stationierte (da spätrömische Legionen kleiner waren als in früherer Zeit, entsprach dies einer Besatzung von etwa 7000 Mann). Die spätrömische Festungsmauer ist zu großen Teilen erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Kriege zwischen Römern und Persern.", "content": "Im Jahre 359 wurde Amida 73 Tage von dem Sassanidenkönig Schapur II. belagert und schließlich gestürmt (siehe Belagerung von Amida). Der römische Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus, damals dort als Soldat stationiert, beschrieb später, wie er mit zwei Kameraden aus der Stadt entkam und schließlich Melitene erreichte. Auch später war der Ort in den römisch-persischen Kriegen heftig umkämpft: Anfang 503 konnte der Perserkönig Kavadh I. die Stadt nach einer wiederum wochenlangen Belagerung einnehmen, von der die \"Chronik\" des Zeitzeugen Josua Stylites, die Geschichte des Pseudo-Zacharias von Mytilene und etwas später auch der griechische Historiker Prokopios von Caesarea anschaulich berichten. Wenig später begannen umgekehrt kaiserliche Truppen mit der Belagerung der persischen Garnison in der Stadt. 505 ging sie schließlich gegen ein hohes Lösegeld wieder in römische Hand über, nachdem ein Großteil der Bevölkerung deportiert oder getötet worden war. Amida blieb weiter umkämpft und wurde schließlich im Jahre 638 von den Arabern erobert. Damit endete die antike Phase der Siedlung.", "section_level": 2}, {"title": "Christianisierung, Bistum Amida, Monophysitismus.", "content": "Die älteste Kirche im Umkreis der Stadt wurde ab 2014 ausgegraben. Sie stammt aus der Spätantike und befand sich unterhalb der Zerzevan-Burg im Distrikt Çınar, etwa 13 km von Çınar entfernt, das wiederum südlich von Diyarbakır liegt, und barg aramäische Inschriften. Der örtliche Friedhof ist noch einmal 150 Jahre älter. Die Kirche war mindestens bis zum Jahr 639 in Gebrauch, als Muslime die Stadt eroberten. Das Bistum von Amida war bereits auf den Konzilien von Nikaia (325) und von Konstantinopel (381) vertreten und gehörte zum Patriarchat von Antiochien. Nach dem Konzil von Chalcedon (451) wurde Amida ein Hort des Monophysitismus und eine Diözese der Syrisch-orthodoxen Kirche, zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert zeitweilig auch Sitz des syrisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien (vor dessen Übersiedlung in das Kloster Zafaran). Berühmtester Bischof war Dionysius bar Salibi († 1171), letzter Metropolit Dionysius Abd al-Nur Aslan (1851–1933).", "section_level": 2}, {"title": "Islamisierung, türkisches Fürstentum, Perser und Osmanen.", "content": "In der \"Schlacht von Amida\" wurde dann 973 der mit Byzanz verbündete Herrscher von Melitene, Mleh der Große, vernichtend von einem abbasidischen Heer geschlagen. In den folgenden Jahrhunderten war die Stadt Teil verschiedener türkischer Fürstentümer wie der Inaliden, Ortoqiden und Aq Qoyunlu. Anfang des 16. Jahrhunderts eroberten die Safawiden aus dem Iran die Stadt. Doch kurze Zeit später unterlagen sie in einer Schlacht 1514 den Osmanen. Der siegreiche Sultan Selim I. ließ die Stadt 1517 einnehmen. Sie wurde Hauptstadt des Eyâlet Diyarbakır und 1867 des Vilâyet Diyarbakır.", "section_level": 2}, {"title": "Vernichtung der religiösen Minderheiten.", "content": "In der Stadt besteht, wenn auch seit 1933 ohne eigenen Bischof, eine syrisch-orthodoxe Gemeinde mit der Meryemana-Kirche als Zentrum, eine der ältesten Kirchen der Stadt und zeitweilig Patriarchalresidenz. Die Syrisch-katholische Kirche war im 19./20. Jahrhundert durch einen Patriarchalvikar vertreten, doch dominierte weiterhin die syrisch-orthodoxe Kirche. Ab dem 12. Jahrhundert gab es auch einen Bischof der ostsyrischen \"Kirche des Ostens\". Erzbischof Joseph I. von Amida wurde 1681 katholisch und begründete damit das chaldäisch-katholische Patriarchat in Diyarbakır, das 1830 in ein Erzbistum umgewandelt wurde. 1895 fanden Massaker gegen die christliche Minderheit statt. Im Ersten Weltkrieg war Diyarbakır unter dem Vilâyet-Gouverneur Mehmed Reschid Schauplatz des Völkermords an den Armeniern und desjenigen an den Aramäern. Der letzte Erzbischof musste 1915 die Stadt verlassen, nachdem im gesamten Bistum bis zu 500.000 Christen von Kurden und Türken getötet worden waren. Seit 1966 ist der chaldäisch-katholische Bischofsstuhl von Diyarbakır nominell wieder besetzt, doch residiert sein Inhaber in Istanbul. Heute leben nur noch wenige aramäische Christen (türk. \"Süryani\") ständig in der Stadt. Die Armenier bilden eine kleine Restgemeinde um ihre auf das 15. Jahrhundert zurückgehende Theodor-Kirche. Am 22. Oktober 2011 wurde die während des Völkermords an den Armeniern zerstörte St.-Giragos-Kathedrale (Surp Giragos) restauriert und mit einer Zeremonie eröffnet. Die Kathedrale wurde 1371 erbaut und ist nach der Kirche zum Heiligen Kreuz auf der Insel Akdamar die bedeutendste armenische Kirche der Türkei. Die Restaurationsarbeiten kosteten 3 Millionen Dollar, dauerten drei Jahre und wurden durch den Staat und Spenden finanziert. Der 29 m hohe Kirchturm, der ebenfalls 1915 zerstört worden war, ist inklusive einer Glocke wieder aufgebaut worden. Im Gegensatz zur Kirche bei Akdamar, ist die Kathedrale im Besitz der armenischen Gemeinde und ist nicht staatlich. Nach der Zerstörung des Turmes 1915 wurde die Kathedrale für verschiedene Zwecke genutzt, ehe sie 1960 wieder der armenischen Gemeinde übergeben wurde. 1980 wurde sie wieder verstaatlicht und dem Zerfall überlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Kurdenkonflikt.", "content": "In den 1970er Jahren kam es zu einem massiven Zustrom von Menschen, zumeist Kurden, der die Stadt rasch stark wachsen ließ. Bis 2002 galt für Diyarbakır jahrelang der Ausnahmezustand (OHAL). Seit 2015 kommt es nach der geänderten Kurdenpolitik des türkischen Staates zu Kämpfen und großen Zerstörungen in der Stadt. Luftaufnahmen des Anfang 2016 teilweise abgesperrten Stadtteils Sur zeigen, dass weite Teile der Kampfzone in der historischen Altstadt schwer beschädigt wurden, nach Schätzungen bis zu 80 Prozent der dortigen Gebäude, darunter auch die erst kürzlich wieder eröffnete St.-Giragos-Kathedrale. Ein großer Teil der Altstadt wurde verstaatlicht und evakuiert. Nach Ende der Kampfhandlungen begannen Abrissbagger mit der Zerstörung der Gebäude. Es entstanden große Freiflächen. Zülfü Livaneli, der ehrenamtliche türkische UNESCO-Botschafter trat im Mai 2016 aus Protest von seinem Amt zurück, weil die UNESCO, die 2015 Teile der Altstadt zum Weltkulturerbe erklärt hatte, nichts gegen die Zerstörung der Kulturstätten unternehme, wie sein Vorwurf lautet. Der Anschlag in Diyarbakır am 4. November 2016 forderte acht Todesopfer.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Diyarbakır ist ein wichtiger Industriestandort der Türkei und von Südostanatolien. Das große Südostanatolien-Staudammprojekt gab auch der Landwirtschaft einen Aufschwung. Trotzdem wandern viele Menschen in die türkischen Millionenstädte (vorwiegend Istanbul) aus. In den letzten Jahren ist in Diyarbakır ein großes Marmorgewerbe entstanden und Marmor ist zu einem wichtigen Exportgut geworden. Im Jahr 2010 lag die Arbeitslosigkeit in Diyarbakır bei 20,6 %. Vom Flughafen Diyarbakır werden u. a. Verbindungen nach Istanbul und Ankara sowie zu einigen ausländischen Flughäfen angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Stadt besitzt durch ihre reiche Geschichte eine Vielzahl an Gebäuden wie Kirchen, Moscheen, mittelalterlichen Häusern und Befestigungsanlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Befestigungsanlagen.", "content": "Diyarbakır besitzt eine der größten und besterhaltenen antiken Befestigungsanlagen der Welt. Sie besteht zum größten Teil aus Basalt. Die Anlage wird in einen inneren und einen äußeren Abschnitt unterteilt. Im Jahre 349 ließ der römische Kaiser Constantius II. die Mauern und Burg der Stadt erneuern und massiv erweitern, da der bis dahin eher bedeutungslose Ort nun zu einer Hauptfestung an der hart umkämpften Grenze zu Persien werden sollte. So erhielten die Mauern ihr heutiges Aussehen. Seitdem wurden die Mauern zwar wiederholt verstärkt, sie sind im Kern aber noch ganz überwiegend spätantik. Die Mauer ist etwa fünf Kilometer lang, hat eine Höhe von zehn bis zwölf Metern und eine Dicke von drei bis fünf Metern. Sie hat 82 Türme und vier Tore. Die Tore zeigen in die vier Himmelsrichtungen: Außerhalb dieser Mauern gab es einen Wall, der 1232 vom Ayyubiden Al-Kamil abgerissen wurde. In den 1930er-Jahren wurde ein Teil der nördlichen Mauer abgerissen. In den letzten Jahrzehnten wuchs die Stadt sehr stark und die Mauern waren durch Gebäude, die direkt an ihr lagen, gefährdet. Daher ließ die Stadtverwaltung den Bereich an den Mauern von Gebäuden freiräumen und an der Innenseite der Mauer Grünanlagen anlegen. Die Mauern und insbesondere die vielen Türme, die überdies gerne als Toiletten missbraucht werden, sind derzeit vor allem nachts sehr unsicher; Touristen wird daher dringend geraten, die Mauer nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aufzusuchen. Die Zitadelle befindet sich im nordöstlichen Teil des äußeren Walls. Die Burg wird durch Mauern vom äußeren Wall getrennt. Sie hat 16 Türme und vier Tore, von denen sich zwei – \"Fetih Kapısı\" und \"Oğrun Kapısı\" – nach außen und die anderen zwei – \"Saray Kapısı\" und \"Küpeli Kapısı\" – zur Stadt hin öffnen. Innerhalb dieser Mauern liegt ein Hügel mit dem Stadtteil \"Viran Tepe\". Sultan Süleyman I. vergrößerte die Anlage. Die Befestigungsanlagen von Diyarbakır wurden 2015 gemeinsam mit den Hevsel-Gärten, die zwischen Altstadt und Tigris liegen, von der UNESCO in die Liste des Kulturwelterbe aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Große Moschee.", "content": "Im Mittelpunkt der Altstadt steht die Große Moschee \"(Ulu Cami)\". Sie wurde als christliche Kirche erbaut und im Jahr 639 in eine Moschee umgewandelt. Damit ist sie eines der ältesten moslemischen Gebetshäuser der Türkei. Anfangs teilten sich Christen und Moslems das Gotteshaus, bezeugt ist dies bis zum Jahr 770. Eine Inschrift berichtet von einem Umbau durch den Seldschuken-Sultan Malik Schah I. in eine Säulenhof-Moschee, die 1115 einem Erdbeben mit darauffolgender Brandkatastrophe zum Opfer fiel. Die wiederhergestellte Moschee erfuhr danach noch vielerlei Umbauten. Das Relief am Hauptportal zeigt einen Löwen, der ein Rind anfällt. Dahinter gelangt man in den Hof, der im Süden durch die Fassade des Betsaals, an den übrigen drei Seiten durch Arkadengänge begrenzt wird. Im Hof stehen zwei spitz überdachte Waschbrunnen. Insbesondere der dem Betsaal gegenüberliegende Flügel, in dem seit 1198 die \"Masudiye-Medrese\" untergebracht ist, zeigt ein erstaunliches Stilgemisch unterschiedlich ornamentierter Säulenschafte und Kapitelle aus antiken Spolien. Sehenswert ist auch die Mutter-Gottes-Kirche (türk. \"Meryemana Kilisesi\"), die im Kern aus dem späten 5. Jahrhundert stammt.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Jährlich wird das \"Wassermelonenfestival\" gefeiert, bei dem Bauern für ihre Ernte eine Auszeichnung bekommen (eine Medaille oder ein gleichwertiges Geschenk). Das Gewicht der grün-schwarz gestreiften Wassermelonen liegt bei 40 bis 65 Kilogramm. Man setzt kleine Kinder in die ausgehöhlten Wassermelonen, um deren Größe hervorzuheben.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "in Diyarbakir ist der Fussballclub Amed SK beheimatet. Er spielt seine Heimspiele im Stadion Seyrantepe Diski Spor Tesisleri. Bis zur Saison 2013/2014 gab es den Fussballclub Diyarbakırspor welcher im Diyarbakır Atatürk Stadyumu spielte. Diyarbakir Turkuaz ist die Volleyballmannschaft von Diyarbakir.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diyarbakır (;,,, zazaisch \"Diyarbekir\", ) ist nach Gaziantep die zweitgrößte Stadt Südostanatoliens in der Türkei. Diyarbakır liegt auf einem Basaltplateau am rechten Tigrisufer in Südostanatolien. Seit einer Gebietsreform ist die Stadt eine Büyükşehir Belediyesi, damit ist sie flächen- und einwohnermäßig identisch mit der Provinz. Bereits im Altertum war sie unter dem Namen \"Amida\" bedeutend. In der Stadt leben überwiegend Kurden.", "tgt_summary": "迪亚巴克尔(奥斯曼土耳其语:دیاربکر,\"Diyâr-ı Bekr\";;古希腊语:\"Amida\", Άμιδα;, \"Amid\";),为土耳其东南部最大的城市,为迪亚巴克尔省省会。总人口约600,000。当地居民以库尔德人为主。该城市被誉为“土耳其库尔德斯坦的非官方首都”。", "id": 2785163} {"src_title": "E-Mail-Programm", "tgt_title": "電子郵件用戶端", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Um eine E-Mail anzuzeigen, kann ein E-Mail-Programm sie entweder direkt auf dem Mail-Server öffnen (meist über IMAP oder IMAPS) oder aber von einem Mailserver herunterladen (meist über POP3 oder POP3S) und dann lokal öffnen, in der Regel, nachdem sie in einem dazu vorher angelegten Benutzer-Postfach abgelegt wurde. Zum Versand einer E-Mail schickt das E-Mail-Programm des Benutzers diese üblicherweise per Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) an einen SMTP-Relay-Server (auch \"Smarthost\"), der sie dann weiter zum Mail-Server des Empfängers schickt. Der Nachteil dieses Verfahrens ist, dass bei fehlender Erreichbarkeit des Relay-Servers kein Versand von E-Mails möglich ist. Alternativ erfolgt der Versand über einen lokal zur Verfügung stehenden Mail-Transfer-Agenten (MTA), wobei sich bei Linux oder Unix die sendmail-Schnittstelle dafür durchgesetzt hat, selbst dann, wenn andere Mail-Transfer-Agenten wie etwa qmail, Postfix oder Exim zum Einsatz kommen. Diese Lösung hat den Vorteil einer lokalen Warteschlange für ausgehende E-Mails und den Nachteil einer aufwendigeren Installation.", "section_level": 1}, {"title": "Konfiguration.", "content": "Ein E-Mail-Programm benötigt zur Konfiguration üblicherweise folgende Angaben, die beim Internetdienstanbieter in Erfahrung gebracht werden können: Häufig sind POP3-/IMAP- und SMTP-Server-Adressen und deren Zugangsdaten identisch. Wie beim Zugriff auf andere Benutzerkonten im Internet wird empfohlen, die Datenübertragung zu verschlüsseln, siehe Transport Layer Security. Andernfalls können Benutzername und Passwort abgehört werden; ein Angreifer könnte die E-Mails lesen oder E-Mails über das Benutzerkonto versenden. Seit Anfang 2014 verpflichten freenet, t-online.de, GMX und Web.de ihre Nutzer, verschlüsselte Verbindungen zu den Mailservern zu nutzen (ähnlich HTTPS im Webbrowser). Unabhängig des Transports wird der Nachrichtentext mit Metadaten an den beteiligten Servern im Klartext zwischengespeichert.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Der Benutzer des Programms hat üblicherweise mehrere \"Ordner\" zur Verfügung, in denen einzelne Mails gespeichert werden können. Je nach System und Programm sind diese Ordner tatsächliche Unterverzeichnisse im Dateisystem des Computers mit einzelnen Dateien für jede Mail (siehe Maildir) oder \"Archive\", in denen mehrere Mails speichersparend zusammengepackt werden. Die Archive können wiederum in „Klartext“ als Textdateien (siehe mbox) oder als komprimierte Archive ausgeführt sein, ggf. nach freier Wahl des Benutzers. Den Inhalt aller dieser Ordner kann der Benutzer in Listenform anzeigen lassen und Mails nach Wahl lesen, beantworten, als Ausgangsgerüst für eine neu zu erstellende Mail verwenden, löschen oder in einen anderen Ordner verschieben oder kopieren. Wenn der Benutzer mehrere Benutzerkonten besitzt, wird diese Ordnerstruktur ggf. für jeden \"Account\" einzeln erstellt. Der Benutzer kann das Programm anweisen, beim Mail-Server ggf. neu eingetroffene Mails regelmäßig abzurufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als E-Mail-Programm (auch Mail-Client) bezeichnet man ein Programm, mit dem E-Mails empfangen, gelesen, geschrieben und versendet werden. E-Mail-Programme werden meist kostenlos, oft als freie Software, angeboten. Zu den meistverbreiteten gehören Apple Mail, Mozilla Thunderbird, sowie Microsoft Outlook.", "tgt_summary": "电子邮件用户端通常指使用IMAP/POP3/SMTP/ESMTP协议收发电子邮件的软件。", "id": 60742} {"src_title": "Molare Masse", "tgt_title": "摩尔质量", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Hierbei stehen die einzelnen Formelzeichen für folgende Größen:", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung.", "content": "Die molare Masse einer Verbindung kann berechnet werden, wenn man ihre Summenformel kennt: Zu jedem Element entnimmt man aus der Summenformel die Indexzahl – sie steht in der Summenformel hinter dem Elementsymbol. Zu jedem Element muss man dann z. B. aus Tabellen die molare Masse entnehmen – ihr Zahlenwert ist gleich der relativen Atommasse. Dann erhält man die molare Masse als Summe der molaren Massen der Elemente, die die Verbindung aufbauen: \"Die molare Masse einer Verbindung ist gleich der Summe aus den molaren Massen der Elemente multipliziert mit ihren Indexzahlen.\" Beispiel für Wasser (HO): Aus den molaren Massen der chemischen Elemente kann man die molaren Massen aller Verbindungen berechnen.", "section_level": 1}, {"title": "Bestimmung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erstmalige Bestimmung.", "content": "Für die erstmalige Bestimmung der molaren Masse von Molekülen war das Avogadrosche Gesetz bestimmend. Im Gaszustand nehmen bei gleicher Temperatur gleich viele Moleküle einen nahezu identischen Rauminhalt ein. Für einfache Moleküle wie Chlor, Wasserstoff, Chlorwasserstoff, Sauerstoff und Wasserdampf konnten die Verhältnisse aus Wägungen der Gase nach einer Elektrolyse ermittelt werden. Mit dem Verfahren nach Bunsen lassen sich molare Massen von Gasen über die Ausströmungszeiten ermitteln. Für komplizierte organische Moleküle nutzte man zunächst ebenfalls das Avogadrosche Gesetz, indem man die reinen organischen Stoffe verdampfte und das verdrängte Wasservolumen bestimmte. Die Methode wurde erst von Joseph Louis Gay-Lussac angewendet, später von Victor Meyer verbessert. Eine weitere Methode war die Messung der Siedepunktserhöhung (Ebullioskopie). Ein etwas älteres Verfahren ist das nach Dumas, bei dem ebenfalls die Stoffe verdampft wurden. Für nicht verdampfbare Moleküle nutzte man früher die Gefrierpunktserniedrigung (Kryoskopie) oder den osmotischen Druck von Lösungen (Osmometrie). Die letztere Methode entwickelte Jacobus Henricus van ’t Hoff. Die erstmalige Bestimmung der molaren Masse beruhte auf der Messung von Effekten, deren Größe nur abhängig von der Anzahl der verursachenden Teilchen, nicht aber von deren Masse ist (kolligative Effekte).", "section_level": 2}, {"title": "Bestimmung in der Gegenwart.", "content": "Ein exaktes, sensitives Messverfahren ist die Massenspektrometrie. Hier ergibt sich die relative molare Masse aus dem Molekülpeak, dem eine Kalibrierung mit einer Standardsubstanz bekannter molarer Masse zugrunde liegt. In der hochauflösenden Massenspektrometrie kann die molare Masse mit vier Nachkommastellen ermittelt und auch die Summenformel bestimmt werden. Zu beachten ist dabei, dass die molare Masse eines Moleküls – abhängig von seiner Isotopenzusammensetzung – gewissen Schwankungen unterliegen kann. Ein technisch weniger aufwändiges Verfahren ist die elektrophoretische Bestimmung der molaren Masse, das aber nur eine Abschätzung ermöglicht. Es spielt bei der Präparation von Proteinen, bei Restriktionsanalysen und anderen präparativen Methoden eine wichtige Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandte Größen.", "content": "Trotz anderslautender SI-Vorgaben wird das Symbol \"M\" im Sinne von \"Molarität\" noch häufig für die Angabe von Stoffmengenkonzentrationen verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die molare Masse formula_1 (auch veraltet Molmasse oder Molgewicht; unüblich \"stoffmengenbezogene Masse\") eines Stoffes ist die Masse pro Stoffmenge oder, anders gesagt, der Proportionalitätsfaktor zwischen Masse formula_2 und Stoffmenge formula_3:", "tgt_summary": "在化学中,摩尔质量(英文:molar mass)是每一摩尔化学元素或者化合物的质量,符号为 。摩尔质量是一种物质的宏观性质,而非微观分子的重量。由于不同同位素的存在,每个分子的重量或有所不同,摩尔质量则以它们的相对丰度,加权平均所得。得知某物质的摩尔质量,便可把它的质量和摩尔数之间作转换。", "id": 2091816} {"src_title": "BDSM", "tgt_title": "BDSM", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "BDSM ist ein Sammelbegriff für bestimmte Arten sexuellen Verhaltens und Erlebens. Unter dem Begriff vereinigen sich verschiedene Subkulturen, die zum Teil sehr unterschiedliche Begriffe und eine eigene „Sprache“ verwenden. Alle Varianten des BDSM haben gemeinsam, dass sich die Beteiligten freiwillig aus ihrer Gleichberechtigung in ein verändertes Machtgefüge begeben. Der devote Partner gibt dabei einen bestimmten Teil seiner Autonomie ab und überlässt sie dem dominanten Partner (Power Exchange).", "section_level": 1}, {"title": "Verhaltenskodex.", "content": "Die Freiwilligkeit als entscheidendes Kriterium gilt grundsätzlich bei allen sexuellen Handlungen. Um bei potenziell risikobehafteten Aktivitäten Einvernehmlichkeit zwischen den Beteiligten sicherzustellen und damit die verwendeten Praktiken von strafbarer sexueller Gewalt klar abzugrenzen, gibt es in der BDSM-Szene weitgehend akzeptierte Verhaltensregeln. Die Einvernehmlichkeit zwischen den Beteiligten grenzt BDSM sowohl rechtlich als auch ethisch von Vergehen oder Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung und von Gewaltmissbrauch ab. Die Einwilligung zu einem sadomasochistischen Geschehen kann demnach nur geben, wer die Folgen seiner Zustimmung hinreichend abschätzen kann. Generell muss es möglich sein, die Einwilligung jederzeit widerrufen zu können, beispielsweise mit einem vorher vereinbarten Signalwort, einem sogenannten Safeword. Diese Grundprinzipien werden", "section_level": 2}, {"title": "Weitverbreitete Rollenmodelle.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Top und Bottom.", "content": "Im BDSM nennt man den Partner \"Top\" (engl. oben) oder \"Dom\", der die aktive Rolle in einer meist durch die Ausübung von Schmerz, Erniedrigung oder Unterwerfung geprägten BDSM-Handlung hat. Der als \"Bottom\" (engl. unten) oder \"Sub\" bezeichnete Partner setzt sich", "section_level": 3}, {"title": "Switch.", "content": "Einige BDSM-Anhänger switchen, das bedeutet, sie übernehmen sowohl die dominante als auch die devote Rolle. Sie praktizieren dies entweder innerhalb einer einzigen Handlung oder nehmen diese unterschiedlichen Rollen in unterschiedlichen Sessions mit demselben oder mit unterschiedlichen Partnern ein.", "section_level": 3}, {"title": "Session.", "content": "BDSM-Handlungen finden während einer festen Zeitspanne meist in Form eines erotischen Rollenspiels statt; ein einzelnes BDSM-Spiel wird \"Session\" genannt. Viele der innerhalb von BDSM", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Neben den allgemeinen Empfehlungen für Safer Sex erfordern BDSM-Sessions im Regelfall weitergehende Sicherheitsmaßnahmen als sogenannter „Vanillasex“, d. h. als ein Sexualleben ohne BDSM-Elemente. Damit die Handlungen stets in dem von den Teilnehmern gewünschten Rahmen bleiben, haben sich in der BDSM-Szene eine Reihe von Sicherheitskonventionen etabliert. Dieses nach außen hin teilweise überzogen wirkende Dogma der Sicherheit wird damit erklärt, dass BDSMler versuchen, sich damit von der inhärenten Konnotation von Sex und Gewalt zu lösen. Sie wenden sich damit gegen die Unterstellung, dass BDSM grundsätzlich gefährlich, krankhaft und missbräuchlich sei. Um die Einvernehmlichkeit der Praktiken sicherzustellen, wird – besonders zwischen unbekannten Partnern – generell zu einem intensiven Vorgespräch über die Wünsche der Beteiligten und den Verlauf sowie die Grenzen der geplanten Aktivitäten geraten. Entsprechende detaillierte Gespräche sind allgemein üblich, meist werden diese im Lauf einer Beziehung zunehmend informeller. Zusätzlich wird in der Regel auch ein Safeword", "section_level": 1}, {"title": "Teilaspekte.", "content": "Das mehrschichtige Akronym BDSM steht für mehrere unter diesem Oberbegriff zusammengefasste physische und psychische Teilaspekte. Dieses Modell zur Differenzierung dreier Aspekte des BDSM ist heute in der Literatur zunehmend gebräuchlich, stellt aber lediglich den Versuch einer phänomenologischen Trennung dar. In der individuellen Ausprägung sexueller Vorlieben überschneiden sich die hier getrennten Aspekte häufig.", "section_level": 1}, {"title": "Bondage/Discipline.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bondage.", "content": "Der englische Begriff \"Bondage\" (Fesselung) bezeichnet Praktiken der Fesselung zur Erregung und Steigerung sexueller Lust. Bondage spielt in allen Bereichen des BDSM eine mehr oder weniger wichtige Rolle, kann aber auch losgelöst von den anderen Spielarten des BDSM als eine eigenständige Praktik ausgeübt werden. Sexualität und Erotik ist ein wichtiger Aspekt innerhalb des Bondage, allerdings sind sie häufig nicht Selbstzweck. Weitere Schwerpunkte können wie z. B. beim japanisch inspirierten Shibari in der", "section_level": 3}, {"title": "Discipline.", "content": "Unter \"Discipline\" versteht man im Bereich des BDSM die Disziplinierung des \"Bottoms\", um sein Verhalten mit Regeln und Ritualen an die Wünsche des \"Tops\" anzupassen. Dabei kann ein System aus Körperstrafen und Belohnungen durch den \"Top\" eingesetzt werden. Eine Verschmelzung mit Praktiken aus dem Bereich des \"Bondage\" ist häufig, die Abgrenzung zu rein schmerzbetontem Sadomasochismus manchmal schwierig. Der Begriff \"Discipline\" wird oft auch fälschlich verwendet, um Erziehungsspiele aus dem Bereich \"Dominance and Submission\" zu beschreiben.", "section_level": 3}, {"title": "Dominance and Submission.", "content": "Das Begriffspaar Dominance und Submission (D/s) kommt aus dem Englischen und bedeutet Herrschaft und Dominanz sowie Unterwerfung und Unterordnung. Man bezeichnet damit ein angestrebtes ungleiches Machtverhältnis oder eine spielerische Änderung des sozialen Status zwischen Partnern. Obwohl dies auch in anderen Partnerschaften der Fall sein kann, die sich selbst nicht als sadomasochistisch auffassen, gilt es bewusst gelebt als Teilbereich des BDSM. Die Variationsbreite der individuellen Ausprägungen ist dabei groß. Die angestrebte Wirkung kann beispielsweise durch Erziehungs- oder Statusspiele geschehen. Zu diesen Spielarten gehören u. a. Rollenspiele wie Ageplay, bei dem", "section_level": 2}, {"title": "Sadomasochismus.", "content": "Im Teilbereich Sadomasochismus werden Praktiken angewendet, die dazu dienen Schmerzen zu empfangen (Lustschmerz) oder zuzufügen. Sadomasochismus kann eigenständig ausgeübt werden, wie bei den anderen Teilbereichen sind Vermischungen häufig. Betrachtet man Sadomasochismus auf einer körperlichen Ebene, lässt sich feststellen, dass es mit der gezielten Zufügung von physischen Schmerzen und anderen intensiven Sinneseindrücken verbunden ist. Die hierdurch ausgeschütteten Endocannabinoide werden in ihren Auswirkungen von BDSM-Anhängern häufig mit dem sogenannten Runner’s High oder den Nachwirkungen eines Orgasmus verglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehungsarten.", "content": "Wie in der Gesamtbevölkerung gibt es innerhalb der BDSM-Szene alle denkbaren Arten von Beziehungen die von Gelegenheitssex über Ehe bis hin zu polyamor ausgelebten Beziehungsgeflechten reichen. Unterschieden werden diese Beziehungen häufig aufgrund des Anteils oder der Qualität des BDSM innerhalb der Gesamtgestaltung der Beziehung.", "section_level": 1}, {"title": "Spielbeziehungen.", "content": "Es gibt keine feststehende Definition dieses Begriffs. Analog zum erotischen Rollenspiels spricht man von Spielbeziehungen und meint zum einen gleichberechtigte Partnerschaften,", "section_level": 2}, {"title": "Langfristige Beziehungen.", "content": "Frühe Schriften aus dem wissenschaftlichen Bereich und der BDSM-Szene erwähnen kaum langfristige Beziehungen. Die schwule Lederszene sah kurzfristige Spielbeziehungen als den einzig möglichen Weg an BDSM auszuleben und empfahl zu heiraten und die Neigung außerhalb der Ehe in Spielbeziehungen zu befriedigen. Die erste Studie, die zeigte, dass langfristig funktionierende Beziehungen mit BDSM-Elementen unter praktizierenden BDSM existieren erschien 2003. Dabei wurden 17 heterosexuelle Paare untersucht.", "section_level": 2}, {"title": "Professionelle Dienstleistungen.", "content": "Als Domina wird eine Frau bezeichnet, die gegen Entgelt dominante und/oder sadistische BDSM-Praktiken anbieten. Laut Prostitutionsgesetz gilt die Tätigkeit von Dominas als Sexarbeit, weil sie zwar in der Regel keinen Geschlechtsverkehr mit", "section_level": 2}, {"title": "Szene, Subkultur und Gesellschaft.", "content": "Es existiert eine BDSM-Szene, in der sich gleichgesinnte Menschen über BDSM-relevante Themen und Probleme austauschen können. Diese Szene hat den Charakter einer Subkultur, weil BDSM von der Öffentlichkeit und den Medien noch immer meist als „bizarr“, „pervers“ oder „krank“ betrachtet wird. Da sie Unverständnis und Ausgrenzung fürchten, verbergen viele Menschen ihre Neigung vor der Gesellschaft. Diese Szene zeigt sich vor allem im Internet in Communitys wie FetLife oder der Sklavenzentrale, in Szenemedien wie Zeitschriften und auf Veranstaltungen wie SM-Partys, Stammtischen und der Messeveranstaltung BoundCon sowie auf einigen Erotikmessen. Mit der jährlich in Berlin stattfindenden \"Folsom-Europe-Parade\" gibt es in Deutschland eine aus der Leder-Subkultur hervorgegangene Veranstaltung, die BDSM im Rahmen öffentlicher Straßenveranstaltungen thematisiert. Auch bei den zahlreichen CSD-Paraden ist die Szene mit Gruppen vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Symbole.", "content": "Eines der am weitesten verbreiteten Symbole der BDSM-Szene ist eine Abwandlung der Triskele innerhalb eines Kreises. Die Triskele hatte im Laufe der Zeit viele verschiedene Bedeutungen in vielen Kulturen; ihre Verwendung leitet sich im BDSM von der Beschreibung des Ringes der O in dem Buch Geschichte der O ab. Insbesondere in Europa verbreitet ist der Ring der O als Schmuck getragenes Symbol der Zugehörigkeit zur BDSM-Szene verbreitet, findet sich aber auch in der Gothic-Szene und als Modeschmuck wieder. Die Leather-Pride-Flagge ist ein Symbol das ursprünglich aus", "section_level": 2}, {"title": "Soziologische Aspekte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "BDSM wird von allen Schichten der Gesellschaft und allen sexuell aktiven Altersgruppen praktiziert und kommt bei jeder sexuellen Orientierung bei allen binären und nichtbinären Geschlechtsidentitäten in unterschiedlichsten Ausprägungen und Intensitäten vor. Diese reichen von „Fesselspielchen“ szenefremder Paare im heimischen Schlafzimmer, die sich selbst mit dem Begriff BDSM nicht bewusst in Verbindung bringen, bis hin zu inszenierten Vorführungen bei öffentlichen Großveranstaltungen, wie beispielsweise auf den international in mehreren Großstädten stattfindenden Folsom-Paraden. Neuere Untersuchungen zum Thema Verbreitung von BDSM-Fantasien und -Praktiken schwanken erheblich in der Bandbreite ihrer Ergebnisse. Zusammenfassend lässt sich jedoch feststellen, dass die Autoren davon ausgeht, dass zwischen zwei und 62 Prozent der Bevölkerung regelmäßig Sexualpraktiken ausübt, die mit der Lust an Schmerzen, bzw. mit Macht und Ohnmacht oder entsprechende Fantasien hat. Die niedrigste Zahl stammt aus einer australischen Studie mit 19307 an BDSM interessierten Teilnehmern von denen 2,2 Prozent der Männer und", "section_level": 3}, {"title": "Teilgruppen nach Orientierung.", "content": "Entgegen dem von vielen BDSMlern gepflegten Ideal einer toleranten, inkludierenden und pansexuellen Szene, die es in einigen virtuellen und lokalen Communities tatsächlich gibt, trennt sich die Subkultur in verschiedene Teilgruppen. So ist eine deutliche Trennlinie zwischen hetero- und homosexuell ausgelebten Orientierungen sichtbar, die bei Veranstaltungen ersichtlich wird, an denen überwiegend Heterosexuelle oder aber", "section_level": 3}, {"title": "Geschlechterverteilung und -unterschiede.", "content": "Die Geschlechterunterschiede und persönlichen Merkmale von BDSMlern wurden in jüngerer Zeit untersucht. Wismeijer und van Assens Studie von 2013 zeigten, dass die Identifizierung mit der Rolle und dem Geschlecht stark und bedeutsam sind. Dabei waren nur 8 Prozent der Frauen die sich als dominant verstanden im Gegensatz zu 75 Prozent die sich als submissiv definierten. In der Studie von Hébert und Weaver von 2014 zeigten sich ähnliche Anteile, hier waren 9", "section_level": 3}, {"title": "Frauen und Masochismus.", "content": "Während die meisten Außenstehenden annehmen, dass Frauen sich selbst überproportional häufig als submissiv oder masochistisch definieren, kam Roy Baumeister in einer Studie von 2010 zu anderen Ergebnissen, seiner Ansicht nach sollten keine Vermutungen bezüglich Gender und der masochistischen Rolle im BDSM gemacht werden. Eine Erklärung, dass die Gesellschaft solche Vorstellungen annimmt, sind kulturelle und soziale Vorstellungen der Weiblichkeit. Masochismus kann sogar einige dieser typischerweise weiblichen Stereotype durch die Feminisierung von Männern oder durch betont weibliche Kleidung annehmen. Solche Vorstellungen der submissiven masochistischen Rolle sollten jedoch nicht als Verbindung zwischen derselben", "section_level": 3}, {"title": "Vorurteile und Kritik.", "content": "Wie bei allen anderen sexuellen Minderheiten existieren zahlreiche Vorurteile, Klischees und Stereotype bezüglich BDSM in der Gesellschaft. Diese Vorurteile werden insbesondere durch eine wertkonservative Haltung begünstigt, die BDSM mit Kriminalität, Krankheit und nicht heteronormativen Verhaltensweisen verbinden. Ebenfalls kann die Ablehnung nicht-reproduktiver Sexualität zu solchen Vorstellungen führen. Ein typisches Problem ist zum Beispiel, dass es für Aussenstehende häufig nicht erkennbar ist, ob es sich um einvernehmlich ausgeübte Sexualpraktik oder Gewalt handelt. Es ist auch durch bloßes Ansehen einer Handlung, beispielsweise einer", "section_level": 2}, {"title": "Feministische Kritik.", "content": "In den 1970er Jahren entstand in den USA die radikalfeministische anti-pornografische Aktivistinnengruppe Women Against Violence in Pornography and Media (engl. \"Frauen gegen Gewalt in Pornografie und Medien\") die BDSM als ritualisierte Gewalt gegen Frauen zutiefst ablehnte und bekämpfte. Diese standen Samois gegenüber, einer Organisation, die sich für die Rechte lesbischer BDSMlerinnen einsetzte. Die heftig geführten Auseinandersetzungen zwischen den Radikalfeministinnen und den sex-positiven Feministinnen mündeten", "section_level": 3}, {"title": "BDSM und Faschismus.", "content": "Verschiedene Historiker, darunter William L. Shirer sahen eine Verbindung zwischen dem Nationalsozialismus und sexueller Devianz, so beschreibt er in Aufstieg und Fall des Dritten Reiches den Verleger des Stürmer Julius Streicher als einen notorischen Perversen und verdorbenen Sadisten, der ständig eine Peitsche bei sich trug. Am anderen Ende des sadomasochistischen Spektrum verortet er Adolf Hitler mit einer masochistischen Neigung von einer liebenden Frau beherrscht zu werden. Insbesondere in der feministischen lesbischen Betrachtung des BDSM wird eine Verbindung zwischen Sadomasochismus und Faschismus diskutiert. Ausgelöst wurde diese Diskussion durch den 1975 erschienen Beitrag von Susan Sontag \"Fascinating Fascism\" in dem sie sich u. a. mit der sexualisierten Erotik in Leni Riefenstahls Werk beschäftigt. Sontag sieht eine natürliche Verbindung zwischen BDSM und Faschismus. Irene Reti argumentiert später, dass BDSM-Techniken", "section_level": 3}, {"title": "Kontroversen innerhalb der Subkultur.", "content": "Innerhalb der BDSM-Szene gibt es einige kontrovers geführte Diskussionen, insbesondere geht es dabei um Begrifflichkeiten, Abgrenzungen und Rollenbilder. Eines der Themen ist dabei die Frage, ob es sich bei sadomasochistischen Praktiken um Gewalt handelt oder nicht. Dies auch für die Aussendarstellung wichtige Frage wird unterschiedlich beantwortet. Manche BDSMler gehen davon aus das es sich, analog zu medizinischen Eingriffen, die auch bei Einwilligung eine Körperverletzung darstellen, immer um sexualisierte Gewalt handelt. Andere BDSMler lehnen diese Sichtweise ab und sehen die Praktiken als eine theaterähnliche Darstellung an in", "section_level": 3}, {"title": "Coming-out.", "content": "Bei einigen Personen, die sich von durch den Begriff BDSM umschriebenen Situationen angezogen fühlen, kommt es im Laufe ihres Lebens zum so genannten Coming-out. Während sich Homosexuelle auch in der Öffentlichkeit zunehmend zu ihrer sexuellen Ausrichtung bekennen, halten sich Sadomasochisten noch immer vergleichsweise bedeckt. Obwohl je nach Erhebungsbasis etwa 5 bis 25 Prozent der US-amerikanischen Bevölkerung entsprechende Neigungen aufweisen, sind abgesehen von einigen Künstlern so gut wie keine Prominenten als Sadomasochisten bekannt. Ein entsprechendes Bekanntwerden der eigenen Neigungen kann für Sadomasochisten noch immer verheerende berufliche und gesellschaftliche", "section_level": 2}, {"title": "Öffentlichkeitsarbeit.", "content": "Nachdem sich in den USA 1997 und in Großbritannien 1996 mit der \"National Coalition for Sexual Freedom (NCSF)\" bzw. der \"Sexual Freedom Coalition (SFC)\" erste Interessenvertretungen gebildet haben, die es sich zur Aufgabe machen, proaktive Öffentlichkeitsarbeit zum Thema BDSM zu betreiben, zeichnet sich eine ähnliche", "section_level": 2}, {"title": "SM-Partys und -Clubs.", "content": "SM-Partys sind Veranstaltungen, auf denen sich BDSM-Anhänger und Interessierte treffen, um zu kommunizieren, Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen und zu „spielen“. Die Partys ähneln oft denen der Schwarzen Szene mit mehr oder minder striktem Dress-Code; in der Regel ist das frivole Kleidung bzw. Teilbekleidung aus Lack (Vinyl, PVC), Leder, Latex, Lycra o. Ä., die deutlich körperbetonend wirkt bzw. die primären oder sekundären Geschlechtsmerkmale besonders hervorhebt. Ziel solcher Dresscodes ist es, eine erotisierende Stimmung zu erzeugen und Spanner fernzuhalten. BDSM wird auf diesen Partys öffentlich, beispielsweise auf einer Bühne, oder mehr oder weniger privat in Separees ausgelebt. Geschlechtsverkehr steht hierbei nicht im Mittelpunkt der Aktivitäten. Ein Grund für die relativ große Verbreitung dieser", "section_level": 2}, {"title": "Medizin und Psychologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Einordnung.", "content": "Früher wurden viele der innerhalb von BDSM gelebten Praktiken generell dem Sadismus oder dem Masochismus zugerechnet und im Sinne einer Triebstörung seitens der Psychiatrie als krankhaft eingeschätzt und als Störung der Sexualpräferenz (Paraphilie) katalogisiert. Aufgrund einer veränderten Wahrnehmung und einer Verschiebung sozialer Normen wird BDSM in der Medizin nur noch dann als Problem gesehen werden, wenn der Betroffene anders als durch die Ausübung sadistischer oder masochistischer Praktiken keine sexuelle Befriedigung erlangen kann, oder seine eigene sadistisch oder masochistisch geprägte Sexualpräferenz selbst ablehnt und sich in seinen Lebensumständen eingeschränkt fühlt oder anderweitig darunter leidet.", "section_level": 2}, {"title": "ICD.", "content": "Nach ICD-10 als „Störung der Sexualpräferenz“ (Schlüssel F65.5), die dort wie folgt beschrieben wird: Die Organisation ReviseF65 arbeitet seit Mitte der 1990er Jahre daran die Unterschlüssel F65.0, F65.1 und F65.5 (Fetischismus, Transvestitismus und Sadomasochismus) aus dem ICD und den verschiedenen Klassifikationssystemen zu entfernen. Am 24. April 1995 entfernte Dänemark als erster Mitgliedsstaat der Europäischen Union Sadomasochismus vollkommen aus seinem nationalen Klassifikationssystem für Krankheitsbilder, im Januar 2009 folgte Schweden. Norwegen und Finnland entschieden sich in den Jahren 2009 und 2010", "section_level": 3}, {"title": "DSM.", "content": "In der Vergangenheit wurde BDSM vom Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) das der American Psychiatric Association ihre diagnostischen Leitlinien vorgibt, als Störung der Sexualpräferenz betrachtet. Nach Kampagnen verschiedener Organisationen, darunter der National Coalition for Sexual Freedom die sich für die Entpathologisierung des BDSM einsetzt. kam es ab 1994 zur Änderung dieser Kriterien. Mit Erscheinen des DSM IV im Jahr 1994 wurden neue Diagnosekriterien veröffentlicht, nach denen BDSM eindeutig nicht mehr als krankhaft kategorisiert wurde. Im aktuellen DSM-5 (2013) wird abweichendem sexuellen Verhalten wie sadomasochistischen Präferenzen nicht mehr grundsätzlich Krankheitswert zugeschrieben, sondern nur noch dann, wenn sie bei der betroffenen Person mit Leidensdruck einhergehen oder nicht sozialverträglich sind, also die Gesellschaft schädigen. Eine Überlagerung von sexuellen Präferenzstörungen und der Ausübung von BDSM-Praktiken kann jedoch vorkommen.", "section_level": 3}, {"title": "Psychologische Einordnung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Psychoanalytische Entstehungstheorien.", "content": "Es gab und gibt zahlreiche psychoanalytische Theorien zur Erklärung, wieso Menschen einen Lustgewinn aus Schmerz, Schmerzzufügung, Erniedrigung, Demütigung und anderen Aspekten des BDSM ziehen. Dabei wurde von den meisten frühen Sexualwissenschaftlern, Psychiatern und Psychoanalytikern davon ausgegangen, dass derartiges Verhalten überwiegend bei Männern vorkomme. Inzwischen ist bekannt, dass der Frauenanteil merklich höher liegt als bei den anderen als Paraphilie eingeordneten Verhaltensweisen. Eine der frühesten Entstehungstheorien ist das von Bénédict Augustin Morel im Jahre 1857 formulierte Degenerationsmodell. Er gab psychischen Störungen eine religiöse Deutung. Seiner Ansicht", "section_level": 3}, {"title": "Erklärungsmodelle anderer Denkschulen.", "content": "Neben den psychoanalytischen Erklärungstheorien gibt es weitere Modelle, die versuchen, die Entstehung von sadomasochistischen Präferenzen zu erklären. Dazu gehört das lerntheoretische Erklärungsmodell, bei dem davon ausgegangen wird, dass durch klassische und operante Konditionierung ursprünglich nicht sexuelle", "section_level": 3}, {"title": "Psychologische Aspekte.", "content": "Es existieren nur wenige Studien, die psychologische Aspekte des Themas BDSM unter Berücksichtigung moderner wissenschaftlicher Standards betrachten. Eine zentrale Untersuchung zu dem Thema stammt von dem US-amerikanischen Sexualwissenschaftler Charles Moser und wurde 1988 im \"Journal of Social Work and Human Sexuality\" veröffentlicht. Er kommt zu dem Schluss, dass es generell an Daten über die psychischen Probleme von BDSM-Anhängern fehlt, sich aber dennoch einige grundsätzliche Tatsachen herauskristallisieren. Er betont, dass es keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass BDSM-Anhänger gemeinsame Symptome oder irgendeine gemeinsame Psychopathologie haben, und auch aus der klinischen Literatur kein konsistentes Bild von BDSM-Anhängern hervorgegangen ist. Moser weist darauf hin, dass nicht nachgewiesen werden kann, dass BDSM-Anhänger überhaupt irgendwelche besonderen psychiatrischen oder gar auf ihren Vorlieben beruhenden, spezifisch nur bei ihnen auftretende Probleme haben, die im direkten Zusammenhang mit ihrer Orientierung stehen. Moser kommt in seiner Arbeit zusammenfassend zu dem Schluss, dass keinerlei wissenschaftliche Grundlage existiert, die es begründen könnte, Personen dieser Gruppe Arbeits- oder Sicherheitsbescheinigungen, Adoptionsmöglichkeiten, Sorgerechte oder", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Begriffsentwicklung.", "content": "Die Entwicklung des Begriffs BDSM ist vielschichtig. Ursprünglich waren Sadismus und Masochismus reine Fachausdrücke für psychologische Erscheinungen, die als psychische Erkrankung eingestuft wurden. Die Begriffe leiten sich von den Autoren Marquis de Sade und Leopold von Sacher-Masoch ab. 1843 veröffentlichte der ungarische Arzt Heinrich Kaan unter der Bezeichnung \"Psychopathia sexualis\" eine Schrift, in der er die Sündenvorstellungen des Christentums in medizinische Diagnosen umwandelt. Die ursprünglich theologischen Begriffe „Perversion“, „Aberration“ und „Deviation“ wurden so erstmals Teil der Wissenschaftssprache. Der deutsche Psychiater Richard von Krafft-Ebing führte in seiner Schrift \"Neue Forschungen auf dem Gebiet der Psychopathia sexualis\" 1890 die Begriffe „Sadismus“ und „Masochismus“ erstmals in die Medizin ein. Nachdem Sigmund Freud 1905 in seinen \"Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie\" Sadismus und Masochismus als aus einer fehlerhaften Entwicklung der", "section_level": 2}, {"title": "Historische Bezüge.", "content": "Sadomasochistische Praktiken werden bereits auf einigen der ältesten Keilschrifttafeln der Welt beschrieben, verbunden mit Ritualen zu Ehren der Göttin Inanna. Diese belegen, dass die frühen sumerischen Stadt-Könige Rituale durchführten, in welchen sie sich der Göttin (bzw. deren Priesterin als Manifestation der Göttin) unterzuordnen hatten. Es wird auch auf alte Schriften wie Inanna und Ebih verwiesen, in welchen Rituale erwähnt werden, welche „von Schmerz und Ekstase durchdrungen“, was zur Initiation des Ensis (Stadtfürsten) und zu Reisen mit veränderten Bewusstseinszuständen führte. Seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. wurde in Artemis Orthia – einer der bedeutendsten religiösen Stätten der antiken griechischen Stadt Sparta – mit dem Kult der Orthia eine präolympische Religion praktiziert. Hierbei kam es zu regelmäßigen rituellen Flagellationen. Diese \"diamastigosis\" genannten Auspeitschungen wurden von den Priesterinnen an jungen heranwachsenden Männern durchgeführt. Diese Rituale werden von einer Reihe antiker Autoren erwähnt, darunter auch Pausanias. Eines der ältesten grafischen Zeugnisse sadomasochistischer Praktiken stammt aus einem etruskischen Grab in Tarquinia. In der Tomba della Fustigazione (Grab der Züchtigung, Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr.) sind zwei Männer dargestellt, wie sie eine Frau beim Liebesspiel mit einer Rute und", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung des modernen BDSM.", "content": "Die Wurzeln der modernen BDSM-Kultur liegen im Dunkeln. BDSM-Motive und Bilder haben während des gesamten 20. Jahrhunderts an den Rändern der westlichen Kultur existiert. Robert Bienvenu sieht die", "section_level": 2}, {"title": "Lederbewegung.", "content": "Weite Teile des heutigen BDSM-Gedankenguts lassen sich auf die Subkultur der männliche homosexuelle Lederszene, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg aus der US-amerikanischen Motorradfahrer-Subkultur entwickelte, zurückführen. In seinem 1972 veröffentlichten Buch \"Leatherman’s Handbook\" fasste Larry Townsend diese Ideen zusammen, die man später als „Old Guard“-Lederbewegung bezeichnen sollte. Der in diesem Werk beschriebene Verhaltenskodex basierte auf", "section_level": 2}, {"title": "Internet.", "content": "In der Mitte der 1990er Jahre bot erstmals das Internet die Gelegenheit überall auf der Welt, aber gerade auch in den jeweiligen lokalen Regionen andere Menschen mit speziellen sexuellen Vorlieben zu finden und sich anonym mit ihnen auszutauschen. Dies führte geradezu zu einem massiven Anstieg", "section_level": 2}, {"title": "Rechtlicher Status.", "content": "Es hängt von der Rechtslage einzelner Staaten ab, ob Praktiken aus dem BDSM eine rechtliche Relevanz haben oder eine Straftat darstellen können. In Deutschland, den Niederlanden, in Japan, in Kanada und in den skandinavischen Ländern stellen diese Praktiken in der Regel keine Straftat dar solange in die Handlung eingewilligt wurde und", "section_level": 1}, {"title": "BDSM in Kultur, Kunst und Medien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "In der Belletristik ist vor allem Sadomasochismus ein wiederkehrendes Motiv und hat einige Klassiker hervor gebracht, z. B. \"Die Geschichte der O\" von Dominique Aury (unter dem Pseudonym Pauline Réage), \"Justine\" von Marquis de Sade, \"Venus im Pelz\" von Leopold von Sacher-Masoch oder die Kultcomics von Eric Stanton. Als literarisches Kuriosum zu erwähnen ist Marthas Brief an Leopold Bloom in \"Ulysses\" von James Joyce. Der 1978 erschienene Roman \"9 1/2 Wochen. Erinnerungen an eine Liebesaffäre\" von Elizabeth McNeill bildete die inhaltliche Grundlage für die sehr erfolgreiche Hollywoodverfilmung 91⁄2 Wochen, zusammen mit der von der bekannten US-amerikanischen Autorin Anne Rice unter dem Pseudonym A. N. Roquelaure veröffentlichten drei Bände umfassenden \"Dornröschen-Trilogie\" (1983–1985) zeigte sich auch internationales Interesse an der Thematik. Eine moderne deutschsprachige sadomasochistische Autobiografie ist \"Dezemberkind\" von Leander Sukov aus dem Jahr 2005. Im Jahr 2011 erschien mit dem ersten Band der Trilogie", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Bereits im Jahr 1967 veröffentlichte die experimentelle Rockband The Velvet Underground das Lied \"Venus in Furs\", das, inspiriert durch die Novelle \"Venus im Pelz\" von Leopold von Sacher-Masoch, zahlreiche Anspielungen auf BDSM-Praktiken enthält. Die britische Synthie-Pop-Gruppe Depeche Mode veröffentlichen 1984 auf ihrem Album \"Some Great Reward\" das Lied \"Master and Servant\". Es folgten weitere Lieder mit BDSM-Bezug wie \"Strangelove\" (1987) und \"In Your Room\" (1993). Mit dem Lied \"Sweet Sweet Gwendoline\" komponieren Die Ärzte im Jahr 1986 eine Hommage an die Kunstfigur \"Sweet Gwendoline\" des Bondagekünstlers John Willie. Zwei Jahre später folgt das Lied \"Bitte bitte\", das Wünsche eines männlichen Sub beschreibt. In dem über siebenminütigen „Domina-Mix“, der im Jahr 1994 auf", "section_level": 2}, {"title": "Theater und Kabarett.", "content": "Es gibt zwar einige Inszenierungen in denen sadomasochistische Praktiken auch im klassischen Theater als Stilmittel verwendet wurde, aber nur sehr wenige Theaterstücke beschäftigen sich mit BDSM selbst. Beispiele hierfür sind das österreichische", "section_level": 2}, {"title": "Zeichnung, Comic und Fotografie.", "content": "Zeichnungen und seltener Malerei zu sadomasochistischen Themen gibt es seit mehreren Jahrhunderten, auch wenn diese nicht zwingend mit dem heutigen Verständnis von BDSM konform gehen. Viele Zeichnungen zeigen deutlich die Ära in denen sie entstanden, beispielsweise Rudolf Schlichter, ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit, der überwiegend weiblich dominierte Sujets malte, Raphael Kirchner, der dem Jugendstil zugerechnet wird, sowie Pierre Mac Orlan, der eine Reihe von Künstlernamen verwendete und das Buch „Les Grandes Flagellées“ illustrierte oder Georges Töpfer, der eine Leidenschaft für Flagellation und Züchtigung hatte. Neben diesen Künstlern gibt es analog zu Film und Fernsehen auch viele ausgesprochen explizite und pornographische Darstellungen aus dem Bereich, z. B. von Joseph Farrell, DeMentia (Tom Sutton) oder Namio Harukawa.", "section_level": 2}, {"title": "Film und Fernsehen.", "content": "Nach der sexuellen Revolution wurden ab den 1960er Jahren literarische Werke wie beispielsweise die \"Die Geschichte der O\" (1975) und \"Venus im Pelz\" (1969) sehr explizit verfilmt. Darunter auch den Kostümfilm \" \"(1969), das Sittengemälde \"de Sade\" (1969) oder die direkte Sade-Adaption \"Justine - Schreie hinter Klostermauern\" (1972). Aber auch sadomasochistische Bildwelten und Rituale fanden Eingang in ästhetisch anspruchsvollere Filme oder Autorenfilme wie \"Der letzte Tango in Paris\" (1972), \"Maîtresse\" (1975), \"Der Käfig\" (1985), \"Lulu\" (1990) oder \"Tokio Dekadenz \"(1992). Neosurrealistisch-absurd aufgearbeitet wurden \"Fando und Lis\" (1968) nach Arrabals Theaterstück, oder das vom Roland Topor geschriebene Drehbuch zu dem bizarren Puppenfilm \"Marquis\" (1989), zu diesem Genre gehören auch \"Dorotheas Rache\" (1974) oder \"Die grausame Frau\" (1985), eine Adaption von Sacher-Masochs Venus im Pelz. Unerfüllte erotische Machtfantasien aus der Literatur dienten als Vorlage für das Inquisitionsdrama \"Der Hexenjäger\" (1968) oder \"Die Teufel\" (1971) auf Grundlage des Romans von Aldous Huxley, bei denen nicht einvernehmliche Grausamkeiten dargestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing.", "content": "Seit Anfang der 1990er Jahre werden Motive des BDSM immer wieder im Rahmen größerer Marketingkampagnen gezielt eingesetzt. Bekannte Beispiele im deutschsprachigen Raum sind Plakatmotive der Zigarettenmarken Camel und West, die ein in „typische“ Lederkleidung drapiertes Kamel, beziehungsweise eine Domina mit Peitsche zum Inhalt haben. Während West das damalige Motiv wegen „Verstoßes gegen die guten Sitten“ noch zurückziehen musste, fanden BDSM-Motive in den folgenden Jahren immer wieder Verwendung. So bewarb beispielsweise im März 2007 die Modekette H&M den Verkauf einer von Madonna zusammengestellte Modekollektion mit einem Werbevideo im deutschen Fernsehen. Dieses", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Aufklärungsseiten zum Thema Vereinigungen Englischsprachige Websites", "section_level": 1}], "src_summary": "BDSM ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Sexualpräferenzen, die oft unschärfer auch als Sadomasochismus (kurz: \"SM\" oder \"Sado-Maso\") bezeichnet werden. Der Begriff umfasst eine Gruppe von meist sexuellen Verhaltensweisen, die unter anderem mit Dominanz und Unterwerfung, spielerischer Bestrafung sowie Lustschmerz oder Fesselspielen in Zusammenhang stehen können. „BDSM“ ist ein mehrschichtiges Akronym das aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen „Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“ gebildet wird. Der Begriff selbst entstand erst in den 1990er Jahren im Internet und wird inzwischen auch in der wissenschaftlichen Literatur verwendet. In der subkulturellen Szene der Praktizierenden haben sich bestimmte Verhaltensregeln, eine eigene „Sprache“, Sicherheitskonventionen und Symbole etabliert. Die Szene trifft sich beispielsweise bei Stammtischen und SM-Partys, das Internet spielt für die Kommunikation innerhalb der Subkultur eine wichtige Rolle. BDSM wird oft mit sexueller Gewalt und einer stereotypen weiblichen Rolle assoziiert, weshalb sowohl innerhalb der Subkultur wie auch aus dem Feminismus zum Teil heftige Kritik formuliert wird. Diese Verbindung zeigt sich auch in der rechtlichen Bewertung, die international sehr unterschiedlich ausfällt.", "tgt_summary": "BDSM是用来描述一些与虐恋相关的人类性行为模式。其主要的次群体正是BDSM这个缩写字母本身所指称的:绑缚与调教(Bondage & Discipline,即B/D),支配与臣服(Dominance & submission,即D/S),施虐与受虐(Sadism & Masochism,即S/M)。", "id": 549816} {"src_title": "Maronen-Röhrling", "tgt_title": "褐绒盖牛肝菌", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der jung halbkugelige und später unregelmäßig gewölbte Hut misst 5–15 cm im Durchmesser. Die Huthaut (Pileipellis) hat eine dunkel- bis kastanienbraune Farbe, aber auch heller rötlichbraune oder sogar oliv-braune Töne kommen vor. Bei feuchter Witterung wird die sonst feinsamtige und matte Hutoberfläche etwas schmierig-klebrig. Die rundlich-feinporigen Röhren sind am Stiel ausgebuchtet angewachsen, haben zunächst eine weißliche bis creme-gelbe Farbe und verfärben sich später oliv-gelb bis schmutzig oliv-grün. Auf Druck verfärben sie sich deutlich blau-grün. Der oft zylindrische und unten leicht zugespitzte, aber auch bauchige, dickknollige und gebogene Stiel ist 5–12 cm lang und 1–5 cm dick. Er hat eine braune bis gelblich-braune Farbe und ist stets blasser als der Hut gefärbt. Die glatte und matte Stielrinde hat eine typische eingewachsene Maserung. Das weißliche bis gelbliche Fleisch (Trama) blaut im Schnitt mehr oder minder stark und riecht angenehm, schwach säuerlich.", "section_level": 1}, {"title": "Artabgrenzung.", "content": "Von Anfängern wird der Maronenröhrling oft für einen Steinpilz gehalten. Ersterer hat jedoch keine Netzzeichnung am Stiel, und die Röhren des Steinpilzes verfärben sich anders als beim Maronenpilz bei Druck nicht blaugrün. Eine unangenehme, aber nicht gefährliche Verwechslungsmöglichkeit besteht mit dem Gallenröhrling, der aufgrund seines bitteren Geschmacks ungenießbar ist. Dessen Röhren sind jedoch weiß bis schmutzig rosa gefärbt und blauen nicht. Ansonsten kann der Maronenröhrling noch mit dem Sandröhrling und Filzröhrlingen (Ziegenlippe oder Rotfußröhrlinge) verwechselt werden, was jedoch unproblematisch ist, da auch diese Arten alle essbar und wohlschmeckend sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Ökologie und Phänologie.", "content": "Der Maronen-Röhrling ist in Mitteleuropa weit verbreitet und kommt von der Küste bis in die Alpen vor. Er wächst hauptsächlich im Nadelwald, vor allem in alten Fichtenwäldern oder unter Lärchen (oft zwischen den Wurzelausläufern), und kommt in feuchten Sommern bereits im Juni/Juli vor. Die Hauptsaison ist jedoch von Mitte September bis zum Spätherbst im November, bevor der Frost einsetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der Maronen-Röhrling ist einer der ergiebigsten und geschmacklich wertvollsten Speisepilze. Da er oft wurmstichig ist, lohnt sich insbesondere das Sammeln junger Exemplare. Die Art eignet sich für fast alle Zubereitungsarten und lässt sich sehr gut durch Trocknen konservieren. Vom rohen Verzehr ist wie bei vielen anderen Pilzen abzuraten. Die Belastung der Maronen-Röhrlinge mit radioaktivem Cs lag auch 20 Jahre nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl gebietsweise über dem EU-Grenzwert für Lebensmittel von 600 Becquerel pro Kilogramm. Dies gilt insbesondere für die Gegend um München. Durch Abziehen der Huthaut kann die persönliche radioaktive Belastung deutlich verringert werden. Das Caesium wird im Maronenröhrling vor allem durch die Hutfarbstoffe Badion A und Norbadion A angereichert, die Caesium komplexieren können. Im Steinpilz sind diese beiden Derivate der Pulvinsäure dagegen nicht vorhanden. Der Maronen-Röhrling wurde im Rahmen des Europäischen Pilztags zum Speisepilz des Jahres 2016 proklamiert.", "section_level": 1}, {"title": "Trivialnamen.", "content": "Folgende Vernakularnamen sind in den jeweiligen europäischen Ländern bekannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Maronen-Röhrling (\"Imleria badia\", Syn.: \"Boletus badius\" und \"Xerocomus badius\") ist eine Pilzart aus der Familie der Dickröhrlingsverwandten (Boletaceae). Im Volksmund wird er auch Marone genannt, weil der halbkugelige bis gewölbte, dunkelbraune Hut der Fruchtkörper an Esskastanien erinnert. Ein weiterer Name, der sich ebenfalls auf den Hut bezieht, ist Braunkappe – die Bezeichnung wird seit einigen Jahren auch im Handel für den Riesen-Träuschling gebraucht. Markant sind die jung weißlichen und im Alter olivgelblichen Röhren, die auf Druck stark blauen. Das hat ihm auch den Namen Blaupilz eingebracht. Der Stiel hat eine braune bis gelblich-braune, stets blassere Farbe als der Hut und eine typische eingewachsene Maserung. Der Maronen-Röhrling ist ein beliebter und häufiger Speisepilz in bodensauren Nadelwäldern. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist er als Marktpilz zugelassen.", "tgt_summary": "褐绒盖牛肝菌(学名:\"\")是欧洲及北美洲一种很普遍的可食牛肝菌。它们虽与美味牛肝菌不怎么接近,但一些学者,如安东尼奥·卡路奇欧(Antonio Carluccio),仍高度赞扬这种食物。", "id": 1203028} {"src_title": "Nordirland", "tgt_title": "北爱尔兰", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physische Geographie.", "content": "Nordirland bildet die Fortsetzung des Landschaftsbildes in Nordengland und Südschottland nach Westen hin. Die Küstenlinie ist reich gegliedert. Das Klima ist – wie überall auf den Britischen Inseln – ozeanisch und wird vom Golfstrom beeinflusst. Nordirland hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von 140 km. Von Osten nach Westen sind es 180 km. Die nordirische Küste ist etwa 500 km lang. Die Insel Rathlin im Nordosten gehört zu Nordirland. Die Grenze zur Republik Irland ist fast 500 Kilometer lang. Nordirlands Flächenanteil an der gesamten irischen Insel liegt bei etwa 16 Prozent (der Anteil der Bevölkerung hingegen bei knapp 30 Prozent). Es gibt drei Höhenzüge: im Nordwesten die Sperrin Mountains, im Nordosten das Antrim Plateau (höchste Erhebung: der Trostan, 551 m), im Südosten die Mourne Mountains (852 m). Der größte See in Nordirland (und auch in den Britischen Inseln als ganzes) ist der Lough Neagh westlich von Belfast mit 392 Quadratkilometern Fläche und einer maximalen Tiefe von 25 m.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Teilung Irlands in die Republik Irland und Nordirland fand 1921 nach dem Irischen Unabhängigkeitskrieg statt. Nachfolgend wurde der katholische Bevölkerungsteil bei der Arbeitsplatz- und Wohnungssuche benachteiligt. Die Gesellschaft teilte sich politisch in meist irischstämmige katholische Republikaner, die das Ziel einer Wiedervereinigung mit der Republik Irland verfolgten, und meist protestantische Unionisten oder Royalisten, die von Zuwanderern abstammen und den Verbleib im Vereinigten Königreich wollten.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Nordirland gehört zum Vereinigten Königreich, ist aber nicht Teil Großbritanniens. 1972 wurde das \"Nordirlandministerium\" (\"Northern Ireland Office\", Abk. NIO) in London geschaffen, das von einem Minister oder einer Ministerin geleitet wird. Seit 2019 ist dies der konservative Politiker Julian Smith. Das Ministerium ist verantwortlich für die Bereiche Strafgerichtsbarkeit und Justizvollzug, Polizei (siehe unten), die Fürsorge für Opfer politisch motivierter Verbrechen sowie in der Vergangenheit (2002–2007), als die Regionalregierung direkt der Zentralregierung unterstellt war, für die Rechtsaufsicht über die Behörden in Nordirland. Wie auch in Wales und Schottland setzte die Regierung von Tony Blair ihre Politik der Devolution auch in Nordirland um und schuf eine Regionalverwaltung. In Nordirland gibt es das Büro der Exekutive („First Minister and deputy First Minister von Nordirland“) sowie zehn Regional-Ministerien, nämlich für: Ein Aspekt dieser Konstruktion liegt darin, dass die Ministerien der Republik Irland ein Gegenüber nicht in London, sondern in Belfast haben und das allmähliche Zusammenwachsen Irlands so gefördert wird. Der Haushalt der nordirischen Regierung, der \"Northern Ireland Executive\", ist hochdefizitär. Nicht einmal zwei Drittel der Ausgaben sind durch Einnahmen in Nordirland gedeckt. Das Vereinigte Königreich muss die Ausgaben der nordirischen Regierung mit mehr als neun Milliarden Pfund jährlich subventionieren.", "section_level": 2}, {"title": "Distrikte.", "content": "Bis 1972 war Nordirland in sechs Grafschaften gegliedert: Ab 1973 gab es eine einstufige Verwaltung mit 26 Distrikten. Seit dem 1. April 2015 ist Nordirland in elf Distrikte gegliedert:", "section_level": 2}, {"title": "Symbole.", "content": "Es gibt zurzeit keine offizielle Flagge Nordirlands. Bis 1973 wurde in Nordirland die \"Red Hand Flag of Ulster\" als offizielle Flagge verwendet. Lediglich im Sport wird die Flagge von Nordirland bei den Commonwealth Games für das Fußballteam Nordirlands sowohl von der FIFA als auch der UEFA verwendet, etwa bei der Fußball-Europameisterschaft 2016. Daneben gab es auch ein Wappen.", "section_level": 2}, {"title": "Parteien.", "content": "Die bedeutendsten politischen Parteien in der Northern Ireland Assembly und ihre derzeitige grobe Charakterisierung: Wahlergebnisse der letzten fünf Britischen Unterhauswahlen für Nordirland: Wahlergebnisse der letzten fünf Wahlen zur Nordirland-Versammlung:", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis des Referendums über das Verlassen der EU.", "content": "Am 23. Juni 2016 fand das Referendum über das Verlassen der EU statt. Im Vereinigten Königreich wurde mehrheitlich für ein Verlassen der EU gestimmt, in Nordirland und in Schottland jedoch mehrheitlich für einen Verbleib in der EU. Nach diesem Ergebnis forderte der damalige irische Premierminister Enda Kenny ein Referendum über eine Wiedervereinigung Nordirlands mit der Republik Irland.", "section_level": 2}, {"title": "Polizei.", "content": "Die frühere Royal Ulster Constabulary (RUC) heißt seit 2001 Police Service of Northern Ireland (PSNI). Während sie bis 1998 fast ausschließlich aus britisch-protestantischen Beamten bestand, wurde sie 1999 um die Hälfte auf etwa 7000 Beamte verkleinert und soll bei Neueinstellungen zur Hälfte katholische Bewerber einstellen, um den sozialen Frieden gewährleisten zu können. In Belfast existiert eine Anlaufstelle für Beschwerdeführer gegen die Polizei, der sogenannte „Ombudsmann“.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Die größte protestantische Gemeinschaft bildet die calvinistisch-reformierte Presbyterianische Kirche mit etwa 19 Prozent. Sie ist schottischer Herkunft (dort: Church of Scotland). Church of Ireland (Anglikaner): Anders als in England besteht seit 1871 keine Staatskirche mehr. Etwa 250.000 Menschen (14 % der Bevölkerung) rechnen sich zur anglikanischen Gemeinschaft der \"Church of Ireland\", deren Erzbischof (Robert Eames) in Armagh residiert und auch für die etwa 70.000 Mitglieder in der Republik Irland zuständig ist. Katholiken: Etwa 41 Prozent der Nordiren bezeichnen sich als römisch-katholisch. Der Sitz des Primas von ganz Irland (Seán Brady, seit 2014 Eamon Martin) befindet sich ebenfalls in Armagh. Auch der \"katholische Primas\" und die Irische Bischofskonferenz \"(Irish Bishops’ Conference)\" sind gesamtirische Institutionen. Bevölkerung nach Kirchenzugehörigkeit (Census 2011): Im längeren zeitlichen Verlauf hat sich in den letzten Jahrzehnten eine kontinuierliche Zunahme des katholischen Bevölkerungsanteils ergeben. Es gibt Schätzungen, dass die Katholiken, sollte sich diese Entwicklung weiter fortsetzen, um das Jahr 2021 herum die Bevölkerungsmehrheit in Nordirland stellen werden. Nach der EU-Erweiterung 2004 kamen viele Migranten aus ost- und mitteleuropäischen Staaten nach Nordirland (vorwiegend Polen), die mehrheitlich katholisch waren. Im Jahr 2011 umfasste diese Gruppe 35.720 Personen (davon 63 % Katholiken), die knapp 2 % der Bevölkerung ausmachten. Allerdings ist auch eine kontinuierliche Zunahme der Gruppe der Konfessionslosen festzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Nordirland war – wie die Republik Irland – von Auswanderung geprägt. Größere Investitionen wurden aufgrund der ethnisch-konfessionellen Spaltung und der politischen Unsicherheit kaum getätigt; das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bewegte sich 1991 auf 81 Prozent des Durchschnitts im Vereinigten Königreich; die Arbeitslosigkeit war hoch. Seit 1997 wird mehr investiert und die Wirtschaft wächst stärker. Seit 1999 erlebt das Land einen Anstieg beim Tourismus. Ein wichtiges Unternehmen ist Premier Power. Die Währung in Nordirland ist das Pfund Sterling. Vier Geschäftsbanken (Bank of Ireland, First Trust Bank, Danske Bank, Ulster Bank) dürfen eigene nordirische Banknoten drucken. Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Nordirland 2015 einen Index von 78 (EU-28 = 100). Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote (laut Eurostat-Definition) 4,6 %. Nordirland hat drei internationale Flughäfen, zwei bei Belfast, den Belfast International Airport und George Best Belfast City Airport, einen bei Derry. Der Motorway M1 verbindet Belfast mit Dungannon, der Motorway M2 führt von Belfast nach Antrim, der Motorway M3 von Belfast nach Ballymacarrett. Da das Bahnnetz sehr dünn ist, hat sich ein recht dichtes Netz aus Buslinien entwickelt. Nordirland hat ein relativ dünnes Bahnnetz von 340 km. Translink nutzt ausschließlich Züge mit Dieselantrieb und verbindet Belfast mit:", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Nordirland ist ein sicheres Reiseland. Die Republik Irland und das Vereinigte Königreich bilden trotz der Unabhängigkeit der Republik Irland eine informelle \"Common Travel Area\" (etwa: gemeinsame Reisezone), deshalb gibt es bei Reisen zwischen der Republik und dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland keine Grenzkontrollen. Sowohl die Republik Irland als auch das Vereinigte Königreich sind keine Vertragsparteien der Schengener Abkommen und haben auch den Schengen-Besitzstand der Europäischen Union nicht übernommen; sie entscheiden von Fall zu Fall, ob und welche Regelungen sie übernehmen (geschehen z. B. für das Schengener Informationssystem). Sollte einer der beiden Staaten dem Schengen-Raum beitreten, würde die \"Common Travel Area\" zerbrechen. Ein sehenswertes Naturdenkmal ist der Giant’s Causeway (deutsch „Damm des Riesen“), mit rund 40.000 Basaltsäulen am Meer, geschützt durch den National Trust, etwa 20 km westlich von Ballycastle an der Nordküste von Antrim. Weitere sehenswerte Gegenden und Landschaften sind: Wie auch in der Republik Irland gehören Golf, Angeln, Wandern und Bootstourismus zu den möglichen Urlaubsaktivitäten; es gibt Bootstouren, die die Republik Irland und Nordirland verbinden. Kulturelle Ereignisse konzentrieren sich in Belfast und Derry. Der Tourismus trägt mit 1,5 Millionen Besuchern (2002) zu zwei Prozent zum nordirischen Bruttonationaleinkommen bei; die große Mehrheit der Besucher kommt aus der Republik Irland sowie aus den anderen Landesteilen des Vereinigten Königreiches. Etwa 100.000 Besucher kommen je aus der übrigen Europäischen Union und den USA.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nordirland (, ) ist ein Land und Teil des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Es besteht aus sechs der neun Grafschaften der historischen irischen Provinz Ulster im Norden der Insel Irland.", "tgt_summary": "北爱尔兰(英语:Northern Ireland;;)是英国的政治实体之一,位于爱尔兰岛东北部,面积14,139平方公里,首府是贝尔法斯特。", "id": 1413099} {"src_title": "Samuel Agnon", "tgt_title": "萨缪尔·约瑟夫·阿格农", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Agnon wuchs in einer wohlhabenden jüdischen Kaufmanns- und Schriftgelehrtenfamilie in Galizien auf, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte. Sein Vater Mordechai Czaczkes war Pelzhändler und chassidischer Rabbiner, und der Sohn erhielt durch ihn und die Talmudschule die klassische jüdische Gelehrtenausbildung; über seine Mutter Esther, eine gebildete Frau, lernte er die deutsche Literatur kennen. Erste Gedichte, geschrieben auf Jiddisch und Hebräisch, veröffentlichte Agnon mit 15 Jahren in lokalen Zeitungen. Er besuchte vorübergehend ein Lehrerseminar und arbeitete mit 18 Jahren bei einer Zeitung in Lemberg. Bereits früh hatte er sich der zionistischen Bewegung angeschlossen und übersiedelte mit Zwischenaufenthalten in Krakau und Wien als Teilnehmer der zweiten jüdischen Immigrationswelle (Alija) nach Palästina, wo er sich im Mai 1908 niederließ. Zunächst lebte Agnon in Jaffa und arbeitete als Sekretär bei verschiedenen Organisationen, u. a. einem Verein für Rechtshilfe und dem jüdischen Rat. Seine erste Erzählung \"Agunot\" (1908, „verlassene Frau“), die er erstmals unter dem Pseudonym \"Agnon\" — „der Gebundene“ — veröffentlichte, stieß auf positive Resonanz. Sein Pseudonym nahm der Schriftsteller 1924 als offiziellen Nachnamen an. 1913 reiste Agnon über Wien nach Deutschland, wo er zunächst durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges an einer Heimreise gehindert war; er lebte dann aber bis 1921 in Berlin und bis 1924 in Bad Homburg, bevor er nach Jerusalem zurückkehrte. In Berlin lernte er den reichen jüdischen Kaufmann Salman Schocken kennen, den späteren Herausgeber der Zeitung Haaretz, der ihn finanziell förderte und seine Arbeiten verlegte. Agnon lebte frei von materiellen Sorgen als Schriftsteller und Herausgeber und schrieb zahlreiche Erzählungen. Er beriet den Jüdischen Verlag in Berlin, unterstützte die Gründung der Zeitschrift \"Der Jude\" und sammelte alte hebräische Bücher. In Bad Homburg gehörte er zum Kreis um Martin Buber, dem er freundschaftlich verbunden war. 1920 heiratete er Esther Marx, mit der er zwei Kinder hatte, eine Tochter und einen Sohn. Als am 5. Juni 1924 Agnons Haus in Bad Homburg mitsamt seiner aus 4000 hebräischen Büchern bestehenden Bibliothek und zahlreichen Manuskripten durch einen Brand zerstört wurde, kehrte die Familie nach Jerusalem zurück. Dort wurden im Jahr 1929 ein weiteres Mal sein Besitz und seine Bücher vernichtet, diesmal bei Plünderungen durch Araber. Agnon galt seit seiner Rückkehr nach Palästina als einer der wichtigsten Vertreter der modernen hebräischen Literatur. Ein wichtiger Meilenstein seiner Arbeit war der 1931 veröffentlichte Roman \"Hachnasat Kalla\" ( 1934, ), der als eine Art „chassidischer Schelmenroman“ vom jüdischen Leben im Galizien des 19. Jahrhunderts erzählt; im Untertitel heißt es: Eine Reise in seine von Pogromen und Armut gezeichnete galizische Heimat im Jahr 1930 bildete die Grundlage für den 1939 veröffentlichten Roman \"Ore’ach Nata Lalun\" (dt. \"Nur wie ein Gast zur Nacht\", 1964), in den Erinnerungen an die alte Zeit des jüdischen Schtetls und düstere Vorahnungen über das jüdische Schicksal einflossen. Agnons Verleger Salman Schocken sorgte noch zu Beginn der 1930er Jahre für die Verbreitung seiner Arbeiten in deutscher Sprache. Als der Schocken-Verlag von den Nationalsozialisten geschlossen wurde, emigrierte er 1934 zunächst nach Tel Aviv, wo er sein Verlagshaus wiedereröffnete, und 1940 nach New York, wo er Agnons Werke auch dem englischsprachigen Lesepublikum zugänglich machte. Weitere Romane und Erzählungen Agnons spielten in Palästina selbst. Als wichtigster gilt \"Temol Schilschom\" (1945, dt. \"Gestern, vorgestern\", 1969), der das Scheitern eines galizischen Einwanderers in Palästina zwischen 1907 und 1913 zum Thema hat, aber auch vom Holocaust und dessen Ende beeinflusst ist. Neben seinen Romanen veröffentlichte Agnon jedes Jahr mehrere Erzählungen und Essays, meist in der Zeitung Haaretz. Zahlreiche Preisverleihungen spiegeln Agnons literarisches Ansehen wider: 1934 erhielt er den erstmals verliehenen Bialik-Preis, den wichtigsten israelischen Literaturpreis, ein weiteres Mal 1950. Mehrere Ehrendoktorwürden internationaler Universitäten sowie die Ehrenbürgerschaft von Jerusalem (1962) folgten. 1954 und 1958 wurde er mit dem Israel-Preis ausgezeichnet. Sein Bild ist auf 50-Schekel-Scheinen abgebildet, welche vor dem 16. September 2014 gedruckt wurden. Am 17. Februar 1970, vier Jahre nach der Verleihung des Nobelpreises, starb Agnon und wurde am Ölberg in Jerusalem beigesetzt. Seine Tochter gab postum noch zahlreiche zu Agnons Lebzeiten unveröffentlichte Werke heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Samuel Joseph Agnon ( \"Schemu'el Josef Agnon\", auch \"Shai Agnon\", eigentlich \"Samuel Josef Czaczkes\"; * 17. Juli 1888 in Butschatsch, Galizien; † 17. Februar 1970 in Rechovot, Israel) war ein hebräischer Schriftsteller. Seine Werke spiegeln eine tiefe Verwurzelung in den religiösen und geistigen Traditionen der Chassidim und dem Alltag des Ostjudentums wider und sind in ihrer Darstellung von Angst und Schutzlosigkeit den Arbeiten von Kafka vergleichbar. 1966 erhielt er zusammen mit Nelly Sachs als erster hebräischer Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur „für seine tiefgründige charakteristische Erzählkunst mit Motiven aus dem jüdischen Volk.“", "tgt_summary": "萨缪尔·约瑟夫·阿格农(英语:Samuel Josef Agnon,,1888年-7月17日-1970年-2月17日),以色列作家,1966年获诺贝尔文学奖。", "id": 292102} {"src_title": "Emerson, Lake and Palmer", "tgt_title": "愛默生、雷克與帕瑪", "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1970 bis 1976.", "content": "1970 gründeten der The Nice-Keyboarder Keith Emerson und Greg Lake, Bassist und Sänger von King Crimson, zusammen mit Carl Palmer, dem Schlagzeuger von The Crazy World of Arthur Brown und Atomic Rooster die Band. Ursprünglich war auch Jimi Hendrix als Bandmitglied eingeplant, so dass in britischen Presseartikeln als erwarteter Bandname \"HELP\" angegeben wurde – diese Formation kam jedoch, letztlich wegen Hendrix’ Tod im September 1970, nie zustande. Beim Isle of Wight Festival debütierte das Trio, und an diesen Auftritt schloss sich eine Supergroup-Karriere an. Zwischen 1970 und 1973 entstanden die Hauptwerke der Gruppe: \"Emerson, Lake & Palmer\" (1970), \"Tarkus\" (1971), \"Pictures at an Exhibition\" (1971), \"Trilogy\" (1972) und schließlich \"Brain Salad Surgery\" (1973). Jedes Album der Gruppe erreichte bis 1977 in England und den USA hohe Chartpositionen. Singleauskopplungen wie \"Lucky Man\" (1970), \"I Believe in Father Christmas\" (1977) oder \"Fanfare for the Common Man\" (1977) wurden Welthits. Auch auf dem europäischen Kontinent und in Asien konnten Emerson, Lake & Palmer in den 1970er Jahren große Erfolge feiern und brachten bei ihren Konzerten Gigantomanie auf der Bühne zum Ausdruck. Ein ausladender Bühnenaufbau und eine der größten PA-Anlage der damaligen Zeit trugen zum Ruf der Band bei. Ihre Welttourneen \"Get Me A Ladder\" und \"Brain Salad Surgery\" 1973/74 wurden auf dem 3er-Livealbum \"Welcome Back My Friends to the Show That Never Ends\" dokumentiert. Es gab keine nachträglichen Overdubs, sondern lediglich zusätzliche Hall- bzw. Echoeffekte, weshalb das Album nahezu exakt die Musik und Titelabfolge der \"Brain Salad Surgery\"-Welttour wiedergibt.", "section_level": 2}, {"title": "1977 bis 1984.", "content": "Das nach einer dreijährigen Pause im März 1977 veröffentlichte Doppelalbum \"Works Volume I\" war unter Einbeziehung eines kompletten Sinfonieorchesters und der Präsentation des dreimanualigen Yamaha-Synthesizers GX-1 eine Mischung aus Solo- und Gruppentracks. Das Album erreichte nicht mehr ganz die Verkaufszahlen der Vorgänger. ELP gingen mit einem eigens zusammengestellten 80-Mann-Symphonieorchester auf Tour durch Nordamerika. Diese Tour wurde zwar künstlerisch hoch gelobt, war aber ein finanzielles Desaster für die Band, da das Management bei der Tourplanung mit täglich wechselnden Auftrittsorten nicht die Vorgaben der Gewerkschaft der Orchestermusiker beachtet hatte. Es waren nur Reiseentfernungen von 200 Meilen täglich erlaubt. Die Folge waren Konzertabsagen. Die hohen Kosten für das Orchester mussten aber weiter getragen werden. So stießen die drei Millionäre an ihre finanziellen Grenzen und entließen das Orchester nach zwölf Konzerten. Nur für vier Auftritte im Juli und August 1977 – drei im New Yorker Madison Square Garden und eins im Montrealer Olympiastadion – kamen Band und Orchester noch einmal zusammen. ELP setzten die Tour erfolgreich als Trio fort, obwohl ein Hurrikan in Florida mehrere Auftrittsorte verwüstete. Mit Abschluss dieser Nordamerika-Tour im Jahr 1978 war die Band immer noch finanziell angeschlagen und künstlerisch ausgebrannt. Geplante Auftritte in Europa 1978 wurden abgesagt. Das vorerst letzte Album \"Love Beach\" (1978) wurde nur noch auf Druck der Plattenfirma auf den Bahamas aufgenommen. Nach dessen Veröffentlichung löste die Band sich offiziell auf. Carl Palmer wurde danach Schlagzeuger bei PM und bei \"Asia\", und Greg Lake sowie Keith Emerson wandelten auf Solopfaden, wobei Letzterer mehrere Filmmusiken komponierte, darunter die Soundtracks zu \"Nachtfalken\" mit Sylvester Stallone und \"Inferno\" von Horror-Spezialist Dario Argento.", "section_level": 2}, {"title": "1984 bis 1998.", "content": "Anfang 1984 musste Greg Lake die Band Asia, deren Mitglied er für einige Wochen gewesen war, verlassen, da seine musikalischen Vorstellungen beim Rest der Band auf wenig Gegenliebe stießen. Daraufhin versuchte Jim Lewis, Vizepräsident von Polydor Records, Keith Emerson dazu zu bewegen, ELP wieder zusammenzubringen. Emerson und Lake beschlossen, es ein zweites Mal zu versuchen. Da Carl Palmer vertraglich an Asia bzw. deren Plattenfirma Geffen Records gebunden war, mussten sich Emerson und Lake nach einem Ersatz umsehen. Mit dem ehemaligen Whitesnake-Schlagzeuger Cozy Powell gründeten sie im Februar 1985 die Band Emerson, Lake & Powell. Nach einem Album und einer wenig erfolgreichen Tour zerbrach die Band schon im Sommer des darauffolgenden Jahres am schlechten Verhältnis zwischen Emerson und Lake sowie am Geldmangel, der durch die schlechten Kartenverkäufe bedingt war. Ende 1986 versuchte dann Palmers Manager Brian Lane, Emerson, Lake & Palmer wieder zusammenzubringen. Im März 1987 probten die drei Musiker für zwei Wochen miteinander, doch das bereits schlechte Verhältnis zwischen Keith Emerson und Greg Lake verwandelte sich in offene Feindschaft, und ein weiterer Versuch einer Wiedervereinigung ELPs scheiterte. Emerson bemängelte bei Lake dessen verstärkten Hang zu eher konventionellen Balladen, die mit dem progressiven Instrumentalstil Emersons und Palmers nicht harmonierten; hinzu kamen verstärkt Stimmprobleme bei Greg Lake, die vor allem bei Live-Konzerten schon früher deutlich erkennbar waren. Danach versuchte Palmer, mit Emerson ein neues Musik-Projekt ohne Greg Lake auf die Beine zu stellen und schlug als drittes Mitglied der zukünftigen Band den kalifornischen Sänger, Bassisten und Gitarristen Robert Berry vor, mit dem er zuvor bereits mehrfach vergeblich versuchte hatte, eine Band zusammenzustellen. Als Berry dieses Angebot erhielt, verließ er im Frühjahr 1987 seine Band GTR und schloss sich der neuen Formation \"Three\" an. Gemeinsam veröffentlichten die drei Musiker ein Album und gingen auf Tour. Doch schon Ende 1988 löste sich die Band wieder auf. Emerson tourte 1990 mit Jeff Baxter (Steely Dan, Doobie Brothers), John Entwistle (The Who), Joe Walsh (Eagles) und dem profilierten Studioschlagzeuger Simon Phillips unter dem Bandnamen \"The Best\" durch Hawaii und Japan. Ein Album kam unter dieser Besetzung nicht zustande. Erst 1992 fanden die drei ursprünglichen ELP-Mitglieder wieder zusammen, konnten mit ihrem Comeback-Album \"Black Moon\" jedoch nicht an die früheren Erfolge anknüpfen. Auf der großen Welttournee des Jahres 1993 kam es zu einem weiteren Rückschlag für die Band. Schlagzeuger Carl Palmer litt unter einer chronischen Sehnenscheidenentzündung (Karpaltunnelsyndrom), Keyboarder Keith Emerson erkrankte an Verletzungen infolge wiederholter Belastungen (Repetitive-Strain-Injury-Syndrom), die zum Gefühlsverlust in der rechten Hand führten. Er konnte mit dieser Erkrankung nicht mehr spielen. Die Tour wurde kurz vor ihrem Ende abgebrochen, Emerson wurde operiert. Gänzlich ließ sich seine Spielfähigkeit jedoch nicht mehr wiederherstellen. Für das letzte reguläre ELP-Album \"In the Hot Seat\" (1994) wurden deshalb Studiomusiker engagiert, um Emerson auszuhelfen. 1996 ging die Band noch einmal durch die USA, Kanada und Europa auf Tournee, die diesmal in einem wesentlich kleineren Rahmen als in den 1970ern stattfand. Unterschiedliche Meinungen über ein neues Album führten zu erneuten Unstimmigkeiten der drei Musiker. Ein wesentlicher Konfliktpunkt war zudem, dass Greg Lake es abgelehnt hatte, seine angeschlagene Stimme mit einem professionellen Gesangslehrer zu trainieren. 1998 lösten sich Emerson, Lake & Palmer dann nach ihrem letzten Konzert in San Diego offiziell und endgültig auf.", "section_level": 2}, {"title": "Letzter Auftritt und Alternative Album Mixes von Steven Wilson.", "content": "ELP spielten am 25. Juli 2010 als Headliner des \"High Voltage Festival\", eines neuen Klassikrock-Events in London. Ein Live-Mitschnitt des Konzerts wurde 2011 als CD, DVD und Blu-ray-Disc veröffentlicht. Im Sommer 2012 erschienen die beiden ersten Alben von ELP in einem \"Alternative Album Mix\" von Steven Wilson, der bereits zuvor auch Hand an die Alben von King Crimson legen durfte. Seine Neumischung orientiert sich im Wesentlichen an den originalen Abmischungen, Wilson hat aber auch Alternativ-Versionen der bekannten ELP-Tracks sowie Songs zusammengestellt, die zwar während der jeweiligen Studiosessions aufgenommen wurden, später aber nicht auf den Originalalben enthalten waren.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Auflösung.", "content": "Greg Lake trat danach solo auf, so unter anderem 2002 in den USA zusammen mit Ringo Starr in dessen All Starr Band. Emerson und Lake waren im April 2010 zusammen auf USA-Tournee. Lake starb im Dezember 2016 an Krebs. Keith Emerson gelang mit intensiven Reha-Übungen die Wiederherstellung der Spielfähigkeit seiner rechten Hand. 1998 ging er mit dem Bassisten und Sänger Glenn Hughes (ex-Deep Purple) und dem Gitarristen Marc Bonilla auf Tournee; ein Album dieser Besetzung kam allerdings nicht zustande. Ab 2003 trat er wieder live auf – unter anderem mit seiner Ex-Band The Nice – und spielte dabei alte ELP-Werke, allerdings ohne Gesangsteile. Regelmäßig nahm er bei Moog-Synthesizer-Veranstaltungen als Gast teil und spielte dort kleinere Teile und Ausschnitte aus dem ELP-Gesamtwerk. Anfang 2008 gründete er eine neue Musikformation, die Keith Emerson Band, die im August 2008 mit \"Keith Emerson Band feat. Marc Bonilla\" ein Progressive-Rock-Album veröffentlichte, das die kompositorischen und instrumentalen Eigenheiten von The Nice und ELP stilistisch und klangtechnisch weiterentwickelte. Emerson starb im März 2016 in Santa Monica. Carl Palmer reformierte im Mai 2008 seine Carl Palmer Band.", "section_level": 1}, {"title": "Eine Band, viele Musikstile.", "content": "Wesentliches Element der Musik von Emerson, Lake & Palmer ist die Verwendung und Vermischung unterschiedlichster Musikstile. Das kann vom kurzen, eingestreuten Stilzitat bis zur Bearbeitung ganzer Werke in anderem stilistischen Umfeld und neuer Instrumentierung reichen. Im Bereich der klassischen Musik werden Werke der Barockmusik (hauptsächlich von Johann Sebastian Bach), der Klassik und Romantik (Modest Mussorgski, Tschaikowski) bis zu Werken der klassischen Moderne (Leoš Janáček, Béla Bartók, Aaron Copland, Alberto Ginastera) verwendet. Dazu treten Elemente des Jazz, bevorzugt im Stile des Swing, Ragtime und Boogie-Woogies, des Blues sowie die typischen Elemente der Rockmusik. Diese musikalische Arbeitsweise war auch einer der Hauptpunkte, die Hörer und Kritiker in verschiedene Lager spaltete. Wo die Einen ernstzunehmende, zeitgenössische Interpretationen älterer Werke sahen, die den begrenzten Rahmen der Rockmusik erweiterten, empfanden die Anderen dieses Vorgehen als wahlloses Kokettieren mit musikalischen Versatzstücken. Eine ernsthafte Interaktion bzw. Verschmelzung der Musikstile vermochten sie nicht zu erkennen. Hörern eher traditioneller Rockmusik war das Experimentieren mit Elementen außerhalb des Rocks ohnehin suspekt.", "section_level": 1}, {"title": "Rockmusik.", "content": "Trotz der Einbeziehung von Klassik und Jazz ist in der Mehrzahl der Songs der Rockbezug klar spürbar. Titel wie \"Knife Edge, A Time and a Place, The Barbarian, Living Sin\" und andere beruhen zum großen Teil auf Powerchords im Stile des frühen Hard Rock (Deep Purple, Led Zeppelin u. a.). Da der Band ein „hauptamtlicher“ Gitarrist fehlt und Greg Lake selbst im Studio relativ selten zur E-Gitarre greift (Ausnahmen sind das Solo aus \"Battlefield\" sowie die Riffs aus \"Karn Evil 9\"), übernehmen die Hammondorgel bzw. dem E-Gitarrensound nachempfundene Synthesizerklänge diese Aufgabe. Der Rockgestus wird bei solchen Songs zusätzlich hervorgehoben, indem Greg Lake hier deutlich Bluesrock-betonter und härter singt. Der Titel \"Black Moon\" wird durch ein prägnantes Bass-Riff und wuchtiges Schlagzeugspiel zu einer harten, schleppenden Rocknummer. Andere Titel \"(Are you Ready Eddy?, Nutrocker, L. A. Nights)\" verweisen mit ihrem an Jerry Lee Lewis erinnernden Klavier-Stil historisierend auf den Rock ’n’ Roll der 1950er Jahre. Die Rock- und Akustik-Balladen der Band \"(Battlefield, Heart on Ice, Lucky Man, Still...You Turn Me On)\" bewegen sich stilistisch im üblichen Rahmen der Rockmusik. Und selbst wenn klassische Werke als Vorlage dienen, bleibt durch Emersons aggressive Spielweise und Palmers treibendes Schlagzeugspiel sowie das Instrumentarium der Bezug zur Rockmusik meistens gewahrt. ELP haben auch einige fremde Rocksongs, wie 1994 Bob Dylans \"Man in the Long Black Coat\" oder den Byrds-Titel \"Eight Miles High\" interpretiert.", "section_level": 2}, {"title": "Von Bach bis Bartók.", "content": "Der Umgang der Band mit klassischer Musik lässt sich wie folgt gruppieren: 1. Die Verwendung von Werkzitaten, die in andere Titel eingebaut werden, als Intro eines Songs dienen, oder seine verschiedenen Teile miteinander verbinden. Die Länge der eingefügten Elemente kann von wenigen Takten bis zu ganzen Abschnitten eines Werkes reichen. So beginnt zum Beispiel der Song \"The Only Way (Hymn)\" mit der auf der Kirchenorgel vorgetragenen Toccata für Orgel F-Dur BWV 540 von J. S. Bach. Nach der von Greg Lake gesungenen Hymne leiten die im Stil des Jacques Loussier-Trios (Play Bach) gespielten ersten 6 Takte aus dem Präludium Nr. 6 d-Moll BWV 851 aus Bachs Wohltemperierten Klavier über zum zweiten Gesangsteil mit einer ausgiebigen Klaviertrio-Improvisation. Die Einleitung zu \"Love at First Sight\" wird aus Frédéric Chopins Etüde Nr. 1 in C-Dur Op. 10 gebildet. Im Titel \"Take a Pebble\" sind im zweiten Teil eine Klaviertrio-Improvisation, die Anfangstakte aus J. S. Bachs Invention Nr. 1 in C-Dur BWV 772, eingestreut, nach der die Improvisation fortgesetzt wird. Nach einem wiederholten typischen Blues-Lick und einer ebenfalls wiederholten chromatischen 16-tel Figur führen diatonisch aufsteigende Viertel zum nach F-Dur transponierten Motiv der Invention. Die Begleitung in der linken Hand behält währenddessen die gleiche Figur bei. Das Keyboard-Solo am Ende von \"One by One\" beruht auf einem Zitat aus dem 3. Satz des Klavierkonzertes Nr. 3 von Béla Bartók. Im langsamen Teil von \"Karn Evil 9 – 2nd impression\" sind einige Takte aus Franz Liszts Mephisto-Walzer Nr. 1 verarbeitet. Auf \"Pictures at an Exhibition\" singt Greg Lake eine nur von der Akustikgitarre begleitete Ballade, die auf \"Solveigs Lied\", dem 4. Satz aus Edvard Griegs Peer-Gynt Suite Nr. 2 Op. 55, fußt. Wiederum ein Zitat von J. S. Bach, die Allemande aus der Französischen Suite Nr. 1 BWV 812, enthält der Titel \"Knife Edge\". Für \"I Believe in Father Christmas\" (1977 auf \"Works, Vol. 2\" und 1995 auf der gleichnamigen EP veröffentlicht) verwenden ELP Auszüge von Sergei Prokofjews \"Lieutenant Kije Suite\". 2. Die explizite Bearbeitung ganzer Werke, einzelner Sätze eines Werkes oder ganzer Werkzyklen (Bilder einer Ausstellung), die dann auch im Songtitel angegeben ist: Die Bandbreite der Bearbeitungen reicht von Uminstrumentierungen, welche den Notentext kaum verändern, über improvisatorische Einschübe und Verfremdungseffekte, bis zur vollständigen Verwandlung des Werkes. Dadurch werden oft neue, überraschende musikalische Aspekte des Originals hörbar. Auf dem Album \"Works 1\" spielt Carl Palmer eine sich zwar nahe am Original befindliche Version von J. S. Bachs Invention Nr. 4 in d-moll BWV 775 auf dem von Streichern begleiteten Vibraphon, jedoch im Tempo deutlich langsamer gehalten als auf gängigen Klavieraufnahmen, gleichsam „in Zeitlupe“, wodurch ein Verfremdungseffekt erreicht wird. Im Song \"The Barbarian\" wird das selbst im Original schon recht perkussive Klavierstück \"Allegro barbaro\" von Béla Bartók im ersten Teil in einen brachial wirkenden Hardrock-Kontext gestellt. Dem steht der filigran gehaltene Mittelteil gegenüber, in dem die Musiker sich „zurücknehmen“. Carl Palmer verwendet zum Beispiel den in der Rockmusik selten verwendeten Jazzbesen. Der Titel \"Toccata\" stellt eine Bearbeitung des 4. Satzes des Klavierkonzerts Nr. 1 Op. 28 von Alberto Ginastera dar. Dabei werden nicht, was naheliegend wäre, die Tasteninstrumente in den Vordergrund gerückt, sondern die Bearbeitung baut sich primär um ein Schlagzeug- und Paukensolo auf, angereichert durch zahlreiche elektronische Klänge. Die Band erzielt damit eine düstere, bizarre Stimmung, die sogar Ginastera zu beeindrucken vermochte. Eine gute Beobachtung des Unterschiedes zwischen relativ nahe am Original verbleibenden Uminstrumentierungen gegenüber Bearbeitungen, die das Original kaum noch erkennen lassen, ermöglicht die Bearbeitung von Mussorgskys Zyklus \"Bilder einer Ausstellung\". Der Titel \"Promenade\" ist eng an den Notentext gehalten und lediglich auf das Instrumentarium der Band (Orgel, Bass, Schlagzeug) übertragen. Ebenfalls das nachfolgende \"Gnomus\", obwohl hier schon einige „Jazz-Läufe“ eingebaut sind. Im Titel \"The Old Castle\" hingegen ist von der unheimlichen Stimmung des Originals nichts mehr zu spüren. ( ) Mussorgskys ursprüngliches Motiv verwandelt sich in einen treibenden Blues-Rock. Gegenüber dem Original fallen der chromatische 16-tel Aufstieg vom G zum C (Takt 1), das Spiel in Triolen (Takt 2 und 3), sowie die punktierte Terzfigur (Takt 4) auf. Einer typischen absteigenden Blues-Figur in Triolen folgt eine unpunktierte 16-tel Figur. Weitere von der Band adaptierte klassische Werke sind \"Canario\" (4. Satz aus Joaquín Rodrigos Fantasia para un Gentilhombre), \"Knife Edge\" (1. und 5. Satz aus Leoš Janáčeks Sinfonietta), \"Fanfare for the Common Man\" (aus Aaron Coplands gleichnamigem Werk), \"Hoedown\" (4. Satz aus Coplands \"Four Dance Episodes From Rodeo\"), \"Mars, the Bringer of War\" (1. Satz aus Gustav Holsts Werk \"Die Planeten\" Op. 32), \"Romeo and Juliet\" (nach dem gleichnamigen Ballett Op. 64 von Sergei Prokofjew), \"The Enemy God Dances With the Black Spirits\" (nach dem 2. Satz der \"Skythischen Suite\" Op. 20 von Prokofjew) sowie \"Nutrocker\" (Marsch aus der Ballett-Suite op. 71a \"Der Nussknacker\" von Tschaikowski). 3. Eigenkompositionen, welche klassische Groß- oder Kleinformen, Konstruktionsprinzipien oder Stilmerkmale verwenden: In seinem Klavierkonzert Nr. 1 greift Emerson die Großform des Solokonzerts (Sonatenhauptsatzform) auf. Einflüsse aus den Errungenschaften des Orchesters und Klaviersatzes der letzten 200 Jahre, von der Spätromantik über Debussy, Rachmaninow, Hindemith, Strawinsky, Gershwin bis hin zum Ragtime und Jazz fließen darin zusammen. In das mit 10 Minuten etwas länger gehaltene \"The Endless Enigma\" (siehe Noten und ) ist eine vom Klavier vorgetragene dreistimmige Fuge eingebettet. Vom Anfangsteil mit Rockband-Besetzung führt eine Klavierüberleitung (1. Teil des Hörbeispiels) zu einem „Präludium“ (2. Teil des Hörbeispieles), welches bereits das Thema der darauf folgenden Fuge andeutet. Die vom Intervall der Quarte dominierte, in punktiertem Rhythmus gespielte Fuge (3. Teil des Hörbeispieles) ist nicht ganz „streng“ gearbeitet (die Bezeichnung Fugato wäre treffender). Der erste Comes weicht im dritten Takt vom Dux ab. Der zweite Comes sogar noch früher. Im weiteren Verlauf des Stückes treten die Themen nicht mehr auf. Im Titel \"Abaddons Bolero\" wird Ravels Methode, ein annähernd unverändert gehaltenes Thema ständig zu wiederholen, in anderen Stimmen erscheinen zu lassen, umzuinstrumentieren und im Verlauf des Stücks kontinuierlich bis zum Höhepunkt zu steigern, aufgegriffen. Ohne klassische Vorbilder nicht vorzustellen ist schließlich das dreiteilige \"The Three Fates\", bei dem der erste und zweite Teil eine ausgiebige Kirchenorgel- bzw. Klavierimprovisation ist.", "section_level": 2}, {"title": "Jazz, Blues, Ragtime und mehr.", "content": "Der Einfluss des Jazz in vielen Titeln der Band ist durch die Verwendung von Jazzharmonik und Jazzrhythmik, sowie die entsprechende Melodiegebung (Jazzimprovisation) gegeben. So ist der Song \"Step aside\" (siehe Noten und ) auf einer in der Rockmusik eher selten anzutreffenden Akkordfolge mit vielen erweiterten Akkorden aufgebaut. \"E mi 7 – E/b (Basston) – Eb mi 7 – Db# mi 7 – Db 6 (sus) – H maj /13 – F# add 9 – A maj /13 – F# add 6 – F# maj – A maj /13 – E add b9 – F# – Db maj #9\". Im Mittelteil erscheint ein Klaviersolo in durchlaufenden 32-tel-Werten, welches aus der Zeit des Bebop stammen könnte. Häufig wendet die Band ungerade Taktarten, wie den durch Dave Brubeck im Jazz populär gewordenen 5/4-Takt, an. Die Taktart wechselt dabei oft zusätzlich im Verlauf des Stücks, wie etwa bei \"Infinite Space\" oder in \"Eruption\" aus \"Tarkus\", wo der 5/4-Takt zuerst in einen 3/4-Takt, dann in 4/4, und schließlich wieder in den 5/4-Takt des Beginns zurückfällt. Die jazzbetonte Spielweise des Schlagzeugs betont, wie im Titel \"Tank\" (der teilweise fast ein Schlagzeugsolo darstellt), das Ganze zusätzlich. Stilistisch greift die Gruppe oft auf die Form des klassischen Klaviertrios des Jazz zurück. Beispiele dafür sind die Titel \"Karn Evil 9 – 2nd impression\", \"Take a Pebble\" oder das bereits erwähnte \"Step Aside\".", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Emerson, Lake and Palmer (auch bekannt als ELP) war eine vor allem in den 1970er Jahren erfolgreiche britische Supergroup. Die Band war ein Vertreter des Progressive Rock und prägte diesen entscheidend mit.", "tgt_summary": "爱默生、雷克与帕玛(英文:Emerson, Lake & Palmer)是英国的前卫摇滚乐团,由凯斯.爱默生 (键盘手)、葛瑞格‧雷克 (吉他手、贝斯手、主唱)以及凯尔‧帕玛 (鼓手)。 在七零年代,乐团曾非常受欢迎,卖出了超过三千五百万张的专辑并举办了几场盛大的演唱会。", "id": 78110} {"src_title": "Association for Computing Machinery", "tgt_title": "计算机协会", "src_document": [{"title": "Struktur der Organisation.", "content": "Das Hauptbüro der Organisation ist in New York City. Die dort tätigen zumeist hauptamtlichen Mitarbeiter sind unter anderem für die Mitgliederverwaltung und die Abwicklung der Veröffentlichungen zuständig. Die Organisation wird von Freiwilligen geleitet, die von den Mitgliedern in die verschiedenen Kommissionen und Beiräte gewählt werden. Präsidentin für die Periode von 2008 bis 2010 war Wendy Hall von der University of Southampton. Ihr Nachfolger war Alain Chesnais von 2010 bis 2012, dann folgte Vinton G. Cerf für den Zeitraum von 2012 bis 2014. Alexander L. Wolf war gewählter ACM Präsident für den Zeitraum von 2014 bis 2016, gefolgt von Vicky L. Hanson. Cherri M. Pancake wurde zwei Jahre später als Präsidentin berufen für die Jahre von 2018-2020. Mit 1. Juli 2020 übernahm Gabriele Kotsis die Aufgaben als Präsidentin der ACM.", "section_level": 1}, {"title": "Special Interest Groups.", "content": "Thematisch ist die ACM in sogenannte \"Special Interest Groups (SIG)\" gegliedert, die sich jeweils bestimmten Themen widmen. Hierzu werden von der SIG verschiedene Konferenzen organisiert. Jede SIG hat ein eigenes Leitungsgremium, das von den Mitgliedern der SIG gewählt wird. Im Moment gibt es 34 Special Interest Groups zu den folgenden Themen:", "section_level": 1}, {"title": "Regelmäßige Veröffentlichungen.", "content": "Neben den Tagungsbänden publiziert die ACM eine Reihe von regelmäßigen Veröffentlichungen, die sich in drei Kategorien teilen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Magazine.", "content": "Die folgenden Magazine erscheinen mehrmals im Jahr und richten sich an ein breites Publikum: Nicht weiter veröffentlicht:", "section_level": 2}, {"title": "Transactions.", "content": "Transactions sind wissenschaftliche Zeitschriften, die sich an ein spezielles Fachpublikum richten. Die Artikel wurden von einer Kommission begutachtet und sind zumeist danach überarbeitet worden. Zurzeit werden die folgenden Transactions veröffentlicht: Nicht mehr weiter veröffentlicht wird:", "section_level": 2}, {"title": "Digital Library.", "content": "In der Digital Library (digitale Bibliothek) stellt die ACM ihre Publikationen zurückreichend bis zur Gründung entgeltlich online zur Verfügung. Die Digital Library gilt als die weltweit größte Sammlung dieser Art.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Aktivitäten und Preise.", "content": "Außerdem vergibt die ACM einmal im Jahr den Turing-Preis, den Grace Murray Hopper Award, den Eckert-Mauchly Award (mit der IEEE Computer Society), den ACM Prize in Computing, den ACM-AAAI Allen Newell Award und den Paris-Kanellakis-Preis. Weitere Preise sind zum Beispiel der Gordon-Bell-Preis für den Bereich Hochleistungsrechner (in verschiedenen Sparten) und der Programming Languages Software Award. Eine besondere Ehrung der Gesellschaft ist der Fellow-Status. Darüber hinaus bietet sie ihren Mitgliedern Serviceleistungen wie Online-Kurse, Jobangebote und Versicherungen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Association for Computing Machinery (ACM) wurde 1947 als erste wissenschaftliche Gesellschaft für Informatik gegründet. Ziel der Organisation ist es, die „Kunst“, Wissenschaft und Anwendung der Informationstechnologie zu fördern \"(“advancing the arts, sciences, and applications of information technology”)\". Dazu werden verschiedene Zeitschriften und Publikationen veröffentlicht und Tagungen organisiert.", "tgt_summary": "计算机协会(英语:Association for Computing Machinery,简称ACM)是一个世界性的计算机从业员专业组织,创立于1947年,是世界上第一个科学性及教育性计算机学会,亦是现时全球最大的电脑相关学会。ACM每年都出版大量电脑科学的专门期刊,并就每项专业设有兴趣小组。兴趣小组每年亦会在全世界(但主要在美国)举办世界性讲座及会谈,以供各会员分享他们的研究成果。近年ACM积极开拓网上学习的渠道,以供会员在工作之余或家中提升自己的专业技能。截止20世纪末,ACM在全球拥有75,000个以上的成员,包括遍及学术界、工业、研究和政府领域的学生和计算机专业人员。成员的最高荣誉是会士(Fellow)。", "id": 473803} {"src_title": "Wadō-Ryū", "tgt_title": "和道流", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Prof. Hironori Ōtsuka (8. Dan im Shindo Yoshinryu Jiu Jitsu; 10. Dan im Wadō-Ryū Karate), Begründer des Wadō-Ryū und Schüler von Gichin Funakoshi, kombinierte das von Funakoshi unterrichtete Karate mit Techniken der Shindō Yōshin-ryū.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung in Japan.", "content": "Am 1. April 1939 wurde die Stilrichtung vom \"Dai Nippon Budoku Kai\" offiziell als Karate-Stilrichtung registriert. Die Japan Karatedō Federation (JKF) nahm im Mai 1964 Wadō-Ryū als Stilrichtung auf, es erfolgte eine Umbenennung des Fachverbandes für Wadō-Ryū in \"JKF Wadokai\". Ōtsuka Hironori ernannte 1981 seinen Sohn Ōtsuka Jirō zu seinem Nachfolger, der die \"JKF Wadokai\" verließ und die \"Wadō-Ryū Renmei\" gründete und ihr bis zu seinem Tod bevorstand.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung in Europa.", "content": "Im Jahr 1963 demonstrierten die japanischen Karateka Suzuki Tatsuo, Arakawa Tōru und Takashima Hajime erstmals auf einer zweimonatigen Reise durch Europa und Amerika Wadō-Ryū-Karate. Im darauffolgenden Jahr ließen sich Suzuki Tatsuo und sein Assistent Shiomitsu Mifume in England nieder, um Wadō-Ryū zu unterrichten. Beide trennten sich Ende der 1980er Jahre voneinander und gründete ihre eigenen Wadō-Organisationen, die \"International Karate-Do Federation (WIKF)\" und die \"Wadō-Ryū Karate-Do Academy\". Suzuki Tatsuo holte weitere Karateka nach Europa und unterstützte deren Einsatz bei der Verbreitung des Wadō-Ryū. 1965–1968 war Toyama Yutaka Bundestrainer im Deutschen Judo Bund (DJB). 1965 gründete Kōno Teruo in den Niederlanden die \"Dutch Wadō-Kai Federation\", ab 1970 lebte Kōno in Deutschland und führte dort als ranghöchster Karateka die Wadō-Ryū-Stilrichtung unter dem Namen Wado-Kai Deutschland (Kai=Organisation). Im Jahr 1984 waren in Europa 16 japanische Wadō-Ryū-Trainer aktiv (aufgeführte Graduierung beziehen sich auf das Jahr 1984):", "section_level": 2}, {"title": "Merkmale des Stils.", "content": "Beim Wadō-Ryū wird die Energie des Angriffs durch Umlenken und Ausweichen ins Leere laufen gelassen und anschließend oder gleichzeitig durch Hebel, Wurf-, Tritt- oder Schlagtechniken gekontert. Die technische Ausführung unterliegt folgenden Prinzipien: Optisch sind Unterschiede im Vergleich zu anderen Stilrichtungen wie z. B. Shōtōkan in den Katas auffällig: Wadō-Ryū-Katas haben ein leichteres, weniger kraftvolles Erscheinungsbild und sind ökonomisch in der Bewegung. Abwehrtechniken blocken nicht einen gegnerischen Angriff, sondern lenken diesen um.", "section_level": 1}, {"title": "Kihon Kumite.", "content": "Kihon Kumite ist eine von Ōtsuka Hironori entwickelte Trainingsmethode bestehend aus 10 Partnerübungen, um die Prinzipien des Wadō-Ryū zu erlernen. Beim Kihon Kumite wird die Energie eines Angriffs zum eigenen Zweck ausgenutzt oder neutralisiert, was in drei Verfahrensweisen unterteilt werden kann:", "section_level": 1}, {"title": "Kata.", "content": "Wadō-Ryū verfolgt einen anderen Ansatz beim Kata-Training als andere Stilrichtungen. Ōtsuka Hironori übernahm zwar die Katas von Funakoshi Gichin, benutzte aber ein anderes Kanji für den Begriff \"Kata\". Die Bedeutung \"Urgussform\" oder \"Schablone\" (jap. ) der Kata im Shōtōkan ersetzte er im Wadō-Ryū durch die Bedeutung \"Symbol\" (jap. ). Damit soll nicht die stets gleiche Form einer Kata das Ziel des Übenden sein, sondern Veränderungen einer Kata durch Alter und andere individuelle Eigenschaften des Karateka erlaubt und sogar gefördert werden. Im Wadō-Ryū werden folgende Kata trainiert: Im Wadō-Ryū wird offiziell die Pinan nidan vor der Pinan shodan gelehrt und trainiert. Als \"Katas des Wadō-Ryū\" hat Hironori Ōtsuka 1940 bei der Dainippon Butokukai lediglich die fünf Pinan-Katas, Naihanchi, Kushanku, Chinto und Seishan registrieren lassen. Um die Prinzipien des Wadō-Ryū zu lernen, sind diese Katas ausreichend.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwärtige Vertreter.", "content": "Momentan (Dezember 2015) ist ranghöchster Vertreter dieser Stilrichtung der Enkelsohn des Großmeisters, Kazutaka Ōtsuka (* 1965). Des Weiteren vertritt Japans erfolgreichster Karate-Nationaltrainer Seiji Nishimura den Wadō-Ryū-Stil. Der Deutsche Karate Verband (DKV) hat dem Holländischen Trainer Rob Zwartjes den 9. Dan verliehen. Im Deutschen Karate Verband gibt es zwei Wado-Ryu-Stilrichtungen, da sich nach dem Tod von Kōno Teruo (2000) die Stilrichtung Wado-Ryu in \"Wado Ryu\" und \"WadoKai Wado Ryu Kono Style\" aufspaltete. Vertreter des Wado-Ryu sind Shuzo Imai (9. Dan, Düsseldorf) und Uwe Hirtreuter (8. Dan, Hamburg) die z. Z. (Stand: Januar 2019) ranghöchsten Vertreter der Stilrichtung. Seit dem 16. September 2006 ist Marie-Luise Weber (1. Dan) aus München Bundesstilrichtungsreferentin für Wadō-Ryū-Karate im DKV. Vertreter des Wadokai Wado Ryu Kono Style im DKV sind (Stand 2019) Elke von Oehsen (8. Dan, seit 2011 einzige Frau in Deutschland mit einem 7. Dan und höher), Peter Mixa (7. Dan), Werner Buddrus (7. Dan). Elke von Oehsen ist seit 2000 Bundesstilrichtungsreferentin WadoKai Wado Ryu Kono Style im DKV.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Videos.", "content": "Europameisterschaft 1987", "section_level": 2}], "src_summary": "Wadō-Ryū (jap. ) ist eine Stilrichtung des Karate. Die Bedeutung von \"Wadō\" ist gleichzusetzen mit \"der Weg des Friedens\", \"Ryū\" bedeutet so viel wie \"Schule\". Das verwendete Kanji \"Wa\" (jap. ) ist auch ein Kanji für \"Japan\", somit ist durch den Einfluss des japanischen Jiu Jitsu im Wadō-Ryū der \"japanische Weg\" gemeint im Gegensatz zu den aus Okinawa stammenden anderen Karatestilrichtungen.", "tgt_summary": "和道流是日本空手道和柔术中的一个流派,由武术家大冢博纪创立。", "id": 86627} {"src_title": "Binärbild", "tgt_title": "二值图像", "src_document": [{"title": "Kompression und Dateiformate.", "content": "Zur Datenreduktion von Binärbildern existiert eine Reihe spezieller Kompressionstypen. Dazu gehören die zwei Verfahren \"CCITT Group 3\" und \"CCITT Group 4\", die bei TIFF-Dateien verwendet werden können. Diese sind auf bei Faxgeräten oft vorkommende Dokumente optimiert, also eine geringe Schwärzung der Seite und relativ wenige Änderungen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zeilen. Tatsächlich sind diese beiden Verfahren dieselben, die auch bei Faxgeräten selbst eingesetzt werden. Außerdem existieren die Standards JBIG und JBIG2, die Binärbilder allerdings nur als einen Spezialfall von Graustufenbildern behandeln.", "section_level": 1}, {"title": "Gepackte Bytes.", "content": "Standard-Kompressionsverfahren wie LZW oder Deflate können ebenfalls auf Binärbilder angewendet werden. Meist werden hierzu erst jeweils acht nebeneinanderliegende Binärpixel in einem Byte untergebracht, und diese \"gepackten Bytes\" werden dann an die Kompressionsroutine weitergegeben. In einem Dateiformat ist es dabei wichtig zu berücksichtigen, ob der am weitesten links gelegene Pixel dem nieder- oder dem höchstwertigen Bit innerhalb des Bytes entspricht, da die Reihenfolge der Ausgabe der Pixel auf dem Schirm nach dem Entpacken dem Original entsprechen soll. Die meisten Dateiformate legen dies innerhalb der Spezifikation fest, bei TIFF kann es im Headerteil der Datei frei definiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Schwarz-Weiß-Grafikmodi.", "content": "Auch bei Grafikkarten mit – heutzutage kaum mehr verwendeten – Schwarz-Weiß-Grafikmodi zur Anzeige von Binärbildern ist der Ansatz der gepackten Bytes üblich, um keinen Grafikspeicher zu verschwenden. Der lesende oder schreibende Zugriff auf einzelne Pixel ist etwas erschwert, da man immer nur mehrere Pixelwerte auf einmal einer Speicherstelle entnehmen oder auf diese schreiben kann.", "section_level": 1}, {"title": "Binarisierung.", "content": "Binarisierung bezeichnet die Erzeugung eines Binärbildes aus einem Graustufen- oder einem in einem Zwischenschritt zum Graustufenbild umgewandelten Farbbild. Eine einfache Binarisierungsmethode ist das Schwellenwertverfahren. Je nachdem, ob der Grauwert eines Pixels über oder unter einem bestimmten Schwellenwert liegt, wird er Schwarz oder Weiß. Maßgeblich ist dabei die Wahl des Schwellenwertes; dieser muss nicht notwendigerweise bei 50 % liegen. Das Schwellenwertverfahren kann mit Dithering-Techniken kombiniert werden, um den Eindruck von gleichmäßigeren Übergängen zu erreichen. Um automatisiert einen sinnvollen Schwellenwert für ein Bild zu generieren, wird das Histogramm des betreffenden Bildes mittels Klusterverfahren wie K-Means- oder dem IsoData-Algorithmus in zwei möglichst gleich große Teile zerlegt. Das Zentrum dieser zwei Cluster bildet den gesuchten Schwellenwert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Binärbild ist eine digitale Rastergrafik, deren Pixel nur die zwei Farben Schwarz und Weiß annehmen können. Jedes Pixel kann also mit einem Bit gespeichert werden. Die Kodierung der Pixel erfolgt meist mit dem Wert 0 für Schwarz und 1 für Weiß, der umgekehrte Fall existiert allerdings auch.", "tgt_summary": "二值图像是每个像素只有两个可能值的数字图像。人们经常用\"黑白\"、\"B&W\"、单色图像表示二值图像,但是也可以用来表示每个像素只有一个采样值的任何图像,例如灰度图像等。", "id": 1169498} {"src_title": "Zweiter Golfkrieg", "tgt_title": "海湾战争", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte Kuwait zum Vilâyet Basra, einer Verwaltungseinheit innerhalb des Osmanischen Reiches, die territorial allerdings nicht mit dem Gebiet der heutigen südirakischen Provinz Basra identisch ist. Zu dem erst nach dem Ersten Weltkrieg gegründeten Staat Irak gehörte Kuwait nie. Nach der Unabhängigkeit des Emirats von Großbritannien 1961 versuchte der Irak vergeblich, dessen Aufnahme in die UNO und die Arabische Liga zu verhindern. 1963 erkannte der Irak die Unabhängigkeit Kuwaits zwar an, in der Folge kam es aber immer wieder zu Grenzstreitigkeiten, da die Grenze zwischen beiden Staaten nie eindeutig genug festgelegt worden war. Nach dem Iran-Irak-Krieg war der Irak bei einigen arabischen Ländern hoch verschuldet, unter anderem durch einen kuwaitischen Kredit in Höhe von 80 Milliarden US-Dollar. Der Irak hoffte, durch eine Senkung der durch die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) reglementierten Ölförderquote eine Steigerung des Ölpreises zu erzielen, um seine Schulden begleichen zu können. Der Irak beschuldigte unter anderem Kuwait, seine Quoten überschritten zu haben und dadurch für den niedrigen Ölpreis mitverantwortlich zu sein. Hierdurch seien dem Irak Kosten in Milliardenhöhe entstanden. Zusätzlich behauptete der Irak, Kuwait hätte aus dem Iran-Irak-Krieg Vorteile für Ölbohrungen und den Bau militärischer Posten auf irakischem Boden nahe Kuwait gezogen, wohingegen der irakische Staat durch seine Pufferwirkung gegenüber dem Iran der gemeinsamen arabischen Sache einen Dienst erwiesen hätte. Daraus leitete der Irak die Forderung ab, Kuwait und Saudi-Arabien müssten seine Kriegsschulden annullieren oder zumindest darüber verhandeln. Während des ersten Golfkrieges hatte sich der Irak guter Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und zu Europa (speziell Frankreich und Deutschland) erfreut: Der Westen gewährte dem Irak insbesondere militärisch massive Unterstützung – trotz (oder möglicherweise wegen) des sowjetischen Einflusses, aber vor allem aus Angst vor einer Ausweitung der islamischen Revolution im Iran auf die Arabische Halbinsel. Obwohl die Sowjetunion und die Volksrepublik China zu den Hauptwaffenlieferanten des Iraks zählten, konnte das Land auch Waffen aus Frankreich kaufen, das unter anderem Flugzeuge vom Typ Mirage sowie Anti-Schiffs-Raketen vom Typ Exocet lieferte (obwohl sich 1982 im Falklandkrieg mögliche Nebenwirkungen solcher Lieferungen gezeigt hatten). Daneben unterstützten andere westliche Staaten das Land mit kritischer Technologie wie Chemie- und Atomanlagen, die USA belieferten den Irak mit kritischer Biotechnologie und mit Aufklärungsdaten über iranische Stellungen. Hauptunterstützer (in der Reihenfolge des Wertes der Lieferungen) waren nach einer Aufstellung des Stockholmer Stockholm International Peace Research Institutes (SIPRI) die Sowjetunion,", "section_level": 1}, {"title": "Die irakische Invasion Kuwaits.", "content": "Am 2. August 1990 griff der Irak in einer Stärke von ungefähr 100.000 Soldaten Kuwait an und gewann strategische Gebiete, einschließlich des Palastes des Emirs. Der Scheich Jaber Al Ahmad Al Sabah floh mit seiner Familie nach Saudi-Arabien. Soldaten plünderten medizinische Versorgungseinrichtungen und bemächtigten sich der Medien. Tausende westlicher Touristen behielt der Irak als Geiseln zurück und versuchte später, sie als Verhandlungsmasse einzusetzen. Der Irak stellte zunächst eine „befreite“ kuwaitische Marionettenregierung unter Alaa Hussein Ali auf – die er aber schnell auflöste – und erklärte am 8. August die Annexion Kuwaits. Bei der Invasion erbeutete der Irak Gold im Wert von 614 Millionen Euro. Das Gold wurde Kuwait nach dem Krieg am 6. August 1991 zurückgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung der anti-irakischen Koalition.", "content": "Am 9. August 1990 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat einstimmig die Resolution 662, die die Annexion Kuwaits durch den Irak für „null und nichtig“ erklärte und die Wiederherstellung der Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Integrität Kuwaits forderte. Am 10. August 1990 fand in Kairo ein Sondergipfel der Arabischen Liga (ohne Tunesien) statt. Die Mitgliedsstaaten verurteilten den irakischen Truppeneinmarsch in Kuwait mit zwölf gegen drei Stimmen (Irak, Libyen und die PLO), bei fünf Enthaltungen (Algerien, Jemen, Jordanien, Mauretanien und Sudan). Die Arabische Liga beschloss eine Friedenstruppe zum Schutz Saudi-Arabiens sowie der übrigen Golf-Anrainerstaaten. Hauptlast trugen dabei die Staaten Ägypten, Marokko und Syrien. Die Vereinigten Staaten unter Federführung des US-Außenministers James Baker bildeten daraufhin ein vereinigtes Militärbündnis gegen den Irak, an dem sich schließlich 34 Länder beteiligten: Afghanistan, Ägypten, Argentinien, Australien, Bahrain, Bangladesch, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Honduras, Italien, Kanada, Katar, Kuwait, Marokko, die Niederlande, Niger, Norwegen, Oman, Pakistan, Polen, Portugal, Saudi-Arabien, Senegal, Spanien, Südkorea, Syrien, Tschechoslowakei, Türkei, Ungarn, die Vereinigten Arabischen Emirate, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten selbst. Die US-Truppen stellten 74 Prozent von 660.000 Soldaten auf dem Kriegsschauplatz. Einige wenige der Bündniskräfte willigten nur zögernd ein, einige andere meinten, der Krieg sei eine innerarabische Angelegenheit, wieder andere befürchteten eine Erhöhung des amerikanischen Einflusses in Kuwait. Deutschland und Japan leisteten erhebliche finanzielle Beiträge und lieferten militärisches Material.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Beteiligung.", "content": "Die aktive Beteiligung der Bundeswehr an einem Militäreinsatz außerhalb des NATO-Gebiets galt zu dieser Zeit in weiten Teilen der Bevölkerung nicht als verfassungskonform. Daneben wurde der Zwei-plus-Vier-Vertrag erst am 4. März 1991 von der Sowjetunion ratifiziert. Daher beschränkte sich die Bundesregierung auf die Entsendung eines Minenabwehrverbandes", "section_level": 2}, {"title": "Verhandlungen über einen irakischen Abzug aus Kuwait.", "content": "Am 12. August 1990 unterbreitete Saddam Hussein ein Rückzugsangebot, das den Abzug irakischer Truppen aus Kuwait mit dem Abzug von Truppen aus anderen illegal besetzten arabischen Ländern wie Syrien aus dem Libanon und Israel aus den 1967 besetzten Gebieten verband. Am 16. August 1990 wies die irakische Regierung 4.500 Briten und 2.500 US-Amerikaner in Hotels ein. Sie sollten als „lebende Schutzschilde“ gegen einen möglichen Angriff der multinationalen Friedenstruppe in strategisch wichtige Einrichtungen verlegt werden. Am 18. August 1990 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die Resolution 664, die die Forderung an den Irak einschloss, alle festgehaltenen ausländischen Bürger im Irak ausreisen zu lassen. Als der Irak begann, Kurz- und Mittelstreckenraketen in Kuwait zu stationieren, ordnete US-Präsident Bush am 22. August die Mobilisierung der Reservisten an. Am 23. August 1990 lieferte ein früherer hoher US-Beamter ein weiteres irakisches Angebot. Den Dokumenten zufolge bot der Irak den Rückzug aus Kuwait und den Abzug aller ausländischen Bürger im Tausch gegen die Lockerung von Sanktionen, den garantierten Zugang zum Persischen Golf und die volle Kontrolle über das Rumailah-Ölfeld (ungefähr zwei Meilen in kuwaitisches Gebiet reichend) an. Weiterhin wurden die Aufnahme von Verhandlungen zwischen Irak und USA über ein für beide Seiten akzeptables Ölabkommen, die nationalen Sicherheitsinteressen beider Länder, die Stabilität der Golf-Region sowie ein Plan zur Erleichterung der ökonomischen und finanziellen Probleme des Irak gefordert. Das Angebot wurde von einem Nahost-Experten der Bush-Regierung als ernsthaft und verhandelbar bezeichnet. Am 25. August 1990 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat mit der Resolution 665 bei zwei Enthaltungen (Kuba und Jemen) die Durchsetzung der Sanktionen gegen den Irak unter Anwendung von auf die Schifffahrt begrenzten Blockaden. Damit ermächtigte der UN-Sicherheitsrat die Koalitionsstreitkräfte, im Rahmen der „Operation Desert Shield“ Maßnahmen zur Durchsetzung des Embargos zu treffen. Ende August waren dazu 70 Kriegsschiffe aus elf Staaten im Einsatz. Am 28. August 1990 erklärte die irakische Regierung offiziell Kuwait zur 19. Provinz des Irak. Allen im Irak festgehaltenen ausländischen Frauen und Kindern wurde zudem die Ausreise gestattet. Auch zahlreiche ausländische Gastarbeiter verließen das Krisengebiet. Am 5. September 1990 rief der irakische Diktator Saddam Hussein zum „Heiligen Krieg“ gegen die Präsenz der USA am Persischen Golf und zum Sturz des saudi-arabischen Königs Fahd bin Abdul Aziz Al Saud auf. Am 13. September 1990 beschloss der UN-Sicherheitsrat die Resolution 666, die aus humanitären Gründen begrenzte Lebensmitteltransporte in den Irak unter internationaler Kontrolle vorsah. Am 14. September 1990 drangen irakische Soldaten in die westlichen Botschaften in Kuwait City ein. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte in der Resolution 667 die Übergriffe", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Luftkrieg.", "content": "Am 17. Januar 1991 um 3 Uhr Ortszeit, entsprechend dem \"16. Januar, 19 Uhr US-Ostküstenzeit\", einen Tag nach dem in der Resolution 678 genannten Stichtag 15. Januar, löste das Bündnis einen massiven Luftkrieg aus, dies war der Beginn der \"Operation Desert Storm\" (Operation Wüstensturm). Die Koalitionsstreitkräfte flogen in den ersten 20 Stunden mit über 750 Kampfflugzeugen und Bombern rund 1300 Angriffe auf Ziele im Irak. Dabei setzten sie präzisionsgelenkte Munition, Streubomben, Daisy Cutters und Marschflugkörper ein. In der ersten Kriegsnacht verlor der Irak sämtliche Leitzentren seiner Luftstreitkräfte sowie alle Radaranlagen und einen Großteil seiner Flugabwehrraketenstellungen. Große Teile der irakischen Kampfflugzeuge wurden am Boden zerstört. Der irakischen Luftwaffe gelangen während des gesamten Krieges nur zwei Abschüsse: Der Pilot Zuhair Dawood konnte am 17. Januar mit seiner MiG-25PDS die F/A-18 von Scott Speicher circa 150 Kilometer westlich von Bagdad abfangen und mit einer R-40RD-Lenkwaffe abschießen. Darüber hinaus konnten MiG-29- und MiG-23-Piloten drei F-111 und eine B-52 beschädigen. Diese Erfolge reichten allerdings bei weitem nicht aus, um die Operationen der Alliierten ernsthaft zu gefährden. Die US-Alliierten gaben zum Zeitpunkt der vorläufigen Waffenruhe die eigenen Verluste später mit insgesamt 23, anderen Angaben zufolge 30 abgeschossenen und abgestürzten Maschinen an, die irakische Seite verkündete etwa 300. Am folgenden Tag, dem 18. Januar, wurden vom Irak aus erstmals acht R-17-Raketen auf Israel abgefeuert. Im Verlauf des Krieges wurden", "section_level": 2}, {"title": "Bodenkrieg.", "content": "Am 29. Januar 1991 unternahm die irakische Armee mit Panzern eine Bodenoffensive auf die saudi-arabische Grenzstadt al-Chafdschi (Khafji), anschließend kam es zur Schlacht um Chafdschi. Am 22. Februar 1991 stimmte der Irak einer durch die Sowjetunion vorgeschlagenen Waffenruhe zu. Die Vereinbarung verlangte, dass der Irak seine Truppen innerhalb von drei Wochen auf die Position vor dem Einmarsch zurücknehmen solle, worauf sich eine Waffenruhe anschließen würde, und verlangte weiter die Überwachung von Waffenruhe und Rückzug durch den UNO-Sicherheitsrat. Die USA lehnten diese Vorschläge ab, sicherten aber zu, den Rückzug der irakischen Truppen nicht anzugreifen, und gaben dem Irak ein Ultimatum für einen Rückzug aus Kuwait bis 23. Februar 1991 12:00 Uhr New Yorker Zeit (18:00 Uhr MEZ). Am", "section_level": 2}, {"title": "Medienkrieg.", "content": "Die Politik der USA hinsichtlich der Medien- und Pressefreiheit war viel restriktiver als in vorhergehenden kriegerischen Auseinandersetzungen. Die meisten Presseinformationen kamen aus den durch das Militär organisierten Informationsveranstaltungen, so genannten Briefings. Nur ausgewählten Journalisten wurden Vor-Ort-Besuche erlaubt beziehungsweise die Genehmigung zu Interviews mit Soldaten erteilt. Diese Gespräche wurden stets in Anwesenheit von geschulten Presse-Offizieren geführt und waren abhängig sowohl von der vorherigen Zustimmung durch das Militär als auch von der nachträglichen Zensur. Zudem wurden den Journalisten auch nur bedingt Visa für den Aufenthalt in den Kriegsgebieten erteilt. Die ausgewählten Journalisten, sogenannte Embedded Journalists, waren fortan in einem Medienpool eingespannt, der von den amerikanischen Streitkräften nahezu lückenlos kontrolliert wurde. Das Vorgehen sollte angeblich sensible Informationen vor einer Entdeckung durch den Irak schützen. In der Praxis wurde erkennbar, dass es verwendet wurde, um Informationen über politische Peinlichkeiten vor einer Entdeckung durch die Öffentlichkeit zu schützen. Diese Politik war massiv durch die Erfahrung", "section_level": 2}, {"title": "Technologie.", "content": "Präzisionsgelenkte Munition (PGMs, auch \"Smart Bombs\") wie der Lenkflugkörper AGM-130 der US Air Force wurden erstmals als der Schlüssel dargestellt, der militärische Schläge mit einem Minimum an zivilen Opfern erlaubte. Bestimmte Gebäude im Zentrum Bagdads konnten nun bombardiert werden, während Journalisten in ihren Hotels die Marschflugkörper im Fluge beobachteten. Der Anteil der „intelligenten“ Bomben betrug jedoch nur ungefähr 7,4 % aller von der Koalition eingesetzten Bomben. Zudem trafen weitaus weniger dieser Bomben ihr Ziel so genau, wie es von Seiten der Militärs in den öffentlichen Medien dargestellt wurde. Andere Bombenangriffe wurden mit Streubomben geflogen, die kleinere Bomben (sogenannte Bomblets) ausstoßen, und Daisy Cutters, 15.000-Pfund-Bomben, mit einem Zerstörungsradius von bis zu 100 Metern. Der größte Teil der Bombenmenge wurde wie in", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Opfer und Verluste.", "content": "Die Zahl der Golfkriegsopfer ist umstritten. Nähere Angaben gibt es nur für die Opfer und Verluste der Streitkräfte der Alliierten.", "section_level": 2}, {"title": "Alliierte.", "content": "Insgesamt gab es während der Operation „Desert Storm“ bei den Alliierten durch Kampfhandlungen 237 Tote und", "section_level": 3}, {"title": "Irak.", "content": "Die irakischen Opferzahlen sind heftig umstritten. Manche behaupten eine niedrige Zahl von 1.500 getöteten Soldaten, manche gehen bis 200.000. Viele Wissenschaftler nehmen eine Zahl um 25.000 bis 75.000 an. Die Zahl der verwundeten Soldaten ist weitgehend unbekannt. Die US-Truppen haben 71.204 irakische Kriegsgefangene gemacht. Schätzungen über die Zahl ziviler irakischer Todesopfer reichen bis zu 35.000. Die irakischen Zivilverteidigungsbehörden geben heute die Zivilverluste mit 2.278 Opfern an, und zwar vor allem in Bagdad, das sieben Wochen lang bombardiert wurde. Unvollständig muss die Bilanz des Kollateralschadens bleiben. Von den Alliierten wurden 320 Tonnen Geschosse aus abgereichertem Uran", "section_level": 3}, {"title": "Israel.", "content": "Nach israelischen Angaben betrugen die Verluste unter der Bevölkerung insgesamt 74 Zivilisten. Davon starben zwei Personen direkt, vier indirekt durch Erstickung bei der Verwendung von Gasmasken und die restlichen durch Herzinfarkte.", "section_level": 3}, {"title": "Kosten.", "content": "Als Kosten des Krieges für die Vereinigten Staaten wurden vom Kongress etwa 61,1 Milliarden US-Dollar errechnet. 52 Milliarden Dollar von diesen Kosten wurden von verschiedenen anderen Staaten bezahlt,", "section_level": 2}, {"title": "Konsequenzen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftssanktionen.", "content": "1990 wurden durch die UN Wirtschaftssanktionen gegen den Irak ausgesprochen. Ab Ende 1996 wurde dem Irak zugestanden, bestimmte Produkte", "section_level": 3}, {"title": "Waffeninspektionen.", "content": "Am 15. Mai 1991 begann die Internationale Atomenergie-Agentur IAEO gemäß den Bedingungen des Waffenstillstands mit der Inspektion der Anlagen des Irakischen Atomprogramms zur möglichen Herstellung von Atomwaffen. Eine Waffenuntersuchungskommission der UNO (UNSCOM) wurde am 3. Juni 1991 aufgestellt, um die Befolgung der Waffenbeschränkungen durch den Irak und die Zerstörung der ballistischen Flugkörper zu überwachen. Der Irak akzeptierte einiges und lehnte andere Waffenkontrollen zu bestimmten Anlagen ab. 1997 wies er alle US-Angehörigen des Kontrollteams aus und behauptete, dass die Vereinigten Staaten die Kontrollen als", "section_level": 3}, {"title": "Aufstand und Flugverbotszonen.", "content": "Am 3. März 1991 wurde bekannt, dass schiitische Rebellen im Südirak die zweitgrößte Stadt Basra erobert hatten, die von irakischen Armeeeinheiten zwei Tage später wieder zurückerobert wurde. Im Norden des Landes kontrollierten kurdische Rebellen die Stadt Sulaimaniyya, später auch kurzzeitig die Stadt Kirkuk. Vor einem massiven irakischen Militäreinsatz im Nordirak flüchteten Tausende von Kurden in die Türkei, in den Iran und nach Syrien. Am 5. April 1991 verabschiedete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Resolution 688, die die Unterdrückung der Kurden und anderer Minderheiten im Irak verurteilte. Am 9. April ergänzte der Sicherheitsrat mit der Resolution", "section_level": 3}, {"title": "Sonstige Folgen.", "content": "Am 1. März 1991 gab die kuwaitische staatliche Ölgesellschaft bekannt, dass 950 Ölquellen brannten oder auf andere Weise durch den Irak sabotiert worden waren, z. B. durch Verminung. Spätere Analysen ergaben, dass alleine 730 Quellen angezündet worden waren, von denen viele über Monate brannten. Hierbei verbrannten rund 1,5 Mrd. Barrel bzw. 240 Mrd. Liter Erdöl unkontrolliert, wodurch es zu schwersten Umweltschäden kam. Zudem wurde der Persische Golf durch rund 1,7 Mrd. Liter ausgelaufenes Öl verseucht. Viele heimgekehrte Soldaten der Koalition berichteten über Krankheiten, die ihrer Teilnahme am Golfkrieg folgten, ein Phänomen, das als Golfkriegssyndrom bekannt wurde. Es gab wegen möglicher Schadenersatzforderungen weit verbreitete Spekulationen und Falschmeldungen über die Ursachen (und das Bestehen) dieses Syndroms. Die Unterstützung des Iraks durch die Palästinenser hatte die Vertreibung der Palästinenser aus Kuwait 1991 zur Folge. Binnen weniger Tage mussten etwa", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Zweite Golfkrieg (auch \"Erster Irakkrieg\" genannt,, )(جنگ دوم خلیج فارس) begann mit der Eroberung Kuwaits durch den Irak am 2. August 1990. Am 28. August wurde Kuwait durch den Irak annektiert. Ab dem 16. Januar 1991 begann eine Koalition, angeführt von den USA und legitimiert durch die Resolution 678 des UN-Sicherheitsrates, mit Kampfhandlungen zur Befreiung Kuwaits.", "tgt_summary": "海湾战争(英语:Gulf War;)是指1990年8月2日至1991年2月28日期间,以美国为首的由34个国家组成的联军和伊拉克之间发生的一场局部战争,一般媒体通称沙漠风暴。1990年8月2日,伊拉克军队入侵科威特,推翻科威特政府,并宣布科威特的「回归」以及大伊拉克的“统一”。以美国为首的多国部队在取得联合国授权后,于1991年1月17日开始对科威特和伊拉克境内的伊拉克军队发动军事进攻,主要战斗包括历时42天的空袭、在伊拉克、科威特和沙特阿拉伯边境地带展开的历时100小时的陆战。多国部队以轻微的代价取得决定性胜利,重创伊拉克军队。伊拉克最终接受联合国安理会第660号决议,并从科威特撤军。", "id": 1946671} {"src_title": "Landkreis Wittenberg", "tgt_title": "维滕贝格县", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Elbe durchfließt auf einer Länge von 52 km in einer über große Abschnitte naturnahen Auenlandschaft den Landkreis. Im Norden erstrecken sich von Ost nach West die waldreichen Höhenzüge des Fläming und seiner Ausläufer. Im Süden liegt das größte zusammenhängende Waldgebiet Mitteldeutschlands, die Dübener Heide. Der Waldanteil ist mit 39,8 Prozent der Gesamtfläche der größte aller Landkreise in Sachsen-Anhalt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Landkreis besteht in der heutigen Ausdehnung seit 2007. Verwaltungsgeschichte", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreistag.", "content": "Die Ergebnisse der Kommunalwahlen zwischen 1994 und 2019 lauten wie folgt: Im Kreistag haben sich folgende Fraktionen gebildet: CDU (incl. FDP, 13 Mitglieder), FREIE WÄHLER/AdB (11 Mitglieder), AfD (8 Mitglieder), SPD (7 Mitglieder), DIE LINKE. (6 Mitglieder). Es gibt drei fraktionslose Kreistagsmitglieder (2 GRÜNE, 1 NPD).", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: Dies war das Amtswappen der Herzöge von Sachsen-Wittenberg als Erzmarschälle des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Das Wappen geht direkt auf die historische Reichsrennfahne zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Flagge.", "content": "Die Flagge des Landkreises zeigt die Farben Schwarz-Rot mit geführtem Wappen längs und quer gehisst.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Branchen chemische Industrie, Maschinenbau, Verpackungsmittelindustrie und die Nahrungs- und Genussmittelproduktion sind strukturbestimmend. Etwa 50 % der Fläche des Kreises werden landwirtschaftlich genutzt. Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Wittenberg Platz 395 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftsrisiken“.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Autoverkehr.", "content": "Die Bundesautobahn 9 (Berlin-München) führt im Nordwesten und Westen durch das Gebiet des Landkreises. Die Anschlussstellen 7 (Köselitz), 8 (Coswig) und 9 (Vockerode) liegen im Kreisgebiet. Durch das Landkreisgebiet führen die Bundesstraßen 2 und 187, die sich in der Kreisstadt kreuzen. Südlich der Elbe enden die Bundesstraßen 100 und 182 an der Bundesstraße 2 im Ortsteil Eutzsch der Stadt Kemberg. Die Bundesstraße 107 führt von der brandenburgischen Landesgrenze nördlich des Coswiger Ortsteils Göritz bis zur Einmündung in die B187 in Coswig. Zum 1. Januar 2014 waren hier 89.810 Kraftfahrzeuge zugelassen, darunter 5.651 Krafträder, 74.290 PKW, davon 5.164 gewerbliche PKW, 6.212 LKW sowie 1.991 Zugmaschinen in der Land- und Forstwirtschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Durch den Landkreis Wittenberg führen zwei überregionale Eisenbahnstrecken, die sich im Wittenberger Hauptbahnhof kreuzen: Die Bahnstrecke Berlin–Halle/Leipzig–München hat in der Kreisstadt Lutherstadt Wittenberg alle zwei Stunden einen ICE-Takthalt. Es verkehren Regionalexpress-Züge nach Berlin sowie die Linien S2 und S8 der S-Bahn Mitteldeutschland. In West-Ost-Richtung wird der Landkreis durch die Strecke Dessau-Roßlau–Falkenberg mit stündlich verkehrenden Regionalbahnen erschlossen. Fast alle Leistungen werden von der DB Regio erbracht. In den Nahverkehrszügen gilt der Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds (MDV). Der Landkreis wird im Osten von der Bahnstrecke Jüterbog–Riesa tangiert: Auf dem Kreisgebiet liegen die Bahnhöfe Linda (Elster) und Holzdorf (Elster). Auf der eingleisigen Bahnstrecke Pratau–Torgau mit ihrer Zweigstrecke nach Eilenburg über Bad Schmiedeberg findet nur noch in geringem Umfang saisonaler Verkehr statt. Die Bahnhöfe Wörlitz und Oranienbaum der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn werden nur in der Sommersaison bedient. Historisch erwähnenswert sind weitere Bahnstrecken:", "section_level": 2}, {"title": "Busverkehr.", "content": "Der öffentliche Personennahverkehr wird seit dem 1. Januar 2007 durch den Unternehmensverbund \"Neuer Wittenberger Busverkehr\" durchgeführt. Dieser setzte sich in einem europaweiten Bieterwettbewerb durch. Der Unternehmensverbund wird durch mehrere regionale Busunternehmen gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinden.", "content": "Einheitsgemeinden(Städte sind fett hervorgehoben)(* Sitz des Landkreises)", "section_level": 1}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Im Landkreis befinden sich 19 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017). Die folgend aufgezählten Eingemeindungen beziehungsweise Gemeindeauflösungen sind das Ergebnis des GemNeuglG WB:", "section_level": 1}, {"title": "Gebietsänderungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veränderungen auf Gemeindeebene.", "content": "Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 108 auf 9 (Landkreis Wittenberg seit dem 1. Juli 1994 und inkl. Kreisreform).", "section_level": 2}, {"title": "Veränderungen bei Verwaltungsgemeinschaften.", "content": "Somit verringerte sich die Anzahl der Verwaltungsgemeinschaften von 14 auf 0 (inkl. Kreisreform).", "section_level": 2}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen \"WB\", das bis heute ausgegeben wird. Durch die Kennzeichenliberalisierung sind seit dem 29. November 2012 auch die Unterscheidungszeichen \"GHC\" (Gräfenhainichen) und \"JE\" (Jessen) erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Wittenberg ist eine Gebietskörperschaft im Osten des deutschen Landes Sachsen-Anhalt. Er liegt an den Flüssen Elbe und Schwarze Elster. Kreisstadt und zugleich mit knapp 50.000 Einwohnern größte Gemeinde ist Lutherstadt Wittenberg.", "tgt_summary": "维滕贝格县(Landkreis Wittenberg)是德国萨克森-安哈尔特州东部的一个县,位于易北河和施瓦策埃尔斯特河畔,首府维滕贝格。", "id": 2100831} {"src_title": "Kolbe-Elektrolyse", "tgt_title": "柯尔贝电解反应", "src_document": [{"title": "Reaktionsmechanismus.", "content": "Das Salz der Carbonsäure (Carboxylanion) wird an der Anode zum Carboxylat-Radikal oxidiert. Dieses Radikal spaltet Kohlenstoffdioxid ab, wobei wieder ein Radikal entsteht. Jeweils zwei dieser Radikale verbinden sich (dimerisieren) dann zum Alkan: An der Kathode entsteht gleichzeitig Wasserstoff: Wird Gleichspannung angelegt, wandern die positiv geladenen Metall-Kationen zur Kathode (dem Minuspol) und die negativ geladenen Carboxylate zur Anode, wo sie reagieren. Als Gegenionen zum Carboxylat werden meist Alkali- oder Alkylammonium-Kationen verwendet, da diese die Reaktion nicht beeinflussen. Andere Metallionen wie Fe, Mn und Co reduzieren die Ausbeute.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbeute.", "content": "Für symmetrische n-Alkane kann eine Ausbeute von bis zu 90 % erreicht werden, abhängig von Parametern wie Stromdichte, Lösungsmittel, Salzkonzentration und Temperatur. Werden verschiedene Carboxylate eingesetzt (gemischte Kolbe-Elektrolyse), sind auch Produkte mit ungeradzahliger Anzahl von Kohlenstoff-Atomen zugänglich. Die Ausbeuten sinken jedoch, da meist Produktgemische entstehen: Als Anodenmaterial hat sich Platin bewährt. Die Ausbeuten der Reaktion hängen von verschiedenen Faktoren wie dem Substrat, den Elektrolysebedingungen, den Stromdichten und den eingesetzten Lösungsmitteln ab. Die Reaktion wird normalerweise bei moderaten Temperaturen durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Eine Beispielreaktion ist die Synthese von 2,7-Dimethyl-2,7-dinitrooctan aus 4-Methyl-4-nitrovalerian(nitropentan)säure in Methanol an Platinelektroden:", "section_level": 1}, {"title": "Historisches.", "content": "Michael Faraday hatte schon 1834 berichtet, dass bei der Elektrolyse von Kaliumacetat ein Kohlenwasserstoff entstehen kann, den er aber nicht näher untersuchte. 1848 berichtete Hermann Kolbe über die Elektrolyse der Valeriansäure (Pentansäure), und der Buttersäure (Butansäure), wobei er die Kettenlänge der gebildeten Kohlenwasserstoffe richtig erkannt hatte. 1849 beschrieb er diese Reaktionen sowie die der Essigsäure genauer, so dass er als Entdecker dieser C-C-verknüpfenden Elektrolyse gilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kolbe-Elektrolyse ist eine chemische Reaktion, bei der durch Elektrolyse von Carbonsäuren oder ihren Salzen, den Carboxylaten, zwei Reste aneinander gekuppelt werden. Benannt wurde die Kolbe-Elektrolyse nach ihrem Entdecker Hermann Kolbe (1818–1884). Er stellte auf diese Weise beispielsweise Ethan aus Essigsäure dar (R = H):", "tgt_summary": "柯尔贝电解(Kolbe电解、Kolbe反应),也译为科尔伯电解、科尔贝电解、科伯电解,是羧酸盐电解时以自由基机理发生脱羧二聚生成烷烃的反应。反应以德国化学家阿道夫·威廉·赫尔曼·科尔贝命名。通式如下:", "id": 1446703} {"src_title": "Ökologische Landwirtschaft", "tgt_title": "有機農業", "src_document": [{"title": "Grundlegendes zu alternativen Landwirtschaftsformen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung.", "content": "Im Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft ist die ökologische oder biologische Landwirtschaft rechtlich verpflichtet, im Ackerbau unter anderem auf synthetisch hergestellte Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und Grüne Gentechnik weitgehend zu verzichten. Den Erzeugnissen der ökologischen Landwirtschaft dürfen vor dem Verkauf als Bio-Lebensmittel keine Geschmacksverstärker, künstliche Aromen, künstliche Farb- oder künstliche Konservierungsstoffe zugefügt werden. Die ökologische", "section_level": 2}, {"title": "Bioprodukte.", "content": "Bei Lebensmitteln aus ökologischer Landwirtschaft spricht man von „Bio-Lebensmitteln“. In der Europäischen Union ist der Begriff Bio-Lebensmittel gesetzlich definiert. Nur Produkte, die die gesetzlichen Kriterien erfüllen, dürfen als „Bio“ bezeichnet und mit einem Bio-Siegel versehen werden. Unterschiede im Genusswert und in gesundheitlichen Wirkungen zwischen konventionell hergestellten und Bio-Lebensmitteln waren Gegenstand zahlreicher Studien. Untersuchungen über den Genusswert kamen zu keinen eindeutigen Ergebnissen – in manchen Fällen erhielten ökologische, in anderen konventionelle Produkte bessere durchschnittliche Geschmacksbeurteilung. Meist wiesen Bio-Lebensmittel weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Cadmium und höhere Gehalte von einigen potentiell gesundheitsfördernden sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, zum Beispiel Antioxidantien, auf. Für eine", "section_level": 2}, {"title": "Globale Bedeutung.", "content": "Laut dem IFOAM-Jahrbuch \"The World of Organic Agriculture 2015\" ist die ökologisch bewirtschaftete Nutzfläche (Organic agricultural land) im Zeitraum 1999 bis 2013 von 11 auf 43,1 Mio Hektar angestiegen. 2013 wurde 1 % der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche von 2 Millionen Erzeugern ökologisch bewirtschaftet. Rund zwei Drittel der Fläche ist Grasland (27 Mio. ha), und auf knapp einem Fünftel werden Feldfrüchte angebaut (7,7 Mio. ha). 2016 wurden weltweit 57,8 Millionen Hektar, etwas mehr als 1 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche, ökologisch bewirtschaftet, dies sind fast 7,5 % mehr als noch 2015. In 15 Ländern werden mindestens 10 % der Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet, was einem neuen Rekord entspricht. Ende 2016 gab es über 2,7 Millionen Bioproduzenten weltweit. Wie in den Vorjahren sind die Länder mit den meisten Produzenten Indien (835’200), Uganda (210’352) und Mexiko (210’000). 57,8 Mio Hektar Landwirtschaftsfläche wurden biologisch bewirtschaftet. Das sind fast 7,5 Mio Hektar mehr als 2015, das größte Wachstum, das je verzeichnet wurde. Australien ist das Land mit der grössten Biolandbaufläche (27,2 Mio Hektar), gefolgt von Argentinien (3 Mio Hektar) und China (2,3 Mio Hektar). Ozeanien verfügt mit 27,3 Mio. ha über die größten Flächen (Fast die Hälfte der globalen ökologisch bewirtschafteten Fläche). Der größte Teil davon befindet sich in Australien. Europa (13,5 Mio. ha) bewirtschaftet 23 % und Lateinamerika (7,1 Mio. ha) 12 %. Asien verfügt über 3,4 Mio. ha (8 %), Nordamerika 3,0 Mio. ha (7 %) und Afrika 1,2 Mio. ha (3 %). Die Länder mit den weltweit höchsten Anteilen an der nationalen Anbaufläche sind Liechtenstein (38,5 %), Samoa (34,5 %) und Österreich (24,7 %). In 16 Ländern werden mindestens 10 Prozent der Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet, was einem neuen Rekord entspricht. Seit Ende 2015 setzt Sikkim zu 100 % auf Öko-Landbau. Andhra Pradesh will bis 2024 ebenfalls komplett auf eine pestizidfreie Landwirtschaft umstellen. Der globale Bio-Markt hatte gemäß IFOAM im Jahr 2013 einen Umfang von 72 Milliarden US-Dollar, davon 31 Milliarden US-Dollar in Europa. Die weltweit größten Bio-Märkte sind die USA (mit 35 Mrd. $), Deutschland (9,6 Mrd. $), Frankreich (5,6 Mrd. $) und Großbritannien (2,6 Mrd. $). Die Schweiz und Österreich folgen auf Rang acht und neun (mit einem Marktvolumen von 2,1 respektive 1,4 Mrd. $). Das Marktforschungsunternehmen \"Ecovia Intelligence\" beziffert den globalen Markt für Bioprodukte 2016 auf 89,7 Milliarden US-Dollar (ca. 80 Milliarden Euro). Der grösste Markt sind die Vereinigten Staaten (38,9 Milliarden Euro), gefolgt von Deutschland (9,5 Milliarden Euro), Frankreich (6,7 Milliarden Euro) und China (5,9 Milliarden Euro). Auch 2016 verzeichneten wichtige Märkte ein zweistelliges Wachstum, und der französische Biomarkt wuchs um 22 Prozent. Der höchste Pro-Kopf-Verbrauch war mit 274 Euro in der Schweiz, den höchsten Biomarktanteil wies Dänemark auf (9,7 %). Der Weltagrarrat bezog 2008 im Kontext des Weltagrarberichts Stellung, wie die Ernährungssituation der Weltbevölkerung nachhaltig sichergestellt werden kann. Er empfahl eine Förderung der ökologischen Landwirtschaft. An der BIOFACH 2019 wurden die Zahlen für das Jahr 2017 bekanntgegeben. Demnach wuchs der globale Markt auf 97 Milliarden US-Dollar (ca. 90 Milliarden Euro), es gab 2,9 Millionen Bioproduzenten, welche auf 69,8 Millionen Hektar Landwirtschaftsfläche biologisch produzierten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Strömungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge des ökologischen Landbaus.", "content": "Viele vormoderne landwirtschaftliche Anbauweisen sowie einige heute noch existierende Formen der traditionellen Subsistenz-Landwirtschaft in Entwicklungsländern ähneln der ökologischen Landwirtschaft in der Nichtanwendung bestimmter Technologien (Mineraldünger, bestimmte Pflanzenschutzmittel), jeweils ohne dabei kontrolliert biologisch zu sein. Abgesehen von der bereits 1786 von Johann Christian Schubart eingeführten Fruchtfolgewirtschaft mit Kleeanbau als Gründünger und Beginn der Düngung mit Dung durch Stephan Gugenmus (um 1769) reichen die Anfänge des ökologischen Landbaus im engeren Sinne in die 1920er Jahre zurück, die Zeit der sogenannten Lebensreform-Bewegung. Diese war eine Reaktion auf die zunehmende Urbanisierung und Industrialisierung um die Jahrhundertwende und die damit einhergehenden sozialen Probleme. Zudem strebte die Lebensreformbewegung als Gegenpol zur „Unnatürlichkeit“ der städtischen Lebensverhältnisse eine „Rückkehr zu einer naturgemäßen Lebensweise“ und in Bezug auf die Landwirtschaft das Siedeln auf dem Land mit Selbstversorgung durch Obst- und Gartenbau, vegetarische und qualitativ hochwertige Ernährungsweise sowie den Verzicht auf industrielle Hilfsmittel an. Zudem stützte sich die Bewirtschaftung bezüglich der Bodenbewirtschaftung und Nahrungsmittelqualität auf Erkenntnisse biologisch ausgerichteter Landbauwissenschaften. Aus dem Gedankengut der Lebensreform-Bewegung entwickelte sich in den 20er und 30er Jahren das Landbausystem „Natürlicher Landbau“. Die wissenschaftlichen", "section_level": 2}, {"title": "Biologisch-dynamische Wirtschaftsweise.", "content": "Die Grundlage der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise bildet die Vortragsreihe „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“, die der Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner, im Juni 1924 auf Gut Koberwitz bei Breslau hielt. In diesem „Landwirtschaftlichen Kurs“ stellte Rudolf Steiner kein erprobtes und ausgereiftes Konzept der ökologischen Landwirtschaft vor, sondern gab lediglich Anstöße für anthroposophisch fundierte Methoden der Landbewirtschaftung. Noch während der Vortragsreihe wurde der Landwirtschaftliche Versuchsring der Anthroposophischen Gesellschaft gegründet, der in den Folgejahren die Arbeit der angeschlossenen ‚Versuchsbetriebe’ koordinierte und auswertete. Die anfängliche „biologisch-dynamische“ Produktionsmethode ist seit 1924 Bestandteil des ökologischen Demeter-Anbauverbandes. Ziel war es, die theoretischen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen und Erfahrung zu gewinnen. Inwieweit Rudolf Steiner die Schriften von Francé selber kannte und verwendete, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Hieraus und durch nachfolgende Facharbeiten entwickelte sich die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise. Die aus der anthroposophischen Naturanschauung heraus entwickelten Grundlagen beruhen in erster Linie auf ideellen Prinzipien und nicht nur auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. So bildet die Grundlage der Alltagsarbeit und der Lebensarbeit ein persönliches Verhältnis zum Naturgeschehen. Der", "section_level": 2}, {"title": "Organisch-biologische Landwirtschaft.", "content": "Angestoßen durch den Natürlichen Landbau der Lebensreformbewegung sowie durch das Konzept der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise entwickelten Bäuerinnen und Bauern der schweizerischen Bauernheimatbewegung in den 1940er und 1950er Jahren den organisch-biologischen Landbau als eigenständiges ökologisches Landbausystem. Aufbauend auf ihren Erfahrungen und unter Leitung von Hans Müller (1891–1988) und seiner Frau Maria (1894–1969) war das Ziel der Heimatbewegung, die bäuerliche Lebensweise in der industrialisierten Welt vor dem Untergang zu bewahren. Aus dem christlichen Glauben leiteten Maria und Hans Müller die Verantwortung der Landwirtschaft gegenüber der Familie als Lebensgemeinschaft und Tradition sowie gegenüber", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung des ökologischen Landbaus bis heute.", "content": "Angesichts der sozialen, ökonomischen und vor allem ökologischen Folgen der chemisch-technischen Intensivierung der Landbewirtschaftung und der aufkeimenden Umweltbewegung gewann der ökologische Landbau in den 1970er und 1980er Jahren in Gesellschaft und Landwirtschaft an Bedeutung. Auf internationaler Ebene gründete sich 1972 die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM). In Deutschland wurden, insbesondere durch die Stiftung Ökologie & Landbau, zahlreiche Publikationen zum Thema ökologischer Landbau verlegt, und es kam zur Gründung weiterer Anbauverbände, z. B. Biokreis (1979) oder Naturland (1982). Nachdem 1984 erste gemeinsame Rahmenrichtlinien zum Ökolandbau in Deutschland verabschiedet wurden, gründete sich 1988 die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL) als Dachverband der Anbauverbände in Deutschland. In den folgenden Jahren verbreitete sich der ökologische Landbau schnell. Einen maßgeblichen Beitrag hierzu leisteten nach der Wiedervereinigung die großflächigen ostdeutschen Betriebe sowie die staatliche Förderung seit 1989 im Rahmen des EG-Extensivierungsprogramms, seit 1994 durch die EG-Verordnung 2078/92 und seit 2000 durch die EG-Verordnung 1257/1999. 1991 wurden mit dieser EU-Ökoverordnung erstmals gesetzliche Standards für Bioprodukte, zunächst für pflanzliche", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsstandards.", "content": "Die ersten ökologischen Produktionsstandards wurden Mitte des 20. Jahrhunderts von Anbauverbänden geschaffen. Die ersten gesetzlichen Verordnungen entstanden in den 1980er Jahren in Österreich und Frankreich. 1991 etablierte die EU mit 2092/91 ihre erste Verordnung. In den 1990er Jahren etablierten mehrere europäische sowie lateinamerikanische und asiatische (inkl. Japan) Staaten gesetzliche Standards. Indien führte 2001, die USA 2002, China 2005 und Kanada 2006 (noch nicht umgesetzt) gesetzliche Standards ein. In der EU wurde eine überarbeitete Version am 1. Januar 2009 wirksam. Diese Standards werden gleichfalls in einigen Nicht-EU-Staaten umgesetzt. Bisher haben 69 Staaten gesetzliche Standards für ökologische Landwirtschaft implementiert, und 21 weitere Staaten arbeiten daran. Weltweit gibt es knapp 500 Zertifizierungs-Organisationen. Davon sind 37 % in Europa, 31 % in Asien und 18 % in Nordamerika. Die Staaten mit den meisten Zertifizierungs-Organisationen sind die USA, Japan, Südkorea, China und Deutschland. Die 2003 gegründete \"International Task Force on Harmonisation and Equivalence in Organic Agriculture\" bemüht sich um eine Harmonisierung der verschiedenen Richtlinien.", "section_level": 1}, {"title": "Anbauverbände.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Grundlegendes.", "content": "Im Folgenden seien einige entscheidende Punkte genannt, die den heutigen ökologischen Landbau der Anbauverbände charakterisieren sowie auf die", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Mehrzahl der ökologischen Produzenten haben sich in verschiedenen Anbauverbänden zusammengeschlossen wie in der Bundesrepublik Deutschland beispielsweise Biokreis, Bioland, Biopark, Demeter, Gäa oder Naturland, welche durch ihre im Vergleich zur EU-Gesetzgebung nochmals strengeren Bestimmungen und Kontrollen dem Verbraucher zusätzliche Produktsicherheit garantieren. In der Schweiz ist Bio Suisse der größte Anbauverband, in Österreich Bio Austria. Im Folgenden wird zunächst eine Übersicht über die in Deutschland agierenden Anbauverbände, ihre Struktur und Aufgaben gegeben. Um deren Entstehung und Ideologien nachzuvollziehen, wird anschließend die geschichtliche Entwicklung des", "section_level": 3}, {"title": "Struktur und Aufgaben.", "content": "Den Hauptanteil der Mitglieder der Verbände stellen Erzeugerbetriebe, daneben haben sich Fördermitglieder wie wissenschaftliche Institutionen oder Privatleute den Verbänden angeschlossen. Die Vertragspartner der Verbände wie Lebensmittelhersteller, Verarbeitungsbetriebe und Handelsunternehmen etablieren Absatz- und Vermarktungswege für die Verbandserzeugnisse. Die Einnahmequellen der Verbände ergeben sich im Wesentlichen aus den Mitgliedsbeiträgen und den Lizenzgebühren der Vertragspartner für die Nutzung des Verbandssiegels. Durch die Zusammenarbeit mit fachverwandten Interessengruppen, gesellschaftlichen Organisationen und wissenschaftlichen Institutionen verfügen die Verbände teilweise über große Informationsnetzwerke sowohl zur internen Weiterentwicklung als auch zur Einflussnahme in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Des Weiteren ist allen Anbauverbänden die Herausgabe eigener Richtlinien für die Erzeugung und Verarbeitung im ökologischen Landbau gemein. An diese müssen sich ihre Mitglieder halten, was durch regelmäßige Kontrolle auf Einhaltung der Standards gewährleistet und mit der Möglichkeit einer Zertifizierung mit dem verbandseigenen Label belohnt wird. Die Richtlinien der jeweiligen Verbände ähneln einander sehr in Inhalt und Ausführung. Jedoch liegen ihnen teils verschiedene Grundsätze und Ideologien zugrunde, was aus der Entwicklung des ökologischen Landbaus hervorgeht. Bei der Erarbeitung der EG-Öko-Verordnung und deren Richtlinien für die ökologische Landwirtschaft wurde auf diese privatwirtschaftlichen Standards der Anbauverbände zurückgegriffen, jedoch gehen Letztere klar über den gesetzlichen", "section_level": 3}, {"title": "Dachverbände.", "content": "Die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) wurde 1972 als internationaler Dachverband ökologischer Anbauverbände und Organisationen gegründet mit dem erklärten Ziel einer weltweiten Einführung ökologischer, sozialer und ökonomisch vernünftiger Systeme, die auf den Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft beruhen. Dabei bietet sie eine gemeinsame Plattform für alle vertretenen Interessengruppen und ermöglicht somit in Konferenzen, Seminaren und Publikationen den Austausch von Erfahrung und Wissen zwischen den einzelnen Mitgliedern. Neben der Formulierung und Ausarbeitung der Grundsätze der ökologischen Landwirtschaft erarbeitet die IFOAM ein Akkreditierungsprogramm als internationales System zur Qualitätsgarantie für Öko-Produkte. Dabei können sich Anbauverbände, die nach von der IFOAM entwickelten Kriterien und Richtlinien wirtschaften, zertifizieren lassen und erhalten somit einen internationalen Status als Öko-Zertifizierer. IFOAM vertritt die (zertifizierte) ökologische Landwirtschaft, ihre Prinzipien und Organisationen, in verschiedenen internationalen Institutionen und Organisationen.", "section_level": 3}, {"title": "EU-Kriterien.", "content": "Bis Anfang der 1990er Jahre gab es nur wenige ökologisch wirtschaftende Betriebe außerhalb der Anbauverbände. Die Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 gab ihnen die Möglichkeit, nach staatlichen ökologischen Richtlinien zu produzieren. Dies sowie der Ausbau von Förderprogrammen seitens des Bundes ließ die Zahl der verbandsungebundenen Betriebe sprunghaft anwachsen. Seither steigt die Anzahl der Betriebe, die ausschließlich nach den in der EG-Öko-VO festgelegten Kriterien wirtschaften, nach denen man seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse oder seinen Betrieb mit \"Bio\", \"Öko\" etc. hervorheben darf.", "section_level": 2}, {"title": "Zugelassene Pflanzenschutzmittel.", "content": "Gemäß der Durchführungsverordnung (EG) Nr. 889/2008 dürfen in der ökologischen Produktion nur die dort genannten Mittel und unter bestimmten Verwendungsvorschriften zum Pflanzenschutz verwendet werden. Die Durchführungsverordnung (EU) 2016/673 der Kommission aktualisierte diese Liste, welche die folgenden Substanzen enthält: Azadirachtin aus \"Azadirachta indica\" (Neembaum), Bienenwachs, bestimmte Grundstoffe, hydrolysiertes Eiweiß (ausgenommen Gelatine), Laminarin, Pheromone, Pflanzenöle, Pyrethrine aus \"Tanacetum cinerariifolium\", die Pyrethroide Deltamethrin und Lambda-Cyhalothrin (nur als Lockmittel in Fallen gegen die Mittelmeer- und Olivenfruchtfliege), Quassia aus \"Quassia amara\", Repellents tierischen oder pflanzlichen Ursprungs/Schafsfett, Mikroorganismen, Spinosad, Aluminiumsilikat (Kaolin), Calciumhydroxid, Kohlendioxid, Kupferverbindungen in Form von: Kupferhydroxid, Kupferoxychlorid, Kupferoxid, Bordeauxbrühe (Kupferkalkbrühe) und tribasischem Kupfersulfat (3 Cu(OH)·CuSO), Ethylen, Fettsäuren, Eisen(III)-phosphat, Kieselgur (Diatomeenerde), Schwefelkalk (Calciumpolysulfid), Paraffinöl, Kaliumhydrogencarbonat (Kaliumbicarbonat), Quarzsand und Schwefel.", "section_level": 3}, {"title": "Sparten der ökologischen Landwirtschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ökologische Pflanzenproduktion.", "content": "Bei der ökologischen Pflanzenproduktion wird auf Monokulturen und den Einsatz chemischer Syntheseprodukte, wie Fungizide, Herbizide und Insektizide, Kunstdünger, Wachstumsregulatoren und Antibiotika sowie gentechnisch veränderter Mittel und Produkte verzichtet. Stattdessen werden dem Boden nur durch Mist- oder Güllegaben und Gründüngung möglichst aus eigenen Mitteln Nährstoffe zugeführt (»Bevor ein Knospe-Betrieb Hofdünger von nichtbiologischen Betrieben zuführt, muss neu der Nachweis erbracht sein, dass innerhalb der Distanzlimiten keine Biohofdünger angeboten werden«) und ökologische Verfahren zur Schädlings- und Unkrautbekämpfung genutzt (\"mechanisch\" durch gezieltes Striegeln oder \"thermisch\" durch Abflammen). Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln ist stark eingeschränkt. Neben Pflanzenpräparaten (wie Brennnesseljauche, Schachtelhalm-, Wermut-, Algenextrakte), Pyrethrumextrakt (ohne chemisch-synthetische Pyrethroide) oder Ölemulsion auf der Basis von Paraffinölen,", "section_level": 2}, {"title": "Ökologische Tierzucht und Tierhaltung.", "content": "Die ökologischen Erwägungen begannen bei der Agrarwirtschaft, nach und nach wurden die Vorgaben auf die Tierzucht und Tierhaltung übertragen. Seit dem 1. Januar 2009 gilt die EU-Bioverordnung, worin die Prinzipien und spezifischen Kontrollmaßnahmen zur ökologischen Erzeugung von Fleisch und weiterverarbeiteten Tierprodukten enthalten sind. Die Einbeziehung der Tierhaltung in die ökologische Landwirtschaft wurde durch den Druck der Verbraucher begünstigt, die ihrerseits durch die vielen alarmierenden Meldungen über Krankheiten und sonstige gesundheitsschädliche Vorgänge in der Nahrungsmittelindustrie aufgeschreckt wurden. Jedoch ist selbst die Massentierhaltung der ökologischen Landwirtschaft nicht von Tierseuchen ausgenommen, weshalb auch schon mal Gentech-Impfstoffe zugelassen werden (siehe Bio Suisse#Gentechnik). Außerdem können Abfälle aus der Pflanzenproduktion durch Tierhaltung besser verwertet werden (Kreislaufwirtschaft).", "section_level": 2}, {"title": "Ökolandbau und Biogas.", "content": "Derzeit gibt es bundesweit schätzungsweise 180 Biogasanlagen, die von Betrieben des ökologischen Landbaus betrieben werden. Anders als bei konventionell wirtschaftenden Betrieben mit Biogasanlagen spielt der Mais als Energiepflanze für die Ökolandwirte nur eine recht geringe Rolle. Wichtiger sind hingegen Kleegras und Reststoffe wie Gülle und Mist.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltwirkungen.", "content": "Laut einer 2012 veröffentlichten Meta-Analyse europäischer Daten ist die ökologische Landwirtschaft pro Flächeneinheit generell umweltfreundlicher, aufgrund geringerer Flächenerträge jedoch nicht immer pro Ertragseinheit. Gemäß einer 2017 veröffentlichten Übersichtsarbeit hat sie, im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft, pro Ertragseinheit einen höheren Flächenbedarf, ein höheres Eutrophierungspotenzial, ein höheres Versauerungspotenzial, einen niedrigeren Energiebedarf, geht aber mit ähnlich hohen Treibhausgasemissionen einher. In Kombination mit dem Verzicht auf Kraftfutter, einer entsprechenden Reduktion des Konsums tierischer Produkte und mit der Reduktion von Nahrungsmittelabfällen kann der Biolandbau eine wichtige Rolle in einem nachhaltigen Ernährungssystem spielen. Dabei wäre die Ernährung der Weltbevölkerung auch bei über 9 Milliarden im Jahre 2050 gesichert, der Landverbrauch würde nicht zunehmen, die Treibhausgasemissionen würden vermindert und die negativen Auswirkungen des heutigen intensiven Ernährungssystems wie große Stickstoffüberschüsse oder hohe Pestizidbelastung würden stark reduziert werden. Die Umstellung auf Biolandbau bei sonst gleichbleibenden Konsummustern würde hingegen zu einem erhöhten Flächenverbrauch führen. Für die Umweltwirkungen können noch andere Aspekte des Anbausystems, zum Beispiel der Anbau im beheizten Gewächshaus, eine weitaus gewichtigere Rolle spielen als die Unterscheidung konventionell-ökologisch. So verringert, einer Untersuchung des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau zufolge, der Anbau von Freilandtomaten im Biolandbau die Treibhausgasemissionen um 23 g CO-Äquivalente pro kg Tomaten bzw. 11,8 %. Beim Anbau in einem älteren mit Erdgas beheizten Treibhaus verursacht allein die Heizung 1,4 kg CO-Äquivalente pro Kilogramm Tomaten. Generell verringern eine Umstellung auf mehr pflanzliche Nahrungsmittel und die effizientere Nutzung von Dünger und Futtermittel Umweltwirkungen deutlicher als eine Umstellung auf ökologische Landwirtschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Ökobilanz.", "content": "Eine umfassende britische Studie verglich die Ökobilanz von ökologischer und konventioneller Produktion für zehn verschiedene Pflanzen- und Tiererzeugnisse in England und Wales. Sie ergab für die untersuchten Feldfrüchte, dass bei ökologischer Produktion das Treibhauspotenzial nur wenig unter dem konventioneller Produktion liegt. Grund ist, dass in allen Anbaumethoden der zugeführte Stickstoff und das daraus unter Sauerstoffmangel gebildete", "section_level": 2}, {"title": "Organische Substanz im Boden.", "content": "Laut einer 2012 veröffentlichten Meta-Analyse europäischer Daten ist die gelöste organische Substanz im Boden (DOM) in der ökologischen Landwirtschaft", "section_level": 2}, {"title": "Nährstoffverluste.", "content": "Laut einer 2012 veröffentlichten Meta-Analyse europäischer Daten sind", "section_level": 2}, {"title": "Eutrophierungs- und Versauerungspotenzial.", "content": "Laut einer 2012 veröffentlichten Meta-Analyse europäischer Daten ist das", "section_level": 2}, {"title": "Flächenbedarf.", "content": "Die durchschnittlichen Erträge pro Hektar ökologischen Pflanzenbaus liegen deutlich unter denen des konventionellen Pflanzenbaus (laut einer von Wissenschaftlern der Universität Wageningen durchgeführten und 2012 veröffentlichten Auswertung von 362 publizierten Vergleichen beträgt der Ertragsrückstand im Durchschnitt 20 %, laut einer 2012 in Nature erschienenen Metaanalyse 5–34 %, laut einer 2014 veröffentlichten Auswertung von 115 Studien 19 %, laut dem BMEL basierend auf einem für Deutschland repräsentativen Testbetriebsnetz 54 % für Kartoffeln und 55 % für Weizen in Deutschland im Wirtschaftsjahr 2014/15). Der Grund hierfür ist, neben der eingeschränkten Nutzung von Pflanzenschutzmitteln, der Verzicht auf mineralischen Dünger. Im Spätfrühling erhöht sich das Pflanzenwachstum sprunghaft, vor allem in den Blättern. Blätter sind die stickstoffreichsten Pflanzenteile, weswegen die", "section_level": 2}, {"title": "Energieaufwand.", "content": "Laut einer 2012 veröffentlichten Meta-Analyse europäischer Daten ist der Energieaufwand der ökologischen Landwirtschaft pro Ertragseinheit niedriger. Der Unterschied lässt sich vor allem mit dem", "section_level": 2}, {"title": "Treibhausgasemissionen.", "content": "Laut einer 2012 veröffentlichten Meta-Analyse europäischer Daten unterscheiden sich die Treibhausgasemission der ökologischen Landwirtschaft pro Flächeneinheit im Durchschnitt nicht von der konventionellen; in manchen Produktionszweigen sind sie höher und in anderen niedriger. Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und Verbraucherschutz und der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sahen in ihrem 2016 veröffentlichten Klimaschutzgutachten in einer Ausdehnung der", "section_level": 2}, {"title": "Biodiversität.", "content": "Ökologische und konventionelle Landwirtschaft haben unterschiedliche Effekte auf die Biodiversität (biologische Vielfalt). Auf untersuchten Grün- und Ackerflächen wurden im Allgemeinen eine größere biologische Vielfalt unter ökologischer Bewirtschaftung festgestellt. Unklar ist, ob der ökologische Landbau mit der Strategie der Integration – Biodiversität wird auf der landwirtschaftlich genutzten Fläche angestrebt und gefördert – größere Vorteile für die Biodiversität erzielen kann als die konventionelle Bewirtschaftung mit gezielten Agrarumweltmaßnahmen auf relativ kleinen, ungenutzten Flächen. Demgegenüber steht eine Kombination aus diesen beiden Ansätzen. Eine umfassende deutsche Metaanalyse verglich die Biodiversität von ökologischer und konventioneller Bewirtschaftung weltweit (Schwerpunkt EU). Von 343 ausgewerteten Vergleichsstudien bewerteten 83 % der Studien den ökologischen Landbau als positiv für die Biodiversität, 3 % stellten negative Effekte fest. Andere Langzeitversuche und Metaanalysen aus den Jahren 2012, 2014 und 2015 kamen ebenfalls zu dem Ergebnis, dass die ökologische Landwirtschaft sowohl auf der Betriebs- als auch auf", "section_level": 2}, {"title": "Nährstoffimporte.", "content": "Ökologisch wirtschaftende Betriebe importieren Teile ihrer Nährstoffe von konventionellen Betrieben. Dies betrifft in erster Linie den Import von organischem Dünger, der nach der EU-Ökoverordnung auch von konventionell wirtschaftenden Betrieben stammen darf. Diese Importe sind insbesondere für ökologisch wirtschaftende Betriebe", "section_level": 2}, {"title": "Problemfelder.", "content": "In der EU regelt die Durchführungsverordnung (EU) 2016/673 vom 29. April 2016 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 889/2008 mit Durchführungsvorschriften zur Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen hinsichtlich der ökologischen/biologischen Produktion, Kennzeichnung und Kontrolle. Insbesondere der erlaubte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird hierdurch geregelt. Zu beachten ist laut der Verordnung 2016/673, dass alle Verwendungen, die gemäß der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 540/2011 für die Landwirtschaft im Allgemeinen zugelassen sind, automatisch auch für die ökologische/biologische Produktion zulässig sind, es sei denn, es wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass für bestimmte Verwendungen restriktivere Bedingungen gelten.", "section_level": 1}, {"title": "Fungizide in der ökologischen Landwirtschaft.", "content": "Im feuchten Klima Mitteleuropas ist es praktisch unmöglich, Obst und Kartoffeln ohne Pilzbekämpfung anzubauen. In der ökologischen Landwirtschaft sind jedoch keine synthetischen Fungizide, sondern nur Kupfer und Schwefel (Netzschwefel) zugelassen. Die ökologische Landwirtschaft setzt zur Bekämpfung insbesondere der Knollenfäule im Kartoffelanbau Kupfersulfat ein. Kupfersulfat hat eine relativ hohe Ökotoxizität. Eine konzentrierte Kupfersulfatlösung besitzt die Wassergefährdungsklasse 2, ist sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben und hat zu Leberschäden bei Arbeitern im Weinbau geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Kupfer als Pflanzenschutzmittel.", "content": "Obwohl es seit 1992 seitens der EU Bestrebungen gibt, Kupfer als Pflanzenschutzmittel zu verbieten, wird es aufgrund eines Mangels an Alternativen im ökologischen Landbau weiter verwendet. Der Biolandbau versucht nach eigenen Angaben, den Einsatz von Kupfer als Pflanzenschutzmittel weiter zu reduzieren. So sollen immer häufiger tolerante und resistente Kartoffel- und Rebsorten angepflanzt werden. Wie in der konventionellen Landwirtschaft sind im biologischen Weinbau 4 kg Kupfer pro Hektar und Jahr zugelassen.", "section_level": 3}, {"title": "Gentechnik in der ökologischen Landwirtschaft.", "content": "Weltweit ist in der ökologischen Landwirtschaft der Einsatz der Gentechnik nicht gestattet. Diese Position soll die Einhaltung der Standards für einen ökologischen Landbau, wie sie von der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) festgelegt wurden, gewährleisten. Diese Auffassung gilt auch für die neuen Verfahren der Gentechnik, wie Cisgenese und Genome Editing, wie im Jahr 2017 ein Beschluss von IFOAM festgelegt hat. Das entscheidende Kriterium ist hierbei, dass die Gentechnik die Integrität der Zelle und insbesondere die des Genoms verletzt. Dieses Argument vernachlässige nach Ansicht des Zellbiologen Gerhart Ryffel den Befund, dass bei der konventionellen Züchtung das Genom ebenso verändert werde, wobei diese Veränderungen", "section_level": 2}, {"title": "Saatgut und genetisches Ausgangsmaterial.", "content": "Obwohl sich einige, vor allem dem Demeter-Verband angeschlossene Bauern und Institute intensiv um den Erhalt und die traditionelle Weiterzüchtung des Saatguts alter, so genannter „samenfester“ Sorten (bei Karotten beispielsweise \"Rodelika\") bemühen, stammen im deutschen Biohandel bei manchen Gemüsesorten inzwischen bis zu 95 % der angebotenen Ware aus Hybrid-Saatgut. Manche Bioläden kennzeichnen samenfeste Sorten ausdrücklich, um dem Kunden die Wahlfreiheit nach Möglichkeit zu erhalten. Das Problem der Beschaffung geeigneten genetischen Ausgangsmaterials stellt sich nicht nur im Bereich der Pflanzen-, sondern auch", "section_level": 2}, {"title": "Koexistenz.", "content": "Eine mögliche Vermischung gentechnisch veränderter Pflanzen mit ökologisch angebauten Pflanzen stellt für die ökologische Landwirtschaft ein", "section_level": 2}, {"title": "Berufsausbildung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Biobauer in Österreich.", "content": "In Österreich ist \"Biobauer/Biobäuerin\" ein offizieller Ausbildungsberuf. In", "section_level": 2}, {"title": "Schwerpunkt Biolandbau in der Schweiz.", "content": "In der Schweiz wird die Ausbildung zum \"Landwirt EFZ mit Schwerpunkt Biolandbau\" angeboten. \"Fachmann/-frau der biologisch-dynamischen Landwirtschaft mit eidgenössischen Fachausweis (BP)\" ist eine offizielle Berufsbezeichnung: „Fachleute der biologisch-dynamischen Landwirtschaft führen einen Landwirtschaftsbetrieb nach", "section_level": 2}, {"title": "Studium Ökologische Agrarwissenschaften in Deutschland.", "content": "In Deutschland kann man Ökologische Agrarwissenschaften an unterschiedlichen Standorten studieren", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Begriff ökologische Landwirtschaft bezeichnet die Herstellung von Nahrungsmitteln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf der Grundlage bestimmter Produktionsmethoden, die eine umweltschonende Produktion sowie artgerechte Haltung von Tieren ermöglichen sollen.", "tgt_summary": "有机农业一般共有的要求是不使用化学合成农药、化学合成肥料、基因改造生物、动物及植物生长调节剂等非天然物质的农产品、生产加工过程。有机农业相关标准在国际上有多样化的发展,然而许多国家有制定相关行政程序甚或专属法律进行各自境内通用基本标准的一致化与法制化,但通常将相关验证工作开放给经认证的第三方组织,各国行政机构仅进行各环节的监督。相关标准的内容很大程度是基于 国际有机农业运动联盟,一个在1972年成立,由世界各地有机农业组织合组而成的国际组织。根据他们对有机农业的定义:", "id": 1280931} {"src_title": "Erster Golfkrieg", "tgt_title": "两伊战争", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Obwohl der Erste Golfkrieg hauptsächlich ein Kampf um die Vorherrschaft am Persischen Golf war, liegen die Wurzeln des Konflikts viele Jahrhunderte zurück. Sie hatten ihren Ursprung in der Rivalität zwischen Mesopotamien (Gebiet des heutigen Iraks) und Persien (Iran). Vor der Ausdehnung des Osmanischen Reiches gehörten Teile des Zweistromlandes zum von der Aq-Qoyunlu-Dynastie regierten Persien. Das aufsteigende Osmanische Reich unter Murad IV. annektierte das Gebiet des heutigen Iraks im Jahre 1638. Der schwache safawidische Herrscher von Persien, Safi I., konnte dies nicht verhindern. So entstand ein lang andauernder Grenzkonflikt; zwischen 1555 und 1918 unterzeichneten Persien und das Osmanische Reich insgesamt 18 Abkommen zur Neuregelung des Grenzverlaufs. Der moderne Irak entstand, als weite Teile des ehemaligen Osmanischen Reiches nach dem Ersten Weltkrieg unter den Siegermächten Großbritannien und Frankreich aufgeteilt wurden (gemäß dem Sykes-Picot-Abkommen von 1916). Dabei erbte der neu gebildete Irak auch die Grenzkonflikte an seiner Ostgrenze. Der Irak, Transjordanien und Palästina kamen unter britische, Syrien und Libanon unter französische Mandatsverwaltung.", "section_level": 1}, {"title": "Streit um Chuzestan.", "content": "Chusistan war in historischen Zeiten ein unabhängiges nichtsemitisches Königreich mit der Hauptstadt Susa und die Wiege des Reiches Elam. Ein ideologisch vorgeschobener Grund für den Beginn des Krieges lag im Kampf um die Herrschaft über die rohstoffreiche Provinz Chuzestan. Der Kampf zwischen Arabern und Persern, die Befreiung „Arabistans“, der mehrheitlich arabischstämmigen Bevölkerung von der Fremdherrschaft. Diese Ideologie war auf irakischer Seite erfolgreich, da schiitische Iraker gegen schiitische Iraner das Kampfgeschehen bestimmten. Nachdem Abd al-Karim Qasim durch einen Staatsstreich die Herrschaft im", "section_level": 2}, {"title": "Der Grenzfluss Schatt al-Arab (Arvand Rud).", "content": "Einer der Faktoren, der zu Feindseligkeiten zwischen den beiden Parteien beitrug, war der Streit um die Schifffahrtsrechte auf dem von den Arabern als Schatt al-Arab und dem Iran als \"Arvand Rud\" bezeichnetem Grenzfluss. Die Verträge von Erzurum (1823/1847) und das 1913 unterzeichnete Protokoll von Konstantinopel legten zu 75 Prozent die allgemeine Grenzziehung zwischen dem Irak und dem Iran fest. Für den Schifffahrtsweg Schatt al-Arab/Arvand Rud galt das Schifffahrtsrecht von 1847 bis 1913: Grenzziehung am Ostufer und Nutzung der Talweglinie für beide Parteien. Das Osmanische Reich bestand im Vertrag von 1847 auf einer Offenlassung der Souveränitätsfrage, die später von einer Viermächte-Schiedskommission gelöst werden sollte. 1920 stellte der Iran die Grenzziehung des Ostufers in Frage, da nach dem Zusatzprotokoll von 1913 das Kuriosum galt: auf iranischen Schiffen irakische Lotsen und irakisches Recht. Der Ausbau des Hafens von Chorramschahr sowie", "section_level": 2}, {"title": "Erstarkender Irak, zerrütteter Iran.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Irakische Perspektive.", "content": "Der damalige Präsident des Irak, Saddam Hussein, strebte die Erringung der regionalen Vormachtstellung für sein Land an. Ein erfolgreicher Feldzug gegen den Iran würde den Irak zur dominierenden Macht am Persischen Golf und zum Kontrolleur über einen lukrativen Erdölmarkt machen. Dieses ehrgeizige Ziel wurde von der damaligen politischen und militärischen Führung des Iraks für realistisch befunden. Der Irak genoss im Gegensatz zum revolutionären Iran erhebliche diplomatische, militärische und wirtschaftliche Unterstützung seitens der Sowjetunion, Frankreichs und der Vereinigten Staaten. Er bezog außerdem finanzielle Hilfe von anderen arabischen Staaten (vornehmlich Kuwait und Saudi-Arabien). Saddam Hussein spielte häufig auf die islamische Expansion und die arabische Eroberung des Iran an und propagierte damit seine „antipersische“ Haltung. Am 2. April 1980, ein", "section_level": 3}, {"title": "Iranische Schwäche.", "content": "Der Iran war in Folge der Islamischen Revolution und der anschließenden Flucht des Schahs im Januar 1979 nicht nur politisch, sondern auch militärisch stark geschwächt. Flucht, Desertionen sowie Hinrichtungen von Soldaten hatten die einstige Handlungsfähigkeit und Schlagkraft der Streitkräfte des Iran stark verringert. Im Mai 1979 war es zu einem Aufstand der arabischstämmigen Iraner in der Provinz Chusistan gekommen, die wegen ihrer Erdölvorkommen für den Iran von immenser Bedeutung ist. Der Aufstand wurde unter Einsatz militärischer Mittel zunächst niedergeschlagen, von einer Befriedung der Provinz konnte aber keine Rede sein. Wegen der Frage der nach dem Status der arabischen Minderheit in Chusistan und derjenigen der schiitischen Minorität im Irak kam es zu einer rapiden Verschlechterung des Verhältnisses beider Staaten. Am 6. Juni 1979 berichtete der westdeutsche", "section_level": 3}, {"title": "Vorkrieg.", "content": "Am 8. April 1980 rief Ruhollah Chomeini zum Sturz des Regimes im Irak auf: In der Folge kam es vermehrt zu Anschlägen gegen irakische Politiker. Tariq Aziz überlebte am 1. April 1980 knapp einen Anschlag. Im selben Monat fanden zum Teil heftige Grenzkämpfe statt, die von beiden Seiten provoziert wurden. Am 30. April 1980 wurde die iranische Botschaft in London durch vom Irak unterstützte Terroristen besetzt. Das Ereignis wurde als die „Belagerung der iranischen Botschaft“ bekannt, die durch das", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Irakischer Angriff.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1980.", "content": "Am 22. September 1980 um 14 Uhr Ortszeit begann der Krieg mit massiven Luftschlägen auf Flughäfen der iranischen Städte Teheran, Täbris, Kermānschāh, Ahvaz, Hamadan und Dezful. Gleichzeitig rückte die irakische Armee mit insgesamt 100.000 Mann an drei Stellen in die erdöl- und erdgasreiche Provinz Chuzestan vor. Der irakische Kriegsplan beruhte auf Plänen einer britischen Stabsübung aus dem Jahr 1941 für den Einmarsch einer Division nach Chuzestan. Der Plan sah den Einmarsch mit neun Divisionen vor. Drei Panzer- und zwei mechanisierte Divisionen sollten die Provinz nehmen und schließlich die Pässe über das Zagrosgebirge sichern. Drei Infanterie- und eine Panzerdivision sollten einen möglichen iranischen Gegenschlag an der nördlichen Flanke auffangen, vergleichbar der Vorgehensweise der Anglo-Sowjetischen Invasion von 1941. Der Kriegsplan sah den Abschluss der Operationen nach zwei Wochen vor. Zwar wurden nach sechs Tagen schon massive Geländegewinne verzeichnet, doch erst am 24. Oktober konnte nach der Schlacht von Chorramschahr die", "section_level": 3}, {"title": "1981.", "content": "Die erste größere Gegenoffensive des Iran mit 400 Panzern führte am 5. bis 11. Januar zur Panzerschlacht von Susangerd. Dabei wurden 50 irakische und 140 iranische Panzer zerstört. Der Nachtangriff in der Operation Nasr am 19. März erfolgte mit 100.000 iranischen Kämpfern, darunter 30.000 Pasdaran und Freiwillige. Die irakische Armee verlor in diesen Kämpfen 700 Panzerfahrzeuge, 10.000 Soldaten starben, 25.000 Verwundete wurden registriert, 15.000 gerieten in Gefangenschaft. Die iranische Armeeführung verlegte Angriffe auf die Nachtzeit, da die irakische Luftwaffe keine Nachteinsätze flog. Am 29. September 1981 stürzte eine Lockheed C-130 der iranischen Luftwaffe auf dem Rückflug von der Front mit der kompletten Armeespitze ab. General Walliollah Fallahi, Stabschef der", "section_level": 3}, {"title": "Iranische Offensive.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1982.", "content": "Am 27. März begann die Offensive gegen den Irak, am 29. April wurde im Gebiet um Howeiza gekämpft, dabei gerieten 12.000 bis 15.000 irakische Soldaten in Gefangenschaft. Bis zu diesem Zeitpunkt zählte man auf irakischer Seite zwischen 60.000 und 100.000 gefallene und verwundete sowie 50.000 in Gefangenschaft geratene Soldaten. Am 24. Mai wurde unter Beteiligung von etwa 70.000 Iranern Chorramschahr zurückerobert, und am 13. Juli überschritten", "section_level": 3}, {"title": "1983.", "content": "Die Frühjahrsoffensive der Iraner führte zu einer Eroberung von 250 km2 irakischen Gebiets. Die Operation Morgenröte 1 begann am 10. April, Operation Morgenröte 2", "section_level": 3}, {"title": "1984.", "content": "Die Frühjahrsoffensive der Iraner begann bei Basra wieder mit den freiwilligen \"Basitschi\". Bis zum 15. Februar gelang es dem Oberkommandierenden, unter der Operation Morgenröte 5 und der Operation Morgenröte 6, 500.000 Mann an Streitkräften im", "section_level": 3}, {"title": "1985.", "content": "Die Frühjahrsoffensive der Iraner (Operation Badr) vom 11. bis 23. März bei Basra kostete mit 30.000 Toten und 100.000 Verwundeten auf iranischer Seite", "section_level": 3}, {"title": "1986.", "content": "Das \"Komitee gegen den iranisch-irakischen Krieg\" stellte am 18. Januar 1986 fest: Zum 7. Jahrestag der Islamischen Revolution startete am 9. Februar 1986 die Operation Morgenröte 8, die zum Überschreiten des Schatt al-Arab und zur Eroberung der irakischen Hafenstadt Faw führte. Iranische Truppen erreichten am 12. Februar die Grenze zu Kuwait, schnitten Irak vom direkten Zugang zum Persischen Golf ab und schlossen die irakische Flotte in Umm Qasr ein. Am 14. Februar hatte Operation Morgenröte 9 den nördlichen Frontabschnitt zum Ziel und führte fast zur Einnahme der irakischen Stadt Sulaimaniyya. Die irakische Armee konterte im Mai mit der Eroberung der iranischen Stadt Mehran in der Provinz Ilam, ehe sie im Juli im Rahmen der iranischen Offensive \"Karbala", "section_level": 3}, {"title": "1987.", "content": "Am 9. Januar 1987 begann nördlich von Basra die größte iranische Offensive des Krieges, die Operation \"Karbala 5\", die zur Einschließung der Hafenstadt führen sollte. Es gelang den Iranern, die irakische Grenzstadt Duayji (gegenüber Schalamcheh) zu überrennen, jedoch nur teilweise die tiefgestaffelten Verteidigungslinien der Iraker zu durchbrechen. Das lag zum einen an starkem irakischen Widerstand, andererseits an logistischen Problemen auf iranischer Seite. Die Iraker konnten sich hinter dem Asmak-See (Fischsee oder Fischkanal, eine irakische Befestigungslinie) und dem Jasim-Fluss behaupten. Brückenköpfe übersetzender Iraner wurden vernichtet. Die durch Revolutionsgarden wieder auf über 100.000 Mann verstärkten iranischen Truppen konnten fast 100 Quadratkilometer irakischen Gebiets, hauptsächlich jedoch nur Sumpfland, besetzen. Erst zehn Kilometer östlich des Hafens von Basra wurden die Iraner gestoppt. Bei ihrem Gegenangriff stießen irakische Truppen kurzzeitig bis zum iranisch besetzten Ostufer des Schatt el-Arab vor, ohne sich dort halten zu können. Bis zum 12. Januar sollen mindestens 12.000 Iraner bzw. 7.000 Iraker getötet worden sein. Ende Januar gelang irakischen Truppen die Rückeroberung einiger Inseln im Schatt el-Arab und des Ufers des Asmak-Sees, ein irakischer Landungsversuch auf der Halbinsel Faw scheiterte jedoch. Danach ließen die Kämpfe nach, \"Karbala 5\" wurde jedoch erst Ende Februar offiziell beendet. Bis dahin sollen 40.000 Iraner und 10.000 Iraker gefallen sein. Irak meldete sogar 70.000 tote Iraner, und Iran meldete 30.000 tote Iraker. Die am 14. Januar begonnene iranische Offensive \"Karbala 6\" zielte am mittleren Frontabschnitt zwischen Sumar und Mandali etwa 100 Kilometer östlich von Bagdad auf die Bedrohung der irakischen Hauptstadt. Den Iranern gelang die Rückeroberung von vier seit Kriegsbeginn irakisch", "section_level": 3}, {"title": "Irakische Rückeroberung 1988.", "content": "Angesichts US-amerikanischer Waffenlieferungen (Irangate), chinesischer Waffenlieferungen (Silkworm-Raketen) und eines eigenen Rüstungsprogramms (erstes iranisches U-Boot) konnten die iranische Marine und die iranische Luftwaffe zunehmend erfolgreich operieren. Am 18. Dezember, am 9. Januar und am 22. Januar scheiterten Angriffe iranischer Schnellboote auf irakische Ölverladeterminals im Persischen Golf (u. a. al-Ameeq). Die Iraner verloren dabei 22 von 63 eingesetzten Schnellbooten, griffen al-Ameeq jedoch am 28. und am 30. Januar sowie am 1. Februar erneut erfolglos an. Iranische Kampfflugzeuge, Raketen und weitreichende Artillerie bombardierten verstärkt frontnahe irakische Städte. Irakische Gegenangriffe trafen wiederholt auch Teheran, eine türkische Vermittlung zur Beendigung des erneuten Städtekrieges scheiterte. Am 15. Januar begann eine iranische Offensive am nördlichen Frontabschnitt, die Iraner wurden jedoch am 18. Januar im Raum Mawat gestoppt. Beim Abschuss seines Hubschraubers kam jedoch der für diesen Frontabschnitt zuständige Kommandeur des 5. irakischen Armeekorps ums Leben. Die am 14. März am nördlichen Frontabschnitt mit Hilfe verbündeter Kurden-Milizen angelaufene iranische Operation Morgenröte 10 führte bis zum 22. März zur Besetzung von 900 km2 irakischen Gebietes, zur Eroberung der irakischen Städte Halabdscha und Churmal sowie zum Giftgasangriff auf Halabdscha. Gegenangriffe der exiliranischen NLA und proirakischer Kurden in Iranisch-Kurdistan scheiterten. Am mittleren Frontabschnitt richtete sich eine iranische Offensive am", "section_level": 2}, {"title": "Luftkrieg.", "content": "Der von der irakischen Luftwaffe geplante Schlag, ähnlich dem Sechstagekrieg der israelischen Luftwaffe, die iranischen Flugzeuge am ersten Kampftag am Boden zu zerstören, misslang. Einerseits gelang den überwiegend eingesetzten Kampfflugzeugen des Typs MiG-23 nicht der Zielanflug auf die iranischen Flughäfen. Weiterhin lagen viele Bombentreffer ungenau, da die Iraker im Frieden nur den Angriff auf große Ziele wie Städte und Siedlungen geübt hatten. Ebenso verfügte die iranische Luftwaffe teilweise über gehärtete Hangars. Zudem hatte die irakische Luftwaffe ihre Informationen über die iranischen Standorte vor allem von Deserteuren. Auf vorhergehende Aufklärungsflüge hatte das Militär verzichtet, ebenso auf Aufklärungsmissionen nach Angriffen, um eventuell unzureichend getroffene Ziele auszumachen. Am ersten Tag wurden drei iranische Kampfflugzeuge und eine Transportmaschine zerstört, während die Iraker selbst drei Flugzeuge durch Luftabwehrfeuer verloren. Der Angriff beließ alle iranischen Militärflugplätze", "section_level": 2}, {"title": "Städtekrieg.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Luftangriffe.", "content": "Am 10. Februar 1983 bombardierte die irakische Luftwaffe erstmals iranische Städte (Riyahi, S. 120), der Iran drohte am 30. Mai 1983 ebenfalls mit der Bombardierung irakischer Städte. 1985 kam es zur Ausweitung des sogenannten \"Städtekriegs\". Die irakische Luftwaffe flog Angriffe mit Tu-22-Bombern sowie den frisch", "section_level": 3}, {"title": "Raketenangriffe.", "content": "Bereits am 20. November 1980 erfolgte der erste irakische Angriff mit 53 ballistischen Raketen des Typs R-17. Der Irak schoss im Laufe des Krieges 516 ballistische Raketen auf den Iran, Zielgebiete waren überwiegend Städte. Ein Raketentreffer am 10. Januar 1987 in einer Grundschule in Borudscherd tötete 67 Kinder. Der Iran, der Anfang 1985 von Libyen 54 R-17 geliefert bekam, reagierte auf die Raketenangriffe des Irak gleich nach der Lieferung mit dem Abschuss von mindestens 14 Raketen des Typs R-17 auf Bagdad und Kirkuk. 1986 wurden 8, 1987 18 und 1988 77 R-17 abgeschossen. Zielgebiete waren Bagdad (66), Mosul (9), Kirkuk (5), Takrit (1) und Kuwait (1). Der Irak antwortete 1987 auf die iranischen Raketenangriffe mit einer neu entwickelten, reichweitenverlängerten R-17 unter dem Namen Al Hussein und der Ausdehnung der Angriffe auf iranische Städte, die bislang außerhalb der Reichweite der R-17 lagen, wie Teheran, Ghom und Isfahan. Die Raketenangriffe vom 29. Februar bis zum 20. April 1988, mit 189 R-17 und Al-Hussein-Raketen auf iranische Städte, waren der Höhepunkt des Städtekriegs. Bei den irakischen Raketenangriffen während des Krieges wurden über 2.200 Menschen getötet und mehr als 10.000 verletzt.", "section_level": 3}, {"title": "Einsatz von Kindern und Jugendlichen auf iranischer Seite.", "content": "Die Freiwilligenmiliz Basidsch-e Mostaz'afin rekrutierte im Ersten Golfkrieg auch Kinder und Jugendliche, die teilweise als menschliche „Minenräumer“ eingesetzt wurden. Den Eltern der Kinder wurden Prämien versprochen, falls diese als „Märtyrer“ starben. Den Kindern hatte man dabei Plastikschlüssel um den Hals gehängt, die die Pforte zum Paradies aufschließen sollten. Eine halbe Million Plastikschlüssel habe man aus Taiwan importiert. Im Ersten Golfkrieg", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz von chemischen Kampfstoffen.", "content": "Der Krieg war durch extreme Brutalität gekennzeichnet und umfasste auf irakischer Seite auch den großangelegten und rücksichtslosen Einsatz chemischer Waffen. Der Irak importierte seit 1975 technisches Gerät und kaufte in großem Stil die dazugehörige Technologie bei 150 multinationalen Rüstungskonzernen, darunter 24 aus den USA. Wie die UNMOVIC in ihrem Bericht von 2006 feststelle, hatte der Irak im Jahre 1981 bereits zehn Tonnen Senfgas (Lost) produziert. Im Laufe der Jahre kamen Tabun, Sarin und VX dazu. Der Irak hatte bis zum Jahre 1991 3850 Tonnen chemischer Kampfstoffe produziert, von denen 3300 Tonnen aufmunitioniert wurden. Das Chemiewaffenprogramm des Irak produzierte damit bis 1988 über 100.000 Sprengkörper, die als auf iranische Stellungen sowie gegen die Zivilbevölkerung des Iran und Irak zum Einsatz kamen. Das iranische Außenministerium stellte in seiner Erklärung vom 18. November 1980 bereits den großflächigen Einsatz von chemischen Kampfmitteln durch die irakische Armee fest, die offensichtlich in Kanistern über iranischen Stellungen", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Konfrontationen mit anderen Staaten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Osirak.", "content": "Am 7. Juni 1981 fand ein israelischer Luftangriff mit acht F-16-Kampfflugzeugen auf den im Bau befindlichen irakischen Atomreaktor in Osirak statt, bei dem ein französischer Techniker getötet wurde. Israel begründete den Schlag gegen den Irak damit, dass es sich um", "section_level": 2}, {"title": "Tankerkrieg.", "content": "Bereits am 21. Mai 1981 wurde ein unter panamaischer Flagge fahrender Tanker versenkt. Nachdem am 2. März 1983 eine Exocet-Rakete das iranische Offshorefeld \"Nowruz\" getroffen hatte, um eine Internationalisierung des Konfliktes zu erreichen und den Iran an Ölexporten zu hindern, begann der sogenannte \"Tankerkrieg\". Er betraf zu neunzig Prozent iranisches Öl und im Verlauf des Tankerkriegs wurden mindestens 250 Tanker beschädigt oder zerstört. Am 14. Mai 1988 traf es den damals größten Öltanker der Welt, die \"Seawise Giant\", der von der irakischen Luftwaffe schwer beschädigt wurde. Im Einzelnen gab es bis Ende 1983 Angriffe auf 45 Schiffe, 1984 67 Angriffe, 1986 wurden 105 Schiffe und bis zum Mai 1987 34 Schiffe angegriffen. Die Angriffe gegen iranische Öl-Verladestellen (u. a. Bandar-e Chomeini und Bandar-e Maschur) und Tanker wurden von der irakischen Luftwaffe überwiegend mit den Mitte 1983 von Frankreich ausgelieferten, mit Exocet-Marschflugkörpern ausgerüsteten Super-Étendard-Flugzeugen durchgeführt. Die", "section_level": 2}, {"title": "US-Intervention.", "content": "Die anhaltenden Angriffe auf den internationalen Tankerverkehr führten zu einer starken US-Präsenz. Nachdem Kuwait 1986 um Schutz für seine Tanker gebeten hatte, flaggten die USA elf Tanker um und fuhren nun in der \"Operation Earnest Will\" Begleitschutz für die nunmehr US-amerikanischen Schiffe. Zuvor hatten bereits iranische Schiffe kuwaitische Tanker attackiert, und der Iran drohte mit einer Seeblockade in der Straße", "section_level": 2}, {"title": "Abschuss eines Passagierflugzeuges.", "content": "Bereits am 15. Juli 1987 kam es zu einem Zwischenfall. Zwei iranische Passagiermaschinen, Iran-Air-Flug 1251 und 1253, die auf dem Weg nach Mekka waren, wurden um 11:00 und 11:04 Uhr Ortszeit von amerikanischen Kriegsschiffen angepeilt", "section_level": 2}, {"title": "UN-Resolution 598 und Waffenstillstand.", "content": "Am 18. Juli 1988 erklärte sich Ruhollah Chomeini schließlich bereit, die Resolution des UN-Sicherheitsrates vom 20. Juli 1987 sowie die Resolution des UN-Sicherheitsrates vom 24. Februar 1986 und damit einen Waffenstillstand anzuerkennen, Saddam Hussein tat dies zuvor. Damit", "section_level": 1}, {"title": "Waffenlieferungen.", "content": "Die Waffenlieferungen verschiedener Länder sorgten für eine Verlängerung des Krieges, da es faktisch bereits 1982 beiden Kriegsparteien an Waffen und Ausrüstung mangelte. Während der Iran das angehäufte Arsenal des Schahs aufbrauchen konnte, wurde der Irak systematisch für einen Waffengang hochgerüstet sowie mit Informationen (AWACS) und zustimmender Duldung versorgt. The Economist veröffentlichte 1987 eine Tabelle des zunehmenden „Ungleichgewichts“ der Kriegsparteien bei schwerem Gerät: Die Materialüberlegenheit der Iraker an Kriegsgerät hatte für das Jahr 1986 das Verhältnis von 3:1, in", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verluste.", "content": "Der Krieg war für beide Länder verhängnisvoll, wobei die Angaben über die Zahl der Verluste je nach Autor stark differieren und letztlich keine exakte Einschätzung erlauben. Es finden sich Quellen, die von 300.000 (Irak) bis 500.000 Toten (Iran) sprechen, andere wiederum gehen von bis zu einer Million Toten insgesamt aus, die konservativste Schätzung geht von mindestens 367.000 Toten aus, 262.000 Iraner und", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsschäden und Verschuldung.", "content": "Die beträchtlichen Schäden der Infrastruktur und der Industrie wurden wie folgt beziffert: Die gesamten Öleinnahmen beider Länder, Iran von 1919 bis 1988 und Irak von 1931 bis 1988, beliefen sich auf 418,5 Milliarden US-Dollar (Mofid, S. 53). Der Irak hatte eine erhebliche Schuldenlast bei seinen ehemaligen arabischen Unterstützern abzutragen, was auch zum Überfall Saddam Husseins auf Kuwait am 2. August 1990 beitrug. Mofid vermutet, dass „Saddam Hussein davon ausging, dass Saudi-Arabien und Kuwait weitere Hilfe leisten“ (Mofid, S. 13) und „günstige Rückzahlungsbedingungen einräumen würden. Die 41 Staaten, die durch Waffenlieferungen verdient hätten, sollten sich auch am Wiederaufbau beteiligen.“ (Mofid, S. 57) Am Ende des Krieges blieben die Grenzen unverändert. Zwei", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkstätten.", "content": "Der irakische Präsident Saddam Hussein ließ an der Paradestraße in der Hauptstadt Bagdad ein Siegerdenkmal in Form zweier riesiger Hände mit zwei sich überkreuzenden Schwertern errichten. Am Sockel des Denkmals wurden Stahlhelme iranischer Soldaten befestigt. Im Iran", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Erste Golfkrieg war ein Krieg zwischen dem Irak und dem Iran, der vom 22. September 1980 bis zum 20. August 1988 andauerte (auch \"Iran-Irak-Krieg\" oder \"Irak-Iran-Krieg\"; im Unterschied zum Irak-Kuwait-Krieg, dem Zweiten Golfkrieg).", "tgt_summary": "两伊战争(),伊拉克方面称为萨达姆的卡迪西亚(),伊朗方面则称为被迫之战()、神圣抗战()、伊拉克入侵战争或伊朗革命战争,是伊拉克和伊朗之间一场长达8年的边境战争。战事于1980年9月22日爆发,1987年7月23日和1988年7月18日,伊拉克和伊朗各自接受了联合国的停火决议,但双方直至1988年8月20日才正式停止战斗。", "id": 1961970} {"src_title": "Katzen", "tgt_title": "猫科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Körperbau.", "content": "Im Erscheinungsbild und im Verhalten ähneln die meisten Katzenarten der weitverbreiteten Hauskatze. Sie haben geschmeidige Körper, ein weiches Fell, kurze Gesichter und relativ kleine Schädel. Am stärksten weicht hiervon der Gepard mit seinem eher hundeähnlichen Körper ab. Alle Katzen besitzen einen Schwanz, der ihnen beim Halten des Gleichgewichts behilflich ist und auch zur innerartlichen Kommunikation benötigt wird. Bei einigen Katzenarten wie z. B. dem Luchs ist der Schwanz allerdings stark verkürzt. Im Gegensatz zu dem relativ einheitlichen Körperbau variiert das Größenspektrum der Katzenarten erheblich. Es reicht von etwa 30 cm Kopf-Rumpf-Länge bei der Schwarzfußkatze Südafrikas bis zu über 200 cm bei Arten der Gattung \"Panthera\".", "section_level": 2}, {"title": "Augen.", "content": "Die Augen der Katzen sind im Verhältnis zum Schädel relativ groß. Die Pupillen der Katzenaugen sind in ihrer Öffnungsgröße stark veränderbar, bei hellem Umgebungslicht sind die Pupillen bei Kleinkatzen senkrecht schlitzförmig, bei anderen Katzenarten klein und rund, bei Dunkelheit sind die Pupillen extrem weit geöffnet. Einige Katzen besitzen multifokale Linsen, die eine höhere Sehschärfe ermöglichen. Hauskatzen besitzen solche Linsen (und die entsprechenden schlitzförmigen Pupillen). Andere Katzen, beispielsweise Sibirische Tiger, haben „gewöhnliche“ monofokale Linsen. Katzen verfügen über eine reflektierende Schicht \"Tapetum lucidum\" hinter der Netzhaut im Auge, die jene Lichtanteile, die die Netzhaut durchdrungen haben, zurückspiegelt, so dass diese noch ein zweites Mal auf die Netzhaut treffen. Diese Schicht bewirkt neben einer verbesserten Dämmerungssicht auch eine Reflexion des auffallenden Lichts auf die Augen in der Dunkelheit (vergleiche auch Katzenauge als umgangssprachliche Bezeichnung für Reflektoren). Das Stäbchen/Zapfenverhältnis der Netzhautrezeptoren liegt bei etwa 63 zu 1 (beim Menschen liegt das Verhältnis bei 20 zu 1), variiert jedoch sehr stark zwischen dem Zentrum der Netzhaut (10 zu 1) und der Peripherie (200 zu 1). Katzen sehen daher auch bei wenig vorhandenem Umgebungslicht (Dämmerung, Nacht) noch sehr gut. Farben werden von Katzen nur eingeschränkt wahrgenommen, völlig farbenblind sind sie jedoch nicht. Da die Katze ihre Augen kaum nach links oder rechts bewegen kann, muss sie, um in eine andere Richtung sehen zu können, ihren Kopf bewegen. Durch die nach vorne gerichteten Augen ergibt sich eine starke Überschneidung der Sehachsen, was ein besseres räumliches Sehvermögen bedeutet. Der Sichtwinkel der Katze beträgt 200 bis 220°.", "section_level": 2}, {"title": "Ohren.", "content": "Die Ohren der Katzen stehen aufrecht, sind spitz bis rundlich und können in verschiedene Richtungen gedreht werden. Sie verfügen über ein ausgezeichnetes Gehör. Der Frequenzbereich geht hierbei bis etwa 65.000 Hz, was den des Menschen um mehr als das Dreifache übersteigt. Die Ohren einer Katze lassen sich unabhängig voneinander über einen großen Winkelbereich drehen, wodurch es ihr möglich ist, Beutetiere akustisch zu lokalisieren und selbst bei Dunkelheit durch einen gezielten Sprung zu fangen. Die Ohrmuscheln sind mit Ohrhaaren besetzt, um das Eindringen von Fremdkörpern zu verhindern. An den Ohren lässt sich auch die Stimmung der Katze ablesen: Angelegte Ohren bedeuten Verteidigungsbereitschaft; aufrecht und neugierig nach vorne gewendet bedeutet, dass sie sich für ihre Umgebung interessiert und diese genauer beobachtet.", "section_level": 2}, {"title": "Zunge und Geschmackssinn.", "content": "Die Geschmackserkennung ist nötig, um verdorbene oder ungenießbare Nahrung zu erkennen, und muss bei Katzen präzise und schnell erfolgen, da diese ihre Nahrung nicht kauen. Die Zunge ist rau, da sie mit Papillen besetzt ist. Die zentralen Papillen sind mit Dornen besetzt, die zum Körper hin zeigen. Diese Dornen dienen zum Kämmen des Felles oder zum Abschaben des Fleisches von Knochen. Die vorderen Papillen dienen der eigentlichen Geschmackswahrnehmung. Dies betrifft vor allem sauer, salzig, bitter und umami. Katzen können süß nicht schmecken: den Tieren fehlen Teile des Gens, welches die Informationen für eine Hälfte des Erkennungsproteins für „süß“ trägt. Die Folge ist ein funktionsunfähiger Rezeptor in den Geschmacksknospen der Katzenzunge.", "section_level": 2}, {"title": "Geruchssinn.", "content": "Nur selten folgen Katzen riechend einer Spur. Ihr Geruchssinn ist weniger ausgeprägt als beispielsweise bei Hunden oder Bären.", "section_level": 2}, {"title": "Tasthaare.", "content": "Die Tasthaare (zool. Vibrissen) kennzeichnen die Katze als vorwiegend nachtaktives Tier. Katzen verfügen über Tasthaare insbesondere an der Schnauze, jedoch auch über den Augen und an den unteren Vorderläufen. Die Vibrissen werden durch Luftbewegungen in Vibrationen versetzt, die über Sinneszellen an den Tasthaarwurzeln in ein räumliches Bild der Umgebung umgesetzt werden – Katzen „sehen“ dadurch zumindest grobe räumliche Strukturen ihrer direkten Umgebung auch in völliger Dunkelheit. Die Vibrissen sind bereits bei Neugeborenen vollständig ausgebildet, was die Wichtigkeit des Tastsinnes deutlich macht.", "section_level": 2}, {"title": "Gebiss.", "content": "Ober- und Unterkiefer sind mit einem Scharniergelenk verbunden. Das Gebiss umfasst in der Regel 30 Zähne (Zahnformel: OK: 3-1-3-1; UK: 3-1-2-1); die Arten der Gattung Luchse haben im Oberkiefer nur zwei Vorbackenzähne und damit 28 Zähne (OK: 3-1-2-1; UK: 3-1-2-1; einzelne Luchse können allerdings im Unterkiefer ein- oder beidseitig zusätzlich einen weiteren Backenzahn aufweisen). Ein Diastema (eine Lücke in der Zahnreihe) lässt die Eckzähne (Canini) beim Schließen des Maules aneinander vorbeigleiten. Die langen, dolchartigen Eck- oder Fangzähne dienen zum Packen, Festhalten und Töten der Beute, die Reißzähne zum Abbeißen von Fleischstücken, die ohne weitere Zerkleinerung geschluckt werden. Die Reißzähne werden durch den vergrößerten letzten Vorbackenzahn (Prämolar) und den ersten Backenzahn (Molar) gebildet. Sie weisen zackige Spitzen auf, die beim Beißen scherenartig aneinander vorbeigleiten.", "section_level": 2}, {"title": "Krallen.", "content": "Katzen sind Zehen- sowie Kreuzgänger und haben an den Vorderpfoten fünf und an den Hinterpfoten vier Zehen. Die Krallen der Vorderpfoten sind auch kräftiger als die der Hinterpfoten. Mit Ausnahme des Geparden, der Flachkopfkatze und der Fischkatze – diese können ihre Krallen nur zum Teil einziehen – besitzen alle Katzen „ausfahrbare“ sichelförmige Krallen aus Horn. Diese Krallen werden nur bei Gebrauch (Kampf, Beutefang, Klettern) durch Anspannen bestimmter Muskeln ausgefahren. Damit sie sich beim Laufen nicht abnutzen, sondern scharf bleiben, verbleiben sie bei Nichtgebrauch in den Hautscheiden. Das unwillkürliche Ausfahren der Krallen wird durch Sehnen im Zeheninneren verhindert. Mit ihren scharfen Krallen können Katzen sehr gut Bäume hochklettern, aber zum Abstieg muss die Katze gelernt haben, ihre nach vorne gekrümmten Krallen als „Steighaken“ zu benutzen. Unerfahrene Katzen versuchen, mit dem Kopf voraus nach unten zu klettern, wobei sie schnell in Schwierigkeiten kommen können, in Panik geraten und in eine Schockstarre verfallen. Aufgrund der weich gepolsterten Zehen und der zurückziehbaren Krallen können Katzen sich gut an ihre Beute heranschleichen. Der Tastsinn an den Pfoten ist sehr stark ausgeprägt, ein Grund, weswegen Katzen Gegenstände auch mit den Pfoten untersuchen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet. In Australien und Ozeanien sind sie jedoch lediglich durch Siedler eingeführt worden. Nördlich des 70. Breitengrades kommen keine Katzen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Sozialverhalten.", "content": "Die meisten Katzenarten sind Einzelgänger. Männliche und weibliche Tiere kommen lediglich zur Paarung zusammen und trennen sich anschließend wieder. Ausnahmen bilden hier insbesondere die Löwen, die in größeren Rudeln leben, sowie kleinere Gruppen zusammenlebender Männchen bei den Geparden.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Anders als viele andere Raubtiere, die mehr oder weniger Allesfresser sind, ernähren sich Katzen fast ausschließlich von Fleisch. Sie sind hochspezialisierte Raubtiere, die ihrer Beute auflauern (Ansitzjäger) oder sich nahe an sie heranschleichen, um sie nach wenigen Sätzen oder einem kurzen Sprint zu überwältigen. Diese letztgenannte Jagdmethode ist in ganz besonderem Maße bei Geparden entwickelt, die auf das Erreichen sehr hoher Geschwindigkeiten (über 100 km/h) eingerichtet sind. Damit können sie ihre anvisierte Beute über eine Distanz von einigen hundert Metern verfolgen. Unzutreffend ist dagegen der Vergleich dieser Jagdmethode mit der Hetzjagd rudeljagender Caniden und Tüpfelhyänen: Im Gegensatz zu Hetzjägern können Geparden ihre Beute gerade nicht durch Ausdauer erschöpfen (worin das Prinzip der Hetzjagd besteht), sondern müssen sie binnen kurzer Zeit (kaum mehr als eine Minute) durch ihre höhere Geschwindigkeit einholen. In freier Natur bevorzugen die meisten Katzen lebend gefangene Beute und fressen nur gelegentlich Aas.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik der Katzen.", "content": "Man unterscheidet etwa 40 Katzenarten, die im Körperbau alle relativ ähnlich sind und äußerlich vor allem in Färbung und Größe variieren. Lediglich der Gepard weicht diesbezüglich deutlicher von anderen Katzen ab. Der einheitliche Körperbau erschwerte eine Unterteilung der Familie anhand von morphologischen Kriterien.", "section_level": 1}, {"title": "Traditionelle Systematik.", "content": "Traditionell wurden drei lebende Unterfamilien, die Großkatzen, die Kleinkatzen und die Geparde unterschieden. Der Gepard stand als eigene Unterfamilie Geparde (Acinonychinae) abseits; die Gattungen \"Panthera\" (Löwe, Jaguar, Leopard, Tiger und Schneeleopard) und die Nebelparder bildeten die Großkatzen (Pantherinae), während die übrigen Arten als Kleinkatzen (Felinae) zusammengefasst wurden. Eine weitere Unterfamilie, die heute ausgestorben ist, stellen die Säbelzahnkatzen dar. Diese Systematik beruhte auf Collier und O'Brien (\"A molecular phylogeny of the Felidae: immunological distance\", 1985) und war lange Zeit am verbreitetsten. Als wichtiges Unterscheidungskriterium dieser Unterteilung diente einerseits die Morphologie der Krallen, die bei Geparden nicht einziehbar sind und andererseits der Aufbau des Zungenbeins, das bei den Großkatzen elastisch, bei Kleinkatzen verknöchert ist. Auf diesen Unterschied führte man die Fähigkeit zu brüllen beziehungsweise zu schnurren zurück. Einige Großkatzen (Löwe, Tiger, Leopard, Jaguar) können im Gegensatz zu den Kleinkatzen brüllen. Schnurren können alle Katzen, die Großkatzen jedoch nur beim Ausatmen, die Kleinkatzen sowohl beim Ein- wie beim Ausatmen. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Fähigkeit zu brüllen nicht vom Zungenbein abhängt, sondern mit dem Aufbau des Kehlkopfes zusammenhängt.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne Systematiken.", "content": "Durch die Entwicklung von molekulargenetischen Methoden, mit deren Hilfe DNA-Sequenzen verglichen werden können, wurde erkannt, dass die herkömmliche Dreiteilung der Katzen nicht die tatsächlichen Verwandtschaftsverhältnisse widerspiegelt. An der Monophylie (alle Untergruppen entstammen einer Stammform) der Katzen gibt es keine Zweifel. Folgende Gattungen und Arten werden zu den Katzen gezählt: So stellte sich heraus, dass die Geparde keine eigene Unterfamilie bilden, sondern eng mit den Pumas verwandt sind und damit zu den Kleinkatzen zählen. Den Analysen zufolge unterteilen sich die rezenten Katzenarten in acht Hauptlinien, die sich vermutlich in der hier aufgelisteten Reihenfolge vom Hauptzweig abspalteten. Die erste Abspaltung, die der Großkatzen, erfolgte wahrscheinlich vor etwa 10,8 Millionen Jahren, während die jüngste, die Aufspaltung in Hauskatzen-Linie und Bengalkatzen-Linie, wohl vor etwa 6,2 Millionen Jahren stattfand. Relativ unsicher ist die Zugehörigkeit der Bergkatze zur Ozelot-Linie.", "section_level": 2}, {"title": "Evolution.", "content": "Die Katzen stammen nach heute gängiger Meinung von den Vorfahren der Schleichkatzen oder verwandten Formen aus der Gruppe der katzenartigen Raubtiere ab. Noch vor dem Auftreten der eigentlichen Katzen existierten die Nimraviden oder Scheinsäbelzahnkatzen, die sehr an Katzen erinnern, heute aber in eine eigene Familie (Nimravidae) gestellt werden. Sie gelten als Schwestergruppe der Felidae und nicht als deren Vorfahren. Die ältesten Fossilfunde von Katzen sind etwa 30 Millionen Jahre alt und stammen aus dem Oligozän von Europa, als mit \"Proailurus\" der erste bekannte Vertreter der Felidae erschien. Er war etwas größer als eine Hauskatze und jagte in den tropischen Wäldern. Vor etwa 20 Millionen Jahren steht \"Pseudaelurus\" an der Spitze der Evolutionslinien der Katzen, deren zwei Hauptlinien die Säbelzahnkatzen (Machairodontinae) und die Vorfahren der rezenten Katzen (Pantherinae und Felinae) waren. Die Angehörigen der Säbelzahnkatzen-Linie sind ausgestorben. Vor etwa 10.000 Jahren verschwanden die letzten Vertreter mit den Gattungen \"Homotherium\" und \"Smilodon\". Aus der zweiten Evolutionslinie entwickelten sich die heutigen Katzen. Alle heutigen Katzenarten gehen auf einen gemeinsamen Vorfahren zurück, der vor 10 bis 15 Millionen Jahren lebte. Die ausgestorbenen Metailurini, zu denen etwa \"Dinofelis\" zählt, wurden früher zu den Säbelzahnkatzen gerechnet, zählen heute aber für gewöhnlich zu den felinen Katzen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung, Geschichte, Kultur.", "content": "Fast alle Katzenarten sind in ihrem Bestand gefährdet. Neben dem Verlust an Lebensraum leiden die Populationen an der Bejagung für den Fellhandel oder für die Traditionelle Chinesische Medizin oder wegen Konflikten mit der Nutztierhaltung. Die Hauskatze lebt seit mehreren tausend Jahren in der Gesellschaft des Menschen. Sie hat dort von der Mythologie über zahlreiche Redensarten (\"wer mit der Katze geeggt hat, weiß, wie sie zieht\") bis hin zur Belletristik und den Bildenden Künsten eine Spur gezogen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Katzen (Felidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Raubtiere (Carnivora) innerhalb der Überfamilie der Katzenartigen (Feloidea). Sie sind auf allen Kontinenten außer Ozeanien und Antarktika verbreitet und nahezu ausschließlich Fleischfresser. Eingeteilt werden sie in Großkatzen (wie beispielsweise Löwe, Tiger und Leopard) und Kleinkatzen (etwa Wildkatze, Luchs und Ozelot), wobei zu den Kleinkatzen auch große Vertreter wie der Puma und – nach neueren molekulargenetischen Erkenntnissen – der Gepard gehören. Mit der von der afrikanischen Falbkatze abstammenden Hauskatze wurde ein Vertreter der Familie durch Domestizierung zu einem Begleiter des Menschen.", "tgt_summary": "猫科包括狮子、老虎和豹等动物,是食肉目的9个科中最具肉食性的哺乳动物。第一种的猫科动物出现于渐新世,人们更熟悉的家猫和人类在一万年前开始有关连。家猫的野生种亲戚野猫,仍然生存在欧洲、非洲和亚洲东部等地,虽然栖地破坏限制了其居住范围。", "id": 2331963} {"src_title": "Bradykardie", "tgt_title": "心跳过缓", "src_document": [{"title": "Physiologie.", "content": "Beim herzgesunden Menschen wird die Frequenz der Herzschläge durch das Erregungsleitungssystem des Herzens gesteuert. Die Frequenz der Herzschläge, zu bestimmen durch Tasten des Pulses, hängt u. a. vom körperlichen Belastungsniveau ab. Üblicherweise fällt die Herzfrequenz nicht unter 40 Schläge pro Minute, Ausnahmen bilden gut trainierte Ausdauersportler, bei denen eine niedrigere Frequenz in Ruhe durchaus als normal angesehen werden kann, sofern die Herzfrequenz unter Belastung adäquat ansteigt. Es liegt dann eine gesteuerte Bradykardie (Sinusbradykardie) vor. Außerdem ist der Puls im Liegen meistens niedriger als im Sitzen. Der Artikel Sportherz beschreibt die normale Anpassung des Herzens an Ausdauertraining. Da ein Sportherz mit Bradykardie, linksseitiger Hypertrophie (Zunahme der Herzmuskelmasse) und Vergrößerung des Herzvolumens einhergeht, kann ein Sportherz jedoch eine krankhafte Veränderung des Herzens überdecken, so dass unter Umständen die Diagnose einer Herzerkrankung ausbleibt. Auf der anderen Seite gilt es als ausgeschlossen, dass sportliche Betätigung ein gesundes Herz schädigen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Pathophysiologie.", "content": "Krankhafte Ursachen für eine Bradykardie sind nur durch ein Ruhe-EKG identifizierbar. Hierzu zählen Neben einer Erkrankung des Herzens wie einer koronaren Herzerkrankung können Medikamente (Betablocker, Clonidin, Verapamil, Diltiazem, Digitalis) häufig ursächlich sein. Auch ein erhöhter Hirndruck verursacht häufig eine Bradykardie.", "section_level": 1}, {"title": "Symptomatik.", "content": "Von Beschwerdefreiheit bei leichter Bradykardie über Leistungsminderung bis hin zu Ohnmachtsanfällen (Synkopen), Verschlechterung (Dekompensation) einer bestehenden Herzinsuffizienz oder auch Herzstillstand mit Tod kann die Ausprägung von Beschwerden sehr unterschiedlich sein.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die sicherste Methode zur Diagnostik einer Bradykardie bietet das EKG. Phasen langsamen Herzschlages lassen sich im Langzeit-EKG erfassen. Sind weniger Pulsschläge zu tasten als im EKG zu zählen, spricht man von einem Pulsdefizit. Im Rahmen einer pulsoximetrischen Überwachung wird die Pulsfrequenz immer mit ausgegeben, diese Methode ist aber fehleranfällig, da nur der Puls, nicht jedoch die elektrische Herzaktion gezählt wird. Auch mit Ultraschall kann durch Dopplersonographie die Herzfrequenz bestimmt werden. Nicht zuletzt kann man das Herz abhören (Auskultation).", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Kommen Medikamente als Ursachen einer dauerhaften oder rezidivierend auftretenden, krankhaften Bradykardie nicht in Frage, ist die Implantation eines Herzschrittmachers notwendig. Überbrückend kann auch eine passagere Variante mit wenig Aufwand gelegt werden. Medikamentöse Maßnahmen wie die Gabe von Parasympatholytika (z. B. Atropin) oder Sympathomimetika (z. B. Adrenalin) kommen nur in Notfallsituationen zur Überbrückung in Betracht. Gegebenenfalls ist eine Herzdruckmassage erforderlich. Ein Schrittmacher ist bei rein nächtlich im Schlaf auftretenden Verlangsamungen des Herzschlages auch bei extrem niedrigen Herzfrequenzwerten in der Regel nicht indiziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bradykardie () ist ein verlangsamter Herzschlag und bezeichnet in der Medizin beim erwachsenen Menschen eine Herzschlagfrequenz unter 60 Schlägen pro Minute. Das Gegenteil von Bradykardie nennt man Tachykardie: beim erwachsenen Menschen eine Pulsfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute in Ruhe.", "tgt_summary": "Bradycardia is a condition wherein an individual has a slow heart rate, typically defined as a heart rate of under 60 beats per minute (BPM) in adults. Bradycardia typically does not cause symptoms until the rate drops below 50 BPM. When symptomatic, it may cause fatigue, weakness, dizziness, sweating, and at very low rates, fainting.", "id": 2090816} {"src_title": "Ministerpräsident (Polen)", "tgt_title": "波兰总理", "src_document": [{"title": "Kompetenzen und Befugnisse.", "content": "Laut Artikel 148, 149 und 161 der aktuellen Verfassung von 1997 hat der Ministerpräsident die folgenden Kompetenzen und Befugnisse:", "section_level": 1}, {"title": "Ernennung und Wahl.", "content": "Laut Artikel 154 der Verfassung bestimmt der Präsident der Republik Polen den Ministerpräsidenten, welcher darauffolgend die Mitglieder des Ministerrates vorschlägt. Der Präsident muss innerhalb von 14 Tagen nach der Konstituierung des Sejm den Ministerpräsidenten und die Mitglieder des Ministerrates zusammen einberufen, um deren Eid abzunehmen. Innerhalb von 14 Tagen nach der Berufung durch den Präsidenten stellt der Ministerpräsident dem Sejm das Arbeitsprogramm des Ministerrates vor und beantragt, ihm das Vertrauen auszusprechen. Das Vertrauen wird vom Sejm mit absoluter Stimmenmehrheit in Anwesenheit von mindestens der Hälfte der gesetzlichen Abgeordnetenzahl ausgesprochen. Wird der Ministerpräsident nicht vom Präsidenten innerhalb der Frist einberufen oder wird ihm durch den Sejm nicht das Vertrauen ausgesprochen, so wählt der Sejm nach Ablauf der beiden 14-tägigen Fristen ebenfalls innerhalb von 14 Tagen einen Ministerpräsidenten und die von ihm vorgeschlagenen Mitglieder des Ministerrates mit absoluter Stimmenmehrheit. Danach beruft der Präsident wiederum den Ministerpräsidenten und die Mitglieder des Ministerrates zusammen ein, um deren Eid abzunehmen. Tritt ein neugewählter Sejm zusammen, dann muss der bisher amtierende Ministerpräsident laut Artikel 162 der Verfassung den Rücktritt des Ministerrates anbieten. Der Präsident nimmt daraufhin den Rücktritt des Ministerrates entgegen und verpflichtet ihn die Amtsgeschäfte bis zur Berufung des neuen Ministerrates weiterzuführen. Der Präsident kann die Annahme des Rücktritts des Ministerrates auch verweigern, wenn der Ministerpräsident zusätzlich seinen eigenen Rücktritt anbieten sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Amtseid.", "content": "Der Ministerpräsident, seine Stellvertreter und die Minister haben laut Artikel 151 der Verfassung vor dem Präsidenten der Republik Polen folgenden Eid zu leisten: Dem Eid kann außerdem noch folgender Satz hinzugefügt werden:", "section_level": 1}, {"title": "Misstrauensantrag und Rücktritt.", "content": "Die Vorgaben für einen Misstrauensantrag sind im Artikel 158 der Verfassung festgelegt. Demnach können mindestens 46 Abgeordnete einen Misstrauensantrag im Sejm stellen und müssen dabei zugleich einen neuen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten benennen. Der Antrag gilt als angenommen, wenn die Mehrheit der gesetzlichen Zahl der Abgeordneten dafür gestimmt hat. Ein Antrag kann frühestens 7 Tage nach Einbringung zur Abstimmung gestellt werden. Ein erneuter Antrag ist frühestens 3 Monate nach Einbringung des vorigen Antrags möglich. Bei einem erfolgreichen Misstrauensvotum muss dann die gesamte Regierung zurücktreten und der Präsident bestimmt den neuen Ministerpräsidenten. Dieser muss sich dann mit seinem Kabinett im Sejm der Vertrauensfrage stellen. Sollte keine neue Regierung das Vertrauen des Sejm erhalten, müssen Neuwahlen stattfinden, welche durch den Präsidenten angesetzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ministerpräsident von Polen (polnisch \"Prezes Rady Ministrów\" – Vorsitzender des Ministerrates, kurz \"Premier\", im Ausland daher oft \"Premierminister\" genannt) ist der Chef der Regierung. Amtierender Ministerpräsident ist Mateusz Morawiecki.", "tgt_summary": "波兰总理,正式名称为“部长会议主席”(),是波兰的政府首脑,总理一般是从两院制国会的下院——波兰共和国下议院多数党成员中产生,由波兰总统任命。总理向总统提名内阁成员名单,由总统任命。波兰议会随后会对内阁进行信任投票,支持票数过半后内阁成员正式就职。现任总理是法律与公正党的马特乌什·莫拉维茨基,自2017年12月11日就任。", "id": 2672919} {"src_title": "Bergulme", "tgt_title": "光榆", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Bergulme wächst als sommergrüner Baum, sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 Meter und Stammdurchmesser von bis zu 3 Meter. Ihre Knospen sind groß und behaart, ebenso die jüngeren Zweige. Die Laubblätter der Bergulme sind, wie bei allen mitteleuropäischen Ulmenarten, asymmetrisch, veränderlich, 8 bis 20 cm lang, größere Blätter sind oft dreispitzig, sie sind in der Mitte am breitesten, häufig mit 13 bis 20 Nervenpaaren, oberseits eher rau, unterseits kurzhaarig. Die Blütezeit reicht von März bis April. Die Blüten stehen ungestielt an blattlosen Kurztrieben in kleinen knäueligen trugdoldigen Blütenständen. Die zwittrigen Blüten besitzen ein fünfspaltiges, meist rotes Perigon. Die Fruchtreife von April bis Mai. Der oft länger grün bleibende Samen liegt in der Mitte der Frucht, umgeben von einem Flügel. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Berg-Ulme kann bis 400 Jahre alt werden. Die Umtriebszeit in der Forstwirtschaft beträgt 120 bis 140 Jahre. Stamm und Äste werden mehrfach übergipfelt durch Seitensprosse (Verzweigung sympodial monochasial). Die Laubblätter ebenso wie die Seitenzweige sind zweizeilig angeordnet (Lichtschutz). Bei den Ulmen wird die Photosynthese im Frühjahr, bevor die Laubblätter erscheinen, schon von den blattartigen Flügeln der heranreifenden grünen Früchte übernommen. Bergulmen haben in der Jugend ein Pfahlwurzelsystem. Im Alter bildet sich ein Senkerwurzelsystem mit einer Tendenz zur Herzwurzel (viele Senker aus flach bis schräg streichenden Hauptwurzeln) aus. Die Wurzeln bilden eine Arbuskuläre Mykorrhiza aus, frühere Angaben über eine Ektomykorrhiza wurden nicht bestätigt. Die Blütenknospen überwintern. Blütenökologisch handelt es sich um den „vorlaufend“, d. h. vor dem Laubaustrieb erscheinenden und windblütigen „Hängeblütigen Typ“. Reste von Pollenkitt, wie er für die Insektenbestäubung üblich ist, sind vorhanden. Die Blüten sind streng vormännliche Zwitterblüten. Reste von Nektardrüsen produzieren am Grunde der Staubblätter Spuren von Nektar, so dass auch an dieser Stelle die prinzipielle Anlage zur Insektenbestäubung zu erkennen ist. Der Pollen ist zudem eine wichtige Bienennahrung im Frühjahr. Die Blühfähigkeit der Bergulme beginnt nach 30 bis 40 Jahren. Die Flügelfrüchte sind Gleitflieger mit einer Sinkgeschwindigkeit von 0,67 m/s. Sie werden nur bei starkem Wind weit forttransportiert. Auch durch Wasserhaftung an Tieren ist Ausbreitung möglich. Die frühe Fruchtreife wird durch die in den heranreifenden Früchten stattfindende Photosynthese ermöglicht. Die Samen sind Lichtkeimer, aber nur wenige Tage keimfähig. Die Raupen folgender Schmetterlingsarten sind von der Bergulme als Nahrungsquelle abhängig (Auswahl):", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Bergulme ist fast über ganz Europa verbreitet, von Mittelspanien, Italien und Südosteuropa bis Südskandinavien, von den Britischen Inseln bis zum Ural. Sie ist vom Tiefland bis in eine Höhenlage von etwa 1300 Metern anzutreffen. In den Allgäuer Alpen steigt sie bis zu einer Höhenlage von 1500 Metern auf. Die Berg-Ulme kommt zerstreut in Schluchtwäldern und schattigen Hangwäldern vor. Sie bevorzugt sickerfeuchte, nährstoff- und basenreiche, auch bewegte Lehm- und Tonböden. Nach Ellenbergs Zeigerwerten ist sie ein Mäßigwärmezeiger, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger, an stickstoffreichen Standorten wachsend und eine Verbandscharakterart der Linden-Ahorn und Ahorn-Buchen-Mischwälder (Tilio platyphylli-Acerion pseudoplatani).", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Das bekannte Ulmensterben wird durch den Schlauchpilz \"Ophiostoma ulmi\" verursacht. Er lebt in den Tracheen der jüngsten Jahresringe und regt zur Verthyllung an, die zur Verstopfung der Tracheen und damit zum Absterben des Baumes führt. Der Pilz wird durch einen Borkenkäfer, den Ulmensplintkäfer (\"Scolytus scolytus\") übertragen, vor allem, wenn die Bäume – wie in Anpflanzungen an Straßen – ungünstige Standortbedingungen haben und eng beisammenstehen. Die Krankheit wird durch Grundwasserabsenkung deutlich gefördert. Erkrankte Äste (oder auch die ganzen Bäume) sollten sofort beseitigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Auch als Alleebaum wird sie gepflanzt. Mancherorts zählen Bergulmen zum Großgrün in städtischen Anlagen. Zahlreiche alte Bergulmen sind als Naturdenkmale geschützt, beispielsweise eine Bergulme in der Altstadt von Gotha (Lutherstraße). Das elastische und zähe Holz der Berg-Ulme zeigt eine schöne Maserung. Es ist unter der Bezeichnung „Rüster“ im Handel und liefert vor allem Furnier für Möbel und den Innenausbau. Auch zum Drechseln wird es verwendet. Das Kernholz der Bergulme ist blassbraun, das schön gezeichnete Holz wird oft auch als „Rüster“ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der älteste, dickste und größte Baum der Art in Europa war die „Bergulme am Grenzhammer“ im thüringischen Ilmenau, die 2015 einem Unwetter zum Opfer fiel. Nach bisherigen Erkenntnissen war sie die einzige, die gegen den Pilzbefall immun war, welcher durch den Ulmensplintkäfer hervorgerufen wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bergulme (\"Ulmus glabra\", Syn.: \"Ulmus scabra\", \"Ulmus montana\" ) ist ein großer Baum aus der Gattung der Ulmen (\"Ulmus\") und gehört in die Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae). Die Bergulme wurde 1992 zum Baum des Jahres gewählt.", "tgt_summary": "光榆(学名:\"Ulmus glabra\"),又名无毛榆、苏格兰榆(Scotch elm、Scots elm),是榆属下的一种大型落叶乔木,高度可达40米,分布于爱尔兰到乌拉尔山脉的广大欧洲山区,向北分布范围可达北纬67度,是欧洲常见的一种榆树。", "id": 2426430} {"src_title": "Db2", "tgt_title": "IBM DB2", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Das Datenbankmanagementsystem DataBase 2 (Db2) wird von IBM für verschiedene Plattformen vertrieben: Es gibt die Produktlinie für IBM-Mainframes, auf denen sich aus dem Betriebssystem VSE über MVS und OS/390 das System für z/OS entwickelt hat. Eine andere Linie entstand ursprünglich für das Betriebssystem OS/2. Diese Software ist in der Programmiersprache C geschrieben und bildete die Basis für die Varianten in den Betriebssystemen Linux, Unix und Windows (LUW). Eine Variation ist eine in das Betriebssystem IBM i integrierte Lösung für IBM-Midrangesysteme (heutige Maschinenbezeichnung System i). Die vierte Produktlinie betrifft die Betriebssysteme VSE und VM. Für diese gibt es zwar noch Support, aber keine neuen Versionen mehr. IBM rät den Kunden den Wechsel auf andere Plattformen. Aktuell sind die Versionen: Db2 verwaltet Daten in Tables und speichert sie in Tablespaces. Db2 unterstützt neben den Standard-SQL-Datentypen auch binäre Datentypen (Text, Töne, Bilder, Videos, XML-Daten). Seit Februar 2006 gibt es eine kostenlose Version für Windows und Linux mit den folgenden Einschränkungen gegenüber den kommerziellen Versionen: Diese Version hat keine Einschränkungen hinsichtlich der Größe der Datenbank und der Anzahl der Benutzer, ohne zusätzlichen Wartungsvertrag gibt es jedoch keine Replikation, 24/7-Support und komfortable Updates. Um bei der Ausführung von DB-Zugriffen optimale Performance zu erzielen, wird ein sog. Optimizer eingesetzt, ein kostenbasierter Anfrageoptimierer, welches bei der Programmvorbereitung den Zugriff auf die betreffenden Tabellen festlegt. Dies beruht unter anderem auf den sogenannten Tabellenstatistiken, die mit dem Tool RUNSTATS periodisch aktualisiert werden können, berücksichtigt aber auch andere Kennwerte wie z. B. die Anzahl der CPUs und Hilfs-CPUs, den Systemzustand, die verfügbare Speichermenge und die physische Verteilung der Daten. Der Datenzugriff der Anwendungsschicht erfolgt mit SQL, das weitgehend dem ANSI-SQL entspricht. Zugriffe auf gespeicherte Daten können daher aus vielen Programmiersprachen heraus mit eingebettetem SQL erfolgen. Db2 kann auch als eingebettetes Datenbanksystem eingesetzt werden. Im April 2007 hat IBM eine Kooperation mit MySQL AB angekündigt, um das Db2 UDB for iSeries als Database-Engine für MySQL verfügbar zu machen. Dadurch kann die Open-Source-Datenbank MySQL auch auf dem System i5 eingesetzt werden. IBM erhofft sich davon, neue Einsatzbereiche des Systems i5 für MySQL- und PHP-Anwendungen zu eröffnen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften (Db2 z/OS).", "content": "Das System erlaubt derzeit Tablespaces mit einer maximalen Größe von 128 Terabyte. Die Administration auf Mainframes erfolgt in der Regel mittels Batchjobs, wobei zwischen Db2 Utilities (RUNSTATS, COPY, REORG usw.) und DBA-Jobs unterschieden wird (SQL wird mittels DSNTIAD in einem TSO-Backgroundjob durchgeführt). Kleinere Arbeiten werden oft auch am TSO-Terminal mittels SPUFI oder QMF (Query Management Facility) unter ISPF durchgeführt. Größere Mainframeumgebungen verwenden \"Db2 Data Sharing\", wobei die Funktionalität des Parallel Sysplex der zSeries-Rechner voll genutzt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften (Db2 LUW).", "content": "Das Db2 UDB für Linux, Unix und Windows wird oft als Db2 LUW abgekürzt. Es wird mit CLI-Befehlen in der Kommandozeile administriert oder graphisch über die Steuerzentrale (Control Center (Db2cc)). Die graphische Oberfläche wurde ab der Version 10.1 abgelöst. Stattdessen kann der IBM Data Server Manager benutzt werden. Das sogenannte Db2-EEE (sprich „triple E“, oder „trippel-Ih“) – ab der Version 8 „DPF“ (distributed partitioning feature) genannt – ist für größere Umgebungen, wobei die Datenbankpartitionen über mehrere Rechner (Nodes) verteilt werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Komponenten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Komponenten (Db2 z/OS).", "content": "Liste der Systemkomponenten eines Db2-Systems für z/OS und OS/390. Die Unterschiede zwischen OS/390 und z/OS sind relativ gering, daher muss (bezüglich der Db2-Komponenten und -Funktionen) nicht näher unterschieden werden, auf welchem dieser beiden Betriebssysteme Db2 installiert ist. Im Folgenden soll z/OS als Synonym für „z/OS oder OS/390“ verwendet werden. Das Db2 für z/OS ist für eine optimale Nutzung der Betriebssystem- und Hardware-Komponenten ausgerichtet. Um die Zusammenhänge zu verdeutlichen, wurden in dieser Liste auch einige Begriffsdefinitionen von Hardware-Komponenten aufgeführt, die nicht Bestandteil des Db2-Systems im engeren Sinne sind.", "section_level": 2}, {"title": "Komponenten (Db2 LUW).", "content": "Das Db2 UDB für Linux, Unix und Windows wird oft als Db2 LUW abgekürzt. Im Gegensatz zum Db2 z/OS bietet die IBM die wichtigsten Manuals für Db2 V9 LUW in deutscher Sprache an. Auch die Fehler- und Hilfetexte werden – eine Installation mit Sprachauswahl deutsch vorausgesetzt – in deutsch ausgegeben. Dabei werden auch die Namen der Db2-Systemkomponenten in deutschen Begriffen angegeben. Das mag den ersten Einstieg erleichtern, da man sich nur die deutschen Begriffe merken muss. Wenn man jedoch die weiteren Details des Systems verstehen will, dann ist man auf die übrigen nicht ins Deutsche übersetzen Manuals und die sonstige englischsprachige Literatur z. B. die Redbooks angewiesen. Zum anderen werden verständlicherweise im Db2-Katalog nur die originalsprachlichen Begriffe verwendet. Folglich führt kein Weg daran vorbei, sich auch die englischen Begriffe zu merken. In der nachfolgenden Begriffsdefinition werden zuerst die englischen Begriffe, danach die von der IBM verwendeten deutschen Übersetzung angegeben gefolgt von ihrer Erläuterung.", "section_level": 2}, {"title": "Tools.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tools (Db2 z/OS).", "content": "Tools, die unter der ISPF-Benutzeroberfläche laufen: Tools, die auf einem Client z. B. unter Windows laufen und über Db2-Connect auf den Db2-Datenbankserver zugreifen:", "section_level": 2}, {"title": "Skalierbarkeit (Db2 LUW).", "content": "Das DBMS kann auf unterschiedlichen Hardware-Konfigurationen installiert werden. Wenn ein kleines Datenvolumen verwaltet werden soll und nur wenige Transaktionen ihre Anforderungen an das DBMS stellen, dann ist eine Installation auf einer Einzelprozessormaschine eine kostengünstige Lösung. Bei einer größeren Anzahl von zu bearbeitenden Transaktionen wäre eine Mehrprozessormaschine die nächstgrößere Einheit zur Leistungssteigerung. Das System kann die Evaluierung einer einzigen Abfrage auf mehreren Prozessoren parallel bearbeiten. Dadurch wird sowohl die Bewältigung des gesamten Transaktionsvolumens als auch die Ausführung einzelner verarbeitungsintensiver Abfragen beschleunigt. Es sind jedoch nicht alle Abfragen für eine Parallelisierung geeignet. Das DBMS verwaltet die Verteilung der Arbeitsschritte auf die einzelnen Prozessoren (Symmetrisches Multiprozessorsystem). Diese Hardware-Konfiguration wird auch als Shared-everything Architecture bezeichnet, denn die einzelnen Prozessoren müssen sich alle anderen Hardware-Komponenten miteinander teilen. Wenn sich die Nutzung der anderen Hardware-Komponenten (Plattenspeicher, Controller, Arbeitsspeicher) als Engpass herausstellt, dann kann die Leistung weiter gesteigert werden durch eine Verteilung des DBMS auf mehrere Einzelprozessormaschinen. Diese Hardware-Konfiguration wird auch als Shared Nothing Architecture bezeichnet, da jeder Prozessor seinen eigenen Hauptspeicher, Controller und Plattenspeicher besitzt. Wenn das DBMS auf mehreren Rechnerknoten installiert wird, dann muss eine Datenbankpartitionierung eingesetzt werden. Das bedeutet, dass auf jedem Rechnerknoten eine (oder auch mehrere) Datenbankpartition eingerichtet wird. Ein einzelnes DBMS kann auf maximal 512 Rechnerknoten installiert werden. Um die maximale Hardware-Leistung für ein DBMS zur Verfügung zu stellen, können für die einzelnen Rechnerknoten Mehrprozessormaschinen gewählt werden. Eine solche Hardware-Architektur wird auch als SMP-Cluster bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Partitionierung.", "content": "Db2 bietet verschiedene Konzepte, um die Administration großer Datenmengen zu erleichtern und die Zugriffsperformance durch Parallelverarbeitung zu erhöhen. Eines dieser Konzepte ist die Partitionierung.", "section_level": 1}, {"title": "Datenbankpartitionierung.", "content": "Datenbankpartitionierung gibt es nur für Db2 LUW. Es \"muss\" eingesetzt werden, wenn eine Db2-Instanz auf mehreren Rechnerknoten installiert wird. Auf jedem Rechnerknoten muss mindestens eine Datenbankpartition eingerichtet werden. Es \"kann\" auch eingesetzt werden, wenn die Db2-Instanz auf nur einem Rechnerknoten installiert ist. Bei einer Installation auf einem Rechnerknoten lohnt sich die Datenbankpartitionierung vor allem dann, wenn auf diesem mehrere Festplatten installiert sind. Auf jeder Festplatte kann eine eigene Datenbankpartition eingerichtet werden. Auf diese Weise kann eine gleichmäßige Verteilung der Daten auf mehrere Festplatten erreicht werden. Durch die Parallelisierung der Plattenzugriffe kann schneller auf die Daten zugegriffen werden. Nachdem die Datenbankpartitionen definiert sind, müssen diese zu Partitionsgruppen zusammengefasst werden. Eine Partitionsgruppe kann aus einer oder aus mehreren Datenbankpartitionen bestehen. Eine Datenbankpartition kann mehreren Partitionsgruppen angehören. Die Partitionsgruppen dürfen sich überschneiden. Beispiel: Es gibt die Datenbankpartitionen p1 bis p9 Es werden die Partitionsgruppen g1 bis g6 eingerichtet: g1 = ( p1 ) g2 = ( p2 ) g3 = ( p3, p4, p5 ) g4 = ( p3, p4, p5, p6, p7 ) g5 = ( p6, p7, p8, p9 ) g6 = ( p9 ) Beim Erstellen eines Tabellenbereichs (Tablespace) muss in dieser Umgebung immer mit angegeben werden, in welcher Partitionsgruppe der Tabellenbereich erstellt werden soll. Im Beispiel können Tabellenbereiche für kleinere Tabellen in den Partitionsgruppen g1 und g2 angelegt werden. Tabellenbereiche für größere Tabellen können z. B. in der Partitionsgruppe g4 erstellt werden. Alle Tabellen, die in diesem Tabellenbereich erstellt werden, werden automatisch in allen Datenbankpartitionen der benannten Gruppe erstellt. So können die Daten einer Tabelle auf mehrere Rechnerknoten verteilt werden. Die Verteilung erfolgt implizit durch Generierung eines Partitionsschlüssels mittels eines Hash-Algorithmus. Das System wählt selbst die Spalten aus, die zur Generierung des Hash-Schlüssels herangezogen werden. In den meisten Fällen wird der Primärschlüssel oder ein Teil davon genommen. Wenn die Tabelle ohne Primärschlüssel definiert wird, dann wird die erste Tabellenspalte genommen. Mit dem Administrationswerkzeuge SQLUGTPI kann die Verteilungszuordnung überprüft und ggf. geändert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Tabellenpartitionierung.", "content": "Tabellenpartitionierung ist eine Funktion, die im Db2 z/OS ab der Version 8 genutzt werden kann. Beim Db2 LUW steht sie ebenfalls ab der Version 8 zur Verfügung. In der englischen Literatur werden dafür die Begriffe ‚table-controlled partitioned', ‚table partitioned‘ oder auch ‚data partitioned‘ verwendet. Bei der Tabellenpartitionierung wird beim Erstellen einer Tabelle festgelegt, wie viele Partitionen diese Tabelle haben soll und nach welchem Verteilungskriterium die Daten auf die einzelnen Partitionen aufgeteilt werden. Dabei kann für jede Tabellenpartition ein anderer Tabellenbereich (Tablespaces) angegeben werden. Wenn die Tabellenbereiche auf unterschiedlichen Speicherplatten angelegt wurden, dann kann damit eine Parallelisierung (und damit Beschleunigung) der Plattenzugriffe erreicht werden. Die Zuordnung der Daten zu den einzelnen Partitionen muss bei der Tabellendefinition explizit angegeben werden. Beispiel 1: create table t1 (verkaufsdatum date, umsatz decimal(10,2)) in ts1, ts2, ts3, ts4, ts5 partition by range(verkaufsdatum) (starting from ('01.01.2007') ending at ('31.12.2007') every (3 month)); ts1 bis ts5 sind die bereits vorhandenen Tabellenbereiche. Beispiel 2: create table t1 (verkaufsdatum date, umsatz decimal(10,2)) partition by range(verkaufsdatum) ( starting from ('01.01.2007') ending at ('31.01.2007') in ts1, Bei der zweiten Variante kann eine Ungleichverteilung der Daten explizit berücksichtigt werden. Die Partitionierungsgrenzen können nachträglich geändert werden. Es können weitere Partitionen hinzugefügt werden und einzelne Partitionen gelöscht werden. Bei Db2 z/OS können ab der Version 8 alle Indices, die zu dieser Tabelle definiert werden, ebenfalls partitioniert werden. Wenn ein Index auch partitioniert wird, dann wird er nach denselben Kriterien partitioniert wie die Tabelle. Es kann der Primärschlüssel, die Partitionierung und die Sortierreihenfolge der Sätze im Tabellenbereich (CLUSTER-Order) unabhängig voneinander gewählt werden. Wenn alle Indices einer partitionierten Tabelle ebenfalls partitioniert sind, dann wird dadurch eine völlige Unabhängigkeit der einzelnen Tabellenpartitionen hergestellt. Eindeutige (UNIQUE) Indices können allerdings nur dann partitioniert werden, wenn sie alle partitionierenden Spalten enthalten; dies muss bei der Wahl des primary key berücksichtigt werden. Es kann dann eine Partition administriert werden (z. B. LOAD REPLACE, RECOVER, REORG, COPY) während auf den anderen Partitionen gleichzeitig Programme aktiv sind. Voraussetzung ist allerdings, dass die Programme so parametrisiert werden können, dass die nur auf die Daten bestimmter Partitionen zugreifen. Im Beispiel oben kann die Partition in ts1 mit LOAD REPLACE geladen werden, während ein Programm die Daten vom Dezember in ts5 verarbeitet. Bei Db2 LUW Version 9 kann ein Index nicht partitioniert werden. Er kann lediglich in einem eigenen Tabellenbereich angelegt werden. Eine völlige Isolierung der einzelnen Tabellenpartitionen (aus Sicht der Administration) wie bei Db2 z/OS ist daher in der Db2 LUW Version 9 nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Indexpartitionierung.", "content": "Dieses Konzept war bei Db2 z/OS bis zur Version 7 die einzige Möglichkeit der Partitionierung von Daten. Dieses Konzept ist aus Kompatibilitätsgründen noch in der aktuellen Version enthalten, doch wird vom Hersteller empfohlen, auf die Tabellenpartitionierung zu wechseln. In der englischen Literatur werden dafür die Begriffe ‚index partitioned‘ oder – um es noch deutlicher auszudrücken – ‚index-controlled partitioned‘ verwendet. Bei der Indexpartitionierung wird bei der Definition eines Tabellenbereiches die \"Anzahl\" der Partitionen festgelegt. In diesem Tabellenbereich kann nur eine einzige Tabelle angelegt werden. Bei der Indexdefinition wird der \"Verteilschlüssel\" festgelegt, nach dem die Daten auf die einzelnen Partitionen aufgeteilt werden. Dieser Index bestimmt gleichzeitig die Sortierreihenfolge (Cluster-Order) der Daten und er wird selbst nach dem gleichen Verteilschlüssel partitioniert gespeichert. Beispiel: create tablespace ts1 numparts 5 in db01; create table t1 ( ID integer not null, create index i1 on t1 (verkaufsdatum) cluster ( part 1 values ('31.01.2007'), In dem Beispiel ist db01 der Name der Datenbank, ts1 der Name des Tabellenbereichs, t1 der Name der Tabelle und i1 der Name des Index. Der Tabellenbereich wird für 5 Partitionen definiert. Die Partitionsobergrenzen werden bei der Indexdefinition festgelegt. Der Nachteil bei der Indexpartitionierung ist, dass alle weiteren Indizes nicht partitioniert werden können. Dadurch ist eine separate Administration einzelner Partitionen stark eingeschränkt. Außerdem sind der Partitionierungsschlüssel und die Cluster-Reihenfolge untrennbar miteinander verbunden. Bei der Tabellenpartitionierung können diese Elemente unabhängig voneinander bestimmt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Index-Typen.", "content": "Indices können in Db2 z/OS sowie in Db2 LUW ab Version 9.7 partitioniert werden. In Db2 LUW bis und mit V9.5 ist die Partitionierung von Indices nicht möglich. Die nachfolgenden Ausführungen über Indexpartitionierung beziehen sich also auf Db2 z/OS und Db2 LUW ab 9.7. Durch die Einführung der Tabellenpartitionierung der Db2 z/OS V8 sind vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für das Index-Design entstanden. Die in der Literatur verwendeten englischen Begriffe sollen den deutschen Begriffen – falls vorhanden – zugeordnet werden und kurz beschrieben werden. Eigenschaften von Indices, die zu partitionierten Tabellen erstellt werden Bei der in früheren Db2-Versionen verwendeten Indexpartitionierung einer Tabelle konnte nur der Cluster-Index partitioniert werden. Das ist der Typ *1. Indices vom Typ *1 können natürlich in der aktuellen Version auch erstellt werden. Wenn zu einer partitionierten Tabelle weitere Secondary Indices erstellt werden sollten, dann konnten diese bis zur Version 7 nur ohne Partitionierung, also als *2 oder *3 erstellt werden. Ab der Version 8 können alle Indices zu einer partitionierten Tabelle ebenfalls partitioniert werden. Zu einer partitionierten Tabelle können nach wie vor auch unpartitionierte Indices angelegt werden. Die Partitionsunabhängigkeit ist dann allerdings eingeschränkt. Weitere Eigenschaften von Indices (betrifft Indices zu partitionierten Tabellen und auch Indices zu nicht partitionierten Tabellen)", "section_level": 1}, {"title": "SQL PL.", "content": "Die \"Stored Procedure Engine\" in Db2 implementiert eine Teilmenge von ISO-standardisiertem SQLPM (SQL Persistent Modules). Sie ist ähnlich zu Oracle PL/SQL und PostgreSQL PL/pgSQL, allerdings werden beispielsweise ROWTYPES, einfach strukturierte Tabellen nicht unterstützt. Wie Oracle und PostgreSQL bietet auch Db2 die Möglichkeit, weitere Sprachen datenbankseitig in gespeicherten Prozeduren (stored procedures) zu nutzen. Db2 bietet hier C++ und Java an.", "section_level": 1}, {"title": "Utilities.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Statistiken.", "content": "RUNSTATS ist ein Utility zur Erzeugung von statistischen Daten über die Inhalte von Db2-Tabellen und deren Indices. Zum Beispiel werden die minimalen und maximalen Werte einer Spalte und die Kardinalität der Spalten und der Tabelle ermittelt. Abgelegt werden diese Daten im Db2-Systemkatalog, einer Sammlung von Tabellen, in denen Db2 Informationen über alle Objekte, wie Tabellen, Indices, Spalten usw., ablegt (\"self descriptive\", also „selbstbeschreibend“). Das Datenbankverwaltungssystem nutzt diese statistischen Daten, um für die vom Anwender realisierten Zugriffe auf die Db2-Tabellen einen möglichst optimalen Zugriffspfad zu verwenden. Z. B. sind Indexzugriffe in der Regel sinnlos, wenn die gesamte Tabelle nur wenige Zeilen enthält; ein einfaches Lesen aller Daten ist dann schneller. Neben den Daten für den Zugriffspfad (\"Optimizer\") werden aber auch Daten für die Administration ermittelt, z. B. der Quotient der genutzten Speicherseiten oder der Komprimierungsgrad. \"RUNSTATS\" sollte immer dann ausgeführt werden, wenn sich die Inhalte von Tabellen wesentlich geändert haben, oder wenn neue Indices angelegt wurden. Danach müssen bei statischem SQL auch die verweisenden Db2-Packages neu gebunden werden, da darin die Zugriffswege abgelegt sind. Das Werkzeug kann für Tabellenbereiche (Tablespace) oder Indices ausgeführt werden und kann auch im Rahmen anderer administrativer Utilities eingebettet laufen (REORG, LOAD). JCL-Beispiel für Db2 (z/OS): Hier werden im Tablespace DSNXXX.DSNABCDE in allen Tabellen und Indices 25 % der Zeilen untersucht \"(SAMPLE 25)\". Ein paralleler Update durch andere Prozesse ist erlaubt \"(SHRLEVEL CHANGE)\". Unter Unix könnte ein Kommando so aussehen:", "section_level": 2}, {"title": "Reorganisation.", "content": "Mit dem Utility REORGCHK kann ermittelt werden, ob eine Reorganisation von Tabellen oder Indizes möglich ist. Zudem können in vereinfachter Form auch die Statistikdaten einer Tabelle in Analogie zum Utility RUNSTATS aktualisiert werden. REORG ist ein Utility zur Reorganisation von Db2-Tabellen bzw. Indices (Unix- und Windows-Version) oder Tablespaces (Mainframe). Dabei werden die Daten in einer optimalen Art und Weise auf dem permanenten Speicher abgelegt. Die optimale Weise wird über den Cluster-Index bestimmt. Die Speicherseiten werden optimal aufgefüllt und Zeilen, die nicht auf ihrer ursprünglichen Seite stehen (Far-Of-Page, Near-Of-Page), werden wieder an die bestmögliche Position verschoben. Das Utility kann offline oder online arbeiten. Bei der Offline-Variante werden die Daten dem Clustering-Index entsprechend sortiert und in temporäre Dateien gespeichert. Der Tablespace wird dann neu angelegt, und die Daten werden – nun sortiert – wieder in den Tabellenbereich eingetragen. Anschließend werden alle Indices neu aufgebaut. Bei der Online-Variante wird ein neuer Tablespace („Schattenkopie“) angelegt, und die Daten werden sukzessive in den neuen Bereich sortiert übertragen. Zwischenzeitliche Änderungen werden anschließend aus dem Recovery-Log eingearbeitet, wobei eine Arbeitstabelle (Mappingtable) der Zuordnung von alten zu neuen internen Satzschlüsseln (Record Identifiers) dient. Sind alle Änderungen berücksichtigt, findet ein „Switch“ statt, nach dem Db2 fortan auf den neuen Tabellenbereich zugreift. Der alte Bereich wird verworfen. Zusätzlich zum Reorganisieren können Sicherungskopien (COPY) und statistische Daten (RUNSTATS) ermittelt werden. JCL-Beispiel für Db2 (z/OS): Hier wird der Tablespace DSNXXX.DSNABCDE reorganisiert. Zur Feststellung der Notwendigkeit kann ein weiteres Utility herangezogen werden: REORGCHK.", "section_level": 2}, {"title": "Indexüberprüfung.", "content": "Das Db2-Utility überprüft ob der Datenbankindex auf dem zu prüfenden Tablespace konsistent zu den Daten ist, auf die der Index angewendet wird. Das Utility protokolliert allerdings nur inkonsistente Zustände, beseitigt sie aber nicht und setzt auch keinen pending-status. JCL-Beispiel für Db2 (z/OS)", "section_level": 2}, {"title": "Indexneubau.", "content": "REBUILD INDEX muss nach einem Point-in-time Recovery für alle Tablespaces ausgeführt werden, sofern der Index nicht ebenfalls mit Imagecopy gesichert wird. In diesem Fall könnte stattdessen auch ein RECOVER INDEX auf den gleichen Zeitpunkt stattfinden. JCL-Beispiel für Db2 (z/OS) Hier werden vom Tablespace DSN8S81E der Database DSN8D81A alle Indices neu aufgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Integritätstest.", "content": "Das Utility CHECK DATA überprüft die Verletzung von referentiellen Integritäten und Constraints. Wird eine solche Verletzung ermittelt, wird der entsprechende Tablespace in den „CHECK-pending“ Status versetzt. Optional können fehlerhafte Daten aus den Tablespaces gelöscht und in Fehlertabellen (exception tables) übertragen werden. Bevor ein \"CHECK DATA\" ausgeführt wird, sollte vorher ein \"CHECK INDEX\" auf diesen Tablespace laufen, damit sichergestellt ist, dass der Index korrekt ist, auf den sich das Utility bezieht. Verschlüsselte Tabellen können mit diesem Utility nicht geprüft werden, weil die Daten vor dem CHECK nicht entschlüsselt werden. \"CHECK DATA\" sollte nach einem conditional Restart oder einem Point-in-time Recovery für alle Tablespaces ausgeführt werden, bei denen sich voneinander abhängige Tabellen eventuell nicht synchronisiert haben. JCL-Beispiel für Db2 (z/OS)", "section_level": 2}, {"title": "Monitoring von Utilities (Db2 z/OS).", "content": "Um den derzeitigen Status eines gestarteten Db2-Utilitys zu überwachen, gibt es das Kommando \" „Db2 DISPLAY UTILITY(*|$UTILID$)“ \". Ein Ergebnis ist dann folgendermaßen aufgebaut: JCL-Beispiel für Db2 (z/OS): Erklärung des Feldes STATUS:", "section_level": 2}, {"title": "Extensions.", "content": "Die Funktionalität von Db2 kann mit sog. Extendern erweitert werden, die erweiterte Funktionalität für spezialisierte Datentypen anbieten.", "section_level": 1}, {"title": "Net Search Extender.", "content": "Für effiziente Volltextsuche auf Spalten mit Textinhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Spatial Extender.", "content": "Für geografische Probleme (Flutzonenanalyse etc.)", "section_level": 2}, {"title": "Object Relational Extender.", "content": "Erweiterung zum Arbeiten mit Objekten auf RDBMS-Basis", "section_level": 2}, {"title": "XML Extender.", "content": "Mit der Db2 LUW V9 wurde die Verarbeitung von XML-strukturierten Daten grundlegend geändert. Auch die Db2 z/OS V8 wurde um etliche Funktionen für die Verarbeitung von XML-Daten erweitert. Der XML-Support in der SQL-Sprache wird inzwischen auch von der ISO beschrieben. Funktionen zur Abfrage von XML-Dokumenten und zur Extraktion der Information für die Speicherung in relationalen Tabellen: Funktionen zur Generierung von XML-Dokumenten aus Datensätzen, die in relationalen Tabellen gespeichert sind: (Beispiele) Für das Update von einzelnen Elementen eines XML-Dokuments liegt Ende 2008 weiterhin keine Standarddefinition vor, weshalb auch Db2 nur das Update von ganzen XML-Dokumenten erlaubt.", "section_level": 2}, {"title": "OLAP-Extender.", "content": "Unterstützung der SQL-Erweiterungen für OLAP-Anwendungen. Beispiele:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Zuge der Entwicklung der relationalen Benutzerschnittstelle „Structured Query Language“ (SQL) wurde IBM-intern der erste Prototyp, das sogenannte System R entwickelt (1975–1979), das 1977 erstmals bei einem IBM-Kunden installiert wurde. Aus diesen Erfahrungen wurde SQL/DS für DOS/VSE (heute z/VSE) und VM (heute z/VM) entwickelt. Parallel hierzu wurde die eigenständige Produktlinie des Mainframe MVS (heute z/OS) vorangetrieben. Db2 wurde 1983 als Datenbanksystem für MVS herausgebracht und war damit (nach Oracle-Markteinführung bereits im Jahr 1979) das zweite verfügbare relationale DBMS am Markt. 1987 kündigte IBM ein Datenbankmanagementsystem für das Betriebssystem OS/2 an. 1991 wurde das DBMS ‚OS/2 Database‘ für OS/2 in die Produktpalette aufgenommen. Dieses DBMS ist der Vorläufer für die heutige Db2 UDB. 1993 wurde das DBMS unter dem Namen Db2 V1 für die Betriebssysteme OS/2 und AIX angeboten. Seit 1995 kann das DBMS auch unter Windows installiert werden. Zwischenzeitlich existieren Db2-Produkte auf unterschiedlichen Systemplattformen wie Db2 Universal Database (UDB) for z/OS, Db2/VM/VSE, Db2 Universal Database (UDB) für LUW (AIX, HP-UX, Linux, Sun Solaris, Windows (XP/2000/2003)) und Db2 Universal Database (UDB) for iSeries (System i5, ehemals AS/400). Im Großrechnerbereich hat Db2 zu einem großen Teil das hierarchische Datenbanksystem IMS/DB von IBM abgelöst. Im April 2009 schlossen EnterpriseDB und IBM einen Vertrag um Oracle-Kompatibilität für die Db2 auf Basis einer EnterpriseDB-Technologie verfügbar zu machen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte (Db2 z/OS).", "content": "1983 wurde Db2 als Datenbanksystem für das Mainframe Betriebssystem MVS herausgebracht. Version 3 (verfügbar seit Dezember 1993, Support bis März 2001) Version 4 (verfügbar seit November 1995, Support bis Dezember 2001) Version 5 (verfügbar seit Juni 1997, Support bis Dezember 2002) Version 6 (verfügbar seit Juni 1999, Support bis Juni 2005) Version 7 (verfügbar seit März 2001, Support bis Juni 2008) Version 8 (verfügbar seit März 2004) Version 9 (verfügbar seit März 2007) Version 10 (verfügbar seit Oktober 2010)", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Neben Db2 bietet IBM mit Informix eine weitere kommerzielle Datenbank an. Nach dem Erwerb von Informix im Jahr 2001 gab es kurzzeitig den Plan, Informix mit Db2 zusammenzuführen, was eine gewisse Verunsicherung der Informix-Kunden auslöste. Dieser Plan wurde jedoch bald verworfen. Seitdem werden Informix und Db2 parallel weiterentwickelt und für unterschiedliche Einsatzbereiche positioniert. Allerdings wurden neue Technologien häufig in das jeweils andere System übernommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Db2 ist ein kommerzielles relationales Datenbankmanagementsystem (RDBMS) des Unternehmens IBM, dessen Ursprünge auf das System R und die Grundlagen von Edgar F. Codd vom IBM Research aus dem Jahr 1970 zurückgehen.", "tgt_summary": "IBM DB2企业服务器版本,是美国IBM公司发展的一套关系型数据库管理系统。它主要的执行环境为UNIX(包括IBM自家的AIX)、Linux、IBM i(旧称OS/400)、Z/OS,以及Windows服务器版本。DB2也提供性能强大的各称IBM InfoSphere Warehouse版本。和DB2同级的还有另外一个关系型数据库管理系统:Informix,它在2001年被IBM收购。", "id": 2342910} {"src_title": "Landkreis Nordwestmecklenburg", "tgt_title": "西北梅克伦堡县", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Nordwestmecklenburg gehört zum Landesteil Westmecklenburg und hat am Klützer Winkel sowie östlich von Wismar bei der Insel Poel Anteil an der Ostseeküste der Mecklenburger Bucht. Der im Gemeindegebiet Passee liegende 118 Meter hohe Lünenberg ist die höchste Erhebung des Landkreises. Größere Seen befinden sich mit dem Neuklostersee, Großen Wariner See und dem Groß Labenzer See im Bereich der Sternberger Seenlandschaft im Osten des Landkreises, zudem gehört der Schweriner Außensee zum Kreisterritorium. Im Westen grenzt der Landkreis an den Schaalsee. Größere Flüsse gibt es im Landkreis nicht. Erwähnenswerte Fließgewässer sind die Wakenitz als Grenzfluss zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, der Brüeler Bach, die Stepenitz und der Wallensteingraben sowie mehr unter historischen Aspekten die Harkenbäk. Raumordnerisch kann der Landkreis durch seine Zugehörigkeit zur Metropolregion Hamburg sowie die Lage zwischen den Metropolregionen von Berlin und Kopenhagen-Malmö profitieren, ebenso durch die Regiopole Rostock und durch Stettin mit seinem grenzübergreifenden Ballungsraum.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Landkreis entstand 1994 durch Zusammenlegung der Kreise Gadebusch (GDB), Grevesmühlen (GVM) und Wismar (WIS) sowie Teilen der Kreise Sternberg (STB) und Schwerin-Land (SN). Im Zuge der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 kam zum Landkreis Nordwestmecklenburg die bis dahin kreisfreie Hansestadt Wismar hinzu. Sie ist seitdem auch Kreissitz des Landkreises und löste Grevesmühlen ab. Dort verbleiben jedoch vorerst große Teile der Verwaltung im bisherigen Sitz, der historischen Malzfabrik.", "section_level": 1}, {"title": "Städte und Gemeinden.", "content": "Das Oberzentrum für den Landkreis ist die nicht kreisangehörige Stadt Schwerin, zudem sind die Oberzentren Rostock und Lübeck räumlich nah. Die größten Städte Nordwestmecklenburgs sind Wismar und Grevesmühlen, die als Mittelzentren festgelegt sind, wobei Wismar auch oberzentrale Funktionen übernimmt (etwa durch seine Hochschule, die wirtschaftliche Bedeutung und als Hafenstandort). Im Regionalen Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg von 2011 sind zudem folgende Grundzentren im Landkreis definiert: Bad Kleinen, Dassow, Gadebusch, Klütz, Lüdersdorf, Neukloster, Rehna, Schönberg und Warin. Amtsfreie Gemeinden ** Amt Grevesmühlen-Land ohne eigene Verwaltung – Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Grevesmühlen mit gleichzeitiger Übertragung der Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises des Amtes auf die Stadt Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden und Städten * Sitz der Amtsverwaltung", "section_level": 1}, {"title": "Gebietsänderungen.", "content": "In den Jahren zwischen 1994 und 2005 fanden im Gebiet des Landkreises Nordwestmecklenburg wie im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern umfangreiche Gebietsänderungen statt. Aus den ursprünglich 14 Ämtern wurden nach Abschluss der Gebietsreform am 1. Januar 2005 8 Ämter. Die Städte Gadebusch und Schönberg verloren ihre Amtsfreiheit. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 112 auf 94. Durch weitere Eingemeindungen und Zusammenschlüsse im Verlauf des Jahres 2009 verringerte sich die Zahl der Gemeinden auf 91.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreistag.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kreistagswahl 2019.", "content": "Gemäß dem Ergebnis der Kreistagswahl vom 26. Mai 2019 setzt sich der Kreistag wie folgt zusammen: Die 61 Sitze im Kreistag verteilen sich seit der Wahl am 26. Mai 2019 folgendermaßen auf die einzelnen Fraktionen:", "section_level": 3}, {"title": "Vorangegangene Wahlen.", "content": "\"Näheres zum Wahlverfahren und zu rechtlichen Bestimmungen\": Kreistag (Mecklenburg-Vorpommern)", "section_level": 3}, {"title": "Wappen.", "content": "Zu den einzelnen Wappen der Städte und Gemeinden im Landkreis siehe: Liste der Wappen im Landkreis Nordwestmecklenburg. \"siehe auch Wappen des Landkreises Nordwestmecklenburg\"", "section_level": 2}, {"title": "Flagge.", "content": "Die Flagge ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs gespalten. Die Liekhälfte ist Gelb. Darauf liegt mittig am Spalt, 14/15 der Höhe des Flaggentuchs einnehmend, eine Figur des Landkreiswappens: ein halber hersehender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem rotem Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern. Die Hälfte am fliegenden Ende ist gleichmäßig längs gestreift von Weiß, Rot, Weiß und Rot. Darauf liegt mittig nahe am Spalt, 14/15 der Höhe des Flaggentuchs einnehmend, eine Figur des Landkreiswappens: ein Krummstab in verwechselten Farben. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 2:3. Die Flagge wurde von dem Plüschower \"Ulf-Peter Schwarz\" gestaltet und am 10. Januar 2006 durch das Ministerium des Innern genehmigt. Die Flagge ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Blau und Gelb gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge des blauen und des gelben Streifens übergreifend, das Landkreiswappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.", "section_level": 2}, {"title": "Dienstsiegel.", "content": "Das Dienstsiegel zeigt das Kreiswappen mit der Umschrift „LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG“.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Im Zukunftsatlas 2019 belegte der Landkreis Nordwestmecklenburg Platz 377 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftsrisiken“.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Von Bedeutung sind die Ansiedlung von Firmen im östlichen Einzugsgebiet von Lübeck (in Selmsdorf, Lüdersdorf, Dassow, Herrnburg und Schönberg) sowie der Tourismus an der Ostsee (Boltenhagen, Insel Poel).", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 20 und 14 (Schnittstelle ist das Autobahnkreuz Wismar), sowie die Bundesstraßen 104, 105, 106, 192 und 208. Die Bahnstrecken Wismar–Bad Kleinen–Schwerin–Ludwigslust/Hamburg, Lübeck–Bad Kleinen und Bad Kleinen–Rostock erschließen das Kreisgebiet etwa sternförmig, wobei alle Strecken in Bad Kleinen zusammentreffen. Im Bahn-Regionalverkehr bildet Bad Kleinen deshalb einen zentralen Umsteigepunkt, wo stündlich zwischen verschiedenen Linien umgestiegen werden kann. Die Bahnstrecke Schwerin–Rehna verbindet zusätzlich den Südwesten des Kreises direkt mit der Landeshauptstadt, während die Bahnstrecke Wismar–Rostock den äußeren Nordosten durchkreuzt. Abseits der Hauptmagistralen wird der Nahverkehr durch die kreiseigene \"NAHBUS Nordwestmecklenburg GmbH\" sichergestellt. Deren Busse verkehren seit Anfang 2016 täglich im Stundentakt (am Wochenende zweistündlich) zum einheitlichen Fahrpreis auf allen relevanten Verbindungsstrecken. Die peripheren Gebiete des Landkreises werden flächendeckend täglich per Rufbus erschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Im Landkreis Nordwestmecklenburg gibt es evangelisch-lutherische Kirchgemeinden, diese gehören zum Ev.-Luth. Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Die katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Schwerin des Erzbistums Hamburg. Im Landkreis gibt es vier Gemeinden der Neuapostolischen Kirche, sie gehören zum Bezirk Schwerin in der Gebietskirche Mecklenburg-Vorpommern, die dem Apostelbezirk Norddeutschland untersteht.", "section_level": 1}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Im Landkreis befinden sich 39 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 12. Juni 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen \"NWM\" zugewiesen. Es wird dort mit Ausnahme der Hansestadt Wismar, die ihr \"HWI\" behielt, durchgängig bis heute ausgegeben. Bis etwa zum Jahr 2005 erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere Erkennungsnummern: Seit dem 2. April 2013 sind aufgrund der Kennzeichenliberalisierung auch die Unterscheidungszeichen \"GDB\" (Gadebusch), \"GVM\" (Grevesmühlen) und \"WIS\" (Wismar, für den damaligen Landkreis) erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Nordwestmecklenburg ist ein Landkreis im Nordwesten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern an der Ostseeküste. Zum Kreisgebiet gehört neben dem Festland die Ostseeinsel Poel. Nachbarkreise sind im Osten der Landkreis Rostock, im Süden die kreisfreie Stadt Schwerin und der Landkreis Ludwigslust-Parchim sowie im Westen der schleswig-holsteinische Kreis Herzogtum Lauenburg und die kreisfreie Stadt Lübeck. Kreisstadt ist seit dem 4. September 2011 die Hansestadt Wismar. In der vorigen Kreisstadt Grevesmühlen besteht eine Außenstelle der Verwaltung weiter.", "tgt_summary": "西北梅克伦堡县(Landkreis Nordwestmecklenburg)是德国梅克伦堡-前波美拉尼亚州西北部的一个县,首府维斯马。", "id": 846487} {"src_title": "Turin", "tgt_title": "都灵", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Turin liegt auf einer Höhe von etwa 240 m und hat eine Fläche von 130 km2. Von Frankreich im Westen und der Schweiz im Norden ist sie jeweils gut 100 Kilometer entfernt, Mailand liegt etwa 140 km nordöstlich. Die Ebene, in der Turin liegt, wird im Westen und Norden durch die Alpen und im Süden durch die Hügel des Monferrato begrenzt. Die Dora Riparia, der Stura di Lanzo und der Sangone münden bei Turin in den Po. Ein Großteil der Stadt liegt in der Po-Ebene westlich des Flusses, einige kleinere Viertel erstrecken sich auf Hügeln östlich des Po, die eine Höhe von 750 m erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "In der Stadt herrscht ein feuchtes, warmgemäßigtes Klima, das durch die Lage im Westen der Po-Ebene kontinental ausgeprägt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ereignisgeschichte.", "content": "Der Name der Stadt stammt von \"tau\" ab, einem keltischen Wort, das „Berge“ bedeutet. Volksetymologisch kann der italienische Name \"Torino\" als „kleiner Bulle“ übersetzt werden, weshalb auf dem Wappen der Stadt ein Bulle dargestellt wird. Die Gegend wurde in vorrömischer Zeit vom keltisch-ligurischen Stamm der Tauriner besiedelt. Eine dieser Siedlungen wurde im Jahr 218 v. Chr. durch Hannibal bei dessen Marsch Richtung Alpen zerstört. Im ersten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung (wahrscheinlich im Jahr 28 v. Chr.) errichteten die Römer hier ein Militärlager \"(Castra Taurinorum),\" das später dem Kaiser Augustus gewidmet wurde \"(Augusta Taurinorum)\". Die typische römische Stadtstruktur mit rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Das \"Quartiere Romano\" ist der älteste Stadtteil. In römischer Zeit zählte Turin etwa 5.000 Einwohner, die alle innerhalb der hohen Stadtmauern lebten. Im Jahr 312 fand die \"Schlacht von Turin\" statt, bei denen die Truppen Kaiser Konstantins des Großen jene seines Kontrahenten Maxentius bezwangen. Nach dem Fall des Römischen Reiches wurde die Stadt zuerst von den Langobarden, dann von den Franken erobert und wurde von Bischöfen regiert. Ende des 13. Jahrhunderts nahmen die Herzöge von Savoyen die Stadt ein. Die Gärten und Paläste entstanden im 15. Jahrhundert, als man die Stadt von Grund auf neu errichtete. 1404 wurde die Universität gegründet. Emanuel Philibert machte Turin im Jahr 1563 zur Hauptstadt des Herzogtums Savoyen. Ab 1564 wurde am südöstlichen Stadtrand die fünfeckige Zitadelle von Turin errichtet, die jedoch 1857 im Zug der Stadterweiterung fast vollständig abgetragen wurde. 1706 belagerten die Franzosen während des Spanischen Erbfolgekriegs die Stadt 117 Tage, ohne sie jedoch einnehmen zu können (Schlacht bei Turin). Gemäß dem Frieden von Utrecht erhielt Savoyen das Königreich Sardinien. Architekt Filippo Juvarra begann mit der erneuten Umgestaltung der Stadt, die damals rund 90.000 Einwohner zählte. Nach der Verschmelzung der beiden Landesteile Savoyen und Piemont unter König Karl Albert wurde Turin 1847 Hauptstadt des Königreiches. Durch die Vereinigung Italiens im Jahr 1861 wurde Turin italienische Hauptstadt. König Viktor Emanuel II. regierte von hier aus, 14 verschiedene Schlösser zeugen von der herrschaftlichen Vergangenheit. Die Hauptstadtfunktion war jedoch ein Status, den die Stadt schon vier Jahre später an Florenz weitergeben musste. Die Eröffnung des Mont-Cenis-Tunnels im Jahr 1871 machte Turin zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Den Verlust der Hauptstadtfunktion machte Turin mit einer raschen Industrialisierung wett, wobei die Automobilindustrie eine überragende Bedeutung erlangte. 1899 erfolgte die Gründung von Fiat, 1906 jene von Lancia. Die Internationale Ausstellung für moderne dekorative Kunst des Jahres 1902 gilt als Höhepunkt des Jugendstils. 1911 fand eine Weltausstellung in Turin statt, damals zählte die Stadt bereits 430.000 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Industrie einen ungeahnten Aufschwung. Zehntausende von Arbeitern, vor allem aus Süditalien, zogen jährlich nach Turin. Turin wurde 1960 eine Millionenstadt und erreichte 1975 mit 1,2 Millionen das Bevölkerungsmaximum. Die industrielle Krise der 1980er Jahre traf Turin hart und die Bevölkerung ging wieder auf unter eine Million zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Städtebauliche Entwicklung.", "content": "Das rechtwinklige Raster der römischen Stadtstruktur hat sich bis heute im zentralen Altstadtviertel \"Quadrilatero Romano\" erhalten. Deren Hauptachsen in Ost-West-Richtung \"(decumanus)\" entsprechen der heutigen Via Garibaldi und in Nord-Süd-Richtung \"(cardo)\" der Via S. Tommaso. Die Porta Palatina und die \"Porta Decumana,\" deren Reste im Palazzo Madama verbaut wurden, markieren den Verlauf der römischen Stadtmauer. Bis zur Rangerhöhung als Hauptstadt Savoyens war Turin noch mittelalterlich geprägt. Doch dann folgte im 17. Jahrhundert eine bis ins 18. Jahrhundert fortgesetzte Umgestaltung der Stadt, die ein Erscheinungsbild von in Europa fast einzigartiger Einheitlichkeit hervorbrachte. Die Neugestaltung war so durchgreifend, dass keine der 21 Pfarrkirchen bestehen oder unverändert blieb. Neue Schneisen wurden durch die alte Bebauung geschlagen: Die wichtigste Achse, parallel zur römischen \"cardo\" entlang der heutigen \"Via Roma\" zielte vom neuen Herrscherpalast an der gleichzeitig umgestalteten \"Piazza del Castello\" auf ein Schloss im Süden der Stadt, die diagonale \"Via Po\" hingegen negierte das Rechteckraster, um auf den Palast ausgerichtet zu sein, auch sie erschloss ein Stadterweiterungsareal innerhalb des neu errichteten Bastionengürtels. Von Bebauung freigehaltene Plätze schufen eine Bühne für fürstliche Feierlichkeiten und Festzüge. Erscheinung und Struktur der Stadtplanung wurden so zu einer Inszenierung absolutistischer Herrschermacht. Mehrere Edikte um 1640 verpflichteten den Adel, dem Grundstücke um die Piazza \"San Carlo\" überlassen wurden, in kurzer Zeit ihre Paläste nach vorgegebenen Fassadenentwürfen zu realisieren. Im Gegensatz zur französischen Baukunst hatten die Turiner Straßenfronten von einer Cour d′honneur abzusehen, sie bildeten eine geradlinig fortlaufende, aber in der Erdgeschossebene sich oft mit Arkaden zur Straße öffnende Fassadenreihe. Erst dahinter beginnt die architektonische Freizügigkeit und die barocke Vielfalt der Raumanordnungen, wie dem „charakteristischen Turiner \"androne,\" der meist als weitläufiges, zentralisiertes Vestibül geformt ist, das ein Gefühl festlicher Offenheit zwischen Eingang und \"cortile\" schafft“, den Höfen, Treppenhäusern und Innenräumen. Oft wurden die Häuser von verschiedenen Schichten der städtischen Gesellschaft gemeinsam genutzt: Erdgeschoss und Hinterhof von Kaufleuten und Handwerkern, das \"piano nobile\" vom Adel, die Obergeschosse von der unteren Mittelschicht. Kleinere Blockbebauungen des 18. Jahrhunderts erlauben auch Mietshäuser mit ihren eigenen Strukturen. Die Erhebung zum Königreich 1720 gab Anlass zu neuen Straßenzügen (\"Via Garibaldi\" und \"Via Milano,\" 1736), repräsentativen Umgestaltungen (Palazzo Madama, \"Piazza Castello\") und Neubauten im Stadtumfeld (Wallfahrtskirche Superga, 1731, Schloss Stupinigi, 1734). Die Hauptstadt des neuen gesamtitalienischen Königreiches schuf sich mit dem Bahnhof Porta Nuova ein der beginnenden Industrialisierung angemessenes Entrée in die Stadt. Die neue Rolle als bedeutender Industriestandort (1899 Gründung von Fiat) führte zu Stadterweiterungen mit vorherrschendem Mietwohnungsbau während sich am rechten Po-Ufer der Stadtteil \"Crimea\" (entstanden nach dem Krimkrieg 1853–1856 und bis zum Jugendstil) mit prächtigen Villen schmückte. Zwischen den Weltkriegen erneuerten Mussolinis Architekten im faschistischen Stil Teile der \"Via Roma\" um die \"Piazza C. L. N.\" herum und es entstanden die ersten Hochhäuser (\"Torre Littoria,\" 1934). Nachdem durch Zuzug von Fabrikarbeitern aus dem Mezzogiorno in den 1960er Jahren die Wohnbevölkerung vorübergehend die Millionengrenze überstiegen hatte, in der Rezession der 1980er Jahre aber erheblich zurückging, legte sich Turin ein neues Image zu: Das 1982 geschlossene Lingotto baute Renzo Piano bis 1989 zu einem Messe- und Kongresszentrum um, die Olympischen Winterspiele 2006 erforderten umfangreiche neue Sportanlagen auch in der Stadt, im Westen baute man ein neues Universitätsviertel, legte den Bahnhof Torino Porta Susa unter die Erde und im Nordwesten begrünte man die Industriebrachen, etwa mit dem \"Parco Doria\".", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "In Turin existiert seit dem 4. Jahrhundert ein katholisches Bistum, das 1515 zum Erzbistum erhoben wurde und heute Metropolitansitz der Kirchenprovinz Turin ist. 1578 ließ Herzog Emanuel Philibert von Savoyen das heilige Grabtuch nach Turin überführen, als die Stadt neue Residenz des savoyischen Herrscherhauses wurde. Siehe auch:", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Viele Turiner sprechen außer Italienisch das \"Torinese,\" einen Dialekt des gallo-romanischen Piemontesischen.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Als Hauptstadt des Piemont ist Turin auch Sitz regionaler Institutionen. Der Regionalrat (\"Consiglio regionale\") beispielsweise tagt im zwischen 1663 und 1665 errichteten Palazzo Lascaris. Der regierende Regionalausschuss (\"Giunta regionale\") hat seinen Sitz an der Piazza Castello. Bürgermeisterin von Turin (\"Sindaca di Torino\") ist seit dem 30. Juni 2016 Chiara Appendino, die für die Fünf-Sterne-Bewegung aktiv ist. Die Stadtverwaltung (\"Giunta Comunale\") hat ihren Sitz im Palazzo Civico.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Turin ist ein bedeutendes industrielles Zentrum. Die Stadt ist insbesondere bekannt als Sitz des Autoherstellers Fiat, der 1899 hier gegründet wurde. Ein weiterer berühmter Fahrzeughersteller ist Lancia, 1906 gegründet, 1969 von Fiat übernommen und danach in den Konzern eingegliedert. Das Lingotto-Gebäude war einst die größte Autofabrik der Welt und wurde nach der Schließung 1982 zu einem Messe-, Kultur- und Einkaufszentrum umgewandelt. Andere in Turin gegründete Unternehmen sind Lavazza, Martini & Rossi, Kappa, Peyrano Pfatisch und Caffarel. Ebenfalls bedeutend ist das Luft- und Raumfahrtunternehmen Leonardo SPA. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts stieg die Bedeutung der IT-Branche in Turin. 2014 wurde die Stadt durch die UNESCO in das Creative Cities Network (Kategorie Design) aufgenommen. Turin ist (Stand 2011) die nach Mailand am zweithöchsten verschuldete Kommune Italiens und die Kommune mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung in Italien.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Turin ist mit den Autostrade A4 (nach Triest), A5 (zum Mont Blanc / nach Frankreich), A6 (nach Savona), A21 (nach Brescia), A32 (ins Susatal) und A55 an das italienische Autobahnnetz angebunden. Per Eisenbahn ist Turin an die Schnellfahrstrecke Turin–Mailand angeschlossen, die 2005 bis Novara eröffnet wurde. Damit konnten die Reisezeiten nach Mailand und zum Großflughafen Mailand-Malpensa verringert werden. Seit 2009 kann die komplette Strecke befahren werden, wodurch die Reisezeit nach Mailand von 90 auf 50 Minuten sank. Weitere Direktverbindungen existieren unter anderem nach Rom, Genua und Neapel. Auch eine Verbindung nach Lyon ist geplant. Die wichtigsten Bahnhöfe in Turin sind Porta Nuova, Porta Susa und Lingotto. Die drei Bahnhöfe sind auch wichtige Stationen der ersten Linie der U-Bahn Turin. Das erste Teilstück wurde am 4. Februar 2006 eröffnet. Die Turiner U-Bahn ist die erste fahrerlose U-Bahn Italiens. Der öffentliche Nahverkehr wird durch ein gut ausgebautes Netz von Straßenbahn- und Buslinien bewältigt. Etwa 15 Kilometer nördlich der Stadt, in der Gemeinde Caselle Torinese, liegt der internationale Flughafen Torino-Caselle. Von dort werden fast ausschließlich innereuropäische Flüge angeboten, unter anderem nach Frankfurt am Main, London und Paris. Der Servizio ferroviario metropolitano di Torino dient als S-Bahn-ähnliches Eisenbahnsystem.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Turin besitzt außergewöhnlich bedeutsame und architekturgeschichtlich wichtige Baudenkmäler, doch muss betont werden, dass die Hauptsehenswürdigkeit die in der Barockzeit geplante städtebauliche Gesamtanlage des Stadtzentrums selbst ist, mit ihren 18 km langen Arkadengängen, dem rechtwinkligen Straßensystem und den stilistisch einheitlichen Stadtpalästen. Museen: Umgebung:", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Seit 2016 ist Turin in 8 Verwaltungsbezirke (\"Circoscrizione\") unterteilt. Diese gliedern sich wiederum in insgesamt 94 statistische Bezirke. Dies sind:", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Die Stadt ist Heimat der Fußballklubs Juventus Turin und FC Turin, zweier der erfolgreichsten Vereine in der Geschichte des italienischen Fußballs. Juventus ist mit insgesamt 35 Meistertiteln italienischer Rekordmeister und wurde seit 2012 achtmal in Folge italienischer Meister. Seit 2011 spielt der Verein im rund 41.500 Zuschauer fassenden Allianz Stadium (bis 2017 Juventus Stadium) im Norden der Stadt, während der siebenfache italienische Meister FC Turin seine Heimspiele im Olympiastadion austrägt. In den Jahren 1934 und 1990 fanden in den Turiner Stadien \"Stadio Municipale Benito Mussolini\" (heute Olympiastadion Turin) bzw. Stadio delle Alpi Spiele der Fußball-Weltmeisterschaften statt. Zwischen 1935 und 1955 fand im Parco del Valentino in Turin insgesamt siebenmal das international bedeutsame Automobilrennen Gran Premio del Valentino bzw. Gran Premio di Torino statt. In die Siegerlisten trugen sich Größen wie Tazio Nuvolari, Achille Varzi oder Alberto Ascari ein. 1952 und 1955 war der Gran Premio ein Formel-1-Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus. 2006 war Turin Austragungsort der XX. Olympischen Winterspiele. 2007/08 und 2008/09 wurde in Turin das Final-8-Basketball-Turnier des ULEB- bzw. EuroCups ausgetragen. 2008 fand das Turnier im Palavela statt, 2009 diente das Palasport Olimpico als Veranstaltungsort. 2008 wurden außerdem die Europameisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik im Palasport Olimpico ausgetragen. 2014 war das Turiner Juventus Stadium Austragungsort des Finalspiels der UEFA Europa League.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Bekannte Persönlichkeiten der Stadt sind in der \"Liste von Persönlichkeiten der Stadt Turin\" aufgeführt. Dazu zählen verschiedene Herrscher aus dem Hause Savoyen sowie der Mathematiker Joseph-Louis Lagrange, der Fußballtrainer Vittorio Pozzo, der Pianist und Komponist Ludovico Einaudi, die Nobelpreisträgerin Rita Levi-Montalcini und der Musikproduzent Gigi D’Agostino.", "section_level": 1}], "src_summary": "Turin (italienisch \"Torino\", lateinisch \"Augusta Taurinorum\", piemontesisch \"Türin\") ist eine Großstadt im Nordwesten Italiens, Verwaltungssitz der Metropolitanstadt Turin und der Region Piemont.", "tgt_summary": "都灵( ;皮埃蒙特语:\"Turin\" ;,中国大陆、港澳地区:都灵,台湾:\"杜林\"),是位于意大利北部的重要工业城市,皮埃蒙特大区和都灵广域市的首府,意大利第三大城市。它坐落在波河的左岸,距离米兰大约,阿尔卑斯山环绕在城市的西北。都灵中心区有面积130.17km2,人口911,534,是意大利人口第四多的城市;都灵城市区有面积1,126.6 km2,人口1,745,221;都灵都市圈有面积1,977 km2,人口2,200,000(占意大利总人口的3.4%)。", "id": 426824} {"src_title": "Rheinland", "tgt_title": "莱茵兰", "src_document": [{"title": "Der Begriff „Rheinland“.", "content": "Vom Rheinland als einer umfassenden Bezeichnung für die Gebiete am Mittel- und Niederrhein mit einer einheitlichen politischen und gesellschaftlichen Struktur kann erst ab 1797 mit der staatlichen Integration des linken Rheinufers in das revolutionäre Frankreich gesprochen werden. Die zuerst vorübergehend als Cisrhenanische Republik geplante Vereinigung aller von den Franzosen besetzten linksrheinischen Länder von der Kurpfalz bis zum Herzogtum Kleve wurde nicht durchgeführt. Stattdessen wurde das gesamte linke Gebiet ab der Kurpfalz von Frankreich annektiert. Die dabei gebildeten vier neuen französischen Départements waren Roer, Rhein-Mosel, Saar und Donnersberg. Davor war dieses Gebiet im Wesentlichen aufgeteilt auf diverse Herzogtümer und die katholischen „Territorialgebiete“ der drei Kurfürstentümer Köln, Mainz und Trier, in denen die Erzbischöfe auch die weltliche Macht als Kurfürsten innehatten. Daneben gab es in diesem gesamten Bereich noch diverse Grafschaften, kleinere Enklaven, Herrschaften, Abteien und die beiden großen und alten Reichsstädte Aachen und Köln. Auch die Bewohner der verschiedenen Herzogtümer, Grafschaften, Erzbistümer und freien Reichsstädte wurden daher bis 1797 und über viele Jahrhunderte nicht als \"Rheinländer\" benannt, sondern als Berger, Geldener, Jülicher, Klever, Kölner und Kurkölner und so weiter. Alle diese Territorien hatten ihre eigene Obrigkeit mit den unterschiedlichsten Gesetzen und Vorschriften und einer rechtlich bevorzugten Oberschicht, den Angehörigen des Adels. Selbst der geographische Begriff „Rheinland“ wurde bis Ende des 18. Jahrhunderts nicht angewendet, entsprechend konnten die Bewohner dieser Gebiete auch keine „Rheinländer“ sein. Nach dem Wiener Kongress wurden 1815 die auf dem linken Rheinufer liegenden Gebiete auf Preußen, Hessen und Bayern verteilt. Bayern nannte sein linksrheinisches Gebiet, das weitgehend der ehemaligen Kurpfalz mit den Gebieten der pfälzischen Nebenlinien der Wittelsbacher entsprach, Rheinkreis (später Pfalz oder Rheinpfalz), während das Großherzogtum Hessen seine linksrheinische Provinz als Rheinhessen bezeichnete. Die preußischen Gebiete umfassten den größten Teil des vormals französisch annektierten linken Rheinufers, das rechtsrheinisch im Wesentlichen um das Gebiet des von Napoleon Bonaparte hinterlassenen Großherzogtums Berg ergänzt wurde. Die von Frankreich eingeführte moderne Rechts- und Kommunalordnung wurde in diesen Gebieten weitgehend übernommen. Der napoleonische Code civil als bürgerliche Rechtsordnung blieb bis zum Inkrafttreten des BGB am 1. Januar 1900 in allen linksrheinischen Territorien weiterhin erhalten. Die gesamten preußischen Gebiete wurden zunächst zu zwei Provinzen Großherzogtum Niederrhein und Provinz Jülich-Kleve-Berg zusammengefasst, ab 1822 dann zu einer einheitlichen Rheinprovinz vereinigt. Die Provinz bestand aus den Regierungsbezirken Aachen, Düsseldorf, Köln, Koblenz und Trier. Speziell für diese Provinz bürgerte sich der Name Rheinland ein, auch in seiner latinisierten Form \"Rhenania\". Da vor dem 19. Jahrhundert bis zur Vereinigung zur Rheinprovinz nur die nördlichen Gebiete bis etwa in Höhe der Ruhrmündung zu Preußen gehört hatten, und die neuen Erwerbungen zudem überwiegend katholisch waren, bestanden gegen die Integration in die neue Herrschaft unter den protestantischen \"Preußen\" auch Widerstände. Es bildeten sich separatistische Gegenbewegungen, die man auch durch den historisierenden Begriff Rheinlande mit der Bildung von Forschungseinrichtungen zur regionalhistorischen gemeinsamen Geschichte des Rheinlands unterlaufen wollte. Diese separatistischen Tendenzen, die noch 1923 zum Versuch der Bildung einer Rheinischen Republik führten, konnten sich am Ende nicht durchsetzten. Nach dem Ersten Weltkrieg erfuhr der Begriff Rheinland zeitweilig eine neue Bedeutungsebene durch die Alliierte Rheinlandbesetzung 1918/19. Wenn vom besetzten Rheinland gesprochen wurde, so meinte man nicht nur das gesamte linksrheinische Deutschland, sondern auch die rechtsrheinisch besetzten „Brückenköpfe“ (30-km-Zone) um Köln, Koblenz und Mainz. Das Rheinland in diesem Sinne verteilt sich in der deutschen Nachkriegsordnung als Folge der nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten eingerichteten Besatzungszonen auf Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Durch neue Gebietsaufteilungen wurde das Rheinland in den nordrhein-westfälischen Niederrhein und den rheinland-pfälzischen Mittelrhein aufgeteilt; nur ein kleiner Teil des nördlichen Mittelrheins gehört heute ebenfalls zum Land Nordrhein-Westfalen. Zu Rheinland-Pfalz gehören der größere Teil der Gebiete am Mittelrhein einschließlich der rechtsrheinischen Gebiete unterhalb der Höhe von Bonn bis zum Rheingau-Taunus-Kreis sowie Rheinhessen und die ehemalige bayrische Rheinpfalz, während Hessen kein linksrheinisches Gebiet mehr hat. Einen Sonderstatus, wie bereits zeitweise nach dem Ersten Weltkrieg, hatte kurzzeitig bis zum 1. Januar 1957 das Saarland. Im engeren Sinne meint man inzwischen oft auch nur noch den nordrhein-westfälischen Teil, wenn vom Rheinland gesprochen wird; so ist damit häufig abkürzend vom Landschaftsverband Rheinland die Rede. Für die Evangelische Kirche im Rheinland hat sich über alle geschichtlichen Umwälzungen hinweg nichts an der ursprünglichen Ausdehnung der Kirchenprovinz geändert, die mit dem Gebietsstand der preußischen Rheinprovinz deckungsgleich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung zur Region Rheinland.", "content": "Die Integration der preußischen Rheinprovinz in den Staat Preußen gestaltete sich schwierig. Um sich von Preußen abzugrenzen, verstärkte sich in der linksrheinischen Kernregion der Rheinprovinz der Wunsch, die historischen Wurzeln als Basis für die gemeinsame Entwicklung zu untersuchen. Forschungseinrichtungen und regionalhistorische Vereinigungen wurden gegründet, die den historisierenden Begriff Rheinlande für ihre gemeinschaftliche Tradition verwendeten. Beispiele hierfür sind die Gründungen des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen 1829 in Düsseldorf, des Naturhistorischen Vereins der Rheinlande und Westfalens 1833 in Koblenz und der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 1881 in Köln. Das 1920 von Hermann Aubin gegründete „Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande“ an der Universität Bonn, das ab 1925 von der preußischen Rheinprovinz mitfinanziert wurde, hatte ursprünglich den politischen Hintergrund, zur Abwehr französischer Ansprüche die landes- und kirchengeschichtlichen, alltagsgeschichtlichen, sozialen und linguistischen Gemeinschaftsstrukturen dieser übergreifenden Gebiete am Rhein zu erforschen. Das ehemalige Institut wird heute als „Abteilung der Rheinischen Landesgeschichte“ des Instituts für Geschichtswissenschaft an der Universität Bonn weitergeführt und arbeitet eng mit dem 1925 gegründeten „Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande“ zusammen. Die Forschungsthemen auf diesem Gebiet haben sich bis heute wenig geändert, konzentrieren sich jedoch heute frei von diesen politischen Bestrebungen auf eine Kernregion des Rheins von Koblenz bis Düsseldorf unter Einbeziehung der Eifel. Verschiedene heimatkundliche Vereine, die ebenfalls in der Zeit der Weimarer Republik gegründet wurden, wirken eng mit diesem Institut auf dieser Verständnisbasis der Kernregion zusammen. Eine gängige aktuelle Auslegung des „Rheinischen“ vom siedlungs- und kunsthistorischen Standpunkt bezieht sich auf ein Kerngebiet zwischen der Maas als Westgrenze, der Mosel als Süd- und dem Rhein als Ostgrenze. Etwas erweitert wird dieses Kerngebiet noch um die Areale südlich der Nahe bis zum Pfälzerwald und dem schmalen rechtsrheinischen Streifen zwischen Emmerich und dem Rheingau. Der „Geschichtsforschungen Rheinlande Verlag“ gibt Einzelpublikationen zu speziellen Kulturdenkmälern des Gebiets heraus. Im Zuge der nationalen Begeisterung nach dem von Frankreich erklärten Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, der mit der Wiedereroberung linksrheinischer Oberrhein-Gebiete (Elsass und Lothringen) endete, kam die Tendenz auf, den Rheinlande-Begriff weiter auszulegen als es nach der altfränkisch-karolingischen Tradition sinnvoll wäre. Der erste Reiseführer über die „Rheinlande“ von Karl Baedeker hatte in seiner Erstausgabe von 1854 den Oberrhein beiderseits bis Basel mit einbezogen. In dieser gesamtrheinischen Tradition, die den Begriff auf den Fluss von der Quelle bis zur Mündung bezieht und das Elsass sowie Lothringen integriert, verstand sich auch die von Wilhelm Schäfer von 1900 bis 1922 herausgegebene Zeitschrift \"Die Rheinlande\". „Das Rheinische“ war für Schäfer schlichtweg „Das Deutsche“. Nach 1918, als das Elsass und Lothringen wieder an Frankreich zurückfielen, wurden aus dem Ressentiment über den Versailler Vertrag heraus von großdeutsch denkenden Geografen wie Friedrich Metz die \"Oberrheinlande\" (Gebiete beiderseits des Oberrheins) als einheitlicher deutscher Kulturraum postuliert. Kritiker haben in diesem Verständnis eine Vorstufe zum nationalsozialistischen Ansatz gesehen, der mit dem „Rheinischen Deutschland“ bzw. der „Rheinischen Zone“ den ganzen Rhein als deutschen Kulturraum zwischen der Schweiz und den Niederlanden meinte (z. B. Gustav Braun, 1936). Diese Kritik ist aber wohl schon deshalb überzogen, weil sich im Elsass bis heute der spezifische, deutsche Dialekt erhalten hat und die über Jahrhunderte entwickelte Kultur mit Straßburg als eine der glänzendsten Reichsstädte ihre Wurzeln im alten deutschen Reich hat. Badener und Elsässer sind geografische, alemannische Nachbarn und Verwandte, insofern gibt es mehr ursprüngliche, gemeinsame kulturelle Verflechtungen und Identitäten als zu den französischen Kernlanden. Ähnliches trifft für das Gebiet des ehemaligen fürstbischoflichen Basel zu. Nach 1945 spielen von Deutschland ausgehende völkische Konzepte keine Rolle mehr. Allerdings hat Frankreich nach dem Krieg erneut versucht, die seit dem 17. Jh. stets und nachhaltig verfolgte „natürliche“ Ostgrenze am Rhein „endlich“ zu etablieren (so die Forderung General de Gaulles im Herbst 1945 vor Offizieren, ähnlich wiederholt 1959). So hatten 1840 massive Forderungen mit Kriegsdrohungen Frankreichs in den deutschen Staaten zu Abwehr- und Verteidigungshaltungen geführt, verkörpert in dem Lied \"Die Wacht am Rhein\". Seitens Deutschland waren territoriale Erweiterungen nach Westen nie beabsichtigt – ausgenommen der Sonderfall des im 17. Jh. von Frankreich militärisch aus dem Reichsverband herausgebrochene Elsass-Lothringen. Vom kunst- und kulturhistorischen Standpunkt hat sich jedoch, auch wenn der Oberrhein außen vor bleibt, eine großzügige Auslegung des \"Rheinlande\"-Konzepts gehalten. Der \"Geschichtliche Atlas der Rheinlande\", dessen Vorläufer \"Geschichtlicher Atlas der Rheinprovinz\" unter Wilhelm Fabricius 1897 bereits die Preußischen Rheinlande zum räumlichen Inhalt hatte, unterstützte in den von 1981 bis 2008 herausgegebenen Kartenblättern einen erweiterten Kulturraum beiderseits des Rheins zwischen der niederländischen Grenze und Mainz südlich bis in die Pfalz (Bayern) hinein. Untersucht wurden die verschiedensten kulturhistorischen Aspekte. Auch RECLAMs Kunstführer „Rheinlande - Westfalen“ (Ausgabe von 1959) ist – unter Einbeziehung Rheinhessens – um eine ganzheitliche Erfassung der Baudenkmäler beiderseits des Rheins bis Mainz bemüht. Auch einige zeitgenössische Kunstreiseführer sehen das Gebiet um Mainz als Grenze zwischen zwei architekturgeschichtlich und ikonografisch unterschiedlichen Kunstregionen am Rhein.", "section_level": 1}, {"title": "Gängige geografische Definition.", "content": "Der Begriff \"Rheinland\" ist zwar geowissenschaftlich nicht genau definierbar, wird aber seit der Nachkriegsordnung im Sprachgebrauch fast einheitlich verwendet: Der rheinländische Anteil Nordrhein-Westfalens grenzt im Norden und Westen an die Niederlande sowie im Südwesten an Belgien und im Osten an Westfalen. Der rheinland-pfälzische Teil grenzt im Westen an Belgien und Luxemburg, im Südwesten an das (früher ebenfalls zum Rheinland gezählte) Saarland und im Süden an das Nordpfälzer Bergland und die Rheinhessische Schweiz. Östlich stößt er an Hessen, nordöstlich an Westfalen. Die höchste Erhebung des nordrhein-westfälischen Landesteils ist der in der Eifel gelegene Berg Weißer Stein mit 689 m. Der Erbeskopf im Hunsrück ist mit 816 m die höchste Erhebung des rheinland-pfälzischen Landesteils und damit des Rheinlandes insgesamt und auch der höchste deutsche Berg links des Rheins, der das Land von Südosten nach Nordwesten durchfließt. Zwischen Bingen und Bonn zerschneidet jener das Rheinische Schiefergebirge. Die die Norddeutsche Tiefebene begrenzende Mittelgebirgsschwelle verläuft östlich des Rheins am Unterlauf der Ruhr entlang, dann in südlicher Richtung ungefähr auf der Linie Mülheim an der Ruhr–Solingen–Bergisch Gladbach–Bonn, dann westlich bis nordwestlich in einem Bogen über Düren nach Aachen. Entgegen der hier vertretenen Theorie, dass Rheinhessen mit Mainz zum Rheinland zu zählen ist, stehen maßgebende regionale Institutionen die das keinesfalls auch so sehen. Nirgendwo ist in diesen Aufsätzen ein Bezug zum Rheinland zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung und Gemeinwesen.", "content": "Bei der Bevölkerung des Rheinlandes handelte es sich ursprünglich um Franken, und zwar am Niederrhein um Niederfranken (Salfranken) und weiter südlich um Rheinfranken, die auch als Ripuarische Franken bezeichnet werden. Auf diese gehen auch die Moselfranken als Splittergruppe zurück. In Ortsnamen und Familiennamen wird die fränkische Herkunft noch deutlich. Linksrheinische Städte haben indes häufig lateinische Namen und verfügen über reichhaltige Funde aus der Römerzeit. Auf diese Epoche geht z. B. der Weinbau an Rhein, Mosel und diversen Nebenflüssen zurück. Ferner hinterließen die niedersächsischen Westfalen, die sich ebenso wie die Romanen mit den Franken vermischten, vor allem im Norden merkliche Spuren. Während der Katholizismus traditionell meistenteils überwiegt, leben im Bergischen Land, am nördlichen Niederrhein und im Südosten ebenfalls viele (mitunter auch mehrheitlich) Protestanten. In den Ballungsräumen gibt es aufgrund von Migration inzwischen zudem einen erhöhten Anteil von Muslimen.", "section_level": 1}, {"title": "Kreisfreie Städte.", "content": "Nordrhein-Westfalen: Aachen, Bonn, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Köln, Krefeld, Leverkusen, Mönchengladbach, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Remscheid, Solingen, Wuppertal Rheinland-Pfalz: Koblenz, Trier", "section_level": 2}, {"title": "Kreise/Landkreise.", "content": "Nordrhein-Westfalen: Kleve, Wesel, Viersen, Heinsberg, Rhein-Kreis Neuss, Mettmann, Rhein-Erft-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Oberbergischer Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Euskirchen, Düren, Städteregion Aachen; der Kreis Borken zählt zu Westfalen, die kreisangehörige Stadt Isselburg lag indes bis zur Auflösung des Kreises Rees 1975 im Gebiet des LVR. Rheinland-Pfalz: Altenkirchen (Westerwald), Neuwied, Ahrweiler, Mayen-Koblenz, Rhein-Hunsrück-Kreis, Cochem-Zell, Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Birkenfeld, Bad Kreuznach, Rhein-Lahn-Kreis", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "So ungebräuchlich der Begriff „Rheinlande“ für die historischen Gebiete im 21. Jahrhundert geworden ist, umso mehr besteht dennoch unverändert ein großes Interesse an der historischen und aktuellen Region \"Rheinland\". Neben der Erforschung der historischen Fakten werden auch die Zusammenhänge für die Veränderungen bis zu den aktuellen Verhältnisse in Politik, Kultur, Bevölkerungsentwicklung und Wirtschaft untersucht. In einer von Gunter E. Grimm und Bernd Kortländer 2005 herausgegebenen Aufsatzsammlung „Rheinisch. Zum Selbstverständnis einer Region“ werden dazu – abgesehen von den bekannten geografischen, historischen und politischen Zusammenhängen – aus unterschiedlichen Blickwinkeln auch noch die im Folgenden beschriebenen Themenkreise ausführlicher untersucht.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Auf dem Gebiet der ehemaligen preußischen Rheinprovinz werden kleverländische, südniederfränkische, ripuarische, moselfränkische und rheinfränkische Dialekte gesprochen, die sich so sehr voneinander unterscheiden, dass von einem homogenen rheinischen Dialektraum keine Rede sein kann. Sprachliche Übergänge markiert der Rheinische Fächer, wobei zu beachten ist, dass die Grenzen der einzelnen Dialekte ineinander übergehen und keine starren Begrenzungslinien vorhanden sind. Im nördlichen Rheinland, am Niederrhein bzw. partiell im Bergischen, nördlich der Benrather Linie (Maken/Machen-Isoglosse), herrschen die niederfränkischen, vom Standarddeutschen beeinflussten, aber gleichwohl als Dialekte des Niederländischen klassifizierten Dialekte vor: Kleverländisch/Ostbergisch unterhalb und Limburgisch (Südniederfränkisch) oberhalb der den Niederrhein teilenden Uerdinger Linie (Ick/Ich-Isoglosse). Südniederfränkisch kann als Übergangsmundart zwischen niederfränkischem und hochdeutschem Sprachgebiet betrachtet werden. Die Gebiete südlich davon liegen im westmitteldeutschen Teil des hochdeutschen Sprachgebiets: Bis in etwa der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, genauer gesagt bis zur Vinxtbach-Linie (Dorp/Dorf-Isoglosse) wird der nördliche mittelfränkische Dialekt des Ripuarischen, auch als „kölsche Mundart“ bekannt, gesprochen, während es sich südlich dieser Linie um ebenfalls mittelfränkisches Moselfränkisch handelt. Östlich bzw. südlich der Sankt Goarer Linie (Dat/Das-Isoglosse) beginnen die rheinfränkischen Mundarten, zu denen auch Rheinhessisch zählt. Im aktuellen Kreis Kleve und Teile des Kreises Wesel lässt sich streiten, ob der ursprüngliche Dialekt ein deutscher mit starkem niederländischen Einfluss oder ein niederländischer mit starkem deutschen Einfluss war. Als die Preußen im Vertrag von Utrecht 1713 weitgehend den nördlichen Teil der Oberquartiers vom ehemaligen Herzogtum Geldern übernahmen, wurde in diesem Gebiet weitgehend ein niederländischer Dialekt gesprochen. Diese Sprachverteilung, Verwendung von kleverländischen Dialekten, änderten sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in diesen Gebieten nicht. Es folgte von 1794 bis 1814 die Zeit unter französischer Oberhoheit, in der zusätzlich noch französisch teilweise gesprochen wurde. Erst als 1815 die Preußen für dieses Gebiet wieder zuständig wurden änderte sich dies. Die Preußen führten nun im 19. Jahrhundert als alleinige Schulsprache Deutsch ein, wodurch der Gebrauch des Holländischen immer stärker verdrängt wurde.Georg Cornelissen, in: \"Gelderländische Sprachgeschichte\", 2001, Herausgegeben von Johannes Stinner und Karl-Heinz Tekath, Teil 1, S. 360/63. Übergreifende Untersuchungen phonetischer Besonderheiten der gesprochenen Hochsprache sowie regionaler Einfärbungen der historischen Schriftsprache beispielsweise in Gerichtsurkunden haben jedoch ergeben, dass, unter Berücksichtigung mehrerer sprachhistorischer Überlagerungsschübe, durchaus gemeinsame Merkmale der rheinischen Regiolekte auf einem großflächigen Terrain zwischen Nieder- und Mittelrhein vorliegen. Dokumentiert werden die Dialekte der Rheinlande im Rheinischen Wörterbuch.", "section_level": 2}, {"title": "Küche.", "content": "Eine einheitliche \"Rheinische Küche\", die alle Gebiete zwischen Nahe im Süden und Niederlande im Norden abdeckt, gibt es nicht. In ländlichen Gebieten insbesondere am Niederrhein, in der Eifel und im Großraum Mosel bis zur Nahe waren viele Menschen bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Selbstversorger. Kartoffeln, Kohl, Möhren, Lauch, Sellerie, Spinat, Salat, Gurken und Äpfel waren die autark erzeugten Grundnahrungsmittel, die im Sommer reichlich vorhanden waren und für den Winter konserviert wurden. Als Alltagsküche dienten vornehmlich Suppen und Eintöpfe, Speisen wurden gelegentlich mit deftigen Wurstresten angereichert (z. B. Himmel und Erde). Katholischer Tradition entspringend gab es Fleisch meist nur sonntags, häufig aus eigener Schlachtung. Der Freitag war besonders in den Gebieten, die im Bereich von Gewässern lagen, ein Fisch-Tag. Dieser wurde sowohl von Fischern gefangen und auf Märkten angeboten wie auch selbst geangelt: Aal, Forelle, Barsch, Lachs, zur Saison auch Muscheln rheinische Art. Traditionelle Festtagsgerichte im Gegensatz zur einfachen Alltagsküche (z. B. Rheinischer Sauerbraten, Martins- und Weihnachtsgans, Karpfen blau zu Silvester) wurden im gesamten Rheinland bewusst gepflegt. Ab ca. 1970 gingen wie überall in Westdeutschland die regionalen Traditionen zunächst in den urbanen Zentren, später aber auch im „Vüürjebersch“ zu Gunsten internationaler Einflüsse zurück. Auch kleine Orte hatten alsbald ihren eigenen „Italiener“ bzw. „Griechen“. Im 21. Jahrhundert bemühen sich einige Gastronomen, die überlieferten ländlichen Rezepturen verfeinert wieder auf den Tisch zu bringen. Im Vergleich zu anderen deutschen Regionalküchen hat eine „rheinische Küche“ jedoch noch keine außerhalb der Rheinlande wahrgenommene Beachtung erfahren. Die Weinkultur an Mittelrhein, Ahr und Mosel-Saar-Ruwer ist von dieser regionalen Einschränkung nicht betroffen.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Der Rhein als mythologische Landschaft wurde durch die deutsche Romantik zu Beginn des 19. Jahrhunderts teils entdeckt, teils überhaupt erst geschaffen. Unter der Sammelbezeichnung \"Rheinromantik\" fand das künstlerische Schaffen vor allem in der Landschafts-, Genre- und Historienmalerei, etwa in den Werken der Düsseldorfer Malerschule, und in der Literatur seinen Ausdruck. Malerei und Literatur spielten sich die rheinischen Sujets wechselseitig zu. Die Erfahrung der französischen Okkupation, die den Rhein als deutschen Kulturraum zu einem zentralen Thema gemacht hatte, wurde von unterschiedlichen Autoren ebenso unterschiedlich bewertet. Während der Düsseldorfer Heinrich Heine, der sich selbst als „des freien Rheins noch weit freierer Sohn“ bezeichnete, der napoléonischen Zeit positive Aspekte abgewinnen konnte, vereinnahmte der aus Rügen stammende Ernst Moritz Arndt den Rhein im Sinne des entstehenden Nationalismus als „Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze“. Wie diese beiden waren nicht alle Schriftsteller der Rheinromantik selbst Rheinländer. So kam zwar Clemens Brentano aus Koblenz-Ehrenbreitstein, Friedrich Schlegel dagegen aus Hannover. Vermehrt wurden in der Zeit nach 1800 auch rheinischen Sagen und Mythen gesammelt. Diese beziehen sich schwerpunktmäßig auf das etwa 130 Kilometer lange Engtal des Mittelrheins zwischen Bingen und Bonn mit seinen alten Städten, Dörfern und Burgen. Das bekannteste Thema der Rheinromantik ist der Lorelei-Mythos, der aber nicht auf eine alte Volkssage zurückgeht, sondern auf Brentanos Ballade „Lore Lay“ von 1800. Er selbst griff das Sujet in seinen Rheinmärchen 1846 wieder auf, während es seinen populärsten Ausdruck 1824 in Heines Gedicht „Die Lore-Ley“ fand, das später von Friedrich Silcher vertont wurde (\"Ich weiß nicht, was soll es bedeuten\"). Sowohl alte Märchen und Legenden, als auch neuere Kunstsagen und literarische Werke des 19. Jahrhunderts trugen zu einem rheinischen Regionalbewusstsein bei, das damals gerade erst im Entstehen begriffen war. Als ausgebildeter geografischer Siedlungs- und Kulturraum erscheint die Region erstmals in der von Wilhelm Schäfer herausgegebenen Zeitschrift \"Die Rheinlande\". Schäfer propagierte das „Volkstümliche“ als Dreh- und Angelpunkt literarischer Kunst, interessierte sich vor diesem Hintergrund für rheinische Stoffe (Anekdoten, Sagen, Märchen) und gab auch eigene Texte heraus („Die unterbrochene Rheinfahrt“, 1913). Er bezeichnete sich selbst als erster „Rheinischer Dichter“. Zum Bund rheinischer Dichter schlossen sich 1926 in Koblenz über 100 Autoren zusammen, die den Rhein in ihren Werken thematisierten. Dabei ist die gesamte deutschsprachige Rheinlandschaft gemeint. Zur Kerngruppe gehörten z. B. Adolf von Hatzfeld, Jakob Kneip, Alfons Paquet, Dettmar Heinrich Sarnetzki, Josef Winckler, Herbert Eulenberg, Kasimir Edschmid, Reinhard Goering, Josef Ponten, René Schickele, Walter Kordt, Heinrich Lersch, Alfred Mombert, Rudolf G. Binding, Leo Sternberg und Willi Schäferdiek. Sie trafen sich regelmäßig zu Arbeitstagungen und gaben Manifeste heraus. Das „rheinische“ Selbstverständnis, das diese Autoren verband, wurzelt in den literarischen Stoffen, die ihre Kreativität inspirierten, und ist konkret nur sehr schwer zu fassen. Im Nationalsozialismus musste der Bund seine Aktivitäten einstellen. Als zeitgenössische Ausprägung rheinischer Literatur hat Helge Drafz die seit ca. 1980 aufgekommenen Regional-Krimis aus den Rheinlanden beschrieben. Bekannt sind die Eifel-Krimis von Jacques Berndorf, die Niederrhein-Krimis von Artur Leenders, Michael Bay und Hiltrud Leenders (auch \"Trio Criminale\" genannt), sowie die Köln-Krimis von Christoph Gottwald. Auch die im Rheinland angesiedelten Tatort-Folgen werden als Beispiele für Lokalkolorit in diesem Zusammenhang genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "An Versuchen, das Konzept einer „rheinischen Musik“ zu entwerfen, hat es in der Weimarer Republik nicht gefehlt. Die Musikhistoriker Willi Kahl und Ludwig Schiedermair postulierten in Ludwig van Beethovens Musik den Inbegriff des Rheinischen als \"pars pro toto\" für das genuin Deutsche: das Temperamentvolle, Lebensbejahende, Volkstümliche und Melodische dieser Musik wird herauskristallisiert, bleibt aber ein vages Konstrukt. Rheinische Musik bedeutet nach dem Verständnis der Musikhistoriker nicht die schiere Beschäftigung mit rheinischen Stoffen. So kommt niemand auf die Idee, Richard Wagner mit seiner im Siebengebirge angesiedelten Sage des Ring des Nibelungen damit zu assoziieren. Ebenso wenig spielt Robert Schumanns \"Rheinische Sinfonie\" (1850) für ein rheinländisches musikalisches Selbstverständnis eine Rolle, denn diesen Beinamen erhielt das Werk lediglich von seinem Düsseldorfer Konzertmeister; der Zwickauer Komponist kam erst im Alter von 40 Jahren an den Rhein, in dem er sich drei Jahre später umzubringen versuchte. Jene Musikhistoriker, die Beethoven als Quintessenz des Rheinischen favorisierten, sahen in der Volksmusik des rheinischen Karnevals eine „artfremde“ Degeneration des „Berliner Schlagers“ (Willi Kahl). Landläufig werden jedoch heute die \"Wein, Weib und Gesang\" thematisierenden Lieder aus dem Karneval häufig als charakteristische „rheinische Musik“ verstanden und auch mit einer dementsprechenden „rheinischen Mentalität“ (Frohnatur, kontaktfreudig, feinsinnig-humorvoll) assoziiert. Ein Original der Mainzer Fastnacht, umgangssprachlich Fassenacht und keineswegs ein rheinländiches Idiom war Ernst Neger, der singende Dachdeckermeister und kann nicht unter dem Begriff Rheinland subsumiert werden. Im 21. Jahrhundert ist Köln erneut ein Zentrum zeitgenössischer Musikkultur. Die Provenienz von Bläck Fööss, Höhner, Brings ist im Karneval angesiedelt, die Performance jedoch schon lange nicht mehr auf diesen beschränkt. Insgesamt ist alles das, was „Rheinische Musik“ genannt werden könnte, so vielschichtig, dass ein solcher Begriff \"per definitionem\" problematisch wäre. Es handelt sich deshalb auch nicht um einen wissenschaftlich etablierten Begriff. Mit dem rheinischen Volkslied hat sich der Musikwissenschaftler Professor Ernst Klusen, zeitweise Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für rheinische Musikgeschichte, in zahlreichen Arbeiten beschäftigt.", "section_level": 2}, {"title": "Brauchtum.", "content": "Besonders bekannt ist im Rheinland der Karneval. Besonders der Karneval in Köln, Bonn und Düsseldorf ist auch überregional bekannt, ebenso wie die traditionelle Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf, die sich unter anderem in ihren verschiedenen Karnevalsrufen („Alaaf“ für Köln, „Helau“ für Düsseldorf) sowie in Meinungsverschiedenheiten über den Geschmack der jeweiligen regionalen Biersorten (Alt in Düsseldorf, Kölsch in Köln) ausdrückt. In kleineren Städten und auf dem Lande wird der Karneval auch gefeiert, hier ist oft die ganze Bevölkerung an den traditionellen Umzügen beteiligt. (Siehe Aachener Karneval, Bonner Karneval, Düsseldorfer Karneval, Eschweiler Karneval, Kölner Karneval, Koblenzer Karneval, Neusser Karneval.) Ebenfalls traditionelles Brauchtum stellen die Schützenfeste am Niederrhein und darüber hinaus dar. Besonders das Neusser Bürger-Schützenfest ist aufgrund seiner hohen Teilnehmerzahl (über 6000 Aktive) bekannt. Die alljährlich für die Dauer von neun Tagen stattfindende Annakirmes in Düren gilt mit rund einer Million Besucher als eines der größten Volksfeste im Rheinland.", "section_level": 2}, {"title": "UNESCO-Welterbe.", "content": "Bislang wurden eine Reihe von Sehenswürdigkeiten bzw. Ensembles aus dem Rheinland in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen:", "section_level": 2}, {"title": "Rheinhandel.", "content": "Der bereits von den Römern betriebene Fernhandel auf dem Rhein mit Schiffen wurde sowohl während des Mittelalters wie auch in der Neuzeit fortgeführt. Ab dem Mittelalter war der Zoll, der für den Transport der Güter auf dem Rhein erhoben wurde, eine wichtige Geldquelle sowohl für die „rheinischen Kurfürsten“ (Kurtrier, Kurköln, Kurmainz und Kurpfalz) wie auch die anderen Herrscher am Rhein. Das Zollprivileg war begehrt und es wurde häufig darum gestritten. Durch die Einnahmen konnte das umlaufende Gold, Silber oder auch Kupfer aufgekauft und ausgemünzt werden, wenn dazu auch das Münzrecht erteilt worden war. Dieses Münzrecht ließen sich 1356 die Kurfürsten in der Goldenen Bulle verbriefen. In Gestalt des so entstandenen Rheinischen Münzvereins und seiner gemeinsamen Währung, des Rheinischen Guldens, schuf dieser Interessenverbund einen Währungsraum, der den Handel erleichterte und das Raumbewusstsein mitprägte. Die Treffen, die die Kurfürsten von Trier, Köln, Mainz und der Pfalz seit dem Spätmittelalter abhielten, wurden „rheinische Kurfürstentage“ genannt. Erst 1831 wurden die Rheinzölle im Bereich des deutschen Rheins abgeschafft und 1868 mit der „Revidierten Rheinschifffahrtsakte“ die letzten Behinderungen des Handels für den gesamten Rhein aufgehoben. Bedeutendes Zentrum für den Rheinhandel war seit der Römerzeit die Stadt Köln. Durch verbriefte Rechte wie das Stapel- und das Umschlagsrecht beherrschten die Kölner Händler weitgehend den Handel über den Rhein bis zum 19. Jahrhundert. Basis des Handels war der Transport der Güter mit kleinen Schiffen. Dies war rheinabwärts mit der Strömung einfach, während rheinaufwärts über Jahrhunderte nur mit Wind über Schiffssegel oder durch Treideln von Menschen oder Zugvieh (Pferde oder Ochsen) mit einem Seil die Schiffsbewegung möglich war. Mit der Entwicklung der Dampfmaschinen wurden ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts durch dampfbetriebene Schiffe der Transport besonders rheinaufwärts deutlich einfacher und das Volumen des Handels wuchs stark an. Der besonders auf Elbe und Main von etwa 1850 bis Mitte der 1880er Jahre durchgeführte Transport mittels Tauerei wurde auf dem Rhein dagegen nicht angewandt.", "section_level": 1}, {"title": "IHK-Initiative Rheinland.", "content": "Seit 2010 wird von den IHK-Kammerbezirken Aachen, Mittlerer Niederrhein, Düsseldorf, Köln und Bonn/Rhein-Sieg die Idee einer Metropolregion Rheinland, die sich über die Kammerbezirke erstreckt, pressewirksam kommuniziert. Die seit Oktober 2010 auf der Expo Real in München kommunizierte Gründung einer Metropolregion Rheinland, ist aber eher als Marketingoffensive zu verstehen denn als tatsächlich strukturpolitisch tätige Metropolregion, wie sie durch die Ministerkonferenz für Raumordnung definiert wurde. Die IHK-Initiative ist ein erster Schritt, die Region Rheinland auf sich selber aufmerksam zu machen, muss sich aber eher über Themen als über räumliche Zuschnitte (Kammerbezirkszuschnitt) finden. Eine Metropolregion Rheinland braucht neben dem rein wirtschaftlichen Motor der IHK auch die gesellschaftliche und soziale Entwicklung des Verdichtungsraumes.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Soziale Marktwirtschaft, die unter Bundeskanzler Konrad Adenauer und seinem Wirtschaftsminister Ludwig Erhard entwickelt wurde, wird auch Rheinischer Kapitalismus genannt – als mildere Form des Kapitalismus in Abgrenzung zum Manchesterkapitalismus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Rheinland (häufig Rhld. abgekürzt, ) werden nicht genauer definierte Gebiete am deutschen Mittel- und Niederrhein bezeichnet.", "tgt_summary": "莱茵兰 (德语:) 指德国西部莱茵河两岸的土地。但认为东岸文化不同,戏称该地是\"Schäl Sick\"—较为不好的对岸。莱茵兰本作地理名词,但也蕴含政治与文化意义。它曾是普鲁士的省份,称为莱茵省 (Rheinprovinz) 或莱茵普鲁士 (Rheinpreußen),亦即今德国莱茵兰-普法尔茨、北莱茵-威斯特法伦两个省份。第一次世界大战之后,协约国联军占领莱茵兰西部,并根据凡尔赛条约把该地非军事化。1936年,纳粹军队占领该地,破坏条约要求。", "id": 1138156} {"src_title": "Große Trommel", "tgt_title": "大鼓", "src_document": [{"title": "Einsatz in verschiedenen Musikbereichen.", "content": "In der Orchestermusik steht die große Trommel auf einem Ständer und wird in der Regel mit großen Schlägeln, deren Kopf mit Fell oder Filz, ansonsten auch Leder, umwickelt ist, gespielt. Sie misst 50 bis 80 cm im Durchmesser und um 40 cm in der Tiefe und ist meistens mit einem Naturfell (oft Kalbshaut) bespannt. Das längere Nachschwingen wird, wenn kompositorisch verlangt, durch Abdämpfen per Hand verhindert. Mitunter sind auch Paarbecken (Tschinellen) an der Oberseite der Trommel befestigt. In der Jazz- und Swing-Musik werden ebenfalls stationäre Basstrommeln verwendet. Bei Big Bands kamen oft besonders große Felldurchmesser zu Anwendung. In Blasmusik-Kapellen und Marching Bands, dort häufig fälschlich als Pauke bezeichnet, wird die große Trommel mit Schultergurten vor der Brust getragen. Zur Gewichtsersparnis werden große Trommeln für Marschkapellen meistens eigens aus dünnerem Holz hergestellt als Orchestertrommeln. Bei einem gängigen Schlagzeug ist die Bassdrum das rhythmische, aber auch visuelle Grundelement des Aufbaus. Sie hat in der Regel einen Durchmesser von 18 bis 24 Zoll, eine Tiefe von 14 bis 18 Zoll und wird mit einem an einem Pedal befestigten Schlägel (Fußmaschine) gespielt. An der Oberseite besitzt sie meistens eine Halterosette zur Befestigung von Tomtoms. In der Metal- und Rock-Musik werden mitunter zwei Bassdrums eingesetzt, so dass der Schlagzeuger zum Spiel sehr schneller rhythmischer Figuren beide Füße einsetzen kann. Eine preisgünstigere und komfortablere Möglichkeit der Anwendung der Doublebass-Technik besteht darin, eine einzelne Bassdrum mit einer Doppelfußmaschine zu spielen. In beiden Fällen muss dabei auf das gleichzeitige Hi-Hat-Spiel mit dem Fuß verzichtet werden. Seit den 1980er Jahren ist es üblich (besonders in der elektronischen Tanzmusik), die „natürliche“ Bassdrum wie auch andere Percussion-Sounds durch synthetisch-elektronisch erzeugte Klänge zu ersetzen (siehe elektronisches Schlagzeug).", "section_level": 1}, {"title": "Akustische Eigenschaften.", "content": "Eine Bassdrum hat einen Frequenzgang mit tiefer Grundfrequenz (etwa 50 Hz) und mit einem kaum über 5 kHz hinausreichenden Obertonspektrum bei maximalem Schalldruck. Ihr Klang wird bei vielen Musikstilen als Grundgerüst des Rhythmus eingesetzt. Besonders tragend ist ihre Rolle in der modernen Tanzmusik und im Techno, wobei ihr Klang dort meistens elektronisch mit Samplern oder Drumcomputern erzeugt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kessel.", "content": "Die Kessel werden in verschiedener Bauweise gefertigt, dünne Kessel mit Verstärkungsringen (bis in die 1970er Jahre üblich) oder aus 6- bis 10-fach kreuzverleimtem Holz. Oft findet Ahorn- oder Birkenholz Verwendung, aber auch andere Holzarten werden zur Erzeugung von Bassdrums herangezogen. In den 1960er Jahren waren beispielsweise Buchenkessel sehr verbreitet und bei Oberklassetrommeln wurde manchmal sogar Tropenholz verwendet (Beispiel: \"Sonor Signature\").", "section_level": 2}, {"title": "Spannschrauben und Spannringe.", "content": "Die Spannreifen an höherwertigen Bassdrums sind in der Regel aus Holz und werden mit zehn bis zwölf Stimmschrauben befestigt. In der Kategorie bis zu den Mittelklasse-Schlagzeugen sind lediglich acht Spannschrauben angebracht. Ältere Bassdrums, bis etwa zu den 1970er Jahren, in der Größe 20′′ verfügen lediglich über sechs Spannschrauben. Auch fernöstliche Billigstangebote sind häufig nur mit weniger Spannschrauben ausgestattet, was problematisch ist, wenn es sich um größere Trommeln handelt (beispielsweise 22′′), weil dann eine ausreichende Stimmung der Fellbereiche nicht erfolgen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Felle.", "content": "Die Felle sind heutzutage nahezu ausschließlich aus ein- oder doppellagiger Kunststofffolie. Das (bei den Großen Trommeln in Tanzmusikgruppen selten vorhandene) Resonanzfell hat oftmals ein Loch, was eine Mikrofonierung im Inneren des Kessels erlaubt. Hierbei nimmt man allerdings einen nicht zu vernachlässigenden Verlust an Schalldruck und somit auch Resonanz in Kauf, was dazu führt, dass die Trommel weit weniger prägnant und „knackig“ klingt. Besonders in den 1970er Jahren war es recht verbreitet, ohne Resonanzfelle zu spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Dämmung.", "content": "Mit Kissen oder speziellen Dämpfungsringen kann ein mitunter als störend empfundenes Nachschwingen bedämpft werden. Mit diesen Dämmungen erreicht man einen dumpferen, bassigeren, trockeneren Klang. Bis zu den 1970er Jahren rüsteten viele Hersteller ihre Trommeln mit großen eingebauten Dämpfern aus (siehe Premier), oder mit Filztuchstreifendämpfern, wie beispielsweise Ludwig oder Sonor, die zwischen Fell und Kessel eingespannt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Befestigungselemente.", "content": "Die Trommel steht auf Füßen, deren Metallspitzen oder Gummifüße heute ein Wegrutschen verhindern, bis in die 1970er Jahre war dieses allerdings ein Problem. Als \"Bassdrum Rosette\" wird die Halterung bezeichnet, die zur Montage von Becken und Toms auf der Bassdrum benötigt wird. Die Bassdrum-Rosette wird meistens mit ein oder zwei Aufnahmelöchern angeboten und ist in der Regel im Lieferumfang der Bassdrum enthalten. In diese Aufnahmelöcher werden die Tom-Haltegelenke bzw. die für Beckenanbringungen versenkt. Mitunter wird jedoch bewusst auf das Anbringen einer Rosette verzichtet, man nennt dieses \"ungebohrte Kessel\", damit das Instrument, vom Gewicht der Toms und/oder Becken unbehindert, freier schwingen kann. In diesem Fall werden Toms und Becken ausschließlich an Ständern oder einem Drumrack aufgehängt. Bis zu den 1970er Jahren befanden sich meistens an Bassdrums neben der Tom-Aufnahme, die teilweise auch leicht seitlich angebracht war, zusätzlich noch Aufnahmen für einen separaten Beckenhalter. Als Spannböckchen bezeichnet man die Aufnahmen, in die die Spannschrauben versenkt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Große Trommel, auch Bass Drum (englisch; []) oder Gran Cassa (italienisch) ist ein großes, hauptsächlich auf tiefen Tonfrequenzen klingendes Schlaginstrument, das in vielen Bauvarianten vorkommt. In einem Ständer befestigt findet man es als Bestandteil des stationären Schlagzeugs und im klassischen Orchester. Als portables Instrument wird es beim Marschieren verwendet.", "tgt_summary": "大鼓 (英语:Bass Drum,, ),泛指体积较大的双皮鼓。在西洋敲击乐器中较常使用。两边鼓面原来用动物皮革制作,近年已全改用塑胶或纤维鼓面。鼓桶原来用木制作,现在和定音鼓、小鼓一样,都改用较轻的合成纤维材料制造。", "id": 2468937} {"src_title": "Wachowskis", "tgt_title": "沃卓斯基姐妹", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Wachowski-Geschwister wurden in Chicago in eine polnisch-amerikanische Familie geboren und wuchsen dort zusammen mit zwei Schwestern im Stadtteil Beverly auf. Sie verließen beide vorzeitig die Schule, um im Showgeschäft zu arbeiten. Bevor sie dort Erfolg hatten, arbeiteten sie als Zimmerleute und zeichneten in ihrer Freizeit Comics. Sie zeigten früh ein großes Interesse an japanischen Mangas und Animes und ließen sich von dem Anime \"Ghost in the Shell\" zu einem Drehbuch für den Film \"Matrix\" inspirieren. Später wurde der Film von Warner Bros. produziert. Seit ihrem Durchbruch mit der \"Matrix\"-Trilogie sind die unveröffentlichten Skripte aus dieser frühen Zeit bei Filmstudios begehrt. So wurden die Rechte an \"Carnivore,\" einem Horrorfilm über ein altes Haus, dessen Bewohner spurlos verschwinden, von Trimark erworben. Die Comic-Verfilmung \"V wie Vendetta\" kam 2006 in die Kinos. Autoren des Original-Comics waren hierbei nicht die Wachowski-Geschwister, sondern Alan Moore, Zeichner war hauptsächlich David Lloyd. Die Geschwister erzählen nach eigenen Angaben gern mehrteilige Geschichten: „Weil wir mit Comics und der Tolkien-Trilogie aufgewachsen sind, ist es eines unserer Interessen, mehrteilige Filme in die Kinos zu bringen“, so Lana. Lilly ergänzt, dass „Filme ziemlich langweilig und vorhersagbar sind. Wir wollen mit den Erwartungen ein Spiel treiben“. Im Jahre 2008 verfilmten die Geschwister die Anime-Serie \"Speed Racer\". Ab 2009 arbeiteten beide zusammen mit Tom Tykwer an der Verfilmung des Buches \"Der Wolkenatlas\" (engl. \"Cloud Atlas\") von David Mitchell. Der Film \"Cloud Atlas\" hatte seine Premiere am 8. September 2012 auf dem \"Toronto International Film Festival.\"", "section_level": 1}, {"title": "Lana Wachowski.", "content": "Kurz nach der Veröffentlichung von \"Matrix Reloaded\" begann Lana Wachowski, bei kleinen öffentlichen Auftritten mit weiblichem Aussehen zu erscheinen. Seit März 2010 existiert in der Filmdatenbank \"IMDb\" kein Eintrag mehr unter dem männlichen Vornamen, stattdessen mit dem weiblichen Namen Lana Wachowski und den Anmerkungen „auch bekannt als: Larry Wachowski“, „auch bekannt als: The Wachowski Brothers“. Im Juli 2012 bezeichnete sie sich in einem Promotionvideo für \"Cloud Atlas\" erstmals öffentlich als transgender. Auch auf der Seite der Produktionsgesellschaft erscheint sie nur noch als Lana. In einem Interview mit dem US-Magazin \"The New Yorker\" erzählte die damals 49-jährige Lana Wachowski, wie es dazu kam: Schon als Kind habe sie nie gewusst, ob sie sich zu den Jungen oder zu den Mädchen in die Reihe stellen sollte. Nach eigenen Aussagen litt sie später unter Angstzuständen und Depressionen. Im Jahr 2009 ließ Lana sich dann von ihrer damaligen Ehefrau scheiden. Seitdem lebt sie offiziell als Lana; 2012 folgte das endgültige Outing und die Hochzeit mit einer anderen Frau. 2012 wurde Lana Wachowski mit dem \"HRC Visibility Award\" ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Lilly Wachowski.", "content": "Am 8. März 2016 gab Lilly Wachowski eine Presseerklärung über ihr Coming-out heraus, in der sie erklärte, ebenfalls transgender zu sein. Sie merkte darin spaßhaft an, die „Wachowski-Brüder“ seien jetzt Schwestern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wachowskis sind US-amerikanische Drehbuchautorinnen und Filmregisseurinnen. Sie bestehen aus Lana Wachowski (* 21. Juni 1965, geboren als \"Laurence,\" auch \"Larry\") und Lilly Wachowski (* 29. Dezember 1967, geboren als \"Andrew Paul,\" auch \"Andy\"). Weltbekannt wurden sie durch die \"Matrix\"-Trilogie.", "tgt_summary": "沃卓斯基姐妹(英语:The Wachowskis),原称沃卓斯基兄弟(Wachowski Brothers)或沃卓斯基姐弟,是人们对美国著名导演拉娜·沃卓斯基(Lana Wachowski,原名劳伦斯·“拉里”·沃卓斯基,Laurence \"Larry\" Wachowski)与莉莉·沃卓斯基(Lilly Wachowski,原名安德鲁·保罗·“安迪”沃卓斯基 Andrew Paul \"Andy\" Wachowski)的称呼。这是因为她们往往由两人合作担当电影作品的导演、编剧以及制片等。其中她们共同导演的《黑客帝国》三部曲已经成为科幻电影的经典作品。她们均是公开的跨性别女性。", "id": 2390867} {"src_title": "Europäische Wildkatze", "tgt_title": "歐洲野貓", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Im Erscheinungsbild ist die Wildkatze massiger und kraftvoller als die Hauskatze und sie hat in Relation zum Körper längere Beine als diese. Ausgewachsene männliche Wildkatzen weisen eine Kopf-Rumpf-Länge von 55 bis 65 cm auf, haben einen 27 bis 32 cm langen Schwanz und erreichen ein Gewicht von 3,77 bis 7,26 kg. Weibchen sind mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 47 bis 57,5 cm auf, einer Schwanzlänge von 25 bis 32 cm langen Schwanz und einem Gewicht von 2,35 bis 4,68 kg deutlich kleiner. Die Grundfärbung des Fells variiert von gelblich-braun über rötlich-grau bis silbergrau. Auf dem Rücken befindet sich oft ein typischer, durchgehender schwarzer Strich der an der Schwanzwurzel endet. Rücken und Körperseiten sind mehr oder weniger stark mit verwaschenen Streifen gemustert. Die Streifenmusterung ist im Westen des Verbreitungsgebietes in der Regel deutlicher ausgeprägt als im Osten. Der Schwanz ist dick und relativ kurz, weist eine typische Ringelung mit drei bis fünf dunklen Ringen auf und endet stumpf, immer mit schwarzer Spitze. Der Schädel ähnelt dem der Hauskatze, bietet aber Platz für ein größeres Gehirn. Die Augen liegen weit auseinander. An der Sohle befindet sich ein kleiner, schwarzer Fleck. Weiteres Erscheinungsmerkmal ist der helle Nasenspiegel (rosa).", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Europäische Wildkatzen leben vorwiegend in Wäldern. Große Populationen kommen in Laubwäldern oder Mischwäldern vor, die von Menschen nicht gestört werden. Sie leben auch entlang von Küsten, am Rand von Sumpfgebieten, in Auwäldern und in der mediterranen Macchie. Sie meiden Gebiete mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung, reine Nadelwälder, sehr hohe Berge, deckungslose Küstenregionen oder Gebiete, die im Winter zu mehr als 50 % zugeschneit sind, wo die durchschnittliche Schneehöhe mehr als 20 cm beträgt oder wo die Schneedecke über einen Zeitraum von 100 Tagen oder länger liegen bleibt. Im weitgehend unbewaldeten Schottland lebt die Europäische Wildkatze oft an den „Füßen“ der Berge und Hügel, wo hohe Gräser Deckung bieten, ebenso in Mooren. Seit den 1920er-Jahren erholen sich die Populationen in Belgien, Tschechien, der Slowakei, Frankreich, Deutschland, der Schweiz und Schottland wieder, nachdem sie seit dem späten 18. Jahrhundert nahezu ausgerottet waren. Es gibt auch wichtige Bestände in Polen, Italien, Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Slowenien und Serbien. Bei den Wildkatzen auf den größeren Mittelmeerinseln handelt es sich um Hybriden zwischen Falbkatze und Hauskatze bzw. um verwilderte Hauskatzen. Die deutsche Population wurde im Jahr 2000 auf 1700 bis 5000 Individuen geschätzt. In den 2000er-Jahren sind Wildkatzen in den Schwarzwald und weitere Gebiete im südlichen Baden-Württemberg eingewandert. Wildkatzen gibt es im Nationalpark Hainich, im Nationalpark Bayerischer Wald, im Thüringer Wald, im Harz, im Elm, in der Eifel, im Siebengebirge, im Hunsrück, im Pfälzerwald und auch im Saarland. In Nordhessen sind die Populationen heute ebenfalls wieder im Wachstum begriffen. Die Populationen sollen mit naturbelassenen Waldkorridoren verbunden werden oder sind es bereits. 2017 wurde die Existenz in der Lüneburger Heide nachgewiesen. In der Schweiz wurde die Katze im 18. und 19. Jahrhundert stark dezimiert oder, wie im Mittelland, ganz ausgerottet. Sie ist geschützte Art seit 1962. Insbesondere im Schweizer Jura ist sie wieder präsent, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) 2011 angab. Ebenfalls ist sie in der Region Schaffhausen wieder anwesend. Eine im Auftrag des Bafu zwischen 2008 und 2010 durchgeführte Studie kam zu dem Ergebnis, dass 2011 in der Schweiz schätzungsweise 450 bis 900 Wildkatzen auf einer Fläche von rund 600 Quadratkilometern leben. Das Untersuchungsgebiet konzentrierte sich auf den Schweizer Jura, da alle Wildkatzen, die in den letzten Jahrzehnten nachgewiesen werden konnten, aus diesem Gebiet stammen. Allerdings ist der Grad der Hybridisierung von Bedeutung für die Einstufung der Gefährdung der Wildkatze. Denn wenn der sich ausbreitende Wildkatzenbestand in der Schweiz sich zu sehr mit Hauskatzen vermischt (wie dies zum Beispiel in Ungarn und Schottland der Fall ist), besteht die Gefahr, dass die Wildkatzen allmählich genetisch verschwinden. In Österreich waren Wildkatzen ehemals im Alpenvorland Nord-, Ost- und Südösterreichs verbreitet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Populationen stark dezimiert und seither nur wenige Exemplare nachgewiesen. Sie galten in Österreich als ausgestorben, ausgerottet oder verschollen, und noch vor wenigen Jahren gab es keinen Hinweis auf eine ansässige reproduzierende Population in Österreich. Allerdings verdichten sich in den letzten Jahren die Meldungen über Sichtungen südlich der Donau und es gelang der Nachweis eines Vorkommens im Nationalpark Thayatal. Die größten Populationen befinden sich in Spanien, wo die Wildkatze relativ häufig vorkommt, sogar in ziemlich humanisierten Gebieten, wie in der Sierra Calderona, unweit von Valencia, oder in der Sierra de Escalona (Provinz Alicante) in der Nähe von Torrevieja und Orihuela. In Portugal existieren kleinere Bestände, etwa in der portugiesischen Reserva Natural Serra da Malcata. Auch im Kaukasus gibt es noch isolierte Wildkatzenbestände, die in einer im Jahr 2017 veröffentlichten Revision der Katzensystematik durch die Cat Specialist Group der IUCN eine eigenständige Unterart (\"Felis silvestris caucasica\" Satunin, 1905) bildet. Heute ist die Wildkatze vor allem durch Zerschneidung ihres Lebensraumes und Zersiedelung der Landschaft bedroht. Sie lebt ausschließlich in ruhigen und intakten Wäldern mit Altholzbestand. Nur im naturnahen Wald findet die Wildkatze alte Baumhöhlen, Fuchs- oder Dachsbaue, die sie für die Aufzucht der Jungen benötigt. Auch kann die scheue Wildkatze nur in ruhigen Wäldern ungestört jagen. Sie gilt oft als Zielart, an der gut festzustellen ist, ob ein Wald wirklich naturnah ist. In letzter Zeit konnten sich die Bestände etwas erholen, vor allem, da die Art in vielen Staaten nicht mehr gejagt werden darf. Dennoch kommt die Wildkatze im westlichen Europa nur noch im nördlichen Schottland, in Teilen Spaniens und im Osten Frankreichs in etwas größeren Beständen vor. Im südöstlichen Europa hingegen sind die Bestände der Europäischen Wildkatze noch etwas umfangreicher. Die bisher vorherrschende Meinung war, die Katzenbestände seien, da bis Mitte des 20. Jahrhunderts als Raubtiere verschrien, stark bejagt und deshalb vielerorts ausgerottet worden. Neuere veterinär-historische Untersuchungen lassen diese Darstellung zweifelhaft erscheinen, da die Bestände zeitgleich auch in Gebieten mit Totalschutz, wie etwa in Hessen, abnahmen. Pathologische Untersuchungsberichte verendet aufgefundener Wildkatzen aus der Zeit von 1850 bis 1920 lassen für den Rückgang der Wildkatze ein epidemisches Ereignis wahrscheinlich erscheinen. Im Pleistozän war die Wildkatze weit über Europa verbreitet. Erst mit dem Rückzug des Eises wurde sie zum Waldtier.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise und Verhalten.", "content": "Europäische Wildkatzen sind extrem scheu und meiden menschliche Nähe. Wie die meisten Katzenarten führen sie ein vornehmlich einzelgängerisches Leben und sind meist ortstreu. Sie sind Pirschjäger, die ihre Beute unbemerkt anschleichen und durch einen Überraschungsangriff mit einem Sprung fassen. Wildkatzen wagen sich nur in Ausnahmefällen auf freies Gelände ohne Deckung. Deshalb werden zum Beispiel in Thüringen ihre Verbreitungsgebiete mit naturbelassenen Waldkorridoren verbunden, um die Art wieder stabil anzusiedeln. Sie sind vielerorts tagaktiv, neigen in dichter besiedelten Gegenden aber auch zur Nachtaktivität. Ihr außergewöhnlich gutes Sehvermögen bei Dunkelheit befähigt sie dazu. Ihre sehr hoch entwickelten Sinnesorgane, die zum Beispiel beim Geruchssinn dem des Hundes überlegen sind, und ihre als sehr hoch eingestufte Intelligenz lassen sie natürliche Gefahren frühzeitig erkennen. Das Gehirn einer europäischen Wildkatze ist deutlich größer als das einer Hauskatze, die allerdings auch schon als sehr intelligent gilt. Mit 18 einziehbaren langen und kräftigen Krallen und ihrem sehr kräftigen Raubtiergebiss ist sie für ein Tier ihrer Größe extrem wehrhaft. Zudem hat sie äußerst kurze Reaktionszeiten und ist dabei auch noch körperlich stark, aber dennoch sehr beweglich, was jedoch fast alle Katzenarten auszeichnet. Dies alles macht sie zu einer äußerst gefährlichen und erfolgreichen Jägerin auf Kleinwild. Die Größe ihres Reviers richtet sich nach dem Angebot an Beutetieren und kann deshalb je nach Gegend sehr unterschiedlich sein. Ist der Lebensraum optimal, benötigt sie zwei bis drei Quadratkilometer, unter schwierigen Jagdbedingungen kann der Lebensraum auch neun und mehr Quadratkilometer umfassen. Männchen beanspruchen in der Regel größere Reviere als weibliche Tiere. Die Paarungszeit der Europäischen Wildkatze ist in den Monaten Januar bis März. Die Tragzeit beträgt ca. neun Wochen, das Weibchen bringt in einem sicheren Versteck meistens zwei bis vier Junge zur Welt. Mit etwa sechs bis acht Monaten suchen sich die Jungtiere ein eigenes Revier. Die Sterblichkeit der jungen Wildkatzen ist hoch. Unter optimalen Bedingungen werden sie zwölf bis fünfzehn Jahre alt. Da Wildkatzen die Nähe zum Menschen meiden, kommen in waldreichen Gebieten Mischlinge zwischen Wild- und Hauskatzen nur selten vor. Dagegen wurde in waldärmeren Gebieten Europas (Schottland, Ungarn) intensive Hybridisierung zwischen beiden Arten nachgewiesen. Auch in Mitteleuropa kommt Hybridisierung zwischen Haus- und Wildkatze gelegentlich vor. Die in europäischen Zoos und Tierparks gehaltenen Wildkatzen gehen überwiegend auf solche Hybride zurück. Wildkatzen gelten als absolut nicht zähmbar. Auch in Gefangenschaft geborene Tiere können nicht an den Menschen gewöhnt werden und lassen sich niemals freiwillig von ihm berühren. Gefangene oder in Gefangenschaft geborene Tiere brauchen große Gehege mit Verstecken. Bekommen sie diese, lassen sie sich vom Menschen beobachten, wenn man ihnen dabei nicht zu nahe kommt. Wildkatzen müssen sich vor den Menschen sicher fühlen, um sich zu zeigen. In Gefangenschaft aufgewachsene Tiere tolerieren die Nähe zum Menschen und kommen ihnen bekannten Menschen durchaus nahe. Bei der Fütterung ist es nicht ungewöhnlich, wenn sie ihnen zugeworfenes Futter in ca. zwei Meter Abstand fangen oder erbeuten. Sie kommen dabei auch völlig aus ihrer Deckung heraus, verschwinden aber sofort wieder dahin, wenn sie das Futter ergattert haben. Eine direkte Berührung durch den Menschen hingegen wird niemals erlaubt und führt immer sofort zu Abwehrreaktionen. Freilebende Tiere meiden den Menschen und kehren niemals an Verstecke zurück, die Menschen entdeckt haben. Bilder freilebender Tiere gelangen erstmals in den 1950er-Jahren und sind auch heute noch extrem selten. Ein Nachweis der Existenz von Wildkatzen in einem Revier gelingt häufig nur indirekt, u. a. mittels Holzstöcken, die mit Baldrian als Lockmittel besprüht werden. An diesen Stöcken kleben gebliebene Haare werden anschließend genetisch untersucht.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Untersuchungen des Mageninhalts haben ergeben, dass Wildkatzen sich zu 80 % von Kleinsäugetieren (Wühlmäusen, Ratten usw.) ernähren. Nur gelegentlich greifen sie auf andere Tiere wie Vögel, Kaninchen, Eichhörnchen, Eidechsen, Fische, Frösche und Insekten zurück. Auf dem europäischen Festland werden nur selten Hasen und Rehkitze erbeutet, nur extrem selten, anders als früher behauptet, kranke oder geschwächte Frischlinge und Hirschkälber. Die schottische Population ernährt sich dagegen vor allem von Kaninchen und anderen Hasenartigen. Aas und pflanzliche Kost werden nur in Notzeiten genommen. Der Beute wird aufgelauert, z. B. an den Erdbauten von Nagern, oder sie wird zufällig beim Durchstreifen des Reviers entdeckt. Ist ein potentielles Beutetier entdeckt worden, so schleicht sich die Katze jede mögliche Deckung nutzend langsam und so nah wie möglich an. Die Beute wird mit den Krallen festgehalten, auf den Boden gedrückt und durch einen Biss getötet. Wird sie nicht sofort gefressen, so wird sie in dichter Vegetation, unter Laub oder in anderen Verstecken bis zum Verzehr verwahrt.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Europäische Wildkatze paart sich von Januar bis März, manchmal auch schon im Dezember oder später bis in den Juli. Die Tragzeit beträgt 60 bis 68 Tage und die meisten Jungen werden im April oder Mai geboren, seltener finden Geburten bis in den August statt. Gehen die Jungen eines frühen Wurfs ein kann es zu einer zweiten Geburt im selben Jahr kommen. Im Wurf befinden sich ein bis vier, selten sieben Junge, die bei der Geburt 65 bis 163 g wiegen. Jungtiere, die weniger als 90 g wiegen überleben in der Regel nicht. Die Jungtiere werden sechs bis sieben Wochen, in Ausnahmefällen bis zu vier Monaten lang gesäugt. Ihre Augen öffnen sie nach 7 bis 13 Tagen und sie laufen 16 bis 20 Tage nach der Geburt. Mit einem Alter von vier bis fünf Wochen beginnen sie miteinander zu spielen und mit einem Alter von zwölf Wochen können sie der Mutter folgen. Die Milchzähne sind mit einem Alter von 42 bis 49 Tagen voll ausgebildet und das endgültige Gebiss ist mit einem Alter von 175 bis 195 Tagen vollständig ausgebildet. Die Jungtiere und Mutter trennen sich nach vier bis fünf, maximal nach zehn Monaten. Voll ausgewachsen sind sie mit einem Alter von 18 oder 19 Monaten. Wildkatzen werden 7–10 Jahre alt, in menschlicher Obhut bis über 15 Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Jägersprache.", "content": "In der Jägersprache werden folgende Bezeichnungen gebraucht: Dagegen findet sich außerhalb der Jägersprache auch für männliche Wildkatzen die Bezeichnung \"Kater\". Hauskatzen und Wildkatzen können sich paaren und bringen reproduktionsfähige Nachkommen zur Welt. Diese werden Blendlinge genannt, und ihre Geschlechterbezeichnung ist wie bei der Wildkatze.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Natürliche Feinde.", "content": "Abgesehen vom Menschen durch Zerstückelung von tatsächlichen und möglichen Lebensräumen (Landschaftszerschneidung), durch Verkehrstod beim Überqueren von Straßen und durch Fehlabschüsse infolge von Verwechslungen mit verwilderten Hauskatzen sind unter den Feinden vor allem Luchs und Wolf zu nennen. Uhu, Seeadler, Steinadler oder Habicht erbeuten meist nur Jungtiere. Der Fuchs ist keine Bedrohung für gesunde Wildkatzen, kann aber unter Umständen dem Nachwuchs gefährlich werden. Heute steht die Wildkatze in Deutschland unter Naturschutz. In Deutschland ist sie zudem als eine Verantwortungsart innerhalb der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung eingestuft.", "section_level": 2}, {"title": "Industrielandschaft.", "content": "Das größte Problem für die Wildkatze ist heute die immer intensivere Nutzung der Landschaft durch Verkehr, Siedlungsgebiete und Landwirtschaft. Dadurch wurden die Tiere auf wenige Restlebensräume zurückgedrängt. Diese letzten Rückzugsgebiete liegen voneinander isoliert. Die dort lebenden, vereinzelten Wildkatzenpopulationen sind sehr klein und entsprechend anfällig für Inzucht und Krankheiten. Aus diesem Grund gibt es in Deutschland vom BUND die Bestrebung, isolierte Siedlungsgebiete mittels etwa 20 Meter breiter Korridore, welche mit Bäumen und Hecken bepflanzt werden, zu verbinden und zusätzliche Lebensräume zu erschließen. Eine weitere Gefahr für die Wildkatze geht von verwilderten Hauskatzen aus, da es zur Hybridisierung und Übertragung von Haustierkrankheiten kommen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Schutz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Mit Inkrafttreten des Reichsjagdgesetzes am 4. Juli 1934 (bzw. teilweise am 1. April 1935) sowie des Bundesjagdgesetzes 1952 steht die Wildkatze unter dessen Schutz. Sie ist seither ganzjährig geschont. In Deutschland begannen in den 1990er-Jahren Aktive des BUND in Thüringen, das Wanderverhalten von Wildkatzen, u. a. mittels mit Baldrian besprühter Holzstöcke, zu erforschen. Es entstand der Plan, gemeinsam mit Politik, Behörden und Bürgern ein Rettungsnetz für die Wildkatze zu knüpfen. Ein Netz aus Büschen und Bäumen für die Wildkatze und andere Waldbewohner sollte sich durch Deutschland ziehen. 2007 stellte der BUND den „Wildkatzenwegeplan“ vor. Im Herbst desselben Jahres wurden die ersten 20.000 Büsche und Bäume zwischen dem Nationalpark Hainich und dem Thüringer Wald gepflanzt. 2009 gingen die Pflanzungen in Rheinland-Pfalz weiter, wo der Bienwald mit dem Pfälzerwald verbunden wird. In Rheinland-Pfalz existieren zwei Wildkatzen-Auffanggehege im Norden (Wildkatzenzentrum Wildenburg) und im Süden (Artenschutzzentrum Wildkatze). 2011 pflanzte der BUND im niedersächsischen Landkreis Holzminden die ersten Bäume für einen grünen Wildkatzenkorridor. Seit 2011 werden im Projekt „Wildkatzensprung “ des BUND zum einen sogenannte „grüne Korridore“ in Hessen (Rothaargebirge-Knüll), Niedersachsen (Harz-Solling), Baden-Württemberg (Region Herrenberg), Rheinland-Pfalz (Westerwald/Taunus-Rothaargebirge) und Thüringen (Region Greiz) gepflanzt. Damit werden Wälder durch die Pflanzung von Bäumen und Büschen wieder miteinander verbunden, um der Wildkatze neue Lebensräume zugänglich zu machen, wovon auch andere Wildtierarten wie Baummarder, Haselmaus und Bechsteinfledermaus profitieren sollen. Zum anderen wird in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Senckenberg eine bundesweite Gendatenbank zur Wildkatze entwickelt, um die Populationen und die Wanderungsbewegungen zu dokumentieren und die Schutzmaßnahmen für die Wildkatze zu optimieren. In Baden-Württemberg galt die Wildkatze seit 1912 als verschwunden, bis 2006 und 2007 am Kaiserstuhl überfahrene Tiere eindeutig als Wildkatzen identifiziert wurden und damit erstmals seit 1912 wieder nachgewiesen werden konnten. Daher plant man nun auch in diesen Gebieten, die Lebensräume großzügig zu vernetzen. Aus diesem Grund hat Baden-Württemberg einen Generalwildwegeplan aufgestellt, der im Generalverkehrswegeplan berücksichtigt werden soll. Im Juni 2009 sind das erste Mal seit Jahrzehnten lebende Wildkatzen bei Bühl gefunden worden. Nachdem im Jahr 2010 eine tote Wildkatze im Stromberg gefunden worden war, wurde im Winter 2010/2011 in diesem Gebiet eine gezielte Suchaktion mit Hilfe von Lockstöcken durchgeführt. Dabei wurden mehrere Haarproben gefunden, die mittels DNA-Analyse Wildkatzen zugeordnet werden konnten. Inzwischen konnte ein Wildkatzenvorkommen auch im Raum von Kirchheim unter Teck nachgewiesen werden. 2019 wurde durch den Naturschutzverband BUND vermeldet, dass die Wildkatze mittlerweile wieder das komplette Saarland besiedelt. Die Wildkatze ist in Deutschland nun in fast allen größeren Waldgebieten wieder heimisch.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Die Wildkatze galt in Österreich offiziell als ausgestorben. Nach über fünfzig Jahren ist sie nun zurück. Nach Kärnten und Niederösterreich wurde 2015 im Tiroler Paznauntal eine Wildkatze zweifelsfrei identifiziert. Einen weiteren Nachweis der scheuen Katze gab es 2016 im Mühlviertel in Oberösterreich, hier durch Zufall per Wildkamera. Für Kärnten konnte 2012 erstmals der Nachweis für eine Fortpflanzung erbracht werden. Die Art ist in Österreich streng geschützt.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz gibt es keine speziellen Schutzbemühungen. Jedoch dokumentiert und untersucht das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin in Bern Katzenfunde. Für die zahlenmäßige Erhebung stellten Wildhüter in den Untersuchungsgebieten mit Baldriantinktur imprägnierte Holzpflöcke auf Wege, die regelmäßig von Tieren benutzt werden. Durch den Geruch angelockte Katzen rieben sich daran. Später wurde im Labor mit molekulargenetischen Methoden geprüft, ob es sich um Haare von Wild- oder Hauskatzen handelt. 2011 wurde eine Studie gestartet, um herauszufinden, welchen Grad die Hybridisierung der Katze in der Schweiz erreicht hat. Davon wird auch abhängen, welcher definitive Status der Wildkatze bei der Teilrevision der Roten Liste der Säugetiere 2012 eingeräumt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die wissenschaftliche Benennung der europäischen Wildkatze erfolgte im Jahr 1777 durch den deutscher Mediziner und Naturforscher Johann Christian von Schreber. Die europäische Wildkatzenpopulation wurde in der Regel nur als eine Unterart angesehen, die zusammen mit der afrikanischen Falbkatze (\"Felis silvestris lybica\") und der Asiatischen Wildkatze (\"Felis silvestris ornata\") die Art \"Felis silvestris\" bildet. In einer im Jahr 2017 veröffentlichten Revision der Katzensystematik durch die Cat Specialist Group der IUCN erhält die Europäischen Wildkatze jedoch Artstatus. Die Wildkatzen des Kaukasus werden als eigenständige Unterart (\"Felis silvestris caucasica\" Satunin, 1905) klassifiziert. Die Falbkatze, die Südafrikanische Wildkatze (\"Felis lybica cafra\") und die Asiatische Wildkatze bilden jetzt hier die Art \"Felis lybica\". Die Hauskatze stammt nicht von der Europäischen Wildkatze ab, sondern von der Falbkatze. Nicht zu verwechseln ist die Waldkatze mit einigen Halblanghaar-Rassen der Hauskatzen, die ebenfalls als \"Waldkatzen\" bezeichnet werden, so der amerikanischen Waldkatze (Maine Coon), der Norwegischen Waldkatze und der Sibirischen Katze, die auch \"Sibirische Waldkatze\" genannt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Europäische Wildkatze oder Waldkatze (\"Felis silvestris\") ist eine Kleinkatze, die in Europa von der Iberischen Halbinsel bis Osteuropa (westliche Ukraine), in Italien, auf dem Balkan, in Anatolien, im Kaukasus und in den schottischen Highlands vorkommt. Da sie eine relativ weit verbreitete Katze ist, wird sie in der Roten Liste der IUCN seit 2002 als \"Nicht gefährdet\" (\"Least Concern\") geführt.", "tgt_summary": "欧洲野猫(学名:)是一种小型猫科动物,可见于西欧、中欧、东欧、苏格兰和土耳其;在斯堪的纳维亚、冰岛、英格兰、威尔士以及爱尔兰则已灭绝。", "id": 2171753} {"src_title": "Schlafwagen", "tgt_title": "卧铺车", "src_document": [{"title": "Bauformen.", "content": "Ein Schlafwagen hat Abteile für je eine bis vier Personen. Die in Mitteleuropa eingesetzten Standard-Schlafwagen lassen wahlweise eine Belegung von ein bis drei Personen pro Abteil zu. In diesen Wagen können oft einige Abteile miteinander verbunden werden. Einige Bahnen bieten in neueren Schlafwagen nur noch Abteile mit einem oder zwei Betten (Deutschland, Türkei). In den Nachfolgestaaten der Sowjetunion sind Abteile mit zwei und vier Betten üblich. Vierbettabteile finden sich in Doppelstockschlafwagen neuerer Bauart. Die Betten können zumeist für den Tagesverkehr in Sitzplätze umgewandelt werden. In der Regel enthält jedes Abteil eine Waschgelegenheit (ausgenommen die oben genannten Fahrzeuge aus der ehemaligen Sowjetunion). Darüber hinaus hat ein Schlafwagen in den meisten Fällen einen Dienstraum für den Schlafwagenschaffner sowie eine oder mehrere Toiletten und teilweise Duschen. In den Luxusabteilen einiger moderner Schlafwagen sind kleine Badezimmer mit eigenem WC und Dusche vorhanden. In besonderen Zügen, etwa dem Luxuszug „Blue Train“ in Südafrika stehen Abteile (und Suiten) mit Badewanne zur Verfügung. International gesehen ist also der Übergang zum Salonwagen fließend.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Schlafwagen einfacher Bauart gab es schon um 1830 in den Vereinigten Staaten. Einen für die damalige Zeit luxuriösen Schlafwagen entwickelte George Mortimer Pullman in den Jahren 1859–1863. Möglich wurde das durch die Übernahme der Fabrik von Theodore Woodruff, der bereits 1857 einen Schlafwagen entwickelt hatte. Pullman ist vermutlich der bekannteste Konstrukteur und Produzent von Schlafwagen, jedoch entgegen der geläufigen Meinung nicht deren Erfinder.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung in Europa bis 1920.", "content": "Georges Nagelmackers transferierte die von Pullman entwickelte Idee nach Europa, nachdem er auf einer Amerikareise mit den Wagen von Pullman gefahren war, und gründete 1872 in Belgien die Compagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL). Dieses Unternehmen betrieb den ersten in Deutschland eingesetzten Schlafwagen, der ab dem 1. Oktober 1873 auf der Strecke Berlin–Ostende fuhr. Er stand jedoch nur Fahrgästen der ersten Wagenklasse zur Verfügung. Ab dem 1. Juni 1874 verkehrte ein Schlafplatzwagen zwischen Hamburg und Frankfurt am Main. Die Preußischen Staatseisenbahnen richteten ab 1880 eigene Schlafwagenkurse von Berlin aus ein: nach Warschau (1880), Aachen (1884 von der CIWL übernommen) und Hamburg (1885 von der CIWL übernommen). 1886 kündigte die Preußische Eisenbahnverwaltung die Konzessionsverträge der belgisch-französischen CIWL und übernahm die Schlafwagenkurse von Berlin zum ostpreußischen Grenzbahnhof Eydtkuhnen, sowie die Kurse Berlin–Köln und Hamburg–Köln. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es in Kontinentaleuropa lediglich drei Gesellschaften, die Schlafwagen betrieben: Fahrten im Schlafwagen waren (und sind) im Vergleich zu Sitzwagen relativ teuer, weil liegend weniger Reisende in einen Wagen passen als sitzend und der Service seinen Preis hat. Der Zuschlag zum Fahrpreis betrug vor dem Ersten Weltkrieg zehn Mark in der ersten Wagenklasse und acht Mark in der zweiten. Damals kostete die Übernachtung im Luxushotel vier Mark, im Mittelklassehotel zwei Mark. Noch teurer waren die Zuschläge in Frankreich, wo die CIWL ein Monopol besaß. Auf der Strecke Paris–Marseille betrug der Schlafwagenzuschlag in der ersten Klasse 45 Franc (nach damaligem Wechselkurs 36 Mark). Die ersten Schlafwagen der CIWL hatten einen Stahlrahmen mit Holzaufbau und einer Teakholz-Lattenverkleidung. Ab den 1920er Jahren wurden Schlafwagen in Ganzstahlbauweise gebaut. Auf einem einheitlichen Rahmen mit 23,452 Meter \"Länge über Puffer\" entstanden Schlafwagen verschiedener Raumaufteilung (Typ S, Lx, Y und Z).", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg und die Folgen.", "content": "Das Netz der Compagnie Internationale des Wagons-Lits wurde im Ersten Weltkrieg durch die Frontlinien zerschnitten und der Wagenpark, der sich im deutschen Einflussbereich befand, beschlagnahmt. Aus diesen Beständen und denen der Preußischen Staatseisenbahnen wurde in Deutschland 1916 die Mitropa gegründet. Schlafwagen der dritten Klasse gab es in Deutschland ab 1922 auf den wichtigen Strecken von Berlin nach Ostpreußen, Köln, München und Stuttgart. Danach entstand das System des Universalschlafwagens, in dem 1936 bis 1980 verkehrte der Nachtzug Night Ferry zwischen Paris und London. Dafür wurden von der CIWL Schlafwagen des Typs F mit der britischen Fahrzeugbegrenzungslinie und klappbaren Tritten beschafft.", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Entwicklung nach 1945.", "content": "Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kamen neue, modernere Schlafwagen zum Einsatz: Von 1971 bis 1995 bestand in Mitteleuropa ein internationaler Schlafwagenpool. Alle Schlafwagen der CIWL und der DSG (später der Deutschen Bundesbahn) wurden in diesem internationalen Schlafwagenpool zusammengefasst, den Bahngesellschaften zugeteilt und konnten dadurch wirtschaftlicher eingesetzt werden. Das Kürzel „TEN“ führte zu der inoffiziellen Bezeichnung „TEN-Pool“.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung in Europa ab 1990.", "content": "Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs stieg der europäische Bahnreiseverkehr in Ost-West-Richtung stark an. Die neuen Langstrecken – durch die niedrigeren Reisegeschwindigkeiten auf den oft maroden osteuropäischen Netzen – bedeuteten eine Zunahme an langen Bahnreisen und führten zu einer kleinen Hochkonjunktur beim Bau von Schlafwagen. So entstanden Neubau-Fahrzeuge für die Ungarische Staatsbahn (MÁV), Rumänische Staatsbahn (CFR), Deutsche Bahn (DB), Italienische Staatsbahn (FS), CityNightLine (CNL), CIWL, Polnische Staatsbahn und Bulgarische Staatsbahn (BDZ). Von Patentes Talgo werden Schlafwagen-Züge gebaut. Diese bieten in ihrem festen Zugverband Schlafwagen, Liegewagen, Ruhesesselwagen, sowie Speisewagen, Bistrowagen und Barwagen. Die meisten Talgo-Züge verkehren in Spanien als Trenhotel. Die von Spanien ausgehenden internationalen Trenhotel-Verbindungen wurden von der Betreibergesellschaft Elipsos angeboten. Bis Ende 2012 gab es Trenhotel-Züge nach Italien und in die Schweiz, bis 2013 verkehrten Trenhotel-Züge in die französische Hauptstadt Paris. Die DB AutoZug setzte Talgo-Züge bis zum Fahrplanwechsel Dezember 2009 in Deutschland ein. In den Jahren 2003 bis 2005 wurden 42 als \"Comfortline\" bezeichnete Schlafwagen der Wagengattung WLABmz an die Deutsche Bahn ausgeliefert. Die Drehgestelle der Bauart SGP 400 erlauben eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Drei der zwölf Dreibettabteile sind mit eigenem Badezimmer ausgestattet, die Abteile können paarweise zur Suite verbunden werden. Dieser Typ ersetzte alle früheren deutschen Schlafwagenbauarten. Alle WLABmz wurden Ende 2016 an die ÖBB verkauft. Die České dráhy beschafften 2006 bis 2007 zwölf fast baugleiche WLABmz, die ursprünglich die Namen von Stätten des UNESCO-Welterbes in der Tschechischen Republik trugen. Ab etwa 2000 haben die Bahnen Dänemarks, der Niederlande, Belgiens, Frankreichs, der Schweiz und Sloweniens den Betrieb eigener Schlafwagen aufgegeben. Die SNCF setzt weiterhin Liegewagen in den \"Intercités de nuit\" ein, die anderen dieser Bahnen betreiben keine eigenen Nachtreisezüge mehr. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 stellte die Deutsche Bahn den Betrieb eigener Nachtreisezüge (City Night Line) ein. Einen Teil der Zugleistungen übernahm die ÖBB unter dem für ihre eigenen, von Österreich ausgehenden Schlafwagenverkehre entwickelten Markennamen Nightjet. Im Sommer 2018 bestellte die ÖBB 13 neue Nightjetgarnituren mit je zwei Schlafwagen bei Siemens", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung, Service und Gebühren.", "content": "Die Abteile von Schlafwagen der CIWL, DSG und osteuropäischer Betreiber, die ab 1955 gebaut wurden, sind im Großen und Ganzen einheitlich (Universal) aufgebaut (siehe oben). Oft kann eine Verbindungstür zum Nachbarabteil geöffnet werden, um eine Suite aus zwei benachbarten Abteilen zu bilden. Bei Schlafwagen neueren Datums werden DeLuxe-Abteile und Economy-Abteile angeboten. Der Aufbau der Economy-Abteile entspricht im Großen und Ganzen dem der Universal-Abteile. Neben den Schlafabteilen enthalten die Schlafwagen WCs und Duschen für die gemeinschaftliche Nutzung, während DeLuxe-Abteile eigene WC und Duschen haben. Für den Schlafwagenschaffner gibt es ein Dienstabteil, in dem sich die Zentrale der Schaffnerrufanlage befindet. Diese dient der Kommunikation zwischen dem Schaffner und Gast, vor allem für den Weckruf. Die Kosten für die Nutzung des Schlafwagen-Service sind von der Tarifgestaltung der jeweiligen Anbieter abhängig. Die Preise können nicht nur zwischen verschiedenen Anbietern, sondern innerhalb einer einzelnen Betreibergesellschaft je nach Buchungsmodalität (z. B. Vorab-Buchung, Im-Zug-Kauf, als Inklusiv-Fahrkarte oder als zusätzlicher Aufpreis) und nach Belegungs- und Komfortklasse erheblich differieren. In der Gebühr für die Schlafwagennutzung ist oft ein Frühstück enthalten. Die Größe und Auswahl des Frühstücks hängt vom jeweiligen Betreiber des Schlafwagens ab. Meistens wird das Frühstück ins Abteil gebracht. Wenn ein Speisewagen im Zug ist, wird es in einigen Fällen dort serviert. Dies galt vor allem für die Produktgruppe City Night Line (CNL) bei der ehemaligen DB AutoZug.", "section_level": 1}, {"title": "Farbgebungen europäischer Schlafwagen nach 1945.", "content": "Die CIWL hatte mit der Einführung von Ganzstahlwagen in den 1920er Jahren für ihre Schlaf- und Speisewagen eine stahlblaue Lackierung mit goldfarbenen Beschriftungen eingeführt. Nach 1945 behielt sie diese Farbgebung bei. Die Mitropa als Konkurrenz verwendete eine purpurrote Lackierung mit gelber Beschriftung, die nach dem Krieg ebenfalls beibehalten wurde, auch von der westdeutschen Nachfolgerin DSG. Die nach 1945 gegründeten osteuropäischen Schlaf- und Speisewagengesellschaften verwendeten teils weiterhin eine blaue Farbgebung, teils übernahmen sie die Farbgebungen ihrer jeweiligen Staatsbahnen. Alle Schlafwagen bekamen in im Zuge der Einrichtung des TEN-Pools ab 1971 eine einheitliche Lackierung: komplett kobaltblaues Farbkleid, zunächst mit grauem, später mit blauem Dach. Einzige Ausnahme war die DB, die bis Mitte der 1980er Jahre die von der DSG-Zeit her bekannten Farben purpurrot mit elfenbeinfarbenem Dach beibehielt, sich bei den Anschriften jedoch nach dem Standard des Schlafwagenpools richtete. Später wurde der kobaltblaue Anstrich eingeführt. Unterhalb der Fenster zog sich ein weißer Streifen rund um den Wagen, ergänzt durch feine weiße Zierlinien über den Fenstern und in Fußbodenhöhe. Unterhalb des weißen Streifens befand sich das Logo, bestehend aus dem Kürzel „TEN“ und den Wörtern „Trans Euro Nacht“ (deutsch/niederländisch), „Trans Euro Notte“ (italienisch) oder „Trans Euro Nuit“ (französisch). Die drei Wörter standen untereinander neben dem Kürzel, ursprünglich in einer eigens gezeichneten, etwas kantigen Schrift, später in Helvetica halbfett kursiv. Je nach Herkunft des Wagens wurde die Bezeichnung in unterschiedlichen Sprachen angeschrieben, oft auf beiden Seiten in verschiedenen Sprachen. Die TEN-Anschrift wurde zum Handbremsende versetzt angebracht, zwischen Wagenmitte und Wagenende. Das Logo der Bahn, bei der der Wagen eingestellt war, wurde in der Wagenmitte oder zum anderen Wagenende hin versetzt angebracht. 1995 wurde der internationale Schlafwagenpool aufgelöst und die Wagen gingen in die Zuständigkeit der Bahngesellschaften über. Dabei wurde in den meisten Fällen die TEN-Lackierung beibehalten und lediglich das Logo entfernt. Das Ende des Pools führte dazu, dass die Bahnen eigene Nachtzug-Lackierungen entwickelten. Die deutschen Schlafwagen gingen 1998 an die DB AutoZug über und erhielten mit Ausnahme älterer Wagen, die bald ausgemustert wurden, nach und nach einen Neuanstrich in lichtgrau mit verkehrsrotem Fensterband; dies war zu diesem Zeitpunkt allgemeine Fernverkehrsfarbgebung. (Bald darauf wurde die Farbgebung der Wagen für den EuroCity- und Intercity-Verkehr weitgehend dem Intercity-Express angeglichen, daher war das verkehrsrote Fensterband zuletzt nur noch bei Wagen für den Nachtverkehr zu sehen.) Je nach Einsatzzweck erhielten die Wagen die Aufschrift „DB NachtZug“ oder „DB AutoZug“. Seit 2007 wurden diese Wagen in CityNightLine-Zügen eingesetzt und dafür farblich angepasst, in der neuen Farbgebung reicht das rote Fensterband nicht mehr über die gesamte Wagenlänge und das Dach wurde basaltgrau statt fenstergrau. Modernisierte Schlafwagen der ÖBB wurden in den 1990er Jahren achatgrau mit kobaltblauem Fensterband und zinkgelbem Streifen über den Fenstern lackiert (Typ P/AB30 unter den Fenstern blanker Edelstahl), bei Umbauten ab 2005 werden die ÖBB-EuroCity-Farben verwendet (Wagenkasten in verschiedenen Grautönen mit verkehrsrotem Dach). Ab Ende 2016 werden Schlaf- und Liegewagen der ÖBB nachtblau mit einem rot-grauen Streifen, \"nightjet\"-Schriftzug und Sternenhimmel im oberen Teil gestaltet. Die SBB verwendeten nach Ende des TEN-Pools die Farbe Kobaltblau mit violetten Querstreifen im Fensterbereich sowie Mond und Sternen. Die italienische Trenitalia führte eine Variante des XMPR-Anstrichs ein, dunkelblau mit grauem Dach, weiß-blau-weiß-türkisen Streifen im unteren Bereich, einem türkisen Schrägband im linken Teil des Wagens und der Aufschrift „Treno Notte“. Für die Verbindungen nach Frankreich unter dem Namen \"Artesia\" wurde zunächst eine weiße Farbgebung mit blauen und gelben Wellen im unteren Bereich eingeführt, seit 2011 werden diese vom Unternehmen Thello betrieben und die Schlafwagenfarbgebung auf türkis mit breiten weißen Schrägstreifen geändert. Für die Nachtreisezüge im Inland (Intercity Notte) wurde 2017 eine neue Farbgebung in dunkelblau mit roten Türen und rotem Streifen unter den Fenstern eingeführt. Die belgische NMBS/SNCB führte einen dunkelblauen Anstrich mit rotem Streifen an der Unterkante ein, gab jedoch 2003 den Betrieb eigener Schlafwagen auf. Die Nederlandse Spoorwegen führten einen eigenen Anstrich ein (stahlblau mit anthrazitgrauem Dach, gelber Zierlinie, violetten und gelben Sternen und der Aufschrift „Slaaprijtuig“), betreiben jedoch seit 2003 keine Schlafwagen mehr. Die Polskie Koleje Państwowe lackierte ihre Schlafwagen blau mit dem Logo der Servicegesellschaft \"WARS\". Nach 2001 waren sie weiterhin blau, jedoch mit einem lichtgrauen Band unter den Fenstern mit dem Logo der PKP Intercity und einem orangeroten Streifen in Fußbodenhöhe. Für den Zug Jan Kiepura trug eine Schlafwagenserie einen Sonderanstrich in lichtgrau mit dunkelblauem Fensterband und dem Zugnamen, die bei einigen Liegewagen der Deutschen Bahn verwendet wurde; seit Einstellung des Zuges wird die Farbgebung den anderen Schlafwagen angepasst. Die Československé státní dráhy lackierten ihre Schlafwagen blau mit grauem Dach. Nach ihrer Auflösung 1993 führten die České dráhy einen lichtgrauen Anstrich mit blauem Fensterband ein. Neue bzw. modernisierte Schlafwagen wurden saphirblau lackiert mit gelben Stadtsilhouetten und teilweise dem Sternbild Großer Wagen. Nach 2008 wurde das aktuelle \"Najbrt\"-Farbschema eingeführt, Fensterband und Dach sind saphirblau, ein Streifen unter den Fenstern himmelblau, ein Streifen über den Fenstern und der untere Bereich des Wagens lichtgrau. Die Železničná spoločnosť Slovensko behielt den blauen ČSD-Anstrich zunächst bei, lackierte die Türen orange und brachte teilweise weiße Längsstreifen an. In der neuesten Farbgebung ist das Dach silbern, das Fensterband karminrot, der untere Bereich weiß und der Langträger fenstergrau. Die ungarische Magyar Államvasutak lackiert seit den 1970er Jahren ihre Schlafwagen, wie die meisten Reisezugwagen, azurblau mit grauem Dach und einem achatgrauen Band unter den Fenstern. Die Jugoslovenske Železnice strichen ihre Schlafwagen dunkelblau mit zwei weißen Zierlinien an. In Serbien (ab 2004 Železnice Srbije) wurde zunächst eine Farbgebung in drei nach unten hin dunkler werdenden Blautönen eingeführt, welche später von einem Farbschema in verschiedenen Grautönen abgelöst wurde, das auch bei anderen Schnellzugwagen angewendet wurde. Die modernisierten Schlafwagen der Hrvatske željeznice sind lichtgrau mit Fensterband und Schürze in blau sowie zusätzlichen Zierlinien in grau und blau. Die Makedonski železnici führten einen lichtgrauen Anstrich mit einem in der Mitte schräg unterbrochenen blauen Fensterband ein. Die Farbgebung der Željeznica Crne Gore in Montenegro ist grau-weiß gestreift mit einem gelb-roten Längsstreifen auf Fußbodenhöhe. Die Farbgebung der Căile Ferate Române für Schlafwagen und andere international einsatzfähige Schnellzugwagen wechselte zunächst von blau auf weinrot mit weißen Längsstreifen. Nach 2000 kam ein blau-grauer Anstrich mit gelbem Streifen unter den Fenstern auf, der schließlich von einem dunkelblauen Anstrich mit hellgrauem Fensterband und weißen Streifen abgelöst wurde. Einige modernisierte Wagen sind dunkelblau mit schwarzem Fensterband und grünem Streifen. Die Bulgarischen Staatseisenbahnen verwendeten für ihre Schlafwagen den gleichen dunkelrot-lichtgrauen Anstrich wie für andere Schnellzugwagen des internationalen Verkehrs. Seit der Übernahme gebrauchter Wagen aus dem Ausland und der Beschaffung neuer Schlafwagen wurde ein lichtgrauer Anstrich mit roten Streifen über und unter den Fenstern eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Außereuropäischer Bereich.", "content": "Viele Bahngesellschaften außerhalb Europas, die Nachtzüge betreiben, führen auch Schlafwagen. Die Ausstattung kann ganz unterschiedlich sein. Bei einigen Bahngesellschaften ist der Schlafwagen eine eigene Buchungskategorie, eine höhere Wagenklasse, als sie bei Sitzwagen angeboten wird. Das ist zum Beispiel der Fall etwa in der Türkei, in Thailand, Tansania und Malaysia. In China gibt es die Schlafwagenklassen 软卧车 \"Ruanwoche\" („weicher Schlafwagen“ mit Vierbettabteilen) und 硬卧车 \"Yingwoche\" („harter Schlafwagen“, Großraumliegewagen mit Liegen in drei Ebenen). In manchen Zügen sind Abteile der Luxusklasse zu finden. China ist bis heute das einzige Land, in dem Schlafwagen in Hochgeschwindigkeitszügen angeboten werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Schlafwagen ist ein Reisezugwagen, der liegendes Reisen ermöglicht. Die internationale Bauart-Bezeichnung für Schlafwagen ist WL von französisch \"wagon-lit\". Vom Schlafwagen zu unterscheiden ist der Liegewagen, der geringeren Komfort und mehr Liegen pro Abteil aufweist. Für die Benutzung von Schlafwagen werden entweder zusätzliche Entgelte in Form von Zuschlägen oder entsprechend höhere Tarifstufen, bei denen die Nutzung des Schlafwagens inklusive ist, erhoben.", "tgt_summary": "卧铺车,又名寝台车(、)、卧车,是提供乘客床铺住宿的车厢,多用在长途旅行上。", "id": 598787} {"src_title": "Triest", "tgt_title": "的里雅斯特", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Triest liegt im Nordosten Italiens am Golf von Triest, einer Meeresbucht der Oberen Adria, wenige Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt. Die Stadt ist Teil der historischen Region Julisch Venetien (\"Venezia Giulia\"), die vor dem Ersten Weltkrieg auch als Österreichisches Küstenland bekannt war und deren Gebiet heute auf die Staaten Italien, Slowenien und Kroatien verteilt ist. Da Triest durch die Grenzziehungen des 20. Jahrhunderts einen Großteil seines Hinterlandes verloren hatte, wurde Julisch-Venetien mit Friaul zur autonomen Region Friaul-Julisch Venetien vereinigt, deren Hauptstadt Triest seit 1962 ist. Triest und sein Hinterland erstreckt sich vom Abhang einer hohen Küstenstufe des gleichnamigen Karsts (Triestiner Karst), die zum Binnenland in eine steinige, schrattige, kalkhaltige und wasserarme Hochlandschaft übergeht, hin zu", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima von Triest ist submediterran. Es zeichnet sich durch heiße, trockene Sommer und milde, regenreiche Winter aus. Im Sommer wird eine Durchschnittstemperatur von 25 °C, im Winter von 8 °C erreicht. Die sommerlichen Wassertemperaturen bewegen sich in Küstennähe von 24 °C bis zu 28 °C. Der jährliche Niederschlag beträgt ca. 1023 mm, die relative Luftfeuchtigkeit 64 %. In Triest herrscht an ca. 200 Tagen im Jahr Windstille. In der Stadt ist es somit im Vergleich zu anderen Meeresstädten nicht besonders windig. Charakteristisch für das Klima von Triest sind die drei Winde Bora, Scirocco und Mistral. Die Winde sind die Ursache für das günstige Klima der Stadt, da es selten zur selben Zeit kalt und nass ist. Die oft im Winter aber auch im", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Zur Zeit der Gründung Aquileias durch die Römer war die Gegend um Triest von keltischen und illyrischen Stämmen bewohnt. Als die Römer ab 177 v. Chr. von Aquileia aus Feldzüge nach Istrien unternahmen, erhielten sie Unterstützung durch Bewohner einer Ortschaft namens Tergeste, des ersten Ortes in Illyrien, im Gebiet der Histrer. In diese Zeit fällt auch die Gründung von drei römischen Militärlagern, der 13 Hektar großen Hauptanlage San Rocco zwischen den zwei kleineren Forts in Monte Grociana Piccola im Nordosten und Montedoro im Südwesten. Im Jahr 128 v. Chr. kam es zur erstmaligen Ansiedlung römischer Bürger in Tergeste. Die Siedlung \"Tergeste\" wurde vom griechischen Geografen Artemidor von Ephesos 104 v. Chr. erwähnt", "section_level": 2}, {"title": "Österreichische Herrschaft.", "content": "Triest war von 1382 bis 1918 habsburgisch-österreichisch. Am 30. September 1382 nahm Herzog Leopold III. die freiwillige Unterwerfung der Stadt Triest in der Burg von Graz an. Im 15. Jahrhundert kam es in der Stadt immer wieder zu erbitterten Konflikten zwischen der kaiserlichen Partei, den Anhängern der Herren von Duino und den Venezianern. Besonders in den Jahren 1467 bis 1469 führten die Bürgerkämpfe zu Terrorakten und Verwüstungen in den Straßen Triests. Das Protektorat entwickelte sich aber langsam zu einem wirklichen Besitzverhältnis, dem Österreichischen Küstenland (Litorale). Vertreten wurde die habsburgische Herrschaft in Triest lange Zeit nominell durch das Geschlecht der Grafen von Montenari. Die Statthalterschaft wurde vorerst \"ad personam\" vom jeweiligen Monarchen (der zumeist auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war, aber dort nicht in dieser Funktion entschied, sondern als Herrscher der Habsburgischen Erblande) verliehen, später dann erblich nach dem Gesetz der Primogenitur an den ältesten Sohn des Grafen von Montenari weitergegeben. Abgesehen von wiederholten kurzen Besetzungen (vor allem 1508/09) durch Venedig und der napoleonischen Periode (1797, 1805–1806 und 1809–1813) blieb Triest bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Teil des habsburgischen Österreichs.", "section_level": 2}, {"title": "Triests Aufstieg im 18. Jahrhundert.", "content": "Triests Aufstieg in der Donaumonarchie begann 1719 mit der Erhebung der Stadt zum Freihafen durch Karl VI. – ein Status, den die Stadt bis 1891 behielt. Karls Nachfolger Maria Theresia und Joseph II. unterstützten Triests wirtschaftlichen Aufschwung durch das Anlegen städtebaulich wichtiger Viertel, der „Maria-Theresien-Stadt“ (\"Borgo Teresiano\") nordöstlich des heutigen Hauptplatzes und der „Josephsstadt“ (\"Borgo Giuseppino\") südwestlich. Als einziger großer Seehafen Österreichs nahm Triest eine wichtige strategische Stellung in der Habsburgermonarchie ein und war Ausgangspunkt kurzlebiger Kolonialerwerbungen (Triestiner Handelskompanie). Der Druck Venedigs", "section_level": 3}, {"title": "Gründerzeit im 19. Jahrhundert.", "content": "1804 wurde Triest Teil des neu gegründeten Kaisertums Österreich, weiter als Teil des Litorales. Unter Napoleon wurde Triest 1809 den Illyrischen Provinzen zugeschlagen und damit bis 1814 französisch. Diese kurze Zeit hinterließ ihre Spuren in klassizistischen Bauwerken wie der Triester Oper \"Teatro Verdi\", die nach den Plänen des Architekten Matthäus Pertsch entstand. 1813 eroberte Österreich Triest unter General Christoph Freiherr von Lattermann zurück. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Triest im österreichischen Kaiserstaat in das neu geschaffene Königreich Illyrien eingegliedert. Am 1. Juli 1829 führte Josef Ressel mit dem in Triest erbauten Schiff \"Civetta\" die erste erfolgreiche Testfahrt mit einer Schiffsschraube durch. In dieser Zeit begann in Triest die Gründung von Versicherungsgesellschaften, Werften, Bankniederlassungen und Schifffahrtsunternehmen, darunter die Assicurazioni Generali (1831), der Österreichische Lloyd (1833),", "section_level": 3}, {"title": "Triest und der Nationalismus.", "content": "In den Revolutionen von 1848 fanden in den österreichischen Provinzen Lombardei und Venetien Aufstände gegen die habsburgische Herrschaft und für einen geeinten italienischen Nationalstaat statt (siehe auch \"Risorgimento\"). Triest blieb Österreich treu und erhielt den Titel \"Città Fedelissima\" – die „allergetreuste Stadt“. 1849 wurde die österreichische Verwaltungseinheit Königreich Illyrien in ihre Bestandteile zerlegt. Triest und das unmittelbar angrenzende Territorium wurden als \"Reichsunmittelbare Stadt Triest und ihr Gebiet\" mit eigener Verfassung und Landtag und im Status eines Kronlandes konstituiert; ebenso Görz und Gradisca und Istrien. (Kärnten und Krain, bis dahin ebenso Teile Illyriens, wurden ebenfalls eigene Kronländer.) 1852–1861 wurden die drei politischen Einheiten zum Kronland Österreichisches Küstenland zusammengefasst. Die Reichsverfassung 1861 teilte die drei Teile wieder in eigenständige Kronländer, die bis 1918 bestanden. Gemeinsam blieben ihnen nur der k.k. Statthalter in Triest als Vertreter des Kaisers und der Wiener Regierung und ein gemeinsames Publikationsorgan ihrer Rechtsvorschriften. Der 1867", "section_level": 3}, {"title": "Weiterer Aufschwung vor dem Ersten Weltkrieg.", "content": "1880 betrug die Umschlagsmenge in den Triester Häfen 1,225 Millionen Tonnen. Bis 1912 stieg diese Menge auf 4,573 Millionen Tonnen. 1883 wurde der 30 Millionen Kronen teure Hafenumbau im Süden der Stadt vollendet. Die Lagerflächen sowie der neue Südbahnhof (\"stazione meridonale\"), der heute als einziger Personenbahnhof der Stadt noch besteht, wurden großteils auf aufgeschüttetem Land errichtet. Trotz der politischen und nationalen Probleme blühte Triest wirtschaftlich und kulturell weiter auf. Neben der Südbahn Triest–Wien mit Anschluss an das mährisch-schlesische Industriegebiet bot ab 1909 die Tauernbahn über Görz und Villach nach Salzburg eine Direktverbindung nach Westösterreich und Süddeutschland. Der wichtigste Bahnhof bis 1918 war der Staatsbahnhof (\"stazione dello stato\") der k.k. Staatsbahnen. Zwischen ihm und dem Lloydareal erstreckte sich der neue Hafen (\"porto nuovo\"), der ab 1898 ausgebaut wurde und bis zum Ende der Monarchie Josephs-Hafen hieß. Um 1900 stand die Stadt in ihrer vollen wirtschaftlichen Blüte und stellte ihren Reichtum durch zahlreiche Prachtbauten zur Schau. In Triest wirkten einige der Architekten, die in", "section_level": 3}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 stockte die wirtschaftliche und künstlerisch-literarische Entwicklung in Triest schlagartig. Viele tausende Triestiner übersiedelten noch vor der Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 ins Innere Österreich-Ungarns. Aus Triest zogen anfangs etwa 32.500 Männer zwischen 18 und 37 Jahren an die Front und im Laufe des Krieges wurden ungefähr 50.000 Triestiner im Alter bis 50 Jahren eingezogen. Das Hausregiment der Triestiner, das k.u.k. Infanterieregiment Nr. 97, wurde am 11. August 1914 per Eisenbahn Richtung Lemberg in Galizien transportiert und war dort in schwerste Abwehrkämpfe gegen die vordringende russische Armee verwickelt. Am 23. Mai 1915 erklärte das bis dahin neutrale Italien als neues Mitglied der Triple Entente", "section_level": 2}, {"title": "Faschismus.", "content": "Nach dem Anschluss Triests an Italien strebten die nationalen Kräfte eine Italianisierung der ansässigen nichtitalienischen Bevölkerung an, was insbesondere zur Unterdrückung der slowenischen Minderheit führte. Triest wurde zu einem Zentrum der jungen faschistischen Bewegung. Slowenische Vereinigungen und Versammlungen wurden verboten. Der Gebrauch der slowenischen Sprache im öffentlichen Leben wurde untersagt. Slowenische Familiennamen wurden willkürlich und ohne Einverständnis der Betroffenen italianisiert. Zahlreiche Slowenen flohen in dieser Zeit in das benachbarte Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. In Triest kam es wiederholt zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Italienern und Slowenen. Der Konflikt", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg war Italien mit Deutschland verbündet. Nach der Landung alliierter Truppen in Süditalien im Juli 1943 und der italienischen Kapitulation am 8. September 1943 durch König Viktor Emanuel III. wurde Norditalien von deutschen Truppen besetzt, die sich Mussolinis Repubblica Sociale Italiana bis Ende April 1945 als Marionettendiktatur hielten, um den endgültigen Zusammenbruch der Achsenmächte zu verhindern. Die deutsche Besatzungsmacht fasste Triest mit Udine, Gorizia, Pula, Fiume und Laibach / Lubiana zur \"Operationszone Adriatisches Küstenland\" (OZAK) zusammen. Die Zone unterstand dem Höheren SS- und Polizeiführer Odilo Globocnik. Auf seine Veranlassung wurde in einem Vorort von", "section_level": 2}, {"title": "Freies Territorium Triest.", "content": "Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Triest von den jugoslawischen Partisanen Titos für Jugoslawien beansprucht, was mit der Existenz der dortigen slowenischen Bevölkerungsgruppe begründet wurde. Triest wurde von den jugoslawischen Partisanen besetzt, die die Stadt selbst jedoch kurz darauf auf Druck der Alliierten wieder verließen, ohne aber den Anspruch auf Triest aufzugeben. Damit begann eine Zeit, in der sich Jugoslawien und Italien um den Besitz der Stadt stritten. Durch den Pariser Friedensvertrag von 1947 zwischen Italien", "section_level": 2}, {"title": "Vom Provisorium zum Definitivum.", "content": "Durch das \"Londoner Abkommen\" zwischen Italien und Jugoslawien von 1954 wurde das Freie Territorium Triest aufgelöst. Das Gebiet der bisherigen Zone A wurde provisorisch wieder italienischer Zivilverwaltung unterstellt, das Gebiet der bisherigen Zone B jugoslawischer Zivilverwaltung, wobei der jugoslawische Teil nördlich des Flüsschens Dragonja der damaligen Teilrepublik Slowenien einverleibt wurde, der Teil südlich der Dragonja jedoch Kroatien (über den Grenzverlauf bestehen bis heute Divergenzen; siehe auch: Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens). Von 1954 bis 1961 verließen mehr als 20.000 Triestiner ihre Stadt und wanderten aus. Die Mehrzahl ging nach Australien und dabei besonders nach Melbourne und Sydney. Am 10. November 1975 wurde im Vertrag von Osimo die Demarkationslinie von 1954 endgültig als italienisch-jugoslawische Grenze festgelegt und damit die Zugehörigkeit der Stadt Triest zu Italien definitiv bestätigt. 1962 wurde Triest die Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien. Durch die Auflösung der Donaumonarchie und die unmittelbare Grenzlage zum nach 1945 sozialistisch regierten Jugoslawien war", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Entwicklung.", "content": "Triest entwickelte sich im Römischen Reich von einem kleinen, relativ unbedeutenden Ort zu einer reichen, betriebsamen Hafenstadt. Im 1. Jahrhundert n. Chr. wird die Bevölkerung von Triest auf rund 12.000 Einwohner geschätzt. Mit dem Zerfall des Römischen Imperiums, zahlreichen Barbareneinfällen und der wiederholten Zerstörung der Stadt sank die Bevölkerungsanzahl im Mittelalter auf etwa 4.000 Einwohner. Erst mit der Ernennung zum Freihafen 1719 und der damit verbundenen zunehmenden Bedeutung innerhalb der österreichischen Monarchie erlebte die Stadt einen erneuten Aufschwung, der insbesondere ein rapides Bevölkerungswachstum zur Folge hatte: Lebten um 1717 nur 5.600 Menschen in Triest, so waren es 1800 bereits 20.900 und 1900 über 134.000. Nach 1945 gab es eine starke Zunahme der Bevölkerung Triests, denn in Dalmatien und Istrien verließ", "section_level": 2}, {"title": "Volksgruppen.", "content": "Triest vereint aufgrund seiner geografischen Lage und Vergangenheit verschiedene Völker, Sprachen und Religionen. Bereits seit dem 18. Jahrhundert wurde Triest von verschiedenen Volksgruppen bewohnt, die sowohl ihre Kulturen und Religionen als auch die eigenen Traditionen mitbrachten. Am Ende des 19. Jahrhunderts bildeten die Italiener die Mehrheit der Triestiner Bevölkerung (62 %), gefolgt von Slowenen (14 %) und Deutschösterreichern (10 %). Die übrige Bevölkerung setzte sich aus Griechen, Engländern, Armeniern und Türken zusammen. 1867–1918 hatten Triestiner aller Muttersprachen einheitlich die österreichische Staatsbürgerschaft. Auch heute bilden Italiener die Mehrheit der Bevölkerung und verleihen dem Stadtbild einen vorwiegend italienischen Charakter, der allerdings nach wie vor von einer größeren Minderheit von Slowenen und Kroaten und einem kleinen Anteil von Österreichern und Griechen beeinflusst wird. Seit einigen Jahren sind auch andere Nationalitäten wie Albaner, Chinesen und Afrikaner in Triest", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen.", "content": "Die Stadtbevölkerung spricht vor allem Italienisch bzw. Triestinisch, in einigen Vororten und im Umland wird Slowenisch gesprochen. Eine sehr kleine Minderheit spricht noch Deutsch. Die italienische Sprache war lange Zeit in Triest und seiner Umgebung nicht richtig ausgeprägt. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die friulanische Varietät \"Tergestino\" gesprochen. Das Tergestino verschwand, als die Bedeutung anderer Sprachen und Dialekte wie Venezianisch, Slowenisch und Deutsch zunahm. Es entwickelte", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Triest ist eine italienische Hafenstadt mit guten Verbindungen nach Zentraleuropa. Durch die jahrelange isolierte Lage am Eisernen Vorhang waren traditionelle Handelswege unterbrochen und die Wirtschaft stagnierte, während sich die Stadt als internationaler Forschungsstandort und Universitätsstadt etablierte. Triest ist seit 1964 Ausgangspunkt der Transalpinen Ölleitung. Erst seit Ende der 1990er Jahre und dem EU-Beitritt Sloweniens und Kroatiens befindet sich die Stadt im wirtschaftlichen Aufbruch. Bedeutende Unternehmen wie Assicurazioni Generali, Fincantieri oder Illy haben heute ihren Hauptsitz in Triest. Entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung nach 1945 war der Immobilienmarkt in Triest lange Zeit unterentwickelt und bewegt sich auch heute noch im Vergleich zu sonstigen italienischen Städten auf tiefem Stand, wobei es in den letzten Jahren positive Impulse gibt. Das liegt einerseits an der Seidenstraßen-Initiative, dem aufstrebenden städtischen Tourismus, der sehr guten Lebensqualität und andererseits dem bisherigen sehr tiefen Preisniveau. Das diesbezügliche Grundbuchsrecht stammt aus der österreichisch-ungarischen Gesetzgebung und ist von der italienischen Rechtsordnung nach 1918 in Triest, wie auch in den Provinzen Trient, Bozen und Görz sowie in einigen Gemeinden der Provinzen Udine, Brescia, Belluno und Vicenza, übernommen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffsverkehr.", "content": "Der Hafen von Triest ist einer der größten italienischen Häfen, bedeutender Seehafen der oberen Adria und neben Gioia Tauro der einzige Tiefwasserhafen im zentralen Mittelmeer für Schiffe der siebten Generation. Triest hat sich auch als wichtigster Hafen für Öltanker im Mittelmeerraum etabliert. An einer Kailänge von 770 Metern stehen sieben Post-Panamax-Kräne. Im \"Trieste Marine Terminal\" können bei einer natürlichen Wassertiefe von 18 Metern modernste Containerschiffe gelöscht werden. Der Containerbahnhof im Hafen hat eine jährliche Kapazität von 11.500 Zügen und besteht aus fünf Gleisen mit jeweils 600 Meter Länge und drei schienengeführten Kränen.", "section_level": 2}, {"title": "Freihafen.", "content": "Der Hafen von Triest hat eine Freihandelszone beziehungsweise ist ein Freihafen und verfügt über fünf Freizonen, die durch den Internationalen Friedensvertrag von 1947 abgesichert werden. Die Freizonen von Triest, ein einzigartiges Merkmal der italienischen und europäischen Rechtsordnung, bieten Transitwaren, die gelagert oder verarbeitet werden, verschiedene Vorteile, da sie sich in einem Zollgebiet der Europäischen Union befinden. Die Befreiung von der Zollabfertigung bringt eine Reihe günstiger Bedingungen mit sich. So können Waren, die aus Nicht-EU-Ländern eintreffen, ohne Zollgebühren, Mehrwertsteuer und andere Importgebühren entladen und gelagert werden, bis diese Waren die Grenzen der EU überschreiten. Alle Arten von Waren können unbegrenzt gelagert werden, die Herkunft der Waren kann beibehalten werden, und der Freihafen kann", "section_level": 3}, {"title": "Geschichtliches zum Hafen.", "content": "Die Bedeutung des Hafens von Triest als Seehafen und Umschlagplatz wuchs ab dem 18. Jahrhundert mit der 1719 erfolgten Erhebung der Stadt zum Freihafen durch Kaiser Karl VI. Die Eröffnung des Sueskanals im Jahr 1869 stärkte Triests Stellung als Handels- und Wirtschaftszentrum. Denn der günstigste und kürzeste Seeweg vom Mittleren und Fernen Osten nach Europa führte über den Sueskanal durch das Mittelmeer, die Adria hinauf nach Triest. Der Hafen von Triest wurde somit zu einem \"Tor Europas\" und ermöglichte dem mitteleuropäischen Wirtschaftsgebiet, nicht zuletzt aufgrund neuer Eisenbahnverbindungen nach Triest gegen Ende des 19. Jahrhunderts, den direkten Zugang zu fernen Ländern in Asien. 1914 hatten zwölf Schifffahrtsgesellschaften mit insgesamt 716.198 Bruttoregistertonnen (BRT) ihren Sitz in Triest. Die größten davon waren: In den letzten Jahren erhielt der Hafen von Triest verstärkt Konkurrenz durch den nahegelegenen Hafen Koper in Slowenien und durch den Hafen Rijeka in Kroatien (tiefste Zufahrt für Schiffe in der Adria). Der Hafen von Triest ist in fünf Freihandelszonen unterteilt, von denen drei privatwirtschaftlich betrieben werden. Er verfügt über 12 Kais und 47 operative Liegeplätze.", "section_level": 3}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Vom heutigen Bahnhof Trieste Centrale (ursprünglich \"Triest Südbahnhof\"), der sich an der Stelle des ersten Südbahnhofes befindet, gibt es stark genutzte Eisenbahnverbindungen Richtung Venedig/Mestre bzw. Mailand und Udine. Triest ist Teil der Planungen zum TEN-Korridor V, soll an das italienische TAV-Netz angeschlossen werden und hinsichtlich einer schnellen Verbindung bzw. Bahntrasse nach Ljubljana laufen Verhandlungen. Das Schienenverkehrsnetz der Stadt Triest basiert historisch gesehen auch auf Bahnstrecken aus der altösterreichischen Zeit. Die \"Südbahn-Gesellschaft\" erreichte Triest nach Überbrückung des Semmerings bereits 1857. Um die Monopolstellung der privaten \"Südbahn\" zu brechen, errichteten die \"k.k. Staatsbahnen\" (kkStB) eine zweite Bahnverbindung, die die Tauern, die Karawanken und den Wocheinerpass zu überwinden hatte. Diese Bahnverbindung wird meist als \"Wocheinerbahn\", Transalpina oder \"Neue Alpenbahn\" bezeichnet. Der Endbahnhof \"Trieste San Andrea\" (ursprünglich: \"Triest Staatsbahnhof\", seit 1923 \"Campo Marzio\", gelegen an der äußersten Westspitze im Hafen und südwestlich des \"Südbahnhofs\") ist seit 1959 nicht mehr in Betrieb, beherbergt aber seit 1984 das Triester Eisenbahnmuseum. Vor dem Ersten Weltkrieg war Triest angebunden an internationale D-Züge, die von Berlin (Anhalter Bahnhof)", "section_level": 2}, {"title": "Nahverkehr.", "content": "Das normalspurige Straßenbahnnetz von Triest bestand von 1876 bis 1970. An schienengebundenen Nahverkehrsmitteln existiert lediglich noch die meterspurige Bahnstrecke Triest–Opicina. Ursprünglich wurde der Steilstreckenabschnitt mit Zahnradlokomotiven betrieben; 1928 wurde der Betrieb durch eine Schienenseilbahn ersetzt. Die Bergbahn nach Opicina, weltweit eine der letzten Strecken, bei der adhäsionsgetriebene Fahrzeuge", "section_level": 2}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "Der internationale Flughafen von Triest (TRS) befindet sich 33 Kilometer nordwestlich von Triest bei der Gemeinde Ronchi dei Legionari. Der Flughafen nimmt als größter Flughafen von Friaul-Julisch Venetien eine strategisch bedeutsame Rolle für die gesamte Region ein.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "2014 besuchten Triest 332.000 Touristen (davon u. a. 185.000 Italiener, 32.000", "section_level": 2}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "Folgende Unternehmen und Konzerne haben ihren Hauptsitz in Triest: Weitere prominente Unternehmen wie Wärtsilä (mit der ehemaligen Fabrik von Grandi Motori Trieste), AcegasApsAmga (Hera Group), Autamarocchi SpA, Banca Generali SpA, Genertel, HERA Trading, Nuovo Arsenale Cartubi Srl, Jindal Steel and Power Italia SpA, Pacorini SpA, Siderurgica Triestina (Arvedi Group) und die TBS Group produzieren bzw. haben ihre Niederlassung in Triest. Triest ist Sitz vieler junger Start-Up-Unternehmen entsprechend der Verknüpfung von Forschung und Entwicklung mit Hilfe der örtlichen Gründerzentren. Kooperationen in Verbindung mit", "section_level": 2}, {"title": "Politik und Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Folgende Bürgermeister standen", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Gemeinde Triest ist seit 1976 in sieben Verwaltungsbezirke", "section_level": 2}, {"title": "Stadtwappen.", "content": "Das Stadtwappen von Triest zeigt die Hellebarde", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Mit Venedig gibt es seit dem 10. Januar 2008", "section_level": 2}, {"title": "Die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Piazza dell’Unità d’Italia.", "content": "Das Herz der Stadt bildet die Piazza dell’Unità d’Italia („Platz der Einheit Italiens“). Dieser ans Meer grenzende rechteckige Hauptplatz wird auf drei Seiten von neoklassizistischen Prachtbauten umsäumt: dem \"Palazzo del Governo\" (1904), der \"Casa Stratti\", dem \"Palazzo del Municipio\" (Rathaus; erbaut von Giuseppe Bruni 1875), dem \"Palazzo Pitteri\" (1790), dem \"Hotel Duchi d’Aosta\" (1873) und dem \"Palazzo del Lloyd Triestino\" (erbaut von Heinrich von Ferstel 1883). In der Mitte des Platzes steht ein Brunnen, der 1750 von Mazzoleni errichtet wurde und die damals bekannten vier Kontinente darstellt. Daneben erhebt sich eine Säule Kaiser Karls VI., dessen", "section_level": 2}, {"title": "Oper und Börse.", "content": "Der Opernplatz \"Piazza Verdi\" grenzt unmittelbar an die \"Piazza dell’Unità d’Italia\". Hier befindet sich das Triestiner Opernhaus \"Teatro Verdi\", das im Jahre 1798 von dem klassizistischen Architekten Matteo Pertsch begonnen und nach dem italienischen Komponisten Giuseppe Verdi benannt wurde. Die Uraufführungen von Verdis Melodramen \"Il corsaro\" (\"Der Korsar\", 1848) und \"Stiffelio\" (1850) fanden im Triestiner Opernhaus statt. Die Triestiner Oper stand", "section_level": 2}, {"title": "Altstadt und Colle di San Giusto.", "content": "Der Hauptplatz Triests, die \"Piazza dell’Unità d’Italia\", zieht sich bis zum Hügel von \"San Giusto\" hin. Am Fuße des Hügels befindet sich die \"Città Vecchia\" (Altstadt), der älteste Stadtteil Triests. Die in den vergangenen Jahren wieder renovierte Altstadt besteht heute nur aus wenigen Gassen. Mussolini hatte diesen Teil der Stadt bewusst verkommen oder zerstören lassen, um die antiken Reste aus der Triestiner Vergangenheit freizulegen. Hierzu gehören unter anderem die Ruinen des \"Teatro Romano\", des römischen Theaters aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. In der Nähe des römischen Theaters befindet sich die barocke Jesuitenkirche Santa Maria Maggiore. Daneben steht die kleine, romanische Kirche San Silvestro, deren unverputztes, aber doch präzise geformtes Äußeres durch seine Schlichtheit beeindruckt. Sie gilt als die älteste Kirche Triests. Hinter den Kirchen befindet sich der \"Arco di Riccardo\" (Richardsbogen), das älteste Monument Triests. Das über sieben Meter hohe Tor ist der letzte noch erhaltene Bestandteil der römischen Stadtmauer, die 33/32 v. Chr. unter Kaiser Augustus errichtet und im 1. Jahrhundert n. Chr. verschönert wurde. Hier wurde einer Legende nach der englische", "section_level": 2}, {"title": "Borgo Teresiano.", "content": "Das Borgo Teresiano (\"Theresienvorstadt\") stellt die „Neustadt“ zwischen \"Piazza d’Unità d’Italia\" (früher \"Piazza Grande\") und dem Hauptbahnhof dar und wurde von Kaiserin Maria Theresia von Österreich gegen Mitte des 18. Jahrhunderts auf trockengelegten Salinen im Zuge der damaligen Stadterweiterung erbaut. Zentrum des \"Borgo Teresiano\" sind der \"Canal Grande\", der rechtwinkelig von der Uferstraße in die Stadt führt, mit der klassizistischen Kirche Sant'Antonio Nuovo, (erbaut von Pietro Nobile 1842) als Abschluss. Am Beginn der Via San Nicolo, heute eine Fußgängerzone mit zahlreichen Luxusgeschäften, befindet sich die vom Meer aus gut erkennbare griechisch-orthodoxe Kirche San Nicolò dei Greci, welche Nikolaus von Myra, dem Schutzheiligen der Seefahrer geweiht ist. In der Via San Nicolo steht seit dem Jahr 1905 auf Nr. 36 eines der heute", "section_level": 2}, {"title": "Borgo Giuseppino.", "content": "Das Stadtviertel Borgo Giuseppino (\"Josephsvorstadt\") erstreckt sich einerseits vom Hauptplatz \"Piazza dell’Unità d’Italia\" bis zum \"Campo Marzio\" und andererseits von der Uferpromenade bis zur \"Piazza Attilio Hortis\". Zentrum des Viertels bildet die Richtung Meer offene \"Piazza Venezia\" (vormals \"Piazza Giuseppina\" bzw. \"Piazza Ganza\"). Unmittelbar vor diesem Platz mit seinen Alleebäumen ankern am Molo Veneziano die Boote der Triestiner Fischer. Wenige Meter entfernt befindet sich der Molo Sartorio, wo für Österreich die Höhe über dem Meeresspiegel mit \"Meter über Adria\" gemessen wird. Auf der Piazza Venezia steht seit dem Jahr 2009 wieder das Denkmal für Erzherzog Maximilian von Österreich, welcher dabei in Vizeadmiralsuniform über den Golf von Triest auf Schloss Miramare und im Hintergrund auf den Alpenbogen mit den Dolomitenbergen Civetta, Monte Pelmo und Antelao blickt. Das über 9 Meter hohe Bronzemonument mit den Allegorien der vier Kontinente soll die Philanthropie Maximilians sowie sein Interesse für Wissenschaft und Kunst ehren und wurde auf Veranlassung und unter Leitung von Baron Pasquale Revoltella von dem Bildhauer Johannes Schilling erstellt, 1875 von einem Komitee auf der Piazza Giuseppina (heute Piazza Venezia) in Triest", "section_level": 2}, {"title": "Wallfahrtskirche Monte Grisa.", "content": "Der Bischof von Triest, Antonio Santin, erfüllte sein", "section_level": 2}, {"title": "Außerhalb der Stadt.", "content": "Der \"Faro della Vittoria\" (\"Siegesleuchtturm\") ist ein Leuchtturm, der zwischen 1924 und 1928 von dem Architekten Arduino Berlam zum Gedenken an die auf See Gefallenen errichtet wurde. Die Bahnstrecke Triest–Opicina ist eine historisch und technisch außergewöhnliche Bergbahn, die am 10. September 1902 eröffnet wurde, um das unmittelbare Hinterland der Stadt bis zum Villenvorort Villa Opicina zu erschließen. 1913 beförderte die Bahn 459.000 Fahrgäste. Heute hat sie aber", "section_level": 2}, {"title": "Schlösser.", "content": "Direkt auf den Klippen am Golf von Triest – in Sichtweite des Hafens – befindet sich das Schloss Miramare (in Österreich oft Miramar genannt), das Erzherzog Maximilian von Habsburg, der Bruder Kaiser Franz Josephs I. und", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Triest besitzt zahlreiche Museen, von denen die meisten der Stadt gehören, mit Ausnahme der staatlichen Sammlung Miramare, der Nationalgalerie für Antike Kunst sowie einiger privater Sammlungen. Die meisten der Museen in Triest sind ehemalige Wohnstätten von reichen Bürgern, die nach", "section_level": 2}, {"title": "Kaffeehäuser.", "content": "Unter venezianischem Einfluss entstanden in Triest seit dem'settecento' traditionsreiche Kaffeehäuser. Die älteste urkundliche Erwähnung findet sich 1768 für das Kaffeehaus des Benedetto Capano in der heutigen Via San Nicolò. In späteren Jahrhunderten nahm diese alte Tradition auch", "section_level": 2}, {"title": "Bildung und Forschung.", "content": "Neben italienischen Schulen gibt es als internationale englischsprachige Alternativen die International School of Trieste, die European School of Trieste und das United World College of the Adriatic, die MIB School of Management Trieste und die auch slowenischsprachige Einrichtung Liceo scientifico statale „France Prešeren“. Triest ist Sitz zahlreicher internationaler Forschungseinrichtungen und hat laut Erhebungen aus dem Jahr 2005 in Europa die höchste Anzahl von Forschern entsprechend der Einwohner, nämlich 37,1 ‰. Viele der Forschungseinrichtungen sind Teil des Sistema Trieste und in internationalen Partnerschaften (CEI University Network, E-Eric etc.) verankert. Die Förderungen der Triestiner Forschung erfolgen international (u. a. durch die UNESCO oder die IAEA), europäisch (z. B. im Rahmen des European Research Area ERA oder des Europäischen Rahmenprogramms), national (u. a. PRIN 2007 und überprüft durch CIVR), durch die Region", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Triest hat trotz seiner bescheidenen Größe seit dem Ende des 19. Jahrhunderts eine beachtliche literarische Präsenz entwickelt. Die Stadt war Heimat von bedeutsamen italienischen Schriftstellern und Dichtern wie Italo Svevo, Scipio Slataper, Umberto Saba, Attilio Hortis, Giani Stuparich, Gillo Dorfles, Roberto Bazlen, Fulvio Tomizza, Lina Galli, Luciano Comida, Claudio Magris, Paolo Rumiz, Mauro Covacich, Ferruccio Fölkel und Susanna Tamaro sowie einiger slowenischer Vertreter wie Srečko Kosovel, Boris Pahor, Kenka Lekovich und Alojz Rebula, die in der Stadt lebten und schrieben. Auch Louis Antoine Debrauz de Saldapenna wirkte", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "In Triest ist der Fußballverein US Triestina beheimatet, der aktuell in der Serie D spielt. Im", "section_level": 1}, {"title": "Triestiner Küche.", "content": "Es handelt sich dabei um eine multikulturelle Küche, in der auch durch den jahrhundertelangen mitteleuropäischen, aber auch hafenbedingten Einfluss, verschiedene Ethnien zum Ausdruck kommen. Typische Speisen sind zum Beispiel die Jota, Minestra de Bisi Spacai, Rotolo di Spinaci in Straza, Sardoni Impanai, Capuzi Garbi, Capuzi Garbi in Tecia und Fritto Misto Mare beziehungsweise als Süßspeisen Presnitz, Fave Triestine, Titola, Crostoli Speciale, Struccolo de Pomi, Kugelhupf, Rigo Jancsi und die Triester", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Bekannte Persönlichkeiten der Stadt sind in", "section_level": 1}, {"title": "Nach Triest benannte Orte oder Straßen.", "content": "In Berlin-Dahlem gibt es einen Triest-Park. In München-Ramersdorf-Perlach gibt es eine Triester Straße. In Nürnberg-Schweinau gibt es eine Triester Straße. In Wien ist die Triester Straße die bekannteste Ausfallstraße Richtung Süden bzw. Süd Autobahn; sie verläuft, von der Südbahn ausgehend, durch den 10. Bezirk, Favoriten, und den 23. Bezirk, Liesing, bis zur südlichen Stadtgrenze und setzt sich als ehemalige Bundesstraße 17 südwärts fort. Die Triester Straße bestand schon 1879 als Reichsstraße von Wien Richtung Triest. In Graz ist die Triester Straße eine der wichtigsten Ausfallstraßen und zugleich auch die zweitlängste Straße der Stadt. Die Grazer Triester Straße beginnt beim Karlauer Platz in Graz-Gries und endet in Graz-Puntigam an der südlichen Stadtgrenze mit der Hausnummer 509, wo sie nach Feldkirchen bei Graz übergeht. Dort führt sie mit den Hausnummern von 1 bis 395 in Nord-Süd-Richtung durch das gesamte Gemeindegebiet. In Laibach, der Hauptstadt Sloweniens, verläuft die Tržaška cesta (Triester Straße) vom Trg Mladinskih delovnih brigad genannten Platz Richtung Südosten parallel zur ehem. österreichischen Südbahn bis zur Ortschaft Brezovica pri Ljubljani.", "section_level": 1}], "src_summary": "Triest [] (triestinisch/venetisch sowie,, sowie, ) ist eine in Norditalien am Golf von Triest gelegene Hafen- und Großstadt mit Einwohnern (Stand ), darunter eine slowenische Minderheit. Sie liegt an der oberen Adria direkt an der Grenze zu Slowenien und ist Hauptstadt der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien und bis 2017 der Provinz Triest, die dann aufgelöst wurde. Triest ist Sitz des römisch-katholischen Bistums Triest. Die Stadt besitzt zwei bekannte Observatorien für Astronomie und für Geophysik sowie seit 1924 die Universität Triest. Die Stadt ist Hauptsitz von weltweit tätigen Unternehmen wie dem Kaffeeproduzenten illycaffè S.p.A., der Versicherungsgesellschaft Generali, dem Schiffbauunternehmen Fincantieri sowie dem Schifffahrtsunternehmen Italia Marittima (ehemals Lloyd Triestino bzw. \"Österreichischer Lloyd\"). Von 1382 bis 1918 gehörte Triest zur Habsburgermonarchie beziehungsweise zu Österreich-Ungarn. Es war sein bedeutendster Handelshafen, einer der Stützpunkte der k.u.k. Kriegsmarine sowie Sitz des Statthalters des Österreichischen Küstenlandes (Litorale) beziehungsweise der 1861 daraus gebildeten drei Kronländer Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, Markgrafschaft Istrien und Reichsunmittelbare Stadt Triest.", "tgt_summary": "的里雅斯特(意大利语:Trieste;斯洛文尼亚语:Trst;德语:Triest),或译的里雅斯德、的港。是意大利东北部靠近斯洛文尼亚边境的一个港口城市,位于亚得里亚海的里雅斯特湾的最深处,也是弗留利-威尼斯朱利亚大区和的里雅斯特省的首府。2001年人口为207,069人。", "id": 659879} {"src_title": "Kollagene", "tgt_title": "膠原蛋白", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im menschlichen Körper ist Kollagen mit über 30 % Anteil an der Gesamtmasse aller Proteine das am häufigsten vorkommende Eiweiß. Es ist ein wesentlicher organischer Bestandteil des Bindegewebes (Knochen, Zähne, Knorpel, Sehnen, Bänder) und der Haut. Seinen Namen erhielt das Kollagen (aus dem Griechischen: \"Leim erzeugend\") ursprünglich aufgrund seiner früheren Nutzung als Knochenleim im Holzhandwerk. Es ist der Hauptgrundstoff für die Herstellung von Gelatine. Kollagen besteht aus einzelnen, langen Kollagenmolekülen (Proteinketten), die eine linksgängige Helix (ähnlich der Polyproline-II-Helix) ausbilden. Jeweils drei dieser Helices sind in einer rechtsgängigen Superhelix arrangiert. Die Tripelhelix wird durch Wasserstoffbrücken zwischen den einzelnen Strängen stabilisiert. Auffallend an der Primärstruktur (Aminosäuresequenz) des Kollagens ist, dass jede dritte Aminosäure Glycin ist. Ein in der Proteinfamilie der Kollagene häufig wiederholtes Sequenzmotiv ist Glycin-Prolin-Hydroxyprolin. Kollagenfasern besitzen eine enorme Zugfestigkeit und sind kaum dehnbar. Die dichte Wicklung ist ausschlaggebend für die hohe Zugfestigkeit von Kollagenfasern. Kollagene spielen in der Biomineralisation der Wirbeltiere eine entscheidende Rolle. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Kollagen Typ I gleichgesetzt mit „Kollagen“. Kollagen Typ I ist zwar mengenmäßig im Säugetier das bedeutendste Kollagen und durch seine Verwendung als Gelatine auch das Bekannteste. Es existieren jedoch weitere Kollagentypen, die sich strukturell wesentlich vom Kollagen Typ I unterscheiden und andere wichtige biologische Funktionen wahrnehmen. Gelatine ist die denaturierte Form von fibrillärem Kollagen Typ I, II und/oder III und wird meist aus Schlachtabfällen gewonnen. Hierbei ist zu beachten, dass Kollagen Typ II vornehmlich im Knorpel vorkommt, Gemische von Kollagen Typ I und III stammen aus Sehnen, Bändern und der Haut.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Funktionale Gene kollagener Strukturproteine finden sich bei allen Stämmen der vielzelligen Tiere, bei Schwämmen, Nesseltieren bis zu Säugetieren, hauptsächlich in deren extrazellulären Matrix und im Bindegewebe. Kollagene treten bei anderen Organismen wie Pilzen, Pflanzen oder Einzellern nicht auf.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kollagenmolekül.", "content": "Die Polypeptidketten des Kollagens werden einzeln durch die Ribosomen des rauen Endoplasmatischen Retikulums synthetisiert. Als Kollagenmolekül oder Tropokollagen werden nur tripelhelikale Moleküle der extrazellulären Matrix (EZM) bezeichnet. Sie haben gemeinsam, dass sie aus drei Polypeptidketten aufgebaut sind. Diese liegen jeweils in linksgängigen Kollagen-Helices (α-Ketten, nicht zu verwechseln mit den rechtsgängigen α-Helices) vor und sind gemeinsam in Form der charakteristischen rechtshändigen Tripelhelix umeinander gewunden. Jede einzelne Kollagen-Helix kann in Abhängigkeit vom Kollagentyp aus 600 bis 3000 Aminosäuren zusammengesetzt sein und ist mit großen Domänen ausgestattet, die aus sich wiederholenden (repetitiven) G-X-Y-Sequenzen aufgebaut sind. Somit befindet sich an jeder dritten Position ein Glycin (G)-Rest. Glycin als die kleinste Aminosäure passt ideal in die Tripelhelix mit ihren sehr engen Windungen. Die Aminosäure Prolin ist sehr häufig an Position X zu finden. Prolin fungiert hier aufgrund seiner starren Ringstruktur als „Ecke“ in der Polypeptidkette und unterstützt die Ausbildung von engen Windungen innerhalb der Tripelhelix. 4-Hydroxyprolin ist überwiegend an Position Y lokalisiert und stabilisiert die Tripelhelix über Wasserstoffbrücken zwischen benachbarten Polypeptidketten. Durch die Verwendung von Glycin, Prolin und Hydroxyprolin wird die Rotation der Polypeptidkette begrenzt und den engen Raumbedingungen innerhalb der Tripelhelix Rechnung getragen. Das Vorkommen von Hydroxylysin neben Hydroxyprolin ist ebenfalls charakteristisch für Kollagen. Hydroxylysin bildet die Voraussetzung für die Ausbildung kovalenter Quervernetzungen, womit die einzelnen Tripelhelices innerhalb der Kollagenfibrillen räumlich fixiert werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Kollagenfibrille.", "content": "In den Fibrillen sind benachbarte Kollagenmoleküle nicht bündig angeordnet, sondern um 67 nm, d. h. um etwa ein Fünftel ihrer Länge, gegeneinander versetzt. Diese Anordnung hat zur Folge, dass auf elektronenmikroskopischen Aufnahmen von Metall-kontrastierten Kollagenfibrillen eine Querstreifung zu sehen ist. Es entsteht ein charakteristisches Bänderungsmuster, das sich alle 67 nm (234 Aminosäuren) wiederholt und als D-Periode bezeichnet wird. Dadurch werden die α-Ketten in vier homologe Bereiche D1–D4 unterteilt. Die in einer D-Einheit auftretenden Banden werden mit a–e bezeichnet. Die Kollagen-Fibrillen sind geordnete Polymere, die im ausgereiften Gewebe viele Mikrometer lang werden können. Sie sind oft zu größeren, kabelartigen Bündeln, den Kollagenfasern, zusammengefasst. Bei Sehnen betragen die Kollagen Typ I Fibrillendurchmesser 50–500 nm, in der Haut 40–100 nm und in der Kornea (Hornhaut des Auges) 25 nm. Die Fibrillogenese des Kollagens wird oftmals durch kleine leucinreiche Proteoglykane reguliert, so dass in den entsprechenden Geweben Fibrillen mit definiertem Durchmesser und definierter Anordnung entstehen können.", "section_level": 2}, {"title": "Strukturaufklärung.", "content": "Das heutige Bild der Kollagen-Tripelhelix und die räumliche Einordnung der Aminosäurereste und ihrer Wasserstoffbrücken untereinander geht maßgeblich auf die Röntgen-kristallographischen Arbeiten der indischen Wissenschaftler G. N. Ramachandran und Gopinath Kartha zurück (1954). Wesentliche Aufklärung (die gesamte Primärstruktur des Typ I Kollagens sowie die Makrostrukturen der Typen IV und VI) leistete das ehemalige Max-Planck-Institut für Eiweiß- und Lederforschung in München (1956 zur Aufklärung des Bindegewebes durch Sponsoring der Lederindustrie gegründet) ab 1966 unter der Leitung von Klaus Kühn (nach Institutsverlegung am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried).", "section_level": 2}, {"title": "Biosynthese.", "content": "Kollagen wird hauptsächlich in Fibroblasten, Chondroblasten, Osteoblasten und Odontoblasten hergestellt, jedoch wird Kollagen auch in vielen anderen Zelltypen synthetisiert. Am besten untersucht ist die Biosynthese des Kollagens in Fibroblasten. Fibroblasten besitzen ein ausgedehntes raues endoplasmatisches Retikulum und einen gut entwickelten Golgi-Apparat, um an der Sekretion der Kollagene in die extrazelluläre Matrix teilnehmen zu können. Fibroblasten stellen Kollagen de novo her und sezernieren es in die extrazelluläre Matrix. Außerdem sind Fibroblasten in der Lage, Kollagen mithilfe von Enzymen, den sogenannten Kollagenasen, abzubauen. 1. Transkription: Bislang sind 42 Gene bekannt, die sich an der Biosynthese von Kollagen beteiligen und für 28 verschiedene Kollagentypen codieren. Jedes Gen codiert für eine bestimmte mRNA-Sequenz und der Genname enthält typischerweise \"COL\" als Präfix. Die Synthese wird durch die Aktivierung von bestimmten Genen gestartet, die für die Bildung von bestimmten α-Peptiden zuständig sind. Hauptsächlich sind dies die α-Peptide α1, α2 oder α3. 2. Translation: Sobald die mRNA vom Zellkern in das Cytoplasma gelangt, verbindet sich die mRNA zur Translation mit den ribosomalen Untereinheiten zur Bildung von \"Präpro-α-Ketten\" (auch Präpropeptid genannt). Diese Präpro-α-Ketten enthalten am \"N\"-Terminus eine Signalsequenz. Diese Signalsequenz wird durch ein Signalerkennungspartikel am rauen endoplasmatischen Retikulum erkannt, sodass die Kette in das Lumen des rauen ER gelangen kann. 3. Präpro-α-Kette zum Prokollagen: Drei Modifikationen der Präpro-α-Kette sind zur Bildung einer α-Kette nötig. Danach folgt die Tripelhelixbildung dreier α-Ketten zum Prokollagen. 4. Prokollagen-Sekretion und Transport zum Golgi-Apparat: Aufgrund der Größe von Prokollagen-Molekülen (ca. 300 nm) passen sie nicht in die normalen COPII-Vesikel (50–90 nm) des endoplasmatischen Retikulums hinein. Um den Transport zu ermöglichen, wird eine Kopie des Proteins Ubiquitin durch das Enzym CUL3–KLHL12 an SEC31 des Proteinkomplexes SEC13–SEC31 gebunden, sodass die Größe der Transportvesikel modifiziert werden kann. Außerdem beteiligt sich das Transmembranprotein TANGO1 an der Koordination der Prokollagen-Sekretion. Nachdem das Prokollagen in den modifizierten Transportvesikeln verpackt worden ist, ist der Transport zum Golgi-Apparat möglich.David J. Stephens: \"Collagen secretion explained.\" In: \"Nature.\" 482, 2012, S. 474,. 5. Modifikation im Golgi-Apparat: Die letzte posttranslationale Modifikation am Prokollagen erfolgt im Golgi-Apparat durch das Anhängen und die Modifikation von Oligosacchariden. Welche Enzyme für die Modifizierung von \"N\"-terminusgebundenen Oligosacchariden verantwortlich sind, hängt vom Ort der posttranslationalen Modifikation im Golgi-Apparat ab. Im Folgenden sind die Enzyme für die jeweiligen Bereiche des Golgi-Apparats tabelliert:R. Kornfeld, S. Kornfeld: \"Assembly of Asparagine-Linked Oligosaccharides.\" In: \"Annual Review of Biochemistry.\" 54, 1985, S. 631,. 6. Transport vom Golgi-Apparat zur Plasmamembran und anschließende Exozytose in die extrazelluläre Matrix: Die sekretorischen Vesikel, die sich an der \"trans\"-Seite des trans-Golgi-Netzwerks abschnüren, bezeichnet man als \"Golgi to plasma membrane carrier\" (GPC). In den GPC wird das Prokollagen zur Plasmamembran, genauer gesagt zu den Vorwölbungen der Plasmamembran, sogenannte \"Fibripositoren\", transportiert. Die tripelhelikalen Kollagenmoleküle werden aus der Zelle entlassen. Die Abgabe der Moleküle in den extrazellulären Raum erfolgt durch Exozytose mit der Basis der Fibripositoren, woran die Glycosylbestandteile beteiligt zu sein scheinen.E. G. Canty: \"Procollagen trafficking, processing and fibrillogenesis.\" In: \"Journal of Cell Science.\" 118, 2005, S. 1341,. 7. Bildung des Tropokollagens: Unmittelbar nach der Abgabe aus der Zelle werden die Propeptide mit Hilfe von Prokollagen-Peptidasen abgespalten. Dabei ist das Enzym Prokollagen-\"N\"-Endopeptidase () bei der Abspaltung aminoterminaler Sequenzen erforderlich, während das Enzym Prokollagen-\"C\"-Endopeptidase () carboxyterminale Prokollagen-Sequenzen abspaltet. Es kommt zur Bildung des \"Tropokollagens\". 8. Fibrillogenese: Nach Abspaltung der Prokollagenpeptide lagern sich einzelne Tropokollagen-Moleküle zu \"Kollagenfibrillen\" zusammen (Fibrillogenese). Andere Moleküle können sich an die Fibrillen anlagern und somit den Fibrillendurchmesser anpassen. Dazu gehören die sogenannten \"small leucine-rich repeat proteoglycans\" (SLRPs), zu denen beispielsweise Decorin, Fibromodulin und Lumican gehören. 9. Quervernetzung: Nachdem sich einzelne tripelhelikale Tropokollagenmoleküle um ein Fünftel ihrer Länge versetzt aneinander gelagert haben, erfolgen kovalente Quervernetzungen über erst umzuwandelnde nahestehende Hydroxylysinreste, womit die räumliche Anordnung dauerhaft fixiert wird. Die (intrazellulär durch die Lysylhydroxylase entstandenen) Hydroxylysinreste werden durch die Lysyloxidase () zu Allysin oxidiert. Die beiden benachbarten Allysinreste gehen eine Aldolkondensation ein, womit diese Nachbarschaft durch eine dauerhafte Quervernetzung fixiert ist. Es kommt zur Bildung von quervernetzten Kollagenfibrillen. 10. Bildung von Kollagenfasern: Viele derartig kovalent stabilisierte Kollagenfibrillen bilden schließlich Kollagenfasern, welche die Grundstruktur der extrazellulären Matrix aller Gewebetiere darstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Kollagentypen.", "content": "Die Kollagene werden in mehrere Untergruppen unterteilt. 28 verschiedene Kollagentypen sind bekannt (Typ I bis XXVIII) sowie mindestens zehn weitere Proteine mit kollagenähnlichen Domänen. In der folgenden Zusammenstellung sind die bislang bekannten Mitglieder der Kollagenfamilie aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau des Kollagens Typ I.", "content": "Die drei Kollagen-Polypeptidketten sind im Falle von Kollagen Typ I die α-Ketten, [α1(I)α2(I)], die sich zu einer Tripelhelix umeinander winden. Das Gen der α1-Kette von Kollagen Typ I besteht aus 50 Exons, von denen über die Hälfte eine Länge von 54 Basenpaaren (bp) oder das zwei- bis dreifache dieser Länge besitzen. Sie codieren für die Sequenz (G-X-Y) oder ein Vielfaches davon.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Kollagen wird vor allem in Form der Gelatine genutzt, die aus Rinderspalt, Schweineschwarten sowie Knochen von Rindern und Schweinen gewonnen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung und Futterstoffe.", "content": "In Deutschland werden jährlich etwa 32.000 t Gelatine in Speisequalität hergestellt, die europäische Gesamtproduktion beträgt 120.000 t (70 % Schweineschwarten, 18 % Knochen, 10 % Rinderspalt, 2 % Sonstige). Verwendet werden in Deutschland etwa 90.000 t, wobei 2/3 auf den Ernährungsbereich und von dem Rest etwa die Hälfte auf den Futtermittelbereich entfallen. Daneben wird Kollagen für die Herstellung von Kunstdärmen, die als Wursthülle dienen, benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Pharma.", "content": "Etwa 15.000 t werden in der chemischen und pharmazeutischen Industrie verarbeitet. Dabei stellen Umhüllungen von Tabletten und Vitaminpräparaten (Hart- und Weichkapseln) sowie Gelatinezäpfchen die Haupteinsatzbereiche in der Pharmaindustrie dar. Außerdem wird Gelatine für blutstillende Schwämmchen sowie als Blutplasma-Ersatz eingesetzt. Kollagen wird außerdem in der regenerativen Medizin als Nährmedium in der Gewebezüchtung benutzt. Damit können beispielsweise Hautersatzmaterialien für schwere Verbrennungen hergestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kosmetik.", "content": "Kollagen findet seit vielen Jahren auch in der Kosmetik Anwendung und soll dort hauptsächlich zur Minderung von Hautalterung, dem \"Anti-Aging\", dienen. Heute finden Kollagenprodukte in der Kosmetik in Form von Cremes Verwendung. Das hierfür genutzte Kollagen wird meist aus Schweinehaut extrahiert. Kollagen ist das wichtigste Strukturprotein der Haut und erfüllt vielfältige Funktionen zur Erhaltung von deren Elastizität und Flexibilität. Zur Behandlung von Falten, Runzeln und anderen Hautproblemen wird Kollagen als Faltenunterspritzung gelegentlich in die Haut injiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "In der analogen Fotografie stellt Gelatine die Basis für die fotoempfindlichen Schichten auf dem Film und dem Fotopapier. Auch moderne Druckerpapiere zum Ausdrucken von Farbbildern sind mit Gelatine beschichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Leder.", "content": "Vernetzte Kollagenfasern bilden die Struktur von Leder und geben ihm seine Zugfestigkeit. Mit Hilfe von Gerbstoffen werden bestimmte Eigenschaften wie Flexibilität und Resistenz gegen Zersetzung durch Mikroorganismen erreicht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kollagene (Vorstufe Tropokollagene; internationalisierte Schreibweise Collagene; Betonung auf der zweitletzten Silbe) sind eine Gruppe nur bei vielzelligen Tieren (einschließlich Menschen) vorkommender Strukturproteine (ein Faserbündel bildendes „Eiweiß“) hauptsächlich des Bindegewebes (genauer: der extrazellulären Matrix). Kollagene finden sich unter anderem in den weißen, unelastischen Fasern von Sehnen, Bändern, Knochen und Knorpeln. Auch Schichten der Haut (Unterhaut) bestehen aus Kollagenen.", "tgt_summary": "胶原蛋白(collagen) 占哺乳类动物总蛋白质约20%,也是人体的一种非常重要的蛋白质,主要存在于结缔组织中。它有很强的伸张能力,是韧带的主要成分,胶原蛋白也是细胞外基质的主要组成成分。它使皮肤保持弹性,而胶原蛋白的老化,则使皮肤出现皱纹。胶原蛋白亦是眼睛角膜的主要成分,但以结晶形式组成。同其他蛋白质相同,胶原蛋白无法被人体直接吸收,口服会被分解为氨基酸。", "id": 1094936} {"src_title": "E-Gitarre", "tgt_title": "电吉他", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Der Korpus einer E-Gitarre besteht meistens aus massivem Holz (Solidbody). Selten werden auch andere Materialien wie unterschiedliche Kunststoffe verwendet, die auch mit Kohlenstofffasern verstärkt sein können. Es gibt aber auch E-Gitarren mit einem der akustischen Gitarre ähnlichen Hohlkörper sowie Mischformen (Halbresonanzgitarre, „Semi-acoustic“). Das verwendete Material, die Beschaffenheit des Materials und die Form des Klangkörpers spielen, anders als die Tonabnehmer und deren Schaltung, nur eine geringe Rolle für den Klang der E-Gitarre. Auch in konstruktiven Details gibt es verschiedene Ausprägungen, die einen massiven Einfluss auf das Klangbild der Gitarre haben. So ist z. B. zu unterscheiden zwischen verschiedenen Methoden, den Hals mit dem Korpus zu verbinden. Die gebräuchlichsten Methoden sind das Verschrauben und das Verleimen. Beim Verschrauben wird der Hals in eine entsprechende Fräsung des Korpus eingelassen und mit meist vier durch eine Metall-Unterlegplatte geführten Holzschrauben mit dem Korpus verbunden. Es gibt allerdings auch Konstruktionen mit drei oder fünf Schrauben und mit einzelnen Unterlegscheiben oder Hülsen. Beim Verleimen wird der Hals meist wesentlich weiter in den Korpus eingesetzt und fest damit verleimt. Bei einigen Modellen besteht der Hals auch aus einem durchgehenden Block, und es werden nur noch die Korpushälften angeleimt. Auch bei der verwendeten \"Hardware\" (siehe Mechanik), also z. B. den Stimmmechaniken oder dem Steg (speziell bei der E-Gitarre Bridge genannt), gibt es stark unterschiedliche Ausprägungen, die durch Bauweise und verwendetes Material den Klang des Instruments beeinflussen. Eine elektrische Gitarre hat in der Regel sechs Saiten, es gibt aber auch Modelle mit sieben, acht (z. B. Ibanez RG-2228 GK), neun und zwölf Saiten. Eine weitere Form ist eine E-Gitarre mit zwei Hälsen mit je sechs Saiten beziehungsweise mit sechs und zwölf Saiten. E-Gitarren haben in der Regel 21, 22 oder (als „double-octave“) 24 Bünde, die dabei helfen, die Saite beim Greifen zu verkürzen, um beim Anschlagen einen bestimmten Ton zu erzeugen. Jedes Bundstäbchen entspricht dabei einem Halbtonschritt. Es existieren auch Sonderanfertigungen mit bis zu 36 Bünden (K. K. Downing, Judas Priest). Es gibt verschiedene Halslängen und -breiten, die Mensur beträgt üblicherweise 628 mm (Gibson Les Paul) oder 648 mm (Fender Stratocaster). Der Frequenzbereich der Grundtöne einer sechssaitigen, 24-bündigen Gitarre in Standardstimmung E-A-d-g-h-e’ reicht von 82,4 bis 1318,5 Hz. Daneben gibt es noch weitere Gitarrenstimmungen, welche das Instrument für unterschiedliche Aufgaben anpassen.", "section_level": 1}, {"title": "Elektrik.", "content": "Die Saitenschwingungen bei elektrischen Gitarren werden über elektro-magnetische Tonabnehmer (englisch: \"pickup\") abgenommen und elektronisch verstärkt wiedergegeben. Bei den Tonabnehmern unterscheidet man im Wesentlichen die Bauformen Single Coil und Humbucker. Das bis heute vorherrschende Prinzip der Abnahme der elektrischen Signale geht auf die 1930er Jahre zurück: Dauermagnete werden direkt unterhalb der schwingenden Saiten aus Stahllegierungen montiert. Diese sind mit einer Spule umwickelt. Schwingungen der Saiten führen zu Störungen des Magnetfeldes, die wiederum durch Induktion eine elektrische Wechselspannung in der Spule hervorrufen. Dieses schwache Signal wird einem Verstärker zugeleitet. Bei einer E-Gitarre handelt es sich insofern um ein elektrisches, nicht aber ein elektronisches Musikinstrument. Schwingungen, die durch das Korpusmaterial und den Hals laufen, beeinflussen wiederum die Schwingung der Saite, daher hat das verwendete Holz (oder gegebenenfalls anderes Material) auch einen gewissen Einfluss auf den Klang. Um den Klang zu variieren, haben viele E-Gitarren mehrere Tonabnehmer und Wahlschalter, um zwischen diesen hin- und herschalten zu können und auch um Kombinationen zwischen den einzelnen Tonabnehmern herzustellen. Die Tonabnehmer können oft zusätzlich in der abzugebenden Spannung und damit Ausgangslautstärke durch ein Potentiometer und einen Höhensteller, das Ton-Potentiometer, beeinflusst werden. Bei den weitaus meisten E-Gitarren, namentlich bei hochwertigen Markenprodukten, sind die Möglichkeiten der Klangbeeinflussung allerdings ausgesprochen beschränkt. Faktisch wird lediglich mit dem Klangregler die Wirkung eines parallel zum Tonabnehmer geschalteten Kondensators reguliert, wodurch dem Klang mehr oder weniger viel Höhenanteil genommen werden kann – die Gitarre klingt also je nach Einstellung dumpfer. Mehr Möglichkeiten bieten aktive Klangregler, mit denen die Klangvielfalt des Instrumentes gesteigert werden kann. Aktiven Tonabnehmern werden neben den erwähnten positiven auch negative Klangeigenschaften nachgesagt – beispielsweise dass sie unverzerrt steril klingen. Ein Nachteil bei aktiver Elektronik ist, dass die Gitarre eine eigene Spannungsquelle (in der Regel eine Batterie) benötigt. Einige Modelle werden auch mit Piezo-Tonabnehmern ausgestattet, um den Klang einer akustischen Gitarre nachzuahmen; so zum Beispiel seit Anfang der 1990er-Jahre die meisten Modelle des US-amerikanischen Herstellers Parker Guitars. Seit Einführung des MIDI-Standards Mitte der 1980er Jahre wurden Systeme entwickelt, mit denen die einzelnen Saitenschwingungen einer Gitarre in Echtzeit in MIDI-Signale umgewandelt werden. Durch diese „MIDIfizierung“ der Gitarrensignale ist eine Steuerung von Klangerzeugern möglich, die MIDI-Befehle verarbeiten können. Eine Gitarre kann so Klänge von Synthesizern, Drumcomputern oder Samplern spielen. Im Gegensatz zum Gitarrensynthesizer wird dabei das Audiosignal der Tonabnehmer nicht für die Klangerzeugung benutzt. Des Weiteren gibt es sogenannte Modelling-Gitarren, bei denen die Schwingung der Saiten über einen Piezo-Tonabnehmer erfasst wird und mittels eines Computers der Klang diverser Gitarrenmodelle imitiert wird. Die Firma Line 6, die auch Modellingverstärker baut, ist Vorreiter und zurzeit Marktführer dieser Technologie.", "section_level": 2}, {"title": "Typen.", "content": "Die E-Gitarre hat drei Grundtypen, diese unterscheiden sich am auffälligsten in ihrer Bauweise: Es gibt Gitarren mit einem Hohlraum, die je nach Höhe der Zargen (Seitenwände) als Halb- oder Vollresonanz-Gitarren bezeichnet werden, und sogenannte Solidbodys, die aus einem oder mehreren miteinander verleimten massiven Holzklötzen bestehen. Die berühmtesten und am meisten verbreiteten E-Gitarren sind die Stratocaster (1954) von Fender und die Gibson Les Paul (1952) der Firma Gibson. Andere Modelle sind die Fender Telecaster (1950) und die Gibson SG (1961). Alle diese Modelle werden bis heute hergestellt. Die Fender Stratocaster verfügt über zwei Cutaways, also Einbuchtungen am Halsansatz des Korpus, die die Bespielbarkeit der höheren Lagen ermöglichen sollen, und drei Single-Coil-Tonabnehmer. Die Gibson Les Paul hat nur einen Cutaway und ist mit zwei Humbucker-Tonabnehmern bestückt. Neben den unterschiedlichen Tonabnehmern sorgen auch grundlegende Unterschiede in Konstruktion und Holzauswahl dafür, dass diese Modelle sich auch in ihrem Klang deutlich unterscheiden. Die Les Paul erzeugt einen warmen, vollen Ton, während die Stratocaster einen schärferen, durchsichtigeren Ton abgibt. Es gibt weitere Bauformen und E-Gitarren mit besonderen, auf den Musikstil zugeschnittenen Formen (z. B. die Flying V in Pfeilform, die Gibson Explorer, Jackson „Randy Rhoads“ oder die noch extremeren Modelle von B.C. Rich). Im Groben beziehen sich allerdings die meisten – auch neueren – Modelle auf die klassischen Bauweisen der Stratocaster bzw. Les Paul.", "section_level": 2}, {"title": "Mechanik.", "content": "Als Stimmmechanik oder einfach Mechanik bezeichnet man die drehbaren Elemente am Kopf der Gitarre, mit denen die Saiten „aufgewickelt“ und gestimmt werden (siehe auch Wirbel). Die Mechanik bei E-Gitarren (und Westerngitarren) ist wegen der starken Spannung der Stahlsaiten vorzugsweise aus Metall – im Gegensatz zu klassischen Konzertgitarren mit Nylonsaiten. Bei Gitarrenmodellen mit Kopfplatte in „Stratocaster“-Manier sind alle Elemente hintereinander auf einer Seite der Kopfplatte angeordnet. Diese Anordnung wird durch die schräge Form des Kopfes möglich und bewirkt – von vorne betrachtet – eine gerade Saitenführung, die prinzipiell weniger zu Verstimmungen tendiert. Meistens werden aber für die hohen Saiten noch Saitenniederhalter benötigt, damit die Saiten einen gewissen Auflagedruck am Sattel haben. Bei Gitarren im „Les-Paul“-Stil befinden sich – genau wie bei akustischen Gitarren – jeweils drei Elemente auf einer Seite. Die Kopfplatte ist dabei meist nach hinten abgewinkelt und die Saiten werden vom Sattel aus sowohl nach hinten als auch zur Seite abgewinkelt zu den Mechaniken geführt. Bei einigen Gitarrenmodellen – wie z. B. von den Firmen Paul Reed Smith oder MusicMan – finden sich auch Abwandlungen oder Mischformen dieser beiden Bauformen. Bekannte Hersteller von Mechaniken sind z. B. Schaller, Grover, Kluson und Gotoh.", "section_level": 2}, {"title": "Tremolo.", "content": "→ \"Hauptartikel: Tremolo\" Viele E-Gitarrentypen verfügen über eine mechanische Vorrichtung zur Tonhöhenvariation (Vibrato), die – strenggenommen unzutreffend – als Tremolo (eigentlich Lautstärkevariation) bezeichnet wird. Je nach Gitarrentyp gibt es unterschiedliche Tremolosysteme (z. B. Bigsby oder Floyd Rose). Die Tonhöhenveränderungen werden durch das Erschlaffen oder Spannen der Saiten ermöglicht, das durch einen Hebel (umgangssprachlich „Whammy Bar“ oder „Jammerhaken“) am Steg gesteuert wird. Die Saiten werden sozusagen vorübergehend kontrolliert verstimmt.", "section_level": 3}, {"title": "Verstärker.", "content": "\"Hauptartikel:\" Gitarrenverstärker Das Musikinstrument E-Gitarre besteht bei genauerer Betrachtung aus dem eigentlichen Instrument und dem Gitarrenverstärker, da dieser einen erheblichen Anteil an der Klangformung hat. Augenfällig wird das anhand des Klangs, der bei der Übersteuerung von Röhrenverstärkern erzeugt wird. Die in die Übersteuerung getriebenen Röhren erzeugen einen singenden, lebendigen Ton, der die moderne Popularmusik geprägt hat. Übersteuerung (oder auch Verzerrung) wurde in den Anfangstagen der elektrischen Gitarrenverstärker als unerwünschter Effekt angesehen. Die Hersteller versuchten daher mit allen Mitteln, Übersteuerung zu vermeiden, um dem damals vorherrschenden, unverzerrten Klangideal des Gitarrentons zu entsprechen. Verzerrung konnte in jenen Tagen nur dadurch erzielt werden, dass Verstärker unter Volllast betrieben wurden (Endstufenverzerrung). Es ist heute schwer zu sagen, ob Gitarristen absichtlich lauter spielten, um Verzerrung zu erreichen, oder ob sie die Vorteile eines verzerrten Tons entdeckten, weil sie lauter spielen mussten. Fakt ist, dass sich der neue Sound durchsetzte und auch die Hersteller von Gitarrenverstärkern auf den neuen Bedarf reagierten, allen voran der britische Hersteller Marshall, indem sie die Übersteuerung bereits in der Vorverstärkerstufe ermöglichten. Dadurch wurde Verzerrung auch bei geringeren Lautstärken möglich. Beide Arten der Übersteuerung (Vor-, bzw. Endstufenübersteuerung) wirken sich unterschiedlich auf den Gitarrenton aus. Wegen der Vorzüge der dynamisch agierenden Endstufenübersteuerung gibt es auch heute noch Gitarristen, die mit voll aufgedrehten Verstärkern spielen. Seit den 1960er Jahren gibt es Effektgeräte (Verzerrer) auf Halbleiterbasis, die den Klang übersteuerter Elektronenröhren nachempfinden. Dennoch ist bis dato das Lager der Puristen vorherrschend, nach deren Ansicht ein „echter“ Vollröhrenverstärker in der musikalischen Darbietung bislang nicht übertroffen wurde. Dass dennoch eine relativ große Anzahl von Gitarrenverstärkern auf Halbleiterbasis verkauft wird, liegt an den geringeren Kosten dieser Bauweise. In den letzten Jahren werden auch immer mehr „digitale“ Gitarrenverstärker entwickelt, die den Klang mittels eines digitalen Signalprozessors und Software erzeugen. Dadurch ist es möglich, den Klang von vielen Gitarrenverstärkern mit einem einzigen Gerät zu realisieren („Amp Modeling“) sowie virtuelle Effektgeräte beliebig zu kombinieren. Ein gegenläufiger Trend in der Gitarristenszene entsteht durch viele neue Firmen, die Vollröhrenverstärker in kleinen Stückzahlen und oft handgefertigt herstellen. Diese Verstärker werden oft mit eher schwacher Leistung angeboten (1 Watt, 6 Watt, 15 Watt) um den „echten“ Sound eines Vollröhrenverstärkers auch bei geringeren Lautstärken zu erzielen. Sie sind meist sehr einfach aufgebaut, erlauben jedoch eine große Klangvielfalt, da sie den Betrieb unterschiedlicher Röhrentypen ermöglichen, womit sie die Klangcharakteristik verschiedenster Modelle zu erzeugen imstande sind (bspw. sog. „British Sound“ mit EL34-Typen (Marshall) oder EL84 (Vox) oder „American Sound“ mit 6L6-Röhren (Fender)).", "section_level": 2}, {"title": "Gitarreneffekte.", "content": "\"Hauptartikel:\" Gitarreneffekte Unter Gitarreneffekten versteht man in der Regel die Wirkung von elektronischen Schaltungen, die das Gitarrensignal verändern. Zum Teil findet man sie in die Verstärker integriert. Vielfach treten sie auch in Form sogenannter „Bodentreter“ oder Pedale auf, aber auch komplexe 19′′-Effekt-Prozessoren werden hierbei genutzt. Genutzt werden hier neben Lautstärke (Booster) und Frequenzgang (Equalizer) beeinflussenden Effekten vor allem nichtlinear verzerrende Effekte, wie Overdrive, Fuzz oder Distortion, andere wie Nachhall, Sustain oder Echo, weiterhin Modulationseffekte wie Wah-Wah, Chorus, Flanger, Vibrato oder Phaser und viele mehr. Ab Ende der 1960er Jahre wurden die Gitarrensignale häufig auch durch Analogsynthesizer moduliert. Beispiele sind der Moog-Synthesizer oder Geräte von KORG oder Oberheim. Neben den ausschließlich elektronisch erzeugten Effekten werden auch Geräte eingesetzt, die die Stahlsaiten der Gitarre mit elektromagnetischen Aktoren zum Schwingen bringen. Damit kann die Saitenschwingung bis hin zur Dauerschwingung verlängert werden, weshalb solche Geräte als Sustainer bezeichnet werden. Ein weiterer Effekt ist die gezielte Verstärkung der Obertöne der Saitenschwingung. Es gibt drei Ausführungsformen: Fernandes-Sustainer und Sustainiac sind fest in die Gitarre eingebaut. Der E-Bow wird in der Hand gehalten. Ferner gibt es eine ortsfeste Ausführung auf einem Mikrofonstativ (Vibesware Guitar Resonator).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung der elektrischen Gitarre begann um 1920, als man nach Möglichkeiten suchte, die Gitarre als Instrument in Musikgruppen lauter und durchsetzungsfähiger zu machen. Aufgrund ihrer im Vergleich zu Blasinstrumenten geringen Lautstärke war die Gitarre in größeren Musikgruppen auf eine Rolle als reines Rhythmusinstrument festgelegt. Die Zeit der großen Unterhaltungsorchester und Big Bands und auch die damalige Aufnahmetechnik forderten die Instrumentenbauer heraus, lautere Gitarren mit größerem Klangvolumen zu bauen. Erste Methoden, um dieses zu erreichen, waren die Vergrößerung des Korpus akustischer Instrumente und in den 1920er-Jahren die Entwicklung der Resonatorgitarre. Etwa 1930 hatte sich herausgestellt, dass das Ziel nur durch elektrische Verstärkung des Klangs zu erreichen war. Diese Methode hatte aber auch Gegner, die eine Verwahrlosung der Musik prophezeiten. Die elektrischen Gitarren hielten zuerst im Country-, Jazz- und Blues-Bereich Einzug. Bereits 1923 experimentierte Lloyd Loar, seit 1919 leitender Ingenieur in der Entwicklungsabteilung von Gibson, mit den ersten elektrischen Tonabnehmern. Er erfand einen Sensor, der die Schwingungen der Decke eines Saiteninstrumentes aufnehmen konnte und in ein elektrisches Signal umwandelte. Dieser Tonabnehmer wurde von Loar zuerst mit einem Kontrabass erprobt. Da diese Sensoren unpraktisch zu handhaben waren, und zudem die Firmenleitung von Gibson dieser Entwicklung skeptisch bis ablehnend gegenüberstand, konnten sie sich nicht am Markt durchsetzen. 1931 entwickelte George Beauchamp zusammen mit Adolph Rickenbacher (später Adolph Rickenbacker, Gründer der Firma Rickenbacker) einen Tonabnehmer, der sich die Saitenschwingung von Stahlsaiten direkt zunutze machte. Dieser Tonabnehmer basierte auf dem Prinzip der Induktion: Um einen Magnetkern wurde eine Spule gewickelt. Bewegten sich nun die Metallsaiten im Feld dieses Magneten, wurde es verändert, wodurch in der Spule eine Spannung induziert wurde. Das Grundprinzip, auf dem auch heutige Pickups noch basieren, war erfunden. Zunächst bestand der Tonabnehmer noch aus zwei Hufeisenmagneten, durch die die Saiten hindurchgeführt wurden. Rickenbacker baute ihn in eine Lap-Steel-Gitarre ein, die aus einem einzigen Stück Holz gearbeitet war. Wegen ihrer charakteristischen Form mit kleinem, kreisrundem Korpus wurde sie \"Rickenbacker Frying Pan\" („Rickenbacker-Bratpfanne“) genannt. Spätere Versionen dieser Gitarre waren sogar ganz aus Aluminium. Das US-Patent für seine musikalische Bratpfanne sandte Beauchamp 1932 ein, das zweite für eine überarbeitete Version wurde 1934 eingereicht. Obwohl die Gitarre bereits erfolgreich auf dem Markt war, stellte das Patentamt die Frage, ob man das Gerät überhaupt benutzen könne. Um das zu beweisen, schickte Adolph Rickenbacker mehrere Gitarristen zu dem zuständigen Patentamt in Washington D.C., um den Sachbearbeitern ein Ständchen zu spielen. Nach langen Verzögerungen erhielt er das Patent 1937. Inzwischen hatten auch andere Hersteller elektrische Gitarren entwickelt. Das erste regulär zu spielende Gitarrenmodell war die 1932 ebenfalls von Rickenbacker vorgestellte \"Electro Spanish\". Das Instrument hatte denselben Tonabnehmer wie die „Frying Pan“. Über den Markterfolg dieses Modells ist nichts bekannt. Das erste wirtschaftlich erfolgreiche Gitarrenmodell mit elektrischem Tonabnehmer in Serienfertigung war die 1936 vorgestellte ES-150 der Firma Gibson, in die auch die Erfahrung des Gitarristen Alvino Rey einflossen. Im Prinzip war die ES-150 eine Jazz-Gitarre mit in die Decke eingelassenem Tonabnehmer. „ES“ steht hierbei für \"Electric Spanish\" und war nicht so sehr auf die Verwandtschaft mit der klassischen „spanischen“ Gitarre bezogen, sondern auf die gegriffene Spielweise in Abgrenzung zur Lap-Steel-Gitarre. Die Zahl „150“ stand für den damaligen offiziellen Verkaufspreis von 150 Dollar inklusive Gitarrenverstärker und Kabel. In Deutschland gehörten in den 40er-Jahren die Gitarrenbauer Wenzel und Roger Rossmeisl zu den Pionieren auf dem Gebiet elektrifizierter Jazz- und Hawaiigitarren. 1941 ging Lester William Polfus (alias Les Paul) einen weiteren Schritt in Richtung moderner E-Gitarren: Er zersägte den Korpus einer akustischen Gitarre der Länge nach in zwei Teile und fügte in der Mitte einen massiven Holzklotz ein. Dieses Instrument erhielt den Namen \"„The Log“\" („der Klotz“). Von diesem Instrument war es nur noch ein kleiner Schritt zu den \"Solidbody\"-Gitarren mit massivem Korpus. Mit diesen wurden vor allem die oft störenden Rückkopplungen bisheriger E-Gitarren reduziert. Außerdem wurde ein länger anhaltendes Schwingen (\"Sustain\") der Saiten erreicht. Die erste E-Gitarre mit teilweise massivem Korpus wurde 1948 von Paul Bigsby auf Anregung des Country-Musikers Merle Travis hergestellt. Diese Bigsby/Travis-Gitarre besaß einen Singlecoil-Pickup in Stegposition, einen durchgehenden Hals und eine Kopfplatte mit sechs in Reihe montierten Mechaniken. Bigsby, der sich insbesondere mit seinen Vibratosystemen einen Namen machte, stellte verschiedene Versionen dieser Gitarre in kleiner Stückzahl bis in die 1960er Jahre her. Inspiriert von Bigsby/Travis Gitarre brachte Leo Fender 1950 unter dem Namen \"Esquire\", noch mit lediglich einem Pick-Up und ohne Halsspannstab, seine erste E-Gitarre auf den Markt. Dieses nach mehreren Namenswechseln \"Telecaster\" genannte Instrument war die erste in Massenfertigung hergestellte E-Gitarre. Die ersten Esquire-Modelle verfügten über keinen Hals-Spannstab (Trussrod), wodurch sich der Hals verbog, da die Saiten einen gewissen Zug entwickeln. Der Hals war einfach auszutauschen, jedoch hatte dieses Konzept keinen Erfolg und so baute Leo Fender letztendlich doch Halsstäbe ein und verkaufte ab Ende 1950 die nun \"Broadcaster\" genannte und um einen zweiten Pick-Up versehene Gitarre. Die nach einem Rechtsstreit mit Gretsch kurzzeitig ohne Namen \"(Nocaster)\" und ab Sommer 1951 final Fender Telecaster genannte Gitarre ist seitdem als Original und von einer inzwischen unüberschaubaren Reihe von anderen Herstellern als Kopie erhältlich. Die 1954 von Fender auf den Markt gebrachte Stratocaster war eine der ersten Gitarren, die über einen Tremolohebel verfügte. Aufgrund einer Namens- und Sinnverwechslung von Vibrato und Tremolo durch Leo Fender wurde das ursprünglich für Vibratos vorgesehene System am 10. April 1956 von ihm unter dem Namen \"Synchronized tremolo\" zum Patent angemeldet. Ibanez und Steve Vai entwickelten 1987 eine siebensaitige E-Gitarre (Universe), die 1990 auf den Markt kam. Die zunächst mit einer hohen A-Saite versehene Gitarre bereitete später mit einer tiefen H-Saite dem Nu-Metal den Weg. 2003 brachte Line 6 mit der Variax erstmals eine E-Gitarre auf den Markt, die verschiedene bekannte E-Gitarrenmodelle und Akustikgitarren simuliert. Heute gibt es die ausgefallensten Versionen von E-Gitarren, wie zum Beispiel E-Gitarren mit zwei Hälsen oder eine Gitarre, die den Tonumfang von E-Bass und E-Gitarre in einem Instrument enthält und seit 2007 gibt es die E-Gitarre, die sich selbst stimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Personen.", "content": "Genannt werden hier Personen, die durch Entwicklungen oder persönliches Wirken um die E-Gitarre, diese im technischen oder auch im spielerischen Sinne nachhaltig geprägt und vorangetrieben haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine elektrische Gitarre (auch Elektro-Gitarre, E-Gitarre oder Stromgitarre genannt) ist eine für elektrische Tonabnahme entwickelte Gitarre. Sie setzt im Gegensatz zur akustischen Gitarre nicht primär auf einen akustischen Klangkörper zur Verstärkung der Saitenschwingungen. Dadurch können andere Bauformen erreicht werden, die vielen E-Gitarren unter anderem eine besonders leichte Bespielbarkeit verleihen. Ein weiterer Vorteil ist die Vielfalt an erzeugbaren Klängen, die mittels Gitarrenverstärkern und Effektgeräten erzeugt werden können.", "tgt_summary": "电吉他是一种广泛运用于多种音乐风格中的电声拨弦乐器。电吉他通过电磁学原理发声,它通过拾音器将琴弦上的机械振动转化为电信号。这些电信号经过放大与处理后,通过音箱转换成声音信号而发声。由于电吉他产生的电信号可以经过各种效果器的处理,故电吉他的音色非常丰富。这个特点使它被广泛运用在多种不同的音乐风格中,例如乡村、布鲁斯、爵士、摇滚与金属等等。", "id": 1531962} {"src_title": "Janis Joplin", "tgt_title": "珍妮絲·賈普林", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Janis Joplin wurde 1943 in Osttexas geboren als Tochter von Seth Ward Joplin, einem Mitarbeiter der Ölgesellschaft Texaco, und Dorothy Joplin (geb. East), die eine Gesangsausbildung abgebrochen hatte und als Büroangestellte arbeitete. Sie hatte eine jüngere Schwester und einen jüngeren Bruder. In ihrer Kindheit wandte sie sich der Kunst (besonders Gedichten) zu, las viel und sang im Kirchenchor. Ihre Mutter setzte auf das Talent ihrer älteren Tochter im Zeichnen und sorgte dafür, dass sie privaten Kunstunterricht bekam. Joplin erklärte, dass sie in der High School geächtet und gemobbt wurde. Als Teenager war sie übergewichtig und litt an Akne, die Narben hinterließ und eine Dermabrasion erforderte. Andere Kinder in der High School verspotten sie und nannten sie „Schwein“, „Freak“, „Niggerliebhaber“ oder „Ekel“. Sie sagte: Schließlich entdeckte sie die Blues- und Folk-Musik für sich. Nachdem sie 1960 ihren High School-Abschluss bestanden hatte, ging sie im Alter von 18 Jahren nach Kalifornien, um Sängerin zu werden. Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte sie Ende 1961 im \"Halfway House\" in Beaumont in Texas. Sie versuchte sich an einigen Colleges, brach aber das Studium vorzeitig ab. Dann zog sie nach Los Angeles. Sie sang, unter anderem begleitet von Jorma Kaukonen (Gitarrist von Jefferson Airplane) in Kneipen und Folk-Clubs. Autodidaktisch geschult durch Schallplatten von Leadbelly, Odetta Holmes und Bessie Smith, ihrem größten Vorbild, avancierte sie mit ihrem hemmungslosen, bis dahin für eine weiße Sängerin einzigartigen Gesangsstil zur „Queen des weißen Bluesrock“. Nachdem Joplin 1962 in Louisiana als Kellnerin gearbeitet hatte, kehrte sie nach Texas zurück, um in Austin ein Appartement, das später als \"The Ghetto\" bekannt wurde, zu beziehen. Am College in Austin fiel sie wegen ihrer Kleidung als Außenseiterin auf. Tonangebende Studenten organisierten eine Kampagne, um sie zum „hässlichsten Mann auf dem Campus“ zu wählen und waren erfolgreich. 1965 trat sie mit der Jazzband von Dick Oxtot auf. Im Frühsommer 1966 rief Chet Helms, ein Bekannter seit 1963 und Manager von \"Big Brother and the Holding Company\", bei ihr an und teilte ihr mit, dass die Band eine Sängerin suche.", "section_level": 1}, {"title": "Big Brother and the Holding Company.", "content": "1966 begann Joplins Karriere, als sie nach San Francisco zog und sich besagter Band anschloss, mit der sie 1967 erfolgreich beim Monterey Pop Festival auftrat, dadurch einen Plattenvertrag bei Mainstream Records von Bob Shad erhielt und dort \"Big Brother & the Holding Company Featuring Janis Joplin\" herausbrachte. 1968 folgte für Columbia Records \"Cheap Thrills\" (Frontcover von Robert Crumb). Das zweite Album enthielt schon viele ihrer bekannt gewordenen Stücke wie die Coverversion von Erma Franklins \"Piece of My Heart\" oder \"Ball and Chain\". Nach den Studioaufnahmen reiste Joplin nach Nepal, wo sie sich im Herbst 1968 für eine Weile in Kathmandu (Liedzeile in \"Cry Baby\": „... Honey, the road’ll even end in Kathmandu“) aufhielt.", "section_level": 2}, {"title": "Kozmic Blues Band.", "content": "Ende 1968 trennte sich Janis Joplin von der Band und stellte zusammen mit ihrer Plattenfirma eine größere Band zusammen, die lange keinen Namen hatte, aber nach dem folgenden, dritten Joplin-Album Kozmic Blues Band genannt wurde. Der Grund dafür war der Ehrgeiz Joplins, mit einer professionellen Band mit Funk- und Blues-Instrumenten neue Musikrichtungen zu erschließen und professioneller zu arbeiten. Dies wurde unter anderem von der Musikzeitschrift \"Rolling Stone\" als Verrat an den Idealen der Rockmusik empfunden. Tatsächlich lief die Zusammenarbeit mit der Band nicht sehr gut, da sich die Musiker vorher nicht kannten und Joplin wenig Erfahrung sowohl als Band-Leader als auch mit dem Arrangieren von Liedern hatte. Zusammen nahmen sie das Album \"I Got Dem Ol’ Kozmic Blues Again, Mama\" auf. Die Band hatte ihren bekanntesten Auftritt im Jahre 1969 beim Woodstock-Festival. Joplin war bei diesem Auftritt stark alkoholisiert, wirkte aufgeschwemmt, verbraucht und ihre Stimme brach oft. Ihre Plattenfirma verweigerte aus diesem Grund anfänglich die Erlaubnis, diesen Auftritt filmisch in der Dokumentation \"Woodstock\" zu zeigen. Allerdings machte sie eine Bemerkung über die Hippiebewegung, die später oft zitiert wurde: „Früher waren wir nur wenige, jetzt gibt es Massen und Massen und Massen von uns.“ Die Aufnahmen des Woodstockauftritts wurden teilweise erst auf \"Box of Pearls\" (1999 bei Sony) bzw. vorher größtenteils 1993 auf einer posthumen CD (siehe Diskografie) durch die Firma ITM veröffentlicht. Im Jahr 1969 trat Joplin im Fernsehen bei Ed Sullivan und Dick Cavett auf. Die Interviews mit Cavett sind auf dem posthum veröffentlichten Album \"Janis\" zu hören. Ebenfalls 1969 begab sich die Kozmic Blues Band auf eine zweimonatige Europatournee. Ihr einziges Konzert in Deutschland fand am 12. April 1969 in der Jahrhunderthalle in Frankfurt am Main statt. Auf der offiziellen Website ist unter dem Datum 12. April 1969 vermerkt: „Kozmic Blues: two concerts in Frankfurt“. Nach Ende des von der Agentur Lippmann & Rau veranstalteten Konzerts forderte Joplin die Zuhörer auf, zu bleiben, weil nun noch eine Aufzeichnung des amerikanischen Fernsehens folgte. Mitschnitte dieses „zweiten Konzerts“, bei dem sie die Fans animierte, auf die Bühne zu kommen, sind in der Filmdokumentation \"Janis\" (1975) zu sehen. Der Titel \"Raise Your Hand\" auf der posthum veröffentlichten LP \"Farewell Song\" wurde während des Frankfurter Konzerts live aufgenommen. Ebenfalls 1969 wurde Joplin in Tampa (Florida) inhaftiert, weil sie einen Polizisten beleidigt hatte. Bei der nachfolgenden Gerichtsverhandlung bezeichnete ein Gericht Joplins Verhalten als freie Meinungsäußerung und ließ die Anklage fallen. Sie wurde aber nach ihrem Konzert in der Curtis Hall wegen obszöner Sprache und Fluchens auf der Bühne zu einer Geldstrafe verurteilt. Im Januar 1970 löste sich die Band auf. Um von ihrer Sucht nach Alkohol, Heroin, Aufputschmitteln und anderen Drogen loszukommen, plante Joplin einen Urlaub in Südamerika und reiste zum Karneval nach Rio de Janeiro.", "section_level": 2}, {"title": "Full Tilt Boogie Band und Joplins Tod.", "content": "Zurück in Kalifornien nahm Janis Joplin ihre unstete Lebensweise wieder auf. Im April 1970 wurde ihre dritte Band, die Full Tilt Boogie Band, zusammengestellt. Diese stellte sich für sie als Glücksgriff heraus. Das Team harmonierte emotional und musikalisch. Road-Manager John Cooke: „Die Jungs suchten eine Band, die eine Heimat war. Sie wussten, dass Janis der Boss war, und sie mochten sich alle auf Anhieb.“ Janis Joplin schien endgültig ihren Musikstil gefunden zu haben. Die Lieder mit der Full Tilt Boogie Band sollten ihre erfolgreichsten werden. Im Sommer 1970 trat sie im Festival Express Train auf. Im September 1970 traf sich die Band in den Sunset-Sound-Studios in Los Angeles für die Aufnahmen zu ihrer dritten Columbia-LP, \"Pearl\". Am 1. Oktober nahm sie dort den A-cappella-Song \"Mercedes Benz\" auf. Am 3. Oktober, kurz vor dem Ende der Studioaufnahmen, war Joplin das letzte Mal im Sunset-Sound-Studio, um Bänder mit Titeln anzuhören, die sie an den folgenden Tagen einsingen sollte. Als sie am nächsten Tag bis nachmittags nicht wie vereinbart im Studio auftauchte, fuhr John Cooke zum Landmark Motel (heute \"Highland Gardens Hotel\"), in dem Joplin seit dem 24. August wohnte, um nach ihr zu sehen. Er fand sie tot auf dem Fußboden liegend. Nach offiziellen Angaben starb Janis Joplin am 4. Oktober 1970 an einer Überdosis Heroin. Joplins Leiche wurde verbrannt und die Asche an der kalifornischen Küste in der Bucht von Marin County im Pazifik bestattet. Beim Titel \"Buried Alive in the Blues\" auf dem Album \"Pearl\" fehlt die Stimm-Spur, die Joplin am 5. Oktober 1970 hätte einsingen sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Hinterlassenschaft.", "content": "Kurz vor ihrem Tod hatte Janis Joplin am 1. Oktober 1970 in Beverly Hills ihr Testament unterzeichnet. Wunschgemäß vertranken 200 Freunde auf einer Party das hinterlassene Bargeld von 1500 Dollar. Der Verbleib ihres sonstigen Vermögens war klar geregelt, wobei im Wesentlichen Eltern und Geschwister bedacht wurden. Insbesondere für die Auszahlungen an Joplins jüngeren Bruder Michael, dem eine gute Ausbildung ermöglicht werden sollte, hatte Anwalt Bob Gordon strenge Anweisungen. Der bekannte Janis-Joplin-Porsche 356 C 1600 SC, Baujahr 1964, wurde nach 20 Jahren Ausstellung in der Rock and Roll Hall of Fame im Dezember 2015 in New York durch die Familie über RM Sotheby’s für 1,76 Millionen US-Dollar versteigert. Der Schätzpreis lag bei nur 400.000 US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Neben Jimi Hendrix und Jim Morrison war Janis Joplin eine der zentralen Symbolfiguren der Hippiezeit und der Hippiekultur. Alle drei prägten einen Lebensstil, der im Nachhinein durch „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ und „Live fast, love hard, die young“ gekennzeichnet wurde. Aufgrund ihres frühen Todes wird sie wie andere einflussreiche Musiker, darunter Hendrix und Morrison, zum „Klub 27“ gezählt. Der \"Rolling Stone\" listete Joplin auf Rang 46 der 100 größten Musiker aller Zeiten sowie auf Rang 28 der 100 besten Sänger aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Janis Joplin besuchte im Sommer 1970, kurz vor ihrem Tod, das Grab von Bessie Smith (1894–1937) auf dem Mount Lawn Cemetery in Sharon Hill, Pennsylvania. Als sie dabei angeblich feststellte, dass die von ihr verehrte Bluessängerin anonym beigesetzt worden war, ließ Janis ihr einen Grabstein setzen, der die Inschrift trägt: Nach anderen Quellen bezahlte eine Krankenschwester aus Philadelphia eine Hälfte des Grabsteins, und Joplin trug, nachdem man sie telefonisch darum gebeten hatte, die andere Hälfte der Kosten. Auf vielen Fotos sieht man Janis Joplin mit einer Flasche \"Southern Comfort\". Janis Joplin fragte bei der Herstellerfirma an, ob sie dafür nicht ein wenig Geld bekommen könne, da dies eine gute Werbung sei. Der Spirituosenproduzent willigte ein und überwies ihr 6000 Dollar. In San Francisco hatte Janis Joplin eine Beziehung mit Country Joe McDonald, der ihr später das Lied \"Janis\" widmete. Leonard Cohen schrieb über sie das Lied \"Chelsea Hotel No. 2\".", "section_level": 1}, {"title": "Postume Auszeichnung.", "content": "1995 wurde Janis Joplin in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Am 4. November 2013 wurde auf dem Walk of Fame in Hollywood der 2510. Stern enthüllt, er trägt Joplins Namen. Bei der Zeremonie waren neben Angehörigen und Fans auch ihr Entdecker Clive Davis sowie Kris Kristofferson, der noch einmal \"Me and Bobby McGee\" sang, anwesend. In Wien wurde im neuen Stadtteil Seestadt Aspern die \"Janis-Joplin-Promenade\" entlang des Seeparks Aspern nach ihr benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Janis Lyn Joplin (* 19. Januar 1943 in Port Arthur, Texas; † 4. Oktober 1970 in Los Angeles, Kalifornien) war eine US-amerikanische Rock- und Bluessängerin.", "tgt_summary": "詹尼斯·琳恩·乔普林(英语:Janis Lyn Joplin,1943年-1月19日-1970年-10月4日),美国歌手、音乐家、画家和舞者。她在1960年代以大哥控股公司乐团(Big Brother & the Holding Company)主唱之姿崛起,后来单飞,由柯兹米克蓝调乐团(The Kozmic Blues Band)和冲击布吉乐团(The Full Tilt Boogie Band)伴奏。她有 美誉,并跻身《滚石》杂志的2004年「史上百大音乐家」第46名、2008年「史上百大歌手」第28名。", "id": 246224} {"src_title": "Friedensbewegung", "tgt_title": "和理非", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "In der Geschichte Europas hat es immer wieder Versuche gegeben, den Krieg als Mittel der Politik abzuschaffen oder zumindest einzudämmen. So wurde im antiken Griechenland des 4. Jahrhunderts v. Chr. die Idee der Koine Eirene propagiert, um den Frieden als den Normalzustand durch völkerrechtlich verbindliche Verträge dauerhaft zu sichern. Im 10. nachchristlichen Jahrhundert wiederum entstand in Reaktion auf das um sich greifende Fehdewesen des niederen Feudaladels im Süden Frankreichs die Gottesfriedensbewegung, die aufgrund der Beteiligung breiter Bevölkerungsschichten als Vorläufer der modernen Friedensbewegungen gelten kann. In der Moderne entstand eine massenhafte Opposition gegen Krieg und Kriegsrüstung erstmals seit dem Krimkrieg in den 1850er Jahren. Von einer internationalen Friedensbewegung spricht man öffentlich seit etwa 1900. Dieser Begriff bezog sich auf jene europäischen Friedensgruppen, die seit 1815 mit dem Liberalismus als demokratische Reformbewegung in vielen europäischen Staaten und den USA entstanden waren. Vertreter solcher Gruppen bezeichneten sich seit 1901 als „Pazifisten“. Der Begriff Pazifismus wird meist auf deren ethische Grundhaltung und langfristigen Ziele, der Begriff Friedensbewegung auf die jeweils aktuellen Organisationen, Methoden und Aktivitäten bezogen. Viele Pazifisten lehnen heute auch Verteidigungskriege ab, während sonstige Anhänger einer Friedensbewegung oft eine aktuelle Kriegsgefahr durch Entspannung und völkerrechtliche Verträge verringern wollen, ohne Selbstverteidigung und Rüstung prinzipiell abzulehnen. Seit etwa 1890 unterschied sich der Antimilitarismus sozialistischer Gruppen und Parteien, der Krieg als Auswuchs des Kapitalismus betrachtet und durch das revolutionäre Handeln der Arbeiterbewegung verhindern will, von der „bürgerlichen“", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Friedensgesellschaften.", "content": "Seit den antinapoleonischen Kriegen entstanden in verschiedenen europäischen Staaten kleine Vereine von meist bürgerlichen Idealisten, die für Menschenrechte, soziale Verbesserungen, Freihandel, die Abschaffung der Sklaverei eintraten und – meist aus ethischen und religiösen Gründen – auch jede Militärgewalt ablehnten. Sie schlossen sich bald in einigen Staaten zu nationalen \"Friedensgesellschaften\" zusammen: so zur \"American Peace Society\" in New York City (1815), \"London Peace Society\" in Großbritannien (1816) und \"Genfer Friedensgesellschaft\" in der Schweiz (1830). Während die angloamerikanischen Friedensgesellschaften sich vor allem auf das christliche Gewissen bezogen, beriefen sich die kontinentaleuropäischen Gruppen auf die Ideale der französischen Revolution und waren oft Freidenker. Sie hatten anfangs nur wenige Mitglieder, meist aus mittelständischen Bevölkerungsschichten. Mit dem Erstarken des Liberalismus wuchsen diese Gruppen und veranstalteten gemeinsame internationale Friedenskongresse, so 1843 in London, 1848 in Brüssel, 1849 der erste große internationale Friedenskongress in Paris", "section_level": 2}, {"title": "Friedenskonferenzen.", "content": "1891 trafen sich auf Initiative von Elihu Berrit (1810–1879) europäische Pazifisten in Rom bei der \"Dritten Weltfriedenskonferenz\". Dort bildete eine Gruppe gebildeter und politisch engagierter Europäer das Internationale Friedensbüro mit Sitz in Bern. Seine Aufgabe war die Vorbereitung künftiger internationaler Friedenskonferenzen. Führend darin waren unter anderen: Im Jahr darauf erschien Bertha von", "section_level": 2}, {"title": "Erste Völkerrechtsverträge.", "content": "Aufgrund der Initiativen dieser Gruppen kam es 1899 zur ersten internationalen Haager Friedenskonferenz, auf der mit der Haager Landkriegsordnung Grundregeln der Kriegsführung verabschiedet wurden, die bahnbrechende Prinzipien des modernen Völkerrechts festlegten. Auf der Basis der Unterscheidung von Zivilisten und Kombattanten (Militär) formulierte Artikel 22: Damit war erstmals", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Internationale.", "content": "Auch die damals vornehmlich am Marxismus orientierte Sozialdemokratie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts lehnte den Krieg ab. Für sie verlief eine Front nicht zwischen Staaten und Nationen, sondern zwischen den sozialen Klassen in allen Nationen. Ihr Anliegen war es daher, die Arbeiter aller Länder zum Kampf gegen den Kapitalismus und die darin herrschende Klasse der Bourgeoisie zu vereinen (Internationalismus), um so der profitorientierten Kriegswirtschaft nachhaltig den Boden zu entziehen. Ihre handlungsleitende Parole stammte aus dem Kommunistischen Manifest von 1848, verfasst von Karl Marx und Friedrich Engels: Demgemäß vereinbarte die 1889 gegründete II. Sozialistische Internationale, ein Zusammenschluss", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pazifisten.", "content": "Die deutschen Friedensorganisationen wurden vom Ersten Weltkrieg überrascht und waren zunächst weitgehend rat- und tatenlos. Sie besaßen zum einen kaum verlässliche Informationen über die tatsächliche Außenpolitik unter Wilhelm II., hatten an die kriegsverhindernde Macht internationaler Verträge und Verflechtungen geglaubt und stellten das nationale Selbstverteidigungsrecht nicht in Frage. Im Glauben, andere Staaten hätten Deutschland einen Verteidigungskrieg aufgezwungen, betonte der Vorstand der DFG am 15. August 1914 das Recht dazu. Zugleich trat er nationalistischem Rausch und Propagandalügen entgegen und versprach, seine Auslandskontakte zu Aufklärung über die Kriegsursachen und zum Aufbau eines dauerhaften Friedens mit anderen Ländern zu nutzen. Im ersten Kriegswinter organisierten viele Ortsgruppen der DFG humanitäre Hilfen für vom Krieg betroffene Gebiete, etwa die \"Ostpreußenhilfe\", und Rechtsberatung für Flüchtlinge. Demgegenüber befürworteten viele Mitglieder des \"Verbandes für internationale Verständigung\" nun den Krieg als nationale Aufgabe. Im November 1914 gründete sich der Bund Neues Vaterland mit dem Satzungsziel, friedlichen Wettbewerb, Völkerverständigung und überstaatliche Zusammenschlüsse zu fördern. Dazu dürften nicht länger „einige Wenige über Wohl und Wehe von hunderten Millionen Menschen“", "section_level": 2}, {"title": "Sozialisten.", "content": "Die SPD-Fraktion im Reichstag hatte am 4. August 1914 entgegen ihrem Programm und ihren verbindlichen internationalen Zusagen geschlossen für die Kriegskredite und einen Burgfrieden gestimmt. Daran zerbrach die Zweite Internationale: Denn nun bejahten auch die Sozialisten Frankreichs die Kriegserklärung ihres Landes. Als einer von wenigen stellte sich dort der sozialistische Pazifist Jean Jaurès öffentlich dagegen; er wurde unmittelbar vor Kriegsbeginn von einem französischen Nationalisten in Paris ermordet. In der SPD wandte sich der Partei- und Fraktionsvorsitzende Hugo Haase gegen die Zustimmung seiner Partei zur Kriegsfinanzierung, konnte in der entscheidenden Abstimmung der Fraktion aber nur 13 Unterstützer gewinnen. Wenige Kriegsgegner in der SPD formierten sich zunächst in der am 5. August gegründeten \"Gruppe Internationale\", aus der 1915 die Spartakusgruppe und 1918 der Spartakusbund", "section_level": 2}, {"title": "1918–1933.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Novemberrevolution.", "content": "Die USPD verlor seit ihrem schlechten Abschneiden bei den ersten Parlamentswahlen am 19.", "section_level": 2}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "Nach der Novemberrevolution 1918 rückten liberale Pazifisten und sozialistische Antimilitaristen stärker aufeinander zu. Die Friedensbewegung der Weimarer Republik konzentrierte sich vor allem im Linksliberalismus, unter ehemaligen Soldaten des Ersten Weltkriegs und in Kunst und Kultur. Bekannte Beispiele dafür waren: Journalisten, die auf die Einhaltung des Versailler Vertrages pochten, wurden von Weimarer Gerichten, die vielfach mit Justizbeamten aus der Kaiserzeit besetzt waren, oft wegen Landesverrats angeklagt und verurteilt. Im spektakulären Weltbühne-Prozess z. B. wurden Ossietzky und Walter Kreiser wegen Landesverrat und Verrat militärischer Geheimnisse", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Für den Nationalsozialismus galt die Friedensbewegung als Ableger eines angeblichen „Weltjudentums“ und Helfer des „Erzfeindes“ Frankreich, die die nationale Selbstbehauptung und das germanische Heldentum durch intellektuelle „Gehirnerweichung“ untergraben und zerstören wolle. Der von nationalistischen Verbänden und der SA 1923 gebildete \"Vaterländische Kampfbund\" erklärte den Pazifismus neben Marxismus und Judentum zum Hauptfeind des Deutschtums. Diese Sicht propagierte vor allem Alfred Rosenberg, Redakteur des Völkischen Beobachters seit 1921. Er sah den „jüdischen Pazifismus“ besonders durch Albert Einstein, Erich Fried, Friedrich Wilhelm Foerster, Hellmut von Gerlach, George Grosz, Georg Moenius und Kurt Tucholsky verkörpert. Er verunglimpfte diese Personen etwa als „Sittlichkeitsfanatiker“, Vertreter der „Kriegsschuldlüge“ und „erfolgreiche Beschmutzer des deutschen Volkes“ fortlaufend in seinen Artikeln und drohte ihnen Gewalt an. Er kritisierte auch die Annäherung zwischen Kirchen, christlichen Pazifisten und Völkerbund, etwa bei der dritten Bodenseekonferenz katholischer Politiker 1923 oder den ökumenischen Kongressen in Stockholm 1927 und Prag 1928, als Verrat am „deutschen Gewissen und deutschen Interesse“. Adolf Hitler nannte den Pazifismus im ersten Band seiner Programmschrift \"Mein Kampf\" 1924 eine „Humanitätsduselei“, die eigentlich widernatürlich und kriminell sei, da sie gemeinsame Humanität über die natürliche Gliederung der Menschheit in höhere und niedere Rassen stelle. Er begriff „Humanität“ als „Ausdruck einer Mischung von Dummheit, Feigheit und eingebildetem Besserwissen“. Bis 1929 nahmen die pazifistischen Organisationen die NSDAP kaum ernst. Nur einzelne DFG-Mitglieder wie Erich Zeigner warnten vor ihrem Aufstieg. Doch nach der Reichstagswahl vom 14. September 1930, bei der die NSDAP zweitstärkste Partei wurde, rief Fritz Küster als Vorsitzender der DFG alle Pazifisten und ihre Organisationen zum bedingungslosen Kampf gegen „Revanchegeist, Faschismus und Krieg“ und zur „Aufklärung über das wahre Gesicht des Hitlertums“ auf. Die DFG machte die Uneinigkeit von SPD und KPD für den Wahlerfolg der Nationalsozialisten verantwortlich und stellte nun fortlaufend deren Rüstungs-, Kriegs- und Diktatur-Absichten heraus. Küsters westdeutscher Landesverband organisierte Gegenkundgebungen zu NSDAP-Versammlungen, auch in Ostdeutschland, und wehrte Störaktionen der SA gegen Pazifistentreffen zum Teil erfolgreich ab. Ab 1931 richteten sich DFG und Friedensbund Deutscher Katholiken auf künftige illegale Arbeit ein. Die DFG forderte einen Generalstreik, Sabotage und einen internationalen Handelsboykott im Falle einer Machtübernahme der NSDAP, eine parteiübergreifende Abwehrfront gegen diese und benannte die Hindernisse dafür: die Sowjethörigkeit, das Sozialfaschismus-Dogma und die unrealistische Opposition der KPD gegen den Versailler Vertrag, die Zusammenarbeit der SPD mit bürgerlichen Kräften, deren Unterschätzung Hitlers und Bereitschaft, diesen an der Regierungsmacht zu beteiligen. Ossietzky sah in Hitler jedoch ein Instrument für kapitalistische Interessen und teilte die damals unter Demokraten verbreitete Annahme, seine Machtbeteiligung werde die NSDAP eher schwächen und entzaubern, sei also vorübergehend. Dagegen rechneten Ernst Toller und Walter Dirks mit einer Diktatur und baldigem Krieg Hitlers gegen Polen und Russland, der dann nur noch militärisch", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg führte der Kalte Krieg zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion zur Teilung Europas in feindliche Blöcke. Diese Konstellation bestimmte für lange Zeit alle Anläufe zu Abrüstung, Entmilitarisierung und friedlicher Konfliktlösung und begrenzte ihren Aktionsradius, besonders im geteilten Deutschland. Gleichwohl kam es in einigen Staaten Westeuropas aus verschiedenen Anlässen immer wieder zu Massenprotesten, an denen herkömmliche Friedensinitiativen sich beteiligten und in denen neue Friedensinitiativen entstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Westdeutsche „Ohne mich“-Bewegung.", "content": "In den ersten Nachkriegsjahren war die Haltung der Deutschen und der meisten Parteien von der Parole \"Nie wieder Krieg\" bestimmt. Dies wirkte sich so aus, dass die Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen als Grundrecht im Grundgesetz verankert wurde, nicht aber die Landesverteidigung. Infolge der Gründung der NATO 1949 trieb Bundeskanzler Konrad Adenauer und seine Partei, die CDU, die wirtschaftliche, politische und militärische Integration der Bundesrepublik in das Westbündnis voran. 1950 wurden seine Pläne zu einem westdeutschen", "section_level": 2}, {"title": "Christliche Friedenskonferenz.", "content": "Die Christliche Friedenskonferenz (CFK) war eine internationale Organisation mit einem Status als Nichtregierungsorganisation (NGO) beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen ECOSOC. Mitglieder waren Kirchen aus den", "section_level": 2}, {"title": "Konziliarer Prozess.", "content": "Auf der VI. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Vancouver (Kanada) 1983 wurde beschlossen, sich unter der Bezeichnung Konziliarer Prozess auf den gemeinsamen Lernweg", "section_level": 2}, {"title": "Pax Christi.", "content": "Pax Christi ist die internationale katholische Organisation der Friedensbewegung, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Frankreich entstanden ist. In der katholischen Kirche Deutschlands kam die Debatte um den genauen Inhalt des katholischen Pazifismus nur", "section_level": 2}, {"title": "Bewegung gegen Atomwaffen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Großbritannien.", "content": "1955 und 1956 nahmen die Atomtests der Großmächte stark zu und bewirkten eine verstärkte Sorge über radioaktive Gefährdung in der britischen Bevölkerung. Die Bewegung zur nuklearen Abrüstung der 50er und 60er Jahre in Großbritannien war in der Folge eine der größten außerparlamentarischen Bewegungen in der modernen Geschichte des Landes. Eine zentrale Wurzel der \"Nuclear Disarmament", "section_level": 3}, {"title": "Deutschland.", "content": "Am 12. April 1957 widersprach die Göttinger Erklärung von 18 anerkannten westdeutschen Atomwissenschaftlern (darunter die Nobelpreisträger Max Born, Otto Hahn und Werner Heisenberg) den bekanntgewordenen Regierungsplänen für Atomwaffen in Deutschland und die Bundeswehr mit Atomwaffen auszurüsten bzw. diese im Rahmen der NATO auf deutschem Boden aufzustellen. 1958 kam es auf Initiative von SPD, DGB und kirchlichen Gruppen zur Gründung des Ausschusses Kampf dem Atomtod. Dieser organisierte eine Reihe von Massendemonstrationen gegen die atomare Bewaffnung. 1959 löste sich diese Opposition auf, nachdem SPD und DGB eine Volksbefragung ablehnten und die NATO zwar der Bundeswehr eigene Atomwaffen verweigerte, aber nicht deren Aufstellung unter der Schlüsselgewalt der USA. Als Kontinuitätslinie zu diesem Massenprotest etablierten sich ab 1960 die jährlichen Ostermärsche in Westdeutschland. Später kam die \"Kampagne für Demokratie und Abrüstung\" hinzu. Die Göttinger Wissenschaftler um Carl Friedrich von Weizsäcker schufen mit der Zeitschrift \"Atomzeitalter\" ein Forum, das die Kritik an der Einbeziehung von Atomwaffen in die westliche und östliche Militär- und Sicherheitspolitik aufrechterhielt und die Basis für eine unabhängige Friedensforschung in Deutschland legte.", "section_level": 3}, {"title": "Opposition gegen den Vietnamkrieg.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Seit dem Eintritt der USA in den Vietnamkrieg 1963 begannen dort und in Westeuropa Proteste dagegen, die sich besonders seit den Bombardierungen Nordvietnams 1965 verstärkten. Diese Proteste wurden ein Hauptanliegen der Studentenbewegungen in den USA und Westeuropa. Damit gewann eine Antikriegsbewegung erstmals seit 1945 eine größere gesellschaftliche und internationale Relevanz. In den USA fielen Kriegsopposition, Hippie- und Bürgerrechtsbewegung zeitlich und zum Teil soziologisch zusammen. Viele Vietnamkriegsgegner deuteten das Engagement der USA in Indochina als imperialistischen Angriffskrieg und sahen die Militäraktionen der nordvietnamesischen FNL wie auch anderer Befreiungsbewegungen in Ländern der sogenannten \"Dritten Welt\" als legitime Notwehr an; manche unterstützten solche Gruppen materiell. Eine wichtige Rolle für die Verbreitung dieser Kriegsopposition spielten die unzensierten Fernsehberichte, die weltweit realistische Bilder der", "section_level": 2}, {"title": "Bundesrepublik Deutschland.", "content": "Hier bildete die Opposition gegen den Vietnamkrieg ein Hauptanliegen der APO. So führte der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) unter der Leitung von Rudi Dutschke im Februar 1968 einen großen Vietnamkongress in West-Berlin durch, der mit der bis dahin größten Demonstration gegen diesen Krieg abgeschlossen wurde. Im Zusammenhang dieser Opposition nahm die Kriegsdienstverweigerung in", "section_level": 2}, {"title": "Neue Friedensbewegung.", "content": "Mit der Entwicklung neuer Waffenarten, besonders aber seit der Vereisung der Beziehungen zwischen den Supermächten infolge des NATO-Doppelbeschlusses am 12. Dezember 1979 und des Einmarsches der Sowjetunion in Afghanistan am 25. Dezember 1979 entstand eine neue, breitere und vielschichtigere Friedensbewegung in Westeuropa und Nordamerika, die auch in den Ostblock ausstrahlte.", "section_level": 1}, {"title": "Gegen die Neutronenbombe in den USA.", "content": "Ab 1977 löste die Entwicklung der Neutronenbombe in den USA einen weltweiten Aufschwung der Friedensbewegung aus. Viele Menschen empfanden deren angebliche Fähigkeit, Leben zu vernichten, aber Bauten", "section_level": 2}, {"title": "Gegen den NATO-Doppelbeschluss.", "content": "Von 1979 bis 1983 gab es starke Proteste gegen den NATO-Doppelbeschluss und die atomare Hochrüstung in Westeuropa und den USA. Der Doppelbeschluss sah die Stationierung der atomar bestückten US-amerikanischen Mittelstreckenraketen Pershing II und Marschflugkörper BGM-109G Cruise Missile in fünf NATO-Staaten Westeuropas als Antwort auf die Stationierung der neuen sowjetischen SS 20-Raketen vor. Die Friedensbewegung kritisierte, dass die amerikanischen Mittelstreckenwaffen in der Lage waren, die sowjetische Hauptstadt fast ohne Vorwarnzeit zu treffen. Viele verwiesen auf den in den USA öffentlich diskutierten Plan von Pentagon-Strategen wie Colin S. Gray, die sowjetischen Kommandozentralen bei einem Atomkrieg durch einen Überraschungsangriff zu zerstören und sowjetische Vergeltungsschläge so weitgehend auf Europa zu begrenzen. Über vier Millionen Menschen unterzeichneten 1980–1983, mitten im Kalten Krieg, den Krefelder Appell gegen die Stationierung amerikanischer Mittelstrecken-Atomwaffen in Europa. 1983 verkündete US-Präsident Ronald Reagan seine Strategic Defense Initiative (SDI), die darauf hinauslief,", "section_level": 2}, {"title": "In der DDR.", "content": "Die in der DDR Staat und Gesellschaft beherrschende Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) verstand ihre Politik grundsätzlich als Friedenspolitik. Die Instrumente der parteigesteuerten Friedensbewegung waren der Friedensrat der DDR, die Berliner Konferenz Europäischer Katholiken und die Christliche Friedenskonferenz. Seit Anfang der 1960er Jahre entwickelte sich im Umfeld der evangelischen Kirche eine eigenständige, pazifistisch orientierte Friedensbewegung. Es kursierten Diskussionspapiere zur Kriegsdienstverweigerung und über Methoden der gewaltfreien Verteidigung, die schließlich Anfang der 1980er Jahre eine nicht staatlich kontrollierte Friedensbewegung inspirierten („Schwerter zu Pflugscharen“).Nicht zuletzt die Niederschlagung des Prager Frühlings im August 1968 gab dieser Bewegung Auftrieb. In ihrer Wendung auch gegen die Aufrüstung des Warschauer Pakts bildete sie eine wichtige Keimzelle für eine lose organisierte Opposition im realsozialistischen Teil", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Kalten Krieg.", "content": "Das Ende des Blockgegensatzes durch die Auflösung der UdSSR 1990 schuf Handlungsspielräume für friedliche Konfliktlösungen, die etwa zur Beendigung des Apartheids-Regimes Südafrikas führten. Hoffnungen auf weitergehende Abrüstung und eine internationale Anstrengung zur Überwindung des weltweiten Armutsgefälles erfüllten sich nicht. Stattdessen entstanden neue Konflikte, Bedrohungen und Entwicklungen, darunter ethnische Vertreibung und Völkermord-Ansätze auf dem Balkan, Interventionskriege und der erste Kriegseinsatz der Bundeswehr seit ihrer Gründung. Darauf zeigten die außerparlamentarischen Friedensinitiativen zum Teil die früheren, im Kalten Krieg erlernten Reaktionsmuster, während andere neue Wege suchten. So waren die Antworten und Alternativen differenzierter und wurden nur punktuell von Massenprotesten getragen.", "section_level": 1}, {"title": "Frankreich.", "content": "Frankreich hatte seit den 1950er Jahren eine eigene Atomstreitmacht und dazugehörige Rüstungsindustrie aufgebaut. Dort war auch kein Massenprotest gegen Atomtests entstanden wie in Großbritannien. Die Sozialistische Partei befürwortete anders als", "section_level": 2}, {"title": "Opposition gegen den Zweiten Golfkrieg.", "content": "Der Zweite Golfkrieg 1990/91 beendete die Hoffnung vieler auf eine „Friedensdividende“, die man sich vom Ende des Ost-West-Konflikts versprochen hatte. Gegen diesen Krieg, den die USA in der UNO legitimieren konnten und der das militärische Ziel hatte, die irakischen Besatzungstruppen aus Kuwait zu vertreiben, protestierten weltweit Millionen Menschen. Allerdings „dämmerte die Einsicht, dass die Protestform der Demonstration an ein vorläufiges Ende gelangt sei und der Weg vom Protestieren zum positiven Frieden (Buro 1997) konsequenter gegangen werden", "section_level": 2}, {"title": "Opposition gegen den Kosovokrieg.", "content": "Der völkerrechtlich sehr umstrittene Einsatz der NATO im Kosovo beziehungsweise gegen", "section_level": 2}, {"title": "Globale Bewegung gegen den Irakkrieg 2003.", "content": "2003 agierte die Friedensbewegung in vorher nicht dagewesenem Ausmaß global. Auf der ganzen Welt fanden Demonstrationen gegen den diesmal nicht von der UNO legitimierten Irakkrieg der USA und ihrer Verbündeten statt. Am 15. Februar 2003 demonstrierten weltweit über zehn Millionen Menschen", "section_level": 2}, {"title": "Israelisch-Palästinensischer Konflikt.", "content": "Im Israelisch-Palästinensischen Konflikt engagiert sich die Friedensbewegung Schalom Achschaw in Israel für Frieden und eine historische Versöhnung mit dem palästinensischen Volk. Eine von", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik am EU-Verfassungsentwurf.", "content": "2004 und 2005 machte die westeuropäische Friedensbewegung den Entwurf für eine EU-Verfassung, besonders dessen militär- und verteidigungspolitischen Inhalte, zum Hauptthema ihrer Proteste. Kritisiert wurden etwa die Festschreibung möglicher weltweiter EU-Kampfeinsätze, die Ausdehnung des Einsatzspektrums einer europäischen Armee und eine Aufrüstungsverpflichtung für die", "section_level": 2}, {"title": "Proteste gegen öffentliche Gelöbnisse.", "content": "Seit Wiedereinführung öffentlicher Vereidigungen von Rekruten der Bundeswehr (1977) stieß diese", "section_level": 2}, {"title": "Einzelkampagnen.", "content": "Einzelne Gruppen in der Friedensbewegung konzentrieren sich auf Themen wie die Abschaffung bestimmter Waffengattungen, etwa die \"Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs\" oder die \"Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen\". Diese 1992 gegründete Bürgerinitiative erreichte in fünf Jahren ein internationales Abkommen zum Verbot von Landminen, das bisher von 40 meist kleineren", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Appeasement.", "content": "Diese Kritik setzt Pazifismus und Appeasement, das heißt eine nachgiebige, verständigungsbereite Außenpolitik gegenüber kriegsbereiten Diktaturen, miteinander gleich und wirft deren Anhängern vor, diese zu stärken, ihre Beseitigung zu erschweren und damit Krieg insgesamt eher zu fördern. In diesem Sinne nannte Winston Churchill pazifistische Studenten der Oxford University, die 1933 eine Resolution zur Verständigung mit dem nationalsozialistischen Deutschland veröffentlicht hatten, „unerfahrene, falsch erzogene Jugend“, deren Haltung ein „sehr beunruhigendes und widerwärtiges Symptom“ sei. Der britische Liberale Robert Bernays berichtete dem britischen Unterhaus 1934 von Reaktionen eines Nationalsozialisten auf diese Oxforder Friedensresolution bei", "section_level": 2}, {"title": "Fernlenkung, Missbrauchbarkeit, Einseitigkeit.", "content": "Häufig werden Friedensbewegungen innenpolitisch als verlängerter Arm feindlicher Staaten dargestellt. Sie würden von diesen ideologisch beeinflusst, personell gelenkt oder unterwandert und politisch benutzt, um deren Interessen durchzusetzen. Diesen Vorwurf machte man in den 1950er Jahren Gruppen innerhalb der damaligen westlichen Opposition gegen Atomwaffen, die wie der Weltfriedensrat maßgeblich von kommunistischen Intellektuellen geführt (und von der Sowjetunion finanziert) wurden. Diese stießen auch innerhalb der damaligen Friedensbewegung auf Kritik, da sie sowjetkritische Stimmen wie Bertrand Russell zu diskreditieren und zu isolieren versuchten. Dem Weltfriedensrat der 1950er Jahre wurde eine prokommunistische und antiamerikanische Einstellung vorgeworfen. Verschiedene Autoren beschrieben den Einfluss von SED und MfS auf die westdeutschen Anti-Nachrüstungs-Bewegung der 1980er Jahre, besonders auf manche", "section_level": 2}, {"title": "Umstrittene Protestformen.", "content": "Einige Demonstrationsformen von Friedensbewegungen wurden einerseits als vom Widerstandsrecht gedeckte Formen des zivilen Ungehorsams, andererseits als Verstoß gegen geltendes Strafrecht beurteilt. So verurteilten einige Gerichte Sitzblockaden von Friedensdemonstranten als Nötigung. Das Landgericht Memmingen begründete dies am 20. November 1984 wie folgt: Der Bundesgerichtshof meinte in einem Urteil vom 5. Mai 1988: Am 10. Januar 1995 entschied das Bundesverfassungsgericht: \"Die Auslegung des Gewaltbegriffs in Abs. 1 StGB durch die Strafgerichte\" [verstößt] \"gegen Abs. 2 GG.\", so die Verfassungsrichter in ihrer Urteilsbegründung. Im konkreten Fall der Sitzblockaden", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis zu Israel.", "content": "Zu internen Kontroversen und externer Kritik führte seit den 1960er Jahren das Verhältnis von Friedensbewegungen zum fortdauernden Nahostkonflikt. Der deutschen Friedensbewegung wurde anlässlich ihrer Proteste gegen den Krieg der USA gegen die irakische Besetzung Kuwaits 1991", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Allgemein Bundesrepublik Deutschland Anfänge Zwischen den", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Geschichte Allgemeines Friedensorganisationen in Deutschland Friedensorganisationen in Österreich Internationale Friedensorganisationen", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Friedensbewegung bezeichnet man soziale Bewegungen, die Kriege, Kriegsformen und Kriegsrüstung aktiv und organisatorisch verhindern und den Krieg als Mittel der Politik ausschließen wollen.", "tgt_summary": "「和理非」是和平、理性、非暴力的简称,是香港民主派的常用术语,最早由民主党司徒华用于形容六四事件期间的北京学生与民众,后来成为泛民主派的核心价值。此术语后来出现了若干变体,包括民主党刘慧卿提出的「和理非非」(同时包含「非粗口」),以及反对逃犯条例修订草案运动中刘颕匡等本土派提出的「和理优」(以「优雅」代替「非暴力」)等;2019年7月26日香港反对逃犯条例修订草案集会中的机场集会的别名「和你飞」亦是「和理非」的粤语谐音。此术语自雨伞革命后与采取带有暴力色彩的行动抗争的「勇武派」相对,并曾一度对立。", "id": 659790} {"src_title": "Jennifer Connelly", "tgt_title": "珍妮佛·康納莉", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Arbeit als Kindermodel.", "content": "Jennifer Connelly wurde am 12. Dezember 1970 als Tochter des Bekleidungsherstellers Gerard Connelly und der Antiquitätenhändlerin Ilene in den Catskill Mountains geboren. Ihre Familie väterlicherseits ist irischer und norwegischer Herkunft. Die Ahnen ihrer Mutter waren russisch-polnische Juden. Sie wuchs auf im Brooklyner Stadtteil Brooklyn Heights, wo sie die kunstorientierte Privatschule Saint Ann’s besuchte. 1976 zog die Familie nach Woodstock. Vier Jahre später kehrten die Connellys nach Brooklyn zurück und Jennifer ging an ihre alte Schule zurück. Ein Werbefachmann, der mit ihrem Vater befreundet war, schlug ihren Eltern vor, dass sie als Kindermodel arbeiten könne. Kurz danach trat sie der Modelagentur Ford Models bei. Sie sammelte ihre ersten beruflichen Erfahrungen bereits im Alter von zehn Jahren mit einigen Bildern in Modezeitschriften und dann Auftritten in Werbespots. In einem Interview der Tageszeitung \"The Guardian\" erklärte sie, dass sie nach einiger Zeit als Kindermodel keine Ambitionen hatte, Schauspielerin zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Karriere.", "content": "Ihren ersten Filmauftritt hatte Connelly 1984 in dem Film \"Es war einmal in Amerika\". Der italienische Regisseur Sergio Leone gab ihr die Rolle der jungen, aufstrebenden Balletttänzerin und Schauspielerin Deborah Gelly, weil sie beim Vorsprechen die Ballettbewegungen für die Rolle imitierte. Sie beschrieb den Film als „einen unglaublich idyllischen Einstieg in die Schauspielerei“. Während der Dreharbeiten zu \"Es war einmal in Amerika\" sah man sie in der Folge \"Stranger in Town\" der britischen Serie \"Die unglaublichen Geschichten von Roald Dahl\". Bereits in ihrem zweiten Film \"Phenomena\" von 1985 erhielt sie die Hauptrolle der Jennifer Corvino, ein junges Mädchen, das durch seine übersinnlichen Fähigkeiten versucht, einen Serienmörder zu jagen, der Schülerinnen des Mädcheninternates „Richard Wagner“ tötete. Der wenig beachtete \"Ticket zum Himmel\" (TV-Titel \"Sieben Minuten im Himmel\") wurde noch 1985 uraufgeführt. Es folgte Jim Hensons Fantasyfilm \"Die Reise ins Labyrinth\" (1986), in dem sie als Teenager Sarah ihren kleinen Bruder Toby aus den Fängen des Koboldkönigs \"Jareth\" (gespielt von David Bowie) befreien muss. Obwohl der Film an den Kassen nicht erfolgreich war, bekam er eine große Fangemeinde. Im Dezember desselben Jahres spielte sie in phonetischem Japanisch die Pop-Lieder \"Monologue of Love\" und \"Message of Love\" für den japanischen Markt ein. 1988 war sie als junge Ballett-Studentin im italienischen Film \"Étoile\" und als College-Studentin in \"Some Girls\" zu sehen. Sie erschien mehrfach auf der Titelseite des US-amerikanischen Teenager-Magazins \"Seventeen\". Über ihre frühe Karriere sagte sie: „Bevor es mir bewusst wurde, wurde die Schauspielerei mein Lebensinhalt. Es war ein sonderbarer Weg zum Erwachsenwerden, gepaart mit meiner Persönlichkeit.“ Sie beschrieb sich, als würde sie sich während der Zeit ihrer Adoleszenz in etwa wie eine „laufende Puppe“ fühlen, ohne sich jemals über ihre Karriere Gedanken machen zu müssen. Inzwischen machte sie ihren High-School-Abschluss und besuchte ein College. Von 1988 bis 1989 studierte sie Englisch an der Yale University. 1990 wechselte sie an die Stanford University, um dort Theaterwissenschaften zu studieren. Auf Vorschlag ihrer Eltern entschloss sie sich, ihr Studium aufzugeben, um ihre Kinokarriere zu verfolgen. 1990 spielte sie die erpresste Gloria Harper in Dennis Hoppers \"The Hot Spot – Spiel mit dem Feuer\", der viel weniger Geld einspielte, als er gekostet hatte. Dort hatte sie ihre erste Nacktszene, von der sie sagte „Nacktheit war für mich hart und etwas, worüber ich nachgedacht habe, aber nicht in einem schäbigen Kontext“. Sie wurde anfangs von Garry Marshall für die Hauptrolle in seiner Liebeskomödie \"Pretty Woman\" vorgesehen. Er befand jedoch, dass sie zu jung dafür wäre, und gab Julia Roberts die Rolle. 1991 spielte sie in der Komödie \"Kevins Cousin allein im Supermarkt\", die schlechte Kritiken bekam. Es folgte im selben Jahr Disneys Science-Fiction-Abenteuer \"Rocketeer – Der Raketenmann\", in dem sie die Hauptrolle der aufstrebenden Schauspielerin Jenny übernahm, die von dem Spion Neville Sinclair gefangen genommen ist, während ihr Freund Cliff „Rocketeer“ (gespielt von Billy Campbell) versucht, sie zu retten. Die kostspielige Produktion wurde schließlich zum Flop. 1992 spielte sie an der Seite von Jason Priestley in dem Videoclip von Roy Orbison \"I Drove All Night\". Nach dem Misserfolg ihrer letzten Filme spielte Connelly in einer Reihe von kleineren Filmen wie das Drama \"Higher Learning – Die Rebellen\" im Jahr 1995, der Thriller \"Nach eigenen Regeln\" von 1996 und das Drama \"Far Harbor\" im selben Jahr. Sie etablierte sich in Filmen der späten 1990er Jahre als ernsthafte Schauspielerin. Im Drama \"Die Abbotts\", deren Handlung in den 1950er Jahren spielt, ist sie als die älteste der drei Töchter des Millionärs Lloyd Abbott in der Kleinstadt Haley zu sehen. 1998 übernahm sie eine Nebenrolle in Alex Proyas Science-Fiction-Drama \"Dark City\", in dem Rufus Sewell, William Hurt und Kiefer Sutherland mitspielten. 2000 erschien sie als die junge Geliebte des Malers Jackson Pollock, dessen Stilrichtung der Abstrakte Expressionismus ist, gespielt von Ed Harris, in der Biografie \"Pollock\" und als Catherine Miller in der Miniserie \"The $treet – Wer bietet mehr.\"", "section_level": 2}, {"title": "Durchbruch.", "content": "Connelly setzte ihre Karriere in den frühen 2000er Jahren erfolgreich mit Rollen in \"Waking the Dead\", der Hubert-Selby-Verfilmung \"Requiem for a Dream\", \"A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn\" und der Bestseller-Verfilmung \"Haus aus Sand und Nebel\" fort. Obwohl Keith Gordon sie anfangs nicht für eine ernsthafte Schauspielerin hielt, besetzte er sie in seinem Drama \"Waking the Dead\", nachdem er auf Empfehlung ihrer Managerin ihre Arbeit in \"Far Harbor\" von 1996 gesehen hatte. Sie trat als die Sozialaktivistin Sarah Williams auf, die in einem Auto mit zwei chilenischen Exilpolitikern in Minneapolis stirbt, als auf die Gruppe ein Attentat verübt wird. Von der Rolle sagte Connelly „Waking the Dead war der erste Film, in dem ich meinte, dass ich spielen konnte, wie es mir beliebte. Ich war wirklich bestrebt, dass ich das Beste aus der Rolle heraushole und habe mich dafür sehr engagiert. Die Rolle bedeutete mir viel.“ Noch im Jahr 2000 feierte sie ihren Durchbruch mit Darren Aronofskys \"Requiem for a Dream\". Sie interessierte sich für das Drehbuch wegen seiner Darstellung der Drogensucht und ihrer Auswirkung auf das Leben der Hauptfiguren. In diesem Film spielt sie die junge Frau Marion Silver, die zusammen mit ihrem Freund Harry Goldfarb (gespielt von Jared Leto) einen Modeladen aufmachen will, sich aber letztendlich prostituiert, um ihre Drogensucht zu finanzieren. Connelly bereitete sich für ihre Rolle vor, indem sie sich ein Apartment in ihrem Haus anmietete und darin wohnte. Während dieser Zeit isolierte sie sich sozial. Sie malte, hörte Musik, entwarf Kleidermode und sann über ihre Süchte und deren Ursache – wie die Protagonistin es ihrer Ansicht nach tun würde. Ferner sprach sie mit Suchtkranken und besuchte ein Treffen der Selbsthilfegruppe \"Narcotics Anonymous\" gemeinsam mit einem ihrer Freunde, der Teil der Gruppe war. Sie wurde zum Vorsprechen für die Rolle der Alicia Nash in Ron Howards 2001 erschienenem \"A Beautiful Mind\" eingeladen, nachdem ihre Managerin an den Filmproduzenten einen Clip von dem damals noch unveröffentlichten \"Requiem for a Dream\" geschickt hatte. Ihr gutes Verhältnis zum Hauptdarsteller Russell Crowe beeindruckte den Regisseur und die Produzenten. Sie verkörpert die Frau des schizophrenen Mathematik-Genies John Nash, dessen Geschichte der Film erzählt. Auf ihren Wunsch lernte sie die echte Alicia Nash kennen, um mehr über ihr Leben zu erfahren, bevor die Dreharbeiten begannen. Der Film wurde zum Kassenschlager, der 313 Millionen US-Dollar weltweit einspielte. Für ihre Leistung erhielt Connelly 2002 den Golden Globe, den Oscar und den BAFTA Award als beste Nebendarstellerin. Sie sagte von dem Film „\"A Beautiful Mind\" ist ein Film, auf den ich stolz bin und den ich sehr liebe“. 2003 zeigte sie Interesse an der philosophischen Perspektive des Regisseurs Ang Lee für die Comicverfilmung \"Hulk.\" Sie trat in der Rolle der Wissenschaftlerin Betty Ross auf, die die Ex-Freundin des Kernphysikers Bruce Banner ist. Der Film spielte weltweit knapp 245 Millionen US-Dollar ein. Connelly sagte, dass sie sehr daran interessiert war, Kathy Nicolo aus dem \"Haus aus Sand und Nebel\" nach dem gleichnamigen Roman von Andre Dubus III zu porträtieren, nachdem sie das Drehbuch gelesen hatte. „Ich mochte die Tatsache, dass es keinen ‚good guy‘ und keinen ‚bad guy‘ gibt. Ich fand es wirklich zwingend, dass beide Seiten Dinge tun, die moralisch zu hinterfragen sind, weil das Leben oft so ist.“ Connelly spielt eine verlassene Frau, die wegen eines bürokratischen Fehlers aus ihrem Bungalow an der nebligen nordkalifornischen Pazifikküste vertrieben wurde, und dann gegen den neuen Besitzer, den iranischen Einwanderer Massoud Amir Behrani (gespielt von Ben Kingsley), um das Haus kämpft.", "section_level": 2}, {"title": "Folgende Karriere.", "content": "2005 drehte sie unter der Regie des Brasilianers Walter Salles den Horror-Film \"Dark Water – Dunkle Wasser\", der eine Neuverfilmung von Hideo Nakatas \"Dark Water\" aus 2002 ist. Sie spielt die attraktive, psychisch labile junge Mutter Dahlia, die mit ihrer kleinen Tochter Cecilia während der Scheidung in eine heruntergekommene Wohnung in einer Massensiedlung in Roosevelt Island in New York zieht, in der paranormale Ereignisse stattfinden. 2006 war sie in dem Drama \"Little Children\" in der Nebenrolle der Autorin und betrogenen Ehefrau Kathy Adamson neben Patrick Wilson und Kate Winslet zu sehen. Im selben Jahr übernahm sie die Hauptrolle neben Leonardo DiCaprio in dem Abenteuerfilm \"Blood Diamond\", der den Handel mit Blutdiamanten thematisiert. Sie spielte die US-amerikanische Journalistin Maddie Bowen, die über den Handel mit Blutdiamanten vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Sierra Leone recherchiert. 2007 erschien sie, neben Joaquin Phoenix und Mark Ruffalo, in dem Drama \"Ein einziger Augenblick.\" Der Film handelt von einer Familie, die ihren zehnjährigen Sohn bei einem Verkehrsunfall verliert, als er unachtsam eine Straße betritt. Sie beschrieb damals die Rolle der Grace als härter als ihre bisherigen Rollen. Sie wurde zum Aushängeschild für die Kampagnen 2008 des Kosmetikunternehmens Revlon und des Pariser Modehauses Balenciaga. Sie war zunächst die erste Wahl des Regisseurs Scott Derrickson für die Besetzung der Rolle der Helen Benson in der Neuverfilmung von dem Science-Fiction-Film \"Der Tag, an dem die Erde stillstand\" aus dem Jahr 1951. Obwohl sie die Leistung von Patricia Neal in dem originalen Film lobte, in dem Helen Benson eine Sekretärin war, akzeptierte sie die neue Version, in der Helen Benson eine Astrobiologin war. Sie hatte im selben Jahr einen Cameo-Auftritt in dem Fantasyfilm \"Tintenherz\" nach dem gleichnamigen Roman der deutschen Autorin Cornelia Funke. Ihr nächstes Projekt war die prominent besetzte Komödie \"Er steht einfach nicht auf Dich\" neben Jennifer Aniston, Ginnifer Goodwin, Scarlett Johansson und Drew Barrymore. Dann war sie in \"Creation\" zu sehen, einem Film über das Leben des britischen Naturforschers Charles Darwin während des Schreibens seines Buches \"Die Entstehung der Arten\" und der Trauer seiner Familie wegen des Verlustes ihrer Lieblingstochter Annie. Sie spielte dabei neben ihrem Mann Paul Bettany. Weiters lieh Connelly der Figur #7 in Tim Burtons Animationsfilm #9 ihre Stimme. Anfang 2011 übernahm sie die Nebenrolle der Köchin Beth an der Seite von Vince Vaughn und Kevin James in der Tragikomödie \"Dickste Freunde\", die zum kommerziellen Flop wurde, und überwiegend schlechte Kritiken bekam. Die Komödie \"Wer’s glaubt, wird selig – Salvation Boulevard\", in der sie an der Seite von Greg Kinnear und Pierce Brosnan zu sehen ist, wurde auf dem Sundance Film Festival 2011 uraufgeführt. Die Geschichte handelt von einem Katz-und-Maus-Spiel, in dem der charismatische Megakirche-Pastor Dan, der eine ganze Kleinstadt führt, versucht, den einzigen Zeugen eines Mordes in der Gemeinde loszuwerden. Obwohl Dustin Lance Blacks Kleinstadt-Komödie \"Virginia\" 2010 unter dem Namen \"What’s Wrong with Virginia\" auf dem Toronto Film Festival 2010 uraufgeführt wurde, kam der Film erst im Mai 2012 nach einer Überarbeitung und Umbenennung in die Kinos. Connelly porträtiert die geistig gestörte alleinstehende Mutter Virginia, die eine über zwei Jahrzehnte dauernden Affäre mit dem verheirateten Sheriff Dick Tipton hat. Sie droht ihren Verstand zu verlieren und ignoriert Zeichen eines Lungenkrebses, als sich ihr Sohn Emmet in die Tochter Tiptons verliebt. Um die Nöte und Hindernisse Virginias zu begreifen, verbrachte Connelly Zeit im New York State Psychiatric Institute sowie im Krebszentrum der New York University. Auf Wunsch des Regisseurs nahm sie an der Kleidungsauswahl für die Rolle sowie an der Wahl der Innenausstattung des Hauses von Virginia teil. Über den Film sagte sie „\"Virginia\" ist ein sehr eigenartiger Independent-Film: Er ist sehr persönlich“. Im Frühjahr 2012 wurde bekannt, dass Connelly in dem Familiendrama \"Love Stories\" die Ex-Frau des Schriftstellers Bill Borgens (gespielt von Greg Kinnear) spielen wird, von der er nach der Scheidung vor drei Jahren besessen ist. Im Februar desselben Jahres wurde sie als Markenbotschafterin für die Kampagne 2012 des japanischen Kosmetikunternehmens Shiseido vorgestellt, für das sie schon in den 1980er Jahren gearbeitet hatte. Im März erschien das Audible-Hörbuch \"The Sheltering Sky\" von Paul Bowles, in dem sie vorliest. Ebenfalls 2012 begannen die Dreharbeiten zu Darren Aronofskys \"Noah\", in dem sie die Rolle von Noahs Frau Naameh spielt. Es ist ihre erste Zusammenarbeit mit Darren Aronofsky seit \"Requiem for a Dream\" aus dem Jahr 2000 und mit Russell Crowe seit \"A Beautiful Mind\" aus dem Jahr 2001. Der Film erschien 2014. Im Oktober desselben Jahres wurde bekannt, dass sie sich in Verhandlungen für eine Rolle in der Verfilmung vom Fantasyroman im Stil des magischen Realismus \"Wintermärchen\" befand, in der Russell Crowe und Will Smith mitspielen. Sie bekam noch 2012 eine Rolle in dem Drama \"Cry/Fly\". 2013 schloss sie sich mit der Liebesgeschichte \"Shelter\", dem Regiedebüt von ihrem Ehemann Paul Bettany an.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Connelly ist seit Januar 2003 mit ihrem britischen Schauspielkollegen Paul Bettany verheiratet, den sie bei den Dreharbeiten zu \"A Beautiful Mind\" kennengelernt hatte. Das Paar hat einen Sohn und eine Tochter. Connelly brachte einen weiteren Sohn aus ihrer Beziehung mit dem Fotografen David Dugan mit in die Ehe.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Connelly wurde mehrmals von Zeitschriften wie \"People Magazine\", \"Vanity Fair\" und \"Esquire\" als eine der schönsten Frauen der Welt bezeichnet. Am 14. November 2005 wurde Connelly zur Amnesty-International-Botschafterin für Menschenrechtsbildung ernannt. 2008 drehte sie einen Werbespot über die weltweite Bedeutung des Trinkwassers, um Wasserbauprojekte in Afrika, Indien und Zentralamerika zu unterstützen. Am 2. Mai 2009 nahm sie an dem Annual 5k Run/Walk for Women von Revlon teil. Im Mai 2012 wurde sie zur Save-the-Children-Botschafterin ernannt, um die Kinderrechte weltweit zu schützen. Für Audible hat Jennifer Connelly 2012 Paul Bowles’ Roman \"The Sheltering Sky\" als Hörbuch eingelesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jennifer Lynn Connelly (* 12. Dezember 1970 in Cairo, New York) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie war zunächst Kindermodel und begann ihre Kinokarriere 1984 mit dem Gangster-Epos \"Es war einmal in Amerika.\" Es folgten Filme wie \"Die Reise ins Labyrinth\" (1986) und \"Rocketeer – Der Raketenmann\" (1991), bis sie sich in den späten 1990er Jahren als ernsthafte Schauspielerin etablierte. Sie hatte ihren Durchbruch als \"Marion Silver\" in Darren Aronofskys \"Requiem for a Dream\" (2000) und gewann für die Rolle der \"Alicia Nash\" in Ron Howards \"A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn\" (2001) den Golden Globe und den Oscar als beste Nebendarstellerin. Neben ihrer Kinokarriere war sie Aushängeschild für Kampagnen der Kosmetikunternehmen Revlon und Shiseido sowie des Pariser Modehauses Balenciaga.", "tgt_summary": "珍妮佛·琳恩·康纳莉(英语:Jennifer Lynn Connelly;1970年-12月12日),美国女演员,奥斯卡奖得主。十几岁起即在电影产业工作,并且因为参加《魔幻迷宫》(\"Labyrinth\")和《神采飞扬》(\"Career Opportunities\")等电影的演出而获得知名度,但一直到2000年演出《迷上瘾》和2001年的传记电影《美丽境界》获得奥斯卡最佳女配角奖后演技才获得大众认同。", "id": 2720704} {"src_title": "Raman-Spektroskopie", "tgt_title": "拉曼光譜學", "src_document": [{"title": "Funktionsprinzip.", "content": "Um bei Molekülen Raman-Spektroskopie anwenden zu können, muss sich die Polarisierbarkeit bei Rotation oder Schwingung des Moleküls ändern. Bei der Raman-Spektroskopie wird die zu untersuchende Materie mit monochromatischem Licht bestrahlt, üblicherweise aus einem Laser. Im Spektrum des an der Probe gestreuten Lichts werden neben der eingestrahlten Frequenz (Rayleigh-Streuung) noch weitere Frequenzen beobachtet. Die Frequenzunterschiede zum eingestrahlten Licht entsprechen den für das Material charakteristischen Energien von Rotations-, Schwingungs-, Phonon- oder Spin-Flip-Prozessen. Aus dem erhaltenen Spektrum lassen sich, ähnlich dem Spektrum der Infrarotspektroskopie, Rückschlüsse auf die untersuchte Substanz ziehen. Die in einem Raman-Spektrum auftretenden Linien werden auch als Stokes-Linien bezeichnet. Der Grund liegt in einer Wechselwirkung des Lichtes mit der Materie, dem sogenannten Raman-Effekt, bei dem Energie vom Licht auf die Materie übertragen wird („Stokes-Seite“ des Spektrums), bzw. Energie von der Materie auf das Licht („Anti-Stokes-Seite“ des Spektrums). Da die Wellenlänge des Lichts, d. h. seine Farbe, von der Energie des Lichtes abhängt, bewirkt dieser Energieübertrag eine Verschiebung der Wellenlänge des gestreuten Lichtes gegenüber dem eingestrahlten Licht, die sogenannte Raman-Verschiebung. Die erreichbare räumliche Auflösung variiert je nach verwendeter Messapparatur. So lässt sich eine Auflösung von einigen Mikrometern erreichen, wenn man das zur Spektroskopie genutzte Laserlicht mit Hilfe eines Mikroskops fokussiert. Die Auflösung sollte nicht mit dem unten angegebenen Wert für den Streuquerschnitt verwechselt werden, da dieser wiederum einer Reaktionswahrscheinlichkeit entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Aussagen.", "content": "Aus dem Spektrum (Frequenz und der zugehörigen Intensität) und der Polarisation des gestreuten Lichtes kann man u. a. folgende Materialeigenschaften erfahren: Kristallinität, Kristallorientierung, Zusammensetzung, Verspannung, Temperatur, Dotierung und Relaxation. Die Raman-Spektroskopie erlaubt auch Aussagen über wässrige Systeme, die über Infrarot-Spektroskopie schwer zugänglich sind. So sind nicht nur abiotische, sondern auch biotische Systeme der Analyse zugänglich. Es ist prinzipiell sogar möglich, einzelne Spezies von Bakterien mittels Raman-Spektroskopie zu unterscheiden. Die Raman-Streuung von Molekülen besitzt normalerweise einen sehr kleinen Streuquerschnitt (ca. 10 cm), so dass man eine relativ hohe Konzentration an Molekülen oder eine hohe Laserintensität benötigt, um ein detektierbares Signal zu erhalten. Raman-Spektren einzelner Moleküle sind so nicht möglich. Vergleicht man das Raman-Spektrum einer thermisch oder mechanisch behandelten Probe mit dem einer gleichwertigen unbehandelten Probe, so lassen sich Aussagen über die entstandenen Eigenspannungen treffen. Dabei führt das Aufkommen von Druckspannung zu einer Verschiebung zu höheren Frequenzen, während eine Verschiebung zu kleineren Frequenzen durch Zugspannung hervorgerufen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten und Weiterentwicklungen.", "content": "Neben der klassischen Raman-Spektroskopie existieren noch einige Varianten und Weiterentwicklungen. Dazu gehören Mithilfe der oberflächenverstärkten Raman-Streuung wird Raman-Spektroskopie auch an einzelnen Molekülen möglich. Dabei werden die Raman-Signale an den Oberflächen intelligent designter Metallstrukturen um 10 bis 10 verstärkt (gegenüber Signalen ohne metallische Oberfläche), indem dort lokal sehr hohe elektromagnetische Feldstärken auftreten, die zu einem starken Intensitätseintrag führen. Mithilfe spezieller Spektrometer für eine schnelle Datenerfassung können diese Verfahren auch für „Echtzeit“-Anwendungen eingesetzt werden. Die sogenannte \"Echtzeit-Raman-Spektroskopie\" kommt im Bereich der medizinischen In-vivo-Diagnostik zur Anwendung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Raman-Spektroskopie [] (benannt nach dem indischen Physiker C. V. Raman) versteht man die spektroskopische Untersuchung der inelastischen Streuung von Licht an Molekülen oder Festkörpern (Raman-Streuung). Sie dient u. a. der Untersuchung der Materialeigenschaften z. B. von Halbleitern oder Pigmenten (etwa bei Kunstgegenständen).", "tgt_summary": "拉曼光谱学(Raman spectroscopy)是用来研究晶格及分子的振动模式、旋转模式和在一系统里的其他低频模式的一种分光技术。拉曼散射为一非弹性散射,通常用来做激发的激光范围为可见光、近红外光或者在近紫外光范围附近。激光与系统声子做交互作用,导致最后光子能量增加或减少,而由这些能量的变化可得知声子模式。这和红外光吸收光谱的基本原理相似,但两者所得到的数据结果是互补的。", "id": 642233} {"src_title": "Friedensvertrag von Brest-Litowsk", "tgt_title": "布列斯特-立陶夫斯克條約", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Durch die Oktoberrevolution waren die Bolschewiki in Russland an die Macht gelangt. Nach drei wenig erfolgreich verlaufenen Kriegsjahren war die russische Bevölkerung kriegsmüde, und die Parole der Bolschewiki „Brot und Frieden“ war auf offene Ohren gestoßen. Die russischen Truppen waren in revolutionärer Stimmung und in Auflösung begriffen. Wirtschaftlich lag Russland weitgehend am Boden. Die Bolschewiki benötigten dringend eine Atempause, um die eigene Herrschaft zu stabilisieren und dem sich im ganzen Land formierenden Protest gegen ihre Machtübernahme zu begegnen. Auf ihre Initiative hin kam es zur Aushandlung eines Waffenstillstandes an der gesamten – aus deutscher Sicht – Ostfront, der am 15. Dezember 1917 in Kraft trat. Seit dem 9. Dezember 1917 bestand schon ein Waffenstillstand zwischen den Mittelmächten und dem mit Russland verbündeten, aber militärisch weitgehend besiegten Rumänien. Danach wurden Friedensverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland aufgenommen. Als Verhandlungsort einigte man sich auf die russische Festungsstadt Brest-Litowsk, die in der Nähe der Frontlinie im deutsch besetzten Gebiet lag.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele der Vertragsparteien.", "content": "Den Mittelmächten unter der Führung von Deutschland, das vom langjährigen ergebnislosen Krieg insbesondere an der Westfront erschöpft war, kam ein Frieden im Osten sehr entgegen. Der Zweifrontenkrieg war damit beendet, und Deutschland konnte alle verfügbaren Kräfte zur Kriegsentscheidung an der Westfront einsetzen. Separatistische Bestrebungen unterstützend, sollte zudem die Ukraine von Russland getrennt werden. So würde sich den Mittelmächten ein besserer Zugriff auf die Ressourcen der Ukraine eröffnen. Die Bolschewiki hingegen brauchten dringend eine Atempause, um ihr Regime im eigenen Land zu etablieren. Zum anderen wollten sie die Friedensverhandlungen nutzen, um Propaganda für die angestrebte Weltrevolution zu machen. Die russische Delegation beabsichtigte daher, die Verhandlungen in die Länge zu ziehen. Während der Verhandlungen, die auf Antrag Trotzkis öffentlich geführt wurden, versuchte die russische Delegation bei jeder Gelegenheit, die Weltöffentlichkeit von ihrer Friedfertigkeit zu überzeugen und damit die Grundlage für eine sozialistische Weltrevolution zu bereiten. Sie hoffte, dass die Mittelmächte bald von den Alliierten geschlagen werden würden und somit Friedensverhandlungen mit Zugeständnissen der russischen Seite gar nicht mehr nötig sein würden. Die deutsche Seite durchschaute die russische Verzögerungstaktik aber und erzwang durch einen raschen Truppenvormarsch ein schnelles Ende der Verhandlungen.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Runde der Verhandlungen.", "content": "Zur Aushandlung eines Friedensvertrages trafen sich die Parteien zu mehreren Verhandlungsrunden in Brest-Litowsk. Es lassen sich vereinfacht zwei Verhandlungsphasen unterscheiden: Beim ersten Durchgang war Russland formal gleichberechtigter Partner, beim zweiten hatte es kapituliert und musste die Bedingungen akzeptieren. Die erste Verhandlungsrunde wurde auf deutscher Seite von Diplomaten um Richard von Kühlmann bestimmt, in der zweiten, nach der Kapitulation Sowjetrusslands, zwang die Oberste Heeresleitung unter Erich Ludendorff der Gegenseite ihren Willen auf. Bevollmächtigter der Obersten Heeresleitung war General Max Hoffmann. Auf sowjetrussischer Seite war der Verhandlungsführer zunächst Adolf Abramowitsch Joffe, später dann Leo Trotzki. Die russische Delegation bestand fast ausschließlich aus Bolschewiki, nur Anastasia Bizenko vertrat den Koalitionspartner im Kabinett Lenins, die Linken Sozialrevolutionäre. Der Aufnahme der Verhandlungen war der Vorschlag zum Waffenstillstand durch Trotzki vom 28. November 1917 vorangegangen. Während die Entente ablehnte, stimmten die Mittelmächte zu. Am 9. Dezember trafen sich die Delegationen zum ersten Mal. Die bolschewistische Delegation unterbreitete folgendes Angebot: Verzicht auf Annexionen, schnelle Räumung der besetzten Gebiete, Selbstbestimmungsrecht der Völker, Verzicht auf Kriegsentschädigungen (Reparationen). Als die Delegationen eingetroffen waren, wurde zum Einstieg auf Einladung des nominellen Oberbefehlshaber des deutschen Ostheeres, Prinz Leopold von Bayern, ein gemeinsames Abendessen abgehalten. Es trat dabei eine eigenartige Gesellschaft zusammen: auf der einen Seite konservative, meist dem Hochadel angehörende Vertreter des Deutschen Kaiserreichs und der Donaumonarchie und deren Verbündete, auf der anderen Seite radikale Revolutionäre, wie sie die Welt bisher noch nie in einer Regierung eines Landes erlebt hatte, die offen das Ziel der Weltrevolution proklamierten. Dementsprechend ambivalent waren die ersten Eindrücke von der Gegenseite. Ottokar Graf Czernin, der Leiter der österreichisch-ungarischen Delegation erinnerte sich später: Der teilnehmende deutsche Staatssekretär des Äußeren, Richard von Kühlmann notierte: Nach dem Abendessen resümierte Graf Czernin seine Eindrücke: Der spätere sowjetische Verhandlungsführer Trotzki schrieb später mit kaum verhohlener Geringschätzung über seine Verhandlungspartner: Noch während der Verhandlungen ging die Rote Armee gegen die ukrainische Unabhängigkeitsbewegung militärisch vor. Dennoch entsandte die inzwischen in Kiew gebildete bürgerliche ukrainische Regierung der Ukrainischen Volksrepublik, zum Verdruss der Bolschewiki, ebenfalls eine Delegation nach Brest-Litowsk, wo sie einen separaten Friedensvertrag aushandeln sollte. Die Ukraine befand sich seit Ende Dezember 1917 offiziell im Kriegszustand mit den Sowjets.", "section_level": 1}, {"title": "Propagandareden – „Weder Krieg noch Frieden“.", "content": "Am 7. Januar 1918 löste Trotzki Joffe als Delegationsführer ab und reiste nach Brest-Litowsk. Nachdem die Verhandlungen unter Joffe für die Bolschewiki bisher zu schnell vorangeschritten waren, hatte Trotzki eindeutig die Aufgabe, den Fortgang der Gespräche zu verlangsamen. Trotzki selbst schrieb über das Vorgehen der bolschewistischen Delegation: Dementsprechend wurde Trotzki nicht müde, lange Propagandareden zu halten und die Geduld besonders der Deutschen zu strapazieren. General Hoffmann wies Trotzki am 18. Januar 1918 zurecht: Hoffmann stellte erneut mit Nachdruck die deutschen Forderungen für einen Friedensvertrag: Unabhängigkeit für Polen und die baltischen Staaten Litauen und Livland (ein Teil Lettlands). Trotzki bat um eine Verhandlungspause, die gewährt wurde, und kehrte noch am 18. Januar nach Petrograd zurück. Während der Verhandlungen kam es in Sowjetrussland zu einem Ereignis, das die Macht der Bolschewiki erschütterte und fast beendete. Die am 25. November 1917 abgehaltenen Wahlen zur russischen konstituierenden Versammlung ergaben eine herbe Niederlage für die Bolschewiki. Hätten sie das Wahlergebnis anerkannt, so wie es Lenin zuvor versprochen hatte, hätten wohl Sozialrevolutionäre und Menschewiki die Regierung gebildet. Die Bolschewiki, die weniger als ein Viertel der Stimmen erhielten, hätten ihre Macht verloren. Am 19. Januar 1918 wurde die neugewählte Volksvertretung von den Bolschewiki aufgelöst und der nur teilweise korrekt demokratisch gewählte Dritte Allrussische Sowjetkongress wurde zum neuen Parlament. In dieser turbulenten Situation gelang es Trotzki, die bolschewistische Führung einschließlich des zögernden Lenins davon zu überzeugen, die Friedensverhandlungen zu verlassen, ohne einen Friedensvertrag unterzeichnet zu haben. Er nannte diesen Ansatz „weder Krieg noch Frieden“. Am 30. Januar kehrte Trotzki an den Verhandlungstisch zurück. Angesichts von Massenstreiks in Deutschland und Österreich-Ungarn erhielt er von der Führung der Bolschewiki noch weitergehende Vollmachten, die Verhandlungen zu verzögern. Um einen weiteren Aufschub zu erreichen, weigerte er sich, an Gesprächen teilzunehmen, bei denen die ukrainische Delegation zugegen war. Trotzkis Taktik ging jedoch nicht auf. Die Mittelmächte schlossen mit der Regierung der Volksrepublik Ukraine am 9. Februar einen Separatfrieden. Sie erkannten einen ukrainischen Staat an, der gegen günstige Grenzziehungen und Autonomie umfangreiche Getreidelieferungen an die Mittelmächte versprach, weshalb er auch als „Brotfrieden von Brest-Litowsk“ bezeichnet wird. Trotzki hatte seine Delegation in eine Sackgasse manövriert. Die Deutschen drängten auf die Fortsetzung der Gespräche ohne propagandistisches Geplänkel. Daraufhin verkündete Trotzki seine neue Politik. Er gab am 10. Februar bekannt: Seine Strategie war es, bis zum absehbaren Ende des Krieges weder Krieg noch Frieden zuzulassen. Die deutsche Delegation gab jedoch zu bedenken, dass ein Waffenstillstand ohne Abschluss eines Friedensvertrages unweigerlich zur erneuten Aufnahme der Kampfhandlungen führen werde. Trotzki hielt diese Drohung für gegenstandslos und fühlte sich bei der Abreise aus Brest-Litowsk als Sieger. Als Lenin ihn fragte, ob die Deutschen wirklich nicht wieder angreifen würden, antwortete er: „Es sieht nicht danach aus.“ Das stellte sich als Irrtum heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Erneute Kampfhandlungen und Unterzeichnung.", "content": "Am 16. Februar teilte die deutsche Heeresleitung dem russischen General Samoilo mit, dass Deutschland den Waffenstillstand am 17. Februar 1918 als abgelaufen betrachte. Wie angekündigt begann die deutsche Offensive (Operation Faustschlag) an diesem Tage. Die deutschen Truppen kamen sehr schnell voran, ihnen stellte sich so gut wie kein Widerstand entgegen. Der bolschewistischen Führung war der Ernst der Lage angesichts des raschen deutschen Vormarsches schnell bewusst. Mit „Wir müssen handeln, wir haben keine Zeit zu verlieren!“ trieb Lenin zu schnellen Entscheidungen. Angesichts der für die Bolschewiki katastrophalen Lage im Lande bat die Regierung Sowjetrusslands am 19. Februar die Deutschen um Frieden. Am 20. Februar erklärte Lenin dem Moskauer Sowjet: „Es gibt keine Armee mehr. Die Deutschen greifen von Riga her die ganze Front an.“ Vier Tage vergingen, bis die deutsche Heeresleitung antwortete und die neuen Bedingungen nannte. Nun sollten Finnland, Livland, Estland und die Ukraine geräumt sowie die russische Armee vollständig demobilisiert werden. Für eine Antwort wurde den Russen eine Frist von lediglich 48 Stunden eingeräumt. Für Verhandlungen waren maximal drei Tage vorgesehen. Die Beratungen innerhalb der bolschewistischen Führung waren chaotisch. Trotzki war unentschlossen, und Bucharin votierte für die Fortsetzung des Krieges. Lenin war die Gefahr einer Intervention der Mittelmächte für den Fortbestand der bolschewistischen Revolution bewusst. Er setzte deswegen eine Annahme der deutschen Forderungen unter Androhung seines Rücktrittes von allen Ämtern bei den Bolschewiki durch. Er forderte das Ende der „Politik der revolutionären Phrase“, die auch er selbst zuvor eifrig betrieben hatte. Lenin spekulierte auf einen baldigen Zusammenbruch der Mittelmächte oder den Sieg einer sozialistischen Revolution in Deutschland, die eine Wiedereingliederung der verlorenen Gebiete auf militärischem oder politischem Wege ermöglichen würden. Am 3. März 1918 wurde der Friedensvertrag in Brest-Litowsk unterzeichnet, am 15. März vom 4. Außerordentlichen Sowjetkongress in Moskau ratifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Sowjetrussland verzichtete auf seine Hoheitsrechte in Polen, Litauen und Kurland. Die Zukunft dieser Gebiete sollte mit dem Deutschen Reich im Einvernehmen mit den dortigen Völkern nach dem Selbstbestimmungsrecht geregelt werden. Estland und Livland sowie fast das gesamte Gebiet Weißrusslands (westlich des Dnepr) blieben von deutschen Truppen besetzt, die Ukraine und Finnland wurden als selbständige Staaten anerkannt. Die seit 1878 russischen Gebiete Armeniens, Ardahan und Kars sowie das georgische Batumi mussten an das Osmanische Reich abgetreten werden. Die Mittelmächte verzichteten auf Annexionen und Reparationen. Russland verlor durch diesen Friedensvertrag 26 % des damaligen europäischen Territoriums, 27 % des anbaufähigen Landes, 26 % des Eisenbahnnetzes, 33 % der Textil- und 73 % der Eisenindustrie sowie 73 % der Kohlegruben. Die Randvölker des ehemaligen russischen Kaiserreiches tauschten die russische Herrschaft mit dem \"Protektorat der Mittelmächte\". Alle abzutretenden Gebiete umfassten insgesamt 1,42 Millionen km2, auf denen rund 60 Millionen Menschen, mehr als 1/3 der Gesamtbevölkerung des einstigen Russischen Reiches, lebten. Die Partei der Linken Sozialrevolutionäre trat, da sie gegen den Friedensvertrag war, aus dem Kabinett Lenins aus, was zu einem Machtzuwachs der Bolschewiki führte, aber in der Reaktion darauf auch zu Rücktritten bolschewistischer Führer. Der Abschluss des Ergänzungsabkommens zum Friedensvertrag von Brest-Litowsk, das am 27. August 1918 in Berlin unterzeichnet wurde, stellte zwar einen neuen Höhepunkt der Machtexpansion Deutschlands im Osten dar, setzte aber gleichzeitig den noch viel weitergehenden Annexionsplänen der OHL ein vorläufiges Ende. Sowjetrussland verzichtete darin auf Estland, Livland und Georgien – welches eine kurze Phase der Unabhängigkeit erlebte – und verpflichtete sich zur Entschädigungszahlung in Höhe von sechs Milliarden Goldmark für die durch die Bolschewiki zuvor entschädigungslos enteigneten deutschen Vermögenswerte. Die deutsche Seite gab die Zusage, Weißrussland zu räumen und nicht zugunsten der Feinde der bolschewistischen Regierung zu intervenieren. Von russischer Seite wurde sogar erwogen, deutsche Truppen gegen alliierte Interventionstruppen, die in Nordrussland gelandet waren, einzusetzen. Die Hoffnung der Mittelmächte, mit einem Frieden im Osten die Entscheidung im Westen herbeiführen zu können, erfüllte sich jedoch nicht. Zum einen blieben größere Verbände in den besetzten Gebieten gebunden, zum anderen fiel das Potential des neuen Kriegsgegners USA immer mehr zugunsten der Entente ins Gewicht. Schließlich waren im März 1918, während der entscheidenden Westoffensive, eine Million deutscher Soldaten durch Ludendorffs Pläne im Osten gebunden. Auch wirtschaftlich war die Vereinbarung für die Mittelmächte ein Fehlschlag, weil viel weniger Rohstoffe und Lebensmittel geliefert wurden als erwartet. Der weitere Verlauf des Ersten Weltkrieges sollte der bolschewistischen Führung recht geben. Die Hinhaltetaktik funktionierte aufgrund der desolaten Lage der Mittelmächte an der Westfront. Lenin verglich den Friedensvertrag von Brest-Litowsk mit dem Frieden von Tilsit 1807. Die Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Compiègne zwischen dem Deutschen Reich und den Staaten der Entente am 11. November 1918 beinhaltete die Annullierung des Friedensvertrages von Brest-Litowsk. Die deutschen Truppen im Osten und Südosten sollten sich auf den Grenzverlauf von 1914 zurückziehen. Die Truppen jedoch, die sich auf russischem Territorium, besonders im Baltikum, befanden, sollten dort ausharren und auf Befehle der alliierten Sieger des Krieges warten. Damit wollten sich die Entente-Staaten eine Handhabe im Russischen Bürgerkrieg sichern. Die Ukraine wurde bereits 1919 von der Roten Armee zurückerobert. Finnland wahrte seine Unabhängigkeit, unterlag jedoch wiederholt sowjetischer Einmischung.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung des Vertrages.", "content": "Der Vertrag von Brest war kein sorgfältig vorbereiteter strategischer Plan der deutschen Expansion im Osten, sondern das Produkt des russischen Zusammenbruchs und der reale Beginn der deutschen Expansion im Osten. Bei den Bolschewiki fand man später, dass die Annahme der ersten Bedingungen der Mittelmächte vorteilhafter gewesen wäre. Allerdings sahen die neuen Machthaber Russlands im Frieden von Brest-Litowsk stets ein für ihre Entwicklung positives Moment. Erst der Frieden mit den Mittelmächten hatte ihnen die benötigte Atempause gewährt, ihre Macht in Russland und den russisch beherrschten Gebieten des ehemaligen Zarenreiches zu konsolidieren. Die sowjetische Geschichtsschreibung wertete das russische Vorgehen in Brest-Litowsk und in der Zeit danach denn auch als hervorragendes Beispiel für Lenins Taktik, die tiefen Widersprüche im „imperialistischen Lager“ zur Festigung und zum Ausbau der bolschewistischen Macht zu nutzen. Die siegreichen Staaten der Entente hatten für eine Nachkriegsordnung im Osten kein Konzept. Weder wussten sie, wie und in welcher Form sie sich gegenüber der neuen russischen Regierung verhalten sollten, noch wie mit dem erstarkten Nationalbewusstsein der osteuropäischen Völker umzugehen sei. Im Endeffekt jedoch hatte die Aufteilung des ehemals russisch beherrschten Gebiets durch das Diktat der Mittelmächte die Grenzziehung der Alliierten vorweggenommen: Polen, Finnland und die baltischen Staaten wurden unabhängig, der bolschewistische Einfluss war zurückgedrängt. Die deutschen Militärs hatten während der Verhandlungen sogar die Sorge, die Entente könnte auf den allgemeinen Frieden eingehen und sie um ihren \"Profit\" in diesem Kriege bringen. Auch die Reichsleitung hatte bei einem Verständigungsfrieden Angst um ihre Kriegsziele. Kanzler Hertling meinte schon im November 1917: Ein Vergleich des Friedensvertrags von Brest-Litowsk mit dem 1919 geschlossenen Friedensvertrag von Versailles ergibt, dass für beide Abkommen die Bezeichnungen „Vertrag“ bzw. „Diktat“ von der jeweiligen Sieger- bzw. Verliererseite verwendet werden. Brest-Litowsk war keineswegs ein Verständigungsfrieden, wie in der Friedensresolution verkündet, sondern ein harter Gewaltfriede, durch militärischen Vormarsch erzwungen. Von deutscher Seite wurde, insbesondere als es 1919 um die Ratifikation der Pariser Vorortverträge ging, ins Feld geführt, dass die von Russland abzutretenden Gebiete nicht von ethnischen Russen bewohnt waren, sondern von nichtrussischen Völkern, die nach Unabhängigkeit strebten. Somit habe der Vertrag letztlich dem vom amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson proklamierten Selbstbestimmungsrecht der Völker entsprochen. Der Vertrag von Versailles enthielt aber zeitliche Befristungen der Besatzung durch ausländische Truppen, die der Vertrag von Brest-Litowsk nicht vorsah. Da er Russland 34 Prozent seiner Bevölkerung nahm, 54 Prozent seiner Industrie, 89 Prozent seiner Kohlevorkommen und seine gesamte Produktion von Erdöl und Baumwolle, wird er als deutlich härter als der Versailler Vertrag beurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten der Entente.", "content": "Das Verhalten der Staaten der Entente war von Unsicherheit gekennzeichnet. Es existierten unklare Vorstellungen darüber, wie stark Deutschland nach einem Frieden im Osten sei und ob und in welcher Form Sowjetrussland mit dem Deutschen Reich kooperieren würde. Großbritannien glaubte, die Deutschen würden nun die Ölfelder am Kaspischen Meer besetzen wollen, und entsandte seinerseits Truppen dorthin, die Baku besetzten. Die britische Seite war bereits alarmiert durch eine Klausel, nach der sowohl das Osmanische Reich als auch Sowjetrussland ihre Truppen aus Persien zurückzogen und die Bolschewiki den Anglo-Russischen Vertrag über Persien von 1907 für nichtig erklärt hatten. Befürchtet wurde auch ein deutscher Marsch nach Indien. Falls der Krieg noch andauern würde, so der englische Generalstab im Mai 1918, sei Deutschland schon 1919 in der Lage, aus den besetzten vormals russischen Gebieten zwei Millionen Wehr- und Arbeitsfähige zu rekrutieren, womit ein Sieg Deutschlands an der Westfront sehr wahrscheinlich werden würde. Daher setzten die Alliierten alles daran, Sowjetrussland zum Weiterkämpfen an der Seite der Entente zu bewegen. Während der Verhandlungen in Brest-Litowsk verkündete US-Präsident Wilson am 8. Januar 1918 sein 14-Punkte-Programm, das jedoch kein Echo bei den Bolschewiki fand. Der Oberste Sowjet lehnte ab und appellierte an „das amerikanische Volk und in erster Linie die werktätigen und ausgebeuteten Klassen der Vereinigten Staaten, [...] das Joch des Kapitalismus abzuwerfen und eine sozialistische Ordnung der Gesellschaft zu begründen.“ Während der Friedensverhandlungen versuchten Abgesandte der Alliierten in Moskau, die Bolschewiki davon zu überzeugen, alliierte Truppen gegen die Deutschen ins Land zu rufen. Trotzki zeigte anfangs Sympathien für diese Pläne, ließ sie aber fallen, als offensichtlich wurde, dass die Deutschen an einem Sturz der Bolschewiki nicht interessiert waren. Im selben Maße sank die Möglichkeit der Einflussnahme der westlichen Gesandten. Ihr Plan, eine neue zweite Front im Osten zu eröffnen und so eine Entlastung der Westfront herbeizuführen, war fehlgeschlagen. Also unternahmen sie den Versuch, selbst eine Front im Osten zu eröffnen. Bereits drei Tage nach dem Abschluss des Friedensvertrages von Brest-Litowsk landeten 130 britische Marinesoldaten im russischen Weißmeerhafen Archangelsk. Einerseits wollten die Alliierten so die deutschen Truppen, von denen gerade einige in Südfinnland gelandet waren, binden, andererseits lagerten in Murmansk und den Häfen Archangelsk und Wladiwostok große Mengen militärischer Ausrüstung, die Russland von der Entente erhalten hatte, als es sich noch im Krieg gegen Deutschland befand. Aufgrund der Revolutionswirren und mangelnder Transportmöglichkeiten war das Material noch dort. Nun fürchteten die Alliierten, dass es in die Hände der Deutschen fallen könnte. Später landeten noch weitere britische und US-amerikanische Truppen in Archangelsk, so dass im September 1918 15.000 alliierte Soldaten in Murmansk und etwa 7000 in Archangelsk standen. Trotz der Intervention konnten sich die Alliierten zu keiner eindeutigen Position gegenüber den Bolschewiki durchringen. Während des Krieges waren alle ihre Handlungen gegen die deutschen Truppen gerichtet, auch wenn sie noch 1917 den gegen die bolschewistische Regierung kämpfenden Parteien in der Ukraine und Südrussland finanzielle Unterstützung hatten zukommen lassen. Die Alliierten hatten keine genaue Vorstellung, wieweit das Deutsche Reich sich Sowjetrussland gefügig gemacht hatte. Aus Mangel an Informationen nahmen sie das Schlimmste an und versuchten zuallererst, den vermuteten deutschen Vormarsch nach Asien zu stoppen, sie also vom Ölreichtum des Nahen Ostens fernzuhalten. Dabei verwickelten sie sich in die Wirren des Russischen Bürgerkriegs. Ein Hinzuziehen Japans in die Invasionspläne erwies sich als sehr langwierig und letztendlich erfolglos. Japan besetzte, zusammen mit amerikanischen Truppen, lediglich Wladiwostok (siehe Fernöstliche Republik und Sibirische Intervention). Aber auch dieses Unternehmen hatte, wie die anderen Invasionsversuche an der Peripherie des russischen Riesenreiches, keine Berührung mit deutschen Truppen und behinderte weder die Bolschewiki noch die Deutschen in ihren Plänen. Erst als das Deutsche Reich an der Westfront geschlagen war, nahmen die Entente-Staaten eine eindeutige antibolschewistische Position ein. Ihr weiteres militärisches Vorgehen gegen die Bolschewiki war dennoch unkoordiniert und daher erfolglos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk wurde im Ersten Weltkrieg zwischen Sowjetrussland und den Mittelmächten geschlossen. Er wurde nach längeren Verhandlungen am 3. März 1918 in Brest-Litowsk unterzeichnet. Damit schied Sowjetrussland als Kriegsteilnehmer aus.", "tgt_summary": "《布列斯特-立陶夫斯克条约》(;;常被简称为布列斯特条约或布列斯特和约),是第一次世界大战期间,苏维埃政权与同盟国(包括德意志帝国、奥匈帝国、保加利亚、奥斯曼土耳其帝国)在布列斯特-立陶夫斯克签订的和约。", "id": 61394} {"src_title": "Dolly (Schaf)", "tgt_title": "多利", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Dolly war das erste Tier, das durch ein Klonierungsverfahren gezeugt wurde, bei dem ausdifferenzierte, adulte Zellen als Spender der Erbinformation dienen. Beim „Klonen“ von Dolly am 8. Februar 1996 im \"Roslin-Institut\" nahe Edinburgh in Schottland wurden 277 Eizellen von Spendertieren der Rasse \"Scottish Blackface\" mit Zellkernen aus den Euterzellen des Spendertiers der Rasse \"Finn Dorset\" geimpft. Daraus entstanden 29 Embryonen, von denen einer, Dolly, überlebte. Die das Lamm austragende Leihmutter war ebenfalls ein Scottish-Blackface-Schaf. Als geistiger Vater Dollys galt zunächst der britische Embryologe Ian Wilmut, dessen Forschungsergebnisse am 27. Februar 1997 in der Zeitschrift \"Nature\" erstmals präsentiert wurden. Tatsächlich ist jedoch Keith Campbell der Erzeuger des Schafes Dolly, was Ian Wilmut im Jahre 2006 auch zugab. Der Zellbiologe und damalige Mitarbeiter in dem Klon-Projekt hätte somit eigentlich als Erstautor genannt werden und die finanziellen Ressourcen und Preise für die prominente Veröffentlichung erhalten müssen. Ungefragte Namenspatin ist Dolly Parton. Die Wissenschaftler, die die Countrysängerin aufgrund ihrer üppigen Oberweite ausgewählt hatten, wollten damit auf die Herkunft der Spenderzellen aus einem Schafseuter anspielen. Streng genommen handelt es sich bei Dolly nicht um einen richtigen Klon, da die Gene der Mitochondrien (Endosymbiontentheorie) nicht vom Spendertier, sondern von den Eizellen mit übernommen wurden. Somit wurde keine hundertprozentige genetische Übereinstimmung mit dem Ausgangstier erreicht. Im Laufe seines Lebens bekam das Schaf Dolly mehrere Lämmer, alle wurden auf natürliche Weise geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Am 14. Februar 2003 musste Dolly im Alter von sechs Jahren infolge einer schweren Lungenkrankheit, der Lungenadenomatose der Schafe, eingeschläfert werden. Auslöser war das Jaagsiekte-Schaf-Retrovirus. Dolly zeigte zu diesem Zeitpunkt Alterserscheinungen wie etwa Arthritis. Schafe haben eine natürliche Lebenserwartung von durchschnittlich zehn bis zwölf, maximal 20 Jahren. Daher wird diskutiert, ob es sich bei den frühen Alterserscheinungen um Folgen des Klonens handelt, denn die implantierten Zellkerne stammten aus einem erwachsenen Tier und waren daher schon älter. Der ausgestopfte Balg des Tieres wird im Royal Museum in Edinburgh ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung als Klon-Symbol.", "content": "Als Logo dient Dolly zur bildhaften Darstellung des \"Klonens\" bei den Kopierprogrammen CloneDVD, CloneCD, in FreeCAD beim Klonen von Körpern und Formen und in der Virtualisierungssoftware VirtualBox beim Kopieren von Maschinen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schaf Dolly (* 5. Juli 1996 in Roslin (Midlothian); † 14. Februar 2003) war das erste aus einer ausdifferenzierten somatischen Zelle geklonte Säugetier.", "tgt_summary": "多利(英语:Dolly,1996年7月5日-2003年2月14日)是应用细胞核移植技术,利用哺乳动物的成年体细胞培育出的雌性绵羊。是第一个成功克隆的哺乳动物。它是由苏格兰罗斯林研究所和PPL Therapeutics生物技术公司的伊恩·威尔穆特和基思·坎贝尔领导的小组培育的。克隆的研究经费来源于PPL Therapeutics生物技术公司和英国农业部。", "id": 1359468} {"src_title": "Flugmodell", "tgt_title": "遙控飛機", "src_document": [{"title": "Einführung.", "content": "Flugmodelle werden zumeist als Hobby gebaut und geflogen. Sie werden im Handel sowohl als Bausatz oder auch in verschiedenen Abstufungen als „fast flugbereit“ (ARF für \"almost ready to fly\"), „flugbereit“ (RTF für \"ready to fly\") oder „flugbereit mit eingebautem Funkempfänger“ (RTB für \"ready to bind\", bereit zur Herstellung der Funkverbindung zwischen Sender und Empfänger: \"\") verkauft. Manche Modellbauer entwickeln und bauen Flugmodelle selber. Flugmodelle gibt es in Größen von wenigen Zentimetern bis zu Spannweiten von mehreren Metern. Ein typischer Modellsegler hat eine Spannweite zwischen 1,3 und 4 Metern. Motorgetriebene Flugmodelle haben typischerweise Spannweiten zwischen 0,8 und 2 Metern. Die Palette der zurzeit zur Verfügung stehenden Antriebe umfasst Gummimotoren, Elektroantriebe, Kolbenmotoren und Gasturbinen. (Verpuffungsstrahltriebwerke sind meist verboten.) Modellflug wird als Hobby betrieben, sowie auch in nationalen oder internationalen Wettbewerben als Sport. Sofern es sich um ein ferngesteuertes Modell handelt, wird es in der Regel in Sichtweite seines Steuerers betrieben. Ein Flugmodell wird zumeist von nur einer Person gesteuert. Eine Ausnahme bildet der Lehrer-Schüler-Flug. Hierbei wird das Flugmodell von einem Primärsender (Lehrer) gesteuert, der einzelne oder alle Steuerfunktionen temporär an einen Sekundärsender (Schüler) übergeben kann. Dieses Vorgehen wird vor allem beim Erlernen des Modellfliegens praktiziert.Es gibt Vereine von und für Modellflug-Interessierte. Historisch gesehen ist der Modellflug älter als die personentragende Luftfahrt und wird vom Internationalen Luftsportverband FAI als ein eigener Zweig der Luftfahrt angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Flugmodells ist eng mit der Geschichte der Luftfahrt verbunden. Lange vor den ersten bemannten Flügen wurden die Grundlagen des Fliegens bereits mit Flugmodellen erprobt. Der Mathematiker und Philosoph Archytas von Tarent, * 428 v. Chr., wird im 2. Jahrhundert n. Chr. von Aulus Gellius in seinem Buch Noctes Atticae als Erbauer eines flugfähigen Vogelmodells erwähnt. Die „Taube des Archytas“ wird als durch mechanische Geschicklichkeit und weitere Künste geschaffene hölzerne Nachbildung einer Taube beschrieben; die geflogen sei, weil sie ausgewogen in der Schwebe gehalten wurde und von einer im Inneren eingeschlossenen und verborgenen Luftströmung angetrieben war. Im vierten Jahrhundert v. Chr. spielen chinesische Kinder bereits mit einem Spielzeug, das als erstes bekanntes Modell eines Hubschraubers (Drehflügelflugzeug) angesehen werden kann. Der chinesische Kreisel bestand aus einem runden Stab, in den kreuzförmig leicht angestellt Vogelfedern eingesteckt waren. Durch Drehung des Rundstabs zwischen beiden Handflächen erzeugen die Federn schließlich genug Auftrieb, um den Kreisel in die Luft steigen zu lassen. Das Bauen von Flugmodellen als Hobby kam schon vor dem Ersten Weltkrieg auf. Bereits 1913 erschien ein Buch von P. L. Biegenwald mit dem Titel „Flugmodellbau“. Als Antrieb wurde in erster Linie der Gummimotor beschrieben und der mögliche Einsatz von Pressluft-, CO- und Verbrennungsmotoren genannt. Der Elektromotor wurde für Flugmodelle für völlig ungeeignet gehalten. Im Bildband des Deutschen Historischen Museums „Das XX. Jahrhundert – Fotografien zur deutschen Geschichte“ findet sich auf Seite 91 ein Foto aus Berlin, datiert 1919, auf dem etwa zehn startbereite Wasser-Flugmodelle, offensichtlich mit Gummimotor, abgebildet sind. Baumaterialien waren anfänglich vor allem Sperrholz, dünne Kiefernleisten und Papier zwecks Tragflächenbespannung („Spannpapier“), später verbreitet Balsaholz, und heute vor allem Kunststoffe wie Faserverbund- und Schaumstoff-Formteile sowie „Bügelfolie“ zur Bespannung. In den 1930er Jahren wurden Verbrennungsmotoren für Flugmodelle eingeführt, bekannt war damals z. B. der „Kratmo“. Die ersten erfolgreichen Versuche mit Funkfernsteuerungen wurden in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre durchgeführt. Nach 1950 wurden Funkfernsteuerungen durch kommerzielle Fertigung weiter verbreitet, zuerst als Röhrengeräte, die große und schwere Batterien benötigten, später mit Transistoren. Aber erst die Mitte der 1960er eingeführten Proportionalanlagen, bei denen jedes Ruder genau dem Ausschlag der Knüppelbewegung am Sender folgt, womit sich insbesondere Flugmodelle präzise und sicher steuern lassen, machten den Modellflug populär.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilungen.", "content": "Flugmodelle werden zunächst grob in \"Modellflugzeuge\" und Modellhubschrauber eingeteilt (siehe dort). Flugmodelle können nach verschiedenen Merkmalen unterschieden und unterteilt werden, beispielsweise nach dem Flugprinzip (leichter/schwerer als Luft), dem Antrieb (ohne Antrieb, Verbrennungs- oder Elektromotorantrieb, Raketenantrieb), der Steuerung (ohne Steuerung, leinengesteuert, (funk-)ferngesteuert, programmgesteuert), nach der Einsatzart (Hang- oder Thermiksegler, Kunstflugmodelle, Speedmodelle, Scalemodelle, Senkrechtstarter), der Bauweise (Fertigmodelle, Baukastenmodelle, nach Plan gebaut) oder auch dem hauptsächlich verwendeten Material (Holz/Rippenbauweise, Formschaummodelle, Voll-GFK Modelle). Damit internationale Wettkämpfe abgehalten werden können, unterteilt die internationale Interessenvertretung CIAM der FAI (Kommission für internationalen Modellflug des Internationalen Luftsportverbandes) Flugmodelle in Wettbewerbsklassen. Auch Rekorde können innerhalb der Klassifizierung durch die FAI international anerkannt werden. Darüber hinaus gibt es nationale Wettbewerbsklassen. Auch das Luftfahrtrecht des jeweiligen Landes unterteilt gegebenenfalls Modellflugzeuge in verschiedene Klassen, für die unterschiedliche rechtlicher Beschränkungen gelten.", "section_level": 1}, {"title": "Flugprinzip.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Leichter als Luft.", "content": "Modelle mit statischem Auftrieb sind mit einem Traggas oder mit Heißluft gefüllt. Ohne tragendes Innenskelett fliegen: Mit stützendem Innenskelett fliegt ein Modell-Luftschiff (Traggas oder Heißluft). Modellballone und -luftschiffe werden in der Regel ferngesteuert. Wettbewerbe werden bisher nicht veranstaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Schwerer als Luft.", "content": "Modelle mit dynamischem Auftrieb Modelle, die eine der Gravitation entgegenwirkende Kraft erzeugen, die weder statischer noch dynamischer Auftrieb ist, und eine nennenswerte Flughöhe erreichen können (also keinen Bodeneffekt ausnutzen oder z. B. magnetische Wechselwirkung mit dem Boden benötigen):", "section_level": 2}, {"title": "Steuerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ferngesteuerte Modelle.", "content": "Ein \"ferngesteuertes Modellflugzeug\" ist ein Modellflugzeug, das mit einem Empfänger (\"Receiver\", RX) ausgerüstet ist und mit Hilfe eines Senders (\"Transmitter\", TX) per Trägersignal drahtlos (ohne feste Verbindung) ferngesteuert wird. Im Allgemeinen kommen Funksignale als Trägersignal zum Einsatz (\"RC-Flugzeug\", engl. \"radio controlled\", siehe auch Funkfernsteuerung), im Einstiegssegment auch Infrarot. Der Sender schickt ein Funksignal zum Empfänger im Flugmodell, das die Stellung der Steuerknüppel oder Schalter am Sender überträgt. Der Empfänger steuert dann die elektronischen/mechanischen Rudermaschinen (Servos) an, die z. B. die Ruderflächen bewegen.", "section_level": 2}, {"title": "Freifliegende Flugmodelle.", "content": "Freifliegende Modelle fliegen ohne Steuerung durch einen Piloten, jedoch sind Eigensteuerungen (Programmsteuerung/Magnetsteuerung) möglich. Freifliegende Modelle werden durch die Fédération Aéronautique Internationale (FAI) in folgende Wettbewerbsklassen eingeteilt: Weitere Einteilungsmöglichkeiten für freifliegende Flugmodelle ergeben sich aus der Einsatzart, dem Aufbau, dem verwendeten Material oder anderen Gemeinsamkeiten:", "section_level": 2}, {"title": "Magnetsteuerung.", "content": "Die Richtungssteuerung erfolgt hier mit Hilfe des Erdmagnetfelds. Eine Kompassnadel (ein drehbar gelagerter Magnet) weist immer nach Norden, und davon abhängig wird das Seitenruder gesteuert. Der Magnet bewirkt bei einer Abweichung von dieser Neutrallage ein Rückstellmoment auf das Seitenruder. Dadurch hält das Flugmodell immer dieselbe (Himmels-)Richtung bei. Durch das Voreinstellen eines Verdrehungswinkels („Offsetwinkel“) gegen die Nordrichtung ist auch jede andere Richtung wählbar. Eine Mikrokontroller-Steuerung (Programmsteuerung) kann einem elektronischen Kompass folgen – ein fließender Übergang zur Programmsteuerung.", "section_level": 3}, {"title": "Programmgesteuerte Modelle.", "content": "In der einfachsten Form besteht eine Programmsteuerung aus einem mechanischen oder elektronischen Zeitschalter. Diese sind in fast allen Freiflugklassen üblich, um unter anderem nach Ablauf der maximalen Wettkampfwertungszeit eine zuverlässige Landung sicherzustellen. Komplexe Formen dieser Zeitschalter können durchaus mehrere Funktionen (Höhenruder, Seitenruder) steuern und dadurch komplexere Flugabläufe (Flugphasen) zum Beispiel in der Startphase (bunten) realisieren. Die Miniaturisierung von Navigations-, Funk- und Computer-Komponenten erlaubt auch für den Modellflug Autopilot- und Programm-Steuerungen. Die selbststeuernden Freiflugmodelle unterscheiden sich von den gesteuerten Modellen dadurch, dass nach dem Start und damit dem Beginn des freien Fluges keine Beeinflussung der Modelleinstellungen durch einen Piloten möglich ist. Ein bekanntes Beispiel ist das Trans-Atlantik-Modell 5 aus dem Jahr 2003, das über 99 Prozent seines Transatlantikfluges programmgesteuert absolviert hat.", "section_level": 3}, {"title": "Leinengesteuerte Modelle / Fesselflieger.", "content": "Bei leinengesteuerten Fesselflugzeugen hält der „Pilot“ das motorisierte Modell mit ausgestrecktem Arm an etwa 15–25 m langen Steuerleinen (straff gespannte dünne Stahlseile), die das Höhenruder bedienen und führt das Modell per Zentrifugalkraft im Kreis, wobei er sich synchron mitdreht.", "section_level": 3}, {"title": "Fernsteuerungen.", "content": "Es gibt unterschiedliche Erscheinungsformen von Fernsteuerungen:", "section_level": 2}, {"title": "Funkfernsteuerung.", "content": "Übertragung der Steuerfunktionen mittels eines hochfrequenten elektromagnetischen Feldes (HF) durch eine Funkfernsteuerung. Eine Funkfernsteuerungsanlage besteht im Prinzip immer aus einem Sender mit eigener Stromversorgung, einem Empfänger, den Rudermaschinen (Servos) und der Stromversorgung für den Empfänger und die Servos. Man unterscheidet zwischen Hand-, Pult- und Pistolen-Sendern. Mit zwei Steuerknüppeln mit je zwei Freiheitsgraden (Kreuzknüppel) lassen sich die vier wichtigsten Steuereingaben an die Steuerfunktionen des Flugmodells weitergeben. In der Regel sind das Höhe, Seite, Quer und Motor beim Flächenflugzeug und Nick, Roll, Yaw und Pitch beim Hubschrauber. Weitere Funktionen können über Schalter, Dreh- oder Schieberegler aktiviert werden. Funkfernsteuerungen für (Flug)Modelle unterliegen bestimmten gesetzlichen und regulatorischen Vorschriften. In Europa (EU) ist allgemein der Frequenzbereich 35 MHz-A mit 20 belegbaren Kanälen für Flugmodelle reserviert. Andere Frequenzbereiche (27, 35-B, 40, 41, 72, 75, 433 MHz, 2,4 GHz) sind eventuell länderspezifisch unterschiedlich zugelassen oder nicht ausschließlich Flugmodellen vorbehalten. Seit einigen Jahren wird vermehrt die Signalübertragung im 2,4 GHz Bereich genutzt, wodurch Störungen durch Kanaldoppelbelegung vermieden werden. Um eine Kanaldoppelbelegung zu vermeiden, ist auf Modellflugplätzen die Verwendung einer Frequenztafel vorgeschrieben. Inzwischen gibt es Ansätze, die Steuerfunktionen von einem Smartphone mit Hilfe einer App über Bluetooth zum Flugmodell zu übertragen. In diesem Fall kann das Bildsignal einer im Modell montierten Videokamera zurück zum Smartphone übertragen und auf dem Bildschirm angezeigt werden. Das Fliegen mit Hilfe einer Videoübertragung der Pilotenperspektive wird als FPV-Flug bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Leinenfernsteuerung (Fesselflug).", "content": "Fernsteuerung des Modells erfolgt mittels zwei oder mehrerer Leinen (meist Stahlseile). Dazu bewegt sich das Modell zwangsläufig auf der Oberfläche einer Halbkugel, in deren Zentrum der Pilot steht (das Modell fliegt i. A. auf einer Kreisbahn um den Piloten). Aufgrund der Beschränkung auf wenige Leinen sind nur ein bis zwei Steuerfunktionen (Flaps, Höhenruder, selten Motordrossel) üblich.", "section_level": 2}, {"title": "Infrarot-Fernsteuerung.", "content": "Übertragung der Steuerfunktionen mittels eines modulierten Lichtsignals (z. B. Infrarot). Da Lichtsignale genehmigungsfrei sind, wird diese Art der Fernsteuerung gern bei sehr günstigen Modellen verwendet. Weil die Infrarotübertragung durch Sonnenlicht gestört wird, eignet sich die IR-Steuerung nur für Indoor-Modelle.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Fernsteuerungen.", "content": "Andere mögliche Fernsteuerungen arbeiten z. B. akustisch (Ultraschall), sind aber heute ungebräuchlich.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliches.", "content": "Flugmodelle, die den Luftraum nutzen, gelten in Deutschland rechtlich als Luftfahrzeuge und bilden eine eigene Luftfahrzeugklasse. Der Betrieb von Flugmodellen wird durch der Luftverkehrsordnung (LuftVO) geregelt. Flugmodelle mit einer Masse von weniger als 5 kg können ohne spezielle Aufstiegserlaubnis (Ausnahme: Raketenantrieb) mit einem Mindestabstand von 1,5 km zu Flugplätzen geflogen werden. Beim Einsatz eines Verbrennungsmotors muss dabei auch noch ein Mindestabstand von 1,5 km zu Wohngebieten eingehalten werden. Geeignete Modellfluggelände werden oft von Modellbauvereinen betrieben. Eine Abgrenzung von Freizeitvergnügen/Modellflugsport zu anderen (z. B. gewerblichen) Zwecken wird in LuftVO nicht (mehr) erwähnt. Flugmodelle mit einer höchstzulässigen Startmasse über 25 kg müssen einzeln zugelassen werden ( Abs. 1 der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung (LuftVZO)). Es gelten ähnliche Zulassungsvorschriften wie bei manntragenden Flugzeugen. Der Betrieb derartiger Flugmodelle setzt den Besitz eines Modellpilotenscheins voraus und ist nur auf dafür zugelassenen Fluggeländen möglich. Darüber hinaus ist innerhalb der Kontrollzone von Flugplätzen eine Flugverkehrskontrollfreigabe von der Flugsicherung einzuholen ( LuftVO). In Deutschland sind seit dem 1. Juli 2005 Flugmodelle laut Luftverkehrsgesetz nicht mehr von der Versicherungspflicht für Luftfahrzeuge ausgenommen. Daher gelten seither für Flugmodelle die gleichen Ansprüche an die Haftpflichtversicherung wie für manntragende Flugzeuge, dies betrifft vor allem die Haftungssummen. Während die speziellen Modellflugversicherungen sich schnell an die neuen Anforderungen angepasst haben, haben viele allgemeine Versicherer die neuen Regelungen ignoriert oder die Versicherung von Modellflugzeugen ganz aus der allgemeinen Haftpflichtversicherung gestrichen. Wer ohne oder ohne ausreichende Haftpflichtversicherung ein Flugmodell im öffentlichen Luftraum betreibt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Informationen zu Modellflugversicherungen geben zum Beispiel folgende Verbände: DMFV, DAeC. Zu Flugmodellen zwischen 5 und 25 kg siehe auch Unbemanntes Luftfahrzeug#Rechtliche Situation.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Flugmodell ist ein Fluggerät, das in Modellform, also in verkleinerter oder miniaturisierter Größe meist zum Zweck des Vergnügens oder der Freizeitgestaltung betrieben wird. Es handelt sich dabei entweder um die Verkleinerung eines Vorbildes aus der personentragenden Luftfahrt oder um ein reines Zweckmodell, das in dieser Erscheinung nur im Modellflug vorkommt. Funktionslose Modellflugzeuge (zum Beispiel aus dem Plastikmodellbau) als reine Standmodelle werden in diesem Artikel nicht betrachtet.", "tgt_summary": "遥控飞机是一种以遥控器控制的模型飞机,是一种无人飞行载具。控制方式通常为无线电波,某些遥控系统使用红外线,但极为少见。遥控飞机的动力有马达或是小型引擎。亦有无动力的遥控滑翔机", "id": 917773} {"src_title": "Jelgava", "tgt_title": "叶尔加瓦", "src_document": [{"title": "Wortbedeutung.", "content": "Man nimmt an, dass der lettische Name Jelgava vom livischen Wort \"jelgab\" stammt, das „niedriggelegener Ort“ bedeutet. Der Ursprung des deutschen Namens Mitau ist unklar; einige vermuten eine Herkunft vom (lettischen) \"mīt\" oder \"mainīt\", „wechseln“. Andere Erklärungen sind „mitten in der Aue“ oder „die Mitte der Aa“.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtbild.", "content": "An Jelgavas regelmäßigen, breiten Straßen reihten sich bis zum Zweiten Weltkrieg die Herrschaftshäuser des in der kurländischen Hauptstadt residierenden deutschbaltischen Adels. Nach schweren Kriegsverlusten dominieren heute Bauten aus sowjetischer Zeit das Stadtbild. Das alte, 1266 gebaute Schloss der Herzöge von Kurland auf einer Insel im Fluss wurde von Herzog Ernst Johann von Biron niedergerissen, der sich stattdessen von 1738 bis 1772 nach Plänen von Bartolomeo Francesco Rastrelli ein geräumiges Schloss an der Brücke über die Kurländische Aa errichten ließ. Das Schloss ist Grablege aller kurländischen Herzöge und von einem Park umgeben. Zu den Wahrzeichen der Stadt zählen auch die Barockkirche der Heiligen Anna, der Turm der zerstörten Dreifaltigkeitskirche, die orthodoxe Annenkathedrale, und zwei ansehnliche neoklassizistische Bauwerke, die Villa Medem und die Academia Petrina. Die Kathedrale der unschuldigen Jungfrau Maria (\"Bezvainīgās jaunavas Marijas katedrāle\") ist die römisch-katholische Bischofskirche des Bistums Jelgava. Die Kirche wurde 1904–1906 im neogotischen Stil unter Karl Eduard Strandmann erbaut, aber erst 1925 geweiht. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche schwer beschädigt; die Restaurierungen dauerten bis 1992. Mit der Errichtung des Bistums Jelgava 1996 wurde die Kirche in den Rang einer Kathedrale erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Liven begannen im 10. Jahrhundert das Gebiet zwischen den Flüssen Lielupe und Driksa zu besiedeln. Angeführt von ihrem Landmeister Konrad von Mandern errichteten die Kreuzritter des Livländischen Ordens 1265/66 das Schloss Mitau auf einer vorhandenen Inselbefestigung (\"Pilssala\"). Mit Mitau als südlicher Festung unterwarfen die deutschen Ritter bis 1290 die Liven und Semgaller der Umgebung. Die Stadt gewann als Verteidigungsanlage gegen die Litauer, denen 1345 die Plünderung Mitaus gelungen war, an Bedeutung. Nach der endgültigen Auflösung des Livländischen Ordens während des Livländischen Kriegs wurde Mitau 1561 Teil des Herzogtums Kurland, das ein Vasallenstaat der polnisch-litauischen Union war. Im Jahre 1573 erhielt Mitau Stadtrechte und wurde 1578 Hauptstadt des vereinigten Herzogtums Kurland und Semgallen. Als dieses 1596 geteilt wurde, machte Herzog Friedrich Kettler von Semgallen Mitau zu seiner Residenz. 1617 wurde die Stadt erneut Hauptstadt eines vereinigten Herzogtums. Bei den wiederholten Kriegen Polen-Litauens mit Schweden wurde Mitau mehrfach belagert. Trotzdem wuchs die Stadt zu einem Zentrum für Handel und Gewerbe heran. In dem Maße, wie Kurlands Nachbarn stärker wurden, gerieten Herzogtum und Stadt jedoch mehr und mehr in den Einflussbereich Russlands. Der vorletzte Herzog von Kurland, Ernst Johann von Biron, baute Mitau kulturell aus. Er ließ das herzogliche Schloss errichten und eröffnete die erste öffentliche Bücherei der Stadt. Im Jahr 1775 gründete er die \"Academia Petrina\", die zum geistigen Mittelpunkt des Landes wurde. Auch förderte der Herzog Theateraufführungen an seinem Hof. Mit dem Ausbruch der Französischen Revolution 1789 forderten auch die Bürger Mitaus mehr Rechte. Im Jahre 1795 wurde ihre Stadt zusammen mit Kurland im Zuge der polnischen Teilungen durch das Russische Reich annektiert und hieß nunmehr \"Mitawa\" (). Die \"Academia Petrina\" wurde 1806 in ein Gymnasium illustre umgewandelt, da die 1802 wiederbegründete Kaiserliche Universität zu Dorpat die einzige Landesuniversität für die drei Ostseegouvernements sein sollte. Dem Grafen der Provence und späteren König von Frankreich, Ludwig XVIII., diente der Mitauer Palast von 1798 bis 1801 und von 1804 bis 1807 als Herrschaftssitz. 1799 heiratete hier Marie Therese Charlotte, genannt „Madame Royale“ (die Tochter von Ludwig XVI. und Marie Antoinette), ihren Vetter Louis-Antoine de Bourbon, den Herzog von Angoulême. Während Napoleons Russlandfeldzugs 1812 war Mitau von Juli bis Dezember Sitz des Befehlshabers der mit Napoleon verbündeten preußischen Truppen des Generals Ludwig Yorck von Wartenburg. Einen weiteren Ausbau erfuhr Mitau nach dem Anschluss an das Eisenbahnnetz 1868. Lettische Landbewohner wurden durch die infrastrukturelle Entwicklung angezogen und ließen sich als Händler, Handwerker, Lehrer und Beamte in der Stadt nieder. 1914 hatte Mitau, von den Letten Jelgava genannt, über 45.000 Einwohner. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs litt die Stadt merklich. Deutsche Truppen besetzten Jelgava am 1. August 1915. Im Winter 1916/1917 fanden nördlich von Jelgava die Schlachten an der Aa zwischen der deutschen und der russischen Armee statt. Während des Lettischen Unabhängigkeitskrieges in den Jahren 1918 bis 1920 war Jelgava mehrfach zwischen Roten Lettischen Schützen, der Baltischen Landeswehr, deutschen Freikorps-Verbänden und lettischen Freiheitskämpfern umkämpft. Nach dem Sieg der letzteren wurde Jelgava zu einer wichtigen Stadt im unabhängigen Lettland. Ein Großteil der verbliebenen deutschen Bevölkerung folgte 1939 der Aufforderung zur „Heimkehr“ ins Deutsche Reich. Gemäß den Vereinbarungen im geheimen Zusatzprotokoll des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes annektierte die Sowjetunion Jelgava 1940 zusammen mit dem restlichen Lettland. Zwischen 1941 und 1944 besetzten deutsche Truppen der Heeresgruppe Nord Jelgava; eine deutsche Einsatzgruppe unter dem Kommando von Franz Walter Stahlecker ermordete Mitte 1941 mit Unterstützung lokaler lettischer Hilfspolizisten den Großteil der jüdischen Bevölkerung. Vom 28. Juli bis zum 10. Oktober 1944 verlief die Kriegsfront direkt durch Jelgava, als die Rote Armee wiederum auf dem Vormarsch nach Westen war. Fast 90 Prozent der Gebäude der Stadt einschließlich des historischen Zentrums wurden während der Kämpfe zerstört. Einen Eindruck des „alten“ Jelgava vor der Zerstörung 1944 vermittelt die vom Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung digitalisierte Fotosammlung des Kurländischen Provinzialmuseums in Mitau (KPM). Nach der endgültigen Eroberung durch die Rote Armee wurde hier das Kriegsgefangenenlager \"266\", \"Elgava (Mitau)\" für deutsche Kriegsgefangene eingerichtet. Der Wiederaufbau erfolgte während der Zeit der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Heute, im unabhängigen Lettland, bemüht sich Jelgava um den Ausbau des Tourismus und der Forschung. Seit 1939 beherbergt die Stadt die Lettische Landwirtschaftliche Universität.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung Jelgavas.", "content": "Quelle: 2014", "section_level": 1}, {"title": "Industrie.", "content": "In Jelgava betreibt EuroMaint eine Komponentenwerkstatt. Bekannt ist Jelgava auch durch das am Ort gebraute Bier „Mitava“. Im 19. Jahrhundert befand sich in Mitau der Verlag und die Druckerei J. F. Steffenhagen und Sohn, die zahlreiche Schriften, vor allem medizinische, publizierte, meist in deutscher Sprache.", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnungen.", "content": "Weitere Bezeichnungen für den Namen der Stadt sind: Siehe auch die Liste deutscher Bezeichnungen lettischer Orte.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Jelgava listet folgende 15 Partnerstädte auf:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jelgava (deutsch: Mitau) ist eine Stadt in Lettland im Gebiet Semgallen 44 km südwestlich von Riga. Bis 1919 war Mitau die Hauptstadt von Kurland und im Gegensatz zum hanseatischen Riga adelig geprägt. Heute ist Jelgava eine der neun „Republik-Städte“ des Landes (siehe die Verwaltungsgliederung Lettlands). 2018 zählte Jelgava 60.941 Einwohner.", "tgt_summary": "叶尔加瓦(拉脱维亚语:,来自利沃尼亚语单词“jelgab”,意为“低地”,德语: Mitau,米陶或者米塔乌)是拉脱维亚的一座城市,位于里加之西南约41公里,2006年人口66,087。该市所在地是一片肥沃的平原,海拔只有12英尺。利卢佩河流经该地,河水泛滥时,叶尔加瓦可能会被淹浸。叶尔加瓦被一条名为“雅各布水道”(由雅各布·克特勒兴建)的运河包围,该市也是重要的铁路枢纽和工业城市。", "id": 3064987} {"src_title": "Bucheinband", "tgt_title": "图书封面", "src_document": [{"title": "Formen des Bucheinbands.", "content": "Einbände lassen sich nur schwer systematisieren, da viele Bezeichnungen aus alten handwerklichen Traditionen entstanden sind und dementsprechend keiner konsequenten Logik unterliegen. Einige Einbandarten sind immer noch der Einzelfertigung (Handeinband) vorbehalten, während auf der anderen Seite die industrielle Buchbinderei beim Verlagseinband Methoden hervorgebracht hat, die sich nicht oder nur bedingt in den handwerklichen Bereich übertragen lassen. Trotzdem lassen sich grob zwei Kennzeichnungsgruppen unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierung nach dem verwendeten Bezugsstoff.", "content": "Nach der Art des verwendeten Bezugsstoffes lassen sich vier Einbandtypen unterscheiden. Erstens der Pappband, der entweder einen einfachen, nur aus einem Stück gefalzter Pappe bestehenden Umschlag meinen kann, oder aber einen festen, dafür lediglich mit Papier bezogenen Einband bezeichnet. Zweitens der Gewebeeinband, der mit textilen Materialien, die sowohl aus Natur- als auch aus Kunstfasern bestehen können, bezogen ist. Drittens der Ledereinband, die älteste und traditionsreichste Form des Beziehens, und viertens der Pergamentband, wobei zwischen dem flexiblen Kopert und dem festen, mit Pergament bezogenen Einband unterschieden werden muss. Leder-, Pergament- und Gewebebände werden weiterhin in Ganz- und Halbbände differenziert, die Bezeichnung richtet sich dabei nach dem Überzugsmaterial des Buchrückens. Da sich Pergament nicht maschinell verarbeiten lässt, kommt es nur in der Handbuchbinderei vor.", "section_level": 2}, {"title": "Klassifizierung nach der Herstellungstechnik.", "content": "Grundsätzlich zu unterscheiden ist zwischen Deckenband und dem Einband mit angesetzten Buchdeckeln. Während bei ersterem Buchblock und Einbanddecke separat gefertigt und erst in einem zweiten Arbeitsschritt zusammengefügt werden, wird beim „angesetzten Band“ der Einband direkt am Buchblock hergestellt. Er kann aufgrund mit maschinellen Hilfsmitteln nicht zu bewältigender Arbeitsabläufe lediglich in Handarbeit durch den Buchbinder oder Buchrestaurator gefertigt werden, weshalb der Deckenband in die industrielle Buchproduktion einging und seine spezifische moderne Ausprägung erfuhr. Auch die Bezeichnung Broschur verweist, zumindest in ihrer ursprünglichen französischen Wortbedeutung, auf die Art ihrer Herstellung, ebenso wie die heute übliche englische Bezeichnung Softcover und ihr Pendant, das Hardcover.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderformen und Überschneidungen.", "content": "Viele weitere Bezeichnungen lassen sich nicht ohne weiteres in eine der beiden Kategorien übertragen. Ein Einband kann daher meist mit mehreren Begriffen aus verschiedenen Bereichen belegt werden. Einige Namen, wie zum Beispiel das Sprungrückenbuch, verweisen neben der Herstellungstechnik auch auf ihren Verwendungszweck. Auch der Franzband entzieht sich einer eindeutigen Beschreibung. Da es sich dabei um eine spezielle Form des angesetzten Lederbands handelt, der sich in seiner Herstellungstechnik von üblichen deutschen Lederbänden unterscheidet, lässt er sich weder seiner Herstellung noch nach seinem Bezugsmaterial eindeutig beschreiben. Der dänische Millimeterband wurde entwickelt, um während Kriegszeiten mit möglichst wenig Leder einen schönen und ansprechenden Bucheinband mit Lederrücken herstellen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Klassifizierung nach der Funktion.", "content": "Bei der Funktion sind weitere Bezeichnungen möglich:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der europäischen Einbandgestaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge in der Antike.", "content": "Die Entwicklung des Bucheinbands verlief parallel zur Entwicklung der heutigen Form des Buches, der Kodex-Form. Für das erste nachchristliche Jahrhundert sind einfache Bücher, bestehend aus wenigen Lagen Pergament, zusammengehalten durch Schnüre im Falz und geschützt durch einen simplen Einband aus zwei Holztäfelchen, erstmals belegt. Durchzusetzen gegenüber der noch verbreiteten Rolle begann sich der Kodex aber erst später. Erst mit dem 4. Jahrhundert n. Chr. wurde er vorherrschend und mit ihm die schützende Rolle des Bucheinbands. Die ältesten erhaltenen Bucheinbände stammen aus Ägypten. Eine Kartonage aus Papyrus bildete hier die Grundlage, eingeschlagen in einen Bezug aus Ziegen- oder Schafsleder. Geheftet wurde auf dünne Lederriemen, die einerseits durch den Falz der noch einlagigen Buchblöcke, andererseits durch Löcher im Einbandleder am Buchrücken geführt und dort fest verknotet wurden. Zum Verschließen ließ man den Bezugsstoff an der linken Seite des Vorderdeckels in einen dreieckigen Lappen auslaufen, der dann wie eine Klappe um den Kodex herumgeschlagen werden konnte. Aufgrund des beschränkten Umfangs einlagiger \"codices\" begannen sich schnell mehrlagige durchzusetzen, bei denen die Lagen einzeln geheftet, übereinandergelegt und im Rücken miteinander vernäht wurden. Dann erst erfolgte die Verbindung mit dem Einband, die teilweise portefeuilleähnlich, durch Ankleben des ersten und letzten Blattes des Buchblocks am Einband oder auch durch Fadenheftung geschehen konnte. Die Einbände der Kopten wurden bereits gefärbt und auch verziert. Schon in der Spätantike und im frühen Mittelalter verwendete man hier Blinddruck, Lederschnitt, Lederapplikation, Lederflechtwerk, Durchbrucharbeiten und Punzierung. Im Orient wurden diese Techniken übernommen, das Abendland orientierte sich nur zu Beginn, zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert an koptischen Vorbildern, später beschränkte man sich hier weitgehend auf Lederschnitt und Stempelverzierung.", "section_level": 2}, {"title": "Der Einband im Mittelalter.", "content": "Zu jeder Zeit gab es, neben einfachen Gebrauchseinbänden, prunkvollere, mit viel handwerklichem Geschick und kostbaren Materialien hergestellte und reich verzierte Prachteinbände. Das Mittelalter mit seiner enormen Bedeutung sakraler Literatur brachte in dieser Hinsicht ganz besonders hervorstechende Beispiele hervor und muss deshalb differenziert betrachtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Der mittelalterliche Prachteinband.", "content": "Kirchliche Prachteinbände waren als Spiegel der christlichen Würde und Macht zu verstehen und wurden deshalb mit den edelsten Materialien, wie Elfenbein, Email, Edelmetallen, Edelsteinen und kostbaren Stoffen geschmückt. Der Buchbinder selbst übernahm meist nur den technischen Teil der Arbeit mit Heftung des Buchblocks und Befestigung der Buchdeckel. Die weiteren Arbeiten wurden je nachdem von Goldschmieden und Emailleuren, Metallarbeitern und Schnitzern oder auch Malern übernommen. Für eine große Gruppe mittelalterlicher Prachteinbände wurden antike Elfenbeintafeln aus ihrem Zusammenhang gerissen und ohne Rücksicht auf den bildlichen Inhalt als Schmuck liturgischer Bücher wiederverwendet. Eine der ältesten Techniken der eigenständigen Verzierung hingegen waren Goldschmiedearbeiten. Holzdeckel wurden teilweise ganz mit Goldblech verkleidet, in Treibarbeiten wurden christliche Motive dargestellt und eingefasst von Edelmetallen wurden große Mengen an Edelsteinen und Perlen verarbeitet. Mittelalterliche Prachteinbände lassen sich in mehrere große Gruppen einteilen, die sich nach dem jeweils vorherrschenden Gestaltungselement richten. Die Kreuzform spielte dabei in vielen Fällen eine entscheidende Rolle. Aber auch der Bild- und Rahmentypus, bei dem ein Mittelfeld, das meist eine Majestas Domini Darstellung zeigte, im Zentrum der Betrachtung lag, gehörte zu den vorherrschenden Motiven. Während sich die Einbände der karolingischen Zeit oft noch durch auftragende Verzierungen auszeichnen, ging man im 11. und 12. Jahrhundert zu einem eher flächenhaften Stil der Gestaltung über. Gravierte oder durchbrochene Metallplatten lösten die plastischeren Treibarbeiten ab. Oft verwendete man dafür Kupfer, das nachträglich vergoldet wurde. Die Email-Technik des Grubenschmelzes brachte farbliche Belebung, da Edelsteine immer seltener zur Anwendung kamen. Auch Holzschnitzereien sind aus dieser Zeit überliefert. Die Prachteinbände der Gotik waren mehr und mehr weltlich bestimmt. Zwar wurden weiter Gebets- und Erbauungsbücher prunkvoll verziert, doch anders als zuvor waren sie nicht nur für den kirchlichen Raum, sondern für den privaten Gebrauch bestimmt. Vor allem aber schmückte man nun auch Gesetzessammlungen, Privilegien oder amtliche Rechenschaftsbücher mit prachtvolleren Einbänden. Eng damit verbunden war die Entwicklung vom klösterlichen zum bürgerlichen Buchbinder. In der Gestaltung wurden raumgreifendere Schmucktechniken wieder beliebter, Treibarbeiten in Silber und Edelsteine bestimmten die Ausstattung. Bewegt durch die Kreuzzüge, entstand eine große Zahl an Einbänden, die Kreuzigungsszenen darstellen, überhaupt wurde die Darstellung realistischer. Zunehmend verwendete man Bezüge aus edlen Stoffen, wie Samt, Brokat oder Seide. Die getriebenen Platten wurden abgelöst durch kleinere Zierstücke und Beschläge, die, neben der Dekoration, den Stoff vor Abrieb schützen sollten.", "section_level": 3}, {"title": "Der mittelalterliche Gebrauchseinband.", "content": "Der mittelalterliche Gebrauchseinband bestand in der Regel aus mit Leder überzogenen Holzdeckeln. Diese konnten unbehandelt bleiben oder aber im Blinddruck mit Streicheisenlinien und Stempeln verziert werden. Die karolingischen Einbände des 9. und 10. Jahrhunderts wurden fast alle in Wildleder gebunden. Daneben sind aber auch einige Pergamentumschläge belegt. In diesem Fall wurde die Heftung durch den Umschlag hindurch durchgeführt, so dass die Fäden auf der Außenseite sichtbar wurden (Langstichheftung). Ein besonderes Merkmal karolingischer Einbände waren die halbkreisförmig überstehenden Lappen des Rückenbezuges. Der Schmuck war meist relativ einfach gehalten. Ein umgebender Rahmen wurde durch weitere Linien in geometrische Felder zerlegt. Stempel, wenn vorhanden, waren relativ klein und verteilten sich bei einfachen Einbänden eher unregelmäßig über die Deckelfläche. Bei anspruchsvoller gestalteten Einbänden ordneten sie sich symmetrisch, meist in Kreuzform, auf dem Vorderdeckel an. Die ebenfalls mit Blinddruck verzierten Einbände des 12. und 13. Jahrhunderts werden als Gruppe der romanischen Einbände zusammengefasst. Die Entwicklung ging dabei von Frankreich aus, griff von dort, Mitte des 12. Jahrhunderts, auf England über und wenig später dann auch in den deutschsprachigen Kulturraum. Braunes Rind- oder Kalbsleder wurde nun zum bevorzugten Material, seltener kam auch rötlich gefärbtes Wildleder zum Einsatz. Der Formenschatz der Stempel nahm in hohem Umfang zu, heute überladen wirkende Kompositionen prägten die Gestaltung. Die Deckelfläche war fast immer vollständig mit Stempeln bedeckt, eine Beziehung zum Inhalt bestand nicht. Ornamentale Stempel existierten neben pflanzlich inspirierten Motiven, Tierdarstellungen und figürlichen Stempeln. Symbolhafte Darstellungen aus dem biblischen Bereich kontrastierten mit weltlichen Motiven, die oft vom Rittertum beeinflusst waren. Im deutschen Sprachgebiet überwog jedoch der ornamentale Schmuck. Die Blinddruckbände des 14. und 15, teilweise auch noch die der ersten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts, nennt man gotische Einbände. Der Großteil der erhaltenen Exemplare stammt aus dem deutschen Kulturgebiet, aber auch in anderen europäischen Ländern, zuerst Italien und den Niederlanden, dann Frankreich und England und einigen mehr, sind zahlreiche Beispiele zu finden. Die Arbeit ging nun immer mehr vom klösterlichen auf den bürgerlichen Buchbinder über, Universitäten blühten auf, und in den Handelsstädten entwickelte sich ein reger Buchverkehr. Die Gestaltung der Einbände variierte je nach Herkunft relativ stark. Viele gotische Einbände waren nur mit Streicheisenlinien verziert. Oft traten aber auch Stempel hinzu, die Linien übernahmen dann die Gliederung der Deckelfläche. Besonders beliebt war dabei das diagonale Prinzip, eine Komposition, die das Feld in Dreiecke oder Rauten teilte. Eine überregionale Verbreitung fand auch das Rautenrankenmuster, das durch parallel verlaufende wellige Linien gebildet wurde. Eine Vereinfachung in der Produktion ungleich größerer Mengen, die die Erfindung des Buchdrucks mit sich brachte, stellte die aufkommende Prägung mit Platten oder Rollen dar. Größere Flächen konnten so in nur einem Arbeitsgang geschmückt werden. Besonders die Dekoration mit Pflanzenelementen, dem vorherrschenden Motiv der Gotik, ließ sich auf diese Weise leicht rationalisieren. Aber auch der Druck mit neuem figurenreichem Stempelmaterial nahm zu. Ein vornehmlich deutsches Phänomen waren die künstlerisch hochwertigen Lederschnittbände des 15. Jahrhunderts. In der ersten Jahrhunderthälfte eher flach und schlicht gehalten, in der zweiten Hälfte dann bestimmt durch Relieftechnik, galten sie als Luxusversionen der Gebrauchseinbände dieser Zeit. Die beliebtesten Motive waren pflanzliche Ornamente, häufig begleitet von Inschriften, die aber als dekorative Elemente eingesetzt wurden. Weiterhin spielten auch Tierszenen, Wappen und Heiligenfiguren eine größere Rolle. Lederschnitt war in der Regel das Werk freischaffender Künstler, die Buchbinder lieferten lediglich die Grundlage. Byzantinische Einbände des Mittelalters unterschieden sich von westlichen insbesondere durch ihre Herstellungstechnik. Während im Abendland seit etwa 600 n. Chr. auf Bünde geheftet wurde, blieb der Rücken hier glatt. Buchblock und Buchdeckel schlossen außerdem in gleicher Höhe ab, so dass sich keine überstehenden Kanten ergaben. Man sägte deshalb Rillen in die Stehkanten der Deckel, um das Öffnen zu erleichtern. Bezogen wurden die Holzdeckel meist mit Ziegen- oder Schafsleder. Analog zum Westen arbeitete man auch hier in der Regel mit Blinddruck, die Arten der Komposition und Gliederung waren vielfältig.", "section_level": 3}, {"title": "Sonderformen mittelalterlicher Einbände.", "content": "Um wertvolle oder durch Transport strapazierte Bücher angemessen zu schützen, entwickelten sich im Mittelalter einige Formen spezieller Aufbewahrung. Buchkästen oder Buchschreine aus Holz oder Metall waren der Form des Buches angepasst und dienten dem Schutz auf der Reise. Ebenso wie der Inhalt konnten auch sie reich verziert sein. Eine Art Verbindung von Buchschrein und Einband waren die sogenannten Kastenbücher, bei denen Deckel und Seitenflächen des Kastens an den analogen Stellen des Einbandes befestigt und so dauerhafter Teil der Umhüllung wurden. Weniger wertvolles Eigentum transportierte man in Buchtaschen aus Leder. Die meisten von ihnen waren schlicht gehalten, nur einige Stücke mit prachtvollen Ledertreib- oder Lederschnittarbeiten haben sich erhalten. Eine wirkliche Sonderform des Einbands hingegen lag bei den sogenannten Beutelbüchern und Hülleneinbänden vor. Während bei ersteren der Bezugsstoff am Unterschnitt länger gelassen wurde und auf diese Weise verknotet am Gürtel befestigt werden konnte, hingen bei den Hülleneinbänden an allen Schnitten Leder- oder Stofflappen über, in die das Buch eingewickelt werden konnte.", "section_level": 3}, {"title": "Der Renaissance-Einband.", "content": "Ebenso wie das gesamte Kunstschaffen der Zeit war auch die Einbandverzierung in der Renaissance geprägt von Umbrüchen und Neuerungen. Entscheidende Einflüsse dafür kamen aus dem orientalischen Raum, aber auch Vorbilder aus der antiken Ikonographie spielten eine Rolle. Die bisher üblichen Holzdeckel wurden langsam von Pappdeckeln abgelöst, was kleinere Formate ermöglichte, farbigere Ledersorten kamen auf, und die Vergoldung als Deckelschmuck trat gleichwertig neben den bisher vorherrschenden Blinddruck. Darüber hinaus entwickelten sich aus den übernommenen Schmuckformen besonders im Frankreich des 16. Jahrhunderts zahlreiche neue Stile. Auch große bibliophile Sammler hatten einen starken Einfluss auf die Entwicklung der Dekoration.", "section_level": 2}, {"title": "Der italienische Renaissance-Einband.", "content": "Die Handelsbeziehungen zum Orient eröffneten besonders früh den großen italienischen Handelsstädten, wie Venedig oder Florenz, die Tür zu der reichen Erfahrung der islamischen Welt in der Einbandverzierung. Während der Golddruck dort schon seit dem 11. Jahrhundert bekannt war, kam diese Schmucktechnik erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts langsam nach Europa. Auch bei der Lederschnittarbeit orientierte man sich an islamischen Vorbildern. Daneben waren besonders antikisierende Elemente beliebt. Knoten- und Flechtwerk, Palmetten und besonders Plaketten, antiken Münzen oder Medaillen nachempfundene Abbildungen, stellten die häufigsten Motive. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts begann man sich zunehmend den Bedürfnissen der humanistischen Lehren anzupassen. Ausgehend von einer Serie kleinformatiger Klassikerausgaben mit Pappdeckeln, herausgegeben von Aldus Manutius in Venedig, den sogenannten Aldinen, entwickelte sich eine neue Form des Gebrauchseinbandes.", "section_level": 3}, {"title": "Der französische Renaissance-Einband.", "content": "Die französische Einbandkunst der Renaissance war stark an italienischen Vorbildern orientiert. Besonders einflussreich wurde ab den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts der Golddruck, bei den Motiven dominierten stilisierte Blattformen und das Bandwerk. Neben Leer- und Vollstempeln entwickelten sich die sogenannten \"fers azurés\", schraffierte Stempel, deren Strichführung an die Darstellung der Wappenfarbe Blau in der Heraldik erinnerte. Einbände mit diesen Stempeln finden sich zuerst um 1530 in Lyon. Eine weitere Besonderheit stellten die \"petits fers\" dar, besonders kleine Stempel, die zu größeren Blattmustern kombiniert wurden. Einer der bedeutendsten Bibliophilen dieser Zeit war Jean Grolier, dessen Buchbinder die französische Einbandgestaltung des 16. Jahrhunderts entscheidend mit beeinflussten. Aber auch die französischen Könige zeigten, besonders in der zweiten Jahrhunderthälfte, einen hohen Sinn für Buchkunst und ihre Förderung. Ein Stil, der in diesem Zusammenhang auftrat, war der Semé- (oder Semis-)Stil (semis \"fr.\", Aussat), ein Muster, das von der regelmäßigen, steten Wiederholung einzelner kleiner Motive auf der gesamten Deckelfläche gekennzeichnet ist, im Unterschied zum Streumuster mit seiner unregelmäßigen Verteilung kleiner Elemente. Der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und zu Anfang des 17. Jahrhunderts prägende Stil der Prachteinbände jedoch war der Fanfarenstil (à la fanfare). Entgegen der vorherrschenden Meinung, Nicolas Ève, der Hofbuchbinder Heinrich III., sei der Erfinder dieses Stils gewesen, war er lediglich ein Vertreter unter zahlreichen Buchbindern, die ihre Einbände mit symmetrisch angeordneten Ranken und Bandwerken gliederten. Der Name \"Stil à la fanfare\" entwickelte sich allerdings erst im 19. Jahrhundert aus dem Beginn des Titels eines Werkes, das der Bibliophile Charles Nodier zum Binden nach Art dieser Renaissancedekoration in Auftrag gab.", "section_level": 3}, {"title": "Der Renaissance-Einband im deutschen Sprachraum.", "content": "Deutsche Buchbinder verhielten sich den neuen Einflüssen gegenüber zunächst sehr zurückhaltend. Der Blinddruck als dominierende Schmuckform und auch die schweren Holzdeckel hielten sich sogar bis in das 18. Jahrhundert – hier jedoch nur noch bei großen Folianten wie Bibeln. Den in den Zunftordnungen verwurzelten Handwerkern fiel es schwer, sich von den einfachen und zeitsparenden Techniken der Rollen- und Plattenverzierung wieder zu lösen. In den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts begannen langsam ikonographische Elemente der Renaissance in die deutschen Motivschätze einzudringen. Figürliche Motive wie biblische Gestalten und Themen, aber auch Porträts und Wappen prägten nun die Plattenschnitte. Ein Bezug zum Inhalt des Buches war dabei relativ selten. Langsam begann man Gold- und Blinddruck parallel zu verwenden. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts etablierten sich dann auch ornamentale Renaissancemotive in Deutschland. Besonders südliche Städte wie Augsburg und München ließen sich von den italienischen und französischen Vorbildern beeinflussen.", "section_level": 3}, {"title": "Der englische Renaissance-Einband.", "content": "Ebenso wie im deutschen Kulturgebiet setzte sich auch in England der italienisch-französische Einbandstil der Renaissance erst relativ spät durch. Spätestens ab den Vierzigerjahren des 16. Jahrhunderts jedoch arbeitete man auch hier mit Arabesken, Bandwerk, Semis-Stil und variantenreichen Blattformen. Besonders unter Elisabeth I. kam die englische Buchbinderei zu einer neuen Blüte. Die Königin bevorzugte textile Einbände, so dass zahlreiche Samt- und Seidenbände mit aufwändigen Stickereien gearbeitet wurden. Eine weitere Besonderheit waren sogenannte Zwillingsbände, Einbände für mehrere Bücher, die sich Rücken oder Deckel miteinander teilten. Obwohl sie in England besonders beliebt waren, sind auch einige Exemplare aus den nördlichen Teilen Deutschlands und Dänemark bekannt.", "section_level": 3}, {"title": "Der spanische Renaissance-Einband.", "content": "Der spanische Renaissance-Einband stellt in gewisser Hinsicht eine Ausnahme dar. Die Nähe zu Nordafrika hatte hier schon früh zu einer Vermischung orientalischer und abendländischer Einflüsse geführt. Die Mudéjar-Einbände des 13. bis 16. Jahrhunderts zeigten deshalb schon weit vor den anderen Ländern islamische Einflüsse. Von einer Renaissance wie in Italien oder Frankreich kann hier also nur bedingt gesprochen werden. Trotzdem begann man auch hier im 16. Jahrhundert Einflüsse aus den Nachbarländern zu übernehmen.", "section_level": 3}, {"title": "Der Einband in Barock und Rokoko.", "content": "Einbände des 17. und 18. Jahrhunderts waren deutlich von französischer Kunst dominiert. Aus England und Italien kamen eigene Beiträge. Die anderen europäischen Länder orientierten sich größtenteils an den mächtigen Vorbildern. Da in Bibliotheken die Bücher mit dem Rücken nach außen aufgestellt wurden, wurde die Rückenverzierung und insbesondere der Rückentitel bedeutsam. Umfangreich vergoldete Stempel- und Rollenmotive spielten eine Rolle in der Dekoration. Im 18. Jahrhundert kam auch das Ledermosaik in der Produktion von Luxuseinbänden hinzu.", "section_level": 2}, {"title": "Der Barock- und Rokoko-Einband in Frankreich.", "content": "Die vorherrschende Stellung der französischen Einbandkunst ist ebenso wie in der Renaissance durch den großen Einfluss der Bibliophilie, besonders aus aristokratischen Kreisen, zu erklären. Die hohe Nachfrage an kostbar und reich verzierten Einbänden führte zu einer großen Kreativität in der Gestaltung. Zunächst entwickelte sich 1620 aus dem Fanfarenstil der sogenannte Pointillé-Stil, der mit der Auflösung der Linien in Punktreihen arbeitete und so eine sehr filigrane Wirkung entfaltete. Zweien der berühmtesten Buchbinder dieser Zeit, Le Gascon und Florimond Badier, werden Erfindung und Vollendung dieses Stils nachgesagt. Pointillé-Elemente wurden in der Folge sowohl in Frankreich selbst als auch in den Nachbarländern verschwenderisch mit anderen Stilen kombiniert. Die Stempel wurden dafür meist dicht gedrängt auf der gesamten Deckelfläche verteilt. Daneben existierten aber ebenfalls Einbände mit zurückhaltender Gestaltung. Einbände \"à la François Bourgoing\" beispielsweise verzierten lediglich die Ränder der Deckflächen, die Mitte blieb frei. In diesem Zusammenhang tauchten Spiralstempel auf, die im 17. Jahrhundert neben den Pointillé-Stempeln verwendet wurden. Eine Form der ausschließlichen Rückenverzierung hingegen stellte der Stil \"à la grotesque\" dar. Von Kopf bis Fuß wurde dabei ein und derselbe Stempel in engen Reihen immer wieder wiederholt. Eine Sonderform durch die Strenge ihrer Gestaltung waren auch die Einbände des Zisterzienserinnenklosters Port-Royal-des-Champs. Die nach dem Glauben seiner Bewohner Jansenisteneinbände genannte Stilform zeichnete sich durch Schmucklosigkeit, dafür aber hervorragende Lederqualität und Ausführung des Bindens, sowie qualitätsvolle Titelprägung aus. Der prägende Stil des 18. Jahrhunderts wurde der Spitzenstil \"(à la dentelle)\". Dieses Muster ahmte textile Spitzen und Stickereien nach und wurde in der Regel in Kleinstarbeit mithilfe einzelner Stempel hergestellt. Lediglich für die Ränder oder umfangreichere Gestaltungen nutzte man gelegentlich eine Rolle. Der Dentelles-Schmuck beschränkte sich zumeist auf die Ränder der Buchdeckel, inwieweit sich der Spitzenrand dabei zur Mitte hin ausdehnte, wies auf die Handschrift einzelner Künstler hin. Antoine Michel Padeloup le jeune, Sohn einer berühmten Pariser Buchbinderfamilie, gilt als Erfinder des Spitzenstils. Er arbeitete darüber hinaus zahlreiche anspruchsvolle Ledermosaike. Weitere große Namen waren die der Familien Derôme, Le Monnier und des Pariser Meisters Augustin Duseuil.", "section_level": 3}, {"title": "Der Einband des Barock und Rokoko im deutschen Sprachraum.", "content": "In Deutschland wirkten zunächst noch lange die Einflüsse der Renaissance nach. Ließ man sich hingegen von neueren Stilen beeinflussen, erreichten die Einbände trotzdem nicht die Qualität ihrer Vorbilder. Lediglich die kurfürstliche Hofbuchbinderei in Heidelberg brachte eigenständige und qualitativ hochwertige Entwürfe hervor. Der dreißigjährige Krieg legte sämtliches Kulturschaffen für lange Zeit lahm. Man war gezwungen, die Kosten zu senken, anspruchsvolle Einbandkunst war nicht gefragt. Auch im Anschluss fehlten die Voraussetzungen für die Entstehung eigener Stile, man kopierte und rezipierte, was die Nachbarländer schufen. Eine eigenständige Gruppe stellten jedoch im 18. Jahrhundert vergoldete und bemalte Pergamenteinbände dar, die teilweise auch im Blinddruck verziert wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Der Barock- und Rokoko-Einband in Italien.", "content": "Auch Italien ließ sich zu großen Teilen von außen beeinflussen, zeigte sich in der Verarbeitung jedoch kreativer und schuf auch eigene Beiträge, wie der in den ersten Jahrzehnten des Barock auftretende Fächerstil \"(à l’éventail)\". Dieser Stil basierte auf langen tropfenförmigen Leerstempeln, die zu Rosetten oder Rosettenausschnitten kombiniert wurden und mit Pointillé-Muster gefüllt waren. Er verbreitete sich in ganz Europa, war in Deutschland und England beliebt, hielt sich besonders aber in Italien noch weit bis ins 18. Jahrhundert.", "section_level": 3}, {"title": "Der Barock- und Rokoko-Einband in England.", "content": "Neben Frankreich zeichnete sich besonders die englische Buchbinderei in Barock und Rokoko durch originäre Stilentwicklungen aus. Die Thronbesteigung Karls II. brachte ein wenig französische Lebensart nach England und ließ das dortige Kunstschaffen aufleben. Als erste neue Dekorationsform kam um 1660 der sogenannte der Cottage (roof) Style auf. Die namensgebende Dachgiebelform war das entscheidende Gestaltungsmerkmal dieses Stils, die ebenso wie die angedeuteten Seitenwände linear dargestellt wurde. Die Zwischenräume wurden meist mit allerlei Motivstempeln wie Pflanzen, Vögel und Vasen gefüllt. Der All-over-Style hingegen zeigte eine zwar symmetrische, aber ansonsten von keinem Kompositionsprinzip beeinflusste, freie Anordnung von Stempeln über die gesamte Deckelfläche. Auch der Rectangular Style arbeitete mit reichem Stempeleinsatz, im Gegensatz zum All-over-Style wurde die Deckelfläche dafür aber in einen breiten Rahmen und ein Mittelfeld geteilt. Alle diese drei Stile werden heute besonders mit dem königlichen Hofbuchbinder Samuel Mearne verbunden. Eine weitere Erfindung englischen Einbandschaffens dieser Zeit stellte der Wiegenfußstempel dar. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelte sich aus dem Rectangular Style schließlich der Harleian Style, benannt nach dem Bibliophilen Sir Robert Harley, der die so geschmückten Einbände in Auftrag gab. Das Grundkonzept aus Rahmen und dichter Stempeldekoration entspricht dabei jener des Vorbilds, die einzelnen Motive jedoch wurden zierlicher und zunehmend naturalistischer inspiriert. Der bedeutendste englische Buchbinder des 18. Jahrhunderts aber war Roger Payne. Obwohl in seiner Gestaltung eher zurückhaltend, gehörten zahlreiche namhafte Bibliophile zu seinen Kunden. Teilweise orientierte er sich an Mearne, zu größeren Teilen jedoch war er bereits den folgenden klassizistischen Tendenzen verhaftet. Seine Stempel und seine Schriften schnitt er selbst.", "section_level": 3}, {"title": "Klassizismus und Historismus im ausgehenden 18. und 19. Jahrhundert.", "content": "Schon im ausgehenden 18. Jahrhundert zeigen sich in England Anfänge einer antikisierenden Phase in der Einbandgestaltung. Der Etruscan Style lehnte sich an Malereien etruskischer Vasen an, wurde dann auf die gesamte Breite antiker Motive, wie Urnen, Füllhorn, Lyra, Sphinx, Sternenmuster, Sonnenwirbel und Lorbeerkränze ausgedehnt und als Empire-Stil bekannt. Nach einem vorübergehenden Einschnitt, bedingt durch die französische Revolution, tendierte man Anfang des 19. Jahrhunderts dazu, die Gestaltung auf die Deckelränder zu beschränken. Klassizistisch und naturalistisch inspirierte Bordüren sowie eine Betonung der Rückenverzierung waren üblich. Erst im zweiten Viertel des Jahrhunderts schmückte man wieder die gesamte Deckelfläche. Auch der Blinddruck wurde wiederbelebt und tauchte nun vielfach gleichwertig neben dem Golddruck auf demselben Einband auf. An neuen Stilformen hatte das 19. Jahrhundert wenig zu bieten. Eine eklektizistische Vermischung und Nachbildung historischer Stile beherrschte das europäische Einbandschaffen. Neben den Handeinband trat um die Mitte des Jahrhunderts der maschinell gefertigte Verlagseinband, der nicht ohne Einfluss auf die Art der Gestaltung blieb.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreichs Einbandkunst im 19. Jahrhundert.", "content": "Zunächst stand auch Frankreich an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert unter dem Einfluss des englischen Empire-Stils, der hier auch \"style anglais\" genannt wurde. Motive fand man insbesondere im ägyptischen Kulturraum, nachdem Napoleons Feldzug das Interesse an dieser Region stark angefacht hatte. Zu den großen französischen Buchbindern der napoleonischen Zeit zählten Alexis-Pierre Bradel und die Brüder Bozérian. Die folgende romantische Periode zeichnete sich besonders durch die Verwendung architektonischer Elemente in der Dekoration aus. Es war eine Phase großer Begeisterung für die gotische Schaffensperiode, die sich im Einbandschaffen im Kathedralstil \"(à la cathédrale)\" niederschlug. Oft kamen hier große Platten in Blindpressung zum Einsatz, die entweder ganze Kathedralenfassaden nachbildeten oder sich auf charakteristische Bauelemente und Ornamente beschränkten. Der Hauptmeister und Erfinder des Kathedralstils war Joseph Thouvenin. Er war es auch, der den von Charles Nodier in Auftrag gegebenen Fanfareneinband arbeitete und so den Namen dieses Stils prägte. Eine Besonderheit französischen Einbandschaffens stellten die \"reliures parlantes\", die sprechenden Einbände, dar. Anders als bisher gekannt, versuchten sie, den Buchinhalt in die Einbandgestaltung einfließen zu lassen zu illustrieren. Auch bemalte Einbände, insbesondere gedacht für Almanache oder Taschenbücher für Damen, kamen in dieser Zeit auf. Ab den 1830er Jahren setzte in Frankreich ebenso wie in anderen Ländern im Zuge der Industrialisierung die serielle Fertigung von Verlagseinbänden ein, zunächst in Manufakturen, später in Großbuchbindereien. Häufig bestimmten zunächst rationelle Gründe die Dekoration. Große Ein-Platten-Prägungen, vor allem als Blindprägung auf Geweben, meist auf Kaliko, stellten die übliche Ausstattung dar. Diese wurden durch den Einsatz von Dampfmaschinen in „Dampfbuchbindereien“ erst möglich. Im Laufe des 19. Jahrhunderts gab es dann anspruchsvollere und reicher gearbeitete Einbände teilweise mit detaillierten mehrfarbigen bildlichen Darstellungen mit Bezug zum Inhalt des Textes. Auch die Goldprägung mit Goldsurrogaten verbreitete sich. Stellte doch ein prächtig gestalteter Verlagseinband beim Ausstellen in Schaufenstern ein wichtiges Werbemittel dar.", "section_level": 3}, {"title": "Der Klassizismus und Historismus in England.", "content": "Die schon erwähnten Stile des ausgehenden 18. Jahrhunderts, Etruscan und Empire Style, hatten ihre Ursprünge in England. An den dortigen Entwicklungen waren nicht wenige deutsche Buchbinder beteiligt, die im Zuge der hannoverisch-englischen Personalunion ausgewandert waren. In der Romantik entwickelte sich die Einbandgestaltung parallel zu der in Frankreich und des restlichen Europas. Historisierende Motive und Darstellungen bestimmten das Bild. Im letzten Jahrhundertviertel initiierten William Morris und Thomas Cobden-Sanderson eine Erneuerungsbewegung im Kunsthandwerk, die sie der Gleichförmigkeit der industriellen Serienproduktion gegenüberstellen wollten. Das perfekt gebundene Buch sollte das Ziel ihrer Anstrengungen sein. Sandersons Entwürfe zeichneten sich dabei besonders durch den Hang zu Naturformen aus.", "section_level": 3}, {"title": "Der Klassizismus und Historismus in Deutschland.", "content": "Die Einbandgestaltung in Deutschland dieser Zeit orientierte sich vor allem an englischen aber auch französischen Entwicklungen. Auf den klassizistischen Einband folgten auch hier der romantisch inspirierte und der historisierende Einband. Ab der zweiten Jahrhunderthälfte spielte der Verlagseinband eine immer größere Rolle. Seine Gestaltung orientierte sich dabei zunehmend an den Inhalten der Bücher. Die Bibliophilie, die ein Motor für das Kunstschaffen hätte sein können, spielte zu dieser Zeit eine nur untergeordnete Rolle. Goethe bekundete daher seine Vorliebe für englische Einbände.", "section_level": 3}, {"title": "Das Einbandschaffen vom 20. Jahrhundert bis heute.", "content": "In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde zunächst die von Morris und Sanderson angeführte Buchkunstbewegung zum treibenden Element europäischen Einbandschaffens. Der Wunsch nach dem perfekten Einband ging über in den Wunsch nach einer Einheit des Schaffens, in der alle Elemente des fertigen Buches aufeinander bezogen sein sollten. Aber auch der Jugendstil brachte entscheidende neue Impulse. Besondere Einbandgestaltungen in der Reformzeit schufen beispielsweise Paul Kersten in Berlin-Charlottenburg und seine Schüler der Berliner Buchbinder-Fachschule. Der in Kirchheim unter Teck geborene Otto Dorfner, selbst ein Schüler von Kersten, war zwischen 1919 und 1922 durch seine Werkstatt mit dem Bauhaus verbunden, gründete danach die eigenständige \"Dorfner-Werkstatt\" und übernahm 1926 eine Professur mit Lehrstuhl an der Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar. Deutsche Buchbinder, die zwar seit dem Mittelalter immer noch technisch hervorragende Handeinbände, aber selten eigenständige gestalterische Leistungen hervorgebracht hatten, ließen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgerechnet vom Verlagseinband beeinflussen. Seit der Jahrhundertwende interessierten sich auch Architekten und Maler für das Buch, nahmen sich seiner Gestaltung an und entwickelten eigene Schriftschnitte. Besonders Otto Eckmann und Fritz Helmuth Ehmcke markieren den Beginn des bis heute andauernden Zusammenspiels von Grafik und Einband. Auch die Lehren des Bauhauses in Weimar waren für kommende Gestaltungen von großer Bedeutung. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts sind keine dominierenden Stile mehr festzumachen. Vielmehr bestimmen zahlreiche nebeneinander existierende individuelle Strömungen das Bild. Während der Verlagseinband, in der Regel durch einen plakativen Schutzumschlag umhüllt, meist durch graphische Lösungen besticht, orientieren sich Handeinbände immer noch häufig an historischen Vorbildern, aber auch Elemente der Neuen Sachlichkeit oder der abstrakten Kunst haben ihren Platz. Darüber hinaus spielt die typographische Gestaltung des Buchtitels und des Autorennamens heute eine nie gekannte Rolle. Ein Gebiet, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Restaurierung historischer Bucheinbände. Noch bis in die 1970er Jahre war es in vielen Bibliotheken üblich, beschädigte Einbände einfach zu erneuern, wodurch nicht nur der Einband als solcher, sondern auch Quellen für die Erforschung der Geschichte des betreffenden Buches (wie z. B. Besitzeinträge) verloren gingen. Heute wird dagegen versucht, den Einband als historisches Dokument zu erhalten, wobei das Ziel einerseits ist, das Buch benutzbar zu machen, andererseits aber die vorhandenen Altersspuren und die historische Substanz so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, damit die Eigenschaft als Geschichtszeugnis erhalten bleibt.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Die gesamte geschichtliche Darstellung dieses Artikels orientiert sich an der Darstellung des Standardwerkes von Otto Mazal: \"Einbandkunde.\" Reichert, Wiesbaden 1997. Alle Aspekte sind dort in chronologischer Reihenfolge wiederzufinden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Einband eines Buches oder eines anderen Druckerzeugnisses ist sowohl die den Block (beim Buch: \"Buchblock\") umschließende äußere Hülle als auch der gesamte Arbeitsgang seiner Herstellung. Einerseits wird also das Ergebnis, sprich die bezogene Einheit aus vorderem und hinterem Deckel (Buchdeckel) und dem schmaleren Rücken (Buchrücken), beschrieben, andererseits aber auch die Tätigkeit des Buchbinders, die alle Schritte vom Ordnen und Zusammenfügen der Lagen bis hin zur künstlerischen Gestaltung umfasst. Historische, gestalterische und technische Aspekte werden durch die Einbandforschung wissenschaftlich untersucht.", "tgt_summary": "书皮是一种覆盖内页的保护性封皮。大概最早的形式是以档案为基础。如档案内的内容不用时常更换,就便用绳,或胶水,把内页固定于书皮内。在19世纪,由于书籍贵重,人们用木板、皮革、金、银为书皮。随着技术的发展,书的价格下降,用木板等材料为书皮,不再合乎经济。取而代之的有布和纸。而用布和纸,人们还可以在其上加以印刷。使书更精美。", "id": 318112} {"src_title": "STS-99", "tgt_title": "STS-99", "src_document": [{"title": "Missionsziel.", "content": "Ziel der \"Shuttle Radar Topography Mission\" war eine Höhenkartierung der Erdoberfläche zwischen 60° nördlicher und 58° südlicher Breite – Lebensraum von 95 % der Erdbevölkerung – durch ein aktives Radarsystem (Synthetic Aperture Radar, SAR). Aus den so gewonnenen SRTM-Daten konnte später ein hochgenaues Höhenmodell der Erde berechnet werden. Die erreichte (relative) Genauigkeit der Höhenstützpunkte wird dabei mit ±6 m angegeben und ist mit einer Gitterweite von ca. 30 × 30 m für Nordamerika und 90 × 90 m für den Rest der Welt frei verfügbar. Solch ein genaues Höhenmodell ist bei verschiedenen Anwendungen in der Kartografie, Hydrographie, Flugnavigation oder Funkwellenausbreitung von Nutzen. Derartige Höhenmodelle finden auch Anwendung in der Steuerung von Lenkflugkörpern – daher sind die veröffentlichten Daten von reduzierter Ortsauflösung, während die feiner gerasterten Elevationswerte (ca. 30 × 30 m) als geheime Daten gehandhabt wurden und vornehmlich dem US-amerikanischen Militär zugänglich waren. Seit 2015 sind nun auch die Raster in 30 × 30 m Auflösung frei verfüg- und nutzbar.", "section_level": 1}, {"title": "Mission.", "content": "In der Umlaufbahn (Orbithöhe etwa 233 km) wurde ein 60 m langer Mast (dabei handelte es sich zu diesem Zeitpunkt um die größte von Menschen errichtete Konstruktion im Weltall) aus der Ladeluke des Shuttles ausgefahren. Im Shuttle-Laderaum sowie am Ende des Mastes befanden sich Antennen für den Empfang der Reflexionen der Signale des ebenfalls im Laderaum angebrachten Senders. Während des Überfluges über Landflächen sendete der Sender Radarwellen im C- und X-Band zur Erde. Die zurückgestreuten Signale wurden von der Mastantenne und der Bordantenne aufgenommen. Durch die Auswertung der minimalen Laufzeitdifferenzen der empfangenen Signale, die quer zur Flugrichtung durch den Abstand der Antennen und in Flugrichtung durch die Fortbewegung des Shuttles entstehen, konnte daraus später das Höhenmodell der Erdoberfläche erzeugt werden (Radarinterferometrie). Am Boden waren weltweit mehrere Teams im Einsatz, die während der Mission die Winkelreflektoren (Cornerreflektoren) immer genau auf das Shuttle ausrichten mussten. Dadurch konnten die Daten später georeferenziert werden. Hierfür wurden weltweit in den Kreuzungsbereichen der auf- und absteigenden Bahnen mehrere Cornerreflektoren aufgestellt. SRTM war ein Gemeinschaftsprojekt von NASA (USA), NIMA (USA), DLR (Deutschland) und ASI (Italien).", "section_level": 1}, {"title": "Technische Details.", "content": "Die Aufbereitung aller Daten dauerte zwei Jahre.", "section_level": 1}], "src_summary": "STS-99 (englisch Space Transportation System) ist die Missionsbezeichnung für die Shuttle Radar Topography Mission (SRTM), einen Flug des US-amerikanischen Space Shuttle Endeavour (OV-105) der NASA zum Zweck der Erstellung von radargestützten Fernerkundungsdaten der Erdoberfläche. Der Start erfolgte am 11. Februar 2000. Es war die 97. Space-Shuttle-Mission und der 14. Flug der Raumfähre Endeavour.", "tgt_summary": "英语:STS-99是历史上第九十六次航天飞机任务,于佛罗里达州肯尼迪空间中心2000年2月11日发射,也是奋进号航天飞机的第十四次太空飞行。主要任务是执行航天飞机地形任务(SRTM)。这也是奋进号的最后一次独立任务,此后奋进号的每一次飞行都是执行国际空间站的建设任务。", "id": 89611} {"src_title": "Straße", "tgt_title": "道路", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Unter \"Straßen\" werden im Allgemeinen die dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen, Wege und Plätze verstanden. Im Besonderen gehören zu einer Straße: Rechtlich gesehen bildet der gesamte öffentliche Bereich die Straße. Zum Beispiel ist der Begriff „auf der Straße Rad fahren“ insofern irreführend, da dies auch den Gehweg einschließt. Fußgänger, Radfahrer und Kraftfahrzeuge bewegen sich alle auf der Straße. Verkehrlich getrennt werden:", "section_level": 1}, {"title": "Schreibweise.", "content": "Auch nach der ist in Österreich und in Deutschland allein die Schreibung mit „ß“ korrekt: „Straße“. Vielerorts findet man die sowohl nach den aktuellen als auch den alten Regeln falsche Schreibweise „Strasse“. Dort ist bei Verwendung von Großbuchstaben „STRASSE“ korrekt. In der Schweiz und in Liechtenstein hingegen ist „Strasse“ regelgerecht und wird amtlich so bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Bestandteile des Straßenquerschnittes.", "content": "Ein Straßenquerschnitt soll die Verkehrssicherheit garantieren, ohne dabei die Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen, die Ziele von Umweltschutz und Städtebau müssen berücksichtigt werden, und die Wirtschaftlichkeit muss gewährleistet sein. Je nach der benötigten Funktion setzt sich der Straßenquerschnitt aus den folgenden Elementen zusammen:", "section_level": 2}, {"title": "Baumaterialien.", "content": "Die Fahrbahndecke wird aus Asphaltbeton, Zementbeton, Pflaster oder aus unbefestigtem Material (beispielsweise Schotter) hergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsarten und Nutzungsansprüche.", "content": "Es bestehen verschiedene Nutzungsansprüche für die Verkehrsfläche, weshalb auf Straßen verschiedene Bereiche eingerichtet werden. Hierzu gehören: Mit der Bezeichnung Wege werden die ausschließlich für den nicht motorisierten Verkehr ausgelegten Straßen bezeichnet. Eine Ausnahme bilden hier die so genannten ländlichen Wege. Diese sind auch für den motorisierten Verkehr der Land- und Forstwirtschaft ausgelegt. Im Bereich der Straßen und Wege unterscheidet man weiterhin die freie Strecke, die Ortsdurchfahrt, den Knotenpunkt und die Nebenanlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrskapazität.", "content": "Die Verkehrskapazität einer Straße ist maßgeblich von deren Ausbauzustand abhängig (Anzahl und Breite der Fahrstreifen, Linienführung). Ferner spielen auch Ortsdurchfahrten mit zahlreichen Einmündungen und Kreuzungen, Bahnübergänge und die Geländetopografie (Steigung/Gefälle) eine Rolle. Auch der Anteil des LKW-Verkehrs ist wichtig. Je höher dieser ausfällt, umso geringer ist die Zahl der Fahrzeuge, die die Straße insgesamt nutzen können, ohne dass der Verkehrsfluss stockt. In Deutschland definieren zwei Regelwerke die Baustandards für Straßen außerhalb von Ortschaften. Für Autobahnen sind dies die Richtlinien für die Anlage von Autobahnen und für Bundes-, Landes- und Kommunalstraßen die Richtlinien für die Anlage von Landstraßen. Sie definieren die Maximalkapazität einer zweispurigen Straße mit rund 20.000 Fahrzeugen am Tag, wobei sich schon bei Verkehrsstärken über 10.000 Fahrzeugen am Tag die Verkehrsstockungen – etwa in Kreuzungsbereichen, bei langsamen LKW und fehlenden Überholmöglichkeiten oder an Bahnübergängen – häufen können und ein Ausbau, z. B. im 2+1-System oder durch den Umbau von Kreuzungen zu höhenfreien Ein-/Ausfahrten sinnvoll sein kann. Zwei Fahrstreifen pro Richtung, insgesamt vier Streifen, sind der Standard für Autobahnen und hoch frequentierte Bundesstraßenabschnitte mit Verkehrsdichten zwischen 20.000 und 60.000 Fahrzeugen am Tag. Drei Fahrstreifen pro Richtung (sechs Streifen insgesamt) sollen für Verkehrsstärken zwischen 60.000 und 100.000 Fahrzeugen täglich angewandt werden, was auf höher frequentierte Autobahnabschnitte zutrifft. Verkehrsstärken über 100.000 Fahrzeugen am Tag treten nur auf den wichtigsten Autobahnen in Ballungsgebieten auf und machen die Anlage zusätzlicher Richtungsfahrstreifen erforderlich.", "section_level": 2}, {"title": "Straßenkategorien.", "content": "Straßen werden nach Straßenkategorien unterteilt. Dazu zählen zum Beispiel Autobahnen, Fernstraßen, Hauptstraßen, Ortsstraßen, Erschließungsstraßen, Spielstraßen, Land- und Forstwirtschaftliche Wege, eigenständig geführte Radwege, Gehwege, Kreisverkehrsplätze, Tunnel oder Parkplätze. In Orten ist die Unterscheidung von Durchgangsstraßen, Stadtstraßen, Siedlungsstraßen, Wohnstraßen wichtig. In Deutschland wird in den Regelwerken der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen innerorts zwischen Hauptverkehrsstraßen, Sammelstraßen und Erschließungsstraßen unterschieden, wobei dies vorrangig die Bedeutung im Kfz-Netz benennt. Spezielle Kategorien sind Zollstraßen (Zollfrei-Straßen), Sackgassen, Einbahnstraßen, Fußgängerzonen, temporär geschlossene oder geöffnete Straßen, Anliegerstraßen, Fahrradstraßen, Passstraßen, Rennstrecken.", "section_level": 2}, {"title": "Bezeichnung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Innerörtliche Straßen haben in Deutschland meist Namen (eine Ausnahme ist die Mannheimer Innenstadt), die an Kreuzungen oder Einmündungen durch Schilder angezeigt werden. In der Regel kommt in jedem Ort jeder Straßenname nur einmal vor, so dass die Straßen durch Nennung von Ort und Name eindeutig zu identifizieren sind. Durch Eingemeindungen können Straßennamen mehrfach vorkommen. In der Regel wird dann die kleinere der betroffenen Straßen umbenannt. Wurde dies, wie in Cottbus, unterlassen, existieren Straßennamen mehrfach. Eine genaue Identifikation ist dann normalerweise über den Stadtteilnamen oder die Postleitzahl möglich. Bei der Bildung von Groß-Berlin im Jahre 1920 wurden eine große Anzahl von Landgemeinden und Dörfern im Umkreis einbezogen, so gab es mehrere gleichlautende Straßennamen, die sich allerdings durch die (deshalb übliche und notwendige) Angabe der Verwaltungsbezirke oder Ortsteile unterscheiden ließen. Im Jahre 1938 erfolgte mit der Zentralisierung von Verwaltungsaufgaben eine größere Aktion zur Umbenennung, die jedoch nicht alle Doppelungen abdeckte. Zudem existiert eine große Anzahl von Straßen, die nur durch Nummerierung – zumeist nach Bebauungsplan – unterschieden werden, wiederum teilweise auch doppelt vergeben. (Beispiel: Straße 101 Nr. 3a) Durch die nachfolgenden Kriegs- und Nachkriegsjahre wurden erst später und bezirksweise wieder doppelt vorhandene Straßennamen umbenannt, verbliebene Beispiele findet sich in den Ortsteillisten der Straßen und Plätze in Berlin. So werden auch noch in den 2000er Jahren bei anderweitiger Veranlassung Straßen umbenannt. Gewidmete nummerierte Straßen werden bei passender Veranlassung umbenannt. Mittlerweile findet bei Neubenennungen (insbesondere nach der Wiedervereinigung) eine Abstimmung zwischen den Berliner Bezirken und innerhalb der Bezirke statt. Als Beispiel kann die Auswahl von 42 neu zu benennenden Straßen in Berlin-Blankenburg genannt werden, wo die anlageneinheitliche Namensgebung nach Vogelarten zu Rücksichten auf Straßennamen in anderen Siedlungen und Ausweichnamen führte. Außerortsstraßen und Fernstraßen tragen Nummern. In Deutschland werden normalerweise nur die Nummern der Bundesstraßen und Autobahnen dem Kraftfahrer signalisiert. Landesstraßen und Kreisstraßen sind ebenfalls mit Nummern gekennzeichnet. Erkennbar ist diese Nummer am Stationszeichen, das für den Verkehrsteilnehmer jedoch nicht weiter von Bedeutung ist.", "section_level": 2}, {"title": "Namenszusätze.", "content": "Bei Namen für Ortsstraßen ist es notwendig, den Wortbestandsteil \"Straße\" zu setzen. Dabei ist allerdings je nach Eigenschaft die Nutzung anderer straßenbeschreibende Begriffe üblich. Für Siedlungsstraßen wird oft der Wortbestandsteil \"-weg\" genutzt, da hier vom Belag oder der Straßenbreite von Behörden oder Anliegern die Abgrenzung zur Stadtstraße gewünscht ist. Eine Zuordnung solcher Wortbestandsteile zu den Verkehrsbedingungen ist jedoch nicht üblich, beispielsweise kann ein „X-Pfad“ durchaus eine kraftfahrzeugfähige Straße sein. Ein Beispiel sind die in den 1960er- und 1970er-Jahren neu angelegten Straßen in Berlin-Gropiusstadt. Hier wurden (mitunter aus historischen Gründen) verkehrsfähige Straßen der Klasse V (sonstige Straßen) des Berliner Straßenverzeichnisses mit Pfad, Zeile, Steig benannt, andererseits sind Allee oder Damm begrünte, aber schmale Straßen. Die nachfolgende Übersicht zeigt eine Liste der in Deutschland häufig vorkommenden \"nach\"gestellten Namenszusätze bei Straßen- und Platzbezeichnungen: Die nachfolgende Übersicht zeigt eine Liste der in Deutschland häufig vorkommenden \"voran\"gestellten Namenszusätze bei Straßen- und Platzbezeichnungen:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Es hat im Laufe der Geschichte viele Gründe gegeben, Straßen zu bauen: Sie boten Zugang zu Nahrung und Unterkunft, dienten als Routen für jahreszeitliche Wanderungen, als Prozessionsstraße, für Wallfahrten oder für den Handel. Die Straßen, wie wir sie heute kennen, entwickelten sich aus Straßen des Altertums, den so genannten Altstraßen. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen führten zur Einführung von Fahrzeugen, was das Verkehrsaufkommen noch verstärkte. Im Zuge der gesellschaftlichen Differenzierung brauchte man Straßen auch für den Zugang zu Arbeit, Bildung und Unterhaltung. Jedoch waren \"militärische\" und \"staatspolitische\" Überlegungen häufigstes Motiv für den Straßenbau. Die ersten Militärfahrzeuge (Streitwagen) wurden um 2500 v. Chr. entwickelt. Von da an waren Straßen ein wichtiges Hilfsmittel bei Angriff und Verteidigung, und viele Herrscher verwendeten beträchtliche Mittel für ihren Bau und Unterhalt (siehe Maut). Die bisher frühesten Zeugnisse eines geordneten, planvoll als Schachbrett angelegten Straßenbaus finden sich in der Bronzezeit zwischen 2600 und 1800 v. Chr. in der Harappa oder Indus-Kultur. In der ersten indischen Hochkultur, die über weite Handelsbeziehungen bis nach Vorderasien und zum Mittelmeer verfügte, gab es in den Städten wie Harappa oder Mohenjo-Daro bereits gepflasterte Straßen, die über eine Abwasser-Kanalisation verfügten. Als älteste erhaltene befestigte Straße der Welt gilt die Steinbruchstraße am Qarunsee in Ägypten, die auf ca. 2600–2100 vuZ datiert wird. Im Assyrischen Reich (dem Gebiet um das Zweistromland) wurde eine Königsstraße (\"harran šarri\") gebaut, an der in regelmäßigen Abständen Karawansereien oder Straßenstationen (\"kalliu\") lagen. Eine urartäische Straße von bis zu 5,4 m Breite mit Straßenstationen im Abstand von ca. 30 km wurde zwischen Elazığ und Bingöl nachgewiesen. Die achämenidische Königsstraße, die von Dareios I. im 5. Jahrhundert v. Chr. angelegt wurde, führte von Susa über Persepolis und Pasargadae nach Sardes. Der König ließ diese Straße zur schnellen Kommunikation innerhalb seines riesigen Reiches bauen. Ein Abschnitt der Königsstraße wurde bei Naqsch-e Rostam ausgegraben, er war ca. 5 m breit und gepflastert. Die prachtvolle Prozessionsstraße (Aj-ibur-shapu) zum Ischtar-Tor in Babylon wurde unter Nebukadnezar II. bis 562 v. Chr. erschaffen. In ihrer Anlage und Ausführung unterschied sie sich wesentlich gegenüber dem damals üblichen Straßenbau. Die Pflasterung der Straße bestand aus reliefartig-glasierten Steinen, die schon zu dieser Zeit auf einem Bett aus Asphalt verlegt worden sind. Das Ischtar-Tor war Teil der Mauern von Babylon, die bis zu ihrer Zerstörung zu den sieben Weltwundern der Antike gehörten. Als Nachbarn der Römer bauten die Etrusker bereits vor diesen bis zu 15 m breite gepflasterte Straßen – mit Fußgängerstreifen – in ihren Städten, wie in dem gut erforschten Marzabotto in den Apenninen. Unter den Straßen befand sich eine Wasserleitung. Das schachbrettartig angelegte Straßennetz der Stadt diente später in der Renaissance als Vorbild italienischer Architekten. Wie in anderen Hochkulturen zuvor, gab es auch in den griechischen und römischen Städten Stadtstraßen, um die einzelnen Insulae zu erschließen. Die Römer bauten Straßen vorwiegend für militärische Zwecke, um Truppen möglichst schnell an die Grenzen des Römischen Reiches verlegen zu können (siehe Römerstraße). Der britische Ingenieur John McAdam hatte sich lange mit dem Straßenbau beschäftigt. Im Jahr 1815 ließ er bei Bristol die erste geschotterte Landstraße bauen. Das Straßenbett lag höher als die umgebenden Felder, damit das Regenwasser abfließen konnte, es hatte einen Unterbau aus grobem Schotter, darüber eine Lage aus kleineren Steinen und war mit Schlacke befestigt. Diese Konstruktion bewährte sich dermaßen gut, dass sie sich schnell in anderen Ländern verbreitete. Von dem Namen McAdam leitete sich das noch lange gebräuchliche Wort „Makadam“ für diese Art Straßenbau ab. In Mitteleuropa wurden die Altstraßen erst ab etwa 1850 von den Chausseen abgelöst, die dann, als Guglielminetti 1902 eine alte Schotterstraße nahe Monte Carlo mit einem Teerbelag überzog, zu den Straßen wurden, wie man sie heute kennt. Speziell in neuerer Zeit wurden auch „neue“ Straßen erfunden, um sie touristisch besser vermarkten zu können. Es sind die Ferienstraßen, die oft auch Bezüge zu den Altstraßen haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Straße (von lat. [via] \"strata\" „gepflasterter Weg“) ist ein landgebundenes Verkehrsbauwerk, das als Grundlage für Fahrzeuge und Fußgänger vorwiegend dem Transport von Personen und deren Nutzlasten von einem Ort zum anderen dient. Daher ist die Verbindung zwischen den zwei Orten idealerweise direkt. Praktischerweise folgt der Straßenverlauf aber einer Hierarchie (Straßennetz) und wird zudem von der Geländeform beeinflusst. Die Straße erstreckt sich hauptsächlich und zweckgemäß in einer Dimension (Länge) und nähert sich überwiegend dem natürlichen Verlauf des Geländes an, sofern die entsprechend der vorgesehenen maximalen Fahrzeuggröße und -geschwindigkeit angemessenen Krümmungsradien der Straße einen oberflächennahen Verlauf zulassen. Ansonsten wird sie durch Tunnel oder über Brücken geführt. In Breite und Tiefe (Fundament) kann sie an Gewicht, Menge (Verkehrsaufkommen) und Vernetzungsgrad der vorgesehenen Fahrzeuge angepasst sein. Verwaltungstechnisch ist eine Straße ein Landverkehrsweg.", "tgt_summary": "道路是供各种无轨车辆和行人通行的基础设施;按其使用特点分为城市道路、公路、厂矿道路、林区道路及乡村道路等,古代中国还有驿道。", "id": 2635885} {"src_title": "Gesang", "tgt_title": "歌唱", "src_document": [{"title": "Erzeugung der Singstimme.", "content": "Beim Singen sind dieselben Organe beteiligt wie beim Sprechen: Zwerchfell, Lunge, die Stimmlippen mit den Stimmbändern im Kehlkopf und der Vokaltrakt oberhalb des Kehlkopfs. Wie beim Sprechen wird die Stimme insbesondere durch die schwingenden Stimmbänder erzeugt, der Klang wird vor allem im Vokaltrakt geformt. Zahlreiche Muskeln bewirken eine wechselnde Spannung der Stimmlippen. Für die Höhe der Stimme (Stimmlage) sind in erster Linie die Länge der Stimmbänder und deren Schwingungsverhalten verantwortlich. So haben Kinder zunächst eine sehr hohe Stimme, die mit dem Wachstum der Stimmbänder sinkt. Bei Jungen ist dieses Wachstum deutlich ausgeprägter als bei Mädchen und ein Stimmbruch markiert die stärkste Wachstumsphase. Noch bis ins 18. Jahrhundert, vereinzelt sogar bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, gab es Kastraten, die durch eine Operation oder Verstümmelung ihre kindlich hohe Stimme behielten, dies jedoch mit dem Verlust ihrer Zeugungsfähigkeit bezahlen mussten. Heute singen Männer mit speziell ausgebildetem Falsett in vergleichbarer Stimmlage als Countertenor, Altus oder Sopran. Die originalgetreue Alternative, Knabenstimmen einzusetzen, wird ebenfalls praktiziert. Das Singen mit geschlossenen Lippen bezeichnet man als Summen. Die Luft wird dabei vollständig durch die Nase abgeleitet, wodurch nur eine sehr kleine Luftmenge in Schwingung versetzt wird. Die Funktionsweise der menschlichen Singstimme lässt sich stark vereinfacht mit den Polsterpfeifen vergleichen (vgl. Blasinstrumente und Schall); den Polstern entsprechen die zwei Stimmlippen, welche zwischen dem Schildknorpel und jeweils zwei beweglichen Stellknorpeln (die zusammen mit dem Ringknorpel und dem Kehldeckel das Kehlkopfskelett bilden) einander gegenüberstehen und leicht nach oben gegeneinander geneigt ausgespannt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Stimmbildung und Gesangsunterricht.", "content": "Die Gesangspädagogik beschäftigt sich mit dem Aufbau einer für den musikalischen Gebrauch geeigneten Stimme. Die professionelle Ausbildung zum Berufssänger im Bereich klassische Musik, Jazz oder Pop findet in Deutschland an Musikhochschulen oder in privaten Studios statt. Die akademische Ausbildung dauert mindestens acht Semester. Teilbereiche des Gesangsunterrichtes sind: Die Ausbildungen für Opernbühne, Jazz, Popmusik und Musical unterscheiden sich grundsätzlich in den Stilistiken, aber teilweise auch in der angewandten Gesangstechnik. Eine klassische Gesangsausbildung orientiert sich häufig an der Praxis des Belcanto. Bei einigen Werken der zeitgenössischen Vokalmusik wird allerdings der gesamte klangliche Spielraum der menschlichen Stimme eingesetzt. An einigen Hochschulen gibt es dafür einen weiterführenden Studiengang. Bei der Ausbildung für Pop- oder Musicalgesang wird unter anderem häufig die Belting-Technik eingesetzt. Rock- und Metalsänger sind oft Autodidakten ohne klassische Stimmbildung. Im professionellen Bereich wird dennoch auch in diesem Genre Gesangsunterricht genommen, um Stimmschäden vorzubeugen.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle Aspekte.", "content": "Gesang gehört zur Kultur sämtlicher Zeiten und Völker und kann alle Lebenssituationen begleiten. Rituelle Gesänge, Kinderlied, Arbeitslied und Gesang als Vortragskunst sind nur wenige Beispiele. Höhepunkte der Virtuosität erreichte die Gesangskunst und Technik vom späten 16. bis frühen 19. Jahrhundert im Belcanto und in der Oper in Italien. Einzelne Sängerpersönlichkeiten fanden zu allen Zeiten im öffentlichen Leben besondere Beachtung, von klassischen Bühnensängern wie Farinelli, Adelina Patti, Enrico Caruso und der „Primadonna assoluta“ Maria Callas bis zu Chansongrößen wie Édith Piaf und Jaques Brel oder dem Tangosänger Carlos Gardel. Heute waren und sind vor allem Pop- und Rockstars wie Freddie Mercury, Michael Jackson oder Robbie Williams Anziehungspunkt und Idol für viele Menschen. Andere Kulturen kennen zahlreiche weitere Formen und Techniken des Gesangs. Beispiele hierfür sind der mongolische Kehlgesang und der Obertongesang. In mehreren Religionen wird Chanting praktiziert, eine meditative Art des Singens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gesang (auch: Singen) ist der musikalische Gebrauch der menschlichen Stimme und wahrscheinlich die älteste und ursprünglichste musikalische Ausdrucksform des Menschen. Gesang existiert in sehr unterschiedlichen Formen, vom spontanen, improvisierten Singen einzelner Töne oder Tonfolgen über Volkslieder bis zu Kunstliedern, virtuos verziertem Kunstgesang (Belcanto) sowie einstimmiger, homophoner und polyphoner Chormusik. Für die Musik hat der Gesang eine hervorragende Bedeutung, weil er Musik und Sprache verbindet und die emotionale Ausdruckskraft der menschlichen Stimme nutzt. Man unterscheidet reine Vokalmusik (z. B. A-cappella-Chormusik) von Instrumentalmusik und kombinierten Formen (z. B. Kantate, Oratorium, Oper).", "tgt_summary": "歌唱,或唱歌,是指人类透过发声器官产生音乐的过程。进行歌唱的人、或是以歌唱为职业的人称为歌手。歌唱可以作为在正式场合的一种表演艺术、可以是有宗教、教育、营利等目的、也可以是日常生活的娱乐;歌唱可以是经过准备及练习的,也可以是即兴的。如同其它技术,纯熟的歌唱技巧需要经过持续且充份的练习。", "id": 2175429} {"src_title": "Provinz", "tgt_title": "省 (行政區劃)", "src_document": [{"title": "\"Provincia\" im antiken Römischen Reich.", "content": "Das Wort'(aus'‚für‘, und dem Stamm von \"\" ‚siegen‘) bezeichnete im Lateinischen der Antike primär den Geschäftsbereich eines Magistrats, entspricht also den heutigen Wörtern \"Kompetenz-, Zuständigkeitsbereich\", \"Portefeuille\". In diesem Sinn ist die Rechtsprechung in Rom genauso eine Provinz wie der Bau einer Flotte oder die Trassierung einer Straße. Im engeren Sinn bezeichnet der Ausdruck im Kontext der administrativen Organisation des Römischen Reiches ein \"unter römischer Oberherrschaft und Verwaltung stehendes, erobertes Gebiet außerhalb Italiens\". Unter Kaiser Diokletian wurden die bis dahin bestehende Gliederung des Römischen Reiches in \"Provinzen\" durch eine neue zweistufige Gliederung in \"Diözesen\" und \"Provinzen\" abgelöst, in die jetzt auch die italienische Halbinsel einbezogen wurde. Im byzantinischen Reich bestand die Gliederung in \"Diözesen\" und \"Provinzen\" zunächst fort, bevor sie durch die Gliederung in Themen verdrängt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsentwicklung im Mittelalter.", "content": "Im Spätlateinischen bezeichnet \"provincia\" auch allgemein eine Gegend oder einen Bereich. Nördlich der Alpen ist das Wort \"provincia\" seit dem 14. Jahrhundert bezeugt. Zuerst erscheint der Begriff am Niederrhein als \"provincie\" mit der Bedeutung ‚Bezirk des Erzbistums‘, später wird mit dem Begriff ein größeres staatliches oder kirchliches Verwaltungsgebiet bzw. ein Landesteil bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Provinzen historischer Staaten.", "content": "Im staatlich-politischen Bereich bezeichnet bzw. bezeichnete \"Provinz\" (bzw. die entsprechende, auf lateinisch \"Provincia\" zurückgehende Form der jeweiligen Landessprache) Verwaltungs- oder Selbstverwaltungseinheiten oder Gliedstaaten zahlreicher Staaten. In der Vergangenheit wurde das Wort u. a. in folgenden neuzeitlichen Staaten in derartigen Funktionen verwendet: Außerdem werden oft die einheimischen Bezeichnungen historischer Verwaltungs- oder Selbstverwaltungseinheiten folgender Staaten als ‚Provinz‘ übersetzt:", "section_level": 1}, {"title": "Provinzen moderner Staaten.", "content": "Verwaltungs- oder Selbstverwaltungseinheiten mit der amtlichen deutschen Bezeichnung ‚Provinz‘ gibt es heute in den folgenden Staaten: Gliedstaaten mit einer Bezeichnung, die deutsch als ‚Provinz‘ wiedergeben wird, gibt es heute in den folgenden Staaten: Als ‚Provinz‘ werden zudem gewöhnlich die Bezeichnungen von Verwaltungs- oder Selbstverwaltungseinheiten folgender Staaten übersetzt:", "section_level": 1}, {"title": "Provinzen im kirchlichen Bereich.", "content": "In einigen christlichen Kirchen bezeichnet \"Provinz\" ebenfalls eine Stufe der räumlichen Gliederung der Kirche selbst (Kirchenprovinz, ) oder eines religiösen Ordens (Ordensprovinz). Eine Kirchenprovinz ist", "section_level": 1}, {"title": "Weitere moderne Bedeutungen des Wortes.", "content": "In der Umgangssprache bezeichnet ‚Provinz‘ bzw. provinziell mit tendenziell abwertender Konnotation auch ein Gebiet, das arm an herausragenden kulturellen Angeboten ist oder in der allgemein kein bedeutendes gesellschaftliches Leben stattfindet. Dabei handelt es sich oft um Gebiete fernab der Hauptstadt, an der Peripherie eines Landes oder in einem vorwiegend ländlich geprägten Raum. Da aktuelle Moden oder Sitten oft zuerst in den Städten auftreten und diese im ländlichen Raum noch wenig bekannt sind, gilt dieser als eine rückständige, ‚provinzielle‘ Gegend. In Deutschland beispielsweise werden bisweilen alle Orte außer den vier Millionenstädten Berlin, Hamburg, München, Köln, vielleicht noch der Metropolregion Rhein-Ruhr und Frankfurt am Main mit dem Rhein-Main-Gebiet als Provinz bezeichnet, darunter oft auch große Landeshauptstädte wie Stuttgart oder Hannover (Hannover war tatsächlich zeitweise Provinzhauptstadt der Provinz Hannover im Land Preußen, dem 1866 annektierten Königreich Hannover). Auch die frühere Bundeshauptstadt Bonn galt und gilt wegen ihrer geringen Größe als provinziell. Entsprechende größere Gebiete werden auch als Walachei, Pampa oder jwd (janz weit draußen) bezeichnet. Von der Bezeichnung \"Provinz\" werden zahlreiche Fachwörter, wie beispielsweise Provinzialismus oder Provinzialisierung abgeleitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Provinz (von ) ist eine auf die Verwaltungsterminologie des antiken Rom zurückgehende Bezeichnung, die heute verschiedene administrativ-territoriale Einheiten sowohl im staatlichen als auch im kirchlichen Bereich bezeichnet.", "tgt_summary": "省是多个国家使用的一级行政区单位名称。", "id": 2763809} {"src_title": "Vogelspinnen", "tgt_title": "捕鳥蛛科", "src_document": [{"title": "Herkunft der Namen.", "content": "Ihren deutschen Trivialnamen „Vogelspinne“ verdanken sie wahrscheinlich der berühmten Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian. Ihre Eindrücke von einer Reise nach Surinam veröffentlichte sie 1705 in dem Werk \"Metamorphosis insectorum Surinamensium\". Auf Seite 18 ist darin eine Illustration zu finden mit einer großen Spinne, die, auf einem Ast sitzend, einen Kolibri verspeist. Dies inspirierte wiederum Carl von Linné 1758, eine Spinne mit dem wissenschaftlichen Namen \"Aranea avicularia\" zu beschreiben (heute: \"Avicularia avicularia\" ).", "section_level": 1}, {"title": "Körperbau.", "content": "Die Vogelspinne zählt zu den Gliederfüßern. Ihr Körper ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Bei der Vogelspinne unterscheidet man grob zwischen dem Vorderkörper (Prosoma) mit den vier Laufbeinpaaren (Extremitäten), den (Kiefern-)Tastern (Pedipalpen) und den Beißklauen (Cheliceren) sowie dem Hinterleib (Opisthosoma) mit den Spinnwarzen. Mit bis zu 12 Zentimetern Körperlänge und einer Spannweite von bis zu 28 Zentimetern gilt die Art \"Theraphosa blondi\" als größte bisher beschriebene Vogelspinne der Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorderkörper.", "content": "Der Vorderkörper (Prosoma, 11) der Vogelspinne besteht aus dem zusammengewachsenen Kopf- und Bruststück. Die Oberseite wird als Carapax (11) und die Unterseite als Sternum (19) bezeichnet. Vorn am Vorderkörper befinden sich die Beißklauen (9), die Mundöffnung (20) und die Taster (8). Seitlich befinden sich die vier Laufbein-Paare. Auf der Oberseite ist auch die Thoraxgrube (12) erkennbar. Diese Grube wird in vielen Bestimmungsschlüsseln verwendet, um z. B. die verschiedenen Vogelspinnen-Gattungen zu unterscheiden. Am Ende befindet sich die Verbindung (Petiolus) zum Hinterleib (13). Im Inneren des Vorderkörpers befindet sich der Saugmagen. Mit diesem wird die vor der Mundöffnung verflüssigte Nahrung aufgesaugt.", "section_level": 2}, {"title": "Laufbeine.", "content": "Die vier Laufbein-Paare der Vogelspinne sind in je sieben Segmente unterteilt: Bei einigen Gattungen, z. B. \"Grammostola\", \"Psalmopoeus\" oder \"Avicularia\", haben die erwachsenen Männchen am ersten Beinpaar am Schienensegment sogenannte Schienbeinhaken (Tibiaapophysen). Diese dienen dem Männchen beim Paarungsakt dazu, die Chelizeren (Giftklauen) des Weibchens zu blockieren. Sie kommen aber nicht immer zum Einsatz.", "section_level": 3}, {"title": "Taster.", "content": "Die Taster (Pedipalpen, 8) sind wie die Laufbeine aufgebaut, sie bestehen aber nur aus sechs Segmenten. Diese werden wie bei den Laufbeinen bezeichnet, der Mittelfuß (Metatarsus, 2) entfällt. Bei ausgewachsenen männlichen Tieren befinden sich an den Tasternenden die Bulbi. Diese sind beim lebenden Tier eingeklappt. Jungtiere und Weibchen benutzen diese Taster wie ein fünftes Laufbeinpaar. Mit den Tastern trommelt das ausgewachsene Männchen, um auf sich aufmerksam zu machen. Das Weibchen antwortet, wenn es paarungsbereit ist, auch mit Trommeln der Taster. Teilweise werden auch noch das erste und zweite Beinpaar dazu benutzt, zum Beispiel bei \"Avicularia\".", "section_level": 3}, {"title": "Cheliceren.", "content": "Die Beißklauen (Cheliceren, 9) dienen der Spinne zum Beutefang, dabei schlagen sie gerade nach unten und leicht nach innen. Diese parallel zur Längsachse ausgerichteten Beißklauen (orthognath) unterscheiden die Vogelspinnenartigen von den echten Webspinnen (Araneomorphae). Beim Beutefang dringen die Beißklauen in das Opfer ein und durch einen feinen Kanal wird das Gift injiziert. Die Giftdrüse liegt im oberen Teil der Beißklauen. Gleichzeitig dient das eingespritzte Gift zur Verdauung, d. h. es zersetzt den Körper des Beutetieres, so dass ihn die Vogelspinne anschließend aussaugen kann.", "section_level": 3}, {"title": "Augen.", "content": "Die Augen (10) der Vogelspinne sind relativ klein und sitzen auf dem Augenhügel. Bei Vogelspinnen ist der Sehsinn nur schwach ausgebildet. Sie haben Hauptaugen und Nebenaugen. Die Hauptaugen nehmen Bilder und Farben wahr und sind nützlich für das Packen der Beute. Die Nebenaugen hingegen nehmen Bewegungen wahr.", "section_level": 3}, {"title": "Hinterleib.", "content": "Der Hinterleib (Opisthosoma, 13) ist der empfindlichste Teil der Spinne, da er nicht wie der Vorderleib mit einem durchgängigen Exoskelett umgeben ist. Tergite und Sternite, welche nicht voll ausgehärtet sind, sind durch weichhäutige Pleuren verbunden. Dadurch kann sich der Hinterleib bei jeder Mahlzeit ausdehnen, so erkennt man den Ernährungszustand an dessen Fülle. Jedoch können Stürze aus relativ geringer Höhe tödlich sein, wenn der Hinterleib aufplatzt und die Tiere verbluten. Im Hinterleib befinden sich die meisten Organe der Vogelspinnen, darunter das schlauchförmige Herz, die Geschlechtsorgane, die zwei Buchlungenpaare (obere = 17, untere = 16) und Teile des Darmes. Einige amerikanische Gattungen (alle Gattungen der Unterfamilie Theraphosinae) besitzen auf dem Hinterleib Brennhaare, zum Beispiel \"Brachypelma\", \"Grammostola\" oder \"Theraphosa\", im Gegensatz zu \"Psalmopoeus\". Diese Haare sitzen locker auf der Hinterleibshaut und werden bei Störung des Tieres durch schnelles Reiben mit den Hinterbeinen dem Störenfried oder Feind entgegengeschleudert. \"Avicularia\" streifen die Brennhaare nicht aktiv ab, sondern strecken den Hinterleib entgegen. Die spitzen Brennhaare besitzen Widerhaken und können starke Hautreizungen verursachen. Exemplare der Gattung \"Brachypelma\" machen recht häufig von ihren Brennhaaren Gebrauch. Bei stark „bombardierenden“ Spinnen kann man dann durchaus die „nackte“ Haut erkennen. Färbt sich diese Haut dunkel bis schwarz, kann von einer bevorstehenden Häutung ausgegangen werden. Die schwarze Farbe kommt von der Exuvialflüssigkeit, die die alte von der neuen Haut trennt. Am Ende des Hinterleibes befinden sich der Darmausgang und die beiden Spinnwarzen-Paare. Die Vogelspinne besitzt ein großes (14) und ein kleines Paar Spinnwarzen (15). Die fingerförmigen Spinnwarzen sind in drei Glieder unterteilt und sind jede für sich beweglich. Mit speziellen Drüsen an den Spinnwarzen produziert die Spinne Spinnseide. Diese Seide setzen die Tiere zum Selbstschutz, zur Fortpflanzung oder bei der Nahrungsaufnahme ein.", "section_level": 2}, {"title": "Geschlechtsöffnung.", "content": "Die Geschlechtsöffnung (18) befindet sich auf der Unterseite des Hinterleibes. Sie wird als Epigastralfurche bezeichnet. Beim Paarungsakt führt das Männchen hier die Enden (die Bulben) seiner Taster ein. Baut das Weibchen einen Kokon, werden die Eier an dem Samenvorratsbehälter (Spermathek) vorbei aus dieser Öffnung gelegt. Beim Vorbeirutschen an dem Samenvorratsbehälter werden die Eier befruchtet. Dieser Behälter wird bei jeder Häutung mit gehäutet, sodass jedes Weibchen nach der Häutung wieder „jungfräulich“ ist. Beim Männchen tritt an dieser Öffnung die Samenflüssigkeit aus, welche auf ein zuvor gesponnenes Spermanetz abgegeben wird. Dieses Spermanetz wird zwischen zwei Gegenständen (z. B. Terrarienwand/Pflanze) gesponnen. Um die Samenflüssigkeit abzugeben, kriecht das Männchen mit der Unterseite nach oben unter das Netz. Danach klettert es auf das Netz und nimmt die Flüssigkeit mit den Bulben durch Pumpbewegung auf. Anschließend wird das Netz meistens zerstört.", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Entwicklung von Vogelspinnen vollzieht sich in drei Abschnitten: Zeit im Kokon (Ei und Larve), Nymphe und Imago (erwachsenes Tier).", "section_level": 2}, {"title": "Der Kokon.", "content": "Durch das Muttertier wird ein Teppich aus Spinnseide gesponnen, worauf sie die Eier ablegt. Die Eier werden im Inneren des Körpers befruchtet. Das Männchen füllt sein Sperma bei der Paarung mit seinen Bulben (21), das letzte umgebildete Glied der Taster (Pedipalpen), in die sogenannte Spermathek des Weibchens ein. An dieser Spermathek rutschen die Eier beim Legen vorbei und werden so befruchtet. Nachdem das Muttertier seine Eier gelegt hat, werden die Eier mit einer Lage Spinnseide bedeckt. Aus der Unterlage, den Eiern und der oberen Schicht formt das Weibchen den Kokon. Oft wird der Kokon mit weiteren Lagen Spinnseide umwoben. Der Kokon wird durch das Muttertier bewacht.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zeit im Ei.", "content": "Im Kokon schlüpfen nach einiger Zeit aus den Eiern die Larven. Diese Larven haben mit Spinnen noch nicht viel Ähnlichkeit. Die Bezeichnung „Ei mit Beinen“ beschreibt das Aussehen gut. Es ist die Unterteilung in Vorder- und Hinterkörper erkennbar. Vom Vorderkörper spreizen sich die vier Beinpaare und das Tasterpaar ab. Der Augenhügel ist auch schon zu erkennen. Die Eireste bilden den Hinterleib. Im Kokon häuten sich die Tiere nach einiger Zeit dann zu Larve II. Die Jungtiere sehen einer Spinne nun schon sehr ähnlich. Die Proportionen stimmen fast überein. Die Beißklauen (Cheliceren) sind ausgebildet und erkennbar, ebenso die Spinnwarzen. Als Larven nehmen die Tiere keine Nahrung an. Teilweise wurde aber schon beobachtet, dass Larven nicht befruchtete Eier oder schwächere Geschwistertiere absorbierten. Noch im Kokon häuten sich die Larven zu Nymphen. Durch das Muttertier wird der Kokon meistens erst geöffnet, wenn sich die Larven zu Nymphen gehäutet haben, dies kann aber auch schon früher geschehen. Es passiert immer wieder, dass der Kokon in dieser Entwicklungsphase vom Muttertier gefressen wird, weil die Bewegungen der Nymphen den Fressreiz der Mutter ansprechen. Die frisch gehäuteten Nymphen bleiben zunächst beim Kokon. Die Entwicklungszeit ist abhängig von der Art und von der vorherrschenden Temperatur.", "section_level": 2}, {"title": "Die Nymphe.", "content": "Im deutschen Sprachraum wird die Nymphe hin und wieder auch als Spiderling bezeichnet. Des Weiteren gibt es noch die umgangssprachliche Bezeichnung Fresshaut. Als Fresshäute bezeichnet der Vogelspinnenhalter juvenile Entwicklungsstadien der Tiere, in denen sie Nahrung – nach alter Lehrbuchmeinung – selbst zu sich nehmen (Nymphe). Die vollentwickelte Nymphe ist die „erste Fresshaut“. Mit jeder Häutung vergrößert sich die Nummer der Fresshaut (FH), also 1. FH, 2. FH, 3. FH, und so weiter. Bis die Spinne geschlechtsreif (adult) ist, benötigt sie je nach Art unterschiedlich viele Häutungen. Die Zeitabstände zwischen den Häutungen sind vom Klima abhängig. Die Abstände zwischen den Häutungen betragen am Anfang vier bis acht Wochen. Der Abstand vergrößert sich mit jeder Häutung. Die Anzahl der Häutungen ist teils auch noch vom Geschlecht abhängig. Die Männchen werden oft früher erwachsen. Je nach Art ist das Tier bereits nach einem Jahr (\"Psalmopoeus cambridgei\") oder erst nach sieben bis zehn Jahren (Mexikanische Rotknie-Vogelspinne, \"Brachypelma smithi\") erwachsen. Aber auch hier sind die Außentemperaturen entscheidend. Je wärmer es ist (28–32 °C), desto schneller wachsen und damit häuten sich die Tiere. Bei niedrigeren Außentemperaturen (20–24 °C) dauert die Entwicklung wegen des reduzierten Stoffwechsels der wechselwarmen Tiere länger. Bei den oben genannten Tieren ist eine Haltung bei 24–28 °C optimal. Die optimale Haltungstemperatur schwankt von Art zu Art. Tiere aus höheren Lagen bevorzugen kühlere Temperaturen, solche aus Savannen oder Wüstengebieten höhere.", "section_level": 2}, {"title": "Das erwachsene Tier.", "content": "Nach der Reifehäutung wird dann von einem adulten (erwachsenen) Tier gesprochen. Für das Männchen ist dies die letzte Häutung seines Lebens, doch die Weibchen häuten sich weiter – ein Mal im Jahr, alte Tiere nur noch alle zwei Jahre. Dabei legen sie immer noch an Größe zu. Der Größenunterschied vor und nach der Häutung ist nicht mehr so groß wie bei Nymphen. Ein erwachsenes Männchen ist gut an seinen Bulben (21) erkennbar, welche beim lebenden Tier zum Körper hin eingeklappt sind. Bei vielen Arten besitzen die Männchen noch Schienbeinhaken (Tibiaapophysen), welche bei der Paarung die Beißklauen des Weibchens blockieren sollen. Bei Weibchen ist die Reifhäutung schlecht zu bestimmen, da sie keine äußeren Anzeichen haben. Sicher kann man erst dann sein, wenn das Weibchen einen Kokon gebaut hat. Der Samenvorratsbehälter (Spermathek) ist bereits bei weiblichen Nymphen vorhanden. Bei jeder Häutung wird dieser mitgehäutet, so dass eine Geschlechtsbestimmung bereits bei Nymphen möglich ist. Er wächst auch das ganze Leben mit. Eine Ausnahme bilden die Arten \"Sickius longibulbi\" und \"Encyocratella olivacea\", bei der die Weibchen keine Spermathek besitzen. Bei einigen Arten zeigt sich nach der Reifehäutung ein deutlicher farblicher Geschlechtsdimorphismus. Das heißt, dass entscheidende äußere Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "Beute.", "content": "Vogelspinnen fressen alles, was sie überwältigen können. In der Regel sind das größere Insekten wie Grillen, Schaben und Heuschrecken. Aber auch Tausendfüßer und Skorpione gehören zum Beutespektrum. Große Vogelspinnenarten machen Jagd auf kleine Echsen und kleine Nagetiere, selten kleine (Gift-)Schlangen. Nestjunge oder kranke Vögel werden mitunter ebenfalls überwältigt. Gesunde Vögel gehören trotz ihres Namens nur selten zur Beute von Vogelspinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Bisse von Vogelspinnen.", "content": "Trotz ihrer Größe ist ein Biss der meisten Vogelspinnen für einen Menschen zwar schmerzhaft, aber dennoch harmlos, es sei denn, es treten allergische Reaktionen auf. In vielen Büchern wird dieser mit dem Stich einer Biene oder Wespe verglichen, was aber nicht auf alle Arten zutrifft. Nur bei Vertretern der asiatischen Gattungen \"Poecilotheria\" und \"Haplopelma\" sowie manchen afrikanischen Arten wie \"Pterinochilus murinus\" oder \"Stromatopelma calceatum\" kann ein Biss selten von Muskelkrämpfen und Benommenheit begleitet werden, die mehrere Tage anhalten können. Recht häufig tritt bei einem Biss allerdings eine Sekundärinfektion auf, ausgelöst durch die zahlreichen Keime an den Cheliceren der Spinne.", "section_level": 1}, {"title": "Natürliche Feinde.", "content": "Zu den natürlichen Feinden der Vogelspinnen zählen Wegwespen, in Amerika etwa \"Pepsis formosa\". Mancherorts sind Hundertfüßer und Skorpione Fressfeinde. Auch kleine räuberische Wirbeltiere, wie die afrikanischen Mangusten, erbeuten gelegentlich Vogelspinnen. Wanderameisen fallen bei ihren Beutezügen über alles her, was nicht fliehen kann, auch über Spinnen jeglicher Größe und Art. Einige neuweltliche (amerikanische) Vogelspinnen besitzen zusätzlich zum Abwehrverhalten so genannte Brennhaare auf ihrem Hinterleib, die mit Widerhaken besetzt sind. Potenziellen Feinden werden diese mit raschen Bewegungen der hinteren Beinpaare entgegengeschleudert (sog. \"Bombardieren\"). Sie sind auch ein passiver Schutz, da sie sich bei Berührung ablösen, um am Angreifer hängenzubleiben. In Schleimhäuten und Augen können die Brennhaare zu Entzündungen führen. Bei wiederholtem Kontakt mit ihnen, kann es aber auch zu allergischen Reaktionen kommen. Auf der Haut führen die Haare zu unangenehmem Juckreiz. Einige \"Avicularia\"-Arten spritzen dem vermeintlichen Angreifer Kotflüssigkeit entgegen.", "section_level": 1}, {"title": "Vogelspinnen als Nahrungsmittel.", "content": "In einigen Gegenden Südamerikas und Asiens werden Vogelspinnen als Nahrungsmittel zubereitet. In Kambodscha werden beispielsweise Vogelspinnen gebraten und als Street Food verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Systematik der Vogelspinnen befindet sich immer noch in ständiger Bewegung, da stets neue Arten beschrieben, alte Arten revidiert und Verwandtschaftsverhältnisse aufgedeckt werden. Die Beschreibung und Revision neuer Arten erfolgt dabei meist klassisch anhand morphologischer Untersuchungen an den Tieren selbst. Die Verwandtschaftsverhältnisse der einzelnen Arten, Gattungen und Unterfamilien untereinander werden hingegen, wie bei allen Taxa der außerordentlich vielfältigen Ordnung der Webspinnen, mittlerweile fast ausschließlich anhand von molekulargenetischen Untersuchungen erforscht, da die Methoden der Morphologie hier nicht ausreichen, um stichhaltige Aussagen treffen zu können. Der Arachnologe Günter Schmidt unterscheidet in seinem Standardwerk „Die Vogelspinnen“ aus dem Jahr 2003 zwölf Unterfamilien. Seither gab es zahlreiche Änderungen bezüglich der Nomenklatur, die u. a. zur Auflösung einer Unterfamilie führten und auch den Artenumfang einiger Unterfamilien veränderten. So wurde die bei Schmidt gelistete Unterfamilie Spelopelminae im Jahr 2003 aufgelöst, da alle Arten der einzigen Gattung \"Spelopelma\" durch eine Revision mit \"Hemirrhagus\" synonymisiert worden sind. Die Gattung \"Hemirrhagus\" gehört zur Unterfamilie Theraphosinae. Im Jahr 2008 überführten Robert Samm und Günter Schmidt selbst die Gattungen \"Psalmopoeus\" und \"Tapinauchenius\" aus den Aviculariinae in eine neue Unterfamilie, die vorerst den Namen Sinurticantinae erhielt. Die neue Unterfamilie wurde jedoch 2010 von den Autoren aus nomenklatorischen Gründen in Psalmopoeinae, 2010 umbenannt. Eine Übersicht über die 12 Unterfamilien und ihre Verbreitung gibt die nachfolgende Liste: Eine vollständige Auflistung aller 146 Gattungen und 979 Arten findet sich in der Liste der Vogelspinnenarten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vogelspinnen (Theraphosidae) sind eine Familie in der Unterordnung der Vogelspinnenartigen (Mygalomorphae) innerhalb der Webspinnen (Araneae) und umfassen 146 Gattungen und 979 Arten, die sich auf 12 Unterfamilien verteilen. (Stand: Dezember 2018)", "tgt_summary": "捕鸟蛛(Tarantula)属于较原始的蜘蛛,其全身密生细毛。亦称为大兰多毒蛛。美洲的捕鸟蛛身上某些地方可能长有一种刺激性的螫毛,可在面临危险时使用后腿向老鼠等天敌抛洒这种天然的致痒粉,而天敌遇到这种螫毛会产生类似于工人铺设纤维玻璃毛毡后产生的刺痒感。这种方式可以帮助叮咬能力较弱的美洲捕鸟蛛保护自己不受伤害,而美洲捕鸟蛛也因此拥有相对于亚洲捕鸟蛛较低的毒性。", "id": 2942117} {"src_title": "Jurist", "tgt_title": "法学家", "src_document": [{"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland wird das juristische Universitätsstudium mit der Ersten juristischen Prüfung abgeschlossen. Zudem gibt es universitäre Prüfungsordnungen, die nach Absolvierung des rechtswissenschaftlichen Regelstudiums und erfolgreichem Ablegen der Ersten juristischen Prüfung akademische Grade verleihen (z. B. Magister iuris, Diplom-Jurist). Als „Volljuristen“ werden Juristen mit Befähigung zum Richteramt bezeichnet. Diese wird durch Bestehen der nach dem Rechtsreferendariat abzulegenden Zweiten juristischen Prüfung erworben. Die Befähigung zum Richteramt ist Voraussetzung, um Richter, Staatsanwalt und Rechtsanwalt zu werden. Sie vermittelt zudem in der Laufbahngruppe des höheren Dienstes die Laufbahnbefähigung für die Laufbahn des höheren nichttechnischen Verwaltungsdienstes. \"Jurist\" ist in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung.", "section_level": 1}, {"title": "Juristische Ausbildung.", "content": "Die klassische Juristenausbildung ist zweistufig: Sie umfasst ein Studium der Rechtswissenschaft an einer Universität und eine zweijährige praktische Ausbildung in verschiedenen juristischen Tätigkeitsfeldern (Rechtsreferendariat oder Vorbereitungsdienst). Beide Ausbildungsabschnitte enden mit einem Staatsexamen, der Ersten juristischen Prüfung und der Zweiten juristischen Prüfung. Der Jurist ist breit in den drei großen Rechtsgebieten Strafrecht, Zivilrecht und öffentliches Recht ausgebildet. Seit Ende des 20. Jahrhunderts gibt es daneben neue Studiengänge (z. B. Wirtschaftsrecht, Bachelor of Laws [LL.B.], Master of Laws [LL.M.]), deren Inhalte von der traditionellen Ausbildung zum Juristen abweichen; gleichwohl werden auch deren Absolventen als Juristen bezeichnet. Diese Studiengänge sind auf bestimmte Rechtsgebiete beschränkt und haben eine von Grund auf andere Qualifikation zum Ziel. LL.B. und LL.M. sind eigenständige Abschlüsse, die nicht mit dem ersten und zweiten juristischen Staatsexamen vergleichbar sind. Sie enden mit Universitätsprüfungen, die dem Erwerb eines akademischen Grades (z. B. Diplom-Wirtschaftsjurist, Bachelor of Science [B.Sc.], Master of Science [M.Sc.]) dienen. Diese Abschlüsse erfordern keine zweijährige praktische Ausbildung (Referendariat) mit anschließender Examensprüfung. Absolventen dieser neuen Studiengänge sind nicht zur selbständigen, geschäftsmäßigen Rechtsberatung zugelassen; diese bleibt den zugelassenen Rechtsanwälten vorbehalten. Die Inhalte der deutschen Juristenausbildung sind im DRiG und in den Ausbildungsgesetzen sowie ‐verordnungen der Länder geregelt.", "section_level": 2}, {"title": "Studium der Rechtswissenschaft.", "content": "Das klassische Studium der Rechtswissenschaft wird in Deutschland ausschließlich von Universitäten angeboten. Es umfasst in der Regel neun Semester (Regelstudienzeit), in denen die Rechtsgebiete Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht in der Theorie behandelt werden. Der Student der Rechtswissenschaft wird im akademischen Sprachgebrauch als „stud. iur.“ („studiosus iuris“, lateinisch \"Lernender der Rechte\") bezeichnet. Nach der Anmeldung für die Erste Juristische Prüfung, teilweise auch schon nach Erlangung der dazu erforderlichen akademischen Leistungsnachweise, führen Jurastudenten gelegentlich die Bezeichnung \"cand. iur.\" („candidatus iuris“). Dieser traditionelle Titel hat heute allerdings nur noch historische bzw. formale Bedeutung. Zur Bewältigung der großen Stofffülle nimmt die Mehrheit sowohl der Studenten als auch der Referendare die Dienste eines privaten Repetitors in Anspruch; zunehmend gehen auch Universitäten dazu über, eigene Wiederholungskurse für Kandidaten des ersten Examens anzubieten. Wegen der generalistischen Ausbildung werden berufsspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten zu einem großen Teil erst mit Eintritt in das Berufsleben erworben.", "section_level": 3}, {"title": "Studienvoraussetzung.", "content": "Studienvoraussetzung ist in der Regel die (allgemeine) Hochschulreife (Abitur). Außer im Bundesland Brandenburg, dort ist die Studienvoraussetzung die (allgemeine) \"Fachhochschulreife\" (). Auch in Niedersachsen ist es möglich, allein mit der Fachhochschulreife, Rechtswissenschaften zu studieren (Vgl. ), soweit die Studierenden die Voraussetzungen für die Studienfachrichtung „Verwaltung und Rechtspflege“ als einschlägigen Schwerpunkt erfüllen.", "section_level": 3}, {"title": "Erste Prüfung.", "content": "Herkömmlicherweise dient das juristische Studium der Vorbereitung auf die „erste Prüfung“ (oder Referendarexamen), ein Staatsexamen, in dem der Kandidat umfassende Rechtskenntnisse nachweisen muss. Diese Staatsprüfung ist Voraussetzung für die weitere Ausbildung zum Volljuristen. Im Zuge der Reform der juristischen Ausbildung wurden seit 2003 universitäre Prüfungen in das Examen integriert, die in von den Studierenden gewählten Schwerpunktbereichen abgenommen werden (vergleichbar der früheren „Wahlfachgruppen“-Prüfung). Die staatliche Pflichtfachprüfung wird weiterhin nicht durch den Ausbildungsträger selbst abgenommen, sondern durch eine staatliche Behörde (\"Justizprüfungsamt (JPA)\" o. ä.). Der Komplex aus staatlicher Pflichtfachprüfung und universitärer Schwerpunktbereichsprüfung wird seitdem als „Erste juristische Prüfung“ bezeichnet. Dabei geht der staatliche Prüfungsteil mit 70 %, der universitäre Teil mit 30 % in die Gesamtnote ein. Die in der staatlichen Pflichtfachprüfung zu erbringenden Prüfungsleistungen unterscheiden sich je nach Bundesland; in der Regel sind mehrere umfangreiche Klausuren und eine mehrstündige mündliche Prüfung mit Vortrag zu absolvieren, daneben wird in manchen Bundesländern auch das Verfassen einer wissenschaftlichen Hausarbeit zu einem vorgegebenen Thema verlangt. Die universitäre Schwerpunktbereichsprüfung können die Universitäten im Rahmen gewisser Vorgaben frei gestalten. Da die Erste Prüfung in der Regel ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Volljuristen ist, erlangt man mit ihr traditionell keinen akademischen Grad. Für Absolventen, die direkt nach dem Ersten Examen auf den Arbeitsmarkt treten, kann sich dies als Nachteil auswirken, insbesondere bei Bewerbungen im Ausland, wo die Eigentümlichkeiten der deutschen Juristenausbildung nicht geläufig sind. Viele juristische Fakultäten sind deshalb dazu übergegangen, ihren Studierenden nach dem Bestehen der Ersten Prüfung auf Antrag den Grad eines Diplom-Juristen (Dipl.-Jur.) oder eines Magister iuris (Mag. iur.) zu verleihen. Außerdem bieten einige juristischen Fakultäten ihren Studierenden die Möglichkeit, im Rahmen des grundständigen Studiengangs Rechtswissenschaft (Erste juristische Prüfung) einen integrierten Bachelorstudiengang zu absolvieren. Dies bietet z. B. die juristische Fakultät der Universität Potsdam seit dem Wintersemester 2013/2014 an. Dieser allgemeinbildende juristische Bachelorstudiengang wird in Potsdam mit dem Abschluss Bachelor of Laws (LL.B.) beendet. An der Hamburger Bucerius Law School und an der Wiesbadener EBS Law School wird der Titel \"Bachelor of Laws\" (LL.B.) nach zehn sog. Trimestern auf Basis der Studienleistungen während des gesamten Studiums verliehen. Der akademische Grad eines Bachelor of Laws steht dem eines universitären Diplom-Juristen oder Magister iuris nicht gleich.", "section_level": 3}, {"title": "Vorbereitungsdienst.", "content": "Nach erfolgreicher Teilnahme an der Ersten Prüfung haben die Absolventen das Recht, am zweiten Ausbildungsabschnitt der staatlichen Juristenausbildung teilzunehmen, dem juristischen Vorbereitungsdienst ((Rechts-) Referendariat). Ziel des Referendariats ist es, neben der weiterführenden und vertiefenden theoretischen Ausbildung, vor allem im Prozessrecht, einen Einblick in die praktische Arbeit von Richtern, Staatsanwälten, der Verwaltung und von Rechtsanwälten zu geben. Das Referendariat dauert mindestens anderthalb Jahre und umfasst mehrere „Stationen“, in denen der Referendar einem Volljuristen, der die praktische Ausbildung überwacht, zugewiesen wird und die Arbeit in den verschiedenen juristischen Berufen erlernen soll. Zwingend ist je eine Station bei einem Gericht, bei einer Verwaltungsbehörde und bei einem Rechtsanwalt; außerdem müssen die drei Hauptgebiete des Rechts mit je einer Station abgedeckt werden: Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht. In jeder Station übernimmt ein erfahrener Jurist als Einzelausbilder die Betreuung des Referendars; daneben finden begleitende Übungs- und Lehrveranstaltungen statt. In 15 Bundesländern ist der Vorbereitungsdienst als öffentlich-rechtliches Ausbildungsverhältnis organisiert, in Mecklenburg-Vorpommern werden die Referendare in das Beamtenverhältnis auf Widerruf eingestellt; der Referendar erhält eine monatliche Unterhaltsbeihilfe.", "section_level": 3}, {"title": "Zweite Staatsprüfung.", "content": "Den Abschluss des Referendariats bildet die zweite Staatsprüfung (weitere Bezeichnungen: Zweites Juristisches Staatsexamen, Assessorexamen, Großes Juristisches Staatsexamen). Der Referendar muss mehrere umfangreiche Klausuren schreiben, eine mündliche Prüfung absolvieren und (außer in Bayern) einen Aktenvortrag halten. Die zweite Staatsprüfung wird von einer staatlichen Behörde (\"Landesjustizprüfungsamt (LJPA)\" o. ä.) abgenommen. Mit dem Bestehen der zweiten Prüfung hat man die Befähigung zum Richteramt („Volljurist“) und jeden der klassischen juristischen Berufe wie Rechtsanwalt, Staatsanwalt, Richter und Notar ergreifen („Einheitsjurist“). Wer die Befähigung zum Richteramt hat, hat auch die Laufbahnbefähigung für den höheren nichttechnischen Verwaltungsdienst ( Abs. 2 BLV). Absolventen der Zweiten Staatsprüfung sind berechtigt, die Bezeichnung „Assessor des Rechts“ zu führen (lateinisch \"assessor iuris\", abgekürzt „ass. iur.“). Außerhalb des akademischen Milieus ist dieser Begriff ungebräuchlich, weil er von Laien häufig mit der gleichlautenden Amtsbezeichnung für Beamte auf Probe verwechselt wird. Im Alltag wird ein Rechtsassessor zumeist als Volljurist bezeichnet – dieser Begriff ist allerdings kein offizieller Titel und auch keine geschützte Berufsbezeichnung.", "section_level": 3}, {"title": "Benotung.", "content": "Im rechtswissenschaftlichen Studium und in beiden Staatsprüfungen erfolgt die Benotung nach einem 18-Punkte-System. Einzelleistungen (Klausuren, Hausarbeiten, Seminararbeiten usw.) werden dabei gemäß der Verordnung über eine Noten- und Punkteskala für die erste und zweite juristische Prüfung (JurPrNotSkV) wie folgt bewertet: In beiden Staatsexamina wird aus den Einzelnoten eine Gesamtpunktzahl gebildet, aus der die Gesamtnote gemäß JurPrNotSkV wie folgt ermittelt wird: 18,00–14,00 Punkte (sehr gut); 13,99–11,50 Punkte (gut); 11,49–9,00 Punkte (vollbefriedigend); 8,99–6,50 Punkte (befriedigend); 6,49–4,00 Punkte (ausreichend), 3,99–0 Punkte (nicht bestanden). Es zählt zu den traditionellen Besonderheiten der deutschen Juristenausbildung, dass die Benotung außerordentlich sparsam erfolgt. Die meisten bestandenen Prüfungen werden nur mit „ausreichend“ bewertet. Im Bundesdurchschnitt erreichen weniger als 15 % der Absolventen die Notenstufen „vollbefriedigend“ oder besser. In beiden Staatsexamina werden die Abschlussnoten „sehr gut“ von ca. 0,1 % und „gut“ nur von den besten ca. 2–3 % eines Jahrgangs erreicht. Ein „sehr gut“ wird in manchen Bundesländern sogar nur alle paar Jahre vergeben. Ein wesentlicher Hintergrund für die sparsame Benotung dürfte – neben der inzwischen gefestigten Tradition einer sehr zurückhaltenden Notenvergabe – in der verbalen Umschreibung der Noten liegen. Ein „befriedigend“ ist eine. Ein „ausreichend“ ist, während eine mit „mangelhaft“ bewertet wird. Dabei wurden (und werden), da die Befähigung zum Richteramt Ziel der Ausbildung ist, als Leitbild die Anforderungen an eine richterliche Entscheidung zu Grunde gelegt. Diese genügt nur dann wenn sie im Wesentlichen vollständig, nachvollziehbar begründet und in der Argumentation vertretbar ist. Als Prädikatsexamen, das die späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt merklich erhöht, gilt deshalb schon die Note „vollbefriedigend“. Der Anteil nicht bestandener Prüfungen liegt im Bundesdurchschnitt im Ersten Staatsexamen bei etwa 32 %, im Zweiten Staatsexamen bei ca. 18 % – allerdings bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern diesbezüglich erhebliche Unterschiede (beim 1. Examen im Jahr 2007 beispielsweise von 22 % in Hessen bis zu 48 % in Mecklenburg-Vorpommern). Der Bundesnotendurchschnitt der bestandenen Kandidaten beträgt etwa 7 von 18 möglichen Punkten im ersten Examen (Gesamtnote). Für den Staatsdienst (Richter, Staatsanwalt) ist in den meisten Bundesländern grundsätzlich mindestens ein „vollbefriedigend“ erforderlich. Auch internationale Großkanzleien erwarten zumeist eine solche Note. Deswegen sind diese Berufe für die große Mehrzahl der Juristen nicht erreichbar.", "section_level": 3}, {"title": "Reformbestrebungen.", "content": "Obwohl seit den 1960er Jahren vielfach umgestaltet, gilt die Juristenausbildung immer noch als langwierig, unflexibel und praxisfern. Viele Studenten finden das Universitätsstudium unzureichend als Vorbereitung auf die Staatsprüfungen und ziehen es deshalb vor, sich das benötigte Examenswissen beim Besuch kostspieliger kommerzieller Repetitorien anzueignen. Kritisiert wird ferner die einseitige Orientierung der Staatsprüfungen und des Vorbereitungsdienstes am Bedarf der staatlichen Justiz, obwohl die überwiegende Mehrzahl der Juristen später als Rechtsanwalt arbeitet. Die für die Juristenausbildung zuständigen Landesjustizministerien sind deswegen seit den 1960er Jahren praktisch laufend mit der Erarbeitung von Reformen beschäftigt. Insbesondere wurde versucht, das Referendariat durch eine in das Studium integrierte Praxisphase zu ersetzen (einphasige Juristenausbildung); dieses Konzept hat sich jedoch nicht durchgesetzt. Um Referendaren den Einstieg in die anwaltliche Tätigkeit zu erleichtern, bieten verschiedene Einrichtungen zumeist kostenpflichtige Fortbildungskurse an, die in der Regel parallel zum Referendariat absolviert werden können; Gegenstand sind zumeist rechtspraktische und wirtschaftliche Aspekte der Arbeit als Rechtsanwalt. Zu diesen Angeboten zählt insbesondere die vom Deutschen Anwaltverein offerierte „DAV-Anwaltausbildung“. Wegen der Europäisierung der Juristenausbildung, insbesondere wegen der Umstellung der Studienabschlüsse auf Bachelor und Master im Zuge des Bologna-Prozesses, sind seit dem Jahr 2000 vielfältige Reformbestrebungen und entsprechende Diskussionen im Gange. Das besondere Problem hierbei ist der Umstand, dass die Ausbildung zum Juristen in Deutschland nicht über ein Universitätsdiplom, sondern über zwei Staatsexamina und den Vorbereitungsdienst führt.", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaftsjuristen.", "content": "Die Bezeichnung \"Wirtschaftsjurist\" ist seit einiger Zeit nicht mehr nur eine Berufsbezeichnung für Juristen, die sich hauptsächlich mit Wirtschaftsrecht beschäftigen. Neben der klassischen Juristenausbildung gibt es seit einigen Jahren, auch an Fachhochschulen und Universitäten, neuere Ausbildungsgänge, die mit dem akademischen Grad \"LL.B.\" (Bachelor of Laws) bzw. \"LL.M.\" (Master of Laws) abschließen. Mit der Standardisierung von Abschlüssen auf internationaler Ebene wurde der Diplomstudiengang und -abschluss Dipl.-Wirtschaftsjurist bzw. Dipl.-Wirtschaftsjurist (FH) abgeschafft. Grundsätzlich soll der Bachelor gleich mit dem Niveau des Diploms einer Fachhochschule liegen, der Master gleich dem eines Diploms an einer Universität. In der Praxis bestehen jedoch noch (teilweise schwere) Anerkennungsprobleme in der Gesellschaft. Dieser Studiengang schließt die in der klassischen Juristenausbildung vorhandene Lücke über notwendige Kenntnisse der Betriebswirtschaft. Insbesondere für Jobs in der freien Wirtschaft hat dieser Studiengang eine hilfreiche Alternative für die Unternehmen geschaffen. Wirtschaftsjuristen können neben der klassischen Inhouse-Beratung auch in vielen weiteren Unternehmensbereichen eingesetzt werden. Die Spezialisierung der Wirtschaftsjuristen findet im zweiten Studienabschnitt bzw. Hauptstudium statt. Hier werden die Schwerpunkte, wie bspw. Personal, Medien, Immobilienrecht festgelegt. Die zur Auswahl stehenden Schwerpunkte sind je nach Hochschule sehr unterschiedlich. Meist orientiert sich die Auswahl an den örtlichen Gegebenheiten. So wird der Schwerpunkt Medien bspw. an der Rheinischen Fachhochschule Köln, am Medienstandort Köln angeboten. An den Universitäten Bayreuth und Osnabrück besteht zudem auch im Rahmen des klassischen Jurastudiums die Möglichkeit, eine Zusatzausbildung in Ökonomie zu durchlaufen. In Bayreuth ist dies die „wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung“, die nach dem Bestehen der Ersten Juristischen (Staats-)Prüfung zum Führen des Titels „Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth)“ berechtigt. An der Universität zu Köln gibt es einen Weiterbildungsstudiengang „Wirtschaftsjurist“, der mit der Verleihung des akademischen Grades LL.M. oec., Magister des Wirtschaftsrechts endet. Ein vergleichbarer Aufbaustudiengang existiert auch an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.", "section_level": 3}, {"title": "Berufswahl.", "content": "Typische Berufe der Volljuristen sind Rechtsanwalt, Richter, Staatsanwalt, Notar und Beamter in der Laufbahn des höheren nichttechnischen Verwaltungsdienstes. Ein nicht unerheblicher Prozentsatz von Juristen arbeitet in Rechtsabteilungen mittlerer und größerer Unternehmen in der Funktion von Syndikus-Anwälten. Zudem ist eine bedeutende Zahl von Juristen im operativen Geschäft und in der Leitung von Unternehmen tätig. Auch politische Funktionen werden überdurchschnittlich häufig von Juristen wahrgenommen. So stellen die Juristen unter den Abgeordneten des Deutschen Bundestags in der 16. Wahlperiode mit 23,3 % die bei weitem größte Berufsgruppe, wobei unter den Juristen im Bundestag wiederum die Verwaltungsbeamten dominieren.", "section_level": 3}, {"title": "Rechtsberatung.", "content": "In den meisten Ländern ist die Rechtsberatung dem Rechtsanwalt, dem Patentanwalt auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes sowie Rechtsbeiständen bzw. Prozessagenten vorbehalten. Allerdings gibt es die Forderung, das Beratungsmonopol der Rechtsanwälte abzuschaffen. Nach einem Gutachten für den 58. Deutschen Juristentag in München 1990, S. C68 ff. stellt Ulrich Everling fest, „dass keiner der von ihm untersuchten Mitgliedsstaaten der EU die Rechtsberatung den Anwälten vorbehält. Nicht einmal die entgeltliche kommerzielle Rechtsbesorgung ist in anderen Staaten vergleichbaren Beschränkungen wie in der Bundesrepublik Deutschland unterworfen. In einigen Staaten gibt es überhaupt keine Zulassungsvoraussetzungen für die berufliche Rechtsberatung. Lediglich die Führung der Berufszeichnung \"Rechtsanwalt\" ist an die üblichen Voraussetzungen gebunden. In all diesen Staaten steht es also jedermann frei, auch ohne entsprechende berufliche Vorbildung und Examina juristisch zu beraten.“ (DFG-VK Zeitschrift 4/3) Altruistische – das heißt rein aus gesellschaftlichem Engagement getriebene, nicht gewerbs- oder berufsmäßige Absichten hegende – Rechtsberatung ist in Deutschland jedoch unter gewissen Voraussetzungen der Eignung auch ohne Rechtsanwaltszulassung zulässig. Dies ergibt sich aus einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 16. Februar 2006 (NJW 2006, 1502) und einer Entscheidung der 3. Kammer des 1. Senats des BVerfG vom 29. Juli 2004 (BVerfGK 3, 348, NJW 2004, 2662). Außer der Rechtsberatung ist, soweit Anwaltszwang besteht, die Vertretung vor Gericht ausschließlich zugelassenen Rechtsanwälten, Patentanwälten vor bestimmten Gerichten, sowie Rechtsbeiständen bzw. Prozessagenten vorbehalten. Anderen Personen, die geschäftsmäßig Rechtsangelegenheiten wahrnehmen, ist das Auftreten vor Gericht grundsätzlich untersagt (Ausnahme: Rentenberater mit Erlaubnis gemäß § 10 Abs. 1 Ziffer 2 Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG)).", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Als Juristen bezeichnet man jemanden, der das Universitätsstudium der Rechtswissenschaften abschließt und den akademischen Grad eines \"Doctor iuris\", \"Magister iuris\" (mit wahlweise weiblicher Form \"Magistra iuris\") bzw. Master of Laws (LL.M.) verliehen bekommen hat. Nach der universitären Ausbildung kann die Gerichtspraxis (Gerichtsjahr) absolviert werden, in der praktische juristische Kenntnisse vermittelt werden. Um Richter zu werden, macht man während des Gerichtsjahres Prüfungen und wird (nach einer bestimmten Quote) als Richteramtsanwärter übernommen. Für den Anwaltsberuf ist eine insgesamt fünfjährige berufliche Tätigkeit in juristischen Berufen (Gerichtspraktikum, Universitätsassistent, Rechtsanwaltsanwärter) erforderlich. Zumindest drei Jahre sind auf jeden Fall als Rechtsanwaltsanwärter (Konzipient) zu absolvieren, wobei zu beachten ist, dass das Gerichtsjahr jedenfalls absolviert werden muss. Nach (insgesamt) drei Jahren darf man zum ersten Mal zur Rechtsanwaltsprüfung antreten. Nach Absolvierung der gesamten fünfjährigen Ausbildung kann man sich in die Liste der Rechtsanwälte eintragen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Details der Anwaltsausbildung.", "content": "Gemäß § 1 RAO sind für die Eintragung in die Liste der Rechtsanwälte folgende Voraussetzungen zu erfüllen: Ausnahmen für die Eintragung in die Liste der österreichischen Rechtsanwälte bestehen gemäß öEiRAG für Anwälte, die in einem EU-Land zugelassen sind und entweder a) 3 Jahre in Österreich als Anwalt gearbeitet haben oder b) eine Eignungsprüfung bestehen. Davor können europäische Rechtsanwälte beantragen, in die gleichnamige Liste eintragen zu werden, und dürfen unter der Berufsbezeichnung ihres jeweiligen Heimatlandes ihre Dienstleistungen anbieten. In Verfahren, bei denen die Vertretung durch einen Rechtsanwalt vorgeschrieben ist (absoluter oder relativer Anwaltszwang) benötigen sie aber – solange sie nicht in die Liste der österreichischen Anwälte eingetragen sind – einen österreichischen Einvernehmensanwalt.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz versteht man unter einem Juristen einen Akademiker, der entweder an einer Universität oder an einer Fachhochschule das Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen hat. Der universitäre Regelabschluss ist das Lizentiat (normalerweise lic. iur.) oder neu der Master (beispielsweise MLaw, Master of Law). Der Titel nach einem Rechtsstudium an einer Fachhochschule ist eidg. dipl. Wirtschaftsjurist FH oder neu der Bachelor (BLaw), beziehungsweise der Master (MLaw). Seit dem Bologna-Prozess gibt es an Universitäten und Fachhochschulen den ersten Studienabschluss Bachelor (BLaw), der in der Regel nach drei Studienjahren verliehen wird. „Jurist“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung und auch kein akademischer Grad. Seit der europäischen Angleichung des Studienganges ist es den Juristen möglich, eine Gleichwertigkeitsbestätigung zu verlangen. Demnach wird mit Urkunde bestätigt, dass die Bezeichnung „lic.iur“ der Bezeichnung „Master of Law“ gleichgestellt wird. Es ist jedoch nur gestattet, eine der beiden Bezeichnungen zu verwenden. Juristen mit Lizenziat oder Master werden nach einem kantonal unterschiedlich langen Praktikum im Rechtsbereich (Anwaltskanzlei, Gericht usw.) zur Anwaltsprüfung zugelassen, welche aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil besteht. Nach erfolgreicher Prüfung darf man sich Rechtsanwalt nennen (kurz RA) und exklusiv im rechtsanwaltlichen Monopolbereich vor Gerichten wirken. Aufgrund des föderalistischen Systems der Schweiz verlangen die Kantone unterschiedliche Grundausbildungen der Universitäten. Auch dauert das Praktikum unterschiedlich lange: Im Kanton Solothurn dauert es für Rechtsanwälte 12, im Kanton Bern gar 18 Monate. Die kantonale Legitimation der Rechtsanwälte wurde hingegen aufgehoben und die Ausübung des Berufes entsprechend dem Binnenmarktgesetz im gesamten Gebiet der Schweiz ermöglicht. Das Monopol, im Bereich der Gerichte zu wirken, ist in einigen wenigen Kantonen gelockert worden; dort können generell in den bürgerlichen Ehren stehende, mündige und urteilsfähige Personen vorbehaltlich gesetzlicher Einschränkungen andere vor Gericht vertreten. Die größte juristische Fakultät der Schweiz ist an der Universität Zürich zu finden. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und die Kalaidos Fachhochschule sind bisher die einzigen Fachhochschulen, welche ein juristisches Studium anbieten.", "section_level": 1}, {"title": "Baltikum.", "content": "Im Baltikum versteht man unter einem Juristen grundsätzlich einen Akademiker, der an einer Universität das Studium der Rechtswissenschaften mit dem Magister (normalerweise M. A.) oder einem gleichwertigen Master (beispielsweise MLaw, Master of Law, LL.M., Aufbaustudium) erfolgreich abgeschlossen hat. Es gibt sowohl Bachelor- als auch Master-, Magister-, und LL.M. Studiengänge. Englischsprachiges Studium ist auch möglich (zum Beispiel, an der \"Riga Graduate School of Law\" in Riga oder an der Mykolas-Romeris-Universität in Vilnius, teilweise auch an der sog. \"Law School\" der Vytautas-Magnus-Universität im Rahmen des Magisterstudiums in Kaunas).", "section_level": 1}, {"title": "Juristensprache.", "content": "Die Notwendigkeit, sich bei Rechtssachen exakt und möglichst unzweideutig auszudrücken, hat zu einer sehr ausgeprägten Fachsprache der Juristen geführt. Sie wird umgangssprachlich oft \"Juristendeutsch\" bzw. \"Juristenlatein\" genannt. Viele in der Alltagssprache synonym gebrauchte Begriffe – zum Beispiel Eigentum/Besitz oder Darlehen/Leihe/Miete – haben in der Sprache der Juristen eigene, klar voneinander getrennte Begrifflichkeiten, die der breiten Bevölkerung so nicht bekannt sind. Manche Politiker versuchen dem gegenzusteuern, indem sie Gesetzestexte auf ihre allgemeine Verständlichkeit durchforsten lassen. Dabei geht allerdings oft die Präzision verloren, die das deutsche Recht in aller Regel auszeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Ausbildung und Berufsbild Biographische Grundlagenwerke", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Juristen (von lateinisch \"iura\" ‚die Rechte‘; Einzahl \"ius\") bezeichnet man Akademiker, die das Studium der Rechtswissenschaft mit einer erfolgreich bestandenen Prüfung abgeschlossen haben. Daneben existieren aber auch eine Vielzahl anderweitiger rechtswissenschaftlich geprägter akademischer Abschlüsse (z. B. LL.B., Mag. iur., Lic. iur., MLaw, LL.M., Diplom-Rechtspfleger (FH) oder Diplom-Verwaltungswirt (FH)).", "tgt_summary": "法学家是研究法学的人。这些人可能是大学教授、法官、律师,也可能从事其它职业。在历史上,相当多的法学家同时也是哲学家、社会学家、政治学家或者历史学家。", "id": 978601} {"src_title": "Hasenartige", "tgt_title": "兔形目", "src_document": [{"title": "Äußere Anatomie.", "content": "Hasenartige sind kleine bis mittelgroße Säuger, deren Körperlänge bei den meisten Arten 15 bis 30 Zentimeter beträgt, einige Hasen können jedoch bis zu 70 Zentimeter Körperlänge erreichen. Das Gewicht ausgewachsener Tiere variiert zwischen 0,1 und 7 Kilogramm; für die ausgestorbene Art Nuralagus rex wird ein Gewicht von bis zu 12 Kilogramm angenommen. Der Schwanz der Hasen ist meistens sehr kurz, bei den Pfeifhasen fehlt er vollständig. Ebenfalls variabel ist die Länge der auffälligen Hinterläufe und der Ohren, letztere sind besonders bei Arten aus den Wüstenregionen aufgrund der Nutzung für die Thermoregulation sehr lang. Die Färbung der Hasentiere ist meistens unauffällig und abhängig vom Lebensraum als Tarnfarbe ausgebildet. Pfeifhasen und Hasen der gemäßigten Klimazonen zeigen zur Verbesserung der Tarnung zudem einen saisonalen Farbwechsel. Bei vielen Hasenarten sind bestimmte Fellpartien auffälliger gefärbt und werden zur Kommunikation eingesetzt – dies betrifft vor allem den Schwanz (die „Blume“), aber auch die Ohren (die \"Löffel\") oder Bereiche der Flanken. Alle Hasentiere haben ein dichtes Fell, wobei die Haartypen von wolligen Ausprägungen bis zu steifen und borstigen Grannen reichen. Im Gesicht existieren auffällige Sinneshaare, die als „Hasenbart“ bekannt sind und sich um den Mundbereich (Mystacialvibrissen) sowie über den Augen (Superciliarvibrissen) verteilen. Besonders starre Borsten befinden sich an den Fußsohlen, die hier wahrscheinlich die Funktion der Stoßdämpfung besitzen. Dafür fehlen meist Sohlenballen und nur Pfeifhasen besitzen Zehenballen und einen Handgelenksballen. Zwischen den Nasenlöchern und dem Mund verläuft eine Sinnesgrube durch die Oberlippe, die namensgebend für die bei Menschen vorkommende „Hasenscharte“ ist. Die Ränder der Lippe sind nach innen eingeschlagen und bilden eine behaarte Rinne, die mit Drüsen belegt ist und als „Wangen- und Backenorgan“ bezeichnet wird. Das Fell auf dem Nasenrücken wird beim für die Hasentiere typischen „Nasenblinzeln“ regelmäßig zurückgezogen. Besonders bei den Hasen sind die Ohren auffällig groß. Sie sind trichterförmig ausgebildet und können zur Schallortung unabhängig voneinander bewegt werden. Pfeifhasen besitzen kleinere und runde Ohrmuscheln. Sie setzen breit am Kopf an, tragen an der Innenwand einen auffälligen Hautlappen und sind im Normalfall durch lange Haare verdeckt. Die Augen sind groß und sitzen seitlich am Kopf, wodurch eine Rundumsicht ermöglicht wird.", "section_level": 1}, {"title": "Innere Anatomie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Skelettaufbau.", "content": "Am Skelett fällt der sehr leicht gebaute Schädel auf, der bei den Hasen im vorderen Teil stark perforiert und bei den Pfeifhasen durch ein dreieckiges Schädelfenster geöffnet ist. Die Knochenplatten sind sehr dünnwandig. Die Nasenhöhle ist sehr groß, ebenso die Augenhöhlen. Ein wichtiges Merkmal, welches die Hasentiere von anderen Säugern unterscheidet, ist ein kreisrundes Loch im Innern der Augenhöhle (verschmolzene Foramina optica). Insgesamt besitzen Hasenartige 26 bis 28 Zähne. Das Gebiss hat oberflächliche Ähnlichkeiten mit dem der Nagetiere, allerdings besitzen die Hasenartigen ein zweites Paar Schneidezähne, das nur stiftartig entwickelt ist und hinter dem größeren Paar verborgen liegt (Duplizidentie). Die großen Schneidezähne sind mit Schmelz überzogen, wurzellos und wachsen während des ganzen Lebens. Wie bei den Nagern befindet sich zwischen Schneide- und Backenzähnen eine Lücke (Diastema), die Eckzähne fehlen. Die Vorbacken- und Backenzähne sind breit ausgebildet und besitzen tiefe Querfalten, offene Wurzeln und wachsen ebenfalls lebenslang nach. Die Wirbelsäule ist sehr biegsam ausgebildet und besteht aus 7 Hals-, 19 bis 22 Brust- und Lenden-, 4 Kreuz- und 7 bis 16 Schwanzwirbeln. Letztere sind meist sehr klein und bilden einen entsprechend kurzen Schwanz. Im Schultergürtel können die Schlüsselbeine fehlen. An der Brustwirbelsäule setzen zehn Rippenpaare an, von denen die ersten acht über das Brustbein und die letzten beiden nur knorpelig verbunden sind. Das Becken ist lang gestreckt und liegt parallel der Kreuzwirbelsäule an. Die Vorderbeine besitzen fünf Zehen, wovon der erste, der Daumen, deutlich verkürzt ist. Sie können, im Gegensatz zu denen der meisten Nagetiere, nicht zum Greifen verwendet werden. Die Hinterbeine besitzen vier meistens deutlich verlängerte Zehen. Sie sind als Sprungbeine ausgebildet, wobei die Oberschenkel kurz sind und die Unterschenkelknochen (Wadenbein und Schienbein) miteinander zu einem kräftigen Knochen verwachsen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Organsysteme.", "content": "Der innere Aufbau der Hasentiere entspricht im Wesentlichen dem des Grundtyps der Säugetiere. Besonderheiten finden sich vor allem im Aufbau des Magen-Darm-Kanals und der Geschlechtsorgane. Der Magen ist einfach als Drüsenmagen aufgebaut, ihm folgt wie bei allen anderen Säugern der Dünndarm, der in den Dickdarm und an der gleichen Stelle in den sehr groß ausgebildeten Blinddarm übergeht. Dieser kann etwa das Zehnfache des Mageninhalts aufnehmen und ist bei den Pfeifhasen allein eineinhalb mal so lang wie die Tiere selbst. Der daran anschließende Wurmfortsatz enthält sehr viel Lymphgewebe und bei den Pfeifhasen gibt es zudem mehrere weitere, ähnlich aufgebaute Anhänge. Der Magen ist aufgrund der sehr schwer verdaulichen und zellulosereichen Nahrung zu einer effektiven Verdauung nicht in der Lage, daher stellt der Blinddarm den Hauptverdauungsbereich der Hasenartigen dar (Caecotrophie), in dem mit Hilfe einer effektiven Darmflora der Nahrungsbrei aufgeschlossen wird. Aus dem Blinddarm wird die so verdaute Nahrung an den Dickdarm weitergegeben. Damit die freigewordenen Nährstoffe dem Körper zugutekommen können, müssen die Tiere den Nahrungsbrei nochmals aufnehmen. Sie scheiden ihn als weiche Kotpillen aus (\"Caecotrophe\") und schlucken sie danach direkt wieder, die Nährstoffaufnahme erfolgt bei der nächsten Dünndarmpassage. Der eigentliche Kot besteht dagegen aus harten Kotpillen. Diese Art der Verdauung ähnelt der der Wiederkäuer, bei denen aber die Nahrung hochgewürgt, nicht erneut aufgenommen wird. Die Weibchen besitzen eine doppelte Gebärmutter (\"Uterus duplex\"), deren Hörner separat in die Vagina münden. Bei den Hasen sind die Geschlechtsöffnung und der Anus durch einen Damm (Perineum) getrennt, bei den Pfeifhasen münden beide stattdessen in eine flache gemeinsame Ausführöffnung (Kloake). Der Penis der männlichen Tiere ist im Ruhezustand eingezogen und nach hinten gelegt, die Pfeifhasen besitzen im Gegensatz zu den Hasen einen Penisknochen. Ein ‚echter‘ Hodensack ist nicht ausgebildet, da entsprechende Hautmodifikationen wie die Tunica dartos fehlen; man spricht daher von \"Skrotaltaschen\", in denen die Hoden unter der Haut liegen. Der Hodenhebermuskel (Musculus cremaster) bildet um den Hoden eine muskulöse Hülle.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Hasenartige sind nahezu weltweit verbreitet. Ursprünglich fehlten sie nur im südlichen Südamerika, auf Madagaskar, den meisten südostasiatischen Inseln sowie Australien und dem ozeanischen Raum. Durch menschliche Einflussnahme sind sie heute weltweit verbreitet und fehlen nur in der Antarktis. Die weltweite Verbreitung betrifft dabei allerdings fast ausschließlich das europäische Wildkaninchen (\"Oryctolagus cuniculus\"), das als Fleischlieferant, Haus- und Jagdtier überall angesiedelt wurde, wo es überleben konnte. Die meisten Arten der Hasenartigen sind dagegen auch heute noch auf mehr oder weniger große Verbreitungsareale beschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Hasenartige sind im Regelfall Bodenbewohner, die eine Reihe von Lebensräumen – von Wüsten über tropische Wälder bis zur arktischen Tundra – bewohnen. Im Regelfall leben sie in Bauten im Boden, vor allem die verschiedenen Kaninchenarten graben komplexe Wohnbauten mit einzelnen unterirdischen Kammern. So finden sich etwa beim Wildkaninchen kurze Setzröhren, die in einem gepolsterten Nest enden. Andere Arten wie die Sumpf- und Wasserkaninchen bauen überdachte Nester mit seitlichen Eingängen. Komplexere Wohnbauten mit mehreren Kammern, Nistbereichen, Gängen und mehreren Ausgängen legen dagegen eine Reihe von sozialen Kaninchen und Pfeifhasen an. Außerdem gibt es geröllbewohnende Pfeifhasen und Rotkaninchen, die natürliche Höhlungen und Spalten nutzen. Die meisten Hasen, die in offeneren Landschaften leben, nutzen so genannte Sassen, Bodenvertiefungen, in denen sie ihre Ruheplätze einrichten. Das Sozialgefüge der Hasenartigen reicht von solitär lebenden Arten wie den meisten Hasen bis hin zu sozialen Familienverbänden, wie sie bei einigen Kaninchen und Pfeifhasen ausgeprägt sind. Pfeifhasen besitzen ein breites Spektrum an Kommunikationslauten, denen sie auch ihren deutschen Trivialnamen verdanken. Auch bei einigen anderen sozialen Hasenartigen sind Stimmlaute vorhanden, allerdings nicht in einer solchen stimmlichen Breite. Außerdem ist bei ihnen das Klopfen mit den Hinterläufen sehr ausgeprägt, vor allem als Warnsignal bei potentieller Gefahr. Ebenfalls der Kommunikation dienen die Körperhaltung und die Präsentation farblich auffälliger Körperteile sowie die Verwendung von Duftstoffen. Hasenartige sind im Regelfall wenig wehrhaft und zählen zur Beute von einer Reihe verschiedener Prädatoren. Die am meisten verbreitete Strategie zum Schutz ist bei ihnen die Flucht und die Vermeidung von Feindkontakten. Die Tiere sind entsprechend sehr wachsam und schreckhaft und nur selten in größerem Abstand zu ihren Bauten zu finden. Vor allem die im Offenland lebenden Hasen sind zudem schnelle Läufer und können geschickt Haken schlagen, um ihre Verfolger abzuhängen.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Hasenartige sind überwiegend Pflanzenfresser, die sich in erster Linie von Gräsern und Kräutern ernähren, aber auch Wurzeln, Zweige und Rinde zu sich nehmen. Wie bereits im Abschnitt zur Anatomie dargestellt, handelt es sich bei ihnen um caecotrophe Arten. Sie scheiden entsprechend weiche Kotpillen aus und schlucken sie danach direkt wieder, damit die bei der Verdauung im Blinddarm freiwerdenden Nährstoffe dem Körper zugutekommen können. Einige Arten legen Vorräte aus Heu und anderen Pflanzenteilen in ihren Bauten an, um trockene oder kalte Jahreszeiten zu überbrücken.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung und Entwicklung.", "content": "Viele Arten sind durch sehr hohe Fortpflanzungsraten gekennzeichnet. Allerdings ist die Fortpflanzungszeit der meisten Hasentiere saisonal begrenzt, wobei die Photoperiode einen wesentlichen Faktor für den Eisprung der Weibchen und auch die Spermatogenese des Männchens darstellt. Unter dauerhaften Langtagbedingungen kommt es bei ihnen im Regelfall auch zu einer ganzjährigen Reproduktion. Tropische Arten sowie Arten, die aus gemäßigten Klimazonen in tropische Regionen eingewandert sind, weisen eine ganzjährige Fortpflanzung auf. Kommt es während einer fruchtbaren Phase der Weibchen (Östrus) nicht zu einer Verpaarung, folgen hintereinander in kurzen Zeitabständen von 7 bis 14 Tagen weitere Eisprünge. Außerdem kommt es bei den meisten Arten nur wenige Stunden nach dem Werfen der Jungtiere zu einem erneuten Östrus, der als Postpartum-Östrus bezeichnet wird. Der Eisprung selbst wird durch die Begattung induziert und erfolgt etwa 10 bis 12 Stunden nach dieser. Die Paarung selbst dauert nur wenige Sekunden, erfolgt jedoch sehr häufig hintereinander, wobei auch die Partner wechseln können. Art- und klimaabhängig dauert die Trächtigkeit zwischen 28 Tagen beim Wildkaninchen und mehr als 50 Tagen bei den Hasenarten, die in den polaren Gebieten leben. Die Jungtiere kommen bei allen Hasenartigen mit Ausnahme der Echten Hasen (Lepidae) als Nesthocker (Lagerjunge) auf die Welt. Sie sind meistens nackt oder nur spärlich behaart und blind. Die Lagerjungen öffnen nach etwa 19 Tagen die Augen und sind im Regelfall nach vier Wochen selbstständig. Die Hasenjungtiere besitzen dagegen bereits bei der Geburt voll entwickelte Augen und Gehör und sind bereits fortbewegungsfähig. Entsprechend bauen die Echten Hasen im Gegensatz zu den anderen Hasenartigen keine speziellen Nester für die Jungtiere. Für etwa zwei bis vier Wochen werden die Jungtiere mit einer fett- und eiweißreichen Muttermilch gesäugt. Die Fortpflanzungsrate ist bei vielen Hasenartigen durch die kurze Trag- und Entwicklungszeit, die frühe Geschlechtsreife und die hohe Anzahl von Würfen mit hohen Wurfzahlen sehr groß. So können einige Pfeifhasen der Steppengebiete bis zu fünf Würfe im Jahr mit jeweils 8 bis 13 Jungtieren haben, bei den Wildkaninchen und einigen anderen Arten kommt es zu fünf bis sieben Würfen mit jeweils bis zu neun Jungtieren. Aufgrund des hohen Feinddrucks ist die Mortalitätsrate unter den Tieren aber auch sehr hoch.", "section_level": 2}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Die ältesten Fossilien von hasenartigen Tieren stammen aus dem Paläozän vor etwa 60 Millionen Jahren und wurden in China gefunden. Die Vertreter dieser Gattung (\"Mimotona\") teilen die Merkmale der Hasenartigen. Sie besitzen jedoch eine Reihe von weiteren Merkmalen, die sie als einen frühen Seitenast der Hasenartigen identifizieren, mit einem gemeinsamen Vorfahren. Fossilien, die eine Trennung in die Pfeifhasen und Hasen belegen, sind etwa 30 Millionen Jahre alt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Im Gegensatz zu früher werden die Hasenartigen heute nicht mehr zur Ordnung Nagetiere gestellt, deren stammesgeschichtliche Schwestergruppe sie aber bilden. Aufgrund der nur bei ihnen zu findenden Merkmale ist die Monophylie der Hasenartigen gut begründet. Ihre bereits seit mindestens 60 Millionen Jahren getrennt verlaufende Entwicklungsgeschichte rechtfertigt die Bildung einer eigenen Ordnung. Nagetiere und Hasenartige lassen sich aufgrund gemeinsamer Merkmale wie den Nagezähnen allerdings auf eine nur ihnen gemeinsame Stammart zurückführen, weshalb sie als ein Taxon Glires zusammengefasst werden. Die Ordnung wird in zwei Familien unterteilt: die weltweit verbreiteten Hasen (Leporidae) sowie die kurzohrigen Pfeifhasen (Ochotonidae), die auf Nordamerika und das nördliche Asien beschränkt sind. Eine dritte Familie Prolagidae wurde durch den seit der Wende zum 19. Jahrhundert ausgestorbenen Sardischen Pfeifhasen (\"Prolagus sardus\") gebildet. In der folgenden Systematik der Hasenartigen wird eine Klassifikation bis auf Artebene vorgenommen. Grundlage derselben ist die Einteilung nach der klassischen Systematik, wobei das Integrated Taxonomic Information System (ITIS) als Grundlage dient:", "section_level": 1}, {"title": "Menschen und Hasenartige.", "content": "Fast alle Arten der Hasenartigen spielen in den menschlichen Kulturen ihrer Heimat eine Rolle bei der Ernährung. Sie sind nicht selten wichtige Fleischlieferanten und wurden entsprechend bereits seit der Frühzeit der menschlichen Geschichte gejagt. Viele Arten, vor allem die verschiedenen Hasen, wie der Feldhase oder der Schneehase sowie das Wildkaninchen in Europa, gingen aufgrund dieser Beziehung auch in die Kulturgeschichte der Menschen ein und wurden Bestandteil der Mythen und Geschichten der Menschen. Zu den bekanntesten Verwendungen gehören in den westlichen Kulturstaaten der Osterhase und Meister Lampe in Märchen und Fabeln wie beispielsweise Der Hase und der Igel. Als Haustiere eignen sich nur sehr wenige Arten, darunter vor allem das Wildkaninchen, welches als Hauskaninchen heute international in hunderten verschiedener Rassen als Fleischlieferant und als Heimtier gehalten wird. Vor allem in Mitteleuropa und in Nordamerika hat sich darauf basierend eine eigene Züchterkultur entwickelt, die in Kaninchenzuchtvereinigungen organisiert ist und regelmäßig Zuchtkaninchenausstellungen organisiert. Die meisten anderen Hasen und auch die Pfeifhasen lassen sich dagegen aufgrund ihres teilweise enormen Platzbedarfs nur schwer oder gar nicht halten. Die Bejagung und die Zerstörung ihres Lebensraums hat dazu geführt, dass etliche Arten selten geworden oder vom Aussterben bedroht sind. Besonderes Augenmerk verdienen der Buschmannhase, das Sumatra-Kaninchen und die Pfeifhasenart \"Ochotona argentata\", die allesamt von der IUCN als stark gefährdet (\"critically endangered\") gelistet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hasenartigen, Hasentiere oder wissenschaftlich Lagomorpha (altgr. \"lagôs\" „Hase“ und \"morphḗ\" „Form“) sind eine zur Überordnung der Euarchontoglires gezählte Ordnung der höheren Säugetiere. Die Ordnung besteht aus zwei Familien, den Pfeifhasen (Ochotonidae) und den Hasen (Leporidae) mit zusammen 70 bis 80 Arten. Die Hasenartigen werden vor allem aufgrund verschiedener Merkmale des Schädelaufbaus, der Bezahnung und des Baus der Hinterbeine zusammengefasst und den Nagetieren (Rodentia) gegenübergestellt.", "tgt_summary": "机械加工是一种用加工机械对工件的外形尺寸或性能进行改变的过程。按被加工的工件处于的温度状态,分为冷加工和热加工。一般在常温下加工,并且不引起工件的化学或物相变化,称冷加工。一般在高于常温状态的加工,会引起工件的化学或物相变化,称热加工。冷加工按加工方式的差别可分为切削加工和压力加工。热加工常见有热处理、锻造、铸造和焊接。", "id": 2183826} {"src_title": "Ganges", "tgt_title": "恒河", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Ganges und seine Nebenflüsse entwässern das Gebiet zwischen der Hauptlinie der Himalayagipfel und den nördlichen Gebirgszügen des Dekkan wie Vindhyagebirge und Aravalligebirge. In der Gangesebene schwenken alle Flüsse nach Südosten ein und sammeln sich im mäßig mäandrierenden, von Sandbänken durchsetzten Hauptstrom. Mit dem Eintritt in das Gangesdelta zweigen mehrere Stromarme nach Süden zum Golf von Bengalen ab, während der Hauptstrom des Ganges, ab dem Übertritt nach Bangladesh \"Padma\" genannt, sich mit dem deutlich größeren Brahmaputra, hier \"Jamuna\" genannt, vereinigt. Der vereinigte Strom erreicht, inzwischen zum mächtigsten Strom Asiens angewachsen, als \"Untere Meghna\" ebenfalls den Golf von Bengalen.", "section_level": 1}, {"title": "Quellflüsse und Oberlauf im Himalaya.", "content": "Noch innerhalb des Himalaya vereinigen sich als Quellflüsse die längere Bhagirathi und die größere Alaknanda zum Ganges. Diese Mündung bei Devprayag in der Region Garhwal ist die unterste von fünf heiligen Flussmündungen (\"Panch Prayag\"), die sich als Pilgerstätten die Alaknanda hinab aufreihen. Dennoch gilt die Quelle der Bhagirathi, das Gletschertor \"Gaumukh\" („Kuhmaul“) mit dem Pilgerort Gangotri, zumindest mythologisch, als eigentliche Ganges-Quelle. Dort entströmt der Fluss einem der größten Gletscher des Himalaya, dem Gangotri-Gletscher. Bei der Pilger- und Touristenstadt Rishikesh verlässt der Ganges die schluchtartigen Täler des Himalaya. In einem letzten Engtal durchschneidet der Fluss das Siwalik-Vorgebirge des Himalaya, bevor er bei der Pilgerstadt Haridwar die Gangesebene erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Gangesebene.", "content": "Beim Eintritt in die Gangesebene zweigt seit 1856 rechts der große Gangeskanal ab, der ein über 6000 Kilometer langes System von Bewässerungskanälen speist. Es verteilt sich vor allem im Doab, dem Zweistromland zwischen dem südwestwärts strömenden Ganges und seinem bedeutendsten Nebenfluss, der Yamuna (in der treffenden Bedeutung \"Zwilling\"), der rund 100 km weiter südwestlich parallel verläuft. Die wichtigste Stadt am oberen Ganges ist das industriell geprägte Kanpur. Die Mündung beider Flüsse bei Prayagraj, \"Triveni Sangam\" – „Dreifachmündung“ genannt (\"Sangama\" (Sanskrit): „Mündung“) hat religiöse Bedeutung, da hier auch der mythische Fluss \"Saraswati\" aus dem Untergrund heraus münden soll. Im weiteren Verlauf passiert der Ganges Varanasi, die Stadt mit der größten religiösen Bedeutung am Ganges, und Patna, die größte Stadt an den Ufern des Flusses; beide Städte gehören zu den ältesten Ansiedlungen Indiens. Der Ganges erhält danach von links mehrere wasserreiche Nebenflüsse aus dem Himalaya.", "section_level": 2}, {"title": "Gangesdelta.", "content": "Das Gangesdelta beginnt mit der Abzweigung der Bhagirathi (nicht zu verwechseln mit dem rechten Ganges-Quellfluss). Sie ist der wichtigste Seitenarm des Ganges im Deltagebiet, führt weiter unterhalb den Namen \"Hugli\" und mündet schließlich in den Golf von Bengalen des Indischen Ozeans. An seinem linken Ufer liegt Kolkata (früher: Kalkutta). Seit 1975 führt das Sperrwerk von Farakka einen vergrößerten Anteil des Ganges durch einen Kanal der Bhagirathi zu und belastet damit das Verhältnis zwischen Indien und Bangladesch. Dessen Staatsgebiet erreicht der Hauptstrang des Ganges wenig unterhalb davon und trifft danach auf den deutlich größeren Brahmaputra, der im dortigen Abschnitt \"Jamuna\" genannt wird. Der vereinte Strom nimmt als \"Padma\" dann noch die von links kommende Obere Meghna auf, bevor er als \"Untere Meghna\" in einem verzweigten Ästuar den Golf von Bengalen erreicht. Das Gangesdelta im engeren Sinne erstreckt sich von dieser Mündung fast 300 Kilometer weiter nach Westen bis zur Hugli-Mündung und wird im Wesentlichen von Gewässern durchströmt, die vom Ganges abzweigen. Es gilt mit rund 56.700 km2 als weltweit größtes Mündungsdelta. Entlang der Küste finden sich weitflächige Mangrovensümpfe, die sogenannten Sundarbans. Die zahlreichen Gewässer werden vor allem durch die starken Gezeiten in Bewegung gehalten. Der starke Bevölkerungsdruck hat (außerhalb des Nationalparks) zur Besiedlung auch dieser amphibischen Landschaft geführt. Wegen der geringen Gefällesituation sind die größeren und kleineren Flussarme im Gangesdelta untereinander verbunden – so verbindet der Jalangi die Flüsse Padma und Hugli; der Bhairab verbindet den Jalangi mit weiter südlich gelegenen Flussarmen.", "section_level": 2}, {"title": "Flusssystem.", "content": "Der Name Ganges bezeichnet im engeren Sinne nur den Hauptteil der großen Sammelader der zahlreichen Gewässer im zentralen Teil der nordindischen Tiefebene. Er steht aber auch für das Flusssystem insgesamt, das charakterisiert ist durch eine ungewöhnlich großräumige und rasche Veränderlichkeit der Wasserläufe mit der Folge, dass vielfach die historisch gewachsenen Flussnamen mit den heutigen Hauptströmen nicht mehr übereinstimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Gewässernetz.", "content": "Gewässerkundlich betrachtet ist der Ganges der größte Nebenfluss des Stromes, dessen Hauptstrang im unteren Teil die Namen \"Brahmaputra\", \"Jamuna\", \"Padma\" und \"Untere Meghna\" führt. Bei der Mündung in diesen Hauptstrom führt der Ganges (hier bereits als \"Padma\") rund 12.000 m3/s Wasser und oberhalb der Ableitung zur Bhagirathi bei Farakka rund 13.000 m3/s. Der Brahmaputra (Jamuna) führt dagegen rund 20.100 m3/s. Weiter stromaufwärts, oberhalb von Prayagraj, ist nicht der Ganges, sondern der hier mündende „Nebenfluss“ Yamuna der hydrologische Hauptstrang des Systems mit einer um die Hälfte größeren mittleren Wasserführung und einer um rund 250 Kilometer größeren Länge. Er führt dem Ganges 2634 m3/s zu. Weiter stromauf ist es dann die Chambal, die mit der doppelten Wasserführung am Zusammenfluss mit der Yamuna den Hauptstrang darstellt. Die gegenwärtigen Abflüsse würden ohne die umfangreichen Ableitungen zur Bewässerung zwar höher sein, dennoch verschöben sich die relativen Gewichte der einzelnen Fließgewässer bis auf wenige Ausnahmen nicht wesentlich. Das Gewässernetz weist je nach Teillandschaft unterschiedliche Charakteristika auf.", "section_level": 2}, {"title": "Gewässerdaten.", "content": "Bedingt durch das im Deltabereich wenig eindeutige Gewässersystem differieren die Angaben zu Wasserführung, Länge und Einzugsgebiet. Als charakteristische Wasserführung wird entweder der Wert der Station Farakka genommen, da sie vor Abzweigung der Bhagirathi den höchsten Wert liefert (je nach Bezugszeitspanne 11.000 bis 17.000 m3/s), oder der Wert der Station an der Hardinge-Brücke kurz vor dem Zusammenfluss des Hauptstranges \"Padma\" mit der Jamuna in Bangladesh (10.800 m3/s bis 15.000 m3/s). Der Abfluss schwankt allerdings im Jahreslauf extrem. Die Längenangaben beziehen sich selten nur auf den Abschnitt mit dem Namen \"Ganges\". Meist ist der längere Quellfluss mit einbezogen. Unterhalb der ersten Teilung im Deltabereich beziehen sich die Angaben entweder auf den Ganges bis zum Zusammenfluss mit der Jamuna (ca. 2420 km), oder sie beziehen den gemeinsamen Verlauf bis zum Meer mit ein. Mitunter wird auch den Bhagirathi/Hugli hinab gemessen, zumal dies den ausschließlich indischen Fließweg beschreibt (ca. 2620 km). Das Einzugsgebiet wird meist mit 935.000 km2 (Farakka) oder 975.000 km2 (Zusammenfluss mit der Jamuna) angegeben. Bezieht man den Deltabereich den Hugli hinab mit ein, ergeben sich rund 1.080.000 km2.", "section_level": 2}, {"title": "Nebenflüsse.", "content": "Abgesehen vom bedeutendsten Nebenfluss Yamuna strömen die wasserreicheren Nebenflüsse dem Ganges von links zu. Sie entstammen zumeist dem Himalaya und mildern die Sauerstoffarmut und Schadstoffkonzentration des Hauptstroms. Andererseits besteht an ihren Ufern die größte Hochwassergefahr des Gangesgebietes. Das natürliche Gewässernetz ist durch ein dichtes Netz künstlicher Wasserläufe stark verändert. Ganges und Yamuna verlieren daher große Teile ihres Volumens an Bewässerungskanäle; beispielsweise zweigen der Ganges-Kanal 295 m3/s. ab und der Yamuna-Kanal 218 m3/s.", "section_level": 2}, {"title": "Hydrologie.", "content": "Das Abflussregime des Ganges ist stark jahreszeitlich geprägt und wird von den Niederschlägen des Südwestmonsuns geprägt. 84 % der Niederschläge fallen von Juni bis September. Trotz des abmildernden Einflusses der Gletscher-Schmelzwässer aus dem Himalaya beträgt am Sperrwerk von Farakka das mittlere Verhältnis des geringsten Monatsabflusses zum stärksten mehr als 1 : 21. Mittlere Monatsabflüsse (in m3/s) der hydrologischen Station Farakka (Höhe: 19 m, Einzugsgebiet: 833.000 km2, auf Basis der Werte von 1949 bis 1973):", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung des Ganges-Beckens.", "content": "Im Zuge der noch anhaltenden Kollision des Indischen Subkontinents mit der Eurasischen Platte taucht die Indische Platte ab, was zur Bildung einer ausgedehnten Vortiefe vor dem Faltengebirge des Himalaya als Kollisionsfront führt. Sie wird von den Sedimenten aus dem Himalaya laufend aufgefüllt. Das Flusssystem des Ganges hat sich im östlichen Teil des Tieflands entwickelt. Die Talformen am Oberlauf sind wegen der starken laufenden Hebung des Himalaya durch starke fluviale Erosion geprägt und bilden deshalb enge Talprofile mit rutschgefährdeten Hängen, die streckenweise auch schluchtartig sind. Die obersten Quellbäche fließen in Trogtälern, die eiszeitliche Gletscher hinterlassen haben. Nach Passieren der letzten Schlucht durch die Randketten aus jungen Sedimentgesteinen verästelt sich der Fluss unter ständiger Verlagerung der Stromrinnen und schüttet dabei ausgedehnte Kies- und Sandflächen auf. Im weiteren Verlauf dominieren immer feinkörnigere, landwirtschaftlich besser nutzbare Sedimente. Bevorzugt an hohen, stabilen Prallufern sind Städte entstanden. Im flachen untersten Teil des Tieflandes kann auch die tektonische Unruhe zu bedeutenden Laufverlagerungen führen. Bis zum späten 12. Jahrhundert war der Bhagirathi der Hauptarm des Ganges, verlief jedoch teilweise anders als heute. Dann wurde der Padma-Arm bedeutender; ab dem 16. Jahrhundert war er etwa gleichrangig und ab dem 18. Jahrhundert der Hauptstrom. Diese Verlagerungen wie auch die etwas spätere Verlagerung des Brahmaputra nach Westen, also über die heutige Jamuna zur Padma hin, wird durch tektonische Hebungen im westlichen Gangesdelta und am Alten Brahmaputra erklärt, besonders nach einem Erdbeben im Jahre 1782 und einer Hochwasserkatastrophe im Jahre 1787, bei der auch die Tista ihren Lauf weg vom Ganges hin zur sich gerade formierenden Jamuna verlagert hat. Erst seit diesen jungen Verlagerungen ist der Ganges Teil eines größeren Stromsystems, zuvor war er ein selbständiger Strom.", "section_level": 1}, {"title": "Tier- und Pflanzenwelt.", "content": "Der Ganges ist der Lebensraum des seltenen und wenig erforschten Gangesdelfins, des Gangeskrokodils sowie des Gangeshais, über den ebenfalls nur wenig bekannt ist. Im seichten und von Wasserläufen durchzogenen Mündungsgebiet, insbesondere in den Sundarbans, leben zahlreiche Säugetiere (Bengaltiger, Axishirsche, Wildschweine), Vögel und Reptilien.", "section_level": 1}, {"title": "Religiöse Bedeutung.", "content": "Den meisten indischen Religionen ist die Ganga, wie Inder den Ganges bzw. dessen Personifikation als Göttin nennen, heilig. Das Bad in ihm soll von Sünden reinigen und verspricht Absolution. Viele Hindus wollen nach Möglichkeit am Ganges sterben – vorzugsweise in Varanasi – und ihre Asche im Fluss verstreut wissen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Auf dem Ganges ist zwar Binnenschifffahrt möglich, sie hat jedoch keinerlei Verkehrsbedeutung. Die größten Städte am Ganges sind Kanpur, Varanasi, Patna, Kalkutta und Khulna. Die großen Städte entlang des Ganges beziehen bis zu 70 Prozent ihres Trinkwassers aus dem Fluss.", "section_level": 1}, {"title": "Abwasserbelastung.", "content": "Die Verschmutzung des Flusses ist enorm: Täglich werden über 5 Millionen Kubikmeter toxischer Abwässer eingeleitet, allein in Kalkutta 320 Millionen Liter in den Gangesarm Hugli. Die Belastung durch Kolibakterien ist 2000-mal höher als in Indien erlaubt und das Wasser enthält hohe Konzentrationen von Cyaniden, Arsen, Blei, Zink, Chrom und Quecksilber. Zu den Fäkalabwässern kommen zahlreiche Leichenreste. Beides erleichtert die Ausbreitung von Cholera- und Typhusbakterien. Außerdem funktionieren nur wenige Kläranlagen effektiv, sodass sich auch dort gereinigtes Wasser unterhalb der Anlagen wieder mit hoch belastetem Wasser mischt. 1985 startete die indische Regierung einen Aktionsplan (\"Ganga Action Plan\"), der das Ziel hatte, die Verschmutzung zu bekämpfen. Trotz hoher Investitionen gilt der Plan als weitgehend gescheitert, nicht zuletzt, weil für den Betrieb der Anlagen notwendige Mittel fehlten. Der Oberste Gerichtshof des nordindischen Bundesstaats Uttarakhand ordnete im März 2017 an, dass der Ganges und sein Hauptzufluss Yamuna, den Status einer juristischen Person erhalten sollen. Die Flüsse sollen „alle entsprechenden Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeiten einer lebenden Person“ erlangen. Diese Entscheidung bedeutet, dass eine Verschmutzung oder Beschädigung der Flüsse einer Schädigung einer Person gleichwertig ist. Das Gericht führte das Beispiel des neuseeländischen Whanganui River an, der auch die vollen Rechte einer juristischen Person besitzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ganges (Sanskrit, f., oder, ) ist mit einer mittleren Wasserführung von über 12.000 m3/s der zweitgrößte Fluss Indiens und Bangladeschs (Südasien). Der über 2600 Kilometer lange Fluss entwässert die große Ebene südlich des Himalaya, eines der am dichtesten bevölkerten Gebiete der Erde. Der Ganges ist der heiligste Fluss der Hindus; er ist sehr stark durch Abwässer und Schadstoffe belastet.", "tgt_summary": "恒河(,,(Ganga);, Gônga,玄奘译为殑伽河)是南亚的一条主要河流,流经印度北部及孟加拉。恒河源头帕吉勒提河和阿勒格嫩达河发源自印度北阿坎德邦的根戈德里等冰川,它横越北印度平原(即恒河平原),流经北方邦,会合其最大支流亚穆纳河,再流经比哈尔邦、西孟加拉邦,最后它分为多条分流注入孟加拉湾,其中一条是加尔各答附近的胡格利河,另外一条是进入孟加拉国的博多河,博多河进入孟加拉国后,会合布拉马普特拉河(中国境内为雅鲁藏布江)在孟加拉国境内的下游贾木纳河,注入孟加拉湾,其入海河段称为梅格纳河。支流布拉马普特拉河及其以上部分不算在内,恒河长为2,510公里,流域面积91万平方公里,达印度国土面积的三分之一,恒河也为世界河水流量前20大的河流之一。恒河流域为世界上最多人口居住的河流流域,共有4亿以上人口居住于恒河流域,人口密度达每平方英里1000人以上。", "id": 1168033} {"src_title": "Geschichte Dänemarks", "tgt_title": "丹麦历史", "src_document": [{"title": "Urgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der urgeschichtlichen Archäologie in Dänemark.", "content": "Als einer der Begründer der Archäologie Skandinaviens gilt Ole Worm. 1626 veranlasste er König Christian IV., alle Pfarrer aufzufordern, Runensteine, Gräber und sonstige Altertümer in ihrem Sprengel zu melden. Er griff wiederum auf den Altertumsforscher Nicolaus Marschalk († 1525) zurück, der als einer der ersten in Mecklenburg Grabhügel öffnete. 1643 veröffentlichte Worm ein Überblickswerk über die Monumente Dänemarks, auch sammelte er Altertümer in seinem \"Museum Wormianum\". Das antiquarische Interesse richtete sich bereits im 17. Jahrhundert auf Artefakte der Vorzeit,", "section_level": 2}, {"title": "Altsteinzeit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jungpaläolithikum (ab 13. Jahrtausend v. Chr.).", "content": "Gegen Ende der letzten Eiszeit folgten Jäger den großen Rentierherden, die im Sommer in die nördlichen Tundrengebiete, im Winter in die südlicheren Gebiete wanderten. Die Tiere wurden von den Jägern mit Speeren, die mittels Speerschleuder geworfen wurden, erlegt. Wichtige Fundstätten der Hamburger Kultur (13.700–12.200 v. Chr.), der diese Jäger zugeordnet werden, sind innerhalb Dänemarks Jels, wo 1981 zum ersten Mal Funde dieser Kultur in Dänemark zu Tage traten, und Slotseng (ab 1990 ergraben) im Ostteil des südlichen Jütland, dann Sjølberg im Süden Lollands. Hinzu kommen Geweihfunde aus der Køge Bugt,", "section_level": 3}, {"title": "Mesolithikum (etwa 9700/9300 bis 4000 v. Chr.).", "content": "Die Zeit zwischen dem Ende der letzten Eiszeit und der einsetzenden produzierenden Lebensweise wird üblicherweise auf 9700 bis 4000 v. Chr. datiert und als Mesolithikum bezeichnet. Dabei setzte das Mesolithikums Dänemarks erst relativ spät ein. Eine der Ursachen könnte sein, dass sich die Wälder erst langsam nordwärts ausbreiteten und noch lange Graslandschaften dominierten, wie Funde in Lundby Mose auf Seeland nahelegen, dem ältesten mesolithischen Fundplatz des Landes (ca. 9300 v. Chr.). Das Mesolithikum wird in Dänemark üblicherweise in vier archäologische Kulturen eingeteilt, deren zweite die Maglemose-Kultur (7400–6000 v. Chr.) ist. Sie", "section_level": 3}, {"title": "Neolithikum (etwa 4000 bis 1700 v. Chr.).", "content": "Die Jungsteinzeit in Dänemark begann um 4000 v. Chr. und dauerte bis 1700 v. Chr. Die Periode bekam auch den Namen „Bondestenalter“ (Bauernsteinzeit), weil die Menschen das Land kultivierten und Vieh hielten. Es fand eine Zuwanderung aus dem Süden statt, wo die Menschen schon lange Bauern waren.", "section_level": 3}, {"title": "Bronzezeit.", "content": "Die Bronzezeit begann in Dänemark etwa", "section_level": 2}, {"title": "Eisenzeit.", "content": "Die Eisenzeit wird unterteilt in die vorrömische Eisenzeit, die römische Eisenzeit und die germanische Eisenzeit. Sie dauerte von 500 v. Chr. bis 800 n. Chr. In der frühen vorrömischen Eisenzeit war der Hof das Grundelement der Siedlungen. Dennoch muss es auch übergreifende Strukturen gegeben haben, wie der Fund von 60 toten Kämpfern bei Hjortspring belegt. Eine solche Zahl erforderte die Kooperation zahlreicher Höfe oder mehrerer Siedlungen. In der späten vorrömischen Zeit ist die soziale Differenzierung anhand der Hausgrößen deutlich zu erkennen, wie in Hodde, wo sich ein umzäunter sehr viel größerer Hof in der Siedlung fand. Auch fanden sich reiche ausgestattete Gräber, wie in Langå in Fünens Osten. 113", "section_level": 2}, {"title": "Wikingerzeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Christianisierung.", "content": "Um 700 versuchte der zum Missions-Erzbischof geweihte Willibrord vergeblich, den damaligen Dänenkönig Ongendus zu bekehren. Unter Karl dem Großen unterblieben weitere Missionsversuche, da er eine Missionierung nicht unterworfener Gebiete ablehnte. Dies hing mit seiner Idee von der Zusammengehörigkeit von Reich und Kirche zusammen und änderte sich erst unter Ludwig dem Frommen. Unter Ludwig dem Frommen wurde auf Betreiben der Erzbischöfe Agobard von Lyon und Ebo von Reims die Mission über die Nordgrenze des Reiches wieder aufgenommen. Diesem Plan kam entgegen, dass der dänische Wikingerkönig Gudfred (Göttrik) 810 ermordet worden war. Dessen Söhne vertrieben den Kronprätendenten Harald Klak, worauf dieser Vasall König Ludwigs wurde. Mit dem Missionsauftrag des Kaisers reiste Ebo nach Rom, um den päpstlichen Missionsauftrag zu erhalten. Dieser Auftrag wurde 822 oder 823 mit einer Papstbulle von Papst Paschalis I. erteilt. Das Missionsgebiet wurde dabei nicht näher umschrieben (ubique). Ebo unternahm 823 seine erste Missionsreise nach Dänemark. Der Papst schärfte ihm dabei ein, in allen Zweifelsfragen beim Papst", "section_level": 2}, {"title": "Frühmittelalter.", "content": "Um 730 errichteten die Dänen zum Schutz gegen die südlich siedelnden Sachsen das Danewerk bei Haithabu in der Nähe von Schleswig. Etwa um 800 entführte König Göttrik die Kaufmannschaft aus dem damals slawischen Ort Reric (bei der Insel Poel) und siedelte sie stattdessen in Haithabu an. Fast alle dänischen Dörfer stammen aus der Wikingerzeit bzw. sind älter als 800 Jahre. Dörfer mit dem Suffix -heim, ing(e), lev, løse und sted gehören zu den ältesten. Sie sind bereits aus der Zeit der Völkerwanderung bekannt. Suffixe mit torp und toft(e) sind vermutlich im 8. und 9. Jahrhundert aus England nach Dänemark gelangt, die auf -by aus Schweden. Die Suffixe -rød, rud, tved, holt,", "section_level": 2}, {"title": "Hochmittelalter.", "content": "Ab der Regentschaft Knut des Heiligen (außerehelicher Sohn von Sven Estridsson (1080–1086)), stieg der Wohlstand der dänischen Krone, was an der engen Verbindung zwischen Königshaus und Kirche lag. Ein Beispiel ist die Schenkungsurkunde für die Domkirche in Lund. Das Geld für den Kirchenbau stammte größtenteils von Bußen für Landfriedensbruch und den Bruch der Ledingspflicht – Mittel, die zum Teil dem König zugedacht waren (die Leding war die Pflicht jedes Freien zur Heerfolge). Es war vorgesehen, dass im Kriegsfall jeder Kreis Dänemarks dem König eine bestimmte Anzahl von Schiffen samt Besatzung stellen musste. Wer dieser Pflicht nicht nachkam, machte sich strafbar und musste in der Regel Grundbesitz abtreten. Knut IV. versuchte die königliche Macht im Lande zu stärken, wozu er wiederholt in die überlieferte Rechtsordnung eingriff. Dies führte zu Widerstand, und während eines Volksaufstands wurde er 1086 in der Sankt Albans-Kirche zu Odense erschlagen, später jedoch heiliggesprochen. Königtum und Kirche versuchten gemeinsam zu wachsen und die Macht im Lande zu zentralisieren. 1104 wurde hierzu das Erzbistum Lund gründet, dem der gesamte Norden unterstand. Im selben Jahr änderte König Niels eine Reihe von Hofämtern, wodurch bestimmte Funktionen aufgewertet wurden. Mundschenke, beispielsweise, wurden zu Drosten befördert und verwalteten ab sofort Reichsangelegenheiten; Marschälle waren zunehmend für die Verwaltung des Militärs zuständig. Auch die Zahl königlicher Amtspersonen nahm in dieser Zeit beträchtlich zu. Widerstand gegen diese Konzentration von Macht schlugen König und Kirche gemeinsam nieder. In den letzten Jahren der Herrschaft von König Niels wurde außerdem versucht, den Zölibat mit Gewalt durchzusetzen. Dieser Konflikt führte zu einer gesetzlichen Besonderheit, nämlich dem privilegium fori, d. h. der Unabhängigkeit der Kirche von Thinggerichten.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischen Zersplitterung und Großmachtzeit.", "content": "Als Knud Lavard, Herzog Süderjütlands die Wendenstämme im Westen als Reichslehen erhielt, wurde er als Anwärter auf den dänischen Thron angesehen, und somit zum Konkurrenten von Prinz Magnus. Bei einer Zusammenkunft der Kontrahenten bei Ringsted wurde Knud Lavard am 7. Januar 1131 ermordet. Infolgedessen nahm sein Halbbruder Erik II. den Kampf gegen Magnus auf. Dies glückte ihm dank der erhaltenen Hilfe der seeländischen Adeligen der Hvide. 1134 fand die Schlacht bei Fodevig in Schonen statt, in welcher Prinz Magnus und fünf", "section_level": 2}, {"title": "Waldemarzeit.", "content": "Nach gewaltsamen und erfolgreichen Siegen über das aufständische Volk, welches gegen das zentralistisch veranlagte, großmächtige Königtum und eine ebenfalls zentralisierte, gewaltige Kirche gefochten hatte, gedieh das Waldemargeschlecht. Eine Waldemar-Dynastie entstand, deren Macht und Einfluss sich mit Gunst und Willen Gottes rechtfertigte. Die als „\"Valdemarernes Storhedstid\"“ (Großmachtzeit der Waldemardynastie) bezeichnete Zeit bezieht sich auf die frühen Jahre des 12. Jahrhunderts, in welchen Dänemark eine führende Handelsmacht war und im eigenen Land eine produktive Landwirtschaft gedieh. Eine neue dänische Adelsschicht bildete sich, die Steuerfreiheit genoss, sich dafür jedoch unausweichlich zum", "section_level": 2}, {"title": "Reichsauflösung, Spätmittelalter.", "content": "Die Niederlage von Bornhöved schlug Expansionsgedanken aus dem Kopf Waldemars II. Statt Reichserweiterung betrieb er nun die Sicherung seiner herrschaftlichen Macht, indem er Abkommen mit politischen Gegnern traf. Reval wurde in das Erzbistum von Lund eingegliedert. 1232 wurde Erik IV. Mitkönig, nachdem sein älterer Bruder Waldemar starb. Durch die Heirat Herzog Abels mit der schauenburgischen Grafentochter Mechthild von Holstein sollte ein Frieden zwischen Schleswig und Holstein hergestellt werden. 1231 erschien das „Landbuch des Königs Waldemar“, welches dienlich bei Steuererhebungen sein sollte. Es benötigte Jahrzehnte, um vollendet zu werden und gewährt heute einen guten Einblick in das Finanz- und Steuersystem des Mittelalters. Die Reichseinheit, die unter Waldemar I. entstanden war, währte aber nicht ewig. Vor seinem Tod hatte Waldemar II. Grenzprovinzen seinen Söhnen überlassen. Abel wurde Herzog von Süderjütland, Christoph wurde Herzog von Lolland-Falster und zwei außerhalb der Ehe gezeugte Söhne, Niels und Knut, bekamen Halland und Blekinge. Obwohl jene Lehen gar nicht als erblicher Besitz vorgesehen waren, sorgen sie für Unruhe hinsichtlich der Reichseinheit. König Erik IV. sah sich in vielen Angelegenheiten den Brüdern gegenübergestellt, meist Herzog Abel. Die Kirche blieb von folgenden Auseinandersetzungen nicht verschont und drohte sogar mit Bann. Als Erik IV. Steuerabgaben für jeden im Einsatz befindlichen Pflug Dänemarks forderte, entflammten Unruhen und Aufstände", "section_level": 1}, {"title": "Auseinandersetzungen mit Lübeck und den Hansestädten.", "content": "oder", "section_level": 1}, {"title": "Zeit der Kalmarer Union (1397–1523).", "content": "1397 begann die Kalmarer Union als Zusammenschluss der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden unter Federführung der dänischen Regentin Margarethe I., die im Namen ihres Großneffen Erik von Pommern handelte. 1409 mussten die Schauenburger ihr für einige Jahre Flensburg zum Pfand geben. Nach dem gewonnenen Einfluss über die Stadt ließ Margarethe sogleich die Duburg errichten. Dänemark gewann nach und nach mehr Macht und Einfluss, geriet dabei dann letztlich aber mit der Hanse in Konflikt. Dänemark verlor 1435 den Krieg gegen die Hanse und Holstein, doch 1460 (Vertrag von Ripen) entstand", "section_level": 1}, {"title": "Neuzeit bis zum Wiener Kongress.", "content": "1537 wurde von Christian III. die Reformation eingeführt. Um 1560 wechselten in Dänemark und Schweden die Regenten, womit die Phase der friedlichen Koexistenz beider Reiche nach dem Ende der Kalmaer Union beendet wurde. Der schwedische Monarch Erik XIV. wollte die dänische Vormachtstellung im Ostseeraum brechen. Der Nordische Siebenjährige Krieg (Dreikronenkrieg von 1563 bis 1570) endete aber, ohne dass es zu Grenzverschiebungen kam. Im Kalmarkrieg versuchte Dänemark, Schweden wieder in seine Abhängigkeit zu bringen, was aber misslang. Von da an verschoben sich die Machtverhältnisse zugunsten eines dynamischeren Schwedens, das in der Folgezeit die dominierende Ostseemacht wurde. 1620 erwarb Dänemark die Jungferninseln als Kolonie (Dänisch-Westindien). Den entscheidenden Wendepunkt in der dänischen Außenpolitik bildete das misslungene Eingreifen König Christian IV. im Dreißigjährigen Krieg in den Jahren 1625–1629. Christian unterlag im Jahr 1626 den kaiserlichen Truppen unter Tilly in der Schlacht bei Lutter. Die Niederlage bedeutete den militärischen Zusammenbruch Dänemarks. Der demütigende Friedensschluss von 1629 und die militärischen Erfolge des schwedischen Königs Gustav Adolfs II. ab 1630 in Deutschland machten deutlich, dass Schweden jetzt die dominierende Ostseemacht war. In den folgenden dreißig Jahren ging es nur noch ums Überleben Dänemarks als souveräner Staat. In drei aufeinanderfolgenden Kriegen versuchte Schweden, Dänemark seinem Ostseereich einzuverleiben. Als Karl X. mit seinem Heer im Zuge des Zweiten Nordischen Krieges im Februar 1658 den zugefrorenen Belt überquerte und Kopenhagen bedrohte, schien dieses Vorhaben zu gelingen. Nur knapp konnte Hans von Schack das von den Schweden belagerte Kopenhagen vor der Eroberung und Dänemark davor bewahren, zu einer schwedischen Provinz zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalismus und Liberalismus.", "content": "Die Dänische Nationalbewegung und die Liberalen begannen in den 1830er Jahren, an Macht zu gewinnen. Nach den europäischen Revolutionen um 1848 (vgl. Märzrevolution) erklärte sich Dänemark zu einer konstitutionellen Monarchie unter der Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg des Hauses Oldenburg. Das heute noch geltende Grundgesetz Dänemarks trat in Kraft. Eine wichtige Rolle spielt in dieser Zeit der bedeutende dänische Theologe, Pädagoge, Dichter und Politiker N.F.S. Grundtvig. Nachdem sich die Bevölkerung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein durch Geldentwertung und eine Immobiliensteuer im Zuge des dänischen Staatsbankrotts 1813 bereits ungerecht belastet fühlte, erhob sich der deutsch gesinnte Teil der Bevölkerung 1848 gegen das dänische Königshaus. Anlass war die Befürchtung deutscher Nationalliberaler, dass dänische Nationalliberale über die Einführung einer gemeinsamen Verfassung Schleswig verfassungsrechtlich ins Königreich Dänemark einverleiben könnten (Schleswig-Holsteinische Erhebung). Schleswig war staatsrechtlich ein dänisches Lehen, während Holstein und Lauenburg Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes waren, wobei alle drei Herzogtümer in Personalunion vom dänischen König regiert wurden. Nach der Niederlage der deutsch gesinnten Schleswig-Holsteiner bestimmte das Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 (völkerrechtlicher Vertrag der europäischen Großmächte Großbritannien, Frankreich, Russland, Preußen und Österreich sowie der beiden Ostseemächte Schweden und Dänemark) den Fortbestand des Dänischen Gesamtstaates und damit die Herrschaft des dänischen Königshauses über die Herzogtümer, wobei jedoch Schleswigs staatsrechtliche Eigenständigkeit außerhalb des Königreiches ebenso festgeschrieben wurde. Da dies jedoch", "section_level": 1}, {"title": "Von 1914 bis 1940.", "content": "Im Ersten Weltkrieg blieb Dänemark neutral. 1917 verkaufte Dänemark Dänisch-Westindien an die USA. 1920 fiel nach einer Volksabstimmung im nördlichen und mittleren Teil Schleswigs (dän. auch Sønderjylland / Süderjütland) dessen nördlicher Teil – Nordschleswig – an Dänemark. Der mittlere und südliche Teil – Südschleswig – blieb bei Deutschland. Die so gezogene Grenze bildet noch heute den Grenzverlauf.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Unter Missachtung seiner Neutralität und ohne Kriegserklärung wurde Dänemark im Rahmen der Operation Weserübung ab dem von der Wehrmacht des Deutschen Reiches besetzt. Die überrumpelten dänischen Truppen leisteten nur vereinzelt Widerstand. Das Land blieb bis Ende des Zweiten Weltkriegs unter deutscher Kontrolle. Deutschland respektierte dabei formell die dänische Souveränität und Neutralität. Im Gegensatz zu anderen besetzten Ländern blieben sowohl das Staatsoberhaupt, König Christian X., wie auch die dänische Regierung im Land. Mit einer Zusammenarbeits- und Verhandlungspolitik versuchte die dänische Regierung von Thorvald Stauning die Privilegien eines souveränen Staates zu erhalten. Das nationalsozialistische Deutschland verzichtete darauf, anders als etwa in Belgien und Frankreich, die 1919/20 abgetretenen Reichsgebiete wiederanzugliedern, Nordschleswig blieb dänisch. Ende 1941 trat Dänemark sogar dem faschistischen Antikominternpakt bei. Mit dem schwindenden deutschen Kriegserfolg nach Stalingrad und El Alamein Ende 1942/Anfang 1943 stieg der dänische Widerstand und nahmen auch Sabotageakte stark zu. Die Wahlen im, die Unzufriedenheit über die deutsche Besatzung und auch der Eindruck, dass Deutschland den Krieg nicht gewinnen könne, führten im Sommer 1943 zu zivilen Unruhen und Streiks im Lande. Die deutsche Besatzungsmacht verlangte daraufhin, die Todesstrafe einzuführen und den Ausnahmezustand zu erklären, was aber von der Regierung abgelehnt wurde. Diese rief stattdessen alle Beamten zur „Nichtzusammenarbeit“ auf. Dies führte am zur Absetzung der dänischen Regierung und zur Verhängung des Ausnahmezustandes durch die Deutschen. Die Verwaltung wurde jetzt von den Abteilungsleitern der Ministerien übernommen. Die Verhandlungen mit dem deutschen Reichsbevollmächtigten Werner Best führte ab diesem Zeitpunkt der Leiter der Verwaltung des Außenministeriums Niels Svenningsen. Das dänische Heer wurde durch die Besatzungsmacht aufgelöst, die Flotte versenkte sich selbst. Im kam es zur Rettung der dänischen Juden: Von 7500 Juden konnten 7300 über den", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Einigung.", "content": "Nach 1945 forderten Stimmen in der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein eine Neuziehung der Grenzen zugunsten Dänemarks. Das Minderheitenproblem beiderseits der Grenze wurde in den Bonn-Kopenhagener Erklärungen 1955 gelöst. \"siehe Hauptartikel: Deutsche Minderheit in Dänemark, Dänische Minderheit in Deutschland.\" 1945 war Dänemark Gründungsmitglied der UN, 1949 Gründungsmitglied der NATO, 1952 Gründungsmitglied im Nordischen Rat. Nach einem Referendum am, bei dem 63,4 % der Wähler (mit einer Wahlbeteiligung von über 90 %) den EG-Beitritt befürworteten, wurde Dänemark am Mitglied der Europäischen Gemeinschaft. In einem Referendum wurde 1986 die Einheitliche Europäische Akte von 53 % der dänischen Wähler befürwortet.", "section_level": 2}, {"title": "Autonome Gebiete.", "content": "Island war bereits seit 1918 weitgehend autonom (Realunion) und ist seit 1944 völlig unabhängig. Die Färöer-Inseln genießen seit dem ein weitgehendes Selbstbestimmungsrecht, und lediglich die Außen- und Verteidigungspolitik verbleiben bei Dänemark. Der Vertrag von Fámjin vom hat diesen", "section_level": 2}, {"title": "Weiteres.", "content": "Am starb König Christian X. Sein Sohn Friedrich folgte ihm auf dem Thron. Mit einem positiven Referendum wurde 1953 eine Verfassungsänderung angenommen. Dabei wurde unter anderem das Zweikammersystem mit dem Oberhaus Landsting abgeschafft, das Folketing ist nunmehr die einzige Kammer im Parlament. Weitere Änderungen betrafen die Erbfolge des Königshauses (die Krone kann seither an Töchter vererbt werden), die Zuständigkeiten für Referenden, das Wahlalter (herabgesetzt auf 23) und Bürgerrechte. In weiteren Referenden wurde das Alter für das allgemeine Wahlrecht von 23 weiter auf 21 (1961), 20 (1971) und schließlich 18 (1978) herabgesetzt. Ein Referendum von 1969, welches das Wahlalter bereits auf 18 reduzieren sollte, fand zu jenem Zeitpunkt keine Zustimmung. Am starb König Friedrich IX. Seine Nachfolgerin wurde seine Tochter Margrethe – damit wurde erstmals die in der Verfassungsänderung von 1953 durchgesetzte neue Thronfolgeregelung angewendet. In der Folketingswahl 1981 kam erstmals sei 1924 wieder eine konservative Mehrheit zustande, Poul Schlüter von der Konservativen Volkspartei löste Anker Jørgensen von der Socialdemokraterne als Regierungschef ab. In den 1970er und 1980er Jahren beging die als Blekingegadebanden benannte Gruppe, eine linksextremistische Untergrundorganisation, durch Raubzüge in Dänemark und Schweden politisch motivierte Kriminalität, um die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) mit Geld zu unterstützen. Dabei kam es am 3. November 1988 zum schwersten Vorfall, bei dem auf einem Raubüberfall auf ein Kopenhagener Postamt ein Polizist erschossen wurde. Im April und Mai 1989 erfolgte die Festnahme der Gruppenmitglieder, die im", "section_level": 2}], "src_summary": "Die ältesten Spuren einer vorgeschichtlichen Besiedlung Dänemarks stammen aus der Steinzeit. Zwischen 400 und 500 besiedeln die Jüten gemeinsam mit den Sachsen, den Angeln und den Friesen über die Nordsee Britannien, nachdem sich die römische Besatzung von dort zurückgezogen hatte. Die Vorfahren der heutigen Dänen kamen im 6. Jahrhundert aus dem heutigen Südschweden nach Jütland und einigen westlichen Ostseeinseln. Dort verdrängten oder vermischten sie sich mit anderen germanischen Stämmen, die sich bereits früher dort niedergelassen hatten.", "tgt_summary": "丹麦在公元9到11世纪逐渐形成统一的王国。11世纪开始逐渐向外扩张,并征服了英格兰和挪威。1397年的卡尔马联盟将今天的瑞典、挪威、芬兰、冰岛、格陵兰以及法罗群岛等疆土都置于丹麦君主的统治之下。1523年,瑞典和芬兰(当时属于瑞典)离开了联盟;1658年,丹麦又割让了南斯堪的纳维亚的一片土地(斯堪尼亚)给瑞典。1814年拿破仑战争后,挪威再度被割让给瑞典。冰岛在20世纪逐渐脱离丹麦独立,而今天的格陵兰和法罗群岛则在要求更多的自治权。", "id": 1817188} {"src_title": "Horizont", "tgt_title": "地平線", "src_document": [{"title": "Wortherkunft.", "content": "Das Wort \"Horizont\" im Deutschen ist ein Lehnwort aus dem Lateinischen, das lateinische Wort \"horizon\" wiederum entlehnt aus dem Altgriechischen. Es geht zurück auf mit der Bedeutung „Grenzlinie“ – als Verkürzung des Ausdrucks „begrenzender Kreis“ oder „des Begrenzenden Kreis“ – gebildet zu „begrenzen“, eine Ableitung von „Grenze“.", "section_level": 1}, {"title": "Präzise Definitionen.", "content": "Genauer betrachtet sind einige Bedeutungen zu unterscheiden, die sich alle durch unterschiedliche Sichtweiten und scheinbare Entfernungen zum Horizont unterscheiden: Die Horizontebene ist die Ebene des geometrischen Horizonts. Die Vertikale auf diese Ebene schneidet die Himmelssphäre in Zenit und Nadir.", "section_level": 1}, {"title": "Horizont in der Nautik, Kimmlinie.", "content": "Die Kimm ist die auf offenem Meer sichtbare Grenzlinie zwischen Wasser und Himmel. Auf sie beziehen sich Messungen von Höhenwinkeln, zum Beispiel mit einem Sextanten. Wegen der Erdkrümmung – der \"mittlere Erdradius\" beträgt 6371 km, der Krümmungsradius der Erde liegt zwischen minimal 6334 km und 6400 km maximal – erscheint die Kimm umso tiefer unter dem mathematischen Horizont, je höher sich der Beobachter über dem Meeresspiegel befindet. Daher müssen die Höhenwinkel um die \"Kimmtiefe\" formula_1 verkleinert werden. Diese sogenannte Höhenbeschickung beträgt (Kimmtiefe formula_1 in Bogenminuten; Höhe formula_4 des Beobachters in Metern). Nach der DIN 13312 („Navigation; Begriffe, Abkürzungen...“) soll für die Kimmtiefe in der Seefahrt die Abkürzung „\"Kt\"“, im Englischen die Abkürzung „\"D\"“ (von \"dip of horizon\"), in der Luftfahrt die Abkürzung „\"Dip\"“ verwendet werden; als Formelzeichen wird für die Seefahrt \"k\" empfohlen. Die Distanz formula_5 des Horizonts von einem Punkt mit der Höhe formula_4 über der Erdoberfläche lässt sich geometrisch exakt berechnen nach folgender Formel formula_7 mit formula_8 als Krümmungsradius der Erde, maximal circa 6400 km. Mit diesem Wert, angegeben in Metern, ergibt sich für eine Beobachtungshöhe formula_4 von 400 m: formula_10 rund formula_11 Für Höhen formula_4, die sehr viel kleiner als der Erdradius formula_8 sind formula_14, kann der Term formula_15 gegenüber formula_16 vernachlässigt werden; damit erhält man vereinfacht die folgende Näherungsformel formula_17 Setzt man hier den mittleren Erdradius (6,371 Mm) für formula_8 ein, so erhält man die Horizontdistanz in Kilometern, bei Angabe der Höhe formula_4 in Metern, mit der Faustformel: formula_20 Damit ergibt sich zum Beispiel für eine Beobachtungshöhe formula_4 von 400 m: formula_22 Die geometrisch berechnete Distanz zum nautischen Horizont entspricht wegen der Lichtbrechung in der Erdatmosphäre aber nicht der Entfernung zum \"optischen\" Horizont. Abhängig von den Druck- und Temperaturbedingungen in der unteren Lufthülle kann die terrestrische Refraktion erheblich schwanken. Im Mittel liegt der \"scheinbare Erdradius\" bei circa 7680 km, der gesehene Horizont um rund ein Zehntel weiter entfernt als der geometrisch berechnete. Die Entfernung formula_23 zum optischen Horizont lässt sich so abschätzen mit der Formel: formula_24, im Beispiel formula_25 Für Details und zusätzliche Beispiele siehe auch geodätische Sichtweite.", "section_level": 1}, {"title": "Horizont in Mathematik, Astronomie und Geodäsie.", "content": "Der Horizont im mathematischen Sinn ist ein Großkreis, der die Sphäre oder Himmelskugel in zwei gleiche Hälften teilt und dessen Pol der Zenit ist. Er ist die Basis des Horizontsystems – ein Koordinatensystem, in dem Gestirne und terrestrische Messpunkte durch Richtung (Azimut, Kurs) und Höhenwinkel angegeben werden. Senkrecht zum Horizont – also durch den Zenit – verlaufen die Vertikalkreise, von denen der Meridian genau in Nord-Süd-Richtung liegt. Der Horizont ist der wichtigste Bezug für lokale Messungen. Die wichtigsten Geräte zu seiner Realisierung sind die Wasserwaage bzw. (genauer) die Röhrenlibelle, ferner Höhenkompensatoren und andere Pendelkörper, elektronische Neigungssensoren und bisweilen Flüssigkeits- bzw. Quecksilberspiegel.
Die Messung der Horizontalen erfolgt mit Nivelliergerät, die Aufstellung von Messinstrumenten wird Horizontieren genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Horizont in der Kunst.", "content": "Der Begriff Horizont wird in der Kunst vielfach als Sinnbild für Sehnsüchte und Utopien verwendet. Beispiele dafür sind das Lied \"Horizont\" von Udo Lindenberg, der Roman \"Der verlorene Horizont\" von James Hilton oder das Bild \"Forgotten Horizon\" von Salvador Dalí. In den Werken des Künstlers Jens Lausen spielt der Horizont eine zentrale Rolle. Die Gruppe Knorkator thematisiert in ihrem Lied \"Wie weit ist es bis zum Horizont\" die Berechnung der Entfernung bis zum Horizont über den Satz des Pythagoras.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Horizont ist eine Linie, die den Himmel von der Erde abgrenzt.", "tgt_summary": "地平线指地面与天空的分隔线,此线将所有可见的方向分成二种:能与地表相交,和不能与地表相交。在很多地方,真地平线会被树木、建筑物、山脉等所掩盖而其与天空相交造成的线称作可见地平线。然而,如果身处海中的船上,则可以轻易看到真地平线。", "id": 3035303} {"src_title": "Filter (Fotografie)", "tgt_title": "摄影滤光镜", "src_document": [{"title": "Anwendung.", "content": "Filter dienen in der Fotografie zum einen als Korrektur- und zum anderen als Effektfilter. Verändert werden können Sättigung, Kontrast, UV-Licht, oder es können auch Elemente und Effekte wie Sterne hinzugefügt werden. Die meisten Filter reflektieren einen Teil des einfallenden Lichtes, so dass weniger Licht das Objektiv erreicht. Diese Belichtungsreduktion wird durch den Filterfaktor angegeben. Dieser ist meist auf der Fassung des Filters angegeben. Wichtige Filter sind: In der Digitalfotografie werden viele Filter kaum mehr eingesetzt, da die Effekte in vielen Fällen nachträglich mit Hilfe der Bildbearbeitung und einem Bildbearbeitungsprogramm auf Fotografien angewendet werden können (insbesondere Effekt- und Farbfilter; siehe Grafikfilter). ND- und Polfilter sind allerdings weiterhin unersetzbar. Weiterhin haben Digitalkameras fast immer einen fest eingebauten Infrarot-Sperrfilter zwischen Objektiv und Bildsensor.", "section_level": 1}, {"title": "Korrekturfilter.", "content": "Gebräuchliche Korrekturfilter in der Schwarzweißfotografie sind \"Gelb-\", \"Orange-\", und \"Rotfilter\". Sie dämpfen den Blauanteil und machen damit insbesondere Aufnahmen mit Blau- bzw. Weißanteil (Himmel) kontrastreicher. Für die Farbfotografie stehen eine ganze Reihe von farbigen Filtern zur Verfügung. Hervorzuheben sind \"rotbräunliche\" und die diversen \"Blaufilter\" zum Verwenden eines Kunstlichtfilms bei Tageslicht bzw. eines Tageslichtfilms bei Kunstlicht. Ein häufig genutzter Filter sowohl in der Farb- als auch der Schwarzweißfotografie ist der Skylightfilter. Er verhindert einen Blaustich. Polarisationsfilter entfernen (oder verstärken, je nach Einstellung des Polfilters) die Reflexe auf nichtmetallischen Flächen. Zudem erscheinen die Farben intensiver.", "section_level": 1}, {"title": "Effektfilter.", "content": "Es gibt unzählige Effektfilter; zu den am häufigsten verwendeten zählen \"Weichzeichner\" und Filter, mit denen Strahlenkränze um Lichtquellen herum erzeugt werden können. Daneben gibt es noch diverse Farbfilter, Farbverlaufsfilter und sonstige Trickfilter.", "section_level": 1}, {"title": "Filteradapter.", "content": "Filteradapter werden benötigt, um Filter mit einem Objektiv eines Fotoapparates verbinden zu können. Dabei kann für die Filter zwischen Schraub- und Steckfiltern unterschieden werden. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Adapter für diese Zwecke.", "section_level": 1}, {"title": "Schraubfilter.", "content": "Auf Grund der vielfältigen Filtergewinde gibt es Filteradapter, um Filter an Objektiven mit unterschiedlichen Filtergewindedurchmessern anschließen zu können. Damit der Filter keine zusätzliche Vignettierung erzeugt, ist es nur sinnvoll, größere Filter an kleinere Gewinde anzuschließen. Die Bezeichnung 52→55 gibt an, das ein 55-mm-Filter an ein Objektiv mit einem 52-mm-Gewinde adaptiert werden kann. Problematisch ist die Verwendung mehrerer Schraubfilter an Ultraweitwinkelobjektiven. Durch den dadurch entstehenden Aufbau vor dem Objektiv können Vignettierungen entstehen. Daher ist bei Verwendung mehrerer Filter (z. B. Kombination von ND-, Verlaufs- und Polfiltern) ein Filterhalter mit Steckfiltern sinnvoll.", "section_level": 2}, {"title": "Steckfilter.", "content": "Mit Steckfiltern kann diverses Zubehör wie Filter, Gegenlichtblenden oder Objektivdeckel an verschieden großen Filtergewinden angesetzt werden. Ein Filter kann so an unterschiedlichsten Objektiven verwendet werden. Dazu braucht man nur einen Filterhalter und einen passenden Adapterring mit dem Filterdurchmesser des jeweiligen Objektivs. So muss nicht für jedes Objektiv das passende Zubehörteil gekauft werden. Zudem haben Steckfiltersysteme den Vorteil, dass es an Weitwinkelobjektiven nicht so schnell zu Vignettierungen kommt. Gerade im Ultraweitwinkelbereich können durch ausreichend groß dimensionierte Steckfiltersysteme mehrere Filter kombiniert werden. Auch Kombinationen, die bei Schraubfiltern zu Vignettierungen führen, sind dabei noch möglich. Hochwertige Steckfilter, die aus dem CR-39-Polymer gefertigt sind, haben eine optische Qualität, die vergleichbar dem von Kronglas ist und damit den klassischen Schraubfilter aus Glas nicht nachsteht. Diese Filter zerkratzen jedoch leichter als die Varianten aus Glas, weshalb einige Hersteller bei den hochwertigen Filterserien weiterhin auf Glas setzen.", "section_level": 2}, {"title": "Grafikfilter.", "content": "In der digitalen Bildbearbeitung kann die Wirkung vieler optischer Filter durch so genannte Grafikfilter erzeugt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Filter sind Elemente eines optischen Systems, die in der Fotografie meist vor dem Objektiv der Kamera angebracht werden, um das Bild schon vor dem Auftreffen auf Objektiv und Film oder Bildsensor zu verändern. Dies wird durch die Beschaffenheit und Materialien des Filters bewerkstelligt.", "tgt_summary": "摄影滤光镜,简称滤光镜、滤色镜或滤镜(Filter),是摄影时放在照相机镜头前端的一种玻璃或塑料镜片,能够对光的不同波段进行选择性吸收,从而对摄影作品产生特殊的效果。种类很多,常见的有UV镜、偏振镜、天光镜、ND镜等。一些图像处理软件也可以向图片中加入滤镜的模拟效果。", "id": 2693860} {"src_title": "Madagaskar", "tgt_title": "马达加斯加", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die bei weitem größte Landfläche des Staates Madagaskar wird durch die gleichnamige viertgrößte Insel der Welt eingenommen, die bisweilen der „achte Kontinent“ genannt wird, weil durch eine lange isolierte Entwicklung eine sehr eigenständige Natur entstanden ist: Madagaskar wurde vor 150 Millionen Jahren von Afrika und vor 90 Millionen Jahren vom indischen Subkontinent getrennt. Das zentrale Madagaskar ist eine Hochebene mit durchschnittlichen Höhen von 1100 Metern. Es fällt nach Osten schroff und steil ab, während der Anstieg im Westen sanfter ausfällt. Das Plateau gipfelt im Maromokotro, dem mit 2876 Meter höchsten Berg der Insel.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Zwei Drittel der Insel werden von präkambrischen Gesteinen aufgebaut, die mehrfach, zuletzt während der Entstehung Gondwanas vor 540 Millionen Jahren, deformiert und metamorph geprägt wurden. Im äußersten Osten um die Bucht von Antongil und bei Mananjary sind archaische Gneise mit Altern um 3,2 Milliarden Jahren aufgeschlossen, die mit identischen Gesteinen im Dharwar-Kraton in West-Indien korreliert werden. Daran schließt sich nach Westen eine schmale Zone mit hochmetamorphen Sedimentgesteinen und Basalten an, die Überreste eines ehemaligen Ozeanbeckens dokumentieren, das am Ende des Präkambriums subduziert wurde. Das zentrale Hochland wird von spätarchaischen Graniten und Gneisen aufgebaut, in die drei große, rohstoffreiche Grünsteingürtel eingefaltet sind.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Madagaskar liegt im tropischen Klima des Südäquatorialstromes. Die Niederschläge nehmen von Ost nach Südwest kontinuierlich ab. So fallen an der Westküste teilweise nur 500 Millimeter pro Jahr, während es an der Ostküste", "section_level": 2}, {"title": "Natur und Ökologie.", "content": "Madagaskar zählt geoökologisch zu den „älteren Inseln“ der Erdgeschichte. So werden Inseln bezeichnet, die seit einem langen geologischen Zeitraum vom Festland getrennt sind. Hier kommen ausgesprochen viele endemische Arten, Gattungen und Familien von Pflanzen und Tieren vor, die nirgendwo sonst auf der Erde zu finden sind. Diese Tatsache, sowie die große Artenvielfalt und Biodiversität auf der Insel (die sich insbesondere an der gesamten regenfeuchten Ostküste konzentriert), sowie das Vorhandensein von vielfältigen Ökosystemen machen Madagaskar zu einem der Megadiversitätsländer dieser Erde. Von den etwa 12.000 Arten von Blütenpflanzen und den 109 Säugetierarten sind jeweils 80 Prozent, von den 250 Vogelarten rund die Hälfte, von den 260 Reptilienarten 95 Prozent und von den 150 Froscharten alle endemisch. Diese einzigartige Pflanzen- und Tierwelt ist auf Madagaskar besonders bedroht. Das Verschwinden vieler Tierarten resultiert seit der Besiedlung der Insel aus dem Wachstum der Bevölkerung, aus der Jagd, zunehmender Rinderhaltung, Abbau von Tropenhölzern sowie insbesondere der Lebensraumzerstörung durch Brandrodung. Drei Fünftel der tropischen Regenwälder wurden auf diese Weise bereits in Savannen bzw. Sekundärwälder verwandelt. Ursprünglich war Madagaskar zu rund 90 Prozent bewaldet. Von den 53 Millionen Hektar Wald sind heute nur noch etwa zehn Prozent erhalten. Aufgrund der Gefährdung aller Landschaften und des umliegenden Meeres wird Madagaskar als Hotspot der Biodiversität geführt. In der madagassischen Verfassung ist Umweltschutz als Staatsziel festgeschrieben. Die Fläche der Naturschutzgebiete soll nach einem Regierungsplan verdreifacht werden. Es bestehen 47 offizielle Naturschutzgebiete in Madagaskar. Allerdings gestaltet sich die Durchsetzung des Schutzstatus als sehr schwierig. So stand der Masoala-Nationalpark lange Zeit nur auf dem Papier und wurde von den Menschen vor Ort abgelehnt. Medienberichte und NGO-Recherchen legen nahe, dass auf Madagaskar weiter in großem Stil Edelhölzer – vor allem Rosenholz genannte Dalbergia-Arten – illegal geschlagen werden und auf dem internationalen Markt landen.", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "Die Insel war vor dem Eintreffen der ersten Siedler vermutlich fast komplett bewaldet. Die küstennahen Zonen sind dabei von tropischem Tieflandregenwald bedeckt, sofern der Niederschlag dafür ausreicht. Von den ursprünglichen Regenwäldern sind nur noch vier Prozent erhalten. Die größten zusammenhängenden Regenwaldflächen, die noch existieren, liegen auf der Masoala-Halbinsel. Von Osten nach", "section_level": 2}, {"title": "Fauna.", "content": "Bedingt durch seine lange geographische Isolation beherbergt Madagaskar eine einzigartige Fauna und Flora mit einem sehr hohen Anteil endemischer Arten. Die Raubtiere sind auf Madagaskar nur durch Eupleridae vertreten: die Fossa, die Fanaloka, den Falanuk und die Madagaskar-Mangusten. Außerdem fehlen auf der Insel Affen und Giftschlangen. Tiergruppen wie die Lemuren kommen dagegen nur hier vor. Eine weitere fast ausschließlich auf Madagaskar lebende Tiergruppe sind die Tenreks. Sowohl die Tenreks als auch die Lemuren gelten als klassische Beispiele einer adaptiven Radiation. Die Vorfahren beider Tiergruppen hatten diese Region bereits besiedelt, als sich Madagaskar vom afrikanischen Kontinent abspaltete. Dies hatte zur Folge, dass sich diese Tierfamilien in zahlreiche Arten aufspalteten, die unterschiedliche ökologische Nischen besetzen. Eine ähnliche Entwicklung verlief auch bei den Arten, deren Familien weltweit verbreitet sind. Von den weltweit 22 Lappentaucherarten sind zwei nur auf Madagaskar beheimatet. Der Delacour-Zwergtaucher gilt mittlerweile als ausgestorben. Der", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prähistorie.", "content": "Obwohl vor der Küste Ostafrikas, der mutmaßlichen Wiege der Menschheit, gelegen, ist Madagaskar eines der letzten durch den Menschen besiedelten Gebiete der Erde. Konservative Schätzungen datieren erste menschliche Präsenz auf der Insel um das Jahr 350 v. Chr.", "section_level": 2}, {"title": "Schiffsreisen der Europäer.", "content": "Am 10. August 1500 sichtete der portugiesische Seefahrer Diogo Dias als erster Europäer Madagaskar und nannte die Insel nach dem Namenstag des Laurentius von Rom \"São Lorenço\". Später erschien die Insel auch als \"Santa Apolonia\" auf portugiesischen Karten sowie als \"France occidentale\" und \"île Dauphine\", bevor sie den Namen „Madagaskar“ erhielt. Nachdem die wichtigsten europäischen", "section_level": 2}, {"title": "Königreich der Merina.", "content": "Mit der von 1787 bis 1810 andauernden Herrschaft Andrianampoinimerinas, der die Merina einte, etablierte sich erstmals ein moderner Staat auf der Insel. Andrianampoinimerina war zunächst bis 1794 König von Ambohimanga. 1794 eroberte er das kleine Königreich von Antananarivo und verlegte seinen Amtssitz in die heutige Hauptstadt. Nach und nach weitete Andrianampoinimerina seinen Einflussbereich auf große Teile der Insel aus, aber insbesondere im Süden des Landes konnte er aufgrund des starken Widerstandes den Staat nicht vollständig konsolidieren. Unter Andrianampoinimerinas autokratischer Herrschaft wurde der Staat modernisiert, unter anderem wurde ein neues Strafgesetzbuch erlassen; seine Untertanen teilte er in kastenartige Gruppen ein und trug somit zu einer rigiden und ungleichen Stratifikation jener bei. Sein Sohn Radama I., der ihm auf den Thron folgte, öffnete die Insel gegenüber dem Ausland, wobei er vor allem Kontakte zum Vereinigten Königreich suchte, das mit Frankreich um die Vorherrschaft im Indischen Ozean rang. Er reorganisierte die Armee nach englischem Vorbild. Während seiner Regierungszeit gab es erste industrielle Ansiedlungen der Engländer an der Ostküste. Englische Missionare übersetzten", "section_level": 2}, {"title": "Französische Kolonialzeit.", "content": "Die ersten diplomatischen Beziehungen zwischen dem deutschen Kaiserreich und dem madagassischen Königreich wurden 1883 in einem Freundschaftsvertrag festgeschrieben. Das Ziel der madagassischen Regierung, Deutschland als Verbündeten gegen die drohende französische Kolonialisierung zu gewinnen, wurde allerdings nicht erreicht. Auf der Kongo-Konferenz 1885 wurde Madagaskar Frankreich als „Interessengebiet“ zugesprochen. 1896 konnte sich Frankreich gegen den Widerstand vieler Madagassen als Kolonialmacht etablieren. Als Manifestation und Symbol der Machtübernahme wurde noch im gleichen Jahr die letzte Königin von Madagaskar Ranavalona III. abgesetzt; Madagaskar war nun eine französische Kolonie. In dem folgenden halben Jahrhundert beuteten französische Unternehmer Glimmer- und Grafitvorkommen aus und betrieben Kaffee- und Reisplantagen. Die einheimische Bevölkerung wurde durch das Apartheid-ähnliche System des Code de l’indigénat massiv unterdrückt. Zwei nationalistische Rebellionen 1915 und 1929 wurden von Frankreich niedergeschlagen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Madagaskar anfangs von einer vichytreuen Kolonialverwaltung beherrscht. Im sogenannten Madagaskarplan zog das NS-Regime 1940 die Deportation der europäischen Juden nach Madagaskar in Erwägung. Britische Truppen landeten 1942 auf Madagaskar und eroberten die Insel innerhalb eines halben Jahres (Mai bis November). Mit der Landung wollte Großbritannien angeblich einer Landung der Japaner zuvorkommen. Zum Ende des Krieges übergab das Vereinigte Königreich die Insel dem", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erste Republik.", "content": "1958 wurde Madagaskar Republik in der Communauté française. Am 29. April 1959 wurde das Wahlrecht bestätigt. Madagaskar erlangte als dritter Staat im „Afrikanischen Jahr“ am 26. Juni 1960 schließlich die Unabhängigkeit. 1960 fanden die ersten Wahlen statt. Bereits ab 1958 hatte die Parti social démocrate (PSD) massiv Mitglieder rekrutiert, so dass sie in den ersten Wahlperioden der neuen Republik die dominierende Partei war; 1960 erhielt sie bei 88,2 Prozent aller Stimmen 104 der 107 Sitze im ersten madagassischen Parlament. Die (von der SPD und", "section_level": 3}, {"title": "Sozialistische Republik.", "content": "1975 kam in der Folge breiter Bürgerproteste ein stark sozialistisch ausgerichtetes Regime unter Didier Ratsiraka an die Macht, das den durch ausländische Banken und Versicherungsgesellschaften dominierten Finanzmarkt verstaatlichte und in drei Bankinstitute – Banque Nationale de l’Industrie, Agricultural Bank und Trade Bank – und zwei Versicherungsinstitute – ARO und NY Havana – konsolidierte. Eine Reihe multinationaler Industriekonzerne wurde ebenfalls nationalisiert, der Vertrieb von Landwirtschaftsprodukten wurde ein Staatsmonopol, so dass auch der Agrarsektor weitgehend sozialisiert wurde. Insbesondere die Ineffizienz, die sich aus diesen Verstaatlichungsmaßnahmen im Agrarsektor ergab, traf die", "section_level": 3}, {"title": "Dritte Republik.", "content": "1992 wurde Ratsiraka durch eine breite Oppositionsbewegung, les Forces Vives, aus dem Amt gedrängt; in der Folge läutete eine neue Verfassung, die die Macht des Präsidenten wesentlich beschränkte, die Dritte Republik ein. Durch sie wurde Madagaskar zu einer semipräsidentiellen Republik, deren erster Präsident nach vier Jahren abgesetzt wurde, da er seine verfassungsmäßigen Kompetenzen überschritt. Daraufhin wurde 1996 Didier Ratsiraka von der Partei \"Association pour la Renaissance de Madagascar\" (kurz AREMA, etwa „Vereinigung zur Wiedergeburt Madagaskars“, heutiger Name \"Avant-garde pour la rénovation de Madagascar\", etwa „Avantgarde/Vorhut zum Wiederaufbau Madagaskars“), die in den 1970er-Jahren als Einheitspartei unter dem Namen \"Avant-garde de la Révolution Malgache\" („Vorhut der madagassischen Revolution“) die Macht innehatte, mit knapper Mehrheit zum neuen Präsidenten gewählt, aber erst nach einigem Zögern des Verfassungsgerichts vereidigt. Ratsiraka setzte kurz nach seiner Vereidigung Mitte 1998 eine Verfassungsänderung durch, die ihm mehr Macht zusprach. Im April 2001 wurde zum ersten Mal die zweite Kammer, der Senat, gewählt. Bei den Präsidentschaftswahlen am 16. Dezember 2001 erhielt Marc Ravalomanana offiziell anfangs keine absolute Mehrheit (46 Prozent), weigerte sich aber, sich einem zweiten Wahldurchgang zu stellen, da er seinen Informationen nach 52 Prozent der Stimmen erhalten habe. Am 28. April gab das Verfassungsgericht ein neues Ergebnis heraus, wonach er mit 51,3 Prozent (gegenüber 35 Prozent für den bisherigen Präsidenten) gewonnen hatte. Ravalomanana wurde vom Verfassungsgericht zum Sieger erklärt. Dazwischen lagen turbulente Monate mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Der bisherige Präsident Didier Ratsiraka floh, Ravalomanana rief", "section_level": 3}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach aktuellen Schätzungen hat die Bevölkerung von Madagaskar im Jahr 2017 die Zahl von 25 Millionen überschritten. Der Median der Lebensalter der madagassischen Bevölkerung beträgt 19,5 Jahre, wobei der Median für Männer bei 19,3 Jahren liegt und der für Frauen bei 19,7 Jahren (Stand 2016). Zu diesem niedrigen Alter führt eine Fertilität von 4,12 Kindern pro Frau und ein hohes Bevölkerungswachstum von 2,54 Prozent jährlich. Für das Jahr 2050 wird laut der mittleren Bevölkerungsprognose der UN mit einer Bevölkerung von über 53 Millionen gerechnet und für das Jahr 2100 mit ca. 98 Millionen.", "section_level": 2}, {"title": "Ethnien.", "content": "Die meisten ethnischen Madagassen haben über die gemeinsame Sprache, Malagasy, eine gemeinsame Identität herausgebildet; die gesellschaftlichen Institutionen und Traditionen unterscheiden sich jedoch erheblich entlang verschiedener Untergruppen, den \"foko\". Der madagassische Staat erkennt offiziell 18 solcher „Hauptethnien“ an. Die Merina, die bis Ende des 19. Jahrhunderts im Zentrum und Südwesten des Landes ihr eigenes Staatswesen unterhielten, in dem sie eine Reihe anderer \"foko(s)\" unterdrückten, ist die größte dieser Gruppen. Um 1970 zählten sie etwa 1,6 Millionen Personen. Die Betsileo, die um 1830 von den Merina unterworfen wurden, ähneln jenen in der Lebensweise sehr, indem sie vorwiegend Bewässerungsackerbau betreiben, zählen aber nur etwa halb so viele Mitglieder. Betsileo haben einen effizienteren Reisanbau entwickelt, während Merina vermehrt Güter produzieren. Die Zafimaniry, eine Untergruppe der Betsileo, sind für ihre Holzschnitzkunst bekannt, die 2003 von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Verteilung: Die madagassische Ahnenverehrung gehört für nahezu alle Madagassen zu ihrer Religion. Auch die Vorstellung von Fady, festgelegten Regeln, was man an bestimmten Orten oder zu bestimmten Zeiten zu lassen hat", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen.", "content": "Madagaskar ist vor allem durch die gemeinsame Sprache Malagasy geeint, das von der Mehrheit aller Madagassen gesprochen wird. Eine Ausnahme bilden die in wenige Westküstendörfer eingewanderten Mosambikaner, die Makoa", "section_level": 2}, {"title": "Soziales.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Lebenserwartung.", "content": "Im Jahr 2016 betrug die Lebenserwartung unter Frauen 67,4 und die Lebenserwartung unter Männern 64,3 Jahre. Die Fruchtbarkeitsrate liegt bei 4,12 Kindern pro Frau. Die Säuglingssterblichkeit beträgt 42 pro 1000 Lebendgeburten, die Müttersterblichkeit 353 pro 100.000 Lebendgeburten. Jedes zweite Kind ist unterernährt. Der", "section_level": 3}, {"title": "Trinkwasserversorgung.", "content": "Zugang zu sauberem Trinkwasser, seit 2010 laut UNO ein Menschenrecht, besitzt laut WHO", "section_level": 3}, {"title": "Krankheiten.", "content": "Die Pest, die Madagaskar 1898 erreichte, ist seit den 1920er Jahren endemisch. Besonders in der Regenzeit treten immer wieder Fälle auf. So wurden für das Jahr 2014 bis Ende November etwa 120 Infektionen bestätigt, an denen bis zu 50 Menschen gestorben sind. Anfang September 2017 brach erneut eine Pestepidemie aus, die auf die Hauptstadt Antananarivo übergriff und sich dort rasch ausbreitete. Erst zum Jahresbeginn 2018 konnte der Ausbruch der Seuche mit Hilfe von Pestbehandlungszentren und Gesundheitsagenten, die Kontaktpersonen von Patienten mit einem Schnelltest auf die Pesterreger kontrollierten, eingedämmt werden. Insgesamt erkrankten 2348 Personen, von denen etwa 10 % an der Pest starben. 2012 wurden auf Madagaskar 1474 neue Fälle von Lepraerkrankungen registriert. Im Jahr 2015 betrug die HIV-Rate unter der erwachsenen Bevölkerung geschätzt 0,36 %. Malaria ist endemisch in Madagaskar. Zwischen 2010 und 2016 stieg die durchschnittliche Zahl der Malariafälle von 14 auf 20 pro 1000 Einwohner an. Dabei wiesen die flachen Küstenstriche im Osten und Westen besonders hohe Fallzahlen von mehr als 50 pro 1000 Einwohner auf.", "section_level": 3}, {"title": "Bildung.", "content": "Etwa ein Drittel der Bevölkerung sind Analphabeten. Die Analphabetenquote ist bei weiblichen Jugendlichen weit höher als bei männlichen.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische Verhältnisse.", "content": "Das politische System Madagaskars ist verfassungstechnisch eine zentralistische, präsidentielle Republik mit direkt gewähltem Präsidenten und Zweikammersystem: Die Nationalversammlung hat 160 auf vier Jahre gewählte Mitglieder. Die zweite Kammer, der Senat, vertritt die sechs Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Mahajanga, Toamasina und Toliara. Ein Drittel der Senatsangehörigen wird vom Präsidenten ernannt, die übrigen gewählt. Jede Provinz verfügt über ein Provinzparlament, deren Angehörige direkt vom jeweiligen", "section_level": 2}, {"title": "Menschenrechte.", "content": "Laut Auswärtigem Amt (Bundesrepublik) gab es bisher keine systematischen Menschenrechtsverletzungen, allerdings seien gewisse Menschenrechte in der von großer Armut bestimmten und von bürokratischen Schwierigkeiten geprägten Alltagspraxis beeinträchtigt. Etwa ein Viertel der Bürger kann sein Wahlrecht nicht ausüben, da es nicht über einen Personalausweis verfügt. Die Todesstrafe wird verhängt, aber seit der Unabhängigkeit nicht vollstreckt. Kinderarbeit und Kinderprostitution stellen gravierende Probleme dar. Amnesty International berichtete 2010, dass in Madagaskar die Sicherheitskräfte Menschen ohne rechtliche Grundlagen festnahmen und inhaftierten. Sie gingen demnach mit exzessiver Gewalt gegen Demonstranten vor und griffen Journalisten sowie führende Mitglieder der Opposition tätlich an. Laut Amnesty International werden bei derartigen Menschenrechtsverletzungen die Verantwortlichen nur in Einzelfällen zur Rechenschaft gezogen. 2018 kritisierte AI weiterhin das Justizsystem wegen seiner schleppenden Gerichtsverfahren und überfüllten Gefängnisse. Politischen Gegnern der Regierung wurde in der Vergangenheit immer wieder in unfairen Gerichtsverfahren der Prozess gemacht.", "section_level": 2}, {"title": "Meinungsfreiheit.", "content": "Journalisten sind laut Amnesty International Schikanen und Einschüchterungen ausgesetzt. Mindestens drei Radiosender wurden 2010 von der Regierung verboten. Am 6. Oktober 2010 schlossen Beamte des Kommunikationsministeriums den Radiosender Fototra. Der Sender gehörte der Vorsitzenden", "section_level": 3}, {"title": "Frauenrechte.", "content": "In ländlichen Regionen haben Frauen häufig ein höheres Bildungsniveau als Männer und werden verstärkt zu Trägern der landwirtschaftlichen Entwicklung. In Wirtschaft und Verwaltung sind Frauen in Führungspositionen in der Minderheit, auch wenn ihr Gesamtanteil an den Beschäftigten 40 Prozent beträgt. Im Parlament und in der Regierung sind Frauen stark unterrepräsentiert.", "section_level": 3}, {"title": "Sicherheitspolitik.", "content": "Im April 2010 wurde laut Amnesty International an der Université d’Antananarivo (Provinz Antsiranana) mindestens ein Student während einer Demonstration von einem Angehörigen der Sicherheitsorgane erschossen. Eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls fand nicht statt. Politische Gegner", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Bis zur so genannten sozialistischen Revolution 1975 unterhielt Madagaskar ausschließlich Beziehungen zur westlichen Welt, öffnete sich dann aber beiden Seiten. Die Volksrepublik China und die Sowjetunion eröffneten daraufhin Botschaften in Madagaskar. Die Beziehungen zum Westen nahmen dadurch Schaden und normalisierten sich erst", "section_level": 2}, {"title": "Militär.", "content": "Madagaskar gab 2017 knapp 0,6 Prozent", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Madagaskar ist in 22 Regionen aufgeteilt, die wiederum in 119 \"fivondronana\" (Kreise) gegliedert sind. Die unterste Verwaltungsebene bilden die Kommunen. Die \"fokontany\" (Stadtteile oder Dörfer) haben eine Selbstverwaltung. Am 4. April 2007 ließ Ravalomanana ein Referendum über eine Änderung der Verfassung abhalten, das eine neue Verwaltungsgliederung ohne Provinzen \"(faritany mizakatena)\" ab Oktober 2009 festlegte.", "section_level": 1}, {"title": "Städte.", "content": "2016 lebten 35,7 % der Bevölkerung in Städten", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Die Wirtschaft Madagaskars trägt typische Züge eines Entwicklungslandes. Laut dem Internationalen Währungsfonds betrug das Bruttoinlandsprodukt im Jahre 2012 unter Berücksichtigung der Kaufkraftparität 21,26 Milliarden US-Dollar, das entspricht 949 US-Dollar pro Einwohner. Madagaskar zählt damit nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt: Noch 2003 belief sich der Anteil der Bevölkerung mit weniger als 1 US-Dollar pro Tag auf", "section_level": 2}, {"title": "Kennzahlen.", "content": "Alle BIP-Werte sind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angeben.", "section_level": 2}, {"title": "Außenhandel.", "content": "Die Hauptexportprodukte sind Kaffee, Fischereiprodukte, Vanille, Gewürznelken und Zucker sowie Bergbauprodukte, darunter vor allem Nickel,", "section_level": 2}, {"title": "Staatshaushalt.", "content": "Der Staatshaushalt umfasste 2016 (geschätzt) Ausgaben von umgerechnet 1,616 Milliarden US-Dollar; dem standen Einnahmen von umgerechnet 1,171 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergab sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 4,6 Prozent des", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte Madagaskar 2018 den 128. Platz unter 160 Ländern.", "section_level": 2}, {"title": "Straßen.", "content": "Der größte Teil des Verkehrs auf Madagaskar wird über das 49.638 Kilometer lange Straßennetz abgewickelt, von dem 5289 Kilometer asphaltiert sind. Innerhalb der Städte wird dabei häufig auf mensch- oder", "section_level": 3}, {"title": "Eisenbahn.", "content": "Der Schienenverkehr auf Madagaskar wurde lange von der staatlichen Réseau national des chemins de fer malagasy betrieben, im Zuge einer Privatisierung wurde der Eisenbahnverkehr jedoch 2003 für 25 Jahre an Madarail konzessioniert. Das insgesamt 1030 Kilometer lange Streckennetz besteht aus zwei Einheiten,", "section_level": 3}, {"title": "Schiffsverkehr.", "content": "Mit Abstand wichtigster Seehafen ist Toamasina, in dem 2005 68 Prozent des madagassischen Schiffsgüterverkehrs verladen wurde. Die inländischen Wasserwege sind", "section_level": 3}, {"title": "Luftfahrt.", "content": "Aufgrund der oft schlechten Straßenzustände war der innermadagassische Flugverkehr bereits in den 1950er-Jahren von großer Bedeutung; 58 der insgesamt etwa 400 Flugplätze wurden zu jener Zeit mit Linienflügen bedient. Heute fliegt der staatlich betriebene innermadagassische Monopolist Air Madagascar 40 madagassische Flugziele an. Am Luftfahrt-Drehkreuz der Fluggesellschaft, dem internationalen Flughafen Antananarivo, der die Hauptstadt unter anderem mit Paris, Johannesburg und Bangkok verbindet, wurde 2006 mit 682.704 Passagieren etwas über die Hälfte des Passagierverkehrs abgewickelt. 2015 wurde der madagassische Luftverkehr liberalisiert; in der Folge übernahm die neugegründete Fluggesellschaft Madagasikara Airways ab November 2015 innermadagassische Flüge.", "section_level": 3}, {"title": "Telekommunikation.", "content": "Madagaskars Telekommunikationsnetz ist rückständig. Fortschritte in der Mobilfunktechnologie haben dazu geführt,", "section_level": 2}, {"title": "Rundfunk.", "content": "Auf der Insel gibt es zahlreiche privat betriebene Rundfunkstationen, die auch als Livestream zu empfangen sind. Daneben werden auch Kurzwellensender teilweise von religiösen Gemeinschaften, so zum Beispiel die", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Madagaskar Platz 57 von 180 Ländern. Bei der Situation der Pressefreiheit im Land gibt es laut der Nichtregierungsorganisation „erkennbare Probleme“, sie gehört jedoch im innerafrikanischen Vergleich noch zu den besseren. Die Zeitungsleserquote ist mit etwa drei", "section_level": 2}], "src_summary": "Madagaskar [] (amtlich Republik Madagaskar,, ) hat etwa 26,3 Millionen Einwohner (Stand 2018) und ist mit einer Fläche von 587.295 Quadratkilometern nach Indonesien der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat der Welt. Die semipräsidentielle Republik liegt vor der Ostküste Mosambiks im Indischen Ozean. Die ehemalige französische Kolonie weist die typischen Wirtschaftscharakteristiken eines Entwicklungslandes auf.", "tgt_summary": "马达加斯加共和国( ;),简称马达加斯加,前称马尔加什共和国,是位于非洲东南部近海的印度洋岛屿国家,领土包括马达加斯加岛(世界第四大岛)及其周边多个小岛。冈瓦那超大陆在早侏罗纪解体后,马达加斯加岛在约8800万年前从印度板块分裂,当地的原生动植物因此得以在相对隔离的自然条件下演化。马达加斯加也因此成为生物多样性热点地区,80%的野生动植物都是该国独有。但是,岛上多样化的生态系统和独特的野生动植物种类也日益受到迅速增长人口侵占的威胁。", "id": 932630} {"src_title": "Norah Jones", "tgt_title": "诺拉·琼斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Norah Jones ist die Tochter von Susan Jones und Ravi Shankar. Anoushka Shankar ist ihre Halbschwester. Im Alter von vier Jahren zog sie mit ihrer Mutter nach Grapevine (Texas), eine Vorstadt von Dallas. Zwei Jahre später nahm sie Klavierunterricht, für einige Zeit spielte sie auch Saxophon und Trompete. Mit 15 Jahren schrieb sie sich an der \"Booker T. Washington High School for the Performing and Visual Arts\" ein, an der auch Erykah Badu und Roy Hargrove ihren Abschluss machten. Bereits während ihrer Schulzeit erhielt sie einige Preise für ihren Gesang und ihre Kompositionen. Sie änderte mit 16 Jahren und mit der Erlaubnis ihres Vaters ihren Namen. Nach der High School ging Jones 1997 an die für ihren guten Musikunterricht bekannte University of North Texas und studierte dort Jazzpiano. Nebenbei sang sie in der Band Laszlo. 1999 zog sie nach New York und trat regelmäßig mit der Funk-Band \"Wax Poetic\" um İlhan Erşahin auf. Doch bald gründete sie mit Jesse Harris, Lee Alexander und Dan Rieser ihre eigene Band. Im Oktober 2000 nahmen sie einige Demobänder für Blue Note Records auf und im Januar 2001 unterzeichneten sie dort einen Vertrag. Jones nahm für Charles Hunters Album \"Songs from the Analog Playground\" zwei Lieder auf: \"More Than This\" von Roxy Music und \"Day Is Done\" von Nick Drake. 2003 erhielt sie für ihr von Arif Mardin produziertes Album \"Come Away with Me\" fünf Grammys. Dadurch wurde sie einem breiteren Publikum bekannt. Ein Jahr später erschien das Album \"Feels Like Home\". 2006 brachte sie mit ihrer Band The Little Willies ein gleichnamiges Album heraus. Am 26. Januar 2007 erschien ihr Album \"Not Too Late\". Im selben Jahr gab sie mit dem Part der Elizabeth in \"My Blueberry Nights,\" dem US-amerikanischen Roadmovie des Hongkonger Regisseurs Wong Kar-wai, ihr Debüt als Schauspielerin. Der Film eröffnete am 16. Mai 2007 die 60. Filmfestspiele von Cannes. Am 13. November 2009 erschien ihr viertes Studioalbum mit dem Titel \"The Fall\". Im November 2010 folgte das Album \"... Featuring\" und im April 2012 das Album \"Little Broken Hearts,\" das von Danger Mouse produziert wurde. Zu dessen in Kooperation mit Daniele Luppi produziertem Album \"Rome\" hatte sie 2011 bereits für einige Stücke mit ihrer Stimme beigetragen. Ihr sechstes Studioalbum \"Day Breaks\" wurde im Oktober 2016 veröffentlicht. Sie ist verheiratet und hat zwei Söhne (* 2014 und 2016).", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerauszeichnungen.", "content": "Norah Jones hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter die folgenden Grammy Awards:", "section_level": 1}], "src_summary": "Norah Jones (* 30. März 1979 als \"Geethali Norah Jones Shankar\" in Brooklyn, New York) ist eine US-amerikanische Soul- und Jazz-Sängerin, Pianistin, Songwriterin, Schauspielerin und mehrfache Grammy-Preisträgerin.", "tgt_summary": "吉莎莉·诺拉·琼丝·香卡(英语:Geethali Norah Jones Shankar,1979年-3月30日),以艺名诺拉·琼丝(英语:Norah Jones)普遍为人所知,是美国创作歌手、钢琴家、键盘手、吉他手与演员,她赢得了无数奖项,并在全球销售了超过5000万的唱片《告示牌杂志》将她命名为2000年 - 2009年度的顶级爵士乐艺术家。她赢得了九次格莱美奖,并在告示牌杂志的2000年 - 2009年十年榜单艺术家中获得第60名。", "id": 2986929} {"src_title": "Renminbi", "tgt_title": "人民币", "src_document": [{"title": "Stückelung.", "content": "Es existieren Geldscheine zu 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Yuan, 5, 2 und 1 Jiao und 5, 2 und 1 Fen. Geldstücke existieren zu 1 Yuán, 5 und 1 Jiao, 5, 2 und 1 Fen. Banknoten mit Fen-Werten sind aus dem Umlauf fast verschwunden. Die Preise in den meisten Geschäften lauten auf volle Jiao, Ausnahme sind manche Supermarktpreise mit einer Endung auf 5 Fen, also halbe Jiao. Diese Preise werden meist jedoch an der Kasse auf volle Jiao-Beträge abgerundet. Beim Wechsel von Fremdwährung in Yuan erhält man auch Münzen in Fen-Werten, da dort nicht gerundet wird. Bei der Verwendung von kleinen Werten in Münzen oder Scheinen gibt es regionale Unterschiede: Während in Shanghai überwiegend 1-Yuan-Münzen im Umlauf sind, sind in Qingdao hauptsächlich 1-Yuan-Scheine, ebenfalls auch Scheine in Jiao-Werten im Umlauf.", "section_level": 1}, {"title": "Wechselkurssystem.", "content": "Die chinesische Währung ist seit 1995 erst inoffiziell und später offiziell mit einer Bandbreite von 0,5 % an den US-Dollar gekoppelt. Seit dem 21. Juli 2005 betrug der Mittelkurs der Bindung 8,11 Yuan je Dollar (Stand Februar 2014). Davor hatte der Mittelkurs 8,277 Yuan pro Dollar betragen. In den 1980er-Jahren war der Kurs noch 2 Yuan pro US-Dollar gewesen. Die chinesische Zentralbank sorgt durch gezielte Devisenmarktinterventionen für ein Einhalten des vorgegebenen Wechselkurses. Das feste Wechselkurssystem hat China zunächst sowohl in der Inflations­bekämpfung als auch beim Zugang zu internationalem Kapital große Vorteile verschafft, da die Wechselkurspolitik Chinas als sehr glaubwürdig gilt. Die hohen Zuflüsse an ausländischem Kapital der letzten Jahre wurden nicht zuletzt aufgrund des geringen Währungsrisikos getätigt. Selbst die Asienkrise überstand der Renminbi ohne Abwertung. In den letzten Jahren nahm jedoch der internationale Druck auf China zu, die Dollarbindung aufzuheben und seine Währung frei floaten (und somit vermutlich aufwerten) zu lassen. Vor allem die USA, die EU sowie die südostasiatischen Nachbarn Chinas fordern das Land auf, den ihrer Meinung nach inzwischen stark unterbewerteten Renminbi-Yuan freizugeben. Da die chinesische Währungspolitik jedoch durch Dollarkäufe indirekt die Staatsverschuldung der USA stützt, hätte eine Aufwertung des Renminbi für die USA ambivalente Folgen. Die meisten Studien (zum Beispiel auch der Big-Mac-Index des Economist) zeigen eine erhebliche Unterbewertung der chinesischen Währung, die dem Land gegenüber seinen wirtschaftlichen Wettbewerbern einen erheblichen Kostenvorteil gibt. Die chinesische Zentralbank hat allerdings mehrfach verkündet, dass sie sich bei der Reform des Wechselkurssystems nicht unter Druck setzen lasse und ein Umbau des Systems von der volkswirtschaftlichen Lage Chinas sowie der Situation seines Finanzmarkts abhängt. Hierbei betrachten Regierung und Zentralbank die Wechselkursbindung nicht isoliert, sondern als Bestandteil mehrerer wirtschaftspolitischer Maßnahmen, zu denen auch erhebliche Kapitalverkehrskontrollen zählen. Im Juli 2005 reagierte die Zentralbank auf den Druck der Märkte und ließ den Renminbi leicht um 2,1 % aufwerten. Für die Zukunft kündigte die Bank einen Übergang zu einem Währungskorb-System an. Nach ersten Verlautbarungen des Gouverneurs der Zentralbank Zhou Xiaochuan vom August 2015 sollte der Währungskorb mehr als zehn Währungen enthalten, vor allem US-Dollar, Euro, japanischen Yen und südkoreanischen Won. Allerdings war nach wie vor eine sehr starke Fokussierung auf den US-Dollar zu beobachten. Seit der Lösung der vollkommen festen Bindung wurde der Renminbi bis Juli 2007 um etwa neun Prozent aufgewertet. 2007 wurde der Renminbi um weitere sechs Prozent gegenüber dem Dollar aufgewertet, gleichzeitig um ebenfalls sechs Prozent gegenüber dem Euro abgewertet, da der Euro je Dollar um zwölf Prozent zulegen konnte. Das chinesische Wechselkursregime 2007 entsprach ungefähr einem Währungskorb mit gleich großer Gewichtung von Dollar und Euro. Im Juni 2010 kündigte die chinesische Notenbank auf ihrer Webseite an, \"die Reform der Wechselkurspolitik voranzutreiben und die Flexibilität des Wechselkurses zu erhöhen\". Die Ankündigung wurde international positiv aufgenommen. Am 22. Juni 2010 setzte die chinesische Zentralbank die Tagesrate gegenüber dem Dollar um 0,42 % hoch. Nach Einschätzung Paul Krugmans hat sich damit die chinesische Währungspolitik keineswegs dem Grundsatz nach geändert; schlimmstenfalls sieht er nur noch Handelssanktionen als mögliche Antwort. Auch bei dem Jahrestreffen des Internationalen Währungsfonds im Oktober 2010 konnten die Differenzen über die chinesische Währungspolitik nicht geklärt werden. Vor allem die Vereinigten Staaten von Amerika erneuerten ihre Kritik an der Unterbewertung des Renminbi, Experten warnten vor einem „Währungskrieg“. Am 13. Oktober 2010 setzte die chinesische Zentralbank den Wechselkurs auf 6,6693 Yuan fest, damit hat der Renminbi-Yuan den höchsten Wert seit der Einführung der Dollar-Kopplung erreicht. Von August 2010 bis August 2011 wurde der Yuan um fünf Prozent zum Dollar aufgewertet. Der Kurs belief sich auf 6,434 Yuan/Dollar (0,1554 Dollar/Yuan). Experten halten die Währung weiterhin für stark unterbewertet, glauben aber, dass die chinesische Notenbank Schritt für Schritt ihre Interventionen aufgeben wird, außerdem würde durch eine Liberalisierung des chinesischen Außenhandels der Renminbi zur frei konvertierbaren Währung.", "section_level": 1}, {"title": "Ab 2015.", "content": "Am 11. August 2015 wertete die chinesische Zentralbank den Renminbi-Yuan überraschend um 1,9 Prozent ab, gefolgt von einer weiteren Abwertung um 1,6 Prozent am Folgetag. Damit wolle man sich marktwirtschaftlichen Mechanismen annähern und sich den Erwartungen der Währungshändler anpassen. Dies sei ein weiterer „Baustein des finanzpolitischen Reformprogramms“. Beobachter befürchteten indes die Befeuerung eines neuen Währungskrieges, was von chinesischer Seite als „völlig übertrieben“ bezeichnet wurde. Um ihre Währung zu einer der internationalen Leitwährungen zu machen, entkoppelte die chinesische Zentralbank sie 2015 vom US-Dollar. Der Wert eines Renminbi-Yuan wird seitdem über einen neuen Währungskorb bestimmt, in dem der US-Dollar aber noch als größte Einzelwährung vorhanden ist. US-Dollar, Euro und Yen machen etwa die Hälfte des Währungskorbs aus. Der Währungskorb wurde nach dem „China Foreign Exchange Trade System“ benannt und wird als „CFETS RMB Index“ bezeichnet. Der Anteil der einzelnen Währungen entspricht dem Handelsvolumen des jeweiligen Landes mit China. Am 30. November 2015 erklärte der Internationale Währungsfonds (IWF) den Renminbi zur globalen Leitwährung neben US-Dollar, Euro, britischem Pfund und Yen. Mit diesem Status kann er im weltweiten Handel und Finanzsystem häufiger angewendet werden. Am 1. Oktober 2016 wurde der Renminbi als fünfte Währung in den Weltwährungskorb des IWF aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Renminbi-Handelszentrum.", "content": "Als Handelszentrum für die chinesische Renminbi-Währung in der Euro-Zone wurde der Finanzplatz Frankfurt am Main vertraglich festgelegt. Unternehmen aus der gesamten Eurozone können seit November 2014 über die RMB Clearing-Bank (Bank of China, Niederlassung Frankfurt) ihren Zahlungsverkehr in Renminbi taggleich abwickeln. Vorher waren Renminbi-Zahlungen nur über ausgewählte Finanzplätze in Asien, insbesondere Hongkong, möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Aussehen.", "content": "1999 wurde eine neue Serie von Banknoten veröffentlicht, die parallel zu den vorherigen Scheinen verwendet wurde, ehe letztere aus dem Umlauf verschwanden. Seither ist auf allen Renminbi-Scheinen (mit Ausnahme der nicht neu aufgelegten Scheine in Jiao-Werten) die Abbildung von Mao Zedong zu sehen. Die chinesische Notenbank hat Ende 2005 neue Banknoten eingeführt, die eine bessere Fälschungssicherheit bieten sollen. Die neuen Geldscheine im Wert von 5, 10, 20, 50 und 100 Yuan unterscheiden sich kaum von der 1999 eingeführten Serie, enthalten nun aber zusätzlich neue Seriennummern, Wasserzeichen, die EURion-Konstellation und andere Merkmale. 2015 wurde eine neue Version der 100-RMB-Banknote eingeführt. Sie enthält unter anderem Sicherheitsmerkmale, wie zusätzliche Wasserzeichen und spezielle lichtreflektierende Zonen, bleibt aber optisch weitgehend gleich.", "section_level": 1}, {"title": "Waibi – „Devisen“.", "content": "Die 1979 zusätzlich zum \"Renminbi\", dem Volksgeld, eingeführten speziellen Banknoten für Ausländer in derselben Yuan-Stückelung, die Foreign Exchange Certificates (FEC), in China als \"Waibi\", Devisen (Fremdwährung), zum Unterschied vom \"Renminbi\" bekannt, wurden 1994 wieder abgeschafft, nachdem sich ein reger Schwarzmarkt um \"Waibi\", also “Schwarzmarkt für Devisenhandel” entwickelt hatte, da Import- und zahlreiche Exportprodukte nur gegen konvertibles \"Waibi\" erhältlich waren.", "section_level": 1}, {"title": "Falschgeld.", "content": "Falschgeld ist recht verbreitet. Um dem Fälschen von hohen Beträgen vorzubeugen, endet die Stückelung bereits bei 100 Yuan. Wie bei Euro-Banknoten gilt auch bei Yuan-Banknoten das Überprüfungskonzept Fühlen-Sehen-Kippen. Der schwer fälschbare erhabene Tiefdruck auf der Vorderseite lässt sich an verschiedenen Stellen der Note gut fühlen, beispielsweise am rechten Rand, an der Schraffur an Maos Kragen oder an der Großschrift im zentralen oberen Bereich. Das Wasserzeichen, das auf der linken Seite zum Vorschein kommt, bietet allein keine genügende Verlässlichkeit, da gute Fälschungen auch dieses enthalten. Ein Blick unter einer UV-Lampe zeigt jedoch Merkmale wie Melierfasern, die auf Fälschungen nicht vorkommen. Als Kipp-Element ist unten links der Wert der Banknote in Siebdrucktechnik aufgebracht, jedoch lediglich mit leicht zu imitierendem Glitzern.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Renminbi wurde im Jahr 1949 von der kommunistischen Regierung nach Gründung der Volksrepublik China eingeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Renminbi (, salopp ‚Volksgeld‘) ist die Währung der Volksrepublik China und wird von der Chinesischen Volksbank herausgegeben. Als „Volksgeld“ unterschied man es vom parallel dazu in gleicher Stückelung existierenden \"Waibi,\" (), salopp dem „Fremdengeld“, korrekt der Fremdwährung bzw. Devisen, das Ausländern vorbehalten war.", "tgt_summary": "人民币(ISO 4217代码:英语:CNY,汉语拼音:英语:Rénmínbì,RMB),是中华人民共和国的法定货币,1948年12月1日开始流通,由中国人民银行发行。目前市场流通的主要为第五套人民币。", "id": 637223} {"src_title": "Hangzhou", "tgt_title": "杭州市", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Hangzhou liegt etwa 190 km süd-südwestlich von Shanghai. Das Verwaltungsgebiet der Unterprovinzstadt hat eine Fläche von 16.596 km2 und ca. 9,2 Millionen Einwohner. Im städtisch verdichteten Raum leben davon etwa 5,6 Millionen Einwohner (Zensus 2010).", "section_level": 2}, {"title": "Administrative Gliederung.", "content": "Auf Kreisebene setzt sich Hangzhou aus zehn Stadtbezirken, zwei Kreisen und einer kreisfreien Stadt zusammen. Diese sind:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Hangzhou ist eine der Wiegen der chinesischen Zivilisation, die Liangzhu-Kultur lässt sich bis vor 4700 Jahren nachweisen. Die dokumentierte Geschichte der Stadt reicht bis ins Jahr 221 v. Chr. zurück. Hangzhou war die Hauptstadt der südlichen Song-Dynastie (1132–1276). Der Chinareisende Marco Polo soll die Stadt als „schönste und großartigste Stadt der Welt“ bezeichnet haben. Zu seiner Zeit, im 13. Jahrhundert, hatte die Stadt den größten Hafen der Welt. Heute ist es keine Hafenstadt mehr, denn im Laufe der Jahrhunderte verlandete die Bucht. Es wird angenommen, dass die Stadt in der Mitte des 13. Jahrhunderts eine Bevölkerung von bis zu 1.000.000 Menschen gehabt haben könnte. Der Großteil davon müssen Flüchtlinge und Soldaten gewesen sein, die sich dort als Folge der Mongoleninvasion dicht drängten. Damit wäre Hangzhou vor Bagdad die größte mittelalterliche Stadt der Welt gewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung der Agglomeration laut UN.", "content": "In dem eigentlichen urbanen Siedlungsraum der Stadt lebten 2017 knapp 7 Millionen Einwohner. Die restliche Bevölkerung lebt im ländlichen Umland. Aufgrund der voranschreitenden Urbanisierung wird bis 2035 mit 9,7 Millionen Einwohnern in der Agglomeration gerechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Museen von nationaler Bedeutung in Hangzhou.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nationales chinesisches Siegelmuseum.", "content": "Nationales chinesisches Feuchtland-Museum (Xixi Wetland)", "section_level": 3}, {"title": "Westsee.", "content": "Hauptattraktion in Hangzhou ist der westlich der Innenstadt liegende, rund 500 Hektar große Westsee mit über 60 einzelnen Sehenswürdigkeiten. Dieser See wurde wegen seiner Schönheit in ganz China und Japan mehrfach, z. T. durch künstlichen Aufstau, kopiert. Im Westsee befinden sich drei kleine Pagoden, die in China als Symbol des Sees gelten und auf der Rückseite des Ein-Yuan-Scheins abgebildet sind. Im Juni 2011 hat die UNESCO den Westsee und seine Umgebung zum Weltkulturerbe erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Pagode der Sechs Harmonien.", "content": "Die südlich der Stadt nahe der 1937 fertiggestellten Qiantang-Jiang-Brücke befindliche Pagode der Sechs Harmonien wurde erstmals Ende des 10. Jahrhunderts als Schutz vor Springfluten und als Leuchtturm errichtet. Nachdem sie im Jahre 1122 zerstört wurde, suchte eine Springflut die Stadt Hangzhou heim, weshalb die Pagode anschließend neu errichtet wurde. Der Ziegelkern der Pagode stammt aus der Song-Dynastie, während die heute weit sichtbare Holzverkleidung aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammt. Im Inneren weist die Pagode Fresken aus der Zeit ihrer Erbauung auf.", "section_level": 2}, {"title": "Hu-Qingyu-Apotheke.", "content": "In der Fußgängerzone Hanghai-Lu befindet sich das Gebäude der Hu-Qingyu-Apotheke mit einem Museum für Traditionelle chinesische Medizin. Das 1874 errichtete Gebäude enthält noch heute eine Apotheke für traditionelle chinesische Arzneimittel und kann als architektonisches Beispiel für ein großes Handelshaus der ausgehenden Qing-Dynastie angesehen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Teeplantagen.", "content": "Hangzhou ist in China auch als Teeanbaugebiet bekannt. Der berühmteste Grüntee Chinas, der Drachenbrunnentee (), wird in Hangzhou angebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Seide.", "content": "Hangzhou ist von Alters her auch als „Stadt der Seide“ bekannt. Es gibt mehrere Seidenfabriken und auch einen Seidenmarkt. Hier gibt es eines der größten Seidenmuseen, das Chinesische Nationalmuseum für Seide. In den westlich des Westsees gelegenen Bergen steht der Lingyin-Tempel, der den Seidengottheiten gewidmet ist.", "section_level": 2}, {"title": "Paris (Nachbau).", "content": "Mit Eiffelturm und Arc de Triomphe wird in Tianducheng, einem Vorort von Hangzhou, das Flair von Paris nachgeahmt. Seit einiger Zeit entstehen in Hangzhou neue Schulkomplexe beziehungsweise ganze „Schulstädte“ nach westlichem Vorbild. Einige dieser Schulen pflegen seit 2005 Partnerschaften mit deutschen Gymnasien. Ein Schwerpunkt dabei sind wechselseitige Austauschbesuche von Schülern.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung und Forschung.", "content": "Die Stadt verfügt mit der Zhejiang-Universität über eine Universität, die zu den besten des Landes zählt. Sie pflegt Partnerschaften mit zahlreichen deutschen Universitäten und Hochschulen. Die Chinesische Hochschule der Künste ist mit etwa 7000 Studenten die größte Kunsthochschule Chinas und gehört ebenfalls zu den besten des Landes. Sie pflegt Partnerschaften unter anderem mit der UDK Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte Hangzhou ein Bruttoinlandsprodukt von 219,5 Milliarden US-Dollar in Kaufkraftparität. In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte die Stadt damit den 49. Platz. Das BIP pro Kopf liegt bei 24.637 US-Dollar (KKP). In der Stadt waren 4,4 Millionen Arbeitskräfte beschäftigt. Mit 7,9 % jährlich im Zeitraum von 2009 bis 2014 wuchs das BIP pro Kopf schnell. Hangzhou ist Sitz der Alibaba Group.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straße.", "content": "Hangzhou liegt an der Hukun-Autobahn (G60), die von Shanghai nach Kunming im Südwesten Chinas führt. Die 6-spurige Hangzhou-Brücke, die 95 km östlich über die große Hangzhou-Bucht führt, wurde am 1. Mai 2008 nach rund 10-jähriger Planungs- und Bauzeit eröffnet. Sie ist mit offiziell 35,673 km Länge z. Z. die längste Überseebrücke der Welt. Schwierig war die Gründung der Pfeiler, weil der Tidenhub in der flachen Bucht von bis zu 6 m und der wenig tragfeste Untergrund eine große Herausforderung darstellte. Die größere der beiden Durchfahrten hat eine Pylonen-Stützweite von 448 m, die Durchfahrtsbreite beträgt 408 m. Damit verkürzt sich die Straßendistanz zwischen Shanghai und Ningbo um 120 km. Der Bau der Schrägseilkonstruktion begann im November 2003 und kostete 11,8 Mrd. Yuan (1,1 Mrd. Euro). Die neue Brücke hat zu einer Entlastung der Fernverkehrsstraßen im östlichen Raum Hangzhou geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Eisenbahn.", "content": "Am 26. Oktober 2010 wurde die 202 km lange Schnellfahrstrecke von Shanghai nach Hangzhou in Betrieb genommen. Sie soll Teil der als Hukun-Strecke bezeichnete Schnellfahrstrecke zwischen Shanghai und Kunming werden. An 25. Dezember 2018 wurde weiter der östliche Abschnitt der Schnellfahrstrecke Hangzhou–Nanchang bis Huangshan eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Flughafen.", "content": "In Hangzhou befindet sich der internationale Flughafen der Provinz, der Flughafen Hangzhou-Xiaoshan. Er ist am Passagieraufkommen gemessen der zehntgrößte Flughafen Chinas.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentlicher Nahverkehr.", "content": "Hangzhou hat einen sehr gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr mit dutzenden Buslinien. Derzeit gibt es in der Stadt noch keine Straßenbahnen.", "section_level": 2}, {"title": "U-Bahn.", "content": "Seit 2007 ist die Hangzhou Metro im Bau. Am 24. November 2012 konnte die erste 48 km lange Linie eröffnet werden. Linien 2 und 3 sind ebenfalls bereits in Betrieb. Die langfristige Planung sieht bis 2050 ein 375 km langes Netzwerk mit 13 Linien vor.", "section_level": 3}, {"title": "Bike- und Carsharing.", "content": "In Hangzhou befindet sich eines der weltweit größten Fahrradverleihsysteme. Der Fahrzeughersteller \"Kandi Technologies\" betreibt in Hangzhou zudem ein Carsharing-System mit Elektroautos. Wenn die Fahrzeuge nicht genutzt werden, stehen sie in mechanischen Abstellanlagen, in denen sie gleichzeitig aufgeladen werden.", "section_level": 3}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Städtepartnerschaften bestehen unter anderem mit folgenden Städten :", "section_level": 2}], "src_summary": "Hangzhou (, kurz ) ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Zhejiang, eine der 15 Unterprovinzstädte Chinas und das Zentrum der Metropolregion Hangzhou. Die eigentliche Stadtregion hat über neun Millionen Einwohner und liegt an der Mündung des Qiantang-Flusses in die Hangzhou-Bucht.", "tgt_summary": "杭州市,简称杭,是中华人民共和国浙江省省会,副省级城市之一,长三角南翼的中心城市,浙江省的政治、经济、文化和金融中心及交通枢纽,中国重要的电子商务中心,国际知名的旅游城市。杭州位于中国东南沿海、浙江省北部,钱塘江下游,京杭大运河南端。下辖10区、1个县级市和2个县,总面积16,853.57平方公里,其中市区面积8,292.31平方公里,2019年常住人口1036万,其中市区911.9万。", "id": 2985977} {"src_title": "Tataren", "tgt_title": "鞑靼人", "src_document": [{"title": "Tataren – ein Name für viele Völker.", "content": "Der Name „Tataren“ wird in vielen verschiedenen Zusammenhängen gebraucht. So wurden und werden als Tataren bezeichnet: Zur Zeit Dschings Khans wurden nur zwei Clans der östlichen Mongolei zu den Tataren gerechnet:", "section_level": 1}, {"title": "Fälschliche Bezeichnung der Mongolen in Europa als Tartaren.", "content": "Die mongolischen Truppen, die erstmals in den 1220er Jahren unter dem Großkhan Dschingis Khan in Europa einfielen, wurden in manchen Quellen als Ta(r)taren bezeichnet. (Nach dem Tartaros hatte man in Europa tatarische Völker manchmal auch als „Tartaren“ bezeichnet, da man annahm, diese kämen direkt aus der Hölle. Auch die Mongolen unter Dschingis Khan und seinen Nachfolgern wurden später so bezeichnet.) Schon in der \"Chronica Maiora\" von Matthäus Paris, der einzigen halbwegs umfassenden europäischen Primärquelle zum mongolischen Reich, wird diese Gleichstellung als ein (vermutlich dem französischen König Ludwig IX. unterlaufener) Irrtum klargestellt. Der US-amerikanische Historiker David O. Morgan und der britische Historiker Peter Jackson sehen den Ursprung dieses „Fehlers“ im Versuch westlicher Chronisten, die als besonders grausam angesehenen Mongolen als „aus dem Tartarus stammend“ zu verballhornen. Der österreichische Historiker Johannes Gießauf verweist darauf, dass das Volk der Tataren bereits unter Dschingis Khan fast vollständig von den Mongolen ausgerottet und die geringfügigen Überreste von den Mongolen assimiliert wurden; die Tataren gehörten daher in Wahrheit zu den ersten Opfern der mongolischen Eroberungen, die vom späten 12. Jahrhundert bis ins frühe 16. Jahrhundert dauerten.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungszahl.", "content": "Heute beträgt die Zahl der tatarischsprachigen Tataren knapp 8 Millionen weltweit und 5,8 Millionen in Russland. In Russland lebten nach der Volkszählung von 1989 5.552.000 Tataren und im Gebiet der damaligen Sowjetunion insgesamt 6.648.700. Obwohl die Tataren zahlreicher waren als z. B. die baltischen Völker und von Beginn an auch im Staatswappen der Sowjetunion als sechstwichtigste Nation aufgeführt waren, erhielt Tatarstan nie den Rang einer Unionsrepublik (SSR) – im Gegensatz zu bevölkerungsärmeren Gebieten wie Estland, Lettland, Litauen oder Armenien, die jedoch zuvor bereits unabhängig gewesen waren. 1989 betrug die tatarische Bevölkerung der ASSR Tatarstan 1.765.400 Menschen. In Baschkortostan lebten neben den nicht zu den Tataren gehörenden Baschkiren 1.120.700 Tataren.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die eigentlichen Tataren, also die Turkotataren, werden als Nachfahren einer Vermischung von Wolga-Bulgaren und Kiptschaken mit „Tataro-Mongolen“ (Turkomongolen) angesehen. Ihre eigentliche Geschichte beginnt mit der Goldenen Horde im 13. Jahrhundert. Sie waren die Kernbevölkerung der Khanate (Fürstentümer) von Kasan, Astrachan, Kasimov, Sibir und dem Khanat der Krim. Nach dem Zerfall der Goldenen Horde des mongolischen Großreichs bildete sich das Khanat Kasan 1437 als erster turko-tatarischer Nachfolgestaat; er wurde jedoch 1552 von Iwan dem Schrecklichen erobert, besetzt und inkorporiert. Schon im 16. Jahrhundert gehörten fast alle Siedlungsgebiete der Tataren zu Russland. Diese Auseinandersetzungen der Tataren von Kasan und der Russen sind als Moskau-Kasan-Kriege bekannt. Als Iwan der Schreckliche Kasan eroberte, gerieten zum ersten Mal größere nichtrussische Territorien in das Moskauer Reich. Kasan kam, weil es die erste eroberte Stadt im Gebiet der Angehörigen eines anderen Glaubens war, eine Schlüsselrolle für die Missionstätigkeit im gesamten russischen Osten zu. Drei Jahre nach der Eroberung wurde es bereits 1555 zum Erzbistum erhoben. Innerhalb der russischen Hierarchie wurde ihm nach Moskau und Nowgorod in der Rangfolge der dritte Platz zuerkannt. Trotz der Unterstützung durch die gesamte russische Kirche war die Christianisierung bei den Tataren weder erfolgreich noch beständig. Immer wieder kam es zu gewaltsamem Aufbegehren der muslimischen Tataren gegen die massiv geförderte Missionierung. Wirtschaftliche und soziale Privilegien sollten die getauften Tataren (Keräschen) vom Rückfall zum Islam abhalten. 40 Jahre nach der Eroberung Kasans übermittelte Metropolit Germogen dem Zaren Fjodor eine eher negative Bilanz der bisherigen Missionsarbeit. Der Zar ordnete daraufhin 1593 eine härtere Gangart bei der Missionierung an: Grausame Strafen für den Rückfall in den Islam, Umsiedlungen, Zerstörung der Moscheen und andere Maßnahmen sollten die Annahme des Christentums attraktiver machen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Liste der wirtschaftlich-sozialen Benachteiligungen der Muslime und der Privilegien der Getauften ständig erweitert. Eine der weitreichendsten Folgen dieser Politik war die Christianisierung und Russifizierung der tatarischen Oberschicht. Sie waren die Vorfahren eines erheblichen Teils des russischen Adels. Ende des 18. Jahrhunderts änderte die russische Kaiserin Katharina II. die Politik gegenüber den muslimischen Untertanen des Zarenreiches: Sie versuchte, sie durch Entgegenkommen zu integrieren. Katharina schuf die „Geistliche Versammlung für die Muslime Russlands“ in Orenburg, die direkt unter der Kontrolle der russischen Behörden stand und als oberste Behörde für alle religiösen Belange zuständig war. Im 19. Jahrhundert entstand unter den Tataren die islamische Reformbewegung des Dschadidismus (von arabisch ), die aufklärerisches Gedankengut auch unter Tataren und Baschkiren des Wolgaraums verbreitete. Im Jahre 1920 wurde Tatarstan von den sowjetrussisch-kommunistischen Bolschewiki zu einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der Sowjetunion ausgerufen. Im Zweiten Weltkrieg veränderte sich die Bevölkerungsstruktur des Wolga-Ural-Gebietes: Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wurden viele Bewohner der westlichen Gebiete der Sowjetunion in den Ural und das Wolgagebiet evakuiert, sodass Russen, Ukrainer und Weißrussen in großer Zahl nach Tatarstan und Baschkirien kamen. 1990 erklärten die Republiken Tatarstan und Baschkortostan ihre Souveränität und seitdem bemühen sich beide Gebiete, möglichst große Eigenständigkeit zu erlangen, ohne die Russische Föderation ganz zu verlassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tataren (), veraltet auch Tartaren, ist seit der ausgehenden Spätantike in den alttürkischen Quellen \"(Orchon-Runen)\" und seit dem europäischen Mittelalter eine Sammelbezeichnung verschiedener, überwiegend islamisch geprägter Turkvölker und Bevölkerungsgruppen.", "tgt_summary": "zh-cn:;zh-hk:;zh-tw:人(,,),或音译达zh-cn:;zh-hk:;zh-tw:、达旦、达达、达靼等,是多个族群共享的名称,包括以蒙古族为族源之一的游牧民族、在欧洲曾被金帐汗国统治的部分突厥民族及其后裔。其游牧区域在欧洲人绘制的地图里称为鞑靼利亚。", "id": 1803292} {"src_title": "Empirische Sozialforschung", "tgt_title": "社會研究", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die empirische Sozialforschung entwickelte sich im 19. und 20. Jahrhundert aus verschiedenen Vorgängerdisziplinen. Zu nennen ist in erster Linie die Kameralistik, die statistische Methoden für die merkantilistische Staatsverwaltung entwickelt hatte. Sodann wurden im 19. Jahrhundert vor allem in Großbritannien \"Social Surveys\" zur Untersuchung von Integrationsproblemen und zur Armutsbekämpfung durchgeführt. In Deutschland erhob der Verein für Socialpolitik im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zahlreiche Enqueten, die auf die „soziale Frage“ fokussiert waren und der Vorbereitung zur Sozialgesetzgebung dienen sollten. Starke Impulse gingen seit Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem von Untersuchungen in den Vereinigten Staaten aus. Vornehmlich Gemeindestudien (z. B. \"Middletown\" von Robert S. Lynd und Helen M. Lynd), Betriebsuntersuchungen (wie die in den Hawthornewerken von Elton Mayo und seinen Mitarbeitern) und schließlich die ethnographischen Methoden und differenzierten Erhebungsverfahren der sogenannten \"Chicagoer Schule\" bereicherten das Repertoire der empirischen Sozialforschung. Ab den 1930er Jahren gewannen die Meinungs- und Marktforschung eine große Bedeutung. In Europa kam die empirische Sozialforschung, so auch die empirische Wahlforschung, vor allem unter amerikanischem Einfluss, erst nach dem Zweiten Weltkrieg zur vollen Entfaltung. In der Soziologie im Nationalsozialismus spielte sie aber bereits eine größere Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "Mit empirischer Sozialforschung können eine Reihe sehr unterschiedlicher Ziele verfolgt werden:", "section_level": 1}, {"title": "Qualitative vs. quantitative Verfahren in den Sozialwissenschaften.", "content": "In den Sozialwissenschaften wird bis heute eine sehr kontroverse Diskussion darüber geführt, ob es besser ist, empirische Forschung mittels qualitativer Methoden oder quantitativer Methoden durchzuführen. In diesem Methodenstreit, der besonders zu Ende der 1960er Jahre sehr heftig ausgetragen wurde, fließen methodologische, soziologisch-theoretische und manchmal auch politisch-weltanschauliche Fragen mit ein. In der quantitativen Sozialforschung wird vor allem mit standardisierten Daten gearbeitet (etwa mit den Ergebnissen von Umfragen, bei denen die Befragten zwischen festen Antwortalternativen wählen), weil standardisierte Informationen besonders leicht mit statistischen Methoden verarbeitet werden können. Als methodologische Grundlage der quantitativen empirischen Sozialforschung dienen bestimmte Strömungen der modernen Wissenschaftstheorie, wie die Analytische Philosophie oder der Kritische Rationalismus von Karl Popper und Hans Albert. Ein wichtiger Grundsatz der quantitativen Sozialforschung ist, dass Forschung prinzipiell unabhängig von der Subjektivität der Forscherin/des Forschers ablaufen soll (Prinzip der Intersubjektivität). Das Ziel quantitativer Sozialforschung kann einerseits in der Beschreibung gesellschaftlicher „Makrophänomene“ (etwa Geburtenraten, Arbeitslosenquoten usw.) bestehen oder in der Überprüfung von Hypothesen, die aus sozialwissenschaftlichen Theorien abgeleitet werden. Parallel zur quantitativen Sozialforschung hat sich seit den 1920er Jahren die qualitative Sozialforschung entwickelt, die mit unstandardisierten Daten arbeitet, wie sie bspw. in offenen Interviews, die eher einem normalen Gespräch als einer standardisierten Befragung ähneln, gesammelt werden. Im Rahmen der historischen Soziologie und der Ideengeschichte der Soziologie gehört auch die Quellenkritik zu den qualitativen Verfahren. Vorteile der in den 1990er Jahren weiterentwickelten Verfahren qualitativer Datenerhebung und kombinierter Techniken (z. B. teilnehmende Beobachtung, qualitatives Interview, Gruppendiskussion) werden von Vertretern der Qualitativen Sozialforschung darin gesehen, dass hiermit die Handlungsorientierungen, Relevanzsetzungen und Deutungsmuster der Akteure im Gegenstandsbereich oft besser erfasst werden könnten als mit standardisierten Methoden. In der Regel zielt qualitative Sozialforschung dabei nicht auf die Überprüfung einer vorab (d. h. vor dem Kontakt mit dem empirischen Feld) formulierten wissenschaftlichen Hypothese, sondern das Ziel besteht darin, soziale Strukturen und Prozesse tiefergehend zu erkunden und zu erforschen und soziale Sinnstrukturen sichtbar zu machen. Die unterschiedlichen Formen des qualitativen Forschens beginnen dabei immer mit einem individuellen Feldzugang, der mit Einwilligung (einfacher Zugang) oder auch der das Feld während einer sensitiven Phase politisiert (schwieriger Zugang).", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Zum Paradigma unterschiedlicher Auffassungen über das Verhältnis von soziologischer Theorie zur empirischen Sozialforschung wurde die Diskussion dreier Soziologen: Paul Lazarsfeld, der als Begründer des „administrative research“ gilt, Theodor W. Adorno, der zuletzt die empirische Forschung von seiner philosophischen Position zunehmend kritisierte (siehe Zur gegenwärtigen Stellung der empirischen Sozialforschung in Deutschland und Soziologie und empirische Forschung), und Robert K. Merton, der mit dem Konzept der Theorien der mittleren Reichweite eine Vermittlung zwischen großen Theorien und theorieferner Sozialstatistik suchte. C. Wright Mills hat in seinem einflussreichen Werk \"The Sociological Imagination\" einerseits in der Konzentration auf die „administrative research“ (schon aus der Notwendigkeit der Projektfinanzierung heraus) die Gefahr des Bürokratismus und technokratischer Unterordnung der Sozialwissenschaften gesehen, andererseits in der von wirklichen gesellschaftlichen Problemen abgewandten „großen Theorie“ den ausschließlich ideologischen Nutzwert derselben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Empirische Sozialforschung bezeichnet die systematische Erhebung von Daten der Sozialwissenschaften über soziale Tatsachen durch Beobachtung, Befragung/Interview, Experiment oder durch die Sammlung sog. prozessgenerierter Daten und deren Auswertung. Neben der Allgemeinen Soziologie und den speziellen Soziologien (wie beispielsweise die Familien-, Organisations- oder Berufssoziologie) gilt die empirische Sozialforschung als dritter großer Bereich der Soziologie. Zugleich ist sie eine disziplinübergreifende Erfahrungswissenschaft, da sie anderen Sozialwissenschaften Erhebungsverfahren und Methoden zur Verfügung stellt (z. B. der Politologie in der Wahlforschung; der Volks- und Betriebswirtschaftslehre in der Marktforschung; der Sozialpsychologie mit Experimenten; der Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit quantitativen Verfahren), an deren Entwicklung die Soziologie zwar in prominenter, aber nicht ausschließlicher Weise beteiligt war.", "tgt_summary": "社会研究是指由社会科学家以有系统方式进行的研究。社会研究方法可以分为定量研究和定性研究。 即使研究方法分为定量和定性,大部分方法蕴含二者元素。例如,定性研究往往以颇具结构的方式,为原始资料进行编码,归纳为有系统的资讯,和量化编码者间信度。 故此,「定量」和「定性」并非完全切割的概念。", "id": 2519572} {"src_title": "Voyeurismus", "tgt_title": "窺視症", "src_document": [{"title": "Formen des klassischen Voyeurismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeiner Voyeurismus.", "content": "Im weitesten Sinne bezeichnet der Begriff jegliche Form der Betrachtung nackter oder sexuell aktiver Menschen zum Zweck der Luststeigerung. Die Lust am Schauen wird heutzutage vielfach zu kommerziellen Zwecken genutzt. Dazu zählen direkte Formen wie Striptease oder Peepshows, aber auch technisch vermittelte Darstellungen, wie sie in der Regel mittels Pornografie erfolgen. Auch in nichtkommerziellen Kontexten kann dies genutzt werden, wenn etwa der eigene Partner durch kunstvolles Entkleiden stimuliert werden soll. Eine gewisse Lust am Betrachten anderer Personen in sexuellen Kontexten kann als völlig normal erachtet werden: Nach einer kanadischen Studie betrachten 70 % der Männer und 40 % der Frauen gern andere beim Sex.", "section_level": 2}, {"title": "Heimlicher Voyeurismus.", "content": "Die sexuelle Erregung beim „Spannen“ wird hierbei durch das heimliche Betrachten der Geschlechtsorgane und/oder des Gesäßes und durch den Reiz des heimlichen Tabubruches gesteigert und – falls Gelegenheit besteht – gleichzeitig durch Masturbation zum Orgasmus gebracht, anderenfalls möglichst bald danach. Die Suche nach einer passenden Gelegenheit wird als spannend empfunden, was zur Luststeigerung beiträgt. Voyeure suchen gezielt nach Orten, an denen Menschen sich unbekümmert ausziehen. Bei Voyeuren beliebt sind alle Situationen, in welchen sich Menschen unbekleidet oder nur knapp bekleidet zeigen, beispielsweise Strände oder Badeseen, FKK-Gebiete, Umkleidekabinen, öffentliche Toiletten, Saunen und Sentōs oder Fenster, durch die sie bei Einbruch der Dunkelheit und eingeschalteter Zimmerbeleuchtung ihre Opfer beobachten. Weil das Betrachten der Geschlechtsorgane für Voyeure wichtig ist, bevorzugen sie Gelegenheiten, bei denen dies länger als nur für Sekundenbruchteile möglich ist, also das Ziel der Begierde sich nur wenig und langsam bewegt. Voyeure wenden viel Phantasie auf, um mit unterschiedlichen Hilfsmitteln Sichtschutzmaßnahmen zu unterlaufen, ihr Verhalten zu tarnen und unerkannt zu bleiben. Die üblichen von Voyeuren benutzten Hilfsmittel sind Ferngläser und Fernrohre. Immer mehr Bedeutung erlangen Webcams, die man wegen ihrer versteckten Installation auch \"hidden cam\" nennt, sowie Mobiltelefone mit Kamera. Selten benutzt werden Richtmikrofone, mit deren Hilfe sie sich akustisch über bevorstehende Handlungen (Entkleiden, Umziehen etc.) der Objekte ihres Interesses informieren können. Seit der Einführung der Digitalkameras nimmt die Straßen-Voyeur-Fotografie einen wesentlichen Stellenwert ein. Fast ausschließliches Motiv dabei sind Rückansichten (mit Ausnahme des Cameltoe) von jungen Frauen und Mädchen in bevorzugt engen Hosen (Jeans, Leder, Leggins) oder es wird unter den Rock fotografiert. Die Opfer werden in Fußgängerzonen, am Strand, beim Shoppen oder öffentlichen Veranstaltungen ohne ihr Wissen abgelichtet oder gefilmt. Der Voyeur legt dabei meist keinen gesteigerten Wert auf Gesichtsaufnahmen bzw. vermeidet diese absichtlich, um sein moralisches Schuldbewusstsein zu unterdrücken. Im Internet existieren einschlägige Foren, sog. „Candid-Boards“, in denen die Mitglieder untereinander Fotografien der obengenannten Art austauschen und kommentieren. Meist gibt es mehrere Bereiche innerhalb des Forums, d. h., es gibt einen öffentlichen und einen nicht-öffentlichen Bereich. Zugang zum geschützten Bereich erhalten nur Mitglieder auf Einladung, die zuvor mehrere eigene Bilder hochgeladen und aktiv andere Beiträge kommentiert haben. Durch die Trennung des Forums in zwei Bereiche wird es den eingeladenen Benutzern ermöglicht, auch „brisanteres Material“, welches von der Allgemeinheit der Websurfer als anstößig empfunden wird, zu tauschen. Neben den Foren, deren Zugang meist erst nach Registrierung per E-Mail möglich ist, gibt es auch eine Vielzahl an offenen Blogs, die Fotos oder Videos mittels One-Click-Filehostern verbreiten.", "section_level": 2}, {"title": "Strafrechtliche Relevanz.", "content": "In Deutschland ist Voyeurismus als solcher kein Straftatbestand, allerdings können voyeuristische Handlungen, insbesondere Bildaufnahmen in manchen Fällen strafbar sein. StGB regelt, dass unbefugte Aufnahmen einer Person, „die sich in einer Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum befindet“, nicht erlaubt sind, solange diese nicht die Einwilligung dazu gibt. Es besteht das Recht am eigenen Bild. Der Täter wird mit maximal zwei Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft. Wer eine solche Aufnahme benutzt oder einem Dritten zugänglich macht, wird ebenfalls mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft.", "section_level": 1}, {"title": "Voyeurismus als Störungsbegriff.", "content": "Voyeurismus ist nach ICD-10 eine \"Störung der Sexualpräferenz\" (Schlüssel F65.3), die wie folgt beschrieben wird: \"Wiederkehrender oder anhaltender Drang, anderen Menschen bei sexuellen Aktivitäten oder intimen Tätigkeiten (z. B. Entkleiden) zuzusehen – ohne Wissen der beobachteten Person. Zumeist führt dies beim Beobachtenden zu sexueller Erregung und Masturbation.\" (Quelle: ICD-10-GM Version 2005) Auch nach dem DSM-IV findet unter der Kodierung 302.82 eine Einordnung statt. Die Klassifikation als Krankheit beziehungsweise Störung wird, wie bei anderen psychischen Störungen auch, nur dann erfolgen, wenn ein starker Leidensdruck seitens des Individuums oder aber eine massive soziale Beeinträchtigung vorliegt. Die Grenze zwischen bei jedem Menschen vorhandener Lust am Schauen und krankhaftem Voyeurismus ist nicht eindeutig definiert. Therapiebedarf besteht in der Regel, wenn der Betroffene die Persönlichkeitsrechte anderer verletzt oder polizeilich auffällig geworden ist. Einer dänischen Studie zufolge ging das Ausmaß des strafrechtlich relevanten heimlichen Voyeurismus massiv zurück, als in den 1970er Jahren in Dänemark die Pornografie legalisiert wurde. Anscheinend stellt die kommerzielle Pornografie eine Befriedigungsmöglichkeit dar, die ohne sie durch Spannen befriedigt werden würde.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterung des Begriffes.", "content": "Schaulustige, abwertend „Gaffer“ genannt, die bei Unfällen, Naturkatastrophen etc. Rettungsarbeiten behindern, werden gelegentlich ebenfalls als Voyeure bezeichnet. Ebenso wird der Begriff häufig in der Medienkritik über Boulevardmedien und Fernsehformate wie das sogenannte „Ekelfernsehen“ verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Voyeurismus (fr. \"voir\" für „sehen“ und \"voyeur\" für „Seher“) ist eine Form der Sexualität, bei der ein \"Voyeur\" (umgangssprachlich auch Spanner genannt) durch das Betrachten von seiner Präferenz entsprechenden, sich entkleidenden oder nackten Menschen oder durch das Beobachten sexueller Handlungen sexuell erregt wird. Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff das heimliche Beobachten einer unwissenden Person, im weiteren Sinn jegliche Form der Lust am Betrachten. Das Gegenstück zum Voyeurismus ist der Exhibitionismus. Wissen Betrachter und ein sexuelle Handlungen ausführendes Paar voneinander, spricht man von Candaulismus.", "tgt_summary": "窥淫癖、窥视症(英语:voyeurism)意指一个人喜欢借由偷看他人更衣、裸体或性行为而得到性快感的行为;这种行为不被社会接受。偷窥者要在被偷窥者不知情的情况下,才会得到快感。", "id": 1977741} {"src_title": "Sweatshop", "tgt_title": "血汗工廠", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Sweatshops entstanden zu Beginn der industriellen Revolution im England der 1830er bis 1850er Jahre. Die bisherigen mittelalterlichen Handwerksbetriebe, mit den „workshop“ (vergleiche „Werkstatt“) genannten Betriebsstätten und den darin angestellten Handwerksburschen und -gesellen, begannen an Bedeutung zu verlieren. Insbesondere im Bereich der Textilproduktion bildeten sich frühzeitig größere Fabriksysteme heraus, die einen hohen Bedarf an Arbeitskräften für einfachste Tätigkeiten hatten. Hierbei trat der „Sweater“ als Mittelsmann im „sweating system“ auf, das mit „sweat“ = „Schweiß“ bildlich die Arbeitsbedingungen in den neu eingerichteten Betriebsstätten (Hausindustrie) wiedergab, die man ab etwa 1850 daselbst als „sweat shop“ zur Abgrenzung von herkömmlichen Werkstätten nannte. Mit der Fortentwicklung des „sweating system“ entstand im Verlauf dieser Jahrzehnte immer mehr das Phänomen, dass ein Sweater Mittelsmann wieder Subkontraktoren hatte, die wiederum Subkontraktoren hatten, die wiederum Subkontraktoren hatten, die ein jeder Geld vom ursprünglich Kontrakt einbehielten, bis dahin, dass ein Arbeiter zu einem Hungerlohn das eigentliche Werk herstellte. Hungerlohn war zu jener Zeit nicht im übertragenen Sinne zu verstehen, wie Charles Kingsley in seinem Aufsatz „Cheap Clothes and Nasty“ von 1850 darstellte, da der Lohn in den Sweatshops nicht zum Überleben reichte. In diese Zeit fällt auch Friedrich Engels \"Die Lage der arbeitenden Klasse in England\" von 1844/45, die unter ähnlichem Eindruck geschrieben wurde, jedoch den Begriff Sweatshop nicht erwähnt. Die Arbeitsbedingungen, bei denen ohne jeden Arbeits- und Krankenschutz gearbeitet wurde, ist schon frühzeitig kritisiert worden (Pauperismus­literatur) und hat bis zur Herausbildung des Spätkapitalismus zu einer umfangreichen Liste an Schutzbestimmungen geführt. Der Begriff wandelte sich so hin zur Bezeichnung jener Betriebe, die die etablierten Schutzbestimmungen missachten. Das Aufstreben von Schwellenländern, in denen wiederum die Phänomene der Sweatshops aufkamen, führte zu einem Wiederaufleben des Begriffs – es wurde zum Marketingargument des „Sweatshop-free“, dass im Rahmen der Geschäftsethik auf angemessene Arbeitsbedingungen in den Zuliefererbetrieben geachtet wird. Eine inhaltliche Definition ist dabei nicht gegeben – eng eingeschränkt sind es allein kritikwürdige Arbeitsbedingungen mit hohem Anteil manueller Tätigkeit, während er in der Verallgemeinerung mit Ausbeutungsbetrieben jeder Art zusammenfällt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik am Sweatshopbegriff.", "content": "Kritiker des Sweatshopbegriffes argumentieren, dass trotz der – an westlichen Standards gemessenen – miserablen Arbeitsbedingungen die in diesen Betrieben beschäftigten Menschen ansonsten arbeitslos wären. Verschiedene Studien zeigen, dass die Löhne in den von multinationalen Konzernen betriebenen oder beauftragten Produktionsstätten in Entwicklungsländern meist über den Durchschnittslöhnen in diesen Ländern liegen. Kampagnen gegen den Kauf von in Sweatshops produzierten Gütern schadeten den Arbeitern in armen Ländern somit finanziell. Dennoch werden diese Betriebe, vornehmlich von westlichen globalisierungskritischen Nichtregierungsorganisationen, oft ebenfalls pauschal als Sweatshops bezeichnet. Dies deute auf die verbreitete falsche, da extensive, Verwendung des Sweatshopbegriffs hin. Bei korrekter Verwendung lässt sich jedoch argumentieren, dass eben der Begriff „Sweatshop“ genau die Definition der am westlichen Standard gemessenen Arbeitsbedingungen beinhaltet bzw. gegen diese misst und somit die Kritik der Definition widerspricht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Sweatshop bzw. Ausbeutungsbetrieb ist eine abwertende Bezeichnung für Fabriken bzw. Manufakturen, üblicherweise in einem Entwicklungsland, in denen Menschen zu Niedriglöhnen arbeiten.", "tgt_summary": "血汗工厂(英语:Sweatshop或Sweat factory),广泛指代条件恶劣乃至于难以接受的工作场所。工人在危险和困苦的环境工作,包括与有害物质、高热、低温、辐射为伍,兼且长工时,低工资等。现代的血汗工厂多数出现在第三世界国家及地区,如印度、中国大陆、东南亚、非洲、中南美洲等,这些社会缺乏法律和公义支持工会的保障,再加上利润最大化的工厂老板的主导。", "id": 2388599} {"src_title": "Heinrich IV. (England)", "tgt_title": "亨利四世 (英格兰)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Heinrich IV. war der einzige überlebende Sohn von John of Gaunt, dem dritten überlebenden Sohn von Eduard III., aus dessen erster Ehe mit Blanche of Lancaster, Tochter und Erbin von Henry of Grosmont, 1. Duke of Lancaster. Damit gehörte er einer Nebenlinie des Königshauses Plantagenet an und war der Erbe der Duchy of Lancaster mit seinen umfangreichen Ländereien. Über die Geburt von Heinrich lässt sich mit Sicherheit nur sagen, dass er auf Bolingbroke Castle geboren wurde, weshalb er auch Henry Bolingbroke genannt wurde. Das genaue Geburtsdatum ist allerdings nicht überliefert. Am häufigsten findet man allerdings Angaben, welche seine Geburt im April oder Mai des Jahres 1366 beziehungsweise 1367 ansiedeln. Am 23. April 1377 wurde er, zusammen mit seinem Cousin Richard of Bordeaux von König Eduard III. als Knight Companion in den Hosenbandorden aufgenommen. Als Eduard III. zwei Monate später starb, wurde Richard of Bordeaux als Richard II. zum neuen König gekrönt. Ab Juli 1377 verwendete Heinrich auch den nachgeordneten Titel seines Vaters Earl of Derby als Höflichkeitstitel. 1380 heiratete Heinrich die damals noch minderjährige Mary de Bohun, eine der beiden Töchter und Erbinnen des 1373 verstorbenen Humphrey de Bohun, 7. Earl of Hereford, 6. Earl of Essex, 2. Earl of Northampton. Seit seine Gattin 1384 volljährig wurde erhielt er aus ihrem Recht die Einkünfte aus den Ländereien der erloschenen Earldoms von Hereford und Northampton. Er bezog diese auch nach dem Tod seiner Gattin 1394 weiter. 1397 wurde ihm der Titel Duke of Hereford verliehen. Während der Auseinandersetzungen König Richards II. mit den Parlamenten befand sich Heinrich zunächst wie die Mehrheit des englischen Adels auf der Seite der Opposition gegen den König. Im \"Gnadenlosen Parlament\" von 1388 gehörte Heinrich zu den Appellanten, die mehrere Todesurteile gegen Parteigänger Richards durchsetzten. Als der König in den folgenden Jahren wieder an Macht gewann, wechselte Heinrich auf die Seite von Richard II. 1390/91 und 1392 unternahm er Preußenfahrten, 1392/93 pilgerte er nach Jerusalem. Im Jahr 1398 wurde Heinrich nach einer Hofintrige und im Rahmen einer allgemeinen Prozesswelle auf zehn Jahre nach Frankreich verbannt. Als im Februar 1399 John of Gaunt starb, der Heinrich umfangreiche Ländereien, die Titel Herzog von Guyenne, 2. Duke of Lancaster, 3. Earl of Derby, 6. Earl of Lancaster und 6. Earl of Leicester, sowie das Amt des Lord High Steward vererbte, verlängerte der König diese Verbannung auf Lebenszeit, um sich das reiche Erbe Heinrichs anzueignen. Als Richard jedoch im Juni 1399 zu einem Irland-Feldzug aufbrach, landete Heinrich Bolingbroke in Yorkshire und erhielt sofort einen gewaltigen Zulauf aus nahezu dem gesamten englischen Adel. Richard II. kehrte umgehend aus Irland zurück, doch sein Heer löste sich auf und lief zum Großteil zu Heinrich über. Dieser nahm Richard im August 1399 gefangen und schaffte ihn nach London. Im Tower eingekerkert, wurde Richard II. gezwungen, die Krone abzugeben und Heinrich Bolingbroke, der sich nun Heinrich IV. nannte, als Nachfolger einzusetzen. Das einberufene Parlament erklärte Richard der Krone für unwürdig. Am 13. Oktober 1399 wurde Heinrich IV. gekrönt. Mit der Absetzung des Königs war die Thronfolge aber noch keineswegs klar. Bei strenger Auslegung des Erbrechts hätte Edmund Mortimer, 5. Earl of March, in der Erbfolge vor Heinrich gestanden. Dies war für Heinrich und den Kronrat jedoch nicht akzeptabel, da angesichts der Minderjährigkeit Edmunds die Gefahr bestand, dass Richard, der zu diesem Zeitpunkt noch lebte, den Thron zurückerobern würde oder dass ein minderjähriger König erneut zu Bürgerkrieg und zu Anarchie geführt hätte. Heinrich gelang es, den eigenen Herrschaftsanspruch, mit Bezugnahme auf seine enge Verwandtschaft zu seinem Vorgänger, durch Parlamentsbeschlüsse und mit Verweis auf das Gottesgnadentum durchzusetzen. Angesichts dieser fadenscheinigen Begründungen blieben während seiner gesamten Regierungszeit massive Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Thronfolge bestehen, die vor allem durch Kritik und Intrigen aus dem Klerus entstanden, der Heinrich gegenüber wegen der antiklerikalen Einstellung seines Vaters John of Gaunt eher feindlich gesinnt war. Er versuchte eine politische Annäherung an den deutschen König Ruprecht, indem er die Vermählung seiner ältesten Tochter Blanca mit dessen ältestem Sohn Ludwig III. dem Bärtigen, in die Wege leitete. Die „englische Heirat“ fand am 6. Juli 1402 in Köln statt. Realpolitisch konnte Heinrich IV. in seiner kurzen Regierungszeit eine Reihe von Erfolgen erzielen. Wenige Monate nach der Machtübernahme gelang es ihm, einen Aufstand mächtiger Parteigänger Richards II. niederzuschlagen. Kurz darauf wurde Richard während seiner Haft im Schloss Pontefract ermordet, vermutlich auf Befehl Heinrichs. In den folgenden Jahren kam es mehrfach zu Revolten der mächtigen nordenglischen Adelsfamilie Percy, die Heinrich kurz zuvor noch bei der Durchsetzung seines Thronanspruchs unterstützt hatte, sowie zu einem ungewöhnlich umfassenden, bis 1410 andauernden Aufstand der Waliser unter Owain Glyndŵr. Der Percy-Aufstand endete mit der Niederlage des aus der Familie stammenden Herzogs von Northumberland 1408 in der Schlacht bei Branham Moor. Aus allen diesen Auseinandersetzungen ging Heinrich als Sieger hervor. Der Erfolg des Königs ist zum Teil auch den militärischen Fähigkeiten seines ältesten Sohnes Heinrich zu verdanken, der später König Heinrich V. wurde. Verbündete fand er vor allem im Klerus, insbesondere in Thomas Arundel, Erzbischof von Canterbury. Dies bedeutete eine Stärkung der Commons im Parlament, die zeitweise ihr Mitspracherecht in der königlichen Haushaltsführung ausweiten konnten. Eine weitere Folge dieser Politik war das harte Vorgehen gegen die Lollarden, eine Bewegung, die grundlegende kirchliche Lehrsätze bezweifelte und vor allem in der Spätphase von Heinrichs Herrschaft als Ketzerei verfolgt wurde. 1406 nahmen englische Soldaten den späteren Jakob I. von Schottland gefangen, der auf der Reise nach Frankreich war. Jakob blieb Gefangener bis zum Ende von Heinrichs Herrschaft. Ab 1405 zeigte der König zunehmende Krankheitssymptome. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich im Winter 1408/09 dramatisch. Dennoch behielt er die Macht fest in der Hand, obwohl ihn sein Sohn, der spätere Heinrich V., zum Rückzug aus der Politik drängte. Dies führte zu einem Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn, das aber kurz vor Heinrichs IV. Tod beendet wurde. Heinrich IV. wurde von verschiedenen Krankheiten heimgesucht, unter anderem auch Epilepsie. Am 20. März 1413 starb er im \"Jerusalemzimmer\" im Haus des Abtes von Westminster an einer Hautkrankheit, die wohl Lepra war, und wurde in der Kathedrale von Canterbury begraben. Sollte es sich bei der Todesursache um Lepra gehandelt haben, hatte er sich mit dieser Krankheit wohl bei seiner Pilgerfahrt nach Jerusalem infiziert, der späte Ausbruch ist aufgrund einer längeren Karenzzeit bei dieser Krankheit nicht ungewöhnlich. Eine Exhumierung einige Jahrhunderte später brachte zum Vorschein, dass sein Körper hervorragend einbalsamiert worden war. In vielen Chroniken des Mittelalters wird Heinrich IV. als Despot und Usurpator bezeichnet. Dabei handelt es sich wahrscheinlich aber um eine von kirchlichen Kreisen gefärbte Darstellung, mit der der Klerus auf die Einschränkung seiner Macht durch Heinrich, vor allem aber durch seinen Vater, reagierte. Heinrich IV. ist die titelgebende Hauptfigur von William Shakespeares zweiteiligem Drama \"Heinrich IV.\"", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Aus seiner 1380 geschlossenen ersten Ehe mit Mary de Bohun hatte Heinrich zwei Töchter und fünf Söhne: Seine Ehefrau Mary starb am 4. Juni 1394. 1403 heiratete Heinrich in zweiter Ehe Johanna von Navarra, die Tochter König Karls II. von Navarra. Sie war die Witwe von Johann V. von der Bretagne, dem sie vier Töchter und vier Söhne geboren hatte, aber sie und Heinrich bekamen keine Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich IV. (engl.: \"Henry IV.\", auch \"Henry Bolingbroke\") (* April oder Mai 1366 oder 1367 auf Bolingbroke Castle, Lincolnshire; † 20. März 1413 in London) war, nachdem er zuvor Richard II. entthront hatte, König von England von 1399 bis 1413.", "tgt_summary": "亨利四世(英语:Henry IV,1367年-4月3日|1413年|3月20日|Henry IV}}),也被称为博林布鲁克的亨利(Henry (of) Bolingbroke ),英格兰国王和爱尔兰领主,1399年到1413年在位。同时也继承从祖父爱德华三世开始的,宣称对法兰西王国的统治。", "id": 1866295} {"src_title": "Institution", "tgt_title": "制度", "src_document": [{"title": "Zur Begriffsgeschichte.", "content": "Institutionen sind Gegenstand verschiedener sozialwissenschaftlicher Disziplinen. Die übergreifendste Definition des Begriffs besagt, dass eine Institution ein Regelsystem ist, das eine bestimmte soziale Ordnung hervorruft. Nach einem repräsentativen soziologischen Wörterbuch bezeichnet Institution „jegliche Form bewusst gestalteter oder ungeplant entstandener stabiler, dauerhafter Muster menschlicher Beziehungen, die in einer Gesellschaft erzwungen oder durch die allseits als legitim geltenden Ordnungsvorstellungen getragen und tatsächlich ‚gelebt‘ werden“. Die Betrachtung politischer Institutionen geht mindestens auf Jean-Jacques Rousseau zurück. Die frühen politischen Theorien sahen politische Institutionen jedoch lediglich als Arenen, in denen politische Handlungen stattfinden, die jedoch von fundamentaleren Kräften bestimmt wurden. In der vergleichenden Regierungslehre befasste man sich mit der institutionellen Grundlage der verfassungsmäßigen Ordnung, insbesondere der (heute) westlichen Welt. Es ging um formale Institutionen. In ihrem wissenssoziologischen Klassiker \"Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit\" (1966) legten Peter L. Berger und Thomas Luckmann eine einflussreiche, aber auch weiter gefasste Definition des Institutionsbegriffs vor, der Institutionen als Sedimentierungen dynamischer sozialer Prozesse erachtet:. Das schließt vorgegebene, typisierte Handlungssequenzen (wie Begrüßung und Vorstellung) ebenso ein wie zeremonielle Handlungsabläufe (wie Taufe und Beerdigung). Die philosophische Anthropologie Arnold Gehlens misst den Institutionen „eine geradezu fundamentale Bedeutung“ für das menschliche Handeln bei. Sie versteht Institutionen als Instinktersatz und Kompensation für die instinktreduzierte Ausstattung des Menschen; durch sie werden die „quasiautomatischen Gewohnheiten des Denkens, Fühlens, Wertens und Handelns“ habitualisiert und damit stabilisiert. Institutionen gehen nach Gehlen aus dem „Denken und Handeln“ der Menschen untereinander hervor und „verselbständigen sich ihnen zu einer Macht, die ihre eigenen Gesetze bis in ihr Herz hinein geltend macht“. Seit Mitte der 1970er Jahre entwickelte sich ein neuer Institutionalismus. Hierbei handelte es sich um eine Gegenbewegung zu herkömmlichen behaviouristischen Theorieansätzen und zur Theorie der rationalen Entscheidung, die als weitgehend „institutionenblind“ gelten. Im soziologischen wie im ökonomischen Neo-Institutionalismus werden, in Abgrenzung zum klassischen Institutionalismus, neben den formalen Institutionen auch nicht-formale betrachtet. Wie weit der Begriff „Institution“ zu fassen ist, bleibt strittig. Wirtschaftswissenschaftlich inspirierte Wissenschaftler definieren den Begriff enger als soziologisch inspirierte Wissenschaftler, die auch kognitive Regeln des menschlichen Handelns als Institution ansehen.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zum Organisationsbegriff.", "content": "Der Begriff wird in der Volkswirtschaftslehre, im Rahmen der Institutionenökonomik, für die Erklärung der Bildung von Unternehmen und Unternehmensgrenzen verwendet – oft wegen der Unzulänglichkeit des dort (und in der Betriebswirtschaftslehre) vielfach entfalteten Organisationsbegriffs. Organisationen sind Gruppen von Personen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Das Merkmal „Organisation“ ist sodann die formell festgelegte Mitgliedschaft. Jedes Mitglied hat sich den spezifischen Regeln der Organisation zu unterwerfen – oder die stets vorhandene „exit-Option“ zu wählen. Institutionen sind hingegen Regeln, die für ganze Gesellschaften oder deren Teilsysteme gelten. Die Neue Institutionenökonomik als ein Paradigma der Volkswirtschaftslehre versteht unter Institutionen hingegen eine der Reduzierung von Unsicherheiten dienende Regel. Institutionelle Regeln beschränken einerseits die Möglichkeiten menschlichen Handelns und gestalten damit die Anreize im Austausch von Gütern, andererseits ermöglichen soziale Regeln bestimmte – zivilisierte (hier) Tauschgeschäfte – Verhaltensweisen, indem sie andere – zuerst gewalttätige, hier: Raub, Diebstahl – verbieten. Die Institution ist ein System miteinander verknüpfter, formgebundener (formaler, d. h. gesetzlich fixierter, also staatlich sanktionsbewehrter) und formungebundener (informeller, d. h. in der Gesellschaft faktisch akzeptierter) Regeln. Eine Institution hat die Funktion, individuelles – und damit soziales – Verhalten in eine bestimmte Richtung zu steuern. Einige glauben, dass damit die sogenannte Anreizstruktur einer Gesellschaft gesteuert werde, obwohl kein Steuermann auszumachen ist und obwohl Anreize individualinteressengeleitete Reaktionen suggerieren, die bei den meist kooperativen Regeln – Institutionen – nicht zu beobachten sind. Institutionen sind selbstorganisierende Regelsysteme. Institutionen bringen Ordnung in alltägliche Handlungen und vermindern damit die Unsicherheit von Individuen darüber, was andere Individuen wohl in bestimmten Situationen tun werden. Institutionen stecken damit die gesellschaftlichen Spielregeln für die strategischen Spiele der einzelnen Organisationen ab, die ihren privaten Interessen folgen. Allerdings fördern die institutionellen Spielregeln nicht notwendigerweise die Kooperation der Akteure. Es gibt auch Institutionen, die die Effizienz und Kreativität des menschlichen bzw. organisatorischen Zusammenwirkens entscheidend und mit gravierenden negativen Effekten für die wirtschaftliche Entwicklung einschränken. Man denke etwa an die für viele Institutionen typischen Exklusions­effekte, so etwa an das des indischen Kastenwesens. Als ebenso problematisch erwiesen sich jedoch Versuche, die Auswüchse dieses Institutionensystems durch affirmative Action, nämlich gezielte Inklusionspolitik des Staates gegenüber den unteren Kasten zu beschränken. Diese führte zur Ausschaltung eines Teils der Bildungselite der Brahmanen aus hochqualifizierten Tätigkeiten und damit zu neuen Effizienzverlusten in privaten Organisationen und Verwaltung. Der Brockhaus definiert die Institution als eine Diese Definition ist jedoch im modernen Sinn veraltet und entspricht insbesondere nicht der heutigen Unterscheidung von Institution und Organisation. Die jüngere Soziologie vermied es, komplexe Sachverhalte wie \"Familie\" oder \"Bundestag\" als „Institution“ zu bezeichnen, da sie sowohl Aspekte der Institution als auch der Organisation umfassen und organisationssoziologisch weniger Grundlagenprobleme aufzuwerfen scheinen. (Die \"Institution der Ehe\" ist derart genommen eine Organisation, deren Mitglieder die jeweilige Ehefrau und der jeweilige Ehemann sind.) Jedoch hat Michael Wildt 2003 den Begriff der \"Institution\" wieder „fruchtbar“ aufgenommen, um das Reichssicherheitshauptamt in der Zeit des Nationalsozialismus zu erklären.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "Beispiele für Institutionen sind jegliche Regeln und Normen wie das Rechtssystem, DIN-/ISO Normen, Unternehmensleitsätze, die Landessprache, Benimmregeln sowie Sitten und Gebräuche. Auf die oft mit parallelen sozialen Prozessen befasste soziologische Debatte zum Ritual ist zu verweisen. Viele Sozialgebilde lassen sich sowohl als Organisation wie auch als Institution beschreiben. So ist die Universität eine Bildungsinstitution, aber die konkrete Universität, z. B. Freie Universität Berlin, ist eine Organisation. Die Kirche ist eine religiöse Institution, sie hat zugleich eine komplexe Organisation.", "section_level": 2}, {"title": "Funktionen.", "content": "Institutionen leiten das Handeln von Menschen, beschränken die Willkür (den Kürwillen) des individuellen Handelns, definieren den gemeinsamen Handlungsrahmen und mit ihm verbundene Verpflichtungen. Zu diesem Regelsatz bilden sich zugehörige Legitimierungsstrategien und Sanktions­mechanismen heraus. Damit üben Institutionen eine entlastende Funktion aus, indem sie eine kollektiv organisierte Bedürfnisbefriedigung sicherstellen und den einzelnen von elementaren Vollzügen freisetzen. Andererseits schützen sie die Gesellschaft vor individuell willkürlichen Handlungen und überführen sie in gesellschaftlich wohlgeordnete Abläufe. Nach dem philosophischen Anthropologen Arnold Gehlen ersetzen Institutionen dem Menschen, was dem Tier als Instinkt verfügbar ist. Dieter Claessens hat dies biosoziologisch kritisiert und differenziert (Konzept der „Instinktstümpfe“). Sie sind nach Gehlen notwendigerweise undurchschaubar und entfremdet, bieten aber damit die Möglichkeit für eine höhere Freiheit des Handelns. Institutionen schaffen Klarheit für das Individuum in den fundamentalen Bereichen wie soziale Reproduktion, Familie (Verwandtschaft), Erziehung, Bildung und Ausbildung, Nahrungsbeschaffung, Warenproduktion und Verteilung (Wirtschaft) und die Aufrechterhaltung einer gesellschaftlichen Ordnung (Recht, Politik) sowie der Kultur (siehe Bernhard Schäfers 1995, S. 134–137). Sie sind „bewährte Problemlösungen“ für den Alltag, die man sich auch als Komplex von Handlungs- und Beziehungsmustern vorstellen kann. Institutionen können ihr Abbild in Organisationen finden, sind aber davon deutlich zu unterscheiden. Während Institutionen handlungsleitende Regeln zur Verfügung stellen, definieren Organisationen formell Ziele, Mitgliedschaft und Organisationsabläufe. Um ihre Wirkung zu entfalten, müssen Institutionen beachtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Hierarchie.", "content": "Institutionen werden häufig in eine hierarchische Ordnung nach dem Grad der Einschränkung von Gestaltungsfreiräumen gebracht. Je weiter unten die Ebene, desto spezifischer ist die zugehörige Institution.", "section_level": 2}, {"title": "Risiken und Chancen durch Institutionen.", "content": "\"Totale Institutionen\" wie Gefängnisse, Psychiatrische Anstalten, Schiffsbesatzungen, Klöster, Behindertenheime oder Internate kontrollieren alle Lebensäußerungen ihrer Mitglieder, können also den Freiraum des Individuums überaus stark einschränken, soziale Entwicklungen verhindern und damit die Menschenrechte der Insassen verletzen. Deshalb verfolgt die \"European Association of Service Providers for Persons with Disabilities\" (EASPD, deutsch: der Europäische Verband der Leistungserbringer für Menschen mit Behinderung) das Konzept einer Deinstitutionalisierung des Dienstleistungsangebots für Menschen mit Behinderungen in Europa. Auf der anderen Seite bergen Prozesse der „Deinstitutionalisierung“, wie solche in gesellschaftlichen Wandlungsphasen, Risiken des Rückfalls in riskantes, rücksichtsloses und nur auf Durchsetzung der Eigenwünsche bedachtes Verhalten. Das Institutionsvertrauen ist ein Gradmesser für die Stabilität eines politischen Systems.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkungsmechanismus.", "content": "Institutionen entfalten ihre Wirkung über Anreize, hierbei insbesondere inhaltliche Vorgaben und Sanktionen. Auf diese Weise lassen sich Erwartungen, Entscheidungen und Handlungen der Individuen beeinflussen. Letztlich hat dies Einfluss auf kollektive, also etwa gesamtwirtschaftliche, Ergebnisse.", "section_level": 2}], "src_summary": "Institution ( „Einrichtung“) ist ein in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften uneinheitlich definierter Begriff. Im Allgemeinen wird darunter ein Ordnungs- und Regelsystem verstanden, das soziales Verhalten und Handeln von Individuen, Gruppen und Gemeinschaften in einer Weise formt, stabilisiert und lenkt, dass es im Ergebnis für andere Interaktions­teilnehmer erwartbar wird. Häufig werden darunter feste gesellschaftliche Einrichtungen wie Behörden, Gerichte, Universitäten und Schulen verstanden (analog zum englischen Sprachgebrauch). Soziologisch wären derartige Gebilde jedoch genauer als institutionalisierte soziale Organisationen zu bezeichnen.", "tgt_summary": "制度(英语:Institution),或称为建制,是社会科学里面的概念。在社会科学的角度来理解下,制度泛指以规则或运作模式,规范个体行动的一种社会结构。这些规则蕴含着社会的价值,其运行表彰著一个社会的秩序。建制的概念被广泛应用到社会学、政治学及经济学的范畴之中。", "id": 1942219} {"src_title": "Amerikanische Literatur", "tgt_title": "美国文学", "src_document": [{"title": "Merkmale, Motive, Gattungen.", "content": "Erst seit dem 19. Jahrhundert wird die amerikanische als eigenständige, in ihrem Wesen von der englischen verschiedene Nationalliteratur begriffen. Ein wesentlicher Grund für diese „Spätentwicklung“ war, dass sich die frühe amerikanische Literatur stark an europäischen Vorbildern orientierte und sich erst nach einigen Jahrzehnten spezifisch amerikanische Merkmale herausbildeten. Die amerikanische Literatur vor allem des 19. Jahrhunderts ist im Zusammenhang mit dem politischen Legitimationsbedürfnis der jungen Demokratie zu sehen, besonders aber dem Wunsch, sich auch kulturell als europäischen Nationen ebenbürtig zu erweisen. Autoren wie beispielsweise Walt Whitman und Mark Twain betonten wieder und wieder ihre \"Americanness\" und stellten sich und ihren Landsleuten die Frage, was es heiße, Amerikaner zu sein, und welche Besonderheiten und Widersprüche dies mit sich bringt. Die Abgrenzung gegenüber Europa erfolgte insbesondere im direkten Kontakt mit dem alten Kontinent. Für zahlreiche Schriftsteller geriet ein oft mehrjähriger Europaaufenthalt zu einer Zeit der Identitätsfindung. Schriftsteller, die dieses Thema \"(European theme)\" behandelten, sind unter anderem Benjamin Franklin, Washington Irving, James Fenimore Cooper, Nathaniel Hawthorne und die Schriftsteller der \"Lost Generation\", die es während und nach dem Ersten Weltkrieg nach Europa verschlug. Bei Henry James, der sich dauerhaft in England niederließ, bildet es das zentrale Thema seines umfangreichen Werks. Das Gegenstück zu diesem Sujet bilden die zahlreichen Werke, die sich mit der Erfahrung der Einwanderer in Amerika befassen. Amerikanische Autoren setzten sich auch oft mit den „Gründungsmythen“ der Nation auseinander, die ein rhetorisches Erbe besonders der Puritaner, der Revolutionszeit und der frühen Republik darstellen. Zu diesen zählt das Selbstverständnis der Nation als „Stadt auf dem Hügel“ (ursprünglich eine Trope des Puritaners John Winthrops), an deren Vorbild sich die Welt erfreuen solle, oder als neues Kanaan. Ein spezifisch amerikanischer Topos, der im Anschluss an Max Webers Aufsatz \"Die protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus\" (1905) oft auf den Puritanismus zurückgeführt wird, ist der Erfolgsmythos, auch \"American Dream\" oder \"Gospel of Success\" genannt, also die Vorstellung, dass es in Amerika ein jeder mit harter und ehrlicher Arbeit weit bringen könne (in einer klassischen Version vom Tellerwäscher zum Millionär); exemplarisch stehen hierfür die Romane Horatio Algers. Dem gegenüber steht eine Vielzahl von Werken, die das mit Amerika verknüpfte Versprechen eines Gelobten Landes der gesellschaftlichen Realität gegenüber und so in Frage stellen. Nach Sacvan Bercovitch wird dieser Stoff häufig als \"American Jeremiad\" („amerikanische Jeremiade“) bezeichnet. Seit der Unabhängigkeit 1776 spielt auch die Auseinandersetzung mit dem politischen System des Landes eine große Rolle in der amerikanischen Literatur. Viele Schriftsteller – von Washington Irving über John Dos Passos bis hin zu Gore Vidal – beriefen sich auf die „Gründerväter“ der Nation wie George Washington und Thomas Jefferson, um die \"First Principles\" der Nation zu beschwören oder sie der politischen Realität gegenüberzustellen. Die Auffassung, dass die USA einen Sonderfall in der Geschichte des Westens darstellen, gab in ihren Anfängen auch der Amerikanistik ein ideologisches Gerüst. Sie bildete sich in den 1930er und 1940er Jahren als gleichermaßen kultur- wie literaturwissenschaftlich orientierte akademische Disziplin heraus. Als Geburtsstunde der \"American Studies\" kann die Veröffentlichung von Vernon Louis Parringtons \"Main Currents in American Thought\" (1927) gelten. Parrington und seine Nachfolger beharrten auf der Einzigartigkeit der amerikanischen Erfahrung und suchten die Charakteristika des behaupteten amerikanischen Nationalcharakters – Individualismus, Liberalismus, Idealismus, Pragmatismus – auch und vor allem in der amerikanischen Literatur freizulegen. Perry Miller verortete in mehreren einflussreichen Studien die Ursprünge des Amerikanismus im neuenglischen Puritanismus, seine Perfektion im Transzendentalismus des 19. Jahrhunderts. In F. O. Matthiessens \"The American Renaissance\" (1941) wurden die Schriftsteller der amerikanischen Romantik zu Barden des amerikanischen Freiheitswillens erklärt, R. W. B. Lewis machte in \"The American Adam\" (1955) die Vorstellung einer gewissen paradiesischen Unschuld der Besiedler der Neuen Welt als typisch amerikanischen Topos aus. In den 1960er Jahren geriet, angestoßen nicht zuletzt durch die Bürgerrechtsbewegung und den Feminismus, das ideologische Fundament der Amerikanistik und somit auch der Kanon jedoch ins Wanken. Die Literatur bisher unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen – Frauen, Schwarze, Einwanderer – wurde seither in die Schul- und Universitätslektürelisten aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der amerikanischen Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kolonialzeit.", "content": "Die ersten Puritaner gelangten 1620 auf der Mayflower nach Neuengland und gründeten dort die Siedlung Plymouth. Ihr Schicksal hielt ihr erster Gouverneur William Bradford in einer \"History of the Plymouth Plantation\" fest, die jedoch erst 1856 veröffentlicht wurde. Diesen so genannten „Pilgervätern“ folgten ab 1630 Tausende kongregationalistische Puritaner und errichteten rund um Boston die \"Massachusetts Bay Colony\". Ihr erster Gouverneur John Winthrop hielt noch vor der Landnahme eine Predigt, in der er das Bild von Amerika als „Stadt auf dem Hügel“ prägte. Auf Winthrop und die Puritaner werden daher – nur zum Teil zu Recht – die Ursprünge des amerikanischen Sendungsbewusstseins zurückgeführt. Winthrops \"History of New England\" wurde erst 1853 veröffentlicht. Zu den führenden Predigern der ersten Puritanergeneration zählten weiterhin Thomas Hooker, Richard Mather, Thomas Shepard und John Cotton. Sie hinterließen eine beträchtliche Anzahl von Predigten, theologischen Abhandlungen und Schriften zur neuenglischen Kirchengeschichte. Auch die Schriften des Abweichlers Roger Williams' über Fragen der religiösen Toleranz und der Trennung von Staat und Kirche verdienen Erwähnung. Viele Puritaner – darunter Winthrop und Shepard – führten Tagebücher. Diese ausgeprägte Neigung zur", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeit und frühe Republik.", "content": "Der Unabhängigkeitskrieg und die Gründung der Republik gingen mit einer Politisierung der Literatur einher; viele der nach 1776 entstandenen Werke sind von einem überschwänglichen Patriotismus geprägt. Schon zu Lebzeiten erfuhren die führenden Köpfe der Revolution wie George Washington eine literarische Apotheose, etwa in Timothy Dwights Heldenepos \"The Conquest of Canaan\" (1785) oder auch in einigen Gedichten von Phillis Wheatley, der ersten Schwarzen, deren Gedichte veröffentlicht wurden. Dwight zählte mit Noah Webster, John Trumbull und anderen zu der Gruppe der Hartford Wits. Dieser Intellektuellenzirkel schrieb vor allem neoklassizistische Lyrik nach englischem Vorbild, auch wenn diese Form der Dichtung in England schon lange aus der Mode gekommen war. Webster erstellte von 1806 bis 28 ein \"An", "section_level": 2}, {"title": "Romantik.", "content": "Die amerikanische Romantik erreichte ihren Höhepunkt gut drei Jahrzehnte, nachdem die europäische ihren Höhepunkt überschritten hatte, doch brachte sie einige Werke hervor, die heute zur Weltliteratur zählen. Nach einem Standardwerk des Literaturwissenschaftlers F. O. Matthiesen wird sie auch häufig als \"American Renaissance\" bezeichnet. Meist unterscheidet man die „helle“ Romantik der Transzendentalisten wie Emerson und Thoreau von der „dunklen“ Romantik, zu der Poe, Hawthorne und Melville gezählt werden. Ein Meilenstein dieser Epoche war 1836 die Veröffentlichung von Ralph Waldo Emersons Essaysammlung \"Nature\", in der er die Natur als wichtigste Quelle der Spiritualität und somit der Erkenntnis bezeichnete. Emerson, ein ehemaliger unitarischer Geistlicher, scharte in Concord (Massachusetts) einen Kreis Gleichgesinnter um sich. Dieser \"Transcendentalist Club\" wurde namensgebend für den Transzendentalismus, der in der Folge als philosophische, religiöse und literarische Bewegung einen großen Einfluss auf die amerikanische Geistesgeschichte ausübte. Er berief sich auf Kants Transzendentalphilosophie, die er einer pantheistischen Schwärmerei dienstbar machte und mit fernöstlicher und indischer Philosophie, und teils gnostischen Elemente verband. Emerson und seine Nachfolger fassten die Natur als göttlich auf, betonten den kreativen Prozess im Natürlichen und nahmen an, es gebe eine Entsprechung zwischen dem Universum und der individuellen Seele. Das Göttliche, eine Weltseele, durchwirke die gesamte Realität, und eine mystische Erkenntnis der Schönheit und Wahrheit der Natur führen zur Erfüllung der menschlichen Bestimmung. Der Intuition kommt dabei höhere Bedeutung zu als dem Verstand, im Prozess des Schreibens hat die Schöpferkraft des Dichters eine quasi göttliche Bedeutung, da er mit Hilfe seiner", "section_level": 2}, {"title": "Abolitionismus und Bürgerkrieg.", "content": "Im 19. Jahrhundert verschärfte sich stetig der Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten um die Rechtmäßigkeit der Sklaverei. Er wurde auch mit literarischen Mitteln ausgetragen. Eine bedeutende Rolle in der Abolitionismusbewegung spielten Quäker, wie etwa der Wanderprediger John Woolman schon im 18. Jahrhundert. Seine Autobiografie ist auch in literarischer Hinsicht bemerkenswert. John Greenleaf Whittier, ebenfalls Quäker, verurteilte die Ausbeutung der Sklaven vor allem als Journalist, aber auch in oft nachgedruckten Gedichten wie \"Ichabod\". Der Abolitionismus brachte auch einen beträchtlichen Korpus meist arg melodramatischer Trivialliteratur hervor, die die Zustände im amerikanischen Süden bloßstellen sollte. Aber auch \"slave narratives\", also authentische Berichte, die von ehemaligen Sklaven selbst verfasst wurden, erreichten hohe Auflagen. Bereits 1789 wurde die Autobiografie des Briten Olaudah Equianos ein Bestseller, im", "section_level": 2}, {"title": "Realismus.", "content": "Nach dem Bürgerkrieg wurde in der amerikanischen Literatur ein sozialkritischer Ton prägend. Die USA waren ein Land im Umbruch. Masseneinwanderung, Industrialisierung und Urbanisierung veränderten die Gesellschaft grundlegend. Die viel gelesenen Romane Horatio Algers beschworen zwar das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, doch angesichts der sozialen Realität beschrieben viele Schriftsteller der Zeit die Schattenseiten des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Analog zur europäischen Literatur werden die Jahre bis etwa 1900 meist unter dem Epochenbegriff des Realismus zusammengefasst. Natürlich lässt sich aber nicht die gesamte literarische Produktion dieser Jahre unter diesem Programm der wirklichkeitsgetreuen Darstellung subsumieren. So war das wohl meistverkaufte Buch der Epoche der Historienroman „Ben Hur“, verfasst vom Bürgerkriegsgeneral Lew Wallace. Edward Bellamy konnte mit seinem utopischen Roman Looking Backward 2000–1887 ähnlich hohe Auflagen erreichen. Nach dem Vorbild Longfellows und der viktorianischen englischen Dichter der Zeit schrieben viele damals angesehene Dichter konventionelle Lyrik, die heute in Vergessenheit geraten ist. So ist Emma Lazarus wohl nur noch deswegen bekannt, weil ihr Sonett \"The New Colossus\" (1883) am Podest", "section_level": 2}, {"title": "Naturalismus.", "content": "Wie auch in der europäischen Literatur radikalisierte sich der Realismus in der Darstellung wie auch in politischer Hinsicht und ging so in den Naturalismus über. Das Massenelend in den Städten wurde nun zum beherrschenden Thema der Literatur, mit all seinen Schattenseiten: die Zerrüttung von Familien und Ehen, Alkoholismus, Kriminalität und Prostitution. Ein sozialdarwinistisch geprägtes Weltbild zeigte nun den Menschen als Triebwesen, die Gesellschaft als stetigen Kampf zwischen Individuen. Diente diese These vielen Industriellen als Rechtfertigung für den Kapitalismus, so ist bei vielen naturalistischen Schriftstellern eine gewisse Nostalgie nach humanistischen Werten spürbar. Ihre Werke verbanden sich mit dem Ruf nach sozialen Reformen, der sich in der Politik im Progressivismus eines Theodore Roosevelt, aber auch in radikalerer Form im erstarkenden Sozialismus widerspiegelte. Stephen Cranes Hauptthema war der Krieg: als Kriegsberichterstatter lieferte er Reportagen aus dem spanisch-amerikanischen Krieg, sein Roman \"The Red Badge of Courage\" (1895) stellt vor dem Hintergrund des amerikanischen Bürgerkriegs die militärische Vorstellung von Ehre in Frage. Jack London bereiste als Abenteurer die Südsee und zog während des Klondike-Goldrauschs nach Alaska. Seine Erfahrungen flossen in Romane wie \"Der Seewolf\",", "section_level": 2}, {"title": "Die Moderne.", "content": "Die Moderne begann in der amerikanischen Literatur in der Lyrik und war in ihren Anfängen eine Exilbewegung. Gertrude Stein hatte sich 1902 in Paris niedergelassen, Ezra Pound, H. D. und T. S. Eliot gingen noch vor dem Ersten Weltkrieg nach London, ihnen sollten in den nächsten Jahren zahlreiche Schriftsteller und Dichter über den Atlantik folgen (Conrad Aiken, Djuna Barnes, F. Scott Fitzgerald, Ernest Hemingway). In den Salons von Paris und London fand diese \"verlorene Jugend\" (\"Lost Generation\" – G. Stein) was sie in den USA vermissten: eine experimentierfreudige literarische Avantgarde. So ist die Entwicklung der amerikanischen und europäischen Lyrik des Modernismus in dieser Zeit eng miteinander verbunden, was sich auch in den Biografien ihrer Protagonisten widerspiegelt: T. S. Eliot wurde 1927 britischer Staatsbürger, der englische Dichter W. H. Auden wurde 1946 Amerikaner. Einige \"Exilanten\" (Eliot) blieben bis zu ihrem Tod in Europa oder kehrten erst nach dem Zweiten Weltkrieg zurück (Stein, Pound); die meisten kehrten jedoch in ihre Heimat zurück, nachdem sie den Höhepunkt der Bewegung überschritten sahen. Ihre Ernüchterung hielt Malcolm Cowley 1934 in \"Exile's Return\" fest. Andere Literaten konnten sich für die europäische Kultur nicht erwärmen und sahen ihre Aufgabe in der Verhandlung spezifisch amerikanischer Themen, oft auch in typisch amerikanischer Diktion. So unterscheidet man insbesondere in der Dichtung die Kosmopoliten Stein, Pound und Eliot von „heimischen Gewächsen“ wie William Carlos Williams oder Hart Crane. Zum Zentrum der Moderne in den USA wurde New York, in der Literatur wie in den bildenden Künsten. Der Beginn der Moderne wird hier häufig auf das Jahr 1913 datiert, als die Kunstausstellung \"Armory Show\" ihre Pforten öffnete. In New York war zunächst der Fotograf Alfred Stieglitz der Pate der Avantgarde, Dorothy Parker und F. Scott Fitzgerald wurden hier zu Chronisten der „wilden Zwanziger“ und des \"Jazz Age\", und John Dos Passos schrieb mit \"Manhattan Transfer\" den bekanntesten Großstadtroman der amerikanischen Literatur. Besonders nach dem Ersten Weltkrieg war die Literatur der Moderne von einem Kulturpessimismus geprägt, der mal nostalgisch, mal fatalistisch geprägt war. Fitzgerald schrieb in seinem Erstlingsroman \"Diesseits vom Paradies\" (1920), seine Generation sei zu der Erkenntnis gelangt, dass \"„alle Götter tot, alle Kriege gekämpft, jeder Glaube zerstört“\" seien. Die Literatur wurde in den 1920er und 1930er Jahren aber auch zunehmend politisch, als sich in der Gesellschaft der Konflikt zwischen konservativen und progressiven Kräften verschärfte. Henry. L. Mencken schrieb als Berichterstatter süffisante Kommentare zum Scopes-Prozess; als 1927 die Anarchisten Sacco und Vanzetti hingerichtet wurden, hielten vor den Gefängnistoren unter anderem John Dos Passos, Langston Hughes und Edna St. Vincent Millay Mahnwache. Viele Schriftsteller wandten sich dem Sozialismus zu und veröffentlichten in linken Blättern wie \"New Masses\" und \"Partisan Review\". Die „proletarische Literatur“ erreichte mit Werken wie Dos Passos' \"U.S.A.\"-Trilogie (1930–36) und John Steinbecks \"Früchte des Zorns\" (1939) ihren Höhepunkt nach der Weltwirtschaftskrise; nach den Moskauer Prozessen und dem Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt wandten sich viele Autoren wieder vom Sozialismus ab. Die Dichter der Moderne suchten sich von formalen Zwängen zu befreien. Herkömmliche Gedichtformen wurden oftmals zugunsten des freien Verses aufgegeben. Experimente mit neuen Techniken wie Montage oder visueller", "section_level": 2}, {"title": "Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien eine große Zahl von Antikriegsromanen und Erlebnisberichten ehemaliger GIs. Für viele von ihnen war dies der Beginn ihrer Schriftstellerkarriere, so etwa für Norman Mailer (\"Die Nackten und die Toten\", 1948) und Gore Vidal (\"Williwaw\", 1946), James Jones (\"Verdammt in alle Ewigkeit)\" und Herman Wouk (\"Die Caine war ihr Schicksal\", 1951). Mailer und Vidal waren über Jahrzehnte zwei der politisch aktivsten Intellektuellen des Landes. Mailer kandidierte 1969 erfolglos für das New Yorker Bürgermeisteramt und schrieb Manifeste gegen den Vietnam- und jüngst auch gegen den Irakkrieg. Sein Engagement in der Antikriegsbewegung verarbeitete er 1968 in dem semifiktionalen", "section_level": 2}, {"title": "Beat Generation und Gegenkultur.", "content": "In den späten 1940er Jahren bildete sich um Allen Ginsberg, Jack Kerouac, Gregory Corso und William S. Burroughs in New York eine literarische Bohème, die wenig später als Beat Generation bekannt wurde. Ihre Mitglieder pflegten einen rastlosen und hedonistischen Lebenswandel, wandten sich den härteren Spielweisen des Jazz wie dem Bebop zu, frönten dem Drogenkonsum und der freien Liebe und ließen sich von fernöstlicher Philosophie und mystischer Literatur inspirieren. Im Kielwasser dieser Mode schwammen bald auch in San Francisco Veteranen wie Kenneth Rexroth und junge Dichter wie Gary Snyder. Zentrum der San Francisco Renaissance war der Stadtteil North Beach mit der 1953 von Lawrence Ferlinghetti gegründeten Buchhandlung \"City Lights\". Der kulturelle Einfluss der \"beat poets\" zeigt sich im spöttischen \"Beatnik\", mit dem die nonkonformistische Jugend der späten 1950er und frühen 1960er Jahre abgestempelt wurde. Ginsbergs Gedicht \"Howl\"", "section_level": 2}, {"title": "Die Postmoderne.", "content": "Der Epochenbegriff der Postmoderne ist mehr noch als der der Moderne nur schwer fassbar, da er von verschiedenen Kritikern unterschiedlich gebraucht und gewertet wird. In den 1960er und 1970er Jahren wurden im engeren Sinne ausgewiesen experimentelle Autoren wie Vladimir Nabokov, Thomas Pynchon (\"Die Versteigerung von No. 49\", 1966) und John Barth (\"Der Tabakhändler\", 1960) als „postmodern“ bezeichnet. Dazu gezählt werden u. a. auch: Walter Abish, Donald Barthelme, Richard Brautigan, Robert Coover, Don DeLillo (\"Unterwelt\", 1997), Raymond Federman, William Gaddis, William Gass, John Hawkes, Ishmael Reed und Kurt Vonnegut (\"Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug\", 1969). Heute wird oftmals die gesamte Literaturproduktion etwa ab 1960 unter dem Begriff der Postmoderne subsumiert; postmoderne Literatur (englisch \"postmodernism\") ist demnach die Literatur, die von einer postmodernen Gesellschaft \"(postmodernity)\" hervorgebracht wird, ungeachtet ihrer inhaltlichen oder stilistischen Eigenarten. Die Produktion „traditioneller“, stilistisch am Realismus und Naturalismus geschulter Werke lief auch nach den 1950er Jahren als zentrales Schaffensfeld (und Verkaufssegment) weiter. Zu den erfolgreichen Romanautoren zählten etwa Jerome D. Salinger (\"Der Fänger im Roggen\", 1951), Ralph Ellison, Mary McCarthy, John Updike (\"Ehepaare\", 1968), John Irving (\"Garp und wie er die Welt sah\", 1978) und Tobias Wolff. Autoren wie Truman Capote, Eudora Welty, Flannery O’Connor, Walker Percy, John Kennedy Toole (\"Die Verschwörung der Idioten\",", "section_level": 2}, {"title": "Literaturpreise.", "content": "Die bedeutendsten Literaturpreise der USA sind der National Book Award und der Pulitzer-Preis, die jährlich in den Kategorien Prosa, Dichtung und Kinderbuch vergeben werden, der PEN/Faulkner Award for Fiction für Prosawerke, und die O. Henry Awards für Kurzgeschichten. Bisher wurde 12 Staatsbürgern", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Lexika Anthologien Geschichte der amerikanischen Literatur Klassiker der amerikanistischen Literaturwissenschaft", "section_level": 1}], "src_summary": "Die amerikanische Literatur umfasst die literarische Produktion der Vereinigten Staaten und der englischen Kolonien, aus denen sie hervorgingen. Im englischsprachigen Raum ist die amerikanische Literatur Gegenstand der englischen Literaturwissenschaft, seltener der American Studies.", "tgt_summary": "美国文学(英语:American literature 或 英语:Literature of the United States)指在美国产生的文学(也包括建国前殖民地时期的文学作品)。用英语写成的美国文学可视为英语文学的一部分。", "id": 713458} {"src_title": "Wilhelm I. (Oranien)", "tgt_title": "威廉一世 (奥兰治)", "src_document": [{"title": "Herkunft, Jugend und Erziehung.", "content": "Wilhelm wurde 1533 in Dillenburg, Residenzstadt der Grafschaft Nassau-Dillenburg, als Sohn von Wilhelm von Nassau und Juliana zu Stolberg geboren. Sein Vetter, Renatus (René) von Nassau, Fürst von Oranien, starb am 18. Juli 1544 während eines Feldzuges in der Champagne. Noch vor der Schlacht hatte René, da er ohne männlichen Nachkommen war, seinen Cousin Wilhelm von Nassau-Dillenburg als Erben eingesetzt. Kaiser Karl V. machte seine Zustimmung zu der Erbfolge allerdings von der Bedingung abhängig, dass Wilhelm am kaiserlichen Hof katholisch erzogen würde. Mit seinem Erbe, dem Fürstentum Oranien, sowie mit Besitzungen, die fast ein Viertel von Brabant, der Franche-Comté, der Dauphiné und der Grafschaft Charolais ausmachten, wurde Wilhelm zu einem der am reichsten begüterten niederländischen Hochadeligen. Wilhelm besaß in Breda eine der schönsten Burgen nördlich der Alpen, und der Nassauer Hof in Brüssel war weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Trotz seiner umfangreichen niederländischen Besitzungen und Ehrentitel \"Vater des Vaterlandes\", sprach Wilhelm von Oranien die niederländische Sprache nicht perfekt. Seine Muttersprache war Deutsch und auch das Französische, die Sprache des Hochadels, beherrschte er natürlich.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle im Achtzigjährigen Krieg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Am kaiserlichen Hof in Brüssel wuchs Wilhelm zu einem der engsten Vertrauten Karls V. heran. Empfing der Kaiser ausländische Gesandte, so hatte allein Wilhelm das Privileg, anwesend zu bleiben. Als Karl V. am 25. Oktober 1555 seinem Sohn Philipp die Herrschaft über die Niederlande übertrug, stützte er sich beim Einzug in den Thronsaal auf Wilhelms Schulter, eine Geste mit Symbolcharakter. Nach Karls Abdankung als Kaiser 1556 erhielt Wilhelm die Aufgabe, die Reichskleinodien nach Frankfurt zu bringen. Diese Anerkennung rührte von den Erfolgen Wilhelms im fünften Krieg Karls gegen Frankreich her. Der junge Oranier wurde zum Oberbefehlshaber der Maas-Armee ernannt und trug einige bedeutende Siege davon. Im Zuge dessen wurde er in den Orden der Ritter vom Goldenen Vlies aufgenommen, einen elitären Kreis ranghoher Adliger, welche dem Regenten besonders nahe standen. In dieser Zeit zeigte sich zwar schon die persönliche Abneigung Wilhelms gegen Philipp II., jedoch stellte er seine Pflichten gegenüber dem Lehnsherren über persönliche Gefühle.", "section_level": 2}, {"title": "Statthalterschaft und erste Ehen.", "content": "Am 8. Juli 1551 heiratete Wilhelm Anna von Egmond (* 1533; † 24. März 1558), Erbtochter des Grafen von Büren. Der Ehe entstammten drei Kinder, von denen zwei das Erwachsenenalter erreichten. Unter Karls Sohn Philipp II. von Spanien wurde Wilhelm 1559 Statthalter des Königs in den Grafschaften Holland, Zeeland und Utrecht, während Philipp gleichzeitig seine Halbschwester Margarethe von Parma zur Statthalterin der übrigen niederländischen Provinzen ernannte. Als Statthalter war Wilhelm Befehlshaber der Truppen in den genannten Provinzen und verantwortlich für die Wahrung der Ordnung sowie für den Schutz des königlichen Besitzes und der kirchlichen Stellung. Außerdem konnte er die Provinzialstände einberufen und die Auswahl städtischer Amtsträger beeinflussen. Über sein Handeln hatte er regelmäßig am Hof in Brüssel Bericht zu erstatten, konnte dort aber auch beratend tätig sein. Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau 1558 heiratete Wilhelm 1561 Anna von Sachsen (1544–1577), die als Tochter des Kurfürsten Moritz von Sachsen aus einer protestantischen und habsburgfeindlichen Familie stammte. Mit dieser Heirat wollte er sich den Rückhalt der protestantischen Fürsten sichern. Dabei zeigte sich zum ersten Mal Wilhelms diplomatisches Geschick, das ihm häufig als Opportunismus ausgelegt wird: Gegenüber Philipp II. bezeugte er, dass Anna bereit sei, zum Katholizismus überzutreten, während er seinen zukünftigen Schwiegereltern vor der Hochzeit versicherte, insgeheim Protestant zu sein. Der Ehe entstammten sechs Kinder, von denen vier das Erwachsenenalter erreichten.", "section_level": 2}, {"title": "Wilhelms Toleranzpolitik.", "content": "Wilhelm von Oraniens mehrfache Konfessionswechsel und unterschiedliche Glaubensbekundungen sind differenziert zu sehen. Er verstand sich durchaus als frommer und gläubiger Christ, doch die Spaltung des Christentums durch die zunehmende Konfessionalisierung war ihm ein Dorn im Auge. Seiner Ansicht nach war jeder Mensch frei, sich einer Glaubensrichtung anzuschließen. Er stellte Frieden und Toleranz über dogmatische Auseinandersetzungen. So war sein klares Ziel zwar ein feudaler Ständestaat, trotzdem schloss er sich zwischenzeitlich mit dem calvinistischen Bürgertum als einzigem Partner zusammen. Neuere Arbeiten haben auch gezeigt, dass die Unterschiede der Konfessionen Mitte des 16. Jahrhunderts von vielen Zeitgenossen als nicht so scharf empfunden wurden, wie es später scheinen mochte. Auch ist zu erwähnen, dass Wilhelm seinen Widerstand zunächst als Dienst an seinem Herrscher und später zumindest an seinem Vaterland sah. Selbst in der Zeit des Schreckensregimes des Herzogs von Alba und seines „Blutgerichts“ hielt Wilhelm an Philipp II. fest und beschuldigte dessen Berater und seine Untergebenen, aber nicht den König selbst. So schrieb er nach dem Eintreffen des Kardinals Granvelle in den Niederlanden gemeinsam mit den Grafen Egmont und Hoorn einen Brief an Philipp, in dem sie die Absetzung Granvelles forderten. Andernfalls würden sie aus dem Staatsrat austreten. Diese Drohung der führenden niederländischen Fürsten hatte zu diesem Zeitpunkt ein großes Gewicht, sodass Granvelle sich kurze Zeit später gezwungen sah zurückzutreten und die drei Grafen ihren Dienst wieder aufnahmen.", "section_level": 2}, {"title": "Regime von Alba und Widerstand.", "content": "Im Jahr 1566 fand der \"Beeldenstorm\" (Bildersturm) statt, bei dem sowohl in Flandern wie in den nördlichen Provinzen der Niederlande Kirchen von Protestanten gestürmt und alle Heiligenfiguren, die sie fanden und für gotteslästerlich erachteten, zerstört wurden. Diese Aktion wurde mit dem zweiten Gebot begründet: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis von Gott machen, um ihn damit zu verehren“. Sie war der äußere Anlass für den Beginn des Achtzigjährigen Krieges mit Spanien zwei Jahre später. Um die Rebellion niederzuschlagen, entsandte Philipp II. 1567 eine Armee unter dem Herzog von Alba in die Niederlande, der sogleich ein Schreckensregiment errichtete und die Protestanten unnachsichtig verfolgte. Wilhelm mochte sich deshalb nicht auf die Seite des Königs stellen. Da er aufgrund dieser Entscheidung um seine Sicherheit fürchten musste, floh er zurück nach Dillenburg, wobei er alles Hab und Gut, das zu Geld gemacht werden konnte, mitnahm. Seinen Sohn aus erster Ehe, Philipp Wilhelm, ließ er an der Universität Löwen zurück, da dieser dort durch die Universitätsprivilegien geschützt schien. Doch Philipp Wilhelm wurde später von Herzog Alba als Geisel nach Spanien entführt und hat seinen Vater nie wiedergesehen. Wilhelms Freunde und Mitanführer der Opposition, die Grafen von Egmont und Hoorn, blieben im Land. Beide wurden von Alba zu Gesprächen geladen, jedoch nach ihrer Ankunft gefangen genommen und enthauptet. Dies führte jedoch nicht zu einer Abschwächung der Revolte, sondern verstärkte den bereits vorhandenen revolutionären Geist der niederländischen Bevölkerung nur noch mehr. Die Güter des Oraniers, den der Blutrat ebenso, wie er es mit Egmont und Hoorn getan hatte, des Hochverrats beschuldigte, wurden Anfang 1568 konfisziert; darunter das Kastell in Breda, das 1544 durch Erbschaft an ihn übergegangen und für einige Jahre sein Wohnsitz gewesen war. Damit hatte Wilhelm – vorübergehend – den Stammsitz des Hauses Oranien-Nassau in den Niederlanden verloren. Nachdem Wilhelm von Oranien am 14. April 1568 eine holländische Bittgesandtschaft im Dillenburger Schloss empfangen hatte, sammelte er Truppen, um gegen Alba im April 1568 in der Schlacht bei Dahlen zu Felde zu ziehen. 1568 starb sein Bruder Adolf (* 1540) bei dem Versuch einer weiteren Invasion im äußersten Norden des Landes in der Schlacht von Heiligerlee. Wilhelm, der zahlungsunfähig war, suchte vergeblich Hilfe bei den deutschen Lutheranern. Elisabeth I. von England verweigerte ihm ebenfalls ihre Hilfe. Die französischen Hugenotten versprachen zwar Unterstützung, waren aber nach der Bartholomäusnacht (1572), als 8.000 Hugenotten auf Veranlassung des französischen Königs ermordet wurden, nicht mehr dazu in der Lage. Am 1. April 1572 übernahm eine Gruppe Adliger, genannt die \"Geuzen\" (Bettler), die Stadt Den Briel, heute Brielle, und erklärten sich selbst zu „Prinzen“. Der Name \"Geuzen\" sollte damals abfällig wirken, wurde jedoch schon bald von den Aufständischen zu ihrem Propagandawerkzeug gemacht. Schon bald breitete sich der Aufstand über große Teile von Holland und Zeeland aus. 1572 zog Wilhelm selbst, ausgehend von der Ginsburg in der Nähe von Hilchenbach, mit einem Heer, das in den nassauischen Stammlanden ausgehoben worden war, über Freudenberg zur Befreiung der Niederlande aus. Im selben Jahr verlegte Wilhelm seine Residenz nach Delft, da sich Breda immer noch in den Händen der Spanier befand. Delft dagegen hatte sich auf die Seite der Aufständischen geschlagen und schien als befestigte Stadt genügend Sicherheit zu bieten, so dass sich auch die Familie des Oraniers hierherbegab. Viele Jahre blutiger Kämpfe folgten. Stadt um Stadt wurde von Alba belagert und eingenommen. In den Kämpfen für die Freiheit der Niederlande fielen in der Schlacht auf der Mooker Heide am 14. April 1574 die beiden Brüder Wilhelms, Ludwig und Heinrich. Sein Bruder Johann entging demselben Schicksal nur, weil er sich auf dem Weg nach Köln befand, um Soldgelder für die Landsknechte zu besorgen. Nach längerer Bedenkzeit trat Wilhelm 1573 zum calvinistischen Glauben über, bereits sein zweiter Konfessionswechsel. 1571 wurde die Ehe mit Anna von Sachsen aufgelöst. Aus der 1575 geschlossenen Ehe mit Charlotte von Bourbon-Montpensier († 1582) stammten sechs Töchter. Als Philipp II. 1576 seine Söldner nicht mehr bezahlen konnte, fanden überall Meutereien und Plünderungen statt. Am 8. November kam es schließlich zur „Genter Pazifikation“, dem Zusammenschluss aller niederländischen Provinzen gegen die Spanier. Obwohl dies ein Akt des Widerstandes aller siebzehn Provinzen war, hielt die Einheit nicht lange. Wilhelm erhielt Breda zurück, blieb aber in Delft, da bei Breda die Grenze zwischen dem protestantischen Norden und dem katholischen Süden verlief und die Stadt somit kein sicherer Ort war. 1579 zerfiel dann auch die Union in eine nördliche, protestantische, genannt die „Utrechter Union“, und eine südliche, hauptsächlich katholische Union von Arras. Am 15. März 1580 wurde Wilhelm von Philipp II. geächtet; ein Jahr später eroberten die Spanier Breda zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeit.", "content": "Im Jahr 1581 erklärten die nördlichen Sieben Provinzen in der Akte van Verlatinghe ihre formelle Unabhängigkeit von Spanien und wurden zur Republik, der Posten des Statthalters wurde Wilhelm angetragen. Philipp II. setzte daraufhin ein hohes Kopfgeld auf Wilhelm aus.", "section_level": 2}, {"title": "Mordanschläge und Tod.", "content": "Nach einem missglückten Attentat auf Wilhelm durch den Biskayer Jean Jaureguy (1562–1582) am 18. März 1582 kümmerte sich Charlotte, tage- und nächtelang ohne Schlaf, um ihren verwundeten Mann. Am Ende starb sie am 5. Mai 1582 an Erschöpfung. Ein Jahr später, 1583, heiratete er seine vierte Frau, Louise de Coligny, die hugenottischer Herkunft war. Sie bekamen im Januar 1584 einen Sohn, Friedrich Heinrich von Oranien-Nassau, der später selbst Statthalter werden sollte. Am 10. Juli 1584 wurde Wilhelm in seiner Delfter Residenz von dem katholischen Fanatiker Balthasar Gérard ermordet. Wilhelm wurde in einem Grabkeller der Neuen Kirche in Delft bestattet. Die zunächst schlicht gehaltene Grabstätte wurde auf Veranlassung seiner Witwe von 1614 bis 1623 vom Bildhauer Hendrick de Keyser und dessen Sohn zu einem prunkvollen Monument ausgebaut. Fast alle weiteren Mitglieder des Hauses Oranien-Nassau wurden danach auch in dieser Kirche beigesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachleben.", "content": "In den Niederlanden ist Wilhelm als „Vater des Vaterlandes“ bekannt. Sein Name wurde in einem Lied, dem \"Het Wilhelmus\", verewigt, das am 10. Mai 1932 zur niederländischen Nationalhymne erklärt wurde. Eine Statue von ihm steht am Genfer Reformationsdenkmal. Zahlreiche Schulen und Straßen wurden nach ihm benannt. Johann Wolfgang von Goethe baute Wilhelm von Oranien 1788 als eine der wichtigsten Nebenfiguren in sein Freiheitsdrama Egmont ein und zeichnete seine Persönlichkeit dort durchaus treffend nach. Die Evangelische Kirche in Deutschland ehrt Wilhelm I. am 10. Juli mit einem Gedenktag im Evangelischen Namenkalender. Für die Ruhmeshalle Walhalla schuf der Bildhauer Christian Friedrich Tieck 1815 eine Büste. 1934 wurde das Leben Wilhelms verfilmt von Jan Teunissen unter dem Titel \"Willem de Zwijger\" mit Cor van der Lugt Melsert in der Titelrolle. 1983 drehte Walter van der Kamp die Fernsehserie \"Willem van Oranje\" mit Jeroen Krabbé in der Titelrolle. 2004 wurde ein Musical um Wilhelm mit dem Titel \"Der Prinz aus Dillenburg\" vor dem Wilhelmsturm in Dillenburg uraufgeführt. Nach Wilhelm wurde eine Tulpe benannt: Die Tulpe „Willem van Oranje“ blüht orangefarben; die Blüte erinnert an eine Pfingstrose. Sie ist eine frühe Blüherin und vergleichsweise niedrig.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Erste Ehe: Am 8. Juli 1551 heiratete Wilhelm Anna von Egmond (* 1533; † 24. März 1558), Erbtochter des Grafen von Büren. Zweite Ehe: Am 24. August 1561 heiratete er Anna von Sachsen (* 1544; † 1577), geschieden 1571. Dritte Ehe: Am 12. Juli 1575 heiratete er Charlotte von Bourbon-Montpensier (* 1546; † 1582). Vierte Ehe: Am 12. April 1583 heiratete er als vierte Frau, Louise de Coligny (* 1555; † 1620). Aus seiner Verbindung mit \"Eva Elinx\":", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm von Nassau-Dillenburg \"der Schweiger\" (, lateinisch \"Taciturnus\" [der Schweigsame], * 24. April 1533 in Dillenburg; † 10. Juli 1584 in Delft), Fürst von Oranien, war ein Führer im niederländischen Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien (1568–1648), der auch als Achtzigjähriger Krieg bekannt ist.", "tgt_summary": "威廉一世,奥兰治亲王(',也称沉默者威廉()、奥兰治的威廉('),1533年-4月24日-1584年-7月10日)。奥兰治的威廉是尼德兰革命中反抗西班牙哈布斯堡王朝统治的主要领导者、八十年战争领导人之一。曾任荷兰共和国第一任执政。", "id": 771440} {"src_title": "Regiment", "tgt_title": "團 (軍隊)", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Kennzeichnend für Regimenter ist, dass sie typischerweise oder überwiegend von nur einer Waffengattung gestellt werden, ihre Teileinheiten sich in ihren Fähigkeiten also nicht stark unterscheiden. Die Größe und Zahl der Teileinheiten pro Regiment variiert abhängig von Epoche, Armee und Waffengattung stark. Ein Regiment besteht in der Regel aus zwei bis vier Bataillonen oder aus mehreren Kompanien, in der Kavallerie üblicherweise fünf Eskadrons (oder Schwadronen), die zur selben Waffengattung gehören. Entsprechend groß ist die Bandbreite der Sollstärken, die vom britischen Kavallerie-Regiment des 19. Jahrhunderts mit zehn Troops (Halbschwadronen) zu 40 Mann bis hin zum Vier-Bataillone-Infanterie-Regiment der späten Zarenzeit mit 4000 Mann reichte. Im Schnitt lag die Sollstärke meist bei 800 (Kavallerie) bzw. 2500 Mann (Infanterie). Hinzu kommen der Stab und ggf. Ausbildungsformationen oder bis zum Ersten Weltkrieg auch oft eine eigene Militärkapelle. Manchmal hatten Infanterieregimenter auch eine eigene Artillerieabteilung wie z. B. bei Friedrich dem Großen oder einigen Korps der Armee Napoleons. Kommandeur ist meist ein Oberst. Das militärische Symbol auf der NATO-Signatur sind drei senkrechte Striche. Der übergeordnete Großverband eines Regiments kann die Brigade sein, in der Bundeswehr ist es meist die Division. Früher war ein Regiment ein selbstständiger, aus Bataillonen (Fußtruppen), Eskadrons (Kavallerie) bzw. Batterien (Artillerie) bestehender Verband. Von dieser weitgehend Unabhängigkeit des (beherrschten) Kommandos, leitet sich auch die Bezeichnung her. Die Infanterieregimenter hatten meist drei Bataillone, die Kavallerieregimenter vier bis sechs (im 18. und 19. Jahrhundert bis zu zehn) Eskadrons, die Fuß- und Festungsartillerieregimenter zwei Bataillone, die Feldartillerieregimenter zwei bis vier Abteilungen zu je zwei bis vier Batterien. Die einzelnen Bataillone des Regiments wurden von einem Major und seinem Stab geführt. Ein Infanterieregiment der preußischen Armee um ca. 1888 hatte eine Gesamtstärke, bei drei Bataillonen, von 2364 Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften. In dieser Art von Regimentsstruktur war der kommandierende Offizier zumeist ein Oberst mit einem Oberstleutnant als Stellvertreter. Der Stab des Regiments setzte sich des Weiteren aus dem Regimentsadjutanten, einem Oberstleutnant oder Major und mehreren Majoren, sog. „Majore beim Stabe“, zusammen. Die medizinische/veterinärmedizinische Versorgung der Regimentsangehörigen wurde vom Regimentsarzt, einem Oberstabsarzt, und den beigeordneten Stabs-, Ober- und Assistenzärzten durchgeführt. Im Auftrage und in Vertretung des Regimentskommandeurs war der Zahlmeister, in Preußen ein Militärbeamter, und die Unterzahlmeister, Soldaten, für die Versorgung des Regiments und die Besoldung der Soldaten zuständig. Die Musik bei Märschen und zu gesellschaftlichen Anlässen wurde von 37 Hoboisten und Hilfshoboisten unter der Leitung eines Stabshoboisten (ab 1908 Musikmeister) gespielt, diese bildeten im Kriegsfalle das Sanitäts- und Krankenträgerpersonal.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von der frühen Neuzeit bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "Mit dem Niedergang der klassischen Feudalheere und der zunehmenden Kommerzialisierung der Kriegsführung entwickelte sich zum Ende des 16. Jahrhunderts das Regiment als eine neue Verbandsorganisation. Das Regiment war ursprünglich, wie die Kompanie, eine Verwaltungseinheit und kein taktischer Truppenkörper. Eine Kompanie wurde damals als Gewalthaufen oder Gevierthaufen, ab der Mitte des 17. Jahrhunderts auch als Bataillon bezeichnet. Die Inhaber eines Regiments waren Kriegsunternehmer, die im Auftrag der kriegführenden Fürsten auf eigene Rechnung Söldner warben, bewaffneten, ausrüsteten und bezahlten, um sie unter ihrem Kommando dann dem Auftraggeber gegen Geld zur Verfügung zu stellen. Der Regimentschef stellte in der Regel auch die Versorgung seines Regiments auf eigene Rechnung sicher, der Preis für Verpflegung und die (ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts übliche) Uniformierung wurde dann den Soldaten vom Sold abgezogen. Durch Großeinkauf oder eigene Herstellung dieser Güter konnte der Regimentschef erhebliche Preisvorteile erreichen und somit beträchtliche Gewinne erzielen. Prototyp eines solchen Unternehmers war Wallenstein, der böhmische Feldherr und kaiserliche Generalissimus im Dreißigjährigen Krieg, der für den Kaiser sogar ein Heer von 20.000 Mann nach diesem Muster organisierte. Mit dem Übergang zu den stehenden Heeren verfestigte sich diese Regimentswirtschaft, auch wenn der Regimentschef nunmehr primär ein Offizier seines Fürsten war. Auf Kompanieebene wirtschafteten die Hauptleute als Subunternehmer des Regimentschefs, den man bezeichnenderweise auch Regimentsinhaber nannte. Stieg ein Oberst in den Generalsrang auf, so behielt er in der Regel die Inhaberschaft seines Regiments, da die daraus erzielten Einkünfte nicht selten den Generalssold überstiegen. Das Regiment wurde dann von einem Oberstleutnant kommandiert. Die Inhaberstellen wurden zunehmend auch zivilen Angehörigen der Fürstenhäuser oder ausländischen Monarchen ehrenhalber übertragen, zumal manchmal mit dieser Stellung als Ehrenoberst auch Einkünfte aus dem Regiment verbunden waren.", "section_level": 2}, {"title": "Kalter Krieg und Gegenwart.", "content": "In vielen Armeen, in denen die Regimenter formal abgeschafft sind, existiert die Bezeichnung für Verbände in Bataillonsstärke weiter, um im Frieden Bataillone gleicher Gattung, die ansonsten gemischten Brigaden unterstellt sind, zusammenzufassen oder in Bataillonsstärke die Bezeichnung aus Traditionsgründen weiter zu führen. Dies betrifft insbesondere die British Army, die US-Armee sowie die französische Armee. In der britischen Armee sind Mitglieder des Königshauses repräsentative Regimentsinhaber, und haben die Aufgabe der Traditionspflege.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "In der Bundeswehr wurden die Bataillone die taktische Führungsebene und waren direkt in der Operationsführung einer Brigade unterstellt. Regimenter existierten in der Bundeswehr als ein homogener militärischer Verband, der sich aus Bataillonen bzw. Kompanien nur einer Waffengattung zusammensetzte. Dies ist zum Beispiel beim Pionierregiment, dem Instandsetzungsregiment und dem Transportregiment der Logistiktruppe, dem Artillerieregiment und dem Lazarettregiment der Fall. Zeitweilig waren auch Panzerregimenter als Schwerpunktwaffe aufgestellt worden, die den Korps unterstellt waren. Jedoch verfügten diese Regimenter über keine hinreichenden eigenen logistischen Kapazitäten, und wurden daher wieder aufgelöst. In der Heeresstruktur 6 „Neues Heer für neue Aufgaben“ waren den Divisionen Regimenter der Führungs- und Kampfunterstützungstruppe unterstellt. Seit dem 1. Juli 2006 bestand das Jägerregiment 1 in der Luftbeweglichen Brigade 1. In der Heeresstruktur 7 „Heer der Zukunft“ gibt es nach der Auflösung der Truppengattungsbrigaden wieder einzelne Regimenter. Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr wurden die beiden Fallschirmjägerbrigaden in das Fallschirmjägerregiment 31 in Seedorf (bei Zeven) und Fallschirmjägerregiment 26 in Zweibrücken unter einer Brigade umgegliedert.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Schweizer Armee schaffte mit der Reform Armee XXI per Beginn 2004 die Stufe Regiment ab. Neu sind die, wie bei der Bundeswehr, direkt den Brigaden unterstellten Bataillone.", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "Das Österreichische Bundesheer stellte bereits mit der Strukturanpassung 1998 von Regimentern auf den Brigaden unterstellte Bataillone um, derzeit führt nur das Versorgungsregiment 1 in Graz und Gratkorn die Bezeichnung Regiment im Verbandsnamen.", "section_level": 3}, {"title": "USA.", "content": "Die Regimenter der US-Armee stellen demgegenüber vielmehr eine alternative, gattungsreine Organisation der Bataillone dar, die aber hierarchisch nicht unbedingt einer Division unterstehen. In der Führungsstruktur unterstehen die Bataillone auch hier direkt den Brigaden. Außerhalb der Divisions- bzw. Brigadestruktur bestehen drei aktive Regimenter:", "section_level": 3}, {"title": "Äquivalente Truppenbezeichnung bei schwimmenden und fliegenden Truppenteilen.", "content": "Bei den Luftstreitkräften werden fliegende Verbände auf Regimentsebene als Geschwader bezeichnet. Weitere Regimentsäquivalente in der deutschen Luftwaffe sind die Flugabwehrraketengeschwader und die Einsatzführungsbereiche. In der Marine bezeichnete hingegen ein Geschwader meist einen (Groß-)Kampfverband, vergleichbar der Regimentsebene. Bei nichtschwimmenden Verbänden wie dem inzwischen aufgelösten Marinesicherungsregiment der Bundesmarine kommt der Begriff „Regiment“ zur Verwendung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Regiment ( = Lenkung, Herrschaft, Regierung) ist eine mittelgroße militärische Formation. Gliederung und Stärke variieren abhängig von Waffengattung, Epoche und Land stark.", "tgt_summary": "团()是现代军队的一个单位,在中国人民解放军编制中通常包括两千至三千名左右出租车兵,欧美国家的编制一般则在两千人左右。团的最高指挥官是团长。", "id": 988315} {"src_title": "Katalanische Sprache", "tgt_title": "加泰罗尼亚语", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Katalanisch hat etwa 11,5 Millionen aktive Sprecher, etwa 12,6 Millionen Menschen verstehen Katalanisch. Das Verbreitungsgebiet der Sprache umfasst folgende Regionen: Diese Gebiete bezeichnet man zusammenfassend auch als Països Catalans („Katalanische Länder“). An der nördlichen Sprachgrenze steht heute die Porta dels Països Catalans bei Salses-le-Château. Das katalanische Sprachgebiet wird als Ganzes in zwei Dialektgruppen eingeteilt: zum einen Ostkatalanisch, wozu der östliche Teil Kataloniens, der katalanischsprachige Teil Frankreichs, die Balearen und Alguer gehören, und zum anderen die westkatalanischen Dialekte. Hauptkriterium für diese Einteilung ist die Aussprache der unbetonten Vokale o, e, und a. Während man sie im Bereich des Westkatalanischen wirklich stets auch so ausspricht, wie sie geschrieben werden, werden in der Aussprache des Ostkatalanischen in unbetonter Position o zu u, e und a zu kurzen offenen Vokalen oder zu einem Schwa-Laut (), der sich ähnlich anhört wie deutsch \"e\" in bitt\"e\". Der Status der Sprache ist je nach Region unterschiedlich. In Andorra ist Katalanisch alleinige Amtssprache, in Spanien regionale Amtssprache. Im „Sprachengesetz von Aragón“ (\"Ley de Lenguas de Aragón\"), am 9. Mai 2013 durch das aragónesische Regionalparlament unter Führung der Partido Popular beschlossen, wird die Sprache für den eigenen Regierungsbereich mit dem Glottonym \"Lengua aragonesa propia del área oriental\" (LAPAO) bezeichnet. Im französischen Département Pyrénées-Orientales wurde im Dezember 2007 eine \"Charta zur Förderung der katalanischen Sprache\" (französisch: \"Charte en faveur du Catalan\") zum Schutz und zur Weiterentwicklung des Katalanischen in Nordkatalonien beschlossen. In Alguer wird die lokale Sprachvarietät stundenweise in der Schule gelehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Katalanisch ist kein Dialekt des Spanischen, sondern eine direkt aus dem Vulgärlatein hervorgegangene Sprache (also auch kein „Primärer Dialekt“, der lediglich der Standardisierung des Spanischen vorausgegangen wäre; im Falle des Spanischen wären dies nur Asturleonesisch, Kastilisch, Navarroaragonesisch). Historisch greifbar wird die katalanische Sprache ab dem 8. bis 10. Jahrhundert in den Grafschaften der Spanischen Mark, also dem Gebiet des karolingischen Reichs beiderseits der Pyrenäen. Katalanische Wörter können in lateinischen Texten des 9. Jahrhunderts nachgewiesen werden, erste vollständige schriftliche Zeugnisse wie z. B. die anonyme Predigtsammlung Homilies d'Organyà entstammen dem späten 12. Jahrhundert. Der Schriftsteller und Philosoph Ramon Llull, der von 1235 bis 1315 lebte, galt als der „Dante der katalanischen Literatur“ und gab der Sprache Glanz und Ansehen. Im Mittelalter war das Sprachgebiet des Katalanischen noch recht einheitlich. Während des 12. und 13. Jahrhunderts breitete sich das Katalanische im Zuge der territorialen Eroberungen der aragonesischen Krone nach Süden und Osten aus; die Sprachgrenze wurde trotzdem erst nach der Ausweisung der Morisken 1609–1611 und der nachfolgenden Wiederbevölkerung der von ihnen verlassenen Orte festgelegt. Mit der Ausdehnung des Herrschaftsbereichs des Grafen von Barcelona und des nachfolgenden katalanisch-aragonesischen Staatenbunds in den Mittelmeerraum gewann auch die katalanische Sprache zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert an Bedeutung. So erschien als eines der ersten in katalanischer Sprache gedruckten Bücher 1502 in Perpignan ein zweisprachiges Wörterbuch, das \"Vocabolari molt profitos per apendre Lo Catalan Alamany y Lo Alamany Catalan\" („Ein gar nützliches Wörterbuch, wodurch Katalanen Deutsch und Deutsche Katalanisch lernen können“). Das Original dieses Wörterbuches bewahrt die \"Biblioteca de Catalunya\" in Barcelona auf. Der in Heidelberg geborene katalanische Buchdrucker Joan (Johann) Rosembach hatte es hergestellt. Ende des 15. Jahrhunderts vereinigten sich die Kronen von Aragón und Kastilien durch die Heirat der Reyes Católicos, des Königs Ferdinand von Aragón und der Königin Isabella von Kastilien, wobei Kastilien von Anfang an die Oberhand hatte. Dadurch verdrängte die kastilische Sprache (Castellano oder „Spanisch“) das Katalanische als Literatursprache. Als Rechts-, Amts- und Umgangssprache blieb das Katalanische zunächst jedoch noch relativ wenig bedrängt. Nach Ende des spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714) verlor Katalonien seine politische Eigenständigkeit, und die Bourbonen-Könige trieben die Entwicklung des spanischen Zentralstaats in seiner heutigen Form voran. Das kastilische Spanisch wurde als spanische Amtssprache durchgesetzt, und im Jahre 1716 wurde es per Gesetz als Unterrichtssprache verbindlich festgelegt. 1779 ging die Obrigkeit so weit, dass sie sogar Theaterstücke auf Katalanisch verbot. Das 18. Jahrhundert gilt deshalb als der Tiefpunkt in der katalanischen Sprachgeschichte, als die Zeit der \"Decadència\". Erst mit der Romantik erlebte das Katalanische im 19. Jahrhundert einen neuen Aufschwung. In der Wiedergeburt, der \"Renaixença\", fand die Sprache wieder Unterstützung und wurde zum Gegenstand linguistischer Forschung. In den 1930er Jahren erlebte das Katalanische eine Blüte, die aber durch den Spanischen Bürgerkrieg und den Sieg der nationalistischen und zentralistischen Franco-Diktatur jäh zerstört wurde. In den Anfangsjahren der Franco-Diktatur wurde das Katalanische unterdrückt. Viele Ortsnamen im katalanischen Sprachgebiet wurden hispanisiert. Teilweise wurden sogar Personennamen ins Spanische übersetzt. Erst mit Beginn der 1960er Jahre wurde der katalanischen Sprache sehr zögerlich zuerst im kirchlichen Bereich wieder etwas Raum gegeben. Eine wichtige Rolle spielte dabei das Kloster Montserrat, wo auch während der Franco-Diktatur die Messen in der verbotenen katalanischen Sprache gefeiert wurden. Nach Francos Tod 1975 dauerte es noch drei Jahre, bis alle Beschränkungen aufgehoben wurden. In den Jahrzehnten der Unterdrückung hatte das Katalanische aber stark an Boden verloren. Zudem hatte die wohlhabende Region Katalonien viele Spanier aus anderen Teilen des Landes angezogen, die meist nicht oder nur sehr zögerlich Katalanisch lernten. Dies ist einer der Hauptgründe, warum die katalanische Sprache von Seiten der Regionalregierung in den letzten 25 Jahren so stark gefördert wurde. Dieser \"normalització\" genannte Prozess verlief und verläuft nicht reibungslos, da viele der Zugewanderten und ein Teil des zentralistischen Großbürgertums das Katalanische ablehnen. Durch eine geschickte Politik ist es katalanischen Politikern aber gelungen, als unverzichtbare Koalitionspartner der Zentralregierung dieser weitere Zugeständnisse abzuringen und so die einstige Position des Katalanischen zumindest teilweise wiederherzustellen. Dieser Prozess ist noch immer im Gange und soll nach dem Willen der Befürworter des Katalanischen erst abgeschlossen sein, wenn alle, die im ursprünglichen Verbreitungsgebiet des Katalanischen leben, diese Sprache zumindest als Zweitsprache vollständig beherrschen. Die Hispanisierung von Personennamen wurde nach der Demokratisierung Spaniens rückgängig gemacht. Auch die ursprünglichen katalanischen Ortsnamen werden wieder offiziell verwendet. Die heutige Diglossiesituation unterscheidet sich daher deutlich von der Situation unter Franco: Zwar können mehr als 95 % der in Katalonien Lebenden (also auch der Anteil mit katalanischer Muttersprache) Spanisch (\"Castellano\") schreiben, gerade einmal 60 % der Bevölkerung beherrscht aber auch das schriftliche Katalanisch. Das betrifft vor allem Zuwandererfamilien und die ältere Generation der Katalanischsprachigen, die aufgrund der Schul-, Medien- und Sprachpolitik Francos die Schriftform ihrer eigenen Muttersprache – im Gegensatz zum vom zentralistischen System favorisierten Spanisch – nie erlernen konnten. In fast allen offiziellen Bereichen der Gesellschaft hat sich aber das Katalanische durch die \"normalització\" durchgesetzt; eine sehr breite Mehrheit innerhalb der Bevölkerung, auch unter den Castellano-Sprachigen, befürwortet die katalanische Sprachenpolitik: 90 % des Schulunterrichts wird auf Katalanisch abgehalten, ein Großteil der Vorlesungen in den Universitäten ist auf Katalanisch, und für den kompletten öffentlichen Dienst müssen Katalanischkenntnisse nachgewiesen werden. In den letzten Jahren hat sich deshalb ein regelrechter Boom in Sprachschulen, die Katalanischzertifikate ausstellen, ergeben. Im alltäglichen Sprachgebrauch neigen Sprecher mit katalanischer Muttersprache zumeist dazu, sich der jeweiligen Muttersprache des Gesprächspartners zu bedienen. \"Castellano\"-Sprecher hingegen bleiben auch gegenüber Katalanischsprachigen tendenziell bei ihrer eigenen Sprache. Dies führt zu einer im Verhältnis zur demographischen Verteilung stark überproportionalen Präsenz des \"Castellano\". Es kommt aber durchaus auch vor, dass eine Konversation zweisprachig geführt wird und sich die Gesprächsteilnehmer ihrer jeweiligen Muttersprache bedienen.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Institutionen.", "content": "\"La Plataforma per la Llengua\" ist eine zivilgesellschaftliche Organisation, für die mehrere katalanische Intellektuelle und bekannte Persönlichkeiten bürgen. Sie vereinigt in sich eine große Anzahl an Körperschaften und Personen, die sich für die Anerkennung und Verbreitung der katalanischen Sprache einsetzen. Zu ihren Hauptaktivitäten zählen das Erstellen von soziolinguistischen Studien und eine kontinuierliche Überwachung der politischen und gesellschaftlichen Stellung des Katalanischen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit anderen Körperschaften, Stiftungen und öffentlichen Behörden. Seit mehr als 15 Jahren haben ihre Aktivitäten mehrere Auszeichnungen erhalten – wie etwa im Jahr 2008 den „Premi Nacional de Cultura“ (Kulturpreis) der katalanischen Landesregierung für ihr Engagement für die Verbreitung der katalanischen Sprache. Die Verwendung dieses Mittelpunktes ist in ihrer Bedeutung linguistisch gesehen einzigartig. Vergleichbar sind allenfalls die Verwendung des Bindestrichs zur Trennung von „s“ und „ch“ im Engadinischen, des \"punt interior\" (deutsch Mittelpunkt) im Gaskognischen oder des \"punt volat\" im Franko-Provenzalischen.", "section_level": 2}, {"title": "Grammatik und Wortschatz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Morphologie und Syntax.", "content": "Die katalanische Grammatik weist eine Reihe von Ähnlichkeiten zur spanischen und französischen Grammatik auf, aber auch einige Besonderheiten. Im Bereich der Substantive existiert, wie allgemein in den romanischen Sprachen, auch im Katalanischen eine Unterscheidung zwischen Feminina und Maskulina, Kasusformen bilden nur verbundene, klitische Personalpronomen, die bei der 3. Person auch noch zwischen Akkusativ- und Dativobjekt unterscheiden. Katalanisch ist ebenso wie Spanisch, aber anders als Französisch, eine Pro-Drop-Sprache, d. h. erlaubt die Weglassung von Subjektpronomen und benutzt unverbundene Subjektpronomen daher vor allem kontrastiv. Die Konjugation umfasst einfache (synthetische) Zeitbildungen im Konjunktiv, Konditional, Präteritum und Futur (das auch hier, wie z. B. im Französischen, auf der Basis der Infinitivformen gebildet wird). Es gibt hinsichtlich der Konjugationsmuster drei Verbalklassen, die erste Gruppe mit dem Infinitiv auf -\"ar\", die zweite auf -\"er\" und -\"re\", und die dritte auf -\"ir\". Auffällig dabei ist aber, dass nicht alle Verben mit derselben Infinitivendung gleich konjugiert werden, es gibt eine große Zahl von Ausnahmen. \"Els verbs conjugats\" von Joan Baptista Xuriguera zählt 120 Konjugationstabellen auf. Bei den zusammengesetzten Zeiten gibt es auch im Katalanischen die häufig anzutreffenden Passivformen mit dem Hilfsverb „sein“ + Partizip und Perfektbildungen mit dem Hilfsverb „haben“. Daneben besitzt das Katalanische auch noch eine weitere und sehr ungewöhnliche periphrastische Vergangenheitsform (genannt \"pretèrit perfet perifràstic\"), die mit einem Hilfsverb \"anar\" ‚gehen‘ gebildet wird, dessen Präsensformen vom lateinischen \"vadere\" herrühren (vgl. \"vaig\", \"vas\", \"va\", \"vam/vàrem\", \"vau/vàreu\", \"van/varen\"), und dazu dem Infinitiv des Vollverbs. Beispiel: Man vergleiche die äußerlich gleiche französische Konstruktion \"(il) va venir\", die jedoch die Bedeutung eines Futurs hat (ebenso das Westromanische allgemein, so auch span.-port. \"ir\" (+ \"a\") + Inf.). Das Katalanische ist die einzige romanische Sprache (und vielleicht auch die einzige überhaupt), bei der das Hilfsverb „gehen“ eine Vergangenheitsform bezeichnet; Besonderheiten finden sich auch in der Wortstellung. Meistens wird die Wortstellung im Satz des Katalanischen (wie bei den anderen romanischen Sprachen) als Subjekt-Verb-Objekt (SVO) angegeben. Bei näherem Hinsehen findet sich jedoch, dass vor allem die Stellung des Subjekts maßgeblich je nach der Informationsgliederung variiert: Wenn das Subjekt einem Topik entspricht, d. h. bekannte Information aufnimmt, steht es vor dem Verb, wenn es jedoch neuer Information entspricht, muss es am Satzende stehen. Man sieht dies am Verhalten im Kontext von Fragen: Dieses Verhalten unterscheidet sich von dem in strikten SVO-Sprachen wie dem Englischen: \"What did John bring?\" — \"John brought the BOOK\". und ebenso \"Who brought the book?\" – \"JOHN brought the book.\" Weiterhin findet man bei intransitiven Verben, dass es generell „schwer festzustellen ist, ob die Stellung des Subjekts vor oder nach dem Verb neutraler wirkt“. Diese und andere Eigenschaften nachgestellter Subjekte haben dazu geführt, dass einige Linguisten die Stellung des Subjekts am Satzende (also VOS) für die Grundstellung halten. Die Möglichkeit eines nachgestellten Subjekts (Inversion) besteht in anderen romanischen Sprachen ebenfalls, ist aber im Katalanischen (ähnlich wie im Spanischen und Portugiesischen) stärker ausgeweitet als z. B. im Französischen oder Italienischen.", "section_level": 2}, {"title": "Wortschatz im Vergleich zu anderen romanischen Sprachen.", "content": "Katalanisch ist innerhalb der romanischen Sprachen sehr nahe mit dem Okzitanischen verwandt, wie es sich unter anderem am Wortschatz erkennen lässt. Im Gegensatz zum Spanischen ist es beim Katalanischen nicht zu einer umfangreichen Diphthongierung (von /o/ zu /we/ und von /i/ zu /je/) gekommen. Auch gab es die Entwicklung, mit \"f\"-anlautende Wörter zu /h/ (heute stumm) zu verschieben, nicht: Es dienen für das Galloromanische auch andere Etyma als Grundlage als im Iberoromanischen. Auch hier wird die Stellung des Katalanischen als Übergangssprache (\"llengua-pont\") deutlich: Andere Wörter wiederum deuten auf keine Verwandtschaft mit dem Spanischen oder Französischen: Eine Besonderheit des Katalanischen ist, dass das auslautende /n/ bei vielen Wörtern geschwunden ist. Bei der Pluralbildung wird es jedoch wieder beachtet: Das katalanische Lexikon weist auch germanischstämmige Wörter auf, die in der Zeit der Völkerwanderung ihren Weg in die Sprache gefunden haben. Allerdings machen sie nur einen kleinen Teil des Wortschatzes aus:", "section_level": 2}, {"title": "Sprachbeispiel.", "content": "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 1: Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.", "section_level": 1}, {"title": "Dialektale Gliederung.", "content": "Das Katalanische erscheint als recht einheitlich, dennoch lässt sich eine Kategorisierung in ost-, zentral- und westkatalanische Dialekte vornehmen. Die Standardsprache basiert auf dem zentralen Dialekt, zum Ostkatalanischen zählt das Balearische (z. B. der Dialekt Mallorcas), zum Westkatalanischen der Dialekt von Valencia. Das Mallorquinische wie auch das Valenzianische verfügen über eine größere Anzahl von sprachlichen Dokumenten und Literatur. Besonders hervorzuheben sind die Artikel im Mallorquinischen, die anders als in allen anderen romanischen Sprachen und Dialekten (mit Ausnahme des Sardischen) auf lat. IPSE, IPSA und nicht auf lat. ILLE, ILLA zurückgehen: \"es, s\" (mask.), \"sa, s\" (fem.) < lat. IPSE, IPSA, vgl. auch sard. \"su\", \"sa\" \"der\", \"die\". In der Verbalflexion ist die 1. Ps. Sg. hervorzuheben, die dem Verbstamm entspricht: lat. CANTO > mallork. \"cant\" aber kat. (Standard): \"canto\". Im Wortschatz zeigen sich auch einige Nähen zur Galloromania: \"cercar\" \"suchen\" (vgl. frz. \"chercher\", ital. \"cercare\") aber kat./ span. \"buscar\", \"qualque\" \"einige\" (vgl. frz. \"quelque\", ital. \"qualche\") aber kat./ span. \"algun\". Im Valenzianischen fällt auf, dass auslautendes -r (auch im Infintiv) im Gegensatz zum Standardkatalanischen gesprochen wird. Die 1. Ps. Sg. Präsens des Verbs lautet auf -e: \"cante\" statt \"canto\" \"ich singe\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die katalanische Sprache (Eigenschreibweise \"català\" [] auf Ostkatalanisch, [] auf Westkatalanisch) gehört zur Familie der romanischen Sprachen. Katalanisch ist Amtssprache in Andorra sowie, neben dem Spanischen, regionale Amtssprache in Katalonien, auf den Balearen und in Valencia. Es ist außerdem eine der Regionalsprachen Frankreichs (im Roussillon/Département Pyrénées Orientales).", "tgt_summary": "加泰罗尼亚语(;国际音标:),又译为加泰兰语、加泰隆语,简称加语,是属于印欧语系罗曼语族的语言,使用人口约一千两百万,主要分布于加泰罗尼亚、巴伦西亚自治区、巴利阿里群岛、阿拉贡、鲁西永、安道尔以及萨丁尼亚岛西岸的阿尔盖罗,其中大部分在加泰罗尼亚。在巴伦西亚自治区又称为「瓦伦西亚语」()。", "id": 2692560} {"src_title": "Koptisch-orthodoxe Kirche", "tgt_title": "亞歷山大科普特正教會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die koptische Kirche geht auf das alexandrinisch-ägyptische Christentum der Spätantike (Patriarchat von Alexandrien) zurück. Als Gründer der koptischen Kirche gilt der Überlieferung nach der Evangelist Markus, der im 1. Jahrhundert in Ägypten gelebt haben soll. Nach koptischer Tradition war Markus der erste Bischof von Alexandrien, wo er 68 n. Chr. als Märtyrer starb. Deswegen wird die Kirche auch als \"alexandrinische Kirche\" bezeichnet. Wachsende Teile der Bevölkerung Ägyptens traten bis zum 7. Jahrhundert der Kirche bei. Danach wurde die weitere Entfaltung des Christentums durch die islamische Eroberung Ägyptens eingeschränkt. Die koptische Kirche verwendet seit dem 2. Jahrhundert neben dem Griechischen die koptische Sprache bei Bibellesung, Gebet und Predigt und seit dem Mittelalter vorwiegend als Sakralsprache. Aufgrund der Auseinandersetzungen um das Konzil von Chalcedon 451 erfolgte die Spaltung der nicht-chalcedonischen oder altorientalischen Kirchen (u. a. Syrer, Armenier, Kopten, Äthiopier) und der chalcedonischen Kirchen (orthodoxe Kirchen, katholische Kirche) über die Frage der Zweinaturenlehre. Von den chalcedonischen Kirchen als Monophysiten bezeichnet, ziehen die altorientalischen Kirchen die Bezeichnung \"Miaphysiten\" vor und sehen sich in Ablehnung der von ihnen verurteilten eigentlichen monophysitischen Lehre. Um sich von den chalcedonischen Kirchen abzugrenzen, bezeichnet sie jene als \"Dyophysiten\". Sie vertreten also die Auffassung, Jesus Christus habe zwei Naturen gehabt, die aber „unvermischt, unverwandelt und ungetrennt“ gewesen seien. Eine anlässlich des Konzils von Florenz am 4. Februar 1442 gemäß der Bulle \"Cantate Domino\" zwischen der römisch-katholischen Kirche und der koptischen Kirche geschlossene Union blieb folgenlos. 1741, 1895 und 1947 gab es weitere Unionsversuche einiger Kopten mit der römischen Kirche, in deren Folge es zur Etablierung einer konkurrierenden, rom-unierten koptisch-katholischen Kirche kam. Diese ist jedoch mit nur etwa 200.000 Gläubigen und von ihrer Bedeutung her nicht mit der koptischen Kirche vergleichbar. Anlässlich der 1900-Jahr-Feier der Gründung der koptischen Kirche übergab die römisch-katholische Kirche 1968 als Geste guten Willens einen Teil der venezianischen Reliquien des heiligen Markus an die Kopten. Sie werden seitdem in der päpstlichen Markuskathedrale in Kairo verwahrt. Die beiden Kirchen sahen darin einen Beginn von vertieften Beziehungen. 1988 haben beide Kirchen eine Formulierung angenommen, die die in Chalcedon manifestierten theologischen Meinungsverschiedenheiten nach über 1500 Jahren weitgehend ausräumt.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre und Struktur der koptischen Kirche.", "content": "Der koptisch-orthodoxen Kirche steht ein Papst vor, von 1971 bis zu seinem Tod 2012 war dies Schenuda III. als 117. Nachfolger des heiligen Markus. Am 4. November 2012 wurde Bischof Tawadros II. von Beheira als sein Nachfolger unter den letzten drei verbliebenen Kandidaten ausgelost, seine Einsetzung ins Amt des Papstes der koptischen Kirche erfolgte am 18. November 2012. Das christliche Mönchtum hat seinen Ursprung bei den Kopten und in dieser Kirche eine reiche Tradition, es wurde durch die hll. Antonius (um 251–356) und Pachomios (um 292–346) begründet. Die Kopten lehnen die Lehre des Ägypters Eutyches grundsätzlich ab, in der die menschliche Natur Jesu Christi von seiner göttlichen quasi aufgesogen wird, und sind damit keine Monophysiten. Eutyches sprach von „einem Essigtropfen inmitten eines Meeres“. Das Dogma der koptischen Kirche entspricht dem der Konzilien von Nicäa, von Konstantinopel und dem von Ephesos, auf denen sich die Kirchenväter einstimmig über Christi Natur festlegten. Das Bekenntnis von Nicäa wird von der koptischen Kirche in der ursprünglichsten Form verwendet, wie das Konzil von Nicäa es verabschiedete. Darin heißt es: Es handelt sich hierbei um das gleiche Glaubensbekenntnis, wie es mit einigen wenigen Ergänzungen in vielen anderen Kirchen des Ostens wie des Westens verwendet wird. Jesus hat dem koptischen Dogma zufolge eine gott-menschliche Natur, die so vereint ist wie Feuer und Eisen in einem glühenden Eisenstück. Papst Dioskorus, der Patriarch von Alexandrien, der auf dem Konzil von Chalcedon 451 den orthodoxen Glauben verteidigte, widersprach der Trennung beider Naturen Christi mit dem Ausspruch:", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Von allen anderen orthodoxen und orientalischen Kirchen unterscheidet sich die koptische Kirche im praktischen Bereich durch ihre Jugendarbeit, was mit der Sonntagsschulbewegung zusammenhängt, die ebenfalls einzigartig ist, und ihre sozialen Dienste. Sie hat sogar ein eigenes \"Bischofsamt für soziale Dienste und Ökumene\". Bildung spielt eine große Rolle, was aus der Christologie gerechtfertigt wird. Die Papstwahl erfolgt nach einem längeren Konsultationsprozess unter Mitwirkung aller koptischen Bischöfe und der ägyptischen Regierung durch Losverfahren in der Markuskathedrale in Kairo. Ein ähnliches Verfahren kennt die Serbisch-Orthodoxe Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Liturgie.", "content": "Die Liturgie in der koptischen Kirche, deren kürzeste Form die Liturgie des hl. Basilius ist, dauert etwa drei Stunden. Sie besteht aus Morgenweihrauch, Stundengebet (dritte und sechste Stunde), Liturgie des Wortes (Lesungen, Evangeliumslesung und Predigt) und Anaphora (Liturgie des Leibes) mit Fürbitten, Gedächtnis der Heiligen und Kommunion. Die Liturgieform der koptischen Kirche ist der auf dem alexandrinischen Ritus basierende koptische Ritus. Vor der Kommunion jeder Liturgie spricht der Priester die sogenannte „Homologia“, in der er das Bekenntnis ablegt: „Ich glaube, dass dies der lebensspendende Leib ist [...] Er machte ihn eins mit seiner Gottheit ohne Vermischung, ohne Verquickung und ohne Veränderung. [...] In Wahrheit glaube ich, dass seine Gottheit seine Menschheit keinen Moment lang und keinen einzigen Augenblick verlassen hat.“", "section_level": 1}, {"title": "Sitz.", "content": "Das Oberhaupt der koptischen Kirche, der \"Papst von Alexandrien und Patriarch von ganz Afrika\", hat seinen Sitz offiziell sowohl in Kairo als auch in Alexandria. Tatsächlich wurde das Patriarchat aber bereits 1047 in das 973 zur Hauptstadt erhobene Kairo verlegt. Dort, im Stadtteil Abbassia, befindet sich auch das große Gelände des Patriarchats mit der 1968 geweihten Markuskathedrale und dem päpstlichen Palast. Konkathedrale des Patriarchats ist jedoch weiterhin die Markuskathedrale in Alexandria, ein Bau des 20. Jahrhunderts, der an der Stelle der der Tradition nach im Jahr 60 vom Evangelisten Markus gegründeten ersten Kirche der Stadt steht. Nach der Verlegung des Patriarchats nach Kairo wurde zunächst die aus dem 3. Jahrhundert stammende Hängende Kirche im nilaufwärts des Stadtzentrums gelegenen Alt-Kairo (früher Fustat) päpstliche Kathedrale. Sie ist Mittelpunkt einer weiteren Ansammlung koptischer und christlicher Einrichtungen, unter ihnen die Georgskathedrale des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Alexandrien, das seinen Sitz ebenfalls in Kairo hat, und das Koptische Museum. Vor der Weihe der jetzigen Markuskathedrale in Kairo-Abbassia war die um 1800 von Papst Markos IX. geweihte Markuskirche im zentralen Stadtteil Azbakeya Kathedralkirche der koptischen Päpste.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die im Folgenden angegebenen Mitgliederzahlen sind Schätzungen. Das resultiert aus der gesellschaftlichen Situation der Kopten im muslimischen Umfeld.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die koptisch-orthodoxe Kirche (koptisch: Ϯⲉⲕ̀ⲕⲗⲏⲥⲓⲁ ̀ⲛⲣⲉⲙ̀ⲛⲭⲏⲙⲓ̀ⲛⲟⲣⲑⲟⲇⲟⲝⲟⲥ) ist die altorientalische Kirche Ägyptens mit – je nach Quelle – 5 bis 11 Millionen Gläubigen in Ägypten. Darüber hinaus gibt es kleine koptische Gemeinden in Libyen, im Sudan und einigen anderen Ländern. Der koptisch-orthodoxen Kirche steht ein Papst vor, seit 2012 Tawadros II.", "tgt_summary": "亚历山大科普特正教会(;读音:\"ti.eklyseya en.remenkimi en.orthodoxos ente alexandrias\";直译:亚历山大埃及正统教会;简称:科普特正教会),是在埃及最具规模的基督教教会,属于东方正统教会的一支。自公元451年迦克墩公会议以来,一直因教义独特而与其他教会有所区别,在基督论神学方面采取另外的立场,这与当时仍然是合一的东正教和天主教教会不同。在神学上严重分歧而导致的分裂至今仍然是一项争论,而且高度地严格依循这项教导。他们主要强调在基督论上的神人二性在同一位格中的统合,但在其论点中否认该说法是在支持基督一性论。但也需要说明,科普特正教会接受三位一体教义,同样将亚流派、聂斯托留派等视为异端。教会建立的基础是根植在埃及与埃塞俄比亚,但它也拥有世界各地的大批信众。埃及的科普特人主要属于此教派。科普特正教的教会语言为科普特语(由古埃及语演变而来)。由该教会还分出了两个自治教会,分别为埃塞俄比亚正教会与之后的厄立特里亚正教会。现任亚历山大教宗为塞奥佐罗斯二世。", "id": 1826643} {"src_title": "Marketing", "tgt_title": "市场营销", "src_document": [{"title": "Marketing als Unternehmensfunktion.", "content": "In der Betriebswirtschaftslehre ist das Marketing ein Teil des unternehmerischen Gesamtprozesses. Dies beginnt mit der Planung eines Konzeptes, worauf der Einkauf von Rohstoffen und Vorprodukten (Vorleistungen) folgt, führt weiter zur Produktion (Erstellung von Gütern oder Dienstleistungen) und endet mit der Vermarktung (Marketing bzw. Vertrieb) der erstellten betrieblichen Leistungen. Hinzu kommen unterstützende Prozesse wie zum Beispiel Innovation, Finanzierung, Verwaltung oder Personalwirtschaft. Die Teilprozesse werden auch als betriebliche oder unternehmerische Funktionen bezeichnet. Damit alle Prozesse möglichst reibungslos funktionieren, bedarf es der Managementfunktionen. Dazu gehören Planung (einschließlich Zielsetzung), Organisation, Führung und Kontrolle (Erfolgs- und Fortschrittskontrolle) im Hinblick auf die Zielsetzung. Den Marketingprozess selbst kann man als Marketingplan darstellen: (1) Erkennen von Chancen durch die Markt-, Kunden- und Wettbewerbsanalyse einschließlich Marktforschung, (2) Festlegung von Zielen, die sicherstellen, dass die investierten Mittel zurückfließen, (3) Auswahl geeigneter Strategien zur Zielerreichung, (4) Umsetzung der Strategie mit dem Marketing-Mix und schließlich (5) Erfolgskontrolle des gesamten Prozesses und aller getroffenen Entscheidungen. Das Thema Marketing bekam in der Wissenschaft und in der Praxis eine große Bedeutung mit dem Wandel von der kriegsbedingten Mangelwirtschaft (Nachfrage ist größer als das Angebot) hin zur sogenannten Überflussgesellschaft (Angebot ist größer als die Nachfrage) seit Mitte der 1950er Jahre. Dieser Trend war von einem verstärkten Wettbewerb um Kunden begleitet und wurde durch die beiden Ölkrisen der 1970er Jahre verstärkt. Beispielsweise erfolgte im Jahr 1969 die Gründung des ersten Marketinglehrstuhls (Heribert Meffert) in Deutschland. Seither gilt das Marketing als zentraler Erfolgsfaktor für die langfristige „Überlebensfähigkeit“ von Unternehmen im Wettbewerb (Dominanz der Marketingfunktion). Die nebenstehende Grafik soll den Zusammenhang zwischen Marketing und den anderen Unternehmensfunktionen veranschaulichen.", "section_level": 1}, {"title": "Vielfalt der Marketing-Definitionen.", "content": "Marketing wird je nach Betrachtungsperspektive unterschiedlich definiert. Christian Homburg und Harley Krohmer führen bei der Bestimmung des Marketingbegriffs die drei zentralen historischen Marketingdefinitionen zu einer integrativen Marketingdefinition zusammen:", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitätsorientierte Definition.", "content": "Eine aktivitätsorientierte Marketingdefinition versteht Marketing im Kern als ein Bündel marktgerichteter Unternehmensaktivitäten. Allgemeiner gefasst kann man in diesem Zusammenhang Marketing als einen Prozess der Planung und Durchführung des Konzeptes, des Preismanagements, der Werbeaktivitäten und des Vertriebs von Ideen, Gütern und Dienstleistungen, mit dem Zweck einen Austausch zu erreichen, der die Wünsche von Individuen und Organisationen befriedigt, bezeichnen. Die aktivitätsorientierte Definition entstand in den 1970er Jahren und wurde sehr stark durch die Entwicklung und Betonung des Marketing-Mix geprägt.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehungsorientierte Definition.", "content": "Die beziehungsorientierte Marketingdefinition legt den Schwerpunkt auf die Zielsetzung des Marketings, Kundenbeziehungen aufzubauen, zu erhalten und zu stärken, und zwar mithilfe von gegenseitigem Austausch und der Erfüllung von Versprechen (und somit dem Aufbau von Vertrauen). Die beziehungsorientierte Definition ersetzt jedoch keineswegs die aktivitätsorientierte Definition, sondern wirkt in Ergänzung zu ihr. Entstanden ist sie Ende der 1980er Jahre im Zusammenhang mit Relationship Marketing, die damals die Fokussierung auf die einzelnen Transaktionen mit dem Kunden zugunsten der Fokussierung auf die nachhaltigen Beziehungen mit dem Kunden ablöste.", "section_level": 2}, {"title": "Führungsorientierte Definition.", "content": "Die führungsorientierte Marketingdefinition sieht Marketing als. Wichtig sind bei dieser Definition insbesondere die unternehmensinternen Rahmenbedingungen, die die Ausrichtung der Unternehmensaktivitäten am Markt maßgeblich prägen; somit beinhaltet diese Definition sowohl das Konzept des Marketing-Mix, Aspekte der Marktimplementierung, den Gedanken der marktorientierten Unternehmensführung und des Relationship Marketing, was erklärt, wieso diese Definition als Ergänzung zu den beiden erstgenannten gesehen wird. Entwickelt wurde die führungsorientierte Definition in den 1980er Jahren, wonach sie jedoch erst in den 1990er Jahren eine wissenschaftliche Durchdringung erfahren hat.", "section_level": 2}, {"title": "Integrative Marketingdefinition.", "content": "Die integrative Marketingdefinition von Homburg/Krohmer sieht Marketing als ein Konzept, das im Wesentlichen zwei Facetten hat, eine unternehmensinterne und eine unternehmensexterne: Beide Ansatzpunkte des Marketings zielen hierbei auf die \"optimale Gestaltung von Kundenbeziehungen\" im Sinne der Ziele des Unternehmens ab.", "section_level": 2}, {"title": "Alternative Marketingdefinitionen und deren Entstehungsprozess.", "content": "Philip Kotler, amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Professor für Marketing an der Kellogg School of Management der Northwestern University, definiert Marketing wie folgt: Eine über die funktionale Perspektive hinausgehende Definition versteht darunter die kunden- und marktorientierte Unternehmensführung zur Erreichung der Unternehmensziele. In neueren Publikationen wird Marketing beispielsweise als Management komparativer Konkurrenzvorteile unter Nutzung der Marketinginstrumente verstanden. 2004 ist die American Marketing Association (AMA) dazu übergegangen, ihre 20 Jahre alte Definition zu modernisieren und vom Postulat einer unidirektionalen \"Promotion\" zum dialogorientierten Begriff des \"Kundenbeziehungsmanagements\" zu wechseln. Im Hinblick auf die neu hervorgehobene Konsumentenzentrierung wurden nicht nur die Interessen des Unternehmens, sondern die Interessen sämtlicher Stakeholder als Ziel des Marketingprozesses fokussiert. Damit zieht in die allgemeine Lehrmeinung der von den Investitionsgüteranbietern propagierte übergreifende Ansatz ein. So wird Marketing als. Eine neuere Definition der AMA vom Oktober 2007 lautet: Viele Marketingwissenschaftler sehen Marketing als eine im Kern unternehmerische Denkhaltung. Demnach kann In der Vision des Deutschen Marketing-Verbandes wird Marketing Einem aktiven Marketing kommt besonders bei Käufermärkten, d. h. Märkte mit einem deutlichen Angebotsüberhang, mit der Bedingung \"Angebot zu Nachfrage\" im Gegensatz zur Orientierung an früher verfolgten rein unternehmensinternen Zielen und Gegebenheiten wie Produktionskapazitäten eine erhöhte Bedeutung zu. Den Besonderheiten des Handels entsprechend hat \"Schenk\" für das Handelsmarketing einen über die bloße Kundenorientierung hinausgehenden Vier-Märkte-Ansatz entwickelt: Auch außerhalb der Unternehmenswelt nutzen mittlerweile Non-Profit-Organisationen („Non-Profit-Marketing“) Marketingtechniken. Letztlich erscheint eine exakte Definition oder Abgrenzung des Marketing-Begriffs für die BWL nicht notwendig, solange es einen grundlegenden Konsens über die wichtigsten Aufgaben des Marketing in Literatur und Praxis gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Der Begriff „Marketing“ wurde erstmals zwischen 1905 und 1920 an US-amerikanischen Universitäten verwendet. In Deutschland organisierte Ludwig Erhard 1935 im Namen der Nürnberger Handelshochschule, als wissenschaftlicher Assistent von Wilhelm Vershofen, das erste Marketing-Seminar Deutschlands. Damals als „Absatzwirtschaftlicher Kurs“ bezeichnet, war dies ein Grundstein für den NAA e. V. (Nürnberger Akademie für Absatzwirtschaft) und den GfK e. V. Aus diesen entstanden später die NAA GmbH und die Gesellschaft für Konsumforschung. Eine Ausnahme bildet die Untersuchung von Stackelbergs aus dem Jahre 1939: Im Gegensatz zur damals vorherrschenden Preistheorie, die von Preis und Menge als alleinige Aktionsparameter von Unternehmungen ausgeht, berücksichtigte er erstmals Qualitätsvariationen und Vertriebspolitik. Die Geburtsstunde des Marketings kam in Deutschland mit der Erfindung des Backpulvers 1893 durch Oetker. Durch Massenwerbung wurde dem Privatkunden erstmals ein Produkt angeboten, das ihm eine Arbeitserleichterung verschaffte – von dem er aber bis dahin nicht gewusst hatte, dass er es überhaupt brauchte. Da die Weiterentwicklung durch Erfindungen neuer Produktvarianten weiter voranschritt, reicht der Erfolg des Angebots bis in die Gegenwart hinein. Auf universitärer Ebene entwickelte sich Marketing Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre durch den Aufbau des ersten Instituts für Marketing durch Heribert Meffert an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster (Westfalen). Die Einführung des heutigen Marketingbegriffes wurde vom Wandel der Absatzmärkte begleitet, weg vom Verkäufermarkt, in dem der Verkäufer aufgrund des Mangels an Gütern und Dienstleistungen Preise und Konditionen weitgehend bestimmen kann, hin zu einem Käufermarkt, in dem die Vielzahl an Wettbewerbern immer mehr Kunden die Wahl ermöglicht, ob sie das Angebot überhaupt annehmen. Manfred Bruhn beschreibt, insbesondere für Deutschland, folgende Entwicklungsstufen des Marketings: Eine ähnliche Einteilung nehmen Jean-Paul Thommen und Ann-Kristin Achleitner für die (weltweite) historische Entwicklung vor:", "section_level": 1}, {"title": "Akademische Einordnung und Teilbereiche des Marketings.", "content": "Akademisch ist das Marketing im Bereich der speziellen BWL anzusiedeln, wobei der Marketingteilbereich Marketing-Management z. B. an der Universität Hamburg auch als Absatz bezeichnet wird und zur allgemeinen BWL gehört. Interdisziplinarität findet besonders in Kombination mit (Teildisziplinen aus) Psychologie, Medienwissenschaft und Mathematik statt.", "section_level": 1}, {"title": "Marketing-Mix.", "content": "Der Marketing-Mix gilt als die einfachste und zugleich wirksamste Kombination von „Werkzeugen“ oder „Instrumenten“ zur praktischen Umsetzung von Marketingplänen in Unternehmen oder Non-Profit-Organisationen. Diese Tatsachen erklären die große Beliebtheit des Marketing-Mix in Theorie und Praxis. Im Jahr 1964 schlug Neil Borden zwölf Instrumente vor. Diese hat dann Jerome McCarthy zu vier Gruppen, den berühmten vier Ps, zusammengefasst. Es sind: Die wichtigste Aufgabe der Produktpolitik ist es, die konkreten Produktmerkmale wie zum Beispiel Qualität, Service, Technik-Niveau (im Bereich des Marketing meist „Technologie“ genannt), Design und Zuverlässigkeit so zu gestalten, dass diese in der subjektiven Wahrnehmung der Zielgruppe attraktiv erscheinen. Dazu muss die Preispolitik herausfinden, welchen Preis die Kunden bereit sind, für diese Produktmerkmale zu zahlen. Es geht also bei diesen beiden Instrumenten des Marketing-Mix um das in den Augen der Kunden im Vergleich zum Wettbewerb attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis. Zur Preispolitik gehört auch die Gestaltung der Liefer- und Zahlungsbedingungen (Rabatte, Boni, Skonti, Preisnachlässe etc.). Die wichtigste Aufgabe der Kommunikationspolitik ist es, die Kunden über das eigene Angebot zu informieren und deren Kaufentscheidung zu beeinflussen. Dies erfolgt im Rahmen des sogenannten Kommunikationsmix. Dieses ist so zu gestalten, dass es die angestrebte Wirkung (Information und Überzeugung) mit möglichst geringen Kosten erzielt. Bei der Distributionspolitik geht es um die effiziente Gestaltung aller Aktivitäten auf dem Weg eines Produktes oder einer Dienstleistung vom Anbieter zum Kunden oder Anwender. Dabei unterscheidet man zwischen einer logistischen (Transport und Lagerhaltung) sowie einer akquisitorischen (Gewinnung und Bindung von Kunden) Distribution. Nach zeitgemäßem Marketingverständnis spricht man nicht mehr von Distributions-, sondern von Vertriebspolitik. Die primäre Aufgabe der Vertriebspolitik ist die effiziente Gestaltung der Vertriebsstrategie und des Vertriebsprozesses einschließlich Auswahl und Qualifizierung des Personals zur Förderung der Vertriebskompetenz.", "section_level": 1}, {"title": "Marketingkonzept.", "content": "Angesichts des rasanten sozialen und kulturellen Wandels soll ein Marketingkonzept nach Philip Kotler eine Antwort auf die Frage geben, welcher Philosophie das Marketing eines Unternehmens folgen soll. Das Marketingkonzept der Unternehmensführung entstand nach Kotler in den 1950er Jahren. Demnach ist der Unternehmenserfolg in erster Linie von der Markt- und Kundenorientierung abhängig. Bei den historisch vorausgegangenen Perioden der Preis- und Produktorientierung ging es in erster Linie um die kostengünstige Massenfertigung preisgünstiger Produkte, die sich in einer Mangelwirtschaft, bei der die Nachfrage größer ist als das Angebot, quasi von selbst verkauften. Dagegen gilt in einer sogenannten Überflussgesellschaft (Angebot ist größer als die Nachfrage): Und das sei nur möglich durch einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem sämtliche Unternehmensfunktionen auf das Ziel der Markt- und Kundenorientierung ausgerichtet werden (ganzheitliches Marketingkonzept). Die weitere Entwicklung eines Marketingkonzeptes führt zum Relationship Marketing, dessen primäres Ziel darin besteht, über langfristige und feste Kundenbeziehungen eine Markenprägung aufzubauen.", "section_level": 1}, {"title": "Duales Führungskonzept.", "content": "Unterschiedliche Auffassungen gibt es darüber, an welcher Stelle einer betrieblichen Struktur der Unternehmensbereich Marketing zu sehen ist. Das so genannte \"duale Führungskonzept\" zeigt, dass Marketing zwei grundlegende Funktionen hat: Das Marketing ist also nicht nur einer von vielen Unternehmenszweigen. Marketing als marktorientierte Unternehmensführung kommt im Zeitalter der Globalisierung höhere Bedeutung zu. Es existieren mehrere Interpretationen des Marketing-Begriffs. So kann Marketing als gleichberechtigte Linieninstanz verstanden werden, die die Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die Absatzmärkte gerichteten Unternehmensaktivitäten beinhaltet. Marketing kann auch als Unternehmensphilosophie interpretiert werden. Dabei beinhaltet Marketing die bewusst marktorientierte Führung des gesamten Unternehmens. Diese Interpretation weitet die Marktorientierung auf alle Personen und Funktionen aus, die den Erfolg eines Unternehmens auf dem Absatzmarkt beeinflussen. Die gleichzeitige Betrachtung beider Interpretationen, d. h. Marketing als gleichberechtigte Linieninstanz und als Unternehmensphilosophie, wird auch als „duales Führungskonzept“ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Marketingthemen im Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Marketingausrichtungen.", "content": "Man unterscheidet grundsätzlich zwischen dem auf den Vertrieb der erstellten Leistungen bezogenen \"Absatzmarketing\" und dem \"Beschaffungsmarketing,\" das sich gezielt mit den auf Lieferanten bzw. Zulieferer gerichteten Aktivitäten befasst. Den Besonderheiten der Handelsunternehmen, die (nach \"Schenk\") typischerweise vier Märkte gestalten – Absatz-, Beschaffungs-, Konkurrenz- und interne Märkte –, widmet sich das Handelsmarketing als eigenständiger Forschungszweig. Entsprechend tritt für Handelsunternehmen an die Stelle des ursprünglich industriellen Konzepts der marktorientierten Unternehmensführung das Konzept der an vier Märkten orientierten Unternehmensführung. Zu den vielfältigen Marketingausrichtungen zählen u. a.: Daneben existieren spezielle Ausrichtungen, die nicht direkt den klassischen Marketingausrichtungen zugeordnet werden, da sie nicht direkt einer Leistungserstellung und -vermarktung zuzuordnen sind:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Begriff Marketing oder (deutsch) Absatzwirtschaft bezeichnet aus historischer Sicht den Unternehmensbereich, dessen Aufgabe (Funktion) es ist, Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten (zum Verkauf anbieten in einer Weise, dass Käufer dieses Angebot als wünschenswert wahrnehmen); aus betriebswirtschaftlicher Sicht beschreibt dieser Begriff seit Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts das Konzept einer ganzheitlichen, marktorientierten Unternehmensführung zur Befriedigung der Bedürfnisse und Erwartungen von Kunden und anderen Interessengruppen (Stakeholder). Damit entwickelt sich das Marketingverständnis von einer operativen Technik zur Beeinflussung der Kaufentscheidung (Marketing-Mix-Instrumente) hin zu einer Führungskonzeption, die andere Funktionen wie zum Beispiel Beschaffung, Produktion, Verwaltung und Personal mit einschließt.", "tgt_summary": "市场营销(Marketing)又称为市场行销学、市场行销或行销学行销管理,简称“行销MARKETING”。它是指个人或群体通过创造并同他人交换产品和价值,以满足需求与欲望的一个社会和管理过程。", "id": 975062} {"src_title": "Schlacht auf dem Amselfeld (1389)", "tgt_title": "科索沃战役 (1389年)", "src_document": [{"title": "Vordringen der Osmanen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Situation nach der Schlacht an der Mariza.", "content": "Nach der Schlacht an der Mariza 1371 im heutigen griechisch-türkischen Grenzgebiet zwischen einer serbischen Streitmacht unter König Vukašin Mrnjavčević und Despot Jovan Uglješa und dem osmanischen Heer unter dem Beylerbey Lala Şahin Paşa wurde die innere Einheit des serbischen Großreiches, das unter Stefan Uroš IV. Dušan die Vormachtstellung in Südosteuropa errungen hatte, sich aber in der Regierungszeit seines Sohnes Zar Stefan Uroš V. durch zentrifugal wirkende Kräfte immer weiter auflöste, zerstört. Nachdem Stefan Uroš V. 1371 kinderlos verstorben war, bildeten sich einzelne serbische Fürstentümer, die von den Lazarevići, Brankovići, Mrnjavčevići, Vojinovići und Balsići regiert wurden. Um die Vorherrschaft über die serbischen Fürstentümer griff jedoch auch der bosnische Ban Tvrtko ein, der über weitere verwandtschaftliche Bande mit dem ehemaligen serbischen Königshaus verbunden war. Die früheren militärischen und kulturellen Erfolge im mittelalterlichen Serbien basierten auf einer florierenden und vielseitigen Ökonomie. Die Gebirge, Flachländer, Flüsse und das Meer stimulierten den Handelsverkehr wie auch die Landwirtschaft und Viehzucht. Da Serbien auf der Hauptverkehrsroute zwischen Ost und West lag, war die Bewegung und der Austausch von Menschen, Gütern und Ideen intensiv. Ausländische Bergleute, überwiegend Sachsen, bildeten ein gewöhnliches Bild in den serbischen Städten; allein die Ausfuhr von", "section_level": 2}, {"title": "Erste osmanische Einfälle nach Serbien.", "content": "Mehrere osmanische Feldzüge führten nachfolgend über Bulgarien in die serbischen und bosnischen Fürstentümer, wodurch diese ihr Einflussgebiet sukzessive auch auf die altserbischen Länder des ehemaligen Serbischen Reiches auszuweiten vermochten. Diese osmanische Expansion erfolgte ab 1381, erlitt aber anfangs Rückschläge (1381 Niederlage bei Paraćin). 1385 folgte eine Expedition in das Herrschaftsgebiet der Balšići (Schlacht bei", "section_level": 2}, {"title": "Feldzug Murads 1387.", "content": "Im ersten von Murad I. persönlich geleiteten Feldzug in das wirtschaftlich und politisch wichtige Fürstentum von Lazar Hrebeljanović 1387, der ergebnislos beendet wurde (in der Literatur wird der Feldzug fälschlich meist als sogenannte Schlacht bei Pločnik bezeichnet, obwohl sich Lazars- und Murads Heer während des Feldzuges nur aus sicherem Abstand beobachteten), war", "section_level": 2}, {"title": "Die Serbischen Fürstentümer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lazars Rolle.", "content": "Der Aufstieg Fürst Lazars zum dominanten Territorialherrscher und eigentlichem Erben der Nemanjiden-Dynastie unter den zahlreichen serbischen Fürsten vollzog sich bald nach der Schlacht an der Mariza 1371. Die Nemanjiden hatten in über zwei Jahrhunderten die bestimmende Staatsideologie, in der ein sakraler Charakter der Dynastie, da alle Herrscher bis auf Stefan Dušan heiliggesprochen wurden, ein wesentliches Element bildete. Mit Zar Dušans ausgreifendem territorialem Erwerbungen wurde die einstige ethnische und kulturelle Einheit Serbiens, in der zwar serbische Fürsten die neuerworbenen Territorien leiteten, jedoch die universale Idee eines Kaiserreiches zumindest in seiner Idee auch ideologisch umgesetzt werden sollte, ausgehöhlt. Als größtes Problem erwies sich der Zusammenstoß Dušans mit dem Konstantinopler Patriarchat, der zu einer ernstzunehmenden Krise im Ansehen der Nemanjiden als heiliger Dynastie beitrug. Die Staatskrise wurde aber erst unter Dušans Nachfolger Uroš V. und insbesondere nach dessen Tod 1371 offensichtlich. Im Jahr 1371 wurde die gesamte bis dahin erfolgte Entwicklung des serbischen Reiches in Frage gestellt: die Einheit des Reiches wurde praktisch durch den Aufstieg der Territorialfürsten aufgelöst und die Nemanjiden als Träger der Staatsdynastie waren als Autorität verschwunden. Der bis dahin einheitliche Fluss der serbischen Geschichte wurde so nach Sima Ćirković in", "section_level": 2}, {"title": "Christliche Koalition.", "content": "Da Lazar zu dieser Zeit auch mit Ungarn Krieg führte, musste er für die anstehende Auseinandersetzung zuerst mit Ungarn eine Regelung suchen. Sowohl Lazar als auch der bosnische König Tvrtko I. unterstützten im ungarischen Thronstreit die Gegenpartei Sigismunds von Luxemburg. Den innenpolitischen Konflikt in Ungarn ausnutzend, fiel Lazar in Syrmien ein, besiegte die dortigen ungarischen Truppen und besetzte einige Ortschaften. Überrascht von der Nachricht eines bevorstehenden osmanischen Aufmarsches, zog sich Lazar aus Syrmien wieder zurück, bot König Sigismund von Luxemburg einen Waffenstillstand an, versöhnte sich mit diesem und richtete ein Hilfsgesuch an Ungarn, um eine Koalition gegen die Osmanen zu bilden. Diesem Gesuch folgten jedoch lediglich der bosnische König Tvrtko I., der den Woiwoden Vlatko Vuković Kosača entsandte, und Vuk Branković, der im Gebiet des heutigen Kosovo und in Skopje herrschte. Nach einer sorgfältigen Vorbereitung wurde das Amselfeld 1389 als Austragungsort der Schlacht gewählt. Einigen historischen Quellen zufolge kämpften an der Seite der Serben auch Ivan Paližna", "section_level": 2}, {"title": "Vuk Brankovićs Rolle.", "content": "Im Koalitionsheer Lazars übernahm Vuk Branković, dessen Territorium zwischen Ibar und Vardar das Kerngebiet des ehemaligen Nemanjiden-Reichs mit den Zaren-Städten Prizren und Skopje umfasste, und sich innerhalb seines Herrschaftsgebietes auch die Schlacht vollzog, neben Fürst Lazar die zentrale Position. Das spätere volkstümliche überlieferte Motiv des Verrats, in der Brankovićs Gestalt", "section_level": 2}, {"title": "Verlauf des Feldzuges im Sommer 1389.", "content": "Nach allgemeiner Auffassung sammelte Fürst Lazar seine Truppen in Kruševac, denen sich hier auch die von König Tvrtko abgestellten Hilfstruppen anschlossen. Nachdem die Nachricht vom Anmarsch der osmanischen Armee in Richtung auf das Amselfeld in Kruševac aufgekommen war, begann auch der serbische Aufmarsch. Der Feldzug führte wahrscheinlich entlang der Rasina über Bela Crkva (Kuršumlija) zum Fluss Lab ins Amselfeld. Die Osmanen sammelten ihre Armee in Plovdiv und marschierten über Velbužd. Die eigentlich kürzere Verbindung über die Konstantinopoler Militärstraße von Serdica (die heutige bulgarische Hauptstadt Sofia) nach Niš wurde zwar in osmanischen Quellen auch als Marschroute erwähnt, und Murad hatte demnach selbst eine Vorausabteilung zur Eroberung Pirots geschickt, jedoch sollen von Lazar entsandte Truppen schneller in Pirot gewesen sein und die Burg zerstört haben. Dass Murad tatsächlich über Pirot nach dem Amselfeld vordringen wollte, wird dennoch angezweifelt, da die Osmanen sowohl 1381 und 1386 bei ihren Einfällen über diese Heerstraße nicht weit in das Fürstentum Lazars vordringen konnten und zumeist schon an der Morava und deren Zuflüssen umkehren mussten. Daher wird angenommen, dass Murad von vornherein den Weg über Velbužd, Kratovo und Kumanovo ausgewählt hatte. Weiter nahmen die Osmanen dann die Wegstrecke über Bujanovac, das mittelalterliche Dorf Rahovice (am heute nicht mehr vorgefundenen See \"Horavice\"), zu dem Quellfluss der südlichen Morava an der Binačka Morava entlang. Über Novo Brdo wurde Priština erreicht. Nach Ankunft beider Heere fand südlich des Flusses Lab die anstehende Konfrontation statt.", "section_level": 1}, {"title": "Stärke und Aufstellung der beiden Heere.", "content": "Zahlen über die bewaffneten Kräfte der Kontrahenten sind nicht überliefert. Alle abendländischen und türkischen Quellen berichten über die zahlenmäßige Überlegenheit des christlichen Heeres – mit einer Ausnahme: Der britische Historiker Steven Runciman, Verfasser eines Standardwerkes über die Kreuzzüge, spricht von einer \"„großen zahlenmäßigen Überlegenheit der Türken“\" auf dem Amselfeld. Etwa 40.000 Mann, von denen ein Großteil aus Anatolien kam, soll seine Stärke diesen Darstellungen zufolge betragen haben. Zu diesen osmanischen Truppen sollen sich", "section_level": 2}, {"title": "Schlachtverlauf.", "content": "Die einzige zeitgenössische Quelle die Auskunft über die Aufstellung der beiden Heere sowie einige wenige Details zum Verlauf der Schlacht gibt, ist die von einem anonymen Verfasser stammende katalanische Chronik \"Història de Jacob Xalabín\", die vermutlich 1403 gefertigt wurde. Die Chronik beschreibt das Leben von Murads Sohn Yakub und wurde noch vor Bayezids Tod in der Gefangenschaft Tamerlans 1403 beendet. Die Chronik beschreibt detailliert die Namen der osmanischen Heerführer (Yakub, Bayezid, Ali Pascha Evrenoz und Sahin Beg), sowie die Aufstellung von Lazars Heer. Überdies gibt diese Chronik auch wesentliche Informationen zum Beisein und Wirken Vuk Brankovićs in der Schlacht, dessen in den Legenden ausgiebig thematisierter Verrat alle späteren Nacherzählungen und Epen mitprägt. Ein weiterer Sachverhalt geht direkt auf den Schlachtverlauf", "section_level": 2}, {"title": "Folgen der Schlacht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Standpunkte.", "content": "Je nach chronologischem Bezugspunkt wird der militärische Ausgang der Schlacht verschieden beschrieben. Auch unterscheiden sich christliche und moslemische Quellen nicht nur in den Einzelheiten wie beispielsweise den Umständen des Todes von Murad I., sondern auch allgemein über den militärischen Erfolg. Eine Asymmetrie in der", "section_level": 2}, {"title": "Frühe christliche Annalen über einen christlichen Sieg.", "content": "Je näher jedoch christliche Quellen zum tatsächlichen zeitlichen Geschehen verfasst wurden, desto mehr liegt Betonung auf einem christlichen Sieg; keine dieser ersten Quellen berichtet von einem osmanischen Erfolg. Die frühen Chroniken, die bis Ende des 14. Jahrhunderts datieren, umfassen einen Korpus von neun Primärquellen, die zwei Text-Gruppen zugehören: Für die Rekonstruktion der eigentlichen historischen Ereignisse sind die unmittelbar erhaltenen Brief-Korrespondenzen nach Konstantinopel, Venedig, Florenz, Paris, Barcelona, Trogir und Sutjeska (dem Herrschaftssitz Tvrtkos) am bedeutendsten. Aus der räumlich ausgreifenden Brief-Korrespondenz ist dabei ein für die damalige Welt erhebliches Interesse abzulesen, in denen über Verlauf und Ausgang der Schlacht wie dem Tod beider Heerführer und dem besonders blutig und heftig ausgetragenen Zusammentreffen berichtet wird. In späteren Chroniken wurden historische Fakten, Legenden und kultische Texte mit den Geschichten der mündlichen epischen Überlieferung", "section_level": 2}, {"title": "Unmittelbare Folgen.", "content": "Einer der Gründe, die zu dieser unterschiedlichen Deutung in den frühen und späteren Quellen beitrugen, liegt in der verschieden gewichteten historische Wirkung auf die beteiligten christlichen Fürstentümer. Während die Truppen des bosnischen Königs Tvrtko unbeschadet vom Amselfeld zurückkehrten und das bosnische Reich von den Osmanen nicht weiter belastet wurde, musste Vuk Branković seinen Herrschaftsbereich im Kosovo auch weiterhin", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalterliche Gesichtspunkte zur Frage von Sieg oder Niederlage.", "content": "Ein für die mittelalterliche Gesellschaft wesentlicher Gesichtspunkt, wer in der Schlacht siegreich war, lag bei der Frage, wer den Ort der Auseinandersetzung zuletzt halten konnte. Aus allen wesentlichen Quellen geht hervor, dass Bayezid das Amselfeld zumindest in den ersten Stunden und Tagen besetzen konnte, jedoch schon nach wenigen Tagen in großer Eile", "section_level": 2}, {"title": "Osmanische Rezeption.", "content": "In der osmanischen Sichtweise in den im frühen 15. Jahrhundert verfassten Historien war ein osmanischer Sieg nie in Abrede gestellt worden. Dennoch bestanden die Chronisten darauf, dass", "section_level": 2}, {"title": "Resümee.", "content": "Die Schlacht auf dem Amselfeld kann heute als Sieg der Osmanen betrachtet werden, auch wenn sie nach ihrem rein militärischen Ausgang als unentschieden zu werten ist. Den christlichen Chronisten des Mittelalters galt sie als", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die Staatsidee Zar Dušans, des \"Basileus der Griechen\" und \"Zaren der Serben\", zu einem balkanischen Großreich durch Zusammenfügung griechischer und serbischer Herrschaft, kam nach der Niederlage an der Maritza 1371 zu einem Ende und führte nach der Amselfeldschlacht zwangsläufig zur Konsolidierung des serbischen Territoriums und der Herausbildung eines stärkeren serbischen Nationalbewusstseins und kultureller sowie ethnischer Homogenisierung. Die zwischen Dušans Tod 1355 und der Schlacht an der Mariza 1371 auf dem alten Reichsgebiet fortgesetzte Herausbildung kleinerer, heterogener feudaler Herrschaftsgebiete unter Führung einer serbischen Aristokratie wurde durch die osmanischen Eroberungen und die Herausbildung eines Gegenpols im aufstrebenden Fürstentum Lazars beendet. Nun kam es zu einer Zusammenfassung der serbischen Länder im Despotat Stefan Lazarevićs und Durad Brankovićs. Zwischen den zwei regionalen Großmächten Ungarn und dem Osmanischen Reich eingezwängt war das kleine Morava-Serbien durch Besitzungen der Brankovići vom osmanischen Reich getrennt, blieb jedoch ungarischen Aspirationen ausgesetzt. So wurde durch", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Schon zu Lazars Regierungszeit hatte Morava-Serbien allmählich die ökonomische Führungsrolle der serbischen Länder übernommen. Damit wurde die vorhergehende Ausrichtung einer territorialen Ausweitung des serbischen Kaiserreiches Richtung Byzanz, die unter Stefan Uroš IV. Dušan in einer Ausdehnung bis in die Ägäis gipfelte, beendet. Stattdessen kam es nun", "section_level": 2}, {"title": "Kultureller Wandel.", "content": "Die Amselfeldschlacht stellt in der serbischen Kulturentwicklung eine bedeutende Zäsur, die nach Jahren des Niedergangs des Nemanjiden-Erbes zu kultureller Renaissance sowie künstlerischer Emanzipation führte. In der Architektur trennte sich mit der Morava-Schule die serbische Kunst von strikten gotischen und byzantinischen Vorbildern und in einer \"internationalen\" spätbyzantinischen Stilform teils mit Übernahme orientalischer Motive in", "section_level": 2}, {"title": "Historische Zeitzeugen und Quellen.", "content": "Unmittelbar nach den Ereignissen sowie in den nachfolgenden Jahrzehnten wurde die Schlacht auf dem Amselfeld in allen zeitgenössischen prominenten Historiographien, Jahrbüchern und Hagiographien behandelt. Dabei fehlt aber immer eine detaillierte Darstellung der Schlacht, einen vergleichsweise großen Raum nimmt dagegen immer die Darstellung des Todes von Murad I. und das Schicksal Lazars ein. Neben serbischen Quellen, darunter dem \"Koporinski letopis\", der \"Vita Stefan Lazarevićs\" von Konstantin Philosoph, im \"Slovo kneza Lazara\", einer der vier Aufzeichnungen Patriarch Danilos III. (Danilo Banjski, 1390–1400), sowie den Aufzeichnungen des russischen Mönchs Ignatije, sind die Historiographien zweier der letzten byzantinischen Geschichtsschreiber Dukas und Chalkokondyles bedeutend. Während Dukas als zuverlässiger Historiker die Sichtweise eines byzantinischen Patrioten wiedergibt, der den endgültigen Aufstieg des osmanischen Reiches und Untergang des Byzantinischen Reiches einleitet, so wird bei Chalkokondyles durch die Nutzung von byzantinischen und osmanischen Quellen die historische Sicht sowohl der Byzantiner und Osmanen separat wiedergegeben. Für beide Historiker stellt die Amselfeldschlacht in ihren Weltgeschichten aber eine unmittelbare Zäsur. So steht die Amselfeldschlacht bei Dukas einleitend am Anfang des Dritten Buches als Wendepunkt der Geschichte der Balkanvölker. Im Westen sind neben dem Reisebericht Bertrandon de la Broquières (Le voyage d’outremer, 1433), der 1433 unter anderem auch am Hofe Murad II. weilte, auch die Aufzeichnung des in osmanische Gefangenschaft geratenen Kanonenmeisters Jörg von Nürnberg (aktiv 1450–1480) Quellen für die osmanische Rezeption. Eine Gesamtschau der Historischen Ereignisse und auch die weitergehende legendäre Überlieferung findet sich dann in der Slawengeschichte Marvo Orbinis. In der großen illustrierten Chronik des russischen Zaren Iwan IV. (Лицевой летописный свод, 1568–1576) findet sich zum ersten Mal auch eine bildliche Darstellung der Schlacht. Dabei herrschte über den Ausgang der Schlacht selbst unter Zeitgenossen Unklarheit. Die ersten Berichte wurden schon im Juli und August 1389 an verschiedene Stellen übermittelt. König Tvrtkos I. Mitteilung an die Stadt Trogir vom 1. August 1389 hatte sich erhalten, ein an den Senat von Florenz gerichteter Brief Tvrtkos ist durch das Antwortschreiben vom 20. Oktober verbürgt. In diesen Nachrichten wird ein Sieg des Christentums gefeiert. Der Rhetoriker Demetrios Kydones beschrieb in einer Nachricht an den auf Lemnos weilenden byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaiologos, die wahrscheinlich im Juli 1389 verfasst wurde, dass \"dieser verfluchte\" (Murad I.) verschwunden ist und dass die \"Absenz des Kaisers die Feier über den Sieg gegen die Feinde verdunkelt\". Philippe de Mézières, ehemaliger Kanzler des zyprischen Königs, berichtete noch vor Oktober 1389, dass \"Amurat in den Gebieten Albaniens völlig besiegt wurde\", auch die in den Verhältnissen von Murads Herrschaftsgebiet und dem byzantinischen Reich bestens vertrauten Venezianer beauftragten den für die Konstantinopoler Niederlassung zuständigen Verwalter am 23. Juli", "section_level": 1}, {"title": "Erinnerungsbauwerke und künstlerische Rezeption.", "content": "Sowohl die Serben als auch die Türken haben die Stelle der Schlacht durch Erinnerungsbauten geehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Sultan Murat Türbe.", "content": "Im Meşhed-i Hüdavendigar wird", "section_level": 2}, {"title": "Marmorsäule Stefan Lazarevićs.", "content": "Stefan Lazarević ließ auf dem Kosovo Polje eine Marmorsäule mit einer Inschrift, die in einer feierlich-rhetorischen Erzählung in antikisierender Weise Lazar als", "section_level": 2}, {"title": "Gazimestan Gedenkstätte.", "content": "Im sozialistischen Jugoslawien wurde 1953 durch Aleksandar Deroko anstelle des kontroversen Projektes eines monumentalen Amselfeldtempels ein einfacherer Denkmalkomplex errichtet, in dessen Zentrum ein Turm in Form eines mittelalterlichen Donjons steht. Das Gazimestan genannte Ensemble hatte unter den Kommunisten", "section_level": 2}, {"title": "Vidovdanski hram.", "content": "Die größten mediale Publizität besaß das Projekt einer Nationalen Amselfeld-Gedenkstätte die durch den Bau eines Tempels – \"Vidovdanski hram\" – in der Regierungszeit Aleksandar Obrenović vor dem Ersten Weltkrieg erstmals erwägt wurde. Der Entwurf stammte vom späteren Hofbildhauer der den Obrenovići nachfolgenden Karađorđević-Dynastie, Ivan Meštrović. 1905 stellte er das Projekt für eine monumentale Basilika vor, in der zahlreiche Plastiken die Heroen des Amselfeldmythos wiedergeben sollten. Das Bauprojekt konnte nach der Ermordung Aleksandar Obrenovićs nicht mehr konkretisiert werden. Dennoch hatte Meštrović einen Großteil der überlebensgroßen Plastiken angefertigt, darunter die Karyatiden, die Marmorskulptur des Miloš Obilić (heute im Serbischen Nationalmuseum), die Bronze Miloš Obilićs im königlichen Schloss auf dem Dedinje, Banović Strahinje", "section_level": 2}, {"title": "Andere nationale Projekte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hram Svetog Save.", "content": "Ein das historische Echo der Amselfeldschlacht widerspiegelndes hochsymbolisches Projekt wurde auch der Tempel des Heiligen Sava in Belgrad. Seit den 1920er Jahren geplant und 1935 in Angriff genommen, wurde die über Jahrzehnte andauernde Kontroverse um die Bauidee in seiner Symbolik ständig modifiziert. In seiner spirituellen Widmung zur serbischen mittelalterlichen Geschichte wurde dem Gebäude nach Bratislav Pantelić der Entwurf eines symbolischen Zentrums der nationalen Einheit und nationaler Gedenkstätte zu Grunde gelegt. Seine Idee ist als: \"äußere Manifestation der Empfindung der Einzigartigkeit (der Serben) und dem rechten Weg mit dem auf dem Amselfeld geschaffenen Axiom zu folgen\" – zu verstehen und damit den vielfachen Bezügen zum Amselfeld-Mythos verpflichtet. Durch den durch die kommunistische Nomenklatur lange unterbundene Weiterbau bildete daher die Wiederaufnahme 1985 mit den parallel vorbereiteten Feierlichkeiten zum 600sten Gedenktag der Amselfeldschlacht 1989 den modernen Höhepunkt in der Erweckung nationaler Gefühle. In der Benennung des Gebäudes als Tempel wurde, wie in dem aufgegebenen Projekt des Vidovdan-Tempels, sein exzeptioneller Charakter hervorgehoben, der durch die Hinzufügung einer vom Chefarchitekten Branko Pešić entworfenen Amselfeld-Gedenkstätte in Form einer Kapelle, als \"Grabkirche des Heiligen Märtyrers Fürst Lazar\" (Grobna crkva svetog mučenika kneza Lazara), integraler Bestandteil des modifizierten Projektes ist, weiter unterstrichen.", "section_level": 3}, {"title": "Der Topos der Amselfeldschlacht in der Bildenden Kunst.", "content": "Themen und Topos der Amselfeldschlacht und die in der Volksüberlieferung und epischen Tradierung überhöhten Heldenfiguren sind neben Meštrovićs Plastiken auch von anderen bildenden Künstlern in Serbien und Exjugoslawien thematisiert worden. So u. a. bei den Realisten Uroš Predić (\"Kosovka dvojka\"), Paja Jovanović (\"Boško Jugović na konju\" 1922, \"Marko und die Vila\") oder dem Expressionisten Petar Lubarda. Letztgenannter schuf mehrere Amselfeldstudien im Stile des Expressionismus. So entwarf er im Auftrag der Regierung Serbiens das in seiner bildlichen Darstellungen heute als Meisterwerk im bildlichen Topos der \"Schlacht auf dem Amselfeld\" geltenden – \"Kosovski boj\". Es stellte bei seiner Einweihung eine wahre künstlerische Sensation, da die Darstellung nicht nur radikal mit der Tradition, sondern insbesondere mit den Formen Sozialistischem Realismus brach und damit auch ein politisches Statement beinhaltete. Vorstudien zu Lubardas \"Kosovski boj\" finden sich im Besitz des Nationalmuseums in Cetinje und der Nationalbibliothek Serbiens. Das Zentrale Werk war als Wandfresko für den Festsaal des ehemaligen \"Izvršno Veče Narodne Republike Srbije\" im Neuen Schloss gedacht. Heute dient", "section_level": 2}, {"title": "Drama und Film.", "content": "Ljubomir Simović entwarf 1988 auf Initiative des Jugoslovensko Dramsko Pozorište das Drama \"Boj na Kosovu\". Nachdem der Serbische Staatssender \"Radio Televizija Beograd\" (heute RTS) dieses zum 600sten Jahrestag der Schlacht in einer Serie adaptieren wollte, entschied man sich letztlich für einen Kinofilm in der Regie von Zdravko", "section_level": 2}, {"title": "Politische Staatsakte.", "content": "Als formeller Staatsakt wurde der Vidovdan in Serbien erstmals zur 550-Jahr-Feier 1939 begangen. Doch schon zur Krönung von König Peter I. 1904 wurden Szenen der Amselfeldschlacht nachgestellt und im Kult um Knez Lazar und Miloš Obilić mit der Zeremonie der Inauguration von König Peter verbunden. Der Vidovdan wurde während des Ersten Weltkrieges 1916 auch in den mit Serbien verbündeten Entente-Mächten Frankreich und Großbritannien im sogenannten \"Kosovo Celebration Day\" offiziell begangen. Selbst in den USA", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmythos der Serben.", "content": "Die Schlacht auf dem Amselfeld ist dasjenige historische Ereignis, das im Lauf der serbischen Geschichte am meisten verklärt worden ist. Im religiösen und nationalen serbischen Selbstverständnis ist das Amselfeld damit der schicksalhafte Ort der serbischen Geschichte, dessen Singularität Vasko Popa beispielhaft in dem Gedicht \"Kosovo polje\" zusammenfasst: \"Ein Feld wie kein zweites, Himmel darüber, Himmel darunter\". Im Werk des Dichters Matija Bećković findet sich die Sichtweise des serbischen Schicksalsortes in ihrer exemplarischen mythologisch-religiösen Bedeutung: \"Kosovo ist der Äquator des serbischen Planeten, das Dach seiner unterirdischen und die Basis seiner oberirdischen Welt. Hier wurde das Gedächtnis des serbischen Volkes auf die Zeit vor und nach dem Kosovo gestellt. Kosovo ist die große Flut der serbischen Geschichte, das serbische Neue Testament\". Fürst Lazar, als Führer der christlichen Koalition, wird schon unmittelbar nach der Schlacht die Aureole des Märtyrers zugesprochen. Er nimmt durch die Heiligsprechung, die literarische Behandlung und den Kult des Amselfeldmythos bis heute eine exponierte Stellung im serbischen Nationalbewusstsein ein. Dieses Syntagma, das den Kosovo zum \"teuersten serbischen Wort\" (Kosovo najskuplja srpska reč, Matija Bećković 1989) erklärt, wurde in serbischen Medien und der serbischen Bevölkerung ab Ende der 1980er Jahre zu einem geflügelten Wort und untermalt markant die Periode nationaler Selbstfindung und nationalistischer Exzesse im Jugoslawien der späten 1980er- und gesamten 1990er-Jahre. Es fungierte somit als eine Kurzfassung des nationalserbischen politischen Aufbruchs im zerfallenden Jugoslawien.", "section_level": 1}, {"title": "Der Kosovo-Zyklus in der epischen Dichtung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Herkunft und literarische Einflüsse.", "content": "In der serbischen epischen Dichtung sind die Gesänge des Kosovozyklus seit dem späten 15. Jahrhundert bekannt. Die serbische epische Dichtung wurde oral tradiert und wird bis heute von einem Sänger, dem Guslar, der zumeist die Spießgeige Gusle als Begleitinstrument nutzt, vorgetragen. Strukturell sind diese Gesänge aus der mittelalterlichen Dichtung in den feudalen Zentren an der Adriaküste, den \"Bugarštice\", hervorgegangen (14 oder 16 Silben in einer Verszeile). Hier wurden die Heroen der Schlacht vom Amselfeld, nach dem Zusammenbruch des", "section_level": 3}, {"title": "Korpus der Epen.", "content": "Die älteste Bugarštice (Langvers) mit der Beschreibung der Schlacht auf dem Amselfeld (\"Lied der Schlacht auf dem Amselfeld\") hatte im 18. Jahrhundert der Dubrovniker Dichter Jozo Betondić (1709–1764) von einem unbekannten Sänger aufgezeichnet. Die einzelnen Ereignisse und Motive dieser Bugarštica von etwa 250 Zeilen Länge fanden sich 1823 ein Jahrhundert später als Volksgesänge der \"deseterci\" (Zehnsilber, oder Kurzvers) in der Leipziger Edition von Vuk Stevanović Karadžićs Zweiten Buchs der vierbändigen Ausgabe der Serbischen Volkslieder (\"Narodna srbska pjesnarica\") in den \"Pjesme junačke najstarije\"", "section_level": 3}, {"title": "Kulte um den Veitstag und die Amselfeldschlacht.", "content": "In Erinnerung an die Gefallenen der Amselfeldschlacht entstanden zahlreiche Rituale und Symbole: der kultische Totentanz Vidovdanka, die Pfingstrose, die aus dem Blut der Gefallenen entsprossen sein soll, oder das am Gedenktag sprudelnde heilige Wasser Vidovica. Nach dem Volksglauben entwickelten sich beispielhaft \"die Amselfelder Pfingstrosen aus vergossenem Blut der Amselfelder Helden; die roten aus serbischem und die blauen aus türkischem\". So entstand auch der Brauch, dass der Hausherr auf dem Amselfeld am Vorabend des Vidovdan jedem Menschen, der zur Vidovdanka aufbrach, einen Strauch Päonienblüten mitgab. Generell verbanden sich im serbischen Volksbrauchtum parallele Entwicklungen im Kult um den Veitstag (der heidnische Kult des Svantovit wurde hier mit Christlichem vermischt) und den Hl. Veit sowie den Amselfeldmythos. Dabei haben sich im Sankt-Veits-Kult die ursprünglichen Vegetationsrituale des Veitstages erhalten und mit der Amselfeldschlacht verbunden. Die Amselfeld-Pfingstrose wird in den serbischen Volksliedern oft mit mythischem Bezug besungen. Das Päonien-Motiv ist hier ein Symbol der Wiedergeburt und Fruchtbarkeit und hat auch eine sexuelle Konnotation. Das bekannteste Beispiel eines solchen serbischen Volksliedes aus dem Kosovo ist \"Kosovski božuri\" (dt. Amselfeld-Päonien, auch \"Usnila je dubok sanak\"), das beispielsweise von der Volkssängerin Jelena Tomašević eingespielt worden ist. Beispiel-Grundszene // Grundgerüst global_settings { camera { sky_sphere { light_source { // Szeneninhalt // Eine grüne Ebene plane { // Eine rote Kugel sphere { Solche Szenen können schnell große Komplexität annehmen, wenn man z. B. mit POV-Ray ein Gebäude nachbildet oder eine Animation erstellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "POV-Ray (\"Persistence of Vision\" – wörtlich etwa: Die Beharrlichkeit/Trägheit des Sehens/Nachbild auf der Netzhaut – wie nach einem Blick in die Sonne) ist ein Ray-Tracer, also ein 3D-Computergrafikprogramm. Die möglichen Mehrdeutigkeiten bei der Interpretation des Namens sind beabsichtigt. Der Rechenaufwand zur Bilderzeugung ist so hoch, dass ein Personal Computer auch heute (2018) mehrere Minuten bis Stunden oder sogar Tage mit der Berechnung eines einzigen Bildes beschäftigt sein kann.", "tgt_summary": "POV-Ray,全名是英语:Persistence of Vision Raytracer,是一个使用光线跟踪绘制三维图像的开放源代码自由软件。运行POV脚本语言。它是基于DKBTrace来开发的,DKBTrace是由David Kirk Buck和Aaron A. Collins编写在Amiga上的。POV-Ray早期也受到了Polyray raytracer作者Alexander Enzmann的帮助。很多漂亮的图片就是由POV-Ray来制作的。", "id": 1332668} {"src_title": "Abstraktionsprinzip", "tgt_title": "無因性原則", "src_document": [{"title": "Grundlage: Das Trennungsprinzip.", "content": "Das Abstraktionsprinzip beruht auf dem Prinzip der Trennung des schuldrechtlichen Kausalgeschäfts vom sachenrechtlich geprägten abstrakten Geschäft. Die rechtlichen Bestände der beiden Geschäftstypen sind voneinander unabhängig. Beispiel zur Erläuterung dieses Grundsatzes: Das deutsche Privatrecht trennt hier drei Vorgänge (bzw. Rechtsgeschäfte): Zunächst haben Müller und Friedrich einen Kaufvertrag gemäß Abs. 1 BGB geschlossen. Dieser ist ein Kausalgeschäft (Verpflichtungsgeschäft) mit dem Inhalt: Aber erst als Friedrich Müller das Auto mitgegeben hat, hat er durch ein abstraktes Geschäft gemäß Satz 1 BGB, in Form eines Verfügungsgeschäfts, das Eigentum auf Müller übertragen. Müller andererseits erfüllte seine Verpflichtung durch Zahlung, also Übereignung und Übergabe des Geldes sofort.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Das Abstraktionsprinzip leitet sich aus den Quellen zu römischen Rechtsgeschäften her. Im Hinblick auf bestimmte Rechtsgeschäfte war im alten Rom deren Durchführung auf dem Forum Romanum vorgesehen. Aus den Quellen kann geschlossen werden, dass zur Erreichung der angestrebten rechtlichen Wirkung nicht nur eine Vereinbarung erforderlich war, sondern zu deren Vollzug ein von ihr losgelöster, abstrakter Akt. Das bekannteste archaische Rechtsgeschäft dieser Art war die Mancipation, mittels derer beispielsweise die Entlassung des Sohnes aus der väterlichen Gewalt oder auch die Freilassung eines Sklaven bewirkt wurde. Auch war die Mancipation zum Erwerb des römischen Bürgerrechts erforderlich, Grundvoraussetzung für den Eintritt in eines der Staatsämter. Erst als freier römischer Bürger konnte der junge Römer, herausgetreten aus der Oberhoheit des Familienpatrons, eine eigene Existenz aufbauen. Ein Ausweg bestand in der Regelung, dass nach dreimaligem Verkauf des Sohnes in fremde Knechtschaft der Vater seine Herrschaftsgewalt über den Sohn verlor. Zur Erreichung der „Emanzipation“ übertrug der Vater auf dem Forum seinen Sohn in die Knechtschaft eines kooperativen Dritten, regelmäßig eines Freundes der Familie. Dieser entließ den Sohn jeweils unverzüglich aus seinem Dienst. Nach dreifacher Durchführung dieser Prozedur war der Sohn endgültig frei und berechtigt, Staatsämter zu übernehmen. Savigny schloss daraus, dass nicht allein die emanzipatorische Gestenfolge hingereicht habe, sondern dass außerdem deren Vollzug auf dem Forum notwendig war. Diese Interpretation der Quellen stellt sich allerdings als nicht zutreffend heraus. Unabhängig von der Frage, ob ansonsten im römischen Rechtsverkehr ein Abstraktionsprinzip existierte, wies Max Kaser nach, dass derartige Verfahrensweisen lediglich die Erfüllung von Formvorschriften darstellten, so wie zum heutigen Zeitpunkt aufgrund bestehender Formvorschriften Willenserklärungen, die zunächst nur mündlich erfolgen, nochmals unter Einhaltung von Erfordernissen wie der Schriftform oder notarieller Beurkundung wiederholt werden müssen. Die vorhergehende formlose Erklärung bewirkt keine Verpflichtung, sondern ist form- und damit wirkungslos. Das römische Zivilrecht kannte – ebenso wie die anderen europäischen auf dem römischen Zivilrecht basierenden Gesetzeswerke wie das \"Code civil\" in Frankreich – kein Abstraktionsprinzip.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt des Abstraktionsprinzips.", "content": "Das Abstraktionsprinzip besagt, dass das abstrakte Geschäft – im Beispielsfall mit Müller und Friedrich also Übereignung des Fahrzeuges und Übereignung des Geldes – auch dann wirksam ist, wenn der Kaufvertrag als Kausalgeschäft (Verpflichtungsgeschäft) unwirksam ist; dies, weil beide Rechtsgeschäfte in ihrem rechtlichen Bestand voneinander unabhängig sind. Ein solcher Fall läge beispielsweise dann vor, wenn Friedrich bei Abschluss des Kaufvertrags wegen absoluter Volltrunkenheit geschäftsunfähig gewesen wäre ( Abs. 2 BGB). Der Kaufvertrag wäre unwirksam, Müller würde aber trotzdem Eigentümer des Wagens, wenn Friedrich bei der Übereignung wieder geschäftsfähig gewesen wäre. Die Wirksamkeit einer Verfügung ist unabhängig von dem Erfüllungsanspruch aus einem Schuldverhältnis. Vereinfacht lässt sich sagen: Der kaufrechtliche Schuldvertrag schafft eine Verpflichtung zur Leistung, weshalb er Verpflichtungsgeschäft ist. Weil der Schuldner mit seiner Leistung erfüllt, ist der Gläubiger berechtigt, den Leistungsgegenstand zu behalten. Für das Behaltendürfen hat er mit der Erfüllung eine „causa“, einen Rechtsgrund. Die Verfügung hingegen schafft weder eine „causa“ noch einen Anspruch. Ob die Verfügung in Erfüllung eines Anspruchs geschieht, ist ohne Wirkung. Ebenso ist ohne Wirkung, ob der Gläubiger den Leistungsgegenstand behalten darf. Die Verfügung ist daher „abstrakt“. Den Rechtsgrund der Verfügung bildet die durch die Verfügung erfüllte Verpflichtung. Der Vorteil des Abstraktionsprinzips liegt in der Tatsache, dass die zur Unwirksamkeit führenden Fehler bei Verfügungsgeschäft und Verpflichtungsgeschäft getrennt bewertet werden können. So ist der relativ einfache verfügende (dingliche) Vertrag ohne Rücksicht auf den möglicherweise komplizierten verpflichtenden (schuldrechtlichen) Vertrag wirksam. Dieser schafft rechtlich angreifbare, aber zunächst wirksame Verhältnisse, an denen der Rechtsverkehr sein Handeln ohne die Notwendigkeit erheblicher Prüfungen ausrichten kann. Wenn Müller durch ein abstraktes Geschäft das Eigentum erwirbt, obwohl das zu Grunde liegende Kausalgeschäft (der Kaufvertrag) unwirksam ist, kann er das Auto dennoch ohne Sorgen weiterverkaufen: Er ist schließlich Eigentümer geworden. Falls Müller Schulden hat, könnten seine Gläubiger das Auto pfänden, auch ohne sich Gedanken über den Kaufvertrag machen zu müssen. Da mit dem abstrakt wirksamen dinglichen Geschäft bei unwirksamem Verpflichtungsgeschäft jedoch keine endgültige Güterzuordnung getroffen werden soll, besteht die Notwendigkeit von Regelungen für den Fall, dass das dingliche Geschäft erfolgt, ohne dass ein wirksames Verpflichtungsgeschäft die (rechtliche) Grundlage hierfür bildet. Zur Rückabwicklung dient das Bereicherungsrecht (). Das BGB sieht somit eine Möglichkeit vor, das Übereignungsgeschäft aufzulösen. Abs. 1 BGB regelt in obigem Beispiel, dass Friedrich das Eigentum am Auto zurückfordern kann, wenn der Rechtsgrund für das Übereignungsgeschäft, der im Kaufvertrag besteht, wegfällt oder von Anfang an nicht bestand. Während im alltäglichen Verkehr Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäft kaum sichtbar zutage treten, sondern durch konkludentes Handeln erfolgen, ist die formale Trennung beim Kauf und Verkauf von Grundstücken deutlich ausgeprägt: Die Vertragsparteien schließen die erforderlichen Verträge durch Beurkundung vor einem Notar. Dabei erfolgt auch hier zunächst das Verpflichtungsgeschäft, nämlich die Regelung, dass der Verkäufer sein Grundstück an den Käufer verkauft und dafür einen Kaufpreis erhält. Sodann erklären die Vertragsparteien zusätzlich die Auflassung, das heißt, sie schließen einen zweiten Vertrag, in welchem sie Einigkeit darüber bekunden, dass das Eigentum an dem Grundstück vom Verkäufer auf den Käufer übergehen soll. Die Auflassung ist Voraussetzung für einen Antrag beim Grundbuchamt auf Eintragung des neuen Eigentümers. Er wird in der Regel erst dann beim Grundbuchamt gestellt, wenn der Kaufpreis auf ein privates Treuhandkonto (z. B. Notaranderkonto) gezahlt wurde. Erst wenn das Grundbuchamt die Eintragung in das Grundbuch vorgenommen hat, hat der Käufer das Eigentum an dem Grundstück tatsächlich erworben und auch die Verfügungsgeschäfte sind abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsvergleich.", "content": "Das Abstraktionsprinzip ist ein charakteristisches Merkmal der deutschen Rechtsordnung. In vielen anderen Rechtsordnungen gilt statt des Abstraktionsprinzips das \"Kausalprinzip\". Das österreichische und das Schweizer Recht trennen zwar Verpflichtungsgeschäft (z. B. Kaufvertrag; im deutschen Recht das Kausalgeschäft) und Verfügungsgeschäft (z. B. Übergabe; im deutschen Recht das abstrakte Geschäft) ebenso strikt, erlauben aber weder ein abstraktes Verpflichtungs- noch ein abstraktes Verfügungsgeschäft. Vielmehr müssen \"beide\" jeweils kausal sein: Das Verpflichtungsgeschäft muss in dem Sinne \"kausal\" sein, dass es einen Grund hat, der es wirtschaftlich macht. Außerdem muss das Verfügungsgeschäft in dem Sinne \"kausal\" sein, dass es nur dann wirksam ist, wenn ein gültiges Verpflichtungsgeschäft, ein Titel, besteht (Prinzip der kausalen Tradition). Es ergibt sich also folgendes Schema: Wirtschaftlicher Zweck –Kausalbindung→ Verpflichtungsgeschäft –Kausalbindung→ Verfügungsgeschäft Die französischen, belgischen, luxemburgischen, italienischen, spanischen und portugiesischen Rechte kennen keine Unterscheidung zwischen Kausal- und Verfügungsgeschäft: Wer beispielsweise ein Auto kauft, wird (grundsätzlich) mit Abschluss des Kaufvertrages auch Eigentümer.", "section_level": 1}, {"title": "Korrekturen des Prinzips.", "content": "Beim sogenannten Bargeschäft des täglichen Lebens koinzidieren Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäft. Aus diesem Grund wird mittels der juristischen Sekunde eine künstliche Trennung geschaffen, die es beispielsweise erlaubt Erfüllungsmängel sauber zuzuordnen. Nicht jeder Schuldvertrag erzeugt klagbare Ansprüche. Die Konsequenzen des Abstraktionsprinzips werden dadurch durchbrochen. Das gilt etwa für von vornherein unvollkommene Verbindlichkeiten, wie die Naturalobligationen und diverse formunwirksame Schuldverträge, die durch die Erfüllung wirksam werden, wie das Schenkungsversprechen nach Abs. 2 BGB.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik am Abstraktionsprinzip.", "content": "Das Abstraktionsprinzip ist seit seiner Einführung in der juristischen Literatur oft kritisiert worden. Viele Autoren bemängeln, dass ein einheitlicher Lebenssachverhalt in künstliche Teile zerlegt werde. Dies sei für juristische Laien kaum verständlich. Uwe Wesel kritisiert gar, Savigny habe das Abstraktionsprinzip aufgrund fehlerhafter Auslegung historischer Quellen entwickelt, da im römischen Recht kein solches Abstraktionsprinzip bekannt gewesen sei. Im römischen Recht ist die Wirksamkeit der Übereignung abhängig von der Wirksamkeit des Kaufvertrages. War dieser unwirksam, so konnte das Eigentum nicht übergehen und der Verkäufer konnte die Kaufsache mit der rei vindicatio zurückverlangen. Weiterhin führe das Abstraktionsprinzip zu unbilligen Ergebnissen, da es an der Übertragung des Eigentums auch dann festhalte, wenn hierfür kein Grund bestand, der zugrundeliegende Kaufvertrag beispielsweise nichtig ist. Heinrich Honsell verteidigt Savigny dahingehend, dass er darauf hinweist, dass er vielmehr die „Übergabe“ zu einem „dinglichen Vertrag“ gemacht habe, weshalb allein von einer rechtlichen Neuschöpfung auszugehen ist, die keinen Raum für eine Fehlinterpretation der historischen Quellen ließe. Einen Höhepunkt erreichte die Kritik während der Zeit des Nationalsozialismus, als die bestehende Rechtslage aufgrund ihrer Komplexität als „unvölkisch“ abgelehnt und Reformen gefordert wurden. Das Abstraktionsprinzip ist auch im Rahmen der Vereinheitlichung der Zivilrechtsordnungen innerhalb der Europäischen Union angegriffen worden. Deutschland und Estland sind die einzigen Mitgliedsländer, in denen das Abstraktionsprinzip gilt. In der DDR wurde das Abstraktionsprinzip durch das Zivilgesetzbuch der Deutschen Demokratischen Republik (ZGB) vom 19. Juni 1975 abgeschafft, welches am 1. Januar 1976 in Kraft trat. Für seit dem 3. Oktober 1990 vorgenommene Rechtsgeschäfte gilt auch in diesem Gebiet wieder das Abstraktionsprinzip des BGB. Ein Blick auf die Rechtsausübung zeigt, dass weder das Abstraktionsprinzip des Bürgerlichen Gesetzbuches noch das Kausalprinzip zum Beispiel des code civil wesentliche Vorteile bringt. Es treten letztendlich die gleichen rechtlichen Probleme auf. Die sich aus den rechtlichen Konstruktionen ergebenden Lösungswege sind anders. Eine unterschiedliche Wertigkeit besteht aber wohl nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Abstraktionsprinzip besagt, dass das obligatorische Verpflichtungsgeschäft (z. B. Kaufvertrag) und das anschließende oder zeitgleich ausgeführte dingliche Verfügungsgeschäft (z. B. Übereignung der Kaufsache nach Abschluss eines Kaufvertrags) rechtlich getrennt voneinander betrachtet werden (Trennungsprinzip). Das Abstraktionsprinzip unterfällt der Lehre vom Rechtsgeschäft und gehört zu den elementaren Grundsätzen im deutschen Zivilrecht.", "tgt_summary": "无因性原则(abstraction principle (law);abstract system of title transfer;abstract nature alternation;物权行为无因性原则;物权行为无因性理论;)即在德国法律中是关于债权法(\"Schuldrecht\")及物权法(\"Eigentumsrecht\")的相关法律术语。", "id": 1997073} {"src_title": "Ceuta", "tgt_title": "休达", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die 18,5 Quadratkilometer große spanische Exklave liegt auf der Spitze einer Halbinsel der westlichen Mittelmeerküste Marokkos. Das Gebiet hat eine Landgrenze mit Marokko und ist etwa 21 Kilometer von der Iberischen Halbinsel entfernt. Die Fährverbindung nach Algeciras dauert ca. eine Stunde. Die nächste größere Stadt auf marokkanischem Boden ist das etwa 40 Kilometer südlich gelegene Tétouan.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Im Jahr 2006 war die eine Hälfte der Einwohnerschaft christlichen und die andere Hälfte muslimischen Glaubens.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "„Sieben Brüder“ war der antike Name des Bergmassivs Jbel Musa. Aus der Ortsbezeichnung „Bei den Sieben Brüdern“ entstand als römische Lehnübersetzung \"Ad Septem Fratres\" und daraus die Kurzform \"Septem → Septa\". Im Arabischen gibt es kein /p/, weshalb es durch /b/ ersetzt wurde: arabisch \"Sabta\". Zur Umlautung /a/ → /e/ siehe Arabische Dialekte: \"Imāla\". Die portugiesische und spanische (und internationalisierte) Namensform lautet \"Ceuta\". Die Substituierung des Lautes /b/ (in arab. \"Sabta\") durch den Laut /u/ (in \"Ceuta\") entspricht dem häufigen Tausch der Grapheme „b“ und „v/u“ in den iberoromanischen Sprachen.", "section_level": 2}, {"title": "Antike und Mittelalter.", "content": "Die Geschichte der Stadt begann mit den Griechen – phönizische Spuren wurden bislang nicht entdeckt. Es ist aber nicht gesichert, ob an der Stelle des heutigen Ceuta dauerhafte Siedlungen existierten. Die Griechen nannten den Ort, was sich auf sieben Berge der Umgebung bezieht. Im Jahr 319 v. Chr. übernahmen die Karthager die Stadt. Nach dem Zweiten Punischen Krieg wurde Ceuta als \"Septem Fratres\" römisch, und die Einwohner erhielten das römische Bürgerrecht. Ceutas strategische und wirtschaftliche Bedeutung wuchs, und die Stadt wurde – neben dem konkurrierenden \"Tingis\" (= Tanger) – zur bedeutendsten der römischen Provinz Mauretania Tingitana. Im Jahre 429 eroberten Vandalen die Stadt. 534 fiel sie an das Byzantinische Reich als Nachfolger des Römischen Reiches. 616 wurde sie von den Westgoten erobert. Im Jahr 709 nahmen schließlich die Araber und die mit ihnen verbündeten Berberstämme die Stadt ein – zwei Jahre bevor sie auf die Iberische Halbinsel gelangten, um sie für Jahrhunderte zu besetzen. In der Folgezeit unterstand Ceuta den spanischen Umayyaden sowie den berberischen Almoraviden, Almohaden und Meriniden (kurzzeitig auch den tunesischen Hafsiden).", "section_level": 2}, {"title": "Portugal und Spanien (1415–1668).", "content": "Am 21. August 1415 eroberten die Truppen von König Johann I. in einer großangelegten Militäraktion die Stadt im Rahmen der Reconquista. Für Portugals Ambitionen, den Seeweg nach Indien zu finden, war der Ort strategisch eher unbedeutend. 1578 starb der junge portugiesische König Sebastian I. in der Schlacht von Alcácer-Quibir. 1580 fiel Ceuta durch Erbfolge zusammen mit dem Mutterland an die spanische Krone (Personalunion). 1640 erklärte sich Portugal wieder für unabhängig, was heftigen politischen Streit auslöste. Nach zwei militärischen Niederlagen im Restaurationskrieg erkannte Spanien im Frieden von Lissabon (1668) die Unabhängigkeit Portugals an.", "section_level": 2}, {"title": "Spanien (ab 1668).", "content": "1668 wurden Ceuta und die Isla Perejil im Rahmen des Friedensvertrages von Lissabon von Portugal an Spanien abgetreten. Das Stadtwappen Ceutas blieb jedoch bis auf den heutigen Tag identisch mit dem Staatswappen Portugals. Die heutigen Grenzen wurden 1860 nach dem Spanisch-Marokkanischen Krieg im Friedensvertrag von Tétouan festgelegt. Daher wurde Ceuta 1912 auch nicht Teil des spanischen Protektorats in Marokko, sondern blieb als \"Plaza de soberanía\" direkt der spanischen Regierung unterstellt. Da die Stadt nicht Teil des Protektorats war, blieb sie auch nach der marokkanischen Unabhängigkeit (1956) Teil von Spanien. Bis zum 14. März 1995 gehörte Ceuta zur Provinz Cádiz. Seither ist sie eine „autonome Stadt“ (\"Ciudad autónoma\") und genießt ähnliche Rechte wie die autonomen Gemeinschaften des Mutterlandes. Letzteres gilt auch für Melilla. Im Zuge der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 ist Ceuta zunehmend in den Fokus der internationalen Politik geraten, da Migranten aus Afrika in großer Zahl versucht haben, die Grenzzäune um die Stadt zu überwinden, um ein Aufenthaltsrecht in der Europäischen Union zu erlangen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die wichtigsten Wirtschaftszweige im Primärsektor sind die Fischzucht in Aquakulturen und die Fischverarbeitung – Landwirtschaft gibt es auf dem Gebiet der Exklave nicht. In der Vergangenheit spielte auch der Bausektor eine bedeutende Rolle, doch seit etlichen Jahren stagniert das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum und damit auch die Bauindustrie. Vom Freihafen aus werden vor allem in der Umgebung von Tétouan weiterverarbeitete Nordseekrabben sowie Fisch und Obst exportiert. Der grenzüberschreitende Handel sowie finanzielle Transfers vom spanischen Festland oder der restlichen EU sind weitere wirtschaftliche Stützen der Stadt. Das einzige gesetzliche Zahlungsmittel ist der Euro, doch werden in vielen Geschäften auch marokkanische Dirhams sowie Britische Pfund, US-Dollar u. ä. angenommen. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Ceuta einen Index von 97 (EU-27:100) (2006). Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 22,4 % und gehört damit zu den höchsten innerhalb der Europäischen Union. Bis 1958 besaß Ceuta mit der Bahnstrecke Ceuta–Tétouan eine Bahnverbindung nach Marokko.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das historische Zentrum von Ceuta wurde als Kulturgut (\"Bien de Interés Cultural\") in der Kategorie \"Conjunto histórico-artístico\" anerkannt.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Söhne und Töchter der Stadt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ceuta (, ; ) ist eine spanische Stadt an der nordafrikanischen Küste und der Straße von Gibraltar mit Einwohnern (Stand ). Ceuta gehört als spanische Exklave zur Europäischen Union, nicht aber zur NATO, und verfügt über einige Sonderrechte. Insbesondere ist es gemäß dem Zollkodex der Union vom Zollgebiet der EU ausgenommen. Ceuta gehört auch nicht zum Schengen-Raum.", "tgt_summary": "休达(,,,后两者音译为“塞卜泰”),是西班牙两个海外自治市之一 (另外一个是梅利利亚),位于非洲马格里布的最北部,直布罗陀海峡附近的地中海沿岸,与摩洛哥接壤。面积约18.5km2。", "id": 150711} {"src_title": "Changsha", "tgt_title": "长沙市", "src_document": [{"title": "Administrative Gliederung.", "content": "Auf Kreisebene setzt sich Changsha aus sechs Stadtbezirken, einem Kreis und zwei kreisfreien Städten zusammen. Diese sind: Die damals fünf Stadtbezirke (ohne Wangcheng, das erst am 20. Mai 2011 Stadtbezirk wurde) hatten im Jahr 2010 zusammen etwa 2,3 Millionen Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die urbanisierte Agglomeration von Changsha hatte 2017 eine Bevölkerung von 4,2 Millionen Einwohnern. Die restlichen Einwohner lebten im ländlichen Umfeld der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1904 wurde Changsha zu einem für Ausländer offenstehenden Hafen. In der Folgezeit siedelten sich viele Europäer und Amerikaner an. Der ausländische Einfluss zeigte sich vor allem im Bau von Kirchen, Erziehungseinrichtungen und kleinen Fabriken. In den Jahren 1912 bis 1918 lebte Mao Zedong als Student in Changsha. In dieser Zeit erfolgte seine Hinwendung zum Kommunismus. Er kehrte bereits im April 1919 wieder nach Changsha zurück, wo er seine zweite Ehefrau Yang Kaihui heiratete. 2009 wurde in Changsha eine 32 Meter hohe Büste des jungen Mao aus Granit errichtet. Im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg war die strategisch wichtige Stadt stark umkämpft. Drei Angriffe in den Jahren 1939, 1941 und 1942 konnten die Chinesen abwehren, in der vierten Schlacht 1944 konnten die Japaner Changsha einnehmen. Die Stadt war weitgehend zerstört und wurde erst nach der Gründung der Volksrepublik China wieder aufgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Stadt ist das Wirtschaftszentrum der Provinz Hunan. Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte Changsha ein Bruttoinlandsprodukt von 186,41 Milliarden US-Dollar in Kaufkraftparität. In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte sie damit den 60. Platz. Das BIP pro Kopf liegt bei 25.143 US-Dollar (KKB). Das BIP pro Kopf wuchs 2000 bis 2014 im Durchschnitt um 11,8 % jährlich. Die Baumaschinenhersteller Sany und Zoomlion haben ihren Hauptsitz in Changsha.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Am 29. April 2014 wurde die erste Linie der auf sechs Linien angelegten U-Bahn eröffnet. Die Stadt verfügt über einen internationalen Flughafen, der seit 2016 über eine Magnetschwebebahn angebunden ist, den Changsha Maglev Express.", "section_level": 1}], "src_summary": "Changsha () ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Hunan. Als bezirksfreie Stadt hat sie eine Fläche von 11.819 km2 und ca. 7,04 Mio. Einwohner (2010). Die Stadt liegt am Xiang-Fluss und beherbergt das größte chinesische Restaurant der Welt, das Xihulou.", "tgt_summary": "长沙市(湘语长沙话:tsã sɔ sɿ;普通话:)是中华人民共和国湖南省省会,别称星城,古又名潭州,位于湖南省东北部,湘江下游,素有“屈贾之乡”、“山水洲城”之名,又因岳麓书院而有“潇湘洙泗”之誉。长沙是长株潭国家综合配套改革试验区核心城市,为中国中部重要的中心城市之一、全国性综合交通枢纽、首批国家历史文化名城。长沙市区通用湘语长益片长沙话,宁乡市使用湘语长益片宁乡话,浏阳市使用赣语宜浏片浏阳话。", "id": 777904} {"src_title": "Duodezimalsystem", "tgt_title": "十二进制", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Keine Zahl kleiner als Zwölf hat eine so gute Teilbarkeit. Die Zwölf hat vier nicht-triviale Teiler, 2, 3, 4 und 6, sie ist eine hochzusammengesetzte Zahl. Das hat praktische Vorteile bei der Verwendung als Größeneinteilung. Die Zehn hat dagegen nur zwei nicht-triviale Teiler, 2 und 5. Die fünf elementarsten Brüche (,,, und ) haben im Duodezimalsystem alle eine kurze, endliche Darstellung: Im Dezimalsystem haben diese Brüche die Darstellungen: Das Duodezimalsystem wurde vereinzelt als das „optimale Zahlensystem“ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Es gibt nur wenige Kulturen, von denen ein Duodezimalsystem bekannt ist. Die Einteilung und die Gruppierung in 12 ist zwar kulturell sehr weit verbreitet und zeigt sich etwa im Begriff des Dutzends, des Gros (12 Dutzend), in den zweimal 12 Stunden pro Tag, 12 Tierkreiszeichen, 12 Zeichen in der chinesischen Astrologie, und der Einteilung alter Maßeinheiten (z. B. bei Zoll und Fuß). Sie ist jedoch noch kein Hinweis auf ein Duodezimalsystem. Bei den römischen Zahlen basieren die Brüche auf der Basis 12. Der römische Name für ein Zwölftel ist \"Uncia\", ein Wort, das später zum Gewichtsmaß „Unze“ wurde. Die gesprochenen Zahlen der Plateau-Sprachen in Nigeria stellen echte Duodezimalsysteme dar. Auch die nepalesische Sprache Chepang und die Sprache \"Mahl\" der indigenen Bevölkerung des Atolls Minicoy verwenden ein Duodezimalsystem. Im Deutschen und den anderen germanischen Sprachen sind die Wörter für Elf und Zwölf gegenüber den folgenden Zahlwörtern abweichend gebildet. Damit liegt zwar kein Duodezimalsystem vor, es wird aber als linguistischer Hinweis gedeutet, dass sich möglicherweise bei der Bildung der Zahlwörter das Dezimalsystem der Indogermanen mit einem zuvor maßgeblichen Duodezimalsystem vermischt hat. Gruppierungen, die in moderner Zeit die Bekanntheit und Verwendung des Duodezimalsystems fördern wollen, sind unter anderem die \"Dozenal Society of America\" (gegründet 1944) und die \"Dozenal Society of Great Britain\" (gegründet 1959).", "section_level": 1}, {"title": "Duodezimales Zählen mit Fingergliedern.", "content": "Im gewohnten Dezimalsystem (10er-System) zählt man mit den zehn \"Fingern\" (2 mal 5) beider Hände. In einigen Gegenden der Welt existierte aber ein Zählen mit Hilfe der \"Fingerglieder\", das einhändig zur Zahl zwölf, zweihändig sogar zur Zahl 144 (156) führt. Dazu werden mit dem Daumen der Haupt-Zählhand die Fingerglieder der Reihe nach von kleinen Finger bis zum Zeigefinger (4 Finger x jeweils 3 Fingerglieder) berührt. Mit der anderen Hand werden dazu dann die vollen Dutzend im selben System festgehalten. Siehe ausführlich \"Ein- und zweihändiges Zählen mit Fingergliedern und Fingern\". Das Duodezimalzählsystem an einer Hand ist bezeugt in Indien, Indochina, Pakistan, Afghanistan, im Iran, in der Türkei, im Irak und in Ägypten.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung von Zahlen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ziffern.", "content": "Im Duodezimalsystem werden zwei Ziffern mehr als im Dezimalsystem benötigt. Die Dozenal Society of Great Britain verwendet zusätzlich zu den Ziffern 0 bis 9 noch die von Isaac Pitman vorgeschlagenen Zeichen 2 für Zehn und 3 für Elf (die um 180 Grad gedrehten Ziffern 2 und 3). Die Dozenal Society of America verwendet stattdessen für Zehn und für Elf. Wo diese Zeichen nicht zur Verfügung stehen, können hilfsweise X und E geschrieben werden. Die Zahl mit dezimaler Darstellung 278 wird somit duodezimal als „1E2“ formula_1 geschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Darstellung auf Computersystemen.", "content": "Die Zeichen und sind in Unicode seit Version 8.0.0 (Juni 2015) als ↊ U+218A und ↋ U+218B im Block Zahlzeichen auf Grundlage eines Vorschlags von 2013 als Sonderzeichen ohne intrinsischen numerischen Wert enthalten. Diese Zeichen können in LaTeX durch Laden des Pakets codice_1 als codice_2 bzw. codice_3 dargestellt werden. Diese Zeichen werden auch in diesem Artikel verwendet. Die Zeichen und sind hingegen in keinem allgemein verfügbaren Zeichenstandard vorhanden (Stand Juni 2015). Ein Antrag zur Aufnahme in Unicode wurde im Juni 2013 betreffs dieser Zeichen nicht angenommen. Behelfsweise können sie durch die entfernt ähnlichen Zeichen formula_2 (U+1D4B3 ) und E (U+2130 ) dargestellt werden. (Das griechische Chi „χ“ eignet sich weniger, da es als Kleinbuchstabe mit Unterlänge nicht bündig mit anderen Ziffernzeichen steht.) Viele Computerprogramme für die Umrechnung in verschiedene Basen benutzen der Einfachheit halber die Buchstaben A und B für Zehn und Elf in Anlehnung an den Gebrauch im Hexadezimalsystem.", "section_level": 2}, {"title": "Ganze und rationale Zahlen.", "content": "Die Darstellung der Zahlen erfolgt ähnlich wie die Darstellung im gewöhnlich verwendeten Dezimalsystem, mit dem Unterschied, dass die Wertigkeit der Ziffern nicht durch die entsprechende Zehnerpotenz, sondern durch die passende Zwölferpotenz bestimmt wird. Beispielsweise stellt die Ziffernfolge 234 nicht (wie im Dezimalsystem) die Zweihundertvierunddreißig dar, sondern die Dreihundertachtundzwanzig, denn im Duodezimalsystem berechnet sich der Wert durch: Die Indices weisen dabei auf die verwendete Basis hin. Duodezimale Brüche sind wie im Dezimalsystem entweder endlich, wie oder periodisch, wie Negative Zahlen schreibt man wie im Dezimalsystem mit einem vorangestellten Minuszeichen.", "section_level": 2}, {"title": "Grundrechenarten.", "content": "Ganz analog zu den Zahlen im Dezimalsystem lassen sich mit Duodezimalzahlen die gängigen arithmetischen Grundoperationen Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division durchführen. Die benötigten Algorithmen sind prinzipiell dieselben, nur werden durch die größere Anzahl von Ziffern das kleine Einmaleins und die Additionstabelle größer.", "section_level": 1}, {"title": "Umrechnen in andere Stellenwertsysteme.", "content": "Die ersten natürlichen Zahlen werden im Duodezimalsystem so dargestellt:", "section_level": 1}, {"title": "Vom Duodezimalsystem ins Dezimalsystem.", "content": "Um aus einer Duodezimalzahl eine Dezimalzahl zu erhalten, zählt man die angegebenen Vielfachen der 12er-Potenzen zusammen, berechnet also den Wert der Zahl wie es die Definition des 12-adischen Stellenwertsystems vorgibt:", "section_level": 2}, {"title": "Vom Dezimalsystem ins Duodezimalsystem.", "content": "Eine Möglichkeit, eine Dezimalzahl ins Duodezimalsystem umzuwandeln, ist die Betrachtung der Divisionsreste, die entstehen, wenn die Zahl durch die Basis 12 geteilt wird. Im Beispiel der 328 sähe das so aus: Die gesuchte Ziffernfolge liest man nun \"von unten nach oben\" an den Resten ab: 234.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Duodezimalsystem (auch Zwölfersystem) ist ein Stellenwertsystem zur Darstellung von Zahlen. Es verwendet die Basis Zwölf, ist also das „12-adische Stellenwertsystem“. Das bedeutet: Anders als beim üblichen Dezimalsystem (mit der Basis zehn) gibt es zwölf Ziffern, so dass erst für natürliche Zahlen ab zwölf eine zweite Stelle benötigt wird.", "tgt_summary": "十二进制是数学中一种以12为底数的记数系统,通常使用数字0~9以及字母A、B(或X、E)来表示。其中,A(或X)即数字10,B(或E)即数字11。美国速记发明人艾萨克·皮特曼还曾创造过一种标记法,使用翻转的2和3来表示10和11。十二进制中的10代表十进制的12,也称为一打。同样的,十二进制的100代表十进制的144(=12),也称为一篓;十二进制的1000代表十进制的1728(=12),也称为一大篓;而十二进制的0.1则代表十进制的formula_1。", "id": 1848394} {"src_title": "Pädagogik", "tgt_title": "教育学", "src_document": [{"title": "Wortgeschichte.", "content": "Das Wort \"Pädagogik\" entspricht dem altgriechischen, das auf und zurückgeht. Die Sophisten (Protagoras, Gorgias, Hippias von Elis) mit ihren Überlegungen zur markierten den Beginn der abendländischen Pädagogik. Aber im antiken Griechenland bezeichnete der Ausdruck zunächst einen Sklaven, der die Kinder aus dem Hause der Eltern in die Schule oder in das Gymnasion und wieder nach Hause begleitete, dann allgemein den Aufseher bzw. Erzieher der Knaben. Seine heute geläufige Bedeutung erlangte der Ausdruck \"Pädagogik\" erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als die Disziplin sich aus der Philosophie und Theologie herausdifferenzierte und als eigenständige Fachwissenschaft emanzipierte. Im Englischen wird Pädagogik/Erziehungswissenschaft(en) meist als \"Educational Science (s)\" oder kurz \"Education\" bezeichnet, französisch „sciences de l’éducation“, spanisch „ciencias de la educación“. Wer \"education\" ins Deutsche übersetzt, hat zu beachten, dass es meistens \"Ausbildung und Erziehung\" bedeutet. Eine Eigenart des Deutschen wird im Begriff Bildung sichtbar, für den es in anderen Sprachen keine Entsprechung gibt. Die Diskussion über Bildung und Bildungstheorie ist deswegen außerhalb des deutschsprachigen Raumes teilweise schwer zu vermitteln. „Pädagogik“ findet im Englischen und den romanischen Sprachen nur scheinbar Verwendung. Die Wörter „pedagogy“ (engl.), „pédagogie“ (frz.), „pedagogía“ (span.) meinen eher eine Praxis und keine Wissenschaft. In anderen Sprachen gibt es jedoch einen Sprachgebrauch wie im Deutschen, z. B. niederländisch „pedagogiek“, polnisch „pedagogika“.", "section_level": 1}, {"title": "Differenzierung der Begriffe \"Pädagogik\" und \"Erziehungswissenschaft(en)\".", "content": "Die Unterscheidung der Bezeichnungen ist nicht ausschließlich historisch zu betrachten. \"Pädagogik\" ist eher der traditionelle Begriff, der schon in der Antike und im Mittelalter Verwendung fand oder mit religiös-normativen Zielen sich verbindet („christliche Pädagogik“), \"Erziehungswissenschaft\" bzw. \"Erziehungswissenschaften\" demgegenüber ein neuer Begriff, der erstmals im 18. Jahrhundert genutzt wurde und ab den 1960er Jahren verstärkt gebraucht wird, um den Wissenschaftscharakter der Disziplin zu betonen. Die Begriffe \"Pädagogik\" und \"Erziehungswissenschaft\" werden in der Fachwelt uneinheitlich verwendet. Je nach Einführungswerk sind die Begriffe einmal als synonym zu verstehen, wobei teilweise davon gesprochen wird, der Begriff \"Erziehungswissenschaft\" habe den Begriff \"Pädagogik\" abgelöst. Andere Einführungswerke bemühen sich wiederum, eine Trennung der Begrifflichkeiten zu begründen. Aufgrund der Uneinigkeit innerhalb der Fachwelt, scheint eine klare Trennung kaum möglich. Dennoch könne man nicht abschließend davon ausgehen, dass der Begriff \"Pädagogik\" von dem Begriff \"Erziehungswissenschaft\" abgelöst wurde, da die Thematik vor allem im deutschsprachigen Raum nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Der Streit um die Begrifflichkeiten kann ferner nicht ohne Bezugnahme auf wissenschaftstheoretische Überlegungen verstanden werden, denn Autoren, die sich für eine Abgrenzung der Begriffe aussprechen, beziehen sich dabei meist auf „konkurrierende wissenschaftstheoretische Ansätze“. Bei der Abgrenzung der Begriffe soll damit eine spezifische Methode der Beschäftigung mit Erziehungs- und Bildungsfragen bezeichnet werden. Somit ist die Kontroverse um die beiden Begriffe auch als Streit um ein grundlegendes Selbstverständnis der Disziplin zu verstehen. Die Verwendung des Begriffs \"Erziehungswissenschaft\" soll dabei meist den empirischen und damit aus Sicht des Positivismus einzig wissenschaftlichen Zugang zur Thematik betonen. Erziehungswissenschaft ginge nach diesem Verständnis von der Erziehung als gegebener Tatsache aus, die sie mit empirischen Methoden beschreibt und erklärt. Der Zweck der Erziehungswissenschaft liege demnach „nicht in der Beeinflussung eines erzieherischen Handelns, sondern [...] in der Erkenntnis der Gegebenheiten.“ Aufgrund ihrer ausschließlich empirischen Methode vermag es die Erziehungswissenschaft in diesem Verständnis nicht, gleichsam Aussagen über die Aufgaben der Erziehung zu treffen, da man logisch betrachtet nicht von einem deskriptiven Urteil auf ein normatives Urteil schließen kann (Humes Gesetz). Daraus resultiert für diese Interpretation der Disziplin das Problem der Frage nach der Vollständigkeit, da die Untersuchung der Erziehung nicht um die Frage vorbeikäme, wozu die Erziehung überhaupt stattfinde. Die Beantwortung dieser sich aufdrängenden Sinnfragen lässt sich aber nicht aus der Empirie ableiten. Die Hinwendung der Disziplin zu empirischen Methoden ist dabei als Folge des durch die Aufklärung und den Fortschritt der Naturwissenschaften entstandenen Drucks zur Verwissenschaftlichung der Disziplinen zu verstehen. Sie ist damit eng verwoben mit der Emanzipation der Disziplin von der praktischen Philosophie, als deren Teil sie seit der Antike aufgefasst wurde. Die Hinwendung zu empirischen Methoden könne nach Brezinka auch als Entwicklung von der Pädagogik zur Erziehungswissenschaft interpretiert werden und bezeichne damit eine Fortschrittsgeschichte. Wichtige historische Schritte dieser Entwicklung sind beispielsweise Otto Willmann, der 1876 in seinen Prager Vorlesungen die These vertrat, Pädagogik müsse als Sozialwissenschaft – also empirische Wissenschaft – verstanden werden, wodurch vor allem eine Abgrenzung zur Philosophie deutlich gemacht wurde. Nennenswert ist in dieser Hinsicht auch Emile Durkheim, der sich 1911 dafür aussprach, man müsse zwischen einer theoretischen Sozialwissenschaft der Erziehung, der Erziehungswissenschaft, und einer praktischen Theorie für Erzieher unterscheiden. Seither wird in diesem Verständnis neben der Bezeichnung der Erziehungswissenschaft als „Sozialwissenschaft“ auch von einer „pädagogischen Realwissenschaft“ gesprochen. Der Begriff \"Pädagogik\" wird in der Regel für jede Art der Beschäftigung mit Erziehungs- und Bildungsfragen verwendet. Er kann also als traditionell erwachsener Oberbegriff für die Disziplin angesehen werden. Darunter fallen Werturteile über erstrebenswerte Ziele der Erziehung und daraus abgeleitete Normen für das erzieherische Handeln sowie Vorschläge über Organisationsformen von Erziehungseinrichtungen, aber auch beschreibende und erklärende Aussagen über die Erziehungswirklichkeit. Wird \"Pädagogik\" in Abgrenzung zur \"Erziehungswissenschaft\" – also im speziellen Sinne – verwendet, dann wird damit meist der geisteswissenschaftlich-hermeneutische Zugang zur Thematik betont. In diesem Sinne ist Pädagogik eine Disziplin, die sich aufgrund einer gemeinsamen Methodenpalette kaum von der praktischen Philosophie trennen lässt, und versucht, die Aufgabe erzieherischer Tätigkeit zu klären und normative Schlussfolgerungen für die Praxis herzuleiten. Dabei wird die vorwissenschaftliche pädagogische Praxis als Grundlage betrachtet, die durch methodisch-kritische Reflexion analysiert wird, um die jeweils bestehende Praxis wirkungs- und sinnvoll umzugestalten. Die Verwendung des Begriffs \"Pädagogik\" trägt somit zum einen der Ansicht Rechnung, dass Erziehung immer einen Doppelcharakter von Faktizität und Normativität (Erziehung als Tatsache und als Aufgabe) impliziert. Es kann eben nicht nur darum gehen, zu klären, was technische Mittel zur Erreichung gewisser Ziele in der erzieherischen Praxis sein können, sondern auch, welche Ziele diese überhaupt haben sollte. Hierbei wird meist auch die Ansicht vertreten, dass es gar keine unbelastete Erziehungswirklichkeit geben könne, die als Grundlage einer empirischen Erziehungswissenschaft fungieren könnte, da Erziehung nicht erschöpfend ohne Bezugnahme auf geschichtliche und gesellschaftliche Bedingungen und Wirkzusammenhänge ergründet werden könne. Der Versuch, Gründe für die Unterscheidung der Begriffe aufzuzeigen, kann nützlich sein, um das jeweilige Selbstverständnis der Disziplin, das in Beiträgen der Fachwelt ausgedrückt wird, besser zu verstehen. Insgesamt kann die Abgrenzung der beiden Begriffe auch dazu dienen, zu verdeutlichen, dass für die Disziplin unterschiedliche Aspekte konstituierend sind. Sie beinhaltet einen handlungsleitenden und einen beschreibenden Aspekt sowie einen geisteswissenschaftlichen als auch empirischen Zugang zu erziehungsrelevanten Fragen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben der Pädagogik/Erziehungswissenschaft.", "content": "Es besteht innerhalb der Disziplin kein Konsens über die Ziele und Aufgaben der Pädagogik/Erziehungswissenschaft. Weit verbreitet ist z. B. die Auffassung, Aufgabe der Erziehungswissenschaft sei die wissenschaftliche Beobachtung und Analyse der pädagogischen Wirklichkeit. Dabei werden teils naturwissenschaftliche-empirische Methoden (Messungen, wiederholbare Experimente), teils hermeneutische Methoden (Geisteswissenschaftliche Pädagogik) eingesetzt. Im Anschluss an den Philosophen Immanuel Kant ist eine weitere verbreitete Ansicht, dass Pädagogik (als Handlungswissenschaft) der pädagogischen Praxis Wissen und Normen zur Verfügung stellen solle, damit diese Mündigkeit und Selbstbestimmung fördern könne (Kritische Erziehungswissenschaft). Damit wird die Erziehungswissenschaft selbst zu einem Faktor, der die pädagogische Wirklichkeit mit formt. Die Legitimität dieser und jedweder pädagogischer Praxis wird in der sogenannten Antipädagogik bestritten. In Zeiten, in denen empirische Untersuchungen wie \"PISA\" wissenschaftliche und öffentliche Diskussionen sowie politische Entscheidungen dominieren, scheinen derartige \"Diskurse\" allerdings keinen Bezug zur heutigen Gesellschaft zu haben. Nach Dieter Lenzen ist Pädagogik die Lehre, Theorie und die Wissenschaft von der Erziehung und Bildung nicht nur der Kinder, sondern – seit dem Vordringen der Pädagogik in viele Bereiche der Gesellschaft – auch der \"Erwachsenen\" (siehe Andragogik) in unterschiedlichen pädagogischen Feldern wie Familie, Schule, Freizeit und Beruf. Ein spezielles Problem stellt die notwendige Professionalität in pädagogischen Berufen dar, zu der Hermann Giesecke eine eigene Theorie vorgelegt hat, nach der pädagogisches Handeln in diesem Sinn grundsätzlich kognitiv orientiert sei und immer wieder reflektiert werden müsse. Ulrich Oevermann sieht in der Professionalisierung ein berufssoziologisches Problem. Konträr dazu stehen Auffassungen, die eine stärkere, auch affektive Identität von Leben, Lehren und Lernen anstreben, die etwa in der Demokratiebildung durch Volker Reinhardt vertreten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Pädagogik legitimierte sich lange Zeit über die Ausbildung des Nachwuchses an Lehrern und Geistlichen und bezog ihre Kenntnisse und Theorien vor allem aus Nachbardisziplinen, wie der Philosophie oder Theologie, der Psychologie oder Soziologie. Ernst Christian Trapp war 1779 der erste Gelehrte, der in Deutschland als Professor der Pädagogik berufen wurde. Die traditionelle Bezeichnung Pädagogik findet sich in Anklang an die in weiten Teilen nicht mehr fortgesetzte Geisteswissenschaftliche Pädagogik bis zum Ende der 1950er Jahre. In den 1960er- und 1970er-Jahren setzte eine intensive Debatte über den wissenschaftstheoretischen Standort und die wissenschaftspolitische Verortung der Pädagogik ein. In der Diskussion standen insbesondere die bisher vorherrschende Geisteswissenschaftliche Pädagogik und die mit ihr verbundenen Forschungsmethoden (Hermeneutik, Phänomenologie, Dialektik). Um die Hinwendung zu empirischen Forschungsmethoden kenntlich zu machen, hat sich in den 1960er-Jahren alternativ der Begriff Erziehungswissenschaft durchgesetzt, seltener wird auch der Begriff Bildungswissenschaft bevorzugt. Die Pädagogische Anthropologie berücksichtigt hierbei, dass der Mensch als ein mit Freiheit grundsätzlich begabtes Wesen zu betrachten ist, das sich nicht durch geschickte Lehr- und Erziehungstechniken „herstellen“ lässt, sondern von Seiten der Lehrenden/Erziehenden lediglich angeregt und angeleitet werden kann, sich selbst zu bilden, wie es heute vor allem der Konstruktivismus lehrt. Seit 1908 (Zulassung von Mädchen zum Abitur in Preußen) wird Pädagogik/Erziehungswissenschaft auch an weiterführenden Schulen, zunächst am Lyceum, dann als Fach des Bereichs „Frauenschaffen“ (Erziehung im Nationalsozialismus) und heute als allgemeinbildendes Schulfach „Erziehungswissenschaft“ in der Oberstufe/Sek II des Gymnasiums in einigen Bundesländern (Bremen, Niedersachsen, NRW, Hamburg, Brandenburg) unterrichtet. In fast allen Bundesländern wird Pädagogik auch an Beruflichen Gymnasien, welche den Schwerpunkt Sozialpädagogik anbieten, als Profilfach (Pädagogik/Psychologie) erteilt. Schulischer Pädagogikunterricht hat also eine hundertjährige Tradition.", "section_level": 1}, {"title": "Disziplinen und Fachrichtungen.", "content": "In der Entstehungsgeschichte der \"Pädagogik\", in Deutschland insbesondere auch im Rahmen der Einführung und Etablierung von pädagogischen Hauptfachstudiengängen (z. B. Diplom und Magister) an Universitäten in den 1960er- und 1970er-Jahren, hat sich die wissenschaftliche Pädagogik stark ausdifferenziert. Dem entspricht ein immer breiter ausdifferenziertes Berufsfeld für Berufe mit erziehungswissenschaftlicher Ausbildung. Die damit verbundene Entstehung von Sub- bzw. Teildisziplinen, Anwendungsfächern und Fachrichtungen spiegelt sich insbesondere in der Struktur der erziehungswissenschaftlichen Fachverbände und den pädagogischen Fakultäten, Fachbereichen und Instituten an den Universitäten wider, ist jedoch keinesfalls unumstritten und befindet sich in einem stetigen Wandel. Darüber hinaus ist diese Liste lediglich eine Aufzählung der wichtigsten Disziplinen und Fachrichtungen und keinesfalls abschließend. Die Erziehungswissenschaft gliedert sich inzwischen in mindestens 25 Subdisziplinen und Fachrichtungen und stellt heute in Deutschland das zweitgrößte Universitätsfach dar.", "section_level": 1}, {"title": "Teildisziplinen der angewandten Pädagogik.", "content": "Neben der Allgemeinen Pädagogik umfasst die Pädagogik als anwendungsorientierte Lehre vom Erziehen und Bilden eine Vielzahl von Subdisziplinen, die z. B. an Universitäten als Lehrstühle explizit ausgewiesen sind und studiert werden können. Dabei spielen gesellschaftliche Diskussionen über erkannte Erziehungsdefizite und Reformimpulse eine innovative Rolle (Migration, Frauenbewegung, Umweltbewegung, Neue Medien):", "section_level": 2}, {"title": "Fachübergreifende/interdisziplinäre pädagogische Disziplinen.", "content": "Die fachübergreifenden bzw. interdisziplinär angelegten pädagogischen Sub- und Teildisziplinen bearbeiten pädagogische Fragestellungen mit Hilfe der Methoden von anderen Fachwissenschaften. Die aufgelisteten fachübergreifenden Disziplinen sind dadurch keiner der jeweils beteiligten Wissenschaftsdisziplinen fest zugeordnet, vielmehr sind die Lehrstühle bzw. Abteilungen unsystematisch und meist historisch bedingt mal den pädagogischen Instituten und Fachbereichen, mal den Einrichtungen der jeweiligen Nachbardisziplin zugeordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbardisziplinen.", "content": "In der Geschichte der Erziehungswissenschaft hat sich die pädagogische Diskussion immer auch auf Erkenntnisse und Wissen vieler anderer Wissenschaftsdisziplinen bezogen, die in diesem Sinne als Hilfswissenschaften einbezogen werden. Da sich die Pädagogik aus der praktischen Philosophie heraus entwickelte (\"Siehe auch:\" Geschichte der Pädagogik), bleibt die Philosophie bis heute eine der wichtigsten Nachbardisziplinen. Weitere Beispiele für bedeutsame Nachbardisziplinen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftstheoretische Einordnung.", "content": "Drei Grundpositionen bzw. Wissenschaftskonzeptionen lassen sich unterscheiden, die den drei historisch gesehen bedeutsamsten und einflussreichsten „Hauptströmungen“ der Erziehungswissenschaft entsprechen. Die heftige Auseinandersetzung der verschiedenen wissenschaftstheoretischen Positionen in den 1960er- und 1970er-Jahren mündete in die Einsicht, dass sich die Erziehungswissenschaft durch die Vielfalt ihrer Zugänge charakterisiert und auszeichnet. So gibt es unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge verstehender und erklärender Art, aber auch eigenständige Beiträge der angrenzenden Disziplinen wie Soziologie und Psychologie, die sich im Sinne eines Ergänzungsverhältnisses verstehen lassen (vgl. Erziehungssoziologie, Pädagogische Soziologie und Pädagogische Psychologie). Inhaltlich hat die Pädagogik über lange Zeit die Schule als Bildungsinstitution und Raum für Lernen und Lehren fokussiert. Mit der zunehmenden Ausweitung des Blicks auf alle Altersstufen und Lernräume des Menschen hat sich – zumindest in der Forschung – die Ausrichtung der Erziehungswissenschaft wesentlich verändert. An vielen Hochschulen werden deswegen verstärkt Studiengänge mit dem Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung/Neue Medien angeboten, da sich in diesen Bereichen zunehmend und in besonderer Weise neue Aufgaben für Pädagogen stellen. Allerdings wird der Begriff „Pädagogik“ für die Zielgruppe „Erwachsene“ in Frage gestellt und teilweise z. B. durch den – gleichwohl ebenfalls umstrittenen – Begriff Andragogik (Männer-Führung) ersetzt. Ein weiteres Problemfeld der Pädagogik ist die kritische Auseinandersetzung mit den ihr zugrunde liegenden Werten und Wertvorstellungen (vergl. Wert, Werttheorie). Im Allgemeinen kann festgestellt werden, dass pädagogische Zielvorstellungen auf obersten Werten und von diesen abgeleiteten Normen beruhen, deren allgemeine bzw. universalistische – also kultur- und gesellschaftsübergreifende – Geltung umstritten ist. Das Teilgebiet der pädagogischen Ethik behandelt diese Fragestellungen. Eine vergleichbare Diskussion um die Universalisierbarkeit von Werten und Normen wird auch innerhalb der Ethik geführt (vgl. z. B. für den Entwurf einer Ethik mit universalistischem Anspruch das Werk von Karl-Otto Apel).", "section_level": 1}, {"title": "Erziehungswissenschaftliche Grundbegriffe.", "content": "Es gibt eine Diskussion über die Zahl der Grundbegriffe in der Pädagogik. Erziehung oder/und Bildung (Klaus Prange) stehen meist an erster Stelle, hinzu kommen zumindest Sozialisation (Enkulturation) als originär soziologischer und Lernen (Entwicklung) als originär psychologischer Begriff. Zu den zentralen Begriffen der Erziehungswissenschaft, deren Definition zum Teil je nach wissenschaftstheoretischem Standpunkt variiert, gehören ohne Anspruch auf Vollständigkeit noch: Zur pädagogischen Grundhaltung gehören Vertrauen, Offenheit (Ehrlichkeit, Echtheit), Empathie, Wertschätzung (Geborgenheit).", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung: Deutschland.", "content": "Für den Zeitraum vom 1918 bis 1965 wurden in Deutschland insgesamt 280 Professoren der Erziehungswissenschaft gezählt. 1984 bestanden bundesweit rund 1000 Professuren. Heute ist die Pädagogik/Erziehungswissenschaft in Deutschland das sechststärkste Fach. Zahl der Professoren (ohne Emeriti, außerplanmäßigen, Honorar- und Gastprofessoren) an den größten Universitäten des Landes: Zum Vergleich: An einer der größten Lehrerausbildungsstätten der Vereinigten Staaten, der privaten Non-Profit National University in Kalifornien in La Jolla, an der jährlich mehr als 1000 Nachwuchslehrer ihren Abschluss erwerben, wird ein Fach „Pedagogy“ gar nicht angeboten. Zur Geschichte des Pädagogikunterrichts in Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Klassiker.", "content": "Ohne Zweifel zählen im deutschsprachigen Raum zu den klassischen Vordenkern der Pädagogik: aus der gemeineuropäischen Frühen Neuzeit Melanchthon, die jesuitische Ratio studiorum, Comenius, Locke, Rousseau, Kant, Pestalozzi, dann Wilhelm von Humboldt, Schleiermacher, Herbart, Diesterweg, Fröbel, Kerschensteiner. Schon bei den vielen Autoren des Philanthropismus im 18. Jh. oder der Reformpädagogik im frühen 20. Jh. wird es schwierig auszuwählen. Auch die einflussreichen Pädagogen der Weimarer Republik Eduard Spranger, Hermann Nohl und Theodor Litt sowie nach 1945 Heinrich Roth, Wolfgang Klafki oder Wolfgang Brezinka sind keine unstrittigen Klassiker. Hinzu kommen weitere vielzitierte, dennoch umstrittene Klassiker aus anderen Staaten wie John Dewey, Anton Makarenko und die Sowjetpädagogik, Maria Montessori, Jean Piaget, A. S. Neill (Summerhill), Célestin Freinet, Ellen Key, Grundtvig, Janusz Korczak, Tagore, Paulo Freire. Auch antike Autoren wie Platon (Politeia) und Quintilian gelten als pädagogische Klassiker. Klassiker der Pädagogik können unterschiedlich definiert werden. Häufig genannt werden die Kriterien, dass das Werk einen wichtigen Forschungsbeitrag geleistet hat und immer noch richtungsweisend für die gegenwärtige Forschung sein muss. Dem steht aber entgegen, dass viele Werke, die heute selbstverständlich als Klassiker bezeichnet werden, zwar einen wichtigen Forschungsbeitrag geleistet haben, für die aktuelle Forschung in ihrem Kern jedoch irrelevant sind. Einen Versuch, einheitliche Kriterien zu finden, um Klassiker der Pädagogik zu definieren, macht Michael Winkler und definiert sechs Funktionen: Klassiker müssen 1) «die soziale Gemeinschaft einer Profession oder Disziplin» bestimmen, 2) «eine Identität als Profession oder Disziplin» stiften, 3) den Gegenstandsbereich der Disziplin, der sie angehören, umgrenzen, 4) Tatbestände paradigmatisch aufzeigen, 5) Tabus brechen, um Distanzierungen vom aktuellen Forschungsstand der Disziplin zu ermöglichen und Alternativen aufzuzeigen und 6) den Denkstil und kognitiven Habitus der Disziplin, der sie angehören, prägen. Einen Versuch, die vielen Definitionen von Klassikern zu vereinheitlichen, macht schließlich Ulrich Herrmann. Er postuliert drei Bedingungen, damit ein pädagogisches Werk als Klassiker gelten kann. Infolge dieser Definition kann eine weit breitere Palette an Werken als Klassiker der Pädagogik angesehen werden, als dies durch die anfangs gegebene Definition möglich wäre. Trotzdem ist die Definition klarer umgrenzt als diejenige, die Winkler gibt, und lässt zu, dass zahlreiche Werke der Pädagogik anhand genau definierter Kriterien analysiert und als Klassiker oder Außenseiter der Pädagogik klassifiziert werden können. Hier folgt eine winzige Auswahl klassischer Werke:", "section_level": 2}], "src_summary": "Pädagogik (Wortbildung aus ) und Erziehungswissenschaft sind Bezeichnungen für eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Theorie und Praxis von Bildung und Erziehung hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzt.", "tgt_summary": "教育学是研究教育现象和教育问题,揭示教育规律的一门学科,是一门研究如何培养人的科学。", "id": 1404882} {"src_title": "Transkription (Musik)", "tgt_title": "扒带", "src_document": [{"title": "Bearbeitungen von Musikwerken für eine andere Besetzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Barockmusik.", "content": "In der Musik des Barock wurden – außer in virtuosen Solopartien – instrumentenspezifische Effekte noch nicht so häufig ausgenutzt; daher war es meist einfach, ein Werk für andere Instrumente zu arrangieren und kam daher häufig vor. Bereits Johann Sebastian Bach bearbeitete fremde und eigene Werke für neue Besetzungen. Bei seinen \"Sechzehn Konzerten für Cembalo solo\" (BWV 972–987) handelt es sich beispielsweise um Werke fremder Komponisten – sechs dieser Konzerte stammen von Antonio Vivaldi, andere von Benedetto Marcello und Georg Philipp Telemann. Auch unter Bachs Konzerten für Cembalo und Orchester finden sich viele Transkriptionen. So sind die Cembalokonzerte in D-Dur und g-Moll Bearbeitungen seiner bekannten Violinkonzerte. Umgekehrt konnten dank dieser Übertragungen auch verschollene Frühfassungen rekonstruiert werden – ein bekanntes Beispiel ist sein Konzert für Violine und Oboe, das aus einem Konzert für zwei Cembali c-moll BWV 1060 rekonstruiert wurde. In Leipzig hatte Bach zunächst keine Aufführungsmöglichkeit für die in Weimar und Köthen entstandenen Instrumentalkonzerte. So verwendete er sie in seinen Kantaten: Manchmal unverändert als instrumentale Einleitungen, aber oft komponierte er weitere Instrumentalpartien oder Singstimmen hinzu. So ist die Sinfonia der Kantate \"Wir danken dir, Gott, wir danken dir\" BWV 29 eine Umarbeitung des Preludio aus der Partita E-Dur für Solovioline BWV 1006. Den Violinpart übernimmt hier die Orgel, und ein umfangreicher Orchestersatz aus Streichern, Oboen, drei Trompeten und Pauken wurde hinzukomponiert. Auch Georg Friedrich Händel bearbeitete eigene Werke für neue Besetzungen. Die bekannteste Transkription ist das Orgelkonzert Nr. 13 „Der Kuckuck und die Nachtigall“ (HWV 295). Den beiden Ecksätzen liegt die Triosonate für zwei Violinen und Basso continuo op.5 Nr.6 in F-Dur zu Grunde. Dem zweiten und dritten Satz dient als Vorlage das Concerto grosso op.6 Nr.9 in F-Dur. Zu den Kuckucksstimmen im zweiten Satz des Orgelkonzertes soll Händel das Orgelstück \"Capriccio sopra il cucu\" von Johann Caspar von Kerll inspiriert haben.", "section_level": 2}, {"title": "Musik der Klassik.", "content": "Von Joseph Haydn existiert eine authentische Klavierfassung des 2. Satzes des \"Kaiserquartetts\" mit dem Titel \"Variationen über die Hymne „Gott erhalte“\". Bereits der neunjährige Wolfgang Amadeus Mozart übertrug Sonaten von Johann Christian Bach zu Konzerten für Klavier, zwei Violinen und Bass KV 107. Außerdem richtete Mozart Fugen aus dem Bachschen Klavierzyklus \"Das Wohltemperierte Klavier\" für Streichtrio (KV 404a) und für Streichquartett (KV 405) ein. Ludwig van Beethoven arbeitete sein Violinkonzert in D-Dur op. 61 für den Pianisten Muzio Clementi zu einem Klavierkonzert um. Er fügte eine Kadenz mit einem Paukensolo im ersten Satz ein und widmete das Konzert der Frau seines Freundes Stephan von Breuning, der hochmusikalischen Julie, geborene Vering. Transkriptionen spielen in der Klassik eher eine untergeordnete Rolle. Dagegen greifen die Komponisten bei ihren Variationen auf Lieder oder Opernmelodien \"fremder Komponisten\" sehr häufig zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Musik der Romantik.", "content": "Carl Maria von Webers \"Aufforderung zum Tanz\" ist ursprünglich ein Klavierstück in Des-Dur. Allerdings genießt die Übertragung des Klavierstücks zu einem Orchesterstück durch Hector Berlioz und Felix von Weingartner durch die Pracht der vielen Klangfarben wesentlich größere Popularität als Webers Original. Mit Franz Liszt trat nicht nur ein genialer Virtuose, sondern auch ein Bearbeiter vieler fremder und eigener Werke in die Öffentlichkeit. Er führte 1830 die Bezeichnung \"Transkription\" für Klavierübertragungen ein, die „zwischen einer mehr oder minder strengen Bearbeitung und einer freien ‚Fantasie‘ stehen“ (Raabe, zitiert nach Brockhaus-Riemann). Er legte sich seine Transkriptionen im Sinne der Romantik virtuos zurecht. Transkriptionen sind im Schaffen Liszt eine eigene Werkgruppe, wobei er hier zwischen Bearbeitungen, Fantasien, Reminiszenzen; Illustrationen, Paraphrasen, Klavierauszügen und Transkriptionen unterscheidet. So übertrug er Orgelwerke von Bach, die neun Symphonien von Beethoven, Lieder von Beethoven, Schubert, Mendelssohn-Bartholdy usw. und Opernmelodien von Auber, Bellini, Donizetti, Mozart, Verdi, Wagner usw. für das Klavier. Eine besonders geniale Transkription ist der erste Mephisto-Walzer aus seiner eigenen Orchesterpartitur \"Episoden aus Lenaus Faust\" zu einem virtuosen Klavierstück. Johannes Brahms bearbeitete für Klavier zwei Stücke für Solovioline von Johann Sebastian Bach: Das Presto aus der g-Moll-Sonate und die Chaconne aus der Partita d-Moll. Als Zugabe diente einst häufig die Brahmsche Bearbeitung einer Gavotte aus Christoph Willibald Glucks \"Paris und Helena\". Als Opus 56b gab Brahms die für Orchester komponierten \"Variationen über ein Thema von Haydn\" in einer Fassung für zwei Klaviere heraus. Auch Heinrich Wilhelm Ernst, ein Verehrer der Musik von Franz Schubert, transkribierte einige Schubert-Werke, um sie auch in kleinen Konzerträumen aufführen zu können. Edvard Grieg erstellte selbst Klavierauszüge seiner beiden Peer-Gynt-Suiten. Die Komposition \"Hochzeitstag auf Troldhaugen\" schrieb er sowohl als Klavier- als auch als Orchesterstück. Modest Mussorgski schrieb seine \"Bilder einer Ausstellung\" als Klavierzyklus. Sehr farbenreich und nuanciert ist die Orchestrierung dieser Komposition durch Maurice Ravel. Im Konzertsaal erklingen heutzutage beide Fassungen.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Um die Jahrhundertwende war Ferruccio Busoni ein bedeutender Verfechter der Transkription. In seinem \"Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst\" schreibt er darüber: Busoni übertrug vor allem verschiedene Werke von Bach auf das Klavier: Bedeutend ist die Übertragung der Chaconne d-moll für Solovioline auf das Klavier. Bei den meisten Bearbeitungen handelt es sich aber um Orgelwerke: So übertrug er Choralvorspiele, das Präludium und Fuge D-Dur BWV 532, und die Orgeltoccaten C-Dur und d-moll BWV 564/565. Busoni entwickelt in diesen Werken viel Erfindungsgeist, den Orgelklang auf das Klavier zu übertragen und Orgelregister nachzuahmen. Neben Bach schrieb Busoni Klaviertranskriptionen über Kompositionen von Goldmark, Liszt, Mendelssohn-Bartholdy, Mozart und Offenbach. Leopold Stokowski, während zehn Jahren Organist, schrieb Dutzende von Werken Bachs für Sinfonieorchester um, von der Arie \"Es ist vollbracht\" aus der Johannespassion und dem Lied \"Komm, süßer Tod\" über die Kantate \"Wachet auf, ruft uns die Stimme\", die Toccata in d-Moll bis zur Passacaglia c-Moll, sowie auch \"La cathédrale engloutie\" aus dem ersten Buch der Préludes von Debussy. Die \"Trois mouvements de Petrouchka\" für Klavier von Igor Strawinski sind eines der schwierigsten und virtuosesten Werke der Klavierliteratur. Diese Transkription geht von der ersten Konzeption des Werkes aus: Hier war \"Petruschka\" ursprünglich als konzertantes Stück für Klavier und Orchester gedacht. Dabei soll das Klavier „eine plötzlich mit Leben begabte Marionette darstellen, die das Orchester mit diabolischen Fanfaren reizt, während das Orchester mit drohenden Fanfaren antwortet“. Sergej Diaghilew griff diese Idee sofort auf und überredete Strawinski daraus ein Ballett zu machen. Dabei blieben für das Klavier nur Episoden als Orchester-Solo-Instrument übrig. Strawinski komponierte die Klaviertranskription im Jahre 1921 und widmete sie dem Pianisten Arthur Rubinstein. Der erste Satz ist der \"Russische Tanz\". Im zweiten Satz \"Chez Petrouchka\" lässt sich Strawinskis Vorstellung vom Tasteninstrument deutlich erkennen: C-Dur gegen Fis-Dur, weiße gegen schwarze Tasten. Der dritte Satz \"La semaine grasse\" stellt an den Spieler vor allem hohe Ansprüche an seine Sprug- und Schlagtechnik. Für die Notierung des letzten Satzes verwendet Strawinski bis zu vier Systeme. Auch die Komponisten der Neuen Wiener Schule schrieben Transkriptionen über Werke von älteren Komponisten. So übertrug Arnold Schönberg Walzer von Johann Strauss (Sohn) für interessante und ungewöhnliche kammermusikalische Besetzungen: Die Walzer \"Lagunenwalzer\" und \"Rosen aus dem Süden\" bearbeitete Schönberg für Harmonium, Klavier und Streichquartett, den \"Kaiserwalzer\" für Flöte, Klarinette, Klavier und Streichquartett. Ein Ständchen von Schubert transkribierte Schönberg für Klarinette, Mandoline, Gitarre und Streichquartett. Das Ständchen D 889 bearbeitete er für Singstimme, Klarinette, Fagott, Mandoline, Gitarre und Streichquartett. Anton von Webern übertrug von Johann Sebastian Bach das Ricercata a 6 voci aus dem \"Musikalischen Opfer\" für Orchester. Er betrachtete Bachs Werk unter dem Blickwinkel seiner eigenen Stilistik und auf der Grundlage strenger motivischer Gliederung. So splittete er das neuntaktige Fugenthema auf drei Instrumente auf. Während der insgesamt zwölf Themeneinsätze wechseln zwar die Instrumentengruppierungen je nach Stimmlage, aber nicht die Gliederungsstruktur des Fugenthemas. Dieses Verfahren wird als \"Klangfarbenmelodie\" bezeichnet, ein Begriff, den Arnold Schönberg 1911 mit seiner \"Harmonielehre\" einführte.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung von Musik in eine Notenschrift.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche.", "content": "Die Übertragung von akustisch wahrgenommener Musik in eine Notenschrift ist beispielsweise bei ethnomusikalischen Ton- und Musikaufzeichnungen erforderlich, wobei vor allem die Übertragung von Musik eines Kulturkreises in die Standard-Notenschrift eines anderen durch Informationsverlust problematisch sein kann. Sie wird aber auch im Bereich Jazzimprovisation benötigt oder bei Aufführungen von Künstlern, die selbst keine Notenschrift beherrschen. Beispielsweise konnte Anton Karas, der Komponist der Filmmusik zu Der dritte Mann keine Notenschrift – die gedruckte Fassung der Noten wurde aus seinem Zitherspiel transkribiert.", "section_level": 2}, {"title": "Automatische Musiktranskription.", "content": "Seit Ende des 20. Jahrhunderts beschäftigen sich Forscher weltweit mit den Möglichkeiten, dem Computer das Transkribieren von Musik beizubringen. Die \"Automatische Musiktranskription\" ist ein Anwendungsfall des Music Information Retrieval. Hierbei werden vielerlei Algorithmen zur Instrumenten-Separation, Taktdetektion, Melodie- und Harmonieerkennung miteinander verknüpft. Zu lösende Teilprobleme stellen folgende Bereiche dar: In Deutschland beschäftigen sich verschiedene Universitäten und Hochschulen, sowie das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie und die \"AudioLabs\" des Fraunhofer Instituts für Integrierte Schaltungen, mit dem Forschungsfeld. Mittlerweile ist auch kommerzielle Software verfügbar, welche aus aufgenommenem Tonmaterial sogenannte Metadaten extrahiert und dadurch dem Anwender eine halbautomatische Transkription ermöglicht. Halbautomatisch deshalb, weil oftmals manuelle Korrekturen oder zusätzliche Informationsangaben erforderlich sind. Neben oben erwähnten Stand-Alone-Programmen beherrschen manche Sequenzer, darunter Cubase (\"Vari-Audio\"), Funktionen zur Wandlung von Audio in MIDI. Weiter existieren VST-Plugins, welche sich auf einzelne Aufgaben, z. B. das Transkribieren von Perkussion, spezialisiert haben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Transkription (lat. \"trans-scribere\", wörtlich „hinüber-schreiben“) hat in der Musik verschiedene Bedeutungen:", "tgt_summary": "扒带(,意为“转写”),亦称扒谱,是指通过人耳对一首乐曲的反复试听,从而将其总谱写下来的过程。扒带的主要目的是恢复原谱以便学习乐曲并进行演奏。另外,扒带也有助于根据乐曲重新制作MIDI音乐。例如目前许多手机铃声就是通过扒带的方法制作出来的。", "id": 2632064} {"src_title": "Stausee", "tgt_title": "水庫", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Stauseen kann man in zwei prinzipielle Gruppen teilen, zum einen in stehende Gewässer, also Seen im engeren Sinne, und sogenannte \"Laufstaue\", also Staubereiche der Flusssperren. Der Übergang ist aber unscharf, da auch die meisten Stauseen von einer Fliessgewässerströmung durchzogen sind. Je nach hydrographischen Klassierungssystem und Beschreibungsabsicht gelten manche Grenzfälle als See oder als Laufstau, und damit als Fließgewässerabschnitt. Ein Stausee ist Teil einer Stauanlage, wobei es sich hierbei in der Regel um eine Talsperre handelt. Bei flacher Fließgewässerstrecke können Stauseen Ausmaße bis zu mehreren hundert Kilometer Länge erreichen. Im Bergland und in Schluchten sind auch große Stauhöhen und damit Seetiefen von bis 300 Meter möglich. Im Gegensatz zu einem natürlichen See kann der Wasserstand in einem Stausee aufgrund der Speicherbewirtschaftung stark schwanken. In bestimmten Fällen kann der Stauraum auch vollkommen entleert werden. Auch natürliche Seen können durch ein Stauwehr in ihrer Speicherkapazität erweitert werden, wie etwa der Viktoriasee – hierbei ist der Übergang zwischen Stausee und Wasserstandsregulierung (für Wassermanagement und Hochwasserschutz) fließend. Die meisten natürlichen Seen, deren Ufer besiedelt sind, werden durch Auslasswehre bei Hoch- und Niederwasser (die je nach Seebecken ebenfalls zu enormen Pegelschwankungen führen können) reguliert, sind also künstlich überstaut. Dabei werden auch die Grenzen zwischen \"natürlichem\" und \"künstlichem Gewässer\" unscharf, sodass man heute als Zwischenform den \"erheblich veränderter Wasserkörper\" (EVWK/HMWB, ) eingeführt hat. Stauseen werden als Speicher für Speicherkraftwerke, insbesondere Pumpspeicherkraftwerke mit zusätzlicher künstlicher Rückspeisung, verwendet, als Trinkwasserstausee oder für landwirtschaftliches Nutzwasser (Bewässerungsanlage). Auch in der Fischzucht werden Stauseen als Fischteiche genutzt, genauso wie Mühlenteiche und viele künstliche Badeseen. Eine neuere Nutzung von Staubecken sind die Wasserspeicher, die für die Beschneiungsanlage für Kunstschnee in Skigebieten erstellt werden. Typischerweise liegen diese Speicher nicht im Tal, sondern höher, wie beispielsweise an einer Bergflanke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Stausee, vor allem in Österreich auch Speicher genannt, ist ein künstlich angelegter See, der sich in einem Tal vor einem Absperrbauwerk (Staumauer oder Staudamm) bildet. Ein kleiner Stausee ohne stabile Temperaturschichtung wird auch als \"Staubecken, Stauteich\" oder \"Stauweiher\" bezeichnet.", "tgt_summary": "水库是指人造的湖泊,而规模较小的则称为水塘、塘坝和蓄水池。一般的形成方法是在河流的中上流建造堤坝,河水把河谷淹没后便形成水库。不过也有的水库是建于海上的,例如香港的船湾淡水湖。水坝一般都建于狭窄的谷地,因为两岸的山坡可以作为水库的天然围墙,而水坝的长度也可大大缩短。兴建之前,将被水淹地带的民居和古迹、铁公路等建筑物需要被移到其他地方。", "id": 612586} {"src_title": "Grube Messel", "tgt_title": "梅塞尔坑", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von den Anfängen bis 1970.", "content": "Die Bergbaugeschichte der Grube Messel beginnt 1859 mit der Errichtung einer Raseneisenerzgrube. Beim Abbau des Erzes stieß man auf die braunkohleartigen Verlandungshorizonte des Messeler Sees, die anfangs ebenfalls noch abgebaut wurden. Schließlich stieß man bis zum Ölschiefer vor, auf dessen Gewinnung sich der Abbaubetrieb bis zur Schließung der Grube im Jahre 1971 konzentrierte. Der Ölschiefer wurde ab den 1880er Jahren von der eigens dazu gegründeten \"Gewerkschaft Messel\" abgebaut und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grube zur Gewinnung von Erdölprodukten verschwelt. Für die Beförderung der Bergbauprodukte aus der Grube und der Abfallprodukte aus der Verschwelung auf die Halden bestanden verschiedene Bahnsysteme (siehe →Grubenbahnen Messel). Bereits im Jahre 1876 wurde während der ersten Versuche des Abbaus von Ölschiefer ein Alligatorenskelett gefunden („\"Crocodilus ebertsi\"“) und 1898 veröffentlichte Ernst Wittich in seiner Dissertation in Gießen eine erste umfassendere wissenschaftliche Abhandlung über die Grube Messel. 1912 erhielt das seinerzeit Großherzogliche Landesmuseum Darmstadt die Rechte an Fossilfunden aus dem Messeler Ölschiefer. Die Gewerkschaft Messel ging 1923 in den Besitz der Stinnes-Riebeck'schen Montan- und Ölwerke AG (ab 1925 Teil der I.G. Farben) über. 1945 wurde das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Werk von der US-amerikanischen Militärverwaltung beschlagnahmt und dem \"I.G. Farben-Central-Office\" in Frankfurt am Main unterstellt, das mit der Abwicklung der I.G. Farben betraut war. Neun Jahre später, 1954, erfolgte die Gründung der \"Paraffin- und Mineralölwerk Messel GmbH\", die vom Land Hessen die Schürfrechte an der Grube erhielt. 1959 wurde die GmbH vom schwedischen Ytong-Konzern übernommen, der dort die Schwelabfälle des Ölschiefers zu Gasbetonsteinen verarbeitete. 1962 wurde die zunehmend unrentabel gewordene Mineralölgewinnung eingestellt und Ölschiefer wurde von dort an nur noch in relativ geringen Mengen abgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "1970–1990: Mülldeponie oder Grabungsstätte.", "content": "Noch vor dem endgültigen Ende des industriellen Ölschieferabbaus fiel die Wahl bei der Suche nach einem geeigneten Standort für eine zentrale Mülldeponie für Südhessen auf die Grube Messel. Grund dafür war zum einen ihre Größe und zum anderen ihre zentrale Lage im Rhein-Main-Gebiet. Dass die Errichtung einer solchen Deponie zwangsläufig auch zum Ende der Fossilgrabungen geführt hätte, spielte in diesen Überlegungen keine größere Rolle, zumal auch Wissenschaftler seinerzeit dem Messeler Ölschiefer in dieser Hinsicht keinen außergewöhnlich hohen Wert beimaßen. Erst nach Ende des industriellen Ölschieferabbaus 1971 machten private Fossiliensammler aufsehenerregende Funde und das unterschätzte Potenzial der Grube wurde zunehmend deutlich. 1974 wurde der \"Zweckverband Abfallbeseitigung Grube Messel\" (ZAGM) gegründet. Im gleichen Jahr wurde die Grube für die Öffentlichkeit gesperrt. 1975 erhielt das Forschungsinstitut Senckenberg auf eigenes Drängen hin Grabungsbeteiligung in der Grube, woraufhin seither regelmäßig Grabungen durchgeführt werden. 1976 veröffentlichte der Senckenberg-Paläontologe Jens Franzen einen Aufsatz, in dem er den Messel-Fossilien eine herausragende Bedeutung bescheinigt. 1977 beantragte der ZAGM die Planfeststellung beim Hessischen Oberbergamt bezüglich der Großdeponie. Aufgrund des mittlerweile offensichtlichen hohen wissenschaftlichen Wertes der Grube erhoben die Senckenberger Forscher 1979 Einspruch beim Oberbergamt gegen den Planfeststellungsantrag, ließen sich aber vom damaligen hessischen Ministerpräsident Holger Börner durch die Garantie beschwichtigen, dass der besonders fossilträchtige Westhang der Grube für weitere 20 Jahre für Grabungen offen bleiben würde. Nachdem das Oberbergamt 1981 per Planfeststellungsbeschluss die Errichtung und den Betrieb der Deponie genehmigt hatte, begannen im Jahr darauf die Bauarbeiten. 1984, nach Antritt einer von den Grünen tolerierten SPD-Minderheitsregierung – alle vorherigen Beschlüsse zur Deponie Grube Messel waren von einer sozialliberalen Koalition getroffen worden – verordnete der neue Umweltminister Armin Clauss auf Druck der Grünen einen Baustopp in Messel. Der Betreiber, mittlerweile in \"Zweckverband Abfallbeseitigung Südhessen\" (ZAS) umbenannt, klagte dagegen jedoch vor dem hessischen Verwaltungsgerichtshof und bekam Recht, woraufhin die Bauarbeiten wieder aufgenommen wurden. Die hierfür benötigten Gelder wurden durch entsprechende Beschlüsse auf kommunaler Ebene (Landkreis Darmstadt-Dieburg, Stadt Darmstadt, Verbandsversammlung des ZAS) – mit Zustimmung von SPD-Delegierten – vorerst weiter zur Verfügung gestellt. Ende 1985, zwei Jahre nach der Landtagswahl 1983, traten die Grünen offiziell in die hessische Landesregierung ein. Angesichts der Rechtslage beantragte die Rot-Grüne Regierung im folgenden Jahr beim Oberbergamt, den Planfeststellungsbeschluss wenigstens hinsichtlich der Inbetriebnahme der Deponie auszusetzen. Überdies hatten sich nach den Kommunalwahlen im Frühjahr 1985 die Mehrheitsverhältnisse auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg zugunsten von Rot-Grün geändert. Unter anderem votierten nun die Kreistagsvertreter von SPD und Grünen in der Verbandsversammlung des ZAS zusammen mit einem Vertreter der Grünen der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Darmstadt gegen die Bereitstellung neuer Mittel für die Finanzierung der Bauarbeiten an der Deponie und verzögerten damit deren Fertigstellung. Nachdem im Frühjahr 1987 eine CDU-geführte Regierung die Amtsgeschäfte in Hessen übernahm, wurde der Aussetzungsantrag wieder zurückgezogen, woraufhin die Messeler \"Bürgerinitiative zur Verhinderung der Mülldeponie\", die sich bereits in den 1970er Jahren formiert und seither erfolglos mehrere Klagen gegen die Grube angestrengt hatte, ihrerseits per Eilantrag gegen die Inbetriebnahme vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel klagte und im Dezember 1987 aufgrund von Formfehlern im Planfeststellungsverfahren und neuer Gutachten zur Sicherheit der Deponie Recht bekam, was im November 1988 im Hauptverfahren bestätigt wurde. Obwohl eine Revision dieses Verfahrens vor dem Bundesverwaltungsgericht zugelassen wurde, gaben das Hessische Umweltministerium und der ZAS ihre Pläne hinsichtlich der Mülldeponie Grube Messel endgültig auf, unter anderem weil Nachbesserungen bei der Deponieplanung Kosten von ca. 300 Millionen Mark verursacht hätten. Bis dahin hatte das Projekt bereits 65 Millionen Mark verschlungen.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 1990: Erklärung zum UNESCO-Weltnaturerbe.", "content": "Nachdem die Grube 1991 vom Land Hessen für 32,6 Millionen Mark gekauft worden war, übertrug es den Betrieb der Grube der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft, die seither dort, offiziell unter bergrechtlichen Bedingungen, zu wissenschaftlichen Zwecken Ölschiefer abbaut. Mittlerweile war die Grube Messel aufgrund zahlreicher Funde von einzigartiger Qualität zu einer Fossillagerstätte von Weltrang aufgestiegen, weshalb das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst 1994 bei der UNESCO die Aufnahme der Grube Messel in die Liste des Welterbes beantragte. Am 8. Dezember 1995 wurde sie unter dem Eintrag \"Messel Pit Fossil Site\" zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. 1997 wurde eine Aussichtsplattform am Südrand der Grube errichtet und der Führungsbetrieb für Besucher aufgenommen, erst dreizehn Jahre später eröffnete das Besucherzentrum. Am 9. Dezember 2010 wurden jene 55 Einwohner der Gemeinde Messel geehrt, die gegen die Errichtung der Mülldeponie geklagt hatten. Anlässlich des Festaktes zum 15. Jahrestag der Aufnahme in das Weltnaturerbe wurden diese Personen „für ihr verdienstvolles Bürgerengagement“ mit Ehrenkarten ausgezeichnet, die ihnen lebenslang kostenlosen Zugang zum Besucherzentrum gewähren.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geologischer Rahmen.", "content": "Die Grube Messel liegt auf der nördlichen Verlängerung der Odenwald-Scholle, dem sogenannten Sprendlinger Horst. Odenwald und Sprendlinger Horst zusammen bilden wiederum den nördlichen Teil der östlichen Grabenschulter des Oberrheingrabens. Während im Kristallinen Odenwald das variszische Grundgebirge zutage tritt, das hier der Mitteldeutschen Kristallinschwelle zugerechnet wird, ist es auf dem Sprendlinger Horst überwiegend von Ablagerungen des Rotliegend (Unter-Perm) überdeckt. Die Sedimente der Grube Messel (Messel-Formation) bilden ein isoliertes Eozän-Vorkommen inmitten dieser Rotliegendsedimente.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehungsgeschichte der Grube Messel.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Frühphase.", "content": "Die Gesteine, auf denen die Sedimente der Messeler Eozäns ruhen, entstanden bereits im Erdaltertum, vor über 300 Millionen Jahren. Hierbei handelt es sich zum Teil um granitoide Plutone, die in der Spätphase der Variszischen Gebirgsbildung im Oberkarbon entstanden sind, und zum Teil um noch ältere, meist ursprünglich magmatische Gesteine, die während der Gebirgsbildung tief in die Erdkruste versenkt wurden und dort infolge des hohen Druckes und der hohen Temperatur umgewandelt wurden (z. B. Amphibolit). Infolge der Abtragung des variszischen Hochgebirges lagerte sich am Ende des Karbons und im Verlauf des Perms in Becken im Inneren des Gebirges und im Gebirgsvorland Sedimentschichten aus Abtragungsschutt, sogenannte Molasse, ab. Diese Varisziden-Molasse wird heute in Mitteleuropa allgemein unter dem Begriff Rotliegend zusammengefasst. Im Raum Messel handelt es sich um die sogenannten Moret-Schichten des Oberrotliegend. Im Erdmittelalter wurde die Rotliegend-Molasse von weiteren Sedimenten überlagert, unter anderem den Sand- und Tonsteinen des Buntsandsteins (Untertrias), die sich heute südöstlich und östlich des Darmstädter Raumes, im Sandstein-Odenwald und im Sandstein-Spessart finden.", "section_level": 3}, {"title": "Entstehung des Ölschiefers.", "content": "Die Geschichte des Messeler Ölschiefers beginnt vor etwa 48 Millionen Jahren im Eozän. Europa befand sich infolge der Plattentektonik in etwas geringerer Entfernung zum Äquator und die durchschnittliche globale Temperatur war deutlich höher als heute. Die Bildung der Alpen löste in und unterhalb der Kruste Mitteleuropas geodynamische Vorgänge aus, die unter anderem zum Einsinken des Oberrheingrabens und der Heraushebung der Schwarzwald-Odenwald-Scholle, einschließlich des Sprendlinger Horstes, führte. Infolge der Abtragung der obersten Bereiche der herausgehobenen Schollen wurde im Schwarzwald und im westlichen Odenwald das variszische Grundgebirge freigelegt. Im weniger stark angehobenen Sprendlinger Horst erfolgte Erosion nur bis zum Rotliegend. Verbunden mit den tektonischen Bewegungen war die Entstehung vulkanischer Herde. Eine Forschungsbohrung, die im Herbst 2001 niedergebracht worden ist, ergab, dass sich auch im Raum Messel ein solcher Vulkanherd befand. Von dort aus stieg basaltisches Magma in Richtung der Erdoberfläche auf und traf dabei auf Grundwasser, wodurch eine gewaltige Dampfexplosion ausgelöst wurde. Diese Explosion erfolgte weniger als 100 Meter unter der damaligen Erdoberfläche und sprengte nicht nur einen tiefen Krater in die Landschaft, sondern zerrüttete auch das umliegende Gestein. Dadurch konnte Wasser in Richtung des Vulkanherdes vordringen und die nächste Dampfexplosion erfolgte dann in entsprechend größerer Tiefe. Durch mehrfache Wiederholung dieses Vorgangs entstand ein insgesamt mehr als 700 Meter tiefer Explosionstrichter im Grundgebirge. Laut einer Ende 2014 publizierten Studie ereigneten sich diese Explosionen vor 48,49 bis 47,89 Millionen Jahren. Während der untere Teil des Trichters Gesteinstrümmer (Brekzien) und Tuff enthält, füllten sich die obersten 200–300 Meter nach Abklingen des Vulkanismus mit Wasser und es bildete sich ein Maarsee. In diesem See lagerten sich anschließend verschiedene Sedimente ab, hauptsächlich der bituminöse Tonstein, der heute unter dem Namen „Messeler Ölschiefer“ bekannt ist. Das allgemein warme Klima und die geringen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen verhinderten zusammen mit der im Verhältnis zur Oberfläche sehr großen Tiefe des Sees einen Wasseraustausch durch Konvektion. Dies führt in den tieferen Wasserschichten unweigerlich zu Sauerstoffmangel sowie einem hohen Schwefelanteil. Durch diese euxinischen Bedingungen in den Tiefen des Maars bildete sich ein Faulschlamm, der toten Tieren und Pflanzen, die den Seeboden erreichten, beste Voraussetzungen für ihre fossile Erhaltung bot. Im Laufe der folgenden Jahrmillionen verdichtete sich dieser Schlamm zu einem Schwarztonstein (auch Schwarzpelit), dem Ölschiefer. Die Ölschiefer-Ablagerungen besitzen eine Mächtigkeit von bis zu 150 Metern, was auf einen Ablagerungszeitraum von rund 1,5 Millionen Jahren schließen lässt.", "section_level": 3}, {"title": "Petrographie des Ölschiefers.", "content": "Die eher bergmännische Bezeichnung \"Ölschiefer\" ist, petrologisch betrachtet, in doppelter Hinsicht unzutreffend. Erstens ist es kein Schiefer, da es sich nicht um ein Gestein handelt, dessen „schiefriges“ Gefüge tektonische Ursachen hat, und zweitens enthält das Gestein kein Erdöl, sondern feste, kohlenstoffreiche Verbindungen, sogenannte Kerogene. Bei diesem Material handelt es sich um Vorstufen von Erdöl, aus denen erst durch ein technisches Verfahren, die sogenannte Verschwelung, Rohöl gewonnen werden kann. Die korrekte petrographische Bezeichnung ist daher \"Schwarzpelit\" oder \"Schwarztonstein\". Auffällig am Ölschiefer ist seine feine Lamination, d. h., eine Wechselschichtung im Millimeterbereich. Der Messeler Ölschiefer besteht überwiegend aus Smektiten. Dies sind Tonminerale, die der chemischen Verwitterung basischer Vulkangesteine entstammen. Sie bildeten sich zum Teil bereits vor Einspülung in den See, zum Teil aber auch erst nach Ablagerung der Ausgangsminerale (Olivin, Pyroxene, Hornblende). Der Eintrag erfolgte vermutlich überwiegend durch ablaufendes Regenwasser, das Smektite und deren Ausgangsminerale von den Hängen des Tuffwalls, der den See umgab, auswusch und in den See schwemmte. Möglicherweise gelangten die Ausgangsstoffe aber zumindest teilweise auch in Form von Ascheregen, der den Ausbrüchen nahe gelegener Vulkane entstammte, in den See. Weitere mineralische Bestandteile sind Siderit, Pyrit (mitverantwortlich für die dunkle Farbe des Gesteins), Quarz/Opal und Zeolith. Der hohe Sideritanteil, der auf weniger als 1 Millimeter mächtige, gelblich-graue oder orangefarbene Lagen (Laminae) konzentriert ist, stellt eine Besonderheit des Messeler Ölschiefers dar. Die sideritischen Lagen gehen vermutlich auf die Tätigkeit siderophiler Einzeller („Algen“) zurück, die sich bei einem erhöhten Eisengehalt des Wassers stark am Seeboden vermehrten. Algen sind auch die Quelle des überwiegenden Teils (etwa 80 %) der organischen Bestandteile des Ölschiefers, der Kerogene. Die häufigste Algenart ist \"Tetraedron minimum\". Ein Großteil der Lamination des Messeler Ölschiefers entspricht der Wechselschichtung besonders organikreicher mit tonreicheren Lagen. Diese wird damit erklärt, dass die Algen sich in den trockeneren, sonnenreicheren Monaten eines Jahres besonders stark vermehrten und nach ihrem Tod zum Seeboden absanken. Im regenreicheren Halbjahr herrschte Einschwemmung und Ablagerung von Tonmineralen vor. Sollte diese Hypothese stimmen, würde es sich bei der Lamination des Ölschiefers um eine echte Warvenschichtung handeln. Da die Sedimentationsrate mineralischer Substanz an den Seerändern naturgemäß stärker war, ist der Anteil organischer Substanz im Ölschiefer der Randbereiche der Grube entsprechend geringer („Randschiefer“). Auch ist die Lamination dort nicht so deutlich ausgeprägt. Ungefähr 19 % der organischen Bestandteile stammen von höheren Landpflanzen und nur 1 % stammen von Tieren, wobei hier wiederum Kleinstlebewesen (Zooplankton) den mit Abstand größten Anteil stellen.", "section_level": 2}, {"title": "Fossilien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Die Fossilfunde aus der Grube Messel sind sehr umfangreich und umfassen neben Pflanzen auch Wirbellose und Wirbeltiere. Allein an Pflanzen, die als Mikro- und Makrofossilien vorliegen, sind mehr als 75 Familien mit über 200 Arten bekannt. Unter den Wirbeltieren konnten bisher gut 130 Taxa nachgewiesen werden, darunter über 40 Arten aus mehr als 30 Gattungen allein der Säugetiere. Zahlreiche Taxa erhielten mit Fossilmaterial aus Messel ihre Erstbeschreibung. Der Erhaltungszustand der im Ölschiefer eingebetteten Fossilien ist exzellent: bei Wirbeltieren sind gelegentlich Mageninhalt oder Details der Weichteile mit überliefert, bei Insekten die Aderung der Flügel oder die ursprüngliche Färbung des Chitinpanzers. Solche Informationen gehen bei der Fossilisierung meist verloren. Das Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt und das Hessische Landesmuseum Darmstadt führen während der Sommermonate regelmäßig Grabungen durch. Bei den Fossilien aus der Grube Messel gibt es ein Konservierungsproblem: Das tragende Material, der Tonstein (Ölschiefer), enthält etwa 40 Prozent Wasser. Trocknet er aus, dann reißt er und zerfällt in kleine Blättchen, ähnlich wie Rindenmulch. Erst seit Anfang der 1960er-Jahre ist es möglich, die Fossilien auf Kunstharz (Epoxidharz oder Polyesterharz) umzubetten und damit dauerhaft zu konservieren, für die Forschung zu erhalten und auszustellen. Das Verfahren wurde von Hobby-Forschern in den 1970er-Jahren zur heute noch angewandten Form entwickelt, da bis 1974 das private Bergen des Ölschiefers von den Behörden geduldet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Das Umbettungsverfahren.", "content": "Um die Messeler Wirbeltierfossilien langfristig vor Beschädigung oder Zerstörung infolge der Austrocknung des Ölschiefers an der Luft zu bewahren, werden sie in mehreren Schritten vom Ölschiefer getrennt und konserviert.", "section_level": 2}, {"title": "Funde.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wirbellose.", "content": "Obwohl Messel früher ein See war, werden kaum wasserbewohnende Wirbellose gefunden. Süßwassergarnelen, Schnecken, wie die Sumpfdeckelschnecke \"Viviparus\" und Kolbenwasserkäfer findet man nur in bestimmten Ölschiefer-Schichten. Wesentlich häufiger sind landlebende Insekten. Mistkäfer, Prachtkäfer und Rüsselkäfer dominieren, des Weiteren kommen auch Vertreter der Cupedidae vor, die heute in Europa fehlen. Bei einigen Exemplaren sind sogar noch Farbreste vorhanden. Dasselbe gilt auch für ein Grünwidderchen aus der Familie Zygaenidae, bei dem die Färbung der Flügel bestimmt werden konnte. Weitere Insekten sind durch Vertreter der Blattschneiderbienen, große Vertreter der Laubheuschrecken und durch Singzikaden repräsentiert. Ein besonderer Fund ist ein Wandelndes Blatt der Gattung \"Eophyllium\", das seinen heutigen Verwandten schon sehr ähnelte. Fluginsekten sind unter anderem mit Zweiflüglern aus der Familie der Nemestrinidae (unter anderem \"Hirmoneura\") und Hautflügler überliefert. Zu letzterer gehören die Echten Bienen, die in Messel mit \"Pygomelissa\" und \"Protobombus\" nachgewiesen wurden. Des Weiteren kommen verschiedene parasitäre Vertreter der Schlupfwespen vor, so unter anderem \"Trigonator\", \"Mesornatus\", \"Polyhelictes\", \"Rhyssella \" und \"Xanthopimpla\" vor. Einige der Formen wie \"Mesornatus\" oder \"Polyhelictes\" können systematisch nicht genau zugeordnet werden, jedoch gehört \"Trigonator\" zu den Labeninae, welche eigentlich ein Faunenelement der südlichen Kontinente (Afrika, Südamerika und Australien) darstellen. Ameisen sind hauptsächlich nur durch Königinnen und flugfähige Männchen vertreten. Unter ihnen fand man Weberameisen sowie die größte Ameisenart überhaupt: Die Königinnen der Gattung \"Titanomyrma\" mit der Art \"Titanomyrma gigantea\" weisen eine Flügelspannweite von bis zu 16 cm auf. Interessant ist auch der Fund des auf Ameisen spezialisierten parasitischen Pilzes der Art \"Ophiocordyceps unilateralis\".", "section_level": 3}, {"title": "Fische.", "content": "Die häufigsten Fischarten in Messel sind ursprüngliche Strahlenflosser, von denen drei Arten in Messel entdeckt wurden: Der Schlammfisch \"Cyclurus kehreri\" und die Knochenhechte \"Masillosteus kelleri\" und \"Atractosteus kinkelini\" (ehemalig \"A. strausi\"). Seltener sind moderne Strahlenflosser (Teleostei), wie der Lachsartige \"Thaumaturus intermedius\", der Aal \"Anguilla ignota\" und die drei Barschartigen \"Amphiperca multiformis\", \"Palaeoperca proxima\" und \"Rhenanoperca minuta\".", "section_level": 3}, {"title": "Amphibien.", "content": "Neben dem terrestrischen Krötenfrosch \"Eopelobates wagneri\", wurden in Messel außerdem Vertreter aus der ausgestorbenen Familie Palaeobatrachidae und der Salamander \"Chelotriton robustus\" entdeckt.", "section_level": 3}, {"title": "Reptilien.", "content": "Die Schildkröten werden in Messel durch die Sumpfschildkröte \"Palaeoemys\" (von der mitunter \"Euroemys\" abgetrennt wird), die zu den Papua-Weichschildkröten gehörende \"Allaeochelys\", die Weichschildkröte \"Palaeoamyda\" und die Halswender-Schildkröte \"Neochelys\" vertreten. Bemerkenswert sind hierbei mehrere paarweise aufgefundene Individuen von \"Allaeochelys\", die jeweils männliche und weibliche Individuen repräsentieren. Einige der Paare stehen in direktem Körperkontakt zueinander und haben die Schwänze wie in der Paarungsposition aneinandergelegt, was entsprechend als Geschlechtsakt gedeutet wird. Die Funde gehören somit zu den ältesten fossilisierten Nachweisen der Kopulation bei Wirbeltieren. Die Krokodilartigen der Messel-Formation sind sowohl durch eher ursprüngliche wenngleich relativ spezialisierte Formen als auch durch modernere Formen repräsentiert. Zu erstgenannten zählen \"Pristichampsus rollinatii\" und \"Bergisuchus dietrichbergi\", die höchstwahrscheinlich reine Landbewohner waren. Hingegen lebten die mit den Alligatoren und Kaimanen verwandten Diplocynodontinen \"Diplocynodon darwini\" und \"Baryphracta deponiae\", die Alligatoren \"Hassiacosuchus haupti\" (früher \"Allognathosuchus haupti\") und \"Allognathosuchus gracilis\" sowie das mit den echten Krokodilen verwandte \"„Asiatosuchus“ germanicus\" hauptsächlich im Wasser. Die Schlangen des Messeler Eozäns gehören alle zu den als eher „primitiv“ geltenden Rollschlangen und „Riesenschlangen“. Die Riesenschlangen sind unter anderem vertreten durch Sandboas sowie der bis zu zwei Meter langen \"Eoconstrictor\" und die kleineren Formen \"Messelophis\" und \"Rieppelophis\". Labialgruben am Schädel von \"Eoconstrictor\" verweisen darauf, dass die Tiere bereits Infrarotbereiche wahrnehmen konnten. Mit \"Eurheloderma\" konnte ein früher Vertreter der Krustenechsen und mit \"Cryptolacerta\" ein Vertreter der Doppelschleichen oder Echten Eidechsen (Lacertibaenia) in Messel nachgewiesen werden. Ebenfalls den Echten Eidechsen nahe stehen auch die langschwänzigen Echsen \"Eolacerta\" und \"Stefanikia\". Erstere Form erreichte eine Körperlänge von rund 27 cm, letztere war nur etwa halb so lang. Von \"Eolacerta\" ist zusätzlich ein seltenes Exemplar eines juvenilen Individuums überliefert. Weitere Funde umfassen \"Placosauriops\" und \"Ophisauriscus\" aus der Gruppe der Schleichen. Hier gehört auch \"Shinisaurus\" in das nähere Verwandtschaftsumfeld. Derzeit liegt lediglich ein abgeworfener Schwanz vor, dessen Schuppenpanzerung dem der Chinesischen Krokodilschwanzechse gleicht. Er stellt nicht nur den ersten Beleg der Gattung im Paläogen Europas dar, sondern bildet auch den frühesten Nachweis eines derartig krokodilähnlichen Schwanzes dieser Echsengruppe. Wie die heute hochgradig gefährdete Chinesische Krokodilschwanzechse war wohl auch das Messeler Pendant wasserbewohnend. Des Weiteren kam mit \"Ornathocephalus\" eine Großkopfechse, mit \"Geiseltaliellus\" ein Leguan und mit „\"Saniwa\"“ möglicherweise ein Angehöriger der Warane vor.", "section_level": 3}, {"title": "Vögel.", "content": "Zu den bodenbewohnenden Vögeln in Messel gehörten der Laufvogel \"Palaeotis weigelti\", der Hühnervogel \"Paraortygoides messelensis\", der zwei Meter hohe Gänseverwandte \"Gastornis cf. geiselensis\", die „Messel-Ralle“ \"Messelornis cristata\", die Seriemaverwandten \"Idiornis\", \"Strigogyps\" (ehemalig \"Aenigmavis\") und \"Salmila robusta\". Wasservögel sind selten. Beschrieben wurden bisher nur ein Verwandter der Flamingos und Lappentaucher, \"Juncitarsus merkeli\", der Ibis \"Rhynchaeites messelensis\" und der Pelikan \"Masillastega rectirostris\". Baumbrüter waren unter anderem der Tagschläfer \"Paraprefica kelleri\", der „Messel-Hopf“ \"Messelirrisor\", die Segler \"Parargornis messelensis\" und \"Scaniacypselus szarskii\", die Papageien \"Pseudasturides macrocephalus\" und \"Serudaptes pohli\", die Racke \"Eocoracias brachyptera\", der Greifvogel \"Messelastur gratulator\", der Eisvogelartige \"Quasisyndactylus longibrachis\", die Kuckucksralle \"Plesiocathartes kelleri\", der Schwalmvogel \"Hassiavis laticauda\", verschiedene Eulenarten, Mausvögel und der Vogel \"Eurofluvioviridavis\". Mit \"Eofringillirostrum\" und \"Psittacopes\" konnten auch frühe Vertreter aus der Verwandtschaft der Sperlingsvögel belegt werden. Ersterer ernährte sich wohl aufgrund des finkenartigen Schnabels von hartschaligen Samen, bei letzterem ähnelt der Schnabel dem der heutigen Bartmeise. In enger Beziehung zu den beiden Gattungen steht auch \"Primozygodactylus\".", "section_level": 3}, {"title": "Säugetiere.", "content": "Die in Messel bisher gefundenen Beuteltiere umfassen die Gattungen \"Mimoperadectes\", \"Amphiperatherium\", \"Peratherium\" und \"Peradectes\". Sie sind entfernte Verwandte der heutigen in Amerika lebenden baumbewohnenden Beutelratten. Der überwiegende Anteil gehört zu den Höheren Säugetieren. Insektenfresser sind durch die Igelverwandten \"Pholidocercus\", \"Macrocranion\" (zwei Arten) und das auf zwei Beinen springende \"Leptictidium\" (drei Arten) vertreten. Zu den Nagetieren gehören der ein Meter lange \"Ailuravus\", die „Messelmäuse“ \"Masillamys\" und \"Hartenbergeromys\" sowie der Bilch \"Eogliravus\". Auf Bäumen lebten das urtümliche, an heutige Insektenfresser erinnernde \"Kopidodon\", der Apatemyide \"Heterohyus\", ein dem Fingertier ähnelndes Säugetier, und die Schuppentiere \"Eomanis\", \"Euromanis\" und \"Eurotamandua\", wobei letzterer ursprünglich als Ameisenbär klassifiziert worden war. Überwiegend nur fragmentarisch überliefert sind die Lemuren, unter anderem mit mehreren Arten von \"Europolemur\". Allerdings liegt von \"Darwinius\" (zuerst als \"Godinotia\" beschrieben) auch eines der vollständigsten Skelette überhaupt vor, das unter dem Spitznamen „Ida“ weltbekannt wurde. Wie ein Fischotter dagegen lebte \"Buxolestes\", ein Vertreter der Pantolestidae. Raubsäuger sind sehr selten in Messel. Bislang wurden nur drei Gattungen entdeckt. \"Lesmesodon\" gehört zu den sogenannten Schein- oder Urraubtieren (Creodonta), während \"Paroodectes\" und \"Messelogale\" zu den modernen Raubtieren (Carnivora) gestellt werden. Eine beachtlich hohe Vielfalt zeigen die Fledermäuse, die wenigstens drei unterschiedlichen Familien angehören. Bedeutend und am häufigsten sind dabei die Vertreter der Gattung \"Palaeochiropteryx\", die spezialisierte Insektenfresser waren. Seltener treten dagegen \"Tachypteron\" oder \"Hassianaycteris\" auf. Von den pflanzenfressenden Unpaarhufern wurden in Messel schon fünf Gattungen beschrieben. Der mit einem vollständigen Skelett überlieferte Tapirverwandte \"Hyrachyus\" ist das größte bekannte Säugetier in Messel. Er teilte seinen Lebensraum mit den Urpferden \"Hallensia\", \"Propalaeotherium\" und \"Eurohippus\". Die beiden letztgenannten Gattungen stellen jeweils mehrere Arten und umfassen zusammen über 70 Skelette. Ihre systematische Stellung innerhalb der Pferdeverwandtschaft ist nicht ganz eindeutig, da sowohl ein Verweis zu den Palaeotheriidae als auch zu den Equidae diskutiert wird. \"Lophiodon\", ein entfernterer Verwandter der Tapire, ist durch das Skelett eines Jungtieres vertreten. Paarhufer sind im Gegensatz zu Unpaarhufern seltener in Messel, kommen aber mit mindestens vier Gattungen vor: \"Messelobunodon\", \"Aumelasia\", \"Masillabune\" und \"Eurodexis\".", "section_level": 3}, {"title": "Weichteile.", "content": "Neben der bakteriell verursachten Nachzeichnung von Körperumrissen, Fell und Federn konnten unter anderem bei den Schildkröten \"Allaeochelys\" und \"Neochelys\", beim Krokodil \"Diplocynodon\" und beim Schuppentier \"Euromanis\" Strukturen nachgewiesen werden, die an Blutkörperchen und Knochenzellen erinnern.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Einige Fossilien, die in den 1970er und 80er Jahren von Privatsammlern ausgegraben wurden, sind später weiterverkauft worden. Beispielsweise wurde der Holotyp von \"Darwinius masillae\", welcher der Öffentlichkeit im Mai 2009 unter dem Namen „Ida“ bekannt geworden ist, für eine sechsstellige Summe vom Naturhistorischen Museum in Oslo erworben.", "section_level": 2}, {"title": "Zugang für die Öffentlichkeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grubenbesichtigung.", "content": "Die Grube kann in geführten Gruppen besucht werden. Führungen werden regelmäßig angeboten. Eine Aussichtsplattform am Rand der Grube ermöglicht einen Blick in die Grube, ohne an einer Führung teilzunehmen. Informationstafeln helfen bei der selbstständigen Erkundung. Zusätzlich wird die Straße in die Grube saniert und eine erlebnisorientierte Gestaltung mit Stationen und Wetterschutz aufgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Besucher- und Informationszentrum.", "content": "Ein Besucher- und Informationszentrum direkt am Rand der Grube Messel wurde im August 2010 eröffnet. Die Architektur des Gebäudes ist von der Schichtung des Ölschiefers abgeleitet. Jährlich werden rund 100.000 Besucher erwartet. Die Besucher „durchwandern“ die Erdschichten. 2011 wurden 500 Negative und Glasplatten von Kurt Röhrig erworben, die wahrscheinlich 1949 vom Abbau und Betrieb in der Ölschiefergrube gemacht wurden.", "section_level": 2}, {"title": "In der Literatur.", "content": "Die Grube Messel ist ein zentraler Schauplatz von Bernhard Kegels Roman \"Das Ölschieferskelett.\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Grube Messel in Messel, südöstlich des gleichnamigen Ortsteils Grube Messel, im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen ist ein stillgelegter Ölschiefer-Tagebau. Wegen der hervorragenden Qualität der dort geborgenen Fossilien aus dem Eozän wurde sie 1995 zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt. Bislang wurden dort Vertreter aller Wirbeltiergroßgruppen sowie Insekten und Pflanzen gefunden. Die bekanntesten Vertreter der Messel-Fauna sind wohl die beiden frühen Pferdeartigen \"Propalaeotherium\" und \"Eurohippus\", von denen bislang über 70 Individuen ausgegraben wurden. Weitere bedeutende Funde sind der Kranichvogel \"Messelornis cristata\" und \"Darwinius masillae\" („Ida“), ein früher Primat.", "tgt_summary": "梅塞尔坑(Messel pit),是一个位于德国黑森州达姆施塔特-迪堡县梅塞尔附近的化石坑。位于法兰克福东南30公里。梅塞尔坑面积约0.7平方公里,低于地面60米,原为一处废弃的沥青页岩矿场,1995年被联合国教科文组织认定为世界自然遗产。梅塞尔坑在20世纪初便已因出土许多化石而闻名,包括麦塞尔达尔文猴、长鼻跳鼠、巨蚁、原古马、古翼手属、冠恐鸟等,但大规模的化石发掘工作尚要等到1970年代方才进行。", "id": 976889} {"src_title": "Abrahamitische Religionen", "tgt_title": "亞伯拉罕諸教", "src_document": [{"title": "Kennzeichen abrahamitischer Religionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gottesvorstellung.", "content": "Abrahamitische Religionen sind monotheistisch, erkennen nur einen einzigen Gott an. Es ist ein personhafter Gott, der als jenseits der Welt gedacht wird; vgl. auch Transzendenz. Er hat den Kosmos erschaffen und kann in das Weltgeschehen eingreifen. Er wird als allwissend, allmächtig und allgegenwärtig angesehen. Er hat Eigenschaften, die in der menschlichen Gesellschaft gemeinhin als positiv erachtet werden, jedoch in absoluter Form: unfehlbare Gerechtigkeit, allumfassende Liebe und Güte. Er wird traditionell mit Anreden für das männliche Geschlecht adressiert, wie zum Beispiel mit \"Herr\". Abbildungen Gottes sind meistens verboten (Bilderverbot), weil die Gefahr besteht, dass der Mensch Dinge anbetet, die er selbst geschaffen hat (Götzendienst). Daraus folgt, dass er seine Eigenschaften oder auch nur einige davon in das Gottesbild projiziert und sich anschließend diesem Götzen unterwerfen muss, um seine projizierten Eigenschaften zurückzuerlangen. Er wird also in seiner Freiheit eingeschränkt und kann nicht mehr ohne den Götzen leben. Der Monotheismus zeichnet sich laut Erich Fromm dadurch aus, dass der Mensch nicht sein eigenes Werk anbetet, sondern einen unsichtbaren Gott. Die Menschen können im Gebet mit Gott in Verbindung treten.", "section_level": 2}, {"title": "Menschenbild.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Leib und Seele.", "content": "In den abrahamitischen Religionen besteht der Mensch aus einem physischen Körper (dem Leib) und einer geistigen Seele (dem Geist). Im Christentum wird teilweise noch einmal unterschieden zwischen Seele und Geist. Die Seele umfasst den Willen, den Verstand und die Gefühle.", "section_level": 3}, {"title": "Tod und Sünde.", "content": "Die Vorstellung einer unsterblichen Seele des Menschen entstammt dem griechischen Weltbild und ist prägend erst im Hochmittelalter in die jüdische und die christliche Religion eingedrungen. Die Frage, wie der eine, gute Gott in seiner Schöpfung das Böse, die Sünde und die Hölle zulassen konnte, wird mehrheitlich mit der menschlichen Willensfreiheit beantwortet. Das Individuum hat nur ein einziges Leben, das einen Anfang und ein Ende hat (keine Reinkarnation). Dem entspricht eine lineare Zeitvorstellung. Dieses teleologische Geschichtsverständnis unterscheidet sich von dem anderer Religionen mit zyklischen oder statischen Vorstellungen.", "section_level": 3}, {"title": "Weltbild und Offenbarung.", "content": "In der klassischen Vorstellung wurde die Welt durch den einen und einzigen Gott erschaffen (vgl. creatio ex nihilo und Natürliche Theologie); sie endet mit dem Tag des Jüngsten Gerichts. Gott hat sich durch meist männliche Propheten offenbart. Daher gibt es Heilige Schriften, die Wort Gottes sind (oder zumindest enthalten) und deshalb einen großen Stellenwert einnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Kleinere Religionen, die sich auf Abraham beziehen.", "content": "Als jüngste eigenständige Religion, die sich auf den Bund Abrahams bezieht, wird in den vergleichenden Religionswissenschaften das Bahaitum genannt, das aber bisher nur vereinzelt als abrahamitische Religion aufgeführt wird. Den Bahai gilt Abraham als „Gottesbote“, als „von Gott Erwählter“, als Stammvater späterer Religionsstifter und als „Vorbild im rechten Glauben“. Im Bahaitum gelten die Schriften Bahāʾullāhs als geoffenbartes Wort. Die Bibel und der Koran, aber auch die Schriften anderer Religionen (wie die Lehrgespräche Buddhas) werden ebenfalls als heilige Schriften verehrt und neben den umfangreichen Schriften Bahāʾullāhs in den Bahai-Tempeln rezitiert. Außerdem verstehen sich der Samaritanismus, der eine genuin israelitische Religion ist, und der Zoroastrismus als abrahamitische Religionen. Auch die Drusen, die Mandäer und die Rastafari beziehen sich auf die abrahamitische Überlieferung.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik am Begriff.", "content": "Der französische Philosoph Rémi Brague bezeichnete 2006 Bezeichnungen wie „Monotheismus“, „Buchreligionen“ oder „abrahamitische Religionen“ als „irreführend und gefährlich“ (« »). Sie würden an die historischen Religionen von außen herangetragen: „Falsch sind die Bezeichnungen, sofern sie der eigentlichen Natur der drei Religionen nicht gerecht werden, wenn man ohne weiteres davon ausgeht, sie alle auf einen Nenner bringen zu können. Brisant sind diese Begriffe, da sie eine intellektuelle Bequemlichkeit fördern, die sich nicht unbedingt um eine Auseinandersetzung mit der Realität bemüht.“ Die Judaistin Edna Brocke lehnt den von Christen gebildeten Begriff als Konstrukt ab, weil er eine Gemeinsamkeit mit dem Judentum vortäusche, die man zumindest in Bezug auf das Christentum nicht behaupten könne. Für den Theologen René Buchholz, Bonn, ist die Theoriebildung zum Begriff der „abrahamitischen“ Religionen grundsätzlich problematisch: „Eine Theologie der ‚abrahamitischen‘ Religionen stellt nur ein weiteres problematisches Modell einer übergreifenden Theologie der Religionen dar [...] mit Abraham als konstruierter Identifikationsfigur.“ Damit stimmt er der Kritik des Harvardprofessors Jon Douglas Levenson am Begriff bzw. der Konstruktion eines Abrahams hinter den biblischen Texten zu. Der Theologe Wolf Krötke, Berlin, weist darauf hin, dass die Berufung auf Abraham im Neuen Testament kritisiert wird, am schärfsten im Johannesevangelium: „Als ‚Kinder Abrahams‘ werden nur die anerkannt, die sich zu Christus bekennen “ und in Johannes werde Christus dem Abraham vorgeordnet. Nicht zuletzt aufgrund der Kritik forderte Henning Wrogemann 2015 im Rahmen einer \"Theologie Interreligiöser Beziehungen\" einen anderen Ansatz, der gegenüber theoretischen Konsensfiktionen die Bedeutung des Leiblich-Konkreten hervorhebt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abrahamitische, abrahamische oder Abrahamsreligionen ist in manchen islamwissenschaftlichen Studien und im interreligiösen Dialog die Bezeichnung für jene monotheistischen Religionen, die sich auf Abraham, den Stammvater der Israeliten nach der Tora (), bzw. auf den Ibrahim des Koran und seinen Gott beziehen. Die Bezeichnung dient als „theologische Klammer“ in den Gesprächen zwischen den Religionsgemeinschaften. Sie will die gemeinsame Herkunft und die Zusammengehörigkeit von Juden, Christen und Muslimen ausdrücken. Abraham ist für die drei großen Weltreligionen eine Vaterfigur und ein bedeutsamer Ausgangspunkt, wenn auch je auf eigene Weise:", "tgt_summary": "亚伯拉罕诸教,又称亚伯拉罕宗教、亚伯拉罕一神诸教、天启宗教、天启诸教、沙漠一神诸教、闪族一神诸教、闪米特一神诸教、闪米特诸教等,指世界主要的三个有共同源头的一神教──基督宗教(包括天主教、基督新教与东正教)、伊斯兰教与犹太教。如此所称,皆因这三个宗教均给予圣经旧约中的亚伯拉罕(阿拉伯语译作易卜拉欣)崇高的地位,且均发源于西亚沙漠地区,来源于闪米特人的原始宗教。广义的沙漠宗教或闪米特宗教还包括当地或其族群中曾经存在的其他多神宗教,尽管现在通常直接用来指这三种一神教。", "id": 2840454} {"src_title": "Tarifvertrag", "tgt_title": "集體談判", "src_document": [{"title": "Tarifvertragliche Bindung.", "content": "In Westdeutschland arbeiteten 2015 rund 51 Prozent der Beschäftigten in einem Betrieb, der einem Branchentarifvertrag unterlag, in Ostdeutschland rund 37 Prozent. Firmentarifverträge galten für 8 Prozent der westdeutschen und 12 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten. Seit 1998 ist ein Abwärtstrend in der tarifvertraglichen Bindung der Beschäftigten sowohl in West- wie in Ostdeutschland zu verzeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung des Tarifrechtes.", "content": "Eine entscheidende Bedeutung des Tarifvertrags besteht darin, dass er die rechtliche Unausgewogenheit, die bei einem Einzelarbeitsvertrag zwischen den Vertragsschließenden auf dem Arbeitsmarkt besteht, zugunsten des zu schützenden schwächeren Vertragspartners, des Arbeitnehmers, ausgleicht. Im Tarifrecht selbst gibt es diesen besonderen Schutz zum Vorteil nur eines von zwei Vertragspartnern dagegen nicht mehr. In Deutschland genießen beide Tarifvertragsparteien – die Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände – als Koalitionen ihrer Mitglieder den gleichen Schutz und die gleichen Rechte nach des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Ihre Rechte bezüglich des Einsatzes von Arbeitskampfmitteln sind komplementär: „Dem Streik entspricht die Aussperrung, gleichgültig, ob die von einem Arbeitgeberverband beschlossen und von den einzelnen Arbeitgebern durchgeführt wird oder ob ein oder mehrere Arbeitgeber sie durchführen.“ 1980 hat das Bundesarbeitsgericht in einer Begründung des Grundsatzurteils ausgeführt: „Tarifverhandlungen ohne das Recht zum Streik wären im allgemeinen nicht mehr als 'kollektives Betteln'.“ Mit der Tarifautonomie und dem entsprechenden Tarifrecht gewährt der Staat den Tarifparteien einen Autonomiespielraum, die Regeln ihrer Zusammenarbeit autonom auszugestalten. Sie können dies schneller und flexibler regeln, als dies bei stärkerer Beteiligung des Staates möglich wäre.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen des Tarifrechtes.", "content": "Der gesetzliche Rahmen ist in Deutschland im Tarifvertragsgesetz, kurz TVG, vom 9. April 1949 festgelegt. Ein Tarifvertrag gilt für ein Arbeitsverhältnis \"unmittelbar\" (also ohne dass seine Geltung noch vertraglich vereinbart werden müsste) und \"zwingend\" (mit der Folge, dass vertragliche Abweichungen zum Nachteil des Arbeitnehmers unwirksam sind), wenn beide Arbeitsvertragsparteien tarifgebunden sind. Hingegen sind Abweichungen zugunsten des Arbeitnehmers (Günstigkeitsprinzip) erlaubt. Damit der Tarifvertrag auf das Arbeitsverhältnis anwendbar ist, müssen daneben der Betrieb in den fachlichen und örtlichen, der Arbeitnehmer in den persönlichen Geltungsbereich des Tarifvertrags fallen. Die Tarifbindung folgt aus der Mitgliedschaft in einer der Tarifvertragsparteien (Arbeitgeberverband oder Gewerkschaft). Tarifgebunden ist auch der Arbeitgeber, der einen Tarifvertrag direkt mit der Gewerkschaft schließt. Ausnahmsweise kann ein Arbeitgeber trotz Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband nicht tarifgebunden sein, wenn die Satzung des Verbandes eine Mitgliedschaft ohne Tarifbindung (so genannte OT-Mitgliedschaft) vorsieht und der Arbeitgeber diese Form der Mitgliedschaft innehat. Unabhängig davon kann jederzeit einzelvertraglich durch eine so genannte Bezugnahmeklausel die Geltung eines Tarifvertrags oder einer bestimmten Tarifregelung vereinbart werden. Man unterscheidet zwischen dynamischen Klauseln (Inbezugnahme des jeweiligen Tarifvertrages, auch als Jeweiligkeitsklausel bezeichnet) und statischen Klauseln (Inbezugnahme des zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses geltenden Tarifvertrages). Was gewollt ist, ist im Zweifel durch das Arbeitsgericht im Wege der Auslegung zu klären. Ein Sonderfall ist die Allgemeinverbindlicherklärung eines Tarifvertrags. Ein allgemeinverbindlicher Tarifvertrag ist auf alle Arbeitsverhältnisse im Geltungsbereich des Tarifvertrags anzuwenden unabhängig von dem Willen der Arbeitsvertragsparteien. Tarifverträge bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform ( Abs. 2 TVG).", "section_level": 1}, {"title": "Austritt aus dem Arbeitgeberverband.", "content": "Ein Austritt aus dem Arbeitgeberverband, mit welchem ein Verbandstarifvertrag – oft Flächentarifvertrag – geschlossen wurde, beendet die Bindung an den Tarifvertrag nicht sofort. Vielmehr bleiben der ausgetretene Arbeitgeber und die Gewerkschaft bis zu dem Zeitpunkt an den Tarifvertrag gebunden, zu dem dieser durch eine Kündigung von Seiten des Arbeitgeberverbands oder der Gewerkschaft endet (so genannte Nachbindung, Abs. 3 TVG). Bis dahin herrscht auch beim ausgetretenen Arbeitgeber weiterhin die tarifliche Friedenspflicht, das heißt, ein Arbeitskampf ist unzulässig (streitig). Nach Ablauf des Tarifvertrags wirkt dieser nach, bis eine neue Abmachung getroffen ist (Nachwirkung, Abs. 5 TVG). Das bedeutet, dass die Arbeitsbedingungen, die im Tarifvertrag geregelt waren, statisch weiter gelten. Die neue Abmachung kann entweder in einem neuen Tarifvertrag bestehen oder in der Änderung des Arbeitsvertrags (vgl. auch Änderungskündigung). Die Nachwirkung betrifft nur jene Arbeitnehmer, die beim Ende des Tarifvertrags schon beschäftigt waren und Mitglied der jeweiligen Gewerkschaft sind.", "section_level": 1}, {"title": "Betriebsübergang.", "content": "Geht das Arbeitsverhältnis eines Arbeitnehmers im Fall eines Betriebsübergangs auf den Betriebserwerber über, werden die im Veräußererbetrieb geltenden Tarifverträge, wenn der Erwerber nicht seinerseits tarifgebunden ist, gemäß Abs. 1 Satz 2 BGB zum Bestandteil des individuellen Arbeitsvertrags, und dürfen nicht vor Ablauf eines Jahres verändert werden. Der Tarifvertrag gilt aber nur in dem Umfang weiter, wie er zum Zeitpunkt des Betriebsübergangs galt; der Arbeitnehmer nimmt nicht mehr an den Änderungen im Tarifvertrag teil, die nach Betriebsübergang erfolgen, weil es insoweit doch gerade an der Tarifgebundenheit des Arbeitgebers fehlt.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung nicht tarifgebundener Arbeitnehmer.", "content": "Tarifgebundene Arbeitgeber behandeln in der Regel alle Arbeitnehmer eines Betriebes, unabhängig von deren tatsächlicher Tarifbindung, nach den Regeln des Tarifvertrags. Dies geschieht im Regelfall durch eine sog. Gleichstellungsabrede, also durch eine Klausel, die im Individualarbeitsvertrag auf die Regelungen des Tarifvertrags Bezug nimmt und ihnen so individualvertragliche Wirkung zukommen lässt. Der Grund liegt vor allem darin, den Mitarbeitern keine zusätzliche Motivation zu geben, Mitglied der Gewerkschaft zu werden, denn die Gewerkschaftsmitgliedschaft des Arbeitnehmers ist die Voraussetzung für die zwingende Anwendung eines entsprechenden Tarifvertrags. Unzulässig wären in Tarifverträgen sogenannte \"Absperrklauseln\" (oder Closed-Shop-Klauseln), wonach ein Unternehmen nur (gewerkschaftlich) organisierten Arbeitnehmern die Bedingungen des Tarifvertrages gewähren oder gar nur solche Arbeitnehmer beschäftigen darf. Eine solche Regelung verstößt nach einhelliger Meinung gegen die Negative Koalitionsfreiheit (Art. 9 GG). Umstritten ist dagegen die Wirksamkeit sogenannter Differenzierungsklauseln, die organisierten Arbeitnehmern einen Vorteil gegenüber nicht organisierten Arbeitnehmern gewähren. Ein Vorteil beim Erhalt des Arbeitsplatzes bei Personalabbau ist hierbei wohl unzulässig, während rein finanzielle Vorteile vermutlich zulässig sind.", "section_level": 1}, {"title": "Abweichungen.", "content": "Abweichungen von Tarifnormen zu Ungunsten der Beschäftigten sind nur zulässig, wenn dies im Tarifvertrag durch eine Öffnungsklausel zugelassen ist. Ansonsten gilt die Unabdingbarkeit oder das Günstigkeitsprinzip eines Tarifvertrages. Abweichungen zugunsten des Arbeitnehmers sind durch einzelvertragliche Regelung zulässig jedoch nicht durch Betriebsvereinbarungen, § 77 Abs. 3 BetrVG. Zum Teil enthalten Tarifverträge auch ausdrückliche Regelungen zur konkreten Umsetzung eher allgemeiner Tarifbestimmungen in die betriebliche Praxis, z. B. durch ergänzende Betriebsvereinbarungen. Ein Beispiel ist die Umsetzung des Leistungsentgeltes im öffentlichen Dienst im Rahmen des § 18 TVöD. Bestimmte Mitarbeiter mit speziellen Qualifikationen werden als sogenannte außertarifliche Angestellte mit einem AT-Vertrag vergütet, der über der höchsten Tarifgruppe des jeweiligen Vergütungstarifvertrages liegt. In der Praxis werden auch beispielsweise Angestelltenverträge von Mitarbeitern nichttarifgebundener Konzerntöchter als AT bezeichnet, auch wenn deren Vergütungen und Konditionen deutlich schlechter sind als im entsprechenden Tarifvertrag.", "section_level": 1}, {"title": "Tarifautonomie.", "content": "Tarifautonomie bedeutet, dass Tarifverträge allein von den Tarifvertragsparteien selbst ausgehandelt werden. Eine Einflussnahme durch Regierung oder Verwaltung, Gesetzgeber und Rechtsprechung ist nicht zulässig. Vielmehr müssen staatliche Stellen ihre Neutralität wahren. Die Tarifautonomie ergibt sich aus Absatz 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Die vorrangige Bedeutung der Tarifautonomie kommt auch in BetrVG zum Ausdruck. Nach dieser Vorschrift dürfen Arbeitgeber und Betriebsrat Arbeitsentgelte und sonstige Arbeitsbedingungen, die „durch Tarifvertrag geregelt sind oder üblicherweise geregelt werden“, nicht durch Betriebsvereinbarung regeln. Die Betriebsparteien haben in diesen Angelegenheiten keine Möglichkeit, Regelungen mit normativer Wirkung für die Arbeitnehmer zu vereinbaren. Dies gilt auch für nicht tarifgebundene Arbeitgeber, da „Konkurrenzregelungen“ in der Form von Betriebsvereinbarungen ebenfalls die Funktionsfähigkeit der Tarifautonomie stören könnten. Verstöße dagegen führen zur Unwirksamkeit der Betriebsvereinbarung, die aber ausnahmsweise durch Umdeutung dennoch Wirkung entfalten kann.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt von Tarifverträgen.", "content": "Im Tarifvertrag werden die Rechte und Pflichten der Tarifvertragsparteien geregelt (\"schuldrechtlicher Teil\" – z. B. Friedens- und Einwirkungspflicht).Er enthält daneben und vor allem Rechtsnormen über den Inhalt (darunter oft sog. Ausschlussfristen), die Begründung und die Beendigung (z. B. Kündigungsfristen) von Arbeitsverhältnissen sowie Regelungen zu betrieblichen und betriebsverfassungsrechtlichen Fragen (\"normativer Teil\"). Tarifverträge enthalten beispielsweise Bestimmungen zu folgenden Punkten:", "section_level": 1}, {"title": "Arten von Tarifverträgen.", "content": "Tarifverträge lassen sich nach verschiedenen Abgrenzungskriterien unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Unterscheidung nach Parteien auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite.", "content": "Die Unterscheidung nach Parteien ergibt sich weitgehend aus dem TVG, auch wenn dort die Bezeichnungen nicht vorgegeben sind, so dass es teilweise uneinheitliche Bezeichnungen in der Literatur und Rechtsprechung gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Unterscheidung nach Regelungsgegenständen.", "content": "Die Unterscheidung nach Regelungsgegenständen hat sich aus rein praktischen Erwägungen entwickelt. Juristisch hat diese Unterscheidung keine Auswirkung. Die Tarifvertragsparteien sind auch völlig frei in der Frage, welche Regelungsgegenstände sie unter welcher Bezeichnung in einem Vertrag zusammenfassen.", "section_level": 2}, {"title": "Tarifregister.", "content": "Alle Tarifverträge werden in Tarifregistern registriert. Tarifregister sind öffentlich, jeder kann sie einsehen. Sie werden beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales und bei allen Bundesländern geführt. In den Bundesländern sind in der Regel die Arbeits- oder Sozialministerien zuständig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tarifvertrag in Deutschland ist ein Vertrag zwischen den Tarifvertragsparteien im Rahmen der grundgesetzlich garantierten Tarifautonomie. Ein vergleichbares Rechtsinstitut ist in Österreich nach dem Arbeitsverfassungsgesetz der Kollektivvertrag, im schweizerischen Arbeitsrecht der Gesamtarbeitsvertrag.", "tgt_summary": "集体谈判是指劳方集体性地透过工会,与资方谈判雇佣条件,而资方必须参与,而谈判结果具有法律约束力。其目的是希望劳资双方能够在一个较平等的情况下订立雇佣条件,以保障劳方应有的权益。而集体谈判权就是一些国家及地区赋予劳工的一种权利。", "id": 2264208} {"src_title": "Servatius von Tongern", "tgt_title": "聖瑟法斯", "src_document": [{"title": "Überlieferung.", "content": "Im Mittelalter vermischen sich diese beiden Gestalten dann zu einer einzigen Heiligenfigur. Dieser (konstruierte) heilige Servatius wurde also bereits 340 Bischof des heute belgischen Tongeren, verlegte später den Bischofssitz nach Maastricht, wo er am 13. Mai 384 starb; einige behaupten, er sei mit einem Holzschuh erschlagen worden, andere, er sei friedlich in Maastricht gestorben, wo er sich eben zu diesem Zwecke hinbegeben hätte. Seine Verehrung verdankt er jedenfalls dem Hunneneinfall von 450, den er vorhergesagt haben soll. Die Lücke zwischen den Jahren 384 (seinem angeblichen Todesjahr) und 450 (Hunneneinfall) wurde lange Zeit so erklärt, dass es wohl nicht die Hunnen unter Attila von 450, sondern andere umherstreifende Gruppen gewesen wären. Das Rätsel löst sich aber besser dadurch, geht man, wie heute üblich, von zwei historischen Servatiusgestalten aus. Servatius – sehr wahrscheinlich der spätere – liegt im Dom zu Maastricht (\"Sint-Servaaskerk\") begraben. Maastricht war deswegen einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Mittelalters. Die Verehrung des heiligen Servatius erreichte in der Mitte des 12. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Hier sind mehrere Texte von Bedeutung zu nennen: Die auf frühere lateinische Fassungen zurückgehende \"Vita sancti Sarvatii\" ist in mehreren Handschriften aus dem 12. und 13. Jahrhundert überliefert. Sie gilt zusammen mit der im 12. Jahrhundert tradierten \"Gesta sancti Servatii\" als Vorlage für die von Heinrich von Veldeke verfasste mittelniederländische Verslegende \"Sente Servas\". Auf letztere geht dann die oberdeutsche, in bairischer Mundart geschriebene Verslegende \"Servatius\" eines Anonymus zurück, der zusätzlich ebenfalls die \"Gesta\" verwendete. Sie gilt als das erste Beispiel literarischen Einflusses der Niederlande in Oberdeutschland. Der Autor verfolgte eine „propagandistische“ Intention (de Boor): Er versuchte einen bis dato in Bayern unbekannten Heiligen dort einzuführen. Einen Schwerpunkt legte er auf den Hunneneinfall und die Bekehrung Attilas.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung.", "content": "Der hl. Servatius wird zumeist im Bischofsornat mit Hirtenstab dargestellt. Als Attribute werden ihm ein Schlüssel, Holzschuhe oder zu seinen Füßen ein Drache beigegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Servatius von Tongern (* vermutlich in Armenien; † 13. Mai 384 in Maastricht), kurz Servatius, ist einer der Eisheiligen, der insbesondere am 13. Mai verehrt wird. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde er im Deutschen auch als \"Servaz\" bezeichnet.", "tgt_summary": "圣瑟法斯(英文名\"Saint Servatius\";荷兰文名:\"Sint Servaas\";法文名:\"Saint Servais\"),(传说逝于公元384年),天主教通赫伦教区主教,后逃至马斯特里赫特,并成为该城首任主教。他是马斯特里赫特以及Schijndel和Grimbergen的主保圣人,其纪念日是5月13日。", "id": 2001057} {"src_title": "Mortalität", "tgt_title": "死亡率", "src_document": [{"title": "Mortalitätskurve.", "content": "Nach dem Geburtsrisiko sinkt die Sterberate auf ihren Minimalwert für Acht- bis Zehnjährige mit ca. 20 Todesfällen pro 100.000 Personen der Altersklasse pro Jahr \"(tpj = Todesfälle pro Jahr (pro 100.000 Personen)),\" siehe Diagramm. Mit fast 50 % sind Unfälle die häufigste Todesursache dieser Altersklasse. Für 15- bis 20-Jährige bilden ebenfalls Unfälle das Hauptrisiko (40 \"tpj\"), gefolgt von Mord (ca. 18 \"tpj\" für USA, 40 \"tpj\" für Südafrika, 5 \"tpj\" für Deutschland) und Suizid (12 \"tpj\"). Mit zunehmendem Alter bleiben die Suizidrate und die Unfallhäufigkeit nahezu unverändert, während Krankheiten den Hauptanteil an der Sterberate von 800 \"tpj\" bei den 50- bis 60-Jährigen darstellen. Abraham de Moivre (1725) approximierte die altersabhängige Sterblichkeitsrate durch eine hyperbolische Zunahme des Sterberisikos, begrenzt durch ein maximales Lebensalter. Benjamin Gompertz (1824) schlug eine exponentielle Zunahme der Mortalität vor, was die beobachteten Daten ab dem 30. Lebensjahr gut wiedergibt. Verfeinerte Modelle führen weitere Parameter ein.", "section_level": 1}, {"title": "Modellierung nach Gompertz.", "content": "Im \"Gompertz-Diagramm\" (siehe Mortalitätskurve oben) wird der Logarithmus der Sterberate über dem Lebensalter aufgetragen. In der logarithmischen Darstellung ist zu sehen, dass ab einem Alter von ca. 30 Jahren der Anstieg annähernd linear verläuft: Die Sterberate verdoppelt sich in etwa in konstanten Zeitintervallen. Diese Zeitspanne kürzt man auch als MRDT von ab (oder MRD). Der lineare Anstieg in der logarithmischen Darstellung entspricht einer exponentiellen Zunahme der Sterberate mit dem Lebensalter. Bei der mathematischen Modellierung wird üblicherweise der natürliche Logarithmus verwendet, sodass die Sterberate wie folgt beschrieben wird: Dabei bezeichnet formula_2 die Sterblichkeit im Alter von 30 Jahren. Eine Anpassung für den Parameter formula_3 liefert einen Wert von formula_4, das entspricht einer MRDT von formula_5 Jahren. Der Faktor formula_3 heißt \"Gompertz-Sterbekoeffizient.\" Studien haben ergeben, dass die MRDT seit der Mitte des 18. Jahrhunderts bis heute typischerweise in Australien, den USA, Japan und Nordeuropa zwischen 7 und 9 Jahren liegt. Daher wird der Wert oft mit 8 abgeschätzt. Werte des MRDT für andere Tierarten sind zum Vergleich: Labormaus 0,27 Jahre, Laborhamster 0,5, Rhesusaffe 15, Pferd 4, Haushund 3, Heringsmöwe 5, Königsfasan 1,6 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele für Mortalität.", "content": "Besser als die allgemeine oder rohe Mortalität eignet sich die mittlere Lebenserwartung für den Vergleich unterschiedlicher Regionen, da diese die möglicherweise unterschiedliche altersstrukturelle Zusammensetzung der Bevölkerung ausgleicht. Bezogen auf die Altersstruktur weisen stark unterschiedliche Bevölkerungen auch sehr unterschiedliche Mortalitätsraten auf. Oft wird aus der Mortalität/Jahr für eine Risikobewertung eine allgemeine Sterbewahrscheinlichkeit abgeleitet. Beispielsweise sterben in Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern etwa fünf Personen pro Jahr an Blitzschlag. Wird ein Lebensalter von 80 Jahren angenommen, beträgt das Risiko, innerhalb der 80 Jahre am Blitzschlag zu sterben, 1:200.000. Entsprechend liegt das Verkehrsunfallrisiko in Deutschland bei 1:150. Schließlich ist das allgemeine Risiko, innerhalb von 80 Lebensjahren zu sterben, 1:1,25 = 80 %.", "section_level": 1}, {"title": "Einflussgrößen.", "content": "Einflussgrößen für die Mortalität sind vor allem: Die \"standardisierte Mortalitätsrate\" befasst sich mit den Angaben der Sterbefälle von Personengruppen, die bzgl. Alter, Geschlecht etc. mathematisch vergleichbar gemacht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Geburtenrate und Sterberate bilden wichtige Parameter zur Bestimmung der Altersverteilung einer Gesellschaft und Populationsdynamik im Allgemeinen. Die Mortalität wird auch in manchen Kriterien der Risikoanalyse verwendet (siehe Minimale endogene Mortalität). In der Technik werden Ausfallwahrscheinlichkeiten im Rahmen der Ereigniszeitanalysen untersucht. Die Sterberate spielt eine Rolle bei der Einschätzung der saisonalen Grippe und von Pandemien. Dabei wird die Sterblichkeit mit den Mittelwerten vergangener Jahre ohne die Epidemie verglichen und so \"Übersterblichkeiten\" festgestellt, die der Epidemie zugeordnet werden können. Ab 2008 unterstützte die GD Sante den Aufbau eines Projekts zum europaweiten Monitoring der Mortalität, genannt EuroMOMO. EuroMOMO sammelt Daten aus 24 europäischen Staaten, um auf die saisonale Grippe oder auf eine Pandemie zurückgehende Einflüsse auf die Sterberaten länderübergreifend sichtbar zu machen. Unterstützung erfährt das Projekt inzwischen auch vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO)", "section_level": 1}], "src_summary": "Mortalität (von lat. \"mortalitas\" „Sterblichkeit“), Mortalitätsrate, Sterblichkeit oder Sterberate sind Begriffe aus der Demografie. Sie bezeichnen jeweils die Anzahl der Todesfälle bezogen auf die Gesamtanzahl der Individuen oder – bei der \"spezifischen Sterberate\" – bezogen auf die Anzahl in der betreffenden Population, meist in einem bestimmten Zeitraum. Die Mortalität im Sinne von Sterbewahrscheinlichkeit findet sich in der ersten Spalte jeder Sterbetafel.", "tgt_summary": "死亡率是用来衡量一部分人口中,一定规模的人口大小、每单位时间的死亡数目(整体或归因于指定因素)。死亡率通常以每年每一千人为单位来表示;因此在死亡率为9.5的10万人口中,表示这一人口中每年死去950人。死亡率有别于发病率,发病率是指一定规模的人口在一定时间内罹患该病新增加例数(发病率)。患病率是指一定时间一定规模人群中某病新旧病例总和。", "id": 1376850} {"src_title": "Identität", "tgt_title": "人格同一性", "src_document": [{"title": "Personale Identität.", "content": "Bereits den antiken Philosophen erschien die Identität von Dingen und Personen problematisch. Heraklit wird der Ausspruch zugeschrieben: „Wir steigen in denselben Fluß und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.“ („Alles fließt“ → Panta rhei). Die allermeisten Zellen des menschlichen Körpers, ausgenommen etwa Nerven- und Herzmuskel­zellen, haben eine deutlich kürzere Lebensdauer als der gesamte Organismus; sie teilen sich, einige sterben ab, andere ersetzen sie im Gewebe. Derart erneuern sich insbesondere Zellschichten von Schleimhaut und Haut rasch. Um zu berücksichtigen, dass bei Lebewesen eine Änderung von physischen Merkmalen nicht notwendig eine Änderung der Identität bedeutet – der Kater Eugen bleibt beispielsweise Eugen, auch wenn ihm die Nachbarskatze ein Ohr abbeißt –, bietet sich folgende Narration zur Entwicklung der Identität an: Da Identität auf Unterscheidung beruht und die Unterscheidung ein Verfahren ist, das ein Ganzes untergliedert („scheidet“), kann ein Körper nur als Ganzes Identität erlangen. Daher wird verständlich, weshalb Menschen ihre Identität als bestimmte Menschen in einem Wechselspiel von „Dazugehören“ und „Abgrenzen“ entwickeln. So entwickelt ein Kind nach der Geburt erst im Laufe der Jahre eine Identität in Abgrenzung von der Mutter.", "section_level": 1}, {"title": "Psychologie.", "content": "Laut Rolf Oerter und Leo Montada basiert die Identitätsentwicklung beim Menschen auf zwei Prozessen, nämlich Selbsterkenntnis und Selbstgestaltung. Die psychische Identität des Menschen stellt keine wie auch immer geartete eindeutige Essenz oder ein unveränderliches Wesen dar. Im Gegenteil: Identität als psychologisches Konzept geht davon aus, dass sich die Person mit etwas \"identifiziert.\" Dazu gehört es, Merkmale einer bestehenden Gruppenidentität als eigene Wesensmerkmale anzunehmen und zugleich eigene \"persönliche\" Merkmale auszubilden. In gewisser Hinsicht dienen Gruppenidentitäten als notwendiger Prozess zur Heranbildung einer eigenen Persönlichkeit, aber sie bleiben stets ein Element der Fremdbestimmung und Zuschreibung. So hat jemand vielleicht kein Coming-out als „lesbisch“ oder „schwul“ freiwillig vollzogen (siehe auch Männer, die Sex mit Männern haben), wird jedoch dennoch von seiner Umgebung manchmal (ob zutreffend oder nicht) als Teil dieser Gruppen bezeichnet. Auch wer Migrationserfahrung hat, wird sich in unterschiedlichen Umgebungen mit seiner alten Heimat oder mit seiner aktuellen Heimat stärker identifizieren, aber von anderen stärker mit der einen oder anderen Gruppe identifiziert (so wird ein türkischer Staatsbürger, der in Deutschland aufgewachsen ist und nur deutsch spricht, von manchen Deutschen als Türke angesehen, aber in der Türkei aufgrund seiner Sprache, seines Wohnorts und seiner Sozialisation als Deutscher behandelt). Das Bewusstsein der eigenen Identität stimmt nicht immer mit der Identifizierung durch die Umwelt überein (z. B. verstehen sich manche Nachfahren von Deutschen, die aus Russland stammen, noch als Deutsche, werden aber hierzulande als Fremde behandelt). Die psychische Identität wird einerseits durch Gruppenzugehörigkeiten und soziale Rollen bestimmt: das \"Wir.\" Eine Identität kann jedoch nicht nur auf diesem \"Wir\" basieren. In zahlreichen Kulturen und Gesellschaften besteht Identität auch in der Erfahrung der Einzigartigkeit, im \"Ich,\" in dem eine Person sich als anders erlebt.", "section_level": 2}, {"title": "Identität und Selbstwert.", "content": "Für Menschen ist ein ungewollter Identitätsverlust psychisch ein großes Problem, wenn wichtige Gruppenzugehörigkeiten (z. B. Familie, Volk bzw. Nation, Region, Religion, Freunde, Informelle Gruppe) verloren gehen. Sofern die Person sich nicht mehr mit diesen Gruppen identifiziert oder identifizieren kann, wird sie physisch und psychisch isoliert. Im Feminismus und anderen Strömungen wird der Ausbruch aus einer festgelegten Identität allerdings auch positiv bewertet: Weibliche Identität wird nicht mehr als Ideal empfunden, sondern als fremdbestimmte Sammlung von Verhaltensmustern, Stereotypen und Erwartungen. Männlichkeit und nationale Identität erscheinen ähnlich problematisch. Identität als Identifikation mit einer Gruppe ist oftmals auch das Ergebnis von Erziehung und äußeren Zwängen, der Ausbruch aus der bisherigen Identität kann ein Akt der Emanzipation sein. Ziel dieser Emanzipation ist nicht die Isolation, wohl aber die Lösung von fremdbestimmten Identitäten – hier bewusst im Plural, denn ein Individuum verkörpert stets mehrere sich überschneidende Identitäten: z. B. als Mann, als Europäer, als Intellektueller etc. Allgemein verliert ein Mensch dann seine Identität, wenn er sich so verändert bzw. von außen beeinflusst wird, dass wesentliche Kriterien entfallen, anhand derer er identifiziert wird und sich identifiziert, oder wenn wesentliche Instanzen, welche die Identifizierung vornehmen, entfallen oder wesentliche Kriterien der Identifizierung geändert werden (z. B. Verlust einer Staatszugehörigkeit). Zu den gesellschaftlichen Identitäts-Werten zählen heute beispielsweise eine passende Erwerbstätigkeit und eine harmonische Familie: Ohne berufliche Anbindung kann jemand vielleicht ein Ehrenamt ausüben oder vorübergehend nur Freizeitwerte pflegen. Insbesondere für Alleinstehende, die ihre maßgebliche Identität über ihren Beruf beziehen, kann Arbeitslosigkeit aber ein großes Problem werden. Wer keine familiäre Anbindung hat, kann sich in eine Ersatzfamilie integrieren. Insbesondere für Arbeitslose, die ihre maßgebliche Identität über ihre Familie beziehen, kann Familienlosigkeit aber ein großes Problem werden. In Krisensituationen kann die psychohygienische/-therapeutische Stabilisierung einer Identität helfen.", "section_level": 3}, {"title": "George Herbert Mead.", "content": "George Herbert Mead vertritt die Auffassung, dass sich Geist (MIND) und Identität (SELF) erst aus gesellschaftlichen Interaktionssituationen heraus über Sprache entwickeln: „Identität entwickelt sich; sie ist bei der Geburt anfänglich nicht vorhanden, entsteht aber innerhalb des gesellschaftlichen Erfahrungs- und Tätigkeitsprozesses, das heißt im jeweiligen Individuum als Ergebnis seiner Beziehungen zu diesem Prozess als Ganzem und zu anderen Individuen innerhalb dieses Prozesses.“ Somit steht die Identität eines Menschen mit dem eigenen physiologischen Erscheinungsbild nicht in direktem Zusammenhang, wobei Mead einräumt, dass das Erscheinungsbild für die Ausformung der Identität von entscheidender Bedeutung ist. Nach seiner Ansicht teilt sich die menschliche Identität in zwei Teilaspekte, das „impulsive Ich“ (I) und das „reflektierte ICH“ (ME). Vergangene Erfahrungen und Erinnerungen werden innerhalb des Identitätsbereiches des ICH sortiert und gespeichert, ergeben einen Teil der Identität, der objektiviert, also vom Individuum selbst betrachtet werden kann. Betrachtet wird dieser Bereich vom Ich, dem subjektiven Bereich von Identität. Somit besteht die Identität eines Menschen aus einem Objekt und einem Subjekt, das in der Lage ist, dieses Objekt zu betrachten. Das Ich löst Reaktionen des Individuums einer bestimmten Person, Personengruppe oder Situation gegenüber aus, die nicht vorhersehbar sind, nicht einmal vom Handelnden selbst. Im Nachhinein geht diese Handlung wiederum in den Bereich des ICH über, als Erinnerungen und Erfahrungen. Allerdings gehen nicht alle Erfahrungen dauerhaft in die Erinnerungen und somit in das ICH der Identität ein, sondern nur solche, die für das Individuum relevant sind. Diese Erinnerungen werden auf der „Schnur der Identität“ organisiert, der zeitlichen Einordnung der Erinnerungen in den Lebenslauf des Individuums. Das ICH verkörpert „[...] die organisierte Gruppe von Haltungen anderer, die man selbst einnimmt“, während das Ich als „[...] Reaktion des Organismus auf die Haltungen anderer [...]“ gesehen werden kann, der in der Erinnerung zum ICH wird, im Gegensatz zu diesem aber Freiheit und Initiative verkörpert. Durch das Ich entwickeln sich neue Erinnerungen, das ICH besteht aus diesen vorangegangenen Erinnerungen, wird also vom Ich erzeugt. Diese Gesamtidentität ist individuell, da jeder Mensch über eigene Erfahrungen verfügt: „Die Tatsache, dass sich jede Identität durch den oder im Hinblick auf den gesellschaftlichen Prozess bildet und sein individueller Ausdruck ist – oder vielmehr Ausdruck der für sie typisch organisierten Verhaltensweisen, die sie in ihren jeweiligen Strukturen erfasst –, ist sehr leicht mit der Tatsache zu vereinbaren, dass jede einzelne Identität ihre eigene spezifische Individualität, ihre eigenen einzigartigen Merkmale hat, weil jede einzelne Identität innerhalb dieses Prozesses, während sie seine organisierten Verhaltensstrukturen spiegelt, ihre eigene und einzigartige Position innerhalb seiner formt und somit in seiner organisierten Struktur einen anderen Aspekt dieses ganzen gesellschaftlichen Verhaltensmusters spiegelt als den, der sich in der organisierten Struktur irgendeiner anderen Identität innerhalb dieses Prozesses spiegelt [...]“. Die Ausbildung einer (individuellen) Identität ist folglich maßgeblich abhängig von sozialen Interaktionen der einzelnen Individuen mit anderen Menschen. Das geschieht über Sprache und andere Mittel der Kommunikation wie Gestik und Mimik. Allerdings kann sich eine entwickelte Identität selbst ihre gesellschaftlichen Erfahrungen schaffen, wenn die sozialen Erfahrungen mit anderen Menschen nicht mehr möglich sind. Nach der Vorstellung Meads wird in der \"reflexiven Intelligenz\" das Handeln des Individuums geplant, um innerhalb gesellschaftlicher Prozesse zu bleiben. Hier wird der psychologische Anteil der Identität deutlich, die Möglichkeit der Menschen, sich in die Rolle ihres Gegenübers zu versetzen und sich und das eigene gezeigte Verhalten über Sprache als Objekt zu sehen und reflexiv zu verarbeiten. Das Denken bereitet diese gesellschaftlichen Handlungen außersprachlich vor, es dient der Übermittlung des Nicht-Gesagten, der Mimik und Gestik, also solcher Informationen, die nicht ausgesprochen werden, aber trotzdem eine Bedeutung im Interaktionsprozess haben: „Man überdenkt etwas, schreibt vielleicht ein Buch darüber, doch ist es immer noch ein Teil des gesellschaftlichen Verkehrs, in dem man andere Personen und gleichzeitig sich selbst anspricht und die Rede zu anderen Personen durch die Reaktionen auf die eigene Geste kontrolliert.“ In diesem Verhalten tritt nun Identität auf. Allerdings wird dem Interaktionspartner immer nur ein Ausschnitt der Gesamtidentität präsentiert, die Kernidentität spaltet sich in verschiedene Teilidentitäten. Verantwortlich für das Auftreten einer bestimmten Teilidentität ist der gesellschaftliche Prozess, in dem sich das Individuum befindet. Teilidentitäten sind an spezielle Situationen gebunden. Laut Mead konstituieren, bzw. organisieren diese verschiedenen elementaren Identitäten zusammen die vollständige Identität eines Menschen. Als Voraussetzung für die Entwicklung von Identität sieht Mead das menschliche Vorhandensein von Selbstbewusstsein, das sich vom normalen Bewusstsein des Menschen unterscheidet. Unter Bewusstsein versteht er das Empfinden von Gefühlen wie beispielsweise Schmerzen oder Freude, was zunächst nicht mit der Identität selbst zusammenhängt. Das Selbstbewusstsein ordnet dieses Gefühl dann dem eigenen Organismus zu, so dass es der eigenen Identität zugeordnet, der Schmerz der eigenen Identität wird. Das Selbstbewusstsein setzt Mead gleich mit einem Identitätsbewusstsein, durch das sich das Individuum der eigenen Identität bewusst wird, also mit dem weiter oben geklärten Begriff des Ich in der Auseinandersetzung mit dem ICH.", "section_level": 3}, {"title": "Ich-Identität nach Erikson und Habermas.", "content": "Erik Erikson definiert Ich-Identität als „Zuwachs an Persönlichkeitsreife, den das Individuum am Ende der Adoleszenz der Fülle seiner Kindheitserfahrungen entnommen haben muss, um für die Aufgaben des Erwachsenenlebens gerüstet zu sein.“ Ich-Identität ist somit „eine soziale Funktion des Ichs“, die darin besteht, „die psychosexuellen und psychosozialen Aspekte einer bestimmten Entwicklungsstufe zu integrieren und zu gleicher Zeit die Verbindung der neu erworbenen Identitätselemente mit den schon bestehenden herzustellen“. Es handelt sich um das Gefühl für ein inneres Sich-Selbst-Gleichsein, ein Wissen um die eigene Unverwechselbarkeit und deren Bejahung oder, mit Erving Goffman im Anschluss an Erikson ausgedrückt, „das subjektive Empfinden seiner eigenen Situation und seiner eigenen Kontinuität und Eigenart, das ein Individuum allmählich als ein Resultat seiner verschiedenen sozialen Erfahrungen erwirbt.“ Jürgen Habermas greift in seinem Aufsatz \"Moralentwicklung und Ich-Identität\" auf dieses Verständnis von Ich-Identität zurück.", "section_level": 3}, {"title": "Ich-Entwicklung nach Loevinger.", "content": "Die US-amerikanische Entwicklungspsychologin Jane Loevinger Weissman hat eine grundlegende entwicklungspsychologische Theorie zur Bildung der eigenen Identität entwickelt. Sie geht von einem strukturellen Rahmen für die Bildung persönlicher Bedeutungsmuster (engl. „frameworks of meaning“) in neun Stufen aus, die innerhalb der Entwicklung durchlaufen bzw. gemeistert werden können. Jede Stufe hat ein neues Erleben und Identitätsverständnis zur Folge, die höhere Flexibilität und Freiheitsgrade im Handeln und Verhalten ermöglichen.", "section_level": 3}, {"title": "Patchwork der Identitäten nach Heiner Keupp.", "content": "Heiner Keupp führte den Begriff „Patchwork der Identitäten“ ein. Die Patchwork-Metapher erwies sich als sehr eingängig und führte später zur kürzeren Bezeichnung \"Patchworkidentität.\" Keupps interdisziplinärer Ansatz sieht spätmoderne Identität als unabschließbaren Prozess „alltäglicher Identitätsarbeit“, der ein „unabschließbares Wirken am Patchwork“ von Teilidentitäten darstellt. Dabei geht es um ein „manchmal widersprüchliches, meist ambivalentes Nebeneinander von Unvereinbarem“. Als wichtigste Bausteine alltäglicher Identitätsarbeit werden dabei gesehen: „Kohärenz, Anerkennung, Authentizität, Handlungsfähigkeit, Ressourcen und Narration“. Die Spätmoderne biete mehr Optionen für eine individuelle Lebensführung, zugleich aber auch den „Zwang zur Selbstbehauptung“.", "section_level": 3}, {"title": "Politische und soziologische Identitätsbegriffe.", "content": "Identitätspolitik wird sowohl von dominanten Gruppen zur Erhaltung als auch von dominierten Gruppen zur Änderung des Status quo benutzt. Analysen zu und Kritik an identitätspolitischen Konzepten wurden von sehr unterschiedlichen Gesellschaftskritikern entwickelt, so von den Theoretikern der Kritischen Theorie wie Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, den Poststrukturalisten wie Jacques Derrida, Michel Foucault (\"siehe\" Diskursanalyse), Jacques Lacan und Zygmunt Bauman, von den Theoretikerinnen des Postkolonialismus wie z. B. Gayatri Chakravorty Spivak und der kritischen Mikropolitik wie z. B. Gilles Deleuze und Félix Guattari oder Ralf Krause und Marc Rölli sowie den Theoretikerinnen der Gender Studies wie Judith Butler. Siehe auch Ethnisierung.", "section_level": 2}, {"title": "Der Identitätsbegriff nach Lothar Krappmann.", "content": "Nach dem Verständnis des Soziologen Lothar Krappmann wird Identität über Sprache vermittelt. Für ihn entsteht Identität erst durch die Kommunikation eines Individuums mit seinen Mitmenschen in jeder Situation neu. Dadurch ist Identität nichts Starres, sondern verändert sich immer wieder von Situation zu Situation. Treffen zwei Gesprächspartner aufeinander, so tauschen sie über Sprache und mit Hilfe von Gestik bzw. Mimik Absichten, Wünsche und Bedürfnisse aus. Dies geschieht über die von ihm so genannte „Umgangssprache“ (\"Soziologische Dimension der Identität,\" 1993, S. 13), die im Wesentlichen drei Funktionen im Interaktionsprozess erfüllen muss, um das Entstehen von Identität möglich zu machen. Erfüllt die Sprache diese drei Funktionen, so entsteht in jeder Situation neu Identität in einem Interaktionsprozess. In diesem Prozess hat das Individuum die Aufgabe, einen Balanceakt zu vollführen zwischen den normierten Erwartungen nach einer perfekten Identität als Tochter, Freund, Mutter etc. und der Erkenntnis, dass man diesen Ansprüchen nicht genügen kann. Diese Erwartungen an das Individuum stellen die Erwartungen der Außenwelt an die soziale Identität dar. Erwartungen von außen an die persönliche Identität sind die Erwartungen, die eine individuelle, einzigartige Identität des Einzelnen erwarten, wobei beachtet werden muss, dass das Festhalten an Gemeinsamkeiten notwendig ist, um die Interaktion aufrechtzuerhalten. In beiden Fällen, durch die Unmöglichkeit den Erwartungen zu entsprechen, agieren die Kommunikationspartner auf einer „als-ob-Ebene“, sie geben vor, diese Erwartungen zu erfüllen, ohne dem nachkommen zu können. Das Individuum versucht sich durch das Verknüpfen früherer, anderer Interaktionsbeteiligungen mit den Erwartungen der aktuellen Situation in seiner besonderen Individualität zu präsentieren, in der es eigene Bedürfnisse, Vorstellungen und Wünsche hat, und diese dem Gegenüber zu vermitteln. Allerdings muss die Person darauf achten, in dem vom Kommunikationspartner gesteckten Rahmen der möglichen Präsentation seiner selbst zu bleiben, um in seiner persönlichen Besonderheit akzeptiert zu werden. Dafür werden dem Individuum Modelle und Rollen entsprechend den Erwartungen des Gesprächspartners über Sprache angeboten, denen es allerdings nicht vollkommen entsprechen kann. Geht man von einer gelungenen Identitätsbildung aus, so ordnet das Individuum die gemachten Erfahrungen mit diversen Gesprächspartnern zu einer möglichst konsistenten Biographie, die ihm so beständigere Handlungsorientierungen schafft. Es entwickelt sich eine Identität, die sich von derjenigen anderer Menschen unterscheidet. Die Ausbildung einer individuellen Identität ist folglich das Ergebnis vieler Interaktionsprozesse, die miteinander verknüpft wurden und so ein beständigeres Bild von Identität vermitteln als die unabhängig nebeneinander stehenden einzelnen Ereignisse der Kommunikation. Das Bild der eigenen Identität, auch Selbstbild genannt, das der Mensch mit dieser Leistung erworben hat, versucht er nun in den auftretenden Interaktionssituationen aufrechtzuerhalten. Dem entsprechen die ihm eigenen Erwartungen und Bedürfnisse, die demnach auch aus der Kommunikation und den Vorstellungen der verschiedenen Interaktionspartner entstanden sind. Immer neu kombiniert das Individuum also die verarbeiteten vorangegangenen Kommunikationssituationen mit den in der momentanen Situation auftretenden Erwartungen und setzt sich zu dem Ganzen in Distanz.", "section_level": 3}, {"title": "Der Identitätsbegriff nach Hans-Peter Frey und Karl Haußer.", "content": "Hans-Peter Frey und Karl Haußer bezeichnen Identität als einen selbstreflexiven Prozess des Individuums. Ein Mensch stellt demnach Identität über sich her, indem er verschiedene Arten von Erfahrungen, so zum Beispiel innere, äußere, aktuelle sowie gespeicherte, über sich selber verarbeitet. „Identität entsteht aus situativer Erfahrung, welche übersituativ verarbeitet und generalisiert wird.“ (\"Identität,\" 1987, S. 21). Teilbereiche der Identität eines Menschen sind das Selbstkonzept, das Selbstwertgefühl und die Kontrollinstanz. Die Aufgabe des Individuums besteht nun darin, diese drei Instanzen miteinander in Verbindung zu setzen. Die kognitive Komponente der menschlichen Identität ist das Selbstkonzept. Das Individuum entwirft ein Selbstbild von sich nach den Fragestellungen: \"Wer/Was/Wie bin ich?\" Dabei hat der Mensch verschiedene Möglichkeiten vorzugehen. Einmal können objektive Merkmale konstatiert werden, indem das Individuum zum Beispiel feststellt: „Ich bin ziemlich klein.“ Als Selbstbewertung könnte das Individuum äußern, dass es davon genervt ist. Selbstwertgefühle sind das Empfinden eines Menschen, stolz oder wütend auf sich zu sein. Selbstideale steckt sich der Mensch, indem er zum Beispiel gerne der perfekte Sohn wäre. Die emotionale Komponente der Identität ist das Selbstwertgefühl, das sich entwickelt, stabilisiert und verändert. Dies geschieht durch die Verdichtung von situativen Selbstwertgefühlen bzw. Selbstwahrnehmungen und durch die Bewertung einzelner Aspekte des Selbstkonzeptes. Durch die Beeinflussung seitens der Kontrollüberzeugung finden hier Entwicklungen und Veränderungen statt. Bei der motivationalen Komponente oder Kontrollüberzeugung gibt es zwei unterschiedliche Haltungen der Individuen: einmal die generalisierte Haltung der Menschen, die eigenen Situationen gestalten zu können, zum anderen die Haltung, der eigenen Lage ausgeliefert zu sein. Durch das Zusammenspiel der drei Komponenten entsteht eine Identitätsdynamik, die die Eigenleistung des Individuums ist. Die Identitätsdynamik hat vier Problemstellungen oder Leistungen, die der Mensch erbringen muss, um eine Identität auszubilden.", "section_level": 3}, {"title": "Pädagogik.", "content": "Identität des Kindes/Jugendlichen ist das Ziel jeglicher Erziehungsbemühungen, wobei man davon ausgeht, dass der Erziehende seine Methodik darauf abstimmen bzw. überprüfen muss, ob sie dem Ziel förderlich ist. Die gelungene Identität hat u. a. zur Folge, dass sie weitere Erziehungsbemühungen der Erziehenden unnötig macht. Zudem hat das ehemalige Kind eine eigene Psychodynamik entwickelt, die es ihm auf der einen Seite ermöglicht, gesellschaftliche Prozesse selbst und eigenständig – im Sinne seiner Identität – zu beeinflussen und zu gestalten, sowie auf der anderen Seite sich bestimmten Einflüssen auszusetzen, um die individuelle Dynamik zu modifizieren. Identität ist damit – weder in Erziehungsprozessen noch bei gesellschaftlichen Aktivitäten – keine statische Größe, wie der Begriff vielleicht nahelegen könnte, sondern ein dynamisches Ganzes, das stets Veränderungen unterliegt, was gleichzeitig eine Stärke menschlicher Entwicklung genannt werden kann. Die Wir-Identität ist nach dem amerikanischen Anthropologen Michael Tomasello (Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig) gleichzeitig eine Errungenschaft des Menschen, die bei keinem Tier vorhanden ist (\"Die Zeit\" 16/2009, S. 33). Ein Projekt gemeinsam verfolgen zu können, indem man miteinander zielgerichtet kommuniziert und dabei eigene Interessen unterordnet, auch das dadurch erworbene Wissen an andere Individuen weitergeben zu können, sei eine Errungenschaft menschlicher Entwicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Philosophie des Geistes.", "content": "In der Debatte um \"personale Identität,\" die eng mit der philosophischen Fragestellung um den menschlichen Geist (Philosophie des Geistes) verbunden ist, wird die Frage behandelt, was unsere Identität ausmacht. Diese Frage ist schwierig, da sie im abstraktesten Sinn eine tiefere Frage nach Identität überhaupt (in der Mathematik und Logik) betrifft. Das zentrale Problem der Debatte, die maßgeblich durch Derek Parfit und Sydney Shoemaker geprägt worden ist, lautet: Woran machen wir unsere Identität eigentlich fest? – An unserem Gedächtnis? An unserem Bewusstsein? – An etwas Sozialem oder schlicht an unserer Biologie?", "section_level": 2}, {"title": "Geheimidentität.", "content": "Die \"Geheimidentität\" (auch \"Tarnidentität\") ist ein Mittel, das hauptsächlich in der Literatur verwendet wird. So dient auch das Pseudonym eines Schriftstellers dazu, seine wahre Identität geheim zu halten. Unter Geheimidentität wird eine Identität verstanden, die der Allgemeinheit nicht bekannt gegeben werden darf oder soll. Sie ist ein v. a. in Superheldencomics häufig auftretendes Element und macht einen wichtigen Teil der Comicfigur aus, wobei ein meist auffälliges, markantes Kostüm und eine Maske die Geheimidentität schützen. Das Kostüm ist dabei oft sehr auffällig gestaltet und mit einem Brustsymbol, z. B. einem stilisierten Buchstaben oder einem Piktogramm, versehen, um von der wahren Identität abzulenken. Superhelden legen sich in der Regel eine Geheimidentität zu, um ihre Privatsphäre und das Leben ihrer Familie und Freunde vor Racheakten seitens ihrer Feinde zu schützen.", "section_level": 2}, {"title": "Recht.", "content": "Eine natürliche Person kann durch Zuordnung zu einem oder mehreren Elementen ihrer physischen, physiologischen, psychischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder sozialen Identität identifiziert werden (Art. 2 Buchst. a der ). Ihre Identität kann formal durch eine rechtsverbindliche Identitätsfeststellung bestimmt werden. Der rechtswidrige Missbrauch der Daten einer fremden natürlichen Person wird als Identitätsdiebstahl bezeichnet. Die Identität einer Person kann durch Vergleich von biometrischen Merkmalen mit einem früher erhobenen Zustand (z. B. in einem amtlichen Lichtbildausweis) überprüft werden. Diese Überprüfung kann im Rahmen einer Identitätsfeststellung (z. B. in Deutschland nach Abs. 1 StPO) oder eines Personenfeststellungsverfahrens erfolgen. Des Weiteren kann auch der Vergleich von DNA, Lichtbildern (z. B. Täterbilder), Biometrie, Fingerabdrücke u. a. zur Identifizierung herangezogen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Identität als formale Eigenschaft und Relation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ontologie.", "content": "Der Begriff der „Identität“ ist Gegenstand einiger Fragen und Auseinandersetzungen in der Philosophie (vgl. Subjekt). Bedeutsam ist die Frage, wie weit man bei Dingen überhaupt von „Identität“ sprechen kann: Welche Dinge sind identisch, welche nicht? Hier kommt es zu Problemen, wenn man den alltäglichen Sprachgebrauch ungeprüft in eine formale Sprache bringen will. So wird man im Alltag kaum behaupten: „Dieser Baum dort ist nicht mehr derselbe Baum wie eben“, nur weil er einige Blätter verloren hat; oder „Diese Person ist nicht mehr dieselbe“, nur weil ihre Haare geschnitten wurden. Wann man vom Gleichbleiben eines Dinges, von der Veränderung eines Dinges oder sogar dem Entstehen eines neuen Dinges redet, ist in der Umgangssprache nicht festgelegt; die Grenzen sind fließend. Auf die Widersprüche, die sich aus diesem unklaren Sprachgebrauch ergeben können, wies etwa Thomas Hobbes mit einem Beispiel hin. Er schreibt über das Schiff des Theseus: Dieses Paradoxon entsteht, wenn wir beim Austausch der einzelnen Planken nicht annehmen, dass sich das Schiff wesentlich verändert hätte: Es scheint uns immer noch dasselbe zu sein. Werden also viele kleine Veränderungen nacheinander vorgenommen, die einzeln für sich betrachtet gering sind, so scheint ein paradoxes Ergebnis zu folgen. Anscheinend kann die alltägliche Redeweise von Identität nicht ohne weiteres übernommen werden. Für Probleme dieser Art wurden die verschiedensten Antworten vorgeschlagen. In den letzten Jahren wurde beispielsweise darüber debattiert, ob Objekte aus \"Zeitscheiben\" bestehen oder ob Objektidentität über die Zeit im Rahmen von drei- oder vierdimensionalen Ontologien (wie sie etwa Ted Sider entwickelt und verteidigt hat) schlüssig zu erklären ist. Eine klassische These zur Identität liefert Gottfried Wilhelm Leibniz: Sein Prinzip zur Identität des Ununterscheidbaren (Leibniz-Gesetz) lässt sich so formulieren: „Zwei Dinge sind identisch, wenn sie in allen ihren Eigenschaften ununterscheidbar sind.“ Leibniz ging als Rationalist davon aus, dass es keine wirklich numerisch verschiedenen Objekte gibt, die sich in allen Merkmalen gleichen. Allerdings bezieht das erwähnte Prinzip auch Merkmale ein, die wir nicht mittels unserer Sinnesorgane unterscheiden können. Es ist strittig, ob Leibniz hier auch relationale Eigenschaften (Beziehungen zwischen Objekten), insbesondere die Position in Raum und Zeit, für einschlägig hält. Zahlreiche Klassiker der Metaphysik würden etwa im Anschluss an Aristoteles vertreten, dass für die Identität eines Objekts nur diejenigen Eigenschaften konstitutiv sind, die ihm notwendig zukommen (essentielle Eigenschaften statt Akzidentien). Ob dies hilfreich ist und wie dies präzise rekonstruierbar ist, ist Gegenstand aktueller Debatten. Diese gewannen an Klarheit und Komplexität, seit Probleme der Möglichkeit und Notwendigkeit (Modalität) im Rahmen ontologischer Modelle von möglichen Welten reformuliert werden können. Dabei ist beispielsweise die Identität von Objekten über mögliche Welten hinweg kontrovers. Ob am selben Ort zur selben Zeit nur je ein Ding existieren kann, wird unterschiedlich beurteilt, abhängig von weiteren ontologischen Theoriestücken, etwa der Analyse von Teil-Ganze-Beziehungen (sog. Mereologie). Weiterführende Vorschläge in diesem Zusammenhang betreffen etwa die Unterscheidung zwischen numerischer Identität und Typ-Identität: Zwei Dinge können vom selben Typ sein, obwohl sie numerisch verschieden sind. Noch komplexer sind die Debatten um die Identität des wahrnehmenden Subjekts über die Zeit \"(siehe obigen Abschnitt zur personalen Identität).\" Wie Identitätsaussagen, die einen oder mehrere Begriffe einem anderen gleichsetzen, zu interpretieren sind, wird in unterschiedlichen logischen und semantischen Modellen verschieden erklärt. Häufig wird dabei zwischen Intension und Extension (Begriffsumfang die Menge der bezeichneten Gegenstände) unterschieden und letztere im Sinne von Frege mit dem Wahrheitswert eines Satzes gleichgesetzt. Ein einfacher Vorschlag (etwa von Leibniz) ist dann, dass Begriffe identisch sind \"(identitatis notionum),\" wenn sie sich unter Erhaltung des Wahrheitswertes austauschen lassen. In der Philosophie der Mathematik kommt die Analyse mathematischer Gleichheit je nach Position zu unterschiedlichen Ergebnissen: Mauthner kritisiert den Identitätsbegriff als entweder vollständig tautologisch, also „... so leer, daß er außerhalb der Logik schon den Verdacht des Blödsinns erregen müßte“, oder als Fälschung bzw. Betrug, da er vorhandene Unterschiede ignoriert oder verschweigt. „In der Wirklichkeit gibt es keine Gleichheit...“ Auch in der analytischen Philosophie ist der Begriff der Identität als Beziehung gelegentlich kritisiert worden. So heißt es etwa bei Wittgenstein (\"Tractatus\" 5.5301): „Dass die Identität keine Relation zwischen Gegenständen ist, leuchtet ein.“ Er erläutert dies unter 5.5303 mit den Worten: „Von zwei Dingen zu sagen, sie seien identisch, ist ein Unsinn, und von Einem zu sagen, es sei identisch mit sich selbst, sagt gar nichts.“ Russell hatte bereits in den \"Principles of Mathematics\" (1903) ähnlich formuliert: (§ 64), und auch bei Frege finden sich verwandte Überlegungen: „Die Gleichheit fordert das Nachdenken heraus durch Fragen, die sich daran knüpfen und nicht ganz leicht zu beantworten sind. Ist sie eine Beziehung?“ (Über Sinn und Bedeutung, S. 25). In neuerer Zeit hat C. J. F. Williams vorgeschlagen, die Identität als Beziehung zweiter Stufe statt als Beziehung zwischen Gegenständen aufzufassen, und Kai Wehmeier hat argumentiert, dass eine objektuelle Identitätsrelation aus logischer Sicht überflüssig und aus metaphysischer Perspektive fragwürdig ist.", "section_level": 2}, {"title": "Mathematik.", "content": "Sind \"A\" und \"A\" arithmetische Ausdrücke, so heißt die Zeichenreihe \"A\" = \"A\" eine Gleichung. Eine Gleichung \"A\" = \"A\" heißt \"allgemeingültig\" oder auch \"Identität\" genau dann, wenn für jede Belegung \"φ\" gilt: formula_2 Anmerkung: Das Zeichen „=“ tritt in dieser Definition in zwei unterschiedlichen Bedeutungen auf, und zwar einmal als syntaktisches Zeichen zwischen den Ausdrücken \"A\" und \"A\" und zum anderen als Bezeichnung der Gleichheit in formula_3. Wir beschränken uns bei dieser Bemerkung zur Identität auf eine Interpretation arithmetischer Ausdrücke über dem Körper der reellen Zahlen formula_3. Die Interpretation der arithmetischen Ausdrücke erfolgt durch eine eindeutige Abbildung, \"Wert,\" die in Abhängigkeit von einer Belegung formula_5 gewisse arithmetische Ausdrücke in die Menge formula_3 der reellen Zahlen abbildet. Das Bild eines solchen Ausdrucks \"A\" (also die ihm zugeordnete Zahl) heißt Wert von \"A\" bei der Belegung formula_5, bezeichnet mit formula_8. Beispiel: formula_9 Zeigt ein gewöhnliches Gleichheitszeichen an, dass unter bestimmten Voraussetzungen (im Definitionsrahmen) Gleichheit besteht, wird für die Identität zweier Ausdrücke ein erweitertes Gleichheitszeichen mit drei horizontalen Strichen verwendet („≡“). Identität bedeutet also auch hier die voraussetzungslose Übereinstimmung zweier Entitäten. Stichworte sind: Unterschied von (semantischer) Gleichheit und (syntaktischer) Identität logischer Formeln; Gleichheit; Identische Abbildung. \"Siehe auch:\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Identität (von mittellateinisch \"identitas\", Abstraktum zu ‚derselbe‘) ist die Gesamtheit der Eigentümlichkeiten, die eine Entität, einen Gegenstand oder ein Objekt kennzeichnen und als Individuum von anderen unterscheiden. In ähnlichem Sinn wird der Begriff auch zur Charakterisierung von Personen verwendet. Dabei steht psychologisch und soziologisch im Vordergrund, welche Merkmale im Selbstverständnis von Individuen oder Gruppen als wesentlich erachtet werden. So folgt die rechtliche Identitätsfeststellung den für Inklusion und Exklusion relevanten Markern moderner bürgerlicher Gesellschaften.", "tgt_summary": "在哲学中,人格同一性(英语:personal identity),是个经典问题,用来解释或证明某个人何以是某个人。某个人,因为具备某些特性(可称之为人格),虽然在时间与空间改变的状况下,我们依然可以说他作为一个实体,仍然是同一个人。要解释这个问题,需要讨论到持续性、改变、同一性及时间等议题。在历史上,曾有多个哲学家讨论过这个议题。在近代哲学中,约翰·洛克被认为是第一个试图对这个议题提出解答的人。", "id": 1159369} {"src_title": "Jharkhand", "tgt_title": "贾坎德邦", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Jharkhand grenzt an die Bundesstaaten Bihar, Westbengalen, Odisha, Chhattisgarh und Uttar Pradesh (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Nach der Volkszählung 2011 hat Jharkhand 32.966.238 Einwohner. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 414 Einwohnern pro Quadratkilometer etwas über dem gesamtindischen Durchschnitt. 24,1 % der Einwohner Jharkhands leben in Städten. Unter der Bevölkerung des Bundesstaats machen Angehörige der Stammesbevölkerung (Adivasi) mit 26,3 % (Volkszählung 2001) eine bedeutende Minderheit aus. Die größten der insgesamt 30 in Jharkhand gezählten Stämme sind die Santal, Oraon, Munda, Ho, Kharia, Bhumij, Lohra und Kharwar. 67,6 Prozent der Einwohner Jharkhands können lesen und schreiben (Männer: 78,5 Prozent, Frauen: 56,2 Prozent). Die Alphabetisierungsrate liegt damit unter dem indischen Durchschnitt von 74 Prozent. Im Zeitraum von 2010 bis 2014 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung 66,6 Jahre (der indischer Durchschnitt betrug 67,9 Jahre). Die Fertilitätsrate betrug 2,53 Kinder pro Frau (Stand: 2016) während der indische Durchschnitt im selben Jahr bei 2,23 Kinder lag. Jharkhand zählt zu den weniger entwickelten Bundesstaaten in Indien. Mit einem Wert von 0,578 erreicht Jharkhand 2015 den 25. Platz unter den 29 Bundesstaaten Indiens im Index der menschlichen Entwicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Zensusbevölkerung von Jharkhand (in den heutigen Grenzen) seit der ersten Volkszählung im Jahr 1951.", "section_level": 3}, {"title": "Sprachen.", "content": "Laut der Volkszählung 2001 sprechen 57,7 % der Bevölkerung Jharkhands Hindi als Muttersprache. Dabei handelt es sich größtenteils um Sprecher von Sprachen aus der Bihari-Gruppe (u. A. Bhojpuri, Maithili, Khortha, Nagpuri, Kurmali und Panchpargania). Diese nah mit dem Hindi verwandten Regionalsprachen werden von der indischen Regierung offiziell als Hindi-Dialekte gezählt. Unter den Muslimen Jharkhands ist Urdu, die muslimische Variante des Hindi, mit 8,6 % verbreitet. Im Grenzgebiet zu Westbengalen und Orissa werden Bengali (9,7 %) und Oriya (1,7 %), die jeweiligen Sprachen dieser Bundesstaaten, gesprochen. Alle erwähnten Sprachen gehören der indoarischen Sprachgruppe an. Nicht-indoarische Sprachen sind unter der Stammesbevölkerung verbreitet. Hierzu gehören die Munda-Sprachen Santali (10,7 %), Mundari (3,2 %), Ho (2,9 %) und Kharia (0,5 %) sowie die dravidische Sprache Kurukh (3,2 %). Die Amtssprache Jharkhands ist Hindi. Daneben haben seit 2011 Bengali, Oriya, die Bihari-Dialekte Nagpuri, Panchpargania, Khortha und Kurmali sowie die Stammessprachen Santali, Ho, Kurukh, Mundari und Kharia den Status von assoziierten Amtssprachen. Englisch ist wie in ganz Indien als Verkehrs- und Bildungssprache allgegenwärtig.", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Nach der Volkszählung 2011 sind etwa 68 % der Einwohner Jharkhands Hindus und rund 15 % Muslime. Vor allem in den Städten gibt es Minderheiten von Jains, Sikhs, Buddhisten und Christen (jeweils ca. 0,5 bis 3 %). Ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung in den Stammesgebieten praktiziert noch animistische Glaubensformen; ein Teil davon ist jedoch zum Christentum konvertiert.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte Jharkhands war lange eng mit der Geschichte des heute benachbarten Bihar verknüpft, aus dem es im Jahr 2000 ausgegliedert wurde: Bihar bildete im Mittelalter ein eigenes, mächtiges Reich und wurde nach 1525 dem Mogulreich einverleibt, von diesem aber 1765 an die Britische Ostindien-Kompanie abgetreten. Bihar entsprach damals seiner Lage nach dem alten Reich Magadha (mit der Hauptstadt Pataliputra), wo der Stifter des Buddhismus im 6. Jahrhundert v. Chr. zuerst seine Lehre vortrug; es war somit der älteste und lange Zeit hauptsächlichste Sitz der buddhistischen Religion. Es entstanden viele religiöse Bauten, die seit dem 8. Jahrhundert unter dem aufkommenden Brahmanismus vernachlässigt und mit dem Vordringen des Islam im 13. Jahrhundert zerstört wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politisches System.", "content": "Jharkhand wurde am 15. November 2000 aus dem südlichen Teil des Bundesstaats Bihar gebildet. Das Bundesstaats-Parlament (Vidhan Sabha) umfasst 81 gewählte Abgeordnete, die in ebenso vielen Einzelwahlkreisen für 5 Jahre nach relativem Mehrheitswahlrecht gewählt werden. Scheidet ein Abgeordneter vorzeitig aus, erfolgt eine Nachwahl in dem betreffenden Wahlkreis. Ein weiterer Abgeordneter wird als Vertreter der anglo-indischen Minderheit vom Gouverneur ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Parteien.", "content": "Im ersten Jahrzehnt seines Bestehens war der Bundesstaat von relativer politischer Instabilität geprägt. Keine politische Partei erlangte bei Wahlen auch nur annähernd die Mehrheit, so dass verschiedene Koalitionsregierungen gebildet werden mussten. In den 10 Jahren zwischen 2000 und 2010 gab es insgesamt 6 Wechsel im Amt des Chief Ministers. Wichtigste Parteien sind die hindunationalistische Bharatiya Janata Party (BJP), die links-zentristische Kongresspartei (INC) und die Regionalpartei Jharkhand Mukti Morcha (JMM). Hinzu kommen kleinere Regionalparteien, wei die Rashtriya Janata Dal (RJD), die All Jharkhand Students Union (AJSU) und die Jharkhand Vikas Morcha (Prajatantrik) (JVM(P)). Traditionell sind die kommunistischen Parteien relativ stark. In der Region operieren mehrere maoistische Untergrundorganisationen, die Naxaliten, die nach eigenem Bekunden für die Rechte armer Bauern kämpfen und Sabotageakte gegen staatliche Einrichtungen sowie Anschläge auf Repräsentanten des Staates verüben. Im Jahr 2013 kam es zu einer großen Koalition aus JMM, der Kongresspartei und der RJD. Zum Chief Minister wurde am 13. Juli 2013 Hemant Soren von der JMM gewählt. Bei der Parlamentswahl 2014 in Jharkhand gewann keine Partei die absolute Mehrheit. Stärkste Partei nach Sitzen wurde die Bharatiya Janata Party (BJP), die mit 29,5 % der Stimmen 37 von 81 Wahlkreisen gewann und damit deutliche Zugewinne erzielte. Zweitstärkste Partei wurde JMM mit 20,4 % der Stimmen und 19 Mandaten. Danach wurde eine Koalition aus BJP und der All Jharkhand Students Union (AJSU) gebildet. Am 28. Dezember 2014 wurde Raghubar Das (BJP) zum Chief Minister gewählt. Bei der folgenden Parlamentswahl in Jharkhand vom 30. November bis 20. Dezember 2019 unterlag die BJP einer Koalition von JMM, Kongresspartei und RJD. Anschließend bildete sich eine Koalitionsregierung aus den genannten Parteien und am 29. Dezember 2019 wurde Hemant Soren zum zweiten Mal als Chief Minister vereidigt.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Der Bundesstaat Jharkhand ist in folgende 24 Distrikte untergliedert (Einwohnerzahl und Bevölkerungsdichte nach der Volkszählung 2011):", "section_level": 1}], "src_summary": "Jharkhand (Hindi: झारखंड, Jhārkhaṇḍ, []) ist ein indischer Bundesstaat mit einer Fläche von 79.722 km2 und etwa 33 Millionen Einwohnern (Volkszählung 2011).", "tgt_summary": "贾坎德邦(,,拉丁字母转写:)是印度第28个邦,2000年11月15日从比哈尔邦分离出来建立,意为“林地”。邦官方语言为印地语,首府是兰契,为该邦的一个工业城市。贾坎德邦境内的其他主要城市还包括:博卡罗、但巴德以及詹谢普尔,其中,但巴德为印度的煤都,人口亦是该邦中最多。另外,迪奥加尔为该邦的宗教中心。", "id": 1884215} {"src_title": "Liste (Datenstruktur)", "tgt_title": "链表", "src_document": [{"title": "Einfach verkettete Listen.", "content": "Der Datentyp formula_1 der einfach verketteten Listen mit Elementen vom Typ formula_2 ist rekursiv definiert als formula_3. Die technische Realisierung erfolgt meistens durch einzelne Knoten, die aus den Nettodaten selbst und einem Verweis auf den Nachfolgeknoten bestehen. Im letzten Knoten ist als Nachfolgeknoten der sogenannte Null-Zeiger angegeben, der auch formula_4 heißt. Elementare Listenoperationen sind das Erweitern der Liste um einen Knoten am Anfang und das Entfernen des ersten Knotens, die in der Zeit formula_5 erfolgen können. Vorteile Nachteile", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Einfach verkettete Listen werden in hochdynamischen Umgebungen verwendet, in denen mit Arrays nicht mehr sinnvoll gearbeitet werden kann, da diese den Umgang mit syntaktischen Operationen enorm erschweren. So ist die einfach verkettete Liste mit Datentyp formula_9 mit formula_10 wobei formula_11 weitere elementare LISP-Datentypen bezeichnet, der zentrale Datentyp der Programmiersprache LISP. Sogar LISP-Programme sind selbst solche Listen.", "section_level": 2}, {"title": "Doppelt verkettete Liste.", "content": "Im Gegensatz zur einfach-verketteten Liste hat jedes Element sowohl einen Zeiger auf das nachfolgende als auch auf das vorhergehende Element. Der \"Vorgänger-Zeiger\" des ersten und der \"Nachfolger-Zeiger\" des letzten Elementes zeigen auf den Wert NULL. Dieses besondere Element dient zum Feststellen des Anfangs und des Endes einer doppelt verketteten Liste. Vorteile Nachteile", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Formen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Listenkopf.", "content": "Der Listenkopf (oder Listenanker) ist ein Datenfeld, welches zusätzliche Informationen, wie beispielsweise die Anzahl der Knoten in der Liste, enthalten kann. Er zeigt auf das erste Element.", "section_level": 2}, {"title": "Skip-Liste.", "content": "Wie bei verketteten Listen werden auch bei der Skipliste die Daten in Containern abgelegt. Diese enthalten einen Schlüssel und einen Zeiger auf den nächsten Container. Allerdings können Container in Skiplisten auch Zeiger auf andere Container enthalten, welche nicht direkt nachfolgen. Es können also Schlüssel übersprungen werden. Jeder Container hat eine bestimmte Höhe h, welche um 1 kleiner ist als die Anzahl der Zeiger, die ein Container enthält. Die Zeiger werden von 0 bis h nummeriert. Grundsätzlich imitiert eine Skipliste also die Binäre Suche auf einem Feld. Bei den Skip-Listen unterscheidet man drei Arten von Typen: Bei allen Typen ist das mehrfache Auftreten des Inhaltes erlaubt. Allerdings sind die aus- und die unausgeglichene SkipList geordnet, wohingegen die randomisierte SkipList nicht notwendigerweise geordnet sein muss. Durch das Einfügen von Zwischenstationen, welches den Aufwand der Implementierung erhöht, kann die mittlere Zugriffszeit und damit verbunden die Komplexität gesenkt werden. Eine Erweiterung des SkipList-Prinzip ist die Verknüpfung mit dem Prinzip der doppelt verknüpften Liste, wodurch „Rücksprünge“ ermöglicht werden. Bei einer ausgeglichenen SkipList senkt dies allerdings nicht die Komplexität, wohingegen bei einer unausgeglichenen SkipList auf Zwischenstationen verzichtet werden kann, welches dann wiederum den Zugriff auf Elemente in der Nähe der nächsten Zwischenstation erhöht. Die Operationen Einfügen, Suchen und Löschen haben jeweils eine erwartete Laufzeit von formula_13. Berechnung der Containerhöhe Bei der randomisierten Skipliste erfolgt die Berechnung der Höhe h nach dem Zufallsprinzip. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Höhe erreicht wird, kann folgendermaßen ermittelt werden: formula_14 Bei nicht randomisierten Skiplisten wird die Höhe so bestimmt, dass jeder Zeiger mit Zeigerhöhe z auf einen Container 2 Positionen weiter hinten in der Liste zeigen kann – also alle Container dazwischen eine geringere Höhe haben als der Zeiger.", "section_level": 2}, {"title": "Adaptive Listen.", "content": "Da der Aufwand des Zugriffes auf ein Element einer einfach verknüpften Liste mit der Entfernung vom Start pro Einzelschritt zunimmt, kam man auf das Prinzip der adaptiven Listen. Im Versuch, diesen Aufwand im Mittel möglichst niedrig zu halten, werden die Listenelemente nach ihrer Zugriffshäufigkeit sortiert. Dabei gibt es drei grundsätzliche Strategien:", "section_level": 2}, {"title": "Listen in der objektorientierten Programmierung.", "content": "In der objektorientierten Programmierung zeichnen sich Listen gemäß dem Prinzip der Datenkapselung durch eine Menge von Listenoperationen aus. Intern können dabei unterschiedliche und durchaus auch kompliziertere Datenstrukturen, wie binäre Bäume zum Einsatz kommen. Aufgrund der internen Datenstruktur können dabei oft auch weitere Funktionen, wie beispielsweise Sortierung, sortiertes Einfügen, Entfernen des größten Elementes etc. angeboten werden. Je nach Einsatzzweck kann es sinnvoll sein, zwischen konkreten Implementierungen der Schnittstelle \"Liste\" zu wählen. Wird beispielsweise hauptsächlich wahlfrei über Index auf die Liste zugegriffen, wäre eine verkettete Liste eine schlechte Wahl, da dort \"n\" Operationen nötig sind, um das \"n\"-te Element zu adressieren. Daher werden in objektorientierten Bibliotheken oft neben der Schnittstelle verschiedene konkrete Implementierungen angeboten. Beispielsweise gibt es in der Programmiersprache Java als Schnittstelle \"java.util.List\", und es werden unter anderem \"java.util.LinkedList\" und \"java.util.ArrayList\" als konkrete Implementierungen angeboten. In C++ werden Listen und Vektoren in der Standardbibliothek implementiert.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "Nachfolgend Beispiele in Pseudocode (an C angelehnt). Dabei gibt es in der Liste das Feld \"Key\" (also den Schlüssel, den man sucht) und das Feld \"Data\" (die Nutzdaten, die hinter dem Schlüssel stecken). Das Beispiel:", "section_level": 1}, {"title": "Neues Element in Liste einfügen.", "content": "FUNKTION insertElement( Datum, Lottozahlen )", "section_level": 2}, {"title": "Element suchen.", "content": "FUNKTION sucheElement( Datum )", "section_level": 2}, {"title": "Element aus Liste löschen.", "content": "FUNKTION deleteElement( Datum )", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung von Liste in objektorientierter Sprache.", "content": "Dieses Beispiel zeigt die Verwendungen einer Liste in C++. using namespace std; // Initialisierung list liste; // am Anfang einfügen liste.push_front(4); liste.push_front(3); // am Ende anfügen liste.push_back(5); liste.push_back(6); // die Liste enthält 3 4 5 6 // Durchlaufen der Liste for (auto it = liste.begin(); it!= liste.end(); ++it) // Entfernen aller Zahlen größer als 4 liste.erase(remove_if(liste.begin(), liste.end(), [](int x) { return x > 4; }), liste.end()); // Sortieren liste.sort(); // Löschen liste.clear();", "section_level": 2}], "src_summary": "Die verkettete Liste ist eine dynamische Datenstruktur, die eine geordnete Speicherung von Datenelementen implementiert. Die Anzahl der Objekte muss dabei nicht im Vorhinein bekannt sein und bleibt für die gesamte Lebenszeit der Liste offen.", "tgt_summary": "链表(英语:Linked list)是一种常见的基础数据结构,是一种线性表,但是并不会按线性的顺序存储数据,而是在每一个节点里存到下一个节点的指针(英语:Pointer)。由于不必须按顺序存储,链表在插入的时候可以达到O(1)的复杂度,比另一种线性表顺序表快得多,但是查找一个节点或者访问特定编号的节点则需要O(n)的时间,而顺序表相应的时间复杂度分别是O(logn)和O(1)。", "id": 30970} {"src_title": "Quecksilberdampfgleichrichter", "tgt_title": "水銀整流器", "src_document": [{"title": "Historisches.", "content": "Quecksilberdampfgleichrichter wurden bis in die 1970er Jahre für die Erzeugung von Gleichstrom bei höherer Spannung verwendet, z. B. Stromrichter zur Energieversorgung von Straßenbahnen und S-Bahnen, für die Spannungsversorgung der Röhren-Endstufen von Großsendern. Für steuerbare Antriebe von Maschinen wurden Phasenanschnittssteuerungen mit gesteuerten Quecksilberdampf-Gleichrichtern verwendet, diese wurden je nach Aufbau als Ignitron oder Thyratron bezeichnet. Seit den 1960er Jahren wurden Quecksilberdampf-Gleichrichter und -Thyratrons von Siliziumgleichrichtern, Thyristoren und Insulated Gate Bipolar Transistors (IGBT) verdrängt, die in jeder Hinsicht vorteilhaft sind: Geringere Durchlassspannung, kleineres Volumen, nicht zerbrechlich, ungiftig. Die letzte Domäne der Quecksilberdampfgleichrichter war die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) bis 1975.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Ein Quecksilberdampfgleichrichter besteht aus einem Glaskolben, in dem unten als Kathode ein Quecksilbersee steht. Darüber wölbt sich ein Glasdom, an dessen Innenwand das im Betrieb verdampfende Quecksilber wieder kondensiert und nach unten abfließt. Knapp über dem Quecksilbersee sind Heizelektroden angebracht, um etwas Quecksilber zu verdampfen und den Gleichrichter startbereit zu machen. Seitlich sind gläserne Fortsätze angeschmolzen, die Armen gleichen und an ihren Enden Graphitelektroden als Anoden tragen. Ihre Anzahl richtet sich nach dem Einsatzzweck: Soll Gleichstrom aus Wechselstrom erzeugt werden, so kommen ein oder zwei „Arme“ zum Einsatz, je nachdem, ob eine oder beide Halbwellen des Wechselstroms genutzt werden sollen. Bei Dreiphasenwechselstrom sind es drei oder sechs „Arme“. Sechs „Arme“ = Anoden werden eingesetzt, um die Restwelligkeit der resultierenden Spannung zu reduzieren (Sechspulsschaltung). Bei der sechsphasigen Anordnung werden die drei Sekundärwicklungen eines Dreiphasenwechselstrom-Transformators durch Halbierung in je zwei Teile zerlegt, die Mittelpunktanschlüsse der Sekundärwicklungen sind verbunden und bilden den negativen Gleichspannungsanschluss, während die Kathode des Gleichrichters den positiven Anschluss darstellt. Für Gleichrichter mit besonders hoher Leistung wird statt des Glaskolbens ein Gehäuse aus Metall mit Durchführungen aus Glas eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prinzip.", "content": "Quecksilberdampfgleichrichter zählen zu der Untergruppe der Elektronenröhren mit Quecksilberkathode und sind als solche eine spezielle Form der Kaltkathodenröhren. Elektronenquelle ist bei diesem Röhrentyp der Fußpunkt des im Betrieb stehenden Quecksilberdampf-Lichtbogens, der sogenannte Kathodenfleck (auch Plasma-Kathode genannt). Die auf die Kathode mit hoher kinetischer Energie zuströmenden positiven Quecksilberionen bilden im Bereich vor dem Kathodenfleck eine konzentrierte Raumladung und ein starkes elektrisches Feld, welches in Verbindung mit den kinetischen Stößen der Ionen vermehrt Elektronen aus dem flüssigen Quecksilber (Kathode) emittieren lässt. Durch spezielle konstruktive Maßnahmen wie abgewinkelte Anodenarme muss dabei sichergestellt werden, dass keine Quecksilbertröpfchen direkt zu den Anodenschlüssen gelangen können. Wäre dies der Fall, käme es durch die Quecksilberionen vor der Anode zu sogenannten Rückzündungen zwischen Anode und Kathode oder zwischen benachbarten Anoden. Zum Aufbau des Ionenstromes (Lichtbogen) ist ein Zündvorgang notwendig. Einanodengleichrichter müssen in jeder Periode neu gezündet werden, bei Mehranodengleichrichtern springt der Lichtbogen von einer Anode zur nächsten. Überschüssiger Quecksilberdampf kondensiert im Betrieb im Kolbendom, so dass sich im Kolben ein stabiles Gleichgewicht zwischen flüssigem Quecksilber und dem Quecksilberdampf einstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Startvorgang.", "content": "Ein Quecksilberdampfgleichrichter muss ähnlich einer Leuchtstofflampe \"gestartet\" werden. Dies geschieht durch eine Starterelektrode, die knapp über dem Quecksilbersee angebracht ist. Zum Starten wird die Elektrode unter Spannung gesetzt und in das Quecksilber eingetaucht (z. B. durch einen Elektromagneten oder durch Neigen des Glaskolbens). Sobald sie den Kontakt mit dem Quecksilber verliert, bildet sich ein Funke, wodurch der Quecksilberdampf ionisiert wird und der Hauptstrom zu den Anoden fließen kann. Sobald der Gleichrichter arbeitet, werden aus der Quecksilberkathode laufend genügend Ionen nachgeliefert, um die Raumladung im Bereich des Kathodenflecks zu erhalten. Die Starterelektrode wird bei Mehranodengleichrichtern dann nicht mehr gebraucht. Bei Quecksilberdampfgleichrichtern, die mit kleinen Lastströmen arbeiten, besteht die Gefahr, dass die Gasentladung und damit der Kathodenfleck erlischt. Um das zu vermeiden, wird durch eine Hilfseinrichtung eine Hilfsentladung und damit der Kathodenfleck aufrechterhalten. Sie besteht aus einer kurzgeschlossenen M2-Gleichrichterschaltung, deren Wechselstrom induktiv begrenzt wird. Diese Hilfseinrichtung ist auch bei Einanodengefäßen notwendig.", "section_level": 2}, {"title": "Betrieb.", "content": "Durch die fortwährenden Entladungen im Inneren des Glaskolbens entsteht Wärme, die dafür sorgt, dass das Quecksilber fortwährend verdampft. Verdampftes Quecksilber schlägt sich an dem Glasdom nieder, kondensiert und fließt in den See zurück. Es herrscht also eine leicht ionisierbare Quecksilberatmosphäre. Wenn von außen eine Gleichspannung so angelegt wird, sodass die Kathode eine negative Spannung gegenüber der Anode hat, entsteht an der Kathode (Quecksilbersee) ein Elektronendruck/Elektronenüberschuss. Die Elektronen ionisieren die Quecksilberatmosphäre und wandern zur Anode, die gerade positiv geladen ist. Damit kann in dem äußeren Stromkreis ein Strom fließen. Dabei emittieren die Quecksilberatome ein bläuliches Licht. Wenn die Gleichspannung umgekehrt angelegt wird, fließt in die Gegenrichtung und bzw. zwischen den Anoden kaum Strom, da sie durch ihre Passivierung wenig geneigt sind, Elektronen abzugeben, wogegen diese aus dem Quecksilbersee leichter austreten. Also wirkt die Anordnung als Gleichrichter. Bei steuerbaren Quecksilberdampfgleichrichtern ist zur Erzielung einer Entladung eine positive Spannung an der Steuerelektrode (als Gitter bezeichnet) nötig. Nach der Zündung kann der Stromfluss durch den Quecksilberdampfgleichrichter nicht mehr mit Hilfe des Gitters kontrolliert werden – er fließt bis zum Nulldurchgang des Wechsel\"stroms\" und wird kurz nach Beginn der nächsten Halbwelle neu gezündet. Auf diese Weise kann der Strom (wie bei einem Thyristor) nur ein-, nicht aber ausgeschaltet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkungsgrad.", "content": "Fast unabhängig vom Anodenstrom beträgt der Spannungsabfall zwischen Anode und Kathode, die sogenannte Brennspannung, etwa 12 V. Das bedeutet bei einer Stromstärke von 500 A eine Verlustleistung von 6000 W, die durch Wasserkühlung abgeführt werden muss. Bei geringeren Strömen kann Luftkühlung genügen. Dieser vergleichsweise sehr hohe Verlust bedeutet geringen Wirkungsgrad und konnte nur bei Hochspannungsanlagen (über etwa 100 V) toleriert werden, nicht aber bei Kleinspannungen wie in Ladegeräten. Die Erfindung der Halbleitergleichrichter mit erheblich geringeren Spannungsabfällen (etwa 1 V) und damit erheblich besseren Wirkungsgraden verdrängte die Quecksilberdampfgleichrichter in kürzester Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheit.", "content": "Durch die elektrische Anregung des Quecksilbers und seine Eigenschaft, sichtbares Licht zu emittieren, leuchtet und blinkt ein laufender Quecksilberdampfgleichrichter in hellblauem Licht, welches wie eine Leuchtstofflampe einen hohen Anteil an Ultraviolettstrahlung (UV) aufweist. Dabei kann man an der Oberfläche des Quecksilbersees den Kathodenfleck als wandernden, grün leuchtenden Fleck beobachten. An dieser Stelle tritt der Elektronenstrom aus dem Metall aus.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die größten jemals eingesetzten Quecksilberdampfgleichrichter wurden beim Nelson-River-Bipol eingesetzt. Steuerbare Typen von Quecksilberdampfgleichrichtern sind das Thyratron, das Ignitron und das Excitron.
Für das Laden von Akkumulatoren verwendete man andere Arten von Gleichrichtern, unter anderem die sog. „Tungar-Röhren“, die in der Lage waren, bei den relativ geringen Ladespannungen (z. B. 12 Volt) den erforderlichen Strom zu liefern.", "section_level": 1}, {"title": "Populärkultur.", "content": "In einigen Frankenstein-Filmen werden mehranodige Quecksilberdampfgleichrichter gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Quecksilberdampfgleichrichter ist eine historische Bauform eines Gleichrichters, der Wechselstrom oder Dreiphasenwechselstrom in Gleichstrom umwandelt. Das Funktionsprinzip wurde von Peter Cooper-Hewitt entwickelt und im Jahr 1902 patentiert. Der Quecksilberdampfgleichrichter stellt eine besondere Bauform einer Gasentladungsröhre dar und beherrschte bis Anfang der 1970er Jahre Teile der Leistungselektronik.", "tgt_summary": "水银整流器(英语:Mercury-arc valve)是一种电整流器,其功能是在高电压或高电流的状态下将交流电转换成直流电。他是一种冷阴极气体填充真空管,但不同于一般的真空管,他的阴极是一池可自恢复的液态水银。因此水银整流器比其他类型的整流器尤其在高电流的情况下更为持久耐用。", "id": 1821749} {"src_title": "Nomade", "tgt_title": "遊牧民族", "src_document": [{"title": "Stellung der Nomaden in sesshaften Gesellschaften.", "content": "Nomaden waren den Machthabern sesshafter Völker aller Zeiten sehr oft suspekt und wurden nicht selten als Barbaren betrachtet. Aufgrund ihrer mobilen Lebensweise waren sie schwer zu kontrollieren, sie wechselten immer wieder über Landesgrenzen und entzogen sich jeglichem Einfluss; obwohl sie dennoch häufig freundschaftliche Kontakte zu sesshaften Bauern unterhielten, mit denen sie Güter tauschten. Unabhängig davon wurden sie verfolgt und bekämpft in jeder nur erdenklichen Weise, so dass sie zahlreichen Formen von Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt waren. Hinlänglich bekannt sind in diesem Zusammenhang die Feldzüge gegen die nomadisch lebenden Indianer Nordamerikas. Den Bisonjägern der Plains entzog man in den 1870er Jahren durch die Dezimierung der Büffelherden systematisch die Lebensgrundlage. Solche „ethnischen Säuberungen“ unter Nomadenstämmen sind jedoch ein weltweites Phänomen. So wurden zum Beispiel die wildbeuterisch lebenden San Süd- und Südwestafrikas von Mitte des 17. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts vernichtet, versklavt oder vertrieben. Auch die Nomaden Nordeuropas – die Samen – blieben nicht von solchen Repressalien verschont. Mit der Ausbreitung des Sozialdarwinismus entstand in Schweden eine rassische Trennung der angeblich „primitiven“ Nomaden von den anderen Schweden. Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre vertrat die Regierung die Auffassung, dass man die „Samenrasse“ bevormunden müsse, da sie nicht in der Lage sei, eine höhere Kulturstufe einzunehmen. Man „beschützte“ sie dergestalt, dass man unter anderem sogenannte „Nomadenschulen“ einrichtete, in der die samischen Kinder auf niedrigstem Niveau unterrichtet wurden oder den Samen verbot, in „richtigen“ (rechteckigen) Häusern zu wohnen. Auch heute noch sind Nomaden Diffamierungen, Diskriminierungen und sozialer, ökonomischer, politischer und ethnischer Marginalisierung ausgesetzt und in vielen Staaten eine von der Bevölkerungsmehrheit nicht erwünschte Minderheit. Dort wird die Bezeichnung \"Nomade\" daher vielfach abwertend verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Ethnien mit bedeutendem Anteil einer nomadischen Lebensweise.", "content": "Im Folgenden sind Beispiele von Ethnien mit teilweise auch ehemaliger nomadischer Lebensweise aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Afrika.", "content": "Turkana - sind eine nilotische Volksgruppe in Kenia mit traditionell nomadischer Lebensweise.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das \"LIFE-Netzwerk\" (\"Local Livestock for Empowerment of Rural People\") ist eine Gruppe von Nichtregierungsorganisationen, die hauptsächlich in Asien und Afrika mit Tierhaltergemeinschaften zusammenarbeitet und sich im Rahmen von internationalen Prozessen bei der Welternährungsbehörde (FAO) und der Internationalen Konvention zur Biologischen Vielfalt (CBD) für Tierhalterrechte einsetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Bedeutungen.", "content": "Das Wort Nomade wird in jüngerer Zeit auch für sogenannte „Mietnomaden“, \"Kaufnomaden\" oder „Jobnomaden“ verwendet; letztere verstanden als Personen, die aus eigener Entscheidung keine dauerhafte berufliche Anstellung anstreben, sondern die Stellung und in Verbindung damit auch den Wohnort häufig wechseln. Mit dem Aufkommen der Internet-Kommunikation hat sich die Szene der „digitalen Nomaden“ herausgebildet, die aus unterschiedlichen Gründen häufig unterwegs sind und von überall arbeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Nomaden (altgr. \"nomás\", „weidend“, „herumschweifend“) werden im engeren Sinn Menschen bezeichnet, die aus ökonomischen Gründen eine nicht-sesshafte Lebensweise führen: Zumeist bilden die mit der Arbeit zusammenhängenden Wanderbewegungen gleichbleibende Vorgänge, die u. a. aufgrund extremer klimatischer Bedingungen oder dem Folgen von Tierwanderungen notwendig werden, womit der Lebensunterhalt über das ganze Jahr über gesichert werden kann. Die Übertragung des Begriffs auf ganze Gesellschaften ist problematisch: Häufig sind „nomadische Gesellschaften“ nicht homogen, es gibt z. B. auch dauerhafte Dörfer oder zeitweise Sesshaftigkeit in Städten. Überdies wird dadurch die Eigenbegrifflichkeit dieser Ethnien ignoriert.", "tgt_summary": "游牧民族指一种群体,这种群体倾向从一处移居到另一处,甚少定居于一地。游牧是最早的人类社会形式,主要为狩猎采集。在古代,有很多不同的游牧民族,在农业产生之后,游牧民族逐渐定居下来,随着社会发展,游牧民族的数量不断减少,进入工业社会之后则更加罕见。", "id": 2702604} {"src_title": "Geschlechts-Chromatin", "tgt_title": "巴爾小體", "src_document": [{"title": "F-Body.", "content": "Der F-Body (von englisch \"fluorescence body\", ‚fluoreszierender Körper‘, manchmal auch ‚F-Körper‘) tritt in männlichen Zellen auf. Es handelt sich um das Y-Chromosom, das sehr Heterochromatin-haltig ist und aufgrund der damit verbundenen besseren Anfärbbarkeit dadurch manchmal nachweisbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Barr-Körperchen.", "content": "Das Barr-Körperchen tritt bei Frauen auf. Es handelt sich um ein weitgehend inaktives X-Chromosom, das heterochromatinisiert ist und dadurch nachweisbar wird (X-Inaktivierung). Frauen besitzen normalerweise zwei X-Chromosomen, von denen eines inaktiviert wird und dann in vielen Zellen als Barr-Körperchen nachweisbar ist. Männer haben neben dem Y-Chromosom nur ein X-Chromosom und daher kein Barr-Körperchen. Obwohl ein inaktives X-Chromosom in allen normalen weiblichen Zellen vorhanden ist, lässt sich ein Barr-Körperchen nicht in allen Zelltypen und Zellzyklus-Stadien gleich gut nachweisen. Die erste Beschreibung erfolgte 1949 durch Murray Llewellyn Barr und Edward George Bertram, ohne dass zunächst die Ursachen bekannt waren. Mary Frances Lyon veröffentlichte Anfang der 60er Jahre die später nach ihr benannte Lyon-Hypothese, dass eines der X-Chromosomen in jeder Zelle inaktiviert wird und wann dies geschieht (circa 16. Tag der Embryogenese des Menschen). Sie prägte auch den Begriff \"Barr body\", zu deutsch Barr-Körper oder Barr-Körperchen. Wird bei einer Frau kein Barr-Körperchen gefunden, kann es entweder sein, dass ein X- und ein Y-Chromosom vorhanden ist wie bei Männern, dass aber auf dem Y-Chromosom das „Männlichkeits“-Gen verlorengegangen ist. Oder die Frau besitzt nur ein X-Chromosom (Genotyp X0; Turner-Syndrom). Besitzt eine Frau mehr als einen Barr-Körper, so spricht man vom Triplo-X-Syndrom oder auch vom Poly-X-Syndrom. Es gibt jedoch auch Männer mit einem oder mehreren Barr-Körperchen (Klinefelter-Syndrom; XXY, XXXY). Der sogenannte \"Barr-Test\", bei dem Haare, Mundschleimhaut oder Blut zum Testen benutzt werden, gehörte eine Zeitlang bei großen Sportwettkämpfen zum Pflichtprogramm der medizinischen Untersuchungen der Teilnehmer. Er ersetzte bei den Olympischen Spielen 1968 die vorher übliche optische Untersuchung, nachdem Sportlerinnen diese als entwürdigend kritisiert hatten. Diese wurde Mitte der 1950er Jahre eingeführt, nachdem bekannt wurde, dass der deutsche Athlet Heinrich Ratjen bei den Olympischen Spielen 1936 aufgrund seiner Lebensumstände noch als Frau mit dem Namen Dora Ratjen beim Hochsprung teilgenommen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Hermann Henking, Entdecker des Geschlechtschromatins in Feuerwanzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Geschlechtschromatin (auch: Geschlechts-Chromatin) oder Sexchromatin werden Chromatin-Strukturen im Zellkern bezeichnet, die sich mit Farbstoffen nachweisen lassen, und die nur bei einem Geschlecht zu finden sind. Sie werden durch Geschlechtschromosomen hervorgerufen. Beim Menschen schließt der Begriff das Barr-Körperchen und den F-Body ein.", "tgt_summary": "巴尔小体(英语:Barr body),也译作巴氏小体或巴尔氏体,得名自其发现者穆雷·巴尔,是具有两个以上X染色体(或Z染色体)的细胞中,其中一条X或Z染色体去活化而成的紧密结构,如此会使该染色体上的基因不至于过度表现。X染色体去活化机制由一种名为Xist的长链非编码RNA控制,此RNA介导多种DNA与组蛋白的修饰,抑制基因表现,使其成为异染色质,即巴尔氏体。", "id": 796915} {"src_title": "Eisbär", "tgt_title": "北極熊", "src_document": [{"title": "Merkmale und Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Größe und Gewicht.", "content": "Erwachsene männliche Eisbären erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 2,00 bis 2,50 Metern, in Einzelfällen sogar von bis zu 3,40 Metern; die Schulterhöhe beträgt bis zu 1,60 Meter. Das Gewicht variiert gewöhnlich zwischen 420 und 500 Kilogramm. Bei Weibchen erreicht die Kopf-Rumpf-Länge 1,60 bis 2,50 Meter; das Körpergewicht liegt bei ihnen gewöhnlich zwischen 150 und 300 Kilogramm. Das Gewicht hängt wesentlich vom Ernährungszustand der Tiere ab: Im Sommer wiegen ausgehungerte Eisbären deutlich weniger als während der Zeit winterlicher Robbenjagd. Eine Rolle spielen auch regionale Größenunterschiede. Die kleinsten Tiere leben auf Spitzbergen und die größten in der Nähe der Beringstraße. Wie alle Bärenarten besitzen auch Eisbären nur einen Stummelschwanz von 7 bis 13 Zentimetern Länge.", "section_level": 2}, {"title": "Fell und Haut.", "content": "Das gelblich-weiße Fell stellt in eisigem Umfeld eine Tarnung dar und besteht aus einer dichten Unterschicht und den äußeren Fellhaaren. Es ist zudem sehr ölig und wasserabweisend; unter der bei ausgewachsenen Tieren schwarzen Haut (bei Babys ist sie noch rosa) befindet sich eine 5 bis 10 Zentimeter dicke Fettschicht. Die äußeren Fellhaare des Eisbären sind hohl und transparent, nicht weiß, was zusätzlich zur dicken Fettschicht für eine hervorragende Wärmedämmung sorgt. Außerdem erhöhen die Haare zusammen mit der Speckschicht den Auftrieb beim Schwimmen. Die verringerte Wärmeabstrahlung lässt Infrarotaufnahmen des Eisbären praktisch nicht zu. Da das Fell Ultraviolettstrahlung nicht reflektiert, wurde die These aufgestellt, dass die äußeren Fellhaare als Lichtleiter die Strahlung auf die Haut leiten. Diese These wurde jedoch widerlegt, das Fell selbst absorbiert die Strahlung.", "section_level": 2}, {"title": "Körperbau und Gang.", "content": "Beim Körperbau unterscheiden sich Eisbären von anderen Bärenarten durch einen langen Hals und einen relativ kleinen, flacheren Kopf. Im Gegensatz zu den nahe verwandten Braunbären fehlt ihnen der Muskelberg am Nacken. Die Augen sind verhältnismäßig klein. Die Ohrmuscheln sind nach vorn aufgerichtet und rund geformt. Wie die meisten Bären besitzen Eisbären 42 Zähne, und wie alle Bären sind sie Sohlengänger. Ihre Vorderbeine sind lang und kräftig; die großen Vordertatzen sind paddelförmig ausgebildet und mit Schwimmhäuten versehen, was ein schnelles Schwimmen ermöglicht. Auf den muskulösen Hinterbeinen können sich die Eisbären zu maximaler Höhe erheben (etwa bei Kämpfen oder für besseren Rundblick); die Hintertatzen dienen beim Schwimmen als Steuerruder. Die Fußsohlen sind dicht behaart, was dem Kälteschutz dient und auch das Ausrutschen auf dem Eis verhindert. Alle vier Pfoten sind jeweils mit fünf nicht einziehbaren Krallen bewehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Sinne.", "content": "Der Geruchssinn der Eisbären ist – im Vergleich zu anderen Raubtieren – ungewöhnlich gut ausgebildet. Auch das Gehör ist recht empfindlich. So erkunden Eisbären die Dicke der Eisfläche, indem sie auf das Eis schlagen und die Wasserreflexionen hören, um optimale Ansatzpunkte für das Aufbrechen von Wasserlöchern zu finden. Die Sehkraft dürfte dagegen ungefähr der des Menschen entsprechen. In der Leber speichern Eisbären große Mengen an Vitamin A. Der Verzehr von Eisbärenleber kann beim Menschen deshalb zu einer A-Hypervitaminose führen, einer schwerwiegenden Gesundheitsstörung, die mit neurologischen Symptomen (Kopfschmerzen, Übelkeit, Pseudotumor cerebri) und Hautschäden wie Mundwinkelrhagaden einhergehen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Lebenserwartung.", "content": "Das potentielle Höchstalter von Eisbären in freier Natur wird auf 25 bis 30 Jahre geschätzt, wobei die wenigsten Individuen das 20. Lebensjahr erreichen. In menschlicher Obhut können sie allerhöchstens 45 Jahre alt werden, wobei auch hier in der Regel mit knapp über 30 Jahren bereits ein sehr hohes Alter erreicht ist, welches für die meisten Bären das Maximum darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Eisbären sind ausschließlich in der Arktis verbreitet, und zwar zirkumpolar, also in der Polarregion rund um den Nordpol. Die meisten hocharktischen Eisbären halten sich das ganze Jahr über an den Küsten oder auf dem Meereseis auf, um dort Robben zu jagen. Sie bevorzugen dabei Gebiete, in denen das Eis durch Wind und Meeresströmungen in Bewegung bleibt und immer wieder aufgerissen wird, wodurch eisfreie Stellen entstehen (Polynjas). Im Sommer halten sich Eisbären überwiegend an den südlichen Rändern des Treibeises auf. Mit Wintereinbruch wandern sie südwärts, den offenen Stellen folgend. An der Südküste der Hudson Bay (Kanada) sind die Tiere während des Sommers allerdings gezwungen, an Land zurückzukehren. Nach kilometerweiten Wanderungen ins Landesinnere müssen sie sich dann mit dem Wenigen begnügen, was ihnen Tundra und Taiga an Fressbarem bieten. Lange Zeit galt die Auffassung, dass Eisbären ausgesprochene Wanderer seien, die der Bewegung des Eises großräumig rund um den Nordpol folgen. Neuere Beobachtungen ergaben jedoch, dass es eine größere Anzahl standorttreuer Populationen gibt (19 insgesamt). Hierzu gehören etwa die Eisbären des Wapusk-Nationalparks und des Ukkusiksalik-Nationalparks. Eisbären kommen in jeweils meist mehreren Populationen in folgenden Erdregionen vor (mit Überschneidungen): Die nördlichste geographische Breite, auf der Eisbären beobachtet wurden, beträgt 88°, die am weitesten südlich vorkommenden Tiere halten sich entlang der Hudson Bay und der Nordwestküste der sich etwas weiter südöstlich anschließenden James Bay auf. Regelmäßig werden vereinzelte Eisbären auch auf Neufundland und Island gesichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitätszeiten.", "content": "Eisbären sind tagaktiv und vor allem während des ersten Tagesdrittels in Bewegung. Etwa 29 Prozent ihrer Zeit nehmen Wandern und Schwimmen in Anspruch und nur 5 Prozent sind dem Jagen und Fressen zuzurechnen. Etwa 66 Prozent ihrer Zeit verbringen sie jedoch schlafend, ruhend oder auf Beute lauernd. Das Säugen der Jungen erfolgt überwiegend zur Mittagszeit (Sonnenhöchststand). Die Eisbären an der Südküste der Hudson Bay, die im Grenzbereich von Tundra und Taiga leben, legen sich während des Sommers zuweilen Erdmulden an, um den Permafrostboden zur Kühlung zu nutzen. Im Gegensatz zu anderen Bärenarten halten Eisbären jedoch keine Winterruhe, da der Winter für sie optimale Bedingungen zur Robbenjagd bietet. Bei extremen Wetterverhältnissen lassen sie sich einschneien und trotzen so auch starken Schneestürmen und Blizzards. Nur trächtige Weibchen benutzen Höhlen (→ \"Fortpflanzung\"). Sie ziehen sich von Oktober oder November bis März in eine von ihnen selbst angelegte oder wieder hergerichtete frühere Geburtshöhle zurück. Während des Aufenthalts in der Höhle gehen Atemfrequenz und Herzschlag deutlich zurück. Da die Körpertemperatur dennoch nur leicht sinkt, stellt dieser Zustand keinen echten Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe dar. Die Körpertemperatur passt sich somit, anders als bei übrigen Bären, nicht an ein verringertes Nahrungsangebot an, sondern soll den Jungtieren nach der Geburt größtmöglichen Schutz bieten.", "section_level": 2}, {"title": "Sozialverhalten.", "content": "Eisbären sind wie alle Bären Einzelgänger, Mütter mit ihren Jungen ausgenommen. Das Jagdrevier eines Eisbären erstreckt sich zwar über einen Radius von rund 150 Kilometern, doch zeigen die Tiere kein ausgeprägtes Territorialverhalten und die Reviere überlappen sich weitgehend. An Stellen mit reichem Nahrungsangebot jagt oft eine größere Zahl von Tieren in verhältnismäßig geringem Abstand. Sogar während des wochenlangen Wartens auf das Zufrieren des Meeres zeigen selbst ausgewachsene männliche Eisbären untereinander oft erstaunlich tolerantes Verhalten, etwa bei ritualisierten Kampfspielen (dem „Sparring“).", "section_level": 2}, {"title": "Fortbewegung.", "content": "Eisbären sind sehr gute Schwimmer, jagen jedoch üblicherweise nicht im Wasser nach Beute. Schwimmend können sie mehr als fünf Kilometer in der Stunde zurücklegen. Tauchgänge von zwei Minuten bereiten ihnen keinerlei Schwierigkeit; die Tauchtiefe beträgt aber selten mehr als zwei Meter. An Land wandern Eisbären oft stundenlang über weite Strecken und bringen in der Stunde mehr als sechs Kilometer hinter sich. Kurze Sprints mit 30 Kilometer pro Stunde sind ihnen leicht möglich. Da sie sich dabei jedoch stark erhitzen, sind sie nicht in der Lage, solche Geschwindigkeiten lange durchzuhalten. So sind Eisbären in dieser Hinsicht Rentieren oder Karibus unterlegen. Zwischen dem Spätaugust und Spätoktober 2008 schwamm ein mit einem Senderhalsband versehener ausgewachsener weiblicher Eisbär ununterbrochen eine Strecke von 687 km in neun Tagen. Danach legte das Weibchen schwimmend und über Eisschollen laufend noch eine Strecke von 1800 km zurück und verlor insgesamt 22 % seines Gewichts. Die gleiche Langzeitstudie von 52 weiblichen Eisbären legt den Schluss nahe, dass Langstreckenschwimmen eine Verhaltensreaktion auf die veränderten Eisbedingungen im Rahmen der globalen Erwärmung ist. 2014 gelang es erstmals, aus einer Eisbärenspur im Schnee Gewebsstücke zu gewinnen und die DNA eines (weiblichen) Eisbären zu analysieren. Der WWF sieht darin eine kostengünstige Methode zur Bestimmung von Populationsgrößen auch anderer Tierarten.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung und Jagdverhalten.", "content": "Von allen Bärenarten sind Eisbären am ausgeprägtesten auf Fleischversorgung angewiesen, aber wie die meisten Bären sind sie omnivor (Allesfresser). Sie stehen an der Spitze der natürlichen arktischen Nahrungskette, sind also Spitzenprädatoren. Den Hauptbestandteil ihrer Nahrung machen Robben aus, vorwiegend Ringelrobben, aber auch Bart- und Sattelrobben, Klappmützen sowie junge oder geschwächte Walrosse. Im offenen Wasser gelingt es Eisbären kaum, Robben zu erbeuten. Während des Winters bieten sich dagegen auf Packeisfeldern an Eisspalten beste Jagdbedingungen. Eisbären können durch ihren guten Geruchssinn Robben in mehr als einem Kilometer Entfernung oder unter ein Meter dicken Eis- oder Schneeschichten aufspüren. Üblicherweise erbeuten sie Robben an deren Atemlöchern. Durch sein helles Fell getarnt ist der Eisbär an die Umgebung angepasst und wird vom Beutetier unter dem Wasserspiegel nur schwer wahrgenommen. An den Eislöchern harren die Jäger oft stundenlang aus, bis eine Robbe zum Luftholen an die Oberfläche kommt, und erlegen dann die Beute durch blitzschnellen Zugriff mit Gebiss und Pranken. Bei einer anderen beobachteten Jagdmethode wittern sie die oft winzigen Luftlöcher, unter denen sich sogenannte Robbenhöhlen befinden, aus enormen Entfernungen. Hier durchbrechen sie dann die Eisschicht unter Verwendung ihrer enormen Kraft und zerren die Beute dank des kräftigen Halses an die Oberfläche. Allerdings verläuft nur rund einer von zehn Fangversuchen erfolgreich. Wohlgenährte Eisbären fressen vom frisch erlegten Beutetier nur Haut und Speck, der Rest bleibt liegen. Über die Beutereste machen sich schwächere Bären oder Polarfüchse her, aber auch aasfressende Seevögel wie Möwen. Viele Polarfüchse haben sich regelrecht darauf spezialisiert, Nahrungsreste von Eisbären zu verwerten. Exakte Zahlen zur Menge der Nahrungsaufnahme der Eisbären lassen sich nicht angeben, da sie sehr unregelmäßig und an ihre arktischen Lebensverhältnisse angepasst fressen. Sie verzehren ein enormes Quantum, wenn sie wochen- oder monatelang gehungert haben. Mit ihrem großvolumigen Magen, der im Vergleich zu anderen Raubtieren überdimensioniert ist, sind sie in der Lage, auch sehr große Nahrungsmengen zu sich zu nehmen und dann wieder wochenlang zu hungern. Eisbären sind die Raubtiere mit dem größten Fettverzehr. Extremfälle sind bekannt, bei denen sich Eisbären bis zu 150 Kilogramm über ihr Durchschnittsgewicht angefressen haben und so über einen im Körper gespeicherten Vorrat von mehr als einem Jahr verfügten. Generell stellen sich Eisbären in Regionen, wo sie nicht regelmäßig Beute machen können, von normalem Stoffwechsel auf Fasten um und halten dies vier bis acht, selten sogar zwölf Monate durch, in denen sie sich dann meist nur Seetang oder Seegras zuführen, um das Verdauungssystem aktiv zu halten. Zur Nahrung von Eisbären zählen außer Robben und Walrossen auch Kleinsäuger, etwa Erdhörnchen, Lemminge und Wühlmäuse, sowie Vögel, Vogeleier und Fische. Gelegentlich erlegen sie laufbehinderte Rentiere und noch seltener kleine Narwale und Weißwale. Vor allem im Sommer, wenn das Nahrungsangebot gering ist, verzehren Eisbären Kadaver oder von Jägern zurückgelassene Fleischreste und pflanzliche Materialien. Aufgrund der Globalen Erwärmung geht die Eisbedeckung zurück. Viele Eisbären sind daher immer häufiger gezwungen, neue Nahrungsquellen auf Land zu erschließen. Auf Grönland und Spitzbergen konnte beobachtet werden, dass von ihnen dabei vermehrt Brutkolonien von Enten und Gänsen angegangen und die Gelege geplündert wurden. Nur selten können Eisbären in schnee- und eisfreien Regionen beobachtet werden. Dort kommen sie auch einer vegetarischen Ernährung nach, bevorzugt suchen sie in Nordamerika Rauschbeere und Schwarze Krähenbeere. Bei ausgewachsenen männlichen Eisbären ist Kannibalismus nicht ungewöhnlich. Junge Eisbären laufen immer wieder Gefahr, von einem älteren männlichen Bären gefressen zu werden. Muttertiere weichen daher mit ihren Jungen den Männchen aus oder verjagen diese mit Drohgebärden.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die rund eine Woche dauernde Paarungszeit fällt, je nach nördlicher Breite, in die Monate März bis Juni. Die Zeit von der Befruchtung bis zur Geburt beträgt etwa acht Monate. Allerdings kommt es erst Ende August, Anfang September zur Einnistung des Eies und damit zu einer zwei bis drei Monate dauernden eigentlichen Tragzeit. Dies ist ein natürlicher Schutzvorgang; falls die werdende Mutter durch Nahrungsmangel im Sommer zu sehr ausgehungert ist, wird das Ei vor der Einnistung resorbiert und die Trächtigkeit abgebrochen. Die Geburt der Bären erfolgt zwischen November und Januar, also im Winter. Trächtige Weibchen beziehen etwa einen Monat vor der Geburt eine Geburtshöhle, in der sie Winterruhe halten (s. o.). Die Höhle besteht aus einer Vertiefung, die in den womöglich torfigen Boden gegraben und mit Schnee überwölbt wird. Hierdurch ergibt sich ein einen bis drei Meter langer, oft steil nach oben gerichteter Tunnel mit einer ovalen Kammer, die ein Volumen von etwa drei Kubikmetern hat. Der Eingang dieser Geburtshöhlen wird gewöhnlich als Kältefalle ausgestaltet. Die Weibchen verlassen diese Geburtshöhle mit ihren Jungen erst vier Monate später (im März oder April). Die Gegenden, in denen die Weibchen ihre Jungen gebären, werden als „Denning Areas“ (Höhlengebiete) bezeichnet. Das in seiner Ausdehnung größte Geburtshöhlengebiet der gesamten Arktis liegt im kanadischen Wapusk-Nationalpark, der sich an der Südküste der Hudson Bay rund 70 Kilometer südöstlich der Stadt Churchill, zwischen dem Nelson River und Cape Churchill ausdehnt („Wapusk“ ist die Bezeichnung der Cree-Indianer für „weißer Bär“). Große kanadische Höhlengebiete erstrecken sich außerdem um die Mündung des Winisk River in die Hudson Bay (südöstlich des Wapusk-Nationalparks), um die Agu Bay an der Westküste der Baffininsel nahe dem westlichen Ende der Fury-und-Hecla-Straße und entlang der zum Ukkusiksalik-Nationalpark gehörenden Wager Bay sowie in der Nordwestecke der Hudson Bay. Außerhalb Kanadas befinden sich ausgedehnte Geburtshöhlengebiete in Alaska, auf Grönland, auf Spitzbergen und auf der Wrangelinsel im Nordosten Sibiriens. Der Wurf besteht aus einem bis (äußerst selten) vier, überwiegend jedoch zwei etwa kaninchengroßen, bei der Geburt sehr fein behaarten, zunächst noch blinden und tauben Jungen von 400 bis 900 Gramm Gewicht. In den ersten beiden Monaten erreichen sie ein Gewicht von 10 bis 15 Kilogramm und ihr weißes Fell wird immer dichter. Die Jungen werden 11⁄2 bis 21⁄2 Jahre gesäugt. Während dieser Zeit lernen sie das Jagdverhalten der Mutter und werden schließlich von ihr verlassen. Unter den harten Bedingungen der Arktis überlebt nur etwa die Hälfte der Jungtiere die ersten fünf Jahre nach der Geburt. Eisbären werden mit etwa fünf bis sechs Jahren geschlechtsreif. Ab 20 Jahren geht die Fruchtbarkeit der Weibchen deutlich zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Eisbären und Menschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohungen und Schutz.", "content": "Schon vor der Berührung mit Europäern jagten die indigenen Völker Nordasiens und Nordamerikas Eisbären, insbesondere wegen des Eisbärfells und des Specks. Im 20. Jahrhundert intensivierte sich die Bejagung aufgrund der kommerziellen Nutzung aller Körperteile, vor allem aber aus reiner Vergnügung (Trophäenjagd). Die ausgiebige Nutzung von Flugzeugen zur Lokalisierung der Tiere und als Transportmittel führte zur drastischen Schrumpfung der Populationen in den 1950er- und 1960er-Jahren auf weltweit insgesamt 5.000 bis 10.000 Tiere. Im Jahr 1973 beschlossen Kanada, die Vereinigten Staaten, Dänemark (für Grönland), Norwegen (für Svalbard) und die Sowjetunion ein Abkommen, das die Jagd einschränken, die Habitate schützen und die gemeinsame Forschung verstärken sollte. Die Jagd durch Trophäenjäger ist weiterhin in Kanada, dem Land mit dem größten Eisbärbestand, sowie seit 2005 wieder in Grönland erlaubt und wird offiziell durch Jagdquoten beschränkt. Hobbyjäger zahlen für die Jagd auf einen Eisbären bis zu 30.000 Euro. Kanada und Grönland unterzeichneten im Oktober 2009 ein Abkommen, welches die Jagdquoten auf ein nachhaltiges Maß begrenzen soll. Darüber hinaus gibt es Sonderregelungen für indigene Völker. Ein Antrag der USA nach einem strikten Handelsverbot außerhalb der fünf Länder mit Eisbär-Population wurde im März 2010 auf der Konferenz der Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens in Doha unter anderem mit den Stimmen der Europäischen Union abgelehnt. In jüngerer Zeit gelten allerdings zwei weitere Faktoren für die Bedrohung der Eisbären maßgeblich geworden. Zum einen wird durch die verstärkte Förderung von Erdöl und Erdgas in den arktischen Regionen ihr Lebensraum eingeschränkt. Insbesondere die Gebiete, in denen sich die Weibchen zur Winterruhe und zur Geburt zurückziehen, werden hierdurch in Mitleidenschaft gezogen. Zum anderen wird befürchtet, dass die Lebensräume der Eisbären durch die globale Erwärmung generell drastisch zurückgehen würden.Ian Stirling und Claire L. Parkinson (2006): \"Possible Effects of Climate Warming on Selected Populations of Polar Bears (Ursus maritimus) in the Canadian Arctic\", in: Arctic, Vol. 59, Nr. 3, September, S. 261–275 Bei dem prognostizierten Rückgang des arktischen Meereises sei zu erwarten, dass bis Mitte des 21. Jahrhunderts 2/3 der gegenwärtigen Eisbärenpopulation verloren gehe. Verschwindet das Meereis komplett, sei es unwahrscheinlich, dass die Eisbären als Art überleben. Die IUCN führte im Jahr 2015 den Eisbär im Status gefährdet (\"vulnerable\"). Den Bestand schätzte sie auf ca. 26.000 Tiere, die Bestandsentwicklung ist demnach unklar. Die Biologen Ian Stirling und Andrew Derocher von der University of Alberta in Kanada kamen in einer vielbeachteten Studie (Stirling/Derocher 2012) zu dem Schluss: „Wenn das Klima sich wie prognostiziert erwärmt und das Meereis schwindet, werden Eisbären bis zur Mitte des Jahrhunderts aus den südlichen Teilen ihres Lebensraumes weitgehend verschwinden. Mag sein, dass sie im hohen Norden auf den kanadischen Arktis-Inseln und im nördlichen Grönland für die absehbare Zukunft überleben; aber langfristig ist ihr Bestand – mit einer stark reduzierten Weltpopulation in einem Rest ihres einstigen Siedlungsgebiets – unsicher.“", "section_level": 2}, {"title": "Angriffe auf Menschen.", "content": "Im Gegensatz zu anderen Bären sehen Eisbären den Menschen grundsätzlich als Beutetier. Wegen der dünnen Besiedlung der Arktis und der diesbezüglichen Bewusstheit der Bewohner kommt es verhältnismäßig selten zur Konfrontation, aber es wird trotzdem von Zeit zu Zeit über für Menschen tödliche Begegnungen berichtet. Am häufigsten erfolgen Angriffe durch Halbwüchsige sowie Muttertiere mit ihren Jungen. Zum Schutz gegen Eisbären ist z. B. auf Spitzbergen durch den Statthalter jedermann angehalten, außerhalb von Ortschaften mit geeigneten Abwehrmitteln ausgerüstet zu sein. Dabei wird das Führen einer großkalibrigen Büchse empfohlen. Die letzte tödliche Attacke eines Eisbären auf einen Menschen auf Spitzbergen geschah 2011. Im Februar 2019 werden von dort, von Grönland und Nowaja Semlja vermehrtes Auftreten von Eisbären in Wohngegenden von Menschen und über Konflikte berichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Eisbären in der Kultur.", "content": "In der Mythologie der Eskimos spielt „Nanuq“ (Inuktitut-Wort für Eisbär, englisch geschrieben: Nanook) generell eine bedeutende Rolle. Regional gab es sogar einen Mythos, wonach ein besonders hervorgehobener Eisbär „Herr der Eisbären“ sei und entscheiden könne, ob sich die Jäger den Regeln gemäß verhielten; erst danach sei eine erfolgreiche Eisbärenjagd möglich. Auch von anderen arktischen Völkern sind ähnliche Mythen bekannt. Bis heute ziert der Eisbär das Wappen Grönlands und auch andere Wappen und Flaggen nordischer Länder. Die grönländischen Inuit nennen den Eisbär Angalatooq (Der Große Wanderer), aufgrund der extremen Distanzen, die diese Tiere auf der Nahrungssuche zurücklegen. Innerhalb ihrer traditionellen Reviere unternehmen die Tiere ausgedehnte Wanderungen, oft tausende Kilometer pro Jahr. In der animistischen Tradition der Inuit wird der Eisbär aufgrund seiner Intelligenz, Kraft, Furchtlosigkeit und Ausdauer als das stärkste Totemtier verehrt. In Ostgrönland wird er auch Tornassuk genannt, der Herr der helfenden Geister. 1981 erschien im Zuge der Neuen deutschen Welle das populäre Lied \"Ich möchte ein Eisbär sein\" der Schweizer Gruppe Grauzone. In Literatur und Film, vor allem für Kinder, kommen immer wieder Eisbären vor. Die Beliebtheit von Fernsehsendungen und Fotobüchern über Eisbären ist seit Jahren ungebrochen. Ein bekanntes Beispiel ist die Bilderbuchserie \"Der kleine Eisbär\" von Hans de Beer. 2007 und 2008 wurden zwei junge Eisbären namens Knut und Flocke ein globales Medienphänomen. Im Dezember 2018 wurde im Tierpark Berlin die Eisbärin Hertha geboren. Einige amerikanische Zoos feiern seit 2004 den 27. Februar als „Welteisbärentag“ (\"World Polar Bear Day\"), was inzwischen auch von verschiedenen Naturschutz- und Tierschutzorganisationen übernommen wurde. Der Eisbär auf einer kleinen Eisscholle steht seit etwa 2018 ikonisch für die Klimakrise.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Aufgrund der Unterschiede im Körperbau wurde der Eisbär zeitweise in eine eigene Gattung \"Thalarctos\" eingeordnet. Jüngere Systematiken ordnen ihn aber generell in die Gattung \"Ursus\" ein, zu der unter anderem auch Braunbär und Schwarzbär gezählt werden. Der nächste Verwandte des Eisbären ist der Braunbär. Aus einer DNA-Analyse der Mitochondrien wurde 2010 abgeleitet, dass sich die Arten vor rund 150.000 Jahren aufspalteten. Diese genetischen Untersuchungen von mitochondrialer DNA hatten nahegelegt, dass manche Braunbärpopulationen näher mit dem Eisbären verwandt seien als untereinander. Daher galt der Braunbär bis vor kurzem als Paradebeispiel für eine „paraphyletische Art“, das angeführt wurde, um das traditionelle Artkonzept infrage zu stellen. Eigentlich hätte man dann nämlich den Eisbären als Unterart des Braunbären ansehen können. Neue genetische Studien haben diese Sichtweise nun widerlegt. Ein umfassender Vergleich des Erbguts aus dem Zellkern kam zum Ergebnis, dass sich die Abspaltung von Eis- und Braunbär bereits vor 338.000 bis 934.000 Jahren ereignete, also viel früher, als auf der Basis von Analysen mitochondrialer DNA abgeschätzt wurde. Diese Studie wurde seither durch weitere Studien bestätigt, und nun gilt der Eisbär phylogenetisch gesehen als eigenständige und wohl differenzierte Art, als Geschwisterart des Braunbären. Dem biologischen Artbegriff folgend müssen Braun- und Eisbären jedoch als Unterarten einer einzigen Art gesehen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Hybridbildung zwischen Eis- und Braunbär.", "content": "Eisbären und Braunbären sind untereinander kreuzbar und können fruchtbare Nachkommen zeugen. Eine Hybridisation zwischen beiden Arten war lange nur von Zootieren bekannt. Am 16. April 2006 erlegte jedoch ein Jäger, Jim Martell aus dem US-Staat Idaho, in der Nähe von Sachs Harbour auf Banks Island (Nordwest-Territorien, Kanada) einen vermeintlichen Eisbären, dessen Fell nicht richtig weiß oder gelblich war. Das Fell des Bären zeigte eher ein sehr helles Braun, wie es bei hellen Grizzlybären, einer Unterart des Braunbären, vorkommt. Eine DNA-Analyse durch Experten des Umweltministeriums der Nordwest-Territorien ergab, dass es sich bei dem erlegten Tier überraschenderweise um einen Hybriden aus Eisbär und Grizzlybär handelte. Normalerweise verhalten sich beide Bärenarten sehr feindselig, falls sie sich überhaupt in der Arktis begegnen. Außerdem paaren sich Eisbären üblicherweise auf dem Eis und Grizzlys auf dem Festland, weshalb eine Paarung zwischen beiden Arten bislang als unwahrscheinlich galt. Der Klimawandel führt nun dazu, dass Grizzlybären weiter nach Norden in Territorien wandern, in denen bisher nur der Eisbär vorkam. Dies ermöglicht die beschriebene Kreuzung beider Arten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Eisbär (\"Ursus maritimus\"), auch Polarbär genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Bären (Ursidae). Er bewohnt die nördlichen Polarregionen und ist eng mit dem Braunbären verwandt. Neben Kamtschatkabären und Kodiakbären gelten Eisbären als die größten an Land lebenden Raubtiere der Erde.", "tgt_summary": "北极熊(学名:'意即\"海熊\"),又称为白熊或冰熊,是熊属的一个种,是北极地区的典型动物,可能是六十多万年前(也有不同的科学家认为是十五、二十、四十、甚至上百万年前),由灰熊演化出来。", "id": 1574070} {"src_title": "Lyme-Borreliose", "tgt_title": "莱姆病", "src_document": [{"title": "Entdeckung, Namensgebung und Ursprung.", "content": "Die Bezeichnung \"Lyme-Borreliose\" setzt sich zusammen aus dem Namen des amerikanischen Ortes Lyme, in dem das Krankheitsbild 1975 nach gehäuftem Auftreten von Gelenksentzündungen in Verbindung mit Zeckenstichen erstmals beschrieben wurde,", "section_level": 1}, {"title": "Erreger.", "content": "Borrelien sind gramnegative spiralförmige Bakterien und gehören zur Familie der Spirochäten. Sie sind Anaerobier. Erreger der Lyme-Borreliose sind die Arten \"Borrelia burgdorferi sensu stricto\", \"B. garinii\", \"B. afzelii\" und \"B. spielmanii\". In den USA ist \"Borrelia burgdorferi sensu stricto\" als humanpathogene Art verbreitet; in Deutschland und weiteren europäischen Staaten sind die anderen Arten verbreiteter, was als Ursache unterschiedlicher Manifestationen in Europa und Amerika diskutiert wird. Als Oberbegriff für die Erreger, die die Lyme-Borreliose verursachen, wird der Begriff \"Borrelia burgdorferi sensu lato\" verwendet. Des Weiteren gibt es weitere Borrelia-Arten, wie unter anderem \"B. recurrentis\" und \"B. hermsii\", die Erreger des Rückfallfiebers.", "section_level": 1}, {"title": "Biofilm.", "content": "Mit dem Rasterkraftmikroskop konnte Eva Sapi beobachten, wie sich die Borrelien innerhalb weniger Tage zu symmetrischen Gebilden formieren und einen Biofilm bilden,", "section_level": 2}, {"title": "Morphologische Veränderungen.", "content": "In-vitro-Untersuchungen weisen darauf hin, dass Borrelien in der Lage sind, ihre ursprüngliche längliche Gestalt unter Stress in eine Kugelform umzuwandeln. Zudem zeigen entsprechende Studien, dass Borrelien auch noch in weiteren Formvarianten vorkommen können, die unter", "section_level": 2}, {"title": "Generationszeit.", "content": "Die In vitro-Generationszeit von Borrelien ist mit etwa einem halben Tag", "section_level": 2}, {"title": "Wachstum und Stoffwechsel.", "content": "Ihr Stoffwechsel ist mikroaerophil, sie wachsen also bevorzugt bei einer Sauerstoffkonzentration, die deutlich geringer ist als", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Lyme-Borreliose ist in der nördlichen Hemisphäre die häufigste von Zecken übertragene Erkrankung. In Deutschland gibt es ein Süd-Nord-Gefälle bei der Durchseuchung des Holzbocks. Laut Angaben des Robert Koch-Instituts sind etwa 6–35 % der Zecken in Deutschland von Borrelien befallen. Nach einem Zeckenstich kommt es in 1,5–6 % der Fälle zu einer Infektion. In 0,3–1,4 % der Fälle kommt es zu einer Erkrankung. Es fehlen flächendeckende epidemiologische Studien und Daten über die Ausbreitung und das Infektionsrisiko sowie über die Verteilung der jeweiligen Genospezies. Ebenso gibt es nach wie vor Wissenslücken über die Pathomechanismen und den langfristigen Verlauf der Krankheit. Im", "section_level": 2}, {"title": "Infektionsrisiko und Durchseuchungsraten.", "content": "Eine Borrelieninfektion durch Zecken ist – im Gegensatz zu der durch Viren hervorgerufenen FSME – in ganz Deutschland und sogar in Städten möglich. Wie eine Studie des Robert Koch-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Referenzzentrum für Borrelien am Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Mikrobiologie in München zeigte, stellt „der direkte Kontakt mit Büschen in Gärten, insbesondere in Waldnähe, ein bisher unterschätztes Risiko dar, über Zeckenstiche an [...] Lyme-Borreliose zu erkranken“. Gleichwohl hat nicht jeder Zeckenstich eine Borrelieninfektion oder gar eine Erkrankung an Borreliose zur Folge. In Deutschland ist nach bisherigen Erkenntnissen nach einem Zeckenstich bei 0,3–1,4 % mit einer manifesten Erkrankung zu rechnen.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung.", "content": "Überträger des Bakteriums sind in der Regel Zecken, die den Erreger beim Saug- und Stechakt nach einigen Stunden (in der Regel in einem Zeitfenster von acht bis zwölf Stunden nach dem Einstich) auf den Menschen übertragen. In Deutschland werden die Erreger des Borrelia burgdorferi sensu lato-Komplexes primär durch die Zecke \"Ixodes ricinus\", auch Gemeiner Holzbock genannt, übertragen. Als weitere Überträger der Borreliose werden von Wissenschaftlern auch Stechmücken diskutiert, wobei in bisherigen Studien nur eine sehr geringe Durchseuchung von Mücken festgestellt wurde. Bei einer Untersuchung von mehr als 3600 Mücken an 42 Orten in", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die Diagnostik der Borreliose basiert auf zwei Säulen. Zum einen sind das ein charakteristisches klinisches Bild sowie ein typischer Verlauf. Zum anderen ist es hilfreich, die Diagnose durch entsprechende Labortests zu bestätigen. Es gibt bis heute keine allgemeingültige medizinisch-technische Untersuchung, die eine aktive Erkrankung sicher beweisen oder widerlegen kann. Deswegen muss immer das Krankheitsbild und der Krankheitsverlauf untersucht werden und andere Ursachen müssen differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden. Unter den klinischen Symptomen gelten als krankheitsbeweisend nur die und im III. Stadium die chronische Hautentzündung Akrodermatitis chronica atrophicans (ACA). Die Dunkelziffer ist jedoch hoch und es gibt keine verlässlichen Angaben darüber, da die Wanderröte (Erythema migrans) ausbleiben oder untypische Erscheinungsformen haben kann \"(Neuroborreliose)\". Bei einer Untersuchung am Universitätsklinikum Freiburg von 1990 bis 2000, die 86 Fälle von akuter Neuroborreliose umfasste, berichteten sogar nur 23 % der Patienten von einer Wanderröte. Das Erythema migrans kann entweder nicht auftreten oder aber auch an schwer zugänglichen Körperregionen übersehen werden. In der Borrelien-Serologie werden in der Routinediagnostik Antikörpertests eingesetzt. Das sind in der Regel der ELISA und der Western Blot, auch Immunoblot genannt. Manche Labore führen auch einen Immunfluoreszenztest (IFT) durch. Solche Tests können nur die Antikörper messen, d. h. feststellen, ob ein Erregerkontakt stattgefunden hat oder nicht. Es ist jedoch durch diese Verfahren nicht möglich, festzustellen, ob es sich um eine akute oder ausgeheilte Infektion handelt. Deshalb ist es auch nicht möglich, aufgrund der serologischen Ergebnisse nach einer Behandlung mit Antibiotika festzustellen, ob diese wirksam war und die Borreliose nun ausgeheilt ist. Hinzu kommt, dass die einzelnen Testverfahren nicht standardisiert sind und eine unterschiedliche Spezifität und Sensitivität aufweisen. Bei sehr sensitiven Tests besteht oftmals das Problem von sogenannten Kreuzreaktionen. Das bedeutet, der Test zeigt ein positives Borrelien-Ergebnis an, der Betreffende hat aber keine Lyme-Borreliose (positiver Vorhersagewert, falsch-positiv). Falsch positive Ergebnisse können zum Beispiel durch nicht humanpathogene Borrelia-Arten sowie andere Spirochäten wie \"Treponema pallidum\" oder \"Treponema denticola\", Leptospiren, aber auch durch das Epstein-Barr-Virus oder das Cytomegalievirus verursacht werden. Bei Verwendung von sehr spezifischen, aber nicht ausreichend sensitiven Tests sind falsch negative Ergebnisse möglich (negativer Vorhersagewert, falsch-negativ). In der Frühphase gibt es zudem, wie bei anderen Infektionskrankheiten auch, eine diagnostische Lücke, da es einige Zeit dauert, bis sich Antikörper", "section_level": 1}, {"title": "Differenzialdiagnose.", "content": "In Abhängigkeit vom Krankheitsstadium ist die Differenzialdiagnose weit gefächert. Es empfiehlt sich, weitere durch Zecken übertragene Erkrankungen (FSME, Anaplasmosen, Rickettsiosen) sowie weitere Infektionen, wie Syphilis und Leptospirose auszuschließen. Die Lyme-Borreliose kann, ähnlich wie eine Lues, eine Vielzahl von Erkrankungen „imitieren“. Es ist bei einer neurologischen Beteiligung an andere Ursachen, insbesondere eine Infektion mit neurotropen (auf die Nerven wirkende) Viren und Bakterien zu denken. Wichtig ist bei neurologischen Beschwerden die zuverlässige Abgrenzung gegenüber einer multiplen Sklerose, da eine Behandlung mit immunsuppressiv wirkenden Medikamenten bei einer bakteriellen Infektion kontraindiziert ist. Bei Gelenkentzündungen kommen differentialdiagnostisch die aktivierte Arthrose, die rheumatoide Arthritis und andere Gelenkentzündungen", "section_level": 1}, {"title": "Krankheitsverlauf.", "content": "Nach einer Infektion kann es zur Bildung von Antikörpern gegen Borrelia burgdorferi kommen, ohne dass es gleichzeitig zu Krankheitssymptomen kommt. Die Immunglobuline, sowohl IgM als auch IgG, können noch Jahre nach einer ausgeheilten Lyme-Borreliose positiv sein. Eine sichere Diagnose kann oft anhand der Krankheitssymptome, des Krankheitsverlaufs, der Krankengeschichte und der serologischen Befunde sowie sorgfältiger Erhebung anamnestischer Daten sowie der aktuellen psycho-sozialen Situation gestellt werden. Bei hinreichendem Verdacht, aber unklaren Befunden wird manchmal versuchsweise eine Antibiotika-Behandlung durchgeführt. Allerdings besagt das Ansprechen auf die Antibiotikagaben nicht, dass eine aktive Lyme-Borreliose vorliegt, und umgekehrt belegt ein Nicht-Ansprechen nicht, dass die Krankheit ausgeheilt ist. Insbesondere die optimale Antibiotika-Behandlung des späten Stadiums ist unklar und deshalb strittig. In der Regel äußert sich eine Lyme-Borreliose durch schwere Symptome, die sich im Laufe der Jahre verschlimmern. Symptomfreie Latenz-Zeiten sind allerdings möglich. Ein Verschwinden der Symptome bedeutet deshalb nicht, dass die Erreger eliminiert sind. In der Frühphase sind die Symptome einer Borreliose einem grippalen Infekt (ohne Husten und Schnupfen) ähnlich. In diesem Stadium kommt es häufig zu Myalgien (Muskelschmerzen) und Arthralgien (Gelenkschmerzen), die mit einer Fibromyalgie (chronische Schmerzerkrankung) verwechselt werden können. Ähnliche Symptome werden auch teilweise nach einer Antibiotikabehandlung beschrieben. Die häufigsten Fehldiagnosen bei einer Lyme-Borreliose sind multiple Sklerose, Fibromyalgie und das Chronic-Fatigue-Syndrom. Dabei kann eine sorgfältige Differentialdiagnose solche Fehldiagnosen zumeist vermeiden. Oftmals wird die Ursache auch in Depressionen, psychosomatischen Erkrankungen oder gar Hypochondrie gesehen. Hierbei muss beachtet werden, dass psychische Erkrankungen erst nach Ausschluss aller körperlichen Ursachen diagnostiziert werden dürfen. Nach einer durchgemachten Borreliose besteht keine Immunität.", "section_level": 1}, {"title": "Stadien.", "content": "Die Lyme-Borreliose verläuft in drei Stadien. Es gibt eine Reihe von Symptomen, die für die einzelnen Stadien typisch sind. Begleitend kann eine Vielzahl von Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifigkeit, Sehbeschwerden, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen auftreten.", "section_level": 2}, {"title": "1. Stadium (Frühstadium): Lokalinfektion.", "content": "Ab Übertragung des Erregers kann es nach einer Inkubationszeit von meist 5–29 Tagen zu einer Lokalinfektion der Haut kommen, die mit einem charakteristischen Hautausschlag, dem \"Erythema (chronicum) migrans\" (Wanderröte), einhergeht. Ein Fleck, ein heller roter Ring oder auch Doppelring, typischerweise im Zentrum blasser als am Rand, weitet sich von der Einstichstelle der Zecke nach außen aus (daher der Name). Die Wanderröte kann jucken oder brennen, aber auch ohne Beschwerden auftreten. Prädilektionsstellen beim Erwachsenen sind die Achselhöhle, die Leiste und die Kniekehlen, beim Kind sind", "section_level": 3}, {"title": "2. Stadium: Streuung (Dissemination) des Erregers.", "content": "Nach etwa 4 bis 16 Wochen, nach anderen Quellen nach 20 bis 59 Tagen breiten sich die Erreger im ganzen Körper aus. Die Inkubations- und Latenzzeit kann auch länger sein. Der Patient leidet dann an grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen, was die Erkennung der Krankheit erschwert. Charakteristisch sind starke Schweißausbrüche. Durch die Ausbreitung im Körper kann es zu einem Befall der Organe, der Gelenke und Muskeln sowie des zentralen und peripheren Nervensystems kommen. Leitsymptome in diesem Stadium sind oftmals das Bannwarth-Syndrom mit starken radikulitischen Schmerzen und einer Fazialisparese, die sich in einer Lähmung der mimischen Gesichtsmuskulatur zeigt, meist wirkt das Gesicht einseitig „schief“. Außerdem zeigen sich reaktiv benigne Hyperplasien lymphatischer Zellen, die in Form von Schwellungen vor allem im Bereich der Ohrläppchen sichtbar sind und als", "section_level": 3}, {"title": "3. Stadium: Spätstadium (Spätmanifestation) / Post-treatment Lyme disease syndrome (PTLDS).", "content": "Nach mehreren Monaten können Infizierte, die nicht oder nicht ausreichend behandelt wurden, schwere und chronische Symptome entwickeln. Monate-, aber auch jahrelange symptomfreie Latenzzeiten mit anschließendem Wiederaufflackern der Erkrankung sind möglich. So tritt die Akrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer (ACA) oft erst nach Jahren auf. Es kann auch zu einer chronischen rezidivierenden Lyme-Arthritis mit vielfältigen Krankheitsbildern kommen oder auch zu einem Befall des zentralen und peripheren Nervensystems (Neuroborreliose) mit Polyneuropathie, Borrelien-Meningitis, Lyme-Enzephalomyelitis oder einer Enzephalitis. Ebenso sind chronische Erkrankungen der Sinnesorgane und der Gelenke und Muskeln möglich. Die chronischen Erkrankungen der Gelenke werden Lyme-Arthritis genannt. Es kann aber auch zu einer entzündlichen", "section_level": 3}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Behandlung einer Lyme-Borreliose verlangt auf Grund der Möglichkeit des vielfachen Organbefalls die interdisziplinäre Zusammenarbeit von verschiedenen Fachdisziplinen. Die Prognose nach frühzeitiger antibiotischer Behandlung im ersten Stadium ist gut. Die in manchen Quellen zitierten 95 % „folgenloser“ Ausheilung von Neuroborreliose beziehen sich jedoch nur auf den Anteil der Patienten mit akuter Neuroborreliose, die nach einem Jahr beschwerdefrei waren. Bei chronischer Neuroborreliose betrug der Anteil dagegen nur 66 %.", "section_level": 2}, {"title": "Frühstadium.", "content": "Da gerade im Frühstadium außer der Wanderröte kein sicherer Krankheitsnachweis möglich ist, stellt sich beim Auftreten von grippeähnlichen Symptomen oder Gelenkschmerzen kurz nach einem Zeckenstich die Frage einer Güterabwägung zwischen den Risiken und Nebenwirkungen einer auf Verdacht durchgeführten, eventuell überflüssigen mehrwöchigen Antibiotikatherapie einerseits und andererseits – bei Nichtdurchführung, aber auch einem denkbaren Misserfolg einer solchen Maßnahme – den möglichen gesundheitlichen, sozialen und finanziellen Folgen eines jahre- oder jahrzehntelangen chronischen Leidens, das bis hin zur Erwerbsunfähigkeit führen kann. Im Frühstadium der Infektion", "section_level": 2}, {"title": "Spätstadium.", "content": "Mikrobiologische Untersuchungen weisen auf verschiedene Erschwernisse bei der antibiotischen Behandlung der Lyme-Borreliose im Spätstadium hin: die Bildung zystischer Formen, die Bildung eines sogenannten Biofilms, einer Erregerkolonie, die von extrazellulären polymeren Substanzen umgeben ist, die Antibiotika hindern einzudringen, sowie der intrazelluläre Aufenthalt und die Tatsache, dass sich ein beachtlicher Anteil der Erreger im ZNS aufhält. Insofern ist fraglich, ob Antibiotika im Spätstadium noch eine Erregereliminierung erreichen können. Die Verabreichungsform und Länge der Antibiotikatherapie richtet sich nach dem Krankheitsstadium, aber insbesondere nach der Krankheitsmanifestation. Hierbei sind individuelle Risikofaktoren der Patienten (wie z. B. eine Antibiotikaallergie oder eine Niereninsuffizienz) zu", "section_level": 2}, {"title": "Leitlinien.", "content": "Als praktische Leitlinie für Ärzte zur Behandlung der Lyme-Borreliose existieren Medizinische Leitlinien. Die im Jahr 2006 veröffentlichten Leitlinien der „Infectious Diseases Society of America“ (IDSA-Leitlinien) wurden im Konsens mit anderen großen amerikanischen Fachgesellschaften erarbeitet und geben unter Berücksichtigung der aktuellen, bisher noch dünnen Studienlage Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie dieses Krankheitsbilds in den USA. Die Empfehlungen stützen sich größtenteils auf Expertenmeinung; groß angelegte randomisierte Studien zu diesem Thema mit hinreichender Evidenz liegen nicht vor. Daneben existiert eine weitere Leitlinie der \"International Lyme and Associated Diseases Society\" (ILADS-Leitlinien) welche seit 2015 in der amerikanischen \"National Guideline Clearinghouse Website\" aufgelistet ist und in der Praxis Anwendung findet. In Deutschland arbeiten einige große ärztliche Fachgesellschaften seit einiger Zeit an der Erstellung einer gemeinsamen S3-Leitlinie. Die Fertigstellung ist für Ende 2015 geplant. Bereits verfügbar sind die S2k-Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und die S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zur Behandlung der Neuroborreliose. Des Weiteren hat die deutsche Borreliose-Gesellschaft für alle Manifestationen der Borreliose eine eigene Empfehlung erstellt. Diese wurde nicht im Rahmen der AWMF entwickelt. Die Empfehlungen zur Diagnostik und Antibiotika-Behandlung weichen von denen der AWMF-Fachgesellschaften erheblich ab.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik an den Leitlinien.", "content": "Das S3-Niveau der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie wird kritisiert, da keine ausreichende evidenzbasierte wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema vorliege. Dem Leitlinienkoordinator der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Rauer werden mögliche Interessenkonflikte vorgeworfen.", "section_level": 3}, {"title": "Kontroverse.", "content": "Im Spätstadium können neben den Leitsymptomen Beschwerden auftreten, die sich auch nach einer Antibiotikatherapie nicht zurückbilden (\"Post-treatment Lyme disease syndrome, PTLDS\"). Die Symptomatik besteht aus Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Muskel- und Gelenkschmerzen. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Dass Borrelien im Spätstadium ursächlich für die Beschwerden sind, ist umstritten und gilt insbesondere in der Schulmedizin als unübliche These. Insbesondere die hohe Versagerquote bei der Antibiotikatherapie im Spätstadium spricht gegen diese These, dass ein infektiöses Geschehen vorliegt. Es werden postinfektiöse Prozesse und Organschädigungen aufgrund eines länger bestehenden Infektionsgeschehens als Ursache einer nicht anschlagenden Antibiose diskutiert. Chronische Beschwerden nach einer nachgewiesenen Lyme-Borreliose werden als chronische Borreliose oder Borreliose im Spätstadium bezeichnet. Es ist ebenfalls die Bezeichnung „Post-Lyme Syndrom“ üblich, die meint, dass die Krankheitssymptome nicht ursächlich durch Borrelien ausgelöst würden. Es wird diskutiert, ob es sich bei der Spätmanifestation der Lyme-Borreliose um eine Autoimmunerkrankung handelt, die ursprünglich durch ein infektiöses Geschehen ausgelöst wurde. Die Bakterien verursachen demnach im Frühstadium Entzündungen, die sich durch autoreaktive Prozesse verselbstständigen bzw. chronifizieren und zu immer weitergehenden Beschwerden und", "section_level": 2}, {"title": "Immunisierung.", "content": "Aktive und passive Immunisierungen stehen bisher für Europa trotz intensiver Forschungen seit den 1980ern immer noch nicht zur Verfügung. In den USA wurde 1998 ein wirksamer rekombinanter Impfstoff auf der Basis von OspA (äußeres Membranprotein von Bbsl) zugelassen. Der Hersteller GlaxoSmithKline nahm diesen 2002 wieder vom Markt. Zum einen ließen sich jährlich nur etwa 10.000 Menschen – und nicht wie erhofft 100.000 – impfen. Zum anderen wurden 170 Fälle von Gelenkentzündungen gemeldet, die bei Menschen mit einer bestimmten genetischen Veranlagung durch den Impfstoff ausgelöst worden sein könnten. Es kam zu Klagen gegen den Hersteller. Wegen der Heterogenität der Stämme (mindestens 7 OspA-Serotypen) ist die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes für Europa schwierig, so das Robert Koch-Institut 2007. In der Veterinärmedizin kann jedoch zum Schutz vor der Lyme-Borreliose beim Hund auch in Deutschland eine Impfung durchgeführt werden. Da die Antikörperspiegel rasch wieder abfallen, ist eine jährliche Auffrischimpfung erforderlich, um einen ausreichenden Schutz vor den enthaltenen Borrelien-Stämmen zu erreichen. Eine Kreuzimmunität vor anderen Borrelienarten wird nicht erwartet. Für den Hund ist die Pathogenität der meisten Borrelien-Spezies jedoch bislang nicht gänzlich geklärt und die Impfung wird durch mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen kontrovers diskutiert. Seit 2015 ist ein für Pferde zugelassener Impfstoff auf dem Markt. Derzeit (2014) werden klinische Studien zu einem humanen Lyme-Borreliose-Impfstoff durchgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lymeborreliose oder \"Lymekrankheit\" ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium \"Borrelia burgdorferi\" oder verwandte Borrelien aus der Gruppe der Spirochäten ausgelöst wird. Die in drei Stadien verlaufende Erkrankung kann verschiedene Organe in jeweils verschiedenen Stadien und Ausprägungen betreffen, speziell die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Bei dem dritten Stadium der Erkrankung könnte es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung handeln. Die Infektion mit \"Borrelia burgdorferi\" kommt beim Menschen, verschiedenen Säugetieren und Vögeln vor und geschieht in der Regel über einen Zeckenstich. Der Infektionsweg verläuft von einem Reservoirwirt über Zecken wie den Gemeinen Holzbock \"(Ixodes ricinus)\" als Überträger (Vektor), sehr selten auch durch fliegende Insekten (Pferdebremsen, Stechmücken).", "tgt_summary": "莱姆病(英语:Lyme disease)或莱姆疏螺旋体病是一种由伯氏疏螺旋体属生物引起的细菌性传染病。最常见的症状是皮肤会出现不会痒也不会痛的红斑,称为游走性红斑,通常发生于被叮咬后一周。大约有25%的人不会生红斑。其他常见症状包含发烧、头痛和疲倦。如果未治疗,可能会演变为脸部单侧或双侧麻痺、关节炎、严重头痛合并颈部僵硬、心悸等等。感染后一个月至数年间,关节痛和肿胀的症状可能一再复发。有时患者四肢会发麻或有刺痛感。大约10至20%的人即使经过妥善治疗仍会在接下来的六个月中有关节痛、记忆障碍,以及精神不济的症状。 莱姆病为人畜共通传染病,其储备宿主为老鼠,并会以真蜱科硬蜱属的生物为媒介传染给人类。通常真蜱动物必须要吸附36~48小时病原体才会转移。莱姆病的病原体随地区不同而有所差异,如北美洲的唯一病原体为伯氏疏螺旋体,欧洲和亚洲有另外数种同属细菌也会参与传染(\"Borrelia afzelii\"及\"Borrelia garinii\")。莱姆病无法人传人、人类传染其他动物,或经由食物感染。诊断方式包含检视症状、风险暴露史,或血液抗体检测。但感染初期抗体常呈阴性。对于叮咬个体的蜱做病原测试是没有意义的,因为即使蜱叮咬个体之后也不一定会传染,且通常症状会在病原检测出来之前显现,等待结果反而错过治疗时机 。 预防方法包括穿着长裤与使用DEET等驱虫剂以避免蜱叮咬,使用杀虫剂来减少蜱虫数量也不失为一个好方法 。若发现从身上抓到的蜱虫体内充满血液,则会建议使用抗生素,且在这样的情况下,通常推荐使用一剂的四环霉素来治疗病患,一般常见的镊子也可作为夹除蜱虫的好工具 。若已经引发感染症状,有数种抗生素可在这个阶段发挥作用;包括四环霉素、安莫西林以及头孢呋辛 。疗程大约需要两至三个礼拜。某些病患在过程中可能会有发烧、肌肉或关节痛,这个情况大概会持续一至两天。在那些已患有持续症状的患者中,长时间的抗生素治疗目前没有发现对改善病征有任何帮助。 莱姆病是蜱虫在北半球散布最广的疾病。根据推估,在美国每年有近300,000人罹病,而在欧洲则有近65,000人。感染季节通常集中于春天及初夏,莱姆病于1975年第一次于美国康乃狄克州的旧莱姆镇被发现而得名。 1981年,莱姆病病原体首次为美国国家卫生总局的威利·伯格多费所描述。 病人会有慢性症状,被称为治疗后莱姆病症候群(post-treatment Lyme disease syndrome),也常被称为慢性莱姆病。 有些医疗人员认为慢性莱姆病是持续性感染所造成;然而,这项观点并未被认可.。由于过去的莱姆病疫苗已失去效用, 现在已开始在进行新疫苗的研发。", "id": 2756040} {"src_title": "Landkreis Darmstadt-Dieburg", "tgt_title": "达姆施塔特-迪堡县", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Landkreis Darmstadt-Dieburg liegt am Rande der nordwestlichen Ausläufer des Odenwaldes. Die Landschaftsstruktur ist heterogen: Der westliche Teil des Kreises mit den Flugsandgebieten zwischen Weiterstadt und Pfungstadt gehört landschaftlich zur Hessischen Rheinebene. Der südwestliche Teil um Seeheim und Alsbach gehört zur Bergstraße, die den Übergang zwischen der Oberrheinischen Tiefebene und dem Odenwald schafft, dem auch das südliche Kreisgebiet angehört. Das Gebiet um Darmstadt und Messel ist durch eine dicht bewaldete und dünn besiedelte Hügellandschaft geprägt. Der nordöstliche Teil, das Dieburger und das Umstädter Land, ist ein sehr fruchtbares, ebenfalls hügeliges Gebiet, das von zahlreichen Bächen und dem Flüsschen Gersprenz durchflossen wird, und nach Süden mit dem Reinheimer Hügelland sanft in den Odenwald übergeht. An der „Kleinen Bergstraße“ in Groß-Umstadt ist der Übergang allerdings ähnlich plötzlich wie an der Bergstraße selbst.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkreise.", "content": "Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Offenbach (in Hessen), Aschaffenburg und Miltenberg (beide in Bayern), Odenwaldkreis, Bergstraße und Groß-Gerau (alle wiederum in Hessen). Die kreisfreie Stadt Darmstadt ragt von Norden in das westliche Kreisgebiet.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet des heutigen Landkreises Darmstadt-Dieburg war schon früh besiedelt. Spuren aus der Stein- und der Eisenzeit sind an mehreren Stellen zu beobachten. Der Ringwall in Fischbachtal weist evtl. auf eine keltische Besiedlung hin. Die Römer annektierten das Kreisgebiet Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts. Etwa 125 n. Chr. wurde im Bereich des heutigen Südhessen als untere Verwaltungseinheit die Civitas Auderiensium mit dem Hauptort Dieburg gegründet. Während das westliche Kreisgebiet eher dünn besiedelt blieb, wurde das Dieburger und Umstädter Land im Osten planmäßig kolonisiert. Nach dem Rückzug der Römer nahmen zunächst Alamannen, dann ab 506 Franken Besitz vom Kreisgebiet. Sämtliche Ortsnamen, die auf -heim enden, sind fränkische Gründungen. Danach zerfällt das Gebiet in unterschiedliche Besitzungen. Im Westen etablieren sich die Grafen von Katzenelnbogen, die Darmstadt, Groß-Gerau, Zwingenberg und (innerhalb des heutigen Kreises) Ober-Ramstadt und Reinheim zu Städten ausbauen. Der westliche Teil des Kreises lag in ihrer Herrschaft, Weiterstadt und Griesheim mit ihren Ökonomiehöfen versorgten die Burgen der Grafen in den Residenzen Darmstadt und Groß-Gerau, während Pfungstadt und Seeheim Verwaltungssitz eines eigenen Amtes wurden. 1476 fiel der gesamte Besitz Katzenelnbogens an Hessen. Im östlichen Teil des heutigen Kreises ist die Territorialgeschichte wesentlich komplizierter. Neben Kleinbesitzungen, die nur wenige Dörfer umfassten, gab es einige größere Gebiete, die aber selten die Größe heutiger Gemeinden erreichten. Sie wurden entweder von lokalem Adel verwaltet (Eppertshausen) oder gehörten zu größeren Grafschaften oder Fürstentümern. So gehörte Groß-Umstadt mit Otzberg je zur Hälfte zur Pfalz und zu Hanau, Babenhausen mit Schaafheim insgesamt zu Hanau und Dieburg mit Münster und Groß-Zimmern zum Kurfürstentum Mainz, das versuchte, eine Landverbindung zwischen seinen rheinhessischen und unterfränkischen Besitztümern zu erlangen. Während fast alle Gebiete in der Reformation protestantisch wurden, blieben Dieburg, Münster, Groß-Zimmern und Eppertshausen katholische Exklave, was sich bis heute im Wahlverhalten auswirkt. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde das ganze Gebiet Hessen-Darmstadt, dem späteren Großherzogtum Hessen, zugeordnet (ausgenommen Dorndiel, Radheim und Mosbach, das erst 1817 zu HD kam). Hier entstanden zunächst die Ämter Darmstadt, Reinheim und Dieburg, das Gebiet westlich Darmstadt gehörte zeitweise zum Amt Groß-Gerau. Dann entstanden die beiden Kreise Darmstadt und Dieburg in der Provinz Starkenburg. Darmstadt schied 1938 als kreisfreie Stadt aus seinem Kreis aus, es bildeten sich der Stadt- und der Landkreis Darmstadt, die Stadt blieb aber Verwaltungssitz beider Kreise. Der Kreis Dieburg wurde im Zuge derselben Reform zum Landkreis Dieburg, weiterhin mit Dieburg als Kreisstadt; einige Verwaltungsaufgaben wurden aber nach Groß-Umstadt abgegeben. Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurden aus beiden Landkreisen zum 1. Januar 1977 der heutige Landkreis Darmstadt-Dieburg geschaffen. Einige Orte wurden zuvor anderen Landkreisen zugeteilt: So kamen Brensbach (mit Wersau) und Fränkisch-Crumbach zum Odenwaldkreis, Ober-Roden und Urberach (Stadt Rödermark) sowie Nieder-Roden (zur Stadt Rodgau) kamen zum Landkreis Offenbach. Die immer noch kreisfreie Stadt Darmstadt gab die Sankt Stephans-Siedlung an Griesheim ab. Darmstadt wurde Sitz der Kreisverwaltung, Dieburg blieb Außenstelle.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreistag.", "content": "Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen: Seit 2008 ist der Mitschnitt von Redebeiträgen der Abgeordneten aus den öffentlichen Kreistagssitzungen nicht erlaubt. 2016 wurde ein Antrag zu Livestreaming aus dem Kreistag ein weiteres Mal im Kreistag abgelehnt.", "section_level": 2}, {"title": "Landrat.", "content": "Alfred Jakoubek (SPD) wurde am 2. März 1997 mit 55,6 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt. Bei seiner Wiederwahl am 27. April 2003 erhielt er im ersten Wahlgang 62,0 Prozent der Stimmen. Am 26. April 2009 wurde Klaus Peter Schellhaas (SPD) mit 54,4 Prozent der Stimmen zum Landrat gewählt. Er hat das Amt seit dem 1. Oktober 2009 inne.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen, Flagge und Banner.", "content": "Flaggenbeschreibung: „Auf weißer Flaggenbahn mit blauen Randstreifen in der oberen Hälfte aufgelegt das Kreiswappen.“", "section_level": 2}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Der Landkreis Darmstadt-Dieburg unterhält eine Partnerschaft mit North East Derbyshire, einem Bezirk in Mittelengland, dessen Verwaltung außerhalb in der Stadt Chesterfield liegt. Zudem gibt es Partnerschaften mit dem Landkreis Zwickau, der Metropolitanstadt Florenz in Italien und dem Bezirk Mladá Boleslav in Tschechien.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Hightech-Standort Landkreis Darmstadt-Dieburg ist mit seinen rund 290.000 Einwohnern in 23 Städten und Gemeinden ein bedeutender Teil der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main-Neckar. Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Platz 126 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftschancen“. In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 123 von 401. Obwohl das Dieburger Land sehr fruchtbar ist, und im Bereich von Groß-Umstadt sogar Weinbau betrieben wird und obwohl im Westen des Kreises der Spargelanbau hohe Umsätze erwirtschaftet, ist der wichtigste Wirtschaftszweig des Landkreises Darmstadt-Dieburg nicht die Landwirtschaft. Im Landkreis haben sich bedeutende Unternehmen, teils mit Weltruf, u. a. der Baustoffindustrie (Groß-Umstadt), Farben- und Lackindustrie (Ober-Ramstadt) und der Nahrungsmittelindustrie (Alsbach-Hähnlein) niedergelassen. Andere profitieren von der Lage an der Autobahn und zur Darmstädter Stadtgrenze und siedelten Dienstleistungsunternehmen und Großmärkte an.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch das westliche Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 5 (Heidelberg–Frankfurt) und 67 (Mannheim–Darmstadt). Ferner durchziehen mehrere Bundesstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 3, B 26, B 38, B 45 und B 426. Die Planung und Organisation der Angebote im öffentlichen Nahverkehr im Landkreis Darmstadt-Dieburg wird von der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (DADINA) geleistet.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Bildung.", "content": "Über 80 Schulen, darunter eine Internationale Schule mit Preschool am Schuldorf Bergstraße, weiterführende Bildungseinrichtungen, Berufsschulen sowie Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen in unmittelbarer Nähe sind die Basis für eine überdurchschnittlich gute Bildungsinfrastruktur. Um Ausgaben im Haushalt einzusparen, werden ab 2015 die Zuschüsse für die Musikschule Darmstadt-Dieburg gestrichen. Die vielfältigen kulturellen Angebote, abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten im Naturpark Bergstraße-Odenwald mit dem einzigen UNESCO-Weltnaturerbe in Deutschland – der Grube Messel –, bieten eine hohe Wohn- und Lebensqualität und festigen die Standortattraktivität der Region.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitseinrichtungen.", "content": "Im Gebiet des Landkreises Darmstadt-Dieburg finden sich zwei Krankenhäuser für die allgemeine Patientenversorgung. Die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg bestehen aus zwei Standorten mit 289 Betten in Groß-Umstadt sowie 123 Betten in Seeheim-Jugenheim. In Seeheim-Jugenheim wird neben Akutmedizin (Schwerpunkt Orthopädie) auch der Bereich Neurologische Rehabilitation betrieben. Darüber hinaus gab es bis 2016 in Dieburg das konfessionelle St. Rochus Krankenhaus, ein Belegkrankenhaus mit 84 Betten.", "section_level": 2}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 1. Januar 1977 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Darmstadt gültige Unterscheidungszeichen \"DA\" zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 2. Januar 2013 ist aufgrund der Kennzeichenliberalisierung zudem das Unterscheidungszeichen \"DI\" (Dieburg) erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Natur und Schutzgebiete.", "content": "Der Landkreis erstreckt sich von der Oberrheinebene bis zur Mainebene, und vom Messeler Hügelland bis zum nördlichen Odenwald, über Höhenlagen von 88 m an der Gemarkungsgrenze Griesheim-Wolfskehlen bis zu 592 m auf der Neunkirchner Höhe. Dieses vielgestaltige Areal enthält 29 seltene Lebensraumtypen mit reichhaltiger Fauna und Flora. Zum Schutz dieser Biotope sind 27 Naturschutzgebiete und vier Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen worden. Außerdem gibt es 28 Natura 2000-Gebiete (davon 23 FFH-Gebiete und 5 Vogelschutzgebiete), die teilweise kreisübergreifend sind, sowie zwei Naturwaldreservate (Kniebrecht und Zellhäuser Düne). Zahlreiche Einzelbäume, Felsformationen oder Kleinflächen sind als Naturdenkmal geschützt. Die Grube Messel als Fossillagerstätte von Weltrang ist seit 1995 UNESCO-Weltnaturerbe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hauptsitz der Kreisverwaltung befindet sich im Kreishaus im Darmstädter Stadtteil Kranichstein. Der zweite Sitz ist das Kreishaus in Dieburg. Darüber hinaus existieren weitere Außenstellen in Dieburg und speziell für die Erziehungsberatung auch in Groß-Umstadt, Ober-Ramstadt und Pfungstadt. Das Veterinäramt hat seinen Sitz in Darmstadt.", "tgt_summary": "达姆施塔特-迪堡县(Landkreis Darmstadt-Dieburg)是德国黑森州达姆施塔特行政区的一个县,首府达姆施塔特。", "id": 446584} {"src_title": "Barnabasevangelium", "tgt_title": "巴拿巴福音", "src_document": [{"title": "Text.", "content": "Das Barnabasevangelium bezeichnet sich selbst als „wahres Evangelium Jesu, genannt Christus, eines neuen Propheten, der von Gott der Welt gesandt, gemäß dem Bericht des Barnabas, seines Apostels“. Die Geschichte des Textes lässt sich nur bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Der älteste vollständig erhaltene Text ist ein italienisches Manuskript aus dem 16. Jahrhundert, das heute in der Österreichischen Nationalbibliothek einzusehen ist. Des Weiteren ist ein spanisches Manuskript aus dem 18. Jhd. fragmentarisch erhalten, welches im Jahre 1976 in Sydney wiederentdeckt wurde und in dem die Kapitel 120 bis 200 fehlen. Griechische, lateinische oder aramäische Handschriften wurden niemals entdeckt. Die postulierte frühe Textgeschichte beruht auf Spekulationen. Das Evangelium sei in der frühen Kirche weit verbreitet gewesen und beispielsweise durch Irenäus rezipiert worden, habe zwischenzeitlich sogar dem Kanon der alexandrinischen Kirche angehört, bis es im Jahr 325 durch das Konzil von Nicäa verboten worden sei. Der Papst habe jedoch ein Exemplar in seiner Privatbibliothek gerettet, wo es aufbewahrt worden sei, bis es am Ende des 16. Jahrhunderts ein Freund Papst Sixtus' V. aus der Bibliothek entwendete. Nach einer weiteren Legende aus dem 16. Jahrhundert stammt ein Manuskript von Barnabas selbst. Es sei im Jahr 478 mitsamt den sterblichen Überresten des Barnabas auf Zypern entdeckt worden. Der Autor beruft sich dabei auf eine in ihrer Historizität umstrittene zypriotische Legende des 5. Jahrhunderts, in der allerdings von einem Evangelium berichtet wird, das von Barnabas abgeschrieben wurde. Für eine frühchristliche Existenz des heute bekannten Barnabasevangeliums gibt es keine Anhaltspunkte. Zwar nennen sowohl das \"Decretum Gelasianum\" (496 n. Chr.) als auch das dem Anastasios Sinaites zugeschriebene „Verzeichnis der 60 Bücher“ aus dem 7. Jahrhundert im Rahmen einer Auflistung apokrypher Schriften ein „Barnabas-Evangelium“ unter den kirchlich nicht angenommenen Büchern. Die Schrift ist jedoch sonst unbekannt und kann nicht mit dem heute bekannten Barnabasevangelium identifiziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verfasser.", "content": "Etliche fehlerhafte Darstellungen der Geographie und Geschichte Judäas in den Erzählungen zeigen, dass der Verfasser weder Zeit noch Örtlichkeiten der Handlung aus eigener Anschauung kannte. Gegen den Verdacht, es könnte sich um eine islamische Propagandaschrift handeln, sprechen die erheblichen Differenzen zur islamischen Lehre, die sich trotz Übernahme islamischer Vorstellungen in dem Text finden. Ein unter Historikern als wahrscheinlich angesehener Erklärungsansatz ist es, im Verfasser einen zum Islam konvertierten Christen zu sehen, der über Kenntnisse in beiden Traditionen verfügte. Den Text habe er wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Spanien verfasst. Außer den schon genannten Argumenten (mittelalterliches Gedankengut, fehlende antike Textbezeugung) bringt Lonsdale Ragg noch folgendes Argument zur Datierung vor: Das Barnabasevangelium spricht von den Jubeljahren im Abstand von 100 Jahren, während die biblische Tradition einen 50-jährlichen Abstand nennt. 1300 n. Chr. setzte Papst Bonifatius VIII. die Jubeljahrfeier auf den 100-jährlichen Abstand fest, aber schon 1343 verkürzte Clemens VI. die Zeit auf die biblischen 50 Jahre und kündigte das nächste Jubiläum für 1350 an. Einen 100-jährlichen Turnus des Jubeljahres hat es also historisch nur in der Zeit von 1300 bis 1343 gegeben, was für eine Abfassung des Barnabasevangeliums in dieser Zeit spricht. Zusammen mit dem durch verschiedene Anspielungen auf Dantes \"Göttliche Komödie\" markierten Terminus post quem (1315) ergäbe sich damit ein relativ eng bestimmbarer Zeitrahmen für die Datierung der Komposition des Evangeliums. Die türkische Zeitung Türkiye meldete am 25. Juli 1986, dass eine aus dem 1. Jahrhundert stammende aramäische Handschrift des Barnabasevangeliums auf dem Berg Mem in Uludere (Südostanatolien) entdeckt worden sei. Das Manuskript solle sich im Besitz der türkischen Regierung befinden, sei jedoch unveröffentlicht und da außer Presseberichten und Absichtserklärungen keine weiteren archäologisch oder paläografisch gesicherten Informationen existieren, sind Theorien zu den Funden nicht überprüfbar. Wissenschaftler bezweifeln bereits aufgrund des in der Presse veröffentlichten Fotos das vermutete Alter der Handschrift und halten sie für eine Fälschung.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Die Theologie des Barnabasevangeliums weicht in drei fundamentalen Punkten von der Auffassung fast aller christlichen Kirchen und der kanonischen neutestamentlichen Schriften ab: Das Evangelium schildert die Lebensgeschichte Jesu und seiner Jünger von der Ankündigung der Geburt Jesu bis zu seinem Tod. Der Text vereinigt dabei jüdische, christliche und muslimische Elemente. Wie die anderen Evangelien auch erzählt es von Jesu Wundern, seinen Gleichnissen, vom letzten Abendmahl, Verrat, Prozess und Kreuzigung. Im Gegensatz zur christlichen Tradition stirbt allerdings nicht Jesus, sondern – aufgrund einer Verwechslung – Judas Iskariot am Kreuz. Folglich kann es auch keine Auferstehung Jesu gegeben haben. Damit erweitert das Barnabasevangelium eine Aussage des Koran, der in seiner einzigen Erwähnung der Kreuzigung davon ausgeht, dass nicht Jesus gekreuzigt wurde, ohne das wahre Geschehen näher zu erläutern oder sich auf eine andere Person festzulegen (Sure 4, 157–158). Im gesamten Text des Evangeliums findet sich dezidiert islamisches Gedankengut. So enthält es die in frühchristlicher Zeit noch unbekannte Schahada (das islamische Glaubensbekenntnis), nennt Adam, Abraham, Ismael, Moses, David und Jesus unterschiedslos Gesandte Gottes oder lässt die Verheißung der Geburt Jesu an Ismael ergehen, der auch anstelle von Isaak durch Abraham geopfert werden sollte. Damit bestreitet der Text die exklusive Stellung Jesu Christi im Christentum. Aus der Rezeption islamischen Gedankengutes schließt die nichtislamische Redaktionskritik, dass die vorliegende Textgestalt nicht vor dem 7. Jahrhundert entstanden sein kann. Allenfalls wäre es denkbar, dass eine ältere Vorlage – sofern sie überhaupt existierte – nach dem 7. Jahrhundert in wesentlichen Teilen mit pro-islamischer Tendenz überarbeitet worden wäre. Eine weitergehende Analyse des Inhaltes zeigt Parallelen zu mittelalterlichem Gedankengut, so etwa den Vorstellungen Dantes über Himmel, Hölle und Paradies oder den Idealen mittelalterlicher Mönchsaskese. Als wahrscheinlichste Datierung gilt nicht-islamischen Historikern daher der Zeitraum vom 14. bis ins 16. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen zwischen islamischen und christlichen Theologen.", "content": "Trotz Zurückweisung einer frühchristlichen Entstehungszeit des Buches in der Forschung hält die Diskussion über die Echtheit der Schrift in religiösen Auseinandersetzungen zwischen Islam und Christentum seit ihrer Entdeckung durch islamische Apologeten aus Indien im 19. Jahrhundert bis heute an. Manche islamische Ausleger halten aus apologetischen Gründen an der Annahme einer frühen Entstehungszeit des Barnabasevangeliums fest und sehen in ihm einen Beweis für die Verfälschung der christlichen Offenbarung durch die Tradition der Kirche, die in ihren Augen besonders durch Paulus von Tarsus bestimmt worden sei, den sie als Gegenspieler des Barnabas begreifen. Dezidiert christliche Ausleger lehnen dagegen die Möglichkeit einer auch nur partiellen Authentizität oder frühchristlichen Entstehung des Barnabasevangeliums oder auch seiner möglichen apokryphen Quellschriften besonders vehement ab. Evangelikal-bibelgläubigen Christen genügen bereits die Widersprüche zwischen der Darstellung des Barnabasevangeliums und den kanonischen Evangelien als Fälschungsbeweis.", "section_level": 1}, {"title": "Differenzen zur christlichen und islamischen Theologie.", "content": "Das Barnabasevangelium enthält zahlreiche Übereinstimmungen mit islamischen Lehren, weshalb nach herrschender Meinung eine Abfassung der Schrift keinesfalls vor dem siebten Jahrhundert angesetzt werden kann. Aber auch mit islamischen Lehren stimmt das Barnabasevangelium nicht in allen Details überein. Einiges spricht für einen Verfasser, der sowohl mit der kirchlichen Lehre des 14. Jahrhunderts als auch mit dem Islam vertraut war. Folgende Punkte deuten auf islamischen Einfluss hin: Einige Widersprüche zum Koran deuten darauf hin, dass der Verfasser nur oberflächlich mit dem Islam vertraut war und nicht alle islamischen Lehren kannte. Dies wird auch als Indiz dafür gedeutet, der Autor könnte Nichtmuslim oder Konvertit mit möglicherweise christlichem Hintergrund gewesen sein. Unter anderem folgende Aussagen des Barnabasevangeliums lehnen sich an Elemente der spätmittelalterlichen christlichen (römisch-katholischen) Tradition und Lehre an, finden sich aber nicht im Koran:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Barnabasevangelium ist ein pseudepigraphisches Evangelium, das nach Barnabas, einem Apostel aus dem engeren Führungskreis der Jesusbewegung, benannt ist. Die Überlieferungsgeschichte des Textes ist umstritten. Besondere Bedeutung erhält das Werk dadurch, dass es in zentralen Aussagen stark von der Glaubenstradition fast aller christlichen Konfessionen abweicht und islamisches Gedankengut enthält.", "tgt_summary": "巴拿巴福音据称是新约圣经中,使徒保罗的同工巴拿巴所著作,描述有关耶稣一生的书卷。巴拿巴福音内文长度约相当于新约圣经中四福音的总和,内容大部分是描述耶稣的传道,其中许多内容也可在新约中找到。但其中一些重要的部分,它符合伊斯兰教对基督起源的见解,却与新约中教导的基督教教义产生冲突。因其见解贴近伊斯兰教义,故在伊斯兰教圈内被广为流传。 然而此书亦不符合伊斯兰观点,因为可兰经中耶稣名正是麦西哈 尔撒,就是耶稣基督(默西亚)的意思。该书否认耶稣是默西亚就否认了可兰经。另外该书对于天堂有多少层也与可兰经相异。", "id": 1596173} {"src_title": "Ivar Aasen", "tgt_title": "伊瓦尔·奥森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war das jüngste von acht Geschwistern, die Eltern waren arme Pachtbauern. Seine Mutter Guri starb, als er drei Jahre alt war. Als der Vater 1826 starb, übernahm der Bruder Jon die Wirtschaft. Ivar musste viel Feldarbeit leisten. In drei Kilometern Entfernung war die allgemein zugängliche Bibliothek von Sivert Aarflot. 1831 wurde Aasen Grundschullehrer in seinem Heimatort. Dadurch hatte er Gelegenheit, das damalige Kulturzentrum in Volda zu besuchen, wo sich eine noch größere Bibliothek befand. Zwei Jahre später kam er in den Haushalt des Pfarrers H. C. Thoresen auf Herøy, der ihn in allen Fächern (einschließlich Latein) gründlich unterwies. 1835 wurde er Hauslehrer für die sechs Kinder des Kapitäns Ludvig Daae in Solnør in der Kommune Skodje bei Ålesund. Hier blieb er sieben Jahre. Während dieser Zeit eignete er sich viele Kenntnisse in Latein, Deutsch, Englisch, Grammatik, Literatur, Geographie, Geschichte und Botanik an. Besonders intensiv war seine Beschäftigung mit Botanik – er hatte eine Sammlung von 500 Pflanzen – und mit Grammatik. 1840 zog Aasen zu dem Pfarrer P. V. Deinboll in Molde, 1841 zum Bischof Jacob Neumann in Bergen. 1840 ging er nach Trondheim und trat mehrere Forschungsreisen an. Danach kam er nach Christiania (heute Oslo) und erhielt dort ein lebenslanges Stipendium, das ihm das Gehalt eines Professors einbrachte. Das Amt selbst lehnte er ab.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Botaniker.", "content": "Ivar Aasen war engagierter Botaniker. Er hatte 506 Pflanzen in seiner Sammlung, die er von 1837 bis 1839 in Sunnmøre zusammengestellt hatte. Ursprünglich war er mehr als bedeutender Botaniker bekannt. Seine Pflanzensammlung war eine der größten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Wertvolle an der Sammlung ist, dass sie eine Bestandsaufnahme für ein genau abgegrenztes Gebiet, nämlich Ørskog und Skodje, ist. Trotz der ungenügenden Literatur zur Bestimmung der Pflanzen gelang es ihm, sie in das System Linnés einzuordnen. 1841 gab Aasen diese Beschäftigung wegen des Forschungsstipendiums für die norwegische Sprache auf. Aber das Interesse erlosch nie. So schrieb er 1860 einen Artikel \"Norske Plantenavne\" (norwegische Pflanzennamen).", "section_level": 2}, {"title": "Der Sprachforscher.", "content": "1836 fasste er den Plan zu einer norwegischen Schriftsprache in einem kleinen Aufsatz „Om vort Skriftsprog“ (Über unsere Schriftsprache). 1837 veröffentlichte er ein Wörterbuch seines Heimatdialektes von Sunnmøre. Einige Jahre später verfasste er eine Grammatik über die Sprache in Sunnmøre. Diese nahm er mit seiner Pflanzensammlung mit zu Bischof Jacob Neumann, der großes Interesse an der Grammatik zeigte und Teile seiner Arbeit 1841 in \"Bergens Stiftstidende\" veröffentlichte. Der Bischof nahm Kontakt mit Frederik Moltke Bugge in Trondheim, dem Präsidenten der Kongelige Norske Videnskabers Selskab auf. In Trondheim erhielt er ein Forschungsstipendium zur Erforschung der norwegischen Dialekte. Dazu bereiste er vier Jahre lang bis 1847 das gesamte Land. 1848 folgte entsprechend seiner Wertschätzung für das Altnordische eine Rangfolge der Dialekte nach deren Ähnlichkeit mit dem Norrøn. Danach nahmen die Dialekte in Hardanger, Voss und Sogn die Spitzenstellung ein; hier befindet sich denn auch bis heute das Kerngebiet des Nynorsk. Die wenigen Briefe und das Tagebuch (beides erst zwischen 1957 und 1960 herausgegeben) schrieb er auf Dänisch, wenige in seiner eigenen Sprache, dem Landsmål. Er schrieb mehrere kleine Bücher. Der längste von ihm in Landsmål verfasste Text ist \"Heimsyn: ei snøgg Umsjaaing yver Skapningen og Menneskja: tilmaatad fyre Ungdomen\" (Sicht der Welt: Eine kurze Übersicht über die Schöpfung und den Menschen, eingerichtet für die Jugend, 1875). Er ist 96 Seiten lang und wurde kaum gelesen.", "section_level": 2}, {"title": "Der Sprachreformer.", "content": "Seine Bemühungen um die norwegische Sprache waren von Henrik Wergeland beeinflusst und waren zunächst ein Experiment mit einer neuen Form der norwegischen Schriftsprache: \"Samtale mellem to Bønder\" (Gespräch zwischen zwei Bauern) von 1849, das die konservative Zeitung Morgenbladet veröffentlichte. Vorausgegangen war 1848 \"Det norske Folkesprogs Grammatikk\" (Die Grammatik der Sprache des norwegischen Volkes). 1850 erschien \"Det Norske Folkesprogs ordbog\" (Das Wörterbuch der Sprache des norwegischen Volkes). Das Werk umfasste mehr als 25.000 Wörter. Der große Historiker Peter Andreas Munch bezeichnete es als nationales Meisterwerk. Der erste Text in Landsmål war \"Prøver af Landsmaalet i Norge\" (Proben des Landsmål in Norwegen, 1853). 1873 erschien sein revidiertes \"Norsk Ordbog\" (Norwegisches Wörterbuch). Zu Ivar Aasens Zeit rechnete man für die norrøne Zeit mit einer einheitlichen Sprache für das ganze Land. Spätere Forschungen belegten aber, dass es schon damals viele Dialekte gab. Viele Wörter, die Ivar Aasen als Danismen verworfen hatte, stellten sich als alte und ursprüngliche norwegische Wörter heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Seine Wirkung.", "content": "Ivar Aasen war der Ansicht, dass die Sprache umso echter und besser sei, je archaischer sie sei, was dem von Herder geprägten nationalromantischen Zeitgeist der Oberschicht sehr entgegenkam. Andere aber meinten, sie sei für die Wiedergabe moderner Gedanken ungeeignet. Peter Andreas Munch schrieb über die Grammatik, es sei ein Werk von nationaler Bedeutung, auf das die gesamte Nation stolz sein könne. Es enthülle die norwegische Nationalität des Volkes deutlicher als jedes andere Werk, das erschienen sei. Über das Wörterbuch schrieb er, dass es ein nationales Denkmal sei, dessen Autor jeder norwegische Patriot größten Dank schulde. Aasen wurde zunächst von der gebildeten Oberschicht gefeiert; seine Bücher verkauften sich sehr gut. Bjørnstjerne Bjørnson bemühte sich um die neue Sprache. Es fanden sich bald Schriftsteller, die in dieser Sprache Texte verfassten. Aber niemand von ihnen sah darin mehr als einen Ausgangspunkt. 1858 gab es drei Verfasser von Texten in Landsmål, allerdings jeweils in deren eigener Sprachauffassung. Die Texte hatten nicht die gleiche Sprache, und so konnte sie niemand verstehen, der nicht einigermaßen das Norrøn beherrschte. 1858 wurde Aasen von einer Zeitung gebeten, die isländische \"Fridtjofs saga\" zu übersetzen. Er tat dies in seinem persönlichen Landsmål. Die Zeitung erteilte ihm mit Rücksicht auf ihre Leser danach keine Aufträge mehr. Nach 1860 ging die Nationalromantik merklich zurück. Aasens Bücher verkauften sich nicht mehr, ja, man unterließ es sogar hin und wieder, sie anzukündigen und zu besprechen. Die Zeitung, in der er \"Fridtjofs saga\" veröffentlicht hatte, wechselte die Seiten und ging zur Sprachreform seines Gegners Knud Knudsen über, desgleichen mehrere Schriftsteller, auch Bjørnson, dem die Sprache zu schwierig war. Anderen (so dem Historiker Munch) war sie später nicht archaisch genug, weil Aasen sich geweigert hatte, grammatikalische Formen zu verwenden, die in nur wenigen oder gar keinem Dialekt überlebt hatten. Andere Dichter verwendeten zwar Landsmål, aber zu Ivar Aasens Missbehagen sehr frei, etwa Arne Garborg. Er war weder Organisator noch konnte er für seine Ideen werben. Die Nynorsk-Bewegung ist weitestgehend ohne seine Mitwirkung entstanden. Die späteren Rechtschreibreformen übernahmen seine grammatikalischen Prinzipien nicht alle, sondern wandten sich den moderneren Dialekten sowie Vereinfachungen in Richtung des Bokmål zu. Für die Wissenschaftsgeschichte der Dialektologie ist Aasen eine herausragende und bislang zu wenig gewürdigte Figur. Seine Grammatiken und Wörterbücher wurden in einer Zeit verfasst, die dem von den Junggrammatikern ausgelösten Boom ortsgrammatischer Publikationen weit vorausging.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungs- und Erinnerungsstätten.", "content": "Seit 2000 besteht in Ørsta das Ivar Aasen-tunet (www.aasentunet.no) als großangelegtes Dokumentations- und Erlebniszentrum mit Museum und Bibliothek. An der Høgskule in Volda nahe Ørsta gibt es das Ivar Aasen-instituttet for språk og litteratur; es dient Forschungs- und Studienzwecken. Im Ivar Aasen hage (Garten) innerhalb des Campus Blindern der Osloer Universität steht eine Aasen-Büste, gefertigt von dem Bildhauer Dyre Vaa. Ein weiteres Denkmal zeigt ihn sitzend innerhalb eines Verkehrsrondells in Ørsta. Ivar Aasens Grab liegt auf dem Vår Frelsers Gravlund in Oslo. Die norwegische Post gab 1963 zu seinem 150. Geburtstag zwei Briefmarken (50 und 90 øre) mit dem Porträt Aasens heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Der Text ist teilweise der norwegischen Wikipedia, teilweise dem norwegischen \"Ivar-Aasen-tunet\" entnommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ivar Andreas Aasen (* 5. August 1813 in Ørsta, fylke Møre og Romsdal; † 23. September 1896 in Christiania) war ein norwegischer Sprachforscher, Dialektologe und Dichter, der die Grundlagen für die autochthone norwegische Schriftsprache Nynorsk schuf.", "tgt_summary": "伊瓦尔·安德烈亚斯·奥森(Ivar Andreas Aasen,1813年-8月5日-1896年-9月23日),挪威语言学家、诗人、剧作家。奥森生于挪威西海岸的厄什塔,是农夫的儿子。早年搜集民歌,后来调查挪威各地的方言。1853年出书介绍了一种新的挪威书面语形式,这就是后来的新挪威语,现在是挪威的两种官方文字之一。", "id": 1941570} {"src_title": "Völkerrecht", "tgt_title": "国际法", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Der wesentliche Unterschied zwischen dem Völkerrecht und dem innerstaatlichen Recht besteht im Fehlen eines kompakten Kodex, eines zentralen Gesetzgebungsorgans, einer umfassenden, hierarchisch strukturierten Gerichtsbarkeit und einer allzeit verfügbaren Exekutivgewalt zur gleichförmigen Durchsetzung völkerrechtlicher Grundsätze. Das klassische Völkerrecht wird den Staaten nicht oktroyiert, sondern stellt eine Koordinationsordnung zwischen ihnen dar. Vor ihm wurden nur die „christlichen“, später die „zivilisierten“ – also die europäischen Staaten – als Völkerrechtssubjekte anerkannt, was den Kolonialismus als legal erscheinen ließ. In der heutigen Völkerrechtsordnung, die sich insbesondere in der UN-Charta widerspiegelt, sind dagegen sämtliche Staaten gleichberechtigte Subjekte. Deshalb gilt grundsätzlich das Prinzip „Ein Staat, eine Stimme.“ Zu unterscheiden ist zwischen dem Friedens- und Kriegsvölkerrecht, wobei das \"Friedensvölkerrecht\" auch die Normen umfasst, die den rechtmäßigen Einsatz militärischer Gewalt regeln (\"ius ad bellum\"), während als Kriegsvölkerrecht das im Krieg geltende Recht bezeichnet wird (\"ius in bello\"). Grundsätzlich kein Teil des Völkerrechts ist das internationale Privatrecht. Dieser Begriff erfasst vielmehr – ungeachtet eines oftmals völkerrechtlichen Hintergrunds – diejenigen staatlichen Normen, die das anzuwendende Recht bestimmen, wenn ein Sachverhalt mehrere staatliche Rechtsordnungen berührt. Je nach Anzahl der Vertragsstaaten wird zwischen „allgemeinem“, „gemeinem“ und „partikularem“ Völkerrecht unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterentwicklung.", "content": "In den letzten Jahrzehnten gibt es Entwicklungen hin zu einer zentralen Rechtsetzung im Völkerrecht. Vorhanden war diese Tendenz bereits zuvor, sie wird vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen aufgegriffen, der insbesondere nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 dazu übergegangen ist, noch nicht von allen UN-Mitgliedstaaten akzeptierte Verpflichtungen zur Terrorismusbekämpfung zu allgemein geltendem Recht mit Wirkung für und gegen alle Mitgliedstaaten zu erklären und sich dem sogenannten \"zwingenden Recht\", dem \"ius cogens\", zu nähern (vgl. Resolution 1373 und das Counter Terrorism Committee und Resolution 1540). Diese Entwicklung wird teilweise kritisch, teilweise gar skeptisch gesehen, weil es nicht der Konzeption des Sicherheitsrates als Exekutivorgan entspricht, der sich mit der Lösung einzelner Konflikte beschäftigen und nicht als „Weltgesetzgeber“ auftreten soll.", "section_level": 2}, {"title": "Völkerrechtssubjekte.", "content": "Völkerrechtssubjekte sind in erster Linie Staaten (konstituierend für einen Staat sind nach der \"Drei-Elemente-Lehre\" Georg Jellineks die drei Merkmale Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt). Jedoch existieren heute auch andere Völkerrechtssubjekte wie zum Beispiel Internationale Organisationen, die von Staaten oder anderen internationalen Organisationen gegründet werden können. Nichtregierungsorganisationen (\"Non-governmental organizations\" (NGOs), von Privatrechtssubjekten gegründet) haben grundsätzlich keine Völkerrechtssubjektivität. Zunehmend werden ihnen jedoch, wie auch multinationalen Unternehmen und Individuen, bestimmte völkerrechtliche Rechte und Pflichten zugeordnet. Aus historischen Gründen sind das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, der Heilige Stuhl und der Souveräne Malteser Ritterorden eigenständige Völkerrechtssubjekte.", "section_level": 2}, {"title": "Quellen des Völkerrechts.", "content": "Quellen des Völkerrechts sind bi- oder multilaterale völkerrechtliche Verträge, Völkergewohnheitsrecht und allgemeine Rechtsgrundsätze (vgl. Art. 38 I lit. a, b, c IGH-Statut vom 26. Juni 1945): Diese Quellen beanspruchen keine Vollständigkeit. Sie stellen vielmehr einen Rahmen dar, innerhalb dessen sich das Völkerrecht entwickelt. Neben diesen klassischen Völkerrechtsquellen haben sich auch einseitige Rechtsakte als Völkerrechtsquelle entwickelt, auch wenn sie nicht in der Aufzählung von Art. 38 I IGH-Statut erscheinen. Solche einseitigen Rechtsakte können sowohl von Staaten stammen als auch von internationalen Organisationen. Ihre rechtliche Verbindlichkeit ist jedoch variabel. Die Beschlüsse internationaler Organisationen, beispielsweise die Resolutionen des Sicherheitsrats, werden auch als Rechtsquellen des Völkerrechts gesehen. Umstritten ist der Rechtscharakter des sogenannten „weichen Rechts“, das \"Soft Law\", das zumindest mittelbar verbindlich sein und auch zu Völkergewohnheitsrecht werden kann. Außerdem gilt bei Befolgung des Soft Law die Vermutung des rechtskonformen Handelns. Richterliche Entscheidungen und die Lehrmeinung renommierter Völkerrechtler können ebenfalls als Rechtsquellen dienen. Gemäß Art. 38 I lit. d IGH-Statut hat der Internationale Gerichtshof Entscheidungen internationaler Gerichte und die Völkerrechtslehre als Hilfsquellen zur Interpretation der oben genannten Quellen heranzuziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis des Völkerrechts zum nationalen Recht.", "content": "Völkerrechtliche Bestimmungen sind für alle Staaten gültig, unabhängig davon, ob sie zugestimmt haben oder nicht. Das Verhältnis zwischen Völkerrecht und nationalem Recht lässt sich nur in Zusammenschau mit der jeweiligen staatlichen Rechtsordnung beantworten. Monismus (Völkerrecht und nationales Recht bilden eine einheitliche Ordnung) und Dualismus (Völkerrecht und nationales Recht sind völlig getrennte Rechtsordnungen) stellen zwei theoretische Extreme dar, die in der Praxis nirgends in Reinform anzutreffen sind. Das untenstehende Schaubild gibt einen Überblick über die verschiedenen Ansätze. Die Frage, ob eine völkerrechtliche Norm vom innerstaatlichen Rechtsanwender zu beachten ist, entscheidet sich allein danach, ob das jeweilige innerstaatliche Recht einen Umsetzungsakt verlangt oder nicht. Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass die innerstaatliche Anwendung von Völkerrecht eigentlich in allen Rechtsordnungen eine hinreichend bestimmt formulierte Norm voraussetzt, die nicht nur an Staaten adressiert ist. Solche Normen werden als \"self-executing\" bezeichnet (nach richtiger Auffassung ist dieser Begriff jedoch dem jeweiligen nationalen Recht, nicht dem Völkerrecht zuzuordnen). In Deutschland sind gemäß S. 1 Grundgesetz die allgemeinen Regeln des Völkerrecht unmittelbar verbindlich und stehen über den Gesetzen (→ Völkerrechtsklausel). Über das Verhältnis dieser allgemeinen Regeln zu den Vorschriften des Grundgesetzes trifft Art. 25 GG keine Aussage. Das universelle Völkerrecht umfasst die gemeingültigen Rechtsvorschriften, nicht bloß die Rechtsgrundsätze. Eine Umsetzung in nationales Recht ist nicht erforderlich. Allgemeines Völkerrecht bricht jedes innerstaatliche Recht in Bund und Ländern, nimmt aber nur einen Rang unterhalb des (Bundes-)Verfassungsrechts ein. Völkervertragsrecht bedarf der Transformation, die in der Regel mit der Ratifikation durch die gesetzgebenden Körperschaften (Vertragsgesetz nach Abs. 2 GG) zusammenfällt, wodurch es in innerstaatliches Recht umgesetzt wird. Es steht dann im Rang eines Bundesgesetzes.", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis zum Völkerstrafrecht.", "content": "Das Völkerstrafrecht ist ein Teilgebiet des Völkerrechts und regelt die unmittelbar aus dem Völkerrecht entstehende strafrechtliche Verantwortung von Einzelpersonen für schwerste Menschenrechtsverletzungen. Im Falle von Völkerrechtsverbrechen (Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und dem Verbrechen der Aggression) gelten die obigen Ausführungen zu den Völkerrechtssubjekten wie auch hinsichtlich des Verhältnisses zum nationalen Recht nicht bzw. nur sehr eingeschränkt. Zum einen können Einzelpersonen (und nicht Staaten) völkerstrafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Zum anderen bedarf es keiner Transformation in nationales Recht. Selbst entgegenstehendes nationales Recht, z. B. Amnestiegesetze, steht einer Strafbarkeit nach Völkerstrafrecht im Grundsatz nicht entgegen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte des Völkerrechts.", "content": "Bereits in der Antike waren Parlamentärsverhandlungen üblich, um Schlacht- und Kriegsfolgen zu mindern. Als erste „völkerrechtliche“ Vereinbarung lässt sich das Kriegsverbot zu Zeiten der Olympischen Spiele verstehen, die als panhellenischer Wettkampf verstanden wurden. Als bisher ältester „völkerrechtlicher“ Vertrag, der im Wortlaut überliefert worden ist, gilt das zur Mitte des dritten Jahrtausends vor Christus geschlossene Freundschafts- und Handelsabkommen zwischen den Königen von Ebla und Assur. Die Eroberungen Alexanders des Großen schufen eine hellenistische Welt, die durch kunstvolle Diplomatie mittelmeerische Rechtsgrundlagen schufen, die durch das Römische Reich adaptiert und entwickelt wurden und im Codex Iustinianus ihren Höhepunkt fanden. Der Jesuit Francisco Suárez kann als Mitbegründer des Völkerrechts angesehen werden. 1625 fasste Hugo Grotius in seinem Werk \"De jure belli ac pacis\" („Über das Recht des Krieges und des Friedens“) die bis dahin entwickelten Regeln zusammen. Sie wurden weiterentwickelt von Samuel von Pufendorf, Christian Wolff und anderen. Den Stand des Völkerrechts gegen Ende des 18. Jahrhunderts hat Emer de Vattel zusammengefasst. 1899 und 1907 wurden in den Haager Friedenskonferenzen kriegsvölkerrechtliche Regelungen festgelegt und der Haager Schiedsgerichtshof eingerichtet. Die Haager Landkriegsordnung wurde zur völkerrechtlichen Doktrin der zwei Weltkriege des 20. Jahrhunderts. Einer der entscheidenden Aspekte des modernen Völkerrechts, das Gewaltverbot, trat durch den Ersten Weltkrieg lange Zeit so zurück, dass es erst nach dem Ende dieses Krieges zum ersten Mal im Briand-Kellogg-Pakt (\"Kriegsächtungspakt\") zwischen den beteiligten Staaten vereinbart wurde. Zuvor beschränkte sich das Völkerrecht, was den Krieg angeht, darauf, zu versuchen, Grausamkeiten einzudämmen und die Zivilbevölkerung zu schützen. Mit dem Völkerbund (gegründet 1919) und seiner Nachfolgeorganisation, den Vereinten Nationen (seit 1945), wurde erstmals eine gemeinsame internationale Ebene geschaffen, die auf die Sicherung eines für alle Staaten verbindlichen Völkerrechts abzielt. Als Meilensteine des (positiven) Völkerrechts, sind zu nennen: Diese hergebrachte Periodisierung des Völkerrechts gerät seit der letzten Jahrtausendwende zunehmend in Bewegung, indem neben den Staaten auch nichtstaatliche Akteure an Bedeutung gewinnen und rechtspluralistische Tendenzen eingreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Theorie des Völkerrechts.", "content": "Die Theorie des Völkerrechts betrifft zum einen die Frage der Normativität von Völkerrecht (mithin die Ebene der Rechtstheorie), zum anderen die Frage einer Gesamtbeschreibung des Völkerrechts, die einmal auf der höchsten dogmatischen Abstraktionsstufe (deskriptiv), ein andermal auf der Ebene der Rechtsphilosophie (normativ) erfolgen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Normativität des Völkerrechts.", "content": "Die Normativität des Völkerrechts wurde von der Naturrechtslehre aus dem göttlichen Willen abgeleitet. Voluntaristische Theorien führen sie auf den Willen der Völkerrechtssubjekte zurück, die den jeweiligen Rechtsnormen zugestimmt haben. Teilweise wurde dabei auf die Selbstbindung der Staaten (Hegel, Erich Kaufmann), teilweise auf den Konsens unter den Staaten abgestellt (Triepel, Rechtspositivismus). Hans Kelsen führte sie auf eine hypothetische so genannte \"Grundnorm\" zurück, die von anderen Autoren als reine Fiktion kritisiert wurde (Kelsen entgegnet in seiner letzten Veröffentlichung: sie ist reine Fiktion, denn die Geltung jeder Rechtsordnung beruhe auf einer praktischen Fiktion, die eben vom Willen der Teilnehmer abhänge, eine Selbstbegründung sei denk-unlogisch). Soziologische Ansätze stellen auf die soziale Natur des Menschen und die natürliche Solidarität unter den Völkern ab (Georges Scelle). Der Rechtscharakter des Völkerrechts wurde und wird von zahlreichen Autoren bestritten. Kelsen, bekennender Anhänger der Völkerrechtsidee, erkannte dem seinerzeitigen Völkerrecht vor allem wegen weitgehend fehlender Durchsetzungsmechanismen nur den Charakter von in Entstehung befindlichem Recht zu. H.L.A. Hart bestritt zwar nicht den Rechtscharakter des Völkerrechts, hielt es allerdings nur für eine Ansammlung primärer Regeln, denen es zumindest zu seiner Zeit noch an einer allgemein akzeptierten, sekundären \"rule of recognition\" fehle. Heute bestreiten vor allem einige US-amerikanische Autoren die Normativität des Völkerrechts und sprechen ihm die Eigenschaft ab, auf das Verhalten von Staaten einwirken zu können. Während die New Haven School noch eine begrenzte Normativität des Völkerrechts anerkennt, sehen dies manche Vertreter einer ökonomischen Analyse des Rechts wie Jack Goldsmith und Eric A. Posner anders. Nach ihnen ist das Völkerrecht rein epiphänomenal: Staaten interessierten sich vor allem für ihre Sicherheit und die Mehrung ihrer Macht. Aufgrund dieser Interessen verhielten sich Staaten in gewissen Situationen gleichförmig. Werde dieses gleichförmige Staatenverhalten nun mit dem Prädikat „Gewohnheitsrecht“ versehen, so habe dies dennoch keinen Einfluss auf das Staateninteresse. Denn sobald sich etwa die Umstände derart änderten, dass ein Staat bei abweichendem Verhalten seine Interessen besser befriedigen könne, ändere dieser Staat sein Verhalten entsprechend. An eine mögliche Beschädigung seines Rufs verschwende der Staat dabei keinen Gedanken. Andere Vertreter der ökonomischen Analyse (Joel Trachtman, Andrew Guzman) gelangen mit ihren Modellen zu dem Ergebnis, dass das Völkerrecht in gewissen Situationen durchaus Einfluss auf das Staatenverhalten haben könne, da ein potenzieller Rechtsbrecher Reputationsverluste in seine Kalkulation miteinbeziehe. Das Völkerrecht besitzt nach ihnen also eine – wenn auch begrenzte – Normativität. Teile der \"Critical legal studies\" halten Recht für ein Instrument zur Verbrämung hegemonialer Machtpolitik und bringen seiner Normativität deswegen Skepsis entgegen. In Kontinentaleuropa wird dagegen oftmals auf der Basis eines, auf den Staatenkonsens gestützten, Rechtspositivismus gearbeitet, ohne die Frage der Normativität des Völkerrechts weiter zu problematisieren.", "section_level": 2}, {"title": "Theoretische Gesamtbeschreibung des Völkerrechts.", "content": "Die aktuelle Diskussion um eine theoretische Gesamtbeschreibung der Völkerrechtsordnung wird in Europa von zwei Begriffen beherrscht, dem der \"internationalen Gemeinschaft\" (oder \"Völkergemeinschaft\") und dem der \"Konstitutionalisierung\". Die Diskussion findet auf verschiedenen Ebenen statt und betrifft einerseits deskriptive (retrospektive/dogmatische), andererseits normative (prospektive/philosophische) Aussagen über das Völkerrecht, was gelegentlich zu Missverständnissen führt. Neben diesen beiden v. a. in Kontinentaleuropa geführten Diskussionen darf nicht über eine verbreitete und massive Skepsis unter Staatenvertretern und Völkerrechtlern hinweggesehen werden. Viele von ihnen sehen in den Staaten nach wie vor die zentralen Völkerrechtssubjekte. Sie verweisen dabei nicht nur auf die institutionelle Schwäche der „internationalen Gemeinschaft“, sondern auch auf die Gefahr der Willkür, die die Einführung von wertenden Elementen ins Völkerrecht birgt. Eine weitere Debatte beschäftigt sich mit der Frage, ob das Völkerrecht nicht auf eine zunehmende \"Fragmentierung\" zusteuert. Diese Debatte geht von zwei Beobachtungen aus: Erstens kommt es zwischen verschiedenen völkerrechtlichen Regimen immer häufiger zu Normenkollisionen (z. B. zwischen Welthandelsrecht und Umweltvölkerrecht oder zwischen Investitionsschutzrecht und den Menschenrechten). Zweitens kommt es zwischen den immer zahlreicher werdenden internationalen Gerichtshöfen und Schiedshöfen zu Überschneidungen in der Zuständigkeit, was zu Kompetenzkonflikten (z. B. zwischen dem Internationalen Seegerichtshof und dem Europäischen Gerichtshof im \"MOX Plant Case\") oder unterschiedlichen Entscheidungen in derselben Frage (z. B. zwischen Internationalem Gerichtshof und Jugoslawientribunal in der Frage der Zurechnung des Handelns von nichtstaatlichen Akteuren – Nicaragua-Fall vs. Tadić-Entscheidung) führt. Die Fragmentierungsdiskussion kann in gewisser Weise als Kritik an der im Rahmen der Konstitutionalisierungsdebatte von manchen Autoren vertretenen These von der Einheit der Völkerrechtsordnung verstanden werden. Im Jahr 2006 verabschiedete die Völkerrechtskommission einen Bericht über den Umgang mit Normenkollisionen.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Entwicklungen.", "content": "Heute heftig umstrittene und für die zukünftige Entwicklung des Völkerrechts entscheidende Gebiete sind: das \"ius cogens\", die humanitäre Intervention als Ausnahme vom Gewaltverbot und (aus aktuellem Anlass) die präventive Selbstverteidigung. Welche Normen zum \"ius cogens\" gehören, ist im Einzelnen umstritten, jedoch zählen in jedem Fall der Kern des Gewaltverbots und elementare Menschenrechte zum unabdingbaren Bestand des Völkerrechts mit absoluter Wirkung (Wirkung \"erga omnes\"). Weitere von der Völkerrechtskommission (ILC) als denkbar genannte Beispiele umfassen Handlungen wie Sklavenhandel, Piraterie und Völkermord, die Verletzung der Gleichheit der Staaten sowie des Selbstbestimmungsrechts der Völker.", "section_level": 1}, {"title": "Humanitäre Interventionen.", "content": "Bei der humanitären Intervention sind nicht nur die meisten Stellungnahmen sehr politisch gefärbt, vor allem herrscht oft Begriffsverwirrung. Zunächst wird zwischen Interventionen zur Rettung eigener Staatsangehöriger und der zur Rettung anderer Menschen unterschieden. Die Intervention zur Rettung eigener Staatsangehöriger auf fremdem Gebiet wird zum Teil als völlig unzulässig angesehen und von anderen Autoren mit der Völkerrechtsverletzung (Schutzpflichten) des Staates, in dem die Ausländer festgehalten werden, oder aber mit dem Hinweis gerechtfertigt, dass die Intervention gar nicht auf eine fremde Staatsgewalt, sondern auf eine kriminelle Gruppierung abziele. Bei den humanitären Interventionen zur Rettung anderer Menschen muss wiederum zwischen den vom Weltsicherheitsrat autorisierten und den nicht von ihm autorisierten unterschieden werden. Die Charta der UNO gibt dem Sicherheitsrat die Möglichkeit, gegen ein als „Bedrohung des Weltfriedens“ qualifiziertes Verhalten eines Staates zuletzt auch militärische Sanktionen zu verhängen. Hierzu sind gewohnheitsrechtlich keine direkt dem Sicherheitsrat unterstellten Truppen erforderlich, vielmehr werden Staaten zur Gewaltanwendung ermächtigt. Es ist umstritten, ab wann innerstaatliche Vorgänge den Weltfrieden gefährden, jedoch sieht der Sicherheitsrat diesen regelmäßig als bedroht an, wenn Völkermord oder sogenannte „ethnische Säuberungen“ Fluchtbewegungen auslösen, die auf die Nachbarstaaten übergreifen. Selbst wenn sich der innerstaatlich vorangetriebene Völkermord nicht auf die Nachbarstaaten auswirkt (z. B. keine Flüchtlingsströme), kann eine Bedrohung des Weltfriedens gegeben sein. Denn nach mittlerweile herrschender Auffassung wirkt das Verbot des Völkermordes \"erga omnes\", begründet also eine Verpflichtung gegenüber allen Staaten der internationalen Gemeinschaft. Zudem zählt das Verbot des Völkermordes zum \"ius cogens\" und ist somit eine zwingende völkerrechtliche Norm. Völkermord betrifft damit immer die gesamte Staatengemeinschaft. Gleiches gilt wohl auch für gravierende und systematische Verstöße gegen elementare Menschenrechte. Insbesondere durch das Vetorecht der ständigen Mitglieder oder politisch prekäre Konstellationen ist der Sicherheitsrat jedoch oftmals beschlussunfähig. Hier tut sich die eigentliche Fragestellung auf: Dürfen die Staaten bei Handlungsunfähigkeit des Sicherheitsrats als „ultima ratio“ auch unilateral bzw. multilateral Gewalt anwenden? Eine Ansicht verneint dies kategorisch mit Hinweis auf das Gewaltverbot und die Missbrauchsgefahr. Die Gegenmeinung rechtfertigt auch eine humanitäre Intervention eines oder mehrerer Staaten ohne die Autorisierung durch den Sicherheitsrat im Falle eines sich gerade ereignenden Genozids, zum einen mit der naturrechtlichen Begründung, dass keine Rechtsordnung dazu verurteilen dürfe, einem Völkermord zuzusehen; zum anderen mit einer teleologischen Einschränkung des Gewaltverbots der UN-Charta; oder auch einfach mit neuem, die Charta überlagerndem Gewohnheitsrecht und dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, das diesen partiell den Charakter von Völkerrechtssubjekten verleiht, womit diese damit andere um Hilfe bitten können.", "section_level": 2}, {"title": "Präventive Selbstverteidigung.", "content": "Während die UN-Charta ein Recht auf präventive Selbstverteidigung nicht vorsieht, ist nach Völkergewohnheitsrecht eine präventive, genauer: antizipatorische bzw. neutral: \"vorbeugende Selbstverteidigung\" in gewissen Situationen (Caroline-Kriterien) möglich. Dies ist nach überwiegender Meinung jedoch nur dann der Fall, wenn ein Angriff nachweislich unmittelbar bevorsteht und ein weiteres Abwarten die Effektivität der Verteidigung untergraben würde. Nach herrschender Meinung besteht derzeit kein Recht auf eine einer vermuteten Bedrohung (um Jahre) vorgreifende Verteidigung, wie sie etwa in der National Security Strategy vom September 2002 der USA unter Berufung auf den Begriff der präemptiven Selbstverteidigung angenommen wird. Damit sich die normative Kraft des Faktischen in einem solchen Fall durchsetzen kann, müsste die dergestalt neu postulierte Regel vom überwiegenden Teil der Staatengemeinschaft durch formalen Beschluss oder durch langdauernde stillschweigende Zustimmung \"(acquiescence)\" akzeptiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Das Selbstverteidigungsrecht im Völkerrecht.", "content": "Es wird teilweise in der völkerrechtlichen Literatur vertreten, dass eine im Einklang mit der UN-Charta stehende individuelle oder kollektive Selbstverteidigung nur gegen einen Staat gerichtet sein könne, dem eine Angriffshandlung bzw. ein bewaffneter Angriff zugerechnet werden kann. Die Zurechnung von Handlungen privater Rechtssubjekte, zu denen Terroristen nach der hier vertretenen Auffassung gehören (sofern man sie nicht als eigenständige Völkerrechtssubjekte betrachtet), könne nur erfolgen, wenn der betreffende Staat diese Personen auf seine Initiative hin entsendet oder in einem solchen Maße aktiv unterstützt (z. B. durch Ausbildung, Waffenlieferung) hat, dass von einer \"effektiven Kontrolle\" gesprochen werden kann. Ferner sollten auch „organisatorische Verknüpfungen“ zwischen Staatsregierung und den von ihrem Gebiet aus operierenden Terroristen ausreichen, wenn diese einen solchen Grad erreicht hätten, dass letztere „faktisch als Teil der staatlichen Strukturen“ anzusehen wären. Strittig ist, ob die Gewährung sogenannter \"safe havens\", also Rückzugsmöglichkeiten für Terroristen innerhalb eines Staatsgebietes, ausreichend sein könnte, um das Selbstverteidigungsrecht gegen den gesamten betreffenden Staat anzuwenden. Allerdings ist auch im Rahmen des Selbstverteidigungsrechts das Prinzip der Verhältnismäßigkeit zu beachten, das insbesondere die Eignung, Erforderlichkeit und das Übermaßverbot im Hinblick auf den Einsatz militärischer Zwangsmaßnahmen zu berücksichtigen hat.", "section_level": 2}, {"title": "Problematik der Durchsetzung des Völkerrechts.", "content": "Da das Völkerrecht alle zwischenstaatlichen Abkommen umfasst, wird heute oft von zwingendem Völkerrecht gesprochen, was grundlegende Menschenrechtsnormen völkerrechtlich verbindlich macht. Zwingendes Völkerrecht ist jedoch nicht genau definiert. Meist werden die EMRK-Richtlinien, die UN-Pakte und ähnliche als Menschenrechte bekannte Verträge als zwingendes Völkerrecht verstanden. Die meisten Mitglieder der UNO haben solche Menschenrechtskonventionen unterzeichnet. Die Problematik besteht jedoch in der Durchsetzung des Völkerrechts. Eine Durchsetzung ist kaum möglich: Als historisches Beispiel war Belgien während des Zweiten Weltkriegs völkerrechtlich als neutraler Staat anerkannt und respektiert, dennoch konnte diese Neutralität bei der Verletzung durch den deutschen Angriff im Mai 1940 von niemandem gewährleistet werden. Ebenso können die Folterungen in Guantánamo betrachtet werden. Völkerrechtliche Normen können somit nur in bestimmtem Umfang durchgesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Problematik der demokratischen Legitimation im Völkerrecht.", "content": "Völkerrecht wird durch Delegationen eines Landes in Kommissionen und gemeinsamer Arbeit erstellt. Die Delegationen der verschiedenen Staaten bestehen aus der Exekutive eines Staates, also Mitgliedern der Regierung. Diese erlassen Gesetze, welche sie später durchsetzen sollen. In demokratischen Ländern gilt jedoch das Prinzip der Gewaltenteilung, dabei werden Exekutive, Legislative und Judikative voneinander getrennt. Somit wäre eigentlich das Erlassen von Gesetzen Sache der Legislative. Bei der UNO sind alle Regierungen von Mitgliedstaaten bei der Beratung und Ausarbeitung von völkerrechtlichen Verträgen involviert, somit auch alle undemokratischen Elemente der Staatengemeinschaft. Die aus solchen Verträgen resultierenden Bestimmungen gelten aber wiederum für alle. Oft geschieht dies auch, ohne dass sie von einem Staatsvolk abgesegnet wurden. Problematisch wurde diese Entwicklung erst in den letzten Jahren, als es zu einem radikalen Verständniswechsel vom Völkerrecht hin zum internationalen Recht gekommen ist. Die daraus resultierenden Gesetze greifen ins Privatleben des Souveräns im Allgemeinen und des einzelnen Bürgers im Besonderen ein, ohne dass dieser die Legitimation dazu erteilt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Menschheit als Völkerrechtssubjekt.", "content": "Das Völkerrecht begründet Rechte und Pflichten grundsätzlich nur für Völkerrechtssubjekte; lediglich im humanitären Völkerrecht (z. B. Verbot der Diskriminierung, der Folter usw.) kommt eine Direktwirkung völkerrechtlicher Regeln zugunsten von Organisationen oder Privatpersonen in Betracht. Völkerrechtssubjekt sind nur Staaten oder von Staaten geschaffene völkerrechtliche Körperschaften, z. B. die EU, WTO usw. Die Menschheit als solche, also die Gesamtheit aller auf der Erde lebenden Menschen, hat in klassischer völkerrechtlicher Sicht keine Völkerrechtssubjektivität und folglich weder Rechte noch Pflichten. Es gibt zwar die Vereinten Nationen, aber diese sind im Rechtssinne nur ein Verein von Staaten, nicht eine Vertretung der Menschheit als solcher. Die Menschheit als solche existiert für das Völkerrecht gar nicht. Das führt, etwa im Bereich des Umweltrechts, zu Schwierigkeiten. Beispiel: Staaten, welche die Klimakonvention nicht unterschreiben, handeln grundsätzlich nicht rechtswidrig, wenn sie klimaschädliche Gase verströmen; Staaten, welche die UN-Seerechtskonvention nicht unterschreiben, können ihren Müll beliebig in internationale Gewässer versenken – denn das Klima und auch die Hohe See gehören niemandem. Neuerdings vertritt Aden aber die Auffassung, dass die Menschheit Völkerrechtssubjekt sei, also als solche völkerrechtliche Rechte und gegebenenfalls auch Pflichten habe: Das Klima, die Hohe See usw. gehören nicht niemandem, sondern der Menschheit als solcher. Es ist also nach dieser Theorie auch ohne ausdrücklichen völkerrechtlichen Vertrag rechtswidrig, Gemeinschaftsgüter der Menschheit zu beschädigen oder exklusiv für sich in Anspruch zu nehmen. Zu diesen Gemeinschaftsgütern der Menschheit gehören auch übernationale Kulturgüter wie beispielsweise die Pyramiden, Anspruch auf historische Wahrheit und Informationsansprüche (beispielsweise, was sagen die Akten des Staates X über einen bestimmten historischen Vorgang usw.). Hieraus ergibt sich nach Aden: Die Menschheit hat als solche auch einen Anspruch gegen jeden Staat, dass dieser seine Rechtsordnung so einrichtet, dass jeder einzelne Mensch gleich welcher Herkunft Rechtsschutz genießt, und zwar im Rahmen gewisser unveräußerlicher Mindestgrundsätze: unparteiische Richter, Gewährung rechtlichen Gehörs, Zügigkeit des Verfahrens usw. Wenn ein Staat wegen Revolution, Krieg oder diktatorischer Regierung das völkerrechtlich bestimmte Mindestmaß an Rechtsstaatlichkeit nicht gewährleisten kann oder will, so darf ein anderer Staat nach dem Grundsatz der größten Nähe (Internationale Notzuständigkeit; Proximitätsgrundsatz) an seiner Stelle tätig werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Völkerrecht (Lehnübersetzung zu ) ist eine überstaatliche, aus Prinzipien und Regeln bestehende Rechtsordnung, durch die die Beziehungen zwischen den Völkerrechtssubjekten (meist Staaten) auf der Grundlage der Gleichrangigkeit geregelt werden.", "tgt_summary": "国际法(;英语:International Law,原称万国法)又称国际公法,是各国认为在其彼此交往中具有法律约束力的习惯和条约规则的统称。", "id": 1478701} {"src_title": "Ayutthaya (Stadt)", "tgt_title": "大城 (泰国)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Ayutthaya liegt auf einer Insel am Zusammenfluss dreier Flüsse: Mae Nam Chao Phraya, Mae Nam Pa Sak und Mae Nam Lop Buri, etwa 70 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangkok. Im 14. Jahrhundert befand sich die Stadt noch in der Nähe der Küste des Golfs von Thailand, als Ergebnis der jahrhundertelangen Sedimentbildung liegt sie heute ca. 100 Kilometer entfernt von der Küste.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach einer frühen Gründung durch die Khmer erweiterte der Fürst U Thong die Stadt und machte sie im Jahr 1351 zur Hauptstadt seines Königreiches, nachdem er auf der Flucht vor einer Windpockenepidemie aus Lop Buri hierher geflohen war. Bereits Anfang des 15. Jahrhunderts war Ayutthaya eine ernst zu nehmende Macht. Darauf folgte eine mehr als 400-jährige Periode der Herrscher von Ayutthaya. Insgesamt 35 Könige beherrschten mehr oder weniger große Gebiete Siams und erweiterten die Hauptstadt stetig. Seit dem 16. Jahrhundert kamen auch europäische Kaufleute in die Stadt und berichten voller Begeisterung vom Glanz und der Pracht der Architektur. In ihrer Blütezeit war Ayutthaya eine Weltstadt mit den drei Königspalästen, 375 Tempelanlagen und 94 Stadttoren, die von 29 Verteidigungsforts geschützt wurde. Franzosen, Portugiesen, Briten, Holländer und Japaner wohnten in ihren Stadtbezirken, abgesondert von den etwa 1 Million Siamesen der Hauptstadt. Die Europäer besaßen eigene Kirchen, von denen die Kathedrale St. Joseph aus dem 18. Jahrhundert noch erhalten ist. Der Reichtum gründete auf den reichen Ernten der fruchtbaren Zentralebene sowie auf Steuern und Abgaben, die auf Handel und Transport erhoben wurden. Handelsbeziehungen bestanden mit China, Java, Malaysia, Indien, Ceylon, Persien, Japan, Portugal, Frankreich, Holland und England. Die enorme Entwicklung in der Architektur, Malerei und Literatur verdeutlicht den Wohlstand. Gold war ein vielbenutztes Metall, als Blattgold verwendet bei Buchbindern, Gemälden und ganzen Gebäuden (viele Chedis zum Beispiel waren goldüberzogen). Zunächst von Erdwällen und Palisaden geschützt, wurde sie um 1550 mit einer Ziegelmauer befestigt. Mehrere Belagerungen durch die Birmanen konnte sie im Laufe der Geschichte überstehen, ehe sie am 7. April 1767 erobert, geplündert und fast vollständig zerstört wurde. Ayutthaya erholte sich von dieser Katastrophe nicht mehr, 15 Jahre später gründete König Rama I. (Phra Phutthayotfa Chulalok) circa 80 Kilometer flussabwärts die neue Hauptstadt Bangkok (bzw. dessen historisches Zentrum Rattanakosin), wobei er die Struktur und wichtige Gebäude der alten Hauptstadt kopierte (unter anderem mit dem Großen Palast) und dabei sogar Steine aus dem alten Ayutthaya verwendete, um die Kontinuität der Macht und Ruhms der früheren Metropole fortzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Ayutthaya hat einen Bahnhof an der von Bangkok kommenden Eisenbahnstrecke, die dem Verkehr der Nordbahn und der Nordostbahn der Thailändischen Staatsbahn mit den Endzielen Chiang Mai, Nong Khai und Ubon Ratchathani dient.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stadt Ayutthaya (offizieller Name Phra Nakhon Si Ayutthaya, Thai:, IPA: []) ist die Hauptstadt der thailändischen Provinz Ayutthaya in der Zentralregion von Thailand. Sie liegt im Landkreis \"(Amphoe)\" Phra Nakhon Si Ayutthaya. Ayutthaya hat den Verwaltungsstatus einer „Großstadt“ \"(Thesaban Nakhon)\" und hatte im Jahre 2012 53.290 Einwohner.", "tgt_summary": "帕那空思阿瑜陀耶(,),又译作阿育他亚、艾尤塔雅,是泰国大城府的首府,坐落在昭披耶河谷。因《罗摩衍那》记载中的不落之城阿约提亚而得名。泰国华人称其为大城(潮州话:)。", "id": 1686865} {"src_title": "Logienquelle Q", "tgt_title": "Q來源", "src_document": [{"title": "Sachverhalt.", "content": "Die Zweiquellen-Theorie beschreibt, dass das Evangelium nach Markus (Markus-Priorität) das älteste der drei synoptischen Evangelien ist und vom Evangelium nach Matthäus und Evangelium nach Lukas als erste Quelle benutzt worden sei. Als zweite Quelle sei die erwähnte Rede- oder Spruchquelle oder kurz Quelle Q benutzt worden. Mit anderen Worten, die erste Quelle ist das Markusevangelium, die zweite Quelle ist eine aus den Evangelien des Matthäus und Lukas rekonstruierte Spruchsammlung, eben die Logienquelle Q. Ferner wird die Hypothese dadurch gestützt, dass die Vorgeschichten von Matthäus und Lukas weit auseinander gehen und sich genau dort treffen, wo Markus mit dem Bericht über Johannes den Täufer einsetzt. Von den drei synoptischen Evangelien ist mit insgesamt 661 Versen das Evangelium nach Markus das kürzeste, dann kommt das Evangelium nach Matthäus mit 1068 und Evangelium nach Lukas mit 1149 Versen. Auffallend ist, dass von den 661 Markus-Versen 660 bei Matthäus und 350 bei Lukas vorhanden sind. Daneben finden sich bei Matthäus und Lukas weitere 235 parallele Verse. So wird heute (Stand 2019) diskutiert, ob Q noch vor dem Evangelium nach Markus entstanden und der dort verarbeitete Text zumindest in seinen Anfängen in Galiläa zusammengestellt worden ist. Daneben haben Matthäus noch 233 und Lukas 564 Verse, die sich nur bei ihnen finden (Sondergut). Hinzu kommen die Doppelüberlieferungen, das sind Texte, die sowohl bei Lukas, als auch bei Matthäus aufzufinden sind, aber bei beiden in einer voneinander abweichenden Form niedergeschrieben wurden. Hieraus wurde die Hypothese aufgestellt, dass die jeweiligen Evangelisten in diesem Fall auf unterschiedliche Text-Traditionen zurückgegriffen haben. Die gleiche Begebenheit wurde somit auf verschiedenen Wegen tradiert. Sie hat sich dabei verändert und lag dem jeweiligen Evangelisten dementsprechend in einer eigenen Form vor. Dubletten hingegen sind Texte, die ein und derselbe Evangelist zweimal in seinem Evangelien-Text anführt.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftshistorie.", "content": "Friedrich Schleiermacher folgerte in \"Ueber die Zeugnisse des Papias von unsern beiden ersten Evangelien\" (1832) als erster aus der Papiasnotiz, dass es eine aramäische Spruchsammlung als Ursprungsquelle des Evangeliums nach Matthäus gegeben haben müsste. Der Leipziger Philosoph Christian Hermann Weisse vermutete 1838 als Erster, dass Matthäus und Lukas in den Abschnitten, in denen sie übereinstimmen, aber nicht von Markus abhängen, eine gemeinsame zweite Quelle neben dem Markusevangelium benutzt haben. Die Abkürzung „Q“ begegnet erstmals 1890 bei Johannes Weiß, wurde aber programmatisch im Jahre 1899 von Paul Wernle eingeführt. Weisse baute seine Vermutungen auf die Analysen des Germanisten und klassischen Philologen Karl Lachmann auf, der das Evangelium nach Markus als das Ältere ansah. Heinrich Holtzmann übernahm in seinem Werk \"Die synoptischen Evangelien. Ihr Ursprung und ihr geschichtlicher Charakter\" (1863) methodisch die von Christian Gottlob Wilke und Christian Hermann Weiße entwickelte Zweiquellentheorie. Er verhalf dieser Theorie zum wissenschaftlichen Durchbruch. Holtzmann ging vom Lukasprolog () aus und nahm die Existenz mehrerer Quellenschriften als lukanische Vorlage an. Zu den Vorlagen rechnete er das Markus- sowie das Matthäusevangelium, welche nach seiner Ansicht Lukas zwar bekannt waren, von ihm aber nicht oder aber nur in sehr eingeschränktem Maße, als Quellen benutzt wurden. Lukas habe, wie seine Vorgänger, auf die Paradosis (von gr. παράδοσις \"paradosis\" „Überlieferung“) der Augenzeugen zurückgegriffen (). Zu dieser gehörten, so Holzmann, die beiden Quellenschriften A („Urmarkus“) und K („Logienquelle“). Die Logienquelle wurde von dem protestantischen Theologen und Kirchenhistoriker Adolf von Harnack 1907 erstmals vollständig rekonstruiert veröffentlicht; weitere Rekonstruktionsversuche folgten, bis schließlich ab 1989 bzw. 1993 ein internationales Wissenschaftler-Team um James M. Robinson, Paul Hoffmann und John S. Kloppenborg das so genannte \"Internationale Q - Projekt\" (IQP) begründete. Dabei stützte man sich hauptsächlich auf die gemeinsamen Textpassagen von Matthäus und Lukas, die nicht in Markus vorkommen. In der kritischen Ausgabe des rekonstruierten Textes aus dem Jahr 2000 (siehe unten: Rekonstruktionen), die von dem Wissenschafts-Team um James M. Robinson erstellt worden war, wurden „auch Doppelüberlieferungen und Dubletten sowie Parallelen“ (Markus Tiwald) aus dem Markus-Evangelium sowie dem Thomas-Evangelium, gelegentlich auch Parallelen aus der Septuaginta für Q herangezogen. In der gegenwärtigen Erforschung des rekonstruierten Logienquellen-Textes selbst werden besonders mit der so genannten Literarkritik, wie auch den Methodenschritten der historisch-kritischen Methode wie der, z. B. verschiedene \"Wachstumsringe\" (Markus Tiwald) der Logienquelle erörtert, da anscheinend \"Kernsprüche\" (Tiwald), spätere Kommentar-Ergänzungen dazu und noch spätere Arrangements zu inhaltlichen Einheiten erkennbar sind. Daraus hat z. B. John S. Kloppenborg die These entwickelt, es gebe drei eigenständige schriftliche Entwicklungsstufen von Q. Während Kloppenborg entlang formgeschichtlicher Kriterien (Formkritik) zu dieser Einschätzung der Entwicklungsgeschichte der Logienquelle kommt, betrachtet die so genannte \"Oral Performance\", ein weiteres Modell, die Logienquelle als Resultat eines kontinuierlichen mündlichen Prozesses, bei dem die fortlaufende mündliche Überlieferung auch einen schon (teilweise) schriftlich fixierten Logientext weiterhin verändert. Sowohl Kloppenborg als auch Burton L. Mack unterteilen die Logienquelle in drei weitere Schichten: Ein drittes Modell zur Entstehungsgeschichte bietet die so genannte \"Kompositionsgeschichte\", ein konstruktives Modell entlang der Vorstellung eines organischen Wachstumsprozesses, bei dem vier Stufen unterschieden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Das Internationale Q-Projekt.", "content": "James M. Robinson und John S. Kloppenborg gründeten im Jahre 1989 das Internationale Q-Projekt (IQP, engl. International Q Project), um eine detaillierte und linguistisch begründete Standardrekonstruktion des Spruchevangeliums herzustellen. Eine Vielzahl von Experten konnten für das Projekt gewonnen werden: Im Jahre 1992 arbeitete ein Team daran, eine möglichst zuverlässige Rekonstruktion des Textes zu erstellen. In den Jahren 1990 bis 1995 und 1997 wurde in der Zeitschrift Journal of Biblical Literature vom IQP der rekonstruierte griechische Text veröffentlicht. Seither wird an einer kritischen Ausgabe des griechischen Textes von „Q“ gearbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Umfang und Inhalt.", "content": "Das Markusevangelium ist fast vollständig in das Matthäus- und das Lukasevangelium übernommen worden. Daneben gibt es Teile, die jeweils ausschließlich bei Matthäus oder Lukas zu finden sind, also dem Sondergut dieser Autoren entstammen. Außerdem benutzten Matthäus und Lukas offenbar eine gemeinsame Quelle, die Markus unbekannt war und hauptsächlich Sprüche Jesu überliefert; das ist die so genannte Redequelle oder Logienquelle „Q“. Auf diese Quelle kann unter Zugrundelegung der Zwei-Quellen-Theorie aus den Übereinstimmungen zwischen Matthäus und Lukas geschlossen werden, welche nicht dem Markusevangelium entstammen. Betrachtet man nämlich Matthäus, Lukas und Markus nebeneinander so lässt sich zeigen, dass Matthäus und Lukas von Markus gewissermaßen das Erzählgerüst übernommen haben, um das herum sie dann noch weitere Texte angeordnet haben. Vergleicht man nun die Texte, so kann man vor allem Reden Jesu finden, welche Matthäus und Lukas über Markus hinaus gemeinsam haben. Hieraus wurde geschlussfolgert, dass diese beiden Evangelisten neben Markus eine weitere gemeinsame Quelle zur Verfügung hatten. Als Entstehungszeit der Logienquelle werden beispielsweise die 40er Jahre bis hin etwa zum Jahr 70 des ersten Jahrhunderts n. Chr. postuliert. Meist wird als Entstehungsraum der Logien vor allem das ländliche Galiläa und zudem unmittelbar umliegende Gebiete angenommen. Als Personenkreis, der die mündlichen Überlieferungen von Jesus-Aussprüchen der so genannten „Jesus-Bewegung“ als einer der drei bedeutenden Bewegungen des sich bildenden Christentums, neben Jerusalem und Antiochia, schriftlich fixierte, werden vielfach Wanderprediger bzw. „Wanderradikale“ und „Dorfschreiber“ vermutet. In der Logienquelle findet sich gemäß Rekonstruktion kein Passions- oder Auferstehungsbericht (wie auch im Thomasevangelium). Es handelt sich mit wenigen Ausnahmen (z. B. Q 7,1–10) um Worte und Aussprüche Jesu, der in der Logienquelle vor allem als Menschensohn tituliert wird. Bedeutsam wurde die Logienquelle bzw. die dahinter stehende „Jesus-Bewegung“ in und um Galiläa dadurch, dass die Logienquelle eine entscheidende Überlieferung darstellt, die bei der Entstehung der kanonischen vier Evangelien vor allem im Lukas-Evangelium und Matthäus-Evangelium stark rezipiert wurde. Und dies wiederum wohl besonders wegen der in der Logienquelle formulierten „Lebens- und Verkündigungsgeschichte“ Jesu (Udo Schnelle), da die Entstehung der schriftlich niedergelegten Evangelien selbst anscheinend besonders durch den Umstand, dass zwischen 60 und 70 n. Chr. die Augen- und Erscheinungszeugen Jesu wie auch die missionierenden Apostel verstarben, notwendig und gefördert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Überlieferungsgeschichtliche Überlegungen.", "content": "Die Logienquelle ist aus der Antike nicht als eigenständige Schrift überliefert. Vertreter der Logienquelle erklären sich dies beispielsweise damit, dass sie ihre Bedeutung als eigenständige Schrift schon früh verloren habe, nachdem sie in das Matthäus- und Lukasevangelium eingegangen sei. So sei „eine weitere eigenständige Tradierung der Logienquelle“ (Markus Tiwald) nicht mehr notwendig gewesen, weil die Träger-Gemeinden in und um Galiläa in Folge des Jüdischen Krieges (66–70 n. Chr.) vielfach ihre Heimat verloren hätten. Teilweise seien diese Träger-Gemeinden nachfolgend in den theologisch verwandten und räumlich nördlich an Galiläa anschließenden Trägergemeinden des Matthäus-Evangelium aufgegangen. Der Autor des Matthäus-Evangeliums hat nach dieser Einschätzung entsprechend die überkommene Logienquelle theologisch weiterentwickelt und aktualisiert. Q-Kritiker sehen den Grund schlicht darin, dass es keine solche Quelle gab. Allerdings ist die Mehrheit der antiken Schriften sowieso verloren gegangen. Sie konnten dafür vielfach aus anderen überlieferten Schriften philologisch rekonstruiert werden, wie dies auch bei der Logienquelle geschehen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Logienquelle Q und Jesu Worte.", "content": "Aufgrund von sprachanalytischen Untersuchungen ließ sich feststellen, dass manche der Satzkonstruktionen in „Q“ nur in der griechischen Sprache, nicht aber in der in Galiläa verbreiteten aramäischen Sprache möglich waren. Das spräche gegen eine aramäische Grundfassung von „Q“ und damit wohl gegen eine direkte wörtliche Überlieferung von Worten Jesu, dessen Muttersprache wahrscheinlich das Aramäische war.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Dennoch ist die hypothetische Zweiquellen-Theorie (Synoptisches Problem) umstritten. Ferner werden gegen die Zwei-Quellen-Theorie vor allem drei Sachverhalte geltend gemacht:", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung, Ursprung, Hypothesen.", "content": "Die Logienquelle Q entstand wahrscheinlich für den katechetischen Gebrauch in den frühchristlichen Gemeinden. Als Abfassungsraum wird die Region Syria Palaestina/Syria angenommen. Die Entstehungszeit liegt zwischen 40 bis 60 n. Chr. Ob der bzw. die Texte in Aramäisch oder Griechisch abgefasst worden sind, bleibt strittig. Hinsichtlich des Entstehungsprozesses der Logienquelle Q gibt es unterschiedliche Hypothesen bzw. Modelle. Lührmann (1969) unterscheidet eine ältere Q-Überlieferung, bestimmt durch die Menschensohn-Christologie und der Naherwartung und den jüngeren Texten in denen die Themen um die Parusieverzögerung und den weisheitlichen Elementen dominant sind. Siegfried Schulz unterscheidet in traditionsgeschichtlicher Weise zwischen einem jüngeren palästinisch-judenchristlichen Text und einem hellenistisch-judenchristlichen Text aus de Q-Gemeinden in Syrien. Der kanadische Religionswissenschaftler Kloppenborg erklärt die Entstehungssituation mit einem ‚Drei-Schichten-Modell‘. Dabei konstituieren die „Weisheitsreden“ die älteste Textschicht, dann folgen die „Gerichtsankündigung gegen Israel“ (so etwa die Täuferpredigt, der Hauptmann von Kafarnaum) und die dritte und letzte Textschicht die „Versuchungsgeschichte“. Satō (1988) differenziert zwei größere redaktionelle Blöcke, welche die vorgegebenen Spruchgruppen und -sammlungen kompilierten und zu literarischen Einheiten zusammenfügten. So umfasse die ‚Redaktion A‘ den „Johannes-Komplex“ (-Q bis -Q), die Redaktion-B des „Aussendungskomplex“ (-Q bis -Q) und die ‚Redaktion C‘ mit der „Gerichtsansage gegenüber Israel“.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltliche Rekonstruktionen.", "content": "Die Gliederung der Loqienquelle Q ist im Anschluss an die Rekonstruktion und Übersetzung von Paul Hoffmann und Christoph Heil (2002) wiedergegeben. Weitere Darstellungen hinsichtlich des Umfangs und der Gliederung der Logienquelle Q sind gegeben. Die Inhaltsübersichten zeigen, dass die Logienquelle Q überwiegend Redestoff Jesu und nur wenige Erzählungen enthält. Zu letzteren zählen etwa die Versuchung Jesu und der Hauptmann von Kafarnaum. Die Passionsgeschichte sowie die Auferstehungsgeschichte des Jesu Christus fehlen, was dazu führte, die Logienquelle Q als ein unvollständiges Evangelium anzusehen.", "section_level": 1}, {"title": "Rückübersetzung ins Aramäische.", "content": "Der Theologe und Aramaist Günther Schwarz griff den u. a. von Pinchas Lapide beeinflussten Gedanken auf, die der Quelle Q zugeordneten Texte ins jüdisch-palästinische Aramäisch zurückzuübersetzen, weil Jesus diese Sprache gesprochen habe. Er nahm an, dass die Quelle Q ursprünglich eine Sammlung der aramäischen Johannes- und Jesusworte war. Für seinen Übersetzungsversuch stützte sich stark auf die altsyrischen Evangelien \"Syrus Sinaiticus\" und \"Syrus Curetonianus\" sowie auf andere aramäische und syrische Quellen. Er kam in seinen jahrzehntelangen Untersuchungen über die Sprache Jesu unter anderem zu dem Ergebnis, dass die ursprünglichen Texte hoch poetisch waren und vielfach in den griechischen Vorlagen der Evangelisten falsch übersetzt waren, vermutlich aus mangelhafter Kenntnis des Aramäischen. Sein Versuch der Rückübersetzung führte teilweise zu erheblichen Umdeutungen der Evangelien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Logienquelle Q (auch Rede- oder Spruchquelle oder kurz Q für „Quelle“, zu ) wird ein Text bezeichnet, der gemäß der Zweiquellentheorie den Autoren des Matthäus- und des Lukasevangeliums neben dem Text des Markusevangeliums als zweite Quelle vorgelegen haben soll. Dieser handschriftliche Text in griechischer Sprache hat, so die Annahme, vor allem sogenannte Logien, Aussprüche von Jesus aus dem Umfeld judenchristlicher Wanderprediger oder „Dorfschreiber“ in und um Galiläa enthalten. Es sind keine eigenständigen Abschriften oder Teil-Abschriften von Q bekannt.", "tgt_summary": "Q来源(英语:Q source),又称Q文件(英语:Q document)、Q资料、Q福音书(Q Gospel)、Q口传福音(Q Sayings Gospel)、Q典,或简称为Q,对《马太福音》与《路加福音》文件来源的一个现代学术假设。它来自于德文:Quelle,意思是来源。这个假设认为,《马太福音》与《路加福音》在《马可福音》之外,又参考了一份已失传的文件,这份文件包含了从耶稣门徒直接而来的口传资料。", "id": 150097} {"src_title": "Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend", "tgt_title": "德國聯邦家庭事務、老年、婦女及青年部", "src_document": [{"title": "Vorläufer.", "content": "Das Bundesministerium wurde zunächst 1953 unter der Bezeichnung Bundesministerium für Familienfragen gegründet. Ab 1957 kam dann der Bereich Jugend hinzu (Bundesministerium für Familien- und Jugendfragen (1957) bzw. Bundesministerium für Familie und Jugend (1963)). 1969 wurde das Bundesministerium für Gesundheit in das Bundesministerium für Familie und Jugend eingegliedert und 1991 wieder ausgegliedert (Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit (1969) bzw. Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (1986)). Das verbleibende Ministerium wurde in das Bundesministerium für Familie und Senioren und in das Bundesministerium für Frauen und Jugend aufgeteilt. Seit 1994 sind diese beiden Bereiche zusammengefasst, daher ergab sich die Benennung \"Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend\".", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben.", "content": "Die Aufgaben lassen sich in unterschiedliche Kategorien einteilen: Familie, Senioren, Frauen, Kinder und Jugendliche, Wohlfahrtspflege, Freiwilligendienste und bürgerschaftliches Engagement.", "section_level": 1}, {"title": "Familienpolitik.", "content": "Das Bundesfamilienministerium ist für die Familienförderung zuständig (Unterhaltsvorschuss, Mutterschutz, Elterngeld, Kindergeld), sorgt dafür, dass innerhalb der Bundesregierung die Familieninteressen berücksichtigt werden (z. B. im Steuerrecht, beim Wohngeld, in der Rentenversicherung), sorgt für bessere Bedingungen für partnerschaftliche Elternverantwortung von Vätern und Müttern (Elternzeit, familienfreundliche Arbeitswelt, Lokale Bündnisse für Familie). Die gesellschaftlichen Bewusstseinsprozesse werden durch Modelle gefördert, unter anderem Außerdem fördert das Familienministerium die Träger der Familienarbeit (zum Beispiel Familienverbände, Familienbildung, Familienberatung, Familienselbsthilfe).", "section_level": 2}, {"title": "Ältere Menschen.", "content": "Das Bundesseniorenministerium ruft Modellprojekte zur Förderung eines selbstständigen Lebens von Senioren und Seniorinnen und zur qualitätsvollen Hilfe und Pflege im Alter ins Leben und verbessert die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Beispiel durch das Altenpflegegesetz und das Heimpflegegesetz. Außerdem initiiert das Seniorenministerium Forschungsvorhaben zur Verbesserung der Entscheidungsgrundlagen seniorenpolitischen Handelns angesichts des demographischen Wandels, unterstützt die europäische und internationale Zusammenarbeit auf Regierungsebene, fördert Seniorenorganisationen, die ältere Menschen bei der Wahrnehmung ihrer Interessen unterstützen.", "section_level": 2}, {"title": "Gleichstellung.", "content": "Das Ministerium erarbeitet Bundesgesetze zu Durchsetzung der Gleichstellung und nimmt Einfluss auf die Gesetzesvorhaben anderer Ministerien, soweit sie Frauen- oder Gleichstellungsfragen berühren. Außerdem entwickelt das Ministerium Programme und Initiativen zur Gleichstellung von Frauen in der Politik, Gesellschaft, Arbeitswelt sowie zum Abbau von Gewalt gegenüber Frauen, fördert und unterstützt die Frauenorganisationen sowie bundesweite Verbände im Gleichstellungsbereich.", "section_level": 2}, {"title": "Kinder und Jugend.", "content": "Das Bundesjugendministerium betreut bestehende Bundesgesetze, zum Beispiel das Achte Buch Sozialgesetzbuch (Kinder- und Jugendhilfegesetz) und das Jugendschutzgesetz, nimmt in engem Kontakt zu anderen Bundesressorts, den Ländern und Gemeinden, sowie der öffentlichen Jugendhilfe die Interessen von Kindern und Jugendlichen in allen Politikbereichen wahr. Außerdem wirkt das Bundesjugendministerium bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der europäischen Jugendprogramme mit und beauftragt unabhängige Sachverständige, zur Information über die Lage von jungen Menschen in Deutschland und fördert entsprechende Forschungsvorhaben. Ferner ist es für den Kinder- und Jugendplan des Bundes, den zentralen, bundesweiten Fördertopf in der Kinder- und Jugendarbeit, zuständig.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesfreiwilligendienst.", "content": "Das Bundesfamilienministerium betreut die Gesetzgebung zur Durchführung des Bundesfreiwilligendienstes und entwickelt Strukturen, in denen dieser staatliche Dienst bundesweit durchzuführen ist. Es übt die Fach-, Rechts- und Dienstaufsicht über das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben aus, dem die Heranziehung und Betreuung der Dienstleistenden ebenso obliegt wie die Anerkennung und Betreuung der Dienststellen, in denen der Bundesfreiwilligendienst abgeleistet wird. Außerdem regelt das Bundesministerium die Zusammenarbeit mit den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, die den größten Teil der Bundesfreiwilligendienststellen bereitstellen, und regelt u. a. die Geld- und Sachbezüge, Heilfürsorge, Unterhaltssicherung, Familienheimfahrten und Fortbildung für die Bundesfreiwilligendienstleistenden.", "section_level": 2}, {"title": "Wohlfahrtspflege, bürgerschaftliches Engagement.", "content": "Das Bundesministerium fördert die Arbeit der Wohlfahrtsorganisationen sowie eine Reihe sozialer Verbände und Einrichtungen auf Bundesebene, wie etwa die Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa. Es initiierte und koordinierte für die Bundesregierung die Maßnahmen zu dem von der UN ausgerufenen \"Internationalen Jahr der Freiwilligen 2001\" und begleitete im Jahre 2002 die Enquete-Kommission Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements des Deutschen Bundestages, ist für die Förderung und Weiterentwicklung des freiwilligen sozialen Jahres und freiwilligen ökologischen Jahres sowie für die Ausarbeitung des Freiwilligengesetzes verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesministerinnen und Bundesminister seit 1953.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Franz-Josef Wuermeling (1953–1962).", "content": "1953 wurde die Familienpolitik unter der Regierung Konrad Adenauers in den Rang eines Bundesministeriums gehoben. Franz-Josef Wuermeling (CDU) war der erste Bundesminister für Familienfragen und war bis 1962 im Amt. Wuermeling wurde für seinen \"Wuermeling-Pass\" bekannt, der Zugfahrten für Kinder und Jugendliche aus kinderreichen Familien zum halben Preis ermöglichte. 1952 setzte das Bundesministerium mit dem Mutterschutzgesetz erstmals eine einheitliche Schutzfrist für berufstätige werdende Mütter von je sechs Wochen vor und nach der Geburt fest. 1955 wurde mit dem Kindergeldgesetz erstmals ein Kindergeld in Höhe von 25 DM ab dem dritten Kind vorgesehen. 1949 sah der Familienlastenausgleich ursprünglich nur eine Förderung für Familien durch steuerliche Kinderfreibeträge von anfangs 600 DM vor. Von den Steuerfreibeträgen profitierten nur Familien mit höherem Einkommen. Ein Fortschritt für die Familien war die Einführung eines Kindergeldes zunächst ab dem dritten und ab 1961 auch für das zweite Kind sowie die schrittweise Erhöhung der Steuerfreibeträge in der Zeit von 1949 bis 1961 auf 1.200 DM. In den 1950er Jahren dominierte in der Bundesrepublik Deutschland das Modell der Vorsorgeehe. Das Bürgerliche Gesetzbuch schrieb vor, dass die Ehefrau automatisch den Namen ihres Mannes annahm und dass jegliche Vertretung des Kindes dem Mann vorbehalten war. Außerdem konnte der Mann die berufliche Stellung seiner Frau kündigen. Hier widersprach das Bürgerliche Gesetzbuch dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (GG), welches seit 1949 vorschreibt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Arbeitende Frauen waren ständig der Kritik ausgesetzt. Auch Bundesminister Franz-Josef Wuermeling sagte: „Eine Mutter daheim ersetzt vielfach Autos, Musiktruhen und Auslandsreisen.“", "section_level": 2}, {"title": "Bruno Heck (1962–1968).", "content": "Bruno Heck (CDU) war von 1962 bis 1968 Bundesfamilienminister und hat seinen Schwerpunkt auf die Jugendpolitik und den Aufbau des Deutsch-Französischen Jugendwerkes gelegt. Leise Kritik am Rollenmodell der Frauen in der Familie wurde im Ersten Familienbericht (1968) laut. Heck hat sich für das \"Dreiphasenmodell\" im Leben der Frau ausgesprochen: Berufstätigkeit bis zur Geburt des ersten Kindes, Familienphase und Rückkehr zur Erwerbsarbeit. Dadurch wurden mehr und mehr Mütter berufstätig. Die Diskussion um \"Rabenmütter\" und \"Schlüsselkinder\" kündigte den sich anbahnenden Rollenwandel der Frauen in den Familien an. Auch in der großen Koalition (ab 1966) blieb Heck in seinem Amt, allerdings trat er 1968 zur Vorbereitung der Bundestagswahl zurück, um sich ganz seinen Aufgaben als CDU-Generalsekretär zu widmen.", "section_level": 2}, {"title": "Aenne Brauksiepe (1968/1969).", "content": "Aenne Brauksiepe (CDU) war die erste Frau in dieser Position. Sie übernahm das Amt für ein Jahr, bevor die sozialliberale Koalition aus SPD und FDP gebildet wurde. Brauksiepe engagierte sich in ihrer kurzen Amtszeit für Teilzeitarbeit für Frauen und Ganztagsschulen.", "section_level": 2}, {"title": "Käte Strobel (1969–1972).", "content": "Käte Strobel (SPD) war von Ende 1969 bis 1972 Bundesministerin. Sie zog die Gültigkeit der tradierten Rollenbilder für beide Geschlechter in Zweifel. Strobel setzte sich für ein modernes Rollenbild der Frau und für das Recht auf persönliche und berufliche Entfaltung von Ehefrauen ein und nannte die Emanzipation der einzelnen als Ziel ihrer Familienpolitik. Die erste sozialdemokratische Bundesfamilienministerin setzte sich durch einen Modellversuch für Tagesmütter der Kritik aus. Anfang der 1970er Jahre waren zwar mehr 35 % der Mütter mit Kindern unter 18 Jahren berufstätig, aber es hatte für viele Konservative immer noch den Beigeschmack von Verwahrlosung, wenn auch eine Mutter die Kinder von berufstätigen Müttern mitbetreute.", "section_level": 2}, {"title": "Katharina Focke (1972–1976).", "content": "Die Journalistin Katharina Focke (SPD) war von 1972 bis 1976 Bundesfamilienministerin. Zuvor engagierte sie sich als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeskanzleramt für die Rechte der Frau. 1976 wurde das ganze Familienrecht komplett reformiert. Nun waren Mann und Frau in der Familie gleichberechtigt. Ebenfalls neu war nun auch das Namensrecht: Bei der Ehe konnten Mann und Frau einen der beiden Namen frei wählen. Gleichzeitig wurde auch die Schwelle gesenkt, ab der der Staat in die Familie zu Gunsten der Kinder eingreifen durfte. Aus der \"väterlichen Gewalt\" wurde nun die \"elterliche Fürsorge\" und entwürdigende Erziehungsmittel wurden verboten. Familiengerichte wurden nun geschaffen. Vor allem für Frauen hatte die Reform des Scheidungsrechts 1977 weitreichende Veränderung: An die Stelle der Schuldfrage trat nun das Zerrüttungsprinzip. Die in der Ehe erworbenen Rentenanwartschaften werden seitdem im Versorgungsausgleich geteilt. 1975 wurde das Kindergeld auch für das erste Kind in Höhe von 50 DM eingeführt. Familien wurden unterstützt mit neuen Freibeträgen für schulpflichtige, in Ausbildung befindliche oder studierende Kinder.", "section_level": 2}, {"title": "Antje Huber (1976–1982).", "content": "Antje Huber (SPD) vollendete Fockes Arbeit und führte das Bundesministerium von 1976 bis 1982. 1979 führte sie das Gesetz zum Mutterschaftsurlaub von sechsmonatiger Dauer mit Arbeitsplatzpolitik und Kündigungsschutz ein. Seit 1980 wird durch den Staat denjenigen Eltern ein Unterhaltsvorschuss für ihre Kinder gewährt, deren Unterhaltszahlung durch den Verpflichteten Elternteil ausbleiben. Die Wirtschaftskrise am Anfang der 1980er Jahre führte zu Einsparungen; aus diesem Grunde wurde das Kindergeld um rund 10 DM gekürzt. Da Huber dies nicht mittragen wollte, trat sie nach sechsjähriger Amtszeit Anfang 1982 zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Anke Fuchs (1982).", "content": "Für ein halbes Jahr wurde Anke Fuchs (SPD) Nachfolgerin, bis es Anfang Oktober zu einem Regierungswechsel kam. Zuvor war sie verbeamtete Staatssekretärin im Bundesministerium gewesen. Als Bundesfamilienministerin hatte sie nur wenig Zeit, sich einen Namen zu machen. Sie profilierte sich unter anderem später als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.", "section_level": 2}, {"title": "Heiner Geißler (1982–1985).", "content": "Heiner Geißler (CDU) war von 1982 bis 1985 im Amt und veränderte den Familienlastenausgleich grundlegend, indem der steuerliche Kinderfreibetrag 1983 wieder eingeführt wurde. Das einheitliche Kindergeldsystem wurde durch ein duales System aus Kindergeld und Kinderfreibetrag abgelöst. Außerdem wurde in seiner Amtszeit die Stiftung „Mutter und Kind“ gegründet und die Möglichkeit des Erziehungsurlaubs geschaffen. Nach dem 1986 in Kraft gesetzten Bundeserziehungsgeldgesetz konnten auch berufstätige Mütter oder auch Väter nach der Geburt ihres Kindes zunächst zehn Monate (ab 1993 auch drei Jahre) pausieren, ohne ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Außerdem hatten sie erstmals einen Anspruch auf ein einkommensabhängiges Erziehungsgeld des Bundes von 600 DM.", "section_level": 2}, {"title": "Rita Süssmuth (1985–1988).", "content": "Rita Süssmuth (CDU) leitete das Bundesministerium von 1985 bis 1988. Unter ihr wurde das Ministerium um die Frauenpolitik erweitert. Sie setzte sich besonders für Frauen in ihrer Funktion als Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit ein. Sie selbst war Hochschullehrerin und Mutter. Sie warb für die bessere Vereinbarkeit von Familie mit anderen Lebensbereichen für beide Partner. Auch wenn Süssmuth die Attraktivität der Familie erhöhen wollte, sollte sich ihre Familienpolitik nicht nur auf Verheiratete beschränken. Während ihrer Amtszeit wurden erstmals drei Jahre für Kindererziehungszeiten von Müttern und Vätern in der gesetzlichen Rentenversicherung anerkannt, die in der Rentenanwartschaft mit dem Durchschnittsverdienst der Bundesbürger bemessen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Ursula Lehr (1988–1991).", "content": "Ursula Lehr war von 1988 bis 1991 Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit. Vor allem der Bereich der Seniorenpolitik wurde von der Psychologieprofessorin mit dem Schwerpunkt der Alternsforschung ausgebaut. 1989 geriet sie in harte Kontroversen mit ihrer CDU/CSU-Bundestagsfraktion, als sie eine Kinderbetreuung für unter Dreijährige forderte und vorschlug, sogenannte Krabbelstuben zu eröffnen. Sie argumentierte vor dem Hintergrund der Zunahme von Einzelkindern, dass Kinder andere Kinder zum Aufwachsen bräuchten. Die Sozialgeschichte belegt zwischenzeitlich, wie vorausschauend Frau Lehr argumentierte.", "section_level": 2}, {"title": "Hannelore Rönsch (1991–1994).", "content": "Das Bundesministerium wurde nach der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl 1990 Anfang 1991 geteilt. Hannelore Rönsch (CDU) übernahm das Bundesministerium für Familie und Senioren von 1991 bis 1994. Gerda Hasselfeldt übernahm das Bundesministerium für Gesundheit und Angela Merkel übernahm das Bundesministerium für Frauen und Jugend. 1992 wurde das Kindergeld für das erste Kind auf 70 DM und der steuerliche Kinderfreibetrag pro Kind auf 4.104 DM angehoben. Außerdem billigte die Gemeinsame Verfassungskommission am 27. Mai 1993 nach langer Debatte eine neue Formulierung von Abs. 2 GG, die in das Grundgesetz übernommen wurde: \"„Alle Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“\". Nach der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl musste überdies ein einheitliches Gesetz zum Schwangerschaftsabbruch geschaffen werden. Im Juni 1995 fand sich ein Kompromiss unter grundsätzlichem Festhalten an der Strafbarkeit des Schwangerschaftsabbruchs bei gleichzeitiger Festlegung von Regelungen für den Ausnahmefall.", "section_level": 2}, {"title": "Angela Merkel (1991–1994).", "content": "Die Amtszeit von Angela Merkel als Bundesministerin für Frauen und Jugend zeichnete sich vor allem durch Neuanfänge und Reformen aus, die sich aus der Wiedervereinigung ergaben. Sie engagierte sich dafür, dass Frauen und Jugendliche an der Gestaltung des Einigungsprozesses teilhaben konnten und förderte die Entstehung entsprechender Verbandsstrukturen in den neuen Bundesländern. Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe lagen ihr der Aufbau der Jugendarbeit in Ostdeutschland und die Förderung freier Jugendverbands- und Jugendhilfestrukturen, die Bekämpfung rechtsextrem motivierter Jugendgewalt sowie die Durchsetzung eines Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz am Herzen. Ein wichtiger Impuls für die deutsch-polnische Verständigung wurde durch die Gründung des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes im Juni 1991 gegeben. Die Verabschiedung des \"Gleichstellungsgesetzes\" und die Ergänzung von Art. 3 Abs. 2 GG waren die wichtigsten frauenpolitischen Vorhaben während der Amtszeit von Angela Merkel. Die im Gleichberechtigungsgesetz verankerten Maßnahmen reichten von der Frauenförderung in der Bundesverwaltung über das erste Beschäftigtenschutzgesetz bis hin zur Besetzung öffentlicher Gremien durch Frauen und Männer. Das erfolgreiche Ringen um eine konsensfähige einheitliche Neuregelung des StGB, wie sie im Einigungsvertrag gefordert war, zählte auch zu Angela Merkels großen Errungenschaften. Ebenso setzte sie die anteilsmäßige Berücksichtigung von Frauen bei Arbeitsförderungsmaßnahmen durch.", "section_level": 2}, {"title": "Claudia Nolte (1994–1998).", "content": "1994 wurden zwei Bundesministerien zusammengelegt. Bundesministerin im neu geschaffenen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurde Claudia Nolte (CDU). In ihrer Amtszeit wurde die finanzielle Unterstützung von Familien auf andere Grundlagen gestellt: Statt eines dualen Familienlastenausgleichs kommt für Familien nun die für sie jeweils günstigere Lösung zum Tragen. 1996 wurde das Kindergeld für das erste und zweite Kind auf 200 DM, für das dritte und weitere Kinder auf 320 DM angehoben; der steuerliche Kinderfreibetrag stieg auf 6.264 DM pro Kind. Das Recht der Frau in der Ehe wurde gestärkt. Seit 1997 ist Vergewaltigung in der Ehe strafbar. Die Reform des Kindschaftsrechts im Jahr 1998 führte ein gemeinsames Elternrecht für verheiratete, geschiedene und unverheiratete Eltern ein. Seitdem ist die gemeinsame Sorge für das Kind für verheiratete und geschiedene Eltern der Regelfall und für unverheiratete Eltern kann die gemeinsame Sorge durch Sorgeerklärung vereinbart werden.", "section_level": 2}, {"title": "Christine Bergmann (1998–2002).", "content": "Nach dem Regierungswechsel 1998 wurde die Berliner Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD) Bundesministerin. Sie machte sich zum Ziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die materielle Situation von Familien zu verbessern. Das Kindergeld stieg in drei Stufen um rund 40 Euro auf 154 Euro für die ersten drei Kinder. Ein neuer Freibetrag für Erziehung, Betreuung und Ausbildung von 2.160 Euro pro Kind wurde eingeführt. Aus dem Erziehungsurlaub wurde die Elternzeit, die beide Elternteile gleichzeitig nehmen und dabei bis zu 30 Wochenstunden pro Person arbeiten können. Das Recht von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung wurde gesetzlich verankert. Eine deutlich bessere Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten wurde in der gesetzlichen Rentenversicherung umgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Renate Schmidt (2002–2005).", "content": "Renate Schmidt (SPD) hat in ihrer Amtszeit von 2002 bis 2005 das Konzept einer nachhaltigen Familienpolitik zu ihrem Markenzeichen gemacht. „Deutschland braucht mehr Kinder“ war ihr Grundsatz, aus dem sie einen aufeinander abgestimmten Mix aus Zeitpolitik, Infrastrukturförderung und monetärer Unterstützung ableitete. Infrastruktur ausbauen: Das von Renate Schmidt initiierte Tagesbetreuungsgesetz, das Anfang 2005 in Kraft getreten ist, soll sicherstellen, dass bis zum Jahr 2010 in Deutschland 230.000 Plätze mehr für unter dreijährige Kinder in Kindertageseinrichtungen oder bei Tagesmüttern und -vätern entstehen. Das Gesetz beschreibt erstmals Standards für die Qualität der Betreuung in Einrichtungen und in der Tagespflege. Familienfreundliche Gesellschaft und Arbeitswelt fördern: Renate Schmidt ist es während ihrer Amtszeit gelungen, eine breite Allianz für die Familie mit namhaften Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, den Unternehmen, Gewerkschaften und der Wissenschaft zu schmieden. In der bundesweiten Initiative \"Lokale Bündnisse für die Familie\" engagieren sich seit Anfang 2004 Politik und Unternehmen, Verbände und Gewerkschaften, Kirchen und soziale Einrichtungen für mehr Familienfreundlichkeit in Städten und Gemeinden. Gezielte finanzielle Leistungen neu ausrichten: Beim Ausbau der finanziellen Leistungen setzte Schmidt auf gezielte Maßnahmen, bei denen vor allem Familien in prekären Einkommensverhältnissen, Alleinerziehende und kinderreiche Familien im Zentrum stehen. Der Kinderzuschlag unterstützt seit 2005 gering verdienende Eltern. Seit Anfang 2004 sichert ein neuer steuerlicher Freibetrag eine dauerhafte Entlastung für Alleinerziehende. Er ersetzt den vom BVerfG widersprochenen Haushaltsfreibetrag.", "section_level": 2}, {"title": "Ursula von der Leyen (2005–2009).", "content": "In der Amtszeit von Ursula von der Leyen (CDU) wurde mit dem Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz ein Elterngeld für Eltern geschaffen, die in den ersten Lebensmonaten ihres Kindes auf die Ausübung ihres Berufs verzichten, um sich dem Kind widmen zu können; zugleich wurde das Erziehungsgeld damit abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Kristina Schröder (2009–2013).", "content": "Kristina Schröder (CDU) wurde am 30. November 2009 zur Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ernannt. Sie rückte nach, nachdem ihre Vorgängerin Ursula von der Leyen nach dem Rücktritt Franz Josef Jungs als Ministerin ins Bundesministerium für Arbeit und Soziales wechselte. In ihrer Amtszeit wurde die sogenannte Extremismusklausel eingeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Manuela Schwesig (2013–2017).", "content": "Nach der Bundestagswahl 2013 schlossen CDU und SPD (wie schon 2005–2009) eine große Koalition. Im Kabinett Merkel III war Manuela Schwesig (* 1974) ab dem 17. Dezember 2013 neue Bundesministerin für dieses Ressort. Durch den krankheitsbedingten Rücktritt des Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, und dem Wechsel nach Schwerin trat Schwesig am 2. Juni 2017 von ihrem Amt zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Katarina Barley (2017–2018).", "content": "Nach dem Ausscheiden von Manuela Schwesig wurde die bisherige SPD-Generalsekretärin Katarina Barley (* 1968) zur Bundesministerin berufen. Im Kabinett Merkel IV wechselte sie ins Justizministerium.", "section_level": 2}, {"title": "Franziska Giffey (seit 2018).", "content": "Nach dem Wechsel von Katarina Barley ins Justizministerium wurde Franziska Giffey, bisher Bezirksbürgermeisterin in Berlin-Neukölln, zur neuen Bundesministerin ernannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (kurz: \"BMFSFJ\") ist eine oberste Bundesbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Sein Hauptsitz bzw. erster Dienstsitz befindet sich in Berlin, sein zweiter – personell stärker besetzter Dienstsitz – in der Bundesstadt Bonn.", "tgt_summary": "德国联邦家庭事务、老年、妇女及青年部()位于柏林,是德国联邦部会之一,波昂设有第二办公室。", "id": 1870839} {"src_title": "Theravada", "tgt_title": "上座部佛教", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Drei Monate nach dem Tod des Buddha traten seine Schüler in Rajagaha, heute Rajgir im indischen Bundesstaat Bihar, zum ersten Konzil zusammen, um den Dhamma, die Lehre und den Vinaya, die Ordensregeln gemäß den Lehrreden des Buddha festzuhalten [Cullavagga XI]. Hier wurde der Grundbestand des späteren Pali-Kanons festgelegt. Die Überlieferung erfolgte zunächst nur mündlich, da Schrift zu dieser Zeit in Indien für spirituelle Texte nicht angemessen galt. Etwa 100 Jahre später fand in Vesali das zweite Konzil statt [Cullavagga XII]. Anlass war vor allem das Abweichen der Mönche von Vesali von Buddhas Anweisung, dass Ordinierte Geld und Gold nicht annehmen sollen. Insgesamt hatten die Mönche von Vesali 10 \"Thesen\" aufgestellt, die zur Kontroverse führten: 1. \"Salzhörnchen\", d. h. man könne Salz auch nach dem Mittag verwenden; 2. \"zwei Fingerbreit\", d. h. man könne nach dem Zenit (Sonnenhöchststand) noch so lange weiter essen, bis der Schatten zwei Finger breit weiter gewandert sei; 3. \"ins Dorf gehen\", d. h. nachdem man gegessen hat und weitere Speisen ablehnte, dann doch noch woanders etwas zu essen; 4. \"Kloster\", d. h. verschiedene (Mönchs-)Gemeinschaften halten getrennt Uposatha ab; 5. \"Zustimmung\", d. h. eine unvollständige Gruppe darf Ordensverfahren durchführen; 6. \"Gewohnheit\", d. h. man folgt den Gepflogenheiten des Vorgesetzten, auch wenn es nicht ganz richtig erscheint; 7. \"Unverrührt\", d. h. (noch) nicht ganz vergorene Milch verzehren, nachdem das Mahl beendet wurde; 8. \"Angegorenes trinken\", d. h. etwas trinken, das noch nicht ganz als Rauschtrank bezeichnet werden kann; 9. \"ungesäumte Sitzunterlage\", d. h. die Benutzung einer solchen; 10. eben das Annehmen bzw. die Verwendung von Gold und Silber (also Geld). Interessanterweise wurde auf diesem Konzil nicht der Text des Sutta-Pitaka rezitiert bzw. revidiert, sondern es wurden nur jene ordensrechtlichen Fragen geklärt. Darüber hinaus gab es Unklarheiten über die Ansprüche an einen Arahat, einen Erwachten, sowie abweichende Vorstellungen über den Charakter des Buddha selbst. Der wurde nämlich von einigen nicht mehr als Mensch, sondern eher als göttliches (transzendentes) Wesen gesehen, das es rituell zu verehren galt. Diese Auffassungen wurde von jenen zurückgewiesen, die sich fortan Sthaviravāda, „Schule der Alten“ nannten. Die davon abweichende Gruppierung spaltete sich ab, erklärte sich zur Mehrheit, zur „Großen Sangha“, Mahasanghika, und ging fortan eigene Wege. Sie zerteilte sich in Unterschulen und löste sich nach wenigen Jahrhunderten auf oder ging in die neuen Mahayana-Schulen über. Die übliche Aussage, dass es fortan insgesamt 18 verschiedene Schulen Nikaya oder gar Sekten des indischen Buddhismus gegeben habe, ist wenig haltbar, da es sich bei dieser Zahl um eine in Indien vielfach in unterschiedlichsten Zusammenhängen benutzte, rein symbolische Zahl handelt (ebenso wie die Zahlen 108 und 84.000), so wie im westlichen Sprachgebrauch der Ausdruck „ein Dutzend“. Tatsächlich sind weit mehr Namen von Mönchs-Gruppierungen überliefert, doch sie stehen nicht für Sekten oder Schulen, sondern zumeist nur für den Ort ihrer Verbreitung. Ca. 200 Jahre später gab es jedoch erstmals unterschiedliche Lehrauffassungen über grundlegende Fragen im Zusammenhang mit der inzwischen entstandenen Systematisierung der buddhistischen Philosophie und Psychologie unter der Bezeichnung Abhidhamma (Pali) oder Abhidharma (Sanskrit). Während der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. trat in Pataliputra (heute Patna), unter der Schirmherrschaft von Kaiser Ashoka und dem Vorsitz des Mönchs \"Moggaliputta Tissa\", das 3. Konzil zusammen. Ziel der Versammlung war es, die unterschiedlichen Auffassungen zu klären und noch einmal festzulegen, welche Lehrreden zum Bestand des gemeinsam überlieferten Text-Kanons gehören sollten. Die hierbei vertretenden Lehrmeinungen wurden nach dem Konzil im Buch \"Kathavatthu\" beschrieben und zu einem Bestandteil der 7 Bücher des Abhidhammapitaka. Insofern der Pali-Abhidhamma in der Mahayana-Tradition nicht bekannt ist, ist auch dieser Konzilsbericht dort nicht bekannt. Zusammen mit dem Sutta-pitaka, den einige Zeit danach erstmals schriftlich niedergeschriebenen Lehrreden des Buddha, und dem Vinayapitaka, der Sammlung der Ordensregeln und Ordensgeschichte, bilden die Abhidhamma-Texte, den in Pali verfassten Tipitaka, „Dreikorb“ (auch „Pali-Kanon“ genannt) die älteste vollständig erhaltene Sammlung von buddhistischen Texten in einer indischen Sprache. Die Texte und Lehrmeinungen des Pali-Kanons wurden vom Konzil als authentische Grundlage der buddhistischen Lehre anerkannt. Die beim Konzil unterlegene Schule des Sarvastivada, die vom Mahayana später als (die eigentliche) Hinayana-Schule gesehen wurde, musste daraufhin ihren örtlichen Schwerpunkt in das Gebiet der griechisch beherrschten und beeinflussten Königreiche in Kaschmir, Pakistan und Afghanistan (Gandhara und Baktrien) verlegen. Von dort konnte sich diese Schule dann über die durch dieses Gebiet führende, berühmte Seidenstrasse in den folgenden Jahrhunderten nach Zentralasien und bis nach China, Korea und Japan ausbreiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Nach dem Ende des 3. Konzils brachten der Mönch \"Mahinda\" und die Nonne \"Sanghamitta\", Sohn und Tochter Ashokas, den Tipitaka in das Königreich Sri Lanka, wo der Buddhismus in Gestalt des Theravada gleichsam zur Staatsreligion wurde und bis heute erhalten ist. Einige Jahrhunderte später wurde er von Sri Lanka aus durch buddhistische Missionare über das Meer auch nach Südostasien in das Gebiet des heutigen Myanmar, damals ein Königreich der Mon, übermittelt. Einheimische Überlieferungen datieren diese Übertragung auf die Zeit der Regentschaft Kaiser Ashokas oder noch früher. Gesichert ist das Auftreten des Theravada in dieser Region aber erst ab dem 5. Jahrhundert. Von dort wurde er auch weiter östlich, im Gebiet des heutigen Thailand, verbreitet. Auch hier berichten Überlieferungen von frühen Missionaren Kaiser Ashokas, die nach Nakhon Pathom, eine der ältesten Städte Thailands und damals von Mon bewohnt, gekommen waren und von dort das Land bereisten. Funde belegen eine Verbreitung ab dem 6. Jahrhundert. Die Thai, die bereits seit dem 6. Jahrhundert aus dem südlichen China kommend nach Südostasien eingewandert waren, übernahmen den Theravada von der dort ansässigen Bevölkerung. Als sie im 11. und 12. Jahrhundert schließlich in die Ebene Zentralthailands vordrangen und ihre ersten Königreiche, Sukhothai und später Ayutthaya gründeten (siehe auch Geschichte Thailands), wurde der Theravada Staatsreligion. Zugleich übernahmen auch die Bewohner des Reiches um Luang Prabang, also dem heutigen Laos, diese Form des Buddhismus. Im 13. Jahrhundert bestieg \"Srindravarman\" (regierte 1295–1309) den Thron des Khmer-Königreiches \"Kambuja\" (heute Kambodscha). Er war der erste der Könige von Angkor, der Anhänger des Theravada war. Zwar verlor Kambuja mit und nach ihm zusehends an Macht und Einfluss, der Theravada ist aber seither auch in Kambodscha und dem südlichen Vietnam die am weitesten verbreitete Religion. Gegenwärtig bekennen sich etwa 80 % der Einwohner Sri Lankas, 89 % der Burmesen, 94 % der Thais, 60 % der Laoten und 95 % der Kambodschaner zum Theravada. Daneben gibt es Anhänger in Vietnam und in Südwest-China (Yunnan). In Indien nimmt seit der Unabhängigkeit von den Briten, angeregt durch Dr. Ambedkar, Mitstreiter Gandhis und Autor der indischen Verfassung, die Zahl der Theravada-Buddhisten heute vor allem unter der Kaste der Dalit, der „Unberührbaren“, wieder beträchtlich zu, da sie in der Konversion zum Buddhismus, einen der indischen Kultur selbst entstammenden Weg sehen, der Diskriminierung durch das hinduistische Kastensystem zu entgehen.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre (Pali Dhamma).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nibbana (Verlöschen).", "content": "Höchstes Ziel jedes Schülers des Theravada ist die Befreiung von selbstverursachtem Leiden (dukkha) und das Erlangen von \"Nibbana\" (sanskrit: \"Nirwana\"), dem Überwinden von jeglichem, durch Täuschung, Begehren und Abneigung (auch Gier, Hass und Verblendung genannt) herbeigeführtem Anhaften (upadana) an einem illusionären Ich, d. h. einer (ewigen) Seele (atta, atman) und ebenso illusionären Dingen (sankhara) und damit das Verlassen des Kreislaufs (Samsara) – auf gut Deutsch \"Hamsterrades\" oder \"Teufelskreises\" – leidvoller Reinkarnationen (nicht zu verwechseln mit dem christlichen Begriff der Wiedergeburt). Nibbana ist auch nicht vergleichbar mit der Vorstellung des Paradieses im Judentum, Christentum oder Islam. Weder das Ich oder eine Seele, oder gar der Körper, noch das Glück sind, gemäß buddhistischer Lehre, ewig und beständig. Alles existiert in beständigem Fluss und wechselseitiger Bezogenheit. Nibbana bedeutet das Erkennen der Prozesshaftigkeit und Vernetztheit aller Dinge und Zustände und die Überwindung des geistigen „Ergreifens“ und „Anhaftens“ an den vordergründigen Erscheinungen der Welt. Das Erreichen des Nibbana ist auch nicht gleichzusetzen mit dem Tod. Siddhattha Gotama (sanskrit: Siddhartha Gautama), der historische Buddha selbst, lebte und unterrichtete noch 45 Jahre nachdem er Bodhi („Erwachen“) erfahren und damit Nibbana erreicht hatte. Buddha war ein Samma-Sambuddha, das heißt ein Buddha, der in der Lage ist, die Vier Edlen Wahrheiten, die unabhängig davon bestehen, ob ein Buddha erscheint oder nicht, einer ganzen Welt zu verkünden.", "section_level": 2}, {"title": "Bodhi (Erwachen).", "content": "Gemäß der Theravada-Lehre gibt es drei Arten von Bodhi, durch die ein Buddhist Nibbana verwirklichen kann:", "section_level": 2}, {"title": "Bodhisattva.", "content": "Im Theravada wird ein Bodhisattva als jemand betrachtet, der Erlösung sucht, um in der Folge anderen auf ihrem Weg helfen zu können. Buddha selbst war in seinen früheren Inkarnationen, bevor er als Siddhartha Gautama geboren wurde, ein Bodhisattva gewesen. In den Texten der \"Jataka\" (Geburtsgeschichten), die von den früheren Leben des Buddha erzählen und Teil der Suttapitaka des Tipitaka sind, wird auch davon berichtet. Sie werden von buddhistischen Laien gerne als Inspirationsquelle benutzt. Jeder Praktizierende, der oder die sich dem Bodhisattva-Ideal verpflichtet fühlt, und sich in den 10 Paramitas (Pali: Paramis) = Vollkommenheiten wie Großzügigkeit, meditative Versenkung etc. übt, gilt im Theravada als Bodhisattva (oder Pali: Bodhisatta). Dies hat damit zu tun, dass es die innere Einstellung ist, die einen zum Bodhisattva macht, und nicht das Fahrzeug, in welchem man formell praktiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Unterschiede zum Mahayana.", "content": "Während der Theravada, mit sehr wenigen Ausnahmen, praktisch ausschließlich die Texte des Pali-Tipitaka als Grundlage für die Lehre und das Leben der Mönche und Nonnen als ein besonderes Praxis-Ideal akzeptiert, wurde im Mahayana nie ein endgültiger Kanon von Schriften festgelegt, die Lehre an kulturelle Besonderheiten angepasst, und zum Teil auch das monastische Ideal zugunsten weltlicher Orientierung aufgegeben. Zwar bildet der Sanskrit-Tipitaka auch hier den Kern der Überlieferung, daneben wurden aber auch andere Sutras herangezogen, beispielsweise, um nur einige der bedeutendsten zu nennen, das Herz-Sutra (Prajnaparamita-Sutra), das Diamant-Sutra (Vajrachhedikaprajnaparamita-Sutra) und das Lotos-Sutra (Saddharmapundarika-Sutra). Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist, dass die drei Wege, Bodhi und damit Nibbana zu erreichen, wie sie der Theravada kennt, im Mahayana zugunsten der Bodhisattvaschaft verschoben wurden. Nicht das Erreichen des Nibbana durch eigene Kraft, wie es der Theravada kennt, steht im Mittelpunkt, sondern das Ideal des Bodhisattva, der auf das Parinibbana, das endgültige Aufgehen im Nibbana nach dem Tod, verzichtet, um stattdessen anderen auf ihrem Weg zum Erwachen zu helfen. Der Mahayana kennt eine Vielzahl von Bodhisattvas. Neben Maitreya sind Avalokiteshvara und Manjushri zwei der bedeutendsten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Theravāda (Pali: \"Schule der Ältesten\") ist die älteste noch existierende Schultradition des Buddhismus. Er führt seinen Ursprung auf jene Mönchsgemeinde zurück, die zu den ersten Anhängern des Buddha gehörte. Der Theravada ist heute vor allem in Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Kambodscha, Laos und teilweise auch in Vietnam und der VR China (in Yunnan) verbreitet. Vom Mahayana wird er zum Hinayana gezählt, während diese Zuordnung vom Theravada selbst als historisch falsch und inhaltlich abwertend zurückgewiesen wurde. Inzwischen hat das Wort aber seine diskriminierende Bedeutung verloren und wird auch von seinen Anhängern gebraucht.", "tgt_summary": "上座部佛教(,IAST:; ;僧伽罗文: ),佛教宗派,现今流行于斯里兰卡、缅甸、泰国、柬埔寨、老挝、越南高棉族、老挝族及泰族聚居地等地,还有一些古印度传承残存在孟加拉吉大港山区、尼泊尔连同印度米佐拉姆邦、阿鲁纳恰尔邦、中国云南傣族聚居区;与大乘佛教并列为现存佛教最基本的两大派别。", "id": 647683} {"src_title": "Scrapie", "tgt_title": "羊搔癢症", "src_document": [{"title": "Ätiologie.", "content": "Als infektiöses Agens \"(Scrapie-Agens)\" wird ein krankhaft verändertes Protein, ein Prion, angesehen. Das normale Prion-Protein (PrP, „c“ steht für engl. \"cell\" = Zelle) besteht beim Schaf aus 256 Aminosäuren (bei den Säugetieren schwankt die Anzahl zwischen 253 und 273 Aminosäuren). Seine C-terminale (jenes Ende, an dem die Carboxygruppe nicht an einer Peptidbindung beteiligt ist) Domäne besteht aus drei α-Helices und enthält zwei antiparallele β-Faltblätter. Es ist Bestandteil nahezu aller Zellen, im Nervensystem vor allem der Nervenkontaktstellen (Synapsen), seine Funktion ist bislang unbekannt. Das PrP-Gen befindet sich auf Chromosom 20. Das krankhaft veränderte Prion-Protein (PrP oder PrP, von \"resistant\" bzw. \"scrapie\") unterscheidet sich lediglich durch einen höheren Anteil an β-Faltblattstrukturen. Dadurch wird es unlöslich und nicht mehr durch Protein-spaltende Enzyme (Proteasen) abbaubar (Amyloidose). Die Molare Masse des durch Behandlung mit Proteinase K erzeugten Teilstücks von PrP beträgt 33 bis 35 Kilodalton. Die krankhaft veränderten Prion-Proteine lagern sich zusammen und bilden 500 bis 1000 nm lange Fibrillen (Scrapie-assoziierte Fibrillen, SAF) innerhalb der Nervenzellen. Dabei existieren verschiedene Unterformen des PrP (Erregerstämme), die sich hinsichtlich ihrer Protease-Empfindlichkeit und krankmachenden Wirkung im Mausmodell unterscheiden. Nach der Prionentheorie rufen einmal veränderte Prion-Proteine auch eine Änderung gesunder PrP hervor. Der genaue Mechanismus dieses Prozesses ist bislang nicht bekannt und vermutlich spielen auch Wirtsfaktoren und Kupfer-Ionen eine Rolle bei der Entstehung. Das PrP von Schafen kann, wie auch das von BSE-infizierten Rindern, eine solche Veränderung beim Menschen hervorrufen, allerdings ist die krankmachende Wirkung des Schaf-PrP für den Menschen um ein Vielfaches geringer als jenes der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Die Infektionsgefahr für den Menschen ist also gering, bislang gibt es keine gesicherten Übertragungen vom Schaf auf den Menschen, aber eine Einstufung als potentiell gefährlich erscheint gerechtfertigt. Das PrP ist nicht nur weitgehend unempfindlich gegenüber dem Abbau durch zelluläre Vorgänge, sondern auch gegenüber chemischen und physikalischen Einflüssen. Es ist weitestgehend resistent gegenüber vielen Desinfektionsmitteln, ionisierender und UV-Strahlung. Feuchte Hitze (131 °C) in zur Sterilisation in der Medizin eingesetzten Autoklaven zerstört das PrP erst nach zwei Stunden, so dass medizinische Instrumente viermal hintereinander autoklaviert werden müssen. Bei trockener Hitze wird das Prion bei 200 °C erst nach 60 Minuten inaktiviert. Wirksame Desinfektionsmittel sind z. B. Natriumhydroxid, Guanidiniumthiocyanat und Natriumhypochlorit.", "section_level": 1}, {"title": "Virushypothese.", "content": "Eine andere, heute aber nur noch von wenigen Wissenschaftlern vertretene Hypothese geht von einem unbekannten Virus oder virusähnlichen Virion als Ursache der Erkrankung aus und dem Prion-Protein wird nur eine Rolle als Rezeptor auf der Zelloberfläche zugesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung.", "content": "Das krankhafte Prion kommt im Zentralnervensystem, Gehirnwasser, in Mandeln, Lymphknoten und in der Milz vor. Es wird über die Nachgeburt und das Fruchtwasser ausgeschieden. Mit dem Scrapie-Agens kontaminierte Oberflächen können über Jahre eine Infektionsquelle sein. Die natürliche Übertragung erfolgt zumeist durch orale Aufnahme von Nachgeburt und Fruchtwasser oder damit kontaminiertem Wasser oder Futter sowie Belecken des Lammes durch das Mutterschaf. Das Muttertier kann die Erkrankung auf den Fötus übertragen. Offenbar ist auch eine Übertragung durch Kontakt möglich, auch die Übertragung durch Milben (Heumilbe) wird diskutiert. Experimentell wurde auch eine Infektionsübertragung über die Bindehaut und kleinste Verletzungen der Maulschleimhaut sowie über Bluttransfusionen nachgewiesen. Auch kontaminierte Impfstoffe wurden als Auslöser identifiziert. Ebenso wird die Übertragung durch den Verzehr von Milch und Milchprodukten von Kleinwiederkäuern nicht ausgeschlossen. Der Erreger gelangt über das enterische Nervensystem und die Eingeweidenerven in das Rückenmark und von dort aufsteigend in das Gehirn. Beim Schaf spielt auch die Verbreitung über das lymphatische System eine Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Empfänglichkeit.", "content": "Prinzipiell sind alle Schafrassen empfänglich. Außer Schafen und (in geringerem Ausmaß) Ziegen sind auch Nerze, Mäuse, Ratten, Hamster, Europäische Mufflons, Affen und der Mensch empfänglich. Der Übergang des Erregers auf das Rind (BSE) wird als eigenständige TSE angesehen. Die Anfälligkeit bei Schafen variiert in Abhängigkeit von der genetischen Variation in der Aminosäuresequenz des Prion-Proteins. So sind Schafe mit einer homozygoten Erbanlage für Alanin (A) an Position 136, Arginin (R) an Position 154 und Arginin an Position 171 (AA, RR, RR) nahezu resistent. Allerdings sind mittlerweile atypische Scrapie-Fälle auch bei diesem Genotyp bekannt geworden und auch dieser Genotyp ist prinzipiell für das BSE-Agens empfänglich, so dass die Tiere stumme Träger für BSE sein können. In der EU sind die Mitgliedsstaaten seit 2003 verpflichtet, Programme zur Züchtung von Schafen auf Resistenz gegen TSE aufzustellen. Bei Ziegen ist diese genetische Abhängigkeit nicht vorhanden, so dass keine Zucht auf Scrapie-resistente Tiere möglich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Klinisches Bild.", "content": "Nach der Prionentheorie soll die Inkubationszeit mehrere (meist drei bis vier) Jahre betragen. Bei experimenteller Infektion wurden Inkubationszeiten von 180 bis 900 Tagen ermittelt. So lange Zeiten bis zur Ausbildung erster Symptome sind sonst nur bei chronischen Erkrankungen etwa des Immunsystems, chronischen Vergiftungen oder erblich bedingten Erkrankungen bekannt. Die Traberkrankheit zählt zu den sogenannten \"slow infections\" („langsame Infektionen“). Die Erkrankung tritt frühestens im Alter von 18 Monaten klinisch in Erscheinung, am häufigsten tritt sie im Alter von drei Jahren auf. Die Traberkrankheit ist eine Erkrankung einzelner Tiere, sie betrifft bis zu 1 % der Tiere eines Bestandes. Klinisch zeigt sich die Erkrankung zunächst in Verhaltensveränderungen wie Schreckhaftigkeit, Unruhe, Veränderungen des Lippen- („Gnubbern“) und Ohrenspiels sowie Nick- und Seitwärtsbewegungen des Kopfes. Beim Ergreifen brechen erkrankte Tiere plötzlich zusammen. Auch ein vermehrter Speichelfluss wird häufig beobachtet. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind Störungen der Bewegungsabläufe wie eine Traber-artige Bewegung der Vordergliedmaßen („Traberkrankheit“), ein hahnentrittartiger Gang oder Schwäche der Hintergliedmaßen, Schleifen der Zehen über den Boden, schwankender Gang und Einknicken in den Gliedmaßen. Galopp und Sprünge sind den Tieren nicht mehr möglich. Ein weiteres häufig beobachtetes Merkmal ist Juckreiz, der dazu führt, dass die Tiere mit den Gliedmaßen aufstampfen, sich benagen oder an Gegenständen scheuern (daher der engl. Name \"Scrapie\"), was zu Beschädigungen des Vlieses führt. Im Regelfall geht die Erkrankung mit Abmagerung einher. Nach den ersten Krankheitssymptomen überleben die betroffenen Schafe nur noch einen bis sechs Monate (in Extremfällen zwei Wochen bis sechs Monate), danach tritt unweigerlich der Tod ein.", "section_level": 1}, {"title": "Pathologie.", "content": "Mit bloßem Auge (makroskopisch) lassen sich bei verendeten Tieren keine Veränderungen erkennen, abgesehen von eventuellen Haut- und Vliesschäden infolge des Scheuerns. Das Hirngewebe zeigt histologisch eine Zellvermehrung der Astroglia und anschließend eine Vakuolisierung und Degeneration der Nervenzellen in Hirnstamm und Kleinhirn. Teilweise lassen sich eosinophile Granula und geschrumpfte (pyknotische) Zellkerne in den Nervenzellen nachweisen. Auch in der weißen Substanz kommt es zu einer Vakuolisierung. Elektronenmikroskopisch lassen sich die Scrapie-assoziierten Fibrillen nachweisen, immunhistochemisch auch die krankhaften Prion-Proteine.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose und Differentialdiagnose.", "content": "Die Diagnose kann sicher nur anhand von Biopsien der Lymphknoten mit Nachweis des PrP durch ELISA oder Western-Blot und nach dem Tod durch eine pathohistologische Untersuchung gestellt werden. In jüngster Zeit wurden auch PrP-Nachweisverfahren am lebenden Tier vor dem Auftreten klinischer Erscheinungen entwickelt, die allerdings noch im Experimentalstadium sind. Die Diagnose darf nur ein Amtstierarzt stellen. Nach positivem Befund in einer zugelassenen Untersuchungseinrichtung erfolgt eine zweite überprüfende Untersuchung der Probe im Friedrich-Loeffler-Institut. Für die Genotypisierung und damit Risikoabschätzung existieren verschiedene Gentests. Differentialdiagnostisch müssen andere zentralnervöse Erkrankungen des Schafes wie Bornasche Krankheit, Tollwut, Visna, Listeriose, Coenurose, Enzootische Ataxie und Zerebrokortikalnekrose sowie mit neurologischen Symptomen einhergehende Stoffwechselerkrankungen wie Ketose und Hypokalzämie ausgeschlossen werden (\"Siehe auch\" VETAMIN D). Hinsichtlich des Juckreizes ist auch eine Psoroptes-Räude in Betracht zu ziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Bekämpfung.", "content": "Da die Traberkrankheit nicht behandelbar ist, ist die Bekämpfung auf die Tötung und unschädliche Beseitigung erkrankter Tiere in betroffenen Beständen, die Zucht auf genetisch resistente Schafe und Quarantänemaßnahmen gerichtet. Die konkreten Bekämpfungsmaßnahmen werden international unterschiedlich gehandhabt. In der Europäischen Union wird die Bekämpfung durch die Verordnung (EG) Nr. 999/2001, zuletzt geändert in der Verordnung (EG) Nr. 339/2006, und das nationale Tierseuchenrecht (in Deutschland: Tierseuchengesetz, \"Viehverkehrsverordnung\", \"VO über anzeigepflichtige Tierseuchen\" und die \"TSE-Überwachungsverordnung\"; in Österreich: \"Scrapie-Überwachungsverordnung\") geregelt. Alle Todesfälle bei über 18 Monate alten Schafen müssen auf Scrapie untersucht werden, ebenso stichprobenartig alle Schlachttiere ab diesem Alter. Da die Traberkrankheit anzeigepflichtig ist, werden die entsprechenden Maßnahmen durch den Amtstierarzt festgelegt. Dabei ermöglichen die aktuellen Bestimmungen, dass nicht mehr ganze Bestände, sondern nur noch genetische Risikogruppen (Böcke G2–G5, weibliche Schafe G3–G5) in betroffenen Beständen getötet werden. Herden dürfen nach Bestandstötungen nur mit homozygoten ARH-Tieren oder heterozygoten ARH-Kombinationen mit anderen Genotypen außer VRQ aufgefüllt werden. Die Zukäufe sollten nur aus Beständen erfolgen, in denen mindestens 5, besser 8 Jahre keine Scrapie-Fälle mehr auftraten. Sollten keine entsprechenden Tiere verfügbar sein, kann das Veterinäramt Ausnahmeregelungen erlassen. Die Zucht auf „genetisch resistente“ Schafe ist durch die atypischen Scrapie-Fälle in jüngerer Zeit jedoch wieder fraglich geworden. Durch konsequente Hygienemaßnahmen lassen sich auch mit genetisch-empfänglichen Genotypklassen Scrapie-freie Bestände erzeugen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste publizierte \"Scrapie\"-Fall stammt aus dem Jahr 1732 aus Großbritannien. Die Anzahl der jährlich erkrankten Tiere wird allein dort auf ca. 10.000 geschätzt. Auch in Deutschland und im übrigen Europa ist die Erkrankung seit der Mitte des 18. Jahrhunderts aufgetreten. Die Einschleppung erfolgte vermutlich über Importe von Zuchtschafen. Die Traberkrankheit ist heute, mit Ausnahme von Australien und Neuseeland, weltweit verbreitet und tritt am häufigsten in Großbritannien und Zypern auf. Die Zahl der klinischen Erkrankungen hat in Deutschland ab 1945 deutlich abgenommen, auch durch die Veränderung im Nutzungskonzept (Fleisch- statt Wollerzeugung), da Schafe heute selten älter als fünf Jahre werden. 1947 gab es in den Vereinigten Staaten erste Todesfälle auch bei Nerzen nach Verfütterung von Schafschlachtabfällen, ab 1967 auch in Europa. 1967 wurde erkannt, dass der Erreger aufgrund seiner Resistenz gegenüber Strahlung keine Nukleinsäure enthält und vermutet, dass ein infektiöses Protein beteiligt ist. 1982 wurde von Stanley Prusiner die Hypothese der alleinigen Proteinursache der TSE aufgestellt, er prägte auch den Begriff „Prion“ von \"proteinaceous infectious particle\" („eiweißartiger infektiöser Partikel“). Der Ausbruch der BSE 1985 in Großbritannien wird der Verfütterung von aus Schafen erzeugtem Tierkörpermehl an Rinder zugeschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Scrapie (von ‚kratzen‘, ‚schaben‘) oder Traberkrankheit \"(Paraplegia enzootica)\", seltener auch\" Gnubberkrankheit\", \"Wetzkrankheit\" oder \"Rida\", ist eine übertragbare, langsam tödlich verlaufende Erkrankung des Gehirns \"(Enzephalopathie)\" bei Schafen und in geringerem Ausmaß auch Ziegen. Sie wird höchstwahrscheinlich durch fehlgebildete Proteine (Prionen) hervorgerufen. Scrapie geht mit Hohlraumbildungen (Vakuolisierungen) in den Nervenzellen einher und äußert sich in Verhaltens- und Gangstörungen. Der englische Name rührt daher, dass die erkrankten Schafe infolge starken Juckreizes die Tendenz haben, sich die Wolle abzuscheuern. Sie gehört wie die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit und Kuru des Menschen zu den übertragbaren (transmissiblen) spongiformen Enzephalopathien (TSE). Die Traberkrankheit ist wie alle TSE eine anzeigepflichtige Tierseuche. Der Übergang des Erregers auf das Rind wird als Ursache für das Auftreten der BSE angesehen. 2015 gab es in Deutschland elf bestätigte Scrapie-Fälle, die höchste Fallzahl (n=43) seit 1990 wurde 2004 beobachtet.", "tgt_summary": "羊搔痒症(英语:Scrapie),是一种退化性疾病,发生在绵羊及山羊上,造成它们的神经系统异常。它跟牛海绵状脑病与鹿的慢性消耗病相同,都是传染性海绵状脑病的一种,由异常的朊毒体蛋白所引起。它在1732年于英国的牧场发现。目前没有传染至人体的病例。", "id": 1486273} {"src_title": "Student", "tgt_title": "学生", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsstellung der Studenten.", "content": "Angehörige der Universitäten, also Studenten, Professoren aber auch Angestellte wie z. B. die Buchdrucker, galten bis ins 19. Jahrhundert nicht als Bürger der Universitätsstadt, sondern ihrer Universität. Deshalb wurden Studenten, die einen Verstoß gegen die geltende Ordnung begingen, von Seiten der", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Zur Entstehungszeit der Universitäten hatten diese Einrichtungen ein weitaus größeres Bildungsspektrum abzudecken als heute. Das vorbereitende Schulwesen war weder entwickelt noch standardisiert. Die Eingangsvoraussetzungen an den Universitäten waren niedrig. Auch hatten die Studienanfänger gänzlich unterschiedliche Vorstellungen über das von ihnen angestrebte Bildungsniveau. In vielen Fällen übernahm die Universität die Aufgaben des heutigen Gymnasiums. So gab es auch im Mittelalter verschiedene Typen von Studenten an den Universitäten. Der häufigste Typ, auch \"scholaris simplex\" genannt, begnügte sich mit einem kurzen, weniger als zwei Jahre dauernden Studium der wissenschaftlichen Grundbegriffe an der „Artistischen Fakultät“, benannt nach den \"septem artes liberales\", den „sieben freien Künsten“, die damals als das notwendige sprachliche und mathematische Rüstzeug betrachtet wurden. Diese Fakultät – aus der sich später die „Philosophische Fakultät“ entwickelte – war über viele Jahrhunderte verantwortlich für die Basisausbildung der Studenten. Nur wer sie erfolgreich absolviert hatte, konnte anschließend in die spezialisierte Berufsausbildung der „höheren“ Fakultäten", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "In der Frühen Neuzeit gab es dramatische gesellschaftliche und politische Entwicklungen, die das Gesicht Europas nachhaltig veränderten. Die neuen Verhältnisse stellten auch vollkommen neue Anforderungen an die Universitäten und ihre Absolventen. Der mittelalterliche Personenverbandsstaat entwickelte sich zum Territorialstaat. Die persönlichen Treueverhältnisse aus dem Lehnswesen wurden ersetzt durch Gesetze, die für alle Untertanen des Landesherren gleichermaßen galten. Eine effiziente Verwaltung konnte in dieser Situation zu einer bedeutenden Machtsteigerung führen, etwa wenn regelmäßige Steuereinnahmen es dem Landesherrn ermöglichten mehr Söldner anzuwerben. Deshalb stieg der Bedarf an ausgebildeten Juristen enorm. Darüber hinaus entstand im 18. Jahrhundert das neue Fach der Kameralwissenschaft, also der Verwaltungslehre. In den protestantischen Territorien mussten darüber hinaus alle Aufgaben, die bisher von der katholischen Kirche erfüllt worden waren, neu organisiert werden, vor allem die Seelsorge, die Armenfürsorge und das Schulwesen. Nun mussten diese Aufgaben von neu eingerichteten Landeskirchen übernommen werden, an deren Spitze der Herrscher als \"summus episcopus\" („oberster Bischof“) stand. Auch für diese Aufgaben benötigte der Herrscher gut ausgebildete und loyale Theologen und Verwaltungsbeamte. In einer Welle von Neugründungen entstanden die Landesuniversitäten, mit deren Hilfe ein jeder Herrscher sein Territorium mit akademisch gebildeten Führungskräften versorgen wollte. Mit eigenen Universitäten wollten die Herrscher auch die Loyalität der neu heranwachsenden Schicht von Führungskräften gegenüber der herrschenden Dynastie festigen. Die Studentenzahlen stiegen rapide. Obwohl die Herrscher vorzugsweise ihre eigenen „Landeskinder“ ausbildeten, verloren die Studenten ihre traditionelle Mobilität nicht ganz. Allerdings mussten sie ihr Examen in dem Land ablegen, in dem sie angestellt werden wollten und vorher eine gewisse Anzahl von Semestern dort studieren. Es stieg auch das gesellschaftliche Niveau der Studenten. Wer im Territorialstaat zur obersten (zivilen) Führungsebene gehören wollte,", "section_level": 2}, {"title": "In der Moderne.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Überblick: Die Nationaluniversität im Industriezeitalter.", "content": "In der Moderne begann die Entwicklung der Universitäten von Bildungsanstalten des Territorialstaates hin zu Nationaluniversitäten. Unterrichtssprachen waren mittlerweile die jeweiligen Nationalsprachen, die das Latein im Laufe des 18. Jahrhunderts abgelöst hatten. Die Anforderungen der Industrialisierung erfassten auch die Studenten und die akademische Ausbildung. Die Technischen Hochschulen erhielten gegen Ende des 19. Jahrhunderts das Promotionsrecht und wurden damit den Universitäten gleichgestellt, was das Ansehen der Ingenieurstudenten bedeutend verbesserte. Zusätzliche Ausbildungsgänge wurden akademisiert und erhielten eigene Hochschulen oder wurden zu Universitätsfakultäten, wie die Agrar- und Forstwissenschaften, die Veterinärmedizin, der Bergbau und später sogar die Volksschullehrerausbildung. Diese Entwicklungen erschlossen das Studium auch für Bevölkerungsgruppen, die vorher gar nicht an einen Universitätsbesuch denken konnten. Für die zunehmende Zahl der Studenten, die durch den Universitätsbesuch den gesellschaftlichen Aufstieg anstrebten, war die Finanzierung des Studiums schwieriger als bei den Studenten früherer Zeiten. Ein nichtakademisches Elternhaus konnte die Kosten nur schlecht aufbringen. Während ein Student in der Frühen Neuzeit ein privilegierter junger Mann „aus besserem Hause“ war, wurden Studenten zu Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmend zu Sozialfällen, zu einer finanziell schwachen Bevölkerungsgruppe, die besonderer Unterstützung bedurfte, bis sie ins Berufsleben eintreten konnte. Waren bis in die 1880er Jahre zumeist nur Männer berechtigt, ein Studium", "section_level": 3}, {"title": "Aufklärung und Französische Revolution.", "content": "Am Ende des 18. Jahrhunderts gab es im Deutschen Reich ungefähr 30 Universitäten, von denen einige aber weniger als hundert Studenten hatten. Besonders protestantische Landesherren wollten das Ansehen ihrer Universitäten heben, indem sie sie reformierten. Dabei wurde die Ausstattung der Bibliotheken und Naturalienkabinette verbessert, neue, angesehene Professoren berufen, die Zensur liberaler gehandhabt und die Lehre für das Gedankengut der Aufklärung geöffnet. Die bekannteste dieser Reformuniversitäten war die Universität Göttingen. Auch die Stuttgarter Hohe Carlsschule gehört in diese Tradition. Mainz ist das früheste Beispiel einer katholischen Reformuniversität. Die Analyse von Stammbüchern hat", "section_level": 3}, {"title": "Das Zeitalter Napoleons.", "content": "Die kriegerischen Zeiten von 1792 bis 1815 veränderten die politische Landkarte Europas und brachten für viele junge Männer den Militärdienst vor, während und nach ihrem Studium. Der Militärdienst selbst, aber auch das Bewusstsein, nicht nur für das Interesse eines Landesherrn, sondern für die eigene Zukunft im eigenen Land zu kämpfen, prägten die Studenten dieser Jahrzehnte. Zwar konnten nur etwa fünf Prozent der Gesamtzahl der Freiwilligen in den Befreiungskriegen als Studenten gelten, aber keine gesellschaftliche Gruppe hatte einen so hohen Anteil an Freiwilligen. Historiker schätzen, dass etwa 20 bis 50 Prozent der Studenten an diesen Kriegen", "section_level": 3}, {"title": "Wartburgfest, Demagogenverfolgung und Vormärz.", "content": "Aus den Befreiungskriegen kamen die jungen Studenten mit neuen Ideen wieder an die Universitäten. Sie erwarteten von den Herrschern die versprochenen Reformen sowie die Überwindung der Kleinstaaterei in Deutschland. Ein deutscher Nationalstaat wurde angestrebt und bürgerliche Freiheitsrechte, die durch geschriebene Verfassungen verbrieft werden sollten. Die bestehende landsmannschaftliche Gliederung der Studenten an den Universitäten wurde vielfach als überholt angesehen. In vielen deutschen Universitäten bildeten sich studentische Zusammenschlüsse, die diesen Ideen zum Durchbruch verhelfen sollten, so zum Beispiel die Teutsche Lesegesellschaft in Gießen, die im Rahmen einer deutschlandweiten „Teutonischen Bewegung“ zu sehen ist. Am wirkungsvollsten war die Gründung der Urburschenschaft. Die republikanisch-nationale Bewegung breitete sich über ganz Deutschland aus. In vielen Städten verschmolz sie mit der Teutonischen Bewegung. Es entstanden im Laufe der Zeit verschiedene Strömungen, so dass sich die Gemeinschaft der Studenten als zunehmend inhomogen entwickelte. In den weitgehend unpolitischen Corps hielten sich die Vertreter des Adels und der gehobenen Bürgerschichten, die eine Karriere in einem der Staaten des Deutschen Bundes anstrebten, wie zum Beispiel Otto von Bismarck, der als Student in Göttingen Mitglied des Corps Hannovera wurde. Auf der anderen Seite standen die politischen Extremisten, die besonders bei den „Gießener Schwarzen“, den „Darmstädter Schwarzen“ oder", "section_level": 3}, {"title": "Von der Reichsgründung bis zum Ersten Weltkrieg.", "content": "Mit der Reichsgründung unter der Führung Preußens setzte sich die Etablierung der traditionellen studentischen Kultur als Kultur der nunmehr staatstragenden Studentenverbindungen fort. Die Studenten feierten Bismarck und Kaiser Wilhelm I. als Reichsgründer und die Studentenverbindungen betrachteten es als Verpflichtung gegenüber dem Staat, ihren Mitgliedern eine Erziehung im Sinne des wilhelminisch-preußischen Geistes angedeihen zu lassen. Die „Alten Herren“ studentischer Verbindungen besetzten die wichtigsten gesellschaftlichen und politischen Positionen im Deutschen Reich und nahmen begeistert an den Feiern der akademischen Jugend teil, die im Kaiserreich ein Gepränge annahmen, wie es bisher für studentische Festivitäten unbekannt war. Zunehmend bildete sich aber auch studentischer Widerstand gegen das beherrschende preußisch-protestantische Element im neu gegründeten deutschen Reich. Angeregt durch den Kulturkampf, den Bismarck gegen die katholische Kirche in Preußen und im Reich führte, schlossen sich katholische Studenten zu speziell katholischen Studentenverbindungen zusammen, die die Mensur grundsätzlich ablehnten, aber die typischen Identitätsmerkmale", "section_level": 3}, {"title": "Weimarer Republik und nationalsozialistische Herrschaft.", "content": "Noch während des Ersten Weltkriegs waren ernsthafte Bestrebungen unternommen worden, eine Vertretung der deutschen Studenten unter Einbeziehung aller Korporationsverbände und der nichtkorporierten Studenten zu schaffen. Nach zwei vorbereitenden Vertretertagungen in Frankfurt 1917 und Jena 1918 wurde die Deutsche Studentenschaft schließlich im Juli 1919 auf dem \"Ersten Allgemeinen Studententag Deutscher Hochschulen\" in Würzburg als Dachorganisation der örtlichen Studentenschaften gegründet. Die in Würzburg versammelten Studentenvertreter, zumeist ehemalige Kriegsteilnehmer, waren nicht nur entschlossen, die Gräben der Vorkriegszeit zwischen den verschiedenen studentischen Gruppierungen endlich zu überwinden – was z. B. in der paritätischen Zusammensetzung des ersten Vorstandes zum Ausdruck kam –, sondern zudem in ihrer Mehrzahl (noch) bereit, \"„auf dem Boden der neuen Staatsordnung am kulturellen Wiederaufbau Deutschlands mitzuwirken“\". In diesem Sinne setzte sich die DSt in ihren Anfangsjahren vorrangig für", "section_level": 3}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "In den späten 1960er und den 1970er Jahren entwickelte sich das tertiäre Bildungswesen stürmisch. Es kam zu vielen Neugründungen von wissenschaftlichen Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen. Bundeseinheitlich festgelegt, entstanden in der Bundesrepublik Deutschland, im Hochschulrahmengesetz (HRG) vom 26. Januar 1976 geregelt, neben den alten Universitäten ihnen statusmäßig gleichgestellte Wissenschaftliche Hochschulen wie die Pädagogischen Hochschulen, die sukzessive ebenfalls das volle Promotions- und Habilitationsrecht sowie universitäre Verwaltungsstrukturen erhielten. Die einzelnen Landeshochschulgesetze regeln entsprechend der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland Detailfragen. Kennzeichnend für die Wissenschaftlichen Hochschulen sind etwa der ausdrückliche Auftrag von Forschung und Lehre, der Grundlagen-", "section_level": 3}, {"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anzahl.", "content": "2012 waren an deutschen Hochschulen 2.499.409 Personen immatrikuliert, davon 1.185.392 Frauen (ca. 47 %). Im Wintersemester 2009/2010 waren es 2.119.485, davon 1.014.728 Frauen. Im Wintersemester 2012/2013 waren 65 % der immatrikulierten Personen an Universitäten eingeschrieben, 30 % an Fachhochschulen, der Rest", "section_level": 2}, {"title": "Bildungskosten.", "content": "In Deutschland kostet ein Studienplatz den Staat im Mittel pro Jahr an einer Universität 8.420 Euro, an einer Fachhochschule 3.720 Euro. Die Kosten variieren zwischen den Bundesländern zwischen 5.210 Euro und 11.310 Euro bzw. 1.940 Euro und 4.750 Euro. Ferner variieren die Kosten nach Fächergruppen zwischen 29.150 Euro je Studienplatz", "section_level": 2}, {"title": "Quantitatives Geschlechterverhältnis.", "content": "Hinsichtlich des quantitativen Geschlechterverhältnisses an den Universitäten gibt es große Schwankungen zwischen den verschiedenen Fachbereichen. In den Sozial- und Geisteswissenschaften herrscht ein Frauenüberschuss, in technischen Studienrichtungen hingegen eher ein Männerüberschuss. \"Siehe auch\" Frauenstudium. In Deutschland lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Wintersemester 2009/2010 der Frauenanteil bei 48 %, bei den Neu-Einschreibungen lag er knapp unter 50 %. Einen überdurchschnittlich hohen Frauenanteil gab es 2009/2010 an Universitäten in den Bereichen", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anzahl.", "content": "An den österreichischen Universitäten studierten im Wintersemester 2005 217.800 Personen, 2009/10", "section_level": 2}, {"title": "Bildungskosten.", "content": "Fachhochschulen in Österreich werden auf den Studienplatz bezogen finanziert. Es gibt vier verschiedenen Fördersätze", "section_level": 2}, {"title": "Quantitatives Geschlechterverhältnis.", "content": "Nach Statistik Austria gab es in Österreich im Wintersemester 2001/2002 etwa gleich viele Studentinnen wie Studenten. Der Frauenanteil in geisteswissenschaftlichen Studienrichtungen war mit 77 % der Immatrikulationen überdurchschnittlich hoch, im", "section_level": 2}, {"title": "Ausländeranteil.", "content": "Von 2000 bis 2010 hat sich die Zahl ausländischer Studenten an österreichischen Hochschulen ungefähr verdoppelt. Im Wintersemester 2010/11 war ungefähr jeder fünfte Student in Österreich Ausländer (65.000 ausländische Studenten); im Wintersemester 2013/2014 war ungefähr jeder vierte", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz studierten 2006 insgesamt 169.500 Personen (ETHs, Universitäten und Fachhochschulen). An den Hochschulen der Schweiz beträgt der Frauenanteil an Universitäten laut BFS bei Studienbeginn um 53,9 %, bei den Studienabschlüssen nur noch 43,9 %. Rund 32 % der Studentinnen brechen ihr Studium ab (im Gegensatz zu rund 28 % der männlichen Studenten). Obwohl annähernd gleich viele Frauen wie Männer ein Studium beginnen, gibt es prozentual mehr Studienabbrüche von Frauen, was sich ebenfalls durch Mutterschaft oder geplante Mutterschaft erklären lässt. Von den Personen mit Studienabschluss streben", "section_level": 1}, {"title": "Anzahl Westeuropa.", "content": "Infolge der verstärkten Nachfrage nach Studienplätzen durch die Babyboomergeneration und aus Gründen der regionalen Strukturpolitik kam es in der zweiten Hälfte des ausgehenden 20. Jahrhunderts zu zahlreichen Universitätsneugründungen. Die westeuropäische Demografie und der Geburtenrückgang in Europa führen auch zu einem Rückgang der effektiven Gesamtzahl der Studenten in Europa. Dies führt nunmehr zu einem Wettbewerb der Universitäten um Studenten, aber auch zu Einschränkungen und Veränderungen der Studienangebote. Der Student wird also zunehmend Ziel von Werbe- und Marketingmaßnahmen von Seiten", "section_level": 1}, {"title": "Sprachliche Aspekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Begriff „Student“.", "content": "Zur Entstehungszeit der Universitäten im Mittelalter war Latein die einzige Wissenschafts- und Verwaltungssprache. Ein Student wurde als \"scholaris\" (Schüler, von lat. \"schola\" ‚Schule‘) bezeichnet. Der Ausdruck „Scholar“ wird heute noch im Zusammenhang mit dem Mittelalter verwendet. In der Frühen Neuzeit kam der Begriff \"studiosus\" (lat. „der Eifrige, der Interessierte“) auf. Bereits im", "section_level": 2}, {"title": "Der Begriff „Studierende“.", "content": "Seit den 1990er Jahren gehen Hochschulverwaltungen und Gesetzgeber dazu über, im Sinne einer inklusiven Sprache den Ausdruck „Studenten“ durch Formulierungen zu ersetzen, die die weiblichen Studierenden ausdrücklich mitnennen oder als geschlechtsneutraler empfunden werden. Der Begriff wurde nach einer Studie von Helmut Glück „offenbar... erstmals in der Absicht verwendet, beide Sexus zu bezeichnen“. Im nicht-behördlichen-Sprachgebrauch sind entsprechende Formulierungen dagegen seltener. So gaben in einer Umfrage aus dem Jahr 2017 insgesamt 32 % der Befragten an, „nie“ geschlechtsneutrale Sprache zu verwenden, und 37 %, dies nur „selten“ zu tun. 14 % griffen nach eigenen Angaben „häufig“ und 5 % „immer“ darauf zurück. Neben der Verwendung der Partizipialform „Studierende“ wird auch der Ausdruck „Studentinnen und Studenten“ empfohlen, sowie vor dem Hintergrund der Versuche der feministischen Linguistik die Verwendung alternativer Schreibweisen wie „Studenten/Studentinnen“, „Student/-innen“, „Student/innen“, „Student(innen)“, sowie „StudentInnen“ mit Binnen-I, wie sie zum Beispiel im für Schulen und Ämter verbindlichen österreichischen Wörterbuch (ÖWB) auf Basis des amtlichen Regelwerkes", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Student (von lat. \"studens\" „strebend (nach), sich interessierend (für), sich bemühend um“, im Plural \"studentes\") bzw. als Studentin wird eine Person bezeichnet, die in einer Einrichtung des tertiären Bildungsbereichs immatrikuliert ist und dort eine akademische Ausbildung erhält oder sich einer hochschulmäßigen Weiterbildung unterzieht.", "tgt_summary": "学生是在受到国家或当地政府认可之教育机构(如学校、学院)学习或进修者,并且该学习或进修者之学籍登记于该教育机构中,同时受到该教育机构认可之教导者(如老师、教授)指导。广义而言,在研究机构或工作单位(如医院、企业等地)学习者有时也会自称学生,而学生也可指向某个人或者某个机构学习的后辈。与学生的性质相似的还有徒弟、弟子、学徒等,如果是为了达到某种政治目的,而以学生的身份进行掩护以利工作得人,称为职业学生。", "id": 1489653} {"src_title": "Gulag", "tgt_title": "古拉格", "src_document": [{"title": "Historische Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund und Vorgeschichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ssylka und Katorga.", "content": "Im Strafwesen des Russischen Reiches nahmen Verbannungen (ссы́лка –'ssylka') und das System der Katorga einen wichtigen Platz ein. Die Katorga wies dabei eine Reihe typischer Anzeichen von Arbeitslagern auf: Verurteilungen, harte körperliche Arbeit ohne besondere Fachkenntnisse, einfachste Behausungen und Arbeitszwang. Sie spielte sich überwiegend in den dünn besiedelten, lebensfeindlichen, aber rohstoffreichen Regionen Sibiriens und im russischen Fernen Osten ab. Als Inbegriff des Katorga-Systems galt im 19. Jahrhundert die Strafkolonie auf der entlegenen Insel Sachalin. Die Katorga-Häftlinge, die zu mehrjährigen oder lebenslangen Strafen verurteilt worden waren, arbeiteten häufig in Bergwerken und in der Holzwirtschaft.", "section_level": 3}, {"title": "Lager zu Beginn des 20. Jahrhunderts.", "content": "Neben russischen Bestrafungstraditionen zählt auch die internationale Entwicklung des (Isolierungs-)Lagers zu den Wurzeln des Gulag. Im Kubanischen Unabhängigkeitskrieg (1895 bis 1898) richteten spanische Militärs sogenannte Konzentrationslager \"(campos de reconcentración)\" ein, um die kubanische Zivilbevölkerung von Aufständischen", "section_level": 3}, {"title": "Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg.", "content": "Der Erste Weltkrieg sorgte für die Zunahme von Lagern. Die Kriegsgefangenenlager waren dabei militarisiert, die Lagerinfrastruktur und die Arbeitskraft der Gefangenen wurden intensiv genutzt, die Lagerarchitekturen glichen sich an. Der Krieg rechtfertigte nicht nur auf den Schlachtfeldern ein ausgeprägtes Freund-Feind-Denken. Auch innerhalb der kriegführenden Staaten grassierte die Suche nach Feinden, Spionen und potenziellen Kollaborateuren, beispielsweise im Russischen Reich. Die Erfahrungen mit Lagern waren auch dort allgegenwärtig: Internierte Soldaten des Russischen Reiches kannten sie, ebenso ihre Angehörigen. Aber auch Arbeitgeber, die die Arbeitskraft von Kriegsgefangenen der russischen Lager nutzten, waren mit den Lagern vertraut, gleiches galt für Nachbarn sowie für das Verwaltungs- und Wachpersonal derartiger Einrichtungen.", "section_level": 3}, {"title": "Ursprung und Entwicklung bis zum Deutsch-Sowjetischen Krieg.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Revolution, Bürgerkrieg und Terror.", "content": "In den Wirren, die auf die Februar- und die Oktoberrevolution folgten, breitete sich Gewalt in der Zivilgesellschaft Russlands aus. Die Bolschewiki befeuerten sie, indem sie mit Bezugnahme auf die Jakobiner der Französischen Revolution nach dem Vorbild des \"Grande Terreur\" auf Terror setzten. Nachdem die Linken Sozialrevolutionäre die gemeinsame Regierung mit den Bolschewiki verlassen hatten, weil sie die Unterzeichnung des Friedensvertrags von Brest-Litowsk (3. März 1918) ablehnten, ließen die Bolschewiki Anhänger ihres früheren Partners in Gefängnisse und Konzentrationslager einliefern. Häufig waren diese Konzentrationslager vorher Kriegsgefangenenlager gewesen – die militärische Institution wandelte sich damit in eine politische. Im August 1918, der Russische Bürgerkrieg tobte bereits seit Monaten, griff Lenin den Terminus \"Konzentrationslager\" auf. Er forderte Terror gegen „Kulaken“, „Popen“ und Mitglieder der Weißen Armee; „zwielichtige Elemente“ seien in", "section_level": 3}, {"title": "Solowezki.", "content": "Obgleich die Bolschewiki behaupteten, dass Gefängnisse und Verbannungen im Sozialismus und erst recht im Kommunismus keine Zukunft hätten, blieben diese Repressionsinstrumente auch nach dem Bürgerkrieg in Gebrauch. Im Mittelpunkt ideologischer Konzepte zur Haftgestaltung standen zunächst „Erziehung“ und „Umschmiedung“ \"(perekowka)\": Aus Straffälligen sollten Bürger werden, die Gesellschaft und Staat der Sowjetunion begrüßten. Der Gedanke der „Besserungsarbeit“ nahm hier breiten Raum ein, er dominierte zu Lenins Lebzeiten konkurrierende Modelle, die auf Ausbeutung der Arbeitskraft von Häftlingen abzielten. 1924 erfolgte eine erste Kodifizierung der „Besserungsarbeit“: Im Strafsystem sollte Arbeit eine zentrale Rolle bei der Erziehung übernehmen. Im Unterschied zu westlichen Haftkonzepten floss die soziale Herkunft des Delinquenten in die Art und Dauer der Strafe ein; in Urteil und Haft", "section_level": 3}, {"title": "Sondersiedlungen und Großbauten nach der „Großen Wende“.", "content": "Stalin hatte sich 1929 gegen alle vermeintlichen Widersacher in der Partei durchgesetzt und sein Projekt einer „Großen Wende“ \"(Welikij perelom)\" in Angriff nehmen lassen. Der 1929 genehmigte erste Fünfjahresplan (1928 bis 1932) sah die forcierte Industrialisierung der Sowjetunion vor. Innerhalb eines Jahrzehnts sollte das wirtschaftliche und technologische Niveau der Industrieländer erreicht werden. Weil die Gelder für die Industrialisierung weder durch Ausbeutung von Kolonien noch durch die Aufnahme von Krediten im Ausland aufzubringen seien, habe die Bauernschaft einen „Tribut“ zu entrichten, so Stalin. Mit Getreideausfuhren sollten die notwendigen Anlagen und Güter zum Aufbau der Industrie finanziert werden. Die Bauern selbst sollten für die bei ihnen akquirierten Agrarprodukte kein volles Äquivalent erhalten. Die erzwungene Kollektivierung der Landwirtschaft wurde so die notwendige Bedingung für die Industrialisierung, der bäuerliche Widerstand wurde in der Entkulakisierungskampagne erstickt. Die Entkulakisierung schuf ein großes Heer von Sondersiedlern, die in unwirtlichen Regionen der Sowjetunion zwangsangesiedelt wurden, um diese wirtschaftlich zu erschließen. Die Welt der Sondersiedler war „eine Art Mittelding (...) zwischen freier Welt und Lagerwelt“. Die kargen Ansiedlungen in lebensfeindlicher Umgebung, aus dem Nichts mit Wenig geschaffen, waren im Grunde Bauernsiedlungen unter staatlicher Aufsicht – ohne Mauern, Stacheldrähte und Zäune. Zentrale Infrastruktureinrichtungen wie Kantinen oder Waschräume fehlten in der Regel. Gelegentlich wurden die Männer von den Frauen und Kindern getrennt. Diese Zwangsabsonderung männlicher Arbeitskräfte wurde in diesen Fällen erst gelockert, nachdem die Probleme", "section_level": 3}, {"title": "Organisation.", "content": "Zwischen 1929 und 1953 entstanden 476 Lagerkomplexe mit Tausenden von Lagerpunkten. Hinzu kommen nicht weniger als 2.000 Kolonien für „Sondersiedler“, „Arbeitssiedler“, repressierte Jugendliche etc. Das stete Wachstum des Lager- und Sondersiedlungssystems machte die Neu- und Umorganisation der behördlichen Verwaltungsstrukturen notwendig. 1934 ging die OGPU im NKWD auf, dem nun die Zuständigkeit für alle Lager, Sondersiedlungen, Gefängnisse und andere Haftorte in der UdSSR oblag. Noch 1934 wurde in diesem Ministerium die \"Hauptverwaltung Lager\" (GULag)", "section_level": 3}, {"title": "Großer Terror und Zwangsarbeit.", "content": "Dem Großen Terror fielen 1937 und 1938 auch viele Gulag-Funktionäre zum Opfer, allen voran der frühere OGPU-Chef Jagoda. Auch viele seiner Protegés überlebten nicht, unter ihnen Matwei Berman, lange Jahre Behördenchef des Gulag, gleichfalls dessen Nachfolger Israil Pliner (1896–1939). Eduard Bersin starb gewaltsam, genauso wie Semjon Firin (1898–1937), der das DmitLag geleitet hatte. Mit Firin wurden weitere rund 200 DmitLag-Kader exekutiert. Ihnen wurde eine Verschwörung gegen Stalin unterstellt. Die Erschießungen während des Großen Terrors betrafen allerdings in weit größerem Ausmaß die Gulag-Häftlinge. Allein der NKWD-Befehl Nr. 00447 „zur Repression ehemaliger Kulaken, Krimineller und anderer antisowjetischer Elemente“ sah Ende Juli 1937 für die Lager des Gulag vor, 10.000 Personen zu erschießen. Zum Ende des Großen Terrors lag die Zahl der auf Basis dieser Anweisung ermordeten Häftlinge bei 30.178. Auf der Grundlage dieses und einer Reihe weiterer operativer Befehle zu ethnischen Säuberungen erschossen NKWD-Angehörige beispielsweise rund 1.000 bis 1.800 Inhaftierte des SLON, zirka 2.000 bis 2.900 in Workuta und zirka 3.000 bis 5.900 im Dalstroi-Gebiet. Der Große Terror erschütterte auch auf andere Weise das System der Gefängnisse, Lager und Sondersiedlungen des Gulag. Die Zahl der Insassen stieg erheblich: von 786.595 am 1. Juli 1937 über 1.126.500 am 1. Februar 1938 auf 1.317.195 am 1. Januar 1939. Die prekäre Logistik des Gulag geriet", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Angehörige von Feindnationen.", "content": "Von 1939 bis 1941 verschleppten Mitarbeiter des NKWD infolge des Hitler-Stalin-Paktes und der sowjetischen Besetzung entsprechender Territorien viele als besonders gefährlich angesehene Polen, Balten und Ukrainer in den Gulag, zusammen etwa 170.000 Personen, hinzu kamen Moldauer und Weißrussen. Die Kriegsjahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion (22. Juni 1941) brachten weitere Deportationswellen gegen Angehörige von Ethnien, die im Verdacht standen, mit den Invasoren zu kollaborieren oder als \"Fünfte Kolonne\" des Feindes zu agieren. Kurz nach Kriegsbeginn betraf das zirka eine Million Sowjetbürger deutscher Herkunft, vor allem solche aus der Wolgadeutschen Republik (ASSRdWG). Ferner wurden Tausende deutsche Emigranten, zumeist frühere Staatsbürger des Deutschen Reiches, von", "section_level": 3}, {"title": "Evakuierungen.", "content": "Ausgelöst durch den Überraschungsangriff der Wehrmacht wurden die Lager in der westlichen Sowjetunion im Sommer 1941 überstürzt evakuiert. Aus Mangel an Transportkapazitäten erfolgte diese Räumung häufig zu Fuß. Die Gefangenen wurden zu Gewaltmärschen gezwungen, oft mehr als 1.000 Kilometer weit. 210 Arbeitskolonien und 27 Lager wurden auf diese Weise geräumt, 750.000", "section_level": 3}, {"title": "Kriegsjahre.", "content": "Obgleich während des Krieges etwa eine Million Häftlinge als Kämpfer an die Front entlassen wurden, um die hohen Verluste der Roten Armee auszugleichen, verschlechterten sich die Daseinsbedingungen in den Lagern dramatisch. Diese Verschlechterungen waren allerdings kein Sonderphänomen des Gulag, sondern ein allgemeiner Trend, der das gesamte Land betraf. Die Verpflegung", "section_level": 3}, {"title": "Nach Kriegsende.", "content": "Während Kriegsgefangene auf sowjetischem Hoheitsgebiet ab 1944 in der Regel der „Hauptverwaltung für Angelegenheiten von Kriegsgefangenen und Internierten“ (GUPWI) unterstanden, verbüßten als Kriegsverbrecher verurteilte Personen ihre Haft im Gulag. Durch die Ausdehnung des sowjetischen Machtbereichs füllte sich der Gulag nach Ende des Krieges mit Menschen aus Ländern Ostmitteleuropas sowie aus Österreich und der Sowjetischen Besatzungszone. Zu diesen gehörten Personen, die aus Polen, dem Baltikum oder der Ukraine stammten und als Nationalisten galten, oft verfügten sie über Erfahrungen im Partisanenkampf; im", "section_level": 3}, {"title": "Zenit und Krise.", "content": "Dass der Gulag in der sowjetischen Volkswirtschaft ein bedeutender Faktor war, zeigte sich in einzelnen Produktionszweigen deutlich. Er stand zu Beginn der 1950er Jahre für 100 Prozent der Diamant- und Platinförderung, für 90 Prozent der Silberförderung, für 35 Prozent der Förderung von Nickel und Nichteisenmetallen, für ein Drittel der sowjetischen Goldförderung, für 50 Prozent aller Holzerträge und 50 Prozent der Kohlefördermenge. Die Uranförderung, die militär-strategische Bedeutung für den Bau der sowjetischen Atombombe besaß, stammte zu 100 Prozent aus dem Gulag und ihm angeschlossener Unternehmen wie Dalstroi. Der erste Kernreaktor der Sowjetunion bei Tscheljabinsk wurde von Gulag-Häftlingen errichtet. Beim Bau von Wasserstraßen, Flusskraftwerken und bei anderen hydroenergetischen Großvorhaben zeigte sich die wirtschaftliche Bedeutung des Gulag ebenfalls. Beispielhaft ist der Wolga-Don-Kanal: Hier waren von 1948 bis 1953 mehr als 236.000 Gulag-Häftlinge im Einsatz, die allerdings auf einen weit größeren Maschinenpark zurückgreifen konnten als bei Vorkriegsprojekten. Vier Lagerkomplexe des WolgoDonStroi stellten das Sträflingsreservoir bereit. In den propagandistischen Darstellungen blieb die Zwangsarbeit der Gulag-Häftlinge jedoch vollkommen ausgespart. Auch bei der Errichtung des Kuibyschewer Stausees wurden Gulaghäftlinge herangezogen, die zum Kunejewski-Lager gehörten, in dem am 1. Januar 1953 nach offiziellen Angaben fast 46.000 Personen lebten. Das Lager Achtubinski stellte das Zwangsarbeitsreservoir zum Bau des Stalingrader Stausees, zu Jahresbeginn 1953 fasste es mehr als 29.000 Häftlinge. Ein weiteres großes Einsatzgebiet von Gulag-Häftlingen nach dem Zweiten Weltkrieg stellte der Eisenbahnbau dar, insbesondere der Weiterbau der BAM. Die Polarkreiseisenbahn, die als Todesstrecke Berühmtheit erlangte, sowie die Bahnstrecke Selichino–Sachalin zählen ebenfalls dazu – beides unfertig gebliebene Großvorhaben. In den Gulag", "section_level": 3}, {"title": "Der Gulag nach Stalin.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "„Auflösung“ und Weiterbestehen in neuer Form.", "content": "Formell wurde die Hauptverwaltung der Lager innerhalb des MWD, kurz nach dem XX. Parteitag der KPdSU im Mai 1956 abgeschafft. Das bedeutete aber nicht das Ende der Lagerinstitutionen, sondern deren Reorganisation in neuer Form. Zunächst wurden die Einzellager, die nicht der Wirtschaft einverleibt waren, kurzzeitig vom Oktober 1956 bis April 1957 – wie Anfang der 1920er und", "section_level": 3}, {"title": "Aufstände.", "content": "Bereits kurz nach Stalins Tod kam es im Sommer 1953 zu großen Aufständen im Gulag. Davon war von Ende Mai und bis Anfang August 1953 das GorLag, ein Sonderlager bei Norilsk, betroffen. Von Mitte Juni bis Anfang August erhoben sich die Häftlinge im Workuta-Sonderlager RetschLag (Aufstand von Workuta). In beiden Lagern übernahmen während dieser Rebellion Westukrainer, Polen und Balten die Führung der Aktionen. Obgleich Verhandlungen zwischen den Aufständischen und Vertretern Moskaus stattfanden, schlug die sowjetische Staatsmacht die Revolten schließlich nieder. Diese gewaltsame Befriedung", "section_level": 3}, {"title": "Reformen, Amnestien und Rehabilitierung.", "content": "Bereits unmittelbar nach dem Tod Stalins sorgte Beria für eine Umstrukturierung der Geheimpolizei. Er wies die Zuständigkeit für den Gulag dem sowjetischen Justizministerium zu. Große lagerindustrielle Komplexe wurden anderen Ministerien unterstellt, wie etwa denen für Forstwirtschaft, für Bergbau, für Straßenbau oder für die verarbeitende Industrie. Überdies ließ Beria mehr als 20 Großbauvorhaben einstellen, die auf Zwangsarbeit beruhten. Im Juni 1953 bekundete er seine Absicht, das gesamte System der Zwangsarbeit zu liquidieren, denn es sei wirtschaftlich ineffizient und perspektivlos. Die Zahl der Lager sank: Im März 1953 gehörten zum Gulag 175 Lager, im April war diese Zahl bereits auf die Hälfte gefallen. Ende 1953 lag sie bei 68. Nicht nur die Zahl der Lager veränderte sich, sondern auch das Lagerregime. Am 10. Juli 1954 fasste das Zentralkomitee der KPdSU den Beschluss zur Wiedereinführung des Achtstundentages, die Vorschriften zum Tagesablauf in den Lagern wurden gelockert; die Häftlinge erhielten erneut die Möglichkeit, sich durch gute Arbeit für eine Haftverkürzung zu qualifizieren. Die Sonderlager wurden aufgelöst beziehungsweise in gewöhnliche Arbeitslager umgewandelt. Gefangene durften jetzt ohne", "section_level": 3}, {"title": "Dissidenten.", "content": "Politische Repressionen kennzeichneten auch die post- beziehungsweise neostalinistische Sowjetunion der Breschnew-Ära. Allerdings waren Art und Umfang nicht mit der Unterdrückung vergleichbar, die in den Jahrzehnten zuvor Alltag war. Die Zahl der politisch Verfolgten lag in der UdSSR von 1957 bis 1987 zwischen 8.000 und 20.000. 1975 schätze Amnesty International die Zahl der inhaftierten Dissidenten auf 10.000 bei einer Million Strafgefangenen in der UdSSR insgesamt. Zu diesem Kreis zählten unter anderem Personen, die mit dem Ungarnaufstand sympathisiert hatten, Juden, denen die Ausreise nach Israel verweigert worden war, Baptisten, Mitglieder religiöser Sondergruppen, politisch unangepasste Kinder und Verwandte von „Volksfeinden“ sowie viele Intellektuelle. Spezielle Lager für die politischen Häftlinge der nachstalinistischen Ära stellten das Lager Perm 36 sowie das DubrawLag in Mordwinien dar. In den 1970er Jahren übernahm die Haftanstalt Wladimir eine solche Funktion. Gelegentlich starben Gefangene an den Haftbedingungen und an Hungerstreiks, mit denen sie sich gegen die Haft auflehnten. Die gezielte Psychiatrisierung von Dissidenten führte dazu, dass Psychiatrien zur Inhaftierung von politischen Gefangenen missbraucht wurden, beispielsweise das Serbski-Institut in Moskau. Michail Gorbatschow beendete derartige Praktiken und kündigte Ende 1986 eine Generalamnestie für alle politischen Gefangenen in der UdSSR an.", "section_level": 3}, {"title": "Lagerwelt und Gruppen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zugänge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verhaftung, Ermittlung, Urteil.", "content": "Der Weg in das Lager begann mit der Verhaftung. Wenn es sich nicht um gewöhnliche Kriminelle handelte, hing die Verhaftung von den politischen Konjunkturen in der Geschichte der Sowjetunion ab, in der Repressionskampagnen mehrfach befohlen wurden. Es konnte Angehörige sozialer Klassen und Schichten treffen, die als historisch überlebt galten, beispielsweise Händler, frühere Unternehmer oder Adelige. Auch „sozial schädliche und deklassierte Elemente“ – so lautete der Behördenterminus für Menschen, die als unerwünscht, sozial abgestiegen oder entwurzelt galten – wurden zum Ziel von Verhaftungskampagnen. Als „Kulaken“ angefeindete Bauern gerieten während der 1930er Jahre in den Blick der Behörden. Auch Angehörige von Diaspora-Nationen waren Opfer von Verhaftungswellen, insbesondere während des Großen Terrors 1937 und 1938. Die Titulierung als „Klassenfeind“ oder „Volksfeind“ konnte ebenfalls einen Vorwand für die Inhaftierung liefern, auch der Angehörigen (→Sippenhaft im Großen Terror). Verstöße gegen die strengen Regeln zur Anwesenheit am Arbeitsplatz lösten ebenfalls Festnahmen aus. Das Gleiche galt für Zuwiderhandlungen gegen die repressiven Anti-Diebstahls-Regelungen, insbesondere in Hungerzeiten. Unterstellter Landesverrat traf überwiegend Soldaten der Roten Armee, die", "section_level": 3}, {"title": "Weg ins Lager.", "content": "Das Haupttransportmittel, um Gefangene in Transitlager, zu ihren endgültigen Haftorten oder in andere Lager zu verbringen, waren einfache Vieh- oder „Stolypin-Waggons“. Die Überfüllung der Waggons ließ dem Einzelnen kaum Raum. Die Transportierten litten während der teils wochenlangen Fahrten häufig unter einem gravierenden Mangel an Nahrungsmitteln und Wasser. Unzureichende hygienische Bedingungen und Mangelernährung führten zu Krankheiten wie Ruhr, Typhus, Krätze oder Skorbut. Im Sommer konnte es stickig und heiß werden, im Winter herrschte in den kaum oder unbeheizten Waggons eisige Kälte. Diebstähle, Unterschlagungen, Raub, Brutalität der Wachmannschaften,", "section_level": 3}, {"title": "Transit- und Verteilstationen.", "content": "In der Regel wurde der Weg zur Haftstätte durch Aufenthalte in Transitgefängnissen oder -lagern unterbrochen. Diese Einrichtungen waren „Kreuzungen und Weichen der Transportwege, über die die Moskauer Lagerhauptverwaltung die Häftlingsströme in die", "section_level": 3}, {"title": "Ankunft.", "content": "Wenn das vorgesehene Lager noch nicht vorhanden war, hatten die Neuankömmlinge es selbst zu errichten. Bevor Baracken standen, mussten die Häftlinge mit primitiven Erdhütten, provisorischen Zelten oder Planen vorliebnehmen. Existierte ein Lager, hatten die neuen Häftlinge sich zunächst einem Zählappell zu unterziehen. Nach einer Dusche und einer Desinfektionsprozedur folgte die Ausstattung mit Häftlingskleidung, sofern am Ort derartige Textilien zur Verfügung standen. Der entscheidende Vorgang bestand jedoch in der Selektion der einzelnen Neuankömmlinge, um sie gemäß der Arbeitskategorien einzuteilen: leichte Arbeiten, mittelschwere und schwere Arbeiten. Die Entscheidung war abhängig von der sozialen Herkunft des Gefangenen sowie seiner aktuellen körperlichen Verfassung. Neue Häftlinge konnten zugewiesene schwere Arbeiten vermeiden, sofern es ihnen gelang, Kontakte zu Häftlingen oder Lagerpersonal mit Beziehungen \"(blat)\" anzuknüpfen.", "section_level": 3}, {"title": "Lagerexistenz.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Lagerzone.", "content": "1939 und 1947 regelten Befehle des NKWD beziehungsweise der Nachfolgeorganisation MWD, wie ein Lager des Gulag anzulegen war: Der Weg zur Arbeitsstätte sollte kurz, der Weg zu Wohnorten nicht-inhaftierter Personen hingegen möglichst weit sein. Oberflächenwasser sollte gut abfließen können. Der Zugang zu Trinkwasser war zu gewährleisten. Die äußere Form des Lagerterritoriums sollte einem Rechteck oder einem Quadrat gleichen. Zur Abgrenzung des Haftortes diente Stacheldraht, in", "section_level": 3}, {"title": "Lagerregime.", "content": "Zentrale Vorgaben der Gulag-Hauptverwaltung regelten 1939 und 1947 ebenfalls den Rahmen des Haftregimes. Den typischen Tag des Häftlings prägten die festgelegte Weck-Zeit, der Morgenappell, der bewachte Marsch in der Kolonne zur Arbeit, Zwangsarbeit, die Reinhaltung der Unterkunft, die Essensausgabe, der Abendappell und die Nachtruhe. Konkrete Ausführungspraktiken dieser Vorgaben", "section_level": 3}, {"title": "Strafen.", "content": "Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen im Gulag oder Willkürentscheidungen des Wachpersonals konnten drakonische Bestrafungen der Gefangenen nach sich ziehen. In vielen Lagern standen als „Gefängnis im Gefängnis“ besonders abgeriegelte Gebäude zur Verfügung: die Strafisolatoren \"(schtrafnye isoljatory)\". Die Zellen dieser robusten Gebäude schränkten die Bewegungsfreiheit des Häftlings noch weiter ein, die Versorgung war noch schlechter als jene auf dem gewöhnlichen Lagerterrain. Neben der Bestrafung dienten diese Einrichtungen auch zur Abschreckung: Jedem Häftling sollte deutlich", "section_level": 3}, {"title": "Arbeit und Tufta.", "content": "Die Arbeit mochte für den einzelnen Häftling eintönig sein. Über alle Lager hinweg war sie jedoch ein Abbild der sowjetischen Ökonomie und somit vielfältig. Zwangsarbeit fand in allen Wirtschaftssektoren statt: in der Landwirtschaft, in der Industrie und im Dienstleistungsbereich. Auch ein einzelner, zu langer Haftzeit verurteilter Lagerinsasse konnte im Lauf seiner Haftjahre die unterschiedlichsten Tätigkeiten ausüben. Häftlinge fürchteten die kräftezehrende \"allgemeine Arbeit\", für die keine besonderen Qualifikationen notwendig waren. Diese \"allgemeine Arbeit\" war im Gulag am weitesten verbreitet. Sehr häufig führte ein Brigadier, eine Art Vorarbeiter unter den Häftlingen, über sie Regie. Er wurde für die Erbringung der Arbeitsnorm verantwortlich gemacht. Derartige Normen erzeugten einen erheblichen Gruppendruck. Die zentralen und lokalen Gulagverwaltungen sahen in unwirtlichen Witterungsbedingungen keinen zwingenden Grund für die Unterbrechung, die Einschränkung oder den Verzicht auf Zwangsarbeit. Im Winter 1938/1939 musste das Thermometer an der Kolyma", "section_level": 3}, {"title": "Sinn, Selbstachtung, Stärkung.", "content": "Neben der Sinngebung durch Arbeit entwickelten und nutzten Häftlinge auch andere Strategien, um ihre Selbstachtung und Würde zu wahren und sich mental zu stärken. Hierzu konnten in schmutzstarrenden Baracken hohe Ansprüche an die eigene Sauberkeit und Hygiene dienen, das Anknüpfen und Pflegen von Freundschaften, das Ausüben künstlerischer und kunsthandwerklicher Tätigkeiten,", "section_level": 3}, {"title": "Kultur und Propaganda.", "content": "Eine besondere Abteilung des Gulag übernahm die Verantwortung für kulturelle Aktivitäten in den Lagern: die \"Kulturno-Wospitatelnaja Tschast\" („Abteilung für Kultur und Erziehung“). Ihr oblag es, dafür zu sorgen, dass Aufführungen (Konzerte, Theater, Filme) stattfanden. Ferner kümmerte sie sich um Vortragsveranstaltungen, die oft nichts weiter als politische Propaganda beinhalteten. Sie organisierte auch Schachwettbewerbe und Fußballspiele. Auch Lagerbibliotheken sollten zur Hebung des kulturellen Niveaus beitragen, sie waren in der Regel jedoch nur dürftig ausgestattet. Formal beanspruchte die Kulturarbeit, zur „Resozialisierung“ sowie zur Mobilisierung der Arbeitskraft beizutragen. In der Realität dienten viele Musik- und Theateraufführungen allerdings der Zerstreuung und Unterhaltung des Lagerpersonals.", "section_level": 3}, {"title": "Kontakt zur Außenwelt.", "content": "Die Behörden grenzten den Gulag keineswegs überall und in jeder Hinsicht scharf von der Außenwelt ab. Im KarLag arbeiteten Gruppen von Gefangenen regelmäßig unbewacht außerhalb einer umzäunten Zone. Häufig kam es vor, dass freie Arbeiter und Zwangsarbeiter an ein und demselben Arbeitsort tätig waren, etwa auf einer Großbaustelle. Freie und vor Ort lebende ehemalige Häftlinge halfen im Gulag internierten Personen des Öfteren durch Post- und Paketschmuggel, Kontakte zur Außenwelt aufrechtzuerhalten. Die Lagerverwaltung schränkte den Briefverkehr ein, verbot ihn aber nicht grundsätzlich. Allerdings war Papier Mangelware und die Häftlinge mussten die Briefzensur und lange Laufzeiten in Rechnung stellen. Die Versorgung der", "section_level": 3}, {"title": "Ernährung, Hunger und Krankheiten.", "content": "„Hunger war der Lebensmodus der Häftlinge“ – das traf nicht nur für die Weltkriegsjahre zu, in denen Hunger und Epidemien das ganze Land erfassten. Viele Häftlingserinnerungen thematisieren die Brotrationen. „In den am schlechtesten versorgten Lagern und in den Hungerjahren wurde Brot geradezu ein geheiligter Gegenstand.“ Eine weitere Basis der Häftlingsnahrung bestand in der \"Balanda\" – eine wässrige Suppe mit minderwertigen Inhalten. Fleisch, frisches Gemüse, Fett und Zucker blieben selten. Die in der Regel dürftige Häftlingsversorgung mit Lebensmitteln litt darüber hinaus unter Diebstählen und Unterschlagungen. Auch vor diesem Hintergrund waren Arbeitsplätze in der Küche begehrt. Aufgrund", "section_level": 3}, {"title": "Sterblichkeit und Sterben.", "content": "Häftlinge waren „in unterschiedlichem Grad hungrig, erschöpft, übermüdet, dehydriert, widrigen Witterungsbedingungen ausgesetzt, ausgemergelt, krank“. Diese Lebensumstände zogen eine hohe Sterblichkeit nach sich. Zum einen hing diese vom Ort des Lagers ab. Im landwirtschaftlich geprägten KarLag war die Überlebenschance bis zu fünfzehnmal höher als in", "section_level": 3}, {"title": "Flucht.", "content": "Fluchtversuche aus Verbannungsregionen und Lagern waren ein verbreitetes Phänomen. Nach Behördenangaben entwich in den 1930er Jahren zirka ein Drittel aller deportierten „Kulaken“ aus den Verbannungsregionen, also rund 600.000 Personen. Die Gulag-Statistik verzeichnete im Jahr 1933 über 45.000 Fluchtversuche aus Lagern, nur gut 28.000 Personen konnten wieder gefasst werden. 1947 sprach die Statistik von 10.440 Gefangenen, die flohen, 2.894 von ihnen wurden gefasst. Für 1948 sind noch 8.964 Fluchten registriert, diese Zahl sank in der Folgezeit. 1950 lag sie bei 3.532, 1952 schließlich bei 1.454. Nach Stalins Tod stieg 1953 die Zahl der Ausbrüche auf 2.367, um 1954 auf 1.634 zu fallen. Nur jede achte bis neunte Flucht war damals erfolgreich. Die sowjetischen Behörden versuchten stets, Fluchtversuche zu erschweren. Insbesondere Zäune, Wachen und Hunde sollten das Lager gegen Ausbruchsversuche sichern. Das lagerinterne System von Spitzeln diente ebenfalls dazu. Auch die Abgeschiedenheit und die menschenfeindlichen Bedingungen der natürlichen Umwelt schränkten die Erfolgswahrscheinlichkeit von Fluchtversuchen ein. Von der ortsansässigen Bevölkerung durften sich Entlaufene wenig Unterstützung versprechen, denn Fluchthilfe war streng verboten. Wer bei der Flucht aufgegriffen wurde, den erwarteten harte Strafen bis hin zur Erschießung.", "section_level": 3}, {"title": "Soziale Gruppen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "Der Frauenanteil schwankte über die Jahre und lag zwischen 6 und 38 Prozent. Im Zweiten Weltkrieg nahm er zu, weil die Behörden männliche Häftlinge an die Front schickten und weil Verstöße gegen die Regeln zur Anwesenheit am Arbeitsplatz streng geahndet wurden. 1945 lag der Frauenanteil darum bei 30 Prozent. Bis 1948 sank", "section_level": 3}, {"title": "Kinder.", "content": "Nach vorsichtigen Schätzungen verrichteten von 1934 bis 1955 mehr als eine halbe Million Kinder und Jugendliche Zwangsarbeit. Viele von ihnen wurden dazu aufgrund von Sippenhaft-Bestimmungen gezwungen. Kinder gelangten aber auch in den Gulag, weil sie als verwahrlost und kriminell galten. Die Gulag-Administration richtete für im Gulag geborene Säuglinge Kinderstationen und eigene Kinderlager ein.", "section_level": 3}, {"title": "Politische Häftlinge.", "content": "In der Sprache der Lagerverwaltung wurden aus politischen Gründen Inhaftierte „Konterrevolutionäre“ genannt, im Häftlingsjargon lautete die Bezeichnung „58er“. Zwischen den sich tatsächlich als politische Häftlinge begreifenden Insassen konnte es Unterschiede und Fraktionierungen geben, wenn sie über die sowjetische Führung urteilten. In den Terrorjahren 1937 und 1938 stellen die „Politischen“", "section_level": 3}, {"title": "Religiöse Häftlinge.", "content": "Eine weitere Gruppe von Häftlingen saß wegen ihres Glaubens ein, denn die Ausübung religiöser Handlungen konnte mithilfe von Artikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR als konterrevolutionäre Tätigkeit ausgelegt werden, insbesondere dann, wenn sich Mitglieder religiöser Gruppierungen –", "section_level": 3}, {"title": "Kriminelle.", "content": "Menschen konnten zu kriminellen Häftlingen werden, wenn ihnen in Hungerjahren der Verstoß gegen die strengen Gesetze zum Schutz des gesellschaftlichen und staatlichen Eigentums vorgehalten wurde. Dazu reichte es ab August 1932 beispielsweise aus, ein paar wenige Ähren zu stehlen oder aufzulesen. Auch Verstöße gegen das Verbot von Hooliganismus \"(Chuliganstwo)\" – darunter wurde öffentliches Rowdytum mit Personen- oder Sachschäden verstanden – galten als Haftgrund. Einfache Trunkenheit in der Öffentlichkeit konnte ebenfalls als strafbares Delikt gewertet werden. Zur Jahreswende 1941 waren 147.000 Personen auf diese Weise zu Insassen des Gulag geworden, rund 10 Prozent der Gulag-Häftlinge. Neben Armuts- und Kleinkriminellen sowie vermeintlich sozial Auffälligen saßen im Gulag jedoch auch Schwer- und Berufsverbrecher ein, die als „Banditen“, Mörder oder Wiederholungstäter verurteilt worden waren. Aus dieser Gruppe rekrutierten sich die „Herrscher“ unter den Häftlingen. Mit Hilfe von Bandenstrukturen und bedingungsloser", "section_level": 3}, {"title": "Leiter und Wachpersonal.", "content": "Die Haftverhältnisse hingen nicht nur von den Direktiven der Moskauer Gulag-Zentrale ab, sondern in wesentlichem Ausmaß auch vom Wachpersonal vor Ort. 1952 betrug die offizielle Relation der Wachleute zu Häftlingen 1 zu 9,7. Allerdings konnten nicht alle Planstellen besetzt werden. Die Anstellung als Wachmann genoss selbst im Innenministerium kaum Ansehen. Das lag vor allem an den materiellen Verhältnissen der Haftorte. Die Wachleute beklagten sich wiederholt über geringe Gehälter, ungenügende Unterkünfte, eine unzureichende Versorgung und über ihr geringes Prestige. Vielfach waren sie zudem gezwungen, zusätzliche Sonderschichten zu übernehmen, Urlaub wurde nur in geringem Umfang gewährt. Aus diesen Faktoren resultierte eine hohe Fluktuation. 1951 quittierten rund 50.000 Wachleute den Dienst. Weitere 40.000 schieden meist auf eigenen Wunsch aus dem Wachdienst aus. Aufgrund ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen desertierten auch Wachleute. Jährlich begingen drei- bis vierhundert Angehörige der Wachmannschaften angesichts der Zustände in den Lagern Selbstmord. Die Bewacher", "section_level": 3}, {"title": "Folgen und Wirkungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Leben nach Haft und Verbannung.", "content": "Pro Jahr wurden 20 bis 40 Prozent der Gulag-Insassen entlassen. Für viele war auch das Leben danach beschwerlich. Sie litten unter körperlichen und seelischen Schäden. Bei der Suche nach Arbeit und Wohnung blieben sie benachteiligt. Ein „Wolfspass“ – spezielle Stempel und Einträge in den Ausweispapieren – verhinderte die Ansiedlung in großen Städten. Auch die Niederlassung in der Heimatregion konnte untersagt werden. Die Behörden verboten vielen Entlassenen zudem, die Haftregion zu verlassen und nötigten sie, sich dort als „freie Arbeiter“ Beschäftigung zu suchen. Diese Praxis hatte in den 1960er und 1970er Jahren ihren Höhepunkt. Von 1968 bis 1973 betraf sie mehr als 800.000 Menschen. Zwischen 1948 und 1953 überzog das MGB viele Häftlinge und Verbannte erneut mit Repressionen, indem es lebenslange Verbannung anordnete. Die „Organe“ observierten viele ehemalige", "section_level": 2}, {"title": "Gedenken.", "content": "Seit 1980 erschienen viele hundert Bücher mit den Memoiren von Gulag-Häftlingen. Lange Zeit waren sie die wichtigste Quelle über die sowjetische Zwangsarbeit. Zu den veröffentlichten Texten kommen unpublizierte hinzu, die in Archiven verwahrt sind. In der Summe liegen etwa 2.000 bis 3.000 solcher Aufzeichnungen vor. Zu Werken dieser Art zählen die Darstellungen von Margarete Buber-Neumann, Gustaw Herling-Grudziński, Jewgenija Ginsburg, Susanne Leonhard, Olga Adamova-Sliozberg, Dalia Grinkevičiūtė, Jewgeni Gnedin und Lew Kopelew. Einige dieser Schriften zirkulierten bis zur Glasnost-Politik Gorbatschows im Samisdat oder im Tamisdat. Zum Korpus der für die Nachwelt erhaltenen Erinnerungen gehören auch die mündlichen Berichte, die seit den 1980er Jahren auf Tonbändern, Kompaktkassetten und Videokassetten aufgenommen wurden (Oral History). Die langjährigen Versuche, in Moskau oder an einem anderen Ort ein zentrales offizielles Museum beziehungsweise eine Hauptgedenkstätte samt angeschlossenem Forschungsinstitut einzurichten, sind weitgehend gescheitert. Geblieben ist die Keimzelle dieser Initiative, die 1987 entstandene Menschenrechtsorganisation Memorial. Neben der Fürsorge für Repressionsopfer und der Menschenrechtsarbeit setzt sie", "section_level": 2}, {"title": "Forschung.", "content": "Zunächst stützten sich Forschungen über den Gulag auf Memoirenliteratur. Die Analyse der durch eine intensive Rapportkultur zu regelrechten Aktenbergen aufgetürmten Dokumente der Gulag-Verwaltung war sowjetischen und ausländischen Forschern dagegen lange nicht möglich. Erst die gegen Ende der Sowjetunion politisch durchgesetzte Öffnung der Archive („Archivrevolution“) schuf in den 1990er Jahren die Voraussetzung für die Sichtung, Auswertung und Einordnung dieser Archivalien. In den anschließenden Jahren sind eine Reihe grundlegender Dokumentenpublikationen und Überblicksdarstellungen entstanden. So legte Galina M. Iwanowa 1997 einen ersten kompakten", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerische Verarbeitung.", "content": "Der bekannteste „Versuch einer künstlerischen Bewältigung“ des Gulag stellt Alexander Solschenizyns \"Archipel Gulag\" dar. Dieses 1973 in Paris erschienene, 1.800 Seiten starke Werk, mit dem der Autor aus seiner und der Perspektive vieler anderer Ex-Häftlingen den Gulag beschrieb, hatte „das Format einer publizistischen Bombe“. Es offenbarte dem Leser den engen Zusammenhang von staatlichem Terror, Zwangsarbeit und Industrialisierung der UdSSR. Die dreibändige Schrift desillusionierte viele im Westen lebende Sympathisanten des real existierenden Sozialismus. Insbesondere in Frankreich entwickelte sich eine intensive Debatte über den Sozialismus Moskauer Prägung. Bereits 1962 war Solschenizyn mit dem Roman \"Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch\" hervorgetreten. Er schilderte darin die Umstände in einem Zwangsarbeitslager der 1950er Jahre anhand eines Hafttages der titelgebenden Person, eines gewöhnlichen Gefangenen. 1968 erschien", "section_level": 2}, {"title": "Anhang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Bibliografische Übersichten", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Kürzel Gulag bezeichnet das Netz von Straf- und Arbeitslagern in der Sowjetunion, im weiteren Sinn steht es für die Gesamtheit des sowjetischen Zwangsarbeitssystems, das neben Lagern und Zwangsarbeitskolonien auch Sonderlager, Spezialgefängnisse, Zwangsarbeitspflichten ohne Haft sowie in nachstalinistischer Zeit ebenfalls einige psychiatrische Kliniken als Haftverbüßungsorte umfasste. Im weitesten Sinn ist das gesamte sowjetische Repressionssystem gemeint.", "tgt_summary": "古拉格()是1918年至1960年间前苏联政府国家安全部门的一个下属机构,负责管理全国的劳改营。全称“劳动改造营管理总局”(”,简称“”)。「古拉格」是苏联的国家政治保卫总局、内务人民委员部的分支部门,执行劳改、扣留等职务。这些营房被囚人士中包括不同类型的罪犯,日后成为镇压反对苏联异见人士的工具,被囚禁人士数以百万计。", "id": 1855771} {"src_title": "Tate Gallery", "tgt_title": "泰特美術館", "src_document": [{"title": "Tate Britain.", "content": "Henry Tate, der durch Zucker-Plantagen zu Reichtum gelangt war, hatte dem Staat angeboten, seine Kunstsammlung der Öffentlichkeit zu übergeben und ein Museum dafür zu errichten, wenn der Staat ein Grundstück zur Verfügung stellen und das Haus dann verwalten würde. So wurde die ursprüngliche \"Tate Gallery\" 1894 offiziell als „Nationalgalerie für britische Kunst“ \"(National Gallery of British Art)\" geplant und 1897 eröffnet. Das Gebäude wurde am Themse-Ufer an der Stelle des dafür abgerissenen riesigen Millbank-Zuchthauses in Millbank, Pimlico, London errichtet. Ursprünglich umfasste die Sammlung ausschließlich englische Kunstwerke der damaligen Zeit (Viktorianischer Stil). Später wurden auch ausländische Künstler in die Sammlung aufgenommen. Im 20. Jahrhundert schließlich umfassten die Akquisitionen prinzipiell moderne Kunst. Im Dezember 1992 gab der Tate-Treuhandfonds bekannt, dass die Ausstellungsflächen der Sammlung in London auf zwei Orte verteilt werden sollten. Das gesamte Gebäude in Millbank sollte britische Kunst von 1500 bis zur heutigen Zeit zeigen und \"Tate Britain\" heißen. Dort ist auch die einzigartige Sammlung von Werken William Turners in einem eigenen Flügel zu sehen. An anderer Stelle sollte eine Galerie für internationale moderne und zeitgenössische Kunst, die \"Tate Modern\", entstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Tate Modern.", "content": "Am 12. Mai 2000 wurde die \"Tate Modern\" in einem alten Ölkraftwerk, der Bankside Power Station, inmitten von London eröffnet. Das ursprüngliche Gebäude wurde von Sir Giles Gilbert Scott entworfen und in zwei Teilschritten zwischen 1947 und 1963 errichtet. 1981 wurde das Elektrizitätswerk nicht mehr gebraucht und geschlossen. Der Umbau wurde ab 1993 von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron in Zusammenarbeit mit den Zürcher Landschaftsarchitekten Kienast Vogt & Partner (Außenanlagen) ausgeführt. Die Kosten des Umbaus beliefen sich auf 134 Millionen Pfund Sterling (rund 196 Millionen Euro). Galerien befinden sich im dritten, vierten und fünften Stockwerk des Gebäudes. Thematische Ausstellungen aus dem Fundus der permanenten Sammlung der Galerie befinden sich in den Stockwerken 3 und 4, während im vierten Stock zeitweilige Ausstellungen gezeigt werden. Die sehr hohe Haupthalle des Gebäudes, die ursprünglich die Turbinen beherbergte und in der heute noch der Deckenkran erhalten ist, wird für temporäre Ausstellungen speziell angefertigter Werke zeitgenössischer Künstler verwendet. Dies wird von der Firma Unilever gesponsert. Diese Serie sollte ursprünglich nur die ersten fünf Jahre beibehalten werden, wurde aber nun wegen ihrer Beliebtheit bis 2008 verlängert.", "section_level": 1}, {"title": "Tate Liverpool.", "content": "1988 wurde in einem umgebauten Lagergebäude in den Albert Docks in Liverpool die \"Tate Liverpool\" eröffnet. Sie beherbergt zwei Haupttypen von Ausstellungen: ausgewählte Werke der Tate-Sammlung und Spezialausstellungen zeitgenössischer Kunst aus Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen. Zusätzlich gibt es dort noch eine Ausstellung über die Beatles-Story. Direktor der \"Tate Liverpool\" war von 2001 bis 2011 der deutsche Kunsthistoriker Christoph Grunenberg.", "section_level": 1}, {"title": "Tate St Ives.", "content": "Die \"Tate St Ives\" in der Grafschaft Cornwall wurde im Juni 1993 eröffnet und bietet eine einzigartige Einführung in moderne Kunst, weil man viele Arbeiten in der Umgebung und der Atmosphäre sehen kann, die sie inspiriert hat. Außerdem gibt es Ausstellungen über eine gewisse Laufzeit, die Arbeiten zeitgenössischer Künstler zeigt, die bei Kunstprojekten entstanden sind, die von der Galerie initiiert wurden. Die Galerie geht auf eine Künstlerkolonie zurück, die 1928 von den Londonern Ben Nicholson und Christopher Wood gegründet wurde und in die auch der lokale Maler Alfred Wallis eingeladen wurde. Die Tate St Ives leitet seit 1980 auch das Barbara Hepworth Museum in St Ives, das frühere Atelier der britischen Bildhauerin, das nach ihrem Tod zusammen mit ihrem Skulpturengarten zum Museum umgestaltet wurde. Im Oktober 2017 wurde ein lange umstrittener Erweiterungsbau der Galerie eröffnet. Die erste Ausstellung in den neuen Räumen trug den Titel \"Rebecca Warren. All That Heaven Allows\".", "section_level": 1}, {"title": "Tate Online.", "content": "\"Tate Online\" ist die übergreifende Website der vier Tate-Galerien. Sie wurde eingerichtet, um die Galerien einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen und diesen verstärkt an den Aktivitäten der Galerien teilhaben zu lassen. Die Website zeigt ferner viele Werke aus dem Bestand der Galerien und informiert insbesondere über die Ausstellungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tate Gallery ist ein Netzwerk von vier Galerien im Vereinigten Königreich: Tate Britain (eröffnet 1897), Tate Liverpool (1988), Tate St Ives (1993) und Tate Modern (2000) und einer zugehörigen Website: Tate Online (1998). Das Museum verleiht alljährlich den Turner-Preis an einen britischen Künstler unter 50 Jahren.", "tgt_summary": "泰特美术馆(英语:Tate)是一家收藏英国与现代艺术,并不属于英国政府组织机构,只是其主要的赞助来自于英国文化部门。", "id": 180878} {"src_title": "Steinadler", "tgt_title": "金雕", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Steinadler zählen zu den größten Vertretern der Gattung \"Aquila\". Die Geschlechter des Steinadlers unterscheiden sich deutlich in Größe und Gewicht. Das Weibchen kann eine Körperlänge von 90–100 cm erreichen; das Männchen ist im Mittel rund 10 cm kleiner. Die Flügelspannweite variiert zwischen 190 und 210 cm beim Männchen und zwischen 200 und 230 cm beim Weibchen. Weibchen wiegen 3,8 bis 6,7 kg, die leichteren Männchen 2,8 bis 4,6 kg. Steinadler haben 11 Handschwingen, die äußerste (11.) Handschwinge ist jedoch sehr klein. Die sechste Handschwinge ist mit knapp 60 cm die längste. Die 17 Armschwingen sind zwischen 35 und 40 cm lang. Der Schwanz wird aus 12 Steuerfedern gebildet, die 34 bis 42 cm lang sind. Grundfarbe des Gefieders ist ein einheitliches dunkles Braun. Der Nacken ist goldgelb. Der Schwanz der adulten Tiere ist braun und mehr oder weniger deutlich mit einigen helleren Bändern durchsetzt. Der Schnabel ist dunkelgrau, die Iris der Augen dunkelbraun. Wie bei allen Arten der Unterfamilie Aquilinae sind die Beine bis zu den sehr kräftigen gelben Zehen befiedert. Steinadler im ersten Lebensjahr sind insgesamt dunkler braun und haben auffallende, weiße Federpartien auf den inneren Handschwingen und den äußeren Armschwingen. Der Schwanz ist weiß und zeigt eine scharf abgesetzte, breite schwarze Endbinde. Steinadler sind erst ab dem 5. bis 7. Lebensjahr voll ausgefärbt. Auf Grund der unterschiedlichen Färbung war bis ca. 1900 auch die Bezeichnung \"Goldadler\" für ausgewachsene Steinadler gebräuchlich. Jungtiere wurden für eine andere Art gehalten. Im Flug wirkt der Steinadler trotz seiner Größe meist sehr leicht und elegant. Auffallend ist neben der für Adler typischen starken Fingerung der Handschwingen der relativ lange, nur leicht gerundete Schwanz. Im Gegensatz zu allen anderen Vertretern der Gattung hebt der Steinadler seine Flügel im Segelflug leicht an, so dass ein leicht V-förmiges Flugbild zustande kommt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Steinadler besiedelt die borealen, die gemäßigten sowie die mediterranen Zonen der gesamten Holarktis. Er ist damit der am weitesten verbreitete Vertreter der Gattung \"Aquila\". In der Paläarktis erstreckt sich die Verbreitung im Westen von Irland über Schottland in einem breiten Streifen durch Europa und Asien bis Kamtschatka und Japan. Außerdem ist der Norden und Westen Nordamerikas von der Art besiedelt. Durch jahrhundertelange massive Verfolgung ist die Verbreitung in Europa heute stark zersplittert. In Mitteleuropa sind die Vorkommen des Steinadlers im Wesentlichen auf den Alpenbogen und die Karpaten beschränkt, in Deutschland lebt er nur in den Bayerischen Alpen. Abseits der Alpen liegen die Vorkommen in Dänemark und im Osten Polens Deutschland am nächsten. Steinadler besiedeln offene und halboffene Landschaften aller Art, die ein ausreichendes Nahrungsangebot bieten und Felswände oder ältere Baumbestände für die Nestanlage aufweisen. Sein Lebensraum reicht von alpinen Matten über große Moore mit kleinen Wäldern im Baltikum bis zu Halbwüsten im Norden Afrikas. Große, geschlossene Wälder werden nur randlich besiedelt. Die heutige starke Konzentration auf gebirgige Landschaften ist zumindest in Europa eine Folge der intensiven Verfolgung.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Artstatus des Steinadlers ist unumstritten, nach neueren molekulargenetischen Untersuchungen ist der nächste Verwandte der afrikanische Kaffernadler. Je nach Autor werden fünf bis sechs Unterarten anerkannt, die Abgrenzung erfolgt anhand geringer Größen- und Färbungsunterschiede und die Übergänge sind fließend:", "section_level": 1}, {"title": "Jagdweise.", "content": "Steinadler jagen meist in offenen oder halboffenen Landschaften im bodennahen Flug unter optimaler Ausnutzung jeglicher Deckung. Sie gleiten dabei dicht an Hängen entlang, über Kuppen und kleine Hügel und versuchen ihre Beute auf kurze Distanz zu überraschen. Häufig jagen sie auch von einem Ansitz aus. Die Beute greifen die Adler meist auf dem Boden oder im bodennahen Luftraum und töten sie mit den außerordentlich kräftigen Zehen und Krallen. Sehr große Beutetiere wie Kitze des Steinbocks oder junge Gämsen greifen sie am Kopf. Der Steinadler schlägt dabei seine Krallen durch die Schädeldecke in das Gehirn. In den wenigen beobachteten Fällen wurden diese großen Beutetiere innerhalb von Sekunden getötet. Weniger häufig ist die Jagd im freien Luftraum; die Erbeutung von ziehenden Kormoranen ist jedoch zum Beispiel schon mehrfach beobachtet worden. In Anbetracht ihrer Größe bewegen sich Steinadler in der Luft außerordentlich wendig und schnell, so wurde mehrfach beobachtet, wie sich ein Steinadler im Flug auf den Rücken drehte und so zum Beispiel einen verfolgenden Kolkraben erbeutete. Steinadler können keine Kadaver im Flug tragen, deren Gewicht das eigene Körpergewicht übertrifft. Schwere Beutetiere zerteilen sie daher und deponieren portionsweise, oder sie fliegen den Kadaver über mehrere Tage an.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Steinadler sind außerordentlich kräftig und sehr geschickt. Sie erbeuten regelmäßig Tiere, die erheblich schwerer sind als sie selbst. Das maximale Beutegewicht liegt bei etwa 15 Kilogramm. Es gibt nur einen dokumentierten Fall, in dem ein noch schwererer Sikahirsch erlegt wurde. Angriffsversuche auf annähernd ausgewachsene Gämsen sind dokumentiert. Die Verteidigungsstrategie der Gämsen besteht darin, hangabwärts zu springen und sich überschlagend zu rollen, was eine erhebliche Verletzungsgefahr für beide bedeutet. Im Beutespektrum dominieren meist bodenbewohnende, kleine bis mittelgroße Säugetiere von Ziesel- bis Steinbockkitz-Größe, Vögel spielen meist nur eine kleinere Rolle. Meist bilden wenige Säugerarten den Hauptteil der Nahrung. Daneben erbeutet der Steinadler jedoch fast alle kleinen und mittelgroßen Säuger und Vögel, die im jeweiligen Gebiet vorkommen. Insbesondere im Süden des Verbreitungsgebietes frisst er auch regelmäßig Reptilien, dort lassen Steinadler ähnlich wie Bartgeier auch Landschildkröten auf Felsen fallen, um so deren harten Panzer zu zerbrechen. Insbesondere im Winter, regional aber auch im Sommer, spielt Aas eine wichtige Rolle in der Ernährung. Im Schweizer Kanton Graubünden dominierten zur Brutzeit im Beutespektrum Alpenmurmeltiere mit 60,2 % aller Beutetiere, an zweiter Stelle folgten junge Gämsen mit 8,0 %. Danach folgten Schneehase, Alpenschneehuhn und Birkhuhn mit jeweils 5,2 %. Im schweizerischen Alpenvorland bestand die Nestlings-Nahrung in 4 Revieren vor allem aus Feldhasen (36,2 % aller Beutetiere), danach folgten Hauskatzen (27,5 %), Rehkitze (14,1 %) und Haushühner (8,1 %). Populationen im Zentralmassiv Frankreichs jagen hauptsächlich Wildkaninchen. In Schottland wurden je nach Region Hasenartige in 10,7 % bis 46,9 % aller im Sommer gefundenen Gewölle nachgewiesen. Weitere wichtige Beutetiere waren dort Schafe und Ziegen (in 0,6 bis 26,8 % aller Gewölle), Raufußhühner (5,4 bis 47,8 %) und Rothirsche (als Aas) (1,2 bis 22,3 %).", "section_level": 1}, {"title": "Raumnutzung und Siedlungsdichte.", "content": "Trotz des großen Verbreitungsgebietes liegen bisher nur wenige Daten zur Größe des Aktionsraumes, also zu der von einem Brutpaar genutzten Fläche vor. Die festgestellten Werte schwanken je nach Lebensraum und Nahrungsangebot erheblich. Im Schweizer Kanton Graubünden betrug die Größe des Aktionsraumes nach Sichtbeobachtungen in 26 Revieren zwischen 29 und 88 km2, im Mittel 53 km2. In Idaho beflogen vier Steinadlerpaare ebenfalls nach Sichtbeobachtungen Flächen zwischen 11,6 und 49,0 km2, im Mittel 32,8 km2. Methodisch bedingt stellen die hier dargestellten Werte vermutlich eher die Untergrenze der tatsächlichen Aktionsraumgrößen dar. Steinadler verteidigen ihren gesamten Aktionsraum ganzjährig vehement gegen Artgenossen, eine früher gelegentlich vorgenommene Trennung zwischen dem verteidigten Revier und der zur Nahrungssuche genutzten Fläche ist also nicht gerechtfertigt. Die großräumige Siedlungsdichte zeigt ebenfalls erhebliche Unterschiede, sie reicht von 1,9 Brutpaaren (BP)/1000 km2 in der Umgebung des weißrussischen Wizebsk bis zu 22,7 BP/1000 km2 in Teilen Schottlands. Weltweit bewegen sich die Werte meist zwischen 5 und 20 BP/1000 km2. In den Alpen wurden recht einheitliche Werte zwischen 7,4 BP/1000 km2 in den Niederen Tauern Österreichs und 14,3 BP/1000 km2 in Graubünden festgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Horst und Nistplatz.", "content": "Der Steinadler nistet in Felswänden und auf hohen Bäumen. Nistplätze an Felsen liegen meist in Höhlungen oder unter Überhängen, Expositionen zur Hauptwindrichtung (in Mitteleuropa West- und Südwestseiten) werden deutlich gemieden. Ein (Felsen-)Horst wird flach und oval begonnen, Horste auf Bäumen sind runder und werden bereits anfangs höher gebaut. Felsnester in Schottland maßen im Mittel 1,33 m × 1,06 m und waren 0,79 m hoch, Baumhorste in Schweden hatten im Mittel einen Durchmesser von 1,4 m und waren 1,1 m hoch. Je nach Dauer der Nutzung werden die Horste ständig erweitert, ergänzt und repariert, so dass über Jahre hinweg mächtige, nicht selten mehr als zwei Meter in Höhe und Breite messende Horste entstehen. Das Nest wird aus kräftigen Ästen und Zweigen angelegt und mit belaubten Zweigen und Büscheln ausgepolstert. Diese Polsterung erfolgt während der gesamten Brutsaison. Die von beiden Tieren erbauten Horste werden mehrjährig benutzt, und meist hat ein Paar mehrere sogenannte Wechselhorste. Im Gebirge liegen die Horstplätze meist unterhalb der Jagdgebiete, da der Transport der Beute nach unten einfacher ist als nach oben.", "section_level": 2}, {"title": "Brut und Aufzucht der Jungen.", "content": "Steinadler werden erst mit etwa sechs Jahren geschlechtsreif. Brutpaare führen, soweit bekannt, eine monogame Dauerehe. Die Balz beginnt im Januar mit teils spektakulären Balzflügen. Die Eiablage erfolgt mit höherem Breitengrad immer später, im Oman im Mittel Anfang Dezember, im Norden von Alaska und Sibirien Anfang Mai. In ganz Europa liegt der Legebeginn recht einheitlich zwischen Mitte März und Mitte April und verändert sich von Norden nach Süden nur unwesentlich. So erfolgten die frühesten Eiablagen in Finnland Anfang März, in der Schweiz Ende Februar. Das Weibchen legt im Abstand von drei bis vier Tagen meistens zwei Eier, seltener nur eines oder drei. Die kurzspindelförmigen Eier sind glanzlos und meist schmutzigweiß mit brauner, braunvioletter oder hellgrauer Fleckung. Bei mehr als einem Ei sind die weiteren meist gar nicht mehr oder nur sehr spärlich gefleckt. Eier aus den Alpen maßen im Mittel 76,4 × 58,0 mm. Das Gelege wird ab dem ersten Ei überwiegend vom Weibchen bebrütet, das Weibchen wird während der Brut vom Männchen mit Futter versorgt. Die Brutzeit dauert 43 bis 45 Tage. Die frisch geschlüpften Adler haben ein weißes Daunenkleid, das zweite Daunenkleid wird im Alter von 9 bis 15 Tagen angelegt, ist schmutzig weiß und besteht aus dichteren und gröberen Federn. Das älteste Junge tötet in den ersten Lebenswochen oft seine jüngeren Geschwister. Dieser sogenannte Kainismus ist jedoch im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung \"Aquila\", wie etwa dem Schreiadler, nicht obligat, sondern tritt vor allem bei Nahrungsknappheit auf. Etwa sieben Wochen nach dem Schlüpfen können die Jungvögel selbst Beute zerteilen. Bis dahin werden sie vom Weibchen mit vom Männchen geschlagener und an den Horst gebrachter Beute gefüttert. Im Alter von 74 bis 80 Tagen absolvieren die Jungvögel die ersten erfolgreichen Kurzflüge. Die Jungvögel verbringen die ersten 60 bis 70 Tage nach dem Ausfliegen in der unmittelbaren Nestumgebung; etwa 5 Monate nach dem Ausfliegen verlassen die Jungvögel das Revier der Eltern.", "section_level": 2}, {"title": "Alter.", "content": "Angaben zur durchschnittlichen Lebenserwartung freilebender Steinadler liegen kaum vor, nach Beobachtungen in der Schweiz scheinen revierbesitzende Vögel aber regelmäßig Lebensalter > 20 Jahre zu erreichen. Die durch Vogelberingung nachgewiesenen Maximalwerte waren 26 Jahre (Schweiz) und 32 Jahre (Schweden). In Gefangenschaft soll eine Reihe von Steinadlern über 40 Jahre alt geworden sein, viele dieser Daten gelten jedoch als fraglich. Der älteste zurzeit in Deutschland gehaltene Steinadler ist am 21. Mai 1984 geschlüpft. Er lebt im Tierpark Sababurg in Nordhessen.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandsentwicklung und Gefährdung.", "content": "Schon früh sahen Menschen den Steinadler nicht mehr nur als „König der Lüfte“, sondern auch als Jagdkonkurrenten sowie als Feind der Nutztiere. Bereits im 17. Jahrhundert begann die systematische Verfolgung und Ausrottung des Steinadlers, parallel zu Braunbär, Wolf, Luchs, Bartgeier und anderen Beutegreifern. Die Adler wurden in Europa geschossen oder mit Fangeisen und Giftköder gefangen, die Horste wurden ausgenommen und zerstört. Der Rückgang ist für Deutschland recht gut dokumentiert. Bereits im 17. Jahrhundert waren die letzten Brutpaare aus dem Thüringer Wald, dem Zittauer Gebirge und dem Erzgebirge verschwunden, um 1750 aus dem Harz und um 1800 aus der Schwäbischen Alb. Letzte Bruten wurden für 1816 aus dem Schwarzwald und der Eifel, ca. 1840 bei Celle, 1860 im Fläming, 1864 im Riesengebirge, 1865 in Mecklenburg, um 1870 in Ostpreußen, 1876 in Brandenburg und 1887 in Pommern verzeichnet. Danach gab es in Deutschland nur noch in den Bayerischen Alpen Steinadler. Trotz der intensiven Verfolgung auch im gesamten Alpenraum überlebte der Steinadler dort, da viele Horste hier unzugänglich und unerreichbar waren. Anfang der 1920er Jahre wurde die Jagd auf Steinadler hier eingeschränkt, 1925 erhielt er in Bayern und Tirol ganzjährige Schonzeit, in der Schweiz wurde die Bejagung erst 1953 vollständig untersagt. Intensive Nachstellungen fanden bis Mitte der 1960er Jahre statt, so wurden in Österreich zwischen 1959 und 1965 trotz Schutzprogrammen, gesetzlicher Schutzvorkehrungen und Bewachung mehr als 100 Exemplare geschossen. Auch wurden Abschüsse genehmigt, obwohl der Bestand von damals ca. 50 Paaren als stark gefährdet einzustufen war. Etwa ab Mitte der 1970er Jahre setzte im gesamten Alpenraum eine deutliche und nachhaltige Bestandszunahme ein. So wurde der Bestand in Bayern Ende der 1960er-Jahre auf 15 bis 17 Brutpaare (BP) geschätzt, 1999 auf 45–50 Brutpaare. Im Schweizer Kanton Graubünden brüteten auf einer Fläche von 4585 km2 in den Jahren 1965–1971 42 BP, Mitte der 1990er-Jahre 105 BP. In Österreich brüteten 2004 300–350 BP, in der Schweiz 2003 320–340 BP. Der Gesamtbestand in den Alpen wird heute auf 1100–1200 BP geschätzt. Große Bestände beherbergen in Europa außerdem Spanien (ca. 1300 BP in den Jahren 1998–2002), Norwegen (860–1040 BP, 2003) und Finnland (300–350 BP, 2002). In den Vereinigten Staaten unterliegt die Art seit 1952 dem \"Bald and Golden Eagle Protection Act\", die Haltung von lebenden Tieren und der Besitz toter Adler und ihrer Körperteile ist stark reglementiert. Das National Eagle Repository stellt Genehmigungen aus und vergibt tot aufgefundene Tiere an Indianer zu religiösen und kulturellen Zwecken. Weltweit gesehen wird der Bestand des Steinadlers von der IUCN auf etwa 250.000 Tiere geschätzt und für stabil gehalten. Daher wird die Art als „nicht gefährdet“ eingestuft.", "section_level": 1}, {"title": "Situation in Bayern.", "content": "In den Bayerischen Alpen wurden bis Anfang der 1990er-Jahre immer mehr Paare beobachtet, die entweder gar nicht anfingen zu brüten oder aber die Brut sehr früh aufgaben. In den meisten Fällen war dies auf Hubschrauber oder Gleitschirmflieger zurückzuführen, welche während der Bebrütungsphase oder in den ersten Lebenswochen der Jungvögel, in denen sie noch nicht zur selbständigen Temperaturregulierung fähig sind, zu nahe an die Horste heranflogen und die Altvögel zum Abflug brachten. Oftmals kühlten dann bis zur Rückkehr der Eltern die Eier aus und starben ab oder die bereits geschlüpften Jungvögel erfroren. Da seit Ende der 1990er-Jahre das Artenhilfsprogramm Steinadler fast alle bayerischen Brutpaare in einem Monitoringsystem genau beobachtet, kann es solche anthropogenen Störungen seither meist verhindern. 2016 gab es in Bayern wieder 50 Brutpaare.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Steinadler (\"Aquila chrysaetos\") ist eine große Greifvogelart innerhalb der Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Steinadler besiedeln offene und halboffene Landschaften in der gesamten Holarktis. Sie ernähren sich meist von mittelgroßen, bodenbewohnenden Säugern. Die Art war früher in Europa weit verbreitet, wurde aber systematisch verfolgt, so dass sie heute in vielen Teilen Europas nur noch in Gebirgsgegenden vorkommt. In Deutschland brüten Steinadler nur noch in den Alpen.", "tgt_summary": "金雕(学名:\"\")是北半球上一种广为人知的猛禽。如所有鹰一样,它属于鹰科。金雕以其突出的外观和敏捷有力的飞行以著名。金雕是深棕色的,在小斑上有更浅的金棕色羽毛。这种物种的幼鹰通常在尾部有白色,并且在翅膀上经常具有白色标记。 金雕利用敏捷和速度加上强大的脚和大量尖锐的爪子来抢夺各种猎物(主要是兔子、旱獭和其他地松鼠)。", "id": 980765} {"src_title": "Brigantine (Schiffstyp)", "tgt_title": "前桅横帆双桅船", "src_document": [{"title": "Untertypen der Brigantine.", "content": "Je nach Takelung werden verschiedene Segelschiffstypen unterschieden, die heute zusammenfassend als Brigantine bezeichnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Schonerbrigg oder Halbbrigg.", "content": "Die Schonerbrigg, auch Halbbrigg genannt, führt am Großmast nur Schratsegel; das kann entweder ein Gaffelsegel mit gegebenenfalls darüber gesetztem Toppsegel oder ein dreieckiges Bermudasegel sein. Als Schonerbriggs getakelte, bauchige Frachtsegler gab es schon im Holland des 17. Jahrhunderts. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Europa und Nordamerika zahlreiche Schonerbriggs mit 100 bis 300 BRT gebaut. Ein moderner Vertreter dieses Schiffstyps ist die zu DDR-Zeiten gebaute deutsche Schonerbrigg \"Greif\" (früher \"Wilhelm Pieck\") oder die 1968 auf Rhodos gebaute und im August 2013 gesunkene deutsche Schonerbrigg Falado von Rhodos.", "section_level": 2}, {"title": "Brigantine oder Dreiviertelbrigg.", "content": "Der meist einfach als Brigantine bezeichnete Typ führt am Großmast ein Gaffelsegel und darüber weitere Rahsegel.", "section_level": 2}, {"title": "Grippa oder Grippo.", "content": "Der als Grippa (oder, ) bezeichnete Schiffstyp aus dem 15. und 16. Jahrhundert wird oft nur als eine Art von der Brigantine beschrieben. Nach Dudszus waren diese Schiffe etwa 17 m lang und bis zu vier Meter breit, und dienten der Fischerei und dem Transport von Lasten im nördlichen Mittelmeer, zum Teil auch bewaffnet. Vom ursprünglich aus Venedig stammenden Schiffstyp der Grippa wurde möglicherweise die \"Gripparia\" abgeleitet, die noch kleiner als eine Fusta war.", "section_level": 2}, {"title": "Frühere Bedeutung des Wortes.", "content": "Ursprünglich wurde unter einer Brigantine ein kleineres Segelkriegsschiff verstanden, das auch gerudert werden konnte. Die Besegelung bestand aus Lateinersegeln. Bug und Heck waren gegenüber den Galeeren erhöht, so dass dieser Schiffstyp einen Vorteil bei der Verteidigung hatte und zugleich seetüchtiger war. Dieser Typ war ab dem 16. Jahrhundert insbesondere im Mittelmeerraum verbreitet. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Bezeichnung in Nordwesteuropa auf zweimastige, rahgetakelte Segelschiffe übertragen. Seit dem 19. Jahrhundert entstand die heutige Bedeutung des Wortes Brigantine.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Brigantine (Schonerbrigg) ist ein Segelschiff mit zwei Masten, deren vorderer mit Fockmast, der hintere mit Großmast bezeichnet werden. Am Fockmast führt eine Brigantine Rahsegel; am Großmast führt sie teilweise oder ausschließlich Schratsegel.", "tgt_summary": "前桅横帆双桅船(brigantine)是一种两根桅杆的帆船,其前桅横帆,主桅纵帆。", "id": 2451948} {"src_title": "African National Congress", "tgt_title": "非洲人国民大会", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Etablierung als Protestbewegung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gründungsphase.", "content": "Am 8. Januar 1912, zwei Jahre nach der Errichtung der Südafrikanischen Union, wurde der ANC als \"South African Native National Congress\" (SANNC) in Bloemfontein gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählten der Anwalt Pixley ka Isaka Seme, die Geistlichen John Langalibalele Dube und Walter Benson Rubusana sowie der Autor Sol Plaatje. Diese Gruppe aus der gebildeten schwarzen Mittelschicht orientierte sich stark an den Idealen der britischen Weißen. Sie erwartete somit auch von anderen Schwarzen, sich an diesen Werten (zum Beispiel dem Christentum) zu orientieren, und agierte dementsprechend als Lobbygruppe für eine kleine schwarze Minderheit. Ein Mitspracherecht für alle Schwarzen in Südafrika gehörte in den ersten 40 Jahren nicht zu den Zielen des SANNC und späteren ANC. Anlass für die Gründung des SANNC war der Natives Land Act (etwa: „Eingeborenen-Landgesetz“) von 1913, dessen Entwurf schon kurz nach der Unionsgründung diskutiert wurde. Das Wahlrecht in den vier Kolonien war vor der Unionsgründung unterschiedlich geregelt. Während in den beiden burischen Republiken Oranje-Freistaat und Transvaal Schwarze kein Wahlrecht besaßen, hatten sie in den britischen Republiken Kapkolonie und theoretisch auch in Natal ein an Landbesitz gebundenes Zensuswahlrecht. Der bevorstehende \"Natives Land Act\" sah nun aber vor, dass Schwarze nur noch Land in festgelegten Gebieten (knapp 7 % der Fläche Südafrikas) erwerben durften. Damit wäre aber auch das „farbenblinde“ Kapwahlrecht der „zivilisierten“ Schwarzen gefährdet gewesen, das neben dem Landbesitz auch noch einen Schreibtest voraussetzte. Zudem wurde mit der Unionsgründung die Hoffnung der Schwarzen getrübt, dass sich das Kapwahlrecht auf die anderen Provinzen ausdehnen würde. Stattdessen blieben die Wahlrechte der einzelnen Provinzen bestehen und die durchgängig burisch dominierten Regierungen betrieben keine Mühen, der schwarzen Bevölkerung gleichwertige Bürgerrechte einzuräumen. Die Reaktionen des SANNC waren den üblichen Handlungsformen im Britischen Weltreich angepasst. Der SANNC schickte Protestnoten, Beschwerdebriefe und Delegationen. 1919 reiste sogar eine Delegation nach Großbritannien und zur Pariser Friedenskonferenz 1919; sie wurde dort aber nicht angehört, da Premierminister Jan Christiaan Smuts dies zu verhindern wusste. So blieben die meisten Proteste des SANNC bzw. ANC erfolglos und friedlich.", "section_level": 3}, {"title": "Die 1920er und 1930er Jahre.", "content": "Im Mai 1923 oder 1925 benannte sich der SANNC in \"African National Congress\" um. In den 1920er Jahren wurde der ANC immer mehr von aktionsbereiten linken Gruppierungen wie der Industrial and Commercial Workers Union (ICU, „Industrie- und Handelsgewerkschaft“) als schwarze Protestgruppierung überflügelt, da sie es im Gegensatz zum elitären und zurückhaltenden ANC verstanden, die Massen und auch die Landbevölkerung zu mobilisieren. Mit der Wahl Josiah Tshangana Gumedes zum ANC-Präsidenten 1927 gab es zwar einen Linksruck im ANC, dieser spaltete den ANC nun aber in einen linken Flügel, der mit der Communist Party of South Africa (CPSA) zusammenarbeitete und den ANC in eine Massenbewegung transformieren wollte, und einen konservativen Flügel, der sich 1930 mit der Wahl Pixley ka Isaka Semes zum ANC-Präsidenten durchsetzte. Dies bedeutete aber das Verharren des ANC in der Bedeutungslosigkeit während der 1930er Jahre. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise vereinigten sich die Nationale Partei General James Barry Munnick Hertzogs und die Südafrikanische Partei Smuts’ unter Hertzogs Führung 1934 zur Vereinigten Partei. So konnte Hertzog nun mit einer Zweidrittelmehrheit in beiden Kammern weitere Rechte der Schwarzen beschneiden. 1936 wurde auch das Wahlrecht der Schwarzen in der Kapprovinz abgeschafft. Zum Ausgleich erhielten die Schwarzen aller Provinzen zwar das Wahlrecht zum Natives’ Representative Council (etwa: „Eingeborenen-Abgeordnetenrat“), dieser hatte aber rein beratende Funktion und war somit wirkungslos. Dagegen formierte sich nun Protest unter der Führung von Davidson Don Tengo Jabavu in der All African Convention (AAC), die dem ANC ab 1935 den Rang als politische Protestgruppe ablief, wobei aber gleichzeitig viele ANC-Mitglieder in der AAC Führungspositionen übernahmen. 1936 wurde James Arthur Calata neuer Generalsekretär des ANC. Er bereiste auf eigene Kosten verschiedene Ortsgruppen des ANC in Südafrika und stellte fest, dass Interesse bestand, den ANC wiederzubeleben. So kam es zu dem Beschluss, 1937 das Silberjubiläum zu begehen. Dennoch blieb der ANC bis Ende der 1930er Jahre eine Randorganisation.", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklung seit 1940.", "content": "Dies änderte sich erst mit der Wahl Alfred Bitini Xumas zum ANC-Präsidenten 1940. Er führte bessere Kommunikationsstrukturen zwischen den lokalen Ablegern des ANC und der zentralen Spitze ein, schaffte das Zwei-Kammersystem des ANC ab, in dem bis dato im sogenannten Oberhaus bedeutende Chiefs und im Unterhaus die Delegierten gesessen hatten, führte verbindliche Mitgliedsbeiträge ein, welche die finanziell schwierige Situation des ANC verbessern sollten, und schuf ein Komitee, das im Umkreis von 50 Meilen vom ANC-Präsidenten wohnte, damit die ANC-Spitze sich wöchentlich und nicht nur zu den jährlichen Versammlungen treffen konnte. Wichtigste Neuerung war allerdings die Einführung der ANC Youth League 1944, aus der Personen wie Oliver Tambo und Nelson Mandela hervorgingen. Die Neuerungen führten nicht sofort zu den gewünschten Effekten, aber die neuen Strukturen konnten später aufgegriffen werden. Die Africans’ Claims in South Africa von 1943 wurden unter Xumas Führung formuliert und griffen Aspekte der Atlantik-Charta auf. In ihnen forderte der ANC erstmals die Abschaffung aller diskriminierender Gesetze gegenüber Schwarzen. Ab diesem Zeitpunkt konnte jeder Schwarze Mitglied im ANC werden, während dies zuvor nur gebildeten Schwarzen möglich gewesen war. Zwar versuchte Xuma so auch die schwarze Bevölkerungsmehrheit zu erreichen, aber es war doch vor allem die schwarze Elite, die sich angesprochen fühlte. Zur Massenorganisation wurde der ANC aber erst mit der 1952 bis 1953 organisierten Defiance Campaign (deutsch etwa: „Missachtungskampagne“) gegen die diskriminierenden Gesetze des Apartheidsregimes. Diese wurde getragen von den Mitgliedern der Youth League, die deutlich radikalere Protestformen als die bis dahin üblichen Petitionen und Delegationen befürwortete. Erst jetzt entstanden festere Kooperationen mit Vertretern farbiger (etwa South African Coloured People’s Organisation) und indischer Organisationen (zum Beispiel South African Indian Congress), wohl auch, weil diese erst im Apartheidsstaat durch die Gesetzgebung der Weißen stärker unterdrückt wurden. 1955 war der ANC an der Verabschiedung der Freiheitscharta beteiligt, die ein friedliches, gleichberechtigtes Miteinander der verschiedenen Bevölkerungsgruppen erreichen sollte. 1956 wurden zahlreiche ranghohe ANC-Politiker und weitere Apartheidgegner, die an der Unterzeichnung der Freiheitscharta beteiligt gewesen waren, festgenommen. Das anschließende Treason Trial dauerte bis 1961 und endete mit dem Freispruch aller 156 Angeklagten. Gegen die sogenannten Passgesetze, nach denen die Schwarzen außerhalb der Homelands jederzeit einen Personaldokument mit sich tragen mussten, um sich als registrierte Arbeitnehmer am zugewiesenen Ort ausweisen zu können, protestierte der ANC durch Demonstrationen und durch das Verbrennen der umstrittenen „Pässe“. Der damalige ANC-Vorsitzende Albert Luthuli wurde 1960 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, von der Apartheidregierung jedoch mehrfach nach dem Suppression of Communism Act mit den Restriktionen des Banns belegt.", "section_level": 3}, {"title": "Abspaltung des Pan Africanist Congress 1959 und Bannung 1960.", "content": "Einigen Mitgliedern gingen die meist friedlichen Aktionen des ANC nicht weit genug. Sie gründeten 1959 eine weitere Widerstandsorganisation, den Pan Africanist Congress (PAC). Im Gegensatz zum ANC verwarf der PAC die offene Haltung gegenüber allen Rassen. Er positionierte sich als reine Schwarzen-Organisation und lehnte jegliche Zusammenarbeit mit den Weißen ab. Eine vom PAC organisierte Demonstration im Township Sharpeville endete in einem von der Polizei angerichteten Blutbad, dem Sharpeville-Massaker. 69 Afrikaner fanden dabei den Tod. Dieses Ereignis löste nationale Unruhen aus, welche die südafrikanische Regierung mit Härte bekämpfte. Rund 20.000 Demonstranten wurden verhaftet. Rückwirkend zum 6. April 1960 wurden sowohl der PAC als auch der ANC auf der Grundlage des \"Unlawful Organizations Act\" \"(Act No. 34 / 1960)\" durch die Proclamation 119 der südafrikanischen Regierung, unterzeichnet vom damaligen Generalgouverneur Charles Robberts Swart am 8. April, zu unrechtmäßigen Organisationen erklärt und damit jegliche legale Betätigung dieser Organisationen unterbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Exilarbeit und Untergrundaktivitäten 1961–1990.", "content": "Die explosive Situation in Südafrika war das Thema einer Tagung von 30 Staatschefs aus Afrika bei einer Gipfelkonferenz im Mai 1963 in Addis Abeba. Daran nahmen zahlreiche im Exil lebende politische Führer des ANC und des PAC teil, darunter Oliver Tambo (ANC-Vorstandsmitglied), Duma Nokwe, Joe G. Matthews, Robert Resha und Tennyson Makiwane. Die Konferenz verständigte sich auf die Gründung des \"African Liberation Committee\" und auf die Entsendung einiger Außenminister aus den Teilnehmerstaaten an die Vereinten Nationen, um den UN-Sicherheitsrat über die südafrikanische Situation zu informieren. Nach der Bannung des ANC begann unter der Führung von Oliver Tambo der Aufbau von politischen Strukturen im Ausland und mit militärischen Trainingsprogrammen. Aktiven ANC-Mitgliedern wurde durch die Führungskräfte empfohlen, Südafrika im Interesse ihrer eigenen Sicherheit zu verlassen und um einer möglichen Verhaftung zu entgehen. Zunächst wurden zwei Hauptvertretungen des ANC gegründet, in London und in Daressalam. Es folgte die Gründung weiterer, diesen beiden Zentralen unterstellte Repräsentanzen in Accra, Algier, Kairo, Lusaka sowie in Kuba und an anderen Orten. Die erste militärische Schulung erfolgte durch die Volksrepublik China. In Marokko unterhielt der ANC 1962 ein Trainingslager. Oliver Tambo errichtete 1964 ein erstes Ausbildungszentrum in Daressalam. Im selben Jahr baute der ANC ein Büro in Lusaka auf, was durch die Unabhängigkeit Sambias möglich wurde, und ab 1965 schuf die Organisation ihr Hauptquartier in der tansanischen Stadt Morogoro, das 1966 der kompletten Führung als Standort diente. 1961 entschlossen sich führende Mitglieder des ANC gemeinsam mit Vertretern der SACP während eines konspirativen Treffens in Durban zur Gründung des bewaffneten Flügels. Nelson Mandela leitete diese Organisation mit Namen Umkhonto we Sizwe („Speer der Nation“, MK), die ihr erstes Trainingslager in Kongwa im damaligen Tanganjika hatte. Der ANC operierte fortan auf dem Gebiet von Südafrika aus dem Untergrund. Umkhonto we Sizwe tat sich in den folgenden Jahren insbesondere durch Sabotageakte gegen die Infrastruktur (beispielsweise Stromversorgung und Telekommunikation), militärische Einrichtungen und Polizeistationen hervor. Die Ausbildung seiner Mitglieder erfolgte in anderen afrikanischen Staaten überwiegend durch kubanische und sowjetische Militärs. Ausgewählte Kommandeure und Funktionäre erhielten in der Sowjetunion Schulungen. Die politische Schulung im militärischen Rahmen übernahmen Kuba, Bulgarien, die DDR und die Sowjetunion. Die Basis dafür bildete die Präsenz von SACP-Mitgliedern in den Organisationsstrukturen des ANC und MK, durch deren vernehmbares Wirken die interne Debatte von einem marxistischen Diskurs geprägt war. Zweifelsohne lagen die Kontakte, zunächst mit der Volksrepublik China, nachfolgend in den 1960er Jahren zur Sowjetunion und DDR in den Händen dieses Personenkreises. Beide Staaten waren während dieses Zeitabschnittes die primären Lieferanten von Waffen und Träger der Ausbildungskapazitäten. Der Wechsel von China zum sowjetischen Einflusskreis entstand infolge des chinesisch-sowjetischen Konflikts. Signifikante Bindungskräfte zwischen ANC und SACP bewirkte die ihnen gemeinsame Exilsituation, besonders für die obersten Führungskreise. Oliver Tambo erklärte jedoch gegenüber der SACP selbst oder weißen Südafrikanern die Unabhängigkeit des ANC zu verteidigen, ohne dabei das enge Zusammenwirken mit den SACP-Vertretern in Abrede zu stellen. Ab 1967 erschien die ANC-Zeitschrift „Sechaba“. Diese wurde von der DDR finanziert und bis zur Wende in der DDR gedruckt. Führende ANC-Aktivisten wie Nelson Mandela, Walter Sisulu und Govan Mbeki wurden 1964 im sogenannten Rivonia-Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht warf ihnen vor allem Beteiligung an Sabotageakten vor. Die ranghöchsten ANC-Mitglieder kamen nach dem Schuldspruch auf der Gefängnisinsel Robben Island in Haft. Viele weitere Aktivisten wurden verhaftet oder mussten ihre Aktivitäten ins Ausland verlagern. Die Regierung versuchte, auch die mit zivilen Mitteln arbeitenden Menschenrechtskämpfer und Unterstützer des ANC massiv zu behindern, indem sie viele von ihnen unter Bann stellte. Gebannte durften ein genau definiertes Territorium nicht verlassen und wurden dabei sozial und beruflich isoliert. Treffen von ANC-Mitgliedern waren zu unterbinden, wenn die Mitarbeiter der Nachrichtendienste, ab 1972 des State Security Council, davon Kenntnis erhielten. Der südafrikanische Staat versuchte auf der Basis des Parliamentary Internal Security Commission Act eine möglichst vollständige Kontrolle über oppositionelle Aktivitäten im Land und den benachbarten Staaten zu erlangen. Die aktive Führung des ANC unter Oliver Tambo lebte inzwischen im Exil und unterhielt in London ein Hauptbüro, dessen Betreuung seit 1976 in den Händen von Yusuf Dadoo mit Aziz Pahad sowie Wally Serote lag. Zahlreiche ANC-Politiker waren am University College of Fort Hare ausgebildet worden. Mit der Zunahme der staatlichen Repressionsmaßnahmen auf der Grundlage des Internal Security Act von 1976 schuf der ANC in Tansania eine Bildungseinrichtung, die außerhalb des Einflussbereiches des südafrikanischen Apartheidssystems lag. Dieses Solomon Mahlangu Freedom College ermöglichte eine unabhängige Ausbildung für ANC-Mitglieder und weitere aktive Personen sowie deren Kinder mit Hilfe eines international zusammengesetzten Lehrkörpers. Das College existierte von 1978 bis 1992. Mit dem Aufstand in Soweto 1976 und dem Aufkommen der Black-Consciousness-Bewegung im Folgejahr verschärfte sich die Situation in Südafrika. Der ANC wirkte im Untergrund und war für zahlreiche Gewaltakte, aber auch gewaltlose Boykott- und Streikmaßnahmen verantwortlich, so dass schließlich der Ausnahmezustand ausgerufen wurde. Die Rolle der außerparlamentarischen Opposition übernahm die United Democratic Front (UDF), die dem ANC nahestand, sich aber stärker als Bündnis aller südafrikanischen Apartheidsgegner verstand.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Ende der Apartheid.", "content": "In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre fanden Geheimgespräche zwischen Regierungs- und ANC-Vertretern im Ausland statt, beispielsweise im Rahmen der Dakar-Konferenz. Nelson Mandela wurde angeboten, das Gefängnis zu verlassen, falls der ANC fortan auf Gewalt verzichten würde. Mandela lehnte solch eine Begnadigung ohne Änderung des Systems ab. Der neugewählte Präsident Frederik Willem de Klerk ging weiter auf den ANC zu und ließ am 2. Februar 1990 das Verbot des ANC und weiterer Anti-Apartheid-Organisationen aufheben. Neun Tage später wurde Mandela ohne Bedingungen freigelassen. Die ANC-Führung einschließlich Oliver Tambo kehrte aus dem Exil zurück. Fortan gab es im Rahmen der Convention for a Democratic South Africa („Zusammenkunft für ein demokratisches Südafrika“) Verhandlungen zwischen Regierung, ANC und weiteren Gruppierungen über ein Ende der Apartheid und die Verabschiedung einer vorläufigen neuen Verfassung. Am 10. April 1993 wurde der ranghohe ANC-Funktionär Chris Hani durch ein Mordkomplott rechter weißer Politiker getötet. Mandela gelang es aber trotz großer Spannungen, den Verhandlungsprozess fortzusetzen. De Klerk und Mandela wurden 1993 für ihre Rolle im Verhandlungsprozess mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die ersten freien Wahlen Südafrikas 1994 gewann der ANC mit rund 63 Prozent der Stimmen. Nelson Mandela wurde anschließend zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt. Der militärische Flügel des ANC wurde nach den gewonnenen Wahlen in die neu gegründete South African National Defence Force (SANDF) integriert und die Führung des neuen südafrikanischen Verteidigungsministeriums an zwei Umkhonto-we-Sizwe-Veteranen übertragen: Joe Modise wurde erster schwarzer südafrikanischer Verteidigungsminister und Ronnie Kasrils sein Stellvertreter. Mit der SACP und dem Gewerkschaftsdachverband Congress of South African Trade Unions bildete der ANC fortan eine „Drei-Parteien-Allianz“ \"(Tripartite Alliance)\". Mandela übte das Präsidentenamt bis 1999 aus. Spitzenkandidat bei den Wahlen 1999 wurde sein vormaliger Stellvertreter Thabo Mbeki. Der ANC erhielt 66 Prozent der Stimmen, die er bei den Wahlen 2004 sogar zu einer Zweidrittelmehrheit ausbaute. Mbeki musste jedoch zurücktreten und wurde durch Kgalema Motlanthe ersetzt. Im Laufe des Jahres 2008 nahm die Kritik an der Führung des ANC zu, so dass sich die Partei Congress of the People (COPE) abspaltete. Korruptionsvorwürfe und die Umstände von Mbekis Entmachtung wurden als Gründe für die Abspaltung genannt. Die Leitung der COPE übernahm der frühere Verteidigungsminister Mosiuoa Lekota. Sie wurde bei den Parlamentswahlen 2009 drittstärkste Kraft und gewann 30 Sitze. Der ANC unter dem neuen Spitzenkandidaten Jacob Zuma errang jedoch mit fast 66 Prozent einen weiteren Wahlsieg. Damit führt ein Zulu den ANC und die Regierung an, nachdem der ANC lange Zeit von Xhosa dominiert worden war. 2011 wurde der radikale Vorsitzende der ANC Youth League, Julius Malema, für fünf Jahre aus der Partei ausgeschlossen; er leitete aber bis 2012 weiterhin die Youth League und gründete 2013 die „Protestbewegung“ Economic Freedom Fighters (EFF). Bei den Wahlen 2014 behielt der ANC mit rund 62 Prozent seine absolute Mehrheit, büßte aber rund vier Prozentpunkte ein. Auch in den acht vom ANC regierten Provinzen konnte der ANC seine absoluten Mehrheiten verteidigen. Bei den landesweiten Kommunalwahlen 2016 erzielte der ANC mit 54,5 Prozent erstmals seit 1994 weniger als 60 Prozent der Stimmen. Auf dem Parteitag am 18. Dezember 2017 wurde Cyril Ramaphosa anstelle Zumas zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er schlug Nkosazana Dlamini-Zuma mit rund 52 % der Stimmen. Bei den Wahlen in Südafrika 2019 konnte ANC trotz weiterer Verluste mit 57,5 % der Stimmen die absolute Parlamentsmehrheit behaupten und erneut auch in acht der neun Provinzversammlungen die absolute Mehrheit gewinnen. In der Provinz Westkap unterlag er erneut der Democratic Alliance. Der ANC ist heute Mitglied in der Sozialistischen Internationale, dem weltweiten Verbund sozialistischer und sozialdemokratischer Parteien.", "section_level": 2}, {"title": "Aufarbeitung ausgewählter Themen.", "content": "Der ANC unterhielt während seiner Exilperiode in Staaten des südlichen und zentralen Afrikas, jedoch außerhalb Südafrikas, mehrere Gefängnislager für Personen, die vom organisationsinternen Sicherheitsapparat als strafwürdig oder als Sicherheitsrisiko befunden worden waren. Im August 1991 erklärte Nelson Mandela, dass alle Häftlinge dieser Lager entlassen worden seien. Im November 1991 warf die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte die Frage nach möglicherweise verschwundenen Insassen auf und vermutete in diesem Zusammenhang 500 vermisste Personen. Nach Auffassung der Organisation hat der ANC die Kritiker, besonders solche mit authentischen Kenntnissen über die ehemals geheimen Lager und ihre Organisationsstruktur, mit Angsttaktiken zum Schweigen bewegen wollen. Mit ihrer geäußerten Kritik stützte sich die Gesellschaft auf Augenzeugen und schriftliche Zeugenaussagen. Als Internierungsorte für Gefangene des ANC wurden mehrere Lager bekannt: Amnesty International und einige südafrikanische Untersuchungskommissionen nach 1994 befassten sich mit der Aufklärung von Vorgängen in und im Zusammenhang mit diesen Camps.", "section_level": 2}, {"title": "Organisationsstruktur.", "content": "Der ANC wird von einem \"President\" (Präsident) angeführt. Daneben gibt es auf der nationalen Ebene einen Stellvertreter des Präsidenten, einen \"Secretary General\" (Generalsekretär) und dessen Stellvertreter sowie einen \"Treasurer General\" (Schatzmeister) und einen \"National Chairman\" (nationaler Vorsitzender). Wichtigstes Organ ist das \"National Executive Committee\" (kurz NEC; Nationales Exekutivkomitee), das aus 99 Personen besteht, von denen laut Satzung mehr als die Hälfte weiblich sein müssen. Als weiteres Gremium besteht das 31 Personen umfassende \"National Working Committee\" (Arbeitskomitee), das die Entscheidungen des NEC umsetzen soll und ebenfalls zu mehr als der Hälfte aus Frauen besteht. Als landesweite Untergruppierungen gibt es die ANC Youth League, die 1948 gegründete ANC Women’s League (Frauenliga) sowie die ANC Veterans League (Veteranenliga). Das Parteizentrum ist das \"Luthuli House\" im Johannesburger Stadtteil Marshalltown. Parteitage werden als \"National Conference\" abgehalten. In den neun südafrikanischen Provinzen gibt es Verbände, die ebenfalls von einer \"Chairperson\" angeführt werden. In den Provinzen gibt es jeweils mehrere regionale Verbände, die ihrerseits in \"Branches\" (Zweigstellen) aufgeteilt sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der African National Congress (kurz \"ANC\"),, ist eine 1912 gegründete südafrikanische Organisation. Von 1960 bis 1990 waren ihre Aktivitäten in Südafrika per Gesetz als „unrechtmäßig“ eingestuft und damit illegal, der ANC hatte jedoch als führende Bewegung gegen die Apartheid aus dem Exil großen Einfluss auf das Geschehen in Südafrika. Seit 1994 stellt er die Regierung. Sein bekanntester Politiker war Nelson Mandela.", "tgt_summary": "非洲人国民大会(英语:African National Congress),简称非国大(ANC),是南非目前最大的政党。1994年5月起,该党与南非共产党及南非工会大会组成的执政联盟“三方联盟”一直掌握全国政权。现时,非国大约有70万党员。", "id": 2916200} {"src_title": "Segelschiff", "tgt_title": "帆船", "src_document": [{"title": "Aufbau und Klassifizierung.", "content": "Segelschiffe verfügen mindestens über einen Mast und ein Segel sowie als Gegenstück im Wasser über einen tiefgehenden Kiel, eine Kielflosse, ein Schwert oder mehrere Seitenschwerter, insbesondere zwei bei Plattbodenschiffen. Man unterscheidet zwei Arten von Segeln:", "section_level": 1}, {"title": "Antrieb.", "content": "Den Vortrieb erhält ein Segelboot (auf der Kreuz) wie ein Flugzeugflügel (vgl. Segeln und Aerodynamik) durch das resultierende Kräftegleichgewicht, das sich aus der Windkraft auf die Segel und der Kraft auf Schwert oder Kielflosse ergibt. Auf diese Weise kann ein Segelschiff in spitzem Winkel gegen den Wind fahren. Fährt ein Segelschiff in Richtung des Windes (vor dem Wind), schiebt der Wind das Schiff dadurch, dass er in das Segel drückt. Für den Fall einer Flaute und zum Manövrieren verfügen Segelschiffe heutzutage meistens über einen Motor („Flautenschieber“). Experimentiert wurde auch mit Flettner-Rotoren, maschinell angetriebenen senkrecht stehenden rotierenden Zylindern, mit deren Hilfe die Windenergie aufgrund des Magnus-Effektes für den Schiffsantrieb genutzt wird. Diese Schiffe nutzen zwar den Wind zur Fortbewegung, Flettner-Rotoren sind aber keine Segel.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Die Entwicklung der Segelschiffe begann vermutlich in Ägypten. Segelboote sind das erste größere Fortbewegungsmittel im Wasser. Vornehmlich für die Fahrt auf dem Nil, aber auch für Fahrten über das Mittelmeer und das Rote Meer wurden Schiffe mit einem Mast und einem großen Rahsegel eingesetzt. Das Segel war bereits drehbar gelagert, so dass die Schiffe auch bei seitlichem Wind segeln konnten. Die Phönizier und Griechen entwickelten ab etwa 1000 v. Chr. zwei Grundtypen von seegängigen Segelschiffen: Insbesondere mit den Lastschiffen wurden bereits weite Reisen durchgeführt. So segelte der Karthager Hanno um 600 v. Chr. entlang der Westküste Afrikas bis zum Äquator. Der Grieche Pytheas aus Massilia, dem heutigen Marseille, umsegelte die britischen Inseln und kam vermutlich auch nach Helgoland. Die Römer nahmen diese Schiffstypen auf und entwickelten sie weiter. Die Lastschiffe erhielten ein Bugspriet, an dem ebenfalls ein Rahsegel hing. In Mittel- und Nordeuropa wurden Langschiffe entwickelt, die zunächst gerudert wurden. Bereits die Sachsen und Angeln, die als Angelsachsen gegen Ende des Römischen Reiches über die Nordsee nach England auswanderten, hatten die Langschiffe mit einem Mast und einem Rahsegel besegelt. Die Wikinger entwickelten diesen Schiffstyp zur Perfektion weiter (Wikingerlangschiff). Nach zeitgenössischen Berichten waren die schlanken Wikingerschiffe schneller als ein berittener Bote. So konnten die Wikinger bei ihren Überfällen im frühen Mittelalter das Überraschungsmoment nutzen. Sie fuhren bereits über das offene Meer nach Island, Grönland und Nordamerika. Nach dem Ende der Wikingerzeit wurde im Norden aus den breiteren offenen Handelsschiffen die Hansekogge entwickelt. Auch sie hatte nur einen Mast, bildete aber das Rückgrat des Fernhandels der Hanse. Gegen Ende des Mittelalters wurden auch zwei- und dreimastige Schiffe gebaut, beispielsweise die Hulk. Aus ihnen wurde in Spanien und Portugal die Karavelle entwickelt, mit der Christoph Kolumbus, Ferdinand Magellan und Vasco da Gama ihre Entdeckungsreisen unternahmen. In Südostasien wurde seit dem 4. Jahrhundert der Bootstyp des Balangay genutzt. Philippinische Kaufleute nutzten ihn auf ihren Handelsrouten nach China, Malakka, Borneo, Ternate und Myanmar bis in das 16. Jahrhundert. In China erreichte der Segelschiffbau schon zur Zeit der Ming-Dynastie unter Admiral Zheng He ein sehr hohes Niveau. Damals wurden in Nanjing sogenannte Schatzschiffe von etwa 59 bis zu 140 Meter Länge gebaut, die bis zu neun Masten hatten. Sie wurden für Fernfahrten z. B. nach Indien, Arabien und Afrika eingesetzt. Seit dem 17. Jahrhundert wurden immer spezialisiertere Formen verwendet, unter anderem In der Handelsschifffahrt entwickelten sich ab 1830 die schnellen Klipper (USA, Großbritannien) und die etwas fülligeren Down Easter in den Neuenglandstaaten ab 1855. Im ausgehenden 19. Jahrhundert lösten stählerne Windjammer, mehr als 1500 Vollschiffe und Barken sowie ca. 440 Viermastrahschiffe – ca. 40 Viermastvollschiffe und 400 Viermastbarken, die Holzschiffe ab. Als Höhepunkt entstanden sieben Fünfmastrahschiffe aus Stahl, sechs Fünfmastbarken und ein Fünfmastvollschiff, die \"Preußen\". In den Vereinigten Staaten von Amerika begann um 1900 der Bau von hölzernen Riesenschonern. Es waren um die dreihundert Fünfmastergaffelschoner, zehn Sechsmastgaffelschoner an der Neuenglandküste, darunter ein Stahlsechsmastschoner und die \"Wyoming\" als eines der längsten Holzschiffe, dazu etliche Umbauten zu Sechsmastschonern aus Holzdampfern und Viermastbarken an der Pazifikküste und ein Siebenmastgaffelschoner, die \"Thomas W. Lawson\" aus Massachusetts. Moderne Antriebe erlauben die Handhabung riesiger einteiliger Segel, mehrere Rümpfe erlauben ein stärkeres aufrichtendes Moment. Der Leichtbau ermöglicht immer größere Gleitboote und höhere Masten. Beim Tragflächenboot übernehmen die Tragflächen die Funktion des Kiels und der Rümpfe.", "section_level": 1}, {"title": "Segelschiffstypen.", "content": "Unspezifische Bezeichnungen für Segelschiffe sind etwa Dreimaster, Großsegler, Tiefwassersegler, Fünfmastschiff oder Windjammer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Segelschiff (vor dem Schiffsnamen oft mit \"SS\" abgekürzt, nicht aber fester Bestandteil des Schiffsnamens) ist ein Schiff, das ganz oder vornehmlich aufgrund seiner Segel durch die Kraft des Windes bewegt wird. Segelschiffe waren seit dem Altertum bis zum 19. Jahrhundert die wichtigsten Verkehrsmittel für den Transport von Gütern und Personen über längere Distanzen. Sie wurden seit dem 19. Jahrhundert durch Dampfschiffe und Motorschiffe abgelöst. Bis in das 19. Jahrhundert hinein waren auch die meisten Kriegsschiffe Segelschiffe. Kleinere Segelschiffe werden als Segelboote bezeichnet.", "tgt_summary": "帆船是船的一种,简单的定义是:以任何材料来操纵风力使船航行的,就叫做帆船。", "id": 1061226} {"src_title": "Teilchenphysik", "tgt_title": "粒子物理學", "src_document": [{"title": "Inhalte.", "content": "In der modernen Teilchenphysik werden physikalische Modelle vor allem durch Colliding-Beam-Experimente an Teilchenbeschleunigern überprüft, indem verschiedene Teilchen aufeinandergeschossen werden (beispielsweise Elektronen auf Positronen). Die entstehenden Reaktionsprodukte, deren Verteilung in den Teilchen- und Strahlungsdetektoren sowie die Energie- und Impulsbilanz geben Aufschluss über Eigenschaften schon bekannter oder vermuteter „neuer“ Teilchenarten. Diese Experimente benötigen beschleunigte Teilchenstrahlen sehr hoher Energie. Deshalb wird oft von der Hochenergiephysik statt der Teilchenphysik gesprochen; diese Bezeichnung wird allerdings auch für schwerionenphysikalische Experimente bei hohen Energien benutzt. Als nach und nach immer mehr Teilchen bekannt wurden, widmete man sich deren Ordnung nach ihren Eigenschaften und begann auch Vorhersagen über noch nicht beobachtete Teilchen aufzustellen. Der gegenwärtige Stand der Teilchenphysik – und viele ihrer Vorhersagen – ist im sogenannten Standardmodell zusammengefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Standardmodell der Elementarteilchenphysik.", "content": "Das heutige Wissen über die Elementarteilchen und ihre Wechselwirkungen wird im Standardmodell der Elementarteilchenphysik zusammengefasst. Das Standardmodell erlaubt eine konsistente Beschreibung der starken, der schwachen und der elektromagnetischen Wechselwirkung in Form von Quantenfeldtheorien. Im Standardmodell existieren zwölf Teilchen und zwölf Antiteilchen, welche in Leptonen und Quarks unterteilt werden. Die Kräfte, welche zwischen diesen Teilchen wirken, werden durch den Austausch von Eichbosonen vermittelt. Für die elektromagnetische Wechselwirkung ist dies das masselose Photon, für die schwache Wechselwirkung sind dies die massiven W-Bosonen und das ebenfalls massive Z-Boson, während die starke Wechselwirkung durch acht masselose Gluonen vermittelt wird. Auch gibt es die Annahme, dass ein Graviton existieren könnte, welches die Gravitation vermittelt. Ein wichtiger Unterschied gegenüber Vorstellungen der Alltagswelt und der klassischen Physik ist, dass das Standardmodell sehr stark holistisch geprägt ist. Verbinden sich mehrere Bausteine zu einem einzigen neuen Gegenstand, stellt man sich klassisch vor, dass die Bausteine im neuen Gegenstand noch vorhanden sind und dort weiterexistieren; bei einem Zerfall des neuen Gegenstandes erhält man wie beim Auseinanderbauen eines Lego-Modells wieder die ursprünglichen Bausteine. Auch im Standardmodell können zwei zusammenstoßende Teilchen (z. B. ein Elektron und ein Positron) sich zu einem einzigen (z. B. einem Photon) verbinden. Das neue Teilchen wird jedoch nicht als aus den beiden ursprünglichen zusammengesetzt gedacht, sondern ist wieder ein „unteilbares“ Elementarteilchen (d. h. ohne innere Struktur). Diese Vorstellung entspricht der Beobachtung, dass das neue Teilchen in Teilchen anderer Arten (z. B. Myonen) zerfallen kann als die, aus denen es entstanden ist. Im Rahmen des Standardmodells wird zusätzlich das Higgs-Boson vorausgesagt. Die Forschungseinrichtung CERN hat im Juli 2012 den Nachweis eines Teilchens am Large Hadron Collider bekanntgegeben, bei dem es sich um das Higgs-Boson handeln könnte. Dass es sich dabei tatsächlich um das Higgs-Boson handelt, gilt inzwischen als so bestätigt, dass Peter Higgs und François Englert für die Vorhersage des Higgs-Bosons den Nobelpreis für Physik 2013 erhielten. Wäre der Nachweis des Higgs-Bosons auch mit diesem Teilchenbeschleuniger nicht gelungen, so hätte die Theorie von der Existenz des Teilchens verworfen werden müssen. Durch den Higgs-Mechanismus (der zwingend die Existenz des Higgs-Bosons bedingt) lässt sich theoretisch elegant erklären, warum (fast) alle anderen Teilchen nicht masselos (wie z. B. das Photon) sind, sondern eine Masse besitzen. Es steht aus theoretischen Überlegungen fest, dass das Standardmodell oberhalb bestimmter Teilchenenergien keine korrekte Beschreibung der Welt liefern kann. Aus diesem Grund wurden auch ohne empirische Daten, die auf ein Versagen des Standardmodells hinweisen, Erweiterungen des Standardmodells entwickelt. Davon seien hier die Supersymmetrie und die Stringtheorie genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Experimentelle Teilchenphysik.", "content": "In der Teilchenphysik werden Streuexperimente durchgeführt, meist in Form von Colliding-Beam-Experimenten. Die größten internationalen Labore für Teilchenphysik sind: Darüber hinaus gibt es viele weitere Teilchenbeschleuniger, welche je nach physikalischer Fragestellung in unterschiedlichen Energiebereichen arbeiten. Vor der Entwicklung der Beschleuniger für den GeV-Energiebereich war die einzige Quelle hochenergetischer Teilchen die kosmische Strahlung, damals meist Höhenstrahlung genannt. Viele Teilchen, z. B. Myon, Pion, Kaon, wurden zuerst in der kosmischen Strahlung entdeckt. Dazu nutzte man Messungen auf Berggipfeln oder mit photoempfindlichen Platten, die von Freiballons getragen wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Teilchenphysik widmet sich als Disziplin der Physik der Erforschung der Teilchen, insbesondere der Elementarteilchen. Beschränkte sich dies bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf Moleküle und Atome, so liegt der Schwerpunkt heute auf den Elementarteilchen und Hadronen.", "tgt_summary": "粒子物理学是研究组成物质和射线的基本粒子以及它们之间相互作用的一个物理学分支。由于许多基本粒子在大自然的一般条件下不存在或不单独出现,物理学家只有使用粒子加速器在高能相撞的条件下才能生产和研究它们,因此粒子物理学也被称为高能物理学。", "id": 1716951} {"src_title": "Baster", "tgt_title": "巴斯特人", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach der Inbesitznahme der Kapregion durch niederländische Seefahrer unter ihrem Kapitän Jan van Riebeeck im Jahr 1652 trafen die europäischen Kolonialisten auf dort bereits ansässige Nama-Stämme. Durch den Nachzug weiterer Siedler, nicht nur aus den Niederlanden, sondern verstärkt auch aus Deutschland und Frankreich, entstand ein spürbarer Arbeitskräftemangel auf den neu eingerichteten Farmen. Da die Beziehungen zwischen den burischen Farmern und den Nama zunächst durchaus friedlicher Natur waren, ließen sich immer mehr Nama im Umfeld der Farmen nieder und heuerten dort als Farmarbeiter an. Sie lernten deren Sprache und Gebräuche kennen und – da burische Frauen in der Anfangszeit der Kolonisierung „Mangelware“ waren – bauten sie in immer größer werdendem Umfang persönliche Beziehungen zu ihren Arbeitgebern auf. Die daraus entstandenen Kinder, die von keiner ihrer beiden Ausgangsgemeinschaften wirklich akzeptiert wurden, genossen zumeist eine europäische Erziehung, Schulbildung und waren in ihrer Lebensart sehr viel stärker durch ihre Nähe zu den Europäern als durch ihre Namaverwandtschaft geprägt. Wie viele gemischte Personen, fühlten auch sie sich bei der Partnerwahl am ehesten zu Ihresgleichen hingezogen und heirateten in der Regel untereinander. Die größer werdenden Basterfamilien gründeten Clans und sahen sich mit zunehmendem Wohlstand nach eigenem Farmland und Weidegründen um. Bereits im 18. Jahrhundert bezeichneten sie sich als Baster, um sich eine eigene Gruppenidentität zu geben. Ihre Gemeinschaften entwickelten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geordnete Strukturen einer Selbstverwaltung. Sie gaben sich verfassungsähnliche Regelwerke, die auch ihre christliche Grundeinstellung zum Ausdruck brachten. Mitte des 19. Jahrhunderts (1868) lösten sich die Baster aus ihrer Abhängigkeit zur Kapregierung und zogen in einem zweijährigen Treck nach Norden. Fortan verstanden sie sich als eigene ethnische Gruppe. Unter Führung ihres Kapteins Hermanus van Wyk wanderten sie in Südwest-Afrika ein. Hermanus van Wyk verhandelte mit den ständig in Fehde liegenden Herero und Nama, so dass ein Teil der Baster südlich von Windhoek im Ort Rehoboth ein neues Siedlungsgebiet fand – daher der Name Rehobother Baster. Der deutsche Rassentheoretiker Eugen Fischer unternahm 1908 eine Forschungsreise dorthin, um zu zeigen, dass die Mendelschen Gesetze auch für menschliche Mischlinge zwischen Niederländern und Afrikanern gültig seien. Bereits auf dem Weg nach Rehoboth hatten die Baster sich zusätzliche Gesetze gegeben. Auch in der Folgezeit bewahrten sie weitgehend ihre Selbstverwaltung. Von den beiden „Platzherren“ in Okahandja und Hoachanas wurde ihnen offenbar eine Pufferrolle zugedacht. Die übrigen Baster fanden neue Siedlungsplätze im Süden des Landes und begründeten dort unter ihren Führern Vilander \"(Kalahari-Baster)\", Vries \"(Kalkfontein-Baster)\" und Swart \"(Süd-Baster)\" jeweils eigenständige Gemeinwesen. Die Rehobother Baster wurden in ihrer Puffer-Rolle sehr gefordert: Rehoboth wurde wiederholt Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen, Plünderungen und Zerstörungen, insbesondere nachdem sich hier auch der Nama-Stamm der Swartboois angesiedelt hatte. Nach der Inbesitznahme von Südwest-Afrika durch Deutschland und Begründung der Kolonie Deutsch-Südwestafrika schlossen die Rehobother Baster als einer der ersten Stämme Schutz- und Beistandsverträge mit der deutschen Schutzmacht ab (1885) und unterstützten diese aktiv bei der angestrebten Befriedung des unruhigen Landes durch Gestellung von Baster-Verbänden. Auch zu Beginn des Ersten Weltkrieges in Südwestafrika wurde in Rehoboth eine Freiwilligenkompanie der Baster unter deutscher Führung aufgestellt, jedoch mit der ausdrücklichen Beschränkung, nicht gegen Weiße eingesetzt werden zu dürfen. Auch unter den Deutschen schafften es die Baster, ihre Selbstverwaltung weitgehend aufrechtzuerhalten. Nachdem sich die Baster kurz vor Kriegsende 1915 gegen die deutsche Bevormundung erhoben hatten, wurden ihnen zunächst auch von der südafrikanischen Mandatsverwaltung diese Autonomierechte weiter zugestanden, aber 1925 wieder aberkannt. Die Baster erhoben sich gegen diese Maßnahme, wurden jedoch zum Einlenken gezwungen, als Südafrika mit Bombardierung drohte. Während der Apartheidszeit in Namibia trugen die Rehobother Baster zur Entwicklung der politischen Parteien bei und behielten weiterhin die Zuständigkeit für ihre Angelegenheiten im Basterland. Dieser Status endete jedoch 1990 mit der Unabhängigkeit Namibias. Einen Tag vor Unabhängigkeit Namibias erklärten die Baster am 20. März 1990 ihre Unabhängigkeit in den Grenzen von 1872 als „Rehoboth Gebiet“. Bemerkenswert in Bezug auf die Geschichte der Rehobother Baster ist nicht zuletzt auch der Überlebenswille dieser Gruppe. Die Rehobother Baster bilden eine gut ausgebildete und oft selbständige Handwerkergemeinde rund um Windhoek.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baster (afrikaans für \"Bastard\") sind Familien, die aus Beziehungen zwischen Nama-Frauen und Buren in Südwestafrika entstanden sind. Die Baster stellten 1994 mit 39.000 Menschen etwa 2,5 Prozent der namibischen Bevölkerung. Ihre Sprache ist meist Afrikaans.", "tgt_summary": "巴斯特人(英语:Basters),是纳米比亚共和国中一个由荷兰男人与布须曼人和黑人妇女混血产生的族群,说南非语。他们通常被认为是纳米比亚阿非利卡人一个次群体,更偏远的有色人。自19世纪下半叶以来,他们一直居住在纳米比亚中部的里霍博斯镇周围。在历史上,他们在南非被归类为有色人。", "id": 2899190} {"src_title": "Jogging", "tgt_title": "慢跑", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In Deutschland organisierte der Waldnieler Arzt Ernst van Aaken bereits in den 1950er Jahren Dauerlaufgruppen. Der Durchbruch erfolgte jedoch durch den neuseeländischen Trainer Arthur Lydiard (1917–2004), der nicht mehr im Wald oder auf dem Sportplatz Dauerlauf organisierte, sondern für alle sichtbar auf den Straßen. Damit gilt er als Erfinder des Joggings. Er gründete 1961 den ersten Jogging-Club. Der US-amerikanische Läufer, Trainer und Konstrukteur Bill Bowerman (1911–1999) brachte 1962 die Idee nach einem Besuch in Neuseeland in die USA, von wo aus die Jogging-Bewegung sich in der ganzen Welt verbreitete.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Als eine Form des Ausdauertrainings steigert Joggen nicht nur die körperliche Ausdauer, sondern auch die physische Leistungsfähigkeit des Körpers. Zusätzlich stärkt es das Herz-Kreislauf-System. Zudem beeinflusst es die Knochendichte positiv. Bei übergewichtigen Menschen kann das Jogging zu einer negativen Energiebilanz beitragen und wirkt daher unterstützend bei einer Diät, weil der Leistungsumsatz gesteigert wird. Jogging steigert die Fitness und den Tagesbedarf an Energiezufuhr aus Lebensmitteln, da ein Mensch ca. 3000–3350 kJ/h (700–800 kcal/h) verbraucht. Die Schrittfrequenz beträgt dabei zwischen 140 und 170 Schritten pro Minute. Bei einem Body-Mass-Index größer als 30 ist Joggen aufgrund der folglichen hohen Gelenkbelastung zunächst nicht mehr zu empfehlen. Joggen stellt an den Körper ähnliche physische Belastungen wie das Laufen als Sportdisziplin, an die sich der Körper erst anpassen muss. Insbesondere Sehnen, Bänder und Gelenke können aber durch Überbelastung Schaden nehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "Häufig werden Laufschuhe als Grundausstattung für das Joggen angesehen. Da außer der Schuhgröße noch andere Eigenschaften wie Gelenkstützung oder Dämpfungsqualität eine Rolle spielen, wird eine persönliche Beratung empfohlen. Einige Fachgeschäfte bieten hierzu eine kameragestützte Laufbandanalyse an. Weiterhin sollte ein nicht zu alter Schuh genommen werden. Aufgrund der Belastung nutzen Laufschuhe, hauptsächlich im für das gesunde Abrollen wichtigen Fersenbereich, übermäßig schnell ab und sollten aus diesem Grunde nach 600 bis 800 km ausgetauscht werden, um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Der Nutzen von Laufschuhen ist unter Wissenschaftlern allerdings umstritten. Zwei unabhängige Forschungsstudien der Harvard University und der University of Virginia kamen zu dem Ergebnis, es sei gelenkschonender, wenn man barfuß ohne Schuhe jogge. Dies rühre daher, dass beim Jogging mit Schuhen meistens zuerst die Ferse auf dem Boden aufsetze und dabei die Gelenke und das Knie mit dem Dreifachen des Körpergewichts belastet würden. Ohne Schuhe komme in der Regel zuerst der Ballen oder der Mittelfuß auf, wodurch der Stoß stark abgefedert werde. Für diesen eher natürlichen Laufstil gibt es seit einiger Zeit die sogenannten Barfußschuhe bzw. Natural Running Laufschuhe, die weitgehend bzw. gänzlich auf Dämpfung und stützende Elemente verzichten. Eine Pulsuhr hilft dabei, die Belastung richtig einzuschätzen und zu verhindern, dass der Körper in ein Sauerstoffdefizit gerät.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jogging (engl. \"jog\" „trotten“), auch als Dauerlauf bezeichnet, ist eine Form des Freizeit- beziehungsweise Laufsports, bei der durch gemächliche Dauerläufe die Kondition (Ausdauer) gesteigert wird.", "tgt_summary": "慢跑亦称为缓步、缓跑或缓步跑,是一种有氧运动,目的在以较慢或中等的节奏来跑完一段相对较长的距离,以达到热身或锻炼的目的。", "id": 2530583} {"src_title": "Karibisches Meer", "tgt_title": "加勒比海", "src_document": [{"title": "Ausdehnung.", "content": "Das Karibische Meer wird im Norden von den Großen Antillen begrenzt. Das westliche Ende von Kuba bildet die Grenze zum Golf von Mexiko, die Yucatánstraße verbindet die beiden Gewässer. Im Westen liegen die Länder Zentralamerikas, im Süden Kolumbien und Venezuela. Im Osten bildet der Bogen der Kleinen Antillen die Grenze zum offenen Atlantik. Die West-Ost-Ausdehnung von der Küste von Belize bis zu den Windward Islands beträgt knapp 3000 Kilometer, die Nord-Süd-Ausdehnung von der kubanischen Westküste bis nach Panama etwa 1500 Kilometer. Die Fläche beträgt 2.754.000 km2.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Der größte Teil des Karibischen Meeres befindet sich auf der Karibischen Platte, nur der Nordwestteil jenseits der Tiefseerinne, liegt auf der Nordamerikanischen Platte. Im bis zu 7.680 m tiefen Kaimangraben zwischen Jamaika und den Kaimaninseln gibt es die weltweit tiefstgelegenen unterseeischen Vulkane. Die Inseln im Karibischen Meer sind überwiegend vulkanischen Ursprungs, einige kleinere Inseln sind Überreste von Korallenriffen.", "section_level": 1}, {"title": "Wetter.", "content": "Durch die tropische Lage des Karibischen Meeres ist das Wasser je nach Jahreszeit von etwa 20 bis knapp über 30°C warm. Das Karibische Meer bildet einen zentralen Bereich für viele Hurrikane innerhalb der westlichen Hemisphäre. Vor der Westküste Afrikas bilden sich eine Reihe von Niederdrucksystemen, und die meisten davon entwickeln sich über dem Atlantik zu tropischen Stürmen. Solch ein Sturm kann sich über dem warmen Wasser (mindestens 26,5°C) zu einem tropischen Wirbelsturm mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 118 km/h (64 Knoten) entwickeln, der in der Karibik dann Hurrikan genannt wird. Die karibische Hurrikansaison dauert von Juni bis Dezember, wobei in den Monaten August und September die meisten Stürme auftreten. Im Durchschnitt bilden sich jedes Jahr neun tropische Stürme, von denen fünf die Stärke eines Hurrikan erreichen. Die jährlichen Hurrikane stellen wegen ihrer extrem zerstörerischen Kraft eine enorme Bedrohung für die Inseln des Karibischen Meeres dar. Korallenriffe können durch heftige Wellentätigkeit beschädigt oder gar zerstört werden, wenn ein Hurrikan Sand oder Schlamm auf das Riff entleert. Wenn dieses geschieht, werden die Organismen erstickt, das Riff stirbt und bricht schließlich auseinander.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Karibische Meer ist ein Nebenmeer des Atlantischen Ozeans. Zusammen mit dem nordwestlich liegenden Golf von Mexiko bildet es das Amerikanische Mittelmeer. An seinem nördlichen und östlichen Rand liegen die Westindischen Inseln. Christoph Kolumbus gelangte erstmals bei seiner zweiten Reise (1493–1496) ins Karibische Meer.", "tgt_summary": "加勒比海(英语:Caribbean Sea;;;)是位于西半球热带大西洋海域的一片海域,西部与西南部是墨西哥的尤卡坦半岛和中美洲诸国,北部是大安地列斯群岛,包括古巴,东部是小安地列斯群岛,南部则是南美洲。", "id": 3023038} {"src_title": "Systeme natürlichen Schließens", "tgt_title": "自然演绎", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Den Anstoß für die Entwicklung der KdnS durch Jaśkowski gab Łukasiewicz. Im Jahre 1926 charakterisierte er die gängige Beweispraxis der Mathematiker so, dass diese Annahmen aufstellen und zusehen, wohin diese führen. Er formulierte als Seminarthema das Projekt, eine logische Theorie aufzustellen, die solche Schlussweisen erlaube. Sehr ähnlich, aber unabhängig davon charakterisiert Gentzen seine Motivation: Um die Reichweite der Abhängigkeit von einer Annahme anzuzeigen, entwickelte Jaśkowski zwei unterschiedliche Verfahren: Zum einen werden diejenigen Formeln, die von einer bestimmten Formel abhängig sind, in ein Rechteck eingeschlossen. Solche Rechtecke können ineinander geschachtelt sein, sie dürfen sich aber nicht überschneiden, in dem Sinne, dass sich die Oberseite eines Rechtecks innerhalb und die Unterseite außerhalb eines anderen Rechtecks befindet. Jaśkowskis andere Methode ist im Wesentlichen äquivalent: Hier wird die Gültigkeit von Annahmen durch eine an den Rand des Beweises geschriebene Kette von Zahlen repräsentiert. Gentzen verwendete zur Repräsentation der Abhängigkeiten dagegen eine baumartige Anordnung der Formeln im Beweis: Blätter des Baumes entsprechen Annahmen und die Wurzel der bewiesenen Formel. Manche Kanten sind mit Informationen über getilgte Annahmen annotiert. Neu bei Gentzen ist die Systematik der Regeln; anders als bei Jaśkowski gibt es hier zum ersten Mal Einführungs- und Beseitigungsregeln für jeden Operator. (Bei Gentzen ergibt sich hierdurch jedoch der intuitionistische Kalkül, die klassischen Folgerungen stellen sich bei ihm erst durch zusätzliche Axiome ein.) Zum ersten Mal in einem Lehrbuch verwendet werden KdnS in Quines „Methods of Logic“ von 1950. Im Jahre 1952 kombiniert Fitch Gentzens Systematik von Einführungs- und Beseitigungsregel mit Jaśkowskis Rechteck-Repräsentation („Fitch-Kalkül“, allerdings wird bei Fitch das Rechteck nicht geschlossen, sondern nur an der linken Seite als „Hypothesenstrich“ angedeutet). Im Jahre 1957 entwickelt Suppes eine neue Repräsentationsform für Abhängigkeiten: Ähnlich wie bei Jaśkowskis zweiter Darstellungsform erscheinen die Abhängigkeiten als Annotation an der Seite des Beweises. Im Unterschied zu Jaśkowski und zu jedem anderen bis dahin existierenden KdnS brauchen bei Suppes die Formeln, die von einer bestimmten Annahme abhängig sind, nicht mehr hintereinander zu stehen. Es ist dadurch nicht länger notwendig, Annahmen zu „schachteln“, und Beweise können in einer eher linearen Form geschrieben werden. Eine weitere Neuerung bei Suppes ist die Einführung von Parametern.", "section_level": 1}, {"title": "Die Regeln.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Annahmeregel und Abhängigkeit.", "content": "In einem KdnS gibt es eine Annahmeregel, die es erlaubt, beliebige Aussagen anzunehmen. Schlussregeln werden meistens auf bereits gewonnene Aussagen angewendet. Sind diese Aussagen Annahmen, so sagt man, dass das Resultat der Regel „in Abhängigkeit von“ diesen Annahmen gewonnen wurde. Dasselbe gilt, wenn die Aussagen, auf welche die Regel angewendet wurde, zwar keine Annahmen sind, aber selbst wiederum in Abhängigkeit von irgendwelchen Annahmen gewonnen wurden. Im Resultat der Regeln summieren sich dann alle beteiligten Abhängigkeiten. Manche Regeln erlauben es jedoch, ganz bestimmte Annahmen zu „tilgen“. Dies bedeutet, dass das Resultat der Regel von einer bestimmten Annahme nicht mehr abhängig ist, von der noch eine der Aussagen, auf die sie angewendet wurde, abhängig war. Hierzu ein Beispiel: Wenn es gelingt, in Abhängigkeit von einer Aussage A eine Aussage B abzuleiten, so kann auf die Aussage „Wenn A, dann B“ übergegangen werden. (Dies ist die Implikations-Einführung formula_1, siehe auch unten.) Indem die Annahme A nun sozusagen explizit in die Aussage mit aufgenommen wurde („Wenn A,...“), kann die Abhängigkeit von ihr getilgt werden. D. h. \"Wenn A, dann B\" ist nicht länger von A abhängig. Wäre B noch von weiteren Aussagen formula_2... formula_3 abhängig, so bestünden diese Abhängigkeiten weiter fort. „Wenn A, dann B“ wäre dann also immer noch von formula_2... formula_3 abhängig. Will man ein logisches Theorem beweisen, so muss die bewiesene Aussage ganz frei von Abhängigkeiten sein. Ist die bewiesene Aussage A noch abhängig von Aussagen formula_6... formula_7, so hat man gezeigt, dass formula_6... formula_7 die Aussage A logisch implizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Klassische Logik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aussagenlogik.", "content": "Für die klassische Aussagenlogik werden meist folgende Einführungs- (E) und Beseitigungsregeln (B) verwendet. Dabei stehen die Prämissen oberhalb des Folgerungsstrichs, die Konklusion unterhalb, eckige Klammern markieren zu beseitigende Abhängigkeiten: formula_10 formula_11 formula_12 formula_13 formula_14 formula_15 formula_16 formula_17", "section_level": 3}, {"title": "Prädikatenlogik.", "content": "Für einen Kalkül des natürlichen Schließens für die Prädikatenlogik sind zusätzliche Einführungs- und Beseitigungsregeln für die Quantoren erforderlich. Bei der Formulierung der Regeln wird auf sogenannte „Parameter“ zurückgegriffen. Parameter sind Terme, die nicht in Axiomen vorkommen dürfen. Es wird unterstellt, dass ein unendlicher Vorrat an Parametern zur Verfügung steht. Ein Parameter spielt im Kalkül des Natürlichen Schließens in etwa dieselbe Rolle, die freie Variablen in anderen Kalkülen spielen, allerdings können Parameter nicht durch Quantoren gebunden werden. Für eine exakte Formulierung der Quantorenregeln werden zwei Hilfsbegriffe benötigt: Eine \"Instantiierung\" einer All- oder Existenzaussage, formula_18 oder formula_19, durch den Term t, A(t) ist das Resultat der Ersetzung aller in A freien Vorkommnisse von x durch t. Eine \"Parametrisierung\" einer dieser Aussagen durch den Parameter u, A(u), ist eine Instantiierung durch u, wobei u nicht schon in A vorkommen darf. formula_20, wobei A(u) nicht abhängig von einer Aussage ist, in der u vorkommt. formula_21 formula_22 formula_23, wobei u weder in B vorkommt noch in irgendeiner Aussage, von der B abhängig ist, ausgenommen die Parametrisierung A(u).", "section_level": 3}, {"title": "Identität.", "content": "Auch dem Identitätszeichen kann vermittels Einführungs- und Beseitigungsregeln eine Bedeutung verliehen werden. formula_24 formula_25", "section_level": 3}, {"title": "Eine Beispielableitung.", "content": "Diese Ableitung beweist die Kontraposition formula_26.", "section_level": 3}, {"title": "Nichtklassische Logik.", "content": "Ebenso, wie man aus einem axiomatischen Kalkül für die klassische Logik nichtklassische logische Systeme erzeugt, indem man einzelne Axiome weglässt oder durch neue Axiome ersetzt, kann man nichtklassische Systeme natürlichen Schließens erzeugen, indem man einzelne Regeln aus dem obigen Regelsatz streicht beziehungsweise durch bestimmte andere Regeln ersetzt:", "section_level": 2}, {"title": "Schnittregel.", "content": "Der Gentzensche Hauptsatz besagt, dass die Schnittregel in den Systemen natürlichen Schließens zulässig (eliminierbar) ist. (formula_32 und formula_33 sind Listen von Formeln)", "section_level": 2}], "src_summary": "Systeme (oder Kalküle) natürlichen Schließens bezeichnen in der mathematischen und philosophischen Logik einen Kalkültyp, der 1934 von Gerhard Gentzen und etwa zeitgleich von Stanisław Jaśkowski – einem Vertreter der Lemberg-Warschau-Schule – entwickelt wurde.", "tgt_summary": "在数理逻辑中,自然演绎是证明论中尝试提供象“自然”发生一样的逻辑推理形式模型的一种方式。这种方式对比于使用公理的公理系统。", "id": 744367} {"src_title": "Uiguren", "tgt_title": "维吾尔族", "src_document": [{"title": "Namensbedeutung.", "content": "Auf die Bezeichnung „Uiguren“ als Ethnonym beziehen sich erstmals die Chinesen während der Han-Dynastie. Auch Chroniken, die von der Nördliche Wei-Dynastie im dritten Jahrhundert v. Chr. erstellt wurden, sowie die Tang (618–907) und von die Song (960–1279) sprachen von Uiguren. Während die Tang sich im 7. Jahrhundert klar auf die Vorfahren der heutigen Uiguren beziehen, gibt es noch immer einige Diskussionen über die Erwähnungen durch die Han und die Nördlichen Wei, ebenso wie über die griechischen und iranischen Quellen vor unserer Zeitrechnung. Frühe Berichte zur Geschichte der Uiguren stammen aus der Zeit, in der der Clan der Aschina in das Gebiet der Tang-Dynastie floh. Dort formierte sich unter dem Hauptclan der \"Yaġlarkar\" das spätere Volk der Uiguren. Ihr Machtbereich umfasste damals weite Teile des südlichen Xinjiang und des heutigen Gansu. Sie waren wohl ein Stammeszusammenschluss", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Volksgruppe.", "content": "Der Name „Uigur“ scheint eine Umschreibung von „Urog/Ugor/Ogur“ zu sein, ein Ethnonym, das mit dem oghurischen Zweig der Turksprachen in Verbindung gebracht wird. Die Bezeichnung „Uiguren“ als gemeinsame Bezeichnung einer modernen turksprachigen Volksgruppe wurde erst 1921 auf einer Konferenz in Taschkent für die Oasenbewohner von Altishahr (Süd-Xinjiang) und der Dsungarei angenommen und setzte sich unter der Bevölkerung selbst ab den 1930er Jahren durch. Anfänglich bezeichneten die Uiguren sich selbst nicht als türkisch, wohl aber ihre Sprache. Die altuigurische Sprache, die im achten Jahrhundert während des Uigurischen Khanats gesprochen wurde, ähnelt der Sprache", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Demographie.", "content": "Von der weltweit zusammengerechneten Bevölkerung der Uiguren von 15 Millionen leben Schätzungen zufolge etwa 500.000 (also 5 bis 6 Prozent) außerhalb Chinas. Nach Aufständen der uigurischen Gemeinden in den 1990er Jahren flohen Uiguren in Länder wie Kasachstan, Kirgisistan, Schweden, Deutschland, Australien, Kanada und die USA. Die uigurische Diaspora macht in mehreren Ländern der Welt einen ansehnlichen Bevölkerungsanteil aus. Die größten diasporischen uigurischen Gemeinden befinden sich (Stand: 2011 oder früher) in Zentralasien, gefolgt von der Türkei, Australien, den USA, Deutschland, Norwegen und Schweden. Die meisten Uiguren außerhalb Chinas leben in Zentralasien, an erster Stelle in Kasachstan (rund 370.000), aber auch in Kirgisistan und Usbekistan (jeweils rund 50.000). Außer in den neu unabhängig gewordenen zentralasiatischen Republiken existiert eine signifikante Bevölkerungsanzahl von Uiguren auch in der Türkei, in den USA, Kanada, Australien und europäischen Ländern wie Deutschland und Großbritannien. Die Uiguren halten sehr engen Kontakt mit den Verwandten auf der ganzen Welt, sowohl mit denen in der Diaspora, als auch mit den in der Heimatregion im chinesischen Xinjiang verbliebenen. Besonders erfolgreich halten sie die transnationalen Netzwerke mit ihren Verwandten und Bekannten im zentralasiatischen Raum und in der Türkei aufrecht. Außerhalb von China lebende Uigurengruppen gaben höhere Werte für die Gesamtzahl der Uiguren an (25 Millionen). Auch in etablierten westlichen Medien lassen sich Angaben finden, nach denen außerhalb Xinjiangs rund 10 Millionen und weltweit insgesamt 20 Millionen Uiguren leben sollen.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptsiedlungsgebiete im früheren Turkestan und Verbreitung in China.", "content": "Die Uiguren leben zum weitaus größten Teil im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas und zu einem kleineren Teil in den zentralasiatischen Republiken. Außerhalb von Xinjiang leben rund eine Million (Stand: 2009 oder früher) Uiguren in den größten chinesischen Städten sowie in Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan. Die bedeutendsten uigurischen Städte sind Ürümqi, die Hauptstadt von Xinjiang, und Kaxgar, ein altes Handelszentrum an der historischen Seidenstraße nahe der chinesischen Grenze zu Russland.", "section_level": 2}, {"title": "Gesamtchina.", "content": "Anfang des 21. Jahrhunderts lebten in China rund 10 Millionen Uiguren. Es haben bisher sechs landesweite Volkszählungen in der Volksrepublik China stattgefunden, in den Jahren 1953, 1964, 1982, 1990, 2000 und 2010. Laut der Volkszählung von 2010 lebten zu diesem Zeitpunkt 10.069.346 Angehörige der ethnischen Minderheit der Uiguren in China, mit geographischer Hauptverbreitung in Xinjiang. Sie machen 0,75 % der Gesamtbevölkerung Chinas aus (nach Volkszählung von 2010). Die Uiguren zählen heute zahlenmäßig zu einer der größten der 55 oder 56 offiziell anerkannten nationalen Minderheiten Chinas und werden (nach der Volkszählung von 2010) nur von den Zhuang, Hui und Mandschu übertroffen. Mit 77,62 % (Stand: 2010) lebt der bei weitem überwiegende Teil der uigurischen Bevölkerung in China in ländlichen Gebieten, im Vergleich zum Durchschnitt der Minderheiten", "section_level": 3}, {"title": "Xinjiang.", "content": "Traditionell teilten sich die verschiedenen turksprachigen Gemeinden die unterschiedlichen Bewirtschaftungsnischen in der Region: Während sesshafte Uiguren die Oasen im Süden des Tian-Shan-Gebirges – und damit die Oasen des Tarim-, Turpan- und Kumul-Beckens - bevölkerten, bildeten die Tian Shan-Gebirgskette und die Steppen im Norden die Heimat der kasachischen und kirgisischen Nomaden. Auch in jüngerer Zeit (Stand: 1984 oder früher) leben die Uiguren Chinas in und nahe bei den vielen Oasen, die entlang der Routen der alten nördlichen und südlichen Seidenstraße verstreut sind, die von Dunhuang nach Kaschgar abzweigen. Nördlich des Tarim-Beckens leben Uiguren in Oasen an den Nord- und Südhängen des Tian-Shan-Gebirges und zu beiden Seiten des Bogda-Shan-Gebirges, das Turfan vom Norden Xinjiangs trennt. Südlich der Taklimakan-Wüste besiedeln andere Uiguren die Nordhänge des Kunlun-Gebirges. Eine ziemlich große Gruppe hat ihren Siedlungschwerpunkt in Dörfern westlich der Wüsten- und Sumpflandschaft des Lop Nur. Die das Tarimbecken und die Wüste Taklamakan rings umgebenden Oasenstädte sind bis heute (Stand: 2008) vorwiegend uigurisch geprägt. Der Norden Xinjiangs ist dagegen auch heute noch kasachisch besiedelt, wobei 75 % der Kasachen (Stand: 2004 oder früher) im Kasachischen Autonomen Bezirk Ili leben. Allerdings wird die Sinisierung (uigurisch: \"chinlashturush\") Zuzug von Han-Chinesen (auch: Han; oder: ethnische Chinesen) kontinuierlich vorangetrieben, der", "section_level": 3}, {"title": "Zentralasiatische Republiken.", "content": "Anfang des 21. Jahrhunderts lebten in Usbekistan, Kasachstan und Kirgisistan insgesamt mindestens 300.000 Uiguren. In Kasachstan stellen die Uiguren etwa 1,4 % der Bevölkerung (Stand: 2009 oder früher). Einige Jahre vor der Auflösung der Sowjetunion war für deren Gebiet (Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik und Kirgisische Sozialistische Sowjetrepublik) die Zahl von 227.000 Uiguren angegeben worden, von denen allein in Taschkent 20.000 lebten. Größtenteils waren diese Uiguren erst nach 1880 – als Flüchtlinge nach verschiedenen Unruhen – in der Sowjetunion angekommen und später wieder nach 1950.", "section_level": 3}, {"title": "Diaspora außerhalb des früheren Turkestans und Chinas.", "content": "Bei den Uiguren, die sich im Ausland niedergelassen haben, handelt es sich um Emigranten aus Xinjiang. Die Auswanderung der Uiguren aus Xinjiang reicht in der Geschichte länger zurück und erfolgte in mehreren Wellen. Diese Wellen erfolgten in der Regel, wenn sich die Bedingungen für die Uiguren verschlechtert hatten oder – im umgekehrten Fall – wenn die Ausreise erleichtert wurde. Einige Uiguren emigrierten Mitte der 1930er Jahre, nachdem die Erste Ostturkestanische Republik nach kurzer Dauer aufgelöst wurde, und reisten hauptsächlich in die Türkei und nach Saudi-Arabien ein. Nach der Auferlegung der kommunistischen Herrschaft im Jahr 1949 - und dem Ende der Zweiten Republik Ost-Turkestan - führte massive Einwanderung von Han-Chinesen nach Xinjiang dazu, dass sezessionistische Bewegungen und antikommunistische, antirussische und antichinesische Revolten turksprachiger Rebellen in Xinjiang immer weniger Erfolgschancen hatten. Einige hundert Uiguren, die Xinjiang Ende 1949 nach der kommunistischen Machtübernahme in China verließen, ließen sich zunächst im indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir nieder und zogen dann in die Türkei, wo sie mit Unterstützung der türkischen Führung uigurische Diaspora-Organisationen gründeten. Vermutlich zogen einige uigurische Familien vom chinesischen Festland nach Taiwan, als die kommunistische Regierung im Jahr 1949 die Macht übernahm. In den 1950er Jahren wurden Augenzeugenberichten zufolge Verfolgungen muslimischer Sezessionisten durch das neue chinesische Regime durchgeführt. 1962 flüchteten mehr als 60.000 Einwohner der Region Ili in Xinjiang - darunter viele Uiguren - aus China in das zu dieser Zeit zur Sowjetunion gehörende Kasachstan. Sie wurden dabei von dem Elend getrieben, das im Zusammenhang mit dem Großen Sprung nach vorn stand. 1966 wurden als Teil der chinaweiten Kampagne der Kulturrevolution zur Zerstörung der alten Traditionen alle Religionen in China verboten, ohne Xinjiang davon auszunehmen. Koranexemplare und islamische Bücher wurden verbrannt, Moscheen zerstört oder geschlossen und religiöse Führer von den Roten Garden verfolgt. Der Leidungsdruck durch die Maßnahmen war bei den Muslimen sehr hoch. Infolgedessen wurden Tausende Muslime ins Exil in muslimische Länder getrieben, in Zentralasien, im Nahen Osten und auf dem indischen Subkontinent. Nach dem Einleiten von Reformen und der Politik der offenen Tür durch Deng Xiaoping Ende der 1970er Jahre konnte eine höhere Anzahl von Uiguren als zuvor Xinjiang verlassen. Mehrere Tausend von ihnen ließen sich dann seit den 1980er Jahren in verschiedenen Teilen der Welt nieder, in manchen Fällen mit Hilfe des Hohen Flüchtlingskommissars der UN (UNHCR). Viele Uiguren verließen somit ihre Heimat infolge der kommunistischen Machtübernahme. Eine große Anzahl uigurischer Flüchtlinge ließ sich in Saudi-Arabien nieder. Weitere Gruppen leben in", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Gesellschaft.", "content": "Die uigurische Zivilisation hat sich innerhalb der zentralasiatischen Osaen-Städte der Seidenstraße entwickelt, namentlich in Aksu, Kaschgar, Hotan und Turfan. Im Laufe ihrer Geschichte war die Region Xinjiang insbesondere aufgrund ihrer zentralen Lage entlang der Seidenstraßein in hohem Maße von kulturellem Austausch zwischen Ost und West geprägt. Die Uiguren gelten als die den Han-Chinesen kulturell und sprachlich unähnlichste von allen großen ethnischen Gruppen in China. Die uigurische Sprache ist völlig anders als die chinesischen Sprachen. Und die uigurische Kunst ähnelt eher jener der Türken als jener der Chinesen. In China stellen die Uiguren die bevölkerungsreichste ethnische Gruppe der muslimischen Turkvölker dar. Die vier anderen Turkvolk-Nationalitäten sind nach Bevölkerungsanzahl geordnet die Kasachen, Kirgisen, Usbeken und Tataren. Den Uiguren kulturell und sprachlich sehr ähnlich sind die Usbeken. Tatsächlich werden Usbeken und Uiguren in Teilen Zentralasiens als Angehörige derselben ethnischen Gruppe angesehen, und auch die Uiguren heben die sprachliche und kulturelle Nähe zu den Usbeken oft hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Identität.", "content": "Die muslimischen Turkvolk-Minderheiten von Xinjiang, wie Uiguren und Kasachen, sind den Türken der Türkei weitaus ähnlicher als den ethnischen Chinesen. Die Uiguren sprechen ihre eigene Sprache, die sich als Turksprache von den chinesischen Sprachen völlig abhebt, und sie gleichen auch physisch eher Zentralasiaten als Han-Chinesen. Die Fachenzyklopädie \"Muslim Peoples: A World Ethnographic Survey\" beschrieb die Uiguren noch 1984 als „relativ große Menschen mit braunen Haaren, brauner oder hellerer Augenfarbe, Adlernasen und heller Haut“. Die uigurischen Männer, so die Enzyklopädie weiter, trügen „dicke Schnurrbärte und Bärte der türkischen Völker Zentralasiens“. Infolge der Abhebung von den Chinesen und Ähnlichkeit zu den Völkern Zentralasiens identifizieren sich die Uiguren", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Die uigurische Sprache gehört zur Sprachfamilie der Turksprachen innerhalb der Gruppe der Altaischen Sprachen. Innerhalb der Turksprachen wird das Uigurische in den Zweig der karlukischen Sprachen eingeordnet und steht dem Usbekischen besonders nahe. Die meisten Sprachklassifikationen stellten das moderne Uigurisch nicht nur in sprachverwandtschaftliche Verbindung zu bestimmten uskekischen und kirgisischen Dialekten, sondern auch zu weitaus kleineren Sprachgruppen wie den „Gelben Uiguren“ (Säriq) und Salaren. Die Uiguren gehören zu den ältesten Sprechern einer Turksprache in Zentralasien und werden bereits in chinesischen Aufzeichnungen des 3. Jahrhunderts erwähnt. Im Gegensatz zu den Hui-Chinesen", "section_level": 2}, {"title": "Religion und Religionsrecht.", "content": "Die Uiguren und ihre Vorfahren weisen eine lange und vielfältige religiöse Tradition auf, so etwa sehr früh schon Schamanismus und Zoroastrismus, andere zentralasiatische Religionen, Manichäismus, nestorianisches Christentum, Buddhismus und schließlich der Islam, der im 8. Jahrhundert ankam und zu dem die Uiguren im 15. oder 16. Jahrhundert endgültig konvertierten. Der Süden Xinjiangs ist seit rund 1000 Jahren islamisch geprägt, wohingegen der Osten Xinjiangs – wie etwa die Region Turfan – im 15. Jahrhjundert islamisiert wurde, also erst relativ spät. Während von den 55 anerkannten Minderheiten Chinas lediglich etwa 50 % für einen von der Han-Kultur abweichenden Glauben eintreten, gelten die Uiguren als das vorderst zu nennende Gegenbeispiel, indem sie zu einem weitaus höheren Anteil religiös gläubig, also überwiegend muslimisch, sind. Die Ausübung islamischer Glaubenspraktiken ist ein Element ihres zentralasiatischen Erbes. Der vorislamische Glaube beeinflusst jedoch weiterhin die uigurische Islampraxis, insbesondere unter den Sufis im südlichen Xinjiang. Viele städtische Uiguren identifizieren sich heute als „Sunniten“, womit sie „anders als Sufis“ meinen. Zu den vorislamischen Bräuchen der Uiguren gehört auch das Nowruz-Fest, das sich damit unter den von den Uiguren gefeierten Festtagen als nicht-islamischer Feiertag absetzt. Nowruz ist ein altertümlicher Feiertag Zentralasiens und wird traditionell mit Zoroaster in Verbindung gebracht wird, der eine vor-monotheistische Philosophie der Wissenschaft und der Naturreligion verkörpert. Für die vielen zentralasiatischen Völker, die dieser Tradition folgen, beginnt das Jahr mit der Frühjahrstagundnachtgleiche. Die", "section_level": 2}, {"title": "Schrift und Literatur.", "content": "Im heutigen China verwenden die meisten Minderheiten die chinesischen Schriftzeichen zum Schreiben. Zu den wenigen Ausnahmen gehören die Uiguren, die wie die ebenfalls turksprachigen Minderheiten der Kasachen und Kirgisen das Arabische Alphabet verwenden. Wie die gesprochenen und geschriebenen Sprachen der anderen offiziell anerkannten Minderheiten ist auch das Uigurische in arabischer Schrift in China in den Bereichen Recht und Gesetz, Verwaltung, Bildung, politisches und soziales Leben und in anderen Bereichen weit verbreitet. So wird etwa der Name „Chinesische Volksbank“ auf jeder Banknote, von 100 Yuan RMB herab bis 1 Jiao, auch in der uigurischen Form geschrieben. Die vor über 1000 Jahren vollzogene Urbanisierung der Uiguren ging Hand in Hand mit einer langen literarischen Tradition. Das früheste uigurische Khanat übernahm die Schrift der schreibkundigen Sogdier, um eigene Texte zu erstellen. Grundlage der uigurischen Schrift war damit die Schrift der Sogdier, die wiederum bedeutende Elemente ihres Alphabets aus dem Aramäischen entlehnt hatten. Die uigurische Schrift wurde von den Naimanen zum Schreiben ihrer mongolischen Sprache verwendet. Nachdem Dschingis Khan die Naimanen unterworfen hatte, übernahm er die Naimanen-Schrift zum Schreiben der mongolischen Sprache.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschafts- und Wirtschaftsformen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nehezu umittelbar, nachdem die Uiguren im 9. Jahrhundert aus der mongolischen Steppe nach Xinjiang geflüchtet waren, begannen sie mit dem Übergangg vom Nomadismus – im Sinne von Wanderweidewirtschaft – als vorherrschender Lebensweise zur sesshaften Landwirtschaft. Vorherrschend wurde schließlich eine Lebensweise mit der Oase als Zentrum und einem Schwerpunkt auf Bewässerungsfeldwirtschaft und Karawanenhandel, wenngleich auch einige Uiguren noch über eine gewisse Zeit hinweg Nomaden blieben. Die Uiguren blieben nun bis ins 20. Jahrhundert hinein fast sämtlich sesshaften Bauern oder Stadtbewohner, die auf", "section_level": 3}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Die gesellschaftliche Organisation der Uiguren ist auf das Dorf ausgerichtet. Sie leben vorwiegend als sesshafte Dorfbewohner in einem Oasenverbund, der sich aus den Tälern und unteren Hängen des Tien Shan, Pamirs und in Beziehung stehend Gebirgssystemen zusammensetzt. Da diese Region zu den trockensten der Welt gehört, wenden die Uiguren seit Jahrhunderten ein Bewässerungssystem an und erhalten so die Wasserversorgung für ihre Landwirtschaft. Wie auch über ihre frühere Geschichte hinweg leben die Uiguren heute in einer Region mit fruchtbaren, sandigen Böden. Bewässerung findet durch Schnee und Regen in den die Region umgebenenden Bergen und durch die Wüstenoasen statt, um die sie ihre kleineren Ortschaften und größeren Städte errichtet haben. Ein Großteil der uigurischen Bevölkerung betreibt Ackerbau und Viehzucht. Als Hauptnahrungspflanzen (Food Crops) bauen die Uiguren Weizen, Mais, Kaoliang (eine Form von Sorghum) und Melonen an. Weizen, Reis, Mais, Wassermelonen, Maulbeeren, Birnen, Feigen, Granatäpfel, Walnüsse und vor allem Trauben und Baumwolle gedeihen im Klima Xinjiangs sehr gut. Bedeutendste Industriepflanze", "section_level": 3}, {"title": "Architektur und Stadtgeschichte.", "content": "Die Altstadt von Kaschgar war bis Anfang der 2000er Jahre von der chinesischen Entwicklung weitgehend unberührt geblieben und stellte einen der besterhaltenen vormodernen Stadtkerne Zentralasiens dar. Sie zeichnete sich durch engen Gassen und niedrige Innenhof-Häuser aus, die aus Ziegeln und Lehmziegeln errichtet waren. Ab 2009 riss der chinesische Staat den größten Teil der Altstadt ab und errichtete an ihrer Stelle nachgebildete Gebäude, die Touristen anziehen und den chinesichen Behörden den räumlichen Zugang erleichtern sollen. Die Uiguren (und ähnlich auch die Hui-Chinesen und andere ethnische Minderheiten in China) verfügen mit ihren Moscheen über eine herausragende Architekturgeschichte. Wegen des religiös bedingten Verbots der Darstellung von Menschen und Tieren finden sich in den Moscheen keine entsprechenden Skulpturen und Gemälde. Anders als die meisten Moscheen der Hui folgen die Moscheen der Uiguren eher dem zentralasiatischen Stil. Zwei Merkmale sind für uigurische Moscheen im südlichen Teil Xinjiangs bezeichnend. Zum Einen sind dies die zwar überdachten, aber manchmal mehr oder weniger nach außen geöffneten Gebetsräume, die nicht im traditionellen arabischen Stil gewölbt sind. Zum Zweiten ist es das Vorhandensein zahlreicher Säulen entlang der Halle, die an der Verbindungsstelle mit dem Dach charakteristisch gestaltet sind. Als gutes Beispiel dafür gilt die größte", "section_level": 2}, {"title": "Musik und Tanz.", "content": "Die uigurischen Zwölf Muqam sind ein Beispiel für komplexe Formen der Performancekunst unter Chinas Minderheiten. Sie wurden im Jahr 2008 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen. Unter uigurische Muqam wird allgemein eine Vielzahl von in den uigurischen Gemeinden verbreiteten Muqam-Praktiken zusammengefasst. Die heute als kanonisch akzeptierte Version der Zwölf Muqam wird Aman Isa Khan zugeschrieben, doch gibt es lokale und andere Varianten. Bei den vier regionale Hauptstile handelt es sich um den Zwölf-Muqam, Dolan-Muqam, Turfan-Muqam und Hami-Muqam. Die Zwölf Muqam kombinieren verschiedene Kunstformen der Aufführung, darunter Musikstücke, Lieder und Tänze. Einige der Lieder und Musik sind traditionell, manche aber auch klassisch. Sie werden mit einer Vielzahl von Musikinstrumenten gespielt, die kennzeichnend für die Uiguren sind. Die führenden Instrumente der Muqam-Ensembles werden aus lokalen Materialien hergestellt. In der Form variieren sie und können als Streich-, Zupf- oder", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die uigurische Geschichte wird als äußerst komplex bewertet und häufig in drei, vier, fünf oder gar sechs verschiedene Perioden unterteilt. Allerdings herrscht offenbar keine Einigkeit darüber, wie die verschiedenen Perioden am sinnvollsten voneinander abgegrenzt werden sollten.", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Chinesische Quellen erwähnen die späteren Uiguren als 回紇 \"Huihe\", die seit dem 7. Jahrhundert mit der Stammesföderation der Tiele (ch: T'ie-lê) in Verbindung gebracht werden. So zum Beispiel das \"Suishu\", das im 7. Jahrhundert entstand, und das \"Tangshu\" aus dem 11. Jahrhundert. Diese führen viele Personennamen und Herrschertitel auf, die die Geschichte der Uiguren bis in das 4. und 5. Jahrhundert zurückreichen lassen. So wird der Nomadenherrscher Ay Uzhru (reg. 487–508) als geschichtlicher", "section_level": 2}, {"title": "Das Kaganat.", "content": "Unter Iltimis Kutluq Bilge-Kül erhoben sich 744–745 die Uiguren, die hier erstmals als Stammesverbindung erschienen, gegen die Göktürken und zerschlugen das bereits angeschlagene zweite Türk-Kaganat. Die aus neun Stämmen bestehende Föderation diverser Nomaden und sesshafter Bevölkerungsgruppen gründete 745 das Uigurische Kaganat in der heutigen Mongolei. Jene Stämme, die sich ihnen nicht unterwerfen wollten, zwangen die Uiguren zur Abwanderung. Als Hauptstadt wurde die Oasenstadt Kara-Balgasun (auch Ordū-bālīḡ) erbaut, die etwa 320 Kilometer westlich von Ulan Bator lag und schätzungsweise 25 Quadratkilometer umfasste. Bereits unter den Söhnen Iltemis, Bilge-Kül [reg. 747–759] und Tengri [reg. 759–779], wurde das Kaganat geteilt: Hauptstadt der Osthälfte war das mongolische Char", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Kaganat.", "content": "Die Uiguren wurden in alle Richtungen zerstreut; das Gros der Uiguren gründete zwei kleinere Reiche in Qočo im heutigen Xinjiang und in der heutigen Provinz Gansu. Die Uiguren wurden nun endgültig sesshaft, vermischten sich mit ihren Nachbarn in einer Stadtkultur und lehnten eine Rückkehr in die mongolische Steppe ab. Ungefähr 894 wurde das uigurische Königreich in Gansu errichtet. Es wurde wiederholt in Kämpfe mit der Liao-Dynastie verwickelt und 1028–1036 von den Tanguten übernommen. 856 gründeten die Uiguren ein Königreich, das das östliche Tarimbecken mit Beschbalyk, Turfan und Qočo umfasste und bis nach Khotan reichte. Es wird heute das \"Uigurische Reich von Qočo\" oder", "section_level": 2}, {"title": "Moderne Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Warlords im Kaiserreich und der Republik.", "content": "Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Uiguren von den Mandschu unterworfen, ihr Siedlungsgebiet wurde an das Chinesische Reich angeschlossen. Der Versuch des Kokander Warlords Jakub Beg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sich in Kaschgar beziehungsweise Chinesisch-Turkestan zur Zeit der Dunganenaufstände ein neues Reich zu schaffen, misslang. Sein Aufstand wurde nicht von allen Turkvölkern unterstützt, und auch die chinesischen Muslime bekämpften ihn. Mandschurische Regierungstruppen schlugen schließlich den Aufstand nieder. Mehrere Millionen Uiguren und Han sollen dabei getötet worden sein. In weiteren angeblich 42 Aufständen zwischen 1884 und 1949 sowie 58 Aufständen zwischen 1949 und 1972 sollen nochmals Hunderttausende Uiguren und Angehörige ihnen", "section_level": 2}, {"title": "Flaggen.", "content": "Von den mindestens sechs verschiedenen Flaggen der Warlords (zwei mit Schahāda, zwei rot-gelb mit Stern, blau oder rot mit Halbmond) gilt die hellblaue Flagge nach dem", "section_level": 2}, {"title": "Autonomie in der Volksrepublik China.", "content": "Nach dem Sieg der Kommunisten im Chinesischen Bürgerkrieg wurde 1949 mit Billigung der Sowjets auch Xinjiang der Volksrepublik friedlich einverleibt. Mit der Einrichtung des Autonomen Gebiets sicherte die Volksrepublik den Uiguren weitgehende Autonomie in politischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht zu. Peking bediente sich dabei zunächst der assimilierungswilligen Eliten Xinjiangs, die es zu jeder Zeit der chinesischen Herrschaft gegeben hat. Es waren Muslime aus Xinjiang, die die revolutionäre Literatur Maos und seiner Genossen ins Arabische, Türkische und Persische übersetzten und im Ausland verbreiten halfen. Die nachfolgende Entwicklung offenbarte jedoch Vor- und Nachteile. Unter der kommunistischen Herrschaft wurden demokratische und religiöse Gegenbewegungen streng unterdrückt und Aufstände niedergeschlagen. Eine", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitische Auswirkungen.", "content": "Außenpolitisch profitierte China vor allem in den 1950er und 1960er Jahren zunächst von den Uiguren. Unter Vorsitz des Burhan Shahidi (Gouverneur Xinjiangs 1948–1955) stellten Delegationen muslimischer Uiguren diplomatische Beziehungen zu muslimischen Staaten des Nahen Ostens her, die China wiederum im Kampf um internationale Anerkennung gegen Taiwan unterstützten. Demgegenüber kritisierten vor allem Uiguren im Exil die politische und nationale Bevormundung durch China. Während des „Kalten Krieges“ entstanden im NATO-Staat Türkei separatistische Bewegungen gegen den einstigen Sowjetverbündeten China. Nach dem Bruch zwischen China und der Sowjetunion in den 1960ern unterstützten auch die Sowjets vorübergehend oppositionelle Gruppen von Uiguren und Kasachen in Xinjiang, u. a. auch Shahidi, der sich seit der Kulturrevolution mit Peking überworfen hatte. Im gleichen Maße wie das Gefühl einer sowjetischen Bedrohung zunahm, wurde die Zahl der chinesischen Soldaten in Xinjiang erhöht. Waren 1949 „nur“ 100.000 Mann einmarschiert, so waren 1970 über 250.000 Soldaten der Volksbefreiungsarmee in Nordwestchina stationiert. Mit", "section_level": 2}, {"title": "Autonomiebestrebungen und staatliche Repression nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Eine große Anzahl von Forschungsarbeiten dokumentiert die Geschichte der Beziehungen zwischen Uiguren und Han-Chinesen und zeugt sowohl von Zusammenarbeit als auch von Konflikten, die seit vielen Jahrhunderten andauern und bis zum Bau der Chinesischen Mauer zurückreichen. Auch in jüngerer Zeit gibt es in Xinjiang eine lange Geschichte von Beschwerden der Uiguren gegen die chinesische Herrschaft. Da der westliche Teil der Region in der Mitte des 20. Jahrhunderts als mit der Sowjetunion verbundene Republik Ostturkestan Unabhängigkeit genossen hatte und eine wirksame Kontrolle durch China erst kurz nach Gründung des kommunistischen Staates im Jahr 1949 erreicht werden konnte, blieben Erinnerungen an eine eigene politische und administrative Identität der Uiguren in bestimmten Gebieten und in bestimmten Teilen der uigurischen Gesellschaft stark ausgeprägt. Nach der Festigung der chinesischen Herrschaft durch die Brigaden des Produktions- und Aufbaukorps und der Gründung der autonomen Region Xinjiang im Jahr 1955 kam es regelmäßig zu Protesten. Die Zeit der späten 1950er bis Mitte der 1980er Jahre war von Feindseligkeiten zwischen China und der Sowjetunion geprägt, die sich weitaus mehr an vitalen nationalen Faktoren ausrichteten als an Rechten oder Ansichten ethnischer Minderheiten, und bei denen Xinjiang eine sensible Grenzregion Chinas zur mächtigen Sowjetunion darstellte. Mit der Machtübernahme der Reformer lockerte sich die staatliche Kontrolle in den 1980er Jahren kurzzeitig. Im April 1980 war es in Aksu zu schweren Unruhen mit vielen Toten bei Auseinandersetzungen zwischen Militärangehörigen und staatlichen Landwirtschaftsangestellten des Produktions- und Aufbaukorps einerseits und unzufriedenen \"xiafang\"-Jugendlichen andererseits (vornehmlich Han-Chinesen, lokale Uiguren und andere nicht-Han-Angehörige) gekommen, die schließlich von der Volksarmee niedergeschlagen wurden. Nach diesen Unruhen und als versöhnliche Reaktion, die auch die Exzesse der Kulturrevolution in Xinjiang anerkannte,", "section_level": 2}, {"title": "Rezeptionen der uigurischen Frage.", "content": "In Bezug auf die Aktivitäten uigurischer Widerständler fehlen faktisch verlässliche Informationen über die Vorgänge und werden von offizieller chinesischer Seite auch teilweise als Staatsgeheimnisse behandelt. Zwar konnten die Aufstände der Uiguren teilweise als terroristische Akte bezeichnet werden, doch waren sie laut dem Direktor des Forschungsinstitutes der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), Eberhard Sandschneider, in ihrer Zielsetzung nicht dem islamistischen Terrorismus zuzuordnen.", "section_level": 1}, {"title": "Offizielle chinesische Darstellung.", "content": "Die Versuche der chinesischen Regierung und der US-Regierung unter George W. Bush, den uigurischen Separatismus nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 mit fundamentalistischen Zweigen des Islams und Terrorismus in Verbindung zu stellen, blieben unbewiesene Anschuldigungen. Dennoch gelang es der chinesischen Regierung seit den gegen die USA gerichteten Terroranschlägen vom 11. September 2001 dank des internationalen Phänomens islamistischen Terrors in geschickter Weise, die Autonomiebewegung der", "section_level": 2}, {"title": "Westliche Rezeption.", "content": "Selbst die Informationsgesellschaft der westlichen Welt stellt die politischen Verhältnisse der Uiguren und ihre historischen Bedingungen in aller Regel nur verzerrt dar, während nur wenige spezialisierte Experten über tiefer gehende Kenntnisse von der Geschichte und Kultur Xinjiangs verfügen. Grund dafür ist die viele Jahrzehnte lange und weitgehende Abriegelung der Region Xinjiang von der Außenwelt, die sich erst in den 1980er Jahren zaghaft zu lockern begann. Zwar war die Beschäftigung mit Xinjiang im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert so in Mode gewesen, dass die als Chinesisch-Zentralasien, Chinesisch-Turkestan oder Ostturkestan bekannte Region in der westlichen Presse in breiten Bevölkerungsschichten eine Anhängerschaft hatte. Als aber die Unruhen in Verbindung mit den Republikanern und Mao Zedong die Region für Außenstehende praktisch unzugänglich machten, entrückte die Beschäftigung mit Xinjiang im Westen aus dem öffentlichen Interesse, das zuvor stets mit orientalistischen Reisephantasien und imperialen Wünschen verbunden gewesen war und die Anwesenheit von westlichen Gelehrten vor Ort erfordert hatte. Als sich China in den 1980er Jahren wieder öffnete, gab es nur noch wenige Wissenschaftler mit ausreichendem Fachwissen, um neue Generationen von Xinjiang-Spezialisten auszubilden. So sind bis in die 1990er Jahre nur wenige Studien über die Region veröffentlicht worden. Kein oder kaum ein anderer Bereich sich mit China beschäftigender Wissenschaft brauchte länger, um sich von den bis Mitte des 20. Jahrhunderts bestehenden Zugangsbeschränkungen zu erholen als die Studien zur Region Xinjiang. Der Wissenszuwachs auf diesem Gebiet verlief langsam und wurde durch mangelnde Kenntnis der vielen Sprachen der Region - insbesondere der Sprache der Uiguren - behindert. Mindestens bis in die 1990er Jahre herrschte zudem unter den Sinologen die Einschätzung vor, dass die geografischen Randgebiete Chinas auch als Randgebiet zur Geschichte und Identität Chinas anzusehen seien. Zum Ende der 1990er Jahre setzte wieder eine intensivere Beschäftigung der Forschung mit diesem multiethnischen und multikulturellen Raum ein. Allerdings handelte es sich dabei meist um historisch-politische, islamwissenschaftliche oder ethnologischen Studien, die sich in erster Linie an ein Fachpublikum richteten. In den frühen 2000er Jahren, als sich Sprachressourcen anhäuften und der Zugang verbesserte, ließ ein zunehmendes akademisches Interesse am Imperium, an den Grenzgebieten und auf am Thema der Identität die Relevanz von Xinjiang für die Forschung ansteigen. Zur gleichen Zeit wurde für Verlage der Vertrieb von Büchern über Xinjiang wirtschaftlich attraktiv, da es in der Welt nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zu einer politischen Resonanz in Bezug auf die von China kontrollierte Region mit muslimischer Mehrheit kam. Zwar blieben große Hindernisse für Forschungsarbeiten wie Einreisebeshränkungen für Wissenschaftler nach Xinjiang bestehen, doch konnte in den 2000er Jahren durchschnittlich immerhin pro Jahr eine wissenschaftliche Monographie erscheinen, bis es im Jahr 2016 zu einem abrupten Anstieg auf 5 akademische Monographien neuer Autoren kam. Obwohl die chinesische Regierung beschlossen hatte, der ethnischen Separatistenbewegung der Uiguren nach dem 11. September 2001 angesichts der neuen globalen Wahrnehmungen eine Rolle im „Krieg gegen den Terrorismus“ zuzuweisen, ist die uigurische", "section_level": 2}, {"title": "Haltung der Türkei.", "content": "Die Türkei ist der einzige mehrheitlich muslimische Staat, der regelmäßig seine Sorge über die Lage in Xinjiang zum Ausdruck gebracht hat. Bereits seit den frühen 1950er Jahren hat der türkische Staat als einer der vehementesten Fürsprecher der Uiguren Tausende uigurische Flüchtlinge aufgenommen, die als Sprecher einer mit dem Türkischen eng verwandten Sprache und als muslimische Glaubensbrüder öffentliches Wohlwollen sowie behördliche Unterstützung in der Türkei genossen und oftmals die türkische Staatsbürgerschaft erhielten. 2009 warf der türkische Staatspräsident Recep", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption in Asien außerhalb Chinas.", "content": "In den 2000er Jahren kam es hinsichtlich der zunehmenden Gewalttaten von Uiguren in der ganzen Region zu Bedenken. Zentralasiatische Staaten, insbesondere solche mit einer bedeutenden uigurischen Minderheit, zeigten sich aufgrund der von Uiguren ausgehenden Gewalt und", "section_level": 2}, {"title": "Arabische Welt.", "content": "Anders als etwa in der Beziehung zwischen Israel und Palästinensern nimmt die arabische Welt in Bezug auf die Repression der Uiguren in China eine schweigende Position ein. Die arabischen Staaten lobten im Juli 2019 in einer diplomatischen Note an das UN-Menschenrechtskommissariat ausdrücklich des Vorgehen Chinas gegen die Uiguren und Chinas „bemerkenswerte Erfolge“ bei der Umsetzung der Menschenrechte. Zu den 37 unterzeichnenden Staaten", "section_level": 2}], "src_summary": "Uiguren (auch \"Uighuren\" oder \"Uyghuren\"; Eigenbezeichnung: ; ) sind eine turksprachige Ethnie, die ihren Siedlungsschwerpunkt im Gebiet des ehemaligen Turkestans hat, insbesondere im heutigen chinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Seit 1949 hat die Volksrepublik China den Prozentsatz der Han-Chinesen in Xinjiang mit einer aggressiven, assimilationistischen Siedlungspolitik von 5 % auf 40 % erhöht.", "tgt_summary": "维吾尔族( / / ),是生活在欧亚大陆内陆的突厥语民族,主要分布在中国新疆南部和中亚地区,主要使用属突厥语族的维吾尔语和以波斯阿拉伯字母为基础的维吾尔老文字。大部分维吾尔人信仰伊斯兰教逊尼派。1934年,新疆省发布政府令,决定统一使用“维吾尔”作为汉文规范称谓。目前,全世界维吾尔族人口在2000万左右,主要生活在中国新疆维吾尔族自治区,约1100万,是中华人民共和国官方统计的55个少数民族之一。", "id": 83003} {"src_title": "Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk", "tgt_title": "联合循环", "src_document": [{"title": "Nomenklatur.", "content": "Die Kurzbezeichnung \"GUD-Kraftwerk\" war lange Zeit eine geschützte Bezeichnung der Firma Siemens; seit Ende September 2009 jedoch nicht mehr. Auch als \"GUD\" noch eine Marke war, wurde diese Bezeichnung häufig als Gattungsbegriff verwendet. Allgemein wird dieser Kraftwerkstyp als \"Kombikraftwerk\" bezeichnet, wobei Gefahr der Verwechslung zum Beispiel mit Kraft-Wärme-Kopplung besteht. Weitere Herstellerbezeichnungen sind zum Beispiel \"Steam and gas (STEAG)\" von General Electric oder \"Kombianlage (KA)\" von Alstom. Im englischen Sprachraum spricht man von \"Combined Cycle Power Plant (CCPP)\" oder \"Combined Cycle Gas Turbine (CCGT)\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsweise.", "content": "Im \"GUD-Kraftwerk\" wird mit ein bis vier Gasturbinen und einer Dampfturbine Elektrizität erzeugt, wobei entweder jede Turbine jeweils einen Generator antreibt (Mehrwellenanlage, engl. Multishaft) oder eine Gasturbine mit der Dampfturbine (abkuppelbar mit einer selbstsynchronisierenden Schaltkupplung) auf einer gemeinsamen Welle den Generator (Einwellenanlage, engl. Singleshaft). Die heißen Abgase der Gasturbinen werden in einem Abhitze-Dampfkessel zur Erzeugung von Wasserdampf verwendet. Der Dampf wird anschließend über einen herkömmlichen Dampfturbinenprozess entspannt. Es entfallen ca. 2/3 der elektrischen Leistung auf die Gasturbine und 1/3 auf den Dampfprozess. Wenn neben der Nutzung der Abgaswärme der Gasturbine durch zusätzliche Befeuerung (Zusatzfeuerung) des Dampfkessels die Dampfleistung und damit die elektrische Leistung der Dampfturbine erhöht wird, spricht man von einem Kombi-Prozess. Für den Betrieb der Gasturbine werden gasförmige oder flüssige Brennstoffe wie Erdgas, Biogas oder Heizöl eingesetzt. Für den Betrieb des Brenners im Dampfkessel können auch andere Brennstoffe verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Leistung.", "content": "Die (elektrischen) Leistungen von GuD-Anlagen liegen im Bereich zwischen 80 und 845 (z. B. Irsching) Megawatt pro Einheit Gasturbine/Dampfturbine, wobei eine Kraftwerksanlage aus mehreren Einheiten bestehen kann. Im Vergleich dazu hat ein Block eines Kernkraftwerks eine Leistung zwischen 400 und 1600 MWel.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsgrad.", "content": "Der außerordentlich hohe Wirkungsgrad beim GuD-Kraftwerk wird dadurch erreicht, dass die Wärme aus dem Rauchgas dem Prozess bei hohem Temperaturniveau zugeführt wird. Die stöchiometrische (λ=1) Verbrennungstemperatur von Erdgas mit Luft bei Normaldruck liegt bei ca. 2200 °C. Durch Luftüberschuss werden die Eintrittstemperaturen der Gasturbinen jedoch verringert. Die heute maximal mögliche Gaseintrittstemperatur liegt bei 1600 °C. Die Austrittstemperaturen liegen bei ca. 650 °C. Die Gasturbinen haben abhängig von der Leistung einen Wirkungsgrad (elektrische Leistung bezogen auf zugeführte Wärme) von 35 % (10 MW) bis über 40 % (100 MW). Das Abgas wird in einem Abhitzekessel zur Erzeugung von überhitztem Dampf mit einer Temperatur >500 °C genutzt. Ein großer Teil der Wärme (Enthalpiedifferenz) wird jedoch für die Verdampfung bei der druckabhängigen Sattdampftemperatur benötigt. Bei 100 bar beispielsweise beträgt diese nur 311 °C. Das bedeutet, dass bei einer Anlage mit nur einer Dampfdruckstufe (siehe erstes Schaltbild rechts) am Eintritt des Rauchgases in den Verdampfer die Temperaturdifferenz zwischen Rauchgas und Wasser sehr groß ist, und entsprechend hoch sind die Exergieverluste bei der Wärmeübertragung. Ist das Rauchgas bis auf wenige Grade oberhalb der Verdampfungstemperatur abgekühlt, kann sein restlicher Wärmeinhalt nur noch zur Speisewasservorwärmung genutzt werden (vergleiche Wärmeübertragungsdiagramm und T-s-Diagramm rechts). Die rechenaktive Originaldatei, der das rechts abgebildete Schema entnommen ist, berechnet einen Wirkungsgrad von 52 % bezogen auf den Heizwert. Bezogen auf den Brennwert ist der Wirkungsgrad 52 %/1,11 = 47 %. Die wasserseitige Schaltung der Kessel kann je nach betrieblichen Anforderungen sehr unterschiedlich sein. Neben den hier gezeigten Zwangumlaufkesseln sind auch Naturumlaufkessel und Zwangdurchlaufkessel (Bensonkessel) üblich. Zur Vermeidung höherer Exergieverluste, das heißt also zur Verbesserung des Wirkungsgrades, werden mehrere Druckstufen verwendet. Das zweite Schaltbild zeigt eine zweistufige Anlage. Das Speisewasser wird entweder mit getrennten Speisewasserpumpen dem Speisewasserbehälter entnommen und zwei getrennten Speisewasservorwärmern zugeführt, oder es werden – wie in der Abbildung – die Druckstufen hintereinandergeschaltet. Die Verdampfung und Überhitzung erfolgt somit auf unterschiedlichem Temperaturniveau. Stand der Technik bei GuD-Kraftwerken zur reinen Stromgewinnung, das heißt ohne eine weitere Nutzung der Abwärme zu Heizzwecken oder als Prozesswärme, ist der Drei-Druck-Prozess mit Zwischenüberhitzung. Hierbei kommt meist eine Gasturbine der sogenannten \"F-Klasse\" zum Einsatz. Die elektrische Leistung dieser Anlagen liegt bei etwa 400 MW. Die Drücke betragen etwa 130 bar (Hochdruck), 30 bar (Mitteldruck) und 8 bar (Niederdruck). Der Hochdruckdampf wird auf etwa 570 °C überhitzt. Nach der Entspannung im Hochdruckteil der Turbine wird der Dampf zum Kessel zurückgeführt, mit dem Mitteldruckdampf vermischt und nochmals auf etwa 570 °C überhitzt. Theoretisch wären noch mehr Druckstufen zur besseren Anpassung der Dampfkennlinie an die des Rauchgases denkbar, allerdings ist der zusätzliche Investitionsaufwand dann im Verhältnis zur wärmetechnischen Verbesserung zu hoch. Der Drei-Druck-Prozess mit einer Zwischenüberhitzung stellt momentan das wirtschaftliche Optimum dar. Am E.ON-Standort Irsching entstand ein Testfeld für die weltweit größte und leistungsstärkste Gasturbine SGT5-8000H (375 MW), die von Siemens Power Generation neu entwickelt wurde. Nach Abschluss der Testphase wurde die Gasturbine in ein modernes GuD mit einem Gesamtwirkungsgrad von 60 % integriert.", "section_level": 1}, {"title": "Abwärmenutzung.", "content": "Durch Einsatz einer Gegendruckturbine oder durch eine Turbinenanzapfung kann die thermische Energie des Wasserdampfes noch für eine Fernwärmeversorgung genutzt werden. Auf Grund des höheren Gegendrucks reduziert sich dann allerdings die erzeugte mechanische Arbeit und der exergetische Wirkungsgrad des Gesamtprozesses. Betrachtet man im unteren Bereich des Kraftwerkskreisprozess im T-s-Diagramm (Kondensation) näherungsweise als Carnot-Prozess (siehe Dampfkraftwerk, Abschnitt T-s-Diagramm) mit einem Gegendruck statt 0,037 bar (= 30 °C Kondensationstemperatur), dann reduziert sich bei 1 bar Gegendruck (= Erzeugung von Fernwärme bei 100 °C) der Carnot-Wirkungsgrad bezogen auf den erreichten Wirkungsgrad um 17 %. Somit wird statt 58 % nur noch ein Wirkungsgrad für die Erzeugung der mechanischen Arbeit von 48 % erreicht. Nach der Dampfauskopplung bei 1 bar stehen 52 % der eingesetzten Brennstoffenergie bei einem Temperaturniveau von 100 °C zur Verfügung. Diese Enthalpie des Dampfes besteht aus der Kondensations- bzw. Verdampfungsenthalpie bei 1 bar / 100 °C; sie beträgt formula_1 und der noch verbleibenden fühlbaren Wärme im nicht mehr nutzbaren Kondensat von formula_2. Ohne Wärmenutzung werden bei der Kondensationstemperatur von 30 °C die Enthalpie von formula_3 über den Kühlturm an die Umgebung abgeführt. Dies reduziert sich im Falle einer vollständigen Wärmenutzung auf die 292 kJ/kg. Dann stehen neben der Umsetzung von 48 % der Brennstoffenergie in mechanische Arbeit noch 45 % der Einsatzenergie als Wärmeenergie bei 100 °C zur Verfügung. Es ist zu beachten, dass die Energie im Heizungswasser nur zu 19 % aus Exergie und den restlichen 81 % aus Anergie besteht. Daher dürfen die unterschiedlichen Wirkungsgrade nicht addiert werden. Die Summe beider Wirkungsgrade kann aber 100 % nicht überschreiten. Die Gesamtemissionen sind dadurch im Vergleich zur erzeugten Energie insgesamt sehr gering. Neben dem hohen Wirkungsgrad sind weitere Vorteile eines GuD-Kraftwerks die kurze Bauzeit und die kurze Anlaufzeit des Gasaggregats, weshalb dieser Kraftwerkstyp zum Ausgleich von Lastspitzen verwendet werden kann. Allerdings benötigt ein GuD-Kraftwerk vergleichsweise teure Brennstoffe, weshalb sich neuere Forschungen mit GuD-Kohlekraftwerken beschäftigen. Der Bau von GuD-Kraftwerken wird in Deutschland steuerlich begünstigt, wenn der Wirkungsgrad der Anlage über 57,5 % liegt. Der Staat verzichtet auf die ihm zustehende Erdgassteuer von 5,50 € je Megawattstunde, wenn dieser Wirkungsgrad überschritten wird und die gesamte Verfügbarkeit des Kraftwerkes mehr als 70 % beträgt. Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Vergünstigungen.", "section_level": 2}, {"title": "Kosten.", "content": "GuD-Kraftwerke können vergleichsweise schnell und preiswert errichtet werden. Die Bauzeit und die Investitionskosten betragen nur etwa die Hälfte eines Kohlekraftwerkes gleicher Leistung. Im Grundlastbereich mit 8.000 Betriebsstunden pro Jahr können jedoch Kohlekraftwerke wegen der geringeren Brennstoffkosten die höheren Baukosten kompensieren. Die flexibleren GuD-Kraftwerke werden deshalb vorrangig im Spitzen- und Mittellastbereich mit 4.000 Betriebsstunden pro Jahr eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "GuD-Kohlekraftwerke.", "content": "Ein Betrieb der Gasturbine mit Kohlenstaub ist zunächst nicht möglich, da bei der Kohleverbrennung Asche entsteht, die die Schaufeln der Gasturbine durch Abrieb schnell zerstören würde. Ein Abscheiden der Asche aus dem heißen Gasstrom ist großtechnisch schwierig und Teil aktueller Forschung. Allerdings bietet sich die Möglichkeit, Steinkohle zunächst in einer Kokerei zumindest teilweise in Kokereigas zu verwandeln und in einem GuD-Kraftwerk zu nutzen. Der verbleibende feste Koks kann in einem konventionellen Dampfkraftwerk in elektrischen Strom umgewandelt werden. Eine weitere Form ist das \"Kohle-Kombikraftwerk\", das sich als ein kohlebefeuertes Dampfkraftwerk in Kombination mit einer Gasturbine darstellt. Die Gasturbine wird mit Erdgas betrieben und treibt für sich einen Generator an. Die Abgase besitzen beim Verlassen der Gasturbine eine hohe Temperatur und einen hohen Gehalt an Sauerstoff, so dass sie noch als Zuluft für einen mit Steinkohle befeuerten Dampferzeuger dienen können, der seinerseits den Wasserdampf für eine Dampfturbine mit angekoppeltem Generator liefert. Dieses Verfahren nutzt beispielsweise das Gersteinwerk bei Werne an der Lippe, welches mit einem Gesamtwirkungsgrad von 42 % arbeitet. Eine weitere Variante im industriellen Maßstab stellen Kohlekraftwerke dar, die Kohle unter Sauerstoffmangel vergasen. Die entstehende Wärme – knapp ein Drittel der Gesamtenergie – wird in einem normalen Dampfkraftwerk verstromt, während das entstehende Kohlenmonoxid nach der Beseitigung der Asche in einer Gasturbine verbrannt – also zu CO umgesetzt – wird. Der Gesamtwirkungsgrad ist ebenfalls höher als der einfacher Dampfkraftwerke.", "section_level": 1}, {"title": "GuD-Kernkraftwerke.", "content": "Hochtemperaturreaktoren erzeugen derart hohe Kühlmittelaustrittstemperaturen, dass ein Einsatz von Gas-und-Dampf-Kombikraftwerken denkbar wäre, jedoch werden Gasturbinen zwar seit Jahrzehnten intensiv untersucht, konnten aber im nuklearen Umfeld nicht zur Anwendungsreife geführt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk oder Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk (kurz GuD-Kraftwerk) ist ein Kraftwerk, in dem die Abwärme eines Gasturbinenkraftwerkes in einem Dampfkraftwerk genutzt wird. Die Abgase der Turbine dienen dabei als Wärmequelle für einen nachgeschalteten Abhitzekessel, der wiederum als Dampferzeuger für die Dampfturbine wirkt.", "tgt_summary": "复循环(英语:Combined cycle),又称复合循环或者联合循环,是一种使用多种热力学循环串联来获得更高热效率的方式,将其转换成机械能。比如在发电时,前一级产生的废气被用来驱动下一级热机推动发电机,提高了燃料的效率。", "id": 899341} {"src_title": "Offenburg", "tgt_title": "奥芬堡", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Offenburg liegt in der Vorbergzone des Mittleren Schwarzwaldes, etwa in der Mitte zwischen Karlsruhe, das etwa 66 Kilometer nördlich, und Freiburg im Breisgau, das etwa 54 Kilometer südlich liegt. Sie liegt am Ausgang des Kinzigtals in den Rheingraben.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Folgende Städte und Gemeinden (im Uhrzeigersinn, ausgehend vom nordöstlichen Quadranten) grenzen", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Stadtgebiet Offenburgs gliedert sich in folgende Stadtteile: Kernstadt, Hildboltsweier, Uffhofen, Albersbösch und die im Rahmen der Gemeindereform der 1970er-Jahre eingegliederten Gemeinden und heutigen Ortsteile Bohlsbach, Bühl, Elgersweier, Fessenbach, Griesheim, Rammersweier, Waltersweier, Weier, Windschläg, Zell-Weierbach und Zunsweier. Die elf eingemeindeten Stadtteile sind zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung,", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Offenburg fällt in eine Zone mit warm- und feucht-gemäßigtem Klima. Das Klima in dieser Region weist leichte Unterschiede zwischen Hochs und Tiefs auf, und", "section_level": 2}, {"title": "Raumplanung.", "content": "Offenburg wurde nach dem Landesentwicklungsplan 1996 vom Mittelzentrum zum Oberzentrum aufgestuft, dem die Mittelzentren Achern, Haslach/Hausach/Wolfach, Kehl und Lahr/Schwarzwald zugeordnet sind. Es ist damit neben Freiburg das zweite Oberzentrum der Region Südlicher Oberrhein. Für die umliegenden Gemeinden", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besiedlung in römischer Zeit.", "content": "Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind umfangreiche Spuren der Besiedlung des Offenburger Raumes durch das Römische Reich gesichert worden. Den bedeutendsten Fund aus römischer Zeit stellt eine silberne", "section_level": 2}, {"title": "Freie Reichsstadt.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung Offenburgs stammt aus dem Jahr 1148. Bereits 1240 wurde Offenburg Freie Reichsstadt, war aber später mehrmals verpfändet. Die Silbervorkommen bei Prinzbach, Haslach und Biberach im Kinzigtal nutzte Kaiser Friedrich II. und ließ hier, wie bereits in Hagenau, durch die Offenburger Reichsmünze Silberdenare prägen. Doch schon 1300 ließ König Albrecht diese wieder aufheben. Die Stadt war von einer dreifachen Mauer umgeben, versehen mit zahlreichen Türmen, und mit einer Bastion versehen, wie ein Kupferstich", "section_level": 2}, {"title": "Pfälzischer Erbfolgekrieg und Zerstörung Offenburgs.", "content": "Während der Eroberungskriege Ludwigs XIV. hatte Offenburg wiederholt unter militärischen Aktionen der Truppen des französischen Königs zu leiden. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg erzwang der Straßburger Gouverneur, Generalleutnant Chamilly, nach Androhung der Zerstörung der Stadt eine französische Besetzung Offenburgs. Am 4. Oktober 1688 musste ein Kapitulationsvertrag unterschrieben werden, am 8. Oktober wurde die Stadt von 33 Kompanien Infanterie und Kavallerie besetzt und bis zum Abzug der Truppen Ende Februar 1689 hatte die", "section_level": 2}, {"title": "Übergang an Baden.", "content": "1803 verlor Offenburg beim Reichsdeputationshauptschluss seinen Status als Freie Reichsstadt und wurde", "section_level": 2}, {"title": "Revolution 1848/49.", "content": "Während der Revolution 1848/49 fanden in Offenburg drei Veranstaltungen statt, die wesentlich für die Demokratiebewegung werden sollten. Bereits im Vorfeld der Badischen Revolution wurden im Gasthaus Salmen am 12. September 1847 in der radikaldemokratischen Offenburger Versammlung die Forderungen des Volkes in Baden proklamiert. Die Karlsbader Beschlüsse wurden zurückgewiesen, man forderte Grund- und Menschenrechte wie die Pressefreiheit sowie eine progressive Einkommensteuer. Am 19. März 1848 fand die zweite Offenburger Volksversammlung mit 20.000 Teilnehmern statt, die die Forderungen von 1847 bestätigte und erweiterte. Unter anderem wurde die Forderung ins Land getragen, in jeder Gemeinde einen „vaterländischen Verein“ zu gründen, dessen Aufgabe es sei, für die Bewaffnung, die politische und soziale Bildung des Volkes sowie für seine ihm zustehenden Rechte zu sorgen. Diese Aufforderung verhallte nicht ungehört. Nach vorsichtigen Schätzungen bestanden ein Jahr später zwischen 420 und 430 Volksvereine mit etwa 35.000 bis 40.000 Mitgliedern. Zusammen mit den Turn-, Gesang-", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Während des Ersten Weltkriegs waren die Offenburger", "section_level": 2}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "Herausragendes Ereignis dieser Epoche war die Besetzung Offenburgs durch französische Truppen. In der Folge der alliierten Rheinlandbesetzung wurde auch Offenburg als Annex des Brückenkopfes Kehl am 4. Februar 1923 besetzt. Anlass hierfür war der Vorwurf der französischen Regierung einer begangenen Verletzung gegen die Bestimmungen von Artikel 367 des Vertrags von Versailles. Dieser lautete: \"Die Deutsche Regierung hat die internationalen Züge", "section_level": 2}, {"title": "NS-Staat.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Machtübernahme der NSDAP und die Errichtung der Diktatur Hitlers.", "content": "Wie in anderen Teilen Deutschlands auch schritten mit der Machtübernahme der NSDAP im Jahr 1933 die Gleichschaltung und Übernahme der", "section_level": 3}, {"title": "Die jüdische Bevölkerung und deren Verfolgung während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.", "content": "Mindestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts waren jüdische Familien in der Stadt ansässig. Das Gasthaus „Zum Salmen“ wurde 1875 zu einer Synagoge umgebaut. Im Zuge der Novemberpogrome wurde am 10. November 1938 die Synagoge und ein jüdisches Café verwüstet und anschließend Gegenstände aus der Synagoge, wie die Tora, vor dem Rathaus verbrannt. Alle erwachsenen männlichen Einwohner jüdischen Glaubens wurden verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert. Vorher wurden sie von Angehörigen der SS in einem eineinhalbstündigen Marsch durch die Stadt zum Bahnhof getrieben, währenddessen sie gedemütigt und geschlagen wurden. Am 22. Oktober", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Während des Zweiten Weltkriegs war die Zivilbevölkerung aufgrund der Nähe zur französischen Grenze den unterschiedlichsten Auswirkungen und Beschränkungen, wie etwa Evakuierungsmaßnahmen nach Kriegsbeginn 1939 und gegen Kriegsendende 1945 ausgesetzt. Darüber hinaus wurden Teile der Bevölkerung zu Arbeiten im Zusammenhang mit dem Bau des Westwalls herangezogen. Im Laufe des Zweiten Weltkriegs waren die im Nordosten der Stadt Offenburg gelegenen Bahnanlagen mehrfach das Ziel von Angriffen der alliierten Luftstreitkräfte. Der schwerste Luftangriff, der Offenburg", "section_level": 2}, {"title": "Seit 1945.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Offenburg in der französischen Besatzungszone und damit bis zur Bildung des sogenannten Südweststaates Baden-Württemberg am 25. April 1952 im Land Baden. Nach der Besatzungszeit und der Währungsreform nahm die Stadt einen stetigen wirtschaftlichen Aufschwung. Die fortschreitende europäische Einigung und die dadurch erfolgte Umkehr des ehemaligen Standortnachteils einer konfliktbeladenen Grenze zu Frankreich in einen Standortvorteil führten diese positive Entwicklung fort und begünstigten die Entwicklung Offenburgs zu einem prosperierenden, verkehrsgünstig gelegenen Wirtschaftsstandort. 1980 fanden in Offenburg die Heimattage Baden-Württemberg statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gebietsreform in den 1970er Jahren und Eingemeindungen.", "content": "In den frühen 1970er Jahren wurden im Zuge der Gemeindereform elf ehemals selbständige Gemeinden in die Stadt eingegliedert. Damit erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung. Im Rahmen der Kreisreform wurde Offenburg am 1. Januar 1973 Sitz des aus mehreren Landkreisen neu gebildeten Ortenaukreises. Folgende Gemeinden wurden als Ortsteile in die Stadt Offenburg eingemeindet:", "section_level": 3}, {"title": "Eingemeindete Ortsteile.", "content": "Auch die ehemals selbständigen Ortsteile Offenburgs haben jeder für sich eine eigenständige, weit zurückreichende Geschichte, die gegenüber derjenigen der ehemaligen Reichsstadt Offenburg bis zum Übergang an Baden von der jeweiligen Territorialzugehörigkeit bestimmt wurde. Fast alle Umlandgemeinden gehörten seit dem Spätmittelalter zur Landvogtei Ortenau Vorderösterreichs und waren den Gerichten Griesheim bzw. Ortenberg unterstellt. Windschläg wurde 1656 durch den österreichischen Regenten Erzherzog Ferdinand an Carl von Neveu übergeben. Die Familie herrschte über den Ort bis 1805, als Windschläg wie alle anderen Ortsteile (außer Teile von Zunsweier) an Baden kamen und", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Offenburg gehörte zunächst zum Bistum Straßburg und war dem Archidiakonat Ortenau unterstellt. Schon 774 war Offenburg Sitz eines Dekans für das gesamte Umland. Eine eigene Pfarrei ist erstmals 1182 genannt. Dabei handelt es sich wohl um die heutige Heilig-Kreuz-Kirche, die im 13. Jahrhundert errichtet und nach dem Stadtbrand von 1689 ab 1700 neu gebaut wurde. 1280 wurden Franziskaner nach Offenburg gerufen. Sie gründeten ein Kloster, das ebenfalls nach dem Stadtbrand neu gebaut wurde. 1396 wurde im benachbarten Weingarten die Filialkirche Zu Unserer Lieben Frau errichtet. Ab 1497 gab es noch das Bühlwegkirchlein in Käfersberg. Die Pfarrkirche Offenburgs hatte ab 1350 bis zu elf Kaplaneien. Nach 1525 trat die Stadt zur Reformation über, doch kehrte sie nach 1530 wieder zum alten Glauben zurück und blieb danach über Jahrhunderte eine ausschließlich katholische Stadt. 1591 verbot der Rat der Stadt sogar die Aufnahme nichtkatholischer Bürger. Nach Aufhebung des Bistums Straßburg 1803 gehörte die Kirchengemeinde zunächst zum Bistum Konstanz, bevor sie 1821/1827 Teil des neu gegründeten Erzbistums Freiburg wurde. Auch hier wurde Offenburg Sitz eines Dekanats, zu dem alle katholischen Gemeinden im heutigen Stadtgebiet gehören. Neben den bereits genannten Gemeinden entstanden 1917 die Dreifaltigkeitspfarrei (Kirche von 1906) und 1956 die Pfarrkuratie St. Josef (Josefskirche im Stadtteil Hildboltsweier von 1938/1939), aus der 1973 die Pfarrei Heilig Geist hervorging (Heilig-Geist-Kirche im Stadtteil Albersbösch 1973) sowie die Pfarrei St. Fidelis. Auch in den Stadtteilen Bohlsbach, Bühl, Elgersweier, Griesheim, Rammersweier, Waltersweier, Weier, Weingarten (Zell-Weierbach), Windschläg und Zunsweier gibt es jeweils eine katholische Gemeinde (zu den zugehörigen Kirchen vgl. bei Bauwerke). Fessenbach gehört", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 brachte bei einer", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "An der Spitze der Freien Reichsstadt Offenburg stand der Rat mit dem Schultheiß (Bürgermeister). Der Rat hatte zwölf Mitglieder. Ab etwa 1300 gab es daneben noch einen „jungen Rat“ der Zünfte. Im 14. Jahrhundert wurden die Bürgermeister von vier „Stettmeistern“ verdrängt. Nach", "section_level": 2}, {"title": "Bundestagsabgeordnete.", "content": "Dem 19. Deutschen Bundestag gehört für den Bundestagswahlkreis Offenburg (284) folgender", "section_level": 2}, {"title": "Landtagsabgeordnete.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Landtag von Baden-Württemberg (seit 1952).", "content": "Dem 16. Landtag von Baden-Württemberg gehören für den Landtagswahlkreis Offenburg (51) folgende", "section_level": 3}, {"title": "Badischer Landtag (1947–1952).", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Landtag der Republik Baden (1919–1933).", "content": "Dem Landtag der Republik Baden gehörten", "section_level": 3}, {"title": "Badische Ständeversammlung (1819–1918).", "content": "Der 2. Kammer der Badischen Ständeversammlung gehörten für Offenburg an:", "section_level": 3}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung (bis 2009): „In Silber ein rotes Stadttor mit beknauftem Zeltdach, flankiert von zwei schwarz befensterten Zinnentürmen, ausgeschwenkten, goldenen Torflügeln an schwarzen Angeln und gezogenem schwarzem Fallgatter.“ In seiner aktuellen Verwendung ist das Wappen allerdings stark stilisiert: „In Silber ein offenes,", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Offenburg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft: Der Stadtteil Zell-Weierbach unterhält mit folgender Stadt eine Städtepartnerschaft: Der Stadtteil", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater und Museen.", "content": "Für Theaterdarbietungen werden u. a. die Oberrheinhalle und die Baden Arena auf dem Messegelände, die Reithalle auf dem Kulturforum, der historische Salmen und der Schillersaal genutzt. Das Museum im Ritterhaus, um 1900 gegründet durch Carl Frowin Mayer, umfasst einen Bestand mit mehr als 9.000 Objekten.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Altstadt.", "content": "Seit dem Wiederaufbau nach dem Stadtbrand von 1689 ist die Offenburger Altstadt noch heute von Barockbauten geprägt. Älter ist die Stadtmauer, die noch auf etwa 1,4 km erhalten ist. Das repräsentative Zentrum der Altstadt ist der südliche Teil der in Nordsüdrichtung verlaufenden Hauptstraße, die hier", "section_level": 3}, {"title": "Kirchen in den eingemeindeten Orten.", "content": "Katholische Kirchen: Evangelische Kirchen:", "section_level": 3}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schwäbisch-alemannische Fastnacht.", "content": "Offenburg ist eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fastnacht, im Hochalemannischen \"Fasent\" genannt. Während dieser Zeit finden zahlreiche traditionelle Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel die Taufe des Fasent-Kindes am „Schmutzige", "section_level": 3}, {"title": "Messen und Kongresse.", "content": "Zurückgreifend auf eine lange Tradition landwirtschaftlicher Ausstellungen hat sich Offenburg seit den 1960er Jahren als moderner und leistungsfähiger", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Veranstaltungen.", "content": "Weitere regelmäßige bedeutsame Veranstaltungen sind:", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Offenburg ist vor allem bekannt als Sitz des Burda-Verlages und war früher ein stark von der Eisenbahn dominierter Ort. Durch die Oberrhein-Messe ist die Stadt auch eine bedeutende Messestadt Baden-Württembergs.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Der Bahnhof Offenburg ist ein wichtiger Knotenpunkt und ICE- und TGV-Halt. Er verfügt über stündliche Fernverkehrsverbindungen mit Direktverbindungen (in Richtung Norden) über Mannheim nach Köln sowie über Frankfurt am Main u. a. nach Hamburg und Berlin. Darüber hinaus verkehrt täglich ein Zugpaar direkt nach Paris und nach Amsterdam. In Richtung Süden bestehen auf der ehemaligen badischen Hauptbahn ICE-Verbindungen nach Basel sowie mit einzelnen Zügen nach Zürich, Chur und Interlaken. Seit dem Fahrplanwechsel im Winter 2018 gibt es mit Zwischenhalt in Straßburg eine direkte TGV-Verbindung zum Pariser Gare de l’Est, die ohne Umstieg in 2", "section_level": 3}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Die Anschlussstelle 55 Offenburg der Bundesautobahn 5 ist knapp fünf Kilometer von der Stadtmitte entfernt. In ihrem Ursprungszustand aus dem Jahr 1960 war der Autobahnanschluss auch unter dem Namen \"Offenburger Ei\" bekannt. Des Weiteren führen die Bundesstraßen 3 und 33 durch Offenburg.", "section_level": 3}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "Auf dem südwestlichen Teil der Gemarkung befindet sich der Flugplatz Offenburg (ICAO-Kennung EDTO). Die erstmalige fliegerische Nutzung datiert bereits auf das Jahr 1911 zurück, an dem der Oberrheinische Zuverlässigkeitsflug hier Station machte. Seither hat der Platz eine wechselvolle Geschichte erfahren, die u. a. bestimmt war durch die Lage in der durch den Versailler Vertrag festgelegten entmilitarisierten Zone, den Zweiten Weltkrieg und das darauf folgende Besatzungsregime sowie städtebauliche und verkehrstechnische Ansprüche bis in die heutige Zeit.", "section_level": 3}, {"title": "Produzierendes Gewerbe und Handel.", "content": "Die Stadt ist Sitz einer Vielzahl von überregional bekannten Unternehmen des produzierenden Gewerbes, des Handels und des Druck- und Verlagswesens, so des Burda-Verlages, von Vivil, Meiko Maschinenbau, Hobart, Hiwin, Tesa, Witzig & Frank (FFG), der Messe", "section_level": 2}, {"title": "Weinbau.", "content": "Offenburg liegt im Weinanbaugebiet Baden. Gelegen in der Vorbergzone des", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "In Offenburg ist mit Hubert Burda Media einer der größten Zeitschriften- und Online-Medien-Verlage Deutschlands ansässig. Neben verschiedenen Redaktionen, die im \"Medien-Zentrum\" beheimatet sind, ist hier auch eine der modernsten Großdruckereien für den Tiefdruck angesiedelt. Bekannte Druckerzeugnisse sind beispielsweise die \"Bunte\", \"Focus\", \"Mein schöner Garten\", \"Playboy\" und \"TV Spielfilm\". In Offenburg erscheinen zwei Tageszeitungen: Das Offenburger Tageblatt im Reiff Verlag, der auch das Wirtschaftsmagazin \"insideB\" herausgibt, sowie die Badische Zeitung mit Lokalteil für Offenburg und den südlichen Ortenaukreis im in Freiburg ansässigen Badischen Verlag. Darüber hinaus haben zwei auflagenstarke, anzeigenfinanzierte und mit ausführlichem redaktionellem Anteil erscheinende", "section_level": 2}, {"title": "Behörden, Gerichte und staatliche Einrichtungen.", "content": "Offenburg ist Sitz des Landratsamts Ortenaukreis, des Amtsgerichts Offenburg, des Landgerichts Offenburg sowie der Staatsanwaltschaft Offenburg. Ferner gibt es hier die Außenkammern Offenburg des Arbeitsgerichts Freiburg, eine Zweigstelle der Bundesagentur für Arbeit, ein Finanzamt, sowie ein Polizeipräsidium. Die Stadt ist Sitz des Kirchenbezirks Offenburg der Evangelischen Landeskirche in Baden und des Regionalbüros Ortenau des Erzbistums Freiburg, zu dem die Dekanate Offenburg-Kinzigtal, Acher-Renchtal in Achern und Lahr", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "An der Hochschule Offenburg (ehemals: Fachhochschule) werden technische, wirtschaftswissenschaftliche und medienspezifische Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten. Ferner gibt es ein Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Grund- und Hauptschulen) in Offenburg. An allgemeinbildenden Schulen gibt es in Offenburg: Der Ortenaukreis ist Träger der drei beruflichen Schulen (Friedrich-August-Haselwander-Gewerblich-Technische Schule mit Technischem Gymnasium (Profile Technik, Informationstechnik und Technik und Management), Kaufmännischen Schule mit Wirtschaftsgymnasium und Haus- und Landwirtschaftliche Schule Offenburg mit Ernährungswissenschaftlichem und Biotechnologischem Gymnasium) sowie der Hansjakob-Schule mit Schulkindergarten", "section_level": 2}], "src_summary": "Offenburg () ist eine Stadt im Westen Baden-Württembergs, etwa 20 Kilometer südöstlich von Straßburg. Die frühere Reichsstadt ist die Kreisstadt und größte Stadt des Ortenaukreises. Offenburg ist ein Oberzentrum innerhalb der Region Südlicher Oberrhein.", "tgt_summary": "奥芬堡(德语:Offenburg;法语:Offenbourg)是德国巴登-符腾堡州西部的城市,位于法国斯特拉斯堡东南约20千米,是奥特瑙县的首府,拥有将近60 000居民。发源自黑森林的金齐希河(Kinzig)从城中穿行而过,并在法国城市斯特拉斯堡附近汇入莱茵河。", "id": 1670529} {"src_title": "Leistungsgewicht", "tgt_title": "功率重量比", "src_document": [{"title": "Beispiele und Bedeutung an Fahrzeugen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kraftfahrzeuge.", "content": "Die bei Kraftfahrzeugen typischerweise angegebene Beschleunigung, etwa in „X Sekunden von 0 auf 100 km/h“, ist von einer Reihe von Parametern (etwa Drehmomentverlauf, Schaltung, Traktion, Luftwiderstand) abhängig und kann daher nicht direkt anhand des Leistungsgewichts abgeleitet werden. Grundsätzlich aber gilt hier: Ein niedrigeres Leistungsgewicht ermöglicht eine größere Beschleunigung. Für Lastkraftwagen, Omnibusse und ähnliche Fahrzeuge sind nach deutschem Recht Mindest-Motorleistungen bezogen auf das Gewicht vorgeschrieben, folglich ein maximales Leistungsgewicht. Typische Leistungsgewichte bei Kraftfahrzeugen: Auswahl einiger Fahrzeuge: Bei leichten Fahrzeugen gewinnt das Gewicht der transportierten Personen an Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Schienenfahrzeuge.", "content": "Die bei Schienenfahrzeugen typischerweise angegebene Zugkraft in kN oder Beschleunigung in m/s2 ist von einer Reihe von Parametern (etwa Drehmomentverlauf, Schienenbedingungen (Schlupf), Traktion, Luftwiderstand) abhängig und kann daher nicht direkt anhand des Leistungsgewichts abgeleitet werden. Grundsätzlich aber gilt hier: Ein niedrigeres Leistungsgewicht ermöglicht eine größere Anfahrtbeschleunigung, einen größeren Zugkraftüberschuss bei Steigungen und eine höhere Endgeschwindigkeit. Insbesondere bei Lokomotiven, die nicht-angetriebene Waggons ziehen sollen, ist jedoch ein hohes Gewicht notwendig, damit die Lokomotive eine hohe Haftreibung auf der Schiene hat. Hohe Leistung bei geringem Gewicht würde hier nur zu durchdrehenden Rädern führen.", "section_level": 2}, {"title": "Fußnoten.", "content": "– soweit nicht anders angegeben, die Leermasse ohne Fahrgäste;", "section_level": 3}, {"title": "Flugzeuge.", "content": "Bei Flugzeugen bedeutet ein geringes Masse-Leistungs-Verhältnis bzw. hohes Schub-Gewicht-Verhältnis eine höhere Steigleistung sowie eine kürzere Startrollstrecke.Ebenso können Flugzeuge mit geringem Leistungsgewicht, insbesondere Kampfflugzeuge, langanhaltend enge Kurven mit hohen g-Kräften fliegen, da dem durch den hohen Auftrieb (der zur Überwindung der Zentrifugalkraft nötig ist) verursachten Luftwiderstand eine große Schubkraft gegenübersteht (Kurvenkampf). Aus diesem Grund besitzen Flugzeuge ein besonders geringes Leistungsgewicht; Kampfflugzeuge sind häufig auch noch mit Nachbrennern, Boostertriebwerken oder Startraketen ausgerüstet, um kurzzeitig den Schub erhöhen zu können. Ein Schub-Gewicht-Verhältnis, welches größer als 1 ist, ermöglicht so das Beschleunigen im vertikalen Steigflug.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele und Bedeutung an Motoren.", "content": "Bei Motoren wird das Leistungsgewicht mit und ohne Getriebe, Kupplung, Kühler etc. angegeben. Bei Kolbenmotoren oft auch das gerechnete Leistungsgewicht pro Zylinder. Auswahl einiger Verbrennungsmotoren mit großem Leistungsspektrum:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Leistungsgewicht (auch Masse-Leistungs-Verhältnis) ist der Quotient aus der Masse und der Leistung eines Fahrzeugs, eines Motors, eines Akkus, einer Maschine oder bei Mensch und Tier. Es wird meistens in Kilogramm pro Kilowatt angegeben.", "tgt_summary": "功率重量比(或比功率,功率质量比,简称功重比、pwr)是一个用于引擎间比较的参数。功重比是衡量引擎实际性能的指标,也用作一整个载具的性能尺度。计算上,功重比不考虑载具大小及其带来的空气阻力等因素,直接用引擎功率除以载具质量而得。标签上的功重比常常是制造商测量后选取的峰值,但在实际使用中数值却是时常变化的,并且这些变化将会影响实际性能。", "id": 1296397} {"src_title": "Pumpspeicherkraftwerk", "tgt_title": "抽水蓄能电站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorindustrielle Vorgänger.", "content": "Das grundlegende Prinzip der Speicherung von Wasser als Lageenergie wurde bereits in der Spätphase des solar-agrarischen Zeitalters – kurz vor Beginn der Industrialisierung – genutzt. Windmühlen, die in der Produktion volatiler waren als Wassermühlen, pumpten Wasser in ein höhergelegenes Reservoir, aus dem wiederum Wassermühlen kontinuierlich gespeist wurden; ein Vorgang, der v. a. in der Textilindustrie genutzt wurde, wo es besonders auf eine fein dosierbare, regelmäßige Bewegung der mechanisch angetriebenen Webstühle ankam. Damit konnte die Arbeitsfähigkeit der in dieser Zeit besonders wertvollen und deshalb stark genutzten Wasserkraft durch Windkraft erhöht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Erste moderne PSW.", "content": "Eines der ältesten Pumpspeicherwerke wurde in Gattikon an der Sihl installiert. Die Anlage beförderte mit einer Jonval-Turbine pro Sekunde einen Kubikmeter Wasser in den künstlich angelegten Waldweiher. Bei niedrigem Wasserstand der Sihl wurde das Wasser aus dem Weiher wieder abgelassen und einem Niederdruck-Laufwasserkraftwerk zugeführt, das mechanisch die Transmissionen einer Weberei antrieb. Die Anlage war von 1863 bis 1911 in Betrieb. Mit dem Anschluss der Weberei an das Stromnetz wurde der Pumpbetrieb eingestellt, die Anlagenteile wurden erst in den 1980er-Jahren abgetragen um Platz für Wohnüberbauungen zu schaffen.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung seit den 1920ern.", "content": "In kleinem Maßstab wurden moderne Pumpspeicherkraftwerke erstmals in den 1920ern Jahren realisiert. Einer der deutschen Ingenieure, die die Technik für großdimensionierte Pumpspeicherkraftwerke als weltweite Pionierleistung entwickelt haben, war Arthur Koepchen. Nach ihm wurde das 1930 in Betrieb genommene PSW Koepchenwerk der RWE AG in Herdecke an der Ruhr benannt. In der Liste von Pumpspeicherkraftwerken findet sich eine Zusammenstellung. Ursprünglich dienten Pumpspeicherkraftwerke vor allem zur kurzfristigen Bereitstellung von teurer Spitzenlast und der besseren Auslastung von Grundlastkraftwerken wie Kernkraftwerken oder Braunkohlekraftwerken. Diese liefern möglichst konstante Leistung und können, abgesehen von Notfällen wie einem Lastabwurf, ökonomisch nur innerhalb von Stunden oder Tagen hoch- und heruntergefahren werden. Gleichzeitig gibt es im Tages- und Wochenverlauf einen stark schwankenden Stromverbrauch, der stets exakt gedeckt werden muss. Pumpspeicherkraftwerke boten eine Möglichkeit, den z. B. nachts oder zu absatzschwachen Tageszeiten ins Netz eingespeisten Grundlaststrom, der zu vergleichsweise günstigen Preisen verfügbar war, zeitlich versetzt in deutlich teurer absetzbaren Strom für Bedarfsspitzen umzuwandeln. Der Verkaufspreis bei diesem Geschäft kann ein Vielfaches des Einkaufspreises betragen, was den Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken wirtschaftlich sinnvoll machte. Es war von Anfang an klar, dass dieses System technisch funktioniert, aber der ökonomische Nutzen wurde erst durch die Inbetriebnahme des Koepchenwerkes nachgewiesen. Die Existenz von Pumpspeicherkraftwerken sicherte damit auch einen Teil der wirtschaftlichen Risiken thermischer Grundlast-Kraftwerke ab, die so auch nachts praktisch nicht benötigten Strom ins Netz einspeisen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Energiewende.", "content": "Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energie im Zuge der Energiewende hat sich das Betriebsmuster von Pumpspeicherkraftwerken deutlich gewandelt. Insbesondere im Sommer, wenn die Photovoltaik tagsüber große Mengen elektrischer Energie ins Netz speist, wird die Mittagsspitze und häufig auch große Teile der Mittellast von Photovoltaikanlagen gedeckt, so dass sich die Betriebszeiten von Pumpspeichern stärker in die Morgen- und Abendstunden verschieben. Gleichzeitig führt der Ausbau von Wind- und Solarenergie langfristig zu einem zunehmenden Speicherbedarf, um die volatile Erzeugung ausgleichen zu können. Daher wird in Zukunft mit einer steigenden Bedeutung von Speicherkraftwerken, darunter auch Pumpspeicherkraftwerken gerechnet. Eine relevante Dimension erreicht der Speicherbedarf ab einem regenerativen Anteil von 60–80 % an der Stromversorgung; bei geringeren Anteilen sind der Flexibilitätsoptionen wie Lastmanagement, flexibler Betrieb von konventionellen Kraftwerken und der Ausbau der Stromnetze ökonomisch zweckmäßigere Optionen zum Ausgleich der Schwankungen.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Im Prinzip besteht jedes Pumpspeicherkraftwerk, wie in nebenstehender Skizze dargestellt, mindestens aus einem oberen Speicherbecken (Oberwasserbecken) und einem unteren Tiefbecken (auch Unterwasserbecken genannt). Zwischen beiden Becken bestehen eine oder mehrere Druckrohrleitungen. In der Maschinenhalle des Kraftwerks befinden sich im einfachsten Fall eine Wasserturbine, eine Pumpe und eine rotierende elektrische Maschine, welche wahlweise als elektrischer Generator oder als Elektromotor betrieben werden kann und in der Skizze in der Farbe Rot eingezeichnet ist. Bei größeren Pumpspeicherkraftwerken sind mehrere solche Einheiten in Parallelbetrieb vorhanden. Die Turbine, die elektrische Maschine und die Pumpe samt Hilfseinrichtungen wie Kupplungen und Anwurfturbine sind auf einer gemeinsamen Welle montiert. Die elektrische Maschine ist üblicherweise, wie in anderen Kraftwerken, als eine Drehstrom-Synchronmaschine mit Erregermaschine ausgeführt. Da Synchronmaschinen im Motorbetrieb für das Starten des Pumpbetriebs aufgrund des Massenträgheitsmoments nicht von alleine aus dem Stillstand sicher anlaufen können, sind je nach Kraftwerk Hilfseinrichtungen wie eine kleinere Anwurfturbine vorgesehen, um den Motor für den Pumpbetrieb zunächst auf Drehzahl bringen zu können. Alternativ sind in manchen Pumpspeicherkraftwerken für den Pumpbetrieb eigene Drehstrom-Asynchronmaschinen als Antriebsmotor vorgesehen, welche keine Anlaufprobleme aufweisen. Die Synchronmaschine wird dann ausschließlich als Generator betrieben. Während die elektrische Maschine sowohl im Generator- als auch Motorbetrieb arbeiten kann, können Turbinen üblicherweise nicht auch als Pumpe arbeiten. Aus diesem Grund ist die Pumpe von der Turbine, ausgeführt als Francisturbine oder Freistrahlturbine, als eigenständige Einheit getrennt und je nach Betriebsmodus über Absperrschieber mit der Druckrohrleitung verbunden. Die Turbine ist leerlauffest, das heißt, dass im Pumpbetrieb die Turbine ohne Funktion leer mitläuft. Bei der Pumpe würde im Generatorbetrieb ein Leerlauf zu Schäden führen, deswegen muss die Pumpe im Generatorbetrieb mittels einer Kupplung von der Welle getrennt werden. Zur Vermeidung von Kavitation wird die Kraftwerkshalle üblicherweise unterhalb der geodätischen Saughöhe des Tiefbeckens vorgesehen und als sogenanntes Kavernenkraftwerk ausgeführt, wie in zweiter Skizze anhand des Raccoon-Mountain-Pumpspeicherwerks dargestellt. Bei manchen Pumpspeicherkraftwerken wie dem Pumpspeicherkraftwerk Blenheim-Gilboa befindet sich die Maschinenhalle gänzlich im unteren Tiefbecken. Weiter kommt es beim Schließen der Absperrschieber in den Druckleitungen, z. B. beim Umschaltvorgang vom Generator- in den Pumpbetrieb, zu Druckstößen. Um diese auszugleichen, wird ein Wasserschloss vorgesehen, welches Druckstöße ausgleicht und so Schäden an den Druckleitungen verhindert. Pumpspeicherkraftwerke können auch mit sehr hohen Fallhöhen bis über 1000 m betrieben werden. Bei einem Speicherkraftwerk entfällt das untere Tiefbecken und die Pumpeinrichtung. Das obere Speicherbecken benötigt bei einem Speicherkraftwerk zwangsläufig einen Zufluss. Bei Pumpspeicherkraftwerken wird zwischen solchen mit Zufluss im oberen Speicherbecken und solchen ohne Zufluss unterschieden. Neben dieser klassischen Bauweise werden bei kleineren Leistungen auch Pumpturbinenkraftwerke gebaut, die anstelle der Turbine und der Pumpe mit sogenannten Pumpturbinen ausgerüstet sind. Bei der Pumpturbine handelt es sich um eine Strömungsmaschine, die in beiden Richtungen durchströmt werden kann und je nach Drehrichtung als Pumpe oder Turbine arbeitet. Die Energiemenge, in diesem Zusammenhang üblicherweise ausgedrückt in Megawattstunden, ist abhängig von der speicherbaren Wassermenge und dem nutzbaren Höhenunterschied zwischen dem Oberbecken und der Turbine. Bei reinen Pumpspeicherwerken ist die Speicherkapazität meist so ausgelegt, dass die Generatoren zumindest 4 bis 8 Stunden unter Volllast elektrische Energie produzieren können. Bei einigen Speicherkraftwerken werden die Speicherbecken durch einen natürlichen See mittels Staumauer oder Staudamm vergrößert, zum Beispiel beim Schluchsee. Einige Speicherbecken sind natürliche Seen ohne solche Vergrößerungen, einige wenige Speicherbecken wurden ausschließlich künstlich angelegt, zum Beispiel Hornbergbecken, Eggbergbecken und bei dem Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkungsgrad.", "content": "Grundsätzlich wird in jedem Pumpspeicherkraftwerk mehr Strom zum Hochpumpen benötigt als beim Herunterfließen wieder zurückgewonnen werden kann. Verluste entstehen beim Lade- und beim Entladevorgang durch die Reibungsverluste des fließenden Wassers (Flüssigkeiten haben einen Strömungswiderstand; bei Wasser spricht man auch von Wasserwiderstand und hydraulischen Verlusten), durch den Wirkungsgrad der Pumpe (Ladevorgang) bzw. Turbine (Entladevorgang), durch den Wirkungsgrad des Motors bzw. des Generators sowie durch Trafoverluste und in geringem Maße auch durch Eigenbedarf des Pumpspeicherwerkes. Der Gesamtwirkungsgrad eines Pumpspeicherkraftwerkes liegt bei 75–80 %, in Ausnahmefällen etwas höher. Der Gesamtwirkungsgrad ist geringer als bei Speicherkraftwerken, da bei einem Pumpspeicherkraftwerk der Wirkungsgrad für die Pumpen hinzukommt. Hinzu kommen weitere Übertragungsverluste für Hin- und Rücktransport der elektrischen Energie. Diese hängen ab von der geographischen Distanz zwischen Energieerzeuger, Pumpspeicherung und Energieverbraucher.", "section_level": 2}, {"title": "Energiedichte.", "content": "Die volumenbezogene Dichte potentieller Energie eines Pumpspeicherkraftwerks wird durch die folgende Gleichung berechnet. Mit der Dichte des Wassers formula_2, der Erdbeschleunigung formula_3 und der Höhendifferenz formula_4. Damit ergibt sich eine auf formula_5 normierte Energiedichte von", "section_level": 2}, {"title": "Energiewirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Die Fähigkeit der Pumpspeicherkraftwerke, sowohl Energie aufzunehmen als auch abzugeben, wird im Rahmen der Einsatzoptimierung der Speicherkraftwerke marktoptimal genutzt. Durch die hohe Flexibilität ihres Einsatzes eignen sie sich besonders gut zur Bereitstellung von Regelleistung. Die Erzeugungsleistung steht wie bei Speicherwasserkraftwerken bei Bedarf innerhalb von Minuten zur Verfügung und kann in einem weiten Bereich flexibel geregelt werden. Auch der Pumpbetrieb kann flexibel auf unterschiedlich hohe Leistungsüberschüsse im Netz angepasst werden, wenn zwei voneinander getrennte Steig- und Fallrohre vorhanden sind (Schluchseewerk), das Prinzip des hydraulischen Kurzschlusses angewandt wird (Kopswerk II) oder Asynchronmaschinen die Pumpen antreiben (PSW Goldisthal). Dank ihrer sogenannten Schwarzstartfähigkeit können Pumpspeicherkraftwerke bei großflächigen Stromausfällen zum Anfahren anderer nicht schwarzstartfähiger Kraftwerke wie Kohlekraftwerke eingesetzt werden. In seinem Sondergutachten „100 % erneuerbare Stromversorgung bis 2050: klimaverträglich, sicher, bezahlbar“ von Mai 2010 geht der von der Bundesregierung eingesetzte Sachverständigenrat für Umweltfragen davon aus, dass die Kapazitäten der Speicherkraftwerke insbesondere in Norwegen (allein nahezu 85 TWh Wasserbeckenkapazität der dortigen zu Pumpspeichern ausbaufähigen Speicherwasserkraftwerke) und Schweden bei weitem ausreichen, um Schwankungen der zukünftig eingespeisten erneuerbaren Energien auszugleichen. Dieses setzt aber einen erheblichen Ausbau der Nord-Süd-Netzanbindung voraus. Die derzeitigen Kapazitäten in Deutschland (neuere Schätzungen im Zusammenhang mit Wind- bzw. Solargas sprechen von ca. 0,6 TWh) sind hierfür zu gering. Die Aufträge für den Bau der ersten direkten HGÜ-Verbindung zwischen Deutschland und Norwegen (NordLink) wurden Anfang 2015 vergeben (geplante Inbetriebnahme 2019). Zum Ausgleich von Schwankungen in Deutschland spielen die Pumpspeicherkraftwerke in Österreich eine wichtige Rolle. 2014 betrug der Stromexport von Deutschland nach Österreich 39,2 TWh, der Import von Österreich nach Deutschland 17,0 TWh. Die maximale Speicherkapazität aller österreichischen (Pump-)Speicherkraftwerke beträgt derzeit ca. 3 TWh; für Pumpspeicherkraftwerke allein liegen keine Daten vor. In einer Studie der \"Energy Economics Group\" der Technischen Universität Wien wird angenommen, dass die Mehrheit der Pumpspeicherkraftwerk-Neuinstallationen lediglich Erweiterungen/Aufrüstungen von bestehenden Anlagen sind und deshalb zukünftig keine bzw. nur eine vernachlässigbare Erhöhung der Speicherkapazität zu erwarten sei.", "section_level": 1}, {"title": "Speicherkosten.", "content": "Die Vollkosten, um elektrische Energie in einem Pumpspeicherkraftwerk für einen Tag zu speichern, liegen bei 3 bis 5 Cent/kWh. Die Speicherdauer beeinflusst die Kosten: je länger gespeichert wird, desto höher die Kosten, je kürzer gespeichert wird, desto niedriger die Kosten. Da Kraftwerke gesetzlich wie Endverbraucher behandelt werden und damit hohe Entgelte für die Netznutzung zahlen müssen, sind Pumpspeicherwerke nach Angaben der Kraftwerksbetreiber gegenwärtig (Stand August 2014) nahezu unwirtschaftlich. (Nur neu gebaute Anlagen sind in den ersten 10 Jahren vom Netznutzungsentgelt befreit.) Gleichzeitig sinken die Einnahmen, da der Unterschied der Strompreise im Tagesverlauf geringer ist als früher. Dies liegt zum einen an der Abschaltung von Atomkraftwerken, die hauptsächlich die nächtliche Überlast verursachten, zum anderen an dem nur tagsüber zur Verfügung stehenden Sonnenstrom.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftlichkeit (Deutschland).", "content": "2009 entschied der Bundesgerichtshof: \"Der Betreiber eines Pumpspeicherkraftwerks, der für dessen Betrieb aus dem Netz Strom entnimmt, ist Letztverbraucher i. S. des § 3 Nr. 25 EnWG und damit entgeltpflichtiger Netznutzer nach § 14 Abs. 1 Satz 1 StromNEV.\" Im Bezugsfall hatte ein Energie-Versorgungsunternehmen Beschwerde eingelegt. Vor 2009 wurden Netznutzungs-Entgelte nur für den gelieferten Strom fällig, nicht für Energie, die im Zuge der Produktionskette zu Speichern transportiert wurde. Nachdem die Bundesnetzagentur von dieser Praxis abwich, ging der Fall bis zum BGH; dort wurde Pumpspeicherkraftwerken die Eigenschaft als Kraftwerk höchstinstanzlich abgesprochen. Hierdurch wurde die Wirtschaftlichkeit von Stromspeichern, die im Zuge der Energiewende zur Abdeckung der Grundlast aus erneuerbaren Energiequellen benötigt werden, drastisch herabgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Bauformen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Oberirdische Pumpspeicherkraftwerke.", "content": "Weltweit existieren Pumpspeicherkraftwerke mit einer installierten Leistung von ca. 130 GW. Das weltweit leistungsstärkste Pumpspeicherkraftwerk ist die Bath County Pumped Storage Station mit einer Leistung von 3.003 MW.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland ist eine Pumpspeicherleistung von etwa 7 GW (Gigawatt) installiert (siehe Liste der Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland). Die Kraftwerke sind für eine Stromlieferung von täglich 4–8 Stunden ausgelegt. Daraus ergibt sich eine Gesamtspeicherkapazität von etwa 40 GWh (Stand 2010). Im Jahr 2006 erzeugten die deutschen Pumpspeicherkraftwerke 4.042 GWh elektrischer Energie; das ist ein Anteil von rund 0,65 % der Stromerzeugung. Dem stand eine Pumparbeit von 5.829 GWh gegenüber, sodass der durchschnittliche Wirkungsgrad bei etwa 70 % lag.", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich ist eine Speicherleistung von etwa 7,2 GW (Gigawatt) installiert; davon stehen ca. 3,4 GW in Form von Pumpspeicherkraftwerken zur Verfügung. (siehe Liste österreichischer Kraftwerke hier insbesondere Pumpspeicherkraftwerke).", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz unterscheidet das Bundesamt für Energie zwischen Pumpspeicherwerken und reinen \"Umwälzwerken\". Pumpspeicherwerke sind Speicherkraftwerke, deren Stausee mit zusätzlich hochgepumptem Wasser angereichert werden kann. Bei reinen Umwälzwerken befindet sich im oberen Staubecken nur Wasser, das vorgängig aus einem unteren Staubecken hochgepumpt wurde. Die größten Umwälzwerke in der Schweiz sind die 2016 in Betrieb genommene Zentrale \"Limmern\" des Kraftwerks Linth-Limmern, die eine Leistung von 1 GW hat und das Kraftwerk Veytaux, das Wasser vom Genfersee im Lac de l’Hongrin speichert. Im Jahr 2019 soll das Umwälzwerk Nant de Drance in Betrieb gehen, das eine Leistung von 900 MW vorweist. Die meisten Kraftwerke, die pumpen können, gelten als Umwälzwerke. Die einzigen beiden großen Pumpspeicherkraftwerke sind die Zentralen Grimsel 2 der KWO und Tierfehd des Kraftwerks Linth-Limmern. Dazu kommt noch das Pumpspeicherwerk Engeweiher in Schaffhausen, die älteste Anlage in der Schweiz aus dem Jahre 1909, die 1993 revidiert wurde und heute 5 MW leisten kann. Nach der offiziellen Statistik werden von den 121 Speicherkraftwerken mit einer Leistung größer 300 kW nur die oben genannten 3 Kraftwerke als Pumpspeicherkraftwerke und weitere 18 Anlagen als Umwälzwerke angesehen. Die gesamte installierte Pumpenleistung beträgt 3,6 GW.", "section_level": 3}, {"title": "Besondere Bauform: Kugelpumpspeicher unter Wasser.", "content": "\"Hauptartikel: Kugelpumpspeicher\" Um künftig das Speichern von Energie auch in der Nähe von Offshore-Windparks zu ermöglichen, entwickelt das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik Kassel im Projekt StEnSEA (Storing Energy at Sea) einen Hohlkugelspeicher aus Beton. Erfolgversprechende Testläufe fanden 2016 im Bodensee statt. Das Prinzip gleicht dem herkömmlicher Pumpspeicherkraftwerke, nur wird hier nicht der Höhenunterschied zweier Speicher genutzt, sondern der Unterschied zwischen dem Wasserdruck außerhalb des Kugelspeichers und dem leeren Kugelinneren: Einströmendes Wasser treibt eine Turbine an, deren angehängter Generator Strom erzeugt. Bei einem Überschuss an elektrischer Leistung wird das Wasser wieder aus der Kugel gepumpt. Sowohl die Leistung als auch die speicherbare Energiemenge hängen ab von Volumen und Tauchtiefe der Hohlkugel.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Bau von Pumpspeicherkraftwerken bedeutet einen erheblichen Eingriff in die Ökologie und ins Landschaftsbild. Gegner von Pumpspeicherkraftwerken halten den Eingriff in Natur und Landschaft teils für unvertretbar. Da die Speicherbecken der regelmäßigen Beanspruchung und Erosion durch wechselnde Wasserstände standhalten müssen, werden diese teilweise betoniert oder asphaltiert, wodurch sich kein natürlicher Bewuchs bilden kann. Der häufige Wasserwechsel mit einer völligen Durchmischung verhindert auch das Einstellen einer naturnahen Limnologie im Wasserkörper. Sofern die Becken durch Dämme eingestaut sind, besteht das geringe Risiko eines Dammbruches. So ist zum Beispiel das Pumpspeicherkraftwerk Taum Sauk in den USA 2005 einem Unglück anheim gefallen. Aufgrund der sehr großen Rohrdurchmesser könnte auch ein Rohrbruch erhebliche Schäden und Überschwemmungen auslösen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Pumpspeicherkraftwerk, auch Pumpspeicherwerk, abgekürzt PSW, ist ein Speicherkraftwerk, das elektrische Energie in Form von potentieller Energie (Lageenergie) in einem Stausee speichert. Das Wasser wird durch elektrische Pumpen in den Speicher gehoben, um später wieder für den Antrieb von Turbinen zur Stromerzeugung benutzt werden zu können. Pumpspeicherkraftwerke sind gegenwärtig die einzige Möglichkeit, großtechnisch elektrische Energie unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu speichern. Sie nehmen in nachfrageschwachen Zeiten ein Überangebot von elektrischer Energie im Stromnetz auf und geben sie bei Spitzenlast wieder ins Netz ab.", "tgt_summary": "抽蓄发电(英语:Pumped-storage hydroelectricity),又称抽水蓄能电站,是一种特殊的水力发电厂。它将离峰电力以水的位能储存起来的大型装置,在用电的尖峰时间再用来发电。", "id": 2269934} {"src_title": "Landkreis Ludwigsburg", "tgt_title": "路德维希堡县", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Landkreis Ludwigsburg liegt größtenteils im Neckarbecken. Der Neckar fließt von Stuttgart im Süden her ins Kreisgebiet ein, durchquert es in vielen Schleifen und teilt es dabei in einen etwas größeren Westteil und einen kleineren Ostteil. Das westliche Kreisgebiet wird durch die Flusstäler des Enz und ihres Zuflusses Glems gegliedert. Nördlich der Enz erstreckt sich der Stromberg, zu beiden Seiten der Glems das Strohgäu. Von Stuttgart nach Norden laufend, bilden Kornwestheim, Ludwigsburg, Freiberg am Neckar und Bietigheim-Bissingen eine stark besiedelte Verdichtungsachse im und am Neckartal. Dieser Mittelteil des Kreisgebiets wird vom geschichtlich bedeutsamen Hohenasperg überblickt. Der Ostteil des Landkreises umfasst das untere Murr- und einen Großteil des Bottwartals und hat im Norden noch Anteil an den Löwensteiner Bergen.", "section_level": 2}, {"title": "Orte.", "content": "Die Liste der Orte im Landkreis Ludwigsburg enthält die ungefähr 210 Orte (Städte, Dörfer, Weiler, Höfe und Wohnplätze) des Landkreises Ludwigsburg im geographischen Sinne.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkreise.", "content": "Der Landkreis grenzt im Norden an den Landkreis Heilbronn, im Osten an den Rems-Murr-Kreis, im Südosten an den Stadtkreis Stuttgart, im Südwesten an den Landkreis Böblingen und im Westen an den Enzkreis. Außer dem letztgenannten, der Teil des Regierungsbezirks Karlsruhe ist, gehören alle ebenfalls zum Regierungsbezirk Stuttgart.", "section_level": 2}, {"title": "Flächenaufteilung.", "content": "Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2015.", "section_level": 2}, {"title": "Naturschutzgebiete.", "content": "Der Landkreis Ludwigsburg besitzt die nachfolgenden 20 Naturschutzgebiete. Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) stehen 646,40 Hektar der Kreisfläche unter Naturschutz, das sind 0,94 Prozent. Oftmals erstrecken sich die Naturschutzgebiete über die Gemarkungen mehrerer Gemeinden. Teilweise auch über das Gebiet anderer Landkreise (Buchenbachtal, Gerlinger Heide, Greutterwald und Unteres Remstal). Die Verwaltung der Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart ist Aufgabe des Regierungspräsidiums Stuttgart.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ältestes Zeugnis menschlicher Präsenz im Kreisgebiet ist der 250.000 Jahre alte Schädel des Homo steinheimensis, der 1933 bei Steinheim an der Murr gefunden wurde. Ab der Jungsteinzeit lässt sich durch zahlreiche archäologische Funde eine kontinuierliche Besiedlung nachweisen. Der Hohenasperg war Sitz keltischer Fürsten, von deren Macht die reich ausgestatteten Gräber am Kleinaspergle und in Hochdorf an der Enz künden. Ab 85 nach Chr. eroberten die Römer das Land und hinterließen ihre Spuren u. a. mit den Kastellen von Walheim und Benningen. Im 3. Jahrhundert erfolgte die Landnahme der Alamannen. Nach deren Unterwerfung durch die Franken verlief die fränkisch-schwäbische Stammesgrenze durch das heutige Kreisgebiet, etwa entlang einer Linie von der Glems über den Hohenasperg zum Lemberg bei Affalterbach. Im 14. Jahrhundert begannen die Grafen von Württemberg, mehr und mehr Teile der Region an sich zu ziehen, zunächst im Süden und Osten. So erwarben sie 1302 Marbach, 1308 die Grafschaft Asperg mit dem Glemsgau, 1322 die Herrschaft Wolfsölden und 1336 die vormalige Reichsstadt Grüningen, heute Markgröningen. Mit dem Erwerb der Herrschaft Lichtenberg 1357 setzten sie sich im Bottwartal fest, 1360 beerbten sie die Grafen von Vaihingen im Enzgau, 1561 gelangte die Herrschaft Sachsenheim in ihre Hand, 1564 das Kloster Mariental samt dem reichsunmittelbaren Marktort Steinheim an der Murr. Als die nunmehrigen Herzöge 1595 den badischen Markgrafen die Herrschaft Besigheim abkauften, war mit Ausnahme Bönnigheims und einzelner ritterschaftlicher Dörfer das gesamte heutige Kreisgebiet in ihrer Hand. Im 17. Jahrhundert hatte die Region schwer unter Kriegen zu leiden. Der Dreißigjährige Krieg dezimierte die Bevölkerung. Wiederholte Einfälle französischer Truppen im Zuge der Erbfolgekriege zwischen 1688 und 1707 sorgten für weitere Verwüstungen und wirtschaftliche Schäden. Ein bedeutender Einschnitt war die Errichtung von Schloss und Stadt Ludwigsburg ab 1704. Ludwigsburg wuchs zum neuen Mittelpunkt der Region heran, auf Kosten von Markgröningen und Marbach, die ihre zentralörtlichen Funktionen mehr und mehr einbüßten. Zur Keimzelle des heutigen Landkreises sollte das 1718 auf Markgröninger Amtsgebiet eingerichtete Oberamt Ludwigsburg werden. 1805 gewann Württemberg die Hoheit über die letzten verbliebenen reichsritterschaftlichen Gebiete; von nun an gehörte das gesamte heutige Kreisgebiet zum 1806 errichteten Königreich Württemberg und teilte dessen Geschicke. Im heutigen Kreisgebiet bestanden ganz oder teilweise die Ämter und ab 1758 meist Oberämter Brackenheim, Sachsenheim, Besigheim, Bietigheim, Marbach, Waiblingen, Ludwigsburg, Asperg, Gröningen, Leonberg, Vaihingen und Maulbronn. Die Oberämter wurden 1806 und wieder 1810 neu eingeteilt, einige dabei aufgelöst. Nachdem 1816 eine Petition an den neuen König Wilhelm gescheitert war, musste Markgröningen den nahezu hundertjährigen Widerstand gegen die Neugliederung endgültig einstellen. 1938 wurde das Oberamt zum „Kreis Ludwigsburg“ und dabei um den Großteil der Oberämter Besigheim und Marbach sowie um einzelne Gemeinden der neuen Kreise Waiblingen und Vaihingen erweitert. Zum „Kreis Vaihingen“ kamen das Oberamt Maulbronn sowie einige Gemeinden des Oberamts Brackenheim. Bei der Kreisreform wurde der Landkreis Ludwigsburg am 1. Januar 1973 neu gebildet, dabei um etwa die Hälfte des Landkreises Vaihingen (die andere Hälfte kam zum Enzkreis) sowie um einige Gemeinden des Landkreises Leonberg und um die Gemeinde Affalterbach des Landkreises Backnang auf seinen heutigen Umfang vergrößert. Zuvor wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Gronau des Landkreises Heilbronn aufgenommen und in die Gemeinde Oberstenfeld eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam Rielingshausen aus dem Landkreis Backnang hinzu und wurde in die Stadt Marbach am Neckar eingemeindet. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Ludwigsburg noch 39 Gemeinden, darunter 18 Städte und hiervon wiederum sechs Große Kreisstädte (Bietigheim-Bissingen, Ditzingen, Kornwestheim, Ludwigsburg, Remseck am Neckar und Vaihingen an der Enz). Mit Abstand einwohnerreichste Stadt und Gemeinde des Kreises ist Ludwigsburg, kleinste Gemeinde nach Einwohnerzahl ist Hessigheim, flächengrößte Stadt und Gemeinde ist Vaihingen, flächenkleinste Gemeinde ist Freudental (Stand: 31. Dezember 2013).", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze). Mit einem Bevölkerungszuwachs um 20.200 Einwohner von Ende 2000 bis Ende 2010 war der Landkreis Ludwigsburg der Landkreis mit dem größten Gewinn an Einwohnern in ganz Baden-Württemberg.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreistag.", "content": "Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten auf fünf Jahre gewählt und hat mindestens 84 Mitglieder. Die zusätzlichen Mandate sind Ausgleichsmandate nach § 22 Abs. 6 Landkreisordnung. Die Wahl des Kreistags am 26. Mai 2019 ergab bei einer Wahlbeteiligung von 60,1 % folgende Sitzverteilung (105 Sitze, vorher 103):", "section_level": 2}, {"title": "Landrat.", "content": "Der Kreistag wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren. Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte. Die Landräte des Landkreises Ludwigsburg ab 1938: Die Landräte des ehemaligen Landkreises Vaihingen von 1945 bis 1972 sind unter Landkreis Vaihingen dargestellt. Die Oberamtmänner des ehemaligen Oberamts sind unter Oberamt Ludwigsburg dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen des Landkreises Ludwigsburg zeigt in Gold unter einer liegenden schwarzen Hirschstange einen rot bewehrten und rot bezungten schwarzen Adler. Das Wappen wurde am 28. Januar 1939 angenommen und nach der Kreisreform 1973 am 30. August 1974 neu verliehen. Die Hirschstange steht für das Herzogtum Württemberg, dessen Herzöge die Stadt Ludwigsburg gründeten und nahezu das ganze heutige Kreisgebiet schon sehr früh beherrschten. Der Adler steht für die bis 1336 freie Reichsstadt Grüningen, heute Markgröningen, welche Hüterin der Reichssturmfahne und Ludwigsburgs Vorgängerin als württembergische Oberamtsstadt war. Die Reichssturmfahne mit dem Adler bildet auch das Wappen der Kreisstadt.", "section_level": 2}, {"title": "Kreispartnerschaften.", "content": "Der Landkreis Ludwigsburg unterhält seit 1983 mit der Region Oberes Galiläa in Israel eine Partnerschaft. Seit 1990 wird eine Kreispartnerschaft mit dem Landkreis Chemnitzer Land in Sachsen und mit der Stadt Yichang in China und seit 1992 mit dem Komitat Pest in Ungarn gepflegt. Seit 2002 bestehen auch Verbindungen zur Provinz Bergamo in Italien, welche 2005 durch einen Kooperationsvertrag gefestigt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Der Landkreis Ludwigsburg bietet rund 170 000 Arbeitsplätze. Die Arbeitslosigkeit ist mit 3,1 % (Stand: November 2017) weitaus geringer als im Bundesgebiet. Rund 37 % der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer sind im verarbeitenden Gewerbe beschäftigt, in Handel, Gastgewerbe und Verkehr sind rund 24 % und mit sonstigen Dienstleistungen rund 39 % beschäftigt. In Landwirtschaft und Forstwirtschaft arbeitet nur noch (aufgerundet) ein Prozent aller Beschäftigten, wobei in zwei Dritteln der Gemeinden Weinbau betrieben wird. Die Schwerpunktindustrie in Ludwigsburg ist der Fahrzeugbau, die Metallverarbeitung und die Kunststoffverarbeitung. Der Dienstleistungssektor ist ein schon seit Jahren wachsender Bereich. Der Landkreis Ludwigsburg gehört zu den erfolgreichsten Wirtschaftsstandorten in Deutschland. Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Ludwigsburg Platz 12 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftschancen“. In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 18 von 401.", "section_level": 1}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Durch das Kreisgebiet führt die A 81 Stuttgart–Heilbronn–Würzburg. Ferner wird es durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten sind die B 10 Stuttgart–Pforzheim und die B 27 Stuttgart–Ludwigsburg–Heilbronn. In Umweltzonen ist der zentrale bis südliche Teil des Landkreises eingebunden. Die Umweltzone Ludwigsburg und Umgebung besteht sein Anfang 2013 und die Umweltzone Leonberg/Hemmingen und Umgebung seit Dezember 2013 (Übersicht).", "section_level": 2}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Bahnstrecken, die das Kreisgebiet durchqueren, sind die Frankenbahn (Stuttgart–Würzburg), von der am Eisenbahnknotenpunkt Bietigheim-Bissingen die Bahnstrecke Richtung Mühlacker abzweigt, sowie die Bahnstrecke Backnang–Ludwigsburg und die Strohgäubahn. Teile der Bahnlinien werden vom Netz der S-Bahn Stuttgart benutzt. Die Linie S4 führt von Stuttgart über Ludwigsburg und Marbach am Neckar nach Backnang im Rems-Murr-Kreis. Die Linie S5 führt ebenfalls über Ludwigsburg nach Bietigheim-Bissingen. Das südwestliche Kreisgebiet wird von der Linie S6 Stuttgart–Weil der Stadt berührt. Ferner sind die Städte Gerlingen durch die Stadtbahnlinie U6 und Remseck am Neckar durch die Linie U12 mit Stuttgart-Mitte verbunden. Die sogenannte „Schusterbahn“ (R11) verbindet Kornwestheim mit Untertürkheim. Quer durch den Landkreis führt auch die NBS Mannheim–Stuttgart. Einzige Haltestelle im Kreisgebiet ist Vaihingen an der Enz. Am Westrand von Kornwestheim liegt der 1918 bis 1920 entstandene Rangierbahnhof Kornwestheim, der zweitgrößte Rangierbahnhof Baden-Württembergs. Die historische Entwicklung des Schienenverkehrs im Kreis begann mit der Nordbahn der Württembergischen Staatsbahn, die von Stuttgart 1846 bis Ludwigsburg und 1847 bis Bietigheim verlief. Hier teilte sich die Strecke und führte 1848 nach Heilbronn bzw. 1853 (als Westbahn) nach Mühlacker und Bruchsal weiter. Die Strecke der heutigen Linie S6 mit den Stationen Korntal und Ditzingen entstand 1868/69 im Zuge der Schwarzwaldbahn, die Bahnstrecke Backnang–Bietigheim 1879 bzw. 1881, als die Zweiglinie von Freiberg – damals Beihingen-Heutingsheim – nach Ludwigsburg eröffnet wurde. In Marbach schloss sich 1894 die schmalspurige Bottwartalbahn nach Beilstein und Heilbronn Süd an. 1896 entstand die Güterstrecke von Untertürkheim nach Kornwestheim zur Umgehung des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Die Oberamtsstadt Vaihingen erhielt 1904 durch die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft einen Bahnanschluss an ihre weit außerhalb liegende Hauptbahnstation. Umfangreiche Änderungen im Stadtbereich brachte 1990 die Eröffnung der Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart der Deutschen Bundesbahn. Im Jahre 1906 nahmen die Württembergische Nebenbahnen die Strohgäubahn Korntal–Weissach in Betrieb. Die letzte Strecke der Württembergischen Staatsbahn im Kreis kam 1916 mit der Nebenbahn Ludwigsburg–Markgröningen hinzu. Von dem einst 141 km langen Schienennetz sind 34 km für den Personenverkehr stillgelegt worden: Die heutigen Stadtbahnlinien entstanden 1926, als die Gemeinde Gerlingen durch die Städtische Straßenbahn Feuerbach eine Bahnverbindung mit Stuttgart erhielt, sowie 1999 durch den Anschluss Remsecks an das Stuttgarter Stadtbahnnetz.", "section_level": 2}, {"title": "Kreiseinrichtungen.", "content": "Der Landkreis Ludwigsburg ist Schulträger folgender Beruflichen Schulen: Gewerbliche und Kaufmännische Schule Bietigheim-Bissingen, Oscar-Walcker-Schule (Gewerbliche Schule) Ludwigsburg, Carl-Schaefer-Schule (Gewerbliche Schule) Ludwigsburg, Robert-Franck-Schule (Kaufmännische Schule) Ludwigsburg, Mathilde-Planck-Schule (Hauswirtschaftliche Schule) Ludwigsburg sowie Erich-Bracher-Schule (Kaufmännische Schule) Kornwestheim-Pattonville. Ferner ist der Landkreis Träger der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung mit Schulkindergarten in Ludwigsburg (Schule am Favoritepark) und Steinheim an der Murr (Stadtteil Kleinbottwar – Paul-Aldinger-Schule), des SBBZ mit dem Förderschwerpunkt Sprache und des SBBZ für Schülerinnen und Schüler in längerer Krankenhausbehandlung mit Schulkindergarten mit dem Förderschwerpunkt Sprache in Ludwigsburg (Fröbelschule) und des Schulkindergartens mit dem Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung Ludwigsburg-Hoheneck. Zusammen mit der Stadt Markgröningen ist der Landkreis Träger des Helene-Lange-Gymnasiums in Markgröningen mit musisch-künstlerischem Schwerpunkt und Ganztagsbetreuung. Der Landkreis Ludwigsburg ist mit 75 % Gesellschafter (25 % liegen bei der Stadt Bietigheim-Bissingen) der Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH, welche die Krankenhäuser in Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Marbach am Neckar und Vaihingen an der Enz sowie die Klinik für geriatrische Rehabilitation Ludwigsburg betreibt. Die Kliniken in Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen sind akademische Lehrkrankenhäuser der Universität Heidelberg. Der Landkreis ist alleiniger Träger der Kreissparkasse Ludwigsburg.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinden.", "content": "Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften und Gemeindeverwaltungsverbände", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinden vor der Kreisreform.", "content": "Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Ludwigsburg seit 1938 insgesamt 50 Gemeinden, darunter 11 Städte. Am 1. April 1942 wurde die Gemeinde Stammheim in die Stadt Stuttgart eingemeindet, so dass es nur noch 49 Gemeinden gab. Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem \"Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden\" war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Ludwigsburg machte am 1. September 1971 die Gemeinde Ottmarsheim, die sich mit der Stadt Besigheim vereinigte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Gronau in die Gemeinde Oberstenfeld eingegliedert und kam dadurch zum Landkreis Ludwigsburg. Alle verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Ludwigsburg gingen am 1. Januar 1973 im \"neuen\" vergrößerten Landkreis Ludwigsburg auf. Die größte Gemeinde des alten Landkreises Ludwigsburg war die Kreisstadt Ludwigsburg, die seit dem 1. April 1956 Große Kreisstadt ist. Die kleinste Gemeinde war Hofen. Der alte Landkreis Ludwigsburg umfasste zuletzt eine Fläche von 424 km2 und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 303.158 Einwohner. In der Tabelle wird die Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Ludwigsburg bis 1970 angegeben. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse: In der Tabelle stehen die Gemeinden des alten Landkreises Ludwigsburg vor der Gemeindereform. Alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Ludwigsburg.", "section_level": 1}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen \"LB\" zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Durch die Kennzeichenliberalisierung ist seit dem 14. Juli 2014 auch das Unterscheidungszeichen \"VAI\" (Vaihingen an der Enz) erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Ludwigsburg ist eine Gebietskörperschaft in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Stuttgart im Regierungsbezirk Stuttgart. Sitz des Landkreises ist die ehemalige württembergische Residenzstadt Ludwigsburg, zugleich seine größte Stadt. Der Landkreis Ludwigsburg ist mit Einwohnern () der Landkreis mit der sechsthöchsten Einwohnerzahl Deutschlands.", "tgt_summary": "路德维希堡县(Landkreis Ludwigsburg)是德国巴登-符腾堡邦的一个县,隶属于斯图加特行政区,首府路德维希堡曾经是符腾堡的首府,也是邦内最大的城市。", "id": 1554318} {"src_title": "Wurzel (Pflanze)", "tgt_title": "根", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das westgerm. Substantiv mhd. \"wurzel\", ahd. \"wurzala\", aengl. \"wyrtwalu\" beruht auf einer Zusammensetzung \"*wurtwalu-\", die etwa „Pflanzengewinde, Krautstock“ bedeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Wurzelsysteme.", "content": "Als \"Wurzelsystem\" (\"Wurzelwerk\" oder \"Wurzelgeflecht\") wird die Gesamtheit der Wurzeln einer Pflanze bezeichnet. Prinzipiell unterscheidet man: Der Übergangsbereich zum Stamm eines Baumes ist in der Forstsprache der \"Wurzelstock\"; bei krautigen Pflanzen hingegen meint der Gärtner damit das \"Wurzelgerüst\" oder den \"Wurzelballen\" (das ganze Wurzelsystem einer Topfpflanze). Das Rhizom (umgangssprachlich „Wurzelstock“) hingegen gehört nicht zum Wurzel-, sondern zum Sprossachsensystem. Die Ausgestaltung eines Wurzelsystems, das sogenannte \"Wurzelbild\", hängt sehr stark von der Gründigkeit des Bodens ab. Bei Bäumen werden drei Grundtypen unterschieden: Je nachdem, ob die Wurzeln tief in den Erdboden vorstoßen oder sich knapp unter der Erdoberfläche eher horizontal ausdehnen, unterscheidet man: Das Wurzelsystem kann bei den einzelnen Pflanzen – je nach den Standortbedingungen – ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Eine weitere Unterscheidung ist die zwischen – oft verholzter – \"Grobwurzel\" und der \"Feinwurzel\":", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Das Wachstum der Wurzel erfolgt mittels Wurzelspitzenmeristem. Bei den Farnen ist dies eine tetragonale, vierschneidige Scheitelzelle, die nach allen vier Richtungen Zellen abgliedert. Bei den anderen höheren Pflanzen wird das Meristem von einer Gruppe von Initialzellen gebildet. Das Meristem ist durch die Wurzelhaube (Kalyptra) geschützt. Die Wurzelhaube besteht aus parenchymatischen Zellen, deren Mittellamellen verschleimen und so das Vordringen der Wurzel in den Boden erleichtern. Die Zellen werden laufend abgestoßen und vom Vegetationspunkt her neu gebildet. Der Schleim verändert durch das Verkleben mit Tonteilchen auch die Bodenstruktur. Die negative Ladung der Schleime spielen auch eine Rolle bei der Absorption von Nährstoffen und potenziell schädlichen Ionen (Aluminium, Cadmium). Der Schleim wird zwar nur von der Wurzelhaube gebildet, bleibt beim Weiterwachsen der Wurzel aber auch an der Exodermis und den Wurzelhaaren kleben. Dadurch bildet sich bei Gräsern um die jungen Wurzelteile oft eine Wurzelscheide aus verklebten Bodenteilchen. Vom Meristem nach rückwärts verläuft die Bildung und Ausdifferenzierung der Gewebe. Die nur wenige Millimeter lange Zellstreckungszone folgt auf die meristematische Zone. Hier erlangen die Zellen ihre endgültige Größe. In der anschließenden Wurzelhaarzone erfolgt auch die innere Ausdifferenzierung der Gewebe.", "section_level": 1}, {"title": "Rhizodermis.", "content": "Die Rhizodermis ist das einschichtige Abschlussgewebe. Sie besitzt im Gegensatz zur Epidermis des Sprosses keine Cuticula und keine Stomata. In der Wurzelhaarzone bilden die Rhizodermiszellen papillen- bis schlauchartige Ausstülpungen, die Wurzelhaare. Sie dienen der Oberflächenvergrößerung und damit der effektiveren Aufnahme von Wasser und Mineralstoffen. Die Zellwände sind dünn und verschleimt (zur leichteren Durchdringung des Bodens), die Zellen besitzen große Vakuolen, Kern und Plasma befinden sich oft an der Haarspitze. Es können alle Zellen der Rhizodermis zu Wurzelhaaren auswachsen, oder nur bestimmte Haarbildner (Trichoblast). Wurzelhaare und die anderen Rhizodermiszellen haben nur eine Lebensdauer von einigen Tagen und sterben danach ab. Sie dient als Schutz an der äußersten Spitze. Außerdem hat sie eine sehr große Epidermis.", "section_level": 2}, {"title": "Exodermis.", "content": "Noch vor dem Absterben der Rhizodermis bildet sich aus dem äußeren Rindenparenchym (auch Hypodermis genannt) ein sekundäres Abschlussgewebe, die Exodermis. Dieses ist ein Gewebe aus einer oder mehreren Zelllagen, dessen Zellen ohne Interzellularen miteinander verbunden sind und Akkrustierungen von Suberin besitzen. In manchen Wurzeln finden sich außer diesen verkorkten Zellen auch sogenannte Durchlasszellen ohne Suberinakkrustierungen (sogenannte Kurzzellenexodermis). Die Exodermis bildet den äußersten Abschluss der primären Wurzel und verhindert den Wasser- und Nährstoffverlust aus der Wurzel.", "section_level": 2}, {"title": "Wurzelrinde.", "content": "Die Wurzelrinde ist ein in der Regel farbloses Parenchym mit großen, schizogenen Interzellularen. Die Rinde ist ein Speichergewebe und dient auch dem Stoffaustausch zwischen der Rhizodermis und dem Xylem. Die Wurzelrinde ist in der Regel von Mykorrhiza-Pilzen besiedelt. Bei Wurzeln ohne sekundäres Dickenwachstum bildet die Rinde auch Festigungsgewebe (Sklerenchym und Kollenchym) aus.", "section_level": 2}, {"title": "Endodermis.", "content": "Die Endodermis ist die innerste Schicht der Rinde und umschließt den Zentralzylinder lückenlos als einschichtige Lage lebender Zellen. Die Zellwände sind besonders entwickelt und verhindern den apoplastischen Einstrom von Wasser in den Zentralzylinder. Somit kontrolliert die Endodermis den Durchtritt von Wasser und Nährsalzen. Zugleich ist die Endodermis eine Barriere für die Mykorrhiza-Pilze. Es werden drei Zustände der Endodermis unterschieden: Primäre Endodermis Die Primäre Endodermis ist durch den Casparischen Streifen gekennzeichnet, eine streifenartige Zone der Radial- und Horizontalwände, in die ein suberinartiges Polymer („Endodermin“) und Lignin ein- und aufgelagert ist, wodurch die Zellwand wasserundurchlässig wird. Je nach Beschaffenheit des Caspary-Streifens, der von Art zu Art durchaus variieren kann, kann dieser jedoch auch wasserdurchlässig sein (Beispiel: Clivia miniala, keine Suberineinlagerung im primären Zustand). Somit ist allgemein der apoplastische Wassertransport durch die Endodermis nicht unmöglich. Ionen hingegen weist der Caspary-Streifen stets ab. Bei Angiospermen mit sekundärem Dickenwachstum ist dies der Endzustand der Endodermis, da sie beim Dickenwachstum abgestoßen wird. Sekundäre Endodermis In der Sekundären Endodermis sind alle Wände mit suberinähnlicher Substanz versehen. Einige unverkorkte Zellen, die „Durchlasszellen“, ermöglichen den Stoffaustausch zwischen Rinde und Zentralzylinder. Bei Koniferen ist dies die Endstufe der Entwicklung, ansonsten die Übergangsstufe zur Tertiären Endodermis. Tertiäre Endodermis Auf die Suberinlamellen werden dicke Zellulosewände aufgelagert, wobei der Protoplast am Leben bleibt. Bei allseitiger Verdickung spricht man von O-Endodermen, bleibt die tangentiale Außenwand unverdickt, von C- oder U-Endodermen. Diese Zelluloseschichten können auch verholzen. Es gibt weiterhin die Durchlasszellen, die sich typischerweise an das Xylem anschließen. Die Tertiäre Endodermis ist der typische Endzustand bei den Einkeimblättrigen Pflanzen.", "section_level": 2}, {"title": "Perizykel.", "content": "Der Perizykel, auch Perikambium genannt, schließt an die Endodermis an und bildet den äußersten Teil des Zentralzylinders. Er ist eine meist einschichtige Scheide aus lückenlos aneinandergrenzenden Zellen, die in Längsrichtung gestreckt sind. Die Zellen sind restmeristematisch oder parenchymatisch. Bei Einkeimblättrigen und Koniferen ist der Perizykel oft auch mehrschichtig, bei Ersteren oft sklerenchymatisch. Vom Perizykel gehen die Periderm- und die Seitenwurzelbildung aus. Zusätzlich ist der Perizykel daran beteiligt, den Kambiumring beim Beginn des Sekundären Dickenwachstums der Wurzel auszubilden.", "section_level": 2}, {"title": "Leitbündel.", "content": "Der Zentralzylinder ist in der Regel als Aktinostele organisiert, die Teile sind radial angeordnet. In der Mitte befindet sich in der Regel Xylem. Dieses reicht in zwei bis vielen Leisten bis an den Perizykel, dazwischen befindet sich das Phloem. Einkeimblättrige besitzen meist viele Xylemstränge, man spricht von polyarchen Wurzeln. Dikotyle und Koniferen besitzen meist wenige Xylemstränge (oligoarche Wurzeln), man unterscheidet dabei wieder zwei-, drei-, vierstrahlige usw. Wurzeln (di-, tri-, tetrarch). Phloem und Xylem differenzieren sich von außen nach innen (zentripetal), im Gegensatz zum Spross. Die unterschiedliche Anordnung von Xylem und Phloem in Spross und Wurzel erfordert im Übergangsbereich des Hypokotyls eine Drehung und Umorientierung der Leitbündel.", "section_level": 2}, {"title": "Wurzelzentrum.", "content": "Im Wurzelzentrum befinden sich meist weitlumige Leitgefäße des Xylems. Es können sich hier aber auch Speicherparenchym oder Sklerenchymstränge befinden.", "section_level": 2}, {"title": "Seitenwurzeln.", "content": "Die Seitenwurzeln (auch Nebenwurzeln) entstehen endogen, also im Inneren der Wurzel, im Gegensatz zu den Seitensprossen der Sprossachse, die exogen gebildet werden. Meist entstehen sie vor den Xylemprimanen aus dem Perizykel. Daher stehen die Seitenwurzeln in Reihen (Rhizostichen), deren Anzahl mit der Anzahl der Xylemstrahlen im Zentralzylinder übereinstimmt. Die Zellen des Perizykels werden wieder teilungsfähig und werden zum Perikambium. Sie bilden einen konusförmigen Gewebehöcker, der durch die Rinde hindurchwächst und diese dabei aufreißt. Junge Seitenwurzeln wachsen zunächst senkrecht von der Hauptwurzel weg. Sie reagieren erst später positiv geotrop. Die Endodermis der Hauptwurzel wächst zunächst mit und verbindet sich mit der Endodermis der Seitenwurzel. Die Leitelemente der Seitenwurzel werden gleichfalls an diejenigen der Hauptwurzel angeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Sekundäres Dickenwachstum.", "content": "Bei Koniferen und Dikotylen wachsen die Wurzeln wie auch die Sprossachsen sekundär in die Dicke. Das Dickenwachstum setzt gleichzeitig mit dem der Sprossachse ein. Das Parenchym zwischen Xylem und Phloemsträngen wird meristematisch und bildet das neu entstehende Kambium. Die über dem Xylem liegenden Teile des Perizykels werden gleichfalls meristematisch. Dadurch entsteht ein geschlossener, im Querschnitt sternförmiger Kambiummantel. Dieses Kambium gliedert nun nach innen Xylem- und nach außen Phloemelemente ab. Der zunächst stärkere Xylemzuwachs führt zu einer Abrundung des Kambiums, das schließlich zylinderförmig wird. Während des Wachstums werden ähnlich wie in der Sprossachse primäre Markstrahlen und sekundäre Strahlen gebildet. Die ersten Strahlen entstehen über den primären Xylempolen. Exodermis und Rinde folgen dem Sekundären Dickenwachstum nicht. Das Gewebe reißt auf, die Zellen sterben ab. Die Endodermis macht am Beginn das Dickenwachstum durch Dilatation noch mit, reißt später aber ebenfalls. Als tertiäres Abschlussgewebe wird ein Periderm angelegt, das durch den Perizykel, der jetzt vollends zum Perikambium geworden ist, gebildet wird. Bei Holzgewächsen bildet sich eine Borke ähnlich der der Sprossachse. Mehrere Jahre alte Wurzeln unterscheiden sich kaum mehr von Sprossachsen. Unterschiede finden sich nur mehr in der radialen Anordnung der primären Leitelemente in der Mitte der Wurzel. Das Holz der Wurzel ist meist weitlumiger und ähnelt daher dem Frühholz des Stammes. Aus diesem Grund sind auch die Jahresringe weniger stark ausgeprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Die Hauptfunktionen der Wurzel sind die Wasser- und Mineralstoffaufnahme aus dem Boden sowie die Befestigung der Pflanze im Boden. Andere Funktionen gehen meist mit deutlichen Umgestaltungen parallel und werden weiter unten besprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Wasseraufnahme.", "content": "Die Wasseraufnahme erfolgt über die Wurzelhaare und die feinen Seitenwurzeln. Ältere Wurzeln sind verkorkt und dienen nur mehr der Wasserleitung. Wurzeln entwickeln meist ein negatives Wasserpotential von nur einigen Zehntel Megapascal (MPa). Hygrophyten können meist maximal −1 MPa erreichen, Mesophyten −4 MPa und Xerophyten −6 MPa. Waldbäume erreichen nicht mehr als −2 bis −4 MPa. Das Wurzelsystem kann Wasser aus dem Boden nur so lange aufnehmen, als das Wasserpotential der Feinwurzeln niedriger ist als des umgebenden Bodens. Die Wasseraufnahme formula_1 während einer Zeiteinheit ist dabei proportional der Austauschfläche formula_2 (aktive Wurzelfläche) und dem Potentialunterschied formula_3 zwischen Wurzel und Boden. Sie ist umgekehrt proportional den Transferwiderständen formula_4 für Wasser im Boden (Nachleitwiderstand) und beim Übergang vom Boden in die Pflanze (Permeationswiderstand): Das Wasser gelangt vom Boden über das Rindenparenchym bis an die Endodermis. Der Transport kann in diesem Bereich sowohl innerhalb der Zellen (symplastisch) oder auch im Zellzwischenraum (im Apoplasten) erfolgen. Durch den Casparischen Streifen wird in der Endodermis der apoplastische Transport blockiert. Das Wasser gelangt nur über den Symplasten weiter in den Zentralkörper und hier in die Xylem-Gefäße, von wo es durch Ferntransport in die Blätter gelangt.", "section_level": 2}, {"title": "Mineralstoffaufnahme.", "content": "Pflanzen nehmen mit wenigen Ausnahmen die für das Wachstum benötigten Mineralstoffe über die Wurzeln auf. Zu den Ausnahmen zählen die Wasserpflanzen, die Wasser und Nährstoffe über die gesamte Pflanzenoberfläche aufnehmen. In manchen Bereichen spielt auch die Nährstoffaufnahme über die Blätter eine gewisse Rolle. Die Entnahme aus dem Boden erfolgt durch drei Prozesse: Die Nährionen gelangen mit dem Wasser zunächst in den apoplasmatischen Raum der Wurzel oder Wurzelhaare. Die Ionenaufnahme in das Cytoplasma erfolgt großteils im Rindenparenchym, da der apoplastische Transport am Casparischen Streifen der Endodermis endet. Da die Konzentration der Nährstoffe meist in der Pflanzenzelle höher ist als in der Bodenlösung, sind für die Aufnahme der Ionen in die Pflanzenzelle aktive Transportprozesse nötig. Diese werden durch den Aufbau eines chemiosmotischen Potenzials durch Membran-ATPasen ermöglicht. Die Ionen werden über spezifische Ionophore und Tunnelproteine aufgenommen. Durch diese Mechanismen erreicht die Pflanze ein Anreicherungsvermögen gegenüber der Bodenlösung und ein Wahlvermögen, d. h., sie kann bestimmte, in geringer Konzentration vorliegende Ionen gegenüber anderen, häufigeren Ionen, bevorzugen. Die Ionen werden symplastisch (von Zelle zu Zelle) weitertransportiert. In die Leitgefäße des Xylems, die Tracheen und Tracheiden, werden die Ionen passiv aufgrund des Konzentrationsgefälles abgegeben. Zusätzlich werden sie von den angrenzenden Parenchymzellen auch aktiv in die Gefäße abgeschieden. Von hier an erfolgt dann der Ferntransport.", "section_level": 2}, {"title": "Befestigung.", "content": "Eine weitere Grundfunktion der Wurzeln ist die Verankerung der Pflanze im Boden. Der Zugbeanspruchung der Wurzel entsprechend, sind die festen Elemente (Xylem) in der Mitte konzentriert, wodurch sich ein besonders zugfester, der Kabelbauweise entsprechender, anatomischer Bau ergibt.", "section_level": 2}, {"title": "Metamorphosen der Wurzeln.", "content": "Pflanzen begegnen den verschiedenen ökologischen Bedingungen ihrer Umwelt mit entsprechenden Umbildungen und Abwandlungen des Grundaufbaus ihrer Organe (Metamorphosen). Die Metamorphosen der Wurzel werden durch die speziellen Aufgaben, welche die Wurzel wahrnehmen muss, bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Speichermetamorphosen.", "content": "Viele Pflanzen speichern in ihren Wurzeln Reservestoffe, besonders Pflanzen mit ausgeprägter Pfahlwurzel. Besondere Speicherorgane sind Wurzelknollen. Sie treten bei vielen Orchideen, z. B. beim Helmknabenkraut (\"Orchis militaris\"), bei den Dahlien (Dahlia) oder beim Scharbockskraut (\"Ranunculus ficaria\") auf. Bei Rüben gehört zumindest meistens ein Teil der Wurzelregion an, der andere der Sprossachse (Hypokotyl). Reine Wurzelrüben besitzen z. B. die Karotte und die Zuckerrübe. Wurzeln können zu sukkulenten, also wasserspeichernden Organen umgewandelt werden. Diese Wurzelsukkulenz kann z. B. bei Grünlilien schwach ausgeprägt gefunden werden.", "section_level": 2}, {"title": "Befestigung.", "content": "Kletterpflanzen und Epiphyten nutzen Wurzeln zur Anheftung an den Untergrund. Dies kann einerseits wie bei der Vanille durch Wurzelranken geschehen, andererseits wie beim Efeu durch Haftwurzeln. Schnell wachsende, häufig schlecht verankerte Bäume bilden Brettwurzeln durch exzessives sekundäres Dickenwachstum der Oberseite von unmittelbar unter der Erdoberfläche horizontal wachsenden Wurzeln. Dies tritt häufig bei Bäumen des tropischen Regenwaldes auf. Maispflanzen bilden Stützwurzeln an den untersten Knoten des Sprosses, da sie über kein sekundäres Dickenwachstum verfügen. Die Stützwurzeln verhindern so ein Umfallen, da der untere Sprossteil alleine zu schwach wäre. Viele Mangrovenbäume bilden Stelzwurzeln, welche sie über das mittlere Hochwasserniveau heben.", "section_level": 2}, {"title": "Atemwurzeln.", "content": "In Sumpf oder Schlick wachsende Pflanzen bilden negativ gravitrop wachsende Atemwurzeln, Pneumatophore, die das Wurzelsystem über das Interzellularsystem des Rindengewebes mit Sauerstoff versorgen. Beispiele sind wiederum die Mangrovenbäume. Atemknie werden aber auch von Zypressengewächsen gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Luftwurzeln.", "content": "Einige, vor allem epiphytische Pflanzen haben die Möglichkeit, auch über die Luftwurzeln Wasser aufzunehmen, da sie die Wasserreservoirs des Bodens nicht erreichen. Die Luftwurzeln besitzen hierfür ein spezielles Gewebe, das \"Velamen radicum\". Dieses Velamen liegt außerhalb der Exodermis und enthält viele frühzeitig abgestorbene Zellen und daher viele Lufträume. Diese Zellen saugen Regenwasser kapillar auf und leiten es über Durchlasszellen der Exodermis in den Wurzelkörper. Manche Luftwurzeln besitzen in den Rindenzellen photosynthetisch aktive Chloroplasten. Bei einigen epiphytischen Orchideen wurden die Blätter reduziert und die bandförmig verbreiterten Luftwurzeln haben die Aufgabe der Photosynthese übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Haustorien.", "content": "Pflanzliche Parasiten zapfen ihre Wirtspflanzen über Wurzel-Haustorien an. Die Weißbeerige Mistel bildet im Bast des Wirtsbaums Rindenwurzeln, von denen aus sie Senker in das Splintholz des Wirtes treibt, wo sie über Kurztracheen direkten Anschluss an das Xylem des Wirtes errichtet. Die Schuppenwurz (\"Lathraea\") zapft das Xylem von Baumwurzeln an, während Sommerwurz-Arten (\"Orobanche\") das Phloem der Wirtswurzeln anzapfen und sogar die über der Anzapfungsstelle liegenden Wurzelteile zum Absterben bringen können. Weitere Schmarotzer mit Wurzelhaustorien sind Augentrost, Klappertopf, Wachtelweizen und Läusekraut.", "section_level": 2}, {"title": "Wurzeldornen.", "content": "Bei bestimmten Palmen sind die Enden einiger Luftwurzeln zu Wurzeldornen als Schutz der Stammbasis umgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Wurzelstöcke.", "content": "Wurzelstöcke (Rhizome) sind nicht Teil des unterirdischen Wurzelsystems, sondern verdickte Sprossachsen, also dem Sprossachsensystem zugehörig, die ggf. durch Kontraktion von Zugwurzeln in gleich bleibender Tiefe gehalten werden. Obwohl ihr Wachstum unbegrenzt ist, bleibt ihre Länge gleich, da sie in dem Maße absterben, wie am Vegetationspunkt neue Glieder entstehen. Die Sprosse erscheinen jedes Jahr an einer anderen Stelle des Bodens. Wurzelstöcke dienen sowohl als Nährstoffspeicher als auch der vegetativen Vermehrung, da sie nach jeder Verzweigung zwei Pflanzen statt einer bilden.", "section_level": 2}, {"title": "Zugwurzeln.", "content": "Zugwurzeln oder kontraktile Wurzeln, ziehen Erdsprosse – also Knollen, Zwiebeln oder Rhizome – durch Wurzelkontraktionen tiefer in den Boden. Die Rindenzellen dieser Wurzeln sind wahrscheinlich längs (axial) gestreckt, die Fasern der Zellwände verlaufen ebenfalls längs. Bei einer Erhöhung des Turgors verkürzen und verdicken sich daher die Zellen. Durch die Verdickung werden die Wurzeln fixiert, sodass durch die Verkürzung die Erdsprosse nach unten gezogen werden. Diese Funktion tritt bei vielen Geophyten auf. Der genaue Mechanismus ist aber nicht abschließend geklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Sogenannte „Wasserwurzeln“.", "content": "Zwischen Wasserwurzeln von Pflanzen, die in Hydrokultur gezogen werden, und Erdwurzeln besteht kein Unterschied. Beide bilden feine weiße Wurzelhaare, die der Aufnahme von Wasser, darin gelöster Nährstoffionen und Sauerstoff zur Wurzelatmung dienen.", "section_level": 2}, {"title": "Heterorhizie.", "content": "Heterorhizie oder Verschiedenwurzligkeit bedeutet, dass zwei verschiedene Wurzeltypen ausgebildet werden. Es werden z. B. neben den Nährwurzeln gesonderte und morphologisch unterscheidbare Zugwurzeln ausgebildet, wie bei Krokussen, oder lange, nicht mykorrhizale und kurze, mykorrhizale Wurzel wie bei Kiefern.", "section_level": 2}, {"title": "Symbiosen.", "content": "Oft sind die Feinwurzeln in Form einer Symbiose mit Pilzen (Mykorrhiza) oder Bakterien kombiniert, um die Nährstoffaufnahme zu verbessern. Bei der Symbiose mit Stickstoff-fixierenden Bakterien (z. B. Actinomycetales) kommt es zur Bildung von \"Wurzelknöllchen\", lokalen Wucherungen des Rindengewebes In diesen Wucherungen bestehen vergrößerte, polyploide Parenchymzellen, in denen die Symbionten als Knöllchenbakterien, bzw. \"Bacteroide\", in speziellen Vakuolen leben. Diese Symbiose ermöglicht es beispielsweise den Erlen, an Stellen mit wenig Nährstoffen zu leben. Die Symbiose mit Hyphengeflecht von Bodenpilzen (Mykorrhiza) ist dagegen noch weiter verbreitet. Da die Hyphen des Pilzes eine enorme Absorptionsfähigkeit haben, bilden Wurzeln mit Hyphenkontakt keine Wurzelhaare aus. Einigen Pflanzen wie dem Fichtenspargel ermöglicht die Mykorrhiza, auf eigene Photosynthese zu verzichten, womit diese Pflanzen zu Parasiten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Durchwurzelung", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wurzel ist neben der Sprossachse und dem Blatt eines der drei Grundorgane der Kormophyten, zu denen die Samenpflanzen und die Farne zählen.", "tgt_summary": "根是植物的营养器官,通常位于地表下面,负责吸收土壤里面的水分及溶解其中的离子,并且具有支持,贮存合成有机物质的作用。当然,位于地表外的气生根(榕树)也属于根的一种。", "id": 649419} {"src_title": "Korrosion", "tgt_title": "腐蚀", "src_document": [{"title": "Chemie.", "content": "In der Chemie bezeichnet Korrosion die chemische Reaktion oder eine elektrochemische Reaktion eines meist metallischen Werkstoffes mit Stoffen aus seiner Umgebung in einem Korrosionselement, wobei eine messbare Veränderung am Werkstoff eintritt, meist eine Änderung der Farbe sowie oft eine negative Veränderung der sonstigen Oberflächeneigenschaften. In bestimmten Fällen kommt es zu einer Massenzunahme am Metall. Hauptarten der chemischen Korrosion sind dabei: Die wichtigste elektrochemische Korrosion ist die Bimetallkorrosion beim Kontakt unterschiedlicher Metalle.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Der Begriff der Korrosion ist in der DIN EN ISO 8044 (früher DIN 50900) wie folgt definiert: „Korrosion ist die Reaktion eines metallischen Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt (\"Korrosionserscheinung\") und zur Beeinträchtigung der Funktion eines Bauteiles oder eines ganzen Systems (\"Korrosionsschaden\") führen kann. In den meisten Fällen ist diese Reaktion elektrochemischer Natur, in einigen Fällen kann sie jedoch auch chemischer oder metallphysikalischer Natur sein.“", "section_level": 2}, {"title": "Korrosionsrate.", "content": "Die Korrosionsrate oder Abtragsrate gibt die Geschwindigkeit der Materialveränderung bzw. des Materialabtrags an. Sie wird in Millimeter je Jahr (mm/a), im angelsächsischen Bereich in mils/year (tausendstel Inch je Jahr) angegeben. Unter standardisierten Bedingungen charakterisiert sie bei metallischen Werkstoffen die Anfälligkeit für Korrosion. Die Geschwindigkeit der Korrosionsreaktion hängt von den Konzentrationen der beteiligten Stoffe (beispielsweise Sauerstoff, Wasser, Chlor), dem pH-Wert, der Temperatur und weiteren Parametern ab. Je nach Bedingungen treten zudem unterschiedliche Formen der Korrosion auf. Die Korrosionsrate ist daher stark vom Standort abhängig und kann im Bereich von zwei Größenordnungen schwanken. Daher sind die folgenden Zahlen nur als grobe Richtwerte zu sehen. Für rostfreie Stähle liegt die Rate bei unter 0,001 mm/Jahr, bei Aluminium im einstelligen Tausendstel Bereich und bei niedrig legierten Stählen im Bereich von mehreren Zehntel Millimetern pro Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Korrosive Mittel.", "content": "Sind die Stoffe, die das Bauteil umgeben, auf den Werkstoff einwirken und die Korrosion verursachen, z. B. die Raumluft, Freiluftatmosphäre mit oder ohne Industrieverschmutzung, Meeres-Atmosphäre, Süß- und Salzwasser, Erdboden oder Chemikalien.", "section_level": 2}, {"title": "Arten der Korrosion.", "content": "Korrosionsarten werden nach Material, Ursache und Erscheinungsbild unterschieden. Die Norm definiert 37 verschiedene Korrosionsarten. In der Technik werden neben werkstoffbasierter Korrosion weitere Arten der Korrosion anhand des Ortes ihres Auftretens unterschieden: Andere Arten der Korrosion:", "section_level": 2}, {"title": "Korrosionsschutz.", "content": "Ein passiver Korrosionsschutz verhindert den Kontakt des zu schützenden Materials mit dem Korrosionsmedium durch Abschirmung, während bei einem aktiven Schutz die vollständige Trennung von Material und korrosivem Medium nicht erforderlich ist. Aktiver Schutz Passiver Schutz Hinweis: Durch Feuerverzinken entsteht sowohl ein passiver als auch ein aktiver Korrosionsschutz.", "section_level": 2}, {"title": "Bauten: Korrosion von Gestein.", "content": "In der Geologie ist \"Korrosion\" die zersetzende chemische Verwitterung von Gesteinen durch verschiedene in Wasser gelöste Agentien (siehe auch → Mischungskorrosion). Auch bei Bauten tritt eine solche Korrosion auf, dort oft \"Steinfraß\" genannt. Wie das Wort \"Verwitterung\" andeutet, spielt dabei die Witterung oder vielmehr das regionale Klima eine große Rolle. Durch konstruktive Maßnahmen kann Korrosion an steinernen Bauteilen verringert werden, z. B. durch", "section_level": 1}, {"title": "Medizin: Korrosion von Gewebe.", "content": "In der Medizin versteht man unter „Korrosion“ die Zerstörung von tierischem Gewebe, die durch eine Entzündung oder ätzende Mittel hervorgerufen wird. Andererseits spielt auch die Korrosion von Metallen in der Implantologie und der Zahnmedizin eine Rolle. Das vielseitige klinische Erscheinungsbild wird als Metallose bezeichnet und ist in den Anfängen meist symptomlos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Korrosion (von ‚zersetzen‘, ‚zerfressen‘, ‚zernagen‘) ist aus technischer Sicht die Reaktion eines Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt. Korrosion kann zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines Bauteils oder Systems führen. Eine durch Lebewesen verursachte Korrosion wird als Biokorrosion bezeichnet.", "tgt_summary": "腐蚀(Corrosion)是指因工程材料与其周围的物质发生化学反应而导致解体的现象。通常这个术语用来表示金属物质与氧化物如氧气等物质发生电化学的氧化反应。例如,使用金属铁制成的产品会由于铁原子在固体溶剂中发生氧化而导致生锈,这就是电化学腐蚀的一个众所周知的例子。这种反应通常会产生对应金属的氧化物,也可能产生盐。换句话说,腐蚀指的是金属物质因化学反应而导致的损耗。", "id": 1106090} {"src_title": "Sonnenmasse", "tgt_title": "太阳质量", "src_document": [{"title": "Bestimmung.", "content": "Mithilfe des dritten Keplerschen Gesetzes kann man aus der großen Halbachse der Erdumlaufbahn formula_1 und der Umlaufdauer der Erde formula_2 die Masse der Sonne formula_3 berechnen. Es gilt: Dabei ist formula_4 die Gravitationskonstante. Die Näherung ist nur gültig, wenn die Masse des umlaufenden Körpers deutlich kleiner ist als die Masse des Zentralkörpers. Bei der Erde und der Sonne ist das der Fall. Eingesetzt ergibt sich: Für die Berechnung muss die Gravitationskonstante bekannt sein. Sie gilt als eine der am schwersten zu bestimmenden Naturkonstanten, weil die Gravitationskraft im Vergleich zu den anderen Grundkräften extrem schwach ist. Heute ist der Wert auf 4 bis 5 signifikante Stellen bekannt; das ist im Vergleich zu anderen Naturkonstanten sehr ungenau. Die erste Messung der Gravitationskonstante erfolgte 1798 von Henry Cavendish. Davor war nur das Produkt aus Erdmasse und Gravitationskonstante bekannt. Daher konnte man die Sonnenmasse nur in Vielfachen der Erdmasse angeben bzw. umgekehrt die Erdmasse in Bruchteilen der Sonnenmasse. Wegen der historischen Gegebenheit, dass die Sonnenmasse nicht bekannt war und man daher die Massen vieler Objekte (z. B. Planeten) in Sonnenmassen angeben musste, aber auch wegen der handlicheren Zahlenwerte ist diese Einheit auch heute noch gebräuchlich.", "section_level": 1}, {"title": "Allmähliche Abnahme.", "content": "Durch die Kernfusion von Wasserstoff- zu Heliumkernen nimmt die Sonnenmasse allmählich ab. Die Massendifferenz bei der Fusion beträgt etwa 4,3 Millionen Tonnen pro Sekunde und wird als Strahlung frei. Dazu kommt noch ein Viertel dieses Betrags durch den Sonnenwind. Von langfristiger Bedeutung ist auch die säkulare Zunahme der Sonnenleuchtkraft infolge steigender Temperatur. Sie wird auf einige Prozent in 500 Millionen Jahren geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Einheiten.", "content": "Eine Sonnenmasse entspricht: Die Milchstraße hat etwa 180 Milliarden Sonnenmassen, was ca. 3,6 · 10 kg entspricht. Bei anderen Galaxien sind solche Angaben noch sehr unsicher und derzeit nur für nahe, gut vermessene Systeme bekannt. In der allgemeinen Relativitätstheorie ist es teilweise üblich, die Masse auch in Längeneinheiten anzugeben. Dabei gilt (mit der Gravitationskonstante \"G\" und der Lichtgeschwindigkeit \"c\"):", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sonnenmasse, kurz M, ist eine astronomische Maßeinheit, die über die Masse der Sonne definiert wird. Sie beträgt: Dies entspricht 1,99 Quintillion kg oder 332.946 Erdmassen.", "tgt_summary": "太阳质量(符号为)是天文学上用于表示恒星、星团或星系等大型天体质量的质量单位,定义为太阳的质量,约为2×10千克,表示为:", "id": 2460761} {"src_title": "Menstruation", "tgt_title": "月經", "src_document": [{"title": "Biologie.", "content": "Der erste Tag der Menstruation definiert den Beginn des Menstruationszyklus, der über seine hormonellen Regelkreise zur Reifung eines Graafschen Follikels, zum Eisprung und zur Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung der schließlich befruchteten Eizelle führt. Im Durchschnitt werden 65 ml, maximal 200 ml Flüssigkeit ausgeschieden, die nicht nur aus Blut, sondern auch aus Sekreten und Schleimhautresten besteht. Das Ausbleiben der Menstruation wird als Amenorrhoe bezeichnet. Das Ausbleiben der Menstruation nach einer Empfängnis ist das erste deutlich wahrnehmbare Anzeichen des Beginns einer Schwangerschaft. Bei starkem und übermäßigem Monatsfluss (über 200 ml) spricht der Mediziner von Hypermenorrhoe. Eine zu häufige Menstruation mit einem Intervall unter 23 Tagen wird als Polymenorrhoe bezeichnet. Bei einem Intervall von mehr als 35 Tagen spricht man von Oligomenorrhoe. Auslöser der Blutung ist die bei Primaten periodisch auftretende Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut, die bei der Frau ungefähr alle 27 Tage erfolgt und etwa fünf bis sieben Tage dauert, wobei individuelle Schwankungen möglich sind. Bei vielen Frauen ist die Menstruation mit Symptomen verbunden, die man im Allgemeinen unter dem Begriff Menstruationsbeschwerden zusammenfasst. Wildlebende weibliche Tiere menstruieren nur selten, denn selbst wenn sie, wie Bonobos, nicht nur einmal im Jahr empfängnisbereit sind, findet zumeist eine Befruchtung statt. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Tiere eine sogenannte induzierte Ovulation haben. Das heißt: Einen Eisprung gibt es bei ihnen nur bei der Paarung beziehungsweise kurz davor.", "section_level": 1}, {"title": "Evolution.", "content": "Es gibt verschiedene Theorien über die Evolution der Menstruation. Ihr adaptiver Wert ist aufgrund der Seltenheit der Menstruation in der Tierwelt fraglich. Eine Theorie besagt, dass die Menstruation sich entwickelt hat, um Gebärmutter und Eileiter von an Spermien anheftenden Krankheitserregern zu reinigen, indem infizierte Teile der Gebärmutterschleimhaut entfernt werden, während Immunzellen in die Gebärmutter vorstoßen. Eine weitere Hypothese besagt, dass die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird, da die zyklische Regression und Erneuerung energetisch günstiger ist als die ständige Aufrechterhaltung der Gebärmutterschleimhaut in dem metabolisch aktiven Zustand, der für die Einnistung einer Zygote notwendig ist. Daher könnten die im Vergleich zu anderen Spezies starken Blutungen von Menschen und Schimpansen auf die relative Größe der Gebärmutter in Bezug auf die Körpergröße und den im Verhältnis kleinen Blutgefäßen zurückgeführt werden. Ebenso wird es für möglich gehalten, dass die Menstruation Gebärmuttergewebe im Sinne einer „Vorkonditionierung“ auf das hohe Maß an Entzündung und oxidativem Stress vorbereitet, das beim Menschen mit der tiefen Plazentation einhergeht. Eine weitere Theorie geht davon aus, dass die Menstruation mechanistische Folge der spontanen Dezidualisierung (Umformung der Zellen in der Gebärmutter) ist, was von der Korrelation zwischen spontaner Dezidualisierung und Menstruation bei verschiedenen Spezies unterstützt wird. In den meisten Spezies geschieht die Dezidualisierung nicht spontan, sondern wird erst durch embryonale Signale ausgelöst, jedoch könnte die spontane Dezidualisierung das Abstoßen defekter Embryonen erleichtern, d. h., sie entwickelte sich in höheren Primaten, wahrscheinlich aufgrund eines Konflikts zwischen Mutter und Fötus, der entschieden wurde, indem sich weibliche Primaten für die Schwangerschaft ohne vom Fötus ausgehende Signale vorbereiten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der abendländischen Medizin galt die Menstruation lange Zeit als unerlässliche Voraussetzung für die Erhaltung der Gesundheit und der Fruchtbarkeit von Frauen. Auch wenn mit der Regelblutung vielerorts negative Einstellungen verbunden sind, gibt es auch Traditionen, bei denen positive Gefühle, Stolz am Frausein und Glück über die Fruchtbarkeit mit der Menstruation verbunden werden. Nicht nur Kontakt mit Menstruationsblut macht laut Tora und jüdischer Tradition zufolge Gegenstände und Lebewesen für einen fest definierten Zeitraum unrein, sondern die Tatsache, dass (nach jüdischem Glauben) im Körper der Frau ein Absterbeprozess stattgefunden hat, sie deswegen als „unrein“ betrachtet wird und diese Unreinheit auch übertragen kann. In hinduistischen Traditionen kann die Anwesenheit einer Frau während ihrer Tage bei einem religiösen Ritus zu dessen Wirkungslosigkeit oder schlimmer, zu dessen Umkehrung führen. Im Judentum und Islam ist es während der Periode den Ehepartnern nicht erlaubt, miteinander den Geschlechtsakt zu vollziehen, während dieser Zeit ist der muslimischen Frau auch das typische rituelle Gebet nicht erlaubt.", "section_level": 1}, {"title": "Aberglaube.", "content": "Bis heute hält sich bei einigen der jahrhundertealte Aberglaube von der Schädlichkeit des Menstruationsbluts oder der Körperflüssigkeiten menstruierender Frauen. Demzufolge sollten menstruierende Frauen beispielsweise keine Sahne schlagen, da diese sonst schlecht würde, kein Obst und Gemüse einkochen, nicht beim Schlachten helfen, nur mit Haushaltshandschuhen putzen, sich keine Wasser- oder Dauerwelle machen lassen et cetera. In der heutigen Zeit sterben Menstruationsmythen zunehmend aus. Wissenschaftlich gesehen gibt es nichts, was diesen Aberglauben stützen könnte. Im Menstruationssekret sind normalerweise keine Gifte oder Viren enthalten, die nicht auch in normalem Blut vorhanden wären, obwohl lange über Stoffe wie Menotoxin diskutiert wurde. Daraus folgt jedoch auch, dass Erreger, die durch den Kontakt mit infektiösem Blut übertragen werden können, z. B. Hepatitis B oder HIV, sehr wohl über Menstruationssekret und benutzte Hygieneprodukte zu Infektionen führen können. Das Menstruationssekret enthält zudem die Keime der Vaginalflora, die das Sekret zersetzen und so zu einem unangenehmen Geruch führen können. Im historischen Kontext werden einige Menstruationsgebote verständlich. Im Mittelalter gab es kein fließendes Wasser in Häusern und Wohnungen, weder Unterwäsche noch Einwegbinden. Textilien waren teuer, sodass auch einfache Stoffbinden weitgehend unbekannt waren. Das Menstruationssekret lief an den Innenseiten der Oberschenkel hinab zu den Füßen und konnte so auch Gegenstände des alltäglichen Bedarfs beschmutzen. Frauen im fruchtbaren Alter durften nicht an der Weinherstellung mitwirken, da die Trauben barfuß in einem großen Bottich zertreten wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Hygiene.", "content": "Zum Auffangen des Menstruationssekrets haben sich in der Gegenwart vorwiegend Einmalartikel durchgesetzt. Darunter Binden, die in der Unterwäsche getragen werden und somit außerhalb des Körpers das Blut auffangen; sowie Tampons und seltener auch Schaumstoffschwämme (Softtampons), die in die Scheide eingeführt werden und dort das Blut aufsaugen. Darüber hinaus gibt es auch mehrfach verwendbare Artikel wie waschbare Binden aus Baumwollstoff, Naturschwämmen oder Menstruationstassen aus Latex oder medizinischem Silikon. Im Unterschied zu allen anderen Hygieneartikeln wird bei ihnen das Blut nicht aufgesogen, sondern innerhalb der Scheide in einem Becher aufgefangen, der dann ausgeschüttet, ausgewaschen und sofort wieder eingesetzt werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Menstruation (von lateinisch \"menstruatio\") oder Monatsblutung ist die periodisch wiederkehrende Blutung aus der Gebärmutter einiger Tierarten und des Menschen mit Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut, die als Periode von durchschnittlich vier bis fünf Tagen umgangssprachlich auch kurz Periode genannt wird. Die erste Menstruation wird Menarche genannt, die letzte Menstruation heißt Menopause. Sie markieren den Beginn und das Ende der körperlich fruchtbaren Zeit im biologischen Leben des Weibchens oder der Frau.", "tgt_summary": "月经(英语:menstruation, period, monthly,古代叫做癸水,俗称姨妈到、好朋友、大姨妈、来M等),是指女性血液或黏膜定期从子宫内膜经阴道排出体外的现象。高达80%女性曾表示在月经开始前出现部分症状。常见症状包含长出粉刺、乳房变得柔软、感到疲惫、容易发怒与情绪改变。由于这些症状会干扰正常生活,因此称为经前综合症;20-30%女性会得到此症,其中的3-8%则较为严重。", "id": 2000340} {"src_title": "Berner-Oberland-Bahn", "tgt_title": "伯恩高地鐵路", "src_document": [{"title": "Strecke.", "content": "Der Streckenverlauf entspricht einem Ypsilon und beginnt am Bahnhof Interlaken Ost, wo Anschlüsse zur normalspurigen BLS und zur meterspurigen Brünigstrecke der Zentralbahn bestehen. Zwar bestehen in Interlaken Ost Gleisverbindungen zur Brünigbahn, wegen der unterschiedlichen Fahrdrahtspannungen benutzt aber jede Gesellschaft separate Gleise. Die Strecke führt zunächst über Wilderswil nach Zweilütschinen. In Wilderswil beginnt im Bahnhof die Schynige Platte-Bahn (SPB), in Zweilütschinen teilt sich die Strecke nach Grindelwald und Lauterbrunnen. Auf der Strecke nach Lauterbrunnen befinden sich zwei Zahnstangenabschnitte, die Maximalsteigung beträgt hier 96 ‰. In Richtung Grindelwald liegt der erste Zahnstangenabschnitt auf ganzer Länge zwischen den Bahnhöfen Lütschental und Burglauenen mit einer Maximalsteigung von 120 ‰. Der zweite befindet sich auf den letzten 1,5 km vor dem Bahnhof Grindelwald. In Grindelwald und Lauterbrunnen besteht eine Umsteigemöglichkeit zur Wengernalpbahn (WAB) nach Wengen und auf die Kleine Scheidegg. In Lauterbrunnen liegt neben dem Bahnhof die Talstation der Bergbahn Lauterbrunnen–Mürren (BLM). 2015 wurde eine Neutrassierung zwischen Zweilütschinen und Lüschental mit dem 708 m langen Buechi-Tunnel in Betrieb genommen. Unterhalb Grindelwald wurde 2018 mit dem Bau einer neuen Station \"Grindelwald Terminal\" begonnen, hier soll ab Dezember 2019 der Umstieg zur neuen V-Bahn der Gondelbahn Grindelwald–Männlichen und ab Dezember 2020 zur Station Eigergletscher des Eiger-Express möglich sein. Der inzwischen eingestellte Güterverkehr mit Rollschemeln der Brünigbahn war nur auf den Adhäsionsstrecken, d. h. zwischen Interlaken Ost und Lütschental, zulässig. Für den Gütertransport nach Grindelwald und Lauterbrunnen waren neben den üblichen gedeckten und offenen Güterwagen auch Behältertragwagen und Kesselwagen vorhanden. Ein Förderer der BOB war der Grindelwalder „Gletscherpfarrer“ Gottfried Strasser.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Normen.", "content": "Bei der Planung der Strecke richtete man sich nach der bei der Brünigbahn und später auch der Luzern-Stans-Engelberg-Bahn verwendeten Spurweite von 1000 mm und dem Zahnstangensystem Riggenbach, so dass es möglich ist, Rollmaterial auszutauschen. Wegen der unterschiedlichen Fahrdrahtspannungen, die Zentralbahn verwendet wie die SBB das Einphasenwechselstromsystem mit 15 kV und 16,7 Hz, gilt das nur noch für die Wagen und die thermischen Triebfahrzeuge. Bei der Elektrifizierung der Brünigbahn übernahmen die SBB die Heizspannung von der BOB. Sie beträgt 1500 statt 1000 Volt wie bei den Normalspurwagen der SBB. Zudem wurde darauf geachtet, dass die Vielfachsteuerleitung der Wagen mit den fremden Triebfahrzeugen funktioniert. Im Regelbetrieb verkehren keine durchgehenden Wagen oder Züge mehr. Beim Ersatz von verschlissenen Riggenbach-Zahnstangen kommt das kompatible System Von Roll zum Einsatz. Seit Ende 2017 wird ganzjährig ein Halbstundentakt angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Unfälle.", "content": "Am 30. Juni 1928 wurde nach einem Gewitter eine kleine Eisenbahnbrücke zwischen Wilderswil und Zweilütschinen weggerissen. Ein Zug stürzte teilweise in den Wildbach; eine Person starb, 13 wurden verletzt. Am 7. August 2003 stiessen zwei Personenzüge zwischen Wilderswil und Zweilütschinen zusammen. Ein Passagier wurde schwer verletzt und starb danach im Spital, 63 wurden leicht verletzt. Der Triebfahrzeugführer des nach Interlaken fahrenden Zuges hatte beim Übergang vom Doppelspur- auf den Einspurabschnitt das Halt zeigende Signal übersehen. Als der Triebfahrzeugführer dies bemerkte, hielt er den Zug sofort an. Inzwischen war jedoch der von Wilderswil kommende Gegenzug in den Einspurabschnitt gefahren. Die Strecke war noch nicht mit einer Zugsicherung ausgerüstet, der Einbau von ZSI-127 war jedoch zum Zeitpunkt des Unfalls bereits im Gang.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugpark.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle und ehemalige Fahrzeuge.", "content": "Lokomotiven Triebwagen Triebzüge Steuerwagen", "section_level": 2}, {"title": "Ersatzzüge.", "content": "Fällt ein ABDeh 8/8 beispielsweise wegen einer Fahrzeugstörung aus, wird dafür ein Triebwagen ABeh 4/4 II zusammen mit einem Niederflurgelenksteuerwagen eingesetzt. Fällt ein Niederflurgelenksteuerwagen aus, wird er durch einen der Steuerwagen ABt 414 oder 415 mit einem oder zwei klassischen Reisezugwagen ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Fahrzeuge.", "content": "Historische Fahrzeuge der Berner-Oberland-Bahn siehe Kapitel \"Aktuelle und ehemalige Fahrzeuge\". Weitere historische Fahrzeuge befinden sich bei folgenden Organisationen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Berner-Oberland-Bahn (abgekürzt: BOB, Eigenschreibweise durch das Unternehmen: \"Berner Oberland-Bahn\") ist eine Schmalspurbahn im Berner Oberland in der Schweiz. Diese Meterspurbahn wurde am 1. Juli 1890 eröffnet und am 17. März 1914 elektrifiziert. Sie führt von Interlaken Ost über Zweilütschinen nach Lauterbrunnen und Grindelwald.", "tgt_summary": "伯恩高地铁路(瑞士高地德语:Berner Oberland-Bahn,BOB)是瑞士伯恩高地的一条窄轨登山齿轨铁路。 铁路以一个「Y」字型营运,从因特拉肯东站出发,金德利施万德为Y字型的交叉口,铁道在此分岔,并分别通往劳特布龙嫩和格林德瓦。在劳特布龙嫩和格林德瓦皆可转搭温根阿尔卑斯铁路前往温根或是小夏戴克,前往少女峰的旅客会在小夏戴克再转搭少女峰铁路前往少女峰山坳。列车透过齿轨连接轨道,在陡峭的路段以齿轨牵引以使列车具备较佳的爬坡能力。", "id": 82500} {"src_title": "Isomerie", "tgt_title": "同分異構", "src_document": [{"title": "Konstitutionsisomerie oder Strukturisomerie.", "content": "Konstitutionsisomere (auch Strukturisomere genannt) besitzen die gleiche allgemeine Summenformel, unterscheiden sich aber in der Reihenfolge der Atome und in ihren Bindungen. Die Isomere sind daher im Allgemeinen verschiedene Substanzen mit unterschiedlichen chemischen (u. a. Reaktivität) und physikalischen Eigenschaften (u. a. Schmelz- und Siedepunkt, Löslichkeit). Man kann mehrere Fälle unterscheiden: Ein Sonderfall der Bindungsisomerie ist dabei die Tautomerie, bei der (meist zwei) verschiedene Isomere in einer reversiblen chemischen Reaktion ineinander übergehen, indem Teile des Moleküls (meist Wasserstoffatome) ihren Platz wechseln und sich dadurch Bindungen verschieben, z. B. eine vormalige Doppelbindung zu einer Einfachbindung wird und dafür an anderer Stelle des Moleküls eine Doppelbindung oder ein Ringschluss entsteht. Aufgrund des schnellen Erreichens des chemischen Gleichgewichtes lassen sich die einzelnen Tautomere dabei allerdings meist nicht separat isolieren.", "section_level": 1}, {"title": "Stereoisomerie.", "content": "Stereoisomere haben grundsätzlich die gleiche Struktur (Konstitution) – und damit auch die gleiche Summenformel –, unterscheiden sich aber durch die \"räumliche Anordnung\" (Konfiguration) der Atome.", "section_level": 1}, {"title": "Konfigurationsisomerie.", "content": "Konfigurationsisomere sind Stereoisomere, jedoch ohne Berücksichtigung der Konformation.", "section_level": 2}, {"title": "Enantiomerie.", "content": "Ein wichtiger Fall sind \"Enantiomere\", Konfigurationsisomere, die sich wie Bild und Spiegelbild zueinander verhalten, aber keine Symmetrieebene innerhalb des Moleküls aufweisen. Enantiomere unterscheiden sich deshalb in \"allen\" Stereozentren (Atome, die aufgrund von vier unterschiedlichen Substituenten unter diesen zwei verschiedene Reihenfolgen erlauben). Wichtige Beispiele sind Zucker, Aminosäuren und viele chirale Arzneistoffe.", "section_level": 3}, {"title": "Diastereomerie.", "content": "Alle Konfigurationsisomere, die keine Enantiomere sind, bezeichnet man als \"Diastereomere\". Diastereoisomere unterteilen sich wie folgt: \"Berechnung der maximalen Anzahl\" an Stereoisomeren eines Moleküls: 2 \"bei n Chiralitätszentren\". Wenn \"meso\"-Formen vorhanden sind, verringert sich die Anzahl der Isomere jeweils pro \"meso\"-Form um eins. \"Bsp:\" Cyclohexan mit je einem unterschiedlichen Substituenten an jedem der sechs Kohlenstoffatome des Rings hat sechs Stereozentren, also gibt es maximal 2= 64 Stereoisomere. Im Zusammenhang mit Stereoisomeren tritt oft optische Aktivität auf, d. h., Enantiomere drehen die Ebene von linear polarisiertem Licht um den gleichen Betrag in entgegengesetzte Richtungen.", "section_level": 3}, {"title": "Konformationsisomerie.", "content": "Allen bisher genannten Konfigurationsisomeren ist gemeinsam, dass ein Isomer nur durch Bindungsbruch in eine andere Form überführt werden kann. Das trifft auf die letzte Gruppe von Isomeren nicht zu: Konformationsisomere (Konformere) sind Stereoisomere, die sich schon durch die Drehung von Einfachbindungen ineinander überführen lassen. Daher wird häufig auch von Rotameren gesprochen. Die thermische Energie bei Raumtemperatur reicht für die Überführung meist aus. Ein Beispiel ist das ekliptische (verdeckte) und das gestaffelte Ethan (gut sichtbar in der Newman-Projektion). Die beiden Gruppen des Ethans können im Prinzip in jedem beliebigen Winkel zueinander stehen, wobei die Energiedifferenz geringer als die thermische Energie ist, so dass in einer Lösung die isomeren Formen kontinuierlich ineinander übergehen und sich normalerweise nicht isolieren lassen. Ein Sonderfall ist die Atropisomerie, bei der eine axiale Chiralität auftritt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Begriffe.", "content": "Der Begriff der Mesomerie gehört trotz der sprachlichen Ähnlichkeit nicht in diesen Themenbereich.", "section_level": 2}, {"title": "Formen der Isomerie.", "content": "Die folgende Tabelle gibt eine kurze Übersicht über die wichtigsten Formen der Isomerie:", "section_level": 1}, {"title": "Isomerie von Komplexverbindungen.", "content": "Auch in der Komplexchemie gibt es eine Reihe sehr unterschiedlicher Formen der Isomerie, aber alle Formen lassen sich wieder in zwei große Gruppen einteilen, die Konstitutionsisomere und die Stereoisomere. Bindungsisomerie tritt dann auf, wenn ein Ligand über mehrere verschiedene seiner Atome mit dem Zentralatom verbunden werden kann. So unterscheiden sich Nitrokomplexe oder Nitritokomplexe:", "section_level": 1}, {"title": "Konstitutionsisomerie von Komplexverbindungen.", "content": "Analoges gilt für Cyanate (–OCN) und Isocyanate (–NCO) sowie für Thiocyanate (–SCN) und Isothiocyanate (–NCS). Bei Komplexen, durch Auswechseln eines Liganden in der Koordinationssphäre mit einem gebundenen Ion, z. B. Hydratationsisomerie ist ein Spezialfall der Ionisationsisomerie, bei dem Wassermoleküle als Liganden beteiligt sind. Die Teilchen in eckigen Klammern bilden den Komplex; die Chloridionen außerhalb der eckigen Klammern sind nur ionisch gebunden: Liegen in einem Komplex sowohl Anion als auch Kation als Komplexe vor, können die Liganden von Zentralatom 1 mit denen von Zentralatom 2 vertauscht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Konfigurationsisomerie von Komplexverbindungen.", "content": "Analog zur Stereoisomerie bei organischen Molekülen unterscheidet man Komplexe, die zwar eine gleiche Zusammensetzung, aber einen anderen räumlichen Aufbau haben. Je nach Geometrie des Komplexes kann es zu unterschiedlichen Ausprägungen der Stereoisomerie kommen. Analog zur Diastereomerie in der organischen Chemie ist die cis-trans-Isomerie definiert. Sie tritt beispielsweise bei planar-quadratischen oder oktaedrischen Komplexen, aber nicht bei tetraedrischen Komplexen auf. Liegen drei gleiche Liganden in einem oktaedrischen Komplex vor, kann zwischen fac(ialen)- und mer(idionalen)-Isomeren unterschieden werden. Wenn keine Drehspiegelachse im Molekül vorhanden ist, so tritt natürlich auch Enantiomerie auf. Im Gegensatz zur organischen Chemie (4 verschiedene Substituenten am Kohlenstoff) gibt es keine einfache Regel, wann das der Fall ist, außer der Komplex ist tetraedrisch koordiniert. Das liegt daran, dass Koordinationen > 4 und Chelatkomplexe auftreten können. So ist z. B. cis-[Co(Br)(en)] optisch aktiv, die trans-Form dagegen nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung in der Medizin/ Pharmazie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologische Bedeutung.", "content": "In der Medizin kann der Stereoisomerie von Arzneistoffen eine erhebliche Bedeutung zukommen. Zahlreiche Arzneistoffe enthalten mindestens ein Stereozentrum. Die unterschiedlichen Enantiomere (bei mehreren Stereozentren Isomere) können unterschiedliche pharmakodynamische und pharmakokinetische Eigenschaften besitzen; im Hinblick auf die Pharmakodynamik ist dies insbesondere davon abhängig, ob sich das Stereozentrum in einem für die Wirkstoff-Rezeptor-Interaktion relevanten Bereich des Arzneistoffmoleküls befindet. Ist dies der Fall, dann ist sehr oft – jedoch nicht immer – nur eines der Enantiomere für die erwünschten Wirkungen verantwortlich; dieses wird auch als Eutomer bezeichnet. Das andere Enantiomer (das Distomer) kann zur Hauptwirkung beitragen, unwirksam, im ungünstigen Fall aber auch schädlich oder toxisch sein. Im letzten Fall kann das Distomer als 50%ige Verunreinigung des Wirkstoffs aufgefasst werden. Ein in diesem Zusammenhang oft herangeführtes Beispiel ist der Arzneistoff Thalidomid, der als wirksamer Bestandteil des Schlafmittels \"Contergan\" in den 1960er Jahren zu zahlreichen Fehlbildungen bei Neugeborenen führte (Contergan-Skandal). Der Arzneistoff Methylphenidat besitzt zwei Stereozentren. Es gibt also vier Konfigurationsisomere: (2\"R\",2' \"R\")-Form, (2\"S\",2' \"S\")-Form, (2\"R\",2' \"S\")-Form und die (2\"S\",2' \"R\")-Form. Bei der Synthese entstehen die (2\"R\",2' \"R\")-Form und die (2\"S\",2' \"S\")-Form als Racemat in gleicher Menge. Weiterhin wird bei der Synthese das Racemat aus der (2\"R\",2' \"S\")-Form und der (2\"S\",2' \"R\")-Form gebildet. Arzneilich verwendet wird das Racemat der \"threo\"-Form, das (2\"RS\",2′\"RS\")-Methylphenidat, wenngleich aus grundsätzlichen Überlegungen die Verwendung eines besser bzw. nebenwirkungsärmer wirksamen Enantiomers zu bevorzugen wäre. Die pharmakologische Wirkung ist hauptsächlich auf die D-(+)-Form zurückzuführen [D-(+)-Methylphenidat, D-\"threo\"-Methylphenidat, d-TMP, (2\"R\",2′\"R\")-Methylphenidat]. Das in den USA und in der Schweiz zugelassene Focalin enthält ausschließlich das (2\"R\",2′\"R\")-Methylphenidat-Stereoisomer und wirkt daher bereits in niedrigerer Dosierung.", "section_level": 2}, {"title": "Pharmazeutisch-chemische Bedeutung.", "content": "Bei der klassischen chemischen Synthese wird in der Regel ein Racemat erzeugt, d. h., beide Enantiomere liegen zu gleichen Anteilen vor. Sofern ein enantiomerenreines Endprodukt gewünscht wird, muss daher eine \"asymmetrische Synthesestrategie\" verfolgt werden. Die Enantiomerentrennung racemischer Wirkstoffe durch Racematspaltung kann ebenso genutzt werden, um enantiomerenreine Arzneistoffe zu gewinnen. Mit Hilfe der Gentechnik oder durch Fermentation erzeugte pharmazeutische Wirkstoffe sind fast immer enantiomerenrein. Alternativ können Arzneistoffe auch aus Naturstoffen (dem \"chiralen Pool\") isoliert werden, wobei in der Regel ebenfalls enantiomerenreine Produkte erhalten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Historisches.", "content": "Die Isomerie wurde in den 1820er Jahren entdeckt. Das erste Beispiel dafür war die Isomerie von Silbercyanat (AgOCN) mit Silberfulminat (AgONC). Silbercyanat war 1822 von Justus Liebig (zusammen mit Joseph Louis Gay-Lussac) analysiert worden, Silberfulminat 1823 von Jöns Jakob Berzelius. Zunächst kam es zu einem Streit über die Richtigkeit der Analysen. Nachdem weitere Beispiele unterschiedlicher Substanzen mit gleicher prozentualer Zusammensetzung gefunden worden waren, z. B. Ammoniumcyanat und Harnstoff, wurde schließlich – zunächst von Gay-Lussac – anerkannt, dass verschiedene Stoffe dieselbe quantitative Zusammensetzung haben können. Berzelius, der 1832 für Trauben- und Weinsäure die gleiche elementare Zusammensetzung feststellte, prägte dafür den Begriff Isomerie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Isomerie (von den altgr. Wortbildungselementen ἴσος (isos) „gleich“, μέρος (meros) „Anteil, Teil, Stück“) ist das Auftreten von zwei oder mehreren chemischen Verbindungen mit gleicher Summenformel und Molekülmasse, die sich jedoch in der Verknüpfung oder der räumlichen Anordnung der Atome unterscheiden. Die entsprechenden Verbindungen werden Isomere genannt und lassen sich durch unterschiedliche Strukturformeln darstellen. Sie unterscheiden sich in ihren chemischen und/oder physikalischen und oft auch in ihren biochemischen Eigenschaften. Isomerie tritt vor allem bei organischen Verbindungen, aber auch bei (anorganischen) Koordinationsverbindungen auf. Die Isomerie wird in verschiedene Bereiche unterteilt.", "tgt_summary": "同分异构体(英语:Isomer)是拥有相同分子式,但结构式却不相同的多种分子。其彼此间的化学性质并不相同,除非它们拥有相同的官能团(functional groups)。化学中常见的两种主要的种类为结构异构(structural isomerism或constitutional isomerism)以及立体异构(stereoisomerism)。", "id": 428015} {"src_title": "Landkreis Karlsruhe", "tgt_title": "卡尔斯鲁厄县", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die gesamte westliche Hälfte des Landkreises Karlsruhe liegt in der Oberrheinischen Tiefebene. Im Osten des Nordteils hat das Kreisgebiet Anteil am Kraichgau. Der deutlich kleinere Südteil des Kreisgebiets hat im Osten Anteil am Nordschwarzwald.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkreise.", "content": "Der Landkreis Karlsruhe grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Rhein-Neckar-Kreis, Heilbronn, Enzkreis, Calw und Rastatt (alle in Baden-Württemberg). Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze zum Bundesland Rheinland-Pfalz, mit Ausnahme eines Teils der Insel Elisabethenwörth und des Brückenkopfs bei Germersheim, die als rechtsrheinische Gebiete zu Rheinland-Pfalz gehören. Am Rhein grenzt der Landkreis Karlsruhe an den Landkreis Germersheim, an den Rhein-Pfalz-Kreis sowie an die kreisfreie Stadt Speyer. Der Stadtkreis Karlsruhe schiebt sich wie ein Keil in das Kreisgebiet und teilt es fast vollständig in einen größeren nördlichen Teil um die Städte Bruchsal und Bretten sowie einen kleineren Südteil um die Stadt Ettlingen, die nur durch die etwa 60 Meter lange Grenze zwischen den Gemeinden Pfinztal und Karlsbad verbunden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Flächenaufteilung.", "content": "Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2015.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Landkreis Karlsruhe geht zurück auf das alte Oberamt Karlsruhe, das schon bald nach Gründung der Stadt Karlsruhe 1717 errichtet wurde, jedoch erst später für einige Gemeinden außer Karlsruhe zuständig war. 1809 wurde das Oberamt Karlsruhe in ein Landamt Karlsruhe und ein Stadtamt Karlsruhe geteilt, 1865 jedoch wieder zum Bezirksamt Karlsruhe vereinigt. 1938 wurde das Bezirksamt Karlsruhe in den Landkreis Karlsruhe überführt und gleichzeitig der Stadtkreis Karlsruhe geschaffen. Seither gehört Karlsruhe nicht mehr zum Kreisgebiet, blieb jedoch stets Sitz der Kreisverwaltung. Bei der Kreisreform wurde der Landkreis Karlsruhe am 1. Januar 1973 um den kompletten Landkreis Bruchsal sowie um drei Gemeinden des Landkreises Sinsheim und die Gemeinde Oberderdingen des Landkreises Vaihingen auf seinen heutigen Umfang vergrößert. Gleichzeitig gab der Landkreis ab 1972 insgesamt sieben Orte an den Stadtkreis Karlsruhe ab. Zuvor wurde am 1. September 1971 die Gemeinde Ittersbach aus dem Landkreis Pforzheim eingegliedert. Am 1. Januar 1972 gingen die Gemeinden Hohenwettersbach und Stupferich an den Stadtkreis Karlsruhe verloren. Am selben Tag wurde die Gemeinde Neudorf aus dem Landkreis Bruchsal aufgenommen. Aus demselben Landkreis folgte Neibsheim am 1. März 1972. Es wurde in die Stadt Bretten eingegliedert. Am 1. April 1972 nahm der Landkreis Karlsruhe die aus dem Landkreis Rastatt stammende Gemeinde Waldprechtsweier auf, die am selben Tag in die Gemeinde Malsch eingegliedert wurde. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis noch 32 Gemeinden, darunter 9 Städte und hiervon wiederum 6 Große Kreisstädte (Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Rheinstetten, Stutensee und Waghäusel). Größte Stadt ist Bruchsal, kleinste Gemeinde ist Zaisenhausen. In Bruchsal befindet sich eine Außenstelle des Landratsamts.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Landrat.", "content": "Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte. Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Landamts/Bezirksamtes/Landkreises Karlsruhe seit 1810:", "section_level": 2}, {"title": "Kreistag.", "content": "Der Kreistag des Landkreises Karlsruhe hat 78 Sitze, dazu kommen häufig Ausgleichssitze. Die Mitglieder werden von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt, jeweils gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen. Nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 hat der Kreistag 88 Mitglieder (10 Ausgleichssitze); insgesamt führte die Wahl zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2014): Die Wahlbeteiligung lag bei 60,3 % (+ 9,3).", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen des Landkreises Karlsruhe zeigt in geviertem Schild: 1 in Gold ein roter Schrägbalken, 2 in Blau ein durchgehendes, geschliffenes silbernes Kreuz, 3 schräggerautet von Silber und Blau, 4 in Gold drei schräglinks liegende schwarze Hirschstangen übereinander (Wappen-Verleihung 31. August 1973) Die vier Teile symbolisieren die Wappensymbole der vier früheren Herrschaften, die sich das Kreisgebiet bis 1803 teilten: die Markgrafen von Baden (Schrägbalken), das Fürstbistum Speyer (Kreuz), die Kurpfalz (Rauten) und das Herzogtum Württemberg (Hirschstangen). Vor der Kreisreform hatte der frühere Landkreis Karlsruhe ein anderes Wappen. Es zeigte in gespaltenem Schild vorn in Gelb einen roten Schrägbalken, hinten in Blau über einem gesenkten silbernen Wellenbalken ein silbernes Atomsymbol. Das Wappen wurde dem Landkreis Karlsruhe am 25. Januar 1961 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen. Der rote Schrägbalken ist das frühere badische Landeswappen und zeigt damit an, dass das Gebiet zum Kernland Badens gehört. Der Wellenbalken symbolisiert den Rhein, die westliche Grenze des Landkreises und das Atomsymbol sollte auf das in der Gemeinde Leopoldshafen bestehende Kernforschungszentrum Karlsruhe hinweisen. Die Farben Blau und Silber (Weiß) wurden dem kurpfälzischen Wappen der Wittelsbacher entnommen, da einige Gemeinden des Kreises früher zur Kurpfalz gehörten. Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Karlsruhe", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Karlsruhe Platz 47 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 5 (Basel–Frankfurt) sowie die Bundesautobahn 8 (Saarbrücken–Stuttgart), mehrere Bundesstraßen, darunter die B 3 (Basel–Heidelberg), die B 292 (ab Bad Schönborn), die B 293 (Heilbronn-Berghausen), die B 294 (Bretten-Freiburg), die B 35 (Germersheim-Illingen) und die B 36 (Lahr-Mannheim) und mehrere Land- und Kreisstraßen. Ein wichtiger Bahnknotenpunkt ist der Bahnhof Bruchsal, an dem auch Züge des Fernverkehrs, hauptsächlich Intercity, halten. Das Kreisgebiet ist gut erschlossen durch das Netz der Stadtbahn Karlsruhe, sowie die S-Bahn RheinNeckar. Mehrere Linien führen von Karlsruhe in nahezu alle Richtungen bis nach Heilbronn, Baden-Baden, Bad Herrenalb oder Kraichtal. Das Netz wird weiter ausgebaut. Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gelten die Tarifangebote des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV).", "section_level": 2}, {"title": "Energieversorgung.", "content": "Im Kreisgebiet befindet sich das Kernkraftwerk Philippsburg. Das nördliche Kreisgebiet wird seit 2014 vom versorgt.", "section_level": 2}, {"title": "Kreiseinrichtungen.", "content": "Der Landkreis Karlsruhe ist Schulträger folgender Beruflichen Schulen: Gewerbeschule, Hauswirtschaftsschule und Handelslehranstalt Bretten, Balthasar-Neumann-Schule I (Gewerbliche Schule) Bruchsal und Balthasar-Neumann-Schule II (Gewerbliche Schule) Bruchsal, Handelslehranstalt Bruchsal (Kaufmännische Schule), Käthe-Kollwitz-Schule (Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische Schule) Bruchsal, Albert-Einstein-Schule (Gewerbliche Schule) Ettlingen, Bertha-von-Suttner-Schule (Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische, landwirtschaftliche und biotechnologische Schule) Ettlingen und Wilhelm-Röpke-Schule (Kaufmännische Schule) Ettlingen ferner folgender Sonderpädagogischer Bildungs- und Beratungszentren: Eduard-Spranger-Schule mit Schulkindergarten Bretten (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), Karl-Berberich-Schule mit Schulkindergarten Bruchsal (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), Gartenschule mit Schulkindergarten Ettlingen (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), Hardtwaldschule Karlsruhe-Neureut (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), Ludwig Guttmann Schule Karlsbad-Langensteinbach (Förderschwerpunkt körperlich und motorische Entwicklung) und Astrid-Lindgren-Schule mit Schulkindergarten Forst (Förderschwerpunkt Sprache). Der Landkreis Karlsruhe ist (über die Regionale Kliniken Holding RKH) auch Träger der beiden Krankenhäuser Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal und Rechbergklinik Bretten sowie eines Abfallwirtschaftsbetriebes.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinden vor der Kreisreform.", "content": "Vor der Kreisreform am 1. Januar 1973 und der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Karlsruhe seit 1938 insgesamt 58 Gemeinden, darunter die beiden Städte Bretten und Ettlingen, wobei Ettlingen seit 1966 eine Große Kreisstadt ist. Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem \"Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden\" war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Karlsruhe machten gleich mehrere Gemeinden am 1. Januar 1971. Zu diesem Zeitpunkt vereinigten sich Rinklingen mit Bretten, Sulzbach mit Malsch sowie Jöhlingen und Wössingen zur Gemeinde Walzbachtal. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Am 1. Januar 1973 ging der alte Landkreis Karlsruhe im \"neuen\" vergrößerten Landkreis Karlsruhe auf. Die größte Gemeinde des alten Landkreises Karlsruhe war die Große Kreisstadt Ettlingen. Die kleinste Gemeinde war Sprantal. Der alte Landkreis Karlsruhe umfasste zuletzt eine Fläche von 582 km2 und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 201.629 Einwohner. In der Tabelle wird die Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Karlsruhe bis 1970 angegeben. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse. In der Tabelle stehen die Gemeinden des alten Landkreises Karlsruhe \"vor\" der Gemeindereform. Bis auf die in den Stadtkreis Karlsruhe eingegliederten Gemeinden gehören alle Gemeinden auch heute noch zum Landkreis Karlsruhe.", "section_level": 2}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen \"KA\" zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Landkreis Karlsruhe hat die meisten Gemeinden mit einem Doppelnamen in Baden-Württemberg. Im Süden des Kreisgebiets hat der Landkreis Karlsruhe Anteil am Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Karlsruhe ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Mittlerer Oberrhein im Regierungsbezirk Karlsruhe und zur grenzübergreifenden Regio Pamina.", "tgt_summary": "卡尔斯鲁厄县(Landkreis Karlsruhe)是德国巴登-符腾堡州的一个县,隶属于卡尔斯鲁厄行政区,首府卡尔斯鲁厄。", "id": 903239} {"src_title": "Josef Munzinger", "tgt_title": "馬丁·約瑟夫·穆辛格", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Er war der zweitälteste Sohn des wohlhabenden Oltner Kaufmanns Konrad Munzinger und von Elisabeth Schmid. Sein älterer Bruder Ulrich war von 1831 bis 1861 Stadtammann von Olten. Josef Munzinger, der als sprachbegabt und musikliebend galt, erhielt seine Ausbildung am Kollegium in Solothurn, an der Klosterschule in Muri und am Kollegium St. Michael in Fribourg. Nachdem er die Matura bestanden hatte, absolvierte er eine Handelslehre in Bologna. Das 1798 entmachtete erbliche Patriziat der Stadt Solothurn stürzte am 8. Januar 1814 die Regierung, wodurch Munzinger politisch radikalisiert wurde. Die Gebrüder Munzinger waren an der Protestbewegung gegen den konservativen Staatsstreich beteiligt. Sie setzten sich vorübergehend in den Aargau ab, stellten sich aber nach kurzer Zeit und leisteten Abbitte. Bereits im Mai desselben Jahres wurden sie inhaftiert und des zivilen Ungehorsams angeklagt, kamen aber am 2. Juni 1814 beim (letztlich gescheiterten) Putschversuch der liberalen Kräfte wieder frei. Josef Munzinger floh nach Como ins Exil und wurde zu drei Jahren Landesverweis verurteilt. Aufgrund einer durch den russischen Gesandten vermittelten Amnestie konnte er noch im selben Jahr zurückkehren. Von 1817 bis 1825 hatte er das Amt des Stadtschreibers von Olten inne und betrieb Landwirtschaft auf den Grundstücken seiner Eltern, aus der Politik hielt er sich aber weitgehend heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Kantons- und Bundespolitik.", "content": "Als Reaktion auf die Julirevolution von 1830 in Frankreich wurde Munzinger wieder politisch aktiv und schloss sich den Liberalen an. Am 22. Dezember 1830, einen Monat nach dem Ustertag im Kanton Zürich, fand auch im Kanton Solothurn eine Volksversammlung statt. In Balsthal proklamierte Munzinger vor rund 2500 Zuhörern die bedingungslose Volkssouveränität und stellte 17 Forderungen. Insbesondere die Forderung nach Abschaffung der Zehnten fand bei der bäuerlichen Bevölkerung grossen Anklang. Die aristokratische Regierung musste dem Druck nachgeben und zurücktreten. Am 13. Januar 1831 trat eine neue Verfassung in Kraft, die der bisher benachteiligten Landbevölkerung mehr politische Rechte zugestand. Munzinger wurde daraufhin in den Grossen Rat gewählt und von diesem in den Kleinen Rat (Kantonsregierung) abgeordnet. Nach den Wahlen von 1833 war Munzinger 15 Jahre lang Landammann und damit Vorsitzender der Kantonsregierung. Unter seiner Führung wurden im Kanton Solothurn die Rechtsgleichheit verwirklicht, die Zehnten abgeschafft, das Schulwesen reformiert und die Infrastruktur verbessert. Darüber hinaus war Munzinger Präsident des Grossen Rates in den Jahren 1833/34, 1837/38 und 1840. Mit der Verfassungsrevision im Januar 1841 setzten sich die liberalen Kräfte endgültig durch. Allerdings musste sich Munzinger gegen die von Theodor Scherer-Boccard angeführten katholisch-demokratischen Konservativen unter (unblutig verlaufendem) Auffahren von Kanonen ins Recht setzen, um ähnliche Ereignisse wie beim Züriputsch zwei Jahre zvuor zu verhindern. Dass die Altliberalen von Schlage Munzingers zwar liberal waren, aber dennoch römisch-katholisch blieben, zeigt die Tatsache, dass der Katholizismus in dieser Verfassung noch immer privilegierte Konfession blieb. Im Gegensatz zum Aargau blieben die Klöster unangetastet, ebenso ratifizierte Solothurn die Badener Artikel nicht. Munzinger vertrat den Kanton Solothurn ab 1831 bei den eidgenössischen Tagsatzungen. 1847 sicherte er sich die Zustimmung des Grossen Rates, für die Anwendung von Waffengewalt bei der Auflösung des Sonderbunds zu stimmen. Nachdem sich die liberalen Kantone im Sonderbundskrieg durchgesetzt hatten, war Munzinger an der Ausarbeitung der Bundesverfassung beteiligt. Dabei setzte er sich erfolgreich für ein Zweikammerparlament ein, während der konfessionelle Ausnahmeartikel ablehnte. Im Herbst 1848 weilte er zusammen mit Alfred Escher im Kanton Tessin, um dort im Auftrag der Tagsatzung zwischen verfeindeten politischen Lagern zu vermitteln. In seiner Abwesenheit ordnete ihn der Grosse Rat in den Ständerat ab.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesrat.", "content": "Als die Bundesversammlung am 16. November 1848 zur ersten Bundesratswahl antrat, weilte Munzinger noch immer im Tessin. Die Parlamentarier wählten ihn in Abwesenheit zum vierten Bundesrat, wobei er zweiten Wahlgang 71 Stimmen erhielt (24 Stimmen entfielen auf Stefano Franscini, 17 auf Jakob Robert Steiger und 20 auf weitere Personen). Den Ausschlag gab die Tatsache, dass Munzinger zwar Katholik war, aber einen Kanton repräsentierte, der nicht dem Sonderbund angehört hatte und seit längerer Zeit liberal war. Als erster Vorsteher des Finanzdepartements bestanden Munzingers Hauptaufgaben darin, die Finanzen des jungen Bundesstaates in Ordnung zu bringen und die rechtlichen Grundlagen für die Einführung einer einheitlichen Währung zu schaffen. Dabei brach er den Widerstand der Ostschweizer Kantone, die wirtschaftlich eng mit Süddeutschland verflochten waren und den Gulden bevorzugten. Munzinger setzte das Dezimalsystem nach französischem Muster durch und konnte 1850 den Schweizer Franken einführen. Nachdem Munzinger ein Jahr lang Vizepräsident gewesen war, übernahm er 1851 für ein Jahr das Amt des Bundespräsidenten und stand als solcher, wie damals üblich, dem Politischen Departement vor. 1852 kehrte Munzinger vorübergehend ins Finanzdepartement zurück, 1853 und 1854 war er Vorsteher des Post- und Baudepartements. Mit seinen Vorstellungen zur ersten Juragewässerkorrektion konnte er sich im Gesamtbundesrat nicht durchsetzen. Er litt zunehmend an Depressionen und an einer schweren, nicht genau diagnostizierten Nervenkrankheit. Wegen monatelanger Kuren in Baden und Bad Ragaz konnte er oft nicht an den Bundesratssitzungen teilnehmen. Obwohl er von seiner Krankheit bereits stark gezeichnet und auf einen Rollstuhl angewiesen war, liess sich Munzinger im Dezember 1854 nochmals im Amt bestätigen. Der spätere Bundesrat Jakob Dubs schrieb in seinem Tagebuch darüber: «Munzinger wurde aus Barmherzigkeit wiedergewählt, in der Hoffnung, dass er so oder anders bald Platz mache.» Nur für wenige Wochen leitete Munzinger das Handels- und Zolldepartement: Während der Bundesratssitzung vom 31. Januar 1855 brach er zusammen, eine Woche später starb er im Alter von 63 Jahren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Martin Josef Munzinger (* 11. November 1791 in Olten; † 6. Februar 1855 in Bern, überwiegend Josef Munzinger genannt) war ein Schweizer Kaufmann, Revolutionär und Politiker. Er führte 1830 den Sturz der konservativen Regierung des Kantons Solothurn herbei und wurde 1848 zu einem der ersten Bundesräte des Schweizer Bundesstaats gewählt. Munzinger gehörte der liberalen Fraktion (der heutigen FDP) an.", "tgt_summary": "马丁·约瑟夫·穆辛格(Martin Josef Munzinger,1791年-11月11日-1855年-2月6日)是一位瑞士政治家。", "id": 2150678} {"src_title": "Stabhochsprung", "tgt_title": "撑杆跳高", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Frühe Formen des „Stabspringens“ sind von den Griechen in der Antike überliefert. Auf Kreta benutzte man lange Stäbe, um sich über Bullen zu schwingen. Die Kelten benutzten Stäbe für Weitsprünge. Hochsprungveranstaltungen mit dem Stab sind seit ca. 1775 aus der deutschen Turnerschaft bekannt. Bei den ersten echten Stabhochsprungwettbewerben um 1850 wurden lange, schwere Eschenstangen benutzt, an denen die Sportler mehr kletterten als dass sie sprangen. 1889 wurden in den USA Handbewegungen am Stab entlang als regelwidrig erklärt, und zugleich kam die Technik auf, sich mit den Beinen voran und dem Bauch nach unten über die Latte zu schwingen. Seit 1896 ist Stabhochsprung eine olympische Disziplin. Leichte Bambusstäbe kamen 1900 auf und wurden vier Jahrzehnte lang benutzt (letzter Weltrekord mit Bambusstab: 4,77 m, Cornelius Warmerdam, 1942). Auch der „Einstichkasten“ wurde 1900 eingeführt. Bob Gutowski, USA, verbesserte 1957 den alten Bambus-Weltrekord auf 4,78 m mit einem Aluminium-Stab. Dieser wiederum wurde 1960 mit einem Stahlstab durch Don Bragg auf 4,80 m getrieben. Zur Sicherheit der Springer wurden in dieser Zeit Landematratzen eingeführt. GFK-Stäbe waren in den USA seit 1956 in Verwendung, der erste Weltrekord – 4,83 m – mit einem GFK-Stab wurde 1961 von George Davies aufgestellt. Von Frauen sind Stabhochsprungveranstaltungen seit 1911 bekannt, wurden aber erst in den 1990er Jahren als offizielle Wettkämpfe durchgeführt. Seit 1995 führt die IAAF Weltrekordlisten; der erste internationale Wettkampf mit Frauen-Stabhochsprung waren die Hallen-Europameisterschaften 1996 (Siegerin: Vala Flosadóttir, Island). 1997 durften die Frauen erstmals bei den Hallenweltmeisterschaften mitspringen, 1999 auch bei den Freiluft-Weltmeisterschaften und 2000 bei Olympischen Spielen. Seit 1998 gab es mehrere Regeländerungen: Zunächst wurde das Berühren der Latte mit der Hand für regelwidrig erklärt. Ab 2002 wurde die Auflagefläche für die Lattenenden verkürzt, der Lattenquerschnitt wurde verändert und die Vorbereitungszeit für einen Versuch von zwei Minuten auf eine Minute verringert (in der Endphase zwei Minuten für die letzten drei Springer und fünf Minuten für den schon feststehenden Sieger). Auch aufgrund dieser Regeländerungen hatten Serhij Bubkas Weltrekorde etwa 20 Jahre Bestand. Initiiert wurden sie durch Bubka selbst in seiner Eigenschaft als Sportfunktionär.", "section_level": 1}, {"title": "Meilensteine.", "content": "Männer: Frauen:", "section_level": 1}, {"title": "Erfolgreichste Sportler.", "content": "Männer: Frauen:", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die moderne Stabhochsprungtechnik beginnt mit der Verwendung hochelastischer Stäbe aus glasfaserverstärktem Kunststoff, die sich stark biegen lassen, ohne Schaden zu nehmen. Der Grad der Durchbiegung lässt sich am kürzesten Abstand zwischen dem Einstichpunkt und dem Griffpunkt bewerten. Metallstäbe erlauben eine Verkürzung dieser Strecke beim Durchbiegen um 6 bis 20 Zentimeter, GFK-Stäbe um 60 bis 100 Zentimeter. Die allgemein gebräuchliche Sprungtechnik geht auf den US-amerikanischen Stabhochspringer John Pennel (1940–1993) zurück, der von 1963 bis 1969 vier Weltrekorde erzielte (5,13 m, 5,20 m, 5,34 m, 5,44 m).", "section_level": 1}, {"title": "Sprungverlauf im Einzelnen.", "content": "Grob lässt sich der Stabhochsprung in die Bewegungsphasen Anlauf – Einstich-Absprung – Eindringen – Aufrollen – Lattenüberquerung – Landung einteilen. Der Springer hält den Stab auf der dem Absprungbein entgegengesetzten Seite, also z. B. rechts, wenn er mit links abspringt. In der Startstellung greift ein Links-Springer den Stab mit der rechten Hand am oberen Ende von unten und mit der linken Hand in ca. 90 bis 120 Zentimetern Entfernung von oben; ein Rechts-Springer umgekehrt. Bei Anheben des Stabes vor dem Anlauf dreht sich die rechte Hand mit dem Handrücken nach oben, so dass Zeige- und Mittelfinger von oben auf den Stab drücken und ihn anheben können. Bei der linken Hand ruht der Stab auf dem Daumen, die anderen Finger greifen ihn von oben (Rechtsspringer: umgekehrt). Der Springer startet den Anlauf mit dem Ende neben dem Körper in Hüfthöhe, der Stab steht nahezu senkrecht. Der Anlauf ist ein bis zu 45 Meter bzw. 20 Schritte langer Steigerungslauf, bei dem Geschwindigkeiten bis zu 9,5 m/s (Männer) bzw. 8,3 m/s (Frauen) auf den letzten fünf Metern erreicht werden. Während des Anlaufs wird der Stab kontinuierlich gesenkt, so dass er auf den letzten drei bis fünf Schritten eine waagrechte Position erreicht; der Körper richtet sich in eine senkrechte Position auf. Der folgende Einstich-Absprung-Komplex ist das zentrale Element des Stabhochsprungs. Während der letzten drei Schritte beschleunigt der Springer sein Stabende nach oben, verbunden mit Drehbewegungen der Hände, über den Kopf, bis der hintere Arm gestreckt ist; die Stabspitze „fällt“ dabei in den Einstichkasten. Bevor der Stab die rückwärtige Wand des Einstichkastens berührt, erfolgt der vorwärts-aufwärts gerichtete Absprung in Form einer schnellen Ganzkörperstreckung, wobei der Absprungpunkt genau unter der oberen Griffhand sein muss. Hier gibt es zwei verschiedene Techniken. Einerseits kann der Springer „Vorspringen“, das heißt, er führt den vollen Absprung, ohne Kontakt mit der Rückwand des Kastens zu haben, oder er springt, wie beschrieben, im gleichen Moment ab, in dem der Stab die Rückwand des Kastens berührt. Durch die geschickte Ausnutzung von Anlauf- und Absprungenergie biegt sich der Stab von ganz allein, wobei kinetische Energie auf den Stab übertragen wird. Der Springer dringt in den Stab ein, d. h., er speichert Energie im sich biegenden Stab. Bevor sich der Stab wieder streckt, also seine Energie wieder an den Springer zurückgibt, muss der Körper in eine gestreckte Kopfunten-Position gebracht werden. Dieses Aufrollen wird durch ein möglichst kraftvolles und schnelles Schließen des Arm-Rumpf-Winkels erzeugt, bei dem der Körper in eine I-Stellung kommt. Der Springer hält sich am Stab mit gestrecktem rechten und angezogenem linken Arm (Linkspringer: umgekehrt). Während der Stabstreckung bleibt der Körperschwerpunkt möglichst nahe an der Streckachse des Stabes, so dass der Springer fast senkrecht in die Höhe katapultiert wird. Am Ende dieser Bewegung beginnt der Springer mit dem Drehumstütz, d. h. er dreht sich um seine Körperlängsachse mit der Brust zur Latte, um diese sicher überqueren zu können, und stößt sich vom Stab ab. Die Latte wird bei richtiger Vorbereitung fliegend im Bogen überquert, die Landung erfolgt bei einem gelungenen Sprung auf dem Rücken.", "section_level": 1}, {"title": "Sprungstäbe.", "content": "Die Stäbe unterscheiden sich nach der Länge und der Elastizität, die auf ein bestimmtes Körpergewicht bezogen ist. Mitunter werden nichtmetrische Maße wie englische Fuß für die Länge und englische Pfund für das Körpergewicht in den Modellbezeichnungen verwendet. Ein Stab der Bezeichnung \"490-77\" ist 4,90 Meter lang und auf 77 Kilogramm ausgelegt. In englischen Maßen hieße derselbe Stab \"16-170\" (16 Fuß, 170 Pfund). Allerdings ist damit keine Zuordnung zum jeweiligen Springer gegeben. Während z. B. Mehrkämpfer mit einer Sprunghöhe von 4,50 Metern häufig Stäbe deutlich unter Körpergewicht springen (Gewicht 100 kg – Stab 480-84) nehmen Spitzenathleten Stäbe deutlich über Körpergewicht (Annika Becker beim Deutschen Rekord über 4,77 m: Gewicht 63 kg – Stab 460-80). Eine genauere Einteilung der Stäbe in Härtegerade ermöglicht der Vergleich der sogenannten „Flexnummern“. Diese Nummer wird vom Hersteller wie folgt bestimmt: Der Stab wird in zwei Halterungen an den Enden eingespannt und danach mit einem Gewicht von 22,7 Kilogramm in der Mitte belastet. Die Durchbiegung, gemessen in Zentimetern, ist dann die zum jeweiligen Stab gehörende Flexnummer. Zusätzlich geben die Hersteller jeweils die geringste und die größte Griffhöhe an. Die Differenz aus übersprungener Höhe und Griffhöhe wird als Überhöhung bezeichnet. Welchen Stab ein Springer verwendet, ermittelt er durch Probieren. Dabei muss er vermeiden, dass sich der Stab zu stark biegt und bricht. Erfahrene Springer wechseln von weichen zu harten Stäben (auch innerhalb eines Wettkampfs).", "section_level": 1}, {"title": "Wettkampfbestimmungen.", "content": "Die Anfangshöhe und die Steigerungen (mindestens 5 Zentimeter) beim Stabhochsprung werden vor dem Wettkampf bekanntgegeben und jeder Athlet muss seine Einstiegshöhe nennen. Außerdem kann der Athlet beim Stabhochsprung bestimmen, welchen Abstand die Ständer, auf denen die Latte liegt, haben sollen. Gemessen wird hierbei von der Nulllinie, die durch die Stoppwand des Einstichkastens markiert wird, maximal 80 Zentimeter in Richtung Matte. Dieser Abstand kann vom Wettkämpfer bei jedem Versuch geändert werden. Jedem Athleten stehen drei Versuche pro Durchgang – sprich Höhe – zu. Er muss die drei Versuche allerdings nicht über diese Höhe ausführen, sondern kann z. B. nach zwei Fehlversuchen auf den dritten Versuch verzichten, was bedeutet, dass er diesen dritten Versuch bei der nächsten Höhe ausführen muss. Über diese Höhe hätte er in diesem speziellen Fall nur einen einzigen Versuch. Nach drei aufeinanderfolgenden Fehlversuchen – ohne Rücksicht auf die Sprunghöhe – hat er kein Recht mehr auf weitere Sprünge. Verzichtet ein Athlet auf eine Höhe, so darf er sich erst wieder bei der nächsten Höhe versuchen. Ist nur noch ein Athlet im Wettkampf und hat er diesen gewonnen, so kann er die weiteren Höhensteigerungen selbst bestimmen. Alle Sprunghöhen werden in ganzen Zentimetern gemessen, wobei die Oberkante der Latte maßgeblich ist. Da die Latte leicht durchhängt (erlaubt sind maximal 3 Zentimeter), wird in der Lattenmitte genau senkrecht zum Boden gemessen. Für das Messen müssen die Ständer auf die Nulllinie geschoben werden – nur so ist eine senkrechte und damit regelgerechte Messung möglich. Folgende Tatbestände werden als Fehlversuch (die Entscheidung darüber trifft der Obmann Stabhochsprung) gewertet:", "section_level": 1}, {"title": "Ermittlung der Rangfolge/Gleichstand/Stichkampf.", "content": "Gewonnen hat der Athlet mit der höchsten übersprungenen Höhe. Bei Gleichständen ist der Athlet mit der geringeren Anzahl an Versuchen über die letzte übersprungene Höhe besser platziert. Besteht weiterhin Gleichstand, wird die Gesamtzahl an Fehlversuchen inklusive der zuletzt übersprungenen Höhe ermittelt. Der Athlet mit der geringeren Anzahl ist besser platziert. Zum besseren Verständnis hier ein stilisiertes Wettkampfprotokoll (O = gültig, X = Fehlversuch, - = verzichtet, o.g.V. = ohne gültigen Versuch): Besteht nach Berücksichtigung all dieser Kriterien immer noch Gleichstand auf dem ersten Platz, so gibt es einen Stichkampf. Betrifft der Gleichstand nicht den ersten Platz, werden die Athleten gleich platziert. Beim Stichkampf wird wie folgt verfahren: Die gleichstehenden Wettkämpfer führen einen weiteren Versuch über die nächstfolgende Höhe nach der erfolgreich übersprungenen Höhe aus. Schaffen es alle, so wird die Latte 5 Zentimeter höher gelegt, reißen alle, wird sie 5 Zentimeter tiefer gelegt. Bis zur Entscheidung wird jeweils nur ein Versuch über jede Höhe ausgeführt. Das folgende Beispiel zeigt den Stichkampf der beiden Führenden eines Wettkampfes: Mit den IWR 2010 ist der Stichkampf im Bereich des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) abgeschafft. Auf internationaler Ebene gibt es ihn noch – aber nur, wenn die Wettkämpfer es wollen. Ansonsten gibt es z. B. zwei „erste Plätze“.", "section_level": 2}, {"title": "Verletzungsrisiken.", "content": "Als technisch anspruchsvollste leichtathletische Disziplin gilt Stabhochsprung auch als die gefährlichste. Zu den typischen Verletzungen beim Stabhochsprung zählen Ausrenkungen des Schultergelenks sowie Brüche im Schulterbereich. Durch den Absprung werden insbesondere die Patella- und die Achillessehne stark beansprucht. Bei einem eventuellen Unterlaufen des Stabs beim Absprung besteht ein Verletzungsrisiko für den Rücken, der ungeschützte Fall auf den Einstichkasten kann schwerwiegende Verletzungen zur Folge haben.", "section_level": 1}, {"title": "Prominente Unfallopfer.", "content": "Julia Hütter fiel 2008 beim Versuch die Latte zu überqueren aus 4,50 Höhe ungeschützt in den Einstichkasten. Dabei zog sich Hütter einen Kreuzbandriss im linken Knie sowie eine Knochenabsplitterung im rechten Sprunggelenk zu. Annika Becker brach 2004 der Stab im Training. Sie landete so unglücklich auf der Matte, dass der Nacken abknickte und sie kurz vor einer Lähmung stand. Daraufhin beendete sie ihre Karriere im Stabhochsprung und wechselte zum Weitsprung. Kira Grünberg erlitt am 30. Juli 2015 bei einem Trainingssprung in Innsbruck einen Bruch der Halswirbelsäule. Sie ist seitdem querschnittgelähmt.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltrekordentwicklung.", "content": "Der aktuelle Weltrekord bei den Männern liegt bei 6,18 m und wurde von Armand Duplantis aus Schweden am 15. Februar 2020 in Glasgow aufgestellt. Bei den Frauen hält Jelena Issinbajewa aus Wolgograd den Weltrekord mit 5,06 m, übersprungen am 28. August 2009 in Zürich. H: Hallenleistung, von der IAAF auch als Egalisierung oder Verbesserung des Freiluft-Weltrekordes anerkannt", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Frühe Bestleistungen von Amateursportlern (keine anerkannten Weltrekorde).", "content": "K: Klettertechnik, bei der sich der Springer durch mehrmaliges Umgreifen mit beiden Händen am Stab hochzog B: Verwendung eines Bambus-Sprungstabes A: In einer Höhe von 1000 Meter oder mehr aufgestellt", "section_level": 4}, {"title": "Weltbestenliste.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Männer.", "content": "Alle Springer über einer Höhe von 5,90 Metern oder höher. A: Höhe wurde unter Höhenbedingungen erzielt. Letzte Veränderung: \"17. Juni 2020\"", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Alle Springerinnen mit einer Leistung von 4,67 Metern oder höher. A: Höhe wurde unter Höhenbedingungen erzielt. Letzte Veränderung: \"29. September 2019\"", "section_level": 3}], "src_summary": "Stabhochsprung ist eine Disziplin in der Leichtathletik, bei der die Springer nach ihrem Anlauf eine hochliegende Sprunglatte mit Hilfe eines langen, flexiblen Stabes überwinden. Diese Latte ist 4,50 Meter lang und so auf zwei Sprungständern gelagert, dass sie bei leichter Berührung herunterfällt.", "tgt_summary": "撑杆跳高,也叫做撑竿跳高,是一项田径项目,由一个人用一根细长而灵活的杆子(在今天通常是由玻璃纤维或碳纤维制成的)帮助他跳过一定的高度。该项运动历史长久,在古代希腊,人类就利用长矛、木棍等长形物以撑过河流等障碍物。古克里特人和凯尔特人都有撑杆跳比赛的活动。而据记录,在554年的爱尔兰也出现撑越过河的游戏。18世纪,撑竿跳高由于能锻练身体,在德国曾流行一时,后来渐渐广泛,普及到全世界。1896年,男子撑杆跳成为奥运会的正式比赛项目,2000年女子撑杆跳亦成为奥运会的正式比赛项目。", "id": 1358762} {"src_title": "Cheat (Computerspiel)", "tgt_title": "电子游戏作弊", "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgängerbau.", "content": "Der Vorgängerbau der heutigen Kirche stammte wahrscheinlich aus der Zeit der Stadtgründung im Jahre 1204. Bei archäologischen Untersuchungen wurden 1980 im östlichen Teil des Langhauses die Fundamente einer dreischiffigen spätromanischen Basilika von 50 Metern Länge und 27 Metern Breite ergraben, der im Westen ein freistehender Glockenturm mit angebauter Kapelle vorgelagert war. Da beim Wiederaufbau Landshuts nach dem verheerenden Großbrand von 1342 das Straßenniveau um drei Meter angehoben wurde, musste die Kirche neu errichtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Die gotische Kirche und ihre Baumeister.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hans Krumenauer.", "content": "Der exakte Baubeginn der gotischen Kirche ist nicht bekannt. Als erster mutmaßlicher Baunachweis gilt eine 1389 verfasste Urkunde, in der ein gewisser \"„maister Hanns, paumeister czu sand Martein“\" als Siegelbittzeuge auftritt. Nach Meinung weiter Teile der Forschung handelt es sich bei jenem \"maister Hanns\" bereits um Hans Krumenauer, den späteren Baumeister des Passauer Doms. Peter von Baldass hat diese Behauptung allerdings bereits 1950 angezweifelt, da der Begriff \"Baumeister\" im Mittelalter ein weit größeres Bedeutungsspektrum hatte als im heutigen Sprachgebrauch. Erst ein Eintrag im Botenbuch der Bruderschaft des Hospizes zu St. Christoph am Arlberg von 1395 nennt zweifelsfrei einen \"„Maister Hanns, der K[r]umnauer, stai[n]mecz zu Lannczshut“\". Krumenauer zeichnete nicht nur für die Visierung, also den Planriss des Neubaus, der für die nachfolgenden Baumeister verbindlich war, verantwortlich; er errichtete außerdem bis um 1400 den Chor und die Ostpartie des dreischiffigen Langhauses. Für 1390 ist darüber hinaus eine Messstiftung für die Landshuter Patrizierfamilie von Asch belegt, die in dieser Zeit die Magdalenenkapelle nördlich des Chores stiftete. Allerdings endete Krumenauers Tätigkeit in Landshut frühzeitig, als er im Jahre 1405 an die Passauer Dombauhütte berufen wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Hans von Burghausen.", "content": "1406 wird die Bauaufsicht über die neu entstehende Martinskirche an Hans von Burghausen (eigentlich \"Hanns Purghauser\") übertragen. Dafür beschenkte ihn der bayerische Herzog Heinrich der Reiche im selben Jahr mit einem Wohnhaus unmittelbar südlich der Baustelle (heute Anwesen Spiegelgasse 208). Unter Purghausers Leitung entstanden die sieben östlichen Joche des Hallenlanghauses (ohne Gewölbe). Unter ihm entstand ebenfalls das inschriftlich auf 1429 datierte westliche Nordportal. Nach seinem Tode im Jahre 1432 fand er auf dem Martinsfriedhof neben der Kirche seine letzte Ruhe. Während der Friedhof seit Beginn des 19. Jahrhunderts nicht mehr existiert, erinnert ein \"Gedenkstein\" mit Büste an der Außenwand des südlichen Seitenschiffs an den Meister und seine zahlreichen Werke, die er in Altbayern und Österreich hinterlassen hat.", "section_level": 3}, {"title": "Hans Stethaimer.", "content": "Urheber des Bildwerks ist Purghausers Neffe Hans Stethaimer, der lange Zeit mit Hans von Burghausen gleichgesetzt wurde. Er vollendete die beiden westlichen Joche des Langhauses sowie die Seitenschiffkapellen und begann frühestens 1441 mit dem Bau des weltberühmten \"Backsteinturms\" mit den zweigeschossigen Flankenkapellen, der \"Altdorferkapelle\" im Norden und der \"Taufkapelle\" im Süden. Hans Stethaimer dürfte auch für das um 1452 entstandene Westportal verantwortlich gewesen sein.", "section_level": 3}, {"title": "Stefan Purghauser.", "content": "Nachdem Stethaimer um 1460/1461 verstorben war, übernahm vermutlich Stefan Purghauser, Sohn des Hans von Burghausen und 1471 als \"„mayster Stefan [Purghauser] vom Stainwerch“\" bezeugt, die Bauleitung. Um 1475 erhielt das bis dahin mit einer provisorischen Flachdecke abgeschlossene Langhaus seine Rippengewölbe (vermutlich Werke des Steinmetzes Thoman Altweckh) sowie ein hohes Satteldach. Erst um 1500, nach über 100 Jahren Bauzeit, wird die Errichtung der Martinskirche mit der Eindeckung des gewaltigen Westturms abgeschlossen.", "section_level": 3}, {"title": "Vom 16. Jahrhundert bis heute.", "content": "1598 wurde auf Betreiben des Herzogs Wilhelm V. von Bayern das Kollegiatstift St. Castulus von Moosburg nach Landshut verlegt; die Martinskirche wurde zur Stiftskirche. 1604 wurden auch die Reliquien des heiligen Kastulus dorthin übertragen. Das Stift wurde 1803 im Rahmen der Säkularisation aufgehoben, aber 1937 (ohne das alte Stiftsvermögen) wiedererrichtet. Im Jahre 2001 wurde die Stiftskirche zur Basilica minor erhoben. Das Stiftskapitel besteht zur Zeit aus fünf Kanonikern (Stiftsherren) und dem Vorsitzenden, Stiftspropst (und Pfarrer) Monsignore Franz Joseph Baur. Die Pfarrei St. Martin befindet sich seit 1. September 2004 in einem sogenannten Pfarrverband mit der Pfarrei Heilig Blut am Landshuter Hofberg. Der Vorstand dieses Pfarrverbandes ist ebenfalls Monsignore Baur.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Baumaterialien.", "content": "Mit Ausnahme der skulptierten Bauteile (wie Portale, Friese, Maßwerk und Strebepfeilerabdachungen), die aus Haustein bestehen, ist Backstein, der mit Kalkmörtel verbunden ist, das vorherrschende Baumaterial. Als Fundament wurden 5000 Tannenholzpfähle verwendet, die vollständig im Grundwasser stehen, um Fäulnis entgegenzuwirken.", "section_level": 2}, {"title": "Außenbau.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Langhaus und Chor.", "content": "Die Martinskirche ist eine dreischiffige Hallenkirche zu neun Jochen. Zwischen die tiefen Strebepfeiler an den Seitenschiffwänden sind niedrige Einsatzkapellen eingebaut. Am dritten und siebten Joch befinden sich auf beiden Seiten Portalvorhallen mit reich gestalteten Baldachinen aus Haustein. Die Seitenwände des Langhauses sind zweizonig gegliedert: Die Wände der Einsatzkapellen werden durch breitgelagerte, fünfbahnige, die Seitenschiffwände durch hohe, schmale, dreibahnige Maßwerkfenster belichtet, die die Wandflächen zwischen den Strebepfeilern nahezu vollständig ausfüllen. Den Abschluss bildet ein aufgemaltes Friesband aus aneinander gereihten Vierschneußen, das auch den eingezogenen, vierjochigen Chor umläuft; dieser schließt sich im Osten in der Breite des Mittelschiffs an das Langhaus an und ist in fünf Achteckseiten geschlossen. Seine Wandgestaltung gleicht weitgehend der des Langhauses, allerdings enthalten die weit weniger tiefen Räume zwischen den Strebepfeilern lediglich niedrige, offene Bogennischen für Epitaphien und Grabmäler. An seine Südseite ist die Sakristei angebaut. Ihre beiden westlichen Fensterachsen mit Spitzbogenportal und -fenstern stammen noch aus der Gotik, die Ostteile mit eigener Apsis sind barocke Zutaten. An der Nordseite des Chors ist die sogenannte \"Magdalenenkapelle\" mit separatem Chorschluss und Eckfiale angebaut. Im Winkel zwischen Chor- und Langhausnordwand befindet sich ein polygonaler Treppenturm auf, über den man in den Dachstuhl gelangt.", "section_level": 3}, {"title": "Turm und Flankenkapellen.", "content": "An der Westfassade ragt der mit 130,1 Metern höchste Backsteinturm der Welt auf, der auch die Westportalvorhalle enthält. Seine neun Geschosse verjüngen sich nach oben hin und sind durch Lisenen, Spitzbogenblenden und über Eck stehende Streben gegliedert. Am Übergang vom quadratischen zum oktogonalen Geschossgrundriss über dem vierten Stockwerk ragen überdies vier schlanke, sechseckige Treppentürmchen auf. Sie enthalten zwar alle eine Wendeltreppe, jedoch gelangt man nur über den Schnecken in der Südostecke, der die anderen deutlich überragt, in den Glockenstuhl. Zwei filigrane Sprengwerkkronen (die untere ruht auf acht Fialen) umgeben den achtseitigen Spitzhelm. Das Erdgeschoss des Turms wird beidseitig von Kapellenräumen, der \"Altdorferkapelle\" und der \"Taufkapelle\", flankiert, deren Westseiten abgeschrägt sind. Ihre beiden Geschosse mit dreibahnigen Maßwerkfenstern teilt ein breiter Vierpassfries.", "section_level": 3}, {"title": "Inneres.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Langhaus und Chor.", "content": "Das Mittelschiff von St. Martin besteht aus neun Jochen auf querrechteckigem Grundriss. Ihnen entsprechen jeweils neun quadratische Jochräume in den beiden Seitenschiffen; diese sind durch Spitzbogendurchgänge zu den Einsatzkapellen beziehungsweise den seitlichen Portalvorhallen hin geöffnet. Während das südliche Seitenschiff einen geraden Schluss besitzt, setzt sich das nördliche in die Magdalenenkapelle fort. Das westlichste Joch des Langhauses wird vollständig von der Orgelempore eingenommen, die auf drei Spitzbogenarkaden ruht. Die große Arkade im Hauptschiff fasst eine kielbogige Rahmung mit Krabben ein. Die dahinterliegende Brüstung besitzt ornamentalen Schmuck aus Schneuß- und Passformen. Reich profilierte Dienste mit Kämpfern und Blattkapitellen spannen an den schlanken, achteckigen Mittelschiffpfeilern im Mittelschiff ein durchlaufendes Netzgewölbe auf. Die Seitenschiffe besitzen hingegen Sternrippengewölbe, ebenfalls mit kreisrunden Schlusssteinen. Die Seitenschiffgewölbe sind nicht durchlaufend; vielmehr werden die einzelnen Jochräume durch profilierte Scheidbögen voneinander getrennt. Wandseitig lagern sie auf Diensten, die das Profil der Gewölberippen aufnehmen und auf Höhe des Bogenansatzes der Einsatzkapellen durch Figurenbaldachine unterbrochen sind. Als Pendant zu den gegenüberliegenden Freipfeilern befinden sich an den Längswänden der Seitenschiffe nur flache Wandvorlagen. Die Gewölbe der Einsatzkapellen weisen Varianten der Netzrippenfiguration auf. Ein einspringender, gefaster Triumphbogen trennt das Langhaus vom einschiffigen Chor. Dort steigen Wanddienste auf trapezförmigem Grundriss direkt in das Netzgewölbe auf, das im Chorschluss in einem Rippenstern endet. In der Architektur des Langhauses verbinden sich Elemente der Hoch- und Spätgotik. Ihre besondere Wirkung ergibt sich vor allem aus der starken Vertikalisierung der einzelnen Bauteile, wie sie für die hochgotische Baukunst typisch ist. Bei einer Höhe von 22 Metern haben die Mittelschiffpfeiler nur eine Breite von einem Meter und treten daher für sich als Baumasse kaum in Erscheinung. Zwar besitzen die Pfeiler noch profilierte Gesimse und die Dienste Blattkapitelle, die die tragenden Bauteile optisch vom Gewölbe abgrenzen. Allerdings sind diese Gliederungselemente nur schwach ausgebildet. So entsteht der Eindruck, dass die Pfeiler und Dienste ohne Unterbrechung in die Gewölbe übergehen und diese gleichsam ausstrahlen. Durch den in Längsrichtung gestreckten Oktogongrundriss und die enge Stellung der einzelnen Stützen wirken die Pfeilerreihen für den eintretenden Besucher wie eine durchgehende Wand, die kaum Einblicke in die Seitenschiffe zulässt. Dadurch steigern die Pfeiler nicht nur die vertikale Erstreckung des Raums, sondern sorgen außerdem für eine optische Trennung von Mittel- und Seitenschiffen. Auch dem Chor kommt eine entscheidende Rolle in der Raumgestaltung des Inneren zu. Er weist deutliche Bezüge zur Bettelordensarchitektur des 13. und 14. Jahrhunderts auf und steht damit in der Tradition vergleichbarer und für ihre Entstehungszeit stilistisch konservativer Chöre aus der Hand Hans Krumenauers (unter anderem in der Karmelitenkirche zu Straubing und dem Passauer Dom). Seine Höhe entspricht dem Zweieinhalbfachen seiner Breite. Zusätzlich unterstützen die hohen Maßwerkfenster, die nahezu die gesamte Wandfläche einschließlich der Schildbögen ausfüllen, auch hier das Streben in die Höhe. Im Zusammenspiel mit dem indirekten Licht der Seitenschiffenster lassen die Chorfenster das Hauptschiff wie einen Lichttunnel zum Presbyterium hin wirken. Dieser Effekt wird durch das durchlaufende Hauptschiffgewölbe noch gesteigert. Während die Bauteile also in der Querrichtung deutlich voneinander abgegrenzt sind, tritt in der Längsrichtung zwischen Hauptschiff und Chor eine (gleichwohl gerichtete) \"Raumvereinheitlichung\" ein. Sie ist ein Merkmal der anbrechenden Spätgotik, für die die Aufhebung der Grenzen zwischen den einzelnen Raumteilen — sowohl in Längs- als auch in Querrichtung — charakteristisch ist. Ein spätgotisches Gestaltungsmerkmal sind auch die Einsatzkapellen an den Seitenschiffen, die wohl Hans von Burghausen in Bayern eingeführt hat. Im Vergleich etwa zu den später entstandenen Stadtpfarrkirchen in Dingolfing oder Eggenfelden ist ihre Bedeutung für den Raumeindruck aber gering.", "section_level": 3}, {"title": "Magdalenenkapelle.", "content": "Die gleichzeitig mit dem Hauptchor entstandene Magdalenenkapelle liegt in der östlichen Verlängerung des nördlichen Seitenschiffs und ist zu diesem hin durch einen Triumphbogen geöffnet. Wegen des Treppenturms im Winkel zwischen Chor und Langhausostwand ist der Durchbruch aus der Achse gegen Norden verschoben. Der Raum besteht aus zwei kleinen, querrechteckigen Jochen. Sie werden von einem Netzgewölbe in Rautenform auf Wanddiensten mit eingebauten Figurentabernakeln abgeschlossen.", "section_level": 3}, {"title": "Turmflankenkapellen.", "content": "Die Untergeschosse der Kapellen zu beiden Seiten des Turms sind durch profilierte, spitzbogige Durchgänge in der Westwand des Langhauses zugänglich. Ihr inneres Erscheinungsbild wird entscheidend von dem asymmetrischen Grundriss geprägt, der durch die abgeschrägten Westecken entsteht. Die südliche \"Taufkapelle\" ist im Obergeschoss ungewölbt und im Erdgeschoss mit einem rautenförmigen Rippengewölbe ausgestattet. Die nördliche, um 1495 geweihte \"Altdorfer- oder Antoniuskapelle\" besitzt in beiden Geschossen ein komplizierteres Netzgewölbe. Im Untergeschoss ruhen die Rippen auf der dem Turm zugewandten Wand auf Wappenkonsolen, an der Nordwand auf profilierten Diensten mit Blattkapitellen. Die runden Schlusssteine geben Auskunft über die Namensgebung und den Stifter der Kapelle: Sie zeigen den Adler als Wappen des ehemaligen Bistums Chiemsee und das persönliche Wappen des Bischofs Georg Altdorfer von Chiemsee, der dem Landshuter Patriziat entstammte; zwar befindet sich auch sein Epitaph in der Kapelle, nicht aber seine Grabstätte.", "section_level": 3}, {"title": "Bauskulptur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Westportal.", "content": "Zwischen die kaskadenartig aufsteigenden, mehrfach abgesetzten Strebepfeiler ist auf der Westseite des Turms das Hauptportal eingeschoben. Es wird von der Forschung auf die Zeit um 1452 datiert und ist so unter Hans Stethaimers Leitung entstanden. Die Spitzbogenöffnung der Vorhalle wird von einem mächtigen profilierten Kielbogenrahmen eingefasst, der mit Krabben besetzt ist und von einer Kreuzblume bekrönt wird; dahinter befindet sich eine mit Drei- und Vierpässen durchbrochene Brüstung. In die Kehlen des eigentlichen Portals, das im Inneren der Vorhalle liegt, sind Figuren auf Sockeln eingestellt, ebenso in den Trumeau.", "section_level": 2}, {"title": "Seitenportale.", "content": "Ähnlich wie das Westportal sind auch die Seitenportale zu beiden Seiten des dritten und siebten Seitenschiffjochs mit reich skulptierten Baldachinen versehen. Ihre Entstehungszeit ist in der Forschung umstritten. Das Nordwestportal trägt als ältestes die Jahreszahl 1429. Für die drei übrigen Portale wird ein Entstehungszeitraum zwischen 1450 und 1480 angenommen, wobei das Südwestportal als das jüngste angesehen wird. Die einander diagonal gegenüberliegenden Portale sind jeweils analog gestaltet: Das \"Bauernportal\" im Südwesten (um 1480/90) und das \"Brautportal\" Nordosten (um 1465) weisen keilförmig auskragende Baldachine mit Figurenreihe unter dem Kranzgesims und einbeschriebener Spitzbogenöffnung mit Kielbogenrahmung auf; Figurentabernakel mit bekrönenden Fialen rahmen die Vorhallenfassaden. Die Baldachine von \"Taufportal\" im Südosten (um 1450/55) und \"Bürger- oder Linbrunnerportal\" Nordwesten (1429) sind in doppelten Spitzbögen geöffnet, die von Kielbogenrahmen mit Kreuzblumen eingefasst sind und einen sägeförmigen Grundriss beschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altäre.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hochaltar.", "content": "Ein Unikum im altbayerischen Raum ist der bauzeitliche Hochaltar im Chorhaupt, dessen Schrein und Gesprenge vollständig aus Sandstein gemeißelt sind. Eine Stiftungsinschrift auf dem Spruchband eines Engels auf der Rückseite weist darauf hin, dass der Altar um das Jahr 1424 geschaffen wurde. Ausführender Bildhauer war vermutlich Hans Stethaimer, der gleichzeitig den Bau der Martinskirche leitete. Während der Barockisierung 1664 wurde der Altar entgegen der üblichen Vorgehensweise nicht abgebrochen; vielmehr diente er als Unterbau für ein zeitgenössisches Retabel des Hofschreiners Augustin Kien(d)le mit einem Altarblatt der Himmelfahrt Mariens von Johann de Pay und Hieronymus Münderlein. Bei der Regotisierung im Jahr 1857 entfernte man den barocken Aufbau und versuchte, das ursprüngliche Aussehen des spätgotischen Retabels wiederherzustellen. Neu geschaffen wurden unter anderem die hölzernen Altarflügel, die bereits wieder entfernt wurden, die Figurenreihe des unteren und das Mittelrelief des oberen Registers (Original 1832 zerstört, Neufassung von Max Puille) sowie das Gesprenge. Der Altar besteht aus einer Mensa mit einem von Maßwerkblenden und einem Vierpass mit Rankenkreuz gezierten Stipes (vgl. auch nebenstehende Schemazeichnung). Die niedrige Predella nehmen die als Hochreliefs gearbeiteten Halbfiguren von Aposteln, Propheten und Kirchenvätern in Vierpassrahmen ein. Ein breiter Profilrahmen fasst den kastenartigen Altarschrein ein. Er ist in zwei Register unterteilt, in die Figuren und Reliefs aus gebranntem Ton eingestellt sind. Die heutige steinfarbige Fassung stammt aus dem 19. Jahrhundert; die gotischen Originalfiguren und -reliefs waren allerdings farbig bemalt. Zwischen Puilles acht Ganzfiguren unter Baldachinen im unteren Register befindet sich der Tabernakel mit kielbogiger Öffnung und begleitenden Engelsreliefs. Er gehört zum originalen gotischen Bestand des Altars und stellt eine Besonderheit in einer Zeit dar, in der in den Kirchen vom Altar getrennte Sakramentshäuser zur Hostienaufbewahrung noch die Regel waren. Das obere Register des Schreins enthält fünf Reliefs: Die Mantelteilung des Kirchenpatrons St. Martin, die neugotische Verkündigung des Herrn und die zwei Felder umfassende Anbetung der Könige. Zwei große, achteckige Tabernakeltürme mit Figurennischen und bekrönenden Fialen fassen den Mittelschrein ein. Drei weitere bilden das Gesprenge mit der zentralen Kreuzigungsgruppe. Auch die Rückseite des Altars ist aufwändig skulptiert. Die dargestellten Personen tragen eine Fülle von Spruchbändern, die Texte mit Bezug zur Eucharistie enthalten. In der Predellenzone befinden sich, analog zur Vorderseite, die Halbfiguren von Propheten und Aposteln. Im oberen Register des Schreins stehen neugotische Apostelstatuen auf figurierten Konsolsteinen, die ebenfalls Propheten zeigen.", "section_level": 3}, {"title": "Volksaltar und Ambo.", "content": "Der Volksaltar wurde wie auch der Ambo im Jahr 1983 von dem Münchner Bildhauer Hans Wimmer aus hellgrauem Stein gefertigt. Beide Ausstattungsstücke sind sehr schlicht gehalten und lenken die Aufmerksamkeit des Kirchenbesuchers gezielt auf den kunstvollen gotischen Hochaltar. Der Ambo trägt seitlich als Inschrift den Beginn des Johannesevangeliums in lateinischer Sprache: „In principio erat verbum et verbum erat apud Deum et Deus erat verbum“ (deutsche Übersetzung: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“). Dabei sind die Buchstaben I, V, V, D, D, V in Großbuchstaben geschrieben. Die Vorderseite des Lesepultes zeigt ein Kreuzrelief, aus dessen Winkeln vier Rosen sprossen. Die über den Altarstipes hinauskragende Altarmensa trägt die umlaufende lateinische Inschrift: “O RES MIRABILIS: MANDUCAT DOMINUM PAUPER SERVUS ET HUMILIS” (deutsche Übersetzung: „O wunderbare Sache! Es isst den Herrn ein Armer, ein Sklave und ein Geringer.“). Die Passage entstammt dem Panis angelicus, einem dem Thomas von Aquin zugeschriebenen Hymnus des 13. Jahrhunderts. Der Stipes ist auf der Vorderseite mit einem Kreuzrelief versehen. Dahinter verbirgt sich ein Reliquiengrab mit den Knochen des heiligen Castulus, worauf auch die lateinische Inschrift „Ossa S. Castuli“ hinweist. Auf den beiden Seiten des Stipes befinden sich zwei unterschiedliche Sternmuster. Die Rückseite wird von zwei Vögeln geschmückt, die sich an einer Zirbelnuss, einem Symbol der Auferstehung und Unsterblichkeit, laben.", "section_level": 3}, {"title": "Bildwerke.", "content": "Ein bedeutendes Kunstwerk der gotischen Steinbildhauerei ist die aus einem einzigen Stein gehauene sechseckige Kanzel von 1429. Das Chorbogenkreuz von 1495 hat eine Gesamtlänge von 8 m. Der aus einem Lindenstamm geschnitzte Körper hat eine Länge von 5,80 m und eine Armweite von 5,40 m und ist eines der größten Kruzifixe der Spätgotik. Es wurde von dem Ulmer Bildschnitzer Michel Erhart in ähnlicher Weise wie sein berühmtes Kruzifix in Schwäbisch Hall gefertigt. Das in Eichenholz geschnitzte und reich verzierte Chorgestühl stammt aus der Zeit um 1500. Es ist das wohl schönste seiner Art in Niederbayern und diente als Vorbild für das der Stiftspfarrkirche in Altötting. Bemerkenswert ist auch die um 1520 von Hans Leinberger geschaffene „Rosenkranzmadonna“, eines der bedeutendsten Kunstwerke dieses Meisters. Die überlebensgroße Marienfigur ist an der östlichen Stirnwand des Südschiffs zu sehen und befand sich früher in der nahen Dominikanerkirche. Interessant sind auch die zahlreichen Grabdenkmäler des 15. und 16. Jahrhunderts. Besonders stattlich sind die der ehemaligen Landshuter Kanzler ausgeführt, darunter die Grabplatten des Doktors Martin Mair († 1481) von dem Münchener Steinmetzen Matthäus Haldner, des Doktors Wolfgang Viehbeck († 1576) von Hans Werner sowie von Augustin Baumgartner († 1599) von Hans Maas. Außerdem sind die „Rittergrabsteine“ des herzoglichen Landschreibers Caspar Flitzinger († 1440) von Hans Stethaimer, des Hans Veit von Törring († 1582) von Christoph Kofler und des herzoglichen Rates Wolf von Asch zu Asch († 1589) von Hans Werner. Das Rotmarmorepitaph des Bischofs Georg Altdorfer von Chiemsee († 1495) stammt von dem Augsburger Bildschnitzer Hans Peuerlin d. M. Die Epitaphien der Patrizierfamilien Schweibermair, Schilthack, Leoman und Hammerpeck wurden von dem Burghauser Steinmetz Franz Sickinger angefertigt.", "section_level": 2}, {"title": "Orgeln.", "content": "Die Martinskirche verfügt über zwei Orgeln: die Hauptorgel auf der Westempore mit 75 Registern auf vier Manualen und Pedal sowie die Chororgel mit sieben Registern auf einem Manual und Pedal.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptorgel.", "content": "Bereits für das Jahr 1485 ist auf dem „Musikchörlein“ über der Sakristei eine kleine Orgel belegt. Die Westempore wurde erst nach der Übertragung des Stiftskapitels von Moosburg nach Landshut eingezogen. Wenig später erhielt die Martinskirche ihre erste Großorgel. Früher ging man davon aus, dass diese um 1620/25 von dem aus Irlbach bei Straubing stammenden und in München tätigen Orgelbauer Hans Lechner gefertigt wurde. Neuere Forschungen legen jedoch nahe, dass Christoph Egedacher d. J. als der gleichnamigen Straubinger Orgelbauerfamilie Meister der ersten Großorgel der Martinskirche war. Demnach wurde die Orgel erst um 1680 errichtet. Da der heute noch existierende Orgelprospekt aber bereits ab 1625 von dem Landshuter Schreiner Hans Georg Weißenburger errichtet wurde, bestehen durchaus Zweifel an dieser neuen Vermutung. Diese erste Großorgel von Lechner oder Egedacher besaß mindestens 15 Register auf wohl zwei Manualen und Pedal. Die einzelnen Register lassen jedoch nicht mehr zuordnen, da nur noch die originalen Registerbretter erhalten sind. Da sich um 1900 die Orgel in einem sehr schlechten Zustand befand, wurde 1914 in das historische Gehäuse von Hans Georg Weißenburger ein Orgelwerk der Firma Heinrich Koulen & Sohn eingebaut. Dieses umfasste 70 Register auf drei Manualen und Pedal und gilt als letzte bayerische Großorgel der Romantik. Dies bedeutete eine deutliche Vergrößerung im Vergleich zur Vorgängerorgel, sodass der Prospekt um die beiden seitlichen Pedaltürme erweitert werden musste. Das Instrument wurde im April 1945, also kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch eine amerikanische Panzergranate schwer beschädigt, konnte aber mit leicht veränderter Disposition wieder aufgebaut werden. Weitere kleine Reparaturen erfolgten durch Julius Zwingel 1955 und Ludwig Wastlhuber 1968. Zuletzt umfasste das Orgelwerk insgesamt 72 Register. 1983 wurde das Instrument aufgrund sich häufender Reparaturen abgebaut. Es befindet sich heute im Orgelzentrum Valley von Sixtus Lampl, wo es im Depot eingelagert ist. Die Original-Disposition (mit 70 Registern) von Heinrich Koulen aus dem Jahr 1914 lautete folgendermaßen: Die Koulen-Orgel wurde 1984 durch das heutige Instrument ersetzt, das Opus 51 des Landshuter Orgelbauers Ekkehard Simon. Die feierliche Einweihung der Orgel, bis heute eine der größten im Erzbistum München und Freising, erfolgte am 11. November 1984, dem Festtag des Kirchenpatrons St. Martin. Im Jahr 2013 erfolgte eine Generalreinigung durch die Firma Thomas Jann aus Allkofen bei Laberweinting. Zur gleichen Zeit erhielt die Orgel auch einen neuen, direkt an das Gehäuse angebauten Spieltisch – wie bereits bei der Orgel von Lechner oder Egedacher. Die Simon-Orgel umfasst 77 Register mit insgesamt 5.471 Pfeifen auf vier Manualen und Pedal. Sie besitzt eine mechanische Spiel- und eine elektrische Registertraktur. Die Disposition lautet wie folgt: Der barocke Orgelprospekt von Hans Georg Weißenburger wurde etwa ab 1625 errichtet und gehört zu den ältesten seiner Art in Süddeutschland. In seiner ursprünglichen Gestalt mit Sprenggiebeln und breiter Predellazone erinnert es sich an frühbarocke Altaraufbauten. Die Sprenggiebel gingen im Zuge der Regotisierung im 19. Jahrhundert verloren. Es lassen sich aber Stilelemente der Renaissance feststellen, zum Beispiel die Masken und Konsolen in der Predella sowie den Kapitellen, die über Engelsköpfen beinahe zu schweben scheinen. Den wohl gravierendsten Eingriff im Laufe der Jahrhunderte stellte der seitliche Anbau zweier neobarocker Pedaltürme dar, um die deutlich größere Anzahl an Registern der Koulen-Orgel unterzubringen. Dadurch ist der ursprünglich dreiteilige Prospekt heute fünfteilig. Mit den hängenden Spiegelpfeifen in dem mittig angeordneten dreiteiligen Flachfelderprospekt besitzt das Gehäuse eine echte Besonderheit. Darüber ist dem Prospekt ein kleines Türmchen mit einer Uhr aufgesetzt, das von dem Wappen des Landshuter Stiftskapitels bekrönt wird.", "section_level": 3}, {"title": "Chororgel.", "content": "Im Jahr 1909 wurde von der Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co. aus Oettingen am Ries eine neue Chororgel auf dem „Musikchörlein“ über der Sakristei errichtet, wo bereits im 15. Jahrhundert eine kleine Orgel untergebracht war. Das Instrument umfasste insgesamt 14 Register und war in ein neugotisches Gehäuse eingebaut. In den 1970er Jahren wurde diese Orgel zugunsten des neuen Orgelwerks in der benachbarten Frauenkapelle verkauft. Als Ersatz dient eine im Jahr 1997 von der Orgelmanufactur Vleugels aus Hardheim erbaute Truhenorgel mit sieben Registern. Diese hat ihren Platz auf der Südseite des Altarraums zwischen der Sakristeitür und dem Chorgestühl. Das Gehäuse aus Eichenholz ist farblich an letzteres angeglichen. Die Disposition lautet wie folgt:", "section_level": 3}, {"title": "Glocken.", "content": "Der Turm beherbergt einen Glockenbestand aus zehn historisch überaus bedeutenden Kirchenglocken, von denen alle bis auf die kleine \"Zügenglocke\" das Hauptgeläut bilden. Die sogenannte \"Buchstaben- oder Majuskelglocke\" trägt als Inschrift einen Teil des Alphabets in gotischen Majuskeln. Sie hängt in einem fahrbaren Glockenstuhl und wird zur Eröffnung von Festgottesdiensten verwendet. Zu Weihnachten 2008 konnten aufgrund Sanierungsarbeiten am Turm drei bisher nicht genutzte Glocken in den bis dato sechs Glocken umfassenden Glockenstuhl integriert werden. Das Glockengeläut erklingt in ungewöhnlicher Tonfolge, dessen größte Kirchenglocke zu den größten des Erzbistums zählt. Eine Besonderheit ist die \"Pfarrglocke\", die eine sehr steile Form hat und mit ihrem relativ hohen Gewicht die tontiefere \"Rosenkranzglocke\" übertrifft. Das Vollgeläut ertönt an Hochfesten und zu ganz besonderen Anlässen jeweils am Vorabend und eine Viertelstunde vor dem Hochamt. An solchen Tagen gibt es ein Vorläuten der beiden großen Glocken eine halbe Stunde vor Beginn.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Allgemein Gotische Kirche und Baumeisterfrage Orgeln", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Cheat (englisch für \"Betrug\", \"Schwindel\") wird die Möglichkeit bezeichnet, in einem Computerspiel selbst oder durch externe Programme das Spiel in einer nicht dem gewöhnlichen Spielverlauf entsprechenden Weise zu beeinflussen. Es handelt sich dabei beispielsweise um Tricks, mit denen schwere Abschnitte eines Spielabschnitts („Level“) übersprungen werden können oder der Spieler zusätzliche Lebensenergie, mehr Munition oder weitere Einheiten erhält. In der Regel sind diese Funktionen zu Testzwecken für die Entwicklungsphase des Spiels einprogrammiert.", "tgt_summary": "游戏作弊是指在多人游戏、网络游戏中利用修改游戏或者其他不正当手段来达到超出对手成绩或者其他目的的行为,单人游戏中使用作弊码来使游戏变得更加简单的行为也包含在内。大多数游戏开发者注重于让多人游戏变得更加“平衡”。当第一个用于互联网应用的游戏发布的时候,游戏作弊也就随之产生。过去很容易区别一个玩家是否作弊,因为多数情况发生在局域网游戏内。网络改变了这种情况。", "id": 1968287} {"src_title": "Farang", "tgt_title": "法朗人", "src_document": [{"title": "Verwendung.", "content": "Grundsätzlich ist \"Farang\" ein neutrales Wort, das allerdings nur in der Umgangssprache Verwendung findet. In offiziellen Kontexten wird es hingegen vermieden und durch den hochsprachlichen Ausdruck \"Khon Tang Chat\" () bzw. \"Chao Tang Chat\" (, „Ausländer“) ersetzt. Je nach Kontext kann \"Farang\" aber auch abwertend bzw. als Schimpfwort verstanden werden. Insbesondere bezeichnet \"Farang Khi Nok\" () einen ungesitteten Westler (eigentlich eine Guavenart, deren Kerne mutmaßlich über Vogelkot verbreitet werden). In Thailand lebende und reisende Europäer und Amerikaner verwenden den Ausdruck \"Farang\" auch häufig als Selbstbezeichnung. Afroamerikanische US-Soldaten wurden während des Vietnamkrieges auch als \"Farang Dam\" („schwarze Farang“) bezeichnet; verbreiteter ist jedoch, Afrikaner oder Afroamerikaner als \"Negro\" zu bezeichnen. Süd- und westasiatische Ausländer (z. B. Araber, Perser, Inder, Nepalesen) werden nicht \"Farang\", sondern \"Khaek\" (, wörtlich: „Gäste“) genannt. Kinder mit einem Farang- und einem Thai-Elternteil werden \"Luk Khrueng\" (, wörtlich übersetzt „Halb-Kind“) genannt. Mit dem Begriff \"Farang\" inhaltlich verwandt ist auch der Begriff \"Nok\" (, wörtlich: „außen“), vor allem in den Zusammensetzungen \"Mueang Nok\" (, wörtlich „Außen-Land“ oder „äußere Lande“) für das (westliche) Ausland oder die westliche Welt, \"Khong Nok\" (, „auswärtige Sachen“) für meist hochpreisige westliche Produkte und \"Hua Nok\" (, „Außen-Kopf“) für Personen, die von westlichem Denken beeinflusst sind, etwa weil sie im Ausland studiert haben.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Das Wort Farang stammt wahrscheinlich von dem persischen Wort \"farang\" (), da die Perser bereits vor den Europäern Handelspartner der Siamesen (Thai) waren. Auf Hindi in Indien heißt der Europäer \"farangi\" oder Arabisch \"alfrandsch\", in Ägypten und Nordafrika \"afrangui\", in Äthiopien \"faranji\"; in Thailands Nachbarland Kambodscha \"barang\" und in Laos \"falang\". Die persischen Händler, die sich ab dem 16. Jahrhundert in Siam niederließen, nannten wohl alle europäischen Christen „Franken“ \"(farang)\". Die Thai übernahmen diese Bezeichnung und bezogen sie auf die später in ihrem Land ankommenden Portugiesen, Engländer und Holländer. Vom frühmittelalterlichen Frankenreich bzw. seinen Nachfolgern Ost- und Westfrankenreich kam das Wort wahrscheinlich in der Zeit der Kreuzzüge in den Nahen Osten. Die meisten Teilnehmer des ersten Kreuzzugs waren Franzosen und Deutsche (aus dem früheren West- und Ostfrankenreich), so wurde „Franke“ im mittelalterlichen Orient zur allgemeinen Bezeichnung für christliche Europäer. Von dort breitete sich der Begriff über die alten Handelsrouten nach Asien und Afrika, möglicherweise sogar bis nach Polynesien, dort werden weiße Europäer „Palangi“ genannt. Verbreitet ist die Volksetymologie, dass sich \"Farang\" von „français“ ableite, da Franzosen unter den ersten Europäern gewesen seien, die sich in Südostasien niederließen. Dies ist jedoch weder aus historischer noch aus sprachwissenschaftlicher Sicht plausibel. Franzosen werden heute auf Thai als \"Khon Farangset\" () bezeichnet, dieses Wort ist jedoch jüngeren Ursprungs als \"Farang\".", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Bedeutung.", "content": "Davon abgeleitet hat \"farang\" allgemein die Bedeutung „fremd“, „westlich“ oder „nicht-Thai“. Insbesondere bezeichnet \"Farang\" die Guave, die, ursprünglich in Südamerika beheimatet, durch portugiesische Händler in Thailand bekannt gemacht worden ist. Weitere Beispiele sind \"Man Farang\" () für Kartoffel (von \"Man\",, ‚Yams‘), \"No Mai Farang\" () für Spargel (von \"No Mai\",, ‚Bambussprosse‘) oder \"Mak Farang\" () für Kaugummi (von \"Mak\",, ‚Betelnuss‘).", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Die 1993 gegründete Zeitschrift \"Der Farang\" ist die bekannteste und auflagenstärkste deutschsprachige Zeitung in Thailand, die alle 14 Tage herausgegeben wird. Das dazugehörige Newsportal ist \"Der-farang.com\". Ihr Gründer ist Martin Rüegsegger. Das Südostasien-Magazin \"Farang\" erscheint seit 1997 in Berlin. Es richtet sich an die Thai-deutsche Gemeinde, d. h. in Deutschland lebende Thailänder, an Thailand interessierte Deutsche und vor allem binationale Familien. Beide Publikationen kooperieren miteinander.", "section_level": 1}], "src_summary": "Farang (in Thai:, ausgesprochen: [], in der Umgangssprache auch oft \"falang\") ist der in Thailand übliche Begriff für Ausländer mit weißer Hautfarbe, d. h. Europäer sowie europäischstämmige Amerikaner, Australier, Südafrikaner usw.", "tgt_summary": "法朗人 (,],Farang,口语为 ])是一个用以概称欧裔人种的语汇。官方泰语辞典「皇家机构辞典」在1999年将该词定义为「白种人」。", "id": 100946} {"src_title": "Landkreis Waldshut", "tgt_title": "瓦尔茨胡特县", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Landkreis Waldshut in der Region Hochrhein umfasst Teile des Südschwarzwalds einschließlich des Hotzenwalds, das untere und mittlere Wutachtal und den Westen des Klettgaus. Im Süden bildet der Rhein die Kreisgrenze, seine größten Zuflüsse sind (rheinabwärts gezählt) die Wutach, die Schlücht, die Schwarza und die Alb.", "section_level": 2}, {"title": "Orte.", "content": "Der Landkreis umfasst 549 Orte (Städte, Dörfer, Weiler, Höfe und Wohnplätze).", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkreise.", "content": "Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Westen beginnend an die Landkreise Lörrach, Breisgau-Hochschwarzwald und Schwarzwald-Baar-Kreis. Im Osten grenzt er an den Schweizer Kanton Schaffhausen, im Südosten an den Kanton Zürich und im Süden an den Kanton Aargau.", "section_level": 2}, {"title": "Flächenaufteilung.", "content": "Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2015.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Territorien.", "content": "Bis 1803 gehörte der größte Teil des heutigen Landkreises, der Hotzenwald bzw. die Grafschaft Hauenstein, zu Vorderösterreich, zusammen mit dem benachbarten Frickgau die ältesten Besitzungen der Habsburger. Die Verwaltungsaufgaben hatte der Waldvogt mit Sitz im Waldvogteiamt. Daneben gab es die Landgrafschaft Klettgau die zunächst großteils habsburgisch, dann den Grafen von Sulz und später den Fürsten zu Schwarzenberg zugehörig war, mit der Verwaltung im Schloss Tiengen und im Schloss Jestetten, letztlich von Krumau aus. Die Landgrafschaft Stühlingen, die zuletzt den Fürsten zu Fürstenberg gehörte, wurde vom Schloss Stühlingen aus verwaltet, später vom Schloss Donaueschingen. Die Grafschaft Bonndorf und die Herrschaft Blumegg waren reichsunmittelbar, aber dem Kloster St. Blasien unterstellt, während das Kloster selbst zu Vorderösterreich gehörte. Am Rhein gab es um Hohentengen die Obervogtei Rötteln, die dem Hochstift Konstanz gehörte. Größeren Besitz hatten auch das Kloster Rheinau und das Damenstift Säckingen. Von den einstigen Klöstern besteht keines mehr, das Kloster Marienburg (1862) in Ofteringen und das Kapuzinerkloster Stühlingen (1927, Vorläufer 1743 bis 1802) sind Neugründungen.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Zwischen 1803 und 1806 kam das gesamte heutige Kreisgebiet zu Baden, 1945 zu Südbaden und mit diesem 1952 zum Land Baden-Württemberg. Dort wurden im heutigen Kreisgebiet zunächst (1809) die Ämter Waldshut, Bettmaringen, Bonndorf, Klein-Laufenburg, Jestetten, Nollingen, St. Blasien, Säckingen, Stühlingen, Schopfheim, Tiengen und Wehr geschaffen. Die westlichen Ämter gehörten zum Wiesenkreis mit Sitz in Lörrach, seit 1815 zum Dreisamkreis mit Sitz in Freiburg und seit 1832 zum Oberrheinkreis. Die östlichen Ämter waren ab 1813 dem Seekreis mit Sitz in Konstanz zugeordnet. Die Ämtereinteilung wechselte in der Folge oft. Das Amt Wehr wurde 1813 aufgelöst, Laufenburg und Tiengen 1819, Stühlingen und Jestetten 1856. St. Blasien verlor seinen Amtsstatus 1924, Schopfheim 1936. Übrig blieben im heutigen Kreisgebiet 1936 nur noch die Ämter Neustadt im Schwarzwald, Säckingen und Waldshut. 1939 wurde die badische Ämterordnung in das reichsweite System von Landkreisen und Regierungsbezirken überführt. Somit entstanden aus den drei noch verbliebenen Ämtern die Landkreise Säckingen, Waldshut und Neustadt. Letzterer änderte 1956 seinen Namen in Landkreis Hochschwarzwald. Zunächst gehörte der Landkreis Waldshut zum Regierungsbezirk Südbaden. Nach dem Kriegsende 1945 wurde der Landkreis Waldshut Teil der Französischen Besatzungszone. Bei der Kreisreform 1973 entstand der neue Landkreis Waldshut im neuen Regierungsbezirk Freiburg. Damals wurden die Altkreise Säckingen und Hochschwarzwald aufgelöst und Teile hiervon dem Landkreis Waldshut zugeordnet. Die anderen Teile beider Altkreise wurden auf die Landkreise Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald aufgeteilt. Bereits am 1. Januar 1971 kam Schlageten aus dem Landkreis Säckingen hinzu. Am 1. Mai 1972 wurde Mettenberg vorübergehend an den Landkreis Hochschwarzwald abgetreten. Am 1. September 1973 wurde Schönenbach in den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald umgegliedert. Am 18. März 1975 folgte Grünwald (Umgliederung von Bonndorf im Schwarzwald nach Lenzkirch). Seit dem Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Waldshut 32 Gemeinden, darunter 7 Städte und hiervon wiederum eine Große Kreisstadt, Waldshut-Tiengen, die gleichzeitig die größte Stadt des Kreises ist. Die kleinste Gemeinde ist Ibach. Da viele kleine Gemeinden mit wenig Industrie und Gewerbe zum Landkreis Waldshut gehören, gilt er als einer der ärmeren Landkreise in Baden-Württemberg.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreistag.", "content": "Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:", "section_level": 2}, {"title": "Landrat.", "content": "Der Landrat wird vom Kreistag für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Er ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte. Die Landräte des Landkreises Säckingen 1945–1972: Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Waldshut seit 1807:", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Durch einen silbernen Wellenschrägbalken geteilt: oben in Grün ein schräg liegender, aus dem hinteren Schildrand wachsender goldener Abtsstab; unten in Blau ein goldenes Turbinenrad. Das Wappen wurde am 11. Dezember 1973 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen. Das Turbinenrad steht für die bedeutende Rolle der elektrischen Energie für die wirtschaftliche Entwicklung des Hochrheins. Der Wellenbalken symbolisiert die Flüsse Rhein, Wehra, Murg, Alb, Schwarza, Schlücht, Steina und Wutach, die das Kreisgebiet durchziehen. Der Abtsstab verweist auf die klösterlichen Gründungen im Kreisgebiet. Der frühere Landkreis Waldshut hatte vor der Kreisreform ein anderes Wappen. Es zeigte in von Silber und Rot gespaltenem Schild vorne auf grünem Dreiberg eine grüne Tanne mit goldenem Stamm, hinten ein silbernes Turbinenrad über silbernem Wellenbalken. Dieses Wappen war dem Landkreis Waldshut am 25. November 1957 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen worden. Die Wappenbilder sollten auf die wirtschaftlichen Hauptzweige im Kreisgebiet, den Waldreichtum und die Industrie hinweisen. Mit der Neubildung des Kreises bei der Kreisreform verlor es seine Gültigkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Am 30. Mai 2011 wurde ein dritter und vorläufig letzter Projektabschnitt fertiggestellt, in dem Bildende Künstler aus der Region – unter ihnen Cordula Güdemann und Kolibri – für insgesamt 32 Punkte an der Waldshuter Landkreisgrenze Flaggen gestaltet haben.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Der Landkreis ist zum größten Teil von mittelständischen Betrieben geprägt. 85 % der Beschäftigen arbeiten in Betrieben mit weniger als 100 Mitarbeitern. Im Dienstleistungssektor dominieren Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen, Handel, Tourismus, Logistik und Energieversorgung. Schwerpunkte im Produzierenden Gewerbe sind Metallbearbeitung, Maschinen- und Fahrzeugbau, Chemie- und Textilindustrie sowie Holz- und Kunststoffverarbeitung. Das Handwerk stellt mit rund 2000 Betrieben und 20.000 Beschäftigten eine starke Säule der Wirtschaft. Tourismus und Gesundheitswesen sind besonders im Hochschwarzwald und am Hochrhein wichtige Wirtschaftsfaktoren. Mit 433.446 Gästeankünften (2010) und 1,974 Millionen Übernachtungen gehört der Landkreis Waldshut zu den wichtigsten Tourismuszielen in Baden-Württemberg. Zum umsatzstärksten Unternehmen des Landkreises hat sich die STo AG entwickelt (2012). Die Volksbank Rhein-Wehra ist im Landkreis und im Landkreis Lörrach etabliert. Rund 12.600 Arbeitnehmer (Stand: 2011) sind Grenzgänger in die Schweiz, das sind knapp 18 % der Erwerbstätigen (2009: 70.400). Die Grenzgänger werden seit 2009 bei der Berechnung der Arbeitslosenquote berücksichtigt. Die Arbeitslosenquote lag 2015 bei 2,7 %. Laut Schweizer Bundesamt für Statistik arbeiteten im ersten Quartal [...] im Landkreis Waldshut 14.259 (10.366 Männer, 3893 Frauen) als Grenzgänger in der Schweiz. [...] Der Kreis Waldshut zählt 78.100 Erwerbstätige. Die Bevölkerungszahl: Waldshut 170.198 (Zahlen für 2019). Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Waldshut Platz 183 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft. In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 174 von 401.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bahn.", "content": "Am Hochrhein entlang verläuft die von der Badischen Staatsbahn erbaute Hochrheinbahn als Hauptstrecke vom Badischen Bahnhof in Basel nach Schaffhausen bzw. Singen (Hohentwiel). Diese erreichte 1856 Waldshut, von wo 1859 eine Verbindungsbahn über den Rhein in das schweizerische Koblenz AG gebaut wurde, und 1863 Schaffhausen. Da diese wichtige Linie durch das Staatsgebiet der neutralen Schweiz führt, wurde die 1875/76 von Lauchringen über Stühlingen bis Weizen eröffnete Wutachtalbahn im Jahre 1890 mit aufwendigen Kunstbauten als eine Strategische Strecke über Zollhaus-Blumberg ins Donautal verlängert. Im selben Jahr entstand ebenfalls aus militärischen Gründen die Strecke Bad Säckingen – Schopfheim. Der Luftkurort Bonndorf erhielt 1907 einen Anschluss an die Höllentalbahn über den Bahnhof Kappel Gutachbrücke. Eine Besonderheit stellt auch die 1897 von der Schweizerischen Nordostbahn in Betrieb genommene Hauptbahn Schaffhausen – Zürich dar, die heute den Schweizerischen Bundesbahnen gehört und im Kreisgebiet drei Bahnhöfe besitzt. Dazu gehören folgende drei Gemeinden: Der Bahnhof \"Altenburg-Rheinau\" wird seit Ende 2011 nicht mehr bedient. Von den 115 Kilometern Schienennetz wurden 31 Kilometer für den regulären Personenverkehr stillgelegt:", "section_level": 3}, {"title": "Straßen.", "content": "Durch das Kreisgebiet führen Teilstücke der im Bau befindlichen A 98 sowie mehrere Bundesstraßen, darunter die B 34 als Teil der Europastraße 54 von Lörrach–Waldshut-Tiengen-Singen über Schweizer Gebiet im Kanton Schaffhausen an die A4 und die als Autobahnzubringer zur A 81 dienende B 314 von Waldshut-Tiengen-Blumberg-Singen über deutsches Gebiet des Randen. Bedeutung hat auch die B 500 von Schluchsee – Höchenschwand – Waldshut. Ferner erschließen mehrere Landes- und Kreisstraßen den Landkreis.", "section_level": 3}, {"title": "Flugplätze.", "content": "Im Landkreis Waldshut gibt es neben dem Segelfluggelände Bohlhof noch einen kleinen Flugplatz, den Segelflugplatz Rickenbach-Hütten. Das Segelfluggelände Reiselfingen liegt nahe an der Kreisgrenze. Ebenfalls außerhalb des Landkreises liegt bei Neunkirch in der Schweiz der Flugplatz Schmerlat.", "section_level": 3}, {"title": "Grenze zur Schweiz.", "content": "Die Grenze zur Schweiz ist ein wesentlicher Bestandteil der Struktur des Landkreises Waldshut, sie hat eine lange Geschichte, die verbindet und trennt. Im Ersten Weltkrieg und im Zweiten Weltkrieg war sie besonders gesichert durch die Grenzbesetzung. Auch heute sind noch Grenzbefestigungen der Schweiz sichtbar. Auch nach dem Beitritt der Schweiz zum Schengener Abkommen wird die Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Deutschland überwacht. Kontrolliert wird dabei der Warenverkehr zwischen dem Schweizer Zollgebiet und dem Zollgebiet der EU. Dies geschieht durch das Schweizer Grenzwachtkorps und die Bundeszollverwaltung. Der Grenzübertritt wird geregelt an den Grenzübergängen zumeist über die Rheinbrücken und durch die Verzollungsanlagen. Für den Kreis Waldshut relevant sind die Zollübergänge zwischen Waldshut-Tiengen – Koblenz, Bad Säckingen – Stein, Laufenburg (Baden) – Laufenburg (Schweiz), Hochrheinbrücke, Rheinheim – Bad Zurzach, Hohentengen am Hochrhein – Kaiserstuhl, Erzingen – Trasadingen, Jestetten – Neuhausen, Lottstetten – Rafz und Stühlingen – Schleitheim.", "section_level": 2}, {"title": "Kreiseinrichtungen.", "content": "Der Landkreis Waldshut ist Träger folgender Beruflicher Schulen: Gewerbliche Schulen Bad Säckingen, Gewerbliche Schulen Waldshut-Tiengen, Rudolf-Eberle-Schule (Kaufmännische Schulen) Bad Säckingen, Kaufmännische Schulen Waldshut-Tiengen, Hauswirtschaftliche Schulen Bad Säckingen, Justus-von-Liebig-Schule (Hauswirtschaftliche Schulen) Waldshut-Tiengen, ferner folgender Sonderpädagogischer Bildungs- und Beratungszentren: Martin-Gerbert-Schule Bonndorf (Förderschwerpunkt Lernen), Rudolf-Graber-Schule Bad Säckingen (Förderschwerpunkt Lernen), Langenstein-Schule Waldshut-Tiengen (Förderschwerpunkt Lernen), Langenstein-Schule Waldshut-Tiengen (Förderschwerpunkt Sprache), Waldtorschule Waldshut-Tiengen (Förderschwerpunkt Lernen), Laufenschule Laufenburg (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), Carl-Heinrich-Rösch-Schule mit Schulkindergarten Waldshut-Tiengen (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) und Wutachschule mit Schulkindergarten Waldshut-Tiengen (Förderschwerpunkt körperlich und motorische Entwicklung). Weitere Schulen im Landkreis Waldshut sind: Der Landkreis Waldshut ist alleiniger Gesellschafter des Krankenhauses in Waldshut mit Namen Klinikum Hochrhein, nachdem das Krankenhaus Bad Säckingen zum Jahresende 2017 geschlossen wurde. Im Planungsverfahren ist seit 2020 als Zentralklinik ein \"Gesundheitspark Hochrhein\" in Albbruck. Es besteht noch das Krankenhaus Loreto in Stühlingen. Der Landkreis betreibt ferner ein Pflegeheim in Jestetten in der Form eines Eigenbetriebs. Das Landratsamt Waldshut (einschließlich Außenstellen und Eigenbetrieben) ist nach der Eingliederung der Sonderbehörden zum 1. Januar 2005 zum größten Arbeitgeber im Landkreis geworden. Seit dem 1. Juli 1991 besteht das Kreisarchiv des Landkreises Waldshut in Albbruck.", "section_level": 2}, {"title": "Energie.", "content": "Im Landkreis befinden sich drei 380-kV-Umspannwerke in Tiengen, Gurtweil, Kühmoos und fünf Pumpspeicherwerke in Waldshut, Witznau, Häusern, Wehr und Bad Säckingen. Umweltfreundliche Energie wird in Flusskraftwerken am Hochrhein und an kleineren Flüssen erzeugt. Die Windkraft wird bei Bonndorf genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Gastronomie.", "content": "Traditionsgasthöfe im Landkreis sind mit urkundlichem Nachweis...", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinden vor der Kreisreform.", "content": "Vor der Kreisreform am 1. Januar 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Waldshut seit 1936 insgesamt 81 Gemeinden, darunter die drei Städte Stühlingen, Tiengen (Oberrhein) (ab 3. September 1964 \"Tiengen/Hochrhein\") und Waldshut. Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem \"Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden\" war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Waldshut machte die Gemeinde Immeneich, die sich am 1. Juli 1971 mit der Gemeinde Schlageten, Landkreis Säckingen, zur neuen Gemeinde Albtal vereinigte, die somit ganz zum Landkreis Waldshut gehörte, der sich dadurch entsprechend vergrößerte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Waldshut schließlich 1973 aufgelöst wurde bzw. im vergrößerten Landkreis Waldshut aufging. Die größte Gemeinde des alten Landkreises Waldshut war die Kreisstadt Waldshut. Die kleinste Gemeinde war Staufen. Der alte Landkreis Waldshut umfasste zuletzt eine Fläche von 590 Quadratkilometern und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 71.975 Einwohner. In der Tabelle wird die Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Waldshut bis 1970 angegeben. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse. In der Tabelle stehen die Gemeinden des alten Landkreises Waldshut vor der Gemeindereform. Alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Waldshut.", "section_level": 1}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen \"WT\" zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Säckingen Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren AA bis KY und den Zahlen von 100 bis 999. Das frühere Unterscheidungskennzeichen \"SÄK\" des Landkreises Säckingen wurde bisher nicht wieder eingeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Waldshut (alemannisch: \"Waldshuet\") ist einer der vier südlichen Landkreise Baden-Württembergs an der Grenze zur Schweiz. Er gehört zur Region Hochrhein-Bodensee im Regierungsbezirk Freiburg. Verwaltungssitz ist das Landratsamt in Waldshut-Tiengen.", "tgt_summary": "瓦尔茨胡特县(Landkreis Waldshut)是德国巴登-符腾堡州最南端的一个县,隶属于弗赖堡行政区,首府瓦尔茨胡特田根。", "id": 1467167} {"src_title": "Common Gateway Interface", "tgt_title": "通用网关接口", "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Ein Webserver, der CGI unterstützt, stellt der externen Software eine Laufzeitumgebung zur Verfügung, die insbesondere aus Folgendem besteht:", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Statt nur statische Seiten von einem Webserver zu laden, die dort als Ressource zur Verfügung stehen, ist es mit CGI auch möglich, HTML-Seiten dynamisch zu erzeugen. Diese müssen zur Zeit der Anfrage noch nicht auf dem Server existieren, sondern können von dem CGI-Programm erzeugt werden. Außerdem können CGI-Programme in vielen Programmiersprachen geschrieben sein, da die Anforderungen über das Obengenannte nicht hinausgehen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachteile.", "content": "Ein Nachteil der CGI-Ausführung ist ihre relativ geringe Geschwindigkeit, da für jeden CGI-Aufruf ein neuer Prozess ausgeführt wird. Auf hochfrequentierten Seiten wird CGI daher heutzutage nicht mehr so oft eingesetzt, denn selbst Ansätze wie FastCGI, welches gewisse Nachteile von CGI aufhebt, konnten sich zumindest nicht auf breiter Front durchsetzen. Um diesem Problem zu begegnen, gibt es mittlerweile z. B. für den Apache-Webserver Module, die den Interpreter für verschiedene Scriptsprachen (z. B. mod_perl für Perl, mod_python für Python etc.) direkt in den Webserver-Prozess einbinden. Dieser wird so nur einmal beim Start des Webservers geladen, anstatt bei jeder Anfrage neu. Eine andere, oft sogar effizientere Möglichkeit ist, die Programme als externe Prozesse laufen zu lassen und diesen per FastCGI die Requests des Browsers zu übergeben. Hierbei kann, anders als bei der Einbindung als Apache-Modul, nicht nur der Interpreter der Programmiersprache dauerhaft laufen gelassen werden, auch die Anwendung selbst kann die ganze Zeit geladen sein und so die eingehenden Anfragen noch effizienter bearbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Dass Programme, die ein Dritter erstellt hat, auf dem Webserver ausgeführt werden können, ist in höchstem Maße sicherheitsrelevant. Daher muss sichergestellt sein, dass ein über CGI gestartetes Programm nur bestimmte, eingeschränkte Typen von Programmroutinen ausführen darf (z. B. kein Löschen von Dateien des Webservers u. ä.). Bei dem Apache-Webserver wird die Ausführung von CGI-Programmen mit Hilfe des Modules mod_suexec gegen solche Cracker-Angriffe gesichert, die das Eindringen als Root-User zum Ziel haben. Die Sicherheitsmaßnahmen sind dabei mehrstufig aufgebaut und so streng, dass viele Server-Administratoren dazu übergegangen sind, auch andere serverseitige Sprachen über CGI laufen zu lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Common Gateway Interface (CGI) ist ein Standard für den Datenaustausch zwischen einem Webserver und dritter Software, die Anfragen bearbeitet. CGI ist eine schon länger bestehende Variante, Webseiten dynamisch bzw. interaktiv zu machen, deren erste Überlegungen auf das Jahr 1993 zurückgehen.", "tgt_summary": "在计算机领域,Common Gateway Interface (CGI) 是为了web 服务去执行类似于console application (也可以称作command-line interface programs) 的程序,这种程序是在server上实现 动态页面 提供了一种通用的协议,这样的程序称作 \"CGI 脚本\"。重点是这些脚本如何在server上执行。通常情况下,一次请求对应一个CGI 脚本的执行,生成一个 HTML.", "id": 369820} {"src_title": "Plattformunabhängigkeit", "tgt_title": "跨平臺", "src_document": [{"title": "Einschränkungen.", "content": "Ein Programm benötigt in der Regel immer eine sogenannte Laufzeitumgebung, in der es ausgeführt (oder gestartet) werden und über den gesamten Ausführungszeitraum hinweg stabil lauffähig sein kann. Mit der Eigenschaft \"plattformunabhängig\" oder, etwas genauer, \"plattformübergreifend\" werden Programme näher beschrieben, die auf verschiedenen Plattformen – also Rechnersystemen mit Unterschieden in Architektur, Prozessor, Übersetzer, Betriebssystem (in diesem Fall auch betriebssystemübergreifend genannt) und weiteren Dienstprogrammen, die zur Übersetzung oder Ausführung notwendig sind – lauffähig sind. Der Grad der Plattformunabhängigkeit wird auch als \"Portabilität\" bezeichnet (aus englischen \"\"). Darunter wird nicht nur die bestehende Plattformunabhängigkeit, sondern auch der eingeschätzte Arbeitsaufwand verstanden, der benötigt würde, um ein Programm in ein plattformübergreifendes umzuwandeln. Dieser Vorgang wird auch \"Portierung\" oder \"Migration\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Formen.", "content": "Es gibt verschiedene Formen von Plattformunabhängigkeit: Im Server-Bereich, wo schon sehr früh mit virtuellen Maschinen und virtuellen CPUs gearbeitet wurde, sieht es beim Thema Plattformunabhängigkeit etwas anders aus, als man es von klassischen Unix-/Linux-Portierungen her kennt – letztere fassen zwar zunehmend im Desktop-Bereich Fuß, verursachen durch die starke Ausrichtung auf x86-PCs in Sachen Plattformunabhängigkeit allerdings oftmals eher mehr Kopfzerbrechen als klassische Unix-Anwendungen. Heute wird eine relative Plattformunabhängigkeit am häufigsten durch die Verwendung von Laufzeitumgebungen von Sprachen wie Java oder.NET erzielt. Allerdings wird diese scheinbare Unabhängigkeit wiederum durch eine Abhängigkeit von der Laufzeitumgebung erkauft, die nunmehr im Kern die Plattform ist. Allerdings trifft der Begriff „Portabilität“ in beiden Fällen nicht den Kern der Sache, da es sich von Beginn an um plattformunabhängige Konzepte handelte – also auch alle APIs auf jedem Zielsystem im Vorhinein so nachgebildet werden müssen, dass die Software zwangsläufig lauffähig ist. Ansonsten wäre beispielsweise eine Java VM nicht zertifizierungsfähig. Die Laufzeitumgebungen selbst sind auch nicht auf jeder Plattform verfügbar, was zum Beispiel im Fall von.NET zu Entwicklungen wie der des Mono-Projektes geführt hat. Portierungen sind aus lizenz- oder patentrechtlichen Gründen meist gar nicht möglich, daher kann man ebenso nur von einer Form von eingeschränkter Plattformunabhängigkeit sprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Portabilitätsmetriken.", "content": "Die Portabilität kann zum Beispiel geschätzt werden über: codice_1 Dabei entspricht eine Portabilität von 1 der Kompatibilität, das Programm ist also ohne Änderung auf dem Zielsystem lauffähig; liegt Quellcode-Portabilität vor, ist in der Regel ein Ergebnis von > 90 % zu erwarten; wohingegen eine Portabilität nahe 0 eine Neuentwicklung des Programmes nahelegt. Portabilität ist kein Maß für die Lauffähigkeit eines Programmes auf der Zielplattform, d. h. selbst eine Portabilität von 99 % bedeutet nicht unbedingt, dass das Programm nutzbar ist, es bedeutet lediglich, dass eine Portierung im Vergleich zu einer Neuentwicklung deutlich weniger Aufwand erfordert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Plattformunabhängigkeit – genauer als plattformübergreifend und allgemeiner portabel – wird in der Informationstechnik die Eigenschaft genannt, dass ein Programm auf verschiedenen Plattformen ausgeführt werden kann. Aus dem Englischen entlehnt wird diese Eigenschaft auch als \"Cross\"-Plattform bezeichnet.", "tgt_summary": "跨平台(cross-platform software;multi-platform software;platform-independent software)泛指编程语言、软件或硬件设备可以在多种操作系统或不同硬件架构的电脑上运作。", "id": 1849762} {"src_title": "Parasitoid", "tgt_title": "拟寄生物", "src_document": [{"title": "Systematik.", "content": "Der Ausdruck Parasitoid wird in der Regel nur für Insekten verwendet. Es gibt in anderen Gruppen Organismen mit vergleichbarer Lebensweise. Beispiele sind zu finden unter einigen Pilzen (z. B. Insekten parasitierende Kernkeulen wie der Chinesische Raupenpilz und \"Ophiocordyceps unilateralis\", oder Entomophthorales wie der Fliegentöter), unter Nematoden (Gattungen \"Heterorhabditis\" und \"Steinernema\") und wenigen Protozoen (Ciliophora). Trotz dieser vergleichbaren Lebensweise ist es in diesen Gruppen normalerweise aber nicht üblich, von Parasitoiden zu sprechen. Einige Biologen kritisieren diesen Sprachgebrauch und fordern eine Vereinheitlichung, die sich aber bisher nicht durchgesetzt hat. Innerhalb der Insekten gehören etwa 75 % der Parasitoide zu der Insektenordnung der Hautflügler (Hymenoptera). Die wichtigsten Parasitoidenvertreter innerhalb dieser großen Gruppe sind die Schlupfwespen (Ichneumonidae), die Braconidae und die Chalcidoidea. Die zweitgrößte Gruppe der Parasitoide kommt bei den Zweiflüglern (Diptera) vor, diese umfassen mit etwa 16.000 beschriebenen Parasitoidenarten etwa 20 % der Parasitoide. Im Gegensatz zu den Hautflüglern, bei denen die parasitoide Lebensweise wahrscheinlich nur einmal entstanden ist (beim gemeinsamen Vorfahren der Taillenwespen und der Orussidae) ist diese Lebensweise hier bei 24 Familien unabhängig voneinander entstanden. Die Familie der Tachinidae ist hier besonders auffällig, da in ihr fast ausschließlich Parasitoide vorkommen. Zweiflügler sind auch in der Lebensweise vielfältiger. Während die Wirte von parasitoiden Hautflüglern immer Arthropoden sind, umfassen sie bei den Zweiflüglern außerdem Strudelwürmer, Schnecken, Regenwürmer und Amphibien. Auch bei wenigen anderen Insektenordnungen wie Käfern (Coleoptera) und Netzflüglern (Neuroptera) ist eine parasitoide Lebensweise zu beobachten, auch wenn hier weniger Beispiele bekannt sind. Die kleine Insektenordnung der Fächerflügler (Strepsiptera) umfasst ausschließlich Parasitoide. Einige Autoren werten diese nicht als Parasitoide, weil der Wirt „nur“ sterilisiert wird und den Ausschlupf der Fächerflügler-Imagines eine Zeitlang (wenige Tage) überleben kann. Dies zeigt allerdings nur, dass unsere mehr oder weniger künstlichen Kategorien und Sortiersysteme nicht perfekt die Natur, wo es viele fließende Übergänge gibt, abbilden. Heutzutage geht man davon aus, dass etwa 10 % der ca. eine Million beschriebenen Insektenarten eine parasitoide Lebensweise führen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweisen.", "content": "Das im Wirt lebende Lebensstadium des Parasitoids ist seine Larve. Die Imagines sind in der Regel frei lebend und besitzen eine andere Ernährungsweise. In manchen Fällen nehmen sie gar keine Nahrung auf, andere sind Blütenbesucher. In zahlreichen Fällen ernähren sie sich zumindest teilweise auch von der Haemolymphe der Wirtsarten, die sie mit Eiern belegen. Die meist geflügelten Insektenweibchen legen ihre Eier normalerweise am oder im künftigen Wirt ab. Als Ausnahme verstreuen wenige Gruppen (Trigonalidae, einige Tachinidae) ihre Eier auf Pflanzen, wo sie vom künftigen Wirt unbeabsichtigt mitgefressen werden. Die Legimmen unter den Hautflüglern bohren ihr Ei meist mit dem Legebohrer in die Haut ihres Wirts ein. Zweiflügler wie die Tachinidae besitzen keinen Legebohrer, sie legen in der Regel ihre Eier auf dem Wirt oder in dessen unmittelbare Umgebung ab (als Ausnahme haben Arten der Unterfamilie Phasiinae spitze, modifizierte Sternite entwickelt, die als Legebohrer dienen). Andere Legimmen, die Parasitoiden unter den Aculeata und die meisten Zweiflügler aus anderen Familien bohren ihre Eier ebenfalls nicht direkt in den Wirt ein. Bei diesen Gruppen bohrt sich die geschlüpfte Larve durch den Darm, die Tracheenwände oder einfach durch die Körperwand. Befallen werden bei Arthropoden als Wirten alle Entwicklungsstadien: Eier, Larven, Puppen, Imagines, besonders häufig aber Larven und Eier. Bei vielen Gruppen lebt jeweils eine Parasitenlarve im Wirt, bei anderen können sich zahlreiche Parasitoide aus demselben Wirtsorganismus entwickeln; sog. gregäre Parasitoide. Im anderen Fall eliminieren sich Parasitoidenlarven derselben oder auch verschiedener Arten oft gegenseitig, wenn sie sich in einem Wirt antreffen, viele haben dazu ein spezialisiertes Larvenstadium mit dolchartigen Kiefern entwickelt. Gregärparasitoide von Insekteneiern sind oft besonders klein, die kleinsten Insekten überhaupt gehören in diese Gruppe. Sehr häufig werden Parasitoidenlarven selbst wieder von Parasitoiden befallen, man spricht von Hyperparasitismus (dabei wird in der Benennung nicht mehr zwischen Parasiten und Parasitoiden unterschieden). Weitere übliche Unterscheidungen: nach dem Aufenthaltsort: Nach dem Einfluss auf den Wirt: In der Regel wird jede Insektenart von einer oder mehreren Parasitoidenarten befallen. Dies können Generalisten mit einem weiten Wirtsspektrum sein, oder Spezialisten, die oft nur eine einzige Wirtsart akzeptieren. Besonders stark befallen werden in der Regel pflanzenfressende (phytophage) Insekten. Genauer untersuchte Phytophage hatten im Durchschnitt zwei bis acht, in nicht wenigen Fällen aber auch hundert oder mehr Parasitoide. Besonders viele Parasitoide sind auf in Pflanzengallen oder Minen lebende Arten spezialisiert (dafür sind diese gut vor Räubern geschützt).", "section_level": 1}, {"title": "Polyembryonie.", "content": "Bei einigen Hautflüglerarten mit parasitoider Lebensweise (aus den Familien Platygasteridae, Braconidae, Encyrtidae und Dryinidae) teilen sich die Embryonen obligat und entwickeln sich zu zahlreichen Larven weiter, die also analog zu eineiigen Zwillingen beim Menschen wären. Dieser Entwicklungsgang wird \"Polyembryonie\" genannt. Polyembryonie ist hier zusätzlich oft mit einer morphologischen Differenzierung der (genetisch identischen) Larven verbunden, die in zwei Morphen oder Kasten auftreten: Eine Larvenform entwickelt sich normal zu geflügelten Geschlechtstieren (Imagines) weiter. Die andere Form dient ausschließlich der Verteidigung gegen andere parasitoide Larven im selben Wirt, insbesondere nicht verwandte Artgenossen. Polyembryonie tritt auch bei den parasitoiden Fächerflüglern (Strepsiptera) auf. Das Verhalten ist dadurch bemerkenswert, dass einige morphologisch und ethologisch (im Verhalten) unterscheidbare Verwandte eine sich nicht selbst fortpflanzende Kaste bilden: Damit ist die gängige Definition von Eusozialität erfüllt, die man sonst eher mit nicht parasitoiden Hautflüglern in Verbindung bringt.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Das bekannteste Beispiel sind die bereits erwähnten Schlupfwespen (Ichneumonidae), deren Larven u. a. in Schmetterlingsraupen heranwachsen. Dazu wird das Ei der Wespe an die Raupe gelegt, und die schlüpfende Wespenlarve bohrt sich in die Schmetterlingsraupe, oder die Wespe legt mittels des Legestachels ihr Ei direkt in die Schmetterlingsraupe. Nachdem die Wespenlarven geschlüpft sind, wird die Raupe von innen heraus aufgefressen. Dabei werden zunächst die lebenswichtigen Organe geschont, damit der Wirtsorganismus möglichst lange lebt. Letztendlich stirbt der Wirt zu Beginn der Verpuppungsphase, die Schlupfwespenlarven verpuppen sich und die Schlupfwespe verlässt den toten Wirt. Die Imagines der parasitoiden Insekten leben als Nektarsauger, Pflanzenfresser oder Räuber.", "section_level": 1}, {"title": "Angewandte Ökologie der Parasitoide.", "content": "Eine zunehmende Rolle spielen Parasitoide bei der biologischen Schädlingsbekämpfung.", "section_level": 1}, {"title": "Fiktion.", "content": "Das Monster aus dem Film Alien von Regisseur Ridley Scott ist ein Parasitoid. Es nistet sich in einem fremden Organismus ein, um ihn erst im Larvenstatus zu verlassen, was den Wirt tötet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Parasitoid wird ein Organismus, in der Regel ein Insekt, bezeichnet, das in seiner Entwicklung parasitisch lebt, den Wirt zum Abschluss der Parasitierung jedoch tötet. Eine andere Bezeichnung für dieses Verhalten ist Raubparasit. Schätzungen zufolge sind etwa 10 % aller Metazoa-Arten Parasitoide.", "tgt_summary": "拟寄生物(Parasitoid)也称类寄生生物或捕食寄生生物,是指幼虫期寄生宿主体内,后期将宿主杀死,成虫营自由生活的生物,成虫多半会利用产卵管将卵注入至宿主体内。“拟寄生”是一种介于寄生和捕食之间的中间关系。寄生蜂就属于一种拟寄生昆虫。拟寄生物可以用来进行害虫的生物防治。", "id": 1317921} {"src_title": "Motorola 68000", "tgt_title": "摩托罗拉68000", "src_document": [{"title": "Architektur und Befehlssatz.", "content": "Die Prozessoren der 68000-Familie zeichnen sich durch die große Anzahl der Register und einen weitgehend orthogonalen Befehlssatz aus, d. h. fast alle Maschinenbefehle lassen sich mit allen Adressierungsarten verwenden. Der Befehlssatz ist folgendermaßen aufgebaut: Die Prozessoren der 68000-Familie sind sogenannte Zwei-Adress-Maschinen, wobei bei den meisten Befehlen eine variable Datenbreite mit.s = {B,W,L} verwendet werden kann (entspricht 8, 16 oder 32 Bit) und für die beiden Quell- und Ziel-Operanden bzw. eine der 68000-Adressierungsarten eingesetzt werden kann: oder die komplexen MC68020/30/40/60-Adressierungsarten: Der 68000 hat nur eine 16-Bit-ALU und auch einen 16-Bit-Befehlssatz, der aber sowohl mit 8-, 16- als auch mit 32-Bit-Datentypen umgehen kann (32-Bit-Architektur). Die Typen MC68020/030/040/060 dagegen haben eine 32-Bit-ALU. Beispiel für ein typisches M68000-Kommando: Das Kommando (Opcode) ist 16 Bit breit. Drei Bits (m) werden für den Adressierungsmodus verwendet, drei weitere Bits für das benutzte (r) Register bzw. eine Distanzadresse (). \"0100 1110 1011 1010\" wird so zu \"JSR (d16,PC)\". Da hier die \"PC-relative Adressierung mit Distanzadresse (displacement)\" zur Anwendung kommt, wird das folgende Wort als vorzeichenbehaftete relative Adresse (displacement) verwendet. Andere Kommandos wie \"MOVEQ #n,Dx\" sind sogar vollständig in 16 Bit kodiert. Die Fähigkeit des 68000, bei fast allen Kommandos auch 32 Bit breite Adressen und Daten zu verstehen (die dann natürlich bei einem 16-Bit-Bus in mehreren Zyklen gelesen werden mussten), vereinfachte die Softwareentwicklung ungemein, da es sich quasi um eine 32-Bit-Architektur handelte. Im Gegensatz z. B. zum Intel 8086 bereitet es keine Probleme, Datensätze über 64 KiB Größe zu adressieren. Wegen der 16-Bit-ALU und des 16-Bit-Datenbusses wird der 68000 oft 16-Bit-Prozessor genannt, er führt jedoch klaglos 32-Bit-Software aus. Wegen der 16-Bit-ALU kostet z. B. eine 32-Bit-Addition die doppelte Zeit. Der Schaltungsblock zur Generierung von Adressen hat jedoch volle 32 Bit, so dass z. B. das Durchsuchen eines Textes mit 8 Bit breiten Zeichen nicht langsamer ist, als es von einem \"reinen\" 16-Bitter zu erwarten wäre. Zudem kann der Text ohne Modifikation des Programms länger als 64 KiB sein. 68000-Software ist 32-Bit-Software. Der Inhalt der oberen 8 Bit eines Adressregisters wird vom 68000 beim Speicherzugriff ignoriert. Dadurch ist es möglich, diese Bits frei zu nutzen, beispielsweise für Meta-Informationen zu einem Zeiger (pointer). Bei späteren Prozessorgenerationen aus der 68000-Familie mit 32 Bit externem Adressbus führt das offensichtlich zu Problemen. Da diese Art der Programmierung aber auf den frühen Macintosh-Rechnern sehr verbreitet war, hatten spätere Macintosh-Versionen mit 68020-Prozessor ohne Memory Management Unit (MMU) einen speziellen Baustein, genannt \"Address Management Unit\" (AMU), anstelle der MMU, der die oberen 8 Bit von Adressen optional ausmaskierte, um alte Software in einem 24-Bit-Kompatibilitätsmodus verwenden zu können. Als Prozessor mit Nanocode und Microcode ist der 68000 gewissermaßen auf Hardwareebene durch den Hersteller programmierbar. Das führte zu so interessanten Varianten wie dem 68000-360, der direkt auf dem Chip eine \"abgespeckte\" Fassung des IBM-System/360-Befehlssatzes ausführen konnte und für ein kleines 360-Modell von IBM benutzt wurde. Das längste Kommando des 68k ist 22 Byte lang und ist ein MOVE-Kommando welches Daten von einer Speicherstelle in eine andere kopiert, wo beide Speicherstellen doppelt-indirekt mit 32 bit Displacements adressiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Die erste Variante war der 68008, bei dem nur der Nanocode so verändert wurde, dass der Datenbus nur noch mit 8 Bit Breite angesprochen wurde. Eine weitere Variante war der 68010, der wesentlich besser mit virtuellem Speicher betrieben werden konnte und zudem noch einige Detailverbesserungen aufwies. Ein Ableger des 68010 war der nicht lange verfügbare 68012, der mehr Adressleitungen für größere Speicher (bis zu 2 GiB) zur Verfügung stellte. Später wurden Varianten meist direkt von der ursprünglichen CPU abgeleitet, wie z. B. der 68EC020 vom 68020 (24 statt 32 Adressleitungen) – oder der 68EC040 und der 68LC040 vom 68040 (es fehlten dann entweder die FPU oder die MMU). Ab dem 68020 wurden Schritt für Schritt auch erste 64-Bit-Befehle integriert (für einfache Multiplikationen). Über drei binär kodierte Interruptleitungen können Interrupts mit sieben unterschiedlichen Prioritäten ausgelöst werden, davon ist die höchste nicht maskierbar. Zusammen mit entsprechenden Peripheriebausteinen sind bis zu 256 vektorisierte Interrupts möglich. Ferner enthält der Prozessor Steuerleitungen, die signalisieren, ob als Nächstes ein Programmbefehl oder ein Datum geholt wird. Das ermöglicht zwar den Aufbau von Rechnern mit getrenntem Speicher für Programme und Daten; eine Harvard-Architektur ist aber nicht möglich, da die dazu notwendigen getrennten Busse für Programme und Daten hier nicht vorhanden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Register.", "content": "Das Register-Programmier-Modell kann man in User- und Supervisor-Register einteilen gemäß den beiden Modi, welche die 68000-Familie aufweist. Diese User-/Supervisor-Modi bilden zusammen mit den Exceptions (Ausnahmebehandlungen) einen Schutzmechanismus und schützen das System vor Abstürzen. Angezeigt wird der Modus im S-Bit des Statusregisters SR. Im Supervisor-Modus darf man alle, im User-Modus nur bestimmte Ressourcen der CPU verwenden. Daraus erklärt sich auch die Verwendung des Programmier-Modells: In einem Echtzeit Multi-Tasksystem läuft üblicherweise der Betriebssystem-Kern im Supervisor-Modus und die Anwender-Tasks bzw. Programme im User-Modus. Dadurch ist der Kern von den Anwender-Tasks isoliert. Dieser Schutz kann beispielsweise durch den Einsatz einer MMU zusätzlich auf die Hardware ausgeweitet werden, da die CPU den Zustand des S-Bits im Statusregister SR auch hardwaremäßig nach außen gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Bereits zu Beginn der 1980er Jahre fand die CPU, dank optionaler MMU, ihren Weg in die Unix-Welt. Sie wurde in hohen Stückzahlen in die Workstations von Apollo Computer (Apollo), HP (HP 9000-300) und Sun (Sun-1) oder auch von Digital Equipment Corporation (Vax 100) und SGI verbaut. Mitte der 1980er Jahre folgten dann Personal- und Home-Computer, der erste war Lisa von Apple, die schon bald vom Macintosh (Mac) abgelöst wurde. Er wurde auch im Commodore Amiga, im Atari ST und Sinclair QL (68008) verbaut. Ende der 1980er und Anfang der 1990er fand er sich dann in Spielkonsolen wie dem Sega Mega Drive oder dem Neo Geo. Auch in Schachcomputern (wie z. B. im Fidelity Mach IV als 68020 mit 20 MHz und Mephisto Amsterdam als 68000 mit 12 MHz) wurde der Prozessor verwendet. In Taschenrechnern von Texas Instruments wie dem TI-89 (Titanium), TI-92 (Plus) und Voyage 200 findet er heute noch Anwendung. Im Airbus A320 steuert er den Elevator Aileron Computer (ELAC), der Teil des Flugsteuerungs-Systems ist. Das Haupteinsatzgebiet des Prozessors waren und sind Steuerungsrechner in der Industrie, meist mit einem Echtzeitbetriebssystem wie OS-9 oder pSOS, Nucleus oder Linux68k, wobei Letzteres kein Echtzeitbetriebssystem im eigentlichen Sinne ist. Dieser Einsatz und die große Verbreitung waren nicht zuletzt dank der guten Interruptarchitektur und in Kombination mit dem VMEbus möglich. In hoher Stückzahl fand sich der Prozessor auch in Laserdruckern. Zusätzlich wurde er auf LAN-Karten (Schneider und Koch) und auf SCSI-Controllern (DPD), aber auch in Modems (Zyxel) verwendet. Auch die Automobilindustrie – vornehmlich (Motor-)Steuergeräte – bevorzugte bis zum Erscheinen des PowerPC den Einsatz der MC683xx-Controller-Familie. Die Hochleistungsmodelle der 68000-Familie sind der 68040 und 68060 (bis 66 bzw. 75 MHz). Da Apple nach dem 68040 auf PowerPC-CPUs wechselte, wurde der 68060 nur noch in Erweiterungskarten für den Amiga und den Atari Falcon 030 (CT60) sowie für spezielle Anwendungen (z. B. in VMEbus-Rechnern, etwa von Motorola, sowie eingebetteten Systemen, wie in BMW-Modellen der 1990er Jahre oder hochleistungsfähigen Schachcomputern) verwendet. Mittlerweile ist der Ur-68000 weitgehend verschwunden, wird aber noch in Wahlcomputern der Firma Nedap eingesetzt. Motorola fertigt eine Vielzahl von Mikrocontrollern, die vom 68000 abstammen. Die Motorola-Coldfire-Familie (auf 68k basierende Entwicklung) ist weiterhin im Bereich eingebetteter Systeme sehr beliebt und geht bis zum V5 mit 400 MHz; diese Variante findet in HP-Laserdruckern Verwendung. Die DragonBall-Ableger wurden in den Einsteigermodellen der Palm PDAs verwendet und sind in einfachen Handys verbreitet. Ein prominentes Beispiel für ein Coldfire-basiertes (Amiga-inspiriertes) System war die Metabox-1000-SetTopBox, die allerdings nie auf den Markt gekommen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Komponenten.", "content": "Die Prozessoren 68020, 68030, 68040 und 68060 hatten bereits Funktionen integriert, die in anderen Prozessorarchitekturen erst erheblich später eingeführt wurden: Andere wesentliche Errungenschaften beziehen sich auf die Embedded Controller (Single-Chip) der M68000-Familie, die M683xx-Familie. Dazu gehören z. B. der MC68332, MC68360, MC68376. Diese Typen waren wegweisend mit folgenden Funktionen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Motorola 68000 ist ein 1979 eingeführter CISC-Prozessor aus der 68000er-Familie von Motorola (später Freescale, heute NXP). Er besitzt intern 32-Bit-Register, einen mit 32 Bit adressierten linearen Adressraum, davon 24 Bit extern verfügbar, acht 32-Bit-Datenregister, neun 32-Bit-Adressregister, ein 16-Bit-Statusregister sowie einen 16-Bit-Datenbus.", "tgt_summary": "摩托罗拉68000型中央处理器,或称MC68000,680x0,m68000,m68k,68k;是由美国摩托罗拉公司(Motorola)的半导体部门(现已独立成为飞思卡尔公司(Freescale))出品的一款16/32位CISC(复杂指令集)微处理器。作为M68K处理器系列的第一个成员,MC68000于1979年投放市场。由于内部使用32位总线和寄存器,它在软件层(指令集)上基本与随后的纯32位产品保持兼容。", "id": 451008} {"src_title": "Virologie", "tgt_title": "病毒学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste primitive Form einer Impfung gegen Viren wurde seit dem 11. Jahrhundert in Indien und in der chinesischen Song-Dynastie praktiziert. Dort wurde der Schorf der Wunden von Pockenkranken, welche die Krankheit überlebt hatten, in kleine Kratzer oder andere Wunden von Gesunden eingebracht. Das Verfahren wird heute als Variolation bezeichnet. Später wurde das Verfahren auch in Kleinasien angewandt. Mary Wortley Montagu, die Frau des britischen Botschafters im Osmanischen Reich, beobachtete es dort und brachte es im Jahr 1721 nach England. Das Risiko, durch die Variolation zu sterben, lag bei 1 bis 2 Prozent. Im Vergleich zur Sterblichkeit durch eine normale Pockeninfektion von 25 % bis über 40 % bei Kleinkindern bedeutete dies einen erheblichen Fortschritt. Etwa seit dem Jahr 1770 ist nachweisbar, dass sechs Personen in Deutschland und England bereits mit Kuhpockenlymphe erfolgreich geimpft hatten, als 1796 auch Edward Jenner Material von Kuhpocken benutzte, um den achtjährigen James Phipps gegen Pocken zu impfen. Damit konnte das Sterblichkeitsrisiko weiter gesenkt werden. Louis Pasteur nannte diese Prozedur 1881 Jenner zu Ehren ‚Vakzination‘ (engl. \"vaccination\" von lateinisch \"vacca\" = Kuh). 1882 wurde das erste Mal durch den Deutschen Adolf Mayer in den Niederlanden nachgewiesen, dass eine Krankheit durch eine Substanz ausgelöst werden kann, die auch durch Filtration nicht entfernt werden konnte und damit deutlich kleiner als Bakterien sein musste. Unter dem Lichtmikroskop waren nämlich keine Bakterien sichtbar, sondern feinste Kristallnadeln. Dmitri Iwanowski übertrug die Mosaikkrankheit bei Tabakpflanzen durch ultrafiltriertes Extrakt und wies damit im Jahr 1892 das später beschriebene Tabakmosaikvirus nach. Der erste Nachweis eines tierischen Virus gelang 1898 Friedrich Loeffler und Paul Frosch, die das Maul-und-Klauenseuche-Virus entdeckten. Erst in den Jahren um 1940 konnten mit der Entwicklung des Elektronenmikroskops Viren sichtbar gemacht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Virologie in Deutschland.", "content": "Eigenständige Institute, die sich mit der Forschung zu humanpathogenen Viren beschäftigen, wurden in Deutschland flächendeckend ab den 1950er Jahren gegründet, da die Beobachtung von Viren erst ab den 1940er Jahren in größerem Umfang möglich wurde. Aktuell gibt es 28 Forschungseinrichtungen mit eigenen virologischen Abteilungen oder Institutionen, vorwiegend an medizinischen Fakultäten angesiedelt, oder in selbständigen Forschungseinrichtungen, in anderen Hochschulen bleibt die Virologie Teil einer allgemein-mikrobiologischen Abteilung ohne Eigenständigkeit. Die älteste eigenständige virologische Forschungseinrichtung ist im Max von Pettenkofer-Institut angesiedelt, das 1865 eröffnet wurde, aber erst seit 1996 auch einen Lehrstuhl für Virologie aufweist. Ebenso geht die Gründung des Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg 1900 auf die Zeit vor der Virusforschung zurück, während die eigenständige Abteilung für Virologie erst später hinzukam. Eines der ersten universitären Institute für Virologie wurde 1956 an der Charité eingerichtet, damals in Ost-Berlin. Ursprünglich war es in einem Kellergeschoss in der heutigen Dorotheenstraße untergebracht, mit drei Mitarbeitern und zwei Laborräumen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Virologie ist die Lehre von den Viren. Die Virologie charakterisiert und klassifiziert die bisher beschriebenen Viren. Sie erforscht deren Eigenschaften und Vermehrung sowie die Prävention und Behandlung von Virusinfektionen. Jedes Lebewesen (einschließlich der Bakterien und Protozoen) kann von Viren infiziert werden. Die Virologie der human- und tierpathogenen Viren bewegt sich wie die Mikrobiologie an der Schnittstelle zwischen Biologie und Medizin. Pflanzenpathogene Viren haben in der Agrarindustrie und Landwirtschaft große Bedeutung.", "tgt_summary": "病毒学是一门以病毒 -- 亚微观的,蛋白质外壳中包含的遗传物质的寄生颗粒 - 和病毒样代理(virus-like agents)为研究对象的学科。它关注病毒的以下方面:病毒的结构,分类和进化,感染和开发宿主细胞繁殖的方式,它们与宿主生物体生理和免疫的相互作用,它们引起的疾病,分离和培养它们的技术,以及它们在研究和治疗中的应用。病毒学被认为是微生物学或医学的一个子领域。", "id": 2923505} {"src_title": "Hutu", "tgt_title": "胡图族", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In vorkolonialer Zeit gab es in Ruanda und Burundi ein Nebeneinander der sozialen Gruppen der Tutsi, Hutu und Twa, deren Sozialstruktur sich in dieser Rangfolge über den sozialen Status ergab. Während die Tutsi überwiegend Viehzüchter waren und die Twa als Jäger und Sammler lebten, betrieben die Hutu vornehmlich Landwirtschaft und stellten die Mehrheit der Bevölkerung. Eine vertikale Durchlässigkeit zwischen den sozialen Gruppen war gegeben; beispielsweise durch den Erwerb von Vieh war sozialer Aufstieg möglich. Alle drei Gruppen sprechen Kinyarwanda. Erst während der Kolonialherrschaft Deutschlands (bis 1916) und des Völkerbundmandats Belgiens (ab 1923) über Ruanda wurde der Zugehörigkeit von Menschen zu den Gruppen der Hutu, Tutsi oder Twa eine ethnische Bedeutung zugeschrieben. Die Einteilung in (vermeintliche) Ethnien und das Bilden einer herrschenden Volksgruppe als Oberschicht dienten den Kolonialherren zur Organisation der Kolonialverwaltung im Sinne der von Deutschen und Belgiern praktizierten indirekten Herrschaft. 1934 galt als ein Kriterium für die Zuordnung zu den Hutu oft der Besitz von unter zehn Rindern. Häufig legten die Behörden die Zugehörigkeit zu einer Gruppe auch nach dem Aussehen der Menschen fest. Im damals vorherrschenden rassistischen Denkmodell wurden die ethnischen Gruppen auch anhand ihrer Phänotypologie unterschieden, wobei diese hier auf die bereits bestehenden sozialen Gruppen übertragen wurden. Die sozial untergeordneten Hutu wurden als negride, „unterwürfige Rasse“ klassifiziert, die Tutsi als überlegene „Rasse mit natürlichen Herrscherqualitäten“. Als Legitimation wurden die Tutsi gemäß der Hamitentheorie als hamitisch-semitische und damit als europide Rasse eingeordnet, deren Herrschaftsanspruch sich daraus ergebe. Diesem Denkmodell folgend wurden Tutsi seit Beginn der Kolonisation von den Machthabern in Schlüsselpositionen eingesetzt und gefördert. Nach dem Ende der Kolonialherrschaft wurden jedoch Angehörige der Bevölkerungsmehrheit der Hutu zur herrschenden Gruppe. Diese historische Entwicklung ist eine der mittelbaren Ursachen für ethnische Konflikte in Ruanda, der Demokratischen Republik Kongo und Burundi. Der Konflikt zwischen Hutu und Tutsi führte 1994 zum Völkermord in Ruanda einschließlich des Massakers von Nyarubuye sowie mehreren Völkermorden in Burundi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hutu sind eine soziale Gruppe (Kaste) in Ostafrika und stellen in Ruanda und Burundi die Bevölkerungsmehrheit. Etwa 85 Prozent der Ruander und der Burundier gelten als Hutu.", "tgt_summary": "胡图族是中部非洲的一个族群,主要聚居于卢旺达和布隆迪,是该两国的最大族群。根据美国中央情报局的资料,84%的卢旺达人以及85%的布隆迪人属胡图族。胡图族与图西族十分相近,他们的语言、体格和文化都没有很大的分别,其差异主要在于社会阶级,传统上图西族是牛主,而胡图族则为牧牛人,图西族是胡图族之主人,所以长久以来图西族拥有主导地位。比利时和德国殖民时期,外来殖民者选择肤色较浅、鼻梁较高的人群作为统治阶级,称为图西族。在殖民主义消失后,胡图族掌握了卢旺达的政权,开始对图西族进行报复。与此同时,在布隆迪当权的图西族也对胡图族进行了种族清洗。1990年图西族成立开始进行颠覆政府的活动,随后两族对立导致了胡图族政府开始操纵卢旺达种族灭绝,上百万名图西族人被杀。图西族的卢旺达爱国阵线最终联合邻国乌干达军队成功夺取政权。", "id": 792825} {"src_title": "Universität Hamburg", "tgt_title": "汉堡大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgründungszeit.", "content": "Als Johannes Bugenhagen 1529 in Hamburg war, um der protestantisch gewordenen Stadt eine neue Schul- und Kirchenordnung zu geben, gründete er im ehemaligen Kloster St. Johannis Hamburgs erste höhere Lehranstalt, die Gelehrtenschule des Johanneums. Aus Anlass der Gründung wurde auch die städtische Bibliothek (von 1479) erneuert. Wegen des starken Zulaufes zum Johanneum und zur Abwehr der Abwanderung von jungen Leuten an die Gymnasien in Stade und Bremen wurde 1613 das Akademische Gymnasium gegründet, das in zweijährigen Studien auf den Besuch einer Universität vorbereitete. Das Kollegium bestand aus vier, später sechs Professoren. Bekanntester Rektor dieser beiden Institutionen war der geborene Lübecker Arzt Joachim Jungius, der von 1628 bis 1657 in Hamburg wirkte. Danach vernachlässigten Rat und Bürgerschaft jahrhundertelang die öffentliche akademische Bildung in Hamburg. Hamburg war eine Handelsrepublik mit überseewirtschaftlichen Interessen, seine Bildungsbedürfnisse befriedigte das Patriziat selbst über Hauslehrer und private Akademien aus eigener Tasche. Die bedeutendsten Einrichtungen waren die \"Handelsakademie Hamburg\", die 1768 unter maßgeblicher Beteiligung von Johann Georg Büsch gegründet wurde und deren bedeutendster Absolvent Alexander von Humboldt war, sowie die Hamburger Sternwarte von 1801, in der es vorrangig um Navigation ging. Das modernere Christianeum im benachbarten Altona, von der dänischen Krone stark gefördert, verstärkte ab 1738 den Schwund von Interessenten an den öffentlichen höheren Schulen. 1837 hatte die Gelehrtenschule 125 Zöglinge, das Akademische Gymnasium 18 (Einwohner Hamburgs 1806: 130.000). Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde das glücklose Akademische Gymnasium geschlossen und durch den Senat ein \"Allgemeines Vorlesungswesen zur Weiterbildung und Verbreitung der Wissenschaft\" gegründet, das heute noch besteht. Der Lehrkörper bestand aus Gastdozenten und den Direktoren der wissenschaftlichen Anstalten Hamburgs (Chemisches Staatslaboratorium, Physikalisches Staatslaboratorium, Botanischer Garten Hamburg, Laboratorium für Warenkunde). 1900 kam das \"Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten\" hinzu. Erst 1910 genehmigte der Senat die ersten beiden öffentlichen höheren Mädchenschulen in Hamburg, nachdem bereits seit 60 Jahren auch Nicht-Protestanten an den höheren Schulen aufgenommen werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Gründungszeit.", "content": "Anfang des 20. Jahrhunderts strebten vermögende Privatleute die Gründung einer staatlichen Universität an, Anträge an Hamburgs Senat und Bürgerschaft blieben aber ohne Erfolg. Obwohl Werner von Melle sich als Senator und später als Bürgermeister den Zusammenschluss dieser Einrichtungen zu einer Universität zur Lebensaufgabe gemacht hatte, scheiterte dieser Plan in der nach Klassenwahlrecht zusammengesetzten Bürgerschaft. Dort überwogen die Stimmen, die Hamburg auf seine dominierende Rolle als Handelsmetropole beschränkt wissen wollten und sowohl die Kosten einer Universität als auch die gesellschaftlichen Ansprüche ihrer Professoren scheuten. Die Befürworter gründeten die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung 1907 und das Hamburgische Kolonialinstitut 1908. Die erstgenannte Institution unterstützte die Anwerbung von Gelehrten für die Lehrstühle des Allgemeinen Vorlesungswesen und die Finanzierung von Forschungsreisen, das Hamburgische Kolonialinstitut war für alle Bildungs- und Forschungsfragen für alle überseeischen Gebiete zuständig. In demselben Jahr bewilligte die Bürgerschaft einen Bauplatz auf der Moorweide für die Errichtung des von Edmund Siemers gestifteten Vorlesungsgebäudes für das allgemeine Vorlesungswesen. Das Gebäude wurde am 13. Mai 1911 von Siemers an den damaligen Bürgermeister Max Predöhl feierlich übergeben. Heute sind in dem Hauptgebäude und seinen Flügelbauten die Geisteswissenschaftliche Fakultät untergebracht (Dekanat sowie Fachbereich Kulturwissenschaften, Asien-Afrika-Institut) sowie die Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte und das Universitätsmuseum. Der Erste Weltkrieg unterbrach die Bemühungen um die Errichtung einer Universität in der Hansestadt. Nach Kriegsende machte die erste frei gewählte Bürgerschaft 1919 mit Werner von Melle einen der bekanntesten Universitäts-Befürworter zum Senatsmitglied (daselbst zum Ersten Bürgermeister und Hochschulpräses gewählt) und beschloss ein \"Vorläufiges Gesetz über eine Hamburgische Universität und Volkshochschule\". Die Zahl der ordentlichen Hamburger Professuren wurde von 19 auf 39 erhöht. Neben den Staatsinstituten gingen das Kolonialinstitut und das Allgemeine Vorlesungswesen in der Universität auf. Das Allgemeine Krankenhaus Eppendorf wurde hingegen erst im Jahr 1934 zum Universitätskrankenhaus. 1929/30 war Ernst Cassirer in Hamburg einer der ersten jüdischen Rektoren in Deutschland.", "section_level": 2}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "In der Weimarer Republik erlebte die Universität ihre erste Blüte. Mehrere tausend Studenten waren ständig an den vier Fakultäten eingeschrieben, Gelehrte wie Albrecht Mendelssohn Bartholdy, Aby Warburg und Ernst Cassirer kamen an die aufstrebende Universität. Die Zahl der ordentlichen Professoren wuchs bis 1931 auf 75. Weil besonders Studenten unter der schlechten Wirtschaftslage zu leiden hatten, die in der Republik zu jener Zeit herrschte, wurde 1922 der \"Verein Hamburger Studentenhilfe\" gegründet. Der Verein eröffnete im Herbst in der Elsässer Straße in Dulsberg das erste Studentenwohnheim in Hamburg und im Sommer des darauffolgenden Jahres in der Rentzelstraße die erste Mensa der Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalsozialismus.", "content": "Bereits am 1. Mai 1933 – keine zwei Monate nach der Reichstagswahl März 1933 – bekannte sich die Hamburgische Universität (später „Hansische Universität“) in einer Festveranstaltung zu Adolf Hitler als ihrem Führer. Als Prorektor begrüßte Ludolph Brauer die „große deutsche nationale Erhebung“. Massive politische Einflussnahme führte auch in Hamburg zur Entfernung von Büchern unliebsamer Autoren aus den Bibliotheken und zu Schikanen gegen vermeintliche \"Gegner des Volkes\". Etwa fünfzig Wissenschaftler, darunter Ernst Cassirer und William Stern, mussten die Universität verlassen. Mindestens zehn Studenten wurden der Zusammenarbeit mit der \"Weißen Rose Hamburg\" verdächtigt und festgenommen, vier von ihnen starben: der Chemiestudent Hans Conrad Leipelt wurde am 29. Januar 1945 in München-Stadelheim mit dem Fallbeil hingerichtet, der Medizinstudent Frederick Geussenhainer verhungerte im April 1945 im KZ Mauthausen, der Philosophiestudent Reinhold Meyer wurde am 12. November 1944 im KZ Fuhlsbüttel ermordet und die Medizinstudentin Margaretha Rothe starb am 15. April 1945 in einem Krankenhaus in Leipzig an den Folgen der Haft. Im Foyer des Audimax wurde 1971 eine von Fritz Fleer gestaltete Gedenkplatte zur Erinnerung an die vier Widerstandskämpfer in den Boden eingelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Unmittelbare Nachkriegszeit.", "content": "In der unmittelbaren Nachkriegszeit, im Sommersemester 1945, blieb die Hamburger Universität geschlossen. Im Wintersemester 1945/46 wurde sie als \"Universität Hamburg\" wiedereröffnet. Am 15. Mai 1945, noch vor der Wiedereröffnung, bildete sich eine aus etwa 20 Studenten bestehende Vertretung. Im August 1945 wurde diese von der Britischen Besatzungsmacht anerkannt. Die Besatzungsmacht erteilte zugleich den Auftrag, demokratische Wahlen zu der Vertretung vorzubereiten. Gewählt wurde in Hamburg Ende des Jahres 1946. Die erste gewählte studentische Vertretung nannte sich \"Zentralausschuss der Studentenvereinigungen in Hamburg\" beziehungsweise \"Zentralausschuß der Hamburger Studentenschaft\". Im Frühjahr 1947 wurde der Name Allgemeiner Studenten-Ausschuss (AStA) der Universität Hamburg angenommen. Im ersten Nachkriegssemester 1945/46 waren insgesamt 2872 Studenten immatrikuliert. 601 (20,92 %) Studenten hatten eine Zulassung an der Philosophischen, 952 (33,14 %) an der Medizinischen und 812 (28,27 %) an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät erhalten. Geringere Zulassungszahlen als die Philosophische wies im genannten Semester allein die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät mit 506 (17,61 %) Studenten auf.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesrepublik.", "content": "Zu den vier Gründungsfakultäten (Rechts- und Staatswissenschaften, Medizin, Philosophie und Naturwissenschaften) kamen 1954 die (evangelische) Theologische Fakultät und (durch Abspaltung von der Fakultät für Rechts- und Staatswissenschaften) die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hinzu. Ende der 1950er- und Anfang der 1960er-Jahre wurden das Auditorium maximum (\"Audimax\") und der \"Philosophenturm\" (\"Phil-Turm\") am \"Von-Melle-Park\" eingeweiht, die Botanischen Institute und der Loki-Schmidt-Garten wurden nach Klein Flottbek verlegt. Mit dem Studenten-Boom der 1970er-Jahre kamen das \"Geomatikum\", die Gebäude am \"Martin-Luther-King-Platz\" sowie das Gebäude der Wirtschaftswissenschaften (der \"Wiwi-Bunker\") und andere bis heute markante Bauwerke hinzu. Dennoch reichte der Platz am Hauptcampus nicht aus und so nutzt die Universität heute Liegenschaften im gesamten Hamburger Stadtgebiet. In den Jahren 1998 und 2002 wurden die vom Ehepaar Hannelore und Helmut Greve gestifteten Flügelbauten am Hauptgebäude der Universität an der Edmund-Siemers-Allee bezogen. Weitere Einrichtungen der Universität befinden sich in anderen Stadtteilen; das Universitätsklinikum in Eppendorf, der Loki-Schmidt-Garten und das Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie (IPM) in Flottbek, das Institut für marine Ökosystem- und Fischereiwissenschaften (IMF) in Altona in der Nähe von Hafen und Elbe, die Sternwarte in Bergedorf und einige Physikalische Institute in Bahrenfeld, wo auch das Deutsche Elektronensynchrotron (DESY) arbeitet. Seit 1994 ist die Informatik in Stellingen zusammengefasst \"(Informatikum)\". 1967 kam es im Zuge der 68er-Bewegung auch an der Universität Hamburg zu Studentenprotesten. Die Aktion \"Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren\" machte bundesweit Schlagzeilen. Auch an dieser Universität kam zur Bildung einer außerparlamentarischen Opposition unter Mitwirkung des SDS. 1969 verabschiedete die Bürgerschaft ein neues Universitätsgesetz, das die Fakultäten auflöste und durch 15 Fachbereiche ersetzte. Damit wurde der Übergang von der traditionellen Ordinarienuniversität zu einer reformierten Gruppenuniversität eingeleitet. Die Selbstverwaltung der Universität wurde gestärkt, die Drittelparität von Studenten und Mitarbeitern gesetzlich verankert. Das Amt des Rektors wurde abgeschafft und durch das Amt des Präsidenten ersetzt. Im Hochschulgesetz von 1979 wurden Teile dieser Reformen auf richterliche Weisung wieder rückgängig gemacht. Die Zahl der Fachbereiche war bis auf 19 angewachsen, als der Fachbereich Rechtswissenschaft I (klassische Ausbildung) und der 1974 gegründete Fachbereich Rechtswissenschaft II (sog. Einstufige Ausbildung) ab dem 1. April 1998 zum gemeinsamen Fachbereich Rechtswissenschaft (FB 02) zusammengeführt wurden. Seither gab es keinen Fachbereich mit der Nummer 17 mehr. Seit Mitte der 1990er-Jahre wurde der Etat der Universität regelmäßig gekürzt, gleichzeitig wurden Maßnahmen zur Verringerung der durchschnittlichen Studiendauer und zur Verringerung der Abbrecherquote gesucht. Anstrengungen zur Harmonisierung der europäischen Hochschullandschaft (Bologna-Prozess) erforderten zusätzliche Strukturmaßnahmen sowohl an der Verwaltung als auch an den Studienordnungen. Der Reform- und Sparprozess dauert bis heute an. 2002 schlug die Dohnanyi-Kommission unter der Leitung des ehemaligen Hamburger Bürgermeisters Klaus von Dohnanyi (SPD) im Auftrag des Hamburger Senats (CDU-FDP-Schill) massive Veränderungen an Hochschulstruktur und -verwaltung vor. Als Folge der von dieser Kommission erarbeiteten Empfehlungen wurde am 1. April 2005 die Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) gegen den Willen der beiden beteiligten Universitäten per Gesetz zu einem Teil der Universität Hamburg gemacht. Die bisherigen 17 Fachbereiche und die HWP wurden zu sieben Fakultäten zusammengefasst. Am 28. Juni 2006 hatte die Hamburgische Bürgerschaft mit dem Studienfinanzierungsgesetz allgemeine Studiengebühren an den Hamburger Hochschulen eingeführt, die ab dem Sommersemester 2007 erhoben wurden. Zum Wintersemester 2012/2013 wurden diese wieder abgeschafft. Im Oktober 2012 beschloss das Präsidium der Universität, bis auf weiteres nicht mehr an nationalen oder internationalen Vergleichen mit anderen Universitäten teilzunehmen. Begründet wurde diese Entscheidung damit, dass der Aufwand der Universität zur Bearbeitung der steigenden Anzahl an Umfragen und Rankings massiv zunehmen würde und personelle Kapazitäten binden würde. Das 100-jährige Bestehen, 2019, beging die Universität u. a. mit einer mehrsemestrigen Vorlesungsreihe zur eigenen Geschichte, welche von der Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte organisiert wurde. Jüdische Vergangenheit des Universitätsviertels Die Universität liegt geographisch im früheren und heutigen Zentrum jüdischen Lebens der Stadt, dem Stadtviertel Grindel im Bezirk Eimsbüttel. Am Rande des heutigen Campus der Universität stand bis 1939 die während der Reichspogromnacht zerstörte Bornplatzsynagoge. Auf dem früheren Standort der Bornplatzsynagoge wurde 1988 zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht mit Granitsteinen das frühere Deckengewölbe der Synagoge im Originalmaßstab im Boden nachgebildet. Der von Margit Kahl gemeinsam mit Bernhard Hirche gestaltete Platz bekam den Namen des letzten Hamburger Oberrabbiners vor dem Kriege Joseph Carlebach, der 1941 mit seiner Gemeinde deportiert und 1942 umgebracht wurde. 2003, am 120. Geburtstag Carlebachs, stiftete die Universität Hamburg den Joseph-Carlebach-Preis, der seit dem Jahre 2004 alle zwei Jahre verliehen wird. Der Preis wird für herausragende wissenschaftliche Beiträge aus dem Hamburger Raum zur jüdischen Geschichte, Religion und Kultur, an junge Nachwuchswissenschaftler vergeben. Am Institut für Germanistik der Universität kann die Jiddische Sprache studiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fakultäten.", "content": "Die Universität Hamburg ist in acht Fakultäten gegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungskooperationen.", "content": "Die Abteilung Lebensmittelallergien des Instituts für Lebensmittelchemie kooperiert mit dem UKE, um die Analytik von Allergenen mittels ELISA mit Probandenstudien zu verknüpfen. Die Max-Planck-Arbeitsgruppen für strukturelle Molekularbiologie wurden 1985 gegründet um die am Deutschen Elektronensynchrotron (DESY) vorhandene Synchrotronstrahlung für die Untersuchung der Struktur und Dynamik von Biomolekülen einzusetzen. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Hamburger Synchrotronstrahlungslabor (HASYLAB) und der Hamburger Außenstation des Europäischen Molekularbiologielabors (EMBL), sowie den Max-Planck-Instituten für molekulare Genetik (Berlin), Biochemie (München), und medizinische Forschung (Heidelberg). Die Arbeitsgruppen „Proteindynamik“ und „Zytoskelett“ sind Außenstationen des Max-Planck-Instituts für Biochemie bzw. medizinische Forschung, die Arbeitsgruppe Ribosomenstruktur ist seit 1991 verselbständigt Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf unterhält die Universität Hamburg das Hamburg Center for Health Economics (HCHE), ein 2010 gegründetes gesundheitsökonomisches Forschungszentrum. Dort wird unter anderem ein Masterstudiengang Health Economics & Health Care Management angeboten. Am Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie wird an Algenbioreaktoren geforscht, die Kohlendioxid fixieren, in Hausfassaden integrierbar sind und deren Endprodukte als Biokraftstoff oder Nahrungsergänzungsmittel Verwendung finden. Im Stadtteil Reitbrook steht zudem eine Pilotanlage des Energieversorgers E.ON. Die \"Microalgae and Zygnematophyceae Collection Hamburg\" (MZCH) enthält über 550 Stämme an Mikroalgen darunter zahlreiche gefährdete Arten. Das BIOGUM mit dem Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt dessen Aufgabe die Technikfolgenabschätzung u. a. im Bereich der Gentechnik war, wurde auf Beschluss des Präsidiums Ende 2016 geschlossen. Die Abteilung für Massenspektrometrie des Fachbereichs Chemie unterstützt die freie Software OpenChrom, welche aus einem Startup hervorging und im Rahmen des EXIST Programms gefördert wurde. Im Rahmen des Netzwerks \"Computerchemie in Hamburg\" erfolgt ein Erfahrungsaustausch und es werden Nachwuchswissenschaftlerkonferenzen organisiert. Die erfolgreiche Ausgründung wurde durch die Universität Hamburg gezielt gefördert. Das Thünen-Institut kooperiert im Rahmen des \"Kompetenzzentrum Holzherkünfte\" mit der Universität Hamburg. Ziel der Holzwirtschaftler ist es Handelsbetrug und unlauteren Wettbewerb (etwa Einsatz von Tropenholz aus Raubbau) durch Verbesserung der klassischen Pyrolyse-GC-MS oder etwa moderner Bioanalytik entgegen zu wirken. Nach einer Sparmaßnahme der Universität um das Defizit am Fachbereich Biologie auszugleichen, bleibt das renommierte Institut für Holzwissenschaften in Lohbrügge samt Kooperationspartner bestehen, jedoch kam es zu einem starken Personalabbau bei dem drei Lehrstühle aufgelöst wurden. Der Arbeitskreis Anorganische Festkörperchemie/Materialwissenschaft beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung von Hydridspeichern und Lithiumbatterien. Im Institut für Physikalische Chemie werden Nanomaterialien für moderne Solarzellen entwickelt. Forschungsschwerpunkt des Instituts für Lebensmittelchemie ist der Schutz der Verbraucher vor unlauterem Wettbewerb, wie etwa die Unterscheidung von Marzipan/Persipan mittels Polymerase-Kettenreaktion, Weizen/Dinkel mittels Real Time Quantitative PCR oder die Herkunftsbestimmung von Spargel mittels ICP-MS. Am interdisziplinären Zentrum für strukturelle Systembiologie (CSSB) werden Strukturen von Krankheitserregern aufgeklärt. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen die Entwicklung neuer Heilmethoden und Medikamente ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderforschungsbereiche.", "content": "In Hamburg sind zurzeit insgesamt sieben Sonderforschungsbereiche (SFB) angesiedelt. Es handelt sich um langfristige DFG-geförderte Forschungsprojekte. Zwei Sonderforschungsbereiche davon erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).", "section_level": 2}, {"title": "Excelenzcluster.", "content": "Seit 2019 werden vier Excelenzcluster der Universität von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert:", "section_level": 2}, {"title": "An-Institute.", "content": "An-Institute der Universität Hamburg sind:", "section_level": 2}, {"title": "Lehre.", "content": "Die zentrale Zulassungsstelle ist mittlerweile stark digitalisiert und vergibt in Hamburg auch vorab Zulassungen, wenn Bewerber die Voraussetzungen erfüllen. Zudem berät sie Studenten, wenn diese eine elektronische Absage erhalten haben. Seit Mai 2005 gliedert sich die Universität in sechs Fakultäten und sieben \"senatsunmittelbare Einrichtungen\". Die Fakultäten gliedern sich in Fachbereiche bzw. Departments. Größter Einzelfachbereich ist die Medizin mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Größter Studiengang ist die Sozialökonomie mit über 2.200 Studenten und den vier interdisziplinären Fachgebieten BWL, VWL, Recht und Soziologie, die bis 2005 eine selbstständige Universität (HWP) bildeten. Der überwiegende Teil der Studiengänge an der Universität Hamburg wurde 2005 bis 2007 auf das Bachelor-/Master-System umgestellt. Eine Herausforderung stellte dabei die Umstellung der Lehramtsstudiengänge dar, die sämtlich zum Wintersemester 2007/08 umgestellt wurden; hierfür war das Zentrum für Lehrerbildung Hamburg zuständig. Der Staatsexamensstudiengang Lebensmittelchemie wurde zum Wintersemester 2016/17 umgestellt. Der Studienalltag wird in einem elektronischen Studieninformationssystem (STiNE) organisiert, das Modulanmeldungen, Prüfungstermine und Stundenpläne zusammenfasst. Weiterhin besteht die Möglichkeit, an sechs Graduiertenkollegs ein forschungsorientiertes Promotionsstudium aufzunehmen. Neben den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkollegs verfügt die Universität Hamburg auch über eine Reihe eigener Graduiertenschulen wie die School of Integrated Climate System Sciences, die Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law oder die Graduate School Media and Communication. Am KlimaCampus arbeiten sowohl Naturwissenschaftler, als auch Sozial- und Wirtschaftsexperten, Medienwissenschaftler und Friedensforscher. Im Mittelpunkt steht der Exzellenzcluster „CliSAP“ – gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. PIER steht für Partnership for Innovation, Education and Research und ist eine Kooperation der Universität Hamburg mit dem Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY). Mit der Landesexzellenzinitiative (LExI) im Cluster kooperieren die Fachbereiche der MIN-Fakultät zusammen mit dem DESY und dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (GKSS). Des Weiteren gibt es Kooperationen mit dem Centrum für Angewandte Nanotechnologie (CAN) und dem Interdisziplinären Nanowissenschafts-Centrum Hamburg (INCH) im Bereich Nanotechnologie. Die Hamburg School of Food Science (HSFS) bemüht sich darum ein überregionales Wissenschaftszentrum für Lebensmittel zu etablieren. Unterstützt wird sie durch ein sogenanntes \"Strategy Board\" dem zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Lebensmittelwirtschaft und Wissenschaft vorsitzen. Zudem organisiert das Wissenschaftszentrum im Rahmen der Initiative \"Food Science Meets Industry\" Thinktanks zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit entlang der Wertschöpfungskette. Unabhängig davon befindet sich die Abteilung für Lebensmittelmikrobiologie und Biotechnologie am Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie. Während des G20-Gipfel in Hamburg 2017 lud der Chemiker Joachim Sauer die Ehegatten der Staatschefs in das Deutsche Klimarechenzentrum und das Max-Planck-Institut für Meteorologie ein. Als MOOC wird auf das freie und quelloffene OpenOLAT gesetzt. Ziel ist es Open Access, Mobile Learning und Transparenz in der Lehre zu fördern. Die Qualitätssicherung der Lehre wird in der Servicestelle Evaluation von der Fakultät für Erziehungswissenschaft fachbereichsübergreifend koordiniert. Wie auch bei der Studieneingangsbefragung wird hierfür die Evaluationssoftware EvaSys der Electric Paper Evaluationssysteme GmbH aus Lüneburg eingesetzt. Da akademische Grade lange Zeit nicht automatisch mit einer Jobgarantie verbunden waren und es bei dem Versand der Diplomurkunden zu Transportschäden kam, organisierten die Professoren Abschlussfeiern für ihre Studenten. Allen voran Hans Steinhart, der die Blumensträuße für seine Absolventinnen und Absolventen anfangs noch aus eigener Tasche bezahlte. Mittlerweile ist ein Industrie-Sponsoring mit prominenten Festrednern üblich, die anschließend zum Networking einladen. Teilweise haben die Veranstaltungen den Charakter einer Jobmesse.", "section_level": 1}, {"title": "Studium ohne Abitur.", "content": "Eine Besonderheit der Universität Hamburg ist das Studium ohne Abitur. An den Fachbereichen Wirtschaftsingenieurwesen und Sozialökonomie können auch Menschen ohne Abitur über den offenen Hochschulzugang per Hochschulzugangsprüfung studieren. Deshalb beinhaltet das Grundstudium auch Einführungskurse und Brückenseminare, die für Menschen aus dem Zweiten und Dritten Bildungsweg zugeschnitten sind. Die Studenten können ihr Abiturwissen oder die vorhandenen Berufserfahrungen in das Studium integrieren.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Ein „Allgemeines Vorlesungswesen“, das sowohl eigene Veranstaltungen durchführt als auch geeignete universitäre Lehrveranstaltungen zusammenfasst, steht der Öffentlichkeit seit 1919 zur Verfügung. Es soll den Bürgern der Metropolregion Hamburg einen Einblick in den Wissenschaftsbetrieb bringen und lebenslanges Lernen ermöglichen sowie Absolventen den Übergang vom Studium in den Beruf erleichtern, sowie für Schüler, die vor der Studienfach- bzw. Berufswahl stehen als Entscheidungshilfe dienen. Im Science-Slam präsentieren junge Nachwuchsforscher ihre Forschungsergebnisse in Präsentationen um die Wette. Zudem beteiligt sich die Hochschule im Zuge der Nacht des Wissens mit über 50 weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen aus Hamburg, der Metropolregion und Norddeutschland. Die Lernplattform CommSy ist eine Eigenentwicklung der Universität Hamburg, jedoch als freie Software sehr stark anpassbar und kann daher von Bildungseinrichtungen jedweder Art weiterverwendet werden. Mit Lecture2Go existiert eine Dienstleistungseinrichtung des Regionalem Rechenzentrum, welche öffentlich zugängliche Videoaufzeichnungen von Vorträgen und Lehrveranstaltungen aufnimmt, anschließend als Webvideo ins Netz stellt und so Open Access in der Bildung fördert.", "section_level": 1}, {"title": "Universitätsleben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Campus.", "content": "Die Liegenschaften der Uni Hamburg sind über das gesamte Stadtgebiet verstreut. Das Hauptgebäude mit den Flügelbauten steht am Bahnhof Dammtor/Universität unweit des \"Hauptcampus\" (Von-Melle-Park) mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, dem \"Audimax\" sowie einigen weiteren Lehrgebäuden. Auf der anderen Seite der Grindelallee sind weitere Lehrgebäude um den Martin-Luther-King-Platz gruppiert. Den Abschluss im Westen bildet das \"Geomatikum\" nahe dem U-Bahnhof Schlump. Das Department Physik ist auf die Standorte Jungiusstraße, Bergedorf (Hamburger Sternwarte) und Bahrenfeld (DESY und weitere Einrichtungen) verteilt. Die Biologie unterhält Standorte in Klein Flottbek (Loki-Schmidt-Garten) und am Martin-Luther-King-Platz. Die Informatik wurde 1991 an das Informatikum in Stellingen verlegt. Die medizinische Fakultät befindet sich im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. In dem \"uni kontor\" auf dem Hauptcampus können Bekleidung und Studienutensilien mit dem Siegel bzw. dem Corporate Design der Universität bezogen werden. Das Logo wurde von dem Designer Peter Schmidt im Jahr 2000 entwickelt und im Jahr 2010 weiterentwickelt. Bereits 2004 wurde die Reintegration des Informatikums in den Campus am Rotherbaum beschlossen, bis heute jedoch noch nicht umgesetzt. Darüber hinaus wurde in den Jahren 2009 und 2010 über einen vollständigen oder teilweisen Universitätsneubau auf dem Kleinen Grasbrook im ehemaligen Hafengebiet südlich der Norderelbe nachgedacht. Der Grund für einen Neubau liegt an der baulichen Situation: Rund 160.000 Quadratmeter Nutzfläche der insgesamt 220.000 Quadratmeter sind sanierungsbedürftig. Die Sanierungskosten belaufen sich nach Schätzungen auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Im Sommer 2010 wurde der Plan für einen kompletten Universitätsumzug und damit verbundenen -neubau verworfen. Stattdessen soll der bestehende Campus am Standort Eimsbüttel modernisiert und ausgebaut werden.", "section_level": 2}, {"title": "Mensen.", "content": "Das Studierendenwerk Hamburg wurde für seine Verpflegung in 13 Mensen zum wiederholten Mal bei der Zertifizierung durch das Deutsche Institut für Gemeinschaftsverpflegung ausgezeichnet. Dies wird durch eine enorme Vielfalt des Speiseplanes und Umsetzung des Konzepts Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte mit Ausrichtung auf das gesundheitliche Wohlbefinden der Gäste erreicht. Besonderer Wert wird auf die Mitarbeiterförderung und die Fairness gegenüber Geschäftspartnern im Wareneinkauf erreicht. Nur so kann weiterhin eine hohe Qualität zu studentengerechten Preisen aufrechterhalten bleiben.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Mit FitnessCard, SportsCard und SchwimmCard gibt es Pauschaltarifangebote für den Hochschulsport. Es werden 250 Kurse in 50 verschiedenen Sportarten angeboten. Spezialkurse müssen extra gebucht werden: Segeln, Rudern, Kanu, Golfen, Schwimmen, Tauchen. Neuerdings werden herzfrequenzgesteuerte Kurse angeboten: Laufsport, Indoorcycling, Fitnesstraining sowie Radtouren und Radfahr-Lernkurse angeboten. Zudem wird mit Kanu- und Drachenboot ein Sightseeing in Hamburg ermöglicht. Zudem werden spezielle Frauensportkurse angeboten, wie auch ein Klettern im Hochseilgarten. Sogar Segelfliegen ist möglich, aber auch ein einfaches Treffen zum Zumba. Die Universität Hamburg weist zudem eine eigene Studentenreitgruppe auf.", "section_level": 2}, {"title": "Studentische Gruppen.", "content": "An der Universität gibt es verschiedene Hochschulgruppen, darunter politische (z. B. CampusGrün, Juso-HSG, RCDS, SDS* oder LHG) und überparteiliche (JEF-Hochschulgruppe), religiöse z. B. die beiden kirchlichen Gruppen ESG und KSG sowie sonstige Interessengruppen. Es besteht für alle Studenten die Möglichkeit, sich über eine der bestehenden politischen Gruppen oder eigene Hochschulgruppen im AStA, einem Fachschaftsrat oder im Studierendenparlament (StuPa) aktiv zu beteiligen und sich damit für Studenten und Universität als Ganzes zu engagieren. Es gibt auch ein teilautonomes Queer-Referat, das sich mit Gender- und Queer Studies beschäftigt. Zudem gibt es ein teilautonomes Referat für behinderte und chronisch kranke Studenten (RBCS). Des Weiteren gibt es ein Referat für Öffentlichkeitsarbeit. An Service-Einrichtungen für Studenten von Studenten wird ein Infocafé angeboten, einen Recycling-Shop sowie Obst und Gemüse in Bio-Qualität zu Studentenpreisen. Des Weiteren gibt es eine Willkommenswoche für ausländische Studenten.", "section_level": 2}, {"title": "Studentenverbindungen.", "content": "Die meisten der 30 heute in Hamburg ansässigen Studentenverbindungen stammen von anderen Universitäten, die sie durch den Friedensvertrag von Versailles, den Verlust der Ostgebiete des Deutschen Reiches oder die Deutsche Teilung verlassen mussten. Die ältesten hamburgischen Verbindungen sind das Corps Irminsul und die Landsmannschaft Hammonia. Beide wurden noch vor der Universität Hamburg im 19. Jahrhundert gegründet.", "section_level": 2}, {"title": "Zentrale Einrichtungen der Universität und universitätsnahe Institutionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bibliotheken.", "content": "Neben der Staats- und Universitätsbibliothek \"Carl von Ossietzky\" gibt es noch 65 weitere Bibliotheken an den Fachbereichen und weiteren Einrichtungen. Teile der Universitätsbibliothek sind in dem ehemaligen Schulgebäude des Wilhelm-Gymnasiums untergebracht. Eine der größten ist die Rechtsbibliothek, die 2005 fertiggestellt wurde und sich über fünf Etagen erstreckt. Sie wurde an das alte Rechtshaus angegliedert und stellt mit ihrer grün-gelb-weißen Glasfassade einen Blickfang an der Rothenbaumchaussee dar. Die Studenten werden bei der Recherche durch die auf Benutzerfreundlichkeit optimierte Suchmaschine \"beluga\" unterstützt, die nach der russischen Bezeichnung für den Weißwal (\"Delphinapterus leucas\") benannt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Berufsberatung.", "content": "Das Career Center ist eine zentrale und damit fakultätsübergreifende Einrichtung der Universität Hamburg. Mittels Beratung und Coaching begleiten die Mitarbeiter Studenten und Absolventen auf ihrem Weg in den Beruf und unterstützen sie sowohl bei beruflicher Orientierung, Karriere- und Strategieplanung als auch bei der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen, die für das Studium und den Beruf nützlich sind. Außerdem existieren Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen mit externen Anbietern.", "section_level": 2}, {"title": "Stellenwerk.", "content": "Stellenwerk ist eine Marke, unter der die Universität Hamburg Marketing GmbH seit 2007 kommerzielle Jobportale für verschiedene Universitäten und Fachhochschulen im Bundesgebiet anbietet. Die Universität Hamburg Marketing GmbH gibt es seit 2002 als 100%iges Tochterunternehmen der Universität Hamburg. Gegründet wurde sie mit dem Ziel, die Räumlichkeiten der Uni Hamburg kommerziell zu verwerten. Geschäftsführer ist seit 2002 Herr Jochen Taaks. Im Jahr 2016 hatte die Universität Hamburg Marketing GmbH ca. 90 Mitarbeiter, ca. 15 davon sind für Stellenwerk tätig. Als Körperschaft des Öffentlichen Rechts ist die Universität Hamburg Marketing GmbH u. a. dem Hamburger Corporate Governance Kodex verpflichtet. In der Vergangenheit gab es daher mehrfach Anfragen, die mangelhafte Transparenz der Universität Hamburg Marketing GmbH beklagt haben. Ebenso bemängelt wurden hohe interne Kosten, die dem ursprünglichen Zweck der Gesellschaft, die Räumlichkeiten der Uni Hamburg gewinnbringend zu verwerten, entgegenlaufen. Mit der Erweiterung auf Jobbörsen und Jobmessen im ganzen Bundesgebiet tritt Stellenwerk mit seinem kommerziellen Angeboten auch in Wettbewerb mit gemeinnützigen Studenteninitiativen wie AIESEC, bonding, MTP - Marketing zwischen Theorie und Praxis.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Seit 1974 besteht ein Partnerschaftsvertrag mit der Staatlichen Universität Sankt Petersburg, der damaligen A. - A. Zhdanow Universität Leningrad. Die Abteilung Internationales regelt den wissenschaftlichen Austausch über Landesgrenzen hinweg. Es ist möglich, an dem ERASMUS-Programm teilzunehmen. Des Weiteren gibt es eine DAAD-Ostpartnerschaft. Sie ist PartnerUniversität der European Interuniversity Centre for Human Rights and Democratisation. Außerdem beteiligt sich die Universität am Verbund Norddeutscher Universitäten. Ferner ist die Universität Hamburg Mitglied des Verbandes German U15, einem Zusammenschluss der führenden Universitäten in Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Fördermaßnahmen.", "content": "Im Jahr 2010 erhielt die Universität Hamburg das Zertifikat „audit familiengerechte hochschule“. Zudem fördert die Universität die Gleichstellung der Geschlechter durch eine jährliche Preisvergabe. An der Stabsstelle Gleichstellung werden diese und zukünftige Maßnahmen gebündelt und koordiniert. 2019 erhielt die Universität das Diversity Audit des Stifterverbandes für die Implementierung eines Diversity Managements zur Förderung von Vielfalt an der Universität. 2018 wurde der Universität erneut das „Audit Internationalisierung“ der Hochschulrektorenkonferenz verliehen. Die Universität Hamburg war in der Exzellenzstrategie, dem Wettbewerb zur nachhaltigen Stärkung der Spitzenforschung in Deutschland, erfolgreich: Seit 2019 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft vier Exzellenzcluster: „CUI: Advanced Imaging of Matter“ (Photonen- und Nanowissenschaften), „Climate, Climatic Change, and Society (CliCCS)“ (Klimaforschung), „Understanding Written Artefacts“ (Manuskriptforschung) und „Quantum Universe“ (Mathematik, Teilchenphysik, Astrophysik, Kosmologie). Darüber hinaus erhielt die Universität im Juli 2019 den Status als Exzellenzuniversität für ihr Konzept der „Flagship University“.", "section_level": 1}, {"title": "Philatelistisches.", "content": "Mit dem Erstausgabetag 1. März 2019 wurde von der Deutschen Post AG ein Sonderpostwertzeichen im Nennwert von 260 Eurocent mit der Inschrift \"100 Jahre Universität Hamburg\" herausgegeben. Der Entwurf stammt vom Grafiker Christopher Jung aus Berlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Universität Hamburg ist mit über 40.000 Studierenden die größte Universität in der Freien und Hansestadt Hamburg, die größte Forschungs- und Ausbildungseinrichtung in Norddeutschland und eine der zehn größten Hochschulen in Deutschland. Sie ist seit Juli 2019 als Exzellenzuniversität Deutschlands prämiert. Ihren Hauptsitz hat sie seit ihrer Gründung 1919 im Stadtteil Rotherbaum. Die Universität ist in acht Fakultäten gegliedert, die über 170 Studiengänge anbieten.", "tgt_summary": "汉堡大学是一座位于德国汉堡市的大学,1919年建校,它是德国最大的大学之一。大学校区位于汉堡-爱斯布图勒,地理位置为北纬53°34'1\",东经9°59'2\"。", "id": 844469} {"src_title": "Ionisation", "tgt_title": "电离", "src_document": [{"title": "Mechanismen.", "content": "Zur Ionisation können verschiedene Prozesse führen:", "section_level": 1}, {"title": "Symbolische Schreibweisen.", "content": "Zur Beschreibung des Stoßionisationsprozesses werden häufig – analog der Schreibweise bei Kernreaktionen – Symbole wie (e,2e), (e,3e), (γ,2e) etc. benutzt. Hierbei steht das erste in der Klammer stehende Zeichen für das Projektil. Nach dem Komma stehen die produzierten freien Teilchen (zusätzlich zum ionisierten Atom und einschließlich des Projektils, sofern dieses nicht – wie im Falle des Photons – absorbiert wird). „2e“ bedeutet zum Beispiel, dass zwei freie Elektronen das Atom verlassen. Bei (e,2e) wird also durch Zusammenstoß eines Elektrons mit einem Atom ein einfach ionisiertes Atom erzeugt, bei (γ,2e) wird durch Wechselwirkung eines Photons mit einem Atom ein doppelt ionisiertes Atom produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Ionisationsenergien.", "content": "Für alle Ionisationsprozesse gilt, dass zur Trennung des Elektrons vom Atom oder Molekül Energie aufgebracht werden muss (Ionisationsenergie). Im vorangegangenen Abschnitt wurden mögliche Quellen für diese Energie genannt. Ionisationsenergien liegen typischerweise in der Größenordnung mehrerer Elektronenvolt (Beispiel Argon im Grundzustand: 15,7 eV). Ionisationsenergien sind abhängig vom zu ionisierenden Material und dessen aktuellem Anregungszustand. So wird es zunehmend schwieriger, bereits ionisierte Atome oder Moleküle weiter zu ionisieren. Die Ionisierungsenergie steigt mit jedem zu entfernenden Elektron aus der Elektronenschale exponentiell an.", "section_level": 1}, {"title": "Plasma.", "content": "Plasma ist Materie mit einem ausreichend hohen Anteil an freien Ionen und Elektronen, also hoher Ionisation. Dabei beschränkt sich diese qualitative Definition nicht auf Gase mit geringer Dichte, sondern schließt auch komprimierte Materie mit den Eigenschaften einer Flüssigkeit mit ein. Bei Gasen unterscheidet man zwischen Nieder-, Atmosphären- und Hochdruckplasmen. Nahezu die gesamte sichtbare Materie im Universum ist mehr oder weniger stark ionisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbeispiele.", "content": "Mittels Ionisatoren ionisierte, also elektrisch leitfähige Luft wird bei der Verarbeitung von Produkten verwendet, die sich elektrostatisch aufladen können, z. B. Folien- oder Papierrollen. Durch die Leitfähigkeit der Luft wird die Ladung abgebaut und so Gefahren des Funkenschlags und das Anziehen unerwünschter Staubpartikel beseitigt. Auch der Transport wird erleichtert. Niveau des Ionengehaltes in natürlichen Umgebungen und in Innenräumen: Diese Ionenkonzentrationen werden mit einem Ionometer gemessen. Hierbei kann die Polarität und die jeweilige Konzentration der Ionen bestimmt werden. Meist ist in der Natur das Verhältnis der natürlichen Polarität der Ionen ausgeglichen, mit einer leichten Tendenz zu mehr positiv geladenen Ionen. Die Ionenkonzentration hängt von der geologischen Beschaffenheit, der geographischen Lage und den Wetterbedingungen ab. Ionisierte Luft wird zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie bei der Pasteurisation von Bier und anderen Getränken eingesetzt. In der Getränkeabfüllung wird vor Füllbeginn die Flasche mit ionisierter Luft ausgeblasen, um Mikroorganismen abzutöten. Ionisierende Strahlung wird bei industrieller Sterilisation (z. B. von medizinischen Einwegartikeln, zum Töten von Insekten, Inaktivierung von Enzymen) benutzt. In Krankenhäusern hat die Plasmasterilisation die Gassterilisation weitgehend abgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Schadwirkungen.", "content": "Durch die Ionenerzeugung bei direkter oder indirekter Ionisation entstehen in manchen Fällen Radikale, die zu chemischen Reaktionen und u. a. zur Bildung von Ozon, Stickoxiden und anderen Schadstoffen führen. Ozon kann die menschlichen Atmungsorgane beeinträchtigen und fördert Korrosion. Die direkte Ionisation (hauptsächlich von Wassermolekülen) im menschlichen Körper durch Strahlung führt zur Bildung von H und OH-Radikalen, die organische Moleküle angreifen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ionisation heißt jeder Vorgang, bei dem aus einem Atom oder Molekül ein oder mehrere Elektronen \"entfernt\" werden, sodass das Atom oder Molekül als \"positiv\" geladenes Ion (Kation) zurückbleibt. Der umgekehrte Vorgang, bei dem ein Elektron von einem positiv geladenen Atom oder Molekül eingefangen wird, wird als Rekombination bezeichnet.", "tgt_summary": "电离(英语:Ionization),或称电离作用、离子化,是指在(物理性的)能量作用下,原子、分子在水溶液中或熔融状态下产生自由离子的过程。", "id": 279893} {"src_title": "Kemalismus", "tgt_title": "凱末爾主義", "src_document": [{"title": "Definition des Begriffs.", "content": "In der europäischen Presse wurde der Begriff Kemalismus bereits 1919 als Sammelbezeichnung für den damals als „islamistisch“ bezeichneten Widerstand unter Mustafa Kemal verwendet. In der Türkei taucht der Begriff erst Anfang der 1930er auf und verweist auf die Reformbewegung durch die Republikanische Volkspartei. Von da an gibt es mehrere Versuche, der Politik Mustafa Kemals eine ideologische Basis zu geben, z. B. in den Zeitschriften \"Kadro\" (eher marxistisch) oder im Munis Tekinalps 1936 erschienenen Werk \"Kemalizm\" (eher bürgerlich-nationalistisch). Atatürk selbst sprach kaum vom \"Kemalismus\", sondern von \"Leitlinien der Partei\", die erst im Parteiprogramm im Jahr 1935 als Prinzipien des Kemalismus vorgestellt wurden. Im gleichen Parteiprogramm ist die Rede, dass die Gültigkeit dieser Prinzipien nicht nur auf einige wenige Jahre beschränkt ist, sondern auch für die Zukunft formuliert sind. Gegen die dogmatische Auslegung verwehrte er sich allerdings, dagegen sprach auch sein eher pragmatisches Verhalten, welches laut Daniel Lerner und Richard Robinson nicht dem Festhalten an einer \"a priori religiösen Doktrin oder politischen Ideologie\" entsprach. Die genaue Definition und ob und wie der Kemalismus als Ideologie zu deuten ist, ist Gegenstand von Debatten.", "section_level": 1}, {"title": "Kemalismus in der Verfassung.", "content": "Die sechs Prinzipien erhielten am 5. Februar 1937 – 14 Jahre nach Staatsgründung – Verfassungsrang. Artikel 2 Satz 1 des Verfassungsgesetzes der Republik Türkei von 1924 lautete von da an: Sowohl nach dem Militärputsch von 1960 als auch nach dem von 1980 veranlassten die Türkischen Streitkräfte eine grundlegende Überarbeitung der Verfassung, deren Text jeweils per Volksentscheid (1960, 1980) gebilligt wurde. Dabei ging der direkte Bezug auf die sechs Prinzipien verloren. In der Verfassung von 1961 wurden zunächst Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Sozialstaatlichkeit stärker betont: Der Artikel 2 Satz 1 lautete nun: In der im November 1982 in Kraft getretenen Verfassung der Republik Türkei schließlich wurde der Friede der Gemeinschaft und die nationale Solidarität, aber auch explizit Atatürks Nationalismus in den Satz aufgenommen – Artikel 2 Satz 1 lautet seitdem: Konstant blieben über die Jahre hinweg nur die Prinzipien des Laizismus und Nationalismus und der Republik im Wortlaut in der Verfassung verankert.", "section_level": 1}, {"title": "Sechs Pfeile des Kemalismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Republikanismus.", "content": "Republikanismus \"(cumhuriyetçilik)\" bedeutete, dass die junge Türkei eine republikanische Staatsform und keine andere (vgl. Art. 1 der Verfassung) erhielt. Die Monarchie in Form des osmanischen Sultanats, das Kalifat und das Millet-System wurden abgeschafft.", "section_level": 2}, {"title": "Populismus.", "content": "Mit Populismus \"(halkçılık)\" ist bei Atatürk nicht der Populismus im heute gebräuchlichen Sinne gemeint, sondern das Konzept einer klassenübergreifenden gesellschaftlichen Kooperation. Dies äußerte sich insbesondere in der Adaption des schweizerischen Zivilgesetzbuches. Beeinflusst wurde dieser Populismus durch die solidarischen Konzepte von Émile Durkheim und Léon Bourgeois. Der Populismus sollte dazu beitragen, das Volk für den Aufbau eines modernen Staates zu mobilisieren. Seinen Ausdruck fand er unter anderem in der rechtlichen Gleichstellung der Frau. Später diente der Grundsatz zur Rechtfertigung des Ein-Parteien-Systems: Das Volk wird durch die Partei repräsentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Laizismus.", "content": "Laizismus \"(laiklik)\" bedeutete in der Türkei die Nichteinmischung religiöser Würdenträger in staatliche Belange. Erreicht wurde dies primär durch die Kontrolle des religiösen Apparats und das Verbot religiöser Parteien. Zwar bestimmte die erste Verfassung der Türkei, dass die Religion des türkischen Staates der Islam sei, aber dieser Passus wurde bereits vier Jahre später gestrichen. Laizismus wurde als eines der Staatsprinzipien im Jahr 1937 in die damals gültige Verfassung aufgenommen. Das türkische Verfassungsgericht definierte Laizismus u. a. als Befreiung der Religion von der Politisierung. Folgende Reformen zeigen den Versuch, die Gesellschaft zu säkularisieren: Abschaffung des Kalifats, Vereinheitlichung des Schulwesens, Verbot der Polygamie, Aufhebung des islamischen Rechts, Einführung westlicher Kleidung (Hutgesetz), des lateinischen Alphabets und des gregorianischen Kalenders und das Verbot religiöser Parteien. Für religiöse Fragen wurde eine staatliche Religionsbehörde geschaffen: das Präsidium für religiöse Angelegenheiten. Das sogenannte \"Diyanet\" bezahlt die Imame, unterhält die Moscheen und ist bis heute dem türkischen Ministerpräsidialamt angegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Revolutionismus.", "content": "Revolutionismus (ursprünglich \"inkılâpçılık\", heute \"devrimcilik\") bezeichnet den Grundsatz, die Umgestaltung der türkischen Gesellschaft auch nach den großen Reformen der 1920er Jahre voranzutreiben. Ferner zielt der Terminus auf die umfassende Modernisierung des Staates. Die traditionellen osmanischen Institutionen wurden durch zeitgemäße Einrichtungen ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalismus.", "content": "Atatürks Ziel war es, aus dem Vielvölkerstaat des Osmanischen Reiches einen Nationalstaat zu formen. Der Nationalismus \"(milliyetçilik)\" diente diesem Zweck. Grundlage des Nationalgefühls war eine gemeinsame Sprache und die gemeinsame Geschichte der Bewohner des Landes. Die Sprach- und Schriftreform sowie die „kemalistisch konstruierte“ türkische Geschichtsthese dienten der Stärkung des türkischen Nationalismus. Der identitätsstiftende Islam wurde verboten und durch eine weltliche, nationalistische Ideologie ersetzt. Auch der traditionell arabische Gebetsruf der Muslime (\"Adhān\") wurde verboten und durch eine Übersetzung in türkischer Sprache ersetzt. Die im Staatsgebiet der Türkei lebenden ethnischen Volksgruppen wie Kurden u. a. wurden jedoch geleugnet und unterdrückt. Minderheitenrechte gewährte die Türkei nur partiell. Jeder Bürger, der sich als Türke bezeichnete, wurde als solcher akzeptiert. Der Nationalismus Mustafa Kemals basierte nicht auf dem Begriff der Rasse. Atatürks Nationalismus erteilte dem Turanismus ebenso eine Absage wie dem Panislamismus. Seinen Ausdruck findet der Nationalismus in dem Ausspruch Atatürks: „Froh sei derjenige, der sagt: Ich bin ein Türke.“", "section_level": 2}, {"title": "Etatismus.", "content": "Der Etatismus \"(devletçilik)\" meint das Eingreifen des türkischen Staates in die Wirtschaft. Grund waren die fehlende Infrastruktur und mangelnde Industrialisierung. Der Staat wurde überall dort unternehmerisch tätig, wo privatwirtschaftliches Engagement fehlte. Zwischen 1933 und 1938 wurde der \"Fünfjahres-Industrieplan\" realisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss auf die türkische Gesellschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eliten als Hüter des Kemalismus.", "content": "Der Kemalismus bestimmt nach wie vor das politische, kulturelle und religiöse Leben in der Türkei. Ein Großteil der Bevölkerung führt einen westlichen Lebensstil und viele, sich eher als religiös bezeichnende Menschen, halten nach wie vor an den Grundsätzen des Kemalismus fest. Während die intellektuelle Elite sich stets mit Parteien identifiziert hat, die das kemalistische Gedankengut als Maxime verstehen, finden islamische Parteien vor allem bei der religiöseren Bevölkerung Gehör und werden von ihnen als Wahlalternative gewählt. Die Entwicklung der letzten Jahre jedoch ist dahingehend, dass es eine neue islamische Elite gibt, die zunehmend auch intellektuelle Kreise anspricht. Eine Kontrollfunktion der türkischen Streitkräfte mit dem Ziel, die Verfassung und ihre kemalistischen Prinzipien zu schützen, war lange Zeit gesetzlich verankert. Als Hüter der kemalistischen Ideen sah sich das türkische Militär zuletzt 1980 zu einem Putsch legitimiert, als kommunistische und rechtsextreme Terroristen die Sicherheit des Staates und der Bevölkerung bedrohten und das Militär, wie zuvor 1960 und 1971, in die Politik eingriff. Dem Putsch folgten Monate der Repression politischer Gegner, im Zuge deren nicht nur mit rechtsstaatlichen Mitteln vorgegangen wurde, sondern willkürliche Inhaftierung, Verschleppung und Folter als Maßnahmen systematisch eingesetzt wurden. Mit den Gesetzesänderungen im Zuge des EU-Prozesses hat das Militär als nicht demokratisch legitimierte Instanz Teile seiner Macht eingebüßt. In den Schulen steht der Kemalismus vom ersten Schuljahr an auf dem Lehrplan.", "section_level": 2}, {"title": "Parteien und der Kemalismus.", "content": "Heute betrachten sich vor allem die Cumhuriyet Halk Partisi, die Demokratik Sol Parti (DSP) und die Türkischen Streitkräfte als Vertreter des Kemalismus. Sowohl rechte als auch linke Parteien beanspruchen die kemalistischen Ideen für sich und instrumentalisieren diese für ihre Politik. Nur die islamisch orientierten Parteien stehen distanziert zum Kemalismus oder lehnen diesen ganz ab. Gründe hierfür sind der propagierte Laizismus und damit die Trennung zwischen Religion und Staat, aber auch die restriktive Behandlung des Islams durch die Kemalisten in den Anfangsjahren der türkischen Republik. Auch nicht als Parteien organisierte Vereinigungen wie die Vereine zur Förderung des Gedankenguts Atatürks und die Türkische Jugendvereinigung berufen sich auf das Gedankengut Atatürks.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Kemalismus (türkisch zumeist, wörtlich \"Atatürkismus\", seltener auch ) ist die Gründungsideologie der 1923 ausgerufenen Republik Türkei.", "tgt_summary": "凯末尔主义()亦即「六矢」(),是土耳其共和国的基本特征,是由土耳其国民运动及其领袖穆斯塔法·凯末尔·阿塔土克衍生出来的。凯末尔主义可于阿塔土克改革里找到其意义,即寻求缔造一个现代、民主及世俗的国度。凯末尔主义基于实证主义、理性主义及启蒙时代的科学及教育进程所引导的。", "id": 2340302} {"src_title": "Spiel des Jahres", "tgt_title": "德国年度游戏奖", "src_document": [{"title": "Jury.", "content": "Der Preis wird vom \"Spiel des Jahres e. V.\" vergeben, dessen Mitglieder als Spielekritiker für deutschsprachige Medien tätig sind. Über das \"Spiel des Jahres\" entscheidet eine zurzeit zehnköpfige Jury, die sich aus Vereinsmitgliedern zusammensetzt. Über neue Jurymitglieder entscheidet die Vereinsversammlung. Vorsitzender des Vereins ist seit 2018 der Duisburger Fachjournalist Harald Schrapers \"(spielbox)\"\",\" Sprecher der Jury ist seit 2009 der Ingolstädter Radioredakteur Bernhard Löhlein \"(Radio K1).\" Gründungssitz des Vereins ist Nürnberg, die Geschäftsstelle befindet sich in Kerpen bei Köln. Die Geschichte des \"Spiels des Jahres\" geht auf 1978 zurück, als der \"WDR-\"Journalist Jürgen Herz gemeinsam mit weiteren Spielekritikern die Initiative für die Vereinsgründung ergriff. „Eine Legitimation hatten die Acht der ersten Stunde nicht: ein klassischer Selbstschöpfungsakt. Es brauchte ein Jahr, um den Gedanken in eine konkrete Form zu gießen.“ Die erste Preisverleihung fand 1979 mit finanzieller Unterstützung des Bundesfamilienministeriums unter Schirmherrschaft der Ministerin Antje Huber in Essen statt. Seit 1996 wird das Gewinnerspiel jeweils im Juli eines Jahres auf einer Preisverleihung in Berlin verkündet und dort die Auszeichnung an den Autor und die Verlagsverantwortlichen überreicht. In eine Krise geriet der Verein 2001, als drei Mitglieder der Jury zurücktraten, weil sie die enge Kooperation zwischen der Jury und dem von einem Jurymitglied geleiteten Deutschen Spiele-Archiv als problematisch ansahen. Sie befürchteten, dass die Arbeit des Archivs zwingend darauf angewiesen sei, dass die Jury jährlich sechsstellige Lizenzeinnahmen erwirtschafte. Darüber hinaus gab es inhaltliche Differenzen: Die drei Mitglieder waren mit dem Kurs der Jurymehrheit, die Spieleverlage dazu aufzurufen, eine „neue Art von Publikumsnähe“ zu suchen und Spiele mit einfachen Regeln und einfachem Einstieg zu entwickeln, nicht einverstanden. Außerdem äußerten die ausgetretenen Juroren den Verdacht, dass den zumeist älteren Jurymitgliedern die Kompetenz fehle, die aktuellen Neuheiten sachkundig zu bewerten. In den Folgejahren hat die Jury eine Erneuerung durchgemacht, die – nach dem plötzlichen Rücktritt des damaligen Vorsitzenden Uwe Petersen – in der Wahl von Stefan Ducksch zum Jury-Sprecher im Jahr 2006 gipfelte. Die Entscheidungen der Jury haben einen großen Einfluss auf den Brettspielemarkt. Die Bekanntheit der Auszeichnung führt dazu, dass sich vom prämierten Spiel innerhalb eines Jahres zumeist mehr als 300.000 Exemplare verkaufen lassen. Das bedeutet jeweils mindestens eine Verzehnfachung der ursprünglichen Auflage des Spiels. Die ausgezeichneten Spiele dürfen einen roten Pöppel (der auch als Halmakegel bezeichnet wird) tragen, das Kinderspiel einen blauen Pöppel und das Kennerspiel einen anthrazitfarbenen Pöppel. Für die Verwendung dieses Logos erhebt der \"Spiel des Jahres e. V.\" eine Lizenzgebühr, die sich an der Zahl der verkauften Spiele bemisst. Die Mitglieder des Spiel des Jahres e. V. arbeiten ehrenamtlich. Die Vereinseinnahmen kommen in erster Linie der Öffentlichkeitsarbeit für das Spiel im Allgemeinen und für die ausgezeichneten Spiele im Besonderen zugute. Dazu gehören Messestände, bei denen Besucher firmenunabhängig beraten werden, ein jährliches Spieleautorenstipendium, die Initiative \"Spielend gesund werden\" an Kinderkliniken sowie die Initiative \"Spielend für Toleranz.\" Auch das \"Deutsche Spielearchiv\" profitierte viele Jahre von den Lizenzeinnahmen. Seit 2012 gibt es ein Förderprogramm für „Projekte, die die Stellung des Spiels als Kulturgut in der Gesellschaft stärken“, in dessen Rahmen bis einschließlich 2019 insgesamt 346 Projekte mit etwa 435.000 Euro gefördert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlverfahren.", "content": "Bis 1998 stellte die Jury zunächst eine \"Nominierungsliste\" auf, die zwischen fünf und zwölf Titel umfasste. Aus diesen Spielen wurde dann ein Spiel als \"Spiel des Jahres\" ausgewählt, die übrigen nominierten Spiele wurden mit einem Platz auf der \"Auswahlliste Spiel des Jahres\" ausgezeichnet. Zwischen 1999 und 2003 wurde als erstes eine \"Auswahlliste\" mit bis zu 13 Spielen erstellt, die Liste für das \"Kinderspiel\" (seit 2001) umfasste bis zu acht Spiele. Jeweils drei dieser Titel wurden für den Hauptpreis nominiert, einer davon schlussendlich zum Sieger gekürt. Seit 2004 gibt es keine \"Auswahllisten\" mehr. Stattdessen gab es zunächst – sowohl beim \"Spiel des Jahres\" als auch beim \"Kinderspiel des Jahres\" – eine \"Nominierungsliste\" mit fünf Titeln. Seit 2011 gibt es jeweils drei nominierte Spiele für das \"Spiel des Jahres\", \"Kinderspiel des Jahres\" und das neu eingeführte \"Kennerspiel des Jahres\". Zusätzlich werden seit 2004 \"Empfehlungslisten\" veröffentlicht. Prämiert werden Spiele des aktuellen Jahrgangs, das heißt in der Regel Titel, die zwischen Mitte des Vorjahres und März des laufenden Jahres erschienen sind. Maßgebend für die Bewertung sind Spielidee, Spielregel sowie Aufmachung und Funktionalität des Spieles und des Materials. „Am Ende zählt immer der gesamte Eindruck, das Spielgefühl, das kaum zerlegt werden kann in einzelne, messbare Teile.“ „Die \"Spiel des Jahres-\"Jury zeichnet das beste Spiel aus. Wohlwissend, dass es das objektiv beste Spiel gar nicht gibt, weil das morgens nach dem Sonntagsfrühstück und abends nach dem zweiten Bier ein anderes wäre. Mal habe ich drei Leute am Tisch, mal fünf, mal eher Spiel-Erfahrene, mal sind Kinder dabei“, schreibt Harald Schrapers. Neben den Hauptpreisen kann die Jury Sonderpreise vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Mitglieder der Jury (Auswahl).", "content": "Immer wieder waren bekannte (Fach-)Journalisten Mitglieder der Jury, so unter anderem auch:", "section_level": 1}, {"title": "Preisträger.", "content": "Für die zwischen 1979 und 2003 veröffentlichte Auswahlliste siehe Spiel des Jahres – Auswahlliste, für die seit 2004 veröffentlichte Empfehlungsliste siehe Spiel des Jahres – Empfehlungsliste.", "section_level": 1}, {"title": "Kennerspiel des Jahres.", "content": "Seit 2011 wird auch der Preis \"Kennerspiel des Jahres\" verliehen und dazu eine Nominierungsliste veröffentlicht. „Neben der \"Spiel des Jahres-\"Klientel der wenig erfahrenen Spieler gibt es mittlerweile auch eine zunehmend große Gruppe derer, die mit dem \"Spiel des Jahres\" groß geworden und über die Preisträger intensiver ins Hobby Spiel eingestiegen sind, aber weiterhin auf die Orientierung und Verlässlichkeit der Marke \"Spiel des Jahres\" bauen möchten“, begründet Udo Bartsch die Auszeichnung.", "section_level": 2}, {"title": "Kinderspiel des Jahres.", "content": "Seit 2001 prämiert der \"Spiel des Jahres e. V.\" für Titel, deren Mindestalter zumeist zwischen vier und sechs Jahren liegt, als \"Kinderspiel des Jahres.\" Eine Jury, die sich zurzeit aus fünf Vereinsmitgliedern und drei ebenfalls stimmberechtigten Beiräten zusammensetzt, entscheidet über den Preisträger. Der Preis ist der Nachfolger des zwischen 1989 und 2000 vergebenen \"Sonderpreises Kinderspiel.\" Die seit 2001 nominierten und ausgezeichneten Spiele sind im Hauptartikel aufgeführt, für die 2002 bis 2003 erstellte Auswahlliste siehe Kinderspiel des Jahres – Auswahlliste, für die seit 2004 jährlich veröffentlichte Empfehlungsliste siehe Kinderspiel des Jahres – Empfehlungsliste.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderpreise.", "content": "Sonderpreis Schönes Spiel Sonderpreis Bestes Solitärspiel Sonderpreis Kooperatives Familienspiel Sonderpreis Kinderspiel \"Seit 2001 wird anstelle des Sonderpreises Kinderspiel ein eigenständiges Kinderspiel des Jahres vergeben.\" Sonderpreis Puzzle Sonderpreis Geschicklichkeitsspiel Sonderpreis Geschichte im Spiel Sonderpreis Literatur im Spiel Sonderpreis Fantastisches Spiel Sonderpreis Komplexes Spiel Sonderpreis Partyspiel Sonderpreis Neue Spielwelten Sonderpreis Spiel des Jahres plus", "section_level": 2}, {"title": "Andere Spielepreise im deutschen Sprachraum.", "content": "Neben dem \"Spiel des Jahres\" gibt es diverse andere Spielauszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Am längsten existieren der seit 1990 vergebene \"Deutsche Spiele Preis,\" der auf einer breit angelegten Fachpublikums-Abstimmung beruht, und die seit 2001 vergebene \"Spiel der Spiele\"-Auszeichnung für Titel, die auf dem österreichischen Markt erhältlich sind. In der Schweiz wurde zwischen 2002 und 2007 der \"Schweizer Spielepreis,\" von den ansässigen Ludotheken vergeben und seit 2010 der Swiss Gamers Award. Der À-la-carte-Kartenspielpreis der Zeitschrift \"Fairplay\" für das beste Kartenspiel des Jahres wird seit 1991 vergeben. Von 1981 bis 2016 wurde zudem von der Stadt Essen die Essener Feder für die beste Spielregel eines Jahres von einer Expertenjury bestimmt und seit 1990 im Rahmen des Deutschen Spielepreises vergeben. Erstmals 2009 wurde der \"Graf Ludo\" verliehen, der sich nicht als mit dem \"Spiel des Jahres\" vergleichbarer Preis versteht, weil er lediglich die Leistungen im Bereich Gestaltung bei Brett- und Kartenspielen auszeichnet. Seit 2015 zeichnet der \"Ali Baba Spieleclub e. V.\" Zwei-Personen-Spiele des Vorjahres, die sich zuvor beworben haben, mit dem DuAli aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kritikerpreis \"Spiel des Jahres\" ist ein vom Verein \"Spiel des Jahres e. V.\" seit 1979 vergebener Spielepreis für deutschsprachige Brett- und Kartenspiel-Neuheiten. Er gilt als die weltweit bedeutendste Auszeichnung für nicht-elektronische Spiele, als „Oscar für Brettspiele“. Die Siedler von Catan und Carcassonne sind mit ihren Millionenauflagen die beiden populärsten Titel, die diesen Preis erhalten haben. Seit 2001 wird auch das \"Kinderspiel des Jahres\" ausgezeichnet. Seit 2011 vergibt die Jury einen dritten Hauptpreis \"Kennerspiel des Jahres\". Er richtet sich an Spieler, „die schon längere Zeit spielen und Erfahrung beim Erlernen neuer Spiele mitbringen“.", "tgt_summary": "德国年度游戏奖(或者可翻译为:德国游戏年鉴)是一个1979年开始设立的游戏奖项,由德国年度游戏奖社团颁布,目的是选出每年最佳的德语图版和卡片游戏,并且在德国推广高品质的游戏。一般认为此奖项的成立以及其影响是提升德国游戏品质的原因之一。一个获得德国年度游戏奖提名的游戏,其销售量可以从500至3000套成长到10000套,获奖的游戏一般可以销售到30万到50万套。", "id": 2407268} {"src_title": "Bytecode", "tgt_title": "字节码", "src_document": [{"title": "Technische Details.", "content": "Die virtuelle Maschine – im Fall von Java die Java Virtual Machine (JVM) – führt dann dieses Zwischenergebnis aus, indem sie zur Laufzeit den Bytecode entweder in Maschinensprache für den jeweiligen Prozessor übersetzt (Just-in-time-Kompilierung) oder entsprechende Maschinencode-Routinen ausführt (Interpreter). Dabei muss die virtuelle Maschine für jede Rechnerplattform, auf der das Kompilat ausgeführt werden soll, vorhanden sein. Java ist nur eines der prominenteren Beispiele für eine Bytecode-basierte Programmiersprache. Andere Sprachen, die Bytecodes verwenden, sind P-Code, Lua, die.NET-Sprachen C#, F# und Visual Basic, Python, Ruby, Perl, PHP, Prolog, Limbo, Gambas sowie Tcl. Während bei Java, Python, und.NET der Bytecode als „Kompilat“ gespeichert und dann unabhängig vom Quellcode ausgeführt wird, wird bei den Skriptsprachen Perl (bis Version 5) und Tcl beim Programmstart der Quellcode in Bytecode übersetzt und nur im Arbeitsspeicher vorgehalten. Die Verwendung von Bytecode macht es möglich, dieselbe virtuelle Maschine für mehrere Sprachen zu verwenden, beispielsweise die JVM für Java, Scala, Groovy und viele andere. Der Aufwand nur einen Bytecode-Compiler für eine höhere Programmiersprache zu entwickeln ist dann deutlich reduziert. Dagegen wäre der Aufwand, wenn ein Compiler eine direkte Übersetzung in Maschinencode für mehrere Betriebssysteme und Architekturen bereitstellen soll, sehr viel höher. Ein Bytecode kann auch unabhängig von einer speziellen Sprache für einen bestimmten Einsatzzweck entwickelt worden sein, zum Beispiel WebAssembly. Die Ausführung von Bytecode durch das Programm, das die virtuelle Maschine repräsentiert, geht auf Kosten von dessen Startzeit, welche im Allgemeinen aber eher nur messbar als wahrnehmbar beeinträchtigt wird. Spezielle Just-in-time-Compiler (JIT-Compiler) übersetzen Bytecode-Stücke einmal während der Programmausführung in entsprechende Maschinencodestücke und führen diese dann aus. Dadurch lassen sich die Ausführungszeiten, jedoch nicht die Startzeiten, oft in den Bereich von vorübersetztem Maschinencode reduzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Viele interpretierte Sprachen verwenden auch intern Bytecode. Das bedeutet, dass der Bytecode an sich unsichtbar für den Programmierer und Endbenutzer gehalten wird und automatisch als Zwischenschritt der Interpretation des Programmes erzeugt wird. Beispiele für aktuelle Sprachen, die diese Technik verwenden, sind: Perl, PHP, Prolog, Tcl und Python. In Python wird der Bytecode nach dem ersten Parsen in.pyc-Dateien (welche den Bytecode enthalten) abgelegt; das Vorgehen ähnelt damit prinzipiell dem bei Java. Dieser Schritt ist jedoch optional. Auch dieses Verfahren ist sehr alt: Bereits für Lisp wurde in den 1960er Jahren Bytecompiling eingesetzt: Die 256 atomare Funktionen wurden in einem Byte kodiert; was Anlass für die Namensgebung war. Frühe BASIC-Versionen der 1970er und 1980er Jahre verwandten anstelle der Schlüsselwörter bestimmte Byte-Werte, sogenannte Tokens, um die Ausführung ihrer Programme zu beschleunigen und den Programmtext in einer kompakteren Form abzuspeichern. Der restliche Text – zum Beispiel Variablen, mathematische Ausdrücke und Zeichenketten – wurde jedoch unverändert gespeichert. Bei Ausgabe durch den LIST-Befehl wurden die Tokens wieder in lesbare Schlüsselwörter umgewandelt. Ein bekannter früher Heimcomputer, der Bytecode verwendet, ist der TI 99/4a von Texas Instruments.", "section_level": 1}, {"title": "Rückgewinnung von Quelltext aus Kompilaten.", "content": "Für Programmierer, die an Programmen arbeiten, deren Quellcode nicht offengelegt werden soll, gibt es einen wichtigen Aspekt zu beachten: Bei Programmiersprachen, wie beispielsweise C, die direkt zu Maschinencode kompiliert werden, ist es in der Regel nicht möglich, aus dem Maschinencode den ursprünglichen Quellcode zurückzugewinnen. Bei Kompilierung zu Bytecode ist dies hingegen oftmals kein allzu großes Problem. Hierbei kann zwar nicht der exakte Quellcode rekonstruiert werden, allerdings ist es häufig möglich, zumindest äquivalenten Code in der Quellsprache zurückzugewinnen, teilweise mit verblüffenden Ähnlichkeiten. Beispielsweise bei Java und.NET ist dies in den meisten Fällen sehr gut möglich; in Prolog mit WAM-Bytecode ist eine Rückgewinnung immer möglich; Mithilfe eines sogenannten Obfuskators kann die Nutzbarkeit des durch das Dekompilieren erhaltenen Quelltextes sehr stark eingeschränkt werden; mitunter ist ein Dekompilieren in die Quellsprache gar nicht mehr möglich. Für eigene.NET-Projekte kann der.NET Reflector verwendet werden um den Quellcode wiederherzustellen. Dieser unterstützt die drei.NET-Sprachen C#, Visual Basic.NET und Delphi.NET. Alternativ bietet sich das quelloffene dnSpy an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bytecode ist in der Informatik eine Sammlung von Befehlen für eine virtuelle Maschine. Bei Kompilierung eines Quelltextes mancher Programmiersprachen oder Umgebungen – wie beispielsweise Java – wird nicht direkt Maschinencode, sondern ein Zwischencode, der Bytecode, erstellt. Dieser Code ist in der Regel unabhängig von realer Hardware. Er entsteht als Resultat einer semantischen Analyse des Quelltexts und ist im Vergleich zu diesem oft relativ kompakt und wesentlich effizienter interpretierbar als der originale Quelltext.", "tgt_summary": "字节码(英语:Bytecode)通常指的是已经经过编译,但与特定机器码无关,需要直译器转译后才能成为机器码的中间代码。字节码通常不像源码一样可以让人阅读,而是编码后的数值常量、引用、指令等构成的序列。", "id": 2216057} {"src_title": "Phuket (Provinz)", "tgt_title": "普吉府", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Ko Phuket ist die größte Insel Thailands, sie liegt in der Andamanensee (Indischer Ozean). Die Provinz Phuket hat eine Fläche von etwas mehr als 543 km2. Der mit Abstand größte Teil davon wird von der hügeligen Hauptinsel eingenommen. Die ebenfalls zur Provinz gehörenden Nebeninseln sind wesentlich kleiner. Phuket hat eine Nord/Süd-Ausdehnung von etwa 50 km und eine maximale Ost/West-Breite von etwa 21 km. Das Klima in der Provinz ist tropisch-monsunal. Die Höchsttemperatur im Jahr 2008 betrug 34,8 °C, die tiefste Temperatur wurde mit 23,0 °C gemessen. An 188 Regentagen fielen in demselben Jahr 2451,6 mm Niederschlag.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Bedeutung.", "content": "Die Haupteinnahmequellen waren in der Vergangenheit die Förderung von Zinn sowie der Anbau von Kokos und Kautschuk. Heute ist es der Tourismus, der sich allerdings fast nur auf die Touristenorte an der Westküste, zum Beispiel Patong, Karon, Kata und auch auf die Inselhauptstadt beschränkt. Im Jahr 2009 hatte die Provinz Phuket 3.375.931 Besucher, von denen 2.721.269 Gäste mit wenigstens einer Übernachtung waren. Die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen 94,006 Milliarden Baht. Das \"Gross Provincial Product\" (Bruttoinlandsprodukt) der Provinz betrug im Jahr 2011 104,616 Milliarden Baht. Das entspricht einer Wirtschaftsleistung pro Kopf von 345.269 Baht, der höchste Wert unter den Provinzen der Südregion. Der Mindestlohn in der Provinz beträgt 221 Baht pro Tag (etwa 5 €).", "section_level": 1}, {"title": "Daten.", "content": "Die unten stehende Tabelle zeigt den Anteil der Wirtschaftszweige am \"Gross Provincial Product\" in Prozent: Die am stärksten zur Wirtschaftsleistung der Provinz beitragende Branche war im Jahr 2011 das Hotel- und Gaststättengewerbe mit 34.638 Mrd. Baht, gefolgt von der Transport-, Lager- und Kommunikationsbranche mit 23.844 Mrd. Baht, dem Groß- und Einzelhandel mit 7.322 Mrd. Baht und Finanzdienstleistungen mit 5.593 Mrd. Baht.", "section_level": 2}, {"title": "Landnutzung.", "content": "Für die Provinz ist die folgende Landnutzung dokumentiert:", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Gemäß den Daten der Volkszählung von 2000 waren 98,5 % der Einwohner thailändische Staatsbürger. 81,6 % waren Buddhisten, 17,1 % Muslime. 0,7 % gaben Malaiisch als Erstsprache an. 38,8 % waren nicht in Phuket geboren, sondern aus einer anderen Provinz zugezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Herkunft des Namens der Insel ist nicht ganz klar. Er könnte von den vielen, auf der Insel befindlichen Hügeln und kleinen Bergen, abgeleitet sein („Berg“ heißt auf Thai \"Phukau\" und „Hügel“ auf malaiisch \"Bukit\").", "section_level": 1}, {"title": "Symbole.", "content": "Das Siegel zeigt die beiden Heldinnen der Provinz: Thao Thep Kasattri und Thao Sri Sunthon. Der Baum der Provinz ist der \"Narrabaum\" \"(Pterocarpus indicus)\", und die Blume \"Pepper Flower\" \"(Bougainvillea sp.)\". Der Wahlspruch der Provinz Phuket lautet:", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungseinheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Provinzverwaltung.", "content": "Die Provinz ist in drei Kreise \"(Amphoe)\" eingeteilt. Diese sind weiter unterteilt in 17 Gemeinden \"(Tambon)\" und 103 Dörfer \"(Muban)\".", "section_level": 2}, {"title": "Lokalverwaltung.", "content": "Für das ganze Gebiet der Provinz besteht eine Provinz-Verwaltungsorganisation (, kurz, \"Ongkan Borihan suan Changwat\"; englisch \"Provincial Administrative Organization\", PAO). Es gibt insgesamt neun Stadtbezirke in der Provinz Phuket:", "section_level": 2}], "src_summary": "Phuket () ist eine Provinz \"(Changwat)\" von Thailand. Sie besteht aus der gleichnamigen Insel und einer Reihe kleinerer Nebeninseln in der Andamanensee vor der Küste Südthailands. Phuket ist auch der Name der Provinzhauptstadt.", "tgt_summary": "普吉府(,)是泰国77个一级行政区之一,府治为与行政区同名的普吉市。该行政区全境以普吉岛再加上32个离岛为范围。普吉岛是泰国境内最大的岛屿,位于泰国南部安达曼海海域上,也是唯一一个拥有自己独立一级行政区划的岛屿。普吉是世界知名的热带观光胜地,其丰富的天然资源也替泰国带来不小的财富。", "id": 823076} {"src_title": "Airbag", "tgt_title": "安全气囊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Massenmotorisierung brachte es – auch angesichts des ständig steigenden Leistungsvermögens der PKW – mit sich, dass sich die Zahl schwerer und tödlich verlaufender Unfälle ständig erhöhte. Zunächst wurden verschiedene, teilweise abstruste Möglichkeiten eines wirksamen Aufprallschutzes entworfen. So skizzierte Manfred von Ardenne Fahrzeuge mit „innerem Bremsweg“ bei denen sich verschiebende Sitze die Aufprallenergie abdämpfen und die Insassen mit Blickrichtung nach hinten sitzen sollten, um im Falle eines Frontalaufpralls weich in die Sitze gedrückt zu werden. Dabei blieb es jedoch meist bei theoretischen Überlegungen. Anders der Münchner Erfinder Walter Linderer, er meldete bereits 1951 den Airbag als Patent an. Das Deutsche Patentamt erteilte daraufhin am 6. Oktober 1951 das Patent DE 896312 über eine „Einrichtung zum Schutze von in Fahrzeugen befindlichen Personen gegen Verletzungen bei Zusammenstößen“. Walter Linderer gilt deshalb als einer der Erfinder des Airbags. In den USA erhielt John W. Hetrick 1953 ein ähnliches Patent. Diese frühen Airbags waren allerdings nicht praktikabel wegen mangelnder Sensor- und Auslösetechnik. In den USA gilt Allen K. Breed (Breed Technologies) mit einem 1968 vorgestellten System als Pionier der modernen Airbag-Technik. Aufgrund der weltweit stark steigenden Zahl schwerer Verkehrsunfälle mit Personenschaden verkündete US-Präsident Lyndon B. Johnson in den 60er Jahren, man würde zukünftig keine unsicheren Fahrzeuge mehr dulden. Das 1966 neu geschaffene Verkehrsministerium der Vereinigten Staaten (\"United States Department of Transportation\" – DOT) forderte daraufhin in einem 1969 verabschiedeten Gesetzespaket, automatische Insassenschutzsysteme ab dem 1. Januar 1973 für Neuwagen verbindlich vorzuschreiben. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Autohersteller verschiedene Lösungsansätze. General Motors entschied sich für ein Airbagsystem, das unter dem Namen „Air Cushion Restraint System“ (ACRS) ab 1974 gegen Aufpreis erhältlich war. Es wurde unter anderem in den Fahrzeugen Oldsmobile Toronado, Oldsmobile 88, Oldsmobile 98, Buick Electra, Buick LeSabre, Buick Riviera und den meisten Cadillac-Modellen angeboten. Hierbei handelte es sich um ein Airbagsystem mit Fahrer- und Beifahrerairbag. Der Fahrerairbag wurde mittels pyrotechnischem Gasgenerator gefüllt, für den Beifahrerairbag wurde ein zweistufiger Hybridgasgenerator verwendet. Aufgrund wirtschaftlichen Misserfolges wurde das System 1976 wieder vom Markt genommen. General Motors hatte geplant, jährlich 100.000 Fahrzeuge mit diesem Airbagsystem zu verkaufen, tatsächlich wurde das System während der gesamten Bauzeit weniger als 10.000 Mal bestellt. In den USA wurde 1997 der Einbau von Front-Airbags für Fahrer und Beifahrer bei Neufahrzeugen gesetzlich vorgeschrieben. Für SUV und Vans trat die Vorschrift ein Jahr später in Kraft. Die Regelung ist Teil der Federal Motor Vehicle Safety Standards (FMVSS). Erstes deutsches Auto mit einem Airbag war 1981 der Mercedes-Benz W 126 (S-Klasse). Die Kombination aus Fahrer-Airbag und Beifahrer-Gurtstraffer war zunächst ausschließlich gegen Aufpreis in der Baureihe 126 erhältlich. Das System wurde von der Aschaffenburger Petri AG (2000 bis 2012: Takata-Petri, seit 2012: TAKATA AG) hergestellt. Kurze Zeit später folgte der Einsatz auch in dem Mercedes-Benz W123. In den folgenden Jahren statteten auch andere Fahrzeughersteller ihre Fahrzeuge mit Airbagsystemen aus. Anfangs wurden die meisten Fahrzeuge lediglich mit einem Fahrer-Airbag im Lenkrad ausgerüstet. Seit den späten 1980ern wurden zunehmend auch Airbags für Beifahrer von den Herstellern angeboten. Ab Mitte der 1990er Jahre wurden dann immer mehr Airbagsysteme im Fahrzeug eingebaut. So folgte im Jahre 1994 der erste Seitenairbag im Volvo 850, 1996 der erste Knieairbag im Kia Sportage. 1997 führte BMW mit dem ITS den ersten Kopfairbag für Vordersitzpassagiere ein, 1998 gab es die ersten seitlichen Vorhangairbags für Vorder- und Rücksitz im Volvo S80. Im Jahre 2010 wurde ein Gurtairbag im Lexus LFA vorgestellt und 2012 ein Fußgängerairbag im Volvo V40. Seit 2001 werden Airbagsysteme auch in Flugzeugen eingesetzt. Sie finden sowohl in Verkehrsmaschinen wie auch in Sportflugzeugen Anwendung.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schutzpotenzial.", "content": "Der Airbag gilt nach dem Gurt als das wichtigste passive Sicherheitselement. Während der massenhaften Einführung von Airbags in den Jahren 1990 bis 2005 reduzierten sich die Verkehrstoten in Deutschland um mehr als die Hälfte. Allerdings fiel in den gleichen Zeitraum auch die Ausstattung der Fahrzeuge mit ESP, stabileren Fahrgastzellen sowie weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit. Deshalb ist es schwierig zu bewerten, wie groß der Effekt durch den Airbag ist. In einer von der Bundesanstalt für Straßenwesen 2004 veröffentlichten Studie wird von den Autoren ein Vermeidungspotential von schweren oder tödlichen Verletzungen durch den Airbag bei Frontalkollisionen für den Fahrer von etwa 20 % angenommen. Deutlich wird das Schutzpotential der Airbags auch in Crashversuchen, bei denen das gleiche Fahrzeug einmal mit und einmal ohne Airbag getestet wird. Hier liegen die Belastungswerte für die Insassen im Fahrzeug ohne Airbag meist um ein Vielfaches über den Werten für das gleiche Fahrzeug mit Airbag. Frontairbags lösen beim ersten heftigen Aufprall aus. Findet nach dem Erstaufprall ein weiterer Aufprall statt, kann der Frontairbag kein Schutzpotential mehr bieten, da er bereits in sich zusammengefallen ist. Eine Möglichkeit diese Schwachstelle einzudämmen ist die Einleitung einer automatischen Vollbremsung unmittelbar nach Auslösung der Airbags.", "section_level": 2}, {"title": "Schädigungen durch Airbags.", "content": "Airbags lösen nur bei Unfällen aus, bei denen allein der Sicherheitsgurt tödliche oder sonstige schwere Verletzungen nicht verhindern könnte. Die Auslösung kann auch selbst Verletzungen (bis hin zu schweren Kopfverletzungen und Brüchen der Halswirbelsäule) hervorrufen. Das Verletzungsrisiko wird allerdings regelmäßig dem Schutzpotential untergeordnet. Als Verletzungen sind unter anderem leichte Verbrennungen an den Unterarmen durch die Reibungshitze des expandierenden Airbaggewebes bekannt. Die plötzliche Druckwelle der Luftsackentfaltung kann insbesondere bei kleinem Fahrzeuginnenraum zum Hörschaden (Knalltrauma) führen. Da das Füllgas der Airbags unterschiedliche Feinstäube und Gase enthält, kann es bei Asthmatikern zu vorübergehenden Atembeschwerden kommen. Zudem kann der Zündsatz des Airbags nach explosionsartiger Auslösung toxische Bestandteile produzieren. Zu schweren und sogar tödlichen Verletzungen durch den Airbag kann es bei einer sogenannten \"Out-of-Position\"-Situation kommen, also wenn sich ein Insasse oder ein sonstiger Körper zum Zeitpunkt der Auslösung im Entfaltungsbereich des Airbags befindet. Dies kann insbesondere bei sehr kleinen Personen der Fall sein, die zu nah am Lenkrad sitzen, oder bei Beifahrern, die einen Fuß auf das Armaturenbrett legen. Gegenstände, die zwischen Airbags und Insassen positioniert sind, können bei Airbagauslösung den Insassen mit hoher Geschwindigkeit entgegengeschleudert werden. So muss bei Verwendung eines rückwärtsgerichteten Kindersitzes auf dem Beifahrersitz der dortige Frontairbag deaktiviert werden, da er sonst zu tödlichen Verletzungen führen kann. Lässt sich der Airbag nicht abschalten, gehört die Babyschale auf den Rücksitz (siehe dazu auch Babyschalenspiegel). In den Jahren 1990 bis 2007 hat die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA auf dem Gebiet der USA 284 Todesfälle registriert, die auf Airbagauslösungen zurückzuführen waren. Es wurden 180 Kinder und 104 Erwachsene getötet. Demgegenüber standen hochgerechnet 24.334 gerettete Personen. Im Jahr 2014 forderte die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA den Airbag-Hersteller Takata zum Rückruf aller eingebauten Frontairbags in den feuchteren Südstaaten der Vereinigten Staaten auf, da es zu fünf Todesfällen (4 in den USA, 1 in Malaysia) gekommen war, die eindeutig auf Schrapnellverletzungen durch herumfliegende Metallsplitter infolge regulär und fehlausgelöster Fahrerairbags zurückzuführen waren. Grund für die Fehlauslösung der Airbags war die Umstellung vom Sprengstoff Tetrazol auf den Sprengstoff Ammoniumnitrat im Jahr 2001. Ammoniumnitrat ist empfindlich gegenüber Temperatur- und Feuchtigkeitsänderungen und zersetzt sich im Lauf der Zeit, wobei explosionsanfälligere Verbindungen entstehen können, die zu Airbag-Fehlauslösungen führen können. Grund für den Wechsel war, dass Ammoniumnitrat wesentlich billiger hergestellt werden kann als Tetrazol. Im Mai 2015 wurde Takata durch die NHTSA gezwungen den Rückruf auf alle betroffenen Fahrzeuge in den USA auszudehnen. Betroffen sind 33,8 Millionen Autos.", "section_level": 2}, {"title": "Rettungskräfte.", "content": "Bei Unfällen, in denen nicht alle Airbags ausgelöst haben, müssen beim Einsatz von hydraulischen Rettungsgeräten fahrzeugspezifische Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Es sind die AIRBAG-Regeln zu beachten. Damit für die Rettungskräfte keine Gefährdung auftritt, wird für viele Fahrzeuge auch ein \"Rettungsleitfaden\" (oder auch \"Rettungskarte\") angeboten, der im Fahrzeug mitgeführt werden kann. Darin wird neben anderen relevanten Gefährdungen die Lage von Airbags und Gasgeneratoren im Fahrzeug beschrieben. Außerdem gibt es einen speziellen Airbagschutz, der über das Lenkrad gezogen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sensorik.", "content": "Airbags werden in der Regel von einem zentralen Airbagsteuergerät ausgelöst. Eine Ausnahme bilden einige Airbagsysteme in Kompaktwagen der frühen 1990er Jahre. Aus Kostengründen wurden hier Systeme mit einem in das Airbagmodul integrierten mechanischen Auslöser verwendet. Aufgrund der schwierigen Handhabung bei der Entsorgung und der nur sehr rudimentär möglichen Abstimmung der Auslösecharakteristik verschwanden diese Systeme nach kurzer Zeit wieder vom Markt. Bei heutigen Fahrzeugen besteht das Airbagsystem aus den Komponenten Airbagmodul, Airbagsteuergerät und Crashsensoren. Das Airbagmodul beinhaltet den eigentlichen Nylonsack und den Gasgenerator. Die Crashsensoren sind zum Teil im Steuergerät eingebaut, zum Teil als Satellitensensoren im Fahrzeug verteilt. Wichtigste Sensoren für die Auslösung sind die Beschleunigungssensoren. Um Fehlauslösungen zu vermeiden, sind immer mindestens zwei Beschleunigungssensoren eingebaut. Nur wenn beide unabhängig voneinander eine entsprechende Verzögerung melden, wird der Airbag ausgelöst. Für die Erkennung von Seitenkollisionen werden oft Drucksensoren eingesetzt. Bei einer Seitenkollision melden diese Sensoren einen raschen Druckanstieg innerhalb der Tür, noch bevor eine größere Beschleunigung auf das Fahrzeug wirkt. Dadurch können Seitenkollisionen frühzeitig erkannt werden. Daneben wird eine Vielzahl von weiteren Sensoren eingesetzt, wie Sitzbelegungserkennungen auf dem Beifahrersitz, Sitzpositionssensoren im Fahrersitz sowie Kontaktschalter in den Gurtschlössern. Das Steuergerät gleicht die Sensordaten ständig mit gespeicherten Werten ab. Aufgrund der Daten der Sensoren entscheidet das Steuergerät, ob ausgelöst wird, und welche Airbags und Gurtstraffer aktiviert werden müssen. Das Steuergerät verfügt über interne Kondensatoren und ist somit kurzfristig auch ohne externe Stromquelle voll arbeitsfähig, um bei einem Unfall die Airbags selbst dann noch auslösen zu können, wenn es im laufenden Unfallgeschehen bereits zu einer Trennung von der Fahrzeugbatterie gekommen sein sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Gasgenerator.", "content": "Gasgeneratoren stellen das Gas zum Befüllen des Airbags bereit. Zur Reduzierung der Airbagaggressivität werden für Frontairbags teilweise zweistufige Gasgeneratoren eingesetzt. Dabei beinhaltet die erste Stufe meist etwa 70 Prozent der Treibladung. Aufgrund von Fahrzeugverzögerung, Sitzeinstellung und evtl. noch weiteren Parametern werden beide Stufen gleichzeitig oder zeitversetzt gezündet. Wird die zweite Stufe zeitversetzt gezündet, reduziert sich der Airbagdruck und damit auch seine Aggressivität.", "section_level": 2}, {"title": "Pyrotechnische Gasgeneratoren.", "content": "Der Gasgenerator besteht aus einer Anzündeeinheit und dem Festtreibstoff. Durch einen Stromimpuls des Steuergerätes wird die Anzündeeinheit aktiviert. Diese entzündet den Festtreibstoff, der meist in Tablettenform vorliegt. Das dabei entstehende heiße Gas (≈ 1350 °C) strömt durch einen Metallfilter aus dem Gasgenerator in den Airbag. Der Filter ist notwendig, um größere Partikel in der Brennkammer zurückzuhalten. Diese würden ansonsten den Airbag beschädigen. Durch die Expansion beträgt die Temperatur des in den Luftsack strömenden Gases nur noch rund 150 °C. Seit Anfang der neunziger Jahre wird versucht, das toxische Natriumazid als Treibstoff durch umweltfreundlichere Sprengstoffe zu ersetzen. Dafür bieten sich drei Alternativen an: Stickstoffreiche organische Verbindungen (z. B. 5-Aminotetrazol) in Kombination mit anorganischen Oxidationsmitteln (wie etwa den Alkali- oder Erdalkalinitraten), Cellulosenitrat in Kombination mit Nitratestern von Polyolen (z. B. Nitroglycerin) oder sauerstoffreichen, stickstofffreien organischen Verbindungen (z. B. Zitronensäure) in Kombination mit Chloraten oder Perchloraten.", "section_level": 3}, {"title": "Kaltgasgeneratoren.", "content": "Der Gasgenerator besteht aus einem Gasspeicher und einem Aktivator. Im Gasspeicher wird ein Gas, meist eine Helium-Argon-Mischung, unter Hochdruck gespeichert. Beim Auslösen des Airbags zerstört ein Sprengsatz eine Membran und das kalte Gas strömt in den Luftsack. Anwendung finden diese Systeme vor allem bei seitlichen Vorhangairbags, da hier eine geringere Füllgastemperatur erreicht werden muss, um die Standzeit zu verlängern.", "section_level": 3}, {"title": "Hybridgasgeneratoren.", "content": "Hybridgasgeneratoren stellen eine Verbindung aus pyrotechnischem Generator und einem Kaltgasgenerator dar. Sie enthalten also sowohl eine pyrotechnische Ladung zur Gaserzeugung als auch einen Druckspeicher mit vorgespanntem Gas.", "section_level": 3}, {"title": "Frontairbags.", "content": "Die Frontairbags werden etwa 15 ms nach dem Aufprallbeginn gezündet. Bereits nach 50 ms sind die Airbags voll entfaltet. Unmittelbar danach tauchen die Insassen mit Kopf und Brust in die vollständig gefüllten Airbags ein und drücken die Luft über Löcher auf der Rückseite des Airbags wieder hinaus. Nach 150 ms sind die Airbags wieder vollständig entleert. Die Schutzwirkung beruht darauf, dass der Kopf abgestützt wird und eine gleichmäßige Lastverteilung auf den Brustkorb erzielt wird. Ohne Airbag würde der Kopf des Fahrers weit nach vorne geschleudert, die Halswirbelsäule überdehnt und der Kopf schließlich auf das Lenkrad bzw. das Armaturenbrett aufschlagen. Im Geltungsbereich der ECE-Regelung sind Frontairbags immer als zusätzliches Rückhaltesystem (SRS) ausgelegt. In den USA (FMVSS) müssen sie jedoch auch dafür ausgelegt sein, schwere Verletzungen bei nicht angeschnallten Insassen zu verhindern. Gleichzeitig bestehen in den USA scharfe Vorschriften bezüglich der Begrenzung der Airbagaggressivität gegenüber sehr kleinen Insassen und sogenannten Out-Of-Position-Fällen (OOP). Vor diesem Hintergrund werden in den USA heutzutage adaptive Frontairbags eingesetzt, deren Auslösestärke je nach Aufprallstärke oder Größe der Insassen variiert werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrerairbag.", "content": "Das Airbagmodul befindet sich in der Mitte des Lenkrades. Während der 1990er Jahre, als Airbags noch eine meist kostenpflichtige Zusatzausstattung waren, wurden verschieden große Fahrerairbags verbaut. Einige europäische Hersteller boten sogenannte „Eurobags“ mit nur 35 Liter Volumen an um den Preis des Systems zu reduzieren. Von anderen Herstellern und in den USA wurden ausschließlich „Full-Size Airbags“ mit ca. 65 Liter Volumen verwendet. Nennenswerte Unterschiede beim Insassenschutz gab es nicht. Das Airbagvolumen bei Fahrzeugen der 2010er Jahre liegt zwischen 45 und 60 Liter. Der Kontakt zur Verbindung ins Lenkrad wird über eine locker gewickelte spiralförmige flexible Leiterplatte hergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Beifahrerairbag.", "content": "Das Airbagmodul ist normalerweise im Armaturenbrett, meist oberhalb des Handschuhfaches integriert. Eine Ausnahme bildet der Citroën C4 Cactus, bei dem das Airbagmodul im Dach verbaut ist. Das Airbagvolumen bei heutigen Fahrzeugen beträgt 80 bis 120 Liter. Der Beifahrerairbag lässt sich in vielen Fahrzeugen manuell oder automatisch deaktivieren, da er für Babys in rückwärts gerichteten Kindersitzen (Reboard-Systeme) eine Gefahr darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Seitenairbag.", "content": "Sie entfalten sich innerhalb von 20 ms zwischen Sitz und Türverkleidung und sollen das Verletzungsrisiko für den Oberkörper reduzieren, indem sie den Insassen großflächig am Brustkorb und Becken abstützen und den Bauchbereich entlasten.", "section_level": 1}, {"title": "Seitenairbags in der Türverkleidung.", "content": "Thorax-Airbags in der Türverkleidung werden heute nicht mehr verwendet. Dieser Airbagtyp ist heute in den Sitz integriert.", "section_level": 2}, {"title": "Seitenairbag im Sitz.", "content": "Können als reine Thorax-, als Thorax-/Becken- und sogar als Thorax-/Becken-/Kopf-Airbag ausgeführt sein. Seitenairbags für die vorderen Sitze (Fahrersitz und Beifahrersitz) gehören durch die Anforderungen der Crashtests nach Euro NCAP in der Regel zur Standard-Serienausstattung. Seitenairbags für die weiteren Sitzreihen sind in der Regel keine Serienausstattung, teilweise aber als Sonderausstattung erhältlich. Es können auch mehrere getrennte Airbags im Sitz verbaut sein. So verwendet Mercedes seit 2009 in einigen Fahrzeugen zwei Seitenairbags pro Sitz, einen auf Höhe des Brustkorbs und einen auf Höhe des Beckens. Mercedes bezeichnet diesen Airbag selbst als Pelvisbag. Bei allen in den Sitz integrierten Airbagsystemen, gleich welcher Art, dürfen nur dafür zugelassene Schonbezüge verwendet werden. Sie weisen im Bereich der Airbags eine Reißnaht auf und behindern diesen somit nicht bei seinem Entfaltungsvorgang.", "section_level": 2}, {"title": "Kopfairbags.", "content": "Kopfairbags sollen eine Berührung mit Seitenscheibe, B-Säule oder eindringenden Gegenständen verhindern und den Kopf großflächig abstützen, um eine seitliche Überstreckung der Halswirbelsäule zu vermeiden. Sie werden bei einer Seitenkollision aktiviert. Je nach Hersteller werden sie auch bei Überschlägen und schweren Frontalkollisionen aktiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Vorhangairbag.", "content": "Er entfaltet sich entlang der seitlichen Fensterfront und deckt die gesamten Scheibenbereiche ab. Sie bleiben für rund 5 Sekunden aufgeblasen und schützen somit auch bei Überschlägen oder Mehrfachkollisionen. Bei Cabrios kann der Kopfairbag nicht im Dach eingebaut werden. Deswegen wird der Kopfairbag bei einigen Cabrios in die Türverkleidung integriert.", "section_level": 2}, {"title": "Kopfairbag im Sitz.", "content": "Dieses System wird häufig bei Cabrios sowie in preisgünstigen Fahrzeugen eingesetzt. Es bietet allerdings keinen Schutz bei Mehrfachkollisionen und nur einen geringen Schutz bei Überschlägen. Sie werden meist als kombinierter Thorax-/Kopfairbag verwendet, Peugeot verwendet ihn aber im Peugeot 308 CC auch als Einzelairbag.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Airbagsysteme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Knieairbags.", "content": "\"Knieairbags\" befinden sich im unteren Teil des Armaturenbrettes. Sie sollen sowohl ein Aufschlagen der Schienbeine auf das Armaturenbrett als auch das Durchrutschen des Passagiers unter dem Sicherheitsgurt verhindern, indem sie diesen abstützen. Knieairbags sind meistens nur für den Fahrer eingebaut, selten auch für den Beifahrer.", "section_level": 2}, {"title": "Sitzpolsterairbag.", "content": "\"Sitzpolsterairbags\" (auch \"Anti-Submarining-Airbag\" oder \"Anti-Sliding-Airbag\") befinden sich im vorderen Teil der Sitzflächen der Vordersitze. Sie sollen ein Durchrutschen unter dem Gurt verhindern. Bei einigen Fahrzeugen befindet sich der Airbag nur im Beifahrersitz, bei anderen in beiden Vordersitzen.", "section_level": 2}, {"title": "Rücksitzairbag.", "content": "2009 wurde auf dem japanischen Markt ein \"Rücksitzairbag\" in Serie eingeführt. Das Luftpolster befindet sich in einer großen Mittelkonsole zwischen den beiden Fondsitzen und bläht sich zwischen den beiden Fondpassagieren auf. Erhältlich im Toyota Crown Majesta.", "section_level": 2}, {"title": "Heckairbag.", "content": "Der \"Heckairbag\" befindet sich im Dachraum vor dem hinteren Fenster. Er ist als Vorhangairbag ausgeführt und entfaltet sich zwischen Kopfstützen und Heckscheibe. Er soll das Verletzungsrisiko der Fondpassagiere bei einem Heckaufprall mindern. Der Toyota iQ ist im Moment (2017) das einzige Fahrzeug mit einem Heckairbag.", "section_level": 2}, {"title": "Gurtairbag.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeug.", "content": "Der Airbag befindet sich im Gurtband des Becken- oder Schultergurtes. Bei einem Unfall schießt er von dort aus nach oben und befindet sich im ausgelösten Zustand direkt vor der Brust und dem Kopf des Insassen. Dadurch wird der Aufprall auf Cockpit bzw. Vordersitze vermieden. Er findet Anwendung in Kleinflugzeugen zur Unterstützung des Drei- oder Vierpunktsicherheitsgurtes sowie in großen Verkehrsmaschinen Anwendung in Kombination mit Zweipunktgurten.", "section_level": 3}, {"title": "Kraftfahrzeug.", "content": "Es handelt sich um einen aufblasbaren Sicherheitsgurt (inflatable seatbelt). Bei einem Unfall wird er im Bereich der Brust des Insassen aufgeblasen. Hierdurch kann eine größere und gleichmäßigere Kraftverteilung auf die Brust des Insassen erreicht werden als durch einen normalen Gurt, was die Gefahr von Verletzungen reduziert.", "section_level": 3}, {"title": "Fußgängerairbag.", "content": "Dieser Airbag entfaltet sich bei einer Kollision mit einem Fußgänger über Teile der Außenhaut eines Autos, wie z. B. das untere Drittel der Windschutzscheibe und die A-Säulen.", "section_level": 2}, {"title": "Motorradjacke mit Airbag.", "content": "Als Teil der Schutzausstattung von Motorradfahrern werden Motorradjacken mit Airbag angeboten. Der Airbag wird in diesem Fall mechanisch über eine Reissleine ausgelöst. Neuere Systeme arbeiten mittlerweile drahtlos mit einem elektronischen Steuermodul das am Motorrad befestigt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrradfahrerairbag.", "content": "Der weltweit erste Airbag für Radfahrer, der schwedische Hövding, wird wie ein Schal um den Hals gelegt und reagiert beim Sturz durch Sensoren. Er umschließt nach weniger als einer Sekunde den Kopf und schützt ihn so vor dem Aufprall. Es gibt ihn in unterschiedlichen Designs im Fachhandel.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtsvorschriften.", "content": "Grundsätzlich haben Automobilhersteller in der Vergangenheit den Wechsel von Airbag-Einheiten nach bestimmten Zeiträumen empfohlen, um die Funktionsfähigkeit zu sichern, im Allgemeinen nach etwa zehn Jahren. Inzwischen ist jedoch herstellerseitig eine Ausweitung dieser Intervalle zu beobachten. Eine gesetzliche Pflicht, abgelaufene Airbags zu ersetzen, besteht nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Airbag- und Gurtstraffereinheiten unterliegen den Regelungen des Sprengstoffgesetzes und sind demnach pyrotechnische Gegenstände der Kategorie P1 ( Abs. 1 Ziff. 3a in Verbindung mit Abs. 1 und Abs. 3). Ein- und Ausbau, Aufbewahrung oder Vertrieb sind grundsätzlich nur Personen mit mindestens eingeschränkter Fachkunde (6-stündiger Lehrgang) im Rahmen einer gewerblichen Tätigkeit erlaubt., ebenso das Vernichten von Airbag- oder Gurtstraffereinheiten, wenn diese in einem Fahrzeug fest eingebaut sind. Ausgenommen ist der sonstige Umgang damit, solange die Einheit in ein Fahrzeug oder Fahrzeugteil fest eingebaut ist, sowie natürlich die bestimmungsgemäße Verwendung bei automatischer Auslösung Der Handel mit gebrauchten Airbags z. B. im Zuge der Autoverwertung ist nicht erlaubt. Laut Altfahrzeug-Verordnung sind Airbags aus jedem Altfahrzeug unverzüglich nach Anlieferung im Demontagebetrieb von geschultem Fachpersonal nach Herstellervorgabe zur Entsorgung im Fachbetrieb auszubauen oder auszulösen. Die Lagerung von Airbags hat gemäß der Sprengstofflagerrichtlinie 240 „Lagerung von Airbag- und Gurtstraffer-Einheiten“ zu erfolgen. Danach darf bei Lagerung in Arbeitsräumen eine maximale Explosivstoff-Netto-Höchstmasse von 10 kg nicht überschritten werden. Bei Lagerung in Lagerräumen oder bei ortsbeweglicher Lagerung ist eine Explosivstoff-Netto-Höchstmasse von maximal 100 kg zulässig. Die Lagerung darf grundsätzlich nur in gewerblich genutzten Räumen erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich ist der Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen im Pyrotechnikgesetz geregelt. Nach § 15 dieses Gesetzes dürfen pyrotechnische Gegenstände oder Sätze der Kategorie P1 (z. B. Airbag und Gurtstraffereinheiten) nur von Personen besessen oder verwendet werden, die mindestens 18 Jahre alt sind.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Airbag (aus englisch ', wörtlich \"Luftsack\"), Aufprallkissen (kurz Prallkissen) oder SRS (', engl. für \"Ergänzendes Rückhaltesystem\") wird in der Regel ein Teil des Insassenrückhaltesystems von Kraftfahrzeugen und Flugzeugen bezeichnet. Ein Airbag wird auch bei anderen Systemen wie dem Airbaglandesystem oder dem Lawinenairbag verwendet. Der Airbag im Kraftfahrzeug besteht aus einem Kunststoffsack, der sich bei einem Unfall innerhalb von 20 bis 50 Millisekunden mit einem lauten Knall zwischen dem Insassen und Teilen des Fahrzeuginnenraumes entfaltet. Dadurch wird verhindert, dass der Insasse gegen harte Teile des Innenraumes wie Lenkrad oder Armaturenbrett prallt. Das Airbagsystem wird nur durch starke negative Beschleunigungswerte ausgelöst, jenseits von Werten, wie sie alleine durch eine Vollbremsung erreicht werden. Fahrzeuge können mit einer Vielzahl von Airbags ausgerüstet sein. Je nach Fahrzeugverzögerung und Kollisionswinkel werden nur bestimmte Airbags ausgelöst.", "tgt_summary": "气囊(Air-bag,或称Supplementary Restraint System,缩写:SRS)指安装在汽车上的充气软囊,使用在车辆发生撞击事故的瞬间弹出,借以达到缓冲的作用,保护驾驶和乘客的安全。一般而言,遭遇到发生碰撞时,可以避免乘座人员头部和身体,直接撞击到车辆内部,减少人员伤害程度。根据美国高速公路安全管理局调查,气囊的使用得当下,令轿车的驾驶死亡率减少11%,正面撞击则降低30%的冲击力。", "id": 1675358} {"src_title": "Guadeloupe", "tgt_title": "瓜德罗普", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Südlich von Guadeloupe befindet sich die Insel Dominica, nordwestlich die Insel Montserrat und nordöstlich die Insel Antigua, die zum Inselstaat Antigua und Barbuda gehört. Ungefähr 250 km westlich liegt die unbewohnte venezolanische Insel Aves. Guadeloupe besteht aus sechs bewohnten sowie weiteren kleinen unbewohnten Inseln. Die beiden Hauptinseln sind Basse-Terre und Grande-Terre, die nur durch die schmale, an der engsten Stelle etwa 50 m breite Meerenge \"Rivière Salée\" voneinander getrennt sind. In unmittelbarer Nähe zu diesen liegen die ebenfalls bewohnten Inseln Marie-Galante und La Désirade, die zwei kleinen, unbewohnten Îles de la Petite Terre sowie die Inselgruppe der Îles des Saintes, die zwei bewohnte und sieben unbewohnte Inseln umfasst. Bis 2007 gehörten die Insel Saint-Barthélemy und der französische Teil der Insel Saint-Martin/Sint Maarten als Arrondissement Saint-Martin-Saint-Barthélemy zu Guadeloupe. Diese liegen etwa 200 km nördlich der Hauptinseln. Im Februar 2007 wurden die beiden Gebiete von Guadeloupe abgetrennt und zu je einer eigenen überseeischen Gebietskörperschaft \"(Collectivité d’outre-mer)\" aufgewertet. Grande-Terre ist relativ flach und besteht hauptsächlich aus Kalkstein, Basse-Terre ist vulkanischen Ursprungs mit Bergen im Landesinneren, u. a. mit dem höchsten Berg der Kleinen Antillen, dem Vulkan La Soufrière (1.467 m über NN). Der überwiegende Teil der anderen Insel ist ebenfalls vulkanischen Ursprungs. Die Landfläche (1628 km2) besteht zu 14 % aus Anbaufläche, zu 4 % aus Dauerkulturen, zu 14 % aus Weideflächen und zu 39 % aus Wäldern, zusammen 71 %. Die Küstenlänge beträgt 306 km.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Inseln.", "content": "Bewohnte Inseln sind mit einem Stern (*) markiert. Die Liste ist nicht vollständig.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima ist von tropischen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und Regen gekennzeichnet. Während der atlantischen Hurrikansaison besteht die Gefahr von tropischen Stürmen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Am hatte Guadeloupe Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen und Bevölkerungsstruktur.", "content": "Etwa 95 % der Einwohner gehören der Katholischen Kirche an, 1,7 % der Bevölkerung sind Zeugen Jehovas. Die restlichen 3 % der Einwohner sind Hindus oder gehören Religionen afrikanischen Ursprungs an, während 1 % der Bevölkerung protestantisch ist. Rund 90 % der Guadeloupianer sind afrikanischer oder gemischter Abstammung, ungefähr 5 % der Bevölkerung sind Weiße. Inder, Libanesen oder Chinesen machen zusammen weniger als 5 % aus. Innerhalb der Weißen müssen mehrere Gruppen unterschieden werden. Die Nachkommen der kolonialen Oberschicht werden \"Grands-Blancs\" genannt; daneben existieren aber auch einige Gruppen verarmter weißer Siedler \"(Petits-Blancs):\" die \"Blancs-Matignons\" in den \"Grands-Fonds\" auf Grande-Terre, die \"Saintois\" auf dem Archipel \"Les Saintes\" und die \"Désiradiens\" auf der Insel La Désirade.", "section_level": 2}, {"title": "Demographische Struktur.", "content": "Das Durchschnittsalter beträgt 35,6 Jahre (2008). Aufteilung nach Altersgruppen: 0–19 Jahre: 30,3 % 20–39 Jahre: 23,6 % 40–59 Jahre: 27,9 % 60–74 Jahre: 11,9 % >75 Jahre: 6,3 % Der Frauenanteil beträgt 52 %, der Ausländeranteil betrug 2007 5,8 %, derjenige der Immigranten 8,3 %. Das durchschnittliche Bevölkerungswachstum beträgt 0,85 % pro Jahr, die Geburtenrate 14,25 Geburten auf 1000 Einwohner und die Sterberate 6,89 Todesfälle auf 1000 Einwohner. Alle Zahlen basieren auf Angaben des offiziellen Statistik-Instituts INSEE (Institut national de la statistique et des études économiques) von Ende Dezember 2009. Die Kindersterblichkeitsrate liegt bei 9,77 Totgeburten auf 1000 Lebendgeburten. Die Lebenserwartung beträgt im Durchschnitt 77,0 Jahre, für Frauen 80,3 Jahre und für Männer 73,8 Jahre. Die Fruchtbarkeitsrate liegt bei 1,93 geborenen Kinder pro Frau. Die Zahlen sind jeweils Schätzungen für das Jahr 2002.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Quelle: UN", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Analphabetenrate beträgt 0,2 %.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Arawak und Kariben.", "content": "Die ältesten archäologischen Zeugnisse menschlichen Lebens stammen aus der Zeit von 3500 bis 3000 v. Chr. Ab 500 v. Chr. besiedelten die Saladoiden die Antillen. Ihnen folgten ab 600 n. Chr. die Arawak und ab dem 9. Jahrhundert schließlich die Kariben. Diese Ethnien kamen aus Südamerika und hatten ähnliche Lebensweisen. Aus der Beute, die sie durch Jagd und Fischfang erlegten, bereiteten sie einen sehr scharfen Pfeffertopf zu und servierten ihn mit Fladenbrot aus Maniokmehl. Daneben aßen sie Papayas, Guaven, Ananas und Avocados und die Männer rauchten Zigarren. Zu ihren Haushaltsgeräten gehörten Tongefäße, Behälter aus Pflanzenmaterial und Hängematten aus Baumwolle. Die Frauen trugen einen Lendenschurz, die Männer gingen nackt. Zum Schutz gegen Insekten, als Schmuck und als Kriegsbemalung rieben sie sich mit einem Roucou genannten roten Pflanzenfarbstoff ein, der mit Öl vermischt wurde. Auf ihren Kriegszügen töteten die Kariben die Arawak-Männer und nahmen deren Frauen als Sklaven. Von den Kariben wurde berichtet, dass sie ihre männlichen Gefangenen verzehrt haben sollen. Allerdings hat sich herausgestellt, dass viele Gerüchte um Kannibalismus wissenschaftlich nicht haltbar sind und sich entweder als falsch verstandene Beerdigungsriten entpuppten oder ihren Ursprung in aufgebauschter Berichterstattung hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Kolonisierung und Sklavenwirtschaft.", "content": "Kolumbus erreichte die Insel als erster Europäer auf der Hinfahrt seiner zweiten Reise am 4. November 1493. Er nannte sie \"Guadalupe\" nach dem spanischen Wallfahrtsort Nuestra Señora de Guadalupe, da er den Mönchen dort versprochen hatte, eine Insel so zu benennen. Die Kariben wehrten sich jedoch zunächst erfolgreich gegen die Spanier. Erst 1635 gelang es den Franzosen, Guadeloupe zu kolonisieren. 1664 wurde die Insel der Französischen Westindienkompanie übertragen. Nach deren Auflösung 1674 übernahm die französische Krone die Verwaltung der Kolonie. Die französischen Kolonialherren errichteten eine Plantagenwirtschaft. Sie bauten vor allem Zuckerrohr und Kaffee an. Die Auseinandersetzungen mit den Kariben endeten mit deren Deportierung auf die Nachbarinsel Dominica. Als Arbeitskräfte ließen sich die neuen Herren Menschen aus Afrika bringen, die im Rahmen des transatlantischen Sklavenhandels mit Sklavenschiffen in die Neue Welt verschleppt wurden. Statistisch gesehen überlebte ein Sklave auf einer Plantage sieben Jahre, Frauen wurden oft unfruchtbar. Die Sklaven afrikanischer Herkunft stellten schließlich die Mehrheit der Bevölkerung der Kolonie. Während des Siebenjährigen Krieges drangen auf Guadeloupe im Februar 1759 britische Einheiten ein und nahmen die Insel vom 23. April 1759 bis 10. Februar 1763 in Besitz. Im Zuge der Französischen Revolution von 1789 wurde die Sklaverei in den französischen Kolonien und damit auch in Guadeloupe im Februar 1794 aufgehoben. Großbritannien nutzte die neue politische Lage und besetzte im April 1794 die Inseln. Es wurde dabei von den Plantagenbesitzern unterstützt, die die Umsetzung der deklarierten Aufhebung der Sklaverei verhindern wollten. Die britische Besatzung wurde jedoch von französischen Truppen unter Führung des Nationalen Kommissars für Guadeloupe, Victor Hugues, bald vertrieben. Dieser setzte dabei auch auf die Unterstützung der befreiten Sklaven. Hugues regierte als Kommissar die Inseln von 1794 bis 1798. Napoléon führte die Sklaverei am 20. Mai 1802 wieder ein. Zwei schwarze Truppenführer, Delgres und Ignace, stellten sich mit ihren Soldaten Napoleons Truppen entgegen und ließen ihr Leben im Kampf um die Freiheit. Die Überlebenden wurden gehängt, darunter eine Frau mit Namen Solitude, die bei ihrer Gefangennahme hochschwanger war. Die Geburt des Babys wurde abgewartet, ehe auch sie hingerichtet wurde. In den Napoleonischen Kriegen eroberte Großbritannien Guadeloupe am 4. Februar 1810 erneut und trat es am 3. März 1813 an König Karl XIII. von Schweden und seine Nachkommen als Kompensation für die Eigentumsverluste des Kronprinzen Karl XIV. ab, die er als Verbündeter gegen Napoleon erlitten hatte. Im Frieden von Paris gab Schweden die Insel 1814 gegen Zahlung von 24 Millionen Franc wieder an Frankreich zurück. Mit dem Geld wurden 1815 die Staatsschulden zurückgezahlt, und der König erhielt dafür eine jährliche Geldrente. Diese sogenannte \"Guadeloupe-Rente\" wurde bis 1983 im schwedischen Staatshaushalt veranschlagt und danach durch Erhöhung des Haushalts für die königliche Hofhaltung abgelöst. Zu dieser Zeit betrug sie 300.000 Kronen. Am 8. Februar 1843 wurde Guadeloupe von einem großen Erdbeben erfasst, bei dem es zur fast vollständigen Zerstörung von Pointe-à-Pitre kam und etwa 6000 Menschen starben. Die wiederhergestellte Ordnung der Sklaverei wurde zunehmend instabil. Mehr und mehr Sklaven flüchteten sich in die Wälder und es gab häufig Aufstände. Inzwischen traten auch Menschenrechtler wie Victor Schœlcher auf den Plan. Nach der Revolution von 1848 wurde die Sklaverei durch das \"Décret d'abolition de l'esclavage\" vom 27. April 1848 in allen französischen Besitzungen endgültig abgeschafft. Viele ehemalige Sklaven waren nicht mehr bereit, auf den Plantagen zu arbeiten. Um den Plantagenbetrieb aufrechterhalten zu können, wurden deshalb freie Kontraktarbeiter vor allem in Indien angeworben und nach Guadeloupe gebracht. Der Plantagenbesitzer bezahlte die Überfahrt, dafür mussten die Kontraktarbeiter zwischen drei und fünf Jahre auf seiner Plantage arbeiten. Dann waren sie frei und konnten zurückkehren oder in Guadeloupe bleiben. Insgesamt kamen zwischen 1854 und 1889 auf diese Weise 42.000 Inder nach Guadeloupe.", "section_level": 2}, {"title": "Integration in den französischen Staat.", "content": "Ende des 19. Jahrhunderts räumte Frankreich der schwarzen Bevölkerung das Wahlrecht ein. 1470 dieser neuen französischen Bürger ließen im Ersten Weltkrieg ihr Leben für Frankreich. Auch vom Zweiten Weltkrieg war Guadeloupe betroffen. Nach Frankreichs Kapitulation flohen junge Freiwillige unter Lebensgefahr von der Insel und schlossen sich den Alliierten und General de Gaulle an. Am 19. März 1946 wurde Guadeloupe zum Überseedépartement \"(Département d'Outre Mer/DOM)\" Frankreichs. Seitdem ist es keine Kolonie mehr; es wird auf allen Gebieten als integraler Bestandteil des Mutterlandes betrachtet und seine Einwohner werden von staatlicher Seite als Franzosen betrachtet. Auf die gesellschaftlichen und kulturellen Unterschiede zum Mutterland wird dabei wenig Rücksicht genommen, vielmehr wird die vollständige Assimilation angestrebt. Als Antwort auf diese Politik entstanden in den 1980er Jahren nationale Bewegungen, die eine Loslösung von Frankreich anstreben. Diese betonen die Eigenständigkeit der antillanischen Kultur und verwenden etwa in Radiosendungen ausschließlich das Kreolische anstelle von Französisch. Vor allem aber sind die Befürworter der Unabhängigkeit bestrebt, die Eigenverantwortlichkeit der Bevölkerung für ihr Land zu entwickeln. Der Großteil der Bevölkerung lehnt jedoch eine Unabhängigkeit von Frankreich ab.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Die Inseln bilden ein Département mit der Départementnummer 971 und mit der Einführung der Regionen als Gebietskörperschaften in Frankreich durch die Dezentralisierungsgesetze 1982 erhielt Guadeloupe ebenso wie die anderen Überseedépartements zugleich auch den Status einer eigenen Région Frankreichs. Wie alle anderen Départements ist auch Guadeloupe in der französischen Legislative durch Volks- und Gemeindevertreter vertreten. Es besitzt in der Nationalversammlung vier und im Senat zwei Mandate. Wie die anderen vier französischen Überseedépartements ist Guadeloupe auch Teil der Europäischen Union. Alle französischen Gesetze finden in Guadeloupe ihre Anwendung. Jedoch müssen nach Artikel 73 der Französischen Verfassung die lokalen Besonderheiten Berücksichtigung finden. Wie in den anderen Überseedépartements und -regionen sind die Région und das Département getrennte Gebietskörperschaften, die unabhängig voneinander ihre jeweiligen Kompetenzen ausüben. Es existieren parallel zueinander der Regionalrat (\"Conseil régional\") mit 41 Mitgliedern und der Départementrat (\"Conseil départemental\") mit 42 Mitgliedern. Die Zentralregierung wird für ihre Zuständigkeitsbereiche durch den Präfekten vertreten. Der Präsident des Regionalrates ist Ary Chalys, die Präsidentin des Départementrats ist Josette Borel-Lincertin.", "section_level": 1}, {"title": "Generalstreik 2009.", "content": "Der Generalstreik auf den Französischen Antillen 2009 begann in Guadeloupe am 20. Januar und dehnte sich am 5. Februar auf die Nachbarinsel Martinique aus. Hintergrund dieses vom „Kollektiv gegen die Ausbeutung“ (Liyannaj Kont Pwoftasyion, LKP) unter seinem Führer Elie Domota initiierten Generalstreiks waren hauptsächlich Forderungen nach einer Anhebung der Mindestlöhne um 200 Euro sowie nach einer Herabsetzung der Preise für bestimmte Lebensmittel und die öffentlichen Verkehrsmittel. Nachdem der Streik in kurzer Zeit den größten Teil der örtlichen Wirtschaft lahmgelegte, ansonsten aber zunächst keine Verhandlungsfortschritte erbracht hatte, kam es Mitte Februar 2009 zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Straßenkämpfen in mehreren Orten der Insel, in deren Verlauf der Gewerkschaftssekretär Jacques Bino getötet wurde und aufgrund derer der Konflikt nun auch außerhalb von Guadeloupe – insbesondere in französischen und anderen europäischen Medien – Aufmerksamkeit erregte. Auf diese Weise zum Einschreiten gezwungen, gelang es der französischen Regierung schließlich, sowohl durch finanzielle Zugeständnisse des Staates als auch durch Druck auf die örtlichen Arbeitgeberverbände eine Einigung (den sog. „Accord Bino“) zu erreichen, mit dessen Abschluss am 4. März 2009 der Generalstreik nach annähernd siebenwöchiger Dauer offiziell beendet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: Im schwarzen Schild liegt eine goldene gesichtslose Sonne auf einem nach schräglinks liegenden grünen Pflanzenwedel unter einem blauen Schildhaupt mit drei goldenen Lilien.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Guadeloupe gliedert sich in zwei Arrondissements, 21 Kantone und 32 Gemeinden: Die Gemeinden haben sich in sechs Gemeindeverbänden organisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Guadeloupe besitzt einen internationalen Flughafen, den Pôle Caraïbes bei Pointe-à-Pitre (IATA-Flughafencode: PTP) auf der Insel Grande-Terre.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ökonomische Rahmenbedingungen.", "content": "Guadeloupe ist als voll integrierter Teil Frankreichs auch Teil des Binnenmarktes der Europäischen Union und verwendet wie im französischen Kernland den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel. Zur Deckung des Bedarfs an Konsumgütern ist Guadeloupe von Importen aus dem französischen Mutterland und zur Finanzierung der öffentlichen Ausgaben von Fördermitteln des französischen Staates abhängig. Bedingt auch durch diese Unterstützung liegt das BIP pro Kopf bei 9.000 US-$ und damit höher als auf der Mehrzahl der unabhängigen Nachbarinseln. Die Gesamtzahl der Arbeitskräfte beträgt etwa 130.000, die Arbeitslosigkeitsrate 27,8 %. Besonders hoch ist diese unter jungen Guadeloupianern. Im Vergleich mit dem BIP der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Guadeloupe 2006 einen Index von 68,4 (EU-27 = 100).", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftszweige.", "content": "Hauptzweige der Wirtschaft sind Ackerbau, Fremdenverkehr, Leichtindustrie und Dienstleistungen. Der Fremdenverkehr ist ein Schlüsselzweig der Wirtschaft. Die meisten Urlauber kommen aus Frankreich, eine steigende Anzahl an Kreuzfahrtschiffen besucht die Inseln. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte Guadeloupes sind Zuckerrohr (zur Herstellung von Rohrzucker und Rum) und Bananen. Weitere landwirtschaftliche Produkte der Inseln sind tropische Früchte und Gemüse, Rinder, Schweine und Ziegen. Das Zuckerrohr, das traditionelle Hauptanbauprodukt der Insel, wird langsam durch andere Produkte ersetzt, vor allem Bananen, Auberginen und Blumen. Anderes Gemüse und Hackfrüchte werden für den lokalen Verbrauch angebaut. Trotzdem ist Guadeloupe von importierten Nahrungsmitteln, hauptsächlich aus Frankreich, abhängig. Die Leichtindustrie zeichnet sich durch die Zucker- und Rumproduktion aus. Außerdem gibt es Baugewerbe und Zementherstellung. Die meisten fabriktechnisch gefertigten Waren sowie Treibstoffe werden importiert. Die landwirtschaftlichen Produkte sind die Hauptausfuhrgüter Guadeloupes. Bananen machen ungefähr 50 % des jährlichen Exportertrages aus, daneben werden Zucker und Rum exportiert. Von den ausgeführten Waren gehen 60 % ins europäische Frankreich, 18 % nach Martinique, 4 % in die USA. Importiert werden vor allem Nahrungsmittel, Treibstoff, Autos und andere Konsumgüter, Rohstoffe für das Baugewerbe. Die Importwaren kommen zu 63 % aus Frankreich, zu 4 % aus Deutschland, zu 3 % aus den USA, zu 2 % aus Japan und zu 2 % von den (ehemaligen) Niederländischen Antillen.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der meist betriebene Sport ist Fußball. Der französische Rekordnationalspieler Lilian Thuram stammt aus Guadeloupe. Der Fußballverband von Guadeloupe \"Ligue Guadeloupéenne de Football\" ist kein FIFA-Mitglied, die Fußballauswahl von Guadeloupe nimmt jedoch regelmäßig bei Wettbewerben der CONCACAF teil. Der größte Erfolg war das Erreichen des Halbfinales beim CONCACAF Gold Cup 2007. Dort schied die Mannschaft gegen Mexiko mit 0:1 aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Guadeloupe [] (Guadeloupe-Kreolisch: Gwadloup), von den Einheimischen auch Gwada genannt, ist geographisch ein Archipel, politisch ein französisches Übersee-Gebiet, ein Überseedépartement und eine Région, bestehend aus einer Gruppe von Inseln der Kleinen Antillen innerhalb der Inseln über dem Winde in der Karibik.", "tgt_summary": "瓜德罗普(;; ),又译瓜达洛普,是位于小安的列斯群岛中部、东加勒比海上的群岛。面积1630平方公里,分出圣马丁、圣巴泰勒米之前,面积1705平方公里。瓜德罗普首府为巴斯特尔。", "id": 812275} {"src_title": "Common Object Request Broker Architecture", "tgt_title": "CORBA", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Die CORBA-Spezifikation ist nicht an eine bestimmte Plattform gebunden. Vielmehr sind die Softwarehersteller oder Communitys aufgerufen, auf der Grundlage dieser Spezifikation eigene Object-Request-Broker-Implementierungen zu erstellen. Die meisten Hersteller bieten Implementierungen für mehrere Programmiersprachen und auch Betriebssysteme an. Die gemeinsame Spezifikation ermöglicht dann die Kommunikation von Anwendungen untereinander, die mit unterschiedlichen Programmiersprachen erstellt worden sind, verschiedene ORBs nutzen und auf verschiedenen Betriebssystemen und Hardwareumgebungen laufen können. Mittels der ebenfalls von der OMG spezifizierten Interface Definition Language (IDL) erstellt der Programmierer eine formale Spezifikation der Schnittstellen (Datentypen und Methodensignaturen), die ein Objekt für entfernte oder lokale Zugriffe zur Verfügung stellt. Die Schnittstellensemantik wird dabei nicht festgelegt. Diese Schnittstellenbeschreibung wird dann mit einem IDL-Compiler in äquivalente Beschreibungen der verwendeten Programmiersprache umgesetzt. Außerdem wird Quelltext generiert, der zu der benutzten ORB-Implementierung passt. Dieser Quelltext enthält Stubs und Skeletons. Sie implementieren das Vermittler-Pattern als Architekturmuster, um die Komplexität der Netzwerkkommunikation zu verbergen und einen Methodenaufruf wie einen lokalen Aufruf erscheinen zu lassen. Ein Stub akzeptiert die gleichen Nachrichten wie das entfernte Objekt, das er repräsentiert. Daher kann er von anderen Objekten wie ein lokales Objekt ihrer Programmiersprache benutzt werden, während die Interprozesskommunikation mit dem entfernten, repräsentierten Objekt in mitgelieferten Bibliotheken der CORBA-Implementierung verborgen bleibt. IDL-Compiler werden häufig vom Hersteller des jeweiligen ORB mitgeliefert. So definiert z. B. der Entwickler einer C++-Server-Anwendung zuerst seine IDL-Schnittstellen, danach erzeugt er mit Hilfe eines entsprechenden IDL-Compilers C++-Skeleton-Klassen. Als Nächstes erweitert er die Skeletons mit der notwendigen Implementierung der Logik. Damit ist seine Arbeit erledigt. Ein Client-Entwickler benutzt die IDL-Schnittstellen des Server-Entwicklers und erzeugt mittels seines IDL-Compilers Stubs im Quelltext seiner Programmiersprache. Er kann dann die Instanzen dieser generierten Klassen wie oben erläutert als \"normale\" Objekte benutzen. Diese Vorgehensweise reduziert den Arbeitsaufwand in der Client-Server-Entwicklung, da sämtliche Details der Interprozesskommunikation für Client und Server verborgen bleiben. Die meisten CORBA-Implementierungen unterstützen die Programmiersprachen Java und C++. Es existieren jedoch auch Implementierungen für viele weitere Sprachen. Es gibt auch die Möglichkeit, CORBA ohne IDL zu verwenden. Dafür stehen das Dynamic Invocation Interface (DII) und das Dynamic Skeleton Interface (DSI) zur Verfügung. Die Kommunikation innerhalb einer CORBA-Implementierung – ORB – erfolgte in früheren CORBA Spezifikationen mittels eines herstellerspezifischen Protokolls. Damit auch ORBs unterschiedlicher Hersteller miteinander kommunizieren können, wurde mit CORBA 2.0 das General Inter-ORB Protocol (GIOP) festgelegt, das die Kommunikation für verschiedene Transportprotokolle definiert. Am weitesten verbreitet ist der Einsatz des GIOP über TCP/IP, das Internet Inter-ORB Protocol (IIOP).", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Technologien.", "content": "Ebenfalls zur Erstellung von verteilten Anwendungen, die mehrere Programmiersprachen verwenden, eignet sich das von Microsoft entwickelte COM/DCOM. Allerdings muss man dann in der Windows-Welt bleiben. Soll eine Verknüpfung zwischen Java und einer anderen Programmiersprache hergestellt werden, so kann ebenfalls das JNI verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Performance.", "content": "Mittlerweile ist die Performance von CORBA auf dem Stand vergleichbarer Technologien wie RMI. Sie hängt in erster Linie von der Bandbreite und der Latenzzeit des Netzwerkes ab.", "section_level": 1}, {"title": "Kompatibilität.", "content": "Mit Hilfe von Bridges kann eine CORBA-Anwendung an Anwendungen, die RMI oder COM-/DCOM-Schnittstellen zur Verfügung stellen, gekoppelt werden. Das ist unter anderem im Zusammenspiel mit Windows-Anwendungen mit COM-Interface interessant.", "section_level": 1}, {"title": "Das Objektmodell von CORBA.", "content": "Der Objektbegriff der Object Management Group (OMG) unterscheidet sich kaum von anderen computerwissenschaftlichen Definitionen des Wortes „Objekt“: Objekte werden als eindeutig identifizierbare Entität definiert. Im Objektmodell werden neben den Eigenschaften von Objekten auch Typen, Schnittstellen, Operationen und Attribute genauer qualifiziert. Typen dienen dazu, die möglichen Werte von Daten einzugrenzen und diese Eingrenzung zu benennen. Dabei unterscheidet CORBA zwei verschiedene Typengruppen: die einfachen und die konstruierten Typen. Zu den einfachen Typen gehören \"short\", \"long\", \"float\", \"double\", \"char\", \"boolean\", \"octet\", \"string\", \"enum\" und \"any\". Die konstruierten Typen sind \"struct\", \"sequence\" und \"union\". Für eine objektorientierte Sicht benötigt der Entwickler noch eine weitere Form der Daten, nämlich Objektreferenzen. In CORBA identifizieren Objektreferenzen die Objekte innerhalb einer ORB-Domäne. Den internen Aufbau solcher Referenzen bestimmt CORBA nicht und er kann je nach ORB-Hersteller und Programmiersprache unterschiedlich ausfallen. Damit aber die Kommunikation und der Austausch von Objektreferenzen übergreifend erfolgen kann, definiert CORBA als Austauschformat die IOR (= Interoperable Object Reference).", "section_level": 1}, {"title": "CORBA-Dienste.", "content": "Zusätzlich zum Protokoll definiert CORBA noch einige Dienste bzw. Services, die eine definierte IDL-Schnittstelle besitzen. Der wichtigste CORBA-Dienst ist der Naming Service, der Serverobjekten ermöglicht, mittels eines festgelegten Namens angesprochen zu werden. Der Namensdienst liefert dann die IOR zu einem registrierten Objektnamen. Der Naming Service ist eine Art „Telefonbuch“ für CORBA-Objekte. Der Trading Service ermöglicht es ebenfalls, Objekte zur Laufzeit zu finden. Allerdings werden Objekte hier über ihre Eigenschaften identifiziert und nicht durch einen Namen. Das Ergebnis einer solchen Suche können auch mehrere Objekte sein. Der Event Service ermöglicht lose gekoppelte, ereignisbasierte n:m Kommunikation. Der Versand erfolgt asynchron. Beim Push-Modell sendet der \"Supplier\" (Anbieter) ein \"Event\" (Ereignis) in Form eines beliebigen Objektes zum \"Consumer\" (Verbraucher), beim Pull-Modell fordert der \"Consumer\" ein Event explizit (u. U. blockierend) an. \"Event Channels\" erlauben die Pufferung von Events in FIFO-Reihenfolge. Darüber hinaus ermöglichen sie die gleichzeitige Verwendung unterschiedlicher Kommunikationsmodelle zur Übertragung von Events. So kann ein Consumer etwa ein Event „pullen“, das von einem Supplier in einen Channel „gepusht“ worden ist. Der Life Cycle Service stellt Operationen zum Kopieren, Verschieben und Löschen von Objekten zur Verfügung. Zusammen mit dem Externalization Service wird damit das Migrieren von Objekten ermöglicht. Der Relationship Service ermöglicht die Modellierung von Beziehungen zwischen Objekten, wobei diese dabei bestimmte Rollen in der Beziehung übernehmen. Dabei sind drei Level definiert: Grundlegende Beziehungen, Beziehungsgraphen und spezielle Relationen (Enthaltensein-Beziehungen (1:n), Referenz-Beziehungen (n:m)). Eine standardkonforme Implementierung des Relationship Service sollte Level 1, Level 1 und 2 oder Level 1–3 implementieren. Außerdem existieren beispielsweise noch folgende Dienste: Externalization Service, Persistent Object Service, Concurrency Control Service, Transaction Service, Property Service, Licensing Service, Object Collection Service, Query Service, Time Service, Security Service, Notification Service als Erweiterung zum Event Service.", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung.", "content": "CORBA ist ein relativ abstraktes Konzept, welches den intuitiven Zugang erschwert. Allerdings ermöglicht der hohe Abstraktionsgrad, verteilte Anwendungen mit sehr geringem Arbeitsaufwand zu entwickeln. Mit seinen vielen Service-Definitionen war CORBA zum Zeitpunkt seiner Entwicklung ein innovatives Konzept mit großem Potenzial. Da nur wenige Services tatsächlich implementiert wurden, hat sich diese Hoffnung nicht erfüllt. Die von Programmiersprachen wie Java, Objective-C oder C# mitgelieferten Bibliotheken bieten heute vieles an, was einst als CORBA-Services definiert wurde, und binden damit den Entwickler an die jeweilige Programmiersprache und die dahinter stehenden Hersteller.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Common Object Request Broker Architecture (CORBA, für \"Allgemeine Architektur für Vermittler von Objekt-Nachrichten\") ist eine Spezifikation für eine objektorientierte Middleware, deren Kern ein sog. Object Request Broker, der ORB, bildet und die plattformübergreifende Protokolle und Dienste definiert. Sie wird von der Object Management Group (OMG) entwickelt. CORBA-konforme Implementierungen vereinfachen das Erstellen verteilter Anwendungen in heterogenen Umgebungen.", "tgt_summary": "CORBA(Common Object Request Broker Architecture)通用物件请求代理架构是软件构建的一个标准。", "id": 324574} {"src_title": "Quenya", "tgt_title": "昆雅语", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Das \"Quenya\" war zwar nicht die erste Sprache, die Tolkien erfand (er hatte etwa bereits vorher eine Weiterentwicklung des Gotischen versucht), sie war aber die erste von denjenigen Sprachen, die er später in seine Mythologie integrierte. Im Jahr 1912 entdeckte Tolkien die finnische Sprache für sich. Er war so beeindruckt von dem Erlebnis, das ihm das Lesen des finnischen Nationalepos \"Kalevala\" verschaffte, dass er beschloss, auf Grundlage der finnischen Phonetik, die er als besonders schön empfand, eine eigene Sprache zu erfinden. „Im Grunde“, schrieb Tolkien, „könnte man sagen, dass es auf einer lateinischen Basis komponiert ist, mit noch zwei weiteren (Haupt-)Ingredienzien, die mir nun einmal ein ‚phonästhetisches‘ Vergnügen bereiten: Finnisch und Griechisch.“", "section_level": 1}, {"title": "Sprachliche Weiterentwicklung.", "content": "Die sprachliche Weiterentwicklung geschieht über einen sehr langen Zeitraum in Tolkiens erschaffener Welt. Zuerst gibt es das Ur-Elbisch, die erste von den Elben gesprochene Sprache, die auch \"Primitives Quendisch\" genannt wird. Als die Elben dem Aufruf der Valar folgen, zu ihnen in den Westen zu kommen, spaltete sich ihre Sprache jedoch in die Dialekte der drei Elbenvölker auf (Vanyarin, Noldorin, Telerin). Aus einem dieser Dialekte entwickelte sich dort im Westen das Quenya der Noldor-Elben, während sich in Mittelerde das Sindarin herausbildete. So wurde schon im Ersten Zeitalter in Mittelerde zumeist Sindarin gesprochen. Im Dritten Zeitalter wurde Quenya fast nur noch für rituelle Zwecke oder in schriftlicher Form verwendet, so wie in Europa das Latein im Mittelalter oder das Sanskrit in Indien. So wurde beispielsweise das Verzeichnis der Namen der Könige in Quenya verfasst. Sindarin war hingegen die gesprochene Elbensprache; daher sind viele geografische Bezeichnungen und Namen im Herrn der Ringe auch auf Sindarin. Die Namen vieler Elben oder der Könige der Menschen aus Númenor entstammen jedoch überwiegend dem Quenya. Daneben gibt es noch das Waldelbisch, das sich ebenfalls aus dem Ur-Elbischen entwickelte. Es wurde sowohl in Lothlórien als auch im Düsterwald und im Elbenreich König Thranduils gesprochen. Ein Satz aus dem Quenya lautet: Die Sprache ähnelt in Klang und Grammatik in mancher Hinsicht dem Finnischen, im Vokabular jedoch nicht. Tolkien hat das Quenya von allen seinen erfundenen Sprachen weitaus am besten dokumentiert; es ist daher relativ gut rekonstruierbar. Quenya wird von den Elben als die \"Alte Sprache\", die \"Hochsprache des Westens\" oder \"Hochelbisch\" bezeichnet und bezieht sich auf dessen Status einer Gelehrtensprache.", "section_level": 1}, {"title": "Charakteristik.", "content": "Im Gegensatz zu seinem Nachfolger Sindarin kann Quenya als eine flektierende Sprache bezeichnet werden, die vom Finnischen inspiriert ist. Es kennt neun bis zehn (der Respektiv wird meist nicht verwendet) Kasus und vier Numeri und hat damit ein ausgeprägteres Deklinationssystem als die indogermanische Ursprache. Mit fünf Tempora, ohne distinktes Passiv sowie mit nur syntaktisch oder durch Partikel angezeigten Modi ist die Verbalmorphologie jedoch – verglichen mit dem Indogermanischen – stark eingeschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Phonologie.", "content": "Das Quenya kennt 32 Buchstaben, 20 Konsonanten und zehn Vokale.", "section_level": 1}, {"title": "Konsonanten.", "content": "Daneben wird seltener „ñ“ für „ng“ verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Vokale.", "content": "Am Ende des Wortes wird stattdessen „-ë“ geschrieben, damit die Aussprache nicht mit dem stummem E in englischen Wörtern (z. B. made) bzw. dem Schwa in deutschen Wörtern (z. B. Tanne) verwechselt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Grammatik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nomen.", "content": "Quenya kennt vier Numeri, welche alle durch das Anhängen von Suffixen gebildet werden: den Singular, den „normalen“ Plural, den Partitiv-Plural, welcher vermutlich sowohl einige als auch viele bedeuten kann, und den Dual, der für zwei Dinge von etwas steht. Quenya kennt neun bis zehn Kasus: Die Kasus werden durch das Anhängen von Suffixen gebildet. Hierbei werden die Substantive in verschiedene Klassen eingeteilt, die sich vorwiegend in die vokalische und die konsonantische Klasse aufteilen. Die Substantive der einen Gruppe enden auf Vokalen (-a, -ë, -ië, -i, -o oder -u) und die der anderen auf Konsonanten. Zusätzlich gibt es Nomina, die im Nominativ Singular eine spezielle Form besitzen, die nicht – wie normalerweise – gleich dem Stamm ist. Ein Beispiel hierfür ist das Wort „olos“. Es bedeutet auf Deutsch Traum. Wenn es nun beispielsweise in den Nominativ Plural gesetzt wird, wechselt das „s“ zu einem „r“ (Rhotazismus): „olori“, die Träume. Auch für alle anderen Formen wird der Stamm „olor-“ gebraucht. Die reinsten vokalischen Deklinationen sind die -u- und die -ië-Deklination. Sie besitzen exakt die gleichen Formen, abgesehen vom Stammvokal. Alle anderen vokalischen Deklinationen weichen mehr oder weniger stark von diesen „Musterdeklinationen“ ab. Zwei weitere mögliche Lokative sind Ein konsonantenstämmiges Wort, das keine Abweichungen von der normalen konsonantischen Deklination zeigt, ist beispielsweise „coron“, Ball. Im Unterschied zur -u-Deklination, deren Stamm-u sich durch die ganze Deklination hält, ändern sich die Vokale, die nur Bindevokale sind, in der konsonantischen Deklination. Häufig wird im Singular und Dual das „e“ verwendet und im Plural „i“, falls ein Vokal nötig ist. Nicht ganz geklärt ist der Allativ Singular. Es könnte sein, dass sich die Endung mit dem Stamm zusammengezogen hat, was zur Folge hätte, dass die -n-Deklination eine eigene Deklination wäre. Es ist schwierig, die konsonantischen Wörter in typische Klassen zu unterteilen, wie es bei den vokalischen gemacht wird, da es nicht nur auf den Endkonsonanten des Wortes ankommt, sondern auch andere Unregelmäßigkeiten auftreten können, wie z. B. der schon oben genannte „Zweistamm“. Außerdem kann in vielen Fällen eine Endung durch Assimilation des Endkonsonanten mit dem Stamm verwachsen, so dass es für jeden Konsonanten eigene Ausnahmen gäbe. Eine besondere Dualform besitzen sicher jene Substantive der vokalischen Deklination, die vor dem Endvokal ein „d“ oder „t“ besitzen und ebenfalls solche Substantive, deren Stamm auf ein „d“ oder „t“ auslautet. Durch die ganze Dualdeklination setzt sich dies fort. Dies hat zur Folge, dass vokalische und konsonantische Wörter die gleichen Endungen tragen. Ein Beispiel ist das Wort „haryat“, Schuh. Hier dessen Dual-Konjugation (die anderen Formen folgen demselben Muster wie „coron“):", "section_level": 2}, {"title": "Artikel.", "content": "Es existiert nur ein Artikel „i“, der bestimmte Artikel. Er ist in Singular und Plural gleichlautend und wird nicht flektiert.", "section_level": 2}, {"title": "Verben.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zeiten.", "content": "Verben werden mittels Suffixen in die fünf verschiedenen Tempora des Quenya konjugiert. Die Verneinung wird entweder durch das negative Verb \"umë\" oder durch das Partikel \"lá\" erreicht.", "section_level": 3}, {"title": "Numeri; Personen.", "content": "Wenn das Subjekt des Satzes ein Nomen ist so wird nur der \"Numerus\" unterschieden. Ursprünglich wurde der Plural im Elbischen durch das Anhängen eines »-i« gebildet. Für Substantive, die im Stamm auf einem Vokal (a, o, u) enden, änderte sich im Quenya die Pluralendung zu »-r«. Nur jene Substantive, die auf einem »-e« oder einem Konsonanten enden, bilden daher noch die Pluralform »-i«. Manchmal werden männliche Substantive durch anhängen von »-e« oder »-i« zu weiblichen Formen, beispielsweise bei Tár = König, Táre, Tári = Königin. Bei der Form auf »-i« kann nicht mehr zwischen Tári = Könige und Tári = Königin(nen) unterscheiden werden, so dass dieses Wort eher als \"Königliche\" übersetzt werden müsste. Neben Singular und Plural gibt es im Quenya eine Dualform. Dabei wird zwischen zahlenmäßigen Dualen (Verdoppelung) »-t« oder »-at« und natürlichen Paaren (gleicher oder ähnlicher Art) »-u« unterschieden. Oftmals wird jedoch die Endung verwendet, die im Satz besser klingt. Natürliche Paare sind beispielsweise \"hendu\" ‚Augen‘, \"quanu\" ‚Ohren‘, \"tálu\" ‚Füße‘, aber ebenso \"napat\", \"tolpat\" ‚zwei Finger‘ oder ‚Daumen‘ und \"mapat\" ‚zwei Hände‘. Eine Verdopplung wird ebenfalls mit einem Präfix yú- erreicht, \"yúyo\" ist ‚zweifach‘, wie im Wort \"yucale\", was ‚Zwielicht‘ bedeutet. Es wird oft in der Form \"atyucale\" genutzt, wobei zusätzlich noch das Präfix at- vorangestellt wird, also ‚zweites Zwielicht‘. Hiermit ist der Abend gemeint. Ursprünglich bezog sich diese Bezeichnung auf das Licht der \"Zwei Bäume\" in Valinor, die abwechselnd jeweils zwölf Stunden leuchteten. Wenn der eine Baum dunkler wurde und der Andere heller, bildete sich zweimal am Tag diese Mischung aus goldenem und silbernem Licht. Weitere Präfixe sind »yo-«, »yó-« oder »o-«, beispielsweise im Wort \"yomenna-\" ‚zusammenkommen‘ oder \"omentië\" ‚Zusammenkunft‘, das können jedoch mehr als zwei Parteien oder Leute sein. Diese Präfixe stehen also mehr für ein miteinander oder gemeinsam mit mehreren, wie in diesem Beispielsatz. Ist das Subjekt des Satzes ein Pronomen wird eine Pronominalendung an das Verb gehängt. Diese werden im folgenden Abschnitt erklärt.", "section_level": 3}, {"title": "Pronomen.", "content": "Personalpronomen: Dabei gilt -nye für ‘ich’, -tye für ‘du’, -mme für ‘wir’ und -lye für ‘ihr’. Es existieren verschiedene Pronomen, die von Tolkien häufig geändert wurden, und daher teilweise rekonstruiert werden müssen. Diese werden im Allgemeinen, wie z. B. im Ungarischen, als Suffixe angehängt. Bemerkenswert ist, dass das Quenya sowohl zwischen inklusivem und exklusivem „wir“ unterscheidet (\"-lmë\"/\"-lvë\"), (wie z. B. die dravidischen und austronesischen Sprachen), als auch ein duales „wir“ (= „[nur] du und ich“) kennt (\"-mmë\") (wie die philippinischen Sprachen). Possessivpronomen (als Endungen an Nomen):", "section_level": 2}, {"title": "Adjektive.", "content": "Adjektive werden im Quenya meist vor das Substantiv gestellt. Sie werden nur gegebenenfalls in den Plural gesetzt (auch das nicht in jedem Fall), weisen also keine KNG-Kongruenz auf. Wie im Deutschen werden viele Adjektive auch aus zusammengesetzten Worten beispielsweise ‚reinblütig‘ oder ‚hochadlig‘ gebildet. Beispiele für eine Adjektivbildung: Ein \"aina Faire\" ist entsprechend ein ‚heiliger Geist‘, wobei das Wort \"Faire\" von einer Wurzel PHAY/SPHAN/FAYA abgeleitet ist, die \"sterben, trennen\" beinhaltet, also die Seele eines Verstorbenen oder nicht körpergebundenen Geistes meint. Es gibt eine Vielzahl von Adjektiven, die oft auf -a enden. Obwohl das Adjektiv \"laica\" eine identische Schreibweise hat, entstammt es zwei unterschiedlichen Wurzeln und hat daher mehrere Bedeutungen. Daher ergeben sich manche Wortbedeutungen oftmals erst aus dem Satzzusammenhang oder sie umschreiben ganze Gruppen von Eigenschaften. Wenn von dem Elben Laicolas, Laicalasse (Quenyaschreibweise des Namens Legolas) gesprochen wird, so kann er beispielsweise durch dieses Wort vielfältig charakterisiert werden. Er ist scharfsinnig, was seine Augen, Ohren und seinen Verstand angeht, aber auch ein Freund des grünen Laubes (Waldelb) und möglicherweise noch etwas grün hinter den Ohren, also ein noch relativ junger Elb. Und all das in einem Wort zusammengefasst. Eine Steigerungsform des Adjektivs wird oftmals durch das Anhängen des Suffixes ‚-ima‘ oder das Voranstellen des Präfixes ‚an-, am-‘ erreicht. Das ist bei dem Ausruf Frodos „Aiya Earendil Elenion Ancalima!“ – „Siehe, Earendil, der Sterne Allerhellster!“ zu erkennen.", "section_level": 2}, {"title": "Elbische Namen.", "content": "Es gibt mehrere Arten von \"Elbischen Namen\". Dazu noch ein System der Namensgebung das sich folgendermaßen gliedert: Wird für ein Kind ein Name wie \"Ambarto\" ‚Rotschopf‘ gewählt, wie der sechste Sohn Feanáros (Sindarin Feanor) mit Mutternamen hieß, so weissagt man ihm eine wechselvolle Zukunft, denn dieses Wort bedeutet auch ‚der Schicksalhafte‘ weshalb er auch \"Umbarto\" ‚Ungewisses Schicksal‘ genannt wurde. Daher wurde er meist mit seinem Vaternamen \"Pityafinwe\" ‚Kleinster Finwe‘ oder auf Sindarin \"Amrod\" ‚der Rotschopf‘ gerufen, um das Schicksal nicht herauszufordern. Zwillinge tragen meist Namen mit einer identischen Bedeutung, so hieß sein Bruder \"Ambarussa\" oder \"Ambartan\" (Sindarin Amras), was ebenfalls ‚Rotschopf‘ bedeutet. Sein Vatername war \"Telufinwe\" ‚Letzter Finwe‘. Natürlich hatten beide rote Haare.", "section_level": 1}], "src_summary": "In den Schriften J. R. R. Tolkiens über Mittelerde wird eine Vielzahl von fiktionalen Sprachen erwähnt. Die bekanntesten sind Quenya und \"Sindarin\", die von den dort lebenden Elben gesprochen werden. Es ist nicht ganz nachweisbar, ob Tolkien zuerst die Sprache erfand und sie anschließend in seinen Geschichten verewigte, oder ob es seine ursprüngliche Intention war, die Erzählungen durch die Sprachen zu bereichern.", "tgt_summary": "昆雅语(英语:Quenya)是托尔金创造的精灵语中的一种。托尔金在昆雅语的设计中主要受芬兰语的影响,仿照芬兰语黏着语语言类型的特性,单词拥有复杂的词缀,具有高度精确性;甚至有些单字可以用一个字来表达极为复杂的概念。昆雅语在发音上也参照芬兰语的形式。单字绝大部分的情况下以元音结尾,也少有连续的辅音。", "id": 1683562} {"src_title": "Rhein-Pfalz-Kreis", "tgt_title": "莱茵-普法尔茨县", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Der Rhein-Pfalz-Kreis liegt im Rheingraben (Oberrheinische Tiefebene).", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkreise.", "content": "Durch seine Lage innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar mit vielen benachbarten kreisfreien Städten und der angrenzenden Lage am Rhein, ist der Rhein-Pfalz-Kreis von vielen unterschiedlichen Gebietskörperschaften umgeben, die zudem drei Bundesländern angehören. Innerhalb des Bundeslandes Rheinland-Pfalz grenzt der Landkreis an folgende Gebietskörperschaften (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Kreisfreie Stadt Worms, Kreisfreie Stadt Frankenthal (Pfalz), Kreisfreie Stadt Ludwigshafen am Rhein, Kreisfreie Stadt Speyer, Landkreis Germersheim, Landkreis Südliche Weinstraße, Kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße, Landkreis Bad Dürkheim. Im Osten bildet der Rhein die Landesgrenze zu den Bundesländern Hessen und Baden-Württemberg, mit Ausnahme der linksrheinischen Kollerinsel, die zu Baden-Württemberg gehört. Beginnend im Norden grenzt der Landkreis an den Kreis Bergstraße (in Hessen), den Stadtkreis Mannheim, den Rhein-Neckar-Kreis und den Landkreis Karlsruhe (alle in Baden-Württemberg).", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Es herrscht ein sehr mildes Klima. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt weniger als 500 mm. Im Sommer ist es oft heiß und schwül, dazu gibt es häufig starke Gewitter. Im Winter ist die Region schneearm.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1886 wurde das \"Bezirksamt Ludwigshafen\" gegründet. Dieser Gründungsakt war eine der letzten Amtshandlungen des bayerischen Königs Ludwig II. Da die Bevölkerung im damaligen Bezirksamtes Speyer stark angewachsen war, war eine Teilung dieses Bezirksamtes notwendig geworden. Am 1. März 1920 wurde die Stadt Ludwigshafen am Rhein aus dem Bezirksamt Ludwigshafen ausgegliedert und erhielt den Status einer kreisunmittelbaren Stadt, ab 1935 Stadtkreis genannt. Aus dem Bezirksamt Ludwigshafen am Rhein ging 1939 der gleichnamige Landkreis hervor. Die Gebietsreformen in Rheinland-Pfalz vom 7. Juni 1969 brachte einen vollkommenen Neuzuschnitt des Landkreises. Der alte Landkreis wurde mit zu einem neuen Landkreis Ludwigshafen zusammengeschlossen, wobei Rödersheim mit Alsheim-Gronau zur Ortsgemeinde Rödersheim-Gronau vereinigt wurde. Die Ortsgemeinde Ruchheim schied am 16. März 1974 aus dem Landkreis aus und wurde in die kreisfreie Stadt Ludwigshafen am Rhein eingegliedert. Am 19. Mai 2003 beschloss der Kreistag bei fünf Gegenstimmen, den Landkreis in „Rhein-Pfalz-Kreis“ umzubenennen. Laut einer Umfrage der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ waren 70 Prozent der Bürger gegen eine Änderung. Der von Landrat Werner Schröter vorangetriebene Namenswechsel sollte eine bessere Vermarktung für landwirtschaftliche Produkte, intensivere Werbung für gastronomische Angebote und eine stärkere Identifikation der Kreisbewohner bewirken. Am 27. August 2003 wurde die Namensänderung vom Mainzer Innenministerium genehmigt. Die entsprechende Urkunde nahm Landrat Schröter am 28. Oktober 2003 in Mutterstadt aus den Händen von Innenminister Walter Zuber entgegen. Die Änderung wurde am 1. Januar 2004 wirksam.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerstatistik.", "content": "Die Zahl der Einwohner ist demnach im beobachteten Zeitraum gestiegen.", "section_level": 1}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 32,6 % der Einwohner evangelisch, 36,9 % mehrheitlich römisch-katholisch und 30,5 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Derzeit (Stand 29. Februar 2020) sind von den Einwohnern 27,1 % evangelisch, 31,7 % römisch-katholisch und 41,2 % sind konfessionslos oder gehören einer anderen Religionsgemeinschaft an. Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist demnach im beobachteten Zeitraum gesunken. In Kreis Rhein-Pfalz stellt die Gruppe derjenigen die Mehrheit, die einer sonstigen oder keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft angehört.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreisverwaltung.", "content": "Die Verwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises befindet sich am Europaplatz in Ludwigshafen am Rhein.", "section_level": 2}, {"title": "Kreistag.", "content": "Der Kreistag des Rhein-Pfalz-Kreises besteht aus 50 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählten Kreistagsmitgliedern und dem Landrat als Vorsitzendem. Der Kreistag wurde zuletzt am 26. Mai 2019 gewählt: Wegen des Zuwachses der Bevölkerung wurde die Zahl der Sitze im Kreistag von 46 auf 50 erhöht.", "section_level": 2}, {"title": "Landräte.", "content": "Am 5. März 2017 wurde Körner mit 68,9 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt, die Wahlbeteiligung lag bei 38,8 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen und Flagge.", "content": "Der Rhein-Pfalz-Kreis führt ein Wappen sowie eine Hiss- und Bannerflagge.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Kaufkraft der Kreisbevölkerung liegt um 16 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Nur vier Prozent der Bruttowertschöpfung machen noch die Landwirtschaft aus. Wegen der überdurchschnittlich guten Anbaubedingungen hat das Kreisgebiet überregionale Bedeutung als „Gemüsegarten Deutschlands“. Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Rhein-Pfalz-Kreis Platz 194 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 6 (Saarbrücken–Mannheim), 61 (Speyer–Koblenz), 65 (Karlsruhe–Ludwigshafen) und 650 (Bad Dürkheim–Ludwigshafen). Ferner durchziehen mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 9 (Wörth am Rhein–Kleve), sowie als Schifffahrtsweg der Rhein. Das Gebiet des Kreises ist auch relativ gut durch Schienenstrecken erschlossen. Im Kreisgebiet liegen sechs Stationen der S-Bahn RheinNeckar.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Der Kreis beherbergt die größte Kreisvolkshochschule von Rheinland-Pfalz. Außerdem gibt es eine Kreismusikschule, zwei Gymnasien, eine Integrierte Gesamtschule und drei Realschulen.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Freizeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Für den Breitensport stehen vier Hallenbäder, Badeseen und weitere Sportstätten bis zum Golfpark Kurpfalz (bei Limburgerhof) zur Verfügung. Zu den herausragenden Sportvereinen gehören die Ringer vom VfK Schifferstadt und die Gewichtheber vom AC Mutterstadt.", "section_level": 2}, {"title": "Camping.", "content": "In den Rheinauen befindet sich das mit 123 Hektar Fläche umfangreichste Campinggebiet Deutschlands. Nahezu 5000 Stellplätze für Wohnwagen sind dauerhaft vermietet. Zu Listen zu dem Begriff „Gebietsveränderungen“ siehe den Artikel Gebietsreformen in Rheinland-Pfalz.", "section_level": 2}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Ludwigshafen am Rhein bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen \"LU\" zugewiesen. Es wird in der kreisfreien Stadt Ludwigshafen am Rhein durchgängig bis heute ausgegeben. Für den Landkreis hingegen gilt seit dem 27. Juli 2005 das neue Unterscheidungszeichen \"RP\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rhein-Pfalz-Kreis (bis zum 31. Dezember 2003 Landkreis Ludwigshafen) ist eine Gebietskörperschaft im Südosten von Rheinland-Pfalz in der Metropolregion Rhein-Neckar. Sitz der Kreisverwaltung ist die kreisfreie Stadt Ludwigshafen am Rhein, die nicht Teil des Landkreises ist. Bevölkerungsreichste Kommune ist die verbandsfreie Stadt Schifferstadt.", "tgt_summary": "莱茵-普法尔茨县(Rhein-Pfalz-Kreis)是德国莱茵兰-普法尔茨州东南部的一个县,首府路德维希港。", "id": 2633076} {"src_title": "Landkreis Alzey-Worms", "tgt_title": "阿尔蔡-沃尔姆斯县", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Landkreis ist nach der Stadt Worms, welche im Südosten des Kreises liegt, aber nicht dem Kreis angehört, und der Stadt Alzey, dem Verwaltungssitz des Kreises, benannt. Der Rhein ist die östliche Kreisgrenze und gleichzeitig die Landesgrenze zu Hessen. Von hier aus breitet sich das Alzeyer Hügelland in Richtung Westen bis an die nordöstlichen Ausläufer des Pfälzerwaldes aus. Der westliche Teil des Kreises ist eine felsige Waldlandschaft, auch Rheinhessische Schweiz genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkreise.", "content": "Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordosten beginnend an die Landkreise Groß-Gerau und Bergstraße (beide in Hessen) sowie an die Stadt Worms und die Landkreise Bad Dürkheim, Donnersbergkreis, Bad Kreuznach und Mainz-Bingen (alle in Rheinland-Pfalz).", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet war in römischer Zeit Teil der Provinz \"Germania superior\". Während Alzey in römischer Zeit ein vicus war, befand sich in Worms ein römisches Kastell. Vom zwölften Jahrhundert bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs gehörte die Region in großen Teilen zur Kurpfalz. Nach der Eroberung durch Frankreich gehörte sie von 1797 bis 1814 zum Département du Mont-Tonnerre. Seit 1816 war sie als Provinz Rheinhessen Teil des Großherzogtums Hessen. Innerhalb Hessens entstanden am 5. Februar 1835 die beiden Kreise Alzey und Worms. Am 7. April 1938 wurde der Westteil des aufgelösten Kreises Oppenheim dem Kreis Alzey angegliedert. Anlässlich der Kreisreform wurden beide Landkreise mit Ausnahme von vier Gemeinden des Landkreises Alzey und sechs Gemeinden des Landkreises Worms am 7. Juni 1969 zum neuen Landkreis Alzey-Worms vereinigt. Außerdem kam die Gemeinde Mauchenheim des aufgelösten Landkreises Kirchheimbolanden hinzu. Am 16. März 1974 wechselten die Gemeinden Dorn-Dürkheim und Wolfsheim in den Landkreis Mainz-Bingen. Die Zahl der Einwohner ist demnach im beobachteten Zeitraum gestiegen.", "section_level": 1}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 46,6 % der Einwohner evangelisch, 24,8 % römisch-katholisch und 28,6 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Derzeit (Stand 31. Mai 2020) sind von den Einwohnern 39,1 % evangelisch, 22,4 % römisch-katholisch und 38,5 % sind konfessionslos oder gehören einer anderen Religionsgemeinschaft an. Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist demnach im beobachteten Zeitraum gesunken, aber noch immer ist eine Mehrheit der Bevölkerung evangelisch.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreistag.", "content": "Der Kreistag des Landkreises Alzey-Worms besteht aus 46 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählten Kreistagsmitgliedern und dem Landrat als Vorsitzendem. Nach der letzten Kreistagswahl am 26. Mai 2019 ergibt sich folgende Sitzverteilung:", "section_level": 2}, {"title": "Landräte.", "content": "Quellenhinweis: Heiko Sippel wurde am 1. Januar 2020 Landrat. Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 51,0 % durchgesetzt, nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen und Flagge.", "content": "Der Landkreis Alzey-Worms führt ein Wappen und eine Flagge.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Alzey-Worms Platz 152 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“. In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 205 von 401.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 61 (Ludwigshafen–Koblenz) und 63 (Kaiserslautern–Mainz), beide kreuzen sich am Autobahnkreuz Alzey. Der Kreis wird ferner von den Bundesstraßen 9, 271 und 420 durchzogen. Nach der Einführung des Rheinland-Pfalz-Taktes im Mai 1994 ist in diesem Teil des Landes der öffentliche Personennahverkehr deutlich aufgewertet worden. Die wichtigste Verbindung, auf der viele Fernzüge verkehren, verläuft entlang des Rheins (Bahnstrecke Mainz–Mannheim, Strecke 660). Daneben werden von der Deutschen Bahn folgende Strecken betrieben: Darüber hinaus findet SPNV auf zwei Strecken im Landkreis durch private Unternehmen statt: Daneben gibt es Schienenstrecken, die heute nicht mehr existieren, dazu zählen: (Einwohner am )", "section_level": 2}, {"title": "Städte und Gemeinden.", "content": "Verbandsgemeinden mit ihren verbandsangehörigen Gemeinden: Die folgenden Gemeinden verloren seit der Kreisgründung im Jahre 1969 ihre Eigenständigkeit: Listen zu dem Begriff „Gebietsveränderungen“ siehe Gebietsreformen in Rheinland-Pfalz", "section_level": 1}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 7. Juni 1969 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Alzey gültige Unterscheidungszeichen \"AZ\" zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Heimatjahrbuch.", "content": "Der Landkreis ist Herausgeber des seit 1965 jährlich erscheinendes „Heimatjahrbuch Landkreis Alzey-Worms“ (erster Jahrgang 1966). Das Heimatjahrbuch erscheint meist im November/Dezember des Vorjahres.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Alzey-Worms ist eine Gebietskörperschaft in Rheinland-Pfalz. Sitz der Kreisverwaltung und zugleich bevölkerungsreichste Kommune ist die verbandsfreie Stadt Alzey. Der Landkreis ging größtenteils aus den Landkreisen Alzey und Worms hervor, die bis 1945 im Volksstaat Hessen lagen.", "tgt_summary": "阿尔蔡-沃尔姆斯县(Landkreis Alzey-Worms)是德国莱茵兰-普法尔茨州的一个县,首府阿尔蔡。", "id": 2894180} {"src_title": "Algol (Stern)", "tgt_title": "大陵五", "src_document": [{"title": "Bedeckungsveränderlicher Stern.", "content": "In einem Doppelsternsystem tritt ein Wechsel der scheinbaren Helligkeit auf, wenn der weniger helle Stern aus Sicht der Erde vor dem helleren Stern vorbeizieht und ihn dabei verdeckt. Zwischen zwei Helligkeitsminima entsteht eine weitere geringere Helligkeitsschwankung, wenn der hellere Stern den lichtschwächeren teilweise verdeckt. Nach den Charakteristika der Lichtkurve von Algol sind die Algolsterne benannt, eine Klasse von Bedeckungsveränderlichen. Die Entdeckung der Helligkeitsänderungen werden Geminiano Montanari (1667/1669) zugeschrieben. Die Periode wurde von John Goodricke im Jahr 1783 bestimmt. Er vermutete das Verdecken durch einen großen Körper oder eine ungleichmäßige Oberfläche mit Flecken, ähnlich denen auf der Sonne. In einem Brief von John Michell an Henry Cavendish im Juli 1783 wurde die Erklärung mit zwei unterschiedlichen Sternen erwähnt. 1889 gelang es Hermann Carl Vogel in Potsdam, aus Verschiebungen der Fraunhoferschen Linien im Spektrum des Algol nachzuweisen, dass dieser einen dunklen Begleiter hat und dass sich beide um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass bereits den griechischen und arabischen Astronomen der mit dem bloßen Auge zu erkennende Lichtwechsel aufgefallen war. Neue Erkenntnisse weisen darauf hin, dass schon die Ägypter diesen Stern beobachteten und ihren Tagewählkalender darauf abgestimmt haben. Der um 1200 v. Chr. im alten Ägypten entstandene „Kalender der glücklichen und unglücklichen Tage“ enthält Regelmäßigkeiten, die mit den periodischen Helligkeitsschwankungen des „Teufelssterns“ Algol im Einklang sind. Der Kalender wäre damit das älteste überlieferte Dokument der Entdeckung eines veränderlichen Sterns, so ein Team finnischer Forscher. In Übereinstimmung mit astrophysikalischen Vorhersagen war die Periode von Algol vor 3.200 Jahren etwas kürzer als heute.", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Der Name Algol ist eine Verkürzung des ursprünglichen arabischen Namens. Er wird seit dem 10. Jahrhundert benutzt und ist einer der ältesten arabischen Sternnamen in der westlichen Welt. Zuvor nannte Ptolemäus diesen Stern \"Gorgonea Prima\" (lateinisch für „erster [Stern] der Gorgo“) nach einer griechischen Sage, in der Perseus das abgeschlagene Haupt der Medusa (eine der drei Gorgonen) in Händen hält. In der Astrologie gilt Algol seit jeher als Unheilsgestirn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Algol (arabisch ), auch bekannt als β Persei, ist ein veränderlicher Stern und der zweithellste Stern im Sternbild des Perseus. Er befindet sich in einer Entfernung von circa 90 Lichtjahren.", "tgt_summary": "大陵五(Algol,),也就是英仙座β (β Persei,缩写为Beta Per、β Per),俗称为恶魔之星,是英仙座中一颗明亮的聚星,也是最早被发现不是新星的变星之一。", "id": 1605888} {"src_title": "Holunder", "tgt_title": "接骨木属", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Holunder-Arten sind meist verholzende Pflanzen und wachsen als Halbsträucher, Sträucher oder kleine Bäume. Sie erreichen meist Wuchshöhen von 1 bis 15 Metern und sind oft sommergrün. Die gegenständigen Laubblätter sind unpaarig gefiedert und bestehen aus drei bis neun elliptischen, meist gesägten Fiederblättchen. Manchmal kann man an den basalen Fiederpaaren Ansätze zu sekundärer Fiederung erkennen. Die Nebenblätter sind groß bis unauffällig oder fehlen, manchmal sind sie zu Drüsen oder einem Haarsaum reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "In endständigen, schirmtraubigen oder rispigen Blütenständen stehen viele Blüten zusammen. Die zwittrigen Blüten sind meist radiärsymmetrisch und drei- bis fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die drei bis fünf winzigen Kelchblätter sind zu einer kurzen Röhre verwachsen. Die drei bis fünf meist weißen Kronblätter sind kurz verwachsen. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden, die in der Basis der Krone inseriert sind. Die Staubbeutel sind länglich. Drei bis fünf Fruchtblätter sind zu einem drei- bis fünfkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Je Fruchtblatt ist nur eine Samenanlage vorhanden. Der sehr kurze Griffel endet in drei bis fünf kopfigen Narben. Die Blütenformel lautet formula_1. Die beerenähnlichen Steinfrüchte können bei Reife schwarz, blau oder rot sein und enthalten drei bis fünf Samen. Die Samen besitzen eine häutige Testa.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "Rinde und Mark enthalten Calciumoxalat-Kristalle.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Gattungsname \"Sambucus\" wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Band 1, Seite 269–270 erstveröffentlicht. Als Lectotypus wurde (\"Sambucus nigra\" ) festgelegt. Die Stellung der Gattung \"Sambucus\" im Pflanzensystem ist seit langer Zeit umstritten. Die Botaniker der Angiosperm Phylogeny Group haben die Gattung heute in die Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae) eingegliedert. Davor gehörte sie lange Zeit zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae), von der sie sich jedoch in zahlreichen Punkten deutlich unterschied. Der Versuch einer neuen Gruppierung führte um 1900 sogar dazu, dass eine eigene Familie Sambucaceae ex (veröffentlicht 1797 in \"Botanisches Wörterbuch\", Band 2, Seite 322) reaktiviert wurde, sodass die Gattung \"Sambucus\" lange Zeit alleine die monogenerische Familie Sambucaceae bildete. Es gibt etwas mehr als 20 \"Sambucus\"-Arten (Auswahl):", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle Aspekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Holunder in Religion, Mythos und Aberglauben bzw. Volksglauben.", "content": "Nicht nur Bäume waren Gegenstand religiöser, mythologischer und abergläubischer bzw. volksgläubiger Vorstellungen, auch andere Pflanzen wie der Holunderbusch, für den sich sowohl positive wie negative Konnotationen festhalten lassen (siehe auch: Schwarzer Holunder im Volksglauben).", "section_level": 2}, {"title": "Positive Konnotationen.", "content": "In der nordischen Mythologie der Germanen existierte die Vorstellung, dass „Freya, die Beschützerin von Haus und Hof, sich den Holunderbusch zum Wohnsitz auserwählt habe“. Die Göttin der Quellen und Brunnen, Holla, wurde unter dem Hollerbusch „um die Fruchtbarkeit der Felder“ gebeten. An der Blüte des Holunders meinten die Bauern zudem, die Reichhaltigkeit der nachfolgenden Ernte ablesen zu können. Die Vorstellung, dass im Holunder die \"guten Geister\" wohnten, war bei Griechen, Römern und Germanen gleichermaßen bekannt, mit der Folge, dass es Sitte gewesen sei, „den Holunder in der Nähe des Hauses zu pflanzen“; allerdings niemals unter dem Schlafzimmer, da der schwere, süßliche Duft der Blüten benommen mache. Außerdem galt ein bei der Bestattung auf das Grab gestecktes Kreuz aus Holunder, das nach einiger Zeit wieder grünte, als Zeichen dafür, dass „dem Verstorbenen ein seliges Jenseits beschieden war“. Im Schweizer Alpenraum galt der Holunderbaum auch als Tor zum Jenseits, besungen im mythologischen Baumlieder-Album von Roland Zoss.", "section_level": 3}, {"title": "Negative Konnotationen.", "content": "Der ebenfalls existierende Holunder-Beiname \"Baum des Teufels\" ist hingegen mit dem Christentum verbunden: Judas Iskariot soll sich nach dem Verrat an Jesus an einem Holunder erhängt haben. Weitere negativ konnotierte mit dem Holunder verknüpfte Vorstellungen, die als Aberglaube bzw. Volksglaube bezeichnet werden können, sind:", "section_level": 3}, {"title": "Heilwirkung.", "content": "Peter Kurz, Michael Machatschek & Bernhard Igelhauser bezeichnen den Holunder mit Blick auf die dem Holunder im Volks- und Aberglauben der Landbevölkerung zugeschriebenen Heilwirkungen als „Apotheke des Einödbauern“. Insbesondere der „berühmte Fliedertee wurde Grundbestandteil der sogenannten Bauernapotheke“. Vor diesem Hintergrund werden folgende Praktiken genannt: Als mit bestimmten Zeitpunkten und Orten verknüpfte Heilwirkungen sind zu nennen:", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Holunder (\"Sambucus\") bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Die Gattung enthält weltweit etwas mehr als zehn Arten, von denen drei in Mitteleuropa heimisch sind. Am bekanntesten von diesen drei Arten ist der Schwarze Holunder, der im heutigen Sprachgebrauch meist verkürzt als „Holunder“, in Norddeutschland oft auch als „Fliederbeerbusch“ und in der Pfalz, Altbayern und Österreich als „Holler“ oder in der Schweiz und im Schwäbischen als „Holder“ bezeichnet wird. Daneben gibt es den ebenfalls strauchförmigen Roten Holunder und den staudenförmigen Zwerg-Holunder. Die Arten wachsen im gemäßigten bis subtropischen Klima und in höheren Lagen von tropischen Gebirgen.", "tgt_summary": "接骨木属(学名:\"\")约20余种,广泛分布在全球南北的温带和亚热带地区,在北半球种类最多,在南半球仅限于南美洲和澳洲部分地区。以前的分类方法将其列入忍冬科,但最新的根据基因分类的APG 分类法将其列入五福花科。", "id": 828148} {"src_title": "Homo antecessor", "tgt_title": "前人", "src_document": [{"title": "Namensgebung.", "content": "Die Bezeichnung der Gattung \"Homo\" ist abgeleitet von lateinisch \"hŏmō\" [] „Mensch“. Das Epitheton \"antecessor\" kommt gleichfalls aus dem Lateinischen und bedeutet ungefähr \"Vorläufer, Entdecker, Pionier, früher Siedler\". \"Homo antecessor\" bedeutet somit so viel wie „Vorläufer des anatomisch modernen Menschen“.", "section_level": 1}, {"title": "Erstbeschreibung.", "content": "Als Holotypus wurde in der Erstbeschreibung das Fragment von einem rechten Unterkiefer mit den Molaren M1, M2 und M3 (Archivnummer ATD6-5), das Oberkieferfragment ATD6-13 sowie weitere 12 dem gleichen Individuum zugeschriebene Zähne definiert. Aufgrund bestimmter Merkmale der Zähne (u. a. Prämolare mit mehreren Wurzeln) und der gefundenen Fragmente von mehreren Gesichtsschädeln (modern wirkendes Gesicht, aber „primitive“ Kiefer und Überaugenwülste) wurde als Vorfahren der \"Gran Dolina\"-Funde \"Homo ergaster\" in Erwägung gezogen. Die spanischen Forscher entschlossen sich zugleich zu einer – in der Fachwelt umstrittenen – Deutung ihrer Funde als neue Chronospezies: Aus dem afrikanischen \"Homo ergaster\" habe sich in Spanien der europäische \"Homo antecessor\" entwickelt und aus diesem \"Homo heidelbergensis\". Zahlreiche andere Paläoanthropologen ordnen hingegen die asiatischen homininen Fossilien des Altpleistozäns (rund 1,8 bis 0,8 Millionen Jahre vor heute) mit den ähnlich alten Funden aus Afrika und Europa dem \"Homo erectus\" zu, so dass – dieser Lesart zufolge – sich \"Homo erectus\" aus Afrika kommend auch in Europa ausbreitete und sich hier zu \"Homo heidelbergensis\" entwickelte; die spanischen Fossilien gehören aus dieser Sicht daher zu einer lokalen Gruppe des \"Homo erectus\".", "section_level": 1}, {"title": "Fundort und erste Funde.", "content": "Die Sierra de Atapuerca, 14 km östlich von Burgos gelegen, ist eine Karstlandschaft, in deren kreidezeitlichem Dolomit sich zahlreiche Höhlen bildeten. Diese Höhlen wurden später allmählich mit pleistozänen Ablagerungen verfüllt und waren seit langem dafür bekannt, dass man in ihnen versteinerte Knochen finden konnte. 1976 entdeckte dort der spanische Paläontologe Trinidad Torres auf der Suche nach fossilen Bären-Knochen das erste Fossil eines Angehörigen der Gattung \"Homo\". Die Karsthügel von Atapuerca entpuppten sich rasch als die weltweit bedeutendste Lagerstätte für Fossilien aus dem Mittelpleistozän und wurden zunächst in die Zeit zwischen 780.000 und 125.000 Jahren vor heute datiert. Allein aus einer dieser Höhlen, der \"Sima de los Huesos\" („Knochengrube“), waren bis 1993 mehr als 1300 Fossilien geborgen worden, die der Gattung \"Homo\" zugeordnet werden konnten. In der Nähe der \"Sima de los Huesos\" wurden um 1900 beim Bau einer inzwischen stillgelegten Bergwerks-Eisenbahnstrecke mehrere Höhlen angeschnitten, in denen seit 1978 ebenfalls gegraben wurde. Dabei wurden 1990 in einer dieser Höhlen – genannt \"Gran Dolina\" („Große Doline“) – von Juan Luis Arsuaga Steinwerkzeuge entdeckt, und zwar in Schichten, deren Alter auf nahezu eine Million Jahre datiert wurde. Dies widersprach der bis dahin gültigen Annahme, dass Europa erst vor 500.000 Jahren von \"Homo\" besiedelt wurde. 1993 wurde unter Leitung von Eudald Carbonell in der \"Gran Dolina\"-Höhle begonnen, eine sechs Quadratmeter messende, 18 Meter dicke Ablagerung systematisch abzutragen. Im Juli 1994 kamen in der als TD6–T36–43 bezeichneten Schicht der Gattung \"Homo\" zuschreibbare Knochenfragmente und Zähne sowie rund 100 Steinwerkzeuge zutage. Anhand der Begleitfunde (u. a. diverse Nagetier-Arten), der Form der Steinwerkzeuge sowie paläomagnetischer Messungen wurden die Fossilien der TD6-Schicht zunächst auf ein Alter von mindestens 780.000 Jahren geschätzt, da diese Schicht unter der auf dieses Alter datierbaren Matuyama-Brunhes-Grenze (auch: Brunhes-Matuyama-Magnetumkehr) liegt. Zugleich wiesen die Entdecker darauf hin, dass sie die Funde keiner der etablierten Arten der Gattung \"Homo\" zugeordnet hatten. Sie erläuterten, man könne die Fossilien für „eine primitive Form des \"Homo heidelbergensis\"“ halten, möglicherweise werde man aber auch eine neue Art benennen, wenn weitere Funde dies angemessen erscheinen ließen. Tatsächlich wurde im Mai 1997 in der Fachzeitschrift Science die Erstbeschreibung einer neuen Art, von \"Homo antecessor\", veröffentlicht. Darin wurden die mittlerweile fast 80 – meist allerdings recht kleinen – Fundstücke von mindestens sechs Individuen als Überreste des „möglicherweise letzten gemeinsamen Vorfahren von Neandertalern und modernen Menschen“ bezeichnet und nun – deutlich abweichend von der ursprünglichen Datierung – auf ein Alter von „ungefähr 650.000 Jahren“ geschätzt. Die Fundstücke werden im Museo Nacional de Ciencias Naturales in Madrid und in einer archäologischen Sammlung in Burgos aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Funde.", "content": "Im März 2008 wurde in Nature ein Unterkiefer vorgestellt (Archivnummer ATE9-1), der im Juni 2007 aus der \"Sima del Elefante\" geborgen worden war und ebenfalls – allerdings ausdrücklich „vorläufig“ – \"Homo antecessor\" zugeschrieben wurde. Dieser Fund wurde auf ein Alter von 1,2 bis 1,1 Mio. Jahre datiert und wäre, sollte die Datierung korrekt sein, der älteste Fund von Individuen der Hominini in Europa. 2011 wurde die Zuordnung zu \"Homo antecessor\" widerrufen und das Fossil zurückhaltender als \"Homo\" spec. ausdrücklich keiner bestimmten Art zugeordnet; das Alter wurde nunmehr mit 1,3 Millionen Jahren angegeben. Möglicherweise können \"Homo antecessor\" auch Fossilienfunde aus einem Steinbruch bei Ternifine (Tighenif) in der Nähe von Muaskar, Algerien zugeordnet werden: drei Unterkiefer, ein Schädelfragment und einige Zähne, die dort 1954 vom französischen Paläontologen Camille Arambourg gefunden worden waren. In der Erstpublikation wurden die Funde als \"Atlanthropus mauritanicus\" benannt, während sie heute meist als \"Homo erectus mauritanicus\" bezeichnet werden. Ähnlich alt wie die als \"Homo antecessor\" bezeichneten Funde ist ein als \"Homo cepranensis\" bezeichnetes Schädeldach-Fragment, das im März 1994 in Italien geborgen wurde und \"Homo antecessor\" „möglicherweise“ nahesteht. Forscher um Chris Stringer legten im Mai 2013 bei Happisburgh im Osten von England fossile Fußabdrücke frei, die sie auf ein Alter von 800.000 Jahre datierten und aufgrund dieses Alters \"Homo antecessor\" zuordneten, da diese Art die einzige bislang in jener Epoche in Europa beschriebene sei.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung.", "content": "Die Datierung der Funde erwies sich als schwierig, weil uneinheitlich. So war das Mindestalter zunächst mit 780.000 Jahren ausgewiesen worden, in der Erstbeschreibung von 1997 war dann aber von „ungefähr 650.000 Jahren“ die Rede, 1999 wurde dann aber wieder auf die ursprüngliche Altersangabe von „mindestens 780.000 Jahren“ zurückgegriffen. 2008 datierte ein Review-Artikel die Fossilien in die Zeit vor 780.000 bis 500.000 Jahren vor heute.Bernard Wood, Nicholas Lonergan: \"The hominin fossil record: taxa, grades and clades.\" In: \"Journal of Anatomy.\" Band 212, Nr. 4, 2008, S. 362,, Eine neuerliche Datierung im Jahr 2013 ergab ein Alter von rund 900.000 Jahren. 2018 wurde für die Fossilien schließlich ein Alter von mindestens 772.000 Jahren (weil unterhalb der Matuyama-Brunhes-Grenze liegend) ausgewiesen und zugleich – per Elektronenspinresonanz – ein Alter zwischen 624.000 und 949.000 Jahren, was zusammengefasst eine Datierung in die Zeit zwischen mindestens 772.000 und maximal 949.000 Jahre vor heute ergibt.", "section_level": 1}, {"title": "Hinweise auf Kannibalismus.", "content": "Die fossilen Knochen aus der Höhle \"Gran Dolina\" sind zumeist schwer beschädigt und zerbrochen, zudem wurden die homininen Knochen offenbar nicht geordnet abgelegt, denn sie wurden vermischt mit den Knochen diverser Tierarten und mit Steinwerkzeugen aufgefunden. Zahlreiche Knochen – homine und nicht-hominine – weisen jedoch identische Schnittspuren durch hacken, schneiden und kratzen mit Steingerät auf. Daraus wurde abgeleitet, dass alle so behandelten Knochen und das ihnen ansitzende Fleisch „demselben Zweck dienten, und zwar dem Verzehr. Es gibt zweifellos keine Anzeichen für irgendeine spezielle oder rituelle Behandlung der menschlichen sterblichen Überreste. Das heißt, es gibt solide Argumente dafür, dass Hominiden andere Hominiden vor 790.000 Jahren in \"Gran Doline\" verzehrt haben.“", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse.", "content": "Die Einordnung von \"Homo antecessor\" als eigene Art, die vor allem von spanischen Paläoanthropologen vertreten wird, war von Beginn an – zwischen sogenannten Lumpern und Splittern – umstritten. Bereits 1997 kritisierte der französische Paläoanthropologe Jean-Jacques Hublin vom Centre national de la recherche scientifique in \"Science\", dass die neue Art vor allem anhand von Gesichtsknochen eines Jugendlichen definiert wurde; auch das Unterkieferfragment ATD6-96 stamme vermutlich von einer jungen Frau. Aus der Zeit zwischen 1,8 Millionen und 500.000 Jahren vor heute kenne man so wenige \"Homo\"-Fossilfunde aus Europa, wandten andere Forscher – beispielsweise Philip Rightmire von der State University of New York – ein, dass eine weitere Abstufung von Arten allein schon deshalb nicht zweckmäßig sei; zudem kenne man kaum jugendliche Gesichtsschädel von anderen Fundstätten, so dass Vergleiche mit dem Fossil ATD6-5 kaum möglich seien. Vielfach werden die \"Homo antecessor\" zugeschriebenen Fossilien daher \"Homo erectus\" zugeordnet oder als früher \"Homo heidelbergensis\" interpretiert. Selbst Eudald Carbonell, der langjährige Grabungsleiter in Atapuerca, räumte 2008 beispielsweise ein, dass der Unterkiefer aus der \"Sima del Elefante\" sowohl dem jüngeren \"Homo heidelbergensis\" ähnele als auch den Dmanisi-Fossilien. Seiner Hypothese zufolge stammen die Fossilien aus Atapuerca von den Dmanisi-Menschen ab, die sich bis nach Spanien ausgebreitet haben sollen; eine gegenteilige Spekulation besagt, dass die als \"Homo antecessor\" beschriebene Population als Kandidat für den letzten gemeinsamen Vorfahren der Dmanisi-Menschen und des \"Homo heidelbergensis\" infrage kommen könnte. In einer Übersichtsarbeit zur Herkunft des \"Homo sapiens\" bezweifelten Jeffrey H. Schwartz und Ian Tattersall 2010 die These, dass \"Homo antecessor\" der letzte gemeinsame Vorfahre von Neandertaler und Mensch gewesen sei mit dem Hinweis, dass die beiden jüngeren Arten zu wenige anatomische Merkmale mit der angeblichen Vorläuferart teilten, als dass diese Hypothese hinreichend plausibel sei. Zugleich verwiesen sie darauf, dass die Bezahnung der Unterkieferfunde aus Spanien und aus Algerien einen sehr ähnlichen Bau („detailed similarities“) aufweise. Sollten beide zur gleichen Art gehören, hätte die ältere Bezeichnung \"Atlanthropus mauritanicus\" den Vorrang; statt \"Homo antecessor\" müsste dann – den heutigen Konventionen zufolge – der Artname \"Homo mauritanicus\" oder \"Homo erectus mauritanicus\" verwendet werden. 2019 gelang es, erhalten gebliebene Proteine aus einem in der TD6-Schicht geborgenen Zahn zu extrahieren und daraus Rückschlüsse auf die Position von \"Homo antecessor\" im Stammbaum der \"Homo-\"Arten zu schließen; diesen Analysen zufolge gehören die Fossilien von \"Homo antecessor\" zu einer Schwesterart des letzten gemeinsamen Vorfahrens von \"Homo sapiens\", Neandertaler und Denisova-Mensch. Möglicherweise sind die als \"Homo antecessor\" bezeichneten Fossilien der Beleg für eine frühe Besiedelung der Region von Atapuerca durch eine Population, die später wieder ausgestorben ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als \"Homo antecessor\" werden Fossilien der Gattung \"Homo\" bezeichnet, die im nördlichen Spanien in der Fundstätte Gran Dolina in bis zu 900.000 Jahre alten Fundschichten aus dem Pleistozän entdeckt wurden. Ihren Entdeckern zufolge weisen die Gesichtsknochen der Funde relativ „moderne“ Merkmale auf, während die Zahnkronen und Zahnwurzeln noch „primitive“ Merkmale aufweisen, was in dieser Kombination beim annähernd gleich alten \"Homo heidelbergensis\" nicht beobachtet worden sei.", "tgt_summary": "前人(学名:'),又名先驱人,是已灭绝的人属品种,是欧洲中最古老之一,其中以德马尼斯的最为古老。最完整的化石是在西班牙发现的一个上颌骨,相信是属于一个10岁大的个体。经测年后估计是属于78-85.7万年前。他的脑部平均约有1000立方厘米大。于1994年至1995年间,在西班牙的阿塔普埃卡共发现了80个来自6个个体的化石,可能是属于前人的。在这个位点发现的很多骨头都有切口,估计他们可能是同类相食的。很多人类学家相信前人是与60-25万年前欧洲海德堡人同一人种,或是其直系祖先。有指前人就是尼安德塔人及智人的最后共同祖先。现时在非洲并没有发现前人的标本。", "id": 2796615} {"src_title": "Wilhelm Ostwald", "tgt_title": "威廉·奥斯特瓦尔德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Am 2. September 1853 wurde Friedrich Wilhelm Ostwald als zweiter von drei Söhnen des Böttchermeisters Gottfried Ostwald und dessen Frau im damals zum Russischen Kaiserreich gehörenden Riga geboren (heute Lettland). Ein Bruder ist Eugen Ostwald. Die Vorfahren stammten aus Hessen und Berlin. Von 1864 bis 1871 besuchte Ostwald das Realgymnasium in Riga und schloss es mit dem Abitur ab. 1872 begann er ein Chemiestudium an der Universität Dorpat. Während dieser Zeit war Ostwald in der Studentenverbindung Fraternitas Rigensis aktiv. 1875 beendete er sein Studium mit der Kandidatenarbeit und wurde Assistent am physikalischen Institut bei Arthur von Oettingen, später am chemischen Institut bei Carl Schmidt. 1877 legte Ostwald seine Magisterarbeit zum Thema „Volumchemische Studien über Affinität“ vor. Im folgenden Jahr beendete er seine Dissertation „Volumchemische und optisch-chemische Studien.“ Im Jahr 1880 wurde Ostwald zum Privatdozenten für physikalische Chemie an der Universität Dorpat ernannt. Er arbeitete ab 1880 auch als Lehrer für Physik, Mathematik und Chemie an einer Mittelschule. Im Jahr 1881 war am Polytechnikum von Riga eine Professorenstelle neu zu besetzen. Ostwalds Bewerbung war erfolgreich. In seiner Empfehlung schrieb Carl Schmidt unter anderem: „Ostwald ist mein mehrjähriger Assistent, vorher der des physikalischen Instituts; er wird ein Stern erster Größe, auf dem Grenzgebiete zwischen Chemie und Physik, dessen Bearbeitung beiderseitige gleichgründliche Durchbildung zur unerläßlichen Bedingung tüchtiger Erfolge macht. Ostwald ist außerdem ein sehr geschickter und gewandter Experimentator, Mechaniker und Glasbläser etc., der sich seine Apparate in ingeniösester Weise, trotz dem besten", "section_level": 1}, {"title": "Wirken in der Chemie.", "content": "Wilhelm Ostwald entwickelte zwischen 1875 und 1878 bei Arthur von Oettingen an der Universität Dorpat in seiner Magisterarbeit zum Thema „Volumenchemische Studien über Affinität“ ein Pyknometer zur Dichtebestimmung. Zwischen 1882 und 1887 konstruierte er in Riga einen Thermostaten, einen Rheostaten und ein Viskosimeter. Wilhelm Ostwald untersuchte in dieser Zeit die Hydrolyse von Methylazetat durch Säureeinfluss mit konduktometrischen Messungen. Zur Bestätigung folgten Leitfähigkeits-Messungen mit verschiedenen Säuren und Salzen. Er ermittelte, je nach Konzentration der Lösung, eine Proportionalitätskonstante, die er Affinitätskonstante nannte. Zwischen 1884 und 1885 publizierte er die Ergebnisse und konnte viele Affinitätskonstanten (K-Werte) für Säuren bzw. Basen und ihre Proportionalität ermitteln. Das Ergebnis ging in das 1888 publizierte Ostwaldsche Verdünnungsgesetz. für Säuren in die Wissenschaft ein. Ostwald konnte an organischen Säuren zeigen, dass nur ein kleiner Anteil der Teilchen dissoziiert. Über die Elektrolyten und die Dissoziation gab es zu dieser Zeit noch keine klaren Vorstellungen. Die allgemeine Ansicht war, dass Ionen nur sehr reaktionsfähige Atome seien. Als Ostwald im Jahre 1884 eine Arbeit des noch unbekannten schwedischen Chemikers Svante Arrhenius las, reiste er zu ihm nach Uppsala und führte mit ihm gemeinsam Dichtemessungen mit dem Viskosimeter durch. Wilhelm Ostwald schreibt in einer kurzen Notiz: \"„Dem Autor dieser Abhandlungen, die zu dem Bedeutendsten gehören, was auf dem Gebiet der Verwandtschaftslehre publicirt worden ist, kommt nicht nur die Priorität der Publikation, sondern auch die der Idee zu...“\" Beide begründeten in kollegialer Freundschaft die Theorie der Dissoziation und bezogen die Erkenntnisse von Jacobus Henricus van ’t Hoff zum osmotischen Druck mit ein. In dieser Zeit begründete er zusammen mit Svante Arrhenius, Jacobus Henricus van ’t Hoff und Walther Nernst die physikalische Chemie. Ab 1890 trat Wilhelm Ostwald auf internationalen Kongressen vehement für die Dissoziationstheorie ein. Im Jahre 1892 übersetzte und publizierte Wilhelm Ostwald die „Thermodynamischen Studien“ von Josiah Willard Gibbs, wodurch dessen Ideen im deutschsprachigen Raum bekannt wurden (Gibbs-Energie). Im Ergebnis dieser Studien kam Wilhelm Ostwald 1893 zu der Überzeugung, dass ein perpetuum mobile zweiter Art unmöglich ist. Man könne keine Maschine konstruieren, die verschiedene Energieformen vollständig ineinander umwandelt. Wilhelm Ostwald benutzte ab 1893 die von einem seiner Schüler entwickelte Kalomel-Elektrode als Normalelektrode für potentiometrische Messungen zur Bestimmung von Potentialdifferenzen von verschiedenen Metallen. Im gleichen Jahr wandte sich Ostwald der Dissoziation von reinem Wasser und der Bestimmung des Ionenproduktes zu. 1897 beschrieb er die Ostwald-Reifung, denn wie ein feines Pulver löslicher sein müsse als ein grobes, müssten kleine Tropfen nach dem Gibbs-Thomson-Effekt einen größeren Dampfdruck haben als große, denn der Dampfdruck- und Konzentrationsunterschied in einem geschlossenen System gleiche sich aus, deshalb schrumpften die kleinen Kolloide, die großen aber wüchsen weiter. Die Entdeckung dieses Effektes war u. a. für die Produktion von Salben und Emulsionen von Bedeutung. Die von ihm 1897 formulierte und nach ihm benannte Ostwaldsche Stufenregel kann sowohl auf chemische Reaktionen als auch auf physikalische Vorgänge angewendet werden. Sie besagt, dass bei einer chemischen Reaktion das System nicht von einem energiereichen Zustand unmittelbar in den energetisch günstigsten Zustand übergeht, sondern meist eine oder mehrere Zwischenstufen durchläuft. Zusätzlich gilt oft die Ostwald-Volmer-Regel, nach der bei energetisch ähnlichen Systemen zunächst das mit geringerer Dichte bevorzugt wird. Unter bestimmten Bedingungen werden allerdings die möglichen Zwischenstufen übersprungen. Ab 1894 erforschte Wilhelm Ostwald katalytische Vorgänge. Er bearbeitete sowohl anorganische, organische als auch biochemische Fragestellungen und definierte die Mehrzahl der Lebensvorgänge als katalytische Prozesse. Eine erste Bestimmung des Katalyse-Begriffes veröffentlichte der Wissenschaftler im gleichen Jahr: Der Chemiker Friedrich Stohmann definierte in einem Aufsatz die Katalyse mit den Worten: „Katalyse ist ein Bewegungsvorgang der Atome in den Molekülen labiler Körper, welcher unter dem Hinzutritt einer von einem anderen Körper ausgesandten Kraft erfolgt und unter Verlust von Energie zur Bildung stabilerer Körper führt.“ Wilhelm Ostwald setzt sich in einer Besprechung dieser Arbeit damit kritisch auseinander und erläuterte: „Diese Beschleunigung erfolgt ohne Änderung der allgemeinen Energieverhältnisse, da man sich nach abgelaufener Reaktion die fremden Stoffe wieder aus dem Reaktionsgebiet entfernt denken kann, so daß die bei dem Zusatz etwa verbrauchte Energie bei der Entfernung wieder gewonnen wird oder umgekehrt. Immer aber müssen diese Vorgänge, wie alle natürlichen, in dem Sinne erfolgen, daß die freie Energie des ganzen Gebildes abnimmt.“ Später schrieb Wilhelm Ostwald, dass der Katalysator ein Stoff sei, der die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion erhöhe, ohne selbst dabei verbraucht zu werden und ohne die endgültige Lage des thermodynamischen Gleichgewichts in dieser Reaktion zu verändern. Der katalytische Einfluss führt aber mitunter zu gekoppelten Reaktionen, die nicht immer das stabilste Produkt, sondern das nächstliegende Produkt bilden. So bildet sich durch katalytischen Einfluss bei der Reaktion von Phosphor mit Sauerstoff das energetisch höher stehende Ozon. Diese Reaktion ist sogar in wässrigen Milieu durch die Bildung von Wasserstoffperoxid möglich. Einzelne Reaktionszwischenprodukte können bei einer Reaktion eine thermodynamisch höhere Energie annehmen, wenn im weiteren Reaktionsverlauf das Endprodukt zu einer Verminderung der freien Energie gegenüber dem Ausgangsstoff führt. Gemeinsam mit Brauer untersuchte er ab 1900 die katalytische Umsetzung des Ammoniaks zu Salpetersäure unter Laborbedingungen und entwickelte das Ostwald-Verfahren zur Herstellung von Salpetersäure durch die Oxidation von Ammoniak. Wilhelm Ostwald wandte sich vor allem solchen katalytischen Prozessen zu, die für die chemische Industrie von großer wirtschaftlicher Bedeutung waren. Wilhelm Ostwalds Assistent und Schwiegersohn Eberhard Brauer errichtete 1901 auf dem Gelände einer aufgelassenen Pulverfabrik in Niederlehme bei Königs-Wusterhausen eine Versuchsanlage, in der im Februar 1902 die Säureproduktion begann. 1905 wurde die Produktion in Gerthe bei Bochum in größerem Umfang fortgesetzt. Bereits 1906 konnten in dieser Anlage täglich 300 kg Salpetersäure produziert werden. Die Vorarbeiten Wilhelm Ostwalds und seiner Schüler Eberhard Brauer und Max Bodenstein begünstigten die Entwicklung des Haber-Bosch-Verfahrens. Im Jahr 1909 erhielt Wilhelm Ostwald den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über „Katalyse und die Bedingungen des chemischen Gleichgewichtes und die Geschwindigkeiten chemischer Reaktionen“ Mit dieser höchsten Anerkennung für einen Naturwissenschaftler würdigte das Nobelpreiskomitee nicht nur diese Leistung, sondern auch sein jahrzehntelanges Wirken als Forscher und Hochschullehrer. Mit der Ehrung war das Vorschlagsrecht für den Nobel-Preis der Folgejahre verbunden. Er nutzte es, um 1910, und später nochmals, Albert Einstein für den Physik-Nobelpreis vorzuschlagen, der schließlich 1921 den Nobel-Preis erhält.", "section_level": 1}, {"title": "Wilhelm Ostwald als Philosoph, Gegner des Atombegriffs und Energetiker.", "content": "Wilhelm Ostwald bezeichnete seine Philosophie als \"Energetik\". Sie entstand einerseits als Reaktion auf die mechanizistisch verstandene Atomhypothese und als Schlussfolgerung aus eigenen Forschungen, andererseits aus dem Einfluss der philosophischen Auffassungen von Ernst Mach und des Positivismus von Auguste Comte auf Wilhelm Ostwald. Die Grundlagen der „energetischen“ Denkweise sind nach Wilhelm Ostwalds Auffassung folgende Prinzipien: Im Jahre 1895 trug Wilhelm Ostwald seine naturphilosophischen Überlegungen erstmals in zusammenhängender Form vor und vertrat die These, dass die \"Materie\" nur eine besondere Erscheinungsform der \"Energie\" sei, die damit als primär gelten könne. Ostwald trat schon vorher (ab 1893) als Kritiker des Atombegriffs hervor, den er durch seine Energetik ersetzen wollte, obwohl er als Chemiker ständig das Atomkonzept benutzte (1897 wurde er zum Beispiel Mitglied der Atomgewichtskommission). Auf der Naturforscherversammlung in Lübeck 1895 hielten sowohl Ostwald als auch sein Schüler Georg Helm Vorträge. Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Physiker Ludwig Boltzmann, der die beiden zu diesem Zweck eingeladen hatte und die Gelegenheit nutzte, um den von der vernichtenden Reaktion überraschten Helm öffentlich in die Schranken zu weisen. Gedacht war der Angriff auch auf den nicht anwesenden Ernst Mach, ebenfalls ein philosophischer Gegner des Atombegriffs, wenn auch aus anderen Gründen. Nach den Worten des anwesenden Arnold Sommerfeld glich die Auseinandersetzung einem Stierkampf, bei dem der Stier (Boltzmann) siegte. Bei Chemikern gab es kaum öffentliche geäußerte Reaktionen auf Ostwalds Philosophie der Energetik und seiner dabei geäußerten Ablehnung von Atomen. Walter Nernst sprach allerdings in einem Brief an Svante Arrhenius in deutlichen Worten von Größenwahn", "section_level": 1}, {"title": "Farblehre.", "content": "Im Zusammenhang mit seinen praktischen Malerfahrungen beschäftigte sich Wilhelm Ostwald auch mit einem wissenschaftlich fundierten Farbsystem. Ab 1914 betrieb er im Auftrag des Deutschen Werkbundes farbtheoretische Studien aus ordnungswissenschaftlicher, physikalischer, chemischer, psychologischer und physiologischer Sicht. Die Entwicklung experimenteller Methoden zur messenden Farbenlehre waren für Wilhelm Ostwald eine Möglichkeit der Anwendung des \"energetischen Imperativs\" und seiner wissenschaftlichen Überzeugungen. Er wollte nicht nur eine wissenschaftlich fundierte Farbsystematik schaffen, sondern seine Untersuchungen sollten einen Nutzen für Industrie und Handwerk erbringen. Wilhelm Ostwald ordnete farbtongleiche Dreiecke zum Ostwaldschen Doppelkegel mit der oberen weißen Spitze und der unteren schwarzen Spitze. Die Lage einer beliebigen Farbe war mit der Nummer der Vollfarbe und zwei Buchstaben für den Schwarz- und Weißanteil bestimmt. Wilhelm Ostwald verwendete dafür den Begriff \"Farbnorm\". Er stellte mehrere sogenannte \"Farborgeln\" her. Die größte bestand aus 2520 gemessenen Farben. Das entspricht einem 24-teiligen Farbkreis, einer Grauachse mit 15 Stufen und 105 Farben in jedem farbtongleichen Dreieck. Für viele praktische Anwendungen genügte nach Ostwalds Meinung aber eine \"Farborgel\" mit 680 Farben. Die \"Farbnorm\" bildete den Ausgangspunkt für einen Farbnormenatlas, Farbtonleitern, Farbskalen, Ausfärbungen und spezielle Farbenübersichten. 1917 erschien \"Die Farbenfibel\", die bis 1930 insgesamt 14 Auflagen erreichte und im Herbst des gleichen Jahres der erste Farbenatlas mit 2500 Farben. Bei der 9. Jahresversammlung des Deutschen Werkbunds, die", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftsorganisation, -theorie und -geschichte – Die Brücke und das Papierformat.", "content": "Seit seiner Studienzeit in Dorpat befasste sich Wilhelm Ostwald mit der rationellen Gestaltung der geistigen Arbeit nach wissenschaftlichen und effektiven Kriterien. Die zunehmende Differenzierung in den Wissenschaftsdisziplinen und die Funktionsteilung der Wissenschaften erfordern aus der Sicht Wilhelm Ostwalds den \"Wissenschaftsorganisator\", um Energievergeudung zu vermeiden. Er selbst hat als Wissenschaftsorganisator eine hohe Wirksamkeit erreicht, als er wesentlich dazu beitrug, die physikalische Chemie gegen viele Widerstände als neue Wissenschaftsdisziplin zu etablieren, und er befasste sich zunehmend mit der Wissenschaft von der Wissenschaft und mit Wissenschaftsgeschichte, die er z.B. mit der Reihe „Ostwalds Klassiker der exakten Naturwisssenschaften“ bekanntmachte und in einigen Schriften analysierte. Vornehmlich eigenen Erfahrungen geschuldet war Wilhelm Ostwalds Darstellung des Zusammenhanges von Lebensalter und Produktivität in der Wissenschaft. Er meinte, dass jede große wissenschaftliche Leistung einen tiefgreifenden", "section_level": 1}, {"title": "Weltsprache - Esperanto - Ido.", "content": "Ostwald beherrschte Deutsch, Englisch, Französisch und ein verständliches aber nicht sehr gutes Russisch. Probleme der internationalen Kommunikation waren ihm geläufig, nicht zuletzt wegen seiner internationalen Schüler- und Mitarbeiterschar. Paul Walden erinnerte sich später: „Das Laboratorium trug einen ganz internationalen Stempel; Söhne Amerikas und Japans, Alt-Englands und Frankreichs, Skandinaviens und Russlands, Italiens und des Balkans... arbeiteten friedlich nebeneinander...\" Systematisch befasste sich Ostwald ab 1901 mit linguistischen Fragen. Im Sommersemester sprach er in seinen Vorlesungen zur Naturphilosophie mit dem Hinweis auf Notenschrift und chemische Formelsprache über die „Frage nach der allgemeinen künstlichen Sprache“ als „ wissenschaftlich-technische Aufgabe“, deren Lösung „der arbeitenden Menschheit“ eine „unabsehbare Entlastung“ bringen wird und verwies auf die infolge der Weltausstellung 1900 in Paris von den französischen Wissenschaftlern Louis Couturat (1868–1914) und Leopold Leau (1868–1943) gegründete „Delegation zur Annahme einer internationalen Hilfssprache“. In regem Gedankenaustausch vor allem mit Couturat, aber auch mit Wilhelm Förster (1832–1921), Adolf Schmidt (1860–1944), Ludwig Zamenhof (1859–1917) und anderen engagierte sich Ostwald öffentlich für die Ziele der „Delegation“, die Idee einer neutralen Welthilfssprache für die Wissenschaft als weltweiten Standard und bis 1907 für die internationale Plansprache Esperanto, z. B: 1903 in München vor dem Bayrischen Bezirksverein des Vereins Deutscher Ingenieure, 1906 in Rom auf dem VI. Internationalen Kongress für angewandte Chemie, im gleichen Jahr in Berlin vor Wissenschafts- und Handelskreisen in der neu eröffneten Handelshochschule und 1907 auf dem 2. Deutschen Esperanto-Kongress in Dresden. Dem Thema \"Die internationale Hilfssprache\" widmete Ostwald ein 75 Seiten langes Kapitel in seinem Buch \"Die Forderung des Tages\", einer Sammlung seiner Reden und Artikel. Zwischen 1905 und 1906 führten seine Vorträge zum Esperanto in kurzer Zeit zur Gründung von etwa 100 Esperanto-Clubs in den USA, wo er als erster deutscher Austauschprofessor lehrte (Harvard-Universität). Bis 1907 hatten sich mehr als 300 Gesellschaften und 1000 Wissenschaftler der „Delegation“ angeschlossen, die nun der Tagung", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Engagement.", "content": "Von 1911 bis 1915 war Wilhelm Ostwald Vorsitzender des im Jahre 1906 von Ernst Haeckel gegründeten Deutschen Monistenbundes und stand in dieser Zeit auch mit anderen Organisationen der gleichen Denkrichtung in engerem Kontakt. Die Organisation setzte sich für eine naturwissenschaftlich begründbare Weltanschauung ein, die sie als Monismus bezeichnete. Ostwald propagierte den Energetismus und forderte unter anderem die Abschaffung der Staatskirche, er lehnte die Eingriffe der Kirchen in die Forschungs- und Lehrfreiheit ab und wandte sich gegen den Zwang zur Teilnahme am konfessionellen Religionsunterricht. Den Höhepunkt seiner Präsidentschaft bildete die Organisation des I. Internationalen Monistenkongresses im September 1911 in Hamburg. Er unterstützte 1912 und 1913 das Wirken des Komitee Konfessionslos, das den Kirchenaustritt propagierte. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs setzte sich Ostwald für die \"Erhaltung des Friedens\" ein, weil der Krieg eine riesige Energieverschwendung sei. Im Januar 1910 lernte Ostwald die Mitbegründerin der Deutschen", "section_level": 1}, {"title": "Der Nachlass.", "content": "Im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Archiv der BBAW) in Berlin, Jägerstraße 22 befinden sich im Bestand NL W. Ostwald 24 laufende Meter (lfm) Akten, die durch 9 Findbücher erschlossen sind. Dazu gehören: Persönliche Unterlagen, Manuskripte, Arbeitsmaterialien, Unterlagen über politische Betätigung, geschäftliche Unterlagen, Korrespondenz, Unterlagen über Ostwalds Mitwirkung in verschiedenen Organisationen, Fotosammlung, Aufzeichnungen von Grete Ostwald. über Wilhelm Ostwald, Druckschriftensammlung und die Teilnachlässe: Grete Ostwald, Eugen Ristenpart, Gerhard Streller, Paul Krais und Hans Hinterreiter. In 8 Kopierbüchern zu je 500 Seiten sind Briefe Ostwalds aus den Jahren 1890-1913 als Kopien erhalten. Der wissenschaftliche Assistent im Wilhelm-Ostwald-Archiv Hans-Günther Körber schätzte 1969 den Bestand an Briefen und Briefkopien auf 60 000 und die Zahl der Korrespondenzpartner auf 5500. Jedes Dokument trägt neben der aktuellen Signatur (NL W. Ostwald) noch den Stempel des Wilhelm-Ostwald-Archivs in Großbothen mit der alten Signatur (WOA). Der Bestand kam ab 1966 bis 1980 nach und nach aus Großbothen nach Berlin. Der frühere Landsitz Energie, der Wohnsitz Ostwalds in Großbothen, heute Wilhelm-Ostwald-Park mit Tagungsstätte und Museum, gehört seit 2009 der gemeinnützige Gerda und Klaus Tschira-Stiftung. Hier werden die wissenschaftliche Bibliothek Wilhelm Ostwalds (ca. 14.000 Titel in 22.000 Bänden; 10.000", "section_level": 1}, {"title": "Erinnerungsveranstaltungen.", "content": "1953 Feier und Ehrung Wilhelm Ostwalds anlässlich seines 100. Geburtstages in Großbothen und im Physikalisch-Chemischen Institut (PCI) der Universität Leipzig Eröffnung: Institutsdirektor Herbert Staude, Festvortrag: Rudolph Zaunick (Halle). 1978 Festkolloquium der Sektion Chemie und der Chemischen Gesellschaft der DDR aus Anlass des 125. Geburtstages Ostwalds am 12./13. September im \"PCI\". Vortragende: G. K. Boreskov (Nowosibirsk), I. Haber (Krakow), K. Schwabe (Meinsberg), H. Gerischer (Berlin-Dahlem), G. Kelbg (Rostock), I. Stradins (Riga), L. Rathmann (Leipzig). 1982 27. Berliner Wissenschaftshistorisches Kolloquium aus Anlass des 50. Todestages von Wilhelm Ostwald am 6.4.1982 zum Thema: Probleme der wissenschaftlichen Kommunikation um die Wende vom 19./20. Jahrhundert. Vorträge: Hubert Laitko (AdW der DDR, Institut für Theorie, Geschichte und Organisation der Wissenschaft, Berlin): Probleme der wissenschaftlichen Kommunikation um die Jahrhundertwende. / Luboš Novy (AdW der ČSSR, Institut für Tschechoslowakische und Weltgeschichte, Prag): Zu einigen konzeptionellen Problemen der Analyse der Entwicklung der wissenschaftlichen Kommunikation. / Regina Zott (AdW der DDR, Institut für Theorie, Geschichte und Organisation der Wissenschaft, Berlin): Wilhelm Ostwald – Theoretiker und Praktiker wissenschaftlicher Kommunikation. / Wolfgang Liebscher (AdW der DDR, Zentralinstitut für Organische Chemie, Berlin): Die Nomenklatur chemischer Elemente und Verbindungen und ihre Bedeutung für die wissenschaftliche Kommunikation. / Wolfgang Göbel (AdW der DDR, Institut für Technologie der Fasern, Dresden): August Kekulé als wissenschaftlicher Kommunikator: Der internationale Chemiker-Kongress in Karlsruhe 1860 – Ausgangspunkt des Siegeszuges der Valenztheorie. / Uwe Niedersen (Humboldt-Universität zu", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Die Lebenslinien sind bei Zeno.org: Wilhelm Ostwald Lebenslinien. Eine Selbstbiografie zugänglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Wilhelm Ostwald (; * in Riga, Gouvernement Livland; † 4. April 1932 in Leipzig) war ein deutsch-baltischer Chemiker, Philosoph, Soziologe, Wissenschaftsorganisator, -theoretiker und -historiker. Er gilt als einer der Begründer der Physikalischen Chemie und lehrte an der Universität Leipzig. Sein Laboratorium und das von ihm 1898 begründete Wilhelm-Ostwald-Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität machte er zu einem Zentrum der neuen Wissenschaftsdisziplin.", "tgt_summary": "弗里德里希·威廉·奥斯特瓦尔德(德语:',拉脱维亚语:';1853年-9月2日-1932年-4月4日),出生于拉脱维亚的德国籍物理化学家。他提出了稀释定律,对电离理论和质量作用定律进行了验证。他将热力学原理引入结晶学和催化现象的研究中,解释了自然和生产中的许多现象,并成功地完成了催化剂的工业应用,提出了奥斯特瓦尔德过程。", "id": 2748060} {"src_title": "Jericho", "tgt_title": "杰里科", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neolithikum.", "content": "Erste Siedlungsspuren in der Nähe der heutigen Stadt gehen in das 10. Jahrtausend v. Chr. zurück. Während des Präkeramischen Neolithikums B (PPNB) sind auf dem Tell es-Sultan Ackerbau und Viehzucht nachweisbar. Eine Stadtmauer (bisher ungeklärten Zwecks) ist laut der Archäologin Kathleen Kenyon spätestens ab etwa 8300 v. Chr. belegt, zusätzlich der Turm von Jericho und vermutlich Verteidigungsanlagen. Nach Ansicht anderer Archäologen handelte es sich um einen Schutzwall gegen die winterlichen Regenfluten aus den Bergen. Zu diesem Zeitpunkt werden für die Siedlung etwa 3000 Bewohner geschätzt. Töpferei und Metallverarbeitung waren jedoch noch unbekannt. Nach einer Zeit ohne Besiedlung finden sich Ende des 7. Jahrtausends v. Chr. neuartige Besiedlungsbefunde, so in der Konstruktion der nun rechteckigen Häuser und eines neuen Totenkultes. Um etwa 5500 v. Chr. verließen die Bewohner erneut aus unbekannten Gründen die Siedlung am Tell es-Sultan. Ein Zerstörungshorizont ist nicht erkennbar. In den nächsten 1000 Jahren wurde Jericho mehrmals aufgegeben und wieder besiedelt. Etwa im 5. Jahrtausend brachten neue Siedler das Töpferhandwerk in die Stadt. Die neuen Häuser hatten jetzt eine quadratische Form. In der Folgezeit kam es zu neuen Besiedlungen, die durch die veränderte Bauart der Häuser mit Ziegelsteinen und Steinfundamenten bezeugt sind. Um 4000 v. Chr. endete diese Besiedlungsphase. Jericho verfiel und blieb abermals mehrere Jahrhunderte eine verlassene Ruine.", "section_level": 2}, {"title": "Frühbronzezeit (3300–2000 v. Chr.).", "content": "Nach einer längeren Siedlungspause ist aus Funden der Grabanlagen in den benachbarten Hügeln ein erneuter Aufbau in der Frühbronzezeit I (3300–3000 v. Chr.) erkennbar. Aufgrund zweier Arten von Keramikware müssen zwei unterschiedliche Siedlungsgruppen Jericho bewohnt haben. Mit den zugewanderten Hirten legten die Bewohner mit ihren Tätigkeiten den Grundstein der bronzezeitlichen Stadtkultur. Jericho erhielt während der Frühbronzezeit II-III (3000–2200 v. Chr.) zwei Ringmauern. Die zahlreichen Bauphasen lassen zunehmende kriegerische Auseinandersetzungen vermuten. Später kam ergänzend noch ein Graben hinzu. In dieser Epoche bestanden die Wohnunterkünfte aus runden sowie rechteckigen Häusern. Die vorgefundenen Gegenstände verweisen auf zahlreiche Handelsbeziehungen, insbesondere mit Syrien, Anatolien und Ägypten. Ende der Frühbronzezeit III B ist eine Zerstörung Jerichos durch eine Feuerkatastrophe festzustellen, möglicherweise durch ein Erdbeben verursacht. Auf Tell es-Sultan konnte mit Beginn der Frühbronzezeit IV / Mittelbronzezeit I (2200–2000 v. Chr.) eine erneute Besiedlung in kleinerem Umfang nachgewiesen werden. Die dortigen Bewohner waren wohl Viehzüchter und Halbnomaden, deren Herkunft jedoch nicht geklärt ist. In dieser Epoche, die bis etwa 1950 v. Chr. andauerte, wurden neue Grabanlagen eingeführt, deren Zugang über senkrechte Schächte erfolgte. Bemerkenswert ist der weitere Befund, dass die Gräber, die nur während dieser Besiedlungsdauer Einzelpersonen dienten, nach Rang oder Vermögensstatus des jeweiligen Verstorbenen mehr oder weniger üppig ausgestattet waren.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelbronzezeit (2000–1550 v. Chr.).", "content": "Kanaanäische Siedler erbauten auf den Stadtruinen Jerichos erst 400 Jahre nach der Zerstörung den neuen Ort auf, den die Hyksos auf eine Fläche von mehr als vier Hektar erweiterten und mit einem Stadtwall umgaben. 1550 v. Chr. ist eine Zerstörung Jerichos durch eine Feuersbrunst nachgewiesen. Mitverantwortlich war wohl ein erneutes Erdbeben. Ergänzend verweist eine zeitgleich festgestellte östliche Bodenabwärtsverschiebung des südöstlichen Stadtviertels auf ein Erdbeben. Die frühere Forschung vermutete den altägyptischen König Ahmose I. im Zusammenhang der Hyksos-Vertreibung als Grund für die Zerstörung Jerichos. Erst für diesen Zeitraum gilt eine Mauer zu Schutzzwecken auch als nachgewiesen, wurde aber spätestens 1580 v. Chr. und damit nach Meinung einiger Wissenschaftler weit vor der Zeit des biblischen Josua zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Spätbronzezeit (1550–1150 v. Chr.).", "content": "Keramikware, teilweise aus Zypern importiert, sowie mehrere in umliegenden Gräbern geborgene Skarabäen von Hatschepsut, Thutmosis III. und Amenophis III. belegen, dass Jericho nach der um 1550 v. Chr. erfolgten Zerstörung vom 15. Jahrhundert v. Chr. bis in die Spätbronzezeit II A (1400–1300 v. Chr.) bewohnt war. Als weitere Belege sind eine Keilschrifttafel sowie einige Häuserreste aus dem südöstlichen Ortsbereich zu nennen. Im Gegensatz zur früheren Ortsfläche lag jedoch eine geringere Bebauung mit Dorfcharakter vor. Die letzten Grabungen bestätigen, dass die zerstörten früheren Stadtmauern nicht wieder aufgebaut wurden und der Ort in dieser Epoche keine Stadtmauer besaß. Auch in den umliegenden Gebieten sind seit der Regierungszeit von Thutmosis III. kaum noch Befestigungsanlagen nachweisbar. Die Ursachen für diesen Befund dürften wohl mit dem politischen Herrschaftsbereich Ägyptens zusammenhängen. Spätestens seit Beginn des 13. Jahrhunderts v. Chr. war Jericho nur noch ein unbewohnter Ruinenhügel. Die Gründe für die Aufgabe sind nicht bekannt. Ein Zerstörungshorizont ist nicht erkennbar. Im 11. oder 10. Jahrhundert v. Chr. sind neue Besiedlungsversuche festzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die ersten archäologischen Ausgrabungen unternahm Charles Warren 1868. Ernst Sellin und Carl Watzinger gruben zwischen 1907 und 1909 Tell es-Sultan und 1911 Tulul Abu al-'Alaiq aus. John Garstang leitete Ausgrabungen zwischen 1930 und 1936. Größere Forschungen mit moderner Technik wurden zwischen 1952 und 1958 von Kathleen Kenyon unternommen. Seit 1997 führt ein gemeinsames Team der Universität La Sapienza (Rom) unter Leitung von Lorenzo Nigro und des Ministeriums für Tourismus und Altertümer Palästinas Untersuchungen und Restaurierungsmaßnahmen an den Ruinen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Tell es-Sultan.", "content": "Die früheste Siedlung lag beim heutigen Tell es-Sultan (oder \"Tell Sultan\"), zwei Kilometer nordwestlich des heutigen Stadtzentrums (). Besonders die bis zu 13.000 Jahre zurückreichenden archäologischen Befunde des Neolithikums sind von weltweiter Bedeutung. Dazu zählen die ältesten Steinbauten der Menschheit, ebenso wie die älteste Treppe. Seit 1868 gilt Jericho als die älteste Stadtgründung der Welt, mit der Einschränkung, dass Jericho anfangs nur eine große Siedlung mit dörflichem Charakter war. Als älteste bekannte Stadt wird dagegen Tell Brak in Syrien bezeichnet, wo eine für eine Stadt typische Gliederung in Funktionsbereiche ab dem frühen 4. Jahrtausend v. Chr. existierte.", "section_level": 2}, {"title": "Herodianische Winterpaläste.", "content": "Das angenehme Winterklima bei Jericho veranlasste am Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. die hasmonäischen Könige zum Bau von Winterpalästen () am Ausgang des Wadi Qelt. Die Oase bot fruchtbaren Boden und reichlich Quellwasser zum Anlegen von Gärten, Feldern und für den Dattelanbau. Zudem lag sie nur eine Tagesreise von Jerusalem entfernt. Auch Herodes der Große baute hier – viel größer und prächtiger als seine Vorgänger. Sein erster Palast entstand ab 36 v. Chr. auf der Südseite des Wadi Qelt in römischer Architektur mit einem großen Peristylhof, der an drei Seiten von Räumen umgeben war. An der vierten Seite schloss sich eine große Gästehalle mit Säulenumgang an. Als Neuerung für die Region ließ er auch ein Badehaus im römischen Stil einrichten. Als sein Palast bei einem Erdbeben 31 v. Chr. zerstört wurde, baute Herodes auf der Nordseite des Wadi Qelt neben dem alten Palast seiner Vorgänger einen neuen. Er erhielt ein großes (32 × 18 m) Schwimmbecken und war von Gärten umgeben. Schließlich ließ Herodes noch einen dritten Palast auf beiden Seiten des Wadi erbauen, der sich über fast drei Hektar erstreckte. Eine Brücke führte über das Wadi und verband beide Bereiche. Da einige Mauern mit römischem Zement und opus reticulatum gebaut waren, wird angenommen, dass römische Handwerker am Bau beteiligt waren. Auch die heute \"Tulul Abu al-Alaiq\" genannten künstlichen Hügel gehören zu der Anlage. Bis zum jüdischen Aufstand gegen Rom (66–70) wurde der Platz weiter von Mitgliedern der königlichen Familie genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Khirbat al-Mafdschar.", "content": "Fünf Kilometer nördlich von Jericho liegt die ehemalige umayyadische Palastanlage Khirbat al-Mafdschar (), auch bekannt unter dem Namen „Palast des Hischam“. Die Anlage zählt zu den ältesten und archäologisch wie historisch bedeutsamsten Profanbauten in Palästina. Erstmals archäologisch untersucht wurde die Stätte in den 1930er Jahren, seit 1990 finden dort erneut umfangreiche Restaurierungs- und Grabungsarbeiten statt.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Stadt.", "content": "Die heutige Stadt Ariha wurde 1967 durch Israel im Sechstagekrieg erobert. Es war die erste Stadt, die Israel 1994 nach den Verträgen von Oslo an die Palästinensische Autonomiebehörde übergab. Die Hauptstraße Nr. 90 in den Norden wurde nach Osten verlegt, die Ausfahrt dorthin geschlossen. Damit wurde Jericho zur Grenzstadt. Die Vorabfertigung von Bewohnern der Autonomiegebiete, die über die Allenby-Brücke nach Jordanien reisen, findet hier statt. Auch nach dem Abkommen von Scharm El-Scheich vom Februar 2005, das offiziell die Zweite Intifada beendete, wurde Jericho am 16. März 2005 als erste Stadt wieder palästinensischer Kontrolle übergeben. Die israelische Armee ist aber weiterhin an der strategisch wichtigen Straßenkreuzung vor der Stadt mit einem Checkpoint stationiert. In Jericho befindet sich ein palästinensisches Gefängnis, in dem 2002 bis 2006 aufgrund einer israelisch-palästinensischen Übereinkunft Ahmad Sa'adat, der Anführer der Volksfront zur Befreiung Palästinas, einsaß. Die israelische Regierung macht ihn für die Ermordung des Tourismusministers Rechaw’am Ze’ewi verantwortlich. Am 14. März 2006 wurden die britischen und US-amerikanischen Beobachter, die die Einhaltung dieser Vereinbarung überwachten, abgezogen, wenig später wurde das Gefängnis von der israelischen Armee gestürmt. In der Folge kam es zu palästinensischen Protesten und Übergriffen gegen Bürger westlicher Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Infolge der geo- und topographischen Lage ist das Klima Jerichos geprägt durch lange, extrem heiße sowie extreme trockene Sommer, in denen so gut wie nie Niederschläge fallen. Temperaturen von über 40 °C sind im Hochsommer Normalität. Die Winter hingegen, wenn auch sehr kurz, sind vergleichsweise kühl und feucht; nachts sinken die Temperaturen nicht selten unter den Gefrierpunkt. Tags werden jedoch auch da üblicherweise Temperaturen von 20 °C erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "In Jericho wurde 1998 das von der österreichischen BAWAG-Bank finanzierte und von den österreichischen Casinos Austria betriebene erste palästinensische Casino eröffnet. Spielen durften nur Israelis und Inhaber ausländischer Pässe. Wegen des Glücksspielverbots in Israel war der Zustrom sehr groß, mit dem Ausbruch der al-Aqsa-Intifada wurde die Zufahrt jedoch gesperrt und das Oasis Casino musste schließen. Bei dem in Österreich für große politische Aufregung sorgenden BAWAG-Prozess kam das Geschäft, an dem auch Martin Schlaff beteiligt war, zur Sprache. An den Stadträndern gibt es einige Hotels und einen Wasserpark. Westlich der Stadt befindet sich der Berg der Versuchung mit dem griechisch-orthodoxen Kloster Qarantal. 1999 wurde die Jericho-Seilbahn österreichischer Fabrikation auf diesen Berg gebaut. Sie sollte anlässlich des Jahres 2000 ein touristischer Gegenpol zu Massada werden, wird jedoch eher von palästinensischen Besuchern benutzt. Ebenfalls westlich der Stadt befindet sich das Wadi Qelt, eine Schlucht die Richtung Jerusalem führt und mit einer engen Straße erschlossen ist. In den Felsen dort befindet sich das malerische griechisch-orthodoxe Kloster St. Georg. Der Besuch dieses Tales ist bei Touristen beliebt, es liegt aber nicht mehr im Autonomiegebiet. Die Straße ist in einem sehr schlechten Zustand und wurde beim Kloster auf einigen Metern aufgerissen, damit Touristen sie nicht befahren, Die Zufahrt erfolgt daher fast immer über die Hauptstraße 1. Die Zahl der Touristen wird für 2009 mit 1,5 Mio. angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Jericho in der Bibel.", "content": "Für jüdische und christliche Pilger war Jericho die letzte Station vor dem beschwerlichen Anstieg nach Jerusalem. Die Stadt liegt in der Jordansenke und diente wegen ihres wärmeren Kleinklimas den Herrschern Jerusalems als Aufenthaltsort im Winter. Nach dem Buch Josua wurde das von Jebusitern bewohnte Jericho bei der Landnahme als erste Stadt westlich des Jordan von den Israeliten erobert und zerstört. Der Name der Jericho-Trompete leitet sich von dem in der Bibel erwähnten Fall Jerichos ab, bei dem der Klang von Trompeten, genauer sieben Schofaren, den Einsturz der Stadtmauern verursacht haben soll. Wer sie wieder aufbaue, sei verflucht. Sein erstes Kind solle sterben, wenn die Stadt neu gegründet wird, sein Jüngstes, wenn die Tore eingesetzt werden. Später, unter König Ahab wurde Jericho wieder befestigt, und das älteste und das jüngste Kind des Erbauers sollen gestorben sein. Die Stadt war dazwischen jedoch nicht vollständig unbewohnt, da bereits zur Zeit der Richter wieder von einer Eroberung Jerichos durch Moab berichtet wird. Archäologische Befunde entsprechen nicht den alttestamentlichen Beschreibungen. So war Jericho im 14. Jahrhundert v. Chr. eine kleine sowie unbefestigte Ortschaft, die aufgegeben wurde und während des 13. Jahrhunderts v. Chr. unbewohnt blieb. Da Jericho wie fast alle kanaanäischen Städte unbefestigt war, gab es zu dieser Zeit keine Stadtmauer. Aufgrund dieser Ergebnisse versuchten vor längerer Zeit einige Historiker das Fehlen der Mauer durch Umwelteinflüsse zu erklären, die jene beweisfähige Schicht „durch Bodenerosion verschwinden ließen“. Für eine Einnahme Jerichos und dessen Zerstörung in alttestamentlicher Zeit lassen sich keinerlei Befunde ermitteln. Die biblische Beschreibung von Jericho weist Ähnlichkeiten mit der mittelbronzezeitlichen Situation auf. Die spätere Zerstörung durch die Feuersbrunst und das Erdbeben kann möglicherweise als regionale Überlieferung in die alttestamentlichen Schilderungen eingeflossen sein. Wahrscheinlicher ist jedoch eine Legenden- (Sagen-)bildung im Angesicht der Ruinen. Im Neuen Testament ist mehrfach von Jericho die Rede, so trifft Jesus nach in Jericho auf den Zöllner Zachäus, und nach soll er hier die Heilung des Blinden Bartimäus bewirkt haben. Auf dem Berg der Versuchung (arabisch: \"Jabal al Qurunţul\") in der Nähe von Jericho soll er 40 Tage lang gefastet und den Versuchungen des Satans widerstanden haben, im 6. Jahrhundert wurde an diesem Ort das griechisch-orthodoxe Kloster Qarantal errichtet. In neuerer Zeit wurden bei archäologischen Ausgrabungen dort in der Nähe Überreste der Festung Dok gefunden, in der zur Zeit des Aufstands der Makkabäer der Ethnarch Simon zusammen mit zwei seiner Söhne ermordet worden sein sollen.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Jericho hat acht Städtepartnerschaften geschlossen mit: Darüber hinaus gibt es Zusammenarbeit von Jericho mit weiteren Städten in Japan, Deutschland, Frankreich, Italien, Südafrika, USA, Österreich und Großbritannien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jericho (; ) ist eine Stadt in den Palästinensischen Autonomiegebieten am Westufer des Jordans. Durch ihre Lage im Jordangraben ist sie die tiefstgelegene Stadt der Welt; die Stadtmitte liegt rund 250 Meter unter dem Meeresspiegel, etwa sieben Kilometer westlich der Grenze zu Jordanien und etwa zehn Kilometer nördlich vom Toten Meer. Die Stadt trägt den Übernamen \"die Palmenstadt\".", "tgt_summary": "耶利哥或耶律哥(,Yeriḥo;,Ierichó),亦作艾里哈(;,Arīḥā)、杰里科(英语:Jericho,,此译名不合于当地的希伯来语及阿拉伯语名称发音),是巴勒斯坦约旦河西岸的一个城市。杰里科是杰里科省的省会,目前为巴勒斯坦解放组织的法塔赫派系控制。根据2007年人口统计,杰里科有人口18,346名。而杰里科省是巴勒斯坦国西岸地区十一省之一,面积593平方公里,人口32,713。", "id": 1675807} {"src_title": "Kreis Gütersloh", "tgt_title": "居特斯洛县", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Naturräume.", "content": "Der Kreis liegt zum größeren Teil in der Emssandebene und damit in der Westfälischen Bucht. Hier herrschen die sandigen Böden entlang der Ems und im Vorland des Teutoburger Waldes vor; bekannt ist die Senne. Im Norden reicht das Kreisgebiet über den Teutoburger Wald hinaus in die Ravensberger Mulde und hat mit diesen Naturräumen Anteil am Weserbergland. Haupthöhenzug des Kreises ist der Teutoburger Wald, Hauptgewässer die Ems mit den Emsquellen. Entsprechend ist die höchste Erhebung im Kreisgebiet der Hengeberg im Teutoburger Wald mit, während der niedrigste Punkt bei im Emstal westlich von Harsewinkel liegt. Wasserläufe mit mehr als 17 km Länge im Kreisgebiet sind:", "section_level": 2}, {"title": "Ausdehnung und Nutzung des Kreisgebiets.", "content": "Der Kreis umfasst eine Fläche von 968,08 km2. Der überwiegende Teil besteht aus landwirtschaftlich genutzter Fläche und Waldfläche, zusammen etwa 76,5 %, gefolgt von Siedlungs- und Verkehrsfläche, zusammen etwa 21 %. Die größte Ausdehnung in Nordsüdrichtung beträgt etwa 46,1 km und in Ostwestrichtung etwa 45,5 km. Der nördlichste Punkt liegt nordwestlich des Ortskerns von Borgholzhausen bei etwa, der südlichste Punkt befindet sich bei Benteler auf dem Gebiet der Gemeinde Langenberg bei. Die Bodennutzung im Kreisgebiet teilt sich wie folgt auf: 1 Landesdatenbank NRW Kommunalprofil für kreisfreie Städte, Kreise und Gemeinden, Stand November 2010", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkreise.", "content": "Der Kreis Gütersloh grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Landkreis Osnabrück (in Niedersachsen), an den Kreis Herford, an die kreisfreie Stadt Bielefeld sowie an die Kreise Lippe, Paderborn, Soest und Warendorf.", "section_level": 2}, {"title": "Kreisgliederung.", "content": "Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Schloß Holte-Stukenbrock und Verl haben den Status einer Mittleren kreisangehörigen Stadt, Gütersloh ist eine Große kreisangehörige Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgeschichte.", "content": "Der Kreis Gütersloh wurde im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform im Zuge der Umsetzung des Bielefeld-Gesetzes am 1. Januar 1973 aus den beiden Kreisen Wiedenbrück und Halle (Westf.) gebildet. Die beiden Altkreise waren 1816 gebildet worden, als Preußen seine damaligen Provinzen (hier die Provinz Westfalen) in Regierungsbezirke und Kreise einteilte. Dem neuen Kreis wurden außerdem die aus den drei Gemeinden Greffen, Harsewinkel und Marienfeld (Kreis Warendorf) neugebildete Stadt Harsewinkel sowie die Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock aus dem ebenfalls zu diesem Zeitpunkt aufgelösten Kreis Bielefeld zugeordnet. Letztere war 1970 durch Zusammenschluss der Gemeinden Schloß Holte, Sende (beide Kreis Wiedenbrück) und Stukenbrock (Kreis Paderborn) gebildet und zunächst dem Kreis Bielefeld zugeordnet worden. Aus dem ehemaligen Kreis Beckum wurde die Gemeinde Benteler der Gemeinde Langenberg und somit dem Kreis Gütersloh zugeordnet. Der Kreis Gütersloh besteht seit der Gebietsreform somit aus 13 Städten und Gemeinden. Er hatte seinen Sitz zunächst in Rheda-Wiedenbrück. 1997 zog die Kreisverwaltung nach Gütersloh um.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerstatistik.", "content": "Während der Kreis Gütersloh bei seiner Gründung etwa 280.000 Einwohner hatte, wuchs die Bevölkerung in den nächsten drei Jahrzehnten um rund 25 % auf über 350.000 Einwohner. Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen des Kreises Gütersloh. Die Zahlen bis 1970 beziehen sich auf das Gebiet des 1973 gegründeten Kreises. Bei den Zahlen handelt es sich bis 1970 und für 1987 um Volkszählungsergebnisse und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik. Die Zahlen von 1975 bis 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich vor 1985 auf die Wohnbevölkerung und ab 1985 auf die \"Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung\".", "section_level": 2}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 31,4 % der Einwohner evangelisch, 38,8 % mehrheitlich römisch-katholisch und 29,8 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand 1. Januar 2019 sind von den 371.429 Einwohnern 30 % evangelisch, 34 % römisch-katholisch und 36 % gehören entweder einer anderen Religion an oder sind konfessionslos.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreistag.", "content": "Der Kreistag hat gegenwärtig 60 Mitglieder, die sich gemäß dem Ergebnis der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 auf die einzelnen Fraktionen wie folgt verteilen (Stand September 2014): Seit der Kreistagswahl 2014 hat die bisherige Koalition aus CDU und FDP keine Mehrheit mehr. Eine neue Koalition wurde nicht geschlossen. Der Verwaltungshaushalt des Kreises betrug 2006 rund 268,2 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt rund 24,5 Millionen Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Partner- und Patenschaften.", "content": "Der Kreis Gütersloh unterhält eine Kreispartnerschaft mit dem Kreis Valmiera in Lettland. Für den Kreis Frankenstein in Schlesien und den Kreis Rosenberg in Westpreußen hat er Patenschaften übernommen. In fast allen Städten und Gemeinden des Kreises bestehen Städtepartnerschaften, -patenschaften und/oder partnerschaftliche Beziehungen zu anderen Städten im In- und Ausland. \"Partnerschaften\" \"Partnerschaften (im europäischen Ausland und in Übersee)\" \"Partnerschaftliche Beziehungen zu ostdeutschen Städten\"", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Dem Kreis Gütersloh ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten Detmold vom 12. September 1974 das Recht verliehen worden, das nachstehend beschriebene Wappen zu führen:", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke und Parks.", "content": "Die Burg Ravensberg in Borgholzhausen wurde 1080 von Hermann II. von Calvelage, Graf von Ravensberg, als militärischer Stützpunkt gebaut. Das Schloss Rheda ist eine der ältesten Wasserburgen Westfalens und liegt mitten in einem historischen Schlossgarten im Flora-Westfalica-Park in Rheda-Wiedenbrück. Weitere Schlösser im Kreis Gütersloh sind das Wasserschloss Tatenhausen, das Wasserschloss Holtfeld, das Jagdschloss Holte und das Schloss Möhler. Das Peter-August-Böckstiegel-Haus in Werther (Westf.) ist ein authentisch erhaltenes Künstlerhaus, in dem sich das künstlerische Schaffen des Expressionisten Peter August Böckstiegel, seine Natur- und Heimatverbundenheit und seine außergewöhnlich vielfältige Schaffenskraft widerspiegeln. Außerdem befinden sich im Kreisgebiet viele sehenswerte Parks: der Gartenschaupark Rietberg, der Botanische Garten Gütersloh, die Klosteranlagen in Herzebrock und Clarholz sowie die Flora Westfalica in Rheda-Wiedenbrück.", "section_level": 2}, {"title": "Theater, Museen und Kunst.", "content": "Neben verschiedenen Heimatmuseen gibt es weitere Museen in der Liste der Museen im Kreis Gütersloh. Das Miele-Museum in Gütersloh widmet sich unter anderem der Geschichte der Waschmaschine, das Stadtmuseum Gütersloh hat neben der stadtgeschichtlichen auch Abteilungen zur Technik- und zur Medizingeschichte, im Westfälischen Kleinbahn- und Dampflokmuseum – vor Ort besser bekannt als „Mühlenstroth“ – sind historische Lokomotiven zu bestaunen. Im Wiedenbrücker Schule Museum wird Kunsthandwerk gezeigt. Zu den bedeutenden Künstler, die aus dem Gebiet des Kreises stammen, gehören die Expressionisten Woldemar Winkler und Peter August Böckstiegel. Die S-Galerie in der Zentrale der Sparkasse Gütersloh zeigt in regelmäßigen Abständen Werke von Woldemar Winkler. Arbeiten heimischer wie überregionaler Künstler stellt der Kreiskunstverein im historischen Veerhoffhaus am Alten Kirchplatz in Gütersloh aus. In der Kreisstadt Gütersloh wurde 2010 ein neues Theater mit bis zu 530 Plätzen eröffnet. Auf einer Freilichtbühne im Mohns Park finden im Sommer Konzerte statt. In Rietberg steht mit der cultura ein Rundtheater in drei Etagen zur Verfügung, eine moderne Variante des 1599 in London erbauten Globe-Theaters. In der Volksbank-Arena, einer Open-Air-Bühne im Rietberger Gartenschaupark, finden Kleinkunst- und Musikveranstaltungen vor bis zu 2500 Zuschauern statt.", "section_level": 2}, {"title": "Naturschutzgebiete.", "content": "Im Kreisgebiet befinden sich 45 Naturschutzgebiete (inkl. Erweiterungsflächen von Naturschutzgebieten angrenzender Kreise) mit einer Fläche von insgesamt etwa 47,2 km2. Dies entspricht rund 4,9 % der Gesamtfläche des Kreises. Ganz überwiegend dienen diese Gebiete dem Schutz von Feuchtwiesenlebensräumen. Die Naturschutzgebiete in den einzelnen Gemeinden sind : Auf den Gebieten von Werther und Langenberg befinden sich keine Naturschutzgebiete.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Die höchstklassigen Fußballmannschaften stellen der SC Verl und der SC Wiedenbrück 2000, die in der Saison 2013/14 in der Regionalliga West antreten. Der FC Gütersloh, der früher in der 2. Bundesliga antrat, spielt in der fünftklassigen Oberliga Westfalen. Der Frauenfußballverein FSV Gütersloh 2009 spielt in der Frauen-Bundesliga. Im Kreis Gütersloh gibt es fünf 18-Loch-Golfplätze.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Gütersloh Platz 72 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“. Der Landkreis gehört damit zu den zukunftsfähigsten und wirtschaftlich stabilsten innerhalb von Nordrhein-Westfalen", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Die Bundesautobahn 2 (Dortmund–Hannover) ist im Kreis Gütersloh über die Anschlussstellen Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Herzebrock-Clarholz zu erreichen, die Bundesautobahn 33 (Bielefeld–Paderborn) über die Auffahrten Schloß Holte-Stukenbrock, Stukenbrock/Senne im Süden und Borgholzhausen im Norden. Durch das Kreisgebiet verlaufen außerdem die Bundesstraßen 55 (Niederrhein–Ostwestfalen-Lippe über Langenberg und Rheda-Wiedenbrück), 61 (Ruhrgebiet–Bremen über Rheda-Wiedenbrück und Gütersloh), 64 (Münsterland–Harz über Herzebrock-Clarholz, Rheda-Wiedenbrück und Rietberg) und 68 (Oldenburger Münsterland–Warburger Börde über Halle (Westf.)). Die B 513 führt von Sassenberg nach Gütersloh.", "section_level": 3}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Das Kreisgebiet wird in west-östlicher Richtung von der für den Personen- und Güterverkehr bedeutenden Hauptstrecke Ruhrgebiet–Hannover–Berlin (siehe Bahnstrecke Hamm–Minden) durchquert mit den Bahnhöfen Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh (auch einzelne ICE- und regelmäßige IC-Halte) und Isselhorst-Avenwedde. Von ihr zweigen mehrere überwiegend eingleisige Nebenstrecken ab: die Bahnstrecke Osnabrück–Bielefeld \"Haller Willem\", mit Haltepunkten in Steinhagen, Bielefelder Straße, Steinhagen, Künsebeck, Halle (Westfalen), Halle Gerry Weber-Stadion, Hesseln, Borgholzhausen und Westbarthausen. Hinzu kommt die \"Sennebahn\" Bielefeld–Paderborn, mit Bahnhof in Schloß Holte und die \"Warendorfer Bahn\" Rheda-Wiedenbrück–Münster, mit Haltepunkten in Herzebrock und Clarholz. Außerdem betreibt die Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) für den Güterverkehr die Strecke Ibbenbüren–Hövelhof, über Harsewinkel, Marienfeld, Gütersloh und Verl. Es gibt Planungen für eine Teilreaktivierung im Personennahverkehr für diese Strecke.", "section_level": 3}, {"title": "Radverkehr.", "content": "Im Alltagsverkehr hat das Fahrrad im Kreis Gütersloh erhebliche Bedeutung. Auf zahlreichen gut ausgebauten \"Pättkes\" kann zwischen den Orten auch abseits von starkem Autoverkehr gefahren werden. In den Orten werden, wie in Gütersloh, bis zu 25 % der Wege der Einwohner mit dem Fahrrad zurückgelegt. Mehrere Radfernwege und lokale Radwege durchqueren das Kreisgebiet, beispielsweise der Europaradweg R1, die Wellness-Route, der Emsradweg und die BahnRadRouten Teuto-Senne und Hellweg-Weser. An einigen Bahnhöfen, unter anderem Gütersloh Hbf, Halle (Westf) und Rheda-Wiedenbrück, gibt es Fahrradstationen.", "section_level": 3}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Es gibt in Gütersloh einen britischen Militärflugplatz. Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Paderborn-Lippstadt.", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Tageszeitungen.", "content": "Im Kreis Gütersloh erscheinen die Neue Westfälische (besonders auflagenstark in Gütersloh), die Glocke (besonders auflagenstark im Südkreis) und das Westfalen-Blatt, das in regionalen Ausgaben etwa als „Versmolder Anzeiger“ oder „Verler Zeitung“ erscheint. Im Nordkreis (Halle, Borgholzhausen, Versmold, Steinhagen, Werther) ist das Haller Kreisblatt verbreitet. Im äußersten Süden des Kreises (Rietberg) wird auch die in Lippstadt erscheinende Tageszeitung Der Patriot gelesen.", "section_level": 3}, {"title": "Stadtmagazine.", "content": "In allen Städten und Gemeinden des Kreises außer Borgholzhausen erscheinen Stadtmagazine bzw. Anzeigenblätter:", "section_level": 3}, {"title": "Radio und Fernsehen.", "content": "Der lokale Rundfunksender heißt Radio Gütersloh, produziert tagsüber mehr als sechs Stunden eigenes Programm mit Nachrichten und Reportagen aus dem gesamten Kreis Gütersloh und schaltet ansonsten in das Rahmenprogramm von Radio NRW. Lokale Nachrichten gibt es stündlich von 6:30 bis 19:30 Uhr. Zu empfangen ist der Sender im Kreisgebiet über drei terrestrische UKW-Frequenzen sowie über die Kabel-Frequenz 97,2. Einen Offenen Kanal für den Kreis Gütersloh gibt es nicht. Lokalnachrichten werden in der WDR-Sendung Lokalzeit OWL gesendet.", "section_level": 3}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "Die größten Arbeitgeber im industriellen und gewerblichen Sektor sind Im Kreis Gütersloh sind 138.912 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte registriert (Stand: Juni 2010). Sie verteilen sich vor allem auf folgende Branchen: Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt gibt es damit relativ viele Unternehmen aus der holzverarbeitenden-/der Möbelindustrie, aus der Lebensmittelbranche und aus der Druckindustrie. Relativ wenige Unternehmen gibt es im Gastgewerbe. Im Kreis Gütersloh lag das durchschnittliche verfügbare Einkommen der Privathaushalte 2008 bei 22.375 Euro und damit deutlich über dem Durchschnitt in Ostwestfalen-Lippe (20.477 Euro), Nordrhein-Westfalen (19.837 Euro) und Deutschland (18.974 Euro). Das Bruttoinlandsprodukt pro Erwerbsperson lag 2012 bei 72.460 Euro (zum Vergleich: OWL 62.988 Euro, NRW 65.964 Euro, Deutschland 64.084 Euro). Die Kaufkraftkennziffer lag 2008 mit 102,6 um 2,6 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt (= 100), wobei es die höchsten Werte in Steinhagen (106,5), Gütersloh (104) und Verl (103,6), die niedrigsten in Versmold (99,2), Harsewinkel (99,5) und Borgholzhausen (99,7) zu verzeichnen gab.", "section_level": 2}, {"title": "Exportquote.", "content": "Die Exportquote im verarbeitenden Gewerbe betrug 2007 34 %. Im Vergleich dazu lag die bundesweite Quote bei 43 %. 2011 betrug die Exportquote im Kreis ebenso wie in der Stadt Gütersloh 36 %; die niedrigste Quote verzeichnete Langenberg mit 17 %, die höchste Harsewinkel mit 59 %.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitslosigkeit.", "content": "Die Arbeitslosenquote lag im Juni 2012 bei 4,8 % nach 4,6 % im Juni 2011, 5,3 % im Juni 2010 und 5,4 % im Juni 2009. Damit lag die Arbeitslosenquote im Juni 2012 um 3,1 Prozentpunkte niedriger als in Nordrhein-Westfalen (8,0 %) und um 1,8 Prozentpunkte niedriger als im Bundesmittel (6,6 %). Im Dezember 2008 waren 25,97 % aller Arbeitsloser länger als ein Jahr arbeitslos. Im Vergleich dazu beträgt die Langzeitarbeitslosigkeit in ganz Deutschland 32,1 % und in NRW 36,83 %.", "section_level": 2}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Bei der Bildung des neuen Kreises wurde diesem mit Wirkung vom 1. Januar 1973 das Unterscheidungszeichen \"GT\" zugeteilt. Die Altkennzeichen HW (Halle/Westfalen) und WD (Rheda-Wiedenbrück) wurden bis heute nicht wieder eingeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kreis Gütersloh ist der Kreis mit der höchsten Bevölkerungszahl im Regierungsbezirk Detmold (Ostwestfalen-Lippe) im Nordosten Nordrhein-Westfalens. Kreisstadt ist Gütersloh.", "tgt_summary": "居特斯洛郡(Kreis Gütersloh)是德国北莱茵-威斯特法伦州东北部的一个郡,隶属于代特莫尔德行政区,首府居特斯洛。", "id": 1808952} {"src_title": "Rechnernetz", "tgt_title": "计算机网络", "src_document": [{"title": "Topologien.", "content": "Unter der Topologie versteht man die Art, wie die verschiedenen beteiligten Komponenten (also zumeist Rechner) im Netz durch physische oder logische Leitungswege verbunden sind. Um mehrere Rechner in einem Rechnernetz einzubinden, benötigt man eine gute Planung, welche durch die Einteilung der Topologie vereinfacht wird. So bilden sich Rechnernetze, in denen es Verbindungen und Knoten gibt, über die man ggf. über mehrere Zwischenpunkte von jedem Bereich des Netzes jeden anderen Bereich des Netzes erreichen kann. Es gibt eine Reihe von Grundstereotypen, die so in dieser klaren Form jedoch selten in der Praxis auftreten. Bei der Stern-Topologie gibt es einen zentralen Verteilpunkt, der ggf. alles kontrollieren kann und ohne den nichts funktioniert. Diese Topologie wird eigentlich nur in sehr kleinen Netzen verwendet, zum Beispiel Heimnetzen oder bei LAN-Partys. Eine Verbindung mehrerer Sterntopologien an ihren Konzentrationspunkten wird auch als erweiterte Sterntopologie bezeichnet. Bei der Baum-Topologie benutzt man einen ähnlichen Ansatz, den man jedoch hierarchisch staffelt. Der „oberste“ Rechner hat die Kontrolle über alle anderen, die Macht schrumpft, je weiter unten man im Baum sitzt. In der Ring-Topologie hat jeder Rechner eine Position in einem Ring und ist nur mit seinen Nachbarn verbunden. Das hat zur Folge, dass der Ausfall eines Rechners das Rechnernetz lahmlegt. Bei der Bus-Topologie greifen alle beteiligten Rechner auf ein gemeinsam und von allen genutztes Medium zu, wodurch es zu Kollisionen auf diesem kommen kann. Das vermaschte Netz ist eine Form, in der jeder Rechner mit mehreren Nachbarn verbunden ist und in dem redundante Wege existieren, so dass selbst beim Ausfall einer Leitung das Netz noch über eine andere Leitung verbunden bleibt. Die Zell-Topologie spielt bei Funknetzen mit ihren speziellen Zugriffseigenschaften eine besondere Rolle. In der Praxis treten fast immer Mischformen dieser Stereotype auf und es gibt noch eine Reihe von Bezeichnungen für bestimmte Spezialformen. Als \"Smart Network\" oder \"Smart Grid\" wird beispielsweise die spontane, selbstorganisierte Vernetzung beliebiger Geräte bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Organisatorische Abdeckung (Netzarchitektur).", "content": "Dieses Kriterium wird oft benutzt, da es weniger kompliziert erscheint als andere Eigenschaften von Netzen. In der Praxis hat diese Unterscheidung aber nur begrenzte Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragungsweg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Leitungsgebundene Netze.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ethernet.", "content": "Die verbreitetste Technik bei leitungsgebundenen Netzen ist das Ethernet, das vor allem in lokalen Firmennetzen und Heimnetzen Verwendung findet. Es wird heute mit Kupferkabeln in den Ausprägungen 10BASE-T, 100BASE-TX und 1000BASE-T erstellt und verwendet. Dabei bezeichnet die Zahl jeweils die theoretische maximale Übertragungsgeschwindigkeit (Kanalkapazität) von 10, 100 oder 1000 Mbit pro Sekunde. Das T sagt aus, dass es sich um ein verdrilltes Kupferkabel handelt (Twisted Pair). Je nach Geschwindigkeit ist ein Kabel der entsprechenden Qualität nötig, die nach Kategorien standardisiert ist. Für 100 Mbit ist dies z. B. CAT5, bei 1000 Mbit ist CAT5e, CAT5+ oder CAT6 zu verwenden. Es gibt ebenfalls unterschiedliche Standards, um Ethernet über Glasfaserverbindungen zu realisieren, z. B. 10BASE-FL, 100BASE-FX, 1000BASE-SX/-LX und verschiedene 10-Gigabit-Standards beginnend mit „10GBASE-“. Das ursprüngliche Zugriffsverfahren bei Ethernet ist CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access / Collision Detection), wobei jeder Rechner erst überprüft, ob die Leitung (Carrier) frei ist und, wenn dies der Fall ist, sendet. Es kann sein, dass ein weiterer Rechner dasselbe tut und es zur Kollision kommt. Sobald diese Kollision erkannt wird (Collision Detection), brechen beide Rechner das Senden ab und beide probieren es zu einem zufälligen Zeitpunkt später erneut. Die Adressierung erfolgt mittels der MAC-Adresse. Die inzwischen weitaus häufiger anzutreffende Form ist die eines „geswitchten“ Netzwerks, bei dem intelligentere Konzentratoren (Switches) verwendet werden, die einen kollisionsfreien Vollduplex-Betrieb erlauben und in Summe einen wesentlich höheren Gesamtdurchsatz ermöglichen.", "section_level": 3}, {"title": "Token Ring.", "content": "Einen anderen Weg der Zugriffskontrolle ging das Token-Ring-Netz, das vor allem für Netze mit speziellen Qualitätsanforderungen benutzt wird. Der Vorteil von Token-Ring-Netzen ist, dass jeder Rechner nach spätestens einer bestimmten Zeit etwas senden kann. Dazu wird ein sogenanntes Token (zu deutsch Pfandmünze) in Form eines kleinen Informationspaketes herumgereicht. Wer das Token hat, darf eine Weile Nutzdaten senden, hört dann wieder auf und gibt das Token weiter. Die Reihenfolge, in der es weitergegeben wird, ist genau festgelegt und ringförmig, wodurch man das Token immer wieder bekommt. Token-Ring-Netze sind oft so aufgebaut, dass jeder Rechner jeweils mit seinen zwei Nachbarn im Ring direkt verbunden ist und diesen entweder das Token weiterreicht oder eine Information übergibt. Es gibt auch eine Variante, die sich Token Ring over Ethernet nennt. Dabei hängen alle Rechner in einem gemeinsam genutzten Ethernet zusammen, aber geben sich dort jeweils ein Token reihum weiter (Token-Passing), wodurch Kollisionen vermieden werden und die Leitung besser genutzt wird. Das Komplizierte an diesem virtuellen Ring ist, dass erst einmal geklärt werden muss, welche Rechner existieren und welche Reihenfolge sie im virtuellen Ring einnehmen. Zudem muss man erkennen, wenn neue Rechner hinzukommen oder bestehende im Ring verschwinden. Wichtig sind die Eigenschaften von Token-Ring-Netzen in sicherheitskritischen Netzen, in denen es darauf ankommt, präzise zu wissen, wie lange es maximal dauert, bis eine Nachricht gesendet werden kann. Dies lässt sich leicht anhand der Anzahl der Rechner, also an der Länge des Rings ermitteln. Solche Netze werden zum Beispiel in der Automobiltechnik und in der Finanzbranche für kritische Systeme eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "PowerLAN.", "content": "Das PowerLAN macht sich das vorhandene Stromnetz zunutze, um ein Netzwerk aufzubauen. Spezielle Adapter stellen dazu über die Steckdose die Verbindung zwischen dem Stromnetz und einem Netzwerkgerät her. Die zu übertragenden Informationen werden dazu auf der Sendeseite auf die Leitung zusätzlich aufmoduliert und auf der Empfängerseite wieder demoduliert. Mindestens zwei PowerLAN-Adapter werden benötigt, um ein Netzwerk aufzubauen. Aus technischer Sicht handelt es sich bei dieser leitungsgebundenen Vernetzung um eine Trägerfrequenzanlage. Da die übertragenen Daten ähnlich wie bei einem Funknetz frei im Stromnetz verteilt werden, spielen Sicherheitsaspekte auch hier eine wichtige Rolle. Daher kommt in der Regel eine Verschlüsselung der Informationen zum Einsatz. Weiterhin sind Störeinflüsse zu berücksichtigen, die einerseits vom PowerLAN als Trägerfrequenzanlage ausgehen, umgekehrt jedoch auch von außen auf dieses einwirken und die Übertragung beeinflussen können.", "section_level": 3}, {"title": "Funknetze.", "content": "Verbreitete Techniken bei Funknetzen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Komponenten (Hardware).", "content": "Zur physischen und logischen Umsetzung der Vernetzung sind neben passiven Komponenten (Antennen, Kabel, Glasfasern, Steckverbinder, Anschlussdosen) in der Regel auch aktive Komponenten erforderlich, um die Funktionalität zu gewährleisten. Beispiele sind Gateway, Router, Switch, Accesspoint, früher auch Hub, Repeater und Bridge. Solche Komponenten können in manchen Fällen auch als virtuelle (Software-) und nicht als physikalische Hardwarelösung realisiert sein.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachliche Betrachtung von Netz und Netzwerk.", "content": "In der deutschen Sprache werden sowohl die Begriffe \"Netz\" (etwa in Stromnetz, nicht Stromnetzwerk; Telefonnetz) verwendet, als auch \"Netzwerk\" (zum Beispiel in der Elektrotechnik, oder in \"soziales Netzwerk\"). \"Computernetzwerk\" wird aber manchmal auf eine falsche Übersetzung des englischen Wortes \"\" zurückgeführt, welches dem deutschen Wort \"Netz\" entspreche und durch die Computerfachsprache in den deutschen Wortschatz gefunden habe. Das Wort fand jedoch bereits im 19. Jahrhundert Eingang in das Deutsche Wörterbuch. Die Übersetzung als \"Netzwerk\" bringt aber auch Wörter hervor, die eine Unterscheidung ermöglichen, siehe die Netzwerkkarte und verschiedene Netzkarten bzw. das Netzkabel zur Stromversorgung und das Netzwerkkabel im LAN. Die DIN ISO 2382-1 bis -25 „Begriffe der Informationstechnik“ definieren nur den Begriff Netz, nicht Netzwerk.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Rechnernetz, Computernetz oder Computernetzwerk ist ein Zusammenschluss verschiedener technischer, primär selbstständiger elektronischer Systeme (insbesondere Computer, aber auch Sensoren, Aktoren, Agenten und sonstige funktechnische Komponenten), der die Kommunikation der einzelnen Systeme untereinander ermöglicht. Ziel ist hierbei z. B. die gemeinsame Nutzung von Ressourcen wie Netzwerkdruckern, Servern, Dateien und Datenbanken. Wichtig ist auch die Möglichkeit zur zentralen Verwaltung von Netzwerkgeräten, Netzwerkbenutzern, deren Berechtigungen und Daten. Besondere Bedeutung hat heute auch die direkte Kommunikation zwischen den Netzwerknutzern (Chat, VoIP-Telefonie etc.).", "tgt_summary": "计算机网络(英语:computer network),通常也简称网络,是指容许节点分享资源的数码电信网络。在电脑网络,电脑设备会透过节点之间的连接(数据链路)互相交换数据。传输媒介可分为有线及无线两类——有线的可用到双绞线、光纤电缆等媒介;无线则可用到Wi-Fi、NFC。", "id": 1285649} {"src_title": "Pataliputra", "tgt_title": "巴連弗邑", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Pataliputra war ursprünglich die Ortschaft Pataligrama (Pali: Pataligama) an der Mündung des Son in den Ganges. Nach dem Mahaparinirvana-Sutra, soll der legendäre Ajatasattu, der König von Magadha, sie zu einer Stadt ausgebaut und nahe Rajagrha befestigt haben. Sein Sohn Udayabhadra (oder Udayin) machte Pataliputra zur Hauptstadt des Reichs. Pataliputra war auch Hauptstadt unter der nachfolgenden Maurya-Dynastie. Um 300 v. Chr. versuchte der Seleukidenkönig Seleukos I. Nikator, das Mauryareich zu erobern, musste sich diesem jedoch geschlagen geben und dessen König Chandragupta zwei Ostprovinzen seines Reiches überlassen. Er sandte den Historiker Megasthenes als Botschafter nach Pataliputra, dem wir eine recht ausführliche Beschreibung der Stadt verdanken. Megasthenes schätzte die Größe Pataliputras auf 80 × 15 Stadien (15 × 3 Kilometer). Um die Stadt zog sich eine 40 Kilometer lange Palisadenmauer, die später um eine Ziegelmauer ergänzt wurde. Die kieselgepflasterten Straßen waren rechtwinklig zueinander angeordnet. Pataliputra bestand aus sechzehn Vierteln, die alle eine andere Handwerkszunft beheimateten. Manche von ihnen besaßen kleine mit Bäumen bewachsene Flächen, wo die Menschen zum Markt zusammenkamen. Zur Stadtmitte hin, wo sich der Königspalast befand, lebten viele Beamte und Adlige in ihren prächtigen, zum Teil mehrstöckigen Häusern. Diese besaßen oft kleine Gärten und Teiche, an denen sich die Menschen entspannen konnten. Direkt am Palast hingegen befanden sich nur die Wohnungen der Musikanten und Kurtisanen des Königs sowie alle öffentlichen Gebäude. Diese waren durch Kanäle vom Palast getrennt, was die Hitze in der Stadt milderte. Auf den Plätzen waren die Tempel für verschiedene Gottheiten gebaut worden, vielleicht auch für die in der Stadt ansässigen griechischen Händler. Als Ausländer galten sie als Kastenlose, standen jedoch unter dem Schutz des Königs und genossen deshalb ein gewisses Ansehen bei den Einheimischen. Im Jahr 253 v. Chr. fand das dritte buddhistische Konzil in Pataliputra statt. Die Stadt war ein wichtiges Zentrum des frühen Buddhismus. Es ist nicht genau bekannt, wann und warum die antike Stadt unterging. Der Chinese Faxian, der Pataliputra im 5. Jahrhundert als Pilger besuchte, beschreibt sie als „blühende Stadt“; jedoch berichtet ein weiterer chinesischer Reisender, Xuanzang, zweihundert Jahre später nur noch von Ruinen. Wahrscheinlich wurde Pataliputra entweder zugunsten einer anderen Hauptstadt aufgegeben oder von den Hephtaliten zerstört. Auch ein Erdbeben kommt in Betracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pataliputra (Sanskrit: पाटलिपुत्र, Pāṭaliputra; Pali Pataliputta, griech. Pali(m)bothra) war eine am Südufer des indischen Flusses Ganges gelegene Stadt, das heutige Patna im Bundesstaat Bihar. Im Altertum war es die Hauptstadt des indischen Königreiches Magadha und später des Maurya-Reiches.", "tgt_summary": "波咤厘城(天城体,),又译巴连弗邑、华氏城,原称拘苏摩城(拘苏摩补罗),印度古城,位于恒河河岸,在今巴特那。前490年,阿阇世王在恒河边兴建小型城堡(梵文:Pāṭaligrāma),之后巴连弗邑逐步发展为大城。稍后,它成为十六大国中摩揭陀国的首都,取代了原有首都王舍城。", "id": 2253713} {"src_title": "Kopfbahnhof", "tgt_title": "總站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die meisten Kopfbahnhöfe entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts am damaligen Stadtrand größerer Städte als Endpunkte von Eisenbahnstrecken. Diese Bauform ermöglichte es, Bahnhöfe relativ nah an das Stadtzentrum heranzuführen und die Bedeutung der Stadt als Verkehrsziel hervorzuheben. Im 20. Jahrhundert kamen viele Kopfbahnhöfe als Endpunkte von Stichstrecken hinzu, meist Nebenbahnen. Insbesondere am Ende von Gebirgstälern, wo keine Verlängerung zu erwarten war, bevorzugte man diese Bauform. Zahlreiche Kopfbahnhöfe findet man auch am Ufer eines Meeres oder größeren Sees, oft in Form eines Hafenbahnhofs mit direkter Übergangsmöglichkeit zur Schifffahrt. Da bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts aufgrund der mitgeführten begrenzten Brennstoffvorräte und Betriebszeiten von Dampflokomotiven diese öfter gewechselt werden mussten, fielen die betrieblichen Nachteile eines Kopfbahnhofs zunächst weniger ins Gewicht. Hinzu kam, dass die Bahnstrecken, die in einem Kopfbahnhof endeten, oft von verschiedenen Eisenbahngesellschaften betrieben wurden, was in der Regel ebenfalls einen Lokwechsel erforderlich machte. Ein Kopfbahnhof galt im 19. Jahrhundert als die für Reisende angenehmste Form des Bahnhofs, sofern die Bahngesellschaften nicht verschiedene Kopfbahnhöfe an unterschiedlichen Stellen der Stadt betrieben, wie heute beispielsweise noch in Paris und Budapest. Nach der Anlage eines Kopfbahnhofs war es oft nicht mehr möglich, diese durch Aufbrechen der Bahnhöfe an der Stirnseite nachträglich zu Durchgangsbahnhöfen umzugestalten. Beispiele sind die zahlreichen, teilweise immer noch nicht verbundenen Kopfbahnhöfe in Paris, Wien, London und Moskau. In Berlin wurde dieses Problem 1882 mit der Berliner Stadtbahn teilweise überwunden, die als Hochbahn über ein System von Viadukten den Fern- und S-Bahn-Verkehr mitten durch die Metropole leitet. In Hamburg wurde nach dem 1904 erfolgten Bau der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn die Streckenführung von vier weiteren einzelnen Kopfbahnhöfen auswärtiger Bahnlinien zu dem neuen Hamburger Hauptbahnhof hin gelegt, der als Durchgangsbahnhof ausgeführt ist. In Brüssel entstand in den Jahren 1911 bis 1954 eine sechsgleisige unterirdische Verbindungsbahn zwischen zwei 2,5 km entfernten Kopfbahnhöfen. In Oslo wurde eine ähnliche Verbindungsbahn im Jahr 1980 eröffnet. Häufig sind Mischformen anzutreffen, wie beispielsweise der Hauptbahnhof Dresden. Er besitzt neben neun Durchgangsgleisen auch sieben Stumpfgleise in Mittellage, da bis auf die Strecke Richtung Prag alle übrigen von Westen auf diesen Bahnhof zulaufen. Viele Durchgangsbahnhöfe besitzen zusätzliche Stumpfgleise an der Stirnseite des Empfangsgebäudes, manchmal auch Flügelbahnhof genannt. Meist verfügen diese über etwas kürzere Bahnsteige und dienen dem Regionalverkehr. Aufgrund vielfältiger betrieblicher Nachteile wurden Kopfbahnhöfe in Deutschland schon frühzeitig durch Durchgangsbahnhöfe ersetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Kopfbahnhöfe unter anderem in Emden, Braunschweig, Ludwigshafen am Rhein, Heidelberg und Kempten durch Durchgangsbahnhöfe ersetzt, die dabei durchweg vom Stadtzentrum abgerückt wurden. Es kam dabei aber zu teils drastischen Rückgängen bei den Fahrgastzahlen, z. B. in Heidelberg, da das Stadtzentrum nicht mehr so leicht erreichbar war. Die nicht mehr benötigten Bahnhofsflächen im Zentrum wurden später verkauft. Andernorts, beispielsweise in Wiesbaden, Stuttgart und Zürich, wurden die Nachteile von Kopfbahnhöfen aufgrund der schwierigen topografischen Verhältnisse und damit verbundener hoher Kosten von Durchgangsbahnhöfen hingenommen. In Kassel (Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe), Ludwigshafen am Rhein und Baden-Baden werden beziehungsweise wurden Kopfbahnhöfe auch umfahren. In Frankreich umfahren einige Züge die Pariser Kopfbahnhöfe. In Frankfurt am Main wird ein Teil des Fernverkehrs am Hauptbahnhof vorbei über die Bahnhöfe Frankfurt Süd und Flughafen geführt. Nicht zuletzt mit der Einführung von elektrischer Traktion und Diesellokomotiven erwiesen sich Kopfbahnhöfe zunehmend als ungünstig, da zeitaufwendige Lokwechsel seltener wurden. Gleichzeitig konnte der Zeitbedarf für Betriebsvorgänge durch Wendezüge und Relaisstellwerke vermindert werden. Um die Nachteile des Kopfbahnhofs zu minimieren, wurden die Kopfbahnhöfe Frankfurt Hauptbahnhof, Stuttgart Hauptbahnhof, Bahnhof Hamburg-Altona und München Hauptbahnhof im Rahmen des S-Bahn-Baus in den 1970er Jahren durch Untertunnelung ausschließlich für den S-Bahn-Betrieb zu Durchgangsbahnhöfen erweitert. Im Leipziger Hauptbahnhof wurde bis 2013 ebenfalls ein S-Bahn-Tunnel (City-Tunnel Leipzig) mit unterirdischem Bahnsteig gebaut. Der Kopfbahnhof Zürich Hauptbahnhof wurde anlässlich des S-Bahn-Baus 1991 durch einen vier Gleise umfassenden Tiefbahnhof erweitert, ein zusätzlicher Durchgangsbahnhof für den Fernverkehr kam im Juni 2014 hinzu. Bei der Beschleunigung des Fernreiseverkehrs im Rahmen der ab den 1970er Jahren errichteten Neu- und Ausbaustrecken wurden große Kopfbahnhöfe zunächst ausgespart. Damit erhöhten sich zum einen die relativen Produktionskosten in diesen Knoten, beispielsweise für Rollmaterial und Zugpersonal. Zum anderen wurden Erlöseffekte von mehreren Millionen DM pro eingesparter Minute Reisezeit und Jahr nicht genutzt. Durch technische Fortschritte und Kostensenkungen beim Tunnelbau sowie die Möglichkeit, mit elektrischen Zügen steilere Rampen zu befahren, kam es zu neuen Überlegungen, große Kopfbahnhöfe in Durchgangsbahnhöfe umzuwandeln. Im Rahmen der Projekte 21 verfolgt die Deutsche Bahn seit Mitte der 1990er-Jahre für verschiedene Stationen. Dabei sollen jeweils auch nicht mehr für den Eisenbahnbetrieb notwendige Flächen verkauft werden. Das bekannteste dieser Projekte ist Stuttgart 21. Auch der Kopfbahnhof Hamburg-Altona soll aus diesem Grund verlegt und dafür am 1,6 Kilometer nördlich gelegenen derzeitigen S-Bahnhof Hamburg Diebsteich ein Durchgangsbahnhof gebaut werden. (Quelle: diverse Berichte bei nahverkehr-hamburg.de)", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich mit Durchgangsbahnhof.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Kopfbahnhöfe können bei Neuanlagen bauformbedingt in der Regel einfacher an ein vorhandenes Stadtzentrum herangeführt werden und ermöglichen die Ausrichtung der Gleis-Achsenenden zum Zentrum. Bei einem Durchgangsbahnhof müsste bei gleicher Ausrichtung eine Schneise oder ein Tunnel durch den Stadtkern geschlagen werden. In der Praxis sind jedoch sowohl Durchgangs- als auch Kopfbahnhöfe meist vor langer Zeit neben den damaligen Ortskern gebaut worden und inzwischen ins Zentrum gewachsen. Im Stadtraum wird nur auf einer Seite des Bahnhofs der Platz für die Zufahrtsgleise benötigt, allerdings meist mit einem umfangreicheren Gleisvorfeld als bei einem vergleichbaren Durchgangsbahnhof. Auch die Trennung des Stadtraums, die durch die Gleisanlage verursacht wird, wirkt sich eher auf den innerstädtischen Querverkehr, nicht aber auf den Verkehr ins Zentrum aus, denn es werden in der Regel weniger Ausfallachsen zerschnitten. Reisende nehmen den Zugang zu den Bahnsteigen vom Querbahnsteig aus als übersichtlicher als in Durchgangsbahnhöfen wahr. Ein weiterer Vorteil liegt in den meist stufenfreien Bahnsteigzugängen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachteile.", "content": "Otto Blum vertrat die Meinung, dass ein Kopfbahnhof eine schlechte Bahnhofsform ist, da ein solcher Bahnhof nur einseitig angeschlossen sei. Aus betrieblicher Sicht weisen Kopfbahnhöfe gegenüber Durchgangsbahnhöfen eine Reihe von Nachteilen auf: Allerdings sind diese Nachteile heute nahezu bedeutungslos. Es werden im Regelbetrieb nur noch Triebzüge und Wendezüge eingesetzt. Die Lokomotive bleibt hinten und schiebt den Zug. Am anderen Ende befindet sich ein Steuerwagen, von dem aus die Lokomotive ferngesteuert wird. Diese Betriebsweise wird selbst bei den 200 km/h schnellen IC angewandt. (Quelle: eigene Anschauung) Ein Kopfbahnhof benötigt für die gleiche Zahl von Zugbewegungen mehr Gleise und damit eine größere Grundfläche als ein Durchgangsbahnhof gleicher Kapazität. Aufgrund der längeren Belegung der Bahnsteige sind mehr Bahnsteiggleise erforderlich. Nur so ergibt sich aber die Möglichkeit des ITF = Integrierter Taktfahrplan: Zu gleicher Zeit können alle Zuggattungen in alle Richtungen halten und die Fahrgäste in kurzer Zeit in jeder Relation umsteigen. Die Verlängerung von Bahnsteigen gilt als viel schwieriger als bei Durchgangsbahnhöfen. Um eine ausreichende Leistungsfähigkeit zu erreichen, sind in Kopfbahnhöfen oftmals teure Kreuzungsweichen erforderlich. Zur Kompensation von Überschneidungen zuführender Streckengleise im Gleisvorfeld von Kopfbahnhöfen sind oftmals gestaffelte Brücken erforderlich, die zu einem deutlich größeren baulichen Aufwand führen. Die Gleisanlagen beanspruchen meist weitreichende Flächen und haben durch ihre Breite in der Regel eine starke Trennwirkung. Diese kann aber durch Straßenunterführungen (Stuttgart Wolframstraße, München Paul-Heyse-Str., Frankfurt Hafenstraße) aufgehoben werden. Außerdem besteht diese Trennwirkung prinzipiell in gleichem Maße bei großen Durchgangsbahnhöfen. Reisende haben in Kopfbahnhöfen im Durchschnitt längere Wege zurückzulegen, da der Hauptzugang vom Querbahnsteig und nicht von der Mitte des Bahnsteiges erfolgt. Dadurch verlängern sich Übergangszeiten auf Anschlusszüge, und die Auslastung der Züge wird ungleichmäßiger. Allerdings ergibt sich so immer die heute gesetzlich geforderte Barrierefreiheit für Mobilitätseingeschränkte / Leute mit Kinderwagen, ohne dass Aufzüge gebaut und unterhalten werden müssen. Bei einigen Kopfbahnhöfen wie Stuttgart Hauptbahnhof und Frankfurt Hauptbahnhof verkürzen Tunnel unter oder Brücken über den Gleisen die Wege beim Umsteigen. Ein weiterer Nachteil ist städtebaulicher Natur: Die notwendigen umfangreichen und stadtumfassenden Gleisanlagen stehen einem städtischen Wachstum mit der Zeit im Wege. In New York und Chicago wurden sie deshalb mit einem großen Betondeckel versehen und überbaut, desgleichen teilweise in Paris am Bahnhof Montparnasse.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebliche Funktion.", "content": "Vor dem Ausfahren aus einem Kopfbahnhof muss „Kopf gemacht“, das heißt die bei der Einfahrt vorgegebene Zug-Fahrtrichtung umgekehrt werden. Bei einem lokbespannten Zug ohne Steuerwagen sind dafür Kuppel- und Rangiermanöver nötig. Meist wird die bisherige Lokomotive ab- und am anderen Ende des Zuges eine neue Lokomotive angekuppelt. Nach der Abfahrt des Zuges fährt die erste Lokomotive allein aus der Bahnhofshalle ins Bahnbetriebswerk oder bespannt einen anderen Zug. Bei schweren Zügen wurde auch die Möglichkeit genutzt, ihn mit der bisherigen Zuglok bei der Ausfahrt zusätzlich anzuschieben. Alternativ kann die Lokomotive entkuppelt werden, den Zug umfahren und am anderen Ende des Zuges angekuppelt werden. Dazu muss am Gleisende eine entsprechende Weiche eingebaut und ein freies Lokverkehrs- oder Umsetzgleis neben dem Bahnsteiggleis (Lokverkehrsgleis) vorhanden sein (so zum Beispiel bis 2009 in Chemnitz Hauptbahnhof zwischen den Gleisen 2 und 3). Die Nutzung dieser Weichen erfordert allerdings, dass der Wagenzug grenzzeichenfrei zum Stehen kommt. Dadurch verlängert sich der Weg für die Reisenden. In der Frühzeit der Eisenbahn gab es dafür Drehscheiben am Gleisende des Kopfbahnhofs, mit denen die Lok zugleich gewendet werden konnte. Eine weitere Möglichkeit ist, den Wagenzug mit einer Rangierlokomotive vom Bahnsteiggleis abzuziehen, sodass die Zuglokomotive das Einfahrgleis verlassen, die Rangierlok den Zug wieder an den Bahnsteig schieben, abkuppeln und sich entfernen kann, so dass die Zuglok nach erneutem Gleiswechsel auf der anderen Seite des Zuges ankuppeln kann. Diese Rangiermanöver erfordern einen hohen Personal- und Zeitaufwand. Insbesondere bei langlaufenden internationalen Zügen wurde dieses Verfahren trotzdem angewendet, beispielsweise im Bahnhof București Nord. Neben Personenbahnhöfen können auch andere Bahnhofsarten in Kopfform angelegt sein. Dies trifft zum Beispiel für manche Rangierbahnhöfe (besonders in Italien), Güterbahnhöfe, Abstellbahnhöfe und Werks- beziehungsweise Hafenbahnhöfe zu.", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Kopfbahnhöfe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die größten Kopfbahnhöfe Deutschlands befinden sich in Leipzig, Frankfurt am Main, München und Stuttgart. Jedoch existieren an diesen Bahnhöfen durchgehende S-Bahn-Gleise, diese verlaufen allerdings unterirdisch. Der Stuttgarter Hauptbahnhof soll durch einen Durchgangsbahnhof ersetzt werden (siehe Stuttgart 21). Die vergleichbaren Projekte Frankfurt 21 und München 21 wurden fallengelassen. Im Raum Frankfurt wurde im Anschluss das Projekt RheinMain plus verfolgt. Der älteste in Teilen der Hochbauten erhaltene deutsche Kopfbahnhof ist der Bayerische Bahnhof in Leipzig, der 1842 in Betrieb genommen wurde. 2001 wurde er wegen der Bauarbeiten am Leipziger City-Tunnel geschlossen, in der Folgezeit wurden die Bahnanlagen abgebrochen. Am 14. Dezember 2013 wurde der Citytunnel und mit ihm auf dem Gelände des Bayerischen Bahnhofs zwei Haltepunkte und eine Abzweigstelle in Betrieb genommen. Der Bahnhof Hamburg-Altona ist als einziger Kopfbahnhof auch Verladestation für Autoreisezüge.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Der größte Kopfbahnhof in der Schweiz ist der Zürcher Hauptbahnhof. Es existieren jedoch zusätzlich zwei durchgängige unterirdische Strecken, die erste wurde im Zuge des Baus der S-Bahn Zürich gebaut und wird hauptsächlich von S-Bahn-Linien in Richtung Rapperswil und Winterthur befahren. Die zweite Strecke, die Durchmesserlinie, wurde 2014 eröffnet und verbindet den Bahnhof Zürich Altstetten mit Oerlikon. Des Weiteren gibt es einen unterirdischen Kopfbahnhof, in diesem enden/beginnen die S-Bahnen ins Sihltal und auf den Uetliberg. Andere bedeutende Kopfbahnhöfe sind in Luzern und am Flughafen Genf zu finden. Vom Verkehrsaufkommen her weniger bedeutend sind die Bahnhöfe Locarno und Einsiedeln. Bei etlichen Bahnhöfen, die aus mehreren Bahnhofsteilen bestehen, ist einer dieser Teile als Kopfbahnhof ausgebildet; dies ist im Bahnhof Romanshorn, im Bahnhof Langenthal und im Bahnhof Thun der Fall. Der Bahnhof von Bern ist ein Durchgangsbahnhof, einzelne Strecken enden und beginnen jedoch im unterirdischen Kopfbahnhof der RBS. Von der Bauweise her ist der Bahnhof Basel SBB ein Durchgangsbahnhof, jedoch wird er nur für die wenigen weiterführenden Züge in Richtung Mülhausen und Straßburg als solcher benutzt. Hingegen ist der direkt benachbarte französische Bahnhof in Basel ein echter Kopfbahnhof. Mehrere Endstationen von Gebirgsbahnen sind Kopfbahnhöfe, so zum Beispiel die Bahnstationen in Zermatt und Engelberg sowie der Bahnhof Arosa. Zusätzlich gibt es eine ganze Reihe Kopfbahnhöfe auf Bergstrecken; diese Kopfbahnhöfe fallen teilweise zusätzlich in die Kategorie Spitzkehrenbahnhof.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Die großen Wiener Bahnhöfe West- und Franz-Josefs-Bahnhof sind Kopfbahnhöfe. Der dritte große Wiener Bahnhof war bis Dezember 2009 der Wiener Südbahnhof \"(3. Südbahnhof)\" als doppelter Kopfbahnhof für die Südbahn und die im rechten Winkel abgehende Ostbahn. Verblieben, nach Zurückziehung der Bahnsteige weg vom bisherigen Südbahnhof und Errichtung eines provisorischen Bahnhofs \"(4. Südbahnhof)\" für die Ostbahn, ist der Kopfbahnhof \"Wien Südbahnhof (Ostbahn)\". Die Funktion des Südbahnhofs für die Südbahn übernahm während der Bauzeit provisorisch der Durchgangsbahnhof Wien Meidling. Seit 2014 übernahm der neugebaute Wien Hauptbahnhof die Funktion des ehemaligen Süd- und Ostbahnhofes. Mit Fertigstellung des im Bau befindlichen Durchgangsbahnhofes Wien Hauptbahnhof wurde der ehemalige Wiener Süd- und Ostbahnhof ersetzt und der Fernverkehr der Westbahn zum Hauptbahnhof geleitet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Kopfbahnhof oder Sackbahnhof ist ein Bahnhof, bei dem alle Hauptgleise im Bahnhof enden und somit alle Züge nur an einer Seite herein- und nach Fahrtrichtungswechsel wieder hinausfahren können.", "tgt_summary": "总站是公共汽车、铁路列车等大众运输路线长时间停留的站点,或是指都市、城镇等聚落的大众运输系统枢纽,通常位于路线的起讫点、或沿线重要聚落。如为交通线路的起讫站,则又称为始发站或终点站。总站通常是一栋大型建筑物,并设有候车大厅(大堂),设施与机场航厦相似。包含有巴士总站、铁路总站、地铁总站。", "id": 969927} {"src_title": "Malaiische Halbinsel", "tgt_title": "马来半岛", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Malaiische Halbinsel liegt zwischen dem Golf von Thailand im Nordosten, dem Südchinesischen Meer im Osten, der Straße von Singapur und Straße von Johor im Süden, der Straße von Malakka im Südwesten und der Andamanensee im Westen; damit trennt sie die nordöstlichen Bereiche des Indik von den westlichen des Pazifik. Auf der Halbinsel liegen Teile der Staatsgebiete von Myanmar, Thailand und Malaysia (von Norden nach Süden betrachtet). Im Norden geht die Malaiische Halbinsel etwa am 13. nördlichen Breitengrad in den eigentlichen asiatischen Kontinent und den Hauptbereich von Hinterindien über, an den auch die östlich benachbarte Indochinesische Halbinsel angrenzt. Ihre nördliche Abgrenzung entspricht etwa der gedachten, geraden Linie von Tavoy (etwa 14° nördlicher Breite) in Myanmar nach Bangkok (13,73° N) in Thailand. Im Süden reicht sie bis etwa 1° nördlicher Breite an der Straße von Johor bei der malaysischen Stadt Johor Bahru, die fast am Äquator liegt; der Südteil der Halbinsel heißt \"Malakka-\" oder \"Malacca-Halbinsel\". Die Länge der so genannten Mittellinie der gesamten Malaiischen Halbinsel von Tavoy bis Johor Baharu beträgt 1555 km. Die engste Stelle bildet der Isthmus von Kra in Thailand mit 44 km Breite. Südwestlich der Straße von Malakka liegt die indonesische Insel Sumatra, die wie das weiter östlich liegende Borneo zu den Großen Sunda-Inseln gehört. Südlich der Straße von Johor liegt der Insel- und Stadtstaat Singapur, südlich der Straße von Singapur die indonesischen Riau-Inseln.", "section_level": 1}, {"title": "Landschaftsbild.", "content": "Die Erdoberfläche der Malaiischen Halbinsel ist vielgestaltig. Bergregionen wechseln sich mit Tiefebenen, Seen und Stränden sowie den für äquatornahe Gebiete typischen Regenwaldflächen ab.", "section_level": 1}, {"title": "Bergwelt.", "content": "Auf der Halbinsel verläuft die südliche Fortsetzung der hinterindischen Zentralkette, zu der auch die Perakkette gehört. In diesem Gebirge, das im Süden der Halbinsel liegt, liegt deren höchste Erhebung, der hohe Gunung Tahan und in einer etwas weiter westlich liegenden Bergkette der hohe Gunung Korbu (Malaysia). Im äußersten Süden der Malakka-Halbinsel liegt der aufragende \"Gunung Belumut\" (Malaysia). Der Mittelteil ist insbesondere südlich des Isthmus von Kra deutlich flacher gegliedert. Trotzdem erhebt sich aus diesem Tiefland der hohe Khao Luang (Thailand). Im Norden ragt der Recho Taung (Myanmar/Thailand) hoch auf.", "section_level": 2}, {"title": "Regenwald und Gewässer.", "content": "Die Westküste der Halbinsel ist wirtschaftlich weiter entwickelt als deren Ostküste. Im Binnenland findet man noch Reste des Regenwaldes. Im Taman Negara, dem Nationalpark im Norden des malaysischen Teils der Halbinsel, gibt es noch Urwald. Südlich davon liegt schwer zugänglich der Chini-See (\"tasek Chini\"), ein sagenumwobener Sumpfsee, in dem eine alte Stadt versunken sein soll. Im Mittelteil der Halbinsel liegt der Songkhla-See (Thai: ), eine fischreiche Lagune unweit der Ostküste. Der Linggiu-Stausee wurde 1994 fertiggestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Schon dem griechischen Geographen Ptolemäus (1. Jahrhundert n. Chr.) war die Malaiische Halbinsel bekannt. In seinem Weltatlas \"Geographike Hyphegesis\" nannte er sie Goldene Halbinsel (griechisch Χρυσή χερσόνησος \"Chrysḗ chersónēsos\"). Spätere Kartographen übernahmen diese Bezeichnung in der lateinischen Übersetzung \"Aurea chersonesus\" oder \"Chersonesus aurea\". Am Chini-See leben noch die Orang Asli, die Urbevölkerung der Malaiischen Halbinsel. Von 1293 bis zum Ende des 15. Jahrhunderts bestand mit Majapahit das letzte große hinduistische Reich im Malaiischen Archipel, das zur Zeit seiner größten Ausdehnung auch weitere Teile der Malaiischen Halbinsel umfasste. Im Zuge der Kolonisation war die Halbinsel lange zwischen den rivalisierenden europäischen Mächten Portugal, England und Niederlande umkämpft, da die Straße von Malakka eine wichtige Passage auf der Gewürzroute und das Tor zum China-Handel bildete. Das im 15. Jahrhundert gegründete Malakka wurde 1511 portugiesisch, 1641 niederländisch und 1824 britisch. Im Zweiten Weltkrieg eroberte die japanische Armee die Halbinsel. Nach Kriegsende erhielt Singapur den Status einer Kronkolonie mit Selbstverwaltung. In den anderen Teilgebieten fand ein Guerillakampf gegen die Briten statt. Am 31. August 1957 wurde der Malaiische Bund von Großbritannien unabhängig und vereinigte sich schließlich 1963 mit Singapur, Sarawak und Sabah zur Föderation Malaysia, wobei Singapur später wieder austrat.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Die Halbinsel ist geprägt durch drei Zonen, die Westküste, das Binnenland und die Ostküste. Diese drei Zonen weisen Unterschiede hinsichtlich der Niederschlagsverhältnisse auf.", "section_level": 1}, {"title": "Meere.", "content": "An die Malaiische Halbinsel grenzen die folgenden Gewässer", "section_level": 1}, {"title": "Inselwelt.", "content": "Vor der Malaiischen Halbinsel liegen u. a. folgende Inseln und Inselgruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Gliederung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staaten.", "content": "Auf der Malaiischen Halbinsel liegen Teilbereiche folgender Staaten:", "section_level": 2}, {"title": "Anrainerstaaten.", "content": "Anrainerstaaten der Malaiischen Halbinsel sind:", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Malaiische Halbinsel, auch Malaien-Halbinsel, ist eine lange schmale Fortsetzung des Festlandes von Südostasien bzw. das südliche Ende der Hinterindischen Halbinsel. Der Südteil der Malaiischen Halbinsel wird Malakka-Halbinsel (oder \"Malacca-Halbinsel\") genannt.", "tgt_summary": "马来半岛(英语:Malay Peninsula,)位于亚洲大陆最南端,是东南亚中南半岛的一个主要半岛,与苏门答腊岛隔着马六甲海峡,是为太平洋和印度洋的分界线。", "id": 19150} {"src_title": "Bernd Alois Zimmermann", "tgt_title": "贝尔恩德·阿洛伊斯·齐默尔曼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zimmermann wuchs im ländlich-katholischen Milieu der Eifel auf. Sein Vater war Beamter bei der Reichsbahn und betrieb im Nebenerwerb Landwirtschaft. Ab 1929 besuchte Bernd Alois Zimmermann die katholische Privatschule im Kloster Steinfeld, wo er sich erstmals systematisch mit Musik auseinandersetzte und den Grundstein für seine enorme literarische Bildung legte. Als 1936 die Privatschulen in Deutschland von den Nationalsozialisten geschlossen wurden, wechselte Zimmermann auf ein staatliches katholisches Gymnasium in Köln, wo er 1937 das Abitur ablegte. Im selben Jahr leistete er den Reichsarbeitsdienst ab und schrieb sich zum Wintersemester 1937/38 an der Hochschule für Lehrerausbildung in Bonn ein. Eigentlich wollte Zimmermann Theologie studieren, begann aber dann im Wintersemester 1938/39 das Studium der Schulmusik, Musikwissenschaft und Komposition an der Hochschule für Musik Köln. 1940 erfolgte die Einberufung zur Wehrmacht, aus der er im Herbst 1942 wegen einer schweren Hautkrankheit aufgrund einer Kampfmittelvergiftung entlassen wurde. Er nahm das Studium wieder auf, dessen Abschluss sich durch Kriegsende und Nachkriegswirren bis 1947 verzögerte. Bereits seit 1946 war Zimmermann als freischaffender Komponist tätig, überwiegend für den Rundfunk. Von 1948 bis 1950 nahm er an den Kranichsteiner/Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil, unter anderem bei René Leibowitz und Wolfgang Fortner, und arbeitete 1950–1952 als Lektor für Musiktheorie am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln. In dieser Zeit entstehen mehrere seiner Werke, so das Konzert für Violine und großes Orchester, das Konzert für Oboe und kleines Orchester, das Konzert für Violoncello und kleines Orchester, mehrere Trompetenkonzerte und das Konzert \"Perspektiven für zwei Klaviere\". 1957 bekam Zimmermann ein Stipendium für die Villa Massimo in Rom und übernahm 1958 als Nachfolger von Frank Martin eine Kompositionsprofessur an der Kölner Musikhochschule, wo er das Seminar für Bühnen-, Film- und Rundfunkmusik begründete. In den 1960er Jahren etablierte er sich als erfolgreicher Komponist mit der Antikriegsoper \"Die Soldaten\". Er wurde 1960 mit dem Großen Kunstpreis von Nordrhein-Westfalen und 1966 mit dem Kunstpreis der Stadt Köln geehrt. 1964 erhielt er ein zweites Stipendium für die Villa Massimo und wurde 1965 Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Am 15. Februar 1965 erfolgte nach langem harten Ringen die Uraufführung der Oper \"Die Soldaten\" nach einem Drama vom Jakob Michael Reinhold Lenz. Einen Ruf als Kompositionsprofessor an die Berliner Hochschule der Künste lehnte er 1968 ab. 1969 wurde er mit dem Berliner Kunstpreis ausgezeichnet. Bernd Alois Zimmermann war mit Sabine von Schablowsky verheiratet, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Im Jahre 1967 legte er die Komposition \"Tratto\" und das \"Requiem für einen jungen Dichter\" vor. Diese Zeit war von Depressionen sowie der Verstärkung seines Augenleidens gekennzeichnet und erschwerte ihm immer mehr das gewohnte Arbeiten mit der Musik. 1970 begann er an einem Requiem \"Totenmesse\" zu arbeiten. Immer länger anhaltende depressive Tendenzen führten zu einer psychischen Krise, hinzu kam das sich schnell verschlimmernde, inoperable Augenleiden. Seine Feststellung „Ich kann nicht mehr komponieren!“ war wie ein Aufschrei in auswegloser Lage. Am 10. August 1970 nahm sich der Komponist das Leben.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Zimmermann war ein Komponist zwischen den Epochen: Er war zu jung, um von den musikalischen Ereignissen der Weimarer Republik entscheidend geprägt zu sein, gleichzeitig aber nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu alt, um die ablehnende Haltung der jungen Generation den Komponisten der Weimarer Republik gegenüber mitzutragen. Dies führte zu einem ausgesprochen eigenständigen Werkstil, der vom Konzept „pluralistischen“ Komponierens und der Anwendung von Collagetechniken geprägt war. In seiner kompositorischen Entwicklung vollzog Zimmermann zunächst die Entwicklung der Neuen Musik nach, von der die deutschen Komponisten während der Zeit des Nationalsozialismus zum großen Teil abgeschnitten waren. Er begann mit Werken im neoklassizistischen Stil, gelangte dann durch die Eindrücke bei den \"Darmstädter Ferienkursen\" über freie Atonalität (ab 1949) und Dodekaphonie (ab 1951) zur seriellen Musik (ab 1956). Auch seine Vorliebe für den Jazz kommt in mehreren Kompositionen zum Ausdruck, etwa im Violinkonzert von 1950 und im Trompetenkonzert von 1954 sowie in seiner Oper \"Die Soldaten\". Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, schrieb bzw. arrangierte Zimmermann Hörspiel- und Filmmusik, so etwa im Jahr 1956 zu \"Sintflut und Asche,\" einem Kurzfilm über Kriegszerstörung und Wiederaufbau. Bei einer Aufführung des Films im Rahmen der Deutschen Architektur-Ausstellung in Buenos Aires wurde Kritik an der Musik laut, die über den Deutschen Botschafter und das Außenministerium zu dem dort zuständigen Franz Rowas drang. Er setzte den Regisseur des Films unter Druck, dieser musste die Musik gegen Bachsche Choralmusik austauschen, mit der der Film – zumindest im Ausland – weiter aufgeführt wurde. Im Unterschied zu den Vertretern der so genannten \"Darmstädter Schule\" (Stockhausen, Boulez, Nono u. a.) vollzog Zimmermann keinen radikalen Bruch mit der Tradition. Ende der 1950er Jahre entwickelte er den für ihn typischen persönlichen Komponierstil, die pluralistische Klangkomposition, die geprägt ist durch die Kombination und Überlagerung von Schichten musikalischen Materials aus unterschiedlichen Zeiten und von unterschiedlicher Herkunft (Musik des Mittelalters über Barock und Klassik bis zu Jazz und Popsongs, etwa der Beatles). Das reicht von der Einbettung einzelner musikalischer Zitate in eine Komposition (etwa im Orchesterstück \"Photoptosis\") bis hin zu einem Stück, das gänzlich als Collage konzipiert ist (\"Musique pour les soupers du Roi Ubu\"). In Vokalwerken (besonders prägnant im \"Requiem\") wird das Verfahren auch auf den Text angewendet. Zimmermanns Kunst liegt ein besonderer Zeitbegriff zugrunde: In Zimmermanns einziger Oper \"Die Soldaten\" wird diese Gleichzeitigkeit der Ereignisse durch komplexe Simultanszenen ausgedrückt, die durch multimediale Techniken zusätzlich vertieft und sinnhaft aufgeladen werden: Musik, Dramatik, Ballett, Pantomime und Film werden ineinander verzahnt. Dazu kommt zugleich ein Pluralismus der verwendeten Stile: Zimmermann fügt eine Vielzahl musikalischer Zitate aus verschiedenen musikgeschichtlichen Epochen in seine Partitur ein und lässt im 2. und 4. Akt zusätzlich eine Jazz-Combo auftreten. Strukturell zusammengehalten wird all dies durch eine übergeordnete Allintervallreihe. Die Oper erlebte 1965 in Köln unter dem Dirigenten Michael Gielen ihre erfolgreiche Uraufführung, nachdem sie mehrfach (u. a. von Wolfgang Sawallisch) wegen enormer personeller und musikalischer Anforderungen als „unspielbar“ abgelehnt worden war. Eine Neueinstudierung 1969 in München unter der Mitwirkung Zimmermanns, wieder unter der musikalischen Leitung Gielens, wurde ein überwältigender Erfolg. Zimmermann war ein betont literarischer und betont politischer Komponist. Eine Vielzahl seiner Werke beruht auf Werken der Literatur oder setzt sich mit diesen auseinander. Seine Oper \"Die Soldaten\" nimmt das Schauspiel von Jakob Michael Reinhold Lenz zur Vorlage, seine \"Musique pour les soupers de Roi Ubu\" ist eine imaginäre Ballettmusik für das Schauspiel \"König Ubu\" von Alfred Jarry. Im Requiem für einen jungen Dichter verwendet Zimmermann Texte von Dichtern, die freiwillig aus dem Leben schieden: Jessenin, Majakowski und Konrad Bayer. Das Ankomponieren Zimmermanns gegen Unrecht und Unterdrückung wird besonders deutlich in der musikalisch expressiven Darstellung der gnadenlosen Zerstörung eines Menschenlebens in \"Die Soldaten\" und in dem gegen Rassismus in den USA gerichteten Trompetenkonzert \"Nobody knows de trouble I see\", in dem Zimmermann afroamerikanische Musik verwendet (Spirituals und Jazz). In Zimmermanns \"Requiem für einen jungen Dichter\" geht es um die gesellschaftliche Situation zwischen 1920 und 1970, die unter anderem durch Originalausschnitte aus Reden Adolf Hitlers, Zitaten aus dem Grundgesetz und dem \"Roten Buch\" Mao Zedongs nähergebracht wird. Einfluss auf Zimmermanns Denken und Wirken hatten auch sein Sinn für Religion und seine katholische Erziehung. Sichtbares Zeichen ist die Buchstabenfolge, die Zimmermann ans Ende jeder Partitur setzte: \"O.A.M.D.G.\" (Omnia ad maiorem Dei gloriam = Alles zur größeren Ehre Gottes). Eine Reihe von Werken Zimmermanns nimmt direkt oder indirekt Bezug auf Religion und Liturgie, u. a. \"Antiphonen\", \"Omnia tempus habent\" und \"Ekklesiastische Aktion\". Dennoch ist vielen Werken Zimmermanns ein tiefgreifender Pessimismus zu eigen. Im Zentrum des \"Requiems für einen jungen Dichter\" stehen die Verse des Dichters Konrad Bayer \"worauf hoffen? / es gibt nichts was zu erreichen wäre, außer dem tod.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernd Alois Zimmermann (eigentlich \"Alois Bernhard Zimmermann\"; * 20. März 1918 in Bliesheim, heute Erftstadt; † 10. August 1970 in Königsdorf, heute Frechen, bei Köln) war einer der herausragenden deutschen Komponisten der musikalischen Avantgarde, der in der Auseinandersetzung mit der Neuen Musik zu einem eigenen Stil fand. Sein bekanntestes Werk ist die Oper \"Die Soldaten\".", "tgt_summary": "贝尔恩德·阿洛伊斯·齐默尔曼(,1918年-3月20日-1970年-8月10日),本名Bernhard Alois Zimmermann,德国20世纪作曲家,主要活跃于二战后的西德。他的作曲风格有别于当时普遍的先锋派音乐,广泛采用了从序列主义到电子音乐的各种技法。但他更以拼贴音乐(Collage)的先驱者著称。他在其音乐作品中混合多种音乐,包括引用前人作品片断。他最著名的作品是歌剧《士兵们》(Die Soldaten)。1970年8月10日,齐默尔曼自杀身亡。", "id": 109688} {"src_title": "Pagode", "tgt_title": "塔", "src_document": [{"title": "Geschichte und Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprünge.", "content": "Die Pagode hat zwei wesentliche Ursprünge: der indische Stupa und das traditionelle chinesische Wohngebäude. Der Stupa war ursprünglich ein buddhistisches Gebäude, in der die \"Sarira\", also die sterblichen Reste von Siddhartha Gautama, aufbewahrt wurden, die bei der Verbrennung seines Leichnams übrig geblieben waren. Stupa bedeutete Grab. Später baute man auch Stupas als Gedenkstätten für den Buddha an seinem Geburts- und Todesort. Mit der Verbreitung des Buddhismus wurden dann auch andernorts Stupas aufgestellt, um \"Sarira\" aufzubewahren. Noch später wurden auch die \"Sarira\" der verstorbenen und verehrten Mönche", "section_level": 2}, {"title": "Die ersten Pagoden.", "content": "Der Buddhismus kam während der Zeit der Östlichen Han-Dynastie nach China. Der Baustil der buddhistischen Gebäude vermengte sich schnell mit dem traditionellen chinesischen Baustil. Daraus entstanden die Stockwerkpagoden (). Diese Gebäude waren aus Holz, leicht entflammbar und schwer zu erhalten; deswegen entwickelten sich daraus später die Dichtdachpagoden (), die aus Ziegelsteinen gebaut wurden. Ursprünglich war die Bezeichnung des neuartigen Bautyps in China uneinheitlich. Manche bezeichneten ihn direkt als Stupa, andere als Buddha oder Thupo. Es gab auch Übersetzungen als Quadratgrab () oder Rundgrab (). Erst in der Sui-Dynastie und der Tang-Dynastie kam die Bezeichnung Ta auf, die bis heute benutzt wird. Während der Eingliederung der Pagoden in die chinesische Kultur (Sinisierungsprozess) wurden Pagoden auch in den Daoismus übernommen, wobei sich auch der", "section_level": 2}, {"title": "Südliche und Nördliche Dynastien.", "content": "Während der Südlichen und Nördlichen Dynastien breitete sich der Buddhismus über ganz China aus. Es entstanden viele Grotten, Tempel und Pagoden. In den Yungang-Grotten und in Dunhuang sind viele Abbildungen damaliger Pagoden zu sehen. Die älteste erhaltene Pagode stammt aus dem Jahre 466 aus der Zeit der Nördlichen Wei-Dynastie. Sie war ganz aus Stein und befand sich auf dem Areal eines", "section_level": 2}, {"title": "Sui- und Tang-Dynastie.", "content": "Die Sui-Dynastie war zwar von sehr kurzer Dauer, hatte aber den Buddhismus als Staatsreligion. Um den Geburtstag seiner Mutter zu feiern, ließ Kaiser Sui Wendi im ganzen Land über hundert Pagoden errichten. All diese Pagoden waren aus Holz; daher ist keine bis heute erhalten geblieben. Die einzige verbliebene Pagode aus der Sui-Zeit ist die Simen-Pagode in der Provinz Shandong, die jedoch aus Stein erbaut wurde. Später wurden die Formen der Pagoden vielfältiger. Die Tang-Dynastie stellt die Blütezeit des chinesischen Kaiserreichs dar. Sie hatte großen Einfluss auf die umliegenden Kulturen, nahm aber umgekehrt auch viele von deren Elementen auf. Dies hat sich auch in der Entwicklung der Pagoden niedergeschlagen. Aus dieser Zeit sind bis heute über hundert Pagoden erhalten geblieben. Zu Beginn der Tang-Zeit waren die Pagoden zwar oft aus Ziegelstein, im Stil ahmen sie aber die Holzpagoden nach. Meist haben sie quadratische Grundrisse und sind innen hohl. Anders als spätere Pagoden", "section_level": 2}, {"title": "Liao-, Song- und Jin-Dynastie.", "content": "Während der Liao-, Song- und Jin-Dynastie war China politisch geteilt. Die Baustile, auch jener der Pagoden, unterschieden sich ebenfalls. Im Süden, im Song-Gebiet, entstanden aufgrund der prosperierenden Wirtschaft viele Pagoden. Die Song-Pagoden zeichnen sich gegenüber den weiter verbreiteten Stockwerkpagoden durch ihre Vielfältigkeit aus. Sie haben meistens einen sechs- oder achteckigen Grundriss; quadratische Grundrisse sind selten. Die Song-Pagoden sind außen reichlich geschmückt. Jede Etage besitzt eine Plattform, Geländer sowie fliehende Dächer. Selbst eine so große und hohe Pagode wie die Pagode der Sechs Harmonien in Hangzhou erscheint geschwungen und leicht. Auch in der Struktur des Tempels hat es während der Song-Zeit viele Änderungen gegeben. In der Tang-Zeit befand sich die Pagode meist im Vorhof des Tempels, genoss also eine prominente Stellung. In der Song-Zeit wurde diese Stellung von der Haupthalle übernommen, die Pagode wurde in den Hinterhof oder zur Seite versetzt. Dagegen waren die Pagoden der", "section_level": 2}, {"title": "Yuan-Dynastie.", "content": "Die chinesische Yuan-Dynastie dauerte relativ kurz. Aber die herrschenden Mongolen-Kaiser waren alle gläubige Buddhisten; sie haben", "section_level": 2}, {"title": "Ming- und Qing-Dynastie.", "content": "Seit der Ming- und Qing-Dynastie kamen Fengshui-Pagoden auf. Dabei handelt es sich um Pagoden, die an bestimmten wichtigen Stellen aufgestellt wurden, um die lokale Fengshui zu verbessern. Zu festgelegten Zeiten baute jeder Landkreis Pagoden, um angebliche Defizite im eigenen Fengshui zu korrigieren. Außerdem dienten die Fengshui-Pagoden zur Verbannung böser Geister. Die meisten Pagoden der Ming- und Qing-Periode waren Fengshui-Pagoden. Der Baustil erfuhr während der Ming- und Qing-Dynastie kaum Innovationen. Da viele Pagoden aus dieser Zeit", "section_level": 2}, {"title": "Der Begriff „Pagode“.", "content": "Es ist heute nicht endgültig geklärt, woher der Begriff „Pagode“ stammt. Da keinerlei Verbindung oder Ableitung zu Worten aus dem buddhistischen Vokabular festgestellt werden kann, ist es möglicherweise ein portugiesischer Neologismus, vielleicht stammt er aber auch", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Pagoden gehen in die Höhe und haben geschwungene Dächer. Im Gegensatz zum indischen Stupa ist die chinesische Pagode zugänglich. Sie enthält zumeist im Erdgeschoss das Hauptbildnis Buddhas und in der Mitte der übrigen Stockwerke Figurengruppen oder eine durchgehende Säule, in die Reliquien eingemauert sind. Auf der Galerie eines jeden Stockwerks kann man diese Säule umschreiten. Im Inneren finden sich oft noch weitere Bildwerke. Eine der größten Pagoden in Europa ist die des vietnamesisch-buddhistischen Klosters „Viên Giác“ in Hannover. Die meisten Pagoden befinden sich in Klöstern, manche aber auch außerhalb. Darauf bezieht sich das chinesische Sprichwort: „Wo eine Pagode ist, da ist auch ein Kloster.“ Allerdings wurden im Laufe der Zeit viele Klöster zerstört, während die Pagoden oft erhalten blieben. Deswegen kann man heute auch buddhistische Pagoden ohne Klöster sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Baumaterial.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Stampflehm.", "content": "Es gibt nur sehr wenige Pagoden, die aus Stampflehm () gebaut wurden. Der Grund dafür ist die hohe, graziöse Gestalt der Pagoden, für deren Errichtung Stampflehm als Baumaterial aus statischen Gründen nicht geeignet ist. Besonders in feuchten Gebieten sind Stampflehmbauwerke sehr schwer zu erhalten. Die wenigen in China erhaltenen Stampflehmpagoden befinden sich", "section_level": 3}, {"title": "Holz.", "content": "Holz ist das bevorzugte Baumaterial in China. Auch die frühesten chinesischen Pagoden sind aus Holz. Aus der Zeit der Drei Reiche ist eine merkwürdige Konstruktion überliefert: Man baute die untere Stockwerke in der Art traditioneller chinesischer Wohngebäude aus Holz und setzte diesen ein stupaartiges Steindach auf. Wegen ihrer prekären Statik und der Zeit sind diese Bauwerke nicht erhalten geblieben. Die Architektur der Holzpagoden orientiert sich jeweils an den zeitgenössischen Palastbauten. Sowohl die tragenden Elemente wie Dougong, Balken, Träger und Säulen wie auch die nichttragende Elemente wie Türen, Fenster und Geländer", "section_level": 3}, {"title": "Backstein.", "content": "Die überwiegende Mehrzahl der erhalten gebliebenen Pagoden sind aus Ziegelsteinen. Die verwendeten Ziegelsteine wurden aus Ton gebrannt, sind haltbarer und stabiler als Holz und Stampflehm und auch leichter zu verarbeiten. Ferner können Ziegelsteine in unterschiedlichen Formen vor Ort hergestellt und mit Skulpturen versehen werden, sind also besonders für den Pagodenbau geeignet. In der Ming- und Qing-Zeit wurden fast alle hohen Pagoden aus Backstein gebaut, andere Baumaterialien wurden so gut wie vollständig verdrängt. Die aufwendige Nachahmung der Holzstruktur birgt aber auch Nachteile. Diese Bauweise verleiht den Pagoden ihre charakteristische ostasiatische Wirkung und ist schön anzusehen, eignet sich aber nicht besonders gut für den Einsatz von Backsteinen. Da", "section_level": 3}, {"title": "Haustein.", "content": "Haustein war kein bevorzugtes Baumaterial in Ostasien, eignet sich aber gut für schlanke Bauwerke; deswegen gibt es relativ viele Steinpagoden. Die meisten davon sind relativ klein, es gibt nur wenige hohe Steinpagoden. Um hohe Steinpagoden", "section_level": 3}, {"title": "Majolika.", "content": "Streng genommen sind Majolika-Pagoden Backsteinpagoden. Die Majoliken dienen nur als Fassadendekoration, innen werden die Pagoden aus Backsteinen in traditioneller Bauweise errichtet. Die Verwendung von Majoliken war im alten China rigiden Beschränkungen unterworfen, nur mit einer offiziellen Erlaubnis konnten sie eingesetzt werden. Deswegen gibt es", "section_level": 3}, {"title": "Metall.", "content": "Es gibt nur wenige Metallpagoden, sie sind meistens auch relativ klein. Die meisten dieser Metallpagoden sind dekorative Handwerkserzeugnisse. Gebräuchliche Metalle sind Eisen, Kupfer, Silber und Gold. Die meisten dieser kleineren Pagoden werden als ganze gegossen. Es gibt wenige große Metallpagoden, die aus Teilen zusammenmontiert werden. Da Metalle einen größeren Ausdehnungskoeffizienten als Steine besitzen und", "section_level": 3}, {"title": "Räucherstäbchenmehl.", "content": "In Klöstern und Tempeln gibt es Miniaturpagoden aus Räucherstäbchenmehl. Diese Pagoden sind keine Bauwerke, sondern Bestandteil der lamaistischen Zeremonie. Die meisten dieser Pagoden ahmen die Glockenpagoden nach, haben ein Fundament und darüber einen glockenförmigen Turm. Einige haben darüber zusätzlich ein Dach. Für bestimmte Zeremonien wird eine gewisse Anzahl dieser kleinen Pagoden hergestellt und vor einer Buddhastatue oder in einer richtigen Pagode aufgestellt (meistens auf der Spitze oder im Erdpalast). In der Pagode des Zhenjue-Klosters in Peking sowie in der Großen Lamapagode in Gansu, Shandan, werden viele dieser Pagoden aufbewahrt.", "section_level": 3}, {"title": "Bestandteile der Pagode.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erdpalast.", "content": "Ursprünglich wurden Stupas benutzt, um die Sarira zu beherbergen. Diese Verwendung wurde ebenfalls in China mit dem traditionellen chinesischen Begräbnis kombiniert, dadurch entstand der so genannte „Erdpalast“ () der Pagode. Oft wird der Erdpalast auch „Drachenpalast“ () genannt. Ebenso", "section_level": 3}, {"title": "Sockel.", "content": "Über dem Erdpalast befindet sich meistens ein Sockel. Der Sockel bildet die Basis der Pagode. Es gibt mehrere unterschiedliche Bauformen von Pagodensockeln, die", "section_level": 3}, {"title": "Körper.", "content": "Über dem Sockel befindet sich der Pagodekörper, der Haupt- und auch", "section_level": 3}, {"title": "Spitze.", "content": "Die Spitze einer Pagode soll das Himmelreich des Buddhas symbolisieren. Deswegen muss jede Pagode eine Spitze haben, egal in welchem Baustil sie gebaut wurde. Die meisten Pagodenspitzen stellen selbst eine Miniaturpagode dar, meistens im Stil einer Glockenpagode, die ihrerseits Sockel, Körper und Spitze hat. Dies ist das Überbleibsel der indischen Stupa, die nach einer lange Entwicklung in Ostasien jedoch die bedeutendste Stellung auf den Pagoden gefunden hat.", "section_level": 3}, {"title": "Formen.", "content": "Unten werden die geläufigsten Pagodenformen mit Bildbeispielen aufgelistet:", "section_level": 2}, {"title": "Dekorationen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schnitzereien.", "content": "Alle Pagoden zieren Schnitzereien in unterschiedlicher Zahl. Zweck der Gravuren war anfangs die Verbreitung des buddhistischen Glaubens, wobei die Schnitzereien natürlich auch eine Dekoration darstellten. Der erste schriftliche Nachweis über Skulpturen an der Oberfläche der Pagoden stammt aus der Zeit der Nördlichen Wei-Dynastie. Frühere Gravuren waren", "section_level": 3}, {"title": "Buddhastatue.", "content": "Buddhastatuen sind ein wichtiges Element der buddhistischen Kunst. Buddhastatuen können innerhalb oder außerhalb der Pagode angebracht werden. Der am häufigsten in", "section_level": 3}, {"title": "Nischen.", "content": "Nischen kamen zur Liao-Zeit auf und erfuhr seitdem große Entwicklungen. In den Nischen werden Buddhastatuen aufgestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Kleine Pagoden.", "content": "An vielen buddhistischen Bauwerken sind Miniaturpagoden als Dekoration angebracht. Beispielsweise auf dem", "section_level": 3}, {"title": "Farben.", "content": "Die bevorzugten Farben des Pagodenverputzes sind Weiß, Cyan, Gelb und noch einige andere. Die Auswahl der Farben hängt mit den lokalen Kulturtraditionen, dem Erdboden und den jeweiligen buddhistischen Schulen zusammen. Im Süden werden dabei Weiß und Rot (wegen der dort vorhandenen roten Erde) bevorzugt, im Norden Graugrün. Holzpagoden behalten meistens ihre natürliche Holzfarbe. Die Innenseite der", "section_level": 3}, {"title": "Schriften.", "content": "Schriften in den Pagoden sind besonders wertvolle Dokumente in Bezug auf die Erforschung des jeweiligen Bauwerks. Die meisten Pagoden haben am Eingang eine Tafel mit dem Namen der Pagode sowie Banner und Duiliane mit glücksbringenden oder lobenden Sprüchen", "section_level": 3}, {"title": "Glocken.", "content": "Die aus Kupfer oder Eisen hergestellten Glöckchen werden an den Ecken unter den Dächern der Pagoden aufgehängt. Sie dienen dem Verscheuchen von Vögeln und", "section_level": 3}, {"title": "Lampennischen.", "content": "Lampen sind wichtige Zeremoniengeräte in Buddhismus. Deswegen verwundert es nicht, dass in den meisten Pagoden an der Außenwand oder im Inneren kleine Lampennischen angebracht werden. Zum Geburtstag des Buddhas oder zu anderen wichtigen Zeremonien werden dort Öllampen angezündet, um eine festliche Stimmung zu erzeugen.", "section_level": 3}, {"title": "Zerstörung und Schutz.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erdbeben.", "content": "Erdbeben gehören zu den größten Bedrohungen für antike Pagoden. Viele Pagoden wurden mehrmals von Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut, wie zum Beispiel die bereits erwähnte Famen-Si-Pagode. Andere tragen bis heute Spuren dieser Zerstörung; zum Beispiel die Kleine Wildganspagode. Auswertungen historischer Dokumente zeigen, dass die meisten Pagoden von Erdbeben", "section_level": 3}, {"title": "Witterung.", "content": "Die überwiegende Mehrheit der Pagoden ist aus Backsteinen gebaut und der Erosionsgefahr ausgesetzt. Besonders im Nordwesten von China, wo trockenes Klima und starke Winde gepaart mit Wüstenbildung und Sandmigration vorherrschen, kann die Erosion erhebliche Zerstörung verursachen. Nicht nur die", "section_level": 3}, {"title": "Blitzschlag.", "content": "Es gibt viele historische Berichte über vom Blitz zerstörte Pagoden. Da die Pagoden oft die höchsten Gebäude der Umgebung waren, wurden sie häufig vom Blitz getroffen. Zudem wurden", "section_level": 3}, {"title": "Feuer.", "content": "Feuer gehört mit zu den größten Bedrohungen für Pagoden. Früher war es, insbesondere wegen der Höhe der Pagoden, besonders schwierig, das Löschwasser nach oben zu transportieren. Zudem kann bei Backsteinpagoden ein Kamineffekt in dem langen Rohr", "section_level": 3}, {"title": "Pflanzen.", "content": "In Gebieten mit häufigen Niederschlägen, wie zum Beispiel Südchina, bedroht Pflanzenbewuchs die Pagoden. Manche alte Pagoden sind stark von Gräsern, Bäumen und Schlingpflanzen", "section_level": 3}, {"title": "Grundwasser.", "content": "Steigendes Grundwasser kann vor allem den „Erdpalast“ einer Pagode durchdringen und das", "section_level": 3}, {"title": "Menschliche Zerstörung.", "content": "Es gab in der Geschichte der unterschiedlichen ostasiatischen Länder mehrere antibuddhistische Bewegungen. Als Kernelemente der Klöster waren Pagoden auch immer Gegenstand von Zerstörung. Außerdem wurden die Steine auch als Baumaterial abgetragen. Die berühmte Leifeng-Pagode zum Beispiel wurde so zum Einsturz gebracht.", "section_level": 3}, {"title": "Chinoiserien.", "content": "Im Rahmen und als Folge der Chinoiserie-Moden entstanden in Europa ab dem 18. Jahrhundert zahlreiche Pagoden nachahmte Gebäude.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Ursprünglich war die Pagode ein ausschließlich buddhistisches Bauwerk, wobei in den Klöstern Pagoden unterschiedliche Verwendung fanden. Nach der Profanierung fanden Pagoden auch praktische Anwendungen wie etwa beim Feng Shui oder als Landmarke.", "section_level": 1}, {"title": "Grabmal.", "content": "Ursprünglich waren Stupas Gräber. Trotz ihrer äußerlichen Änderungen in Ostasien bleibt diese Funktion erhalten. Viele Klöster (zum Beispiel", "section_level": 2}, {"title": "Verehrung.", "content": "Vor der Song-Dynastie war die Pagode das zentrale Bauwerk eines Klosters. Dort werden die Sarira oder die Buddhastatue aufbewahrt. Nach der Song-Zeit", "section_level": 2}, {"title": "Aufbewahrung von Schätzen.", "content": "Viele Pagoden haben „Erdpaläste“, die zur Aufbewahrung von Schätzen benutzt werden. Ein Beispiel", "section_level": 2}, {"title": "Verbannen von bösen Geistern.", "content": "Im Volksglauben können Pagoden böse Geister verbannen oder vertreiben. So", "section_level": 2}, {"title": "Erhalt von Glück.", "content": "In der Antike war es üblich, nach bestandenem Examen einer chinesischen Beamtenprüfung eine Pagode zu errichten,", "section_level": 2}, {"title": "Navigationspunkt.", "content": "In Ostasien gab es in der Antike keine dezidierten Leuchttürme, dafür wurden die küstennahen Pagoden", "section_level": 2}, {"title": "Aussichtsplattform.", "content": "Bereits aus der Nördlichen Song-Dynastie gibt es Berichte von für militärische Zwecke missbrauchten buddhistischen Pagoden. Während des Taiping-Aufstands wurde", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Die größte kulturelle Bedeutung haben Pagoden in Zusammenhang mit dem Buddhismus. Die Pagode war ursprünglich ein rein buddhistisches Bauwerk. In dem Bauwerk sind viele buddhistische Lehren integriert. Die spätere profane Form und Verwendung der Pagoden ist eine rein ostasiatische Erfindung. Es gibt sogar einige wenige taoistische Pagoden. Trotzdem haben auch diese Pagoden mehr oder weniger eine religiöse oder abergläubische Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Buddhismus.", "content": "Ursprünglich waren Stupas Bauwerke, um die Sarira (Gebeine) von Siddhartha Gautama aufzubewahren, damit die Gläubigen dort den Buddha verehren konnten. Im Buddhismus spielen visuelle Elemente eine wichtige Rolle für die Verbreitung der religiösen Lehre. Stupas und später auch Pagoden, in denen die Reliquien Buddhas aufbewahrt wurden, waren in diesem Sinne ein wichtiges Element des Buddhismus, da eine solche Pagode", "section_level": 2}, {"title": "Feng Shui.", "content": "Nach unterschiedlichen Lehren und zu unterschiedlichen Zwecken gibt es sehr unterschiedliche Fengshui-Pagoden. Sie können dazu benutzt werden, um Glück zu erhalten, um Ahnen zu verehren, als Friedhof, als Ansammlung von Yin-Qi, um Wasser zu teilen, aber ganz allgemein gilt im Feng Shui, dass dort, wo es keine Berge gibt, Pagoden einen Berg ersetzen oder dessen Wirkung", "section_level": 2}, {"title": "Sagen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ashoka.", "content": "Nach manchen buddhistischen Dokumenten erbaute Ashoka, nachdem er zum Buddhismus konvertierte, 48.000 Pagoden. Keine davon ist erhalten geblieben. Während der Zeit der Fünf Dynastien und Zehn Reiche ahmte der", "section_level": 3}, {"title": "Gänsepagoden.", "content": "Die Bezeichnung „Gänsepagode“ kam während der Tang-Dynastie in Mode, sie ist lediglich eine andere Bezeichnung für eine buddhistische Pagode. Der Name rührt von einer Geschichte aus einem buddhistischen Sutra, wonach eines Tages eine Gruppe Gänse am Himmel flog. Eine davon fiel plötzlich herunter und verendete vor einem Mönch. Der Mönch hatte Mitleid mit der Gans und baute eine Pagode, um sie zu begraben. Die Geschichte soll das Mitleid des Buddhismus vor allen Lebewesen ausdrücken.", "section_level": 3}, {"title": "Abgeleitete Bedeutungen.", "content": "Als „Pagode“ werden umgangssprachlich auch die Fahrzeuge der Baureihe W113 von Mercedes-Benz bezeichnet, die von 1963 bis 1971 produziert wurde, weil diese ein konkav gewölbtes Hardtop besitzen, das von hinten betrachtet an die Linienführung eines Pagodendaches erinnert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Pagode ist ein markantes, mehrgeschossiges, turmartiges Bauwerk, dessen einzelne Geschosse meist durch vorragende Gesimse oder Dachvorsprünge voneinander getrennt sind. Gebäude dieser Art sind in Vietnam, China, Nepal, Burma, Kambodscha, Japan und Korea zu finden. Die Herkunft des Wortes Pagode ist nicht sicher geklärt. Entsprechende Bauwerke wurden im antiken Indien auf Sanskrit als (\"stūpa\") bezeichnet, in Pali heißen sie \"thupa\". Die chinesische Bezeichnung \"Ta\" () stammt ursprünglich aus dem Pali (\"thap\" in der antiken chinesischen Aussprache).", "tgt_summary": "塔是一种常见的东方传统建筑。本是佛教僧侣用作埋骨之用,佛教传入东亚后,塔与当地传统建筑重楼融合,且扩展至其他用途,不限于僧侣埋骨,往后逐步演变成了楼阁式塔、密檐式塔、亭阁式塔、覆钵式塔、金刚宝座式塔、宝箧印式塔、五轮塔、多宝塔、无缝式塔等多种形态的塔,建筑平面从早期的正方形逐渐演变成了六边形、八边形乃至圆形,其间塔的建筑技术也不断进步结构日趋合理,所使用的材质也从传统的夯土 、木材扩展到了砖石、陶瓷、琉璃、金属等材料。在建筑学层面,塔其体量高大用料多样,在不同的地区地质条件不同,建塔技术也不同,对塔的建筑学研究涉及了材料力学、结构力学、土壤学、地质学等诸多方面。在东方文化中,塔的意义不仅仅局限于建筑学层面。塔承载了东方的历史、宗教、美学、哲学等诸多文化元素,是探索和了解东方文明的重要媒介。", "id": 1828978} {"src_title": "Organisationsentwicklung", "tgt_title": "組織發展理論", "src_document": [{"title": "Vergangenheit.", "content": "Das Konzept der \"Organisationsentwicklung\" entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA aus dem Organisationslaboratorium (Arbeit mit unstrukturierten Klein- und Großgruppen) und dem Survey-Feedback (Einbezug der Betroffenen in die Auswertung von Umfragen) im Umfeld des MIT mit Kurt Lewin, als die Forscher begannen, die Ergebnisse aus der Gruppendynamik auf Unternehmen und größere Organisationen anzuwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Menschenbild in der Organisationsentwicklung.", "content": "Die Organisationsentwicklung ist an ein humanistisches Menschenbild gebunden. So geht das Konzept vom Menschenbild der von Douglas McGregor entwickelten X-Y-Theorie aus. Nach der Y-Theorie will sich der Mensch von Natur aus verwirklichen und entfalten, strebt danach, seinen Neigungen und Interessen nachzukommen, zeigt Engagement und Initiative und sucht Verantwortung. Die besten Realisierungschancen und die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit haben Methoden, welche unter Einbeziehung der Wünsche und Hoffnungen der Beteiligten und Betroffenen durchgeführt werden. Gegenstand der Veränderungen im Zuge der Organisationsentwicklung sind nicht nur technische und organisatorische Strukturen und Abläufe, sondern auch zwischenmenschliche Kommunikations- und Verhaltensmuster sowie die in der Organisation herrschenden Normen, Werte und Machtkonstellationen (Organisationskultur). Bei allen Veränderungen werden dabei gleichwertig die „menschliche Befriedigung“ und „optimale Aufgabenerfüllung“ angestrebt. Dabei festgestellte Probleme bei einzelnen Subsystemen, Gruppen oder Personen werden nicht isoliert betrachtet, sondern immer auf Zusammenhänge mit der organisatorischen und gesellschaftlichen Umwelt untersucht und behandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Gründe für Organisationsveränderungen.", "content": "Grundsätzlich kann man organisationsinterne und organisationsexterne Gründe für Veränderungen unterscheiden:", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Organisationsentwicklung-Strategie.", "content": "Das 3-Phasen-Modell von Lewin (siehe nächster Abschnitt) war eines der ersten Modelle, das sich systematisch mit den Veränderungsprozessen in Organisationen auseinandersetzte. Der Ursprung dieser Managementsichtweise liegt also in den USA und beginnt sich in Europa seit Mitte der 1980er Jahre zu etablieren. Die Organisationsentwicklung hat sich über mehrere Forschungsansätze zu ihrem heutigen Stand hin entwickelt. Im Laufe der Zeit integrierte die Organisationsentwicklung die Ansätze der offenen Systemtheorie. Es wurde allerdings in den 1990er Jahren die tatsächliche Wirkung der Organisationsentwicklung kritisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Phasen des Organisationsentwicklungsprozesses.", "content": "Nach dem 3-Phasen-Modell von Kurt Lewin kann man Veränderungsprozesse in Phasen gliedern:", "section_level": 2}], "src_summary": "Organisationsentwicklung (OE;, \"OD\") ist ein organisationstheoretisches Konzept, um geplanten sozialen Wandel in Organisationen umzusetzen. OE wird sehr allgemein definiert als \"„Interventionsstrategie, welche gruppendynamische Prozesse verwendet, die sich auf die Organisationskultur konzentriert, um geplante Veränderungen herbeizuführen“.\" Mit leicht verschobenem Schwerpunkt beschreiben Bowman und Asch OE als \"„langfristiges Interventionsprogramm in die sozialen Prozesse von Organisationen unter Verwendung von Prinzipien und Praktiken der Verhaltenswissenschaften mit dem Ziel, Verhaltens- und Einstellungsänderungen herbeizuführen, die zu gesteigerter organisationeller Effektivität führen“\".", "tgt_summary": "组织发展(organization development,OD)兴起于公元1940年代,主要推动者是李文(Kurt Lewin)教授。组织发展融会相关学科知识,提出组织是应现代社会环境快速变迁的因应技术,及「干预技术」(interventions)。 组织发展理论的源起,一方面是因为组织得适应不断变迁的环境,而强调「计划变迁」策略的运用,和实现组织目标的大前提之下,可以提供个人自我实现的机会,让个人目标、组织目标互相协调。另一方面则是由于受到李文教授所领导的「实验室训练法」、「调查研究和回输方法」两项冲击。", "id": 2094598} {"src_title": "Dixie Dean", "tgt_title": "迪斯·甸", "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Dixie Dean begann seine Profi-Laufbahn bei dem damaligen Drittligisten Tranmere Rovers, einem kleinen Verein auf der Halbinsel Wirral gegenüber von Liverpool. Der Klub kämpfte in der damaligen „Third Division“ gegen den Abstieg, aber dennoch gelangen Dean 27 Tore in nur 30 Spielen. Sein Torriecher war für ihn zeitweise gesundheitsgefährdend. In einem Spiel erzielte Dean ein Tor und der Verteidiger erklärte ihm, wenn er noch ein Tor schieße, würde er sichergehen, dass es sein allerletztes Tor in seinem Leben wäre. Dean traf erneut, woraufhin der Verteidiger Dean so hart in die Hoden trat, dass er in der Folge den Verlust eines Hodens beklagen musste. 1925 wechselte er für die damals große Summe von 3000 Pfund zum FC Everton. Obwohl ihm mündlich 10 % der Ablösesumme zugesichert waren, erhielt er nur 1 % und somit nur 30 Pfund, weil er den Vertrag ohne genaue Prüfung unterschrieb. Trotz eines schweren Motorradunfalls, durch den er sich im Jahr 1926 einen Schädel- und Kieferbruch zuzog, konnte Dean vollständig genesen und feierte fortan mit seinem Klub große Erfolge. Unübertroffen ist sein Torrekord von 60 Toren in der Spielzeit 1927/28 in der englischen First Division und verhalf dabei Everton zum Gewinn der Meisterschaft. Dean hatte 60 Tore, davon 40 mit dem Kopf, geschossen und damit ca. 58,8 % aller Treffer Evertons in dieser Saison (102) erzielt. Zusätzlich schoss er im Pokal weitere 22 Tore. Dabei profitierte er von der neu geschaffenen Abseitsregel, bei der nur noch zwei und nicht mehr drei Verteidiger hinter dem ballannehmenden Stürmer stehen müssen. Der Ball war damals jedoch noch viel schwerer und für Torhüter einfacher zu berechnen und vor allem war den Verteidigern damals buchstäblich alles erlaubt. Da Dean aufgrund seiner Tore bekannt war, wurde er von den Verteidigern besonders hart angepackt (siehe Verlust eines Hodens). Dean galt dennoch während seiner Karriere als äußerst professionell und er wurde trotz der harschen Behandlungsweise durch Verteidiger nie vom Platz gestellt oder bekam eine Verwarnung ausgesprochen. Obwohl Everton im Jahr 1930 in die Second Division abstieg, blieb Dean seinem Verein treu und gewann nach dem direkten Wiederaufstieg sowohl 1932 erneut die englische Meisterschaft als auch ein Jahr später den FA Cup. Zu diesem Zeitpunkt führte Dean sein Team als Mannschaftskapitän an. Dennoch musste er bereits im Alter von nur 30 Jahren seinem kräfteraubenden Spiel Tribut zollen und verlor 1937 beim FC Everton seinen Stammplatz an Tommy Lawton. Er führte seine Karriere anschließend noch bei Notts County und dem irischen Verein Sligo Rovers fort, bevor er sich dann 1940, nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, vom aktiven Sport zurückzog. Anschließend wirkte er noch als Nachwuchstrainer und betrieb danach ein Pub. Zudem arbeitete er fortan für die Einzelhandelsgesellschaft \"Littlewoods\". In 433 Spielen für den FC Everton schoss er 383 Tore und wird von den Anhängern des Vereins als einer der besten Spieler aller Zeiten angesehen, der während seiner gesamten Karriere nie verwarnt oder mit einer Hinausstellung bestraft wurde. In der englischen Nationalelf erzielte Dean in 16 Spielen 18 Treffer. Im Jahre 1980 verstarb Dean nach einem Herzinfarkt im Goodison Park, dem Stadion des FC Everton, als er das Spiel seines ehemaligen Vereins gegen den Lokalrivalen FC Liverpool verfolgte. 21 Jahre später wurde eine Statue zu seinem Gedenken außerhalb dieses Stadions errichtet. Nach einem weiteren Jahr wurde Dean in die English Football Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Historischen Berichten zufolge erhielt Dean den Spitznamen „Dixie“ von seinen Anhängern, die ihn aufgrund seiner dunklen Gesichtsfarbe und dem gelockten schwarzen Haar mit Afroamerikanern in den Südstaaten verglichen. Dean selbst hatte den Namen stets abgelehnt und wollte stattdessen mit dem Namen „Bill“ angeredet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Ralph „Dixie“ Dean (* 22. Januar 1907 in Birkenhead; † 1. März 1980 in Liverpool-Everton) war ein englischer Fußballspieler und dabei als Angreifer in den Reihen des FC Everton einer der berühmtesten Mittelstürmer in der englischen Fußballgeschichte. Er war für seine außergewöhnliche Laufstärke, große Torgefährlichkeit und Dribblings bekannt. Zudem war er einer der besten Kopfballspieler seiner Zeit. Mit 310 Erstligatoren, alle in Diensten von Everton, ist er in England der drittbeste Torschütze aller Zeiten.", "tgt_summary": "威廉·劳夫·甸(英语:William Ralph Dean,1907年-1月22日-1980年-3月1日),一般被称呼为迪斯·甸(Dixie Dean),是一位英格兰足球运动员,也是英格兰足球史上入球最多的射手,其中以为爱华顿效力时的时光最为人津津乐道。", "id": 347505} {"src_title": "Kanton Schaffhausen", "tgt_title": "沙夫豪森州", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Kanton Schaffhausen ist der nördlichste Kanton der Schweiz. Mit Ausnahme eines kleinen Teils von Stein am Rhein (Vor der Brugg) und einem Fussweg von der Rheinbrücke von Schaffhausen nach Feuerthalen bis zum Wehr des Kraftwerkes Schaffhausen liegt der Kanton nördlich des Rheins; er ist fast ganz von der Bundesrepublik Deutschland umgeben und umgibt seinerseits die deutsche Exklave Büsingen am Hochrhein. Südlich grenzt der Kanton, hauptsächlich im Rhein, an die Kantone Zürich und Thurgau. Die gesamte Grenzlänge beträgt 185,4 km. Sie teilt sich wie folgt auf: Bundesrepublik Deutschland (inklusive Enklave Büsingen) 151,8 km, Kanton Zürich 23,2 km, Kanton Thurgau 10,4 km. Der komplizierte Grenzverlauf wurde durch territoriale Veränderungen im 18., 19. und 20. Jahrhundert mehrfach vereinfacht und angepasst. Der Kanton ist in drei Teilgebiete aufgeteilt. Das Kantonsgebiet bei Stein am Rhein wird als \"Oberer Kantonsteil\" bezeichnet, jenes bei Rüdlingen/Buchberg als \"Unterer Kantonsteil\". Der Randen, ein Ausläufer des Jura, verleiht dem Kanton Schaffhausen einen hügeligen Charakter. Die Randenhöhen sind weitgehend mit Wald bedeckt. Deshalb ist der Kanton Schaffhausen neben dem Kanton Jura der waldreichste Kanton. Der höchste Punkt des Kantons liegt mit beim Hagen auf dem Randen. Der tiefste Punkt liegt am Rhein bei Buchberg auf einer Höhe von Am geografischen Mittelpunkt des Kantons Schaffhausen liegt ein Findling. Östlich des Randen folgt der ebenfalls hügelige Reiat. Südlich des Randen liegt ein fruchtbares, flaches Tal, der Klettgau, das vor über 50'000 Jahren durch den Urrhein geformt wurde. Im Klettgau wird vorwiegend Reb- und Ackerbau betrieben. Die Hochebenen des Randen und Reiats werden durch mehrere, zum Teil steil abfallende Täler durchschnitten. Die wichtigsten Täler heissen: Bibertal, Freudental/Taal, Hemmentalertal/Hauental, Herblingertal, Merishausertal/Mühlental, Orserental, Wangental und das Wutachtal.", "section_level": 1}, {"title": "Gewässer.", "content": "Der Kanton wird durch den Rhein respektive den Hochrhein, wie der Flussabschnitt auch genannt wird, geprägt. Er verlässt bei Stein am Rhein den Untersee und durchfliesst die drei Teilgebiete des Kantons. Über den Rheinfall, den zweitgrössten Wasserfall des europäischen Kontinents (nach dem Sarpsfossen in Norwegen), stürzen die Wassermassen 23 Meter in die Tiefe. Der Reiat sowie der obere Kantonsteil werden durch die Biber durchflossen. Der Klettgau wird durch den \"Mühlibach\" und den \"Seltenbach\" entwässert. Auf deutschem Gebiet heisst der Fluss dann Klingengraben. Durch das Wangental fliesst der Seegraben. Bei Schleitheim bildet die Wutach auf einigen Kilometern die Grenze zu Deutschland. Die Durach entwässert einen Teil des Randens und fliesst durch Bargen und Merishausen. Nach Durchfluss des teilweise schluchtartigen Mühlentals mündet sie bei Schaffhausen in den Rhein. Die \"Fulach\" floss ursprünglich von Thayngen her nach Schaffhausen und mündete beim Schwabentor in die Durach. Bereits in den 1930er Jahren wurde der Bach bei Herblingen eingedolt. Am Ende der letzten Eiszeit, der Würmeiszeit vor ca. 18'000 Jahren schmolz der Rheingletscher ab und zwischen Thayngen und Dörflingen entstanden die vier Toteisseen Morgetshofsee, \"Rudolfersee\", \"Egelsee\" und das \"Seeli\". Heute bieten die Seen vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. An kalten Wintertagen tummeln sich Schlittschuhläufer auf dem grössten der Seen, dem Morgetshofsee. Auch der idyllisch gelegene \"Nägelsee\" bei Buchthalen ist bei Schlittschuhläufern sehr beliebt. Von 1907 bis 1909 wurde oberhalb der Stadt Schaffhausen mit dem Engeweiher das erste Pumpspeicherkraftwerk der Schweiz gebaut. Noch heute wird Rheinwasser vom Kraftwerk Schaffhausen zum Engeweiher hochgepumpt. Das Kraftwerk Neuhausen nutzt die Höhe des Rheinfalls für die Produktion von Strom.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Der Kanton Schaffhausen befindet sich am Rande des Mittellandes und im Bereich der gemässigten Klimazone. Die Stadt Schaffhausen sowie der Klettgau liegen im Regenschatten von Schwarzwald, Randen und des Reiats. Besonders der Schwarzwald hält die regenreichen Westwinde ab. Die durchschnittliche Regenmenge in der Stadt Schaffhausen von 863 mm im Jahr ist für Mitteleuropa eher gering. Sie gehört zu den tiefsten in der ganzen Schweiz. Der in den Alpentälern und am Alpenrand wichtige Föhn zeigt im Normalfall keine speziellen klimatischen Auswirkungen auf den Kanton Schaffhausen. Das langjährige Mittel an Sonnenscheindauer beträgt in der Stadt Schaffhausen 1345 Stunden/Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Geographischer Mittelpunkt des Kantons Schaffhausen.", "content": "Der \"geographische Mittelpunkt des Kantons Schaffhausen\" befindet sich in einem Acker im Eschheimertal auf dem Gebiet der Gemeinde Beringen. Der Punkt auf, der durch einen 3,5 Tonnen schweren Findling markiert ist, liegt nordwestlich der Stadt Schaffhausen, in der Nähe des Beringer Randenturms und des Engeweihers. Die genauen Koordinaten lauten: 686'528 / 285'410. Anlässlich der Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum der amtlichen Vermessung im Kanton wurde am 4. April 2012 durch den Regierungsrat Ernst Landolt eine Gedenktafel enthüllt. Der Findling liegt nur wenige Meter neben dem Wanderweg, der vom Lahnbuck ins Eschheimertal führt. Der Wanderweg ist mit gelben Tafeln mit der Aufschrift «Mittelpunkt des Kantons Schaffhausen» signalisiert. Der Mittelpunkt ist 21 km von Stein am Rhein, 16 km von Buchberg, 9 km von Bargen und 13 km von Trasadingen entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am Fusse des Reiat bei Thayngen wohnten vor über 10'000 Jahren in der prähistorischen Wohnhöhle Kesslerloch die ersten Menschen im Kanton Schaffhausen. Um ca. 3900 bis 3500 v. Chr. wurden im Gebiet \"Weier\" südlich von Thayngen Pfahlbauten errichtet. 2011 nahm die UNESCO die Pfahlbausiedlung Weier mit 110 weiteren Fundstellen in 6 Alpenländern in das Inventar des UNESCO-Weltkulturerbes auf. Zur Zeit der Römer führte eine Heeresstrasse durch das Gebiet des heutigen Kantons Schaffhausen. Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurde die römische Siedlung Iuliomagus (auch \"Juliomagus\" oder \"Iuliomago\") gegründet, nahe der heutigen Ortschaft Schleitheim. Heute ist nur noch die Ausgrabung des öffentlichen Bades (Thermen) zugänglich. Der heutige Kanton Schaffhausen war bis 1798 ein Stadtstaat, seine Aufzeichnungen beginnen 1045. Die Stadt Schaffhausen entstand etwa um 1000 aufgrund ihrer speziellen geografischen Lage oberhalb des Rheinfalles. Schaffhausen wurde dadurch zu einem wichtigen Umschlagplatz in der Region. 1045 verlieh König Heinrich III. in Köln Graf Eberhard VI. von Nellenburg das Münzrecht für Schaffhausen. In Schaffhausen fand im Jahr 1402 einer der ersten bekannten Hexenprozesse statt. 1411 trat die neue Zunftverfassung in Kraft. Für die nächsten 400 Jahre beherrschten die zehn Zünfte und zwei Gesellschaften das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben des Stadtstaats Schaffhausen. Der Kanton geht auf das Herrschaftsgebiet der Stadt Schaffhausen zurück, die zur Zeit der Staufer Reichsstadt wurde. Mit dem Erwerb von Nieder- und Hochgerichtsbarkeiten über die Dörfer in der Umgebung begann der Aufbau des Stadtstaates, der 1501 Mitglied der Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde. 1529 wurde die Reformation eingeführt. Durch Übernahme der Besitzungen der Klöster erfuhr der Stadtstaat eine entscheidende Ausdehnung. Bis 1798 war Schaffhausen ein Teil der Dreizehn Alten Orte der Eidgenossenschaft. Durch die Ereignisse der Französischen Revolution, den Übergang zur Helvetischen Republik und die Mediationsverfassung wurde der Stadtstaat in seinem Fundament erschüttert. Das Hoheitsgebiet des Kantons Schaffhausen wurde im 18., 19. und 20. Jahrhundert durch territoriale Anpassungen erheblich verändert. Die aktuell gültige Verfassung wurde 2002 erlassen und hat diejenige von 1876 ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Um 1835 war der Schild gänzlich grün.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Einwohner des Kantons werden \"Schaffhauser\" genannt. Per betrug die Einwohnerzahl des Kantons Schaffhausen. Die Bevölkerungsdichte liegt mit Einwohnern pro Quadratkilometer über dem Schweizer Durchschnitt ( Einwohner pro Quadratkilometer). Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) bezifferte sich am auf Prozent, während landesweit Prozent Ausländer registriert waren. Per betrug die Arbeitslosenquote Prozent gegenüber Prozent auf eidgenössischer Ebene.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen.", "content": "Amtssprache im Kanton Schaffhausen ist Deutsch. 2012 gaben 88,8 Prozent der Bevölkerung Deutsch als Hauptsprache an. Angaben zu den drei anderen Schweizer Amtssprachen Französisch, Italienisch, Rätoromanisch sowie zu anderen Sprachen wurden nicht gemacht. Der in mehrere Untermundarten zerfallende Schaffhauser Dialekt gehört dem Hochalemannischen und innerhalb dessen dem Nordostschweizerdeutschen an. Ein typisches Merkmal dieser Dialektgruppe ist die Entwicklung von mittelhochdeutsch \"ei\" zu langem \"ā,\" zum Beispiel \"meinen\" → \"maane\". «Was meinst du?» wird somit «Wa maansch?» ausgesprochen. Ein weitherum bekannter Satz im Schaffhauser Dialekt (Schleitheim) lautet: \"E Zaane voll Saapfe d Laatere durab schlaapfe,\" was so viel heisst wie «Einen Korb (Zaine) voller Seife eine Leiter hinunterziehen». Das Schaffhauserdeutsche ist phonologisch, grammatikalisch und lexikologisch aufgearbeitet in: Der bekannteste Mundartschriftsteller des Kantons ist der Wilchinger Albert Bächtold (1891–1981), der eine ganze Reihe von Romanen verfasst hat.", "section_level": 2}, {"title": "Religionen – Konfessionen.", "content": "Der Kanton Schaffhausen gehört traditionell zu den reformierten Kantonen. Allerdings existiert eine herkömmlich katholische Gemeinde, nämlich Ramsen. Die reformierte Bevölkerung gehört der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Schaffhausen an. Die Katholiken gehören kirchenrechtlich zum Bistum Basel beziehungsweise staatsrechtlich zur \"Römisch-katholischen Kirche im Kanton Schaffhausen\". 2012 bekannten sich 39,5 Prozent der Bevölkerung zum evangelisch-reformierten und 22,3 zum römisch-katholischen Glauben, während 22,4 Prozent sich selbst als konfessionslos bezeichneten. Fünf Jahre (Stand 31. Dezember 2017) später waren 23'807 (35,2 %) der Bevölkerung evangelisch-reformiert und 16'012 (23,7 %) römisch-katholisch, während 27'805 (41,1 %) einen anderen Konfessionszugehörigkeit hatten oder konfessionslos waren. Seit der Volkszählung 2000 liegen keine Mitgliederzahlen zu weiteren Religionsgemeinschaften (neben den beiden Landeskirchen) für die Gesamtbevölkerung des Kanton Schaffhausen mehr vor. Jedoch führt das Bundesamt für Statistik Stichprobenerhebungen durch, bei welchen auch andere Religionsgemeinschaften im Kanton erfasst werden. Bei der Stichprobenerhebung von 2017 gab rund ein Drittel der Befragten ab 15 Jahren im Kanton Schaffhausen an, keiner christlichen Kirche anzugehören. Zudem gibt es gemäss der Erhebung in der Kantonsbevölkerung zum Teil deutliche Unterschiede bezüglich der Religionszugehörigkeit – je nach Staatsangehörigkeit beziehungsweise Herkunft der Befragten:", "section_level": 2}, {"title": "Verfassung und Politik.", "content": "Die Verfassung des Kantons Schaffhausen datiert vom 17. Juni 2002.", "section_level": 1}, {"title": "Legislative.", "content": "Gesetzgebendes Organ (Legislative) ist der Kantonsrat, der 60 Mitglieder (bis Ende 2008: 80 Mitglieder) zählt und nach dem Verhältniswahlrecht in Form des doppeltproportionalen Zuteilungsverfahrens (Doppelproporz bzw. Doppelter Pukelsheim) vom Volk auf vier Jahre gewählt wird. Er tagt im 1412 erbauten Rathaus in Schaffhausen. Das Volk ist darüber hinaus direkt an der Gesetzgebung beteiligt, indem Verfassungsänderungen sowie Gesetzesänderungen, denen nicht mindestens vier Fünftel der Kantonsräte zugestimmt haben, und Beschlüsse des Kantonsrates über neue einmalige Ausgaben von mehr als drei Millionen Franken und über neue jährlich wiederkehrende Ausgaben von mehr als 500'000 Franken dem obligatorischen, die übrigen Gesetzesänderungen sowie Beschlüsse des Kantonsrates über neue einmalige Ausgaben von mehr als einer Million Franken und über neue jährlich wiederkehrende Ausgaben von mehr als 100'000 Franken dem fakultativen Referendum unterliegen. Eine Volksabstimmung muss anberaumt werden, wenn dies von wenigstens 1000 Wahl- und Stimmberechtigten innert 90 Tagen verlangt wird. Ebenfalls mindestens 1000 Stimmberechtigte können eine Verfassungs- oder eine Gesetzesinitiative (Volksinitiative) einreichen, und überdies können 100 Stimmberechtigte eine Volksmotion einreichen, die vom Kantonsrat wie eine parlamentarische Motion behandelt werden muss. Wenigstens 1000 Stimmberechtigte können sodann die Abberufung des Kantonsrats vor Ablauf der ordentlichen Amtszeit verlangen, worüber dann eine Volksabstimmung anzuordnen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Exekutive.", "content": "Oberstes vollziehendes bzw. ausführendes Organ (Exekutive) ist der Regierungsrat, der aus fünf Mitgliedern besteht und vom Volk gemäss Mehrheitswahlrecht auf vier Jahre gewählt wird. Der Regierungsrat hat seinen Sitz im Regierungsgebäude in Schaffhausen. Mindestens 1000 Stimmberechtigte können die vorzeitige Abberufung des Regierungsrates beantragen, über die dann eine Volksabstimmung angeordnet werden muss. Staatsschreiber ist Stefan Bilger, sein Stellvertreter Christian Ritzmann.", "section_level": 2}, {"title": "Judikative.", "content": "In der Rechtsprechung (Judikative) fungiert als höchstes kantonales Gericht das Obergericht, das zugleich als Verwaltungsgericht amtet. Diesem ist das erstinstanzliche Kantonsgericht untergeordnet. Als dem eigentlichen Instanzenzug vorgeschaltete Schlichtungsbehörden fungieren die Friedensrichterämter, die Schlichtungsstelle für Mietsachen und die Schlichtungsstelle für Diskriminierungen im Erwerbsleben. Die Mitglieder des Obergerichts und des Kantonsgerichts werden durch den Kantonsrat gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnergemeinden.", "content": "Der Kanton gliedert sich in Einwohnergemeinden. Sie organisieren sich im Rahmen von Verfassung und Gesetz eigenständig, führen die ihnen vom Kanton übertragenen sowie die eigenen Aufgaben selbständig aus und können den kommunalen Steuerfuss autonom festlegen. Da ausser den Gemeinden Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall viele Gemeinden sehr klein sind, bestehen Bestrebungen, diese zu grösseren Einheiten zusammenzufassen. Solche Bemühungen stossen allerdings besonders im Klettgau auf grossen lokalen Widerstand. Im neuen Jahrtausend sind folgende Gemeindefusionen zustande gekommen: Barzheim nach Thayngen (2004), Osterfingen nach Wilchingen (2005), Hemmental nach Schaffhausen (2009) sowie Altdorf, Bibern, Hofen und Opfertshofen nach Thayngen (2009) und Guntmadingen nach Beringen (2013). 1947 wurde bereits Buchthalen und 1964 Herblingen in die Stadt Schaffhausen eingemeindet.", "section_level": 2}, {"title": "Bezirke.", "content": "Die Bezirksverwaltungen wurden 1999 abgeschafft. Die Bezirke selber blieben aber als statistische Einheiten bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "Stimmpflicht.", "content": "Schaffhausen ist der einzige Kanton, in dem Stimm- und Wahl\"pflicht\" besteht. Wer dieser nicht nachkommt, muss eine symbolische Geldstrafe von sechs Franken zahlen (bis 2015 drei Franken). Schaffhausen hat deshalb im Vergleich mit anderen Kantonen regelmässig die höchste Beteiligungsrate an Wahlen und Abstimmungen.", "section_level": 2}, {"title": "National-, Stände- und Bundesrat.", "content": "Schaffhausen entsendet je zwei National- und Ständeräte nach Bern. Aus dem Kanton Schaffhausen wurde noch nie eine Person in den Bundesrat gewählt. 1959 wurde der Schaffhauser Stadtpräsident Walther Bringolf von der SP als Bundesrat nominiert, allerdings war es für die bürgerliche Mehrheit undenkbar, einen früheren Kommunisten in die Landesregierung zu wählen, und sie gab Hans-Peter Tschudi den Vorzug.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Kanton Schaffhausen gehört zum Wirtschaftsraum Zürich (Metropolregion Zürich) und ist wirtschaftlich eng mit dem Nachbarkanton Zürich verbunden. Der traditionelle, wirtschaftliche Schwerpunkt war von Mitte des 19. Jahrhunderts bis circa 1970 die Schwerindustrie, vertreten durch die Schweizerische Industrie-Gesellschaft (SIG) und Georg Fischer (GF). 2011 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner 89'368 Schweizer Franken. 2012 wurden 44'905 Beschäftigte im Kanton Schaffhausen gezählt, wovon 1'884 auf den primären (Urproduktion), 13'867 auf den sekundären (Industrie) und 29'154 auf den tertiären Sektor (Dienstleistung) entfielen. 6'488 Arbeitsstätten wurden 2012 im Kanton gezählt (davon 624 im primären, 1'000 im sekundären und 4'864 im tertiären Sektor). Die Arbeitslosenquote bezifferte sich per auf Prozent gegenüber Prozent auf eidgenössischer Ebene.", "section_level": 1}, {"title": "Weinbau.", "content": "Der Kanton Schaffhausen ist hinter dem Kanton Zürich das zweitgrösste Weinbaugebiet in der Deutschschweiz. Weinbau wird in 20 Gemeinden des Kantons betrieben. 55 Rebbaubetriebe und 170 Freizeitwinzer bewirtschaften 500 Hektaren Reben. Zu ca. 75 Prozent werden Pinot Noir-Trauben oder Blauburgundertrauben, wie sie in der Schweiz genannt werden, angebaut. Aus diesem Grunde tritt die Rebbauregion auch unter dem Label \"Schaffhauser Blauburgunderland\" auf. Die Schaffhauser Blauburgunderweine sind nicht mit den schweren, französischen Weinen aus dem Département Côte-d’Or im Burgund zu vergleichen. Dank der tiefsten Niederschlagsmenge in der deutschsprachigen Schweiz haben die Weine eine besondere Feinfruchtigkeit, ein reichhaltiges Bouquet, feine Aroma-Nuancen und einen harmonischen Körper. Als Nischenprodukte werden ausserdem Regent, Dornfelder, Lemberger, Garanoir, Leon Millot, Diolinor, Merlot, Cabernet-Sauvignon, Gamay x Reichensteiner angebaut. Die zweitwichtigste Sorte ist jedoch der Riesling-Sylvaner. Dazu kommen weitere Weisswein-Traubensorten wie Chardonnay, Pinot blanc, Räuschling, Pinot gris, Kerner und Gewürztraminer. Der grosse Stellenwert des Weinbaus im Kanton Schaffhausen findet seinen Ausdruck in den zahlreichen Wein- und Trottenfeste (Siblingen, Wilchingen, Osterfingen, Trasadingen) sowie den Herbstumzügen in Hallau.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Nebst den Primar- und Sekundarschulen in den einzelnen Gemeinden befinden sich die weiterführenden Schulen in der Kantonshauptstadt Schaffhausen:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eisenbahn.", "content": "Der Kanton Schaffhausen erhielt 1857 seinen ersten Eisenbahnanschluss, mit der Rheinfallbahn der damaligen NOB zwischen Winterthur und Schaffhausen (heute SBB). In Ost-West-Richtung wird der Kanton seit 1863 von der Hochrheinbahnstrecke (Basel–Schaffhausen–Singen (Hohentwiel)–Konstanz) der ehemaligen Eisenbahn des Grossherzogtums Baden (heute Deutsche Bahn) erschlossen. Weitere NOB-Strecken folgten 1895 mit der Seelinie nach Feuerthalen–Etzwilen und 1897 mit der direkten Linie über deutsches Gebiet via Eglisau und Bülach nach Zürich. Diese fünf vom Bahnhof Schaffhausen ausgehenden Eisenbahnstrecken bilden auch heute noch das Rückgrat des Eisenbahnverkehrs im Kanton. Bedient werden die Strecken von der S-Bahn Zürich (S9, S12, S24, S33), der S-Bahn St. Gallen (S8), den SBB-Regionalzügen Schaffhausen–Stein am Rhein, den DB-Regionalzügen Erzingen–Schaffhausen und Schaffhausen–Singen sowie dem IRE Basel–Singen(–Ulm). Direkte internationale Anschlüsse bietet die IC-Verbindung Stuttgart–Zürich. 2011 stimmte die Bevölkerung dem Projekt S-Bahn Schaffhausen zur Angebotserweiterung des öffentlichen Verkehrs in der Region Schaffhausen zu. Die S-Bahn soll auf dem bestehenden Streckennetz der Schweizerischen Bundesbahnen und der Deutschen Bahn entstehen, wobei einzelne Linien noch elektrifiziert und zusätzliche Haltestellen geschaffen werden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Strassenverkehr.", "content": "In Nord-Süd-Richtung verläuft durch den Kanton die Nationalstrasse N4, die auf Kantonsgebiet weitgehend als Autostrasse A4 ausgebaut ist und vom Grenzübergang Thayngen, durch die Stadt Schaffhausen auf die Rheinbrücke nach Flurlingen (und weiter zur A1 nach Winterthur) im Kanton Zürich führt. Nach dem Grenzübergang Thayngen ist die A4 mit der deutschen Autobahn A 81 in Richtung Stuttgart verbunden. Durch den Kanton führen die Hauptstrassen 4, 13, 14 und 15 sowie die Ferienstrassen Grand Tour of Switzerland und die Römerstrasse Neckar-Alb-Aare. Im Jahr 2019 lag der Motorisierungsgrad (Personenkraftwagen pro 1000 Einwohner) bei 562.", "section_level": 2}, {"title": "Bus.", "content": "Der Kanton verfügt über ein gut ausgebautes Busnetz. Die Verkehrsbetriebe Schaffhausen vbsh bedienen die städtischen Linien 1 (Herbstäcker–Waldfriedhof/Trolleybuslinie), 3 (Krummacker–Sommerwies), 4 (Birch–Emmersberg), 5 (Buchthalen–Herblingen), 6 (Neuhausen SBB–Falkeneck/Ebnat), 8 (Im Freien–Bahnhof Schaffhausen) und 9 (Ebnat – Bahnhof Schaffhausen-Herblingen – Einkaufszentrum Herblinger Markt) tagsüber im Zehn- oder Fünfzehnminutentakt, in Randzeiten alle 20 oder 30 Minuten. Auch ausserhalb der Stadt Schaffhausen bietet die vbsh gute Verbindungen: Mit den sieben regionalen Linien 21 bis 25, 27 und 28 werden alle weiteren Gebiete des Kantons mit Bussen bedient. Zusätzlich bedient auch die SüdbadenBus GmbH, zum Beispiel Stein am Rhein–Singen sowie Die Schweizerische Post mit dem Postauto weitere regionale Stecken. Alle Anbieter des öffentlichen Verkehrs sind im Tarifverbund Ostwind integriert. Zwischen 1901 und 1966 besorgte die Strassenbahn Schaffhausen den öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt Schaffhausen. 1905 wurde die Überlandstrassenbahn Schaffhausen–Schleitheim eröffnet. 1964 wurde diese Linie auf Busbetrieb umgestellt. Einzelne Stationen der Überlandstrassenbahn sind noch vorhanden (in Löhningen, Siblingen und Schleitheim).", "section_level": 2}, {"title": "Schifffahrt.", "content": "Zwischen April und Oktober verkehren Motorschiffe der Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) auf dem Hochrhein und Untersee mit Haltestellen in der Schweiz und in Deutschland, in beiden Richtungen zwischen Schaffhausen und Kreuzlingen. Es werden folgende Stationen angefahren: Schaffhausen, Büsingen am Hochrhein, Diessenhofen, Stein am Rhein, Öhningen, Mammern, Wangen, Hemmenhofen, Steckborn, Gaienhofen, Berlingen, Mannenbach, Reichenau (Insel), Ermatingen, Gottlieben, Konstanz und Kreuzlingen. Das grösste Schiff heisst MS Schaffhausen.", "section_level": 2}, {"title": "Langsamverkehr.", "content": "Der Kanton Schaffhausen ist sehr gut an das Netz des nichtmotorisierten Individualverkehrs (Langsamverkehr) von SchweizMobil angebunden. Mehrere Routen führen durch den Kanton: Veloland Schweiz Die nationale Rhein-Route Nr. 2 Andermatt–Oberalppass–Chur–Schaffhausen–Basel (424 km) führt dem Rhein entlang von Stein am Rhein nach Schaffhausen. Diese Route ist grösstenteils deckungsgleich mit dem internationalen Rheinradweg. Die regionalen Routen: Der Bodensee-Radweg durchquert bei Stein am Rhein das Gebiet des Kantons Schaffhausen. Auch der Hochrhein-Hotzenwald-Weg führt durch den Kanton Schaffhausen. Ausserdem sind im Rahmen des Regionalen Naturparks Schaffhausen verschiedene Velorouten signalisiert. Mountainbikeland Schweiz Wanderland Schweiz Der Bodensee-Rundweg führt durch Stein am Rhein. Ausserdem endet der Ostweg, eine Nord-Süd-Fernwanderstrecke durch den Schwarzwald von Pforzheim in Schaffhausen. Der zirka 240 Kilometer lange Höhenweg wurde im Jahr 1903 angelegt und wird seither vom Schwarzwaldverein gepflegt und betreut. Sein Wegzeichen ist eine schwarz-rote Raute auf weissem Grund. Von Blumberg kommend ist durch den Kanton Schaffhausen ein Anschlussweg zum Jakobsweg mit der stilisierten Jakobsmuschel, dem Symbol der Jakobswege, signalisiert. Der Weg überquert bei Schaffhausen den Rhein und führt auf zwei Routen weiter Richtung Süden zur nationalen Wanderroute Nr. 4 \"ViaJacobi\" von SchweizMobil. Ausserdem sind im Rahmen des Regionalen Naturparks Schaffhausen verschiedene Wanderrouten signalisiert. Hindernisfreie Wege Kanuland Schweiz Skatingland Schweiz", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zeitungen.", "content": "Der Meier + Cie Verlag ist der grösste Verlag im Kanton Schaffhausen. Der Verlag gibt mit den Schaffhauser Nachrichten, im Untertitel \"Schaffhauser Intelligenzblatt,\" die einzige Tageszeitung des Kantons heraus. Weitere Titel aus dem Meier Verlag sind der \"Steiner Anzeiger,\" der wöchentlich erscheint und den Oberen Kantonsteil abdeckt, sowie die \"Klettgauer Zeitung / Schaffhauserland,\" die dreimal pro Woche erscheint und über den Klettgau berichtet. Die wöchentlich erscheinende Gratiszeitung Schaffhauser Bock wird vom Verlag Schaffhauser Bock AG herausgegeben, der sich im Besitz des Unternehmers Giorgio Behr befindet. Der Schaffhauser Bock erscheint auch im Zürcher Rafzerfeld, im angrenzenden Zürcher Weinland sowie im ehemaligen Thurgauer Bezirk Diessenhofen. Als Wochenzeitung erscheint im Weiteren die \"Schaffhauser AZ\" (ehemals: \"Schaffhauser Arbeiterzeitung\") aus der AZ Verlags AG und das \"Heimatblatt\" aus dem Thaynger Augustin Verlag, das auf den Reiat fokussiert ist. Im Klettgau gibt es als Konkurrenz zur Klettgauer Zeitung des Meier Verlags die \"Schaffhauser Landzeitung\" der Schleitheimer Stamm+Co Druckerei AG, die ebenfalls dreimal wöchentlich erscheint. Viermal im Jahr erscheinen das \"Schaffhauser Magazin\" aus dem Meier Verlag und das Magazin \"Lappi tue d’Augen uf,\" das von einem Verein herausgegeben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Radio und Fernsehen.", "content": "Seit 1983 sendet das Schaffhauser Regionalradio Radio Munot und 1999 nahm das alternative, nicht kommerzielle Radio RaSA seinen Betrieb auf. Das Schaffhauser Fernsehen strahlt täglich eine Nachrichtensendung über die Region und weitere Magazinsendungen aus. Auch Tele Top sendet ein tägliches Regionalprogramm für Schaffhausen. Tele Stein sendete bis 2014 im Kabel aus dem und für den Oberen Kantonsteil.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der erfolgreichste Sportverein im Kanton Schaffhausen ist der Handballverein Kadetten Schaffhausen. 2011 wurde die BBC-Arena, ihre neue Heimhalle, eröffnet. Der Verein qualifiziert sich regelmässig für die Teilnahme am EHF-Pokal. Der FC Schaffhausen spielt in der Saison 2018/2019 in der Challenge League. Die Heimspiele werden im Stadion «Lipo-Park» ausgetragen. Der zweitbeste Fussballverein im Kanton ist der SV Schaffhausen. Die Spielerinnen des VC Kanti spielen regelmässig im Challenge Cup auf europäischem Niveau mit. Der Tischtennisclub TTC Neuhausen spielt in der höchsten Schweizer Liga. Der EHC Schaffhausen spielt in der viertklassigen 2. Liga. Die neue Eishalle, die IWC-Arena, wurde 2010 eröffnet. Der Rugby Club Schaffhausen, auch «Golden Balls» genannt, spielt in der NLC, der dritthöchsten Liga der Schweiz. Am letzten Wochenende im August finden alljährlich auf der 3,0 km langen Strecke von Oberhallau auf den Oberhallauerberg die internationalen Autobergrennen statt.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerschaft.", "content": "Zwischen dem Kanton Schaffhausen und der Stadt Joinville in Brasilien besteht ein Kooperationsvertrag. Im November 2007 hat eine Delegation aus Joinville den Kanton Schaffhausen besucht und wurde von Vertretern des Kantons und der Stadt Schaffhausen sowie auch vom Verein \"Partnerschaft Schaffhausen Joinville\" empfangen. Die Verbundenheit des Kantons und der Stadt Schaffhausen ist begründet in vielen Auswanderern, die im 19. Jahrhundert aus verschiedenen Gemeinden des Kantons Schaffhausen nach Joinville in Brasilien ausgewandert sind. In den letzten Jahren wurden Kontakte zuerst auf privater, in kürzerer Vergangenheit auch auf offizieller Ebene neu aufgegriffen und vertieft.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften.", "content": "Nachfolgend aufgelistet sind die bevölkerungsreichsten politischen Gemeinden mit mehr als 1'000 Einwohnern per :", "section_level": 1}], "src_summary": "Schaffhausen ( SH,,, ) ist ein Kanton in der Deutschschweiz und gehört zur Nordost- und Ostschweiz. Der Hauptort und zugleich grösste Ort ist die gleichnamige Stadt Schaffhausen.", "tgt_summary": "沙夫豪森州 (;;),位于瑞士最北部,在莱茵河的北岸。该州属于瑞士德语区,首府为沙夫豪森市。", "id": 2489479} {"src_title": "Max Streibl", "tgt_title": "马克斯·施特赖布尔", "src_document": [{"title": "Berufliche und politische Laufbahn.", "content": "Max Streibl, Sohn eines Hoteliers, studierte nach seinem Abitur am Benediktinergymnasium Ettal Jura und Volkswirtschaftslehre an der Universität München und trat 1955 in den Staatsdienst ein. Er arbeitete als Referendar unter anderem beim Landratsamt Garmisch-Partenkirchen und beim Bundesrat in Bonn. 1960 wurde er Assessor bei der Regierung von Oberbayern und arbeitete seit 1961 in der Bayerischen Staatskanzlei. 1957 wurde er Mitglied der CSU und war Mitgründer der Jungen Union in Oberbayern. Von 1961 bis 1967 war er Landesvorsitzender der Jungen Union, 1962 wurde er in den Bayerischen Landtag gewählt, dem er bis 1994 angehörte. Von 1967 bis 1971 amtierte er als Generalsekretär der CSU. 1970 übernahm er den Vorsitz des CSU-Bezirks Oberbayern, den er bis 1994 innehatte. Am 8. Dezember 1970 übertrug Ministerpräsident Alfons Goppel ihm das neu geschaffene Ministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (Kabinett Goppel III), womit Streibl der erste Umweltminister eines Bundeslandes der Bundesrepublik Deutschland wurde. Von 1972 bis 1974 war er Vorsitzender der Landesministerkonferenz für Raumordnung, anschließend der Umweltministerkonferenz. Im Mai 1977 wurde Streibl bayerischer Finanzminister (Kabinett Goppel IV, Nachfolger von Ludwig Huber); er blieb Finanzminister in den Kabinetten Strauß I, II und III. Ab 12. Juli 1988 war Streibl auch Stellvertreter des Ministerpräsidenten. Während seiner elfjährigen Amtszeit wurde Bayern zum Bundesland mit der niedrigsten Staatsverschuldungsquote und der höchsten Investitionsquote. Als Verwaltungsratsvorsitzender der Bayerischen Landesbank war Streibl in die Mega-Petrol-Affäre verwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Streibl als Ministerpräsident.", "content": "Am 19. Oktober 1988 wählte ihn nach dem Tod von Franz Josef Strauß der Bayerische Landtag mit 124 von 193 Stimmen zu dessen Nachfolger als Ministerpräsident Bayerns. Mit Streibl, der im Vergleich zu seinem Vorgänger einen eher zurückhaltenden Regierungsstil pflegte, konnte die CSU bei den Landtagswahlen vom 14. Oktober 1990 ihre absolute Mehrheit verteidigen und verlor nur 0,9 %. Am 20. Dezember 1990 eröffnete er die erste gemeinsame Konferenz der Regierungschefs der Länder. Als am 6. Juli 1992 bei der Eröffnung des 18. Weltwirtschaftsgipfels in München nach einem Polizeikessel 500 Demonstranten festgenommen wurden und am Vorgehen der Polizei Kritik laut wurde, bemerkte Streibl, wenn jemand glaube, sich mit Bayern anlegen zu müssen, dann sei es eben „bayerische Art“, „etwas härter hinzulangen“. Schließlich erschütterte seit Januar 1993 die Amigo-Affäre sein Ansehen. Am 27. Mai 1993 musste er nach langwierigen Auseinandersetzungen zurücktreten. Bekannt wurde in diesem Zusammenhang Streibls Versuch, sein Amt zu retten, indem er seinen Parteigenossen drohte: im Parteivorstand hielt er einen Koffer hoch mit den Worten „Hier drin befindet sich brisantes Material – über jeden von euch!“. Der Spiegel schrieb 1998 in seinem Nachruf: „Erst als die CSU-Oberen überzeugt waren, mit Streibl bei der Landtagswahl 1994 die absolute Mehrheit zu verlieren, ließen sie ihn fallen.“ CSU-Vorsitzender war von 1988 bis 1999 Theo Waigel. Die Landtagswahl fand am 25. September 1994 statt; Streibls Nachfolger Edmund Stoiber konnte mit absoluter Mehrheit weiterregieren. Streibl gehörte mehreren Aufsichtsräten als Mitglied oder Vorsitzender an. Anfang 1994 berichtete die Illustrierte \"Stern,\" dass Streibl ebenso wie Strauß als Testamentsvollstrecker der Friedrich-Baur-Stiftung jährlich bis zu 300.000 DM einnehme. Streibls Nachfolger Stoiber verzichtete auf diese Nebeneinkünfte. 1996 sprach der Mega-Petrol-Untersuchungsausschuss des Landtages Streibl von allen Vorwürfen frei; die Landesbank war 1993 jedoch zu hohen Schadensersatzleistungen an geprellte Kleinanleger verurteilt worden. Anfang 1994 wurde bekannt, dass Streibl als oberbayerischer CSU-Bezirksvorsitzender Franz Schönhuber, Parteivorsitzender der Republikaner, zu einem vertraulichen Kamingespräch eingeladen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges Engagement.", "content": "Streibl war Katholik und Mitglied der katholischen Studentenverbindungen K.St.V. Erwinia München und der K.S.St.V. Alemannia München. 1968 wurde er in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen. 1964 trat er in den Lions Club München-Grünwald ein, zu dem auch Franz Josef Strauß gehörte. Von 1974 bis 1989 war er Vorsitzender des Katholischen Männervereins Tuntenhausen.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Aus seiner 1960 mit Irmingard Junghans (* 1933) geschlossenen Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. Sein Sohn Florian Streibl kandidierte am 28. September 2008 in der Bayerischen Landtagswahl für die Freien Wähler, und zwar im Stimmkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und wurde über die Oberbayernliste in den Landtag gewählt. Streibl starb im Dezember 1998 im Alter von 66 Jahren nach einem Herzanfall in seiner Münchner Wohnung. Er wurde auf dem Friedhof von Oberammergau beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Max Balthasar Streibl (* 6. Januar 1932 in Oberammergau; † 11. Dezember 1998 in München) war ein deutscher Politiker der CSU. Von 1988 bis 1993 war er Bayerischer Ministerpräsident.", "tgt_summary": "马克斯·施特赖布尔(Max Streibl,1932年-1月6日-1998年-12月11日),德国政治人物,基督教社会联盟党人。1988年10月19日至1993年5月27日,担任巴伐利亚州州长。", "id": 630944} {"src_title": "European Geostationary Navigation Overlay Service", "tgt_title": "歐洲地球同步衛星導航增強服務系統", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nachdem die künstlichen Phasenschwankungen des zivil nutzbaren C/A-Codes von GPS (Selective Availability) im Mai 2000 abgeschaltet wurden, sind Laufzeiteffekte in der Ionosphäre die größten verbleibenden Fehlerquellen. Die Geschwindigkeit der Funksignale der GNSS-Satelliten beim Passieren der Ionosphäre ist abhängig vom Ionisationsgrad. Deshalb hängt die Laufzeit nicht nur von der Entfernung zum Satelliten, sondern auch vom Ionosphärenzustand ab. Dieser Effekt könnte durch Vergleich der Laufzeiten auf zwei oder mehreren verschiedenen GNSS-Sendefrequenzbänder korrigiert werden, jedoch empfangen zivile, portable Navigationsgeräte im Regelfall nur auf einem Frequenzband das Signal der GNSS-Satelliten. Als der erste für den Massenmarkt taugliche Zwei-Frequenzband-GNSS-Empfänger gilt der im Jahr 2018 auf den Markt gekommene Broadcom-Chip BCM 47755. Herkömmliches differenzielles GPS, basierend auf einer einzelnen Referenzstation mit bekannter Position, erlaubt zwar eine hoch genaue Korrektur, aber nur in geringer Entfernung von dieser Station. Die tomografische Verknüpfung der von vielen Referenzstationen beobachteten Laufzeiten führt zu einer interpolierenden Karte der Elektronendichte der Ionosphäre, die den Empfängern im gesamten von den Referenzstationen abgedeckten Bereich eine grobe Korrektur erlaubt.", "section_level": 1}, {"title": "Systemaufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "EGNOS-Bodenstationen.", "content": "40 Referenzstationen (\"Ranging and Integrity Monitoring Station\", RIMS) in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten empfangen die Signale der GPS-, GLONASS- und Galileo-Satelliten. Da die Stationen typischerweise viel weiter voneinander entfernt sind als die Ionosphäre hoch ist, müssen sie, um die Ionosphäre flächendeckend zu erfassen, die Satelliten bis dicht über dem Horizont empfangen. Um dabei störenden Mehrwegempfang durch Reflexionen am Boden zu unterdrücken, werden spezielle Choke-Ring-Antennen verwendet. Aus den Daten der RIMS berechnen zwei redundante Kontrollzentren (\"Master Control Center\", MCC) bei Madrid und Rom sowohl Korrekturen der Satellitenpositionen als auch aktuelle Karten der Elektronendichte der Ionosphäre zur Laufzeitkorrektur. Sechs Up-Link-Stationen (\"Navigation Land Earth Station\", NLES), je zwei redundante pro Satellitenorbit, senden die Korrekturdaten zur flächendeckenden Verteilung an die geostationären Satelliten.", "section_level": 2}, {"title": "EGNOS-Satelliten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aktuell in Betrieb stehende Transponder.", "content": "Folgende geostationäre Satelliten strahlen das EGNOS-Korrektursignal aus: Neben dem seit 2006 ausgestrahlten regulären EGNOS-Signal ist das EGNOS-Signal von einem der Satelliten nur für Testzwecke vorgesehen (EGNOS System Test Bed (ESTB)). Damit einfache GNSS-Empfänger keine weitere Empfangseinheit benötigen, versenden die geostationären Satelliten die Korrekturdaten auf der GPS L1-Frequenz. Zur Trennung mittels CDMA werden C/A-Codes ab PRN 120 verwendet, reguläre GPS-Satelliten benutzen den Kennungsbereich von 1 bis 32. Zur Erhöhung der Ortungsgenauigkeit sollten bei Vermessungs- oder Navigationsarbeiten Wege so gewählt werden, dass am Startpunkt für längere Zeit Sichtverbindung zu mindestens einem EGNOS-Satelliten besteht und Gebiete mit vollständiger Abschattung gemieden oder zügig durchquert werden.", "section_level": 3}, {"title": "Außer Betrieb stehende Transponder.", "content": "In der Vergangenheit wurde auch ein Signal über die Satelliten ARTEMIS (PRN 124; ID 37) und Inmarsat IND-W (PRN 126; ID 39) gesendet.", "section_level": 3}, {"title": "Verteilung der EGNOS-Korrekturdaten über Internet.", "content": "Da die geostationären Satelliten in Europa nicht hoch am Himmel stehen und deshalb vor allem für mobile Nutzer in Städten ihre Signale schlecht zu empfangen sind, werden die Daten auch zeitnah über das Internet verteilt. Alle versendeten Datensätze werden archiviert und sind frei per FTP verfügbar. Das erlaubt die nachträgliche Korrektur (Postprocessing) von GNSS-Positionen (falls GNSS-Rohdaten aufgezeichnet wurden) und erleichtert die Anwendungsentwicklung. Die auf diese Weise kostenlos verteilten Korrekturdaten haben eine nur geringe Datenrate. Die sehr viel umfangreicheren Rohdaten aller RIMS sind kostenpflichtig über einen Zugangspunkt erhältlich. Sie erlauben eine genauere Korrektur, insbesondere in den Umgebungen der RIMS, und haben eine garantierte Verfügbarkeit.", "section_level": 2}, {"title": "EGNOS-kompatible GNSS-Empfänger.", "content": "Viele GNSS-Empfänger unterstützen den Empfang des EGNOS-Korrektursignals über die EGNOS-Satelliten und können die EGNOS-Korrekturdaten verarbeiten. Hochwertige GNSS-Empfänger erlauben bei fehlender Sichtverbindung zu einem EGNOS-Satelliten den Empfang der EGNOS-Korrekturdaten über den Mobilfunk aus dem Internet. Die Nutzung des EGNOS-Dienstes \"Open Service\" ist kostenlos. Als Designspezifikation liegt dem zu Grunde, dass sich 99 % der bestimmten Positionen innerhalb eines Kreises mit 40 Metern Radius um die wahre Position befinden. Falls diese Genauigkeit auf Grund von Systemanomalien nicht mehr garantiert werden kann, erfolgt innerhalb von sechs Sekunden eine Warnung.", "section_level": 2}, {"title": "EGNOS-Versionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "EGNOS v2.", "content": "Das System befindet sich seit 1. Oktober 2009 im offiziellen Betrieb. Die Freigabe für \"Safety-of-Life\"-Anwendungen war für 2010 angekündigt. Im Juli 2010 wurde das Signal für die Systemintegrität zertifiziert, die Live-Schaltung scheiterte jedoch zunächst (Anfang August) an einem Software-Fehler. Seit Dezember 2010 wird dieses Signal nun gesendet und darf seitens des Anbieters seit dem 2. März 2011 benutzt werden. Am 15. Dezember 2011 gab das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) für Deutschland seine Zustimmung zur Nutzung des Dienstes \"Safety-of-Life\". Die Kennwerte des \"Safety of Life\"-Dienst mit EGNOS v2-kompatiblen GNSS-Empfängern sind: Der Betrieb des \"Safety of Life\"-Dienst mit EGNOS v2-kompatiblen GNSS-Empfängern wird bis 2030 garantiert.", "section_level": 2}, {"title": "EGNOS v3.", "content": "Am 20. November 2013 hat das Europäische Parlament die weitere Finanzierung von EGNOS und des Satellitennavigationssystems Galileo in Höhe von 7 Milliarden Euro für den Zeitraum 2014–2020 genehmigt. Airbus arbeitet mit mehreren Partnern an EGNOS v3, einer Evolutionsstufe des Systems, die die Positionsgenauigkeit von GPS wie auch Galileo erhöhen wird. EGNOS v3 wird die Korrekturdaten für zwei verschiedene Frequenzbänder unterstützen: L1/E1 (1575 MHz) und L5/E5 (1176 MHz). EGNOS v3 wird auch Zweifrequenzband-GNSS-Empfänger für den Dienst \"Safety of Life\" unterstützen, was die Positionsgenauigkeit erhöht. Die Kennwerte des \"Safety of Life\"-Dienst mit EGNOS v3-kompatiblen GNSS-Empfängern sind: Ab 2023 bis 2025 soll EGNOS v3 in mehreren Etappen in Betrieb genommen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Administration.", "content": "EGNOS ist ein gemeinsames Projekt der ESA, der EU und der europäischen Flugsicherung Eurocontrol, die gemeinsam als \"European Tripartite Group\" (ETP) das Projekt vorbereiteten. Es gilt als Einstieg der Europäer in die Satellitennavigation und als Vorstufe zum europäischen Satellitennavigationssystem Galileo. Verantwortlich für Design und Entwicklung ist die ESA. Die Firma European Satellite Service Provider SAS (ESSP) mit Sitz in Toulouse (Frankreich) betreibt und vermarktet EGNOS im Auftrag der EU.", "section_level": 1}], "src_summary": "European Geostationary Navigation Overlay Service (EGNOS) ist ein europäisches Differential Global Positioning System (DGPS) als Erweiterungssystem zur Satellitennavigation. Es steigert regional begrenzt auf Europa die Positionsgenauigkeit von GNSS und ist funktionell und protokollmäßig voll kompatibel zu dem amerikanischen WAAS, dem japanischen MSAS und dem indischen GAGAN, die ihre Korrekturdaten ebenfalls über Satelliten verteilen (Satellite Based Augmentation System, SBAS). Der Empfang von EGNOS setzt eine Sichtverbindung zu einem geostationären Satelliten im Süden voraus.", "tgt_summary": "欧洲地球同步卫星导航增强系统(英语:European Geostationary Navigation Overlay Service,缩写EGNOS)是欧洲卫星导航系统“伽利略计划”的一部分。用于增强卫星导航的精度,该系统于2006年初步建成,2008年整个伽里略计划完成。", "id": 430341} {"src_title": "Störe", "tgt_title": "鱘科", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Störe sind holarktisch, das heißt, sie leben ausschließlich in den höheren Breiten der Nordhalbkugel. Die Störe der Unterfamilie Acipenserinae kommen in Südosteuropa (Adria, Schwarzes Meer einschließlich Asowsches Meer) sowie in weiten Teilen Asiens vor. Dazu gehören die in das Schwarze Meer entwässernden Flüsse Kleinasiens, das Kaspische Meer, der angrenzende Teil des Iran, Westsibirien, das nördliche Ostsibirien (Unterlauf der Lena und Nebenflüsse) sowie Ostasien (Einzugsgebiet des Amur, Sachalin, Hokkaidō, Korea, Jangtsekiang und Perlfluss). Außerdem besiedeln sie küstennah zahlreiche Randmeere Eurasiens, darunter auch die Nord- und Ostsee, die Biskaya, das Weiße Meer, die Karasee, das Ochotskische, das Japanische, das Gelbe und das Ostchinesische Meer, sowie die Beringsee. In Nordamerika kommen sie östlich der Appalachen, in den Großen Seen, im Sankt-Lorenz-Strom, in der Hudson Bay und in den Flüssen der pazifischen Küstenebene von Alaska (einschließlich der Aleuten) bis Kalifornien vor. Die Schaufelstöre der Gattung \"Scaphirhynchus\" kommen ausschließlich im Süßwasser, in Flüssen im Einzugsgebiet des Mississippi und im Rio Grande vor, ihre Verwandten aus der Gattung \"Pseudoscaphirhynchus\" sind auf die Flüsse Amudarja und Syrdarja in Zentralasien beschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Die meisten Störe werden zwischen einem und drei Meter lang, die kleinste Art, der Kleine Amu-Darja-Schaufelstör (\"Pseudoscaphirhynchus hermanni\"), erreicht eine Länge von 27,5 cm, die größten, der Europäische Hausen und der Kaluga-Hausen (\"Huso huso\" und \"Huso dauricus\"), werden maximal über fünf Meter lang und dabei zwischen einer und zwei Tonnen schwer. Sie sind damit die größten auch in Süßgewässern vorkommenden Fische. Plausibel ist daher die Herleitung des Namens aus althochdeutsch \"stôr\", altnordisch \"stór\" „groß“. Störe sind variabel gefärbt, meist hell- bis dunkelbraun, auch schiefergrau oder fast schwarz bis blauschwarz. Bei den Weibchen können die Ovarien bis zu 20 % des Gesamtgewichts ausmachen. Sie liefern den berühmten Kaviar. Im unteren Teil des Mitteldarms ist eine Spiralfalte ausgebildet. Während im Grundbauplan der Störartigen die Rumpfbeschuppung stark reduziert ist, weist der schwere, langgestreckte Körper der Acipenseriden fünf Längsreihen gebuckelter Knochenplatten (Scuta) auf. Eine Reihe erstreckt sich entlang der Mittellinie des Rückens, zwei entlang den Seitenlinien und zwei an den äußeren Bauchseiten zwischen den paarigen Flossen. Da die Knochenplatten entlang den Körperkanten liegen, ergibt sich ein abgerundet fünfeckiger Querschnitt. Die Knochenplatten der Jungfische sind rau, bei den älteren Individuen sind sie glatt. Bei einigen Arten können sie mit fortschreitendem Alter teilweise verschwinden. Bei \"Scaphirhynchus\" bilden sie eine geschlossene Röhre um den Schwanzflossenstiel. Die restliche Haut ist nackt und körnig, mit kleinen Dentikeln oder Papillen (Ausstülpungen der Haut) versehen. Die Achse im oberen Schwanzflossenlobus (obere Flossenhälfte) ist mit schräg angeordneten, scharfen Ganoidschuppen (Fulcren) bedeckt. Das Knochenskelett wurde sekundär weitgehend zu einem Knorpelskelett reduziert. Die Chorda dorsalis bleibt lebenslang erhalten, Wirbelkörper bilden sich nicht, sondern nur Neural- und Hämalbogen mit Zwischenstücken (Intercalaria). Die Intercalaria, die an die Hinterhauptregion anschließen, sind miteinander und mit dem hinteren Neurocranium verwachsen. Hier und noch ein Stück dahinter gibt es kurze Rippen. Störe haben eine größere Dichte als Süßwasser, die von einer dicken kollagenfaserreichen Wand umgebene Schwimmblase ist daher ziemlich groß. Wie im Grundbauplan der Actinopteri ist sie mit dem Vorderdarm dorsal verbunden. Luftatmung gibt es bei Stören aber nicht. Die asymmetrische, mehr oder weniger gegabelte Schwanzflosse ist heterocerk (das Ende der Wirbelsäule biegt sich nach oben und stützt den oberen, größeren und fleischigen Teil der Schwanzflosse). In der Schwanzflosse lassen sich Hypuralia (Stützelemente des Schwanzflossenskeletts) und ventrale Schwanzflossenstrahlen unterscheiden. Eine einzelne Rückenflosse liegt weit hinten, vor dem Schwanzflossenstiel. Die Brustflossenbasis setzt niedrig an, die Bauchflossen befinden sich hinter der Körpermitte. Ein stachelartiger, erster Brustflossenstrahl, der bei einigen Arten verknöchert ist und auf einem gefensterten Brustflossen-Propterygium artikuliert, besteht aus zusammengewachsenen Flossenstrahlen. Die übrigen Flossenstrahlen sind fein gegliedert und viel zahlreicher als die sie stützenden Flossenträger (Pterygiophoren), die in drei Serien übereinander angeordnet sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kopf und Schädel.", "content": "Der Kopf endet in einem harten verlängerten Rostrum, das konisch oder spatenförmig und oft etwas nach oben gebogen ist. Im Rostrum befinden sich Elektrorezeptoren. Es dient also als Sinnesorgan, außerdem hydrodynamisch als Auftriebshilfe. Einige Arten stöbern damit zur Futtersuche im Bodengrund. Die Kiefer der ausgewachsenen Tiere sind zahnlos. Auf dem Gaumen (unpaares „Palatinum“) stehen Querleisten, die funktionell Zähnen ähneln. Das unterständige Maul ist von fleischigen Lippen umgeben, durch die Homandibula weit vorstülpbar (protraktil) und mit einer vor ihm liegenden Querreihe von vier Barteln ausgestattet, die von knorpeligen Stäben gestützt werden und als Tast- und chemosensorische Organe dienen. Ein Spritzloch ist bei der Unterfamilie Acipenserinae vorhanden, bei den Schaufelstören (Scaphirhynchinae) nicht. Störe haben weniger als 50 Kiemenreusenfortsätze (Spinae). Branchiostegalstrahlen sind bloß angedeutet. Der Kiemendeckel kann die Kiemen nicht völlig bedecken, die Kiemenspalte bleibt stets ein wenig offen, es gibt daher auch keine Saugpumpenphase der Atmung – die Störe verbrauchen wenig Sauerstoff und können dank der offenen Kiemenspalte mit dem Maul in Ruhe den Grund auf Nahrung durchmustern. Die Augen sind schwachsichtig, haben aber noch drei Sehpigmente wie die der wohl sehtüchtigeren Ahnenformen (von denen sehr wenig bekannt ist). Der Kiemendeckel wird vor allem von einem starken Operculare gebildet (ein Suboperculare ist davon nicht abgegliedert), der Vordeckel (Präoperculare) besteht nur aus einigen Sinneskanalröhrchen. Das Präoperculare ist bei den moderneren Knochenfischen (Neopterygii) funktionell ein wichtiger Teil des Suspensoriums. Die Acipenseridae gehören aber zu den ursprünglicheren Knochenfischen und zudem ist ihr Kieferapparat stark abgewandelt und gleicht sekundär wieder dem hyostyler Haie. Die Kiemenmembranen sind am Isthmus, dem vordersten Teil der unteren Rumpfmuskulatur zwischen Schultergürtel und Zungenbeinen, angewachsen. Wie sonst nur noch bei den Knochenhechten (Lepisosteidae) befindet sich eine große Opercularkieme innen am Kiemendeckel. Der Schädel ist mit einer großen Zahl von Knochenplatten, dem Dermatocranium, gepanzert. Die hinterste dieser Knochenplatten, die unpaare Postoccipitale, ist gleichzeitig die erste Platte der Knochenplattenreihe auf dem Rücken. Auf dem Kopf folgen, von hinten nach vorne, das unpaare Dermosupraoccipitale, die paarigen Knochenplatten Supratemporale (manchmal mehrere auf jeder Kopfseite), Parietale, „Squamosum“, Postfrontalia und Frontalia. Zwischen den Frontalknochen befinden sich noch einige mittlere Knochenplatten (Medialia). Auf dem Rostrum findet man zahlreiche kleinere Knochenplatten (Rostralia), deren Anzahl sehr unterschiedlich ist.", "section_level": 2}, {"title": "Karyotyp.", "content": "Der Karyotyp der Störe gehört zu den kompliziertesten aller Wirbeltiere. Eine sehr große Zahl von Chromosomen ist vorhanden, die Hälfte davon sind Mikrochromosomen. Nach der Anzahl der Chromosomen lassen sich die Störe in zwei Gruppen unterteilen, diejenigen mit 120 Chromosomen, die wahrscheinlich diploid sind, und die mit 240 Chromosomen, für die Tetraploidie angenommen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Störe leben auf dem Gewässergrund und ernähren sich vor allem von kleinen, bodenbewohnenden Organismen (Würmer, Krebstiere, Weichtiere, Insektenlarven), einige Arten auch räuberisch von größerer Beute wie Fischen. Sie sind langsame Dauerschwimmer, die mit ihren tragflächenartigen Brustflossen, ähnlich wie Haie, Auftrieb erzeugen. Störe sind sehr langlebig, für den Hausen liegt das maximale veröffentlichte Alter bei 118 Jahren. Ihre Geschlechtsreife erreichen sie erst nach einigen Jahren und sie laichen viele Male während ihres Lebens. Die Fortpflanzungszeit liegt im Frühjahr und im Sommer. Alle Störe vermehren sich im Süßwasser. Während der Wanderung ins Süßwasser fressen sie wenig oder nichts. Sie laichen in fließenden Gewässern mit Kies- oder Steinboden. Die froschlaichähnlichen, klebrigen Eier sinken nach dem Ablaichen auf den Gewässerboden. Die Jungfische schlüpfen schon nach wenigen Tagen, verbringen einige Jahre im Süßwasser und wandern dann allmählich ins küstennahe Meer ab.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Stammesgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Die Familie der Störe gehört, als Schwestergruppe der nur zwei Arten umfassenden Familie der Löffelstöre (Polyodontidae), zur Ordnung der Störartigen (Acipenseriformes). Neben diesen beiden Familien werden noch zwei ausgestorbene Familien störartiger Fische zu der Ordnung gezählt, die Chondrosteidae, die die Schwestergruppe der beiden rezenten Familien ist, und die Peipiaosteidae. Die Störartigen werden mit einer Reihe ausgestorbener Fischgruppen zur Unterklasse der Knorpelganoiden (Chondrostei) innerhalb der Klasse der Strahlenflosser (Actinopterygii) zusammengefasst. Zu den Knorpelganoiden wurden und werden zum Teil noch immer alle Knochenfische gezählt, die ein den Stören vergleichbares Entwicklungsniveau erreicht haben. In dieser Zusammensetzung sind die Knorpelganoiden jedoch eine paraphyletische Gruppe, da sie nicht alle Nachkommen des jüngsten gemeinsamen Vorfahren beinhalten. In der Kladistik wird nur noch ein Taxon Knorpelganoiden sensu stricto verwendet, zu dem nur die Störartigen und ihre engsten ausgestorbenen Verwandten gehören. Die systematische Stellung verdeutlicht folgendes Kladogramm:", "section_level": 2}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Die Familie der Störe wird in zwei Unterfamilien unterteilt, die Acipenserinae mit drei Gattungen und 22 Arten, ihre Kennzeichen sind ein konisch geformtes Rostrum mit abgerundeten Kanten, ein gut entwickeltes Spritzloch und eine vorhandene Pseudobranchie und die Scaphirhynchinae mit einer, aus drei Arten bestehenden Gattung, bei ihnen ist das Rostrum spatenförmig mit scharfen Kanten, das Spritzloch geschlossen oder nur schwach entwickelt und die Pseudobranchie rudimentär. Die Gattung \"Huso\", in die zwei besonders großwüchsige und piscivore (fischfressende) Arten zusammengefasst werden, ist aber möglicherweise polyphyletisch. Sowohl molekular- als auch zytogenetische Untersuchungen ergeben, dass die beiden Arten als \"Acipenser huso\" und \"Acipenser dauricus\" in die Gattung \"Acipenser\" eingeordnet werden sollten. Insgesamt umfasst die Familie 25 rezente Arten.", "section_level": 2}, {"title": "Fossilbericht.", "content": "Neben den rezenten Gattungen ist mit \"Protoscaphirhynchus\" auch eine ausgestorbene Gattung aus der Oberkreide von Montana bekannt. Weitere fossile Störartige, teilweise schon aus dem Jura, wurden in eigenständigen Familien eingeordnet (Peipiaosteidae, Chondrosteidae). Die Chondrosteidae sind die primitivere fossile Schwestergruppe aller rezenten Störartigen.", "section_level": 2}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die atlantischen Störe (\"Acipenser oxyrinchus\" und \"Acipenser sturio\") waren bis Ende des 19. Jahrhunderts weit verbreitet und kamen in großen Beständen vor. Während des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts nahmen die Bestände rapide ab. Ursachen für den Rückgang waren neben der immer effektiver werdenden Fischerei Veränderungen der Gewässerstrukturen, die Unterbrechung der Durchwanderbarkeit und Beeinträchtigung der Fischwanderung sowie Gewässerbelastungen durch Abwässer aus Kommunen, Industrie und Einträge aus der Landwirtschaft. Der Europäische Stör, \"Acipenser sturio\" steht bis auf eine Reliktpopulation in Frankreich in seinem gesamten historischen Verbreitungsgebiet vor dem Aussterben. Weltweit gelten fast alle Störartigen laut IUCN als „endangered“ oder „critically endangered“.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Störe werden des Kaviars und ihres wohlschmeckenden Fleisches wegen gefischt. Aus der Schwimmblase kann Fischleim gewonnen werden. Fast alle Arten sind in ihrem Bestand gefährdet. Die meisten Störe werden im Kaspischen Meer gefangen, in weitem Abstand gefolgt vom Asowschen Meer, dem Schwarzen Meer und allen anderen Fanggebieten. Einige Störe werden inzwischen in Aquakulturen gehalten, darunter der Sibirische Stör und der Bester, ein raschwüchsiger Hybride von Sterlet und Hausen.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Die Familie erhielt ihren wissenschaftlichen Namen Acipenseridae 1831 durch Charles Lucien Bonaparte nach der Typusgattung \"Acipenser\" Linnaeus, 1758. Die Etymologie von \"acipenser\" gilt bisher als unklar. Auf Grund der dünnen Quellenlage ist es nicht sicher, ob \"acipenser\", \"acupensis\" u. Ä. im Alten Rom wirklich der Stör war, er wird ja nirgends genauer oder mit einer charakteristischen Eigenschaft beschrieben. Man deutete das lat. Wort \"acu-, acipensis\" oder \"-penser\" als „mit spitzen (\"acu-\") Flossen“ (\"pesna\", wegen leichterer Aussprache *pensa > \"penna, pinna\") oder „mit schnellen“ (oci-, vgl. \"ociter\", (gr.) ὠκύς „schnell“) Flossen, d. h. „schnellschwimmend“. Aber Störe haben weder spitze Flossen noch schwimmen sie besonders schnell. Marinelli (1973) bringt ein, dass die Schwanzflosse der Störe vorne mit scharfkantigen Ganoidschuppen bedeckt ist, die man bei Naturvölkern sogar als Angelhaken verwendet hat. Trägt man einen Stör am Schwanz, so können diese Fulcren (Ganoidschuppen) unerwartet Schmerzen hervorrufen – also könnte es sein, dass der Wortteil -pens- gar nicht auf zur leichteren Aussprache umgestelltes pesn- zurückgeht, sondern mit \"pensum\" „Last“ (von \"pendere\" „hängen“) zusammenhängt. Eine andere Deutung bringt A. Guasparri ins Spiel: Vor dem Maul hängen die vier mitunter recht steifen, dünnen (abgeflachten) Barteln herab, die er mit \"acus\" (\"pl\", „Nadeln“) vergleicht – \"acupensis\" ist hier der „Fisch, an dem vorne Borsten nach unten hängen“ (\"acuum pensum\"). \"Pensum\" bedeutet im Speziellen aber auch eine „Zuteilung“ einer bestimmten Menge - hier also vielleicht von Spitzen („von Spitzem“). Guasparri bemerkt auch wie schon Varro, dass die Italer die Namen von Tieren ohne Wissen über deren Lebensweise bildeten, während etwa „Stör“ (Mittellatein \"sturio\") mit „Stöbern“ (im Bezug auf die Nahrungssuche am Gewässergrund) zusammenhängen kann. Angesichts der Tatsache, dass Störe zu den größten Süßwasserfischen gehören, ist auch die Herleitung des Namens aus althochdeutsch \"stôr\", altnordisch \"stór\" „groß“ plausibel. Letztlich gibt es Hinweise, dass es sich um eine keltische Bezeichnung handelt, also von *\"aci-pen-sera\". Die drei elementaren Etyma wären dann \"acri-\" (Dissim. zu \"aci-\") „mit scharfen Zacken/Ecken“, \"penno\" „Kopf“ und \"serra\" „Sichel“. Die Bedeutung des Namens wäre etwa „scharfkantig, mit einem Kopf gebogen wie eine Sichel“. Dass es sich um ein keltisches Lehnwort im Lateinischen handelt, ist wegen des Fehlens dieser Fischgattung in Latium plausibel.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Ein Stör ist im Wappen von Bahrenfleth und von Bekmünde zwei Gemeinden im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein zu sehen. Beide Gemeinden liegen an der Stör, einem rechten Nebenfluss der Elbe. Die russische Stadt Belosersk in Nordwestrussland zeigt auf ihrem Wappen zwei Störe in Form eines Schrägkreuzes. Ebenso ist ein Stör im Wappen der Stadt Baltijsk in der Oblast Kaliningrad, dem früheren Pillau, dargestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Störe (Acipenseridae) sind eine Familie großer bis sehr großer urtümlicher Knochenfische. Sie leben in Europa, Nord- und Zentralasien sowie Nordamerika. Primär sind sie Meeresfische, die als anadrome Wanderfische zum Laichen in Süßgewässer aufsteigen. Die nordamerikanischen Schaufelstöre der Gattung \"Scaphirhynchus\" und einige Populationen anderer Störarten, z. B. des Sterlets (\"Acipenser ruthenus\") und des nordamerikanischen See-Störs (\"Acipenser fulvescens\"), bleiben ständig im Süßwasser. Störe ernähren sich vor allem von wirbellosen Tieren, die beiden größten Arten als ausgewachsene Exemplare vor allem von anderen Fischen.", "tgt_summary": "鲟科(Acipenseridae)是鲟形目下的一个科,其下有4属、27种鱼类,其中4种可能已经灭绝。鲟鱼生活在海洋和大的河流、湖泊中,体长可达数米。其化石记录可追溯到2.45至2.08亿年前的三叠纪时期。匙吻鲟和白鲟虽然与鲟科鱼类很像,但实际属于不同的科。不过所有的这些鲟鱼因为化石记录久远,都被称为活化石。鲟生活在欧亚大陆和北美洲的热带、温带及亚寒带水域中。", "id": 2801049} {"src_title": "John Wilkins", "tgt_title": "约翰·威尔金斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wilkins Vater war der Oxforder Goldschmied und Uhrmacher Walter Wilkins. John wurde am Magdalen College in Oxford ausgebildet, 1637 in Fawsley ordiniert und dort Vikar. Bald gab er die Stellung auf und wurde der Kaplan von Lord Saye and Sele, dann von Lord Berkeley und später von Prinz Karl Ludwig, Neffe von Karl I. von England und späteren Kurfürsten von der Pfalz Karl I. Ludwig. Er war Anhänger der republikanischen Partei im englischen Bürgerkrieg, doch behielt er stets Verbindungen zu führenden Royalisten. 1648 wurde er zum \"Warden\" (Leiter) des Wadham College in Oxford berufen. Die dazu nötige Promotion in Theologie errang er Ende 1648. Mit einer Ausnahmegenehmigung heiratete er 1656 Robina Cromwell, die Schwester des Lordprotektors Oliver Cromwell. 1659 berief ihn dessen Sohn und Nachfolger als Lordprotektor Richard Cromwell zum \"Master of Trinity College\" in Cambridge. Nach der Restauration des Königtums 1660 verlor er diesen Posten. Bis heute ist er damit die einzige Person, die sowohl in Oxford als auch in Cambridge ein College geleitet hat. In der Folgezeit machte er seinen Frieden mit dem König Charles II. und er wurde 1662 zum Vikar von St. Lawrence Jewry in London und 1668 zum Bischof von Chester berufen. Er interessierte sich sehr für Naturwissenschaften und wurde Gründungsmitglied und erster Sekretär der Royal Society. Ihm lag an der Popularisierung der neuen heliozentrischen Weltsicht des Kopernikus, Kepler, Galilei. Angeregt durch Tommaso Campanellas \"Apologia pro Galileo\" veröffentlichte er 1638/40 anonym zwei Bände, die in Deutschland als \"Vertheidigter Copernicus\" erschienen. In einem Kapitel untersucht er die Möglichkeit, eine Reise zu dem nach damaliger Auffassung bewohnten Mond zu unternehmen. Er zitiert darin auch Vorschläge eines \"Domingo Gonsales\". Dies ist der Roman \"A Man in the Moone\" von Francis Godwin. Den Kopernikanischen Ansichten widersprach vehement Alexander Ross (1591–1654) in \"The New Planet...\".Zusammen mit Robert Hooke entwickelte er technisch-wissenschaftliche Apparate. Seine \"Mathematical Magick\" ist die erste ausführliche Abhandlung in englischer Sprache. 1641 publizierte er anonym eine Abhandlung mit dem Titel \"Mercury, or The Secret and Swift Messenger\". Es handelte sich um ein kleines aber umfassendes Werk über Kryptographie, das von beiden Seiten im Englischen Bürgerkrieg eifrig benutzt wurde. Als Anregung könnte wiederum eine Arbeit von Francis Godwin gedient haben. Die Wissenschaftler des 17. Jahrhunderts waren darüber besorgt, dass die natürliche Sprache wegen ihrer Ungenauigkeit den wissenschaftlichen Fortschritt hindert. In seinem wohl wichtigsten Werk \"Essay towards a Real Character and a Philosophical Language\" (London, 1668) entwickelt er deshalb eine universale philosophische Sprache. Er setzte sich damit das Ziel, das gesamte Wissen im Universum detailliert darstellen zu können – genauer, als es mit Englisch oder einer anderen Sprache möglich war. Er entwickelte ein System von Tabellen und graphischen Zeichen, um die gewünschten Konzepte darstellen zu können. Jorge Luis Borges widmete diesem Buch den Essay \"Die analytische Sprache von John Wilkins\", der Michel Foucault zu seinem Buch \"Die Ordnung der Dinge\" inspirierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Wilkins (* 1614 in Fawsley, Northamptonshire; † 19. November 1672 in London) war Bischof von Chester und Gründungsmitglied, sowie erster Sekretär der Royal Society.", "tgt_summary": "约翰·威尔金斯 FRS(英语:John Wilkins,1614年2月14日–1672年11月19日)是一位英国圣公会的神职人员,自然哲学家和作者,同时也是皇家学会的其中一位创建者。他从1668年起直到去世一直担任切斯特主教一职。 威尔金斯是少数同时担任剑桥大学和牛津大学的学院院长的人。虽然他活着的时候没有在科学领域做出过重要的革新,但是他也是一个博学家。他的主要贡献在于缓解了牛津在查理一世被处死后的空位期的政治紧张,并且建立皇家学会这样一个无党派的组织,以及对新教的教徒提供援助。他也是使科学和宗教互相协调的新自然神学的创建者之一。他特别是以An Essay towards a Real Character and a Philosophical Language (1668)出名的,在这篇文章中,他提出了一种普适的语言和十进制的度量衡系统,该系统之后发展成公制。", "id": 1862095} {"src_title": "Polyploidie", "tgt_title": "同源多倍体", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Die Polyploidie tritt vor allem bei Höheren Pflanzen häufig auf; Beispiele sind der Weizen sowie viele Farne und Orchideen. Viele kultivierte Obst- und Gemüsearten weisen Polyploidie auf, da bei der Züchtung stets das Größte und Beste – oft aus verschiedenen Arten – weitergezüchtet wird und Polyploidie besonders bei solchen Kreuzungen, aber auch als zufällige Mutation, auftreten kann. Im Tierreich ist Polyploidie prozentual seltener, tritt jedoch beispielsweise bei einzelnen Arten oder Formen der Amphibien (z. B. Triploidie beim Teichfrosch), Reptilien und Nagetiere (z. B. Tetraploidie bei der Roten und der Goldenen Viscacharatte), bei bestimmten Wenigborstern, bei Arten der Taufliegen (Drosophilidae) sowie bei verschiedenen Gattungen der Tellerschnecken (Tetra- bis Oktoploidie) auf. Auch die gesamte Familie der Forellenfische (Salmonidae) ist ursprünglich durch Polyploidisierung entstanden. Beim Menschen kommt Polyploidie physiologisch in einigen Zelltypen vor, beispielsweise in den Zellen der Herzmuskulatur, der Samenblase, des Hypophysenvorderlappen, in Epithelzellen der Leber und extravillösen Trophoblasten der Plazenta. Polyploide Embryonen sterben in der Regel während der Frühschwangerschaft ab. Auch bei einigen Bakterien wurde Polyploidie beobachtet. Ein Extrembeispiel ist beim bis zu 0,6 Millimeter großen Riesenbakterium \"Epulopiscium fishelsoni\" zu finden, das bis zu 200.000 Kopien seines Genoms enthält.", "section_level": 1}, {"title": "Allopolyploidie.", "content": "Allopolyploidie ist eine Form der Polyploidie, bei der Chromosomensätze aus verschiedenen Arten vorliegen. Bei der Kreuzung zweier Arten entstehen normalerweise sterile Nachkommen, da bei den Arthybriden in der Regel die Chromosomenpaarung gestört ist und daher die Meiose nicht korrekt ablaufen kann. Manche Chromosomen paaren sich noch korrekt und werden als homolog bezeichnet. Manche Chromosomen sind nicht mehr vollständig homolog und paaren sich in der Meiose nicht mehr. Sie werden als homöolog bezeichnet. Bei solchen Hybriden, besonders bei Pflanzen, kann eine Polyploidisierung des Chromosomensatzes auftreten, bei der es sich dann um Allopolyploidie handelt. Tritt diese Polyploidisierung nach der Kreuzung zweier normaler diploider Eltern auf, spricht man von einem polyhaploiden Artbastard. Er enthält dabei zwei jeweils homozygote doppelte Chromosomensätze. Sind die Chromosomen der Elternarten hinreichend verschieden, können sich die jeweils doppelt vorhandenen Chromosomen des Vaters und die der Mutter paaren, der Nachkomme ist wieder fertil und es entsteht eine konstante Bastardart. Sie verhalten sich cytologisch und genetisch wie Diploide. Sind die Chromosomen der Eltern sehr ähnlich, kann es zu Problemen bei der Chromosomenpaarung während der Meiose kommen und die Nachkommen sind steril oder eingeschränkt fertil. Bei der Kreuzung zweier tetraploider Arten entsteht ein wiederum tetraploider sogenannter „Additionsbastard“, der im Gegensatz zum polyhaploiden Artbastard jedoch heterozygot ist. Solche Arten werden amphidiploid genannt. In einigen Pflanzengattungen ist die Allopolyploidie recht häufig. Beispiele sind \"Nicotiana\", Baumwolle (\"Gossypium\"), Nachtschatten (\"Solanum\"), einige Kreuzblütler, z. B. der Raps, und viele Süßgräser. Ein bekanntes Beispiel ist der Weizen, wo es diploide Arten (Einkorn), allotetraploide Arten wie Dinkel, Emmer und Hartweizen und sogar allohexaploide Arten (Saatweizen) gibt. An letzterem sind drei Arten beteiligt. Beim Weizen sind über 40 unterschiedliche allopolyploide Formen bekannt, beim Tabak sind es rund 60. Ihre Chromosomenzahlen reichen dabei von 36 bis 144.", "section_level": 1}, {"title": "Autopolyploidie.", "content": "Polyploidie, die auf der Verdopplung von Chromosomensätzen innerhalb einer Art beruht, wird als Autopolyploidie bezeichnet, in Abgrenzung zur Allopolyploidie. Sie kann in einzelnen somatischen Zellen (Endopolyploidie) vorkommen, aber auch in der Keimbahn entstehen und somit an die Nachkommen weitergegeben werden (Keimbahnpolyploidie).", "section_level": 1}, {"title": "Keimbahnpolyploidie.", "content": "Wenn bei der Meiose die Reduktion ausfällt, entstehen statt haploider Gameten diploide. Durch Verschmelzung mit einem haploiden Gameten entsteht eine triploide Zygote, bei Verschmelzung mit einem weiteren diploiden Gameten entsteht eine tetraploide Zygote. Triploidie tritt bei Pflanzen häufiger auf. Triploide Pflanzen sind in ihrer Vitalität und ihrer physiologischen Ertragsleistung den diploiden häufig überlegen. Sie werden daher in der Pflanzenzucht häufig verwendet, müssen jedoch entweder vegetativ vermehrt werden (einige Pappel-Sorten) oder wie Zuckerrüben jeweils aus diploiden und tetraploiden Eltern neu hergestellt werden. Autopolyploide Pflanzen verfügen durch die Zunahme des Kernvolumens meist über größere Zellen. Vielfach sind die Blüten größer, was in der Pflanzenzüchtung ausgenutzt wird, wo natürliche und experimentell erzeugte Polyploide in Verwendung sind.", "section_level": 2}, {"title": "Endopolyploidie.", "content": "Bei der Endopolyploidie sind nur einige Gewebe oder Zellen eines Organismus polyploid. Beispiele hierfür sind die Brennhaare der Brennnessel oder die Megakaryozyten des Menschen. Diese polyploiden Zellen entstehen durch Endomitose oder Endoreduplikation. In beiden Fällen werden die Chromosomen verdoppelt, ohne dass der Zellkern sich anschließend teilt. Sie wird auch als somatische Polyploidie bezeichnet, da sie auf somatische Zellen beschränkt ist und die Keimbahn nicht betrifft. Sie betrifft Zellen mit hohen Stoffwechselleistungen. Spezielle Formen sind die Polytänchromosomen.", "section_level": 2}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Polyploidie bei Pflanzen kann sich nicht selten in einer erhöhten Vitalität äußern, da die Transkription der Proteinbiosynthese stärker parallel erfolgen kann und daher die Produktion von Eiweißen, z. B. Enzymen, schneller möglich ist. Bei Tieren handelt es sich in der Regel um letale Veränderungen des Genoms. Wie bereits beschrieben (s. o.) ist eine Polyploidie beim Menschen ausgeschlossen, da sie bereits in frühem Schwangerschaftsstadium zum Untergang der Frucht führt. Eltern mit unterschiedlichem Ploidiegrad können in der Regel keine miteinander kompatiblen Geschlechtszellen produzieren (Für Ausnahmen siehe den Abschnitt Nicht-diploide Zahl von Chromosomensätzen im Artikel Chromosom). Daher wirkt eine Polyploidisierung nicht selten als genetische Barriere bei der Artbildung. Sie ermöglicht auch das Entstehen neuer Arten ohne geographische Isolation, also eine sympatrische Artbildung.", "section_level": 1}, {"title": "Künstliche Erzeugung.", "content": "In der Pflanzenzüchtung wird die Bildung der Mikrotubuli (Spindelfasern) auf künstliche Weise verhindert. Das Gift der Herbstzeitlose (\"Colchicum autumnale\") Colchicin oder 8-Hydroxychinolin verursachen neben ihrer anderen Giftwirkung auch Polyploidie und werden daher für eine künstliche Herbeiführung einer Polyploidie bei Pflanzen eingesetzt. Angewandt werden solche Verfahren z. B. in der Landwirtschaft, um kräftigere, robustere und ertragreichere Getreidesorten zu züchten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Polyploidie bezeichnet man in der Biologie das bei manchen Arten zu beobachtende Phänomen, mehr als zwei Sätze von Chromosomen in den Zellen zu besitzen. Bei einigen weiteren Arten tritt Polyploidie nur in einzelnen Zellen auf.", "tgt_summary": "同源多倍体是由某个细胞在分裂过程中姐妹染色单体或同源染色体分离失败使染色体数目加倍造成的多倍体。由于同源多倍体个体每个细胞中染色体组数可能为奇数,使它们在减数分裂中无法正确配对和平均分离,因而同源多倍体个体可能不育。 同源多倍体发生了正常染色体数的加倍,但是所有的染色体都来源于同一个物种,并且常常是来自同一个个体。同源多倍体可以源于有丝分裂异常,也可源于因减数第二次分裂失败而造成的二倍体配子。同源多倍体常常不育是因为减数分裂时3条或更多条同源染色体不能形成二价体(成对),而是形成多价体(3条或更多的联会染色体)。这使得分裂时发生染色体畸变,配子便不能包含一套完整的染色体。通过实验操作得到的人工同源多倍体往往比他们的二倍体亲本适合度低。", "id": 1673588} {"src_title": "Artbildung", "tgt_title": "物种形成", "src_document": [{"title": "Das klassische Modell der allopatrischen Artbildung.", "content": "Das im Jahr 1937 von Theodosius Dobzhansky entwickelte Modell der Artbildung diente Ernst Mayr zu seiner Definition der biologischen Art. Zentraler Vorgang der Artbildung ist dem Modell zufolge die Aufspaltung einer Population in zwei reproduktiv isolierte Populationen durch physiologische Isolationsmechanismen. Vereinfacht kann man es sich durch die Abfolge folgender Schritte vorstellen:", "section_level": 1}, {"title": "Isolationsmechanismen.", "content": "Solange zwei Populationen sich geographisch getrennt voneinander in unterschiedlichen Gebieten (adaptiv oder zufällig) in unterschiedliche Richtungen entwickeln, ist es nach dem biologischen Artkonzept nicht möglich, eine Vorhersage zu machen, ob daraus getrennte Arten entstehen. Dies liegt daran, dass sich auch innerhalb einer Art sehr häufig unterschiedlich angepasste und auch morphologisch unterscheidbare Lokalpopulationen ausbilden. In vielen Fällen zeigen Arten in einem ökologischen Gradienten (z. B. einer Abfolge von saurem zu basischem Boden) eine Abfolge von genetisch fixierten adaptierten Merkmalen (genannt: eine \"Kline\"), die durch Selektion auch bei reproduktivem Kontakt aufrechterhalten wird. Es ist lange bekannt, dass dazu bereits ein sehr schwacher Selektionsdruck ausreichend ist. Diese Lokalpopulationen können sich zu getrennten Arten entwickeln, müssen es aber nicht. In vielen Fällen bleibt nämlich der reproduktive Kontakt bestehen. Es handelt sich dann um eine polymorphe Art. Ob es sich tatsächlich um zwei getrennte Arten handelt, erweist sich erst bei erneutem Kontakt der vorher getrennten Populationen oder durch gezieltes Zusammenbringen von Individuen beider Populationen. Maßgeblich ist, ob aus beiden Populationen noch gemeinsame fruchtbare Nachkommen hervorgehen oder ob sich Isolationsmechanismen ausgebildet haben. Ohne Isolationsmechanismen könnten die Populationen zu diesem Zeitpunkt auch wieder zu einer ungeteilten Art verschmelzen. Sind die beiden Arten durch die Ausbildung unterschiedlicher ökologischer Nischen hinreichend verschieden, kann es vorkommen, dass sie im späteren Verlauf der Evolution gemeinsam im selben Gebiet koexistieren. In Ergänzung zur häufig auftretenden allopatrischen Artbildung, für die eine räumliche Trennung Voraussetzung ist, gibt es in seltenen Fällen auch die sympatrische Artbildung, die darauf beruht, dass eine genetische Isolation ohne geographische Trennung entsteht. Die Mechanismen der sympatrischen Artbildung sind nicht vollständig verstanden und werden kontrovers diskutiert. Isolationsmechanismen werden danach unterschieden, ob sie schon vor der Befruchtung wirken (präzygotisch) oder erst anschließend (postzygotisch). Die Forschung hat unterschiedliche Isolationsmechanismen identifiziert und ihre Wirkung in natürlichen Populationen abzuschätzen versucht. 1. Präzygotische Isolationsmechanismen 2. Postzygotische Isolationsmechanismen In seltenen Ausnahmefällen können Arten durch einen einzelnen, schlagartig wirkenden Faktor reproduktiv isoliert werden, ohne dass es zu einer Akkumulation von Isolationsmechanismen kommen muss. Die wichtigsten Beispiele sind Infektion mit inkompatiblen, endosymbiontischen Bakterien (v. a. der Gattung Wolbachia) bei Insektenarten, und Artbildung durch Polyploidisierung v. a. bei Pflanzenarten. Unter den Begründern der synthetischen Evolutionstheorie bestand über die Ausbildung und Bedeutung der Isolationsmechanismen keine völlige Übereinstimmung. Für Dobzhansky war die zufällige Akkumulation von isolierend wirkenden, mutierten Allelen als Mechanismus ausreichend. Mayr hingegen betonte stärker die Interaktionen innerhalb des Erbguts, durch die koevolvierte Genensembles entstehen können, die bei Hybridisierung aufgebrochen würden („Kohärenz“ des Genoms). Die Isolation als erster Schritt kann in seltenen Fällen auch durch eine unterschiedliche ökologische Ausrichtung zweier Populationen (beispielsweise unterschiedliche Mikrohabitate aufgrund unterschiedlicher Nahrung, Wirtswechsel bei Parasiten) erfolgen. Grundsätzlich kann auch eine genetische Mutation am Anfang stehen (vergleiche: sympatrische Artbildung), die eine Inkompatibilität erzeugt, zum Beispiel durch Polyploidie oder eine tiefgreifende Mutation, die mehrere Merkmale und Gene auf einmal betrifft, beispielsweise durch Mutation von Mastergenen und auf dem Weg einer Änderung des alternativen Splicings.", "section_level": 1}, {"title": "Hybridisierung und Artbildung.", "content": "Hybriden zwischen getrennten Populationen gehen auf fehlende oder unvollkommene Isolationsmechanismen zurück. Hybridisierung kann dazu führen, dass getrennte Lokalpopulationen (oder sogar getrennte Arten) wieder verschmelzen. Eine Aufhebung natürlicher Isolationsmechanismen wird besonders oft nach menschlichen Eingriffen beobachtet, durch die geographische oder ökologische Trennungen aufgehoben, Verhaltensanpassungen und zugehörige Signale entkoppelt oder völlig neue Lebensräume und Standorte geschaffen werden. Tatsächlich ist es durchaus häufig, dass Individuen aus verschiedenen allgemein akzeptierten („guten“) Arten dann fruchtbare Nachkommen haben. Beispielsweise ist bekannt, dass 19 % aller bekannten Schmetterlingsarten in der Natur gelegentlich Hybride ausbilden. In 33 % dieser Fälle sind die Hybriden fertil und lebensfähig. Dass sie dennoch in der Natur getrennt bleiben, liegt an nicht-physiologischen (präzygotischen) Isolationsmechanismen zwischen ihnen. Populationsgenetiker messen den Austausch von unvollkommen getrennten Populationen: Diese Größe wird als Genfluss zwischen ihnen bezeichnet. Die evolutive Zeitspanne, bis zu der getrennte Arten keine Hybriden mehr hervorbringen können, wird für Säugetiere und Insekten auf ca. zwei bis vier Millionen Jahre geschätzt. Bei Amphibien und Vögeln scheint der Vorgang noch langsamer abzulaufen, die Größenordnung der hier erforderlichen Zeiten liegt bei 20 Millionen Jahren; auch Bastarde zwischen Arten unterschiedlicher Gattungen sind durchaus nicht selten, z. B. zwischen Gänsen (\"Anser\") und Enten (\"Anas\"). Vor allem bei Pflanzenarten, aber auch bei Tierarten häufiger als früher angenommen, können durch Hybridisierung neue Arten entstehen. In vielen Fällen ist dieser Vorgang mit einer Verdoppelung des Chromosomensatzes verbunden, man spricht von Polyploidisierung. Polyploidie ist in der Natur sehr häufig, beispielsweise sind 70 % aller Gefäßpflanzenarten polyploid; bei Tierarten ist sie hingegen selten. Polyploidisierung in Verbindung mit der Vereinigung artfremder Gameten wird als Allopolyploidie bezeichnet (im Gegensatz zur Autopolyploidie, bei der sich das Genom derselben Art verdoppelt). Allopolyploiden Ursprungs sind zahlreiche Pflanzenarten, etwa die bedeutsamen Kulturpflanzen Baumwolle, Mais und Weizen (im Falle des Weizens geht man sogar von drei Ursprungsarten aus). Polyploidisierung kann zu sofortiger reproduktiver Isolation führen, weil meist Gameten mit ungeraden Chromosomensatzzahlen (z. B. drei nach Befruchtung einer diploiden Art und eines tetraploiden Nachkommen) kaum lebensfähig sind. Durch Hybridisierung können in einem Schritt Individuen mit ungewöhnlichen, in beiden Elternpopulationen fehlenden Merkmalsausprägungen entstehen; damit kann das sonst fast allgemeingültige Prinzip des Gradualismus in der Evolution verletzt werden, und manchmal können dadurch zuvor nicht vorhandene ökologische Nischen entstehen. Auch dieser Vorgang lässt sich besonders häufig in durch den Menschen neu geschaffenen oder stark überprägten Lebensräumen beobachten, er tritt aber auch natürlich auf. Ein Fall, bei dem eine (nicht polyploide) Hybridisierung zweier Tierarten die Besiedlung eines durch menschliche Einwirkung veränderten Lebensraums bewirkt hat, konnte an einer neuen Population von Groppen im Niederrhein beobachtet werden. Die aufgrund eines neu gebauten Kanals entstandene Hybride zwischen Rheingroppe und Scheldegroppe kann den vom Menschen stark veränderten Fluss besser besiedeln als beide Ursprungsarten und stellt eine (sich rapide rheinaufwärts ausbreitende) neue Art dar.", "section_level": 1}, {"title": "Artbildung bei bestehendem Genfluss.", "content": "Bestehen zwischen zwei Populationen keine oder unvollständige Isolationsmechanismen, d. h., ist der Genfluss zwischen ihnen nicht unterbrochen, ist eine Artbildung aufgrund der rein zufällig getriebenen Anhäufung unterschiedlicher Allele unwahrscheinlich; dies gilt auch für räumlich getrennte Populationen, sofern nicht zu selten wandernde („migrierende“) Individuen zwischen ihnen ausgetauscht werden. Eine Auftrennung in getrennte Arten ist in diesen Fällen dennoch möglich, wenn auf die Populationen disruptive Selektion einwirkt. Selektion ist dann disruptiv, wenn bei kontinuierlichen – typischerweise durch den kumulativen kleinen Einfluss zahlreicher Gene bestimmten Merkmalen (dies nennen Genetiker „quantitative Merkmale“) – die Extremwerte höhere Fitness bewirken als der Mittelwert, wenn beispielsweise bei einem Größengradienten besonders große und besonders kleine Individuen fitter sind als mittelgroße. Disruptive Selektion scheint in natürlichen Populationen verbreitet zu sein, möglicherweise ist sie nicht seltener als stabilisierende Selektion, die extreme Merkmalsausprägungen benachteiligt. Wirkt disruptive Selektion auf eine Population ein, tendiert sie dazu, die Variabilität der Population zu vergrößern. Dies kann zur Ausbildung unterschiedlich adaptierter Formen oder Lokalrassen führen – allerdings nur dann, wenn weitere Faktoren hinzukommen. Entweder entstehen Genensembles mit koadaptierten Genen, die jeweils für sich betrachtet die Fitness erhöhen, aber sie beim gemeinsamen Vorkommen vermindern. In diesem Fall sind entsprechende Hybriden zwischen den Formen selektiv benachteiligt. Oder Individuen mit ähnlicher Merkmalsausprägung bevorzugen sich gegenseitig bei Paarungen, so dass sexuelle Selektion die adaptive Selektion verstärkt („Assortative Paarung“; engl.: „assortative mating“). Sind solche polymorphen Arten mit unterschiedlich adaptierten Subpopulationen einmal entstanden, können zwischen diesen Subpopulationen auch Isolationsmechanismen entstehen. Diese sind sogar adaptiv, wenn die Hybriden geringere Fitness besitzen und sollten demnach durch Selektion gefördert werden („adaptive Artbildung“). Solche Modelle einer Artbildung aus einer polymorphen Ausgangsart sind sowohl von evolutionsbiologischer Seite wie aus populationsgenetischer Sicht vorgeschlagen worden. Obwohl sie in der Forschung in den letzten 20 Jahren viel Aufmerksamkeit gefunden haben, ist ihre Relevanz noch umstritten. Bei dem konkreten Ablauf der Artbildung sind hier zwei schwierig unterscheidbare Fälle möglich. Entweder die Aufspaltung erfolgt an Ort und Stelle (sympatrische Artbildung) bzw. in räumlich direkt benachbarten Gebieten (parapatrische Artbildung). Oder die ursprüngliche Aufspaltung erfolgt noch „klassisch“ allopatrisch, die Unterschiede in den Merkmalsausprägungen verstärken sich aber, sobald die Populationen sekundär wieder in Kontakt kommen. Dieser Vorgang wird von evolutionsbiologischer Seite \"Verstärkung\" (engl. „reinforcement“) genannt; Ökologen nennen dasselbe \"Merkmalsverschiebung\" (engl. „character displacement“). Da Artbildung ein einmaliger (historischer) Vorgang ist, ist es nicht einfach, diese Fälle zu unterscheiden. Vielfach werden sie in der Forschung unter dem Namen „ökologische Artbildung“ zusammen betrachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Artbildung durch Makromutationen.", "content": "In den Pioniertagen der Evolutionsforschung wurden von Genetikern wie William Bateson und Richard Goldschmidt Modelle vorgeschlagen, nach denen neue Arten durch einzelne Mutationen mit sehr großem Effekt, sogenannte Makromutationen, verursacht werden könnten. Diese Vorstellungen wurden von den Begründern der synthetischen Evolutionstheorie, besonders Ronald Fisher heftig bekämpft und fanden in die synthetische Evolutionstheorie keinen Eingang. Ein wesentlicher Grund für die Zurückweisung lag darin, dass in sexuell reproduzierenden Spezies kaum vorstellbar erschien, wie eine günstige Makromutation bei der unvermeidlichen Rückkreuzung mit Trägern des bisherigen Gens (andere stehen ja als potentielle Paarungspartner nicht zur Verfügung) und bei Rekombination erhalten bleiben und sich in der Population durchsetzen könnten. Fishers Kritik beruht darüber hinaus auf dem Schluss, dass es extrem unplausibel wäre, dass eine einzelne Mutation zufällig genau ein ökologisches Optimum treffen würde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre ihr Effekt entweder zu gering oder zu groß und würde in beiden Fällen ihrem Träger keinen Vorteil bringen können. Dagegen ist das Erreichen eines Optimums in zahlreichen kleinen Schritten sehr plausibel und erscheint beinahe unvermeidlich. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Evolutionstheorie begonnen, sich mit Makromutationen (bzw. Mutationen mit großem Effekt) als Ursache von Artbildungen auf geänderter Grundlage erneut zu beschäftigen. Diese Fragen sind allerdings innerhalb der Evolutionstheorie stark umstritten. Einige Evolutionsbiologen haben beobachtet, dass sich in manchen Fällen einzelne Populationen von ihren Verwandten in der Tat durch ein Schlüsselmerkmal unterscheiden, welches offensichtlich auf ein einzelnes Gen zurückgeht. Typischerweise ist das entsprechende Merkmal für den Träger des entsprechenden Gens tatsächlich mehr oder weniger weit vom Optimum entfernt. Man beobachtet dann, dass durch den kumulativen Effekt zahlreicher Gene mit geringem Effekt das Merkmal quasi feingesteuert wird. Man kann dann annehmen, dass die ursprüngliche Mutation ihrem Träger trotz des unvollkommenen Ergebnisses einen großen Vorteil verschafft hat. Dieser könnte anschließend in kleinen Schritten weiter optimiert worden sein. Ein solches Muster (Unterschiedliche Merkmale, die auf ein Gen mit großem Effekt und Feinsteuerung durch zahlreiche Gene mit kleinem Effekt beruhen) wurden beim Übergang von pflanzenfressenden Insekten auf neue Wirtspflanzen und bei der Entstehung von Flügelmustern auf Schmetterlingsflügeln, die Mimikry bewirken, beobachtet. Untersuchungen der Flügelmuster von Schmetterlingen erbrachten weitere interessante Resultate. In einigen Fällen erwies es sich, dass mehrere Gene zu modularen Einheiten gekoppelt waren („Supergene“), die in unterschiedlichen Arten unterschiedliche Muster bewirken können. Diese gehen wahrscheinlich auf Genduplikation mit anschließender divergenter Entwicklung zurück. Damit könnten Genduplikationen die wesentlichen Makromutationen sein. Diese Theorie wird in zahlreichen anderen Anwendungen zur Zeit intensiv erforscht. Eine besondere Rolle könnte dabei sehr seltenen Verdoppelungen des gesamten Genoms zukommen, die möglicherweise die Radiation der Wirbeltierarten entscheidend befördert haben können. Die Steuerung der Musterbildung im Schmetterlingsflügel erfolgt regelmäßig durch modular organisierte Entwicklungspfade, bei denen einzelne Kontrollgene, die jeweils Transkriptionsfaktoren kodieren, zahlreiche Effektorgene steuern. Damit besteht die Möglichkeit, dass Mutationen in solchen Kontrollgenen (d. h.: eigentlich nicht in den Genen selbst, sondern in den von ihnen gesteuerten regulatorischen Sequenzen) in einem Schritt große Veränderungen im Körperbauplan bewirken könnten. Dieser Mechanismus wurde zur Erklärung evolutionärer Neuheiten im Rahmen der Evolutionären Entwicklungsbiologie herangezogen. Für solche koevolvierten genetischen Netzwerke, die durch einzelne, als Schalter wirkende Gene ein- oder ausgeschaltet werden können, prägte Sean B. Carroll das Bild des „genetischen Werkzeugkastens“. Ob allerdings tatsächlich entsprechende Makromutationen bei Artbildungen auftreten, ist, obwohl theoretisch plausibel, stark umstritten, weil sich ähnliche Merkmalsverschiebungen genauso durch zahlreiche kleine Schritte erklären lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Artbildung bei nicht sexuell reproduzierenden Arten.", "content": "Dieses Modell der Artbildung trifft – da es die Fähigkeit zur sexuellen Fortpflanzung voraussetzt – primär auf Eukaryoten zu. Bei Bakterien und Archaeen sind ähnliche Mechanismen für eine Aufspaltung verschiedener Formen möglich, allerdings ist die biologische Artdefinition bei diesen Organismen aufgrund der Trennung von sexuellen Vorgängen und der Vermehrung nicht uneingeschränkt anwendbar. Auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten vermehren sich nicht-sexuell. Aus solchen Individuen bestehende Arten werden Agamospezies genannt. Agamospezies sind im Prinzip Klone, wenn man von sekundär durch neue Mutationen erzeugter Variation absieht. Agamosperme Tier- oder Pflanzenarten können sich rein vegetativ vermehren. Viel verbreiteter ist allerdings Vermehrung über Apomixis. Dabei werden Eier oder Samen gebildet, allerdings wird die normalerweise vorangehende Verschmelzung unterschiedlicher Keimzellen auf verschiedenen Wegen unterdrückt; bei einigen ist sogar noch der Stimulus einer Befruchtung notwendig, wenn auch der männliche Gamet kein Erbmaterial mehr beiträgt („pseudogame“ Vermehrung). Apomiktische Arten vermehren sich also auf dem üblichen Wege, ihre Nachkommen sind allerdings genetisch identisch zum mütterlichen Organismus. Im Pflanzenreich von besonderer Bedeutung ist die Bildung von apomiktischen neuen Arten bei solchen Gruppen, die sich gewöhnlich pseudogam vermehren, bei denen die sexuelle Vermehrung aber noch möglich ist. Hier kommt es gelegentlich und ausnahmsweise doch noch zu einer Befruchtung. Die resultierenden Nachkommen sind also vom mütterlichen Organismus genetisch verschieden. Erweisen sie sich als ökologisch erfolgreich, können sie sich anschließend asexuell weiterverbreiten und damit eine neue agamosperme „Art“ begründen. Viele taxonomisch schwierige und extrem artenreiche Pflanzengattungen v. a. der Familien Rosengewächse, Süßgräser und Korbblütler wie Rubus, Taraxacum oder Potentilla verdanken ihren Artenreichtum (aus zahlreichen, extrem ähnlichen Arten, sog. „Kleinarten“) diesem Mechanismus. Apomiktische Pflanzenarten sind in der Regel nördlicher und in größeren Höhenstufen verbreitet als ihre sexuell vermehrenden Verwandten, sie sind auch in vom Menschen gestörten Habitaten auffallend häufig. Der Erfolg apomiktischer Pflanzenarten wird meist hauptsächlich durch ihre Fähigkeit erklärt, sehr schnell freie Lebensräume und Nischen kolonisieren zu können, z. B. nach der Vereisung Mitteleuropas in den Eiszeiten. Für klonale, nicht sexuell reproduzierende Organismen ohne gemeinsamen Genpool ist die einzige Kraft die etwas erzeugen kann, das man als „Art“ ansprechen könnte, das Aussterben. Die Nachkommenschaft z. B. einer Bakterienlinie wird sich von ihrem Vorfahren durch Unterschiede auszeichnen, die auf zufällige Mutationsereignisse zurückgehen. Einzelne Individuen können dadurch Merkmale erwerben, die sich in der jeweiligen Umwelt günstig auswirken, und sich dadurch schneller vermehren, während andere Linien mit ungünstigeren Merkmalen weniger erfolgreich sind. Durch das Aussterben der weniger erfolgreichen Linien bleiben Gruppen untereinander ähnlicherer Individuen übrig, die durch einen Merkmalssprung von anderen Linien getrennt scheinen. Diese werden Stämme genannt; wenn sie sich auch morphologisch unterscheiden, Arten. (Sinnvollerweise sollten nur Stammlinien, die sich in ihren ökologischen Ansprüchen deutlich unterscheiden, als Arten gefasst werden, weil andernfalls alle einwirkenden Faktoren auf beide Abstammungsgruppen in etwa gleicher Stärke und Richtung einwirken, wodurch sich diese im selben Lebensraum nicht unabhängig voneinander verhalten können. Alle Evolutionsfaktoren wirken sich dann so aus, als ob es eine einzige ungeteilte Gruppe wäre.) Das Modell von morphologisch/ökologisch definierten Arten bei asexueller Fortpflanzung wurde außer auf Prokaryoten auch auf eine Gruppe sich asexuell fortpflanzender Tierarten, die bdelloiden Rädertierchen erfolgreich angewandt. Dieses Artmodell lässt sich auch auf Viren ausdehnen, die nach vielen Definitionen noch nicht einmal Lebewesen sind, weil die zugrunde liegenden Faktoren (Variation durch Mutationen und Selektion) auf sie genauso einwirken. Viren\"arten\" entstehen häufig in neuen Umwelten (mit neuen Selektionsfaktoren), z. B. beim Übergang auf eine neue Wirtsspezies. In einer aktuellen Studie zeigte es sich sogar, dass lytische Bakteriophagen eines pflanzenpathogenen Bakteriums (\"Pseudomonas syringae pv. aesculi\") der Rosskastanie infektiöser gegenüber Bakterien waren, die vom selben Baum stammen. Hier waren Bakterien im Innern der Blätter eher von spezialisierten Stämmen befallen (45 %) als solche der Blattoberflächen (3 %), die viel stärker von zufälligen, vom Wind verbreiteten Bakterien besiedelt sind. Damit ist ein langlebiges Lebewesen wie ein einzelner Baum Umwelt genug für die Evolution eines spezialisierten Phagenstamms. Die sehr hohe Generationszahl und effektive Populationsdichte der Phagen reicht also zur evolutionären Entwicklung eines nachweisbaren Unterschieds bei den Phagen aus (anscheinend aber noch nicht bei den Bakterien). Kompliziert wird das Bild durch horizontalen Gentransfer zwischen Bakterien. Die Mischung des Erbmaterials erfolgt, obwohl nicht vollkommen wahllos, auch zwischen morphologisch und physiologisch sehr unähnlichen Bakterienstämmen, die konventionell als verschiedene Arten bezeichnet werden. Die Evolution verläuft hier retikulat, d. h. anstelle eines „Stammbaums“ ergibt sich ein „Netz des Lebens“.", "section_level": 1}, {"title": "Biogeographische Methoden.", "content": "Artbildungen sind historische Prozesse, die bis zu ihrem Abschluss Hunderttausende oder gar Millionen Jahre benötigen können und dementsprechend schwierig direkt zu beobachten sind. Eine wichtige Methode zur Untersuchung früherer Artaufspaltungen nutzt die Verbreitungsmuster, d. h. die Biogeographie von Artengruppen, bei denen man einen Ursprung durch Aufspalten einer Stammart annimmt. Die Verbreitungsmuster können mit Modellvorhersagen verglichen werden, die sich bei verschiedenen Artbildungsprozessen ergeben würden; hierdurch kann deren Plausibilität geprüft werden. Ein häufig zu beobachtendes Phänomen ist z. B., dass verwandte Arten Verbreitungsgebiete haben, die voneinander getrennt sind und sich nicht überlappen. In der biogeographischen Forschung werden seit längerem zwei Modelle zur Entstehung solcher Verbreitungsbilder diskutiert: Neuere Untersuchungen legen nahe, dass beide Modelle von Fall zu Fall unterschiedlich wichtig sein können. Zum Beispiel scheint für die Tierwelt auf der Südhalbkugel das Vikarianzmodell die Verbreitungsmuster am besten zu erklären, für die Pflanzenwelt das Dispersionsmodell.", "section_level": 1}, {"title": "Muster und Abfolgen.", "content": "Betrachtet man heute lebende höhere Taxa (z. B. Gattungen oder Familien) so weisen diese sehr unterschiedliche Artenzahlen auf. Auch die zeitliche Dauer von Arten scheint der fossilen Überlieferung nach sehr unterschiedlich zu sein, außerdem gibt es Hinweise auf bestimmte Epochen, in denen die Artbildung schneller ablief (z. B. adaptive Radiationen). Statistische Analysen und Modelle versuchen zu erklären, ob solchen Unterschieden biologische Gesetzmäßigkeiten unterliegen, oder ob es sich einfach um Zufall handelt. So konnte z. B. gezeigt werden, dass die Altweltaffen mit einer signifikant höheren Rate neue Arten bilden als die Neuweltaffen, Lemuren oder Menschenaffen. Innerhalb der Vögel bildeten die Singvögel und Schreitvögel schneller neue Arten aus als die anderen Linien. Generell ist es aber schwierig, Gesetzmäßigkeiten zu finden und diese dann zu interpretieren. So konnte z. B. die Vermutung, neu entstehende höhere Taxa würden sich anfangs stärker aufspalten als später, nicht bestätigt werden. Auf der Grundlage von aus der fossilen Überlieferung ableitbaren Aussterberaten bzw. Überlebensdauern von Arten schätzt John Sepkoski die durchschnittliche Rate von Artbildungen in der Erdgeschichte ab: Da etwa 98 % bis 99 % der jemals lebenden Arten heute ausgestorben sind, die durchschnittliche Lebensdauer einer Spezies etwa 4 Millionen Jahre beträgt und die heutige Artenzahl in der Größenordnung von Millionen liegt, müssen pro Jahr im Durchschnitt etwa 2,5 Arten ausgestorben sein. Die Rate der Artneubildungen sollte in derselben Größenordnung, aber (aus naheliegenden Gründen) etwas darüber liegen. Er kommt so auf einen Wert von etwa 3 Arten, die im Durchschnitt jedes Jahr auf der Erde in etwa neu entstehen müssten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Artbildung (Speziation; engl. \"speciation\") – das Entstehen neuer biologischer Arten – ist eine der wichtigsten Folgen der Evolution und eine der zentralen Fragen der Evolutionstheorie. Das Gegenstück zur Artbildung ist das Aussterben einer Art.", "tgt_summary": "物种形成,又称为种化,是演化的一个过程,指生物的物种一分为二的过程。", "id": 812175} {"src_title": "François Mitterrand", "tgt_title": "弗朗索瓦·密特朗", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Zweiter Weltkrieg.", "content": "François Mitterrand wurde in Jarnac in der Nähe von Cognac geboren. Er wuchs als fünftes von sieben Kindern eines Eisenbahn-Ingenieurs und späteren Essigfabrikanten in der südwestfranzösischen Provinz auf. In Angoulême besuchte er die Klosterschule „“, die er 1934 mit dem Baccalauréat abschloss. Danach studierte er an der Sorbonne in Paris bis 1939. Sein Studium beendete er mit dem Lizentiat der Rechte und der Literaturwissenschaften, dem Diplom in Öffentlichem Recht sowie einem Diplom vom Institut d’études politiques de Paris. Während dieser Zeit neigte der junge Mitterrand zu nationalistischen und rechtsextremen Ansichten. Der israelische Historiker Michael Bar-Zohar behauptete 1996, Mitterrand sei vor dem Zweiten Weltkrieg Mitglied der rechtsextremen Untergrundorganisation Cagoule gewesen. 1937 erhielt er das Diplom der \"École libre des sciences politiques\" und meldete sich zum Militärdienst bei der Infanterie der Kolonialtruppen Frankreichs. Er traf dort seinen alten Bekannten Georges Dayan; die beiden wurden beste Freunde. Im September begann Mitterrand seinen Dienst beim \"23e régiment d’infanterie coloniale\". Im September 1939 beendete er seine juristischen Studien. Am 1. September 1939 begann mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg; am 3. September erklärte Frankreich Deutschland den Krieg. Mitterrand wurde zum Dienst an der Maginot-Linie in der Nähe von Montmédy eingezogen. Sein Dienstgrad war Sergent chef. Während der Schlacht um Frankreich wurde Mitterrand am 14. Juni 1940 bei Verdun bei einem Tieffliegerangriff auf die Höhe 304 durch einen Granatsplitter an der Brust verwundet und geriet am 18. Juni in deutsche Gefangenschaft. Er war im Stammlager IX A (heute Trutzhain) und im Stammlager IX C in Rudolstadt-Schaala interniert. Dort wurde er als Zwangsarbeiter im Straßenbau und in der Landwirtschaft eingesetzt. Am 16. Dezember 1941 glückte ihm im dritten Versuch die Flucht. Nach Frankreich zurückgekehrt arbeitete er vom Mai 1942 an für das Vichy-Regime bei der Verwaltung der Kriegsgefangenen und erhielt dafür von Marschall Pétain am 16. August 1943 den Francisque-Orden. Gleichzeitig hielt er über geheime Kanäle der Résistance Charles de Gaulle in London auf dem Laufenden. Zusammen mit dem ebenfalls aus deutscher Kriegsgefangenschaft entflohenen General Henri Giraud und anderen ehemaligen französischen Kriegsgefangenen bildete er ein Widerstandsnetzwerk namens RNPG. Die Gestapo führte im November 1943 in Vichy eine Razzia auf der Suche nach „\"François Morland\"“ durch, dem (von der Pariser Métro-Station Sully – Morland abgeleiteten) Decknamen Mitterrands bei der Résistance. Mitterrand floh daraufhin nach London. Er trat der Exilregierung de Gaulles bei. Der ab 1944 gebildeten provisorischen Regierung von de Gaulle gehörte er als Kabinettsmitglied für die Angelegenheiten der Kriegsgefangenen an. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Mitterrand an der Front in der Nähe des Dorfes Reichenbach am Heuberg (Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg) von deutschen Soldaten gefangen genommen. Er wurde zum Reichenbacher Ortsgruppenleiter gebracht und dann mit der Heubergbahn nach Spaichingen transportiert; später konnte er von französischen Truppen befreit werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Von 1946 bis 1958 war François Mitterrand Abgeordneter der französischen Nationalversammlung. Er war in dieser Zeit Mitglied der bürgerlich-gemäßigten Union démocratique et socialiste de la Résistance (UDSR). Im Mai 1948 nahm er zusammen mit Winston Churchill, Harold Macmillan, Paul-Henri Spaak, Albert Coppé, Altiero Spinelli und Konrad Adenauer am Kongress in Den Haag teil, der für die europäische Einigung grundlegende Bedeutung hatte. Zwischen 1947 und 1957 hatte er verschiedene Ministerposten inne. Während der Vierten Republik gehörte Mitterrand elf verschiedenen Regierungen als Staatssekretär oder Minister an. 1952, 1953 und 1956–1957 war er Staatsminister, 1954–1955 Innenminister – als solcher verantwortlich für die Einführung der „französischen Doktrin“ in Algerien, die unter anderem summarische Erschießungen und Folter umfasste – und 1956–1957 Justizminister. Von 1953 bis zu ihrer Auflösung 1964 war Mitterrand Parteivorsitzender der UDSR. In der französischen Staatskrise (1958) stellte er sich gegen Charles de Gaulle, obwohl er dessen Algerienpolitik guthieß. Nach Gründung der Fünften Republik verlor die UDSR ihre wichtigsten Politiker (mit Ausnahme von Mitterrand selbst) und die Partei verschwand weitgehend in der Bedeutungslosigkeit. 1959 wurde auf Mitterrand auf der Avenue de l’Observatoire in Paris ein Anschlag verübt, dem er durch einen Sprung hinter eine Hecke entkommen konnte. Dieser Anschlag verschaffte ihm hohe mediale Aufmerksamkeit. Von 1959 bis 1962 war er Senator des Wahlkreises Nièvre und ab 1962 erneut Abgeordneter der französischen Nationalversammlung. Ein Besuch in China 1961, während des Großen Sprungs nach vorn, trug mit zur Anerkennung der Volksrepublik China durch Frankreich im Jahre 1964 bei, die deutlich vor der durch die Bundesrepublik erfolgte. 1964 wurde er Präsident des Conseil général des Départements Nièvre. Er übernahm eine leitende Rolle bei der \"Convention des Institutions Républicaines\" (CIR). Mit der Veröffentlichung des Buchs \"Le Coup d’État permanent\" (dt. \"Der permanente Staatsstreich\") im Mai 1964 gelang ihm der Durchbruch als wichtigstem linkem Herausforderer von de Gaulle, den er beim Referendum zur Einführung der Fünften Republik 1958 noch einen „neuen Diktator“ genannt hatte. Obwohl er nur einer kleinen linken Gruppierung angehörte, schnitt er bei der Präsidentschaftswahl am 5. Dezember 1965 von allen Kandidaten der Linken mit 31,72 % der Stimmen und damit vor Jean Lecanuet mit 15,6 % im ersten Wahlgang am besten ab und wurde daraufhin vom gesamten linken Lager (SFIO, PCF, PR, PSU) unterstützt. In der notwendigen Stichwahl unterlag er am 19. Dezember 1965 gegen Charles de Gaulle mit 44,8 % der Stimmen achtbar. Von 1965 bis 1968 war Mitterrand Vorsitzender der Fédération de la Gauche Démocrate et Socialiste (FGDS), eines Bündnisses von Liberalen und Sozialdemokraten. Bei der Wahl zur Nationalversammlung im März 1967 erzielte die Linke unerwartet ihr bestes Ergebnis seit langem. Zwar war die Kommunistische Partei (PCF) mit 22,5 % der Stimmen noch immer die stärkste linke Fraktion, aber das Regierungslager besaß nur noch eine Mehrheit von einem Sitz. Der Mai 68 traf die französische Linke völlig unvorbereitet: Die Streiks wurden nicht durch die Gewerkschaften geleitet und die Demonstrationen, ihre Ziele und Losungen wurden nicht durch die Parteien der Linken dominiert. Die traditionelle Zersplitterung der französischen Linken, insbesondere ihrer Teile außerhalb der Kommunistischen Partei in politische Clubs und verschiedene Parteien, sowie ihre geringe organisatorische Kraft machten sich hier besonders nachteilig bemerkbar. De Gaulle beendete die Streiks, löste die Nationalversammlung auf (→ Neuwahl am 23. und 30. Juni 1968), trat am 28. April 1969 zurück und setzte Neuwahlen an, die die französische Rechte im Juni 1969 mit ihrem größten Sieg seit 1919 gewann. Mitterrand unterhielt zu dieser Zeit enge Kontakte mit dem Großorient von Frankreich in der Freimaurerei. Ab 1971 war Mitterrand Erster Sekretär (= Vorsitzender) der neu konstituierten Parti socialiste, die 1972 gemeinsam mit den Kommunisten das Bündnis Union de la Gauche bildete. Mitterrand unterlag bei den Präsidentschaftswahlen von 1974 dem bürgerlichen Kandidaten Giscard d’Estaing nur knapp mit 49,19 % der Stimmen; letzterer übte das Amt über die folgende Wahlperiode von sieben Jahren bis 1981 aus. Am 10. Mai 1981 konnte er sich schließlich durchsetzen und wurde vierter Präsident der Fünften Französischen Republik. Gleichzeitig war er damit das erste sozialistische Staatsoberhaupt in der Fünften Republik. Unter Konservativen rief die Wahl Unbehagen und Ängste hervor. Dies äußerte sich unter anderem in der Verbreitung polemischer Propaganda, dass im Falle eines Wahlsieges von Mitterrand Paris zu einem neuen Gulag mit sowjetischen Panzern auf den Champs-Élysées werden würde.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaft (erste Amtszeit).", "content": "In seiner ersten Amtszeit berief Mitterrand Pierre Mauroy zum Premierminister, der trotz absoluter Mehrheit der Sozialisten eine Koalition mit den Kommunisten bildete (Kabinett Mauroy). Wirtschaftspolitisch konzentrierte sich die Regierung darauf, den Konsum durch die Festlegung von Mindestlöhnen, Rentenerhöhungen und Familienbeihilfen zu stimulieren. Mitterrand ließ Schlüsselindustrien und Banken verstaatlichen und die zulässige Arbeitszeit kürzen. Innenpolitisch setzte Mitterrand Reformen durch, die die Linke während ihrer Oppositionszeit in den 1970er Jahren gefordert hatte: Sie betrafen die Dezentralisierung der Verwaltung, die Beschränkung der Befugnisse der Präfekten, die Einführung der Regionalräte, die Abschaffung der Todesstrafe (1981), die Liberalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, die Abschaffung bestimmter Sicherheitsgesetze und Reform der Medien. Trotz Anerkennung der Besonderheiten des „korsischen Volkes“ betonte Mitterrand die unteilbare Zugehörigkeit Korsikas zu Frankreich. Mitterrand trieb die Projekte TGV und Minitel, beide von seinem Vorgänger gefördert, weiter voran. Die TGV-Schnellzugtrasse Paris–Lyon, die erste ihrer Art in Frankreich, wurde im September 1981 eingeweiht. Zu Beginn seiner Präsidentschaft suchte Mitterrand in der Außenpolitik (möglicherweise unter dem Eindruck seines distanzierten Verhältnisses zu Bundeskanzler Helmut Schmidt, der zu Giscard d’Estaing einen engen Kontakt gepflegt hatte) eine stärkere Annäherung an Italien (Ministerpräsident war von Juni 1981 bis November 1982 Giovanni Spadolini). Mitterrand engagierte sich für die Beibehaltung der Force de frappe und die Einführung der Neutronenbombe sowie für Rüstungskontrollverhandlungen über beiderseitige Abrüstung der Mittelstreckenraketen der Militärblöcke. Dies belastete die Koalition mit dem PCF, weil dieser die Einbeziehung der französischen Atomwaffen in die Genfer Abrüstungsverhandlungen ablehnte. Mitterrand verurteilte die Verhängung des Kriegsrechts in Polen im Dezember 1981. Seine Treffen mit dem marokkanischen König Hassan II., mit Muammar al-Gaddafi und mit Hafiz al-Assad blieben umstritten. 1982 beteiligte sich Frankreich auf Mitterrands Vorschlag an einer multinationalen Truppe von US-Amerikanern, Italienern und Franzosen zur Lösung des Libanon-Konflikts (Bürgerkrieg 1975–1990); dieser endete mit Selbstmordanschlägen auf das amerikanische und französische Kontingent und dem Abzug der Truppe. Zwischen 1982 und 1986 etablierte Mitterrand im Inland eine \"Anti-Terror-Zelle\", die nur seinem Befehl unterstand (nicht der Kommando- und Führungsstruktur des Innen- bzw. des Verteidigungsministeriums). Sie war \"nicht\" Teil der gesetzlich zuständigen nationalen Polizei oder der Gendarmerie (die damals verfeindet waren). Als Mitterrand die Präsidentschaft antrat, befand sich Frankreich in einer Wirtschaftskrise mit steigender Arbeitslosigkeit und einer relativ hohen Inflation. Ursachen hierfür waren unter anderem die hohen Ölpreise ab Ende 1970er Jahre und der hohe Wechselkurs des US-Dollar. Dass sich die wirtschaftliche Situation weiter verschlechterte, wird teilweise der Wirtschaftspolitik von Mitterrands Regierung unter Mauroy zugerechnet. Unter dem Druck der schlechten Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten zerbrach die Koalition mit dem PCF im Juli 1984, wofür die Kommunisten in erster Linie Mitterrand verantwortlich machten. Mitterrands zweiter Premierminister Laurent Fabius betrieb daraufhin eine andere Wirtschaftspolitik und setzte ein Austeritätsprogramm durch. Ab Mitte der 1980er Jahre verbesserte sich die wirtschaftliche Lage Frankreichs. Mitterrand entdeckte zudem die Bedeutung der Europapolitik und fand in Bundeskanzler Helmut Kohl einen deutschen Regierungschef, mit dem er die Erweiterung und den Ausbau der Europäischen Gemeinschaft zur Europäischen Union vorantrieb. Mitterrand trat außenpolitisch außerdem für das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser ein, forderte jedoch von der PLO die Anerkennung des Existenzrechts Israels in gesicherten Grenzen. In der Kontroverse zwischen dem französischen Forscherteam um Luc Montagnier und dem amerikanischen um Robert Gallo um die Entdeckung der Immunschwäche HIV, die für AIDS verantwortlich ist, mussten Mitterrand und sein amerikanischer Amtskollege Ronald Reagan vermitteln. Die Leistung beider Teams wurde als bahnbrechend gewürdigt. Frankreich erlebte unterdessen die massenweise Ansteckung von Patienten durch HIV-verseuchte Blutkonserven. Als Reagans Regierung in Nicaragua die Contras offen unterstützte und 1984 den Pazifikhafen Corinto verminte (siehe Contra-Krieg), bot Mitterrand den Sandinisten den Kauf französischer Mirage-Kampfflugzeuge an. Er lehnte eine Beteiligung Frankreichs am SDI-Programm ab, weil er einen „einseitigen Technologietransfer“ befürchtete. Stattdessen lancierte er das europäische Programm EUREKA. 1985 betrieb der französische Geheimdienst DGSE die Versenkung des Greenpeace-Schiffes 'Rainbow Warrior'. Dieser Bombenanschlag wurde mit Geld finanziert, das ausschließlich dem französischen Präsidenten zugänglich war. Durch den Anschlag ertrank der Journalist Fernando Pereira. Zwei Täter wurden später in Neuseeland wegen Brandstiftung und Totschlags verurteilt. Dieses Verbrechen belastete die diplomatischen Beziehungen zu Neuseeland schwer. Obwohl seine Partei die Parlamentswahlen 1986 verlor, trat Mitterrand entgegen der allgemeinen Erwartung nicht zurück, sondern berief Jacques Chirac als Ministerpräsidenten der ersten Cohabitation. Für die zweite Amtszeit kündigte Mitterrand inhaltlich eine Fortsetzung der „Politik des Ausgleichs“ an und somit, weder Nationalisierungen noch Privatisierungen und Deregulierungen durchzusetzen. Am 22. September 1984 trafen sich Mitterrand und Helmut Kohl in Verdun, wo von Februar bis Dezember 1916 eine der wichtigsten und blutigsten Schlachten des Ersten Weltkriegs getobt hatte. „Während der Gedenkzeremonie vor dem Beinhaus von Douaumont, in dem die sterblichen Überreste von 130.000 unbekannten Kriegstoten lagern, fassten sich die beiden Staatsmänner plötzlich an den Händen. Minutenlang verharrten sie schweigend in dieser Haltung“. Dabei war es Mitterrand, der Kohl zunächst den Arm reichte – eine Geste, die Kohl erleichtert und dankbar erwiderte. Das Foto ging in Frankreich und Deutschland ins kollektive Gedächtnis ein; Der „Handschlag von Verdun“ wurde in seiner politischen Symbolik mit dem Kniefall von Willy Brandt in Warschau verglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaft (zweite Amtszeit).", "content": "Am 8. Mai 1988 gewann Mitterrand die Stichwahl gegen Chirac mit 54 % der Stimmen und wurde somit als Staatspräsident wiedergewählt. Er stimmte 1990 nach anfänglichem Zögern der deutschen Wiedervereinigung zu. Obwohl Mitterrand bis zuletzt für einen Rückzug des Irak aus Kuwait eintrat, befahl er ferner die Entsendung französischer Truppen nach Saudi-Arabien und deren Teilnahme an der Operation Desert Storm. Die französische Luftwaffe nahm auch in den Folgejahren zusammen mit der amerikanischen und britischen an Aufklärungsflügen über dem Irak zur Überwachung der Flugverbotszonen und der Einhaltung der Waffenstillstandsbedingungen teil, bis die wiederholten amerikanischen Bombardements die Vorbereitung des Dritten Golfkriegs offenkundig werden ließen. Im einsetzenden Krieg in Bosnien-Herzegowina, insbesondere bei der Belagerung Sarajevos, bemühte sich Mitterrand persönlich in Sarajevo um Verhandlungen zwischen den involvierten drei Volksgruppen. Als diese wiederholt scheiterten, die Kriegshandlungen weitergingen und auch zahlreiche zivile Gebäude in Sarajevo beschossen wurden, stimmte Mitterrand der Stationierung von Artillerieeinheiten der französischen Fremdenlegion auf dem Berg Igman zu, die als Teil des Schnellen Einsatzverbandes aus britischen, französischen und niederländischen Streitkräften an der zeitweilig einzigen Zugangsstraße zum belagerten Sarajevo stationiert wurden. Als Staatspräsident hinterließ Mitterrand in Paris zahlreiche architektonische Spuren, die sogenannten Grands Travaux oder Grands Projets, wie das moderne Hochhaus Grande Arche im Pariser Stadtteil La Défense, die gläserne Pyramide im Innenhof des Louvre, die Opéra Bastille an der Place de la Bastille, die neue Nationalbibliothek Bibliothèque nationale de France und das Institut der arabischen Welt Institut du monde arabe. Als der Kollaborateur Paul Touvier aufgespürt und vor Gericht gestellt wurde, entstand in den französischen Medien der Eindruck, Mitterrand habe jahrelang Kontakt zu Touvier unterhalten und möglicherweise seine Entdeckung aus gemeinsamer Verbundenheit aus Vichy-Tagen verhindert. Belegt ist, dass er mit dem ehemaligen Polizeichef von Vichy René Bousquet (1909–1993) eine freundschaftliche Beziehung unterhielt. Als Bousquet 1991 angeklagt wurde, brach Mitterrand die Beziehung ab, da er um seinen Ruf fürchten musste. Am 8. Juni 1993 wurde Bousquet von einem als unzurechnungsfähig bezeichneten Mann erschossen. Als 1992 öffentlich wurde, dass Mitterrand seit 1987 am Jahrestag des Waffenstillstands einen Kranz am Grabmal von Marschall Philippe Pétain hatte niederlegen lassen, dem französischen Kriegshelden von Verdun und Symbol des Vichy-Regimes, wurde seine Rolle während des Vichy-Regimes erneut hinterfragt. Der Marschall war zwar auch von all seinen Vorgängern als Staatspräsident auf diese oder ähnliche Weise geehrt worden, die öffentliche Meinung über die Zeit der Kollaboration hatte sich aber inzwischen deutlich gewandelt. Nach heftigen Protesten, u. a. der jüdischen Gemeinde Frankreichs, unterließ Mitterrand weitere Ehrenbezeugungen. Erst nach Ende seiner Amtszeit wurde die Mitschuld Frankreichs an der Judenvernichtung von Regierungsseite eingestanden. Der Journalist Jean Montaldo veröffentlichte 1994 ein Buch unter dem Titel \"Mitterrand und die 40 Räuber\", in dem er Mitterrand vorwirft, sich mit fragwürdigen Freunden wie Bernard Tapie umgeben und Korruption sozialistischer Parteifreunde um sich geduldet zu haben. Bekanntermaßen erschien die Parteienfinanzierung in Frankreich lange Zeit zwielichtig, insofern alle Parteien bemüht waren, sich ihren politischen Einfluss auf Bau- und Rüstungsvorhaben bzw. -projekte in Form von Parteispenden honorieren zu lassen. Montaldo stützt sich in seinem Buch hauptsächlich auf angebliche Informationen von François de Grossouvre (* 1918, über 35 Jahre einer der engsten Vertrauten Mitterrands), der am 7. April 1994 im Élysée-Palast mit einer Kugel im Kopf tot aufgefunden wurde. Pierre-Yves Guézou (* 1943), der Verantwortliche für Abhöraktionen 1983–1986 im Élysée-Palast, wurde am 12. Dezember 1994 in seiner Wohnung erhängt aufgefunden; Pierre Bérégovoy (1992–1993 Premierminister und ab 1993 Verteidigungsminister) starb am 1. Mai 1993 in Nevers. Sein Leibwächter sagte aus, Bérégovoy habe seine Dienstwaffe entwendet und sich mit dieser wohl getötet.", "section_level": 2}, {"title": "Mitterrand und die Wiedervereinigung.", "content": "Im Sommer 1989, als sich der Zerfall der DDR abzeichnete, äußerte Mitterrand in mehreren Interviews die Überzeugung, dass die Wiedervereinigung „ein legitimes Verlangen“ der Deutschen sei. Nachdem am 9. November 1989 die Mauer gefallen war, trat Mitterrand aber nicht offensiv für die Vereinigung Deutschlands ein. Seine britische Amtskollegin Margaret Thatcher war eine entschiedene Gegnerin der deutschen Wiedervereinigung. Es wurde daraufhin kritisiert, er bremse Kohls Vereinigungspolitik. Gegenüber Gregor Gysi äußerte Mitterrand bei einem Besuch in Ost-Berlin im Dezember 1989 laut einem Gesprächsdokument die Befürchtung, ein mächtiges wiedervereinigtes Deutschland könnte, wie unter der Naziherrschaft, abermals Forderungen nach einer Gebietsausweitung im Osten stellen und somit zu einer Bedrohung für Europa werden. Monate nach seinem Tod erschien sein Buch \"Über Deutschland\". Darin bezeichnet er sich als denjenigen, der 1989/90 sensibler als die anderen Staatschefs auf deutsche Befindlichkeiten reagiert habe. Er sei stets ein Freund Preußens und der preußischen Kultur der Toleranz und Transparenz des Staatswesens gewesen. Er habe sich mit Kohl angelegt; dabei ging es um die Bedingung der Einigung, die Ostgrenzen Deutschlands anzuerkennen. Sein Beharren auf der Grenzenfrage sei entscheidend für das Einlenken der Sowjetunion gewesen. Indem er dieselbe Position vertreten habe wie vor allem Gorbatschow und die polnische Regierung (die gegen die Vereinigung Deutschlands agierte), habe er entscheidend dazu beigetragen, die Verhandlungen voranzubringen und die starke innerdeutsche Opposition gegen die Anerkennung der Grenzen aufzuweichen. Seit Juli 1989 betonte er immer wieder, dass die deutsche Wiedervereinigung eine innerdeutsche Angelegenheit sei, die sich friedlich und demokratisch vollziehen und die die bestehenden Grenzen innerhalb der Europäischen Union respektieren solle. Allerdings wies er in vertraulichen Regierungsgesprächen gegenüber Deutschland darauf hin, dass die mit einer Einführung einer gemeinsamen europäischen Währung zu vertiefende Wirtschafts- und Währungsunion ein wichtiger Aspekt für die Haltung Frankreichs sei. Als Frankreich im ersten Halbjahr die EU-Präsidentschaft innehatte, hatte Mitterrand einen besonderen Einfluss auf die Wiedervereinigung. Am 25. April 1990 verkündete Kohl während der Abschlusspressekonferenz des deutsch-französischen Gipfels, dass die europäische Einheit und die deutsche Einheit gemeinsam, Hand in Hand, realisiert würden; Mitterrand antwortete: „Ich bin bereit.“ Mit der Formulierung „Hand in Hand“ spielte Kohl auf ein berühmtes Foto an, das Mitterrand und Kohl in Verdun Hand in Hand in ehrendem Gedenken an die Gefallenen der Kriege zwischen Deutschland und Frankreich zeigt. Als 20 Jahre später die diplomatischen Archive des Jahres 1989 geöffnet wurden, offenbarten diese, dass Mitterrands Haltung gegenüber Deutschland trotz aller Freundschaftsbekundungen immer noch von der französischen Urangst vor dem einstigen Erbfeind geprägt war. So hatte er etwa gegenüber dem polnischen General Jaruzelski Folgendes gesagt: „Auch wenn Deutschland heute freundlicher agiert als Hitler, wollen wir diese Wiedervereinigung mit allen Mitteln verhindern. [...] Wir müssen brutal vorgehen. Die Deutschen wollen das alles nicht.“ Mit letzterem war die Oder-Neiße-Linie gemeint. „Erst als Briten und Russen grünes Licht gaben, fügte sich Mitterrand widerwillig.“ Mitterrand habe Kohl gegenüber der britischen Premierministerin Margaret Thatcher sogar in die Nähe Adolf Hitlers gerückt und behauptet, Deutschland habe „nie seine wahren Grenzen“ gefunden. Der „plötzliche mentale Schock“ einer möglichen Wiedervereinigung habe die Deutschen wieder zu den alten, „schlechten“ Deutschen gemacht. Diesen Sachverhalt und zugleich die Tatsache, dass Mitterrand politisch erheblich geschickter war als Thatcher, bestätigte Sir Christopher Mallaby, der 1989 britischer Botschafter in Bonn war, in der gleichen Ausgabe der Zeitschrift: „Ja, Mitterrands Rolle ist sehr interessant [...], privat äußerte er sich viel extremer als Frau Thatcher. Aber nach außen verhielt er sich neutral. Wenn Sie die Protokolle lesen [...], gewinnen Sie aber noch einen Eindruck: Mitterrand sagte diese Dinge zu Thatcher in der Hoffnung, dass sie öffentlich wiederholen würde, was er selbst nicht offen aussprechen wollte.“ Handschriftliche Notizen Mitterrands zu der Pressekonferenz, die nach dem Sondertreffen des Europäischen Rates am 18. November 1989 im Élysée-Palast stattfand, zeigen seine Einschätzungen zu europäischen Akteuren und zur deutschen Wiedervereinigung. Mitterrand schrieb damals unter anderem: \"Die deutsche Frage ist eine europäische Frage\".", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Aus der Ehe mit seiner Frau Danielle Gouze ging ihr Sohn Pascal hervor (*/† 1945), der noch als Säugling starb, ihre weiteren Kinder sind Jean-Christophe (* 1946) und Gilbert (* 1949). Legendär war Mitterrands Landsitz in Latche (Département Landes) in der Gascogne im Südwesten Frankreichs. Er kaufte ihn 1965, verbrachte dort viele Sommer und empfing dort politische Freunde. Hier bemühte sich Bundeskanzler Helmut Kohl nach dem Mauerfall um Mitterrands Zustimmung für den deutschen Wiedervereinigungsprozess. Ganz in der Nähe, in Hossegor, lernte er 1961 die spätere Kunstwissenschaftlerin Anne Pingeot (* 1943) kennen. Mitterrand war damals 46 Jahre alt und Pingeot 18. Ab 1962 war sie Mitterrands inoffizielle Partnerin, die bis 1994 der Öffentlichkeit verborgen blieb. Gemeinsam hatten sie eine Tochter, Mazarine Pingeot (* 1974). Während Mitterrands Amtszeit lebte seine neue Familie inoffiziell unter der Adresse 11 Quai Branly, einem etwa 11⁄2 Kilometer vom Élysée-Palast entfernten Regierungsgebäude, in dem in der Vergangenheit enge Mitarbeiter der Präsidenten untergebracht worden waren. Traditionell verbrachte er das Weihnachtsfest mit seiner Lebensgefährtin und der Tochter in Oberägypten, die Festivitäten zum Neuen Jahr in Latche. Im Oktober 2016 wurden unter großer Anteilnahme der französischen Öffentlichkeit die mehr als 1.200 Briefe in Buchform veröffentlicht, die Mitterrand und Anne Pingeot sich in den 33 Jahren ihrer Beziehung geschrieben hatten. Aus dem Briefwechsel ging hervor, dass die beiden eine intensive Liebesbeziehung bis zum Tod Mitterrands verbunden hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Ruhestand und Tod.", "content": "Mitterrand trat nach zwei Amtszeiten zur Präsidentschaftswahl im April/Mai 1995 nicht mehr an. Für den PS kandidierte Lionel Jospin. Jospin verlor in der Stichwahl mit 47,36 % zu 52,64 % gegen Jacques Chirac, der damit Staatspräsident wurde. Im Januar 1996 starb Mitterrand an einer Prostatakrebserkrankung, die bereits vor seinem Amtsantritt im Jahr 1981 festgestellt worden war und die er mit falschen ärztlichen Dokumenten jahrelang vor der Öffentlichkeit geheim hielt. 1974 war nach dem plötzlichen Tod von Georges Pompidou die Regelung eingeführt worden, dass regelmäßig Bulletins zum Gesundheitszustand des Staatspräsidenten veröffentlicht werden. Mitterrands Ärzte hatten ihm 1981 maximal drei weitere Lebensjahre vorausgesagt. Ein Requiem wurde am 11. Januar 1996 von Kardinal Lustiger in der Kathedrale von Notre-Dame-de Paris gehalten. Unter den zahlreichen Trauergästen aus aller Welt waren 61 Staatsoberhäupter und weitere Spitzenpolitiker, darunter waren Boris Jelzin, Al Gore, John Major, Prince Charles, Helmut Kohl, Jacques Chirac, Shimon Peres, Vaclav Havel, Rainier III, Fidel Castro und Yasser Arafat. Mitterrands Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof von Jarnac.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption nach dem Tod.", "content": "Auch nach seinem Tod wurde Mitterrand in der französischen Öffentlichkeit nicht vergessen (ähnlich wie de Gaulle). 2006 war der 10. Todestag Mitterrands Anlass für zahlreiche Rückblicke und Gedenkveranstaltungen. Im Mai 2011 gedachten in Frankreich mit 150 Veranstaltungen und einem Freiluftkonzert an der Pariser \"Place de la Bastille\" viele Franzosen des Wahlsiegs von Mitterrand vor 30 Jahren. Er sei „dieser Tage in Frankreich allgegenwärtig: in Sondersendungen und Büchern, auf Zeitungstiteln, Briefmarken und T-Shirts“. Der Parti Socialiste pflegt sein Andenken. Mitterrand ging als \"„Sphinx“\" oder gar \"„Dieu“\" („Gott“) in die Geschichte ein; seine rätselhafte Person sowie seine politische Leistung faszinieren viele Franzosen bis heute. Er dezentralisierte das Land, verstaatlichte Schlüsselindustrien und Banken, schaffte die Todesstrafe ab, ließ Freies Radio zu und führte einen Mindestlohn sowie Familienbeihilfen \"(Caisse d’allocations familiales)\" ein. Letzteres setzte er durch, obwohl Frankreich in den 80er Jahren in einer schwierigen Wirtschaftssituation mit hoher Arbeitslosenquote und Inflation steckte. Zudem gelang es ihm, die (anfangs keineswegs geschlossen hinter ihm stehende) Linke zu einigen: „Heute ist es vor allem diese Leistung, die zahlreiche französische Sozialisten herausheben, ja geradezu heraufbeschwören. In einer Art ‚Mitterrandmania‘, gemischt mit Nostalgie, hofft die PS bei den Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr [2012] auf eine ähnliche Dynamik wie 1981 und setzt darauf, nach 14 Jahren Opposition wieder die Macht zu übernehmen. [...] Um sich zu legitimieren, überbieten sich erklärte und potenzielle Anwärter schier im Anspruch auf Mitterrands politisches Erbe. [...] Am deutlichsten setzt dabei Ségolène Royal auf die Mitterrand-Karte.“ Die konservative Zeitung \"Le Figaro\" kritisierte 2007 die „Mitterrand-Mania“ und schrieb sinngemäß: „In einer Zeit, als Reagan, Thatcher und Kohl ihre Länder für die Zukunft fit machten, setzte Frankreich eine unglaubliche Serie ökonomischer grober Fehler fort, für die die Rechnung heute noch bezahlt werden muss. Rente mit 60? Zwanzig Jahre später schätzt das Finanzministerium, dass diese Maßnahme Frankreich 200 Milliarden Euro gekostet hat. Masseneinstellungen in den öffentlichen Dienst? Weitere 100 Milliarden Euro. [...] 35-Stunden-Woche? [...] 100 Milliarden Euro. Zukünftige Generationen werden nicht mit dankbaren Augen auf Mitterrand zurückschauen.“ Gerade diese erwähnten sozialpolitischen Maßnahmen sorgen für Konfliktstoff: Vertretern der Linken gelten sie als große Errungenschaften des französischen Sozialstaats, der konservative Präsident Nicolas Sarkozy strich hingegen seit Beginn seiner Amtszeit viele dieser Leistungen mit der Begründung zusammen, sie schadeten der wirtschaftlichen Entwicklung und belasteten den Haushalt. 2005 – 20 Jahre nach der Versenkung der \"Rainbow Warrior\" – sagte der damalige Geheimdienstchef Pierre Lacoste der Nachrichtenagentur AFP, dass Mitterrand in den Plan eingeweiht gewesen sei. Im preisgekrönten Spielfilm \"Letzte Tage im Elysée\" (César 2006) von Regisseur Robert Guédiguian verkörpert Michel Bouquet den todkranken Mitterrand in seinen letzten Tagen im Amt. Der französische Sänger Renaud Séchan schrieb mit \"Baltique\" ein anrührendes Lied über Mitterrands Begräbnismesse in Jarnac. Baltique, der Hund Mitterrands, trauert darin um seinen Herrn, an dessen Totenmesse er nicht teilnehmen darf.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Ämter.", "content": "Als französischer Staatspräsident war François Mitterrand von Amts wegen Kofürst von Andorra.", "section_level": 1}], "src_summary": "François Maurice Adrien Marie Mitterrand [] (* 26. Oktober 1916 in Jarnac, Charente; † 8. Januar 1996 in Paris) war ein französischer Politiker der Sozialistischen Partei (PS) sowie von Mitte 1981 bis Mitte 1995 französischer Staatspräsident.", "tgt_summary": "弗朗索瓦·密特朗(,1916年-10月26日-1996年-1月8日),法国政治家,曾任法国总统和法国社会党第一书记。", "id": 942501} {"src_title": "Strafkolonie", "tgt_title": "流放地", "src_document": [{"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "Der historische Hintergrund für die ab dem 18. Jahrhundert zunehmende Anzahl von Straflagern besteht in der europäischen Bevölkerungsexplosion, dem damit entstehenden lohnabhängigen Industrieproletariat sowie der damit verbundenen sozialen Frage und dem Pauperismus.", "section_level": 1}, {"title": "Britische Kolonien.", "content": "Zunächst wurden vom Königreich Großbritannien die dreizehn Kolonien Nordamerikas als Strafkolonien genutzt. Nach der Amerikanischen Revolution musste nach einem neuen Verbringungsort für Gefangene gesucht werden. Wenige Jahre zuvor hatte James Cook den Kontinent Australien besucht, der nun zur Sträflingskolonie Australien auserkoren wurde, der wohl bekanntesten Strafkolonie der Welt. Vom ersten Gefangenentransport 1787–1788 bis zum letzten 1868 wurden insgesamt 162.000 Gefangene nach Australien verbannt. Strafkolonien (1788–1857) waren zuerst Sydney und später New South Wales, Norfolk Island, Tasmanien und Western Australia, das 1829 als Swan River Colony zunächst ohne Sträflinge besiedelt wurde. Diese Form einer Kolonisierung drohte zu scheitern und in der Zeit von 1850 und 1868 wurden etwa 10.000 Sträflinge dorthin verbracht. Neben Australien dienten auch Bermuda und Gibraltar als Strafkolonie für Britische Bürger.", "section_level": 1}, {"title": "Französische Kolonien.", "content": "Frankreich verbannte viele Strafgefangene, insbesondere politische Gegner der Februarrevolution 1848, der Unruhen 1851 und der Pariser Kommune, nach Französisch-Guyana und Neukaledonien. Französisch-Guyana wurde seit 1852 als Strafkolonie genutzt. Die Gefangenen mussten hier in verschiedenen Lagern harte Zwangsarbeit verrichten. Besondere Bekanntheit erreichte besonders die Teufelsinsel, auf die der zu Unrecht verurteilte Alfred Dreyfus verbannt wurde (vgl. Dreyfus-Affäre). Neukaledonien steht seit 1853 unter französischer Herrschaft. Für die Nutzung als Strafkolonie stand – neben der Verbannung der unliebsamen Gefangenen – auch die Zivilisierung der ansässigen Kanaken im Vordergrund. Die ersten 250 französischen Sträflinge erreichten 1864 Neukaledonien. Damals war nur das südliche Drittel der Hauptinsel sowie einige Inseln im Süden unter französischer Kontrolle, ein militärischer Außenposten bestand in Napoléonville (Canala) und sonst gab es nur vereinzelte Plantagen (bsw. für Zuckerrohr) und Missionsstationen der Maristen neben den Dörfern der Kanaken. Nach der Niederschlagung der Pariser Kommune bis zur Amnestie im Juli 1880 kamen etwa 8000 weitere Franzosen auf die Insel. Unter den Kommunarden waren beispielsweise Louise Michel und Nathalie Lemel.", "section_level": 1}, {"title": "Sibirien.", "content": "Im zaristischen Russland wie zu Zeiten der Sowjetunion arbeiteten viele Zwangsarbeiter in Gefangenenlagern bei den Bergwerken Sibiriens – die z. B. an der Kolyma und im Tscherskigebirge erst um 1990 aufgelöst wurden. Die ersten so genannten Deportationen begannen 1754 mit Verweisungen von tatsächlich Straffälligen. Oft waren es weniger Straftäter als vielmehr politische Gefangene und Kriegsgefangene, die dorthin gebracht wurden. Darunter befanden sich z. B. viele Teilnehmer des Polnischen Aufstands 1863. Insgesamt lebten in Sibirien Ende des 19. Jahrhunderts mehr als 400.000 Verbannte.", "section_level": 1}, {"title": "Guantanamo Bay.", "content": "Eine aktuelle Strafkolonie ist das US-amerikanische Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base. Hierher werden Gefangene gebracht, die unter der Anklage des Terrorismus stehen oder als ungesetzliche Kombattanten betrachtet werden. Die Menschenrechtslage in diesem Gefängnis wird von internationaler Seite wie auch von Bürgerrechtlern scharf kritisiert. Präsident Barack Obama verfolgte seit seinem Wahlkampf 2009 die Schließung der Strafkolonie. Dennoch befanden sich im Dezember 2013 noch 162 Gefangene in Guantanamo.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Wissenschaftliche Literatur Erzählende Literatur", "section_level": 1}], "src_summary": "Strafkolonien (aus „Strafe“ und „Kolonie“) – auch Sträflings- und Verbrecherkolonien genannt – sind Arbeitslager in entlegenen Gebieten, in denen Häftlinge ihre Strafe abbüßen. Im 18. und 19. Jahrhundert gründete man viele Strafkolonien fernab vom jeweiligen Mutterland, wie z. B. in Sibirien, Französisch-Guyana und speziell auf kleinen Inseln, um die Flucht von Gefangenen zu erschweren oder unattraktiv zu machen.", "tgt_summary": "流放地是用来流放囚犯的偏僻地区,通常是岛屿或遥远的殖民地,将囚犯与一般民众分开,使囚犯无法轻易返回原本居住或活动的地方。", "id": 965540} {"src_title": "George Paget Thomson", "tgt_title": "乔治·汤姆孙", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Thomson stammte aus einer Wissenschaftlerfamilie. Sein Vater Joseph John Thomson war Physiker und Nobelpreisträger des Jahres 1906 für den Nachweis, dass Elektronen Teilchen sind. Seine Mutter war Rose Elisabeth Paget, die Tochter eines Professors für Medizin an der Universität Cambridge. Thomson ging auf die Perse School in Cambridge und studierte bei seinem Vater Mathematik und Physik am Trinity College der Universität Cambridge, bis er bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges in den Dienst des Queen's Royal West Surrey Regiment trat. Nach kurzer Dienstzeit in Frankreich untersuchte er die Aerodynamik von Flugzeugen unter anderem in Farnborough. 1920 schied er als Captain aus dem Militärdienst aus. 1924 heiratete Thomson Kathleen Buchanan Smith, die Tochter des Theologen Sir George Adam Smith. Sie hatten vier Kinder, zwei Jungen und zwei Mädchen. Nach dem Militärdienst erhielt Thomson eine Stelle an der Universität Cambridge und wechselte dann zur Universität Aberdeen. 1927 entdeckte er dort unabhängig von dem Amerikaner Clinton Joseph Davisson die Elektronenbeugung am Kristallgitter, ein Beweis dafür, dass die Teilchen gemäß der Materiewellen-Theorie von de Broglie auch Eigenschaften von Wellen haben. Hierfür erhielten beide den Nobelpreis für Physik 1937. 1930 wurde Thomson zum früheren Lehrstuhl von Hugh Longbourne Callendar am Imperial College in London berufen. In den späten 30er Jahren und während des Zweiten Weltkrieges spezialisierte Thomson sich auf Kernphysik und konzentrierte sich auf praktische militärische Anwendungsmöglichkeiten. Insbesondere war Thomson von 1940 bis 1941 Vorsitzender der britischen MAUD-Kommission, die entschied, dass eine Atombombe möglich war. Während des Zweiten Weltkrieges war er zeitweilig Verbindungsoffizier zwischen amerikanischen und britischen Wissenschaftlern und war damit direkt am Atombomben-Projekt beteiligt. 1941 starb seine Frau Kathleen. Nach dem Krieg befasste sich Thomson mit theoretischen Problemen der Atomenergienutzung, schrieb aber auch Arbeiten über Aerodynamik und den Wert der Wissenschaft in der Gesellschaft. 1952 wechselte Thomson von London nach Cambridge, wo er bis 1962 Master (Leiter) des Corpus Christi College war. 1964 ehrte ihn das College mit dem George Thomson Building, einem Gebäude auf dem Leckhampton Campus des College.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir George Paget Thomson (* 3. Mai 1892 in Cambridge; † 10. September 1975 ebenda) war ein englischer Physiker und Nobelpreisträger.", "tgt_summary": "乔治·汤姆孙爵士,FRS(英语:Sir George Paget Thomson,1892年-5月3日-1975年-9月10日),又称G. P.汤姆森,英国物理学家,英国皇家学会会员,1937年因电子绕射实验和克林顿·戴维森共同获得诺贝尔物理学奖。", "id": 2826585} {"src_title": "Bodenhorizont", "tgt_title": "土層", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Bodenhorizonte sind Bereiche innerhalb des Bodens, die einheitlich ähnliche Merkmale und Eigenschaften besitzen und sich von darüberliegenden oder darunterfolgenden Bereichen unterscheiden. Die Prozesse der Bodenbildung und -entwicklung (Pedogenese) beeinflussen oder durchdringen den Boden in der Regel vertikal von oben nach unten. Dies sind vor allem natürliche Prozesse, also physikalische oder chemische Verwitterung (durch Einwirkung von Hitze, Kälte, Niederschlägen), biologische Aktivität (Pflanzenwurzeln, Bodenlebewesen, wühlende Tiere, Mikroorganismen) oder Ein-/Auswaschung von Stoffen mit dem Niederschlags- und Sickerwasser. In besiedelten Regionen nimmt mittlerweile auch der Mensch einen großen Einfluss (Bodenumlagerung, Materialeintrag, Pflügen...).", "section_level": 1}, {"title": "Die Horizontabfolge.", "content": "Die bodenbildenden Prozesse sind nicht überall im Boden gleich stark ausgeprägt. Viele von ihnen konzentrieren sich an der Oberfläche. Diese ist z. B. bewachsen (Humusbildung), besser durchlüftet (Aktivität der Bodenlebewesen) oder der Witterung ausgesetzt (Verwitterung). Feuchte Regionen zeigen eine beständige Verlagerung von Stoffen von oben nach unten, da die Niederschläge versickern. Es bestehen also vertikale Gradienten der bodenbildenden Prozesse und ihrer Produkte, was zu einer vertikalen Abfolge der durch sie geprägten Bereiche im Boden führt. Horizonte liegen daher von Natur aus immer mehr oder weniger übereinander, nicht aber nebeneinander. Die Anzahl der Horizonte kann von Standort zu Standort erheblich schwanken. Bei einer gerade aufgewehten Sanddüne liegt sie bei 1, da nur „reiner Sand“ vorliegt. Bereits nach kurzer Zeit kommt es zur Ansiedlung von Pionierpflanzen und der Bildung von Humus. Somit erhöht sich die Horizontzahl auf 2, da an der Oberfläche ein Bereich „Sand mit Humus“ im Gegensatz zum Untergrund „reiner Sand“ entstanden ist. Damit wird klar, dass die Horizontabfolge nicht fix ist, sondern auch zeitlich mit voranschreitender Bodenentwicklung variiert. Die Abfolge der Bodenhorizonte ist also charakteristisch für die bisher abgelaufene Entwicklung des Bodens. An ihr lassen sich alle wesentlichen bodenchemischen und -biologischen Prozesse und Eigenschaften ablesen (Humusbildung und -einarbeitung, Versauerung, reduzierende und oxidierende Bedingungen,...). Die Ansprache und Interpretation der vorhandenen Bodenhorizonte ist daher wesentlicher Bestandteil der Bodenkartierung, z. B. im Rahmen der Forstlichen Standortsaufnahme bei der Entscheidung zur geeigneten Baumartenwahl (Forstwirtschaft) oder der Ermittlung der Ackerzahl. Mit ihnen wird die systematische Einordnung der Böden in Bodentypen vorgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterscheidung der Bodenhorizonte.", "content": "Bodenhorizonte werden mit Buchstabenkombinationen (Horizontsymbole) benannt, die wesentliche Merkmale und Prozesse kennzeichnen. Die Bodenhorizonte lassen sich – im Bodenprofil von oben nach unten – grob wie folgt einteilen: Die nähere Charakterisierung erfolgt durch nachgestellte Kleinbuchstaben. Außerdem gibt es weitere vorangestellte Buchstaben zur Kennzeichnung besonderer Prozesse und Eigenschaften, die nicht durch die Bodenbildung entstanden sind. Beim Auftreten mehrerer pedogenetischer Prozesse, die einen Horizont prägen, werden nach bestimmten Regeln weitere Kombinationen von Symbolen gebildet. Die folgende Auflistung und Beschreibung nennt die wesentlichen Horizonte und orientiert sich an der deutschen Bodensystematik (vgl. Bodenkundliche Kartieranleitung).", "section_level": 1}, {"title": "Organische Bodenhorizonte.", "content": "Sie besitzen einen Anteil von mehr als 30 Masse-% (= ca. 90 Vol.-%) organischer Substanz.", "section_level": 2}, {"title": "Mineralische Bodenhorizonte.", "content": "Anteil organischer Substanz unter 30 Masse-% geogene Zusatzsymbole:", "section_level": 2}, {"title": "Boden im tropischen Regenwald.", "content": "Im tropischen Regenwald dominiert die chemische Verwitterung aufgrund hoher Temperaturen und starker Niederschläge. Das Ausgangsgestein ist daher oft tief aufgelöst, daher liegt der C-Horizont oft in Tiefen von 20 bis 100 Metern. Zudem gab es seit dem Tertiär kaum tektonische Veränderungen und deshalb konnte die Verwitterung sehr lange wirken und so entstanden sehr mächtige, tiefgründige Verwitterungsdecken. Häufige Tropenböden sind nach der World Reference Base for Soil Resources (WRB) die Ferralsole und Acrisole und nach der USDA Soil Taxonomy die Oxisole und Ultisole.", "section_level": 2}, {"title": "Abgrenzung der Begriffe Horizont und Schicht.", "content": "Vom Begriff Bodenhorizont ist der Begriff geogene oder anthropogene Schicht abzugrenzen: Eine Schicht ist das Ergebnis geogener oder anthropogener Prozesse, also z. B. von natürlicher Sedimentation oder künstlicher Aufschüttung. Sie ist erkennbar an einem nicht durch Bodenbildung entstandenen Wechsel des Materials (z. B. Sand über Ton). Bodenhorizonte sind hingegen das Ergebnis der Pedogenese (Bodenbildung). Ein Boden kann aus einer oder mehreren (festen oder lockeren) Schichten entstanden sein. In einer Schicht haben sich in der Regel mehrere Horizonte ausgebildet. Lediglich geringmächtige Schichten oder Schichten mit noch nicht fortgeschrittener Pedogenese weisen manchmal nur einen einzigen Horizont auf. Andererseits kann die Pedogenese dazu führen, dass ursprünglich vorhandene Schichtgrenzen im Bodenprofil nicht mehr erkennbar sind und mehrere Schichten wie ein einziger Horizont erscheinen. Folgendes Beispiel soll den Unterschied zwischen einem Horizont (pedogen) und einer Schicht (geogen) erläutern. Im Voralpenland finden wir häufig eine Schicht aus Löss über einer Schicht aus neogenen Ablagerungen. Der Löss enthält Calciumcarbonat, die neogenen Sedimente sind oft carbonatfrei. In beiden Schichten fand Pedogenese statt. In der Löss-Schicht kommt es zu Humusakkumulation, Carbonatauswaschung, Verwitterung von primären Silikaten mit Bildung von Tonmineralen und Oxiden (vor allem Eisenoxiden) und schließlich zur Lessivierung (Tonverlagerung). Wenn die Löss-Schicht nicht allzu mächtig war, wird sie im Laufe des Holozän vollständig carbonatfrei und besitzt keinen C-Horizont mehr. Dann lautet die Horizontfolge Ah / Al / Bt. Auch in der neogenen Schicht findet Bodenbildung statt, die oft schon lange vor dem Holozän eingesetzt hat. Es kommt zu Silikatverwitterung mit Bildung von Tonmineralen und Oxiden. Aus der geringmächtigen Löss-Schicht sind oft noch Tonminerale in den oberen Teil der neogenen Schicht eingewaschen. Die neogene Schicht hat somit die Horizontfolge Btv / Bv / ilCv. Die Horizontfolge des gesamten Bodens lautet: Ah / Al / Bt / IIBtv / IIBv / IIilCv. Die römischen Ziffern II bezeichnen dabei die zweite Schicht.", "section_level": 1}, {"title": "Horizontbezeichnungen in anderen Ländern.", "content": "Wie Deutschland, so haben auch zahlreiche andere Länder ihre Systeme zur Benennung von Horizonten mit Buchstabenkürzeln. Die Systeme der nachfolgend genannten Länder sind in folgenden Dokumenten veröffentlicht: International sind die Horizontbezeichnungen aus den Guidelines for Soil Description der FAO verbreitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Bodenhorizont, oft kurz \"Horizont\" genannt, ist ein Bereich im Boden, der anhand seiner speziellen Eigenschaften von darüber- und darunterliegenden Bereichen unterschieden werden kann. Die Horizonte eines Bodens sind in einem sogenannten Bodenprofil (Vertikalschnitt des Bodens in einer Aufgrabung, seltener einer Bohrung) erkennbar und liegen fast immer horizontal bzw. hangparallel. Die Horizontabfolge eines Bodens ist das maßgebliche Kriterium für die Ermittlung des vorliegenden Bodentyps.", "tgt_summary": "土层是大致平行于土壤的层,其物理特性不同于上面和下面的层。地平线在大多数情况下由明显的物理特征,主要是颜色和纹理来定义。这些可以以绝对术语(例如纹理的粒度分布)和相对于周围材料(即,比上面和下面的层位“更粗糙”或“更陡峭”)的术语描述。土壤分化为明显的层位主要是源自土壤 - 大气界面的影响,如空气,水,太阳辐射和植物材料。由于土壤的风化首先发生在表面并向下工作,最上层已经改变最多,而最深层最类似于原始母材料。", "id": 352468} {"src_title": "Wirbelsäule", "tgt_title": "脊椎", "src_document": [{"title": "Form.", "content": "Betrachtet man die Wirbelsäule eines Menschen von der Seite, fällt es auf, dass sie in der Sagittalebene geschwungen ist. Die Halswirbelsäule weist eine Biegung nach vorne \"(ventral)\" auf, die Brustwirbelsäule wölbt sich nach hinten \"(dorsal)\", die Lendenwirbelsäule wieder nach vorne und Kreuz- und Steißbein als Einheit wiederum nach hinten. Die Kyphose im Brustbereich ermöglicht eine gute Entfaltung der Lungen, die Lordosen in der Hals- und der Lendenwirbelsäule gleichen die Kyphose aus und wirken axialen Kräften und einer ungünstigen Schwerpunktverschiebung entgegen. Insgesamt ergibt sich damit eine doppelt S-förmige Krümmung. Diese Form der menschlichen Wirbelsäule dämpft beim aufrechten Gang Stöße, ähnlich einem Federstab. So werden die beim Gehen entstehenden Erschütterungen verringert und sind im Kopfbereich, mit dem Gehirn, am geringsten. Von hinten oder vorn betrachtet bildet die Wirbelsäule eine annähernd gerade Linie. Bei einer seitlichen Verkrümmung liegt eine Skoliose vor.", "section_level": 1}, {"title": "Abschnitte.", "content": "Von oben (kranial) nach unten (kaudal) wird die Wirbelsäule in fünf einzelne Abschnitte (Wirbelsäulensegmente) unterteilt, die sich jeweils aus einzelnen Wirbeln (lat. \"Vertebrae\") zusammensetzen. Beim Menschen sind dies die Halswirbelsäule \"(Pars cervicalis)\" mit sieben Wirbeln, die Brustwirbelsäule \"(Pars thoracica)\" mit zwölf Wirbeln, die Lendenwirbelsäule \"(Pars lumbalis)\" mit fünf Wirbeln, das Kreuzbein \"(Os sacrum)\" mit fünf Synostose verschmolzenen Wirbeln und das Steißbein \"(Os coccygis)\" mit vier bis fünf verschmolzenen Wirbelrudimenten (individuell und je nach Alter). Die menschliche Wirbelsäule besteht demnach aus insgesamt 33 oder 34 Wirbeln. Da die fünf Wirbel, die das Kreuzbein bilden, ebenso wie die Wirbelrudimente des Steißbeins miteinander verwachsen (verschmolzen) sind, spricht man auch oft davon, dass die Wirbelsäule aus 24 freien (präsakralen) Wirbeln (Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule) sowie dem Kreuzbein und dem Steißbein besteht. Die prinzipielle Gliederung ist für alle Säugetiere typisch, die Zahl der Wirbel ist jedoch für jeden Abschnitt je nach Tierart verschieden. Schwanztragende Wirbeltiere besitzen eine unterschiedlich große Anzahl Schwanzwirbel.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau der Wirbel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirbelkörper und Wirbelkanal.", "content": "Auch wenn sich die einzelnen Wirbel in den verschiedenen Wirbelsäulenabschnitten in ihrer äußeren Form etwas voneinander unterscheiden, so ist der allgemeine Aufbau doch in allen Abschnitten gleich. Ein Wirbel besteht gemeinhin aus einem kompakten Wirbelkörper, an den sich der knöcherne Wirbelbogen anschließt. Die einzige Ausnahme ist der erste Halswirbel, Atlas, der keinen kompakten Wirbelkörper besitzt, und gemeinsam mit dem zweiten Halswirbel, Axis, eine funktionelle Einheit bildet. Ansonsten formen die Wirbelbögen vor dem Wirbelkörper jeweils ein Loch als \"Foramen vertebrale\". Übereinandergereiht bilden diese Löcher den Wirbelkanal, der das Rückenmark umhüllt von seinen Häuten dann knöchern umschließt. Das Rückenmark reicht vom Abgang des ersten Halsnervs bis zum Conus medullaris, der beim Erwachsenen in Höhe des ersten Lendenwirbels endet. Die Wirbelbögen zweier benachbarter Wirbel lassen auf jeder Seite als Zwischenraum das \"Foramen intervertebrale\", das Zwischenwirbelloch frei, durch das auf jeder Etage beidseits ein Rückenmarksnerv (Spinalnerv) aus dem Wirbelkanal tritt.", "section_level": 2}, {"title": "Querfortsatz und Dornfortsatz.", "content": "Auf jeder Seite des Wirbelbogens entspringt ein Querfortsatz, der im Brustbereich eine Gelenkfläche besitzt, an die die Rippen ansetzen. Auf der Rückseite befindet sich der Dornfortsatz. Diese knöchernen Vorsprünge dienen Bändern und Muskeln als Ansatzstellen. Um einen stabilen Kontakt jedes einzelnen Wirbels zu seinen Nachbarwirbeln herzustellen, sind sie miteinander über die kleinen Wirbelgelenke verbunden. Auch diese Wirbelgelenke haben ihren Ursprung an den Wirbelbögen. Die Wirbelkörper nehmen über die rein stabilisierende Wirkung hinaus noch eine weitere wichtige Aufgabe wahr. Wie viele andere größere Knochen bilden sie in dem in ihrem Inneren gelegenen Knochenmark die Zellen des Blutes.", "section_level": 2}, {"title": "Wirbelgelenke.", "content": "Mit Ausnahme des ersten und zweiten Halswirbels und der miteinander verschmolzenen Kreuz- und Steißbeinwirbel liegt zwischen zwei benachbarten Wirbelkörpern bei Säugetieren eine verbindende Bandscheibe \"(Discus intervertebralis)\". Diese besteht aus Faserknorpel mit einem relativ festen äußeren Ring aus Bindegewebe und einem weichen inneren Kern. Aufgaben der Bandscheiben sind das Abdämpfen von Stößen und Erschütterungen und die bewegliche Verbindung der einzelnen Wirbel miteinander. Die Bandscheiben bilden unechte Gelenke in Form von Symphysen. Außer den Bandscheiben gibt es noch echte Gelenke zwischen den einzelnen Wirbeln, die Wirbelbogengelenke. Es handelt sich um \"ebene Gelenke\" oder \"Facettengelenke\", die auf den beiden unteren (bei Tieren hinteren) und den beiden oberen (vorderen) Gelenkfortsätzen aufeinanderfolgender Wirbel liegen. Die Wirbelbogengelenke bestimmen die Bewegungsrichtung, während Bandscheiben und Wirbelsäulenbänder den Bewegungsumfang begrenzen. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule in den 3 beweglichen Abschnitten ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Generell ist die Beweglichkeit in der Halswirbelsäule in alle Richtungen am größten, die Brustwirbelsäule ist wegen ihrer Einbindung in den Brustkorb am unbeweglichsten. Aufgrund der fast senkrecht stehenden Gelenkflächen der Gelenkfortsätze im Lendenbereich findet hier fast keine Rotation statt, stattdessen ist eine starke Ventralflexion (Beugung nach vorne) und Dorsalextension (Streckung nach hinten) möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Bewegungssegment.", "content": "Die kleinste funktionelle Einheit der Wirbelsäule wird auch als (Junghannssches) Bewegungssegment oder \"Functional Spinal Unit\" (FSU) bezeichnet. Ein Bewegungssegment besteht aus zwei benachbarten Wirbelkörpern mit ihren Wirbelbogengelenken und der dazwischenliegenden Bandscheibe sowie den zugehörigen Bändern, Muskeln, Gefäßen und Nerven (Rückenmark und Nervenwurzeln).", "section_level": 1}, {"title": "Bänder.", "content": "Bänder erstrecken sich über die gesamte Länge der Wirbelsäule und stabilisieren sie: Diese sechs Bänder bzw. Bandsysteme sind für die Stabilität der Wirbelsäule von großer Bedeutung. Unterstützt werden sie von den zahlreichen Rückenmuskeln. Bänder geben der Wirbelsäule Halt und Beweglichkeit. Die stabilisierenden und elastischen Strukturen der Wirbelsäule ermöglichen zahlreiche Bewegungen.", "section_level": 1}, {"title": "Erkrankungen und Fehlbildungen.", "content": "Frakturen der Wirbelsäule können u. a. zur Kyphose führen. Wird dabei das Rückenmark geschädigt, führt das zur Querschnittlähmung. Die häufigsten Erkrankungen sind: Degenerative Veränderungen der Funktionsgruppe aus Bandscheibe (→ Bandscheibenvorfall) und den beiden angrenzenden Wirbeln \"(Osteochondrosis intervertebralis)\", Instabilitäten bis zum Wirbelgleiten (Spondylolisthesis), dem rheumatischen Formenkreis zugehörige entzündliche Erkrankungen (etwa Morbus Bechterew) sowie Deformationen wie die Skoliose. Die häufigste Wachstumsstörung der Wirbelsäule ist die Scheuermann-Krankheit. Chordome sind Geschwülste an der Wirbelsäule. Tuberkulose und andere Infektionskrankheiten können sich auch an der Wirbelsäule manifestieren. Das Cervicobrachialsyndrom ist ein Schmerzzustand, der von der Halswirbelsäule ausgeht und in den Arm einstrahlt. Eine häufige Fehlbildung, die bei etwa 10 bis 20 % der Bevölkerung auftritt, ist die sogenannte Spina bifida occulta, die am häufigsten am Kreuzbein und der Lendenwirbelsäule auftritt. Dabei ist ein Wirbelbogen nicht ganz geschlossen, was für den Betroffenen jedoch in der Regel keine Folgen hat und daher unbemerkt bleibt. Schwerwiegender, aber auch seltener ist die Spina bifida aperta, bei der zusätzlich eine Fehlbildung des Rückenmarks vorliegt. Fehlbildungen können auch die Wirbelkörper betreffen: Blockwirbel sind zwei zusammengewachsene Wirbel, bei Halbwirbeln sind obere und untere Hälfte eines Wirbelkörpers nicht miteinander verwachsen. Blockwirbel bedeuten eine Einschränkung der Beweglichkeit der Wirbelsäule, während Halbwirbel zu Skoliose führen. Sehr selten treten Skelettdysplasien auf, die ausschließlich die Wirbelsäule betreffen, sog. Brachyolmie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wirbelsäule, anatomisch \"Columna vertebralis\" genannt, ist in ihrer Gesamtheit das zentrale tragende Konstruktionselement der Wirbeltiere. Sie bildet die knöcherne Mitte des Körpers und umhüllt das im Wirbelkanal liegende Rückenmark. Sie ist über das erste Kopfgelenk mit dem Schädel und über das Iliosakralgelenk mit dem Becken verbunden.", "tgt_summary": "脊柱(拉丁语:\"Columna vertebralis\"、英语:vertebral column、backbone、spine)是脊椎动物位于背侧的支撑性中轴骨骼。", "id": 2412412} {"src_title": "Aphorismus", "tgt_title": "格言", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Erst seit dem frühen 20. Jahrhundert wird der Aphorismus als eigenständige Prosa­gattung anerkannt und erforscht. Er gilt als widersprüchliche Textform mit folgenden Kerneigenschaften:", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsherkunft.", "content": "Das Wort „Aphorismus“ stammt aus dem Altgriechischen. ἀφορισμός \"(aphorismόs)\" kann folgende Bedeutungen haben: Das zugehörige Verb \"(aphorízein = ap[o]-horízein)\" „genau bestimmen, abgrenzen“, lässt sich vom Wort \"hóros\" „Begrenzung, Bedingung“ ableiten, wovon das deutsche Wort „Horizont“ kommt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliche Entwicklung.", "content": "Der erste Aphoristiker war Heraklit von Ephesos. Auch Platon rechnet Heraklit zu den Aphoristikern. Das erste Werk, das zu einem großen Teil aus Aphorismen bestand, waren die Schriften des Hippokrates, die jedoch von vielen einzelnen Autoren stammen. Hier werden in aphoristischer Form medizinische Lehrsätze aufgestellt. Die literarisch-philosophische Gattung entwickelte sich erst später. Zu ihren Meistern gehören vor allem die französischen Moralisten des 17. und 18. Jahrhunderts, u. a. François de La Rochefoucauld, Jean de La Bruyère, Joseph Joubert, Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues sowie der Spanier Baltasar Gracián. Eine lange Tradition hat der Aphorismus im deutschsprachigen Raum. Auf Georg Christoph Lichtenberg (\"Sudelbücher\") im 18. Jahrhundert folgen u. a. Johann Wolfgang von Goethe, Jean Paul, Friedrich Schlegel, Novalis, Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche, Karl Kraus, Franz Kafka, Ludwig Wittgenstein, Theodor W. Adorno, Elias Canetti, Émil Cioran und Elazar Benyoëtz. In Polen sind zu nennen: Stanisław Jerzy Lec, Karol Irzykowski, Adolf Nowaczyński, Henryk Elzenberg und Wojciech Wiercioch. Weitere bekannte Aphoristiker sind Laotse, Konfuzius, Oscar Wilde, George Bernard Shaw, Andrzej Majewski und Paul Valéry.", "section_level": 1}, {"title": "Aphoristikertreffen.", "content": "Seit 2004 findet in Hattingen an der Ruhr alle zwei Jahre ein deutschsprachiges, inzwischen internationales Aphoristikertreffen statt, zuletzt vom 1. bis zum 3. November 2018. Veranstalter dieses Forums sind der Förderverein Deutsches Aphorismus-Archiv Hattingen e. V. (DAphA) und das Stadtmuseum Hattingen. Alle Beispielaphorismen stammen von Stanisław Jerzy Lec.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Aphorismus ist ein selbstständiger einzelner Gedanke, ein Urteil oder eine Lebensweisheit, welcher aus nur einem Satz oder wenigen Sätzen bestehen kann. Oft formuliert er eine besondere Einsicht rhetorisch kunstreich als allgemeinen Sinnspruch (Sentenz, Maxime, Aperçu, Bonmot). Dagegen gelten Auszüge aus anderen Texten, wie geflügelte Worte oder pointierte Zitate literaturwissenschaftlich nicht als Aphorismen. Ein Verfasser von Aphorismen wird als Aphoristiker bezeichnet.", "tgt_summary": "格言又称箴言,可以作为人们行为规范的言简意赅的语句,因其不仅凝聚古圣先贤的人生智慧,同时具备简练生动的表达方式。从句法结构角度说,格言是相对完整、相对独立的句子,可以独立用来表达思想。", "id": 604405} {"src_title": "Altsächsische Sprache", "tgt_title": "古撒克遜語", "src_document": [{"title": "Begriffe.", "content": "Der wissenschaftsgeschichtlich ältere Begriff \"Altsächsisch\" bezieht sich auf das mittelalterliche Volk der Sachsen, vergleiche etwa \"Altalemannisch, Altbairisch, Altniederfränkisch, Altoberfränkisch, Angelsächsisch\". Der wissenschaftsgeschichtlich jüngere Begriff \"Altniederdeutsch\" fügt sich dagegen in die auch bei andern Sprachen übliche Reihung \"Alt-, Mittel-, Neu-\" plus Name der Sprache einfügen, vgl. etwa \"Alt-, Mittel-, Neuhochdeutsch; Alt-, Mittel-, Neuniederländisch; Alt-, Mittel-, Neuenglisch\". Der Begriff \"Altniederdeutsch\" wird überdies auch als Sammelbegriff für das Altsächsische und das Altniederländische (Altniederfränkische), zwei Sprachen im niederdeutschen Land, verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Historisches.", "content": "Bereits im 5. Jahrhundert hatte sich die angelsächsische Sprache abgespaltet, die sich in England – durchaus in Kontakt mit dem sächsischen Festland – zum Altenglischen entwickelte. Die Sprache der Angeln und Sachsen in England wird deshalb gewöhnlich nicht mehr zum Altniederdeutschen hinzugerechnet. Die Entwicklung des Niederdeutschen auf dem Boden des Ostfrankenreichs, später des Heiligen Römischen Reichs ist seit der Eroberung und Zwangsbekehrung Norddeutschlands durch Karl den Großen von den hochdeutschen Mundarten beeinflusst worden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte.", "content": "Dem Altsächsischen besonders ähnlich sind das Altenglische und das Altfriesische. Diese drei Sprachen werden unter dem Begriff \"nordseegermanische Sprachen\" zusammengefasst. Weitere verwandte Sprachen sind das Altniederländische und das Althochdeutsche.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Gebiet des Altniederdeutschen im 9. Jahrhundert ist nur schlecht belegt, umfasst aber im Wesentlichen das heutige Niedersachsen, Westfalen, Lippe, Engern und Ostfalen, einschließlich der heute zu Sachsen-Anhalt gehörenden, linkselbischen Gebiete (etwa von Halle bis Magdeburg). Im Süden verlief die Sprachgrenze zum Fränkischen und damit zum Althochdeutschen (Mitteldeutschen) auf einer Linie von Merseburg, Göttingen, nordwestlich Kassels, Korbach bis zum Sauerland und Ruhrgebiet. Somit gehört auch der nordwestliche Teil Hessens zum altsächsischen Sprachgebiet. Teile des Niederrheinlandes und ein Teil der Niederlande etwa nördlich vom Ruhrgebiet bis nach Groningen und im Westen bis an die Zuiderzee gehörten ebenfalls zum altniederdeutschen Sprachgebiet. Südlich davon begann das altniederfränkische oder altniederländische Sprachgebiet. Im Norden grenzte das Gebiet von Groningen bis nach Bremerhaven an das altfriesische Sprachgebiet, sowie in Schleswig-Holstein ans altdänische und im Nordosten etwa auf der Linie Plön und bei Lüneburg die Elbgrenze entlang ans westslawische Sprachgebiet. Durch die deutsche Ostexpansion nach Osten und Norden, sowie den aufblühenden Handel vor allem der Hansestädte, entwickelte sich die altniederdeutsche Sprache zur Schrift- und Verkehrssprache. Es bildete sich das Mittelniederdeutsche heraus, das zu einer Spaltung in das alte Stammgebiet und die kolonisierten Gebiete östlich der Elbe führte, in der zahlreiche fremde Einflüsse aufgenommen wurden. Der Differenzierungsprozess zum Mittelniederdeutschen dauerte etwa 150 Jahre. Der Sachsenspiegel repräsentiert den Sprachstand nach diesem Prozess.", "section_level": 1}, {"title": "Quellen und Dokumente.", "content": "Die altsächsische oder altniederdeutsche Sprache ist nur in wenigen Dokumenten überliefert, so im Taufgelöbnis, das die Sachsen unter Karl dem Großen sprechen mussten, in der nur bruchstückhaft überlieferten altsächsischen Genesis und vor allem in der größten Dichtung, dem Heliand, der als episches Werk nach dem Muster germanischer Heldensagas die Geschichte von Jesus Christus erzählt. Die wenigen anderen Quellen sind zumeist Übersetzungen aus dem Lateinischen und daher in der Lexik begrenzt. Bei der Untersuchung der schriftlichen Quellen muss zudem bedacht werden, dass sie meist nicht von Sachsen, sondern von Franken oder Baiern aufgezeichnet wurden, die vermutlich der sächsischen Sprache nur begrenzt mächtig waren. Erheblich reichhaltiger ist die Quellenlage für den angelsächsischen Raum, beispielsweise das Beowulf-Epos.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Das Altsächsische zeigt zahlreiche ingwäonische Merkmale, wie das \"Nasal-Spirans-Gesetz\". Dieses beschreibt, dass die Kombinationen von Vokal-Nasal-Spirans in späteren Sprachstufen den Nasallaut verloren. Anders als das Englische und Friesische hat das Niederdeutsche jedoch viele Nasale später neu aufgenommen:", "section_level": 1}, {"title": "Sprachprobe.", "content": "Sprachprobe aus dem Heliand; der Abschnitt entspricht in episch nacherzählender Form den Anfangsversen des 2. Kapitels aus dem Evangelium nach Lukas:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die altsächsische Sprache (abgekürzt \"As.\") oder altniederdeutsche Sprache (abgekürzt \"And.\") ist die älteste Sprachstufe des Niederdeutschen („Plattdeutsch“), die zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert im Siedlungsgebiet der Sachsen und der Angeln gesprochen wurde. Es bildet die Vorläuferin des Mittelniederdeutschen und gehört zur Gruppe der westgermanischen Sprachen bzw. innerhalb dieser zur Gruppe der nordseegermanischen Sprachen.", "tgt_summary": "古撒克逊语,又名曰古低地德语,是一种日耳曼语族的语言,且是最早有书面纪录的低地德语(通行于德国北部、荷兰东北部、丹麦南部、美国和东欧部分地区的一种语言)的形式。这种语言是一种西日耳曼语支语言,和盎格鲁-弗里西语组的语言关系密切。古撒克逊语的书面纪录,存在于西元八世纪至十二世纪间,而在西元十二世纪时,这种语言逐渐地演化成中古低地德语。古撒克逊语通行于现今的德国北部以海岸为主的地区及荷兰东部,为当地的撒克逊人所使用,而撒克逊人是居于古撒克逊地区(Old Saxony)的日耳曼人部落。古撒克逊语的单词部分地受到北海日耳曼语鼻音消失法则所影响,而这法则影响了古英语、古弗里西语等盎格鲁-弗里西语组语言的单词。受到北海日耳曼语鼻音消失法则所影响这点,使得这些语言的后裔和荷兰语、卢森堡语、标准德语等属于低地法兰克语和高地德语的语言有所区别。", "id": 2295354} {"src_title": "St. Patrick’s Cathedral (New York)", "tgt_title": "圣巴德利爵主教座堂 (纽约)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Grundstück der heutigen Kathedrale wurde am 6. März 1810 für 11.000 Dollar gekauft, um dort eine Schule für katholische junge Männer errichten zu können, die von Jesuiten geleitet wurde. Diese Schule scheiterte, und 1813 wurde das Grundstück an Dom Augustin de Lestrange weiterverkauft, den Abt eines Trappisten-Konvents. Die Mönche kamen aus der französischen Abtei von La Trappe und waren nach Amerika geflohen, weil sie in Frankreich verfolgt wurden. Im Kloster betreuten sie auch etwa 33 Waisenkinder. Nach dem Sturz Napoleons im Jahre 1814 kehrten die Trappisten nach Frankreich zurück und gaben ihren Immobilienbesitz auf. Das Waisenhaus wurde von der Diözese von New York bis in das späte 19. Jahrhundert fortgeführt. Papst Pius IX. erhob das 1808 gegründete Bistum New York 1850 zur Erzdiözese. Erzbischof John Joseph Hughes gab anschließend seine Absicht bekannt, eine neue Kathedrale zu errichten, welche die St. Patrick’s Old Cathedral ersetzen sollte, die sich an der Kreuzung der Prince and Mott Streets und der Mulberry Street befand. Die alte Kathedrale wurde im Jahr 1866 durch ein Feuer zerstört und 1868 wiederaufgebaut und konsekriert. Sie ist die älteste katholische Kirche in New York und dient als Pfarrkirche. Lorenzo da Ponte wurde hier beigesetzt. Der Grundstein der neuen Kathedrale wurde am 15. August 1858 gelegt, südlich des Waisenhauses der Diözese und ungefähr nördlich des zu dieser Zeit dicht bevölkerten Gebietes von New York. Die Kathedrale wurde von James Renwick, Jr. im neugotischen Stil entworfen. Die Arbeiten begannen 1858, wurden aber während des Amerikanischen Bürgerkrieges unterbrochen und 1865 wiederaufgenommen. Die Kathedrale wurde 1878 vollendet und am 25. Mai 1879 von Erzbischof John Kardinal McCloskey geweiht. Ihre gewaltigen Ausmaße dominierten den damaligen Rand des Stadtzentrums. Das Haus des Erzbischofs und das Pfarramt wurden von 1882 bis 1884 angebaut, die angrenzende Schule, die es nicht mehr gibt, öffnete 1882. Die Türme an der Westfront wurden von 1885 bis 1888 hinzugefügt. 1901 begann man mit einigen Erweiterungen, darunter einer Kapelle Unserer Lieben Frau, die von Charles T. Mathews entworfen wurde. Die Kathedrale wurde zwischen 1927 und 1931 renoviert; während dieser Zeit wurde die große Orgel eingebaut und der Altarraum vergrößert. Im Dezember 1976 erhielt die St. Patrick’s Cathedral den Status eines National Historic Landmarks und wurde in das National Register of Historic Places eingetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Orgeln.", "content": "St. Patrick verfügt über zwei Orgeln: die große Emporenorgel (Grand Gallery Organ) mit Echowerk (Nave Organ) in der Balustrade des Hauptschiffs und die Altarorgel (Chancel Organ) in der nördlichen Arkade. Die gesamte Orgelanlage besteht aus 12 \"divisions\" mit insgesamt 9.838 Pfeifen und 177 Registern. Von den beiden identischen, fünfmanualigen Spieltischen lassen sich beide Orgeln sowohl einzeln, als auch zusammen anspielen. Die ersten Orgeln wurden 1879 bzw. 1880 errichtet. George Jardine & Son (New York City) baute auf der große Empore ein mechanisches Instrument mit vier Manualen und 51 Registern, die Fa. J.H. & C.S. Odell (New York City) errichtete im Altarraum ein mechanisches Instrument mit 2 Manualen und 20 Registern. Beide Instrumente wurden in den Jahren 1928 bzw. 1930 durch die heutigen Instrumente (Altarorgel 1928, Opus 3920; Emporenorgel 1930, Opus 5918) ersetzt, die von George Kilgen & Son (St. Louis, Missouri) erbaut wurden. Im Zuge einer umfassenden Überholung der Orgel ab dem Jahr 1993 wurden zwei neue (identische) fünfmanualige Spieltische installiert, die beiden handgeschnitzten Orgelprospekte restauriert und die Orgelwerke durch die Fa. Paragallo Pipe Organ Company (Paterson, New York) gereinigt und restauriert. Zuletzt wurde das Echowerk (Echo Organ) einer umfassenden klanglichen Überarbeitung unterzogen und um einen Prinzipalchor erweitert. Es wird heute als Nave Organ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Grand Gallery Organ.", "content": "Die Grand Gallery Organ hat 144 Register, 15 Transmissionen und 9 extendierte Register.", "section_level": 2}, {"title": "Chancel Organ.", "content": "Die Chancel Organ hat 34 Register, 14 Transmissionen und 2 extendierte Register.", "section_level": 2}, {"title": "Krypta.", "content": "Die Krypta ist normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Weil sich in der Krypta die Reliquien dreier Kandidaten eines Seligsprechungsprozesses befinden (Pierre Toussaint, Fulton Sheen und Terence Cooke), ist es möglich, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen, etwa um für ein verstorbenes Familienmitglied zu beten. Berühmte Menschen, deren Begräbnisfeierlichkeiten in der Kathedrale abgehalten wurden, die aber anderswo begraben liegen, waren unter anderem die \"New York Yankee\"-Größen Babe Ruth und Billy Martin, der Football-Trainer Vince Lombardi, die Sängerin Celia Cruz, der US-Senator von New York und Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy und der langjährige Besitzer der \"New York Giants\", Wellington Mara. Besondere Gedenkgottesdienste wurden in der Kathedrale nach dem Tod von Andy Warhol und Joe DiMaggio abgehalten.", "section_level": 1}, {"title": "St. Patrick’s in der populären Kultur.", "content": "Szenen aus den Komödien Little Nicky und Mr. Deeds von Adam Sandler wurden in der Kathedrale gedreht, sowie Teile von Daredevil. St. Patrick’s diente auch als ein Hintergrund im Videospiel Freedom Fighters. Donald Trump sagt in einem kurzen Cameo-Auftritt in Woody Allens Film Celebrity, er sei gerade dabei, die Kathedrale zu kaufen, um sie vielleicht abzureißen und an ihrer Stelle ein „sehr, sehr hohes und schönes Gebäude“ zu bauen. Im Jahr 2002 hatte ein Paar in der Eingangshalle von St. Patrick’s Sex – als Teil des Wettbewerbs „Sex for Sam 3“ in der Radiosendung von \"Opie und Anthony\", was dazu führte, dass das beliebte Duo vom Radiosender WNEW-FM gefeuert wurde. Der Sponsor des Wettbewerbs war die \"Boston Beer Company\", die das Bier Samuel Adams herstellt und die Paare dazu aufforderte, Sex an ungewöhnlichen Orten zu haben. Im Film \"Spider-Man\" aus dem Jahr 2002 mit Tobey Maguire und Kirsten Dunst setzt Spider-Man Mary Jane Watson auf einem Dachgarten direkt gegenüber der St. Patrick’s Cathedral ab, nachdem er sie gerettet hat. Auch in der Literatur finden sich Verwendungen des Bauwerks – so spielt zum Beispiel Nelson DeMilles Roman \"Die Kathedrale (Cathedral)\" fast ausschließlich komplett in der Kirche, wo sich am St. Patrick’s Day Mitglieder einer Splittergruppe der IRA – die Fennier – mit Geiseln verschanzen, um mit der Drohung, die Kathedrale in die Luft zu sprengen und zu zerstören, die Freilassung von politischen Gefangenen in der Provinz Ulster in Nordirland zu erpressen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die St. Patrick’s Cathedral ist die größte im neugotischen Stil erbaute Kathedrale in den Vereinigten Staaten. Sie befindet sich an der Fifth Avenue in Manhattan, zwischen der 50. und der 51. Straße, direkt gegenüber dem Rockefeller Center. Die Kathedrale ist der Amtssitz des Bischofs des katholischen Erzbistums New York. Der Pfarrbezirk St. Patrick’s wird begrenzt durch die 59th Street, die 3rd Avenue, die 44th Street und die 7th Avenue und umfasst 302 Häuserblöcke.", "tgt_summary": "纽约圣巴德利爵主教座堂(英语:St. Patrick's Cathedral, New York City),或译圣派翠克大教堂,是美国纽约市的一座新哥特式天主教教堂,天主教纽约总教区的主教座堂以及本堂区圣堂,位于曼哈顿中城50街和51街之间的第五大道东侧,面对洛克菲勒中心。教堂为哥德复兴式建筑,是纽约主要观光景点之一。纽约每年圣派翠克节的游行也在教堂前的街道进行。", "id": 2086385} {"src_title": "Solon", "tgt_title": "梭伦", "src_document": [{"title": "Unklare Überlieferung.", "content": "Manche Aspekte der Überlieferung zu Solon sind zweifelhaft, sind bis zur Unwahrscheinlichkeit unsicher und umstritten. Die Ungewissheiten betreffen sowohl Aspekte der Vita, der Reformtätigkeit und der Gesetzgebung Solons als auch die erhaltenen Fragmente seiner Dichtung, die erst in Zeugnissen späterer Jahrhunderte überliefert sind. Gleichwohl gehören auch die problematischen Überlieferungsbestandteile zu einer Gesamtdarstellung Solons;", "section_level": 1}, {"title": "Weltoffener Athener.", "content": "Solon soll als Sohn des Exekistides dem Geschlecht der Medontiden entstammen, das sich auf den mythischen letzten athenischen König Kodros zurückführte. Auch die Mutter Solons entstammte nach dem Zeugnis Plutarchs einem aristokratischen Geschlecht und war die Cousine der Mutter des späteren Tyrannen Peisistratos. Zu den besonders Reichen in der adligen Athener Führungsschicht soll Solon jedoch nicht gehört haben. Im Gegensatz zu vielen seiner Standesgenossen, die andere als landwirtschaftliche Einkünfte für unwürdig ansahen, scheint sich Solon auch in überregionalen Handelsgeschäften engagiert zu haben. Schon gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. sind athenische Töpferkunst und Vasenmalerei vereinzelt im Nildelta und bei Massilia (Marseille) nachweisbar. Möglicherweise begann zu dieser Zeit der Export athenischen Olivenöls.", "section_level": 1}, {"title": "Beredter Militärstratege.", "content": "An der Griechischen Kolonisation des Mittelmeerraums nicht beteiligt und im Handelsverkehr noch unbedeutend, etwa im Vergleich zu Korinth und Megara, besaß Athen bis zur Zeit Solons nur einen im Osten Attikas gelegenen, handelsstrategisch unbedeutenden Seehafen. Verbesserte Entwicklungsmöglichkeiten für den attischen Seehandel hingen davon ab, dass die Athen vorgelagerte Insel Salamis, die die Megarer in ihrem Besitz hatten, unter", "section_level": 2}, {"title": "Im Bund mit dem Orakel von Delphi.", "content": "Zu Solons besonderer Stellung unter den Athenern soll auch sein Engagement bei der Verteidigung der berühmten antiken Orakelstätte in Delphi beigetragen haben, für die er sich energisch einsetzte. Die delphischen Priester hatten um Hilfe gegen die Krisäer gebeten, die den Zugang zum Heiligtum vom Meer aus kontrollierten und den nach Delphi Anreisenden mit erzwungenen Abgaben hart zusetzten. Einige dem Orakel besonders nahestehende Poleis, darunter auch das von Solon vertretene Athen, erklärten den Krisäern im Namen", "section_level": 2}, {"title": "Vordenker des Politischen.", "content": "Hinweise auf die politisch-programmatischen Kernvorstellungen Solons ergeben sich hauptsächlich aus den überlieferten Fragmenten seiner Elegien. Sie wurden öffentlich vorgetragen und sollten einerseits in der aktuellen Krisenlage der Polis die Zuhörer für die darin enthaltenen Grundsätze gewinnen, andererseits in dieser noch „mündlich“ geprägten Gesellschaft aber auch für deren Verbreitung und dauerhafte Verankerung als Dichtung sorgen. In Solons Versen wurde erstmals das Bild eines durch Gesetze gerecht geordneten und von der Mitwirkung der Bürger getragenen Gemeinwesens entworfen. Die gemeinschaftsbildende Bezeichnung „unsere Polis“ ist zuerst bei ihm zu finden. Die von Solon angestrebte gute gesellschaftliche Ordnung, die Eunomie, zielte vermeintlich auf Wiederherstellung einer früheren sozialen Ordnung, die aus dem Lot gekommen war. Dennoch waren es etwa für den Historiker Christian Meier große Entdeckungen, die Solon in seinen Elegien vorgetragen hat: sowohl die vom Status quo stark abweichende gerechte Ordnung als auch die unmittelbare Eigenverantwortung der Bürger für Wohl und Wehe der Polis.", "section_level": 1}, {"title": "Krise der Polis als soziale Gemeinschaft.", "content": "Anlass der Berufung Solons in die herausgehobene Funktion des Schlichters und Versöhners der athenischen Bürgerschaft mit weitgehenden Vollmachten für eine Neuordnung der Verhältnisse war eine tiefgreifende gesellschaftliche Spaltung, hervorgerufen durch zunehmende Existenznöte und Schuldsklaverei im verarmten Ackerbürgermilieu. Die Ursachen einer sich offenbar akut zuspitzenden Verschuldungskrise bei Teilen der Bürgerschaft werden in einem unter herrschenden adligen Großgrundbesitzerkreisen verbreiteten, rücksichtslosen Gewinnstreben auf Kosten der Kleinbauernschaft gesehen. Dabei war es dem Reichen möglich, einen bei ihm verschuldeten Mitbürger zu seinem Schuldsklaven zu machen – wenn der seine Schulden nicht begleichen konnte – und", "section_level": 2}, {"title": "Gerechte Ordnung und Gestaltung der Polis: Eunomie.", "content": "Die eindringliche, bildreiche Sprache der überlieferten Fragmente von Solons Elegien lässt erkennen, dass es ihm darin nicht vornehmlich um nüchterne Zustandsbeschreibung oder gar detaillierte Analyse geht, sondern gewiss auch darum, die Adressaten seiner Botschaft zu packen und mitzureißen. Während er einerseits die Mitbürger zu Vernunft, Mäßigung und Selbstbeherrschung anhält, steckt in seiner Dichtung andererseits die Erkenntnis, dass es auf dem Weg zu einer neuen Bürgermoral nicht genügt, den Verstand anzusprechen, sondern dass eine solche Umorientierung auch in anderen Bezirken der menschlichen Psyche verankert werden müsse. In der Forschung umstritten und ungeklärt ist, inwieweit Solon selbst göttliche Kräfte in der Polis mitwirken sieht; klar jedoch ist, dass er menschliches Fehlverhalten als Ursache der Krise in bis dahin", "section_level": 2}, {"title": "Staats- und Gemeinwesen in jedermanns Verantwortung.", "content": "Eunomie im Sinne Solons lässt sich für Michael Stahl nicht als Zustandsbeschreibung begreifen, sondern als Verkörperung eines durch die Tätigkeit der Bürger gespeisten Prozesses mit dem Ziel, die Verhältnisse im eigenen Gemeinwesen in Ordnung zu bringen und bestmöglich zu entwickeln. Die gesamte Athener Bürgerschaft, so Karl-Wilhelm Welwei, ist von Solon aufgerufen, den Zusammenhang zwischen der maßlosen Raffgier der Mächtigen und dem dadurch bedingten Elend der Armen zu erkennen. Indem die Bürger sich mit der Polis identifizieren, indem jeder einzelne rechtlich handelt, wird die Polisordnung von allen gemeinsam getragen und die gerechte Ordnung im öffentlichen Leben wiederhergestellt. Zur allgemeinen Stärkung von Mitverantwortung und Partizipation aller Bürger im Polisverband traf Solon in seinem Reformwerk einige", "section_level": 2}, {"title": "Reformer in der Staatskrise.", "content": "Die Frage, wann Solon in Athen zum Konfliktvermittler (Aisymnet) berufen wurde und sein Reformwerk vollbrachte, wurde in der Forschung üblicherweise mit seiner Wahl zum Archon in Verbindung gebracht und auf 594/593 v. Chr. datiert. Allein diese Position im höchsten Staatsamt habe ihm als Machtbasis für derart tiefgreifende Neuordnungsmaßnahmen dienen können. Allerdings waren mit dieser Grundannahme nach Maßgabe der Quellen diverse Ungereimtheiten für die Chronologie der solonischen Vita und für die Glaubwürdigkeit bestimmter Überlieferungsaspekte verbunden. Mortimer Chambers führt eine Reihe von Gründen an, die dafür sprechen, Solons Reformwerk deutlich später zu datieren, darunter anarchische Zustände in Athen 590 und 586 sowie das „lange Archontat“ des Damasias 582–580 v. Chr. Er sieht darin mögliche Indizien einer Krise, die einer außerordentlichen Gesetzgebung vorangegangen sein könnten. Die antiken Historiker des fünften Jahrhunderts v. Chr., so Chambers, hätten ihrerseits zwecks Datierung der solonischen Reformen womöglich mangels genauerer Kenntnis einfach Solons Archontat als Fixpunkt genommen. Doch habe zum Beispiel auch Kleisthenes seine Reform lange nach dem eigenen Archontat auf den Weg gebracht. Chambers schlägt für die solonischen Reformen unter Heranziehung weiterer Gesichtspunkte den Zeitraum zwischen 575 und 570 v. Chr. vor. Unterstützt wird er darin z. B. von Charlotte Schubert: „Die Alternative wäre, sehr viel aus den erhaltenen Beschreibungen zu seinem Leben, insbesondere seine Reisen und seine Kontakte zu anderen historischen Personen, als anachronistisch oder sogar für fiktiv zu erklären. Damit verlöre man jedoch einen ganz wesentlichen Teil der antiken Tradition.“ Solons Langzeitwirkung und Nachruhm betreffend, waren die Maßnahmen zur Restabilisierung des Polisverbands und zu institutionalisierter politischer Partizipation zweifellos ausschlaggebend. Sein Reformansatz erstreckte sich aber darüber hinaus auf wichtige Bereiche in Wirtschaft, Gesellschaft und Recht, die zu einer grundlegenden Neuordnung des Gemeinwesens unterstützend beitragen sollten. Dazu gehörten unter anderem Impulse für den Athener Außenhandel, eine sogenannte Münzreform, die Einführung von Obergrenzen für die Anhäufung von Landbesitz in den Händen einzelner sowie Bestimmungen zum Bürgerrecht.", "section_level": 1}, {"title": "Beseitigung der Schuldsklaverei.", "content": "Auslösendes Moment für die Berufung Solons in die Schlichterrolle – und Grundstein seines Reformwerks auch nach eigenem Bekunden – war die für die Polisbürgerschaft insgesamt bedrohliche Züge annehmende Verschuldungskrise von Kleinbauern. Solons Lösungsansatz bestand in einer glatten Streichung sämtlicher Schulden der Hektemorier, die ein Sechstel ihrer Ernte als Schuldentilgung an den Gläubiger abzuführen hatten, und in der Entfernung aller diesbezüglichen Markierungssteine (Horoi) von den Grundstücken der Betroffenen. Zu dieser „Lastenabschüttelung“ (Seisachtheia) gehörte aber auch die Rückerstattung früheren Landbesitzes an mit ihrem Leib haftende Athener Schuldsklaven, und zwar auch an solche, die bereits nach außerhalb Attikas verkauft worden waren und nun ausgelöst wurden. Indem Solon per Gesetz den", "section_level": 2}, {"title": "Solons Gesetzgebung – Bürgeridentität durch Rechtsgemeinschaft.", "content": "Das maßgebliche Mittel Solons, um seinen ausgreifenden gesellschaftspolitischen Reformansatz zur Geltung zu bringen und auf eine dauerhafte Grundlage zu stellen, war die schriftliche Fixierung der Neuregelungen in Gesetzesform. In einem noch weitgehend durch mündliche Kommunikation geprägten Polisalltag versprach der Schriftgebrauch erhöhte Wirkungskraft. Das Normengefüge der Gemeinschaft wurde nunmehr unabhängig von Situation und Anwendern zu einer zentralen staatlichen Institution. Die schriftliche Sicherung des Gesetzeswerks wurde auf Holztafeln (Axones) vorgenommen, die ein Ensemble mit vier im rechten Winkel miteinander verbundenen beschrifteten Außenseiten bildeten und in der Art heutiger Postkartenständer drehbar an Pflöcken befestigt waren. Die Geltungsdauer der Gesetze war ursprünglich auf 100 Jahre angelegt; die meisten von ihnen blieben aber noch bis zum Ende des 5. Jahrhunderts in Kraft. Und selbst nach ihrer Ersetzung wurden sie noch bis mindestens zum Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. im Athener Prytaneion aufbewahrt. Auf dem ersten solonischen Axon stand ein wohl als flankierende Maßnahme zur", "section_level": 2}, {"title": "Einkommensabhängige politische Teilhabe – die solonische Timokratie.", "content": "Die Polisgemeinschaft auf neuer Grundlage wieder zusammenzuführen, war Solons vorrangiges Ziel. Um Gleichstellung der Bürger ging es ihm aber weder bei Landbesitz- und Vermögensverteilung noch bei den politischen Macht- und Einflussmöglichkeiten. Vielmehr achtete er bei der Ausgestaltung des Institutionengefüges darauf, dass zwar einerseits alle Bürger zu nachhaltiger Beteiligung angeregt wurden, dass ihre Partizipationsrechte aber mit der sozialen Stellung und dem Einkommen übereinstimmten. Nach teils umstrittener antiker Überlieferung gehörte es zu den Vorgaben Solons, dass jeder Athener die Höhe seines jährlichen Einkommens anzugeben verpflichtet war. Als Bemessungsgrundlage dienten Trockenmaße bzw. Hohlmaße, so eine bestimmte Scheffelgröße (Medimnos, ca. 52,8 Liter) für Getreide und bestimmte Gefäßgrößen für Olivenöl und Wein. Bei der Klassenzuordnung der Bürger nach dem Prinzip der Timokratie könnten jedoch eher grobe Richtwerte gegolten haben, denn für die Stellung im Polisverband war schon vor Solon insbesondere die Fähigkeit zu militärischer Selbstausrüstung als Hoplit oder Reiter bedeutsam. Während die einkommensarmen Bürger, die sich keine Hoplitenrüstung leisten konnten, zur Klasse der Theten zählten, bildeten die in der Phalanx kämpfenden Hopliten die Klasse der Zeugiten (ab ca. 200 Scheffel Jahreseinkommen). Wer ein Pferd zu halten und für den Kampf zu rüsten in der Lage war, gehörte in die Klasse der Hippeis (ab", "section_level": 2}, {"title": "Weiser im alten Griechenland.", "content": "Als Reformer und Gesetzgeber gelang es Solon mit einer politischen Neuordnung, den drohenden Bürgerkrieg in Athen abzuwenden. Großer Dank war ihm dafür anscheinend vorerst nicht beschieden; denn er bilanzierte die ihm entgegengebrachten Reaktionen wie folgt: Solons Interesse und Wirkungskreis erstreckte sich aber nicht nur auf die eigene Polis. Nicht lange nach Vollendung des Reformwerks entwickelte er den Quellen zufolge eine auf zehn Jahre angelegte, ausgedehnte Reisetätigkeit und begegnete dabei anderen namhaften Zeitgenossen. Im vierten Jahrhundert v. Chr. festigte sich unter den Griechen die Vorstellung von einem Kreis der Sieben Weisen aus früherer Zeit, in dem Solon einen festen Platz hatte und bei Platon sogar als „Weisester der Sieben“ erschien.", "section_level": 1}, {"title": "Gesetzesherrschaft statt Tyrannis.", "content": "Wichtige Anteile an der Solon zugesprochenen Weisheit ergeben sich aus seinem politischen Denken und Handeln. Sein Leitwert Eunomie zielte auf die Eigen- und Mitverantwortung aller Bürger für Wohlergehen der Polisgemeinschaft. Eine Alleinherrschaft in Form der Tyrannis, die Macht und Verantwortung bei einem Einzelnen konzentrierte, lehnte er nicht nur mit Blick auf andere, sondern auch für sich selbst ab. Dabei hätte er die Gelegenheit nur beim Schopfe packen müssen, wie er nicht ohne Ironie bemerkte: „Von Natur ist Solon kein verständiger und ratschlußstarker Mann; / denn obgleich ein Gott Herrliches anbot, nahm \"er\" es nicht an; / Er warf’s", "section_level": 2}, {"title": "Auf Reisen.", "content": "Zum Bild des Weisen gehörte in der antiken Tradition das Reisen. Als Reisender erscheint Solon bei Herodot und Plutarch vor allem im Anschluss an sein Reformwerk, das die Athener nun ohne ihn als Bürgergemeinschaft anwenden und mit Leben erfüllen sollten. Seine Reiseaktivitäten führten ihn unter anderem nach Ägypten, wo er aber vielleicht nicht zum ersten Mal weilte, wie Herodot nahelegt. Er weist auf ein Gesetz des Pharaos Amasis hin, das Solon übernommen haben soll: „Amasis gab den Ägyptern auch folgendes Gesetz: Jeder Ägypter muß jedes Jahr dem Verwalter des Gaues angeben, wovon er lebt, und wer das nicht tut und keine rechtmäßigen Einkünfte nachweist, wird mit dem Tod bestraft.", "section_level": 2}, {"title": "Lehrmeister des Krösus?", "content": "In den Quellen besonders eingehend dargestellt wird Solons Erscheinung als Weiser in der Begegnung mit dem lydischen König Kroisos in Sardes. Ob dieses Ereignis überhaupt stattgefunden hat, war aber bereits in der Antike recht zweifelhaft. Plutarch erklärt sein Festhalten daran und die ausgiebige eigene Schilderung dieses Zusammentreffens mit seiner Weigerung, „eine so berühmte, von so vielen Zeugen berichtete Geschichte, die, was noch wichtiger ist, dem Charakter Solons entspricht und seiner hohen Gesinnung und Weisheit würdig ist, preiszugeben einigen sogenannten chronologischen Tabellen zuliebe, an denen unzählige herumbessern und doch bis heute zu keiner allgemeinen Lösung der Widersprüche gelangen können“. Der Abgleich von Solons Reisedaten und Lebensstationen mit der Regierungszeit des Krösus lässt laut Chambers aber auch aus heutiger Sicht für eine Zusammenkunft nur wenig Raum: „chronologisch schwierig, doch nicht ganz unmöglich“. Den Schilderungen Herodots und Plutarchs nach wurde Solon in Sardes gastlich aufgenommen und mit dem Glanz des Hoflebens und der Fülle der Palastschätze", "section_level": 2}, {"title": "Lebensende.", "content": "Nach Athen zurückgekehrt, suchte Solon vergeblich den wieder aufgebrochenen Zerwürfnissen in der Stadt entgegenzuwirken und der sich anbahnenden Peisistratiden-Tyrannis Widerstand zu leisten. Von Legendenbildung zweifelhaft überformt erscheint Plutarchs Schilderung, wonach Solon sich auf den Markt begab, um die Mitbürger in eindringlicher Rede noch einmal zur Verteidigung der Freiheit des Gemeinwesens aufzurufen. Angesichts ausbleibender Resonanz sei er sodann nach Hause gegangen", "section_level": 1}, {"title": "Lebendige Nachwirkung.", "content": "In seinen Rollen als exemplarischer Weiser, Versöhner und Gesetzgeber der Polisgemeinschaft hat Solon einen über Platon, Aristoteles und Cicero bis in die Gegenwart sich erstreckenden Nachruhm erhalten. Authentisches und Legendäres sind dabei zu einer komplexen und von der Forschung allenfalls mühsam auszudifferenzierenden Einheit verschmolzen. Unsicherheiten bei der Bestimmung der tatsächlichen historischen Verortung Solons sind vor allem darin begründet, dass die Autoren der literarischen Hauptquellen zu Solon, nämlich Herodot, Aristoteles und Plutarch, erst im Abstand von über einem bis zu sieben Jahrhunderten nach Solons Tod über ihn und sein Werk berichtet haben. Waren für die Antike vorwiegend Solons in Aussprüchen festgehaltene Qualitäten als Weiser bedeutsam, so beschäftigt die moderne Forschung eher Solons Agieren als Staats- und Gesellschaftsreformer sowie speziell seine Bedeutung für den Entstehungsprozess der attischen Demokratie. In einer der jüngsten Untersuchungen – über Solon, „den Denker“ – werden zwei Präsidenten der Vereinigten Staaten zitiert: James Madison als Bewunderer des „unsterblichen Gesetzgebers“ Solon, Woodrow Wilson mit seiner Einschätzung, Solon habe Athen eine festgefügte und eindeutige Verfassung gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Solonische Sentenzen.", "content": "Die nachstehende Sammlung Solonischer Spruchweisheiten teilt die Unsicherheiten, die aus der Quellenlage insgesamt resultieren. Auch die erhaltenen Fragmente der Elegien", "section_level": 2}, {"title": "Legendärer Demokratiegründer.", "content": "In der Darstellung der Verfassungsentwicklung des antiken Athen, enthalten in der Aristoteles zugeschriebenen Athenaion Politeia, wird die solonische Ordnung als Anfang der Demokratie bezeichnet. Mit dem Hinweis auf die nachfolgende, noch demokratischere kleisthenische Ordnung und auf die von Ephialtes eingeführte radikale Demokratie unterscheidet Aristoteles insgesamt drei verschiedene Demokratiestadien oder -typen bei der Entwicklung der attischen Polis. In der neueren Forschung wird Solons Benennung als Demokratiegründer mit Blick auf die sozialhierarchisch-timokratisch gestuften politischen Mitwirkungsrechte bzw. -beschränkungen oft nicht akzeptiert. Dass sein Wirken wichtige Voraussetzungen für die künftige Entwicklung der attischen Polis geschaffen hat, ist andererseits nahezu unbestritten. Die Ausgangslage vor Solons Reformen war durch eine innere Schwäche der Polis und ihres adligen Führungspersonals gekennzeichnet. Dadurch wurde dem Gedanken der eigenen Mitverantwortung und den Forderungen nach institutionalisierter eigener Mitsprache Vorschub geleistet, was auf lange Sicht in die Herrschaft des Demos mündete. Die solonische Ordnung überdauerte in ihren Grundzügen auch die Tyrannis: „Peisistratos und seine Söhne standen einem Personenverband gegenüber, der bereits seine politische Seinsform als Polisgemeinschaft gefunden und durch die solonische Gesetzgebung in seiner sozialen und institutionellen Ordnung starken Halt gewonnen hatte.“", "section_level": 2}, {"title": "Die Verfassungsfrage.", "content": "Legt man Ausmaß und politische Wirkungen des solonischen Reformwerks zugrunde, so liegen die Begriffe Verfassung und Verfassungsgeber nahe, die auch tatsächlich häufiger dafür gebraucht werden. Gleichwohl ist \"Politeia\" im Sinne von Verfassung für die solonische Zeit ein anachronistischer Begriff; erst um 430 v. Chr. ist Politeia (ursprünglich: Bürgerschaft) im Sinne von politischer Ordnung bzw. Verfassung sicher bezeugt. Darin kommt auch die Korrelation von Bürgerrecht, Bürgerschaft und Polisordnung zum Ausdruck.", "section_level": 3}, {"title": "Zuschreibungen in der Antike.", "content": "Anders als Herodot, der Solon als Gesetzgeber und Weisen würdigt, wird dieser im Geschichtswerk des Thukydides gar nicht erwähnt. In der attischen Komödie des 5. Jahrhunderts v. Chr. ist Solon bzw. ist seine Gesetzgebung öfters vertreten. Kratinos bringt ihn in dem Theaterstück \"Cheirones\" auf die Bühne, und zwar als Vertreter einer guten alten Zeit angesichts unerfreulicher Verhältnisse in der entwickelten attischen Demokratie. Aristophanes benennt ihn in \"Die Wolken\" als einen „Volksfreund von Natur“. Der Redner Isokrates bezeichnet Solon im 4. Jahrhundert v. Chr. zusammen mit Kleisthenes als den bedeutendsten Schöpfer der attischen Demokratie und bei anderer Gelegenheit als „Beschützer oder Vorsteher des Volkes“.", "section_level": 3}, {"title": "Bewertung durch die neuere Forschung.", "content": "Seitens der neueren althistorischen Forschung wird Solon kaum als Gründer, wohl aber als Vor- und Wegbereiter der entwickelten attischen Demokratie eingeschätzt: „Mit der umfassend gedachten Gestaltungsmacht über die Ordnung der Gemeinde, mit der postulierten Ausgrenzung eines politischen Raumes und mit der Entdeckung der Bürgerschaft als dessen zentraler Größe hat Solon entscheidende Bedingungen der athenischen Polis zum ersten Mal erkannt und zu Bewußtsein gebracht. Von ihrer allmählichen Verwirklichung war die Entwicklung in den Jahrhunderten nach ihm geprägt.“ Die Wegbereiter-Funktion Solons für die klassische demokratische Ära Athens ergibt sich sowohl hinsichtlich der politischen Begriffsbildung als auch im Bereich der Institutionenentwicklung. Solons Eunomie-Begriff ging der Kleisthenischen Isonomie voraus, die wiederum zur Vorstufe des erst danach sich ausprägenden Demokratie-Begriffs wurde. Die im Nachgang zur Peisistratiden-Tyrannis von Kleisthenes durchgeführten Reformen blieben wie die Solonischen an das aristokratisch-timokratische Gesellschaftsgefüge gebunden, erzeugten aber mit einer", "section_level": 3}, {"title": "Quellen und quellenkritische Auseinandersetzung.", "content": "Mit Herodot, dem „Vater der Geschichtsschreibung“, Aristoteles, dem Gründer der peripatetischen Philosophenschule und Systematiker des Wissens seiner Zeit, sowie Plutarch, dem Moralisten und historischen Biographen einer Vielzahl bedeutender Griechen und Römer, stützt sich die Überlieferung zu Solon einerseits auf große Namen. Andererseits bedingen der zeitliche Abstand dieser Zeugnisse zur Ära Solons und darin einfließende eigene Interessenlagen der Quellenautoren vielerlei Zweifel und kritische Reflexionen.", "section_level": 2}, {"title": "Herodot.", "content": "Die ersten überhaupt erhaltenen biographischen Hinweise auf Solon sind bei Herodot zu finden, der ihn als athenischen Gesetzgeber zwar erwähnt, sich aber vor allem mit dem reisenden Weisen Solon befasst. Der aus Halikarnassos stammende Ionier Herodot war an", "section_level": 3}, {"title": "Aristoteles.", "content": "Anders als Herodot bietet die Athenaion Politeia, die von Aristoteles (oder einem seiner Schüler) verfasst wurde, eine eingehende Darstellung des solonischen Reformwerks als eines Marksteins der Athener Verfassungsentwicklung. Angesichts der schon für Aristoteles bestehenden Knappheit an Originalquellen handelt es sich aus der Sicht von Chambers bei der \"Athenaion Politeia\" um „ein Werk kluger Wiederherstellung“. Damit ist jedoch nicht eine in jeder Hinsicht authentische und widerspruchsfreie Rekonstruktion gemeint. So ist in der \"Athenaion Politeia\" von der Einführung eines Rates der 400 die Rede, während Aristoteles andernorts in seiner staatstheoretischen Schrift \"Politik\" diesen im entsprechenden", "section_level": 3}, {"title": "Plutarch.", "content": "Aus dem vergleichsweise größten zeitlichen Abstand hat Plutarch die reichhaltigste antike Darstellung zu Solons Vita, Reformansatz, Gesetzgebung und Rolle als Weisem gegeben. Dabei kam es ihm in den Lebensbeschreibungen berühmter Griechen und Römer nicht so sehr auf die historischen Einzelheiten und Zusammenhänge an, sondern auf die Verdeutlichung angeblich typischer Charaktermerkmale und Besonderheiten der jeweiligen Persönlichkeit. Einzigartiges Talent bescheinigte ihm Michael Grant bei der Auswahl bezeichnender Anekdoten. Er sei ein Meister darin gewesen, das Leserinteresse zu wecken und wachzuhalten. Allerdings schwanke seine Zuverlässigkeit im Faktischen stark, bedingt durch die Auswahlprinzipien für seine Lebensbilder, die zu", "section_level": 3}, {"title": "Aktuelle Aspekte der Solon-Rezeption.", "content": "Ein markantes neueres Forschungsmerkmal ist die Zusammenführung von Ergebnissen unterschiedlicher Spezialdisziplinen und ihr wechselseitiger Abgleich im Dialog der Althistoriker etwa mit Philologen und Archäologen. Als Dichter und grundlegender Reformer in einer Person bietet Solon dafür reichlich Stoff. Michael Stahl betont die wichtige Funktion der Dichtung Solons für sein politisches Wirken. Solon habe durch seine Identifikation mit dem listigen Taktierer Odysseus, der sich weniger mit der Macht des Schwertes als mit überzeugender Rede durchzusetzen wusste, den Mythos für die eigenen Ziele in Dienst genommen. Auch habe er die von ihm propagierte neue politische Ethik in Übereinstimmung mit den religiösen Hauptströmungen der Zeit vermittelt, insbesondere orientiert an dem von der delphischen Priesterschaft ausgegebenen Gebot der Mäßigung ( – „nichts zu sehr“). Einer der Schwerpunkte der jüngeren Solon-Forschung – von Fabienne Blaise als „solonian question“ apostrophiert – ist auf die Frage gerichtet, ob die unter Solons Namen überlieferten Elegien seine Verse tatsächlich originalgetreu wiedergeben. André P.M.H. Lardinois begründet seine Zweifel daran mit dem Hinweis, dass in einem Fall nachweislich zwei nicht vollständig identische Versionen eines Solon-Gedichts überliefert sind, und äußert als Konsequenz speziell hinsichtlich der politischen Dichtung generelle Zweifel an der Authentizität der als Solonisch überlieferten Verse. Eva Stehle hält die auf Solon zurückgeführten politischen Gedichte überhaupt für Produkte des 4. Jahrhunderts v. Chr., entstanden aus dem Bedürfnis, Solon zum Zeugen und Ahnherrn der je eigenen Demokratieauffassung zu machen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Solon (; * wohl um 640 v. Chr. in Athen; † vermutlich um 560 v. Chr.) war ein athenischer Staatsmann und Lyriker. Angesichts der ansonsten spärlichen und gerade mit Blick auf chronologische Fragen unsicheren Überlieferung zu den Akteuren und Entwicklungen im archaischen Griechenland sind die erhaltenen Zeugnisse von Solons Wirken vergleichsweise reichhaltig. Daraus ergibt sich der Eindruck, dass Solon als Gesellschaftsanalytiker, Politiker und Reformer in einer tiefgreifenden Krise der attischen Polis, aber auch als Dichter, Philosoph und Redner früh ein außergewöhnliches Ansehen gewann, das bis heute ausstrahlt.", "tgt_summary": "梭伦(希腊语:,约前638年-前559年),生于古希腊城邦雅典,出身于没落的贵族,也有人认为他出生于中产阶级,是古代雅典的政治家、立法者、诗人,古希腊七贤之一。梭伦在前594年出任雅典城邦的执政官,制定法律,进行改革,史称“梭伦改革”。他在完成改革后,与雅典人约定十年内不准改变他的改革,而后离开雅典远游。这可能是他的改革很长一段时间内没有完全得以实施的主要原因。他在诗歌方面也有成就,诗作主要是赞颂雅典城邦及法律。", "id": 2057882} {"src_title": "Datumsgrenze", "tgt_title": "国际日期变更线", "src_document": [{"title": "Notwendigkeit einer Datumsgrenze.", "content": "Das Datum wechselt immer (einmal) an dem Meridian, wo es gerade 24:00/00:00 Uhr ist (Mitternachtslinie). Dieser „natürliche“ \"(erste) Datumswechsel\" wandert mit dem Gegenpunkt der Sonne einmal pro Tag um die Erde herum. Zwangsläufig muss es einen \"zweiten Datumswechsel\" geben, damit die Erde in zwei Bereiche mit dem alten (gestern bzw. heute bzw....) und dem neuen Datum (heute bzw. morgen bzw....) aufgeteilt werden kann (siehe zwei nebenstehende Skizzen). Dieser andere Datumswechsel findet per Konvention an der erdfesten Datumsgrenze statt, die etwa am 180. Längengrad liegt. Dass die Trennlinie dabei auch gerade zwischen die beiden großen Kontinente Asien und Amerika fällt, und zwar an deren entlegensten und am schwächsten besiedelten Enden, macht diese Wahl zusätzlich passend. Grundsätzlich könnte jeder Längengrad Datumsgrenze sein. Die international vereinbarte heutige Lage im Pazifischen Ozean wurde gewählt, weil dort nur wenige Menschen leben. Ihnen wurde zugemutet, dass Nachbarn, die auf der anderen Seite der Datumsgrenze leben, immer (auch tagsüber) ein anderes Datum haben.", "section_level": 1}, {"title": "Effekte beim Überqueren der Datumsgrenze.", "content": "Die folgenden Überlegungen sind grundsätzlich nicht davon abhängig, dass der heute übliche Gebrauch der Uhrzeit nicht mehr direkt an den Längengrad gebunden ist (Sonnenzeit, wahre Ortszeit), sondern dass innerhalb von Intervallen zwischen Längengraden eine jeweils zugeordnete Zonenzeit benutzt wird. Um sekundären Komplikationen aus dem Weg zu gehen, seien keine Passagen der Datumsgrenze in der Stunde vor und nach Mitternacht betrachtet (oder man denke in wahrer Ortszeit). Reist man um die Erde in östlicher Richtung (der Sonne entgegen), hat man die Uhr bei jedem Wechsel der Zeitzone um in der Regel 1 Stunde vorzustellen. Würde man an der Datumsgrenze das Datum nicht zurückstellen, hätte man nach einer Erdumrundung 24 Stunden Zeit (einen Tag) „erzeugt“, was grundsätzlich nicht möglich ist. Die „Tilgung“ von Zeit bei umgekehrter Reiserichtung kommt ebenfalls nicht infrage. Der Trugschluss beruht darauf, dass durch das Verstellen der Uhr die Reisetage nicht mehr 24 Stunden lang sind. Durch das Vorstellen werden sie kürzer, durch das Zurückstellen werden sie länger. Beim Überqueren der Datumsgrenze wird eine Reise durch alle Zeitzonen in der Gegenrichtung um die ganze Erde simuliert. Hilfreich ist die Vorstellung, dass dasjenige Datum anzunehmen ist, das ein Reisender mitbringt, der in der Gegenrichtung bis an die Datumsgrenze gereist ist. Der westwärts (mit der Sonne) Reisende hat seine Uhr fortwährend zurückgestellt. Sein Datum ist um einen Tag kleiner als das des ostwärts Reisenden. Betrachtet man ein in sich abgeschlossenes Gebiet der Erde, so lässt sich leicht für dieses Gebiet eine einheitliche Datumsskala festlegen. Reist man nicht allzu weit in westliche Richtung, so muss man die Uhrzeit entsprechend reduzieren, reist man in östliche Richtung, so muss man die Uhrzeit entsprechend erhöhen. Betrachtet man jedoch die Erde als Ganzes, so besteht das Problem, dass jeder Punkt sowohl durch eine Reise nach Osten als auch durch eine Reise nach Westen erreicht werden kann. Zwar würden beide mitgebrachten, unterwegs korrekt verstellten Uhren die gleiche Uhrzeit anzeigen, aber man hätte auf einer der Reisen Mitternacht einmal öfter erlebt (von West nach Ost), so dass sich ein anderer Tag ergäbe. Es gäbe also kein eindeutig definiertes Datum für den Zielpunkt. Umrundet man die Erde ganz, so hätte man sogar für den Ausgangspunkt – je nach Richtung – ein um einen Tag abweichendes Datum im Vergleich zu jenen, die am Ausgangspunkt verblieben sind. Diese Mehrdeutigkeit lässt sich nur auflösen, indem man willkürlich eine Grenze festlegt, die bei der Berechnung von Datum und Uhrzeit anhand der Längendifferenz nicht überschritten werden darf, beziehungsweise bei deren Überquerung ein Tag hinzugefügt oder weggenommen werden muss, so als wäre man in der anderen Richtung um die Erde gereist.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtliche Entwicklung.", "content": "Die ersten, die mit dem Phänomen praktisch konfrontiert wurden, waren die Seefahrer unter Ferdinand Magellan, denen 1519 bis 1522 die erste Weltumseglung gelang. Da sie das Phänomen noch nicht kannten, war die Verwirrung groß, als die wenigen Überlebenden des Unternehmens wieder in Spanien ankamen und trotz sorgfältiger Zählung anhand der Logbucheintragungen ein um einen Tag abweichendes Datum nannten als die Daheimgebliebenen. In der Folge wurde eine Datumsgrenze geschaffen, die aber bis zur internationalen Vereinbarung über den Meridian von Greenwich als Nullmeridian im Jahre 1884 immer ziemlich vage und willkürlich geblieben und von jeder Seefahrernation anders geführt worden war. Den inneren Zusammenhang zwischen dem Nullmeridian (jede Seefahrernation hatte ihren eigenen) und seinem direkten Gegenstück – eben der Datumsgrenze – hatte niemals jemand hergestellt. So hatten die Spanier die Datumsgrenze westlich der Philippinen geführt, weil sie diese von Mexiko aus erobert und besiedelt hatten und sie von dort aus bewirtschafteten. Als die amerikanischen Kolonien von Spanien unabhängig und die Handelsbeziehungen der Philippinen mit den asiatischen Nachbarn bedeutender geworden waren, übernahm Spanien für die Kolonie der Philippinen zur Jahreswende 1844/45 das asiatische Datum und verschob die Datumsgrenze nach Osten in den Pazifik. Im Gegensatz zur gezeigten Karte lag Alaska, so lange es zu Russland gehörte, auf der asiatischen Seite, also westlich der Datumsgrenze. Erst 1867 mit dem Verkauf von Alaska an die Vereinigten Staaten von Amerika, gelangte es auf die amerikanische (östliche) Seite der Datumsgrenze. So erfolgte ein direkter Datumswechsel vom 6. Oktober (Julianischer Kalender) auf den 18. Oktober 1867 (Gregorianischer Kalender). Die Differenz betrug somit nur 11 Tage aufgrund der Verschiebung der Datumsgrenze, anstatt des damaligen Unterschiedes zwischen den beiden Kalendern von 12 Tagen. Im Anschluss an die Vereinbarung über den Greenwich-Meridian als Nullmeridian definierte der russische Diplomat Karl von Struve den 180. Längengrad streng als Datumsgrenze. Sie ist eine Gerade (ein Längengrad), was der Vereinbarung auch folgenden weltweiten Einführung von Zeitzonen entgegenkam. Sie liegt wie ihre vagen Vorgänger im Pazifik und zerteilt im Wesentlichen keine zusammenhängende Landmasse. Die bereits wirtschaftlich eng vernetzten und damals weltweit produktivsten Industrieregionen Europas und Nordamerikas blieben von der Datumsgrenze wie bisher unberührt. Die Initiative des „Erfinders der Weltzeit“ Sandford Fleming führte letztlich zum Greenwicher Nullmeridian. Sein dafür bevorzugter „Gegenbogen“ führte zur Datumsgrenze, über deren Funktion er sich seltsamerweise nie äußerte.", "section_level": 1}, {"title": "Heutiger Verlauf der Datumsgrenze.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Der 180. Längengrad verläuft überwiegend durch Gewässer, weshalb er sich auch als Datumsgrenze anbietet. Dort, wo dieser Längengrad ein Land quert oder eine politisch zusammengehörende Inselgruppe teilt, wurde die Datumsgrenze im Verlaufe der Zeit angepasst. Heute verläuft die Datumsgrenze nirgends über Land.", "section_level": 2}, {"title": "Wrangelinsel und Tschuktschen-Halbinsel (Verschiebung bis ca. 169°West).", "content": "Die nördlichste Stelle, wo der 180. Längengrad über Land verläuft, ist die zu Russland gehörende Wrangelinsel, südlicher dann die Tschuktschen-Halbinsel. Deshalb wurde die Datumsgrenze hier Richtung Osten bis etwa 169°W durch die Beringstraße gelegt. Die Zeitzone UTC+12 wurde bis zur Beringstraße ausgedehnt.", "section_level": 2}, {"title": "„Zerteilte“ Inselgruppen und Samoa.", "content": "Wo der 180. Längengrad Inselgruppen durchquert, wurde bei der Festlegung der Datumsgrenze deren politische Zugehörigkeit berücksichtigt. Da sich diese im Laufe der Jahre geändert hat, war auch die Datumsgrenze verschiedenen Änderungen unterworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Diomedes-Inseln (Verschiebung bis ca. 169°West).", "content": "Die Datumsgrenze verläuft zwischen den beiden in gegenseitiger Sichtweite in der Beringstraße liegenden Diomedes-Inseln. Die westliche Ratmanow-Insel gehört zu Russland (russisch Остров Ратманова ostrow Ratmanowa, älterer Name Imaqliq), das östliche Little Diomede Island gehört zu Alaska.", "section_level": 3}, {"title": "Aleuten (Verschiebung bis ca. 171°Ost).", "content": "Die Aleuten – Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten – liegen zwar beiderseits des 180. Längengrades, ihre westlichen Inseln gehören aber zu UTC-10. Hier ist die Datumsgrenze also westlich ausgebeult.", "section_level": 3}, {"title": "Kiribati (Verschiebung bis ca. 150°West).", "content": "Lange Zeit war der mikronesische Inselstaat Kiribati, dessen winzige Eilande sich über fast 5000 km in Ost-West-Richtung im Pazifik erstrecken, durch die Datumsgrenze geteilt. Auf diesem einen Staatsgebiet hatte der Tag zwei Kalenderdaten, was zunächst kein großes Problem darstellte. Im Laufe der Staatsentwicklung wurde aber eine Festlegung auf ein Datum nötig. Kiribati entschied sich, komplett westlich der Datumsgrenze zu liegen, was am 1. Januar 1995 wirksam wurde. Dabei handelte es sich um die bisher stärkste Verschiebung der Datumsgrenze. Die Anpassung führte dazu, dass das östlichste Eiland Kiribatis offiziell der erste Teil der Welt war, der das Jahr 2000 begrüßen konnte. Werbeträchtig wurde diese Insel daher in „Millennium Island“ (deutsch etwa \"Jahrtausendinsel\") umbenannt. Im Osten Kiribatis hat die Datumsgrenze eine Ausbeulung nach Nord und Süd. Hier gibt es kurze Stellen, an denen der sonst übliche Datumswechsel bei Ost/West- und West/Ost-Reisen umgekehrt zu erfolgen hat. Die von Kiribati veranlasste Linienführung der Datumsgrenze hat noch weitere kuriose Zusammenhänge zur Folge:", "section_level": 3}, {"title": "Samoa (Verschiebung bis ca. 171°West).", "content": "Der Inselstaat (West-)Samoa wechselte 1892 durch den Einfluss amerikanischer Händler auf die östliche Seite der Datumsgrenze. Tag der Umstellung war der 4. Juli (Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeit), den es dadurch in Samoa zweimal gab. Im Jahr 2011 erfolgte der Wechsel zurück auf die westliche Seite, da inzwischen die Handelsbeziehungen mit Neuseeland, Australien und Asien bedeutender waren als die mit Amerika. Der 30. Dezember 2011 wurde übersprungen, ebenso auf der 500 km nördlicheren Inselgruppe Tokelau. Das benachbarte nahe Amerikanisch-Samoa verblieb auf der „amerikanischen“ östlichen Seite.", "section_level": 3}, {"title": "Neuseeland (Verschiebung bis ca. 172,5°West).", "content": "Da die damalige Kolonialmacht England einige Inseln östlich der beiden Hauptinseln und östlich des 180. Längengrades zu Neuseeland zählte (besonders zu erwähnen die Chathaminseln), wurde hier vom 180. Längengrad nach Osten abgewichen. Die Verlegung hat bis heute Bestand, denn diese Inseln gehören auch gegenwärtig zu Neuseeland.", "section_level": 3}, {"title": "Antarktis.", "content": "In der unbewohnten Antarktis richten sich die Zeitzonen im Allgemeinen nach den Zeitzonen der Nationen der jeweiligen Forschungscamps oder nach dem nächstliegenden Versorgungsland. So gilt zum Beispiel auf der amerikanischen Amundsen-Scott-Südpolstation die gleiche Zeitzone wie in Neuseeland, UTC+12. Entsprechend dieser willkürlichen Zuordnung der Zeitzonen zu den über den antarktischen Kontinent verstreuten Camps lässt sich keine einfache, lineare Datumsgrenze definieren.", "section_level": 2}, {"title": "Die aktuellen Daten und Zeiten in der Nähe der Datumsgrenze.", "content": "Die Karte rechts zeigt die Zeit- und Datumsverhältnisse in der Nähe der Datumsgrenze am'um'Uhr UTC. Täglich gibt es von einschließlich 10:00 UTC bis nicht eingeschlossen 11:00 UTC auf der Erde, wie in Kapitel Kiribati schon beschrieben, gleichzeitig drei verschiedene Kalenderdaten. Auf der Karte rechts sind die zwei Punkte, an denen die drei Daten während einer Stunde des Tages örtlich zusammenfallen, rot markiert. Zählt man die Zeitzone UTC−12 (grün markierte Gebiete östlich der Datumsgrenze) mit, in der sich Gewässer und die beiden unbewohnten US-amerikanischen Baker- und Howlandinseln befinden, hält der Zustand sogar bis nicht eingeschlossen 12:00 UTC an.", "section_level": 1}, {"title": "Merkspruch in der Seefahrt.", "content": "Für das im Seetagebuch (Logbuch) einzutragende Datum beim Überqueren der Datumsgrenze hilft folgender Merkspruch: \"Ost und West\" beziehen sich dabei nicht auf die Himmelsrichtung, in die man reist, sondern auf die vom Nullmeridian aus gesehen westliche oder östliche Hemisphäre, also die Gebiete westlicher oder östlicher Länge. Nach dem Passieren der Datumsgrenze mit östlichem Kurs \"(von Ost nach West)\" bleibt man zunächst beim gleichen Datum. Das Zurückschalten erfolgt verzögert, indem man erst den nächsten Tag beziehungsweise die nächste Seite des Logbuches mit dem gleichen Datum wie den Tag vorher versieht \"(halt’s Datum fest)\". Bei westlichen Kursen \"(von West nach Ost)\" wird dann auch erst am nächsten Tag reagiert, indem die neue Seite im Logbuch mit dem übernächsten Datum begonnen wird \"(lass’ Datum los)\".", "section_level": 1}, {"title": "Die Datumsgrenze in der Literatur.", "content": "In dem mehrmals verfilmten Roman In 80 Tagen um die Welt von Jules Verne vergisst der Protagonist \"Phileas Fogg\" beim Passieren der Datumsgrenze in östlicher Richtung, das Datum einen Tag zurückzustellen, und entdeckt diesen Fehler erst am Ende der Reise in London. Dieser Umstand führt zu einem spannenden Ausgang der Wette, die Erde in höchstens 80 Tagen zu umrunden. Arthur C. Clarkes Science-Fiction-Kurzgeschichte \"Die Sirenengöttin\" (Originaltitel: \"Trouble with Time\", 1960) handelt davon, dass der Diebstahl des titelgebenden Exponats aus einem Museum auf dem Mars misslingt, weil die entsprechende Stadt \"Meridian City\" genau auf der dortigen Datumsgrenze liegt und dem Einbrecher ein damit verknüpfter Irrtum unterläuft: Zum Zeitpunkt des Einbruchs ist nicht Sonntag, sondern noch Samstag, und das Museum hat geöffnet. Umberto Ecos Roman Die Insel des vorigen Tages behandelt eine teilweise mystizistische Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Längengrade, insbesondere des 180. In der erstmals 1991 erschienenen Geschichte \"The island at the edge of time\" (dt. \"Die Insel am Rand der Zeit\") des Disneyzeichners Don Rosa streiten sich Dagobert Duck und Mac Moneysac um eine kurz vorher durch Vulkanismus genau auf der Datumsgrenze aus goldenem Magma entstandene Insel. Moneysac erreichte die Insel am Morgen. Dagobert kam erst am Nachmittag auf der Insel an, konnte aber seinen Anspruch auf die Insel einen Tag früher als Moneysac erheben, weil er auf der Ostseite seinen \"Claim setzte\". Moneysac tat das wenige Stunden vor ihm auf der Westseite und kam trotzdem zu spät, weil diese Seite schon den nächsten Kalendertag hatte. Dagoberts Seite hatte noch den vorherigen Kalendertag, und somit erfolgte seine Anmeldung formal einen Kalendertag früher als die von Moneysac.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Datumsgrenze verläuft zwischen den beiden Polen der Erde durch den Pazifischen Ozean in der Nähe des 180. Längengrads. Wer die Datumsgrenze passiert, kommt in eine Zeitzone mit einem anderen Kalenderdatum: Überquert man die Datumsgrenze mit Ostkurs, gelangt man in den vorangegangenen, bei umgekehrter Richtung in den nächsten Kalendertag. Die Bewohner beidseits der Datumsgrenze haben nicht das gleiche Kalenderdatum. Dieses ist auf der westlichen um einen Kalendertag höher als auf der östlichen Seite.", "tgt_summary": "国际日期变更线(英语:International Date Line),又名国际日界线、国际换日线或国际日期线,这条子午线由于穿越陆地,而在陆地变更日期既不方便也不可行,故实际使用的国际换日线是一条基本上只经过太平洋表面的折线(见附图)。", "id": 2805051} {"src_title": "Ferner Osten (Föderationskreis)", "tgt_title": "遠東聯邦管區", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Als „Fernen Osten“ (, Dalni wostok) bezeichnet man die Pazifikregion Russlands, die unter anderem die Gebiete Sacha (das frühere Jakutien), die Jüdische Autonome Oblast und die Halbinsel Kamtschatka umfasst. Im Osten grenzt der Föderationskreis an den Pazifik mit seinen Randmeeren Beringmeer und Ochotskisches Meer, im Norden an den Arktischen Ozean mit den Randmeeren Ostsibirische See und die Laptewsee, im Süden an die Volksrepublik China, Japan und Nordkorea und im Westen an den Föderationskreis Sibirien. Die größten Inselgruppen im Arktischen Ozean bilden die Neusibirischen Inseln und die Wrangelinsel. Im Pazifik bilden die Kurilen, die Kommandeurinseln und Sachalin die größten russischen Inseln. Die Hauptstadt des Kreises ist Chabarowsk mit über 600.000 Einwohnern. Der Föderationskreis Ferner Osten hat mit knapp sieben Millionen km2 Fläche einen Anteil von etwa 40 % an der Gesamtfläche des Landes und ist der größte der acht Föderationskreise Russlands. Der Ferne Osten ist gebirgiger als der Rest des asiatischen Russlands. Der Pobeda im Tscherskigebirge erreicht 3000 Meter. Das Stanowoigebirge erreicht Höhen von 2255 Metern. Der Sichote-Alin nördlich von Wladiwostok, Heimat von mehreren hundert Sibirischen Tigern, erreicht Höhen von über 1700 Meter. Die Giganten der Region sind aber die Vulkane Kamtschatkas, zum Beispiel der Korjakskaja Sopka. Von diesen sind etwa 20 noch aktiv. Der Kljutschewskaja Sopka erreicht eine Höhe von 4688 Metern. Die Lena, die einen großen Teil Jakutiens entwässert, ist der drittlängste Fluss Russlands, gefolgt vom Amur, dem viertlängsten Fluss, der gleichzeitig die Grenze zu China bildet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Zuge der russischen Eroberung Sibiriens seit dem Ende des 16. Jahrhunderts näherten sich russische Kolonisatoren schrittweise entlang der sibirischen Flüsse dem Pazifik. Die Russen erreichten die Lena 1630 und gründeten 1632 Jakutsk und 1649 Ochotsk am Pazifik. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kontrollierte das Russische Zarenreich einen etwa 300 Kilometer breiten Küstenstreifen am Pazifik. Im 18. Jahrhundert annektierte Russland Kamtschatka und die Anadyr-Halbinsel im Nordosten des asiatischen Kontinents. Während die russische Expansion im Norden nahezu unbehelligt und ohne Widerstand der wenigen Ureinwohner vollzogen wurde, stieß sie an den südlichen Grenzen des russischen Fernen Ostens auf größere Schwierigkeiten. Im 17. Jahrhundert kamen sich Russen und Chinesen auf dem Gebiet der heutigen Oblast Amur und Region Primorje erstmals in die Quere. Die chinesische Qing-Dynastie expandierte nordwärts und behielt fürs Erste die Oberhand und versperrte den Russen den weiteren Weg zum Pazifik. 1689 wurde der Vertrag von Nertschinsk zwischen beiden Mächten geschlossen. Dieser beendete die Grenzkonflikte und legte die Grenze entlang des Stanowoigebirges fest. Mit dem Niedergang der chinesischen Macht im 19. Jahrhundert erhielt Russland erneut die Möglichkeit zu einer weiteren Expansion. 1858 wurde die Grenze weiter südlich entlang des Amur vorverlegt und 1859 wurde auch das Gebiet bis zum Pazifik von China abgetreten. Wladiwostok wurde 1860 gegründet. Sachalin und die Kurilen befanden sich von 1854 bis 1875 unter gemeinsamer russisch-japanischer Verwaltung. Beide Mächte einigten sich 1875 auf eine Aufteilung ihres gemeinsamen Besitzes. Während die Kurilen an Japan gingen, erhielt Russland Sachalin. Von 1860 an war das aufstrebende Japanische Kaiserreich die Hauptherausforderung für die russische Expansion im Fernen Osten. Das russische Engagement des Kaisers Nikolaus II. in der Mandschurei, das mit dem Japanischen Kaiserreich bezüglich der Hegemonie über Korea kollidierte, löste den Russisch-Japanischen Krieg von Februar 1904 bis Herbst 1905 aus. Das Russische Kaiserreich verlor den Krieg und musste einige Gebiete, wie die Südhälfte der Insel Sachalin abtreten. Die Fernöstliche Republik wurde nach der kommunistischen Oktoberrevolution und der bolschewistischen Machtergreifung im ganzen Land am 6. April 1920 gegründet, um als Pufferstaat einen direkten Krieg zwischen Sowjetrussland und Japan aufzufangen, da 70.000 Japaner zusammen mit 10.000 US-amerikanischen Soldaten im Rahmen der Sibirischen Intervention antikommunistische Truppen der „weißen“ Russen unterstützten. Japan selbst hielt Wladiwostok und Teile der Pazifikküste besetzt, seit 1918 auch angrenzende chinesische Gebiete, und gründete die Küstenrepublik. Erst 1922 wurden diese Republiken wieder an die Sowjetunion angeschlossen. Im Zuge der Operation Auguststurm eroberte die Rote Armee im August und September 1945 den südlichen Teil Sachalins und die Kurilen. Japan behält sich bis heute den Anspruch auf den Besitz der südlichsten vier Inseln vor. China und die damalige Sowjetunion standen sich im Fernen Osten im Jahr 1969 militärisch gegenüber, als militärische Scharmützel um den Status kleiner Inseln im Ussuri ausbrachen (vgl. Zwischenfall am Ussuri). Erst im Jahr 2004 legten Wladimir Putin und sein chinesischer Amtskollege Hu Jintao den Streit endgültig bei, indem Russland von den letzten drei Inseln mit ungeklärtem Status zwei an China abtrat und man die dritte teilte. Dem Fernen Osten kam im Kalten Krieg eine große strategische Bedeutung zu. Die Hauptstützpunkte der Pazifikflotte Russlands, die unter anderem der nuklearen Abschreckung gegenüber den USA diente, liegen noch heute in Wladiwostok und in Petropawlowsk-Kamtschatski auf der Halbinsel Kamtschatka. Von hier aus könnten die atomgetriebenen und mit Kernwaffen bestückten U-Boote binnen weniger Tage die Westküste Nordamerikas erreichen. Im Zuge der Transformationsperiode nach 1991 verlor der Ferne Osten über eine Million Einwohner, während ganze Industriebranchen verloren gingen. Die im 7000 Kilometer entfernten Moskau sitzende russische Regierung hatte sich erstmals 2006 besorgt über die Abgeschiedenheit und Rückständigkeit des russischen Fernen Ostens gezeigt. Präsident Wladimir Putin bezeichnete sie als Gefahr für die nationale Sicherheit. Im Mai 2012 unterzeichnete Präsident Putin einen Erlass, dem zufolge die Zentralregierung um ein in Chabarowsk ansässiges Ministerium für die Entwicklung des Fernen Ostens erweitert wurde. Am 21. März 2013 verabschiedete die Zentralregierung ein Programm zur Entwicklung des Fernen Ostens. Es sieht bis 2025 Ausgaben in Höhe von 321 Milliarden US-Dollar vor. Ziele sind die Umgestaltung des Fernen Ostens in eine wettbewerbsfähige Region mit einer vielgestaltigen Wirtschaft sowie die Verbesserung der sozialen und demographischen Situation auf dem Territorium der Region. Diese Maßnahmen werden in Russland als der Beginn eines Wiederbelebungsprozesses betrachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Der Ferne Osten gehörte traditionell zu den am wenigsten besiedelten Teilen Russlands. Die Bevölkerungszahl der Fernen Ostens erreichte 1990 mit etwas über acht Millionen ihren Höhepunkt. Das war die Folge massiver (und nicht immer freiwilliger) Umsiedlungsmaßnahmen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführt worden waren. Zur indigenen Bevölkerung gehört vor allem die Kategorie der sogenannten „kleinen Völker“. Eine Ausnahme bilden die Jakuten, eine recht zahlenstarke Ethnie, die vorwiegend (zu 97 Prozent) in der Republik Sacha (Jakutien) leben und dort die Hälfte der Gesamtbevölkerung ausmachen. Die Republik ist das einzige Föderationssubjekt im Föderationskreis Fernost, in dem ethnische Russen nicht die dominierende Volksgruppe darstellen. Viele traditionelle Völker (z. B. Korjaken, Niwchen) sind Nachkommen von Fischern und Jägern. Ungeachtet der geographischen Lage der Region neigen deren Bewohner kulturell Europa zu, und nicht Asien. Ein großer Teil der heutigen Bevölkerung (95 %) wird durch russische oder ukrainische Umsiedler und deren Nachfahren gebildet. Die meisten der Umsiedler kamen erst während der Sowjetzeit in den Fernen Osten. Der Anfang der 1990er Jahre erfolgte wirtschaftliche und politische Wandel in Staat und Gesellschaft hatte negative Folgen auf die demographische Lage der Region. Vor allem die nördlichen Regionen erlebten einen wahren Exodus nach Zusammenbruch der Sowjetunion. Während im Süden die Landwirtschaft, der Transport und der Handel die Krise der Industrie zumindest teilweise auffangen konnten, blieb den Menschen im Norden oft nur der Wegzug. So verlor der dünn besiedelte Autonome Kreis der Tschuktschen bis 2004 zwei Drittel seiner Einwohner, das Gebiet Magadan über die Hälfte. Ganze Siedlungen gingen verloren. Diejenigen, die wegzogen, waren überwiegend ethnische Russen oder Ukrainer, die erst während der Sowjetzeit in den Osten gekommen waren. Die Bevölkerungszahl des Föderalkreises Ferner Osten betrug zum 1. Januar 2014 6,227 Millionen oder 4,34 % der Gesamtbevölkerung Russlands. Der Kreis hat die geringste Bevölkerungsdichte der Föderationskreise. 76 Prozent der Bevölkerung leben in urbanen Zentren. Die größten Städte des Föderationskreises sind (Stand 2014):", "section_level": 1}, {"title": "Klima, Flora und Fauna.", "content": "Das Klima im Fernen Osten schwankt von kontinental bis gemäßigt. Hier befindet sich der Kältepol der nördlichen Halbkugel (in der Siedlung Ojmjakon). Die niedrigste jemals gemessene Temperatur wurde auf dem Territorium des Fernen Ostens mit 71 °C unter dem Gefrierpunkt gemessen. Die kalten Winter im Fernen Osten sind trocken und sonnenreich. Aufgrund der Trockenheit der Luft lassen sich auch strenge Fröste leichter ertragen. Insbesondere in der Republik Sacha bleiben während des sieben Monate dauernden Winters die Flüsse gefroren. Auch die Küste am Arktischen Ozean friert in dieser Zeit zu. Das Gebiet des Fernen Ostens ist zu 46 Prozent bewaldet. Davon sind weite Teile im Norden mit borealem Nadelwald bedeckt. Der hohe Norden gehört zur Klimazone der Tundra mit niedrigen Sträuchern, Flechten und Moos. Der Erdboden ist dort über weite Strecken dauernd gefroren (Permafrostboden). Dies macht die Besiedlung und Baukonstruktion sehr aufwendig. Ein Quadratmeter Wohnfläche auf der Tschuktschen-Halbinsel ist etwa zehnmal aufwendiger zu errichten als in Wladiwostok, das in der gemäßigten Klimazone liegt. Im nördlichen Bereich des Fernen Ostens ist Ackerbau nur in sehr wenigen geschützten Gegenden möglich, die landwirtschaftliche Nutzung beschränkt sich sonst im Allgemeinen auf Holzwirtschaft. Es gibt 2,7 Millionen Hektar landwirtschaftliche Anbaufläche auf dem Territorium des Kreises. Dies sind zwei Prozent Anteil an der Gesamtfläche des Föderationskreises. Das Farmland ist um den Chankasee und den Amur konzentriert. Die Region Primorje – das Gebiet unmittelbar an der Pazifikküste – ist in ähnlichen Breiten gelegen wie Sotschi an der russischen Schwarzmeerküste, und die Sonne scheint hier 180–200 Tage im Jahr. Im Süden der Region Primorje sind die Berge mit besonderen Wäldern, einer Mischung aus Nadelbäumen und breitblättrigen Laubbäumen, der sogenannten Ussuri-Taiga, bedeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Im November 2018 wechselten die Republik Burjatien und die Region Transbaikalien vom Föderationskreis Sibirien zum Föderationskreis Ferner Osten. In den obenstehenden Gesamtzahlen sind die Bevölkerungsdaten noch nicht enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Föderationskreis ist reich an Rohstoffen. So werden in der Republik Sacha Gold und Diamanten gefördert, auf Sachalin werden Erdöl und Erdgas gewonnen. Die gesamte Energieausbeute von Sachalin wird auf insgesamt 700 Millionen Tonnen Öl und 2500 Milliarden Kubikmeter Gas geschätzt. Die Region Primorje ist reich an Zinn und Grafit. Im Jüdischen Autonomen Gebiet finden sich Vorkommen von Eisen- und Manganerz. Russlands Ferner Osten hat seit 1990 rund 90 Prozent seiner Schwerindustrie, darunter die starken Rüstungs- und Papierindustrien sowie den fischverarbeitenden Sektor, verloren. Zudem erwirtschaftet das Gebiet lediglich 5,6 Prozent des nationalen BIP. Die verbliebenen wirtschaftlichen Aktivitäten konzentrieren sich sehr stark auf die Rohstoffgewinnung. So wird auf der Halbinsel Sachalin das größte integrierte Öl- und Gasprojekt der Welt, Sachalin 2, realisiert. Die Entwicklung des Projekts hat die Sakhalin Energy Investment Company Ltd. (Sakhalin Energy) übernommen, ein im Jahr 2000 gegründetes Konsortium unter Federführung von Shell mit Beteiligung der japanischen Konzerne Mitsui und Mitsubishi. Dies war über lange Jahre die größte ausländische Investition in Russland, 2007 übernahm Gazprom die Mehrheitsbeteiligung. Die wichtigsten noch intakten Industriebranchen sind der Bergbau, die Goldförderung, die Elektroindustrie, die Fischerei- und Forstwirtschaft sowie Buntmetallurgie und Schiffsbau. Am gesamten russischen Holzexport haben die Forstwirtschaft und Holzverarbeitung in den Regionen Primorje und Chabarowsk und im Gebiet Amur einen hohen Anteil. Auch an der Herstellung von Sägeholz, von Holzfaserplatten und Möbeln ist der Föderationskreis maßgeblich beteiligt. Die Landwirtschaft und die Fischerei ist traditionell stark ausgeprägt; dazu gehören auch die Rentier- und Pelztierzucht. Mit der Erschließung der Bodenschätze und der Verarbeitung in der Region wird die wirtschaftliche Bedeutung des Föderationskreises Ferner Osten deutlich zunehmen. Schon jetzt arbeitet der Föderationskreis eng mit China, Japan, Süd- und Nordkorea zusammen. Die wichtigsten Handelspartner im Fernen Osten sind China und Japan, gefolgt von Taiwan und Vietnam. Viele Güter des täglichen Lebens müssen aufwendig per Schiff oder per Flugzeug eingeführt werden. Die Nähe zu China erlaubt inzwischen eine günstigere Versorgung vor allem mit Nahrungsmitteln. Japan liefert vor allem Gebrauchtwagen und andere technische Güter.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die beiden größten internationalen Flughäfen sind der Flughafen Wladiwostok und der Flughafen Chabarowsk. Es gibt dort neben innerrussischen Flugzielen auch internationale Direktverbindungen unter anderem nach Tokio, Seoul und Peking. Durch den südlichen Teil der Region führt die Transsibirische Eisenbahn mit Abzweigungen zur Grenze nach China und zur Pazifikküste. Entsprechend seiner wirtschaftlichen Bedeutung gehört der Ausbau der Infrastruktur im Föderationskreis Ferner Osten zu den wichtigsten Vorhaben in Russland. Zu den prioritären Projekten des Eisenbahnsektors von 2010 bis 2015 gehören die Herstellung der Bahnverbindung des Gebietes Chabarowsk mit Sachalin über den Tatarensund, die Fortsetzung des Baus der Verbindung zwischen der Baikal-Amur-Magistrale (BAM) und Jakutsk sowie der Bau der Nordsibirischen Eisenbahn von Nadym nach Jakutsk, das zu einem Eisenbahnknoten in Nordsibirien werden soll. Direkt am Japanischen Meer liegt der Hafen Wladiwostok, der das ganze Jahr befahrbar ist und eisfrei gehalten wird. Etwa 80 Kilometer östlich davon liegt Nachodka und direkt angrenzend Wostotschny, die beiden größten Handelshäfen des russischen Fernen Ostens. Der Containertransport mit dem Schiff von hier nach Skandinavien dauert 40 Tage, während der Transport per Eisenbahn für die gleiche Route etwa 12 Tage in Anspruch nimmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Föderationskreis Ferner Osten (, \"Dalnewostotschny federalny okrug\") ist eine administrative Einheit (Föderationskreis) der Russischen Föderation am Pazifik (siehe Föderale Gliederung Russlands). Verwaltungssitz ist Wladiwostok.", "tgt_summary": "远东联邦管区()是俄罗斯位于远东的联邦区。2017年的人口为618万人,自2013年起,总统特使是尤里·特鲁特涅夫。该地区自古以来就是东亚民族的活动地区,这块土地上曾先后存在肃慎、夫余、靺鞨、女真等民族,其部分地区历史上也曾被中国历史上的唐、辽、金、元、明、清六朝所统治。自从该地区归俄罗斯管治后,除了俄罗斯民族外,尚有赫哲族、达斡尔族等当地居民。另外该地原来的一些东亚民族,包括汉族、满族、朝鲜族和大和族,不是遭到后来的沙俄政府屠杀或强制迁徙,就是被驱逐出境回到自己的母国。", "id": 2612610} {"src_title": "Halluzination", "tgt_title": "幻觉", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Eine Halluzination hat per definitionem für den Halluzinierenden Realitätscharakter bzw. kann nicht von der Realität unterschieden werden. Im Gegensatz dazu merkt die Person bei einer \"Pseudohalluzination\", dass es sich nicht um eine reale Wahrnehmung handelt. Von der Halluzination zu unterscheiden ist die Wahnwahrnehmung. Dabei wird einer realen, also auch von anderen nachzuvollziehenden Wahrnehmung eine wahnhafte Bedeutung zugemessen. Ein Beispiel hierfür wäre, dass jemand fest davon überzeugt ist, dass das zufällige Läuten einer Kirchenglocke ein Signal an seine Verfolger darstellt, ihn jetzt zu ergreifen. Ursachen von Halluzinationen können sein: Ursachen von Pseudohalluzinationen können sein:", "section_level": 1}, {"title": "Arten von Halluzinationen.", "content": "Bei optischen Halluzinationen kommt es zur Wahrnehmung nicht vorhandener Objekte. Am häufigsten sind kleine und bewegliche Objekte, deren Wahrnehmung dann meist sehr angstvoll erlebt wird. Dies kommt beispielsweise im Rahmen eines Deliriums vor. Teilweise werden auch ganze Szenen erlebt. \"Dual System Experience\" (zweigleisige Erfahrung) bezeichnet eine Doppelwahrnehmung in extremen Gegensätzen, wie hell und dunkel. Bei akustischen Halluzinationen, die beispielsweise bei an Schizophrenie Erkrankten häufig sind, hören die Betroffenen oft Stimmen, die die Person beschimpfen, das Tun kommentieren und/oder Befehle geben (imperative Stimmen). Olfaktorische (den Geruch betreffend: Phantosmie) und gustatorische Halluzinationen (den Geschmack betreffend) werden häufig bei Patienten mit wahnhaften Vergiftungsängsten etwa im Rahmen einer schizophrenen Psychose diagnostiziert. Zönästhesien sind Sinnestäuschungen aus dem Bereich der Körperwahrnehmung (Körperhalluzinationen). Im engeren Sinne haben sie nicht den Charakter des von außen Gemachten, im weiteren Sinne jedoch sehr wohl. Unter hypnagogen Halluzinationen versteht man optische und akustische Sinnestäuschungen im Halbschlaf, beim Einschlafen oder Aufwachen. Sie kommen auch bei psychisch Gesunden vor, wie überhaupt Halluzinationen in Situationen wie Meditationen als normal anzusehen sind. Im Bereich der Hypnose wird von negativen Halluzinationen gesprochen, wenn ein äußerer Reiz in Trance nicht mehr gesehen, gehört oder gespürt wird. „Negativ“ beschreibt hier wertneutral den Umstand, dass etwas nicht mehr wahrgenommen wird. Halluzinogene rufen trotz ihrer Bezeichnung meist eher Pseudohalluzinationen (siehe auch Modellpsychose) oder Illusionen hervor als echte Halluzinationen.", "section_level": 1}, {"title": "Halluzinationen bei Epilepsie.", "content": "Im Zusammenhang mit Epilepsie kann es zu Halluzinationen kommen. Je nach Art der Halluzination und Erfahrung der Halluzinierenden werden diese als solche erkannt, oder nicht. Halluzinationen von Musik oder Stimmen können beispielsweise mit etwas Erfahrung als solche anhand der Reinheit des Klangs bzw. anhand des Fehlens von Störgeräuschen erkannt werden. Eine Sonderform ist die musikalische Halluzinose. Bei derartigen Halluzinationen handelt es sich gewöhnlich um besonders prägnante Erinnerungen an Wahrnehmungen, die vormals auf einer Reizgrundlage basierten. Diese Erinnerungen können auch aus Reizen bestehen, denen man tagtäglich häufig ausgesetzt ist. Man hört z. B. sein Kind durch den Flur schreiten, obschon es bereits fest in seinem Bett schläft, oder man hört seine Katze fressen oder die Krallen wetzen, die ebenfalls gerade schläft. Solche Halluzinationen können auch in ganz anderem Umfeld vorkommen, wo sie vernünftigerweise gar nicht vorkommen dürften, etwa auf dem Arbeitsplatz. Das Gehirn ergänzt hierbei einen Teil der Realität, wenn gewisse Schlüsselreize vorhanden sind, die gewöhnlich mit dem fehlenden Reiz zusammen auftreten. Neben Halluzinationen, die auf Erinnerungen beruhen, gibt es Halluzinationen von Handlungen oder Vorgängen, zu denen es durch einen kurzfristigen Ausfall der Reizgrundlage kommen kann. Diese Halluzinationen extrapolieren Realität nach Ausfall der Reizgrundlage, indem sie die Realität für einige Sekunden ohne Reizgrundlage in ihrem mutmaßlichen Verlauf „errechnen“. Sie verschwinden, sobald die Reizgrundlage wiederhergestellt ist. Auf diese Weise verhelfen die Halluzinationen den betreffenden Menschen dazu, eine gerade ausgeführte Tätigkeit – zum Beispiel Gehen auf einem Gehweg – ohne Unterbrechung fortzuführen. Dass eine Halluzination vorlag, lässt sich nachträglich im Allgemeinen nur negativ feststellen – wenn beispielsweise inzwischen auf dem Gehweg ein Hindernis auftauchte, das vor dem Ausfall der Reizgrundlage nicht wahrgenommen wurde oder zwar wahrgenommen, aber als Störgröße gedeutet und aus der Realitätsextrapolation „herausgerechnet“ wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Halluzination (von ) versteht man eine Wahrnehmung, ohne dass eine nachweisbare externe Reizgrundlage vorliegt. Solche Wahrnehmungen können in jedem Sinnesgebiet auftreten. Das bedeutet zum Beispiel, dass physikalisch nicht nachweisbare Objekte gesehen oder Stimmen gehört werden, ohne dass jemand spricht.", "tgt_summary": "幻觉(英语:Hallucination)是指在没有客观刺激作用于相应感官的条件下,而感觉到的一种真实的、生动的知觉。相对的,错觉则是具有真正的外在刺激,但反应错误的认知。幻觉是知觉障碍的一种,主要分为幻听、幻视、幻触等,最常见的是幻听、幻视等。幻觉多出现在精神病状态下,正常人有时在紧张、疲劳、高烧时等,也可出现。", "id": 585824} {"src_title": "Kaliumperchlorat", "tgt_title": "高氯酸钾", "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Die Herstellung von Kaliumperchlorat erfolgt heutzutage in Perchloratzellen, in welchen wässrige Lösungen von Natriumchlorat elektrolysiert werden. An der Anode bildet sich aus den Chloratanionen durch anodische Oxidation Chlortrioxid bzw. Dichlorhexoxid, welches zu Chlorat und Perchlorat hydrolysiert. Die entstandene Natriumperchloratlösung wird, nachdem das übrige Natriumchlorat mit Reduktionsmitteln wie Salzsäure oder Natriumsulfit zerstört wurde, mit Kaliumchlorid versetzt, wodurch Kaliumperchlorat ausfällt. Da Chlortrioxid sich bei hohen Temperaturen zu Chlordioxid und Sauerstoff zersetzt, müssen Perchloratzellen im Gegensatz zu Chloratzellen bei niedrigen Temperaturen betrieben werden. Als Anodenmaterial dienen in Perchloratzellen meist Platin, ähnliche Edelmetalle oder chemisch resistente elektrisch leitfähige Oxide wie beispielsweise Braunstein oder Bleidioxid. Alternativ kann Kaliumperchlorat durch chemische Oxidation von Kaliumchlorat erhalten werden, indem man wässrige Kaliumchloratlösungen mit starken Oxidationsmitteln wie Persulfaten oder Permanganaten und geeigneten Katalysatoren versetzt. Eine dritte Methode zur Herstellung von Kaliumperchlorat ist die thermische Disproportionierung von Kaliumchlorat, wobei aus zwei Mol Kaliumchlorat ein Mol Kaliumchlorid, ein Mol Kaliumperchlorat und ein Mol Sauerstoff entstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Kaliumperchlorat bildet in reiner Form rhombische Prismen, die einige Zentimeter groß werden können. Das Kristallsystem ist orthorhombisch, mit den Gitterparametern \"a\" = 8,834 Å, \"b\" = 5,65 Å und \"c\" = 7,24 Å isotyp zu Bariumsulfat. Selbst leicht unreines Kaliumperchlorat bildet nur höchst feine Kristallnadeln. Es ist in kaltem Wasser wenig löslich, ist nicht hygroskopisch und bildet keine Hydrate. In polaren organischen Lösungsmitteln ist es eher schlecht löslich. Außerdem wirkt es stark brandfördernd, da die Freisetzung von Sauerstoff aus Kaliumperchlorat ein schwach exothermer Vorgang ist. Die freiwerdende Energie ist allerdings sehr gering und reicht nicht aus, um weiteres Perchlorat über die Zersetzungstemperatur hinaus zu erwärmen, weshalb sich reines Kaliumperchlorat nicht explosiv zersetzen kann. In wässriger Lösung hingegen wirkt Kaliumperchlorat viel schwächer oxidierend, als die mit ihm verwandten, niedriger oxidierten Chlor-Sauerstoff-Salze, wie zum Beispiel Kaliumhypochlorit. So oxidiert Kaliumperchlorat selbst kochende Salzsäure nur in verschwindend geringen Maßen, wohingegen Kaliumhypochlorit schon bei Zimmertemperatur unter starkem Aufschäumen und heftiger Chlorfreisetzung mit Salzsäure reagiert.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Kaliumperchlorat wird wegen der stark brandfördernden Wirkung und der guten Lagerbarkeit häufig in der Pyrotechnik eingesetzt, zum Beispiel als Oxidationsmittel in Blitzknallsätzen. In Raketentriebwerken findet es nur noch selten Verwendung, da es aus diesem Anwendungsgebiet von dem mit ihm verwandten Salz Ammoniumperchlorat verdrängt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Mischungen von Kaliumperchlorat mit Phosphor, Schwefel oder Metallpulvern können sich schon bei niedrigen Temperaturen entzünden. Sie können u. U. mit einem einfachen Hammerschlag heftig zur Explosion gebracht werden. Daher ist auch bei der Aufbewahrung von Chloraten und Perchloraten darauf zu achten, dass möglichst keine Verschmutzungen im Aufbewahrungsgefäß vorhanden sind. Allerdings sind Perchlorate gegenüber Chloraten (auf Grund der Oxidationsstufe des Chlors von +VII) stabiler und haben daher die Chlorate bei der Verwendung in pyrotechnischen Mischungen abgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaliumperchlorat, das Kaliumsalz der Perchlorsäure mit der chemischen Formel KClO, ist ein weißer kristalliner Feststoff, der stark brandfördernd wirkt und mit vielen oxidierbaren Stoffen explosionsfähige Gemische bilden kann. Bei Kaliumperchlorat liegt Chlor in der Oxidationsstufe +VII vor, der höchsten, die es einnehmen kann.", "tgt_summary": "高氯酸钾,也称过氯酸钾,是高氯酸的钾盐,化学式为KClO,具强氧化性。它是无色晶体或白色粉末,熔点约为610 °C。常用在烟火和闪光粉中作氧化剂,也用作起爆药。它可以作固体火箭推进剂材料之一,但此应用基本上已被高氯酸铵所取代。", "id": 2817109} {"src_title": "Token Ring", "tgt_title": "令牌环", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Implementierungen.", "content": "Erste Implementierungen waren \"Cambridge Ring\" und \"StarNET\" der englischen Firma \"Procom\". 1981 führte \"Apollo Computer\" sein 12 Mbit/s \"Apollo Token Ring\" (ATR) und 1984 \"Proteon\" das 10 Mbit/s \"ProNet-10 Token Ring\" Netzwerk ein. \"Token Ring\" wurde am IBM Zurich Research Laboratory Mitte 1980 weiterentwickelt und war lange Zeit Standard bei Netzwerken von IBM und damit auch bei allen, die Rechner von IBM einsetzten. IBM weicht in Einzelheiten vom Standard IEEE 802.5 ab. Seit IBM, Hauptvertreter des \"Token-Ring\"-Verfahrens, aufgrund des Aufkommens günstiger Ethernet-Vernetzungstechnik die Vermarktung und den Vertrieb von \"Token Ring\" beendet hat, gilt diese Technik als veraltet.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung (technisch).", "content": "Grundprinzip ist die kollisionsfreie Übertragung der Datenpakete zwischen den einzelnen Stationen. Der Name \"Token Ring\" rührt daher, dass das Netz mit dem Token-Passing-Zugriffsverfahren arbeitet und dem Aufbau einer logischen Ring-Topologie entspricht. Die Anschlussart an das Medium ist damit \"aktiv\" (beispielsweise im Gegensatz zum \"passiven\" Ethernet), das heißt die Netzwerkstationen beteiligen sich fortwährend aktiv an der Weitergabe des Tokens (siehe unten) und werden nicht nur dann aktiv, wenn sie selbst senden wollen. Token-Passing ist ein Protokoll der Schicht 2 (Datensicherungsschicht) im OSI-Modell. Der verwendete Leitungscode ist der differentielle Manchester-Code.", "section_level": 1}, {"title": "Topologie-Eigenschaften.", "content": "Die logische Topologie von Token Ring ist ein Ring. Eingesetzt wurden aber sogenannte \"MAU\"s (= Multistation Access Unit, auch \"MSAU\", deutsch \"RLV\" = Ringleitungsverteiler) oder auch \"CAU\"s (Controlled Access Unit), die eine sternförmige (bei Verwendung mehrerer Ringleitungsverteiler eine Stern-Ring) Verkabelung ermöglichen. Diese Verteiler sind nur soweit intelligent, als dass sie nicht belegte Ports bzw. mit ausgeschalteten Stationen belegte Ports durchschleifen, um den Ring zu erhalten. Im Vergleich zum Ethernet-Switch, der eine Kollisionserkennung verlangt, sind die Anforderungen an den Verteiler minimal. Es wurden auch Switches für Übertragungsgeschwindigkeiten von 4, 16 oder auch 100 Mbit/s hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung (logisch).", "content": "Ein Token kreist bei Token-Ring-Netzen über den Ring: Das Token wird stets von einem Knoten an den nächsten weitergereicht. Selbst im Leerlauf geben die Stationen das Paket fortwährend weiter. Möchte nun ein Computer Daten versenden, wartet er, bis das Token ihn erreicht hat, dann hängt er seine Nutzdaten daran an. Zugleich ergänzt er das Token um Steuersignale und setzt außerdem das \"Token-Bit\" von 0 (für „freies Token“) auf 1, aus dem Frei-Token wird also ein Datenrahmen. Nach dem Vorgang setzt der Computer den Datenrahmen wieder auf den Ring, wo dieser genau wie das Frei-Token zuvor von den einzelnen Knoten weitergereicht wird. Jeder Rechner prüft, ob das Paket an ihn adressiert ist, und setzt es anderenfalls zurück auf den Ring. Erhält der vorgesehene Empfänger den an ihn adressierten Datenrahmen, kopiert er die Nutzdaten und quittiert den Datenempfang. Der Sender erhält die Quittung und sendet das Token mit den nächsten Nutzdaten oder setzt ein Frei-Token auf den Ring. Dabei darf ein Sender das Token nur eine bestimmte Zeit für sich in Anspruch nehmen, bevor er es wieder freigeben muss. Dadurch wird jedem Knoten in einem Ring garantiert, dass er nach Ablauf dieser festgelegten Zeit (\"Token Holding Time\") in einem Ring senden darf.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau des Token-Frames.", "content": "Ein freies Token besteht aus drei Bytes mit folgendem Aufbau:", "section_level": 1}, {"title": "Fehlersituationen.", "content": "Fehlersituationen im Token Ring werden in der Regel von einer sogenannten \"Monitorstation\" (AM, Activity Monitor) behoben. Dieser AM muss nicht zwingend der Server sein, es ist meist vielmehr der Adapter, der das erste Token generiert hat. Das kann auch eine ganz normale Workstation sein:", "section_level": 1}], "src_summary": "Token Ring ist eine Vernetzungstechnik für Computernetzwerke, festgelegt in der Spezifikation IEEE 802.5. Sie definiert Kabeltypen und Signalisierung für die Bitübertragungsschicht, Paketformate und Protokolle für die Medienzugriffskontrolle (Media Access Control, MAC)/Sicherungsschicht des OSI-Modells. Sie ist eine der beiden Realisierungsformen des Token-Passing-Verfahrens.", "tgt_summary": "令牌环(英语:Token-Ring)又称权标环或权杖环,是定义在IEEE 802.5标准中的一种局域网接入方式。 令牌环网络的基本原理是利用令牌(代表发信号的许可)来避免网络中的冲突,它与使用冲突检测算法CSMA/CD的以太网相比能提高网络的数据传送率。此外,它还可以设定传送的优先度。一个4M的令牌环网络和一个10M的以太网数据传送率相当,一个16M的令牌环网络的数据传送率接近一个100M的以太网。但这种网络不可复用,导致网络利用率低下。当网络中一个结点拿到令牌而使用网络后,不管此结点使用多少带宽,其他结点都必须等待其使用完网络并放弃令牌后才有机会申请令牌并使用网络。此外,网络中还需专门结点维护令牌。", "id": 3037719} {"src_title": "Arnold Schönberg", "tgt_title": "阿诺德·勋伯格", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis zum Ersten Weltkrieg.", "content": "Arnold Schönbergs Vater, der Schuhmacher Samuel Schönberg, wurde am 20. September 1838 im ungarischen Szécsény (Kaisertum Österreich) geboren; er lebte ab 1852 in Wien, wo er am 31. Dezember 1889 starb. Die Mutter Pauline wurde am 7. April 1848 in Prag (Böhmen) als Pauline Nachod geboren und wuchs in Prag auf. Sie starb am 12. Oktober 1921 in Berlin. Arnold Schönberg kam im Haus Brigittenau 393 im Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt zur Welt (heute: Obere Donaustraße 5). Er hatte zwei jüngere Geschwister. Schönbergs musikalischer Werdegang begann nach eigenen Worten bereits mit neun Jahren als Violinist und kompositorischer Autodidakt. Er besuchte die Realschule in der Vereinsgasse in der Leopoldstadt. In dieser Zeit komponiert er Märsche und Polkas. Nach dem Tod seines Vaters 1889 war er gezwungen, für den Unterhalt der Familie zu sorgen. Er verließ die Schule am 20. Januar 1890 und begann eine Lehre als Angestellter in der Wiener Privatbank Werner & Co. Seiner Begeisterung für Musik konnte er in diesen Jahren nur als Zaungast bei Freiluftkonzerten im Augarten sowie im Wiener Prater nachgehen; einen Teil seines Lohns investierte er in zahlreiche Opernbesuche, bei denen er vor allem die Bühnenwerke von Richard Wagner bevorzugte. Eigenen Erinnerungen zufolge verdankte Schönberg seine konsequente künstlerische Entwicklung drei Personen: Zum einen war es Oskar Adler, der ihm Grundkenntnisse in Musiktheorie, Poesie und Philosophie vermittelte, David Josef Bach, der in Schönberg ein breites Bewusstsein für Ethik, Moral sowie den „Widerstand gegen Gewöhnlichkeit und Allerweltsvolkstümlichkeit“ weckte, und schließlich Alexander von Zemlinsky, den Schönberg 1895 durch den Eintritt als Cellist in das Amateurorchester „Polyhymnia“ kennenlernte. Der Dirigent erkannte das Talent Schönbergs und verhalf ihm 1898 zur (erfolgreichen) Aufführung des ersten Streichquartetts in D-Dur (ohne Opuszahl) im Bösendorfer-Saal des Wiener Musikvereins. Schönberg nahm einige Monate Kompositionsunterricht bei Zemlinsky. Nach eigener Aussage lernte er das meiste aber durch das Studium der Werke großer Komponisten – vor allem Brahms, Wagner, Mahler, Bach und Mozart. Durch Zemlinsky konnte Schönberg im Musikleben von Wien und seiner Umgebung Fuß fassen. Nach der Kündigung des Bankpostens übernahm er Dirigate beim Mödlinger Gesangsverein „Freisinn“, dem Männergesangsverein Meidling sowie die Chormeisterstelle des Metallarbeiter-Sängerbunds Stockerau. Am 7. Oktober 1901 heiratete Schönberg Zemlinskys Schwester Mathilde (1877–1923) auf einem Standesamt in Preßburg, nachdem diese bereits im Frühjahr 1901 schwanger geworden war. Die kirchliche Trauung fand elf Tage später in der Lutherischen Stadtkirche in der Dorotheergasse in Wien statt. Arnold Schönberg und Mathilde Zemlinsky hatten zwei Kinder, Gertrud (1902–1947) und Georg (1906–1974). Richard Gerstl, der Schönberg bei seiner Malerei unterstützte, hatte ein Verhältnis mit Mathilde. Schönbergs erste Schülerin war Vilma von Webenau. Sie nahm bei ihm seit 1898/99 Harmonielehre- und Kompositionsunterricht und folgte ihm sogar bei seiner Übersiedlung nach Berlin im Dezember 1901. Er folgte einem Ruf Ernst von Wolzogens und übernahm vorübergehend die musikalische Leitung des im Januar 1901 gegründeten literarischen Kabaretts Überbrettl. Ende 1902 versuchte Richard Strauss durch Vermittlung bei dem Direktor des Stern’schen Konservatoriums Gustav Hollaender für Schönberg eine Anstellung bei dieser wichtigen Ausbildungsstätte zu erwirken. Es war geplant, ab 1. Januar 1903 für Schönberg eine kleine Klasse einzurichten, wozu es aber wahrscheinlich nicht mehr kam. Im Spätsommer 1903 kehrte Schönberg nach Wien zurück, wo er persönliche Bekanntschaft mit Gustav Mahler machte. 1904 war er Mitbegründer der Vereinigung schaffender Tonkünstler; Anton Webern und Alban Berg wurden seine Schüler. Die darauf folgenden Jahre bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs waren vom Schaffen bedeutender Werke geprägt: Es entstanden seine beiden ersten Streichquartette und die 1. Kammersinfonie (1906, UA 1907), deren Uraufführungen von Skandalszenen begleitet wurden, die \"Gurre-Lieder\" und seine \"Harmonielehre\" (1911) sowie \"Pierrot Lunaire\" (1912); berühmt wurde das von ihm geleitete \"Skandal- oder Watschenkonzert\" vom 31. März 1913. 1910 wurde seine Bewerbung um eine Kompositionsprofessur an der Wiener Akademie abgelehnt, worauf er ein Jahr später als Dozent an das Stern'sche Konservatorium nach Berlin zurückkehrte. 1915 wurde er zum Militär einberufen und als Reserveoffizier ausgebildet. Zunächst wurde Schönberg jedoch zurückgestellt, um 1917 erneut einberufen zu werden. Er absolvierte seinen Dienst in einer Militärkapelle. Schönberg schloss sich im Krieg, zumindest im privaten Briefwechsel mit Alma Mahler, dem Nationalismus seiner Landsleute an.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Ersten Weltkrieg.", "content": "Nach Kriegsende zog Schönberg 1918 nach Mödling nahe Wien in die Bernhardgasse 6. Die Villa war von 1918 bis 1925 der Wohnsitz des Komponisten und ist gegenwärtig als Schönberg-Haus bekannt. Am 23. November 1918 gründete er in Wien den „Verein für musikalische Privataufführungen“, der sich die Aufgabe gestellt hatte, neue und/oder von Schönberg und seinem Kreis als wichtig erachtete Werke aufzuführen. Zahlreiche Komponisten wie etwa Bartók, Busoni, Debussy, Mahler, Pfitzner, Ravel, Reger, Skrjabin, Strauss und Strawinsky waren mit ihren Kompositionen in den Konzertprogrammen des Vereins vertreten. Die Aufführung sinfonischer Werke erfolgte in zum Teil heute noch gespielten Bearbeitungen für Kammerensemble. In Mödling unterrichtete er zu Hause (teilweise unentgeltlich) viele später bekannte Musiker und Komponisten, darunter Hanns Eisler, Rudolf Kolisch, Erwin Ratz, Max Deutsch und Karl Rankl. 1921 begründete er die Methode der „Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“ (Zwölftontechnik), einer Kompositionstechnik, die er allerdings nicht lehrte und über die er sich nur selten äußerte. Nach dem Tod seiner Frau Mathilde am 18. Oktober 1923 in Mödling heiratete er am 28. August 1924 Gertrud Kolisch, die Schwester seines Schülers Rudolf Kolisch. Mit ihr hatte er drei Kinder: Nuria (* 1932, die spätere Ehefrau des Komponisten Luigi Nono), Ronald (* 1937) und Lawrence (* 1941). Viele Jahre vergingen, bevor Schönberg als Komponist voll anerkannt wurde. 1925 berief ihn der preußische Kultusminister Carl Heinrich Becker auf Vorschlag des Musikreferenten im preußischen Kultusministeriums Leo Kestenberg als Nachfolger Ferruccio Busonis an die Preußische Akademie der Künste, wo er als Beamter mit der Dienstbezeichnung Professor einen Meisterkurs für Komposition übernahm. Mit der Berufung hatte Schönberg gleichzeitig die preußische Staatsangehörigkeit erworben. Die Professur an der Akademie wurde ihm aus rassistischen Gründen durch die NS-Gesetzgebung im September 1933 entzogen. Aus diesem Grund schloss er sich im Pariser Exil am 24. Juli 1933 – in Anwesenheit des Malers Marc Chagall – dem jüdischen Glauben wieder an, den er 1898 aufgegeben hatte, um sich evangelisch taufen zu lassen. An Anton von Webern schreibt er: „Ich war seit 14 Jahren vorbereitet auf das, was jetzt gekommen ist. Ich habe mich in dieser langen Zeit gründlich darauf vorbereiten können und mich, wenn auch schwer und mit vielen Schwankungen, schließlich definitiv von dem gelöst, was mich an den Okzident gebunden hat. Ich bin seit langem entschlossen, Jude zu sein.“ Einen Monat später emigrierte er in die USA. Seine Meisterklasse übernahm Gerhard von Keußler.", "section_level": 2}, {"title": "In den USA.", "content": "Nach einem Jahr in Boston und New York war Schönberg jahrelang als Professor tätig, zunächst an der University of Southern California, dann an der University of California, Los Angeles. 1941 erlangte Schönberg die amerikanische Staatsbürgerschaft. Schönberg wohnte, wie viele andere Emigranten auch, in einem Vorort westlich von Los Angeles. Sein Haus in der North Rockingham Avenue 116 lag nur wenige hundert Meter von jenem Haus entfernt, das der Schriftsteller Thomas Mann mit seiner Familie 1940 bewohnte (North Rockingham Avenue 441). In den Vereinigten Staaten vollendete Schönberg einige seiner bekanntesten Werke, darunter sein viertes Streichquartett (1936), seine Vertonung von Kol Nidre (1938), ein Klavierkonzert (1942) sowie „Ein Überlebender aus Warschau“ (1947) für Sprecher, Männerchor und Orchester, das die Erfahrungen eines Mannes im Warschauer Ghetto thematisiert. In dieser Zeit schrieb er auch vier seiner theoretischen Bücher: \"Models for Beginners in Composition\" (Modelle für Anfänger im Kompositionsunterricht, 1943), \"Structural Functions of Harmony\" (Die formbildenden Tendenzen der Harmonie, hrsg. 1954), \"Preliminary Exercises in Counterpoint\" (Vorübungen im Kontrapunkt, hrsg. 1963) und \"Fundamentals of Musical Composition\" (Grundlagen der musikalischen Komposition, hrsg. 1967), die teilweise von seinem Assistenten Leonard Stein fertiggestellt wurden. Von 1948 bis 1950 entspann sich zwischen Schönberg und Thomas Mann eine Kontroverse um dessen Roman Doktor Faustus, in dem die „Erfindung“ der Zwölftontechnik dem Romanhelden, einer Fiktivperson namens Adrian Leverkühn, zugeschrieben wird. Am 14. September 1949 wurde ihm die Bürgerurkunde seiner Heimatstadt Wien verliehen. Am 13. Juli 1951 erlag Schönberg einem Herzleiden, nachdem er bereits 1946 einen Herzinfarkt erlitten hatte; der Komponist, der sich vor der Zahl 13 fürchtete, starb an einem Freitag den 13. Bei Schönbergs Tod waren drei seiner Werke mit religiösem Inhalt unvollendet, nämlich die Kantate \"Die Jakobsleiter\", die Oper \"Moses und Aron\" sowie der Zyklus \"Moderne Psalmen\". \"Moses und Aron\" ist jedoch in der zweiaktigen Form ein großer Erfolg geworden; die dramatische Gegenüberstellung von Prophet und Priester ist eines der ausdrucksstärksten Werke Schönbergs. Das Ehrengrab Arnold Schönbergs am Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C Nummer 21A) wurde von Fritz Wotruba gestaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Nachlass.", "content": "Schönbergs umfangreicher Nachlass (Musikmanuskripte, Textmanuskripte, historische Fotos, Schönbergs Bibliothek usw.) wurde zunächst im Arnold Schoenberg Institute an der University of Southern California, Los Angeles aufbewahrt. 1998 wurden diese Materialien nach Wien ins Arnold Schönberg Center transferiert, wo sie seither von Archivbenutzern eingesehen werden können. Im Mai 2011 wurde der Nachlass in das Memory of the World-Register der UNESCO aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Werk und Wirkung.", "content": "Die ersten Kompositionen Schönbergs werden meist der Spät- bzw. Nachromantik zugerechnet. Sie zeichnen sich durch reich differenzierte Instrumentation aus. Schönberg experimentiert mit unterschiedlichsten Besetzungen, von der Kammermusik bis zum sehr großen Orchester (etwa in den \"Gurre-Liedern\"). Eine wichtige Brückenfunktion übernehmen hierbei die \"1. Kammersinfonie\" für 15 Instrumente (1906) sowie die im gleichen Jahr begonnene, doch erst 1939 fertiggestellte \"Zweite Kammersinfonie\" für 19 Instrumente. Zahlreiche Kompositionen Schönbergs wurden im Wiener Musikvereinssaal uraufgeführt. Vielfach setzte Schönberg sich mit der Literatur der Romantik und des Fin de siècle auseinander: Er schrieb Orchesterlieder, lieferte Beiträge zur Chor- und Oratorienliteratur (\"Friede auf Erden\" nach Conrad Ferdinand Meyer, \"Gurre-Lieder\" nach Jens Peter Jacobsen/Robert Franz Arnold) wie auch zur Programmmusik (Streichsextett \"Verklärte Nacht\" nach Richard Dehmel, sinfonische Dichtung \"Pelleas und Melisande\" nach Maurice Maeterlinck). Ab 1908 komponierte Schönberg Werke, die den Boden der Dur-Moll-Tonalität verließen. Sein \"2. Streichquartett\" gilt als ein Schlüsselwerk der atonalen Musik. Die Phase der sogenannten „Freien Atonalität“ führte nach Schönbergs Auffassung kompositorisch in eine Sackgasse, da für jede neue Komposition erst wieder ein neuer Material- und Regelkatalog entworfen werden musste. Nach zahlreichen Versuchen schrieb er seinem Schüler Josef Rufer im Juli 1921: „Heute habe ich etwas entdeckt, das die Überlegenheit der deutschen Musik für die nächsten hundert Jahre versichern wird.“ 1921 entwickelte Schönberg in Mödling seine „Methode des Komponierens mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“, auch bekannt geworden als „Zwölftontechnik“ oder „Dodekaphonie“. Diese Methode entstand unabhängig von jener des Komponisten Josef Matthias Hauer, der ebenfalls eine zwölftönige Kompositionstechnik entwickelt hatte, die allerdings mit Schönbergs Methode wenig gemeinsam hat. Mit diesem neuen System glaubte sich Schönberg nun in die Lage versetzt, jedem Werk theoretisch ein inneres Gefüge geben zu können. Ursprünglich nur als persönliche Lösung für einen persönlichen Konflikt gedacht, wurde die Zwölftontechnik von seinen Schülern enthusiastisch aufgegriffen, obgleich Schönberg sie in seinen Theoriestunden selbst nie gelehrt hat. Seine unmittelbaren Schüler erschlossen sie sich durch Analyse aus den Werken. Später erschienen Lehrbücher von anderen, z. B. im Jahr 1940 \"Studies in Counterpoint\" (deutsch: \"Zwölfton-Kontrapunkt-Studien\") von Ernst Krenek. Ab 1945 wurde die Zwölftontechnik rasch von vielen Komponisten adaptiert, etwa von Igor Strawinsky in \"Agon\" (1953–57). Theodor W. Adorno würdigte die Zwölftonmusik in seiner \"Philosophie der neuen Musik\" (1949). Schönberg benutzte die Zwölftontechnik bis ans Ende seines Lebens für sein Hauptwerk. Für Gelegenheitswerke wie die \"Suite im alten Stile\" (G-Dur für Streichorchester 1934) oder \"Variationen für Blasorchester g-moll op.43a\" (1943) kehrte er zum tonalen System zurück. Schönberg schrieb auch selber die Libretti für die Opern \"Die glückliche Hand\" und \"Moses und Aron\" sowie für Oratorien und andere vokale Werke (\"Die Jakobsleiter\", \"Ein Überlebender aus Warschau\", \"Israel exists again\", \"Moderner Psalm\"). Geschult durch seine umfangreiche Lehrtätigkeit und anhaltende Korrespondenz sowie durch den Druck, seine Werke und Theorien fortwährend öffentlich verteidigen zu müssen, eignete er sich einen apodiktischen, oft polemischen Stil an, der analytische Schärfe mit hohem Ernst und gelegentlichem Pathos verbindet. Mehrere seiner Aufsätze und Essays sind als Grundlagentexte der Musikästhetik des 20. Jahrhunderts anzusehen. Der Einfluss Schönbergs auf die Musik des 20. Jahrhunderts kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die radikalen Entwicklungen der Kompositionstechnik und ihrer theoretischen Grundlagen, die von der \"Atonalität\" über die \"Zwölftontechnik\" zur \"seriellen Musik\" und schließlich zur \"Elektronischen Musik\" führten, wurden durch ihn angestoßen. Das breite Publikum haben er und seine Nachfolger allerdings noch nicht erobert – ungeachtet Schönbergs in einem Brief an Hans Rosbaud vom 12. Mai 1947 geäußerter Hoffnung: „Ich aber wünsche nichts sehnlicher (wenn überhaupt) als dass man mich für eine bessere Art von Tschaikowski hält – um gotteswillen: ein bischen besser, aber das ist auch alles. Höchstens noch dass man meine Melodien kennt und nachpfeift.“", "section_level": 1}, {"title": "Schüler, Interpreten und Freunde.", "content": "Um Schönberg bildete sich mit Alban Berg, Anton Webern und weiteren Schülern und Interpreten ein Kreis Gleichgesinnter, der als Wiener Schule bezeichnet wird. Neben der Wiener existierte auch noch eine Berliner Schule um Arnold Schönberg. Namhafte Interpreten aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts setzten sich für Schönberg ein, darunter die Pianisten Artur Schnabel und Eduard Steuermann, die Dirigenten Hans Rosbaud und Hermann Scherchen sowie Schönbergs Schwager, der Geiger Rudolf Kolisch. Schönberg war mit dem Wiener Architekten Adolf Loos, den er in dem Salon der Eugenie Schwarzwald kennengelernt hatte, eng befreundet. Loos setzte sich zeitlebens für die Aufführung der Schönbergschen Kompositionen ein, von denen er einige sogar insgeheim subventionierte (dabei vermutlich unter anderem auch das berühmte Skandalkonzert 1913 („Watschenkonzert“)). Schönberg wurde auch in seiner Haltung zu Fragen von künstlerischer Moral und Wahrheit durch Adolf Loos sehr beeinflusst. Die Forderung Schönbergs „Musik soll nicht schmücken, sie soll wahr sein“ kann in direkten Bezug zur Loos'schen Ästhetik gesetzt werden, insbesondere zu seinem Kampf gegen jede Form von angewandter Kunst und für die Würde der reinen und Bildenden Kunst, die sich durch keinerlei Zugeständnisse an einen Publikumsgeschmack „prostituieren“ dürfe.", "section_level": 1}, {"title": "Schönberg als Maler.", "content": "In den Jahren 1906–1912 sowie 1913 beschäftigte sich Schönberg intensiv mit der Malerei. Seine erste Ausstellung mit 50 Gemälden und Zeichnungen organisierte Hugo Heller für ihn 1910 in seiner Buchhandlung. Zu Lebzeiten waren seine Bilder bei zehn Ausstellungen beteiligt, darunter bei der von seinem Freund und Kollegen Wassily Kandinsky initiierten Schau Der Blaue Reiter. Er hatte seine Gemälde \"Nächtliche Landschaft\" (1910) sowie sein \"Selbstporträt (von hinten)\" (1911) in die Ausstellung gegeben. Inhaltlich gliedert sich Schönbergs 361 Bilder umfassendes Werk in mehrere Genres: Neben zahlreichen Selbstporträts und Porträts besitzen vor allem seine „Visionen“ und „Blicke“ ein hohes Maß an Ausdruckskraft, des Weiteren existiert eine Reihe von Landschaftsbildnissen und Bühnenbildentwürfen zu eigenen Werken. Wie in seinen musikalischen Werken ist Schönbergs Kompositionsweise der etwa zwischen 1906 und 1911 geschaffenen Gemälde frei assoziierend, er malt nicht eines „schönen, liebenswürdigen“ Bildes wegen, sondern um „seine subjektive Empfindung zu fixieren“ (Wassily Kandinsky), sie sind als Ergebnisse innerer Notwendigkeit zu betrachten. Im Gegensatz zu seiner kompositorischen Tätigkeit, die er durch ein autodidaktisches Studium der „alten Meister“ selbst meisterhaft beherrschte, betrachtete sich Schönberg in bildnerischer Hinsicht als Amateur. Er besaß weder theoretische noch ästhetische Ausbildung, war jedoch nach eigenen Aussagen ein guter Zeichner mit einem zuverlässigen Gefühl für Proportionen und Maße. Inwieweit Schönberg seine Malerei mit seiner Musik in Verbindung sah, geht nicht eindeutig aus den vorhandenen Quellen hervor. Einerseits äußert er sich: „Malerei und meine Musik haben nichts gemein. Meine Musik ist das Resultat rein musikalischer Theorie und sollte nur hinsichtlich ihrer rein musikalischen Gegebenheiten bewertet werden.“ (1913). Andererseits „war es dasselbe für mich wie komponieren. Es gab mir die Möglichkeit, mich auszudrücken, meine Emotionen, Ideen und Gefühle mitzuteilen; das ist vielleicht der Schlüssel, diese Bilder zu verstehen – oder auch nicht.“ (1949). Tatsächlich scheint sich das eine Medium aufgrund von Schönbergs Dilettantismus als Maler nicht vom anderen ableiten zu lassen; das zwar ebenso expressiv veranlagte, jedoch theoretisch ausgefeilte Grundgerüst seines musikalischen Œuvres steht in keinem Verhältnis zur unmittelbaren Spontaneität der Gemälde. Vielen kritischen Äußerungen ob seines Dilettantismus zum Trotz gewann das bildnerische Werk nach Schönbergs Tod immer mehr an Bedeutung und steht heute als eigenständige Position zwischen Malerzeitgenossen wie Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Richard Gerstl, Gustav Klimt, Max Oppenheimer und Albert Paris Gütersloh.", "section_level": 1}, {"title": "Erfindungen und Gestaltungen.", "content": "Schönberg konzipierte in den 1920er Jahren eine \"Koalitionsschach\" benannte Schachvariante für vier Spieler, die auf einem 10 × 10 Felder großen Brett mit 36 Figuren gespielt wird, die er aus einfachen Materialien selbst entwarf. Bei einem Besuch des Schachweltmeisters Emanuel Lasker verbarg er jedoch seine Erfindung und kommentierte dies mit den Worten „Das wäre für Lasker ebenso schlimm wie für mich eine Komposition von ihm.“ Daneben existieren diverse Möbelentwürfe, Pläne für eine mechanische Notenschreibmaschine, selbstentworfene Spielkarten sowie eine Methode zur schriftlichen Dokumentation eines Tennisspiels (Schönberg war leidenschaftlicher Tennisspieler). Außerdem verbesserte und bastelte Schönberg Büromaterialien für seinen Arbeitsalltag, so etwa einen Rastral zum gleichzeitigen Ziehen von fünf Notenlinien, einen platzsparenden Reisenotenständer, Zwölftonreihenschieber in verschiedensten Formen, Klebebandroller und Stifthalter.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Im Jahr 1952 wurde in Wien-Penzing (14. Bezirk) der \"Schönbergplatz\" nach Schönberg benannt. Seit 1998 gibt es auch in Berlin-Weißensee einen Arnold-Schönberg-Platz. 1990 wurde der Asteroid (4527) Schoenberg nach ihm benannt. Schönberg ist auch Namenspatron des Arnold-Schönberg-Preises, der seit 2001 verliehen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Musikwerke.", "content": "Ausführliches Werkverzeichnis nach Gattungen und Werke ohne Opuszahl siehe: Liste der Kompositionen von Arnold Schönberg. Siehe auch: Arnold Schönberg Gesamtausgabe.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Essays und Aufsätze.", "content": "\"Stil und Gedanke. Aufsätze zur Musik [1909–1950]. Gesammelte Schriften 1.\" [mehr nicht erschienen], Ü: Gudrun Budde, Hg: Ivan Vojtech. (Frankfurt 1976). – Bislang umfangreichste Schriftensammlung in deutscher Sprache. Teil I entspricht der von Schönberg selbst vorbereiteten Essay-Sammlung \"Style and Idea\" (New York 1950). I. Stil und Gedanke. II. Aufsätze zur Musik.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "Dauerausstellungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Arnold Schönberg (* 13. September 1874 in Wien, Österreich-Ungarn; † 13. Juli 1951 in Los Angeles, Vereinigte Staaten) war ein österreichischer Komponist, Musiktheoretiker, Kompositionslehrer, Maler, Dichter und Erfinder. Er stammte aus einer jüdischen Familie, emigrierte 1933 in die USA und nahm 1941 die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten an. Nach seiner Emigration schrieb er sich Arnold Schoenberg.", "tgt_summary": "阿诺尔德·勋伯格(,定居美国后改姓氏写法为Schoenberg,1874年-9月13日-1951年-7月13日),奥地利作曲家、音乐教育家、音乐理论家,作家,画家,曾向亚历山大·策姆林斯基学习作曲,其后并迎娶哲氏之妹为妻。", "id": 719271} {"src_title": "Hieronymus Bock", "tgt_title": "希罗尼穆斯·博克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über die Jugend von Hieronymus Bock ist außer dem Studium in Heidelberg, wo er sich 1519 immatrikulierte, wenig bekannt. Möglicherweise kam er bereits im Frühjahr 1518 im Umfeld der Heidelberger Disputation in Kontakt mit Martin Luthers Reformideen. Melchior Adam überliefert die Namen der Eltern als Heinrich und Margaretha, Bock selbst erwähnt in einer Ausgabe seines Kräuterbuches, die Brennnessel sei im Familienwappen enthalten. Als Hieronymus’ Geburtsort kommen neben Heidelsheim (Bruchsal) mehrere Orte in der Pfalz oder Nordbaden in Frage. Der Heidelberger Immatrikulationseintrag 1519 nennt ihn „Iheronymus Bock de Schifferrstat dioc. Spir.“, übersetzt: „Hieronymus Bock aus Schifferstadt, Diözese Speyer“. In typisch humanistischer Manier gräzisierte er seinen Familiennamen: = griechisch (Ziegen-)Bock. 1522 erhielt er eine Anstellung als Lehrer und Botaniker in Zweibrücken, der Residenz Herzog Ludwigs II., des Vaters von Herzog Wolfgang. Melchior Adam berichtet, dass Bock sich am 14. Januar 1523 mit Eva Victor verlobte, Tochter der Bürger Margaretha und Heinrich Victor aus Zweibrücken. Am 25. Januar heirateten die beiden und bekamen in den Folgejahren fünf Mädchen und fünf Jungen, die meisten starben jedoch früh, nur ein Mädchen und der Sohn Heinrich lebten länger. Der älteste Sohn, Oseas (* ca. 1524, † ca. 1541), wurde am 8. April 1532 vom Speyerer Dompropst Johann v. Erenberg als „Cleriker“ für die Gemeinde Frankweiler angenommen und erhielt so die Frühmessen-Pfründe. Der führende theologische Kopf in Zweibrücken war zu jener Zeit Johann Schwebel, der spätere Reformator von Zweibrücken. Diese Begegnung prägte Bocks weiteren Lebensweg. Im März 1532 wurde Bock Leibarzt Ludwigs, konnte aber für den Fürsten, der wahrscheinlich an den Folgen schweren Alkoholmissbrauchs litt, nichts mehr tun, dieser starb noch im Laufe des Jahres. Bock erhielt 1533 als verheirateter Laie eine Pfründe im Hornbacher Fabiansstift und wurde Prediger an der ehemaligen Benediktinerkirche St. Fabian. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde diese Konstruktion gewählt, um den renommierten Wissenschaftler mit einer angemessenen Lebensgrundlage auszustatten und ihn in Zweibrücken halten zu können. Dem Reformdruck des Zweibrücker Hofes wurde von Seiten des Hornbacher Abtes Johann Kintheuser, der selbst im Konkubinat lebte und wohl im Laufe der 1530er Jahre diese Frau auch heiratete, wohl kaum etwas entgegengesetzt. 1533 reiste Otto Brunfels von Straßburg nach Hornbach zu Hieronymus Bock. Er drängte ihn, sein Kräuterwissen schriftlich niederzulegen. Bock nahm es mit seinen Pflichten als Stiftsherr nicht sehr ernst, und so kam es zum Streit mit den anderen Stiftsherren, der 1536 in einem für Bock günstigen Vergleich beigelegt wurde: Er musste zwar einen Teil der Stiftungseinlage nachzahlen, wurde aber von den Lehrverpflichtungen an der Schule befreit und musste auch am Chorgebet (Stundengebet) und den Kapitelsitzungen nur teilnehmen, wenn es seine ärztlichen Pflichten oder botanischen Studien erlaubten. 1536, oder spätestens 1538, war der Übergang von Kloster und Stift zur Reformation auch öffentlich vollzogen: Die Konventualen verließen das Kloster oder heirateten, und Bock übernahm das Pfarramt der Gemeinde Hornbach. Auf der ersten offiziellen Synode der neuen „Landeskirche“ im Jahre 1539, auf der Schwebels „12 Artikel“ (die erste Kirchenordnung der Grafschaft von 1533) erweitert und von den anwesenden Pfarrern unterschrieben wurden, zeichnet Bock als „Pfarrer von Hornbach“. In gleicher Funktion wird er im Visitationsprotokoll von 1544 erwähnt: „Iheronimuß Bock, Pfarrer zu Hornbach, ist seiner lere und sonst nach aller notturfft befragt, hat der lere halben wol geantwort, vergleicht sich wol.“ Dennoch ist unbestritten, dass seine botanischen, medizinischen und pharmakologischen Studien den Schwerpunkt seiner Arbeit und seines Lebenswerkes ausmachen. Auf ausgedehnten Reisen, die ihn von den Ardennen bis in die Schweizer Alpen führten, versuchte er sich als einer der ersten Wissenschaftler seiner Zeit an einer umfassenden Aufnahme und Beschreibung der mitteleuropäischen (Heil-)Pflanzen. Das Ergebnis dieser Studien ist sein Hauptwerk, ein Kräuterbuch, zu dessen Veröffentlichung ihn der berühmteste Botaniker seiner Zeit, Otto Brunfels, drängte: Das \"Kreütter Buch\" von 1539 (Näheres siehe unten unter \"Schriften\"). Am 10. Juni 1548 immatrikulierte sich Hieronymus’ Sohn Heinrich an der Universität Heidelberg als „Heinricus Bock de Zweybruck dioc. Metensis“. 1548 brachte das Augsburger Interim einen großen Rückschlag für die Reformation, die evangelischen Fürsten und Reichsstädte gerieten nach dem verlorenen Schmalkaldischen Krieg in schwere Bedrängnis. An vielen Orten wurden die evangelischen Prediger entlassen; nicht überall gelang es, wie z. B. in Württemberg, sie mithilfe von Lehrerstellen unter der Hand im Lande zu halten. In Pfalz-Zweibrücken wurde den Interimsbestimmungen besonders lange und listenreich entgegengearbeitet, eine offizielle Durchführung des Interims wurde hier so lange hinausgezögert, dass es gar nicht landesweit durchgeführt werden konnte. Sicher ist allerdings, dass die vier Klöster des Landes eine Art letztes Aufbäumen erlebten; in Hornbach etwa musste Abt Kintheuser, der mit Bock befreundet war, resignieren und dem strengen Katholiken Johann Bonn von Wachenheim weichen. Dieser sperrte Bock und den anderen lutherischen Stiftsherren die Einkünfte und forderte sie am 26. Januar 1550 ultimativ auf, entweder der lutherischen Lehre oder ihres Kanonikates zu entsagen. Somit war die Stellung Bocks unhaltbar geworden, auch Herzog Wolfgang konnte ihm nicht helfen. Ende Juli 1550 finden wir ihn jedenfalls als Leibarzt Graf Philipps II. in Saarbrücken. Bock weilte nicht lange am Saarbrücker Hof, als wichtigstes Unternehmen wird aber auch hier die Anlage eines Kräutergartens überliefert. Von hier schrieb er an seine alte Gemeinde Hornbach einen langen und drängenden Brief (siehe unten unter \"Werke\"). Schon 1552, also vermutlich unmittelbar nach dem Passauer Vertrag, der den Interimsbestimmungen ein Ende setzte, kehrte Bock nach Hornbach zurück – Abt Johann Bonn war mittlerweile gestorben, so dass Bock seine Tätigkeit als Prediger ungehindert fortsetzen konnte. Er erlebte noch, wie sein Sohn Heinrich am 25. Januar 1553 von Abt Sebastian als Schulmeister in Hornbach eingesetzt wurde. Am 21. Februar 1554 starb Hieronymus Bock und wurde in der Stiftskirche St. Fabian beigesetzt. Sein Epitaph ging verloren; die Grabinschrift lautete: Heinrich Fabricius, von 1577 bis 1600 Rektor des Gymnasiums in Hornbach, hat eine \"Vita Hieronymi Tragi\" verfasst.", "section_level": 1}, {"title": "Nach Bock benannte Taxa.", "content": "Charles Plumier benannte ihm zu Ehren die Gattung \"Tragia\" der Pflanzenfamilie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Carl von Linné übernahm später diesen Namen. Auch die Gattungsnamen \"Tragiella\", \"Agirta\" und \"Tragiopsis\" aus der Familie der Wolfsmilchgewächse wurden ihm zu Ehren benannt. Auch die Gattungen \"Tragus\" aus der Pflanzenfamilie der Süßgräser (Poaceae) und \"Boca\" aus der Familie der Weidengewächse (Salicaceae) sind nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "Weitere medizinische Werke in deutscher Sprache:", "section_level": 1}], "src_summary": "Hieronymus Bock (* 1498, wahrscheinlich in Heidelsheim, heute zu Bruchsal gehörend, in der Nähe von Bretten; † 21. Februar 1554 in Hornbach, Pfalz), genannt Tragus ( \"trágos\" ‚(Ziegen-)Bock‘), war ein deutscher Botaniker, Arzt und lutherischer Prediger. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „“. Zusammen mit Otto Brunfels und Leonhart Fuchs zählt er zu den „Vätern der Botanik“.", "tgt_summary": "希罗尼穆斯·博克(,拉丁名:Tragus,1498年-1554年-2月21日)是文艺复兴时期德意志植物学家、医师和信义宗神职人员。他的著作是《新草药志》,其中涉及了近七百种植物。他将中世纪的植物学建立在观察和描述的基础上,开始了其向现代科学的过渡。", "id": 2864842} {"src_title": "Brienzersee", "tgt_title": "布里恩茨湖", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der See wird von der Aare durchflossen. Daneben münden eine Vielzahl kleinerer Bäche in den See. Nennenswert sind die Giessbachfälle, die sich in vierzehn Stufen in den Brienzersee hinunterstürzen. Der See ist 14 km lang und 2,8 km breit. Seine Fläche beträgt 29,8 km2, die maximale Tiefe ist 260 m. Der Inhalt beträgt rund 5,2 km3. Bei Normalwasserstand liegt der Seespiegel auf Das Einzugsgebiet umfasst eine Fläche von 1127 km2. 250 Meter vor Iseltwald liegt die einzige Insel des Sees, das Schnäggeninseli (hochdeutsch: \"Schneckeninsel\"). Sie gehört zur Gemeinde Iseltwald; auf ihr befinden sich eine Kapelle und ein Grillplatz. An seinem nördlichen Ufer liegt das namengebende Dorf Brienz. An seinem südwestlichen Ende, eingebettet zwischen Thuner- und Brienzersee, liegt das Bödeli mit den Gemeinden Interlaken, Matten und Unterseen. Am Südostufer liegt beim Giessbach das Grandhotel Giessbach, das vom See aus zu sehen ist. Weitere Uferorte am Nordwestufer sind von Ost nach West: Ebligen, Oberried, Niederried und Ringgenberg mit Goldswil. Der Brienzersee ist der Ostteil des ehemaligen Wendelsees.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzungen.", "content": "Der See ist nährstoffarm und einer der saubersten in der Schweiz. Die Fischerträge sind daher nicht sehr gross, aber die Brienzerseefische, insbesondere die Egli, gelten als regionale Delikatesse. Der Gesamtertrag betrug im Jahr 2001 10'078 kg. Seit 1839 gibt es auf dem See eine Passagierschifffahrt. Heute betreibt die BLS AG eine Flotte von fünf Schiffen, darunter ist der Schaufelraddampfer Lötschberg mit Baujahr 1914. Weiterhin fährt auf dem See das Schiff Lord Baden Powell der Pfadibewegung Schweiz, das auch unter dem Namen \"Täggelibock\" bekannt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Brienzersee liegt eingebettet zwischen den Emmentaler und Berner Alpen im Schweizer Kanton Bern. Seine steilen Ufer setzen sich auch unter dem Wasserspiegel fort, so dass kaum Flachwasserzonen existieren.", "tgt_summary": "布里恩茨湖()是瑞士伯恩州阿尔卑斯山北麓的一片湖泊,得名于东北侧的布里恩茨村。因特拉肯和Matten、Unterseen2个村庄位于西南侧。湖岸颇为陡峭,全湖几乎没有浅水区域。布里恩茨湖被称为瑞士最纯净的湖。", "id": 1039247} {"src_title": "Ethel und Julius Rosenberg", "tgt_title": "羅森堡夫婦", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Julius Rosenberg wurde am 12. Mai 1918 in einer New Yorker Familie mit vier Geschwistern geboren. Er besuchte die Hebrew High School; nach dem Wunsch seines Vaters sollte er Rabbi werden. Sein Interesse neigte sich aber der Elektrotechnik zu; deshalb nahm er nach dem Schulabgang ein Studium am City College auf und legte 1939 die Prüfungen als Elektrotechniker ab. Während der Studienzeit trat er der Young Communist League bei, einer kommunistischen Jugendgruppe. Hier lernte er auch 1936 die drei Jahre ältere New Yorkerin Ethel Greenglass kennen; 1939 heirateten die beiden. 1942 wurde Julius Rosenberg Vollmitglied der Kommunistischen Partei der USA. Im selben Jahr nahm er eine Tätigkeit als Zivilangestellter im Army Signal Corps auf, das hauptsächlich im Fachbereich der Radartechnik arbeitete. 1945 wurde ihm wegen seiner politischen Betätigung gekündigt, und er eröffnete eine kleine Maschinenreparatur-Werkstatt. Die Rosenbergs hatten zwei Söhne, Robert und Michael. Nach der Hinrichtung ihrer Eltern wurden sie von dem New Yorker Ehepaar Anne und Abel Meeropol adoptiert. Zu ihrem Schutz nahmen die Kinder den Namen der Adoptiveltern an.", "section_level": 1}, {"title": "Atomspionage.", "content": "Ethel Rosenbergs Bruder David Greenglass wirkte in Los Alamos am Manhattan-Projekt bei der Entwicklung der Atombombe in den USA mit. 1950 wurde im Laufe des VENONA-Projekts zunächst der in Deutschland geborene Kernphysiker Klaus Fuchs, ein weiterer Mitarbeiter, als sowjetischer Spion enttarnt. In der Folge enttarnte man dann auch David Greenglass, der seinerseits Julius und Ethel Rosenberg denunzierte. Am 7. Juli 1950 wurde Julius Rosenberg vom FBI wegen des Verdachts der Spionagetätigkeit verhaftet.", "section_level": 1}, {"title": "Prozess.", "content": "Der Prozess gegen die Rosenbergs und den ebenfalls der Spionage verdächtigten Morton Sobell begann am 6. März 1951. Den Vorsitz hatte Irving Kaufman, Staatsanwalt war Irving Saypol. Das Ehepaar Rosenberg wurde durch den Anwalt Emanuel Hirsch Bloch vertreten. Der New Yorker Staatsanwalt Roy Cohn, der die Anklage führte, soll aus Geltungssucht einen unfairen Prozess gegen Ethel Rosenberg geführt haben. Cohn gab 1986 zu, dass die Regierung die Beweise gegen die Rosenbergs \"hergestellt\" habe. Um sich zu retten, belastete David Greenglass seine Schwester schwer. Als Hauptbelastungszeuge erklärte er, Ethel habe Notizen zu nuklearen Geheimnissen der USA im September 1945 in der Wohnung der Rosenbergs abgetippt. Er sagte auch aus, dass er Julius Rosenberg die Skizze eines Querschnitts einer Implosions-Atombombe (vom Typ der Atombombe von Nagasaki, Fat Man) übergeben habe. Später verweigerte er jegliche Reue für den Verrat an seiner Schwester; er habe nicht ahnen können, dass die Todesstrafe in Betracht kommen würde. Wie die übrigen Angeklagten – außer den Rosenbergs – erhielt Greenglass eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Der Prozess wurde erst eröffnet, nachdem sich Julius Rosenberg geweigert hatte, die ebenfalls in Haft befindlichen Führer der KP der USA als Preis für seine eigene Entlassung zu denunzieren. Die Geschworenen des Prozesses wurden erheblich unter Druck gesetzt. Der Spionagevorwurf wurde im Prozess dahingehend verschärft, das Ehepaar Rosenberg habe der Sowjetunion maßgeblich ermöglicht, beim Bau der Atombombe mit den USA gleichzuziehen. Am 5. April 1951 wurden Ethel und Julius Rosenberg nach Absatz 2 des Espionage Act von 1917, 50 U.S. Code 32 (heute 18 U.S. Code 794), zum Tode verurteilt. Der Espionage Act verbietet die Weitergabe oder den Versuch der Weitergabe von Informationen, die für die Landesverteidigung wesentlich sind, an ausländische Regierungen. Anhaltende Protestbewegungen wegen der vom Gericht ausgesprochenen Todesurteile sowie eingelegte Berufungen führten nicht zur Revision des Urteils. Ein Gnadengesuch wurde durch Präsident Eisenhower kurz vor der Hinrichtung abgelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Hinrichtung.", "content": "Julius Rosenberg wurde am 19. Juni 1953 auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Bei der Exekution von Ethel Rosenberg wenige Minuten später kamen weitere Stromstöße zum Einsatz, als nach drei Elektroschocks noch Herztätigkeit festgestellt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse.", "content": "Ob Ethel und Julius Rosenberg schuldig waren, ist bis heute umstritten. Sie waren die einzigen US-amerikanischen Zivilisten, die während des Kalten Krieges wegen Spionage angeklagt wurden. Sie sind außerdem die einzigen in den USA in Friedenszeiten wegen Spionage Hingerichteten. Ihr Fall bildet seitdem den Mittelpunkt einer kontroversen Diskussion über den Kommunismus in den USA. Namentlich unter Linken wird er als ein herausragendes Beispiel für die antikommunistischen Hysterie der McCarthy-Jahre gesehen, von der sich das Gericht habe anstecken lassen, oder für eine regelrechte Regierungsverschwörung. Der deutsche Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk vertritt die Ansicht, dass es sich um politisch motivierte Justizmorde handelte. Die Tatsache, dass die Rosenbergs Juden waren, spielt dabei eine Rolle. Nach dem italienischen Historiker Enzo Traverso wurden besonders die amerikanischen Juden „der Sympathie, wenn nicht gar der Komplizenschaft mit dem Kommunismus verdächtigt“, denn: „Im Kalten Krieg wurde die UdSSR zum totalitären Feind erklärt, gegen den alle Energien der ‚freien Welt‘ entfaltet werden mussten. Deshalb bestand die Gefahr, dass die Erinnerung an die Judenvernichtung und die Verbrechen der Nazis die öffentliche Meinung desorientieren.“ Ethel und Julius Rosenberg machten im Prozess auf Auschwitz aufmerksam. In der DDR war es zwei Tage vor der Hinrichtung zum Volksaufstand des 17. Juni gekommen, den die kommunistische Staatspartei SED kurz darauf zum Putschversuch erklärte. Die Professoren Ernst Engelberg, Hans Mayer und Wilhelm Eildermann unterstützten die Einschätzung der Partei, indem sie öffentlich behaupteten, dass „die gleichen faschistischen Kreise, die erst Ethel und Julius Rosenberg hinrichteten, nun die Konterrevolution in der DDR organisiert hätten“. Gemeint waren die „sich faschisierenden Adenauer- und Eisenhower-Staaten“. Die meisten Historiker glauben heute aber an eine Schuld Julius Rosenbergs. So ist der amerikanische Historiker John Earl Haynes davon überzeugt, dass er durch die seit 1995 bekannten Venona-Papiere eindeutig als Kopf des sowjetischen Spionagerings identifiziert wird. Dafür, dass er an der Weitergabe militärischer Informationen an den sowjetischen Geheimdienst GRU beteiligt war, spricht auch die Aussage des damaligen Führungsoffiziers beim NKWD, Alexander Feklissow, nach dem Ende des Kalten Kriegs. Ethel Rosenberg hingegen wurde von Feklisow weitgehend entlastet, sie hätte ihre Unschuld beweisen können, blieb aber treu und sei daher vermutlich unschuldig hingerichtet worden. Später stellte sich auch heraus, dass die Notizen, die angeblich von Ethel abgetippt worden waren, wenig Nutzbares für das sowjetische Atombombenprojekt enthielten, wohl aber sonstige militärische Geheimnisse. In einem Bericht des NKWD an Lawrenti Beria vom 28. Februar 1945 wurde Ethels Bruder David Greenglass als wesentlicher Spion für die sowjetische Atombombe genannt. Später gab der damalige Attorney General, William P. Rogers, zu, dass das Todesurteil gegen Ethel als Bluff benutzt werden sollte, um Julius dazu zu bringen, die Namen weiterer Spione zu verraten, und dass Ethel ihre Unschuld hätte beweisen können; insbesondere hoffte man, dass ihre „mütterlichen Instinkte“ ihre ideologische Linientreue brechen würden. Da beide ihr im 5. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verankertes Recht wahrnahmen, sich nicht selbst zu belasten, ging diese Strategie nicht auf. Nach John Earl Haynes ist eine Mittäterschaft Ethel Rosenbergs durchaus nachweisbar, doch habe sie sich in weit geringerem Maße schuldig gemacht als ihr Bruder und ihr Mann: Wenn die Venona-Papiere beim Prozess vorgelegen hätte, wäre sie verurteilt worden, aber sicher nicht zum Tod. Jahrzehnte später wurde dank des Einsatzes des Rechtsanwalts Marshall Perlin, des Vorsitzenden des Rosenberg-Komitees, ein Großteil der Prozessakten zugänglich. Zugleich versuchte er, einen Prozess anzustrengen, um die Freisprechung der Rosenbergs zu erreichen. Dabei erklärte der Vorsitzende Richter 1993, es habe damals keine wirklichen Beweise für eine Beteiligung der Rosenbergs gegeben. Der 1951 im Prozess mitangeklagte Morton Sobell erklärte in einem Interview mit der New York Times vom 11. September 2008, dass Julius Rosenberg als Spion tätig gewesen sei, der neben anderen Daten zu Rüstungsprojekten auch Details zur Atombombe weitergegeben habe. Die von Rosenberg weitergegebenen Daten zur Atombombe seien aber im Wesentlichen nur zur Bestätigung der Daten anderer Atomspione benutzt worden. Ethel Rosenberg habe davon gewusst, sich aber nicht aktiv beteiligt. So wird vermutet, dass Ethel Rosenberg nur deshalb mitangeklagt wurde, um ihren Mann zu bewegen, den Behörden weitere Spione zu nennen. Im Jahr 2008 wurde ein bis dahin unter Verschluss gehaltenes Interview veröffentlicht, in welchem Richard Nixon, damals Vizepräsident unter Eisenhower, eingestand, „dass im Prozess erhebliche Fehler gemacht wurden“ und „Belastungsmaterial manipuliert“ wurde. Die Weitergabe wichtiger Informationen zum Bau der Atombombe an die Sowjetunion erfolgte vielmehr durch Theodore Alvin Hall, einen Wissenschaftler und Doppelagenten in Los Alamos, wie dieser selbst 1995 eingestand. Er wurde nie enttarnt und nie angeklagt. Im Jahr 2015 forderten die Söhne der Rosenbergs, Robert und Michael Meeropol, die US-Regierung auf, ihre Mutter Ethel Rosenberg offiziell zu rehabilitieren. Im Januar 2017 appellierten sie erneut an den US-Präsidenten Barack Obama, noch vor seinem nahen Amtsende anzuerkennen, dass das Todesurteil gegen Ethel Rosenberg unrechtmäßig gewesen sei. Dieses Bittgesuch wurde von 50.000 Unterzeichnern unterstützt. Entsprechende Aktionen seitens der Obama-Administration erfolgten nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Der Rosenberg-Prozess wurde in drei bedeutenden amerikanischen Romanen der 1960er- und 1970er-Jahre thematisiert: Film, Musik und Fernsehen: Kuba ehrte das Ehepaar Rosenberg anlässlich des 25. Jahrestags seiner Hinrichtung mit einer 1978 herausgegebenen Briefmarke (Mi-Nr. 2362). In der DDR wurden in verschiedenen Orten Straßen nach Ethel und zum Teil auch nach Julius Rosenberg benannt. Diese Straßenwidmungen sind größtenteils noch vorhanden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Julius Rosenberg (* 12. Mai 1918 in New York; † 19. Juni 1953 Ossining) war ein US-amerikanischer Elektrotechniker, seine Ehefrau Ethel Rosenberg (geborene Greenglass, * 28. September 1915 in New York; † 19. Juni 1953 Ossining) war als kaufmännische Angestellte tätig. Ihr Strafprozess erregte Anfang der 1950er-Jahre weltweites Aufsehen. Ihnen wurde als Zivilpersonen Rüstungsspionage für die Sowjetunion vorgeworfen. Spätere Aussagen und freigegebene Dokumente aus den Archiven der Sowjetunion deuten darauf hin, dass die Vorwürfe der Rüstungsspionage gegen Julius Rosenberg berechtigt waren, seine Spionage jedoch nicht maßgeblich zur Entwicklung der sowjetischen Atombombe beigetragen hatte.", "tgt_summary": "朱利叶斯·罗森堡(Julius Rosenberg;1918年-5月12日-1953年-6月19日)和艾瑟尔·格林格拉斯·罗森堡(Ethel Greenglass Rosenberg;1915年-9月28日-1953年-6月19日)夫妇是冷战期间美国的共产主义人士。他们被指控为苏联进行间谍活动,判决与死刑的过程轰动了当时西方各界。冷战期间的美国,因判决从事间谍活动而处以死刑的公民,只有罗森堡夫妇。虽然几十年后原苏联文件揭示至少朱利叶斯参与了间谍活动(但没有提供具体证据证实他具体的罪名成立),人们直到今天仍然为罪名是否属实有所争议。", "id": 2901469} {"src_title": "Physikalische Größe", "tgt_title": "物理量", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Ein Vergleich von zwei Dingen erfordert stets ein Kriterium, anhand dessen der Vergleich stattfindet (tertium comparationis). Dies muss ein \"Merkmal\" (oder \"Eigenschaft\") sein, das beiden Dingen zu eigen ist. Als \"physikalische Größe\" bezeichnet man ein Merkmal dann, wenn dieses einen \"Wert\" besitzt, sodass das Verhältnis zweier Merkmalswerte ein reeller Zahlenfaktor (Verhältnisgröße) ist. Ein Vergleich anhand einer Größe ist somit quantifizierbar. Den Vergleichsvorgang zur Bestimmung des Zahlenfaktors bezeichnet man als \"Messung.\" Die Messbarkeit eines Merkmals, d. h. die Angabe einer eindeutigen und reproduzierbaren Messvorschrift für einen Vergleich, ist gleichwertig mit der Definition einer physikalischen Größe. Alle Merkmale eines Objektes fallen in zwei Klassen, physikalische Größen und alle übrigen. Die Physik beschäftigt sich ausschließlich mit der erstgenannten Klasse. Sie stellt \"allgemeine\" Zusammenhänge zwischen Größenwerten auf, also Zusammenhänge, die für alle Träger dieser Größe gelten. Als \"Träger\" bezeichnet man hierbei alle Objekte, die die betrachtete Größe als Merkmal besitzen. Physikalische Zusammenhänge sind somit unabhängig von der konkreten Beschaffenheit eines Trägers. Die folgenden Abschnitte gehen auf einzelne Begriffe ein, die im Zusammenhang mit physikalischen Größen verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Dimension.", "content": "Wenn der Quotient zweier Größenwerte \"verschiedener\" physikalischer Größen eine reelle Zahl ist, dann handelt es sich um physikalische Größen gleicher Dimension. In jeder Gleichung zwischen physikalischen Größen müssen beide Seiten von gleicher Dimension sein (Dimensionsbetrachtung). Der Begriff Dimension ist in Verbindung mit einem Größensystem zu betrachten. Die Dimension stellt die jeweilige physikalische Größe qualitativ im Größensystem dar. Die Dimension einer abgeleiteten physikalischen Größe wird als Potenzprodukt von Dimensionen der Basisgrößen definiert. Dieses Potenzprodukt stützt sich auf die zugrundeliegenden Größengleichungen; eventuelle Zahlenfaktoren, mathematische Operationen wie Skalar- oder Vektorprodukt, Differenzialquotient, Integral, Stufe der zu den Größen gehörenden Tensoren bleiben unberücksichtigt. Auf diese Weise lässt sich eine qualitative Abhängigkeit der abgeleiteten Größe von den Basisgrößen darstellen. Beispiel: Im Internationalen Größensystem (ISQ) ist die abgeleitete physikalische Größe \"mechanische Arbeit\" als definiert. Die Dimension der mechanischen Arbeit lässt sich aus den Dimensionen der in dieser Größengleichung beteiligten Größen herleiten.", "section_level": 2}, {"title": "Größenart.", "content": "Mit der Größenart wird die Menge der Größen einer gegebenen Dimension unterteilt. Nach dem Internationalen Wörterbuch der Metrologie (VIM), 3. Auflage 2010, ist Größenart oder \"Art einer Größe\" der „Aspekt, der untereinander vergleichbaren Größen gemeinsam ist“, und in einer Anmerkung heißt es: „Die Unterteilung des Oberbegriffs ‚Größe‘ nach der Größenart ist [...] willkürlich“. Größen gleicher Art lassen sich in sinnvoller Weise durch Addition und Subtraktion verknüpfen. Außerdem gelten für Größen gleicher Art die Ordnungsrelationen „größer“, „kleiner“ und „gleich“. Beispielsweise sind Breite, Höhe und Länge eines Quaders, Durchmesser eines Rohrs, Spannweite eines Vogels, Wellenlänge alles Größen der Größenart „Länge“; sie können mit der Länge eines Gliedermaßstabs verglichen werden. Ob auch noch die Niederschlagshöhe, angegeben als Volumen/Fläche, als hiermit gleichartig betrachtet wird, bleibt dem Anwender überlassen, obwohl auch sie leicht mit dem Metermaß messbar ist. Der Verbrauchsangabe bei Kraftfahrzeugen in „Liter pro 100 Kilometer“ wird man jedoch kaum die Größenart Fläche zusprechen, obwohl sie die Dimension einer Fläche hat.", "section_level": 2}, {"title": "Größenwert.", "content": "Der Wert einer physikalischen Größe (Größenwert) ist nach allgemein verbreiteter Auffassung das Produkt aus einer Zahl und der physikalischen Einheit, die der betreffenden Größenart zugeordnet ist. Das Verhältnis von zwei Größenwerten gleichartiger Größen ist eine reelle Zahl. Vorsichtiger wurde dies innerhalb des deutschen Normenwerkes in der ersten Ausgabe „Schreibweise physikalischer Gleichungen“ der Norm DIN 1313 vom November 1931 dargestellt: \"Mit den in den physikalischen Gleichungen vorkommenden Formelzeichen kann so gerechnet werden, als ob sie die physikalischen „Größen“, d. h. benannte Zahlen bedeuteten. Sie werden dann zweckmäßigerweise als symbolische „Produkte“ aus den Zahlenwerten (Maßzahlen) und den Einheiten aufgefasst gemäß der Gleichung\" Man bezeichnet einen Unterschied um den Faktor 10 zwischen Werten derselben Größe als eine Größenordnung. formula_3 Größenordnungen entsprechen also einem Faktor von formula_4. Es gibt eine Reihe von Größen, deren Größenwerte unveränderlich feststehen. Diese nennt man Naturkonstante, Universalkonstante oder auch physikalische Konstante (Beispiele: Lichtgeschwindigkeit im Vakuum, Elementarladung, Plancksche Konstante, Feinstrukturkonstante).", "section_level": 2}, {"title": "Zahlenwert und Einheit.", "content": "Es ist zweckmäßig, das Verhältnis eines Größenwerts zu dem Wert einer gleichartigen, feststehenden und wohldefinierten Vergleichsgröße zu ermitteln. Den Vergleichsgrößenwert bezeichnet man als \"Maßeinheit\" oder kurz \"Einheit,\" das gemessene Verhältnis als \"Maßzahl\" oder \"Zahlenwert.\" Der Größenwert kann dann als Produkt aus Zahlenwert und Einheit dargestellt werden (siehe auch Abschnitt Schreibweise). Der Zahlenwert ist je nach Definition der Größe eine reelle Zahl – bei manchen Größen auf nicht negative Werte beschränkt – oder komplex; bei einigen Größen der Dimension Zahl wie z. B. manchen Quantenzahlen ist er immer ganzzahlig. Die Definition einer Einheit unterliegt der menschlichen Willkür. Eine Möglichkeit besteht in der Wahl eines bestimmten Objekts – eines sogenannten \"Normals\" – als Träger der Größe, dessen Größenwert als Einheit dient. Auch ein berechneter Größenwert kann gewählt werden, wofür allerdings ein geeigneter physikalischer Zusammenhang mit anderen Größenwerten bekannt sein muss (siehe auch Abschnitt Größengleichungen). Eine dritte Möglichkeit ist, den Wert einer physikalischen Konstanten als Einheit zu verwenden, sofern eine solche für die gewünschte Größe existiert. Theoretisch genügt es, für eine Größenart eine einzige Einheit zu definieren. Historisch bedingt hat sich aber häufig eine Vielzahl verschiedener Einheiten für die gleiche Größenart gebildet. Sie unterscheiden sich wie alle gleichartigen Größenwerte lediglich um einen reinen Zahlenfaktor.", "section_level": 2}, {"title": "Skalare, Vektoren und Tensoren.", "content": "Bestimmte physikalische Größen besitzen eine Orientierung im physikalischen Raum, der Größenwert hängt also von der Messrichtung ab. Beispielsweise ist die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs typischerweise entlang einer Straße gerichtet; die gemessene Geschwindigkeit senkrecht zu dieser ist null – es handelt sich um eine vektorielle Größe. Die mechanische Spannung in einem Werkstück hängt stark von der betrachteten Schnittfläche ab – es gibt hier mehr als eine zu betrachtende Richtung, also ist zur Beschreibung ein Tensor (zweiter Stufe) nötig. Ein Tensor formula_3-ter Stufe lässt sich im kartesischen Koordinatensystem mit formula_6 Elementen beschreiben und hat dabei bestimmte einfache Eigenschaften bei Koordinatentranslation bzw. -transformation. Dementsprechend kann er eine bestimmte Klasse physikalischer Größen beschreiben:", "section_level": 2}, {"title": "Invarianzen.", "content": "Die Physik soll die beobachtete Natur beschreiben, unabhängig von einer speziellen mathematischen Darstellung. Daher muss eine physikalische Größe in jedem Fall unter Koordinatentransformationen invariant (unveränderlich) sein. So wie das System ihrer Größenwerte unabhängig von der Einheit ist, so sind auch die jeweiligen Richtungen unabhängig von der Wahl des Koordinatensystems. Tensoren haben unter Punktspiegelung ein für ihre Stufe charakteristisches Verhalten. So ändert sich eine skalarwertige Größe eines Objekts nicht, wenn man dieses Objekt an einem Punkt spiegelt. Eine vektorwertige Größe, wie etwa die Geschwindigkeit, zeigt nach der Punktspiegelung hingegen in die entgegengesetzte Richtung. Manche Größen verhalten sich zwar bei Drehung und Verschiebung wie Tensoren, weichen jedoch unter Punktspiegelung hiervon ab. Derartige Größen bezeichnet man als Pseudotensoren. Bei Pseudoskalaren ändert der Größenwert sein Vorzeichen. Bei Pseudovektoren wie etwa dem Drehimpuls dreht sich die Richtung durch eine Punktspiegelung des Objekts \"nicht\" um.", "section_level": 2}, {"title": "Schreibweise.", "content": "Die folgenden Erläuterungen orientieren sich an den nationalen und internationalen Regelungen von Normungsorganisationen und Fachgesellschaften [z. B. DIN 1338, EN ISO 80000-1, Empfehlungen der International Union of Pure and Applied Physics (IUPAP)].", "section_level": 1}, {"title": "Formel- und Einheitenzeichen.", "content": "Einer physikalischen Größe wird in mathematischen Gleichungen ein Schriftzeichen, das Formelzeichen zugeordnet. Dieses ist grundsätzlich willkürlich, jedoch existieren Konventionen (z. B. SI, DIN 1304, ÖNORM A 6438, ÖNORM A 6401 etc.) zur Bezeichnung bestimmter Größen. Häufig wird als Formelzeichen der Anfangsbuchstabe des lateinischen Namens einer Größe genommen. Auch Buchstaben aus dem griechischen Alphabet werden oft verwendet. Üblicherweise besteht ein Formelzeichen nur aus einem einzigen Buchstaben, der zur weiteren Unterscheidung mit einem oder mehreren Indizes versehen werden kann. Für Einheiten gibt es festgelegte Schriftzeichen, die Einheitenzeichen. Sie bestehen meistens aus einem oder mehreren lateinischen Buchstaben oder seltener aus einem Sonderzeichen wie z. B. einem Gradzeichen oder griechischen Buchstaben wie das Ω (großes Omega) für die Einheit Ohm. Bei Einheiten, die nach Personen benannt sind, wird der erste Buchstabe des Einheitenzeichens üblicherweise groß geschrieben. Ein Größenwert wird immer als Produkt aus Zahlenwert und Einheit angegeben. Will man nur den Zahlenwert angeben, so setzt man das Formelzeichen in geschweifte Klammern. Will man nur die Einheit angeben, so setzt man das Formelzeichen in eckige Klammern. Formal lässt sich ein Größenwert also wie folgt schreiben: Das lässt sich am Beispiel der Atommasse gut verstehen. Die Masse formula_8 eines Atoms kann in atomaren Masseneinheiten gemessen werden formula_10 ist der Zahlenwert {formula_8} und die atomare Masseneinheit formula_12 die Einheit [formula_8] der physikalischen Größe formula_8. Da der Zahlenwert von der gewählten Maßeinheit abhängt, ist die alleinige Darstellung des Formelzeichens in geschweiften Klammern nicht eindeutig. Deshalb ist für die Beschriftung von Tabellen und Koordinatenachsen die Darstellung „\"G\"/[\"G\"]“ (z. B. „\"m\"/kg“) oder „\"G\" in [\"G\"]“ (z. B. „\"m\" in kg“) üblich. Die Darstellung von Einheiten in eckigen Klammern (z. B. „\"m\" [kg]“) oder auch in runden Klammern (z. B. „\"m\" (kg)“) entspricht hingegen nicht der Norm DIN 1313 und wird in den Empfehlungen zum Einheitensystem SI nicht empfohlen. Da die verwendeten Einheiten abhängig vom Einheitensystem sind, muss das Einheitensystem mit angegeben werden:", "section_level": 2}, {"title": "Formatierung.", "content": "Die Formatierung ist durch DIN 1338 geregelt. Demnach wird das Formelzeichen \"kursiv\" geschrieben, während das Einheitenzeichen mit aufrechter Schrift geschrieben wird, um es von Formelzeichen zu unterscheiden. Beispielsweise bezeichnet „\"m\"“ das Formelzeichen für die Größe „Masse“ und „m“ das Einheitenzeichen für die Maßeinheit „Meter“. Zwischen der Maßzahl und dem Einheitenzeichen wird ein Leerzeichen geschrieben. Eine Ausnahme von dieser Regel stellen die Gradzeichen dar, die ohne Zwischenraum direkt hinter die Maßzahl geschrieben werden („ein Winkel von 180°“), sofern keine weiteren Einheitenzeichen folgen („die Außentemperatur beträgt 23 °C“). Im Schriftsatz empfiehlt sich hierfür ein schmales Leerzeichen, das zusätzlich vor einem Zeilenumbruch geschützt werden sollte, damit Zahlenwert und Einheit nicht getrennt werden. In Formeln werden Vektoren häufig durch eine besondere Schreibweise gekennzeichnet. Dabei gibt es unterschiedliche Konventionen. Üblich sind Vektorpfeile über dem Buchstaben (formula_16), Fettdruck (formula_17) oder Striche unter dem Formelzeichen (formula_18). Für Tensoren höherer Stufen werden Großbuchstaben in serifenloser Schrift (formula_19), Frakturbuchstaben (formula_20) oder doppelte Unterstreichung (formula_21) verwendet. Welche Schreibweise gewählt wird, hängt auch davon ab, ob von Hand oder maschinell geschrieben wird, da sich Merkmale wie Fettdruck oder Serifen mit einer Handschrift nicht zuverlässig wiedergeben lassen. Es gibt von der Sprache und vom Fach abhängig unterschiedliche Traditionen zur Aufrecht- und Kursivschreibung im Zusammenhang mit Formeln. In modernerer Fachliteratur hat sich jedoch die Konvention durchgesetzt, nicht nur Größensymbole, sondern alles, was veränderlich ist, kursiv zu setzen; Einheitenzeichen, Elementsymbole, Erläuterungen usw. werden hingegen aufrecht gesetzt. Formelzeichen sowie veränderliche Indizes erscheinen also kursiv. Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Fehlerbehaftete Größen.", "content": "Bei fehlerbehafteten Größenwerten wird der Zahlenwert mit seiner Messunsicherheit angegeben oder – je nach den Umständen – mit seinen Fehlergrenzen, siehe auch Messabweichung. Das Kenntlichmachen geschieht meistens durch ein „±“ nach dem fehlerbehafteten Zahlenwert, gefolgt von dem Fehlerwert (wobei Klammern erforderlich sind, sofern eine Einheit folgt, damit diese sich auf beide Werte bezieht). Aber auch Kurzformen wie eine geklammerte Fehlerangabe oder Fettdruck der unsicheren Ziffer des Zahlenwerts sind üblich. Die Anzahl der anzugebenden unsicheren Dezimalstellen des Zahlenwerts richtet sich nach dem Fehlerwert. Beginnt dieser mit einer 1 oder 2, so werden zwei Stellen notiert, ansonsten nur eine. Gegebenenfalls ist der Zahlenwert wie üblich zu runden, siehe DIN 1333; eine Fehlergrenze wird hingegen immer aufgerundet.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele zur Kennzeichnung von Zusatzinformationen.", "content": "Zusätzliche Bezeichnungen oder Informationen dürfen grundsätzlich nicht im Größenwert einer physikalischen Größe (also weder in der Einheit noch beim Zahlenwert) auftauchen bzw. diesem hinzugefügt werden, da dies unsinnig wäre; sie dürfen nur in der \"Benennung oder Bezeichnung\" der physikalischen Größe, also im Formelzeichen, zum Ausdruck gebracht werden. Z. B. kann man das allgemein verwendete Formelzeichen formula_26 für die Frequenz in korrekter Notation mit einem formula_27 als Subskript ergänzen, um darauf hinzuweisen, dass eine \"Umdrehungs\"frequenz (\"Dreh\"zahl) gemeint ist: Es kann auch ein eigenes, klar definiertes Formelzeichen eingesetzt werden. Um z. B. auf den doppelten Index im obigen Beispiel zugunsten einer leichteren Lesart zu verzichten, könnte man das ggf. einprägsamere Symbol formula_30 für „die Drehfrequenz, die Umdrehungszahl“ einführen und schreiben: Ohne weitere Erläuterung könnte man in der Regel z. B. auch verwenden, da die Symbole für die zwei Spezialfälle Höhe und Breite eines Längenmaßes gemeinhin üblich sind. In der Praxis findet nicht immer eine saubere Unterscheidung zwischen Größenwert bzw. Einheit einer physikalischen Größe einerseits und bloßen Zusatzangaben andererseits statt, sodass es zu Vermischungen kommt. Die aufgeführte Umdrehungszahl ist ein häufiges Beispiel dafür. „Umdrehung“ ist dort keine Einheit, sondern beschreibt lediglich den die Frequenz hervorrufenden Prozess näher. Nicht zulässig, jedoch häufig vorkommend, ist deshalb etwa Weitere Beispiele für häufig vorkommende falsche Schreib- bzw. Sprechweisen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Verknüpfung zwischen physikalischen Größen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Größengleichungen.", "content": "Die Darstellung von Naturgesetzen und technischen Zusammenhängen in mathematischen Gleichungen nennt man Größengleichungen. Die Formelzeichen einer Größengleichung haben die Bedeutung physikalischer Größen, sofern sie nicht als Symbole für mathematische Funktionen oder Operatoren gemeint sind. Größengleichungen gelten unabhängig von der Wahl der Einheiten. Trotzdem kann es vorkommen, dass die Gleichungen in verschiedenen Einheitensystemen unterschiedlich geschrieben werden. Beispielsweise hat die Vakuumlichtgeschwindigkeit in manchen Einheitensystemen definitionsgemäß den Wert formula_40. Dadurch entfallen in vielen Gleichungen die konstanten Faktoren formula_41 und formula_42. Aus der berühmten Gleichung formula_43 würde in einem solchen Einheitensystem formula_44, ohne dass sich die Aussage der Gleichung ändert. Größengleichungen verknüpfen verschiedene physikalische Größen und deren Größenwerte miteinander. Zur Auswertung muss man die Formelzeichen durch das Produkt aus Zahlenwert und Einheit ersetzen. Die verwendeten Einheiten sind dabei unerheblich.", "section_level": 2}, {"title": "Rechenoperationen.", "content": "Für physikalische Größen sind nicht alle Rechenoperationen, die mit reinen Zahlen möglich wären, sinnvoll. Es hat sich erwiesen, dass eine geringe Anzahl Rechenoperationen ausreicht, um alle bekannten Naturgeschehen zu beschreiben. wobei die Formelzeichen nun für die \"physikalischen Größen\" selbst stehen:", "section_level": 2}, {"title": "Größen- und Einheitensysteme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Größensysteme.", "content": "Jedes Wissensgebiet der Technik und Naturwissenschaften verwendet einen beschränkten Satz an physikalischen Größen, die über Naturgesetze miteinander verknüpft sind. Wählt man aus diesen Größen wenige \"Basisgrößen\" aus, sodass sich alle anderen des betrachteten Gebietes als Potenzprodukte der Basisgrößen darstellen lassen, dann bilden alle Größen zusammen ein \"Größensystem,\" sofern außerdem keine Basisgröße aus den anderen Basisgrößen dargestellt werden kann. Die aus den Basisgrößen darstellbaren Größen heißen \"abgeleitete Größen,\" das jeweilige Potenzprodukt ihrer Dimensionen bezeichnet man als \"Dimensionsprodukt.\" Welche Größen man für die Basis wählt, ist grundsätzlich willkürlich und geschieht meistens nach praktischen Gesichtspunkten. Die Anzahl der Basisgrößen bestimmt den \"Grad\" des Größensystems. Beispielsweise ist das internationale Größensystem mit seinen sieben Basisgrößen ein \"Größensystem siebten Grades.\"", "section_level": 2}, {"title": "Internationales Einheitensystem.", "content": "Man benötigt für jede Größe eine Einheit, um Größenwerte angeben zu können. Daher entspricht jedem Größensystem ein Einheitensystem gleichen Grades, das sich analog aus voneinander unabhängigen Basiseinheiten und den aus diesen darstellbaren \"abgeleiteten Einheiten\" zusammensetzt. Die abgeleiteten Einheiten werden aus den Basiseinheiten durch Produkte von Potenzen dargestellt – im Unterschied zu Größensystemen eventuell ergänzt durch einen Zahlenfaktor. Man bezeichnet das Einheitensystem als kohärent, wenn alle Einheiten ohne diesen zusätzlichen Faktor gebildet werden können. In derartigen Systemen können alle Größengleichungen als Zahlenwertgleichungen aufgefasst und dementsprechend schnell ausgewertet werden. Das weltweit benutzte Internationale Einheitensystem (SI) ist ein kohärentes Einheitensystem siebten Grades, das auf dem Internationalen Größensystem fußt; jedoch ist das Internationale Größensystem später entwickelt worden als das SI. Das SI definiert zudem standardisierte Vorsätze für Maßeinheiten, allerdings sind die so gebildeten Vielfachen oder Teile einer SI-Einheit selbst nicht Teil des eigentlichen Einheitensystems, da dies der Kohärenz widerspräche. Beispielsweise ist ein fiktives Einheitensystem, das die Basiseinheiten Zentimeter (formula_61) und Sekunde (formula_62) sowie die abgeleitete Einheit Meter pro Sekunde (formula_63) umfasst, nicht kohärent: Wegen formula_64 benötigt man einen Zahlenfaktor (formula_65) bei der Bildung dieses Systems.", "section_level": 2}, {"title": "Besondere Größen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Quotienten- und Verhältnisgrößen.", "content": "Der Quotient zweier Größen ist eine neue Größe. Eine solche Größe bezeichnet man als \"Verhältnisgröße\" (oder Größenverhältnis), wenn die Ausgangsgrößen von der gleichen Größenart sind, ansonsten als Quotientengröße. Allgemeiner ist die Quotientengröße in der DIN-Norm 1313 vom Dezember 1998 definiert; danach wird nur verlangt, dass der Bruch aus Zählergröße und Nennergröße konstant ist. Von April 1978 bis November 1998 hingegen hatte das DIN in der Normausgabe vom April 1978 den Begriff Größenquotient spezieller nur für Brüche aus zwei Größen verschiedener Dimension empfohlen und von einem Größenverhältnis (einer Verhältnisgröße) lediglich verlangt, dass die Ausgangsgrößen von gleicher Dimension, aber nicht unbedingt gleicher Größenart sind. (Beispielsweise sind die elektrische Stromstärke und die magnetische Durchflutung von gleicher Dimension, aber verschiedener Größenart.) Häufig werden Quotientengrößen umgangssprachlich ungenau umschrieben. Beispielsweise ist eine Definition der Fahrtgeschwindigkeit als „zurückgelegter Weg je Zeiteinheit“ oder „zurückgelegter Weg je vergangener Zeit“ oder „Weg je Zeit“ nicht korrekt, denn die Geschwindigkeit hat nicht die Dimension eines Weges (Länge). Korrekt wäre „in einer Zeitspanne zurückgelegter Weg, geteilt durch diese Zeitspanne“. Die genannte verkürzte Ausdrucksweise ist zwar üblich und genügt, um einen anschaulichen Begriff von der jeweiligen Quotientengröße zu geben, aber die genaue Definition als Quotient sollte außerdem immer angegeben werden. Falls zwei Größen sich auf eine Eigenschaft des gleichen Objektes beziehen, nennt man die Quotientengröße auch \"bezogene Größe.\" Hierbei ist die Nennergröße die Bezugsgröße, während die Zählergröße den Schwerpunkt in der Namensgebung setzt. Insbesondere bezeichnet man eine bezogene Größe als... Verhältnisgrößen sind grundsätzlich \"dimensionslos.\" Sie können daher nach obigen Rechenregeln als Argumente von transzendenten Funktionen auftreten. Der Name einer Verhältnisgröße enthält meistens ein Adjektiv wie \"relativ\" oder \"normiert\" oder er endet auf \"-zahl\" oder \"-wert.\" Beispiele sind die Reynolds-Zahl und der Strömungswiderstandskoeffizient. Verschiedene Verhältnisgrößen gehören nur in seltenen Fällen zur gleichen Größenart; manchmal werden daher zur besseren Trennung bei der Angabe ihres Größenwerts die Einheitenzeichen nicht gekürzt. Häufig werden Verhältnisgrößen in den Einheiten \"%, ‰\" oder \"ppm\" angegeben. Eine besondere Stellung haben Verhältniseinheiten, wenn sie das Verhältnis gleicher Einheiten sind. Diese sind immer 1 und damit \"idempotent,\" d. h., sie können beliebig oft mit sich selbst multipliziert werden, ohne ihren Wert zu ändern. Einige idempotente Verhältniseinheiten tragen besondere Namen, wie beispielsweise die Winkeleinheit \"Radiant (rad).\" In kohärenten Einheitensystemen sind die Verhältniseinheiten immer 1, also idempotent. Bei idempotenten Verhältniseinheiten kann man die Zahlenwerte einfach multiplizieren. Beispiel: Aus den Angaben, dass 30 % der Erdoberfläche Landfläche sind und Asien 30 % der Landfläche darstellt, folgt \"nicht,\" dass 900 % der Erdoberfläche vom Kontinent Asien bedeckt sind, weil % nicht idempotent ist, also % nicht dasselbe wie % ist. Sagt man aber, dass ein Anteil von 0,3 der Erdoberfläche Landfläche ist und Asien einen Anteil von 0,3 der Landfläche einnimmt, kann man folgern, dass Asien 0,09 der Erdoberfläche ausmacht, weil hier die idempotente Einheit 1 verwendet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Feld- und Leistungsgrößen.", "content": "\"Feldgrößen\" dienen der Beschreibung von physikalischen Feldern. Das Quadrat einer Feldgröße ist in linearen Systemen proportional zu dessen energetischem Zustand, der über eine \"Leistungsgröße\" erfasst wird. Ohne die genaue Gesetzmäßigkeit kennen zu müssen, folgt daraus unmittelbar, dass das Verhältnis zweier Leistungsgrößen gleich dem Quadrat des Verhältnisses der zugehörigen Feldgrößen ist. Dabei ist unerheblich, ob beide Leistungsgrößen unmittelbar für Leistung stehen oder damit verbundene Größen wie Energie, Intensität oder Leistungsdichte. In vielen technischen Bereichen sind die \"logarithmierten Verhältnisse\" von besonderem Interesse. Derartige Größen werden als \"Pegel\" oder \"Maß\" bezeichnet. Wird bei der Bildung der natürliche Logarithmus verwendet, so kennzeichnet man dieses durch die Einheit \"Neper\" (Np), ist es der dekadische Logarithmus, so nutzt man das \"Bel\" (B) oder häufiger sein Zehntel, das \"Dezibel\" (dB).", "section_level": 2}, {"title": "Zustands- und Prozessgrößen.", "content": "Vor allem in der Thermodynamik wird zwischen Zustandsgrößen und Prozessgrößen unterschieden. \"Zustandsgrößen\" sind dabei physikalische Größen, die eine Eigenschaft eines Systemzustands repräsentieren. Man unterscheidet weiterhin zwischen \"extensiven\" und \"intensiven\" Größen. Extensive Größen wie Masse und Stoffmenge verdoppeln ihren Größenwert bei Systemverdopplung, intensive Größen wie Temperatur und Druck bleiben dabei konstant. Ebenfalls gebräuchlich ist die Unterscheidung zwischen \"stoffeigenen\" und \"systemeigenen\" Zustandsgrößen. \"Prozessgrößen\" hingegen beschreiben einen Vorgang, nämlich den Übergang zwischen Systemzuständen. Zu ihnen gehören insbesondere die Größen „Arbeit“ (formula_66) und „Wärme“ (formula_67). Um ihren Charakter als reine Vorgangsgrößen zum Ausdruck zu bringen, werden sie vielerorts ausschließlich als Differentiale angegeben, wobei ihnen häufig kein formula_68, sondern ein formula_69 oder đ vorangestellt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Praktisch verwendete Maßsysteme.", "content": "Es werden verschiedene Maßsysteme verwendet: In den verschiedenen Maßsystemen sehen Naturgesetze, z. B. die Maxwellschen Gleichungen, formelmäßig verschieden aus; aber wie erwähnt sind die physikalischen Gesetze invariant gegen solche Änderungen. Insbesondere kann man jederzeit von einem Maßsystem in ein anderes umrechnen, auch wenn die dabei benutzten Zusammenhänge kompliziert sein können.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Allgemein Speziell zur physikalischen Größenart", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine physikalische Größe ist eine an einem Objekt der Physik quantitativ bestimmbare Eigenschaft eines Vorgangs oder Zustands. Beispiele solcher Größen sind Länge, Masse, Zeit, Stromstärke. Jeder spezielle Wert einer physikalischen Größe (Größenwert) wird als Produkt aus einem \"Zahlenwert\" (auch \"Maßzahl\") und einer \"Maßeinheit\" angegeben. Vektorielle Größen werden durch Größenwert und Richtung angegeben.", "tgt_summary": "物理量,是物理之中能测量的量,例如质量、体积,或者是测量和通常以数和物理单位(通常偏好国际单位制单位)的积表达的结果。", "id": 1719369} {"src_title": "Otto Wallach", "tgt_title": "奥托·瓦拉赫", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Otto Wallachs Vater entstammte einer jüdischen Familie und konvertierte zum Luthertum. Er war Verwaltungsbeamter und arbeitete im Rang eines Oberregierungsrats in Ostpreußen. Die Mutter, Otillie geb. Thoma, stammte aus der Franche-Comté. 1853 wurde sein Vater Direktor der Oberrechnungskammer in Potsdam und bezog ein Haus am Nauener Tor in Potsdam. Ab 1856 besuchte Otto Wallach ein Potsdamer Gymnasium mit Latein- und Griechischunterricht und bestand am 30. März 1867 das Abitur.", "section_level": 1}, {"title": "Studium.", "content": "Sein Chemiestudium begann er an der Georg-August-Universität Göttingen bei Friedrich Wöhler und setzte es in Berlin bei August Wilhelm von Hofmann fort. Dort lernte er auch autodidaktisch Sprachen: Englisch, Italienisch, Spanisch. Er kehrte bald wieder nach Göttingen zurück und promovierte dort \"Über vom Toluol abgeleitete neue isomere Verbindungen\" 1869 bei Hans Hübner. Ab 1870 wurde er Mitarbeiter von August Kekulé an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und diente 1870/1871 im Deutsch-Französischen Krieg als Helfer beim Roten Kreuz. In seinen Erinnerungen beschrieb er den Kriegsausbruch in Bonn. 1871 ging er zu Agfa in Berlin, er war dort in der Chloral-Produktion tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Privatdozent und Professor in Bonn.", "content": "Im April 1872 bekam Wallach in Bonn bei Kekulé eine Anstellung im Praktikum für organische Chemie (neben Ludwig Claisen, Wilhelm Koenigs, Walter Spring) mit der Aussicht auf eine spätere Habilitation. Dort fand er eine Umsetzung von Chloral zu Dichloressigsäure oder Dichloressigsäureester unter dem katalytischen Einfluss von Cyanidionen. Diese Arbeit weitete er zu einer Habilitationsschrift aus und wurde am 4. Februar 1873 Privatdozent, Anfang 1876 bekam er eine ordentliche Professur. In Bonn hielt Wallach nun bald Vorlesungen über analytische Chemie, organische Chemie, theoretische Chemie, Geschichte der chemischen Theorien, so dass sich Kekulé sehr positiv über Wallach äußerte. Ab 1879 unterrichtete Wallach in Pharmazie. Er bezog ab 1884 die ätherischen Öle – die Terpene – in seine Forschungsarbeiten ein.", "section_level": 2}, {"title": "Professor in Göttingen.", "content": "Von 1889 bis 1915 war Wallach Direktor des Chemischen Instituts in Göttingen. Dort organisierte er den Ausbau des Instituts und Neuausrichtung des Studiums (samt der Prüfungsordnung), in das er u. a. die Dissoziationstheorie aufnehmen ließ und der Physikalischen Chemie größeren Raum gab. Die Zahl der Studenten im Praktikum stieg von 67 auf 260 (1914). Wallach war mit der Einstellung von neuen Mitarbeitern für die Ausbildung befasst: Arthur Kötz (Organische Synthese), Julius Meyer (Pulegensäure), Wilhelm Biltz (Terpenchemie und anorganische Chemie), Albert Hesse (Terpenchemie), Karl Arthur Scheunert, Walther Borsche (Amid-, Imidchloride), Johannes Sielisch, Heinrich Wienhaus, Carl Mannich. Die Gründung des physikalisch-chemischen Instituts in Göttingen unter Leitung von Walther Nernst wurde von Ministerialrat Friedrich Althoff in die Wege geleitet. Die Leitung des Anorganik-Instituts erhielt Gustav Tammann, später Richard Zsigmondy. Für chemische Technologie erhielt Ferdinand Fischer ein eigenes Institut. Neben Berlin und München wurde durch den Einfluss Wallachs Göttingen zur wichtigsten Ausbildungsstätte für Chemiker. Bei Wallach in Göttingen wurden 219 Doktoranden promoviert. Darunter waren bekannte Wissenschaftler wie Hans Heinrich Schlubach (später Professor in Hamburg), Ernst Schmitz (Professor für Physiologie in Breslau), Arthur Binz (Generalsekretär der Deutschen Chemischen Gesellschaft), Walter Norman Haworth (Professor für Zuckerchemie und Nobelpreisträger), Frederick Challenger (Professor für Chemie in Leeds), Julius Salkind (Professor in Leningrad), Edward Kremers (Professor für Pharmazie in Madison, USA), Stefan Moycho und Franz Zienkowski. Im Jahr 1909 erschien das Werk \"Terpene und Campher\" von Wallach. Im Jahr 1909 wurde er auch zum Präsidenten der Deutschen Chemischen Gesellschaft gewählt. Aus der Zeitung erfuhr Wallach im Jahr 1910, dass ihm der Nobelpreis für Chemie verliehen worden war. 1912 wurde Wallach Ehrenmitglied der Belgischen Chemischen Gesellschaft. Im November 1912 erhielt Wallach die Davy-Medaille der britischen Royal Society, die ihm aber im Ersten Weltkrieg wieder abgesprochen wurde. Für den 31. Juli 1914, einen Tag vor Kriegsausbruch, war das Ausscheiden von Wallach aus dem Institut geplant. Er führte sein Amt dann jedoch bis zum 1. Oktober 1915 weiter. Im September 1930 erlitt Wallach einen Schlaganfall, ein zweiter folgte im Februar 1931. Er starb am 26. Februar 1931 in Göttingen. Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Göttingen, auf dem außer ihm auch Max Born, Otto Hahn, Walther Nernst, Max von Laue, Max Planck, Adolf Windaus und Richard Zsigmondy als Nobelpreisträger bestattet sind.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Leistungen.", "content": "Die Habilitationsschrift bezog sich auf eine sehr milde Oxidation von Aldehydgruppen (z. B. in Chloral) mit katalytischen Mengen Cyanidionen zu Carbonsäuren oder Carbonsäureestern. Diese sehr milde Oxidation wird in leicht abgewandelter Form (Corey-Oxidation) auch heute für sehr empfindliche Allylalkohole in Naturstoffsynthesen gerne genutzt. Bei Zugabe von Braunstein kann auch aus ungesättigten Alkoholen direkt die Carbonsäure oder der Carbonsäureester hergestellt werden. Bei der Einwirkung von Schwefelwasserstoff auf Cyanid entdeckte Wallach das Chrysean, eine Verbindung mit Thiazolring an der eine Amino- und eine Thio-Carbamidgruppe geknüpft sind. Aus Säureamiden lassen sich nach Behandlung mit Phosphorpentachlorid Amidchloride und Imidchloride herstellen. Wallach entdeckte durch Umsetzung der Imidchloride mit Ammoniak oder Aminen die Stoffgruppe der Amidine. Aus den Säureamiden der Oxalsäure konnten so Abkömmlinge des Imidazols hergestellt werden. In der weiteren Untersuchung konnte er auch Thiamide herstellen, die sich leicht am Schwefel alkylieren ließen, so dass sich leicht Thioester oder Thiole herstellen lassen. Ein anderes Gebiet war die Entdeckung von wichtigen Farbstoffgruppen, den Disazo- und Trisazoverbindungen, die sich aus Azoxybenzol und Isomerisierung herstellen ließen. Die Firma Agfa konnte aufgrund dieser Entdeckung bald den Farbstoff Resorcinbraun in den Handel bringen. Im Arbeitskreis wurde dann auch die Monoacetylierung von Diaminen entwickelt, so dass nur eine Aminogruppe diazotiert wurde. Terpene Wallachs bedeutendste Leistungen lagen auf dem Gebiet der Terpenchemie. Mit diesen Arbeiten begann er ab 1884. Wallach schrieb 129 längere Artikel zur Terpenchemie für Liebigs Annalen. Da zur Strukturaufklärung von organischen Verbindungen in früherer Zeit keine passenden spektroskopischen Methoden bekannt waren, mussten die Konstitutionsformeln anhand von Elementaranalyse, Molekularrefraktion, Eigenschaften und Verhalten, Abbaureaktionen oder Synthese überprüft werden. Die korrekte Einordnung in Stoffklassen war für diese Arbeiten von wesentlicher Bedeutung. Auch die Siedepunkte nutzte Wallach, um Stoffgruppen von Terpenen abzuleiten. Wichtigstes Ziel war zunächst die Terpengruppen mit der Summenformel CH zu bestimmen. Im Jahr 1887 leitete Wallach für Pinen (gab auch den Namen für dies Terpen) eine bicyclische Struktur ab, die nahezu der tatsächlichen Struktur von Pinen entsprach. In der Folge konnten viele andere Terpene mit Kristallisationsmethoden (Nitrosylchlorid, Bromanlagerung) abgetrennt und eingeordnet werden. Schon 1885 vermutete Wallach, dass Terpene aus einem Grundbaustein, dem Isopren, aufgebaut sein müssten. Wichtige Aufklärungsarbeiten leistete er zur Strukturermittlung von Pinen, Limonen, Cineol, Dipenten, Terpineol, Pulegon, Pinocarvon, Cadinen, Caryophyllen. Auch Umlagerungsreaktionen wie beispielsweise von Terpinolen zu Phellandren, Terpinen wurden von ihm untersucht. Er untersuchte die Umwandlung eines Sechsrings (Pulegon) in einen Fünfring (Pulegen, Pulegensäure) bei der Behandlung von Pulegon mit Brom und die Umwandlung bei Behandlung von Cyclohexanon mit Brom zu Cyclopentanon. Auch Ringerweiterungsreaktionen wurden von Wallach und seinem Mitarbeiter H. Schrader untersucht. Wichtig waren die Arbeiten der Umwandlung von Carvon zu Eucarvon und die Umwandlung des Cyclohexanols in Cycloheptanol mit einer Reformatzky-Saytzeff-Reaktion. Als Wallach seine Arbeit an ätherischen Pflanzenölen begann, waren die Inhaltsstoffe in jedem einzelnen Öl verschieden benannt. Er konnte zunächst nachweisen, dass es sich oft um identische Verbindungen handelte. Durch Addition von Halogenwasserstoffen gelang es Wallach schließlich auch, deren Strukturen aufzuklären. Die darauf folgende industrielle Entwicklung synthetischer Duftstoffe führte zum Zusammenbruch der klassischen Duftstoff-Monopole. Die neuen Möglichkeiten zur Analyse erlaubten erstmals Qualitätsstandards in der Parfümindustrie. Wallach stellte 1887 die Biogenetische Isoprenregel auf (siehe Terpene). Die Leuckart-Wallach-Reaktion ist nach ihm und Rudolf Leuckart benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Zum Andenken an Otto Wallach errichtete das Unternehmen \"Dragoco Gerberding & Co. AG\" in Holzminden anlässlich des 70. Geburtstags seines Gründers, C. W. Gerberding, 1964 bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) den Otto-Wallach-Fonds. Von 1966 bis 2002 verlieh die GDCh daraus die mit einem Geldpreis dotierte Otto-Wallach-Plakette an Forscher aus europäischen Ländern für ihre besonderen Leistungen auf dem Gebiet der etherischen Öle, der Terpene und Polyterpenen oder der biochemischen Lock- und Abschreckungsstoffe. Die Fakultät für Chemie der Georg-August-Universität Göttingen zeichnet besonders herausragende Leistungen zudem mit dem \"Otto-Wallach-Preis\" aus. Der Mondkrater Wallach wurde 1979 nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Otto Wallach (* 27. März 1847 in Königsberg i. Pr.; † 26. Februar 1931 in Göttingen) war ein deutscher Chemiker und Nobelpreisträger. Wallach war organischer Chemiker und hat mehrere Reaktionen zum Aufbau heterozyklischer Verbindungen und von Farbstoffen entdeckt. Wallach hat in der Terpenchemie grundlegende Arbeiten zur Strukturaufklärung und der Synthese dieser Stoffklasse geleistet.", "tgt_summary": "奥托·瓦拉赫(,1847年-3月27日-1931年-2月26日),德国化学家,1910年以研究脂环族化合物而获得诺贝尔化学奖。", "id": 2509510} {"src_title": "Siebenschläfer", "tgt_title": "睡鼠", "src_document": [{"title": "Namensgebung.", "content": "Angeblich erhielt er seinen Namen wegen seines sieben Monate dauernden Winterschlafs, jedoch dauert diese Ruhephase oft von Anfang September bis Anfang Mai des nächsten Jahres und damit deutlich länger als sieben Monate. Im Volksglauben werden die Siebenschläfer mit den \"Sieben Schläfern\" in Verbindung gebracht und je nach Stimmung als entweder gute Hausgeister und Beschützer der Hausbewohner oder böses Omen gedeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Man findet diese Tiere in Laubwäldern oder großen Gärten (ideal: Obstgärten) von Kontinentaleuropa bis hin nach Persien. Der Siebenschläfer sucht sich gerne in Baumlöchern, Vogelhäuschen und auch unter den Dächern von Häusern sein Schlafquartier. Während er dort den Tag verschläft, pflegt er nachts herumzulaufen und kann dabei so viel Lärm machen, dass dieser auch einem erwachsenen Menschen, etwa einem Einbrecher, zugeordnet werden könnte und nicht einem so kleinen Tier. Die Naturschutzbund-BUND-Gruppe Leverkusen hat erstmals 2015 in Meisennistkästen, die von wildlebenden Siebenschläfern als Schlafquartier bezogen werden, Funkkameras eingebaut. Dadurch konnte ein Live-Stream im Internet das Leben der Siebenschläfer innerhalb ihrer Behausung zeigen, inklusive Brut und Aufzucht der Jungen. Dieses Projekt wird seither jährlich wiederholt.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Im Herbst wird zum Anfressen des „Winterspecks“ besonders fettreiche Nahrung bevorzugt. Dazu gehören Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse, Kastanien und andere Samen, die viel Öl und Fett enthalten. In den Sommermonaten ernähren sich Siebenschläfer eher von Knospen, Rinden, Früchten und Pilzen. Gelegentlich wird die Nahrung durch Insekten, Vogeleier oder kleine Vögel ergänzt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Einen Monat nach dem Erwachen aus dem langen Winterschlaf beginnt die Paarungszeit, wobei die tatsächliche Vermehrung bei diesem Säugetier im Grunde nur über die nicht immer gegebene Befruchtungsfähigkeit der Männchen gesteuert wird. Allein in Jahren mit gutem Nahrungsangebot zur Herbstzeit sind schon im Frühjahr die Hoden der Männchen deutlich vergrößert, was mit einer tatsächlichen Befruchtungsfähigkeit verbunden ist. Wie diese vorausschauende Steuerung bei den Siebenschläfern zustande kommt, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Manchmal zieht sich die Paarungszeit auch bis Ende August hin. Nach einer Tragzeit von 30 bis 32 Tagen kommen zwischen Anfang August und Mitte September normalerweise vier bis sechs, seltener bis zu elf blinde Junge zur Welt. Nach 21 bis 32 Tagen öffnen diese die Augen und beginnen dann, bis zum nahen Beginn des Winterschlafs feste Nahrung zu sich zu nehmen. In dieser kurzen Phase sind sie zum Überleben auf ein sehr gutes Nahrungsangebot angewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Winterschlaf.", "content": "Für seinen Winterschlaf gräbt sich der Siebenschläfer in der Regel im September etwa 30 bis 100 cm tief in die Erde ein, um dort vor Frost geschützt zu sein. Er nimmt in seiner Erdhöhle, die nicht wesentlich größer ist als er selbst, eine kugelförmige Körperhaltung ein, um seine Wärmeabgabe bestmöglich zu reduzieren. Spätestens Anfang Mai – also nach bis zu acht Monaten – gräbt er sich nach einer mehrstündigen Aufwachphase wieder aus. Um den langen Zeitraum in der Erde zu überleben, zehrt der Siebenschläfer von seinen Fettreserven, die er sich über den Sommer angefressen hat, und seine Herzschlagfrequenz verringert sich von etwa 300 auf 5 Schläge pro Minute. So ist es ihm auch möglich, mit dem geringen Sauerstoffvorrat in seiner Erdhöhle auszukommen. Seine Körpertemperatur fällt bis auf fünf Grad Celsius, was etwa der Bodentemperatur entspricht. Zur Vermeidung eines Zelltodes bei niedrigeren Temperaturen wird der Winterschlaf von kurzen Aufwärm- und Aufwachphasen unterbrochen. Allerdings geschieht dies nicht in einem gewissen Rhythmus, sondern lediglich ein- bis zweimal. In der Nähe von menschlichen Siedlungen kommt es häufig vor, dass sich der Siebenschläfer zum Überwintern einen frostgeschützten Platz in einem Gebäude sucht. Die Dauer des Winterschlafs kann dann – je nach Temperaturbedingungen – deutlich reduziert sein.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohungen.", "content": "Zu den Fressfeinden gehören Marder, Hauskatzen und größere Eulen. Lange Winter können einen hohen Schaden in der Population verursachen. Wegen seiner Bedrohung wurde der Siebenschläfer 2004 in Deutschland von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zum Tier des Jahres ernannt. Die IUCN stuft den Siebenschläfer als „nicht gefährdet“ ein.", "section_level": 1}, {"title": "Siebenschläfer und Menschen.", "content": "In der Römischen Küche, seit etwa dem Ende der Republik, wurden Siebenschläfer gegessen, die in speziellen Gehegen (Glirarium, ähnlich heutigen Hamsterkäfigen) gezüchtet und anschließend in dunklen Terrakotta-Gefäßen schlachtreif gemästet wurden. Die Tiere wurden hernach abgezogen und kamen überwiegend in gebackener oder gesottener Zubereitung auf den Tisch, gewöhnlich als Snack oder als Zwischengang, wahrscheinlich wegen des geringen Nährwerts und des hohen Preises vornehmlich in wohlsituierten Haushalten. Auch zu späteren Zeiten war der Verzehr von Siebenschläfern noch gebräuchlich, bis heute etwa in Slowenien, wo sie als seltene Spezialität gelten und das Fangen von Siebenschläfern mit Lebendfallen eine ländlich-volkstümliche Tradition ist. Der europäisch-mittelalterliche Genuss von Siebenschläfern wie auch die Verwendung ihres Fetts zu medizinischen Zwecken sind seit dem 13. Jahrhundert dokumentiert. Sie wurden auch saisonal zur Nahrungsergänzung oder in Notzeiten verstärkt bejagt. Die im englischen Sprachraum verwendete Bezeichnung \"edible dormouse\" (wörtlich ‚essbarer Bilch‘) deutet dort ebenfalls auf den früheren Verzehr von Siebenschläfern hin. In Italien ist der Verzehr des Siebenschläfers Tradition, besonders in der Lombardei und in Kalabrien. Dies ist jedoch derzeit nicht legal. Jagd, Mast und Verzehr sind verboten, da das Tier dort unter Schutz steht.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der Schläferskopf, ein Berg im Taunus bei Wiesbaden, ist nach den dort ansässigen Siebenschläfern benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Siebenschläfer (\"Glis glis\") ist ein äußerlich mausähnliches, nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche (Gliridae). Die Gestalt dieses Tieres erinnert an Eichhörnchen und Grauhörnchen. Doch ist der Siebenschläfer deutlich kleiner, hat große, schwarze Augen, rundliche Ohren und einen weniger buschigen Schwanz. Das Gesicht weist keine Zeichnungen, aber lange Tasthaare auf. Die Fußballen dieser Tiere sind stets etwas feucht und so beschaffen, dass Siebenschläfer Bäume und Wände ohne Probleme erklimmen können. Die Tiere werden bis zu 9 Jahre alt und erreichen ein Gewicht von 70 bis 160 g. Die Kopf-Rumpflänge beträgt 13 bis 18 cm, dazu kommt der 11 bis 15 cm lange Schwanz. Der Siebenschläfer war in Deutschland Tier des Jahres 2004.", "tgt_summary": "睡鼠(学名:\"Glis glis\")是啮齿目睡鼠科的一个种,是睡鼠属(\"Glis\")唯一的一种,广泛分布于欧洲和西亚地区。", "id": 819808} {"src_title": "Neurochirurgie", "tgt_title": "神經外科", "src_document": [{"title": "Geschichte der Neurochirurgie.", "content": "Erste neurochirurgische Operationen in Form von (erfolgreichen, d. h. wieder ausgeheilten) Schädeleröffnungen (Trepanationen) wurden schon für die Jungsteinzeit anhand von Skelettfunden bewiesen. Erstmals exakt dokumentiert wurden neurochirurgische Operationsverfahren in dem Werk \"Chirurgiae libri septem\", das Giovanni Andrea della Croce (1514–1575) verfasste und 1573 in Venedig erschienen ist. Die moderne Neurochirurgie konnte sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickeln. Anfang des 20. Jahrhunderts „stellte die Hirnchirurgie in Deutschland kein eigenständiges Fach dar“ auch wenn viele namhafte Chirurgen wie Ferdinand Sauerbruch und Nicolai Guleke sich bereits an Schädeleingriffe gewagt hatten; „in den USA war die Spezialisierung viel weiter fortgeschritten“. Der amerikanische Chirurg Harvey Cushing (1869–1939) war einer der ersten und bedeutendsten Neurochirurgen und entwickelte viele neue Techniken der Neurochirurgie während seiner Tätigkeit in Baltimore und Boston. Er konnte die Mortalität hirnchirurgischer Eingriffe bis 1931 nach mehreren Misserfolgen und für die Patienten tödlich endenden Versuchen von 90 % auf 7 % senken. Er entwickelte die Neurochirurgie systematisch fort und gilt als Begründer der modernen Neurochirurgie. Auf ihn gehen auch zahlreiche noch heute verwendete spezielle chirurgische Instrumente zurück. Weitere Pioniere der modernen Hirn- und Rückenmarkschirurgie waren der Amerikaner Walter Edward Dandy und der Schwede Herbert Olivecrona. In Deutschland verhalf der Chirurg Wilhelm Tönnis dem Fach Neurochirurgie zur Selbständigkeit. Er war Assistent von Fritz König und von diesem zur Weiterbildung zu Olivecrona geschickt worden. Für Tönnis richtete König in Würzburg dann 1936 eine eigenständige neurochirurgische Abteilung ein. Das von Tönnis 1936 begründete \"Zentralblatt für Neurochirurgie\" war bis 1943 die einzige Fachzeitschrift für Neurochirurgie. Bis in die 1960er Jahre wurden durch Unfälle bedingte Hirnblutungen wie Subduralhämatome meist von Allgemeinchirurgen mittel Trepanation versorgt. In den 1970er Jahren wurde die Neurochirurgie in ganz Deutschland ein eigenes Fachgebiet.", "section_level": 1}, {"title": "Neurochirurgie in einzelnen Ländern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Um nach einem Medizinstudium in Deutschland als \"Facharzt für Neurochirurgie\" tätig zu werden, bedarf es einer sechsjährigen Weiterbildungszeit. Für den genauen Modus der Facharztweiterbildung ist die jeweilige Landesärztekammer zuständig. Die Weiterbildung umfasst mindestens vier Jahre im Krankenhaus, angerechnet werden können: oder Ein halbes Jahr muss in der neurochirurgischen Intensivmedizin absolviert werden. Am 31. Dezember 2006 waren in Deutschland 1.561 Neurochirurgen registriert, davon übten 348 eine Tätigkeit im niedergelassenen Sektor aus. 182 übten keine ärztliche Tätigkeit aus. Der Anteil an Frauen unter den berufstätigen Neurochirurgen betrug im Jahr 2006 13 %. Die Preise für eine Praxisgründung sind mit einem Grundkapital von schätzungsweise 110.000 € bis 150.000 € zuzüglich Gerätepark, Anschaffungskosten 250.000 € bis 1.250.000 €, hoch.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Um in der Schweiz \"Neurochirurg\" zu werden, muss eine sechsjährige, in zwei Etappen geteilte Weiterbildung absolviert werden. Im Jahr 2006 waren in der Schweiz 99 Neurochirurgen registriert, davon 51 Ärzte mit Praxistätigkeit.", "section_level": 2}, {"title": "USA.", "content": "Um in den Vereinigten Staaten als \"neurosurgeon\" tätig zu werden, bedarf es einer siebenjährigen Assistenzzeit \"(residency)\".", "section_level": 2}, {"title": "Kanada.", "content": "Um in Kanada \"neurosurgeon\" zu werden, muss eine sechsjährige, in zwei Etappen geteilte Weiterbildung absolviert werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Neurochirurgie (zu „Nerv“) ist ein aus der Chirurgie hervorgegangenes Fach und beschäftigt sich mit der Erkennung und mit der operativen Behandlung von Erkrankungen, Fehlbildungen und (Folgen von) Verletzungen und anderen Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Hierzu gehören auch entsprechende Voruntersuchungen, konservative Behandlungsverfahren und die Rehabilitation.", "tgt_summary": "神经外科,也常称作脑外科,是外科的一个支系,以外科的方法来治疗神经系统的疾病。", "id": 2151059} {"src_title": "Ziegen", "tgt_title": "山羊屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Ziegen sind relativ robust gebaute Tiere mit kräftigen Gliedmaßen und breiten, an eine kletternde Fortbewegung angepassten Hufen. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 1,0 bis 1,8 Metern, der Schwanz ist 10 bis 20 Zentimeter lang und die Schulterhöhe beträgt 65 bis 105 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 25 und 150 Kilogramm, wobei die Männchen deutlich schwerer werden als die Weibchen. Das Fell ist in Braun- oder Grautönen gehalten, oft kommt es zu einem jahreszeitlichen Fellwechsel mit Veränderung der Felllänge und -färbung. Manchmal sind kontrastierende Bereiche auf den Gliedmaßen, am Rücken oder im Gesicht vorhanden; auffällig ist ein Bart, der bei den Männchen deutlich länger ist. Beide Geschlechter tragen Hörner; diese weisen aber in Form und Länge einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus auf. Die Hörner der Weibchen sind kurz, dünn und nur leicht gebogen; im Gegensatz dazu sind die der Männchen kräftig nach hinten gebogen oder spiralig eingedreht und können über einen Meter Länge erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Ziegen waren ursprünglich in Mittel- und Südeuropa, in weiten Teilen Vorder- und Zentralasiens sowie im nördlichen Afrika beheimatet. Durch Bejagung und Lebensraumverlust sind sie in Teilen ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes ausgestorben. Im Gegensatz dazu wurde die Hausziege im Gefolge des Menschen weltweit angesiedelt und in vielen Ländern gibt es heute verwilderte Hausziegenpopulationen. Lebensraum der Ziegen sind vorwiegend gebirgige Regionen – sie kommen in Asien in Gebieten über 6000 Metern vor, aber auch in Steppen und Wüstengebieten.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Ziegen sind oft dämmerungsaktiv und gehen am frühen Morgen oder späten Nachmittag auf Nahrungssuche; in kühleren Regionen oder Jahreszeiten führen sie eher eine tagaktive Lebensweise. Die Weibchen leben mit ihrem Nachwuchs oft in Gruppen, die Männchen leben während des größten Teils des Jahres einzelgängerisch oder bilden Junggesellengruppen. Zur Paarungszeit schließen sich die Böcke den Weibchengruppen an und versuchen, durch teils heftige Kämpfe untereinander das Paarungsvorrecht zu erringen. Alle Ziegen sind Pflanzenfresser, die vorwiegend Gräser und Kräuter zu sich nehmen, aber auch an Büschen knabbern.", "section_level": 1}, {"title": "Menschen und Ziegen.", "content": "Vor mindestens 8000 bis 9000 Jahren, möglicherweise früher, begann die Domestikation der Hausziege, die somit zu den ältesten wirtschaftlich genutzten Haustieren zählt. Im Gegensatz dazu sind die meisten wildlebenden Ziegenarten in ihrem Bestand bedroht. Die Gründe dafür liegen in der Bejagung und Wilderei um des Fleisches oder der Trophäen willen und auch in der Verminderung ihres Lebensraumes und der Konkurrenz durch Haustiere. Der Äthiopische Steinbock ist laut IUCN vom Aussterben bedroht; auch die meisten anderen Arten gelten als gefährdet, einzelne Populationen und Unterarten wie der Pyrenäensteinbock sind bereits ausgestorben.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Ziegen werden innerhalb der Hornträger (Bovidae) zu den Ziegenartigen (Caprinae) gezählt, die unter anderem auch die Schafe und Gämsen umfassen. Entgegen früheren Vermutungen sind sie aber nicht sehr nahe mit den Schafen verwandt, von denen sie sich durch den typischen Bart und die konvexe Kopfform unterscheiden. Die innere Systematik ist umstritten, was einerseits an Differenzen über den Artstatus von Wild- und Hausziege, andererseits an Meinungsverschiedenheiten über die verschiedene Artenzahl bei den Steinböcken liegt. Meist unterscheidet man folgende neun Arten: Die wilden Ziegenarten bilden eine enge Verwandtschaftsgruppe mit komplizierter interner Systematik. Äußerlich unterscheiden sich die verschiedenen Formen hauptsächlich durch die teilweise sehr großen Hörner der männlichen Tiere, während die Weibchen auch zwischen den Arten relativ ähnlich sind. Anhand der Hörner der Männchen glaubte man lange verschiedene Arten oder Artengruppen unterscheiden zu können. Alpensteinbock, Sibirischer Steinbock und Nubischer Steinbock etwa sehen sehr ähnlich aus und galten als besonders nah verwandt. Rätselhaft blieb dabei die Tatsache, dass die Verbreitungsgebiete dieser drei Formen jeweils durch die von anderen Wildziegenarten getrennt sind. Genetische Untersuchungen deuten allerdings stark darauf hin, dass der Sibirische Steinbock und der Nubische Steinbock jeweils eigene Arten darstellen, wobei der Sibirische Steinbock an der Basis der Gattung \"Capra\" steht. Auch der Alpensteinbock scheint mit diesen beiden recht ähnlichen Formen ebenfalls nicht besonders nah verwandt zu sein. Er gleicht dagegen in genetischer Hinsicht sehr dem äußerlich recht verschiedenen Iberiensteinbock, der ihm geographisch auch am nächsten steht. Die äußerlichen Ähnlichkeiten zwischen Sibirischem Steinbock, Alpensteinbock und Nubischer Steinbock wären demnach kein Zeichen enger Verwandtschaft, sondern Plesiomorphien. Der Westkaukasische Steinbock wiederum scheint eng mit der Wildziege und weniger mit dem Ostkaukasischen Steinbock verwandt zu sein, während die teilweise festgestellte genetische Nähe (in einzelnen Exemplaren) zu Letzterem auf Hybridisierung beruhen dürfte. Die Schraubenziege, die sich äußerlich stark von allen anderen Ziegenarten unterscheidet, divergiert genetisch weit weniger von den übrigen Arten als ursprünglich angenommen und bildet keine eigene Seitengruppe. Fast alle Wildziegenformen sind allopatrisch, das heißt ihre Verbreitungsgebiete überschneiden sich nicht. Lediglich die Verbreitungsgebiete von Bezoarziege und Ostkaukasischem Steinbock und die von Schraubenziege und Sibirischem Steinbock überschneiden sich teilweise. Dabei kommt es nicht zur Bildung von Hybriden oder Übergangsformen. In Gefangenschaft bringen alle Ziegenarten untereinander fruchtbare Nachkommen hervor. Fossile Ziegen sind nur aus dem unteren Pliozän Eurasiens bekannt. Funde der Gattung \"Capra\" beschränken sich auf Gebiete, die im Umkreis des heutigen Vorkommengebietes liegen, in Europa war sie bis auf die britischen Inseln verbreitet. Diese Ziegen gehören entweder zu den heutigen oder zu ausgestorbenen Arten, von denen die bekannteste \"Capra priscus\" ist. Diese Art ist sehr nah mit der Bezoarziege verwandt und möglicherweise sogar mit dieser identisch. Trotz ihres Namens nicht zu den Ziegen gerechnet werden die Schneeziege und die ausgestorbene Höhlenziege.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ziegen (\"Capra\") sind eine Gattung der Hornträger (Bovidae). Sie sind Wiederkäuer (Ruminantia) und Paarhufer (Artiodactyla). Ziegen sind vorwiegend in gebirgigen Regionen in Eurasien und Nordafrika sowie Nordamerika verbreitet. Zu dieser Gattung zählen unter anderem die Wild- sowie die daraus domestizierte Hausziege und die verschiedenen Arten der Steinböcke.", "tgt_summary": "山羊属(学名\"Capra\"),是牛科动物的一个属,共有7种:野山羊、高加索羱羊、东高加索羱羊、捻角山羊、西敏羱羊、羱羊、西班牙羱羊。平时被称为“山羊”的动物实际上是家畜山羊 (\"Capra aegagrus hircus\"),即野山羊的家畜亚种。山羊与牛和羚羊有亲属关系,在亚欧内陆和非洲有较广分布。", "id": 430214} {"src_title": "Inno e Marcia Pontificale", "tgt_title": "教宗进行曲", "src_document": [{"title": "Hymne und Pontifikalmarsch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Italienische Fassung: Roma immortale.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hymne.", "content": " Roma immortale di Martiri e di Santi, Roma immortale accogli i nostri canti: Gloria nei cieli a Dio nostro Signore, Pace ai Fedeli di Cristo nell’amore. A Te veniamo, Angelico Pastore, In Te vediamo il mite Redentore, Erede Santo di vera e santa Fede; Conforto e vanto a chi combatte e crede, Non prevarranno la forza ed il terrore, Ma regneranno la Verità, l’Amore. ", "section_level": 3}, {"title": "Pontifikalmarsch.", "content": " Salve, Salve Roma, patria eterna di memorie, Cantano le tue glorie mille palme e mille altari. Roma degli apostoli, Madre e guida dei Rendenti, Roma luce delle genti, il mondo spera in te! Salve, Salve Roma, la tua luce non tramonta, Vince l’odio e l’onta lo splendor di tua beltà. Roma degli Apostoli, Madre e guida dei Redenti, Roma luce delle genti, il mondo spera in te! ", "section_level": 3}, {"title": "Lateinische Fassung: Roma alma parens.", "content": " Roma, alma parens, Sanctorum Martyrumque, Nobile carmen, te decete, sonorumque, Gloria in excelsis, paternæ maiestati Pax et in terra fraternæ caritati Ad te clamamus, Angelicum pastorem: Quam vere refers, Tu mitem Redemptorem! Magister Sanctum, custodis dogma Christi, Quod unun vitæ, solamen datur isti. Non prævalebunt horrendæ portæ infernæ, Sed vis amoris veritatisque æternæ. Salve, Roma! In te æterna stat historia, Inclyta, fulgent gloria monumenta tot et aræ. Roma Petri et Pauli, cunctis mater tu redemptis, Lúmen cunctæ in facie gentis mundique sola spes! Salve, Roma! Cuius lux occasum nescit, Splendet, incandescit, et iniquo oppilat os. Pater Beatissime, annos Petri attinge, excede Unum, quæsumus, concede: Tu nobis benedic. ", "section_level": 2}, {"title": "Übersetzung der italienischen Fassung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hymne.", "content": " Unsterbliches Rom der Märtyrer und der Heiligen, Unsterbliches Rom, nimm unsere Gesänge entgegen: Ruhm in den Himmeln Gott unserem Herrn, Friede den Gläubigen Christi in Liebe. Zu Dir begeben wir uns, Du engelsgleicher Hirte, In Dir sehen wir den uns gesandten Erlöser, Du heiliger Erbe des wahren und heiligen Glaubens, Zuflucht und Schutz derer, die da kämpfen und glauben. Die Gewalt und der Schrecken werden nicht obsiegen, Sondern die Wahrheit und die Liebe werden herrschen. ", "section_level": 3}, {"title": "Pontifikalmarsch.", "content": " Gegrüßt seist Du, Rom, ewiges Vaterland des Gedächtnisses, Es singen Deinen Ruhm tausend Palmen und tausend Altäre. Rom der Apostel, Mutter und Führerin der Erlösten, Rom, Du Licht der Völker, auf Dich hofft die Welt! Gegrüßt seist Du, Rom, Dein Licht wird nicht erlöschen. Die Pracht Deiner Schönheit bezwingt Hass und Schande. Rom der Apostel, Mutter und Führerin der Erlösten, Rom, Du Licht der Völker, auf Dich hofft die Welt! ", "section_level": 3}, {"title": "O Felix Roma.", "content": "Der lateinische Text \"O Felix Roma\" stammt von Raffaello Lavagna (1918–2015) und ist zu derselben Melodie wie die italienische Fassung, jedoch mit vier Stimmen zu singen.", "section_level": 2}, {"title": "Text der Hymne.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Chorus.", "content": " O felix Roma – o Roma nobilis: Sedes es Petri, qui Romae effudit sanguinem, Petri cui claves datae sunt regni caelorum. Pontifex, Tu successor es Petri; Pontifex, Tu magister es tuos confirmans fratres; Pontifex, Tu qui Servus servorum Dei, hominumque piscator, pastor es gregis, ligans caelum et terram. Pontifex, Tu Christi es Vicarius super terram, rupes inter fluctus, Tu es pharus in tenebris; Tu pacis es vindex, Tu es unitatis custos, vigil libertatis defensor; in Te potestas. ", "section_level": 3}, {"title": "Vox acuta, vox altera ab acuta.", "content": " Tu Pontifex, firma es petra, et super petram hanc aedificata est Ecclesia Dei. ", "section_level": 3}, {"title": "Vox media, vox gravis.", "content": " Pontifex, Tu Christi es Vicarius super terram, rupes inter fluctus, Tu es pharus in tenebris; Tu pacis es vindex, Tu es unitatis custos, vigil libertatis defensor; in Te potestas. ", "section_level": 3}, {"title": "Chorus.", "content": " O felix Roma – O Roma nobilis. ", "section_level": 3}, {"title": "Übersetzung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Chor.", "content": " O glückliches Rom, o edles Rom, Du bist Sitz des Petrus, der zu Rom sein Blut vergoss, Des Petrus, dem die Schlüssel überreicht worden sind Zum himmlischen Königreich. Du, Papst, bist Nachfolger Petri, Du, Papst, bist der Meister und die Stütze deiner Brüder, Du, Papst, bist Diener der Diener Gottes, Und Menschenfischer, Hirt Deiner Herde, Bindeglied zwischen Himmel und Erde. Du, Papst, bist Stellvertreter Christi auf Erden, Fels in der Brandung, Leuchtturm in der Dunkelheit, Du bist Schützer des Friedens, Du bist der Wächter der Einheit, Wachsamer Verteidiger der Freiheit; Dein ist die Herrschaft. ", "section_level": 3}, {"title": "Sopran und Alt.", "content": " Du, Papst, bist der feste Fels; und auf diesem Felsen Ist Gottes Kirche gebaut. ", "section_level": 3}, {"title": "Tenor und Bass.", "content": " Du, Papst, bist Stellvertreter Christi auf Erden, Fels in der Brandung, Leuchtturm in der Dunkelheit, Du bist Schützer des Friedens, Du bist der Wächter der Einheit, Wachsamer Verteidiger der Freiheit; Dein ist die Herrschaft. ", "section_level": 3}, {"title": "Chor.", "content": " O glückliches Rom, o edles Rom. ", "section_level": 3}, {"title": "Weblinks.", "content": "Offizielle Website des Vatikanstaates Musik", "section_level": 2}], "src_summary": "Inno e Marcia Pontificale („Hymne und Pontifikalmarsch“) wurde im Jahr 1950 – aus Anlass des Heiligen Jahres – zur Nationalhymne der Vatikanstadt erhoben. Offiziell als Hymne intoniert wurde der Inno bereits am 24. Dezember 1949. Er ersetzte die alte Hymne des Kirchenstaates von Vittorino Hallmayr, die Gran Marcia Trionfale aus dem Jahr 1857.", "tgt_summary": "《教宗进行曲》()是梵蒂冈城国的国歌和教宗的颂歌,由夏尔·古诺创作于1869年。该曲在1949年被正式确立为梵蒂冈国歌。通常在教宗和他的其中一名代表(如圣座大使)出席庄重场合或重要仪式,以及升起梵蒂冈国旗时演奏。在升旗仪式上,一般只演奏此曲第八小节。", "id": 1179} {"src_title": "Biosensor", "tgt_title": "生物传感器", "src_document": [{"title": "Aufbau und Prinzip.", "content": "Biosensoren basieren auf der direkten räumlichen Kopplung eines immobilisierten biologisch aktiven Systems mit einem Signalumwandler (Transduktor) und einem elektronischen Verstärker. Für die Erkennung der zu bestimmenden Substanzen nutzen Biosensoren biologische Systeme auf unterschiedlich hohem Integrationsniveau. Solche biologischen Systeme können z. B. Antikörper, Enzyme, Organellen oder Zellkulturen sein. Das immobilisierte biologische System des Biosensors tritt in Wechselwirkung mit dem Analyten. Dabei kommt es zu physikochemischen Veränderungen, wie z. B. Veränderungen der Schichtdicke, der Brechungsindizes, der Lichtabsorption oder der elektrischen Ladung. Diese Veränderungen können mittels des Transduktors, wie z. B. optoelektrischen Sensoren, amperometrischen und potentiometrischen Elektroden oder speziellen Feldeffekttransistoren (chemisch sensitiver Feldeffekttransistor) bestimmt werden. Nach dem Messvorgang muss der Ausgangszustand des Systems wiederhergestellt werden. Ein Problem bei der Entwicklung von Biosensoren ist die Korrosion des Biosensors durch eine Beschichtung mit Zellen (Biokorrosion) oder durch das Kulturmedium. Beispielsweise korrodieren typische Zellkulturmedien für eukaryotische Zellkulturen Silicium mit einer Geschwindigkeit von etwa 2 nm/h.Graham J. Triggs, Gareth J. O. Evans, Thomas F. Krauss: \"Degradation of silicon photonic biosensors in cell culture media: analysis and prevention.\" In: \"Biomedical Optics Express.\" Band 8, Nr. 6, 2017, S. 2924,. Die Messung eines Analyten mittels eines Biosensors erfolgt demnach in drei Schritten. Zunächst erfolgt die spezifische Erkennung des Analyten durch das biologische System des Biosensors. Anschließend findet die Umwandlung der physikochemischen Veränderungen, die durch die Wechselwirkungen des Analyten mit dem Rezeptor entstehen, in ein elektrisches Signal statt. Dieses Signal wird dann verarbeitet und verstärkt. Signalumwandlung und Elektronik können kombiniert werden, z. B. in CMOS-basierten Mikrosensorsystemen. Seine Selektivität und Empfindlichkeit bezieht ein Biosensor aus dem verwendeten biologischen System.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Das erste Messsystem, das als Biosensor entsprechend der oben angeführten Definition bezeichnet werden kann, wurde 1962 von Clark und Lyons entwickelt. Es wurde ein Messsystem beschrieben, das die Bestimmung von Glucose im Blut während und nach Operationen ermöglicht. Dieser Biosensor bestand wahlweise aus einer Sauerstoffelektrode nach Clark oder einer pH-Elektrode als Transduktor, vor denen zwischen zwei Membranen das Enzym Glucose-Oxidase aufgebracht war. Die Glucosekonzentration konnte als Änderung des pH-Wertes bzw. als Änderung der Sauerstoffkonzentration infolge der Oxidation der Glucose unter katalytischer Wirkung des Enzyms Glucose-Oxidase bestimmt werden. Bei diesem Aufbau ist das biologische Material zwischen zwei Membranen eingeschlossen, oder das biologische System ist auf eine Membran aufgebracht und wird direkt mit der Oberfläche des Transduktors verbunden. Die Anwendungsbereiche für Biosensoren in der Analytik von Wasser und Abwasser lassen sich unterteilen in Biosensoren zur Bestimmung von Einzelkomponenten, Biosensoren zur Bestimmung von Toxizität und Mutagenität sowie in Biosensoren zur Bestimmung des Biochemischen Sauerstoffbedarfs (BSB). Biosensoren zur Bestimmung von Proteinen wurden mit Silizium-Feldeffekt-Sensoren (sogenannten ChemFETs) realisiert. Sie ermöglichen die markerfreie Analyse von Proteinen im Bereich der Proteinanalytik durch \"in-situ\"-Verfahren, da sie die Proteinanbindung über die intrinsische Ladungsmenge des Proteins mittels Feldeffekt detektieren. Der Bakteriengehalt von Badegewässern oder von Abwässern lässt sich mittels eines Biosensors bestimmen. Auf einer schwingenden Membran sind hierbei Antikörper gegen bestimmte Bakterienarten angebracht. Schwimmen die entsprechenden Bakterien am Messfühler vorbei, heften sie sich an die Antikörper und verlangsamen dadurch die Schwingungen der Membran. Unterschreiten die Schwingungen einen bestimmten Wert, wird Alarm ausgelöst. Die Penicillinkonzentration in einem Bioreaktor, in welchem Pilzstämme kultiviert werden, lässt sich mit einem Biosensor bestimmen. Die biologische Komponente des hierbei verwendeten Sensors stellt hierbei das Enzym Acylase dar. Dieses Penicillin spaltende Enzym wird auf eine Membran gebracht, die einer pH-Elektrode aufliegt. Nimmt nun die Penicillinkonzentration im Medium zu, spaltet das Enzym immer größere Mengen einer Säure, der Phenylessigsäure, ab. Dadurch verändert sich der pH-Wert an der Elektrode. Man kann also nun vom pH-Wert auf die Konzentration des Penicillins schließen. Zu den Biosensoren gehört auch Oberflächenplasmonenresonanzspektroskopie. Hierbei wird die Bindung von Stoffen mittels Plasmonen-Detektion gemessen. Eine neue Entwicklung zur Überwachung von Lebensmitteln basiert auf Nanosensoren. Die Fluoreszenz von Nanopartikeln, die sich in einem Agarose-Nährmedium befinden, ändert sich deutlich, wenn sich der pH-Wert aufgrund eines bakteriellen Stoffwechsels im Lebensmittel ändert. Hierbei sind in den Nanopartikeln zwei Fluoreszenzfarbstoffe eingebettet. Der erste ist ein wasserabweisender Fluoreszeinfarbstoff. Er leuchtet grün bei Anregung mit einer Leuchtdiode und reagiert empfindlich auf eine Änderung des pH-Wertes. Der zweite, ein Farbstoff mit pH-unabhängiger roter Fluoreszenz, dient als interne Referenz. Mit einem neuartigen pH-Sensor lassen sich pH-Wert-Änderungen in lebenden Zellen über längere Zeiträume verfolgen. Das Prinzip beruht auf einer Kombination fluoreszierender Nanokristalle mit beweglichen Oligonukleotiden, die sich in Abhängigkeit vom umgebenden pH-Wert zusammenfalten oder ausstrecken. Damit wird der Abstand zwischen dem Nanokristall-Energiedonor mit einem grünen Fluoreszenzfarbstoff und einem FRET-Akzeptor, der aus einem roten Fluoreszenzfarbstoff besteht, pH-abhängig geändert. Zu einem FRET-Energietransfer und damit zum Leuchten des roten Fluoreszenzfarbstoffes kommt es dabei, wenn der Abstand gering ist. Beobachtet wird das Verhältnis zwischen grüner und roter Fluoreszenz mit einem Fluoreszenzmikroskop.", "section_level": 1}], "src_summary": "Biosensoren sind Messfühler, die mit biologischen Komponenten ausgestattet sind. Diese werden in der biotechnologischen Messtechnik angewendet. Der Begriff wurde im Jahr 1977 von Karl Cammann geprägt; seit 1997 gibt es eine Definition der IUPAC dafür.", "tgt_summary": "生物传感器()是利用生物要素与物理化学检测要素组合在一起对被分析物进行检测的装置。", "id": 1502535} {"src_title": "Geschichte der Philosophie", "tgt_title": "哲學史", "src_document": [{"title": "Typen des Geschichtsbezugs.", "content": "Es können unterschiedliche Aspekte als „Typen des Geschichtsbezugs“ zur Klärung des historischen Selbstverständnisses betrachtet werden, die unterschiedliche Funktionen erfüllen: Philosophiegeschichte kann man \"personenorientiert\", \"werkorientiert\" oder \"problemorientiert\" angehen. Ein weiterer Ansatz besteht in der Einteilung nach großen, wobei die wesentlichen Personen", "section_level": 1}, {"title": "Der Nutzen der Philosophiegeschichte.", "content": "Die Aufgabenstellung der Philosophie ist eine ganz andere als in den positiven Wissenschaften, seien es Naturwissenschaften oder Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, in denen schrittweise Wissen angesammelt, korrigiert und fortwährend durch bessere, differenziertere oder grundsätzlich neue Theorien ersetzt wird. Die Philosophie versucht hingegen, Antworten auf ganz allgemeine Fragen zu geben, mit denen die Zusammenhänge in der Welt erklärt werden können. Berühmt sind die Fragen Immanuel Kants: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? (KrV B 833; Vorlesungen über Logik VIII) Diese oder alle daraus abgeleiteten Fragen stellen sich im Verlaufe der Geschichte immer wieder neu, weil die gesellschaftlichen Verhältnisse, aber auch das Wissen über die Natur sich immer weiter entwickeln. Man spricht deshalb von einer Philosophia perennis, einer immerwährenden Philosophie. Hegel meinte, dass die Philosophie ihre Zeit in Gedanken fasst. Weil die alten Fragen bestehen bleiben und im Zeitablauf bestenfalls differenziert und systematisiert wurden, hat es den Anschein, als gäbe es in der Philosophie keinen Fortschritt. In diesem Sinne wird oftmals auch die Äußerung Whiteheads zitiert, dass die ganze europäische Philosophiegeschichte nur aus Fußnoten zu Platon bestünde. Whitehead wollte allerdings nur den Gedankenreichtum Platons hervorheben, ohne dessen Nachfolgern Abbruch zu tun. Kant sprach sogar von einem „Herumtappen“ und von philosophischen „Nomaden“ (KrV B VII), weil in der Geschichte vielfältige, oftmals widersprüchliche und gegensätzliche Auffassungen die Debatte beherrschten. Ulrich Johannes Schneider spricht von einem „Stimmengewirr der Legenden“ Drastisch ist die Bestandsaufnahme bei Wilhelm Dilthey: „Grenzenlos, chaotisch liegt die Mannigfaltigkeit der philosophischen Systeme hinter uns [...] wir blicken zurück auf ein unermeßliches Trümmerfeld religiöser Traditionen, metaphysischer Behauptungen, demonstrierter Systeme: Möglichkeiten aller Art [...] hat der Menschengeist durch viele Jahrhunderte versucht und durchgeprobt, und die methodische, kritische Geschichtsforschung erforscht jedes Bruchstück, jeden Rest dieser langen Arbeit unseres Geschlechts. Eins dieser Systeme schließt das andere aus, eins widerlegt das andere, keines vermag sich zu beweisen.“ Es stellt sich die grundsätzliche Frage nach dem Nutzen der Beschäftigung mit der Philosophiegeschichte. Man könnte doch versuchen, anhand eines fortzuschreibenden Kanons die Fragen unmittelbar aus dem Wissen der Gegenwart abzuleiten und die Antworten in einem Kompendium zusammenzufassen, das einer Erneuerung entsprechend dem Fortschritt der Wissenschaften durch jeweilige Neuauflagen Rechnung trägt. Man würde mit einem solchen Vorgehen allerdings darauf verzichten, auf die vielen klugen Antworten zuzugreifen, die frühere Philosophen bereits erarbeitet hatten. Die Erfahrungsbasis der Philosophie liegt nicht in empirischen Tatsachen, sondern in den in ihrer Geschichte entwickelten Theorien. Man würde vor allem ignorieren, dass man sich dem vollen Gehalt einer Frage erst im breiten Diskurs der Philosophen annähern kann. Jede philosophische Theorie muss sich von alternativen Theorien kritisch abgrenzen und hierzu gehören auch die maßgeblichen Theorien der Vergangenheit. Das Wesentliche der Antworten Kants auf seine Fragen ist, dass der Mensch in seinen Fähigkeiten begrenzt ist und sich ihm die philosophischen Fragen immer wieder neu stellen. Es gibt Philosophen wie Karl Jaspers, die die Auseinandersetzung mit historischen Positionen als ein intellektuelles Gespräch betrachten, das das eigene Denken befördert. Nur so – so Hans Georg Gadamer – ist es möglich, dass eine „Wahrheit erkannt wird, die auf anderem Wege nicht erreichbar ist.“ Die Auseinandersetzung mit den großen Denkern wird selbst zu einer „Weise des Philosophierens“ Ähnlich betonte Whitehead, dass gerade die Unstimmigkeiten und ungelösten Fragen vergangener Positionen Ansätze für die Weiterentwicklung neuer Theorien und Spekulationen geben. Gerade hierin liegt der Motor des Fortschritts. Andere, wie Hegel, sehen in der Geschichte der Philosophie eine Denkentwicklung, so dass man das Denken der Gegenwart nur verstehen kann, wenn man seine Entstehung versteht. Erst dann kann man Prinzipien und Leitgedanken entwickeln,", "section_level": 1}, {"title": "Zugänge zur Philosophiegeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Orientierung auf das eigene Denken.", "content": "Der Umgang mit der eigenen Geschichte hat in der Philosophie selbst eine lange Tradition. Bereits bei Aristoteles finden sich in dessen \"Metaphysik\" ausführliche Darlegungen zu den Gedanken seiner Vorläufer. Dabei ist offensichtlich, dass es Aristoteles nicht um eine philologische Aufarbeitung ging. Er war kein Historiker. Er nutzte vielmehr die Überlieferungen als Fundament seines eigenen Gedankengebäudes und man gewinnt den Eindruck, dass alles Denken vor ihm auf seine eigene Philosophie zuläuft, die damit zur Fortentwicklung der bisherigen Philosophie und zu ihrem Höhepunkt wird. Bei Aristoteles bedeutet Auseinandersetzung mit Philosophiegeschichte ihre Interpretation und Transformation. Es ist ein erstes Konzept, die Geschichte der Philosophie als Fortschritt zu denken. Auch Kants Bemühen, mit seinem kritischen Ansatz in", "section_level": 2}, {"title": "Der Weg der Vernunft.", "content": "Eine neue Perspektive auf die Geschichte überhaupt entwarf Giambattista Vico in der \"„Scienza nuova“\" mit der These, dass sich Gottes Vorsehung nicht nur in der Natur, sondern auch in der politischen Welt als der Welt des intersubjektiven Geistes niederschlägt. Dabei ist die Allmacht Gottes als immanent in der Welt anzusehen, so dass es keine Durchbrechung der Kausalordnung gibt. Vico interpretierte die Geschichte der menschlichen Kultur als „ein allmähliches Zu-Sich-Kommen“ der Vernunft. Geschichte in dieser Betrachtung ist nicht zufällig (kontingent), sondern hat eine Richtung, ein Ziel (Telos) der Entwicklung. Das Denken über Geschichte wird zur Geschichtsphilosophie. In diesem Sinne – jedoch ohne eine theologische Begründung – sah auch Immanuel Kant eine Naturabsicht als treibende Kraft in der Geschichte, wobei die kulturelle Welt – bei allen immer wieder auftretenden Rückschlägen – auf dem Weg zu einem vernünftigen „Weltstand“ ist, so Kants geschichtsphilosophische Auffassung in der \"„Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“\". Der Träger dieser allgemeinen, „sich aus Begriffen entwickelnden Vernunft“ ist nicht das Individuum, sondern die Gattung. Das teleologische Ziel der Geschichte ist die regulative Idee eines republikanischen Staats im ewigen Frieden. Naturzwecke sind nicht empirisch fassbar, sondern nur moralisch praktisch zu formulieren. In Hinblick auf die Philosophiegeschichte im Besonderen muss man bei Kant auf den Nachlass zurückgreifen. Er unterschied die historische Philosophiegeschichte als Erzählung des empirisch erfassbaren Materials von der rationalen, die a priori möglich ist. „Denn ob sie gleich Facta der Vernunft aufstellt", "section_level": 2}, {"title": "Philosophiehistorie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Antike.", "content": "Insgesamt reicht die Geschichte der Aufbereitung von Lehrmeinungen und Biografien früherer Philosophen bis in die Antike zurück. Die erste bekannte Darstellung der vorsokratischen Philosophie findet sich bei Hippias von Elis im 5. vorchristlichen Jahrhundert. Systematische Sammlungen früherer Lehrmeinungen entstanden im Peripatos, der Schule des Aristoteles, vor allem veranlasst durch Theophrast, die Hermann Diels als „\"Doxographi graeci\"“ (Lehrschriften der Griechen) aufbereitet und herausgegeben hat. Ein eher unkritisch auf das Sammeln früherer Werke ausgerichtetes Zusammentragen von Quellen findet man bei Diogenes Laertios (\"Leben und Meinungen berühmter Philosophen\"), der ihre Biografien mit Anekdoten auffüllte. Da das Werk viele Exzerpte und Zitate enthält, ist es trotz aller methodologischen Unzulänglichkeiten ein wichtiger Baustein im Wissen über das antike Denken. Viele philosophiegeschichtliche Darstellungen im Mittelalter und der frühen Neuzeit", "section_level": 3}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Die Quellen an Originaltexten von Autoren zur mittelalterlichen Philosophie sind im Vergleich zur Antike deutlich reichhaltiger, wenn auch nicht vollständig. Die Aufbereitung dieser Materialien setzte schon in der frühen Neuzeit ein, ist aber bis heute nicht abgeschlossen. So hat etwa Martin Heidegger über eine Schrift promoviert, die zu seiner Zeit Johannes Duns Scotus zugeschrieben wurde, aber heute als eine Schrift des Thomas von Erfurt gilt. Die kritische Ausgabe zu Scotus wurde 1950 begonnen und", "section_level": 3}, {"title": "Aufklärung.", "content": "Die moderne, empirisch-wissenschaftliche Form der historischen Aufbereitung früher Schriften begann erst in der Aufklärung. Es ist der Beginn der kritischen Selbstreflexion der Philosophiehistoriker auf ihr Fach. Ein Ausgangspunkt kritischen Denkens ist der von Pierre Bayle zwischen 1695 und 1702 veröffentlichte \"Dictionnaire historique et critique\". Zu den vorliegenden Darstellungen unter konkretem Bezug auf einen Fehler, den er bei Plutarch fand, meinte Bayles: „Das also ist der erbärmliche Zustand, in dem die so viel gerühmten Alten die Geschichte der Philosophie hinterlassen haben. Tausend Widersprüche überall, tausend unverträgliche Tatsachen, tausend falsche Daten.“ Als Begründer der modernen Philosophiegeschichtsschreibung gilt Jakob Brucker, dessen \"„Historia Critica Philosophiae“\" starken Einfluss auf Diderot und die \"Encyclopédie\" hatte. Noch früher erschienen die von Christoph August Heumann von 1715 bis 1727 ohne Hinweise auf die Autoren", "section_level": 3}, {"title": "Nach Kant.", "content": "Die auf den Überlegungen Kants aufbauenden Philosophiehistoriker suchten in der Geschichte der Philosophie das Systematische, die wirkenden Prinzipien der Vernunft. Für Georg Gustav Fülleborn entfaltet sich die Wahrheit schrittweise in der Geschichte. „Ich leugne nicht, dass die allgemeinen Gesetze des Denkens im Menschen von jeher so dagewesen sind, wie sie es noch heute sind, und dass sie ebenso unveränderlich bleiben werden: aber daraus folgt nicht, dass sich mit den Gegenständen und Verhältnissen die Anwendung derselben nicht ändert, das heißt, entweder erweitern oder verengen sollte. Newton dachte nach keinen anderen Formen und Gesetzen, wie Tycho de Brahe, dennoch hat er Entdeckungen gemacht, die der letztere nicht ahndete.“ Philosophiegeschichte muss sich insbesondere auch mit den Methoden befassen, in denen die Vernunft zum Ausdruck kommt. Fülleborn griff Kants Unterscheidung in dogmatische, skeptische und kritische Philosophie auf und forderte, den „Geist einer Philosophie“ darzustellen. Johann Christian August Grohmann verwies auf die Spannungen der beiden Begriffe der sich laufend verändernden empirischen Geschichte (quid facti) und der theoretischen Philosophie (quid iuris), die auf die Entdeckung der unveränderlichen Grundsätze der Vernunft gerichtet ist. Wesentlich ist, dass die Abfolge des Denkens eine eigene Gesetzmäßigkeit besitzt, eine innere Logik, die nicht der physischen kausalen Ordnung folgt und dennoch erkannt werden kann. Allerdings bedeutete diese für Grohmann auch das Ende der Geschichte der Philosophie; denn indem man das Vernünftige in der Geschichte aus a priori allgemeingültigen Prinzipien erkennt, kann es logisch keine Fortentwicklung darüber hinaus geben. „Die Geschichte der Philosophie zeiget, wie und wo einmal Ruhe und Stillstand von allen Systemen ist, so dass keine mehr kommen, keine mehr entstehen können, und dass, wenn in den künftigen Zeiten noch Streit aus Philosophie ist, dieser nur um alte Systeme, um das, was schon dagewesen, seyn kann, da jeder neue Stoff dazu fehlet.“ Im Urteil über die Endgültigkeit der Erkenntnis irrte Grohmann ähnlich wie Kant in Hinblick auf die Gesetze der Naturwissenschaften, der davon ausgegangen war, dass Newton endgültige Gesetze der Physik gefunden habe, so dass man eine darauf gründende Metaphysik der Naturwissenschaften formulieren könne. Nimmt man allerdings die kritische Methode, die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis und den Grenzen der Vernunft als das grundlegende kantische Prinzip, so hat sich dieser Maßstab bis in die Philosophie der Gegenwart erhalten. Aus der Auffassung der Philosophiegeschichte als Selbsterkenntnis der Vernunft, die in sich selbst ihren letzten Bezugspunkt hat, formulierte Grohmann einen Anspruch, der auch in der Geschichtsphilosophie Hegels wirksam wurde. Wilhelm Gottlieb Tennemann interpretierte Kant weniger radikal und hielt es nicht für angebracht, in der Geschichte ein System zu suchen. Vielmehr gilt es nach seiner Auffassung zu zeigen, wie die historische Bewegung auf die gefundene philosophische Systematik zuläuft. Betrachtet man die kritische Philosophie als Ziel, ergibt sich bei der Analyse der Geschichte der Philosophie eine Orientierung, die Brucker und Tiedemann noch fehlte. Es ergibt sich bei der Beurteilung der Geschichte eine Hinsicht, ein Leitfaden, für das, was philosophisch möglich ist und was in früheren Systemen falsch gedacht wurde, was aus heutiger Sicht keine Bedeutung mehr hat oder noch fehlt. Die Darstellung der Philosophiegeschichte kann entsprechend auf Nebensächliches verzichten. Voraussetzung hierfür ist, dass der Philosophiehistoriker als Philosoph denkt. Tennemann ging es um", "section_level": 3}, {"title": "Längsschnitte.", "content": "Ein anderer Zugang zur Philosophiegeschichte ist die Beschäftigung mit einem bestimmten Thema. Problemgeschichten untersuchen einzelne Fragen, die entlang der Philosophiegeschichte unterschiedlich diskutiert wurden und in ihrem historischen Zusammenhang unterschiedliche Antworten erfahren haben. Hierzu zählt beispielhaft die Frage nach dem Urgrund und nach der Erkennbarkeit Gottes, die zu der Rede vom „Gott der Philosophen“ führt. Unter anderen unternahm Wilhelm Weischedel hierzu einen Durchgang durch die ganze Philosophiegeschichte. Die Entgegensetzung von Freiheit und Notwendigkeit war schon in der Stoa ein grundlegendes Thema, das in der frühen Neuzeit bei Spinoza (Determinismus)", "section_level": 2}, {"title": "Das Bleibende.", "content": "Die Geschichte der Philosophie kann auch in Hinblick auf die bleibenden Einsichten großer Philosophen betrachtet werden. Bei allen finden sich Beiträge, die von ihren Nachfolgern verworfen wurden und dennoch hat ihr Denken Einfluss auf alle Epigonen. Diese Auffassung hat zum Beispiel Leibniz vertreten: „Es zeigt sich nämlich sowohl, dass die reformierte Philosophie mit der aristotelischen sich versöhnen kann, und ihr nicht entgegengesetzt ist, als auch weiter, dass die eine durch die andere nicht nur erklärt werden kann, sondern auch muss. Ja sogar die Prinzipien selbst, die von Erneuerern so prahlend ausgeworfen worden sind, kommen aus den Prinzipien des Aristoteles. Die erste Weise verschafft die Möglichkeit der Versöhnung und die letzte deren Notwendigkeit.“ Eine solche Skizze findet sich auch bei Friedrich Adolf Trendelenburg: Ganz ähnliche Betrachtungen stellte Nicolai Hartmann an. Jeder Systemdenker ist auf seine eigenen Grundgedanken fixiert und übersieht dabei, dass er zum Gesamtertrag der Philosophie einen Beitrag leistet, durch den der Erkenntnis ein weiterer Baustein hinzugefügt wird. „Weder Heraklit noch Parmenides hatten im Ganzen recht, aber beide sahen einen Teil der Wahrheit, die sich erhalten hat. Demokrit und Platon lehrten Entgegengesetztes, Atome haben keine Ähnlichkeit mit Ideen; aber beide suchen nach den λόγοι [logoi = Vernunftprinzipien] und", "section_level": 2}, {"title": "Die Anfänge der Philosophie.", "content": "Zur Bestimmung der Ursprünge der Philosophie gibt es eine Reihe von Theorien, die jeweils auch von dem abhängen, was als Philosophie bestimmt wird. Der Doxograf Diogenes Laertios schreibt dazu im 3. Jahrhundert v. Chr.: „Nach der Meinung einiger hat die Philosophie bei den Ungriechen ihren Ursprung genommen, denn die Perser hatten ihre Magier, die Babylonier und Assyrer ihre Chaldäer, und die Inder ihre Gymnosofisten. Bei den Kelten und Galliern waren die sogenannten Druiden und Semnotheen, wie Aristoteles und Sotin [...] sagen. Überdem wird noch der Föniker Ochus, der Thraker Zamolxis und der Libyer Atlas genannt. Die Aegypter nennen Hefästus, einen Sohn des Nils, als Schöpfer der Philosophie, deren Lehrer ihre Priester und Profeten sind.“ Schon Aristoteles zählte Thales zu den ersten, „welche vor uns das Seiende erforscht und über die Wahrheit philosophiert haben (philosophêsantes peri tês alêtheias)“. In den Darstellungen zur abendländischen Philosophiegeschichte wird der Anfang der Philosophie üblicherweise in der Naturphilosophie der griechischen Kolonien um 600-500 v. Chr. gesehen. Diese Zeit wird als „Übergang vom Mythos zum Logos“ beschrieben. Man suchte die Erklärung für die Phänomene der Welt nicht mehr in willkürlichen Handlungen", "section_level": 1}, {"title": "Einteilungen der Philosophiegeschichte.", "content": "Jede Strukturierung des geschichtlichen Prozesses ist willkürlich. Sie dient der Herausarbeitung gemeinsamer Merkmale bestimmter Epochen und ist damit bereits Interpretation. Dabei besteht leicht die Gefahr zu großer Vereinfachungen durch Etikettierungen und Schubladendenken. Die Bestimmung eines Epochenbewusstseins ist aus geschichtswissenschaftlicher Sicht problematisch. Immanuel Kant warnte: „Namen, welche einen Sectenanhang bezeichnen, haben zu aller Zeit viel Rechtsverdrehung bei sich geführt“ Martin Heidegger vertrat die Auffassung: „Die Metaphysik begründet ein Zeitalter, indem sie ihm durch eine bestimmte Auslegung des Seienden und durch eine bestimmte Auffassung der Wahrheit den Grund seiner Wesensgestalt gibt.“ Demgemäß unterschied er eine griechische, eine christliche und eine neuzeitliche Auslegung des Seienden. Gegen eine solche harte Strukturierung der geschichtlichen Entwicklung wendet Kurt Flasch ein: „Es lassen sich immer wieder Texte auffinden, die das Epochenschema falsifizieren“. Epochenstrukturen sind geprägt durch die Intentionen dessen, der sie verwendet und führen notgedrungen zu Verzerrungen. Flasch plädiert daher für einen weitgehenden Verzicht auf derartige historische Kategorien. Diese können bestenfalls Tendenzen zum Ausdruck bringen und einer groben Strukturierung dienen, ohne dass der jeweilige Begriff inhaltlich scharfe Abgrenzungen ermöglicht. Der Hang zur Einteilung „stillt ein gewisses Ordnungsbedürfnis und kann geeignet erscheinen, Stellen ausfindig zu machen, an denen nachgefragt werden muss.“ Auf Christian Thomasius zurück geht die von Jakob Brucker verwendete Gliederung der Philosophie unter theologischem Einfluss nach 1. Die Zeit vor dem römischen Imperium. 2. Die Zeit vom Beginn des römischen Imperiums bis zum Beginn der italienischen Renaissance. 3. Die Zeit von der italienischen Renaissance bis zur Gegenwart. Dieterich Tiedemann schlug – der Idee des Fortschritts folgend – die Bildung von fünf Epochen der Philosophiegeschichte vor: Joseph Marie Degérando bildete ein vergleichbares Schema zur Charakterisierung und Klassifizierung, indem er die Philosophiegeschichte nach den vorherrschenden Denkweisen unterteilte: Eine ganz andere Ebene der Einteilung wählte Friedrich August Carus mit der Unterscheidung nach „Hauptarten oder Methoden des philosophischen Verfahrens“, die er einem Durchgang durch die Geschichte zugrunde legte und nach den kantischen Kategorien des Dogmatismus (These), Skeptizismus (Antithese) und des sie in sich aufhebenden Kritizismus analysierte. Seine phänomenologische Landkarte der Denkweisen, die auch eine Kategorisierung der Sprachformen und der Methodologie umfasst, mit denen er die „Seele“ des jeweiligen Systems charakterisierte und die auf keine Chronologie Rücksicht nimmt, ist unterteilt nach: Dem Kreislaufgedanken Schlegels folgt der Romantiker Friedrich Ast, bei dem die Geschichte nach dem Wechsel von 'Entäußerung' und 'Entzweiung' wieder nach harmonischer Einheit strebt. So ergeben sich vier Stufen der Entwicklung, die Ast mit der Dialektik von Realismus, Idealismus und", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Personen der Philosophiegeschichte.", "content": "Eine narrative Darstellung der Geschichte der Philosophie anhand der Biografien einzelner Philosophen wird als problematisch angesehen, wenn dabei deren Einbindung in ihre historischen gesellschaftlichen Zusammenhänge verborgen bleibt. Insbesondere die Fokussierung auf einzelne „große“ Denker birgt die Gefahr einer Heroisierung (etwa bei Hegel). Eine Betrachtung der Philosophiegeschichte kann nicht unabhängig von der allgemeinen politischen und kulturellen Geschichte und der geistesgeschichtlichen Entwicklung vorgenommen werden. Deshalb werden in den Werken zur Philosophiegeschichte häufig einzelne Philosophen in ihrem Zusammenhang mit anderen dargestellt, so Sokrates-Platon-Aristoteles, Descartes-Spinoza-Leibniz, „die englischen Empiristen“ oder die „Vertreter des deutschen Idealismus“. Dabei entsteht umgekehrt die", "section_level": 1}, {"title": "Praxisformen der Philosophie.", "content": "Je nach Entwicklungsstand der Philosophie und den historischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen hat die Philosophie in ihrer Geschichte unterschiedliche Funktionen ausgeübt. Entlang der kantischen Fragen ist Philosophie über ihre ganze Geschichte hin Je nach Haltung und Absicht haben die Philosophen äußerst unterschiedliche Ausdrucksformen gefunden. Zum mündlichen Diskurs, zum entspannten Raisonieren etwa bei den berühmten Tischgesprächen Kants oder auch zu den undokumentierten Lehrvorträgen hat der Philosophiehistoriker keinen Zugang. Er ist auf den Text der schriftlichen Überlieferungen angewiesen. Doch auch hier gibt es eine große Bandbreite der literarischen Formen, in denen sich Philosophen von Anbeginn äußerten. In Form von Lehrgedichten schrieben Parmenides und Empedokles, Platons Dialoge fanden Nachfolger bei Abaelard, Leibniz oder Berkeley; es gibt belehrende Briefe bei Epikur, Cicero oder Seneca; Autobiografien bei Descartes oder Augustinus haben hohen philosophischen Gehalt; stark literarisch bestimmt sind die Essays bei Montaigne oder die Aphorismen von Lichtenberg, Schopenhauer, Nietzsche oder Wittgenstein. Auch unmittelbare Lehrtexte können sehr unterschiedlichen Charakter haben von den Meditationen bei Descartes und den thematischen Abhandlungen bei Locke, Hume und Rousseau bis hin zum systematischen Lehrbuch bei Christian Wolff. Kant formulierte seine Erkenntnistheorie gleich auf zweifache Weise. Nachdem seine auf synthetische Basissätze aufbauende Kritik der reinen Vernunft keine ausreichende Resonanz gefunden hatte, bot der den Stoff einige Jahre später in den Prolegomena noch einmal, nun in einer analytischen Darstellung. Die modernen Texte der hermeneutischen Tradition unterscheiden sich deutlich von der mathematisch-logischen Struktur der Texte der Vertreter der modernen analytischen Philosophie.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie und Religion.", "content": "Der Übergang „vom Mythos zum Logos“, der in den Anfängen der griechischen Philosophie vollzogen wurde, bedeutet auch die Übernahme von religiösen Funktionen durch die Philosophie. An die Stelle einer anthropomorphen Götterwelt traten abstrakte Prinzipien als Urgrund zur Erklärung des Daseins. Es entstand das Denken des Apeiron, das als Weltgeist oder Nous für das Transzendentale steht. Platon entwickelte das Bild eines göttlichen Demiurgen und Aristoteles sprach von einem unbewegten Beweger als Ausgangspunkt des Werdens. Trotz dieser philosophischen Sicht auf das Göttliche konnte die Philosophie von Anbeginn aber das religiöse Bedürfnis nicht gänzlich befriedigen. „Tatsächlich steht Philosophie in den meisten ihrer Traditionen in einer engen Beziehung zu den Religionen, die in der Gesellschaft leitend sind, in denen sie entsteht. Es gibt eine Reihe von Fragestellungen jeder philosophischen Tradition, die ihre Wurzeln vorwiegend oder", "section_level": 2}, {"title": "Philosophie als Fachwissenschaft.", "content": "Auch die Ausgestaltung der Philosophie als Wissenschaft geht mindestens auf Platon und Aristoteles zurück. Platon begründete den auch in der Gegenwartsphilosophie gültigen Begriff des Wissens als wahre und begründete Meinung. Mit seiner Akademie gab er der Philosophie einen institutionellen Rahmen und schuf so die Grundlage einer Schulphilosophie. Mit seiner Methode des Dialogs betonte er die Offenheit und den diskursiven Charakter philosophischen Denkens und entwickelte mit der Dialektik und der Methode der Dihairesis konkrete Instrumente zur Analyse der von ihm aufgeworfenen Fragen. Seine Ideenlehre kann als erstes philosophisches System gelten. Aristoteles, selbst Schüler der Akademie, löste sich von Platons Vorstellung der Philosophie als einem ganzheitlichen Wissensbestand und unterschied die Philosophie von den übrigen Disziplinen, die sich nicht mit den Prinzipienfragen nach dem Seienden, sondern mit dem positiven Wissen befassen. (Anal. Post. II 1–7, 10).", "section_level": 2}, {"title": "Philosophie als populäre Weisheit.", "content": "Bereits bei den Sophisten und Sokrates wurde die Philosophie der Lebenskunst gelehrt. Traditionell wurde als Sinn des Lebens das Erlangen der Glückseligkeit (\"eudaimonía\") angesehen. Platon setzte dies um in eine Ethik, deren Leitfaden die Kardinaltugenden sind. Bei Aristoteles entwickelte sich hieraus eine systematische Tugendethik, die das Mittlere (\"mesotes\") zum Maßstab machte. Er verfasste auch eine Mahnschrift (\"Protreptikos\"), die in der Geschichte als literarische Gattung eine Reihe von Nachfolgern hatte. In der der römischen Literatur findet sich eine Vielzahl von Schriften, die als Leitfaden für ein vernünftiges Leben dienen und sich an ein breites Publikum wenden. Zu nennen sind etwa von Cicero \"De finibus bonorum et malorum\" („Über das höchste Gut und das größte Übel“) oder \"Tusculanae disputationes\" („Gespräche in Tusculum“), von Seneca \"De vita", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Philosophiegeschichten.", "content": "Zur Vertiefung siehe auch die Literaturangaben", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Philosophiegeschichten.", "content": "Für weitere Hinweise siehe auch die Literaturangaben der", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Geschichte der Philosophie hat die Entwicklung des theoretischen Nachdenkens über die Welt und die in ihr herrschenden Prinzipien vom Beginn der europäischen Philosophie im antiken Griechenland des 6. Jahrhunderts v. Chr. bis zur Gegenwart zum Gegenstand. Als philosophische Disziplin nimmt die Philosophiegeschichtsschreibung interpretierend zu den historischen Entwürfen Stellung, versucht diese in ihrem jeweiligen Zusammenhang zu verstehen und untersucht, ob und inwiefern sich hieraus Lehren für die Gegenwart ziehen lassen. Die Theorie der Philosophiegeschichte untersucht Methoden, Kategorien und Bedeutsamkeit des historischen Zugangs zur Philosophie.", "tgt_summary": "哲学史是哲学思想和观念的研究历史。具体涉及到哲学史的问题可能包括(但不限于):哲学在历史上如何变化?推动思想发展的历史背景?可以从以前的历史哲学文本理解到什么?", "id": 46762} {"src_title": "Turing-Test", "tgt_title": "图灵测试", "src_document": [{"title": "Testablauf.", "content": "Im Zuge dieses Tests führt ein menschlicher Fragesteller, über eine Tastatur und einen Bildschirm, ohne Sicht- und Hörkontakt, eine Unterhaltung mit zwei ihm unbekannten Gesprächspartnern. Der eine Gesprächspartner ist ein Mensch, der andere eine Maschine. Kann der Fragesteller nach der intensiven Befragung nicht sagen, welcher von beiden die Maschine ist, hat die Maschine den Turing-Test bestanden und es wird der Maschine ein dem Menschen ebenbürtiges Denkvermögen unterstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Es ist eine Reihe von Argumenten vorgebracht worden, die den Turing-Test als ungeeignet zur Feststellung von Intelligenz ansehen:", "section_level": 1}, {"title": "Prognosen.", "content": "Turing vermutete, dass es bis zum Jahr 2000 möglich sein werde, Computer so zu programmieren, dass der durchschnittliche Anwender eine höchstens 70-prozentige Chance habe, Mensch und Maschine erfolgreich zu identifizieren, nachdem er fünf Minuten mit ihnen „gesprochen“ hat. Dass sich diese Vorhersage bisher nicht erfüllte, sehen viele als einen Beleg für die Unterschätzung der Komplexität natürlicher Intelligenz.", "section_level": 1}, {"title": "Durchgeführte Turingtests und ähnliche Tests.", "content": "Programme wie ELIZA sind Versuchspersonen gegenüber kurzzeitig als menschlich erschienen, ohne dass sie den Turing-Test formal bestehen könnten. In ihrer Antwortstrategie gingen sie nur scheinbar auf ihr Gegenüber ein; den Versuchspersonen war nicht bewusst, dass sie es mit nichtmenschlichen Gesprächspartnern zu tun haben könnten. Im Oktober 2008 wurde bei einem Experiment an der University of Reading, bei dem sechs Computerprogramme teilnahmen, die 30-Prozent-Marke knapp verfehlt. Das beste Programm schaffte es, 25 Prozent der menschlichen Versuchsteilnehmer zu täuschen. Am 3. September 2011 nahm die KI-Webapplikation Cleverbot zusammen mit echten Menschen an einem dem Turing-Test angelehnten Versuch beim technischen Festival 2011 am indischen Institut \"IIT Guwahati\" teil. Die Ergebnisse wurden am 4. September bekannt gegeben. 59 % von 1334 Personen hielten Cleverbot für einen Menschen. Die menschlichen Konkurrenten hingegen erzielten 63 %. Allerdings durften diese Personen Cleverbot nicht selbst befragen, sondern waren lediglich Zuschauer. Dadurch, dass die Testpersonen die Maschine nicht selbst befragen konnten, ist dies noch kein gültiger Turingtest. Ob der Chatbot Eugene Goostman 2014 den Turing-Test bestand, gilt als umstritten. Im Sommer 2017 haben Forscher der Universität von Chicago eine KI vorgestellt, die eigenständig Rezensionen verfassen kann. Diese maschinell erzeugten Rezensionen wurden zusammen mit von Menschen verfassten Rezensionen 600 Versuchspersonen zur Beurteilung vorgelegt. Diese beurteilten die von der KI erstellten Rezensionen im Blindtest durchschnittlich ähnlich nützlich wie die von Menschen verfassten Rezensionen. In dieser Versuchsanordnung wird der Turing-Test somit bestanden, da für die Menschen nicht mehr erkennbar war, welche Rezensionen maschinell erstellt waren und welche von Menschen. Im Juli 2017 stellten Forscher der Rutgers-Universität eine KI vor, die künstlerisch anmutende Bilder produziert. Die KI wurde mit vielen Gemälden berühmter Maler verschiedener Epochen trainiert. In einem Blindtest wurden die von der KI erstellten Bilder mit Bildern zeitgenössischer Künstler, die auf der Art Basel ausgestellt worden waren, vermischt und 18 Testpersonen zur Beurteilung vorgelegt. Die Testpersonen sollten einschätzen, ob die Bilder von Menschen oder einem Computer erschaffen worden waren. Die Testpersonen beurteilten die Bilder der KI insgesamt besser, also menschengemachter als die von den Künstlern für die Art Basel geschaffenen Gemälde. Beim Vergleich mit großen Werken des abstrakten Expressionismus, schnitten die KI-Werke schlechter als die menschengemachten Werke ab. Im Mai 2018 hat Google auf der Entwicklerkonferenz sein System „Duplex“ vorgestellt. Dabei führte die KI einen Anruf bei einem Friseursalon, einem Restaurant usw. durch, um eine Terminvereinbarung vorzunehmen. Ziel von Google ist es, die Sprache der KI so natürlich wirken zu lassen, dass das Gegenüber nicht mehr erkennt, dass es sich beim Anrufer um eine Maschine handelt. Dazu werden von der KI u. a. Denkpausen, absichtliche Ungenauigkeiten und Laute wie „aha“ und „hmm“ etc. eingefügt, wodurch die KI menschlich klingen soll. Kommentatoren empfanden das Ergebnis u. a. als erschreckend überzeugend. Das System funktioniert bislang nur in englischer Sprache. Streng genommen handelt es sich bei der Vorführung aber nicht um einen echten Turing-Test, da die Bedingungen für einen solchen Test nicht gegeben waren. So wussten beispielsweise alle Zuschauer schon vorher, auf welcher Seite des Gesprächs der Mensch und auf welcher die KI stand. Darüber hinaus war das Gespräch in diesem Test lediglich auf die Terminvereinbarung konzentriert, sobald der Mensch das Gespräch in eine andere Richtung gelenkt hätte, hätte die KI höchstwahrscheinlich versagt. Nichtsdestotrotz gilt das System als eine große Errungenschaft im Bereich Künstlicher Intelligenz.", "section_level": 1}, {"title": "Praktische Bedeutung.", "content": "Bei der Abwehr von Spam ist es erforderlich, automatisierte Eingaben von solchen zu unterscheiden, die von Menschen stammen. Das dafür häufig verwendete CAPTCHA-Verfahren leitet seinen Namen vom Turing-Test ab (\"Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart\"). Eine andere Bezeichnung für diese Methode ist \"Human Interaction Proof\" (HIP).", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterte Konzepte.", "content": "Um den grundsätzlichen Mängeln des Turingtests zu begegnen, wurden alternative, umfassendere Konzepte vorgeschlagen, z. B.", "section_level": 1}, {"title": "Loebner-Preis.", "content": "Der Loebner-Preis ist seit 1991 ausgeschrieben und soll an das Computerprogramm verliehen werden, das als erstes einen erweiterten Turing-Test besteht, bei dem auch Multimedia-Inhalte wie Musik, Sprache, Bilder und Videos verarbeitet werden müssen. Der Preis ist nach Hugh G. Loebner benannt und mit 100.000 US-Dollar und einer Goldmedaille dotiert, eine Silbermedaille und 25.000 Dollar gibt es für das Bestehen des schriftlichen Turing-Tests. Bisher konnte jedoch kein Computerprogramm die nötigen Voraussetzungen erfüllen. Weiterhin wird jährlich ein Loebner-Preis an das Computerprogramm verliehen, das einem menschlichen Gespräch am nächsten kommt. Dieser ist mit 4.000 US-Dollar und einer Bronzemedaille dotiert.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Englische Ausgaben Deutsche Ausgabe und Übersetzungen Weiterführende Literatur", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit dem später sogenannten Turing-Test formulierte Alan Turing im Jahr 1950 eine Idee, wie man feststellen könnte, ob ein Computer, also eine Maschine, ein dem Menschen gleichwertiges Denkvermögen hätte. Dieser \"Test\" war zunächst nur eine theoretische Skizze. Sie wurde erst später genauer und konkreter ausformuliert (also nach Turings Suizid 1954; siehe auch Dartmouth Conference, 1956), nachdem die künstliche Intelligenz als Teilbereich der Informatik zu einem eigenständigen akademischen Fachgebiet geworden war. Seither ist dieser Test in der Diskussion über künstliche Intelligenz in aller Munde und dient immer wieder dazu, den Mythos von der denkenden Maschine für das Computerzeitalter neu zu beleben.", "tgt_summary": "图灵测试(英语:Turing test,又译图灵试验)是图灵于1950年提出的一个关于判断机器是否能够思考的著名思想实验,测试某机器是否能表现出与人等价或无法区分的智能。测试的谈话仅限于使用唯一的文本管道,例如计算机键盘和屏幕,这样的结果不依赖于计算机把单词转换为音频的能力。", "id": 2326540} {"src_title": "Data Warehouse", "tgt_title": "資料倉儲", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Mitte der 1980er-Jahre wurde bei IBM der Begriff \"information warehouse\" geschaffen. Der Terminus \"data warehouse\" wurde erstmals 1988 von Barry Devlin verwendet. Es gibt derzeit keine einheitliche Definition für den Begriff „Data Warehouse“. Weitgehend gilt jedoch: Unterschiede bei den Definitionen finden sich vor allem im generellen Zweck eines Data Warehouses sowie im Umfang und Umgang mit den Daten im Data Warehouse. Die Einschränkung „physisch“ ist notwendig, um das Data Warehouse von dem „logischen“ föderierten Datenbanksystem abzugrenzen.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb (Data Warehousing).", "content": "Der Erstellung eines Data Warehouses liegen zwei Leitgedanken zugrunde: Der Gesamtprozess der Datenbeschaffung, Verwaltung und Auswertung eines Data Warehouses wird auch als Data Warehousing bezeichnet. Zum Data Warehousing gehören: In den Data Marts werden die Daten häufig als mehrdimensionale Matrizen im sogenannten Sternschema oder in verwandten Datenschemata wie Schneeflocken- und Galaxy-Schema abgelegt. In den letzten Jahren hat sich mehr und mehr die Abkehr von der turnusmäßigen Beladung hin zur Echtzeitbeladung des Data Warehouse vollzogen \"(real-time data warehousing).\" Manche Branchen wie die Telekommunikationsindustrie und der Einzelhandel hatten Bedarf nach sofort verfügbaren Daten unter Wahrung der Trennung von operativen und auswertenden Systemen. Real-Time-Data-Warehousing ermöglicht zudem das unmittelbare Zurückspielen der Ergebnisse in die operativen Systeme. Damit beeinflussen Analyseergebnisse von Daten des Data Warehouse wiederum die das Data Warehouse speisenden operativen Systeme \"(closed loop).\"", "section_level": 1}, {"title": "Risiken.", "content": "Die 59. Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder vom 14./15. März 2000 weist in ihrer Entschließung zum Thema Data Warehouse, Data-Mining und Datenschutz auf das rechtliche Risiko hin, das mit diesen Verfahren verbunden ist. Insbesondere ist das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung und für den Schutz der Privatheit in Gefahr. Grund ist die Möglichkeit der genannten Verfahren, personenbezogene Daten über ihre Zweckbindung hinaus zu speichern und zu nutzen, was unter bestimmten Umständen rechtswidrig ist. Als Empfehlung gilt, auf Techniken zu setzen, die eine anonymisierte oder pseudonymisierte Form der ursprünglich personenbezogenen Form der Daten verwenden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Data Warehouse (kurz DWH oder DW; wörtlich „Datenlager“) ist eine für Analysezwecke optimierte zentrale Datenbank, die Daten aus mehreren, in der Regel heterogenen Quellen zusammenführt. Der Begriff stammt aus dem Informationsmanagement in der Wirtschaftsinformatik.", "tgt_summary": "在计算机领域,数据仓库(英语:data warehouse,也称为企业数据仓库)是用于商业报告和数据分析的系统,被认为是商业智能的核心组件。 数据仓库是来自一个或多个不同源的集成数据的中央存储库。数据仓库将当前和历史数据存储在一起,用于为整个企业的员工创建分析报告。", "id": 685289} {"src_title": "Attentat vom 20. Juli 1944", "tgt_title": "7月20日密谋案", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Das Verhältnis zwischen den traditionalistischen Elementen in der Militärspitze und der Staatsführung war bereits in den ersten Jahren nach der NS-„Machtergreifung“ von 1933 durch verschiedene Krisen gekennzeichnet, wobei sich die meisten dieser Militärs aber letztlich dem Primat der Politik unterordneten. Im Frühjahr 1938 kam es erstmals zu erheblichen Spannungen zwischen Hitler und den Spitzen der Wehrmacht. Anlass war die Entlassung des Reichskriegsministers General Werner von Blomberg und des Oberbefehlshabers des Heeres Werner von Fritsch im Verlauf der Blomberg-Fritsch-Krise. Diese nutzte Hitler zur Entmachtung der Wehrmachtführung, die sich bisher einer gezielten Kriegsvorbereitung widersetzt hatte, indem er mehrere hohe Generäle in den Ruhestand verabschiedete oder an andere Stellen versetzen ließ, und zur Installation des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) an Stelle des Reichskriegsministeriums. Im August trat außerdem der Chef des Generalstabs des Heeres, Generaloberst Ludwig Beck, angesichts der sich zuspitzenden Sudetenkrise zurück. Beck, der seit Herbst 1937 von den Plänen Hitlers zur Besetzung der Tschechoslowakei („Fall Grün“) informiert war, hatte von Hitler Aufklärung über dessen außenpolitische Ziele verlangt. Daraufhin war ihm von Hitler beschieden worden, dass er (Beck) „das Schwert zu führen habe, wo und wann immer“ er, der „Führer“, es ihm befehle. Im September 1938 mündete dieser erste Widerstand in den Kreisen der ranghöchsten Offiziere der Wehrmacht in die sogenannte Septemberverschwörung. Diese wurde von Becks Nachfolger Franz Halder betrieben, der, anders als Beck, bereit war, wenn nötig, einen Staatsstreich zur Absetzung Hitlers herbeizuführen. Erwin von Witzleben, Befehlshaber im Wehrkreis III (Berlin), und Walter von Brockdorff-Ahlefeldt, Kommandant der 23. Infanterie-Division in Potsdam, sollten diesen im Falle des Kriegsausbruchs durchführen. Eine Panzerdivision unter Generalleutnant Erich Hoepner stand für den Fall bereit, dass die SS-Leibstandarte eingreifen würde. Geplant waren von Halder eine militärische Aktion und die Gefangennahme Hitlers. Darüber hinaus entschloss sich Major Hans Oster von der Abwehr, mit Staatssekretär Ernst von Weizsäcker im Auswärtigen Amt zu kooperieren. Der Bruder seines Vertrauten Erich Kordt, Theodor Kordt, war Botschaftsrat in London. Er hatte die Aufgabe, mit dem britischen Außenminister Lord Halifax Verbindung aufzunehmen. Überraschend reiste aber der britische Premierminister Neville Chamberlain im September 1938 nach München, wo im Münchner Abkommen die Abtretung des Sudetenlandes durch die Tschechoslowakei an das Deutsche Reich vereinbart wurde. So erhielt Hitler ein Territorium, das er ursprünglich gewaltsam hatte einnehmen wollen, ohne Krieg. „Die Bevölkerung, die angesichts der drohenden Gefahr zunächst zögerlich geworden war, konnte ihrer Begeisterung für den Führer nun wieder freien Lauf lassen.“ Damit war das Staatsstreichunternehmen von 1938 schon gescheitert, bevor es begonnen hatte, und diese „Gruppe zerfiel mit Hitlers außenpolitischem Erfolg in München.“ Vor dem Überfall auf Polen im September 1939 kam es zu einem neuen Versuch, Hitlers Pläne zu durchkreuzen. Gerhard Graf von Schwerin, Leiter der Gruppe England/Amerika in der Abteilung Fremde Heere des Generalstabs, wurde nach London geschickt. Er überbrachte die Botschaft: „Schickt ein Flottengeschwader nach Danzig: Treibt den Militärpakt mit der Sowjetunion voran. Das einzige, was Hitler von weiteren Abenteuern abhalten kann, ist ein drohender Zweifrontenkrieg.“ Es gelang ihm genauso wenig wie dem Politiker Carl Friedrich Goerdeler, der es kurz nach ihm versuchte, die britische Seite zu den gewünschten Maßnahmen zu bewegen. Im Winter 1939/40 entstanden im Vorfeld des geplanten Angriffs auf Frankreich erneut Vorbereitungen zu einem Staatsstreich. Hitler wollte Frankreich eigentlich bereits im November 1939 angreifen lassen. Die Spitze der Wehrmacht hielt dieses Vorhaben für absolut undurchführbar. Anfänglich erklärten sich der Oberbefehlshaber des Heeres Walther von Brauchitsch und sein Stabschef Halder bereit, Hitler verhaften zu lassen, sobald er den Angriffsbefehl geben würde. Brauchitsch suchte Hitler auf und trug ihm die Bedenken des Generalstabs vor. Hitler aber kanzelte ihn ab und drohte, den „Geist von Zossen“ auszurotten. (Im Zossener Ortsteil Wünsdorf befanden sich die verbunkerten Hauptquartiere des Oberkommandos des Heeres und des Oberkommandos der Wehrmacht.) Daraufhin brach von Brauchitsch die Verbindung zum Widerstand ab, und Halder vernichtete sämtliche inkriminierenden Dokumente. Die Befehlshaber der drei Heeresgruppen im Westen, mit Ausnahme Wilhelm Ritter von Leebs, weigerten sich zudem, sich an einem Staatsstreich zu beteiligen. Der misslungene Bombenanschlag des Widerstandskämpfers Georg Elser am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller beendete dann vorerst die Staatsstreichpläne. Zwar gab in der gleichen Zeit Oberst Hans Oster von der Abwehr die ihm bekannten Angriffstermine über den mit ihm befreundeten niederländischen Militärattaché in Berlin, Bert Sas, an die Westmächte bekannt. Da aber der Angriff mehr als zwanzigmal wegen der ungünstigen Wetterverhältnisse verschoben wurde, verloren die Angaben von Sas bzw. die seines Informanten zunehmend an Glaubwürdigkeit. Nach dem Sieg über Frankreich im Juni 1940 wich die in der Führung der Wehrmacht verbreitete Skepsis einer Begeisterung für", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wolfsschanze.", "content": "Am frühen Donnerstagmorgen des 20. Juli 1944 flog Stauffenberg zusammen mit seinem Adjutanten Oberleutnant Werner von Haeften vom Flughafen Rangsdorf bei Berlin mit einer von Eduard Wagner zur Verfügung gestellten He 111 in das Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen. Haeften führte in einer Aktentasche zwei mit chemischen Zeitzündern („Bleistiftzünder“) versehene Pakete mit je einem Kilogramm plastischen Sprengstoffs (C1) aus britischer Herstellung mit sich, die Oberst Wessel Freiherr von Freytag-Loringhoven beschafft hatte. Fälschlicherweise wird oft behauptet, die Besprechung hätte eigentlich in einem der unterirdischen Bunker der Wolfsschanze stattfinden sollen. Durch die Explosion von einem Kilogramm Sprengstoff in einem Bunker wären sicher alle Anwesenden ums Leben gekommen. Die Lagebesprechungen wurden aber seit Juli 1944 in einer Baracke der Wolfsschanze abgehalten, wovon Stauffenberg", "section_level": 2}, {"title": "Berlin.", "content": "Zunächst aber konnten Stauffenberg und sein Adjutant Haeften noch wie geplant aus der in höchsten Alarmzustand versetzten Wolfsschanze entkommen. An einer ersten Sperre ließ sie der Wachhabende passieren, am zweiten Kontrollpunkt wurde ihnen die Weiterfahrt jedoch unter Hinweis auf die aktuelle Lage zunächst verwehrt. In einem Telefonat konnte Stauffenberg einen ihm bekannten Offizier dazu bewegen, dem diensthabenden Wachposten die Öffnung der Schranke zu befehlen. Während der Fahrt zum Flugplatz warf Haeften das nicht verwendete Sprengstoffpaket aus dem Wagen. Auf dem Rollfeld erwartete Stauffenberg die für diesen Tag für ihn persönlich abgestellte He 111. Stauffenberg hatte zwar nicht mit eigenem Auge sehen können, ob Hitler durch die Explosion tatsächlich umgekommen war, die Wucht der Detonation aber noch wahrgenommen. Er und Haeften flogen daher in der festen Überzeugung nach Berlin, dass Hitler tot sei. Während die beiden Verschwörer noch auf dem Rückflug nach Berlin waren, hatte Oberst Albrecht Mertz von Quirnheim gegen 14 Uhr abweichend vom Beschluss seines Vorgesetzten Olbricht bereits einige erste Alarmbefehle mit seiner Unterschrift versehen und abgesandt. Dabei blieb es allerdings zunächst. Gegen 15:45 Uhr auf dem Flugplatz Rangsdorf gelandet, forderte Stauffenberg Olbricht als Vertreter von Fromm fernmündlich auf, die „Operation Walküre“ anlaufen zu lassen. Der Walküre-Plan war ein offizieller, aber durch von Tresckow, Oberstleutnant i. G. Robert Bernardis und", "section_level": 2}, {"title": "Paris.", "content": "In Paris gelang es, den Widerstand gegen Hitler erfolgreich durchzuführen. Der Kommandant von Groß-Paris, Generalleutnant Hans Freiherr von Boineburg-Lengsfeld setzte am 20. Juli 1944 an leitender Stelle die Verhaftung der führenden Gestapo- und SS-Offiziere, einschließlich des Höheren SS- und Polizeiführers in Frankreich, SS-Gruppenführer Carl Oberg, und deren Einheiten in Paris durch. Die Verhaftung der rund 1200 in Paris stationierten SS- und SD-Männer wurde vom Sicherungs-Regiment 1 der 325. Sicherungs-Division unter", "section_level": 2}, {"title": "Gründe für das Scheitern.", "content": "Zusammenfassend gab es dafür, dass es trotz des Attentats nicht zum Sturz des Hitler-Regimes kam, drei Hauptgründe:", "section_level": 1}, {"title": "NS-Justiz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren vor dem Volksgerichtshof.", "content": "Die Ermittlungen der Gestapo zogen sich bis Mai 1945 hin. Man geht insgesamt von ca. 700 Inhaftierungen und mehr als 110 Exekutionen aus. Die Familienangehörigen der Attentäter wurden in Sippenhaft genommen. Etwa 5000 weitere Verhaftungen erfolgten während der Aktion Gitter im August 1944. Neben den Verschwörern fielen damit zahlreiche andere Oppositionelle der NS-Justiz zum Opfer, die schon länger das Missfallen des nationalsozialistischen Regimes erregt hatten, aber nicht in das Attentat verwickelt waren. Im Gefolge des Attentats wurde am 2. August 1944 der sogenannte „Ehrenhof der Wehrmacht“ errichtet, dessen Aufgabe darin bestand, die möglicherweise am Attentat beteiligten Offiziere aus der Armee auszuschließen. Für diejenigen Offiziere, die vom Ehrenhof aus der Wehrmacht als „unehrenhaft“ (zu „Schützen“ degradiert) entlassen wurden, war das Militärstrafrecht nicht anwendbar und deshalb", "section_level": 2}, {"title": "Exekutionen und Todesfälle auf Seiten der Attentäter.", "content": "Etwa 200 Personen wurden kurz nach dem Attentat von", "section_level": 2}, {"title": "Teilnehmer der Lagebesprechung in der Wolfsschanze.", "content": "Ausgehend von Hitler nach", "section_level": 1}, {"title": "Historische Bewertung.", "content": "Die NS-Propaganda schmähte Graf von Stauffenberg und die Verschwörer des 20. Juli als \"feige Landesverräter\", die dem Deutschen Reich in Zeiten höchster Not in den Rücken gefallen seien. Diese (nationalsozialistische) Interpretation des Attentats wirkt bis heute nach. Es ist bei der heterogenen und großen Gruppe der Widerständler des 20. Juli 1944 schwer, Motive zu nennen, die für alle Teilnehmer gleich maßgeblich waren. Ethische und allgemein-religiöse Fragen oder mehr persönliche Gewissensfragen, insbesondere die Erlebnisse der hinter der Front im Osten verübten Untaten, sind jedenfalls als „motivgebend“ nicht zu unterschätzen, besonders nicht bei den gescheiterten frühen Attentatsversuchen. Die heutige deutsche Geschichtsschreibung hebt aber überwiegend das von ihr so genannte „nationale Interesse“ als entscheidenden Ansporn für die meisten der opponierenden Militärs hervor. Das „nationale Interesse“ ist in der Sprache dieser Wissenschaftler ein Kürzel für die Einigkeit der Verschwörer in der negativen Beurteilung des Dilettantismus Hitlers in kriegsstrategischen Fragen und die seit 1942 eingetretene aussichtslose militärische Lage an den meisten Fronten. Die sich abzeichnende Niederlage müsse im nationalen Interesse unbedingt verhindert werden. Dafür sei die Beseitigung der Person Hitlers erforderlich und ein Hochverrat gerechtfertigt. Von 1938 bis 1940 war anscheinend das „nationale Interesse“ im Offizierskorps ohnehin ausschlaggebend. Für diese Annahme spricht insbesondere, dass die militärische Opposition nach dem Frankreichfeldzug 1940 auf einen kleinen Kern zusammengeschmolzen war, auch bedingt durch den unverhofft schnellen und leichten Sieg über den „Erbfeind“, der Deutschland 1939 den Krieg erklärt hatte. Im Jahre 1941 dagegen überfiel das Deutsche Reich die verbündete Sowjetunion, erzielte trotz großer Bodengewinne keinen entscheidenden Erfolg, und hinter den Fronten fanden Massenhinrichtungen statt. Da spätestens mit der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad Anfang 1943 ein Sieg gegen die Sowjetunion unwahrscheinlich geworden war, wurde es wieder leichter, neue Männer für den Widerstand zu gewinnen. Vielen der Männer des 20. Juli war es im Verlaufe der Kriegsjahre ein immer größer werdendes Bedürfnis geworden, gegen die", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausland.", "content": "Im Ausland wurde der versuchte Umsturz zunächst herabgewürdigt: Der damalige Feind wurde als insgesamt moralisch minderwertig und im Zerbrechen begriffen dargestellt. Winston Churchill, der von den Attentatsplänen im Voraus unterrichtet war, erklärte am 2. August 1944 im britischen Unterhaus, es handle sich lediglich „um Ausrottungskämpfe unter den Würdenträgern des Dritten Reiches“. Weiter kommentierte er das Attentat: „Die führenden Persönlichkeiten des Deutschen Reiches bringen sich gegenseitig um, oder sie trachten sich nach dem Leben; aber ihre Tage sind gezählt.“ Die USA wiederholten die von Churchill vorgegebene Interpretation des Ereignisses. Die \"New York Times\"", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland nach 1945.", "content": "Im geteilten Nachkriegsdeutschland war die Haltung gegenüber dem Attentat des 20. Juli 1944 uneinheitlich. In Westdeutschland wurden die Männer des 20. Juli 1944 Mitte der 1950er Jahre infolge des Remer-Prozesses langsam zu „Helden“ erhoben, wohingegen die Bevölkerung in der DDR mit diesem Datum wenig anfangen konnte. Bei vielen Deutschen im Westen und im Osten wirkte auch noch der Verratsvorwurf der NS-Propaganda nach, und es wurde befürchtet, einer neuen „Dolchstoßlegende“ Vorschub zu leisten. Zum Gedenken an die Verschwörer gehörte in Westdeutschland schon bald die Behauptung, Churchill habe sich vor dem britischen Unterhaus wie folgt über den deutschen Widerstand geäußert: Veröffentlicht wurde diese angebliche Erklärung erstmals 1946 in der Zeitschrift \"Deutsche Rundschau\", wo ihr Herausgeber Rudolf Pechel sie am Ende seines „Tatsachen“ betitelten Aufsatzes über deutsche Widerstandsaktivitäten gegen Hitler ohne weitere Erläuterung mit dieser schlichten Einleitung präsentierte: In Heft 1/2 des Jahrgangs 1950 druckte die \"Deutsche Rundschau\" diese „Worte“ unter der Überschrift „Eine Bestätigung durch Churchill“ noch einmal. Dieses Mal hieß es dazu, die", "section_level": 2}, {"title": "Unmittelbare Nachkriegszeit in Westdeutschland.", "content": "Das Attentat des 20. Juli 1944 entfaltete trotz seines Scheiterns nach Kriegsende eine beachtliche Wirkung. Während sich dieses Datum unter den ehemaligen und zukünftigen Soldaten durch heftige Konflikte hindurch als die wesentliche Wurzel der Konzeption \"Innere Führung\" für eine neuartige Armee durchsetzte, blieb es bei der Mehrheit der Bevölkerung zunächst ein ungeliebtes und vorwiegend durch Gedenkreden am Leben gehaltenes Erbe. Joachim Fest erklärt die anfängliche Ablehnung innerhalb der Zivilbevölkerung nach dem Kriege durch die in wesentliche Positionen der Bundesrepublik Deutschland gelangten ehemaligen Nationalsozialisten. Die nach links gerückten Nachfolgegenerationen, vor allem die 68er, wollten die vorgegebene Sichtweise nur ungern akzeptieren, nach welcher der (angeblich) maßgebliche Widerstand gegen den deutschen Faschismus nicht von Arbeitern, Bauern, Hausfrauen, Häftlingen und Deserteuren, sondern von Grafen und Generälen, Faschisten und Kriegsverbrechern geleistet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Medien und Gedenkreden.", "content": "In den Medien und den seit 1946 stattfindenden Gedenkreden zum 20. Juli ist eine Tendenz festzustellen, den 20. Juli positiv zu bewerten. Diese Tendenz setzte sich nach dem Wegfall der Lizenzierungspraxis der Medien 1949 vollends durch. Auch wenn der Begriff „political correctness“ damals noch nicht gebräuchlich war, wurde innerhalb der bundesrepublikanischen Eliten jede Stellungnahme gegen den 20. Juli 1944 vor allem nach dem Remer-Prozess 1952 zunehmend als ein Verstoß gegen das empfunden, was heute Political Correctness genannt wird, und entsprechend scharf kritisiert. Von Anfang an erfolgte in den Gedenkreden neben einer Verteidigung gegen die mannigfaltigen", "section_level": 3}, {"title": "Politikermeinungen.", "content": "Was die politische Auseinandersetzung zum Thema „20. Juli“ angeht, zeigen sich in der Untersuchung der Plenarprotokolle des Deutschen Bundestages in Nuancen unterschiedliche Haltungen, wobei handfest negative Äußerungen im gesamten Untersuchungszeitraum in den Debatten ausgeblieben sind – selbst von Angehörigen der KPD oder der rechtsextremen Sozialistischen Reichspartei (SRP). Allerdings unterblieben eindeutige und", "section_level": 3}, {"title": "Mehrheitsmeinung der westdeutschen Bevölkerung.", "content": "Die ausführlichste ältere Umfrage zum 20. Juli stammt aus dem Jahr 1951 und zeigt das Bild einer Dreiteilung: Ein Drittel verband mit dem Datum 20. Juli kein Ereignis oder hatte dazu keine Meinung. Ein weiteres Drittel äußerte sich positiv, das letzte Drittel hatte eine kritische Haltung zum Attentat. Von letzteren wurden die Männer und Frauen des Widerstandes öffentlich auch als „Feiglinge“ und „Verräter“ denunziert und diffamiert. Die Meinungsverschiedenheit innerhalb der Bevölkerung wurde von Zeitgenossen durchaus als problematisch empfunden, besorgte Stellungnahmen zur Rezeption des 20. Juli – wie die folgende – waren vor allem bis 1952 an der Tagesordnung: „Oberste Pflicht eines jeden verantwortungsvollen Deutschen muss es [...] sein, diesen unseligen Riss, der durch", "section_level": 3}, {"title": "Verbreitete Gespaltenheit.", "content": "Ein Dilemma zog sich durch alle Institutionen, einschließlich der politischen Gruppierungen. „Für alle Parteien galt: Sie wollten sich für alle Deutschen öffnen – für ehemalige Nationalsozialisten ebenso wie für Verfolgte, für Mitläufer ebenso wie für die Opfer des NS-Regimes. Ein einseitiges Hervorheben der Männer und Frauen im Widerstand hätte sicher polarisierend gewirkt und so manchen Mitläufer abgeschreckt.“ Insofern erklärt sich aus dem beschriebenen Zwiespalt auch die Ambivalenz in der Haltung der politischen Öffentlichkeit: Auch manche Politiker mussten sich erst mit dem 20. Juli „anfreunden“. Viele von ihnen entstammten zwar der demokratischen Tradition der Weimarer Republik, bis auf wenige Ausnahmen hatten sie aber nicht dem Widerstand angehört. Ein Vertreter dieser Gruppe war Konrad Adenauer. 1946 opponierte er als Mitglied des", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Rezeptionsgeschichte bis zur Gegenwart.", "content": "Als 1968 das Widerstandsrecht in das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland aufgenommen wurde, spielte der 20. Juli 1944 in der politischen Debatte eine wichtige Rolle. Die Generation der Studentenbewegung von 1968 störte sich zwar an der Herkunft und an der politischen Ausrichtung sowie dem Beruf der Mehrzahl der Widerständler: aristokratische Herkunft, konservative Gesinnung, Berufssoldatentum. Damit entsprachen die Mitglieder des Widerstandes dem Antitypus eines idealtypischen Mitglieds der Studentenbewegung: pseudoproletarische Herkunft, anarcholinke Ausrichtung und pazifistische Gesinnung. Dies verhinderte aber nicht die Auseinandersetzung mit den Motiven und dem Mut der Widerständler, die bereit gewesen waren, für ihre Überzeugungen ihr Leben aufs Spiel zu setzen. In der DDR", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkfeiern.", "content": "Mit Ansprachen, Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern wird seit 1952 vornehmlich in Berlin am 20. Juli an die Widerstandsbewegung des 20. Juli 1944 erinnert und deren Vorbildfunktion für die Gegenwart herausgehoben. Federführend sind dabei die Stiftung 20. Juli 1944 und die Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Seit 1999 legen Rekruten der Bundeswehr in Berlin am 20. Juli das Feierliche Gelöbnis ab. Zunächst geschah dies im Bendlerblock, seit 2008 auch vor dem Reichstagsgebäude.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Attentat vom 20. Juli 1944 war der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes in der Zeit des Nationalsozialismus. Als Voraussetzung für einen Machtwechsel, auch unter dem Gesichtspunkt des „Eides auf den Führer“, galt den Verschwörern die Tötung Adolf Hitlers. Hitler überlebte jedoch die Explosion der am 20. Juli 1944 im Führerhauptquartier Wolfsschanze von Claus Schenk Graf von Stauffenberg deponierten Sprengladung mit leichten Verletzungen.", "tgt_summary": "7月20日密谋案是在第二次世界大战后期,由德国抵抗运动主导的刺杀纳粹德国元首阿道夫·希特勒与后续政变行动,借此推翻以纳粹党为首的德国政府、进而和西方的同盟国达成和平协议。尽管在这之前纳粹德国各个抵抗运动成员曾多次尝试推翻纳粹德国政府,密谋案一开始便计划以成功暗杀希特勒为前提,紧接着实施一连串德国政治、军事乃至于亲卫队等权利移交计划。经过后续调查,大约有近200多名纳粹德国各界高层参与7月20日密谋案,其中包括陆军元帅埃尔温·冯·维茨莱本、19名将级军官、26名上校、2名大使、7名外交官、1名部长、3名国务秘书与刑事警察局局长,以及数名、和参与其中。", "id": 2263480} {"src_title": "Gregor V. (Papst)", "tgt_title": "額我略五世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bruno von Kärnten wurde 972 als zweiter Sohn aus der Ehe von Otto von Wormsgau (ab 978 Herzog von Kärnten) und Judith von Kärnten geboren. Er war damit ein Urenkel Kaiser Ottos des Großen. Als Geburtsort des späteren Papstes wird Stainach in der heutigen Steiermark überliefert, wo sein Vater offenbar einen Herrschaftssitz besaß. In Worms wurde Bruno durch Erzbischof Willigis von Mainz ausgebildet; einer seiner Lehrer war auch der aus Kalabrien stammende Grieche Johannes Philagathos, sein späterer Gegenpapst in Rom. Zunächst wirkte er als Kaplan in Worms, dann begleitete er 996, als königlicher Hofkaplan, zusammen mit Erzbischof Willigis und Bischof Hildebold, seinen Verwandten König Otto III. auf dessen erster Reise nach Rom. Papst Johannes XV. hatte den König gegen den römischen Stadtadel zur Hilfe gerufen. Unterwegs traf bereits die Nachricht vom Tod des Papstes ein. In Rom angekommen, wurde der weitläufig mit den Saliern verwandte Kleriker Bruno nach dem Willen Ottos III. am 3. Mai 996 vom örtlichen Klerus und dem Volk zum Papst gewählt. Er nannte sich Gregor V. Noch am Tag der Wahl saßen Gregor und der zukünftige Kaiser über die Rädelsführer der römischen Fronde zu Gericht. Der Anführer, Crescentius I. Nomentanus, wurde auf Bitten des neuen Papstes von der Todesstrafe begnadigt, worauf er dem Kaiser den Treueeid leistete. Mit nur 24 Jahren war Gregor V. einer der jüngsten Päpste der Kirchengeschichte. Wenige Wochen nach seiner Wahl krönte er Otto III. am 21. Mai 996 zum römischen Kaiser. Der römische Adel lehnte den vom Kaiser eingesetzten Papst ab. Vor Brunos Einsetzung war die Besetzung des Papststuhls vor allem Gegenstand politischer Intrigen des römischen Stadtadels gewesen. Als Otto III. 997 Rom verließ, brach Crescentius seinen geleisteten Treueeid und ließ mit Hilfe der Byzantiner den gelehrten Diplomaten Johannes Philagathos zum Gegenpapst Johannes XVI. gegen die Fremden erheben. Ohne den Schutz des Kaisers musste Gregor V. nach Spoleto fliehen. Mit Unterstützung Ottos kehrte er jedoch 998 nach Rom zurück; der Gegenpapst Johannes floh in die Campagna. Er wurde in einem Turm entdeckt, grauenhaft misshandelt, entstellt und geblendet nach Rom gebracht. Der Kaiser ließ den früheren Lehrer Brunos ohne Augen, Ohren, Nase und Zunge, aber in päpstliche Gewänder gehüllt auf einem Esel in einer Schandprozession durch Rom führen. Auf Betreiben Papst Gregors wurde Johannes vor einer Synode abgeurteilt und formell abgesetzt. Anschließend führte man ihn erneut auf dem Esel reitend der Menge vor und schob ihn in ein Kloster ab, wo er fünfzehn Jahre später starb. Crescentius I. Nomentanus wurde als Anstifter auf der Engelsburg enthauptet. Durch die Verstümmelung hatte man Johannes nach damaligem Verständnis liturgieuntauglich gemacht, wodurch er als Gegenpapst ein für alle Mal ausgeschaltet war. Die öffentliche Zurschaustellung des Verstümmelten geschah, um die Liturgieuntauglichkeit publik zu machen und Nachahmer abzuschrecken. Die harte Bestrafung rief aber auch Empörung hervor, u. a. von einem als Heiligen verehrten Eremiten, den Kaiser Otto in seine Umgebung geholt hatte. Vor dem schauerlichen Spektakel in Rom trat der fast neunzigjährige Greis Nilus von Rossano, der den Gegenpapst im Jahr zuvor noch vor zu großem Ehrgeiz gewarnt hatte, vor Kaiser und Papst, um für den Gestürzten um Gnade zu bitten. Als beide dies ablehnten, drohte der empörte Heilige laut mit dem Gottesgericht. Als der französische König Robert der Fromme, ein Sohn Hugo Capets, ohne kirchliche Erlaubnis eine entfernte Verwandte heiratete, drohte ihm Gregor mit dem Kirchenbann und es kam zu einem scharfen Konflikt, der nach Gregors Tod sogar in einer zeitweiligen Kirchenspaltung 1003/1004 mündete und manchmal als eines der ersten Interdikte der Kirchenrechtsgeschichte begriffen wird. Der Konflikt reiht sich ein in die zur Zeit der Mit- und frühen Alleinregierung Roberts noch virulenten Folgen des Reimser Schismas (925–948), die erst 997 durch die Vermittlung des Cluniazenserabts Abbo von Fleury gegenüber Gregor V. endgültig ausgeräumt werden konnten. Abbo war mit Bruno von Kärnten befreundet und sie korrespondierten über viele Jahre miteinander. Der Epitaph des Papstes weist darauf hin, dass er nicht nur auf lateinisch, sondern auch auf fränkisch und in der in Rom gebräuchlichen Volkssprache („lingua vulgaris“) predigte. Gregor starb, wahrscheinlich an Malaria erkrankt, am 18. Februar 999 in Rom im Alter von 27 Jahren. Es wird auch vermutet, er sei vergiftet worden, doch dies gilt als unwahrscheinlich. Er ist im Petersdom in Rom an der Seite Ottos II. beigesetzt, der als einziger Kaiser des Heiligen Römischen Reiches in Rom gestorben und dort bestattet ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gregor V., vorher \"Brun(o) von Kärnten\" (* 972 vermutlich in Stainach im Ennstal, damals im Ostfrankenreich; † 18. Februar 999 in Rom), war Papst von 996 bis 999. Er stammte aus dem Geschlecht der Salier und wurde auf Betreiben von Otto III. zum Papst erhoben. Er wird aufgrund seiner Herkunft aus dem Herzogtum Kärnten auch als erster Deutscher auf dem Papststuhl bezeichnet.", "tgt_summary": "教宗额我略五世(;约972年-999年)本名卡林西亚的布鲁诺(Bruno of Carinthia),于996年5月3日-999年2月或3月岀任教宗。其父为萨利安家族的卡林西亚公爵奥托一世,外祖父是罗马帝国皇帝奥托。布鲁诺曾是奥托三世的宫廷专职司铎,教宗若望十五世去世后,表弟奥托三世册立其为教宗。", "id": 2371295} {"src_title": "Landkreis Ansbach", "tgt_title": "安斯巴赫县", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die Europäische Wasserscheide trennt von Nordwesten bis Südosten des Landkreises die Wasserläufe zu den großen Flüssen Rhein und Donau. Der tiefste Punkt im Landkreis liegt bei Tauberzell (), der höchste Punkt ist der Hesselberg mit.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkreise.", "content": "Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Fürth, Roth, Weißenburg-Gunzenhausen und Donau-Ries (alle in Bayern) sowie an die Landkreise Ostalbkreis, Schwäbisch Hall und Main-Tauber-Kreis (alle in Baden-Württemberg).", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landgerichte.", "content": "Das Gebiet des heutigen Landkreises Ansbach gehörte vor 1800 überwiegend zum Fürstentum Ansbach, den Reichsstädten Rothenburg ob der Tauber und Dinkelsbühl sowie kleineren Herrschaftsgebieten. 1802 kam das Gebiet zu Bayern und es entstanden die Landgerichtsbezirke Ansbach, Dinkelsbühl, Feuchtwangen, Heilsbronn, Herrieden, Leutershausen, Rothenburg und Wassertrüdingen sowie das Herrschaftsgericht Schillingsfürst, aus dem 1840 das Landgericht Schillingsfürst hervorging. Alle Gerichtsbezirke gehörten ab 1808 zunächst zum Rezatkreis (Hauptstadt Ansbach) bzw. ab 1838 zu Mittelfranken. Die Städte Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber waren 1809 kreisunmittelbare Städte geworden und unterstanden somit direkt der Kreisverwaltung.", "section_level": 2}, {"title": "Bezirksämter.", "content": "Im Jahr 1862 wurde durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Ansbach und Leutershausen in administrativer Hinsicht das Bezirksamt Ansbach gebildet. Ebenso wurden die Landgerichte Dinkelsbühl und Wassertrüdingen zum Bezirksamt Dinkelsbühl, die Landgerichte Feuchtwangen und Herrieden zum Bezirksamt Feuchtwangen sowie die Landgerichte Rothenburg und Schillingsfürst zum Bezirksamt Rothenburg ob der Tauber zusammengefasst. Die Städte Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber gehörten keinem Bezirksamt an. Das Bezirksamt Heilsbronn, das im Jahr 1862 in Fortführung des Landgerichts älterer Ordnung Heilsbronn gebildet wurde, wurde am 1. Januar 1880 auf die Bezirksämter Ansbach, Gunzenhausen und Schwabach aufgeteilt. Das Bezirksamt Ansbach trat Gemeinden an die Bezirksämter Rothenburg ob der Tauber und Uffenheim ab. Zudem erhielt das Bezirksamt Rothenburg ob der Tauber die Gemeinde Preuntsfelden des Bezirksamtes Uffenheim.", "section_level": 2}, {"title": "Landkreise.", "content": "Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Ansbach, Dinkelsbühl, Feuchtwangen und Rothenburg ob der Tauber. Die Stadt Dinkelsbühl wurde am 1. April 1940 wieder dem Landkreis Dinkelsbühl zugeteilt, ebenso die Stadt Rothenburg ob der Tauber dem gleichnamigen Landkreis, doch wurde dies im Falle Rothenburgs am 1. April 1948 wieder rückgängig gemacht, während Dinkelsbühl die Kreisfreiheit nicht wiedererlangte. Am 1. Oktober 1970 wurde die Stadt Ansbach um die Gemeinde Eyb des Landkreises vergrößert. Am 1. Juli 1971 wurde der Landkreis Feuchtwangen um Gemeinden des Landkreises Dinkelsbühl vergrößert.", "section_level": 2}, {"title": "Landkreis Ansbach.", "content": "Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 ein neuer und größerer Landkreis Ansbach gebildet aus Am 1. Mai 1978 kam Bosacker im Zuge der Gebietsreform vom Landkreis Nördlingen hinzu. Der Landkreis Ansbach ist seitdem der flächengrößte Landkreis in Bayern. Rothenburg ob der Tauber erhielt aufgrund des Verlusts der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt. Ansbach blieb als kreisfreie Stadt erhalten und wurde Sitz des neuen Landkreises Ansbach. Am 1. Januar 1998 wurde auch Dinkelsbühl wegen seiner historischen Bedeutung bzw. aufgrund der Tatsache, dass es bis 1940 kreisfrei war, zur Großen Kreisstadt erhoben.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Von 1988 bis 2008 wuchs der Landkreis Ansbach um fast 23.000 Einwohner bzw. um rund 14 %. Seit 2005 ist die Tendenz nach einem Höchststand von rd. 184.600 Einwohnern rückläufig. Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 158.695 auf 183.949 um 25.254 Einwohner bzw. um 15,9 %. Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landratsamt.", "content": "Das Dienstgebäude 1 des Landratsamts befindet sich in der Crailsheimstraße 1 und das Dienstgebäude 2 in der Crailsheimstraße 64 in der kreisfreien Stadt Ansbach. Zudem gibt es sieben Außenstellen im Kreisgebiet.", "section_level": 2}, {"title": "Landräte.", "content": "Zum Nachfolger von Rudolf Schwemmbauer als Landrat wurde am 25. März 2012 Jürgen Ludwig (CSU) mit 60,27 % der Stimmen gewählt. Die Wahl war nötig geworden, da Schwemmbauer aufgrund einer Erkrankung den Kreistag um vorzeitige Entbindung vom Amt des Landrats zum 30. April 2012 gebeten hatte. Zu stellvertretenden Landräten wurden auf der konstituierenden Sitzung Kurt Unger (SPD) und Stefan Horndasch (CSU) bestimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Kreistag.", "content": "Die letzten Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Kreistag:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgerschaftliches Engagement.", "content": "Das Lokale Bündnis für Familie läuft im Jahr 2008 noch als eines von bundesweit mehreren Modellprojekten. Es dient der Förderung der Familien und des bürgerschaftlichen Engagements in Zusammenarbeit mit Politik, Verwaltung, Bürgern, Bildungseinrichtungen und Vereinen.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Der Landkreis Ansbach hat Partnerschaften mit dem Erzgebirgskreis (Sachsen) und seit 1997 mit Mudanya in der Türkei.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Ansbach Platz 255 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“. Die Wirtschaftsstruktur im Landkreis Ansbach wird durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt. Als besonders wichtige Branchen lassen sich die kunststoffverarbeitende Industrie und Unternehmen der Informationstechnik nennen. Der Playmobil-Hersteller \"geobra Brandstätter\" beschäftigt in Dietenhofen rund 600 Mitarbeiter. Die Kunststoffspritzerei ist eine der größten in Europa. Die Firma \"Pan-plast\" in Aurach fertigt Kunststoff-Formteile für die Branchen Elektrotechnik, Automobilbau und Medizintechnik. Mittelständische IT-Unternehmen ergänzen die sonst eher an der „old economy“ ausgerichtete Wirtschaftsstruktur im Landkreis Ansbach.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Bildung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Im Landkreis Ansbach gibt es viele verschiedene kulturelle Veranstaltungen: Von den vielen Kirchweihen im Jahresablauf bis hin zu den großen Konzertveranstaltungen wie das Taubertal-Festival in Rothenburg ob der Tauber. Mit der Kinderzeche in Dinkelsbühl gibt es im Landkreis überregional bekannte Historienfestspiele.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Es sind zahlreiche Bildungseinrichtungen im Landkreis und in der Stadt Ansbach vorhanden. Sie bieten eine Vielzahl an Entwicklungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für Kinder und Erwachsene. Allgemeinbildende Schulen Berufliche Schulen", "section_level": 2}, {"title": "Baudenkmäler.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jüdische Friedhöfe.", "content": "Im Landkreis Ansbach gibt es drei jüdische Friedhöfe: In Bechhofen, in Rothenburg ob der Tauber und in Schopfloch. Dabei ist der Friedhof in Bechhofen mit 2223 Grabsteinen der größte.", "section_level": 3}, {"title": "Steinkreuze.", "content": "Siehe hierzu: Liste der Steinkreuze im Landkreis Ansbach.", "section_level": 3}, {"title": "Denkmäler.", "content": "Siehe hierzu:", "section_level": 3}, {"title": "Gartenschau.", "content": "In Wassertrüdingen fand 2019 die Landesgartenschau statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheit.", "content": "Das gemeinsame Kommunalunternehmen des Landkreises Ansbach und der Stadt Ansbach, ANregiomed betreibt Kliniken in Ansbach, Dinkelsbühl, Rothenburg ob der Tauber sowie eine Praxisklinik in Feuchtwangen, sowie ambulante Gesundheitsversorgung in fünf medizinischen Versorgungszentren in Ansbach, Dinkelsbühl, Feuchtwangen und Rothenburg. Auch wird eine Akademie mit sieben Fachschulen für Pflegeberufe geführt. Insgesamt beschäftigt ANredgiomed 2.500 Mitarbeiter und versorgt jährlich 40.000 akutstationäre und über 90.000 ambulante Patienten. Zudem gibt es im Landkreis noch die Klinik Neuendettelsau, die von der Diakonie Neuendettelsau unterhalten wird.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßen.", "content": "Der Landkreis wird von zwei Bundesautobahnen durchquert, die A 6 von West nach Ost in der Mitte des Landkreises, die A 7 von Nord nach Süd am westlichen Rand des Landkreises. Beide Bundesautobahnen treffen sich am Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim. Neben den Bundesstraßen 13, 14 und 25 verlaufen kurze Teilstücke der B 466 östlich von Windsbach und der B 470 nordöstlich von Rothenburg ob der Tauber durch den Landkreis.", "section_level": 2}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen \"AN\" zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere Erkennungsnummern: Seit dem 10. Juli 2013 sind aufgrund der Kennzeichenliberalisierung auch die Unterscheidungszeichen \"DKB\" (Dinkelsbühl), \"FEU\" (Feuchtwangen) und \"ROT\" (Rothenburg ob der Tauber) erhältlich.", "section_level": 3}, {"title": "Bahnlinien.", "content": "In der Kreisstadt kreuzen sich zwei wichtige Eisenbahnlinien: Von Nord nach Süd führt die Strecke Würzburg – Treuchtlingen, deren erster Teil 1859 auf Kosten der Stadt Ansbach als Anschlussbahn erbaut wurde; diese stellte in Gunzenhausen einen Abzweig von der Staatsbahn Nürnberg – München her, die schon im Jahre 1849 bei Wassertrüdingen das Kreisgebiet berührt hatte. Die Bayerischen Staatseisenbahnen setzten 1864 den Bau von Ansbach in Richtung Würzburg fort. 1875 nahmen sie die Ost-West-Linie Nürnberg – Ansbach – Crailsheim in Betrieb. Die ländlichen Gegenden und zahlreiche Kleinstädte wurden bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges mit staatlichen Lokalbahnen versorgt: Schon 1876 führten Stichbahnen einerseits von Dombühl an der Ost-West-Strecke nach Feuchtwangen und andererseits von Nördlingen nach Dinkelsbühl, die ab 1881 miteinander verbunden wurden. 1905 nahm man die Lokalbahn von Dombühl über Schillingsfürst nach der Stadt Rothenburg o. T. in Betrieb, die allerdings bereits seit 1873 eine Verbindung nach Steinach an der Hauptstrecke Ansbach – Würzburg besaß. Von der Hauptstrecke Nürnberg – Crailsheim zweigten ferner folgende Lokalbahnen ab: 1894 Wicklesgreuth – Neuendettelsau – Windsbach und 1903 Leutershausen-Wiedersbach – Herrieden – Bechhofen. 1914/15 erhielten einige Gemeinden östlich von Ansbach einen direkten Bahnanschluss durch die Bibertbahn vom Bahnhof Nürnberg-Stein nach Unternbibert-Rügland. Damit war das Eisenbahnnetz auf 229 km Länge angewachsen. In den Jahren 1966 bis 1985 wurde der Personenverkehr auf 107 km eingestellt: Seitdem werden nur noch das Kreuz der Hauptbahnen und zwei Nebenbahnen von 122 km mit Personenverkehr bedient. Allerdings stehen zusätzlich 45 km für Museumsbahnen zur Verfügung. Es wird aber eine Reaktivierung der Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl von den Lokalpolitikern angestrebt.", "section_level": 2}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Nächster Verkehrsflughafen ist Nürnberg. Bei Ansbach gibt es den Flugplatz Ansbach-Petersdorf. Außerdem gibt es nahe Rothenburg ob der Tauber den Flugplatz Schweinsdorf und in Katterbach einen Militärflugplatz der US-Armee für Hubschrauber. Am Flugplatz Dinkelsbühl-Sinbronn befindet sich eine Luftrettungsstation der ADAC gGmbH mit dem Rettungshelikopter Christoph 65.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinden des Landkreises vor der Gebietsreform 1971/72.", "content": "Vor der Gebietsreform hatte der Landkreis Ansbach 82 Gemeinden. Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben:", "section_level": 1}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Im Landkreis Ansbach befinden sich 16 Naturschutzgebiete, zwei Landschaftsschutzgebiete, 24 Geotope und 18 ausgewiesene FFH-Gebiete (Stand August 2016). Im Landkreis liegt das Wiesmet, eines der größten und bedeutendsten Feuchtgebiete im süddeutschen Raum. Siehe auch:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Ansbach im Regierungsbezirk Mittelfranken ist flächenmäßig der größte Landkreis Bayerns. Die kreisfreie Stadt Ansbach ist ganz vom Landkreis Ansbach umgeben und gleichzeitig dessen Sitz. Der Landkreis ist Mitglied der Metropolregion Nürnberg.", "tgt_summary": "安斯巴赫郡(Landkreis Ansbach)是德国巴伐利亚州面积最大的一个郡,隶属于中弗兰肯行政区,首府安斯巴赫。", "id": 2042238} {"src_title": "Propriozeption", "tgt_title": "本體感覺", "src_document": [{"title": "Begriffsabgrenzung.", "content": "Die Propriozeption (gelegentlich \"Propriorezeption\" genannt) zählt nicht zur Wahrnehmung der Außenwelt, der Exterozeption. Die Propriozeption umfasst jene Empfindungen, die einem Lebewesen die Wahrnehmung des Körpers nach dessen Lage, Stellung und Bewegung in Raum und Zeit ermöglichen, und ist eine Eigenempfindung. Sie wird unterschieden von der Viszerozeption als jenen Empfindungen, die eine Wahrnehmung im Körper enthaltener innerer Organe und deren Tätigkeit ermöglichen. Propriozeption und Viszerozeption lassen sich unter dem Oberbegriff der Interozeption zusammenfassen.", "section_level": 1}, {"title": "Physiologie.", "content": "Für die Wahrnehmung des eigenen Körpers nach Lage, Haltung, Stellung, Spannung und Bewegung werden verschiedene Sinne aufeinander bezogen. Neben Signalen von Sinneszellen der Haut (Tastsinn) und der Vestibularorgane (Gleichgewichtssinn) sind dies hauptsächlich solche von Rezeptorzellen der Tiefensensibilität, die daher auch Propriozeptoren genannt werden. Hierbei handelt es sich um Mechanorezeptoren, die als sensible Endorgane in Muskeln, Sehnen und Gelenken auf Zustand und Zustandsänderungen des Bewegungs- und Halteapparats ansprechen (z. B. Muskelspindeln, Golgi-Sehnenorgane, Gelenksensoren).", "section_level": 1}, {"title": "Propriozeptive Nervenbahnen und Kerngebiete.", "content": "Als Hauptfeld der sensorischen Rinde ist die hintere Zentralwindung anzusehen, die ihre Impulse über die Fasern vom Trigeminus und von den aufsteigenden Hinterstrangbahnen erhält. Die somatotopische Gliederung der engen Nachbarschaft von hinterer und vorderer Zentralwindung wiederholt in gewisser Weise den Bauplan des Rückenmarks (aufsteigende Hinterstrangbahnen und gemischte teils auf- und absteigende Vorderseitenstrangbahnen). Durch Reizung sensibler Körperregionen werden die entsprechenden motorischen Regionen einschließlich ihrer Thalamuskerne in Bereitschaft gehalten. Der Körper wird so leichter in die Lage versetzt, mit zweckmäßigen Bewegungen zu reagieren. Auch gewisse afferente zum Gyrus praecentralis (Area 4 und 6) ziehende Fasern dienen offenbar der Verarbeitung propriozeptiver Empfindungen, welche die Voraussetzung für jede geregelte Motorik bilden. Sie stammen aus dem Cerebellum. Propriozeptive Fasern ausgehend von Knochen, Gefäßen und viszeralen Organen wie etwa Herz und Darm ziehen zunächst zum Hypothalamus. Sie werden dort gekoppelt mit den Impulsen des hormonalen Systems und direkt in den Dienst der Regulation der vegetativen und animalen Körperfunktionen gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiedliche Ausprägung der Propriozeption.", "content": "Jia Han und Mitautoren berechneten 2015 für die Sportarten rhythmische Sportgymnastik, Schwimmen, Tanz, Badminton und Fußball den Zusammenhang zwischen Spitzenleistung und dem Ausprägungsgrad der Propriozeption (gemessen in Wahrnehmungstests für Winkelstellungen von Gelenken). Hierzu verglichen sie 25 Nicht-Sportler mit je 25 regional, national und international erfolgreichen Sportlern. Sie stellten fest, dass sich 30 % der Leistungsunterschiede durch die unterschiedlich ausgeprägte Propriozeption mit größter statistischer Wahrscheinlichkeit erklären ließen (p < 0.001). Die Propriozeptionen an den unterschiedlichen Gelenken korrelierten nicht, sondern waren unabhängige Größen. Somit gibt es keine \"allgemeine\" Propriozeption, sondern nur eine gelenkspezifische. Da es keinen Zusammenhang zum Trainingsalter und dem Ausprägungsgrad der Propriozeption gab, kann die unterschiedliche Qualität der Propriozeption als Talentkriterium gelten. In seltenen Fällen können Menschen die Fähigkeit zur Propriozeption verlieren. Teilweise kann dies durch den Sehsinn kompensiert werden. 2019 waren weltweit fünf Fälle bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Propriozeption (von und ) bezeichnet die Wahrnehmung des eigenen Körpers nach dessen Lage im Raum, den Stellungen von Kopf, Rumpf und Gliedmaßen zueinander sowie deren Veränderungen als Bewegungen mitsamt dem Empfinden für Schwere, Spannung, Kraft und Geschwindigkeit. Es handelt sich dabei um eine Eigenempfindung.", "tgt_summary": "本体感觉,又称肌肉运动知觉,是一种对肌肉各个部分的动作或者一连串动作所产生的感觉,称呼为“自我知觉”。可是对某些人来说肌肉运动知觉跟自我知觉不同在于保持平衡的触觉。例如:当内耳受到感染,就会影响平衡。这个感染损害了自我知觉而不是肌肉运动知觉。受感染的人能够走路,但是只能靠视觉来保持平衡而不是自我知觉。这些人闭着眼睛是不能走路的。", "id": 2193063} {"src_title": "Landkreis Unterallgäu", "tgt_title": "下阿尔高县", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Das südliche Kreisgebiet gehört dem Grünlandgebiet des voralpinen Hügellandes an; der nördliche Teil gehört zur Iller-Lech-Platte des schwäbisch-bayerischen Hügellandes. Der Landkreis hat mit der Iller im Westen und der Wertach im Osten zwei natürliche Grenzen, die als Grenzflüsse in etwa die Gebietsränder anzeigen. Zwei Gemeinden des Unterallgäus (Amberg und Wiedergeltingen) liegen östlich der Wertach. Die Fläche des Landkreises umfasst 1.230,24 km2. Er besteht aus 52 Städten, Märkten und Gemeinden. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung in dem mittelgroßen Landkreis beträgt 54 km (Haselbach–Legau), die größte Ost-West-Ausdehnung 44 km (Heimertingen–Amberg). Das einzige noch gemeindefreie Gebiet ist der Ungerhauser Wald mit einer Fläche von 3,26 km2. Die nördlichste Ortschaft des Unterallgäus ist Kettershausen, die südlichste ist Legau. Die westlichste Ortschaft ist Lautrach, die östlichste Amberg.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkreise.", "content": "Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die bayerischen Landkreise Neu-Ulm, Günzburg, Augsburg, Ostallgäu und Oberallgäu sowie die baden-württembergischen Landkreise Ravensburg und Biberach. Außerdem grenzt er im Westen an die kreisfreie bayerische Stadt Memmingen.", "section_level": 2}, {"title": "Landschaft und Klima.", "content": "Das Kreisgebiet wird von den vier Längstälern von Iller, Günz, Mindel und Wertach durchzogen. Dazwischen finden sich meist bewaldete Endmoränen aus der Eiszeit. Das Land öffnet sich von Norden nach Süden aus breiten Ebenen zu einem abwechslungsreichen Hügelland. Im südlichen Teil gehört das Kreisgebiet landschaftlich dem ausgesprochenen voralpinen Gründlandgebiet an. Am Nordrand des Landkreises werden im Günztal nördlich von Zaiertshofen 510 und im Mindeltal nördlich von Tiefenried etwa 520 Höhenmeter gemessen. Das Gelände steigt nach Süden hin an und erreicht oberhalb von Oberwarlins (Gemeinde Böhen) an der Grenze zum Landkreis Oberallgäu mit 849 Metern seinen höchsten Punkt. Der Höhenunterschied beträgt also mehr als 300 Meter. In ähnlicher Relation schwankt auch das Klima der einzelnen Landkreisteile. Das Klima ist voralpin, wobei atlantische Einflüsse überwiegen. Im südlichen Landkreisbereich wird das Klima von Föhn- und Stauwetterlagen der Ostalpen beeinflusst. Niederschläge und Temperatur sind von der Höhenlage abhängig. Die Höhe der jährlichen Niederschläge beträgt zwischen 900 mm im Norden und 1.200 mm im Süden des Landkreises. Damit zählt das Unterallgäu zu den regenreichsten Gebieten Deutschlands. Mit einer mittleren Temperatur von 6,8 bis 7,3 °C im Jahresdurchschnitt und 13 bis 15 °C in der Hauptwachstumszeit von Mai bis Juli sind die Temperaturen als „mäßig kühl“ oder „kühl“ einzustufen. Der südliche Landkreis rechnet schon aufgrund der Höhenlage bis 845 Meter zur kühleren Zone. Diese „Klimalinie“ läuft etwa von Legau über Bad Grönenbach, Ottobeuren, Wineden bis Warmisried.", "section_level": 2}, {"title": "Natur, Natur- und Landschaftsschutz.", "content": "→ \"Hauptartikel: Naturschutz und Schutzflächen im Landkreis Unterallgäu\" Der Naturpark Augsburg – Westliche Wälder, der im Süden bis Türkheim reicht und das Gebiet der \"Stauden\" umfasst, liegt mit etwa 1/10 seiner Fläche im Landkreis. Zur Erhaltung ökologisch wertvoller Flächen und zum Schutz gefährdeter Tierarten ist der Landkreis bemüht, schutzwürdige Flächen aufzukaufen, um sie im naturnahen Zustand erhalten zu können und so das ökologische Gleichgewicht in den Teilregionen zu sichern. Naturschutzgebiete im Landkreis sind das \"Benninger Ried\" (22 ha), das \"Hundsmoor\" (21 ha) und das \"Pfaffenhauser Moos\" (ca. 51 ha) sowie das „Kettershauser Ried“ (44 ha). Die Landschaftsschutzgebiete im Landkreis sind: \"Beiderseits der Iller\" (von der Landkreisgrenze Oberallgäu bis Lautrach, 800 ha), \"Untere Iller bei Kardorf\" (von Lautrach bis zur Stadtgrenze Memmingen, 80 ha), \"Südlich und östlich der Iller\" (westlich von Volkratshofen bis Buxheim, 170 ha), \"Illerauen nördlich von Buxheim\" (von Buxheim bis zur Landkreisgrenze Neu-Ulm, 400 ha), \"Mühlbachtal\" (südlich von Wolfertschwenden, 700 ha), \"Hochfirst\" (westlich von Erisried, 600 ha) und die \"Wertachauen\" (von der Landkreisgrenze Ostallgäu bis zur Landkreisgrenze Augsburg, 800 ha). Nahezu 500 ausgewiesene Biotope gewährleisten den Erhalt ökologischer Ausgleichszonen inmitten landwirtschaftlichen Kulturlandes und zur Bebauung ungenutzter und vorgesehener Siedlungsbereiche. In der Naturdenkmalliste sind mehr als 100 weitere Naturdenkmäler festgehalten, davon sind die bedeutendsten:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herrschafts- und Verwaltungsgeschichte.", "content": "Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden im heutigen Kreisgebiet 1804 die Landgerichte Grönenbach, Ottobeuren, Mindelheim und Türkheim. 1808 wurde das Stadtgericht Memmingen gebildet. Die Stadt Memmingen wurde 1809 durch die Einsetzung eines Polizeikommissärs eine kreisunmittelbare Stadt. Alle Verwaltungsbezirke gehörten zunächst zum Lechkreis, ab 1810 zum Illerkreis und ab 1817 zum Oberdonaukreis, der 1838 in Schwaben und Neuburg (später nur noch Schwaben) umbenannt wurde. 1862 wurde aus den Landgerichten Grönenbach und Ottobeuren sowie dem Landbezirk des Stadt- und Landgerichts Memmingen das Bezirksamt Memmingen gebildet. Letzteres wurde aus 14 Gemeinden des Landgerichts Grönenbach und Ottobeuren errichtet. Ferner entstand aus den Landgerichten Mindelheim und Türkheim das Bezirksamt Mindelheim. 1880 wurden einige Gemeinden dieses Bezirks in die Bezirke Kaufbeuren, Augsburg und Krumbach abgegeben. Am 1. Januar 1939 wurde wie sonst überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Memmingen und Mindelheim. 1940 wurde die kreisfreie Stadt Memmingen in den Landkreis Memmingen eingegliedert, doch wurde diese 1948 wieder kreisfrei. Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 aus den folgenden Bestandteilen ein neuer \"Landkreis Mindelheim\" gebildet: Am 1. Mai 1973 erhielt der Landkreis seinen heutigen Namen \"Landkreis Unterallgäu\". Wichtigste Herrschaftsträger der zahlreichen Hoheitsgebiete, die früher im Bereich des Landkreises bestanden, waren die oberschwäbische Reichsabtei Ottobeuren, die schwäbischen Fugger sowie die Memminger Unterhospitalstiftung. Am 1. Juli 1976 trat der Landkreis Unterallgäu die Gemeinden Dickenreishausen, Eisenburg und Steinheim an die kreisfreie Stadt Memmingen ab, am 1. Mai 1978 außerdem die Gemeinde Volkratshofen mit Ferthofen. Am 1. Mai 1978 erhielt der Landkreis die Gemeinde Traunried aus dem Landkreis Augsburg, die in die Gemeinde Ettringen eingegliedert wurde sowie die Gemeinden Bebenhausen und Kettershausen aus dem Landkreis Neu-Ulm.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Einwohnerzahlen.", "content": "Von 1987 bis 2013 wuchs der Landkreis Unterallgäu um etwa 21.700 Einwohner. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stagnierte die Einwohnerzahl bei rund 136.000, ehe sie seit etwa 2010 wieder stetig anstieg. Mit Stand 31. Dezember 2013 lebten 137.484 Personen im Landkreis. Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Landkreis von 117.139 auf 144.041 um 26.902 Einwohner bzw. um 23 %. Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Landräte.", "content": "Hans-Joachim Weirather setzte sich bei einer vorgezogenen Landratswahl am 16. Juli 2006 gegen seine Mitbewerber Klaus Holetschek (CSU), Michael Helfert (SPD) und Doris Kienle (GRÜNE) bereits im ersten Wahlgang durch. Bei der Landratswahl 2012 wurde er im Amt bestätigt. Stellvertreter des Landrates sind Stefan Winter (CSU), Helmut Koch (SPD) und Marlene Preisinger (FW). Alex Eder fehlten bei der Wahl am 15. März 2020 lediglich 14 Stimmen zur absoluten Mehrheit unter vier Bewerbern; in der Stichwahl am 29. März 2020 erreichte er 80,1 % der Stimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Kreistag.", "content": "Die Sitzverteilung im Kreistag für die letzten Kommualwahlen:", "section_level": 2}, {"title": "Wappen, Flagge und Logo.", "content": "Die Flagge ist Blau-Gelb-Blau gestreift mit und ohne aufgelegtem Kreiswappen. Das Logo des Landkreises besteht aus dem Schriftzug \"Unterallgäu Landkreis\" sowie einer geschwungenen Linie in der die Farben Blau, Grün und Gelb wechseln. Das Wort Allgäu im Wort Unterallgäu ist dabei fettgeschrieben und zeugt von der Politik des Landrates Hans-Joachim Weirather der weiteren Voranschreitung der Verallgäuerung des eigentlich mittelschwäbischen Landkreises.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerkreise.", "content": "Der Partnerlandkreis ist das polnische Powiat Gostyński; der Patenlandkreis ist Nordhausen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Der Landkreis ist mit einem Tierbestand von 70.000 Kühen der milchstärkste Landkreis Bayerns. In den letzten Jahrzehnten hat der ehemals überwiegend landwirtschaftlich geprägte Landkreis einen starken wirtschaftlichen Wandel vollzogen und beherbergt mittlerweile eine gewerbliche Vielfalt aller Branchen. Dank der Investitionsbereitschaft der ansässigen Betriebe, der Neuansiedlung zukunftsorientierter Unternehmen und nicht zuletzt dem Fleiß der Bürger präsentiert sich das Unterallgäu heute als solider und krisenfester Wirtschaftsraum mit großem Zukunftspotential. Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Platz 115 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftschancen“. Bedeutende Arbeitgeber im Landkreis Unterallgäu sind unter anderem die Ehrmann AG in Oberschönegg, Multivac Sepp Haggenmüller in Wolfertschwenden, die Grob-Werke in Mindelheim und die Wanzl Metallwarenfabrik in Kirchheim. Die Arbeitslosenquote betrug im November 2017 im Landkreis Unterallgäu 1,6 %.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßen.", "content": "Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 7 und 96, die sich auf dem Landkreisgebiet liegende Autobahnkreuz Memmingen schneiden. Weitere Bundesstraßen sind B 16 und B 300.", "section_level": 3}, {"title": "Schienen.", "content": "Da für den öffentlichen Verkehr zunächst keine Bahnbauten geplant waren, ergriff die Stadt Memmingen die Initiative und erbaute 1862/63 die Illertalbahn, die von Ulm nach Kempten dem Fluss von Norden nach Süden folgt. Die Bayerische Staatsbahn eröffnete 1874 von Buchloe über Mindelheim eine Strecke nach Memmingen, die 1889 zur Württembergischen Staatsbahn in Richtung Leutkirch–Kißlegg verlängert wurde. In den folgenden Jahren ergänzten Lokalbahnen das Liniennetz: Eine Besonderheit stellte die von der Lokalbahn Aktien-Gesellschaft Wörishofen im Jahre 1896 eröffnete Strecke Türkheim-Bahnhof – Bad Wörishofen dar, die bis 1939 elektrisch betrieben wurde. Der Personenverkehr wurde zwischen 1960 und 1991 auf mehr als einem Drittel des Gesamtnetzes von 156 km stillgelegt: Das reguläre Netz umfasst heute genau 100 km. Außerdem bietet die Staudenbahn von Markt Wald in Richtung Augsburg touristische Züge an.", "section_level": 3}, {"title": "Flughafen.", "content": "Über den Flughafen Memmingen ist der Landkreis auch an den Luftverkehr angebunden.", "section_level": 3}, {"title": "Radwege.", "content": "Der ausgeschilderte Iller-Radweg als touristisches Angebot für Radfahrer durchzieht den Landkreis Unterallgäu von Süden nach Norden. Des Weiteren durchzieht die Radrunde Allgäu den Landkreis.", "section_level": 3}, {"title": "Bildungseinrichtungen.", "content": "Im Kreisgebiet gibt es mehrere Grund- und Hauptschulen. Daneben gibt es je vier Realschulen und Gymnasien. Überregional bekannt sind das Maristenkolleg in Mindelheim (Gymnasium und Realschule), sowie das Gymnasium des Augsburger Schulwerkes, das Marianum Buxheim.", "section_level": 2}, {"title": "Kliniken.", "content": "Im Landkreis gibt es zwei Kliniken in Mindelheim und Ottobeuren.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Der oberschwäbische Landkreis ist durch viele Sehenswürdigkeiten bekannt. Der Westen war ursprünglich durch die Reichsstadt Memmingen und die umliegenden Klöster geprägt, während der Osten des heutigen Landkreises mit der Herrschaft Mindelheim lange Zeit eine bayerische Exklave in Oberschwaben darstellte. Zu den größten Sehenswürdigkeiten zählen die große und den Ort Ottobeuren beherrschende barocke Klosteranlage, die Benediktinerabtei Ottobeuren. Diese zeugt vom Reichtum des ehemaligen Reichsklosters, das die gesamte Umgebung prägte und einen reichen Grundbesitz hatte. Die ehemalige Kartause Buxheim, ebenfalls ein freies Reichskloster, erlangte nur wenig zusammenhängenden Grundbesitz außerhalb des Klostergebiets um Buxheim, zählt jedoch mit seinen drei Zimmermannkirchen ebenso wie Ottobeuren zu einem der Höhepunkte der Oberschwäbischen Barockstraße. Der Norden des heutigen Landkreises war ebenso wie ein kleiner Teil des Ostens durch die Fugger geprägt. Diese bauten das Fuggerschloss Babenhausen in Schwaben sowie das Fuggerschloss Kirchheim in Schwaben. Die Kreisstadt Mindelheim besticht durch die kleine Altstadt mit der Jesuitenkirche und dem Areal um St. Stephan sowie drei Toren aus dem Mittelalter. Über der Stadt thront die Mindelburg und zeugt von der ehemaligen Herrschaft. Dort residierte zum Beispiel der „Vater der Landsknechte“, Georg von Frundsberg. Kaiser Maximilian I. besuchte ihn häufig in seiner Burg. Zahlreiche weitere zeugen von der reichen Geschichte Mittelschwabens.", "section_level": 1}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 5. August 1974 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Mindelheim gültige Unterscheidungszeichen \"MN\" zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Memmingen Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren AA bis DZ und den Zahlen von 100 bis 999. Die Einführung des neuen Autokennzeichens \"UA\" scheiterte seinerzeit an den massiven Protesten der Bevölkerung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Unterallgäu liegt zentral im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Er gehört zur Planungsregion Donau-Iller. Sitz der Kreisverwaltung ist die Kreisstadt Mindelheim, größte Stadt (Stand 30. Juni 2011) ist Bad Wörishofen. Gegründet wurde der Landkreis 1972 aus großen Teilen der früheren Landkreise Mindelheim und Memmingen und einigen Gemeinden der früheren Landkreise Illertissen, Kaufbeuren und Krumbach. Am 1. Mai 1973 erhielt er den neuen Namen \"Landkreis Unterallgäu\". Das Kreisgebiet reicht nach Norden über den eigentlichen Allgäuer Raum hinaus, ein Teil des Kreises gehört landschaftlich zu Mittelschwaben. Vor allem die Bereiche um die Ortschaften Bad Grönenbach, Legau und Böhen können dem Allgäu zugerechnet werden.", "tgt_summary": "下阿尔高县(Landkreis Unterallgäu)是德国巴伐利亚州的一个县,隶属于施瓦本行政区,首府明德尔海姆。", "id": 119070} {"src_title": "Rum", "tgt_title": "兰姆酒", "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Als Ausgangsprodukt für Rum wird in den meisten Fällen Melasse verwendet. Im Gegensatz dazu wird bei der Herstellung von Rhum Agricole oder Cachaça allein frisch gepresster Zuckerrohrsaft als Grundstoff eingesetzt. Ein Gemisch von Melasse (bei industriellem Rum) oder gehäckseltem Zuckerrohr, Zuckerrohrsaft und Wasser ergibt die Maische. Für eine anschließende Gärung wird die Maische fermentiert und bekommt danach einen Alkoholgehalt von etwa 4 % bis 5 %. Dieser Zuckerwein wird destilliert. Das Destillat hat dann einen Alkoholgehalt von 65 % bis 75 %. Mit destilliertem Wasser verdünnt, erhält man weißen Rum. Die eigentliche Herstellung von Rum ist damit abgeschlossen. Darüber hinaus finden häufig Lagerungen in gebrauchten Holzfässern (wie beispielsweise aus der Whisky-Herstellung) statt, um dem Rum eine eigene Geschmacksnote zu verleihen. Um weißen Rum besserer Qualität zu erhalten, wird dieser mehrere Monate in Edelstahlfässern gelagert. Erfolgt die Lagerung in Eichenfässern, verliert der weiße Rum Alkohol, nimmt Geschmacksstoffe der Fässer auf und entwickelt dabei eine leicht bräunliche Färbung. Brauner Rum ist aromatischer als weißer und weist eine eher süßliche Note auf. Ein charakteristischer Aromastoff im Rum ist das Ethylformiat (Ameisensäureethylester), das auch im Arrakaroma vorkommt. Für braunen Rum ohne längere Lagerung wird diesem auch Zuckercouleur oder Karamellsirup zugefügt, um ihm hinsichtlich Geschmack und Färbung den Anschein einer längeren Reifung in Holzfässern zu geben. Verbrauchsfertig werden die verschiedenen Rumsorten mit destilliertem Wasser auf meistens 40 %, 50 % oder 55 % Alkoholgehalt verdünnt. Vor der Abfüllung in Flaschen wird der Rum teilweise mit Zucker versetzt, um eine stärkere Süße zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Industrielle Produktion.", "content": "Als die Begründer der modernen Rumherstellung gelten Don Bacardi und Felice Presto, die den Prozess der Herstellung des weißen Rums nahezu gleichzeitig um 1850 auf den karibischen Inseln Kuba und Jamaika entwickelten. Die bis 1890 sehr bekannte \"Presto Destillery\" auf Jamaika wurde von Einheimischen zerstört, was den finanziellen Ruin der kleinen, aber doch weit bekannten Destillerie bedeutete. Spätere Versuche von Prestos Cousin, Gregory Nissen, die Brennerei wieder aufzubauen und sie in altem Glanze erstrahlen zu lassen, blieben erfolglos. Bacardi hingegen ist auch heute noch der weltgrößte Hersteller der Rum-Spirituose.", "section_level": 1}, {"title": "Qualität.", "content": "Guter Rum zeichnet sich im Gegensatz zu den meisten anderen Zuckerrohrbränden durch eine lange Reifung in Holzfässern aus, ähnlich Whisky oder Cognac. Je länger das Destillat im Holzfass reift, desto abgerundeter erscheint sein aromatisches Geschmacksbild. Ein Nebeneffekt ist die erst gelbliche, dann braune Färbung, die das zunächst farblose Destillat dabei annimmt. Allerdings sollte man sich von der Farbe nicht täuschen lassen. Viele Hersteller färben ihren Rum nachträglich mehr oder weniger stark mit Zuckercouleur (beispielsweise \"Bacardi Black\"), angeblich um eine gleichbleibende Färbung zu garantieren. Beabsichtigt ist wohl eher, dem mit diesem Zusatz nachträglich durchgehend dunkler gefärbten Produkt den Anschein einer längeren Reifung in Holzfässern zu geben. Andererseits kann auch farbloser „weißer“ Rum eine Zeit lang in Edelstahlfässern gereift sein (typisch: 6–30 Monate). Falls in Eichenfässern gereift, entziehen ihm einige Hersteller durch Filtrierung die Farbe.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung der Spirituose.", "content": "Rum entstand im 17. Jahrhundert als Abfallprodukt des Zuckerrohranbaus, der Entstehungsort ist nicht ganz sicher. Die britische Kolonie Barbados wird am häufigsten als Entstehungsort genannt. Mögliche Ursprungsorte der Rumherstellung sind jedoch auch die spanischen Kolonien Hispaniola oder Kuba, eine der französischen Kolonien in der Karibik oder die portugiesische Kolonie an der Ostküste Brasiliens. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Rum in all diesen Kolonien anzutreffen. Sehr früh wurde Rum auch in kleinen Mengen exportiert. Zu den ersten Berichten von Rum gehört eine Erwähnung durch den britischen Seekapitän John Josselyn, der im September 1639 von einem Dinner auf einem Schiff vor der Küste des heutigen Maine berichtete, bei dem ihm ein anderer Kapitän mit Rum zuprostete. Die erste urkundliche Erwähnung fand das Getränk um 1650 als (engl. etwa: ‚großer Tumult‘) sowie am 8. Juli 1661 durch den Gouverneur von Jamaika. Gesetze, die den Verkauf von lokal hergestellten Spirituosen regelten, gibt es auf Bermuda seit 1653, in Connecticut seit 1654 und Massachusetts seit 1657. Zumindest bei den auf Bermuda hergestellten Spirituosen handelte es sich dabei mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um einen Alkohol, der aus Zuckerrohr hergestellt war. Bereits 1667 wurde dieses Getränk (kastilisch) bzw. (französisch) genannt. Die Entwicklung des Rums ist eng verbunden mit dem Zuckerrohranbau. Zucker stellte im 17. Jahrhundert ein so wertvolles landwirtschaftliches Produkt dar, dass das Vermögen der zuckeranbauenden Plantagenbesitzer auf der kleinen Insel Barbados das der übrigen Kolonialisten in Nordamerika um ein Mehrfaches übertraf. Bridgetown, die Hauptstadt von Barbados, war größer und wohlhabender als Manhattan. Bei der Herstellung des Zuckers fiel Melasse als Nebenprodukt an. Das Verhältnis von Melasse zu Zucker variierte mit dem Herstellungsprozess, gewöhnlich entfiel auf zwei Kilogramm verkaufsfähigem Zucker etwa ein Kilogramm Melasse. Für dieses Nebenprodukt gab es zum Beginn des Zuckeranbaus kaum eine Verwendung. Anfangs wurde der größte Teil der Melasse vernichtet. Die Herstellung von Alkohol aus diesem Abfallprodukt war eine der Möglichkeiten, dieses Nebenprodukt der Zuckerherstellung zu verwerten. Bereits 1652 sprach ein Besucher davon, dass auf ganz Barbados Rum hergestellt wurde. Dokumente für den Verkauf einer Plantage erwähnen beispielsweise 1658 vier große Zisternen für die Aufbewahrung von Rum. Auf Barbados befindet sich auch die älteste noch betriebene Rumbrennerei. Unterlagen legen nahe, dass an der Stelle der heutigen Brennerei Mount Gay bereits seit 1663 Rum hergestellt wird. Urkundlich gesichert ist die Existenz dieser Brennerei seit dem 20. Februar 1703. Im Vergleich dazu datiert die älteste kontinuierlich operierende schottische Brennerei aus den 1780er Jahren und die älteste registrierte US-amerikanische Whiskey-Brennerei aus den 1860er Jahren. Der Bau von Brennereien war teuer, die hohen Profite aus dem Zuckeranbau erlaubte den Plantagenbesitzern jedoch in die neueste Technologie zur Alkoholherstellung zu investieren und auf diese Weise auch Melasse in ein gewinnträchtiges Produkt zu verwandeln. Noch im Jahre 1776 schrieb der Nationalökonom Adam Smith in seinem Werk \"The Wealth of Nations\", dass ein Zuckeranbauer erwarten könne, mit dem Verkauf von Rum und Melasse seine Produktionskosten zu decken. Der beträchtliche Erlös aus dem Zuckerverkauf stellte fast vollständig seinen Reingewinn dar.", "section_level": 2}, {"title": "Rum wird zum Exportgut.", "content": "Erste Exporte von Rum gab es bereits 1638. Die geschätzten 4 Millionen Liter Rum, die um 1655 auf Barbados produziert wurden, wurden jedoch fast ausschließlich auf der Insel und angrenzenden Kolonien europäischer Siedler konsumiert. Selbst 1698 betrug der Export nach England noch nicht einmal 1000 Liter. Die geringe Exportmenge nach Europa hängt möglicherweise mit der geringen Qualität des Produktes zusammen. Besucher der Karibik beschrieben den Geschmack in den ersten Jahrzehnten dort produzierten Rums durchgängig als unangenehm. Allmählich entwickelte sich jedoch eine Nachfrage unter den Kolonialisten auf dem nordamerikanischen Festland. Um 1730 exportierte Barbados bereits mehr als 3 Millionen Liter dorthin. Zweitwichtigster Exporteur war Antigua mit knapp 1,1 Millionen Liter.", "section_level": 2}, {"title": "Rum auf dem nordamerikanischen Kontinent.", "content": "Um 1750 hielt der schwedische Naturforscher Peter Kam fest, dass nordamerikanische Kolonialisten Rum als gesünder betrachteten als Spirituosen, die aus Getreide oder Trauben gebrannt wurden. Besonders geschätzt wurde Rum aus Barbados, Antigua, Montserrat und Grenada. Rum spielte im 18. Jahrhundert auch beim Handel mit den indigenen Völkern Nordamerikas eine große Rolle. Ein für die Choctaws zuständige Indianeragent schätzte, dass beim Handel mit diesem im Gebiet der heutigen US-Bundesstaaten Mississippi, Alabama sowie Louisiana lebenden Volk in vier von fünf Fällen Rum eingetauscht wurde. Ein leitender Indianeragent, der für die Beziehungen mit den Indianervölkern im Südosten zuständig war, schätzte, dass jeden Monat rund 45 000 Liter Rum zu den Indianern dieser Region gelandet. Die zunehmende Alkoholabhängigkeit hatten verheerende Folgen für die Überlebensfähigkeit dieser Völker. Little Turtle, einer der bedeutendsten Indianerhäuptlinge seiner Zeit, schätzte zu Beginn des 19. Jahrhunderts, dass 3000 Menschen seines Volkes an den Folgen von Alkohol starben und bat den US-amerikanischen Präsidenten John Adams, den Verkauf von Rum an sein Volk zu untersagen. Bereits 1630 gab es in Massachusetts entsprechende Gesetze und bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts folgten fast alle Bundesstaaten dieser Gesetzgebung. Dies geschah selten aus Sorge um das Wohlergehen der Indianischen Völker: Man hielt es für wahrscheinlicher, dass unter Alkoholeinfluss stehende Indianer Siedler angriffen. Bei den aus Europa stammenden nordamerikanischen Siedlern spielte Rum ebenfalls eine große Rolle. Bier und Wein wurden im 18. Jahrhundert weit weniger verkauft als Rum. Wesentlicher Vertriebskanal waren die überall entstehenden Gasthäuser. Rum wurde dort häufig rein getrunken, häufig aber auch mit Wasser verlängert. „Mimbo“, ein besonders in Pennsylvania populäres Getränk, bestand aus Zucker, Wasser und Rum. Wurde statt Zucker Melasse zum Süßen verwendet, wurde das Getränk „Bimbo“ genannt. Andere Rezepte sah die Verwendung von Zimt, Nelken und Minze vor oder mischten Rum mit Bier. Zitronen- und Limonensaft wurde ebenfalls häufig verwendet. Zunehmend wurde Rum direkt auf dem nordamerikanischen Kontinent gebrannt. Berichte über eine Rumdestillerie in Providence, Rhode Island gibt es bereits aus dem Jahre 1684. Es wird geschätzt, dass zum Zeitpunkt des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges rund 50 Prozent dieser Spirituose nicht mehr importiert wurde. Stattdessen wurde allerdings ein großer Teil der benötigten Melasse vor allem aus Jamaika nach Nordamerika transportiert. Anders als auf Barbados hatte sich dort keine Rumindustrie etabliert. Die dortigen Plantagenbesitzer, die fast auf der gesamten Fläche der Insel Zuckerrohr angebaut hatten, mussten die notwendigen Lebensmittel importieren. Ein Handel begann, bei dem Holz, Vieh, Trockenfisch und frische Lebensmittel nach Süden transportiert wurden und die zurückkehrenden Schiffe Melasse geladen hatten. Destillen entstanden überall dort, wo Melasse entladen und gelagert werden durfte. Boston wurde auf Grund der großen Handelsflotte, die dort ihren Heimathafen hatte, zu einem der bekanntesten Standorte für Rum.", "section_level": 2}, {"title": "Rum und Piraterie.", "content": "Aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt auch die Assoziation von Rum mit Piraterie: Zu der Beute der zwischen der amerikanischen Ostküste und den Bahamas kreuzenden Piraten gehörte regelmäßig Rumfässer, die von der Karibik nach Nordamerika transportiert werden sollten. Blackbeard, einer der bekanntesten Piraten jener Zeit, war auch für seinen ungewöhnlich hohen Rumverbrauch bekannt. Auch heute werben noch einige Rummarken, wie beispielsweise Captain Morgan, mit einer Piratenfigur. Literarische Verewigung fand die Verbindung von Freibeutertum und Rum in Robert Louis Stevensons Roman \"Die Schatzinsel\", der 1881 erstmals gedruckt wurde. Billy Bones, eine der Protagonisten des Romans, verrät den dubiosen Ursprung seines Wohlstands unter anderem durch seinen hohen Rumkonsum. Noch eindringlicher wird die Verbindung von Rum und Freibeutertum in einem Lied festgehalten, das Billy Bones und später die anderen Piraten immer wieder singen:", "section_level": 2}, {"title": "Rum und die britische Marine.", "content": "Im Jahre 1655 wurde erstmals Rum an britische Marine-Angehörige als offizieller Teil der Ration ausgegeben. Trinkwasser und Bier verdarben unter den klimatischen Bedingungen der Karibik schnell, spanische Weine und französischen Brandy waren gewöhnlich Teil der Bordverpflegung. Diese beiden Alkoholika waren jedoch in der Karibik schwer zu beschaffen. Rum war nicht nur verfügbar, sondern gewann auch noch durch die Lagerung in den Holzfässern. Darüber hinaus setzten sich die Plantagenbesitzer der britischen Karibik-Kolonien in Großbritannien für die Verwendung von Rum anstelle von anderen, meist importierten Spirituosen ein. 1779 wurde das Versorgungsamt der britischen Royal Navy offiziell damit beauftragt, den (überwiegend aus Frankreich stammenden) Brandy an Bord britischer Schiffe durch karibischen Rum zu ersetzen. Zu diesem Zeitpunkt war die Verteilung von Rum bereits seit langem üblich. 1740 erteilte der im Bereich der Westindische Inseln stationierte englische Vize-Admiral Edward Vernon (1684–1757) erstmals den Befehl, den Rum nur noch mit Wasser vermischt auszuteilen. Das Verhältnis, das er festlegte, war dabei ein Teil Rum auf vier Teile Wasser und die Ration wurde auf zwei Austeilungen pro Tag festgelegt. Vernon wollte damit sicherstellen, dass die Matrosen ihre Ration nicht auf einmal tranken und ihren Dienst alkoholisiert verrichteten. Auf Vernons Anweisung geht der Grog zurück, weltweit eines der typischen Seefahrergetränke. Der Name dieses Getränks soll auf Vernons Spitzname „Old Grog“ zurückgehen, da er meist einen warmen Umhang aus Grogram trug, einem groben Stoff aus Seide und Wolle. Bereits im Jahre 1756 war die tägliche Verteilung von mit Wasser gestrecktem Rum im britischen „Naval Code“ festgelegt. Die zunehmende Bedeutung der Abstinenzbewegung sorgte dafür, dass die Rumrationen über die kommenden Jahrzehnte zunehmend reduziert wurden. Die Seeleute erhielten stattdessen als Ausgleich größere Rationen an Tee, Kakao und Fleisch. Parallel zur Mengenreduktion wurde die Qualität des britischen Marine-Rums zunehmend besser und war eine Mischung aus Rums verschiedener britischer Kolonien. Die Praxis, an Angehörige der Royal Navy Rumratioen auszuteilen, bestand bis 1970. Zunehmend schien diese Praxis aus der Zeit gefallen: Britische Zeitungen wiesen darauf hin, dass Seeleuten eine Ration ausgeteilt würde, die sie nicht zur Führung eines Fahrzeugs berechtigen würde. Am 31. Juli 1970, dem Black Tot Day, wurde letztmals Rum als offizieller Teil der Verpflegung an die Angehörigen der Royal Navy ausgeteilt. Darüber hinaus gibt es noch viele Rum-Marken, die auf den alten „Habitations“ (Gütern) hergestellt werden. Hierzu wird der destillierte Rum von einer der sieben Destillerien gekauft und in der Habitation in Eichenfässern gereift (weißer Rum in Edelstahlfässern gelagert) und später dort abgefüllt. Bekannte Marken sind:", "section_level": 2}, {"title": "Museum.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Flensburg, als einzige historische deutsche Rum-Metropole mit ehemals über 300 Brennereien, verfügt über ein Rum-Museum, das die Herstellung, die Geschichte des Rums und des Deutsch-Dänisch-Westindischen Rum-Handels beschreibt. Ebenfalls interessant sind die Informationen zu Flensburg als ehemals größtem europäischen Rumherstellungs- und Handelsstandort. Das Museum befindet sich im Schifffahrtsmuseum Flensburg, direkt an der Flensburger Schiffbrücke.", "section_level": 2}, {"title": "Kuba.", "content": "In der Altstadt der kubanischen Hauptstadt Havanna, der sogenannten \"La Habana Vieja\", gibt es das von der kubanischen Firma Havana Club betriebene \"Havana Club Rummuseum\", das die Geschichte des Rums vermitteln soll. Geführt von Museums-Führern erfährt man alles über die Herstellung von Rum – von der Ernte des Zuckerrohrs, der Destillation, über den Bau der benötigten Eichenfässer bis hin zur richtigen Lagerung. Anschließend können verschiedene Rums verköstigt und in der \"Havana Club Boutique\" auch gekauft werden. Nebenan befindet sich die \"Havana Club Bar\", in der man bei traditioneller kubanischer Live-Musik Cocktails und die kreolische Küche genießen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Guadeloupe.", "content": "Auf dem Karibikarchipel und zugleich französischem Übersee-Département Guadeloupe gibt es zahlreiche Museen, jeweils bei den einzelnen Rumdestellerien (frz. Rhum). So beispielsweise bei der \"Reimonenq Distillery\" auf Basse-Terre, der größeren der beiden Hauptinseln.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Wayne Curtis: \"And a Bottle of Rum: A History of the New World in Ten Cocktails\". gedruckt: Broadway Books, New York 2006, ISBN 0-307-51285-1/ E-Book: 1st edition, Crown Publishers, New York 2006, ISBN 1-4000-5167-3.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rum (wahrscheinlich abgeleitet vom englischen Dialektwort, ‚Tumult‘) ist ein alkoholisches Getränk. Er wird aus Melasse des Zuckerrohrs gewonnen, seltener aus frischem Zuckerrohrsaft. Abgewandelte Produkte sind Rum-Verschnitt und Inländer-Rum. Der Mindestalkoholgehalt beträgt 37,5 Volumenprozent.", "tgt_summary": "朗姆酒(英语:Rum;),又译作兰姆酒或莱姆酒,港澳译为冧酒是一种蒸馏酒,由甘蔗副产品(如糖蜜)或甘蔗汁,通过发酵和蒸馏过程制成。馏出物是透明澄清的液体,通常需要在橡木桶中进行陈年处理。16世纪时,西印度群岛盛产甘蔗,当时用古老的方法提炼蔗糖,即加热甘蔗汁以蒸发水分使蔗糖结晶出来。这种方法到最后总有一些含高分子的残液无法继续加热,否则会炭化,早期这些残余的糖稀或糖蜜只能用作焦糖,但后来新英格兰的殖民者发现可以用以酿酒,朗姆酒于是诞生。目前朗姆酒的生产已经为了符合现代人的口味,增加了储存醇化期,因此比较绵软顺口,有焦糖香味。", "id": 1238340} {"src_title": "Siebenschläfertag", "tgt_title": "七睡仙节", "src_document": [{"title": "Legende des Gedenktages.", "content": "Seinen Namen verdankt der Siebenschläfertag einer alten Legende. Danach hatten sieben junge Christen in der Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius (249–251) in einer Berghöhle nahe Ephesos Zuflucht gesucht. Sie wurden entdeckt und lebendig eingemauert. Der Legende nach starben sie nicht, sondern schliefen 195 Jahre lang. Am 27. Juni 446 wurden sie zufällig entdeckt, wachten auf, bezeugten den Glauben an die Auferstehung der Toten und starben wenig später. Die Legende wird erstmals im 6. Jahrhundert schriftlich dokumentiert, Gregor von Tours (538–594) übersetzte sie erstmals ins Lateinische. Es gibt mehrere syrische und griechische Varianten. Auch der Islam (Koran, Sure 18, „al-Kahf“ – ‚Die Höhle‘) erzählt eine Version dieser Geschichte. Mit dem Nagetier Siebenschläfer besteht kein Zusammenhang.", "section_level": 1}, {"title": "Meteorologische Singularität der Bauernregel.", "content": "Der Zeitraum um und insbesondere nach dem Siebenschläfertag gilt als meteorologische Singularität wetterbestimmend, die Bauernregel dazu gibt es in einer Vielzahl von Varianten. Statistische Analysen ergaben, dass sie zwar nicht für den Siebenschläfertag selbst, jedoch für die erste Juliwoche in Süddeutschland in 60–70 %, in München sogar in 80 % der Fälle zutrifft, was mit der vom Jetstream abhängigen Großwetterlage zusammenhängt, welche sich üblicherweise Ende Juni bis Anfang Juli für einige Zeit stabilisiert. Da diese Bauernregel schon deutlich vor der gregorianischen Kalenderreform von 1582 entstand, ist der heutige Siebenschläfertag eigentlich der 7. Juli. Für den Zeitraum vom 5. bis zum 10. Juli hat der Meteorologe Franz Baur (1887–1977) eine statistische Häufung nachgewiesen. Liegt der Jetstream im Norden, so werden Tiefdruckgebiete meist in Richtung Nordeuropa abgelenkt und Hochdruckgebiete dominieren das Wetter im südlichen Mitteleuropa, liegt er weiter südlich, so können Tiefs über Mitteleuropa hinwegziehen. Für Norddeutschland mit dem stärker maritim geprägten Klima ist die Regel jedoch nicht anwendbar. Im Einzelnen ist bei einer Etablierung einer umfangreichen Hochdruckzone über Skandinavien – die unter Umständen mit einer Hochdruckbrücke über England eine stabile Allianz mit dem Azorenhoch bildet – in Mitteleuropa nicht selten mit beständigem, trockenem und sehr warmem bis heißem Wetter zu rechnen. Umgekehrt kann eine zyklonale Westlage in Deutschland und weiten Teilen Mitteleuropas in den darauf folgenden Wochen zu sehr wechselhaftem und unbeständigem Wetter führen. Es herrscht ein im Mittel hoher Luftdruckgradient zwischen den Bodendruckgebilden Islandtief und Azorenhoch, was zu einer lang andauernden Zufuhr feuchter und kühler Luftmassen vom Atlantik nach Mitteleuropa führt. Wenn in Norddeutschland kühle Nordmeerluft vorherrscht und im Süden sich deutlich wärmere Luftmassen auswirken, führt dies zudem zu sehr wechselhaften Wetterauswirkungen. Insbesondere im Übergangsbereich zwischen kühler und warmer Meeresluft besteht dann Unwetterpotenzial.", "section_level": 1}, {"title": "Bauernregel.", "content": "Viele der Juniregeln sowie Regeln des Folgemonats lassen sich auf ähnliche Weise anwenden, so wie zum Beispiel zum Johannistag (24. Juni). In manchen Regionen gibt es für weitere Lostage analoge Regeln, etwa für Medardus (8. Juni, Tschechien und Ungarn), Gervasius und Protasius (19. Juni), Mariä Heimsuchung (2. Juli) oder den Siebenbrüdertag (10. Juli). Im Einzelnen sind für den Siebenschläfertag folgende Varianten bekannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Siebenschläfertag ist der liturgische Gedenktag für die sieben Schläfer von Ephesus am 27. Juni. Die Bedeutung des Siebenschläfertages als Lostag bezieht sich wegen der gregorianischen Kalenderreform etwa zehn Tage später auf den 7. Juli.", "tgt_summary": "七睡仙节(德语:Siebenschläfertag)德国节日,每年6月27日,源自纪念基督教历史上的以弗所七睡仙事迹,德国农谚节气。该节日没有公休,照常工作。该节日与啮齿目动物“食用睡鼠”(德语俗称七睡仙)无关。", "id": 1856615} {"src_title": "Colombo", "tgt_title": "可倫坡", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Colombo ist seit dem 5. Jahrhundert als Hafenstadt bekannt, die unter anderem römischen, arabischen und chinesischen Händlern als Station diente. Seit dem 8. Jahrhundert siedelten sich dort muslimische Händler an. (Noch heute ist das nahe beim Hafen gelegene Marktviertel Pettah hauptsächlich von Muslimen bewohnt.) Im 16. Jahrhundert nahmen die Portugiesen einige Küstengebiete Sri Lankas, unter anderem Colombo und seinen Hafen, in Besitz. Sie gaben ihm den Namen \"Kolamba\" (anglisierend \"Colombo\") was auf Sinhala \"Hafen\" bedeutet. Die Stadt wurde das Zentrum des lukrativen Gewürzhandels, wobei Zimt lange Zeit die Hauptrolle spielte. Zum Schutz des Hafens errichteten die Portugiesen ein Fort. Die Niederländer umzingelten die Stadt und belagerten Colombo sieben Monate lang. Am 12. Mai 1656 gaben die Portugiesen auf. Die Niederländer übernahmen die portugiesischen Besitzungen und führten den Gewürzhandel fort. 1796 eroberten die Briten Sri Lanka von den Niederländern und machten es 1802 zur Kronkolonie, deren Hauptstadt Colombo wurde. Es hat damit nach über 600 Jahren Anuradhapura abgelöst. Nach der Unabhängigkeit Sri Lankas 1948 war Colombo weiterhin Hauptstadt. Seit 1982 befindet sich der Regierungssitz des Landes aber in Sri Jayewardenepura im Südosten Colombos.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtbild.", "content": "Das historische Zentrum der Stadt ist das Fort, das heute das Dienstleistungs- und Geschäftsviertel ist. Dort befinden sich unter anderem das alte Parlament, der Amtssitz des Präsidenten, die Zwillingstürme des World Trade Center Colombo, dem zweithöchsten Gebäude Südasiens, der Beira Lake sowie The Kingsbury; sehenswert ist die Mischung von kolonialer und moderner Architektur. Das \"Galle Face Green\" ist eine langgezogene Rasenfläche südlich des Forts, das sich vor allem an Sonn- und Feiertagen abends mit Besuchern füllt, die beim Sonnenuntergang in feiner Ausgehkleidung an der Strandpromenade spazieren gehen. Am Südende steht das \"Galle Face Hotel\", das älteste Hotel der Stadt (gegründet 1864). Die weiße Fassade und die Eingangshalle des Gebäudes sind eindrucksvolle Zeugen des Viktorianischen Stils in Sri Lanka; von der Anziehungskraft des Hotels zeugt eine in der Halle angebrachte Tafel, auf der die vielen prominenten Besucher seit Bestehen aufgelistet sind. Die Galle Road ist die Hauptschlagader von Colombo. Sie zieht sich schnurgerade vom Fort einige hundert Meter landeinwärts entlang der Küste bis an die südliche Stadtgrenze. In den Stadtteilen Kollupitiya und Bambalapitiya finden sich zahlreiche Geschäfte, Bürogebäude und Restaurants und mehrere moderne Einkaufszentren, wo sich vor allem die westlich orientierte Oberschicht einfindet. Eine wichtige Sehenswürdigkeit ist das im Stadtviertel Cinnamon Gardens gelegene Rathaus, auch Independence Hall genannt, das 1946 nach dem Vorbild des Capitols in Washington errichtet wurde. Der wohl berühmteste Einwohner Colombos war der in England geborene Science-Fiction-Autor Arthur C. Clarke, der von 1956 bis zu seinem Tod im März 2008 in Sri Lanka lebte und 2005 den Titel \"Sri Lankabhimanya\" erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Ca. 35 km nördlich befindet sich der Bandaranaike International Airport. Der Hafen von Colombo ist einer der wichtigsten Umschlaghäfen in Asien. In Colombo befindet sich auch die Fort Railway Station, die Hauptbahnhof und Knotenpunkt der Sri Lanka Railways ist. Die Kelani-Valley-Schmalspurbahn verbindet Colombo über Avissawella mit Yatiyanthota.", "section_level": 1}, {"title": "Vororte.", "content": "Colombo ist in 15 nummerierte Gebiete für Postdienste unterteilt. Innerhalb dieser Gebiete liegen die Vororte mit den zugehörigen Postämtern:", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Colombo ist eine multiethnische, multikulturelle Stadt. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Singhalesen, Tamilen und Moors. Es folgt eine Aufstellung der Bevölkerungszusammensetzung nach den Daten der Volkszählung von 2001.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Colombo ist Sitz des gleichnamigen katholischen Erzbistums. Seit 2009 ist dort Kardinal Albert Malcolm Ranjith Erzbischof.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Aufgrund der Nähe zum Äquator (6° 55′ Nord) herrscht ein tropisches Regenklima, elf bis zwölf Monate sind humid. Die Tagestemperaturen sind das ganze Jahr über sehr heiß und es ist sehr feucht (das ganze Jahr über 70 %), tagsüber sind Temperaturen unter 30 °C eine Seltenheit. Auch in den Nächten kühlt es nicht besonders ab, im Mai sind auch Nachttemperaturen über 29 °C nicht selten. Temperaturen unter 20 °C kommen nur in den Wintermonaten Januar bis Februar vor, statistisch gesehen sind sie auch dann nur alle zehn Tage möglich. Die tiefste jemals gemessene Temperatur in Colombo liegt bei 18,8 °C, die höchste bei 37,0 °C.", "section_level": 1}], "src_summary": "Colombo ([], Sinhala:, Tamil: ) ist de facto die Hauptstadt von Sri Lanka (de jure ist Sri Jayewardenepura Kotte Hauptstadt und Regierungssitz). Colombo liegt an der Westküste der Insel auf Höhe des 7. Breiten- und des 80. Längengrades. Die günstige Lage auf einer Halbinsel und ein geschützter Naturhafen machten das ehemals kleine Fischerdorf zu einem begehrten Handelshafen für die Gewürzinsel. Nach der Unabhängigkeit 1948 wurde die Stadt auch politisches Zentrum der Insel.", "tgt_summary": ",位于锡兰岛西南岸、濒印度洋,是斯里兰卡的最大城市与商业中心,同时也是西部省的行政中心。而斯里兰卡的政治首都斯里贾亚瓦德纳普拉科特位于其郊区,但因距离过近,近年来许多国际的官方资料仍记载可伦坡为斯里兰卡的首都,包括美国中央情报局,可伦坡的名称来自僧伽罗语的Kola-amba-thota,意为「芒果港」,其后葡萄牙人将其拼写成Colombo以纪念哥伦布。 根据布鲁金斯学会科伦坡市区人口为752,993人,都会区则多达5,600,000人。科伦坡是一个繁忙且充满生气的城市,有着现代化和殖民时期残留下来的建筑及生活风格。科伦坡直到1982年为斯里兰卡的首都。", "id": 828288} {"src_title": "Java Platform, Enterprise Edition", "tgt_title": "Jakarta EE", "src_document": [{"title": "Bisherige Versionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eclipse Jakarta EE Platform - Versionen Eclipse EE4J.", "content": "Die \"Java Platform, Enterprise Edition, v 8\", einschließlich Technology Compatibility Kit (TCK) und Referenzimplementierung GlassFish, wurde der Eclipse Foundation von Oracle übergeben und dort das Projekt EE4J gegründet. Dieses entwickelt, stimmt ab und veröffentlicht die Eclipse Jakarta EE Platform. Die Eclipse Foundation und Oracle haben keine Vereinbarung zu den Namensrechten an Java und dem damit verbundenen technischen Namensraum getroffen. Die hieraus resultierenden Folgen wurden kontrovers in der Berichterstattung kommentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Java Platform, Enterprise Edition - Versionen Java Community Process unter Leitung Oracle.", "content": "Bis einschließlich zur Version 8 wurde die Java EE Plattform mit dem Java Community Process unter der Spezifikationsleitung von Oracle entwickelt, abgestimmt und veröffentlicht. Weitere Versionen werden mit diesem Prozess und unter dieser Leitung nicht erscheinen. Die aktuelle Version der Java-EE-Spezifikation ist die Version 8.0. Der neue Name für die Spezifikation lautet Java Platform, Enterprise Edition, kurz Java EE []. Dies ersetzt die vorherige Abkürzung J2EE [] (Java 2 Platform, Enterprise Edition).", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Java-EE-Komponenten erfordern als Laufzeitumgebung eine spezielle Infrastruktur, einen sogenannten Java EE Application Server. Dieser Server stellt technische Infrastruktur bereit wie zur Verfügung. Des Weiteren kapselt der Server den Zugriff auf die Ressourcen des zugrundeliegenden Betriebssystems (Dateisystem, Netzwerk,...). Ein Java-EE-Server wird in diverse logische Systeme unterteilt. Diese werden Container genannt. Die aktuelle Spezifikation erfordert die folgenden Container: Es sind zahlreiche Implementierungen für Java-EE-Server verfügbar, teils proprietär, teils in Form frei verfügbarer Open-Source-Lösungen (z. B. WildFly). Eine Referenzimplementierung wird von der Eclipse Foundation zur Verfügung gestellt. Zu beachten ist, dass nicht alle Server die Spezifikation von Java EE vollständig abdecken. Jedoch veröffentlichen Oracle und Eclipse für jede Version eine Liste der derzeit zertifizierten Server. Als weitere Infrastrukturkomponente kommt für die persistente Speicherung von Daten ein Datenbankmanagementsystem (DBMS) zum Einsatz. Hierbei kann es sich um ein relationales System handeln, oder aber auch um ein vergleichbares System wie beispielsweise ein OODBMS. Die Anbindung der Datenbankmanagementsysteme erfolgt meist über einen JDBC-Treiber. Der clientseitige Zugriff auf eine Java-EE-Anwendung erfolgt oft über einen Browser, daneben sind aber auch Applikations-Clients (Java-Applikationen, CORBA-Komponenten, Webservice-Clients) verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige APIs.", "content": "Die Java-EE-APIs beinhalten verschiedene Technologien, die die Funktionalität des Basis-Java-SE-APIs erweitern bzw. ersetzen. Zukünftig werden diese nicht mehr mit \"Java\" beginnen, sondern umbenannt oder ergänzt mit \"Jakarta\".", "section_level": 1}, {"title": "Implementierungen.", "content": "Eine Implementierung des Java-EE-Standards kann zusätzlich von Oracle für die jeweilige Version zertifiziert werden. Dadurch wird die grundsätzliche Kompatibilität der Anwendungen zwischen den Servern bestätigt. Jedoch zeigt sich in der Praxis oft, dass eine Portierung einer Applikation von einem Java-EE-Server zum anderen mit Problemen verbunden ist. So werden teilweise unbewusst Hersteller-abhängige Bibliotheken genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Komplette Java-EE-Server.", "content": "Der derzeitige Stand der Zertifizierung (nach dem Oracle TCK) steht in Klammern dahinter.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung der Java-EE-Server.", "content": "Im Jahr 2007 wurden die folgenden Nutzerzahlen bekannter Java-EE-Server veröffentlicht. Unter Nutzer findet sich die Anzahl der Unternehmen und Organisationen, die den jeweiligen Server lizenziert oder, im Falle von JBoss, einen Wartungsvertrag abgeschlossen haben. JBoss schätzt, dass es insgesamt 10.000 Nutzer der JBoss Enterprise Application Platform gibt.", "section_level": 3}], "src_summary": "Java Platform, Enterprise Edition, abgekürzt Java EE, ist die Spezifikation einer Softwarearchitektur für die transaktionsbasierte Ausführung von in Java programmierten Anwendungen und insbesondere Webanwendungen. Sie ist eine der großen Plattformen, die um den Middleware-Markt kämpfen. Größter Konkurrent ist dabei die.NET-Plattform von Microsoft.", "tgt_summary": "Java EE,Java平台企业版(Java Platform Enterprise Edition),之前称为Java 2 Platform, Enterprise Edition (J2EE),2018年3月更名为Jakarta EE。是Sun公司为企业级应用推出的标准平台。Java平台共分为三个主要版本Java EE、Java SE和Java ME。", "id": 1689880} {"src_title": "Nihonium", "tgt_title": "鉨", "src_document": [{"title": "Geschichte und Synthese.", "content": "Im Sommer 2003 soll Nihonium von amerikanischen und russischen Wissenschaftlern in einem Teilchenbeschleuniger im Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna durch den Beschuss von Americium (Am) mit dem Element Calcium (Ca) erzeugt worden sein. Am 31. Januar 2006 wurde bekanntgegeben, dass Schweizer Forscher mit einer verfeinerten Methode, durch Beschuss einer Scheibe aus Americium mit Calcium-Atomen, 15 Moscovium-Atome herstellen konnten. Diese identifizierten sie anhand ihres Zerfallsproduktes Dubnium. Die Zerfallsreihe schließt auch das Element Nihonium ein, so dass dieses ebenfalls nachgewiesen werden konnte. Im August 2012 berichteten japanische Forscher, es sei ihnen gelungen, das Isotop Nh herzustellen. Man habe eine Kette von sechs aufeinanderfolgenden α-Zerfällen identifiziert. Zusammen mit weiteren Ergebnissen der Jahre 2004 und 2007 beweise dieses Ergebnis die eindeutige Herstellung und Identifikation des Isotops Nh.", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Nach der Entdeckung bekam das Element zunächst den systematischen Namen Ununtrium (chemisches Symbol \"Uut\"), eine Bildung aus für ‚eins‘ und lateinisch'für ‚drei‘, entsprechend der Ordnungszahl 113. Es wurde auch als Eka-Thallium\"' bezeichnet, zusammengesetzt aus für ‚eins‘ und \"Thallium\", mit Bezug auf seine Einordnung im Periodensystem ‚eine Stelle unterhalb des Thalliums‘. Am 30. Dezember 2015 wurde die Entdeckung des Elements 113 von der IUPAC offiziell anerkannt und dem japanischen RIKEN das Recht auf Namensgebung zugesprochen. Es ist damit das erste Element, das in Asien offiziell benannt werden durfte. Am 8. Juni 2016 wurde \"Nihonium\" (Symbol Nh) mit Referenz auf Nihon (Japan) als Name für das Element vorgeschlagen, die Widerspruchsfrist dazu endete am 8. November 2016. Am 30. November 2016 wurde die endgültige Namensvergabe veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Es gibt keine Einstufung nach der CLP-Verordnung oder anderen Regelungen, weil von diesem Element nur wenige Atome gleichzeitig herstellbar sind und damit zu wenige für eine chemische oder physikalische Gefährlichkeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nihonium ist ein künstlich erzeugtes chemisches Element mit dem Elementsymbol Nh und der Ordnungszahl 113. Im Periodensystem steht es in der 13. IUPAC-Gruppe und gehört damit zur Borgruppe.", "tgt_summary": "鉨(Nihonium,Nh)鉨是一种人工合成化学元素,化学符号为Nh,原子序数为113。它具有极高的放射性,该元素最稳定的同位素鉨-286,其半衰期为10秒。在元素周期表中,鉨是过度金属中的P区元素,它是第7期和第13族(硼族)的成员。", "id": 429947} {"src_title": "Roentgenium", "tgt_title": "錀", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Roentgenium wurde erstmals am 8. Dezember 1994 bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt von einem internationalen Forscherteam um Sigurd Hofmann erzeugt. Mit Hilfe des Teilchenbeschleunigers UNILAC wurden Nickelatome auf hohe Geschwindigkeiten gebracht und dann auf Bismutatome geschossen – durch Kernfusion entstand das neue Element Roentgenium, das mit Hilfe des Geschwindigkeitsfilters SHIP isoliert und nachgewiesen werden konnte: Zuerst erhielt das Element den systematischen Namen Unununium (chemisches Symbol \"Uuu\"), nach für ‚eins‘, welcher die drei Einsen der Kernladungszahl bezeichnet. Am 18. Mai 2004 schlug die GSI vor, es nach dem deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen zu benennen. Die offizielle Benennung durch die IUPAC erfolgte am 1. November 2004, wurde aber – um an die Entdeckung der Röntgenstrahlen am 8. November 1895 zu erinnern – erst am 8. November 2004 der Öffentlichkeit bekannt gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Über die Eigenschaften des 111. Elementes ist bisher nur wenig bekannt. Bisher wurden lediglich fünf Isotope nachgewiesen, alle fünf sind Alphastrahler. Das erste nachgewiesene Isotop Rg besitzt eine Halbwertszeit von etwa 2 Millisekunden. Das langlebigste ist Rg, welches mit einer Halbwertszeit von 3,6 Sekunden zerfällt. Die drei anderen bekannten Isotope haben Halbwertszeiten von 4 Millisekunden (Rg), 34,3 Millisekunden (Rg) bzw. 170 Millisekunden (Rg). Ähnlich wie bei dem leichteren Homologen Gold werden in theoretischen Berechnungen starke relativistische Effekte vermutet. Das Rg-Ion ist daher möglicherweise in wässriger Lösung das nach dem HSAB-Konzept weichste Ion. Eine experimentelle Überprüfung ist jedoch auf Grund der kurzen Halbwertszeiten schwierig. Die Elektronenaffinität wurde mit 1,56 eV berechnet, die Ionisierungsenergie mit 10,6 eV.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Es gibt keine Einstufung nach der CLP-Verordnung oder anderen Regelungen, weil von diesem Element nur wenige Atome gleichzeitig herstellbar sind und damit viel zu wenige für eine chemische oder physikalische Gefährlichkeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roentgenium (englische Bezeichnung; deutsche Bezeichnung: Röntgenium) ist ein künstlich erzeugtes chemisches Element mit dem Elementsymbol Rg und der Ordnungszahl 111, das zu den Transactinoiden gehört. Im Periodensystem der Elemente steht es in der 11. IUPAC-Gruppe, der Kupfergruppe. Bis jetzt konnte es insgesamt fünfmal von verschiedenen Forscherteams in Darmstadt und Japan erzeugt werden.", "tgt_summary": "𬬭(Roentgenium)是一种人工合成的放射性化学元素,化学符号是Rg,原子序是111。𬬭属于超铀元素、锕系后元素。𬬭的放射性极强,已知最稳定的𬬭同位素为𬬭-282,其半衰期约为2.1分钟,之后衰变成为第109号元素鿏。第111号元素系过渡金属11族的成员,所以其化学性质预计和金、银、铜等11族金属类似,有可能会是铜红色、银白色或金黄色等有色彩的固体金属。", "id": 2888729} {"src_title": "Tak (Provinz)", "tgt_title": "達府", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Provinz grenzt im Westen an Myanmar, mit dem Tak unter Thailands Provinzen die längste Grenze hat. Die Topographie ist bergig und zerklüftet. Es gibt viele Wasserfälle, Flussläufe und Höhlen.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima ist tropisch-monsunal mit gemäßigten Einflüssen. Die Höchsttemperatur im Jahr 2009 betrug 40,2 °C, die tiefste Temperatur wurde mit 9,7 °C gemessen. An 109 Regentagen fielen in demselben Jahr 1006,4 mm Niederschlag.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach den Daten der Volkszählung des Jahres 2000 waren 93 % der Bevölkerung der Provinz thailändische Staatsbürger, 1990 waren es noch 99,5 % gewesen. 95,1 % waren Buddhisten, 1,2 % Muslime. 24,3 % gaben an, eine der Sprachen der sogenannten Bergvölker zu sprechen, vorwiegend aus der Gruppe der Karen, im Jahr 1990 waren es 18,1 % gewesen. Weitere 2,6 % sprachen Birmanisch oder Mon-Sprache. Nach Angaben des UN-Flüchtlingswerks UNHCR lebten im Jahr 2006 ca. 100.000 Flüchtlinge aus dem benachbarten Myanmar in Lagern im grenznahen Gebiet der Provinz Tak. Das größte darunter ist das Flüchtlingslager Mae La in Amphoe Tha Song Yang, in dem über 45.000 Menschen, hauptsächlich Angehörige der Karen-Volksgruppe, lebten.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Bedeutung.", "content": "Im Jahr 2008 betrug das „Gross Provincial Product“ (Bruttoinlandsprodukt) der Provinz 36,611 Milliarden Baht. Der Mindestlohn in der Provinz beträgt 162 Baht pro Tag (etwa 4 €). Mehr als 60 % der Arbeitnehmer sind in der Landwirtschaft tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Daten.", "content": "Die unten stehende Tabelle zeigt den Anteil der Wirtschaftszweige am \"Gross Provincial Product\" in Prozent: Die am stärksten zur Wirtschaftsleistung der Provinz beitragende Branche war im Jahr 2011 die Landwirtschaft mit 8,538 Mrd. Baht, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe mit 6,403 Mrd. Baht sowie dem Groß- und Einzelhandel mit 4,404 Mrd. Baht.", "section_level": 2}, {"title": "Landnutzung.", "content": "Für die Provinz ist die folgende Landnutzung dokumentiert: Die Provinz kann eine wichtige Rolle übernehmen, sobald der Asian Highway von Istanbul bis nach Ubon Ratchathani durchgehend befahrbar sein wird. Derzeit scheitert das im Wesentlichen an Myanmar, das kein Interesse an einer Öffnung des Landes besitzt.", "section_level": 2}, {"title": "Staudämme.", "content": "Die 1958–1964 erbaute Staumauer der Bhumibol-Talsperre staut den Mae Nam Ping \"(Ping-Fluss)\" zu einem ca. 300 km2 großen Stausee auf. Das zugehörige Wasserkraftwerk ist das leistungsstärkste Thailands.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Landschaft der Provinz Tak war bereits mindestens vor 2000 Jahren besiedelt und man geht von einem kleinen Reich aus, das sich hier gebildet hatte, lange bevor sich das Königreich Sukhothai bildete und Tak unter Kontrolle bringen konnte. Die Stadt Ban Tak wurde etwa 663 unter der Königin Chamadevi errichtet, die eine Prinzessin des Königreichs Lop Buri war. Tak bildete später für Sukhothai den westlichen Vorposten. Während der Regierung von König Maha Thammaracha (reg. 1568–1590) ging Tak an die Birmanen verloren, wurde jedoch 1584 von dessen Sohn Naresuan dem Großen (reg. 1590–1605) wieder zurückerobert, als dieser noch Prinz und Vizekönig der Nordprovinzen war. Während der frühen Bangkok-Periode (Rattanakosin) wurde die Stadt Tak an das Ostufer des Flusses Ping verlagert. Der spätere König Taksin, Reichseiniger nach dem Untergang des Königreichs von Ayutthaya, war hier lange Jahre Gouverneur. Der Name Tak-Sin leitet sich von dieser Position ab.", "section_level": 1}, {"title": "Symbole.", "content": "Das Siegel der Provinz zeigt den König Naresuan auf dem königlichen Elefanten. Manchmal wird unter dem Elefanten auch ein Garuda gezeigt, das Staats-Symbol Thailands. Naresuan wird gezeigt, wie er heiliges Wasser über die Erde gießt, eine symbolische Handlung, die die Unabhängigkeit des Landes symbolisiert. Diese Geste bezieht sich auf den Krieg im Jahre 1584 gegen Burma, nachdem Tak als erste Grenzstadt von der burmesischen Kontrolle befreit worden war. Der lokale Baum ist die Asiatische Jatoba (\"Xylia kerrii\", auf Thai: \"Daeng\"), die lokale Blüte ist die des Orchideenbaums (\"Bauhinia sp.\"). Der Wahlspruch der Provinz Tak lautet: Tak ist voller anziehender und schöner Landschaften, Der große Bhumibol-Staudamm wurde hier errichtet, Das Land des tapferen Königs Taksin, Große Bäume und hübsche Wälder sind immergrün. ", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungseinheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Provinzverwaltung.", "content": "Die Provinz ist in 9 Landkreise \"(Amphoe)\" eingeteilt. Diese sind weiter in 63 Gemeinden \"(Tambon)\" und 493 Dörfer \"(Muban)\" unterteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Lokalverwaltung.", "content": "Für das ganze Gebiet der Provinz besteht eine Provinz-Verwaltungsorganisation (, kurz, \"Ongkan Borihan suan Changwat\"; englisch \"Provincial Administrative Organization\", PAO). In der Provinz gibt es eine Kommune mit „Großstadt“-Status \"(Thesaban Nakhon)\": Mae Sot und eine Kommune mit „Stadt“-Status \"(Thesaban Mueang)\": die Provinzhauptstadt Tak. Daneben gibt es 12 Kommunen mit „Kleinstadt“-Status \"(Thesaban Tambon)\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Tak () ist eine Provinz \"(Changwat)\" im Westen der Nordregion von Thailand. Sie ist eine der flächengrößten und zugleich eine der am dünnsten besiedelten Provinzen des Landes. Die Hauptstadt der Provinz heißt ebenfalls Tak.", "tgt_summary": "达府(,)是泰国北方之一府 。邻近府城由北顺时针依序为:夜丰颂府、清迈府、南奔府、南邦府、素可泰府、北碧府、那空沙旺府、乌泰他尼府和甘烹碧府。府城西边紧连缅甸的克伦邦。华人称之为来兴府。", "id": 109136} {"src_title": "Colchicin", "tgt_title": "秋水仙素", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Colchicinhaltige Arzneimittel zur Behandlung der Gicht wurden schon in Mesopotamien und (im Papyrus Ebers belegt) Alten Ägypten verwendet. Die Entdeckung und Isolierung des Colchicins im 19. Jahrhundert wird dem Heidelberger Pharmazeuten Philipp Lorenz Geiger zugeschrieben. Geiger stellte Colchicin 1833 aus Samen von \"Colchicum autumnale\" dar. Damals waren Aufbereitungen der Herbstzeitlose bereits als Arzneidroge bekannt und kamen beispielsweise bei Gicht (Podagra) zum Einsatz. Heute wird Colchicin nur noch bei akuten Gichtanfällen oder bei einer Unverträglichkeit alternativer Arzneimittel angewendet. Darüber hinaus wird Colchicin in der aktuellen Leitlinie zur akuten Perikarditis als Erstlinientherapie zusammen mit einem nichtsteroidalen Antirheumatikum (NSAR) empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Colchicin findet sich nicht nur in den Samen der Herbstzeitlosen (0,5 %), sondern auch in deren Blüten (bis zu 1,8 %), der Knolle (ca. 0,2 %) und den Blättern (0,03 %). Es tritt in Begleitung seines Alkohols (−)-Colchicein auf.", "section_level": 1}, {"title": "Stereochemie.", "content": "Colchicin besitzt ein Stereozentrum, somit existieren zwei Enantiomere. Ist der Name Colchicin durch keinen Deskriptor näher gekennzeichnet, ist das natürlich vorkommende (\"S\")-(–)-Colchicin gemeint. (\"R\")-(+)-Colchicin ist das Enantiomer von (\"S\")-(–)-Colchicin, kommt in der Natur nicht vor und ist praktisch bedeutungslos.", "section_level": 1}, {"title": "Synthese.", "content": "Eine Totalsynthese von Colchicin gelang dem Chemiker Albert Eschenmoser und Mitarbeitern an der ETH Zürich.", "section_level": 1}, {"title": "Analytik.", "content": "Die zuverlässige qualitative und quantitative Bestimmung von Colchicin in Humanplasma gelingt durch Kopplung der HPLC mit der Massenspektrometrie nach adäquater Probenvorbereitung. Die Analytik von Urinproben ist ebenfalls mit dieser Methodik möglich. Auch für forensische Fragen stehen Verfahren mit besonderer Probenvorbereitung zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Colchicin ist ein Mitose-Hemmstoff, der die Ausbildung der Spindelfasern hemmt, indem er an freie Mikrotubuli-Untereinheiten bindet, die damit nicht mehr für den Spindelfaseraufbau bei der Zellkernteilung zur Verfügung stehen. Die Vorgänge der Kernteilung werden dadurch nicht unterbrochen, sondern die Zellen durchlaufen die Mitosephasen sowie die Zellteilung mit unterschiedlichem Resultat. Wegen des gestörten Spindelapparates kommt es nicht mehr zur korrekten äquatorialen Ausrichtung der Chromosomen in der Metaphase. Ebenso unterbleibt die Aufteilung der Schwesterchromatiden während der Anaphase. Bei den Teilungsvorgängen entstehen daher ungleiche Tochterzellen mit verschiedenem Gehalt an Chromosomen. Eine Zelle mit fehlenden Chromosomen oder ohne Chromosomensatz ist nicht lebensfähig. Die andere Zelle mit überzähligen Chromatiden verdoppelt in der Interphase die Chromosomen. Tierische Zellen mit Polyploidie sterben meist ab.", "section_level": 1}, {"title": "Botanische Bedeutung.", "content": "Bei pflanzlichen Zellen kommt es durch Polyploidie zur Vergrößerung der Zellen. So wurde Colchicin auch bei der Züchtung der Gattungshybride Triticale eingesetzt, da die bei der Kreuzung von Weizen und Roggen entstehenden Pflanzen haploid und daher unfruchtbar sind. Durch die Behandlung mit Colchicin entstehen diploide, fruchtbare Pflanzen. Des Weiteren können bei der Erzeugung von Pflanzen aus Mikrosporenkolonien durch eine Genomaufdopplung mit Colchicin doppelt haploide Individuen erzeugt werden. Diese sind durch die Aufdopplung in der Lage, Saatgut zur weiteren Zucht hervorzubringen.", "section_level": 2}, {"title": "Medizinische Bedeutung.", "content": "Bei der Erstellung von Karyogrammen wird Colchicin eingesetzt, um die Mitose in der Metaphase zu stoppen und so Chromosomen zu gewinnen, die sich lichtmikroskopisch gut beurteilen lassen. Für das „Gichttherapeutikum“ Colchicin finden sich zunehmend Hinweise für erfolgreiche Anwendungen bei einer Vielzahl weiterer ganz unterschiedlicher Krankheitsbilder. In entsprechender Dosis eingenommen, werden im Körper Zellteilungsprozesse verhindert. Dadurch kommt es überall im Körper zur Bildung nichtfunktionsfähiger Zellen, deren Beseitigung das Immunsystem überlastet. Dies führt zu schweren Vergiftungserscheinungen und kann lebensgefährlich sein. Bei der Einnahme von Colchicum-Arzneien darf eine Höchstdosis nicht überschritten werden. Das Mittel fällt unter die rezeptpflichtigen Medikamente und sollte nie ohne Kontrolle durch einen Arzt eingenommen werden, da gerade Kinder, ältere Menschen und Schwangere gefährdet sein können. Die Anwendung von Colchicin ist bei Lebensmittel liefernden Tieren gemäß der EU-Rückstandshöchstmengen-Verordnung für Lebensmittel tierischen Ursprungs in der Europäischen Union generell verboten.", "section_level": 1}, {"title": "Gicht.", "content": "Colchicin kann als Tablette oder Tropfen genommen werden und beseitigt die oft extremen Gelenkschmerzen bei Gicht sehr zuverlässig. Aufgrund der geringen therapeutischen Breite soll eine Einzeldosis von 2 mg und eine Tagesdosis von 6 mg nicht überschritten werden. Bei 12 mg gab es bereits Todesfälle. Zur Minderung von Nebenwirkungen (insbesondere Durchfall) wird heute eine niedrigere Dosis, z. B. 3 × 0,5 mg/Tag empfohlen. Colchicin darf nicht während der Schwangerschaft eingesetzt werden und auch Männer sollten unter Therapie keine Kinder zeugen (bis 6 Monate nach dem Absetzen der Behandlung). Die Wirkung beruht wahrscheinlich auf einer Hemmung der Einwanderung von Entzündungszellen in die Gelenke. Die Ausscheidung erfolgt zum Teil unverändert über die Nieren, aber auch über die Galle mit enterohepatischem Kreislauf (Halbwertszeit: 4–5 h).", "section_level": 2}, {"title": "Familiäres Mittelmeerfieber.", "content": "Bei Patienten mit familiärem Mittelmeerfieber kann die lebenslange Einnahme von Colchicin die Entstehung einer Amyloidose verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Krebs.", "content": "Es wurde auch versucht, die zellteilungshemmende Wirkung von Colchicin zur Krebstherapie zu nutzen. Colchicin ist jedoch zu toxisch für eine therapeutische Anwendung (geringe therapeutische Breite), daher gibt es keine zugelassenen Arzneimittel mit Colchicin für diese Indikation. Mit ähnlicher Wirkungsweise (‚Spindelgift‘ mit Hemmung der Mitose) werden in der Onkologie die Vincaalkaloide eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Zirrhose.", "content": "Auch wenn sich im Tierversuch die Faserbildung in der Leber durch die Verabreichung von Colchicin hemmen lässt, konnte bei einer klinischen Studie an 55 Patienten mit histologisch gesicherter alkoholischer Leberzirrhose keine signifikante Besserung gegenüber einer Placebogruppe festgestellt werden. Die Beobachtungszeit betrug mehr als 40 Monate. Die Nebenwirkungen waren tolerabel.", "section_level": 2}, {"title": "Morbus Behçet.", "content": "Beim Morbus Behçet konnten in verschiedenen Studien, insbesondere bei Kindern, positive Ergebnisse erhalten werden. Im Vergleich zu Steroiden oder Immunsuppressiva scheint Colchicin vorteilhaft aufgrund der besseren Langzeitverträglichkeit.", "section_level": 2}, {"title": "(Akute) Perikarditis.", "content": "Colchicin lindert unter anderem auch Entzündungen an serösen Schleimhäuten, wie bei der Perikarditis. Vor allem bei der akuten Perikarditis zeigt die Therapie mit Colchicin eine gute Wirkung.Massimo Imazio, Antonio Brucato, Roberto Cemin, Stefania Ferrua, Stefano Maggiolini, Federico Beqaraj, Daniela Demarie, Davide Forno, Silvia Ferro, Silvia Maestroni, Riccardo Belli, Rita Trinchero, David H. Spodick, Yehuda Adler: \"A Randomized Trial of Colchicine for Acute Pericarditis.\" In: \"New England Journal of Medicine.\" 2013, S. 130831233005005,. Colchicin senkt die Rezidivrate der akuten und rezidivierenden Perikarditis laut einer Cochrane Meta-Analyse.", "section_level": 2}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Als häufige Nebenwirkungen kann es zu schweren Durchfällen kommen, weil auch die Epithelzellen des Darmes sehr teilungsaktiv sind und empfindlich reagieren. Bei Überdosierung wird die Niere unter Umständen irreparabel geschädigt. Bei längerer Anwendung kann es zu Schäden des Knochenmarks und Haarausfall führen. Des Weiteren kann es zu Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen kommen. Gelegentliche Nebenwirkungen sind unter anderem: Hautbeschwerden wie Juckreiz; Hautbrennen und/oder Hautblutungen, Blutbildveränderungen mit Abfall der weißen Blutkörperchen, Blutarmut, Nerven- und Muskelschwäche, Benommenheit, Nierenschäden, Störungen des Nagelwachstums sowie verschiedene Überempfindlichkeitsreaktionen. Heute werden unter anderem wegen der bekannten Nebenwirkungen bevorzugt andere Schmerzmittel wie Indometacin aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Colchicin, auch \"Colchizin\", ist ein toxisches Alkaloid aus der Gruppe der Colchicin-Alkaloide und zählt zu den Tropolon-Derivaten. Es gilt als erbgutverändernd. Sein Name bezieht sich auf das Vorkommen in der Herbstzeitlose (\"Colchicum autumnale\").", "tgt_summary": "秋水仙素()是最初萃取于百合科植物秋水仙的种子和球茎的一种植物碱。它是白色或淡黄色的粉末或针状晶体,有剧毒。最先用于治愈风湿病和痛风,但是它的泻药及促进呕吐的功能也成为医生处方的原因。现在主要用于治疗痛风。", "id": 860534} {"src_title": "Konferenz von Jalta", "tgt_title": "雅尔塔会议", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nach der Teheran-Konferenz (28. November bis zum 1. Dezember 1943) hatte sich die militärische und politische Lage verändert. Während in Europa mit dem Vormarsch der US-amerikanischen, britischen und französischen Truppen im Westen und der Roten Armee im Osten der Krieg so gut wie gewonnen war, glaubten die Verantwortlichen, dass die militärischen Auseinandersetzungen mit dem Kaiserreich Japan noch lange andauern würden. Daher zeigten sich Churchill und Roosevelt gegenüber den Forderungen Stalins kompromissbereit. 2020, anlässlich des 75. Jahrestags, gab Russland einige bis dahin unveröffentlichte Dokumente frei.", "section_level": 1}, {"title": "Protokoll über die Verhandlungen auf der Krimkonferenz.", "content": "Am Sonntag, den 11. Februar 1945, unterzeichneten Franklin D. Roosevelt, Josef Stalin und Winston S. Churchill das Kommuniqué, das am nächsten Tag der Presse in Washington, London und Moskau übergeben werden sollte. Danach unterzeichneten sie ein geheimes Abkommen mit den Bedingungen für den Eintritt der Sowjetunion in den Krieg gegen Japan. Das \"Protokoll über die Verhandlungen auf der Krimkonferenz\", das die Außenminister E.R. Stettinius jr., W. Molotow und Anthony Eden schließlich in der Schlußsitzung unterzeichneten, enthielt folgende vierzehn Kapitel:", "section_level": 1}, {"title": "Aufteilung Deutschlands.", "content": "Zur Debatte stand eine Zerstückelung Deutschlands in mehrere Staaten, eine Dismembration, deren Konkretisierung von Stalin gefordert wurde, für die er aber keinen Plan vorlegte. Roosevelt war bereits auf der Teheran-Konferenz der Auffassung gewesen, Deutschland sollte aufgegliedert werden (Teilung in fünf Teilstaaten war sein Teheraner Plan) und war bereit, auf die sowjetische Forderung einzugehen. Churchill und Eden setzten jedoch mit Unterstützung des amerikanischen Außenministers Stettinius in der in Jalta beschlossenen Kapitulationsurkunde eine interpretierbare Formulierung durch. Sie schloss eine Aufteilung nicht aus, konnte aber auch im Sinn einer bloßen Dezentralisierung verstanden werden. Ein gemeinsamer Beschluss konnte nicht erreicht werden, das Thema wurde deshalb an die Europäische Beratende Kommission (EAC) delegiert, wo ein Vorschlag erarbeitet werden sollte. Ein alliiertes „Dismemberment-Committee“ der EAC, das aus dem britischen Außenminister Anthony Eden (als Vorsitzender) und den in London akkreditierten Botschaftern der USA und UdSSR, John G. Winant und Fjodor Tarassowitsch Gussew, bestand, sollte die Einzelheiten festlegen. Diesem Gremium wurde freigestellt, nach eigenem Ermessen einen französischen Vertreter hinzuzuziehen. Im März 1945 nahm Stalin eine Kurskorrektur seiner offiziellen Deutschlandpolitik vor und ließ erklären, dass er nicht länger am Prinzip der Aufteilung Deutschlands festhalten wolle.", "section_level": 2}, {"title": "Besatzungszone für Frankreich und Kontrollrat für Deutschland.", "content": "Aus der britischen und der amerikanischen Besatzungszone sollte ein Gebiet herausgenommen werden, das durch französische Streitkräfte besetzt werden sollte. Über seine Größe sollte Frankreich konsultiert werden und die Entscheidung von den Amerikanern und Briten getroffen werden. Die Provisorische Regierung Frankreichs sollte eingeladen werden, Mitglied des Alliierten Kontrollrats für Deutschland zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Polen.", "content": "Es wurde beschlossen, die Provisorische Polnische Regierung durch eine „Regierung der Nationalen Einheit“ zu ersetzen, die auf eine „Abhaltung freier Wahlen auf der Grundlage des allgemeinen Wahlrechts und geheimer Abstimmung“ verpflichtet werden sollte. Diese Regierung sollte auf eine breitere Grundlage gestellt werden, vor allem demokratische Führungskräfte aus dem Kreis der Polnischen Exilregierung aufnehmen. Die drei Alliierten verpflichteten sich, zu dieser neuen Regierung diplomatische Beziehungen herzustellen und mit ihr Botschafter auszutauschen. Die östliche Grenze Polens sollte mit kleineren Abweichungen der Curzon-Linie folgen. Welche Meinung diese Regierung der Nationalen Einheit über das Ausmaß habe, in dem Polen im Norden und Westen einen Gebietszuwachs erhalten solle, müsse zu gegebener Zeit in Erfahrung gebracht werden. Die endgültige Festlegung der Westgrenze Polens sollte einer Friedenskonferenz vorbehalten bleiben.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Ostgrenze.", "content": "Stalin versuchte in Jalta, in der Frage nach der deutschen Ostgrenze eine Einigung zu erreichen, und forderte eine Festlegung auf die Oder-Neiße-Linie, blieb damit jedoch erfolglos. Es blieb daher bei der „prinzipiellen“ Einigung auf eine Westverschiebung Polens, die auf der Konferenz von Teheran 1943 beschlossen worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Beschlüsse.", "content": "In den Beschlüssen fanden u. a. die sowjetischen Interessen in Asien (Mongolei und Kurilen mit Sachalin) gegenüber Japan und China ihren Niederschlag. Generalissimus Stalin forderte für die Sowjetunion zusätzliche Sicherheiten. Die besetzten Länder von Italien über die Tschechoslowakei bis zum Baltikum und praktisch der ganze Balkan sollten einen Sicherheitsring von Satellitenstaaten um die Sowjetunion bilden. Darauf gingen Churchill und Roosevelt nur teilweise ein. Italien wurde der westlichen Einflusssphäre zugeschlagen, während man die Tschechoslowakei und die baltischen Staaten Stalin überließ. Über die Regierung von Polen wurde keine Einigung erzielt, und auch der Grenzverlauf blieb unklar. Die Einflusszonen in Südosteuropa hatten Stalin und Churchill bereits auf ihrer Moskauer Konferenz im Oktober 1944 in informeller Weise auf einem kleinen Zettel aufgeteilt. Churchill hatte geschrieben: Stalin bestätigte laut Churchill den Vorschlag, indem er einen Haken auf das Blatt setzte. In einer Geheimabsprache verpflichtete sich die Sowjetunion, zwei bis drei Monate nach der deutschen Kapitulation den Krieg gegen Japan zu eröffnen und ein Bündnis mit China einzugehen. Im Gegenzug erhielt sie territoriale Zugeständnisse in den Kurilen und Südsachalin sowie politische Vorrechte in der Mandschurei, Besatzungsrechte in Korea und die Autonomie der Äußeren Mongolei. Wie bereits die frühere Konferenz von Teheran ließ auch die Konferenz von Jalta viel Auslegungsspielraum offen. Nur über eine bedingungslose Kapitulation und die Entnazifizierung sowie die Entmilitarisierung Deutschlands war man sich von vornherein einig. Definitive Absprachen, Einzelheiten über die Abtretung der deutschen Ostgebiete oder die künftige polnische Westgrenze wurden nicht getroffen. Verabredet war allenfalls, dass Polen im Norden und Westen deutsche Gebiete erhalten solle, nach den Vorstellungen der USA und Großbritanniens jedoch keine westlich der Oder. Auch Absprachen über die Vertreibung von Millionen von Deutschen sollten erst später auf der Potsdamer Konferenz folgen. Als Ostgrenze Polens wurde die Curzon-Linie festgelegt. Auf der Konferenz von Jalta einigten sich Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill und Josef Stalin über die letzten noch strittigen Punkte des Entwurfs zur Charta der Vereinten Nationen. Es ging insbesondere um den Abstimmungsmodus im mächtigsten Gremium der künftigen Organisation, dem Sicherheitsrat. Den ständigen Sicherheitsratsmitgliedern – der UdSSR, den USA, Großbritannien, Frankreich und China – räumte man auf Betreiben der Sowjetunion ein Vetorecht in allen wichtigen Fragen ein. Ohne dieses Zugeständnis wäre keine Einigung möglich gewesen. Außerdem wurde ein Abkommen mit der Sowjetunion unterzeichnet, das eine Repatriierung sowjetischer Displaced Persons vorsah, die in der Obhut der Westalliierten waren. Dies betraf nicht nur die sowjetischen Zwangsarbeiter in Deutschland, sondern auch ehemalige Soldaten der Roten Armee, die als Angehörige der Wlassow-Armee in deutschen Uniformen gefangen genommen worden waren. Das Abkommen wurde weder im Abschlusskommuniqué der Konferenz erläutert noch veröffentlicht. Drei Arten von Reparationen wurden festgelegt: In der Frage der Hauptkriegsverbrechen, die gemäß Beschluss der Konferenz von Moskau 1943 bestraft werden sollten, kam es in Jalta zu keiner weitergehenden Festlegung. Laut Kommuniqué sollte sie weiterhin von den drei Außenministern untersucht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Im Jahr 2004 war eine Bronze von Surab Zereteli gegossen worden, die ab 2005 an die Konferenz von Jalta erinnern sollte. Die Regierung der Ukraine verzichtete auf das Monument. Nach der Annexion der Krim durch Russland wurde die Plastik im Februar 2015 eingeweiht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Konferenz von Jalta (auch \"Krim-Konferenz\") war ein diplomatisches Treffen der alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Vereinigtes Königreich) und Josef Stalin (UdSSR) im auf der Krim gelegenen Badeort Jalta vom 4. bis zum 11. Februar 1945. Es war das zweite von insgesamt drei alliierten Gipfeltreffen der „Großen Drei“ im bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945). Themen der Konferenz waren vor allem die Aufteilung Deutschlands, die Machtverteilung in Europa nach dem Ende des Krieges und der Krieg gegen das Japanische Kaiserreich. Ort der Konferenz war der Liwadija-Palast.", "tgt_summary": "雅尔塔会议(英语:Yalta Conference;),其会议结果之一雅尔塔协定又称雅尔塔密约,是美国、英国和苏联三国领袖——美国总统富兰克林·德拉诺·罗斯福、英国首相温斯顿·丘吉尔和苏联人民委员会主席约瑟夫·斯大林于1945年2月4日至2月11日期间,在苏联克里米亚雅尔塔里瓦几亚宫内举行之一次首脑会议。这次会议,制定了第二次世界大战战后的世界新秩序和列强利益分配方针,形成了「雅尔塔体系」,对第二次世界大战后的世界局势产生了深远的影响。", "id": 2102347} {"src_title": "Derek Jarman", "tgt_title": "戴力·渣文", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Derek Jarman verbrachte seine Jugend in den Garnisonsstandorten seines Vaters bei der Air Force und im Internat. Die Familie lebte unter anderem in der Villa Zuassa am Lago Maggiore und in Curry Mallet. Er beschäftigte sich früh mit der Malerei, später mit dem Schaffen von Bühnenbildern, mit Filmdesign und seit den frühen sechziger Jahren mit dem Filmschaffen. 1960 bis 1963 studierte er am Londoner King's College Englisch, Geschichte und Kunstgeschichte und unternahm in den folgenden Jahren Reisen nach Griechenland, Kreta, Italien; mehrmals in die USA, nach Südspanien und Nordafrika. In den USA hörte er zum ersten Mal von Andy Warhol, der für ihn und seine Freunde zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart zählte. 1963 wechselte er vom College auf die Kunstakademie (Slade School of Art), die er bis 1967 besuchte. Hier begann er Theaterkulissen zu malen. Er entwarf unter anderem die Kulissen von \"Jazz Calendar\" (mit Frederick Ashton) und Ken Russel's \"The Rake’s Progress\". 1970 erhielt er von Ken Russell den Designauftrag für dessen Film \"Savage Messiah\". In Russell fand Jarman einen guten Lehrmeister für die eigene Filmarbeit. Bereits in der Zusammenarbeit mit Ken Russell zeigte sich Derek Jarman als ein selbstbewusster und innovativer Künstler, so auch bei dem 1971 entstandenen Historiendrama \"Die Teufel\" (\"The Devils\"). 1970 drehte er den ersten seiner zahlreichen Kurzfilme auf einer geliehenen Schmalfilmkamera, da ihn die Malerei in dieser Zeit immer weniger begeisterte. 1976 drehte Derek Jarman seinen ersten Langfilm, \"Sebastiane\", „um die Möglichkeiten des Filmemachens außerhalb der üblichen Grenzen des britischen Kinos zu erproben, in einer Situation, die so weit wie möglich frei von den Beschränkungen des kommerziellen Spielfilms sein sollte.“ Von 1979 bis zu seinem Tod 1994 entstanden sieben lange Filme, darunter \"The Tempest\" (1979), \"In The Shadow Of The Sun\" (1980), \"Imagining Oktober\" (1984), \"The Angelic Conversation\" (1985), \"Caravaggio\" (1986), \"Edward II\" (1991) und \"Wittgenstein\" (1993). 1984 drehte er auf Einladung des spanischen Fernsehens in Cadaques einen Videoclip für Psychic TV und Jordi Valls. Im Oktober 1984 war Jarman Gast des sowjetischen Filmkünstlerverbands. Er wurde mit anderen unabhängigen Filmemachern (darunter Sally Potter) eingeladen, seine Arbeiten in Moskau und Baku zu präsentieren. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre führte Jarman Regie bei mehreren Musikvideos für Titel der The Smiths (z. B. \"The Queen is Dead\") und der Pet Shop Boys (z. B. \"It's a Sin\"), deren Bühnenshow zur Tournee \"Introspective\" (1989) er gestaltete. Als 1987/88 die Thatcher-Regierung Clause 28 in ein geplantes Gesetz zu Kommunalverwaltungen einbrachte, mit dem die Publikation und Verwendung von Material verhindert werden sollte, das der „Förderung der Homosexualität“ dienen könnte, reagierte Jarman neben öffentlichen Protesten mit einer gesteigerten Behandlung dieses Themas in seinen Filmen. Homosexualität und Kunst als treibende Kräfte seiner Arbeit, ein hoher Grad an Experimentierfreudigkeit, ein betont subjektivistischer, unkonventionell antinaturalistischer Stil, bewusste und unbewusste Selbstinszenierung, Zivilisationskritik, ästhetisch formulierter Hang zur Magie und Ritual machen seinen filmischen Stil unverkennbar. Jarman betont wiederholt das Moment des Magischen und des Traumhaften in seiner Bilderwelt – der Film sei ein Instrument, Träume lebendig zu machen. Durch seine Experimente mit Licht, Farbe und Schichtungen von Bildern rückt er die Arbeit mit der Kamera in die Nähe der Malerei. Nachdem im Jahr 1986 bei ihm AIDS diagnostiziert worden war, kaufte er die 1900 erbaute hölzerne Fischerhütte Prospect Cottage in Dungeness/Kent, England, deren Garten er mit Feuersteinknollen, Treibholz und verrosteten Eisenobjekten künstlerisch gestaltete. Dies begriff er als Versuch der Heilung einer Landschaft, die von einem nahe gelegenen Kernkraftwerk dominiert wird. Jarman hatte die Hütte 1986 gefunden, als er für den Film \"The Garden\" ein Waldstück mit Atlantischen Hasenglöckchen suchte und im Pilot Inn in Dungeness für Fish and Chips einkehrte. Das Werden des Gartens und der Überlebenskampf der Pflanzen in der unwirtlichen Landschaft wurden zu einem Symbol für Jarmans Krankheit. Seit 1991 half ihm der Photograph Howard Sooley bei der Gestaltung des Gartens. In den letzten Jahren seines Lebens wandte Jarman sich wieder stärker der Malerei zu und verfasste außerdem eine Reihe autobiografischer Bücher, in denen er beschrieb, wie er zu seinen künstlerischen Arbeiten kam: \"Dancing Ledge\" (1984), \"The Last of England\" (1987), \"Modern Nature\" (1991), \"At Your Own Risk\" (1992) und \"Chroma\" (1994). Durch seine Krankheit erblindete Derek Jarman allmählich. Trotzdem realisierte er den Film \"Blue\" aus seiner „Sicht“. Es wurde eine Art Hörfilm, die Leinwand bleibt 70 Minuten lang blau. Kurz nach der Uraufführung starb Jarman im Alter von 52 Jahren und wurde auf dem Kirchhof von St. Clement in Old Romney in der Romney Marsh beerdigt. Eine filmische Rückschau auf Jarmans Leben und Werk gibt der Dokumentarfilm \"Derek\" von Isaac Julien und Tilda Swinton. Zu Ehren Derek Jarmans wurde am Londoner Birkbeck College das \"Derek Jarman Lab\" gegründet, das die Arbeit des London Consortium fortführt und sich der postgradualen Filmausbildung und der Filmproduktion im geisteswissenschaftlichen Kontext widmet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Derek Michael Jarman (* 31. Januar 1942 in Northwood, London, England; † 19. Februar 1994 im St. Bartholomy's Hospital, London) war ein britischer Filmregisseur und Künstler.", "tgt_summary": "戴力·渣文(Derek Jarman,1942年-1月31日-1994年-2月19日)是一名英国电影导演及作家。", "id": 780272} {"src_title": "Baryt", "tgt_title": "重晶石", "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Baryt wurde nach dem griechischen Wort für \"schwer\" benannt aufgrund seiner für ein Mineral relativ hohen Dichte von 4,5 g/cm. Auch die bergmännische Bezeichnung \"Schwerspat\" weist auf diese Eigenschaft hin. Erstmals erwähnt wird der Name Baryt von Dietrich Ludwig Gustav Karsten in der von ihm verfassten, ersten Edition der \"Mineralogischen Tabellen\" (Berlin, 1800).", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Baryt zur Mineralklasse der „Sulfate, Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate, Wolframate“ und dort zur Abteilung der „Wasserfreien Sulfate ohne fremde Anionen“, wo er als Namensgeber der „Barytgruppe“ zusammen mit Anglesit, Coelestin und Hashemit eine eigenständige Gruppe bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Baryt ebenfalls in die Klasse der „Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“ und dort in die Abteilung der „Sulfate (Selenate usw.) ohne zusätzliche Anionen, ohne HO“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Größe der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit ausschließlich großen Kationen“ zu finden ist, wo es ebenfalls die „Barytgruppe“ mit der System-Nr. \"7.AD.35\" und den weiteren Mitgliedern Anglesit, Coelestin und Olsacherit bildet. Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Baryt in die Klasse der „Sulfate, Chromate und Molybdate“ und dort in die Abteilung der „Sulfate“ ein. Auch hier ist Baryt Namensgeber der „Barytgruppe“ mit der System-Nr. \"28.03.01\" und den weiteren Mitgliedern Coelestin und Anglesit innerhalb der Unterabteilung „Wasserfreien Säuren und Sulfate (A)XO“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Baryt kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe \"Pnma\" (Raumgruppen-Nr. 62) mit den Gitterparametern \"a\" = 8,88 Å; \"b\" = 5,46 Å und \"c\" = 7,16 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle. Der Anionenkomplex [SO] bildet dabei einen leicht verzerrten Tetraeder mit Schwefel im Mittelpunkt und Sauerstoff an den vier Ecken. Innerhalb des Anionenkomplexes herrscht kovalente Bindung, zwischen dem Barium-Ion und den jeweils 12 umgebenden Sauerstoffionen dagegen Ionenbindung.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Einige Baryte zeigen bei UV-Licht eine gelbliche, orange oder rosafarbene Fluoreszenz. Im kurzwelligen UV-Licht kann gelegentlich Phosphoreszenz beobachtet werden. Baryt ist in Wasser nahezu unlöslich und deshalb im Gegensatz zu anderen Bariumverbindungen nicht giftig. Es ist auch chemisch recht beständig und löst sich selbst in heißer, konzentrierter Schwefelsäure nur langsam. Beim Erhitzen neigt das Mineral zur Rissbildung und erzeugt eine gelbgrüne Flammfärbung.", "section_level": 1}, {"title": "Varietäten und Modifikationen.", "content": "Radiobaryt enthält geringe Anteile von Radium im Promillebereich, die das Barium in der Struktur teilweise ersetzen. Abhängig vom Radiumgehalt kann es das stärkste natürliche radioaktive Mineral sein, in einer Einzelprobe wurden 31,8 MBq/g nachgewiesen. Baryte mit mehr als 70 Bq/g werden im Allgemeinen bereits als Radiobaryte angesprochen. In wüstenhaftem Klima entstehen als besondere Wachstumsform, bei der zwischen den tafeligen Kristallen Sandkörner eingeschlossen werden, die sogenannten Barytrosen. Diese ähneln den Sandrosen und werden unter ähnlichen Bedingungen gebildet. Als \"Hokutolith\" wird eine bleihaltige und gelegentlich auch radiumhaltige Baryt-Varietät bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Baryt bildet sich aus hydrothermalen Lösungen oder auch sedimentär, teilweise unter Mitwirkung biologischer Prozesse. Vergesellschaftet ist er überwiegend mit Calcit, Dolomit, Fluorit, Galenit, Gips, Rhodochrosit, Sphalerit und Stibnit, kann aber auch mit vielen anderen Mineralen zusammen gefunden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sedimentär-exhalative Lagerstätten.", "content": "Die bedeutendsten Lagerstättentypen sind SEDEX-Lagerstätten. Da Bariumsulfat nur sehr schwer löslich ist, findet eine Ausfällung des Minerals häufig an Orten statt, an denen sich barium- und sulfatreiche Lösungen mischen. So bilden sich die submarinen SEDEX-Lagerstätten bei der Mischung aufsteigender bariumreicher Hydrothermallösungen mit sulfathaltigem Meerwasser. Dieser Lagerstättentyp kann einige Millionen bis Milliarden Tonnen Baryt enthalten, die oftmals, aber nicht immer, mit Pb-Zn-Ag-haltigen Massivsulfiden vergesellschaftet sind. Beispiele sind die Lagerstätten in der Brooks Range in Alaska mit etwa zwei Milliarden Tonnen Baryt, der Nevada-Barytgürtel in den USA oder die Lagerstätten Meggen und Rammelsberg in Deutschland (beide stillgelegt).", "section_level": 2}, {"title": "Ganglagerstätten.", "content": "Ganglagerstätten bilden sich auf Spalten in verschiedensten Gesteinen. Die Gänge können mehrere Meter mächtig werden und einige Millionen Tonnen Baryt enthalten. Oftmals kommen auf den Gängen neben Baryt auch Fluorit, Quarz, Calcit und verschiedene Sulfide vor.", "section_level": 2}, {"title": "Fundorte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aktiv.", "content": "In Deutschland wird derzeit Baryt in der Grube Clara in Oberwolfach im Schwarzwald abgebaut. In der Grube Niederschlag bei Bärenstein im Erzgebirge wurde 2013 mit dem Abbau von Fluorit und Baryt begonnen.", "section_level": 3}, {"title": "Stillgelegt.", "content": "Die Lagerstätte Gehren bei Ilmenau im Thüringer Wald wurde von 2005 bis 2008 erschlossen und liegt derzeit mangels Absatz still. Bis Juni 2007 wurde noch bei Bad Lauterberg im Harz auf der Grube Wolkenhügel und im Schwerspatbergwerk Dreislar im Sauerland Baryt gewonnen und noch bis 1997 in der Grube Käfersteige auf dem Gebiet der Stadt Pforzheim. Bis 1991 waren im sächsischen Vogtland die Lagerstätte Brunndöbra und im thüringischen Trusetal die Lagerstätten Mommel und Hühn in Betrieb. Weniger bedeutende Reviere lagen im Richelsdorfer Gebirge bei Sontra, im Spessart bei Lohr am Main (z. B. bei Rechtenbach, Partenstein und Frammersbach) und im Saarland bei Nohfelden-Eisen. Zwischen den Dörfern Aue und Haindorf (Schmalkalden) gab es von 1887 bis 1978 eine Schwerspatmühle, die „Auehütte“. Die Bahnstation trägt heute noch diesen Namen. Sie wurde 1887 in dem Gebäude des Walzwerkes einer vorherigen Eisenverhüttung von der Familie Utendörffer eingerichtet. Als VEB in der DDR schloss sie 1978. In Hartenrod, heute Bad Endbach im Landkreis Marburg-Biedenkopf (Hessen), wurden in den Gruben „Bismarck“ ab 1884 und „Koppe“ von 1919 bis 1957 ein hochwertiges Schwerspatvorkommen abgebaut und in der angeschlossenen Spatmühle verarbeitet. Im Odenwald wurde zwischen 1800 und 1939 an drei wichtigen Standorten Baryt gefördert: in Schriesheim an der Bergstraße entlang der Klüfte der Schriesheim-Formation, in Klein-Umstadt (heute Stadtteil von Groß-Umstadt) (von 1839 bis 1931 etwa 650.000 Tonnen barythaltiges Gestein) und im zentralen Bereich des Odenwaldes um Reichelsheim zwischen Ober-Kainsbach und Ober-Ostern. Weitere Fundorte in Deutschland sind unter anderem Freiberg, Ruschberg (Grube Clarashall), Halsbrücke, Pöhla, Uersfeld (Bergwerk Bergkrone), der Harz, das Lahn-Dill-Gebiet, das Christophstal bei Freudenstadt (Grube Christophstollen), der Thüringer Wald und das östliche Kyffhäusergebirge. Außerdem gab es Schwerspatabbau in der „Grube Marie“ (zwischen Oberbach und Wildflecken) im Landkreis Bad Kissingen.", "section_level": 3}, {"title": "International bedeutende Lagerstätten.", "content": "Alston Moor, Cumbria, Frizington, Mowbray und Isle of Arran (deren Vorkommen bereits seit 1770 bekannt sind) in Großbritannien, Iglesias auf Sardinien, Baia Sprie und Cavnic in Rumänien, Banská Štiavnica in der Slowakei, Dědova hora und Příbram in Tschechien, sowie Elk Creek/South Dakota in den USA.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Fundorte.", "content": "Insgesamt konnte Baryt bisher (Stand: 2011) an rund 8600 Fundorten nachgewiesen werden, so auch in Gesteinsproben des Mittelatlantischen Rückens und des Zentralindischen Rückens und an mehreren Orten des Pazifischen Ozeans. Außerhalb der Erde fand sich Baryt noch auf dem Mond, genauer in den Gesteinsproben in der Nähe der Landeplätze von Luna 16 (Mare Fecunditatis), 20 und 24 (Mare Crisium).", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Hauptverwendung für Baryt ist in der Tiefbohrtechnik als Zusatz für Bohrspülungen. Der Grund hierfür ist die hohe Dichte des Baryts, mit dem ein hoher Schweredruck in der Flüssigkeit erzielt wird, der das Bohrloch stabilisiert und es ermöglicht, das durch den Bohrmeißel zerkleinerte Gestein an die Erdoberfläche zu transportieren. Des Weiteren wird Baryt zur Herstellung von weißen Pigmenten wie Lithopone und von fotografischen Papieren verwendet und ist selbst auch im Colour Index unter C.I. Pigment White 22 und C.I. 77120 gelistet. Es ist ebenso Bestandteil von Schwerbeton wie von Kontrastmitteln bei Röntgenuntersuchungen des Magens. Baryt wird außerdem als Rohstoff zur Gewinnung von Barium abgebaut. In der Automobilindustrie wird Baryt Kunststoffen und Dämmmatten beigemischt, um die Schalldurchlässigkeit zu vermindern. Als Schmuckstein wird Baryt nur selten verwendet, da er zu weich (Mohs-Härte 3 bis 3,5) und empfindlich (vollkommene Spaltbarkeit) ist. Er wird von Sammlern bevorzugt in Form eines facettierten Achtecks geschliffen. Als Zuschlagsstoff wird Schwerspat benutzt, um die Strahlendurchlässigkeit von Beton zu vermindern (Barytbeton). Einsatzgebiet sind beispielsweise Wände in Röntgenräumen im Krankenhaus oder Behandlungsräume in der Strahlentherapie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baryt, auch unter seinem Synonym Schwerspat und seiner chemischen Bezeichnung Bariumsulfat bekannt, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate und Verwandte“ (siehe Klassifikation). Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ba[SO], wobei Barium auch durch Strontium ersetzt sein kann (Diadochie).", "tgt_summary": "重晶石(英文:Barite或Baryte),主要成分为硫酸钡(BaSO),颜色从白色至透明,同时也是钡的主要来源之一。而在重晶石矿物群(英语:baryte group)主要由重金石、天青石、硫酸铅矿以及重晶石和天青石的固溶体组成。", "id": 2102995} {"src_title": "Friedenstruppen der Vereinten Nationen", "tgt_title": "联合国维持和平部队", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Militärangehörige als Vermittler wurden erstmals 1947 im Rahmen der \"United Nations Special Committee on the Balkans\" (UNSCOB) entsandt. Der erste Einsatz von unbewaffneten UN-Militärbeobachtern erfolgte 1948 im Rahmen der Organisation der Vereinten Nationen zur Überwachung des Waffenstillstands (UNTSO) im Palästinakrieg. Im Zuge der Suezkrise 1956 wurde mit der Noteinsatztruppe der Vereinten Nationen (UNEF) erstmals eine bewaffnete Einheit aufgestellt. Die während der Kongokrise 1960 entsandte Operation der Vereinten Nationen in Kongo (ONUC) verwendete auf Anregung von UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld erstmals die blauen Helme und die Aufschrift „UN“ auf ihren Militärfahrzeugen.", "section_level": 1}, {"title": "Friedensmissionen.", "content": "Die Friedensmission bzw. friedenserhaltende Mission ist eine Form des Einsatzes militärischer Kräfte durch die Vereinten Nationen. Sie ist zu unterscheiden von der Beobachtermission und der Friedenserzwingung nach Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen. Wie alle bewaffneten Einsätze der Vereinten Nationen setzt sie eine entsprechende Resolution des UN-Sicherheitsrates voraus, die Art, Umfang und Dauer des Einsatzes festlegt. Eine Friedensmission der Vereinten Nationen findet immer nur mit Zustimmung der Regierung des Gastgeberlandes statt, in dem ihre Einheiten tätig werden, oder aber mit allen dort bestehenden Konfliktparteien. Diese Regelung soll verhindern, dass die Blauhelme zwischen die Fronten geraten und Teil des Konflikts werden. Ihre Truppen haben niemals einen Kampfauftrag, sind aber bewaffnet und zumindest in gewissem Umfang berechtigt, von ihrer Waffe Gebrauch zu machen. So sind sie ermächtigt, grundsätzlich sich selbst und teilweise auch ihre Stellung zu verteidigen sowie ihre Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Grundsätzlich gilt, dass eine signifikante UN-Präsenz den Konflikt beruhigt und Sicherheit für die Bevölkerung gewährleistet, wie der Präsident von Blue Shield International Karl von Habsburg bei einem Besuch im UNIFIL-Österreicher-Camp im Libanon festhält. Zu den Instrumenten einer Friedensmission zählen die Einsetzung von Untersuchungskommissionen, Vermittlungen zwischen Konfliktparteien, Anrufung des internationalen Gerichtshofes in Den Haag soweit sich diesem beide Streitparteien unterworfen haben, die Bildung von UN-kontrollierten Pufferzonen, die Entsendung von Wahlbeobachtern wie z. B. bei der Mission der Vereinten Nationen in Osttimor (UNAMET). Friedensmissionen der Vereinten Nationen dienten bisher zumeist der humanitären Hilfe, der Überwachung eines Waffenstillstandes wie z. B. die Friedenstruppe der Vereinten Nationen in Zypern (UNFICY), der Entwaffnung von Bürgerkriegsparteien wie die Operation der Vereinten Nationen in Mosambik (ONUMOZ) oder der Sicherung eines Dekolonisierungsprozesses wie z. B. die Sicherheitstruppe der Vereinten Nationen in West-Neuguinea (UNSF). In diesem Sinne dient eine Friedensmission als Friedenssicherung oder Polizei- und Ordnungsmacht der Weltorganisation. Zu den weiteren Aufgaben können die Unterstützung der staatlichen Bürokratie oder Unterstützung beim Demokratisierungsprozess zählen. Dazu zählen auch Kooperationen mit NGOs wie zum Beispiel hinsichtlich Kulturgüterschutz mit dem Internationalen Komitee vom Blauen Schild (Association of the National Committees of the Blue Shield, ANCBS). Insgesamt gibt es im Hinblick auf die Einsatzmodalitäten der verschiedenen Missionen Unterschiede, die von der Anlage her gegebenen Möglichkeiten des Vorgehens mit Waffengewalt schafft jedoch Situationen, in denen Raum für die Anwendung des Kriegsvölkerrecht besteht. Da die Vereinten Nationen eine internationale Organisation sind, dem Abkommen über das Kriegsvölkerrecht aber nur Staaten beitreten können, ist vor allem der rechtliche Status der Friedensmissionen in vielen konkreten rechtlichen Fragen noch offen und ungeklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Einsätze (\"Missionen\").", "content": "Seit 1948 gab es insgesamt 71 Friedenseinsätze der Vereinten Nationen. Aktuell gibt es 14 laufende Einsätze, die meisten davon in Afrika und im Nahen Osten. Ende 2018 waren nach Angaben der UN-Abteilung für Friedenssicherungseinsätze (DPKO) knapp 90.000 Soldaten (ca. 75.000) und Polizisten (10.000), Militärbeobachter und Mitarbeiter aus 121 Staaten, hauptsächlich aus Entwicklungsländern zur Friedenssicherung aktiv. Der Frauenanteil beträgt ca. fünf Prozent. Die größten Truppensteller sind Äthiopien mit 7.597, Bangladesch mit 6.624, Ruanda mit 6.528, Indien mit 6.445, Nepal mit 6.098 und Pakistan mit 5.262. Deutschland rangiert mit 537 Soldaten auf Platz 47. Für einige Länder stellt diese Beteiligung eine wichtige Devisenquelle dar. Für jeden Blauhelmsoldaten zahlt die UN 1332 US-Dollar pro Monat. Bangladesch bezieht jährlich etwa 200 Mio. Dollar an Rekompensation. Weiterhin ist eine gute Beziehung zur UN ein wichtiger Grund, warum sich die Armee innenpolitisch zurückhält. Bis Ende 2018 haben rund 3800 Angehörige von UN-Friedensmissionen aus 43 Staaten ihr Leben während des Einsatzes verloren, davon 2734 Soldaten, 90 Militärbeobachter, 278 Polizisten, 396 örtliche Mitarbeiter, 259 ausländische Zivilangestellte sowie 35 weitere Einsatzkräfte. Die Zahlen schließen verschiedene Todesursachen wie Kampfhandlungen, Unfälle und Krankheiten mit ein. Aus Österreich wurden im Rahmen von Blauhelm-Missionen bisher 44 Menschen getötet, aus Deutschland 17 und aus der Schweiz 3.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Das Budget für Friedensicherungseinsätze beträgt 6,7 Milliarden US$ pro Jahr (1. Juli 2018 – 30. Juni 2019) und macht damit weniger als 0,5 Prozent der jährlichen weltweiten Militärausgaben aus. Die zehn größten Beitragszahler sind die Vereinigten Staaten (28,5 Prozent), China (10,3 Prozent), Japan (9,7 Prozent), Deutschland (6,4 Prozent), Frankreich (6,3 Prozent), Großbritannien (5,8 Prozent), Russland (4 Prozent), Italien (3,8 Prozent), Kanada (3 Prozent) und Spanien (2,5 Prozent).", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Der Kern von Friedenstruppen sind Militärbeobachter, die üblicherweise einen Militärbeobachterlehrgang bei einer durch die VN zertifizierten Ausbildungseinrichtung durchlaufen müssen. Der Lehrgang wird \"Military Expert on Mission\" (UNMEoM) oder klassisch \"Military Observer Course\" (UNMOC) genannt und weltweit durch spezielle VN Ausbildungszentren angeboten, u. a. in Indien, Finnland, Bangla Desh, Thailand, Vietnam, China usw. Für den deutschsprachigen Raumː In Deutschland wird der Lehrgang durch das Vereinte Nationen Ausbildungszentrum Bundeswehr, in Österreich durch Austrian Armed Forces International Centre (AUTINT) und in der Schweiz durch das \"Trainingszentrum der Schweizer Armee International Command\" (TC SWISSINT) durchgeführt. Zusammen mit niederländischen Schule „for Peace Operations“ (NLD SPO) bilden genannte Zentren insbesondere für die VN Ausbildung den Ausbildungs- und Kooperationsverbund Fo(u)r Peace Central Europe. Für Verwendungen in höheren Stäben der VN-Friedenstruppen wird der Lehrgang \"UN Staff Officer Course\" (UNSOC) angeboten; in Deutschland führt die Führungsakademie der Bundeswehr diesen Lehrgang ein mal im Jahr durch.", "section_level": 1}, {"title": "Probleme und Kritik.", "content": "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die UN-Blauhelme nicht immer den Frieden sichern konnten. Es hat sich herausgestellt, dass das Bereitstellen von Truppen durch die UN-Mitglieder auf freiwilliger Basis nicht funktioniert. Zwar werden regelmäßig rund 150.000 Mann theoretisch als verfügbar gemeldet, wenn es aber um konkrete Einsätze geht, wird von den Regierungen nur ein Bruchteil der offiziell verfügbaren Truppen bereitgestellt. In der Praxis stellt sich auch die Einbindung möglichst vieler Länder in die Friedenstruppe als nicht effektiv heraus. Unklare Befehlsstrukturen, Sprachbarrieren und mangelnde Zusammenarbeit (aus technischen oder menschlichen Unzulänglichkeiten) führen zu Organisationsdefiziten. Aber auch die Bürokratie des UN-Sicherheitsrates selbst, der als einziges UN-Organ Mandate zu Blauhelmeinsätzen erteilen kann, war in der Vergangenheit Ziel von Kritik. Als 1994 in Ruanda angesichts von Massakern schnell gehandelt werden musste, brauchte der Sicherheitsrat drei Wochen, um die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Schuld an missglückten Blauhelmeinsätzen waren in der Vergangenheit auch falsche Mandate, mit denen die Friedenstruppen ausgestattet wurden. Oft konnten sie sich durch mangelnde Bewaffnung noch nicht einmal selbst verteidigen und wurden als Geiseln genommen. Auch kam es immer wieder vor, dass Blauhelme zur Friedenserhaltung in noch brodelnde Krisenherde geschickt wurden: „\"Man schickt Streitkräfte zur Erhaltung eines Friedens, der überhaupt nicht existiert\"“ (France Soir). Dadurch wurden die Blauhelme ständig in die Auseinandersetzungen verwickelt. Ein weiteres markantes Beispiel war die UN-Resolution 819, durch die Srebrenica am 16. April 1993 zur UN-Schutzzone erklärt wurde. Zur Sicherung waren etwa 400 niederländische Blauhelm-Soldaten der Schutztruppe der Vereinten Nationen (UNPROFOR) unter dem Befehl von Thomas Karremans eingesetzt. Am 19. April 1995 kapitulierte die Stadt Srebrenica gegenüber den bosnisch-serbischen Belagerern und die Blauhelm-Soldaten waren auf Grund ihres Mandates nicht in der Lage, die Zivilbevölkerung zu schützen. In der Folge dieser Ereignisse kam es zum \"Massaker von Srebrenica\". Ein weiteres Problem machte im Jahr 2000 der Brahimi-Bericht deutlich. Er stellte fest, dass die Einsätze von 27.000 Blauhelmen in aller Welt im New Yorker UN-Hauptquartier, der Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze (DPKO), von nur 32 Militärexperten geplant, unterstützt und überwacht wurden, und dass für die 8000 Polizisten dort nur 9 Polizeioffiziere verantwortlich waren. Auch die Sonderstellung der US-amerikanischen Blauhelme war schon oft Anlass für Kritik. Die US-amerikanische Regierung fürchtet, dass es zu politisch motivierten Anklagen gegen die eigenen Truppen kommen könne, und besteht deshalb auf der Immunität ihrer eigenen Truppen. Um einer Reihe der aufgezählten Probleme begegnen zu können, findet die Friedenssicherung durch die Vereinten Nationen immer häufiger durch Übertragung eines konkreten Handlungsauftrages statt: Die UN vergeben hierbei einen Auftrag zur Friedenssicherung in Form eines vom Sicherheitsrat formulierten Mandats an eine externe Organisation. Entweder handelt es sich dabei um einen einzelnen Staat, eine Gruppe von Staaten oder eine weitere internationale Organisation. Dieses Vorgehen ist allerdings mit Risiken verbunden, so könnten Unterauftragnehmer beispielsweise vom Mandat abweichen und eigene Ziele verfolgen. Eine Alternative wäre eine ständige UN-Eingreiftruppe, wie sie in Artikel 43 der UN-Charta vorgesehen ist. Es fehlt jedoch noch an den entsprechenden Abkommen hierzu. Menschenrechtsorganisationen sehen in der Stationierung von Friedenstruppen auch die Ursache für stark steigenden Frauenhandel zur Zwangsprostitution in den jeweiligen Regionen. So ist zum Beispiel der Kosovo seit der Entsendung von internationalen friedenserhaltenden Kräften (KFOR) und Einrichtung der Übergangsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo (UNMIK) zum Hauptziel für Frauen- und Mädchenhandel geworden. Die Zahl an registrierten Etablissements, in denen Frauen als Zwangsprostituierte arbeiten müssen, ist von 18 im Jahr 1999 auf über 200 Ende 2003 gestiegen. Verschärft wird diese Situation auch noch durch die Immunität der Soldaten, die sie im Falle von Menschenrechtsverletzungen vor gerichtlicher Verfolgung schützen. UNMIK hat das Problem mittlerweile erkannt und einige Maßnahmen gesetzt. So wurden unter anderem eine „schwarze Liste“ von rund 200 Bars und Nachtclubs erstellt, die UN-Mitarbeiter und Soldaten nicht besuchen dürfen. 2000 wurde auch eine UNMIK-Spezialeinheit gegen Frauenhandel und Prostitution gegründet (TPIU) und im Januar 2001 erließ die UNMIK eine Richtlinie, die sowohl den Handel als auch den wissentlichen Geschlechtsverkehr mit gehandelten Frauen als strafbare Handlung festschreibt. Diese Maßnahmen werden zwar begrüßt, reichen jedoch aus Sicht der Menschenrechtsorganisationen noch nicht aus. Laut einem Video aus dem Jahr 2012 haben österreichische Blauhelme des UNDOF Ausbatt 8 syrische Polizisten ohne Warnung passieren lassen, obwohl sie wussten, dass diese dadurch in einen tödlichen Hinterhalt fahren. Am 30. Januar 2016 hat der stellvertretende Generalsekretär für den Außendienst der Vereinten Nationen, Anthony Banbury, mitgeteilt, dass sich UN-Soldaten 2015 in mindestens 69 Fällen des sexuellen Missbrauchs und der Ausbeutung schuldig gemacht haben. Darunter 22 Fälle in der Zentralafrikanischen Republik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Friedenstruppen der Vereinten Nationen oder UN-Friedenstruppen, umgangssprachlich Blauhelmsoldaten oder Blauhelmtruppen, werden militärische Einheiten bezeichnet, die von den Mitgliedsländern den Vereinten Nationen (UN) für Friedenssicherungseinsätze () bereitgestellt werden und unter dem Kommando der UN stehen. Für ihr Engagement zur Sicherung des Weltfriedens erhielten die UN-Blauhelme 1988 den Friedensnobelpreis. Über Friedenssicherungseinsätze der Vereinten Nationen entscheidet der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Für die Umsetzung ist die im Sekretariat der Vereinten Nationen angesiedelte Hauptabteilung für Friedenssicherungseinsätze () verantwortlich.", "tgt_summary": "联合国维持和平部队(英语:United Nations Peacekeeping Force)简称联合国维和部队,指由大会或联合国安全理事会至少需九票赞成(必须包括五个常任理事国)核准部署并决定其任务授权的部队,此部队只配备简单武器用以自卫和维持秩序之用途。秘书长对于如何发起和开展行动必须提出建议并报告其进展情况,而维持和平部队的行动部则负责各维和部队的日常行政指导,管理和后勤支援。维和部队的武装人员会戴有联合国徽章的蓝色贝雷帽或,车辆和建筑物等则漆成白色,并标上“UN”字样。这支部队通常又被称为“蓝盔部队”。维和部队在1988年获得诺贝尔和平奖。", "id": 1400353} {"src_title": "Schloss Neuschwanstein", "tgt_title": "新天鹅城堡", "src_document": [{"title": "Geschichtlicher Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgängerbauten, Vorgeschichte und Entwürfe.", "content": "Erstmals urkundlich erwähnt wurde ein »Castrum Swangowe« im Jahre 1090. Damit gemeint waren die im Mittelalter an der Stelle des heutigen Schlosses Neuschwanstein stehenden zwei kleinen Burgen: Die aus einem Palas und einem Bergfried bestehende Burg \"Vorderhohenschwangau\" an der Stelle des heutigen Palas und, nur durch einen Halsgraben getrennt, ein befestigter Wohnturm namens \"Hinterhohenschwangau\", der sich dort befand, wo zwischen heutigem Ritterhaus und Kemenate auch Ludwig II. einen hohen Bergfried geplant hatte, zu dessen Errichtung er jedoch nicht mehr kam. Beide Gebäude gingen auf die Herren von Schwangau zurück, die in der Region als Lehensnehmer der Welfen (bis 1191) und der Staufer (bis 1268), danach als reichsunmittelbare Ritter ansässig waren, bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1536. Der Minnesänger Hiltbolt von Schwangau stammt aus diesem Geschlecht. Hinterhohenschwangau war wahrscheinlich der Geburtsort von Margareta von Schwangau, der Ehefrau des Minnesängers Oswald von Wolkenstein. Als 1363 Herzog Rudolf IV. von Österreich Tirol unter habsburgische Herrschaft brachte, verpflichteten sich Stephan von Schwangau und seine Brüder, ihre Festen Vorder- und Hinterschwangau, die Burg Frauenstein und den", "section_level": 2}, {"title": "Das Schloss unter Ludwig II..", "content": "Mit dem Bau des Schlosses wurde 1869 begonnen. Die Wünsche und Ansprüche Ludwigs II. wuchsen mit dem Bau ebenso wie die Ausgaben, und die Entwürfe und Kostenvoranschläge mussten mehrfach überarbeitet werden. So war anstelle des großen Thronsaales ursprünglich nur ein bescheidenes Arbeitszimmer geplant, und vorgesehene Gästezimmer wurden aus den Entwürfen wieder gestrichen, um Platz für einen \"Maurischen Saal\" zu schaffen, der aufgrund der ständigen Geldknappheit nicht realisiert werden konnte. Die ursprünglich schon für 1872 vorgesehene Fertigstellung des Schlosses verzögerte sich wiederholt. Als Dank für den Kaiserbrief erhielt der König ab 1871 zwar Zuwendungen aus dem Welfenfonds durch Bismarck, doch wurden seine finanziellen Mittel nun zunehmend auch durch seine weiteren Bauprojekte vereinnahmt. Der Palas und das Torhaus Neuschwansteins waren bis 1886 im Außenbau weitgehend fertiggestellt; ab 1884 konnte der König den Palas erstmals bewohnen. Ludwig II. lebte bis zu seinem Tod 1886 insgesamt nur 172 Tage im Schloss, das bis dahin noch einer Großbaustelle glich. 1885 empfing er hier anlässlich ihres 60. Geburtstags seine auf dem unteren Hohenschwangau residierende Mutter, die vormalige Königin Marie. Neuschwanstein sollte Ludwig II. gewissermaßen als bewohnbare Theaterkulisse dienen. Es war als \"Freundschaftstempel\" dem", "section_level": 2}, {"title": "Vom Ende des 19. Jahrhunderts zur Gegenwart.", "content": "Beim Tode des Königs in der Nähe von Schloss Berg am 13. Juni 1886 war Neuschwanstein noch nicht fertiggestellt. Ludwig II. wollte das Schloss niemals der Öffentlichkeit zugänglich machen, aber schon sechs Wochen nach seinem Tod wurde es für Besucher geöffnet. Mit den Eintrittsgeldern in Höhe von zwei Mark pro Person wurde ein Teil der Kredite bezahlt. Die Schlösser fielen als Erbe an Ludwigs Bruder Otto, der schon 1872 für geisteskrank und damit nicht regierungsfähig erklärt worden war. Während die Regierungsgeschäfte", "section_level": 2}, {"title": "Das Bauwerk.", "content": "Schloss Neuschwanstein besteht aus mehreren einzelnen Baukörpern, die über eine Länge von rund 150 Metern auf der Spitze eines ursprünglich als \"Jugend\" bezeichneten Felsenrückens errichtet wurden. Das langgezogene Bauwerk ist mit zahlreichen Türmen, Ziertürmchen, Giebeln, Balkonen, Zinnen und Skulpturen versehen. Die Fensteröffnungen sind in Anlehnung an den romanischen Stil zumeist in der Form von Bi- und Triforien gestaltet. Die Kombination der Einzelbauten vor dem Hintergrund des Tegelbergs und der Pöllatschlucht im Süden und der seenreichen Hügellandschaft des Voralpenlands im Norden bietet aus allen Himmelsrichtungen unterschiedliche pittoreske Ansichten des Schlosses. Es wurde als romantisches Ideal einer Ritterburg entworfen. Anders als „echte“ Burgen, deren Gebäudebestände zumeist das Ergebnis einer oft über Jahrhunderte währenden Bautätigkeit sind, wurde Neuschwanstein als gewollt asymmetrischer Bau in einem Zug geplant und in aufeinanderfolgenden Abschnitten errichtet. Für eine Burg typische Merkmale wurden zwar zitiert, auf echte Verteidigungsanlagen – das wichtigste Merkmal eines mittelalterlichen Adelssitzes – aber verzichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Der Außenbau.", "content": "Die Schlossanlage wird durch das symmetrische, von zwei Treppentürmen flankierte Torhaus betreten. Das nach Osten gerichtete Torgebäude ist der einzige Bau des Schlosses, dessen Wandflächen in kontrastreichen Farben gestaltet sind; die Außenmauern sind mit roten Ziegeln, die Hoffassaden mit gelbem Kalkstein verkleidet. Das Dachgesims ist mit umlaufenden Zinnen abgeschlossen. In dem von einem Staffelgiebel überragten Obergeschoss der Toranlage befand sich die erste Wohnung Ludwigs II. auf Neuschwanstein, der von dort vor der Fertigstellung des Palas gelegentlich die Bauarbeiten verfolgte. Die ebenerdigen Geschosse des Torhauses sollten als Wirtschaftsbauten die Stallungen des Schlosses aufnehmen. Der vom bayerischen Königswappen bekrönte Durchgang des Torhauses führt direkt in den auf zwei Ebenen liegenden Hof. Die untere Hofebene wird vom Torgebäude im Osten und dem Sockel des sogenannten Viereckturms und des Galeriebaus im Norden begrenzt, die südliche Seite des Hofs ist offen gelassen und gewährt einen Blick auf die umgebende Berglandschaft. Die westliche Seite des Hofs ist durch eine gemauerte Böschung begrenzt, deren polygonal hervorspringende Ausbuchtung den Chor der nicht realisierten Kapelle samt Bergfried markiert, daneben führt eine Freitreppe zur oberen Ebene. Das auffälligste Gebäude der Hofebene ist der 45 Meter hohe, sogenannte Viereckturm. Der Bau erfüllt, wie die meisten der Hofgebäude, vor allem", "section_level": 2}, {"title": "Die Innenräume.", "content": "Nach seiner Vollendung hätte das Schloss über 200 verschiedene Innenräume besessen, inklusive der Räumlichkeiten für Gäste und Bedienstete sowie für die Erschließung und Versorgung. Fertiggestellt und ausgestattet wurden nur rund 15 Zimmer und Säle. Der Palas beherbergt in seinen unteren Stockwerken Wirtschaftsräume und Dienerzimmer sowie die Räume der heutigen Schlossverwaltung. Die oberen Geschosse beherbergen die Prunkräume des Königs: Der vordere Baukörper nimmt im dritten Obergeschoss die Wohnräume auf, darüber folgt der Sängersaal. Der nach Westen gerichtete hintere Baukörper ist in", "section_level": 2}, {"title": "Der Thron- und der Sängersaal.", "content": "Die beiden größten Räume des Schlosses sind der Thron- und der Sängersaal. Der größte Raum des Schlosses ist der 27 mal 10 Meter messende \"Sängersaal\", der sich im nach Osten gerichteten Trakt des Palas im vierten Obergeschoss über der Wohnung des Königs befindet. Der Neuschwansteiner Sängersaal vereinigt in sich die Vorbilder des Sänger- und des Festsaals der Wartburg und war eines der Lieblingsprojekte des Königs für sein Schloss. Eine Seite des Raums wurde mit Themen aus \"Lohengrin\" und \"Parzival\" ausgeschmückt. Die andere Seite wird durch eine tribünenartige Galerie erschlossen, die dem Vorbild aus der Wartburg entstammt. Den Abschluss der östlichen Stirnseite bildet eine durch Arkaden gegliederte Bühne, die als \"Sängerlaube\" bezeichnet wird. Der Sängersaal war nie für Hoffeste des menschenscheuen Königs vorgesehen. Er diente vielmehr, ähnlich wie der Thronsaal, als begehbares Denkmal, in dem die Ritter- und Minnekultur des Mittelalters dargestellt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Die Wohn- und die Dienerschaftsräume.", "content": "Neben den großen Prunksälen wurden für Ludwig II. auch die kleineren Wohnräume geschaffen, deren weitgehende Vollendung noch zu Lebzeiten des Königs erfolgte. Die königliche Wohnung befindet sich im dritten Obergeschoss des Schlosses im ostwärts gerichteten Trakt des Palas. Sie besteht aus acht Wohn- und mehreren kleineren Räumen. Ungeachtet der prunkhaften Ausstattung mögen die Wohnräume durch ihre bescheidene Größe und ihre Möblierung mit Sofas und Sitzgruppen für heutige Besucher verhältnismäßig modern erscheinen. Auf repräsentative Bedürfnisse vergangener Zeiten, als sich das Leben eines Monarchen noch weitgehend öffentlich abspielte, legte Ludwig II. keinen Wert. Die Ausstattung mit Wandgemälden, Gobelins, Möbeln und anderem Kunsthandwerk nimmt immer wieder Bezug auf die Lieblingsthemen des Königs: die Gralslegende, die Werke Wolframs von Eschenbach und deren Interpretation durch Richard Wagner. Das nach Osten ausgerichtete Wohnzimmer ist mit Themen aus der Lohengrin-Sage ausgeschmückt. Die Möblierung mit einem Sofa, Tisch und Sesseln sowie Sitzgelegenheiten in einem nach Norden gerichteten Alkoven wirken intim und wohnlich. Dem Wohnzimmer benachbart ist eine kleine Grotte, die den Übergang zum Arbeitszimmer bildet. Der ungewöhnliche, ursprünglich mit einem künstlichen Wasserfall und einer", "section_level": 3}, {"title": "Tourismus.", "content": "Ludwig II. errichtete Schloss Neuschwanstein nicht als Repräsentationsbau oder zur Machtdemonstration, sondern ausschließlich als seinen privaten Rückzugsort. Im Gegensatz dazu steht die heutige Bedeutung des Schlosses als eines der wichtigsten Touristenziele Deutschlands. Der Deutsche Tourismusverband macht auf internationaler Ebene mit Neuschwanstein Werbung für Bayern als ein Land der Märchenschlösser. So nimmt es nicht Wunder, dass bei einer Umfrage der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) unter 15.000 ausländischen Gästen über deren liebstes Besucherziel das Schloss Neuschwanstein Platz 1 erreichte. Im nationalen Vergleich wählten 350.000 Teilnehmer die Schlossanlage in der ZDF-Show \"Unsere Besten – die Lieblingsorte der Deutschen\" indes nur auf Rang 19. Bei der Abstimmung über die neuen Weltwunder im Jahr 2007 war Schloss Neuschwanstein auf dem achten Platz zu finden. Seit ihrer Öffnung für den Besucherverkehr im Todesjahr Ludwigs zählt die Anlage beständig steigende Gästezahlen. Allein in den ersten acht Wochen besuchten rund 18.000 Menschen das Schloss. 1913 zählte es über 28.000 Gäste, 1939 waren es bereits 290.000. Bis 2001 war die Zahl auf rund 1,3 Millionen Besucher angewachsen, darunter 560.000 Deutsche und 385.000 Amerikaner sowie Engländer. Drittstärkste Gruppe waren in jenem Jahr die 149.000 Japaner. Bis 2005 wurden insgesamt über 50 Millionen Besucher gezählt. 2013 wurde mit 1,52 Millionen Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt, das waren 31 Prozent der gesamten Besucher in den staatlichen Schlössern, Burgen und Residenzen. Damit ist Schloss Neuschwanstein der unangefochtene Besuchermagnet der Bayerischen Schlösserverwaltung und deren einzige Anlage, die mehr Gewinn einbringt als Kosten verursacht. 2004 wurden über 6,5 Millionen Euro an Einnahmen verbucht. Die Anlage zählt in der Hochsaison von Juni bis August durchschnittlich mehr als 6000 Besucher am Tag, in Stoßzeiten bis zu", "section_level": 2}, {"title": "Neuschwanstein in Kunst und Kultur.", "content": "Neuschwanstein gilt als Sinnbild für die Zeit der Romantik und ist weltweit bekannt. In amerikanischer Werbung ist es das meistgenutzte Schlossmotiv. Schon im Mai 1954 zeigte die amerikanische Illustrierte \"Life\" in einer Sonderausgabe über das deutsche Wirtschaftswunder Schloss Neuschwanstein auf seiner Titelseite. Das Schloss inspirierte Künstler wie Andy Warhol, der es zum Thema einer seiner Pop-Art-Sequenzen machte, nachdem er es 1971 besucht hatte. 2002 stürzten in der Nähe Neuschwansteins Trümmerstücke eines Meteoriten auf die Erde, die seitdem unter dem Namen des Schlosses katalogisiert sind.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbild für Gebäude auf der ganzen Welt.", "content": "Die Anlage war Vorbild für mehrere Bauten auf der ganzen Welt, allen voran für das Sleeping-Beauty-Schloss im Disneyland Resort im kalifornischen Anaheim. Auch das Dornröschen-Schloss im Disneyland Paris wurde dem bayerischen „Märchenschloss“ nachempfunden und folgt der internationalen Einordnung, die den Anblick von Neuschwanstein mit Disney's", "section_level": 2}, {"title": "Filmkulisse.", "content": "Schloss Neuschwanstein diente unzählige Male als Kulisse für Verfilmungen über das Leben Ludwigs II. Es war zum Beispiel Drehort für Filme wie Helmut Käutners \"Ludwig II.\" von 1955 und Luchino Viscontis \"Ludwig II.\" von 1972. Auch die Filmbiografie Ludwig II. von Peter Sehr und Marie Noëlle aus dem Jahr 2012 wurde an Originalschauplätzen gedreht. Die Anlage kam aber nicht nur bei Verfilmungen des Lebens Ludwigs II. zum Einsatz. Zum Beispiel fand auch ein Teil der", "section_level": 2}, {"title": "Briefmarken und Münzen.", "content": "Neuschwanstein war mehrmals Motiv auf Briefmarken der Deutschen Bundespost, zum ersten Mal auf der 50-Pfennig-Marke der von 1977 bis 1982 erschienenen Dauermarkenserie Burgen und Schlösser (Michel-Nummer Bund 916 und Berlin 536). Als Nächstes war es 1986 auf der Sondermarke zum 100. Todestag von König Ludwig II. im Hintergrund zu sehen (Michel-Nummer 1281). 1994 wurde das Schloss auf der Sondermarke mit der Beschreibung „Schloss Neuschwanstein und Blick auf die Alpen“ (Michel-Nummer 1742) aus der Serie \"Bilder aus Deutschland\"", "section_level": 2}, {"title": "Souvenirs.", "content": "Mit dem schnell einsetzenden Besucherinteresse nach Öffnung des Schlosses begann auch der Handel mit Erinnerungsstücken zur Anlage. 1886 wurden gleich zwei Schlossführer veröffentlicht. Einer war wahrscheinlich von der Administration des Vermögens von König Otto herausgegeben worden, der zweite wurde unter der Federführung von Nepomuk Zwickh privat in Augsburg publiziert. Zu den frühen Andenken gehört auch ein silberner Löffel aus einer Löffel-Serie vom späten 19. Jahrhundert, der eine Email-Abbildung Neuschwansteins auf der Laffe zeigt. Er befindet sich", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Schloss Neuschwanstein steht oberhalb von Hohenschwangau bei Füssen im südöstlichen bayerischen Allgäu. Der Bau wurde ab 1869 für den bayerischen König Ludwig II. als idealisierte Vorstellung einer Ritterburg aus der Zeit des Mittelalters errichtet. Die Entwürfe stammen von Christian Jank, die Ausführung übernahmen Eduard Riedel und Georg von Dollmann. Der König lebte nur wenige Monate im Schloss, er starb noch vor der Fertigstellung der Anlage. Neuschwanstein wurde ursprünglich als \"Neue Burg Hohenschwangau\" bezeichnet, seinen heutigen Namen trägt es seit 1886. Eigentümer des Schlosses ist der Freistaat Bayern; es wird von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen betreut und bewirtschaftet.", "tgt_summary": "新天鹅城堡(, ),又译新天鹅石城堡、新天鹅石宫,是19世纪晚期的建筑,位于今天的德国巴伐利亚西南方,邻近年代较早的高天鹅城堡(),距离菲森镇约4公里,离德国与奥地利边界不远。", "id": 994720} {"src_title": "Jakob I. (England)", "tgt_title": "詹姆士六世及一世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "König von Schottland.", "content": "Er wurde am 19. Juni 1566 als Sohn der Maria Stuart, Königin von Schottland, und ihres zweiten Mannes Henry Stewart, Duke of Albany, besser bekannt als Lord Darnley, in Edinburgh geboren. Er wurde in Stirling Castle katholisch getauft und erhielt den Namen Charles James. Anlässlich seiner Taufe fand das erste schriftlich dokumentierte Feuerwerk in Schottland statt. Als Maria Stuart ein Jahr später im Loch Leven Castle gefangengesetzt wurde und abdanken musste, wurde James als Säugling unter dem Namen Jakob VI. zum schottischen König ernannt. Er verbrachte seine Kindheit in Stirling Castle. Während seiner Minderjährigkeit übten mehrere aufeinanderfolgende Regenten die Macht aus, zunächst sein erster Vormund, James Stewart, 1. Earl of Moray, ein Halbbruder seiner Mutter. Nach der Ermordung des Regenten Moray durch einen Anhänger Marias am 23. Januar 1570 brach in Schottland ein Krieg zwischen der Partei des Königs (Jakob VI.) und der Partei der Königin (Maria Stuart) aus. Offizieller Regent wurde sein Großvater Matthew Stewart, 4. Earl of Lennox, Darnleys Vater, der ein Jahr später ebenfalls von Marias Parteigängern ermordet wurde, schließlich John Erskine, 18. Earl of Mar, der 1572 starb. Unter ihm wurde der Puritaner George Buchanan sein Hauslehrer, Jakob wurde nun zum Protestanten erzogen. Die strenge und durch häufige Prügelstrafen geprägte Erziehung verleidete ihm aber den religiösen Puritanismus. Erst nach 1572 kam es zu einer Phase von Stabilität unter James Douglas, 4. Earl of Morton. Er bezwang mit Hilfe einer englischen Streitmacht die letzten Anhänger Maria Stuarts auf Edinburgh Castle. Morton sicherte als Regent die von Elisabeth I. gewünschte proenglische und protestantische Herrschaft. Morton musste 1578 als Regent zurücktreten. Der zwölfjährige Jakob VI. wurde in aller Form zum König erklärt. 1579 kam aus Frankreich Esmé Stuart, Sieur d’Aubigny, seit 1580 Earl of Lennox, der mit Unterstützung des Hauptmanns James Stewart, von 1580 bis 1585 Earl of Arran, die Kontrolle über König und Königreich gewann. Lennox hatte sich dem König zuliebe vom katholischen Glauben losgesagt, wurde aber von den schottischen Lords verdächtigt, weiter daran festzuhalten. Zudem vermutete man, dass er einen verderblichen Einfluss auf die homoerotischen Neigungen des Königs haben könnte. Er wurde auf Ruthven Castle festgesetzt und schließlich nach zehn Monaten Haft gezwungen, nach Frankreich zurückzukehren. 1582 verschwor sich eine Gruppe von Adligen, die eine mögliche Rückkehr von Maria Stuart nach Schottland verhindern wollten. Ihre Verschwörung mündete in den Ruthven Raid, einen – letztlich gescheiterten – Staatsstreich unter Führung von William Ruthven, 1. Earl of Gowrie, am 22. August 1582. Der König wurde bei einer Jagd in Angus unweit von Ruthven Castle entführt und fast ein Jahr lang dort und auf anderen Burgen der Aufständischen gefangen gehalten. 1584 bestätigte das Parlament die Vorherrschaft der Krone über die Kirche, was radikale Minister und die Ruthven-Lords ins englische Exil zwang. Unter dem Kanzler John Maitland, 1. Lord Maitland of Thirlestane (1537–1595) wurde die königliche Macht weiter konsolidiert. 1586 schloss Jakob im Vertrag von Berwick ein Bündnis mit England gegen Spanien, an dem er auch festhielt, nachdem seine Mutter 1587 im Auftrag der englischen Königin Elisabeth I. hingerichtet worden war, wiewohl er formell gegen die Exekution protestierte. Am 20. August 1589 wurde seine Ehe mit Anna von Dänemark, Tochter des Königs Friedrich II. von Dänemark, durch Stellvertreter geschlossen. Die persönliche Trauung wurde am 23. November 1589 im damals dänischen Oslo nachgeholt. 1590 wurde Anna zur Königin gekrönt. Die 1590er Jahre waren in Schottland von Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten geprägt. Obwohl sich Anna und Jakob zu Beginn ihrer Ehe recht nahestanden, verschlechterte sich ihre Beziehung mit fortschreitender Ehedauer. Vor allem die Übergabe von Annas Erstgeborenem in die Pflege von Lord und Lady Carr führte zur Entfremdung. Obwohl als Protestantin aufgewachsen, konvertierte sie kurz nach der Heirat zum Katholizismus. Dies führte zu einem Ansehensverlust und brachte Jakob in eine unangenehme Lage, als er 1603 König von England wurde.", "section_level": 2}, {"title": "König von England, Irland und Schottland.", "content": "Als Königin Elisabeth 1603 kinderlos starb, wurde Jakob als Ururenkel des englischen Königs Heinrich VII. (aus der Linie über dessen älteste Tochter Margaret) auch zum König von England und von Irland gekrönt. Damit begann die Herrschaft der Stuarts in diesen Ländern. Schottland regierte James von nun an nach eigener Aussage aus der Ferne „mit der Feder“ und kam erst 1617 wieder in sein Heimatland. Von Anfang an versuchte Jakob, die fragile Personalunion zwischen den beiden Reichen zu festigen. Er proklamierte den bis dahin vorwiegend geographisch verwendeten Begriff Großbritannien als politischen Begriff für seine Königreiche England und Schottland. Er führte den Union Jack, die Überlagerung von englischem Georgskreuz und schottischem Andreaskreuz, als Flagge ein und begann, von Süd- und Nordbritannien anstatt von England und Schottland zu sprechen. Sein Ziel einer baldigen Verschmelzung der beiden Staaten zu einem einzigen Gebilde konnte er aber nicht erreichen – weder im englischen noch im schottischen Parlament fand sich dafür eine Mehrheit. Jakobs Herrschaft in England war durch die politischen Gegensätze zum Parlament geprägt; eine gewaltsame Eskalation des Konflikts konnte aber noch vermieden werden. 1605 wurde die Schießpulververschwörung („Gunpowder Plot“) in letzter Minute aufgedeckt, mit der radikale englische Katholiken einen Anschlag auf König und Parlament verüben wollten. 1606 teilte Jakob Nordamerika in zwei Hälften: Vom 34. Grad nördlicher Breite bis zum 41. Grad sollte das Gebiet der \"London Company\" reichen, vom 41. Grad bis zum 45. Grad das Gebiet der \"Plymouth Company\". 1607 gründete die \"London Company\" (auch \"Virginia Company of London\" genannt) Jamestown, die erste dauerhafte englische Siedlung in Nordamerika. Im Auftrag Jakobs wurde eine Bibelübersetzung in die englische Sprache angefertigt, die 1611 erstmals erschien und tiefgreifenden Einfluss auf die englische Kirche, deren Oberhaupt er war, und auf die englische Literatur erlangen sollte. Als King-James-Bibel ist sie bis heute eine der bekanntesten englischsprachigen Bibelausgaben. König Jakobs Verhältnis zum englischen Parlament war höchst angespannt. Das damalige Regierungssystem machte es ihm unmöglich, ohne Zustimmung des Parlamentes ausreichende Einnahmen zu erzielen. Das stand im Gegensatz zu seinen Vorstellungen eines gottgegebenen Königtums. Aus diesem Grund weigerte er sich oftmals, auf Kritik oder Eingaben des Parlaments überhaupt zu reagieren, und trat gegenüber den Parlamentsvertretern eher undiplomatisch auf. Er machte den Titelverkauf zu einer Einnahmequelle: Seit 1611 vergab er die Ritterwürde gegen Zahlung von 1.000 Pfund, wofür die Erwerber sich Baronets nennen durften und auch Peerswürden samt ihren Sitzen im House of Lords wurden massenhaft an reiche Bürger verkauft. Anfang 1622 eskalierten die Differenzen und am 8. Februar dieses Jahres löste er das Parlament auf, nachdem seine Pläne für eine Heirat zwischen seinem Sohn Charles und der katholischen Prinzessin Maria Anna von Spanien nicht gebilligt worden waren. Es wird spekuliert, ob Jakob homosexuelle Neigungen hatte; jedenfalls unterhielt er sehr enge persönliche Freundschaften zu verschiedenen Höflingen. Der einflussreichste unter ihnen war George Villiers, 1. Duke of Buckingham, der seine Stellung auch noch unter Jakobs Nachfolger Karl I. behaupten konnte. Jakob schrieb ein Buch über Dichtkunst und versammelte einen Dichterkreis an seinem Hof (\"Castalian Band\", zu der unter anderem Alexander Montgomerie gehörte). Jakob galt als Befürworter der Hexenverfolgung, die er in seinem 1597 veröffentlichten Traktat über Dämonologie verteidigte, in dem er unter anderem der Kritik des Engländers Reginald Scot widersprach. Überlieferungen zufolge, die heute allerdings in Zweifel gezogen werden, soll er dessen hexenskeptisches Werk \"Discovery of Witchcraft\" (1584) nach seinem Regierungsantritt 1603 sogar verbrennen haben lassen. 1604 erließ Jakob ein neues, strengeres Hexengesetz, das erst 1736 aufgehoben wurde. Allerdings warnte er auch vor den Gefahren einer Verfolgung aufgrund unbewiesener Anschuldigungen. Zu massiven Hexenverfolgungen kam es während seiner Regierungszeit in England nicht mehr, im letzten Jahrzehnt seiner Herrschaft wurden fünf Menschen wegen Hexerei hingerichtet. Die Wahl seines Schwiegersohnes, des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, zum böhmischen „Winterkönig“ (1619/20) missbilligte er als unnötige Provokation des Habsburger Kaisers, unterstützte Friedrich jedoch nach seiner Vertreibung aus Böhmen mit Geld; insbesondere finanzierte er die Truppen des Grafen von Mansfeld zur Rückeroberung der Pfalz, welche von spanisch-habsburgischen Truppen besetzt worden war, allerdings vergeblich. Zu diesem Zweck schickte er auch seinen Sohn und Thronerben Karl nach Madrid, um ein Bündnis und eine Heirat Karls mit einer spanischen Königstochter anzubieten. Die eng mit Wien liierten Spanier reagierten aber zurückhaltend und verlangten eine Konversion Karls zum Katholizismus, was eine Heirat unmöglich machte. Jakob starb am 27. März 1625. Sein ältester Sohn Heinrich, Prince of Wales, war schon 1612 gestorben, sodass sein jüngerer Sohn Charles als Karl I. Nachfolger in allen drei Ländern wurde. Dieser heiratete sodann eine französische Prinzessin und ging ein Bündnis mit Frankreich ein, dem Erzfeind der Habsburger. Während Jakobs Leistungen als König von England widersprüchlich beurteilt werden, gilt er als außerordentlich erfolgreicher schottischer König, der Staat und Gesellschaft entscheidend umgestaltete. Der talentierte, berechnende und geistvolle Jakob wurde auch als „weisester Narr der Christenheit“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Jakob I. heiratete am 20. August 1589 die Prinzessin Anna von Dänemark. Mit ihr hatte er die Kinder", "section_level": 2}], "src_summary": "Jakob (* 19. Juni 1566 in Edinburgh, Schottland; † 27. März 1625 in Theobalds Park, Grafschaft Hertfordshire, England), englisch James, war ab 1567 als Jakob VI. König von Schottland und ab 1603 bis zu seinem Tod zusätzlich als Jakob I. König von England und König von Irland.", "tgt_summary": "詹姆士一世和六世(英语:James I and James VI,1566年-6月19日-1625年-3月27日),苏格兰国王,称詹姆士六世(英语:James VI),1567年7月24日到1625年3月27日在位,1603年未婚的英格兰女王伊丽莎白一世逝世后,继承英格兰及爱尔兰王位,称詹姆士一世(英语:James I),1603年3月24日到1625年3月27日在位,开启苏格兰与英格兰及爱尔兰共主邦联的时代。", "id": 1610223} {"src_title": "René Goscinny", "tgt_title": "勒内·戈西尼", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Goscinnys Eltern, Hanna Bereśniak-Gościnna und Stanisław Gościnny, waren polnische Einwanderer jüdischen Glaubens. Sein Vater, genannt „Simkha“, war Chemieingenieur und bei der JCA angestellt, für die er in Argentinien einen landwirtschaftlichen Betrieb führte. 1927 holte er seine Familie zu sich nach Buenos Aires, wo René und sein älterer Bruder Claude aufwuchsen und eine französischsprachige Schule besuchten. Nach dem Abitur arbeitete Goscinny zunächst als Hilfsbuchhalter und später als Zeichner in einer lokalen Werbeagentur. Der Vater starb 1943, zwei Jahre später wanderte Goscinny mit seiner Mutter, an der er zeitlebens sehr hing und die 1974 in Paris starb, nach New York aus. Hier plante er als Zeichner für Walt Disney zu arbeiten, erhielt jedoch nach mehreren Versuchen keine Anstellung und verdiente sich seinen Lebensunterhalt zunächst mit Gelegenheitsarbeiten. Der spätere Gründer des Satiremagazins Mad, Harvey Kurtzman, den er in New York kennengelernt hatte, verschaffte ihm jedoch die Möglichkeit, Kinderbücher zu kolorieren. 1949 lernte er auf diese Weise Morris (Maurice de Bévère) kennen, der ihn bestärkte, weiter an Comics zu arbeiten. Ab 1955 schrieb Goscinny für Morris schließlich die Texte für die Comicreihe Lucky Luke. 1950 zog Goscinny wieder nach Europa und ließ sich in Brüssel nieder, wo er erstmals Comics veröffentlichen konnte. Goscinnys im selben Jahr entstandene Serie \"Dick Dicks\", die Parodie einer Detektivgeschichte, wurde in einigen Tageszeitungen veröffentlicht, unter anderem 1955/56 in \"La Libre Junior\", der Kinderbeilage von \"La Libre Belgique\". Die einzige andere von ihm gezeichnete Serie war \"Le capitaine Bibobu\", die 1955/56 in \"Risque-Tout\" erschien. Danach stellte er seine zeichnerischen Aktivitäten ein und widmete sich ausschließlich dem Schreiben von Szenarios für andere Künstler. 1951 traf Goscinny den Zeichner Albert Uderzo, mit dem er eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit als Szenarist begann. Gemeinsam schufen sie die folgenden Serien: Ab 1952 wurde Goscinny als Autor bei dem Magazin \"Spirou\" aktiv. Hier schrieb er zunächst drei Onkel-Paul-Episoden sowie für Jijé ein Jerry-Spring-Abenteuer, konzentrierte sich ab 1955 aber fast ausschließlich auf Lucky Luke, den einsamen Cowboy von Morris. Ab 1956 schrieb er auch Szenarios und Gags für das Magazin \"Tintin\", wo er mit etlichen Zeichnern zusammenarbeitete, u. a. mit Franquin an Mausi und Paul, mit Maréchal an Prudence Petitpas (dt.: „Oma Pfiffig“ in Fix und Foxi), mit Berck an Strapontin (dt.: „Kasimir“ in \"ZACK\"), mit Attanasio an Spaghetti und nicht zuletzt mit Uderzo an Umpah-Pah. Neben den Comics schrieb er zwischen 1959 und 1965 für die Zeitschrift \"Sud-Ouest-Dimanche\" wöchentlich eine Episode von Der kleine Nick \"(Le Petit Nicolas),\" der nur wenig später auch in \"Pilote\" (siehe unten) erschien. Die Kurzgeschichten wurden von Jean-Jacques Sempé illustriert, der die Titelfigur bereits 1954 für \"Le Moustique\" kreiert hatte, wo sie unter Goscinnys Einfluss 1955/56 sogar kurzzeitig als Comic erschienen war. Auf Deutsch ist der Kinderbuch-Klassiker in sieben Sammelbänden erschienen, übersetzt von Hans-Georg Lenzen. 1959 hob Goscinny zusammen mit Uderzo, Jean-Michel Charlier und Jean Hébrard das neue Magazin \"Pilote\" aus der Taufe, bei dem er von 1963 bis 1974 den Posten des Chefredakteurs innehatte. \"Asterix\" hatte sein Debüt in der ersten Nummer, und auch \"Der kleine Nick\" war von Anfang an dabei. 1965 schuf Goscinny mit Gotlib für das Magazin die \"Dingodossiers,\" eine durch \"MAD\" beeinflusste Serie von zumeist zweiseitigen Gag-Comics, die den alltäglichen Wahnsinn thematisierten. 1968 importierte er \"Lucky Luke\" aus \"Spirou\" sowie die Serie Isnogud, die in Zusammenarbeit mit Jean Tabary 1962 für die Zeitschrift \"Record\" entstanden war. Nicht zuletzt bot er aber auch jüngeren und experimentierfreudigen Zeichnern wie Marcel Gotlib, Claire Bretécher, Jean-Marc Reiser, Enki Bilal, Jacques Tardi oder dem späteren Filmregisseur Terry Gilliam in \"Pilote\" ein Sprungbrett. 1964 war er am Drehbuch von Tim und Struppi und die blauen Orangen beteiligt. Ende der 1960er-Jahre kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Goscinny und den Mitarbeitern, als die politischen Unruhen der Zeit auch die Redaktion erreichten. Goscinny war gekränkt, und die Atmosphäre bei \"Pilote\" war nie wieder die alte. 1974 lehnte der Verlag Dargaud (seit 1960 Eigentümer des Magazins) seinen Vorschlag ab, für die Albenproduktion der Bestseller Asterix und Lucky Luke eine eigene Gesellschaft zu gründen, an der er zur Hälfte beteiligt werden wollte. Goscinny zog die Konsequenzen und verließ \"Pilote\", Asterix erschien fortan ohne Vorveröffentlichung in \"Pilote\" in anderen Zeitschriften oder direkt als Album bei Dargaud. Der Ex-Chefredakteur hatte nun die Muße, ein anderes Projekt in Angriff zu nehmen, und gründete noch im selben Jahr mit Pierre Tchernia und Uderzo das Studio \"Idéfix\" (vgl. „Idée fixe“) in Paris. Dort wurden die Zeichentrickfilme \"Asterix erobert Rom\" und \"Lucky Luke: Sein größter Trick\" produziert, die beide auf Vorlagen Goscinnys basierten. Mehrfach führte Goscinny auch selbst Regie. Der Künstler starb am 5. November 1977 in Paris bei einem ärztlichen Belastungstest im Alter von 51 Jahren an einem Herzinfarkt. Er hinterließ seine Frau Gilberte, mit der er seit 1967 verheiratet war, und seine 1968 geborene Tochter Anne.", "section_level": 1}, {"title": "Nach dem Tod.", "content": "Nicht lange nach seinem Tod wurde das Studio \"Idéfix\" mangels weiterer Aufträge geschlossen. Ende 1979 vollzog Uderzo die endgültige Trennung von Dargaud, indem er für die Publikation der Asterix-Alben einen eigenen Verlag gründete: \"Les Editions Albert René.\" Daran beteiligt ist auch Goscinnys Tochter, die sich seit dem Tod ihrer Mutter 1994 um das Werk ihres Vaters kümmert.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrung.", "content": "In den französischen Städten Paris, Angoulême, Chessy, Montpellier, Pau sind Straßen nach Goscinny benannt. In Fismes gibt es eine \"Allée Goscinny Uderzo\". In Viernheim (D) gibt es einen Rene-Goscinny-Weg. Am 23. Januar 2020 wurde in Paris in der Nähe seines früheren Wohnhauses eine lebensgroße Statue in Bronze – auf einem Bücherregal – enthüllt.", "section_level": 1}], "src_summary": "René Goscinny [] (* 14. August 1926 in Paris; † 5. November 1977 ebenda) war ein französischer Comicautor, Publizist und Regisseur. Er gilt als einer der bekanntesten Comicautoren des 20. Jahrhunderts.", "tgt_summary": "勒内·戈西尼(,1926年-8月14日-1977年-11月5日),法国著名漫画家、幽默作家、杂志编辑和电影编剧。 他最出名的作品是漫画书《阿斯泰利克斯历险记》(同漫画家阿尔伯特·优德佐合作),漫画《幸运的路克》(同漫画家合作)和漫画书《小淘气尼古拉》。", "id": 2828157} {"src_title": "Dual (Grammatik)", "tgt_title": "双数 (语言学)", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "In den meisten Sprachen, die einen Dual kennen, wird er vor allem für natürlicherweise Paariges verwendet; etwa für doppelt vorhandene Körperteile wie Arme und Beine und entsprechende Kleidungsstücke wie etwa Schuhe, oder für Ehepaare. Ist die Zahl von Gegenständen oder Personen dagegen nur zufällig zwei, so wird teilweise der normale Plural verwendet. In der Familie der indogermanischen Sprachen haben vor allem früh überlieferte Sprachen Dualformen, sowohl am Verb als auch am Nomen und Pronomen: Sanskrit, Avestisch, das homerische und klassische Altgriechisch, Altkirchenslavisch, Gotisch, Altirisch und älteres Litauisch, so dass der Dual für die indogermanische Ursprache angesetzt wird. Später wurde das Dualparadigma meistens durch Pluralformen ersetzt. Auf der anderen Seite übernahmen auch ursprüngliche Formen des Duals die Funktion des Plurals. Im Sanskrit war der Dual noch voll ausgebildet, im späteren Altgriechischen (Koine) und im Gotischen bestand der Dual noch in Überresten. Auch in den anderen germanischen Sprachen war er geläufig, verlor aber auf Grund seiner Komplexität zunehmend an Bedeutung. Zwei alte Dualformen, die heute die Funktion des Plurals übernehmen, sind die Formen \"eß\" für „ihr“ und \"enk\" für „euch“ im Bairischen, auch \"enker\" für „euer“, eigentlich „euer beider“. Auch das Wort \"beide\" gilt als Rest des westgermanischen Duals. Verschiedene nordfriesische Dialekte konnten Dualpronomina in der ersten und zweiten Person (z. B. \"wat\" für „wir beide“ und \"jat\" „ihr beide“), das Sylterfriesische auch in der dritten Person, bis ins frühe 20. Jahrhundert erhalten. Auch die meisten slawischen Sprachen besaßen den Dual, haben ihn aber mittlerweile, mit Ausnahme des Slowenischen, Čakavischen und Sorbischen, verloren. In den meisten anderen slawischen Sprachen hat er lediglich in Fragmenten überlebt. In den heutigen keltischen Sprachen existiert er als Echo in speziellen Wörtern für doppelt auftretende Körperteile, wenn ansonsten nach 2 (wie nach anderen Zahlwörtern) der Singular stünde. Im Altirischen war er noch stärker, bis in die Flexion der Substantive hinein, ausgeprägt. In zahlreichen außereuropäischen Sprachfamilien existiert ein Dual. Die meisten semitischen Sprachen kennen ihn, beispielsweise das Hebräische (für paarige Körperteile, z. B. Augen und Hände, für symmetrische Gegenstände, z. B. Hose und Schere, sowie Zahlen und bestimmte Zeitangaben, z. B. zweihundert, zweitausend; zwei Tage/Wochen/Monate/Jahre) und das Arabische. In den nordirokesischen Sprachen existiert der Dual als lebendige Form.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altnordisch.", "content": "Im Altnordischen hatten nur die Personalpronomina der ersten und zweiten Person Dualformen:", "section_level": 2}, {"title": "Arabisch.", "content": "Im Arabischen wird der Dual in der Hochsprache (für Religion, Literatur, Zeitung, Nachrichten, offizielle Reden) in allen grammatikalischen Zusammenhängen, also am Verb, Adjektiv, Pronomen und Substantiv, zwingend markiert. In allen arabischen Dialekten wird der Dual nur noch am Substantiv markiert. Dies ist in den meisten Dialekten (bis auf z. B. Marokkanisch) auch produktiv.", "section_level": 2}, {"title": "Bairisch.", "content": "Im Bairischen wird die ursprüngliche Dualform als allgemeine Pluralform verwendet. Einen eigenen Dual gibt es heute nicht mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Hebräisch.", "content": "In Hebräischen ist die Dualform יים- (-ajim) nur für einige paarweise vorhandene, meist weibliche Substantive vorhanden. Diese wird dann auch für den Plural allgemein verwendet. Das gilt auch für Ohren, Schultern, Socken, Brille, Hose usw.", "section_level": 2}, {"title": "Obersorbisch.", "content": "Im Standard-Obersorbischen ist der Dual sowohl in der Deklination als auch bei der Konjugation der Verben obligatorisch. In den Dialekten und der Umgangssprache wird er jedoch häufig nicht konsequent angewendet und durch den Plural ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Polnisch.", "content": "Im Polnischen gibt es heutzutage nur zwei Numeri: Singular und Plural. Ursprünglich gab es noch einen Dual, der jedoch (wie in fast allen slawischen Sprachen) verloren gegangen ist. Seine Spuren sind jedoch bis heute im Polnischen anzutreffen, wenn auch sehr selten, so bei Körperteilen, die doppelt vorkommen: \"w ręce\" („in einer Hand“), \"w ręku\" („in beiden Händen“), \"w rękach\" („in den Händen“ z. B. von Feinden, also in mehreren Händen), das sich von \"ręka\" („die Hand“), \"dwie ręce\" („zwei Hände“), \"trzy ręki\" (veraltet) („drei Hände“) ableitet. In Sprichwörtern ist dieser oft zu finden (z. B. \"mądrej głowie dość dwie słowie\" statt \"dwa słowa\" „zwei Wörter“) und zuletzt beim polnischen Schriftsteller Adam Mickiewicz, also noch im 19. Jahrhundert. In einigen kleinpolnischen Dialekten ist der Dual der Verben erhalten, beispielsweise \"pijewa\" „wir trinken“, \"widzieliśwa\" „wir sahen“.", "section_level": 2}, {"title": "Tschechisch.", "content": "Im Tschechischen wurde der Dual bei Substantiven und Verben ca. bis ins 15. Jahrhundert verwendet. Davon sind heute noch bei den Bezeichnungen für einige paarweise vorkommende Körperteile von Mensch und Tier im Genitiv, Präpositiv und Instrumental des Plurals Formen erhalten. Ein weiteres Beispiel ist die Bildung des Zahlwortes \"dvě stě\" (zweihundert) anstelle von \"dvě sta\" und die Deklination des Zahlwortes \"dva\" (zwei) im Instrumental Plural \"dvěma\". Letztere unterscheidet sich von der Bildung des Instrumental Plural weiterer Zahlwörter auf -mi wie \"třemi\" (drei) und \"čtyřmi\" (vier). In der gesprochenen Sprache überträgt man oft die Instrumentalbildung des Dual auf den Instrumental Plural des entsprechenden Genus: \"s kamarádama\" anstelle von \"s kamarády\" (mit den Freunden).", "section_level": 2}, {"title": "Der philosophische Inhalt des Dualis.", "content": "Mit der sprachphilosophischen Durchdringung des Dualis beschäftigte sich der deutsche Universalgelehrte Wilhelm von Humboldt. Er wies darauf hin, dass es eine irrige Vorstellung sei, den Dualis auf den Begriff der bloßen Zahl zwei zu reduzieren. Seiner Meinung nach vereinigt er zugleich „die Plural- und Singular-Natur“ und sei gleichsam „ein Collectivsingularis der Zahl zwei“, da der Pluralis nur gelegentlich die Vielheit wieder zur Einheit zurückführt. Auf diese Weise drücke der Dualis „das Collectivsingularis“ oder die Idee der „Einheit in der Vielheit“ aus. In einem seiner letzten Artikel, „Über den Dualis“, betonte Humboldt, es sei ein Irrtum, den Dualis für „einen Luxus und Auswuchs der Sprachen“ zu halten. Auf der Ebene der Sprachphilosophie passe sich der Dualis sehr gut in die Angemessenheit der Redefügung ein, indem er die gegenseitigen Beziehungen der Wörter zueinander vermehrt. Er erhöhe, so Humboldt, den lebendigen Eindruck der Sprache und kommt der philosophischen Erörterung der Schärfe und Kürze der Verständigung zur Hilfe. In diesem Sinne habe er allen anderen Formen „dasjenige voraus, wodurch sich jede grammatische Form in der Schärfe und Lebendigkeit der Wirkung vor einer Umschreibung durch Worte unterscheidet.“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dual (auch: Zweizahl oder Dualis,, zu lat. \"duo\" „zwei“) ist eine grammatikalische Unterkategorie des Numerus. Im Gegensatz zum Singular und zum unpräzisen Plural bezeichnet der Dual eine Zweizahl der beschriebenen Elemente mit eigenen verbalen bzw. nominalen Formen (wie die beiden weiteren auftretenden Numerus-Kategorien Trial und Paukal).", "tgt_summary": "双数,在语言学中是指在某些语言中存在的除了单数和众数(复数)之外的语法,是“数”概念的一员。在一些语言中,双数形式精确地指两个人或物,只有指代多于两个事物时才使用众数(复数)。通常来说也有与双数相应的动词变化。", "id": 942388} {"src_title": "Sarah Michelle Gellar", "tgt_title": "莎拉·蜜雪兒·吉蘭", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Die Tochter jüdischer Eltern wuchs nach der Scheidung ihrer Eltern 1984 als Einzelkind bei ihrer Mutter Rosellen Gellar (geborene Greenfield) auf; ihr Vater Arthur Gellar verließ die Familie. Im Alter von vier Jahren wurde Gellar von einem Agenten in einem Restaurant entdeckt. Sie drehte daraufhin mehr als 30 Werbespots für die Fastfood-Kette Burger King, in denen sie mit kindlicher Stimme versicherte, dass ihr McDonald’s-Burger nicht schmecken. Daraufhin wurde sie von McDonald’s wegen vergleichender Werbung verklagt und erhielt zwei Jahre Hausverbot in allen McDonald’s-Restaurants. Bekanntheit erlangte sie durch die Serie \"All My Children\" (1993–1995), die ihr 1997 auch die Hauptrolle in der Serie \"Buffy – Im Bann der Dämonen\" einbrachte. Sie spielte die Rolle der \"Buffy Summers\" bis zum Serienende 2003 und erhielt in dieser Zeit zahlreiche Fernsehpreise. Ihre erste große Kinorolle hatte sie 1997 in dem Horrorfilm \"Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast\" zusammen mit ihrem späteren Ehemann Freddie Prinze junior. Im gleichen Jahr war sie auch in \"Scream 2\" zu sehen. 1999 spielte sie die Hauptrolle in dem Drama \"Eiskalte Engel\" an der Seite von Ryan Phillippe und Reese Witherspoon. Der Film war ein internationaler Erfolg und Gellar wurde mit zwei MTV Movie Awards ausgezeichnet. Neben \"Buffy\" war sie auch in weiteren Fernsehserien in Gastrollen zu sehen, unter anderem in \"Sex and the City\" (2000) und dem Buffy-Spin-off \"Angel – Jäger der Finsternis\" (1999–2000). 2002 war sie in dem Kinohit \"Scooby-Doo\" und 2004 auch in der Fortsetzung \"Scooby Doo 2 – Die Monster sind los\" zu sehen. In dem Jahr spielte sie die Hauptrolle in dem Horrorfilm \"The Grudge – Der Fluch\" und blieb diesem Genre auch 2006 mit \"The Return\" treu. In den letzten Jahren war Gellar überwiegend in Independentfilmen zu sehen. Sie wurde vor allem für ihre Leistungen in den Filmen \"The Air I Breathe – Die Macht des Schicksals\" (2007) und \"Veronika beschließt zu sterben\" (2010) von Filmkritikern gelobt. An frühere Kinoerfolge konnte sie damit aber nicht anknüpfen. Im Frühjahr 2011 begann die Produktion der Serie \"Ringer\", in der Gellar eine Doppelrolle übernahm. Die Serie wurde von September 2011 bis Mai 2012 auf The CW ausgestrahlt. Von 2013 bis 2014 war Gellar neben Robin Williams in der von CBS ausgestrahlten Sitcom \"The Crazy Ones\" als \"Sydney Roberts\" zu sehen. Seit 2015 spricht sie die Figur der \"Siebten Schwester\" (englisch: \"Seventh Sister\") in der Animationsserie Star Wars Rebels, in der auch ihr Ehemann Freddie Prinze junior eine Figur, den Jedi-Ritter \"Kanan Jarrus\", spricht. Heute ist Sarah Michelle Prinze für die von ihr mitbegründete Firma Foodstirs tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Gellar ist seit dem 1. September 2002 mit dem Schauspieler Freddie Prinze jr. verheiratet und lebt mit ihm in Los Angeles. Offiziell hat sie ihren Nachnamen in Prinze geändert und ihrem Mann damit ein Geschenk zum fünften Hochzeitstag (1. September 2007) gemacht. Kennengelernt hatten sie sich als zwei der Hauptcharaktere am Set von Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast. Seit dem 19. September 2009 haben die beiden eine Tochter, im September 2012 wurde ihr gemeinsamer Sohn geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Mit der sich häufenden Mitwirkung in Horrorfilmen wie \"Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast\" (1997), \"Scream 2\" (1997), \"The Grudge – Der Fluch\" (2004) oder \"The Return\" (2006) etablierte sich Gellar über die Jahre immer mehr als „Scream-Queen“. Seit Beginn ihrer Karriere ist sie „Dauergast“ auf den Titelblättern internationaler Magazine. Vom US-amerikanischen Männermagazin Maxim wurde sie zur „Woman of the Year 2008“ gekürt. Gemeinsam mit Jack Black produzierte sie für MTV Parodien zu den Filmen \"\", \"Spider-Man\" und \"Panic Room\". Gellar drehte Werbespots für Burger King (1982), Shake'n'Bake, Avon Products (1991), Lee Jeans (1991) und dreimal für Maybelline-Produkte (1999–2001). Auf Deutsch wird sie zumeist von Nana Spier synchronisiert. In dem Spiel \"\" erscheint sie mit dem Escalation-DLC als spielbarer Charakter im Überlebenskampf-Modus. In einem YouTube-Video namens „Cinderella vs. Belle: Princess Rap Battle“ spielte sie die Rolle der Cinderella.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sarah Michelle Gellar (* 14. April 1977 in New York; bürgerlich \"Sarah Michelle Prinze)\" ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Bekannt wurde sie durch die Rolle der \"Buffy Summers\" in der Fernsehserie \"Buffy – Im Bann der Dämonen\" (1997–2003) sowie durch die Filme \"Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast\" (1997) und \"Eiskalte Engel\" (1999).", "tgt_summary": "莎拉·米歇尔·吉兰-普林兹(英语:Sarah Michelle Gellar-Prinze,1977年-4月14日),美国女演员。", "id": 243563} {"src_title": "Sahrauis", "tgt_title": "撒哈拉人", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Berichten arabischer Geographen des Mittelalters zufolge waren zu Beginn der Islamisierung Nordafrikas die gesichtsschleiertragenden Sanhadscha die dominierende Berbergruppe in der westlichen Sahara. Sie bildeten den Kern der Almoraviden, die im 11. Jahrhundert als religiöse Erneuerungsbewegung von der Westsahara den Maghreb und die Iberische Halbinsel überzog. Die folgende geistige und kulturelle Blütezeit wirkt in der spanisch-maurischen Kultur und Architektur bis heute nach. Im 13. Jahrhundert zerfiel die politische Einheit des Maghreb endgültig. In mehreren Wellen zogen arabische Nomadengruppen vermutlich jemenitischer Herkunft mit ihren Herden nach Nordafrika. Die Maqil, besonders der Stammesverband der Dui Hassan wurden in der Westsahara ansässig und überprägten die bis dahin berberische Bevölkerung. Sie brachten ihre Zeltform mit, die bis heute als „Schwarzes Zelt“ \"(Khaima)\" charakteristisch ist. Unverkennbar und typisch ist der maurische Kamelreitsattel der Männer, die Rahla. Nach den Dui Hassan ist die heute in der Westsahara vorherrschende Sprache genannt: Hassania. Es ist ein arabischer Dialekt mit berberischen Einflüssen. Im Vergleich zu anderen Ländern Afrikas war die Kolonialzeit in der Westsahara recht kurz. 1884 erklärten die Spanier das Gebiet zwischen La Gouira im Süden und dem Kap Bojador zu ihrem Protektorat. Sie unterhielten lediglich einige kleinere Handelsposten an der Küste. Erst von 1930 bis 1934 drangen spanische Kolonialtruppen ins Landesinnere vor. Die spanischen Truppen verließen 1976 endgültig das Land, worauf Mauretanien den Südteil, Marokko den Nordteil annektierte. Der ausgerufene Staat Westsahara hat seine Exilregierung bis heute in den Lagern in Westalgerien. Ihr militärischer Arm, die Frente Polisario, war erfolgreich im Kampf gegen Mauretanien, das sich völlig aus der Westsahara zurückzog. Nach blutigen Kämpfen gegen die marokkanische Armee beherrscht die Frente Polisario etwa ein Drittel des beanspruchten Wüstengebietes. Auch der Waffenstillstand von 1991 hat nicht zu einer Lösung der Situation geführt. In der Westsahara leben noch 308.000 Menschen, 200.000 sahraurische Flüchtlinge leben im Ausland, davon die meisten in Algerien. Kurz hinter der Grenze lebt eine große Gruppe von ungefähr 165.000 Sahrauis in vier Zeltstädten in der algerischen Sahara im Gebiet von Tindouf. Diese Lager werden bislang vom UNHCR versorgt, und es hat sich dort eine rudimentäre Infrastruktur entwickelt. Angesichts der Perspektivlosigkeit in den Lagern versuchen viele der jungen Leute in die angrenzenden Länder oder auch nach Europa zu fliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaft und Kultur.", "content": "Die traditionelle Lebensgrundlage der nomadischen Sahrauis ist die Zucht von Kamelen, Schafen und Ziegen, früher war daneben der Karawanenhandel von großer Bedeutung. Die in Mauretanien noch vorherrschende hierarchische Klasseneinteilung von herrschenden Kriegern bis zu ehemaligen Sklaven ging im Gebiet der Westsahara im Lauf des 20. Jahrhunderts weitgehend verloren, wesentlich trug dazu ab den 1970er Jahren das egalitäre Gesellschaftsmodell der Polisario bei. Musik spielt eine große Rolle im kulturellen Leben. Es sind etwa zehn traditionelle Musikinstrumente bekannt, von denen drei weit verbreitet sind. Das überwiegend von Männern gespielte Melodieinstrument ist die Langhals-Spießlaute Tidinit, die ebenso wie die Bogenharfe der Frauen, Ardin, auf altägyptische Wurzeln zurückgeht. Frauen begleiten ihre Gesänge meist mit der Kesseltrommel T'bal. Seit den 1980er Jahren wird die Tidinit von der lauter klingenden E-Gitarre in den Hintergrund gedrängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sahrauis andere Schreibweisen \"Sahraouis, Sahrawis, Saharaui;\" sind eine maurische Ethnie in der Westsahara. Das Ethnonym ist vom arabischen Wort \"Sahara\" (), „Wüste“ abgeleitet, auf Tamazight ⵉⵙⴻⵃⵔⴰⵡⵉⵢⴻⵏ \"Iseḥrawiyen\".", "tgt_summary": "撒哈拉人(阿拉伯语: الصحراويون \"Aṣṣaḥraawiyoon\"、柏柏尔语: \"Iseḥrawiyen\"、摩洛哥阿拉伯语: \"Ṣeḥrawa\" صحراوة)亦称沙哈拉威人,是生活在非洲撒哈拉沙漠西部的一个民族,主要族群居于西撒哈拉(大部分属摩洛哥)控制),其余分布于毛里塔尼亚大部分地区、摩洛哥南部以及阿尔及利亚最西南部。", "id": 2176618} {"src_title": "Royal Tunbridge Wells", "tgt_title": "皇家唐橋井", "src_document": [{"title": "Kurort.", "content": "Tunbridge Wells ist ein Kurort, der seine Entstehung der Entdeckung von eisenhaltigen Quellen im frühen 17. Jahrhundert verdankt. Der Ausbau des Ortes rund um die angeblich heilkräftige Quelle in der Restaurationsepoche, als man immer mehr an die medizinische Wirksamkeit der Heilquellen glaubte, machte Tunbridge Wells zu einem Anziehungspunkt der gehobenen Gesellschaft aus der nahen Hauptstadt London. Die Glanzzeit als Kurort erlebte die Stadt in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Bürgermeister und Elektroingenieur Sir David Salomons (1851–1925) organisierte im Oktober 1895 gemeinsam mit Frederick Richard Simms mit der Tunbridge Wells Horseless Carriage Exhibition die erste öffentliche Präsentation von benzingetriebenen Motorfahrzeugen im Vereinigten Königreich. Im Jahr 1909 verlieh König Edward VII. der Stadt das Prädikat „Royal“. In der Stadt leben etwa 45.000 Einwohner, sie ist das Zentrum des Tunbridge Wells Borough. Das gesamte Borough hat etwa 100.000 Einwohner. Seit 1989 ist Tunbridge Wells Partnerstadt von Wiesbaden.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die ersten Häuser des Quellgebiets wurden dort gebaut, wo heute die London Road auf die \"Mount Ephraim\" trifft. Das Haus \"85 London Road\" gehört zu den ältesten noch erhaltenen Häusern der Stadt, etwa 1660 erbaut. Hier wohnte der Dichter Thackeray im Jahre 1860. Etwa 1735 wurde das Wirtshaus \"Hare and Hounds\" (Hase und Hunde) erbaut, das heute \"Royal Wells Inn\" heißt. Im \"Museum und Art Gallery\" sind Holzmosaiken („Tunbridge ware“) aus der Stadt und der Umgebung zu sehen. Als sehenswerte Kirchen können erwähnt werden: \"King Charles the Martyr\", mit Besucherspenden 1678 erbaut, nach Charles I. benannt; \"Holy Trinity\", zu der die Herzogin von Kent an ihrem Geburtstag 1827 den Grundstein legte.", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung.", "content": "Tunbridge Wells liegt in einer hügelreichen Landschaft, in der sich mehrere Dörfer finden, deren Häuser entweder holzverschalt oder mit schindelähnlich übereinander geschobenen Flachziegeln verkleidet sind. Nördlich von Tunbridge Wells liegt das Flusstal des Medway mit seinen Nebenarmen. Der River Teise entspringt im Osten der Stadt. Hier finden sich große Obstplantagen und Hopfenfelder. Entlang der Feldwege sind im Frühling „Blütenstraßen“ markiert, um die Besucher, je nach Markierungsfarbe, zu den gewünschten Obstsorten zu führen. Weiterhin sind die hohen Hopfentürme mit ihren kegelförmigen Dächern zu nennen, die früher zum Trocknen des Hopfens dienten, heute jedoch vielfach zu bizarren Wohnhäusern umgebaut sind. Viele der Dörfer waren früher bedeutende Eisenhütten, die u. a. die britische Marine mit Geschützen belieferten. Tunbridge Wells sollte nicht mit seiner Nachbarstadt Tonbridge im Norden verwechselt werden; die zwei Städte teilen dieselbe Aussprache. Im Osten und Westen von Tunbridge Wells liegt der High Weald (Hochwald), von Flüssen und Bächen durchzogen. Der ursprünglich undurchdringliche Wald wurde im Laufe der Zeit zur Ansiedlung von Höfen und Dörfern teilweise gerodet. Als Edward III. im 14. Jahrhundert flämische Tuchmacher nach England bestellte, um das kontinentale Monopol zu brechen, erlebten hier mittelalterliche Tuchfabriken eine Blütezeit. Einer der Hauptorte war Cranbrook mit der mächtigen Union-Windmühle, etwa 20 km östlich von Tunbridge Wells.", "section_level": 1}], "src_summary": "Royal Tunbridge Wells (bis um 1909 Tunbridge Wells) ist eine Stadt im äußersten Westen der Grafschaft Kent nahe der Grenze zu Sussex im Südosten Englands im Vereinigten Königreich. Tunbridge Wells ist der Verwaltungssitz des Borough of Tunbridge Wells.", "tgt_summary": "皇家唐桥井(英语:Royal Tunbridge Wells,有时简称为唐桥井)是英国英格兰肯特郡西部的大型城镇,距离伦敦市中心东南方约路程,铁路路程约。本城镇靠近东萨塞克斯郡的边界。", "id": 2083215} {"src_title": "Watergate-Affäre", "tgt_title": "水门事件", "src_document": [{"title": "Einführung.", "content": "Die Watergate-Affäre ist benannt nach dem im Zentrum der amerikanischen Hauptstadt Washington gelegenen Watergate-Gebäudekomplex, in dem sich Anfang der 1970er Jahre das Hauptquartier der Demokratischen Partei befand. In ihm verhaftete die von dem Wachmann Frank Wills verständigte Polizei in der Nacht zum 17. Juni 1972 fünf Einbrecher, die offenbar versucht hatten, Abhörwanzen zu installieren und Dokumente zu fotografieren. Schon frühzeitig wurde dieses aufsehenerregende Ereignis in Verbindung mit den im November 1972 anstehenden Präsidentschaftswahlen gebracht, bei denen der Amtsinhaber Richard Nixon erneut für die Republikanische Partei antreten sollte. Umfangreiche Ermittlungen des FBI offenbarten alsbald, dass die Auftraggeber des Watergate-Einbruchs unter engen Mitarbeitern des Präsidenten beziehungsweise seines Wahlkomitees zu suchen waren. Diese Erkenntnis führte nach Nixons Wiederwahl durch einen Schneeballeffekt zur Aufdeckung weiterer Verbrechen und Vergehen, die in den Jahren zuvor teils auf direkte Anweisung des Weißen Hauses hin begangen worden waren. In einer Reihe von Enthüllungen, die ab März 1973 die Berichterstattung der Medien dominierte, erfuhr die US-amerikanische Öffentlichkeit vom Ausmaß dieser Amtsmissbräuche zulasten der politischen Gegner Nixons. Daraufhin wuchs der Druck auf den Präsidenten, zur vollständigen Aufklärung der Affäre beizutragen und umfassend mit der Justiz und mehreren Ausschüssen des Kongresses zu kooperieren. Nixons Weigerung, dies zu tun, und seine teils massiven Versuche, die Ermittlungen zu behindern oder zu begrenzen, stürzten die USA in eine lang andauernde Verfassungskrise und veranlassten das Repräsentantenhaus schließlich dazu, ein Amtsenthebungsverfahren (Impeachment) gegen Nixon einzuleiten. Die in der amerikanischen Geschichte beispiellose Konfrontation der drei Staatsgewalten endete am 9. August 1974 mit dem bisher einzigen Rücktritt eines US-Präsidenten. Häufig wird die Watergate-Affäre zugleich als ein Triumph der Pressefreiheit gedeutet, weil Journalisten wesentlich zu ihrer Aufklärung beigetragen hatten. Berühmt wurde in diesem Zusammenhang vor allem die 1973 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Berichterstattung der \"Washington Post\" und ihrer beiden Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein. Während die den Watergate-Einbruch untersuchenden Staatsanwälte ihn trotz widersprechender Indizien bis Anfang 1973 als das Ergebnis des Übereifers untergeordneter Figuren ansahen, spekulierte die \"Washington Post\" schon im Sommer und Herbst 1972 – also mitten im Präsidentschaftswahlkampf – über eine weitreichende politische Verschwörung unter Einschluss des Weißen Hauses. Die Grundlage entsprechender Artikel bildeten dabei vor allem die verdeckten Hinweise, die Woodward ab Juni 1972 von seinem Hauptinformanten Mark Felt erhalten hatte. Bis Juni 1973 amtierte Felt, dem ein Redakteur der \"Washington Post\" den in die amerikanische Pressegeschichte eingegangenen Decknamen \"Deep Throat\" verlieh, als stellvertretender Direktor des FBI und war in dieser Funktion mit den Ergebnissen der Watergate-Ermittlungen engstens vertraut. Obwohl die oft nachzulesende Behauptung, Woodward und Bernstein hätten Watergate „aufgedeckt“, teilweise als stark überzogen bewertet wird, gilt ihr Einsatz zur Kontrolle des Staates durch die „Vierte Gewalt“ heute häufig als beispielhaft für investigativen Journalismus. Zwar können dessen Ursprünge in den USA bis zu den \"Muckrakers\" am Anfang des 20. Jahrhunderts und früher zurückverfolgt werden, dennoch wurde die Watergate-Affäre nach den Worten des Soziologen Michael Schudson zum „Herzstück des Mythos um den amerikanischen Journalismus“. Dies hat die nachfolgenden Generationen von Reportern beflügelt, Machtmissbräuchen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entschiedener nachzuspüren und diese anzuprangern. Andererseits wurde den Medien nach der Watergate-Affäre vermehrt eine Tendenz zur Sensationslust und zum „Produzieren“ von Skandalen (englisch ) vorgeworfen.", "section_level": 1}, {"title": "Was gehört zur Watergate-Affäre?", "content": "Es gibt keine verbindliche Definition darüber, welche „Missbräuche von Regierungsvollmachten“, für die letztlich Präsident Richard Nixon als Haupt der Exekutive die Verantwortung trug, neben dem Kernkomplex des gescheiterten Watergate-Einbruchs vom 17. Juni 1972 unter den Sammelbegriff „Watergate-Affäre“ fallen und welche nicht. Eine erste diesbezügliche Abgrenzung ergibt sich jedoch aus den Themengebieten, die der Watergate-Ausschuss des Senats (eigentlicher Name: \"Senate Select Committee on Presidential Campaign Activities\") unter seinem Vorsitzenden Senator Sam Ervin ab Mai 1973 untersuchte. Die Ergebnisse dieser Ermittlungen wurden im Juni 1974 in einem 1250 Seiten starken Abschlussbericht zusammengefasst. Nach dem Ervin-Ausschuss gehören die folgenden zehn Teilbereiche zur „Watergate-Affäre“: Über diese Themenkomplexe hinaus haben Journalisten und Historiker aber auch zahlreiche andere Vorgänge aus Nixons Amtszeit als Aspekte der Watergate-Affäre identifiziert. Teils waren diese lediglich anrüchig, teils wurden sie später aber auch durch Gerichte als illegal klassifiziert. Diese Vorgänge wurden von den Ermittlern der „Watergate Special Prosecution Force“ (WSPF) untersucht. Die amerikanische Öffentlichkeit erfuhr fast ausnahmslos erst im Zusammenhang mit der großen Welle von Watergate-Enthüllungen ab März 1973 von ihnen:", "section_level": 1}, {"title": "Verarbeitung in Literatur und Fernsehen.", "content": "Zu guter Letzt gibt es den Versuch revisionistischer Autoren mit starkem Hang zu Verschwörungsszenarien, die Geschichte der Watergate-Affäre durch Darlegung eines für die Öffentlichkeit größtenteils unbekannten, vermeintlichen „Sub-Plots“ umzuschreiben. Dabei werden insbesondere der Watergate-Einbruch und die Versuche zur Vertuschung von dessen Hintergründen wahlweise als Ergebnis der verdeckten Handlungen von Nixon feindlich gesinnten Institutionen wie der CIA oder der amerikanischen Armee oder der Aktivitäten intriganter, von persönlichen Motiven gelenkter Personen (wie John Dean oder Alexander Haig) in der unmittelbaren Umgebung von Präsident Nixon beschrieben. In diesen Interpretationen wird die Watergate-Affäre umgedeutet zu einem „stillen Staatsstreich“, mit dem ein unliebsamer Amtsinhaber aus dem Weißen Haus getrieben wurde. Die Tatsache, dass auch einige seriöse Historiker diese Theorien zum Teil akzeptiert haben, hängt damit zusammen, dass verschiedene Aspekte der Affäre, insbesondere die genauen Hintergründe des Watergate-Einbruchs, bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnten. Beispiele für eine populäre Adaption dieser Verschwörungstheorien sind die Filme \"JFK – Tatort Dallas\" und \"Nixon\" von Oliver Stone. Stone konzentriert sich dabei auf die Rolle von Howard Hunt, der in seiner CIA-Zeit Mitorganisator der Invasion in der Schweinebucht war. Deren Scheitern lieferte nach Ansicht verschiedener Autoren das Motiv eines unterstellten CIA-Mordkomplotts gegen den verantwortlich gemachten demokratischen Präsidenten; Hunt spielt in einigen dieser Darstellungen sogar die Rolle eines Drahtziehers der Kennedy-Ermordung vom 22. November 1963. Im Film \"Nixon\" wird dem Betrachter außerdem nahegelegt, dass ein um diese Verbindungen wissender Nixon selbige als Druckmittel gegen die CIA ausnutzt, um diese dazu zu bringen, die Watergate-Untersuchungen (und damit ein drohendes Bloßstellen der Rolle Hunts nicht nur beim Watergate-Einbruch, sondern auch bei der Kennedy-Ermordung) zu behindern.", "section_level": 1}, {"title": "Nixons Regierungsstil und die Rolle seiner engsten Berater.", "content": "Nixon traf sich im Unterschied zu anderen Präsidenten nur selten mit ausgewiesenen Experten aus Ministerien und Behörden. Stattdessen konsultierte er einen engen Kreis von Beratern, vornehmlich Mitarbeiter des Weißen Hauses, die alles Weitere für ihn erledigen sollten. Daraus resultierte ein zentralistischer und hierarchischer Regierungsstil. Der Präsident wurde von vielen Vorgängen scheinbar „abgeschirmt“, während seine Mitarbeiter durch ihren ständigen Zugang zum Oval Office ihren eigenen Untergebenen aber immer glaubhaft machen konnten, ihre Befehle und Anweisungen seien durch den Präsidenten abgedeckt. Letzteres war jedoch nicht immer der Fall. Traditionell einflussreiche Institutionen wie etwa das Außen- oder das Verteidigungsministerium erlebten gleichzeitig einen Bedeutungsverlust, weil die zuständigen Minister William P. Rogers und Melvin R. Laird nicht zum exklusiven Nixon-Zirkel gehörten. Nixon misstraute der Ministerialbürokratie. Er sah sie „unterwandert“ von ihm feindlich gesinnten Demokraten und Vertretern des liberalen Ostküsten-Establishments, die an Ivy-League-Universitäten wie Harvard oder Yale studiert hatten. Das Misstrauen wurde gefördert durch die vielen „Lecks“ \"(leaks)\", von denen seine Regierung von Beginn an geplagt war. Selbst geheimste Regierungsdokumente und -informationen wurden den (häufig liberalen) Medien zugespielt. Nixon betrachtete dies nicht nur als persönlichen Affront, sondern auch als gezielten Versuch, seine strikt von der Öffentlichkeit abgeschirmten politischen Initiativen zu sabotieren. Das betraf vor allem die ihn primär interessierende Außenpolitik. Nixons gut dokumentierte Obsession, diese „Lecks“ um jeden Preis zu stopfen, entwickelte sich zu einem wichtigen Ausgangspunkt vom Weißen Haus gesteuerter krimineller Aktivitäten. Nixon begegnete der vermeintlichen Unzuverlässigkeit der Ministerien und Behörden mit der Beförderung ihm loyaler Personen auf Schlüsselpositionen. Den Versuch, diese Leute in seinem politischen oder gar persönlichen Interesse zu instrumentalisieren, zählte der Kongress später zu Nixons „Missbräuchen von Regierungsvollmachten“. Allerdings musste der Präsident beim personellen Umbau des Regierungsapparats aus Rücksicht auf die öffentliche Meinung insgesamt zögerlich vorgehen, sodass seine Skepsis gegenüber der Bürokratie im Laufe seiner ersten Amtszeit eher zu- als abnahm. Der Präsident und seine engsten Berater formten ein manichäisches Freund-Feind-Denken aus, das sich durch anfängliche Misserfolge der Regierungspolitik noch verstärkte. Eine Wiederwahl Nixons im Jahr 1972 schien zunehmend fraglich. Spätestens im Laufe des Jahres 1970 bildete sich so eine Belagerungsmentalität im Weißen Haus aus, die auch in den Medien registriert und kritisiert wurde. Man sprach von einer „Palastgarde“ oder gar (wegen der deutschen oder deutsch klingenden Nachnamen von Nixons Mitarbeitern) von einer „Berliner Mauer“, die den Präsidenten immer stärker von der Wirklichkeit abschirme. Diese „Palastgarde“, die in der Regel täglichen Kontakt mit dem Präsidenten hatte, bestand zu Beginn von Nixons Amtszeit im Wesentlichen aus drei Personen: Justizminister \"(Attorney General)\" John N. Mitchell, Stabschef des Weißen Hauses \"(White House Chief of Staff)\" H.R. „Bob“ Haldeman und dem Rechtsberater \"(Counsel)\" des Präsidenten und späteren Berater für innenpolitische Fragen \"(Assistant to the President for Domestic Affairs)\" John Ehrlichman. Haldeman und Ehrlichman waren seit Anfang der 1960er Jahre politisch mit Nixon verbunden und hatten in seinen gescheiterten Wahlkampagnen für die Präsidentschaft (1960) und den Gouverneursposten in Kalifornien (1962) mitgewirkt. Als Westküstler teilten sie nicht nur Nixons konservative Weltsicht, sondern auch seine Vorbehalte gegenüber dem als gleichermaßen arrogant wie liberal betrachteten Ostküsten-Establishment. Mit Mitchell, einem profilierten Rechtsanwalt, war Nixon zunächst geschäftlich verbunden, als er in den 1960er Jahren in New York als Anwalt residierte. Als einziger seiner engsten Berater kann Mitchell auch als persönlicher Freund Nixons gelten. In diesen Kreis politischer Vertrauter stießen im Laufe des Jahres 1969 zwei weitere Männer vor: Henry Kissinger, der als Nationaler Sicherheitsberater die Verlagerung der Verantwortung für die Außenpolitik weg vom State Department und hin ins Weiße Haus personifizierte, und Charles Colson. Letzterer fungierte formal als Chefberater \"(Chief Counsel)\" des Präsidenten, steuerte tatsächlich jedoch parteipolitische Aktivitäten, die dem Weißen Haus eigentlich untersagt waren, und konfrontative Medienkampagnen. Mitchell willigte auf Drängen Nixons im Jahr 1971 ein, sein Ministeramt im Frühjahr 1972 aufzugeben und mit der Leitung des Komitees zur Wiederwahl des Präsidenten (englisch \"Committee to Re-elect the President, CRP\") die Verantwortung für die Organisation des Wahlkampfes zu übernehmen. Er blieb aber auch in dieser Zeit einer der engsten Berater des Präsidenten und hatte täglichen Kontakt mit dessen Stab. Bereits unmittelbar nach dem Watergate-Einbruch vom 17. Juni 1972 musste er den CRP-Vorsitz jedoch abgeben und zog sich aus der Politik zurück. Zum Jahreswechsel 1972/1973 schied Colson, ebenfalls insgeheim bereits aufgrund seiner Watergate-Verstrickungen, aus dem Weißen Haus aus. Nach einer Welle von Watergate-Enthüllungen, die das Land zwischen März und April 1973 ergriffen hatten, mussten dann am 30. April 1973 auch Haldeman und Ehrlichman ihre Posten räumen. Die Mitglieder der „Palastgarde“ waren, mit der partiellen Ausnahme Kissinger, tief verstrickt in die Rechtsbrüche, die es in der Zeit von Nixons Amtszeit gab. Mitchell, Haldeman, Ehrlichman und Colson mussten dies später mit Freiheitsstrafen büßen. Spätestens das Ausscheiden von Haldeman und Ehrlichman aus ihren Funktionen verlagerte ab Mai 1973 die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die zentrale Frage „was wusste der Präsident wann“ (wie es im Untersuchungsausschuss des Senats immer wieder formuliert wurde) von den ganzen Watergate-Vorkommnissen, die von der „Palastgarde“ gesteuert worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte des Watergate-Einbruchs.", "content": "Seit seinem politischen Aufstieg dank der Alger-Hiss-Affäre fühlte sich Nixon von den Liberalen – wie er die Anhänger der Demokratischen Partei nannte – und der von ihnen beherrschten Presse des Ostküsten-Establishments bekämpft. Schon 1952, bei seiner Kandidatur als Vizepräsident, konnte er sich nur durch einen rhetorischen Auftritt (Checkers Speech) gegen deren Vorwürfe retten. Seine Niederlage im Wahlkampf 1960 gegen John F. Kennedy führte er in seinen Memoiren auf die Machenschaften dieser Liberalen zurück. Selbst 1968, als die Demokraten wegen ihrer Verantwortung für den Vietnamkrieg auf einem Tiefpunkt waren, konnte er die Wahl nur knapp gewinnen. Als 1971 die Vorbereitungen für die Wahl 1972 anstanden, waren seine Aussichten auf eine Wiederwahl keinesfalls so rosig, wie sie sich im Nachhinein darstellten; die Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg waren auf ihrem Höhepunkt und Nixon konnte nicht einmal die Examensfeier seiner Tochter besuchen, weil die Polizei dort seine Sicherheit nicht gewährleisten konnte. Um seine Wiederwahl zu sichern, ließ er das Komitee zur Wiederwahl des Präsidenten unter Leitung seines Justizministers John Mitchell gründen. Die Finanzierung dieses Komitees verliert sich im Dunkeln. Unter anderem waren dort die Drahtzieher des Watergate-Einbruchs beschäftigt. Das Komitee setzte seine Tätigkeit noch fort, als die Wiederwahl Nixons längst gesichert war. Organisationen, die sich mit den weniger feinen und legalen Aspekten des Wahlkampfs beschäftigten, waren damals – auf beiden Seiten – durchaus üblich und sind nicht als Erfindung Nixons zu betrachten. Wieweit Nixon mit den Einzelheiten der Arbeit des CRP vertraut war, weiß man nicht. In seinen Memoiren bezeichnete er diesen Einbruch als idiotisch und völlig sinnlos. Seiner Darstellung nach gab es dort nichts zu erfahren, was nicht ohnehin schon bekannt war. Außerdem war seine Wiederwahl zum Zeitpunkt des Einbruchs schon so gut wie sicher.", "section_level": 1}, {"title": "Der Einbruch.", "content": "In der Nacht des 17. Juni 1972 bemerkte der Wachmann Frank Wills bei seinem Rundgang im Watergate-Komplex, dass ein Stück Klebeband an einer Tür angebracht war, um deren Zufallen zu verhindern. Nichts ahnend entfernte er das Klebeband und setzte seinen Rundgang fort. Als er später wieder an der Tür vorbeikam, bemerkte er, dass erneut ein Stück Klebeband angebracht war. Dies kam ihm verdächtig vor, weshalb er die Polizei alarmierte. Die nahm daraufhin eine Gruppe von fünf Männern fest, nachdem sie bereits in das Hauptquartier der demokratischen Partei im Watergate-Gebäudekomplex in Washington, D.C. eingebrochen waren. Diese Männer waren Bernard Barker, Virgilio R. González, Eugenio Martínez, James W. McCord, Jr. und Frank Sturgis. Dies war bereits der zweite Einbruch. Es sollten nicht funktionierende Abhörmikrofone neu justiert und einige Fotos aufgenommen werden. Die Beteiligung McCords, der mit dem CRP (Komitee zur Wiederwahl des Präsidenten) in Verbindung stand, sorgte für Spekulationen über eine Verstrickung des Weißen Hauses in dieses Verbrechen.", "section_level": 1}, {"title": "Vertuschung.", "content": "Nixons Sekretär Ron Ziegler jedoch dementierte dies und bezeichnete den Einbruch als „drittrangig“. Bei der Verlesung der Anklage identifizierte sich McCord jedoch als ehemaliges Mitglied des Geheimdienstes CIA, was das Interesse eines Journalisten der \"Washington Post\" erregte, der bei der Verhandlung anwesend war. Dieser Journalist war Bob Woodward. Zusammen mit seinem Kollegen Carl Bernstein begann er – mit Rückendeckung ihres Chefredakteurs Ben Bradlee – die Fakten zu den verhafteten Männern freizulegen. Ein Informant („Deep Throat“) half den Journalisten dabei, indem er die jeweiligen Rechercheergebnisse bestätigte oder ihnen sagte, wenn sie auf der falschen Fährte waren. Die Identität des Mannes wurde 33 Jahre lang geheim gehalten. Erst am 31. Mai 2005 wurde durch einen Artikel der amerikanischen Zeitschrift \"Vanity Fair\" bekannt, dass es sich dabei um Mark Felt, seinerzeit Nummer zwei des FBI, handelte. Felt und Woodward vereinbarten regelmäßige Geheimtreffen in einer Tiefgarage, um Informationen auszutauschen. Der Präsident versuchte vergeblich, die CIA einzuschalten, um die Ermittlungen der Bundespolizei FBI zu verschleppen, indem nationale Sicherheitsinteressen geltend gemacht werden sollten. Tatsächlich wurde das Verbrechen, neben zahlreichen weiteren „schmutzigen Tricks“, vom Weißen Haus aus vom CRP-Vorsitzenden und Justizminister John N. Mitchell geplant, und zwar auf Anordnung Präsident Nixons: Eine spezielle Untersuchungseinheit war seit 1971 vom Weißen Haus aufgebaut worden. Dabei handelte es sich um die genannte Gruppe von „Klempnern“, unter der Direktion von Gordon Liddy und Howard Hunt, die Informationslecks untersuchte und verschiedene Operationen gegen die Demokraten durchführte. Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens war Nixons Paranoia in Bezug auf den Wahlkampfleiter der Demokraten, Larry O’Brien, der seit 1968 auf der Gehaltsliste des Milliardärs Howard Hughes stand, von dem auch Nixon selbst mehrfach Spenden- sowie Bestechungsgelder erhalten hatte. Seine Präsidentschaftskandidatur war 1960 an einer Spendenaffäre gescheitert, in die Hughes und Nixons Bruder Donald verwickelt waren. Daher fürchtete Nixon, O'Brien verfüge über Insiderwissen, mit dem er Nixons Ruf ruinieren könnte. Der Präsident ordnete die Abhöraktion im Watergate-Komplex an, um herauszufinden, inwieweit O'Brien ihm gefährlich werden könne.", "section_level": 1}, {"title": "Gerichtsverhandlungen.", "content": "Am 8. Januar 1973 wurden die Einbrecher zusammen mit Liddy und Hunt vor Gericht gestellt. Alle mit Ausnahme von McCord und Liddy plädierten auf schuldig, und alle wurden der Verschwörung, des Einbruchs und des Abhörens für schuldig befunden. Die Angeklagten wurden dafür bezahlt, auf schuldig zu plädieren, aber keine weiteren Aussagen zu machen. Dies versetzte den Richter John Sirica (auch bekannt als \"Maximum John\" wegen seiner unnachsichtigen Urteile) so in Rage, dass er 30-jährige Freiheitsstrafen verkündete (als Vergleich: Ein Mörder bekam damals 20 bis 25 Jahre und konnte nach 15 Jahren mit seiner Entlassung rechnen), jedoch andeutete, sein Urteil zu überdenken, wenn die Angeklagten kooperativer wären. McCord stimmte daraufhin der Zusammenarbeit zu, beschuldigte das Komitee zur Wiederwahl des Präsidenten und gab zu, einen Meineid geleistet zu haben. Anstatt also das Verfahren zu beenden, wurden die Untersuchungen ausgeweitet. Der Senat setzte den Watergate-Ausschuss ein, um den Watergate-Skandal zu untersuchen, und es wurde damit begonnen, Stabsmitglieder des Weißen Hauses vorzuladen.", "section_level": 1}, {"title": "Ermittlungen im Umfeld des Präsidenten.", "content": "Am 30. April war Nixon gezwungen, zwei seiner einflussreichsten Berater zum Rücktritt zu bewegen: H. R. „Bob“ Haldeman (Stabschef im Weißen Haus) und John Ehrlichman (Berater für innere Angelegenheiten). Beide wurden kurze Zeit später zu Gefängnisstrafen verurteilt. Nixon entließ ebenfalls den Rechtsberater des Weißen Hauses John Dean, der sich bereit erklärt hatte, mit der Staatsanwaltschaft zu kooperieren, und später bei seinem Auftreten vor dem Watergate-Ausschuss des Senats zu einem Schlüsselzeugen gegen Nixon selbst werden sollte. Am selben Tag benannte Nixon mit Elliot L. Richardson einen neuen Justizminister und gab ihm die Autorität, einen Sonderstaatsanwalt \"(Special Prosecutor)\" für die wachsenden Ermittlungen in der Watergate-Affäre einzusetzen. Richardson ließ sich von Nixon zusichern, dass der Sonderstaatsanwalt (der institutionell dem Justizministerium unterstehen würde) freie Hand bei den Watergate-Untersuchungen haben sollte. Am 18. Mai setzte Richardson den Harvard-Rechtsprofessor Archibald Cox auf diesem Posten ein. Die im Fernsehen übertragenen Anhörungen im Senat hatten am Tag zuvor begonnen. Sieben Berater Präsident Nixons wurden am 1. März 1974 wegen ihrer Rollen im Watergate-Skandal der Verschwörung und der Behinderung der Justiz für schuldig befunden und verurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Die Tonbänder.", "content": "Die Anhörungen, die vom Watergate-Ausschuss des US-Senats durchgeführt wurden und in denen Dean als Hauptzeuge neben vielen anderen ehemaligen Schlüsselpersonen der Nixon-Regierung ein verheerendes Zeugnis ausstellte, wurden fast während des gesamten Sommers 1973 im Fernsehen übertragen und verursachten einen katastrophalen politischen Schaden für Nixon. Die Ermittler des Senats entdeckten am 16. Juli eine ausschlaggebende Tatsache: Alexander Butterfield, der bis Dezember 1972 als Mitarbeiter von Nixons Stabschef Haldeman einer der wenigen war, die in dieses streng gehütete Geheimnis eingeweiht gewesen waren, sagte aus, dass ein Tonbandsystem im Weißen Haus automatisch alles aufzeichnete, was im Oval Office gesprochen wurde. Diese Tonbandaufnahmen, so schlussfolgerten die Ermittler, könnten zeigen, ob Nixon oder Dean die Wahrheit über die Schlüsseltreffen im Weißen Haus aussagten. Die Bänder wurden daraufhin sowohl von Cox als auch vom Senat zur Beschlagnahme verlangt. Nixon erklärte jedoch, dass der direkte Zugriff der Justiz oder eines Parlamentsausschusses auf Tonbandaufnahmen des Präsidenten einen ungerechtfertigten Eingriff in seine Vollmachten als Haupt der Exekutive \"(Executive privilege)\" und damit eine Verletzung der Gewaltenteilung darstellen würde. Es entwickelte sich ein monatelanges Tauziehen um die Herausgabe der Bänder, bei dem Nixon auf Cox mit dem Ziel einwirken wollte, seine Beschlagnahmeforderung fallen zu lassen. Schließlich offerierte der Präsident am 19. Oktober 1973 einen Kompromiss, nach dem der von ihm geachtete Senator John C. Stennis, ein konservativer Südstaaten-Demokrat, die Bänder anhören und ihren Inhalt für Cox schriftlich zusammenfassen sollte \"(Stennis compromise).\" Cox wies dieses Angebot jedoch sofort zurück, woraufhin Nixon am 20. Oktober 1973, einem Samstag, als Regierungschef Justizminister Elliot Richardson aufforderte, den Sonderstaatsanwalt seines Amtes zu entheben. Mit Hinweis auf Nixons frühere Zusage, dem Ermittler freie Hand zu lassen, erklärte Richardson, er könne dies nicht tun, und trat von seinem Amt zurück. Daraufhin befahl Nixon dem stellvertretenden und nun amtierenden Justizminister William Ruckelshaus, seine Order umzusetzen, aber auch dieser weigerte sich und wurde von Nixon entlassen. Erst der dritte Mann in der Rangordnung des Justizministeriums, Solicitor General Robert Bork, fand sich bereit, die Anweisung des Präsidenten zu akzeptieren und Cox zu entlassen. Die dramatischen Ereignisse dieses 20. Oktober 1973 wurden von den Medien schnell als „Saturday Night Massacre“ charakterisiert und riefen eine Welle der Empörung in der amerikanischen Öffentlichkeit hervor. Im Kongress brachten in den folgenden Tagen zahlreiche Abgeordnete Gesetzesinitiativen in Gang, die auf eine Amtsenthebung Nixons abzielten. Während Nixon weiterhin die Übergabe der Bänder verweigerte, stimmte er der Übergabe von Abschriften einer großen Zahl von Bändern zu. Sie bestätigten zum größten Teil die Aussagen Deans. Nixon verlor schließlich vor dem Obersten Gerichtshof das Verfahren United States v. Nixon und musste die Bänder herausgeben. Infolgedessen wurde entdeckt, dass ein entscheidender Teil eines Tonbandes, das niemals den Gewahrsam des Weißen Hauses verlassen hatte, gelöscht worden war. Nixon hatte das System mit den Bändern keineswegs selbst erfunden, sondern er fand das System bei seinem Amtsantritt vor. Zunächst ließ er es abbauen. Später wurde es neu installiert – wie er sagte – um die Bänder beim Verfassen seiner Memoiren zu verwenden. John Ehrlichman sagt in seinen Memoiren jedoch, Nixon habe das System wieder einbauen lassen, um gegen den Anspruch Henry Kissingers seinen Anteil an der Außenpolitik dokumentieren zu können. Die Schimpfwörter, die er ab und zu gebrauchte, wurden ihm auch vorgeworfen. Dass sein Vorgänger, Lyndon B. Johnson, ihn in dieser Beziehung weit übertraf, sagte niemand. Erstaunlich ist, dass die schlechte Qualität der Bandaufnahmen erst während des Ermittlungsverfahrens auffiel. Selbst Experten waren sich oft uneinig, was gesagt wurde und wer es gesagt hatte. Offensichtlich hatte sich nie jemand – auch Nixon nicht – die Mühe gemacht, die Funktion des Systems zu überprüfen. Ein Teil der Tonbandaufnahmen ist 2011 veröffentlicht worden.", "section_level": 1}, {"title": "Amtsenthebungsverfahren und Rücktritt.", "content": "Im Jahr 1974 begannen im Repräsentantenhaus die formalen Untersuchungen zur Amtsenthebung des Präsidenten, basierend auf dem Bericht des Sonderermittlers. Vorher war der Vizepräsident Spiro Agnew, gegen den Vorwürfe wegen Bestechlichkeit erhoben worden waren, zum Rücktritt gedrängt worden; sein Nachfolger war Gerald Ford. Der erste Gesetzesartikel wurde am 27. Juli 1974 im United States House Committee on the Judiciary mit 27 gegen 11 Stimmen verabschiedet, wenige Tage nachdem der Oberste Gerichtshof einstimmig gegen Nixons Ansprüche im Fall der Tonbandmitschnitte entschieden hatte. Drei weitere Artikel zur Behinderung der Justiz bei den Ermittlungen zum ursprünglichen Watergate-Einbruch sowie zu den Untersuchungen über die illegale Verwendung von Wahlkampfgeldern wurden ebenfalls verabschiedet. Im August wurde ein zuvor unbekanntes Tonband vom 23. Juni 1972, also nur wenige Tage nach dem Watergate-Einbruch, publik, worin Nixon und sein Stabschef Haldeman den Plan zur Blockierung der Ermittlungen durch fiktive Gründe der nationalen Sicherheit schmiedeten. Dieses Band wurde als „Smoking Gun“, also als unumstößlicher Beweis, bezeichnet. Aufgrund der Last dieses letzten Beweisstücks wurde Nixon nun auch von seinen letzten verbliebenen Anhängern im Stich gelassen. Die zehn Kongressabgeordneten, die zuvor im Ausschuss gegen den Amtsenthebungsartikel gestimmt hatten, kündigten nun an, dass sie die Amtsenthebung in ihrem Hause unterstützen würden. Auch Nixons Unterstützung im Senat war nun sehr schwach. Am 7. August 1974 teilte Senator Barry Goldwater, der einflussreiche Anführer der Konservativen im Kongress, Nixon mit, dass er ihn nicht mehr unterstützen würde und dass im Repräsentantenhaus eine Mehrheit für eine Verurteilung bestand. Goldwater erinnerte sich später, dass Nixon sich bei dieser Besprechung seltsam benommen habe, besonders seine aufgesetzte gute Laune sei auffällig und beunruhigend gewesen. Schon im Dezember 1973 hatte Goldwater nach einem Termin beim Präsidenten in sein Tagebuch notiert: „Ich habe Grund zur Annahme, dass im Weißen Haus psychisch nicht alles in Ordnung ist“ und dass Nixon nahe am Zusammenbruch sei. Auch andere Spitzenpolitiker wie etwa Verteidigungsminister James R. Schlesinger waren besorgt über Nixons mentalen Zustand. Schließlich trat Richard Nixon am 9. August als Präsident zurück. Letztendlich wurde Nixon nicht des Amtes enthoben und niemals verurteilt, da durch seinen Rücktritt das eingeleitete Amtsenthebungsverfahren (impeachment) beendet war und sein Vizepräsident und Nachfolger Gerald Ford nach nur wenigen Wochen im neuen Amt am 8. September 1974 eine Begnadigung für Nixon erließ.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen und öffentliche Aufnahme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische Auswirkungen.", "content": "Der Watergate-Skandal zeigte auch nach dem Rücktritt Präsident Nixons noch Folgen. Indirekt war Watergate der Grund für neue Gesetze, die zu einschneidenden Änderungen in der Wahlkampffinanzierung führten. \"Watergate\" war auch ein wichtiger Faktor bei der Verabschiedung sowohl des Freedom of Information Act als auch neuer Gesetze, die Regierungsangehörige zur Offenlegung ihrer Finanzen zwingen. Obwohl nicht von Gesetzes wegen gefordert, erwartet die Öffentlichkeit seit der Affäre ebenso andere Formen der Offenlegung, wie z. B. die Veröffentlichung der Steuererklärungen von Politikern. In dem Wissen, dass er bei den Präsidentschaftswahlen von 1972 seinem Gegner George McGovern weit voraus war, lehnte es Nixon ab, mit seinem politischen Gegner zu debattieren. Kein Präsidentschaftskandidat nach ihm war mehr in der Lage, solche Debatten abzulehnen. Seit Franklin D. Roosevelt hatten viele Präsidenten ihre Gespräche aufgezeichnet, aber nach dem Watergate-Skandal wurde diese Praxis faktisch abgeschafft. Wenige Monate nach Nixons Rücktritt, im November 1974, standen turnusgemäß \"Midterm-elections\" an. Obwohl in der amerikanischen Geschichte in \"Midterm-elections\" Verluste der Partei des Präsidenten keine Seltenheit sind, konnten die Demokraten, die schon vor den Wahlen in beiden Kammern eine Mehrheit hatten, bei den Wahlen deutliche Zugewinne verbuchen. Im Repräsentantenhaus konnten die Demokraten sogar eine knappe Zweidrittelmehrheit erringen. Auch die Versuche vieler republikanischer Kandidaten sich betont von Nixon und Watergate zu distanzieren, zeigten nur wenig Wirkung. Demokraten, die erstmals bei den Wahlen von 1974 gewählt wurden, erhielten in der amerikanischen Öffentlichkeit rasch den Beinamen \"Watergate Babies\". Die Machtverschiebung im Kongress war innen- und außenpolitisch von hoher Bedeutung und beeinflusste maßgeblich die Politik des neuen Präsidenten Gerald Ford. Da der Begriff \"Watergate\" untrennbar mit umfangreichen politischen Verschwörungen verknüpft ist, wird er häufig auf andere politische Skandale übertragen, beispielsweise die Whitewater-Affäre (Immobilienskandal der Familie Bill Clintons), die in den Medien zum „Whitewatergate“ wurde. Viele weitere politische (und unpolitische) Skandale in den USA und aller Welt wurden und werden daran anlehnend mit Namen bezeichnet, die auf „-gate“ enden (z. B. Monicagate, Nipplegate oder \"Waterkantgate\" für die Barschel-Affäre).", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Watergate läutete eine neue Epoche ein, in der die Massenmedien viel aggressiver, aber auch zynischer bei der politischen Berichterstattung wurden. Eine neue Generation von Journalisten, die selbst zu den neuen Woodward und Bernstein werden wollten, widmete sich dem investigativen Journalismus, in der Hoffnung, neue Politskandale aufzudecken. Im Jahr 1976 drehte Alan J. Pakula nach einem Buch von Woodward und Bernstein über die Watergate-Affäre den Film \"All the President’s Men\" (deutscher Titel: \"Die Unbestechlichen\"). Robert Redford und Dustin Hoffman spielten darin die beiden Reporter. Robert Altman drehte 1984 den Film Secret Honor; in einem kammerspielartigen Format wird darin entwickelt, wie sich die Affäre aus der Sicht Richard Nixons dargestellt haben könnte. Unter der Regie von Oliver Stone kam 1995 der Film \"Nixon\" mit Anthony Hopkins als Nixon in die Kinos. Auch zahlreiche andere Filme, die sich nicht unmittelbar mit Watergate beschäftigen, nehmen – meist satirisch – auf die Affäre Bezug. Zum Beispiel beschwert sich Tom Hanks als \"Forrest Gump\" ganz unschuldig darüber, dass er aufgrund von Aktivitäten im gegenüberliegenden Watergate-Gebäude nicht schlafen könne. In der \"Rocky Horror Picture Show\" wiederum hören Brad und Janet auf ihrer Fahrt durch den Regen Richard Nixons Abschiedsrede im Autoradio. Am 5. Februar 2009 erschien der Film \"Frost/Nixon\" in Deutschland, welcher sich ebenfalls mit der Watergate-Affäre beschäftigt; Regie führte Ron Howard. Der Film war erstmals am 15. Oktober 2008 beim London Film Festival zu sehen. Das Dead-Kennedys-Lied \"I Am The Owl\" beschäftigt sich teilweise mit der Watergate-Affäre. So heißt es im Text: „I am your plumber (Klempner) [...] I still bug your bedrooms“ beziehungsweise „Watergate hurt; But nothing really ever changed; A teeny bit quieter; But we still play our little games“.", "section_level": 2}, {"title": "Enttarnung von Deep Throat.", "content": "Im Februar 2005 (Mark Felt war bereits 91 Jahre alt) deuteten Berichte in den Medien darauf hin, dass \"Deep Throat\" krank und dem Tode nahe sei. Bob Woodward soll außerdem schon einen Nachruf auf Deep Throat geschrieben und Kollegen der Washington Post darüber informiert haben. Als \"Vanity Fair\" im Mai 2005 die Geschichte über Deep Throat veröffentlicht hatte, bestätigte Woodward schließlich, dass Felt Deep Throat ist. Weil er seine Informationen seinerzeit aus moralischen und patriotischen Gründen weitergegeben habe, wurde Mark Felt von seiner Familie daraufhin in öffentlichen Erklärungen als „American hero“ („amerikanischer Held“) betitelt. Kommentatoren der Medien äußerten allerdings den Verdacht, dass, da er nach Hoovers Tod nicht zu dessen Nachfolger als FBI-Direktor ernannt wurde, Felt auch Rachegedanken gegen Nixon dazu gebracht hätten, so zu handeln. Andere meinten, die Beweggründe Felts seien in seiner institutionellen Loyalität gegenüber dem FBI zu suchen, weil viele Verantwortliche glaubten, dass die Watergate-Affäre die Unabhängigkeit des FBI zeige. Mark Felt verkaufte die Filmrechte an seiner Geschichte zwischenzeitlich an Tom Hanks und veröffentlichte im Mai 2006 ein, teils biographisch, teils autobiographisch geschriebenes Buch mit dem Titel \"A G-Man’s Life\". Am 18. Dezember 2008 starb Mark Felt in seinem Haus in Santa Rosa, Kalifornien im Alter von 95 Jahren an Herzversagen. 2017 schließlich kam ein Spielfilm mit Liam Neeson als Felt heraus mit dem Titel The Secret Man.", "section_level": 2}, {"title": "Rückblickende Bewertung.", "content": "Zum 40. Jahrestag im Juni 2012 veröffentlichten Carl Bernstein und Bob Woodward erstmals seit 36 Jahren wieder einen gemeinsamen Artikel in der Washington Post. Darin fassten sie ihre Erfahrungen mit Nixon und der Affäre zusammen. Sie stellten fest, dass illegale Praktiken, die systematisch die demokratischen Verfahren und Freiheitsrechte verletzen, schon lange vor Watergate zur Methode von Nixons Regierung geworden waren. Nixon und sein Team führten demnach einen fünffachen Krieg: Gegen die Proteste zum Vietnamkrieg, gegen die Medien, gegen die politischen Gegner (Demokratische Partei), gegen die Justiz und gegen die Geschichte als solche, indem Nixon seit seinem Rücktritt und bis zu seinem Tod systematisch versuchte, Zusammenhänge zu verschleiern. Der Titel des Artikels lautete: \"Woodward und Bernstein: 40 Jahre nach Watergate, Nixon war wesentlich übler als wir dachten\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Watergate-Affäre (oder kurz Watergate) bezeichnet man, nach einer Definition des Kongresses der Vereinigten Staaten, zusammenfassend eine ganze Reihe von gravierenden „Missbräuchen von Regierungsvollmachten“, die es während der Amtszeit des republikanischen Präsidenten Richard Nixon zwischen 1969 und 1974 gegeben hat. Die Offenlegung dieser Missbräuche verstärkte in den USA massiv eine durch den Vietnamkrieg ausgelöste gesellschaftliche Vertrauenskrise gegenüber den Politikern in Washington und führte schließlich zu einer schweren Verfassungskrise. Höhepunkt der teils dramatischen Entwicklungen war am 9. August 1974 der Rücktritt Nixons von seinem Amt.", "tgt_summary": "水门事件(英语:Watergate scandal,又称水门丑闻),是1970年代发生在美国的一场政治丑闻。1972年民主党全国委员会位于华盛顿特区的水门综合大厦发现被人侵入,然而时任总统理乍得·尼克松及内阁试图掩盖事件真相。直至窃听阴谋被发现,尼克松仍然阻挠国会调查,最终导致宪政危机。尼克松于1974年宣布辞去总统职务。", "id": 553762} {"src_title": "Landkreis Zwickauer Land", "tgt_title": "茨维考县", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Landkreis Zwickauer Land lag im Südwesten des sächsischen Freistaates. Südwestlich lag das Vogtland, im Süden und Südwesten das Erzgebirge. Durchflossen wurde das Kreisgebiet von der Zwickauer Mulde und der Pleiße. Ein dichtes Netz von Wegen erschloss die hügelige Region, in der sich Wiesen und Felder mit bewaldeten Rainen und kleinen Wäldern abwechseln.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Region ist traditionell geprägt durch Bergbau, Fahrzeugbau, Textilindustrie, Werkzeug- und Maschinenbau. Damit verfügte der Landkreis durch die mehr als 100-jährige industrielle Entwicklung über ein breit gefächertes Arbeitskräftepotential. Neben großen Unternehmen wie VW Sachsen und GKN (in Zwickau-Mosel), Buderus, Saxas prägte vor allem der Mittelstand die wirtschaftliche Stärke der Region. Im Landkreis wurde der Tourismus entwickelt, durch ihn führte die Silberstraße. Der Landkreis war Mitglied in der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Landkreis wurde von den Autobahnen 4 und 72 sowie den Bundesstraßen 93, 173 und 175 durchschnitten. Vom Hauptbahnhof Zwickau aus bestand eine Bahnverbindung nach Dresden und Nürnberg. Daneben gab es Direktverbindungen nach Hof, Plauen, Chemnitz, Aue, Johanngeorgenstadt, Kraslice, Altenburg, Leipzig, Gera und Göttingen. Den Nahverkehr unterhielten die Regionalverkehrsbetriebe Westsachsen, ein Unternehmen im Verkehrsverbund Mittelsachsen. Der nächstgelegene Regionalflughafen war der Leipzig-Altenburg Airport, wo u. a. Ryanair nach London-Stansted flog.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Regionalverwaltung in Sachsen bekam 1835 eine neue Struktur. An die Stelle der Kreishauptleute traten die vier Kreisdirektionen Dresden, Leipzig, Bautzen und Zwickau. Zur Zwickauer Kreisdirektion gehörten die Amtshauptmänner in Zwickau, Chemnitz, Wolkenstein, Plauen und in den Schönburgischen Rezessherrschaften. Dem Amtshauptmann von Zwickau wiederum unterstanden die Ämter in Zwickau, Kirchberg, Werdau, Schwarzenberg und Eibenstock, dem der Schönburgischen Rezessherrschaften die Ämter Hartenstein, Lichtenstein, Stein, Waldenburg und Glauchau. Mit der Errichtung neuer Gerichts- und Verwaltungsstellen – den Gerichtsämtern – wurde 1856 ein wichtiger Schritt in Richtung „moderne Verwaltung“ getan. Die alte Ämtereinteilung in ihrer Unübersichtlichkeit konnte damit überwunden werden. 1873 wurden Justiz und Verwaltung getrennt; die Gerichtsämter waren nur noch für die Justiz zuständig, während die neu gebildeten Amtshauptmannschaften die Verwaltungsaufgaben übernahmen. Als unmittelbare Organe der sächsischen Staatsregierung wurden anstelle der alten Kreisdirektionen vier Kreishauptmannschaften eingerichtet. Die Zwickauer Kreishauptmannschaft bestand aus den Amtshauptmannschaften Annaberg, Auerbach/Vogtl., Chemnitz, Flöha, Marienberg, Oelsnitz/Erzgeb., Plauen, Schwarzenberg und Zwickau. Im Jahre 1878 übernahm der sächsische Staat die Justiz- und Verwaltungshoheit in den Schönburgischen Rezessherrschaften und bildete die Amtshauptmannschaft Glauchau. Ein amtshauptmannschaftliches Zweigamt Werdau wurde 1919 geschaffen, das 1920 zu einer selbständigen Amtshauptmannschaft wurde, aber 1933 wieder an Zwickau fiel. Die Gemeindeverfassung von 1946 sowie die Sächsische Verfassung von 1947 schufen im Land Sachsen wieder demokratische Verhältnisse, wie sie vor dem Beginn der Hitlerdiktatur bestanden hatten. Die Verwaltungsreform von 1952 liquidierte das Land Sachsen. Gleichzeitig wurde das Kreisgebiet in die Kreise Werdau und Zwickau-Land zerteilt. Ein Teil des Kreisgebiets ging auch an den neuen Kreis Reichenbach. Dagegen wurde der Mülsengrund aus dem Landkreis Glauchau herausgelöst und dem Kreis Zwickau-Land zugeschlagen. Im Rahmen der Wende kam es am 9. November 1989 zum Fall der Berliner Mauer. Mit den Wahlen zum Sächsischen Landtag am 14. Oktober 1990 schließlich entstand nach 38 Jahren Sachsen wieder. Nach der Wiedervereinigung konnten die Kreise Zwickau und Werdau partnerschaftliche Beziehungen zum hessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg, dem bayerischen Landkreis Kulmbach und später zum Landkreis Miesbach aufnehmen. Am 6. Mai 1990 fanden Kommunalwahlen statt. Auf der konstituierenden Sitzung des Kreistages wurde Christian Otto zum Landrat gewählt. Im Kreis Werdau wählten die Bürger Georg Hamburger zum Landrat. Mit der Kreisreform entstand am 1. August 1994 aus den bisherigen Landkreisen Zwickau und Werdau sowie aus den beiden bisher zum Landkreis Glauchau gehörenden Gemeinden Dennheritz und Schlunzig der Landkreis Zwickauer Land mit dem Kreissitz in Werdau. Wie ein Kragen umschloss er zu diesem Zeitpunkt die kreisfreie Stadt Zwickau. Mit dem Abschluss der Gemeindegebietsreform am 1. Januar 1999 veränderte der Landkreis ein weiteres Mal sein geografisches Gesicht. Die Orte Cainsdorf, Mosel, Oberrothenbach und Schlunzig wurden in die Stadt Zwickau eingemeindet. Gerichtliche Klagen blieben ohne Erfolg. In den vorhergehenden Jahren hatten sich die Orte Crossen, Schneppendorf und Hartmannsdorf auf freiwilliger Basis Zwickau angeschlossen. Der so genannte Kragenkreis wurde durchbrochen. Die Stadt Zwickau grenzte nun in ihrem nördlichen Bereich direkt an den Landkreis Chemnitzer Land. Der Landkreis Zwickauer Land ist mit Wirkung vom 1. August 2008 im neuen Landkreis Zwickau aufgegangen.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Der Landkreis besaß ein reiches archäologisches und bauliches Erbe aus den Jahrhunderten der Siedlungsgeschichte. Besonders charakteristisch waren die langgestreckten Waldhufendörfer, die sich in den Seitentälern der Flüsse ausgebreitet hatten. Die burgartig geschlossenen Drei- und Vierseithöfe gaben ihnen unverwechselbare Gepräge. Die Vielzahl von frühdeutschen Wallanlagen war in ihrer Dichte einmalig im Freistaat. Bauzeugen aus nahezu allen Stilepochen waren anzutreffen. Auch Umgebindehäuser waren im Landkreis in regionaltypischer Bauweise vorhanden. Die Dörfer und Kleinstädte wiesen noch weitgehend unverfälschte Marktplätze und Zentren auf und ließen vereinzelt die Spuren des Hochmittelalters erkennen. Einmalige sakrale Innenausstattungen in vielen Kirchen, meist in den Ortskernen gelegen, zeugten von hoher Kultur. Altäre und Altarteile von Peter Breuer zum Beispiel in Culitzsch, Mülsen St. Jacob und Thurm, Hartmannsdorf, Härtensdorf, Stangengrün, Weißbach, die Silbermannorgel in Fraureuth oder die Schlunziger Barockorgel von J. J. Donati d. Ä. lockten Besucher von weit her. Bekannt war auch das Zisterzienser Nonnenkloster in Crimmitschau/Frankenhausen. Villen in verschiedenen Baustilen, Fachwerkhäuser, Burgen und Schlösser bargen interessante Geschichten aus der Vergangenheit. Im Zwickauer Land waren nahezu alle Burgen, Schlösser und Rittergüter erhalten. Wichtige Zeitzeugen waren das Schloss Blankenhain, das ein Museum beherbergte, Schloss Leubnitz, Burg Schweinsburg, Schloss Wiesenburg, Schloss Wildenfels, Burg Schönfels und die Burg Stein. Das Schloss Steinpleis wurde 1858 im Stil der englischen Tudorgotik errichtet. Schloss Lauterbach in Neukirchen/Pleiße wurde 1884, im Neo-Renaissance-Stil, als Herrensitz des Ritterguts Lauterbach erbaut. In den Jahren 1907 bis 1909 erfuhr der Innenraum seine größte und zugleich bedeutendste Umgestaltung durch Henry van de Velde, die das Schloss aus der Klasse historistischer Herrensitze auf den Rang eines überregional bemerkenswerten Kulturdenkmales hebt. Das am meisten besuchte Schloss war das als Agrar- und Freilichtmuseum dienende Schloss Blankenhain – ein in Sachsen einmaliger Komplex. Das Rittergut Blankenhain brannte 1661 ab. Bis 1700 wurde es neu gebaut und 1784 modernisiert. Zuletzt zeigte sich die schöne Anlage noch mit ihren charakteristischen Mansarddächern und barocken Turmhauben auf den beiden eckigen Renaissancetürmen. Das Rittergut konnte 1975 vor dem Abbruch gerettet werden und war seit 1981 Agrarmuseum mit vielen wertvollen Geräten aus der bäuerlichen Wirtschaft und Vergangenheit. Die „Silberstraße“, inzwischen als Ferienstraße bekannt, begann in Zwickau, und in ihrem Verlauf bis Dresden fanden sich Zeugnisse des Bergbaus von seiner Blüte bis zum Niedergang. Baukunst und technischer Fortschritt spiegelten sich auch in den zu unterschiedlichen Zeiten erbauten Brücken wider. Die Eisenbahnbrücken und Viadukte der Strecken Leipzig-Hof und Werdau-Zwickau entstanden 1843 bis 1851 und wurden vorwiegend als Ziegelbauwerke mit Bogenkonstruktion aus einheimischen Ziegeln der Leubnitzer und Werdauer Ziegeleien errichtet. Der Leubnitzer, der Steinpleiser und der Römertaler Viadukt werden als „kleine Schwestern“ der bekannten Göltzschtalbrücke bei Netzschkau bezeichnet. Diese Brücken sind bewundernswerte Zeugnisse technischer Entwicklung im 19. Jahrhundert. Ein eigenes Kapitel schrieben die Straßen- und Autobahnbrücken. Die Autobahnbrücke bei Wilkau-Haßlau überspannte in 45 Meter Höhe das Muldental auf einer Länge von 700 Metern. Mit dem Ausbau der A 72 erhielt das Bauwerk einen neuen Oberbau, der auf den schlanken, 60 Jahre alten Pfeilern, weithin sichtbar, die Talschultern miteinander verbindet. Mit dem Ausbau der Fernverbindung von Frankfurt am Main nach Dresden zur sechsspurigen A 4 wurde in den 1990er-Jahren der Neubau der Brücke über das Pleißental bei Crimmitschau-Frankenhausen fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Kfz-Kennzeichen.", "content": "Am 1. August 1994 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Januar 1991 für den Landkreis Werdau gültige Unterscheidungszeichen \"WDA\" zugewiesen. Dieses wurde am 1. Januar 1995 vom neuen Unterscheidungszeichen \"Z\" abgelöst, das im Landkreis Zwickau durchgängig bis heute ausgegeben wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Zwickauer Land war ein Landkreis im Südwesten des Freistaates Sachsen. Nachbarkreise waren im Norden der thüringische Landkreis Altenburger Land, im Nordosten der Landkreis Chemnitzer Land, im Osten der Landkreis Stollberg, im Süden der Landkreis Aue-Schwarzenberg, im Südwesten der Vogtlandkreis und im Westen der thüringische Landkreis Greiz. Die kreisfreie Stadt Zwickau war nahezu ganz vom Landkreis Zwickauer Land umgeben. Der Landkreis Zwickauer Land ist mit Wirkung ab dem 1. August 2008 im Landkreis Zwickau aufgegangen.", "tgt_summary": "茨维考县(Landkreis Zwickauer Land)是德国萨克森州西南部的一个县,隶属于开姆尼茨行政区,首府韦尔道。", "id": 328194} {"src_title": "Irrationale Zahl", "tgt_title": "無理數", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Eine reelle Zahl heißt irrational, wenn sie \"nicht\" als Bruch zweier ganzer Zahlen dargestellt werden kann; sie kann nicht als formula_4 mit formula_5 geschrieben werden. Im Gegensatz zu rationalen Zahlen, die als endliche oder periodische Dezimalzahlen dargestellt werden können, sind irrationale Zahlen solche, deren Dezimaldarstellung weder abbricht, noch periodisch ist. Es gibt zwei Arten von Irrationalzahlen: Die Menge der irrationalen Zahlen lässt sich als Differenzmenge formula_10 schreiben, wobei formula_11 die Menge der reellen Zahlen und formula_12 die Menge der rationalen Zahlen bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung der Irrationalität.", "content": "Den ersten Beweis für irrationale Größenverhältnisse gab es in der griechischen Antike im 5. Jahrhundert v. Chr. bei den Pythagoreern. Definitionen für irrationale Zahlen, die den heutigen Ansprüchen an Exaktheit genügen, finden sich bereits in den \"Elementen\" von Euklid. Übersetzungen in die heutige Sprache der Mathematik gaben zuerst Karl Weierstraß und Richard Dedekind an. Hat man ein Quadrat mit der Seitenlänge formula_13 und berechnet dessen Diagonale formula_14, folgt aus dem Satz des Pythagoras formula_15 also formula_16. Die positive Lösung dieser Gleichung bezeichnet man heute mit formula_3. Für griechische Mathematiker stellte sich die Frage, ob sich die Länge dieser Diagonale exakt durch ein Verhältnis zweier natürlicher Zahlen formula_18 und formula_19, also einen Bruch formula_20, darstellen lässt. Ein Beweis durch Widerspruch, der heute noch in der Schule gelehrt wird, ist uns von Euklid überliefert. Ob die Entdeckung der Irrationalität durch Anwendung des pythagoräischen Lehrsatzes auf ein Quadrat erfolgte oder, wie Kurt von Fritz meinte, durch stetige Teilung am Pentagramm, ist unbekannt. Die ältere wissenschaftsgeschichtliche Forschung nahm an, dass die Entdeckung der Irrationalität zu einer Grundlagenkrise der damaligen griechischen Mathematik oder der pythagoreischen Zahlenlehre führte. Man sei nämlich vorher von der Grundvoraussetzung ausgegangen, dass alles durch ganzzahlige Zahlverhältnisse ausdrückbar sei, und die Widerlegung dieser Ansicht habe das Weltbild der Pythagoreer erschüttert. Damit wurde eine antike Legende in Zusammenhang gebracht, wonach der Pythagoreer Hippasos von Metapont im 5. Jahrhundert v. Chr. durch die schriftliche Bekanntmachung dieser Entdeckung einen Geheimnisverrat begangen habe und später im Meer ertrunken sei, was als göttliche Strafe gedeutet wurde. Ein Teil der Quellen überliefert, Hippasos selbst habe die Irrationalität entdeckt. Wissenschaftshistoriker gehen heute davon aus, dass es eine solche Krise nicht gegeben hat und die Irrationalität nicht als Geheimnis betrachtet wurde. Eine mögliche Erklärung der Verratslegende ist, dass sie durch ein Missverständnis entstand, weil das griechische Eigenschaftswort, das für „irrational“ (im mathematischen Sinn) verwendet wurde, zugleich die Bedeutungen „unsagbar“ und „geheim“ hatte. Tatsache ist aber auch, dass sich die griechische Mathematik in der Zeit nach Hippasos grundlegend veränderte.", "section_level": 1}, {"title": "Zahlen, deren Irrationalität vermutet wird.", "content": "Die Irrationalität der Summe von formula_2 und formula_39 wird vermutet, ist aber noch nicht bewiesen. Für kein einziges Paar ganzer, von formula_40 verschiedener Zahlen formula_22 und formula_42 ist bekannt, ob formula_43 irrational ist. Bekannt ist jedoch, dass im Falle der Existenz rationaler Linearkombinationen der Wert formula_44 einen konstanten Wert annimmt. Für die Irrationalität von formula_45 wurde 2017 ein Beweis vorgelegt. Weiterhin ist unbekannt, ob formula_46, formula_47, formula_48, formula_49, formula_50, die Catalansche Konstante formula_51 oder die Eulersche Konstante formula_52 irrational sind. Es erscheint jedoch sinnvoll, dies zu vermuten.", "section_level": 1}, {"title": "Die Überabzählbarkeit der irrationalen Zahlen.", "content": "Wie das erste Diagonalargument von Cantor zeigt, ist die Menge der rationalen Zahlen abzählbar. Es gibt also eine Folge rationaler Zahlen, die jede rationale Zahl enthält. Cantors zweites Diagonalargument beweist, dass es überabzählbar viele reelle Zahlen gibt. Das bedeutet gleichzeitig, dass es überabzählbar viele irrationale Zahlen geben muss; denn andernfalls wären die reellen Zahlen als Vereinigung zweier abzählbarer Mengen selbst abzählbar. Cantor hat weiter gezeigt, dass auch die Menge der algebraischen Zahlen, wozu alle Wurzelausdrücke gehören, noch abzählbar ist. Darüber hinaus gilt, dass die algebraische Hülle jeder abzählbaren Teilmenge der reellen oder komplexen Zahlen (solche Mengen können insbesondere aus transzendenten Zahlen bestehen) ebenfalls abzählbar ist, also sicher nicht alle reellen Zahlen enthält.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine irrationale Zahl ist eine reelle Zahl, die keine rationale Zahl ist. Kennzeichen einer irrationalen Zahl ist, dass sie nicht als Quotient zweier ganzer Zahlen darstellbar ist. In der Dezimalschreibweise werden irrationale Zahlen mit einer nicht periodischen, unendlichen Anzahl von Dezimalstellen dargestellt (z. B. 0,10110111011110...), d. h., sie sind unendliche nichtperiodische Dezimalbrüche.", "tgt_summary": "无理数是指除有理数以外的实数,当中的「理」字来自于拉丁语的rationalis,意思是「理解」,实际是拉丁文对于logos「说明」的翻译,是指无法用两个整数的比来说明一个无理数。", "id": 504527} {"src_title": "Eisernes Kreuz", "tgt_title": "鐵十字勳章", "src_document": [{"title": "Form, geschichtliche Herkunft und Trageweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Form und geschichtliche Herkunft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Befreiungskriege 1813 bis 1815.", "content": "Den Anlass der Ordensstiftung gaben die beginnenden Befreiungskriege gegen die Vorherrschaft des napoleonischen Frankreich in Mitteleuropa, zu denen Friedrich Wilhelm III. kurz zuvor mit seiner am 17. März 1813 gleichfalls in Breslau erlassenen Proklamation \"An mein Volk\" aufgerufen hatte. Auf Grundlage einer Zeichnung des Königs wurde Karl Friedrich Schinkel am 13. März 1813 mit der Erstellung einer entsprechenden Reinzeichnung beauftragt. Wörtlich heißt es dazu: Friedrich Wilhelm III. stiftete mit dem Eisernen Kreuz die erste Auszeichnung in Deutschland überhaupt, für deren Verleihung hervorragende Handlungen im Befreiungskrieg ohne Rücksicht auf Stand, Herkunft, Dienstgrad und militärischen Rang maßgebend war. Unterstützend zu der beginnenden Verleihungspraxis kam hinzu, dass mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht alle Standesunterschiede gefallen waren. Mit der Stiftung des Eisernen Kreuzes sollte auch ausdrücklich die Verleihung mehrerer Kriegsorden ausgeschlossen werden und nur noch in besonderen Ausnahmefällen zulässig sein. Das Eiserne Kreuz war auch derjenige Orden, bei dem die Verleihung der nächsthöheren Stufe die Erreichung der vorherigen Verleihungsklasse zwingend voraussetzte. Die von Friedrich Wilhelm III. eingeführte Klasseneinteilung sah vor, dass das Großkreuz als oberste Klasse als Halsorden zu tragen und die I. Klasse aus Stoff auf dem Rock des Beliehenen aufzunähen sei. Des Königs Gedanke erwies sich aber als nicht geeignet. Das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse sollten jetzt jeweils an einem Band im Knopfloch oder an der linken Brustseite getragen werden. Zur Unterscheidung der beiden Klassen wurde zur I. Klasse zusätzlich ein Brustkreuz in Form des Eisernen Kreuzes getragen. Dieses Brustkreuz war also bei der ursprünglichen Stiftung nicht selbständig die I. Klasse des Ordens, sondern nur die zusätzliche Kennzeichnung dieser Klasse. Für das Eiserne Kreuz wurde kein neues Band geschaffen, sondern auf das bereits vorhandene schwarz-weiße Band des \"Pour le Mérite\" zurückgegriffen. Die so entstandene endgültige Ausführung übernahm Karl Friedrich Schinkel. Das Material dieses Ordens, das Eisen, war symbolträchtig. Im Gegensatz zu vielen anderen üblichen Militärorden dieser Ära wurde beim Eisernen Kreuz bewusst auf wertvolle Materialien verzichtet. Die Auszeichnung aus einfachem schwarzen, mit Silber eingefassten Gusseisen stand für die ritterliche Pflichterfüllung und Zurückhaltung eines preußischen Soldaten und sollte außerdem auf das Eiserne Zeitalter der antiken Mythologie anspielen, das mit dem neuen Krieg beginnen sollte. Der preußische Staat sammelte seit dem 31. März 1813 von wohlhabenden Bürgerinnen und Adeligen Goldgeschmeide im Tausch gegen einfachen Eisenschmuck („Gold gab ich für Eisen“; „Gold zur Wehr, Eisen zur Ehr“). Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler sieht außerdem einen Bezug zum 1812 entstandenen Vaterlandslied des patriotischen Dichters Ernst Moritz Arndt, das mit den Worten beginnt: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte...“ Auch die Form des neuen Ehrenzeichens war symbolisch aufgeladen. Bewusst wurde die Anlehnung an das Balkenkreuz des Deutschen Ordens gesucht: ein schwarzes Tatzenkreuz mit sich verbreiternden Balkenenden auf einem weißen Mantel, wie ihn die Deutschritter schon seit dem 14. Jahrhundert tragen. Damit sollte der nun beginnende Krieg in die Tradition der Kreuzzüge gerückt und so sakralisiert werden. Im Mittelpunkt der Symbolwelt um das Eiserne Kreuz stand die Ehefrau Friedrich Wilhelms III., Königin Luise. Seit ihrem Tod 1810 hatte sich um sie ein Mythos als vorbildliche Gattin, liebende Mutter, preußische Madonna und Märtyrerin gesponnen, an den der König mit dem Eisernen Kreuz anknüpfte. So datierte er die Stiftungsurkunde, die am 20. März 1813 in der Schlesischen privilegierten Zeitung abgedruckt wurde, auf den 10. März, Luises Geburtstag, zurück. Ihr wurde der neue Orden auch als erster verliehen, wenngleich nur posthum. Friedrich Wilhelm legte großen Wert auf die Verbindung seiner verstorbenen Frau mit dem neuen Orden und kritisierte seinen Hofprediger Rulemann Friedrich Eylert, weil dieser in seiner Predigt in der Potsdamer Garnisonkirche darauf zu wenig eingegangen war. Hergestellt wurden die Orden von der Königlich Preußischen Eisengießerei.", "section_level": 3}, {"title": "Deutsch-Französischer Krieg 1870/1871.", "content": "Erst mit Beginn des Deutsch-Französischen Krieges wurde das Eiserne Kreuz am 19. Juli 1870, dem Todestag seiner Mutter Luise, durch Wilhelm I. per Urkunde erneuert. Es konnte nun nicht nur an Preußen, sondern an Bürger aller deutschen Bundesstaaten verliehen werden. Anlässlich des 25. Jahrestags des Sieges über Frankreich (1. September 1870), stiftete König Wilhelm II. am 18. August 1895 ein aus drei Eichenblättern bestehendes silbernes Laub (offiziell Weißmetall) mit der Jubiläumszahl \"25\" drauf, welches auf dem Ordensband des EK II zu tragen war. Dieses so erstmals entstandene \"Eichenlaub\" diente den Nationalsozialisten später als Leitgedanke bei der Schaffung höherer Stufen des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. In der Folge wurde das Eiserne Kreuz für die kriegerischen Auseinandersetzungen in Ostasien 1900/1901 sowie die Aufstände in Deutsch-Südwestafrika allerdings wieder nicht verliehen.", "section_level": 3}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Die dritte Stiftung des EK nahm Wilhelm II. beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 8. August 1914 vor. Inhaber des EK von 1870 erhielten laut der Order vom 4. Juni 1915 als (erneute) Auszeichnung eine auf dem Bande über dem silbernen Eichenlaub (zum 25. Siegestag) zu tragende silberne Spange mit einem verkleinerten EK mit der Jahreszahl 1914.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Die vierte und letzte Stiftung des Eisernen Kreuzes erfolgte mit Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939. Auch hier erhielten Träger des EK von 1914 bei einer erneuten Auszeichnung kein neues EK verliehen, sondern eine Wiederholungsspange, die auf dem Bande bzw. unmittelbar über dem Originalkreuz zu tragen war. Seit der Erneuerung der Stiftung anlässlich des Krieges 1870/71 wurde das Steckkreuz als Eisernes Kreuz I. Klasse zur eigenständigen Auszeichnung. Das Großkreuz war ungefähr doppelt so groß wie das der II. und I. Klasse. Die Form des Großkreuzes wurde 1939 für das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes übernommen, dieses war allerdings kleiner als das Großkreuz, jedoch größer als das II. und I. Klasse. Das Eiserne Kreuz war bei seiner ursprünglichen Stiftung 1813 auf der Vorderseite glatt. Bei den späteren Stiftungserneuerungen trug es stets reliefartig das jeweilige Stiftungsdatum (1870, 1914 und 1939) im unteren Kreuzarm, die preußische Königskrone im oberen Kreuzarm und das königliche Monogramm des Monarchen Wilhelm I. bzw. Wilhelm II., bzw. das Hakenkreuz (1939) in der Mitte der Vorderseite. Die Rückseite zeigt in den Fassungen von 1813, 1870 und 1914 im unteren Kreuzarm das Jahr der ursprünglichen Stiftung 1813, in der Mitte ein Eichenlaub und im oberen Kreuzarm das gekrönte Monogramm des Königs Friedrich Wilhelm III. Hitler verzichtete bei der erneuten Stiftung 1939 auf seine Initialen als Führer und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, die auf ihn persönlich vereidigt war. Stattdessen wurde das Hakenkreuz, das Symbol des NS-Staates, in die Mitte des traditionsreichen Ordens eingefügt und von der Rückseite wurden das Monogramm Königs Friedrich Wilhelms III. und das Eichenlaub entfernt. Das Verhältnis zwischen EK I und EK II wurde von der Ordensabteilung des Heerespersonalamts mit 1:8 festgelegt.", "section_level": 3}, {"title": "Trageweise.", "content": "Die II. Klasse wurde seit ihrer Erststiftung vollständig am Bande im zweiten Knopfloch der Uniformjacke getragen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Orden nur noch am Verleihungstage in voller Größe, später nur zu besonderen Anlässen angelegt. Das Ordensband wurde als Zeichen der Trägerschaft an gleicher Stelle mit dem Stoff der Jacke vernäht. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam das Tragen von großen und kleinen Ordensspangen auf, bei denen im Normalfall ebenfalls nur das Band auf einem Messing- oder Blechträger auch am Zivilanzug getragen wurde. Die I. Klasse, das Ritterkreuz und das Großkreuz wurden stets in der Originalform an der linken Brust bzw. am Halsband getragen.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die obere Klasse des Eisernen Kreuzes gehörte von 1813 bis 1918 zu den höchsten preußischen Kriegsauszeichnungen. Darüber rangierte lediglich der Königliche Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern sowie der Orden Pour le Mérite (franz: Für das Verdienst; Spitzname „Blauer Max“), die aber ausschließlich Offizieren vorbehalten blieben. Mannschaften und Unteroffiziere wurden hingegen mit dem Goldenen Militärverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Dritten Reich symbolisierte ab 1939 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit seinen einzelnen Stufen die höchste Kriegsauszeichnung für alle Dienstgradgruppen. Auch wenn es viele andere Kriegsauszeichnungen anderer Teilstaaten des Deutschen Reiches für die Teilstreitkräfte oder Waffengattungen gab, so reichten diese von der persönlichen Bedeutung und der gesellschaftlichen Anerkennung zu keiner Zeit an die Verleihung eines Eisernen Kreuzes. Das Eiserne Kreuz war nach der französischen Ehrenlegion der zweite europäische Kriegsverdienstorden, der ohne Ansehen von Stand und Dienstgrad vergeben wurde, was zu seiner Popularität enorm beitrug. Vielleicht lässt sich der einzigartige Ruf des Ordens in seiner Zeit auch mit seiner betonten Schlichtheit und auffälligen Einmaligkeit unter den Kriegsorden erklären.", "section_level": 1}, {"title": "Überblick über die Stiftungsdaten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ab 1813.", "content": "Von 1813 bis 1918 unterschied man aufsteigend drei Stufen:", "section_level": 2}, {"title": "Eisernes Kreuz am weiß-schwarzen Bande.", "content": "Obwohl die Würdigung militärischer Leistungen im Vordergrund stand, konnten auch Nichtkombattanten mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet werden. Dieser Personenkreis konnte für seine Leistungen, die nicht mit aktiven Kampfhandlungen im Zusammenhang standen, das Eiserne Kreuz am weiß-schwarzen Bande erhalten. Bis 1819 wurden insgesamt 371 Nichtkämpfer mit dieser Auszeichnung beliehen. Als erster erhielt General Anton Wilhelm von L’Estocq das Kreuz II. Klasse. Ihm folgten weitere 36 Offiziere, sowie drei fürstliche und sechs zum Hofstaat zählende Personen. Außerdem acht Minister, 23 Oberpräsidenten, Präsidenten und Vizepräsidenten, sieben Diplomaten, 97 sonstige Verwaltungsbeamte, 31 Gutsbesitzer, neun Domänenpächter, 70 Ärzte, 56 Beamte der Militärverwaltung, neun kommunale Beamte, elf Personen aus der Wirtschaft sowie vier Professoren. Im Gegensatz zu Verleihungen für Militärverdienste konnte das Eiserne Kreuz am weiß-schwarzen Bande nicht vererbt werden. Auch bei der Neustiftung des Eisernen Kreuzes 1870 und 1914 kam es zur Schaffung des Eisernen Kreuzes am weiß-schwarzen Bande. Im Laufe des Ersten Weltkriegs kam der pejorative Name „Schieberkreuz“ auf, da es sich bei den Empfängern häufig um Personen aus der Rüstungsindustrie oder der Logistik handelte.", "section_level": 3}, {"title": "Blücherstern und Hindenburgstern.", "content": "Die preußischen Generalfeldmarschälle Blücher und Hindenburg erhielten für ihre außergewöhnlichen Verdienste jeweils eine eigens für sie geschaffene Stufe des Eisernen Kreuzes. Bei dieser lag das Kreuz auf einem goldenen achtstrahligen Stern. Diese nur zweimal verliehen Kreuze hießen nach ihren Trägern „\"Blücherstern\"“ bzw. „\"Hindenburgstern\"“. Die Sterne befanden sich bis zur Auslagerung der Museumsbestände am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in der Sammlung des Berliner Zeughauses. Danach galten sie als verschollen. Im Jahre 2007 klärte sich der Verbleib des Blüchersterns. In diesem Jahr erschien ein Bestandskatalog der Museen des Moskauer Kremls und des Staatlichen Historischen Museums der Stadt mit dem Hinweis, dass sich der Stern sowie das Großkreuz Blüchers im Besitz des Staatlichen Historischen Museums befinden.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg führte Hitler das Eiserne Kreuz als Kriegsauszeichnung wieder ein. Etwas dicker gefertigt, erhielt es die Jahreszahl 1939 auf die Vorderseite (1813 kam auf die Rückseite) und in die Mitte das Hakenkreuz. Es wurde nun nicht mehr wie nach preußischer Tradition am schwarz-weißen Band, sondern an einem (von außen nach innen gesehen) schwarz-weiß-roten Band getragen. Die Stiftungen von 1813, 1870 und 1914 schlossen sowohl „Tapferkeit vor dem Feind“ als auch Verdienste ohne Kampfeinsatz in die Verleihungsbestimmungen ein. Die Stiftung von 1939 schloss Nicht-Kombattanten erstmals von der Verleihung aus; für sie und für Kombattanten im rückwärtigen Frontgebiet bzw. an der „Heimatfront“ wurde das Kriegsverdienstkreuz gestiftet. Für Soldaten, die bereits im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden waren, wurde wiederum eine \"Wiederholungsspange\" geschaffen. Diese wurde für das EK II 1914 auf dem Band und für das EK I 1914 über dem EK I (d. h. auf die Brusttasche gesteckt) getragen. Die Größe der Spange ist so angepasst, dass das Feld mit der Jahreszahl wie eine unmittelbare Fortsetzung des oberen Kreuzarmes aussieht. Die Spange selbst ist silberfarben und besteht aus dem damaligen Hoheitszeichen, einem stilisierten Adler mit ausgebreiteten Schwingen, darunter die Jahreszahl 1939. Die sogenannte 1957er Version der Spange zum EK besteht aus der durch eine EK-Miniatur geteilten Jahreszahl 1939. Die Spangen zum EK I bzw. EK II unterscheiden sich grundsätzlich dahingehend, dass die Schwingen der Spange des EK I über den Jahreszahlschild hinausragen. In Einzelfällen wurden auch Frauen mit dem EK II ausgezeichnet. Die Testpilotin Hanna Reitsch bekam als erste Frau 1941 das EK II. Sie wurde 1942 auch als einzige Frau überhaupt mit dem EK I ausgezeichnet. Bei den anderen Frauen, welche das EK II verliehen bekamen, handelte es sich meist um DRK-Schwestern. In der Zeit von 1939 bis 1945 unterschied man aufsteigend vier Stufen: Das \"Ritterkreuz\", 1939 gestiftet, wurde an einem breiten Band um den Hals getragen (das Ordensstatut sah vor, dass der Orden auf dem flachgebundenen Krawattenknoten liegen muss) und übernahm faktisch die Rolle des bis 1918 verliehenen preußischen Pour le Mérite, der nur an Offiziere vergeben wurde (für Mannschaften und Unteroffiziere wurde bis 1918 das Goldene Militär-Verdienst-Kreuz vergeben). Im Verlauf des Krieges traten als Steigerung der Auszeichnung bei weiteren Verdiensten nacheinander Eichenlaub (816 Verleihungen), Schwerter (157 Verleihungen) und Brillanten (27 Verleihungen) zum RK hinzu, die auf dem Tragering des Ordensbandes angebracht wurden. Als weitere Steigerung, die nur ein einziges Mal verliehen wurde, erhielt am 1. Januar 1945 der Stuka-Pilot Hans-Ulrich Rudel das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit \"goldenem\" Eichenlaub, Schwertern und Brillanten. Die letzte Steigerung war das \"Großkreuz\". Dieser Orden wurde in der Zeit von 1939 bis 1945 ebenfalls nur einmal verliehen, an Hermann Göring, Oberbefehlshaber der Luftwaffe und Reichsmarschall. 1942 ordnete Hitler an, dass Träger des Ritterkreuzes als Auszeichnung von allen militärischen Dienstgraden (auch Generalen) unabhängig vom Dienstgrad des Trägers zuerst zu grüßen seien. Die US Army beschlagnahmte am Ende des Krieges in Österreich eine Sonderstufe des Großkreuzes mit Stern, ähnlich dem 1813 und 1914 Blücher- bzw. Hindenburgstern. Diese Auszeichnung ist nicht zur Verleihung gekommen; für wen sie vorgesehen war, ist unbekannt. Das Großkreuz Görings sowie der nie verliehene Stern befinden sich in den Archiven der US-Militärakademie in West Point.", "section_level": 2}, {"title": "Das Eiserne Kreuz ab 1945.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hoheitszeichen der Bundeswehr und Verwendung.", "content": "Seit 1945 kam es nicht zur Stiftung einer Kriegsauszeichnung durch einen Bundespräsidenten, jedoch bestimmte am 1. Oktober 1956 Theodor Heuss das Eiserne Kreuz angesichts seiner identitätsstiftenden Tradition zum Erkennungszeichen für die Luftfahrzeuge und Kampffahrzeuge der Bundeswehr. So stellt es in allen drei Teilstreitkräften das Hoheitszeichen dar (z. B. an gepanzerten Fahrzeugen und an Luftfahrzeugen). Die Truppenfahnen der Bundeswehr tragen in ihrer Spitze ein durch goldenes Eichenlaub umfasstes Eisernes Kreuz. Auch das Ehrenzeichen der Bundeswehr (Ehrenmedaille, Ehrenkreuz in Bronze, Silber oder Gold) trägt das Eiserne Kreuz als Symbol für Freiheitsliebe, Ritterlichkeit und Tapferkeit auf der Vorderseite. Ebenso wird es auf Briefen, Visitenkarten und im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit als „Dachmarke“ der Bundeswehr verwendet. Das Eiserne Kreuz als Symbol findet sich noch heute in verschiedenen Verbandsabzeichen der Bundeswehr.", "section_level": 2}, {"title": "Petition zur Wiedereinführung 2007.", "content": "Im Frühjahr 2007 wurde im Deutschen Bundestag eine Petition zur Wiedereinführung des Eisernen Kreuzes als Tapferkeitsauszeichnung der Bundeswehr für die Auslandseinsätze initiiert. Diese Petition wurde innerhalb der vorgeschriebenen Zweimonatsfrist von mehr als 5.000 Personen unterzeichnet. Der Deutsche Bundestag hat die Petition beraten und am 13. Dezember 2007 beschlossen, die Petition an die Bundesregierung – hier: das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) – zu überweisen. Er folgt damit der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses (BT-Drucksache 16/7494). Der Präsident des Reservistenverbandes, Ernst-Reinhard Beck (CDU), schlug vor, für den Orden die Form des Eisernen Kreuzes zu verwenden. Er begründete dies mit der Aussage, dass das Symbol von allen Fahr- und Flugzeugen sowie Schiffen der Bundeswehr getragen werde und in Krisenregionen mittlerweile zu einem Zeichen der Hoffnung, der Hilfe und der Solidarität avanciert sei, für das man sich nicht schämen müsse. Dies stieß aufgrund seiner Wiedereinführung durch das nationalsozialistische Regime weitgehend auf Ablehnung. Am 6. März 2008 billigte der damalige Bundespräsident Horst Köhler den Vorschlag des Verteidigungsministers Franz Josef Jung (CDU) zu einem Orden für „außergewöhnlich tapfere Taten“. An eine Wiederbelebung des Eisernen Kreuzes sei aber nicht gedacht, vielmehr an eine Erweiterung des vorhandenen Ehrenzeichens der Bundeswehr. Als Resultat wurde am 10. Oktober 2008 das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit gestiftet.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung in der Kriegsmarine.", "content": "Das Unterseeboot \"U 9\" war aufgrund einer Anordnung des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine Erich Raeder, die er im Frühjahr 1936 erteilt hatte, berechtigt, an beiden Seiten des Turmes das Eiserne Kreuz zur Erinnerung an seinen Vorgänger im Ersten Weltkrieg SM \"U 9\" in Form eines Anstriches anzubringen, da dieses kaiserliche Boot auch schon das EK am Turm führte. Weitere Schiffe der Kriegsmarine, die berechtigt waren, das EK zu führen, waren der Leichte Kreuzer \"Emden\", als Nachfolger der ersten SMS \"Emden\", und das Vermessungsschiff \"Meteor\".", "section_level": 2}, {"title": "Trageweise des Eisernen Kreuzes nach 1945.", "content": "Laut dem deutschen Ordensgesetz vom 26. Juli 1957 ist das Tragen des EK aus dem Zweiten Weltkrieg ausschließlich ohne Hakenkreuz und mit Nachweis seines berechtigten Erwerbes erlaubt. Veteranen können sich hierzu Eiserne Kreuze – auch als Miniatur – auf eigene Kosten beschaffen, auf denen das Hakenkreuz durch einen Eichenlaubzweig ersetzt ist, wie es auch schon das erste Eiserne Kreuz von 1813 zierte. Einziger bekannter deutscher Hersteller und Vertreiber ist die Firma Steinhauer & Lück aus Lüdenscheid. Abzeichen mit nationalsozialistischen Emblemen dürfen in der Öffentlichkeit nicht getragen werden. Der Besitz von Originalen ist erlaubt. Bei Verwendung und Handel sind immer und StGB zu beachten. Dort wird klar zwischen verbotenen (z. B. zur nationalsozialistischen Propaganda) und erlaubten (z. B. für kulturhistorische Sammlungen oder wissenschaftliche Zwecke) Tatbeständen unterschieden.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Der Name des Berliner Bezirks Kreuzberg ging auf das 1821 von Schinkel entworfene und mit einem Eisernen Kreuz bekrönte Nationaldenkmal für die Befreiungskriege zurück, nach dessen Errichtung wiederum der Tempelhofer Berg in \"Kreuzberg\" umbenannt worden war. Die Symbolik des Eisernen Kreuzes wurde ab 1813, nach dem Aufruf von Prinzessin Marianne von Preußen an alle Frauen Preußens, ihren Goldschmuck abzugeben, auch für ehrende Schmuckstücke, meist mit der Aufschrift „Gold gab ich für Eisen“, verwendet. Der Aufruf wurde im Ersten Weltkrieg wiederholt. Trauringe, Broschen und Schmuckringe (zum Teil die Symbolik des Eisernen Kreuzes unmittelbar aufgreifend) wurden an die spendenwilligen Bürger als Gegengabe für ihren Goldschmuck ausgegeben. Das Deutsche Rote Kreuz sammelte an zahlreichen Orten während des Krieges jeweils Spenden mit einer übergroßen hölzernen Replik (190 × 190 cm und 14 cm dick), in die eiserne oder silberne Nägel entsprechend der Spendenhöhe eingeschlagen werden konnten (Darmstadt, Heidelberg, Saarbrücken). Dieses „Kreuz in Eisen“ diente als „vaterländische Attraktion“, um Spender gleichzeitig für diese Spenden zu gewinnen und durch die öffentliche Form wiederum als Spender auszuzeichnen. Das Eiserne Kreuz findet sich in einigen Stadtwappen oder als Symbol für Vereine sowie in Kirchen und Kapellen, wie z. B. in der Ehemaligen Friedhofskapelle in Tettnang. Die Schmuckindustrie verwendet Eiserne Kreuze als Kette oder Ring, aber auch als Piercingschmuck. Weitere Verbreitungsbeispiele sind:", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung in der Popkultur.", "content": "In den späten 1960er Jahren wurde das Eiserne Kreuz zunehmend als Symbol in der Pop- und Subkultur verwendet. Den Anfang machten dabei amerikanische Subkulturen wie die Biker-Szene und Rockmusiker. Wie viele Trends setzte sich dieser Gebrauch später auch in Europa durch. Die englische Rock-Band Motörhead verwendete das Symbol als Teil ihres Maskottchens \"Snaggletooth\". Sänger und Bassist Lemmy Kilmister trug ein Eisernes Kreuz als Halsschmuck.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Eiserne Kreuz (EK) war eine ursprünglich preußische, später deutsche Kriegsauszeichnung, die vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. am 10. März 1813 in Breslau für den Verlauf der Befreiungskriege in drei Klassen gestiftet wurde. Das erste Eiserne Kreuz verlieh Friedrich Wilhelm III. persönlich seiner verstorbenen Gemahlin Luise posthum.", "tgt_summary": "铁十字勋章(德语: Eisernes Kreuz)是由普鲁士国王腓特烈·威廉三世建立的德国军事勋章,于1813年3月10日首次颁发。铁十字勋章曾经在拿破仑战争、普法战争、第一次世界大战,以及第二次世界大战等多次德国参与的会战中颁发。", "id": 216878} {"src_title": "Amphitrite (Mythologie)", "tgt_title": "安菲特里忒", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Ihre Eltern sind Okeanos und Tethys. Nach anderen Geschichten ist Amphitrite die Schwester der Tethys. In bestimmten Quellen wird sie als eine der Meernymphen Nereides erwähnt und wäre somit Tochter des Nereus und der Doris. Dies ist die von Hesiod dargestellte Version (Hes. Th. 240ff.). Eigentlich wollte Amphitrite unverheiratet bleiben. Poseidon aber hatte ein Auge auf sie geworfen und bedrängte sie so stark, dass Amphitrite zu Atlas flüchtete und sich bei ihm vor Poseidon versteckte. Später schickte Poseidon (bzw. Neptun) einen Delphin als Brautwerber zu Amphitrite, der das Herz von Amphitrite erweichen konnte. Amphitrite kehrte auf dem Rücken des Delphins zu Poseidon zurück, worauf die Götter sich vermählten. Triton war der erste Sohn dieser Verbindung. Der Schriftsteller Robert Graves erwähnt eine freie Interpretation dieses Mythos, die er als älter postuliert und interpretiert den Mythos von Amphitrite als das Eindringen der männlichen Priesterschaft in die vormals angeblich weibliche Domäne des Fischfangs.", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss der Mythologie.", "content": "Die Figur der Amphitrite taucht in den Intermedien zu \"La Pellegrina\" auf, die 1589 bei der Hochzeit des Ferdinando I. de’ Medici mit Christine von Lothringen aufgeführt wurden; sie wurde von der berühmten Sängerin Vittoria Archilei verkörpert. Mehrere Schiffe wurden nach Amphitrite benannt, unter anderem eine der ältesten noch seegehenden Yachten der Welt, die deutsche \"Amphitrite\". Als Namensgeber ist Amphitrite auch in der Astronomie – für den Asteroiden Amphitrite und für den hypothetischen Planeten Amphitrite des frühen Sonnensystems – sowie in der Biologie und Philosophie geehrt worden, siehe Amphitrite.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amphitrite () oder Aphrodite Pelagia ist eine Okeanide oder Nereide der griechischen Mythologie. Sie gilt darin als Beherrscherin der Meere und war für ihre Schönheit bekannt.", "tgt_summary": "安菲特里忒(希腊语:, Amphitrite)是希腊神话中的海洋女神之一,海王波塞冬的妻子。在罗马神话中对应的是尼普顿的妻子萨拉喀亚,为海洋的女性化身。", "id": 1317908} {"src_title": "WebQuest", "tgt_title": "網絡探究", "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Die WebQuest-Methode wurde 1995 von Bernie Dodge an der San Diego University entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgehensweise.", "content": "Im Kern geht es bei einem WebQuest um das Lösen einer Aufgabe über ein klar definiertes methodisches Gerüst, das auf einer von den Lehrenden erstellten Webseite, dem WebQuest-Dokument, verzeichnet ist. Dieses Gerüst dient den Schülern als Orientierung und skizziert gleichzeitig den groben Verlauf eines WebQuests. Es sollte mindestens die folgenden sechs Elemente enthalten: Insgesamt umfasst ein WebQuest in der Regel etwa zwei bis acht Unterrichtsstunden (kleine WebQuests). Daneben gibt es aber auch die Möglichkeit, eine komplexe Fragestellung über einen längeren Zeitraum (unter Umständen über ein Schulhalbjahr) zu bearbeiten (große WebQuests).", "section_level": 1}, {"title": "Didaktisches Konzept.", "content": "\"„WebQuests beziehen sich auf Überlegungen einer konstruktivistischen Lerntheorie. Diese geht davon aus, dass den Schüler/innen Wissen nicht einfach wie mit einem Trichter eingegossen werden kann. Vielmehr müssen sie es selbst erwerben.“\" Aus Sicht der konstruktivistischen Lerntheorie zielt Lernen auch nicht auf die bloße Reproduktion von Faktenwissen ab, sondern auf vielfältig anwendbare Handlungskompetenz. Die WebQuest-Methode veranlasst die Lernenden dazu, die Informationen, mit denen sie konfrontiert werden, eigenständig darzustellen und sie in ein vernetztes Ganzes zu verwandeln. Auf diese Weise erwerben die Schüler für sich selbst so etwas wie \"„kognitive Landkarten“\". Wissen wird also nicht reproduziert, sondern auf der Grundlage authentischer Themen selbst konstruiert. Durch die Verwendung realer Kontexte ist ein Transfer leichter möglich, sodass das erworbene Wissen nicht träge bleibt, sondern in unterschiedlichen Situationen angewendet werden kann. Bei einer konstruktivistischen Auffassung von Lernen ändert sich auch das klassische Rollenverständnis von Lehrendem und Lernenden. Unterricht und Lehren treten hinter Lernprozesse der Schüler zurück. Im Zusammenhang mit WebQuests bedeutet dies, dass die Rolle des Lehrenden sich von der des Wissensvermittlers wegentwickelt, hin zu der Rolle des Lernbegleiters bzw. Coach. Lehrkräfte sollen den Lernprozess der Schüler beratend begleiten, Werkzeuge zur Problemlösung zur Verfügung stellen und bei Bedarf ihre Hilfe anbieten. Während die Lehrkräfte als Instrukteure also in den Hintergrund treten, rücken die Lernenden in den Mittelpunkt des Lernprozesses. WebQuests räumen den aktiv-konstruktiven Leistungen der Lernenden oberste Priorität ein. Im Idealfall befassen sich die Schüler aus eigenem Interesse und intrinsischer Motivation mit der Problemstellung und übernehmen während des Lernprozesses selbst die Steuerungs- und Kontrollfunktion.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Der sichere Umgang mit den neuen Informations- und Kommunikationsmedien, besonders dem Internet, stellt eine Fertigkeit dar, die in vielen Bereichen vorausgesetzt wird. Oft führen aber die nicht-lineare und chaotisch erscheinende Struktur des Internets sowie die Fülle an gefundenen („gegoogelten“) Informationen zu Informationsüberflutung (\"Information Overload\") und Desorientierung (\"Lost in Hyperspace\"). Hier bieten WebQuests durch die didaktische Reduktion der umfangreichen Informationsmengen Anhaltspunkte für das eigene Vorgehen, ohne dass sich die Lernenden ziel- und planlos im Internet verlaufen. Einen weiteren Vorteil von WebQuests formulierte Bernie Dodge folgendermaßen: Durch die bereits vorselektierten Materialien haben die Lernenden also mehr Zeit, um die Quellen zu bewerten und sich eine eigene Meinung darüber zu bilden. Auch wenn die Vermittlung von Internetkompetenz nicht im Vordergrund steht, ist dies dennoch ein erwünschter Nebeneffekt dieses Lern-Arrangements. Inhaltliches Lernen geht bei der WebQuest-Methode Hand in Hand mit der Erweiterung der Medienkompetenz. Neben Internetkompetenz fördern WebQuests auch die Sozialkompetenz der Lernenden. Aus den Ausgangsbeschreibungen vieler WebQuests lässt sich die Zuweisung unterschiedlicher Rollen und Aufgaben innerhalb einer Arbeitsgruppe ableiten: \"„Derartige Rollenzuweisungen schaffen eine wichtige Voraussetzung für kooperatives Lernen. Es geht um die Übernahme individueller Verantwortung und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit. Die Qualität der von der Gruppe zu leistenden Zusammenführung der Einzelergebnisse hängt von den individuell zu erbringenden Vorarbeiten ab. Über die Rollenverteilung wird damit jedem einzelnen Gruppenmitglied individuell Verantwortung für das Arbeitsergebnis der Gruppe übertragen.“\" Mit WebQuests wird das selbständige, handlungsorientierte und kooperative Lernen sinnvoll durch das Internet unterstützt. Trotz dieser Vorteile birgt die WebQuest-Methode aber auch einige Nachteile.", "section_level": 2}, {"title": "Nachteile.", "content": "Mit der Vorbereitung von WebQuests ist ein großer Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden. Zudem fehlt vielen Lehrerinnen und Lehrern ausreichendes technisches Wissen, um eigene WebQuest-Dokumente erstellen zu können. Auch wenn mittlerweile einige deutschsprachige Vorlagen für WebQuests im Internet zu finden sind und so genannte WebQuest-Generatoren das Erstellen von WebQuest-Dokumenten erleichtern, ist diese Unterrichtsform in Deutschland nicht so stark in den schulischen Alltag integriert wie in anderen Ländern. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Schulen in Deutschland noch nicht über eine entsprechende technische Ausstattung verfügen, um WebQuests durchführen zu können. Oft fehlen Internetanschlüsse oder eine ausreichende Anzahl an Computern. Die Barrieren für eine regelmäßige Durchführung von WebQuests sind demnach noch nicht vollständig beseitigt.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungsbereich.", "content": "Da WebQuests vom Lehrenden immer auf die entsprechende Zielgruppe und deren Kompetenzen zugeschnitten werden können, ist ihr Einsatz in allen Schularten und Altersstufen möglich. Grundfertigkeiten im Lesen sowie die Fähigkeit, textbasierte Informationen aufnehmen und verarbeiten zu können werden jedoch vorausgesetzt. Daneben sollten Grundkenntnisse im Umgang mit PC und Internet vorhanden sein. Der Einsatz von WebQuests ist zudem nicht an bestimmte Unterrichtsfächer gebunden, sondern grundsätzlich in allen Bereichen möglich. Besonders geeignet sind WebQuests für den fächerübergreifenden Unterricht, wie er zum Beispiel durch das Lernfeldkonzept in der Berufsbildung angewendet wird, sowie für die Anwendung in der Erwachsenenbildung (z. B. Lehrerfortbildung). Im Gegensatz zu Software, die beispielsweise in der Schule lokal installiert ist, kann auf sie auch von zu Hause oder einer Bücherei aus zugegriffen werden. Falls WebQuests allerdings außerhalb der Schule bearbeitet werden, muss darauf geachtet werden, dass die kooperativen Aspekte der Methode trotzdem zum Tragen kommen. Für den Einsatz in der Grundschule wurden PrimarWebQuests auf Grundlage der klassischen WebQuests entwickelt. Um die Methode für die Primarstufe zu nutzen, wurde die Struktur der klassischen WebQuest-Methode vereinfacht. Ein entsprechender PrimarWebQuest-Generator steht bei der Zentrale für Unterrichtsmedien (ZUM) zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Web Inquiry Projects (WIP).", "content": "Als Weiterführung und Öffnung der WebQuest-Idee entwickelte Philip Molebash, der wie Bernie Dodge an der San Diego University lehrt, so genannte Web Inquiry Projects (WIP). Mittlerweile haben sich WebQuests an den Schulen etabliert. Denn bei Untersuchungen von WebQuests, die im Internet zu finden sind, stellte sich heraus, dass dabei die Aktivität und Selbständigkeit der Lernenden in sehr unterschiedlichem Maße gefordert bzw. gefördert wird. Oft stößt man auf Fragen, die durch simples Copy & Paste gelöst werden können und somit ein freies Forschen nicht zulassen. Daher beschrieb Molebash mit dem Begriff WIP konkrete Projekte, die Schüler in erhöhtem Maße organisieren und handeln lassen. Sie regen die Lernenden durch ihre Aufgabenstellung an, selbst Fragen zu einem Thema zu stellen, um dann wiederum selbst einen Lösungsweg bzw. Recherchequellen zu finden und die Lösung zu präsentieren. Somit wird das autonome und handlungsorientierte Lernen in noch höherem Maße gefördert als durch WebQuests.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungen in WebQuest Methoden.", "content": "Die WebQuest-Methode wird zum Erlernen von Sprachen in der virtuellen 3D-Welt Second Life eingesetzt, um interaktivere Erfahrungen zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Die Informationen dieses Artikels stammen aus folgenden Quellen:", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Zur Vertiefung des Themas dienen folgende Weblinks:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff WebQuest (engl. „quest“ = Suche) steht für Aufgaben, die mit Hilfe von Informationen aus dem Internet bearbeitet werden sollen. Dies bedeutet, dass bei WebQuests nicht die Vermittlung von Internetkompetenz im Vordergrund steht. Vielmehr geht es darum, die Informationen und Materialien, die das Internet bietet, und die Möglichkeiten zur Bearbeitung von digitalen Informationen, die durch Computer eröffnet werden, für problem- und handlungsorientiertes Lernen zu nutzen.", "tgt_summary": "网络探究(英语:WebQuest,亦作Internet Quest),又译网络主题探究、探索网站等,是一种由美国加州圣地亚哥州立大学的杜博礼教授(Bernie Dodge)于1996年发明的培养学童思考方法。它是一种以探究为本(Inquiry-based Learning)的崭新学习方式,让学生透过在网络上搜寻相关的资讯去解决问题,从而达至鼓励学生学会学习的目的。由于网络探究还是一个比较新的概念,所以现时相关的书还比较少。", "id": 1450161} {"src_title": "Marsmeteorit", "tgt_title": "火星隕石", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Marsmeteoriten entstehen mehrheitlich nicht durch größere Asteroideneinschläge auf dem Mars, sondern bereits durch Einschläge, die Krater von 3 km Durchmesser hinterlassen. Durch die Wucht des Einschlags wird entsprechend der Kratertiefe Marsgestein verschiedenen Alters ins All geschleudert. Einige dieser so freigesetzten Gesteinsbrocken erreichen als Meteoriten die Erde. Unter diesen war aufgefallen, dass sie im Mittel sehr viel jünger waren, als sich dies durch äußerst seltene Asteroideneinschläge erklären ließe. Kleinere Einschläge schleudern jüngere Gesteinsschichten aus geringeren Tiefen ins All und sind häufiger.", "section_level": 1}, {"title": "Unterteilung.", "content": "Marsmeteoriten werden unterteilt in:", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Bereits 1979 wurde argumentiert, dass die damals bekannten SNC-Meteoriten, anders als die meisten anderen Meteoriten, nicht von Asteroiden stammen können. Das gemessene Kristallisationsalter dieser SNC-Meteoriten lag bei maximal 1,3 Milliarden Jahren und war vulkanischen Ursprungs. Asteroiden sind hingegen bereits verhältnismäßig kurz nach ihrer Bildung vor 4,5 Milliarden Jahren erkaltet und zeigen seitdem keinen Vulkanismus mehr. Daraufhin wurde gefolgert, dass außer der Erde nur der Mars und die Venus in Frage kämen, da diese vor 1,3 Milliarden Jahren noch Vulkanismus zeigten; der Vulkanismus auf dem Jupitermond Io war 1979 noch nicht bekannt. Der Gedanke, dass die besagten Meteoriten vom Mars stammen könnten, hat sich erst 1983 durchgesetzt. In einem Beitrag im Wissenschaftsmagazin \"Science\" wurde damals gezeigt, dass die Isotopenhäufigkeit von Argon in schockgeschmolzenen Glaseinschlüssen im Shergottiten EETA79001 den Messungen entsprach, die von der Viking-Sonde in der Atmosphäre des Mars gemacht wurden. Später wurden auch die Häufigkeiten der anderen Edelgase sowie von Kohlendioxid und Stickstoff in diesen Glaseinschlüssen bestimmt, die ebenfalls mit den Daten von Viking übereinstimmten. Bei weiteren Untersuchungen an SNC-Meteoriten wurden auch einige Widersprüche entdeckt, etwa Xenon-Isotopenhäufigkeiten im SNC-Meteoriten Chassigny. Jedoch lassen sich diese durch Beimischung von Edelgasen aus anderen Quellen erklären, etwa aus dem Mars-Inneren. Als weiteres Indiz für einen Ursprung vom Mars wird oft auch die starke Ausrichtung nadelförmiger Kristalle in manchen SNC-Meteoriten genannt. Die Ausrichtung kann erklärt werden durch die Existenz des starken Gravitationsfeldes eines Körpers mit mindestens der Größe des Erdmondes während der Erstarrung des Meteoritenmaterials aus dem Ursprungsmagma; allerdings könnten z. B. auch Konvektionsströme des Magmas die Ausrichtung der Kristalle bewirkt haben. Ein weiteres starkes Indiz für eine Herkunft vom Mars wurde durch die Opportunity-Mission geliefert, die einen \"Bounce Rock\" genannten Stein entdeckte und untersuchte, dessen chemische Zusammensetzung den basaltischen Shergottiten, speziell EETA79001, gleicht.", "section_level": 1}, {"title": "Diskussion über Lebensreste.", "content": "Im Jahr 1996 fanden David S. McKay und seine Mitarbeiter Strukturen im Marsmeteoriten ALH 84001, der 1984 in der Antarktis gefunden worden war, die sie als Spuren fossiler Bakterien deuteten. Ihre Argumente für Spuren von fossilem Leben in ALH 84001 wurden aber auch kritisch kommentiert: Die Thesen von McKay und seinen Mitautoren werden bis heute kontrovers diskutiert. Inzwischen wurden auch in zwei anderen Marsmeteoriten, Shergotty und Nakhla, mögliche Reste früheren Lebens gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marsmeteoriten sind achondritische Steinmeteoriten, die vom Planeten Mars stammen. Die bisher bekannten Marsmeteoriten werden nach den drei Untergruppen (Shergottiten, Nakhliten und Chassigniten) auch SNC-Meteoriten genannt.", "tgt_summary": "火星陨石是在行星火星上形成,但因为被小行星或彗星撞击而从火星抛射出并墬落到地球上的岩石。截至2014年3月3日,在地球上发现的陨石已经超过6万颗,但被确认是来自火星的仅有132颗。这些陨石被认为来自火星,是因为它们有与太空船在火星上分析的岩石和气体有着相似的元素和同位素组成。在2013年10月17日,美国国家航空暨太空总署提出报告说,基于好奇号对火星大气层的氩气所做的分析,在地球上发现的一些火星陨石已被确认确实是来自火星。", "id": 1416723} {"src_title": "Reform", "tgt_title": "改革", "src_document": [{"title": "Religiöse Reformen.", "content": "Eine religiöse Reform richtet sich auf die Reform der Glaubenslehre. Zu unterscheiden davon ist eine Reform der Organisation einer Religionsgemeinschaft, die allerdings oft die Folge einer Reform der Glaubenslehre ist.", "section_level": 1}, {"title": "Politische und soziale Reformen in der Geschichte.", "content": "Einschneidende gesellschaftliche Veränderungen bezeichnet man schon für die Zeit der Römischen Republik als Reformen. Die Gracchische Landreform scheiterte in zwei Anläufen 133 und 121 v. Chr., Marius war hingegen mit seiner Marianischen Heeresreform 107 v. Chr. erfolgreich. Bekannte historische Beispiele für Reformen in Deutschland sind die Preußischen Reformen, die Lebensreform-Bewegung, die aus Reformbewegungen hervorgegangene Sexualreform, Reformen an Universitäten und Schulen (Bildungsreformen), die Bismarckschen Sozialreformen (damit teilweise zusammenhängend die \"Medizinische Reform\"), die verschiedenen Währungsreformen in Deutschland, die Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 und die Arbeitsmarkt-Reformen im Rahmen der Agenda 2010. In autoritären Regimen fordern Dissidenten häufig Reformen, bevor diese von den Regierungen angestrebt werden. \"Glasnost\" und \"Perestroika\" standen als Begriffe für Michail Gorbatschows Reformen in der Sowjetunion vor dem Umbruch von 1989 und nach den Reformen der Entstalinisierung unter Nikita Chruschtschow. In der Volksrepublik China bedeuteten die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen und Privateigentum nach dem Tod Mao Zedongs wirtschaftliche Reformen (→ Geschichte Chinas: Wirtschaftliche Modernisierung (seit 1978)). In der politischen Diskussion in Deutschland sprechen die politischen Parteien oft von Reformen. Damit drücken sie aus, dass sie die bestehenden Verhältnisse gemäß ihren Parteiprogrammen umzugestalten wünschen. Beispiele für Reformbestrebungen der jüngsten Vergangenheit betreffen etwa die Arbeitsmarktpolitik (→ Hartz-Konzept) und die Steuerpolitik (→ Ökologische Steuerreform der rot-grünen Koalition der Regierung Schröder), oder die Gesundheitspolitik (→ Gesundheitsreform 2007 der Großen Koalition mit dem Kabinett Merkel I). Kontrovers diskutiert wird die These, dass die Politik in Deutschland an Immobilismus oder Reformstau leide. Der frühere Bundespräsident Roman Herzog rief in seiner Berliner Rede 1997 dazu auf, dass ein „Ruck durch Deutschland“ gehen müsse und warb so für Reformbereitschaft bei der deutschen Gesellschaft und Politik. Thomas Straubhaar und andere erklären das Ausbleiben als notwendig erachteter Reformen mit den damit verbundenen Risiken und Kosten, denen offene Ergebnisse und häufig unerkannt bleibende positive Wirkungen gegenüber stünden.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchliche Reformen.", "content": "Schon früh gab es Bewegungen der steten Erneuerung festgefahrener Formen, etwa was das einhalten von Ordensregeln in den Ordensgemeinschaften betraf. Sie bezeichnet man ebenfalls als Reformen. Ein beispielhaftes Reformkloster war etwa die Abtei Cluny.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reform (gebildet aus lat. \"re\": zurück und \"formare\": bilden, gestalten; zusammengesetzt etwa: Wiederherstellung), auch Reformierung und Reformation, bezeichnet eine planvolle Umgestaltung bestehender Verhältnisse, Systeme, Ideologien oder Glaubenslehren in Politik, Religion, Wirtschaft oder Gesellschaft.", "tgt_summary": "改革(英语:pages=36–}}),是指各种包括政治、社会、文化、经济、宗教等方面改良革新,改革的实质是阶级利益的调整,以除旧布新。目的是要革除现有的社会制度中不符合社会发展的部分,使之符合新的生产力发展的需要。相较于革命是以暴力的方式推翻原有政权以达成改变现状的目的,改革是指在现有的政治体制之内实行变革。通常一个改革是否能成功也会影响该国的国势,若成功可让该国走向稳定局势,若失败可能遭致内乱或冲突。", "id": 1373007} {"src_title": "Innere Stadt (Wien)", "tgt_title": "內城區 (維也納)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der 1. Bezirk, die Innere Stadt, liegt im Zentrum der Stadt Wien. Er grenzt im Nordosten an den 2. Bezirk, die Leopoldstadt, im Osten an den 3. Bezirk, Landstraße, im Süden an den 4. Bezirk, die Wieden, im Westen an den 6. Bezirk, Mariahilf, und den 7. Bezirk, Neubau, sowie den 8. Bezirk, die Josefstadt; im Norden an den 9. Bezirk, den Alsergrund. Die Grenze zu diesen Bezirken verläuft ab der Urania folgendermaßen: Wienfluss, Lothringerstraße, Karlsplatz, Getreidemarkt, Museumsplatz, Museumstraße, Auerspergstraße, Landesgerichtsstraße, Universitätsstraße, Maria-Theresien-Straße und Donaukanal. Ursprünglich war die Innere Stadt in vier Viertel unterteilt, die nach wichtigen Stadttoren benannt waren: \"Stubenviertel\" (Nordosten), \"Kärntner Viertel\" (Südosten), \"Widmerviertel\" (Südwesten), \"Schottenviertel\" (Nordwesten). Eine statistische Gliederung des Bezirksgebiets besteht in den Zählbezirken, in denen die Zählsprengel des Gemeindebezirks zusammengefasst sind. Die sieben Zählbezirke in der Inneren Stadt sind Altstadt-Ost, Stubenviertel, Opernviertel, Regierungsviertel, Börseviertel, Altstadt-West und Altstadt-Mitte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge der Inneren Stadt reichen zurück bis zu einer keltischen Siedlung und dem später errichteten römischen Legionslager Vindobona. Bis zur Eingemeindung der Vorstädte im Jahr 1850 war die Geschichte der Stadt Wien zugleich jene des heutigen 1. Bezirks. Aber auch danach blieb die Innenstadt das politische, wirtschaftliche und geistliche Zentrum der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "1869 lebten im Bezirksgebiet 68.079 Menschen. Seit dem Höchststand von fast 73.000 Einwohnern im Jahr 1880 war die Bevölkerungsentwicklung rückläufig. 2011 wurde mit knapp über 16.000 Menschen der niedrigste Wert verzeichnet. Die Innere Stadt ist der bevölkerungsärmste Bezirk in Wien.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsstruktur.", "content": "Der Anteil der Menschen, die 65 Jahre und älter sind, ist mit 24,3 Prozent überdurchschnittlich, da im gesamten Wiener Stadtgebiet dieser Anteil 16,9 Prozent beträgt. Der Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahren betrug 10,4 Prozent, was deutlich unter dem Wiener Durchschnitt von 14,4 Prozent liegt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag 2014 mit 52,1 Prozent im Durchschnitt Wiens.", "section_level": 2}, {"title": "Herkunft und Sprache.", "content": "Der Anteil der Einwohner mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2014 mit 21,3 Prozent rund 3 Prozent unter dem Durchschnitt Wiens. Dabei waren 3,4 Prozent der Bevölkerung deutsche Staatsbürger und 1,5 Prozent Bürger von Serbien. 0,8 Prozent waren Bürger aus Kroatien, die Übrigen sonstige Staatsangehörige. Insgesamt waren 2011 etwa 33,8 Prozent der Bevölkerung außerhalb Österreichs geboren.", "section_level": 2}, {"title": "Religionsbekenntnis.", "content": "Der Anteil der Menschen mit römisch-katholischem Bekenntnis beträgt 51,3 Prozent. Es gibt im Gemeindebezirk sechs römisch-katholische Pfarren, die das Stadtdekanat 1 bilden. Anteilsmäßig hinter den Personen mit römisch-katholischem Bekenntnis folgen 6,6 Prozent mit evangelischem Glauben und 5,1 Prozent mit orthodoxem Bekenntnis. Die Angehörigen des jüdischen Glaubens liegen mit 3,3 Prozent an der vierten Stelle. 11 Prozent gehören anderen Religionen und 22,7 Prozent der Bezirkseinwohner sind ohne religiöses Bekenntnis.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Die ÖVP stellt seit 1946 durchgehend den Bezirksvorsteher und hielt nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1991 die absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit, während die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) während dieser Zeit den zweiten Platz belegte. Nach starken Gewinnen der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und der Grünen verlor die ÖVP 1991 jedoch ihre absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit. 1996 sank der Stimmenanteil der ÖVP unter 40 Prozent und die FPÖ konnte die SPÖ erstmals auf den dritten Platz verweisen. Zudem gelang dem Liberalen Forum (LIF) der Einzug in die Bezirksvertretung. Bei den Wahlen 2001 setzte sich der Stimmenverlust der ÖVP fort. Sie erreichte nur noch 33,1 Prozent, während die SPÖ durch starke Gewinne auf 25,6 Prozent kam. Die FPÖ fiel mit 17,7 Prozent zurück und konnte sich nur noch knapp vor den Grünen (17,34 Prozent) halten. Das LIF verlor und kam nur noch auf ein Mandat. Bei den Bezirksvertretungswahlen 2005 rechnete sich die SPÖ auf Grund von schlechten Umfragedaten erstmals Chancen auf den Bezirksvorsteher aus, woraufhin die ÖVP als Spitzenkandidatin die EU-Parlamentarierin Ursula Stenzel aufbot. Stenzel konnte schließlich mit einem Stimmenzuwachs von 10,2 Prozent einen großen Wahlsieg erzielen, womit die ÖVP mit 43,3 Prozent wieder den ersten Platz belegte. Die SPÖ blieb trotz eines Zugewinns mit 29,8 Prozent klar hinter der ÖVP, während die Grünen leicht auf 18,3 Prozent zulegten und die FPÖ von 11,6 Prozent auf 6,1 Prozent fiel. Der Trend der Wahl von 2005 kehrte sich jedoch bereits 2010 wieder um. Die ÖVP verlor 5,4 Prozent, konnte mit 38,0 Prozent jedoch den ersten Platz halten, da die SPÖ nur noch 23,4 Prozent erreichte. Während die Grünen mit 18,4 Prozent nahezu unverändert blieben, verdoppelte die FPÖ mit 10,3 Prozent ihren Mandatsstand. Erstmals konnte auch die Liste „Wir im Ersten“ (WIR) in die Bezirksvertretung einziehen, die 6,6 Prozent erreichte. Das BZÖ scheiterte trotz Zugewinnen von 0,9 Prozent auf 1,2 Prozent am Einzug. Die ÖVP entschied im November 2014, bei der Wiener Landtagswahl 2015 mit Bezirksparteichef Markus Figl und nicht mehr mit Ursula Stenzel als Spitzenkandidaten anzutreten. Stenzel erklärte daraufhin, für die FPÖ sowohl auf der Liste für den Gemeinderat als auch in der Inneren Stadt für das Amt der Bezirksvorsteherin zu kandidieren. Die ÖVP konnte letztlich aber den ersten Platz halten, während die FPÖ nur dritte wurde. Als Ergebnis wurde Markus Figl am 22. Dezember 2015, dem spätestmöglichen Termin, als Bezirksvorsteher angelobt.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen des 1. Bezirks zeigt ein weißes Kreuz auf rotem Grund. Es ist mit dem Brustschild bzw. der einfacheren Form des Wiener Wappens identisch, die seit dem Mittelalter verwendet wird, wird jedoch stilistisch in einfacherer Form verwendet als im heutigen Stadtwappen. Das heute verwendete Wappen ist erstmals aus den 1270er Jahren belegt, wo es auf die sogenannten „Wiener Pfennige“ geprägt wurde. Vermutet wird, dass das Wappen auf die Fahne der königlichen Truppen im Mittelalter zurückgeht, da die Sturmfahne der Truppen zur Zeit Rudolfs I. ähnlich gestaltet war. Die Geschichte des Wiener Wappens wird unter diesem Stichwort detailliert dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Um die Altstadt führen seit der Schleifung der Stadtmauern ab 1858 die 1865 eröffnete Ringstraße und der 1860 fertiggestellte Franz-Josefs-Kai. Die beiderseits der Ringstraße entstandenen Gebäude gehören zum 1. Bezirk. Als einzige Synagoge Wiens überstand trotz erheblicher Verwüstung der Stadttempel in der Seitenstettengasse 4 die Reichspogromnacht.", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Die Innere Stadt ist mit mehr als 60 Museen der Bezirk mit den meisten Museen in Wien. Das meistbesuchte Museum im Bezirk und nach dem Schloss Schönbrunn das meistbesuchte Museum Wiens ist die Albertina, mit etwa 65.000 Zeichnungen und über eine Million druckgrafischer Blätter eine der größten und bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt und in den letzten Jahren zum Kunstmuseum ausgebaut. Ebenfalls zu den vielbesuchten Museen zählt die Hofburg (Kaiserappartements, Sisi-Museum und Silberkammer), die Einblick in das Leben der Habsburger gewährt. Zu den bekanntesten Museen Wiens gehören das Kunsthistorische Museum und das Naturhistorische Museum, deren Bestände auf die Sammlungen der Habsburger zurückgehen. Neben weiteren Museen der bildenden Künste, wie dem Wiener Secessionsgebäude, dem Wiener Künstlerhaus, dem Bank Austria Kunstforum und der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, befinden sich auch die Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek (darunter Papyrusmuseum, Kartensammlung und Globensammlung) in der Inneren Stadt. Weitere bedeutende Museen sind das Jüdische Museum und das ehemalige Museum für Völkerkunde, seit 2017 Weltmuseum Wien. Kleinere Spezialmuseen wie das Uhrenmuseum, das Römermuseum und das Teddybär-Museum ergänzen das Angebot.", "section_level": 2}, {"title": "Parkanlagen.", "content": "Die bedeutendsten Parkanlagen in der Inneren Stadt liegen an der Ringstraße. Der 1862 eröffnete Wiener Stadtpark war der erste kommunale Park der Stadt. Er wird von der Wien durchflossen. Hier stehen zahlreiche Brunnen und Denkmäler, darunter das bekannte Johann-Strauß-Denkmal. Im Volksgarten befinden sich unter anderem die Denkmäler für Kaiserin Elisabeth und Franz Grillparzer. Der Burggarten war der kaiserliche Privatgarten bei der Hofburg und wurde erst 1919 öffentlich zugänglich gemacht. Der verkehrsfreie Rathausplatz in der Mitte des Rathausparks wird häufig für Veranstaltungen wie den Aufmarsch der SPÖ am 1. Mai, die Eröffnung der Wiener Festwochen, das sommerliche Musikfilmfestival und den „Adventzauber“ mit Christkindlmarkt genutzt. Zwischen Kunsthistorischem Museum und Naturhistorischem Museum liegt der Maria-Theresien-Park mit dem Maria-Theresien-Denkmal, vor der Votivkirche der Sigmund-Freud-Park. Teile des unregelmäßig gestalteten Areals des Karlsplatzes sind die kleinen Grünanlagen Esperantopark und Girardipark (Resselpark und Rosa-Mayreder-Park zählen zum 4. Bezirk). Der Beethovenpark befindet sich vor dem Akademischen Gymnasium, der Schillerpark vor der Akademie der bildenden Künste. Die Verlängerung des Schillerparks zur Ringstraße heißt Robert-Stolz-Park. Innerhalb der Ringstraße liegen der Hermann-Gmeiner-Park hinter der alten Börse und der Rudolfspark am Rudolfsplatz. Beserlparks sind der PaN-Garten auf der Freyung und der Rock-Park entlang der Schreyvogelgasse.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzelhandel.", "content": "Laut einer Erhebung im Jahr 2009 ist der Anteil der einzelhandelsbegleitenden Nutzungen (wie Gastronomie oder Dienstleistungsbetriebe) mit 45 % signifikant hoch (und somit der Einzelhandel per se eher unterrepräsentiert). Dieser fällt im Bereich des \"Goldenen U\" (so wird der Straßenzug Kärntner Straße – Graben – Kohlmarkt bezeichnet) massiv auf 26 % ab. Auch die durchschnittliche Shopgröße variiert innerhalb der beiden Gebiete stark. Ist sie gesamthaft gesehen mit 116 m2 unterdurchschnittlich (Wien-Durchschnitt: 137 m2), liegt sie im Hauptgeschäftsbereich bei 167 m2. Gegenüber einer Erhebung 2004 ist ein Anstieg der Verkaufs- (+ 6,9 % auf 165.000 m2) und insbesondere Geschäftsfläche (+ 17,2 % aus 300.000 m2) erkennbar. Dies ist allerdings auch durch die peniblere Erhebung erklärbar, die sich in spärlicher besetzten Gegenden, etwa dem Textilviertel, des 1. Bezirks zeigte. Auch die Verkaufsflächen haben sich deutlich (der flächenmäßig zweithöchste Anstieg aller Geschäftsstraßen) erhöht. Durch die überregionale Strahlkraft der (nach der Mariahilfer Straße) zweitgrößten Wiener Einzelhandelsagglomeration (nach Verkaufsflächen) kann ein Einzugsgebiet angesprochen werden, das über die Wiener Stadtgrenzen hinaus reicht. Neben der Verkaufsfläche hat sich aber auch die Leerstandsfläche erhöht. Etwa 25.000 m2 Geschäftsfläche sind derzeit in der Inneren Stadt ungenutzt, das entspricht einem leicht überdurchschnittlichen Wert von 8,4 %, der im Bereich des \"Goldenen U\" nur unwesentlich (7,9 %) abweicht. Der Filialisierungsgrad und der Filialflächenanteil sind aufgrund der – zwar schon stark dezimierten aber immer noch vorhandenen – historisch kleinstrukturierten Geschäftsstruktur unterdurchschnittlich und steigen im Bereich des \"Goldenen U\" erwartungsgemäß stark an. Die lokalen Unternehmer, die dem Handel einen Orts-spezifischen Charakter verleihen, sind auch eher in Seitenstraßen zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "In der Inneren Stadt sind insgesamt neun Polizeiinspektionen der Bundespolizei etabliert. Sie ist damit der Gemeindebezirk mit den meisten Polizeiinspektionen. Sie befinden sich", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Innere Stadt ist der 1. Gemeindebezirk und gleichzeitig Teil des historischen Kerns der österreichischen Bundeshauptstadt Wien. Bis zu den ersten Eingemeindungen 1850 war der Bezirksteil innerhalb der Ringstraße auch größtenteils deckungsgleich mit dem Stadtgebiet.", "tgt_summary": "内城区亦被称为维也纳的第一区,为是奥地利维也纳老城的中心地区。在1850年代维也纳合并其他城区之前,今日的第一区也就是当时的整个维也纳。", "id": 1044326} {"src_title": "Suspension (Chemie)", "tgt_title": "悬浊液", "src_document": [{"title": "Sedimentation.", "content": "Lässt man eine Suspension stehen, so sinkt (im Gegensatz zu einer Lösung) ein Feststoff mit größerer Dichte als die reine Flüssigkeit bei nicht zu kleiner Partikelgröße langsam auf den Boden und bildet ein Sediment (Sedimentation). Die überstehende Flüssigkeit kann abgegossen (dekantiert) und somit der Feststoff (Sediment) von der Flüssigkeit \"(Dekantat)\" getrennt werden. Durch die Zugabe von sogenannten Thixotropiermitteln oder grenzflächenaktiven Substanzen kann die Sedimentation verlangsamt, durch Zugabe von Flockungsmitteln beschleunigt werden. Die Stabilität einer Suspension kann mit einem Sedigraphen definiert werden. Dieser misst nach dem Gesetz von Stokes die Sinkgeschwindigkeit unterschiedlicher Teilchen. Je kleiner ein Partikel ist, je geringer seine Dichte und je höher die Viskosität der Flüssigkeit ist, desto langsamer geht die Sedimentation vonstatten. Auch Form und Struktur der Partikel und andere Eigenschaften von Partikel und Flüssigkeit beeinflussen die Sedimentation. Die Sedimentation lässt sich durch Zentrifugieren beschleunigen. Eine Methode zur Ermittlung der Stoffeigenschaften oder der Partikelgröße und deren Verteilung ist die Ultraschalldämpfungsspektroskopie.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Beispiele für Suspensionen sind: Der flüssige Anteil der Suspension ist oft kein Reinstoff, sondern seinerseits ein Gemisch: Die Trägerflüssigkeit kann auch eine Lösung, eine Emulsion oder eine unsedimentierte Dispersion sein. Beispiel: Bei gezuckertem Milchkakao sind Partikel von Kakaobestandteilen in einer Flüssigkeit suspendiert, die eine wässrige Zuckerlösung und zugleich eine wässrige Fettemulsion ist. Ein gezuckertes Kakaogetränk ist deshalb eine „Dispersion in einer Zuckerlösung“. Kuhmilch ist eine Dispersion von Milchfett und Eiweiß in Wasser. Auch andere Suspensionen, die „milchig“ aussehen, werden als „-milch“ bezeichnet, beispielsweise", "section_level": 1}, {"title": "Suspensionen in der Pharmazeutik.", "content": "Für medizinische Suspensionen werden unlösliche Pulver wie Arzneistoffe in Trägerflüssigkeiten suspergiert. Die Nichtmischbarkeit der Bestandteile kann, im Unterschied zu einer vollständigen Lösung, zur Entmischung durch Absinken der Festteilchen infolge der Gravitation führen. Suspensionen sind daher makroskopisch gesehen nur dann homogen, wenn sie leicht und rasch aufschüttelbar sind. Derartige Suspensionen werden entweder äußerlich oder innerlich angewendet, beispielsweise auf der Haut, am Auge, in den Körperöffnungen oder auch intramuskulär.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Suspension (, ‚in der Schwebe lassen‘) ist ein heterogenes Stoffgemisch aus einer Flüssigkeit und darin fein verteilten Festkörpern (Partikeln). Eine Suspension ist eine grobdisperse Dispersion und tendiert zur Sedimentation und Phasentrennung. Die Feststoffe sind in der flüssigen Phase „suspendiert“.", "tgt_summary": "在化学中,悬浊液(英语:Suspension)也称为“悬浮液”或“悬胶”,是指含有大到可以沉降的固体颗粒的非均相流体。", "id": 1642105} {"src_title": "Irland (Insel)", "tgt_title": "爱尔兰岛", "src_document": [{"title": "Namen.", "content": "Der englische Name der Insel lautet \"Ireland,\" der irische Name \"Éire\" (altirisch \"Ériu\"). Der walisische Name ist \"Iwerddon\". Man geht heute davon aus, dass sich der Name \"Éire\" aus einem urkeltischen Wort \"*Φīwerjon-\" ableitet und so viel wie „üppiges Land“ bedeutet. Der klassische lateinische Name war \"Hibernia\", älter \"Ivernia\" (eine latinisierte Form des griechischen Namens \"Ierne\", der von dem antiken Geographen Claudius Ptolemäus stammt). Dies lässt auf eine Urform \"*Īwenjū\" schließen. Daneben nannten die Römer entweder ein Gebiet im Nordosten Irlands oder auch die ganze Insel \"Scotia\". Dieser Name ging im Mittelalter auf den Norden von Großbritannien über und bezeichnet seitdem das heutige Schottland. Daneben kam auch die Bezeichnung \"Britannia minor\" vor, also „Kleinbritannien“ auf Deutsch (siehe Karte von Didier Robert de Vaugondy von 1750). Man bezeichnet Irland auch als die „Grüne Insel“.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "An der Küste gelegene Berge umgeben zentrale Ebenen. Der Carrauntuohill im County Kerry ist mit 1041 Metern der höchste Berg. Der Shannon teilt die Insel in zwei nicht gleich große Teile und ist mit rund 370 km, von denen knapp 250 km schiffbar sind, der längste Fluss.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Irland ist im Allgemeinen weniger artenreich als das europäische Festland oder die Nachbarinsel Großbritannien. Dies liegt vor allem daran, dass Irland durch den nach der Eiszeit relativ schnell ansteigenden Meeresspiegel isoliert wurde. Von den nur 31 auf Irland heimischen Säugetieren sind einige wie der Dachs, der Rotfuchs oder der Igel sehr häufig, während andere wie der Rothirsch nur in Nationalparks anzutreffen sind. Früher gehörten auch der Wolf, der Riesenhirsch, aufgrund der Fülle an Funden auf Irland im Englischen auch \"Irish elk\" genannt, und der Riesenalk zur Tierwelt. Auf Irland gibt es keine Schlangen und nur eine heimische Reptilienart, die Waldeidechse. Außerdem gibt es auf Irland keine größeren Naturwälder mehr, da sie im 17. Jahrhundert bedingt durch die zerstörerische Politik Oliver Cromwells größtenteils gerodet wurden. Der Holzbedarf von Schiffswerften, Glashütten und Metallschmelzen sorgte dafür, dass im Jahre 1901 nur noch ein Prozent der Insel mit Wald bedeckt war. 1997 waren es dank der EU-Fördermittel bereits fünf Prozent. Aufgeforstet wurde vor allem mit Nadelgehölzen der Koniferenfamilie, da sie den auf Irland beheimateten Vogelarten die meiste Nahrung bieten sollen. 2002 galten bereits zehn Prozent der Landesfläche als bewaldet und wurden forstwirtschaftlich genutzt. Die irische Regierung beabsichtigt, den Anteil bis 2030 auf 17 Prozent zu erhöhen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Insel Irland ist etwa 450 km lang und rund 260 km breit und liegt im Atlantik. Insgesamt hat sie eine Fläche von etwa 84.421 km2. Sie ist damit die drittgrößte Insel Europas und die zwanzigstgrößte der Welt.", "tgt_summary": "爱尔兰岛(英语:Ireland,爱尔兰语:Éire),简称爱尔兰,是位于欧洲西北部的岛屿,以面积计算是欧洲第二大岛。岛上大部分区域属于爱尔兰共和国的领土,但位于岛上东北部的北爱尔兰地区,其主权属于联合王国。", "id": 1087396} {"src_title": "Bonifatius IX.", "tgt_title": "博義九世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vor seinem Pontifikat war Pietro Tomacelli seit 1381 Kardinaldiakon von San Giorgio in Velabro, 1385 wurde er Kardinalpriester von Santa Anastasia. Er regierte während des Abendländischen Schismas in Rom, während in Avignon Clemens VII. amtierte. Papst Bonifatius beendete die Politik seines Vorgängers Urban VI. und zeigte sich diplomatischer als dieser. Unter anderem schloss er Frieden mit dem Königreich Neapel und erkannte Ladislaus, Sohn des ermordeten Karl III., von Neapel, als Herrscher von Neapel an. Trotzdem gelang es ihm nicht, das Schisma zu überwinden. Ab 1390 musste er sich zudem mit den Visconti auseinandersetzen, die große Teile des Kirchenstaates eroberten. Der daraus entstehende Krieg hielt bis 1392 an. Nach dem Tod von Gegenpapst Clemens wurde mit Benedikt (XIII.) ein Nachfolger gewählt. Trotz aller Gegensätze herrschte zwischen den beiden Prätendenten Einigkeit über die Notwendigkeit eines Kreuzzugs. Der osmanische Sultan Bayezid I. hatte mit der Eroberung Bulgariens die ungarische Grenze erreicht. Das letzte und größte Kreuzzugsheer sollte nun unter der Führung von König Sigismund von Ungarn, dem späteren deutschen Kaiser, Bayezid I. schlagen und dann bis nach Jerusalem vordringen. Doch wurde das Kreuzzugsheer bereits in der Schlacht von Nikopolis vernichtend geschlagen. Bonifatius scheiterte in der Folgezeit bei dem Versuch, den deutschen König Wenzel zur Kaiserkrönung nach Rom zu holen. 1400 wurde Wenzel abgesetzt und Ruprecht von der Pfalz zu seinem Nachfolger gewählt. Auch sein Plan, nun König Ruprecht in Rom zum Kaiser zu krönen, war nicht erfolgreich. Im Heiligen Jahr 1400 versuchte Bonifatius auch, die anreisenden Pilger für seine Ansprüche gegenüber Benedikt einzunehmen. Er starb am 1. Oktober 1404 in Rom.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bonifatius IX. (ursprünglich Pietro Tomacelli; * 1350 in Neapel; † 1. Oktober 1404 in Rom) war Papst vom 2. November 1389 bis 1404.", "tgt_summary": "教宗博义九世(;1356年-1404年-10月1日)原名伯多禄·托马切利(),1389年11月2日当选罗马主教(教宗),同年11月9日即位至1404年10月1日为止。他于1356年在那不勒斯出生,1404年10月1日死于罗马。他是大分裂发生后第二位驻罗马的教宗。在他前任时代法国王室有在亚维农扶植克勉七世为对立教宗。", "id": 1996658} {"src_title": "Zuverlässigkeit (Technik)", "tgt_title": "可靠度", "src_document": [{"title": "Historie der Zuverlässigkeitstechnik.", "content": "Die Entwicklung militärischer Fluggeräte in den 1940er und -50er Jahren war mit hohen Ausfallraten der Fluggeräte verbunden (V1-Marschflugkörper in Deutschland, Minuteman System in den USA (VDI 4002), (MIL-HDBK-338)). Je umfangreicher und komplexer ein Gerät war, desto fehleranfälliger zeigte es sich. Es bestand daher die Notwendigkeit, Methoden zu entwickeln, mit denen die Zuverlässigkeit der Geräte gesteigert werden konnte. Dieses leitete die Entwicklung der Zuverlässigkeitsmethoden ein und ließ die Disziplin der \"Zuverlässigkeitstechnik\" entstehen. In einer der ersten deutschsprachigen Zuverlässigkeitsliteratur, \"Technische Zuverlässigkeit\", Messerschmitt-Bölkow-Blohm, Springer Verlag, 1977 heißt es: Der Bedarf nach geeigneten Methoden zur Ermittlung der Zuverlässigkeit technischer Produkte zeigte sich insbesondere in der Luft- und Raumfahrt und mit einigem Zeitversatz in der Kerntechnik. Die Modellierung der großtechnischen Systeme mit dem einfachen Blockdiagramm (Black Box) war nicht mehr ausreichend und erforderte verbesserte Methoden. In der amerikanischen Luft- und Raumfahrt kamen bereits Ende der 1960er-Jahre die Methoden der Fehlerbaum-, Ausfallart- und Fehlereffekt- (FMEA) und Fault Hazard Analyse zur Anwendung (beispielsweise Boeing – System Safety Documents). In Deutschland erhielt die Zuverlässigkeitstechnik mit der Gründung des VDI-Fachausschusses \"Zuverlässigkeit und Qualitätskontrolle\" im Jahr 1964 (VDI 4001) und dem DIN-Facharbeitskreis \"Fachbereich KT Zuverlässigkeit kerntechnischer Anlagen\" ihre wesentliche methodische Grundlage. Sie fand ihren Niederschlag im \"VDI-Handbuch Technische Zuverlässigkeit\" (VDI 4001) sowie in den DIN-Normen Fehlerbaum-, Ereignisbaum-, Ausfallart- und Fehlereffekt-Analyse (DIN 25419, DIN 25424 und EN 60812). Diese Normen wurden über mehrere Jahre der Facharbeitstätigkeit erarbeitet und haben noch heute ihre Gültigkeit. Die Verwendung der verschiedenen Analysearten war jedoch je nach Erfahrungsstand des Anwenders sehr unterschiedlich. Es fehlte noch ein gesamtheitlicher Ansatz für die Methoden. Aus diesem Erfahrungsstand heraus entwickelte sich auch die Methode der Risikoanalyse, die sich gleichermaßen der Methoden der Zuverlässigkeitstechnik bedient. Mit der ersten Risikoanalyse für eine großtechnische Anlage, der sogenannten „Rasmussen-Studie“ (WASH-1400) \"Reactor Safety Study, an Assessment of Accident Risk in US Commercial NPP\", NUREG -75/014, 1975 wurde auch erstmals ein gesamtheitlicher Ansatz für die Ereignisbaum- und Fehlerbaumanalyse erarbeitet. Die zu analysierenden Störfallabläufe waren derart komplex, dass sie nicht unmittelbar in einem Fehlerbaummodell dargestellt werden konnten. Die logischen Strukturen der Störfallabläufe ließen sich ungleich übersichtlicher in Ereignisbäumen darstellen. Über die Verzweigungspunkte im Ereignisbaum sind die Systeme, die zur Beherrschung des Störfalls dienen, eingebunden. Sie werden dann in den Fehlerbäumen analysiert und dargestellt. Das Risikomodell der Gesamtanlage besteht dementsprechend aus einer Vielzahl von ineinander verzahnter Ereignis- und Fehlerbäume, die in ihrer Gesamtheit nur noch mit den Mitteln eines Rechenprogramms analysiert und qualitätsgesichert werden können. Mit der Anwendung der Risikoanalyse (Probabilistische Sicherheitsanalyse) wurde auch der Bedarf für eine Weiterführung der Zuverlässigkeits-Methoden deutlich, wie zum Beispiel die \"Human Factor Analyse\" (Menschlicher Faktor) (VDI 4006), die Analyse des abhängigen Ausfalls redundanter Komponenten (Common Cause Failure ~ \"Gemeinsam verursachte Ausfälle\", GVA oder CCF) und die Quantifizierung der Unsicherheiten der Analyseergebnisse. Dieser Entwicklungsstand spiegelt sich auch in der neuen Norm zur Ausfallart- und Fehlereffektanalyse (FMEA) (2006) gegenüber DIN 25448 (1990) wider. Im Änderungsvermerk zur neuen Norm wurden nach die folgenden Änderungen vorgenommen: Die Methoden und Begriffe der Zuverlässigkeitstechnik sind heute in den nationalen und internationalen Normenwerken und Risikostandards umfassend beschrieben und gelten im Grundsatz für alle technischen Produkte und Systeme (vergleiche auch Abschnitt Anwendungsbereiche der Zuverlässigkeitstechnik).", "section_level": 1}, {"title": "Zuverlässigkeitsmodelle.", "content": "Die Zuverlässigkeiten großtechnischer Anlagen – wie ein Chemiewerk oder Kernkraftwerk – können aufgrund ihrer Komplexität und der geringen Versagenswahrscheinlichkeiten nicht allein aus der Betriebsbeobachtung gewonnen werden. Hierzu bedient man sich analytischer Zuverlässigkeitsmodelle, wie dem Fehlerbaum- und Ereignisbaummodell, in denen die Ausfallstruktur des Gesamtsystems abgebildet und berechnet wird. Die Berechnung der Zuverlässigkeit beziehungsweise der Versagenswahrscheinlichkeit des Gesamtsystems erfolgt dann auf der Grundlage der empirisch gewonnenen Ausfallhäufigkeiten (Ausfallraten) der Einzelkomponenten des Systems. Die mathematische Ableitung der Zuverlässigkeit durch die Ausfallrate ist in Ausfallrate dargestellt. Die Durchführung komplexer Zuverlässigkeitsanalysen erfordert ein erfahrenes Bearbeitungsteam, eine systematische Planung aller erforderlichen Arbeitsschritte, eine geeignete Zuverlässigkeitsdatenbasis und eine Zuverlässigkeitssoftware. Diese organisatorische Aufgabe wird mit Zuverlässigkeitsmanagement (\"Dependability Management\") bezeichnet und ist in VDI 4003 und IEC 60300 umfassend beschrieben. VDI 4003 gibt auch einen Gesamtüberblick über die Vielzahl der heute zur Anwendung kommenden analytischen Methoden zur Zuverlässigkeitsanalyse und -ermittlung.", "section_level": 1}, {"title": "Software-Zuverlässigkeit.", "content": "Software-Zuverlässigkeit wird definiert als die Wahrscheinlichkeit einer fehlerfreien Software-Anwendung über eine spezifizierte Zeitdauer und unter spezifizierten Umgebungsbedingungen (nach ANSI91, MIL-HDBK-338B, Kap. 9.1). Software ist immateriell und unterliegt keinem Verschleißmechanismus, wie es bei Hardware der Fall ist. Die Fehlerrate der Software ist damit unabhängig von ihrem Alter und der Häufigkeit ihrer Anwendung. Drei verschiedene Fehlerarten von Software werden unterschieden: Software muss immer in Hardware implementiert werden, bevor sie getestet werden kann. Wenn ein Fehler auftritt, ist in der Regel schwierig festzustellen, ob der Fehler auf die Hardware, Software oder auf deren Interaktion zurückzuführen ist ( Kap. 9-3). Softwarefehler, soweit sie nicht bereits bei den Entwicklungsprüfungen erkannt und eliminiert wurden, liegen als verdeckte Fehlermechanismen vor (latente Fehler, vgl. Kap. 2.2), die erst unter bestimmten Systembedingungen in Erscheinung treten. Mit der Häufigkeit unterschiedlicher Systemanwendungen wächst auch die Häufigkeit der Erkennung latenter Fehler, und durch die Elimination der latenten Fehler sinkt die Fehlerrate der Software (entsprechend den Frühausfällen von Hardware-Systemen, vgl.).", "section_level": 2}, {"title": "Zuverlässigkeitsdaten.", "content": "Die Ermittlung verlässlicher probabilistischer Daten ist für die Zuverlässigkeitsanalyse von besonderer Bedeutung. Sie werden aus der Betriebserfahrung im Einsatz der technischen Produkte gewonnen, in dem die Häufigkeiten und Ursachen der Ausfälle gleichartiger Produkte systematisch ausgewertet werden. Die Erfahrungen aus diesen Datenerhebungen zeigen, dass das Ausfallverhalten technischer Produkte über ihre Lebensdauern generell drei verschiedene Phasen durchläuft. Zu Beginn des Einsatzes des Produktes treten vermehrt die sogenannten Frühausfälle auf, die durch anfängliche Auslegungsschwächen begründet sind und mit zunehmender Betriebserfahrung ausgemerzt werden. Danach schließt sich die sogenannte Brauchbarkeitsphase an, die durch ein geringes und weitgehend konstantes Ausfallverhalten gekennzeichnet ist. Die Ausfallwahrscheinlichkeit eines solchen Systems ist exponentialverteilt. Am Ende der Lebensdauer treten vermehrt Verschleißausfälle auf, die wiederum zum Anstieg der Ausfallhäufigkeit – bis hin zur Unbrauchbarkeit des Produktes – führen. Der Verlauf der Ausfallrate ist durch die sogenannte „Badewannen-Kurve“ („Bathtub curve“) (Gerätelebensdauer) charakterisiert (VDI 4010, Blatt 3). Zur Modellierung dieses Alterungsprozesses wird die Weibull-Verteilung verwendet. MTBF (engl.: mean time between failures) ist auch ein Maß für die Zuverlässigkeit von Einheiten (Baugruppen, Geräte oder Anlagen), die sich instand setzen (reparieren) lassen. Für den Fall, dass die Ausfallrate konstant ist (die Zuverlässigkeitsgröße ist exponentialverteilt; es gibt lediglich Zufallsausfälle), erhält man aus dem Kehrwert der Ausfallrate den MTBF. Letzteres gilt auch für die Zuverlässigkeitsangabe MTTF (engl.: mean time to failure), welche für nicht-reparierbare Einheiten genutzt wird. Die systematische Erhebung von Zuverlässigkeitsdaten aus der Betriebserfahrung ist in der Regel aufwendig, kostenintensiv und über längere Zeiträume notwendig. Die Bereitstellung qualifizierter Zuverlässigkeitsdaten erfordert nicht nur ein erfahrenes Team von Zuverlässigkeitsexperten, sondern auch die – nicht immer selbstverständliche – Mitwirkung von erfahrenen Betriebsingenieuren, die für eine qualifizierte Beurteilung der beobachteten Ausfallursachen notwendig sind. Allgemein zugängliche Zuverlässigkeitsdatenbanken standen daher – im Vergleich zu den Zuverlässigkeitsmethoden – auch erst zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt zur Verfügung (vgl.). Weitere wichtige Zuverlässigkeitsgrößen sind die Nichtverfügbarkeit sowie die Fehlerrate des „Gemeinsamverursachten Ausfalls“ (GVA) redundanter technischer Einrichtungen und Komponenten. Die Nichtverfügbarkeit kommt im Zuverlässigkeitsmodell (z. B. dem Fehlerbaum) für so genannte Stand-by-Komponenten zur Anwendung, die im Anforderungsfall in Funktion treten sollen (z. B. der Notstromdiesel bei Stromausfall, der Brandmelder und die Feuerlöschpumpe im Brandfall) (vgl. Kap. 3.2.5.2, Kap. 2.1.4 und 6.3). Für diese Komponenten wird in der stand-by-Phase in der Regel der passive (nichtselbstmeldende) Ausfall angenommen und mit einer entsprechenden Ausfallrate bewertet. Die Nichtverfügbarkeit als probabilistische Größe ermittelt sich dann aus dem Produkt der Ausfallrate (Annahme: λ ist konstant und ≪1) und der Zeitdauer bis zur nächsten Funktionsprüfung der Komponente.VDI/VDE 3542 Blatt 3, Sicherheitstechnische Begriffe für Automatisierungssysteme – Anwendungshinweise und Beispiele, 2000-10. Das Prüfintervall der Komponente geht damit linear in die Nichtverfügbarkeit der Komponente ein. Zusätzlich wird die Nichtverfügbarkeit durch die Instandsetzungszeit bei Ausfall der Komponente als aditativer Teil zur stand-by-Nichtverfügbarkeit bestimmt (aus dem Produkt von Ausfallrate und Instandsetzungszeit). Bei redundanten technischen Einrichtungen und Komponenten, die in ihrer Art gleich sind, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass beide Einheiten durch einen gemeinsamen Fehlermechanismus ausfallen können, der als „Gemeinsamverursachter Ausfall“ (GVA) bezeichnet wird. Im Rahmen der Probabilistischen Sicherheitsanalysen (PSA) für Kernkraftwerke wurden national wie international umfangreiche Methodenentwicklungen zur Analyse und Datenerfassung von GVA durchgeführt (vgl. Kap. 3.3, Anhang A).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensdauer-Bestimmung nach Arrhenius.", "content": "Eine Methode zur Bestimmung der Lebensdauern / Fehlerraten ist das beschleunigte Alterungsverfahren nach der Arrhenius- oder Eyring-Methode, die häufig von Komponentenherstellern bei kleinen Komponenten-Populationen angewendet wird. Die Methode (vgl. Highly Accelerated Life Test und End of Life Tests) ist in verschiedenen Standards festgelegt: Aus Feldversuchen ist jedoch bekannt, dass die Ergebnisse aus diesen Laborversuchen die reale Fehlerrate häufig unterschätzt, da nicht alle möglichen Fehlermechanismen vorausgedacht und im Labor nachgebildet werden können. In einem großen Feldversuch für Computer-Festplatten wurden jährliche Fehlerraten zwischen ca. 2 bis 9 % ermittelt, wohingegen die Herstellerangaben unter 2 % lagen. In der Informationstechnik gewinnt für die Langzeitarchivierung digitaler Informationen die Bestimmung der Lebensdauern digitaler Datenträger (wie Festplatten, USB-Sticks, CD, DVD, Magnetbänder und Disketten) zunehmende Bedeutung. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Technologien der Datenträger haben diese unterschiedliche Versagensmechanismen und dementsprechend auch unterschiedliche Lebensdauern (vgl. Wikipedia Informationstechnik).", "section_level": 2}, {"title": "Begriffsdefinitionen.", "content": "Der Begriff Zuverlässigkeit (Reliability/Dependability) hat in den Normwerken zwei unterschiedliche Bedeutungen. Er wird einerseits als ein übergeordnetes Merkmal, das andere Merkmale mit einschließt, und andererseits als alleinstehendes Merkmal angesehen (vgl. nachstehende Definitionen). Die zum Teil abweichenden Definitionen im deutschen und englischen Sprachraum machen auch deutlich, dass der Prozess der Begriffsdefinitionen zur Zuverlässigkeitstechnik noch nicht abgeschlossen ist. Der Begriff \"RAMS\" hat sich in verschiedenen Industriebranchen durchgesetzt, wie beispielsweise in EN 50126: \"Bahnanwendungen – Spezifikation und Nachweis der Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Instandhaltbarkeit, Sicherheit (RAMS);\" Deutsche Fassung: 1999 Die Begriffe Produkt, Betrachtungseinheit und System werden im Sinne der hier genannten Definitionen als synonym verstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche und Regelwerke der Zuverlässigkeitstechnik.", "content": "Die Anwendung der Zuverlässigkeitstechnik in den verschiedenen Industriebereichen spiegelt sich ganz wesentlich in den branchenspezifischen Regelwerken wider, welche hier nachfolgend – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – aufgeführt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kerntechnik.", "content": "NRC IAEA", "section_level": 2}, {"title": "Automobilindustrie.", "content": "In der Automobilindustrie kommt (international) die FMEA (Failure Mode and Effects Analysis) insbesondere in der Design- bzw. Entwicklungsphase neuer Produkte oder Prozesse zur Anwendung und wird auch von Lieferanten von Serienteilen für die Automobilhersteller gefordert (siehe FMEA).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Zuverlässigkeit eines technischen Produkts oder Systems ist eine Eigenschaft (Verhaltensmerkmal), die angibt, wie verlässlich eine dem Produkt oder System zugewiesene Funktion in einem Zeitintervall erfüllt wird. Sie unterliegt einem stochastischen Prozess und kann qualitativ oder auch quantitativ (durch die Überlebenswahrscheinlichkeit) beschrieben werden; sie ist nicht unmittelbar messbar.", "tgt_summary": "可靠度(英语:Reliability),指产品在规定的条件下和规定的时间内,无差错地完成规定任务的概率。若一批产品的总数为N,当t = 0时开始使用,随着时间增加,失效的产品数量r(t)逐渐增加。若产品在任意时间t的可靠度为R(t),则", "id": 655396} {"src_title": "Coming-out", "tgt_title": "出櫃", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Analog zur sexuellen Orientierung (etwa lesbisch, schwul, bisexuell, heterosexuell, asexuell) durchleben auch Menschen, denen das gesellschaftlich vorgegebene Schema der Heteronormativität in anderer Weise nicht gerecht wird, ähnliche Prozesse. Die gesellschaftliche Erwartung einer heterosexuellen Orientierung ist also nicht der einzige mögliche Anlass eines Coming-outs. Ähnlich wirken eingeschränkte bis fehlende Akzeptanz für sexuelle Vorlieben oder Neigungen, etwa Sadomasochisten oder für weitere Formen geschlechtlicher oder sexueller Selbstverständnisse wie Transvestiten und Transgender. Daraus ergeben sich weitere Fragekomplexe wie die nach Geschlechterrollen und Geschlechtsidentität. Bei Transgendern werden gegebenenfalls zusätzliche Themen wie geschlechtsangleichende Maßnahmen und das Transsexuellengesetz aktuell, die ebenfalls Ergebnis eines zuvor erfolgten Outings sein können. Die meisten Menschen werden heteronormativ oder gar heterosexistisch erzogen, das bedeutet, dass man sie so erzieht, als wären sie heterosexuell, ungeachtet der tatsächlich vorhandenen sexuellen Orientierung. Das ist vergleichbar mit der Erziehung von Linkshändern in früheren Tagen, denen dasselbe Verhalten beigebracht wurde wie Rechtshändern. Für die Gesellschaft ist das einfacher, da man sich die Differenzierung spart, für die Betroffenen hingegen verursacht das erhebliche Schwierigkeiten. Studien belegen, dass die sexuelle Orientierung von genetischen Faktoren zumindest mitbestimmt wird und nach der Geburt nicht mehr veränderlich ist. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dies von Franz Josef Kallmann erforscht. Kallmann untersuchte 40 eineiige und 45 zweieiige männliche Zwillinge, von denen wenigstens einer der beiden zu Beginn der Studie sich selbst als homosexuell bezeichnete. Bei dieser Stichprobe fand Kallmann heraus, dass bei den eineiigen Zwillingen zu 100 % beide homosexuell waren. Aktuellere Studien zeigen keine vollständige Übereinstimmung, jedoch eine signifikant höhere Übereinstimmung als bei Brüdern, die nicht eineiige Zwillinge waren. Darüber hinaus wiesen auch letztere eine deutliche höhere Rate an gleichgeschlechtlicher Orientierung auf als dies, nach dem bisherigen Kenntnisstand der statischer Häufigkeit, zu erwarten wäre. Ob und welche weiteren Faktoren nach der Zeugung noch hinzukommen können, ist unbekannt. Bisher sind keine seriösen Fälle bekannt, in der die sexuelle Orientierung erfolgreich verändert wurde, trotz zahlreicher und intensiver Versuche vor allem durch Aktivisten der christlich-konservativen Ex-Gay-Bewegung. Man kann daher sagen, dass die sexuelle Orientierung unveränderlich ist. Dies wird gelegentlich durch die Redewendung „Schwul wird man nicht, schwul ist man!“ verdeutlicht. Im Zuge des Coming-out wird also eine vorhandene homosexuelle Orientierung nicht etwa \"entwickelt\", sondern nur \"entdeckt\".", "section_level": 1}, {"title": "Coming-out als Prozess.", "content": "Im Coming-out unterscheidet man zwei Phasen, das \"innere\" Coming-out und das \"äußere\" Coming-out (für letzteres hat sich die präzisere Bezeichnung \"Going Public\" = \"an die Öffentlichkeit gehen\" im Alltagsgebrauch nicht durchgesetzt). Das innere Coming-out umfasst den Teil des Prozesses bis zur Bewusstwerdung über eine bei der eigenen Person vorhandene homosexuelle Orientierung. Die Feststellung „Ich bin homosexuell!“ erfolgt zunächst für sich selbst. Diese Phase kann individuell unterschiedlich lange dauern, beginnt meist erst mit der Pubertät und kann sich teilweise über viele Jahre hinziehen. Das äußere Coming-out ist dadurch geprägt, dass man allen oder ausgewählten Menschen des sozialen Umfeldes (oder manchmal auch darüber hinaus), meist beginnend mit nahen Verwandten und Freunden, die eigene sexuelle Orientierung explizit offenbart, die Feststellung „Ich bin homosexuell!“ erfolgt dann gegenüber anderen Menschen. Viele Homosexuelle informieren allerdings nur einen Teil ihres sozialen Umfeldes. Der Coming-out-Prozess ist nicht an ein bestimmtes Alter gebunden. Es gibt Fälle, in denen Menschen in relativ hohem Alter ihre Homosexualität ihren Familien, Kollegen oder ihrem Freundeskreis offenbaren. Obwohl diese Menschen, im Gegensatz zu jüngeren, meist finanziell unabhängig sind und nicht von Pubertätsproblemen geplagt werden, haben sie andere Probleme, weil sie meist sehr lange ihrer Umgebung eine Fiktion gezeigt haben, die nur sehr schwer zu widerrufen ist. In vielen Fällen sind sie sogar verheiratet (man spricht hier von „gemischtorientierten Ehen“) oder haben Kinder. Wann immer ein Betroffener in eine fremde Umgebung kommt, etwa einen neuen Arbeitsplatz antritt oder an einen neuen Ort zieht, oder fremde Menschen trifft, die er nicht auf Anhieb abschätzen kann, weil sie zum Beispiel aus anderen Kulturräumen stammen, stellt sich für ihn immer wieder neu die Frage, ob und wie er seine sexuelle Identität seiner Umgebung offenbart. Es gibt kein definiertes Ergebnis für einen Coming-out-Prozess. Die Schattierungen reichen vom völlig offenen bis zum weitgehend zurückgezogenen Leben. Kriterium ist, ob der Betroffene innerlich seine sexuelle Orientierung akzeptiert hat und sich selbst nicht verleugnet. Jemand kann sich seiner homosexuellen Veranlagung bewusst sein oder sogar sexuelle Beziehungen zum selben Geschlecht haben und trotzdem Schuldgefühle oder Selbsthass empfinden (in der psychiatrischen Diagnostik „ichdystone Sexualorientierung“ genannt). Auf dem Land in Deutschland, Schweiz oder Österreich lebende homosexuelle Menschen haben es im Vergleich zu homosexuellen Menschen in den deutschen, schweizerischen, österreichischen Mittel-/Großstädten schwerer und suchen daher zunächst Informationen über Medien (Internet, Fernsehen,...). Erst wenn sie sich selbstsicher genug fühlen, offenbaren sie sich Vertrauenspersonen oder engen Freunden. Ein offenbarendes Gespräch mit Eltern oder Verwandten erfolgt häufig später und ist von den jeweiligen Familienverhältnissen abhängig. Das Coming-out der Kinder ist oft auch ein tief in die eigenen Lebens- und Wertvorstellungen eingreifendes Ereignis für die Eltern, welches die eigenen Lebensentwürfe, wie beispielsweise ein Leben mit Enkeln in Frage stellen kann. Im gesellschaftlichen Kontext werden von ihnen immer wieder problematische, oft schambesetzte, Situationen erlebt, wenn sich das Gespräch beispielsweise auf die Frage nach dem Partner oder Partnerin des Kindes fokussiert. Häufig werden solche Fragen dann ausweichend beantwortet oder es wird eine eigene kleine Coming-out-Situation erlebt. Abhängig vom Kulturkreis stehen Menschen mit Migrationshintergrund häufig vor besonderen Schwierigkeiten bei ihrem Coming-out. In vielen Kulturen sind die Familienstrukturen noch weit ausgeprägter, als sie es heute in Westeuropa sind. Vor allem in den vom Islam beeinflussten, aber auch in den lateinamerikanischen und osteuropäischen, stark von konservativen christlichen Werten der katholischen und orthodoxen Kirchen geprägten Ländern gibt es klare Vorstellungen von den Geschlechterrollen. Diese patriarchalisch geordneten Gesellschaften, umgangssprachlich auch Macho-Gesellschaften genannt, bringen ihre Auffassungen von der Hierarchie und dem Zusammenhalt innerhalb einer Familie mit, und werden unter dem Eindruck der auf sie bedrohlich und fremd wirkenden „neuen Kultur“ häufig noch enger zusammengeschweißt. Die Enttäuschung ist dann umso stärker, wenn die Erwartungen an die Geschlechterrollen nicht erfüllt werden können, da der oder die homosexuelle Sohn/Tochter von diesem Schema abweicht. In der konservativen Auslegung des Christentums (\"siehe:\" Homosexualität und Christentum) und in der konservativen Auslegung des Islam (\"siehe:\" Homosexualität im Islam) wird Homosexualität als „sündhaft“ angesehen. Ein schwuler Sohn bringt in den Augen vieler Muslime in mehrfacher Hinsicht „Schande“ über die Familie. Häufig wird der Sohn nach seinem Coming-out des Hauses verwiesen, gelegentlich kommt es sogar zu Gewalttaten zur vermeintlichen Wiederherstellung der verloren geglaubten „Ehre“. Viele der aus diesen Kulturen stammenden schwulen Migranten verzichten deshalb darauf, ihre Familien einzuweihen. Oft wird die sexuelle Orientierung im Verborgenen oder offener in einer anderen Stadt gelebt, so dass zwei Sphären entstehen, die sich im Normalfall nicht berühren.", "section_level": 1}, {"title": "Emotionale Aspekte.", "content": "Aufgrund der normativen Erziehung entstehen bei homosexuellen Menschen zum Teil erhebliche Spannungen zwischen den Erwartungen der Umgebung an ihre Gefühle und den tatsächlich vorhandenen Gefühlen. Während zum Beispiel andere Jungen eine sexuelle Erregung beim Anblick von Mädchen verspüren, empfinden schwule Jungen in derselben Situation ganz anders. Dieser objektiv vorhandene Unterschied führt oft auch zu einem subjektiven Gefühl des Andersseins und auch des Alleinseins. Viele Homosexuelle glauben zunächst, ganz alleine und einzigartig zu sein mit ihren Gefühlen. Vorausgesetzt, dass keine Verfolgung von Homosexuellen droht, können Lesben und Schwule dieses emotionale Dilemma dadurch auflösen, dass sie verstehen und akzeptieren, tatsächlich anders zu sein und darüber hinaus zu erkennen, dass die an sie von anderen herangetragenen Erwartungen für sie nicht bindend sind. Die Betreffenden lösen sich von den Rollenerwartungen ihrer Umgebung, sie emanzipieren sich von der Rolle als Heterosexueller. Das erfordert ein erhebliches Maß an Mut und Selbstvertrauen, da es auch das Eingeständnis der Zugehörigkeit zu einer Minderheit bedeutet, die zum Teil noch immer mit erheblichen Widerständen in Staat und Gesellschaft zu kämpfen hat. Homosexuelle müssen je nach Region und Kulturkreis mit unterschiedlich großen Widerständen rechnen, die die Selbstfindung sehr erschweren können. Diese reichen von einfachen Ressentiments und Vorurteilen bis hin zu akuter Lebensgefahr. In einigen, vor allem islamischen Regionen sind homosexuelle Handlungen mit erheblichen Gefängnisstrafen, bis hin zur Todesstrafe bedroht. In vielen islamischen Staaten ist die Scharia Grundlage der Gesetzgebung, welche eine Bestrafung vorsieht, ohne jedoch eine genaue Angabe über die Art der Strafe zu machen. Dennoch reicht auch bereits eine negative Reaktion der Umwelt oder auch nur die Erwartung einer solchen, um Stressreaktionen bei den Betroffenen auszulösen, die bis zu extremen Konsequenzen führen können einschließlich der Selbsttötung. Eines der prominentesten Opfer, welches sich nach einem unfreiwilligen Outing das Leben nahm, war der Mathematiker und Computerpionier Alan Turing. Besonders Jugendliche sind in solchen Fällen gefährdet: Zu den Pubertätsproblemen gesellen sich Fragen wie „Bin ich normal?“, „Bin ich allein so?“ Dies verdeutlicht auch die erhöhte Suizidversuchsrate bei jungen homosexuellen Menschen. Es erfordert daher ein erhebliches Maß an Vertrauen der Betroffenen in ihre Umwelt, um die eigene sexuelle Orientierung anderen zu offenbaren. Manchmal schrecken Betroffene aus Angst vor einer möglichen negativen Reaktion vor dem Coming-out zurück, obwohl eine solche negative Reaktion tatsächlich gar nicht droht. Anspielend einerseits auf die erheblichen emotionalen Belastungen, die mit dem Coming-out verbunden sind, und andererseits auf den Umstand, dass Homosexualität teilweise angeboren ist, pflegen manche Betroffenen die Redewendung: „Schwul ist man nicht, das hat man sich hart erarbeitet!“", "section_level": 1}, {"title": "Überwindung von Vorurteilen als Vorbedingung eigener Akzeptanz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitete Vorurteile als Selbstblockade.", "content": "Bei einem Teil der homosexuell veranlagten Menschen spielen, abhängig vom Kulturkreis und dem eigenen familiären und sozialen Umfeld, gesellschaftliche Vorurteile eine erhebliche hemmende Rolle im Prozess des „Sich-selbst-Eingestehens“ und positiven Annehmens der eigenen sexuellen Veranlagung – also des inneren Coming-out. Das Überwiegen eines heteronormativen Welt- und Familienbilds – etwa die „Papa-Mama-Kind“-Konstellation als gesellschaftliche Norm – in den meisten heutigen Gesellschaften macht den Homosexuellen fast automatisch zum „andersartigen“ Außenseiter, üblicherweise auch in der Selbstwahrnehmung. Viele Homosexuelle akzeptieren zumindest in ihrer Jugend, teilweise auch lebenslang, das von der Gesellschaft vorgegebene Bild des „Unnatürlichen“, „Unnormalen“ oder gar „abartig Veranlagten“ und können sich nie ganz von diesen Vorurteilen frei machen. Dies kann bis hin zur jahrelangen Verleugnung der eigenen Sexualität und zum Eingehen von heterosexuellen Partnerschaften führen, um nach außen und vor sich selbst das Bild des gesellschaftlich Akzeptierten und „Normalen“ aufrechtzuerhalten – das bedeutet, wegen des fehlenden inneren Coming-out kommt es auch nicht zum äußeren Coming-out. Diese Verdrängungsstrategie führt jedoch regelmäßig nicht zum gewünschten „Erfolg“, sondern eher zu instabilen Paarbeziehungen, dauerhaftem Unglück, psychischen Krisen oder einem Doppelleben. Menschen, die solch einen Konflikt in sich tragen und nicht auflösen, haben zudem oft Schuldgefühle oder Selbsthass auf Grund ihrer sexuellen Orientierung, die sie als etwas Unerwünschtes, Ungewolltes und Belastendes einstufen. Dies kann sich bis hin zu einer echten psychischen Krankheit entwickeln, in der psychiatrischen Diagnostik wird von „ichdystoner Sexualorientierung“ gesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Überwindung von Vorurteilen und Akzeptanz als „natürliches Phänomen“.", "content": "Ein erster Schritt hin zur Auflösung solcher Konflikte und zur eigenen Akzeptanz kann das Wissen darum sein, dass die Festlegung von Menschen auf eine sexuelle Identität und die folgende Ausgrenzung und negative Bewertung von „Homosexualität“ erst ein Phänomen der letzten Jahrhunderte ist. Homosexuelles Verhalten galt in früheren Zeiten und auch heute noch in manchen Gesellschaften als so selbstverständlich, dass diese nicht einmal entsprechende Begriffe zur Bezeichnung und Unterscheidung von Homosexualität und Heterosexualität kennen. Zudem ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass Homosexualität auch im Tierreich äußerst weit verbreitet ist, was häufig als Gegenargument zu dem Standard-Vorurteil „Die Natur (oder auch: \"Gott\") will \"ausschließlich\", dass Mann und Frau zusammen Kinder zeugen“ angeführt wird. Auch in der Sexualwissenschaft gilt homosexuelles Verhalten mittlerweile als „gleichwertig“ zu heterosexuellem Verhalten. Die auch heute noch teilweise verbreitete Stigmatisierung von Homosexualität als „unnormal“ oder „widernatürlich“ ist daher als Ergebnis menschengemachter Entwicklungen und falscher Vorurteile zu sehen, die unter anderem durch die drei Buchreligionen Islam, Christentum und Judentum befördert wurden und teilweise heute noch werden. Der nach Überwindung oder Negierung solcher Vorurteile resultierende selbstbewusste oder gar stolze Umgang mit der eigenen homosexuellen Veranlagung – in der Regel nach außen, was jedoch ein inneres Coming-out voraussetzt – wird auch mit dem englischen Begriff \"Gay Pride\" bezeichnet:", "section_level": 2}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Weltweit nimmt die Intensität der Verfolgung von Homosexuellen ab, insbesondere die staatliche Verfolgung ist in den vergangenen 50 Jahren besonders in Europa stark zurückgegangen. Gleichzeitig ist die Akzeptanz für Homosexualität in vielen Kulturen deutlich gestiegen, was sich auch in einer zunehmenden rechtlichen Gleichstellung mit Heterosexuellen ausdrückt. Daher ist das Coming-out insgesamt heute leichter als früher. Gleichzeitig existieren heute im Internet Plattformen mit hoher Reichweite und umfangreichem Informationsangebot. Hier können Betroffene bequem und anonym Informationen einholen, ohne sich selbst zu gefährden. Darüber hinaus ist ein gefahrloser Austausch mit anderen Menschen möglich und sogar Beratung, wodurch die Unsicherheit der Betroffenen abgebaut werden kann. Das war früher nicht möglich, da man sich oft schon mit dem Wunsch nach Informationen über Homosexualität angreifbar gemacht hatte. Eines der ersten dokumentierten öffentlichen Coming-outs lieferte Karl Heinrich Ulrichs, ein deutscher Jurist, Sexualwissenschaftler und erster bekannter Vorkämpfer für die Rechte von Homosexuellen. Er offenbarte sich 1862 seiner Familie und begann wenige Jahre darauf, seine Forschungen und Forderungen unter seinem vollen Namen zu veröffentlichen. 1867 forderte er in einer Rede auf dem deutschen Juristentag vor 500 Zuhörern selbstbewusst die Straffreiheit und rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Liebe, da diese auf einer „natürlichen Veranlagung“ beruhe. Wegen lautstarker Proteste des Publikums musste er seine Rede abbrechen. Ulrichs war stolz auf diesen Auftritt und schrieb dazu später: Der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch nannte Ulrichs wegen dieses bewussten „Coming-outs“ und seiner selbstbewussten Haltung den „ersten Schwulen der Weltgeschichte“.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung des Begriffs.", "content": "Die aus dem Englischen übernommene Redewendung „coming out“, die im englischen Ursprung sowohl den Auftritt einer Debütantin bei ihrer Volljährigkeit, als auch den Prozess, einen versteckten Raum (oder eine abgelegene Kammer) zu verlassen („coming out of the closet“), bezeichnet, hat in der deutschen Sprache eine feste Bedeutung erlangt, die durch keine anderen deutschen Wörter zu ersetzen ist. Dabei hat das eingedeutschte Wort \"outen\" auch eigene, weitere Bedeutungen erhalten:", "section_level": 1}, {"title": "Hilfsangebote und Selbsthilfe.", "content": "Eine positive Reaktion der Umwelt wirkt auf die Betroffenen erleichternd. Sie fühlen sich oft befreit und in ihrem Selbstvertrauen bestätigt. Sie neigen dazu, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Deswegen gibt es mittlerweile im deutschsprachigen Raum in allen größeren Städten Gruppen und Organisationen, die Hilfe und Selbsthilfe anbieten. Für ländliche Gegenden sind überregionale Organisationen, meist über Webseiten oder Telefondienste, tätig. Für homosexuelle Jugendliche werden oft spezielle Coming-out-Gruppen angeboten, in denen informations- und hilfesuchende Jugendliche alle Fragen zum Thema besprechen können und darüber hinaus oft auch Anschluss zu Gleichgesinnten finden.", "section_level": 1}, {"title": "„Coming-out“ von Prominenten.", "content": "Medienwirksames öffentliches Outing von Prominenten findet eher selten statt. Wenn es selbst angestoßen wurde, hat es meist einen tiefergehenden Grund. Es sind Bekanntmachungen alleine vor der Medienwelt, da es für das nähere Umfeld kein Geheimnis mehr darstellt. Meist wurde es aus verschiedensten Gründen vorher nie Stück für Stück innerhalb standardmäßiger Meldungen thematisiert. Es ist damit eine noch schwierigere Gratwanderung: Auf der einen Seite geht es um die einfache Bekanntgabe einer nicht der sozialen Norm entsprechenden sexuellen Orientierung sowie eines oft vorhandenen gleichgeschlechtlichen Weggefährten, was schon alleine und auch im alltäglichen Leben durch die automatische „heterosexuelle Vorannahme“ oft als eine Grenzüberschreitung von der Privat- zur Sexualitätssphäre empfunden wird. Auf der anderen Seite steht die Sensationslust der Medien, welche es oft noch als auflagesteigerndes Medienereignis sehen. Sobald der Anfang gemacht wurde, lässt sich die Berichterstattung so gut wie nicht mehr steuern. Als Medium für ein öffentlichkeitswirksames „Going Public“ fungiert in den Vereinigten Staaten vor allem das wöchentlich erscheinende \"People\" oder der monatlich erscheinende \"Advocate,\" in Deutschland die \"Bild\"-Zeitung und in Österreich das Wochenmagazin \"News\". Klaus Wowereit wollte durch seine Rede zur Nominierung für das Amt des Regierenden Bürgermeisters von Berlin 2001 einer sich abzeichnenden Thematisierung durch Medien im Wahlkampf zuvorkommen. Mit seinem inzwischen zum geflügelten Wort gewordenen Ausspruch „Ich bin schwul, und das ist auch gut so“ war er der erste hochrangige deutsche Politiker, der die Flucht nach vorne ergriff. Jan Feddersen schrieb zu diesem Anlass in der Tageszeitung \"taz:\" Es verschaffte ihm letztendlich sogar einen leichten Vorteil bei der Wahl durch die vermittelte Glaubwürdigkeit, was im Vorhinein nicht abzusehen war. Darauf folgte 2003 Ole von Beust, dem von seinem damaligen Innensenator und Koalitionspartner Ronald Schill ein Lebensgefährte und eine damit zusammenhängende Vermischung von Privatem und Amt zur Last gelegt wurden. Von Beust fasste es als Erpressungsversuch auf, entließ Schill, der daraufhin einzelne angebliche Details erzählte. Später hatte der vermeintliche Lebensgefährte und wirkliche Studienfreund sowie Wohnungsmieter Roger Kusch sein Coming-out. Kurze Zeit später wurden die letzten Zweifel durch ein Interview mit von Beusts Vater beseitigt. Von Beust war darüber letztendlich froh, da darin alles Wesentliche gesagt wurde und er nur mehr darauf verweisen musste. Beiden brachte es bei der jeweils darauf folgenden Wahl Sympathiepunkte. Hans-Ulrich Jörges schrieb im Stern: „Mit Ole von Beust hat ein schwuler Christdemokrat, der sich zu seiner Orientierung bekennt, eine absolute „bürgerliche“ Mehrheit erobert. Es gibt Liberale [gemeint ist Westerwelle], denen der Mut dazu fehlt.“ Guido Westerwelle hatte schon Jahre sein Privatleben nicht versteckt, auch nicht vor Journalisten, mit denen er schon Jahre zuvor auf einem Parteikonvent scherzte: „Outen Sie mich doch.“ Er ging auch häufiger zu Veranstaltungen in der Szene oder Straßenumzügen und war in der im Oktober 1997 erschienenen ersten Ausgabe von \"Out!\" verzeichnet, wozu er selbst das Foto beisteuerte. Er hatte sich aber offiziell nie dazu geäußert. In den allgemeinen Medien wurde es nach den ungeschriebenen Regeln der Politik-Journalisten als „Privates“ fast nie thematisiert. In homosexuellen Medien dagegen wurde es meist beiläufig, nicht sensationell in Meldungen extra erwähnt oder impliziert und gelegentlich gab es Diskussionen in der schwulen Szene. Im Jahre 2001 wurde er Parteivorsitzender und bei der Bundestagswahl 2002 trat er als Kanzlerkandidat an. Bei einer diskutierten schwarz-gelben Koalition nach der darauffolgenden Wahl war er als möglicher Außenminister im Gespräch. Da würde schon alleine das Diplomatische Protokoll den Lebensgefährten ins öffentliche Licht rücken, sofern man ihn nicht absichtlich ausgrenzen will und damit auch ein Teil des alltäglichen Lebens. So war klar, dass die Öffentlichkeit sowie die Parteimitglieder und so manche Führungskräfte des potentiellen konservativen Koalitionspartners auf das Thema vorbereitet werden sollten und ein halbwegs offizielles Outing – in welcher Form auch immer – im Raum stand. Im Frühjahr und Sommer 2004 erschien er daraufhin mit seinem Lebensgefährten Michael Mronz bei mehr oder weniger offiziellen Terminen. Als erstes berichtete der Spiegel am 28. Juni in einer Randnotiz von einer „männlichen Begleitung“ sowie über ein „stilles Outing“ und „stellte damit quasi die Bombe scharf.“ Danach wurden die gemeinsamen öffentlichen Auftritte häufiger. In der Kölner Lokalpresse wurde daraufhin leise spekuliert, was los sei, aber kein eindeutiger Bericht gebracht. Nach einer Einladung zur Geburtstagsfeier von Angela Merkel sagte er gemeinsam mit seinem Lebensgefährten zu. Dort saßen die beiden am 19. Juli nebeneinander in der ersten Reihe. Stunden nach der Veranstaltung bot ein Berliner Fotograf die Bilder mit dem Hinweis an, dass sich Westerwelle „erstmals“ mit seinem Freund gezeigt hatte. Am 21. Juli veröffentlichte die Bild das Foto im Großformat auf der Titelseite mit der Schlagzeile: „FDP-Chef Guido Westerwelle liebt diesen Mann.“ Im Innenteil erklärte Hugo Müller-Vogg, wie Westerwelle „sein größtes Geheimnis“ lüftete und dass der Mann auf dem Foto „nun offiziell als Lebensgefährte des FDP-Vorsitzenden eingeführt“ sei. Der Bericht wurde von Westerwelle mit Wohlwollen aufgenommen und in der FDP, auch bezüglich des Blattes, mit „Angemessen“ kommentiert. Weitere Anfragen von Journalisten wurden am nächsten Tag mit den Aussagen „Ich lebe mein Leben und mehr sage ich dazu nicht“ (Westerwelle), „Privatleben ist Privatsache“ (Pressestelle) und „Ich habe mich bisher nicht zu meinem Privatleben geäußert und werde dies auch in Zukunft nicht tun“ (Mronz) abgeblockt. Der Bild-Artikel war für die damalige Zeit trotz der Sensation auffallend wohlwollend formuliert und ganz auf Partnerschaft und nicht auf Sex bezogen. Erst jetzt erschien am gleichen Tag auch im \"Kölner Express\" erstmals ein deutlicher Bericht zu Westerwelle. Nach einem kurzen Rummel ging man sehr schnell wieder zur Tagesordnung über. Aber danach konnten die Medien ganz offiziell und ohne irgendwelche eventuellen Befürchtungen darüber berichten, wenn beide gemeinsam bei einer Veranstaltung gesichtet wurden. George Takei äußerte sich öffentlich über seine langjährige Beziehung, und damit automatisch über seine Homosexualität, um die allgemeinen Forderungen nach einer Homo-Ehe zu unterstützen. Balian Buschbaum ging als Transmann am 21. November 2007 bezüglich seiner Beendigung der Sportlerlaufbahn und am 24. Januar 2008 bei Johannes B. Kerner an die Öffentlichkeit, da es in der Gesellschaft wenige Anlaufstellen und nur sehr wenig und sehr ungenaue Informationen zum Thema Transsexualität und insbesondere über Frau-zu-Mann-Transsexuelle gibt. „Deswegen habe ich gedacht: Ich muss was ändern, ich muss aufklären.“ Auch meinte er: „Der Schritt an die Öffentlichkeit zu gehen, ist für mich nicht schwer, sondern eine logische Konsequenz. Es gibt keinen Grund, mich zu verstecken.“ Er hatte sich, als er noch als Frau lebte, nie wohl in seiner Haut gefühlt und wurde als lesbisch wahrgenommen, obwohl er sich nie so gefühlt hat. Es war eine Leidensgeschichte und der Schritt zur Veränderung ist für ihn etwas Positives, eine Klarstellung, die Erfüllung eines Lebenstraums. Die Aufmerksamkeit störte ihn nicht, „es ist jetzt einfach aus mir rausgeplatzt [...] mir geht es gut: Ich habe alles rausgelassen und mir alles von der Seele gequatscht.“ Manche scheinen auch mehrmals ihr „Going Public“ zu haben, besonders wenn bei Boulevardblättern eine Schlagzeile oder ein Werbefaktor gebraucht wird. Bei Richard Chamberlain stand es 1989 erstmals in den Medien, 1991 sprach er selbst erstmals darüber und vollzog somit sein „Going Public“. Mit Erscheinen seiner Biografie im Jahre 2003 wurde er in den Medien wieder als vermeintlich „endlich geoutet“ hingestellt. Ein anderes Beispiel ist Ulrike Folkerts, welche schon lange nicht mehr versteckt lebte, ab 1996 auch an sportlichen Veranstaltungen wie den Gay Games und den EuroGames teilnahm und 1998 über ihre Beziehung und ihre Teilnahme am Christopher Street Day sprach. Trotzdem erschien sie 1999 und 2005 mit ihrem Lesbischsein zweimal auf der Bild-Titelseite. Die rebellische Inge Meysel trat immer wieder für ihre Ideale, Toleranz, Gerechtigkeit und Zivilcourage ein und fand das Image als „Mutter der Nation“ als nicht passend für sie. Sie hatte viele schwule Freunde und ihre offene und direkte Art machte sie bei Schwulen und Lesben beliebt. 1975 gab sie vor 300 Leuten in einer Theater-Talk-Show nach dem Schema des „Heißen Stuhls“ im Hamburger Malersaal zu, schon mit einer Frau geschlafen zu haben. Der Spiegel berichtete in einem Nebensatz davon. 1986 wurde im Stern das Zitat „Die Liebe zwischen Frauen ist eine Zukunft“ als ihr Kommentar zu einem Bild von Gustave Courbet mit einem lesbischen Liebesakt gedruckt. In einem Interview mit Alice Schwarzer für die Emma-Ausgabe Jänner 1987 erzählte sie, dass in ihrer Teenagerzeit kein Platz für eine feste Beziehung mit einem Mann war. Ihr war klar, dass sie dann schwanger werden würde, dies aber für sie nicht mit ihrem Karrierewunsch als Schauspielerin vereinbar war. „Männer waren gestrichen, bis 21, dann ist es doch noch passiert. Aber da hatte ich schon längst eine Liebesbeziehung zu einer Frau. Mit einer Kollegin. Tempi passati.“ Richtig bekannt wurde ihr gleichgeschlechtliches Erlebnis und ihr Bekenntnis zu einer gewissen Bisexualität erst ab 1992. Nach einem Talkshow-Auftritt titelte die Bild am 24. April 1992: „Mutiges Bekenntnis. Inge Meysel: Ich habe Frauen geliebt.“ In einem dpa-Interview wird sie 1992 zitiert: „Ich war bisexuell, ich, die ‚Mutter der Nation‘.“ und „Ich habe mit 17 durch eine Frau die körperliche Liebe kennen gelernt. Aber das war das einzige Mal.“. In einem Interview in der Bunten meinte sie im Jahre 2001: „Wer nicht bisexuell ist, verpasst doch das Beste.“ Rosa von Praunheim offenbarte im Jahr 1991 einige homosexuelle Kollegen von Film, Funk und Fernsehen. Dazu gehörten u. a. Alfred Biolek und Hape Kerkeling. Das Bekanntwerden des ehrenamtlichen BDSM-Engagements des UN-Waffeninspekteurs Jack McGeorge führte im angelsächsischen Sprachraum zu einer umfangreichen gegen ihn gerichteten Medienkampagne, in deren Verlauf sich Hans Blix und Hua Jiang, Pressesprecherin des UN-Generalsekretärs Kofi Annan, eindeutig auf McGeorges Seite stellten.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerische Auseinandersetzung.", "content": "Filme, die sich im Speziellen mit dem Coming-out beschäftigen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Coming-out oder Comingout (englisch für „herauskommen“, sinngemäß „absichtliches, bewusstes Öffentlichmachen“) bezeichnet den Prozess einer Person, sich zu ihrer sexuellen Identität oder ihrer Geschlechtsidentität im privaten oder öffentlichen Kreis zu bekennen, wenn diese von der gesellschaftlich festgelegten Geschlechterrolle abweicht, das aber vorher nicht bekannt war oder nicht bekannt sein sollte. Dieser Artikel beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Coming-out gleichgeschlechtlich empfindender (homosexueller) Menschen, deren Situation und Probleme jedoch häufig ähnlich denen von Menschen sind, die auf andere Weise von gesellschaftlichen sexuellen Normvorstellungen und Stereotypen abweichen.", "tgt_summary": "出柜(英语:Coming out,又称Coming out of the closet)为LGBT人士表达自己为同性恋、双性恋或跨性别者的行为,源自于LGBT人士的性倾向或性别认同被发现,或者不必要隐藏时的自愿披露。相对LGBT人士若果不愿意表达,则称之为躲在衣橱(Closeted)。", "id": 2199088} {"src_title": "Tonabnehmer", "tgt_title": "拾音器", "src_document": [{"title": "Mechanische Vorgänger.", "content": "Wie beim Phonograph oder dem Grammophon die mechanischen Nadelbewegungen, wird bei der Strohgeige die mechanische Schwingung der Saite auf eine Membran übertragen, durch einen Schalltrichter werden die Luftschwingungen verstärkt und somit hörbar. Bei der Abtastnadel handelte es sich um eine spitz geschliffene Stahlnadel (seltener auch Holz oder Hartgummi).", "section_level": 1}, {"title": "Tonabnehmer für Schallplatten.", "content": "Der Tonabnehmer ist eine am Tonarm montierte Baugruppe beim Schallplattenspieler, bestehend aus Abtastnadel, Nadelträger, Wandler und Gehäuse. Am Ende des Nadelträgers ist ein geschliffener Diamant angebracht, seltener auch ein Saphir oder Rubin. Am Schaft des elastisch gelagerten Nadelträgers werden die Schwingungen über eine Gabelkonstruktion an den Wandler übertragen. Dieser wandelt die Bewegung in eine elektrische Spannung um. Zuweilen ist am Gehäuse für den Nadelträger ein sogenannter Mitlaufbesen angebracht, welcher vor allem Staub und Schmutz vor der Abtastnadel entfernen soll. Mit dem Kristalltonabnehmer – mit einem Piezokristall als Wandler – und dem Magnettonabnehmer – mit einem Magnetspulensystem – wurde die Langspielplatte ermöglicht, die nur noch mit 331⁄3 min betrieben wurde und damit gegenüber der Schellackplatte (78 min) deutlich längere Spielzeiten zuließ. Diese Tonabnehmer benötigten gegenüber Grammophonnadeln erheblich niedrigere Auflagekräfte, was die Lebensdauer von Platte und Nadel entsprechend erhöhte. Um für Stereofonie zwei Tonkanäle unabhängig voneinander abtasten zu können, bestehen Stereo-Tonabnehmer aus zwei Wandlersystemen an der weiterhin einzelnen Nadel, die jeweils um 45° gegenüber der Vertikalen und quer zur Plattenrille geneigt sind, so dass sie untereinander um 90° versetzt sind. Damit sind sie orthogonal und erreichen die erwünschte Entkopplung. Mit Hilfe einer Tonabnehmerwaage kann die korrekte Auflagekraft des Tonabnehmers eingestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Elektromagnetischer Wandler (MM).", "content": "Elektromagnetische Abtaster sind die am weitesten verbreiteten Tonabnehmer für Schallplatten. Sie sind relativ günstig herzustellen und die Abtastnadel kann bei den meisten Systemen ausgetauscht werden. Beim elektromagnetischen Wandler vom Typ \"Moving Iron\" (bewegtes Eisen) wird ein kleines Eisenteil in der Nähe von Spulen mit Eisenkern bewegt. Der Magnetkreis ist durch einen Dauermagneten erregt. Durch die Abstandsänderung der Eisenteile wird in den Spulen eine Änderung des Magnetflusses erzeugt, der zu einer Induktionsspannung führt. Eine Variante ist das Prinzip des \"variablen Magnetischen Kurzschlusses\" (Variable Magnetic Shunt), wo ein Eisenteil am Ende des Nadelträgers im Magneten durch umgelenkten magnetischen Fluss den Fluss durch die Spulen reduziert. Meist trägt der Nadelträger an seinem anderen Ende einen kleinen Magneten, der sich zwischen den Polschuhen der Spulen der beiden Stereokanäle bewegt. Tonabnehmer mit bewegten Magneten werden als \"Moving Magnet\" (dt. ‚bewegter Magnet‘) oder MM bezeichnet. Die Flussänderung im Magnetkreis ist an die Inhomogenität des magnetischen Feldes gekoppelt – je größer jene ist, desto größer ist das Signal. Sie verursachen daher prinzipiell nichtlineare Verzerrungen und Intermodulation, wenn die Auslenkung groß ist. Elektromagnetische Abnehmer erzeugen höhere Signalspannungen als elektrodynamische Systeme, da die Spule aufgrund der weniger beschränkten Masse eine hohe Windungszahl haben kann. Elektromagnetische Wandler benötigen einen Entzerrvorverstärker zur Wiedergabe, der den Frequenzgang der Schallplatte korrigiert (Deemphasis, Schneidkennlinie). Der Tonabnehmer wird mit dem meist in einen HiFi-Verstärker integrierten Entzerrvorverstärker über den Phonoeingang verbunden. HiFi-Verstärker wurden bis etwa Ende der 1990er Jahre standardmäßig mit einem solchen Phonoeingang ausgerüstet, dessen Eingangswiderstand üblicherweise bei 47 kOhm liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrodynamischer Wandler (MC).", "content": "Elektrodynamische Tonabnehmer mit bewegten Spulen werden als \"Moving Coil\" (dt. ‚bewegte Spule‘) oder kurz als MC bezeichnet. Beim dynamischen Abtastsystem werden Spulen in einem konstanten und möglichst homogenen Feld eines Dauermagneten bewegt. In den Spulen entsteht aufgrund von Induktion bei Bewegung eine Spannung. Um die bewegten Massen, genauer Trägheitsmomente (Abtastnadel, Nadelträger, Spulenträger und Spulen) möglichst niedrig zu halten, weisen die Spulen meist nur eine geringe Windungszahl auf. Ein zu feiner leichter Draht ist schwierig zu verarbeiten und unzuverlässig. Dadurch ist die Signalspannung bei elektrodynamischen Abtastern sehr gering. In der Praxis unterscheidet man hier zwischen Low Output (unter 0,3 mV), Medium Output (um 1 mV) und High Output (3 mV und mehr). Üblich ist eine Angabe bezogen auf 5 cm/s Schnelle, die Angabe ist ein effektiver Spannungswert bezogen auf einen Schnelle-Spitzenwert. MC-Systeme erfordern einen besonders empfindlichen, sehr rauscharmen Vorverstärker (Prepre) oder einen Anpassungstransformator (Übertrager) vor dem Entzerrervorverstärker, womit eine Spannungserhöhung um den Faktor 30 oder auch 10 (30 bzw. 20 dB) erreicht wird. Hochpegel-Systeme werden manchmal auch ohne besonderen Verstärker genutzt. Messtechnisch können die Systeme mit 3,2 Ohm, 32 Ohm oder 150 bzw. 316 Ohm simuliert werden. (Für MM-Systeme sind 1 kOhm üblich.) Die zugehörigen Eingangsimpedanzen der Verstärker liegen um 20 Ohm bis 1000 Ohm, bei Übertragern meist etwas tiefer. Der Austausch einer abgenutzten oder beschädigten Abtastnadel ist bei MC-Tonabnehmern nur bei speziell dafür konstruierten Typen möglich, da die Spulen fest mit dem schwingenden Nadelträger verbunden sein müssen. Einige Hersteller bieten Austauschprogramme für Systeme mit abgenutzter Nadel an. Spezialisierte Firmen können auf dem Nadelträger eine neue Nadel installieren (Retipping).", "section_level": 2}, {"title": "Piezoelektrischer Wandler.", "content": "Beim piezoelektrischen Abtaster (Kristalltonabnehmer) erzeugen piezoelektrische Keramikstreifen die Signalspannung, wenn sie durch die Abtastnadel verbogen werden. Als Piezowerkstoff verwendete man früher Seignettesalz, heute Bariumtitanat/-zirkonat. Piezo-Abtaster liefern zunächst eine elektrische Ladung, die für gute Tiefenwiedergabe durch einen Ladungsverstärker in eine dazu proportionale Spannung umgewandelt wird. Aufgrund der erforderlichen Verbiegung der Keramikstreifen sind sie recht steif und erfordern hohe Auflagekräfte. Die Wiedergabe ist durch Eigenresonanzen beeinflusst. Wegen dieser Eigenschaften kommt dieser Wandlertyp heute nur noch in sehr niedrigpreisigen Geräten zum Einsatz. Piezoelektrische Wandler nutzen meist keinen Entzerrervorverstärker, da die Ausgangsspannung nicht – wie beim elektromagnetischen Tonabnehmer – durch die Schnelle bestimmt wird, sondern von der Auslenkung. Dadurch wird in (sehr) grober Näherung die Schneidkennlinie (RIAA) korrigiert. Die Spannungs ist so hoch, dass Verstärker direkt angesteuert werden können. Die Eingangsimpedanz sollte aber hoch sein, was heute fast nur noch bei 'Instrumenten'-Verstärkern zu finden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Unterschiede und weitere Verfahren.", "content": "Während der Kristalltonabnehmer eine der Auslenkung der Schallplattenrille proportionale Signalspannung erzeugt, ist diese beim Magnettonabnehmer zur Geschwindigkeit (Schnelle) der Nadel proportional. Bei tiefen Frequenzen erzeugen magnetische Abtaster daher zu geringe Signalpegel – man hätte für beide Tonabnehmer unterschiedliche Schallplatten produzieren müssen, wobei für den Magnettonabnehmer wegen der höheren Auslenkung eine größere Spurbreite hätte vorgesehen werden müssen, mit entsprechender Verkürzung der Spieldauer. Mit der Anpassung des Frequenzverlaufs durch die RIAA-Kennlinie, die im Entzerrervorverstärker für Magnettonsysteme kompensiert wird, ist das aufgezeichnete Signal so angepasst, dass die Schallplatten sowohl mit Kristall- als auch Magnettonabnehmern abgetastet werden können. Die Entwicklung der Tonabnehmer erreichte nach Festlegung von HiFi-Normen ihren Höhepunkt in den 1980er Jahren, als mit Auflagekräften von unter 10 mN und Frequenzbereichen von 20 Hz bis 30 kHz auch versuchsweise quadrophone (vierkanalige) Schallplatten verschleißarm abgetastet werden konnten. Zur Verbesserung der Tonqualität durch Verringerung des Rauschens wurden neben den üblichen Trockenabtastverfahren auch Nassverfahren erprobt, bei denen sich die Abtastnadel in einer Abtastflüssigkeit bewegt. Hier bewirkt die geringere Reibung und verbesserte Kühlung einen geringeren Verschleiß an Platte und Nadel. Die Klangqualität wird erheblich gesteigert. Dieses Verfahren hat allerdings den Nachteil, dass sich gelöste Teilchen nach dem Trocknen in der Rille verkleben und die Platten praktisch nur noch nass abspielbar sind oder aufwendig gereinigt werden müssen. Wenn jedoch ein entmineralisiertes Wasser und kein Isopropanol verwendet wird, trocknet es nahezu rückstandsfrei und hat den Nachteil (einmal Nass, immer Nass) nicht mehr. Die bewährte Zusammensetzung des Marktführers war Ethanol 40 % und ein Tensidzusatz. Kritiker des Verfahrens führen den kreischenden Hochton beim späteren Trockenabspielen auf Verschleiß im Hochtonbereich zurück, der mit der Dämpfung der schnellsten Nadelbewegung in der Flüssigkeit begründet wird. Das steht im Widerspruch zur Behauptung, die Schallplatten würden beim Abtasten geschont. Erfahrungsgemäß halten die Abtastdiamanten flüssig gekühlt mehr als fünfmal so lange wie trocken üblich, bis sich Abrieb zeigt. Alternativ gab es auch käufliche Machbarkeitsstudien zur berührungslosen Abtastung mittels Laser- oder Infrarotdioden. Die Abtastung ist zwar verschleißfrei, allerdings reagierten diese Geräte wesentlich empfindlicher als Nadelabtaster auf Staub und kleine Kratzer. In den 1950er und 1960er Jahren waren elektrostatische Tonabnehmer am Markt, für die besondere Betriebsgeräte bzw. Vorverstärker notwendig waren, ähnlich aufwändig war die optische Umsetzung der Nadelbewegung (um 1975). Mit bestimmten berührungslosen optischen Verfahren ist die Regeneration von zerstörten (zersprungenen bzw. zerbrochenen) Platten möglich. Weil diese Verfahren sehr teuer sind, werden sie nur bei historisch wertvollen Aufnahmen angewandt.", "section_level": 2}, {"title": "Tonabnehmer bei Musikinstrumenten.", "content": "Bei Musikinstrumenten werden Tonabnehmer eingesetzt, um die Schwingung der Tonerzeuger (Saite, Zunge) des Instrumentes in elektrische Wechselspannung umzusetzen, die einem Mischpult oder Verstärker zugeführt werden kann. Das betrifft hauptsächlich Saiteninstrumente und hier vor allem Gitarren und E-Bässe, aber auch Tasteninstrumente (E-Pianos, Hammond-Orgeln). Bei Blasinstrumenten ist es dagegen üblich, den sowieso erzeugten Luftschall über Mikrofone aufzunehmen. Nach der Funktionsweise unterscheidet man elektromagnetische und piezoelektrische Tonabnehmer.", "section_level": 1}, {"title": "Elektromagnetische Tonabnehmer.", "content": "Mittels eines \"elektromagnetischen Tonabnehmers\" (engl. \"Pickup\") wird die Saitenschwingung bei einer E-Gitarre, bei einem E-Bass oder bei elektromechanischen E-Pianos in elektrische Signale (Wechselspannung) umgewandelt. Er besteht im einfachsten Fall aus einem Dauermagneten, um den eine Spule gewickelt ist. Die Bewegung der Saiten (sie müssen aus einem ferro-magnetischen Material bestehen) im Magnetfeld ändert dessen Feldstärke. Somit wird in der Spule durch elektromagnetische Induktion eine Wechselspannung mit der Frequenz der Schwingung der Saite erzeugt. Diese Spannung beträgt etwa 0,1 V, was jedoch auch von der Dicke der Saite und ihrer Schwingungsrichtung sowie -amplitude abhängt: Je dicker eine Saite ist, desto höher ist auch die durch sie induzierte Spannung. Schwingungen in Richtung des Magnetpols führen zu höherer Spannungsinduktion als Schwingungen seitlich zum Pol. Die auf diese Weise erzeugte Spannung wird dann (eventuell durch Effektgeräte bearbeitet) einem Audio-Verstärker zugeführt. Um die Empfindlichkeit des Tonabnehmers für Schallwellen (Mikrofonie) und damit die Rückkopplungsneigung herabzusetzen, werden die Spulen häufig in Paraffin mit 20%iger Bienenwachszugabe fixiert. Bei Tonabnehmern für elektrische Gitarren und Bässe werden die Bauformen \"Single Coil\" (Einzelspule) und \"Humbucker\" (Doppelspule) unterschieden, die sich durch zwei sehr verschiedene Klangcharakteristiken auszeichnen. Singlecoil-Tonabnehmer haben häufig (aber nicht immer) den klareren, obertonreicheren Klang, während Humbucker eher weich und mittenbetont klingen. Darüber hinaus bieten Humbucker durch die spezielle Verschaltung ihrer beiden Spulen einen besseren Schutz vor Störgeräuschen, die durch die elektromagnetische Strahlung von Netzgeräten u. a. erzeugt werden. Von Bedeutung für den Klang ist weiterhin die Position des Tonabnehmers. In der Nähe des Steges entsteht ein harter, höhenreicher Klang, während ein Tonabnehmer nahe dem Gitarrenhals einen weicheren, tiefenlastigeren Ton liefert. E-Gitarren und -Bässe sind meist mit zwei oder drei separaten Tonabnehmern bestückt, die zum gewünschten Klangbild kombiniert werden können. Gitarren-Tonabnehmer werden unterschieden zwischen", "section_level": 2}, {"title": "Piezoelektrische Tonabnehmer.", "content": "\"Piezoelektrische Tonabnehmer\" bestehen aus piezoelektrischer Keramik: Mechanischer Druck oder Körperschall des Klangkörpers lässt eine elektrische Spannung entstehen. Da hier kein magnetischer Effekt zugrunde liegt, funktionieren Piezo-Tonabnehmer bei Saiteninstrumenten mit allen Saitenarten, auch mit Nylon- oder Darmsaiten. Piezo-Tonabnehmer eignen sich für den Einsatz an all jenen akustischen Instrumenten, bei denen der Körper mitschwingt. Sie werden an akustischen Gitarren (Westerngitarren, Konzertgitarren), Kontrabässen und anderen Zupfinstrumenten, wie beispielsweise Mandolinen, eingesetzt. Auch Violinen und E-Geigen verwenden überwiegend diese Abnehmer. Bei einigen E-Gitarren werden Piezowandler eingesetzt, um anstelle des magnetischen Abnehmers einen der Akustik-Gitarre ähnlichen Klang abzunehmen. Sie sind nützlich für Musikstücke, in denen sich akustische und andere Passagen abwechseln – der Musiker braucht dann nicht die Gitarre zu wechseln, sondern nur einen Schalter zum Wechsel der Tonabnehmer zu betätigen. Meist wird der Tonabnehmer in den Steg eingebaut oder zwischen Steg und Korpus geklemmt. Er empfängt dann direkt die Druckunterschiede. Wird er auf den Korpus des Instrumentes geklebt, funktioniert er wie ein Körperschallmikrofon: Die Schwingung der Saite, die sich über den Steg auf die Decke überträgt, wird vom Tonabnehmer durch dessen Trägheit von einer Druckschwankung in eine Wechselspannung gewandelt. Wichtig ist nicht nur eine Position, von der möglichst viele Schwingungen auf den Abnehmer übertragen werden, sondern auch der gewünschte Klangcharakter, der an verschiedenen Stellen sehr unterschiedlich sein kann. Da Piezo-Tonabnehmer eine hohe Ausgangsimpedanz haben, gehört zu dem System fast immer auch ein batteriebetriebener Vorverstärker, der ins Instrument eingebaut ist und meistens einen Lautstärkeregler und eine einfache Klangregelung besitzt. Da ein empfindlicher Tonabnehmer jeden vom Korpus aufgenommenen Körperschall (Klopfen, Kratzen, Hintergrundgeräusche) in Signale wandelt, kann störende Rückkopplung (auch Feedback genannt) auftreten, wenn ein solcher Tonabnehmer Schallsignale der Lautsprecher empfängt. Zur Bekämpfung dieses Effekts sind viele Vorverstärker mit Notch-Filtern oder Phasenschaltern ausgestattet, die es erlauben, die störenden Nebengeräusche zu minimieren. Weiter finden Piezo-Tonabnehmer bei Stimmgeräten Verwendung. Töne eines Musikinstrumentes werden an einer schwingenden Stelle aufgenommen und mit dem Gerät gemessen. Der Tonabnehmer ist üblicherweise als Klemme ausgeführt. Diese Klemme kann fest am Stimmgerät befestigt sein, ist aber auch als abgesetztes Teil erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "MIDI-Tonabnehmer.", "content": "MIDI-Tonabnehmer nehmen die Saitenschwingungen der einzelnen Saiten einer Gitarre oder auch eines anderen Instrumentes auf. Hier kommt entweder die piezoelektrische oder die elektromagnetische Abnahme der Saitenschwingung zum Einsatz. Die in elektrische Signale umgewandelten Schwingungen werden durch eine zusätzliche elektronische Einheit (A/D-Wandler) digitalisiert und durch einen Mikroprozessor in MIDI-Signale umgewandelt (vgl. Gitarrensynthesizer). Frühe Systeme analysierten den zeitlichen Abstand der Nulldurchgänge der Saitenschwingung. Das führte jedoch besonders bei tiefen Frequenzen zu deutlichen Latenzen beim MIDI-Signal. Moderne Systeme nutzen den charakteristischen Einschwingvorgang (engl. „attack“) einer Saite zur Frequenzanalyse. Durch diese Methode bewegen sich die Latenzen im Rahmen von 1 bis 5 ms, eine kaum wahrnehmbare Verzögerung.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Anwendungen.", "content": "Zu den Tonabnehmern zählen auch das bei Geheimdiensten beliebte Lasermikrofon sowie das zur Kommunikation in lauten Umgebungen genutzte Kehlkopfmikrofon und das Knochenschallmikrofon. Alle diese Wandler nutzen Körperschall zur Sprachübertragung. Einen Spezialfall des Tonabnehmers stellt das Geophon dar, ein Instrument zum Aufspüren von mechanischen Schwingungen in der Erde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Tonabnehmer wird ein elektroakustischer Wandler (Sensor) bezeichnet, der mechanische Schwingungen in Festkörpern (Körperschall) in eine elektrische Spannung (das Ton- oder Audiosignal) wandelt. Das unterscheidet den Tonabnehmer von Luftschallwandlern (Mikrofon) und Flüssigkeitsschallwandlern (Hydrofon).", "tgt_summary": "拾音器(英语:pickup)是一种引起机械振动的换能器,常见于弦乐器的装置上,如电吉他、电贝斯、或电提琴,将乐音转换成电子讯号,利于扩大、录音和广播。", "id": 2570614} {"src_title": "Latente Wärme", "tgt_title": "潛熱", "src_document": [{"title": "Spezifische latente Wärme.", "content": "Die latente Wärme ist als spezifische Größe tabelliert, d. h. als Wärmemenge bezogen auf eine bestimmte Menge eines Stoffes – zu finden z. B. im Periodensystem der Elemente:", "section_level": 1}, {"title": "Ursache.", "content": "Die molekulare Struktur von Stoffen liefert die Erklärung, weshalb trotz der Zu- oder Abfuhr von Energie keine Temperaturänderung zustande kommt. Auf die Verdampfungsenthalpie angewandt bedeutet das: Die Moleküle einer Flüssigkeit liegen viel dichter beisammen als in einem Gas. Folglich muss bei der Verdampfung der Abstand zwischen den Molekülen vergrößert werden, was mit einer Zunahme der potentiellen Energie (E) einhergeht. Die dazu notwendige Arbeit wird von der zugeführten Wärmemenge verrichtet. Eine positive Temperaturänderung entspricht hingegen der kinetischen Gastheorie zufolge einer Zunahme der kinetischen Energie E der Moleküle, was nicht direkt mit einer Abstandszunahme einhergeht. Dieselbe Argumentation gilt auch für die Schmelz- und die Kristallisationsenthalpie: Wenn eine kristalline Substanz zu schmelzen beginnt, nähert sie sich sehr schnell einem neuen, und zwar dem wahrscheinlichsten Zustand. Das ist der Makrozustand mit der größten Anzahl unterschiedlicher Anordnungsmöglichkeiten (Mikrozustände) der Teilchen. Vom energetischen Standpunkt aus ist die Aufteilung zwischen E und E nicht festgelegt. Aber in einem Zustand höherer potenzieller Energie können sich die Gitterbausteine von ihren Plätzen entfernen. Dies ermöglicht eine sehr große Anzahl neuer räumlicher Anordnungen und macht daher diesen Zustand wahrscheinlicher als einen mit hoher kinetischer Energie. Zugeführte Energie wird also so lange in potenzielle umgewandelt, wie neue Mikrozustände gebildet werden können. Da nur Stöße Energie auf ein Thermometer übertragen können, die Bewegungsenergie während des Schmelzens aber nicht ansteigt, bleibt die Temperatur konstant.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die latente Wärme spielt vor allem in der Meteorologie eine wichtige Rolle, in Bezug auf die Phasenübergänge des Wassers in der Erdatmosphäre. Auf einer feuchten Erdoberfläche oder gar Wasserfläche wird ein Großteil der Sonnenenergie in die Verdunstung von Wasser investiert. Dabei werden bei 20 °C etwa 2450 Kilojoule pro Kilogramm Wasser umgesetzt. Eine Änderung der Lufttemperatur tritt dabei nicht auf, die Energie wird also sozusagen im gasförmigen Aggregatzustand des Wassers gespeichert. Da diese Speicherung reversibel ist, wird die gleiche Energiemenge wieder frei, wenn ein aufsteigendes Luftpaket das Kondensationsniveau erreicht und der Wasserdampf kondensiert. Die ursprünglich am Boden durch die Sonneneinstrahlung bereitgestellte Energie wird also in größeren Höhen wieder frei und trägt dort zu einer Temperaturerhöhung bei. Dadurch kommt es zur Ausbildung eines feuchtadiabatischen Temperaturgradienten, die Atmosphäre wird also nach oben langsamer kälter, als ohne die latente Wärme bei einem trockenadiabatischen Gradienten zu erwarten wäre. Latente Energie ist Ursache der außerordentlich hohen Wärmeleitung eines Wärmerohres.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als latente Wärme („latens“ lat. für „verborgen“) bezeichnet man vorwiegend in der Meteorologie und der Versorgungstechnik die bei einem Phasenübergang erster Ordnung aufgenommene oder abgegebene Enthalpie in der Einheit Joule. Der in der Thermodynamik dafür verwendete Fachbegriff lautet Umwandlungsenthalpie, da die Phasenübergänge isotherm sind und bei einem konstanten Umgebungsdruck ablaufen. Je nach Art des Phasenübergangs wird z. B. zwischen Sublimations-, Schmelz-, Verdampfungs- oder Kondensationsenthalpie unterschieden. Der Begriff der latenten Wärme ist aus thermodynamischer Sicht inkorrekt, da die Wärme eine Energie statt einer Enthalpie ist, also für Prozesse bei konstantem Volumen des Stoffs definiert wäre. Dagegen heißt die für eine Temperaturerhöhung aufgebrachte Energie umgangssprachlich fühlbare Wärme. In der Thermodynamik lautet der dafür verwendete Fachbegriff thermische Energie. Ihr Verhältnis zur latenten Wärme wird Bowen-Verhältnis genannt.", "tgt_summary": "潜热,在热化学中,是物质在物态变化(相变)过程中,在温度没有变化的情况下,吸收或释放的能量。英文 latent (heat) 这个术语最初是由约瑟夫·布雷克发明,约于1750年从拉丁文的「\"latere\"」衍生而来,意即「隐藏」。潜热这个字一般已较少使用,取而代之的是现代观念的相变焓。", "id": 653763} {"src_title": "Haar", "tgt_title": "毛发", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Die Bezeichnung mittelhochdeutsch, althochdeutsch \"hār\", „Haar“, auch vom Tierfell gesagt, geht auf germ. \"*hēra-\" „Haar“ zurück, das zu der idg. Wurzel \"k̑er[s]\" „starren; rauh, struppig sein“ gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Tierhaare/Fell.", "content": "Die Behaarung ist die charakteristische Körperbedeckung aller Säugetierarten und wird meist als Fell oder Pelz bezeichnet (mit Haut: Balg). Bei einigen Arten oder in bestimmten Lebensabschnitten und Körperregionen werden jedoch kaum Haare gebildet. Man unterscheidet bei Tieren Fellhaare (\"Capilli\", als Leit- und Grannenhaare), Borstenhaare (\"Setae\"), Wollhaare (\"Pili lanei\") und Langhaare. Außerdem besitzen viele Säugetiere Vibrissen (Tasthaare). Daneben treten weitergebildete, verhornte Haare als Stacheln (z. B. beim Igel) auf.", "section_level": 1}, {"title": "Das Haarorgan.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Das Haar ist grob in drei Schichten aufgebaut: Cuticula, Cortex und Medulla. Die äußerste Schicht, Cuticula oder \"Schuppenschicht\" genannt, besteht aus flachen, übereinandergreifenden, verhornten, abgestorbenen Zellen, ähnlich zur Haarspitze orientiert wie bei einem Tannenzapfen. Sie besteht aus sechs bis zehn solcher Zelllagen. Die Schuppenschicht zeigt den Gesundheitszustand des Haares an. Beim gesunden Haar liegt die Schuppenschicht flach an und ergibt so eine glatte, durchscheinende Oberfläche. Das Licht wird optimal reflektiert und ergibt so den gesunden Glanz des Haares. Alkalisches Milieu öffnet die Schuppen, saure Umgebung verschließt sie. Der Cortex („Rinde“) – auch \"Faserschicht\" oder \"Faserstamm\" genannt – macht ca. 80 % des Haaranteils aus. Hier spielen sich alle für den Friseur relevanten chemischen Prozesse ab. Der Cortex besteht aus Faserbündeln, die aus einer großen Zahl feinster Keratinfasern, den Fibrillen, bestehen. Diese entstehen vermutlich dadurch, dass sich Cortexzellen aneinanderlagern. Die Verbindung zwischen den beiden Zellen wird durch den Zellmembrankomplex hergestellt, den man sich als eine Art Kittsubstanz vorstellen kann. Die Reißfestigkeit und Elastizität des Haares sind auf diese Verkittung zurückzuführen. In wenigen Fällen, und dann auch nur bei dicken Haaren, fällt eine starke Auflockerung der Faserstruktur im Zentrum des Haares auf. In seiner Längsrichtung zeigt sich eine kanalförmig verlaufende, je nach Haardurchmesser unterschiedlich breit auftretende und unregelmäßig angeordnete Masse. Die im Faserstamm sonst so geordnete Struktur fehlt hier. Teilweise sind Hohlräume zu erkennen. Diesen Bereich des Haares nennt man Markkanal oder einfach Mark (Medulla).", "section_level": 2}, {"title": "Haarwurzel.", "content": "Im unteren Bereich der Lederhaut entsteht das Haar an der Haarpapille. Im Bildungsbereich, der Matrix, lagern zahlreiche Melanozyten, die ihre Pigmente an das entstehende Haar abgeben. Die keratinreichen Hornzellen wandern nach oben und bilden dabei den Haarschaft, der sich innerhalb des Follikels zur Hautoberfläche schiebt.", "section_level": 2}, {"title": "Haarfollikel (Haarbalg).", "content": "Der Haarschaft (\"Scapus\") liegt in einer länglichen Einstülpung der Oberhaut, dem Haarfollikel oder Haarbalg, an dessen unteren Ende das Haar in der Haarwurzel (\"Radix pili\") gebildet wird. In den Follikel mündet eine Talgdrüse, teilweise auch eine Duftdrüse. Der Haarfollikel ist seiner Länge nach von einer inneren und einer äußeren epithelialen Haarwurzelscheide umgeben. Die äußere Haarwurzelscheide kann als Fortsetzung des \"Stratum basale epithelii\" (= \"Stratum germinativum epithelii\") in den Haartrichter aufgefasst werden. Unter dem Haartrichter versteht man die trichterförmige Einsenkung der Haut an der Stelle, wo das Haar aus der Haut austritt. Die äußere Haarwurzelscheide umgibt den in der Haut verlaufenden Teil des Haares, die Haarwurzel und bildet eine Hülle um die innere Haarwurzelscheide, die mit ihren gegen die Haarwurzel gerichteten Hornschüppchen (s. Abb.) das wachsende Haar im Follikel hält. Die innere Haarwurzelscheide umgibt sowohl die Haarwurzel als auch den Haarschaft im Follikel und stammt von am äußeren Rand der Haarwurzel gelegenen Matrixzellen ab. Sie lässt sich weiter untergliedern in: Die Zellen der inneren epithelialen Haarwurzelscheide verhornen ebenfalls und verankern das Haar im Follikel: Ihre Hornschuppen sind gegen die Wurzel gerichtet, die Schuppen des Haares dagegen zur Haarspitze, wodurch sie verzahnt sind. Die äußerste Hülle, die bindegewebige Wurzelscheide, verankert den Follikel in der Dermis. An ihr setzt, außer bei Primärhaaren (Deck- und Fellhaare), der aus glatter Muskulatur bestehende kleine Haaraufrichtemuskel (\"Musculus arrector pili\", auch \"Haarbalgmuskel\" oder \"Pilomotor\") an. Er richtet das Haar bei Kälte oder psychischen Einflüssen wie Erregung und Wut auf. Beim Menschen nennt man die durch das Aufrichten der Haare (\"Piloerektion\") entstehende Hautstruktur auch Gänsehaut. Schließlich umwickeln einige Nervenfasern den Follikel und erfüllen als Haarfollikelrezeptoren Tastfunktionen. In den Haarfollikeln des Gesichts vieler Menschen (ca. 70 %) und bei Tieren kommen Haarbalgmilben vor.", "section_level": 2}, {"title": "Feinaufbau des Cortex.", "content": "Der \"Cortex\" (Faserstamm) besteht aus langgestreckten, ca. 5 μm dicken \"Cortexzellen\". In den Cortexzellen sind 20–30 \"Makrofibrillen\" eingelagert, die den Haaren die Festigkeit geben. Eine Makrofibrille (Durchmesser 300 nm) enthält Hunderte von \"Mikrofibrillen\" (Durchmesser 7–10 nm), diese wiederum \"Protofibrillen\", bestehend aus helixförmigen \"Keratin-Molekülen\". Die Fasern sind untereinander über Schwefelbrücken verbunden und mechanisch miteinander verdrillt. Die Cortexzellen sind in eine Art Kitt eingebettet (isotropes Keratin).", "section_level": 2}, {"title": "Biochemie des Haares.", "content": "Die am Aufbau der Haare beteiligten Substanzen bestehen hauptsächlich aus den Elementen Kohlenstoff (50 %), Sauerstoff (23 %), Stickstoff (17 %), Wasserstoff (6 %) und Schwefel (4 %). Unter normalen Bedingungen hat menschliches Haar einen Wasseranteil von 10 %, der seine mechanischen Eigenschaften erheblich beeinflusst. Je nach Feuchtigkeit der umgebenden Luft kann der Wasseranteil über Diffusion von Wasserdampf auf über 30 % ansteigen. Andererseits wirkt Haar wasserabstoßend, weil insbesondere auch die äußere Cuticula Lipide wie Fette, Fettsäuren, Sphingolipide (Ceramide, Sphingomyeline, Cerebroside und Ganglioside) und Steroide wie Cholesterol und seine Derivate (v. a. Cholesterolsulfat) enthält. Der Cortex, also der Hauptteil des Haares, besteht im Wesentlichen aus natürlichen Polymeren: 90 Prozent des Trockengewichtes sind Proteine (Eiweiße), die als Keratine bezeichnet werden. Die Konformation ist überwiegend helikal (Peptid-Spirale). Die Haarproteine werden durch kovalente Disulfidbrücken zwischen Cysteinresten zusammengehalten, aber auch durch schwächere Dipol-Dipol-Wechselwirkungen sowie Wasserstoffbrückenbindungen und Van-der-Waals-Kräfte. Die Keratine bilden dabei Filamente, die sich wiederum zu Makrofibrillen zusammenlagern. Keratin ist chemisch sehr stabil – in ägyptischen Gräbern wurde nahezu intaktes Haar gefunden. Eine Veränderung des Cystein-Anteils führt zu einer Änderung der Steifigkeit des Haares. Die Eigenschaften von Keratin bedingen alle chemisch relevanten Prozesse, die die Form oder Art einer Frisur ausmachen. Die Disulfidbrücken werden z. B. durch Dauerwellprodukte wie Thioglycolat gespalten, wodurch die Vernetzung vorübergehend aufgehoben wird. Wasserstoffbrücken im Keratin werden dagegen leicht gelockert und ermöglichen eine Umformung des Haares, beispielsweise durch Föhnen, Eindrehen oder durch Anfeuchten und in Form Trocknen. Melanine sind für die Haarfarbe verantwortlich. Eumelanin bestimmt dabei Töne von Braun bis Schwarz. Phäomelanin ist für blonde bis rote Haare farbbestimmend. Das Dilute-Gen ist für graue bis isabellfarbene Haarfarben verantwortlich. Bei Menschen mit Albinismus sind die Haare aufgrund des Fehlens von Melaninen weiß bis hellblond. Der UV-Anteil im Sonnenlicht kann, insbesondere bei Einwirkung von Salzen (z. B. im Meerwasser) und Sauerstoff, das Melanin bleichen. Ähnliche Farbtöne werden beim Blondieren mit Wasserstoffperoxid erzielt. Bei einer Ausbleichung oder einer Blondierung verändert sich jedoch auch die Struktur des Haars. Deutsche und britische Forscher veröffentlichten im März 2009 eine Studie, in der sie feststellten, dass die Graufärbung von Haaren im Alter Folge eines geringeren Abbaus von Wasserstoffperoxid in den Haaren ist. Daneben enthalten Haare eine große Anzahl von Spurenelementen und auch Medikamentenrückstände. Einige Stoffe sind dabei durch Umwelteinflüsse bestimmt oder durch unterschiedliche Ernährung und Lebensweise variabel.", "section_level": 1}, {"title": "Haararten und ihre Lage beim Menschen.", "content": "Man kann drei Haarsorten unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "Zahlen für Haare beim Menschen.", "content": "Wachstumsrate und Haardurchmesser sowie die Anzahl der Haare sind genetische Faktoren, die bei jeder Person unterschiedlich sein können. Dennoch schwankt die Anzahl der Haare je nach Haarfarbe innerhalb bestimmter Bereiche. So haben Blonde durchschnittlich 150.000, Schwarzhaarige 110.000, Brünette 100.000 und Rothaarige 75.000 Kopfhaare. Haare wachsen ständig. (Das Haarwachstum endet mit dem Tod, das scheinbare Wachstum der Barthaare bei Verstorbenen beruht allein auf der Schrumpfung der Haut durch Wasserverlust.)", "section_level": 2}, {"title": "Haarformen.", "content": "Die Art der Haarausbildung (glatt, gewellt, gelockt) hängt maßgeblich von der Haarform, also dem Haarquerschnitt, ab. Haare von Ostasiaten haben einen runden Querschnitt, wodurch sie meist sehr glatt sind. Der europäische Typ weist zumeist einen runden bis ovalen Querschnitt auf, wodurch die Haare glatt sind oder zur Bildung von Locken neigen. Afrikaner haben dagegen Haare mit stark elliptischem Querschnitt. Darum bilden ihre Haare meist sehr starke, kleine Locken. Eine besondere Haarform mit scheinbar spiralig zusammengedrehten Haarbüscheln, zwischen denen die Kopfhaut sichtbar ist, wird als Filfil oder „Pfefferkornhaar“ bezeichnet. Sie kommt nahezu ausschließlich bei den Nachkommen der ältesten menschlichen Population vor, die nach Untersuchungen von Humangenetikern vor mindestens 100.000 Jahren von jenen anderer Populationen abzweigte und die heute bei den Khoisan und den Mbuti-Pygmäen zu finden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Haarwachstum.", "content": "Haare wachsen in Zyklen, ein Haarfollikel durchläuft dabei mehrere Phasen, die als Haarzyklus bezeichnet werden. Kopfhaare wachsen pro Tag 0,3 bis 0,5 mm, in einem Jahr ca. 15 cm. Für die resultierende Haarlänge ist aber neben der Wachstumsleistung auch die Dauer des anhaltenden Wachstums entscheidend. Während viele Tiere saisonalbedingt ein- oder zweimal im Jahr Haarausfall erleben, wächst das Haupthaar des Menschen über mehrere Jahre hindurch, bei Frauen länger als bei Männern, bis zum Ausfall des (langen) Haares. Die Größe des Wachstums hängt von individuellen Faktoren sowie vom Zeitpunkt im Haarzyklus ab. Die verbreitete Annahme, Körperhaare (Barthaare, Beinhaare) würden durch regelmäßiges Rasieren schneller oder vermehrt wachsen, ist falsch.", "section_level": 1}, {"title": "Haarzyklus.", "content": "Darüber hinaus wird bei Tieren eine \"Kenogenphase\" unterschieden. Sie beginnt nach dem Ausfall des Haares und endet mit dem Beginn eines neuen Haarzyklus. Über diese haarlosen Haarfollikel wird die unterschiedliche Felldichte im Sommer- bzw. Winterfell gesteuert.", "section_level": 2}, {"title": "Trichogramm.", "content": "Bei Verdacht auf strukturelle Schäden der Haare oder zur Abklärung eines Haarausfalls wird ein Trichogramm angelegt. Dazu werden mit einer Pinzette 50 bis 100 Haare ausgezupft (nachdem drei Tage lang nicht gewaschen und nur vorsichtig gekämmt wurde). Unter dem Mikroskop werden anschließend die Haarwurzeln beurteilt und den einzelnen Wachstumsphasen zugeordnet. Normalwerte: Anagenhaare 85 Prozent, Katagenhaare 1 %, Telogenhaare 13 %. Der Rest entfällt auf defekte Haare. Seit einigen Jahren wird häufig anstelle des Trichogramms ein Computertrichogramm durchgeführt. Dabei werden in einem kleinen Areal die Haare gekürzt und nach zwei Tagen mit einer Kamera aufgenommen. Auf diese Weise kann der Anteil der Anagenhaare (gewachsene Haare) bestimmt werden, ohne die Haare auszuzupfen.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung von Kopf- und Körperbehaarung.", "content": "Der gesamte menschliche Körper ist bis auf wenige Ausnahmen von Haaren bedeckt. Zu unterscheiden sind das Kopfhaar, die Schambehaarung und die übrige Körperbehaarung, da sie in Bezug auf die Sensibilität auf Androgene jeweils anderen Entwicklungsmodalitäten folgen. Bei Geburt kann Kopfhaar gebildet sein, welches allerdings häufig nicht bleibt. Das Kopfhaar wird danach bereits in der frühen Kindheit als Terminalhaar ausgebildet. Die Körperbehaarung besteht zunächst vollständig aus Vellushaar und entwickelt sich erst später, in der Pubertät, an bestimmten Stellen zu Terminalhaar. Ausnahmen bilden allerdings die Wimpern und Augenbrauen, die wie das Kopfhaar bereits vom Kindesalter als Terminalhaar vorhanden sind. Mit der Pubertät beginnen in aller Regel auch Scham- und Achselbehaarung üppiger zu wachsen, beim Mann auch der Bart, später meist auch auf Brust und Schultern. Mit dem Alter, oft auch vorzeitig, vermindert sich das Wachstum des Haupthaares, vor allem vieler Männer. Umgekehrt nimmt das Haarwachstum an den Oberlippen von Frauen zu. Auch an Ohrläppchen, Füßen und Nase nimmt das Haarwachstum meist zu.", "section_level": 2}, {"title": "Haarkrankheiten.", "content": "Haarkrankheiten können auf unterschiedlichste Ursachen zurückgeführt werden. Dazu gehören genetische, hormonelle oder Einflüsse der Umwelt. Labortiere mit genetisch bestimmten Haaranomalien werden zur molekularbiologischen Aufklärung gezüchtet (Nacktmäuse oder andere).", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben und Funktionen der Haare.", "content": "Die Behaarung erfüllt mehrere Funktionen: Für den Eisbären wurde postuliert, dass die Haare als Lichtleiter die Strahlung auf die Haut leiten, diese These wurde jedoch widerlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Kunsthaar.", "content": "In der menschlichen Kultur kommen Haaren oder Pelzen außerdem weitere Funktionen zu, wie in folgenden Produkten", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Haar (lat. \"pilus, capillus [Haupthaar], crinis, coma\") ist ein langer Hornfaden, der auf der Haut von Säugetieren wächst. Haare bestehen im Wesentlichen aus Keratin. Alle Säugetiere tragen auf ihrer Haut zumindest teilweise Haare, die Schleimhäute sind immer unbehaart. Mit wenigen Ausnahmen (Handflächen, Fingerinnenseiten, Fußsohlen, Brustwarzen, Lippenrot) ist die gesamte äußere Haut des Menschen behaart. Bei der menschlichen Behaarung (auch \"Haar\" als Kollektivum) unterscheidet man Kopfhaar (Haupthaar, Barthaar und Augenbrauen) und Körperhaar.", "tgt_summary": "毛发是由皮肤中的毛囊长出的毛,属于蛋白丝。毛发是哺乳动物的特征之一。毛发也是一种重要的生物材料,主要成分是角蛋白。", "id": 1451560} {"src_title": "Leo XI.", "tgt_title": "良十一世", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Leben.", "content": "Alessandro Ottaviano de’ Medici entstammte einer Seitenlinie der bekannten florentinischen Familie Medici. Er war der Sohn von Ottaviano de’ Medici (* 14. Juli 1484; † 28. Mai 1546) und dessen Ehefrau Francesca Salviati, die eine Tochter der Lucrezia de’ Medici (1470–1553) und ihres Gatten Jacopo Salviati (1461–1533) war. Lucrezia de’ Medici war wiederum die Tochter Lorenzo des Prächtigen (1449–1492) und Schwester des Papstes Leo X. (1475–1521), nach dem sich Alessandro Ottaviano seinen Papstnamen gab. Leo XI. war der Großneffe von Leo X. Francesca Salviati (* 1501/07), die Mutter des späteren Papstes Leo XI., war bereits in erster Ehe mit Piero Gualterotti verheiratet gewesen, ehe sie als Witwe im Jahr 1533 ihre zweite Ehe mit Ottaviano de’ Medici schloss. Obwohl sie die Schwester der beiden Kardinäle Giovanni (1490–1553) und Bernardo Salviati (1508–1568) war, versuchte sie ihren Sohn zeitlebens vom Priesterberuf abzuhalten. Francescas ältere Schwester war Maria Salviati (1499–1543), die mit dem Condottiere Giovanni dalle Bande Nere (1498–1526) verheiratet war. Beide waren die Eltern von Cosimo I. (1519–1574), dem ersten Großherzog der Toskana. Im Auftrag seines Cousins, des Großherzogs der Toskana, Cosimo I. de’ Medici, wurde Alessandro Ottaviano Botschafter am Hof des Papstes Pius V. (1504–1572), wo er unter anderem Schüler des heiligen Philipp Neri (1515–1595) war. Papst Gregor XIII. (1502–1585) ernannte ihn im Jahr 1573 zum Bischof von Pistoia und ein Jahr später zum Erzbischof von Florenz. Am 12. Dezember 1583 nahm ihn der Papst als Kardinalpriester in das Kardinalskollegium auf und verlieh ihm die Titelkirche Santi Giovanni e Paolo. De’ Medici, ein sehr religiöser Mensch, der zu den Dominikanern von San Marco gute Beziehungen hatte, war in seinen Diözesen für die Umsetzung jener Reformen verantwortlich, die 1563 im Konzil von Trient beschlossen worden waren. Auch ließ er viel Geld in die Restaurierung römischer Kirchen fließen. Im April 1596 ernannte ihn Papst Clemens VIII. (1536–1605) zum päpstlichen Legaten in Frankreich, eine Funktion, die er zwei Jahre ausübte. Als Legat zeichnete De’ Medici für die Wiederherstellung der durch die Religionskriege zusammengebrochenen Kirchendisziplin verantwortlich, allerdings gelang es ihm nicht, Heinrich IV. (1553–1610) zur Umsetzung der Tridentinischen Beschlüsse in Frankreich zu überreden. Eine weitere Aufgabe, mit der er als Legat betraut wurde, waren die diplomatischen Gespräche zwischen Frankreich und Spanien, die am 2. Mai 1598 zum Friedensvertrag von Vervins führten. 1600 erfolgte De’ Medicis letzte Beförderung zum Kardinalbischof des Bistums Palestrina und gleichzeitig zum Bischof des Bistums Albano.", "section_level": 2}, {"title": "Pontifikat.", "content": "Am 1. April 1605 wählte ihn das Konklave zum neuen Papst und Nachfolger von Clemens VIII. Er nahm den Namen seines Großonkels, Leo X., an. Unterstützung kam von den französischen, nicht aber von den spanischen Kardinälen. Kurz nach seiner Wahl, als er den Lateran gerade feierlich beziehen wollte, erkrankte der bereits 69-jährige Leo, vermutlich an einer Lungenentzündung. So kam es, dass er bereits nach einer Amtszeit von nur 27 Tagen starb. Sein Grabmal trägt die Inschrift „Magis ostensus quam datus“ (mehr gezeigt als gegeben), die später oft auf Johannes Paul I. (1978) angewandt wurde und auf die Kürze des Pontifikats Bezug nimmt. Obwohl Leo keine eigene Politik begründen konnte, sind einige Anweisungen bekannt, die er von seinem Krankenbett aus erteilte. So sagte er Kaiser Rudolf II. Unterstützung im Krieg gegen das Osmanische Reich zu. Außerdem befreite er das römische Volk von einer Reihe von Steuern. Auf theologischem Gebiet veranlasste er die Gründung einer Kommission, um die Konklaveregelung zu überarbeiten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Leo XI. (* 2. Juni 1535 in Florenz; † 27. April 1605 in Rom), geboren als \"Alessandro Ottaviano de’ Medici\", war vom 1. April bis zum 27. April 1605 Papst der katholischen Kirche.", "tgt_summary": "教宗良十一世(;1535年-6月2日-1605年-4月27日)原名亚历山大·德·美第奇(),1605年4月1日当选罗马主教(教宗),同年4月10日即位至同年4月27日为止。他是天主教历史上在位时间第九短的教宗,在位仅仅二十七日。从母亲一方来看,他与在佛罗伦斯势力极大的美第奇家族有亲属关系;他的母亲弗朗切斯卡·萨尔维亚蒂是贾科莫·萨尔维亚蒂和美第奇家族的教宗良十世的姊妹卢克丽热·德·美第奇的女儿;而他的父亲可能也是美第奇家族的一名远亲。他比较迟才成为教士,之前是意大利中部塔斯卡尼的大公。他担任教宗庇护五世的大使的职务十五年,1573年,教宗额我略十三世派遣他成为塔斯卡尼教区主教,1574年成为佛罗伦斯总教区总主教,1583年晋升为枢机。", "id": 3021473} {"src_title": "Panoramabild", "tgt_title": "全景图", "src_document": [{"title": "Rundgemälde.", "content": "Die Technik des Rundbilds, eine Sonderform der dreidimensionalen Trompe-l’œil-Malerei, wurde durch den Iren Robert Barker (1739–1806) erfunden und im Jahr 1787 patentiert. Im 19. Jahrhundert waren Rundbilder populär und entwickelten sich zu einem frühen Massenmedium. Die Rundbilder waren meist bis 15 m hoch, und der Umfang überstieg oft die 100-Meter-Marke. Um 1830 wurden die Bilder mit einem dreidimensionalen Vordergrund, Figuren und Requisiten versehen. Damit wurde die Illusion für den Betrachter, Teil der Szene zu sein, verstärkt (siehe auch Illusionsmalerei). Die Bilder wurden nicht selten in dafür geschaffenen Museen untergebracht und von Stadt zu Stadt weitergereicht. Panoramen waren Wandermedien, die durch eine organisierte Unterhaltungsindustrie kommerziell genutzt wurden. In manchen Fällen wurden sie in eigens errichteten ortsfesten Gebäuden untergebracht. Zu den noch existierenden Panoramen dieser Art zählen beispielsweise das Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen, das Bourbaki-Panorama in Luzern und das Jerusalem-Panorama Kreuzigung Christi in Altötting. Seit den 1970er Jahren erlebt die Kunst- und Medienform Panorama einen neuen Boom. Weltweit entstehen in schneller Folge neue Panoramen. Teils wird dazu die klassische Technik der Malerei auf Leinwand angewandt, teils werden neue Verfahren genutzt, indem Bilder am Computer zusammengefügt werden („Stitching“) und auf große Stoffbahnen gedruckt werden. Solche Rundgemälde von Yadegar Asisi sind im Panometer Leipzig und im Panometer Dresden präsentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Konventionelle Fotografie.", "content": "Die Rundgemälde verloren während des technischen und gesellschaftlichen Fortschritts an Bedeutung; Konkurrenten waren zum Beispiel stereografische Bilder. Die Panoramatechnik wurde in der konventionellen Fotografie durch spezielle Panoramafotoapparate und Panoramaroboter ermöglicht. Spezielle Ausrüstung für die Herstellung von bewegten Panoramaaufnahmen wurde ebenfalls entwickelt. Während die Panoramafotografie trotz der teuren Ausrüstung oft genutzt wurde, fristete der bewegte Panoramafilm ein Nischendasein. Fast ausschließlich Museen nutzten diese Technik. Beispielsweise zeigte das Verkehrshaus in Luzern bewegte Bilder der Schweiz auf einer großen, 360 Grad umfassenden Leinwand.", "section_level": 1}, {"title": "Digitalfotografie.", "content": "Die technisch aufwendigen und teuren Panoramafotoapparate wurden seit dem Jahr 2000 zunehmend von der digitalen Fotografie verdrängt. Die Herstellung von Einzelbildern und die nachträgliche Montage in ein Panorama ist kostengünstig und kann inzwischen leicht mit entsprechender Bildbearbeitungssoftware vorgenommen werden. Damit lassen sich beispielsweise mehrere Einzelbilder einer weiträumigen Landschaft schnell in ein Panoramabild umwandeln. Um Panoramen mit hoher Auflösung (Gigapixelfotografie) zu erzeugen, werden sog. Panoramaroboter verwendet, die eine Kamera mit gewöhnlichem Kameraobjektiv automatisch polar positionieren und auslösen. Panoramabilder können aber auch mit speziellen Objektiven (Fischaugenobjektiv) oder typischerweise sphärischen Spiegeln aufgenommen und anschließend mittels Software-Algorithmus entzerrt werden. Diese Verfahren umgehen das Zusammenfügen von Einzelbildern. Eine andere Möglichkeit für die Erstellung von Panoramabildern mit gewöhnlichen Kameraobjektiven stellte 2009 der japanische Kamerahersteller Sony vor: „Sweep Panorama“. Kameras mit diesem Feature werden freihändig bei gedrückt gehaltenem Auslöseknopf geschwenkt, wobei automatisch in passenden Winkelabständen Einzelbilder aufgenommen werden. In der Kamera erfolgt prompt das Zusammenfügen zu einem Panoramabild. Bei Aufnahmeformat gleich Querformat entstehen Panoramen, die einen Winkel von maximal (typisch) 224 Grad abdecken. Bei Hochformat-Orientierung der Kamera und ebenfalls horizontalem Schwenk werden Panos mit größerem Vertikalwinkel und kleinerem Horizontalwinkel erzielt.", "section_level": 1}, {"title": "Stitching.", "content": "Eine auch im Hobbybereich praktikable Variante ist es, mehrere Einzelbilder zu erstellen und dabei die Fotokamera jeweils zwischen diesen ein Stück weiter zu schwenken. Diese Teilbilder können dann in einer als Stitching bezeichneten Technik zu einem großen Panorama zusammengesetzt werden. Zu diesem Zweck werden sogenannte Panoramaroboter (auch VR-Köpfe genannt) angeboten, die durch die Einhaltung fester Winkelschritte (horizontal und vertikal) und die exakte Kameraführung das spätere Stitchen erleichtern. Diese Schwenk-Neige-Köpfe gibt es für den Hobby-Fotografen in manuell betätigter Ausführung, für höhere Produktivität und Präzision auch automatisch und motorgetrieben. Moderne Software benötigt derartige Köpfe nicht mehr und kann die entsprechenden Versetzungen selbst korrigieren. Objektive, die ohne tonnenförmige Verzeichnungen aufnehmen, erleichtern die Panoramaerstellung erheblich.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenfügen der Bilder und Erzeugen des sphärischen Bildes.", "content": "Nachdem die Bilder mit einer Stitching-Software bearbeitet wurden und eventuell Bildbearbeitungen vorgenommen wurden, hat man ein vollständiges, aber verzerrt wirkendes Bild. Für die Darstellung eines Bildausschnitts muss es später mit Hilfe geeigneter Software entzerrt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Medizin.", "content": "Als Panoramaaufnahmen oder Orthopantomogramme werden auch „Panoramaröntgenbilder“ in der zahnärztlichen Praxis bezeichnet. Hierbei wird ein Komplettröntgenbild des gesamten Ober- und Unterkieferbereiches einschließlich der Kiefergelenke und der Nebenhöhlen erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Bei Breitbildfernsehern gibt es eine „Panoramafunktion“, mit der Fernsehbilder nichtlinear vom 4:3-Format ins 16:9-Format verzerrt werden. Im Zentrum bleiben die Größenverhältnisse erhalten, während am linken und rechten Bildrand eine stärkere Verzerrung stattfindet. Die Panorama-Funktion beseitigt die schwarzen Streifen am linken und rechten Bildrand und beeinträchtigt dabei die Bildqualität gegenüber dem Originalbild nicht so stark wie eine einfache Streckung des Bildes.", "section_level": 1}, {"title": "Visualisierung.", "content": "Panoramabilder können eindrucksvoll auf dafür vorgesehene Panoramaleinwände oder Panoramascheibensysteme projiziert werden. Eine optimale Darstellung des Panoramaeffekts entsteht durch eine gekrümmte Projektionsfläche und mehrere mit „Edgeblending“ ausgerüstete Projektoren. Innerhalb einer Webseite wird mit Java-Applets wie dem PT-Viewer, Panorado und ImmerVision oder Plug-Ins wie dem QuickTime Player ein Ausschnitt des Panoramabildes so dargestellt, dass ein 3D-Effekt entsteht und man mit dem Maus-Cursor in alle Richtungen schwenken bzw. zoomen kann. Programme wie der Panorado-Viewer oder der QuickTime Player bieten eine ähnliche Interaktion für Panoramabilder wie auf Webseiten, sind aber schneller und haben einen größeren Funktionsumfang. Der FSPViewer zeigt ein 360°-Panoramabild als Endlosbild an, das sich beliebig weit nach links oder rechts drehen lässt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Panoramabilder („Panorama“, altgriechisch, etwa: „Allschau“. Im Plural: „Panoramen“) zeichnen sich durch die Abdeckung eines großen Betrachtungswinkels aus. Ein Panoramabild, das 360 Grad abdeckt, wird auch als Rundbild bezeichnet. Panoramen werden oft für die Abbildung von Architektur und Landschaften herangezogen. Für die Erstellung von Panoramabildern entstanden im Laufe der Zeit verschiedene Verfahren, zum Beispiel Rundgemälde, Panoramafotografie und Digitalfotografie mit anschließendem Zusammenfügen mehrerer Bilder am Computer („Stitching“) und virtuell erzeugte Bilder.", "tgt_summary": "全景图(英语:panorama)是一种广角图,可以以画作、照片、影片、三维模型的形式存在。全景图这个词最早由爱尔兰画家罗伯特·巴克提出,用以描述他创作的爱丁堡全景画。现代的全景图多指通过相机拍摄并在电脑上加工而成的图片。", "id": 578871} {"src_title": "Benzaldehyd", "tgt_title": "苯甲醛", "src_document": [{"title": "Darstellung.", "content": "Durch radikalische Chlorierung von Toluol erhält man Benzalchlorid (Dichlormethylbenzol), das mit Wasser zu Benzaldehyd (und HCl) umgesetzt werden kann. Entsprechend erhält man Benzaldehyd auch durch radikalische Bromierung von Toluol und anschließende Hydrolyse. In beiden Fällen tritt beim letzten Reaktionsschritt eine nukleophile Substitution von Halogenid auf. Auch eine 'direkte' Oxidation von Toluol zu Benzaldehyd ist möglich. Da Benzaldehyd aber leicht zu Benzoesäure oxidiert wird, müssen dabei aber entweder selektive Oxidationsmittel verwendet werden oder es muss der entstehende Benzaldehyd mit einer schnellen Reaktion 'abgefangen' und so vor weiterer Oxidation geschützt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Benzaldehyd ist gesundheitsschädlich, wobei eine echte Gesundheitsgefährdung für gewöhnlich nur bei vergleichsweise großen aufgenommenen Mengen zu erwarten ist. Er riecht angenehm süßlich nach Marzipan. Der Geschmack des Benzaldehyds wird allgemein als charakteristisch marzipanartig, jedoch im Reinzustand auch als unangenehm brennend empfunden. In großer Verdünnung, hierbei vor allem mit Ethanol, tritt in zunehmendem Maße eine Wildkirschnote zum Aroma hinzu. Benzaldehyd gehört auch zu den Aromen im Wein. Mit einem Geruchsschwellenwert von 3 Milligramm/l in Weißwein ist es eine wichtige Komponente des Wein-Bouquets. Benzaldehyd besitzt einen Flammpunkt von 64 °C und eine Zündtemperatur von 190 °C. Das Aroma von Marzipan ergibt sich zum größten Teil aus Aromen der verwendeten Mandeln bzw. deren Röstaromen. Ein wichtiger Bestandteil des Aromas ist Benzaldehyd.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Benzaldehyd wurde 2016 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Benzaldehyd waren die Besorgnisse bezüglich Verbraucherverwendung, Exposition von Arbeitnehmern und weit verbreiteter Verwendung sowie der möglichen Gefahr durch mutagene Eigenschaften. Die Neubewertung soll ab 2020 von Frankreich durchgeführt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benzaldehyd [] (auch „künstliches Bittermandelöl“ genannt) ist eine farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit bittermandelartigem Geruch. Benzaldehyd ist der einfachste aromatische Aldehyd. Er leitet sich vom Benzol ab und ist chemisch und strukturell eng mit der Benzoesäure verwandt, die aus ihm durch Oxidation gewonnen werden kann. Er ist eine wichtige Grundchemikalie.", "tgt_summary": "苯甲醛(CHCHO)英文:Benzaldehyde,为苯的氢被醛基取代后形成的有机化合物。苯甲醛为最简单的,同时也是工业上最常为使用的芳醛。在室温下其为无色液体,具有特殊的杏仁气味。苯甲醛为苦扁桃油提取物中的主要成分,也可从杏,樱桃,月桂树叶,桃核中提取得到。该化合物也在果仁和坚果中以和糖苷结合的形式(扁桃苷,Amygdalin)存在。当今苯甲醛主要由甲苯通过不同的途径制备。", "id": 308353} {"src_title": "Matriarchat", "tgt_title": "母權", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Matriarchat ist ein Kunstwort, das im deutschen Sprachraum erstmals Ende des 19. Jahrhunderts auftaucht, in Analogie zum bereits bestehenden Begriff \"Patriarchat\" und in Anlehnung an die bis dahin gebräuchlichen Bezeichnungen \"Mutterrecht\" und \"Gynaikokratie\". Das Wort setzt sich zusammen aus und oder \"archē\" „Oberste-, Erste-“ (an der Spitze stehend). Im Neugriechischen bedeutet \"archē\" „Macht, Herrschaft“, im Altgriechischen „Beginn, Anfang“ (siehe dazu Vorsilbe \"archi-, Erz-, Ober-\").", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Matriarchatstheorien.", "content": "Die Anfänge der Theorien zu Matriarchaten entstammen rechtshistorischen und ethnologischen Beiträgen des 18. und des 19. Jahrhunderts. Der historische Materialismus (aber auch schon Johann Jakob Bachofen) versteht das Matriarchat als eine allgemeine und notwendige Stufe der Gesellschaften der Ur- und Frühgeschichte. Im 20. Jahrhundert gehörten sie zum Bestand marxistisch orientierter Kulturwissenschaften. Dabei wurden auch schwärmerische Elemente mit historischen Tatsachen verbunden, um einen Gegenentwurf zur patriarchalischen Struktur westlicher Industriegesellschaften zu gewinnen. Das Patriarchat wurde weitgehend für soziale Zustände und moralische sowie psychologische Haltungen und Zwänge verantwortlich gemacht und das Matriarchat dabei entweder positiv als utopischer Urzustand der Gesellschaft oder abwertend als rückschrittliche Kulturstufe gedeutet. Die These der Existenz einer allgemeinen vorgeschichtlichen matriarchalen Kulturstufe oder zumindest eines Kults einer \"Großen Göttin\" wurde vom Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem in der englischen Urgeschichte und Archäologie relativ häufig vertreten. Deutschsprachige Prähistoriker hatten in den 1930er Jahren die Nähe zum Nationalsozialismus gesucht. Ein herausragender Vertreter war Oswald Menghin, der mit seinem Buch \"Die Weltgeschichte der Steinzeit\" (1931) die Meinung vertrat, dass vor allem die neolithischen Kulturen durch ein Matriarchat geprägt waren. Als Folge übte die Ur- und Frühgeschichte in Westdeutschland nach 1945 eine dezidierte Zurückhaltung im Bereich Theoriebildung. In der sowjetischen Archäologie machte sich eine marxistische Deutung der Urgeschichte bemerkbar: Die in den 1920er und 30er Jahren entdeckten paläolithischen Venusfiguren galten als Belege für ein urkommunistisches Matriarchat. Während in allen einschlägigen Fachwissenschaften der Rückgriff auf den Matriarchatsbegriff als ungeeignet für die Erforschung von sozialen Systemen und der ihnen innewohnenden Macht- und Geschlechterverhältnisse abgelehnt wird, erfolgte ab Ende der 1970er Jahre eine Aneignung durch Vertreterinnen der essentialistischen Zweige des \"Second-Wave\"-Feminismus. Sie gehen – wie Bachofen – davon aus, dass das Matriarchat im Besonderen eine Zeit der Ur- und Frühgeschichte war, in der vor allem Frauen kulturschöpferisch und -prägend waren, aber nicht geherrscht haben. Siehe auch: Feministische Matriarchatsideen seit der zweiten Frauenbewegung.", "section_level": 1}, {"title": "Vorschläge zur Bestimmung des Matriarchatsbegriffs.", "content": "In den Fachwissenschaften und auch in sonstigen Publikationen wurden und werden unterschiedlichste Präzisierungen des Begriffs „Matriarchat“ vorgeschlagen. Johann Jakob Bachofen (1861) und in dessen Rezeption u. a. Friedrich Heiler sahen als konstitutive Merkmale einerseits das Bestehen mutterrechtlicher Institutionen, andererseits Merkmale der bachofenschen Gynaikokratie sind: Bachofen gebrauchte den Terminus Gynaikokratie, doch implizierte dies bei ihm nicht Herrschaft von Frauen über Männer. Erst die Übersteigerung der Gynaikokratie habe schließlich zum Ende des Mutterrechts und zum Sieg des Vaterrechts geführt, dem eine Phase des Kampfes zwischen Amazonen und patriarchalen hellenischen und römischen Heroen vorausgegangen sei. Birgit Heller (1997) umreißt den Matriarchatsbegriff wie folgt: „Gemeint ist meistens eine Ges[ellschafts]-Form, die durch die Dominanz der Mutter beziehungsweise Frau gekennzeichnet ist, od[er] die Abstammungs- u[nd] Erbfolge nach der Mutter, die sich mehr od[er] weniger günstig auf die Stellung v[on] Frauen auswirkt.“ Angela Schenkluhn (2006) schlug vor, kulturwissenschaftliche Begriffe wie Matrilinearität, Matrilokalität oder Matrifokalität, die sich auf die Organisation von \"Verwandtschaftsbeziehungen\" beziehen, strikt zu trennen von Matriarchatsbegriffen, die sich demgegenüber auf einen bestimmten \"Gesellschaftstyp\" beziehen. Da für einen solchen Gesellschaftstyp des „Matriarchats“ bisher weder historische noch archäologische Evidenzen existierten, sollte der Matriarchatsbegriff verstanden werden als „sozialer Mythos innerhalb bestimmter ideologischer Systeme“. Als Basiselemente wichtiger Theorien zu Matriarchaten macht sie aus: Cäcilia Rentmeister definierte 1980 als Erste das Matriarchat ausdrücklich nicht als spiegelbildliche Umkehrung von Patriarchat, sondern als \"Mutter-Anfang\" oder \"Mutterprinzip\" und nimmt eine Merkmalsdefinition vor, mit der sie hervorhebt, welche Vorteile diese Gesellschaftsform für Frauen und Mütter sowie für die Vermeidung von Gewalt gegen Frauen und die Bewältigung von Konflikten zwischen den Geschlechtern in den von ihr besuchten Ethnien (Minangkabau, Nayar) hätte. Sie listet deshalb eine Reihe von idealtypischen Merkmalen auf, die sowohl einzeln als auch zusammen auftreten können bzw. konnten, darunter: Heide Göttner-Abendroth (1980) setzt die Existenz von Matriarchaten in Vergangenheit und Gegenwart voraus als von Frauen geschaffene und in allen Bereichen geprägte Gesellschaften mit „komplementärer Gleichheit“, in denen die „Mutter als Prototyp“ gelte, denn vom mütterlichen Verhalten seien die tragenden Werte der Gesellschaft abgeleitet. Diesen hypothetischen Gesellschaftstyp definiert sie auf vier Ebenen: In ihrer kritischen Vorstellung Göttner-Abendroths als „Klassikerin der Matriarchatsforschung“ merkt Stefanie Knauss an: „In der Ethnologie, Anthropologie, Archäologie und Religionswissenschaft steht man ihrer Theorie meist eher ablehnend gegenüber, da die Existenz des von ihr beschriebenen Matriarchats mit ihrer Methode nicht nachgewiesen werden kann [...].“", "section_level": 1}, {"title": "Matriarchat aus ethnologischer Sicht.", "content": "In Matriarchatstheorien, einigen älteren Publikationen und mitunter auch im populären Sprachgebrauch wird von Matrilinearität oder Matrilokalität auf den Gesellschaftstyp des Matriarchats geschlossen oder damit gleichgesetzt. Einige indigene feministische Autorinnen wie Ifi Amadiume und Martha Harroun Foster, die die Geschichte ihrer eigenen Ethnien erforschen, verwenden ebenfalls den Begriff „Matriarchat“. Sie heben damit die Andersartigkeit gegenüber westlichen Gesellschaftsmodellen und eine starke Rolle der Frauen vor der Kolonisierung und Missionierung hervor und verleihen ihren politischen Schlussfolgerungen auf diese Weise Nachdruck. Von feministischen Ethnologinnen seit Mitte der 1970er Jahre wurde der Matriarchatsbegriff jedoch mehrheitlich verworfen. In der neueren Ethnologie und Sozialanthropologie wird der Begriff „Matriarchat“ nicht mehr verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Matrilineares Verwandtschaftssystem.", "content": "Der Begriff Matrilinearität beschreibt „die soziale Definition der Verwandtschaft und der daraus abgeleiteten individuellen Rechte und Pflichten, insbesondere auch der Erbansprüche, sowie der sozialen Gruppenzugehörigkeit nach der Deszendenz aus der mütterlichen Linie.“ Entscheidend ist dabei die ausschließlich weibliche Abstammung der Vorfahren eines Menschen (fachsprachlich \"uterine\" Deszendenz: „Nachkommen aus der Gebärmutter“), die Linie läuft über die Mutter, deren Mutter (Großmutter), wiederum deren Mutter (Urgroßmutter) und so weiter zurück bis zu einer Stammmutter. Solche einlinigen Abstammungsregeln – nur über die mütterliche oder nur über die Linie der Väter – finden sich in vielen nicht-staatenbildenden Gesellschaften und ethnischen Gruppen, in denen es wichtige Güter wie Land und Vieh aufzuteilen und zu vererben gilt. Eine früher behauptete Abhängigkeit von Matrilinearität und Ackerbau treibenden Gesellschaften gibt es allerdings nicht. Die Ethnologin Gabriele Herzog-Schröder wies 2000 darauf hin, dass die Grundidee der Deszendenz in ihren Ausformungen der Matrilinearität und der Patrilinearität aus einer Zeit stamme, „als die Anthropologie von Mutmaßungen über die Evolution der Beziehungen zwischen den Geschlechtern beherrscht wurde.“ Die Sozialstruktur einer Gesellschaft sei nicht zwingend von der Abstammungsregel abhängig. Vom Vorfinden einer matrilinearen Verwandtschaftsorganisation lasse sich nicht darauf schließen, dass Frauen die alleinige politische Macht innehaben, vielmehr werden in solchen Gesellschaften politische und repräsentative Aufgaben in der Regel innerhalb und außerhalb der Matri-Abstammungsgruppe \"(Lineage)\" von Männern wahrgenommen. Ein Drittel der matrilinearen Ethnien folgt der ehelichen Wohnsitzregel der Matri-Lokalität, bei der nach der Heirat „Töchter im Hause ihrer Mutter“ wohnen bleiben, „während die Söhne im Hause ihrer Ehefrauen beziehungsweise deren Mutter wohnen“, also dort hinziehen (auch bezeichnet als \"Uxori-\"Lokalität: „Wohnsitz bei der Ehefrau“). Insgesamt hat Matrilinearität bei rund 20 % der mittlerweile 1300 erfassten Ethnien eine entscheidende Bedeutung für die soziale Organisation; zu diesen Gesellschaften gehören: Aufgrund von Kolonisation und Missionierung oder anderen gesellschaftlichen Prozessen weisen diese Ethnien aber nicht mehr alle Züge ihrer vermuteten ursprünglichen Kultur auf, wie es am Beispiel der Minangkabau gezeigt werden kann, deren Geschichte und gegenwärtige Situation gut belegt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel: Die Minangkabau.", "content": "In Schriften des 19. Jahrhunderts, die sich auf die Aufzeichnungen niederländischer Kolonialbeamter stützten, sowie in feministischen Matriarchatsthesen der Gegenwart werden die Minangkabau als klassisches Beispiel für „das Matriarchat“ genannt. Diese Bezeichnung wurde auch von einem Teil der Minangkabau übernommen, um die mütterliche Erbfolge mit einer starken Stellung der Frauen als wesentliches Element ihrer kulturellen Identität zu bezeichnen. Mit insgesamt über drei Millionen Menschen sind die Minangkabau auf Sumatra die größte bekannte matrilineare Bevölkerungsgruppe der Welt. Das Verwandtschaftssystem wies auch bilaterale Züge auf: Die Lineage des Vaters hieß \"bako\" und wurde von den Kindern gern besucht. Ursprünglich praktizierten die Minangkabau matrilokale Wohnsitzregeln, heute sind Kernfamilien eine gängige Lebensform. Der Autorität der Frau im Haus stand die Repräsentation durch den Mann innerhalb der Matrilineage und in der Öffentlichkeit gegenüber; in einigen Gebieten existiert diese Doppelautorität bis heute. Die Minangkabau sind Reisbauern, jedoch praktizierten sie schon in vorkolonialer Zeit keine traditionelle Subsistenzwirtschaft; vielmehr wurde auch für den regionalen wie überregionalen und bereits seit dem 18. Jahrhundert für den Weltmarkt produziert, zum Beispiel eine spezielle Zimtsorte, Färberfrüchte und Kaffee. Die gleichrangige Stellung von Frauen und Männern beruhte bei den Minangkabau auf einem Zusammenspiel der weiblichen und männlichen Anbausysteme. Nach ihrem \"Adat\"-Recht sind Land und Produktionsmittel Gemeineigentum. Frauen und Männer erhielten Nutzungsrechte, über die wiederum die ältesten Frauen und die männlichen Vorstände der matrilinearen Gruppen gemeinsam entschieden. Beide Geschlechter waren demnach gleichermaßen ökonomisch abgesichert. Über persönliche Einkünfte konnten Männer und Frauen als „eigenes Gut“ verfügen, bei ihrem Tod ging es in das Gemeinschaftseigentum über. Die Minangkabau kennen zwei Formen des Gemeineigentums: das der matrilinearen Gruppen (\"harato pusako\") und das der Dörfer (\"ulayat\"); über deren Erbregeln gibt es seit einigen Jahren Konflikte zwischen dem \"Adat\" und dem islamischen Recht. Neben der bäuerlichen, vorstaatlichen Gesellschaftsstruktur existierte eine Aristokratie, die zwar keine reale politische Macht innehatte, jedoch den Goldhandel kontrollierte und deren Könige über eine große sakrale Autorität verfügten. Ihre Ethnische Religion war animistisch; sie kannte Schamaninnen und Schamanen. Seit der Unabhängigkeit Indonesiens 1945 sind die Minangkabau Moslems, was die geistig-religiöse Vorrangigkeit der Männer zur Folge hatte. Die Minangkabau tradieren jedoch weiterhin das \"Adat\", ihr ungeschriebenes Gesetz, und versuchen dessen Regeln in ihren Alltag zu integrieren (siehe dazu Kultur der Minangkabau).", "section_level": 2}, {"title": "Matriarchat aus archäologischer Sicht.", "content": "Gemäß weitestgehendem fachwissenschaftlichem Konsens gibt es gegenwärtig zwar matrilineare und matrilokale Gesellschaftsformen, es gibt aber keine anthropologischen oder archäologischen Belege für die Idee einer allgemeinen „matriarchalen Phase“ menschlicher Gesellschaften. Matrilinearität, das heißt die Abfolge der Verwandtschaftlinie von Mutter zur Tochter, wird – beispielsweise von Sarah Blaffer Hrdy – interpretiert als ein Effekt tribaler Hortikultur, in der Frauen das Land bebauen. Während ältere Publikationen versuchten, paläolithische Figuren, insbesondere Venusstatuetten heranzuziehen, um die Idee einer Existenz von Matriarchaten zu stützen, wird dieses Vorgehen seit Mitte des 20. Jahrhunderts fachwissenschaftlich weithin als unhaltbar zurückgewiesen. Über die „Venus von Willendorf“, eine berühmte Frauenstatuette aus dem Jungpaläolithikum, von deren sakraler Bedeutung und Beweisstück für eine matriarchale Kosmologie die Anhängerinnen einer Bewegung, die Spiritualität mit Feminismus vereint, überzeugt sind, schreibt die Ur- und Frühgeschichtlerin und Ethnologin Bärbel Auffermann: Von Fachwissenschaftlerinnen wird zudem verneint, dass mit archäologischen Methoden weitreichende Aussagen über Gesellschaftsstrukturen zu gewinnen sind. Das Matriarchat sei mit archäologischen Mitteln weder zu beweisen noch zu widerlegen, was auch für das Patriarchat gelte. Die neuere archäologische Elitenforschung, die sich auch mit einem kritischen Abgleich archäologischer und anthropologischer Daten beschäftigt und der Frage geschlechtsspezifischer Grabbeigaben nachgeht, stellt eine herausgehobene Position von Frauen im religiösen Bereich als Kontinuum in der gesamten Vor- und Frühgeschichte fest. Dabei könne es auch Hinweise auf das soziale Geschlecht geben. „Anhand von Grabausstattungen auf das Verhältnis von Mann und Frau bzw. die gesellschaftliche Stellung der Frau schließen zu wollen“, überfordere jedoch Quellen und Methodik der Archäologie. Im universitären Wissenschaftsbetrieb werden zahlreiche Hypothesen und Methoden insbesondere von Klassikern der Matriarchatsforschung abgelehnt, wie beispielsweise eine historische Spekulation auf der alleinigen Basis der Interpretationen von Mythen, Legenden und Märchen. Als Reaktion darauf schlagen Autorinnen, die an der Matriarchatsidee festhalten, vor, eine komplexere Methodologie zu befolgen. Dabei sollen Fachdisziplinen wie Archäologie, Ethnologie, Religionswissenschaft, Volkskunde und „Oral History“, Geschichte, Soziologie u. a. kombiniert werden. Die Notwendigkeit interdisziplinärer Methoden für die Erforschung des Zusammenhangs von Gesellschaftsform, Religion, Geschlecht und der Vieldimensionalität von Geschlechterrollen in Gesellschaften betont auch die Religionswissenschaftlerin Stefanie Knauß. Zu den Schriften Göttner-Abendroths merkt sie jedoch kritisch an, dass diese \"Matriarchatsforschung\" aus dem Sammeln und Zusammenfügen von Mosaiksteinchen aus verschiedensten Quellen und Gesellschaften bestehe, und es fraglich bleibe, ob diese Quellen vergleichbar sind.", "section_level": 1}, {"title": "Für Matriarchatstheorien angeführte Kulturen.", "content": "Neben dem Paläolithikum gilt in Matriarchatstheorien das Neolithikum als matriarchal geprägt. Dabei wird von einer einheitlichen matriarchalen Entwicklung Europas ausgegangen. Insbesondere Heide Göttner-Abendroth verbreitete die Annahme eines neolithischen Matriarchats als geschichtliche Wirklichkeit. Der \"matriarchale Gesellschaftstyp\" soll nach ihrer Auffassung in der Jungsteinzeit (Neolithikum) global entstanden und am Ende der Bronzezeit gewaltsam abgelöst worden sein. Mit dieser Vorannahme interpretieren Anhänger der Matriarchatsidee alle neolithischen Fundorte als \"matriarchal\" und im Zirkelschluss als archäologischen Beweis einer matriarchalen Vorzeit. Diese Überzeugung speist sich nach Meret Fehlmann aus archäologischen Werken, „die nicht mehr den neuesten wissenschaftlichen Stand abbildeten und davon zeugten, dass eine Reihe großer Namen, vor allem der englischsprachigen Archäologie (Jacquetta Hawkes, James Mellaart, dem Entdecker von Çatalhöyük in den frühen 1960er Jahren, und Marija Gimbutas) nicht nur mit streng wissenschaftlichen Werken hervortrat, sondern auch Bücher publizierte, die sich an ein weiteres Publikum richteten.“ Hierdurch sei die Vorstellung der matriarchalen Vorzeit popularisiert worden, die Resultate ihrer Arbeiten und Ausgrabungen würden vom spirituellen Feminismus und der feministischen Matriarchatsforschung vereinnahmt und weiter popularisiert. Unter dieser Prämisse werden folgende archäologische Kulturen in Europa und Vorderasien als \"historische Matriarchate\" diskutiert:", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen von Gewalt im späten Neolithikum.", "content": "Die Vorstellung eines neolithischen Matriarchats wird unter anderem damit zu begründen versucht, dass archäologische Befunde aus dieser Zeit keine Anzeichen für Gewalt, Krieg und soziale Unterschiede ergäben. Seit den 1980er Jahren sind jedoch vermehrt archäologische Befunde entdeckt worden, wie das Massaker von Talheim in Baden-Württemberg, das Massaker von Schletz in Niederösterreich, das Massaker von Kilianstädten in Hessen und weitere, die dieses Bild gewaltfreier neolithischer Gesellschaften in Frage stellen. „Wie in Talheim sind die Täter (in Schletz) mit unglaublicher Brutalität vorgegangen, die auch vor Kindern aller Altersstufen nicht halt machte. Alle Schädel tragen Anzeichen massiver Gewalteinwirkung [...] Auch in diesem Fall schlugen die Täter weiter auf ihre Opfer – und zwar vorzugsweise auf die Köpfe – ein, als sie bereits wehrlos am Boden lagen.“ (Brigitte Röder) Der Tübinger Ur- und Frühgeschichtler Jörg Petrasch hat methodenkritisch versucht, die Rate der Gewalttätigkeiten auf die Gesamtpopulation in der Bandkeramik hochzurechnen und kommt zu dem Schluss, dass solche Massaker keine singulären Ereignisse gewesen sein können. Demnach müssen Gewalttätigkeiten in den bandkeramischen Gesellschaften regelmäßig, wenn auch selten, vorgekommen sein. Abgesehen von solchen tödlich endenden Gewalttätigkeiten werden in den anthropologischen Veröffentlichungen zu bandkeramischen Skeletten Hinweise auf regelmäßig physische Auseinandersetzungen beschrieben, die von den Opfern überlebt wurden. Die Prähistorikerin Eva-Maria Mertens zeigte anhand der Bandkeramiker, dass diese Kultur keine friedliche im Sinne der Matriarchatsanhänger war. In ihrer Studie kommt sie zu dem Schluss: Mertens betont, dass solche Hinweise auf Gewalt nicht nur Kennzeichen der ersten Ackerbauern in Mitteleuropa sind. Auch von den vorhergehenden Wildbeutern im Spätmesolithikum gebe es regelhaft Hinweise auf gewaltsam zu Tode gekommene Menschen. Mit dem Neolithikum ging als Folge der mit Ackerbau und Viehzucht verbundenen Sesshaftigkeit ein Anwachsen der Bevölkerung einher und die Herausbildung erster sozialer Unterschiede und Hierarchien. Anhand der Skelettfunde lässt sich eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung nachweisen, wobei hauptsächlich die weiblichen Skelette Handarthrosen und andere Abnutzungserscheinungen aufweisen, die auf das Mahlen des Getreides in kniender Haltung hinweisen, außerdem „werden weibliche Skelette zusehends kleiner und zierlicher“. Verletzungen und Krankheiten, die sich am Skelett nachweisen lassen, nehmen drastisch zu (es gibt Hinweise auf ernährungsbedingte Krankheiten, beispielsweise nachgewiesen bei der Hälfte der Bewohner von Çatalhöyük); und nicht nur bei den Bandkeramikern finden sich Skelette – Frauen und Männer –, die auf einen gewaltsamen Tod schließen lassen. Ebenso ist die Vorstellung eines friedlichen Umgangs mit der Natur wahrscheinlich falsch, „die ersten Bauern wiesen vermutlich allen Ressourcen – Pflanzen, Tieren, Menschen – gegenüber eine ausbeuterische Haltung auf.“ Auch weitere Annahmen, um die Idee eines neolithischen Matriarchats zu stützen, werden fachwissenschaftlich zurückgewiesen, sie gelten in der Archäologie als widerlegt und von der Methodik her als unwissenschaftlich. So beispielsweise die Behauptung von Matriarchatstheoretikern, es gäbe eine Bedeutungskontinuität über Jahrtausende hinweg von Symbolen, die als Sprache der Urzeit und vereinfacht als Symbole der Göttin zu verstehen seien. Ebenfalls zurückgewiesen werden pauschale Deutungen von weiblichen oder anthropomorphen Darstellungen als Göttinnen und als Ausdruck einer \"religiösen\" Kontinuität vom Paläolithikum bis zum Neolithikum (und darüber hinaus) – einem Zeitraum, der mehr als 20.000 Jahre umspannt und mit tiefgreifenden soziokulturellen Veränderungen verbunden war.", "section_level": 1}, {"title": "Hypothesen zur Religion historischer Matriarchate.", "content": "\"Hauptartikel:\" Hypothesen zur Religion historischer Matriarchate Für viele Vertreter der These von der Existenz historischer Matriarchate, aber auch utopischer Matriarchatsvorstellungen war die Idee eines Kults der Großen Göttin zentral. Bereits Johann Jakob Bachofen vertrat diesbezüglich spekulative Vermutungen. Einflussreiche und bekannte Hypothesen über Religion und Kult historischer Matriarchate haben Robert Graves und Göttner-Abendroth vorgelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Matriarchat wird in matriarchatstheoretischen und weiteren Publikationen ein Gesellschaftstyp bezeichnet, in dem alle sozialen und rechtlichen Beziehungen über die Abstammung der mütterlichen Linie organisiert sind, in dem die religiösen Vorstellungen auf eine Ahnfrau oder \"Große Göttin\" zurückgeführt werden und in dem Frauen eine zentrale Rolle in Gesellschaft und Religion einnehmen. Es wird dabei oft nicht unterschieden, ob die zentrale Stellung den Müttern oder den Frauen allgemein zugeschrieben wird. Auch eine hypothetische Gesellschaftsordnung, in der Frauen oder Mütter darüber hinaus die alleinige politische Macht innehaben, wird als Matriarchat bezeichnet.", "tgt_summary": "母权或母权制(英语:matriarchy 或 英语:gynecocracy)指的是一种以女性为中心的社会型态,其领导权由女性,尤其是由社群中的母亲所掌握。", "id": 597378} {"src_title": "Rhodos", "tgt_title": "罗得岛", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name \"Rhodos\" leitet sich nicht von altgriechisch ‚Rose‘ ab, sondern ist vorgriechisch. Eher besteht ein Zusammenhang mit dem wohl phönizischen Ursprung des neugriechischen Wortes für Granatapfel, \"(rodia).\" Bis 1982 wurde der Name im Neugriechischen wie im Altgriechischen mit dem Hauchzeichen (Spiritus asper) geschrieben, was im Deutschen durch \"h\" wiedergegeben wird \"(Rhodos).\"", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Rhodos liegt auf der Trennlinie zwischen der inselreichen Ägäis, von der es einen Teil des Südostrandes bildet, und dem inselarmen Levantischen Meer, beides Teilmeere des Mittelmeers. Rhodos ist 78 km lang und 38 km breit. Ihr Zentrum ist von Athen, der griechischen Hauptstadt auf dem europäischen Festland, rund 430 km entfernt. Von der Nordwestküste am Rhodes International Airport \"(Diagoras)\" sind es in Richtung Norden bis zur türkischen Südwestküste nur etwa 17,5 km, was die geringste Entfernung der Insel zu Kleinasien ist. Der Westküste sind die kleineren Inseln Chalki (9 km) und Alimia (7 km) sowie weitere sogenannte Schäferinseln vorgelagert.", "section_level": 2}, {"title": "Landschaftsbild.", "content": "Die Landschaft ist insbesondere im Inneren sehr gebirgig. Die höchsten Erhebungen sind der Attavyros mit über dem Meer sowie der Akramitis mit über dem Meer. Die bis an die Küsten reichenden Berge fallen meist steil zum Meer ab. Der Süd- und Nordteil der Insel sind deutlich flacher, ihr Südende geht in die Halbinsel Prasonisi über.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Rhodos zählt mit über 3000 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnigsten Regionen Europas. Von Mitte Mai bis Mitte September ist kaum Regen zu erwarten. Die ausreichende Wasserversorgung ist dank der Kalkgebirge ganzjährig gesichert. Unter anderem werden auch die Nachbarinseln Symi und Chalki durch Schiffslieferungen mitversorgt. In den Monaten Juli und August sind Temperaturen bis 40 °C nicht nur im Landesinneren keine Seltenheit. Der Seewind kühlt allerdings an der Westküste die Temperaturen auf etwa 28 bis 32 °C, an der Ostküste sind dann meist 35 bis 40 °C zu erwarten. Die relativ niedrige Luftfeuchtigkeit macht die Hitze erträglich. Nachts sinken die Temperaturen auf 23 bis 20 °C. Die Wassertemperatur erreicht im August etwa 27 °C. Baden ist bis in den November möglich. Die kühlste Zeit ist in den Monaten Januar und Februar. Tagsüber liegen die Temperaturen zwischen 12 und 18 °C, nachts bei 8 bis 12 °C. Frost kann praktisch ausgeschlossen werden, obwohl auf dem Attavyros (1.215 m), dem höchsten Berg auf Rhodos, manchmal Schneefall zu verzeichnen ist. Die tiefsten Wassertemperaturen werden Ende Februar bzw. Anfang März mit 16 bis 17 °C erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Von 1997 bis 2010 war die Insel Rhodos nach dem Kapodistrias-Programm in zehn Gemeinden mit insgesamt 43 Gemeindebezirken untergliedert. Die Umsetzung der Verwaltungsreform 2010 führte die ehemaligen Gemeinden der Insel zur neu geschaffenen Gemeinde Rhodos (\"Dimos Rodou\" Δήμος Ρόδου) zusammen mit dem Verwaltungssitz in der Stadt Rhodos. Die bisherigen Gemeinden bilden seither Gemeindebezirke, diese wiederum untergliedern sich je nach Einwohnergröße in Stadtbezirke oder Ortsgemeinschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologie.", "content": "Der griechischen Mythologie zufolge soll Rhodos aus dem Meer entstanden sein. Eines Tages beschloss der Göttervater Zeus, sein Reich unter den Göttern des Olymp aufzuteilen. Der Sonnengott Helios wünschte sich eine fruchtbare Insel, die er auf seinen Reisen um die Erde gesehen hatte. Er bekam die gewünschte Insel und nannte sie Rhodos, nach der bezaubernden Nymphe Rhode, die dort lebte. Später nahm Helios Rhode zur Frau. Das Paar soll sieben Söhne gehabt haben, die sogenannten Heliadai. Der Älteste von ihnen soll wiederum drei Söhne gehabt haben, die in die Geschichte als die Gründerväter der Insel Rhodos eingingen: Kameiros, Ialysos und Lindos. Insbesondere in der älteren Forschung wollte man die biblischen Rodanim, Nachkommen Jawans, mitunter auf Rhodos lokalisieren.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besiedlung.", "content": "Rhodos ist spätestens seit dem Neolithikum besiedelt, als die Siedlung Ialysos entstand. Menschliche Überreste aus dem Neolithikum fanden sich in Neolithischen Höhlen von Rhodos wie der Kalythies-Höhle. Bedeutendere Ansiedlungen entstanden während der frühen Bronzezeit (etwa 2800–2000 v. Chr.). Ab dem frühen 2. Jahrtausend ließen sich Minoer nieder, die im 16. Jahrhundert die Siedlung Trianda im Nordwesten gründeten. Im 14. Jahrhundert v. Chr. kamen Mykener auf die Insel, wobei ihre zahlreichen Gräber auf eine Kolonisierung hinweisen. Ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. ließen sich dorische Griechen auf Rhodos nieder. Von diesen wurden später auch die drei Städte Ialysos, Kameiros und Lindos gegründet. In Lindos befanden sich Tempel mit überregionaler Bedeutung. Rhodos lag an einem stark frequentierten Seeweg von Griechenland in die Levante und konnte dank seiner guten Häfen vom Fernhandel profitieren. Von den rhodischen Städten wurden Kolonien gegründet, wie Gela auf Sizilien und Phaselis in Lykien.", "section_level": 2}, {"title": "Bündnisse.", "content": "Die drei Städte Ialysos, Kameiros und Lindos hatten als eigenständige Poleis lange Zeit große Bedeutung. Sie schlossen mit Kos und den festländischen Städten Knidos und Halikarnassos einen Sechsstädtebund, der über Jahrhunderte Bestand hatte, die Dorische Hexapolis. Spätestens in der Archaik galt Rhodos als integraler Bestandteil der griechischen Welt und wurde dementsprechend auch in der \"Ilias\" erwähnt: Am Krieg der Griechen gegen Troja soll sich Rhodos laut Homer mit neun Schiffen unter der Führung des Tlepolemos beteiligt haben. Nach der Niederlage des benachbarten Lydien gegen die Perser 546 v. Chr. geriet Rhodos in den Einflussbereich des Perserreichs der Achämeniden. Gegen dieses Reich beteiligten sich die von lokalen Tyrannen geführten Poleis der Insel am gescheiterten ionischen Aufstand der übrigen Griechenstädte Kleinasiens (500–494), doch mussten sie sich 490 v. Chr. unterwerfen. Nach der Niederlage der Perser bei Plataiai 479 v. Chr. traten die drei Städte von Rhodos 478 v. Chr. dem attischen Seebund bei und befreiten sich so von persischer Herrschaft. 412 bis 411 v. Chr. erhob sich die Insel gegen die athenische Vorherrschaft und wechselte auf die Seite Spartas.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenstaatlichkeit (ab 408/407 v. Chr.).", "content": "408/407 v. Chr. begann eine neue Epoche in der Geschichte der Insel: Die drei Städte schlossen sich zusammen und gründeten gemeinsam eine neue Stadt an der Nordspitze der Insel, wo sich die Stadt Rhodos befindet. Damit wurde die Insel ein zusammenhängendes Herrschaftsgebiet. Gebaut wurde nach den Plänen des Hippodamos von Milet, eines berühmten Städteplaners seiner Zeit. Schon im nächsten Jahrhundert überflügelte die Neugründung sogar Athen als Handelsplatz. Das Herrschaftsgebiet der Rhodier erweiterte sich um Besitzungen auf dem Festland (Rhodische Peraia), für die eigene Silbermünzen nach dem Vorbild der Prägungen auf der Insel mit Helioskopf und Rose, vermutlich in Kaunos, geprägt wurden. Nach der Auflösung des Attischen Seebunds 404 v. Chr. wurde Rhodos vollständig unabhängig. Als 395 v. Chr. die pro-spartanischen Diagoridai von einer pro-athenischen Faktion gestürzt wurden, kam es zu einem Bürgerkrieg. Die Insel bewahrte im Antalkidasfrieden 387 v. Chr. ihre Unabhängigkeit gegenüber Persien und wurde 378/377 v. Chr. erneut Bündnispartner Athens, doch drängte sie der Karer Maussolos als persischer Satrap aus dem Bündnis. Rhodos verbündete sich 364 v. Chr. mit Theben gegen den Zweiten Attischen Seebund. 357 bis 332 v. Chr. dominierten wiederum die Karer. Im Krieg Makedoniens gegen Athen und Theben stand Rhodos auf Seiten Philipps II. Nach dem Tod seines Sohnes, Alexanders des Großen, der die Insel 332 v. Chr. mit einer auf Ablehnung stoßenden Besatzung ausstattete, wurde sie wieder unabhängig. Die Gründung der hellenistischen Staaten intensivierte den Handel im östlichen Mittelmeer, wovon Rhodos, das Delos in dieser Rolle ablöste, stark profitierte. Der Feldherr und Sohn des makedonischen Diadochen Antigonos, Demetrios Poliorketes, belagerte Rhodos 305/304 ein Jahr lang, weil die Stadt sich weigerte, ein Bündnis gegen die ägyptischen Ptolemäer einzugehen und die Flotte des Demetrios aufzunehmen. Dazu errichtete dieser die größte Belagerungsmaschine der Antike, die Helepolis, brach die Belagerung jedoch kurz vor dem endgültigen Durchbruch ab. Aus dem Verkauf der Belagerungsmaschinen konnte Rhodos den Bau des Kolosses von Rhodos finanzieren, eines der sieben Weltwunder, das etwa 34 m hoch war. Allerdings fiel er einem Erdbeben im Jahre 227 v. Chr. zum Opfer. Er stand hier einer späteren Legende zufolge über der Hafeneinfahrt zum Mandraki-Hafen. Moderne Forschungen gehen jedoch von einer Statue auf nur einem Sockel und an einem anderen Standort, in der Stadt, aus. Der Koloss stellte den Sonnengott Helios dar, dem die Insel geweiht war und dem der Sieg von 304 zugeschrieben wurde. Die Insel wurde in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts zur stärksten Seemacht in der Ägäis, während die Ptolemäer ihre Vorherrschaft trotz des fortbestehenden Bündnisses mit Rhodos einbüßten. Zugleich wurden die Festlandsstädte integraler Bestandteil des rhodischen Territoriums und ihre Bürger in die insularen Demen integriert. Dies galt auch für eine Reihe von Inseln, wie Karpathos. Im Hellenismus erlebte Rhodos seine größte Blüte. Durch eine geschickte Politik der Anlehnung an Rom konnte die Insel im frühen 2. Jahrhundert v. Chr. zu einer sehr wohlhabenden Handelsmetropole aufsteigen. 188 wurde es für seine Unterstützung Roms gegen die Seleukiden in der Schlacht bei Apamea mit Besitzungen in Karien und Lykien belohnt.", "section_level": 2}, {"title": "Eingliederung in das Römische Reich.", "content": "168 v. Chr. versuchte Rhodos zwischen Rom und dem makedonischen König Perseus zu vermitteln, statt die Römer bedingungslos zu unterstützen. Dadurch verlor die Insel ähnlich wie auch Pergamon die Gunst der neuen Großmacht. Der römische Senat erwog sogar einen Krieg und beschloss dann 167/166 die Einrichtung eines Freihafens auf der Insel Delos, was Rhodos empfindlich traf, das zudem seinen Festlandbesitz verlor. 164 v. Chr. trat Rhodos in ein ungleiches Bündnis mit Rom ein, was das Ende seiner Rolle als unabhängige Macht bedeutete. Doch blieben seine Flotte und seine Rolle im Fernhandelszentrum, vor allem als Zentrum des Getreidehandels, bis Anfang des 1. Jahrhunderts v. Chr. bedeutend. Da die Römer keine ständige Flotte in der Ägäis unterhielten, übernahm Rhodos für sie 155 – 153 v. Chr. die Aufgabe der Bekämpfung der kretischen Piraten. Erst später verlagerte sich das Zentrum des Ost-West-Handels zwischen Syrien und Italien, vor allem des Sklavenhandels, nach Delos. Einer Belagerung während des 1. Mithridatischen Krieges hielt Rhodos 88 v. Chr. stand. Die Römer unter dem Caesarmörder Cassius eroberten und plünderten die Stadt Rhodos während des Bürgerkrieges im Jahr 43 v. Chr., doch gliederte Rom die Insel erst unter Vespasian 74 n. Chr. zusammen mit Lykien auch formal seinem Reich an. Fortan gehörte Rhodos zur Provinz \"Lycia et Pamphylia;\" in der Spätantike war es Teil der Provinz \"Insulae\" der Diözese IV \"(Asiana).\" In der Zeit zwischen 43 v. und 74 n. Chr. war Rhodos wegen seiner philosophischen Schule und seiner Bildhauerei berühmt und prosperierte weiterhin ökonomisch. Bis zum schweren Erdbeben im Jahr 142 galt die Stadt als besonders schön.", "section_level": 2}, {"title": "Byzantinische Zeit.", "content": "Mit der faktischen Teilung des Römischen Reichs im Jahr 395 wurde Rhodos Teil des Oströmischen Reichs, das später Byzantinisches Reich genannt wurde. Die byzantinische Herrschaft dauerte mit Unterbrechungen bis zum Jahr 1309. Zwischenzeitlich erlebte die Insel andere Herrscher, etwa eine zweijährige Besetzung durch Genuesen (1248–1250). 469 wurde die Insel wahrscheinlich von isaurischen Piraten geplündert. Im Jahr 653 oder 654 besiegte vor Rhodos erstmals eine arabische Flotte die der Oströmer, die Insel wurde von den Muslimen – wohl eher Syrern, Kopten und Griechen – erstmals geplündert. 672 wurde Rhodos vorübergehend von Alexandria aus besetzt, ebenso wie 674 Kreta. In der Zeit nach dem Ersten Kreuzzug plünderte Domenico Michiel, Doge der Republik Venedig, auf der Rückfahrt aus dem Heiligen Land 1124 einige byzantinische Inseln, darunter Rhodos. Mit dem vierten Kreuzzug 1204 fiel die Insel formal an Venedig, doch war sie bereits kurz zuvor unabhängig geworden. Unter Leon Gabalas führte sie innerhalb der Staatenlandschaft, in die das Byzantinische Reich seit 1204 zerfallen war, ein Eigenleben. 1232/1233 ließ Kaiser Johannes III. von Nikaia, einem der Teilreiche im Westen Kleinasiens, eine Expedition gegen die Insel ausstatten. Sie griff unter Führung des \"Megas Domestikos\" Andronikos Palaiologos, Stammvater der Dynastie der Palaiologen, die Insel an, doch Gabalas konnte sich noch bis in die 1240er Jahre halten. Er nannte sich „Kaisar“ und schloss im August 1234 ein Bündnis mit den Venezianern. In einem erneuten Wechsel der Fronten nahm Gabalas an der Belagerung Konstantinopels teil, durch die Johannes Vatatzes 1235 vergeblich versuchte, die alte Hauptstadt zurückzugewinnen. Gabalas geriet auch in Kämpfe mit Venedig. Spätestens 1248 muss Leon Gabalas tot gewesen sein, denn sein Bruder Johannes Gabalas nannte sich nunmehr „Herr“ der Insel (jedoch nicht mehr „Kaisar“). Im selben Jahr besetzten Genuesen die Insel, doch gelang es dem Kaiserreich Nikaia 1250, Rhodos wieder in seinen Besitz zu bringen, ebenso wie 1261 Konstantinopel.", "section_level": 2}, {"title": "Johanniter.", "content": "1306 schloss der Genuese Vignolo de‘ Vignoli, der im Dodekanes verschiedene Lehen innehatte und auf der seit 1250 oder 1261 zum Byzantinischen Reich gehörenden Insel Rhodos eine eigene Herrschaft errichten wollte, einen Vertrag mit den \"Rittern des Ordens Sankt Johannis\". Für ihre Hilfeleistung bei der Umsetzung seiner Pläne sicherte er den Ordensrittern unter ihrem Großmeister Fulko de Villaret ein eigenes Herrschaftsgebiet auf der Insel zu. Diplomatisch abgesichert durch die Unterstützung des Papstes, der ihnen Rhodos 1307 als immerwährendes Eigentum zusprechen sollte, begannen die Johanniter mit der planmäßigen Eroberung der Insel. Neben byzantinischen Truppen waren dabei auch diverse genuesische Konkurrenten Vignolis und sogar eine Gruppe von Türken, die dem Beylik Mentesche unterstanden, ihre Gegner. Die Inbesitznahme von Rhodos nahm daher mehrere Jahre in Anspruch und endete mit der Unterwerfung der Griechen, der politischen Entmachtung der Genuesen und der Vertreibung der Türken. Nachdem der byzantinische Kommandant die belagerte Inselhauptstadt 1309 übergeben hatte, war die Eroberung von Rhodos im Wesentlichen abgeschlossen. Rhodos-Stadt wurde von den Johannitern stark befestigt und gegen diverse Attacken der umliegenden muslimischen Staaten verteidigt. 1440 und 1444 widerstand es den Angriffen der Mamluken unter Dschakmak, 1480 einem Großangriff der Osmanen (siehe auch Belagerung von Rhodos (1480)).", "section_level": 2}, {"title": "Osmanen.", "content": "Erst unter Suleiman dem Gesetzgeber konnte die Inselfestung 1522 nach mehreren Monaten von den Osmanen mit schwerer Artillerie sturmreif geschossen werden, woraufhin die Ritter unter Großmeister Philippe de Villiers de l’Isle-Adam kapitulierten und zu Neujahr 1523 die Insel verließen. Unmittelbar nach der Eroberung wurde 1523 die Süleyman-Pascha-Moschee durch Sultan Süleyman erbaut. Die osmanische Herrschaft dauerte bis zum Mai des Jahres 1912. Innerhalb der Stadtmauern durften nur noch Osmanen und Juden leben, die Griechen lebten in den Vorstädten.", "section_level": 2}, {"title": "Italienische Besetzung (ab 1912).", "content": "Während des Italienisch-Türkischen Krieges besetzten Truppen des Königreichs Italien am 4. Mai 1912 Rhodos sowie in der Folge andere Teile des Dodekanes. Dies führte dazu, dass Rhodos nicht von dem griechisch-türkischen Abkommen von 1922 betroffen war, das die Zwangsumsiedlung der Türken Griechenlands in die Türkei und der kleinasiatischen Griechen nach Hellas vorsah: Auf Rhodos gibt es daher noch immer eine türkische, muslimische Minderheit. Seit der italienischen Besatzung 1912 wird die Hafeneinfahrt von den Statuen eines Hirsches (Elafos) und einer Hirschkuh (Elafina) begrenzt, die als neues Wahrzeichen von Rhodos gelten und der Legende nach dort stehen, wo sich im Altertum die Sockel des Kolosses von Rhodos befanden. Eine der Statuen wurde allerdings durch die römische \"Kapitolinische Wölfin\" ersetzt. Die entfernte Figur bekam einen neuen Platz auf einem kleinen Sockel am Rande des Mandraki-Hafens. Auf Postkarten war die Kapitolinische Wölfin an der Hafeneinfahrt oft als Motiv zu sehen. Auch der Großmeisterpalast in der Altstadt wurde wiedererrichtet. Da dieser aber in der anderthalbfachen Größe „wiedererbaut“ wurde, befindet sich die damals noch vorhandene Kirche jetzt an der Hafenpromenade. Besondere Bedeutung hatten die baulichen und stadtplanerischen Interventionen des Architekten Florestano Di Fausto. Mit dem Vertrag von Lausanne im Juli 1923 wurde der Dodekanes als Italienische Ägäis-Inseln zum Hoheitsgebiet Italiens.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Besatzung (1943–45) und Deportation der Juden.", "content": "Nach dem Waffenstillstand von Cassibile folgte die Kriegserklärung Italiens an das Deutsche Reich. Daraufhin besetzten Truppen der Wehrmacht im Herbst 1943 die Inseln. Die italienische Lokalverwaltung auf den Ägäis-Inseln blieb jedoch bestehen. In der Zeit der deutschen Besatzung wurden vor allem militärische Einrichtungen angelegt, wie die Stellungen am Berg Filerimos oder die zahllosen Bunker an der Ostküste. Auch kann man zwischen Archangelos und Lindos die Überreste eines Flugplatzes der deutschen Luftwaffe ausmachen. Zwar war die jüdische Gemeinde auf Rhodos zunächst von antijüdischen Maßnahmen weitgehend verschont geblieben, am 13. Juli 1944 aber ordnete Generalleutnant Ulrich Kleemann, der auf der Insel stationierte \"Kommandant Ost-Ägäis,\" die Inhaftierung der Juden an. Ein wesentlicher Grund für diese Anordnung war der rasche Verfall der auf Rhodos gültigen italienischen Lira, der es den deutschen Besatzern zunehmend erschwerte, die laufenden Kosten für die Besatzung zu decken und die für die Truppe notwendigen Güter einzukaufen. Das Hab und Gut der Juden war daher als begehrtes Tauschobjekt dazu ausersehen, Zahlungsschwierigkeiten und Versorgungsengpässe auf deutscher Seite zu verhindern. Die Deportation der rhodischen Juden begann am 24. Juli 1944. Zunächst wurden sie auf dem Seeweg nach Piräus gebracht, von dort erfolgte der Weitertransport per Bahn in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo sie am 16. August 1944 ankamen. Insgesamt waren 1673 jüdische Bewohner von Rhodos und 94 von der benachbarten Insel Kos deportiert worden. 54 Juden auf Rhodos und 6 auf Kos hatten es geschafft, der Deportation zu entgehen. Nur 151 Angehörige der Gemeinde auf Rhodos und 12 derjenigen auf Kos überlebten. 1947 zählte Rhodos noch 60 jüdische Einwohner, Kos nur mehr einen. Bis zum Kriegsende blieb Rhodos unter deutscher Herrschaft. Die Insel wurde jedoch von britischen Seestreitkräften vollständig blockiert und konnte aus der Luft nur unzureichend versorgt werden. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht gingen die deutschen Truppen am 9. Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Rhodos und die anderen Inseln des Dodekanes zunächst ein Protektorat unter britischer Aufsicht. 1947 wurden sie an das Königreich Griechenland angeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Hauptwirtschaftszweig ist der Tourismus (etwa 85 %). Landwirtschaftlich wird die Insel vor allem für Wein- und Oliven-Anbau genutzt. Ein Teil des rhodischen Weins wird ins Ausland exportiert (die zwei größten Kellereien Cair und Emery S. A. exportieren rund 5 %), meist die minderen Qualitäten, während vor Ort exzellente Weine angeboten werden, meist trockene Rot- und Weißweine. Halbwilde Ziegen und Schafe bevölkern Berge, Täler und manchmal auch die Straßen. Aus ihrer Milch wird Käse zubereitet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Busverbindungen auf der Insel sind gut. Insbesondere im Norden fahren regelmäßig Busse in die Stadt Rhodos. Der touristisch weniger erschlossene Süden ist nicht gut an das Busnetz angebunden. Zahlreiche Taxen ermöglichen es, alle Orte der Insel problemlos zu erreichen. Schiffsverbindungen, zum Teil Auto-Fähren, gibt es täglich zu den benachbarten Inseln und in die Türkei. Die Passagen sind, besonders wenn ältere Boote bevorzugt sind, sehr günstig (normale Fähre: Rhodos–Kos einfache Fahrt etwa vier Stunden, ungefähr 23 € pro Person; Tragflügelboot: einfache Fahrt etwa 2 1/2 Stunden, ungefähr 30 € pro Person). Der meiste Verkehr zwischen den Inseln und dem Festland wird mit großen Katamaranen abgewickelt, die erheblich schneller als die Dampfer sind. Sie erreichen Geschwindigkeiten bis zu 32 Knoten (fast 60 km/h). Der Flughafen Rhodos \"(Rhodes International Airport, Diagoras-Airport)\" ist 16 km von Rhodos Stadt entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Auf Rhodos gibt es die Regionalsender TV7, Kanali 4, Rhodos TV, Rhodos Cosmos, Tharri TV, Omega TV, Rhodos Channel und Irida TV.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der AS Rhodos spielt in der Football League 2, der dritthöchsten Fußballklasse des Landes. In den frühen 1980er Jahren spielte er in der höchsten Spielklasse. Ein weiterer Fußballverein auf Rhodos ist der Diagoras F.C., der in den späten 1980er Jahren ebenfalls die erste Liga erreichte, die Alpha Ethniki. 2009 erreichte dieser Verein in der Beta Ethniki, der zweiten griechischen Liga, den achten Platz. Die Basketball-Mannschaft Kolossos Rhodos spielt in der A1 Ethniki, der ersten griechischen Liga. Eine für griechische Verhältnisse lange Tradition im Tennis und im Fahrradsport ist ebenfalls vorhanden. Aufgrund der starken saisonalen Winde in diesem Teil der Ägäis ist der Segelsport stark ausgeprägt. Segelregatten wie die Aegean Regatta werden in regelmäßigen Abständen auch mit Rhodos als Etappe ausgetragen. Des Weiteren hat sich entlang des nördlichen Teiles der Westküste von Rhodos sowie am südlichsten Punkt der Insel, Prasonisi, eine Wind- und Kitesurf-Szene entwickelt. An einigen Buchten der windabgewandten Ostseite wie Kallithea bestehen viele Tauchschulen. 2007 war Rhodos Gastgeber der Island Games und belegte dabei den zweiten Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Rhodos gehört neben Kreta zu den wichtigsten touristischen Regionen in Griechenland. Saison ist von Anfang Mai bis Ende Oktober. Der Tourismus konzentriert sich eher auf die nördliche Hälfte der Insel, jedoch wird der Süden mehr und mehr touristisch erschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Rhodos-Stadt.", "content": "Etwa die Hälfte der Inselbewohner lebt im Hauptort Rhodos, dem touristischen Zentrum an der Nordspitze der Insel. Die Altstadt mit Großmeisterpalast und mächtigen Stadtmauern wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Der Palast beherbergt unter anderem Mosaike und eine Kopie der Laokoon-Gruppe. Die touristisch genutzten Strände der Stadt sind überwiegend der Westküste zuzuordnen.", "section_level": 2}, {"title": "Westseite.", "content": "Von Rhodos-Stadt aus gesehen ist fast die gesamte Westküste bis Ialysos eine Kette von Hotels, Diskotheken und Bars. In \"Trianda\" (1967 noch ein beschauliches kleines Dörfchen, das gemäß Namen aus 30 noch vorhandenen Sommervillen an der Küstenstraße bestand) kann man zum Filerimos, einer Anlage der italienischen Franziskaner, sowie zu den Ruinen von Ialysos abbiegen. Im Nordwesten der Insel, etwas im Inneren gelegen, befindet sich das Tal der Schmetterlinge (πεταλούδες, \"Petaloudes\"), das gegen Eintritt besucht werden kann. In diesem Tal ist der \"Russische Bär,\" auch bekannt als \"Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria),\" die zur Familie der Bärenspinner gehört, in großer Zahl anzutreffen. Grund dafür ist, dass dieses Tal von einem bedeutenden Vorkommen des Orientalischen Amberbaums \"(Liquidambar orientalis)\" besiedelt wird, dessen Harzgeruch die Schmetterlinge anzieht. Der Gepunktete Harlekin ist insbesondere durch seine leuchtend rote Farbe auf der Flügelunterseite zu erkennen. Die Population hat in den letzten Jahren drastisch abgenommen, da die Falter durch die Touristen am Tag nicht zur Ruhe kamen, um die nötige Energie für die nächtliche Paarung zu sammeln. Ebenfalls auf der Westseite der Insel befinden sich die Ruinen der Stadt Kameiros. Weiter im Süden, direkt an der Küste, liegt einer der drei Punkte, an denen die Johanniter ihre Insel verteidigten. Auf einem Felsendom, dessen Felswände bis zu 240 m hoch ragen, liegt die Ruine von Monolithos mit Reste der alten Burg, in der sich später ein Kloster befand. Noch steht dort eine kleine Kapelle.", "section_level": 2}, {"title": "Ostseite.", "content": "Das Zentrum des Tourismus liegt auf der Ostseite der Insel. Grund dafür sind die klimatischen Verhältnisse, da auf der Westseite viel stärkerer Wind herrscht und stärkerer Wellengang. An der Ostküste südwärts von Rhodos-Stadt befinden sich die Thermen von Kallithea, die rekonstruiert und im Sommer 2007 neu eröffnet wurden. Etwas weiter südlich liegt die Region um Faliraki, die Hochburg des Tourismus. Der Ort bestand noch 1970 aus einem kleinen Dorf. Für kulturell und historisch interessierte Besucher hat die Stadt nichts zu bieten. Eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Insel ist die Stadt Lindos mit der Akropolis. Sie ist nach der Akropolis von Athen die meistbesuchte Griechenlands. Sehenswert sind die zahlreichen Kapitänshäuser sowie die Marienkirche mit zahlreichen Fresken. Weiter die Küstenstraße nach Süden folgen Urlaubsorte (Kolymbia, Gennadi). In Kattavia ist die Abzweigung nach Prasonisi erreicht, eine Halbinsel, die über eine manchmal vom Meer überspülte Sandbank mit dem Südende der Insel Rhodos verbunden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Geologie Flora und Fauna Quellen Geschichte", "section_level": 1}], "src_summary": "Rhodos ( ; ) ist mit 1.401,459 km2 die viertgrößte Insel Griechenlands und die Hauptinsel der griechischen Inselgruppe Dodekanes in der Südost-Ägäis. Nach der Volkszählung von 2011 hatte die Insel 115.490 Einwohner. Davon lebt fast die Hälfte in der Stadt Rhodos, dem Hauptort und touristischen Zentrum im Norden. Das Wappentier von Rhodos ist der springende Hirsch, der \"Elafos\" genannt wird.", "tgt_summary": "罗德岛( )是爱琴海上的一个岛屿,位于佐则卡尼萨群岛的最东端,它也是该群岛的主岛和希腊所辖最东的岛屿,距离土耳其仅18公里。其名来自于古希腊语中的「」(玫瑰),当时指的是今天的朱槿;岛徽则是一只跳跃的鹿。全岛面积为1,398平方公里,居民约为125,000人,其中约一半住在岛北部的罗得市,该市也是全岛的首府和旅游中心。", "id": 769216} {"src_title": "Kleinfleckkatze", "tgt_title": "喬氏貓", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "In der Größe entspricht die Kleinfleckkatze einer großen, männlichen Hauskatze. Die Kopfrumpflänge beträgt 60 cm, hinzu kommen 30 cm Schwanz. Die Grundfarbe des Fells ist grau oder gelbbraun, wobei im Süden des Verbreitungsgebiets die grauen und im Norden die gelben Tiere vorkommen. Gezeichnet ist das Fell mit kleinen, schwarzen Flecken. Häufig kommt es zu Melanismus (Schwärzlinge).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Kleinfleckkatze lebt in der Südhälfte Südamerikas, von Bolivien und Südbrasilien südwärts bis Patagonien. Sie kommt nur östlich der Anden vor. Wälder sind ebenso ihr Lebensraum wie baumbestandenes Grasland.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Zur Beute zählen Hasen und Nagetiere. Da sie auch im Wasser nach Fischen jagt, wird sie in Südamerika auch als „Fischkatze“ bezeichnet (eine Benennung, die im deutschen Sprachgebrauch einer ganz anderen Katze vorbehalten ist, siehe Fischkatze). Die Kleinfleckkatze ist nachtaktiv und verschläft den Tag in den Bäumen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Das Kleinfleckkatzenfell war lange Zeit in der Kürschnerei zur Herstellung von Pelzmänteln beliebt. Die Kleinfleckkatze ist mittlerweile akut vom Aussterben bedroht und daher seit 1992 im Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen im Anhang A gelistet. Jeglicher Handel ist daher verboten. Dies schließt den Handel zwischen Privatpersonen und den Handel mit gebrauchten Produkten, die aus Kleinfleckkatzen hergestellt wurden, ein. 1991, also im Jahr vor Inkrafttreten dieser Schutzbestimmung, waren noch 5500 Tiere (das war ein Zehntel der seinerzeit bekannten Population) in den Tierhandel gebracht worden.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Bezüglich des wissenschaftlichen Namens gibt es Unstimmigkeiten zwischen \"Leopardus geoffroyi\" oder \"Oncifelis geoffroyi\". Zunächst wurde sie als \"Leopardus geoffroyi\" in die Verwandtschaft des Ozelots gerechnet, danach aber eher in die Gattung \"Oncifelis\" eingruppiert, zu der noch die Pampaskatze und die Chilenische Waldkatze gerechnet wurden. Wilson & Reeder (2005) führten schließlich die Gattungen \"Leopardus\" und \"Oncifelis\" zur Gattung der Pardelkatzen (\"Leopardus\") zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuzung mit Hauskatzen.", "content": "Trotz unterschiedlicher Chromosomenzahl kann die Kleinfleckkatze mit der Hauskatze gekreuzt werden. Die entstehenden Hybride heißen Safari-Katze und werden von der TICA als experimentelle Rasse registriert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kleinfleckkatze oder Salzkatze, selten auch Geoffroy-Katze (\"Leopardus geoffroyi\" oder \"Oncifelis geoffroyi\", benannt nach dem französischen Zoologen Étienne Geoffroy Saint-Hilaire) ist eine südamerikanische Art innerhalb der Familie der Katzen (Felidae).", "tgt_summary": "乔氏猫(学名:'),又名美洲云豹或美洲渔豹,可能是南美洲最普遍的野生猫科。", "id": 836337} {"src_title": "Bürgerversicherung", "tgt_title": "單一支付者醫療衛生系統", "src_document": [{"title": "Grundlage.", "content": "Grundlegende Ziele der Befürworter einer Bürgerversicherung sind die Senkung der Gesundheitsausgaben, die Abschaffung einer von ihnen kritisierten Zwei-Klassen-Medizin, in der Versicherte der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung unterschiedlich behandelt werden, und mehr soziale Gerechtigkeit. Sie versprechen sich höhere Einnahmen für die gesetzliche Krankenversicherung sowie eine höhere Effizienz und dadurch Kostenersparnis, um ein höheres Leistungsniveau der Grundversorgung zu ermöglichen. Des Weiteren soll mehr soziale Gerechtigkeit sowohl in der solidarischen Beitragsfinanzierung, die eine Stabilisierung oder sogar eine Senkung der Krankenkassenbeiträge zur Folge hätte, als auch in der Qualität und Nutzung der Versicherungsleistungen, entstehen. Darüber hinaus sollen Verzerrungen im Wettbewerb zwischen Ärzten gesetzlicher Kassen mit Privatkassenärzten abgebaut werden. Die SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke favorisieren die Umgestaltung der bestehenden Krankenversicherung in eine Bürgerversicherung, während CDU und FDP dies ablehnen. Ebenso befürworten der Fachbereich Gesundheit der Gewerkschaft ver.di und der Verein Demokratischer Ärztinnen und Ärzte eine Bürgerversicherung. Der NAV-Virchow-Bund und der Marburger Bund sprechen sich dagegen aus. Nach einer Umfrage im Auftrag der IG Metall im Jahr 2016 unterstützten zwei Drittel der Deutschen eine Bürgerversicherung. Einige Modelle der Bürgerversicherung wollen das Prinzip auch auf die gesetzliche Rentenversicherung anwenden. Zudem sollen die berufsständischen Versorgungswerke abgeschafft werden.", "section_level": 1}, {"title": "Konzepte der Bürgerversicherung.", "content": "Bei der Bürgerversicherung lassen sich grob zwei verschiedene Konzepte unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "Bürgerversicherung.", "content": "Alle Bürger zahlen einen bestimmten Prozentsatz aus der Summe aller eigenen Einkünfte (Lohnarbeit, Kapitalerträge, Mieteinnahmen, Zuschüsse und sonstige Einnahmen) gegebenenfalls bis zur Beitragsbemessungsgrenze in die Bürgerversicherung ein. Im Sinne paritätischer Beiträge wird bei abhängig Beschäftigen die Hälfte des Betrages vom jeweiligen Arbeitgeber übernommen. Es ist umstritten, ob die Deckelung der Beiträge für besonders gut Verdienende (Beitragsbemessungsgrenze) verfassungskonform und damit zwingend ist, da bei einer Pflichtversicherung der Beitrag immer in einem einigermaßen verträglichen Verhältnis zur Leistung stehen müsse. Durch das Konzept soll die Einnahmesituation der gesetzlichen Krankenkassen so weit verbessert werden, dass Leistungskürzungen vermieden werden können. Wenn der Begriff Bürgerversicherung in der Berichterstattung der Medien oder im politischen Diskurs gebraucht wird, ist fast immer diese Form gemeint.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitsprämie, Kopfpauschale.", "content": "Der Begriff \"Bürgerversicherung\" wurde auf das Konzept der „Gesundheitsprämie“ ausgedehnt. Alle Bürger zahlen einen gleichen Betrag (Kopfprämie, Bürgerprämie) in die Versicherung ein. Bei Geringverdienern würde dieser aus Steuermitteln subventioniert werden. Die Beiträge für Kinder sollen ebenfalls aus Steuermitteln aufgebracht werden. Dabei sieht das Konzept der Union vor, dass nur die derzeit gesetzlich Versicherten einbezogen sind. Selbständige, Beamte und Besserverdienende sollen davon nicht direkt betroffen werden und finanzieren den Solidarausgleich (kostenlose Mitversicherung der Kinder, Unterstützung für Einkommensschwache) über die Einkommensteuer (die keine Beitragsbemessungsgrenze kennt) mit. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht in dem Vorschlag der Gesundheitsprämie „keine Lösung“.", "section_level": 2}, {"title": "Vergleich.", "content": "Bürgerversicherung (mit Beitragsbemessungsgrenze) und Gesundheitsprämie sind keine absoluten Gegensätze. In der politischen Auseinandersetzung wird auch über eine Mischform diskutiert.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherung (WIP) kam im Rahmen eines internationalen Vergleichs einheitlich organisierter Gesundheitssysteme zu dem Ergebnis, dass in allen Systemen rationiert wird: Während steuerfinanzierte Gesundheitsdienste ihre Leistungen vor allem über Wartezeiten und Begrenzung der Wahlfreiheit des Patienten einschränkten, würden beitragsfinanzierte Krankenversicherungssysteme häufiger Zuzahlungen verlangen. In den letzten Jahren entwickelt sich aber dieses System zum Oligopol und zeigt teils deutliche Beitragssteigerungen. Investitionen gingen zurück, Löhne des Gesundheitspersonals wurden gekürzt oder eingefroren, Zuzahlungen erhöht und Wartezeiten stiegen weiter an. Leistungsausschlüsse kämen in allen Systemen vor, die zu Ausweichshandlungen der Versicherten führen würden, sich die Leistung privat zu besorgen. Das duale System in Deutschland würde zu weniger Versorgungsunterschieden führen und hätte gut abgeschnitten. Im niederländischen Modell der Bürgerversicherung sind seit 2006 alle Bürger privat versichert. Die privaten Versicherungsgesellschaften unterliegen allerdings einer ausgeprägten staatlichen Rahmenregulierung.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Auf dem 116. Deutschen Ärztetag am 28. Mai 2013 bezeichnete der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery die Bürgerversicherung für eine „Mogelpackung“ und einen „Turbolader für Zwei-Klassen-Medizin“, da wer es sich leisten könne, sich zusätzlich privat versichern würde. Der Verband der Privaten Krankenversicherung wendete sich gegen die Einführung einer Bürgerversicherung. Die Erfahrung in den Niederlanden oder Großbritannien zeige, dass „in solchen Einheitssystemen“ nur Menschen Zugang zu „Spitzenmedizin“ hätten, „die es sich leisten können“. Der Verband sieht eine „drohende Absenkung von Gesundheitsleistungen“ und eine Benachteiligung der Mittelschicht. „Die Leistungsstärke des deutschen Gesundheitswesens“ beruhe auf dem „Zwei-Säulen-Modell aus Privater und Gesetzlicher Krankenversicherung“. In einem Arbeitspapier der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung vom Juni 2013 schließt sich der Autor Robert Paquet den Formulierungen seitens der PKV nicht an, ist aber skeptisch. Mit den von der Bürgerversicherung ausgehenden Problemen eines Strukturwandels der medizinischen Angebote, aber auch der privaten Zusatzversicherungen sowie mit möglichen Eindämmungsstrategien für solche Entwicklungen hätten sich die BV-Konzepte von SPD, Grünen und Linken nicht auseinandergesetzt. Zudem würden bis zu 100.000 Arbeitsplätze bei den privaten Krankenversicherungen wegfallen, die nur teilweise in gesetzlichen Krankenversicherungen neu entstehen würden. Der Prognose des Verbands der privatärztlichen Verrechnungsstellen (PVS) vom Mai 2013 nach, hätte jeder niedergelassene Arzt im Durchschnitt jährlich rund 43.000 Euro Umsatzeinbußen zu erwarten. Dass eine Bürgerversicherung aufgrund der damit einhergehenden Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze zudem die Arbeitgeber erheblich belasten würde, will die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft mit einem eigenen Bürgerversicherungsrechner nachweisen. 2013 würden nur 13 Prozent der privat Krankenversicherten als Arbeitnehmer über die Beitragsbemessungsgrenze hinaus verdienen. Dass die Bürgerversicherung im Einklang mit dem Grundgesetz steht, behauptet ein Gutachten der Arbeiterwohlfahrt (AWO): Die Kritik, die Bürgerversicherung könne für keine gerechte Verteilung der Lasten sorgen, weisen die Studienautoren Greß und Bieback zurück. Auch das Finanzierungsproblem der Kassen könne nachhaltig gelöst werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Bürgerversicherung bezeichnet in Deutschland verschiedene Konzepte eines solidarischen Sozialversicherungssystems mit dem Kennzeichen, dass ausnahmslos alle Bürger und unter Einbeziehung aller Einkunftsarten Beiträge in die gesetzliche Krankenversicherung leisten und gleichermaßen alle Bürger im Versicherungsfall daraus gleiche Leistungen in Anspruch nehmen können. Die Bürgerversicherung bedeutet die Aufhebung des dualen Systems zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung im Leistungsbereich der Grundversorgung. Medizinische Sonderleistungen über die Grundversorgung hinaus sollen in den meisten Konzepten weiterhin durch private Zusatzversicherungen möglich sein.", "tgt_summary": "单一支付者医疗卫生系统是一种全民医疗卫生系统,它负担了所有居民的基本医疗费用,而费用只由一个公共机构(因此称为“单一支付者”)所支付。", "id": 342669} {"src_title": "Nidation", "tgt_title": "着床", "src_document": [{"title": "Befruchtung und Einnistung beim Menschen.", "content": "Die Verschmelzung von Eizelle und Spermium erfolgt 12 bis 24 Stunden nach dem Eisprung (\"Ovulation\") im Eileiter (\"Tuba uterina\"). Die befruchtete Eizelle, auch als Zygote bezeichnet, teilt sich und wird durch den Zilien­schlag der Eileiterzellen Richtung Gebärmutter bewegt. Etwa im 12–16-Zellen-Stadium erreicht die Zygote – zu diesem Zeitpunkt als Morula bezeichnet – am dritten Tag nach der Befruchtung die Gebärmutterhöhle. Durch weitere Teilungen und Strukturänderungen entsteht aus der Morula die Blastozyste. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass die Zellen, aus denen der Embryo hervorgeht (Embryoblast), sich an einer Seite der Blastozyste anhäufen. Die Wand der Blastozyste wird von abgeflachten Zellen gebildet, die als Trophoblast bezeichnet werden. Der Trophoblast umschließt die Blastozystenhöhle. Die Nidation beginnt mit der Anheftung der Blastozyste an der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) zwischen dem 5. und 6. Tag. Danach dringen diejenigen Trophoblastzellen, die sich an dem Pol der Blastozyste befinden, an dem der Embryoblast liegt, zwischen die Oberflächenzellen (Epithelzellen) der Gebärmutterschleimhaut ein. Hierfür schütten die Trophoblastzellen Enzyme aus, die Strukturproteine des Bindegewebes der Schleimhaut auflösen (proteolytische Enzyme). Auch die Zellen der Schleimhaut der Gebärmutter unterstützen die Einnistung der Blastozyste. Der gesamte Prozess der Einnistung dauert bis zum Ende der zweiten Entwicklungswoche an. Die Blastozyste ist dann vollständig in die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut eingedrungen und wird von neugebildetem Epithel bedeckt. Es handelt sich also tatsächlich um eine Implantation in den Uterus und nicht bloß um eine Anheftung. Die Implantation ist mit der Öffnung einiger Blutgefäße der Gebärmutterschleimhaut verbunden, sodass es zu einer leichten Blutung, der sogenannten \"Implantationsblutung\", kommen kann. Da zu diesem Zeitpunkt auch die nächste, nun ausbleibende Menstruationsblutung fällig wäre, kann die Implantationsblutung mit dieser verwechselt werden. Die Frau kann somit zu diesem Zeitpunkt irrtümlich annehmen, sie sei nicht schwanger.", "section_level": 1}, {"title": "Ort der Nidation.", "content": "Die Nidation erfolgt beim Menschen meist an der Hinterwand der Gebärmutter, sehr selten auch außerhalb der Gebärmutter, falls es zu Passagestörungen im Bereich des Eileiters kommt. In diesen Fällen entsteht eine Extrauteringravidität, die in 99 % der Fälle den Eileiter selbst zum Ort hat, was als Eileiterschwangerschaft bezeichnet wird. In den restlichen Fällen nistet sich der Embryo/die Blastozyste in der Bauchhöhle, meist im Douglas-Raum oder dem Mesenterium ein. Solche Schwangerschaften außerhalb des Uterus werden auch \"ektopisch\" genannt (von griech., und ), da sie sich außerhalb des für eine Schwangerschaft natürlichen Ortes befinden. Eine Extrauteringravidität kann das Leben der Mutter in hohem Maße gefährden, besonders weil mit dem Größerwerden des Embryos Blutgefäße zerreißen können. Dennoch kommt es in seltenen Fällen auch zur Geburt eines ektopisch ausgetragenen Kindes.", "section_level": 1}, {"title": "Hemmung der Nidation.", "content": "Bei einigen Methoden zur Empfängnisverhütung wird als möglicher Mechanismus eine Hemmung der Nidation diskutiert. Insbesondere bei Intrauterinpessaren („Spirale“), bei der Notfallkontrazeption („Pille danach“) und der Minipille könnte die Hemmung der Nidation zur empfängnisverhütenden Wirkung beitragen. In der Regel wird die sogenannte „Spirale danach“ eingesetzt, um eine Interzeption (Verhinderung der Einnistung der Eizelle nach erfolgter Befruchtung) durchzuführen. Beweise für eine nidationshemmende Wirkung der genannten Methoden bestehen nicht. Aufgrund der möglichen nidationshemmenden Wirkung werden diese Methoden von einigen Kirchen, wie z. B. den orthodoxen Kirchen und der katholischen Kirche, abgelehnt, da nach ihrer Ansicht das menschliche Leben mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginnt. Nach deutschem Strafrecht beginnt die Schwangerschaft erst nach der Einnistung. Maßnahmen, deren Wirkung vor Abschluss der Nidation eintritt, gelten nicht als Schwangerschaftsabbruch und sind deshalb nicht als Abtreibung strafbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nidation (\"Einnistung\", nach ) oder Implantation (\"Einpflanzung\", nach ) ist die Einnistung der befruchteten Eizelle im Stadium der Blastozyste in die Gebärmutterschleimhaut. Die Nidation beginnt beim Menschen am fünften oder sechsten Tag nach der Befruchtung der Eizelle. Die sich einnistende Blastozyste schüttet das Hormon humanes Choriongonadotropin (hCG) aus, das die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut im Rahmen der Menstruation verhindert.", "tgt_summary": "着床(imbedding),又称「植入」(implantation),指人以及部分哺乳动物胚胎早期发育中胚胎植入子宫内膜的过程。着床完成后,胚胎会进入原肠胚阶段,原肠胚形成过程开始。", "id": 297087} {"src_title": "Reconquista", "tgt_title": "收復失地運動", "src_document": [{"title": "Begriffskritik.", "content": "Der Begriff wird nicht selten kritisiert, da er geeignet ist, den Eindruck zu erwecken, dass es sich um einen einheitlichen und gemeinsamen Prozess der christlichen Akteure gehandelt habe, getragen von dem Willen, die muslimischen Territorien zurückzuerobern. Ob bzw. zu welchen Zeiten eine solche Motivation im Sinne eines Kreuzzugs der christlichen Reiche gegen einen gemeinsamen Feind vorgelegen hat, ist jedoch umstritten. Auch gab es während des gesamten, 770 Jahre umfassenden Zeitraums auch kurze Zeiten, in denen der christliche Herrschaftsbereich wieder zurückgedrängt wurde, und lange Zeiträume (z. B. von der Mitte des 13. Jh. bis zum Krieg von Granada ab 1482), in denen das Vordringen der christlichen Reiche praktisch zum Stillstand kam. Zudem ist die gesamte Epoche der \"Reconquista\" nicht nur durch die Auseinandersetzung zwischen dem christlichen und dem muslimischen Lager, sondern in weiten Teilen wesentlich auch durch Konflikte innerhalb beider Lager geprägt, teilweise mit Verbündeten bzw. Söldnern aus dem jeweils anderen Lager. Ein Beispiel ist das Leben des spanischen Nationalhelden El Cid, der sich mit seiner Streitmacht zeitweise als Söldner muslimischer Herrscher verdingte. Trotzdem wird der Begriff üblicherweise zur Bezeichnung der Epoche verwandt, deren Kennzeichen es ist, dass auf der Iberischen Halbinsel christliche und muslimische Reiche nebeneinander bestanden haben.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die Reconquista lässt sich grob in drei Phasen unterteilen. Die erste Phase dauerte vom Beginn der christlichen Rebellion in Asturien (718) bis zur Rückeroberung der alten Königsstadt Toledo im Jahr 1085. Die zweite Phase (1086–1212) war durch das Eingreifen nordafrikanischer Kräfte gekennzeichnet, die den Vormarsch der Christen zeitweilig zum Stehen brachten; in dieser Phase nahmen die Auseinandersetzungen stärker als zuvor den Charakter eines Religionskriegs an. Sie endete mit einem entscheidenden militärischen Erfolg der Christen. In der dritten Phase (1213–1492) wurden die Muslime auf ein relativ kleines Territorium mit dem Zentrum Granada zurückgedrängt, das schließlich ebenfalls erobert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Anfang.", "content": "Im Frühjahr 711 landete der Berber Tāriq ibn Ziyād mit seinem Heer in der Region von Algeciras/Gibraltar, um das seit dem 5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel bestehende Westgotenreich zu unterwerfen. Die Westgoten wurden im Juli 711 in der Schlacht am Río Guadalete geschlagen, wobei ihr König Roderich den Tod fand. Bis 719 eroberten die Mauren die gesamte Iberische Halbinsel einschließlich Asturiens. Unter den westgotischen Adligen, die sich mit den neuen Machthabern arrangierten, war auch Pelayo (Pelagius), dessen Einflussgebiet sich in Asturien befand. Asturien wurde damals von einem muslimischen Gouverneur namens Munuza verwaltet. Pelayo geriet mit Munuza in einen persönlichen Konflikt wegen einer Heiratsangelegenheit und begann darauf eine Rebellion in einem entlegenen Berggebiet Asturiens. Er ließ sich von seinen Anhängern zum König oder Fürsten wählen. 722 (oder, wie manche Forscher meinen, schon 718) besiegte er in der Schlacht von Covadonga eine muslimische Streitmacht. So konnte er seinen Herrschaftsbereich behaupten, aus dem dann das Königreich Asturien wurde. Der Sieg von Covadonga wird in Spanien traditionell als Beginn der Reconquista betrachtet, obwohl es keinen Beleg dafür gibt, dass damals schon eine umfassende Rückeroberung beabsichtigt war. Möglicherweise fand bei Covadonga in Wirklichkeit nur ein Gefecht statt. Zwischen 719 und 725 drangen die Muslime über die Pyrenäen vor und eroberten Septimanien, einen Landstrich um Narbonne, der zum Westgotenreich gehört hatte. Ihr Vorstoß in das Frankenreich wurde aber von Karl Martell 732 in der Schlacht bei Tours und Poitiers abgewehrt. Septimanien konnten sie noch bis 759 halten.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Phase (bis 1085).", "content": "Schon im 8. Jahrhundert konnten die Könige von Asturien ihr Herrschaftsgebiet beträchtlich ausdehnen und die Muslime aus Galicien vertreiben. Im Verlauf des 9. bis 11. Jahrhunderts erlangten die christlichen Königreiche allmählich die Herrschaft über weite Teile der Iberischen Halbinsel. Zugleich bestanden aber auch viele enge wirtschaftliche und persönliche Verbindungen zwischen Christen und Muslimen. So entstammten die früheren Könige von Navarra der Familie Banu Qasi von Tudela. Der Kampf gegen die Araber hielt die christlichen Könige nicht davon ab, auch Handel mit ihnen zu treiben und untereinander Kriege zu führen. Christliche Heerführer wie El Cid schlossen Verträge mit muslimischen Königen der Taifas, um an deren Seite zu kämpfen. Die Christen betrachteten den Apostel Jakobus den Älteren \"(Santiago)\" wegen des ihm zugeschriebenen Beistandes in der allerdings erfundenen Schlacht von Clavijo (844) als ihren Schutzheiligen. Er wurde zur Integrationsfigur des christlichen Spanien. Noch heute ist er der Patron Spaniens. Sein Beiname Matamoros (\"der Maurenschlächter\") lässt seine militärische Funktion erkennen. Zentrum des Kults war sein angebliches Grab in Santiago de Compostela. Eine der größten christlichen Niederlagen und ein wichtiges Motiv zur Reconquista war die Eroberung und Zerstörung Santiagos im Jahr 997 durch den muslimischen Heerführer al-Mansûr, der jedoch die Reliquien des heiligen Jakobus verschonte. Nach al-Mansûrs Tod (1002) konnten die Christen von inneren Wirren auf der gegnerischen Seite profitieren und weiter vordringen. In der Folgezeit wurde das maurisch beherrschte Gebiet im Süden immer kleiner.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Phase (1086–1212).", "content": "In der ersten Phase der Reconquista hatte der christliche Vormarsch Gebiete betroffen, die für die Muslime strategisch entbehrlich waren, darunter eine weitgehend unbesiedelte Zwischenzone, den Verwüstungsgürtel. Erst mit dem Feldzug zur Eroberung von Barbastro (1064), an dem auf christlicher Seite zahlreiche Franzosen teilnahmen, und vor allem mit dem Fall Toledos (1085) begann sich die Reconquista gegen Kerngebiete des muslimischen Herrschaftsbereichs zu richten, deren Verlust aus muslimischer Sicht eine Existenzbedrohung darstellte. Damit erhielt die Auseinandersetzung eine neue Qualität; die Muslime sahen sich im Jahr 1086 gezwungen, die nordafrikanische Berberdynastie der Almoraviden ins Land zu rufen. Die Almoraviden proklamierten den Dschihad zur Verteidigung des Islam und stoppten den Vormarsch der Christen vorübergehend. Dabei übernahmen sie selbst die Herrschaft im muslimischen Teil Spaniens und gliederten diesen ihrem Reich ein. Im Hochmittelalter wurde der Kampf gegen die Muslime von den christlichen Herrschern Europas als Kampf für die gesamte Christenheit und als Heiliger Krieg wahrgenommen. Die muslimische Seite kannte den kriegerischen Aspekt des Dschihad schon seit Mohammeds Kriegszügen gegen seine Nachbarn und hatte auch die Eroberung Spaniens in diesem Sinne unternommen. Ritterorden nach dem Vorbild der Tempelritter, wie der Santiagoorden, der Orden von Calatrava, der Alcántaraorden und der Orden von Montesa, wurden gegründet oder gestiftet; die Päpste riefen die europäischen Ritter zum Kreuzzug auf die Halbinsel. Der entscheidende Wendepunkt, der den Christen endgültig das militärische Übergewicht verschaffte, war die Schlacht bei Las Navas de Tolosa am 16. Juli 1212, in der die Truppen der verbündeten Königreiche von Kastilien, Navarra, Aragón und León sowie französische Kontingente unter Alfons VIII. die Almohaden unter Kalif Muhammad an-Nasir besiegten.", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Phase (1213–1492).", "content": "Nach der Eroberung Córdobas (1236) und Sevillas (1248) durch Kastilien, Valencias (1238) durch Aragón und der Algarve (1250) durch Portugal wurden zwar auch Murcia und Granada unterworfen, doch brach 1262 mit marokkanischer Hilfe ein muslimischer Aufstand in ganz Andalusien aus. Nach der endgültigen Eroberung Murcias durch Kastilien und Aragón 1265 blieb nur das Nasriden-Emirat von Granada als kastilischer Vasallenstaat vorerst noch muslimisch. Interventionen und mehrere Feldzüge der marokkanischen Meriniden scheiterten 1291 an innermuslimischen Rivalitäten. Im Jahr 1340 besiegte eine christliche Allianz aus Kastilien, Aragón, französischen Hilfstruppen und letztmals auch Portugiesen in der Schlacht am Salado ein Heer des marokkanischen Sultans Abu l-Hasan, der eine letzte Intervention und Gegenoffensive angeführt hatte. Die darauffolgende Eroberung von Algeciras im Jahr 1344 durch dieselbe Allianz nach einer zweijährigen Belagerung sorgte später dafür, dass seitdem keine nordafrikanische Intervention auf der Iberischen Halbinsel mehr stattfand. Im 15. Jahrhundert besaß Kastilien die militärische Macht, das Reich der Nasriden zu erobern, aber die Könige zogen es zunächst vor, Tribut zu erheben. Der Handel mit Granada bildete einen Hauptweg für afrikanisches Gold in das mittelalterliche Europa. 1482 begann Kastilien schließlich seine mehrjährige Eroberung des Königreiches Granada, des letzten muslimisch beherrschten Territoriums der Iberischen Halbinsel. Im August 1487 wurde Málaga erobert. Zu Beginn des Jahres 1489 bestand das Emirat von Granada nur noch aus den Gebieten rund um die Städte Guadix, Baza und Almería und der Hauptstadt Granada. Nach der Eroberung der vorgenannten rückten die Streitkräfte der Katholischen Könige auf die Hauptstadt vor. Die Belagerung von Granada begann am 11. April 1491. Am 25. November kapitulierte der letzte arabische Herrscher in Al-Andalus, Muhammad XII. \"(Boabdil),\" vor den Heeren von Ferdinand II. und Isabella I. (\"Los Reyes Católicos,\" die „Katholischen Könige“) und übergab die Stadt nach Unterzeichnung des Vertrags von Granada kampflos am 2. Januar 1492. Im selben Jahr erließen die Könige das Alhambra-Edikt, in dem die Vertreibung der Juden aus allen Territorien der spanischen Krone zum 31. Juli des Jahres angeordnet wurde, sofern sie bis dahin nicht zum Christentum übergetreten waren.", "section_level": 2}, {"title": "Motivation.", "content": "Hinsichtlich der Gewichtung der Motive für die Reconquista gehen in der Forschung die Meinungen weit auseinander. Diskutiert werden die religiöse Motivation, der „nationale“ Aspekt und – für die Anfangsphase – ein nur regionaler Widerstandswille gegen die Fremdherrschaft. Nach der traditionellen Lehrmeinung stand der religiöse Wille zum Kampf gegen den Islam von Anfang an im Vordergrund, wobei als „nationales“ Motiv die Anknüpfung an das Westgotenreich hinzukam, aus der ein historisch begründeter Anspruch auf Herrschaft über die gesamte Iberische Halbinsel abgeleitet wurde. Eine andere These, die von Abilio Barbero und Marcelo Vigil vorgetragen wurde, besagt, der Widerstand gegen die Muslime sei ursprünglich nur ein ethnisch bedingtes Streben nach regionaler Selbstbestimmung gewesen. Dieses sei von der kantabrischen und baskischen Bevölkerung in Nordspanien ausgegangen und defensiv orientiert gewesen; erst viel später sei der Gedanke einer Rückeroberung der Iberischen Halbinsel entstanden. Eine weitere, von Carl Erdmann und zahlreichen anderen Historikern vertretene Auffassung lautet, der eigentliche Antrieb zur Reconquista sei in den ersten Jahrhunderten das Streben einzelner Herrscher nach Landgewinn gewesen und das Konzept des Glaubenskriegs habe zur Rechtfertigung eines weltlichen Expansionswillens gedient; erst ab dem 11. Jahrhundert habe die religiöse Motivation tatsächlich eine zunehmend wichtige Rolle gespielt. Zur Begründung dieser Deutung wird darauf hingewiesen, dass sich im Verlauf der militärischen Konflikte oft Christen mit Muslimen gegen ihre eigenen Glaubensgenossen, mit denen sie verfeindet waren, verbündeten.", "section_level": 1}, {"title": "Repoblación.", "content": "Auf die erfolgreichen militärischen Offensiven der christlichen Herrscher folgte die \"Repoblación\" („Wiederbesiedlung“), die meist von Königen, Adligen, Bischöfen oder Äbten organisierte Ansiedlung von Christen in Gebieten, deren muslimische Bewohner getötet oder vertrieben worden waren. Mit der systematischen Entvölkerung von Grenzgebieten schufen insbesondere asturische Könige auf ihren Feldzügen einen Verwüstungsgürtel, mit dem sie ihren Machtbereich vor Angriffen der Muslime schützen wollten; nach weiteren militärischen Erfolgen wurde später die Neubesiedlung in Angriff genommen. Ein Teil der Siedler kam aus dem gesicherten christlichen Gebiet, andere waren Christen, die aus dem muslimischen Süden fortgezogen waren. Zu einem großen Teil geschah die \"Repoblación\" in grundherrlicher Form, anfänglich mit Unfreien, doch waren auch freie Bauern beteiligt. Auch Muslime, die sich zum Christentum bekehrten, wurden im Rahmen der \"Repoblación\" angesiedelt. Im Spätmittelalter spielten Ritterorden eine wesentliche Rolle. Diese Maßnahmen fanden ihren Abschluss 1609/14 mit der Ausweisung der letzten, inzwischen zwangschristianisierten Mauren. Mit der \"Repoblación\" ging eine erneute Christianisierung und eine erneute Romanisierung bzw. weitgehende Kastilisierung der Halbinsel einher.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen und Rezeption.", "content": "Der religiös motivierte Kampf- und Expansionswille fand nach dem Fall Granadas außerhalb Spaniens Betätigungsfelder, insbesondere bei der Eroberung des neu entdeckten Amerika. Auch endete die Reconquista nicht an den Grenzen Europas. Mit dem Übersetzen nach Nordafrika und mit der spanischen Besetzung von Melilla (1497) und Oran (1509) erfolgte auch die Eroberung von afrikanischen Landstrichen. Die zunächst geduldeten Mauren (\"mudéjares\") und Juden wurden im 15. und 16. Jahrhundert zur Taufe genötigt bzw. bei Weigerung des Landes verwiesen. Die zum christlichen Glauben übergetretenen \"Conversos\" (Morisken) wurden missachtet und verfolgt, wobei die in den Jahren 1478–1482 eingerichtete Spanische Inquisition eine zentrale Rolle spielte. Die durch diese Politik bewirkte Abwanderung trug zum wirtschaftlichen Niedergang Spaniens bei. Die verschiedenen Hauptstoßrichtungen der christlichen Reiche – Portugal entlang der Atlantikküste, Kastilien-Leon durch das Zentrum und ins heutige Andalusien, die Krone von Aragón nach den Balearen und entlang der Levante – spiegeln sich noch heute in der Sprachverteilung auf der Iberischen Halbinsel (Portugiesisch, Kastilisch, Katalanisch) wider. An die Reconquista wird traditionell mit einer Reihe von Festen, mit Schaukämpfen von Mauren und Christen \"(Moros y Cristianos)\", bunten Paraden in historischen Kostümen und Feuerwerken erinnert. Wichtige Feste finden in Villena und Alcoi (spanisch \"Alcoy\") statt. Auch die Figur des \"Rey Moro\" bei den \"Gigantes y Cabezudos\" erinnert an diese Zeit. Die am 10. Oktober 1850 im Teatro de Real Palacio in Madrid uraufgeführte Oper Die Eroberung von Granada \"(La Conquista di Granata)\" von Emilio Arrieta nimmt sich des Themas an.", "section_level": 1}, {"title": "Soziale Gruppen zur Zeit der Reconquista.", "content": "Mit den Erfolgen und Niederlagen bildeten sich einige soziale Gruppen heraus:", "section_level": 1}, {"title": "„Spanische“ Reconquista.", "content": "Wenn häufig von der „spanischen“ Reconquista gesprochen wird, ist der Begriff insoweit irreführend, als es während der gesamten Epoche kein einheitliches Staatswesen im Sinne eines Spaniens gab. Vielmehr existierten auf christlicher Seite verschiedene Reiche (u. a. Kastilien, Navarra, die Krone von Aragón und Portugal). Auch die Heirat von Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón führte kurz vor Ende der Reconquista nur dazu, dass die Gebiete der Krone von Kastilien und die der Krone von Aragón von demselben Herrscherpaar regiert wurden, nicht aber zu einer Vereinigung der beiden Reiche.", "section_level": 1}, {"title": "Reconquista in Nordamerika.", "content": "Als Reconquista bezeichnen mexikanisch-nationalistische Bewegungen (z. B. Aztlán) ihre Programme zur Wiedergewinnung der nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg 1848 an die USA verlorenen Gebiete, die in etwa den heutigen US-Bundesstaaten Kalifornien, Nevada, Utah, Colorado, Arizona, New Mexico und Texas entsprechen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reconquista ([] bzw. [], kastilisch und portugiesisch „Rückeroberung“, katalanisch \"reconquesta\" [rekoŋlkesta] bzw. [rəkuŋlkestə], deutsch selten \"Rekonquista,\" ) ist die spanische und portugiesische Bezeichnung für das Entstehen und die Ausdehnung des Herrschaftsbereichs der christlichen Reiche der Iberischen Halbinsel unter Zurückdrängung des muslimischen Machtbereichs (al-Andalus) im Mittelalter. Als Beginn der Reconquista wird üblicherweise das Jahr 722 (Schlacht von Covadonga) angenommen, als Enddatum der 2. Januar 1492 (Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige).", "tgt_summary": "收复失地运动(西班牙语、葡萄牙语:,意为“重新征服”),亦称为复国运动、复地运动,是718至1492年间(安达卢斯或阿拉伯殖民西班牙的时期),位于西欧伊比利亚半岛北部的基督教各国逐渐战胜南部穆斯林摩尔人政权的运动。史学家以718年,倭马亚阿拉伯征服西哥特王国,以及阿斯图里亚斯王国建国为收复失地运动的开端,以1492年西班牙攻陷格拉纳达为终。", "id": 2982579} {"src_title": "Löwe", "tgt_title": "狮", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Löwe ist nach dem Tiger die zweitgrößte Katze und damit das größte Landraubtier Afrikas. Löwenmännchen besitzen je nach Unterart eine Kopfrumpflänge von 170 bis 250 Zentimetern (einschließlich der ausgestorbenen Formen), eine Schulterhöhe von bis zu 123 Zentimetern und eine Schwanzlänge von rund einem Meter. Ausgewachsene männliche Tiere kommen auf ein durchschnittliches Körpergewicht von 190 Kilogramm. Die Schwankungsbreite reicht von 150 bis 225 kg, in Ausnahmefällen bis zu 272 kg. Weibchen sind mit 140 bis 175 Zentimetern Kopfrumpflänge, einer Schulterhöhe von 100 Zentimetern und einem 85 Zentimeter langen Schwanz deutlich zierlicher und haben ein Körpergewicht von rund 126 Kilogramm. Im Schnitt haben Löwen eine größere Schulterhöhe als Tiger, sind aber insgesamt etwas kürzer. Die größten Löwen leben heute im südlichen Afrika, die kleinsten in Asien. In Zoos und Zirkussen gehaltene Männchen erreichen aufgrund guter Fütterung gelegentlich auch ein Gewicht von über 300 Kilogramm. Die häufig zitierten maximalen Kopfrumpflängen von 250 cm sind allerdings von heutigen Löwen nicht sicher bezeugt und passen allenfalls auf die größten Löwenformen des Pleistozän, etwa den Amerikanischen Löwen. Nach Mazák beträgt die durchschnittliche Gesamtlänge, also die Länge einschließlich des Schwanzes, bei heutigen Löwenmännchen etwa 260 bis 270 cm, selten über 285 cm. Die größten glaubwürdig überlieferten Längenmaße für Löwen liegen bei etwa 305 bis 310 cm Gesamtlänge, gemessen in direkter Linie (\"between pegs\") von der Nasen- bis zur Schwanzspitze an einem Tier aus dem Gebiet nördlich des Viktoriasees. Löwen haben ein kurzes, sandfarben oder gelblich bis dunkel-ocker gefärbtes Fell. Die Unterseite und die Beininnenseiten sind stets heller. Männliche Exemplare haben zudem eine lange Mähne, die meist dunkelbraun ist, aber auch schwarz, hellbraun oder rotbraun sein kann. Diese Mähne breitet sich von den Wangen bis über die Schultern aus, seltener über Bauch und Brust. Form und Farbe der Mähne variiert nicht nur zwischen Individuen, sondern auch beim selben Individuum im Laufe des Lebens in Abhängigkeit von der körperlichen Verfassung. Besonders lange und dunkle Mähnen sind ein Zeichen guter Verfassung und Kampfeskraft, da der Hormonstatus und der Ernährungszustand Auswirkung auf Dichte und Länge der Mähne haben. Experimentelle Untersuchungen mit ausgestopften Löwenmännchen haben gezeigt, dass Weibchen positiv auf Modelle mit längeren und dunklen Mähnen reagieren, während Männchen Modelle mit ausgeprägten Mähnen eher meiden. Praktischen Nutzen könnte die Mähne als Schutz gegen Prankenhiebe und Bisse bei Rangkämpfen rivalisierender Männchen haben. Hierdurch erklärt sich der evolutionäre Vorteil, den Männchen durch eine Mähne haben, nicht aber Weibchen, da sie eher auf die Jagd spezialisiert sind und nicht auf Kämpfe und bei der Jagd eine Mähne anders als bei Kämpfen nicht von Vorteil ist. Allerdings haben neuere Forschungen gezeigt, dass auch die Temperatur einen wichtigen Einfluss auf die Größe der Mähne hat und Löwenmännchen in kälteren Gebieten sogar unabhängig von ihrer Unterart stärkere Mähnen ausbilden als solche, die in sehr warmen Gebieten leben. So bilden Löwenmännchen in Zoos kühler Regionen meist stärkere Mähnen aus als ihre Artgenossen in wärmeren Gefilden. Bei asiatischen Löwen ist die Mähne weniger deutlich ausgeprägt als bei ihren afrikanischen Artgenossen. Jungen Löwen fehlt sie ganz. Es dauert über fünf Jahre, bis ein Löwenmännchen eine voll ausgebildete Mähne hat. In einigen Gebieten Afrikas, etwa im Tsavo-Nationalpark in Kenia, sind zahlreiche Männchen mähnenlos oder besitzen nur schwache Mähnen. Auch im Pendjari- und W-Nationalpark-Gebiet in Westafrika besitzen nahezu alle Männchen keine oder nur eine schwache Mähne. In seltenen Fällen kommt es auch vor, dass weibliche Löwen eine Mähne ausbilden. Im Okavangodelta in Botswana wurden bereits mehrfach Löwinnen gesichtet, die wie männliche Tiere aussehen und sich auch so benehmen. Grund könnte entweder ein Gendefekt bei der Entwicklung des Embryos oder eventuell ein besonders hoher Testosteronspiegel beim Muttertier während der Trächtigkeit sein. Die ausgestorbenen, prähistorischen Löwen der Unterarten der Spelaea-Gruppe (siehe unten) hatten vermutlich keine Mähnen. Auffällig ist außerdem die schwarze Schwanzquaste, in der sich ein zurückgebildeter Wirbel befindet (Hornstachel). Junge Löwen haben dunkle Flecken auf dem Körper, die schon während des ersten Lebensjahres verblassen. In sehr seltenen Fällen bleiben diese Flecken auch beim erwachsenen Löwen sichtbar, aber stets undeutlich und nur aus der Nähe betrachtet. Wie bei Tigern gibt es bei Löwen gelegentlichen Leuzismus; darunter versteht man das Auftreten von Löwen mit weißem Fell. Sie sind jedoch keine Albinos, da die dafür charakteristischen roten Augen fehlen. Die weiße Fellfarbe wird über ein rezessives Gen vererbt. Obwohl weiße Löwen für potenzielle Beutetiere leichter zu sehen sind, haben solche Tiere es kaum schwerer, Beutetiere zu erlegen. Früher gab es wohl mehr weiße Löwen in freier Wildbahn, sie wurden jedoch zunehmend von Trophäenjägern erlegt. Weiße Löwen treten, aktuell, nur in der Unterart Transvaal-Löwe (\"Panthera leo krugeri\") auf. Außerdem gibt es Berichte über Melanismus, also schwarze Löwen, jedoch keinen Beweis für deren tatsächliche Existenz.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Während der letzten Eiszeiten besaßen die Löwen (je nach Einteilung in verschiedene Arten, heutzutage meist nur als Unterarten einer Art) ein großes Verbreitungsgebiet. Es reichte in der letzten Kaltzeit von Peru über Alaska, wo der Amerikanische Löwe vorkam, erstreckte sich über Sibirien und weite Teile Nordasiens und Europas, wo der Höhlenlöwe vorkam, bis Indien, Arabien und Afrika im Süden. Einen Großteil dieses Verbreitungsgebietes büßten die Löwen allerdings schon am Ende des Eiszeitalters ein. Das geschichtliche Verbreitungsgebiet des Löwen umfasste nicht nur große Teile Afrikas, sondern auch das südöstliche Europa sowie Vorderasien und Indien. Im frühesten Holozän war der Löwe noch im Norden Spaniens verbreitet, um 5500 bis 3000 v. Chr. ist er noch aus Ungarn und der ukrainischen Schwarzmeerregion durch Knochenfunde nachgewiesen. Dass auf dem Balkan noch in der Antike Löwen lebten, berichten zahlreiche zeitgenössische Gelehrte (zum Beispiel Herodot, Aristoteles, Plutarch, Xenophon). Man nimmt an, dass der Löwe in Europa durch menschliches Zutun im 1. Jahrhundert n. Chr. ausstarb. Die letzten Fossilfunde stammen aus dem Norden Griechenlands. Ein eisenzeitlicher Löwen-Fund aus dem Süden Spaniens wird dagegen auf für Zirkusspiele eingeführte Tiere zurückgeführt. Heute ist die Verbreitung weitgehend auf das Afrika südlich der Sahara beschränkt. Nördlich der Sahara starb die Art in den 1940er-Jahren aus, ebenso wurden die asiatischen Löwenpopulationen während des 20. Jahrhunderts nahezu vollständig vernichtet. In den 1960er Jahren wurde das Skelett eines Löwen in der iranischen Provinz Fars gefunden, wo der Löwe als heraldisches Symbol in Teppiche geknüpft wird und auch später angeblich noch Exemplare des in Iran als ausgestorben geltenden Löwen gesichtet sein worden sollen. Ein kleiner Restbestand hat sich im Gir-Nationalpark in Gujarat (Indien) gehalten. Löwen sind anpassungsfähig und kommen in einer Vielzahl von Habitaten vor. Der bevorzugte Lebensraum des Löwen ist die Savanne, doch kommt er auch in Trockenwäldern und Halbwüsten vor, früher auch in der trocken-kalten Mammutsteppe. Niemals findet man ihn in dichten, feuchten Wäldern oder wasserlosen Wüsten. Deshalb fehlt die Art naturgemäß in den zentralafrikanischen Regenwäldern und den trockensten Wüsten Nordafrikas und Vorderasiens. Die Bezeichnung „Wüstenkönig“ ist somit nicht zutreffend.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Wie bei fast allen Großtieren Afrikas geht die Hauptgefährdung der Löwen durch den Menschen von Lebensraumzerstörungen und direkten Nachstellungen aus. Diese wurde jedoch in den letzten Jahren in beinahe allen Teilen des Verbreitungsgebietes auf ein niedrigeres Maß zurückgeschraubt. Krankheiten stellen ein weiteres Problem dar, vor allem im südafrikanischen Kruger-Nationalpark. Seit 1995 hier zum ersten Mal ein tödlicher Fall von Tuberkulose bei den Löwen aufgetaucht ist, wurden im Kruger-Park umfassende Untersuchungen durchgeführt. Das Ergebnis war, dass im südlichen Bereich des Parks mehr als 90 Prozent der Tiere mit den tödlichen Bakterien infiziert waren. Die Infektion stammt von Büffeln, die von Löwen gejagt werden und durch den Kontakt mit infizierten Hausrindern die Krankheit in den Park eingeschleppt haben. Die Rinder leiden zu etwa 70 Prozent an einer Lungentuberkulose, bei den Löwen manifestiert sich die Krankheit vor allem im Verdauungssystem. Die Tiere werden schwächer, magern extrem ab und sterben innerhalb weniger Jahre. Neben dieser Tuberkulose gibt es noch eine zweite Krankheit unter den Löwen. Etwa 60 bis 70 Prozent der Löwen sind mit dem Felinen Immundefizienz-Virus (FIV) infiziert, einem dem menschlichen HI-Virus sehr ähnlichen Krankheitserreger, der die Immunabwehr der Tiere schwächt und so der Tuberkulose den Weg ebnet. Gegen beide Erreger gibt es keine Impfstoffe. Es leben noch 16.000 bis 30.000 Löwen in freier Wildbahn. Die IUCN ging 2008 davon aus, dass die Löwenbestände weltweit in den letzten zwanzig Jahren um 30 bis 50 Prozent zurückgegangen sind. Einen maßgeblichen Einfluss auf die schwindende Population hat die Nutzung des Landes als Viehweide oder landwirtschaftliche Anbauflächen. Die IUCN stuft den Löwen daher insgesamt als gefährdet (\"vulnerable\") ein. In Westafrika ist der Löwe inzwischen vom Aussterben bedroht (\"critically endangered\"). Der Asiatische Löwe (\"Panthera leo persica\"), dessen Wildpopulation inzwischen auf den Gir-Nationalpark in Indien beschränkt ist, gilt als stark gefährdet (\"endangered\"). Auch die Löwenpopulation in Westafrika, die jüngst als genetisch von südostafrikanischen Löwen abweichend beschrieben wurde, gilt als stark gefährdet. In einigen großen Schutzgebieten Ost- und Südafrikas scheint die Zukunft der großen Katze jedoch bislang gesichert.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sozialverhalten.", "content": "Im Gegensatz zu den übrigen, eher einzelgängerischen Großkatzen leben Löwen im Rudel. Ein solches Rudel besteht vor allem aus untereinander verwandten Weibchen und deren Nachkommen, die von einer „Koalition“ aus einigen ausgewachsenen Männchen verteidigt werden. Für gewöhnlich gibt es in einem Rudel drei bis vier ausgewachsene Männchen, die in der Rangordnung über den Weibchen stehen, ausnahmsweise bis zu sieben, nur in seltenen Ausnahmefällen nur eines. Die dominanten Männchen sind in der Regel (aber nicht immer) miteinander verwandt. Die Größe des Reviers und die Anzahl der Beutetiere korreliert mit der Rudelgröße, die zwischen 3 und 30 Exemplaren liegen kann. Das Revier eines Löwenrudels umfasst 20 bis 400 Quadratkilometer. Seine Grenzen werden mit Kot und Urin markiert, auch das weithin hörbare Gebrüll demonstriert den Anspruch der Revierinhaber. Die jungen Männchen bleiben etwa zwei bis drei Jahre im Rudel, bis sie ihre Geschlechtsreife erreicht haben; danach werden sie vertrieben. Junge Männchen streifen mitunter über Jahre umher und schließen sich meist mit anderen nomadisierenden Männchen zusammen. Diese Bindung zwischen miteinander verwandten oder auch fremden Löwen kann dabei sehr stark werden. Die Nomaden legen in dieser Zeit sehr große Strecken zurück, respektieren keine Reviergrenzen, gründen aber auch keine eigenen Reviere. Um ein eigenes Rudel zu erobern, müssen sie die alten Revierbesitzer vertreiben oder im Kampf besiegen. Solche Rangordnungskämpfe sind in der Regel blutig, und nicht selten können sie tödlich enden. Geschlagene Rudelführer werden vertrieben und führen dann meist ein Leben als Einzelgänger. Oft sterben sie jedoch an den Folgen der Kampfverletzungen. Nach der Eroberung eines Rudels durch neue Männchen kommt es häufig zum Infantizid, das heißt die neuen Rudelführer töten die Jungen ihrer Vorgänger. Der biologische Nutzen kann darin gesehen werden, dass die Weibchen nach kurzer Zeit wieder paarungsbereit sind und das neue Männchen eigenen Nachwuchs zeugen und so seine Gene verbreiten kann. Die führenden Männchen des Rudels können sich meist nur für wenige Jahre gegen Konkurrenten durchsetzen, bis sie von jüngeren, stärkeren Artgenossen vertrieben oder getötet werden. Im Durchschnitt wechseln die dominanten Männchen eines Rudels alle zwei bis drei Jahre. Im Gegensatz zu den Männchen verbringen die Weibchen in der Regel ihr gesamtes Leben in dem Rudel, in dem sie geboren wurden. Löwen sind weniger reinlich als beispielsweise Hauskatzen. In der Regel wird nur der Nasenrücken gereinigt. Gegenseitige Fellpflege gibt es nur bei groben Verschmutzungen, wie zum Beispiel durch Blut der Beutetiere.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Löwen jagen meist bei Dunkelheit oder in den kühlen Morgenstunden. Zu den Beutetieren gehören vor allem Antilopen, Gazellen, Gnus, Büffel und Zebras, aber auch Hasen, Vögel und manchmal Fische. In manchen Gegenden spezialisieren sich Löwen auch auf eher untypische Beutetiere. So schlagen Löwen in großen Rudeln mit Gruppenstärken von etwa 30 Tieren am Savuti bisweilen halbwüchsige Elefanten und am Linyanti Flusspferde (beides im Chobe-Nationalpark, Botswana) oder auch Giraffen (meist Jungtiere). In Teilen dieses Nationalparks und im benachbarten Hwange-Nationalpark machen Elefanten etwa 20 % der Löwennahrung aus, wobei vor allem Jungtiere und insbesondere Halbwüchsige im Alter von 4 bis 11 Jahren erlegt werden. In Namibia zählen bei den Wüstenlöwen auch Seebären zu den Beutetieren. Selbst große Rudel sind aber nicht in der Lage, ausgewachsene Nashörner zu erlegen. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass männliche Löwen sich fast nur von der Beute ihrer Weibchen ernähren, scheinen sie in Wirklichkeit einen großen Teil ihrer Nahrung selbst zu erlegen. Eine Studie im Kruger-Nationalpark ergab, dass selbst territoriale männliche Löwen, die ein Rudel besitzen, sehr erfolgreiche und regelmäßige Jäger sind. Besonders in dicht bewachsenen und unübersichtlichen Lebensräumen scheinen rudelführende Männchen sich weniger von der Beute ihrer Weibchen zu ernähren als in offenen Lebensräumen. Nicht-territoriale Löwenmännchen, die noch kein Rudel erobern konnten, müssen sich ohnehin ihre Beute selbst beschaffen und regelmäßig jagen. Im Gegensatz zu den weiblichen Tieren, die im untersuchten Gebiet vor allem Zebras und Gnus bevorzugten, jagten die Löwenmännchen vor allem Kaffernbüffel. Junglöwen gehen im Alter von drei Monaten zum ersten Mal mit der Mutter zur Jagd. Erst im Alter von zwei Jahren haben sie die Jagdkunst erlernt. Löwen sind keine ausdauernden Läufer und können ihre Höchstgeschwindigkeit von etwa 60 km/h nicht lange durchhalten. Viele der wesentlichen Beutetiere haben außerdem eine höhere Höchstgeschwindigkeit als Löwen. Auf Grund des Körperbaus kann ein Löwe jedoch schnell beschleunigen und ist daher auf kurzer Distanz in der Lage, beispielsweise ein Zebra einzuholen, das ihm aufgrund seiner Höchstgeschwindigkeit von 65 Kilometer pro Stunde auf längeren Strecken entkommen könnte. Löwen müssen sich deshalb im Normalfall bis auf einige Meter an die Beute heranpirschen. Sie schleichen sich geduckt oft über mehrere hundert Meter an die Beute heran, wobei jede Deckung ausgenutzt wird. Je näher sie der Beute kommen, desto mehr wird auf die Deckung geachtet. Ist eine Distanz von zirka 30 Metern erreicht, so wird die Beute von dem Löwen mit mehreren Sätzen angesprungen. Jeder Sprung ist dabei etwa 6 Meter lang. Durch die Wucht des Aufpralls wird selbst ein Beutetier, das wie beispielsweise ein Zebra doppelt so schwer ist wie der jagende Löwe, aus dem Gleichgewicht gebracht. Kleinen Beutetieren wie etwa einer Thomsongazelle durchbeißen Löwen anschließend das Genick. Größere Beutetiere wie ein Gnu oder Zebra werden durch einen Kehlbiss getötet. Da die Eckzähne des Löwen zu kurz sind, um größere Blutgefäße zu erreichen, töten sie diese größeren Beutetiere, indem sie die Luftröhre einklemmen und so die Sauerstoffversorgung der Lungen unterbrechen. Nach dem Jagderfolg kommt die Rangfolge im Rudel zum Tragen. Das Männchen darf zuerst fressen, es folgen die ranghöchsten Weibchen, zuletzt die Jungen. Am Kadaver kommt es nicht selten zu Rangkämpfen, bei denen sich die Rudelmitglieder verletzen. Der Jagderfolg ist abhängig vom Geschick der jagenden Tiere, der Tageszeit, den lokalen Gegebenheiten und der bejagten Tierart. In der Serengeti sind 14 Prozent aller Jagden auf Riedböcke und 32 Prozent aller Angriffe auf Gnus erfolgreich. Der Jagderfolg von Löwen ist damit deutlich geringer als der von Afrikanischen Wildhunden oder Geparden. Da Löwen in offenen Landschaften jagen, erhöht die gemeinsame Jagd die Chance erfolgreich Beute zu schlagen. Nach einer Untersuchung in der Serengeti verdoppelt sich der Jagderfolg, wenn zwei Löwinnen gemeinsam jagen. Der Jagderfolg stieg in dieser Untersuchung jedoch nicht wesentlich an, wenn mehr als zwei Löwinnen an der Jagd beteiligt waren. Eine Studie in einer halbwüstenähnlichen Region in Namibia kam dagegen zu dem Ergebnis, dass die Rudel den höchsten Jagderfolg haben, bei denen mehrere Löwinnen ihre Jagdtechnik eng koordinieren. In dieser weitgehend deckungslosen Landschaft kreisten einige Löwinnen die Beute ein, während andere sich in einem Hinterhalt auf die Lauer legten. Ein weiterer Vorteil der gemeinschaftlichen Jagd liegt darin, dass die Beute im Rudel leichter gegen andere Räuber wie Wildhunde und Hyänen verteidigt werden kann. Oft fressen Löwen auch Aas. Dabei vertreiben sie häufig andere Raubtiere, wie Tüpfelhyänen von ihrer Beute – entgegen landläufigen Annahmen weit häufiger als umgekehrt. In einigen Gebieten Ostafrikas geht dies sogar so weit, dass den Hyänen 70 Prozent ihrer Jagdbeute von Löwen abgejagt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung und Entwicklung.", "content": "Löwen erreichen ihre soziale Geschlechtsreife im Alter von zwei bis drei Jahren, ihre physiologische in 18 Monaten. Um die Paarungsbereitschaft eines Weibchens festzustellen, benutzt der männliche Löwe das Jacobson-Organ, das sich am oberen Gaumen befindet. Dazu zieht der Löwe die Oberlippe zurück und öffnet leicht das Maul. Dieser Vorgang wird auch als Flehmen bezeichnet. Auch wenn ein Männchen die Spitze der Rangordnung einnimmt, kann es sich mit einem Weibchen nur mit dessen Zustimmung paaren. Hierzu legt sich die Löwin auf den Bauch und erlaubt dem Männchen, sie zu besteigen. Während der Kopulation beißt der Kater der Löwin in den Nacken. Dadurch hält diese instinktiv still. Lässt eine Löwin die Kopulation zu, so paaren sie sich alle 15 Minuten zirka 40 Mal am Tag, wobei ein Kopulationsakt etwa 30 Sekunden dauert, bis die Paarungsbereitschaft der Löwin nach etwa fünf Tagen beendet ist. Nach einer Tragzeit von etwa vier Monaten bringt die Löwin abseits vom Rudel und versteckt ein bis vier blinde Junge zur Welt, die jeweils etwa 1,5 Kilogramm wiegen und 50 Zentimeter groß sind. Sie werden etwa sechs bis acht Wochen nur von der Mutter gesäugt und bleiben während dieser Zeit auch im Versteck. Ist dieses weit vom Rudel entfernt, geht die Mutter allein auf Jagd. Dabei kann es vorkommen, dass die Jungen bis zu 48 Stunden allein im Versteck bleiben. Dies ist besonders wegen Hyänen und anderer Raubtiere gefährlich. Nach maximal acht Wochen führt die Löwin ihre Jungen zum Rudel. Dabei gibt es selten Probleme mit der Akzeptanz. Die jungen Löwen saugen ab diesem Zeitpunkt nicht nur bei der Mutter, sondern auch bei den anderen Weibchen, so dass die Erziehung allen weiblichen Mitgliedern des Rudels obliegt. Im Alter von sechs Monaten werden Löwenjunge entwöhnt, sie bleiben dann noch ungefähr zwei Jahre bei der Mutter. Die Lebensdauer eines Löwen kann vierzehn bis zwanzig Jahre betragen. In der Regel erreichen jedoch nur Weibchen ein solches Alter. Männchen werden lange vorher von einem jüngeren Konkurrenten getötet oder vertrieben, finden kein Rudel mehr und verhungern. Häufig werden sie daher nicht älter als sieben bis zwölf Jahre. Im Zoo haben manche Löwen jedoch bis zu 34 Jahre gelebt.", "section_level": 2}, {"title": "Externe Systematik.", "content": "Der Löwe zählt zu den Großkatzen und innerhalb derer zur Gattung \"Panthera\", die durch ein nicht ganz verknöchertes Zungenbein charakterisiert ist. Früher wurde dieses Merkmal mit der Fähigkeit zu brüllen in Verbindung gebracht. Neuere Studien zeigen jedoch, dass das laute, charakteristische Brüllen des Löwen (und anderer Großkatzen der Gattung \"Panthera\") vor allem durch eine spezielle Morphologie des Kehlkopfes bedingt ist. Der Löwe schnurrt, wie andere Großkatzen auch, nur beim Ausatmen. Das Schnurren klingt dabei nicht so wie das einer Kleinkatze, sondern eher wie ein Knurren oder Brummen.", "section_level": 1}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Löwen waren einst in Afrika, Europa, Asien und Amerika weit verbreitet. Der älteste Fossilnachweis einer Katze, die stark einem Löwen ähnelt, stammt aus Laetoli in Tansania und ist etwa 3,5 Millionen Jahre alt. Von einigen Wissenschaftlern werden diese Funde, die nur aus Kieferbruchstücken und wenigen postcranialen Knochen bestehen, als \"Panthera leo\" angesehen, andere Forscher bestreiten diese Gleichsetzung. Durch die wenigen Funde ist eine genaue Bestimmung der Artzugehörigkeit kaum möglich, auch sind die ältesten sicher bestätigten Funde von Löwen in Afrika rund zwei Millionen Jahre jünger. Vor etwa 700.000 Jahren taucht \"Panthera leo\" mit dem Mosbacher Löwen (\"Panthera leo fossilis\") am italienischen Fundort von Isernia zum ersten Mal in Europa auf. Ein 1,75 Millionen Jahre alter Löwen-Unterkiefer aus der Olduvai-Schlucht in Tansania zeigt eine frappierende Ähnlichkeit mit den Mosbacher Löwen. Diese gelten als die größten Löwen Europas und jagten während der Cromer-Warmzeit vor mehr als 500.000 Jahren bei Wiesbaden in Hessen und bei Heidelberg in Baden-Württemberg. Einige Exemplare waren fast so lang wie die größten Löwen der Erdgeschichte, die Amerikanischen Löwen (\"Panthera leo atrox\"), aus Kalifornien, die eine Rekordlänge von 3,60 Meter (Kopf-Rumpflänge: ca. 2,40 Meter, Schwanzlänge: ca. 1,20 Meter) erreichten. Die meisten Löwenfunde in Europa stammen von eiszeitlichen Höhlenlöwen (\"Panthera leo spelaea\"), der sich aus dem Mosbacher Löwen entwickelt hat. In Nordostasien und Beringia lebte mit dem Beringia-Höhlenlöwen (\"Panthera leo vereshchagini\") eine weitere Unterart. In Mitteleuropa, Nordasien und Amerika sind Löwen bis zum Ende des Pleistozäns ein häufiges Element der Fauna, sterben dort aber am Ende der letzten Eiszeit aus.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche Unterarten des Löwen beschrieben, von denen im 2009 erschienenen Raubtierband des Handbook of the Mammals of the World, einem Standardwerk zur Säugetierkunde, noch sechs anerkannt werden: In einer im Januar 2017 veröffentlichten Revision der Katzensystematik durch die Cat Specialist Group der IUCN werden dagegen nur noch zwei Unterarten des Löwen anerkannt. Genetische Analysen ergaben, dass sich Westafrikanische Löwen deutlich von denen im Süden und Osten des Kontinents unterscheiden und die nordafrikanische Berberlöwen die nächsten Verwandten der Indischen Löwen sind. Nordafrikanisch-asiatische Löwen spalteten sich nach molekularbiologischen Untersuchungen vor etwa 70.000 bis 200.000 Jahren von den afrikanischen Löwen südlich der Sahara ab. Auch ein im August 2016 veröffentlichter Genvergleich und eine im Mai 2020 veröffentlichte Studie über die Evolutionsgeschichte der Löwen zeigen das die rezenten Löwen aus zwei Kladen bestehen, die den Unterarten \"Panthera leo leo\" und \"Panthera leo melanochaita\" entsprechen. Die von beiden gebildete Klade ist die Schwestergruppe der ausgestorbenen Höhlenlöwen (\"Panthera leo spelaea\"). Bei den vom Menschen ausgerotteten Berber- und Kaplöwen handelt es sich damit nicht um eigenständige Unterarten, sondern um Populationen von \"Panthera leo leo\" bzw. \"Panthera leo melanochaita\". Bis vor 37.000 Jahren kamen Löwen auch auf Sri Lanka vor. Sie wurden als eigenständige Unterart \"Panthera leo sinhaleyus\" beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Spelaea-Gruppe.", "content": "Die ausgestorbenen, prähistorischen Löwen Amerikas und Nordeurasiens bilden eine eigene Unterartengruppe (Spelaea-Gruppe), die sich genetisch von den Löwen Afrikas und Südasiens (Leo-Gruppe) unterscheidet. Dazu zählen:", "section_level": 2}, {"title": "Kryptozoologische Art.", "content": "Die Kryptozoologie beschäftigt sich mit dem Marozi, einem angeblich gefleckten Löwen mit kurzer Mähne, der im Hochland von Kenia leben soll. Das Fell eines derartigen Löwen wird noch heute im Naturhistorischen Museum in London aufbewahrt. Seit Ende der 1930er-Jahre gab es keine Sichtung mehr. Behauptungen, solche Löwen seien Hybride aus Löwen und Leoparden, sind mehr als unwahrscheinlich, da sich diese Tiere in der Natur normalerweise feindlich gesinnt sind. In Gefangenschaft konnten dagegen schon mehrfach Hybriden aus Löwen und Leoparden dokumentiert werden, allerdings weist deren Fell ein anderes Muster als das vermeintliche Marozi-Fell in London auf.", "section_level": 2}, {"title": "Löwen und Menschen.", "content": "Löwen gehören zu den bekanntesten Tieren und zählen zu den „Big Five“, den fünf prominenten Großwildarten Afrikas. Es existieren gelegentlich noch Jagden auf Löwen, diese sind aber selten geworden. Noch im 20. Jahrhundert war die Löwenjagd ein prestigeträchtiges Ereignis in der Großwildjagd. Heute wird in manchen Wildreservaten ein sogenannter „Catwalk“ angeboten. Dabei werden die Besucher von meist mehreren Guides ein bis zwei Stunden mit Löwen durch die Wildnis geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Wortherkunft.", "content": "Im Deutschen gibt es zwei Varianten desselben Wortes, einmal das gängige \"Löwe\", das aus dem norddeutschen Raum übernommen wurde, sowie das altertümlich-poetische \"Leu\". Entlehnt hat das Deutsche die Bezeichnung aus lat. \"leo\", das seinerseits dem gr. \"leōn\" entstammt. Vermutet wird weiterhin, dass das Wort im semitischen Raum (assyr. \"labbu\", hebr. \"leva\" „die Löwen“) seinen Ursprung hat.", "section_level": 2}, {"title": "Löwen in Haltung.", "content": "Viele der zahlreichen Unterarten sind in Zoos auf der ganzen Welt vertreten. Dabei wird Erhaltungszucht betrieben, um z. B. den Asiatischen Löwen vor dem Aussterben zu bewahren. Auch wird versucht die als ausgestorben geltende Unterart Berberlöwe (\"Panthera leo leo\") wieder zu gewinnen, indem man mit Tieren züchtet, die mit großer Wahrscheinlichkeit dessen Gene in sich tragen. Auch in vielen Zirkussen werden dressierte Löwen gehalten, um in der Manege Kunststücke aufzuführen. In einigen Ländern ist dies verboten und auch in Deutschland gilt die Haltung von Großkatzen in Zirkussen als kontrovers.", "section_level": 2}, {"title": "Löwen in Religion und Mythologie.", "content": "Bereits die eiszeitlichen Jäger in der Kulturstufe des Aurignacien haben vor mehr als 30.000 Jahren den Löwen dargestellt. Zu den eindrucksvollsten Kunstwerken aus jener Zeit, das zugleich zu den ältesten überlieferten Skulpturen der Menschheit zählt, gehört die aus Mammutelfenbein geschnitzte, fast 30 Zentimeter hohe Figur des sogenannten Löwenmenschen mit dem Körper eines Menschen und dem Kopf eines Höhlenlöwen aus der Höhle Hohlenstein-Stadel in Baden-Württemberg. Sie verkörperte vielleicht eine Gottheit. Aus altbabylonischer Zeit stammt die Bronzeskulptur des Löwen von Mari. In vielen Kulturen hat der Löwe eine Stellung als „König der Tiere“ eingenommen, die auf den Einfluss des Physiologus zurückzuführen ist, eines frühchristlichen Buches über Tiersymbolik von allgemein großem Einfluss auf die westliche Kultur. Die von ihm ausgehende Faszination wird durch die Vielzahl von Wappen deutlich, auf denen er abgebildet ist. So findet man den Löwen beispielsweise auf den Wappen von Hessen, Husum, Luxemburg, Zürich, Aquitanien und Montenegro, siehe auch Löwe (Wappentier). Dass er den Europäern überhaupt bekannt wurde, liegt daran, dass Löwen einst rund um das Mittelmeer verbreitet waren. In der griechischen Mythologie erscheinen Löwen in verschiedener Funktion: Der Nemeische Löwe wurde als eine menschenfressende Bestie dargestellt, den zu töten eine der zwölf Aufgaben des Herakles war. In der Geschichte von Androklus zieht der Held, ein entlaufener Sklave, einem Löwen einen Dorn aus der Pfote; als er später zur Strafe für seine Flucht den Löwen zum Fraß vorgeworfen werden soll, erkennt ihn das Tier wieder und weigert sich, den Mann zu töten. Das Wappen Indiens zeigt die Darstellung einer Ashoka-Säule, auf deren Kapitell vier Löwen Rücken an Rücken sitzend in die vier Himmelsrichtungen schauen. Auf der Flagge von Sri Lanka wurde der Löwe als Symbol der Singhalesen verewigt. Der Name des Volkes der Singhalesen entstammt dem Wort \"siṁha\" aus dem Sanskrit, was „Löwe“ bedeutet. In zahlreichen antiken Kulturen spielte der Löwe eine Rolle. Im alten Ägypten wurden Pharaonen als Sphingen mit Löwenkörper und Menschenkopf dargestellt. Die berühmteste derartige Darstellung ist die Große Sphinx von Gizeh. Neben der Löwengestalt des Pharao wurde Sachmet als Göttin mit weiblichem Löwenkopf verehrt. Weiter kannte die ägyptische Mythologie sowohl Dedun, den oberägyptischen Gott des Reichtums, der in späterer Zeit ebenfalls löwenköpfig dargestellt wurde, als auch die Löwengöttinnen Repit, Mehit, Menhit, Mestjet und den Löwengott Mahes. Das Wort \"M3ḥs\" selbst ist außerdem die Bezeichnung für Löwe. Der ägyptische Erdgott Aker wird dargestellt mit einer Bildkomposition, in der zwei Löwen Rücken an Rücken sitzen und zwischen sich eine Darstellung des Horizonts mit Sonne halten. Der Markuslöwe ist das Symbol für Markus (Evangelist). Am nördlichen Sternenhimmel gibt es gleich zwei nach diesem Tier benannte Sternbilder: den Löwen und den Kleinen Löwen. Bei Ersterem soll es sich um eine Inkarnation des Nemeischen Löwen handeln, während Letzterer eine Neuschöpfung des 17. Jahrhunderts war. Dass der Löwe bis heute ein Image als mächtiges, stolzes, mutiges, starkes Tier hat, zeigt sich daran, dass sich bis in die Gegenwart Menschen nach ihm benennen. Bedeutendste Beispiele aus dem Mittelalter sind Heinrich der Löwe und Richard Löwenherz. In der Frühen Neuzeit wurde der schwedische König Gustav II. Adolf wegen seines Eingreifens im Dreißigjährigen Krieg „Löwe aus Mitternacht“ genannt. Der afghanische Kriegsherr Ahmad Schah Massoud wurde von seinen Anhängern „der Löwe von Pandschir“ genannt, der äthiopische Kaiser Haile Selassie nannte sich „Löwe von Juda“. In Tierfabeln wird der Löwe auch als \"Nobel\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Der Löwe in Sprache und Werbung.", "content": "Löwenanteil meint den Großteil, der mächtige Löwe nimmt sich viel. Baulöwe, Salonlöwe steht für einflussreiche, anerkannte Menschen. Logos und Werbeauftritte mit einer Löwenfigur haben/hatten bzw. mach(t)en u. a. Löwenbräu (München), Kastner&Öhler (Graz), Hartlauer (Steyr). Der – körperlich große – Josef Wenzl (um seine Wahl zum Landeshauptmann von Oberösterreich 1971 und/oder zur Landtagswahl in Oberösterreich 1973) machte Image- und Wahlwerbung anhand einer Löwenfigur, im Vorspann zu Filmen von Metro-Goldwyn-Mayer brüllt(e) ein Löwe, der aus einer Rahmenkulisse herausschaut. Der Braunschweiger Löwe wurde Markenzeichen des Lkw-Herstellers Büssing und – nach Reklamation von Braunschweigern – vom nachfolgenden Hersteller MAN übernommen. Ein Halleiner Steinmetz wurde vom NS-Regime 1941 beauftragt 4 Löwen mit Wappen für die (heutige) Salzburger Staatsbrücke zu fertigen. Nur 2 wurden fertig, und ab etwa 1949 vor dem Hauptbahnhof Linz aufgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Menschenfressende Löwen.", "content": "In Afrika stehen Flusspferde und Leoparden im Ruf, dem Menschen weitaus gefährlicher zu sein als Löwen. Trotzdem sind einige Fälle überliefert, bei denen Löwen gezielt Jagd auf Menschen machten. Im Jahr 1898 töteten zwei Löwen im damaligen Britisch-Ostafrika, dem heutigen Kenia, zwischen 14 und 135 indische und afrikanische Arbeiter, die mit dem Bau einer Eisenbahnbrücke über den Tsavo-Fluss beschäftigt waren. Bei der Suche nach den Ursachen für die Menschenfresserei tun sich Forscher bis heute schwer: Berichte, denen zufolge bis zu 135 Menschen Opfer der Löwen wurden, sind wahrscheinlich übertrieben. Untersuchungen an Kohlenstoff-Stickstoffisotopen zeigen, dass einer der beiden heute im Museum ausgestellten Löwen gelegentlich, der zweite hauptsächlich Menschenfleisch fraß. Vermutlich war er aufgrund einer Kieferverletzung auf diese leicht zu erjagende Beute angewiesen. Legt man die üblicherweise von Löwen verzehrte Fleischmenge zugrunde, dürften ihnen etwa 35 Menschen zum Opfer gefallen sein. Die Bauarbeiten an der Brücke kamen zum Erliegen, als die Löwen auch in Camps eindrangen, die mit hohen Dornenwällen umfriedet worden waren, und dort Menschen töteten und fraßen. Der Leiter des Bauprojektes, der britische Oberstleutnant John Henry Patterson, benötigte neun Monate, um die zwei Löwen aufzuspüren und zu erlegen. Beide Löwen erwiesen sich als gesunde männliche Tiere, die mähnenlos waren und von einer ungewöhnlichen Körpergröße. Sie waren von der Schwanzspitze an 2,95 beziehungsweise 2,90 Meter lang und hatten eine Schulterhöhe von 1,20 beziehungsweise 1,15 Meter. Die Vorkommnisse während des Brückenbaus am Tsavo-Fluss inspirierten zwei Hollywood-Produktionen: Der erste kommerzielle 3D-Film, der im Jahre 1952 gedreht und in Deutschland unter dem Titel \"Bwana, der Teufel\" veröffentlicht wurde, und \"Der Geist und die Dunkelheit\" von 1996 griffen dieses Ereignis auf. Die beiden erlegten Löwen sind im Field Museum of Natural History in Chicago zu besichtigen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Löwe (\"Panthera leo\", veraltet/poetisch/mundartlich \"Leu\") ist eine Art aus der Familie der Katzen. Er lebt im Unterschied zu anderen Katzen in Rudeln, ist durch die Mähne des Männchens gekennzeichnet und ist heute in Afrika sowie im indischen Bundesstaat Gujarat beheimatet.", "tgt_summary": "狮(学名:),又称狮子(古称狻猊),被人称为万兽之王。狮是一种生存在非洲和亚洲的大型猫科动物,豹属之中最著名的一种,现存中是和老虎并列的两大猫科动物,其雄性的鬃毛是其特征之一,过去牠分布在多个洲,但因为人类的开发,现代的狮群生存环境与分布已经大大缩小了。中国地区本来没有狮子,直到张骞通西域以后,才从伊朗附近的地区知道狮子的存在。", "id": 909682} {"src_title": "Farm der Tiere", "tgt_title": "动物庄园", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Eines Nachts versammeln sich alle Tiere eines englischen Bauernhofes mit Namen „Herren-Farm“ in der großen Scheune, um Old Major zu lauschen. Der preisgekrönte alte Eber hatte einen Traum, in dem die Tiere der Farm das Joch der Unterdrückung abschütteln und nicht mehr nur für den unfähigen und ständig betrunkenen Besitzer, Bauer Jones, arbeiten müssen. Er zeichnet ihnen eine blühende Zukunft und ruft sie zur Rebellion auf, doch kann er selbst nicht sagen, wann diese erfolgen wird. Ebenso lehrt er sie das mitreißende und visionäre Lied „Tiere Englands“. Kurz darauf stirbt Old Major, und es scheint, als nähme alles weiterhin seinen gewohnten Lauf. Doch die Schweine, die als die intelligentesten Tiere der Farm gelten, und hier besonders der wuchtige Berkshire-Eber Napoleon, der einfallsreiche Schneeball und der redegewandte Schwatzwutz, arbeiten die Lehren Old Majors zu einem Denksystem aus, dem sie den Namen \"Animalismus\" geben. Erst drei Monate später kommt es für alle Beteiligten überraschend doch zur angekündigten Rebellion, als Bauer Jones, wieder einmal betrunken, vergisst, die Tiere zu füttern, und diese, von Hunger getrieben, in die Futterkammer eindringen. Als Bauer Jones und seine Knechte das mit Gewalt verhindern wollen, werden sie von der Farm gejagt und alle Zeichen der Knechtschaft, wie Ketten, Halfter, Peitschen usw. vernichtet. Auch ein Gegenangriff der Menschen aus dem nahegelegenen Dorf kann relativ problemlos zurückgeschlagen werden. Die Farm gehört nun den Tieren, das Farmhaus selbst soll jedoch nur als Museum erhalten werden, und kein Tier solle je darin wohnen. Die Farm wird in „Farm der Tiere“ umbenannt, und an die Rückwand der großen Scheune werden die Sieben Gebote des \"Animalismus\" geschrieben, nach denen alle Tiere der Farm leben sollen: Die Farmarbeit ist in den nächsten Tagen zwar hart und ungewohnt, da die Tiere nun alles selbst erledigen müssen und kaum Werkzeuge gebrauchen können, doch die Ernte ist ein größerer Erfolg, als sie erhofft haben, weil nichts liegengeblieben ist und kein Tier ein Maul für sich genommen hat. Die Tiere sind glücklich, da sie nun nur mehr für sich arbeiten und nicht mehr für Bauer Jones. Sonntags wird nicht gearbeitet, und eine kleine Koppel hinter dem Obstgarten wird als Ruheheim für Tiere bestimmt, die ein gewisses Pensionsalter erreichen. Obwohl alle Erträge der Farm brüderlich geteilt werden, beanspruchen die Schweine die von den Kühen gewonnene Milch und die Äpfel alleine für sich. Schwatzwutz begründet dies damit, dass Milch und Äpfel für die Gesundheit der Schweine unerlässlich seien. Da die Schweine gewissermaßen die Leitung der Farm übernommen haben, sei dieses Privileg im Interesse aller Tiere. Würde es den Schweinen nämlich nicht gut gehen, könnten sie ihre Aufgabe nicht richtig erfüllen und vermutlich würde Bauer Jones zurückkehren und die alten Verhältnisse wiederherstellen. Bereits im kommenden Winter treten die ersten Spannungen zwischen Schneeball und Napoleon auf. Besonders bei dem Thema der geplanten Windmühle, welche die Farm mit Elektrizität versorgen soll, um die Ställe zu beleuchten, im Winter zu heizen und Kreissäge und Häckselmaschine zu betreiben, scheiden sich die Geister. In die Abstimmung, die aller Voraussicht nach zugunsten von Schneeballs ehrgeizigem Plan ausgehen würde, stürmen plötzlich neun große Hunde. Sie sind die Nachkommen der Farmhunde, die Napoleon im Geheimen aufgezogen hatte und die ihm treu ergeben sind. Nur mit knapper Not kann Schneeball von der Farm flüchten. Napoleon schafft daraufhin die gemeinschaftlichen Abstimmungen ab, und die Leitung der Farm wird von einem Schweinekomitee übernommen, in dem er den Vorsitz führt. Spärlich aufkommende Kritik wird von den drohenden Hunden bereits im Keim erstickt, und Schwatzwutz erklärt, was für ein gewaltiges Opfer es doch für Napoleon darstelle, diese Führerschaft als Extraaufgabe zu übernehmen. Außerdem wird Schneeball als Verbrecher denunziert, der nur zu seinem Wohle gearbeitet habe. Drei Wochen später soll die Windmühle dann doch gebaut werden, weil sie in Wahrheit Napoleons Idee gewesen sei. Daher müssen die Tiere nun hart arbeiten. Trotzdem geht es ihnen nicht schlecht, da sie etwa gleich viel Futter haben wie zu Jones' Zeiten. Wenig später nimmt die Farm der Tiere Handelsbeziehungen zu den verhassten Menschen auf, um bestimmte Materialien zu beschaffen, die nicht auf der Farm hergestellt werden können, wie Baustoffe oder Teile für die Windmühle. Daher werden ein Schober Heu und ein Teil der Weizenernte verkauft. Die abermals aufkommende Kritik wird durch die Hunde unterdrückt und Unbehagen durch die Propaganda von Schwatzwutz beschwichtigt. Auch verteidigt dieser den Umzug der Schweine in das Farmhaus damit, dass diese einen ruhigeren Arbeitsplatz brauchen und es für die Würde des Führers Napoleon angemessener sei. Schließlich heißt das 4. Gebot ja: „Kein Tier soll in einem Bett schlafen \"mit Leintüchern\"“, und ein Bett ohne Leintücher sei auch nur ein Schlafplatz, so wie ein schlichter Schweinekoben. Schwere Herbststürme zerstören die Windmühle. Obwohl es offensichtlich an einem Konstruktionsfehler liegt (die Mauern waren zu dünn), beschuldigt Napoleon Schneeball der Sabotage. In weiterer Folge wird jedes Unglück dem Vertriebenen in die Schuhe geschoben und sogar die Behauptung aufgestellt, Schneeball arbeite mit den Menschen zusammen und sei schon von Anfang an ein Agent von Bauer Jones gewesen. Auf den Herbst folgt ein harter Winter – einerseits wegen des Wiederaufbaus der Windmühle, andererseits auch wegen einer Futterknappheit im Januar. Obwohl nach außen hin signalisiert wird, dass alles in bester Ordnung ist, sollen nun alle Eier verkauft werden, um dringend benötigtes Korn zu beschaffen. Die Rebellion der empörten Hennen wird erbarmungslos niedergeschlagen. Auf einer Versammlung wenig später beschuldigen die vier Schweine drei Hennen, die bei der Rebellion federführend waren, und noch ein paar weitere Tiere, freiwillig mit Schneeball zusammenzuarbeiten, und lassen sie von den Hunden hinmetzeln. Entsetzt und beschämt darüber, dass es auf ihrer Farm solchen Verrat geben konnte, schweigen die Tiere zu diesen Taten; auch dann noch, als das Lied „Tiere Englands“ abgeschafft wird, weil es angeblich ein Lied der Rebellion gegen die Menschen war und diese doch erfolgreich beendet sei. Einzig Kleeblatt fragt irritiert nach dem 6. Gebot, doch dieses lautet plötzlich: „Kein Tier soll ein anderes Tier töten \"ohne Grund\".“ Das gesamte nächste Jahr arbeiten die Tiere viel härter als jemals zuvor, meist an der Windmühle, wodurch die eigentliche Farmarbeit oft liegenbleibt und das Futter abermals knapp wird. Trotzdem geht es ihnen entsprechend den Verlautbarungen und Statistiken von Schwatzwutz viel besser als früher. Im Herbst wird ein großer Stapel Bauholz überraschend an den Nachbarn Mr. Frederick verkauft, obwohl Napoleon diesen zuvor immer wieder schlechtgemacht hatte und mehr dem anderen Nachbarn Mr. Pilkington zugetan schien. Doch das sei Taktik gewesen, wird Schwatzwutz nicht müde zu behaupten. Das ändert sich jedoch schnell, als sich herausstellt, dass Mr. Frederick mit Falschgeld bezahlt hat und wenig später gewaltsam in die Farm der Tiere eindringt und die eben erst fertig gestellte Windmühle sprengt. Trotz schwerer eigener Verluste wird die Zurückschlagung dieses Angriffes von Napoleon als großer Sieg gefeiert. Wenig später finden die Schweine eine Kiste Whisky. Wird am nächsten Morgen noch verlautbart, dass der Genuss von Alkohol mit dem Tode bestraft werde, wird jedoch rasch beschlossen, die kleine Koppel, die als Ruheheim für alte Tiere vorgesehen war, für den Anbau von Gerste umzuwidmen, und abermals wird klar, dass die Tiere ein Gebot falsch in Erinnerung hatten: „Kein Tier soll Alkohol trinken \"im Übermaß\".“ Der nächste Winter wird noch strenger als der letzte, die Kornrationen werden noch mehr gekürzt, und immer mehr muss von außerhalb eingekauft werden. Trotzdem verkündet Schwatzwutz, dass die Tiere immer noch mehr Futter bekommen als zur Zeit von Bauer Jones und dass überhaupt alles besser sei als früher. Im April wird die Farm der Tiere zur Republik ausgerufen und Napoleon als einziger Kandidat zum Staatspräsidenten gewählt. Unterdessen arbeitet das alte Zugpferd Boxer härter als jemals zuvor, weil es die neue Windmühle noch vor seiner „Pensionierung“ fertiggestellt haben will. Doch bei einem Unglück wird es schwer verletzt und von Kleeblatt und Benjamin medizinisch versorgt. Die Schweine sagen, sie wollen Boxer ins Krankenhaus bringen lassen, wo er besser versorgt werden kann, lassen ihn jedoch vom Abdecker abholen, um Geld für Whisky zu bekommen. Schwatzwutz verkündet später, Boxer sei trotz aller medizinischen Hilfe in einem Krankenhaus in der Stadt gestorben. Dass es sich bei dem Wagen, der Boxer abholte, um den Wagen des Abdeckers handelte, stellt er als schlichten Irrtum hin. Der Tierarzt habe den Wagen vom Abdecker gekauft und sei noch nicht dazu gekommen, die Beschriftung zu ändern. Jahre später leben zwar viel mehr Tiere auf der Farm, doch nur mehr eine Handvoll davon hatte die Rebellion gegen Bauer Jones selbst miterlebt. Die Windmühle steht nun zwar, doch wird sie nur zum Kornmahlen verwendet, was einen netten Profit abwirft. Unterdessen arbeiten alle (mit Ausnahme der Schweine und Hunde, die mit der „Verwaltung“ beschäftigt sind) hart an einer zweiten Windmühle, die dann endlich Strom und den versprochenen Luxus liefern soll. Trotzdem erscheint ihnen das Leben als Privileg, weil die Farm immer noch die einzige in England ist, die sich im Besitz von Tieren befindet, und sie somit nur für sich arbeiteten, denn alle Tiere sind gleich. Doch eines Tages laufen die Schweine plötzlich alle auf zwei Beinen und tragen Kleidung, was den Sieben Geboten des \"Animalismus\" zu widersprechen scheint. Aber auf der Scheune steht plötzlich nur mehr ein einziges Gebot: Kurz darauf trifft eine Abordnung der umliegenden menschlichen Farmer ein, und stolz präsentieren die Schweine, wie prächtig die Farm der Tiere doch laufe und wie gut die Tiere doch leben. Die Menschen, allen voran Mr. Pilkington, sind tief beeindruckt. Bei einem abendlichen Festessen sprechen sich Menschen und Schweine für eine gute Zusammenarbeit aus und lassen sich gegenseitig hochleben. Doch als bei einem freundschaftlichen Kartenspiel sowohl Napoleon als auch Mr. Pilkington gleichzeitig ein Pik-Ass ausspielen, kommt es zum Streit zwischen den beiden Parteien. Die anderen Tiere, welche die befremdliche Situation durch ein Fenster von draußen betrachten, können nicht mehr unterscheiden, wer Mensch und wer Schwein ist.", "section_level": 1}, {"title": "Allegorien, Interpretationen, reale Vorbilder.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Handlung.", "content": "Das Buch beschreibt allegorisch Personen und Ereignisse in der jungen Sowjetunion. Beginnend bereits mit der Unterdrückung des Volkes durch Zar Nikolaus II. (Herrschaft von Bauer Jones), der Februarrevolution und der Oktoberrevolution (Aufstand der Tiere und Vertreibung von Bauer Jones), die Entwicklung des Sozialismus und Kommunismus (Animalismus) und dessen Verdrehung in den Stalinismus samt dessen anschließender Gewaltherrschaft (Herrschaft der Schweine unter Napoleon).", "section_level": 2}, {"title": "Figuren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schweine.", "content": "Die Schweine stellen die Bolschewisten dar, die zuerst im Rätesystem, später in der stalinistischen Diktatur herrschten. Der alte weiße Eber repräsentiert sowohl Karl Marx als auch Lenin. Er übernimmt eine ausbildende Rolle, in der er die Tiere gleichsam (wie Marx) mit dem allgemeinen und (wie Lenin) mit dem auf ihre gegenwärtige Lage bezogenen ideellen Rüstzeug ausstattet. Old Major führt den anderen Tieren ihre Situation vor Augen und sagt, dass die Revolution der Tiere ohne Frage kommen werde, er nur nicht wisse, wann. So wie Marx davon ausgeht, dass die Menschheit ohne Alternative auf den weltweiten Kommunismus zusteuert, glaubt Old Major, dass die Tiere auf eine Welt ohne Menschen werden zugehen müssen. Nach Old Majors Tod wird sein Schädel aufgebahrt und von den Tieren wöchentlich besucht, eine Entsprechung der Präparierung und Aufbahrung von Lenins Leichnam im Lenin-Mausoleum. Der Berkshire-Eber symbolisiert Josef Stalin. Er operiert von Anfang an im Hintergrund und zieht Hundewelpen als seine Geheimpolizei heran, mit deren Hilfe er schließlich \"Schneeball\" verjagt. Danach reißt er alle Macht an sich, lässt die Wahrheit verdrehen und errichtet eine Gewaltherrschaft, die schlimmer ist als die, die die Tiere abschütteln wollten. In 1984 übernimmt diese Rolle der \"'Große Bruder\"'. Der weiße Eber wurde inspiriert durch Leo Trotzki. Gemeinsam mit Napoleon (Stalin) führt er den Aufstand an und übernimmt die Leitung der Farm, doch schon bald kommt es zu Spannungen zwischen den beiden. Diese gipfeln schließlich in der Vertreibung Schneeballs durch Napoleons Hunde (Exil und Ermordung Trotzkis). Im Nachhinein wird er für alle Misserfolge der Farm verantwortlich gemacht und sogar als Doppelagent der Menschen bezeichnet, vergleichbar mit der Rolle von Goldstein in 1984. Das kleine, dickliche Schwein mit der großen Redebegabung verkörpert Wjatscheslaw Molotow und den gesamten Propagandaapparat der Sowjetunion, angeführt von der Tageszeitung Prawda. Als Sprecher Napoleons rechtfertigt er dessen Entscheidungen, bringt seine Gegner in Misskredit und kontert Kritik mit der Aussicht, dass (Zar) Jones zurückkommen könnte und alles dann noch schlimmer wäre. Darüber hinaus verdreht Schwatzwutz in seinen Reden die Realität, indem er die Erinnerung der Tiere manipuliert und vergangene Ereignisse verfälscht darstellt, sodass Widersprüche aus dem Weg geräumt werden. Das junge Schwein, das Napoleons Essen vorkosten muss, weil dieser fürchtet, dass es vergiftet sein könnte, steht für Stalins Wahnvorstellungen, überall Verschwörungen gegen sich zu sehen, welche die Stalinschen Säuberungen einleiteten.", "section_level": 3}, {"title": "Pferde.", "content": "Die Pferde symbolisieren die drei sozialen Klassen. Das kräftige Zugpferd ist das Sinnbild des einfachen Arbeiters der Unterschicht. Mäßig gebildet, verfügt er zwar über mehr als genügend Kraft, gegen seine Ausbeuter (menschliche wie tierische) aufzubegehren, kann sich jedoch aus eigenem Antrieb nicht dazu entschließen, da er sehr naiv ist und langsam denkt. Seine beiden Maximen lauten „Ich will und werde noch härter arbeiten“ und „Napoleon hat immer recht“. Durch seine Gutmütigkeit, Gutgläubigkeit und blinden Gehorsam gegenüber der Führung arbeitet er sich zu Tode. Doch selbst aus diesem Unglück ziehen die Schweine noch zusätzlichen Nutzen, indem sie ihn an den Abdecker verkaufen, um sich aus dem Erlös Alkohol zu besorgen. Möglicherweise steht Boxer auch für die Stachanow-Bewegung, eine Kampagne zur Steigerung der Arbeitsmoral in der Sowjetunion, oder für den vorbildlichen „Helden der Arbeiterklasse“ Stachanow selbst. An Boxer wird nur allzu deutlich, dass gerade die Arbeiter von der kommunistischen Partei am meisten ausgebeutet wurden, obwohl sie der eigentliche Grund der Revolution waren.
Als Äquivalent im Roman 1984 kann Winston Smiths Nachbar Tom Parsons gesehen werden. Die stämmige Mutterstute, die nach ihrem vierten Fohlen ihre alte Figur nicht wieder zurückgewonnen hat, repräsentiert die etwas stärker gebildete Mittelklasse. Sie sympathisiert mit Boxer (den Arbeitern) und kümmert sich um ihn, als er nach seinem Unfall nicht mehr arbeiten kann. Obwohl sie sich dafür schämt, sich nicht mehr an die originalen sieben Regeln erinnern zu können, nachdem Schwatzwutz sie verändert hat, wird sie jedoch von den drei jüngeren Pferden, welche Boxer ersetzen, mit großem Respekt behandelt. Die törichte, schöne Schimmelstute ist selbstverliebt, trägt gerne Bänder in ihrer Mähne und liebt Zucker (Luxus) über alles. Sie symbolisiert das Bürgertum (Bourgeoisie) und den niederen russischen Adel. Genauso wie diese beiden Gruppen verlässt Mollie schon bald nach der Revolution die Farm, um „im Ausland“ ihrem gewohnten und verwöhnten Leben nachzugehen.", "section_level": 3}, {"title": "Menschen.", "content": "Die Menschen stellen die nicht-sowjetischen Mächte dar. Der verkommene Alkoholiker, der seine Farm und die Tiere vernachlässigt, stellt Zar Nikolaus II. dar, der im Luxus lebte und sich nicht um seine Untertanen kümmerte, sondern sie nur ausbeutete und verhungern ließ. Der leichtlebige Besitzer der großen, verwahrlosten und altmodischen Fuchswald-Farm verkörpert die westlichen Mächte (Großbritannien und USA). Anfangs verfeindet, kooperieren Pilkington und Napoleon schließlich miteinander. Am Ende kommt es jedoch zum Streit zwischen den beiden, ein Ausblick auf den beginnenden Kalten Krieg zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion. Der zähe und gerissene Besitzer der kleineren, aber gut in Schuss stehenden Knickerfeld-Farm symbolisiert Adolf Hitler und das damalige Dritte Reich. Frederick macht zunächst diplomatische und wirtschaftliche Geschäfte mit der Farm (siehe deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt), versucht aber später, diese einzunehmen (Unternehmen Barbarossa) und zerstört dabei die Windmühle, wird jedoch vernichtend geschlagen (Schlacht von Stalingrad). 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Die weiße Ziege kann neben den Schweinen und Benjamin lesen und wird daher oft von Kleeblatt gebeten, ihr die Sieben Regeln vorzulesen, wenn sie sich nicht mehr daran erinnern kann. Sie repräsentiert ebenfalls das Lager der Intellektuellen. Sie stirbt kurz vor dem Ende der Geschichte, genauso, wie die intellektuelle Generation in der Sowjetunion. Der zahme schwarze Rabe verkörpert die Religion und insbesondere die Russisch-Orthodoxe Kirche. Er paktiert zu Beginn mit Bauer Jones und erzählt immer vom Kandiszuckerberg (\"Sugarcandy Mountain\") oberhalb der Wolken, einer Art Paradies. Er vertröstet damit die Tiere in Zeiten der Not auf das Jenseits. Orwell stimmt durch Moses der Religionskritik von Karl Marx zu. („Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.“)", "section_level": 3}, {"title": "Unbenannte Tiere.", "content": "Die Welpen der drei Hunde Glockenblume, Jessie, Zwickzwack (auch \"Knicker\"; engl. \"Bluebell, Jessie, Pincher\"), die Napoleon als persönliche Leibwache abrichtet und mit denen er Schneeball vertreibt und unliebsame Kritiker einschüchtert, stehen für die Tscheka, die Staatspolizei (GPU) und das Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD). Sie sind unbarmherzig, rücksichtslos und ihrem Oberhaupt gegenüber bedingungslos loyal. Die Hühner, die sich dagegen auflehnen, dass alle ihre Eier verkauft werden sollen, verkörpern die Kulaken, Bauern und Landarbeiter, die noch über persönliches landwirtschaftliches Eigentum verfügten und sich gegen ihre Enteignung sträubten. Die Schafe werden als dumm und das nachblökend, was man ihnen erzählt, dargestellt. Sie symbolisieren das ungebildete gemeine Volk und werden von der Propaganda der Führung für ihre Zwecke missbraucht. Jede Diskussion und Kritik der anderen Tiere wird durch ihr Blöken verhindert, indem sie immer wieder den Slogan „Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht“ wiederholen. Die Katze wird als arbeitsscheu und unengagiert dargestellt. Sie interessiert sich nicht dafür, wer gerade die Macht in Händen hält, ist aber verschwunden, sobald Gefahr droht. Sie steht für die Kriminellen und die „russische Mafia“, die, egal unter welchem (Regierungs-)System, nur an sich denkt.", "section_level": 3}, {"title": "Symbole.", "content": "Die Flagge, welche die Tiere auf ihrer Farm hissen und die durch ihre grüne Farbe die grünen Fluren Englands und durch Huf und Horn die zukünftige Republik der Tiere versinnbildlicht, ist der sowjetischen Flagge nachempfunden. Zusätzlich ist das Grün die Gegenfarbe zum sowjetischen Rot. Das Lied, das Old Major den anderen Tieren der Farm beibringt und das ihnen Leitbild und Hoffnung sein soll, entspricht der \"Internationalen\", dem am weitesten verbreiteten Kampflied der sozialistischen Arbeiterbewegung gemäß dem marxistischen Motto „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ Die Windmühle stellt den angestrengten Versuch dar, das Land mit allen Mitteln zu industrialisieren. Anfangs als Segen und Fortschritt dargestellt, welcher die Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessern sollte, löste sie jedoch eine enorme Hungersnot aus, da immer mehr Arbeitskräfte von der Landwirtschaft abgezogen und der Industrie zugeteilt wurden und immer mehr Getreide ins Ausland verkauft wurde, um Maschinen und Know-how einzukaufen.", "section_level": 3}, {"title": "Ereignisse.", "content": "Der Aufstand der Tiere und die Vertreibung von Bauer Jones zeichnet die Februarrevolution 1917, die Oktoberrevolution und den Sturz von Zar Nikolaus II. nach. Der erfolglose Rückeroberungsversuch von Bauer Jones stellt den Russischen Bürgerkrieg dar, in dem verschiedene Gruppen unterstützt durch die westlichen Mächte der Entente und der Mittelmächte versuchten, die herrschenden kommunistischen Bolschewiki wieder von ihrer Position zu stoßen. Die Auseinandersetzung um die Führung der Farm spielt an auf den ideologischen Bruch zwischen Leo Trotzki (dessen Theorie der permanenten Revolution die bedingungslose Unterstützung der internationalen Arbeiterbewegung forderte, deren Schicksal über die Existenz der UdSSR entscheiden würde) und Josef Stalin (der eine nationale Politik des „Sozialismus in einem Lande“ und der „Neutralisierung der Weltbourgeoisie“ betrieb). Die Vertreibung von Schneeball und die anschließenden ständigen Schuldzuweisungen durch Napoleon zeichnen das Exil von Trotzki und seine Diffamierung durch Stalin nach. Die Veränderung der Sieben Gebote, bis hin zu der Reduzierung zu einem einzigen, das sogar dem ursprünglichen Grundgedanken widerspricht, steht für die ständige Veränderung der Ideale des Kommunismus hin zum Stalinismus durch die Machthaber, bis sich kaum mehr jemand an diese erinnern kann. Als Napoleon von den Hennen fordert, alle Eier abzuliefern, protestieren diese dagegen und drei Minorca-Junghennen zerbrechen ihre Eier. Ähnlich verhielten sich viele Bauern der Ukraine, als sie im Zuge der Zwangskollektivierung enteignet werden sollten. Nicht wenige verbrannten ihre Felder. Daraufhin wurde der Hühnerstall isoliert und nicht mehr mit Futter versorgt. Nachdem mehrere von ihnen verhungert waren, gaben die Hennen schließlich auf. Ähnliches geschah 1932/33 in der Ukraine (siehe: Holodomor). Die Hinrichtung von vier Schweinen und drei Hennen, die Kritik an Napoleons Entscheidungen übten und öffentlich zugaben, mit dem geflohenen Schneeball zusammen- und für Bauer Jones gearbeitet zu haben, symbolisiert die vielen Schauprozesse im Zuge der Stalinschen Säuberungen (russisch „Tschistka“) gegen Anhänger Trotzkis, Regimekritiker und sogar Mitglieder des Politbüros der KPdSU. Glorifiziert die Hymne \"Tiere Englands\" und deren Allegorie \"Die Internationale\" noch das einfache Tier bzw. Arbeiter und deren Rebellion, setzen deren Nachfolger auf die Farm (Sowjetunion) und auf den Anführer Napoleon bzw. Stalin (siehe: „Gimn Sowjetskowo Sojusa“ / Hymne der Sowjetunion). Die anfänglichen Verhandlungen zwischen der Farm der Tiere und der Knickerfeld (Pinchfield) Farm von Mr. Frederick spiegeln den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt zwischen dem Deutschen Reich unter Adolf Hitler und Stalin im Jahre 1939 wider. Der Stapel Bauholz, dessen Verkauf in Aussicht gestellt wird, könnte dabei für die Aufteilung Polens stehen. Der Angriff auf die Windmühle durch Mr. Frederick und seine Leute zeichnet den Bruch des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts und den Angriff des Dritten Reiches auf die Sowjetunion unter dem Decknamen Unternehmen Barbarossa 1941 nach. Nur mit Mühen und unter schweren Opfern kann dieser schließlich zurückgeschlagen werden (siehe: Schlacht von Stalingrad), wird aber von der Führung als überaus großer Gewinn gefeiert. Nachdem die Beziehungen zu Mr. Frederick nach dessen Angriff auf die Farm der Tiere abgebrochen worden sind, verhandelt Napoleon mit Mr. Pilkington und verkauft schließlich den begehrten Stapel Bauholz an diesen. Genauso suchte Stalin nach dem Angriff des Dritten Reiches Verbindungen zu den Westalliierten und bot im Zuge des Leih- und Pachtgesetzes Rohstoffe im Austausch für Rüstungsgüter an. Als Verkörperung der russisch-orthodoxen Kirche paktiert der Rabe Mose zu Beginn mit Bauer Jones (Zar Nikolaus II.), ist an der Revolution jedoch nicht beteiligt und verschwindet kurz darauf. Erst als die Arbeitsbedingungen unter dem Regime Napoleons zunehmend härter werden, kehrt Moses zurück. Dies symbolisiert den zunehmenden Einfluss der Kirche, nachdem die Revolution doch nicht die gewünschte Freiheit gebracht hat. Die Schweine finden Moses und seine Reden vom Kandiszuckerberg (engl. \"Sugarcandy Mountain\"; Jenseits) zwar offiziell lächerlich, lassen den Raben jedoch auf der Farm leben, ohne dass dieser arbeiten muss, um die Moral der Tiere aufrechtzuerhalten. Dies symbolisiert die Haltung Stalins zur russisch-orthodoxen Kirche während des Zweiten Weltkrieges, als diese die Kriegsanstrengungen der Sowjetunion unterstützte und die Moral der Bevölkerung hob. Die Feier zwischen Napoleon und Mr. Pilkington ist eine Metapher für die Teheran-Konferenz 1943. Hier saß die kommunistische Sowjetunion mit den Ländern zusammen, gegen deren kapitalistisches System die russische Revolution gerichtet war, und verriet somit ihre ursprünglichen Ideale. Am Ende des Kartenspieles zwischen Napoleon und Mr. Pilkington spielen beide gleichzeitig das Pik-Ass aus, und es kommt dadurch zum Streit. Ein Ausblick auf den beginnenden Kalten Krieg zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion.", "section_level": 3}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Grundidee für dieses Buch kam Orwell bereits 1937. Allerdings wollten ihm die Details lange nicht in den Sinn kommen. Erst als er sah, wie ein ca. zehnjähriger Junge ein riesiges Zugpferd einen schmalen Pfad entlangtrieb und es immer dann schlug, wenn es vom Pfad wich, kam ihm zu Bewusstsein, dass, wenn solche Tiere sich ihrer Kraft nur bewusst würden, wir keine Macht über sie hätten und dass die Menschen die Tiere in ziemlich derselben Weise ausbeuten wie die Reichen das Proletariat. So beschrieb es Orwell selbst im Vorwort der ukrainischen Übersetzung des Buches. Orwell schrieb das Buch Ende 1943 und 1944 in Anlehnung an seine Erfahrungen im Spanischen Bürgerkrieg, welche er in seinem Buch \"Mein Katalonien\" beschrieb. Er beabsichtigte das Buch als Verurteilung der, aus seiner Sicht, Verfälschung der ursprünglichen sozialistischen Ideale durch den Stalinismus. An diese Ideale glaubte er auch, nachdem er den Verrat der Revolution in Spanien mitangesehen hatte, was insbesondere daran deutlich wird, dass der zum Stalinismus entartete Sozialismus in dem Roman nicht eine ganz neue Form der totalitären Tyrannei hervorbringt, sondern „nur“ wieder auf die vorrevolutionäre Ebene des Kapitalismus zurückfällt. Nach der Fertigstellung sah sich Orwell vor große Schwierigkeiten bei der Publikation gestellt: \"Farm der Tiere\" wurde von vier Verlegern abgelehnt. Ein Verleger, der das Werk anfangs zu akzeptieren schien, wies die Publikation auf ausdrückliches Anraten des britischen Informationsministeriums zurück. Die Erstausgabe von \"Animal Farm: A Fairy Story\" erschien in Großbritannien am 17. August 1945 und kam 1946 in den USA heraus. In den Ostblock-Ländern stand dieses Werk von Orwell, wie auch der Roman \"1984,\" bis zur Wende auf der Liste der verbotenen Bücher und war nur als Samisdat-Ausgabe erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "„Die Pressefreiheit“.", "content": "Das Original-Script enthielt ein Vorwort mit dem Titel \"The Freedom of the Press\", in welchem Orwell die britische Selbstzensur, die Unterdrückung kritischer Äußerungen gegen den damaligen Alliierten Sowjetunion und schließlich die Unterdrückung des Buches durch die britische Regierung kritisierte. Das Vorwort fiel schließlich genau dieser Zensur zum Opfer und war deshalb in der im August 1945 veröffentlichten Erstausgabe und den meisten der folgenden Ausgaben nicht enthalten. Aus diesem Vorwort stammt das von Orwell berühmt gewordene Zitat: „Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ Auch nachdem Ian Angus das Vorwort 1972 in Orwells persönlichen Unterlagen entdeckt hatte, verweigerten die Verleger die Publikation. Ausnahmen hiervon sind die 1993 erschienene \"Everyman's-Library\"-Ausgabe, die Ausgabe des Penguin-Verlages (2000) und des Diogenes Verlages (2002), in denen es jedoch im Anhang und nicht, wie von Orwell vorgesehen, als Vorwort abgedruckt wurde. Für die ukrainische Ausgabe verfasste Orwell 1947 ein Extra-Vorwort, in dem er biographische Angaben und politische Ansichten darlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Nach Orwells Tod im Jahr 1950 ließ die CIA die Filmrechte kaufen, um – ähnlich wie sie es später bei der Verfilmung von \"1984\" tat – eine stärker antikommunistische Geschichte daraus zu machen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Farm der Tiere (Originaltitel: \"Animal Farm\") ist eine dystopische Fabel von George Orwell, erschienen im Jahr 1945. Inhalt ist die Erhebung der Tiere einer englischen Farm gegen die Herrschaft ihres menschlichen Besitzers, der sie vernachlässigt und ausbeutet. Nach anfänglichen Erfolgen und beginnendem Wohlstand übernehmen die Schweine immer mehr die Führung und errichten schließlich eine Gewaltherrschaft, die schlimmer ist als diejenige, welche die Tiere abschütteln wollten.", "tgt_summary": "《动物庄园》(英语:\"Animal Farm\"),也译作《动物农场》、《动物农庄》、《一脸猪相》,是英国著名作家乔治·奥威尔所编写的托寓小说,在1945年8月17日正式于英国出版。奥威尔表示,此一寓言反映了1917年俄国革命至踏入斯大林时期的历史事件。奥威尔是一位民主社会主义者,但他对斯大林和斯大林主义持批判态度。奥威尔参加过西班牙内战,正是这段经历让他对斯大林主义获得更深入的了解并对其进行批判。他认为,苏联已是惨无人道的独裁统治,而这种统治手段建立在对斯大林的个人崇拜和大清洗上。奥威尔在一封写给伊冯娜·戴维的信中,称《动物庄园》为一则讽刺斯大林的故事。他在一篇随笔《我为何写作》中表示,《动物庄园》是他第一次有意识地尝试把「政治目的和艺术目的合二为一」的著作。", "id": 2869722} {"src_title": "XD-Picture Card", "tgt_title": "XD圖像卡", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Es handelt sich dabei um einen Kartentyp, der mittels Flash-Speicherung in NAND-Flash- oder Multi-Level-Cell-Technik (M-Typ) arbeitet und durch neue Spezifikationen (Blockstruktur) die bei den SmartMedia-Karten aufgetretenen Kapazitätsprobleme beseitigen sollte. Da die xD-Picture Card im Gegensatz zur SD-Karte über keinen eigenen Controller verfügt, müssen Kameras und sonstige Endgeräte, um die Karte steuern zu können, auf die MLC-Technik vorbereitet sein bzw. das Auslesen von SLC- und MLC-Karten beherrschen. Es waren bis zu 8 GB Speicher auf einer Karte vorgesehen, tatsächlich verfügbar sind aber nur Karten mit maximal 2 GB. Sie war im Vergleich zur SD-Karte auch deutlich teurer: Während SD-Karten einen Gigabyte-Preis von 2 bis 5 Euro aufwiesen, lag diese bei xD-Karten zwischen 5 und 10 Euro (Stand: Juli 2009). Die xD-Picture Card ist mit 20 mm × 25 mm × 1,7 mm deutlich kleiner, aber nicht mehr so dünn wie die Smart-Media-Karten; sie sollte dadurch weniger anfällig für Torsionsschäden sein. Auch die großflächigen Kontakte der Smart-Media-Karten, die elektrostatische Schäden begünstigen, sind nicht mehr vorhanden. xD-Picture Cards wurden in drei unterschiedlichen Techniken gefertigt. Diese sind (a) die klassische Technik (ohne Typen-Bezeichnung, 16 MB bis 512 MB), (b) die platzsparende, aber etwas langsamere Multi-Level-Technik (Type 'M', 256 MB bis 2 GB) sowie (c) die sogenannte HighSpeed-Technik, die hohe Kapazitäten ohne den Geschwindigkeitsverlust der Multi-Level-Technik ermöglicht (Type 'H', 512 MB bis 2 GB). Seit Februar 2008 gibt es auch den Typ 'M+' (1 GB bis 2 GB) von Olympus, welcher 1,5-mal schneller sein soll als der Typ 'M'. xD-Karten von Olympus wurden mit zusätzlichem 3D- sowie Panoramamodus und Spezialeffekten beworben, wodurch das Unternehmen verhindern wollte, dass die Kamerabesitzer ihre Speicherkarten von anderen Herstellern beziehen. Dabei handelt es sich allerdings keineswegs um Funktionen, die durch die Speicherkarte in der Kamera freigeschaltet werden, sondern vielmehr um einen Freischaltcode für eine veraltete Fotosoftware von Olympus für den PC.", "section_level": 1}, {"title": "Lesegeräte und technische Probleme.", "content": "Auslesen lassen sich die Karten über die Kamera, über einen Kartenleser und über CompactFlash- oder PC-Card-Adapter. Gelegentlich kommen aber dabei Kartenlesefehler zustande, wenn beim Schreib- oder Lesevorgang die Karte zu früh vom Gerät getrennt wird oder die Spannung der Digitalkamera zusammenbricht. Dadurch können die Daten verloren gehen und die Karte unbrauchbar werden. Ältere Digitalkameras und Kartenlesegeräte können Probleme mit dem H- und M-Typ sowie generell mit hohen Kapazitäten haben. Die Hersteller stellen entsprechende Kompatibilitätsinformationen zur Verfügung und bieten unter Umständen eine Aktualisierung der Firmware über das Internet an. Die Lebensdauer der xD-Karte wird mit 100.000 Schreib- bzw. Löschvorgängen angegeben. Bei der xD-Technik handelt es sich um einen überholten Standard. Im aktuellen Internetauftritt von Fujifilm Deutschland wird die xD-Technik nur noch bei historischen Geräten aufgezählt, auf aktuelle Speicherkarten mit dieser Technik wird nicht einmal mehr verwiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Adapter.", "content": "In kompatiblen Kameras können Adapter verwendet werden, in die bis zu 8 GB fassende microSD-Karten eingesetzt werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die xD-Picture Card ist eine veraltete Flash-Speicherkarte, die von Olympus und Fujifilm für PDA und Digitalkameras als Nachfolgetechnologie für SmartMedia-Speicherkarten konzipiert wurde. Die Abkürzung xD steht für Extreme Digital.", "tgt_summary": "xD图像卡(英语:Extreme Digital-Picture Card)是一种专门于数码相机的闪存记忆卡,由富士胶卷与奥林巴斯联合于2002年7月发表,应用于超迷你型数码照相机市场。前述两公司共同研发以外,东芝亦参与研发,拥有为上述两家公司生产xD卡的授权。其他品牌,如柯达、新帝和雷克沙现在也开始销售xD卡。", "id": 2432353} {"src_title": "Airborne Warning and Control System", "tgt_title": "空中预警机", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bis 1944 hatten die Vereinigten Staaten, vor allem für den Einsatz der United States Navy (USN) im Pazifik schiffsgestützte Radarsysteme mit großer Reichweite entwickelt. Es zeigte sich jedoch, dass hierbei die Vorwarnzeit gegenüber Angriffen zu gering war und die als Radarvorposten eingesetzten Schiffe starke Verluste hinnehmen mussten.", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeugträgergestützte Systeme.", "content": "Im Februar 1944 beauftragte die USN deshalb das Massachusetts Institute of Technology (MIT) mit der Entwicklung eines luftgestützten Radarsystems (Projekt „Cadillac I“). Schon im August flog eine mit einem APS-20-Radar ausgerüstete Grumman TBM Avenger. Das Radar war unter dem Flugzeug angebracht und konnte tief fliegende Flugzeuge auf etwa 160 km Entfernung entdecken. 40 TBM-3W wurden ab März 1945 fertiggestellt, ohne dass diese jedoch noch im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz gekommen waren. Die TBM-3W hatte eine aus einem Piloten und einem Radaroffizier bestehende Besatzung. Die Daten des Radars wurden an Schiffe weitergegeben, in deren Operationszentralen die Informationen ausgewertet wurden. Für den Einsatz auf Flugzeugträgern rüstete die USN Ende der 1940er Jahre die Douglas AD Skyraider als Frühwarnflugzeug aus. Unter dem Rumpf fand wieder das APS-20 Platz, im Rumpf schuf man Raum für zwei Radaroffiziere. Es wurden drei Versionen gebaut, AD-3W (31 Maschinen), AD-4W (168) und AD-5W (218, ab 1962 EA-1E), was immerhin fast ein Fünftel der gesamten Produktion ausmachte. Als leistungsfähigerer Nachfolger für die Douglas Skyraider wurde ab 1954 die Grumman WF-2 Tracer (ab 1962 E-1B) entwickelt. Diese zweimotorige Maschine hatte erstmals ein oberhalb des Rumpfes angebrachtes Hazeltine APS-82-Radar. Wie bei den Vorgängern war das Radom unbeweglich und es drehte sich die Antenne in dessen Inneren. Neu war bei der E-1B ein „Airborne Moving Target Indicator (AMTI)“, der die Störsignale von Bodenunebenheiten und Wellen besser ausfiltern konnte. Die 88 gebauten Maschinen waren von 1958 bis 1977 im Einsatz auf Flugzeugträgern der USN. Nachfolger der E-1B wurde ab 1965 die Grumman E-2 \"Hawkeye\", die bis heute produziert wird. Die E-2 hatte erstmals ein sich drehendes Radom über dem Rumpf. Amerikanische Flugzeugträger haben je eine Staffel von vier Flugzeugen dieses Typs an Bord. Die E-2 wird ebenfalls von Ägypten, Frankreich, Japan, Mexiko, Singapur und Taiwan eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz in Großbritannien.", "content": "Großbritannien nutzte 50 AD-4W als Skyraider AEW.1 von 1954 bis 1960. Danach baute man das APS-20 in 44 modernere Fairey Gannet ein, die bis 1978 auf britischen Flugzeugträgern eingesetzt wurden (Gannet AEW.3). Als ab Ende der 1960er Jahre die meisten britischen Flugzeugträger außer Dienst gestellt wurden, baute man wiederum die APS-20-Radare aus den Gannets aus und rüstete zwölf Avro Shackleton der Royal Air Force als Shackleton AEW.2 damit aus. Nachdem die als Nachfolger geplante Nimrod AEW.3 1986 gestrichen wurde, blieben die Shackletons bis zur Ablösung durch die Sentry AEW.1 im Jahre 1991 und das APS-20-Radar somit 46 Jahre im Dienst.", "section_level": 2}, {"title": "Landgestützte Systeme.", "content": "Ebenfalls 1944 gab die USN eine Variante in Auftrag („Cadillac II“), die eine Flugleitzentrale beinhalten sollte. Als Trägerflugzeuge wurden die Transportmaschine Douglas C-54 Skymaster sowie die Bomber Consolidated B-24 Liberator und Boeing B-17 Flying Fortress in Betracht gezogen. Die B-24 schied aus, da sie für ein unter dem Rumpf angebrachtes Radar zu wenig Bodenfreiheit hatte, die C-54 hatte den meisten Platz für Radar, Ausrüstung und Besatzung. Da die Flugzeuge jedoch in Feindgebiet operieren sollten, fiel die Wahl auf die stark bewaffnete B-17, obwohl sie das älteste Flugzeug war. 20 von Douglas in Lizenz gebaute B-17G wurden Ende 1945 an die „Naval Aircraft Modification Unit“ (Marineeinheit für die Modifizierung von Flugzeugen) in Johnsville, Pennsylvania (USA), geliefert. Anstelle des Bombenschachtes wurde unter dem Flugzeug das APS-20-Radar angebracht. Im Inneren gab es drei 36 cm-Radarschirme und mehrere Anzeigetafeln sowie eine umfangreiche Kommunikationsausrüstung (UKW, KW, LW, IFF und LORAN). Bei den ersten Maschinen wurde die Bewaffnung bis auf den Kinn- und Rückenturm belassen, jedoch später ausgebaut. Die PB-1W Fortress genannte Maschine war das erste AWACS, welches im Februar 1946 erstmals flog. Zur Verbesserung der Radarerfassung wurden später einige Maschinen mit einem auf dem Flugzeug angebrachten APS-20-Radar erprobt. Als Nachfolger der PB-1W wurde die Lockheed WV-2 Warning Star für die USN entwickelt. Unter einer Lockheed L-1049 Super Constellation wurde ebenfalls ein APS-20-Radar angebracht, gepaart mit einem APS-45 auf dem Rumpf, welches zur genaueren Höhenbestimmung der Flugzeuge diente. Die USN erhielt ab 1956 142 WV-2 (ab 1962 EC-121K), die United States Air Force 73 EC-121D. Eine Warning Star hatte 22 Mann Besatzung und am 24. Oktober 1967 konnten zwei F-4C Phantom II der USAF erstmals ein gegnerisches Flugzeug (eine nordvietnamesische MiG-21) nach Radarleitung einer EC-121D abschießen. Die USAF ersetzte die EC-121 bis 1978 durch die Boeing E-3A Sentry, die letzte NC-121K der USN flog bis 1982. Von der E-3 wurden bis 1992 68 Maschinen gebaut, die von den USA, der NATO, Frankreich, Großbritannien und Saudi-Arabien eingesetzt werden. Das System wurde von Boeing entwickelt und ursprünglich in die Boeing 707 eingebaut. Es bezeichnete ursprünglich auch nur den auf der 707 basierenden Typ der Boeing E-3 Sentry mit dem markanten Radom, das sich oberhalb des Flugzeugrumpfes dreht. Die derzeit 17 NATO-eigenen Maschinen haben luxemburgische Luftfahrzeugkennzeichen und sind auf dem NATO-Flugplatz Geilenkirchen bei Aachen stationiert. Hier arbeiten auch 133 kanadische Soldaten im AWACS Headquarter, die Letzten dieses Landes in Deutschland. Ferner fliegt die RAF vom Stützpunkt Waddington im Auftrag der NATO. Zusätzlich gab es bis Ende 2011 auf dem Stützpunkt in Geilenkirchen noch drei Trainingsmaschinen ohne Antenne, so genannte TCA (Trainer and Cargo Aircraft). In den 1980er Jahren führte die US-Marine das sogenannte NASP-Programm (\"US Navy Airship Program\") durch. Ziel war die Entwicklung eines Frühwarn-Luftschiffes, das im Gegensatz zu Schiffsradar auch schnelle, sehr tief anfliegende Marschflugkörper rechtzeitig erkennen konnte. Der Beitrag von Goodyear baute von der Auslegung her auf dem bereits Ende der 1950er Jahre für die US-Marine gefertigten AEW-Luftschifftyp ZPG-3W auf und brachte als Versuchsträger das erste Turboprop-Luftschiff, die Spirit of Akron hervor. Der Auftrag ging jedoch an Westinghouse Airship Industries, die dann mit dem Sentinel 1000 ebenfalls einen Technologieträger entwickelte, vergeben. Von der Gondel des eigentlich geplanten Radarträger Sentinel 5000 wurde eine Attrappe gebaut. Das Programm wurde 1996 nach Haushaltskürzungen abgebrochen.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung in der Sowjetunion.", "content": "Die Sowjetunion entwickelte in den 1960er Jahren ebenfalls ein AWACS-Flugzeug, die Tupolew Tu-126. Die Radarsignale scheinen allerdings bei diesem in nur neun Exemplaren beschafften Flugzeug stark von den Doppelpropellern der vier Turboprop-Triebwerke gestört worden zu sein. Nachfolger wurde ab 1984 die Berijew A-50 Schmel auf Basis des Transportflugzeugs Iljuschin Il-76. Insgesamt wurden etwa 40 Flugzeuge gebaut, sechs für Indien. Die russische Bezeichnung für das System lautet DRLO (Dalnoje radiolokazionnoje obnaruschenije, ).", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein (AWACS) ist ein fliegendes Radarsystem. Aufgabe des AWACS ist die luftgestützte Luftraumaufklärung und -überwachung mit dem Ziel der Früherkennung und Vorwarnung (, kurz AEW). Zu den Aufgaben der NATO Raumüberwachung gehört auch die Seeüberwachung. Die Flugzeuge werden gleichzeitig als Einsatzleitzentrale eingesetzt, um eigene Verbände oder Einheiten direkt dirigieren oder koordinieren zu können. Bündnisse wie die NATO und Großmächte oder größere Staaten verfügen über solche Kapazitäten.", "tgt_summary": "预警机(英语:Air Early Warning, AEW)是为了克服雷达受到地球曲度限制的低高度目标搜索距离,同时减轻地形的干扰,将整套雷达系统放置在飞机上,自空中搜索各类空中、海上或者是陆上目标。借由飞行高度,提供较佳的预警与搜索效果,延长容许反应的时间与弹性。空中预警管制机(英语:Airborne Early Warning and Control, AEW&C)除提供早期预警的功能之外,还提供频繁C2BM(指挥和控制,作战管理)功能,类似机场交通管制和其他部队的军事指挥。", "id": 29499} {"src_title": "Otto Lilienthal", "tgt_title": "奧托·李林塔爾", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit.", "content": "Otto Lilienthal wurde als erstes von acht Kindern des Kaufmanns Gustav Lilienthal (1817–1861) und dessen Frau Caroline, geb. Pohle, geboren. Lilienthals Urgroßmutter väterlicherseits war Charlotte von Tigerström (1773–1857), geb. von Balthasar, eine Enkelin des Greifswalder Generalsuperintendenten Jakob Heinrich von Balthasar. Fünf Geschwister starben im Alter von wenigen Monaten oder Jahren. Der Vater war ein mathematisch und technisch begabter Mann, die Mutter hatte in Dresden und Berlin Musik studiert. Als die Familie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, beschloss sie die Auswanderung nach Amerika. Der plötzliche Tod des Vaters durchkreuzte den Plan der Übersiedlung. Otto Lilienthal war zu diesem Zeitpunkt zwölf Jahre alt. Der Mutter gelang es unter großen Anstrengungen, ihren Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Ihre Söhne Otto und Gustav Lilienthal besuchten ab 1856 zunächst das Gymnasium in Anklam. Zu ihren Lehrern gehörte der Astronom Gustav Spörer. Flugversuche und -experimente sowie das Studium des Vogelflugs fielen bereits in diese Zeit. Die Brüder blieben über zahlreiche Projekte und Erfindungen zeitlebens eng verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Ab 1864 besuchte Otto Lilienthal die Potsdamer Provinzialgewerbeschule. Nach zwei Jahren begann er ein Praktikum bei der Berliner Maschinenfabrik Schwartzkopff. Er lebte in dieser Zeit als „Schlafbursche“: Sein Bett musste er mit einem Droschken- und einem Rollkutscher teilen, wie er in einer Chronik berichtete. 1867 und 1868 bauten die Brüder Lilienthal in Anklam Experimentiergeräte zur Erzeugung von Auftrieb durch Flügelschlag. Das Ergebnis war eine maximal hebbare Masse von 40 kg. Zu den entscheidenden Experimenten wurden die darauf folgenden Untersuchungen des gewölbten Flügels in der Luftströmung ohne Flügelschlag. Der Zusammenhang zwischen Luftströmung und Auftrieb wurde zu dieser Zeit durch die Physik noch nicht zutreffend beschrieben. Beispielsweise untersuchte Hermann von Helmholtz die Problematik und erklärte 1873 in einem Vortrag vor der Preußischen Akademie der Wissenschaften, dass „es kaum als wahrscheinlich zu betrachten [ist], dass der Mensch auch durch den allergeschicktesten flügelähnlichen Mechanismus, den er durch seine eigene Muskelkraft zu bewegen hätte, in den Stand gesetzt werden würde, sein eigenes Gewicht in die Höhe zu heben und dort zu erhalten“. Die Aussage wurde allerdings so missverstanden, als habe „die Wissenschaft nun ein für alle Mal festgelegt, dass der Mensch nicht fliegen könne“, wie Lilienthal in einem Vortrag ironisch konterte. (Mit modernen Leichtbau-Werkstoffen und erheblichem Aufwand wurde in den 1970er Jahren allerdings auch das Muskelkraft-Flugzeug verwirklicht.) Im November 1867 begann Lilienthal ein Studium an der von Franz Reuleaux geleiteten Gewerbeakademie Berlin, aus der später die Technische Hochschule Charlottenburg hervorging, und bekam ein Stipendium, das seine Lebenssituation deutlich verbesserte. Auch seine flugtechnischen Ambitionen waren an der Schule nicht unerkannt geblieben. Nach Abschluss der Ausbildung 1870 schlug Lilienthal ein Angebot von Reuleaux aus, dessen Assistent zu werden. In einem Brief aus dem Deutsch-Französischen Krieg, an dem Lilienthal als „Einjährig-Freiwilliger“ teilnahm, berichtet er seinem Bruder über die Luftballone, die das belagerte Paris verließen.", "section_level": 2}, {"title": "Wege in die Selbstständigkeit.", "content": "Die ersten Versuche der Brüder, mit einem eigenen Unternehmen Geld zu verdienen, waren nicht erfolgreich. Die Patentanmeldung für einen Stirlingmotor schlug fehl, das Patent auf eine Schrämmaschine für den Bergbau führte zwar zu einer Serienfertigung, jedoch nicht zu einem eigenen Unternehmen. Am 11. Juni 1878 heiratete Lilienthal in Döhlen (heute Freital) Agnes Fischer (1857–1920), die Tochter eines Bergmanns, mit der er vier Kinder hatte. 1879 wurde der erste Sohn, Otto, geboren. Im selben Jahr entwickelte er mit seinem Bruder Gustav ein Baukastensystem für Kinder mit Steinen aus mineralischen, mit Leinöl gebundenen Bestandteilen. Eine eigene Vermarktung des Baukastensystems erwies sich als finanziell nicht lohnend. Friedrich Adolf Richter kaufte die Rechte an dem System und machte daraus den Anker-Steinbaukasten, der heute noch hergestellt wird. 1881 erhielt Lilienthal ein Patent für Schlangenrohrkessel, das den erhofften Erfolg brachte: Zusammen mit einer kleinen Wand-Dampfmaschine entstand der Lilienthalsche Kleinmotor, der ab 1883 in einer eigenen Firma hergestellt wurde, die schnell zur Fabrik mit bis zu 60 Mitarbeitern anwuchs. Ab 1894 stellte sie auch den Normalsegelapparat in Serie her und wurde damit zur ersten Flugzeugfabrik der Welt. Das Unternehmen wurde – beeinflusst von den Ideen von Moritz von Egidy und Theodor Hertzka – überaus modern geführt. Schon 1890 wurden die Arbeiter mit 25 % am Reingewinn des Unternehmens beteiligt. Für diese Maßnahme wurden später die Carl-Zeiss-Werke und der Berliner Holzpflaster-Fabrikant Heinrich Freese bekannt. Aus einem Brief an Egidy stammt auch Lilienthals bekannt gewordene Vision vom Flugzeug als Mittel zur Völkerverständigung und zum ewigen Frieden. Die \"Dampfkessel- und Maschinenfabrik Otto Lilienthal\" existierte unter diesem Namen noch bis zum Ersten Weltkrieg. Eine interessante unternehmerische Episode ist auch Lilienthals Engagement für eine Volksbühne im Berliner Ostend-Theater, die ihn zum Theaterdirektor, Schauspieler und Autor werden ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Auf dem Weg zum Menschenflug.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theoretische Vorarbeit.", "content": "Seit 1874 führte Otto Lilienthal unterstützt von seinem Bruder Gustav mit einem selbst entwickelten Rotationsapparat systematische Messungen zum Auftrieb an ebenen und gewölbten Flächen durch, die eindeutige Ergebnisse lieferten. Zum einen lieferten gewölbte Tragflächen im Vergleich zu ebenen Flächen bei relativ geringer Zunahme des Luftwiderstands in horizontaler Richtung ein Vielfaches an vertikalem Auftrieb, zum anderen wies die schwach gewölbte Vogelflügelform die günstigsten Widerstandswerte auf. Vor allem finanzielle Einschränkungen, aber auch der Zeitgeist verhinderten eine zeitnahe Veröffentlichung seiner Erkenntnisse. Im Jahr 1889 war Lilienthal in der Lage, sein Buch \"Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst\" zu veröffentlichen, das später zu den wichtigsten flugtechnischen Veröffentlichungen des 19. Jahrhunderts wurde. Die zeitgenössische Aufmerksamkeit für das Buch war gering, da die breite Öffentlichkeit die Luftfahrt nach dem Prinzip Leichter-als-Luft, die Weiterentwicklung des Ballons zum Luftschiff, favorisierte. Lilienthal dagegen bezeichnete dies als Irrweg und betonte: „Die Nachahmung des Segelflugs muss auch dem Menschen möglich sein, da er nur ein geschicktes Steuern erfordert, wozu die Kraft des Menschen völlig ausreicht.“ Lilienthal entwickelte seine Theorie ausschließlich aus eigenen Experimenten. Vermutlich war ihm auch das 1881 in Frankreich veröffentlichte, ähnlich intendierende Buch \"Das Reich der Lüfte\" (\"L’empire de l’air\") von Louis Mouillard unbekannt. Die Brüder hatten erkannt, dass dem Flügelquerschnitt eine wichtige Bedeutung zukam: „Die wichtigste Erkenntnis dieser Jahre war die Entdeckung, dass gewölbte Tragflächen einen größeren Auftrieb liefern als ebene.“ Das charakteristische Flügelprofil der Vögel war auch anderen Flugtechnikern nicht entgangen, aber die Lilienthals haben sie erstmals mit exakten Messungen verbunden. Die Brüder Wright sagten später über Lilienthals Tabellen, sie seien über zwei Jahrzehnte das Beste gewesen, das gedruckt vorlag. Das Vorgehen Lilienthals („Vom Schritt zum Sprung, vom Sprung zum Flug“) ermöglichte schließlich den erfolgreichen Gleitflug. Im \"Verein zur Förderung der Luftschifffahrt\", dem Lilienthal schon seit 1886 angehörte, erklärte er sein Vorgehen: „Es gibt nichts Verkehrteres, als auf Grund theoretischer Arbeiten sogleich eine Flugmaschine fix und fertig bauen zu wollen. Beim Herumraten und planlosen Probieren komme für die Fliegekunst überhaupt nichts heraus. Der Übergang müsse vielmehr planvoll und schrittweise erfolgen.“", "section_level": 2}, {"title": "Gleitflüge.", "content": "Mit der Veröffentlichung seines Buches betrachtete Otto Lilienthal das theoretische Fundament als ausreichend, um zu praktischen Gleitflugübungen überzugehen. Daran nahm Gustav Lilienthal nicht mehr teil. Infolgedessen ist der erste Menschenflug heute ausschließlich mit dem Namen Otto Lilienthal verbunden, wenngleich sein Bruder an den Vorarbeiten beteiligt war. Den Versuchen dienten mit gewachstem Baumwollstoff (Schirting) bespannte Rahmen aus Weidenholz mit 6 bis 10 m Spannweite, ca. 14 m2 Tragfläche und einer größten Flügeltiefe von 2,5 m. Lilienthal begann mit Stehübungen gegen den Wind, gefolgt von Sprüngen vom Sprungbrett im Garten seines Hauses. Ab Frühjahr 1891 nutzte Lilienthal das als „Flugplatz“ geeignete Gelände einer aufgelassenen Sandgrube am Nordhang (Gemarkung Krielow) des Spitzen Berges zwischen Derwitz und Krielow. Dort kam es mit dem \"Derwitzer Apparat\" zu 25 m weiten Gleitflügen, wobei er jeden Flug auswertete und den Apparat kontinuierlich verbesserte. Beispielsweise erhöhten vertikale und horizontale Schwanzflächen die Stabilität. 1892 diente eine Sandgrube in den Rauhen Bergen im heutigen Berliner Ortsteil Steglitz und 1893 eine künstliche \"Fliegestation\" ebenfalls in Steglitz als Flugplatz. Ab 1893 wurden mehrere Hügel in den Rhinower Bergen bei Stölln, zwischen Rathenow und Neustadt (Dosse), zum Übungsgelände. Dort gelangen Flugweiten bis 250 m. 1894 ließ Lilienthal in Lichterfelde, damals bei Berlin, einen 15 m hohen Hügel aufschütten, den noch heute existierenden \"Fliegeberg\", an dem ihm Tausende Flüge bis ca. 80 m Weite gelangen. Als Helfer während dieser Jahre sind die Mitarbeiter seiner Fabrik Paul Beylich, sein Fluggerätemonteur, Hugo Eulitz und Paul Schauer belegt. Insgesamt baute Otto Lilienthal in seinem Leben mindestens 21 Flugapparate, darunter auch Flügelschlagapparate. 1894 ging eines dieser Gleitflugzeuge, der sogenannte Normalsegelapparat, in Serienproduktion. Ab 1895 flog er zwei verschiedene Doppeldecker mit 5,5 bis 7 m Spannweite und 25 m2 Tragfläche. Ab 1893 konstruierte er auch Flügelschlagantriebe mit Kohlensäuremotor. Ein neuer großer Flügelschlagapparat war 1896 erprobungsbereit, kam aber nicht mehr zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Der erste Menschenflug.", "content": "Lilienthal gilt weithin als „erster Flieger der Menschheit“. Diese Klassifizierung ist jedoch problematisch, da erste bemannte Fluggeräte bereits in Form von Fesseldrachen vor 2500 Jahren nach dem Prinzip \"schwerer als Luft\" geflogen sind. Über freie oder gesteuerte Flüge aus jener Zeit ist allerdings nichts bekannt. Vom \"Vater der Aerodynamik\", dem Engländer George Cayley, wird berichtet, dass er 1852 ein von ihm entworfenes Fluggerät mit einem Hausangestellten als Piloten in einen Gleitflug versetzt hat. Ähnliches wird über den Franzosen Jean Marie Le Bris für 1856 berichtet, und der US-Amerikaner John Joseph Montgomery soll 1884 seine ersten kontrollierten Flüge unternommen haben. Andere glaubhafte, aber auch phantastische Überlieferungen von Flugversuchen sind weit verbreitet. Ein sehr bekannter, lange vermutlich unterbewerteter Versuch ist der des Albrecht Ludwig Berblinger, des „Schneiders von Ulm“, im Jahr 1811. Dennoch darf Otto Lilienthal als derjenige gelten, der das Flugproblem gelöst hat. Er war der erste, der die Wirkung verschiedener Flügelprofile systematisch vermaß und dokumentierte. Er war der erste, der aufbauend auf diesen Messungen wiederholt kontrolliert geflogen ist und seine Erkenntnisse regelmäßig publizierte. Und schließlich war er der erste, der einen Flugapparat zur Serienreife entwickelte und verkaufte. Die Brüder Wright haben diese Rolle Lilienthals ausdrücklich hervorgehoben. Die Zahl seiner Flüge ist unbekannt, wird aber auf mindestens 2000 geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Resonanz.", "content": "Über Lilienthals Flüge wurde im In- und Ausland berichtet; die sensationellen Flugfotografien erschienen in wissenschaftlichen und populären Veröffentlichungen vieler Länder. Zu seinen Fotografen gehörten z. B. die Fotografie-Pioniere Ottomar Anschütz, Richard Neuhauss und der amerikanische Physiker Robert Williams Wood. Lilienthal informierte im \"Verein zur Förderung der Luftschifffahrt\" über seine Ergebnisse, und regelmäßig erschienen seine Artikel in der \"Zeitschrift für Luftschifffahrt und Physik der Atmosphäre\" sowie in der populären Wochenschrift \"Prometheus\". Übersetzungen erschienen in den USA, in Frankreich und Russland. Zahlreiche in- und ausländische Besucher kamen nach Berlin, darunter im August 1895 Samuel Pierpont Langley aus den USA, Nikolai Jegorowitsch Schukowski aus Russland, Percy Pilcher aus England und Wilhelm Kress aus Österreich. Lilienthal führte eine umfangreiche flugtechnische Korrespondenz, darunter mit Octave Chanute, James Means, Alois Wolfmüller und anderen Flugpionieren. Viele Flugpioniere wie zum Beispiel Augustus Herring und Ferdinand Ferber arbeiteten nach seinem Tod nach seiner Methode weiter. Die wichtigste Entwicklungslinie führt über Chanute und Herring zu den Brüdern Wright. Schukowski schrieb über seinen Besuch in einem Zeitschriftenaufsatz 1897: Der französische Luftfahrtpionier Ferdinand Ferber schrieb 1905: Nach Wilbur Wrights Tod am 30. Mai 1912 veröffentlichte der Aero Club of America im September 1912 einen Aufsatz zu Otto Lilienthal von Wilbur Wright:", "section_level": 2}, {"title": "Der letzte Flug.", "content": "Am 9. August 1896 stürzte Lilienthal bei Stölln am Gollenberg aus etwa 15 m Höhe aufgrund einer „Sonnenbö“ (einer thermischen Ablösung), deren Aussteuerung ihm nicht gelang, und nicht etwa aufgrund eines Konstruktionsfehlers ab. Zum Unfall dürfte beigetragen haben, dass Lilienthal seine Flugdistanzen immer wieder zu vergrößern versuchte, wozu er mit erhöhtem Anstellwinkel und damit langsamer fliegen musste. Bei Lilienthals Absturz könnte es sich also um den ersten Trudelunfall der Luftfahrt gehandelt haben. Lilienthal erlitt beim Aufprall eine Fraktur des dritten Halswirbels. Die Wirbelsäulenfraktur wurde im Rahmen einer staatsanwaltschaftlichen Sektion festgestellt. Neuere Untersuchungen halten eine Hirnblutung als eigentliche Todesursache für wahrscheinlicher. Er wurde bei Bewusstsein mit einem Pferdewagen in einen Gasthof im nahegelegenen Ort Stölln gebracht, später in ärztlicher Begleitung im Güterwagen liegend nach Berlin transportiert. Bereits während des Transportes fiel er ins Koma und starb am folgenden Tag, dem 10. August 1896, in der Berliner Universitätsklinik. Vom abgestürzten Flugapparat sind Fotos erhalten, aufgenommen vermutlich im Rahmen der polizeilichen Untersuchung auf dem Hof der Maschinenfabrik Lilienthal.", "section_level": 2}, {"title": "Nachlass, Museen und Ehrungen.", "content": "Wesentliche Nachlassteile befinden sich heute im Deutschen Museum, im Otto-Lilienthal-Museum und anderen Sammlungen. Original-Flugapparate sind in Wien (Technisches Museum), Washington (National Air and Space Museum), Moskau (Shukowski-Museum), London (Science Museum) und München (Deutsches Museum) erhalten. Das Anklamer Otto-Lilienthal-Museum zeigt eine vollständige Sammlung aller Flugapparate und Experimentiergeräte und informiert über Leben und Werk des vielseitigen Erfinders. Seit 2011 gibt es in Stölln das \"Lilienthal-Centrum\" mit einer Ausstellung über Leben, Werk und Flugzeugbau Lilienthals.", "section_level": 1}, {"title": "Grabstätte.", "content": "Das Grab Otto Lilienthals und seiner Ehefrau Agnes befindet sich auf dem Berliner Friedhof Lankwitz. Es ist ein Ehrengrab des Landes Berlin. Auf der Grabplatte steht der Satz: „Opfer müssen gebracht werden.“ Diese Inschrift wurde erst 1940 bei der Umgestaltung des Grabes angebracht. Oft wird dieser Satz als die letzten Worte Lilienthals gehandelt. Das ist aber unwahrscheinlich, da Lilienthal bis zuletzt an seine Genesung glaubte. So berichtet sein Monteur Beylich als Augenzeuge, Lilienthal habe unmittelbar nach dem Absturz gesagt: „Ist nicht so schlimm, kann mal vorkommen. Ich muss mich etwas ausruhen, dann machen wir weiter.“ Mit dem Satz „Opfer müssen gebracht werden“ rechtfertigte er wohl eher seine fliegerische Tätigkeit gegenüber seiner Frau, die unter seinem großen zeitlichen Engagement für die Flugversuche litt.", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkstätten.", "content": "1914 wurde am Teltowkanal in Berlin ein erstes Lilienthal-Denkmal von Peter Breuer mit dem Motiv einer Ikarusfigur eingeweiht. Der \"Fliegeberg\" in Lichterfelde wurde 1932 von Fritz Freymüller zur Lilienthal-Gedenkstätte umgestaltet. In Lilienthals Geburtsstadt Anklam wurde 1982 eine 16 Meter hohe Stele aus Polyesterharz von Walther Preik errichtet. In der Nähe des Ortes der ersten Flüge wurde 1991 ein von Wilfried Statt geschaffenes Denkmal eingeweiht. Die eigentliche Stelle der ersten Flüge am Spitzen Berg ist durch großflächigen Kiesabbau in den Jahren 1904–1906 verloren gegangen – und in den 1930er Jahren wurde östlich davon der ganze Spitze Berg abgebaggert. Da außerdem der originale, veränderte Standort heute bewaldet ist, wählte man für das Denkmal eine Stelle westlich davon auf dem Windmühlenberg, einem niedrigeren Nebengipfel des Spitzen Berges, in der Nähe der damaligen Windmühle, wo Lilienthal seine Fluggeräte untergestellt hatte. Seit Mai 2006 markiert ein Denkmal in Berlin (Köpenicker Straße) den Ort, an dem sich die Maschinenfabrik „Otto Lilienthal“ befand. Weitere Lilienthal-Denkmäler befinden sich in Anklam, Stölln, Rhinow und Berlin. Zum Andenken Lilienthals landete am 23. Oktober 1989 eine von Heinz-Dieter Kallbach gesteuerte Iljuschin Il-62 der DDR-Fluggesellschaft Interflug auf dem unbefestigten Segelflugplatz am Gollenberg bei Stölln, unweit der Stelle von Lilienthals Absturz. Die Maschine war speziell für die Landung auf der nur 850 m langen Graspiste präpariert und dient heute als Museum und Standesamt „Lady Agnes“, benannt nach der Ehefrau Otto Lilienthals. Die Maschine befindet sich im Besitz des \"Otto-Lilienthal-Vereins Stölln e. V.\", der das historische Fluggelände Lilienthals seit 1990 zu einer Denkmallandschaft ausgebaut hat. Dazu gehört auch das \"Lilienthal-Centrum\" mit Ausstellung im Stöllner Ortskern.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Ehrungen.", "content": "Porträt und Flugapparate Lilienthals dienten als Würdigung der technischen Pionierleistung auf Briefmarken, Medaillen und in anderer Form in vielen Ländern als Vorlage. Häufig ist die Darstellung mit dem Ikarusmotiv verbunden. Beispiele aus Deutschland: Reinhard Mey verarbeitete die Geschichte des letzten Fluges in seinem Stück \"Lilienthals Traum\", das 1996 auf seinem Album \"Leuchtfeuer\" erschien. Udo Jürgens widmete Lilienthal sein Lied \"Flieg – Flieg in die Sonne\" (1991) vom Album \"Geradeaus\". Darüber hinaus wird der Absturz in dem Lied \"Lilienthal\" der Band Coppelius aus der Sicht eines Saboteurs geschildert. Neben anderen diente Leben und Todessturz Lilienthals dem Schweizer Theatermacher Marc Brunner (Teatro Palino) als Grundlage für ein Bühnenstück (\"Gegenwind\", 1991). Sein Lilienthal-Nachbau befindet sich heute im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern.", "section_level": 2}, {"title": "Otto Lilienthal als Namensgeber.", "content": "Am 7. Juni 1988 erhielt der Berliner Flughafen Tegel den zusätzlichen Namen „Otto Lilienthal“. In vielen Orten sind Straßen und Plätze nach Lilienthal benannt. Auch Luftfahrtvereine und Körperschaften tragen seinen Namen, darunter die traditionsreiche Vereinigung der Luftfahrtforschung \"Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt\". Die Deutsche Luftwaffe hat ein medizinisches Hilfsflugzeug Airbus A310 MRT nach ihm benannt, auch die Bundeswehrkaserne (Luftwaffe und Heeresflieger) im mittelfränkischen Roth trägt seinen Namen. Am Airbus-Standort Hamburg-Finkenwerder hat eine der Endmontagehallen für Flugzeuge der A320-Familie den Namen „Otto-Lilienthal-Halle“. Verschiedene Ehrungen werden heute mit Lilienthals Namen verbunden, darunter die Lilienthal-Medaille des internationalen Luftsportverbandes FAI, die Lilienthal-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, das jährlich als Preis verliehene Otto-Lilienthal-Forschungssemester der Gesellschaft von Freunden des DLR e. V., der jährlich verliehene Designpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern, das Otto-Lilienthal-Diplom des Deutschen Aeroclubs für besondere Verdienste um den Luftsport und der Innovationspreis der Lilienthalpreis-Stiftung Berlin-Brandenburg. Am 14. April 2010 benannte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt das Forschungsflugzeug ATRA (Advanced Technology Research Aircraft) nach ihm. Mehrere Schulen sowie die Gymnasien in Anklam und Berlin-Lichterfelde tragen seinen Namen. Gleiches gilt für den Lilienthal-Gletscher in der Antarktis.", "section_level": 2}, {"title": "Patente.", "content": "Von Lilienthal sind 25 Patente bekannt; nur vier davon haben Flugapparate zum Inhalt. Der Großteil betraf gefahrlose Dampfkessel und Kleindampfmaschinen. Unter den Patenten sind jedoch auch Erfindungen seines Bruders Gustav Lilienthal, die auf Otto Lilienthal patentiert wurden. Andererseits wurden die Patente auf seine Erfindungen für den Bergbau auf den Namen seines Bruders angemeldet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Wilhelm Otto Lilienthal (* 23. Mai 1848 in Anklam; † 10. August 1896 in Berlin) war ein deutscher Luftfahrtpionier. Er gilt als der erste Mensch, der erfolgreich und wiederholbar Gleitflüge mit einem Flugapparat (Gleitflugzeug) durchführte und dem Flugprinzip „schwerer als Luft“ damit zur ersten menschlichen Anwendung verhalf und so den Weg zu dessen späterem Erfolg bahnte. Seine experimentellen Vorarbeiten und erste Flugversuche ab 1891 führten zum Konzept der Tragfläche. Die Darstellung aerodynamischer Eigenschaften von Flügeln im Polardiagramm wurde von ihm entwickelt und wird bis heute eingesetzt. Die Produktion des \"Normalsegelapparates\" in seiner Maschinenfabrik in Berlin war die erste Serienfertigung eines Flugzeugs. Sein Flugprinzip war die Umsetzung von Lageenergie in Auftrieb und Vortrieb (Gleitflug).", "tgt_summary": "奥托·李林塔尔(Otto Lilienthal,1848年-5月23日-1896年-8月10日)是一位德国航空先驱,以「德国滑翔机之王」及绰号「蝙蝠侠」闻名于世。他也是历史上首位能够重复成功完成滑翔飞行的人。他依循着乔治·凯利爵士(Sir George Cayley)原先的实验态度来进行测试。许多国家的报纸与杂志都刊登出奥托·李林塔尔的滑翔照片,促使社会大众与科学界改变原本对于飞行机器的看法。", "id": 2112321} {"src_title": "Salzburger Festspiele", "tgt_title": "萨尔茨堡音乐节", "src_document": [{"title": "Gründung der Festspiele.", "content": "Die Liebe zu Festen und zum Theater hat in Salzburg Tradition. Schon im Mittelalter wurden große Mysterienspiele aufgeführt und es gab Kostümfeste, die mehrere Tage dauerten. Die erste Oper nördlich der Alpen soll in Salzburg aufgeführt worden sein, im Salzburger Dom waren opulente Messen und Oratorien fest im Jahreszyklus verankert. 1613 gab Fürsterzbischof Markus Sittikus die Hellbrunner Wasserspiele in Auftrag, die heute noch das Publikum entzücken. An der Salzburger Universität wurden unter großer Anteilnahme der Bevölkerung Dramen und Singspiele aufgeführt. Zwar machte Fürsterzbischof Colloredo, der rigide kirchliche und weltliche Machthaber der Mozart-Zeit, manchem Treiben ein Ende, ließ viele Bräuche verbieten und stellte zahlreiche Feiern ein. Doch kam es nach seinem Tod zum Wiederaufleben zahlreicher Lustbarkeiten und es begann die Mozart-Verehrung mit Mozart-Festen und -Umzügen. Die Begründung der Bayreuther Festspiele im Jahr 1876 und das \"100-Jahr-Jubiläum des Don Giovanni\" im Jahr 1887 förderten Wiener und Salzburger Bemühungen um ein Festival, welches dem \"genius loci\" gewidmet sein sollte. „Einige der Proponenten waren durchaus deutschnational, viele Anregungen stammten auch aus der Mozart-Gemeinde in Wien. Doch der Krieg kam dazwischen, auf die Monarchie folgte die Republik Österreich.“ Max Reinhardt (1873–1943), dessen Karriere als Schauspieler 1893 am Stadttheater Salzburg begonnen und der ab 1901 in Berlin ein veritables Theaterimperium aufgebaut hatte, wurde ab 1904 vom Dramatiker Hermann Bahr (1863–1934) in dessen Planungen für \"Salzburger Feste\" einbezogen. Schon damals war der Domplatz als Spielstätte geplant, Anna Mildenburg sollte Opern inszenieren, Reinhardt Theaterstücke. Die Pläne scheiterten, wie schon mehrfach zuvor, an der fehlenden Finanzierung. Nachdem Reinhardt im Jahr 1918 das Schloss Leopoldskron erworben hatte und sich jeden Sommer in Salzburg aufhielt, konkretisierten sich die Planungen. Gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal (1874–1929) konzipierte er bereits im September desselben Jahres ein Projekt „des bayrisch-österreichischen Stammes“ als Antipode zum preußischen: „das, was in Bayreuth, gruppiert um ein norddeutsches Individuum, Wagner, geübt wird, hier um ein ungleich komplexeres und höheres Zentrum, die Kunst Österreichs, herumzubauen...“. Damit war der Gegensatz der beiden Festspielideen schon programmatisch festgeschrieben: Bayreuth (a) hoch exklusiv, (b) ein Haus, ein Komponist, alles allein auf dessen Werk zentriert, (c) davon aber auch nur die zehn \"Greatest Hits\" (folglich doppelte Exklusivität). Salzburg hingegen (a) inklusiv, (b) mit drei Achsen: Schauspiel, Oper, Konzert, heute in drei Festspielhäusern und auf zahlreichen weiteren Plätzen der Stadt, Konzertsälen, Kirchen und Bühnen, im Freien und in geschlossenen Räumen, (c) offen für Neues, aber stets im Ringen darum, ob das Gezeigte dem hohen Qualitätsanspruch Genüge tut. Zwei Welten also, wiewohl das Grundbestreben beider Festivals das Feiern des Fests zu Ehren eines Komponisten war, die Beförderung des Weihevollen, Eindrucksvollen, Erhabenen. Beide Konzepte funktionieren offenbar exzellent.", "section_level": 1}, {"title": "Schauspiel.", "content": "In der Gründungsphase der Festspiele spielten Max Reinhardt und Hugo von Hofmannsthal eine führende Rolle. Reinhardt erklärte die ganze Stadt zur Bühne und inszenierte am Domplatz das mittelalterliche Mysterienspiel des \"Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes\" in einer Neufassung von Hugo von Hofmannsthal. Die Premiere am 22. August 1920 markierte die Geburtsstunde der Festspiele, das Stück steht seit 1926 – ausgenommen die NS-Zeit von 1938 bis 1945 – durchgehend am Spielplan der Festspiele. Reinhardt entdeckte und eröffnete auch die Kollegienkirche, das Schloss Leopoldskron, die Winterreitschule und schließlich die Sommerreitschule als Spielstätten der Festspiele. Winter- und Sommerreitschule wurden mehrfach umgebaut und dienen heute – als Haus für Mozart und Felsenreitschule – überwiegend der Oper und dem Konzert. Neben dem Iffland-Ring gilt die Hauptrolle im \"Jedermann\" als größte Auszeichnung für einen Schauspieler im deutschsprachigen Raum. Sie wird zumeist mit routinierten Theaterschauspielern besetzt, die sich in klassischen Rollen bewährt haben. In der Max-Reinhardt-Inszenierung (1920 bis 1937) wurde der Lebemann von Alexander Moissi, Paul Hartmann und Attila Hörbiger verkörpert. Die Nationalsozialisten verboten weitere \"Jedermann\"-Aufführungen wegen jüdischer Vorfahren des Autors. In den Nachkriegsjahren verkörperten Ewald Balser, wiederum Attila Hörbiger, Will Quadflieg, Walther Reyer und Ernst Schröder die Hauptrolle, ehe ab 1973 mit Curd Jürgens, Maximilian Schell und Klaus Maria Brandauer international bekannte Filmschauspieler zum Zuge kamen. Seit den 1990er Jahren wird der Jedermann wiederum überwiegend von Bühnenschauspielern verkörpert – Helmut Lohner, Gert Voss, Ulrich Tukur, Peter Simonischek, Nicholas Ofczarek und seit 2013 Cornelius Obonya. Die Rolle der Buhlschaft – mit sehr wenig Text, aber maximaler Sichtbarkeit – wurde häufig mit populären Fernseh- und Filmstars, wie Nadja Tiller, Christiane Hörbiger, Nicole Heesters, Senta Berger, Marthe Keller, Sophie Rois oder Veronica Ferres besetzt. Getreu dem Motto der Mitgründer – „von allem das Höchste“ – war das Schauspiel in Salzburg von Anfang an auf bereits approbierte Werke der Bühnenliteratur festgelegt. Hofmannsthal selbst war zwar in Salzburg mit seinem \"Jedermann\" (und mit seinen Libretti für Strauss-Opern) erfolgreich, ansonsten aber glücklos. Das eigens für die Festspiele verfasste \"Salzburger großes Welttheater\" wurde nach 1925 nicht wieder aufgeführt, selbst die Komödie über die Seelennöte der Bourgeoisie kurz vor dem Untergang der Doppelmonarchie – \"Der Schwierige\" von 1910 – etablierte sich nicht dauerhaft in den Salzburger Spielplänen. Man spielte dort Goldoni und Moliere, fast alles von Shakespeare, Dramen der Antike, Heinrich von Kleist und Weimarer Klassik, Volksstücke von Nestroy und Raimund, fallweise Ibsen und Schnitzler. Als \"Festspielstück par excellence\" – neben dem \"Jedermann\" – darf der \"Sommernachtstraum\" gelten, vorzugsweise mit Mendelssohns Schauspielmusik. Während in der Oper in Salzburg Uraufführungen schon unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gang und gäbe waren, dauerte der Anschluss an die Gegenwart im Schauspiel deutlich länger. In den späten 1950er stellte Oscar Fritz Schuh drei Gegenwartsstücke vor, darunter eine erfolglose Uraufführung Fritz Hochwälders. In den 1960er Jahren versuchte das Europa-Studio zeitgenössische Dramen in Salzburg zu etablieren, in den 1970er und 1980er Jahren kam es immerhin zu fünf Uraufführungen von Thomas-Bernhard-Stücken, propagiert von Josef Kaut, dem weltoffenen Präsidenten der Festspiele. In der Gegenwart angekommen ist Salzburg erst während der Ära Mortier/Stein, die mit der Perner-Insel in Hallein eine weitere Spielstätte eröffnete und zeitnahe Regisseure einlud, sowie in der Folge mit dem Young Directors Project, welches im Jahr 2002 von Jürgen Flimm ins Leben gerufen wurde und bis 2014 bestand. Im Jahr 2014 stand das Schauspielprogramm im Zeichen der 100-jährigen Wiederkehr des Beginns des Ersten Weltkrieges – und zeigte neben den \"Letzten Tagen der Menschheit\" auch \"Forbidden Zone\", Ödön von Horváths \"Don Juan kommt aus dem Krieg \"und eine Dramatisierung von Gustav Meyrinks \"Golem\".", "section_level": 1}, {"title": "Oper.", "content": "Die Opernproduktionen der Salzburger Festspiele waren über weite Strecken des 20. Jahrhunderts und sind heute noch stilbildend. Die Oper stellt in Salzburg – als Gesamtkunstwerk – den \"primus inter pares\" in der Trias Schauspiel, Oper und Konzert dar. Nahezu alle weltweit bedeutenden Dirigenten haben in Salzburg gearbeitet, ebenso die meisten der herausragendsten Sänger, Regisseure, Bühnen- und Kostümbildner. Viele der Aufführungen sind als Tondokumente oder Fernsehmitschnitte für die Nachwelt erhalten. Der Salzburger Schwerpunkt liegt durchgehend auf Opern von Mozart und Richard Strauss, auf zeitgenössischen Werken, sowie den Festspielopern \"Orfeo ed Euridice\", \"Fidelio\", \"Don Carlos \"und \"Falstaff\". Das Mozart-Repertoire beschränkt sich in Salzburg nicht auf die drei da-Ponte-Opern, \"Die Entführung aus dem Serail\" und \"Die Zauberflöte\", sondern beinhaltet auch die seltener gespielten Werke. Die erste Opernaufführung der Festspiele war der \"Don Giovanni\" unter der musikalischen Leitung von Richard Strauss am 14. August 1922 – ein Gastspiel der Wiener Staatsoper im Salzburger Landestheater. Dank der Wiener Philharmoniker, die in Salzburg alljährlich in erster Besetzung vier bis fünf Opernproduktionen spielen, sind die Interpretationen der Mozart- und Strauss-Opern von exzeptioneller orchestraler Qualität. Das Salzburger Repertoire wurde – zuerst durch Bruno Walter, Arturo Toscanini und Karl Böhm, schließlich durch Herbert von Karajan – schrittweise erweitert: Walter dirigierte erstmals bei den Salzburger Festspielen Opern von Richard Wagner und Hugo Wolf, Gluck und Donizetti. Toscanini etablierte 1935 \"Falstaff\" als genuine Salzburger Festspieloper. Böhm stellte 1951 und 1971 Alban Bergs damals kaum gespielte Oper \"Wozzeck\" vor, somit einen Exponenten der Zwölftontechnik. Karajan schließlich popularisierte mit einer breiten Palette weiterer Verdi-Opern, mit Puccinis \"Tosca\" und Bizets \"Carmen\" das Programm. Die Frühwerke der Oper und das Barock haben recht früh ihren Platz im Salzburger Spielplan gefunden. Gluck wird in Salzburg seit 1930 und Händel seit 1984 szenisch aufgeführt. In den Jahren 1968 bis 1973 erfreute sich Cavalieris selten gespielte \"Rappresentazione di anima et di Corpo\" in einer Modellinszenierung von Graf/Colosanti/Moore höchsten Publikumsinteresses. 1971, 1985 und 1993 wurden alle erhaltenen Monteverdi-Opern in Salzburg vorgestellt. Im Laufe der Zeit haben die Salzburger Festspiele mit nahezu allen großen Opernhäusern der Welt (Wiener Staatsoper, Scala, La Fenice, Opéra de la Bastille, La Monnaie, Metropolitan Opera, Mariinski-Theater) und einigen wichtigen Festivals (Aix-en-Provence, Maggio Musicale Fiorentino) kooperiert. Zumeist wurden diese Co-Produktionen in Salzburg erarbeitet und waren oft noch viele Jahre später an wichtigen Opernhäusern zu sehen wie zum Beispiel Robert Wilsons exemplarische \"Pelléas-et-Mélisande\"-Inszenierung aus dem Jahr 1997, die gemeinsam mit der Operá de Paris produziert und noch im Jahr 2012 in Madrid und Barcelona aufgeführt wurde. 2014 stand neben der Uraufführung der Oper \"Charlotte Salomon\" von Marc-André Dalbavie auch \"La Cenerentola\", ein neuer \"Don Giovanni\" und ein neuer \"Rosenkavalier\" auf dem Programm. Außerdem wurden \"Il trovatore\" (mit Anna Netrebko und Plácido Domingo) und – erstmals in Salzburg – Schuberts \"Fierrabras\" (in einer Peter-Stein-Inszenierung) gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Konzert.", "content": "Die Konzerte der Salzburger Festspiele stellen seit 1921 eine wichtige Säule des Festivals dar. Initiiert von Bernhard Paumgartner, dem späteren Präsidenten der Festspiele, fanden damals vier Orchesterkonzerte, drei Kammerkonzerte, eine Serenade und ein Konzert geistlicher Musik statt. Seit 1925 werden auch Liederabende, seit 1926 auch Solistenkonzerte veranstaltet. Seit 1927 zählt Mozarts c-Moll-Messe in der Stiftskirche St. Peter zu den Fixpunkten der Festspiele, seit 1949 auch die Mozart-Matineen im Mozarteum, beide wiederum von \"Bernhard Paumgartner\" initiiert. Zentral sind die großen Orchesterkonzerte, oft auch mit Chören, Gesangs- oder Instrumentalsolisten. Die Wiener Philharmoniker bestreiten seit 1922 die Mehrzahl der Orchesterkonzerte und eröffnen auch alljährlich das Konzertprogramm. Wichtiges Charakteristikum der Salzburger Festspiele ist der Qualitätsanspruch bei Dirigenten und Solisten. Seit Ende der 1950er Jahre gastieren auch regelmäßig die besten Orchester aus ganz Europa, Nord- und Südamerika, Israel und Japan in Salzburg, zuerst die Berliner Philharmoniker, das Concertgebouworkest Amsterdam und das New York Philharmonic Orchestra, schließlich sämtliche weiteren namhaften Orchester der Welt. Gegenwärtig sind in einem Sommer zwischen zehn und fünfzehn Orchester in Salzburg zu hören, darunter auch führende Jugendorchester, Kammerorchester und Barockensembles, sowie auf zeitgenössische Musik spezialisierte Orchester und Musikervereinigungen. Im Jahr 2012 hat der damalige Intendant Alexander Pereira die Ouverture spirituelle begründet, eine Konzertreihe mit geistlicher Musik verschiedener Konfessionen als Vorprogramm der eigentlichen Festspiele. 2013 gastierte das venezolanische Musikprojekt El Sistema mit vier Orchestern, einem Blechbläserensemble, zwei Chören und einem Streichquartett in Salzburg, \"El Sistema\" musizierte bei der Eröffnungsfeier, in zehn Konzerten und einer Kinderkonzertprobe. 2013 wurden sämtliche Symphonien Mahlers aufgeführt, 2014 standen alle neun Symphonien Bruckners auf dem Programm.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Festspiele.", "content": "Der verlorene Weltkrieg, die verlorene monarchische und übernationale Realität und die Weiterentwicklungsüberlegungen zur kulturellen Identität, sowie die Notwendigkeit den Tourismus anzukurbeln, trugen wesentlich dazu bei, dem Festspielgedanken Auftrieb zu geben. Hugo von Hofmannsthal bekräftigte bei seinen Gründungsüberlegungen besonders die Schaffung einer kulturelle Basis für die trotzdem andauernde und nun besonders notwendige Mission des „theresianischen Menschen“ als Miterben des Heiligen Römischen Reiches beziehungsweise der Donaumonarchie zur weiteren Vermittlung zwischen den europäischen Ethnizitäten durch die Anwendung ausgleichender ritterlicher paneuropäischer habsburgischer Werte. Die Salzburger Festspiele sollten entsprechend den politischen und staatsrechtlichen Schriften Hofmannsthals (die Rückwirkend im Hinblick auf den damals erst kommenden Nationalsozialismus hellseherisch wirken) als Gegenstück zur Preußisch-Norddeutschen kompromisslosen bzw. alternativlosen Weltsicht die völkerverbindenden und ausgleichenden habsburgischen Grundsätze des „Leben und Leben lassen!“ betonen. Es sollte die Kompromissfindung, die katholische Weltsicht zwischen irdischen Freuden und Gewissheit der Vergänglichkeit und der Stolz auf regionale Besonderheiten (z. B. Handwerk, Traditionen etc.) gezeigt und auch gefördert und erhalten werden. Hofmannsthal war damit in einer Linie mit vielen Schriftstellern und Künstlern seiner Zeit wie Stefan Zweig, Joseph Roth aber auch James Joyce, welcher in der weltoffenen Hafenstadt Triest mit dem Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn in Kontakt getreten war und das untergegangene Staatswesen rückblickend mit „They called the Austrian Empire a ramshackle empire, I wish to God there were more such empires“ klassifizierte. Im Jahr 1920 kam es schließlich nach jahrzehntelangen Diskussionen, Konzeptionen und Planungen zu den ersten \"Salzburger Festspielen\". Reinhardt wählte Hofmannsthals \"Jedermann\", ein Stück, das er selbst im Dezember 1911 im Berliner Circus Schumann zur Uraufführung gebracht hatte, den Domplatz als Spielort und Alexander Moissi als Hauptdarsteller. In der Retrospektive erscheint die Wahl des Stückes ideal, des Spielorts kongenial und des Hauptdarstellers exzellent. Was im preußisch-protestantischen Berlin der Vorkriegszeit noch antiquiert und deplatziert wirkte, kam vor der Kulisse des barocken Salzburger Doms in der erzkatholischen Stadt Salzburg bestens zur Geltung. Das Stück wurde zum Dauerbrenner und zum Markenzeichen der Festspiele. Heute verzeichnen die alljährlich vierzehn Aufführungen rund 35.000 Zuseher, der \"Jedermann\" ist meistens ausverkauft. Reinhardt sollte auch – mit seiner sicheren Hand in der Auswahl malerischer Spielstätten – die kommenden Jahre der Festspiele prägen, bis in den frühen 1930er Jahren die Oper die erste Geige übernahm. Reinhardt gelang 1933 mit dem \"Faust\" in Clemens Holzmeisters \"Fauststadt\" in der Felsenreitschule noch einmal ein nachhaltiger Erfolg, aber im Grunde war seine Zeit schon damals abgelaufen. Als der Leiter des Salzburger Mozarteums, Bernhard Paumgartner (1887–1971), sich erlaubte im Jahr 1921 zusätzlich zum \"Jedermann\" einige Konzerte mit lokalen Kräften anzusetzen, war Richard Strauss erbost. Er, der die Festspielidee maßgeblich unterstützt hatte, fürchtete die Einkehr der Provinzialität, griff zu Telefon und Taktstock, engagierte die Wiener Philharmoniker und die Wiener Staatsoper, dirigierte selbst 1922 – als erste Opernaufführung der Festspiele – Mozarts \"Don Giovanni \" und danach auch dessen \"Così fan tutte\". Dem Dirigenten Franz Schalk wurden \"Le nozze di Figaro\" und \"Die Entführung aus dem Serail\" überantwortet. Bühnenbilder aller vier Mozart-Opern dieses Jahres war Alfred Roller (1864–1935), der die Ästhetik der Salzburger Opern- und Schauspielproduktionen der ersten fünfzehn Jahre prägen sollte. Von 1922 bis 1924 fungierte Strauss auch als Präsident der Festspiele, er blieb den Festspielen bis zu seinem Lebensende verbunden. Die Uraufführung seiner letzten Oper (\"Die Liebe der Danae\") fand posthum 1954 in Salzburg statt. Auch Paumgartner blieb – ausgenommen die NS-Zeit – weiter im Spiel, institutionalisierte 1949 die Mozart-Matineen und 1950 die c-Moll-Messe in der Stiftskirche St. Peter, beide mit dem lokalen Mozarteumorchester, das heute zu den Säulen der Festivals zählt. Paumgartners treuen Dienste über viele Jahrzehnte wurden 1960 mit der Präsidentschaft belohnt, die er bis zu seinem Tod im Jahr 1971 innehielt. 2020 sollen die Festspiele aufgrund der COVID-19-Pandemie in reduzierter Form stattfinden.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstätten.", "content": "Nachdem die Pläne für ein Festspielhaus auf dem Mönchsberg (1890) und in Hellbrunn (1919) gescheitert waren, nahmen die Salzburger Festspiele der Gründerjahren die bestehenden Plätze, Paläste, Kirchen, Theater- und Konzertgebäude in Besitz: Am Domplatz wird alljährlich Hofmannsthals \"Jedermann\" aufgeführt, im Mozarteum und im Residenzhof werden Konzerte veranstaltet, im Landestheater Opern und Sprechstücke aufgeführt. Auch drei Salzburger Barockkirchen wurden als Spielstätten für die Festspiele geöffnet: Dom, Kollegienkirche und Stiftskirche Sankt Peter. Als schließlich der Wunsch nach eigenen Spielstätten immer dringlicher wurde, konnten schrittweise drei \"Festspielhäuser\" auf dem Gelände der ehemaligen fürsterzbischöfliche Hofstallungen und Reitschulen errichtet werden: Die Ausweitung der Festspiele ab den 1990er Jahren führte dazu, dass weitere Spielstätten für das Schauspiel gefunden werden mussten: 1992 die \"Alte Saline\" auf der Perner-Insel in Hallein, schließlich auch das \"republic\" (das ehemalige Stadtkino), das Schauspielhaus Salzburg und fallweise die Eisarena Salzburg.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerische Leitung der Festspiele.", "content": "Bis 1991 lag die künstlerische Verantwortung in den Händen des Kuratoriums der Salzburger Festspiele. Klare Verantwortlichkeiten bestehen erst seit dem Antritt von Gerard Mortier, der die Leitung der Festspiele im Jahr 1991 übernahm und erstmals 1992 das Programm verantwortete. Der Intendant trägt die künstlerische Gesamtverantwortung, programmiert und besetzt selbst das Opernprogramm und hat das Vorschlagsrecht für die Leiter von Schauspiel und Konzert.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Festspiele in Salzburg.", "content": "Zusätzlich zu den \"Sommer-Festspielen\" bestehen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Salzburger Festspiele gelten als das weltweit bedeutendste Festival der klassischen Musik und darstellenden Kunst. Sie finden seit 1920 jeden Sommer im Juli und August in Salzburg statt. Markenzeichen der Festspiele sind der \"Jedermann\" auf dem Domplatz, exemplarische Mozart- und Strauss-Aufführungen, sowie ein vielfältiges und hochkarätiges Schauspiel-, Opern- und Konzert-Programm. Alljährlich mehr als 200 Veranstaltungen werden in den sechs Festspielwochen von mehr als 250.000 Gästen besucht.", "tgt_summary": "萨尔茨堡音乐节(),又称“萨尔茨堡夏季艺术节”(以区别“萨尔茨堡复活节音乐节”),为每年七月最后一个周六在莫扎特故乡——奥地利萨尔茨堡举办的连续五周的夏季音乐盛会。", "id": 2716206} {"src_title": "Deep House", "tgt_title": "深度浩室", "src_document": [{"title": "Geschichte und Charakteristik.", "content": "In Chicago produzierte Larry Heard als Fingers Inc. mit den Sängern Ron Wilson und Robert Owens ab 1986 perkussive House-Tracks mit souligen Gesangseinlagen. Der Deep House hob sich damit insbesondere mit seinen jazzigen, bisweilen gesangslastigen Arrangements vom damals populären New Yorker Garage House ab. Deep House hat eine Geschwindigkeit, die mit Disco vergleichbar ist, aber reduziertere Grooves, und war eine Reaktion auf die vorherrschende „Party House Music“. Das Spektrum aktueller Tracks ist sehr groß, es reicht von Soul-Einflüssen über Jazz bis zu Tech House, aber alles in einem gemäßigten Tempo meist um 125 BPM. In Chicago kam es Ende der 1980er Jahre zu einer regelrechten Deep-House-Welle. Die meisten House-Produzenten produzierten nun auch Deep-House-Tracks wie beispielsweise Fast Eddies \"Can U Still Dance\" (1988) und Marshall Jeffersons \"Truth Open Your Eyes\" (1988). Zu den stilprägenden Alben gehört unter anderem \"Promised Land\" von Joe Smooth. Musikgeschichtlich gesehen war die Entwicklung des Deep House eine Weiterführung des Chicago House, der sich mit dem Garage House aus New York zu einem neuen gemeinsamen Sound verband und einer Vereinigung und Annäherung der beiden bisher sehr getrennt und autark existierenden Szenen. Die regionale Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung des Ur-House führte 1986 neben der Entwicklung des Deep House aber auch zur Ausbildung eines weiteren Stils in Chicago: dem Acid House, der außer einem riesigen Hype 1988 in England aber niemals an die lange und gleich bleibende Popularität des Deep House heranreichte. In den frühen 90er Jahren entwickelte sich eine durch Disco inspirierte Form des Deep House, die teilweise auch unter dem Begriff Disco House oder später Nu Disco zusammengefasst wurde. Mit dem kommerziellen Erfolg von Projekten wie DJ Wankelmut, Klangkarussell oder Klingande wurde in den 2010ern eine Mainstream-orientierte Variante des (Tech) House populär, die ebenfalls als „Deep House“ vermarktet wurde, damit jedoch musikalisch nichts bis wenig gemeinsam hat.", "section_level": 1}, {"title": "Deep-House-Labels (Auswahl).", "content": "USA: Vereinigtes Königreich: Deutschland: Österreich:", "section_level": 1}], "src_summary": "Deep House ist eine langsamere und melodieorientierte Stilart des House. Musikalisch dominiert der gut tanzbare, gerade 4/4-Takt. Die Geschwindigkeit bewegt sich im Bereich von etwa 100 bis 127 Beats per minute.", "tgt_summary": "深度浩室(英语:Deep house)是浩室音乐的子流派,起源于20世纪80年代,起初融合了芝加哥浩室和80年代放克爵士的元素,也触及到了灵魂音乐。Larry Heard在1984年发布的曲目“Mystery of Love”被认为是这一曲风的起源。", "id": 722856} {"src_title": "Discours de la méthode", "tgt_title": "談談方法", "src_document": [{"title": "Werkskontext.", "content": "Der \"Discours\" beinhaltet Descartes' Auseinandersetzung mit Skeptizismus und dem Aristotelismus der Scholastik. Ausgehend von einem allgemeinen Zweifel an überlieferten Wahrheiten, aber auch am eigenen Urteil ist es Descartes Ziel, unwiderlegbare wahre Sätze zu finden. Umrahmt von Schilderungen seiner intellektuellen Autobiographie beschreibt Descartes dabei detailliert eines der frühesten Programme zur wissenschaftlichen Naturforschung. Der \"Discours\" gilt daher als einer der Ursprünge der Wissenschaftsphilosophie. Der \"Discours\" bildet eine methodologische Vorrede zu drei naturphilosophischen Abhandlungen Descartes', die gemeinsam mit ihm herausgegeben wurden: \"La Dioptrique\", \"Les Météores\" und \"La Géométrie\". Diese Untersuchungen, die Lichtbrechung, Himmelserscheinungen und Analytische Geometrie zum Gegenstand haben (in der \"Geometrie\" wird das cartesische Koordinatensystem vorgestellt), stellen bereits eine Anwendung dieses Verfahrens dar: Durch mathematische Modellierung werden die Naturphänomene mit Hilfe allgemeiner Regeln bestimmt, die nach Vermessung und durch schrittweise Berechnung und zwingende Schlüsse auf den Einzelfall angewendet werden. Gemeinsam mit den \"Meditationes de prima philosophia\", den \"Principia Philosophiae\" und den \"Regulae ad directionem ingenii\" bildet der \"Discours\" die Basis der als Cartesianismus bekannten Form des Rationalismus. Aus dem IV. Teil des Discours de la méthode stammt das berühmte Zitat „Je pense, donc je suis“ (dt. ). Das hingegen stammt aus § 7 der \"Principia Philosophiae\" von 1644.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Der Discours selbst besteht aus sechs Teilen, deren Einteilung Descartes in seinem Vorwort vorschlägt. Im Original finden sich, im Gegensatz zu modernen Ausgaben, aber keine Zwischenüberschriften. Descartes hat für den \"Discours\" die Form einer Autobiographie gewählt, tatsächlich handelt es sich aber um eine rationalistische Programmschrift: Indem Descartes seinen eigenen intellektuellen Werdegang beschreibt, liefert er Gründe und beschreibt Schritte, um von den Vorurteilen seiner Zeit Abstand zu gewinnen und rationalistisch zu philosophieren.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenfassung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Betrachtungen über die Wissenschaften.", "content": "Descartes beschreibt die Ausgangslage: In allen Wissenschaften, aber auch bezüglich der Moral und der Religion, begegnen dem Wissbegierigen zahlreiche konkurrierende Theorien, ohne dass ihr rivalisierender Geltungsanspruch entschieden werden könnte. Nur in der Mathematik scheint Einigkeit hinsichtlich der Geltungskriterien zu herrschen, sodass der Wissenschaftsbetrieb um die Priorität von Entdeckungen, nicht um alternative Systeme konkurriert.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptregeln der Methode.", "content": "Auf diesen negativen Befund gründet Descartes die Notwendigkeit eines Neuanfangs: Die historisch überlieferte, widersprüchliche Gestalt der Wissenschaften soll durch eine systematische ersetzt werden. Durch das System sollen sich Widersprüche und Lücken schneller aufzeigen lassen. Für die Neubegründung formuliert Descartes vier Regeln: Diese Problemlösungsstrategie sieht Descartes in der antiken Geometrie bereits verwirklicht.", "section_level": 2}, {"title": "Einige moralische Regeln.", "content": "Mit diesen Regeln lassen sich zwar Probleme wissenschaftlich lösen, aber sie erfordern Zeit zur Analyse und Beantwortung der elementaren Fragen. Bis sich daraus ein Weltbild ergibt, das auch handlungsleitende Funktion haben kann, empfiehlt Descartes eine \"provisorische Moral\", die auf einer abwägenden und Extreme meidenden Konformität an das Umfeld beruht. Eine ähnliche Moral hatte auch der Skeptiker Montaigne empfohlen. Descartes erklärt eine solche Skepsis allerdings für vorläufig – mit den Regeln sollen alle Fragen, auch normative, wahrheitsgemäß beantwortet werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Fundamente der Metaphysik.", "content": "Descartes Ziel ist also die „Erforschung der Wahrheit“. Dieses Ziel geht er methodisch so an, dass er alles, was angezweifelt werden kann, zunächst zurückweist. Descartes legt zunächst dar, dass äußere Erfahrung, Schlussfolgerungen und selbst phänomenales Bewusstsein diesem Kriterium nicht genügen: Da die Sinneswahrnehmungen uns bisweilen täuschen können, sind sie also nicht gewiss. Ebenso stellt er fest, dass formal korrekte logische Schlüsse der traditionellen Syllogistik dennoch zu falschen Ergebnissen führen können. Auch sie sind also nicht gewiss. Drittens ist sogar möglich, dass wir im Traum dieselben Gedanken haben, wie im wachen Zustand. Daraus zieht er die Konsequenz, dass alle Bewusstseinsinhalte ebenso gut Trugbilder sein können. Ausgenommen von diesem Vorbehalt ist aber der formale Akt des Denkens (hier Zweifelns) selbst. Das Zweifeln setzt ein zweifelndes Subjekt voraus, das Denken ein Subjekt, das denkt. Das findet in der berühmten Formel „Ich denke, also bin ich“ („Je pense, donc je suis“) seinen Ausdruck. (In der \"Principia philosophiae\" (§ 7) heißt es: Cogito, ergo sum.) Aus der Gewissheit, die das Bewusstsein über seine Existenz hat, macht er ein Beispiel dafür, wie gewiss uns eine Wahrheit im Allgemeinen zu sein hat. Alle Urteile über die Dinge, die Wahrheit beanspruchen, müssen uns in ähnlicher Weise einleuchten und evident werden wie der Satz: „Ich denke, also bin ich“. Dem Bewusstsein können bestimmte Sachverhalte nur dann klar und evident einleuchten, wenn es in der Lage ist, diese Sachverhalte als klar und deutlich (gemeint ist: durch Eigenschaften bestimmt und von anderen unterscheidbar, \"clara et distincta\") zu erkennen und das heißt, ihre besondere Qualität gegenüber den gewöhnlichen Zweifeln wahrzunehmen. Es hat also die Fähigkeit, Gewissheit vom Zweifel zu unterscheiden. Descartes vermutet, dass diese Fähigkeit daher kommt, dass das Bewusstsein von vornherein eine Vorstellung von Vollkommenheit hat, die den Maßstab bzw. das Bewertungskriterium bildet, um auch Bewusstseinsinhalte einordnen zu können: Erkenntnisse und Gewissheit sind vollkommener als Zweifel. Die Vorstellung von Vollkommenheit kommt von Gott; dabei aber nicht in der Weise, dass er sie als einzelne Vorstellung in uns, in unser Bewusstsein, eingepflanzt hätte, sondern vielmehr daher, dass das Bewusstsein, wenn es Gott wahrnimmt, Vollkommenheit als ein Attribut Gottes mit erfassen muss (und diesen Begriff dann in anderen Zusammenhängen weiter verwenden kann). Oder umgekehrt: Da der Begriff der Vollkommenheit in unserem Bewusstsein (beweisbar) vorhanden ist, zieht Descartes den Schluss, dass Gott notwendig existiert -- und zwar für uns erkennbar existiert, denn wie sonst sollte das Bewusstsein zu diesem Begriff kommen und wie ohne ihn in der Lage sein, überhaupt etwas zu erkennen? Dass das Bewusstsein aber in der Lage ist, etwas zu erkennen, zeigt die Evidenz der Sätze: „Ich denke, also bin ich“ und „Ein vollkommenes Wesen muss existieren“. Im folgenden Abschnitt werden nun diese beiden Ergebnisse aus dem vierten und fünften Abschnitt miteinander verknüpft: Was wir klar und deutlich erfassen, ist wahr. Gott ist Garant für die Wahrheit. Also: Was wir klar und deutlich erfassen, stammt von Gott. Im letzten Abschnitt greift Descartes noch einmal das Traumargument des Anfangs auf. Die erste Schlussfolgerung war ja, dass alle Wirklichkeitserkenntnis bezweifelbar ist, weil wir uns – wie im Traum – täuschen könnten. Nun aber, da die Existenz eines wahrhaftigen und vollkommenen Gottes aus dem Begriff der Vollkommenheit abgeleitet zu sein scheint, kann Gott als Bedingung der Möglichkeit wahrer Erkenntnis postuliert werden, wobei allerdings die Unvollkommenheit des Menschen als Ursache für falsche Erkenntnis eingeräumt werden muss.", "section_level": 2}, {"title": "Naturphilosophische Fragen.", "content": "In dieser Sektion führt Descartes seine Methode an zwei Beispielen vor: Zum einen anerkennt er zwar als einer der ersten Harveys Entdeckung des Blutkreislaufs, nicht aber dessen Auffassung von der Pumpfunktion des Herzens, sondern behauptet, die Bewegung des Blutes werde durch dessen Erwärmung und Hitzeausdehnung im Herzen verursacht, zum anderen bestimmte er den Unterschied zwischen Mensch und Tier neu. Während Tiere biologische Automaten sind, zeigt der Mensch, dass er eine Seele besitzt, die seinen Körper (\"res extensa\") zu Bewegungen veranlasst, die über die natürliche Determination hinausgehen. So ist vor allem das Sprechen ein Ausdruck des Denkens, das nach Descartes ein Zustand der Seelensubstanz (\"res cogitans\") ist.", "section_level": 2}, {"title": "Gründe, die den Autor zum Schreiben bewogen haben.", "content": "Obwohl er bereits ein angesehener Gelehrter ist, erkennt Descartes, dass seine Leistungen nicht einem überlegenen Intellekt entwachsen sind, sondern ihren Ursprung in seiner Fähigkeit haben, sich nicht von Überbestimmtheit blenden zu lassen. Weiterhin geht er Schritt für Schritt vor, wobei jeder Schritt klar und distinkt sein muss. In dieser Schrift stellt er seine analytische Methode vor und zeigt in einem breiten Spektrum ihre Anwendung und ihre Leistungsfähigkeit. Descartes stellt sich die Frage, wie sichere Erkenntnisse in Philosophie, Naturwissenschaft, Medizin und Ethik gewonnen werden können. Das Ergebnis seiner Überlegungen ist, dass es zum einen eines sicheren Fundamentes bedarf, auf dem alle Erkenntnis aufbauen kann. Zum anderen bedarf es einer Methode, um anhand dieser vom Fundament aus gesichert zu weiteren Erkenntnissen fortschreiten zu können. Es ergibt sich eine Hierarchie der Wissenschaften bzw. Wissensbereiche. So ist die Philosophie das Fundament (oder die Wurzel) aller Erkenntnisse. Darauf baut die Physik als Stamm auf, über die man schließlich zu gesicherten Erkenntnissen der Medizin, Mechanik und der Moral kommen kann. Da die richtige Ethik erst am Schluss des Prozesses gefunden werden kann, führt Descartes auch die Notwendigkeit einer provisorischen Moral für die Übergangszeit vor Augen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Discours de la méthode, mit vollem Titel Discours de la méthode pour bien conduire sa raison et chercher la verité dans les sciences (dt. „Abhandlung über die Methode, seine Vernunft gut zu gebrauchen und die Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen“), ist ein philosophisches und autobiographisches Werk des französischen Philosophen René Descartes.", "tgt_summary": "《谈谈方法》(\"Discours de la méthode\"),全名《谈谈正确引导理性在各门科学上寻找真理的方法》(;英语:Discourse on the Method of Rightly Conducting One's Reason and of Seeking Truth in the Sciences),是笛卡儿在1637年出版的著名哲学论著,对西方人的思维方式,思想观念和科学研究方法有极大的影响,,就是指的受方法论的影响,而不是指笛卡儿的二元论哲学。", "id": 3021040} {"src_title": "Angststörung", "tgt_title": "焦虑症", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Angst ist zunächst eine notwendige und normale Gemütserregung (Affekt), deren entwicklungsgeschichtlicher Ursprung in einer Schutzfunktion liegt (Fight-or-Flight-Reaction). Der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers beschreibt die Angst als \"„ein häufiges und qualvolles Gefühl. Die Furcht ist auf etwas gerichtet, Angst ist gegenstandslos.“\" Die Abgrenzung einer unspezifischen Angststörung ist dagegen oft schwierig und wird von verschiedenen Autoren unterschiedlich definiert. Klarer und einfacher sind dagegen die Definition der Phobie sowie die Abgrenzung der Phobien untereinander. Unter Phobien versteht man überwertige spezifische Ängste vor bestimmten Gegenständen, Lebewesen oder Situationen. Die Psychoanalyse interpretiert die Phobie als die Abwehr (Verschiebung) eines inneren Konfliktes auf ein bestimmtes Objekt. Eine Störung des Angsterlebens kann nach den Erkenntnissen der Wagnis­forschung aber auch in einem zu \"geringen\" Maß an Angst bestehen, was zu unbeherrschbaren Risikohandlungen verführen kann. Im Gegensatz zu überdimensionierten Ängsten besteht hier jedoch in der Regel kein unmittelbarer Leidensdruck und damit keine Behandlungsmotivation. Volker Faust (1995) nennt zwei Kriterien für die Abgrenzung der „krankhaften Ängste“ (im Sinne einer Störung) von den vielfältigen „angemessenen Ängsten“:", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung der WHO.", "content": "In Deutschland und den meisten europäischen Staaten wird zur Klassifikation und Diagnostik psychischer Störungen die Einteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) benutzt (Kapitel V der ICD). Obwohl Angst einen „Affekt“ darstellt und das ICD-10 ein modernes Klassifikationssystem ist, werden die Angststörungen (also auch Panik­attacken und phobische Störungen) dort nicht zu den affektiven Störungen gezählt (Rubrik F3). Stattdessen sind sie im Unterkapitel F4 (Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen) aufgeführt, wo zwischen der Agoraphobie, den sozialen Phobien und den spezifischen (isolierten) Phobien unterschieden wird. Bei der Agoraphobie wird weiterhin zwischen der Agoraphobie ohne Panikstörung und der Agoraphobie mit Panikstörung unterschieden. Die spezifischen Phobien können ebenfalls weiter in folgende Subtypen unterteilt werden: Im Laufe der Zeit und der Weiterentwicklung der diagnostischen Klassifikationssysteme sind einige zuerst zu den phobischen Störungen zählende Störungsbilder genauer oder an anderer Stelle eingeordnet worden. Die WHO zählt beispielsweise die (nicht wahnhafte) Dysmorphophobie und die Nosophobie nicht mehr zu den phobischen Störungen, sondern zu den hypochondrischen Störungen. Auch bezüglich der Agoraphobie gibt es einige Forschungsergebnisse, die eine andere Klassifikation fordern (siehe das US-amerikanische DSM-5). Gleichwohl steht bei diesen Krankheitsbildern die Angst symptomatisch im Vordergrund. Da sich prinzipiell spezifische Phobien gegen alle denkbaren Situationen oder Gegenstände entwickeln können, ist eine spezielle Bezeichnung jeder phobischen Störung auch innerhalb der spezifischen Phobien kaum sinnvoll. Andererseits ist es für die medizinische Behandlung wichtig, die genauen auslösenden phobischen Stimuli (z. B. Spinnen, Fahrstühle) zu dokumentieren, da die Verhaltenstherapie unter anderem mit der Konfrontation mit den angstauslösenden phobischen Stimuli arbeitet. Menschen mit Angststörungen empfinden selber oft gar nicht die Angst als das hervorstechende Symptom. Stattdessen werden häufig körperliche Symptome zuerst genannt, etwa Schwindel, Herzrasen, Zittern, verminderte Belastbarkeit oder auch Magen-Darm-Beschwerden. Die Unterteilung in der ICD-10 ist wie folgt:", "section_level": 2}, {"title": "Diagnose.", "content": "Im Mittelpunkt der Diagnostik steht das ärztliche oder psychotherapeutische Gespräch. Anhand der geschilderten Symptome kann der Psychiater oder psychologische Psychotherapeut eine erste Verdachtsdiagnose stellen. Um körperliche Beschwerden der Angst (wie zum Beispiel Atemnot und Herzrasen) von einer organischen Erkrankung unterscheiden zu können, muss zunächst eine ausführliche medizinische Untersuchung zum Ausschluss einer körperlichen Ursache erfolgen. Dazu sind meist auch laborchemische und technische Untersuchungen erforderlich (Blutuntersuchung, EKG und ähnliche). Erst nach Ausschluss einer körperlichen Erkrankung soll eine seelische Störung diagnostiziert und die Behandlung geplant werden. Folgende Kriterien sprechen für eine Angststörung: Jeder vierte Patient mit Angststörung klagt über chronische Schmerzen.", "section_level": 1}, {"title": "Geeignete Fragebögen.", "content": "„Symptomspezifische Skalen wie die \"Hamilton-Angstskala\" (HA-MA) werden heute nicht mehr zur Diagnostik herangezogen (denn dann würden sie ja mit ICD oder DSM in Konkurrenz treten), sondern nur noch zur Schweregradbestimmung.“ Laut S3-Leitlinie können globale Maße, wie die \"Clinical Global Impression\" (CGI) verwendet werden. Weiterhin werden folgende Fragebögen erwähnt:", "section_level": 2}, {"title": "Begleiterkrankungen.", "content": "Angststörungen weisen eine hohe Komorbidität auf – sowohl untereinander, als auch zu Depressionen, somatoformen Störungen und Substanzstörungen (intrapersonal gesteuerter Gebrauch von psychotropen Stoffen). Die Wahrscheinlichkeit, eine weitere Störung zu entwickeln, ist bei Panikstörungen und Agoraphobie am höchsten. Sekundäre Depressionen sind am häufigsten bei Panikstörungen, gefolgt von der Generalisierten Angststörung und der Agoraphobie. Substanzstörungen als Folge einer Angststörung werden als Versuch der Selbstmedikation betrachtet.", "section_level": 2}, {"title": "Erscheinungsformen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spezifische Phobien.", "content": "Bei spezifischen (isolierten) Phobien bildet sich die Angstsymptomatik in Bezug auf ein spezifisches Objekt, eine Situation oder einen Ort aus. Es besteht eine deutliche emotionale Belastung durch die Angstsymptome. Die angstauslösenden Objekte oder Situationen werden vermieden. Gleichzeitig besteht die Einsicht, dass die Ängste übertrieben oder unvernünftig sind. Beim Anblick des angstauslösenden Objekts oder der Situationen kommt es zu den oben beschriebenen Symptomen. Bei der Benennung wird der Wortteil „-phobie“ dem angstauslösenden Objekt angehängt: Alliumphobie (Knoblauchangst), Nosokomiophobie (Krankenhausangst), Hydrophobie (Wasserangst, Wasserscheu), Thanatophobie (Angst vor dem Tod) etc. Es gibt sehr viele mögliche Phobien, da sich phobische Reaktionen praktisch auf alles richten können. Einige bekanntere spezifische Phobien sind:", "section_level": 2}, {"title": "Agoraphobie.", "content": "Der aus dem Griechischen stammende Begriff \"Agoraphobie\" bedeutet wörtlich „Angst vor dem Marktplatz“. Es handelt sich um eine Angst, das eigene Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten, sich in eine Menschenmenge, auf öffentliche Plätze zu begeben oder allein in Zügen, Bussen oder Flugzeugen zu reisen. Die Betroffenen suchen in solchen Situationen häufig panisch nach einem möglichen Fluchtweg. Die Agoraphobie wird oft mit der Klaustrophobie (Raumangst), der Angst vor dem Eingeschlossensein, verwechselt. Allgemein ist damit eine Angst vor öffentlichen Räumen, Menschenansammlungen oder Situationen gemeint, bei denen eine Flucht oder Hilfe schwierig scheint. Diese Art von Angst tritt besonders heftig auf, wenn sich der Betroffene allein an diesen Orten aufhält. Unter Agoraphobie leidende Personen vermeiden daher öffentliche Verkehrsmittel, lange Autofahrten auf Autobahnen oder abgelegenen Landstraßen, aber auch etwa einen Bummel durch die Innenstadt. Zum Teil sind Betroffene nur in Begleitung einer vertrauten Person in der Lage, die alltäglichen Anforderungen zu meistern. In schweren Fällen kommt es zu einer Isolation, wenn beispielsweise das Haus oder die Wohnung als schützende Räume nicht mehr verlassen werden oder verlassen werden können. Die Agoraphobie tritt häufig in Verbindung mit der sogenannten Panikstörung auf. Es wird daher vermutet, dass sich die Agoraphobie nicht durch Modell-Lernen und klassisches Konditionieren wie die spezifischen Phobien entwickelt, sondern infolge einer Panikstörung auftritt.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Phobie.", "content": "Bei der sozialen Phobie sind jene Situationen angstbesetzt, die Kontakte mit anderen Menschen erfordern. Daher kann schon die Interaktion mit einem einzelnen Menschen eine Überforderung darstellen. Mögliche Symptome sind: Ein nahe verwandtes Bild mit fließendem Übergang zur sozialen Phobie ist die so genannte Erythrophobie, die Furcht vor dem Erröten (in Gegenwart anderer). Weiterhin gibt es die Paruresis, die verhindert, dass Menschen – insbesondere Männer – in der Öffentlichkeit Wasser lassen können.", "section_level": 2}, {"title": "Panikstörungen.", "content": "Die Panikstörungen kennzeichnen sich dadurch, dass wiederholt schwere impulsive Angst- oder Panikzustände auftreten, die sich nicht auf spezifische Situationen beschränken und deshalb nicht vorhersehbar sind. Panikattacken gehen besonders häufig einher mit plötzlichem Herzklopfen, Herzrasen oder unregelmäßigem Herzschlag. Es können ebenfalls Brustschmerzen, Erstickungsgefühle, Zittern, Schwitzen, Schwindel und das Gefühl der Entfremdung auftreten. Die Betroffenen haben Todesangst, befürchten zum Beispiel einen Herzstillstand oder Herzinfarkt. Immer wieder treten auch Gefühle von Derealisation auf und die Angst, verrückt zu werden. Dazu kommen die übrigen beschriebenen Symptome. Diese Anfälle dauern in der Regel nur wenige Minuten, manchmal etwas länger. Da diese Situationen plötzlich und unberechenbar auftreten, entsteht schließlich eine Angst vor der Angst. Spezifisch für die Panikstörung ist es, dass die Betroffenen oft den Zusammenhang zwischen den körperlichen Symptomen und ihrer Angst nicht erkennen und die Symptome fehlinterpretieren.", "section_level": 2}, {"title": "Generalisierte Angststörung.", "content": "Unter die generalisierten Angststörungen werden anhaltende Symptome von Angst zusammengefasst, die sich ebenfalls nicht auf bestimmte Situationen beschränken. Dabei treten folgende Symptome auf: Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen, Hyperventilation, Schluckbeschwerden, Schwindelgefühle, Oberbauchbeschwerden, Ruhelosigkeit, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und Einschlafstörungen auf Grund der ständigen Besorgnis und Angst. Die Betroffenen kennen den Auslöser ihrer Angst oft nicht. Sie werden zum Beispiel von der Furcht gequält, dass sie oder ihre Angehörigen erkranken oder Unfälle erleiden könnten.", "section_level": 2}, {"title": "Angst und depressive Störung.", "content": "Zu den Symptomen der Angst kommen die der Depression. Man hat festgestellt, dass es durch die Angstsymptome, die häufig anfangs nicht als diese erkannt werden, auch noch zu Depressionen kommen kann. Man fühlt sich schlecht, weil anfangs kein Arzt helfen kann und keine körperlichen Ursachen gefunden werden. Es kann daher vorkommen, dass man sich irgendwelche schweren körperlichen Erkrankungen einredet (Tumor etc.) und somit noch mehr darunter leidet. Dies kann sich mit der Zeit bis zur Depression aufschaukeln. Auch die Feststellung, durch die Angst in der eigenen Leistungs- und Belastungsfähigkeit eingeschränkt zu sein, führt häufig dazu, dass sich die Betroffenen minderwertig oder schwach fühlen. Hinzu kommt die Scham über die sichtbaren Symptome oder darüber, nicht „voll zu funktionieren“.", "section_level": 2}, {"title": "Häufigkeit.", "content": "Spezifische (isolierte) Phobien sind nach neueren Studien in der Bevölkerung recht häufig. Dennoch sucht nur ein kleiner Teil der Betroffenen fachmännische Hilfe. Eine Bestimmung der Häufigkeit ist nicht einfach, da insbesondere die einfachen Phobien nicht immer das Alltagsleben beeinträchtigen. Die Lebenszeitprävalenz beträgt etwa 11 Prozent für die einfachen Phobien, etwa 13 Prozent für die soziale Phobie und ungefähr 5 Prozent für die Agoraphobie. Generell treten Angststörungen bei Frauen etwa doppelt so häufig wie bei Männern auf, besonders stark ist der Unterschied bei der Agoraphobie ausgeprägt. Im psychiatrischen Alltag sind Angsterkrankungen vergleichsweise häufig anzutreffen. Nach einer Studie der WHO von 1996 litten etwa 8,5 % der Patienten in deutschen Allgemeinarztpraxen an einer generalisierten Angststörung und 2,5 % an einer Panikstörung. Menschen mit Panikstörungen leiden in der Hälfte der Fälle zusätzlich an einer Agoraphobie. Fast 20 % der Patienten, die sich in den USA in einem allgemeinmedizinischen Krankenhaus vorstellten, litten an einer Angsterkrankung, 41 % davon unbehandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Wie bei den meisten psychischen Störungen gibt es auch für die Gruppe der Angststörungen bislang keine abschließenden Erkenntnisse zu deren Ursachen. Derzeit nimmt man eine Vielzahl verursachender oder auslösender Faktoren an, die erst im Zusammen- und Wechselwirken den tatsächlichen Ausbruch der Störung bewirken (siehe Vulnerabilitäts-Stress-Modell). Je nach psychiatrischer oder psychotherapeutischer Schule werden andere Ursachen erforscht. So tragen alle in der Fachwelt anerkannten theoretischen Ausrichtungen aus ihrem speziellen Blickwinkel zur Erforschung von Ursache und Entstehung (Entwicklung) dieser Störungen bei.", "section_level": 1}, {"title": "Psychologische Modelle.", "content": "Die Angstpsychologie unterscheidet seit Charles Spielberger (1966) zwischen Persönlichkeitsmodelle der Psychologie, die dimensional konzipiert sind, stimmen im Wesentlichen in der Annahme überein, dass es eine Art genetischer Disposition zur „Ängstlichkeit“ gibt, die bei starker Ausprägung (Dimensionierung) eine Schwachstelle (vulnerabler Bereich) in der psychischen Konstitution darstellt, die zum Kristallisationspunkt einer Angststörung werden kann. „Strategisches Ziel der Selbsterziehung'“ muss es nach Siegbert Warwitz sein, „möglichst viele der zufällig auftauchenden Ängste in Furcht zu verwandeln, die sich besser beherrschen und therapieren lässt.“ Im Unterschied zu den diffusen Ängsten ist nämlich der Furcht einflößende Faktor definitionsgemäß fixierbar. Kognitive Schemata Es ist unbestritten, dass Menschen, die unter vermehrten Ängsten leiden, die Welt anders und teilweise verzerrt wahrnehmen. Auf Dauer gesehen wird aus dieser verzerrten Wahrnehmung dann eine falsche „Bewertung“ der äußeren Welt. Man spricht in der kognitiven Therapie von der Entwicklung und Einnistung sogenannter „maladaptiver kognitiver Schemata“, also einer Art verinnerlichter „Vorurteile“ oder zumindest „Fehlurteile“ über die Gefährlichkeit der Welt. In einem weiteren Schritt kommt es dann zu einem unangemessen starken „Vermeidungsverhalten“, um diesen vermeintlich drohenden Gefahren auszuweichen. Dieses „Vermeidungsverhalten“ wiederum führt zu einer mehr oder weniger starken, oft fortschreitenden Einengung des Aktionsradius und der Aktivitäten überhaupt, im weiteren Schritt oft zu Rückzug und Isolation. Der Betreffende bleibt in der Regel mehr oder weniger weit hinter seiner eigentlichen gesellschaftlichen Leistungsfähigkeit zurück. Der Erwerb einer verlässlichen sozialen Kompetenz wird dadurch erschwert oder verhindert. Entwicklungsmodelle Aus der Entwicklungspsychologie und aus der täglichen Erfahrung mit Kindern ist bekannt, dass es gewisse „typische“ und „altersgebundene“ Ängste gibt. Kapfhammer (2000) nennt das „Fremdeln“, die „Trennungsangst“, die „Schulangst“, „Tierängste“. Er weist darauf hin, dass Zusammenhänge bestehen zwischen Lerntheoretische Modelle Der von Orval Hobart Mowrer entwickelte Ansatz geht davon aus, dass Ängste durch (klassische und operante) „Konditionierung“ entstehen im Sinne von pathologischen (= krankhaften, unangemessenen) Angstreaktionen auf ursprünglich neutrale Stimuli, die durch zeitliche und/oder räumliche Kontingenz zu einer realen angstauslösenden Situation im Rahmen von Lernerfahrungen zu einem konditionierten Angststimulus werden. Durch Vermeiden dieser Situation wird der Stimulus vermieden und damit auch die Angst reduziert. Das führt zu einer negativen Verstärkung des Vermeidungsverhaltens, d. h. der Betreffende „lernt“, dass das Vermeiden gut für ihn ist, indem es ihn vor aufkommenden Ängsten schützt. Wie bei den kognitiven Schemata auch (s. o.) handelt es sich um ein fehladaptiertes, d. h. nicht wirklichkeitsgerechtes Lernen, bei dem zwischen der eigentlichen Angstquelle und dem symbolischen Stimulus nicht mehr unterschieden werden kann. Aufgrund der anhaltenden Vermeidung bleibt eine korrigierende Lernerfahrung aus, sodass sich die pathologische Angstreaktion „etabliert“. Bei der Panikstörung spielt eine positive Rückkopplung „zwischen körperlichen Sensationen (z. B. wahrgenommene Veränderung der Herzrate) und kognitiven Bewertungsvorgängen als Gefahr (z. B. „drohender Herzinfarkt“) mit einer hieraus resultierenden eskalierenden Angstreaktion“ eine große Rolle. Eine wichtige Bedeutung insbesondere bei der Entstehung einer generalisierten Angststörung (Blazer, 1987), aber auch einer Panikstörung (Finlay-Jones u. Brown, 1981; Goldstein u. Chambless, 1978; Faravelli u. Pallanti, 1989) kommt schwerwiegenden, negativen (und traumatisierenden) Lebensereignissen zu (sogenannte \"life events\"). Psychoanalyse Sigmund Freud kannte das Phänomen Angst in zwei Zusammenhängen: Nach psychoanalytischem Verständnis handelt es sich bei der Ausbildung einer Phobie in allererster Linie um eine aktive psychische Leistung, und zwar im Besonderen um das Ergebnis einer intrapsychischen Abwehr: angsterregende Bewusstseinsinhalte werden verdrängt, wobei an die Stelle der ursprünglichen Inhalte (es kann sich um Vorstellungen oder Gefühle handeln) belanglose äußere Situationen gesetzt werden. Die Angst wird also an einen anderen „harmlosen“ Ort verschoben, dem der „eigentliche (verbotene und deshalb angstbesetzte und verdrängte) Inhalt“ nicht mehr angesehen und zugeordnet werden kann. Die Verschiebung ist selbst für den Betreffenden selber nicht mehr bewusst, auch er staunt, wo die Angst herkommt. Es ist zu beachten, dass die Phobie mehr als einfache Verdrängung ist. Diese würde zu einer akzeptablen Lösung nicht ausreichen. Durch die Verdrängung des spezifischen Vorstellungsinhaltes erfährt nämlich die vorher gebundene und gerichtete Furcht eine Regression zu einer ungebundenen entdifferenzierten diffusen Angst, die wegen des zufälligen Auftretens äußerst schlecht zu ertragen ist. In einer zweiten Phase muss daher der Hauptabwehrmechanismus des phobischen Modus, nämlich die Verschiebung, zum Einsatz kommen, wodurch „künstlich“ die Bindung an einen neuen Inhalt erreicht wird. Greenson formulierte dies einmal so: „Eine Form der Angst wird als Abwehr gegen eine andere Angst benutzt.“ Der Vorteil des Verschiebungsmechanismus liegt darin, dass aus der ursprünglichen inneren Gefahr eine äußere konstruiert wird: eine äußere Gefahr hat den „Vorteil“, dass sie leichter vermieden werden kann als eine innere. Wie bei allen neurotischen Lösungsversuchen handelt es sich auch bei der Phobie um einen Kompromiss, der darin besteht, dass auf der einen Seite die verbotenen Wünsche und Strebungen unbewusst bleiben können und nicht wirksam werden, auf eine verzerrte Weise, nämlich als phobische Reaktion, aber dennoch partiell ausgelebt werden können. Feldtheoretischer Ansatz Eine Zwischenstellung zu den bereits genannten Modellen stellen feldtheoretische Modelle im Sinne des Gestaltpsychologen Kurt Lewin dar. Dieser definierte Erleben und Verhalten als eine Funktion von Person und Umwelt. Dementsprechend nimmt dieser Ansatz beim Angstgeschehen drei unterschiedliche Perspektiven in den Blick: erstens den Patienten, zweitens das Angstobjekt und drittens die Beziehung zwischen Patient und Angstobjekt. Diesen drei Perspektiven entsprechen auch drei mögliche Ansatzpunkte für die therapeutische Behandlung, die situations- und patientenspezifisch gewählt werden können: Stärkung („Vergrößerung“) des Patienten, realistischere Einschätzung („Verkleinerung“) des Angstobjekts und Veränderung der Beziehung zwischen Patient und Angstobjekt („Ermutigung“), wobei auch das Einflussfeld anderer Personen eine vorübergehende Hilfsfunktion annehmen kann. Der Ansatz ergibt sich aus Anregungen Lewins in der Frühphase der Bindungstheorie und Bindungsforschung. Er enthält keine fallunabhängige Festlegung auf eine bestimmte Ätiologie des Angstgeschehens.", "section_level": 2}, {"title": "Biologische Grundlagen.", "content": "Genetik Familien- und Zwillingsstudien zeigten, dass die Erblichkeit von Angststörungen etwa 30 % beträgt. Genetische Studien erbrachten vielfältige Hinweise auf eine Beteiligung von Gen-Abweichungen im Bereich der Serotonin- Dopamin-, Noradrenalin- und Adrenalin-Neurotransmitter, zum Beispiel bei den Genen für 5-HTT, 5-HT1A und MAOA. Neuroanatomie Patienten mit generalisierter Angststörung zeigten abweichende Aktivität im präfrontalen Cortex und in der Amygdala, sowie verminderten Signalverkehr zwischen diesen Arealen. Gleichzeitig war das Volumen der beiden Regionen erhöht, aber die anatomischen Verbindungen zwischen ihnen vermindert. Bei sozialer Phobie zeigten Behandlungserfolge – unabhängig von der Art der Therapie – Veränderungen in Aktivität und Signalverkehr der Amygdala in Richtung Normalisierung. Neurochemie In der Neurochemie von Ängststörungen sind hauptsächlich folgende Neurotransmitter-Systeme (chemische Botenstoff-Systeme) beteiligt. Schilddrüsenfehlfunktion Es gibt Anzeichen dafür, dass sowohl eine Überfunktion (Ursache: meist Morbus Basedow oder Schilddrüsenautonomie) als auch eine Unterfunktion (Ursache: meist Hashimoto-Thyreoiditis) der Schilddrüse in seltenen Fällen mit Angststörungen verknüpft sein können.", "section_level": 2}, {"title": "Behandlungsmöglichkeiten.", "content": "Bei der Therapie von Angststörungen kommen verschiedene Behandlungsverfahren zum Einsatz; in erster Linie Psychotherapie (Verhaltenstherapie oder seltener tiefenpsychologische Verfahren) und Pharmakotherapie. Mit der aktuellen S3-Leitlinie zu Angststörungen liegt ein wissenschaftlich begründeter Konsens zur Behandlung vor. Angststörungen ergeben sich in der Regel aus einem Missverhältnis der äußeren Lagebeurteilung und der eigenen subjektiven Befindlichkeit. Daher wird nach dem Yerkes-Dodson-Gesetz der Angst bei der psychotherapeutischen Behandlung ein geregelter, mental wie emotional gesteuerter Umgang mit den überschießenden Ängsten angestrebt. Dabei geht es um eine angemessene Angstkontrolle, nicht aber um völlige Angstfreiheit, weil die subjektive Gefahrenwahrnehmung und das Warnsystem vor dem persönlich zuträglichen Wagnis erhalten bleiben muss.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaltenstherapie.", "content": "Bei der Verhaltenstherapie der Phobien, Angst- und Panikstörungen geht es v. a. darum, sich den Ängsten und angstbesetzten Situationen gezielt und in zunehmender Dosis auszusetzen, bis alle zuvor gemiedenen Situationen wieder beherrscht und in das normale Leben integriert werden können. Man bedient sich hierzu der Reizkonfrontation, die in zwei Formen ablaufen kann. Bei der kognitiven Therapie, die häufig mit klassischen verhaltenstherapeutischen Verfahren kombiniert wird, soll der Patient seinen Denk- und Bewertungsstil ändern. Theoretische Grundlage ist die Annahme, dass vor allem eine „Fehlbewertung“ der angstauslösenden Situation die heftige Angst und Vermeidungsreaktion hervorruft und immer weiter verstärkt. Dabei kann die Frage nach der Finalität der Angst sehr hilfreich sein: Was möchte der Patient mit seiner Angst (unbewusst) erreichen?", "section_level": 2}, {"title": "Tiefenpsychologie.", "content": "Psychoanalytische und tiefenpsychologische Psychotherapieverfahren basieren auf den theoretischen Grundannahmen der Psychoanalyse, denen zufolge die Angstsymptomatik Ausdruck eines unbewussten Konfliktes mit misslungener Kompromisslösung ist. Die Aufdeckung dieses Konfliktes und das „Durcharbeiten“ unter Reaktivierung der ursprünglichen Affekte soll den Angstaffekt dann überflüssig machen und wieder zum Verschwinden bringen.", "section_level": 2}, {"title": "Entspannungsverfahren.", "content": "Ängste sind in aller Regel von körperlichen Symptomen, v. a. auch von Verspannungen, begleitet, die wiederum negativ auf die Angstsymptomatik und die körperlichen Symptome zurückwirken und diese verstärken oder zumindest aufrechterhalten. Deshalb ist ein wichtiger Ansatz bei der Angsttherapie die Beseitigung von Spannungen durch Entspannungsverfahren. Zum Einsatz kommen:", "section_level": 2}, {"title": "Medikamente.", "content": "Zur Behandlung von Angsterkrankungen werden angstlösende Arzneistoffe (Anxiolytika) eingesetzt. Die am häufigsten verwendeten Wirkstoffgruppen sind SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), SNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer) und Benzodiazepine. Insgesamt ist ihre Wirkung mäßig bis moderat, wobei Benzodiazepine eine größere Wirkung haben als die anderen beiden. Weitere Anxiolytika: Die oben genannten Wirkstoffe unterscheiden sich in Struktur, Wirksamkeit, Suchtgefahr und Nebenwirkungsprofil sehr stark voneinander. Die Verordnung eines Anxiolytikums erfolgt daher in der Regel durch einen erfahrenen Arzt.", "section_level": 2}, {"title": "Selbsthilfegruppen.", "content": "Sofern nicht die Krankheit selbst dem Betroffenen Schwierigkeiten bereitet, können Selbsthilfegruppen eine sehr wichtige Ergänzung für die Behandlungsformen sein und/oder nach Ende einer Behandlung deren Erfolge sichern helfen. In den letzten Jahren wird auch das Internet für die Hilfe Betroffener untereinander vielfältig genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Mit körperlichem Training lassen sich Angstsymptome eindämmen. Eine medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung kann Sport aber nicht ersetzen. Viel Bewegung kann jedoch medizinische Maßnahmen ergänzen, denn Studien bewiesen, dass körperliches Training ähnlich wirken kann, wie eine medikamentöse Therapie, da ein signifikanter Zusammenhang zwischen der psychischen Zufriedenheit und sportlicher Aktivität festgestellt werden konnte. Dennoch kann, aufgrund der limitierten Anzahl an Kontrollstudien, kein völlig fragloser Zusammenhang hinsichtlich der Wirksamkeit des Sportes als Psychopharmaka bewiesen werden. Die Besserung des seelischen Zustandes könnte auch auf andere Faktoren, wie beispielsweise die vermehrte Aufmerksamkeit während des Versuchs oder die eigenen Erwartungen der Teilnehmer gegenüber dem Effekt, zurückgeführt werden, welche zu seelischer Gesundheit führen. Daher ist es nicht auszuschließen, dass die Rahmenbedingungen der körperlichen Aktivität wesentlich das Ergebnis beeinflussen. Festgestellt wurde, dass Sporttreibende durchweg weniger ängstlich seien als sportlich inaktive Menschen. Dabei ist unklar, ob Sporttreiben wirklich seelisch gesund hält oder ob eher die seelische Gesundheit die Grundlage dafür ist, Sporttreiben zu wollen. Aus diesem Grund sollen weitere Studien folgen, um den Zusammenhang wissenschaftlich belegbar zu klären und um herauszufinden, inwiefern Sport heilend wirken kann.", "section_level": 2}, {"title": "Schwierigkeiten bei der Durchführung der Sporttherapie.", "content": "Die große Herausforderung besteht darin, angstkranke Menschen zu Bewegung zu motivieren. Dies fällt leichter, wenn die Betreffenden bereits auf positive Bewegungserfahrungen in ihrem Leben zurückblicken können und somit nur an die schon vorhandenen Fähigkeiten erinnert werden müssen. Dabei sollte man möglichst an eine frühere Sportart anknüpfen, wenn dies jedoch nicht möglich ist, eine vergleichbare finden und empfehlen. Schwieriger fällt eine solche Motivierung bei sportunerfahrenen Personen, die oft noch abgeneigter gegen sportliche Aktivitäten sind. Durch motivierende Gesprächsführung ist es jedoch möglich, den Betroffenen zu neuen Einstellungen verhelfen.", "section_level": 3}, {"title": "Verlauf.", "content": "Angststörungen können sich z. B. aus einer „ganz normalen“, klinisch noch nicht relevanten Schüchternheit heraus entwickeln. Sie neigen jedoch zur Chronifizierung (Verfestigung), wenn sie nicht behandelt werden. Bei der Panikstörung beispielsweise kommt es nur bei 10 bis 30 % der Betroffenen spontan zu einer vollständigen Gesundung (d. h. ohne Behandlung bzw. nicht als Folge einer Behandlung). Psychotherapie und Medikamentenbehandlung verbessern die Prognose meistens wesentlich. Die isolierten Phobien sind sehr gut zu behandeln. Grundsätzlich gilt: Je früher eine Behandlung begonnen wird, desto günstiger ist der Verlauf.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtliches.", "content": "Auch wenn der Begriff \"Phobie\" erst im 19. Jahrhundert in die wissenschaftliche Diskussion eingeführt wurde, so kann er doch rückblickend auf vielseitige Traditionen bezogen werden. Von den Griechen wurde Phobos (der Begleiter des Kriegsgottes Ares) vor Kampfhandlungen beschworen. Auch die Ängste, die man im 20. Jahrhundert als Kriegsneurosen bezeichnete, bezogen sich auf ähnlich konkrete äußere Gefahren. In Religion, Kunst und Literatur wurden Ängste häufig mit dem Tierreich in Verbindung gebracht (Tierphobie). Viele Inhalte der Mythologie finden ihren Ausdruck in Tierphobien und sind nach C. G. Jung für den Mutterarchetyp charakteristisch. Sie finden ein Echo im Reichtum religiösen Gefühls, das der „Offenbarung williges Gefäß“ ist. Der Ausdruck \"Phobie\" wurde erstmals gegen 1870 in der Psychiatrie benutzt und sollte ein Leitsymptom einer Neurose bezeichnen. Für die Psychoanalyse galt die Phobie nicht als eine bestimmte Neurose, sondern als Symptom der Angsthysterie. Der Ausdruck „Angsthysterie“ wurde 1908 von Wilhelm Stekel auf Vorschlag von Sigmund Freud eingeführt. Freud bevorzugte diesen Ausdruck, da er ihm erlaubte, die Sexualität im Zentrum des phobischen Symptoms zu sehen. Diese Vorstellung Freuds schien insbesondere bei der Hysterie zuzutreffen, obwohl sie sich auch bei der Zwangsneurose und auch bei der Angstneurose bestätigen ließ, die Freud zu den Aktualneurosen rechnete. Auch zwanghafte Sauberkeit und Enthaltsamkeit diene der Abwehr alles Sexuellen. Auch bei psychotischen Störungen stellte Freud phobische Symptome fest. Erst bei der Analyse des kleinen Hans (Herbert Graf) im Jahre 1909, stellte sich heraus, dass hier die Libido nicht im Konversionssymptom, in innerseelischen Störungen oder im inneren Gefühl existenzieller Bedrohung gebunden sei. Die Angst richte sich vielmehr auf konkrete externalisierte Objekte.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Leitlinien Allgemeines Angststörungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Angststörung ist ein Sammelbegriff für mit Angst verbundene psychische Störungen, deren gemeinsames Merkmal exzessive, übertriebene Angstreaktionen beim Fehlen einer wirklichen äußeren Bedrohung sind.", "tgt_summary": "焦虑症或称焦急症(英文:anxiety disorder)是明显感觉焦虑和恐惧感的一种精神疾病。焦虑是对未来事件的担心,恐惧则是对当前事件的反应,这些感觉可能会导致身体症状,如心跳过速和颤抖。以下为常见的焦虑症:广泛性焦虑症、特异性恐惧症、社交焦虑症、分离焦虑症、广场恐惧症、恐慌症和选择性缄默症。焦虑症会由造成症状的原因来区分,人们往往有不止一种的焦虑症。 遗传与环境都可能是造成导致焦虑的原因,孩童时期遭受虐待、家族有精神病史以及贫穷都有可能是焦虑症的危险因子。焦虑症常常和其他精神疾病一同发生,像是:重性抑郁障碍、人格异常或是成瘾症,要诊断焦虑症至少需要六个月的临床观察,在特定状况导致异于常人的过度焦虑,并影响正常生活。另外,甲状腺功能亢进症、心脏病、使用咖啡因、嗜酒、滥用大麻或是处于勒戒某些药物的状态,都有可能出现类似焦虑症的症状。 焦虑症如果不治疗,一般不会自行复原。治疗方法包含改变生活型态、寻求咨商,以及药物控制。咨商一般会配合认知行为疗法进行治疗。可改善症状的药物则包含抗抑郁药、抗焦虑药(如现代常用:苯二氮䓬类药物、β受体阻断剂、丁螺环酮)等等。 全球大约12%的人口患有焦虑症,5~30%的人在一生中至少患有一次焦虑症女性的发生率约为男性的两倍,且通常自25岁以前就开始发作。最常见的为对于特定事物的恐惧症,将近12%的人在一生中的某个时候曾有此类问题,社交焦虑症则占了10%。患病者通常介于15至35岁之间,且年纪通常不会超过55岁。欧美的发生率较其他地方为高。", "id": 1054076} {"src_title": "Herculaneum", "tgt_title": "赫库兰尼姆古城", "src_document": [{"title": "Mythos.", "content": "Auf dem Rückweg von seiner zehnten Aufgabe, bei der er die Herden des Geryon geraubt und das Ungeheuer erschlagen hatte, machte Herakles in Rom halt. Die Göttin Fauna verweigerte ihm, seinen Durst mit geheiligtem, nur für Frauen bestimmtem Wasser zu stillen. In seinem Ärger erbaute Herakles einen Tempel, der ihm selbst geweiht war und in dem keine Frauen an den Zeremonien teilnehmen durften. Währenddessen stahl Cacus, ein Sohn des Vulcanus, dem Herakles einige Rinder aus der Herde des Geryon. Nach vergeblicher Suche wollte Herakles nach Griechenland zurückkehren, als er seine Kühe hörte. Er folgte dem Geräusch, traf auf Cacus, zerrte den Dieb aus seiner Höhle und erschlug ihn. An der Stelle, wo er Cacus erschlagen hatte, gründete Herakles der Sage nach die Stadt Herculaneum. Der Mythos ist von Dionysios von Halikarnassos überliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Über die Stadt in vorrömisch-oskischer Zeit ist wenig bekannt. Der Name \"Herculaneum\" deutet, vom Mythos abgesehen, darauf hin, dass es dem Namen und dem Ursprung nach griechisch war; und in der Tat erscheint es bei seiner frühesten Erwähnung, die wir kennen, durch Theophrast (314 v. Chr.), unter dem Namen \"Herakleion\". Auch von der Anlage her (ein regelmäßiges Rechteckmuster) liegt eine griechische Gründung nahe. Herculaneum war von einer Mauer umgeben, die ein Gebiet von ca. 20 Hektar einfasste, und lag an der Küstenstraße, die am Golf entlang von Neapolis nach Pompeji und Stabiae führte, der Trasse der späteren Via Domitiana. Seit 307 v. Chr. gehörte Herculaneum zum römischen Einflussbereich. Im Bundesgenossenkrieg (91–88 v. Chr.) wurde es 89 v. Chr. von den Aufständischen unter Papius Mutilus besetzt, kurze Zeit später jedoch ohne großen Widerstand von einem Legaten Sullas erobert. Im Gegensatz zu einigen Nachbarstädten konnte es den Status eines Municipiums behalten. Nach römischem Vorbild lag die Verwaltung der Stadt in den Händen der \"Duumviri\", zweier oberster Magistrate mit einer Amtszeit von einem Jahr. Zum Zeitpunkt der Zerstörung hatte es etwa 4000 Einwohner. Herculaneum war demnach deutlich kleiner als Pompeji: eine kleine Hafenstadt, in der der Handel keine große Rolle spielte und an der der Seehandel weitgehend vorbeiging. Die Wirtschaft beruhte hauptsächlich auf dem Fischfang, Ackerbau und kleinem Handwerk. Die Ausstattung der freigelegten Häuser deutet aber auf teilweise großen Wohlstand der Einwohner hin. Wegen der natürlichen Schönheit, mit dem prächtigen Blick über die Bucht von Neapel und seiner reinen Luft – die von vielen antiken Schriftstellern gepriesen wurde – wurde Herculaneum gerne als Sommerfrische gewählt. Viele reiche Römer bauten dort ihre Villen und lebten dort mit ihren Sklaven und Handwerkern. Die bekannteste ist die Villa dei Papiri, benannt nach der dort gefundenen Bibliothek von Papyrusrollen.", "section_level": 1}, {"title": "Vesuvausbruch.", "content": "Der katastrophale Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 (laut einer Abschrift der Briefe Plinius des Jüngeren am 24. August, vermutlich aber erst zwei Monate später) kam für die Bewohner Kampaniens völlig überraschend. Da der Vulkan seit ca. 500 Jahren ruhte, wurde er nicht einmal mehr als Vulkan erkannt. Nur Strabon wies auf Ähnlichkeiten von Vesuv und Ätna hin. Auch das Erdbeben im Jahr 62 wurde nicht als Vorbote eines drohenden Ausbruchs interpretiert. Der Verlauf des Ausbruchs ist durch zwei Briefe des Plinius an den römischen Historiker Tacitus einerseits, andererseits durch die Befunde der Ausgrabungen sowie durch (vor allem in den letzten Jahren durchgeführte) geologische Untersuchungen des Gebietes und eine genaue Analyse der Schichtungen (Strata) des vulkanischen Materials mittlerweile so gut bekannt, dass sich der Ablauf des Ausbruchs relativ genau nachzeichnen lässt. Der Ausbruch begann gegen 13 Uhr. Der Vulkanschlot riss auf, und in einer schnell kilometerhoch wachsenden Eruptionssäule wurden Asche und Lapilli nach oben getragen. Beim Erreichen der Tropopause flachte die Wolke sich ab, so dass ihre Form von Plinius treffend mit der einer Schirmpinie verglichen wurde. Die Hauptwindrichtung ging gegen Südosten, so dass vulkanisches Material hauptsächlich auf Pompeji und die umliegenden Orte fiel. Das westlich des Vesuv gelegene Herculaneum war in der ersten Phase des Ausbruchs nur wenig betroffen. Während in Pompeji die Hausdächer unter der Aschenlast brachen, fielen in Herculaneum nur wenige Zentimeter Asche – dennoch genügend, um einen Großteil der Einwohner eilig flüchten zu lassen. Lange Zeit wurde vermutet, fast allen Einwohnern sei die Flucht gelungen, da sich in den ausgegrabenen Bereichen nur wenige Skelette fanden. Als 1982 der Grabungsbereich auf den antiken Strand von Herculaneum ausgedehnt wurde, erwies sich dies als Irrtum. Im Inneren von zwölf Bootshäusern wurden dicht aneinander gedrängt ca. 250 Skelette gefunden. Warum die in den Bootshäusern Umgekommenen sich der allgemeinen Flucht nicht angeschlossen hatten, ist unklar. Möglicherweise hofften sie, über das Meer entkommen zu können, vielleicht meinten sie auch, in den relativ starken Gewölben der Bootshäuser vor Aschenregen und Lapilli sicher zu sein. Die Skelette weisen überdurchschnittlich häufig Anomalien auf, die auf Alter, Behinderung oder Krankheit hindeuten. Vermutlich waren diese Menschen nicht in der Lage, mit dem Rest der Bevölkerung rechtzeitig zu fliehen. In der Nacht brach die bis in die Stratosphäre aufgestiegene Eruptionssäule zusammen, das herausgeschleuderte Material fiel auf die Flanke des Vesuvs zurück. Ein pyroklastischer Strom raste mit einer Temperatur von über 400 °C und einer Geschwindigkeit zwischen 100 und 300 km/h auf Herculaneum zu. Beim Erreichen der Bootshäuser um ca. 1 Uhr nachts starben die dort Verbliebenen binnen Sekunden an thermischem Schock. Die Gebäude Herculaneums wurden von diesem ersten Strom aber nur relativ wenig beschädigt, da er nicht sehr viel Material mit sich führte. Eine Stunde später folgte jedoch ein zweiter Strom, der große Mengen von Material mit sich führte und die Gebäude Herculaneums mit großer Wucht traf. Gegen Morgen erreichte ein dritter Strom und im Laufe des Vormittags ein vierter Strom die Stadt. Das Material der letzten Ströme war dicht, zähflüssig und füllte die Gebäude bis in den letzten Winkel aus. Herculaneum wurde unter einer vulkanischen Schicht von bis zu 20 m Stärke völlig begraben. Beim Abkühlen verfestigte sich dieses Material zu einer dichten Masse von Tuffstein. Diesem Ablauf verdankt sich der gute Erhaltungszustand der Gebäude von Herculaneum und ihres Inventars:", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung und Ausgrabung.", "content": "Im Lauf der Jahrhunderte war die exakte Kenntnis der Lage des verschütteten Herculaneum verlorengegangen, dessen Reste im Mittelalter durch das Städtchen \"Resina\" (das erst seit 1969 \"Ercolano\" heißt) teilweise überbaut wurden. Man hatte zwar schon im 16. Jahrhundert einige Skulpturen und Inschriften gefunden, doch erst 1709 stieß ein Bauer zufällig beim Ausschachten eines Brunnens auf die Reste des Theaters von Herculaneum. Das Areal wurde vom Herzog von Elbeuf Emmanuel Maurice angekauft, einem verbannten französischen Aristokraten, der als Befehlshaber der österreichischen Armee in Neapel stationiert war. In den folgenden Monaten ließ er auf eigene Kosten Ausgrabungen durch Stollenvortrieb vornehmen. Bei diesen Ausgrabungen wurden unter anderem neun Statuen entdeckt, darunter die sog. \"Große Herkulanerin\" und die zwei „Kleinen Herkulanerinnen“, die Elbeuf dem Prinzen Eugen in Wien schenkte. Aus dessen Nachlass gelangten die Statuen dann 1736 an den Dresdner Hof von Kurfürst Friedrich August II., dessen Tochter Maria Amalia Christina 1738 mit dem König von Neapel und Sizilien, Karl VII., später Karl III. von Spanien, verheiratet wurde. Noch heute befinden sich die \"Herkulanerinnen\" in der Dresdner Skulpturensammlung. Dieser König Karl VII. ließ ab 1738 unter anderem durch Soldaten und Zwangsarbeiter systematische Ausgrabungen durchführen. Am 11. Dezember fand man eine Inschrift über das „Theatrum Herculanense“, was die Vermutung des Marchese Don Marcello Venuti untermauerte, dass in der Erde Reste einer Stadt liegen mussten. Man begann damit, im Theater und an anderen Stellen zunächst Schächte bis zum antiken Straßenniveau abzuteufen und anschließend je nach Reichtum an Fundstücken enge Stollen voranzutreiben. Die Ausgrabung erfolgte unter Leitung und Aufsicht des neapolitanischen Militärs. Besonders wertvolle Stücke wurden in einem Flügel der königlichen Residenz in Portici aufgestellt, wo ab 1758 das \"Museo Ercolanese\" untergebracht war. 1750 wurde (ebenfalls bei Anlage eines Brunnens) die Villa dei Papiri entdeckt, was den Grabungen neuen Schwung verlieh. Von 1750 bis 1761 und 1764/65 wurden, hauptsächlich unter der Leitung von Karl Weber, einem Schweizer Militär-Ingenieur, systematische Grabungen auf dem Gelände der Villa und der sogenannten Basilika durchgeführt. Weber fertigte auch genaue Pläne an, die es heute ermöglichen, den Verlauf der Grabungen und Fundorte einzelner Werke zu identifizieren. 1765 erzwang der Austritt von Gas in den Stollen einen Abbruch der Arbeiten und das Versiegeln der Zugänge. Die Arbeiten wurden erst 1828 durch Franz I. von Bourbon wiederaufgenommen, nunmehr erstmals im Tagebau. Auf einem vom Staat erworbenen, 900 m2 großen Areal wurden die Ausgrabungen unter Leitung des Architekten Carlo Bonucci bis 1855 fortgeführt. Fortgesetzt wurden sie mit Unterstützung des italienischen Königs Viktor Emanuel II. in den Jahren 1869 bis 1875, in denen unter großen Mühen in einem kleinen Teil des Grabungsgebiets die gesamte vulkanische Deckschicht abgetragen wurde. Dennoch konnte man bei diesen Ausgrabungen nur die \"insulae\" II und VII freilegen. Wegen der erheblichen Kosten des Abräumens scheiterten in der Folge Versuche, die Grabungen wiederaufzunehmen. Erst im Jahr 1924 begann unter Leitung von Amedeo Maiuri die nächste Grabungsphase, die mit kurzen Unterbrechungen bis heute andauert. Erschwert wird eine vollständige Ausgrabung durch die moderne Überbauung. Unter Maiuri war ein Gebiet von neun Hektar enteignet worden, die weitere Ausdehnung des Grabungsgebiets in nördlicher Richtung stößt an die Bebauungsgrenze von Ercolano. Von 1982 bis 1988 wurde unter der Leitung der US-amerikanischen Archäologin Sara C. Bisel insbesondere das Gebiet des antiken Hafens und Strandes ausgegraben, wobei in den Bootshäusern die erwähnte große Zahl von Skeletten gefunden wurde, ein Fund, der eine genaue paläopathologische und paläodemografische Analyse eines repräsentativen, gleichzeitig verstorbenen Bevölkerungsquerschnitts einer antiken Stadt ermöglichte. In den Jahren 1996 bis 1998 wurden im Bereich der Villa dei Papiri Ausgrabungen unter freiem Himmel gemacht, bei denen bis dato unbekannte Untergeschosse der Villa gefunden wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Funde.", "content": "Neben zahlreichen, zum Teil gut (einschließlich ihrer Innenausstattung) erhaltenen Privathäusern, sind auch einige öffentliche Bauten und vor den Toren der Stadt gelegene Villen freigelegt worden. An manchen Häusern sind noch römische Graffiti zu lesen, in Küchen wurden verkohlte Stücke von Brot, Getreide und Eierschalen gefunden. Die meisten der in Herculaneum ausgegrabenen antiken Kunstwerke befinden sich heute im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel. Dazu gehören u. a. die an verschiedenen Stellen gefundenen Fresken und die 70 großen Bronzeskulpturen aus der Villa dei Papiri, die durch den Fund einer einzigartigen Bibliothek verkohlter Papyrusrollen mit Werken altgriechischer Philosophen bekannt geworden ist. Anfang Februar 1990 verschafften sich zwei maskierte und bewaffnete Diebe Zugang zum Lagerraum der Funde. Nachdem sie die sechs Wachposten überwältigt und in einer Hütte gefesselt hatten, erbeuteten sie mehr als 250 wertvolle Artefakte – Juwelen, Münzen und zahlreiche kleine Bronzestatuetten. Darunter war auch der Schmuck des als „Ring Lady“ bekannt gewordenen Skeletts. Die Stücke sind bis heute verschwunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herculaneum (ital. \"Ercolano\") war eine antike Stadt am Golf von Neapel, die wie Pompeji, Stabiae und Oplontis beim Ausbruch des Vesuvs in der zweiten Hälfte des Jahres 79 untergegangen ist. Die moderne Nachfolgesiedlung am selben Ort heißt seit 1969 Ercolano.", "tgt_summary": "赫库兰尼姆古城()位于今埃尔科拉诺,面向那不勒斯湾。它是一座于公元79年被南意大利维苏威火山爆发所造成的火山碎屑流所摧毁的古城。火山爆发令此城与附近的庞贝城、斯塔比亚等古城同时受到摧毁。", "id": 318132} {"src_title": "Cauchyscher Integralsatz", "tgt_title": "柯西积分定理", "src_document": [{"title": "Der Satz.", "content": "Der Integralsatz wurde in zahlreichen Versionen formuliert.", "section_level": 1}, {"title": "Cauchyscher Integralsatz für Elementargebiete.", "content": "Sei formula_1 ein Elementargebiet, also ein Gebiet, auf dem jede holomorphe Funktion formula_2 eine Stammfunktion besitzt. Sterngebiete sind beispielsweise Elementargebiete. Der cauchysche Integralsatz besagt nun, dass für jede geschlossene Kurve formula_4 (wobei formula_5 und formula_6). Für das Integralzeichen mit Kreis siehe Notation für Kurvenintegrale von geschlossenen Kurven. Ist formula_7 kein Elementargebiet, so ist die Aussage falsch. Zum Beispiel ist formula_8 auf dem Gebiet formula_9 holomorph, dennoch verschwindet formula_10 nicht über jede geschlossene Kurve. Beispielsweise gilt für die einfach durchlaufene Randkurve einer Kreisscheibe um formula_12 mit positivem Radius formula_13.", "section_level": 2}, {"title": "Cauchyscher Integralsatz (Homotopie-Version).", "content": "Ist formula_14 offen und sind formula_15 zwei zueinander homotope Kurven in formula_7, dann ist für jede holomorphe Funktion formula_18. Ist formula_7 ein einfach zusammenhängendes Gebiet, dann verschwindet das Integral nach der Homotopie-Version für jede geschlossene Kurve, d. h. formula_7 ist ein Elementargebiet. Bei erneuter Betrachtung des obigen Beispiels bemerkt man, dass formula_9 \"nicht\" einfach zusammenhängend ist.", "section_level": 2}, {"title": "Cauchyscher Integralsatz (Homologie-Version).", "content": "Ist formula_14 ein Gebiet und formula_23 ein Zyklus \"in\" formula_7, dann verschwindet genau dann für jede holomorphe Funktion formula_18, wenn formula_23 nullhomolog in formula_7 ist.", "section_level": 2}, {"title": "Isolierte Singularitäten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Windungszahl des Integrationsweges.", "content": "Es sei formula_14 ein Gebiet, formula_30 ein innerer Punkt und formula_31 holomorph. Sei formula_32 eine punktierte Umgebung, auf der formula_33 holomorph ist. Sei ferner formula_34 eine vollständig in formula_7 verlaufende geschlossene Kurve, die formula_36 genau einmal positiv orientiert umläuft, d. h. für die Umlaufzahl gilt formula_37 (insbesondere liegt formula_36 nicht auf formula_34). Mit dem Integralsatz gilt nun Durch Verallgemeinerung auf beliebige Umlaufzahlen von formula_34 erhält man Mithilfe der Definition des Residuums ergibt sich sogar Der Residuensatz ist eine Verallgemeinerung dieser Vorgehensweise auf mehrere isolierte Singularitäten und auf Zyklen.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Es wird im Folgenden das Integral formula_44 mit formula_45 bestimmt. Wähle als Integrationsweg formula_46 einen Kreis mit Radius formula_13 um formula_36, also Ergibt eingesetzt: Da man jede Funktion formula_51, die auf einem Kreisring um formula_36 holomorph ist, in eine Laurent-Reihe entwickeln kann, formula_53, ergibt sich bei der Integration um formula_36: Nun lässt sich obiges Ergebnis anwenden: formula_56 wobei der Entwicklungskoeffizient formula_58 Residuum genannt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Herleitung.", "content": "Folgende Herleitung, die allerdings die stetige komplexe Differenzierbarkeit voraussetzt, führt das komplexe Integral auf reelle zweidimensionale Integrale zurück. Sei formula_59 mit formula_60 und formula_61 mit formula_62. Dann gilt für das Integral entlang der Kurve formula_63 in der komplexen Ebene, bzw. für das äquivalente Linienintegral entlang der Kurve in der reellen Ebene formula_65 Damit wurde das komplexe Kurvenintegral durch zwei reelle Kurvenintegrale ausgedrückt. Für eine geschlossene Kurve formula_67, die ein einfach zusammenhängendes Gebiet S berandet, lässt sich der Satz von Gauß (hier wird die Stetigkeit der partiellen Ableitungen verwendet) anwenden bzw. alternativ der Satz von Stokes Ist die Funktion formula_51 in S komplex differenzierbar, müssen dort die Cauchy-Riemannschen Differentialgleichungen gelten, sodass die obigen Integranden (egal ob in der Gauß- oder Stokes-Version) verschwinden: Somit ist der cauchysche Integralsatz für holomorphe Funktionen auf einfach zusammenhängenden Gebieten bewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Cauchyscher Integralsatz mit Wirtinger-Kalkül und Satz von Stokes.", "content": "Der cauchysche Integralsatz ergibt sich als leichte Folgerung aus dem Satz von Stokes, wenn man den Wirtinger-Kalkül zum Einsatz bringt. Dabei wird zum Beweis des Integralsatzes die Berechnung des Kurvenintegrals verstanden als Integration der komplexwertigen Differentialform über die geschlossene Kurve formula_75, die das einfach zusammenhängende und von formula_67 berandete Gebiet formula_77 umläuft. Der Wirtinger-Kalkül besagt nun, dass das Differential formula_78 die Darstellung hat, woraus unmittelbar folgt. Nun ist zunächst grundsätzlich Weiterhin bedeutet die vorausgesetzte Holomorphiebedingung für formula_82 nach dem Wirtinger-Kalkül nichts weiter als was unmittelbar nach sich zieht. Insgesamt ergibt sich also: und damit schließlich mittels Satz von Stokes:", "section_level": 2}, {"title": "Anmerkung.", "content": "Es lässt sich mit Hilfe des Integrallemmas von Goursat zeigen, dass sich aus der komplexen Differenzierbarkeit allein – also ohne die zusätzliche Annahme der Stetigkeit der Ableitungen! – bereits der cauchysche Integralsatz und dann auch die Existenz aller höheren Ableitungen ergibt. Dieser Zugang zum cauchyschen Integralsatz umgeht den Satz von Stokes und ist unter didaktischen Gesichtspunkten vorzuziehen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Der cauchysche Integralsatz (nach Augustin Louis Cauchy) ist einer der wichtigsten Sätze der Funktionentheorie. Er handelt von Kurvenintegralen für holomorphe (auf einer offenen Menge komplex-differenzierbare) Funktionen. Im Kern besagt er, dass zwei dieselben Punkte verbindende Wege das gleiche Wegintegral besitzen, falls die Funktion überall zwischen den zwei Wegen holomorph ist. Der Satz gewinnt seine Bedeutung unter anderem daraus, dass man ihn zum Beweis der cauchyschen Integralformel und des Residuensatzes benutzt.", "tgt_summary": "柯西积分定理(或称柯西-古萨定理),是一个关于复平面上全纯函数的路径积分的重要定理。柯西积分定理说明,如果从一点到另一点有两个不同的路径,而函数在两个路径之间处处是全纯的,则函数的两个路径积分是相等的。另一个等价的说法是,单连通闭合区域上的全纯函数沿着任何可求长闭合曲线的积分是0.", "id": 1524646} {"src_title": "Tulln an der Donau", "tgt_title": "多瑙河畔圖爾恩", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Stadtgemeinde Tulln liegt im Tullnerfeld, das im Süden vom Wienerwald und im Norden vom Wagram begrenzt wird. Das Gemeindegebiet hat eine Ausdehnung von km2 und breitet sich zu beiden Seiten der Donau aus, die das Gebiet in einer Länge von rund fünf Kilometern durchfließt. Der bebaute Teil der Stadt ist hauptsächlich südlich der Donau. Die Stadt wird von zwei Bächen eingesäumt. Im Westen mündet die Große Tulln, im Osten die Kleine Tulln in je einen Donauarm. Die Seehöhe der Stadt ist 180 m. Die Umgebung der Stadt ist wie das gesamte Tullnerfeld vollständig ebenes Terrain, das nur dort leicht wellig ist, wo sich einst Donauarme in das Land gedrängt haben. Tulln ist ungefähr 40 Kilometer von der Bundeshauptstadt Wien entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand ): Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Frauenhofen, Langenlebarn-Oberaigen, Langenlebarn-Unteraigen, Mollersdorf, Neuaigen, Nitzing, Staasdorf, Trübensee und Tulln.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Tulln ist eine der ältesten Städte Österreichs. Der Name Tulln soll aus dem Keltischen stammen, jedoch kann diese Theorie nicht bestätigt werden. Schon in vorrömischer Zeit besiedelt, wurde es in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts nach Christus das römische Reiterkastell Comagena, bzw. Comagenis, auch Stützpunkt der römischen Donauflottille. In den letzten Jahren der Römerherrschaft wird von einem Besuch des heiligen Severin und der wunderbaren Rettung der Stadt vor den Barbaren berichtet. Nach dem Nibelungenlied empfing in Tulln der Hunnenkönig Etzel Siegfrieds Witwe Kriemhilde, ein Ereignis, dem im Jahr 2005 ein Denkmal in Form eines Brunnens gewidmet wurde. Bereits Ende des 8. Jahrhunderts wurde Tulln als \"Stadt\" (Comagenis civitas) genannt. Nach der endgültigen Eroberung des Awarenreiches durch den fränkischen Kaiser Karl den Großen im Jahr 803 setzte die Sicherung und Besiedlung beim ehemaligen römischen Reiterkastell ein. Der entstehende Ort befand sich nun auf dem Gebiet des Baierischen Ostlandes. Im Jahr 859 wurde Tulln erstmals mit dem Namen \"Tullina\" urkundlich erwähnt. In der Karolingerzeit Gerichtsstätte und Sitz des Grafen Ratpot, erlangte Tulln in der Zeit der Babenberger Markgrafen als Residenz und Donauhandelsplatz große Bedeutung, sodass es als eine Hauptstadt des Landes bezeichnet wurde. Aus Dank für seinen Sieg über den böhmischen König Ottokar und die Errettung aus Todesgefahr, an der mit seinem Sohn Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg teilgenommen hatte, stiftete Rudolf I. von Habsburg am 31. August 1280 das heute nicht mehr erhaltene Dominikanerinnenkloster Tulln. Es blieb seine einzige Klosterstiftung. Am 11. November 1301 schenkte die Schenkin von Schenkenberg (vergl. Burgruine Schenkenberg, Kanton Aargau, Schweiz) dem Kloster zum Seelenheile ihres verstorbenen Gatten Wilhelm, ihrer Tochter Agnes und Enkelin Gertrud einen Hof samt Zubehör zu Tulln. Die Vorrangstellung verlor Tulln durch den Aufschwung Wiens und eine Reihe schwerer Belastungen (Andringen der Donau, Verlagerung der Handelswege, große Brände, kriegerische Drangsale, Türkeneinfälle, Dreißigjähriger Krieg, Franzoseninvasion). 1683 diente Tulln als Sammelplatz des Entsatzheeres des Heiligen Römischen Reiches vor der \"Schlacht am Kahlenberg\" bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung. Neuer Aufschwung setzte mit dem 19. Jahrhundert (Donaubrücke, Bau der Franz-Josefs-Bahn, Bezirkshauptmannschaft) und im 20. Jahrhundert (Schulen, Industrie) ein. Im Jahr 1986 bewarb sich Tulln als Landeshauptstadt, aber St. Pölten wurde ausgewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Als bedeutende Industrie ist die Zuckerfabrik der Agrana zu verzeichnen. Viele Gärtnereien und Pflanzenzuchtbetriebe sind am Stadtrand angesiedelt. Weiters ist Tulln eine bedeutende Geschäftsstadt, insbesondere für Bekleidung. Mit dem eindrucksvollen Messegelände kann Tulln ein überzeugendes Angebot an internationalen und nationalen Messen anbieten. Weiters beherbergt die Stadt einige sehr renommierte Unternehmen, welche nicht nur im Bereich der Landwirtschaft, sondern auch der Dienstleistungs- und Produktionspate angesiedelt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Tulln ist ein bedeutender Verkehrsknoten in Niederösterreich. Tulln hat zwei Donaubrücken (Tullner Donaubrücke und Rosenbrücke), Bundesstraßen, einen Bahnhof der Franz-Josefs-Bahn und eine Haltestelle der Tullnerfelder Bahn, eine Schiffsanlegestelle, einen Yachthafen und einen Militärflugplatz „Fliegerhorst Brumowski“. Die Tullner Straße B 19 ist neben der Kremser Schnellstraße eine viel befahrene Strecke zwischen der Westautobahn und der Stockerauer Schnellstraße. Erst die neugebaute Rosenbrücke brachte eine Entlastung für die Stadt Tulln. Trotz der vielen Kreisverkehre sind noch sieben Ampeln erhalten geblieben. Zwei weitere Kreisverkehre sind in Planung bzw. in Bau.", "section_level": 2}, {"title": "Feuerwehr.", "content": "Die Stadtgemeinde Tulln unterhält neben der Stadtfeuerwehr Tulln vier weitere Feuerwehren in umliegenden Ortschaften. Dazu zählen die Freiwilligen Feuerwehren in Langenlebarn, Neuaigen, Staasdorf sowie Nitzing. Die Stadtfeuerwehr ist bemessen an der Zahl der Einsatzfahrzeuge und Einsatzanzahl (488 Einsätzen im Jahr 2017,) die größte Feuerwehr in der Gemeinde. Aufgrund ihrer zum Teil spezialisierten Ausrüstung wird sie auch zur Unterstützung von Feuerwehren, außerhalb des eigentlichen Einsatzgebietes gerufen. Auch für Teile der Stockerauer Schnellstraße (Schnellstraße S5), welche nördlich der Donau verläuft, ist die Stadtfeuerwehr zuständig. Ein 2015 in Dienst gestelltes Vorausrüstfahrzeug VRF der Marke Ford (Ford F350 XL CrewCab), ist von Rosenbauer speziell für Menschenrettungen bei Verkehrsunfällen ausgerüstet worden, dient in erster Linie zu solchen Einsätzen auf den vielen höherrangigen Straßen im Einsatzgebiet. Dieses Fahrzeug ist dazu mit einem hydraulischen Rettungssatz und einer \"Polylöschanlage\" für den Fall eines Fahrzeugbrandes ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Rettungsdienst.", "content": "Die Bezirksstelle des Roten Kreuzes Tulln befindet sich im südlichen Stadtgebiet, sowie der Sitz und ein Stützpunkt des Abschnittes Tulln der Österreichischen Wasserrettung im Erholungsgebiet an der Donaulände.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Verwaltung.", "content": "Als Verwaltungszentrum sind zahlreiche Institutionen in Tulln für den Katastrophenschutz für Niederösterreich ansässig:", "section_level": 1}, {"title": "Energieversorgung.", "content": "Die Stadt wird mit Fernwärme aus Biomasse durch die EVN Wärme versorgt. Das Fernwärmenetz wurde ab dem Jahr 2004 aufgebaut und liefert nun 25.000 MWh pro Jahr umweltfreundliche Fernwärme. Das Biomasseheizwerk steht im Betriebsgebiet Ost neben der Straßenmeisterei. Süd-Westlich von Tulln befindet sich ein 2014 errichtetes Umspannwerk der EVN, welches die Verorgung von 35.000 Einwohnern im Wirtschaftsraum Tulln sichert.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Forschung.", "content": "Tulln dient als regionales Schulzentrum, das über mehrere höhere Schulen und Hochschulen verfügt. Diese beiden befinden sich am Technopol (TZT Tulln) – es dient als Einrichtung an der Schnittstelle Wirtschaft, Forschung und Ausbildung zur Standortweiterentwicklung im Bereich der Agrar- und Umweltbiotechnologie. Hier sind auch einige renommierte Forschungsinstitute ansässig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tulln an der Donau ist eine Stadtgemeinde in Österreich mit Einwohnern (Stand ) und Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirkes im Bundesland Niederösterreich.", "tgt_summary": "多瑙河畔图尔恩是奥地利的城镇,位于该国东北部多瑙河南岸,由下奥地利邦负责管辖,面积72.23平方公里,海拔高度180米,2012年人口15,198。因为城中有非常多的公园及绿地,所以又被称为Blumenstadt,意为花城。", "id": 1864148} {"src_title": "Laozi", "tgt_title": "老子", "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Der Überlieferung nach wurde Laozi in der Präfektur Kǔ () des Staates Chǔ, dem heutigen Kreis Lùyì () im heutigen Hénán geboren. Sein Sippenname war Lǐ (), sein Vorname Ěr (), sein Gesellschaftsname () war Bóyáng (); ein anderer Name für ihn ist Lǎo Dān (; dān: \"Ohr ohne Rand\"). Laozi diente als Archivar in der Bibliothek der Zhōu. Als er Chaos und den Verfall des Reiches vorhersah, verließ er das Land. Ca. 70 km westlich von Xi’an, bei Louguan Tai befindet sich am Han-Gu-Pass ein Tempel, in dem Yin Xi, auch Yin Wenshi genannt, ein Gelehrter der Zhou der Periode der Frühlings- und Herbstannalen, einen Turm zur Beobachtung von Gestirnen und Wetter errichtet hatte. Hier wurde Laozi der Legende zufolge von ebendiesem Yin Xi aufgefordert, sein Wissen mitzuteilen. Die Sammlung seiner Lehren, welche er daraufhin schrieb, wurde als Dàodéjīng bekannt. Das Shǐjì berichtet, dass Lǎozǐ nach dessen Niederschrift im Westen verschwand. Yin Wenshi, der den daoistischen Namen Guanling trug, war Berater des Kronprinzen. Er legte nach seiner Begegnung mit Laozi alle weltlichen Ämter nieder und folgte den Lebensregeln des frühen Daoismus. Heute sind die verbliebene Plattform und die umgebenden Tempel für Daoisten ein wichtiger Ort der Verehrung. Anhand von philologischen Untersuchungen und Exegese der überlieferten Fassungen nimmt die heutige Wissenschaft an, dass Laozi wahrscheinlich nie existiert hat, sondern dass das Werk diesen Namen in einer Zeit bekam, als lange tradierte mündliche Überlieferungen aufgeschrieben und mit einem Verfasser versehen wurden. Die Legenden, die sich um Lǎozǐ ranken, entstanden wohl aus dem Bedürfnis der damaligen Zeit heraus, eine Überlieferung historisch greifbar und zu einer Schule gehörend zu machen. Den Legenden nach wurde Lǎozǐ über 160 Jahre alt, andere Quellen sprechen sogar von 200 Jahren. Dieses hohe Alter habe er durch Vollkommenheit im Dào (Tao) erreicht. Allerdings ist sogar die daoistische Literatur in diesem Punkt widersprüchlich. Nach seinen eigenen Lehren suchte Laozi Zurückgezogenheit und Namenlosigkeit. Dies steht im Widerspruch zur Bekanntheit seiner Person. Zhuāngzǐ kritisierte: „Um sie so fest an sich zu binden, muß er Worte gesprochen haben, die er nicht sprechen durfte... das ist aber ein Abweichen von der himmlischen Natur.“", "section_level": 1}, {"title": "Laozi als Gottheit.", "content": "Ab dem 2. Jahrhundert während der Han-Dynastie entwickelte sich die Gestalt des Laozi zum Hochgott des Daoismus, und er wurde als einer der \"Drei Reinen\" in das Pantheon des Daoismus aufgenommen. Er verkörperte den Heiligen, wie er im Zhuangzi und im Huainanzi beschrieben wird, und seine Züge vermischten sich mit den Gottheiten Taiyi und Huang Di. Er gilt als Verkörperung des Dao und seine Gestalt wurde kosmisiert. So nahm man an, er weile im Sternbild des Scheffels und steige auf und ab als Vermittler zwischen der himmlischen und der irdischen Welt. Sein Sitz ist der Mittelpunkt des Sternenhimmels und der Himmelsrichtungen; in der Ikonographie ist er umgeben von den vier heraldischen Tieren, die diese symbolisieren. Laozi wandelt sich mit den Zyklen der Zeit und nimmt vielerlei Formen an. Er ist gleich dem Dao in der Lage, sich ins Unendliche auszudehnen und unendlich klein zu werden. In einigen daoistischen Schulen wurde sogar angenommen, Laozi sei das Dao selbst. So geht gemäß diesen Schulen seine Existenz dem Universum voraus, und er tritt in ihm als Gestalter der kosmischen Ordnung auf. In unzähligen Inkarnationen ist er der weise Berater der Kaiser und unterweist die daoistischen Adepten, so dass er als immer wiederkehrender Lehrer und Verkünder der unterschiedlichen Schulen des Daoismus erscheint.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption im Westen.", "content": "In der westlichen Welt wird Laozi meist als Philosoph verstanden, welcher mit seinem Werk Daodejing einen prägenden Einfluss auf den Daoismus ausübte. In seiner Einleitung zu Lǎozǐ schreibt Richard Wilhelm: Die große Anziehung, die Laozi auf westliche Leser ausübt, liegt auch gerade darin begründet, dass er dem Unaussprechlichen, dem menschlichen Verstand sich Entziehenden nur notgedrungen, sozusagen als Platzhalter einen Namen (Dao) gibt, und dass er nicht versucht, gar ein Bildnis davon zu machen. Dass Laozi einen Gott nicht als ursprüngliches Entstehungprinzip betrachtet, deuten die Zeilen 9 und 10 des 4. Abschnitts des Daodejing an, worin es heißt: „Ich weiß nicht wessen Sohn er ist, er scheint früher zu sein als Gott“. Laozi kann etwas Früheres als Gott erahnen (wobei anzunehmen ist, dass er das Wort „Gott“ ebenso nur als Platzhalter gebraucht), dass er in diesem Früheren aber immer noch nicht den Ursprung des Weltalls erkennen kann, und es daher – wiederum bedingt von einem Früheren – als „Sohn“ bezeichnet. Daraufhin deuten auch die beiden letzten Zeilen des ersten Abschnitts: „Des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis ist das Tor, durch das alle Wunder hervortreten.“", "section_level": 1}, {"title": "Einflüsse.", "content": "Zhuangzi, welcher nach traditionellen Berichten der berühmteste Nachfolger Laozis war, hatte großen Einfluss auf die chinesische Literatur und Kultur. Staatsphilosophen, die von Laozi beeinflusst wurden, befürworteten Demut in der Führung und Zurückhaltung im Staatswesen, entweder aus ethischen und pazifistischen Gründen oder für taktische Zwecke. In einem anderen Zusammenhang haben verschiedene anti-autoritäre Bewegungen die Laozi-Lehren als die Macht der Schwachen gelobt. Bertolt Brecht beschäftigte sich in den 1920er und 1930er Jahren mit dem Daodejing, was sich 1938 in seinem berühmten Gedicht \"Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration\" widerspiegelte. Laozi war ein Befürworter von begrenzter Regierungsmacht. Linksliberale wurden besonders von Laozi beeinflusst. 1910 führte Pjotr Alexejewitsch Kropotkin in der Encyclopædia Britannica in einem Artikel an, dass Laozi im Wesentlichen einer der ersten Befürworter von anarchistischen Konzepten gewesen sein soll. 1937 lobte der Anarchosyndikalismus-Schriftsteller Rudolf Rocker in seinem Buch „Nationalismus und Kultur“ Laozis „milde Weisheit“ und Verständnis des Gegners zwischen politischer Macht, den kulturellen Aktivitäten des Volkes und der Gemeinschaft. Anarchisten wie John P. Clark und Ursula K. Le Guin sahen Verbindungen zwischen Anarchismus und Daoismus, wobei sie besonders die Lehren Laozis betonten. In ihrer Darstellung des Daodejing schrieb Le Guin, dass Laozi „Politische Macht nicht als Magie ansieht. Er sieht aufrechte Macht als verdient an und falsche Macht als angeeignet an... er sieht Opferung des Selbst oder anderer als korrumpierte Macht an und Macht als zugänglich für alle, die dem Weg folgen. Es sei nicht verwunderlich, dass Anarchisten und Taoisten gute Freunde ausmachten“. Der rechtsliberale Ökonom Murray Rothbard deutete an, dass Laozi der erste Liberale gewesen sei, und verbindet hierbei Laozis Ideen der Regierungen mit Friedrich August von Hayeks Theorie der Spontanen Ordnung. James A. Dorn stimmte dem zu, indem er schrieb, dass Laozi wie viele Liberale des 18. Jahrhunderts „argumentiert, dass durch die Minimierung der Rolle der Regierung und durch spontane Selbstordnung Einzelner die beste soziale und wirtschaftliche Harmonie erreicht würde“. Ähnlichkeiten aus dem Daodejing enthält das Buch \"Der Liberale Leser\" von David Boaz vom Cato Institut. Der Philosoph Roderick Long hingegen argumentiert, dass das liberale Leitmotiv im taoistischen Gedanken ursprünglich von früheren konfuzianistischen Autoren stammen würde.", "section_level": 1}, {"title": "Zitate.", "content": "Es mangelt nicht an Zitaten, die Laozi zugeschrieben werden. Oft zeigt sich allerdings, dass sich im Dàodéjīng nichts dergleichen findet, mitunter ist nicht einmal eine geistige Verwandtschaft zu erkennen. Das Dàodéjīng, das einzige Werk, das Laozi zugeschrieben wird, umfasst etwa 5000 altchinesische Schriftzeichen. Es existieren zahlreiche Übersetzungen, die sich allesamt erheblich unterscheiden, da es keineswegs einfach ist, in der Vieldeutigkeit vieler dieser Zeichen den ursprünglichen Gedanken zu erkennen und angemessen zu formulieren. Einige der Übersetzungen sind schwer mit dem trotz dieser Vieldeutigkeit erkennbaren Gedankengut des Dàodéjīng zu vereinbaren, da sie etwa eine stark esoterische Terminologie verwenden, die den zumeist sehr klaren Beobachtungen Laozis nicht gerecht werden kann, oder auf andere Weise mehr von den Ansichten des Übersetzers selbst einfließt als von Laozi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Laozi () ist ein legendärer chinesischer Philosoph, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll. Je nach Umschrift wird der Name auch Laotse, Lao-Tse, Laudse oder Lao-tzu geschrieben. Die Schreibweise der älteren Umschriften ist im Folgenden hinter der Pinyin-Form in Klammern angegeben.", "tgt_summary": "老子(?-?),姓李,一说姓老,名耳,字伯阳、外字聃,世人尊称为“老子”,生于东周的楚国苦县厉乡曲仁里(原属陈国,今河南省鹿邑县),师从殷商末臣商容,于东周春秋时周朝守藏室任柱下史。中国春秋时代思想家,隐居邢台广阳山。其著作被人们广泛称为《道德经》,是道家的经典,亦是全球文字出版发行量最大的著作之一。", "id": 627096} {"src_title": "Opernhaus", "tgt_title": "歌劇院", "src_document": [{"title": "Bauliche Entwicklung der Opernhäuser.", "content": "Die Entwicklung der Opernhäuser von der Entstehung der Gattung bis heute wurde baulich durch zwei entscheidende Tendenzen geprägt. Erstens verlagerte sich der Fokus vom Zuschauerraum hin zur Bühne: Im klassischen Rangtheater war der Auftritt des Publikums in den Logen – bis hin zur Fürsten- oder Königsloge – mindestens ebenso prominent wie das Geschehen auf der Bühne; der Zuschauerraum war auch ebenso hell erleuchtet wie die Bühne. Gesungen wurde in der Regel auf der Vorbühne (oder Proszenium); die dahinter liegende Gassenbühne diente zum effektvollen Präsentieren wechselnder Dekorationen als Hintergrund und im Maschinentheater auch dem Einsatz illusionistischer Tricks (z. B. mit Hilfe von Flugwerken und Versenkungen). Demgegenüber schaffen heutige Bühnenbilder unterschiedlichste Räume, die den Bühnenraum von der Rampe bis zur Bühnenrückwand ausnutzen; der Zuschauerraum ist abgedunkelt und bei den neueren Häusern halbkreisförmig angeordnet, sodass möglichst jeder Zuschauer eine gleich gute Sicht auf die Bühne hat. Die Theater wurden damit auch immer größer; die New Yorker Metropolitan Opera fasst z. B. annähernd 4000 Plätze. Die zweite wichtige Entwicklung betrifft die Position des Orchestergrabens. Die Musiker waren im Barocktheater auf gleicher Ebene wie das Parkett platziert; es war deshalb nicht unbedingt ein Dirigent vonnöten, da die Verbindung zwischen dem Orchester und den Sängern viel unmittelbarer war als heute. Mit der Zeit wurde die Orchesterbesetzung immer größer, sodass der tiefer gelegene Graben entstand. Ins Extrem trieb diese Entwicklung Richard Wagner in seinem Bayreuther Festspielhaus, das er eigens für die Aufführung seiner Werke erbauen ließ. Hier ist der Orchestergraben vollständig versenkt: Er reicht in stufenförmiger Anordnung bis tief unter die Bühne und wird zusätzlich durch eine Sichtblende verdeckt, sodass die Herkunft des Klanges nicht mehr feststellbar ist, was von besonderer Wirkung ist. Für konzertante Aufführungen auf der Bühne wird in manchen Opernhäusern ein Konzertzimmer errichtet. Als Erbe der höfischen Opernkunst verstand sich ab dem 18. Jahrhundert zunehmend das Bürgertum. Opernhäuser wurden so zu repräsentativen Symbolen des bürgerlichen Establishments (man nannte sie nun nicht mehr Hoftheater, sondern \"Staatsoper\") und wurden als solche im 20. Jahrhundert auch attackiert; erinnert sei an den provokanten Ausspruch des Dirigenten Pierre Boulez, man solle alle Opernhäuser in die Luft sprengen, was ihn allerdings nicht daran hinderte, einer der prominentesten Operndirigenten unserer Zeit zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Das Opernhaus als Institution.", "content": "Mit dem Begriff \"Opernhaus\" verbindet sich jedoch zumeist nicht nur der Theaterbau, sondern auch die Institution. Ein Opernhaus kann, wie dies an den größeren Häusern in Deutschland üblich ist, über ein festes Ensemble verfügen; im weiteren Sinne werden dann zu einem Opernhaus auch das Ensemble (Gesangs-Solisten, Chor, Ballett, Orchester, Statisten) sowie die künstlerische Leitung (Intendant, Dirigenten, Regisseure, Dramaturgen) gezählt. Hinzu kommen kaufmännische Verwaltung, Garderobe und Werkstätten (z. B. für Bühnenbild). Große Opernhäuser haben bis zu 1000 feste Mitarbeiter. In einigen westeuropäischen Ländern wie Großbritannien und Frankreich verfügen die Opernhäuser i. d. R. nicht mehr über feste Ensembles. Einzelne Aufführungen werden häufig in Koproduktion erarbeitet und zwischen den Häusern ausgetauscht. Dieses System herrscht auch in den USA vor. In Österreich ist das größte und wichtigste Opernhaus, die Wiener Staatsoper, mit einem Sängerensemble ausgestattet, das jedoch in der überwiegenden Zahl für die mittleren und kleineren Rollen herangezogen wird und in der Regel mit zeitlich limitierten Verträgen ausgestattet ist (Verträge über mehrere Wochen oder Monate, sogenannte \"Residenzverträge\", sowie Jahresverträge). Die großen Partien werden, wie an anderen Opernhäusern von Weltgeltung, fast ausschließlich mit prominenten Gastsängern besetzt, die für einzelne Abende oder Vorstellungsserien engagiert werden. Auch die an der Staatsoper tätigen Dirigenten, Regisseure, Choreografen, Bühnenbildner, Kostümbildner, Lichtdesigner etc. sind Gäste. Auch die Ballettvorstellungen werden mit zahlreichen Gästen absolviert. Orchester und Chor sind hingegen fester Bestandteil des Ensembles. Die Wiener Volksoper besitzt noch ein eigenes Sängerensemble, aus dem der überwiegende Teil der Rollen besetzt wird. Das Theater an der Wien besitzt kein eigenes Ensemble, weder bei Sängern noch bei Chor oder Orchester, sondern engagiert diese Körper für die jeweiligen Inszenierungen; diese Form des Opernbetriebs nennt man Stagionesystem, abgeleitet aus dem italienischen Wort für \"Saison\". Das Theater an der Wien zeigt, wie Stagione-Häuser in Frankreich oder Italien, zahlreiche Koproduktionen mit anderen Häusern oder Festivals, die entweder in Wien erarbeitet oder auch von anderen Häusern übernommen werden. In Österreich sind einige Wiener Bühnen in der \"Wiener Bundestheater-Holding GmbH\" organisiert; diese fasst die Theater Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH sowie die Volksoper Wien GmbH zusammen; für diese drei Betriebe übernimmt eine gemeinsame Einrichtung, die \"Theater Service GmbH ART FOR ART\", die Werkstätten, Gebäudetechnik sowie das Marketing und die Verwaltung. Nach diesem Modell werden zunehmend auch in Deutschland Opernhäuser aus dem öffentlichen Dienst ausgegliedert und in, zumindest teilweise, privatwirtschaftliche Strukturen überführt. So wurde beispielsweise zum 1. Januar 2004 in Berlin die \"Stiftung Oper Berlin\" (kurz: Opernstiftung) gegründet, zu der die drei Berliner Opernhäuser Staatsoper Unter den Linden, Deutsche Oper und Komische Oper sowie das Staatsballett Berlin gehören.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Opernhaus (kurz: Oper) ist ein Gebäude für Musiktheater, in dem vor allem Opern, Operetten und Ballette aufgeführt werden.", "tgt_summary": "一个歌剧院是一个剧院的建筑用于歌剧表演,它由一个的阶段,一个乐池,观众座位,并为后台设施的服饰和一组建筑。", "id": 246874} {"src_title": "Koch", "tgt_title": "廚師", "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland ist Koch ein Ausbildungsberuf, der normalerweise eine dreijährige Berufsausbildung erfordert. Die Arbeitsbezeichnung „Koch“ darf somit nur derjenige offiziell verwenden, der die Ausbildung bestanden hat. Als nicht geschützter Beruf darf jedoch jedermann die Tätigkeit ausüben, auch ohne Ausbildung – er darf sich aber allenfalls umgangssprachlich „Koch“ nennen, nicht offiziell. Zu beachten sind jedoch immer die Gesetze zur Lebensmittelherstellung und Lebensmittelverarbeitung. Auch ist der Gesundheitsausweis verpflichtend, wie für alle im Lebensmittelbereich Arbeitenden. Für den Ausbildungsberuf Koch ist keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung vorgeschrieben, er kann also beispielsweise auch ohne Hauptschulabschluss erlernt werden. Bei bestimmten Voraussetzungen (gute schulische Leistungen, Umschulung, Realschulabschluss, Abitur) ist auf Antrag eine Lehrzeitverkürzung möglich. Arbeitgeber und Berufsschule müssen dem zustimmen. In diesen drei Jahren, die in einem Betrieb und in der Berufsschule stattfinden, lernt man neben dem Kochen auch weitere wichtige organisatorische und kaufmännische Fertigkeiten und Kenntnisse, die mit der Küche zu tun haben. Wichtige Fächer für einen Koch sind zum Beispiel: Ernährungslehre, Warenkunde und Lagerhaltung sowie Hygiene. Da Koch kein Handwerksberuf ist, wachen die Industrie- und Handelskammern (IHK) über die geltende Ausbildungsordnung – im Gegensatz zu den verwandten Berufen des Bäckers und des Konditors, für die die Handwerkskammern zuständig sind. In der Gesamtzahl macht der Beruf des Kochs 39 Prozent aller abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Gastronomie aus. Will ein Koch in seinem Beruf ausbilden, muss er eine Prüfung nach Ausbilder-Eignungsverordnung erfolgreich ablegen. Darüber hinaus kann sich jeder Koch weiter spezialisieren; dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: In großen Küchen leitet der Küchenchef ein Team von Köchen, sein Stellvertreter ist der Souschef. Ein Mietkoch kommt zum Auftraggeber nach Hause und kocht dort.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Die dreijährige Ausbildung erfolgt ebenfalls im dualen Ausbildungssystem an den entsprechenden Berufsschulen und bei Lehrbetrieben im Hotel- und Gastgewerbe, in Großküchen oder Kantinen. Nach dem Gesetz reicht in Österreich als schulische Voraussetzung die Absolvierung der neunjährigen Schulpflicht. Die meisten Bewerber haben jedoch eine Hauptschule und/oder Polytechnische Schule abgeschlossen. Die Ausbildungsinhalte und Anforderungen ähneln denen in Deutschland sehr bzw. orientieren sich am Berufsbild. Österreichische Lehrlinge beenden die Ausbildung mit der Lehrabschlussprüfung, die sich aus einem praktischen und theoretischen Teil zusammensetzt. Der verwandte Lehrberuf Gastronomiefachmann kann mit verkürzter Lehrzeit absolviert werden. Viele berufsbildende Schulen in Österreich bieten Ausbildungen für Gastronomie an, die angerechnet werden können. Neben fachlichen Spezialisierungen können Köche in Österreich Ausbildungskurse zum Werkmeister für Bio- und Lebensmitteltechnologie belegen.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz heißt die berufliche Grundbildung Koch EFZ (, ). Die Ausbildung dauert drei Jahre. Einen Tag pro Woche besuchen angehende Köche die Berufsfachschule bzw. zweimal fünf Wochen pro Jahr Blockunterricht. Die überbetrieblichen Kurse nehmen 20 Tage auf 5 Semester verteilt ein. Zum Berufsfachschulunterricht gehört das fachspezifische Vertiefen einer Fremdsprache. Auf dem Koch EFZ baut die verwandte berufliche Grundbildung zum Diätkoch auf.", "section_level": 2}, {"title": "Südtirol.", "content": "In Südtirol dauert eine Ausbildung zum Koch 3 Jahre. Zugangsvoraussetzungen sind ein Alter von 15 - 24 Jahre sowie das Abschlussdiplom der Mittelschule. Lehrvertrag und praktische Ausbildung im Restaurant, Hotel- oder Gastbetrieb, der theoretische Blockunterricht erfolgt in der Berufsschule, dann der Abschluss der Ausbildung durch die Lehrabschlussprüfung. Anschließend besteht die Möglichkeit ein Spezialisierungsjahr zur \"Fachkraft für Nahrungsmittelgewerbe mit Schwerpunkt Patisserie\" (4. Jahr) zu besuchen. Weiterbildungsmöglichkeit ist eine Spezialisierung für die Diätküche, entsprechende Lehrgänge werden an der Hotelfachschule Kaiserhof in Meran angeboten. Für eine selbstständige Tätigkeit und Eröffnung eines gastgewerblichen Betriebes ist eine entsprechende Befähigung notwendig über die Handelskammer in Bozen. In der Zweit- und Fremdsprache (Italienisch und Englisch) lernen die angehenden Köche die Zubereitung von Gerichten der klassischen, nationalen, internationalen, der regionalen und der traditionellen Südtiroler Küche, sowie den geschichtlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund der Entstehung Südtiroler Küche zu erläutern.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Kunst des Kochs, aus Lebensmitteln durch Kochen, Braten, Dämpfen oder andere Verfahren möglichst schmackhafte, leicht verdauliche, nahrhafte und auch noch gesunde Speisen zu bereiten, hatte bereits in der Antike einen hohen Stand erreicht. Da nach antiker Sichtweise eine gute Ernährung unmittelbar mit der Gesundheit zusammenhing, arbeitete der Koch häufig mit Ärzten zusammen. Die Kochkunst kam aus den asiatischen Ländern nach Griechenland und dann nach Italien. Unter den römischen Kaisern Augustus und Tiberius gab es bereits Schulen der Kochkunst. Im antiken Rom waren die Köche meistens in Kriegsgefangenschaft verschleppte Sklaven, vorzugsweise Griechen. Köche waren beliebt und teuer und man zahlte äußerst hohe Preise für gute Köche. Im Mittelalter wurde die Küche besonders von den Klöstern gepflegt und weiterentwickelt. Neuzeitliche Kochkunst stammt aus Italien (etwa seit dem 16. Jahrhundert) und wurde von dort aus durch Katharina von Medici nach Frankreich eingeführt, die bei ihrer Hochzeit mit Heinrich ihre eigenen Köche nach Frankreich mitnahm. Am Hofe von Ludwig XIV. erreichte die Französische Küche ihre erste Blüte. Der bekannteste Küchenchef dieser Zeit war François Vatel, der sich selbst tötete, als er zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht in der Lage war, adäquat für seine Herrschaft zu kochen. Mit dem Wegfall der grenzenlosen Ausgabenfreudigkeit des keinerlei Steuern zahlenden Adels und Königshofs durch die Französische Revolution mussten die Köche sich neue Einnahmequellen erschließen. Sie eröffneten Restaurants, in denen das wohlhabende Bürgertum verkehrte. Im 19. Jahrhundert erholte sich daher die französische Kochkunst von Revolution und Krisen. Die aufstrebende Bourgeoisie demokratisierte nach und nach mit Erfolgen und Rückschlägen auch die Küche. Während vieler Jahrzehnte kamen die berühmtesten Köche häufig aus Frankreich. So sind Bocuse, die Gebrüder Troisgros, Marc Haeberlin allesamt Schüler von Fernand Point. Sie propagierten eine Küche, die frische, hochwertige Lebensmittel der Regionen des eigenen Landes in raffiniert arrangierte, wohlschmeckende Tafel-Freuden verwandelte. Die Nouvelle Cuisine fußte auf ähnlichen Zutaten wie die Diätküche: Gemüse, gedünstetes Fleisch, wenig Fett. Schüler von Bocuse, wie zum Beispiel Eckart Witzigmann verbreiteten diese Lehre auch in Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Berufsbild.", "content": "Nach der abgeschlossenen Berufsausbildung arbeitet der ausgelernte Koch auf verschiedenen Posten und kann sich im Laufe der Jahre auf ein Teilgebiet spezialisieren.", "section_level": 1}, {"title": "Spezialisierungen.", "content": "Die vier Hauptposten in der klassischen Küche sind: Das Aufgabenspektrum der vier Hauptküchenposten ist vielschichtig und kann bei großen Küchenbrigaden weiter unterteilt werden, so dass Spezialisierungen möglich und sinnvoll sind. Die weitere Postenuntergliederung ist abhängig von der Gastronomieart (Hotel, Restaurant oder Kantine), der Form des Speisenangebotes (Bankett, Buffet, à la Carte) und der Spezialisierungen (Gourmetrestaurant, Brauhaus, Fischgerichte). Eine klassische Aufteilung ist wie folgt: Die Appetizer und Vorspeisen werden vom Gardemanger zubereitet. Als Küchen- oder Souschef mit Schwerpunkt auf den Hauptgängen ist der Saucier eingeteilt. Seine Zuarbeiten werden vom Entremetier übernommen. Das abschließende Dessert wird vom Pâtissier kreiert. Eine weitere übliche Aufteilung der Küchenbrigade ist die Gleichstellung von Saucier und Poissonnier. Dieses ist dann der Fall, wenn gleichzeitig hochwertig Fisch und Fleisch zubereitet wird und die Garzeiten zu unterschiedlich sind. In diesem Beispiel kann sogar der Entremetier wegfallen, und die Postenchefs kochen ihre Beilagen selbst.", "section_level": 2}, {"title": "Berufliche Stellung.", "content": "In der Küchenhierarchie steht dem Küchenchef ein stellvertretender Küchenchef (Sous-Chef) zur Seite, welcher im Vertretungsfall einzelne Aufgaben von ihm übernimmt. Die weitere Küchenbrigade organisiert sich in einzelnen Küchenposten. Die Postenchefs (Chef de Partie) und die stellvertretenden Postenchefs (Demichef de Partie) verantworten als (Alt-)Gesellen ihren speziellen Aufgabenbereich innerhalb der Küche. Im Anschluss der Aufbauorganisation ist der fertig ausgebildete Jungkoch (Commis de Cuisine) und der Kochlehrling (Apprenti de la Cuisine).", "section_level": 2}, {"title": "Aufstiegsqualifizierungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Neben den Spezialisierungen kann der Koch seinen Beruf weiter mit Fortbildungen oder auch IHK-Aufstiegsfortbildungen ausstatten, wie zum:", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz gibt es im Rahmen der höheren Berufsbildung verschiedene Aufstiegsqualifizierungen für gelernte Köche. Voraussichtlich ab 2021 soll es an den Berufsprüfungen möglich sein, ohne Fleisch und Fisch kochen zu dürfen. Berufsprüfungen: Höhere Fachprüfungen (HFP) Höhere Fachschule", "section_level": 3}, {"title": "Südtirol.", "content": "Aufstiegsmöglichkeiten der Südtiroler Köche:", "section_level": 3}, {"title": "Andere Einsatzgebiete.", "content": "Außer in der Gastronomie sind Köche auch für private Auftraggeber tätig. Während Miet- und Wanderköche zeitlich begrenzt arbeiten, gehört ein Privatkoch zum Hauspersonal.", "section_level": 2}], "src_summary": "Koch ist die Bezeichnung für eine Person, die Speisen zubereitet. Es ist ein Ausbildungsberuf in Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz.", "tgt_summary": "厨师是一种为他人提供专业烹饪服务的人。通常意义上,厨师是指对烹饪已经高度熟练掌握的人,他们熟悉食物制作的各个方面。现代社会中,多数厨师就职于公开服务的饭馆、饭店等场所。也有少数服务于特定的顾客(例如私人厨师、家厨)。现代的厨师一般需要先在烹饪学校学习并通过考试,以保证具备足够的业务标准和食品安全知识。", "id": 305433} {"src_title": "APL (Programmiersprache)", "tgt_title": "APL語言", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit dem Buch \"A Programming Language\" aus dem Jahr 1962 gab Kenneth Iverson den Anstoß zur Verwendung eines neuen Konzepts in der Programmierung. Bevor der erste Interpreter verfügbar war, diente APL bereits als Metasprache für die Beschreibung der Architektur des damals neu entwickelten Computersystems IBM System/360 aus der Sicht des Programmierers. Ab 1965 wurde APL als Programmiersprache auf Großrechnern (z. B. IBM System/360) implementiert und den Kunden als Timesharing-Option angeboten. Zu jener Zeit wurden IBM-Kugelkopf-Schreibmaschinen als „Terminal“ verwendet. Daher hatte der ursprüngliche Zeichensatz nur (kursive) Großbuchstaben. Ab 1975 gab es eine Implementierung auf der IBM 5100, einem Vorläufer des PC, der bereits ein Mikrocomputer war. Obwohl die Maschine nach damaligen Maßstäben als durchaus leistungsfähig galt, lief APL auf ihr verhältnismäßig langsam, da es sich um eine Emulation des Mainframe-APL-Interpreters handelte. Die ersten Implementierungen auf PCs benötigten ein Spezial-EPROM, damit der APL-Zeichensatz angezeigt werden konnte. Der APL-Zeichensatz wurde ursprünglich so gewählt, dass die Symbole möglichst selbsterklärend sind, dass sich also die Funktionen aus den Symbolen intuitiv herleiten lassen. Seit einigen Jahren wird der Begriff APL auch als Array\" Processing\" L\"anguage\" interpretiert.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Operatoren und spezielle Zeichen.", "content": "APL verwendet spezielle \"Operatoren\", bzw. Befehle, die jeweils die Funktion haben, nicht nur einzelne Zahlen-Werte zu bearbeiten, sondern bei Bedarf ganze Vektoren und Matrizen, z. B. 2 Matrizen zu addieren oder das Skalar-Produkt von 2 Vektoren zu berechnen. Für jeden dieser Operatoren gab es ein spezielles Zeichen, wodurch insgesamt ein erweiterter Zeichensatz benötigt wurde und zwar sowohl auf der Tastatur, im Speicher und auf dem Bildschirm – seitdem es solche gab – wie auch auf dem Drucker. Es gab damals noch keine Laser- oder Inkjet-Drucker, die man programmieren kann, quasi jedes beliebige Zeichen zu generieren. Die Verwendung solcher Zeichen mit der Funktion von Operatoren ermöglichte zwar einen extrem knappen, aber für Außenstehende auch kryptischen Code, der viele Leute abschreckte und nicht zwingend war. Man hätte auch reservierte Worte als Operatoren verwenden können.", "section_level": 2}, {"title": "Interaktivität.", "content": "APL war von Anfang an interaktiv: Nach der Eingabe eines Befehls (z. B. einer Rechenanweisung \"1234 − 777\") drückt man die \"Enter\"taste, der Befehl wird vom Interpreter ausgeführt und das Ergebnis angezeigt. Eine spezielle Anweisung für die Ausgabe des Ergebnisses, wie z. B. der PRINT-Befehl in BASIC, ist nicht nötig, existiert aber für den Fall, dass ein Ergebnis angezeigt werden soll, das normalerweise nicht angezeigt würde (z. B., wenn einer Variablen ein Wert zugewiesen wird). Tritt ein Fehler auf, erhält man eine entsprechende Meldung. Man kann seine Eingabe modifizieren und erneut ausführen. Die dadurch mögliche direkte Interaktion mit dem Computer ist bis heute einer der großen Vorteile von APL als Entwicklungswerkzeug. Aus heutiger Sicht klingt dies trivial, aber APL war eine der ersten Programmiersprachen, die diesen Luxus bot: Konkurrierende Sprachen waren noch nicht interaktiv, sondern mussten kompiliert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Programmcode.", "content": "Folgen von Befehlen lassen sich zu Funktionen zusammenfassen. Funktionen können wiederum andere Funktionen aufrufen. In der Tat ist APL eine der ersten funktionalen Programmiersprachen. Näheres und ein Beispiel siehe unten. Bis in die 1990er Jahre fehlten APL die Kontrollstrukturen der „Strukturierten Programmierung“. Logik musste durch Sprunganweisungen realisiert werden. In APL werden Kontrollstrukturen seltener als in anderen imperativen Programmiersprachen verwendet, einerseits weil APL-Funktionen nicht nur Skalare, sondern Datenstrukturen beliebiger Dimension verarbeiten, andererseits, weil es den Operator \"Each\" bietet.", "section_level": 2}, {"title": "Datentypen.", "content": "APL kennt mindestens die Datentypen \"Char, Bool, Int\" und \"Float\", allerdings muss der Programmierer dies nicht berücksichtigen, denn der Interpreter wandelt die Datentypen automatisch um, wann immer dies notwendig ist. Dies bedeutet auch, dass APL keine Typprüfung kennt. Der Datentyp von Variablen muss nicht eigens deklariert werden, man kann einer Variablen eine Gleitkommazahl zuweisen (oder einen Vektor oder eine Matrix von Gleitkommazahlen) und danach einen Text, ohne dass es zuvor einer besonderen Anweisung bedarf.", "section_level": 2}, {"title": "Speicherverwaltung.", "content": "Auch die Speicherverwaltung wird vom Interpreter übernommen. Ein APL-Programmierer muss sich während des Programmablaufs weder um das Reservieren noch um das Freigeben von Speicher kümmern. Der Arbeitsspeicher wird im sogenannten \"Workspace\" für Variablen und Programme insgesamt zur Verfügung gestellt, er kann beim Programmstart festgelegt werden und in manchen APL-Produkten auch dynamisch erweitert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Array-Verarbeitung.", "content": "Fast alle Funktionen in APL sind auch nicht-skalar ausgelegt. Dies bedeutet, dass Funktionen nicht nur auf einzelne Skalare (Zahlen oder Characters), sondern auch auf Vektoren (Zahlenreihen), Matrizen (Tabellen) und mehrdimensional angeordnete Daten sowie auf Listen angewendet werden können. Beispiele (die eingerückte erste Zeile ist die Benutzereingabe, die zweite Zeile die Antwort des APL-Interpreters) Viele Programmiersprachen erlauben die Addition zweier Skalare: APL gestattet aber auch die Addition Vektor und Skalar: und die Addition zweier Vektoren:", "section_level": 2}, {"title": "Ausführung und Rangfolge.", "content": "Es gibt in APL nur eine einzige Rangfolgenregel: Alles wird von rechts nach links abgearbeitet. Ausnahme: Ausdrücke in Klammern werden zuerst abgearbeitet. Daher gilt: aber:", "section_level": 2}, {"title": "Variablen.", "content": "In APL müssen Variablen nicht deklariert oder typisiert werden (siehe Datentypen). Eine Variable wird erzeugt, indem man einen Namen, gefolgt von einem Zuweisungspfeil (←), gefolgt vom Wert bzw. den Werten der Variablen eingibt: Das Konzept der Konstanten, also unveränderbar deklarierter Werte, gibt es in APL nicht, es kann aber simuliert werden durch eine Funktion, die keine Argumente benötigt und ein explizites Ergebnis zurückliefert.", "section_level": 2}, {"title": "Geltungsbereich.", "content": "Jede Zuweisung erzeugt eine globale Variable, d. h. die Variable ist im gesamten Programm sicht- und änderbar. Man kann den Geltungsbereich von Variablen aber einschränken, indem man den Namen der Variablen in die Kopfzeile einer Funktion aufnimmt. Eine solche Variable wird als lokal bezeichnet, da sie nur zur Laufzeit der Funktion sichtbar ist. Wenn allerdings eine Funktion F1 eine lokale Variable A definiert und anschließend eine Funktion F2 aufruft, dann ist A innerhalb von F2 sicht- und änderbar, was heute als Designmakel gilt. Die \"Direct Functions\" in Dyalog APL verhalten sich allerdings anders: Dort sind lokale Variablen tatsächlich im engeren Sinne lokal und auch in aufgerufenen Funktionen unsichtbar.", "section_level": 3}, {"title": "Arrays.", "content": "Daten jeder Art werden in APL Arrays genannt. Arrays können unterschiedliche Dimensionen haben. Ein einzelner Wert wird Skalar genannt. Mehrere Werte nebeneinander bilden einen Vektor. Der Operator zur Verkettung (Konkatenieren) mehrerer Skalare ist das Komma. Dabei ist es auch möglich, einen einzelnen Wert mit einer Leeren Menge zu verketten und so einen Vektor zu erhalten, der aus einem einzigen Element besteht. Auch leere Vektoren sind erlaubt: Das sind Vektoren, die überhaupt kein Datenelement enthalten, sondern nur die Strukturinformation. Werte, die in Zeilen und Spalten angeordnet sind, bilden Tabellen, auch Matrizen oder zweidimensionale Arrays genannt. Die Dimension eines Arrays wird in APL mit dem griechischen Buchstaben ρ (Rho) angegeben. Wenn von dem „Rank“ eines Arrays die Rede ist, meint man die Anzahl der Dimensionen des Arrays, also Rho von Rho. Demzufolge ist der Rank eines Skalars 0, der eines Vektors 1, der einer Tabelle 2, und so weiter. Die Ebenen eines dreidimensional angeordneten Arrays heißen Planes. Es sind Arrays mit n Dimensionen möglich, die Anzahl ist nur begrenzt durch die maximale Größe der Integer-Indizierung (2-1) und den zur Verfügung stehenden Speicherplatz. Im Jahre 1986 brachte IBM ein erheblich erweitertes APL mit dem Namen \"APL2\" auf den Markt. Die Erweiterung bestand hauptsächlich darin, dass jedes Element eines Arrays aus beliebigen anderen Datenstrukturen bestehen kann (\"Nested Array\"). Damit ergeben sich verschachtelte Strukturen. Zur Veranschaulichung befindet sich rechts ein Beispiel. Es handelt sich dabei um eine bereits behandelte, numerische Matrix mit 4 Zeilen und 5 Spalten. Jedoch besteht das 2. Element der 2. Zeile aus einem Textvektor und das 4. Element der 3. Zeile aus einer 2x2-Matrix. Es lassen sich somit auch die Textlabels mit den numerischen Werten zu einer Tabelle verknüpfen. APL2 eröffnete die Möglichkeit, auch \"mixed arrays\" sowie einfache und komplexe Listen zu erzeugen. Im Zuge dieser Erweiterung wurden auch neue sogenannte „primitive Funktionen“ (\"primitive funktions\") zur Bearbeitung der neuen Datenstrukturen eingeführt sowie die alten Funktionen angepasst und in ihrem Geltungsbereich erweitert. Andere APL-Hersteller brachten ähnliche Erweiterungen ihrer Implementierungen heraus, wobei feine Unterschiede die Portierung eines Programms zu einer anderen Implementierung erschweren. Heute gilt die APL2-Implementation als Referenz für alle Hersteller, man bemüht sich um größtmögliche Kompatibilität.", "section_level": 3}, {"title": "Funktionen und Operatoren.", "content": "APL kennt sowohl Funktionen als auch Operatoren, aber die Bedeutung der Begriffe ist anders als in der Mathematik: Funktionen werden auf Daten angewendet, Operatoren auf Funktionen und Daten. Funktionen liefern Daten zurück, Operatoren sogenannte „abgeleitete Funktionen“ (engl.: \"\"). Beispiel Das Zeichen \"slash\" (/) steht für den Operator \"reduce\". Operatoren erwarten einen oder zwei Operanden. Wird nur ein Operand verwendet, dann muss er \"links\" neben dem Operator stehen: In diesem Beispiel ist der Operand die Funktion „Plus“. Zusammen mit dem Operator wird die abgeleitete Funktion \"Summiere\" gebildet. Angewendet auf einen Vektor: bewirkt der Operator \"Reduce\", dass der Operand zwischen die einzelnen Bestandteile des Vektors eingefügt wird. Abstrakt ausgedrückt: und im konkreten Beispiel (das Ergebnis steht darunter): Wie mächtig dieses Konzept ist, wird aber erst bei Betrachtung eines anderen Operators klar: \"Expand\" (\"backslash\", \\) verwendet den Operanden in der gleichen Weise wie \"Reduce\", erzeugt aber Zwischenergebnisse und reduziert den Rang des Ergebnisses nicht (\"Reduce\" verwandelt einen Vektor in ein Skalar, eine Matrix in einen Vektor und so weiter – dies verringert die Notwendigkeit von Programmschleifen): Weitere Beispiele Es gibt auch Operatoren, die zwei Operanden verlangen. Der Operator \"Outer Product\" (.) ist ein solcher Operator. Verwendet man als Operanden die Funktionen Plus (+) und Mal (×), dann entsteht in APL die Matrizenmultiplikation: Das funktioniert genauso mit Matrizen. Um dies zu demonstrieren, sind in dem Bild einige Zeilen aus einer APL-IDE (hier Dyalog APL/W) dargestellt. Es werden neben + und × drei APL-Funktionen verwendet:", "section_level": 2}, {"title": "Selbstdefinierte Funktionen.", "content": "Zusätzlich zu den eingebauten Funktionen (primitive functions) kann man seine eigenen Funktionen schreiben, die dann selbstdefinierte Funktion (user-defined function) genannt werden. Eine solche Funktion kann null, ein oder zwei Argumente verlangen und heißt entsprechend „niladische“, „monadische“ oder „dyadische“ Funktion. Gemäß ihrer Abstammung von der mathematischen Notation erwarten monadische APL-Funktionen ihr Argument rechts und dyadische Funktionen rechts und links. Die Funktion kann einen Wert zurückliefern. Beispiel für eine dyadische Funktion: Dabei sei „S“ die Zahl der Dezimalstellen, auf die das Argument „Z“ (eine reelle Zahl) zu runden ist; das Ergebnis steht in R. Anwendung: Funktionen können sich über mehrere Zeilen erstrecken. In Funktionen können andere Funktionen aufgerufen werden. Verzweigungen erfolgten ursprünglich mittels (evtl. bedingten) Sprungbefehlen und Zielmarken (\"labels\"). Heute wird diese Technik kaum noch verwendet: Außer APL2 bieten alle modernen Implementationen Kontrollstrukturen.", "section_level": 1}, {"title": "Programmbeispiel zur Illustration der Wirkungsweise von APL.", "content": "R ← S Runde Z Diese Funktion und ihre Anwendung sollen die Eigenschaften von APL erläutern:", "section_level": 2}, {"title": "Wirkungsweise bzw. Anwendung.", "content": "Beispiele: Die Funktion \"Runde\" kann nicht nur wie oben gezeigt interaktiv ausgeführt werden, sie kann auch in anderen Programmen verwendet werden: Dabei sei MAT eine Tabelle mit beliebigen Zahlen, die durch die „Summenreduktion“ (+/) spaltenweise summiert wird. Die entstehenden n-stelligen Zahlen (ein Vektor) werden auf 4 Dezimalen gerundet der Variablen X zugewiesen. Stattdessen könnte man auch damit weiterrechnen, sie beispielsweise mit 2 multiplizieren:", "section_level": 3}, {"title": "„Moderne“ Sprachkonzepte: Rekursion und Kontrollstrukturen.", "content": "Eine Stärke von APL ist die Rekursion, der Aufruf einer Funktion innerhalb ihrer selbst. Dies war in der ursprünglichen Implementierung von APL bereits enthalten (im Gegensatz zu den meisten damaligen Programmiersprachen wie COBOL oder FORTRAN). Beispiel (ohne Zeilennummern) unter Verwendung „moderner“ (in anderen APL-„Dialekten“ später eingefügte Kontrollstrukturen): Anm.: Wegen der Verarbeitungsreihenfolge muss „n-1“ nicht in Klammern stehen (kann aber).", "section_level": 2}, {"title": "Mächtigkeit und Lesbarkeit.", "content": "APL ist mächtig: Es gibt (abhängig von der Version) rund 70 primitive, das heißt im Interpreter verankerte (im Gegensatz zu selbst definierten) Funktionen. Diese werden durch etwa 50 Symbole dargestellt, von den rund 20 Symbole zwei verschiedene Funktionen repräsentieren in Abhängigkeit davon, ob sie mit einem oder zwei Argumenten aufgerufen werden. Beispiel: Die meisten der in APL „eingebauten“ Funktionen wirken sowohl auf Skalare als auch auf Vektoren, Matrizen und Arrays. Wo in anderen Programmiersprachen Schleifen verwendet werden müssen, um eine Menge von Werten zu verarbeiten, genügt in der Regel bei APL der Einsatz einer primitiven Funktion. Darüber hinaus können viele dieser Funktionen mittels Operatoren erweitert werden. Neben den primitiven Funktionen, die immer aus einem einzelnen Zeichen bestehen, gibt es eine große Anzahl von System-Funktionen und -Variablen. Datum und Uhrzeit sind z. B. in einer Systemvariablen ⎕TS (für TimeStamp) abfragbar. Systemvariablen gehören nicht zum „primitiven“ Sprachumfang, sondern sind abhängig von der Implementation. Auch Systemfunktionen sind teilweise implementationsabhängig. Sie stellen beispielsweise Schnittstellen zu anderen Programmiersprachen und zum Betriebssystem bereit. Definierte Funktionen passen sich nahtlos in dieses Konzept ein. Sie können monadisch oder dyadisch sein und ohne spezielle Syntax mit den primitiven Funktionen zusammen in einem Statement verwendet werden. Es können sogar selbst programmierte Funktionen als Argumente eines Operators verwendet werden oder Operatoren selbst programmiert werden. Da die primitiven Funktionen von APL nur aus einem einzigen Zeichen bestehen und diese Funktionen zudem sehr mächtig sind, kann keine andere Sprache mit vergleichbarer Kürze und Stringenz aufwarten. Wo in anderen Programmiersprachen viele Zeilen vonnöten sind, reicht bei APL häufig schon eine Anweisung mit einigen Symbolen aus. Dies sind die berühmt-berüchtigten „\"one-liners\"“, an denen viele APL-Programmierer ihr „Denkzeug“ („\"APL as a tool of thought\"“) geschärft haben. Ken Iverson selbst hat einen \"one-liner\" geschaffen, der eine Liste der ersten Primzahlen bis höchstens N erstellt: Es existieren noch extremere Beispiele. So gibt es eine APL-Lösung des n-Damen-Problems ebenfalls in einer (!) Zeile. Kritiker sprechen von APL gelegentlich als von einer „Write-once-read-never“-Sprache. Diesem Urteil liegt ein Missverständnis zugrunde: Wenn in einer Zeile APL soviel passiert wie in zwei Seiten C-Code, dann sollte man realistischerweise davon ausgehen, dass diese eine Zeile zum Verständnis etwa die gleiche Zeit benötigt wie die zwei Seiten C-Code. APL hat sich besonders in Bereichen bewährt, in denen sich die Anforderungen konstant und schnell ändern: Versicherungen, Hedge-Fonds, Portfolio-Verwalter sowie Prototyping für neue Anwendungen. Die verwendeten Symbole, die Kürze der Formulierung und die variable Manipulation abstrakter Objekte (die erwähnten Skalare, Vektoren, Matrizen und so weiter – sowohl in Zahlen- wie in Textform und sogar gemischt) machen APL zu einer Sprache für Mathematiker (wofür sie ja auch anfangs konzipiert war). Sie erfordert abstraktes Denken und räumliches Vorstellungsvermögen, ist dadurch aber auch einfach und sehr elegant.", "section_level": 1}, {"title": "Ausführungsgeschwindigkeit.", "content": "Da APL interpretiert wird, kann es vergleichsweise langsam in der Ausführung sein. Dies macht sich besonders dann unangenehm bemerkbar, wenn ein APL-Programm sich um einzelne Datenteilchen kümmern muss, zum Beispiel in einem KeyPress-Event-Handler. Andererseits umfasst APL einen großen Vorrat hochspezialisierter Funktionen, die für die Verarbeitung großer Arrays optimiert sind. Werden diese Funktionen auf große Datenmengen angewendet, dann können APL-Programme wie auch andere Interpreter-Programme sehr schnell sein. Als funktionale Sprache ist APL prinzipiell geeignet, Multiprozessormaschinen auszunutzen. In diesem Bereich gibt es derzeit die größten Weiterentwicklungen der am Markt erfolgreichen APL-Implementationen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und aktuelle Situation.", "content": "Bis etwa 1985 war IBM mit ihrem APL2-Interpreter auf PCs wie auf Mainframes der führende Anbieter. In den folgenden knapp 10 Jahren war APL sehr erfolgreich, wurde aber nicht nennenswert weiterentwickelt. Erst seit etwa 1992 haben kleinere Software-Unternehmen (APL2000, Dyalog APL, später auch MicroAPL) APL kontinuierlich weiterentwickelt. Mittlerweile haben diese Implementierungen IBMs APL2 in Sachen Leistungsfähigkeit deutlich hinter sich gelassen. Allerdings ist APL2 die einzige APL-Implementierung, die (auch) auf Mainframes läuft. Die vielleicht derzeit beste Implementierung, Dyalog APL, wurde von Microsoft in den Kreis der anerkannten.NET-Sprachen aufgenommen. IBM APL2 ist dagegen erste Wahl in IBMs Websphere-Welt. Besondere Bedeutung hat APL2 heute vor allem noch in der Banken-, Versicherungs- und der Tourismusbranche sowie in Forschung und Entwicklung. Heute wird APL in kleinen Projekten von spezialisierten Software-Unternehmen eingesetzt sowie als Werkzeug von Fachleuten, die sich eher als Systemanalytiker oder Business-Analysten denn als Programmierer bezeichnen. Auch in den Fachabteilungen größerer Unternehmen, Forschungsinstituten und an Universitäten wird es noch immer erfolgreich genutzt. „\"APL is alive and well\"“ und hat ein eigenes Wiki. 2012 konnte das Computer History Museum mit der Erlaubnis von IBM den Assembler-Quelltext von APL in der 1969–1972 “XM6” Version für System/360 veröffentlichen.", "section_level": 1}, {"title": "J und APL.", "content": "In seinen späten Jahren hat der Hauptdesigner von APL, Ken Iverson, einen zweiten Versuch gewagt. Das Ergebnis ist die Programmiersprache J, die nichts mit Microsofts nicht mehr unterstützter Programmiersprache J# zu tun hat. Diese Sprache ähnelt in ihren Konzepten sehr stark APL, verwendet aber ausschließlich Zeichen des ASCII-Zeichensatzes. Dies wird von den Anhängern als gewaltiger Fortschritt angesehen, von Kritikern aber abgelehnt, da die Verständlichkeit vermindert und Selbsterklärung der Symbole nicht ausgenutzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "APL (\"A Programming Language\") ist eine üblicherweise interpretierende Programmiersprache, deren Syntax überwiegend aus Symbolen besteht. Sie wurde von Kenneth E. Iverson und seinen Kollegen bei IBM in den 1960er Jahren als algorithmische Notation (u. a. für den Mathematikunterricht) und als Entwurfssprache für Großrechner entwickelt.", "tgt_summary": "APL 是 A Programming Language 或 Array Processing Language 的缩写。肯尼斯·艾佛森在1962年设计这个语言时他正在哈佛大学工作,1979年他因对数学表达式和编程语言理论的贡献而得到图灵奖。在过去数十年的使用历史中,APL 从它的原始版本开始不断改变和发展,今天的版本与1963年发表时的版本已经非常不一样了。但它始终是一种解释执行的计算机语言。现代的 APL 版本支持其初始版本不支持的结构和模式编程。APL 至今依然使用一种非标准化的字母表,这一直是他人对 APL 的批评。", "id": 2525630} {"src_title": "Wolfgang von Kempelen", "tgt_title": "沃爾夫岡·馮·肯佩倫", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Wolfgang von Kempelen stammte aus einer angesehenen deutschsprachigen Familie vermutlich irischer Herkunft und war der jüngste Sohn des 1722 nobilitierten Hofkammerrats Engelbert (von) Kemp(e)len und Bruder des Generalmajors Johann Nepomuk von Kempelen, mit dem er in biografischer Hinsicht häufig verwechselt bzw. mit ihm gleichgesetzt wird (vgl. beispielsweise den Eintrag in ADB.) So stehen beispielsweise der Namenszusatz \"de/von Pázmánd\" und der Rang eines Ritters des St. Stephan-Ordens ausschließlich Johann Nepomuk und nicht Wolfgang von Kempelen zu. Auch die Bezeichnung als \"Baron\" entspringt einem Irrtum, Engelbert K. war lediglich in den Briefadel erhoben worden. Kempelen besuchte das Gymnasium in Pressburg (heute: Bratislava). Anschließend soll er in Wien Philosophie und Rechtswissenschaften studiert haben, doch ist eine Immatrikulation dort nicht nachweisbar. Wahrscheinlich ist jedoch ein Besuch der Akademie in Raab (Győr), in der die Studenten gezielt auf eine Beamtenlaufbahn vorbereitet wurden. Kempelen beherrschte die Sprachen Deutsch, Ungarisch, Französisch, Italienisch und Latein, später lernte er wohl zusätzlich für seine Reisen mit dem Schachtürken in den 1780er Jahren noch Englisch. Die Frage seiner Nationalitätszugehörigkeit ist aus heutiger Sicht strittig: Kempelen wird von postumen Autoren sowohl für die österreichische wie die ungarische oder slowakische Nationalität reklamiert und bisweilen sogar als Deutscher bezeichnet. Über seine eigene Sichtweise hierzu ist nichts bekannt. Nach ausgedehnten Reisen in Italien wurde er Mitglied einer Kommission, die den Codex Theresianus, den lateinischen Entwurf eines bürgerlichen Gesetzbuches unter Maria Theresia, ins Deutsche (nach anderen Angaben ins Ungarische) übertrug. Durch diese Arbeit empfahl er sich der Kaiserin, die ihn zum Concipisten der ungarischen Hofkammer und einige Jahre später zum Hofkammerrat beförderte. 1765 wurde er Beauftragter für das Salzwesen und Siedlungswesen im Banat, 1766 Beauftragter für die Sicherheit der Salzminen in Ungarn und 1767 Beauftragter für die Wiederbesiedlung des Banat. In letzterer Funktion hatte er wesentlichen Anteil daran, die Besiedlung und Infrastruktur des durch Kriegszerstörungen und Naturkatastrophen verwüsteten Banat zu organisieren. Er war verantwortlich für die Ansiedlung von rund 37.000 Familien, beteiligte sich am Entwurf geeigneter Wohngebäude für die Siedler, führte den Anbau von Flachs ein und errichtete eine Seidenfabrik. In der Umgebung von Temeschburg im Banat ließ er Sümpfe trockenlegen, Straßen wiederherstellen und Schulen bauen, außerdem führte er eine Schulpflicht ein. In Anerkennung dieser Tätigkeit stattete die Kaiserin ihn 1771 mit einer jährlichen Leibrente von 1000 Gulden aus, die später durch ihren Sohn Joseph II. im Rahmen der allgemeinen Aufhebung von Vergünstigungen der Beamten wieder eingezogen wurde. 1776 überzeugte er den Hof von der Notwendigkeit, die Universität Tyrnau aus ihrem nicht mehr ausreichenden Gebäude in geeignetere Räumlichkeiten der Universität von Buda im Schloss von Buda umzusiedeln. Er wurde persönlich mit der Leitung des Umzugs beauftragt und betreute dabei besonders die Überführung der Universitätsbibliothek. 1786 wurde er zum Hofrat bei der vereinigten \"siebenbürgisch-ungarischen Hofkanzlei\" ernannt. 1798 ging er unter Beibehaltung seiner vollen Bezüge von 5000 Gulden in den Ruhestand. Der immer wieder kolportierte Verlust dieser Bezüge ist nicht zutreffend, ebenso wie die Behauptung, Kempelen sei bei seinem Tod verarmt und vergessen gewesen. Kempelen war zweimal verheiratet, aus seiner zweiten, 1762 geschlossenen Ehe gingen fünf Kinder hervor, von denen nur zwei das Erwachsenenalter erreichten.", "section_level": 1}, {"title": "Schaffen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Schachtürke.", "content": "Europaweite Bekanntheit erlangte Kempelen durch die Konstruktion seines sogenannten \"Schachtürken\" (siehe auch Schachcomputer), eines scheinbaren Schachautomaten, bei dem jedoch tatsächlich ein in dem Gerät verborgener menschlicher Schachspieler mit Hilfe einer kunstreichen Mechanik die Schachzüge einer türkisch gekleideten Puppe steuerte. 1769 hatte Kempelen auf Einladung Maria Theresias einer Vorführung magnetischer Experimente beigewohnt, mit der der Franzose Jean Pelletier am Wiener Hof auftrat. Kempelen äußerte sich der Legende nach abfällig über diese Vorführung und kündigte an, binnen eines halben Jahres eine wesentlich bessere Maschine konstruieren zu können. Zu einem nicht genau bezeugten späteren Zeitpunkt führte er dann tatsächlich seinen \"Mechanischen Schachspieler\" der Kaiserin in Wien vor. Der Schachtürke erregte in kurzer Zeit europaweites Aufsehen, das sich in einer lebhaften Berichterstattung niederschlug. Kempelen führte ihn daraufhin 1783/84 eine zweijährige Reise in deutschen und europäischen Städten vor. Nach seinem Tod 1804 wurde er zusammen mit anderen Gegenständen aus Kempelens Nachlass von Johann Nepomuk Mälzel erworben und 1824, also rund zwanzig Jahre nach dem Tod seines Erfinders, noch einmal weltweit vorgeführt. Durch Mälzel kam der Automat später in die USA, wo er 1854 bei einem Feuer im Peale’s Museum in Philadelphia verbrannte. Nach einer der verschiedenen Etymologien für den Ausdruck „getürkt“ (gefälscht, vorgetäuscht) soll dieser sich von Kempelens Schachtürken herleiten. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Identifizierung des Schachtürken mit einem Androiden von Kempelen selbst nie vorgenommen wurde, sondern der sensationshungrigen Berichterstattung entsprang (ebenso wie späterhin die Empörung über den vorgeblichen Betrug).", "section_level": 2}, {"title": "Die Sprechmaschine.", "content": "Während der Schachtürke eine vorwiegend zu Unterhaltungszwecken gedachte Erfindung war, ist Kempelens \"Sprechmaschine\" zur Hervorbringung menschlicher Sprachlaute eine auch wissenschaftsgeschichtlich bedeutende Leistung. Nicht zuletzt handelt es sich bei ihr um die erste grundsätzlich funktionstüchtige Konstruktion zur Sprachsynthese überhaupt. Spätestens ab 1769 stellte Kempelen erste Untersuchungen mit verschiedenen Musikinstrumenten an, um die menschliche Stimme bzw. ihre Produktion durch artifizielle Artikulationsprozesse möglichst naturgetreu nachzubilden. Als hierfür besonders prädestiniert erschienen ihm Doppelrohrblattinstrumente, aufgrund einer gewissen Analogie des Doppelrohrblatts zu den menschlichen Stimmlippen. In der Folgezeit ergänzte er seine mechanischen Beobachtungen durch eine gründliche autodidaktische Analyse menschlicher Sprache und Artikulationsvorgänge. Die Ergebnisse seiner Forschungen, bei denen er unter anderem auf Vorarbeiten von Albrecht von Haller, Denis Dordat und Christian Gottlieb Kratzenstein zurückgreifen konnte, publizierte er 1791 in seiner Schrift \"Wolfgangs von Kempelen k. k. wirklichen Hofraths Mechanismus der menschlichen Sprache nebst der Beschreibung seiner sprechenden Maschine\". Während Kratzenstein 1773 fünf mit speziellen Resonatoren versehene durchschlagende Zungenpfeifen vorstellte, mit denen jeweils nur ein bestimmter Monophthong (nämlich A, E, i, O, U) hervorgebracht werden konnte, erlangte Kempelen die Einsicht, dass natürlich klingende Sprache mit solchen Mitteln nicht hervorgebracht werden kann, weil die Artikulation eines jeden Sprachlauts fast immer von den ihn umgebenden Sprachlauten beeinflusst wird (Koartikulation). Findet dieses Phänomen bei einer Sprachsynthese keine Berücksichtigung, beeinträchtigt dies sowohl ihre Verständlichkeit wie auch die Authentizität der Synthese sehr stark. Daher konstruierte Kempelen seine Sprechmaschine weitgehend in Anlehnung an den menschlichen Sprechapparat. Die durch die manuelle Bedienung zwangsläufig hervorgerufene Trägheit und Variation in der Artikulation verstärkt diesen Effekt noch. Die wissenschaftliche Untersuchung der Koartikulation ist erst im 20. Jahrhundert wieder aufgegriffen worden. Die Funktionsweise der Sprechmaschine (je nach Quelle auch: \"Sprachmaschine\" oder \"sprechende Maschine\") basierte auf dem Konzept einer möglichst naturgetreuen Nachbildung der menschlichen Sprechorgane. Dabei wird die Lunge durch einen Blasebalg, die Funktion der Stimmbänder durch ein aufschlagendes Rohrblatt aus Elfenbein Einfachrohrblatt einer Sackpfeife oder eines Dudelsacks wurde für erste Versuche verwendet, die Nase durch einen Nasaltrakt mit zwei Nasenöffnungen und der Mund durch einen Gummitrichter simuliert. Dieser Gummitrichter ist jedoch vollkommen leer, weist also keine Repräsentationen für Zunge, Zähne, Lippen oder weichen Gaumen auf. Durch Veränderung der Abdeckung des Gummitrichters mit der Hand lassen sich sowohl einige unterschiedliche Vokale als auch gewisse Konsonanten erzeugen. Die Nasenrohre werden stets mit den Fingern verschlossen, außer wenn Nasale oder Nasalvokale hervorgebracht werden sollen. Die objektiv eher mäßige Artikulationsqualität und -genauigkeit seiner Synthese, die nicht zuletzt aus dem Fehlen nahezu sämtlicher Artikulationsstellen und Artikulatoren \"(s. o.)\" und dem damit zusammenhängenden Mangel an Modulationsfähigkeit der Formanten resultierte, wusste Kempelen dadurch zu kaschieren, dass er ihr die Stimme eines kleinen Kindes gab, die ja ihrerseits auch noch Schwierigkeiten mit den exakten Artikulationsabläufen haben. Faktisch in überzeugender Qualität darstellbar sind lediglich die Vokale,, und mit einigen Einschränkungen sowie die Konsonanten bzw., und. Das Original der \"Sprechmaschine\", auf dem mutmaßlich die in seinem 1791 erschienenen Buch abgedruckte Beschreibung basiert, gilt als verschollen. Es ist allerdings ohnehin fraglich, ob es die Sprechmaschine, so wie sie im \"Mechanismus der menschlichen Sprache...\" beschrieben wird, jemals gegeben hat: Eine 1784 (also deutlich \"vor\" der Veröffentlichung des \"Mechanismus\") in Leipzig unter Kempelens Mitarbeit angefertigte Beschreibung und Zeichnung der Sprechmaschine zeigt diese mit einem deutlich komplexeren Aufbau als im Buch beschrieben, der zugleich einige Funktionen ermöglicht, die mit der Buch-Version nicht darstellbar sind (bspw. die Veränderung der Tonhöhe während der Bedienung). Möglicherweise handelt es sich bei der Darstellung im \"Mechanismus\" also um eine idealisierte Fassung. Eine um 1906 vom k.k. Wiener Konservatorium unter bislang nicht vollständig geklärten Umständen an das Deutsche Museum in München (DMM) gelangte Version der Sprechmaschine (teilweise als Kopie des Nachbaues von Charles Wheatstone bezeichnet) hat einen ebenfalls deutlich komplexeren technischen Aufbau, der in manchen Aspekten eher der Version von 1784 ähnelt als derjenigen aus dem \"Mechanismus\". Viele konstruktive Details sind erheblich anders konzipiert als es durch Kempelen selbst beschrieben wurde (beispielsweise die Konstruktion der Zungenpfeife und der Frikativgeneratoren). Woher und aus wessen Hand das Exemplar im Deutschen Museum ursprünglich stammt, ist bislang nicht völlig klar. Etliche Experten, darunter auch Prof. Bernd Pompino-Marschall (HU Berlin), vermuteten, dass die in München ausgestellten Teile nicht ursprünglich zusammengehörig sind, sondern aus einem relativ alten Torso mit neueren Ergänzungen bestehen. Diese These wurde von Fabian Brackhane, der das Exemplar 2008 detailliert untersuchen und vermessen konnte, zunächst unterstützt: Während die Windlade zusammen mit der Zungenpfeife sowie Mund und Nase recht alt zu sein scheint und (nicht zuletzt aufgrund der angewendeten Fertigungstechniken) durchaus zeitlich nahe an Kempelen heranreichen könnte, sind der äußere Resonanzkasten, die Fundamentplatte und der Blasebalg augenscheinlich neueren Datums. Auch an der Windlade und ihrer Technik wurden später deutlich sichtbare und Änderungen und Ergänzungen vorgenommen. Aktuelle Untersuchungen (2015f.) legen indessen einen anderen Befund nahe: Nach intensiven Quellenrecherchen und Untersuchungen mit modernen bildgebenden Verfahren durch das DMM erhärten sich die Indizien immer mehr, dass es sich beim dortigen Exemplar tatsächlich doch um eine Konstruktion aus Kempelens eigener Hand handelt. Auch die zunächst deutlich jünger erscheinenden Bauteile weisen Merkmale auf, die sie zum Originalbestand gehören lassen. Eine umfangreiche Publikation hierzu ist in Vorbereitung. Die häufig zu lesende Behauptung, diese Münchener Version sei \"die\" Sprechmaschine Kempelens, ist jedoch grundsätzlich nicht plausibel: Es ist sehr zu bezweifeln, dass Kempelen stets nur mit einem Exemplar seiner Synthesemaschine arbeitete. Eher dürfte er, wie es seine Äußerungen im \"Mechanismus\" nahelegen, mit mehreren Versionen parallel experimentiert haben. Der Münchener Apparat ist seit vielen Jahren nicht mehr funktionsfähig. Bereits unmittelbar nach dem Erscheinen von Kempelens \"Mechanismus\" wurden die ersten Nachbauten von dessen Sprechmaschine angefertigt; schon Goethe berichtet von einem solchen. Ein weiterer entstand in den 1830er Jahren durch den britischen Physiker Charles Wheatstone. In jüngerer Zeit entstand eine Reihe von Nachbauten der Sprechmaschine: So existieren neben einem künstlerisch freien Nachbau durch Jakob Scheid an der Universität für angewandte Kunst in Wien von 2004 u. a. drei jeweils streng an Kempelens Vorgaben orientierte Exemplare in Paris (Jean-Sylvain Liénard, Laboratoire d’Informatique pour la Mécanique et les Sciences de l’Ingénieur, 1968) sowie an den Universitäten von Budapest (Péter Nikléczy und Gábor Olaszy 2001) und Saarbrücken (Lehrstuhl für Phonetik und Phonologie; Fabian Brackhane und Dominik Bauer 2007-09). Weitere Nachbauten existieren in York (David Howard 1993), Utrecht (Marcel van den Broeke 1967) und Montluçon (Jean Jeltsch 2008), im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn und in der Historischen akustisch-phonetischen Sammlung (HAPS) der TU Dresden (beide Fabian Brackhane 2009) und im Leibniz-Institut für deutsche Sprache Mannheim (Fabian Brackhane 2017).", "section_level": 2}, {"title": "Hilfsmittel für den Blindenunterricht.", "content": "Im Jahr 1778 wurde Kempelen Maria Theresia Paradis vorgestellt, die eine begabte Sängerin, Komponistin und Pianistin war, aber wegen ihrer Blindheit Analphabetin geblieben war. Auf Bitten der Kaiserin erfand Kempelen als Hilfsmittel einen dreidimensional tastbaren Letternsatz und brachte der Blinden damit das Lesen und Schreiben bei. 1779 baute er für sie eine Druckmaschine mit beweglichem Letternsatz und einen Setzkasten, wofür sie ihm am 16. August 1779 in einem mit dieser Maschine geschriebenen Brief überschwänglich dankte.", "section_level": 2}, {"title": "Bauten und mechanische Arbeiten.", "content": "Teils im Rahmen seiner Amtsführung, teils aus privater Neigung oder auf persönliche Bitten von Mitgliedern des Hofes, vollbrachte Kempelen zahlreiche Leistungen auf dem Gebiet der Architektur und Mechanik:", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerische und literarische Arbeiten.", "content": "Kempelen war ein begabter Zeichner und Radierer. Er schrieb Epigramme, Gedichte, Dramen und Singspiele, zu denen er selbst die Musik komponierte. Seine Komödie \"Das Zauberbuch\" wurde 1767 in Pressburg aufgeführt, sein Singspiel \"Andromeda und Perseus\" erschien 1780 in Wien und wurde dort 1781 öffentlich aufgeführt. Seit 1789 war er Ehrenmitglied der Wiener Akademie der Künste.", "section_level": 2}, {"title": "Nachleben.", "content": "1935 wurde die \"Kempelengasse\" in Wien-Favoriten nach dem Erfinder benannt. Anlässlich von Kempelens 200. Todestag gab es mehrere Versuche, seine berühmten Maschinen nachzubauen. Der Wiener Künstler Jakob Scheid schuf einen Nachbau der Sprechmaschine, der den Anweisungen Kempelens unter Einsatz von modernen Materialien folgt und tatsächlich sprachliche Laute von sich geben kann. Auch Teile des Schachtürken wurden von Scheid nachgebaut (beide in Felderer/Strouhal 2004). Ein vollständiger Nachbau des Schachtürken wurde vom Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn vorgenommen. Von Kempelens Sprechmaschine existieren mittlerweile auch mehrere Nachbauten, die sich im Gegensatz zu der Arbeit Scheids eng an die im \"Mechanismus\" beschriebene Konstruktion anlehnen (siehe oben unter 'Die Sprechmaschine'). In jüngster Zeit wurde Kempelens Bedeutung als innovativer Erfinder gewürdigt. Im Jahr 2007 reflektierten Ausstellungen in Budapest und Karlsruhe das Thema \"Wolfgang von Kempelen - Mensch - (in der) Maschine\". So erscheint Kempelen aus moderner Sicht als „Prototyp des pragmatischen Genies im Zeitalter der Erfindung“.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Zeitgenössische Quellen: Neuere Forschungsliteratur: Biographischer Essay: Belletristik:", "section_level": 1}], "src_summary": "Wolfgang von Kempelen (, ; * 23. Januar 1734 in Pressburg; † 26. März 1804 in der Alservorstadt, heute Wien) war ein Erfinder, Architekt und Staatsbeamter im Königreich Ungarn bzw. im Erzherzogtum Österreich.", "tgt_summary": "沃尔夫冈·冯·肯佩伦(,1734年-1月23日-1804年-3月26日)是一个作家及发明家,知名于其自动下棋装置土耳其行棋傀儡及说话机器。", "id": 1625902} {"src_title": "Konsekration", "tgt_title": "祝聖", "src_document": [{"title": "Antike.", "content": "Die Staatsreligion im antiken Rom kannte den Vorgang der Konsekration insbesondere, wenn es um die Apotheose der römischen Kaiser ging (siehe Divus). Die ersten Christen der Urkirche benutzten dieses Wort deshalb im liturgischen Zusammenhang zunächst zurückhaltend.", "section_level": 1}, {"title": "Christentum.", "content": "Am häufigsten wird der Begriff \"Konsekration\" im Zusammenhang mit den Gaben von Brot und Wein bei der heiligen Messe, göttlichen Liturgie oder Abendmahlsfeier verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Konsekration von Brot und Wein.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verständnis der verschiedenen Kirchen.", "content": "Während der eucharistischen Liturgie spricht der Priester oder Pfarrer die Konsekrationsworte, die in der Bibel überlieferten Einsetzungsworte Jesu beim letzten Abendmahl. Für alle Christen ist damit das Gedächtnis des Leidens und Sterbens Jesu im Rahmen der Eucharistiefeier verbunden. Bedeutung und Gehalt dieser liturgischen Handlung werden in den verschiedenen christlichen Konfessionen aber unterschiedlich bestimmt und interpretiert. Nach römisch-katholischer Lehre geschieht dabei eine geheimnisvolle Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, die traditionell mit dem theologischen Begriff der Transsubstantiation (\"Wesensverwandlung\") beschrieben wird (festgeschrieben 1215 beim IV. Laterankonzil). Dogmatisiert wurde die Transsubstantiationslehre jedoch nie, wenngleich auf dem Konzil von Trient festgestellt wurde, dass diese Lehre das Geschehen gut erkläre. Danach ist nach der Wandlung nicht mehr die Substanz, sondern nur noch die Gestalt (Akzidentien) von Brot und Wein gegeben. Unter diesen Gestalten ist nun der Substanz nach Jesus Christus gegenwärtig, und zwar nach römisch-katholischer Lehre sowohl in der Hostie bis in ihre kleinsten Teile wie in der Gestalt des Weines und jedes Tropfens. Jesus Christus ist ganz gegenwärtig: mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele, als wahrer Gott und Mensch, als Gekreuzigter und Auferstandener. Daher ist entsprechend den Vorschriften der Liturgie dafür zu sorgen, dass auch einzelne Partikel der Hostien nicht achtlos weggeworfen, sondern nach Möglichkeit aufgesammelt und verzehrt werden. Die sakramentale Gegenwart Christi bleibt nach katholischem Verständnis auch nach der heiligen Messe in den eucharistischen Gestalten erhalten, weshalb konsekrierte Hostien in römisch-katholischen Kirchen im Tabernakel aufbewahrt werden. Nach urkirchlichem Brauch kann so die Kommunion jederzeit Kranken oder, als Wegzehrung, Sterbenden gereicht werden. Bei bestimmten Anlässen wird die konsekrierte Hostie in einer Monstranz zur Anbetung gezeigt (Aussetzung des Allerheiligsten, sakramentaler Segen, Fronleichnamsprozession). Die Gültigkeit der Konsekration ist nach römisch-katholischem Verständnis von der Weihevollmacht des Zelebranten abhängig, für deren Gültigkeit wiederum die Lehre der apostolischen Sukzession entscheidende Bedeutung besitzt, d. h. die Weitergabe des Bischofsamtes und damit des Priestertums ausgehend von den durch Christus in dieses Amt eingesetzten Aposteln. Demnach kann nur ein nach katholischem Verständnis in ununterbrochener Reihe („Weihelinie“) gültig geweihter Priester (nicht zwingend ein katholischer Priester, auch orthodoxe Priester oder etwa nach gültiger Weihe zu einer anderen Konfession konvertierte Priester kommen prinzipiell in Frage) die Wandlung innerhalb der Eucharistiefeier vollziehen. Keinesfalls hängt die Gültigkeit der Konsekration vom Glauben oder von der sittlichen Disposition des Priesters oder des Empfängers des Sakraments ab (ex opere operato). Weiter ist auch nach römisch-katholischer Lehre eine Konsekration außerhalb der Eucharistiefeier (selbst durch gültig geweihte Priester) nicht möglich. Das bedeutet, eine Wandlung kann ausschließlich im Rahmen einer dem Grundschema der römischen Messfeier wenigstens in den konstituierenden Bestandteilen entsprechenden liturgischen Feier und mit der Intention der Kirche stattfinden; ein magisches Verständnis der Konsekrationsvollmacht ist damit ausgeschlossen. Nach lutherischer Auffassung findet bei der Abendmahlsfeier keine Wesensverwandlung (Transsubstantiation) der Elemente Brot und Wein statt, sondern eine so genannte Konsubstantiation, das bedeutet, Brot und Wein bleiben erhalten, „in und unter“ ihnen (\"in et sub pane et vino\") wird aber der wahre Leib und Blut des Herrn verzehrt. Mit der Konsekration werden durch den – nach bekenntnislutherischer Auffassung \"in persona Christi\" handelnden – ordinierten Pfarrer (Priester) Brot und Leib Christi, Wein und Blut Christi zu einer sakramentalen Einheit (Impanationslehre). Im Abendmahl empfangen die Teilnehmenden also wirklich Christi Leib und Christi Blut mit ihrem Mund zur Vergebung der Sünden. Der Schwerpunkt der lutherischen Abendmahlsfrömmigkeit liegt auf dem gläubigen Empfang des Sakraments (in beiden Gestalten), ohne den das Abendmahl nutzlos ist. Eine Anbetung der sakramentalen Gestalten gibt es im Luthertum darum nicht. Die Wirksamkeit der Konsekration wird als Ausfluss des allgemeinen Priestertums aller Getauften und ihres Glaubens, nicht (jedenfalls nicht allein) der Vollmacht des ordinierten Vorstehers (Priesters) angesehen. Der strenge lutherische Gebrauch des Abendmahls ist im deutschsprachigen Raum in den Landeskirchen und in der unierten Kirche zurückgetreten, zumal die Leuenberger Konkordie ein vermittelndes Abendmahlsverständnis festschreibt, das wenig Raum für die Beibehaltung eines den Glauben an die Realpräsenz betonenden Konsekrationsritus lässt. In den bekenntnislutherischen Kirchen, z. B. der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche oder der Lutherischen Missouri-Kirche, wird die Bedeutung der Konsekration aber weiterhin betont. Auch mit den nach dem Abendmahl verbleibenden Resten (Relicta) wird dort sehr sorgsam umgegangen, indem sie vom Pfarrer am Altar oder später in der Sakristei verzehrt werden. In den reformierten Kirchen wird betont, dass die Gemeinschaft der Gläubigen als wahrer Leib Christi zu betrachten ist, der durch Brot und Wein im Abendmahl symbolisiert wird. Die Rezitation der Abendmahlsworte Jesu wird im reformierten Bereich als andenkendes Gedächtnis aufgefasst, nicht jedoch als Konsekration, mit der eine besondere Verwandlung von Brot und Wein einherginge. Die Realpräsenz im herkömmlichen Sinn wird zumeist abgelehnt. Während die Reformatoren Zwingli und Karlstadt nur noch von einem symbolischen Gedächtnis ausgingen, nahm Calvin eine dynamische Gegenwart Christi beim Abendmahl an, die sich darin äußere, dass vom verklärten Herrn im Augenblick des Kommunionempfangs eine Kraft herabströme, die den Gläubigen stärkt. Die orthodoxen und altorientalischen Kirchen gehen im traditionellen Sinn von der realen Präsenz des Leibes und Blutes Jesu Christi unter den in der göttlichen Liturgie konsekrierten Gestalten von Brot und Wein aus, legen sich aber im Hinblick auf den Zeitpunkt und die Art und Weise der Verwandlung nicht fest. Die Konsekration oder Heiligung von Brot und Wein geschieht durch die Liturgie als Ganzes. Zur Wandlung kommt es dabei nach orthodoxem Verständnis zu einem nicht näher zu bestimmenden Moment, während der Priester die eucharistischen Gebete über die Gaben spricht; sie wird traditionell eher mit der Epiklese (Herabrufung des Heiligen Geistes), die keinesfalls fehlen darf, als mit den Einsetzungsworten verbunden gesehen. Die geheiligten Elemente werden aufbewahrt und können in der Liturgie der vorgeweihten Gaben ohne erneute Wandlung von den Gläubigen als Leib und Blut Christi empfangen werden, eine sakramentale Anbetung ist jedoch nur innerhalb der göttlichen Liturgie und nicht von ihr getrennt vorgesehen. In der altkatholischen Kirche sowie auch in weiten Teilen der Anglikanischen Gemeinschaft wird im Prinzip ein größtenteils mit dem der römisch-katholischen Kirche identisches Abendmahlsverständnis vertreten. Allerdings ist der Freiraum für Interpretationen und Variationen der Abendmahlslehre sehr viel größer, was sowohl Zeitpunkt und Art und Weise der Verwandlung als auch das Verständnis von der Realpräsenz und vom Opfercharakter der Messe betrifft, das sich teilweise auch lutherischen oder reformierten Standpunkten nähern kann. Die römisch-katholische Transsubstantiationslehre wird im altkatholischen Bereich zumeist anerkannt, im anglikanischen Bereich häufig abgelehnt, überall jedoch nur als eine mögliche, nicht zwingend anzunehmende Erklärungsweise betrachtet. Die Wandlung findet auf nicht näher definierte Weise mit der Konsekration (Rezitation der Einsetzungsworte) durch den Priester statt.", "section_level": 2}, {"title": "Konsekrationsworte der römisch-katholischen Liturgie.", "content": "Als Einsetzungs- oder Konsekrationsworte bezeichnet werden die Worte Jesu, welche er beim letzten Abendmahl gesprochen hat („Einsetzungsbericht“). Sie lauten in allen Hochgebeten des Missale Romanum gleich, sind aber verschieden eingebettet in den Abendmahlsbericht. Im zweiten Hochgebet des deutschsprachigen Messbuches lautet der Einsetzungsbericht (in Großbuchstaben die Konsekrationsworte): Entsprechend dem Schreiben vom 17. Oktober 2006 von Francis Kardinal Arinze, Vorsitzender der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der Welt soll das \"pro multis\" des lateinischen Messbuchs künftig wortgetreu mit \"für viele\" übertragen werden. Es wurde den Bischofskonferenzen ein Zeitraum von bis zu zwei Jahren eingeräumt, die Gläubigen auf die Übersetzungsänderung vorzubereiten. In einem am 24. April 2012 veröffentlichten Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz teilte Papst Benedikt XVI. seine Entscheidung mit, dass aus Gründen einer als notwendig angesehenen Trennung von Übersetzung der Urtexte und deren Interpretation die Übersetzung „für viele“ zu verwenden sei. Allerdings wurde 2001 von der römisch-katholischen Kirche die Gültigkeit der „Anaphora der Apostel Addai und Mari“, die bei den nicht-unierten Assyrern keine expliziten Wandlungsworte enthält, anerkannt. Das heißt, für orientalische Liturgien außerhalb der römischen Tradition wird unter ökumenischem Aspekt eine wirksame Konsekration auch ohne Einsetzungsworte theologisch toleriert, sofern in der Liturgie implizit die Konsekration vollzogen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Konsekrationsworte der evangelisch-lutherischen Liturgie.", "content": "In den evangelischen Kirchen wird üblicherweise folgender Wortlaut verwendet: In den lutherischen Kirchen, vor allem dogmatisch und kirchenrechtlich verbindlich in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, konsekriert der Pfarrer, bei den Worten „Das ist mein Leib“ und „Das ist mein Blut“ (durch das Kreuzzeichen). Während der Rezitation hält der lutherische Pfarrer seine Hand beim Brotwort über die Patene und beim Kelchwort über den Kelch. Hiermit wird bezeugt und für die feiernde Gemeinde ersichtlich (\"celebratio coram publico\"), dass das, was auf der Patene und im Kelch ist, konsekriert, das heißt wirklich Leib und Blut Christi ist. Bei Bedarf (die geweihten Gaben gehen während des Abendmahles aus) wird „nachkonsekriert“, das heißt, die Abendmahlsworte werden über den Gaben wiederholt. Hier besteht ein deutlicher Unterschied zwischen der lutherischen Abendmahlsauffassung und anderen protestantischen Auffassungen, wie z. B. Zwinglianismus, Calvinismus und Philippismus, wie auch weiteren heute vertretenen Meinungen.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Konsekrationshandlungen.", "content": "\"Konsekrieren\" bedeutet, dass eine Person oder Sache dem weltlichen „Gebrauch“ entzogen und in den alleinigen Dienst Gottes gestellt wird und bezieht sich auf die eigentliche Weihehandlung. Diesen Weihehandlungen ist gemeinsam, dass ihre Spendung dem Bischof vorbehalten ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Konsekration (von ‚weihen, heiligen‘) ist in der römischen Antike wie im Christentum die Übertragung einer Person oder Sache in den sakralen Bereich. Meist ist im Christentum mit dem Begriff Konsekration eine liturgische Handlung gemeint, die in der römisch-katholischen Kirche, bei den orthodoxen Kirchen, bei den Anglikanern, den evangelisch-lutherischen Kirchen und in der Christengemeinschaft praktiziert wird.", "tgt_summary": "祝圣(,英语:consecration),基督教神学术语,是一种宗教仪式。天主教称为祝圣,圣公会称为圣别,正教会称为成圣。在授与圣职时(如任命主教)会进行祝圣仪式。", "id": 245922} {"src_title": "Kriegsvölkerrecht", "tgt_title": "战争法", "src_document": [{"title": "Das Recht zum Krieg \"(ius ad bellum)\".", "content": "Kriege sind heute grundsätzlich völkerrechtswidrig. Dies ergibt sich aus Artikel 2 Ziffer 4 der Charta der Vereinten Nationen. Diese Vorschrift lautet: „Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.“ Noch bis zum Briand-Kellogg-Pakt von 1928 war der rechtliche Zustand umstritten: Zwar existierte – anders als in der Völkerrechtsgeschichte lange fälschlicherweise angenommen – kein Recht des Souveräns zur freien Kriegführung im Sinne des \"liberum\" \"ius ad bellum.\" Krieg war allerdings auch noch nicht allgemein verboten. Mit dem Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde 1945/46 erstmals die Planung, Vorbereitung, Einleitung oder Durchführung eines Angriffskrieges als Führungsverbrechen vor einem internationalen Militärgerichtshof in einem rechtsstaatlichen Verfahren abgeurteilt und ein Präzedenzfall geschaffen. Allerdings existierten diese Gesetze zur Zeit der Tat noch nicht. Trotz der grundsätzlichen Ächtung des Krieges gibt es mehrere Ausnahmen vom heute geltenden Gewaltverbot:", "section_level": 1}, {"title": "Das Recht im Krieg \"(ius in bello)\".", "content": "Große Teile des \"Rechts im Krieg\" werden heute unter der Bezeichnung Humanitäres Völkerrecht zusammengefasst. Kriegshandlungen sind nur zulässig in den Grenzen der völkerrechtlichen Vereinbarungen der Haager Abkommen, insbesondere der Haager Landkriegsordnung, und der Genfer Abkommen über die Verbesserung des Loses der Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der bewaffneten Kräfte, über die Behandlung der Kriegsgefangenen und über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten. Insbesondere ist ein Angriff auf diese geschützten Personenkreise unzulässig und stellt ein Kriegsverbrechen dar.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsentwicklung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.", "content": "In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich um den eingangs dargestellten klassischen Begriff \"Kriegsvölkerrecht\" ein Wandlungsprozess entwickelt, der aktuell weiter andauert. Im Zuge dessen zeigen sich verstärkt Tendenzen, meist nur für den Kern des humanitären Völkerrechts, teilweise aber auch für das gesamte \"ius in bello\" oder gar das gesamte Kriegsvölkerrecht den Begriff des \"Rechts des bewaffneten Konflikts\" (engl. \"law of armed conflict\") zu verwenden. Dies hat verschiedene mögliche Hintergründe: Wie bereits angedeutet wird jedoch der Begriff \"Recht des bewaffneten Konflikts\" – parallel zu \"bewaffneter Konflikt\" – nicht einheitlich verwendet. Klarheit besteht insoweit, als der Begriff zumindest alle Regeln des Völkerrechts einschließt, die bei Vorliegen eines \"bewaffneten Konflikts\" zur Anwendung kommen. Unklar ist hingegen, inwieweit zudem die Begriffe \"Krieg\" und \"Kriegsvölkerrecht\" verdrängt werden und folglich das \"Recht des bewaffneten Konflikts\" insbesondere auch das Neutralitätsrecht oder gar das \"ius ad bellum\" umfasst.", "section_level": 1}, {"title": "Durchsetzung geltenden Rechts.", "content": "Zur Überprüfung völkerrechtlicher Streitigkeiten ist in Den Haag der Internationale Gerichtshof eingerichtet worden, der auch in Fragen des Kriegsvölkerrechts Recht spricht. Der IGH ist nach Art. 92 der UN-Charta das Hauptrechtsprechungsorgan der UNO. Gleichwohl ist nicht jeder kriegsvölkerrechtlich relevante Sachverhalt vom IGH überprüfbar; vielmehr hängt es jeweils vom konkreten Einzelfall ab, inwieweit der IGH über einen Sachverhalt entscheiden kann. So hat sich beispielsweise Deutschland im Mai 2008 durch eine Unterwerfungserklärung gegenüber den Vereinten Nationen der obligatorischen Gerichtsbarkeit des IGH unterworfen, den Bereich der Auslandseinsätze der Bundeswehr von der Unterwerfungserklärung jedoch ausgenommen. Eine Zuständigkeit des IGH hinsichtlich der Auslandseinsätze der Bundeswehr kann als Folge davon nicht aus der deutschen Unterwerfungserklärung hergeleitet werden, sondern allenfalls aus anderweitigen Rechtsgrundlagen. Mit dem Römischen Statut zum Internationalen Strafgerichtshof ist ein internationaler Gerichtshof zur Ahndung von Straftaten gegen das Kriegsvölkerrecht geschaffen worden. Das deutsche Recht hat diese Entwicklung des Völkerstrafrechts in der Form eines Völkerstrafgesetzbuches übernommen. Bestimmte Verstöße gegen das völkerrechtliche \"ius ad bellum\" werden vom Straftatbestand des Verbrechens der Aggression in Artikel 8 des Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs erfasst. Seit 2017 kann der IStGH seine Zuständigkeit über das Aggressionsverbrechen ausüben. Das gegenwärtig geltende deutsche Strafrecht (Stand: April 2015) stellt die in StGB unter Strafe. Diese Vorschrift gilt nur für Angriffskriege, an denen Deutschland beteiligt ist. An der Kodifizierung des Aggressionsverbrechens im Völkerstrafgesetzbuch wird gegenwärtig im Bundesministerium der Justiz gearbeitet. Bestimmte Verstöße gegen das völkerrechtliche \"ius in bello\" werden vom Straftatbestand der Kriegsverbrechen erfasst. Die Strafbarkeit kann sich sowohl nach dem Statut des Internationalen Strafgerichtshofs als auch nach nationalem Recht – z. B. aufgrund des deutschen Völkerstrafgesetzbuchs – ergeben. Für Kriegsverbrechen gilt das Weltrechtsprinzip. Entsprechende Taten können somit auch dann von einem Staat verfolgt werden, wenn keinerlei Inlandsbezug vorliegt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich war der Krieg ein weitgehend rechtsfreier Raum, es entwickelten sich jedoch mehr oder weniger unverbindliche Gebräuche. Zu Zeiten der Römer prägte Cicero den lateinischen Rechtssatz \"inter arma enim silent leges\": Unter Waffen schweigen die Gesetze. Andererseits wurde Caesar in Rom wegen seiner Kriegführung in Gallien kritisiert. Auch wenn dies durch politische Widersacher betrieben wurde, zeigt es das Vorhandensein gewisser Moralvorstellungen über die Kriegführung. Augustinus von Hippo entwickelte am Übergang von Antike zum Mittelalter den Begriff des \"bellum iustum\", des gerechten Krieges. Im Hochmittelalter kam es im Zusammenhang mit den Kreuzzügen sogar kurzzeitig zur Verwendung des Begriffes \"bellum sacrum\", heiliger Krieg. Das entstehende Völkerrecht griff in der Neuzeit mit den Spanischen Spätscholastikern und Grotius den Begriff des \"bellum iustum\" auf. Insbesondere die Frage, ob Unschuldige im Krieg getötet werden dürften, wurde kontrovers diskutiert. Der Begriff wurde im Zeitalter der Kabinettskriege bloße Formel, die mit der Findung eines \"casus belli\" leicht zur Anwendung kommen konnte. Im 19. Jahrhundert schließlich setzte sich die Lehre des \"ius ad bellum\" im Sinne eines Rechts zur freien Kriegführung durch. Der erste, wenn auch zeitlich und lokal begrenzte Versuch einer Kodifizierung von Regeln des Kriegsvölkerrechts war der Lieber Code, der während des Amerikanischen Bürgerkrieges für die Truppen der Nordstaaten galt. In Form von internationalen und dauerhaften Vereinbarungen nahm das humanitäre Völkerrecht seinen Anfang mit Dunants Erlebnissen nach der Schlacht von Solferino, was auf seine Initiative hin zur Genfer Konvention führte. Auf der Brüsseler Konferenz von 1874 wurde erstmals versucht, die Gesetze und Gebräuche des Krieges in Form einer international verbindlichen Konvention festzulegen, was jedoch mangels späterer Ratifikationen der Deklaration von Brüssel keinen Erfolg hatte. Ein weiteres wichtiges Dokument in der Geschichte des Kriegsvölkerrechts war das 1880 vom Institut de Droit international beschlossene Oxford Manual, das unter dem Titel \"Manuel des lois de la guerre sur terre\" („Die Regeln des Landkrieges“) wichtige Vorschriften zur Kriegführung zusammenfasste. Gedacht war dieses Regelwerk vor allem als Vorschlag an die damaligen Staaten für eine entsprechende nationale Gesetzgebung. Ende des 19. Jahrhunderts kam es auf den zunächst als Abrüstungskonferenzen geplanten Haager Friedenskonferenzen zu weitreichenden Vereinbarungen über die Kriegführung, außerdem zur Einrichtung des ersten internationalen Schiedsgerichts. Die Erlebnisse des Ersten Weltkriegs führten zu einer Veränderung der Auffassung vom \"ius ad bellum\", so dass es zum Kellogg-Pakt kommen konnte, der Angriffskriege grundsätzlich verbot. Der Völkerbund sollte eine friedliche Ordnung sichern, was aber scheiterte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es daher 1945 mit der Charta der Vereinten Nationen zu einer grundlegenden Neuordnung des internationalen Rechts. Angesichts der zahlreichen Todesopfer unter der Zivilbevölkerung wurde eine Verbesserung ihres Schutzes für notwendig erachtet. So war insbesondere der Schutz von Zivilpersonen vor Repressalien analog dem der Kriegsgefangenen vorrangiges Ziel der Genfer Konventionen von 1949. Während des Krieges hatte insbesondere die deutsche Besatzungsmacht unter dem Vorwand der Repressalie zahllose Massenmorde an Zivilisten begangen. Im Rahmen der Nachkriegsjustiz wurden diese Morde als grundsätzlich völkerrechtswidrig eingestuft, lediglich als äußerstes Mittel zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung wurden sogenannte „Sühnemaßnahmen“ als unter bestimmten, sehr eng gefassten Bedingungen als theoretisch zulässig erachtet. Zu einer einheitlichen Rechtsprechung kam es jedoch nicht mehr, bevor der Schutz von Zivilpersonen durch die Genfer Konvention zur Rechtsnorm erhoben wurde. Dieser Schutz wurde 1977 in den Zusatzprotokollen erweitert, so dass Repressalien gegen Personen heute weitestgehend ausgeschlossen sind. 2002 wurde der Internationale Strafgerichtshof geschaffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Kriegsvölkerrecht werden zusammenfassend zwei verschiedene Aspekte des internationalen öffentlichen Rechts bezeichnet. Zum einen zählt zu diesem Bereich des Völkerrechts das Recht zum Krieg (\"ius ad bellum\"), also Fragen der Legalität des Führens eines Krieges. Zum anderen gehört zum Kriegsvölkerrecht auch das Recht im Krieg \"(ius in bello)\", also Regeln zum Umgang mit Kombattanten, Nichtkombattanten, Kulturgut und andere Vorschriften, welche die mit einem Krieg verbundenen Leiden und Schäden vermindern oder auf ein unvermeidbares Maß beschränken sollen. Dieser Teil wird zusammenfassend auch als humanitäres Völkerrecht bezeichnet.", "tgt_summary": "战争法(也称武装冲突法)是关于战争中可接受行为的法律。在除内战以外的情况下,战争法也被视为国际公法(万国法)的一部分。战争法可分为两大类:", "id": 1553812} {"src_title": "Moers", "tgt_title": "默爾斯", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Räumliche Lage.", "content": "Die Stadt Moers liegt in der niederrheinischen Tiefebene zwischen dem Rhein und einer Reihe von Moränenhügeln, die sich nördlich von Hüls", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Unter dem Moerser Stadtgebiet liegen aus der Zeit des Oberkarbon resultierende Kohle führende Schichten in einer Tiefe von 600 bis 800 Metern. Darüber befinden sich überwiegend aus Sand und Kies bestehende Schichten aus der Zeit des Devon und Tertiär, während das Gebiet vom Meer bedeckt war. Im Diluvium schoben Gletscher Geröll aus Skandinavien vor sich her, die im Umland Endmoränen aus Ton, Lehm und Sand bildeten. Die Bodenschichten bestehen aus bis zu 20 Meter mächtigen pleistozänen Kies- und Sandablagerungen. In der Nacheiszeit", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Moers hat ein gemäßigtes Klima. Die jährlichen Niederschlagsmengen von rund 740 mm schwanken in den Monatswerten zwischen 46 mm im Februar und 81 mm im Juni. Die Sonnenscheindauer von etwa", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgebiet.", "content": "Mit einer Fläche von 68 km2 dehnt sich das Stadtgebiet von Nord nach Süd 14,9 km und von West nach Ost 7,7 km aus. Die höchsten Erhebungen im Stadtgebiet sind die Bergehalde an der", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarstädte.", "content": "Am westlichen Rande des Ruhrgebiets gelegen, hat Moers eine verkehrsgünstige Lage zu den Niederlanden und zum Ruhrgebiet, ebenso zum Flughafen Düsseldorf und zum Duisburg-Ruhrorter Hafen. Für die im Norden und Westen angrenzenden Städte Rheinberg,", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte und Römerzeit.", "content": "Archäologische Funde zeigen Andeutungen einer ersten Ansiedlung um 2500 v. Chr. im Raum Hülsdonk, um 500 v. Chr. sind weitere Siedlungsfunde im Raum Moers dokumentiert. In der Römerzeit wurde in den Jahren 12 und 11 v. Chr. das Lager Asciburgium auf dem Gebiet des heutigen Asberg von Drusus, einem Stiefsohn des Augustus, gegründet. 69 n. Chr. wurde das Lager durch den Bataver Iulius Civilis, der auf dem Rückzug vom Bataveraufstand war, niedergebrannt, später", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter und frühe Neuzeit.", "content": "Im 9. Jahrhundert wurde Moers als „Murse“ erstmals urkundlich in den Heberegistern des Klosters Werden erwähnt, das hier fünfeinhalb Mansen erwarb.Margret Wensky, in: \"Moers Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart\", Verlag Böhlau, Köln, Band 1, 2000, ISBN 3-412-04600-0, S. 71/3. Die ursprüngliche Siedlung \"Murse\" lag allerdings nordöstlich vor der späteren Stadtmauer von Moers. Zentrum einer Ansammlung von Höfen war eine Kapelle, die später zur \"Bonifatius-Kirche\" vergrößert wurde. Der früheste schriftliche Hinweis für diese Kirche stammt von 1230, doch dürfte sie deutlich älter gewesen sein. Diese stand im ehemaligen Friedhof im Bereich von Mühlen- und Rheinberger Straße. Die Bonifatius-Kirche war bis zu", "section_level": 2}, {"title": "Zeit der Oranier.", "content": "Moritz der Oranier besetzte Moers und die Oranier übten dort bis in die Zeit von Wilhelm III. – der gleichzeitig König von England war – die Landeshoheit bis nach 1700 aus. Der bereits Mitte 1600 von den Oraniern als seinen Stellvertreter vor Ort ernannte Droste \"Jost Wirich von Pelden\", genannt \"Cloudt\", führte den Ausbau von neuen Verteidigungswerke für Burg und Stadt nach den Plänen von Simon Stevin durch. Noch heute ist die Struktur der nach niederländischem Vorbild angelegten Festungsanlage im Stadtbild zu erkennen. Bereits 1609 war", "section_level": 2}, {"title": "Unter preußischer Verwaltung.", "content": "1702 fiel die Stadt im Wege der Erbfolge an Preußen und wurde 1706 Fürstentum. Damit verbunden war ein Sitz im Niederrheinisch-Westfälischen Reichsgrafenkollegium und damit die Reichsunmittelbarkeit. Die Moerser Bürger waren zunächst nicht begeistert und verwiesen den Abgesandten des preußischen Königs der Stadt. Schließlich konnte der beauftragte General Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (Der Alte Dessauer) durch eine heimliche nächtliche Aktion die Stadt im Jahre 1712 unblutig im Handstreich einnehmen. Die Niederländer wurden daraufhin im Auftrag von König Friedrich I. endgültig aus der Stadt vertrieben. 1723 wurde eine eigene Regierungsbehörde in Moers eingerichtet. Während des Siebenjährigen Krieges wurde Moers kurz von Franzosen besetzt und musste für die Truppen Nahrung und Unterkunft stellen. Das Adolfinum wurde zur Scheune. Nach Ende des Krieges wurde die Festung auf Geheiß Friedrich II. von Preußen geschleift. Erhalten blieb der", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Ersten Weltkrieg.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg waren in Moers während der alliierten Rheinlandbesetzung belgische Truppen stationiert. Die Bevölkerung litt unter Arbeitslosigkeit und den Einquartierungen der Belgier. Von den Wirren des Ruhrkampfes blieb Moers weitgehend verschont, obwohl es immer wieder zu Konflikten mit den Besatzern kam und Moers vom restlichen Reich abgeschnitten war. Die Bevölkerung litt unter der Hyperinflation 1923. Zur Entlastung der Bevölkerung entstand 1923 die Matthek als Truppenunterkunft für belgische Soldaten, die später in eine Wohnsiedlung umgebaut wurde. Im Jahre 1924 wurde die Niederrheinische Verkehrsgesellschaft gegründet, die mit Bussen neue Überlandverbindungen schuf. Die belgische Besatzung endete am 31. Januar 1926 und es begann eine Phase der Konsolidierung. Die Entwicklung im Bergbau setzte sich weiter fort. 1927 und 1934 nahmen in Repelen die Pattberg-Schächte ihren Betrieb auf. Zugleich entstand in den Jahren 1930 bis 1936 die Siedlung Repelen. In den chemischen Werken in Meerbeck (Sasol) wurde ab 1936 synthetisches Benzin aus Kohle gewonnen. Das politische Leben der Stadt in den 1920er Jahren", "section_level": 2}, {"title": "Während des Nationalsozialismus.", "content": "Einen Tag nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zogen am 31. Januar 1933 Gruppen von SA, SS und Stahlhelm in einem Zug von etwa 700 Mann in die Meerbecker Kolonie, wo es zu Schießereien kam, wobei aber niemand ernsthaft verletzt wurde. Entsprechende Aufmärsche fanden in den Arbeitersiedlungen der Nachbarorte, so in Rheinhausen, Homberg und Repelen statt. Die Polizei war in dieser Situation zahlenmäßig weit unterlegen und machtlos. „Zur Vermeidung von Unruhen“ wurde in den folgenden Tagen Versammlungen von KPD und SPD verboten. Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 begannen die Verhaftungen der KPD-Führer und am 28. März", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 4. März 1945 nahmen US-amerikanische Truppen m Rahmen der Operation Grenade die Stadt ein. Der sozialdemokratische Widerstandskämpfer Hermann Runge wurde 1948 in den Parlamentarischen Rat zur Ausarbeitung des Grundgesetzes berufen und war von 1949 bis 1957 Mitglied des Deutschen Bundestages. 1952 wurden die Straßenbahnlinien stillgelegt und der Betrieb auf Oberleitungs-Busse umgestellt. Das gesamte Gebiet zwischen Rheinberg, Kamp-Lintfort, Neukirchen, Rheinhausen und Duisburg-Ruhrort war auf einer Strecke von 55 km elektrifiziert. Es war damit eines der größten O-Bus-Netze in Deutschland, bis 1968 auf reinen Omnibusbetrieb umgestellt wurde. Durch Sanierung der Altstadt ab 1965 unter strikter Einhaltung der historischen Strukturen erhielt Moers eine attraktive Innenstadt, die durch Umwandlung in eine Fußgängerzone ab 1972 zu einem beliebten, überregional bedeutenden Einkaufsziel und Treffpunkt wurde. Am", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Auch 2019 und 2018 verloren beide christlichen Volkskirchen Gläubige. Diejenigen, die einer weiteren oder einer nicht öffentlich-rechtlichen oder aber gar keiner Glaubensgemeinschaft angehören nehmen zu von 42,9 % am Beginn 2018 auf 43,9 % am Ende", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das älteste Gotteshaus in der Stadt wurde im 10. oder 11. Jahrhundert erbaut. Der älteste indirekte Nachweis für diese Kirche ist eine Urkunde von 1230. Hierin bestätigt ein Priester (\"sacerdotes\") Gregorius de Moirse (Moers) als Zeuge einen Pachtvertrag. Sie lag vor der späteren umwallten Stadt, dort, wo sich die kleine Kapelle auf dem alten Friedhof an der Rheinberger Straße befindet, und hieß \"Bonifatiuskirche\". Der erste Siedlungsbereich lag damit, nordöstlich vom aktuellen alten Stadtkern. Moers gehörte anfangs zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat Xanten unterstellt. Vorläufer der \"Evangelische Stadtkirche\", die aktuelle \"Johanniskirche\", war eine 1363 durch Graf Dietrich VI. gestiftete Kapelle. 1441 übertrug Graf Friedrich III. dem Orden der Karmeliten die Verwaltung dieser „Johannes-Evangelist-Kapelle“", "section_level": 3}, {"title": "Islam.", "content": "Durch den Zuzug von Gastarbeitern seit den 1960er Jahren hat die Stadt Moers einen nennenswerten Anteil Bürger islamischen Glaubens. Im Ortsteil Meerbeck wurde von der „DITIB Türkisch-Islamische-Gemeinde zu Moers-Meerbeck e. V.“ im März 2009 die Kocatepe Moschee fertiggestellt und eingeweiht. Das schlichte nach Mekka ausgerichtete Gebäude passt sich in die lokale Architektur ein, ist aber durch eine Kuppel und den 19 Meter hohen Minarett-Turm als islamisches Bauwerk deutlich erkennbar. In Moers gibt es acht Moscheen: Die DITIP-Zentralmoschee befindet sich im Stadtteil Repelen. Auch die Kocatepe-Moschee in Meerbeck wird von dem Dachverband DITIP geführt. Der Dachverband VIKZ leitet die Kapellen-Moschee im Stadtteil Achterathsfeld, die Meerbeck-Moschee und die Repelen-Moschee. Unter keinem Dachverband stehen die Masjid-Al-Huda-Moschee im Stadtteil Repelen, die Masjid-Asunna-Moschee im Stadtteil Scherpenberg und die Masjid-Omar-Ibn-El-Khattab-Moschee im Stadtteil Genend. In der Nähe des Bahnhofs befindet sich seit 2005 ein alevitischer Kulturverein. Des Weiteren gibt es eine Sikh-Gemeinde mit eigenem Tempel.", "section_level": 3}, {"title": "Gebietsreform.", "content": "Am 1. Januar 1906 wurden die Gemeinden Hülsdonk, Hochstraß, Vinn, Asberg und Schwafheim, die bis dahin zur Landbürgermeisterei Moers gehörten, in die Stadt Moers eingemeindet. 1910 wurde die Gemeinde Repelen-Baerl gebildet und 1950 in Rheinkamp umbenannt. Am 1. Januar 1975 wurden im Zuge des zweiten Neugliederungsprogramms die", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "1920 hatte Moers 25.000 Einwohner, bis 1965 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. Durch die Eingemeindung der Orte Rheinkamp (40.924 Einwohner 1974) und Kapellen (6.267 Einwohner 1974) am 1. Januar 1975 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Moers die Grenze von 100.000, wodurch sie", "section_level": 2}, {"title": "Grafschafter Platt.", "content": "In Moers und seinen Ortsteilen wird (wurde) „Platt“ in jeweiliger lokaler Ausprägung gesprochen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war „Grafschafter Platt“ die Umgangssprache einer breiten Bevölkerungsschicht – inzwischen sprechen und verstehen nur noch wenige Menschen die überkommenen Mundarten. Moers liegt im Niederfränkischen Mundartraum nördlich der sogenannten Benrather Linie (mit der maache-maake-Unterscheidung), die das südliche Mittelfränkische (auch Ripuarisch genannt) vom nördlichen Niederfränkischen abgrenzt. Moers liegt nördlich der Uerdinger Mundartlinie, die sich vom Rhein kommend an Hüls vorbei über Kempen nach Venlo zieht. Diese Uerdinger Linie (ek-ech-Grenze genannt) grenzt das Südniederfränkische (das in Uerdingen Oedingsch und Krefeld Krieewelsch – gesprochen wird) vom Nordniederfränkischen ab, das mit örtlichen Unterschieden im Krefelder", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister und Stadtdirektoren.", "content": "An der Spitze der Stadt Moers standen von 1300 bis 1795 der Bürgermeister, die Schöffen und der Rat. Die Bevölkerung konnte durch sogenannte „Gemeinsleute“ auf den Rat Einfluss nehmen. In französischer Zeit war der Bürgermeister zugleich Präsident des Kantons Moers. Ab 1815 wurden Bürgermeister und Stadtverordnete nach der preußischen Ordnung gewählt. Der wendige Fritz Eckert schaffte es, von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik bis in den Nationalsozialismus sein Amt zu bewahren. Danach wurde von den Nationalsozialisten der Bürgermeister aus den", "section_level": 2}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Die 54 Sitze im Stadtrat verteilen sich", "section_level": 2}, {"title": "Haushalt.", "content": "Die Stadt Moers hat im Jahr 2009 einen Haushalt mit Gesamtaufwendungen in Höhe von 232 Millionen Euro. Bei Erträgen von 222 Millionen Euro entsteht ein Defizit in Höhe von 10,0 Millionen Euro, das durch Verringerung der Ausgleichsrücklage aufgefangen wird. Die Einrichtungen, die den Haushalt netto am stärksten in Anspruch nehmen, sind Schulen (19 Mio. €), Kindergärten und Spielplätze (10) und", "section_level": 2}, {"title": "Wappen, Banner, Siegel und Logo.", "content": "Der Stadt Moers ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten von Düsseldorf vom 30. Oktober 1975 das Recht zur Führung eines Wappens, eines Siegels und eines Banners verliehen worden. Die Stadt führt zudem ein Logo. Blasonierung: „Gespalten von Silber (Weiß) und Gold (Gelb), vorne ein roter Zinnenturm mit offenem schwarzen Fallgatter, hinten ein schwarzer Balken.“ Es handelt sich um das alte Wappen der früheren Stadt Moers vor der Gebietsreform. Der Turm steht für die Burg, aus der sich das heutige Schloss entwickelte und die somit die ehemalige Residenzstadt der Grafschaft", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Die Stadt Moers unterhält sieben Städtepartnerschaften, die aus sehr unterschiedlichen Gründen zumeist auf Initiative aus der Bürgerschaft entstanden sind. Die Bedeutung der Städtepartnerschaften für Offenheit und Völkerverständigung ist nicht nur in den Kontakten nach Ramla und La", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtmarketing.", "content": "Im Jahr 2009 hat die Stadtmarketinggesellschaft der Stadt Moers, die MoersMarketing GmbH, die Arbeit aufgenommen. Hauptaufgabe", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bahn.", "content": "Der Bahnhof Moers liegt ungefähr 1 km in östlicher Richtung vom Stadtzentrum entfernt an der Niederrheinstrecke, auf der die Regionalbahn „Der Niederrheiner“ (RB 31) Xanten–\"Moers\"–Duisburg verkehrt.Niederrheinstrecke, auf der die Regionalbahn „Der Niederrheiner“ (RB 31) Kamp-Lintfort Süd Landesgartenschau 2020-\"Moers \"-Duisburg An Samstags, Sonntags, und Feiertagen verkehrt. Regionalexpress „Fossa-Emscher-Express“ (RE44) Moers-\"Duisburg\"-\"Oberhausen \"-Bottrop Montags-Freitags verkehrt. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der NordWestBahn (NWB), die Dieseltriebwagen vom Typ LINT 41 in Einzel-", "section_level": 2}, {"title": "Bus.", "content": "Der Straßenpersonennahverkehr wird hauptsächlich von der zur Rhenus-Veniro-Gruppe gehörenden NIAG durchgeführt und umfasst den Raum Moers mit den Nachbarstädten Rheinberg, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn sowie die westlich des Rheins gelegenen Stadtteile von Duisburg (Baerl, Homberg und Rheinhausen). Der Städteschnellbus SB 30 verbindet die Städte Geldern, Kamp-Lintfort, Moers und Duisburg miteinander. Die seit Dezember 2010 eingerichtete Schnellbuslinie SB 80 verkehrt von Moers, Königlicher Hof bis Krefeld-Uerdingen, Am Röttgen über Uerdingen, Bahnhof. Sie ersetzt", "section_level": 2}, {"title": "Autobahn.", "content": "Moers ist durch die Bundesautobahnen 40 (E 34), 42 und 57 (E 31) an das Fernstraßennetz angebunden. Im Autobahnkreuz Moers befand", "section_level": 2}, {"title": "Fahrrad.", "content": "Das Radwegenetz der Stadt umfasst etwa 140 Kilometer. Moers möchte eine „fahrradfreundliche Stadt“ in Nordrhein-Westfalen werden und stellte deshalb 2008 – wie von der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS) gefordert – einen Fahrradbeauftragten ein. Die Moerser Innenstadt ist für Fahrradfahrer teilweise schlecht", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Bis Ende des 18. Jahrhunderts waren noch viele Bewohner von Moers in der Landwirtschaft als Viehzüchter tätig oder bauten Gemüse und Getreide in den Feldern vor der Stadt an. Neben diversem Verwaltungspersonal war ein weiterer Anteil der Bewohner in der Stadt Moers als Handwerker tätig. Diese produzierten fast nur für den lokalen Bedarf. Die Handwerker waren in Zünften organisiert. Der älteste in Moers nachweisbare „Amts- oder Gildebrief“ stammt von 1453 und betrifft die Schuhmacher. Nachweisbare Zünfte um 1750 waren: Bäcker, Schreiner, Zimmerleute zusammen mit Drechsler und Glaser, Garn- und Leineweber und Schmiede. Neben den organisierten Handwerkern, gab es Meister die ihr Gewerbe zunftfrei betrieben. Hierzu gehörten Bierbrauer, Korn- und Branntweinbrenner und Goldschmiede. Der Vertrieb der Produkte erfolgte überwiegend auf den von der Obrigkeit genehmigten Stadtmärkten in Moers. Diese Wochenmärkte durften an einem Tag in der Woche durchgeführt werden. Neben diesen Markttagen gab es noch einige wenige Tage im Jahr an denen Jahrmärkte genehmigt waren. Mit einem zusätzlichen Handel von Textilien über die nähere Stadtgrenze hinaus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts begonnen, als die Franzosen die bisher den Handel hemmenden Privilegien aufhoben. Besonders die Baumwollwebereien konnten ihre Produktion deutlich steigern. Hierbei war die von Friedrich Wintgens 1803 gegründete Baumwollspinnerei besonders erfolgreich. Bereits 1807 beschäftigte die Firma 100 Arbeiter an 20 Spinnmaschinen, acht Kratzmaschinen und zwei Zwirnmühlen. Nach Abzug der Franzosen 1814 stagnierte die Wirtschaft wie im gesamten Rheinland auch in Moers. Durch Hungersnot von 1818/1819 verschlechterte sich die Verhältnisse noch zusätzlich. Nach 1830", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Printmedien.", "content": "Über Moers berichten unter anderem die Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ), die Rheinische Post und die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). WAZ und", "section_level": 2}, {"title": "Tele- und Mediendienste.", "content": "Der Moerser Fernmeldeturm wurde 1989 von der Deutschen Bundespost an der Forststraße erbaut. Unter anderem wird von hier aus Radio K.W. auf", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Stadt hat ein", "section_level": 1}, {"title": "Hilfsdienste.", "content": "Am 1. Juli 1850 wurde laut Urkunde des heutigen Innenministeriums von Nordrhein-Westfalen die Freiwillige Feuerwehr Moers gegründet. 1978 wurde die Feuerwehr Moers zu einer Freiwilligen Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften ausgebaut, die ihre Hauptfeuerwache zunächst am Südring hatte. 1983 wurde der Bau einer neuen zentralen Feuer- und Rettungswache Am Jostenhof in Auftrag gegeben, die 1985 ihrer Bestimmung übergeben wurde. Neben den rund 100 hauptamtlichen Mitarbeitern, die im Tages- und Schichtdienst den Brandschutz und Rettungsdienst sicherstellen, gibt es rund 270 ehrenamtliche Mitglieder, die die hauptamtlichen Kräfte bei den rund 900 Einsätzen pro Jahr unterstützen. Neben den hauptamtlichen Kräften an der Feuer- und Rettungswache gibt es in Moers noch sieben Löschzüge mit Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren, die auf sechs Standorte verteilt sind, sowie die Jugendfeuerwehr. Über 50", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Die \"Justizvollzugsanstalt Moers-Kapellen\" ist eine Einrichtung des offenen Vollzuges im Stadtteil Kapellen. Das ehemalige Gerichtsgefängnis und", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Ein überregional bekannter Sportverein ist der \"Moerser SC\". Die Mannschaft spielt in der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer. Der MSC ist zweimaliger Deutscher Pokalsieger (1991, 1993), gewann 1992 die deutsche Meisterschaft und wurde 1990 der erste deutsche Europapokalsieger (CEV-Cup). Die Tennisdamenmannschaft des TC Moers 08 gewann 2004 die deutsche Meisterschaft. Die Mitglieder der Leichtathletik- und Hockeyabteilung des \"Moerser TV von 1850\" feiern regelmäßig überregionale Erfolge. Der \"Fechtclub Moers 1950\" ist für seine sehr erfolgreiche Jugendarbeit im Damen- und Herrenflorettfechten weit über die Grenzen der Stadt Moers bekannt. Insbesondere der Vereins- und Bundestrainer (Jugendbereich Herrenflorett) Herbert Wagner leistet erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Aus der Talentförderung des Fechtclubs Moers kamen beispielsweise die national und international sehr erfolgreichen Florettfechterinnen Martha und Monika Golebiewski. David Hausmann, 1999 Junioren-Weltmeister im Herrenflorett, hat beispielsweise an den Olympischen Spielen in Sydney 2000 teilgenommen. Benjamin Kleibrink, Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2008, war von 1999 bis 2003 für den Moerser Fechtclub aktiv. Der \"TV Asberg 1897\" bietet im Jugendsport in den Abteilungen Fußball, Handball, Kung-Fu", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenbürger.", "content": "Die Stadt Moers hat folgenden", "section_level": 2}, {"title": "Söhne und Töchter der Stadt.", "content": "Folgende Personen", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Stadt Moers [] (auch Meurs, Mörs) liegt am unteren Niederrhein am westlichen Rande des Ruhrgebiets in Nordrhein-Westfalen und ist eine Große kreisangehörige Stadt und die größte Stadt des Kreises Wesel im Regierungsbezirk Düsseldorf. Moers gehört zudem zur Metropolregion Rhein-Ruhr. Aufgrund der Lage im Norden der Rheinschiene und im Westen des Ruhrgebiets wird Moers \"Drehscheibe am Niederrhein\" genannt. Moers ist die größte Stadt Deutschlands, die weder kreisfrei noch Sitz eines Kreises ist.", "tgt_summary": "默尔斯(德语:,,亦作Meurs、Mörs)是位于德意志联邦共和国西部北莱茵-西发利亚邦韦瑟尔县的一个城市。地处莱茵河以西。2010年人口为105,506人。", "id": 2248811} {"src_title": "Sicherheitsdienst", "tgt_title": "保全", "src_document": [{"title": "Dienstleistungsspektrum.", "content": "Das Dienstleistungsspektrum dieses Wirtschaftszweiges und untergeordneter Berufsgruppen umfasst in der Regel die folgend aufgeführten Sicherheitsdienstleistungen.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstleistungen nach DIN 77200-1.", "content": "Der Standard für Qualität im Sicherheitsgewerbe werden nach DIN 77200-1:2017-11 (Sicherungsdienstleistungen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen an Sicherheitsdienstleister) folgende Dienstleistungen:", "section_level": 2}, {"title": "Aufgaben.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitsdienstleistungen.", "content": "Die grundlegenden Aufgaben eines einschlägigen Dienstvertrags für Sicherheitsdienstleistungen ist der Separatwachdienst, die Ein- und Auslasskontrolle als Objekt- und Werkschutz mit Pförtner-Tätigkeiten zur Kontrolle von Mitarbeitern, aber auch der vorbeugende Brandschutz bei Kontrollgängen, insbesondere die Überwachung von Gefahrenmeldeanlagen, eventuell stationär über eine Notruf- und Serviceleitstelle. Für besonders schützenswerte Personen steht der bewaffnete und unbewaffnete Personenschutz bereit. Im Transportwesen ergeben sich wesentliche Aufgabenstellungen bei Geld- und Werttransporten und in den Sicherheitskurierdiensten.", "section_level": 3}, {"title": "Der Markt für Sicherheitsdienstleistungen in Deutschland.", "content": "2012 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für Sicherheitsdienstleistungen: Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 50 % der Umsätze müssen mit Facility-Services-Umsätzen erzielt werden, die anteilig oder ausschließlich Sicherheitsdienstleistungen enthalten. Mehr als zwei Drittel der Umsätze müssen am externen Markt erwirtschaftet werden. Unternehmen mit einer einzigen spezialisierten Leistung (beispielsweise Geld- und Wertlogistik) werden nicht berücksichtigt. Diese Unternehmen sind in der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste zusammengefasst. Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit 2009 kontinuierlich den Markt für Sicherheitsdienstleistungen in Deutschland. Das Marktforschungsunternehmen erhebt nicht den Anspruch den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich darauf die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden einige mittelgroße und kleine Sicherheitsdienstleister zu Vergleichszwecken in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Ende 2012 arbeiteten 139.798 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Sicherheitsbranche. Im Jahr 2013 betrug der Umsatz in Deutschland 5,49 Milliarden Euro.", "section_level": 4}, {"title": "Sonstige Dienstleistungen.", "content": "Das Tätigkeitsbild des Sicherheitsdienstes hat in den letzten Jahren eine erhebliche Wandlung erfahren. Im Rahmen der verstärkten Auslagerung von betrieblichen Aufgaben werden zunehmend Tätigkeiten an den Sicherheitsdienst übertragen. Neben Kosteneinsparungen sind für einen Auftraggeber wichtige Argumente, dass die Sicherheitsmitarbeiter ohnehin schon im Objekt tätig sind und dass neben der Kenntnis von Abläufen auch die Schlüsselgewalt und damit der Zugriff auf viele Prozesse im Unternehmen vorhanden sind.", "section_level": 3}, {"title": "Zusatzdienstleistungen.", "content": "Neben den eigentlichen Aufgaben der Sicherung und Bewachung kommen bei den „All-Service-Diensten“ weitere begleitende Aufgaben hinzu, wie Reinigungs-, Winter- und Streudienste. Aus den vormals beamteten Pförtnern entwickelten sich die Logistikdienstleistungen wie Warenannahme oder innerbetriebliche Transporte (auch mit Gabelstaplern), Kurier- und Botendienste und Post- und Telefonservice. Dem Pförtner mit der Kontrolle am Objekteingang wurden so ergänzende Arbeiten, die ebenfalls über den Eingang des Objektes verliefen, beigeordnet. Primär bleibt dabei der Toraufschlussdienst (Öffnen eines Werkstores zu einer bestimmten Zeit, etwa bei Arbeitsbeginn) erhalten. Andererseits entwickelte sich der Hausmeisterdienst in Richtung der Bewachung und Kontrolle im Objekt, also zu den Pförtneraufgaben hin. Da sich der Objektsicherheits- und Bewachungsdienst mit den Bedingungen vor Ort auskennt und möglicherweise nicht Vollzeit ausgelastet ist, kamen Tätigkeiten nach Arbeitssicherheitsgesetz (Fachkraft für Arbeitssicherheit), die Planung, Handel, Montage, Wartung und Reparatur von Alarm- und sonstiger Sicherungstechnik hinzu. Das geht bis zur Wartung und Instandsetzung von technischen Systemen oder die Überprüfung und Instandsetzung von Handfeuerlöschgeräten. Wegen der Anschläge auf Bahnanlagen und Bahnsicherheitseinrichtungen, als Terroranschlag, wegen Kabeldiebstahl auf Grund hoher Buntmetallpreise oder dem Mitarbeiterabbau von beamteten Bahnangehörigen, geht die Überwachung und Kontrolle im öffentlichen Personennahverkehr oft an Sicherheitsunternehmen weiter.", "section_level": 3}, {"title": "Objekte und Einrichtungen.", "content": "Haben Objekte einen erhöhten Schutz- oder Befriedungsbedarf so sind in denen Sicherheitsdienste tätig. Kasernen und Munitionsdepots, Energieanlagen (besonders Kernkraftwerke) und Lager für wertvolle Güter oder Gefahrgut sind zu nennen. Auf Grund der Erfahrungen aus Terroranschlägen kommen Bahnhöfe (DB Sicherheit GmbH), öffentliche Verkehrsmittel (U-Bahn-Wache), Häfen und Flughäfen (Sicherheitskontrolle) stärker ins Gesichtsfeld als Bewachungsobjekte. Neben besonders gefährdeten Privatgebäuden, gehören Botschaftsgebäude, öffentliche Einrichtungen und Museen mit zu den besonders schützenswerten Objekten. Bei großen Menschenmengen wie in Diskotheken und \"Clubs\" oder bei Sportveranstaltungen in Stadien sind die Bewachung von Teilobjekten oder die Absicherung der Ordnung wichtig. Die Angehörigen des Sicherheitsdienstes üben in solchen Objekten im Allgemeinen die Schlüsselgewalt und das Hausrecht als „Besitzdiener“ aus.", "section_level": 2}, {"title": "Zulassungsvoraussetzungen und Grundlagen in Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Grundlagen.", "content": "Rechtliche Grundlage sind in Deutschland hauptsächlich Gewerbeordnung (GewO), die Bewachungsverordnung (BewachV) und die Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 23 sowie bei waffentragenden Sicherheitsmitarbeitern die einschlägigen Bestimmungen des Waffengesetzes. Mitarbeitern von privaten Sicherheitsdiensten stehen grundsätzlich nur die jedermann zustehenden Rechte der Bürger (\"Jedermannsrecht\", Abs. 1 StPO – vorläufige Festnahme) wie der StGB (Notwehr), Nothilfe, Notstand und bei Übertragung, die Besitzdienrechte ( BGB) und das Hausrecht, zu. Ausnahmen ergeben sich durch die Beleihung mit hoheitlichen Rechten, in Deutschland gilt das hauptsächlich für die Bereiche Luftsicherheit, Bewachung von Kernkraftwerken und Einrichtungen der Bundeswehr. Voraussetzung für das gewerbsmäßige Bewachen von Leben oder Eigentum anderer Personen (\"Bewachungsgewerbe\") ist die behördliche Erlaubnis. Versagt wird sie bei tatsächlich begründetem Verdacht der Unzuverlässigkeit eines Gewerbetreibenden oder eines Betriebs- oder Zweigstellenleiters, bei ungeordneten Vermögensverhältnissen und ohne Nachweis von Sachkundeprüfung und Haftpflichtversicherung; spätestens aller fünf Jahre wird die Zuverlässigkeit erneut geprüft. Voraussetzung für die Beschäftigung einer Person mit der Durchführung von Bewachungsaufgaben, also einer \"Wachperson\" ist deren Zuverlässigkeit und der Nachweis ihrer gelungenen Unterrichtung in den rechtlichen und fachlichen Grundlagen. Bei bestimmten Tätigkeiten, z. B. im öffentlichen Verkehrsraum, als Kaufhausdetektiv oder als Türsteher von gastgewerblichen Diskotheken ist außerdem die Sachkundeprüfung nach Abs. 1a S.2 GewO nötig. Jede Wachperson und jeder Betriebsleiter ist vor Tätigkeit mit ihren Daten über das amtliche \"Bewacherregister\" anzumelden. Die daraufhin vergebene \"Bewacherregisteridentifikationsnummer\" ist in den Ausweis aufzunehmen, die jede Wachperson erhalten muss und den sie bei jedem Wachdienst mitzuführen hat. Weitere Qualifikationsmöglichkeiten bzw. Ausbildungsberufe sind: Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft (IHK), Servicekraft für Schutz und Sicherheit, Fachkraft für Schutz und Sicherheit und Meister für Schutz und Sicherheit. Das Monopol für die Unterrichtung gemäß GewO sowie alle Prüfungen haben die Industrie- und Handelskammern, private Bildungsträger können nur die Prüfungsvorbereitungen übernehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Dienstkleidung und Uniform.", "content": "Bestimmt der Sicherheitsdienst für seine Sicherheitsmitarbeiter eine Dienstkleidung, so hat er gemäß BewachV dafür zu sorgen, dass sie nicht mit Uniformen der Angehörigen von Streitkräften oder behördlichen Vollzugsorganen verwechselt werden kann und dass keine Abzeichen verwendet werden, die Amtsabzeichen zum Verwechseln ähnlich sind. Sicherheitsmitarbeiter, die umfriedetes Besitztum in Ausübung ihres Dienstes betreten sollen, müssen eine entsprechende Dienstkleidung tragen. Durch die fortschreitende Änderung der deutschen Polizeiuniformen sehen diese vielen Dienstbekleidungen der privaten Wachdienste sehr ähnlich. Der Gesetzgeber kann den Sicherheitsdiensten die Verwendung ihrer vorhandenen Dienstkleidung nicht im Nachhinein untersagen.", "section_level": 2}, {"title": "Versicherung.", "content": "Das Bewachungsunternehmen ist gemäß Abs. 2 BewachV zum Abschluss einer Bewachungshaftpflichtversicherung mit folgenden Mindestversicherungssummen verpflichtet: Die Leistungen des Versicherers für alle innerhalb eines Versicherungsjahres verursachten Schäden müssen mindestens das Doppelte der genannten Mindestversicherungssummen betragen. Spätestens über die ab dem 1. Juni 2019 geltende Fassung der BewachV unterliegt die Bewachung von Landfahrzeugen nunmehr auch eindeutig der Pflichtversicherung. Der häufig vorkommende Deckungsausschluss in den marktüblichen Versicherungen vieler Anbieter ist nicht mehr zulässig. Sofern ein Sicherheitsunternehmen in die Insolvenz geht, greift § 115 (1) Nr. 2 Versicherungsvertragsgesetz (VVG), wonach der Geschädigte seinen Anspruch direkt gegen den Versicherer des Sicherheitsdienstleisters geltend machen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Problematik.", "content": "Es gibt zwei grundsätzliche Tendenzen, die den gesetzlichen Mindeststandard des Versicherungsschutzes als unzureichend ausweisen. Zum einen ist die Wertekonzentration in vielen zu bewachenden Objekten wie Industrieanlagen, Rechenzentren oder Speditionslägern deutlich gestiegen, so dass die Mindestsummen häufig nicht einmal ansatzweise genügen, um einen Schaden zu ersetzen. Zum anderen hat sich das Tätigkeitsspektrum deutlich vom Sicherheitsdienst weg hin zum umfassenden Dienstleister entwickelt. Der Versicherungsschutz vieler Bewachungsunternehmen hat diesem Wandel nicht Rechnung getragen. Die Betriebsbeschreibung „Bewachungsunternehmen“ ist regelmäßig unzureichend, um die Vielzahl von Aufgaben abzudecken und den dafür notwendigen Versicherungsschutz sicherzustellen. In der Bewachungsverordnung wird kein Versicherungsschutz für Schlüsselverluste gefordert. Dennoch kann durch den Verlust eines einzigen Generalhauptschlüssels einer Schließanlage ein Schaden im sechsstelligen Bereich eintreten. Die Versicherungssummen für dieses Risiko sind häufig zu niedrig, so dass ein nicht versicherter Schlüsselverlust schon zur Insolvenz des Bewachungsunternehmens führen kann. Im Ergebnis muss der Auftraggeber bei dieser Konstellation den eingetretenen Schaden selbst tragen. Anders als andere Arbeitgeber haftet der Sicherheitsdienst auch für strafbare Handlungen, die ein Sicherheitsmitarbeiter bei einem Auftraggeber in Erfüllung der Dienstleistung begeht, hierzu zählen Diebstähle aller Art und Brandstiftung, aber auch Telefon- und Internetmissbrauch. In der Mehrzahl der Versicherungsverträge von Sicherheitsdiensten in Deutschland ist dieses Risiko nicht versichert.", "section_level": 3}, {"title": "Mindeststandard Versicherungsschutz des BDSW.", "content": "Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW), in dem mehr als 80 % des Branchenumsatzes organisiert ist, beschäftigte sich seit Ende 2006 mit der Frage des notwendigen und zeitgemäßen Versicherungsschutzes für Sicherheitsdienstleister. Aus den Überlegungen zur Etablierung der Mitgliedschaft im BDSW als „Qualitätssiegel“ wurde der „Mindeststandard Versicherungsschutz“ entwickelt. In Folge der Flüchtlingskrise 2015 veröffentlichte der BDSW seine Empfehlungen für die Auswahl geeigneter Dienstleister für die Dienstleistungen rund um die Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen. In diesem Zusammenhang wurde auch der \"Mindeststandard Versicherungsschutz\" als Empfehlung in den Markt gebracht. Er umfasst im Wesentlichen Versicherungssummen, die deutlich über dem gesetzlich geforderten Mindeststandard gemäß BewachV liegen, eine Beschreibung der mindestens versicherten Tätigkeiten und der positiv formulierte Versicherungsschutz für strafbare Handlungen der Sicherheitsmitarbeiter. Die Versicherungssummen betragen: Die Vorgabe des Mindeststandards zu dem Versicherungsschutz für strafbare Handlungen lautet \"Mitversichert gilt die gesetzliche Haftpflicht des Versicherungsnehmers bei Schäden durch Sicherheitsmitarbeiter im ursächlichen Zusammenhang mit strafbaren Handlungen bei Abhandenkommen, Beschädigung oder Vernichtung bewachter Sachen.\" Hieraus ergibt sich die Anwendung der vorgegebenen Versicherungssummen:", "section_level": 3}, {"title": "DIN 77200-1 und Versicherungsschutz.", "content": "Im Oktober 2017 wurde die überarbeitete Fassung der alten DIN 77200 veröffentlicht. Darin werden zum ersten Mal in einem gesetzesähnlichen Papier Vorgaben zum erforderlichen Versicherungsschutz gemacht, die sich stark an dem Mindeststandard Versicherungsschutz des BDSW anlehnen und die gesetzlichen Vorgaben von BewachV deutlich erhöhen. Die Vorgaben zum Versicherungsschutz sind in Ziffer 4.3 wie folgt geregelt: Die o. g. Summen werden so angegeben, wie sie gemeint und praktikabel sind. Tatsächlich sind die Vorgaben der DIN 77200-1 versicherungstechnisch teilweise so nicht erfüllbar, da sie handwerkliche Fehler enthalten. Es wird voraussichtlich im Jahr 2019 eine überarbeitete Fassung der DIN 77200-1 geben, in welcher diese Mängel behoben werden sollen. Mangelhaft ist die Nichterwähnung der Position \"Beschädigung und Vernichtung bewachter Sachen\". Legt der Mindeststandard des BDSW hierfür als Versicherungssumme dieselbe Summe wie für Sachschäden fest, so macht die DIN 77200-1 hierzu keine Vorgaben. Dies führt dazu, dass die Vorgaben der DIN 77200-1 auch dann erfüllt werden, wenn Sachschäden mit 2.500.000 € versichert werden, gleichzeitig aber Beschädigung und Vernichtung bewachter Sachen nur mit einem Sublimit von 250.000 € gemäß BewachV versichert sind. Dies ist leider eine gängige Praxis vieler Versicherer, um das versicherte Risiko unauffällig zu minimieren. Das Ergebnis ist, dass zwar die gesetzlichen Vorgaben der BewachV erfüllt werden, gleichzeitig aber der Sicherheitsdienst und auch der Auftraggeber in eine falsche Sicherheit gewogen werden, weil beide von einer Summe von 2.500.000 € statt 250.000 € ausgehen. Ein weiterer wesentlicher Mangel ist, dass zwar Versicherungsschutz für strafbare Handlungen von Sicherheitsmitarbeitern bestehen muss. Allerdings wird diese Vorgabe aus unverständlichen Gründen nur auf Diebstähle bezogen. Hier weicht die DIN 77200-1 von dem Mindeststandard des BDSW nach unten ab. Sowohl Schäden durch Telefon- und Internetmissbrauch als auch insbesondere Schäden durch Brandstiftung werden nicht mit der Vorgabe zum Versicherungsschutz versehen. Das Ergebnis ist, dass ein Sicherheitsdienstleister für eine Brandstiftung unbegrenzt haftet, aber Versicherungsschutz bei vielen am deutschen Versicherungsmarkt anzutreffenden Versicherungsverträgen nur bis zu den nicht einschränkbaren Versicherungssummen für Sachschäden von 250.000 € bzw. 12.500 € für Vermögensschäden gemäß BewachV besteht. Ebenso erschließt es sich nicht, weshalb die DIN 77200-1 auf eine Vorgabe für den Umwelthaftpficht-Regress verzichtet. Auch diese Ergänzung sollte in einer späteren Version analog zum Mindeststandard des BDSW erfolgen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Sicherheitsdienst (auch Wachdienst, im deutschen Sprachraum auch verbreitet ist der englische Begriff Security) ist ein Sammelbegriff für Dienstleistungen des Bewachungsgewerbes in den Bereichen Objektschutz, Schutz von Veranstaltungen und Personenschutz.", "tgt_summary": "保安员,或称安全管理员(简称「安管」)、警卫、守卫(在中国大陆和港澳也称为保安员;港澳粤语也称为看更、护衞员),是指负责安全保卫工作的人员。", "id": 1277980} {"src_title": "Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn", "tgt_title": "電車-列車系統", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Die Bezeichnung \"Tram-Train\" ist hauptsächlich im französischen, teilweise auch im englischen Sprachraum gebräuchlich, dringt aber bereits in den deutschsprachigen Raum vor. In letzterem gibt es für solche Verkehrssysteme zudem unterschiedliche Namen und Bezeichnungen, beispielsweise \"Regionalstadtbahn\" (in der Fachwelt allgemein und als Name für das Projekt Braunschweig im Speziellen), \"Regiotram\" (Kassel, im Planungsstadium auch in Biel) oder \"Saarbahn\" (Saarbrücken). Der im Englischen verwendete Begriff \"Light Rail\" ist umfassender und bezeichnet jede Art von schienengebundenem Personenverkehr, der entweder von nicht voll eisenbahntauglichen Fahrzeugen ausgeführt wird oder auf Schienenstrecken, die nicht die absolute Priorität gegenüber dem Straßenverkehr besitzen, die üblicherweise dem Eisenbahnverkehr eigen ist. Er wird im Deutschen am ehesten mit \"Stadtbahn\" übersetzt. Der oft verwendete Begriff \"Mehrsystem-\" oder \"Zweisystem-Stadtbahn\" bedeutet, dass die Fahrzeuge eines solchen Verkehrssystems im Sinne der jeweiligen Betriebsordnungen (beispielsweise Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab) und Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO)) inklusive der Zugsicherungssysteme gleichzeitig Straßenbahn- und Eisenbahnfahrzeuge sind und unterschiedliche Stromversorgungen oder Antriebssysteme oder auch Radsätze nutzen und Lösungen für unterschiedliche Lichtraumprofile haben. Die Fahrzeuge zählen damit in der Regel zu den \"Leichten Nahverkehrstriebwagen\" (LNT).", "section_level": 1}, {"title": "Karlsruher Modell.", "content": "Die Verwendung der Bezeichnung „Karlsruher Modell“ für Tram-Train-Systeme bezieht sich auf die Region Karlsruhe, in der 1992 erstmals eine Zweisystemstadtbahn im engeren Sinne eingeführt wurde, um umsteigefreie und damit attraktive Stadt-Umland-Verbindungen zu schaffen. Zuvor schon wurde die Albtalbahn umgespurt und elektrifiziert und so in das innerstädtische Straßenbahnnetz integriert. Diese Strecke wurde um eine für den Personenverkehr stillgelegte DB-Strecke erweitert. Der heutige Zweisystembetrieb findet sowohl auf eigenen Verbindungen und von der DB gepachteten Strecken mit nur noch geringem anderen Bahnverkehr, als auch auf DB-Strecken im Mischverkehr mit anderem Eisenbahnverkehr statt. Auf der alten Trasse der Karlsruher Lokalbahn entstand später die Linie S2 als moderne Überlandstraßenbahn, die aber als", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsplanerische Bedeutung.", "content": "Im öffentlichen Personenverkehr von Ballungsräumen kann der Regionalverkehr auf Eisenbahnstrecken zwar vielfach relativ hohe Reisegeschwindigkeiten vorweisen, seine Haltestellen liegen aber oft weit von Quellen und Zielen des Verkehrs entfernt. Der Bau neuer Bahnstrecken mit zielnahen Bahnhöfen ist besonders in Ballungsgebieten mit beträchtlichen Kosten verbunden. Stadtbuslinien und Straßenbahnen wiederum sind durch ihre vielen Haltestellen und Behinderungen durch den Autoverkehr recht langsam. Die Zweisystemstadtbahn löst dieses Problem, indem sie die Systemgrenzen zwischen Eisenbahn und Straßenbahn überwindet und damit die Nutzung regionaler Eisenbahnstrecken durch", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es Bemühungen, durch Kombination innerstädtischer Straßenbahnsysteme mit Vorort- und Lokalbahnen einen schienengebundenen Stadt-Umland-Verkehr zu organisieren (z. B. in Wien, Mannheim und Basel). Allerdings handelte es sich bei den befahrenen Eisenbahnstrecken um Klein- beziehungsweise Lokalbahnen, die oft eine straßenbahnähnliche Betriebsweise hatten, sodass nur geringe technische und organisatorische Anpassungen erforderlich waren. Später wurde diese auch auf kommunale Neben- (Albtalbahn) und Hauptbahnen (Köln-Bonner Eisenbahn) übertragen, die an das Stromsystem der Straßenbahn angepasst wurden. Auf allen diesen Strecken fand teilweise ein Mischbetrieb mit lokalem, dampf- oder diesellokomotivbespanntem Güterverkehr statt. Durch die räumliche Begrenzung war es möglich, die wenigen im Mischbetrieb befahrenen Weichen mit beweglichen Herzstücken auszurüsten, damit durchgehende Fahrkanten herzustellen und auf die Rückflächenführung zu verzichten. Allerdings waren die Fahrzeuge damit nicht freizügig netzgrenzenüberschreitend einsetzbar. An Radsätzen, die einerseits Straßenbahnrillenschienen mir engen Rillenweiten befahren können und andererseits auch in den Herzstückbereichen von Fernbahnweichen und -kreuzungen sicher geführt werden, arbeitete man jahrzehntelang in vielen Städten. Die Lösung war schließlich ein Radreifen, dessen Spurkranz unterhalb der Schienenoberkante weitgehend Straßenbahmaße aufweist, jedoch mit einem Ausrundungsradius zwischen Spurkranzflanke und Lauffläche nach Fernbahnvorgaben und einem Bund an der Rückfläche, der ab etwa zehn Millimeter über der Schienenoberkante einen Rückflächenabstand nach Fernbahnnorm (im europäischen", "section_level": 1}, {"title": "Technische und organisatorische Umsetzung.", "content": "Um Eisenbahn- und Straßenbahnsysteme verknüpfen zu können, müssen gegenüber einem bloßen Straßen-/Stadtbahnbetrieb die Fahrzeugtechnik, die Verkehrsbauten und die Betriebsorganisation angepasst werden. Dies erzwingen die technischen Unterschiede der beiden Verkehrsmittel wie auch die abweichenden Betriebsvorschriften, nämlich die Verordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen im Straßenbahnbereich und die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung sowie die \"Eisenbahn-Signalordnung (ESO)\" im Eisenbahnbereich.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugtechnik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Energieversorgung.", "content": "Für Mischsysteme Stadtbahn/Eisenbahn ist die Frage der Energieversorgung zentral: Straßenbahnen werden weitgehend mit Gleichstrom einer Spannung von 500 bis 750 Volt betrieben, Eisenbahnen dagegen verkehren entweder im Dieselbetrieb ohne Fahrleitung", "section_level": 3}, {"title": "Spurführung.", "content": "In Straßenbahnnetzen sind historisch bedingt meist Rillenschienen mit engen Rillenweiten üblich. Damit das Straßenpflaster bis an die Außenkanten der Schienenköpfe verlegt werden konnte, durften die Radlaufflächen nicht wesentlich nach außen überstehen. Ein klassisches Straßenbahnrad hat deshalb nur eine Radreifenbreite von 75 Millimetern, im Gegensatz zu europäischen Eisenbahnradreifen mit 135 Millimetern Breite. Damit war der Einbau von üblichen Herzstücken, bei denen ein Rad stoßarm von der Flügelschiene auf die Herzstückspitze läuft, nicht mehr möglich. Man behalf sich mit Herzstücken mit Flachrillen, in denen die Räder auf den Spurkranzkuppen laufen. Für die erforderliche Tragfähigkeit mussten die Spurkranzkuppen ausreichend breit sein. Wegen der begrenzten Rillenweite war das nur durch steilere Flankenwinkel auf beiden Spurkranzseiten möglich. Zusammen mit einem engeren Ausrundungsradius zwischen Lauffläche und Spurkranzflanke und der dadurch auf üblichen Vignolschienen erzwungenen Zweipunktberührung ist deshalb ein Straßenbahnradsatz selbst im geraden Eisenbahngleis nicht ausreichend laufsicher. Wegen der möglichst engen Rillenweiten ist der Rückflächenabstand eines Straßenbahnradsatzes größer als bei einem Eisenbahnradsatz. Der Rückflächenabstand beträgt bei einem europäischen Eisenbahnradsatz 1360 Millimeter, in regelspurigen Straßenbahnnetzen sind 1380 Millimeter ein häufig üblicher Wert. Dieser Unterschied schließt die Rückflächenführung durch die Radlenker im Herzstückbereich von Weichen und Kreuzungen aus. Diese wesentlichen Unterschiede in der Konstruktion der Radreifen erfordern Anpassungen bei gemischten Straßenbahn-/Eisenbahnsystemen. Das Radreifenprofil eines Fahrzeugs, das beide Systeme sicher befahren soll, muss einen tragfähigen schmalen Spurkranz mit einer breiten Radlauffläche kombinieren. Zusätzlich muss der Ausrundungsradius der Hohlkehle zwischen Lauffläche und Spurkranzflanke soweit vergrößert werden, dass auch auf Vignolschienen eine Einpunktberührung gewährleistet ist. Bei der Köln-Bonner Eisenbahn und der Wiener Lokalbahn wurden die im Mischbetrieb befahrenen Weichen mit beweglichen Flügelschienen bzw. Herzstückspitzen ausgerüstet. Damit stehen dort durchgehende Fahrkanten zur Verfügung, der unterschiedliche Rückflächenabstand spielt keine Rolle. Die Fahrzeuge", "section_level": 3}, {"title": "Verkehrsbauten.", "content": "Straßenbahn- und Eisenbahnnetz müssen zu Beginn durch Übergangsstrecken miteinander verbunden werden. Unter Umständen wird auf dieser Verbindungsstrecke auch die Stromsystem-Trennstelle errichtet. Trennstellen sind 50 bis 200 m lange stromlose Fahrleitungsabschnitte, die durch Streckentrenner fahrleitungsseitig gegen die beiden angrenzenden Stromsysteme elektrisch isoliert sind. Sie müssen mit Schwung durchfahren werden. Bleibt ein Fahrzeug unbeabsichtigt im stromlosen Abschnitt stehen,", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Das Fahr- und Betriebspersonal muss sowohl als Triebfahrzeugführer nach BOStrab als auch nach EBO ausgebildet sein. Das die Stadtbahn betreibende Verkehrsunternehmen muss eine Zulassung nach BOStrab und nach EBO haben.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Heutige.", "content": "Karlsruhe In Karlsruhe wurde die Zweisystemstadtbahn schrittweise entwickelt: Das Karlsruher Netz umfasst inzwischen über 400 Kilometer Streckenlänge. Neben dem Karlsruher Straßenbahnnetz und den regionalen Eisenbahnstrecken wurden in Wörth am Rhein, Bad Wildbad und Heilbronn eigene Innenstadtstrecken geschaffen, die auch mit 750 Volt Gleichstrom betrieben werden und deshalb eigene Systemwechselstellen besitzen. Saarbrücken In Saarbrücken wurde 1997 ein neuer Stadtbahnbetrieb eröffnet, der neben einer neuerbauten Straßenbahnstrecke in der Saarbrücker Innenstadt eine grenzüberschreitende, elektrifizierte Führung auf der bestehenden Bahnstrecke Saarbrücken–Sarreguemines umfasst. Diese Stadtbahn wurde inzwischen über Riegelsberg und Walpershofen verlängert, um auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke zur Endstation nach Lebach-Jabach zu verkehren. Der Bau einer zweiten Linie zwischen Saarlouis und Sankt Ingbert wurde aus finanziellen Gründen vorläufig zurückgestellt. Da in", "section_level": 3}, {"title": "Ehemalige.", "content": "Berlin Die Linie 120 der Berliner Straßenbahn, welche vom 8. Januar 1923 bis 1945 zwischen Bahnhof Spandau West (heute Berlin-Spandau) und Hennigsdorf verkehrte, nutzte teilweise Gleise der Bötzowbahn. Die Straßenbahn fuhr anfangs mit Benzolantrieb, später wurde die Strecke elektrifiziert. Die Linie wurde nach dem Kriegsende nicht wieder in Betrieb genommen; sowohl die Gleisanlagen der Eisenbahn als auch die der Straßenbahn sind heute stillgelegt und teilweise abgebaut. Düsseldorf Das Düsseldorfer Straßenbahnnetz ist durch Überlandstrecken mit den benachbarten Netzen in Duisburg und Krefeld verbunden. Ursprünglich wurden diese Strecken, die D-Bahn nach Duisburg und die K-Bahn nach Krefeld, als Eisenbahn konzessioniert. Für die Überlandzüge galten (teilweise: gelten) einige Besonderheiten, wie zum Beispiel höhere Geschwindigkeiten, Speiseabteile, das Auslassen von Zwischenhalten im Stadtgebiet sowie rote Liniennummern. Flensburg Die Linie 4 der ehemaligen Straßenbahn Flensburg verkehrte von 1925 bis 1935 über das städtische Netz hinaus auf der Strecke der Flensburger Kreisbahn parallel zur Ostseeküste nach Glücksburg. Frankfurt am Main Die nördlichen Streckenäste der U-Bahn Frankfurt, das heißt die U1 nach Ginnheim, die U2 nach Bad Homburg vor der Höhe-Gonzenheim und die U3 nach Oberursel-Hohemark, waren anfangs – die U-Bahn ging 1968 in Betrieb – ab Heddernheim als Eisenbahn nach EBO konzessioniert, da in diesem Bereich noch bis 1983 Güterverkehr stattfand. Diese sogenannte U-Bahn-Strecke A ist dabei ein Relikt der ehemaligen Frankfurter Lokalbahn, von der die heutige U-Bahn-Betreibergesellschaft Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main 1955 einen Teil der Strecken übernahm. Hagen Die 1903 eröffnete und 1906 erweiterte Kleinbahn Haspe–Voerde–Breckerfeld geriet in den 1920er Jahren in wirtschaftliche Schwierigkeiten und musste ihren Betrieb vorübergehend einstellen. 1927 wurde sie daraufhin von der Hagener Straßenbahn AG übernommen und elektrifiziert. Dabei kam aufgrund der großen Streckenlänge eine vom Hagener Stadtnetz,", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Heutige.", "content": "Wien Von Baden her kommend gehen die Züge der von den Wiener Lokalbahnen (WLB) betriebenen Lokalbahn Wien–Baden schon seit deren Eröffnung im 19. Jahrhundert auf das Netz der Straßenbahn Wien über. Auf dem Lokalbahnabschnitt liegt dabei an der Oberleitung eine etwas höhere Spannung als im Stadtnetz an. Auf dem Mischbetriebsabschnitt liegen in den durchgehenden Hauptgleisen zur Gewährleistung einer ununterbrochenen Fahrkante Weichen mit beweglichen Flügelschienen. Innsbruck In Tirol wurde die 1904 eröffnete und als Lokalbahn konzessionierte Stubaitalbahn 1983 mit dem ebenfalls meterspurigen Netz der Straßenbahn Innsbruck verknüpft. Seither verkehren die Züge aus dem Stubaital – über ihren vormaligen Endbahnhof am Stadtrand hinaus – durchgehend in die Innsbrucker Innenstadt und zum Hbf. Im Zuge der Umstellung musste die ursprünglich mit 3000 Volt Wechselstrom betriebene Stubaitalbahn die im Stadtnetz übliche Spannung von 900 Volt Gleichstrom übernehmen. Darüber hinaus existiert mit der Innsbrucker Mittelgebirgsbahn eine zweite ehemalige Lokalbahnstrecke, die in das städtische Straßenbahnnetz integriert ist.", "section_level": 3}, {"title": "Ehemalige.", "content": "Bozen Im ehemals österreichischen Bozen benützte die 1907 eröffnete und als Lokalbahn konzessionierte Rittner Bahn im Stadtgebiet eine gemeinsame Infrastruktur mit der 1909 eröffneten Straßenbahn Bozen. Die Straßenbahn wurde 1949 eingestellt und die Rittner Bahn 1966 aus dem Stadtgebiet zurückgezogen. Pressburger Bahn Die ehemalige Pressburger Bahn verband die Stadtzentren von Wien und Bratislava. Die über 60 Kilometer lange Strecke war in den Stadtbereichen von Wien und Bratislava als Straßenbahn ausgeführt. In Bratislava existierten auch gemeinsam mit der Straßenbahn Bratislava genutzte Dreischienengleise, in Wien hingegen nur niveaugleiche Kreuzungen mit der städtischen Straßenbahn. Als Besonderheit dieses frühen Zweisystembetriebs war die Überlandstrecke mit Wechselspannung (162⁄3 Hz, 16 500 Volt) elektrifiziert, die Stadtstrecken hingegen mit 600 Volt beziehungsweise 550 Volt Gleichspannung. An den Übergangsbahnhöfen von Straßenbahn auf Eisenbahn in Schwechat und Petržalka wurden die Lokomotiven gewechselt. Salzburg Im Salzburger Innenstadtbereich teilte sich früher die Straßenbahn Salzburg ihre Gleise mit der Lokalbahn Salzburg–Hangender Stein. Auf der Gemeinschaftsstrecke verkehrten die Lokalbahnzüge nur mit 800 Volt Gleichspannung statt mit der auf den Überlandabschnitten üblichen von 1000 Volt. Sarajevo Im seinerzeit österreichischen Sarajevo fuhren ab", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Basel Das von den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) betriebene Basler Tramnetz ist eng mit den vier ins Umland führenden Eisenbahnstrecken Basel–Aesch, Basel–Dornach, Basel–Pratteln und Basel–Rodersdorf verknüpft, die von der Baselland Transport AG (BLT) betrieben werden. Während erstere drei von Beginn an mit dem städtischen Netz verbunden sind, wurde die Rodersdorfer Strecke erst in den Jahren 1982–1984 für den Betrieb mit Tramwagen adaptiert und an das Stadtnetz angeschlossen. St. Gallen Die Trogenerbahn (TB) – seit 2018 mit der Strecke St. Gallen–Gais–Appenzell (SGA) verbunden zur Durchmesserlinie Appenzell–St. Gallen–Trogen – fährt", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "Île-de-France Die französische Staatsbahn hat im November 2006 einen Stadtbahnbetrieb im Großraum Paris mit Stadtbahnwagen auf der elektrifizierten Eisenbahnstrecke zwischen Aulnay-sous-Bois und Bondy aufgenommen. Obwohl als Straßenbahnlinie T4 bezeichnet, sind die dabei befahrenen Gleise Eigentum der RFF. Die Strecke wurde mit Straßenbahnsignalen ausgerüstet, sie kann wegen des an mehreren Stellen eingeschränkten Lichtraumprofils nicht mehr freizügig mit Eisenbahnfahrzeugen befahren werden. Auch die im Bau befindlichen Strecken Tangentielle Nord zwischen Sartrouville und Noisy-le-Sec und Tangentielle Ouest zwischen Saint-Germain-en-Laye und Saint-Cyr werden nach dem Tram-Train-Prinzip betrieben werden. Mülhausen In Mülhausen", "section_level": 2}, {"title": "Spanien.", "content": "Seit 2006 setzen die FGV auf der Strecke von Alicante nach Benidorm Citylink-Triebwagen von Vossloh ein. Seit dem 10. Mai 2007 ist auch ein", "section_level": 2}, {"title": "Italien.", "content": "2009 wurde eine Verlängerung der seit 2006 in Betrieb befindlichen Stadtbahn Sassari eröffnet; seither", "section_level": 2}, {"title": "Tschechien.", "content": "Die in den Jahren 1925 bis 1927 eröffnete Bahnstrecke Ostrava-Svinov–Kyjovice-Budišovice, eine private Lokalbahn, wurde 1947/48 elektrifiziert und in das Netz der Straßenbahn Ostrava integriert. Seit der 1970 erfolgten Kappung der Verbindung zur Staatsbahn", "section_level": 2}, {"title": "Ungarn.", "content": "Die von Nyíregyháza ausgehende, 1905 eröffnete und nicht elektrifizierte Schmalspurbahn nach Dombrád und Balsa wurde im Stadtbereich von Nyíregyháza ab 1911 als", "section_level": 2}, {"title": "Geplante Systeme.", "content": "Im spanischen Gijón wird ein 3,5 Kilometer langer City-Tunnel (\"MetroTren\"-Projekt) gebaut, um die S-Bahn der Staatsbahn \"RENFE\" und die meterspurigen Vorortbahnen des Betreibers \"FEVE\" an das andere Ende der Stadt zu leiten. Durch Verlegung von Dreischienengleisen ist der Tunnel sowohl für meterspurige, als auch landesübliche breitspurige Triebwagen geeignet. Die Strecke wird als U-Bahn fungieren, technisch jedoch von Zügen unterschiedlicher Spurweiten bedient, von denen nur die Triebwagen der \"FEVE\" Straßenbahncharakter haben. Das Projekt der Tram-Train Strasbourg - Bruche - Piémont des Vosges, die die Strasbourger Innenstadt mit den Städten Molsheim, Gresswiller und Barr verbinden sollte, wurde wegen Finanzierungsschwierigkeiten zurückgestellt. Der Bau einer 40 Kilometer langen Linie auf der Insel Réunion wurde aufgegeben, weil Mehrkosten von 80 Millionen Euro erwartet wurden. In Braunschweig war der Aufbau der RegioStadtBahn Braunschweig mit Hybridfahrzeugen mit den Endpunkten Salzgitter, Goslar, Bad Harzburg, Schöppenstedt, Gifhorn und Uelzen geplant. Erste Abschnitte des Braunschweiger Straßenbahnnetzes", "section_level": 1}, {"title": "Zustellung von Staatsbahngüterwagen über das Straßenbahnnetz.", "content": "Eine Sonderform der Verknüpfung von Eisenbahn und Straßenbahn ist die Zustellung von Staatsbahngüterwagen über das Straßenbahnnetz, um auf diese Weise auch Firmenanschlüsse fernab von Eisenbahnstrecken bedienen zu können. Diese Betriebsform war vor allem in Österreich-Ungarn beziehungsweise dessen Nachfolgestaaten früher weit verbreitet, so beispielsweise in allen ungarischen Normalspurbetrieben. Hierzu mussten die betreffenden Abschnitte der Straßenbahnnetze entsprechend angepasst werden. Bei der Straßenbahn St. Pölten etwa waren die Rillenschienen auf den Mischbetriebsstrecken 60 Millimeter breit, während diejenigen auf den reinen Personenverkehrsabschnitten nur 32 Millimeter breit waren. Bei der Straßenbahn Timișoara mussten für den Güterverkehr tragfähigere Schienen eingebaut werden. Diese hatten ein Gewicht von 59,2 Kilogramm je Meter Schiene, während die zuvor verwendeten nur 20 Kilogramm wogen. Für den innerstädtischen Transport der Güterwagen standen meist spezielle Straßenbahnlokomotiven zur Verfügung, die zusätzlich zu den im Straßenbahnbereich üblichen Mittelpufferkupplungen – mit Puffern und Schraubenkupplungen ausgestattet waren. Primär dem Güterverkehr dienten auch die Forster Stadteisenbahn sowie die Spremberger Stadtbahn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn, seit etwa 2000 auch als Tram-Train bezeichnet, dient der Schaffung von umsteigefreien Direktverbindungen zwischen innerstädtischen Straßen- beziehungsweise Stadtbahn-Systemen und regionalen Eisenbahnstrecken. Ziel ist es dabei, Innenstadt und Umland miteinander zu verknüpfen. Oft kommen hier Mehrsystemfahrzeuge zum Einsatz; in anderen Fällen werden Strecken so adaptiert, dass die vorhandenen Fahrzeuge in das jeweils andere System übergehen können. Weitere Alternativbegriffe sind Regionalstadtbahn, Regionalstraßenbahn, Regiotram, Stadtregiotram, Stadtregionalbahn, Stadt-Umland-Bahn, Zweisystem(stadt)bahn oder Mehrsystem(stadt)bahn.", "tgt_summary": "电车-列车系统(Tram-train)是一种轻轨运输系统,指路面电车从市区轨道驶入与传统列车共享的铁路路线。此系统结合路面电车的弹性、可达性与火车较高的行驶速度,并连结了主要铁路车站与市中心。", "id": 1556094} {"src_title": "Albert Speer junior", "tgt_title": "小阿尔伯特·施佩尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Albert Speer war der Sohn des in der Zeit des Nationalsozialismus tätigen Architekten und Reichsministers für Bewaffnung und Munition Albert Speer (1905–1981) und von Margarete geb. Weber (1905–1987). Er war das älteste von sechs Kindern und lebte bis zu seinem 11. Lebensjahr in der Nähe von Berchtesgaden. Sein Vater war bis 1966 inhaftiert. 1945 zog seine Mutter mit den Kindern zu den Großeltern nach Heidelberg. Wegen seines starken Stotterns verließ Speer die Schule und begann 1952 in Heidelberg eine Schreinerlehre, die er 1955 mit dem Gesellenbrief abschloss. Das Abitur holte er auf dem Abendgymnasium nach. 1955 begann er, an der TU München Architektur zu studieren. In den Jahren 1960 bis 1964 arbeitete er in verschiedenen Architekturbüros unter anderem in Deutschland, Schweden und der Türkei. Ab 1960 war er Mitglied im Bund Deutscher Architekten. Wegen seines Vaters und einer damit einhergehenden möglichen Befangenheit der Jury nahm er an mehreren Wettbewerben anonym teil. 1964 gewann er den zweiten Preis eines internationalen Wettbewerbs zur Bahnhofsverlegung und Innenstadtkonzeption in Ludwigshafen am Rhein. Daraufhin gründete er sein eigenes Büro für Stadt- und Regionalplanung in Frankfurt am Main. 1968 folgte mit der Stadt- und Regionalplanung von West-Tripolitanien in Libyen der erste Auftrag im Ausland. Seit 1970 war Albert Speer Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung. 1972 berief ihn die Technische Universität Kaiserslautern an den Lehrstuhl für Stadt- und Regionalplanung, wo er den Studiengang Raum- und Umweltplanung mit aufgebaut und wesentlich geprägt hat. Zeitweise war er Dekan des Fachbereichs ARUBI (Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen). 1994 erhielt Albert Speer eine Gastprofessur an der ETH Zürich. Seine Lehrtätigkeiten dauerten bis 1997 an. 2011 wurde Albert Speer mit einer Ehrenprofessur (TUM Distinguished Affiliated Professor) an der Technischen Universität München ausgezeichnet. Albert Speer war in erster Ehe mit der Journalistin Rut Winkler verheiratet. Seit 1972 war er in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Ingmar Zeisberg verheiratet. Seine Schwester ist die ehemalige Politikerin der Grünen Hilde Schramm. In einem Gespräch mit der Zeitschrift \"Der Spiegel\" erzählte Speer 1999, dass er sein Leben lang auf die Verbrechen seines Vaters angesprochen wurde und dies für ihn nicht leicht sei. \"Der Spiegel\" vertrat die Meinung, dass niemand für die Taten der Eltern verantwortlich sei, aber auch jeder Verantwortung trage: „Zu der gehört auch, sich die Frage zu stellen, ob ein deutscher fortschrittlicher Architekt für Saudi-Arabien Gerichtsgebäude entwerfen sollte.... [dies] ist viel leichter zu beantworten. Mit einem Nein.“ Speer entwarf die Pläne für ein Gerichtsgebäude in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Von 2010 bis zu seinem Tod war Speer Mitglied im Kuratorium des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.", "section_level": 1}, {"title": "Architekturbüro.", "content": "Sein erstes Architekturbüro gründete Speer 1964 in Frankfurt am Main. Mitte der 1960er Jahre umfasste das Arbeitsspektrum die Planung neuer Wohnquartiere, Flächennutzungspläne, Altstadtsanierungen in mittelalterlichen Städten wie Lübeck, Speyer und Worms sowie Regionalplanungsstudien in Rheinland-Pfalz und Hessen. Für das erste große, nationale Architekturprojekt erhielt er 1972 von der DG Bank in Frankfurt am Main den Auftrag. Anfang der 1970er Jahre kamen mehrere internationale Projekte in Nordafrika und Asien hinzu. 1973 begann eine achtjährige Beratungsarbeit für die algerische Regierung. Es folgten 1977 Aufträge der saudi-arabischen Regierung. Bis heute werden verschiedene Planungen für Riad bearbeitet, zum Beispiel das Diplomatenviertel mit dem \"Community Center\", das Ministerium für Wasser und Elektrizität und verschiedene städtebauliche und verkehrsplanerische Projekte. Seit 1979 berät das Büro die Messe Frankfurt bei deren Planungen. Insbesondere wird diese Tätigkeit derzeit durch die Entwicklung des Europaviertels auf dem Gelände des alten Frankfurter Güterbahnhofs sichtbar. Ebenso steht das Büro seither mit planerischen und beratenden Arbeiten der Stadt Frankfurt zur Seite. Beispiele hierfür sind das Museumsufer und der Holbeinsteg, große Bereiche des Frankfurter Flughafens und Teile der Skyline. 1984 gründete Albert Speer mit Kollegen das Büro \"AS&P – Albert Speer & Partner\" in Frankfurt am Main, das aktuell mit über 180 Mitarbeitern zu den großen und renommierten Büros für Architektur und Stadtplanung in Deutschland zählt. Zeitweise unterhielt das Büro auch Projektbüros in Hannover und in Berlin. 1994 bereitete die Erstellung einer Entwicklungsstruktur für einen Stadtteil in Tianjin den Weg zu weiteren großen, chinesischen Projekten. Seit der Jahrtausendwende hat das Büro insbesondere mit folgenden Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht:", "section_level": 1}, {"title": "Engagement in China.", "content": "2001 wurde ein Büro in Shanghai eröffnet, um bei den Planungen vor Ort agieren und reagieren zu können. Dieses \"Representative Office\" ist seit Frühjahr 2007 eine chinesische Firma, die zu 100 % AS&P gehört. Im Büro arbeiteten 2009 mehr als 100 Mitarbeiter. Im Januar 2006 setzte sich das Büro bei einem Designwettbewerb gegen Architekturbüros aus Japan, China und den USA durch. Das Büro übernahm die Planungen für eine 120 km2 große Automobilstadt mit 300.000 Einwohnern nahe der chinesischen Industriemetropole Changchun.", "section_level": 2}, {"title": "Preise und Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "1964 gewann Albert Speer den zweiten Preis im internationalen Wettbewerb in Ludwigshafen am Rhein. 1966 wurde er für das Projekt \"Satellitenstadt Birkenheide\" mit dem Preis der Deutschen Bauausstellung für junge Architekten ausgezeichnet. 1998 gewann er den ersten Preis im Wettbewerb zum Neubau eines Verwaltungsgebäudes für die Westdeutsche Immobilienbank und die Landesbank Rheinland-Pfalz in Mainz. 2003 erhielt Albert Speer die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main, eine der angesehensten Auszeichnungen seiner Heimatstadt. „Albert Speers Einfluss auf die städtebauliche Entwicklung Frankfurts kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“, hieß es zur Begründung. Es sei ihm zu verdanken, dass die Stadt eine neue Identität gefunden habe. 2004 bekam er den Architekturpreis des Verbands Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine. Im Oktober 2006 wurde Speer für sein wissenschaftliches Engagement und die damit verbundene Weiterentwicklung von Architektur und Stadtplanung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Speer habe dem Leben in der Stadt ein neues Gesicht gegeben, die Wissenschaft maßgeblich geprägt und Deutschland weltweit als anerkannter Architekt und Städteplaner repräsentiert. Seit 2007 war Speer Mitglied des Kuratoriums \"Nationale Stadtentwicklungspolitik\" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.", "section_level": 1}, {"title": "Stiftung.", "content": "1995 rief Albert Speer eine Stiftung ins Leben, die mit Bescheid vom 13. Dezember 1994 des Regierungspräsidiums in Darmstadt als „Professor Albert Speer-Stiftung“ anerkannt wurde. Zum Zweck der Stiftung heißt es in der Satzung: „Zweck der Stiftung ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich Architektur und Planung durch Gewährung von Stipendien, Beihilfen, Auslandsstudienaufenthalten und/oder eines Preises, der für Architekten und Planer, die das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, in einem Turnus von 2 Jahren vergeben werden kann.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Albert Friedrich Speer (* 29. Juli 1934 in Berlin; † 15. September 2017 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Stadtplaner, Architekt und Hochschullehrer. Er führte ein international tätiges Architektur- und Planungsbüro in Frankfurt am Main.", "tgt_summary": "阿尔伯特·弗里德里希·施佩尔(,1934年-3月19日-2017年-9月15日)是一位德国建筑师和城市规划师。他的父亲阿尔伯特·施佩尔曾是阿道夫·希特勒的首席建筑师,后在二战期间担任纳粹德国装备与军火部长一职。小阿尔伯特·施佩尔的祖父也是一名建筑师。", "id": 2932523} {"src_title": "Schiefkörper", "tgt_title": "除环", "src_document": [{"title": "Geschichte des Begriffs.", "content": "Als erster nichtkommutativer Körper wurde 1843 der Quaternionenring von Sir William Rowan Hamilton konstruiert. Sein Ziel war es dabei, Vektoren des dreidimensionalen Raumes darzustellen und zwar möglichst analog zur Darstellung von Vektoren der \"Ebene\" durch komplexe Zahlen. Hamilton und seine Nachfolger bauten auf dieser Grundlage einen ausgefeilten geometrischen Kalkül auf, der letztlich mit zur Entwicklung der Vektoranalysis führte. Schiefkörper wie die Quaternionen, die endlichdimensionale Vektorräume über ihrem Zentrum formula_11 sind, wurden in den 1920er und 1930er Jahren intensiv erforscht und das Gebiet wurde in den 1970er Jahren wieder belebt. Der erste Schiefkörper, der über seinem Zentrum unendlichdimensional ist, wurde von David Hilbert 1903 konstruiert. Ihm ging es darum, ein Modell für einen nichtkommutativen Schiefkörper angeben zu können, der eine Anordnung zulässt, die analog zu den bekannten Anordnungen der formal reellen (kommutativen) Körper mit den algebraischen Verknüpfungen verträglich ist. Über einem solchen Schiefkörper konnte er dann eine affine Geometrie definieren, die einige, aber nicht alle Axiome seiner Axiomatik der euklidischen Geometrie erfüllt. 1931 studierte Øystein Ore die weiter unten in diesem Artikel beschriebene und nach ihm benannte Konstruktionsmethode für Schiefkörper.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachregelungen.", "content": "In der älteren Literatur werden häufig auch nicht kommutative Schiefkörper als „Körper“ bezeichnet: In diesem Sprachgebrauch bezeichnete man einen Körper im heutigen Sinn als „kommutativen Körper“, einen Schiefkörper im heutigen Sinn einfach als „Körper“ (oder „nicht notwendig kommutativen Körper“) und nur den echten Schiefkörper bzw. nichtkommutativen Schiefkörper als „Schiefkörper“; der Satz von Wedderburn heißt für gewöhnlich „Jeder endliche Schiefkörper ist ein Körper“, in diesem Sprachgebrauch aber „Jeder endliche Körper ist kommutativ“ oder auch „Endliche Schiefkörper gibt es nicht“. Im Französischen schließt der Begriff „corps“ bis heute den nichtkommutativen Fall mit ein, ebenso im Italienischen der Begriff „corpo“, wobei letzterer parallel zu dem (dem \"englischen\" Ausdruck für einen Körper, \"field\", entsprechenden) Begriff „campo“ für Körper im Sinne dieses Artikels verwendet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Definitionen und Eigenschaften.", "content": "Eine Menge formula_4 mit zwei zweistelligen Operationen formula_13 \"(Addition),\" formula_14 \"(Multiplikation)\" und zwei Konstanten formula_15 heißt \"Schiefkörper,\" wenn die folgenden Axiome gelten: Gleichwertig zu diesem Axiomensystem ist das folgende, das ohne Distributivgesetz auskommt: Es seien formula_21 wie oben vorausgesetzt sowie dann ist formula_28 ein Schiefkörper. Äquivalent dazu ist auch diese Definition: Ein Ring formula_29 heißt Schiefkörper, wenn Es wird hier nicht verlangt, dass die Gleichungen eindeutige Lösungen besitzen, die Eindeutigkeit lässt sich jedoch zeigen. Ein Schiefkörper ist also ein Ring, in dem eine Links- und eine Rechtsdivision definiert werden können, daher auch der Name \"Divisionsring.\" Das nun folgende, gleichwertige Axiomensystem betont den multiplikativen Aspekt des Schiefkörpers: Es sei formula_35 eine Gruppe. Die \"Gruppe mit 0 auf formula_36\" ist dann die Menge formula_37 mit der durch die Vereinbarung formula_38 fortgesetzten Verknüpfung. Ist nun formula_39 eine Abbildung mit dann ist formula_46 mit der Addition ein Schiefkörper. Bei gegebenem Schiefkörper mit Addition ist die Abbildung formula_48 durch formula_49 gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Teilkörper.", "content": "Ist formula_4 ein Schiefkörper und formula_51 eine Teilmenge mit formula_52 und ist formula_53 eine Untergruppe von formula_54 sowie formula_55 eine Untergruppe von formula_56, dann nennt man formula_57 einen Teilkörper von formula_4. Für diese Teilkörperbeziehung schreibt man dann formula_59", "section_level": 2}, {"title": "Charakteristik.", "content": "Die \"Charakteristik\" eines Schiefkörpers formula_4 ist analog zu der von kommutativen Körpern definiert:", "section_level": 2}, {"title": "Morphismen und Ideale.", "content": "Der Begriff \"Homomorphismus\" ist für Schiefkörper genau so definiert wie der Begriff Ringhomomorphismus in der Ringtheorie: Ist formula_82 ein Schiefkörper und formula_83 ein Ring, dann wird formula_84 als \"Ringhomomorphismus\" bezeichnet, wenn für alle formula_85 gilt: Über die allgemeinen Eigenschaften eines Ringhomomorphismus hinaus hat formula_88 die folgenden Eigenschaften, da formula_5 ein Schiefkörper ist: Ein Ringhomomorphismus formula_84 wird als \"Schiefkörperhomomorphismus\" bezeichnet, wenn auch formula_92 ein Schiefkörper ist, als \"Schiefkörperisomorphismus,\" wenn er bijektiv ist und als \"Schiefkörperautomorphismus,\" wenn darüber hinaus noch formula_106 ist.", "section_level": 2}, {"title": "Antihomomorphismen.", "content": "Ist formula_5 ein \"nicht\"kommutativer, also „echter“ Schiefkörper, dann sind zusätzlich zu den Ringhomomorphismen die Antihomomorphismen von Interesse: Ist wieder formula_5 ein Schiefkörper und formula_92 ein Ring, dann heißt formula_120 \"Anti(-ring)homomorphismus,\" wenn für alle formula_85 gilt: Für kommutative Körper unterscheidet sich das natürlich nicht vom Begriff des Ringhomomorphismus, denn das Kommutativgesetz der Multiplikation überträgt sich auf das Bild formula_124. Alle genannten Begriffe für Homomorphismen werden entsprechend für Antihomomorphismen gebildet, der triviale „Anti-“Homomorphismus formula_125 stimmt mit dem trivialen Homomorphismus überein. Es muss im Allgemeinen kein \"Antiautomorphismus\" von formula_5 existieren (oder bekannt sein). Für den reellen Quatornionenschiefkörper formula_127 ist die \"Konjugation\" ein Antiautomorphismus, ebenso die analog definierte Abbildung für die quaternionenartigen Schiefkörper, die bei den Beispielen in diesem Artikel genannt sind. Für jeden Schiefkörper formula_5 kann man aber eine \"antiisomorphe\" Struktur, seinen Gegenring formula_129 konstruieren, indem man die Multiplikation umkehrt, man definiert also für formula_130 und behält die ursprüngliche Addition bei. Dann ist formula_131 ein zu formula_132 \"antiisomorpher\" Schiefkörper, der vermittelnde Antiisomorphismus ist die identische Abbildung auf der Menge formula_5.", "section_level": 2}, {"title": "Angeordneter Schiefkörper.", "content": "Ein Schiefkörper formula_82, auf dem eine totale Ordnung formula_143 definiert ist, heißt \"angeordneter Schiefkörper,\" wenn die Ordnung mit den Körperoperationen verträglich ist. \"Verträglichkeit\" bedeutet hier, dass für alle formula_144 die folgenden \"Anordnungsaxiome\" gelten: Die Forderung, dass die Ordnung formula_143 eine „totale Ordnung“ sein soll, bedeutet: Die additive Gruppe formula_165 ist in einem angeordneten Schiefkörper eine kommutative, angeordnete Gruppe und muss daher torsionsfrei sein. Daher ist die Charakteristik eines angeordneten Schiefkörpers immer 0. Dies ist aber \"keine hinreichende\" Bedingung für die Anordnungsfähigkeit, vergleiche dazu auch den Artikel Geordneter Körper. Der Quaternionenschiefkörper lässt keine Anordnung zu!", "section_level": 1}, {"title": "Gleichwertige Beschreibung durch einen Positivbereich.", "content": "Ist formula_5 ein angeordneter Schiefkörper und formula_167 seine \"strikte,\" totale Ordnungsrelation, dann definiert man: Man schreibt dann auch Aus dem Trichotomiegesetz folgt, dass jede Zahl formula_174 in genau einer der beiden Mengen formula_175 liegt, denn man kann jede solche Zahl mit 0 vergleichen. Aus der Verträglichkeit mit der Addition folgt: Aus der Verträglichkeit mit der Addition und der Transitivität folgt für formula_178: Aus der Verträglichkeit mit der Multiplikation folgt sofort formula_180. Die drei Eigenschaften des Positivbereichs formula_181 charakterisieren die Anordnung auf dem Schiefkörper vollständig. Es gilt nämlich: Ein Schiefkörper formula_5 lässt genau dann eine Anordnung zu, wenn er eine Teilmenge formula_183 mit den folgenden drei Eigenschaften enthält: \"Eine\" Anordnung von formula_5, nämlich \"die\" Anordnung mit dem Positivbereich formula_183 ist dann durch die Definition formula_190 der Halbordnung formula_143 auf formula_5 gegeben. Ein Beweis dieses Satzes, bei dem von der Struktur formula_193 nur vorausgesetzt wird, dass sie ein Ring mit Einselement ist, findet sich im Lehrbuch von Fuchs.", "section_level": 2}, {"title": "Anordnungsfähigkeit.", "content": "Die Charakterisierung der Anordnung durch einen Positivbereich formula_183 ist oft geeignet, eine Anordnung auf einem gegebenen Schiefkörper formula_5 zu konstruieren und noch besser geeignet, um zu beweisen, dass ein gegebener Schiefkörper \"keine Anordnung zulässt.\" Dazu sind einige Eigenschaften des Positivbereiches formula_183, also einer Teilmenge von formula_5 mit den Eigenschaften 1. bis 3. eines Positivbereiches, nützlich:", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktion und Beispiele.", "content": "Kommutative Körper können aus gegebenen Körpern durch algebraische oder transzendente Körpererweiterungen erzeugt werden, jeder solche Körper geht aus dem Primkörper seiner Charakteristik durch eine Kombination dieser beiden Erweiterungsarten hervor. Eine vergleichbare „kanonische“ Methode, nichtkommutative Schiefkörper zu konstruieren, ist nicht bekannt. Die meisten Methoden beruhen darauf, einen (geeigneten) nichtkommutativen, nullteilerfreien Ring in seinen Rechts- oder Linksquotientenschiefkörper einzubetten. Ein verhältnismäßig einfaches hinreichendes Kriterium an einen Ring fand Øystein Ore mit der nach ihm benannten Ore-Bedingung.", "section_level": 1}, {"title": "Eine Beispielklasse nach Hilbert.", "content": "Unendlichdimensionale Erweiterungen können analog zu dem von Hilbert angegebenen Schiefkörper aufgebaut werden. Dieser sieht so aus: Das Zentrum formula_244 ist auch Zentrum des Hilbertkörpers und es ist stets formula_245. Ist formula_5 ein formal reeller (kommutativer) Körper, dann lässt formula_247 eine mit den algebraischen Verknüpfungen verträgliche Anordnung zu. Eine Verallgemeinerung von Hilberts Konstruktion verwendet anstelle von formula_248 andere Ringendomorphismen von formula_231.", "section_level": 2}, {"title": "Nichtkommutative Schiefkörper beliebiger Charakteristik.", "content": "Eine Variante der Hilbertschen Idee kommt mit einer einschrittigen Erweiterung eines Körpers formula_5 aus, sofern dieser einen nichtidentischen Körperautomorphismus formula_251 zulässt. Dazu gehören zum Beispiel alle endlichen Körper formula_252, wobei formula_253 ist (siehe Frobeniushomomorphismus), alle echten galoisschen Erweiterungskörper des rationalen Zahlkörpers formula_254, speziell die quadratischen Erweiterungskörper formula_255. Bei der Konstruktion geht man von den formalen Laurent-Reihen über formula_5 mit endlichem \"Hauptteil\" aus, also den formalen Funktionen: Die Addition ist durch die für Reihen gewohnte, komponentenweise Addition der Koeffizienten definiert. Das Produkt formula_258 wird für formula_259 durch Man notiert die Struktur aus der Menge dieser formalen Laurentreihen mit gewöhnlicher Addition und der modifizierten Multiplikation als formula_266 und nennt ihn englisch \"skew Laurent series ring in one indeterminate\". (Keine deutsche Bezeichnung bekannt.) Dieser Ring formula_267 ist (sofern der definierende Körperautomorphismus nichtidentisch ist) ein nichtkommutativer Schiefkörper mit derselben Charakteristik wie der Ausgangskörper formula_5.", "section_level": 2}, {"title": "Zwei konkrete nichtkommutative Schiefkörper.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ein Schiefkörper der Charakteristik 2.", "content": "Der kleinste Ausgangskörper, der für die beschriebene „skew Laurent series ring“-Konstruktion in Betracht kommt, ist der Körper formula_269 mit vier Elementen. Man kann ihn aus formula_270 gewinnen, indem man eine Nullstelle formula_271 des in formula_272 irreduziblen Polynoms formula_273 adjungiert: formula_274. Dann ist formula_271 nicht das Einselement und damit, da 3 eine Primzahl ist, ein erzeugendes Element der dreielementigen zyklischen multiplikativen Gruppe formula_276. Der einzige nichtidentische Automorphismus dieser \"multiplikativen Gruppe\" ist durch formula_277 eindeutig bestimmt, die letzte Gleichung ergibt sich daraus, dass formula_271 Nullstelle von formula_279 ist. Dieser Gruppenautomorphismus wird durch die Vereinbarung formula_280 zu einem nichtidentischen Körperautomorphismus von formula_5 fortgesetzt und formula_282 ist ein konkretes Beispiel für einen nichtkommutativen Schiefkörper der Charakteristik 2.", "section_level": 3}, {"title": "Ein Schiefkörper der Charakteristik 0.", "content": "Hier muss man den Körper formula_254 der rationalen Zahlen zumindest einmal quadratisch erweitern. Wir wählen formula_284. Dann ist durch formula_285 ein nichtidentischer Körperautomorphismus von formula_5 gegeben. Damit ist formula_287 ein nichtkommutativer Schiefkörper der Charakteristik 0. Dazu \"kann\" man zur Kenntnis nehmen, dass der kommutative Ausgangskörper formula_284 (vielleicht entgegen der intuitiven Vorstellung von einem Teilkörper formula_290) \"zwei verschiedene Anordnungen\" zulässt, formula_254 dagegen als Primkörper nur eine. Man muss entscheiden, ob die adjungierte „Quadratwurzel“ formula_292 die positive oder negative Nullstelle des rationalen Polynoms formula_293 sein soll. Wir \"entscheiden\" zunächst formula_294. Wo genau dann formula_271 in der Anordnung von formula_254 liegt, ist \"dann\" festgelegt, denn die Funktion formula_297 ist auf einem angeordneten Schiefkörper (aufgrund der oben dargestellten Eigenschaften des Positivbereichs) streng monoton wachsend \"für Elemente des Positivbereiches,\" daher muss zum Beispiel formula_298 wegen formula_299 gelten usw. Man berechnet mit formula_300 zwei einfache Quadratzahlen mit der oben gegebenen Produktdefinition: Nun müssten beide Elemente formula_303 als von 0 verschiedene formula_304-Quadratzahlen im Positivbereich von formula_288 liegen, ebenso aber auch die Zahl formula_306, erstens weil auch sie eine Quadratzahl in formula_288 ist und zweitens, weil die rationalen Zahlen nur eine Anordnung zulassen. Dies führt zu einem Widerspruch zu den oben genannten Untergruppeneigenschaften eines Positivbereichs. Diese Überlegungen sind offenbar ganz unabhängig davon, welche der beiden möglichen Anordnungen auf formula_308 man wählt.", "section_level": 3}, {"title": "Überabzählbarkeit der beiden Beispielschiefkörper.", "content": "Beide Schiefkörper formula_309 enthalten jeweils als Teilmengen die überabzählbaren Mengen deren Koeffizientenfolgen nur aus den „Zahlen“ 0 und 1 bestehen und daher als Binärdarstellungen aller reellen Zahlen formula_311 \"interpretiert\" werden können. Alle beide sind also nach Cantors zweitem Diagonalargument überabzählbare Teilmengen ihrer Schiefkörper, die daher selbst ebenfalls überabzählbare Mengen sind. Man sieht nun leicht, dass dieses Argument für \"jeden\" nach der beschriebenen „skew Laurent series ring“-Methode konstruierten Schiefkörper gilt.", "section_level": 3}, {"title": "Quaternionenartige Schiefkörper.", "content": "Man kann die Konstruktion des Hamiltonschen Schiefkörpers der \"reellen\" Quaternionen formula_312 allgemeiner mit einem beliebigen \"kommutativen\" Körper formula_5 an Stelle von formula_314 durchführen, dessen Charakteristik nicht 2 ist. (Die „Vorzeichen“ sind für die Konstruktion wichtig.) Für formal reelle Körper ergibt sich so ein echter Schiefkörper. Wie man anhand der ausführlichen Informationen und Literaturangaben im Artikel Quaternion sieht, erhält man durch die Konstruktion eine Struktur formula_315, die stets die folgenden Eigenschaften hat: Mit diesen 3 Konstruktionsschritten erhält man also immer eine vierdimensionale formula_5-Algebra. Dass jedes Element von formula_5 bei der inneren Multiplikation mit Elementen von formula_92 kommutiert, ergibt sich ebenfalls aus der Konstruktion. Die \"Normfunktion\" nimmt nur Werte aus dem Grundkörper an. Für eine Inversenbildung in formula_92 muss nun durch solche Normwerte in formula_5 \"dividiert\" werden können. Die Koeffizienten formula_333 können beliebige Elemente aus formula_5 sein (außer dass nicht alle 0 sein können, denn das Nullelement hat und braucht auch in formula_92 kein Inverses). Daher existieren Inverse für \"beliebige\" Elemente formula_336 genau dann, wenn in formula_5 das Nullelement nicht als nichttriviale Summe von (hier höchstens 4) Quadratzahlen darstellbar ist. Es ist dann Damit wird formula_315 zu einem nichtkommutativen Schiefkörper, wenn formula_5 ein formal reeller Körper ist. Dieser Schiefkörper formula_92 ist vierdimensional über seinem Zentrum formula_343. Er lässt keine Anordnung zu, denn für die Elemente formula_344 ist formula_345, was die Existenz eines Positivbereichs unmöglich macht. Wählt man als Grundkörper einen abzählbaren Körper, zum Beispiel formula_346 dann hat man damit auch einen abzählbaren echten Schiefkörper formula_315. Ist formula_5 ein (als Vektorraum über formula_254) endlichdimensionaler, formal reeller Erweiterungskörper, das heißt, gilt formula_350 und formula_351, dann sind alle nichttrivialen Endomorphismen von formula_352 bijektiv, also Schiefkörperautomorphismen und zugleich formula_254 Vektorraumautomorphismen von formula_352. Sie lassen sich also, nach Wahl einer festen formula_254-Basis von formula_352 durch reguläre Matrizen darstellen. Damit wird die Gruppe dieser Schiefkörperautomorphismen dargestellt als Untergruppe von formula_357, der \"allgemeinen linearen Gruppe,\" denn es ist dann formula_358. \"Unmöglich\" ist die Invertierbarkeit für \"alle\" Elemente formula_359 dagegen über Körpern einer Charakteristik formula_360. Dazu genügt es, zu zeigen, dass solche Elemente mit \"Koeffizienten aus dem Primkörper\" existieren, deren Normwert 0 ist. Für formula_361 ist das mit formula_362 gegeben. Sei nun also formula_363 eine ungerade Primzahl, formula_364. Zu zeigen ist dann, dass die Kongruenz formula_365 eine nichttriviale Lösung hat. Dies lässt sich relativ einfach durch Abzählen beweisen, zum Beispiel durch dieses Schubfachargument.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Schiefkörper oder Divisionsring ist eine algebraische Struktur, die alle Eigenschaften eines Körpers besitzt, außer dass die Multiplikation nicht notwendigerweise kommutativ ist.", "tgt_summary": "除环(division ring),又译反对称体(skew field),是一类特殊的环,在环内除法运算有效。需要特别注意的是,此环内必有非0元素,且环内所有的非0量都有对应的倒数(比如说,对于formula_1来说,存在数formula_2,使得formula_3)。除环不一定是交换环,比如四元数环。", "id": 1020481} {"src_title": "Spannungsteiler", "tgt_title": "電壓分配定則", "src_document": [{"title": "Einfacher Spannungsteiler mit zwei ohmschen Widerständen.", "content": "Der Spannungsteiler wird im Standardfall beschrieben durch die Reihenschaltung von zwei ohmschen Widerständen. Zur Berechnung der Teilspannung U über R wird zunächst der Gesamtwiderstand nach der Regel für Reihenschaltungen wie folgt berechnet: Die Gesamtspannung sowie die Werte der Widerstände sind im Allgemeinen bekannt, wodurch sich nach dem Ohmschen Gesetz der Strom I bestimmen lässt: Nach den Regeln für Reihenschaltungen ist der Strom durch alle Bauteile identisch und somit ergibt sich das gesuchte U zu: Wird die Formel für den gemeinsamen Strom hier eingesetzt, ergibt sich die Ausgangsspannung in Abhängigkeit von den Teilerwiderständen und der Eingangsspannung allgemein: Durch Äquivalenzumformung weiter verallgemeinert folgt das Verhältnis zwischen Ein- und Ausgangsspannung in Abhängigkeit von den Teilerwiderständen. An diesem umgeformten Ausdruck ist erkennbar, dass das Verhältnis von dem Spannungsabfall formula_6 über formula_7 zu der Gesamtspannung formula_8 identisch ist mit dem Verhältnis von Widerstand formula_7 zu dem Gesamtwiderstand aus formula_10 und formula_7. Durch weitere Äquivalenzumformungen entstehen folgende praktische Gleichungen: beziehungsweise: Diese Gleichungen werden oft bei der Dimensionierung (dem Auswählen geeigneter Widerstände im Hinblick auf die Verlustleistung, der Höhe der Ausgangsspannung und folglich auch der Höhe des Last- und Querstromes) des Spannungsteilers eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Spannungsteilerregel.", "content": "Mit Hilfe der Spannungsteilerregel können Teilspannungen direkt aus den Teilwiderständen und der Gesamtspannung berechnet werden. Die letzte Gleichung für die vorangegangene Schaltung stellt den Spezialfall der Spannungsteilerregel für genau zwei Teilwiderstände dar. Die Spannungsteilerregel ist nur anwendbar, wenn alle Bauelemente, auf die sich die Gesamtspannung aufteilt, linear und passiv sind. Sobald aktive Bauelemente wie Quellen vorkommen, muss auf das Knotenpotentialverfahren oder Maschenstromverfahren zurückgegriffen werden. Verbal lautet die Spannungsteilerregel: Verallgemeinert auf \"n\" in Reihe geschaltete Widerstände (i = 1,..., n) ergeben sich für die Teilspannung über den Widerstand k die nachfolgenden Gleichungen für die jeweiligen Anwendungsfälle (mit \"n\" und \"k\" ganzzahlig, \"n\" ≥ 1, 1 ≤ \"k\" ≤ \"n\"). Widerstände in Parallelschaltungen müssen zunächst zu einem Widerstand zusammengefasst werden, um den Gleichungen in der dargestellten Form zu entsprechen. Der Gesamtwiderstand bezieht sich nur auf die Widerstände, über die die Gesamtspannung abfällt. Eventuelle Widerstände, die vor, nach oder in parallelen Zweigen zum betrachteten Abschnitt liegen, werden nicht berücksichtigt. Bei Schaltungen mit inneren parallelen Verzweigungen muss die Formel eventuell mehrmals angewendet werden, um die gesuchte Teilspannung zu erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Gleichspannungsfall.", "content": "Bei Gleichspannung treten nur reellwertige Widerstandswerte, sogenannte ohmsche Widerstände auf. Bei Gleichspannung sind die einzelnen Teilspannungen immer kleiner als die Gesamtspannung. Das Verhältnis von Teilspannung zur Gesamtspannung nimmt Werte zwischen 0 und 1 an. Typisches Beispiel eines einstellbaren Spannungsteiler ist ein Potentiometer, bei dem über einen verschiebbaren Kontakt auf einem durchgehenden Widerstandskörper das Teilungsverhältnis variabel eingestellt werden kann. Teilspannungen verhalten sich proportional zu den Widerständen, über die sie abfallen. Das bedeutet, je kleiner (größer) der Widerstand ist, desto kleiner (größer) ist die Teilspannung.", "section_level": 2}, {"title": "Wechselspannungsfall.", "content": "Bei harmonischer Wechselspannung mit einer konstanten Kreisfrequenz ω können zusätzlich komplexe Widerstände, sogenannte Impedanzen, in Form von Kapazitäten (\"kapazitiver Spannungsteiler\") und Induktivitäten (\"induktiver Spannungsteiler\") auftreten. Die Berechnung eines Spannungsteilers ist dann ein Teil der komplexen Wechselstromrechnung. Bei Wechselspannung und den auftretenden Impedanzen können durch die Energiespeicherung in den Impedanzen die Teilspannungen an den Kapazitäten und Induktivitäten durch Resonanz größer als die Gesamtspannung werden. Wichtig ist bei der Anwendung der Spannungsteilerregel mit Wechselspannung, dass die Impedanzen, insbesondere Induktivitäten, untereinander über ihre im elektrischen bzw. magnetischen Feld gespeicherte Energie \"nicht\" gekoppelt sind. Dieser Umstand ist gleichbedeutend mit der Forderung von passiven Zweipolen, welche keine Spannungs- oder Stromquellen aufweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Magnetische Kreise.", "content": "In magnetischen Kreisen teilt sich die magnetische Spannung nur auf magnetische Widerstände auf.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel mit mehrfacher Anwendung.", "content": "Gesucht wird die Spannung über formula_21 in der nebenstehenden Schaltung. Aufgrund der verschachtelten Lage des Widerstandes ist eine mehrfache Anwendung der Spannungsteilerregel notwendig. Dazu wird zunächst die Spannung formula_6 über der Parallelschaltung berechnet. Die Spannungsteilerregel ergibt die Gleichung: mit formula_24 Die Teilspannung formula_6 teilt sich auf die Reihenschaltung aus formula_21 und formula_27 auf. Durch nochmalige Anwendung der Spannungsteilerregel, wird die Spannung über formula_21 abhängig von formula_6 ermittelt: Werden beide Gleichungen miteinander multipliziert, ergibt sich eine Gesamtgleichung in der formula_31 direkt von U abhängig ist:", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel für magnetischen Kreis.", "content": "In magnetischen Kreisen wird die Regel genauso angewendet. Für die Teilspannungen über formula_33 und formula_34 ergeben sich die Gleichungen: bzw. für den anderen Zweig mit dem Gesamtwiderstand:", "section_level": 2}, {"title": "Belasteter Spannungsteiler.", "content": "In der Schaltung im Abschnitt Einfacher Spannungsteiler mit zwei ohmschen Widerständen sei an den Anschlüssen von R der Ausgang. Wird dort ein Verbraucher mit dem Widerstand formula_38 parallel zu R angeschlossen, entsteht ein belasteter Spannungsteiler, für den die Spannungsberechnungen neu durchgeführt werden müssen. Der Widerstand der Parallelschaltung formula_39 aus formula_7 und formula_38 ist kleiner als der kleinste Teilwiderstand der Parallelschaltung. Er wird berechnet mit: Infolge der Verringerung des Widerstands sinkt nach der Spannungsteilerregel die Spannung formula_6 proportional dazu. Sie ergibt sich nun zu: Zur Verdeutlichung des Einflusses des Lastwiderstandes kann die ursprüngliche Schaltung ohne R in eine Zweipolersatzschaltung mit einer Ersatzspannungsquelle U und einem Innenwiderstand R umgerechnet werden. Nach den Regeln zur Berechnung von Ersatzschaltungen für aktive Zweipole ergeben sich für dieses Beispiel die folgenden Gleichungen: Der Lastwiderstand bleibt von der Umstellung unbeeinflusst und seine Wirkung auf die Ausgangsspannung des Spannungsteilers tritt deutlich hervor. Es entsteht nun ein einfacherer Spannungsteiler aus R und R. Mit Hilfe von R lässt sich eine Empfehlung zur geeigneten Wahl der Widerstände ausdrücken. Damit der Lastwiderstand einen geringen Einfluss auf die Ausgangsspannung hat sollte der Innenwiderstand einen deutlich kleineren Wert als die Last aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Die Anwendungsbeispiele überschneiden sich mit den Anwendungen von Potentiometern (einstellbare Spannungsteiler). Spannungsteiler werden verwendet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Spannungsteiler ist eine Reihenschaltung aus passiven elektrischen Zweipolen, durch die eine elektrische Spannung aufgeteilt wird.", "tgt_summary": "电压分配定则(英语:Voltage divider rule),是指在串联电路中,各负载分到的电压与其阻抗成正比关系。依此原理所实作的电路又被称为分压器。", "id": 1732009} {"src_title": "Geschichte Nordamerikas", "tgt_title": "北美洲历史", "src_document": [{"title": "Präkolumbische Zeit.", "content": "Die Besiedlung Amerikas geschah nach heutigem Stand der wissenschaftlichen Debatte am Ende der letzten Eiszeit (in Nordamerika als \"Wisconsin glaciation\" bezeichnet) über die damals noch existierende Landbrücke Beringia zwischen Sibirien und Alaska. Jüngere Funde, insbesondere am Buttermilk Creek Complex in Texas und in den Paisley-Höhlen in Oregon, belegen, dass die ersten Menschen entlang der Pazifikküste nach Süden zogen und von dort das Innere des Kontinents besiedelten. Die älteste flächendeckende Kultur Nordamerikas war die Clovis-Kultur von ca. 11.600 bis ca. 10.700 v. Chr. Benannt wurde sie nach dem ersten Fundort Clovis, New Mexico. Typisch waren die sorgfältig bearbeiteten, meist kannelierten, Projektilspitzen. Als Nachfolger der Clovis-Kultur gilt die Folsom-Kultur, ca. 10.500–9000 v. Chr., bzw. der \"Folsom-Komplex\", dem mehrere Traditionen zugeordnet werden (Hells Gap, Midland, Agate Basin). Als letzte paläo-indianische Kultur trat der Planokultur (oder \"Planokomplex\") die Nachfolge der Folsom-Kultur an. Mit ihren verschiedenen Ausprägungen (Alberte, Cody, Frederick, Eden, Scottsbluff) dauerte sie von 9200 bis 8500 v. Chr. Die größte vorkolumbische Siedlung nördlich von Mexiko ist Cahokia-Mounds. Hauptsächlich besiedelt im Zeitraum von 700 bis 1400 n. Chr. deckte sie nahezu 1.600 Hektar ab. Die bäuerliche Gesellschaft hatte zu Spitzenzeiten ein Ausmaß von 10.000 bis 20.000 Einwohnern in den Jahren 1050 bis 1200.", "section_level": 1}, {"title": "„Entdeckung“ Nordamerikas.", "content": "Die Fahrt von Christoph Kolumbus nach Amerika im Jahre 1492 gilt offiziell als Entdeckung (Mittel-)Amerikas, auch wenn sich dieses Faktum mittlerweile erwiesenermaßen als falsch herausgestellt hat. Seefahrer der Wikinger haben den amerikanischen Kontinent schon einige hundert Jahre früher bereist und es gilt als wahrscheinlich, dass auch andere Seefahrer die Reise über den Atlantischen Ozean geschafft haben, bevor Kolumbus in See stach.", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Expansion und Kolonialzeit.", "content": "Vor der Ankunft Kolumbus 1492 wies Nordamerika womöglich mehr Einwohner auf als das damalige Europa. Die Bevölkerungszahl wird von Anthropologen und Archäologen auf bis 112 Millionen Menschen geschätzt. Auch vermutet man eine ähnlich alte und reichhaltige Kultur wie in Europa. Der spanische Eroberer Hernando de Soto berichtet auf seiner Goldsuche (durch das Gebiet der heutigen US-Südstaaten) ab 1539 von einem mit Indianern dicht bevölkerten Land, die in tausenden von Kanus die Flüsse entlangpaddelten und die Felder mit Mais bestellten. Das ganze Land war mit Städten durchzogen, die auch Ausmaße der damaligen Städte wie Madrid oder London hatten. Der Großteil der Bevölkerung lebte auf Farmen, sie hatten Tiergehege, Obstgärten und Teiche. Als erster Europäer seit den Wikingern betrat 1497 der in englischen Diensten stehende Genuese John Cabot (eigentlich: Giovanni Caboto) nordamerikanischen Boden. Möglicherweise haben bereits in den 1480er Jahren (also vor Columbus) Seefahrer und Fischer der britischen Inseln Neufundland über die kürzere Strecke des Nordatlantiks erreicht. Nach der Fahrt Cabots wurden die reichhaltigen Fischgründe vor der nordamerikanischen Küste regelmäßig durch europäische Fischer genutzt. Zur Gründung von dauerhaften Niederlassungen kam es dabei vorerst allerdings nicht. Als die erste Stadt auf nordamerikanischen Festland gilt das 1565 von den Spaniern gegründete St. Augustine in Florida, zugleich heute die älteste Stadt der USA.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung von europäischen Kolonien.", "content": "Bei der europäischen Eroberung Nordamerikas taten sich vier Staaten hervor, denen jeweils ein besonderer Vorteil die Inbesitznahme erleichterte: 1604 teilte der König von England Jakob I. seine Nordamerikanischen Kolonien wie folgt ein: Das Gebiet vom 1. bis zum 41. nördlichen Breitengrad soll die Virginia Company of London besiedeln, das Gebiet vom 41. bis zum 45. Grad die Plymouth Company. 1607 gilt als Gründungsjahr der ersten dauerhaften Kolonie englischer Siedler an der Ostküste Amerikas. Es kam zum Zusammenprall dreier Kulturen: indianische Ureinwohner, weiße Siedler und Sklaven aus Afrika. In diesem Jahr landeten die ersten Siedler aus England in Jamestown, 1620 folgten die (heute bekannteren) Pilgerväter mit der \"Mayflower\" im heutigen US-Staat Massachusetts. Diese konnten direkt in den verlassenen Indianersiedlungen Unterschlupf finden. Auch waren die Küstenindianer nun bereit, zu kooperieren und ließen sie mit Plymouth das Einfallstor der Engländer nach Nordamerika gründen. Im Jahr 1616 wurden Krankheitserreger wie Pocken-, Hepatitis- und Masernviren von Schiffbrüchigen eingeschleppt, als die Ureinwohner sie aufnahmen. Rund 90 Prozent der indigenen Bevölkerung erlagen während der folgenden drei Jahre den Krankheiten. Millionen von Indianern starben an tödlichen Keimen aus Europa. Dies führte zur Entvölkerung weiter Teile Nord- und Südamerikas, bevor die ersten weißen Siedler ankamen. Das bekannte Verdikt des US-Historikers George Bancroft, Nordamerika sei „eine unproduktive Einöde“ und die Indianer nichts anderes als „ein paar verstreute Stämme schwächlicher Barbaren“ gewesen, gilt als veraltet. Man urteilte zunächst nach dem Bild, das sich den ersten Siedlern nach den Krankheitswellen zeigte. Es überlebten nur wenige Ureinwohner, die die ersten Amerikaner jedoch als tumbe Jäger und Sammler ansahen. Erste europäische Reisende (der Brite William Wood, 1634) bezeichneten die Ureinwohner jedoch auch als hübsche und liebenswürdige Menschen, die zudem sehr viel hygienischer lebten als die Europäer seiner Zeit. Unter Dezimierung der Indianer um 90 % in den ersten 100 Jahren nach der Besiedlung und Preisgabe moralischer wie christlicher Werte kam es zum „Sieg“ der europäischen Kultur und zur Gründung von 13 britischen Kolonien an der amerikanischen Ostküste (New Hampshire, Massachusetts, Connecticut, Rhode Island, New York, New Jersey, Delaware, Maryland, Pennsylvania, Virginia, North Carolina, South Carolina, Georgia). Diese Kolonien waren untereinander unabhängig, jedoch dem Mutterland, England, untergeordnet. Sie erhielten ihren Verfassungsstatus durch einen sogenannten Charter. Dieser sprach sie entweder einer Siedlungsgesellschaft (\"corporate charter\"), einem Privateigentümer (\"proprietary charter\") oder der Krone selbst zu (Kronkolonie). Dieser Status änderte sich in vielen Fällen während der Kolonialzeit. Im Laufe des 18. Jahrhunderts entwickelten sich an der Atlantikküste wichtige urbane Zentren wie Philadelphia (gegründet 1661 vom Quäker William Penn), Boston (1630), New York (gegründet 1621 von Peter Minuit als Neu Amsterdam), Montreal (gegründet um 1640). 1636 wurde mit Harvard – zunächst noch streng konfessionell gebunden – die erste Universität in Nordamerika gegründet, 1693 folgte College of William & Mary und 1701 Yale in New Haven (Connecticut). Eines der wenigen urbanen Zentren südlich von Virginia war neben der französischen Gründung New Orleans am Golf von Mexiko Charleston (gegründet 1670, benannt nach Karl II. von England). Charleston war eine der wenigen größeren Städte des Südens und bis Anfang des 19. Jahrhunderts größter Umschlagplatz des Atlantischen Sklavenhandels in Nordamerika. New Orleans blieb bis zum Aufstieg New Yorks im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts die größte und wichtigste Stadt in Nordamerika.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung selbständiger Staaten.", "content": "Zwischen dem Frieden von Paris 1783, mit dessen Ratifizierung das Königreich Großbritannien die Selbständigkeit seiner früheren Dreizehn Kolonien in Nordamerika anerkannte, der Gründung des ersten Kaiserreich Mexiko 1821 und der Verabschiedung des British North America Act 1867 entstanden die drei größten und wichtigsten Staaten des Kontinents. Mit dem Kauf Alaskas durch die USA schied das Russische Kaiserreich als Kolonialmacht in Nordamerika aus. Es verblieben Großbritannien und Spanien. Eine weitere revolutionäre Staatsgründung war das Kaiserreich Haiti, das 1804 aus einem Sklavenaufstand hervorging. Andere Staaten verharrten bis weit in das 20. Jahrhundert oder bis heute im kolonialen oder halbkolonialen Status. So war Kuba spanische Kolonie bis zum Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898, durch den es wiederum bis zur kubanischen Revolution 1959 in starke politisch-ökonomische Abhängigkeit von den USA geriet. Ein wichtiges Abschlussdatum der ersten Welle der Staatsgründungen in Nordamerika bildet das Jahr 1823, als der 5. Präsident der USA, James Monroe in seiner Jahresansprache vor dem Kongress die bekannte Monroe-Doktrin verkündete, die bis heute prägendste und wichtigste Leitidee der Außenpolitik der Vereinigten Staaten. Nach den spanisch-portugiesischen Teilungsverträgen des 15. und 16. Jahrhunderts nahm zum ersten Mal ein nichteuropäischer Staat für sich in Anspruch, Ordnungsmacht in der westlichen Hemisphäre zu sein. Das Gebiet des späteren US-Bundesstaates Texas, das zum spanischen Kolonialreich und dann zu Mexiko gehörte, wurde zunächst von US-amerikanischen Siedlern kolonisiert. Im Texanischen Unabhängigkeitskrieg 1835/36 spaltete sich das Land von Mexiko ab. Kriegsauslösend war die Politik des mexikanischen De-facto-Diktators Santa Anna, aber auch der Streit um den Status der Sklaverei, die die US-Siedler auf mexikanisches Gebiet importierten. Bei seiner Gründung 1821 erstreckte sich das Territorium, auf das Mexiko Anspruch erhob, von den Grenzen Panamas (damals ein Teil von Großkolumbien) bis in das Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Oregon. Im Süden spaltete sich jedoch bereits 1826 die Zentralamerikanische Konföderation ab, bestehend aus Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica. Der Bundesstaat Yucátan spaltete sich 1841 für einige Zeit von Mexiko ab, konnte aber wieder eingegliedert werden. Die USA vergrößerten ihr Gebiet erstmals 1803 durch den Kauf der französischen Kolonie Louisiana. Damit kamen sie in den Besitz von New Orleans (gegründet 1718), damals einer der bedeutendsten Häfen am Atlantik. Die Stadt blieb bis in die 1860er Jahre eine der größten der USA. 1819 schließlich verzichtete Spanien endgültig auf seine Rechte auf (Ost)florida, worauf dieses Gebiet als \"Organized Territory\" den Vereinigten Staaten angeschlossen wurde. Der letztlich für die USA verloren gegangene Krieg von 1812 gegen Großbritannien führte zu keinen Gebietsverlusten, förderte aber das kanadische Nationalbewusstsein. Die Ausdehnung der Staaten hatte zur Folge, dass sich in allen drei nordamerikanischen Ländern Frontiergesellschaften entwickelten. Das war in den USA der schon zeitgenössisch mystifizierte „Wilde Westen“, in Mexiko hingegen war das dünn besiedelte Grenzland als „El Norte“ (der Norden) bekannt. In Südkalifornien und in Teilen des heutigen Südwestens der USA wurden ab Ende des 17. Jahrhunderts jesuitische Missionen gegründet. Diese wurden nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 meist von Franziskanern übernommen. Auf diese geht etwa die Gründung von Los Angeles 1781 zurück. Die Durchsetzung des Prinzips des Flächenstaates in den USA und Kanada führte bereits in der ersten Hälfte zur schrittweisen (Trail of Tears) und vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch mehrere Indianerkriege bis zur Schlacht am Little Bighorn 1876 zur völligen Verdrängung der First Nations. In Mexiko hingegen war die einheitliche, flächendeckende Staatsgewalt bis in das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts weniger ausgeprägt, wodurch das Land nicht nur mit der Plage von marodierenden Räuberbanden zu kämpfen hatte, Teile Nordmexikos waren von regelmäßigen Überfällen von Comanchenstämmen betroffen. 1869 und 1870 gab in Kanada die Hudson’s Bay Company, die seit 1670 bestand (und noch heute besteht) einen großen Teil ihrer traditionellen Rechte auf. Die HBC, ein Überbleibsel aus der europäischen Kolonialgeschichte der frühen Neuzeit, beherrschte in einer Monopolstellung über zwei Jahrhunderte lang den Pelzhandel nördlich der späteren USA und trat in weiten Gebieten Kanadas als quasi-staatlicher Akteur auf. Für die Entwicklung des Neuengland-Gebietes war die Eröffnung des Eriekanals 1825 bedeutend. Die Böden Neuenglands und großer Teile des Staates New York sind für den Ackerbau wenig geeignet, erst dank dem Kanal war der Weg ins Tal des Ohio Rivers offen und die Landwirtschaft im Mittleren Westen konnte ihre Produkte an der Küste absetzen. Dort entwickelten sich Handel, Finanzdienstleistungen und Industrie.", "section_level": 1}, {"title": "Nordamerika im 19. Jahrhundert.", "content": "In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann in den USA und Kanada die Besiedlung der Präriezone Nordamerikas westlich des Mississippitales und der östlichen Ketten der Rocky Mountains. Diese Gebiete waren noch um 1800 kaum von Europäern und Euroamerikanern erforscht und galten wegen ihrer räumlichen Weitläufigkeit und des harschen Wetters als unbesiedelbar. Die erste große staatlich organisierte Expedition wurde von Lewis und Clark 1804–1806 durchgeführt. Der Schotte Alexander MacKenzie erforschte im späten 18. Jahrhundert große Teile des nördlichen und westlichen Kanadas. Beide suchten nach einem schiffbaren Weg zur Pazifikküste. George Vancouver und James Cook kartierten im Auftrag der Royal Navy die Pazifikküste Nordamerikas. Trotz dieser Ausweitung der geographischen Kenntnisse waren weite Teile des Kontinents bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts nur schwer zugänglich. Das änderte sich mit dem Ausbau der Eisenbahn. 1867 wurde die erste transkontinentale Eisenbahn, die Central Pacific zwischen Omaha und San Francisco eröffnet. Reisen zwischen New York und der nordamerikanischen Pazifikküste konnten in einer Zeit von weniger als einer Woche absolviert werden. Mit dem Bau von Eisenbahnen war die Gründung neuer staatlicher Einheiten verbunden. 1848 konstituierte sich Kalifornien, das nur zwei Jahre später, 1850 als vollwertiger Bundesstaat in die USA aufgenommen wurde. Nur wenig später wurde Oregon als weiterer Bundesstaat in die USA aufgenommen. In Kanada konstituierte sich British Columbia als neue, zunächst selbstverwaltete Provinz. Ähnlich wie im Fall von Kalifornien wirkte ein Goldrausch, der Fraser-Canyon-Goldrausch als Katalysator für die weitere Entwicklung. 1871 trat British Columbia als fünfte Provinz der kanadischen Föderation bei. Teil des Beitrittsvertrages war die Übernahme der Schulden durch die kanadische Regierung und der Bau einer Eisenbahn von Montreal im Osten nach Vancouver und Victoria an der Pazifikküste innerhalb von zehn Jahren. Die Eisenbahnverbindung, mit dem „fernen Westen“ am Pazifik, die Canadian Pacific Railway (CPR) konnte allerdings erst 1885 fertiggestellt werden. Der Bau der CPR war mit einer ersten touristischen Erschließung der von der Zivilisation wenig berührten Landschaft der Canadian Rockies verbunden. So wurde in der Nähe der warmen Schwefelquellen von Banff 1888 das Eisenbahnhotel Banff Springs Hotel eröffnet. Gleichzeitig wurde damit 1885 der Banff-Nationalpark, der erste Kanadas eröffnet. Mehr als ein Jahrzehnt früher, 1872 wurde mit dem Yellowstone-Nationalpark der erste Nationalpark der USA und der erste Nationalpark der Welt eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Galerie Persönlichkeiten: Nordamerika im 19. Jahrhundert.", "content": "Eine Folge der Besiedlung der Präriezone, des Mittleren und Fernen Westens war die endgültige Zerschlagung der letzten ursprünglichen Siedlungsgebiete der nordamerikanischen Indianer. In den 1880er Jahren verbreitete sich die schwärmerische Geistertanzbewegung unter vielen indianischen Völkern, besonders aber unter den Lakota. Gleichzeitig brachte das spätere 19. Jahrhundert unter den Indianern charismatische Persönlichkeiten wie Crazy Horse, Sitting Bull oder Wovoka hervor. Nach der vernichtenden Niederlage der Schlacht am Little Bighorn River 1876 in Montana, bei der eine waffentechnisch und zahlenmäßig überlegene Indianerstreitmacht eine kleinere Einheit der US-Armee unter dem Befehl von George Custer aufgerieben hatte, befürchtete die US-Bundesregierung wegen des Aufkommens der Geistertanzbewegung einen großen indianischen Aufstand. Das folgende (militärisch überflüssige) Massaker von Wounded Knee 1890 wird in der Geschichtsschreibung allgemein als das Ende der Indianerkriege betrachtet. Fand die Migration nach Nordamerika zwischen ca. 1500 und ca. 1850 vorwiegend über den Atlantik statt, so kam es um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Goldrausch in Kalifornien und in Westkanda (Fraser River) erstmals in der Geschichte Nordamerikas zu einer signifikanten transpazifischen Migration chinesischer und japanischer Arbeitskräfte. Chinesen kamen zunächst mit dem Goldrausch an die Westküste Nordamerikas, sie wurden später aktiv als billige Arbeitskräfte für den Bau der Eisenbahnen angeworben. Japanische und chinesische Arbeitskräfte wurden auch in der Landwirtschaft eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Galerie Ereignisse in Nordamerika im 19. Jahrhundert.", "content": "Politisch-militärisch gestaltete sich die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts in Nordamerika trotz des beispiellosen wirtschaftlichen Fortschritts unruhig. In Kanada kam es 1869 (Red-River-Rebellion) und 1885 (Nordwest-Rebellion) zu Aufständen gegen die neu installierte Zentralregierung in Ottawa, die Bevölkerung Kubas führte seit 1868 drei blutige und langwierige Aufstände gegen die Kolonialmacht Spanien. Die Bürgerkriege in Mexiko zwischen Liberalen und Konservativen kamen nicht zur Ruhe. Ein Moratorium über die mexikanischen Auslandsschulden war für das Kaiserreich Frankreich in den 1860er Jahren willkommener Vorwand, um jenseits des Ozeans militärisch zu intervenieren und das zweite mexikanische Kaiserreich auszurufen. Der Krieg mit dem höchsten Blutzoll spielte sich aber zur gleichen Zeit nördlich von Mexiko ab. Seit den 1850er Jahren steuerten die USA auf einen Sezessionskrieg zu, der aus der Debatte über die Sklaverei in den Südstaaten entstand. Zunächst kam es zu einem lokalen Bürgerkrieg (Bleeding Kansas), bevor sich im Laufe der ersten Hälfte des Jahres 1861 als Reaktion auf die Wahl des Republikaners Abraham Lincoln zum Präsidenten, der als moderater Sklavereigegner galt, eine Reihe von Gliedstaaten sich aus dem Verband der USA lösten und einen Sonderbund, die CSA (Confederate States of America) bildeten. Um die Rebellion zu beenden, führten die Nordstaaten einen Krieg gegen Sonderbundstaaten, in dessen Verlauf das Ende der Sklaverei verkündet und deren Verbot schließlich in die Verfassung (13. Amendment) geschrieben wurde. Der Verlauf des amerikanischen Sezessionskrieges hatte gezeigt, welche enormen Ressourcen die USA in kürzester Zeit zu entfesseln im Stande waren. Neben der zahlenmäßigen und letztendlich trotz fähiger militärischer Führer (Robert E. Lee) enormen materiellen Unterlegenheit der CSA war es der mangelnde außenpolitische Erfolg, der zur schließlich totalen Niederlage führte. Weder wollte Großbritannien, das die Rohbaumwolle für seine Textilfabriken größtenteils aus den amerikanischen Südstaaten bezog, die CSA anerkennen, noch wagte es Frankreich unter Kaiser Napoleon III., sich in die inneren Angelegenheiten der USA einzumischen. Der eindeutige Ausgang des Sezessionskrieges sicherte endgültig die Vormachtstellung der USA auf dem nordamerikanischen Kontinent und trug indirekt zur Bildung der kanadischen Föderation 1867 und direkt zum Abzug der Franzosen aus Mexiko bei.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Entwicklung Nordamerikas nach 1867.", "content": "Mit dem Zensus von 1890 wurde von den offiziellen Behördenstellen der USA die Feststellung getroffen, dass „die Siedlungsgrenze“ nicht mehr feststellbar sei. Die lange Depression, die sich von den 1870er bis in die 1890er in Schüben hinzog, und von Deflation geprägt war, verlangsamte zwar in den USA das Wirtschaftswachstum, dennoch entstanden in dieser Zeit die größten Reichtümer, die bis dahin in der Geschichte von einzelnen Individuen angehäuft wurden. Zum Beispiel der Banker J. P. Morgan, der Gründer der Standard Oil Company, John D. Rockefeller oder der Stahl-Tycoon und spätere Philanthrop Andrew Carnegie. In den USA werden diese Jahrzehnte das „Gilded Age“ genannt. Diese sind gekennzeichnet durch ein für Korruption anfälliges Behördensystem und eine schwache Exekutive, an deren Spitze ein Präsident stand, der sich auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung (Präsidentschaft v. Benjamin Harrison, 1889–1893) kaum mehr als ein „oberster Beamter“ begriff. Der schwachen Bundesregierung, die bei Arbeitskämpfen und Streiks (etwa dem Pullman-Streik) mit dem Einsatz der Armee reagierte, standen in vielen Großstädten sogenannte „Parteimaschinen“ wie die Tammany Hall Society gegenüber. Gleichzeitig nahm die Schere zwischen Arm und Reich bislang unbekannte Ausmaße an. Gab es um 1870 nur etwa 100 Millionärshaushalte in den USA, so stieg deren Zahl bis 1915 auf 16.000 an. Kanada war nach dem British North America Act ebenso von der langen Depression betroffen, wie sein südliches Nachbarland. Seine Wirtschaft blieb landwirtschaftlich geprägt. Fischerei an den Küsten und Forstwirtschaft im Landesinneren dominierten. Der kanadischen Holzindustrie kamen die vielen Flussläufe und Gewässer zupass, auf denen die geschlägerten Stämme mit Leichtigkeit geflößt werden konnten. So entwickelte sich Vancouver an der Mündung des Fraser River zunächst als Zentrum der Holzindustrie. In Hinblick auf das rauere Klima und die im Vergleich viel attraktiveren Möglichkeiten, welche die Landwirtschaft und die entwickelte Industrie in den USA bot, wirkte Kanada bis an die Jahrhundertwende für Einwanderer wenig anziehend. Mexiko, das gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach langen Jahrzehnten voller politischer Instabilität wirtschaftlich weit hinter die USA und Kanada zurückgefallen war, öffnete sich 1877 unter Porfirio Díaz ausländischen Kapital. In seinen politischen Entscheidungen ließ sich Díaz von einem Beraterstab (genannt \"Científicos\") unterstützen, die mehrheitlich in Europa studiert hatten und die Ideen des Positivismus nach Mexiko trugen. In erster Linie floss US-amerikanisches, britisches und zunehmend auch deutsches Kapital in das Land. Dieses wurde in die Bergbauindustrie der nördlichen Bundesstaaten investiert. Mit der wirtschaftlichen Öffnung wurde das bis dahin nur marginal vorhandene mexikanische Eisenbahnnetz ausgebaut. Wegen seiner besonderen Topographie ohne markante Flussläufe, ohne größere Ebenen und der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirge war der Bau von Eisenbahnlinien technisch und damit auch finanziell weit schwieriger als in den USA. Der ökonomische Aufschwung kam aber nur einer dünnen Schicht von Landbesitzern, Mestizen und ausländischen Unternehmen zugute. Die Masseneinwanderung aus Europa vollzog sich kontinuierlich bis in das dritte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, als die USA erstmals Quoten einführten. Im Inneren führte die \"First Great Migration\" der Afroamerikaner aus den Südstaaten zu einer Veränderung des Erscheinungsbilds der Städte des Nordens, wo neben den weißen ethnischen Viertel eigene schwarze Viertel entstanden. Davon waren insbesondere Städte um die Großen Seen wie Detroit, Chicago und Cleveland betroffen. Die Migrationswelle erreichte ihren Höhepunkt zwischen 1910 und 1930.", "section_level": 2}, {"title": "Nordamerika im 20. Jahrhundert.", "content": "Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich in Nordamerika ein neuerlicher Wirtschaftsaufschwung durch, der die lange Depression beendete und etwa zehn Jahre lang, bis zur Panik von 1907 anhielt. Neben den USA profitierten davon auch das spätporfiristische Mexiko, wo viel ausländisches, in erster Linie US-amerikanisches, aber auch britisches und deutsches Kapital in den Aufbau des Eisenbahnnetzes und in die Bergbauindustrie flossen. Der Wirtschaftsaufschwung bescherte auch der kanadischen Wirtschaft bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges Rekordwachstumsraten. Die Goldfunde am Klondike River an der Grenze zwischen Kanada und Alaska erleichterten den Übergang der US-Währung zum Goldstandard, nachdem die Art der Deckung des US-Dollars in den Jahrzehnten nach dem Bürgerkrieg eine heftig diskutierte innenpolitische Auseinandersetzung war. Um die Jahrhundertwende begannen die USA, ihre dominante ökonomische Rolle, die sie in der westlichen Hemisphere erreicht hatten, auch politisch-militärisch durchzusetzen. So griffen sie unter Präsident William McKinley 1898 in den (zweiten) Kubanischen Unabhängigkeitskrieg ein, was dazu führte, dass Kuba für mehr als ein halbes Jahrhundert in die Abhängigkeit der USA kam. Um wirtschaftliche und strategische (Panamakanal) Interessen zu wahren, griffen die USA bis 1933 in einer Reihe von „Interventionen“ in die Politik von kleineren karibischen und mittelamerikanischen Staaten mittels Marineinfanterie ein. Innenpolitisch erfuhren die USA um 1900 die Wende zum Progressivismus, was eine Abkehr von der bisherigen laisser-faire-Politik des Gilded Age bedeutete. Bereits 1889 hatte der Milliardär Andrew Carnegie in seinem Buch \"Das Evangelium des Reichtums\" die gesellschaftspolitische Verantwortung der Oberschicht eingefordert. Schriftsteller wie Upton Sinclair (\"Der Dschungel\", 1906) oder Jack London machten in einer Mischung aus investigativen Reportagen und Literatur auf die Lebensbedingungen der amerikanischen sozialen Unterschichten aufmerksam. Starke Initiativen für den beginnenden Natur- und Umweltschutz kamen hingegen aus Kalifornien, wo John Muir den Sierra Club gründete. Muir hatte maßgeblichen Anteil bei der Etablierung des Yosemite-Nationalparks, scheiterte aber an der Bewahrung des Hetch Hetchy Valleys. Alle US-Präsidenten von Theodore Roosevelt bis Woodrow Wilson verstanden sich als gesellschafts- und sozialpolitische Reformer. Damit verbunden war die Stärkung der Bundesregierung gegenüber den Bundesstaaten, mit dem Federal Bureau of Investigation, kurz: FBI wurde erstmals eine gesamtstaatliche Polizeibehörde ins Leben gerufen und aus den Erfahrungen der Panik von 1907 (dem letzten massiven Kurssturz an der New Yorker Börse vor 1929) mit der Federal Reserve kurz: FED eine moderne Zentralbank gegründet. Dennoch blieben die USA eine rassistische Gesellschaft. Die halbherzige und unvollendete Reconstruction des Südens wurde ab den 1890er Jahren durch einen institutionalisierten Rassismus (sogenannte Jim-Crow-Laws) verstärkt. 1916 hatte der Film \"Die Geburt einer Nation\" von D. W. Griffith Premiere. Der offen rassistische Streifen (und bis dahin kommerziell erfolgreichste der Filmgeschichte) hatte großen Einfluss auf weite Teile der US-Bevölkerung, so dass als Folge noch im gleichen Jahr der Ku Klux Klan wiederbelebt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Nordamerika im Zeitalter der Weltkriege.", "content": "Kanada, zu dieser Zeit noch kein souveräner Staat mit eigenständiger Außenpolitik, trat als Teil des britischen Empire bereits im Sommer 1914 in den Ersten Weltkrieg ein. Das Land wurde gerade von einer Rezession heimgesucht, so dass sich auf die ersten Aufrufe hin eine Vielzahl von Arbeits- und Beschäftigungslosen zu den Fahnen meldeten. Die Prärieprovinzen waren im Sommer 1914 vom zweiten Dürrejahr in Folge betroffen. Frankokanadier meldeten sich aus verschiedenen Gründen in weniger großer Zahl zu den Streitkräften. Für den Kampfeinsatz wurde im August 1914 ein eigenes Canadian Expeditionary Force gegründet, das 1915 am Kriegsschauplatz eintraf. Die USA warteten ab, verhielten sich offiziell „neutral“, auch wenn große Teile der US-Bevölkerung mit den Entente sympathisierten. Die irisch-katholische Bevölkerung, die deutsch- und skandinavischstämmige Bevölkerung waren mehrheitlich für die Aufrechterhaltung der Neutralität. Die US-Iren, die mehrheitlich demokratisch wählten und in dieser Partei starken Einfluss genossen, verstärkten ihre Position noch weiter nach der Niederschlagung des irischen Osteraufstands von 1916. Dennoch blieben Sympathiebezeugungen für Frankreiche und Großbritannien nicht aus, vor allem nach dem deutschen Einmarsch in Belgien und der Zerstörung der Universitätsstadt Löwen. Der Kriegsausbruch in Europa ließ auf der anderen Seite des Atlantik die Frage nach der amerikanischen Nation lauter werden. Einige Autoren bezweifelten die Ende des 19. Jahrhunderts populäre Metapher von den USA als melting pot. Einige Politiker wie der ehemalige Präsident Theodore Roosevelt verlangten ein schärferes Vorgehen gegen Deutschland und sahen die USA durch deutsche U-Boote gefährdet und als ein potentielles Angriffsziel Deutschlands. Den Untergang des britischen Passagierdampfers Lusitania, der im Mai 1915 vor der irischen Küste von einem deutschen Torpedo getroffen wurde, wertete Präsident Wilson noch nicht als Kriegsgrund, auch wenn bei der Katastrophe 128 US-Amerikaner ums Leben kamen. Die Beibehaltung der Neutralität oder ein möglicher Kriegseintritt war neben innenpolitischen Reformen das Hauptthema der Wahl von 1916, welche erneut die Demokraten mit Woodrow Wilson für sich entscheiden konnten. Wilson, der sich strikt gegen eine Kriegsteilnahme aussprach, erklärte nur wenige Monate nach seinem Wahlsieg dem Deutschen Reich den Krieg. Ausschlaggebend war ein abgefangenes und vom britischen Geheimdienst dechiffriertes Telegramm der deutschen Botschaft in Washington an die mexikanische Regierung. Darin bot Staatssekretär Arthur Zimmermann Mexiko ein Bündnis gegen die USA an und für den Fall eines Sieges die Aussicht auf 1848 verlorenes Territorium. Die Veröffentlichung des Telegramms und die dadurch ausgelöste heftige Debatte in den USA war ein bewusstes Kalkül der Briten, um die amerikanische Regierung unter Druck zu setzen. Die neue Situation, die sich 1917 ergeben hatte, zwang sowohl die USA wie auch Kanada zu einem für diese Länder ungewöhnlichen Schritt: der Einführung der Wehrpflicht auf nationaler Ebene. Kanada war nach drei Jahren Krieg nicht mehr in der Lage, die hohen Verluste auf den nordfranzösischen Schlachtfeldern durch Freiwillige ausgleichen. Diese Situation führte in Kanada zur Wehrpflichtkrise von 1917. Die Kriegsanstrengungen führten in beiden Ländern zu einer Ausweitung der Staatstätigkeit: in den USA kamen die Eisenbahnen unter staatliche Kontrolle. In Kanada wurden die Canadian National Railways als staatliche Gesellschaft gegründet, um die Transportverbindungen sicherzustellen. Nordamerika wurde (abgesehen von Marineoperationen vor seinen Küsten) wie Südamerika von den Kriegshandlungen verschont, aber dennoch hatte der Ausbruch des Weltkriegs vielfältige gesellschaftliche und soziale Rückwirkungen. So revolutionierte und beschleunigte der Erste Weltkrieg auch in Nordamerika ähnlich wie in Europa die Durchsetzung von Frauenrechten, etwa dem Wahlrecht, das den Amerikanerinnen per Verfassungszusatz (Amendment) 1920 garantiert wurde. Die transatlantische Migration kam 1914 abrupt zum Stehen, was dazu führte, dass sich die seit den 1880er Jahren einsetzende Binnenwanderung der Nachfahren ehemaliger Sklaven von den ländlich geprägten Südstaaten zu den Industriezentren des Nordens noch einmal verstärkte. Die Existenz kompakter afroamerikanischer Stadtgebiete in den Großstädten des Nordens wie im New Yorker Stadtteil Harlem wirkte auf Weiße ebenso polarisierend wie auf die Afroamerikaner selbst. So propagierte der aus Jamaika stammende, zeitweise in den USA lebende Marcus Garvey eine „umgekehrte Segregation“. Dabei scheute er selbst vor einer Zusammenarbeit mit dem Ku-Klux-Klan nicht zurück. Der erneute Einzug der Republikaner ins Weiße Haus 1920 war auf die unmittelbare Situation nach dem Ersten Weltkrieg zurückzuführen. Der Präsident war durch die Teilnahme an der Friedenskonferenz in Europa, auf der er sich mit seinen \"14 Punkten\", seiner Ausformulierung einer gerechten Weltordnung, die keinen Krieg mehr kennen sollte, nur teilweise durchsetzten konnte, monatelang abwesend. Insbesondere scheiterte er nicht nur an der unnachgiebigen Haltung des französischen Ministerpräsidenten Georges Clemenceau, sondern auch am Veto des Kongresses, der den Vertrag von Versailles niemals ratifizierte. Inzwischen brach in den USA selbst, ausgelöst durch eine Welle von Streiks und Arbeitsniederlegungen (unter anderen bei der Polizei in Boston) panikartig die Furcht vor einem kommunistischen Umsturz aus. Die Hysterie, die sich gegen Einwanderer, Ausländer und politisch links Stehende richtete, ist unter dem Namen \"Red Scare\" in die Geschichte eingegangen. Durch den Krieg begann sich die Stellung Kanadas innerhalb des britischen Weltreichs langsam zu wandeln. Auf Karten der Jahrhundertwende wurde Kanada noch als \"Britisch-Nordamerika\" bezeichnet. Das Land, das nicht nur eine große Zahl an Truppen an die europäischen Fronten entsandt hatte, wurde zum ersten Mal in seiner Geschichte zu einem Nettoexporteur. Das trug dazu bei, dass Kanada im Statut von Westminster (1931) ein souveräner Staat wurde. Aus Sicht eines großen Teils der Bevölkerung beendete die Wahl Warren G. Hardings ins Präsidentenamt die Ausnahmesituation, die durch die Wahl eines Demokraten und durch die Kriegsteilnahme entstanden war. Seit dem Ende des Bürgerkriegs hatten die Republikaner stets den Präsidenten gestellt. Harding und sein Kabinett wurden aber sehr schnell von Politskandalen heimgesucht und er starb noch vor Ende der ersten Amtszeit von einer Reise aus Alaska zurückkehrend in San Francisco. Die Nutzung von Elektrizität, von Erdöl und Chemie ließen die Konsumgewohnheiten der Bevölkerung ändern. Die Städte dehnten sich zuerst durch Überlandstraßenbahnen und dann durch das Auto aus, das seit 1908 in Serie gefertigt wurde. In den USA und teilweise auch in Kanada begann sich die erste Massenkonsumgesellschaft der Geschichte durchzusetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte Nordamerikas behandelt die Geschichte der Menschen auf diesem Kontinent beginnend mit der ersten Einwanderung über die – während der letzten Eiszeit trockene Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska bis zur Gegenwart. Die Erstbesiedlung Amerikas ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion. Durch genetische Untersuchungen wurde die Einwanderungstheorie mehrfach bestätigt.", "tgt_summary": "北美洲历史是北美洲地区人类既往的活动。普遍认为,人类跨越白令海来到北美洲的时间,是大约17,000年至40,000年前。但近年来的发现表明,北美洲最早的人类活动,可能还要向前追溯90,000年。从最早的人类抵达北美开始,人类的活动范围逐渐蔓延到整个北美大陆,从因纽特到阿兹特克和玛雅,都分布有简易的人类定居点,甚至是早期的城镇。这些孤立社群发展出了他们自己独特的生活方式和文化,而文明之间的交流则相对有限。而后来同大洋彼岸的亚欧之间的的贸易活动和武装冲突,改变了北美族群间孤立的局面。", "id": 1248560} {"src_title": "Kapitulation", "tgt_title": "投降", "src_document": [{"title": "Formen.", "content": "Der Abschluss einer kriegsrechtlichen Kapitulation (engl. \"capitulation, surrender\") wird eingeleitet durch eine Kapitulationsaufforderung durch mit Vollmachten ausgestattete Parlamentäre der siegreichen Partei oder ein Kapitulationsangebot durch entsprechende Parlamentäre der unterlegenen Partei. Es kommen aber auch andere Wege der Informationsübermittlung wie Flugblätter, Funk oder Lautsprecher zum Einsatz. Der Abschluss bedarf keiner besonderen Form und erfordert keine Beteiligung von Regierungen oder Mitwirkung der Parlamente etwa in Form einer Ratifikation. Bei der Kapitulation unterscheidet man zwischen einer", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stalingrad.", "content": "Eine bedingte Kapitulation, auch bezeichnet als \"ehrenvolle Kapitulation\", wurde während des Ostfeldzuges im Zweiten Weltkrieg der deutschen 6. Armee vom sowjetischen Generaloberst Rokossowski am 8. Januar 1943 in Stalingrad angeboten: Nachdem dieses Angebot durch die Deutschen zunächst abgelehnt worden war, mussten die verbleibenden Truppen am 31. Januar den Kampf aufgeben, ohne Bedingungen nennen zu können. Von 107.800 deutschen Soldaten kehrten nur 6.000 aus der Gefangenschaft zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Westfront.", "content": "Der am 1. August 1944 zum Wehrmachtsbefehlshaber von Groß-Paris ernannte General der Artillerie Dietrich von Choltitz nahm angesichts des zu erwartenden Angriffs der alliierten Truppen auf Paris durch Vermittlung des schwedischen Generalkonsuls in Paris Raoul Nordling Kontakt zur französischen Resistence auf und zögerte die Ausführung des ihm von Hitler erteilten Zerstörungsbefehls durch Militärparaden und Drohungen solange hinaus, bis er die Stadt nach seiner Gefangennahme am 25. August 1944 an Generalmajor Leclerc als Repräsentanten der regulären französischen Streitkräfte übergab. 1944 befehligte Generalmajor Botho Henning Elster (1894–1952) die größte Kapitulation an der Westfront: Nach langen qualvollen Märschen gen Norden mit zahlreichen Rückzugsgefechten ergab sich Elster am 16. September 1944 mit 18.850 Soldaten und 754 Offizieren auf der Loire-Brücke von Beaugency formell dem US-General Robert C. Macon von der 83. US-Infanteriedivision. Dafür wurde er am 7. März 1945 in Abwesenheit vom 1. Senat des Reichskriegsgerichts wegen „gefährlicher und falsch verstandener Menschlichkeit“ zum Tode verurteilt (Näheres hier).", "section_level": 2}, {"title": "Südfront.", "content": "Der am 16. März 1944 als Festungskommandant nach Genua/Italien versetzte Generalmajor Günther Meinhold verhandelte auf Vermittlung eines Medizinprofessors und dessen deutscher Ehefrau im April 1945 verdeckt mit den italienischen Partisanenvertretern der CLN zunächst um einen ungestörten Abzug seiner Truppen aus Genua gegen die Zusicherung, die Ausführung der befohlenen Zerstörung von Hafen und Industrieanlagen zu verhindern, und kapitulierte nach Ausbleiben des Abzugsbefehls am 25. April 1945 gegenüber den Partisanenvertretern, bevor die alliierten Truppen 2 Tage später die bereits befreite Stadt erreichten.", "section_level": 2}, {"title": "Kapitulation einzelner Verbände.", "content": "Die weiße Fahne ist offiziell seit 1907 in der Haager Landkriegsordnung als das Kennzeichen eines Parlamentärs festgelegt. In der Landkriegsordnung ist festgelegt worden, dass kriegsführende Parteien sich „ritterlich“ verhalten müssen. Da es um 1900 noch Belagerungskriege gab, wurde ein Zeichen gewählt, das auch beim schlimmsten Kampflärm und Pulverrauch aus der Ferne gut zu erkennen ist. Die Farbe Weiß hat dabei als Symbol für Reinheit und Unschuld sicherlich auch einen christlichen Hintergrund. Die weiße Fahne gilt bis heute für Soldaten und Zivilisten als Aufforderung, das Feuer einzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Bedeutungen des Begriffs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vertrag.", "content": "\"Kapitulation\" (von lat. \"capitulare\", „in Kapitel einteilen“) bezeichnete ursprünglich einen Vertrag oder eine schriftliche Vereinbarung im allgemeinen Sinn. Im militärischen Sinn war sie Speziell wurde der Ausdruck in folgenden Fällen verwendet:", "section_level": 2}, {"title": "Umgangssprache.", "content": "Im umgangssprachlichen Gebrauch wird die Bezeichnung „Kapitulation“ auch dann verwendet, wenn eine Seite geschlagen ist und vom Gegner diktierte Waffenstillstandsbedingungen annehmen muss. Hier fehlt jedoch die für eine Kapitulation erforderliche Besetzung und Entwaffnung. Ein Beispiel wäre der Waffenstillstand von Compiègne 1918. Das Deutsche Reich war zwar militärisch geschlagen, aber keinesfalls bereit, sein Schicksal in fremde Hände zu legen. Auch wenn jemand ein Vorhaben oder eine Meinung beispielsweise mangels Unterstützung oder aufgrund starker Gegenargumente aufgeben muss, wird ebenfalls der Begriff der Kapitulation verwendet: „\"Da\" muss ich kapitulieren!“", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Kapitulation ist eine Unterwerfungserklärung, im allgemeinen Sprachgebrauch ein „endgültiges Sichbeugen vor überlegener Gewalt“. Im Völkerrecht werden damit Verträge zwischen militärischen Befehlshabern bezeichnet, in denen sich ein Vertragspartner den einseitig festgesetzten Bedingungen des gegnerischen unterwirft. Der Unterlegene in einem Konflikt kann für das Niederlegen der Waffen bestimmte Zugeständnisse verlangen.", "tgt_summary": "投降,受降方或可称作投诚,定义为军人在自愿或长官的命令下,停止对敌人的战斗并成为战俘的行动。战斗人员投降时多会竖起白旗或高举、张开双手。", "id": 936398} {"src_title": "Kritische Theorie", "tgt_title": "批判理論", "src_document": [{"title": "Zum Begriff.", "content": "Der Terminus „Kritische Theorie“ wurde von Max Horkheimer im Exil „für das wissenschaftliche Projekt des Instituts“, ein von ihm „entwickeltes Forschungsprogramm eines interdisziplinären Materialismus“, geprägt. Er findet in Horkheimers Aufsatz \"Traditionelle und kritische Theorie\" von 1937 seine Begründung, in dem er sich mit dem Ideal und dem Betrieb der nachkopernikanischen Wissenschaft beschäftigt. Davor firmierte die marxistisch undogmatische Gesellschaftstheorie des Instituts unter dem Namen \"Materialismus\". In einem Gespräch erklärte Herbert Marcuse, dass der Begriff von den Mitgliedern des Instituts zu dem Zweck benutzt wurde, „die traditionelle marxistische Theorie kritisch zu prüfen“. Die \"Kritische Theorie\" wird in Horkheimers Aufsatz als eine praktische Philosophie bestimmt, der es auf die gesellschaftliche Veränderung mit dem Ziel zunehmender Selbstbestimmung der Menschen ankommt. Dieses Ziel trennt \"Kritische Theorie\" nachhaltig von der „bürgerlichen Wissenschaft“, zu der sowohl die positivistisch operierenden Fachwissenschaften als auch die idealistische theoretische Philosophie gehören. Horkheimer kritisiert an der „traditionellen Theorie“ der Fachwissenschaften, dass sie die gesellschaftlichen Fakten als Gegebenheiten hinnehme und vergesse, dass diese Fakten keine naturgegebenen Tatsachen, sondern gesellschaftlich Gemachtes seien, in denen sich das Unrecht gesellschaftlicher Herrschaft verberge. Dieses Unrecht könne nur entschlüsselt werden, wenn man die gesellschaftliche Konstitution der sozialen Tatbestände kritisch, das heißt unter dem Gesichtspunkt der besseren Praxis erschließe. Weil die positivistische Fachwissenschaft sich dieser Reflexion verweigere, mache sie sich der Verfestigung des bestehenden gesellschaftlichen Unrechts dienstbar. Sie verschließe sich der Reflexion über die Verflechtung von Wissenschaft und Herrschaft von Grund auf und könne daher ihren theoretischen Anspruch der Werturteilsfreiheit nicht einlösen. An der „traditionellen Theorie“ als idealistischer Philosophie oder Ontologie kritisiert Horkheimer, dass sie nur die metaphysische Ergänzung des geistlosen Zustandes in den positivistisch operierenden, affirmativen Fachwissenschaften sei. Sie legitimiere den geistlosen Zustand und kritisiere ihn zugleich. Die Kritik erfolge aber nicht so, dass sie die fachwissenschaftlichen Begriffe etwa der Ökonomie, Soziologie, Psychologie, Erziehungswissenschaft selbst in Frage stelle und auf ihre Realkonstitution untersuche, sondern so, dass diese Begriffe akzeptiert werden, aber zugleich ihre Ergänzung durch die Metaphysik eingeklagt werde, die leisten soll, was den positiven Wissenschaften abgeht: Klärung der Sinnfragen, Ableitung des moralisch richtigen Handelns aus obersten Prämissen, Explikation von Wegen zur Erlösung vom Elend der Welt oder Wegen zum „wahren Selbst“ im unbegriffenen gesellschaftlichen Ganzen. Das geschehe in der idealistischen Metaphysik stets durch die Setzung einer idealen Welt hinter oder über der wirklichen Welt der positivistisch hingenommenen Tatsachen und der Ableitung aus den ersten, höchsten unbezweifelbaren Prinzipien dieser „eigentlichen, idealen Welt“. Die als solche akzeptierte positivistische Rationalität der traditionellen Theorie in den Fachwissenschaften werde so durch die Metaphysik als Ursprungsphilosophie um das, was ihr angeblich fehlt, ergänzt, ohne dass sie selbst und die gesellschaftliche Realität, auf die sie sich bezieht, in Frage gestellt werde. Die \"Kritische Theorie\" ist demgegenüber an einem Vernunftbegriff orientiert, der nicht in der Zweck-Mittel-Rationalität aufgeht. Sie zielt nach Vorstellung ihrer Begründer darauf ab, die vorgefundene „gesellschaftliche Totalität“ selbst zu begreifen, deren Unbewusstheit und Unbegriffenheit in den Sozialwissenschaften dazu führt, dass positivistische Wissenschaftler weder im theoretischen Ansatz noch in ihrer Durchführung der Aufbereitung oder dem Verständnis des gewonnenen Datenmaterials objektiv sein können, sondern ihre Begriffe und Kategorien bloße Verdoppelungen und systematisierende Wiederholungen der in der gesellschaftlichen Wirklichkeit selbst wirksamen, unbegriffenen Realabstraktionen sind. Daher richtet die \"Kritische Theorie\" ihre Aufmerksamkeit auf die Konstitution der das gesellschaftliche Leben beherrschenden Realabstraktionen, auch darauf, wie sie in den Fakten erscheinen und zugleich auf die Spannung zwischen dem „Bestehenden“ und dem „Möglichen“. Sie möchte die Tür offen halten für eine bessere Praxis. Vereinfacht formuliert ist ihr Grundgedanke, „dass die Grundform der historisch gegebenen Warenwirtschaft (...) die inneren und die äußeren Gegensätze der Epoche in sich schließt, in verschärfter Form stets aufs Neue zeitigt und nach einer Periode des Aufstiegs, der Entfaltung menschlicher Kräfte, der Emanzipation des Individuums, nach einer ungeheuren Ausbreitung der menschlichen Macht über die Natur schließlich die weitere Entwicklung hemmt und die Menschheit einer neuen Barbarei zutreibt“. Dem kritischen Theoretiker gelten die Kategorien der Arbeit, des Werts, der Produktivität, im Sinne des ökonomisch Besseren, Nützlichen, Zweckmäßigen und Produktiven, wie sie in dieser Ordnung gelten, „genau als das, was sie in dieser Ordnung gelten, und er betrachtet jede andere Ausdeutung als schlechten Idealismus“. Andererseits erscheint es ihm „als die gröbste Unwahrheit, diese Geltung einfach hinzunehmen: die kritische Anerkennung der das gesellschaftliche Leben beherrschenden Kategorien enthält zugleich ihre Verurteilung“. Als das oberste politisch-moralische Ziel der \"Kritischen Theorie\" nennt Horkheimer „das Streben nach einem Zustand ohne Ausbeutung und Unterdrückung“.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptaussagen.", "content": "Paradigmatischen Charakter für die \"Kritische Theorie\" haben die frühen Schriften Horkheimers aus den 1930er Jahren. Für sie sind zwei Momente von Bedeutung: die Nähe zur marxschen Theorie und das interdisziplinäre Programm. Die drei Hauptbeobachtungsfelder der \"Kritischen Theorie\" sind die Ökonomie, die materialistische Philosophie und in Folge die Kultur. In einer Kombination marxistischer und psychoanalytischer Perspektiven wird insbesondere die „Gesellschaft“ kritischer Betrachtung unterzogen. Sie wird nicht nur als eine Gesamtheit von Menschen in einer bestimmten Zeit aufgefasst, vielmehr werden gesellschaftliche Verhältnisse als menschengemacht verstanden und mithilfe des historischen Materialismus betrachtet. Aufgrund von Erich Fromms Engagement der Untersuchung individualpsychologischer, d. h. sozialpsychologischer Charakterstrukturen (Autoritärer Charakter), wird neben der Gesellschaftsanalyse zugleich das Individuum als gewordenes verstanden und dessen Entwicklung aus den Gesellschaftsverhältnissen betrachtet. Damit wird der philosophischen Anthropologie „als Lehre von der besonderen menschlichen Wesensart im Sinne endgültiger Aussagen über unveränderliche, von der Geschichte nicht betroffene Idee des Menschen“ eine klare Absage erteilt. Eine besondere Mittlerrolle bei der „Zurichtung“ der Menschen und zur Stabilisierung von Herrschaft kommt der familiären Sozialisation (Familie als „psychosoziale Agentur“), den Massenmedien und der Massenkultur zu. In der spätkapitalistischen Gesellschaft trete durch zunehmende Kapitalkonzentration und Bürokratisierung eine Abtötung des Spontanen und Individuellen in der „verwalteten Welt“ ein. Zwar habe aufklärerische Vernunft das Erlangen von wahren Erkenntnissen über die Welt als das Wesen des Menschen angesehen, doch habe sich diese Vernunft zu einer „instrumentellen“ und „zweckbestimmten“ gewandelt. Diese instrumentelle Vernunft betrachte die Welt und die Menschen einzig unter dem Aspekt des Nutzens. Die Beziehungen zwischen den Individuen werden, so die Argumentation, unter Auflösung tradierter Bindungen weitgehend versachlicht und objektiviert. Sie reduzierten sich zusehends auf bloße Tausch­verhältnisse. Am Ende entsteht demnach eine „total verwaltete Welt“, die gegenüber dem Einzelnen umfassende soziale Kontrolle ausübt und Idealismus, Nonkonformismus, Unkonventionalität oder Kreativität – als ihrem Charakter entgegenlaufend – konsequent unterdrückt. Die \"Kritische Theorie\" will der Philosophie eine praktische und zentrale Bedeutung für die Gesellschaft einräumen und verspricht sich dadurch bessere Verhältnisse in einer zukünftigen Gesellschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung.", "content": "Ausgangspunkt der Kritischen Theorie war das Werk von Karl Marx, dessen Rezeption durch Engels’ Ordnungs- und Herausgebertätigkeit nach Marx’ Tod, vor allem aber durch die Arbeiterbewegung und deren verschiedene politische Parteien oder Bewegungen von den meisten Vertretern der \"Kritischen Theorie\" als verzerrt oder verkürzt angesehen wurde, weshalb Marx’ Theorie einer Neuinterpretation unterzogen wurde (siehe auch Neomarxismus). Die Vertreter der Kritischen Theorie sehen in Marx’ Theorie vor allem eine (Ideologie-)Kritik der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft und kein wirtschaftswissenschaftliches Lehrgebäude, keine Geschichtsphilosophie oder Weltanschauung. Hier knüpfen sie an andere Ansätze des westlichen Marxismus an. Das zweite wichtige Fundament der \"Kritischen Theorie\" bestand in Kategorien aus der Psychoanalyse Sigmund Freuds, mittels derer die sozio\"psychologischen\" Auswirkungen (im Sinne Freuds) sozio\"ökonomischer\" Bedingungen (im Sinne Marx’) erklärt werden, um so eine Verbindung aus Freudscher Psychoanalyse und marxistischer Gesellschaftskritik zu ermöglichen. Da die \"Kritische Theorie\" die bestehenden Gesellschaftsverhältnisse als Hindernisse einer objektiven Wissenschaft, Forschung und Lehre überprüft, dient die psychoanalytische Sichtweise der Erklärung verschiedener soziopsychologischer Verzerrungs- und/oder \"Vorurteils\"mechanismen. Theodor W. Adorno spricht zumeist von „Verblendungszusammenhängen“. Diese seien bei Marx lediglich als„ideologischer Überbau“ vage benannt worden, während die Denker der \"Kritischen Theorie\" sie im Sinne der Stabilisierung der herrschenden Verhältnisse interpretieren. An diesen irrationalen Verzerrungs- und Vorurteilsmechanismen sei, so die \"Kritische Theorie\", auch die Aufklärung gescheitert. Denn für das Funktionieren der objektiv-wertfreien Aufklärung sei die Möglichkeit zu einer objektiven Wissenschaft Voraussetzung. Diese beruhe auf einer analytisch-kritischen Methodik und Einsicht, welche von sozioökonomischen Zwängen wirklich frei sein kann. Diese Wissenschaft überwindet ihre aus diesen Zwängen resultierende „subjektive“ Irrationalität in einer freien Gesellschaft. Die \"Kritische Theorie\" arbeitet also darauf hin, aus dem Scheitern der Aufklärung methodische und analytische Lehren zu ziehen und damit die Grundbedingungen für eine objektive(re), wirklich aufklärerische Wissenschaft in Form der dialektischen wie psychologisch-soziologischen Analyse zu schaffen. Damit soll das näher erklärt werden, was Marx einst als „ideologischen Überbau“ bezeichnet hatte, wobei stets das marxsche Postulat bestehen bleibt, dass die Ideologie aus den sozioökonomischen Bedingungen entsteht. Die \"Kritische Theorie\" betont dabei besonders die dialektische Wechselwirkung zwischen Sein und Bewusstsein. Aufgrund des „Verblendungszusammenhangs“ ist nicht mehr das Proletariat das revolutionäre Subjekt, sondern der vereinzelte Theoretiker, der seine Aufgabe in gezielter kritischer Analyse gesellschaftlicher Bedingungen sieht, um die Hoffnung auf eine Revolution aufrechtzuerhalten, wo sie praktisch unmöglich wurde. Die Arbeiterbewegung vertritt demnach nicht das Bestreben nach der allgemeinen Freiheit, sondern lediglich eigene Interessen. Als Illusion wird die marxistische, sich als wissenschaftlich begreifende, Analyse des Proletariats als revolutionäres Subjekt an sich betrachtet. Allein Herbert Marcuse sah noch in den gesellschaftlich isolierten und unterdrückten Randgruppen das „eigentliche“ Proletariat. Diese Gedankengänge konnten viele klassische Marxisten nicht nachvollziehen. Der marxistische Philosoph Georg Lukács prägte das polemische Schlagwort vom „Grand Hotel Abgrund“, zunächst gemünzt auf Schopenhauer, später (1963, im Vorwort zur Neuausgabe seiner \"Theorie des Roman\") auch auf „einen beträchtlichen Teil der führenden deutschen Intelligenz, darunter auch Adorno“, die im raffinierten Komfort und zwischen „behaglich genossenen Mahlzeiten“ den täglichen Anblick des Abgrund vor Augen hätten, ohne sich je zur Lösung mittels der gewaltsamen Revolution zu bequemen. – Gleichwohl hatte der frühe Lukács mit seinem Werk \"Geschichte und Klassenbewußtsein\" (1924), insbesondere mit dem dort explizierten Verdinglichungstheorem großen Einfluss auf die Kritische Theorie ausgeübt. In der Verdinglichungstheorie identifiziert Hauke Brunkhorst gleichsam den Paradigmakern (im Sinne der Kuhnschen Paradigmenlehre) der Kritischen Theorie. Aufgrund der engen Verbindung von Psychoanalyse und marxscher Gesellschaftskritik wird die \"Kritische Theorie\" im angloamerikanischen Sprachraum oft auch als „Freudomarxismus“ bezeichnet bzw. diesem als Unterkategorie zugerechnet. Methodologische sowie analytische Grundlage ist die Verwendung einer an Hegel orientierten Dialektik. Da die konkreten Erscheinungsformen gesellschaftlicher Irrationalität stärker als beim klassischen marxschen Lehrgebäude im Vordergrund stehen, hat die \"Kritische Theorie\" als eines der wichtigsten ihrer Teilgebiete den Wissenschaftszweig der soziopsychologischen wie sozioökonomischen Vorurteilsforschung hervorgebracht. Scharf grenzten sich die Vertreter der Frankfurter Schule gegen den Positivismus ab, wobei sie darunter alle die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse und Ideologien unkritisch übernehmenden und damit reproduzierenden theoretischen Ansätze verstehen. Unter diesem weiter als sonst in der Ideengeschichte der Philosophie gefassten Begriff, der bei Adorno von Oswald Spengler bis Karl Popper reicht, wurden im Einzelnen etwa „anti-metaphysische“ Strömungen der Philosophie des 20. Jahrhunderts (neben Positivismus, Neopositivismus und Analytischer Philosophie auch der kritische Rationalismus) zusammengefasst. Die Auseinandersetzung fand ab 1961 öffentlich im so genannten Positivismusstreit statt. Allerdings haben sich Karl Popper und Hans Albert expressis verbis dagegen verwehrt, als „Positivisten“ bezeichnet zu werden, da beide diese Denkströmung ablehnen (Sölter 1996). Für die „jüngere Kritische Theorie“ verlor diese Abgrenzung wegen ihrer Hinwendung zur Philosophie der normalen Sprache bei Habermas an Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung der \"Kritischen Theorie\" begann, nachdem 1931 Max Horkheimer die Leitung des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main übernommen hatte. Wie Alfred Schmidt, Horkheimers Schüler, hervorhob, ist sie nie „an sich“ dargeboten worden, sondern stets in der Auseinandersetzung mit anderen Theorien, geistigen oder politischen Strömungen. In der \"Zeitschrift für Sozialforschung\" entwickelte ein Kreis junger Gelehrter (Adorno, Marcuse, Löwenthal und Benjamin) um Horkheimer „Kategorien einer Gesamtkonzeption der Gesellschaft, die als Kritische Theorie der Frankfurter Schule weltbekannt werden sollte“. Als Entwicklungsstufen der „älteren“ Kritischen Theorie lassen sich die folgenden identifizieren: Im US-amerikanischen Exil arbeiteten Horkheimer und Adorno zudem an einer Studie zum „autoritären Charakter“ mit und legten damit eine wichtige Arbeit zur Erklärung totalitärer Regimes vor. Zugleich setzten sie sich mit der damals aktuellen Philosophie des Pragmatismus in Amerika auseinander und entwickelten daraus eine Kritik der \"instrumentellen Vernunft\". Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Arbeiten des Kreises um Horkheimer und Adorno als \"Frankfurter Schule\" bezeichnet. Durch die Erfahrungen des Nationalsozialismus erlebte die \"Kritische Theorie\" einen neuen Aufschwung. Viele der Studenten Adornos wollten Erklärungen für die Geschehnisse zwischen 1933 und 1945. Ihre Blütezeit erlebte sie in den weltweiten 68er-Bewegungen. Starken Einfluss übte Herbert Marcuse auf die Studentenbewegung in den USA und in Westdeutschland aus. Sein Buch \"Der eindimensionale Mensch\" (1964) zählt neben der \"Dialektik der Aufklärung\" zu den Schlüsselwerken der Kritischen Theorie. Die \"Kritische Theorie\" mit den Hauptvertretern Horkheimer und Adorno wird gelegentlich auch als die „ältere Kritische Theorie“ bezeichnet, im Gegensatz zur „jüngeren Kritischen Theorie“, die vorwiegend Jürgen Habermas entwickelt hat. Gleichwohl bestehen bedeutende Differenzen zwischen der älteren \"Kritischen Theorie\", die in der \"Dialektik der Aufklärung\" ihre gültigste Manifestation fand, und der jüngeren \"Kritischen Theorie\", die in der \"Theorie der kommunikativen Vernunft\" ihren konzeptuellen Kumulationspunkt erreichte. In der Gegenwart war Axel Honneth als Direktor des Instituts für Sozialforschung einer der wichtigsten Vertreter und Fortführer der \"Kritischen Theorie\". Mit seiner \"Anerkennungstheorie\" und dem Kritikprogramm \"„Paradoxien der kapitalistischen Modernisierung“\" setzte er wiederum andere Schwerpunkte als Habermas.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die \"Kritische Theorie\" war, als der Inbegriff der \"Frankfurter Schule\", in den 1930er und 1940er Jahren auf einen begrenzten Personenkreis beschränkt. Ihre Rezeption und Weiterführung umfasst heute einen weltweiten Kreis von Philosophen und Sozialwissenschaftlern. Immensen Einfluss hat die \"Kritische Theorie\" seit den 1970er Jahren auf historische, rechtliche, literarhistorische und sozialwissenschaftliche Studien, urteilt die \"Encyclopaedia Britannica\". Ihr breites Spektrum dokumentiert die vierbändige englische Ausgabe \"Critical Theory\". Ein deutsches Pendant stellt das zweibändige \"Handbuch Kritische Theorie\" dar. Jürgen Ritsert, einer der frühen Frankfurter Soziologie-Diplomanden und späterer Professor für Soziologie dortselbst, hat in einen längeren Aufsatz den für die \"Kritische Theorie\" grundlegenden Kritik-Begriff in seinen verschiedenen Dimensionen analysiert, wobei der „immanenten Kritik“ und der „Kritik an der gesellschaftlichen Praxis“ besondere Bedeutung zukommt. Als normative Prinzipien der Kritik identifiziert er \"Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit\" und \"Vernunft\". Er konstatiert sowohl bei Horkheimer und Adorno als auch bei Marcuse und Habermas, dass „Variationen des Autonomieprinzips [...] den Dreh- und Angelpunkt sämtlicher Antworten auf das berüchtigte ‚Maßstabsproblem‘ [bilden]“. Mit seiner erweiterten Dissertation \"Kritik der Macht\" unterzog Axel Honneth die \"Kritische Theorie\" einer fulminanten kritischen Rezeption. Im ersten Teil seiner Arbeit legt er die soziologischen Defizite der von Horkheimer angestrebten interdisziplinären Sozialwissenschaft bloß. Dessen Modell einer kritischen Gesellschaftstheorie beruhe auf Annahmen der politischen Ökonomie einerseits und der Psychoanalyse andererseits, wobei die Soziologie nur „die marginale Stellung einer Hilfswissenschaft“ einnehme. In der zweiten Entwicklungsstufe der \"Kritischen Theorie\", für die das Buch \"Dialektik der Aufklärung\" steht, kritisiert er das von den Autoren behauptete „Entsprechungsverhältnis“ von Naturbeherrschung und sozialer Herrschaft, mit dem sie „schon die pure Denkmöglichkeit eines Typs konsensuell gesicherter Herrschaft leugnen müssen“. In seiner Kritik an Adornos \"Negativer Dialektik\" vergleicht der zur Ritter-Schule zählende Philosoph Günter Rohrmoser Adorno mit Heidegger und wirft ihnen vor, dass beide in ihrem Verhältnis zur Tradition der Vernunftphilosophie „teil an der Destruktion der Vernunft“ hätten. Beide folgten dem Drang, das sich der Vernunft entziehende „Unausdrückbare auszudrücken“; bei Adorno ist es das Nichtidentische, bei Heidegger das Sein. Nicht anders als Adorno sehe auch Heidegger das Prinzip Herrschaft in der modernen Wissenschaft und Technik als universales Prinzip. In ihren Theorien der Geschichte und des gegenwärtigen Zeitalters stimmten beide überein. Und so, wie die Dialektik für die Möglichkeit eines total Anderen stehe, verstehe Heidegger sein Denken als Stätte einer neuen Ankunft des Seins. Der Soziologe Heinz Gess, der mit seiner Online-Publikation \"Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft\" gleichsam als „Gralshüter“ der älteren Kritischen Theorie auftritt, lehnt den Begriff \"Kritische Theorie\" für die Philosophie von Habermas und Honneth ab. Ihnen unterstellte er unter anderem durch zu konforme Interpretation die Philosophie Adornos und Horkheimers in ihr Gegenteil verkehrt zu haben. Aus marxistischer Sicht warf Stefan Breuer Habermas eine „Depotenzierung der Kritischen Theorie“ vor, weil er auf den Erklärungsgehalt der Marxschen \"Werttheorie\" verzichte und damit den Verdinglichungsbegriff von vornherein verfehle; zudem sei es einseitig, „Sprache zum alleinigen Konstituens der Geschichte“ zu erklären. Positiv sieht hingegen der britische Autor Steve Jeffries Habermas Bedeutung für die Kritische Theorie. Ihm zufolge könne dessen Denken „als eine Umkehrung der Dialektik der Aufklärung gesehen werden“, als einen „Abschied vom Abgrund“. So habe er in seiner Rede zum Adorno-Preis 1980 „den markantesten Grundsatz der Frankfurter Schule“, dass die Vernunft die Menschen versklavt hätte, aufgehoben. Die Aufklärung habe die Menschen von der „monotheistischen jüdisch-christlichen Tradition“ zur einer „säkularen Moral“ entbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Vertreter (nach Generationen).", "content": "1. Generation (Jahrgänge 1892–1905): Intellektuell war diese Generation bereits in der Weimarer Republik und in der Emigration durch wesentliche Beiträge zur kritischen Theorie hervorgetreten; ihre Angehörigen standen miteinander in persönlichem Kontakt. Alle waren von nationalsozialistischer Verfolgung bedroht und emigrierten. 2. Generation (Jahrgänge 1922–1937): Bei dieser Generation handelt es sich in der Mehrzahl um Schüler von Horkheimer und Adorno, deren Wirken ausschließlich in die Nachkriegsperiode fällt; Im Gegensatz zur 1. Generation beruht ihr Interaktionsverhältnis eher auf zufälligen persönlichen Kontakten. 3. Generation: Als deren Hauptvertreter werden häufig Axel Honneth und Nancy Fraser genannt. Weitere 37 Kandidaten aus dem deutschsprachigen und 31 aus dem englischsprachigen Raum listet Muharrem Açikgöz anhand der von ihm ausgewerteten Literatur auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Kritische Theorie wird eine von Hegel, Marx und Freud in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts inspirierte Gesellschaftstheorie bezeichnet, deren Vertreter (vornehmlich Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse) auch unter dem Begriff Frankfurter Schule zusammengefasst werden. Ihr Gegenstand ist die ideologiekritische Analyse der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, das heißt: die Aufdeckung ihrer Herrschafts- und Unterdrückungsmechanismen und die Hinterfragung ihrer Ideologien, mit dem Ziel einer vernünftigen Gesellschaft mündiger Menschen. Ihr Anspruch ist, die Totalität der gesellschaftlichen Verhältnisse und die Notwendigkeit ihrer Veränderung theoretisch auf den Begriff zu bringen. Wenn \"Theorie\" in diesem Verständnis als eine Form der \"Praxis\" begriffen wird, heißt das: Mit der theoretischen Aufklärung werden die gesellschaftlichen Verhältnisse entschleiert, und mit dem neuen Blick auf sie beginnt die verändernde Praxis im Bewusstsein der aufgeklärten Menschen. Stand an ihrem Anfang das Projekt einer sozialwissenschaftlichen Zeitdiagnose mit emanzipatorischem Anspruch, dann veränderte sie sich unter dem Einfluss der zeitgeschichtlichen Ereignisse in eine negative Geschichtsphilosophie ohne Hoffnung auf absehbare Umgestaltung der „totalitär“ (Horkheimer/Adorno) und „eindimensional“ (Marcuse) gewordenen gesellschaftlichen Verhältnisse.", "tgt_summary": "批判理论(英语:Critical theory),在人文与社会科学中通常指称各个领域里大致从1960年代开始的新兴理论,其中有结构主义、后结构主义、解构、马克思主义、女性主义等等。而与它相关的领域之发展则包含有文学理论(这常常是批判理论的一个粗略同义词)、文化研究、美学、理论社会学、社会理论、欧陆哲学等等。", "id": 713497} {"src_title": "Case Modding", "tgt_title": "機殼改裝", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Beim Case Modding wird beispielsweise ein Fenster aus Plexiglas in das Seitenteil der Verkleidung eingesetzt und der PC-Innenraum mit Leuchtdioden und Leuchtstofflampen ausgeleuchtet oder eine Wasserkühlung eingebaut. Verwendet werden meist optisch auffällige Materialien. Es hat sich eine eigene \"Case-Modding-Gemeinde\" gebildet, die auch Wettbewerbe (z. B. DCMM – Deutsche Casemod Meisterschaft, GCCM – Games Convention Casemod Masters, IFA C3 – IFA CaseCon Championship) durchführt. Je nach Art und Umfang sind bei den Aktiven umfangreiche Kenntnisse und handwerkliches Geschick für die Umsetzung notwendig. Beim „Modden“ (von „modifizieren“ abgeleiteter Jargon-Begriff) wird großer Wert darauf gelegt, Gehäuse und Komponenten einzigartig zu gestalten. Dies führt zu unkonventionellen Lösungen, wie z. B. Bierkästen oder Mikrowellenherde (siehe Bild) als Gehäuse. Auch auffällige Lackierungen sind üblich. Das Innere des Computergehäuses kann zum Beispiel mit auffälligem Stoff ausgekleidet werden, der die Farbe der Kaltlichtkathode hat. Beliebt ist auch Carbon-Folie (also Dekorfolie, die das Muster von kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff hat) als Verkleidung. Man kann natürlich auch den Innenraum in einer Kontrastfarbe lackieren, um ihn deutlich hervorzuheben. Inzwischen zeichnet sich die Spitze der Case-Modding-Szene durch einen hohen Geld- und Zeitaufwand aus und versucht, die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten stetig zu erweitern. Baut man seinen Computer in ein komplett selbst hergestelltes Gehäuse ein, redet man innerhalb der deutschen Moddingszene von einem \"CaseCon\" (von „Case Construction“ – Gehäuse-Konstruktion), während im englischsprachigen Raum die Bezeichnungen „Custom Computer Case“ bzw. „scratch built“ verwendet werden. Inzwischen gibt es auch schon fertig „gemoddete“ Gehäuse zu kaufen, jedoch sind diese bei dem Kern der \"Case-Modding-Gemeinde\" nicht besonders angesehen, zumal der Begriff auch unpassend ist, da es sich um industriell gefertigte Serienprodukte und nicht mehr um individuelle Anfertigungen handelt. Hier wird der Begriff im Grunde erweitert und umfasst jegliche Computergehäuse, die mit einer oder mehrerer der üblichen Zutaten zu Case Mods (wie Fenster, Beleuchtung, LC-Displays) aufwarten. Geschichtlich ist anzumerken, dass schon Ende der 1980er Jahre die Firma Commodore speziell designte Varianten des Amiga 500 anbot, wofür die Fernsehmoderatorin Stefanie Tücking als Namensgeber gewonnen wurde. Besonders gern werden effektvolle Komponenten eingesetzt wie: Nachteilig ist, dass solcherlei veränderte Gehäuse unter Umständen nicht mehr der EMV-Richtlinie entsprechen und somit zur Quelle weit reichender Hochfrequenzstrahlung werden können. Somit können sie im Umfeld elektronische Geräte, Funknetze und den Radio- bzw. Fernsehempfang stören. Jedermann, der einen PC verändert, wird rechtlich zum Hersteller und muss für die Einhaltung der Normen zur EMV und Sicherheit haften. Darüber hinaus können so umgebaute Computer auch selbst empfindlicher auf elektromagnetische Störstrahlungen von außen reagieren und dadurch eine erheblich reduzierte Störfestigkeit aufweisen. In der Praxis dürfte dies aber meist nur in der Nähe von starken Quellen elektromagnetischer Strahlen eintreten. Als weitere Spielart des Case Modding kann die Geräuschminderung angesehen werden. Hierbei geht es darum, durch Veränderungen am Gehäuse und den Komponenten einen möglichst leisen Computer zu bekommen, wobei eine Wasserkühlung zum Einsatz kommen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Casemodder.", "content": "Als \"Casemodder\" werden Personen bezeichnet, die sogenannte Casemods bzw. Casecons erstellen. Sie erweitern ihre Computer um Funktionen wie z. B. eine Infrarotschnittstelle, über welche das komplette Fernsteuern des PCs ermöglicht wird, oder beleuchten ihn mit zahlreichen LEDs, Kaltlichtkathoden etc. bis hin zur kompletten Neugestaltung eines Gehäuses.", "section_level": 1}, {"title": "Casemodding als bildende Kunst der Gegenwart.", "content": "In den letzten Jahren hat sich ein Teil der professionellen Casemodder verstärkt dem Thema Kunst (\"Bildende Kunst\") und Design (\"Industriedesign\") zugewandt, was sich vor allem in der Gestaltung und Ausführung von Casemoddingarbeiten widerspiegelt. Zielsetzung ist dabei, dem künstlerischen Anspruch gerecht zu werden und sich von dem bloßen Verändern der äußeren Erscheinungsform des PCs zur optischen Aufwertung abzuheben und als eigenständige Kunstform im Bereich der bildenden Kunst zu gelten. Zwar wird dies auch unter dem Begriff des Casemoddings geführt, jedoch wird der PC nun mehr durch eine künstlerisch-ästhetische Gestaltung zum puren Designobjekt, dessen Planung und Entwurf einen größeren zeitlichen Rahmen in Anspruch nimmt als die eigentliche Gestaltung am Objekt (dem PC) selbst. Federführend in dieser „neuen“ Casemodding-Bewegung sind vorrangig Personen, welche den Werdegang der deutschen Casemoddingszene in den letzten Jahren nachhaltig geprägt haben, darunter der mehrfache deutsche Casemoddingmeister und Autor Benjamin Franz.", "section_level": 1}, {"title": "DCMM – Deutsche Casemod Meisterschaft.", "content": "DCMM steht für Deutsche CaseMod Meisterschaft. Sie bietet Casemoddern jährlich die Möglichkeit, ihre sogenannten 'Mods’ vorzustellen und sich mit der Kreativität und dem handwerklichen Geschick anderer Casemodder zu messen. Bewertet werden die Cases durch eine Jury aus Vertretern großer Casemodding-Communitys. Unabhängig davon wählen die Besucher der DCMM die spektakulärste Kreation. Die DCMM gilt mit ca. 60 bis 70 ausgestellten Exponaten je Veranstaltung als größtes Event der Casemodding-Szene weltweit. Seit 2008 gibt es neben den Bewertungskategorien Casemod und Casecon die Kategorie CE-Mod (Consumer Electronic Modified). In dieser Kategorie treten umgebaute elektronische Geräte aller Art an, die kein PC sind. Seit 2010 gibt es neben die oben genannten Kategorien auch Cases on the Move; dies sind Cases mit möglichst vielen, sich selbstständig bewegenden Elektro-Mechanische Komponenten (Unterkategorie der Casemods, Casecons, 24std Mods und CE-Mods) Die DCMM wird seit 2002 veranstaltet durch die planetlan GmbH aus Bochum. Deutsche Meister im Casemodding seit der ersten DCMM im Jahr 2002:", "section_level": 1}], "src_summary": "Case Modding (von = \"Gehäuse\", englisch \"modification\" = \"Veränderung\") ist primär das Verändern der äußeren Erscheinungsform des PCs zur optischen Aufwertung. Hierzu zählt hauptsächlich die optische Bearbeitung der im normalen Gehäuse nicht sichtbaren Komponenten. Ferner kann auch die technische Modifikation der Hardware-Komponenten als Modding bezeichnet werden.", "tgt_summary": "机壳改装(英文:Case Modding),指的是对于电脑机壳的改装。将机壳改装成非制式的模样。许多人,特别是硬件发烧友以机壳改装来展现他们的美学。机壳改装者通常会举办LAN party或网络聚会来展示他们的大作。", "id": 1520893} {"src_title": "Numismatik", "tgt_title": "钱币学", "src_document": [{"title": "Gegenstand.", "content": "Wichtigstes Objekt der Numismatik ist die Münze. Aber auch andere Geldformen wie Papiergeld, vormünzliche Zahlungsmittel (Prämonetär) und münzverwandte Objekte wie Medaillen, Jetons oder religiöse Medaillen bis hin zu \"tesserae\" (Wertmarken, beispielsweise Färbermarken) werden von der Numismatik untersucht. Bei den münzverwandten Objekten spricht man auch von Paranumismatik oder Exonumia. Bei Epochen, aus denen wenige schriftliche Quellen überliefert sind, haben Münzen einen hohen Wert als Primärquellen zur Chronologie sowie zur Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Dies gilt besonders für das griechische und römische Altertum und für Gebiete außerhalb der antiken Mittelmeerkulturen (etwa die Reiche der Parther und Skythen), aber auch für das Früh- und Hochmittelalter. Für diese Perioden sind vor allem Münzfunde, also Münzen, die bei Ausgrabungen zusammen mit anderen Objekten gefunden werden oder als Schatzfunde zufällig entdeckt werden, nicht nur wichtige Datierungshilfen für die zeitliche Einordnung archäologischer Befunde, sondern eine erstrangige historische Quelle. Hier hat sich eine eigentliche Fundmünzennumismatik herausgebildet, die heute den dynamischsten und methodisch innovativsten Teil des Fachs bildet, denn bis heute vermehrt sich das Quellenmaterial der Münzfunde ständig. In jüngerer Zeit gewinnen auch die einzeln gefundenen Münzen (Einzelfunde, Verlustfunde) an Beachtung und werden bei Fundinventaren ebenfalls erfasst. Seit dem Mittelalter ist die Numismatik mit der zunehmenden Dichte an schriftlichen Quellen besonders verzahnt mit der Geldgeschichte, für die es sowohl historische als auch volkswirtschaftliche Erscheinungsformen gibt. Einen gewissen Endpunkt für die Numismatik setzt die neueste Zeit mit der stark zurückgehenden Bedeutung des Münzgeldes. Einerseits eine hochspezialisierte historische und archäologische Teildisziplin, hat die Numismatik andererseits zahlreiche Verbindungen zu Nachbarfächern wie der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, der Kunstgeschichte oder der Namenkunde. Speziell im Rahmen des Faches Alte Geschichte ist Numismatik traditionell eine der wichtigsten Hilfswissenschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Methoden.", "content": "Die Methoden der Numismatik im engeren Sinn sind vorwiegend an das Objekt, die Münze, gebunden; andere methodische Ansätze gehen von geldgeschichtlichen Fragestellungen aus. Münzen sind gleichförmige Massenprodukte, die in großer Zahl überliefert sind. Darin ähneln sie etwa der archäologischen Fundgruppe der Keramik. Dennoch ist jede Münze, bedingt durch die Produktionsweise, ein Individuum mit speziellen Merkmalen (Prägefehler, Materialfehler und Unregelmäßigkeiten), die für eine Auswertung verwendet werden können. Die wichtigste numismatische Methode, die der Rekonstruktion der ursprünglichen Abfolge der Münzprägung dient, ist die Stempelanalyse. Sie gründet auf der Beobachtung, dass jede (zweiseitige) Münze aus einem Vorder- und einem Rückseitenstempel hergestellt ist. Die beiden Stempel, bei der Hammerprägung als Ober- und Unterstempel verwendet, nutzen sich ungleichmäßig ab. Der Oberstempel muss meist früher ersetzt werden als der Unterstempel. Das führt zu unterschiedlichen sog. „Stempelkombinationen“; die verschiedenen Kombinationen bilden aneinandergereiht die Stempelkette und diese wiederum entspricht der Reihenfolge bei der Produktion der einzelnen Münzen. Die Stempelanalyse wurde erstmals im 19. Jahrhundert verwendet und von Friedrich Imhoof-Blumer in die griechische Numismatik eingeführt. Heute wird die Stempelanalyse auch benutzt, um Zuschreibungen anonymer Münzen abzusichern sowie die quantitativen Bedeutungen von Münzemissionen zu beurteilen. Daneben sind Typologie und Stilanalyse wichtige Methoden, um Chronologie und Zusammengehörigkeit von Münztypen zu erschließen. Die Grenzen all dieser Methoden liegen in der Tatsache, dass nur eine verschwindend geringe Zahl der ursprünglich geprägten Münzen überhaupt überliefert sind; Schätzungen aufgrund von Münzfunden lassen vermuten, dass wir heute nur mehr etwa 1 Promille der ursprünglich geprägten Münzen zur Verfügung haben. Als Grundmaße der Geldwirtschaft ist vor allem bei den Edelmetallmünzen außerdem deren Masse und Materialreinheit von wesentlicher Bedeutung (siehe auch Goldstandard, Silberstandard). Die Metrologie widmet sich durch Erfassung möglichst vieler Einzelgewichte der Frage, welche Gewichtsnorm jeweils angestrebt wurde. Von großem Interesse sind heute auch naturwissenschaftliche Untersuchungen wie Metallanalysen, die Aufschlüsse zur Herkunft des Münzmetalls geben, aber auch zu Fragen der Münzpolitik Auskunft geben können (etwa Veränderungen des Feingehalts im Rahmen von Abwertungen). Die Fundmünzennumismatik beschäftigt sich weniger mit der einzelnen Münze als vielmehr mit Münzgruppen in Form der verschiedenen Kategorien von Münzfunden. Sie untersucht die Verteilung und geographische Verbreitung von Münztypen im Hinblick auf Fragen des Geldumlaufs und der Wirtschafts-, Verkehrs- und Handelsgeschichte (Wirtschaftsräume, Niederschlag von Handels- und Verkehrswegen etc.).", "section_level": 1}, {"title": "Forschung und Lehre.", "content": "Die Numismatik ist aufgrund eines Verdrängungsprozesses seit dem 19. Jahrhundert eine typische Museumswissenschaft geworden, weil sinnvolle Arbeit meist nur nahe am Quellenmaterial, den Münzen, möglich ist (nach Bernd Kluge). Die großen öffentlichen Münzsammlungen waren daher stets auch Zentren der Forschung und sind Initiatoren großer Katalog- und Überblickswerke. Zu den weltweit bedeutendsten Münzsammlungen gehören, neben London, Paris, St. Petersburg und New York, auch das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin (Preußischer Kulturbesitz) und das Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien. In der Schweiz gibt es keine vergleichbar große Sammlung, dafür eine große Dichte von mittleren und kleineren Münzkabinetten. Daneben liefern auch gelehrte Sammler, die oft zu den besten Kennern ihrer jeweiligen Spezialgebiete gehören, wichtige Beiträge zur Forschung, meist in Form von Detailstudien oder Münzkatalogen. Die moderne interdisziplinär arbeitende Numismatik stützt sich aber nicht nur auf Münzen, sondern auf eine Quellenvielfalt, zu der auch schriftliche Quellen und Münzfunde gehören. Sie wird in Deutschland nicht nur an Museen, sondern auch an Universitäten und außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen intensiv betrieben. Vor dem Hintergrund des besonders für Deutschland charakteristischen fruchtbaren Pluralismus großer und sehr effektiv arbeitender kleiner Institute ist die Numismatische Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland koordinierend auf dem Feld der Wissenschaftsorganisation und mit eigenen Langzeitprojekten tätig. Im traditionellen Fächerkanon der universitären Bildung wird die Numismatik als Teil der Historischen Hilfswissenschaften angesehen und entsprechend an den Universitäten im Rahmen der Geschichte und der klassischen Altertumswissenschaften betrieben. Die Numismatik ist dort bis heute eher randständig geblieben; im deutschsprachigen Raum gibt es für Numismatik nur einen einzigen Lehrstuhl (in Wien); Im Zuge der Einführung der europäischen Studienarchitektur wird seit 2008 das weltweit einzigartige Hauptfach Numismatik und Geldgeschichte an der Universität Wien nur noch als 'Nebenfach' (Erweiterungscurricula im Bachelor-Studium, individuelles Master-Studium) angeboten, selbstverständlich aber mit der Möglichkeit zum Erwerb des philosophischen Doktorgrads. An vielen Orten ist es heute möglich, Numismatik zu studieren. An verschiedenen Universitäten, in Deutschland etwa in Berlin, Dresden, Göttingen, Marburg, München, Münster und Tübingen, gibt es regelmäßige Lehrangebote und z. B. in München auch die Möglichkeit einen numismatischen Schwerpunkt im Magisterabschluss oder der Promotion zu legen. In Köln kann Numismatik der Antike im Rahmen eines Magisterstudienganges als Nebenfach belegt werden. An der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt a. M. gehört die Antike Numismatik zum Lehrstuhl für \"Archäologie und Geschichte der Römischen Provinzen und Hilfswissenschaften der Altertumskunde.\" An der Eberhard Karls Universität Tübingen ist die antike Numismatik fester Bestandteil der Ausbildung in Klassischer Archäologie. Für den BA- und MA-Studiengang sind numismatische Module mit Vorlesung und Hauptseminar verpflichtend zu absolvieren, numismatische Abschlussarbeiten sind im BA- und MA-Studiengang sowie als Promotion möglich. Für die Schweiz sind hier die Universitäten Basel und Zürich, in Österreich die Universitäten Wien und Salzburg zu nennen. Die Universität Wien veranstaltete 2015 aus Anlass ihrer 650-Jahr-Feier ein Symposium \"Numismatik Lehren in Europa\", auf dem die Lehrkonzeptionen der Numismatik und Geldgeschichte in umfassendem Vergleich dargestellt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Wenn man den Beschreibungen des römischen Geschichtsschreibers Sueton (70–140 n. Chr.) glauben darf, war Kaiser Augustus einer der ersten, der bereits vor mehr als 2000 Jahren „alte königliche und ausländische Münzen“ sammelte. Es gibt auch Hinweise auf andere Sammlungen und Sammler in römischer Zeit; anders als bei Kunstwerken stand aber beim Münzsammeln der ästhetische Genuss wohl noch nicht im Vordergrund. Die ersten Versuche, sich wissenschaftlich mit Münzen zu beschäftigen, datieren zurück in das 14. und 15. Jahrhundert. Aus dieser Zeit kennt man etwa den Dichter Petrarca und den Bischof Stephan von Neidenburg, von denen jeder eine umfangreiche Sammlung historischer Münzen oder, wie es damals hieß, „Münzen aller Länder“ besaß. In Deutschland gehörten die aufstrebenden Landesfürsten zu den ersten bedeutenden Münzsammlern. So gehen große Münzkabinette wie die Staatliche Münzsammlung in München, das Münzkabinett der Kunstsammlungen in Dresden, das Münzkabinett des Württembergischen Landesmuseums und das Berliner Münzkabinett in ihrem Kern auf solche Fürstensammlungen zurück. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden auch zunehmend regionale Münzkabinette, die von den neu entstehenden Geschichtsvereinen getragen wurden und ebenfalls Bedeutung für die Forschung erlangten. In Österreich war eine Münzsammlung schon im 16. Jahrhundert Teil der Kunstkammer der Habsburger-Kaiser; besonders Rudolf II. erwarb eine große Zahl von Münzen. In der Schweiz stehen die Bürgerbibliotheken des 16. Jahrhunderts am Beginn der späteren Münzkabinette. Nur in Basel sind diese Anfänge mit einer bestimmten Person, dem Humanisten und Sammler Basilius Amerbach, verknüpft.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Das Verzeichnis gibt eine Auswahl wichtiger (meist neuerer) und weiterführender Literatur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Numismatik (von altgriechisch: νομισματική [τέχνη, μάθησις], zu νόμισμα, \"nómisma\" oder italogriechisch \"nú(m)misma\" „das Gesetzmäßige, das Gültige, die Münze“), auch Münzkunde genannt, ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit Geld und seiner Geschichte. Oft wird das Sammeln von Münzen als Hobby ebenfalls Numismatik genannt.", "tgt_summary": "货币学(;源自希腊语:νομίζειν,nomízein,意为「按照法律使用」)是指有关流通货币的研究或收集,所谓流通货币包括硬币、代币、纸币及相关物品;同时古币收藏家(numismatists)一词一般指研究硬币的学者或收藏家。学术上,货币学亦包括对用作抵销债务及商品交易的货币及其他缴纳媒介的广泛研究。", "id": 562987} {"src_title": "The Washington Post", "tgt_title": "华盛顿邮报", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfangszeit.", "content": "Die Washington Post erschien erstmals am 6. Dezember 1877 in einer Auflage von zehntausend Exemplaren und hatte einen Gesamtumfang von vier Seiten. Zeitungsgründer war der Journalist Stilson Hutchins (1838–1912); er war seit 1866 Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Missouri für die Demokratische Partei. Zu den Autoren der Anfangszeit gehörte unter anderem Theodore Roosevelt, der spätere US-Präsident. Die Zeitung wurde 1889 an den Republikaner Frank Hatton verkauft und schlug einen konservativeren Kurs ein. 1905 kaufte John Roll McLean die \"Post\", der wie Gründer Hutchins den Demokraten nahestand. Mit McLean erlebte die Zeitung einen Aufschwung in Auflage und Anzeigenerlösen. Dies änderte sich erst, als nach seinem Tod 1916 der Sohn Edward Beale McLean, genannt Ned, die Zeitung übernahm, der das Leben eines Playboys führte. Die sich stetig verschlechternde finanzielle Situation fand ihren Tiefpunkt schließlich in der Versteigerung des Blattes 1933 (1929 hatte die Weltwirtschaftskrise begonnen; ihr folgte in den USA die Great Depression, die bis Ende der 1930er Jahre anhielt).", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Versteigerung 1933.", "content": "Bei der Versteigerung der Zeitung kam der kalifornische Bankier Eugene Meyer zum Zug; unter seiner Ägide entwickelte sich die Post wieder zu einem rentablen Unternehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen täglich über 160.000 Exemplare. Sein Schwiegersohn Philip Graham übernahm schließlich mit seiner Frau Katharine Graham die Leitung der Zeitung; dabei konnte er auf ein gewachsenes Team guter Journalisten bauen. Katharine Graham begann 1939 als Journalistin ihren Weg im Konzern und baute ihn nach dem Suizid ihres Mannes 1963 zu einem Medienimperium aus, zu dem Rundfunk- und TV-Sender ebenso wie Tageszeitungen und Magazine gehörten. 1954 erwarb sie den in Washington als Morgenzeitung in größerer Auflage erscheinende \"Washington Times-Herald\" (hervorgegangen aus der Fusion der Washingtoner Zeitungen Times und Herald). Nach der Zusammenlegung erschien die Zeitung zunächst unter beiden Namen; der Titel \"Times-Herald\" wurde immer kleiner und verschwand schließlich ganz. 1960 übernahm die Washington Post Company zudem das in New York erscheinende Magazin \"News-Week\" (später: \"Newsweek\"). Der Ruf der Post als nationale Zeitung mit Erfahrungen im Investigativen Journalismus stammt aus den frühen 1970er Jahren. 1971 publizierte die Post die Pentagon-Papiere, die Täuschungen und Fehleinschätzungen im Vietnamkrieg belegten. Die Post unterstützte damit die New York Times, die einige Tage zuvor mit dem Abdruck begonnen hatte, in ihrem Kampf gegen US-Präsident Richard Nixon. Der New York Times war zuvor durch einen Bundesrichter auf Bestreben der Bundesregierung der Abdruck weiterer Teile der Pentagon-Papiere untersagt worden, womit erstmals in der Geschichte der USA einer Zeitung eine Veröffentlichung verboten wurde. Beide Zeitungen zogen das Verfahren vor den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten und gewannen in einem Grundsatzurteil zur Pressefreiheit. Im Jahr darauf folgte die Aufdeckung des Watergate-Skandals ab Juni 1972 durch die beiden Post-Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein. Ausgehend von einer Reihe kleinerer Artikel über auffällige Zusammenhänge im Präsidentschaftswahlkampf konnten Woodward und Bernstein das Vertrauen eines als \"Deep Throat\" bekannt gewordenen Whistleblowers erlangen. Er lieferte ihnen Informationen aus dem FBI und unterstützte so ihre Recherchen, nach denen Nixon und sein Team unter anderem Regierungsbehörden rechtswidrig einsetzten, Wahlkampf-Finanzen manipulierten, illegale Methoden im Wahlkampf anwendeten und die Ermittlungen der Justiz behinderten. Für die investigativen Recherchen von Woodward und Bernstein wurde die Zeitung im darauf folgenden Jahr mit dem Pulitzer-Preis in der Kategorie Dienst an der Öffentlichkeit ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Einstieg von Warren Buffett 1973.", "content": "1973 stieg Investor Warren Buffett mit 10 % bei der \"Post\" ein und übernahm bis zu seinem Ausscheiden in den Ruhestand 2011 die Leitung des Aufsichtsrats. Die Zeitung konnte weiterhin solide wirtschaften. Mit der New York Times zusammen gab die „Post“ die weltweit erscheinende „International Herald Tribune“ heraus. Am 30. Dezember 2002 übernahm die New York Times Company den Aktienanteil der „Post“; seitdem gibt sie den „Tribune“ alleine heraus. Von 2006 bis 2007 engagierte sich die Zeitung auf dem Washingtoner Radiomarkt. Das \"Washington Post Radio\" (WPR) als Radioprogramm von \"Bonneville Broadcasting\" und der Washington Post sollte eine kommerzielle Version des National Public Radio bilden. Übertragen wurde das Programm auf MW 1500 kHz von WTOP. Allerdings hatte der Versuch nur ein Jahr lang Bestand, dann wurde WPR durch andere Programmformate ersetzt. 2010 gab die \"Post\" Newsweek für einen symbolischen Dollar ab.", "section_level": 2}, {"title": "Aussichten.", "content": "Die wirtschaftliche Entwicklung der Washington Post leidet darunter, dass sie zwar nationale Verbreitung hat, aber ihre langjährigen Mehrheitseigentümer regional orientiert sind. Weltweit Büros zu unterhalten, war primär ein Service für die regionale Leserschaft, den sich die Zeitung leisten konnte, bis mit zunehmender Verbreitung des Internets ihre Auflage binnen einiger Jahre im sechsstelligen Bereich sank. Die Zeitung hat seit 2003 mehrmals Mitarbeiter entlassen und auswärtige Büros geschlossen. Ende 2009 verblieben im Newsroom noch 700 Redakteure (sechs Jahre zuvor waren es noch 900 gewesen); neben dem Stammsitz gibt es nur noch Büros im Ausland. In Europa verblieb das Büro der Washington Post in London. Die Notwendigkeit für radikale Einschnitte wurde zunächst gemindert, weil die \"Post\" 1984 im Rahmen einer Diversifizierungsstrategie das Unternehmen Kaplan gekauft hatte, das private und gewinnorientierte Colleges betreibt. Kaplan nahm in den 1990er Jahren einen gewaltigen Aufschwung; die Verluste der \"Post\" konnten im Gesamtunternehmen lange durch Gewinne anderer Unternehmensteile kompensiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Eigentümerwechsel 2013.", "content": "Ab Ende 2012 dachte die Eigentümer-Familie ernsthaft über einen Verkauf nach. Am 5. August 2013 gab die Washington Post Company bekannt, dass der Gründer und Präsident des Online-Versandhändlers Amazon, Jeff Bezos, als Privatmann die Washington Post gekauft und aus der Washington Post Company herausgelöst hat. Der Kaufpreis betrug 250 Millionen US-Dollar. Die Washington Post Company mit ihren Tochterunternehmen Kaplan, StudentAdvisor.com, Slate Group, SocialCode, Post-Newsweek Stations, den Zeitungen The Gazette, Express, El Tiempo Latino etc. soll unter geändertem Namen ohne ihr bisheriges „Flaggschiff“ weiter bestehen. Bezos schrieb den Angestellten am Kauftag einen Brief, in dem er formulierte: „Die Werte der ‚Post‘ brauchen keine Veränderung. Die Zeitung wird ihren Lesern verpflichtet bleiben und nicht den Privatinteressen ihrer Besitzer“ und er „habe nicht vor, ins Tagesgeschäft einzugreifen“. In einem Interview gab er einige Tage später bekannt, dass er auf das Blatt dieselben drei Ansätze anwenden wolle, die Amazon groß gemacht hätten: Die Kunden zuerst, Innovation und Geduld. Er würde der Washington Post über einen längeren Zeitraum das nötige Geld bereitstellen, damit das Management ausprobieren könne, wie die Verbreitung von Nachrichten profitabel sein kann. Seit der Übernahme durch Bezos hat die Post das Team an Softwareentwicklern stark ausgebaut und ihr Angebot gezielt für den mobilen Abruf optimiert. Die dafür geschriebene Software lizenziert das Unternehmen an andere Medienhäuser weiter und erzielt dadurch eine völlig neue Form von Einnahmen. In einem Partner-Programm lizenziert die Post ihre Online-Ausgabe kostenlos an Abonnenten von 270 anderen Zeitungen (Stand Mai 2015). Dadurch erlangt die Post Daten über Leser außerhalb ihrer eigenen Abonnenten und kann zudem individualisierte Online-Anzeigen für diese Leser verkaufen. Im Sommer 2015 zog die Post an den Franklin Square an der K-Street um.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Washington Post erhielt als eine der renommiertesten Zeitungen der Vereinigten Staaten in ihrer Geschichte eine Vielzahl an Preisen. Den bedeutendsten Journalismus-Preis des Landes, den seit 1917 verliehenen Pulitzer-Preis, erhielt sie bzw. für sie tätige Journalisten alleine achtmal in der Kategorie Auslandsberichterstattung und fünfmal für einen „Dienst an der Öffentlichkeit“, darunter 1973 für die Aufdeckung der Watergate-Affäre und 2014 gemeinsam mit dem Guardian für die Berichterstattung zum NSA-Überwachungsskandal.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Die Tätigkeit der Washington Post bot mehrmals die Vorlage für aufwändige Kinoproduktionen.:", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Im Jahr 1889 beauftragte die Zeitung den Leiter der \"United States Marine Band\" John Philip Sousa mit der Komposition eines Marsches. Der Marsch \"The Washington Post\" wurde am 15. Juni 1889 im Rahmen eines Aufsatzwettbewerbes für Kinder, den die Zeitung gesponsert hatte, uraufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Washington Post ist die größte Tageszeitung in Washington, D.C., der Hauptstadt und dem Regierungssitz der USA. Die „Post“ wurde 1877 gegründet; sie ist damit die älteste noch erscheinende Zeitung in Washington, einer Metropolregion mit über 8 Millionen Einwohnern. Sie war bis 2013 Teil der \"Washington Post Company\". Am 5. August 2013 wurde der Verkauf der Zeitung an den Amazon-Gründer Jeff Bezos bekanntgegeben. Das Motto der Washington Post lautet seit 2017: \"Democracy Dies in Darkness\" (engl. für „Demokratie stirbt in der Dunkelheit“) Der Slogan ist vermutlich eine Anspielung auf den US-Präsidenten Donald Trump.", "tgt_summary": "《华盛顿邮报》(英语:\"The Washington Post\")是美国华盛顿哥伦比亚特区具影响力与发行量大的报纸之一,共获得47座普利策奖,其中 2008 年获得独立的 6 项普利策奖,仅次于《纽约时报》在 2002 年创下的一份报纸获得独立的 7 项普利策奖的记录。邮报总部位于华府K街富兰克林广场,七十年代初期邮报记者领导了美国媒体对水门事件丑闻的调查性报道,主要导致了尼克松总统的辞职,邮报因此名声大振。《华盛顿邮报》擅长报导美国国内政治动态,自由派和保守派的均有在华盛顿邮报撰写专栏。《华盛顿邮报》网站为美国流量最大新闻网站之一。2013 年 10 月,《华盛顿邮报》以 2.5 亿美元现金的价格被杰夫·贝索斯所拥有的控股公司 Nash Holdings 买下。", "id": 2402516} {"src_title": "James Watson", "tgt_title": "詹姆斯·杜威·沃森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "James Dewey Watson studierte an der Universität Chicago Zoologie. Als Hochbegabter hatte Watson bereits 1950 an der Indiana University Bloomington mit einer Arbeit über Bakteriophagen im Fach Zoologie promoviert. 1951 ging er nach England, um sich der Erforschung des DNA-Moleküls zu widmen, zunächst noch ohne großen Erfolg. Zusammen mit Francis Crick und unter Einbeziehung der Ergebnisse der Röntgenstrukturanalyse von Rosalind Franklin und Maurice Wilkins und der Basenkomplementarität von Erwin Chargaff entwickelte er dann aber am Cavendish-Laboratorium der University of Cambridge ein Doppelhelix-Modell der DNA, welches 1953 der Öffentlichkeit unter dem Titel \"\" präsentiert und publiziert wurde. Diese denkwürdige Publikation endete mit dem Satz \"It has not escaped our notice that the specific pairing we have postulated immediately suggests a possible copying mechanism for the genetic material.\" („Es ist unserer Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass die speziellen Paarungen, die wir als gegeben voraussetzen, unmittelbar auf einen möglichen Vervielfältigungsmechanismus für die genetische Erbsubstanz schließen lassen.“) Für diese Entdeckung erhielt Watson zusammen mit Francis Crick und dem gebürtigen Neuseeländer Röntgenkristallographen Maurice Wilkins 1962 den Nobelpreis für Medizin. Einen wesentlichen Anteil hatten auch die Röntgenstrukturdaten von Rosalind Franklin. Die von Watson selber in seinem Buch \"Die Doppelhelix\" geschilderte Art und Weise, wie sich Watson und Crick mit Hilfe von Wilkins und Max Ferdinand Perutz die für ihre Arbeit wichtigen kristallographischen Daten von Franklin verschafften, ist später als wissenschaftliches Fehlverhalten kritisiert worden und wird kontrovers diskutiert. 1957 wurde Watson in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1962 in die National Academy of Sciences und 1977 in die American Philosophical Society. 1971 erhielt er den John J. Carty Award. Von 1961 bis 1976 war er Professor an der Harvard University und ab 1976 Direktor des Cold Spring Harbor Laboratory (CSHL) auf Long Island, New York, in dessen Leitungsgremien er seit 1994 war. Am 25. Oktober 2007 erklärte Watson mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt vom dort zuletzt bekleideten Posten als Kanzler, nachdem er vom Institutsvorstand im Gefolge seiner Äußerungen über die angeblich genetisch bedingte geringere Intelligenz von „Schwarzen“ zuvor bereits suspendiert worden war. Watson hatte behauptet, die Sozial- und Entwicklungshilfe sei zum Scheitern verurteilt, da sie irrtümlich davon ausgehe, dass Schwarze über eine ähnliche Intelligenz wie Weiße verfügten. Nachdem er seine Aussagen zurückgenommen und schriftlich bedauert hatte, wurden ihm seine Ehrentitel zunächst wieder zuerkannt. Das \"Time Magazine\" zählte Watson zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Sein Buch \"Die Doppelhelix\", in dem er die Entdeckung der DNA-Struktur aus seiner persönlichen Sicht schildert, wurde zum internationalen Bestseller. 1977 erhielt er die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Watson war auch Mitinitiator des \"Humangenomprojekts\".", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Emeritierung.", "content": "In die Schlagzeilen geriet er in jüngerer Zeit, weil er sich nicht nur für die Kartierung des menschlichen Genoms einsetzte, sondern auch weil er pränatale genetische Untersuchungen befürwortet, welche Eltern schon vor der Geburt Auskunft über genetische Defekte des Kindes geben. Am 31. Mai 2007 gab Watson bekannt, sein eigenes Genom sei innerhalb von zwei Wochen für weniger als eine Million US-Dollar vollständig sequenziert worden. Watson löst durch provokative Äußerungen immer wieder Kontroversen und heftige Kritik an seinen gesellschaftspolitischen Vorstellungen aus. Bereits 1997 sprach er sich in einem Interview mit der italienischen Zeitung \"Corriere della Sera\" für das Recht der Frau zur Abtreibung aus, wenn aus einer genetischen Analyse des Embryos hervorgehe, dass das ungeborene Kind homosexuell veranlagt sei. Zudem behauptete er, Schwarze hätten eine ausgeprägtere Libido und eine geringere Intelligenz als Weiße. Immer wieder wird Watson daher Rassismus, Sexismus und Homophobie vorgeworfen. So vertrat er in einem Interview mit der \"Sunday Times\" im Oktober 2007 die Ansicht, dass Schwarze weniger intelligent als Weiße und daher die Zukunftsaussichten Afrikas schlecht seien (siehe oben). Watson sagte, er sei bedrückt wegen der Zukunft Afrikas, da die sozialpolitischen Strategien der Entwicklungshilfe davon ausgingen, dass ihre Intelligenz die gleiche sei wie die der Europäer, während alle Tests besagten, dass dies nicht so sei. Infolge dieser Aussage wurde Watson von seinen Führungsfunktionen in dem Institut suspendiert, brachte jedoch sein Bedauern über seine eigenen Aussagen zum Ausdruck. 2019 wiederholte er seine Aussagen allerdings. Ende 2014 kündigte Watson an, er würde seine Nobelpreismedaille beim Auktionshaus Christie’s in New York versteigern. Dies war das erste Mal, dass die Medaille eines noch lebenden Nobelpreisträgers verkauft wurde. Watson gab an, sich zu diesem Schritt gezwungen zu sehen, zum einen da er nach seinen als rassistisch aufgenommenen Äußerungen finanzielle Probleme bekommen habe, vor allem aber, weil in der akademischen Welt nun „niemand mehr zugeben wolle, dass er existiere“ und er sich als Unperson gefühlt hätte. Die Medaille wurde für 4,8 Millionen Dollar von einem zunächst unbekannten Bieter per Telefon erstanden. Der russische Oligarch Alischer Usmanow legte wenig später offen, dass er es war, der die Medaille ersteigert hatte und gab sie James Watson zurück, da seiner Auffassung nach „eine Situation, in der ein herausragender Wissenschaftler seine Medaille, welche seine Errungenschaften würdigt, verkaufen muss, inakzeptabel ist.“ Im Januar 2019 entzog ihm das Cold Spring Harbor Laboratory seine Ehrentitel (unter anderem den des emeritierten Kanzlers, des Ehrentreuhänders und des emeritierten Professors auf der Oliver R. Grace-Professur), weil Watson in der PBS-Dokumentation \"American Masters: Decoding Watson\" erneut seine Behauptung, Schwarze hätten eine geringere Intelligenz als Weiße, wiederholt hatte. Das Institut distanzierte sich ausdrücklich von seinen Aussagen mit der Begründung, dass diese der wissenschaftlichen Grundlage entbehrten und nicht im Einklang mit den Grundsätzen des Instituts stünden.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Dewey Watson (* 6. April 1928 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanischer Molekularbiologe und Nobelpreisträger. Zusammen mit Francis Crick postulierte er 1953 das Doppelhelixmodell der Molekularstruktur der Desoxyribonukleinsäure (DNA).", "tgt_summary": "詹姆斯·杜威·沃森(英语:James Dewey Watson,1928年-4月6日),美国分子生物学家,20世纪分子生物学的牵头人之一。与同僚佛朗西斯·克里克因为共同发现DNA的双螺旋结构,而与莫里斯·威尔金斯获得1962年诺贝尔生理学或医学奖。", "id": 947505} {"src_title": "Microsoft Office", "tgt_title": "Microsoft Office", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Macintosh.", "content": "Die erste Version von \"Microsoft Office\" erschien am 1. August 1989 ausschließlich für den Apple Macintosh und umfasste die Textverarbeitung Word (Version 4.0), die Tabellenkalkulation Excel (Version 2.2) und die Präsentationssoftware PowerPoint (Version 2.01) sowie Microsoft Mail (Version 1.37). Die letzten Versionen für klassisches Mac OS waren \"Microsoft Office 98\" und \"Microsoft Office 2001\". Das im Jahr 2001 erschienene \"Microsoft Office v. X\" war die erste Version für Mac OS X, das Nachfolgeprodukt \"Microsoft Office 2004\" erschien Juni 2004. \"Office 2008\" wurde mit Xcode komplett überarbeitet. Das Ziel war die Prozessorunabhängigkeit, sodass Office nativ auf Intel- wie auch auf PowerPCs läuft (Universal Binary). Mit dieser Version entfiel die rudimentär vorhandene VBA-Unterstützung zugunsten der AppleScript-Unterstützung. Microsoft hatte diesen Schritt damit begründet, dass der veraltete Programmcode mit modernen Compilern nicht mehr übersetzt werden könne und einer Portierung auf moderne GCC-Compiler unverhältnismäßige Schwierigkeiten entgegenstünden. Mit Office 2011 wurde die VBA-Unterstützung wieder eingeführt. Die macOS-Version \"Office 2016\" ist seit dem 9. Juli 2015 als 32-Bit-Version verfügbar. Die 64-Bit-Version ist am 22. August 2016 zur Verfügung gestellt worden. Die aktuelle macOS-Version \"Office 2019\" wurde am 24. September 2018 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Windows.", "content": "Die erste Office-Version für Windows erschien Ende September oder im Oktober 1990 (englische Version). Sie bündelte erstmals für Windows die zuvor schon erhältlichen Einzelprogramme Word for Windows 1.1, Excel for Windows 2.0 und PowerPoint for Windows 2.0 mittels eines gemeinsamen Installationsprogramms und bot bereits einen programmübergreifenden Datenaustausch per DDE. Diese Office-Version begnügte sich u. a. mit EGA-Grafik, 2 MB RAM und einem Prozessor der 80286-Klasse, erforderte aber bereits ein Zeigegerät und konnte – da Windows noch nicht sehr verbreitet war – unter DOS auch mit einer angepassten Windows-Runtime genutzt werden. 1992 erschien die Version Microsoft Office 3.0, die neben Word 2.0, Excel 4.0 und Powerpoint 2.0 auch Mail 3.0 umfasste. 1994 bildeten die drei Programme Word, Excel und Powerpoint in den Office 4.x-Versionen das Paket „Standard“, das in der „Professional“-Version jeweils um die Programme Access und Mail erweitert wurde (4.0 und 4.3). Sie arbeiteten z. B. über OLE 2.0 zusammen. Im Jahr 1995 erschien \"Microsoft Office 95\" (Version 7), in welchem sich zum ersten Mal alle Komponenten die Versionsnummer – 7.0 – teilten. Zudem war auch Access im Installationsprogramm integriert. Diese Version lief nur noch auf 32-Bit-Betriebssystemen (Windows 95 oder NT 3.51). Vorausgesetzt wurde ein 386er-PC. Ende 1996 wurde \"Microsoft Office 97\" (Version 8) veröffentlicht, das einen 486er-PC und Windows 95 bzw. NT 3.51 voraussetzte (Publisher 98 erforderte ggf. statt NT 3.51 die Version NT 4.0). Beim Mitte Juni 1999 erschienenen \"Microsoft Office 2000\" (Version 9) war ein Pentium-kompatibler Prozessor als Mindestvoraussetzung angegeben; der Support für Windows NT 3.51 entfiel ganz. Ende Mai 2001 kam \"Microsoft Office XP\" (Version 10). Bei Office XP verlangte die Windows-Version erstmals eine Produktaktivierung per Internet oder Telefon. Ohne diese Aktivierung stellte das Programm nach einigen Starts seine Funktion ein. Windows 95 wurde nicht mehr unterstützt. Office XP war das letzte Office-Paket, das auf MS-DOS-basierten Betriebssystemen lief (Windows 98/ME). Am 21. Oktober 2003 kam für Windows \"Microsoft Office 2003\" (Version 11) in den Handel. Dort wurde auch die Formular-Verarbeitung InfoPath eingeführt. Die 2003er-Version unterstützte nur noch Betriebssysteme auf NT-Basis, wobei mindestens Windows 2000 verwendet werden musste. Es entfiel die Unterstützung für Windows NT 4.0 und die Produktlinien Windows 98/ME. Office 2003 ist das älteste Office, das offiziell zu Windows 7 kompatibel ist. Ab Version 2007 wurden in der Bedienoberfläche sogenannte Ribbons (kontextbezogene Funktions- bzw. Menüleisten) eingeführt. Die Office-Version 2016 für Windows ist seit dem 22. September 2015 verfügbar. Der Nachfolger, Office 2019, erschien am 24. September 2018.", "section_level": 2}, {"title": "Marktstatus.", "content": "Microsofts Office-Suiten nehmen in den USA und in Europa eine marktbeherrschende Stellung ein; die Komponenten \"Word, Excel, PowerPoint, Access\" und \"Outlook\" bilden in heutigen Büroumgebungen den De-facto-Standard in ihren jeweiligen Anwendungsfeldern und haben ehemals konkurrierende Produkte wie die Textverarbeitung \"WordPerfect\", die Tabellenkalkulationen \"Quattro Pro\" und \"Lotus 1-2-3\" bzw. \"Symphony\" sowie das Datenbankverwaltungssystem \"Paradox\" verdrängt. Die größten Konkurrenten für Microsofts Office-Suite stellen \"OpenOffice.org\" beziehungsweise \"LibreOffice\" dar, das je nach Studie einen Marktanteil zwischen 5 % und 19 % hält. Der HTML-Editor \"FrontPage\", welcher für Windows erfolgte, war die weltweit meistverkaufte Software in ihrem Marktsegment und in der Premium-Version von MS Office 2000, XP und 2003 enthalten. Trotzdem wurde die Entwicklung 2003 eingestellt. „Microsoft Office SharePoint Designer 2007“ übernahm in MS Office 2007 ähnliche Funktionen, setzt aber einen SharePoint-Server voraus. Im Herbst 2007 trat Microsoft Expression Web die Nachfolge von Microsoft \"FrontPage\" an.", "section_level": 1}, {"title": "Lokalisierungen.", "content": "Microsoft Office für Mac wird in verschiedenen Sprachen lokalisiert und herausgegeben. Unter Windows kann das englische Originalprodukt mit MUI-Sprachpaketen erweitert werden, sodass Benutzer aus einer Liste installierter Sprachen die für ihn passende jederzeit frei auswählen kann. Hinzu kommen noch Versionen für kleinere Sprachgruppen, die auf dem MUI-Interface aufsetzen und von interessierten Verbänden in Kooperation mit Microsoft realisiert werden können. Seit Sommer 2006 kann mithilfe der Lia Rumantscha für Office 2003 ein \"Language Pack\" inklusive Rechtschreib- und Grammatikprüfung für Rumantsch Grischun heruntergeladen werden; im Frühjahr 2007 wurde eine elsässische Version vom Amt für Sprache und Kultur im Elsass (Office pour la Langue et la Culture d'Alsace, OLCA) vorgestellt. Die Sprachpakete werden entweder mithilfe eines normalen Setup-Vorgangs nachinstalliert, oder durch ein Slipstreaming direkt in die Office-Installation eingebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Microsoft Office Mobile.", "content": "Microsoft Office Mobile ist eine speziell auf Smartphones ausgerichtete Variante von Microsoft Office. Offiziell unterstützt werden die Betriebssysteme Windows 10, iOS, iPadOS und Android. Frühere Versionen unterstützten auch Windows Mobile und Windows Phone.", "section_level": 1}, {"title": "Microsoft Office Online.", "content": "Seit Juni 2010 bietet Microsoft eine reduzierte Ausgabe der Anwendungen Word, Excel, PowerPoint und OneNote als Office Online (vormals Office Web Apps) an. Sie sind Bestandteil von Outlook.com und mit anderen Cloud-Angeboten verknüpft, unter anderem Microsoft OneDrive. Im Zuge der Vorstellung von Office 2013 und Windows 8 hat Microsoft auch eine neue Version der Office Online vorgestellt, die nun vollständig auf HTML5 basiert. Sie sind nicht mehr nur im Internet Explorer, sondern auch anderen Browsern und insbesondere auch im Safari unter Apple iOS und iPadOS nutzbar.", "section_level": 1}, {"title": "Komponenten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mit Office 2010, 2011 und 2016 ausgelieferte Komponenten.", "content": "Folgende Komponenten gehören zum derzeitigen Microsoft-Office-System \"(Office 2010 für Windows\", \"Office 2011 für Macintosh)\" und \"Office 2016 für Windows, Mac, iOS und Android\", die teilweise in verschiedenen Ausgaben erhältlich sind sowie zum Großteil auch, oder nur, als Einzelprogramme: Anmerkungen:", "section_level": 2}, {"title": "Entfallene Komponenten.", "content": "Komponenten, welche nicht mehr in den Officepaketen (2010 bzw. 2011) enthalten sind: Anmerkungen:", "section_level": 2}, {"title": "Server-Komponenten für Windows-Systeme.", "content": "Folgende Server-Komponenten gehören zum derzeitigen Microsoft Office System", "section_level": 2}, {"title": "Office-Editionen.", "content": "Die verschiedenen Versionen von Office werden in unterschiedlichen Zusammenstellungen, sogenannten „Editionen“ angeboten. Diese unterscheiden sich in der Zielgruppe, der Zusammenstellung und dem Preis. Zudem ändert Microsoft die Komponenten dieser Zusammenstellungen von Version zu Version, d. h. die „Standard“-Edition der Version 2003 enthält andere Programme als in der Version 2010 usw. Auch unterscheiden sich die Pakete in der Anzahl der Installationslizenzen, was aber nicht immer aus dem Namen der angebotenen Edition erkennbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Auflistung aller bisher ausgelieferten finalen Versionen, die für Windows, macOS bzw. Mac OS Classic erschienen sind: Mit der Version 7.0, die nur für Windows herausgegeben wurde, erfolgte ein teilweise mehrfacher Versionssprung in Teilprogrammen, um: Die Mac- und Windows-Versionen erhielten ab der darauf folgenden Version 8 zwar jeweils dieselben internen Nummern, waren aber an der Bezeichnung (XP resp. v.X und den jeweils anderen Jahreszahlen) auseinanderzuhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Interoperabilität.", "content": "Die untenstehende Tabelle enthält eine vereinfachte Darstellung der Interoperabilität von verbreiteten Dokumentenstandards mit Windows-basierten Office-Versionen. In neueren Office-Versionen wird auch ein Export von Dokumenten ins PDF-Format ermöglicht. Ab Office 2013 steht mittels der Funktion \"PDF Reflow\" daneben eine Importmöglichkeit von Daten aus PDF-Dateien bereit. Laut Microsoft wird dabei allerdings nicht das Ziel verfolgt, Anzeige- oder Bearbeitungsprogramme für PDF-Dateien zu ersetzen. Anmerkungen:", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Eine Untersuchung der niederländischen Regierung kam im Spätherbst 2018 zum Ergebnis, dass Microsoft mithilfe von Office 2016 und Office 365 personenbezogene Nutzerdaten sammelt und dadurch gegen die DSGVO verstößt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Microsoft Office bezeichnet ein Office-Paket von Microsoft für Windows, macOS, iOS, iPadOS, Android sowie Windows Phone. Für unterschiedliche Aufgabenstellungen werden verschiedene \"Editionen\" angeboten, die sich in enthaltenen Komponenten, Preis und Lizenzierung unterscheiden. Parallel wird seit 2011 eine abonnementbasierte Lizenzierung der gesamten Office-Software unter dem Namen Microsoft 365 (bis April 2020 \"Office 365\") angeboten.", "tgt_summary": "Microsoft Office是由微软公司开发的办公软件套装,有Microsoft Windows、Windows Phone、Mac系列、iOS和Android等不同系统的版本。与其他办公室应用程序一样,它包括联合的服务器和基于因特网的服务。从2007版的Office被称为“Office System”而不叫“Office Suite”,反映出它们包括服务器的事实。", "id": 1024432} {"src_title": "Feuerland", "tgt_title": "火地群岛", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Gebirge Cordillera Darwin bildet mit fast 2500 Meter hohen Bergen den letzten großen Höhenzug der Anden in Südamerika. Häufig liegt südlich der Spitze von Südamerika ein meteorologisches Tief. Dieses Tiefdruckgebiet hat für Feuerland westlichen Wind zur Folge, der in den unteren Luftschichten jedoch durch die Berge stark abgelenkt und abgeschwächt wird. Das Klima ist maritim ausgeglichen über das ganze Jahr relativ kalt und feucht. Das Wetter kann aber im Tagesverlauf sehr unbeständig sein und häufig wehen starke Winde, die oft sogar zu heftigen Stürmen anwachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Feuerland liegt in der kühl-gemäßigten Zone mit maritimem Klima auf der südlichen Hemisphäre. Das lokale Klima wird von starken Unterschieden bestimmt. Im Westen werden Regenmengen von bis zu 6000 mm/Jahr gemessen, im Osten dagegen nur etwa 250 mm/Jahr. Die Schwankungsbreite der Niederschläge ermöglicht deshalb sowohl gemäßigte Küstenregenwälder als auch Halbwüsten. Die Temperatur zeigt nur geringe jahreszeitliche Schwankungen und liegt in Ushuaia bei 5,6 °C, was nur unwesentlich wärmer ist als in Moskau.", "section_level": 2}, {"title": "Orte auf Feuerland.", "content": "Die bedeutendsten Orte auf der \"Isla Grande de Tierra del Fuego\" sind, im argentinischen Teil, Río Grande (ca. 67.000 Einwohner) und Ushuaia (ca. 57.000 Einwohner), im chilenischen Teil Porvenir (ca. 5400 Einwohner). Puerto Williams, auf der Insel Navarino, hat ca. 2300 Einwohner und ist die südlichste Stadt der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Pflanzengeographisch gesehen gehört Feuerland (u. a. zusammen mit Neuseeland, den Kerguelen und den Falklandinseln) zum antarktischen Florenreich. Das heißt, diese Gebiete verbindet eine gemeinsame Evolution der Lebewesen. Zudem erstreckt sich das Gebiet von den erdumspannenden Vegetationszonen „Strauch- und Trockensteppe“ über den „sommergrünen Laubwald“ und den „gemäßigten Regenwald“ bis hin zu einer subantarktischen Zone, die der „Tundra“ zugerechnet wird (s. u.). In den wärmsten Monaten liegt das Monatsmittel bei 6 bis 10 °C mit einer Vegetationsperiode von zwei bis vier Monaten. Im Westen verhindern heftige Stürme eine Ausbreitung des Waldes über tiefere Muldenlagen hinaus. Trotz milder Temperaturen und hoher Niederschläge liegt die Waldgrenze dort zwischen 200 und 400 m Höhe, die Baumgrenze bei 500–600 m Höhe. Die Artenvielfalt ist recht gering. Folgende Vegetationstypen werden unterschieden: Im Nordwesten lassen sich vor allem immergrüne Wälder finden, während im Zentrum der Insel hauptsächlich sommergrüne Wälder vorherrschen. Beide werden von der Südbuche, \"Nothofagus\" (Buchengewächse, Fagaceae) dominiert. Im immergrünen Teil ist es der Guindo (\"Nothofagus betuloides\"), im sommergrünen sind es Lenga (\"Nothofagus pumilio\") und Ňire (\"Nothofagus antarctica\"). Der generell lichte Wald erreicht im Norden eine Kronenhöhe von etwa 20 Metern, südlich des Beaglekanals jedoch nur 6 Meter. Dafür gibt es einen reichen Unterwuchs aus Sträuchern und Kräutern, etwa mit der Johannisbeere \"Ribes magellanicum\" (Stachelbeerengewächse, Grossulariaceae) und der \"Fuchsia magellanica\" (Nachtkerzengewächse, Onagraceae), der Stammform unserer Fuchsie. Die Kronenschicht wird von Kletterpflanzen und Epiphyten besiedelt, es finden sich etwa die kletternde \"Mutisia\" (Korbblütler, Asteraceae) oder Farne der Gattung \"Hymenophyllum\" (Hautfarngewächse, Hymenophyllaceae). Das Aussehen des Waldes ähnelt daher mehr einem subtropischen Lorbeerwald als den gemäßigten Wäldern in Europa und Nordamerika. Der Bereich in unmittelbarer Küstennähe bleibt aufgrund der starken Stürme waldfrei, diese Vegetationsgesellschaft wird als \"Magellan-Moor\" oder auch als \"Magellan-Tundra\" bezeichnet. Die Vegetation hat durchaus tundraähnlichen Charakter, obwohl das mildere Klima und der fehlende Permafrostboden deutlich vom typischen Tundrenklima abweichen. Die Zuordnung der Vegetation ist in der Literatur uneinheitlich. Der Ostteil der Insel ist ebenfalls ohne Baumbewuchs, da es dort zu trocken ist. Hier dominieren Gräser wie \"Festuca gracillima\" oder \"Alopecurus magellanicus\", deren nahe Verwandte auch in Europa zu finden sind. Oberhalb der Waldgrenze finden sich Krummholzgebüsche aus strauchförmig wachsendem \"Nothofagus\", über der Baumgrenze lediglich alpine Heiden aus Zwergsträuchern, Gräsern und Polsterpflanzen. Dank des feuchten Klimas sind Moore und Tundra im Westen Feuerlands häufig und lassen sich in drei Gruppen einteilen. Die \"Moore der sommergrünen Waldzone\", die weitgehend mitteleuropäischen Hochmooren gleichen. Besonders im Westen der Insel sind sie weit verbreitet und füllen häufig ganze Talsohlen aus. Hier dominiert das Torfmoos \"Sphagnum magellanicum\" (Sphagnaceae), das auch in Europa verbreitet ist. Daneben wachsen der insektenfangende Sonnentau \"Drosera uniflora\" (Droseraceae), Torfmyrten (\"Pernettya\", Heidekrautgewächse, Ericaceae), Seggen und Binsen wie \"Marsippospermum grandiflorum\" (Binsengewächse, Juncaceae). Einige Heidekrautgewächse erinnern verblüffend an mitteleuropäische Heidelbeeren. \"Nothofagus antarctica\" wächst auch in Mooren, erreicht aber nur Höhen von 20–100 cm. Die \"Moore der immergrünen Waldzone\" beherbergen Torfmoose, aber auch Laubmoose. Bisweilen sind hier auch Arten der baumlosen \"Magellan-Moortundra\" zu finden. Diese Moore im Bereich der Westküste werden dominiert von Polsterpflanzen und Laubmoosen wie \"Calliergon\" (Braunmoose, Drepanocladaceae). Die sonst in Mooren so typischen Torfmoose fehlen. Dieser Vegetationstyp hat kein Gegenstück in Europa. Aus Wäldern und Mooren wird Holz und Torf gewonnen. Weil sie jedoch nur langsam nachwachsen, stellt die Nutzung ein erhebliches Umwelt- und Ressourcenproblem mit teils verheerenden Folgen dar. Vor allem der 1946 von der argentinischen Regierung importierte Kanadische Biber stellt aufgrund seiner immensen Verbreitung eine Gefahr für die Wälder und Ökosysteme Feuerlands dar. Um die Artenvielfalt zu schützen wurde nahe Ushuaia der Nationalpark Tierra del Fuego eingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Zu den Säugetieren, die auf Feuerland vorkommen, gehören Guanakos, Andenschakale, Mähnenrobben, Küstenotter, Südliche Flussotter, Mausohren (\"Myotis chiloensis\"), Kammratten und Kanadische Biber, die 1946 zur Pelztiernutzung angesiedelt wurden. Bei den Vögeln sind hervorzuheben Darwin-Nandus (1936 von Menschen angesiedelt), Andenkondore, Chileflamingos, Schwarzbrauenalbatrosse, Riesensturmvögel, Magellangänse, Antarktische Kormorane, Falklandkarakaras, Schopfkarakaras, Braune Skuas, Dominikanermöwen, Königspinguine, Magellan-Pinguine, Sumpfohreulen, Smaragdsittiche, Rotbrustfischer und Chilekolibris (\"Sephanoides sephaniodes\"). Da es auf Feuerland weder Bären noch Wölfe gibt, fehlen die Fressfeinde, die wie in Nordamerika den Biberbestand regulieren. So haben sich seit 1946 die 50 angesiedelten Biber auf über 200.000 Exemplare im Jahre 2011 vermehren können, mittlerweile besiedeln sie auch das südamerikanische Festland. Die Tiere sind zu einer ernsten Gefahr für die Baumbestände Feuerlands geworden. Im Gegensatz zu vielen nordamerikanischen Bäumen treiben südamerikanische Bäume, wie die weit verbreiteten Buchen auf Feuerland, wenn sie von Bibern gefällt worden sind, häufig nicht wieder aus, sondern sterben ab. In Nordamerika haben sich die Bäume zusammen mit den Bibern entwickeln können und verfügen oft über die Fähigkeit, allein aus dem Baumstumpf wieder auszutreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte Feuerlands.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Feuerland vor der Ankunft der Europäer (9800 v. Chr.–1520 n. Chr.), Paläo-Indianer.", "content": "Zwischen 9800 v. Chr. und 8280 v. Chr. siedelten erstmals Jägergruppen vom amerikanischen Festland aus auf Feuerland. Man nimmt an, dass die Ankunft dieser Paläo-Indianer im Zuge des Rückgangs der Vergletscherung im Pleistozän über noch bestehende Landbrücken erfolgte, bevor die Magellanstraße endgültig von Wasser geflutet war. Archäologische Spuren dieser Indianergruppen finden sich beiderseits der Magellanstraße: auf dem amerikanischen Festland in der Cueva del Milodón bei Puerto Natales (im südlichen Chile) oder in Pali Aike (im östlichen Bereich der Magellan-Straße) und auf Feuerland in \"Tres Arroyos\" und \"Alero Marazzi\" etwa 20 Kilometer südwestlich von San Sebastian. Maritime Fundstätten finden sich am Beagle-Kanal (\"Tunel\" und \"Lancha Packeweia\") und im Süden der Isla Navarino (\"Seno Grandi\"). Der älteste Skelettfund wurde 2004 im argentinischen Teil der Nordküste Feuerlands entdeckt. In dieser ersten Phase der Besiedelung herrschten besondere klimatische Bedingungen, die eine Fauna hervorbrachten, die schon 3000 Jahre nach dem ersten Erscheinen der Paläo-Indianer verschwand: amerikanische Wildpferde, Riesenfaultiere (\"Mylodon\") und andere Grasfresser bildeten die Ernährungsgrundlage.", "section_level": 2}, {"title": "Feuerland am Rande der europäischen Entdeckungen (16.–19. Jahrhundert).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Indigene Völker im 17. Jahrhundert.", "content": "Zur Zeit der Ankunft der ersten Europäer in Feuerland können vier Gruppen von indigenen Völkern unterschieden werden: die Landnomaden der Selk’nam (Onas) und der Haush (oder: Manek'enk), die im Landesinneren beziehungsweise im Südosten der Hauptinsel siedelten, und die Seenomaden der Alakaluf und der Yámana (Yaghan), die am westlichen und südlichen Küstenstreifen lebten. Die Gesamtanzahl der einzelnen Bevölkerungsgruppen kann aufgrund ihrer Lebensweise als Jäger und Sammler für das 17. Jahrhundert auf insgesamt 12.000 geschätzt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Entdeckung der Magellanstraße.", "content": "Erste Berichte über Feuerland stammen von der Expedition Ferdinand Magellans, der im Oktober 1520 als erster Europäer die nach ihm benannte Magellanstraße entdeckte und mit drei Schiffen auf dem Weg zu den Gewürzinseln (Molukken) durchfuhr. Der von ihm während der über 20 Tage dauernden Passage beobachtete Schein der Lagerfeuer der indigenen Völker gab der Inselgruppe den Namen. Magellan selbst nannte den Seeweg \"Estreito de Todos os Santos\" (dt. \"Allerheiligenstraße\"). Es gibt jedoch keine gesicherten Nachweise, dass Magellan Feuerland tatsächlich betreten hat.", "section_level": 3}, {"title": "Spanischer Herrschaftsanspruch.", "content": "In weiterer Folge gewann die Magellanstraße vor allem als Verkehrsweg nach Asien und zu den Gold- und Silbervorkommen in Peru an Bedeutung. Als Francis Drake im Zuge seiner Weltumseglung (1577–1580) in nur 16 Tagen die Magellanstraße durchschiffte, wurde der spanischen Krone sehr rasch die Bedeutung der Sicherung dieses Seeweges gegen holländische, englische und französische Freibeuter klar. Mit der Verleihung von Patagonien und Feuerland als Nueva Extremadura an Jerónimo de Alderete 1555 wurde erstmals der Herrschaftsanspruch Spaniens dokumentiert. Dessen Nachfolger García Hurtado de Mendoza beauftragte Juan Fernández Ladrillero 1557–1559 mit der Erforschung und Landnahme der Gebiete auf beiden Seiten der Seestraße. Ladrillero war somit der erste Europäer, der mit der systematischen Erforschung Feuerlands begann. Versuche des Vizekönigs von Perú zur Errichtung von Befestigungen entlang der Magellanstraße (etwa ab 1581 durch Pedro Sarmiento de Gamboa) scheiterten jedoch zunächst.", "section_level": 3}, {"title": "Erste Entdeckungsreisen.", "content": "1615 umsegelten niederländische Freibeuter unter Willem Cornelisz Schouten Feuerland und entdeckten dabei die Staaten-Insel, sowie die Passage um das Kap Hoorn. Bis dahin war die Magellanstraße die einzige bekannte Passage um den amerikanischen Kontinent. Diese Entdeckung wurde schon wenig später von einer spanischen Expedition unter Bartolomé García de Nodal und seinem Bruder Goncalo bestätigt, denen die erste Umsegelung von Feuerland (1618–1619) gelang und die von ihrer Reise wertvolles Kartenmaterial mitbrachten. Immer detailliertere Kenntnisse der Region erwarben die nachfolgenden Expeditionen: etwa jene des Engländers John Narborough in den Jahren 1669 bis 1670 und gegen Ende des Jahrhunderts der Franzosen De Gennes und De Beachesne. Auch die Expeditionen von John Byron, der von 1764 bis 1766 die Falklandinseln erforschte und Feuerland umsegelte, trugen wesentlich zur wissenschaftlichen Erkundung Feuerlands bei. Er gab Punta Arenas seinen ursprünglichen Namen: Sandy Point. Auch James Cook steuerte auf seiner Weltumsegelung zu Neujahr 1769 Kap Hoorn an und überquerte als erster den Südpolarkreis. In seinen insgesamt drei Reisen sollte er endgültig den Nachweis erbringen, dass ein sogenanntes Südland (Terra Australis), das mit dem amerikanischen Festland verbunden war, nicht existierte.", "section_level": 3}, {"title": "Expeditionen von Parker King und FitzRoy (1826–1836).", "content": "Die ersten intensiveren Untersuchungen Feuerlands und Patagoniens, die auch kartographische und hydrographische Erfassungen insbesondere der Küstenlinie Südpatagoniens und Feuerlands beinhalteten, stellten die beiden englischen Expeditionen unter Philip Parker King (1826–1830) und Robert FitzRoy (1832–1836) dar. Im Laufe der beinahe dreijährigen Anwesenheit der Expedition Parker Kings wurde beispielsweise der Beaglekanal entdeckt. Der damals noch junge Charles Darwin, der den Forscher FitzRoy begleitete, fand für die indigenen Völker der Region folgende Worte (siehe dazu seinen 1839 erschienenen Reisebericht \"Diary of a Naturalist Around the World\"): Kulturhistorisch interessant sind in diesem Zusammenhang die Ereignisse rund um die Entführung von vier Personen aus dem Stamm der Yámana nach England, die als \"Geschichte von Jemmy Button\" in die Literatur einging. Johann Gottfried von Herder bezeichnete in seinen Werken die Feuerländer mit \"Pescherah\", da sie nur Töne und Laute ausstießen, die sich nur wie \"Pescherah\" anhörten. Er bezeichnete sie als \"niedrigste Gattung der Menschen\".", "section_level": 3}, {"title": "Kolonisierung (1848–1906).", "content": "Die spanischen Bemühungen um die Integration Feuerlands in sein Herrschaftsgebiet waren allein auf die (wenig erfolgreiche) Sicherung der strategisch wichtigen Magellanstraße, nicht jedoch auf eine konkrete Landnahme ausgerichtet gewesen. Erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (ca. 1840) bemühte sich Spanien um eine systematische Besiedelung Feuerlands. Grund dafür waren vor allem die fehlenden natürlichen Häfen, die eine leichte Landnahme hätten ermöglichen können. Auch am Nordufer der Magellanstraße hatten nur zwei Orte Bedeutung für die Seeleute: San Gregorio für den Handel mit den Indianern Patagoniens und Puerto del Hambre für die Aufnahme von Wasser und Holz. Auf Feuerland selbst gab es keine derartigen Stützpunkte.", "section_level": 2}, {"title": "Bemühungen Chiles um Feuerland.", "content": "Der junge Staat Chile, der 1818 endgültig seine Unabhängigkeit von Spanien proklamiert hatte, zielte jedoch schon bald auf eine nachhaltige Absicherung seiner Herrschaftsansprüche in diesem Raum. Als bekannt wurde, dass Frankreich unter König Louis Philipp eine Expedition ins südliche Patagonien plante, um territoriale Ansprüche zu stellen, wurde Chile 1843 aktiv. Die Initiative ging auf die Bemühungen des Begründers der chilenischen Republik, Bernardo O’Higgins, zurück, der in den 1830er Jahren ein Konzept zur nachhaltigen Integration Patagoniens und Feuerlands unter dem Schlagwort von Neu-Chile verfolgte. Dieses Konzept zielte auf: Auf dieser Basis unternahm die Regierung Bulnes dann konkrete Schritte, die zu einer nachhaltigen Kolonisation von Neu-Chile führen sollten.", "section_level": 3}, {"title": "Chilenische Expedition von 1843.", "content": "Mit der organisatorischen Verantwortung für die Unternehmung wurde der höchste Verwaltungsbeamte von Chiloé, Domingo Espiñeira, beauftragt. Nach vier Monaten landete am 21. September 1843 der chilenische Schoner \"Ancud\" vor der Halbinsel \"Brunswick\" in Südpatagonien. Der Kapitän der 23-köpfigen Mannschaft, John Williams Wilson, nahm an diesem Tag die Region rund um die Magellanstraße offiziell für die chilenische Republik in Besitz. Einen Monat später, nach erfolgloser Suche nach einer geeigneten Stelle für eine Befestigung, kehrte die Expedition an den ursprünglichen Landepunkt, den \"Punta Santa Ana\" zurück und gründete am 30. Oktober 1843 Fuerte Bulnes.", "section_level": 3}, {"title": "Gründung von Punta Arenas 1848.", "content": "Aufgrund der exponierten Lage hatte dieses Fort jedoch nur kurzen Bestand. Schon 1848 wurde 50 Kilometer weiter nördlich der Ort Punta Arenas angelegt, welcher eine zentrale Rolle für die weitere Entwicklung der Region spielen sollte. Formal wurde die Stadt am 18. Dezember 1848 gegründet und zum Sitz des Gouverneurs von Magallanes bestimmt. (Der Begriff \"magallanes\" (Land Magellans) bezeichnet die Gebiete beiderseits der Magellanstraße, also im Wesentlichen die heutige 12. Region Chiles, sowie den Süden der heutigen argentinischen Provinzen Santa Cruz und Tierra del Fuego). Jedoch sollte die Entwicklung der Stadt schon drei Jahre später durch eine Meuterei eines Teils der Armee gefährdet werden, so dass Punta Arenas 1852 neu angelegt werden musste. In den ersten Jahrzehnten bestand die Ansiedlung aus kaum mehr als 200 Personen, die kaum wirtschaftliche Perspektiven hatten. Der Status von Punta Arenas als Strafkolonie erschwerte ihre Entwicklung zusätzlich. Erst mit der Bestellung von Oscar Viel zum Gouverneur von Magallanes 1867 und mit der Verleihung von zahlreichen Privilegien an die Stadt (Status eines Zollfreihafens, Anreize für die Ansiedlung von Immigranten) begann Punta Arenas sich schnell zu entwickeln. Von besonderer Bedeutung war in diesem Zusammenhang auch die Pacific Steam Navigation Company, die ab 1868 auf der Strecke Liverpool–Valparaíso auch in Punta Arenas anlegte. Für die weitere Entwicklung der Stadt, die nun zum Zentrum für die Kolonisierung der Region beiderseits der Magellanstraße wurde, waren jedoch noch weitere Faktoren verantwortlich: (1) die Entdeckung von Steinkohlevorkommen und goldhaltigen Flusssanden, (2) die Gründung einer Sägemühle zur Holzverarbeitung in der Region und (3) die Ausgabe von Land zur agrarischen Nutzung an nun kontinuierlich nach Südpatagonien strömende Immigranten. 1871 war die Einwohnerzahl von Punta Arenas auf 800 Personen angewachsen.", "section_level": 3}, {"title": "Anfänge regionaler Entwicklung 1870–1881.", "content": "Nur langsam ging die Kolonisierung der Region über den engeren Raum von Punta Arenas hinaus. Die Besiedelung der Halbinsel Brunswick erfolgte entlang der Küste und es entstanden erste Estancias, die sich in ihrer Anfangsphase hauptsächlich der Rinderzucht widmeten. Fell- und Federnhändler expandierten Richtung Norden und entlang der Atlantikküste bis Santa Cruz und darüber hinaus. Robbenjäger wiederum erbeuteten die Felle schon bald in den Kanälen Feuerlands und Patagoniens. Ebenso waren um 1870 erste Gruppen von europäischen Emigranten in Punta Arenas gelandet. Der Gouverneur von Magallanes unterstützte die Immigration auch angesichts der zunehmenden Konflikte mit Argentinien nachhaltig. Um 1874 gelangten die ersten Briten, Franzosen, Deutsche und Schweizer in diese Region, darunter auch Personen wie der Spanier José Menendez, der gebürtige Russe Elias Braun oder der Portugiese José Nogueira, die die Wirtschaft der Region nachhaltig beeinflussen sollten. Gleichzeitig mit der Ankunft dieser Immigranten wurden die ersten Erkundungen der Gebiete nördlich von Punta Arenas durchgeführt, etwa jene des chilenischen Militärs Juan Tomas Rogers 1877/1879. Ebenso kam es zu einer Forschungsexpedition nach Feuerland durch Ramón Serrano. Die Nachricht von den Grasländern, die für die Schafzucht sehr geeignet erschienen, führte unter Gouverneur Diego Dublé Almeyda zum Ankauf von 300 Schafen, die eigens von den Falklandinseln nach Punta Arenas gebracht wurden. Der englische Händler Henry Reynard kaufte die Tiere und führte 1877 auf Isabel Island erste Zuchtversuche durch. Andere Kolonisten führten ähnliche Projekte (wenn auch mit unterschiedlichem Erfolg) durch: Cruz Daniel Ramírez auf der \"Isla Magdalena\" und Marius Andrieu in der Nähe von \"San Gregorio\". Schließlich wurde zwischen 1878 und 1883 im Norden der Halbinsel Brunswick, an den Küsten von Skyring und an der Nordküste der Magellanstraße Schafzucht betrieben. Allerdings kam es 1877 erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, als sich Teile des Militärs erhoben, das zur Bewachung der Strafgefangenen abgestellt war. Nur mit Mühe konnte Gouverneur Almeyda diesen Aufstand niederschlagen. Von unschätzbarer Bedeutung für die Kolonisierung der Region und hier insbesondere für die sprunghafte Entwicklung der Schafzucht war der Grenzvertrag von 1881 zwischen Chile und Argentinien, der die heutigen Grenzen festschrieb. Allerdings sollten Grenzkonflikte (auch um Feuerland) erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelöst werden.", "section_level": 3}, {"title": "Schafzucht und Handel als Motoren der Entwicklung (1881–1906).", "content": "Für die weitere Entwicklung Feuerlands war die zunehmende Nutzung der ausgedehnten Grasflächen im Nordwesten des Landes von großer Bedeutung. Nach den ersten erfolgreichen Pilotprojekten nördlich der Magellanstraße wurde auch Feuerland für die Viehzucht erschlossen. Die Regierung verlieh in den Jahren 1889 beziehungsweise 1890 große Landflächen als Konzessionen an bereits erfolgreiche Züchter wie José Noguueira und Mauricio Braun. Mit der Gründung der Sociedad Explotadora de Tierra del Fuego 1893 wurde der Prozess der Monopolisierung dieses Wirtschaftszweiges weiter beschleunigt, mit all seinen katastrophalen Folgen für die Urbevölkerung Feuerlands, ein Phänomen, das keineswegs auf Feuerland beschränkt war. In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts wurden Konzessionen an Viehzüchter in ganz Patagonien erteilt. Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung und Reichtum der Region am Beginn des 20. Jahrhunderts war die Monopolisierung des Bodens jedoch in weiterer Folge auch die Grundlage für wirtschaftliche Strukturprobleme und soziale Unruhen. Hand in Hand mit der aufstrebenden Schafzucht ging auch die Notwendigkeit der Erschließung der Region durch ein leistungsfähiges Verkehrsnetz. Aufgrund der geologischen Beschaffenheit des Landes war deshalb der Ausbau der Schiffsverbindungen von großer Bedeutung. Nicht nur die landwirtschaftlichen Rohstoffe wie Wolle und Fleisch erforderten eine kontinuierliche Anbindung an große Häfen wie Valparaíso oder Buenos Aires, auch die Einfuhr landwirtschaftlicher Geräte und anderer Waren sowie die notwendige Ansiedelung von Siedlern aus Europa und Chile/Argentinien. Binnen kurzem wurde Punta Arenas zum bedeutenden Seefahrtshafen. Gingen 1867 noch 27 Schiffe in der Bucht von Punta Arenas vor Anker, so waren es im Jahre 1906 schon 901 Handelsschiffe mit einer Gesamtlast von 1.100.000 BRT. Damit näherte sich die Stadt schon der Kapazität des chilenischen Haupthafens Valparaíso. Mit der Gründung weiterer Schifffahrtslinien durch José Menendez und Braun&Blanchard wurde die Südküste des amerikanischen Kontinents auch schon bald mit einem leistungsfähigen lokalen Verkehrsnetz versorgt.", "section_level": 3}, {"title": "Goldrausch auf Feuerland (1880–1910).", "content": "Feuerland rückte jedoch nicht allein durch die hervorragenden Möglichkeiten zur Schafzucht ins Zentrum des Interesses. Schon 1879 hatte der Leutnant der chilenischen Marine, Ramón Serrano Montaner während seiner Expedition nach Feuerland Gold an der Nordwestküste gefunden. Innerhalb von zwei Jahren wurden über 100 Claims im Gebiet der Sierra Boquerón abgesteckt. Schon bald darauf betrieben finanzkräftige Investoren die Ausbeutung bzw. verliehen Konzessionen. Das Gold wurde über Mittelsmänner an Handelshäuser in Punta Arenas verkauft, die wiederum die Märkte von Santiago de Chile, Montevideo und Europa belieferten. Aber schon um 1890 gingen die Goldfunde stark zurück. Trotzdem arbeiteten 1898 noch immer mehr als 200 Männer, einige von ihnen bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. 1902 unternahm man erste Versuche der Mechanisierung (Schaufelbagger, Pumpen) und errichtete Waschanlagen. So waren in den Jahren von 1906 bis 1907 wiederum 300 bis 400 Arbeiter an zwölf Waschanlagen im Westen und Nordwesten des Landes beschäftigt. Trotz deutlich gesteigerter Produktivität überstieg die jährliche Ausbeute nie mehr als 500 Kilogramm. Schließlich wurden alle diesbezüglichen Aktivitäten um 1910 eingestellt. Auch an der Ostküste Feuerlands fand man 1884 bei Cabo Virgenes Gold. Der rumänische Ingenieur Julio Popper führte, aus Buenos Aires anreisend, 1886 eine erste Prospektion an, entdeckte weitere Vorkommen nördlich des heutigen Rio Grande (Argentinien) und erwarb auch die Schürfrechte in El Páramo. Die produktivsten Vorkommen auf Feuerland befanden sich im Süden Feuerlands auf den Inseln Navarino, Picton, Lennox und Nueva: sie wurden ab 1888 aufgeschlossen. Schon zwei Jahre später arbeiteten auf diesen Inseln rund 300 Männer, 1891 über 500 und 1893 über 1000. Die Suche wurde auf die Inseln Wollaston und Barnevelt ausgedehnt. Trotz vielversprechender Anfänge waren aber auch hier, an der rauen Südküste Feuerlands, die Vorräte schon bald erschöpft. Obwohl zwischen 1905 und 1907 die ersten Goldabbaugesellschaften gegründet wurden, musste man den Bergbau schon 1910 wegen mangelnder Rentabilität einstellen. Das vorhandene staatliche Machtvakuum auf Feuerland, das am Beginn seiner Besiedelung durch Immigranten aus Europa stand, förderte in diesem Zusammenhang auch semilegale Aktionen verschiedener Abenteurer, so etwa auch jene des oben erwähnten Julio Popper, der mit einer Truppe aus bewaffneten Abenteurern die Goldausbeutung bei Paramo betrieb und sogar eigene Münzen prägen ließ sowie eigene Briefmarken, die allerdings nur vier oder fünf Monate benutzt wurden. Die Briefe wurden zum „Sandigen Punkt“ gebracht und dort mit der regulären Post weiterbefördert. Heute sind nur neun anerkannt echte Briefe mit dieser Marke registriert.", "section_level": 3}, {"title": "Immigration.", "content": "In engem Zusammenhang mit den Goldfunden ist auch die Gründung des Städtchens Porvenir im chilenischen Teil Feuerlands im Jahr 1894 zu sehen, welches hauptsächlich von kroatischen Immigranten besiedelt wurde. Der deutliche Bevölkerungszuwachs auf den gesamten Magellanes speiste sich aus zwei Quellen: Zusiedlern von der chilenischen Insel Chiloe und europäische Immigranten. Für 1885 zählte man unter den europäischen Immigranten rund 30 Prozent Kroaten, daneben aber auch Engländer, Schotten, Spanier, Italiener, Deutsche und Franzosen. Als Gründe für die Emigration von Kroaten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden hauptsächlich ökonomische Gründe angeführt. Missernten, Hungersnöte, der Niedergang der Fischerei oder auch die Flucht vor dem Militärdienst waren Gründe, die vor allem junge Bauern aus den Küstengebieten Dalmatiens veranlassten auszuwandern. Ein Teil von ihnen landete im südlichen Patagonien, wo der Einfluss kroatischer Sprache und Kultur bis heute spürbar ist.", "section_level": 3}, {"title": "Genozid an der indianischen Bevölkerung Feuerlands.", "content": "Im Zuge der dauerhaften Besiedelung der Region um Punta Arenas und des einsetzenden Handels mit Tierhäuten erkundeten immer mehr weiße Jäger die Kanäle und Buchten Feuerlands auf der Suche nach begehrten Fellen. Von europäischen Immigranten eingeschleppte Krankheiten und eine rigorose Verdrängungspolitik führten schließlich dazu, dass 1910 die indianische Urbevölkerung fast ausgerottet war. Insbesondere die vom späteren argentinischen Präsidenten Julio Argentino Roca geführte Conquista del Desierto (Wüsteneroberung) führte zu zahlreichen Toten unter der indianischen Bevölkerung. Blutige Konflikte mit den Seenomaden der Alakaluf und Yámana waren an der Tagesordnung und führten zu einer zunehmenden Verdrängung der indianischen Bevölkerung binnen weniger Jahrzehnte. Die Ausrottung der indigenen Völker Feuerlands betraf jedoch auch die Landnomaden der Selk’nam und Haush, insbesondere in Zusammenhang mit Goldfunden und der einsetzenden Schafzucht. So wurde von vielen Schafzüchtern eine Prämie von einem Pfund Sterling Kopfpreis pro Abschuss eines Indianers ausgesetzt. Das \"Londoner Anthropologische Museum\" bezahlte gar bis zu acht Pfund Sterling für den Kopf eines Feuerländers. Dies führte zu regelrechten Killerkommandos, die Jagd auf die indigenen Völker machten. Nicht ohne Einfluss auf diese Entwicklung und deren Rechtfertigung war eine Beschreibung der indigenen Völker durch Charles Darwin. Darwin beschrieb die Feuerländer als die „\"verächtlichsten und elendsten Geschöpfe, die ich jemals angetroffen habe\"“. Weiter: „\"Kaum kann man sich zu dem Glauben durchdringen, daß sie unsere Mitgeschöpfe sind und Bewohner der gleichen Welt....\"“ Große Verdienste um die Erforschung der aussterbenden Indianerkulturen erwarb sich der deutsche Geistliche Martin Gusinde SVD, der auf Reisen ab 1918 die Kultur der Feuerland-Indianer erforschte. Seine Schilderungen des kulturellen Reichtums der Feuerland-Indianer widerlegten die in Chile und Argentinien geläufigen Klischees von den vermeintlich „unzivilisierten Wilden“ in Feuerland.", "section_level": 3}, {"title": "Missionierung.", "content": "Hand in Hand mit der Kolonisierung des Landes und der Ausrottung der indianischen Urbevölkerung ging die Missionierung des Landes. Zwei Orden taten sich insbesondere auf Feuerland besonders hervor: (1) die Salesianer Don Boscos unter dem italienischen Priester Jose Fagnano, die ab 1887 Feuerland von Punta Arenas und einer Mission nördlich von Rio Grande (Argentinien) aus missionierten und (2) die Anglican South American Missionary Society mit ihrem Hauptquartier auf den Falklandinseln, die hauptsächlich entlang des Beagle-Kanals tätig waren. Insbesondere die Tätigkeit von Reverend Thomas Bridges ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Allerdings wurde die ursprüngliche Absicht dieser beiden Kirchenmissionen, die indianische Urbevölkerung zu christianisieren und (in weiterer Folge) vor den Übergriffen der weißen Siedler zu schützen, schon bald durch die rasche Ausrottung der Urbevölkerung obsolet. So wurden die diesbezüglichen Aktivitäten der anglikanischen Mission 1916 eingestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaftliche Blütezeit (1906–1920).", "content": "Unbestreitbar trug die rasche Ausweitung der Schafzucht viel zur Entwicklung der Region bei. Während die Goldfunde auf Feuerland zwar anfangs für einen beachtlichen Zuzug an Immigranten gesorgt hatten, so erwiesen sich die Goldreserven als rasch erschöpft und trugen nicht weiter zum wirtschaftlichen Aufschwung der Region bei. Die Wirtschaft Feuerlands blieb auch weiterhin stark auf Punta Arenas ausgerichtet, das seine Stellung als Entwicklungsmotor für die Gesamtregion (also auch für den argentinischen Teil Patagoniens) weiterhin ausbaute. Heute besitzt der Benetton-Konzern mehr als eine Million Hektar Land, welches zur Schafzucht verwendet wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Feuerland (span. \"\" „Land des Feuers“), früher \"Magellanica\" nach Ferdinand Magellan, ist eine Inselgruppe an der Südspitze Südamerikas. Vom Festland ist Feuerland durch die Magellanstraße getrennt. Die Inselgruppe hat eine Landfläche von 73.746 km2, davon die Hauptinsel Isla Grande de Tierra del Fuego 47.000 km2. Im östlichen, argentinischen Teil leben etwa 127.000 Menschen, im westlichen, chilenischen Teil etwa 8000 Menschen. Feuerland wurde 1881 durch den Meridian 68° 36′ westlicher Länge in einen östlichen Teil für Argentinien (heute die Provinz Tierra del Fuego) und einen westlichen Teil für Chile (heute die Region Magallanes) aufgeteilt.", "tgt_summary": "火地群岛(),是南美洲最南端的一个岛屿群,由主岛大火地岛及周边小岛组成,总面积73,753平方公里。其主岛大火地岛西半部以及其西、南部的全部岛屿均归属于智利境内麦哲伦-智利南极大区的火地省,当中南端合恩岛的合恩角是南美洲智利火地群岛南端的陆岬,广泛认为是南美洲的最南端。其余部分(即主岛东半部)则归阿根廷,并设火地省。", "id": 1270851} {"src_title": "Festung", "tgt_title": "要塞", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Grundriss und Profil einer Festung richteten sich nach den Schusslinien der zur Verteidigung verwendeten Feuerwaffen, wodurch die weitgehende Vermeidung toter Winkel erreicht wurde. Sie setzte sich aus unterschiedlichen Werken zusammen, worunter einzelne Befestigungsanlagen wie Bastionen oder Wälle zu verstehen sind. Hinzu kamen Kasernen, Munitionslager, Zeughäuser und weitere Garnisonsgebäude. Eine Festung konnte zudem einen zivilen Bereich umfassen. Festungen wurden nach individuellen Befestigungssystemen erbaut, die als Manieren bezeichnet werden. Dabei handelte es sich in den meisten Fällen um spezifische Verwirklichungen des Bastionär-, Tenaillen- oder Polygonalsystems. Die sechs wichtigsten Manieren, anhand derer sich die fortifikatorischen Epochen des 16. bis 19. Jahrhunderts voneinander abgrenzen lassen, sind Viele erhaltene Festungsanlagen weisen Elemente verschiedener Manieren auf, da waffentechnische Fortschritte wiederholt zu baulichen Anpassungen zwangen. Das einzige bedeutende Definitionskriterium einer Festung ist die systematisch durchgeführte Ausrichtung auf die Kampfführung mit und gegen Artillerie. Neben Städten konnten auch Burgen, Schlösser und Klöster zu Festungen ausgebaut werden. Da hierbei die Berücksichtigung der vorhandenen Bausubstanz und der topographischen Gegebenheiten erforderlich war, bot üblicherweise nur die Neuerrichtung einer Festung in ebenem Gelände die Möglichkeit zur idealtypischen Umsetzung einer Manier.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der neuzeitlichen Festung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Artilleriebefestigungen.", "content": "Bis in das Spätmittelalter hinein hing das Defensivpotenzial von Burgen und befestigten Städten zum Großteil von der Höhe ihrer Mauern und Türme ab. Bereits im späten 14. Jahrhundert wurde dieses wehrbauliche Grundprinzip in Frage gestellt, da zu dieser Zeit schwere Bombarden aufkamen, die große Steinkugeln verschossen. Die Reichweite von Bombarden war zunächst sehr gering und ihr Transport äußerst aufwändig, doch konnten die in Relation zu ihrer Stärke sehr hohen Burg- und Stadtmauern mit diesen primitiven Kanonen leicht zerstört werden. Im Verlauf des 15. Jahrhunderts erhöhten sich Reichweite und Feuerkraft der Bombarden deutlich. So konnten französische Truppen unter Karl VII. vom Mai 1449 bis zum August 1450 mit Hilfe von Bombarden über siebzig englische Stützpunkte in der Normandie erobern, da allein das Aufstellen der Geschütze Drohung genug war. Die Städte ergaben sich reihenweise, ohne dass ein Schuss abgefeuert werden musste. Die europäischen Baumeister reagierten auf diese Entwicklung zunächst nur mit einer Modifikation der mittelalterlichen Wehranlagen. Die Mauern wurden niedriger und durch einen breiten Wall verstärkt, der als Geschützplattform diente. Erde gewann als Baustoff an Bedeutung, da sie den Impuls der Geschosse abdämpft (siehe Plastischer Stoß). Hölzerne Aufbauten wurden von Mauern und Türmen entfernt, da sie ein leichtes Ziel darstellten. Der mittelalterliche Burgturm wandelte sich zu einem kegelstumpfförmigen, massiven Geschützturm, dem Rondell. Rondelle verfügten über Räume mit großen Schießscharten, durch die Geschütze feuern konnten. Auch auf der Spitze des Rondells wurden schwere Feuerwaffen platziert. Diese Veränderungen in der Errichtung von Befestigungen waren jedoch nicht ausreichend, da sie lediglich eine Erweiterung früherer Bauprinzipien darstellten. Burg Querfurt steht beispielhaft als vollständig erhaltene rondellierte Burg der frühen Neuzeit mit insgesamt vier Rondellen. Die verstärkten Befestigungsanlagen, die gegen Ende des Spätmittelalters errichtet wurden, erhöhten in erster Linie die passive Verteidigung und zögerten den Fall einer Stadt oder Burg nur hinaus. In den Rondellen konnten nur wenige Kanonen platziert werden, da sich der Pulverdampf in den Kasematten relativ lange hielt und Sicht und Atmung erschwerte. Im Bereich vor einem Rondell befand sich ein toter Winkel, der nicht von den Verteidigern beschossen werden konnte und somit ein bevorzugter Ausgangspunkt feindlicher Unterminierungsversuche war. Hierzu kamen ingenieurtechnische Truppen wie die Mineure zum Einsatz. Rondelle bildeten eigenständige Befestigungswerke und waren nicht dafür konzipiert, sich gegenseitig zu flankieren. Es wurde eine Befestigung notwendig, die eine stabile Plattform für zahlreiche Geschütze bot, über keinen dem Feuer entzogenen Raum verfügte und deren Werke sich Flankenschutz bieten konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Ursprünge des Bastionärsystems.", "content": "In Italien wurde eine Lösung für diese wehrbaulichen Probleme gefunden. Bereits 1452 schlug Leon Battista Alberti in seinem Traktat \"De Re Aedificatoria\" vor, Festungsanlagen nach einem sägezahnartigen Muster zu erbauen, welches einen sternförmigen Grundriss bildet. Im weiteren Verlauf des 15. Jahrhunderts entwickelten andere italienische Architekturtheoretiker ähnliche Konzepte, daher auch die Bezeichnung der neuen Festungsbauart als \"trace italienne\", doch fanden sie damit zunächst wenig Beachtung. Eine entscheidende Entwicklung begann 1487, als der Architekt Giuliano da Sangallo mit der Befestigung von Poggio Imperiale beauftragt wurde. Dabei plante er den Bau von zehn winkligen Bastionen, die weit aus den Festungsmauern herausragten. Die beiden vorderen Seiten einer Bastion, Facen genannt, liefen im Bastionswinkel zusammen, dem Saillant. Die beiden als Flanken bezeichneten, kürzeren hinteren Seiten bildeten mit dem Festungswall einen rechten Winkel. Bei einer Anordnung in regelmäßigen Abständen konnten sich Bastionen gegenseitig den bestmöglichen Feuerschutz bieten, wobei wegen ihres spitz zulaufenden Grundrisses kein toter Winkel vorhanden war. Deshalb setzten sich regelmäßige Vielecke als Idealform von Festungen durch. Der Beginn der Italienkriege im Jahre 1494 beschleunigte die Entwicklung der bastionierten Befestigungsweise. Das in Norditalien eingefallene, französische Heer unter König Karl VIII. führte aus Bronze gegossene Kanonen mit sich, mit denen Eisenkugeln verschossen wurden. In Bezug auf Mobilität, Feuerkraft und Schussrate waren sie Bombarden überlegen. Ungehindert konnten die französischen Truppen nach Süditalien vordringen, wobei sie zahlreiche Städte und Burgen nach einem kurzen Bombardement einnahmen, sofern sich deren Garnisonen nicht kampflos ergaben. Antonio da Sangallo, der jüngere Bruder von Giuliano, wurde noch im selben Jahr von Papst Alexander VI. mit der Erneuerung des Forts von Civita Castellana beauftragt. Antonio da Sangallo ließ das Fort mit einem Rondell und vier Bastionen versehen. Von 1501 bis 1503 wurde in der päpstlichen Hafenstadt Nettuno ein bastioniertes Fort nach Plänen von Giuliano da Sangallo erbaut. Die Bastionen an den Ecken des quadratischen Forts wiesen eine wesentliche Neuerung auf. Der hintere Teil der Bastionsflanken wurde zurückgezogen und der vordere Teil abgerundet, wodurch das so genannte Orillon entstand. Das Orillon deckte die zurückgezogene Flanke, die für Belagerer nur schwer einzusehen war. Die zurückgezogenen Flanken verfügten über geschützbestückte Kasematten, so dass sich feindliche Truppen bei einem Sturmangriff auf den Wallabschnitt zwischen zwei Bastionen, der Kurtine, einem schweren Kreuzfeuer ausgesetzt sahen. Im Gegensatz zu seinem Bruder Giuliano ließ Antonio da Sangallo bei späteren Bauten Bastionen mit winkligen Orillons errichten. Weitere Entwicklungen gehen auf den Veroneser Architekten Michele Sanmicheli zurück, der die altitalienische Manier des Festungsbaus prägte. Sanmicheli stand zeitweilig in päpstlichen Diensten und machte dabei Bekanntschaft mit den Sangallos, deren Ansätze zu einem Bastionärsystem er übernahm. Nach dem Sacco di Roma von 1527 kehrte er in die Republik Venedig zurück, wo er 1530 den Auftrag erhielt, seine Heimatstadt Verona zu befestigen. Sanmicheli ließ Wälle und Bastionen von geringer Höhe und zugleich großer Tiefe erbauen. Lediglich die äußere Seite der Festungsanlagen bestand aus Mauerwerk, das durch Stützpfeiler verstärkt und mit Erde aufgefüllt wurde. Um eine Erstürmung der relativ niedrigen Festungswerke zu erschweren, wurden diese mit einem breiten Graben umgeben. In den zurückgezogenen Flanken befanden sich zwei Geschützplattformen auf verschiedenen Ebenen, wodurch sich die seitwärts ausgerichtete Feuerkraft der Bastionen erhöhte.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der neuitalienischen Manier.", "content": "Bis zum späten 16. Jahrhundert wurden Bastionsbefestigungen um weitere, grundlegende Elemente ergänzt, was zur Entstehung der neuitalienischen Manier führte. Im Jahre 1556 schlug Nicolo Tartaglia in seinen \"Quesiti et Inventioni diverse\" vor, am äußeren Rand des Festungsgrabens einen breiten Weg auszuheben, in dem sich Infanteristen postieren können. Eine feindwärts abfallende Erdaufschüttung, das Glacis, deckte den Weg und zugleich die niedrigen Wälle und Bastionen. Pietro Cataneo steigerte den Nutzen des gedeckten Weges durch Waffenplätze, die als Sammelpunkte für eine größere Anzahl von Soldaten dienten. Diese konnten besonders starke Widerstandsnester bilden oder einen Ausfall durchführen. Die Bastionen wurden deutlich vergrößert und in Abständen angeordnet, die der Reichweite der damaligen Geschütze entsprachen. Kavaliere genannte Werke aus Erde bildeten auf den Bastionen eine erhöhte Geschützplattform. Zudem wurden in den Gräben vor sämtlichen Kurtinen Ravelins errichtet, die aus zwei zusammenlaufenden Facen bestanden. An ihrer Rückseite, der Kehle, waren sie breit genug, um den gesamten Grabenabschnitt zwischen den Bastionen unter Feuer nehmen zu können. Die Wälle, die Ravelins und der gedeckte Weg bildeten drei Verteidigungslinien, welche die für eine effektive Artilleriebefestigung notwendige Tiefe des Kampfraumes gewährleisteten. Mit der Entstehung des Bastionärsystems ging im Italien des 16. Jahrhunderts eine rege Bautätigkeit einher. Zahlreiche Städte erhielten eine komplette Umwallung aus bastionierten Befestigungsanlagen, doch ließ sich ein regelmäßiger, polygonaler Grundriss meist nur bei neu errichteten Idealstädten verwirklichen. In Städten wie Ancona, Florenz und Turin wurden zudem Zitadellen erbaut, die nicht nur den stärksten Teil einer Festungsstadt bildeten, sondern auch als Symbol fürstlicher Autorität verstanden werden sollten. Nach dem Vorbild der Bauten von Francesco Paciotto setzte sich das Fünfeck als Grundform der Zitadelle durch. Ein weiteres wehrbauliches Konzept war der Palazzo in fortezza, der befestigte Palast. Ein derartiges Bauwerk, der Palazzo Farnese, entstand von 1559 bis 1573 in Caprarola. Der Bau von Artilleriebefestigungen war mit enormen Kosten und einem hohen Zeitaufwand verbunden. So sollte die Umwallung der Vatikanstadt nach Plänen aus dem Jahre 1537 achtzehn große Bastionen umfassen, doch musste diese Zahl bereits 1542 aus Kostengründen deutlich verringert werden. Erst im 17. Jahrhundert wurden die Arbeiten abgeschlossen. Verheerende Folgen hatte der Festungsbau für die Republik Siena, die 1553 mit der Bastionierung von siebzehn Städten begann und dafür einen Großteil ihres Haushalts aufwandte. Als 1554 ein spanisches Invasionsheer nach Siena vordrang, befanden sich die meisten Festungswerke noch im Bau, zudem fehlten den Sienesern nun die finanziellen Mittel zur Aufstellung eines schlagkräftigen Heeres. Die Republik wurde bis 1555 vollständig erobert.", "section_level": 2}, {"title": "Festungsbau in den Niederlanden.", "content": "1568 erhoben sich die Niederländer gegen die Herrschaft der spanischen Habsburger, wodurch der Achtzigjährige Krieg ausgelöst wurde. Die Aufständischen sahen sich zur schnellen Befestigung ihrer Stützpunkte gezwungen, was unter der Anpassung an die topographischen Gegebenheiten zur Herausbildung der altniederländischen Manier führte. Zunächst errichteten die Niederländer hinter den mittelalterlichen Mauern ihrer Städte Wälle und hoben Gräben aus, wie etwa 1572 bei der Belagerung von Haarlem. Bald darauf gingen sie dazu über, nach italienischem Vorbild geformte Bastionen und Ravelins aus Erde vor den Stadtmauern anzulegen. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts wurden die niederländischen Festungswerke vollständig aus Erde erbaut, mit Grassoden bedeckt und von Wassergräben umgeben. Diese letzte Entwicklungsstufe hatte sich bereits 1533 bei der Befestigung von Breda durch Heinrich III. von Nassau im Voraus angedeutet. Ein theoretisches Fundament erhielt der vollständig auf Mauerwerk verzichtende, niederländische Festungsbau durch Autoren wie Simon Stevin, den Moritz von Oranien zum Generalquartiermeister ernannte. Neben der Verwendung von Erde als einzigem Baustoff für Befestigungsanlagen traten weitere Besonderheiten. Um gegnerischen Truppen den Einsatz von Sturmleitern unmöglich zu machen, wurden spitze Holzpfähle in die Festungswerke gerammt, die so genannten Sturmpfosten. Zur besseren Beherrschung des Grabens wurden die Wälle und Bastionen von einem Weg und einem zusätzlichen, niedrigeren Schutzwall umgeben, der Fausse-Braie. Die niederländischen Ingenieure berücksichtigten stets die Reichweite von Musketen, so dass sie Bastionen in geringeren Abständen anordneten, als es nach der neuitalienischen Manier üblich war. Die Bastionen waren in der Regel weder kasemattiert noch mit zurückgezogenen Flanken versehen. Ein anderes, grundlegendes Charakteristikum des niederländischen Festungsbaus war die Anlage von zahlreichen Außenwerken, darunter Hornwerke und Kronwerke. Hinzu kamen die Demi-lunes, die im Graben vor den Bastionen errichtet wurden. Ein zweiter, schmalerer Wassergraben, die Avant-Fosse, umgab das Glacis. Moritz von Oranien ließ Städte wie Coevorden zu Idealfestungen der altniederländischen Manier umwandeln. Darüber hinaus erbauten die Niederländer 1599 entlang der Waal und der Maas einen Kordon aus Schanzen, der Schutz vor den von ’s-Hertogenbosch ausgehenden Angriffen der Spanier bieten sollte. Im Winter 1605 wurde der Kordon auf die IJssel ausgeweitet. Bei den Schanzen handelte es sich um kleine Befestigungsanlagen aus Erde, die durch Wälle miteinander verbunden wurden. Bei drohender Gefahr warnten ihre Besatzungen die Stützpunkte im Hinterland durch Schüsse oder Signalfeuer. Die Instandhaltung der ohne Mauerwerk errichteten Festungsanlagen war äußerst aufwändig. Sie waren nur bedingt für die permanente Nutzung geeignet, so dass sie sich eher als weit entwickelte Feldbefestigungen einstufen lassen. Andererseits konnten sie innerhalb kurzer Zeit bei einem vergleichsweise geringen finanziellen Aufwand erbaut werden. Zudem boten die Festungswerke aus Erde mit ihren breiten Wassergräben ein hohes Defensivpotenzial. Aufgrund dieser Vorzüge fand die altniederländische Manier im Laufe des 17. Jahrhunderts vor allem im nordeuropäischen Raum rege Verbreitung, wo Ziegel und Steine kostspielige Baustoffe waren. 1630 erschien die bedeutendste der in deutscher Sprache verfassten Abhandlungen über das Festungswesen in den Niederlanden, die \"Architectura Militaris Nova et Aucta\" von Adam Freitag.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung der bastionierten Befestigungsweise.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "Während der Regentschaft von Franz I. fand das Bastionärsystem auch in Frankreich Verbreitung. 1534 engagierte Franz den italienischen Ingenieur Girolamo Marini, der zuvor für Papst Clemens VII. tätig gewesen war. Innerhalb weniger Jahre erhöhte sich die Zahl der italienischen Baumeister in französischen Diensten auf über Hundert. Unter der Leitung von Marini bastionierten sie mehrere Festungen in Nordfrankreich, darunter Maubert-Fontaine, Mézières und Mouzon. Nachdem französische Truppen 1543 Luxemburg eingenommen hatten, ließ Marini die Stadt mit Artilleriebefestigungen versehen, doch konnte Kaiser Karl V. sie bereits im darauf folgenden Jahr zurückerobern. Die von Karls Truppen auf diesem Feldzug zerstörte Ortschaft Vitry-en-Perthois wurde an einer anderen Stelle als Festungsstadt wieder aufgebaut und zu Ehren von Franz I. in Vitry-le-François umbenannt. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts hatten sich auch französische Ingenieure mit der bastionierten Befestigungsweise vertraut gemacht. So beauftragte Generalmajor François de Scépeaux im Jahre 1552 den Sieur de Saint-Rémy mit der Befestigung von Verdun. Während der von 1562 bis 1598 tobenden Hugenottenkriege wurden in Frankreich zahlreiche provisorische Festungsanlagen errichtet. Die Hugenotten schütteten vor den Mauern der von ihnen kontrollierten Städte Bastionen und Ravelins aus Erde auf. Diese Befestigungsweise wurde unter anderem von den aufständischen Niederländern aufgegriffen und war als „à la Huguenote“ bekannt. Mit Hilfe des Venezianers Scipione Vergano bauten die Hugenotten ihren wichtigsten Stützpunkt, die Hafenstadt La Rochelle, im Jahre 1569 zu einer der stärksten Festungen auf französischem Boden aus. Der 1573 von Karl IX. unternommene Versuch, La Rochelle einzunehmen, scheiterte unter enormen Verlusten. Heinrich IV. führte das Ende der Glaubenskämpfe herbei und konnte sich vor diesem Hintergrund auf die Sicherung der französischen Grenzen konzentrieren. Heinrich ließ ein umfangreiches Festungsbauprogramm durchführen, für das zwischen 1595 und 1610 knapp 7,8 Millionen Livres aufgewandt wurden. Grenoble, Toulon und fast dreißig weitere Städte wurden bastioniert und Grenzfestungen wie Boulogne, Calais und Montreuil verstärkt. Die meisten dieser wehrbaulichen Projekte wurden von Jean Errard de Bar-le-Duc geplant und geleitet, der 1594 mit \"La Fortification Démonstrée et Réduicte en Art\" eines der ersten französischen Werke über das Bastionärsystem veröffentlicht hatte. Die darin beschriebenen Fortifikationskonzepte wiesen gewisse Mängel auf, da Errard weitgehend auf Außenwerke verzichtete. Die Facen der von ihm entworfenen Bastionen bildeten mit den Flanken einen rechten Winkel, wodurch der gegenseitige Feuerschutz erschwert wurde. Dennoch gilt Jean Errard allein aufgrund der Vielzahl der von ihm geplanten Festungen als erster bedeutender französischer Ingenieur.", "section_level": 3}, {"title": "Britische Inseln.", "content": "Im Februar 1539 ordnete Heinrich VIII. die Durchführung eines umfangreichen Festungsbauprogramms zur Sicherung der englischen Süd- und Ostküste an. Im Jahr zuvor hatten der französische König Franz I. und der römisch-deutsche Kaiser Karl V. ihre Differenzen vorläufig beigelegt, was in Heinrich die Befürchtung einer Invasion weckte. Der englische Monarch ließ 28 Küstenfestungen erbauen, wobei die dafür nötigen, finanziellen Mittel aus dem Verkauf der von ihm eingezogenen Kirchengüter stammten. Diese auch als \"Device Forts\" bekannten Festungen waren noch vor ihrer Fertigstellung wehrtechnisch überholt, da es sich bei ihnen um rondellierte Zirkularbauten handelte. Erste Erfahrungen mit dem Bastionärsystem sammelten die Engländer 1545 bei der Belagerung von Boulogne, als sie unter der Anleitung des italienischen Baumeisters Girolamo Pennacchi bastionierte Feldbefestigungen anlegten. Wenige Jahre später entstanden auch in England Bastionsbefestigungen. Auf Weisung von Königin Maria I. arbeitete Sir Richard Lee 1558 einen Plan zur Fortifizierung von Berwick-upon-Tweed aus, dessen bauliche Umsetzung von mangelnden Fachkenntnissen zeugte. In den darauf folgenden Jahrzehnten sank der Stellenwert des Festungsbaus in England deutlich, was sich unter Elisabeth I. aufgrund der Gefahr einer spanischen Invasion änderte. Zwischen 1586 und 1588 ließ Elisabeth Dover und Great Yarmouth durch neue Festungswerke verstärken, doch hätten sich diese kurzfristigen Maßnahmen wahrscheinlich als nicht ausreichend erwiesen, wenn der spanischen Armada die Landung auf englischem Boden geglückt wäre. Als 1642 der Bürgerkrieg ausbrach, verfügten nur wenige englische Städte über zeitgemäße Befestigungsanlagen. Bei der Sicherung ihrer Stützpunkte richteten sich sowohl Parlamentarier als auch Royalisten nach der niederländischen Befestigungsweise, mit der sich diverse Befehlshaber auf beiden Seiten als Freiwillige im Achtzigjährigen Krieg vertraut gemacht hatten. In Städten wie King’s Lynn wurden die mittelalterlichen Mauern durch Bastionen aus Erde ergänzt, während in Newark und Oxford mit der Aufschüttung einer vollständigen Umwallung begonnen wurde. Zur frühzeitigen Bindung feindlicher Kräfte wurden im Umland von zahlreichen Ortschaften bastionierte Forts errichtet, die so genannten Sconces. Wie bei allen bekannten Wehrbauten des Englischen Bürgerkriegs wurde Erde als primärer Baustoff für Sconces verwendet, doch erhielten manche eine Revetierung aus Holz. Eine Besonderheit stellten die Fortifikationen von Bristol, Chester, London und Plymouth dar, die aus einem Ring von Schützengräben, Schanzen, Forts und Hornwerken bestanden. Vorbild hierfür waren wahrscheinlich die Circumvallationslinien, mit denen Städte auf dem europäischen Festland bei einer Belagerung üblicherweise eingeschlossen wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Preußische Manier.", "content": "Zur Zeit von Friedrich dem Großen kam es zur Einführung der \"altpreußischen Manier\". Hierbei richtete sich die äußere Form wieder mehr nach dem Platzbedarf der Festungsstädte und nicht mehr nach streng geometrischen Grundsätzen (Polygonalsystem). Die Bastionen wurden stark verkleinert, und in einiger Entfernung wurde ein zweiter, äußerer Wall angelegt. An dessen Ecken wurden kleine \"Forts\" errichtet, die nach dem \"Tenaillensystem\" in günstigen Positionen (Hügel) gebaut wurden und die auch hinten einen „Abschlusswall“ besaßen, sodass sich jedes alleine verteidigen konnte. Beim Tenaillensystem handelte es sich um eine Art Sternform, sodass ein optimales Flankenfeuer noch besser gewährleistet wurde. Ein Baumeister namens \"Landsberg\" hatte diese Methode propagiert, doch wurde nur einmal eine ganze Festung (Neubefestigung von Magdeburg 1730) so errichtet, da sie sehr platzaufwendig waren und sehr verwundbar gegenüber \"Rikoschettschüssen\" (Kanonenschüsse mit vorausberechneten Abprallern), für die Forts war sie aber gut geeignet. Da die Abstände zwischen diesen Forts sehr groß waren, wurde dazwischen, in der Mitte jedes Wallstücks, eine Art Bastion errichtet, die ebenfalls einen Abschlusswall besaß und damit ein eigenes „Miniaturfort“ bildete. Bei längeren Abschnitten beider Wälle wurden häufig kleinere „Ausstülpungen“ eingeschoben. Durch vorher angelegte \"Minengänge\" konnte ein in Feindeshand geratener Teil der Festung jederzeit gesprengt werden. Durch den Wiener Kongress 1814/15 konnte Preußen mit der Rheinprovinz sein Staatsgebiet erheblich vergrößern. König Friedrich Wilhelm III. erließ sofort Order, in der Rheinprovinz die großen Städte neu zu befestigen. In den folgenden Jahren entstanden z. B. die Festung Koblenz, die Festung Minden oder der Festungsring Köln. Andere deutsche Festungen entstanden in Ulm, Ingolstadt, Rastatt, Germersheim, Torgau, Magdeburg, Wittenberg, Posen, Thorn, Königsberg und einigen anderen Städten. Die fünf Forts des zweiten Verteidigungsrings der Festung Mainz, die bereits zwischen 1710 und 1735 gebaut wurden, wurden modernisiert, weitere 18 Forts entstanden in einem dritten Verteidigungsring. Alle wurden nach modernsten Erkenntnissen, der \"neupreußischen\" oder \"neudeutschen Befestigungsmanier\" erbaut. Diese behielt die Grundsätze der altpreußischen bei und koppelte sie mit den Ideen vom Marquis de Montalembert und von Lazare Carnot. Anstatt Bastionen anzulegen, wurden im Festungsgraben große, zweistöckige hufeisenförmige Bauwerke (\"Kaponniere\") errichtet, die durch ein vorgeschobenes \"Deckwerk\" aus Erde geschützt wurden (der Graben musste eine dreieckige Ausbuchtung erhalten, um alles zu umgeben). Dieses war gleich hoch wie die Kaponniere, während auf dem Dach derselben sich eine Brustwehr aus Erde befand. Die Kanonen der Kaponniere selbst konnten den Feind erst angreifen, wenn dieser am angrenzenden Graben stand – im Gegensatz zu Haubitzen und Mörsern. Deshalb wurden in der Spitze des Deckwerks weitere Bauwerke errichtet, die solche \"Wurfgeschütze\" enthielten. Zusätzlich wurden in den Ecken des gedeckten Wegs (zwischen Glacis und Graben) und unten im Graben kleine „Blockhäuser“ aufgestellt. Außerdem wurden die traditionellen Mauern an der Grabeninnenseite (\"Escarpe\") jetzt auf die Höhe des Glacis erhöht, und zwischen dieser Mauer und dem Wall wurde ein kleiner Zwischenraum freigelassen, sodass man Schießscharten hinein machen konnte. Außerdem rutschte der Wall jetzt nicht mehr in den Graben, wenn diese Mauer eingeschossen wurde. In der Nähe der Kaponniere wurden außerdem häufig besonders breite \"Rampen\" angelegt, die in den Graben und hinaus auf den gedeckten Weg führten und so schnelle, großangelegte Ausfälle nicht mehr nur vom Tor aus ermöglichten. Zur weiteren Verbesserung des Flankenfeuers wurde die Innenwand des Glacis im leichten Zickzack angelegt. Indem man auch in der Mitte der einzelnen Wallabschnitte Deckwerke mit Kaponniere baute, konnte man diese länger machen. Der – maximal ein Kilometer – vorgeschobene Fortgürtel besaß jetzt keine Verbindungswälle mehr, die Forts waren also voneinander abgeschnitten. Jedes Fort war in etwa bastionsförmig oder fast dreieckig und hatte im Inneren ein zweistöckiges Bauwerk mit Brustwehr auf dem Dach – es war also eigentlich ein abgeschnittenes Deckwerk mit Miniatur-Kaponniere. Die Forts hatten jetzt auch keinen hinteren Wall mehr, sondern nur mehr einen hinteren Abschluss mit einer Kehlkaserne und einem Kehlgraben – so ließen sie sich besser vom Hauptwall aus kontrollieren. Alle Abstände bei einer Festung konnten später, nach der Einführung der gezogenen Geschütze verlängert werden. Außer in Frankreich löste die neue Methode allgemein das Bastionärsystem rasch ab. Allerdings wurde dieses Neudeutsche System nur bei strategisch wichtigen Festungen eingesetzt, um Geld zu sparen, die anderen ließ man oft schon jetzt langsam verfallen oder man zerstörte sie. Die Franzosen beharrten als Einzige länger auf der fortlaufenden Instandsetzung des alten Festungsgürtels von Vauban. Nachdem Koblenz preußisch geworden war, begann man unverzüglich mit der Neubefestigung in neupreußischen Manier. Die Stadt Koblenz erhielt eine neue Stadtumwallung und die Höhenzüge um die Stadt wurden mit massiven Festungsbauten versehen. Es entstand u. a. mit der Festung Ehrenbreitstein das größte militärische Bollwerk am Rhein, eine der stärksten Bastionen, die heute noch fast vollständig erhalten ist. Die Militäringenieure Gustav von Rauch und Ernst Ludwig von Aster errichteten mit ihr eine weitläufige Zitadelle, die bis heute das Stadtbild von Koblenz beherrscht. Die Stadtbefestigung wurde 1890 wegen der fortschreitenden Kriegstechnik aufgegeben und vollständig abgerissen. Die Festungen in Koblenz verloren an militärischer Bedeutung, blieben aber bis zum Ersten Weltkrieg in Funktion. Danach wurden sie zum Teil geschleift oder verwahrlosten. Heute kümmern sich diverse Vereine um die Pflege und den Erhalt einzelner Festungswerke, wie z. B. das Fort Asterstein und das Fort Konstantin.", "section_level": 2}, {"title": "Feste.", "content": "Als Feste (auch Gruppenbefestigung oder französisch \"groupe fortifié\") bezeichnet man einen in Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten Festungstyp. Die immer stärker gewordene Angriffsartillerie erforderte es, die Geschütze einer Festung, die den Fernkampf zu führen hatten, unter Panzerschutz zu stellen. Gleichzeitig musste der Infanterie durch betonierte Kasernen ein entsprechender Schutz geboten werden. Das entscheidende Merkmal der Feste war, die Lage vor allem dieser beiden wichtigsten Elemente einer modernen Festung – Panzerbatterie und Infanteriewerk – ausschließlich an die Lokalität anzupassen. Die einzelnen Anlagen wurden über das Gelände verstreut (sogenannte aufgelöste Bauweise), um aus der gegebenen Landschaft einen möglichst großen taktischen Vorteil zu gewinnen. Damit endete die Zeit der Einheitsforts im Festungsbau. Das neue Konzept wurde in Deutschland mit AKO (Allerhöchster Kabinetts-Ordre) vom 30. Juni 1897 beschlossen. Als erste Befestigung dieses neuen Typs wurde die Feste Haeseler südlich von Metz ab 1899 errichtet. Insgesamt wurden erbaut:", "section_level": 1}, {"title": "Festungen des Ersten Weltkrieges.", "content": "An der Straße von Bovec in Slowenien zum Predilpass (slow. Predel) befinden sich zwei k. u. k. Festungswerke des Ersten Weltkrieges: die 1881/82 erbaute sog. Flitscher Klause (slow.: Trdnjava Kluže) und die Ruine des Forts Hermann. Beide Festungen sollten den strategisch wichtigen Predelpass ins Kanaltal abriegeln und waren somit ein Teil der Isonzofront. Vom Fort Hermann steht nur noch eine Ruine. Dessen Betonpanzer konnte den neuartigen Granaten nicht standhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Der Begriff „Festung“ in der Nazipropaganda.", "content": "Während des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) prägte Adolf Hitler den Begriff um: als Bezeichnung von Orten, die aufgrund ihrer operativen Bedeutung als Verkehrsknotenpunkte besonders hartnäckig verteidigt werden sollten, auch wenn das ihre Einschließung bedeutete. Im März 1944 erklärte er per Führerbefehl zahlreiche Orte zu Festungen. Das Konzept bewährte sich nicht und führte zu größeren Verlusten der Wehrmacht. Hitler ernannte im Januar 1944 alle wichtigen Hafenstädte im Westen zu „Festungen“. Beispiele: Die Verteidiger kämpften nicht so fanatisch wie zum Beispiel in OKW-Befehlen von Februar 1944 zur Verteidigung von Festungen gefordert. Darin war befohlen, „bis zum letzten Mann“ zu kämpfen und keinesfalls zu kapitulieren.", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Festungen und der Denkmalschutz.", "content": "Nach der Aufgabe einer Festung wurden im Normalfall sämtliche \"Festungswerke\" geschleift, das heißt beseitigt und einer zivilen Nutzung zugeführt. Auf diese Art und Weise sind die meisten Festungen in Deutschland und in den europäischen Nachbarstaaten dem Erdboden gleichgemacht worden. Dies geschah vor allem im Zusammenhang mit der \"Entfestigung\" der großen Städte und nur in eher seltenen Fällen konnte eine städtische Festung der Nachwelt erhalten bleiben. Noch heute finden sich in den meisten europäischen Städten topografische Spuren der ehemaligen Befestigungen, da der mit dem Schleifen gewonnene ebene Baugrund zumeist zum Anlegen breiter Prachtstraßen verwendet wurde. Diese wurden entweder auf dem kompletten Festungsring oder doch auf Teilen davon errichtet. Die wohl bekanntesten Beispiele sind neben Paris (das schon unter Ludwig XIV. entfestet wurde), Mannheim, Dresden, München und Wien. Die Befestigungen Wiens samt Glacis wurde aufgrund der in der K.u.K. Generalität noch immer präsenten Angst vor der Türkengefahr erst in den 1850er Jahren geschleift. Auf den freigewordenen Flächen wurden die Ringstraße und zum Teil sehr vornehme Stadtviertel errichtet, die nun Wien und die Wiener Vorstädte zu einer einheitlichen Stadt verbanden. Auch die im Französischen gebräuchliche Bezeichnung \"Boulevard\" weist auf die ehemaligen Befestigungen hin, denn das französische Wort leitet sich von „Bollwerk“ ab und bezeichnet die an Stelle der ehemaligen Bollwerke angelegten Straßen. In manchen Städten hat sich sogar noch das Bastionärssystem im Zick-Zack-förmigen Straßenverlauf der Ringstraße niedergeschlagen. Auch in Berlin finden sich in den Straßennamen Reminiszenzen an die ehemaligen Befestigungen: Oberwall-, Niederwall- und die Wallstraße erinnern an den ursprünglichen Verlauf der Anlage. Weiterhin zeichnet die Berliner Stadtbahn mit ihrem gebogenen Verlauf zwischen den Bahnhöfen Jannowitzbrücke und Hackescher Markt den Verlauf des alten Festungsgrabens nach. In Dresden wurden Teile der Festungsanlagen umfunktioniert und haben heute herausragenden Stellenwert als Kultureinrichtungen und Ensembles von Bauwerken. So wurde eine Bastion zum Zwinger umgebaut. Auf der Seite des Kronentors wurde vor dem Zweiten Weltkrieg der schon verlandete Wassergraben der Festung freigelegt. Auch die Brühlsche Terrasse geht auf die Festungsanlage zurück und besitzt bis in die Gegenwart Kasematten der Festung. Eine Besonderheit des Festungsbaus stellt in Deutschland die Festung Minden mit ihrem befestigten Bahnhof dar. Die Anlage ist wegen ihrer frühen Aufhebung und der anschließend unterlassenen Schleifung in weiten Teilen erhalten geblieben. Sie gibt den Stand des Festungsbaues des 19. Jahrhunderts wieder und stellt weiterhin anschaulich den Zusammenhang von Festung und Eisenbahn her. Die Festung Plassenburg in Kulmbach präsentiert sich heute trotz der Teilzerstörung von 1806/07 als gewaltige Verteidigungsanlage, in deren Kern sich ein vierflügeliger Renaissancepalast befindet. In der Plassenburg zeigen sich nebeneinander mittelalterlicher Burgenbau, frühneuzeitliche Verteidigungsbauweise mit Rondellen und Basteien in Ausmaßen wie sie Albrecht Dürer in seiner Befestigungslehre von 1527 forderte, Bastionen in unterschiedlichen Bauweisen des 16. und 17. Jahrhunderts, sowie Kasernenbauten des 17. und 18. Jahrhunderts. Mit der Hohen Bastei verfügte die Plassenburg über eines der größten Bollwerke dieser Art. Nach umfangreichen Umbauten der Nationalsozialisten durch Fritz Todt und Siegfried Schmelcher zwischen 1937 und 1942 erhält und restauriert seit den 1950er Jahren die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen die Festung. Von der Bundesfestung Ulm (1842–1859, mit nachträglichen Erweiterungen) ist trotz umfangreicher Abbruchmaßnahmen im frühen 20. Jahrhundert und in den 1960ern das meiste erhalten geblieben – so stehen heute noch die komplette Nordumwallung samt der Wilhelmsfeste, ein großer Teil der westlichen Neu-Ulmer Stadtumwallung, Reste der Stadtfronten westlich und östlich der Ulmer Altstadt sowie 12 der 14 Außenforts. Aus der Zeit der Reichsfestung Ulm stehen heute noch einige kleine, zum Teil nach dem Zweiten Weltkrieg gesprengte Betonwerke der Hauptkampfstellung 1914. Um den Erhalt der gesamten Anlage kümmert sich heute der Förderkreis Bundesfestung Ulm. Von der 1937 offiziell aufgelassenen Bayerischen Landesfestung Ingolstadt sind noch zahlreiche Bauwerke aus verschiedenen Epochen erhalten, vor allem von den klassizistischen Befestigungen im stadtnahen Bereich. Von den Kavalieren wurde lediglich der \"Kavalier Spreti\" 1963 abgerissen. Die meisten Werke des vorgeschobenen Fortgürtels wurden allerdings nach dem Zweiten Weltkrieg auf Befehl der amerikanischen Besatzungsmacht gesprengt; hier existiert lediglich noch das Fort Prinz Karl. Vor allem an der Nordostgrenze Frankreichs blieben indes viele Festungsanlagen nahezu komplett erhalten (Belfort, Neuf-Brisach). Auch dies ist, parallel zu Wien, auf die Angst der zuständigen Generalität zurückzuführen, die in ständiger Sorge um eine Wiederholung des verheerenden Einmarsches der Deutschen im Jahre 1870 den bestehenden Festungsgürtel aufrechterhielten und ausbauten. Dies schien angesichts des siegreichen Ausganges des Ersten Weltkrieges eine erfolgversprechende Strategie zu sein, an deren Ende der Bau der Maginot-Linie stand. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte, nicht zuletzt forciert durch Charles de Gaulle, ein allmähliches Umdenken der französischen Verteidigungspolitik. Es ist heute Aufgabe des Denkmalschutzes, die ehemaligen Festungsanlagen oder deren Reste zu erhalten, damit sich die Menschen auch in späteren Zeiten noch eine Vorstellung über diese vergangene Epoche und den Folgen für ihr eigenes Leben machen können.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Originalwerke:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Festung ist im Allgemeinen ein durch Wehranlagen stark befestigter Ort. Im engeren Sinne bezeichnet \"Festung\" in der Neuzeit eine eigenständige, meist stark gegliederte Wehranlage aus starkem Mauerwerk, später auch aus Beton, die dem Schutz gegen feindliche Feuerwaffen (insbesondere Artillerie) bei gleichzeitigem defensivem Feuerwaffeneinsatz durch die Verteidiger dient. Festungen dieser Art wurden ab dem 15. Jahrhundert als Reaktion auf den Einsatz schwerer Pulvergeschütze erbaut und waren bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts üblich. Sie konnten der Grenz- oder Küstensicherung dienen, den Ausgangspunkt einer Offensive bilden und sich zurückziehende Heere aufnehmen. Darüber hinaus wurden manche Festungen als Verwaltungssitz, Gefängnis oder Aufbewahrungsort staatlicher Reserven an Geld oder Edelmetallen genutzt.", "tgt_summary": "要塞是指险要的关隘,亦作要隘,常出现边城或战略区域的要害处,是一种特别加固且固定的军事设施。今天的要塞一词一般是指16世纪在欧洲特别流行用于对抗炮兵的防御设施。这种设施不但提供对当时炮兵的防御,而且还使给防御者提供射击要塞周围地区的条件。要塞一词出现于14世纪初,它们后来渐渐地代替了欧洲的城堡。从约15世纪到17世纪中,要塞主要是一种混合了城堡、宫殿和要塞的建筑结构,此后这三种建筑便开始分化,而最初的要塞往往是特别加固的城市。", "id": 2016808} {"src_title": "Europäische Rundfunkunion", "tgt_title": "歐洲廣播聯盟", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vorgänger der EBU war der Weltrundfunkverein (\"Internationale Rundfunkunion\"; englisch: \"International Broadcasting Union\", IBU; französisch: \"Union Internationale de Radiophonie\", UIR) mit Sitz in Genf und technischem Büro in Brüssel (1925–50). Die Europäische Rundfunkunion wurde am 12. Februar 1950 auf einer Konferenz in Torquay (Vereinigtes Königreich) mit dem Ziel gegründet, ein Netzwerk zum Austausch von Nachrichtenfilmen aufzubauen. Des Weiteren soll die EBU technische Entwicklungen im Radio- und Fernsehbereich vorantreiben und standardisieren. Gründungsmitglieder waren 23 Rundfunkanstalten aus Europa und dem Mittelmeerraum. Im Jahre 1953 übertrug die EBU als erste internationale Livesendung überhaupt die Krönung von Königin Elisabeth II. Die erste „offizielle“ Eurovisionssendung war die Übertragung des Narzissenfestivals am 6. Juni 1954 aus Montreux. 1956 fand die Ausstrahlung des ersten Eurovision Song Contest statt. 1993 schloss sich die EBU mit ihrem osteuropäischen Pendant OIRT zusammen. Im November 2011 hat Andorra wegen finanzieller Schwierigkeiten seine Mitgliedschaft gekündigt. Allerdings wird dieser Plan nicht mehr verfolgt, weshalb Andorra immer noch ein Mitglied ist.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hörfunk.", "content": "1991 wurde das Hörspiel „Das Treffen in Valladolid“ des britischen Schriftstellers Anthony Burgess (A Clockwork Orange, dt. \"Uhrwerk Orange\") als Auftragsarbeit der EBU von allen ihren Mitgliedsländern in ihrer jeweiligen Sprache produziert und zeitgleich mit allen Sendeanstalten der ARD urgesendet.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Mehrere Fernsehsender der EBU betreiben gemeinsam den weltweit sendenden Nachrichtenkanal Euronews. Eine der bekanntesten Produktionen der EBU ist der jährlich stattfindende Eurovision Song Contest, welcher jeweils von der Sendeanstalt des Landes produziert wird, die den Vorjahresgewinner gestellt hat. Von 1965 bis 1999 wurde von der EBU die Spielshow Spiel ohne Grenzen ausgestrahlt. Darüber hinaus produziert sie in Eigenregie den Wettbewerb \"Eurovision Young Dancers\" sowie verschiedene Kinderprogramme und Dokumentarfilme. Darüber hinaus betreibt die EBU einen Satellitenkanal, über den die Mitglieder-Sender sich gegenseitig eigenes (Video-)Material zur Verfügung stellen.", "section_level": 2}, {"title": "Erkennungsmelodien.", "content": "Die EBU verwendet verschiedene Erkennungsmelodien zur Kennzeichnung ihrer Sendungen. Die bekanntesten sind die \"Eurovisions-Fanfare\" mit einem Motiv aus dem Präludium zum Te Deum des französischen Komponisten Marc-Antoine Charpentier und die \"Euroradio-Fanfare\" nach einem Motiv aus der Ouvertüre zur Oper L’Orfeo von Claudio Monteverdi.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Entwicklungen.", "content": "Zur Übertragung von Audiodateien in die einzelnen Mitgliedsländer wird das FLAC-Format verwendet. Außerdem beteiligt sich die Organisation aktiv an der Forschung und Entwicklung von neuen Standards wie DAB, DVB und HDTV und konzipierte u. a. das Radio Data System (RDS).", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Mit Stand von August 2019 hat die EBU 72 Vollmitglieder aus 56 Staaten und 33 assoziierte Mitglieder aus 21 weiteren Staaten – unter anderem aus Kanada, Japan, Mexiko, Brasilien, Indien, Hongkong und den Vereinigten Staaten. Die meisten Vollmitglieder sind öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten oder private mit einem öffentlichen Informationsauftrag. In Deutschland gehören der EBU die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF an; Österreich ist mit dem ORF, die Schweiz mit der SRG SSR und Südtirol mit Rai Südtirol vertreten. In Georgien gibt es sowohl assoziierte als auch Vollmitgliedssender.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Europäische Rundfunkunion (, EBU;, UER) ist ein Zusammenschluss von derzeit 72 Rundfunkanstalten in 56 Staaten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens mit Sitz in Genf (Stand Mai 2016). Hinzu kommen etwa halb so viele assoziierte Sender aus der ganzen Welt (33 aus 21 Ländern).", "tgt_summary": "欧洲广播联盟(英语:European Broadcasting Union,缩写:EBU;,缩写UER)是由欧洲与北非各广播业者(包含广播电台与电视台)组成的公共广播组织,成立于1950年2月12日。目前共有来自56个加盟国的116个会员组织。总部位于瑞士日内瓦。", "id": 973302} {"src_title": "Internationale Biathlon-Union", "tgt_title": "國際冬季兩項聯盟", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 2. Juli 1993 in Heathrow bei London beschlossen die nationalen Biathlonverbände in einem Gründungskongress, den Biathlonsport aus dem Weltverband UIPMB (Union Internationale de Pentathlon Moderne Biathlon), wo er seit 1953 integriert war, zu lösen und einen eigenen Weltverband, die Internationale Biathlon-Union (IBU) zu gründen. Bei dieser Gründungsversammlung gab sich der neue Verband seine Verfassung und wählte seinen ersten Vorstand. Die bisherigen 57 Biathlon-Mitglieder der UIPMB wurden automatisch als Mitglieder in die IBU übernommen. Im August 1998 erfolgte durch den Vorstand des Internationalen Olympischen Komitees die Anerkennung der IBU als eigenständiger internationaler olympischer Wintersportverband und im gleichen Jahr nahm die \"GAISF\" (General Assembly International Sports Federations, heutiger Namen Sportaccord) die IBU als ordentliches Mitglied auf.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtlicher Status.", "content": "Im Juni 1999 ließ sich die IBU als Verein mit Sitz in Salzburg nieder. Die nach österreichischem Vereinsrecht erforderliche Konstituierende Generalversammlung fand im September 1999 in Minsk statt. Mit der UNESCO wurde eine Working Partnership eingegangen, als deren wichtigster Bestandteil seit 1999 alljährlich gemeinsame Entwicklungsprojekte für die Sportart Biathlon im Rahmen bestehender UNESCO-Programme unter dem Dach der CIGEPS (Conseil International Gouvernemental de l'éducation physique et du sport) durchgeführt werden. Die IBU erfüllte damit die gesetzlichen Voraussetzungen einer Nichtregierungsorganisation (NGO) nach österreichischem Recht und erhielt diesen Status durch das österreichische Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten im Jahr 2000 zuerkannt.", "section_level": 2}, {"title": "Wettkampfwesen.", "content": "Seit Gründung der IBU wurden jährlich – mit Ausnahme der Jahre in denen Olympische Winterspiele stattfinden – Weltmeisterschaften für Männer und Frauen sowie Weltmeisterschaften für Junioren und Juniorinnen ausgerichtet. Seit 2002 finden zusammen mit den Weltmeisterschaften für die Junioren auch Weltmeisterschaften für die Jugendklassen statt. Derzeit werden jährlich 9 Weltcupveranstaltungen durchgeführt. Seit der Saison 1994/95 werden Europameisterschaften für Senioren- und Juniorenklassen ausgerichtet. Des Weiteren wurde der frühere Europacup in den IBU-Cup, eine zweite, weltweite Serie umgewandelt. Im Sommer 1996 wurde in Hochfilzen die erste Weltmeisterschaft im Sommerbiathlon ausgerichtet. Seit 2010 finden Europameisterschaften im Sommerbiathlon nur noch im Crossbiathlon und Weltmeisterschaften im Sommerbiathlon nur noch im Rollskibiathlon statt. Ab der Saison 1999/2000 übernahm die IBU von der FITA (Federation Internationale de Tir a l'Arc) die Federführung für die Sportart Archery Biathlon (anstelle des Gewehrs wird mit Pfeil und Bogen geschossen) und gab diese inzwischen wieder ab. Höhepunkte alle vier Jahre sind die Olympischen Winterspiele, bei denen im Jahr nach der Gründung der IBU Biathlon im Programm mit je 3 Wettkämpfen für Männer und Frauen vertreten war und seit 2006 mit je 5 Wettkämpfen für Männer und Frauen vertreten ist. Bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 wurde zum ersten Mal die Mixed-Staffel ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Razzia im Hauptquartier der IBU im April 2018.", "content": "Das Bundeskriminalamt durchsuchte am 10. April 2018 die Geschäftsräume der IBU in Salzburg. Die Razzia, die in Koordination mit der norwegischen Polizei sowie mit Interpol durchgeführt wurde, steht laut Auskunft der Welt-Anti-Doping-Agentur im Zusammenhang mit Doping. Ermittelt wird insbesondere gegen den Präsidenten Anders Besseberg sowie die Generalsekretärin Nicole Resch. Zuständig ist die \"Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien\", die üblicherweise nicht in Dopingangelegenheiten ermittelt. Am gleichen Tag wurden — so die EU-Kommission — EU-weit Razzien bei Firmen durchgeführt, die mit der Vermarktung von Rechten für die Übertragung von Sportveranstaltungen zu tun haben. Es besteht der Verdacht, gegen das Kartellrecht verstoßen zu haben. Gegenüber Reuters erklärte Präsident Besseberg, „dass sich die Ermittlungen auf Dopingbelange bezögen, die die IBU nicht nachverfolgt habe. Es gehe hier etwa um verdächtige Blutproben.“ Besseberg wolle die Ermittlungen der Justiz abwarten und legte sein Amt als Präsident der IBU vorübergehend nieder, am 12. April 2018 trat er offiziell von seinem Amt als Verbandspräsident zurück. Die WADA wirft Besseberg unter anderem vor, er „soll sich mit bezahlten Jagdausflügen nach Russland und der Vermittlung von Prostituierten bestechen lassen haben“, um sich für eine Vergabe der Biathlon-Weltmeisterschaften 2021 an Tjumen einzusetzen. Im Falle von Nicole Resch heißt es, sie „habe im Verband praktisch die alleinige Hoheit über das Doping-Verwaltungsprogramm gehabt und anderen IBU-Mitarbeitern den Zugang verwehrt.“ Für den Stimmenkauf zugunsten der Weltmeisterschaft 2022 in Tjumen sollen bis zu 100.000 Euro an Mitglieder des IBU-Ausschusses geflossen sein. In der Saison 2017/18 sollen 17 von 22 russische Athleten gedopt bei Weltcup- und IBU-Cup-Rennen an den Start gegangen sein. Insgesamt soll die IBU seit 2011 insgesamt 65 Dopingfälle russischer Athleten vertuscht haben.", "section_level": 2}, {"title": "Wettkampfarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltmeisterschaften.", "content": "Die Weltmeisterschaften sind die wichtigste von der IBU verantwortete Veranstaltung und werden – mit Ausnahme der Olympiajahre – jährlich ausgerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Weltcup.", "content": "Der Weltcup ist eine Rennserie, die jährlich von Ende November bis Ende März stattfindet und neun Austragungsorte mit 25 bis 30 Rennen umfasst. Hinzu kommen die Weltmeisterschaften, die ebenfalls Teil des Weltcups sind.", "section_level": 2}, {"title": "Offene Europameisterschaften.", "content": "Die Europameisterschaften finden jährlich statt, sind aber trotz ihres Namens keine Kontinentalmeisterschaften im eigentlichen Sinn, sondern Teil des IBU-Cups.", "section_level": 2}, {"title": "IBU-Cup.", "content": "Der IBU-Cup ist die zweithöchste jährliche Rennserie im Biathlon. Bis zur Saison 2007/08 war der offizielle Name \"Europacup\", allerdings durften auch an diesem nichteuropäische Athleten teilnehmen. Er umfasst acht Austragungsorte sowie die Europameisterschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Juniorenweltmeisterschaften.", "content": "Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften werden jährlich für männliche und weibliche Jugendliche und für Junioren und Juniorinnen ausgerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Junior-Cup.", "content": "Der IBU-Junior-Cup wurde zur Saison 2015/16 als dritte Rennserie eingeführt. Er umfasst drei Austragungsorte sowie Welt- und Europameisterschaften der Junioren. Im Zuge der Einführung werden letztere von den regulären Europameisterschaften getrennt und werden seitdem als eigene Veranstaltung ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Kontinentale Meisterschaften.", "content": "Die meisten Kontinente richten jährlich ihre kontinentalen Meisterschaften nach ihren Regeln auf der Grundlage der IBU-Wettkampfregeln aus:", "section_level": 2}, {"title": "Kontinentalcups.", "content": "In Asien, Nord- sowie Südamerika und Ozeanien wird jährlich eine unterschiedliche Anzahl von kontinentalen Cups nach ihren Regeln auf der Grundlage der IBU-Wettkampfregeln ausgerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeisterschaften im Sommerbiathlon.", "content": "Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften werden jährlich für Männer, Frauen, Junioren und Juniorinnen mit Rollskilauf und Kleinkaliberschießen ausgerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Handelnde Personen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorstand.", "content": "Der aktuelle Vorstand besteht aus:", "section_level": 2}, {"title": "Technischer Ausschuss.", "content": "Franz Berger (Österreich), Tomasz Bernat (Polen), Gerald Hönig (Deutschland), Vlastimil Jakeš (Tschechien), Kari Korpela (Schweden), Matej Kordež (Slowenien), Henrik L’Abée-Lund (Norwegen, Athletenvertreter), Lorenz Leitgeb (Italien), Wolha Nasarawa (Weißrussland), Christophe Vassallo (Frankreich, Vorsitzender), Hillar Zahkna (Estland)", "section_level": 2}, {"title": "Athletenkomitee.", "content": "Clare Egan (Vereinigte Staaten, Vorsitzende), Aita Gasparin (Schweiz), Erik Lesser (Deutschland), Martin Fourcade (Frankreich) (seit März 2018)", "section_level": 2}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Der Internationalen Biathlon-Union gehören 54 nationale Verbände als Vollmitglieder an: Zusätzlich sind die nationalen Verbände von Andorra, der Dominikanischen Republik, Island, Mexiko und Russland provisorische Mitglieder der IBU.", "section_level": 1}, {"title": "Werbung und Sponsoren.", "content": "Biathlon zieht als Fernsehsportart mit Millionen von Zuschauern große Sponsoren an. Die Internationale Biathlon-Union und deren Vermarktungspartner Infront Austria organisierten hierzu ein sogenanntes \"verknapptes Sponsorenkonzept\". Die IBU hat mit dem Vermarkter Infront Austria einen Vertrag abgeschlossen, ebenso seit 1993 und bis 2022 mit der Europäischen Rundfunkunion (EBU) für die Übertragungsrechte im Fernsehen. 2014 löste BMW nach zwanzig Jahren E.ON bzw. Ruhrgas als Titelsponsor des Weltcups ab, dazu gibt es fünf Premium-Sponsoren (Viessmann, DKB, Erdinger Alkoholfrei, Bauhaus und Hörmann). Diese Firmen sind bei der Biathlon-Weltmeisterschaft und bei allen Biathlon-Weltcups präsent.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Internationale Biathlon-Union (IBU) () ist der Dachverband aller nationalen Biathlonverbände. Sie wurde 1993 in Heathrow gegründet. Ihr gehören derzeit 56 Verbände an. Seit Mai 2020 hat sie ihren Sitz in Anif, nachdem sie zuvor seit 1998 im benachbarten Salzburg ansässig war.", "tgt_summary": "国际冬季两项联盟(International Biathlon Union,简称IBU)为国际间的冬季两项运动管理组织,总部位于奥地利萨尔斯堡。", "id": 1509365} {"src_title": "Jungle", "tgt_title": "早期叢林舞曲", "src_document": [{"title": "Bezeichnung.", "content": "Im Stadtteil Tivoli Gardens von Kingston/Jamaika, von den Einheimischen auch \"Jungle\" genannt, waren die \"Junglists\" (auch \"TGs\" genannt) die dominierende Gang und Kingston-weit gefürchtet. In den Live-Mitschnitten von Soundsystem-Tapes aus Jamaika aus den 1980er-Jahren kann man hören, wie die Deejays und MCs zwischen den Liedern die lokalen Gangs hochleben lassen, etwa „Maximum respect to all the junglists!“ oder „Big up all junglists!“. Diese Tapes kursierten Anfang der 1990er-Jahre auch in England, die \"Big-ups\" wurden gesampelt und in eigenen Produktionen verwendet. Da der Begriff \"Jungle\" auch unabhängig von der eigentlichen Herkunft gut klingt, blieb die Bezeichnung hängen. In England wird die Bezeichnung \"Jungle\" bis heute gleichbedeutend mit \"Drum and Bass\" verwendet. Dies rührt in erster Linie vom großen damaligen Erfolg des Jungle her. Zudem galt Drum and Bass, der sich schnell zum eigenen Genre emanzipierte, anfangs als reiner Unterstil des Jungle. Der Ur-Jungle der Produzenten karibischer Herkunft wird deshalb zur Abgrenzung oft als Ragga Jungle bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Stilistik.", "content": "Jungle besteht aus elektronisch beschleunigten, gepitchten und/oder zerhackten Beats. Vor allem die Breaks alter Funk-Stücke wurden dazu eingesetzt. Besonders beliebt ist dabei der so genannte Amen Break. Ein weiteres gern benutztes Break ist das des Stückes „Apache“ der Michael Viner’s Incredible Bongo Band. Als Kontrast zu den schnellen, synkopierten Beats wird meist eine halb so schnelle, also in \"Half Time\" gespielte Bassline eingesetzt. Im Vergleich zum heutigen Drum and Bass hatten die Breakbeats einen metallisch scheppernden, sich scheinbar überschlagenden Klang. Jungletracks sind allgemein in einem Tempo von rund 170 BPM gehalten. Diese Geschwindigkeit ist so gewählt, dass das menschliche Gehör bereits stark versucht ist, die schweren Zählzeiten in halbierter Geschwindigkeit zu hören. Dieser Kontrast wird durch schnelle Drums und die langsame Bassline noch weiter hervorgehoben und macht einen Gutteil des Reizes dieser Stilrichtung aus. Derselbe Effekt kommt auch im Drum and Bass zum Tragen, der allerdings, der ständigen Beschleunigung der modernen Tanzmusik angepasst, noch um einiges schneller gespielt wird. Die meisten der in der ersten Hälfte der 1990er entstandenen Jungletracks wurden von einem toastenden MC begleitet. Auch in den Texten waren die Anknüpfungspunkte zu Jamaikas Raggamuffin sehr stark.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Bob Marley führte bei seinen Konzerttouren (insbesondere 1979) Elemente des späteren Jungle- und Drum-and-Bass-Stil ein; beispielsweise die instrumentalen Mittelteile der Lieder \"The Heathen\" (z. B. in Toronto 1979) und \"Exodus\" (z. B. in Oakland 1979) beinhalteten laufend eingespielte elektronische Klangverzerrungen, während Aston Barrett die wabernde Basslinie lieferte und Carlton Barrett an den Drums im Rockers-Stil mit breakbeat-ähnlichen Improvisationen spielte. Jungle wurde in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre in England von Musikern karibischer Herkunft entwickelt und produziert. Dort erreichte er eine derartige Popularität, dass zeitweise mehrere Jungletracks gleichzeitig in den britischen Charts vertreten waren. Viele der ersten Jungletunes wurden mit primitivsten Mitteln produziert, so zum Beispiel \"Some Justice\" von Aphrodite und Micky Finn, der auf zwei Amiga 500 mit Hilfe eines Trackers produziert wurde. Simultan mit dem Erfolg des Ur-Jungles hatten Produzenten den Jungle bereits stilistisch weiterentwickelt. Die Musik wurde minimalistischer, insbesondere die Ragga-Elemente verschwanden fast vollständig. Darkside, ein Subgenre des Jungle, setzte beispielsweise auf eine sehr düstere Atmosphäre. 1993 produzierte Goldie den Track \"Terminator\". Er gilt als Blaupause eines neuen Stils, der Mitte der 1990er-Jahre Jungle ablösen sollte: Drum and Bass.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Vertreter.", "content": "DJs:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jungle ist ein Stil der elektronischen Musik, der sich durch schnelle gebrochene Rhythmen, sogenannte Breakbeats, auszeichnet.", "tgt_summary": "早期丛林舞曲(Oldschool Jungle),或简称丛林舞曲(Jungle),是一种融合了包括碎拍硬蕊和雷鬼/Dub (音乐)/舞场雷鬼等其他类型的电子音乐。它是被统称为「丛林音乐」的一个亚种。高速(150到170bpm)的碎拍与高度切分的打击乐片段,以及采样和合成效果的大量使用是丛林舞曲最易识别的特点。小鼓滚动(rolling)也十分常见。", "id": 1748904} {"src_title": "Kontrollstruktur", "tgt_title": "控制流程", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In den frühen 1960er Jahren waren Flussdiagramme und Sprunganweisungen in Programmen üblich, was größere Programme nahezu unwartbar machte, da sie schnell unüberschaubar wurden. 1968 sprach sich Edsger W. Dijkstra in seinem Aufsatz \"Go To Statement Considered Harmful\" (der Titel geht allerdings auf Niklaus Wirth zurück), für eine Abschaffung des GOTO-Befehls in allen höheren Programmiersprachen aus. Im Mai 1966 publizierten Böhm und Jacopini in der Zeitschrift \"Communications of the ACM\" einen Artikel, in dem sie zeigten, dass jedes Programm, das Goto-Anweisungen enthält, in ein Goto-freies Programm umgeschrieben werden kann, das nur mit Verzweigung (IF THEN ELSE) und einer Schleife (WHILE \"Bedingung\" DO \"Anweisung\") arbeitet, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von etwas Code-Doppelung und der Einführung von booleschen Variablen (true/false). Anfang der 1970er Jahre wurde damit begonnen, diesen Ansatz zur Selbstbeschränkung auf wenige, typische Elemente umzusetzen. Wegweisend war die Arbeit von Niklaus Wirth mit seiner Programmiersprache Pascal.", "section_level": 1}, {"title": "Konzept anhand eines Beispiels.", "content": "Ohne Kontrollstrukturen müssen Wiederholungen und Bedingungen durch Sprünge (GOTO, IF... GOTO – \"englisch\": springen zu, Wenn... springen zu) realisiert werden. Die Ausgabe der Zahlen von 1 bis 100, jedoch ohne den Bereich 40 bis 60, wird ohne Kontrollstruktur etwa so realisiert (Pseudocode, in Anlehnung an BASIC) Die Verwendung von Kontrollstrukturen ist auch Bestandteil der strukturierten Programmierung. Jede Kontrollstruktur besteht wenigstens aus einem Anfangs- und meistens einem Endeschlüsselwort. Sprachen wie Pascal, C, Modula-2 (und auch neuere Varianten der Sprache BASIC) verfügen über Kontrollstrukturen für Wiederholungen und bedingte Ausführung von Anweisungen: Die Schlüsselwörter rahmen dabei die Anweisungen ein, die mehrfach oder bedingt ausgeführt werden. Die obenstehende Programmieraufgabe kann dann folgendermaßen realisiert werden: Das Programm erhält eine Struktur, welche meist noch durch Einrückungen verdeutlicht wird. Die neuen Schlüsselwörter und die Formatierung erleichtern das Verständnis des Programmcodes.", "section_level": 1}, {"title": "Vermeidung von Goto.", "content": "Kontrollstrukturen helfen Sprünge mit Goto zu vermeiden, da fast jede Programmieraufgabe mit Hilfe von Bedingungs- und Wiederholungsstrukturen gelöst werden kann. Programmierung ohne Goto unter Verwendung einer modernen Sprache ist heute der Normalfall. Die Programmiersprache Java unterstützt z. B. keine Goto-Anweisung mehr. Dabei wird auf einige der Freiheiten verzichtet. Im obenstehenden Beispiel wird bei codice_1 in der strukturierten Variante trotzdem noch codice_2 abgefragt, obwohl dies eigentlich nicht notwendig ist. Ein optimierender Compiler könnte dies zwar korrigieren, ist aber wohl nicht in allen Fällen in der Lage, solche Feinheiten zu erkennen. Die Verwendung von Kontrollstrukturen verhindert das Entstehen von Quelltext, bei dem auf unübersichtliche Weise hin- und hergesprungen wird. Die folgenden Merkmale kennzeichnen ein Programm bei Verwendung von Kontrollstrukturen:", "section_level": 1}, {"title": "Flussdiagramme und Struktogramme.", "content": "Flussdiagramme dienen der grafischen Wiedergabe des Programmflusses. Sie besitzen dieselben Freiheiten, die \"Goto\" im Programmcode bietet. 1972 hatten I. Nassi und B. Shneiderman die Idee, Flussdiagramme durch Struktogramme zu ersetzen, bei denen Kontrollstrukturen durch grafische Elemente dargestellt werden, den Nassi-Shneiderman-Diagrammen. Struktogramme lassen sich dann in einen strukturierten Programmcode umsetzen. Der unstrukturierte Code zur Ausgabe der Zahlen 1 bis 39 und 61 bis 100 lässt sich durch ein Flussdiagramm wiedergeben: Auch der strukturierte Code ließe sich durch ein ähnliches Diagramm darstellen, zusätzlich jedoch durch ein Struktogramm", "section_level": 1}], "src_summary": "Kontrollstrukturen (\"Steuerkonstrukte\") sind Anweisungen in imperativen Programmiersprachen. Sie werden verwendet, um den Ablauf eines Computerprogramms zu steuern. Eine Kontrollstruktur ist entweder eine \"Verzweigung\" oder eine \"Schleife\". Meist wird ihre Ausführung über logische Ausdrücke der booleschen Algebra beeinflusst. Kontrollstrukturen können über spezielle Diagramme visualisiert werden (z. B. Nassi-Shneiderman-Diagramme).", "tgt_summary": "控制流程(也称为流程控制)是电脑运算领域的用语,意指在程序执行时,个别的指令(或是陈述、子程序)执行或求值的顺序。不论是在宣告式程序语言或是函数程序语言中,都有类似的概念。", "id": 1773363} {"src_title": "Lotoseffekt", "tgt_title": "蓮花效應", "src_document": [{"title": "Funktionsprinzip.", "content": "Wassertropfen haben aufgrund ihrer hohen Oberflächenspannung die Tendenz zur Minimierung ihrer Oberfläche und versuchen daher, eine Kugelform zu erreichen. Bei Kontakt mit einer anderen Oberfläche wirken Adhäsionskräfte (Anhaftungskräfte an die Oberfläche), so dass es zur Benetzung derselben kommt. Abhängig von der Beschaffenheit der Oberfläche und der Oberflächenspannung der Flüssigkeit kann es zu vollständiger (spreiter) oder unvollständiger Benetzung kommen. Die Ursache der Selbstreinigung liegt in einer hydrophoben (wasserabweisenden) Doppelstruktur der Oberfläche. Dadurch wird die Kontaktfläche und damit die Adhäsionskraft zwischen Oberfläche und den auf ihr liegenden Partikeln und Wassertropfen so stark verringert, dass es zur Selbstreinigung kommt. Diese Doppelstruktur wird aus einer charakteristisch geformten Epidermis, deren äußerste Schicht Kutikula heißt, und sich auf ihr befindenden Wachsen gebildet. Die Epidermis der Lotospflanze bildet etwa 10 bis 20 Mikrometer hohe und 10 bis 15 Mikrometer voneinander entfernte Papillen, auf die die sogenannten \"epikutikularen Wachse\" aufgelagert sind. Hierbei handelt es sich um nachwachsende Stoffe. Diese aufgelagerten Wachse sind hydrophob und bilden den zweiten Teil der Doppelstruktur. Somit hat Wasser nicht mehr die Möglichkeit, in die Zwischenräume der Blattoberfläche zu gelangen, was zur Folge hat, dass sich die Kontaktfläche zwischen Wasser und Oberfläche drastisch verringert. Die Hydrophobie von Oberflächen wird über den Kontaktwinkel bestimmt. Je höher der Kontaktwinkel, desto hydrophober die Oberfläche. Oberflächen mit einem Kontaktwinkel <90° werden als hydrophil, solche mit einem Kontaktwinkel >90° als hydrophob bezeichnet. Bei einigen Pflanzen können Kontaktwinkel von bis zu 160° (Superhydrophobie) erreicht werden. Das bedeutet, dass nur etwa 2 bis 3 % der Tropfenoberfläche mit der Oberfläche der Pflanze in Kontakt stehen, diese also eine extrem geringe Benetzbarkeit besitzt. Durch die Doppelstruktur der Lotospflanze können ihre Blätter einen Kontaktwinkel von etwa 170° erreichen, wodurch ein Tropfen eine Auflagefläche von nur etwa 0,6 % hat. Die Adhäsion zwischen Blattoberfläche und Wassertropfen ist dabei so gering, dass das Wasser leicht abperlen kann. Aufliegende Schmutzpartikel – die ebenfalls nur eine kleine Kontaktfläche besitzen – werden dadurch mitgeführt und weggespült. Selbst hydrophobe Schmutzpartikel werden von der Pflanzenoberfläche abgewaschen, weil deren Adhäsion zur Pflanzenoberfläche geringer ist als zum Wassertropfen. Durch die zentrale Bedeutung der Oberflächenspannung \"wässriger\" Lösungen für die Minimierung der Kontaktfläche wird verständlich, dass die Selbstreinigung in dieser Form nicht bei stark \"benetzenden Lösungsmitteln\" auftreten kann, deshalb stellen solche Oberflächen keinen Schutz gegen jegliche Arten von Lack und Tinten dar. Die biologische Bedeutung des Lotoseffekts liegt für die Pflanze u. a. im Schutz vor einer Besiedlung durch Mikroorganismen (z. B. durch Krankheitserreger), vor Pilzsporen oder vor Bewuchs mit Algen. Eine weitere positive Wirkung der Selbstreinigung ist das Verhindern von Verschmutzungen, die den Lichteinfall und damit die Photosynthese vermindern und Spaltöffnungen verschließen könnten. In ähnlicher Weise gilt dies auch für Tiere wie Schmetterlinge, Libellen und andere Insekten: Mit ihren Beinen können sie nicht jede Stelle ihres Körpers zum Säubern erreichen; umso vorteilhafter ist es, wenn Feuchte und Schmutz eigenständig abperlen.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Anwendungen.", "content": "Die technische und wirtschaftliche Bedeutung selbstreinigender Oberflächen nimmt zu. Bei dieser begehrten Eigenschaft durch Mikro- und Nanostrukturierung superhydrophober Oberflächen handelt es sich um ein rein physikalisch-chemisches Phänomen, und es lässt sich bionisch auf technische Oberflächen übertragen. Inzwischen gibt es allein mit diesem Produkt weltweit etwa 600.000 Gebäude, die mit Lotuseffekt-Oberflächen ausgestattet sind. Die Selbstreinigungsfähigkeit wasserabweisender nanostrukturierter Oberflächen wurde in den 1970er-Jahren von Wilhelm Barthlott entdeckt. In Bezug auf die technische Lehre zur Umsetzung des Selbstreinigungseffekts meldete Barthlott internationalen Patentschutz an. Weiterhin sind Produkte, die auf die von Barthlott entwickelte technische Lehre zur Umsetzung des Selbstreinigungseffekts zurückgehen, durch die Marken „Lotus-Effekt“ bzw. „Lotus-Effect“ international umfassend geschützt. Exklusiver Markeninhaber ist die Sto AG in Stühlingen, Hersteller unter anderem der Fassadenfarben „Lotusan“, welche 1999 von der Sto AG als erstes kommerzielles Produkt in Umsetzung der Lehre von Barthlott auf den Markt eingeführt wurde. Weitere Anwendungsbereiche sind selbstreinigende Gläser nach dem Prinzip der Lotospflanze der Firma Ferro GmbH, die zum Beispiel an den Toll Collect-Kameras eingesetzt werden. Die Firma Degussa AG hat Prototypen von Kunststoffen und von Sprays entwickelt. In der Werbung werden teilweise bewusst sogenannte „Easy-to-clean“-Oberflächen mit den selbstreinigenden Oberflächen nach dem Lotosprinzip verwechselt. Die Schweizer Firmen HeiQ Materials AG und Schoeller Textil AG haben unter den Markennamen „HeiQ Eco Dry“ und „NanoSphere“ schmutzabweisende Textilien entwickelt. Im Oktober 2005 ergaben Tests des Forschungsinstitutes Hohenstein, dass Kleidung der NanoSphere-Reihe Tomatensoße, Kaffee und Rotwein selbst nach mehrmaligem Waschen einfach ablaufen lässt. Eine weitere Einsatzmöglichkeit gibt es bei selbstreinigenden Markisen, Planen und Segeln, die sonst schnell verschmutzen und schwer zu reinigen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Obwohl das Phänomen der Selbstreinigung von Lotos in Asien seit mindestens 2000 Jahren bekannt ist (Lotos ist unter anderem das Symbol der Reinheit im Buddhismus), wurde der Effekt erst seit Beginn der 1970er-Jahre mit dem Einsatz der Rasterelektronenmikroskopie von dem Botaniker Wilhelm Barthlott untersucht. Die ursprünglichen Arbeiten wurden vor allem an der Kapuzinerkresse durchgeführt. Die erste wissenschaftlich grundlegende Analyse erfolgte an den Lotosblättern (W. Barthlott, C. Neinhuis). Mitte der 1990er-Jahre gelang diesen beiden Autoren auch die erste Umsetzung auf technische Prototypen und die ersten Industriekooperationen. Die Verfahren sind patentiert. Seit Ende der 1990er-Jahre haben vor allem Physiker und Materialwissenschaftler das Phänomen intensiv untersucht, und es existieren inzwischen eine sehr umfangreiche Literatur und Dutzende von abhängigen Patenten. Für die Aufklärung des Funktionsprinzips der selbstreinigenden Oberflächen der Lotosblume und ihre Umsetzung in technische Produkte wurden die Arbeiten von Wilhelm Barthlott mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet (1997 Karl-Heinz-Beckurts-Preis, 1998 Nominierung für den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten, 1999 Philip-Morris-Forschungspreis, 1999 Deutscher Umweltpreis, 2005 Innovationspreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und andere).", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Lotoseffekt (in der Schreibweise Lotus-Effekt als Markenname geschützt) wird die geringe Benetzbarkeit einer Oberfläche bezeichnet, wie sie bei der Lotospflanze beobachtet werden kann. Wasser perlt in Tropfen ab und nimmt dabei auch alle Schmutzpartikel auf der Oberfläche mit. Verantwortlich dafür ist eine komplexe mikro- und nanoskopische Architektur der Oberfläche, die die Haftung von Schmutzpartikeln minimiert.", "tgt_summary": "莲花效应(lotus effect),也称作荷叶效应,是指莲叶表面具有超疏水性以及自洁(self-cleaning)的特性。在东方文化里,莲花是纯净的象征。虽然,莲花喜欢生长在泥泞的湿地,但其叶子和花仍保持干净,这就是自洁的效果。植物学家研究莲叶表面发现它们有一个自然洁净的机制。", "id": 518382} {"src_title": "Andrew S. Tanenbaum", "tgt_title": "安德鲁·斯图尔特·塔能鲍姆", "src_document": [{"title": "Werdegang und Auszeichnung.", "content": "Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in White Plains (New York) und studierte danach am Massachusetts Institute of Technology (\"MIT\") in Boston. Nachdem er dort den Bachelor in Physik erhalten hatte, promovierte er 1971 bei John Marsh Wilcox an der University of California in Berkeley, Kalifornien (Dissertation: A Study of Five Minute Oscillations, Supergranulation, and Related Phenomena in the Solar Atmosphere). Nach der Heirat zog er mit seiner niederländischen Frau in ihre Heimat (behielt aber die amerikanische Staatsbürgerschaft) und begann als Professor für Informatik in Amsterdam zu arbeiten, wo er bis heute Vorlesungen hält, Doktoranden betreut und Leiter des Fachbereiches ist. Er war außerdem bis zum 1. Januar 2005 technischer Direktor der \"Advanced School for Computing and Imaging\" (ASCI). Andrew S. Tanenbaum ist weiterhin Mitglied der Association for Computing Machinery (ACM), des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) und der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften. Tanenbaum erhielt im Jahr 1994 den ACM Karl V. Karlstrom Outstanding Educator Award, 1997 verlieh man ihm den ACM/SIGCSE Award for Outstanding Contributions to Computer Science Education. Für seine Lehrbücher erhielt er schließlich 2002 den TAA Texty Award sowie 2003 den TAA McGuffey Award. 2014 wurde Tanenbaum emeritiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fachbücher.", "content": "Tanenbaum ist bekannt für seine Informatik-Lehrbücher zu den Themen Rechnerarchitektur, Computernetze und Betriebssysteme. Seine Werke zeichnen sich durch die Verknüpfung eines hohen Informationsgehalts mit guter Lesbarkeit und einem teilweise als humoristisch zu bezeichnenden Schreibstil aus. Viele seiner Bücher enthalten am Ende eines Kapitels Übungsaufgaben zum Selbststudium. Als seine wichtigsten fünf Bücher können gelten:", "section_level": 1}, {"title": "Minix.", "content": "Andrew S. Tanenbaum schrieb Minix, ein einfaches, POSIX-konformes und Unix-ähnliches Betriebssystem zu Lehrzwecken, das Linus Torvalds zur Entwicklung von Linux brachte. Minix, Version 3 ist seit dem April 2000 unter der modifizierten BSD-Lizenz lizenziert. Damit ist Minix, Version 3 freie Software und kompatibel zur GNU-GPL. Andrew S. Tanenbaum verfasste das Buch \"Operating Systems Design and Implementation\". In diesem Buch beschreibt Tanenbaum die Prinzipien eines Betriebssystems und anhand des von ihm entwickelten Unix-Klons Minix dessen Aufbau und Möglichkeiten. Torvalds bezeichnet es als jenes Buch, das sein Leben verändert hat und ihn bis heute motiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Linux-Kritik.", "content": "Aufsehen erregte Andrew Tanenbaum auch durch ein Posting in der Usenet-Gruppe \"comp.os.minix\" im Januar 1992. Mit \"LINUX is obsolete\" übte er harsche Kritik an dem neuen Betriebssystem. Er meinte, dass der monolithische Kernel von Linux technisch überholt sei und moderne Betriebssystemarchitekturen auf einen Mikrokernel setzen sollten, um Erfolg zu haben. Außerdem sei Linux fest mit der x86-Prozessor-Architektur verbunden, während ein vernünftiges Betriebssystem portabel sein müsse. Ein Ausschnitt aus der inzwischen in die Geschichte eingegangenen Debatte verdeutlicht die Unterschiede in den Meinungen über das verteilte Programmieren: Andere Kritikpunkte Tanenbaums, wie monolithischer Kernel oder mangelnde Portierbarkeit, fanden durchaus Zustimmung, treffen auf das heutige Linux aber teilweise nicht mehr zu. \"Siehe dazu auch: Geschichte von Linux\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrew Stuart Tanenbaum (* 16. März 1944 in New York City) ist ein US-amerikanischer Informatiker. Er ist emeritierter Professor für Informatik an der Freien Universität Amsterdam (Niederlande). Tanenbaum forscht in den Bereichen Compiler, Betriebssysteme, Netzwerke sowie lokal verteilte Systeme. Bekannt wurde er vor allem als Entwickler des Unix-artigen Betriebssystems Minix und als Autor mehrerer Standardwerke zu diversen Themen der Informatik. Seit 2004 betreibt Tanenbaum die Website www.electoral-vote.com, die sich mit Wahlvorhersagen für die USA beschäftigt.", "tgt_summary": "安德鲁·斯图尔特·特南鲍姆(英语:Andrew Stuart \"Andy\" Tanenbaum,1944年-3月16日),昵称“安迪”,网络上的代号为“英语:ast”,生于美国纽约市,计算机科学家,专长于操作系统,为荷兰阿姆斯特丹自由大学的计算机科学教授。他最早以Minix(一个免费用于教学目的的类Unix操作系统)作者的身份以及所编写的计算机科学教科书而为人熟知。他把教学视作自己最重要的一项工作。", "id": 1308194} {"src_title": "Geschichte Kasachstans", "tgt_title": "哈萨克斯坦历史", "src_document": [{"title": "Namensbedeutung.", "content": "Kasachstan bedeutet \"Land der Kasachen\". Die Endung -stan hat einen indoiranischen bzw. indogermanischen Ursprung und bedeutet allgemein Ort, Heimat.", "section_level": 1}, {"title": "Ur- und Frühgeschichte.", "content": "Bereits seit dem Paläolithikum ist das Gebiet Kasachstans besiedelt. Sowohl Werkzeuge als auch Abfallprodukte von ihrer Herstellung aus lokalen Kieselgesteinen finden sich in großer Zahl auf den riesigen Landflächen in Süd- und Zentralkasachstan sowie auf der Halbinsel Mangyschlak. Hinweise auf die ersten Menschen auf dem Gebiet des heutigen Kasachstan vor circa einer Million Jahren liegen als einzelne Steinartefakte in Ablagerungen im Tal des Flusses Aristandy – im nördlichen Teil des Mangyschlak – vor. Vor etwa zehntausend Jahren wird eine chronologische Grenze zwischen dem Pleistozän (das eigentliche Eiszeitalter) und dem Holozän (die Nacheiszeit) beobachtet. In manchen Regionen ist diese Schwelle ausgeprägt und zeigt das Fehlen der Bevölkerung (im nördlichen Balchaschseegebiet); in anderen, den beschleunigten technischen Fortschritt der Werkzeugsherstellung und den Übergang zum Mesolithikum (Mangyschlak, Ostkasachstan). Es werden auch teilweise keine Veränderungen nachgewiesen – paläolithische Traditionen setzten sich bis zur Mitte des Holozäns fort. Die letzte Phase der Steinzeit – das Neolithikum – ist durch die wesentliche Verbesserung der Steinwerkzeugsherstellungstechnik und weit verbreitete Verwendung von Keramik gekennzeichnet. Durch Besonderheiten in der Herstellung und Bearbeitung von Steinwerkzeugen und Keramikgeschirr können die neolithischen Denkmäler archäologischen Kulturen zugeordnet werden. In Kasachstan haben sich folgende Kulturen herauskristallisiert: die Kelteminar-Kultur – im südwestlichen Raum (Saksaul-, Akespe-, Schatpakol-, Kulsary-, Koikara-, Sarykamis-, und Schaiandy-Gruppe); die Atbasar-Kultur – im Gebiet des Flusses Ischim und im nordöstlichen Teil der kasachischen Schwelle (Winogradow II, X, XIV, Telschana I, X, Zhabai-Pokrovka III); die Machandzhar-Kultur im flachen Talkessel Turgai (Machandzhar, Salzsee-2, Amangeldy) und die Botai-Kultur in Nordkasachstan. Die Botai-Kultur ist eng mit der frühesten Pferdedomestizierung verbunden. Die Übergangsphase vom Neolithikum zur Bronzezeit wird als Äneolithikum oder Chalkolithikum bezeichnet. Das ist die Zeit als der Mensch Kupfer zu gewinnen lernte. Für die Zeit zwischen ca. 2300–1000 v. Chr. lässt sich in der Steppen- und Waldsteppenzone von Kasachstan die, nach einer Siedlungsfundstelle bei dem Dorf Andronowo am Jenissei benannte, archäologische bronzezeitliche Andronowo-Kultur nachweisen. Diese Zeit ist durch die Intensivierung der Rohstoffgewinnung – vor allem Kupfer – gekennzeichnet. Auf Grund von auf ca. 2000 v. Chr. datierten Funden gelten die Träger der Andronowo-Kultur als Erfinder von Streitwagen mit Speichenrädern. Im ersten Viertel des ersten vorchristlichen Jahrtausends entstanden die alt iranischen Stämme der Saken bzw. der Skythen. Sie bildeten auf dem Territorium Kasachstans vom 6.–3. Jh. v. Chr. ihren ersten Staat, dessen Zentrum sich im Siebenstromland in Südkasachstan befand. Fälschlicherweise wurden die Saken in Forschungsarbeiten lange Zeit als Indoiraner dargestellt. An Stelle der Saken traten Ende des 3. Jh. n. Chr. ihre genetischen Nachfolger, die Uysunen (Üjsin, auch Wusun genannt). Insbesondere im Süden Kasachstans wechselten in der Folgezeit die Herrschaften: Die Iranischen Hunnen und die Xiongnu, im 5. und 6. Jahrhundert die Hephthaliten und die Rouran. Im 7. Jahrhundert kamen Turkvölker aus dem Altai nach Kasachstan – um 600 war fast ganz Kasachstan Teil des Ersten Türk-Kaganats, danach herrschten hier die Türgesch, die Karluken im 8. Jahrhundert, die Oghusen und die Kimek im 8.–10. Jahrhundert. Im 11. und 12. Jahrhundert beherrschten die Karachaniden den Süden Kasachstans. Im 12. Jahrhundert gehörte der Süden Kasachstans Teil zum Reich der Kara Kitai. Ab 1219 war Kasachstan Teil des mongolischen Reiches Dschingis Khans. Bald wurde es auf mehrere Teilreiche aufgeteilt (vgl. hierzu: Weiße Horde, Orda-Horde, Tschagatai-Khanat und Nogaier-Horde).", "section_level": 1}, {"title": "Der Weg zur Nation.", "content": "Das Volk der „Kasachen“ formierte sich um 1450 als Abspaltung von dem gerade erst gegründeten Usbeken-Khanats. Abu'l-Chair hatte um 1430 die Usbeken vereinigt, versuchte aber den Nomaden eine straffe staatliche Ordnung aufzudrängen. Daraufhin fielen die Prinzen Jani Beg und Karai von ihm ab und begründeten das Kasachen-Khanat. 1468 besiegten und töteten sie \"Abu'l-Chair Khan\" und breiteten sich über sein einstiges Reich aus. Anfangs kannten die Kasachen kaum staatliche Ordnung. Der Islam übte nur eine oberflächliche Wirkung aus, die praktische Macht lag bei den Klans, die entweder den Khan unterstützten oder auch nicht. Aufgrund dessen zerfiel nach dem Tod von Jani Begs Sohn Qazim Khan 1518 die Einheit der Kasachen. Das Volk teilte sich nun in drei verfeindete Horden, die erst von Qazims Sohn Haqq Nazar 1538 wiedervereinigt wurden. Tauke (Tyawka, 1680–1718), der letzte Herrscher der vereinten Kasachen führte ein geschriebenes Gesetz (Scheti Scharghy) ein. Er hatte Repräsentanten in allen drei Horden, empfing Botschafter der Russen (1694) und musste sich mehrfach mit den Oiraten (Dschungaren) auseinandersetzen (1698). Nach seinem Tod lösten sich die Kasachenstämme wieder in die drei oben genannten Horden auf. Mit der Niederlage der Kasachen gegen das Dsungarische Khanat 1718 am Fluss Ajagus (am Balchaschsee) begann die Zeit des „Großen Unglücks“, d. h. der ständigen Angriffe der Oiraten, die bis in die 1740er Jahre anhielten. Um dem Druck der Oiraten zu entgehen, taten die Kasachen zweierlei: Zum einen kam es 1728 zu einer vorübergehenden Wiedervereinigung der Kasachen. Zum zweiten unterwarfen sich die drei Horden zwischen 1731 und 1742 nacheinander dem Russischen Kaiserreich, so dass die Russen vergleichsweise friedlich ihr Einflussgebiet erweitern und durch Forts sichern konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Russische Oberhoheit.", "content": "1801 versuchte der Borjigin Buqai Khan die Macht der Kasachen zu erneuern und rief 1812 erneut das Khanat aus. Nach dem Scheitern Napoleons im Russlandfeldzug 1812 hatten die Russen Ruhe an ihrer Westfront. Im Rat der Verbündeten spielte Kaiser Alexander I. (1801–1825) neben Metternich die bedeutendste Rolle. Er bewirkte die Restauration der Bourbonen und die Schonung Frankreichs im ersten Pariser Frieden. 1815 wurde Alexander I. in Europa als „Retter Europas“ gefeiert; er bestimmte beim Wiener Kongress maßgeblich die Neuordnung Europas mit. Buqai Khan musste sich letztendlich den Russen beugen – das Kasachen-Khanat ging 1822 unter; zwischen 1865 und 1868 mussten sich auch die letzten Kasachen den Russen unterwerfen.", "section_level": 1}, {"title": "Sowjetunion.", "content": "1917/19 bestand auf dem Gebiet des späteren Kasachstan die Herrschaft der Alasch Orda, die versuchte, einen muslimischen Stammesstaat aufzubauen und damit in Gegensatz zu den Kommunisten trat. 1918 wurde die kommunistische Macht etabliert. Im Russischen Bürgerkrieg war der Westen und Norden des Landes betroffen. Nach der Gründung der Sowjetunion existierte eine Autonome Sowjetrepublik mit der Hauptstadt Orenburg (heute auf russischem Gebiet). Die Bevölkerung Kasachstans litt von 1928 bis 1933 unter einer beispiellosen Agrarkrise, Folge der gewaltsamen und in der gesamten Sowjetunion durchgeführten Zwangskollektivierung, Entkulakisierung sowie der erzwungenen Seßhaftmachung der nomadischen Bevölkerung. Die soziale und ökonomische Lage war gekennzeichnet durch massenhafte Enteignungen, Massendeportationen, Massenflucht und weit verbreiteten Unruhen. Die Hungerkatastrophe kostete zirka 1,3 bis 1,5 Millionen Menschenleben. Das entsprach einem Anteil von „mehr als 30 Prozent der ethnisch kasachischen Bevölkerung“. 1936 wurde die Kasachische Sozialistische Sowjetrepublik mit der Hauptstadt Alma-Ata eingerichtet. In der Stalinzeit diente Kasachstan als Ansiedlungsgebiet für vertriebene Volksgruppen aus dem europäischen Teil der UdSSR (z. B. Russlanddeutsche, Krimtataren). Die Sowjetrepublik Kasachstan hat auch eine wichtige Funktion im Atomwaffenprogramm der Sowjetunion. Die Sowjetunion testete hier von 1949 bis 1989 Atomwaffen, überwiegend für militärische Zwecke. Hauptschwerpunkt dieser Tests war das Atomwaffentestgelände Semipalatinsk (Семипалатинский испытательный полигон) im Nordosten des Landes. Insgesamt wurden dort fast 500 Atombombentests durchgeführt. Bis 1962 fanden die Explosionen in der Atmosphäre oder am Boden statt. Ab 1963 verlegte man sich auf unterirdische Tests in Stollen und Bohrlöchern. Die Scheltoksan-Unruhen vom Dezember 1986 waren ein erstes Anzeichen der Unabhängigkeit Kasachstans und des Auseinanderfallens der Sowjetunion.", "section_level": 1}, {"title": "Unabhängigkeit.", "content": "Am 24. April 1990 wählte das kasachische Parlament (der Oberste Sowjet) Nursultan Nasarbajew, den Vorsitzenden des Ministerrats der Kasachischen Sowjetrepublik, zum Präsidenten. Am 25. Oktober 1990 erklärte Kasachstan seine Souveränität innerhalb der UdSSR. Nursultan Nasarbajew wurde zum Staatsoberhaupt ernannt. Am 1. Dezember 1991 wurde Nasarbajew bei der ersten direkten Präsidentschaftswahl als Präsident der unabhängigen Republik Kasachstan bestätigt. Am 16. Dezember 1991 trat die Unabhängigkeit Kasachstans in Kraft. Kasachisch wurde Amtssprache, die Hauptstadt Alma-Ata hieß ab sofort Almaty, der 16. Dezember wurde Nationalfeiertag. Am 21. Dezember 1991 schloss sich Kasachstan bei einem Treffen in Almaty zusammen mit sieben weiteren ehemaligen Sowjetrepubliken der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) an. Am 15. Mai 1992 unterzeichnen Nasarbajew und der russische Präsident Boris Jelzin einen russisch-kasachischen Freundschafts- und Zusammenarbeitsvertrag, der insbesondere die Unantastbarkeit der gemeinsamen Grenze hervorhebt. Im Dezember 1993 beschloss der nach wie vor amtierende Oberste Sowjet die Selbstauflösung und Neuwahlen für 1994. Bei der ersten freien Parlamentswahl am 7. März 1994 gewannen die den Präsidenten unterstützenden Parteien eine absolute Mehrheit der Stimmen und Sitze. Internationale Wahlbeobachter bezeichneten die Wahlen insgesamt als unfair. Am 8. März 1995 erklärte das Verfassungsgericht diese Wahlen für ungültig. Nasarbajew löste am 28. März 1995 Regierung und Parlament auf. In einem Referendum am 29. April 1995 stimmte die kasachische Bevölkerung mit über 95 Prozent der Stimmen für die Verlängerung der Amtszeit von Nasarbajew bis Ende 2000. In einem weiteren Referendum am 30. August 1995 nahmen die Kasachen mit knapp 90 Prozent der Stimmen eine neue Verfassung an. Die Opposition warf der Regierung Wahlfälschung vor. Die neue Kasachische Verfassung trat am 5. September 1995 in Kraft. Sie beschneidet die Befugnisse des Parlaments zugunsten des Präsidenten. Am 15. September 1995 wurde die Hauptstadt von Almaty ins etwa 800 km nordwestlich gelegene Akmola verlegt. Die Verlegung erfolgte auf Betreiben Nasarbajews, der damit offenbar eventuellen sezessionistischen Bestrebungen des vor allem russisch besiedelten Nordens entgegenwirken wollte. Außerdem sollte die Errichtung einer neuen Hauptstadt \"sinnstiftend\" für die Nation wirken. Regierungssitz blieb vorerst Almaty. Regierung und Parlament zogen am 9. Dezember 1997 von Almaty nach Akmola um. Am Tag darauf wurde Akmola endgültig als offizielle Hauptstadt proklamiert und am 6. Mai 1998 in Astana (seit 2019 Nur-Sultan) („Hauptstadt“) umbenannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte Kasachstans reicht zurück bis in die Altsteinzeit und teilt an vielen Stellen die Geschichte Zentralasiens.", "tgt_summary": "哈萨克斯坦历史叙述了欧亚大陆上的最大草原带以及其众多民族的过去。", "id": 2641173} {"src_title": "Chinesischer Film", "tgt_title": "中国大陆电影", "src_document": [{"title": "Themen und Genres.", "content": "In deutlich stärkerem Ausmaß als beim europäischen und amerikanischen Kino wendet sich das chinesische Kino den Themen interne Familienbeziehungen und Essen zu. Ersteres dominiert in der gesamten ersten Phase des Schaffens von Zhang Yimou mit Filmen wie \"Rote Laterne\" oder \"Leben!\", in den Filmen von Zhang Yang (\"Shower\") oder auch Ang Lees \"Eat Drink Man Woman\", der sich beiden Themen widmet. Hongkong hingegen steuert hier Komödien wie \"God of Cookery\" von Stephen Chow bei. Auch sonst liegt Hongkongs Stärke klar im Genrekino. Hier war und ist das Zentrum der chinesischen Genres Kungfu- und/oder Wuxiafilm. Das Actionkino hat speziell in den 80er und 90er Jahren kräftige Impulse von Regisseuren und Produzenten wie den Johnnies Woo und To erhalten, die mit \"The Killer\" und \"Running out of time\" Klassiker geschaffen haben. Die Filme aus der Volksrepublik stellen dagegen im Allgemeinen höhere cineastische Ansprüche und finden ihren Weg vor allem über internationale Filmfestivals in den Westen. Dabei kann es sich um verrätselte Liebesfilme wie \"Suzhou River\" handeln oder auch um harte, realistische Dramen wie \"Blinder Schacht\", die gesellschaftlich brisante Fragen aufgreifen. In historischen, vom Wuxia angehauchten Dramen wie \"Peking Opera Blues\" oder auch Klassikern wie \"Lebewohl, meine Konkubine\" wird die klassische Pekingoper gespielt, die sich auch in der Geisterkomödie \"Hocus Pocus\" gelungen in die Filmdramaturgie einfügt.", "section_level": 1}, {"title": "Stars und Schauspieler.", "content": "An Stars brachte das chinesische Kino Damen wie Cheng Pei-pei, Gong Li, Zhang Ziyi, Brigitte Lin, Anita Mui oder Maggie Cheung, die chinesische Domäne der Kampfkünstler wie Bruce Lee, Jackie Chan, Sammo Hung, Michelle Yeoh, Jet Li und die Alleskönner Andy Lau, Chow Yun-Fat, Leslie Cheung hervor. Wurden früher die Stars in Hongkong gemacht, gibt es inzwischen immer mehr auch international erfolgreiche Schauspieler aus der Volksrepublik, wie z. B. Gong Li, Zhang Ziyi oder Liu Ye.", "section_level": 1}, {"title": "Filmpreise.", "content": "Die Golden Horse Awards, Taipei sind mit Sicherheit der bedeutendste Filmpreis, auch wenn dies Peking aufgrund von ideologisch-politischen Gründen nicht so sehen mag (siehe Taiwan-Konflikt). 2004 ging der Preis an \"Kekexili\" und damit erstmals an einen Festlandsfilm. Wegen der großen kommerziellen Bedeutung der Hongkonger Filmindustrie sind auch die dortigen Hong Kong Film Awards ein beachtetes Ereignis.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des chinesischen Films.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qing-Kaiserreich und Republik China (1896–1949).", "content": "\"Hauptartikel: Geschichte des frühen chinesischen Films\" Die erste Filmvorführung fand am 11. August 1896 in Shanghai statt. Dort wurden im Xu-Vergnügungspark der französischen Konzession Filme der Brüder Lumière gezeigt. Die Geschichte des genuin chinesischen Films beginnt 1905 in dem Pekinger Fengtai-Photostudio mit dem Abfilmen der Pekingoper \"Der Berg Dingjun\" mit dem damaligen Star der Pekingoper Tan Xinpei. Zum Zentrum des chinesischen Films entwickelte sich Shanghai, wo in den 20er Jahren ein kommerzielles Unterhaltungskino entstand, neben das bald ein intellektuelles, sozial engagiertes Kino trat. Die Machtergreifung im ganzen Land durch die Kuomintang wirkte sich ab 1929 mit ersten Zensurmaßnahmen auf das chinesische Kino aus. Dennoch ging 1930 mit dem, in Zusammenarbeit mit Pathé produzierten, ersten chinesischen Tonfilm \"Sängerin Rote Päonie\" zumindest die technische Entwicklung weiter. Der Ausbruch offener Kriegshandlungen zwischen Japan und China und die Besetzung Shanghais durch japanische Truppen im November 1937 machte der Geschichte der unabhängigen Shanghaier Studios ein Ende. Im kommunistischen Stützpunkt Yan'an formierte sich unter Führung von Yuan Muzhi 1938 die Yan'an-Filmgruppe, die Propaganda für den Befreiungskampf der Kommunisten produzierte.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte des Kinos der Volksrepublik China.", "content": "\"Hauptartikel: Geschichte des Kinos der Volksrepublik China\" Die Machtübernahme der KPCh bedeutete für den chinesischen Film die Festlegung auf eine staatstragende Funktion. Thematisch widmeten sich viele der Filme der Darstellung des Widerstands gegen Japan und der heroischen Rolle der Partei wie in \"Das rote Frauenbataillon\" (1961) von Xie Jin. Neben der klaren politischen Ausrichtung war der Rückgriff auf volkstümliche Kunstformen wie Schattenspiel, Scherenschnitt und Tuschmalerei für den Trickfilm und später der Pekingoper für die Propagandaballetts der Modellopern ein Charakteristikum des chinesischen Films. Die mit 603 bis 1966 entstandenen Spielfilmen recht aktive Produktion wurde während der Kulturrevolution eingestellt. Erst ab 1972 wurden wieder Filme gedreht, die allerdings Gefahr liefen, Zielscheibe politischer Kritik zu werden. Der Tod Maos und der Machtverlust der Viererbande bedeuteten auch für das Kino einen Wendepunkt. Allmählich wurden die politischen Forderungen an die Filmemacher zurückgenommen und Freiräume gegeben, sich auch wieder individuellen Befindlichkeiten widmen zu können. Dies kam mit der sogenannten \"Fünften Generation\" Mitte der 80er Jahre zur Blüte als Filme wie \"Gelbe Erde\" von Chen Kaige und \"Rotes Kornfeld\" von Zhang Yimou erstmals auf internationaler Ebene große Resonanz fanden. Die Kehrseite der politischen Lockerung war die Reduzierung staatlicher Subventionen für die Filmkunst und entsprechend hat sich neben dem Kunstkino auch ein rein kommerzielles Filmschaffen entwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "Hongkong.", "content": "\"Hauptartikel: Hongkong-Kino\" Die Filmindustrie Hongkongs stand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs klar im Schatten von Shanghai und spielt höchstens als Exil für von der KMT verfolgte Regisseure eine Rolle. Diese meist linksgerichteten Filmemacher verloren ab 1949 angesichts der aggressiven Politik der VR China und antikommunistischer Maßnahmen der Regierung der Kronkolonie rasch an Bedeutung. Stattdessen etablierte sich ein kommerzielles Kino, das weniger an gesellschaftlicher Avantgarde als an Unterhaltung und Rendite interessiert war. In den 50ern etablierten sich mit Shaw Brothers, Cathay Film Productions und Golden Harvest die Konzerne, die das Hongkonger Filmschaffen bis heute beherrschen. Weltweiten Einfluss erlangte das Hongkong-Kino in den 1970er Jahren, als Martial-Arts-Filme in Europa und Amerika ein Publikum fanden. Von Cineasten wegen simpler Handlungsstrukturen geschmäht, boten sie ihren Fans eine im Westen bis dato unbekannte Show der Körperbeherrschung. Bedeutendster Darsteller dieser ersten Welle von Kungfu-Filmen war Bruce Lee, der in kurzer Zeit zu einem Weltstar wurde. Sein Erbe wurde von Jackie Chan angetreten, bis heute einer der produktivsten Kungfu-Darsteller. Einer der einflussreichsten Regisseure und Produzenten ist Tsui Hark, der gemeinsam mit Ching Siu-Tung (程小东/程小東) für Klassiker des Wuxia-Genre wie die \"Swordsman\"-Trilogie verantwortlich ist. Seit den 1990er Jahren hat auch das Genre Actionfilm aus HK kräftige Impulse erhalten. Dafür stehen Regisseure wie Johnnie To (杜琪峰) oder John Woo, der nach Hollywood gerufen wurde, um auch dort das Genre wiederzubeleben. Der Einfluss des Hongkong-Kinos auf Hollywood zeigt sich nicht zuletzt in Filmen wie \"Matrix\", die sich an der Akrobatik des Vorbilds orientieren oder an Personen wie Quentin Tarantino, die sich offen zu ihrer Vorliebe für den HK-Film bekennen. Trotz der Dominanz des reinen Unterhaltungskinos haben sich einige Filmemacher aus Hongkong mit anspruchsvollen Inhalten einen Namen gemacht. Dazu zählen Ann Hui (许鞍华/許鞍華), Wong Kar-wai, Stanley Kwan und Fruit Chan. Eng verknüpft ist das Filmwesen in Hongkong mit der Musikbranche. Sehr viele Schauspieler sind gleichzeitig bekannte Sänger, wie zum Beispiel Faye Wong, Anita Mui, Andy Lau, Tony Leung Chiu Wai, Tony Leung Ka-Fai oder Leslie Cheung. Viele dieser Schauspieler-Sänger steuern häufig Filmmusik zu ihren Filmen bei.", "section_level": 2}, {"title": "Retrospektiven.", "content": "In den letzten Jahren gab es eine ganze Reihe von Retrospektiven zur chinesischen Filmgeschichte, unter anderem auf europäischen Festivals. So zeigten die 62. Filmfestspiele von Venedig (2005) eine ganze Reihe chinesischer Klassiker, 2009 zeigte das New York Film Fest unter dem Titel \"(Re)Inventing China: A New Cinema for a New Society\" eine Retrospektive zum chinesischen Kino von 1949 bis 1966 (vor die Kulturrevolution), 2013 zeigt die Gruppe The Canine Condition im Berliner Arsenal unter dem Titel \"Ein Lied um Mitternacht\", die bislang umfassendste Retrospektive zum chinesischen Kino in Deutschland und im Sommer 2013 zeigt das Festival Cinema ritrovato in Bologna eine Retrospektive zu Xie Jin. Seit 2013 gibt es auch in München ein Festival des Chinesischen Film, die Münchner China Filmtage.", "section_level": 1}, {"title": "Beijing Independent Film Festival.", "content": "Das Festival der Stiftung \"Li Xianting Film Fund\" fand ab 2006 statt. Die 11. Ausgabe sollte mit 76 Filmen am Programm von 23. bis 31. August 2014 in Songzhuang laufen, einer bei Künstlern beliebten Vorstadt von Peking. 2 der 3 Organisatoren wurden am Tag vor der Eröffnung von Einsatzkräften mitgenommen und mussten unterschreiben, das Festival abzusagen. Das Abstellen des Stroms wurde angekündigt. Schon 2013 wurden öffentliche Aufführungen abgesagt und 2012 wurde der Strom abgesperrt. Das Büro von Li Xianting, Filmkritiker und Gründer der Stiftung, wurde von Polizei durchsucht, gesammeltes Material aus mehr als 10 Jahren konfisziert. Der künstlerische Direktor Wang Hongwei sagte: \"“In the past few years, when they forced us to cancel the festival, we just moved it to other places, or delayed the screenings,” he said. “But this year, we cannot carry on with the festival. It is completely forbidden.”\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit dem Begriff Chinesischer Film wird die in China produzierte Filmkunst zusammenfassend bezeichnet. Die chinesische Bezeichnung \"diànyǐng\" () bedeutet wörtlich „elektrische Schatten“ und verweist damit auf die lange Tradition des chinesischen Schattenspiels, die dem Kino als erzählendem Medium vorausgegangen war.", "tgt_summary": "中国大陆电影是指1949年后,中华人民共和国政府统治下的中国大陆地区所拍摄的电影。自1949年中华民国政府退守台湾,华语电影方开始分庭抗礼。影艺界人士大多集中在上海或移居香港、台湾及世界其他地区。中华人民共和国建立之后至文化大革命时,大陆电影内容多以政治角度出发。虽有佳作存在,但随着政治氛围的紧张、政治审查逐渐严格以及电影人在历次政治运动中被斗垮,大陆电影业进入了长期低迷停滞时期。1980年代,大陆实行改革开放,政治氛围宽松,电影生产才开始复苏。", "id": 320707} {"src_title": "Nordasien", "tgt_title": "北亚", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das im 13. Jahrhundert errichtete Mongolenreich umfasste auch den Süden Nordasiens. Nach dem Untergang der Goldenen Horde um 1500 drangen russische Kosaken, Händler und Kolonisten nach Osten, gründeten Siedlungen und trieben Handel, vor allem mit Pelzen und Edelmetallen. Die Kosaken eroberten 1582 das tatarische Khanat Sibir in der Nähe des heutigen Tobolsk; um 1600 floh der letzte Khan. Die Vorstöße der Kosaken erfolgten entlang der sibirischen Flüsse und 1607 erreichten sie den Jenissei, 1632 die Lena, bis sie 1636 den Pazifik erreichten. Die sibirischen Völker wie die Burjaten, Chanten und Korjaken leisteten jedoch Widerstand und so zog sich die russische Eroberung Sibiriens bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts hin. 1689 schlossen Russen und Chinesen den Vertrag von Nercink, 1727 den Vertrag von Kjachta, in beiden wurden Grenzen und der Handel geregelt. Eine Forschungsexpedition führte Bering nach Kamtschatka, weitere bedeutende Entdecker waren Gerhard Friedrich Müller und Johann Georg Gmelin. 1829 reiste auch Alexander von Humboldt durch Sibirien. Chabarowsk wurde 1858 gegründet und – nach dem Vertrag von Aigun mit China – Wladiwostok 1860. Im Jahr 1891 erfolgte der symbolische erste Spatenstich für die Transsibirische Eisenbahn, die im Herbst 1904 erstmals durchgängig befahrbar war. 1915 erhielt im zweiten Vertrag von Kjachta die Äußere Mongolei Autonomierechte. 1921 installierte die Sowjetunion in der Äußeren Mongolei eine Marionettenregierung, welche 1924 die Mongolische Volksrepublik als sowjetischen Satellitenstaat proklamierte. Bereits 1920 hatte Sowjetrussland als „Pufferstaat“ die Fernöstliche Republik gegründet. Zur Geschichte siehe auch die Geschichte Sibiriens und die Geschichte des russischen Fernen Ostens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nordasien ist eine Großregion im Norden des Kontinentes Asien.", "tgt_summary": "北亚是亚洲次区域,由西伯利亚和俄罗斯远东组成,位于乌拉尔山脉以东、以及阿尔泰山脉以北。该区域因全属俄罗斯领土,有时也被称为亚洲俄罗斯(相对于西部较小但人口密度较高的欧洲俄罗斯),或直接以该区域内的主要区块「西伯利亚」代称。总人口为3000万。其占亚洲面积的三分之一,亦占俄罗斯领土的75%以上,但仅占俄罗斯人口的22%,密度为2.5人/平方公里(6.5人/平方英里)。过去亦有将蒙古包括入北亚的范围内,但一般来说,北亚仅指俄罗斯亚洲部分。", "id": 1607398} {"src_title": "Fasan", "tgt_title": "雉鸡", "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Der Fasan gehört mit 70–90 cm Körperlänge beim Männchen (wobei etwa 45–60 cm auf den langen, spitzen Schwanz entfallen) und 55–70 cm beim Weibchen (dessen Schwanz etwa 20–25 cm lang ist) zu den mittelgroßen Hühnervögeln. Die Flügellänge liegt bei mitteleuropäischen Hähnen zwischen 230 und 267 mm, bei der Henne zwischen 218 und 237 mm. Einige Unterarten weisen größere Maße auf. Das Gewicht eines adulten Hahnes beträgt zwischen 1,4 und 1,5 kg, das einer Henne zwischen 1,1 und 1,4 kg. Die Füße sind unbefiedert. Männchen haben einen nach hinten gerichteten Sporn am Lauf, der mit dem Alter in der Länge wächst. Weibchen haben an Stelle des Sporns einen kleinen Knopf, der auch fehlen kann. Die Iris ist beim Hahn blass orange, bei der Henne orange bis bernsteinfarben und bei Küken braun. Der Schnabel ist beim Hahn grünlich hornfarben, bei der Henne dunkel bräunlich hornfarben. Die Geschlechter weisen einen deutlichen Sexualdimorphismus bezüglich des Gefieders auf.", "section_level": 1}, {"title": "Männchen.", "content": "Beim Hahn sind Kopf und Hals glänzend dunkelgrün, wobei die glänzenden Partien auf dem Scheitel bronzefarben, an den Halsseiten purpur bis blau überhaucht sind. Die Federn am Hinterkopf sind verlängert und bilden die gattungstypischen „Federohren“. Die nackten Kopfseiten sind intensiv rot und tragen Schwellkörper, die zur Fortpflanzungszeit zu Stirn- und Kinnlappen erweitert sind und als „Rosen“ bezeichnet werden. Eine kleine, schmale Partie unter dem Auge ist befiedert. Die Federn an Nacken, Brust, Körperseiten und Flanken sind kupferfarben bis rötlich golden mit dunklerer Basis und tragen einen blauschwarz glänzenden Saum oder einen entsprechenden Spitzenfleck. Zur Brust hin sind sie deutlich gerundet", "section_level": 2}, {"title": "Weibchen.", "content": "Im Gegensatz zu dem des Hahns ist das Kleid der Henne recht unauffällig und hat eine insgesamt bräunliche Tarnfärbung. Der Scheitel ist schwarzbraun mit hellen Säumen und Binden, die Halsoberseite zeigt ein Rötlichbeige mit schwarzen, subterminalen Flecken. Zügel und Überaugenstreif sowie ein Fleck zwischen dem Auge und den Ohrdecken sind hellbeige. Letzterer ist unten schmal schwarz gerandet. Das Kinn ist rötlich beige, Kehle und Vorderbrust sind rötlichbraun mit dunklen Federzentren", "section_level": 2}, {"title": "Jungvögel.", "content": "Das Dunenkleid ist unterseits rahmfarben bis beige, oberseits etwas dunkler gelblich braun gefärbt. Vom Scheitel verlaufen ein breiter, dunkel gefasster, rotbrauner Streifen, helle Scheitelseitenstreifen und dunkle Überaugenstreifen bis in den Nacken. Hinter dem Auge befindet sich ein dunkler Fleck. Das Kopfmuster setzt sich auf dem Rücken mit breitem Mittelstreif und blasseren Seitenstreifen fort.", "section_level": 2}, {"title": "„Jagdfasan“.", "content": "In Europa und anderen Teilen der Welt, in denen die Art eingebürgert wurde, gibt es Mischformen mit den Merkmalen meist mehrerer Unterarten, die man unter der Bezeichnung „Jagdfasan“ zusammenfasst. Je nach Ausprägung der Unterartmerkmale kann man vor allem zwei Typen unterscheiden. Der colchicus\"-Typ („Böhmischer Kupferfasan“) ist der oben beschriebenen Nominatform recht ähnlich. Der torquatus\"-Typ („Chinesischer Reisfasan“) zeigt einen mehr oder weniger ausgeprägten weißen Halsring, der zur Brust oder zum Nacken hin offen sein kann. Zudem zeigt diese Form meist einen helleren Scheitel und einen oft", "section_level": 2}, {"title": "Mutationen und Zuchtformen.", "content": "In der Fasanenzucht sind immer wieder Mutationen aufgetreten, von denen einige als reinvererbende Rassen herausgezüchtet wurden und mehrere auch gelegentlich neben den beschriebenen Haupttypen in freilebenden Populationen auftreten. Der häufigste Typ ist der \"tenebrosus\"-Typ. Obwohl er dem japanischen Buntfasan (\"Phasianus versicolor\") nicht unähnlich ist, handelt es sich um eine melanistische Form – Mischformen mit letzterer Art sehen deutlich anders aus. Er entstand um 1880 in Norfolk und hat sich seit den 1930er Jahren vor allem in England und Amerika durchgesetzt. Die Oberseite des Männchens ist überwiegend metallisch grün. Flügeldecken und Unterbauch sind dunkel bräunlich und der Schwanz goldbraun mit bronzefarbenen Säumen und schwarzer Bänderung. Brust- und Körperseiten zeigen eine purpurglänzend dunkelblaue Färbung mit isabellfarbenen Schaftstreifen. Die Henne ist rußschwarz. Eine weitere Mutation ist der Isabellfasan, bei dem die verschiedenen, sonst kupferfarbenen und rotbraunen Partien des Männchens blass isabellfarben sind, Kopf und Hals aber wie sonst auch glänzend dunkelgrün. Die Variante tritt auch bei wildlebenden Populationen auf und pflanzt sich meist reinerbig fort. Zwei weitere Mutationen sind der Weiße Jagdfasan, der nahezu pigmentlos ist, und der Gescheckte Jagdfasan, bei dem man eine rotscheckige und eine blauscheckige Variante unterscheidet. Hierbei handelt es sich meist um reine Zuchtformen.", "section_level": 3}, {"title": "Mauser.", "content": "Die Mauser der Altvögel ist eine Vollmauser; sie findet nach der Fortpflanzungszeit ab Juni oder Juli statt und ist meistens bis September, manchmal erst im Oktober abgeschlossen. Hähne mausern etwas früher als", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Der Fasanenhahn verfügt über ein breites Lautrepertoire, das zu einem großen Teil aus unmelodisch rauen, krähenden oder metallisch lauten Rufen besteht. Häufigster Ruf ist der Revierruf, der zur Fortpflanzungszeit, vereinzelt aber auch im Herbst zu hören ist – ein zweisilbiges, lautes und unmelodisches \"göö-gock\" oder \"kotock\" (Hörbeispiel). Die individuellen Rufe einzelner Hähne sind dabei auch für das menschliche Ohr gut zu unterscheiden. Diesjährige Hähne äußern im Herbst bereits eine noch nicht ganz ausgereift klingende Variante. Aufgescheuchte Hähne geben ein \"gögök\" ähnlicher Qualität von sich, das bei Aufregung gereiht vorgetragen wird und sich zu einem fast kreischenden \"kuttuk-kuttuk kuttuk kuttuk-uk\" steigern kann (Hörbeispiel). Beim abendlichen Aufsuchen des Schlafplatzes wird zur Fortpflanzungszeit ein", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten und Aktivität.", "content": "Der Fasan schreitet meist mit recht langen Schritten, wobei der Schwanz in der Waagerechten oder schräg in die Höhe gehalten wird. Wird er aufgescheucht, fliegt er geräuschvoll auf, aber meist nur über kurze Strecken. Geschieht dies mehrfach, versucht er schließlich, zu Fuß zu entkommen und Deckung zu finden. Er läuft schnell und ausdauernd. Der Flug wirkt unbeholfen mit flatterndem Flügelschlag, ist aber mit 40–60 km/h recht schnell. In dichtem Gelände fliegt der Fasan oft nahezu senkrecht auf. In den Sumpfgebieten seines mittelasiatischen Verbreitungsgebiets bewegt sich der Fasan zum Teil auch über kurze Strecken schwimmend fort. Fasanen schlafen meistenteils in Bäumen, manche Unterarten wohl auch auf dem Boden", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die natürliche Verbreitung des Fasans erstreckt sich durch den Süden der Zentral- und Ostpaläarktis sowie über Teile der Orientalischen Region. Sie reicht zum einen vom Schwarzen Meer in einem breiten Gürtel südlich der Wald- und Steppenzone ostwärts bis ins westchinesische Qinghai und zum Südrand der Gobi. Das Areal ist hier sehr stark zergliedert, wobei die Teilareale meist auf einzelne Unterarten entfallen und größtenteils isoliert voneinander liegen. Zum anderen erstreckt sich östlich davon vom äußersten Südosten Sibiriens und dem nordöstlichen China ein großes, geschlossenes Areal südwärts über den größten Teil Chinas sowie Korea und Taiwan bis in", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Variation.", "content": "Die geografische Variation der Weibchen ist wenig ausgeprägt, die der Männchen aber sehr deutlich, so dass über 30 Unterarten in 5 Gruppen unterschieden werden können. Dabei verlaufen die Unterschiede teils sehr allmählich (klinal), teils gibt es deutliche Brüche zwischen geografisch benachbarten Populationen. Ein Merkmal, das in einer deutlich klinalen Reihe variiert, ist die Ausprägung der überwiegend kupferfarbenen Brustfedern, die bei den westlichen Unterarten an der Spitze wenig eingekerbt und breit schwarz gerandet, nach Osten hin stärker eingekerbt und schmal schwarz gerandet bis bespitzt sind.", "section_level": 1}, {"title": "\"torquatus\"-Gruppe.", "content": "Die Unterarten dieser Gruppe, die vorwiegend in China beheimatet ist, zeigen einen grünlich- oder bläulichgrauen Bürzel und bläulichgraue Oberflügeldecken. Der Schwanz ist auf gelblich- bis olivbraunem Grund breit schwarz", "section_level": 2}, {"title": "\"tarimensis\"-Gruppe.", "content": "Diese beiden Unterarten stehen zwischen den westlichen und den chinesischen Unterarten. Die Brustfedern sind relativ", "section_level": 2}, {"title": "\"mongolicus\"-Gruppe.", "content": "Diese Gruppe bewohnt – im Gegensatz zu dem, was der Name impliziert – nicht die Mongolei, sondern lebt westlich des", "section_level": 2}, {"title": "\"principalis\"-Gruppe.", "content": "Diesen Unterarten fehlt der Halsring oder er ist nur angedeutet. Die Oberseite ist", "section_level": 2}, {"title": "\"colchicus\"-Gruppe.", "content": "Diese Gruppe ist eher purpurn getönt und der Halsring fehlt. Die Oberflügeldecken", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Von einigen Autoren wird auch der in Japan beheimatete Buntfasan (\"Phasianus versicolor\") mit den drei Unterarten \"versicolor\", \"robustipes\" und \"tanensis\" dem Fasan zugeordnet. Dafür spricht, dass die Ausprägung der Brustfedern die eindeutige Fortsetzung der", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Fasan benötigt in seinem Lebensraum ausreichende Deckung, offene Flächen, die zur Nahrungsaufnahme und zur Balz genutzt werden können, sowie ein ganzjährig gewährleistetes Nahrungsangebot. Eine weitere Voraussetzung ist das Vorhandensein von Trinkwasser: Besonders in den Trockengebieten Mittelasiens ist die Art daher an Flussläufe und Gewässer gebunden, doch auch in anderen Teilen des Verbreitungsgebiets werden solche Lebensräume bevorzugt angenommen. Im Winter schneereiche Gebiete werden gemieden, was oft die Höhenverbreitung limitiert. Im Sommer begnügt sich die Art teils auch mit notdürftiger oder kleinräumiger Deckung; im Winter muss diese auch bei strenger Witterung genügend Schutz bieten. Ist dies im Sommerrevier nicht gegeben, findet zum Winter hin ein Biotopwechsel statt. Die Art wandert aber meist nur wenige Kilometer. Aufgrund der geselligen Lebensweise im Winterhalbjahr können dann ganze Populationen mit relativ kleinen Überwinterungsgebieten auskommen. Die ursprüngliche Verbreitung der Art liegt aufgrund dieser Ansprüche vor allem südlich der geschlossenen Wald- und Steppenzonen, wo natürlicherweise ein kleinräumiges Mosaik aus Feuchtgebieten, lichten Wäldern und Buschland sowie offenen Gras- und Halbwüsten optimale Bedingungen bietet. Diese Bedingungen finden sich auch in der europäischen Kulturlandschaft, so dass sich die Art hier im Vergleich zu anderen Hühnervögeln recht erfolgreich einbürgern ließ. Die einzelnen Unterarten unterscheiden sich dabei in ihren ökologischen Ansprüchen teils recht deutlich, was sich auch in den unterschiedlichen Einbürgerungserfolgen niedergeschlagen hat und an Orten, wo", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Nahrung des Fasans ist weitgehend vom Angebot bestimmt, den allergrößten Anteil macht dabei aber pflanzliche Kost aus. Lediglich in den ersten vier Lebenswochen besteht sie überwiegend aus Insekten, danach nimmt der Anteil der tierischen Nahrung stark ab. Die pflanzliche Nahrung besteht meist aus Sämereien, aber auch aus unterirdischen Pflanzenteilen wie Brutknöllchen, Zwiebeln und Wurzeln. Das Spektrum reicht dabei von den winzigen Samen kleiner Nelkengewächse bis hin zu Nüssen oder Eicheln. Hartschalige Früchte werden genauso gefressen wie für den Menschen giftige Beeren. Im ausgehenden Winter und im Frühling werden vermehrt Sprosse und frische Blättchen aufgenommen. Das Spektrum der", "section_level": 1}, {"title": "Wanderungen und Wintergesellschaften.", "content": "Im Allgemeinen ist der Fasan ein Standvogel. Bietet das Sommerrevier nicht genug Deckung oder Ernährungsmöglichkeiten, dann wird lediglich das Biotop gewechselt. Die Wanderungsbewegungen finden bei Bedarf statt und liegen meist bei wenigen Kilometern. Nur von den nördlichen Unterarten \"Ph. c. turcestanicus\", \"mongolicus\" und \"pallasi\" sind jährliche Abwanderungen über teils größere Strecken bekannt. Sie wandern schon frühzeitig im Jahr aus schneereichen Bergregionen in die Ebenen ab. Ist der Fasan zur Brutzeit territorial, so lebt er im", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Fasanen werden im ersten Jahr geschlechtsreif. Während junge Hähne schon im ersten Herbst fortpflanzungsfähig sind, reifen die Ovarien der Hennen erst im Frühjahr. Zur Fortpflanzungszeit lebt der Fasan in Harem-Polygynie, ein Hahn verpaart sich meist mit ein bis zwei, manchmal drei oder mehr Hennen. Einen Extremfall stellt der Bericht von einem Hybridfasan aus den USA dar, der einen Harem von 16 Hennen hielt. Nach der Auflösung der Wintergesellschaften besetzt der Hahn ein Revier, in dem er hindurchziehende Hennen an sich zu binden versucht. Ist dies erfolgreich, begleitet er die Hennen auf den täglichen Streifzügen durch das Revier. Die Balz findet jeweils paarweise statt. Nach erfolgreicher Begattung sondert sich das Weibchen vom Harem ab und geht alleine dem Brutgeschäft innerhalb des Reviers nach, während der Hahn sich gegebenenfalls mit weiteren Weibchen verpaart. Sind alle Hennen am Brüten, verliert der Hahn das Interesse am Revier und verteidigt es nicht weiter. Nur in seltenen Ausnahmefällen wurde davon berichtet, dass Hähne sich am Brutgeschäft und der Jungenaufzucht beteiligten. Nach der Brutzeit vergesellschaften sie sich dann zum Teil wieder mit Trupps, die sich aus diesjährigen Jungvögeln zusammensetzen. Die Fortpflanzungszeit liegt im gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet mit leichten geografisch und witterungsbedingten Verschiebungen zwischen März und Juni. In Mitteleuropa beginnt sie ab Mitte März und ist meist gegen Ende Mai oder Anfang Juni abgeschlossen. Kopulationen wurden von Ende März bis Ende Juni festgestellt. Es findet nur eine Jahresbrut statt. Bei Gelegeverlust kommt es aber bis zu zwei Mal zu Nachgelegen, so dass späte Bruten im August und September nicht selten sind. Abweichungen von der üblichen Phänologie kann es in Gebieten geben, in denen der Fasan eingeführt wurde. So beträgt die Dauer der Fortpflanzungszeit im klimatisch günstigen Neuseeland teilweise bis zu acht Monate. Hier kommt es wohl auch zu Zweitbruten.", "section_level": 1}, {"title": "Revierverhalten.", "content": "Erste Anzeichen von Revierverhalten kann es in den Wintertrupps der Hähne schon bei warmer Witterung im Herbst und dann wieder ab Februar geben. Die Gesellschaften lösen sich aber meist erst bei dauerhaft mildem Wetter ab März auf. Ranghohe Hähne werden dabei oft von einem rangniederen Tier begleitet. Sie patrouillieren nun auf festgelegten Wegen durch ein Revier, das oft dem vom Vorjahr entspricht, und lassen immer häufiger und regelmäßig den Revierruf hören. Sie dulden zunächst noch die rangniederen „Trabanten“ in ihrer Nähe, später werden diese aber als Rivalen vehement vertrieben und ziehen sich an die Reviergrenzen zurück, wo sie auf eine Gelegenheit warten, ein eigenes Revier zu besetzen oder in Abwesenheit des Revierinhabers Kontakt zu dessen Hennen zu suchen. Nicht selten kommt es dabei zu Kopulationsversuchen. Manche dieser Hähne wandern hingegen ab und mitunter gelingt ihnen die Besiedelung neuer Gebiete. Der Fasanenhahn bekundet seinen Revieranspruch durch lautes Rufen, das er auf dem", "section_level": 2}, {"title": "Anpaarung und Balz.", "content": "Die Wintergesellschaften der Weibchen lösen sich etwa zur Zeit der Revierbildung bei den Hähnen auf, und die Hennen streifen hernach auf offenen Flächen durch die bereits besetzten Reviere. Sie werden dann von den balzenden Hähnen umworben, die um die Hennen mit gesträubtem Rückengefieder, geschwollenen roten Gesichtspartien und gefächertem Schwanz herumlaufen und ihnen dabei mit abgesenktem Flügel die Seite zuwenden. Mittels der Luftsäcke erzeugen sie dabei ein zischendes Geräusch und lassen die Schwanzfedern geräuschvoll vibrieren. Nach der Anpaarung gesellt sich die Henne gegebenenfalls zu einem bestehenden Harem. Der Hahn folgt nun offenbar auf den täglichen Streifzügen den Hennen, die zum Teil auch durch ihren Aktionsradius die Größe des Reviers beeinflussen und damit auch Revierstreitigkeiten zwischen Hähnen herbeiführen können. Während", "section_level": 2}, {"title": "Nestbau, Gelege und Bebrütung.", "content": "Das Nest besteht aus einer flachen Mulde von 12–27 cm Durchmesser und 2–12 cm Tiefe. Diese ist entweder schon vorhanden oder wird vom Weibchen ausgescharrt oder geformt und höchstens mit einigen spärlichen Halmen, Wurzeln oder Reisern ausgekleidet. Sie befindet sich meist auf dem Boden und ist von der Krautschicht oder der unteren Strauchschicht gut gedeckt. Oft werden Nester am Rande von Dickichten oder Hecken angelegt und nicht selten stehen sie in der Mitte von Grasbulten. Einige Nester finden sich auch erhöht auf Heuballen oder Kopfweiden oder auch in verlassenen Nestern von Tauben, Krähen oder Greifvögeln. Diese können sich bis zu 10 m hoch befinden. Die mäßig bis stark glänzenden Eier sind", "section_level": 2}, {"title": "Jungenaufzucht.", "content": "Junge Fasanen sind Nestflüchter, die nach dem Schlüpfen nur wenige Stunden zum Trocknen im Nest bleiben, dann der Henne folgen und in deren Nähe eigenständig ihre Nahrung suchen.", "section_level": 2}, {"title": "Sterblichkeit und Alter.", "content": "Im natürlichen Verbreitungsgebiet in Mittelasien zählen zu den hauptsächlichen Prädatoren Goldschakal, Rotfuchs und Rohrkatze, verwilderte Hauskatzen und streunende Hunde sowie Greifvögel, Eulen und Rabenvögel. Der Anteil der Gelegeverluste liegt mit 42 und 85 % oft recht hoch. Aufgrund von Nachgelegen haben jedoch meist 70–80 % der Weibchen einen Bruterfolg. Durchschnittlich liegt die Anzahl der überlebenden Jungvögel bis zum Zeitpunkt der Selbständigkeit", "section_level": 1}, {"title": "Bestandsentwicklung.", "content": "Der Fasan ist zwar die einzige Hühnervogelart, die mit wirklichem Erfolg außerhalb ihrer natürlichen Verbreitung angesiedelt wurde, jedoch unterliegen die Bestände dort immer großen Schwankungen und können meist nicht auf Dauer ohne Aussetzungen von Zuchtvögeln und Winterfütterungen überleben. Besonders deutlich wurde dies während und nach dem Zweiten Weltkrieg, als in Mitteleuropa die Bestände bis auf Restvorkommen in optimalen Habitaten fast vollständig zusammengebrochen waren und nur durch massive Aussetzungen in den 1950er- und 60er-Jahren wieder auf den alten Stand gebracht werden konnten. In den Niederlanden gab es um die 1990er-Jahre starke Rückgänge (um 50 %), nachdem Aussetzungen weitgehend unterbunden worden waren, und in Baden-Württemberg", "section_level": 1}, {"title": "Fasan und Mensch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbreitungsgeschichte.", "content": "Die Verbreitung des Fasans durch den Menschen ist zum Teil recht gut durch historische Quellen belegt, wird aber nur ungenügend durch archäologische Befunde gestützt. Ein Problem ist zudem die Differenzierung zwischen der Haltung in Zuchtbetrieben und der durch Auswilderung begründeten freilebenden Populationen. Zwischen diesen Phasen der Ausbreitung kann oft ein erheblicher Zeitraum liegen, wie beispielsweise in Dänemark, wo seit 1560 Fasanenhaltungen belegt sind, die endgültige Einbürgerung aber offenbar erst 1840 stattgefunden hat. Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. ist die Art bei den Griechen bekannt und wurde dort offenbar gehalten, wie griechische Grabinschriften zum Gedenken an „Fasanenmeister“ (φασιανάριοι) belegen. Vermutlich gelangten die Vögel über den Schwarzmeerhandel dorthin. Die nächsten Nachweise stammen aus der Zeit der Ptolemäer, dann gibt es erst wieder Erwähnungen aus der Römischen Kaiserzeit. Wie weit der Fasan durch die Römer verbreitet wurde und ob es zu diesen Zeiten in Mittel- und Westeuropa schon freilebende Populationen gab, ist nicht bekannt. Auch im frühen Mittelalter beziehen sich die meisten Nachweise auf die", "section_level": 2}, {"title": "Mythologie und Kulturgeschichte.", "content": "Der Name des Fasans stammt aus der altgriechischen Argonautensage. Wie Agatharchides und später Martial berichten, fangen Jason und seine Mitstreiter am Fluss Phasis prächtige bunte Hühnervögel. Nach dem damaligen Namen der Landschaft – Kolchis – wählte Linné \"colchicus\" als Artname. Auch sonst gibt es bei den Griechen einige Erwähnungen: Aristophanes verspottet in einer seiner Schriften einen Fasanenzüchter namens Leogoras, und Aristoteles erwähnt das Sandbaden des Fasans gegen Läuse. Bei den Römern schreibt Plinius über die Federohren des Fasans, Seneca nutzt ihn in seinen „Dialogen“ als Symbol für Tafelluxus. Galenus beschreibt Fleisch und Eier als bekömmlich. Aus der Antike sind zudem über 100 farbige Mosaike bekannt, die die Art zeigen. Im Mittelalter galt der Fasan als Inbegriff der Luxusspeisen und der Schwelgerei, er spielte aber auch in der Volksmedizin eine Rolle, wo Blut, Fett, Galle und Kot sowie als Räuchermittel die Federn Verwendung fanden. In Pesttraktaten wurde der Verzehr gegen Fieber und Pest empfohlen. In mittelalterlichen Buchmalereien tritt der", "section_level": 2}, {"title": "Bejagung.", "content": "Da sich der Fasan in der Kulturlandschaft der gemäßigten Breiten verhältnismäßig gut hält, sein Sozial- und Fortpflanzungsverhalten für einen ständigen „Überschuss“ nichtterritorialer Hähne sorgt und die Reproduktionsfähigkeit recht hoch ist, ist er ein Jagdwild, das sich intensiv bewirtschaften lässt. Zudem ist die Art kulinarisch attraktiv, und Jäger schätzen, dass die aufgescheuchten Vögel recht hoch auffliegen, was sie für die Schießjagd prädestiniert. Noch bis 1900 gehörte der Fasan in Deutschland zum Hochwild, und in vorigen Jahrhunderten war die Jagd vielerorts den Landesherren vorbehalten. Wildbann und spezielle Jagdgesetze sind seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar, und Wilderei wie die Entnahme von Eiern wurden bis in die Neuzeit mit hohen (Geld-)Strafen belegt. Im Mittelalter wurde der Fasan mit Netzen, Fangschlingen, Armbrust und Bogen bejagt. Bedeutender war aber die Beizjagd mit dem Habicht und größeren Falkenarten.", "section_level": 2}, {"title": "Hege und Aussetzung.", "content": "Wenn sich auch freilebende Populationen des Fasans recht gut in der Kulturlandschaft Europas und Nordamerikas halten, sind doch meist Hegemaßnahmen und Aussetzungen erforderlich, um den Bestand auf Dauer aufrechtzuerhalten. Fasanenhöfe, die die Aufzucht für gezielte Aussetzungen in großem Maßstab betrieben, sind seit dem ausgehenden Mittelalter belegt. Man unterscheidet zwischen Zuchtfasanerien, die in großen Ausmaßen und unter künstlichen Bedingungen Eier und Jungvögel produzieren,", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der Fasan wird als delikates Wildgeflügel geschätzt, das zur Jagdsaison auf Märkten aber auch ganzjährig in manchen Fleischereien und Feinkostgeschäften sowie tiefgefroren in Supermärkten angeboten wird. Nicht selten stammen die Vögel dann aus Intensivtierhaltung. Das magere, helle Fleisch frischtoter Fasanen ähnelt geschmacklich dem Hühnerfleisch, erst wenn der Vogel einige Zeit abgehangen hat, entwickelt es den typischen, milden Wildgeschmack.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Fasan (\"Phasianus colchicus\") ist eine Vogelart aus der Ordnung der Hühnervögel. Wie bei anderen Fasanenartigen fällt der Hahn durch sein farbenprächtiges Gefieder und seine deutlich längeren Schwanzfedern auf. Hennen zeigen eine bräunliche Tarnfärbung. Der Ruf des Hahns ist ein lautes, charakteristisches und oft gereihtes \"gö-göck\" ().", "tgt_summary": "雉鸡(学名:)又名环颈雉,俗称野鸡、华虫,是雉科雉属的鸟类。", "id": 1369755} {"src_title": "Haarlem", "tgt_title": "哈勒姆", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Haarlem liegt am nordwestlichen Rand der „Randstad“. Die Gemeinde grenzt im Uhrzeigersinn an die Gemeinden Velsen, Haarlemmermeer, Heemstede und Bloemendaal. Östlich liegen Amsterdam (19 km) und der Flughafen Schiphol (13 km). Die Häfen von IJmuiden liegen im Norden und die Nordseeküste ist ca. 7 km westlich von Haarlem. Die Stadt hat eine wichtige regionale Funktion. Ihr primäres Versorgungsgebiet ist der nördliche Teil von Südholland, Bollenstreek, Zuid-Kennermerland, IJmond und ein Teil vom Haarlemmermeer. Die Gemeinde Haarlem ist aufgeteilt in fünf Stadtteile, neun Viertel und vierzig sogenannten „buurten“, was so viel bedeutet wie Nachbarschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Haarlem entstand als Geestsiedlung an der Spaarne und entwickelte sich auf dem Verbindungsweg von Süd nach Nord. Die Stadt wurde Residenz der Grafen von Holland. Graf Wilhelm II. von Holland verlieh Haarlem 1245 Stadtrechte. Ein Kontingent der Bürger von Haarlem hatte früher in diesem Jahrhundert, 1217–1219, unter Graf Wilhelm I. mit mehreren Schiffen am Fünften Kreuzzug teilgenommen. Daher findet sich bis heute ein Schwert und ein Kreuz im Stadtwappen, die an die legendenhaft verklärten Leistungen dieser Haarlemer Kreuzfahrer während der Belagerung von Damiette in Ägypten (1218) erinnern sollen. Im Jahr 1429 bekam die Stadt das Zollrecht. Das spätmittelalterliche Haarlem kannte Textilherstellung, Schiffbau und viele Bierbrauereien. Der Reichtum ging zu Ende durch einen etwa dem deutschen Bundschuh-Aufstand ähnelnden Bürgerkrieg namens „Hoeker und Kabeljau-Streit“ \"(Hoekse en Kabeljauwse Twisten)\" und den Aufstand der Käser und Bäcker \"(Kaas- en Broodvolk)\". Im Jahr 1573 fiel die Festung nach einer monatelangen spanischen Belagerung durch Don Fadrique (Sohn des bekannten \"Herzogs von Alba\"). Nach dem Vertrag von Veere zogen sich die Spanier 1577 zurück, nachdem Protestanten und Katholiken gleiche Rechte erhielten. Flämische und französische Immigranten brachten der Stadt eine neue Blütezeit (Leinenweberei, wie auch in Leiden). 1658 gründete der Holländer Petrus Stuyvesant \"Nieuw Haarlem\" an der Ostküste Nordamerikas. Später wurde \"Nieuw-Haarlem\" als Bezirk Harlem Teil der Stadt New York. Im 19. Jahrhundert wurden die Stadtbefestigungen geschleift und als Park gestaltet. 1839 fuhr der erste niederländische Zug zwischen Haarlem und Amsterdam. 1927 wurde die Gemeinde Schoten eingemeindet. Teile der Gemeinden Bloemendaal, Haarlemmerliede en Spaarnwoude und Heemstede wurden ebenfalls eingemeindet. So wurde Haarlem zur fünftgrößten Stadt der Niederlande nach Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht. Nach der Erfindung der Buchdruckerei, in deren Frühzeit der Haarlemer Laurens Janszoon Coster eine wichtige Rolle spielte, bekam Haarlem eine bleibende Reputation als Druckerstadt. Die älteste Tageszeitung wird noch immer in Haarlem gedruckt. Im Jahr 1656 erschien zum ersten Mal \"de Oprechte Haerlemse Courant\", die heute unter dem Namen \"Haarlems Dagblad\" firmiert. Die Firma Johan Enschedé ist eine bekannte Spezialdruckerei, die auch für das Ausland u. a. Geldscheine und Ausweisdokumente herstellt. Hinzu kommt die Tradition als Stadt der Schriftsteller.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Das größte Gotteshaus der Stadt ist die \"Grote Kerk\" genannte St.-Bavo-Kirche. 1578 wurde an dieser Kirche die Reformation eingeführt, heute ist sie evangelisch-unierte Pfarrkirche. Wenige Jahre nachdem das \"Utrechter Domkapitel\" aus eigenem Recht einen ersten Erzbischof der Alt-Katholischen Kirche gewählt hatte, wurde Hieronymus de Bock 1742 erster alt-katholischer Bischof von Haarlem. Seither ist das Bistum Haarlem eines der drei Bistümer der Alt-Katholischen Kirche der Niederlande. Kathedrale ist die Kirche St. Anna und Maria. Das Bistum Haarlem der römisch-katholischen Kirche wurde am 5. März 1853 errichtet. Am 1. Januar 2009 erhielt es den neuen Namen Bistum Haarlem-Amsterdam. Bischofskirche ist die St.-Bavo-Kathedrale.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Ab 2006 war Bernt Schneiders (* 2. April 1959) von der PvdA Bürgermeister. Am 21. September 2016 folgte ihm Jos Wienen (CDA) in diesem Amt.", "section_level": 2}, {"title": "Sitzverteilung im Gemeinderat.", "content": "Die Kommunalwahlen vom 21. März 2018 ergaben folgende Sitzverteilung:", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Haarlem unterhält Städtepartnerschaften mit Osnabrück (seit 1961) sowie dem westfranzösischen Angers (seit 1964).", "section_level": 2}], "src_summary": "Haarlem () ist eine Stadt in der Region Kennemerland-Süd und die Hauptstadt der Provinz Nordholland, Niederlande. Die Stadt liegt am Fluss Spaarne, was ihr den Beinamen \"Spaarnestad\" eingebracht hat. Die Gemeinde Haarlem zählt Einwohner (, CBS) und ist Sitz von zwei katholischen Bischöfen, einem des altkatholischen Bistums Haarlem und einem des römisch-katholischen Bistums Haarlem-Amsterdam.", "tgt_summary": "哈勒姆(,发音:/ˈɦaːrlɛm/)是位于荷兰西部北荷兰省的一座城市和市镇,也是该省的首府,位于阿姆斯特丹以西,人口147,153人(2005年)。它也是美国纽约市曼哈顿哈莱姆区的名字的来源。", "id": 2457566} {"src_title": "Bantu", "tgt_title": "班圖人", "src_document": [{"title": "Definition und Erforschung.", "content": "Historisch haben sich die Bantu selbst nicht als \"Bantu\" bezeichnet und haben auch kein Zusammengehörigkeitsgefühl. Eingeführt wurde der Begriff 1862 von Wilhelm Bleek in seinem Buch \"Eine vergleichende Grammatik der südafrikanischen Sprachen\" als Sammelbezeichnung für alle \"Bantu\"-Völker. \"Bantu\" bedeutet in vielen Bantusprachen \"Menschen\". Bleek erkannte, dass eine Vielzahl von Sprachen in Zentral-, Süd-, Ost- und Westafrika Gemeinsamkeiten aufweisen und einer gemeinsamen Sprachfamilie zuzuordnen sind. Diese These hat im Wesentlichen heute noch Gültigkeit. Da grundsätzlich alle Bantusprachen bis in die jüngere Vergangenheit schriftlos waren, wurde die Geschichte der Bantu aus sprachwissenschaftlicher Forschung, mündlichen Überlieferungen und archäologischen Funden rekonstruiert. Letztere sind für manche Länder (z. B. Angola) noch äußerst lückenhaft. In den letzten Jahrzehnten hat man sich verstärkt bemüht, mündliche Überlieferungen zu erfragen, bevor sie durch den immer schnelleren Kulturwandel in Vergessenheit geraten. Das Puzzle archäologischer Grabungsorte hat sich verdichtet und die Techniken der physikalischen Datierung wurden verbessert. Dadurch hat sich das wissenschaftliche Bild der Geschichte der Bantu stark gewandelt. Eine Ausnahme bei der Schriftlosigkeit macht das Swahili, eine mit zahlreichen arabischen und einigen persischen und indischen Lehnwörtern angereicherte Bantusprache, für das vor dem Eintreffen der Portugiesen die arabische Schrift benutzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Als die ersten Europäer das südliche Afrika erreichten, bewohnten die Bantu ein großes, zusammenhängendes, aber nicht lückenloses Gebiet von Kamerun und Kenia bis nach Südafrika. Seine Nordgrenze war etwa diejenige der nördlichen Baumsavanne, seine Südgrenze die des sommerfeuchten Gebietes. Dauertrockene und winterfeuchte Gebiete im Südwesten des Kontinents waren den Kulturpflanzen der Bantu nicht zuträglich und wurden so zum Rückzugsgebiet der hellerhäutigen Khoisan.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Bantu stammen vermutlich ursprünglich aus dem Kameruner Hochland und dem Südosten Nigerias. Irgendwann im 2. Jahrtausend v. Chr. begannen sie als Pflanzer von Hackfrüchten, ihr Territorium in die Regenwälder von Zentralafrika auszudehnen. Etwa 1000 Jahre später setzte wahrscheinlich eine zweite, schnellere Phase der Expansion ein, weiter nach Süden und Osten. Überall, wo sie hinzogen, vermischten sie sich mit den bisher dort lebenden Gruppen und bildeten neue Gesellschaften. Etwa 1000 v. Chr. war – möglicherweise eigenständig – zwischen dem Tschadsee und den großen Seen Ostafrikas die Eisengewinnung entwickelt worden. Als die Bantu diese Technik übernahmen, hatte ihr Siedlungsgebiet schon eine beträchtliche Ausdehnung. Vermutlich etwa gleichzeitig verbreiteten sich unter ihnen weitere wichtige Kulturtechniken wie der Anbau von Getreide und Bananen sowie die Viehzucht. Anhalt für diese Vermutung bietet die damals eingetretene Wortschatzerweiterung um Wörter wie Getreide, Banane und Viehzucht etc. Als erste früheisenzeitliche Kultur der Bantu gilt die Urewe-Kultur in der fruchtbaren Hügelregion westlich und südwestlich des Viktoriasees bis zum Tanganjikasee (ca. 800 v. Chr. bis 800 n. Chr.). Südlich des Äquators wird allgemein der Beginn der Eisenzeit mit dem Eintreffen der Bantu gleichgesetzt. Ausgestattet mit diesen Fertigkeiten haben sich die Bantu – eher in kleinen, vom Wanderfeldbau lebenden Gruppen denn in Form großer Wanderungen – über große Teile des östlichen und südlichen Afrika ausgebreitet. Ein Fund von 1968 aus der Nähe von Maputo im Süden von Mosambik, sehr ähnlich der Kwale-Kultur (Kenia), führte zu Vermutungen über eine schnelle Ausbreitung entlang der Küste. Ab etwa 400 n. Chr. siedelten Bantu wohl schon in all den Gegenden Afrikas, in denen sie beim Eintreffen der Europäer wohnten. Der Übergang von der frühen Eisenzeit (wenig Viehzucht, geringe soziale Differenzierung) zur späten Eisenzeit (Ackerbau und bedeutende Viehzucht, starke soziale Differenzierung, Reichsbildungen), der lange als erneute Wanderungsbewegung gedeutet wurde, wird in den letzten Jahren zunehmend als Kulturentwicklung ohne wesentliche Wanderung aufgefasst. Die den Bantu südwestlich benachbarten Khoisan betrieben so gut wie keinen Feldbau und keine Eisengewinnung, lernten aber, eingehandeltes Eisen zu verarbeiten, z. B. zu Speerspitzen. Ein jahrhundertelanges, teilweise eng benachbartes Nebeneinander eisenzeitlicher Bantu und steinzeitlicher Khoisan wird für das östliche Sambia angenommen und ist für Botswana nachgewiesen. Ausgespart von der Bantubesiedlung vor dem 17. Jahrhundert waren die Gebiete des heutigen Namibia und der Kapprovinz. Als Jan van Riebeeck um 1652 am Kap der Guten Hoffnung an Land ging und Kapstadt gründete, traf er dort keine Bantu an, da deren Siedlungsgebiet erst 700 km nordöstlich seiner neuen Kolonie begann. Nachbarn der ersten europäischen Siedler waren San und Khoi Khoi. Durch den Zustrom weiterer Siedler, deren Nachfahren heute als Afrikaaner (auch Buren) bezeichnet werden, breitete sich die Kapkolonie langsam aus, und die Khoi Khoi gerieten zunehmend in ein Abhängigkeitsverhältnis zu den Buren. Erst um etwa 1770 stießen die Buren auf die Bantu. Erstmals 1795, endgültig 1806, kam die Kapkolonie unter britische Herrschaft. Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zu Wanderungsbewegungen sowohl der Buren als auch der Bantu, die zu kriegerischen Konflikten zwischen beiden Gruppen führten und die Khoisan in die Kalahari drängten: Seit 1816 baute der Zulu-Herrscher Shaka eine straffe militärische Organisation auf und begann, benachbarte Bantuvölker blutig zu unterwerfen, was diese zu Umstrukturierungen und Fluchtbewegungen veranlasste und daher als Auslöser der Mfecane, einer Zeit der Wirren im südlichen Afrika zwischen 1815 und 1840, gilt. Mit dem Abolitionsgesetz von 1833 wurde im gesamten Britischen Empire, also auch der Kapkolonie, die Sklaverei abgeschafft. Seit 1835 verließen viele Buren die Kapkolonie, zogen als Voortrekker nach Nordosten und gründeten dort neue Republiken.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftliche Organisation.", "content": "Die Bantu unterteilten sich in verschiedene Volksgruppen oder Häuptlingstümer. Hierbei handelte es sich um unabhängige Gruppen von einigen hundert bis einigen tausend Menschen. In vielen Volksgruppen beriefen sich die Mitglieder auf einen gemeinsamen Vorfahren, meist einen bedeutenden früheren Häuptling. Aus der weniger fernen Vergangenheit ist aber bekannt, dass Leute sich aus politischer Opportunität einer anderen Gesellschaft anschlossen (s. u.). Unveränderlich war dagegen die spirituelle Zugehörigkeit jeder Person zu einem bestimmten Totem. Daran fühlen sich auch viele Bantu mit ansonsten moderner Lebensweise gebunden. Geführt wurden die Volksgruppen von einem Häuptling, der je nach Gruppe über unterschiedlich große Machtbefugnisse verfügte. Die Zugehörigkeit zu einem Häuptling war nicht fest. Ein populärer oder mächtiger Anführer konnte somit durch die Aufnahme von Flüchtlingen anderer Gesellschaften seine Gruppe vergrößern und so an Macht und Ansehen gewinnen. Unpopuläre und schwache Häuptlinge verloren dementsprechend an Einfluss. Wo es Häuptlingen oder Häuptlingsdynastien gelang, Macht über mehrere Volksgruppen zu gewinnen, wird von Reichen gesprochen. Die Herrscher trugen dann auch klangvolle Titel. Manche dieser Reiche bestanden mehrere Jahrhunderte wie z. B. das Kongoreich (umfasste den Nordwesten des heutigen Angola und angrenzende Teile der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo), das östlich davon gelegene Königreich Luba oder das Munhumutapa-Reich im heutigen Simbabwe und Mosambik, andere weniger als ein Jahrhundert wie z. B. das Matabelereich in Simbabwe. Während im Kongoreich die mündliche Bewahrung der Reichsgeschichte bis zum Eintreffen der Europäer sorgfältig gepflegt wurde, muss die Staatengeschichte vor den Matabele im Gebiet des heutigen Simbabwe (Monomotapa-Reich u. a.) mühsam aus den Geschichten von Teilgruppen und vor allem aus archäologischen Funden rekonstruiert werden. Während im Kongogebiet die matrilineare Abstammungsregel (und oft auch das Prinzip der Matrilokalität) bei vielen Stämmen verbreitet ist, gilt bei den südlichen, vor allem bei den viehzüchtenden Bantuvölkern wie den Zulu die patrilineare Abstammungsfolge. Die kleinste Einheit der Bantu-Organisationsstruktur bildete der Haushalt (\"Household\"), auch Kraal genannt, bestehend aus Mann, Frau oder Frauen, den Kindern sowie anderen im selben Haushalt wohnenden Verwandten. Der Mann war das Oberhaupt des Haushaltes und konnte in polygamem Verhältnis leben. Er hatte die komplette Autorität über die Familie. So war eine klare Hierarchie gegeben. Diese Hierarchie zog sich weiter bis zu den Kindern. Beispielsweise wurde der erstgeborene Sohn der Nachfolger seines Vaters als Oberhaupt der Familie. Der Haushalt und die verwandtschaftlich sehr engen Beziehungen im Allgemeinen spielten eine wichtige Rolle im Leben der Bantu. Diejenigen Haushalte, die im selben Tal oder auf demselben Hügel beheimatet waren, wurden in Sub-Distrikten (Wards) zusammengefasst. Die Sub-Distrikte oder Wards bildeten eine eigene Verwaltungs- und Rechtsprechungseinheit, dem ein so genannter \"Headman\" vorstand. Die Sub-Distrikte wiederum fanden in Distrikten Zusammenschluss, an dessen Spitze nun der Häuptling stand. Die zentrale Wohnstätte des Häuptlings war oft ein großer, vielfach einige tausend Bewohner umfassender Ort. Der Häuptling wurde im Allgemeinen nicht gewählt, sondern erhielt sein Amt durch Vererbung. Bei den meisten Stämmen erbte der älteste Sohn das Amt seines Vaters. Bei einigen Stämmen wurde das Amt an den ältesten Bruder des verstorbenen Häuptling, und nach dessen Tod wiederum an dessen ältesten Bruder vererbt. War der letzte Bruder gestorben, ging die Erbfolge auf den ältesten Sohn des ursprünglichen Häuptlings (als ältesten Bruder) über. Der Häuptling war mit einer Anzahl vertrauter Berater umgeben. Dabei handelte es sich meist um Verwandte wie Onkel und Brüder, um einflussreiche Headmen oder um persönliche Freunde. Das politische Gewicht des Stammesrates hing von der Stärke des jeweiligen Häuptlings ab. Je mächtiger und einflussreicher ein Häuptling war, desto weniger Einfluss hatte das Volk. Obwohl der Anführer über große Macht verfügte, stand er nicht über dem Gesetz. Er konnte sowohl vom Rat wie auch von seinem Volk kritisiert werden. Bei Vergehen durfte von ihm eine Wiedergutmachung gefordert werden. Als Folge seiner Vergehen wurde er oft auch von Angehörigen seines Volkes verlassen. Im Extremfall löste er einen Bürgerkrieg aus.", "section_level": 1}, {"title": "Bantu-Philosophie.", "content": "Ein katholischer Missionar, Placide Tempels, gab mit seinem Buch über die „Bantu-Philosophie“ einen Impuls zur Neubewertung der afrikanischen Philosophie. Er verlieh den einheimischen Überzeugungen ein philosophisches Gewand. Die wichtigsten Thesen Tempels’ könnte man folgend zusammenfassen: Das bereits erwähnte Wort \"ntu\" ist Schlüsselwort ihrer Ontologie. „Kraft“ und „Sein“ sind in diesem Begriff untrennbar miteinander verbunden. Jedes,Wesen‘ oder jede Weltentität besitzt eine ihr angemessene Kraft, mit der sie auf andere Kraftwesen einwirken kann. Solche Kraftwesen können Geister, Menschen, Ahnen, aber auch Dinge und Umstände wie Besessenheit oder Leidenschaft sein. Über die Bedeutung Gottes gibt es getrennte Meinungen unter den Bantu. Für manche ist Gott kein \"ntu\", sondern ein diesem vorausliegender Schöpfer, der einer anderen Kategorie angehört. Für die anderen hingegen ist Gott das erste und ursprüngliche Kraftwesen. Nach anderer Meinung beruht diese Deutung Tempels’ auf einer falschen Übersetzung des Begriffs \"ntu\" oder \"onto\". \"Ntu\" bedeute demnach „Sein, das Seiende“ und auch „Ich bin immer“.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkoloniale Königreiche.", "content": "An der Mündung des Kongo (etwa 15.–18. Jahrhundert): Am Victoriasee (etwa 18.–20. Jahrhundert): Südlich des Sambesi (etwa 13.–19. Jahrhundert): Sonstige Königreiche:", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Die Bantu waren nicht territorialbezogen wie moderne Europäer, sondern vielmehr gruppenbezogen. Gemäß ihrer Ansicht konnte man Land nicht besitzen, sondern nur nutzen. Solange genügend Land für alle vorhanden war, hatten sie tatsächlich nur sehr vage Vorstellungen von Grenzen. Grenzen gestalteten sich vielmehr natürlich in Form von Flüssen oder Bergen, die jedoch keineswegs fest waren.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrungserwerb.", "content": "Der Nahrungserwerb der Bantu beruhte in der Hauptsache auf Viehzucht, Ackerbau und Jagd. Dabei waren meist die Frauen für den Ackerbau (außer Rodungsarbeiten) und die Männer für das Vieh und die Jagd verantwortlich. Im Folgenden werden die Besonderheiten des Nahrungserwerbs einiger Volksgruppen aus der Region des heutigen Südafrika zusammengefasst. Das Fischen hatte außer bei den Tsonga und zum Teil bei den Mpondo keinerlei Bedeutung. Die Hauptnahrungsmittel waren Hirse, Fleisch, Gemüse, Kuh- und Geißenmilch, Wasser und Kornbier, das verglichen mit europäischem Bier nur sehr wenig Alkohol enthielt. Beim Verzehr von Fleisch beachteten die Bantu (den Europäern nicht unähnlich) eine Anzahl von Tabus; beispielsweise durften Hunde, Affen, Krokodile und Schlangen nicht gegessen werden. Ebenfalls tabu war das Fleisch einiger Vögel, wie der Eulen, Krähen und Geier. Je nach Totemzugehörigkeit wurden und werden weitere Tabus beachtet. Allen Bantu-Ethnien gemein war auch eine klare Trennung zwischen den Aufgaben der Frauen und derjenigen der Männer. Unterschiedlich war jedoch die Art der Trennung.", "section_level": 2}, {"title": "Behausungen.", "content": "Die Bantu im Bereich des heutigen Südafrika benutzten verschiedene Wohntypen. Die Nguni kannten die „Beehive Hut“ (Bienenkorb-Hütte), ein kreisartiges Grundgerüst aus langen Schösslingen, das mit Gras bedeckt wurde. Die Hütten der Sotho, Venda und Shangana-Tsonga sind als „Cone-and-Cylinder-Hut“ (Kegel- und Zylinder-Hütte) bekannt; hier wurde aus vertikalen Pfosten eine zylindrische Wand errichtet, die mit Schlamm und Kuhdung abgedichtet und mit einem Dach aus zusammengebundenen Schösslingen versehen wurde. Der Boden bestand bei beiden Typen aus festgestampfter Erde.", "section_level": 2}, {"title": "Glaube.", "content": "Bei den Bantu hatte der Glaube an übernatürliche Wesen, die man positiv zu beeinflussen versuchte und denen man positiven und negativen Einfluss auf das menschliche Schicksal zuschrieb, eine zentrale Bedeutung. Man sah in ihnen oft eine Manifestation der Seelen verstorbener Vorfahren. Mit einer Vielzahl von Zeremonien, Riten und Tabus versuchten die Bantu, sich das Wohlwollen der Geister zu erhalten. Viele Bantu glaubten, dass sich Tote in Schlangen verwandeln; deshalb wurden auch diese verehrt. Daneben gab es auch den Glauben an ein höchstes Wesen, den Schöpfer. Die Bantu glaubten jedoch nicht, dass sich der Schöpfer nennenswert um die Menschen kümmere, weshalb er nur geringe kulturelle Verehrung erhielt und allenfalls angebetet wurde. In trockenen Gebieten galt er als Regenmacher, in feuchteren eher als Sonnengott. Außerdem glaubten die Bantu an die Dualität von Körper und Geist und nahmen an, dass sich die Seele beim Tod vom Körper trenne. Die magischen Vorstellungen konnten zu Verhaltensstörungen wie zum Beispiel Ufufuyane führen, ein kulturgebundenes Syndrom, das bei den Bantu, den Zulu und anderen verwandten Völkern vorkommt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bantu ist der Sammelbegriff für über 400 verschiedene Ethnien Zentral-, Ost- und des südlichen Afrikas, die Bantusprachen sprechen. Die Bantusprachen bilden eine Untergruppe der Niger-Kongo-Sprachen. Es gibt heute (2007) über 200 Millionen Bantu. Im Sprachgebrauch der „Weißen“ Südafrikas wird \"Bantu\" häufig als Bezeichnung für alle Subsahara-Afrikaner verwendet.", "tgt_summary": "班图人(英语:Bantu)是撒哈拉以南、非洲中部、东部至非洲南部300–600个非洲族裔的统称。他们承袭共同的班图语言体系和文化。在很多班图语言中,「班图」就是「人」的意思。", "id": 1198021} {"src_title": "Wimbledon Championships", "tgt_title": "温布尔登网球锦标赛", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Lawn Tennis Championships begannen am 9. Juli 1877 auf einem Gelände an der Worple Road in Wimbledon und wurden vom All England Lawn Tennis and Croquet Club ausgetragen. Anlass dafür war die Rechnung über 10 Pfund für eine Rasenwalze, die erneuert werden musste. So entstand die Idee, ein Turnier abzuhalten und dafür Eintrittsgeld von den Zuschauern zu verlangen. Zunächst nur für Männer zugelassen, wurden 1884 die Wettbewerbe für Dameneinzel und Herrendoppel eingeführt. Damendoppel und Mixed wurden 1913 ins Turnierprogramm aufgenommen. 1922 wurde ein neuer Tenniskomplex an der Church Road eingeweiht. Das für 15.000 Zuschauer ausgelegte Stadion entwickelte sich zum „Mekka des Tennissports“. 1937 wurden die Championships erstmals im Fernsehen übertragen. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Austragung des Tennisturniers infolge der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 abgesagt.", "section_level": 1}, {"title": "Tradition.", "content": "Bis heute hat sich Wimbledon einen speziellen, altmodisch vornehmen Charakter bewahrt, der das Turnier von allen anderen abhebt. Nur hier findet die alte Regelung, dass 90 Prozent der Spielkleidung weiß sein müssen, noch Anwendung. Das Publikum nimmt traditionell Erdbeeren mit Sahne zu sich und erträgt den nicht selten vorkommenden und Spielpausen erzwingenden Regen mit Gleichmut. Tradition ist aber auch, dass der erste Sonntag des Turniers spielfrei, also ein Ruhetag ist. Das Eröffnungsspiel findet auf dem \"Centre Court\" statt und ist dem Titelverteidiger im Herreneinzel vorbehalten. Nachdem mit Georg V. ab 1907 erstmals ein Mitglied der britischen Königsfamilie in Wimbledon zu Gast gewesen war, wurde dort 1922 eine königliche Loge (engl. \"royal box\") mit 74 Sitzen eingerichtet, die den Mitgliedern der Königsfamilie, Politikern, Sportlern und sonstigen geladenen Prominenten vorbehalten sind. Als Präsident des \"All England Lawn Tennis and Croquet Club\" überreicht in der Regel Edward, 2. Duke of Kent, den Siegern von Wimbledon die Trophäen. Auch Königin Elisabeth II. hat die Siegerehrung in Wimbledon bereits vorgenommen, z. B. in den Jahren 1957 oder 1962. Von 1969 bis 2001 übernahm diese Aufgabe bei den weiblichen Gewinnern die Frau des Duke of Kent, Katharine, Duchess of Kent, die sich danach aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hat. Bis zu einer Regeländerung im Jahre 2003 wurde von den Spielern bei der Siegerehrung erwartet, vor den Mitgliedern der Königsfamilie mit einem Knicks (Damen) oder einer Verbeugung (Herren) höflich ihren Respekt zu bekunden.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Heute werden Turniere jeweils für Einzel und Doppel der Damen und Herren ausgetragen. Außerdem finden ein „Mixed“, ein gemischtes Doppel, sowie Nachwuchsturniere statt. Die wichtigsten Matches werden auf dem „Centre Court“ und dem „Court No. 1“ (letzter vor dem Neubau als „Hinterhof des Henkers“ berüchtigt) ausgetragen. Der „Court No. 2“ wird wegen zahlreicher Favoritenstürze auch „The Graveyard“ (im Deutschen „Friedhof der Stars“) genannt. In den ersten Runden werden außerdem viele kleinere Plätze bespielt. Das Feld im Einzel besteht bei den Herren und Damen jeweils aus 128 Personen, im Doppel treten jeweils 64 Paarungen an. Anders als bei den anderen Grand-Slam-Turnieren, wird im Mixed-Doppel noch mit 48 Paarungen gespielt (bei den übrigen Slams sind es 32 Paare). Die Qualifikation im Einzel spielt aus 128 Damen und Herren jeweils 16 Plätze im Hauptfeld aus. Das Feld der Damen wurde 2019 von 96 auf 128 Plätze aufgestockt. Dem zum Opfer fiel die Doppelqualifikation, die in Wimbledon bis 2018 als einziges Turnier noch Tradition hatte. Im Einzel und Doppel der Herren wird ab der letzten Runde der Qualifikation im \"Best of 5\"-Format gespielt, die Damen sowie das Mixed-Doppel werden auf zwei Gewinnsätze gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Rekordsieger.", "content": "Rekordsiegerin an der Church Road ist die gebürtige Tschechin, spätere US-Amerikanerin und heutige Doppelbürgerin Martina Navrátilová mit neun Einzelsiegen zwischen 1978 und 1990. Bei den Männern war zwischen 2003 und 2017 achtmal der Schweizer Roger Federer erfolgreich. Die längste Serie in Folge halten bei den Frauen Martina Navrátilová mit sechs Siegen (1982 bis 1987) und bei den Männern der Brite William Renshaw mit ebenfalls sechs Titeln (1881 bis 1886). Der Brite Laurence Doherty gewann fünfmal in Folge (1902 bis 1906), ebenso die Französin Suzanne Lenglen (1919 bis 1923), der Schwede Björn Borg (1976 bis 1980) und Roger Federer (2003 bis 2007). Der gebürtige Neuseeländer Anthony Wilding (1910 bis 1913) und der US-Amerikaner Pete Sampras (1997 bis 2000) gewannen je viermal in Folge. Nach dem Engländer Fred Perry, der in den Jahren 1934, 1935 und 1936 als Sieger aus der Herren-Konkurrenz hervorging, dauerte es 77 Jahre, bis 2013 mit dem Schotten Andy Murray wieder ein britischer Spieler das Herreneinzel in Wimbledon gewann.", "section_level": 1}, {"title": "Siegertrophäen.", "content": "Die Sieger der verschiedenen Wettbewerbe erhalten Siegertrophäen überreicht. Die bekanntesten und traditionsreichsten sind dabei die beiden Trophäen für das Herren- und Dameneinzel. Für den Sieger im Herreneinzel wird der \"Challenge-Cup\" überreicht, der 44 Zentimeter hoch ist. Die Siegerin des Dameneinzels erhält seit 1886 die \"Rosewater Dish\", einen silbernen Präsentierteller (engl. Salver) für Rosenwasser mit 48 Zentimeter Durchmesser. Diese wurde 1864 bei einem Silberschmied in Birmingham für 50 Guineas (umgerechnet unter Berücksichtigung des britischen RPI (2014) etwa 4610 Pfund oder 6325 Euro) in Auftrag gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinner aus dem deutschsprachigen Raum.", "content": "Zehn Deutsche konnten in Wimbledon ein Finale gewinnen: Cilly Aussem (1931), Gottfried von Cramm und Hilde Krahwinkel (1933 Mixed), Claudia Kohde-Kilsch (1987 Doppel), Anna-Lena Grönefeld (2009 Mixed) sowie Steffi Graf (1988 Einzel und Doppel, 1989, 1991–1993, 1995, 1996), Boris Becker (1985, 1986, 1989), Michael Stich (1991 und Doppel 1992), Philipp Petzschner (2010 Doppel mit dem Österreicher Jürgen Melzer) und Angelique Kerber (2018). 1931 und 1991 kam es jeweils zu einem deutschen Finale. Cilly Aussem gewann 1931 gegen Hilde Krahwinkel-Sperling das Damen-Einzel, Michael Stich entschied 1991 gegen Boris Becker die Herrenkonkurrenz für sich. Auf Schweizer Seite stehen neben den acht Erfolgen Roger Federers (2003–2007, 2009, 2012, 2017) der Finalsieg von Martina Hingis 1997 im Dameneinzel und der von Heinz Günthardt 1985 im Herrendoppel (mit dem Ungarn Balázs Taróczy) zu Buche. Außerdem gewann Hingis dreimal den Titel im Damendoppel (1996, 1998, 2015) sowie 2015 und 2017 den Titel im Mixed. Kein österreichischer Tennisspieler erreichte zwar bislang ein Einzelfinale in Wimbledon, aber neben seinem Erfolg 2010 im Doppel, dem ersten Wimbledon-Sieg eines Österreichers überhaupt, war Jürgen Melzer 2011 auch im Mixed erfolgreich (zusammen mit Iveta Benešová). 2018 gewann Alexander Peya im Mixed.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Wimbledon Championships (in der Kurzform auch Wimbledon) wird das älteste und prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt bezeichnet. Ab Anfang Juli werden in Wimbledon, einem Stadtteil von London, jedes Jahr zwei Wochen lang die Lawn Tennis Championships ausgetragen. Es ist das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres und das einzige, das auf Rasen gespielt wird. Die Plätze in Wimbledon werden umgangssprachlich auch als „heiliger Rasen“ bezeichnet. Das Turnier zählt zu den größten und bedeutendsten Sportveranstaltungen der Neuzeit. 2019 fand die 133. Auflage des Tennisturniers vom 1.–14. Juli statt.", "tgt_summary": "温布尔登网球锦标赛(英语:The Championships, Wimbledon)是网球运动中历史最长和最具声望的公开赛。锦标赛通常举办于6月底至7月初,是每年度网球大满贯的第3项赛事,排在澳大利亚公开赛和法国公开赛之后,美国公开赛之前。整个赛事(大满贯赛事中唯一使用草地球场的)通常历时两周,但会因雨延时。男子单打、女子单打、男子双打、女子双打和男女混合双打比赛在不同场地同时进行。温布尔登还举办有男子单打、女子单打、男子双打、女子双打的青年比赛。此外,温布尔登还为退役球员举办特别邀请赛,如35岁及以上的男子双打、45岁及以上的男子双打和35岁及以上的女子双打比赛。", "id": 1729286} {"src_title": "Stonewall", "tgt_title": "石牆暴動", "src_document": [{"title": "Zusammenfassung.", "content": "In den 1960er-Jahren kam es in New York und anderen Städten immer wieder zu gewalttätigen Razzien in Schwulenlokalen. Dabei wurde die Identität der Besucher des Lokals festgestellt und bisweilen öffentlich gemacht, und es kam zu Verhaftungen und Anklagen wegen „anstößigen Verhaltens“. Am 28. Juni 1969 fand eine solche Razzia in der Szene-Bar Stonewall Inn statt. An diesem Tag sollen sich besonders viele Schwule in New York aufgehalten haben, weil zuvor die Beerdigung von Schauspielerin Judy Garland stattgefunden hatte, die als „Schwulenidol“ galt. Die Besucher des Stonewall Inn ließen sich das Vorgehen der Polizei nicht gefallen, und die Polizisten wurden gewaltsam vertrieben. Die Ereignisse führten zu einer breiten Solidarisierung im New Yorker Schwulenviertel, und auch in den Folgetagen leisteten die Schwulen den verstärkten Polizeitruppen erfolgreich Widerstand. Erst nach fünf Tagen beruhigte sich die Situation.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Razzien der Polizei in Schwulenbars und Nachtclubs waren regelmäßige Ereignisse in der Homosexuellenszene überall in den Vereinigten Staaten bis in die 1960er Jahre, als plötzlich derartige Razzien in einschlägigen Etablissements in den größeren Städten deutlich seltener wurden. Es herrscht die Meinung, dass dies eine Folge einer Reihe von Beschwerden vor Gericht und wachsenden Widerstandes der Lesben- und Schwulenbewegung war. Vor 1965 war es üblich, dass die New Yorker Polizei die Identitäten aller Anwesenden bei derartigen Razzien erfasste und manchmal in der Presse veröffentlichte, mit verheerenden sozialen Folgen für die so zwangsweise Geouteten. Gelegentlich wurden auch so viele Kunden, wie in die Polizeifahrzeuge passten, vorläufig festgenommen. Damals rechtfertigte die Polizei die Verhaftungen mit Anklagen wegen \"Indecency\" (etwa „Anstößigkeit“ oder „Erregung öffentlichen Ärgernisses“). Dazu zählte man Küssen, Händchenhalten, das Tragen von Kleidung des anderen Geschlechts oder auch nur die bloße Anwesenheit in der Kneipe während der Razzia. 1965 traten zwei wichtige Personen in das Licht der Öffentlichkeit. John Lindsay, ein liberaler Republikaner, wurde als Reformer zum Bürgermeister von New York gewählt. Dick Leitsch wurde ungefähr zur selben Zeit in New York Vorsitzender der Mattachine Society, einer frühen Organisation für die Anerkennung der Rechte von Homosexuellen in den Vereinigten Staaten. Leitsch wurde, verglichen mit seinen Vorgängern, als vergleichsweise militant eingeschätzt, und er glaubte an Methoden der direkten Aktion, die damals in den 60er Jahren bei anderen Bürgerrechtsgruppen sehr verbreitet waren. Anfang 1966 änderte sich die Politik der Verwaltung aufgrund von Beschwerden von Mattachine: Die Polizei benutze „Lockvogelmethoden“, um Personen auf der Straße wegen des Vorwurfes der „Anstößigkeit“ festzunehmen. Der Polizeichef Howard Leary ordnete an, dass Homosexuelle nicht von verdeckt operierenden Polizisten zu einer Straftat verleitet werden dürften und bei Verhaftungen durch Undercoverleute ein Zivilist als Zeuge notwendig sei. Das beendete die Verhaftungen von Homosexuellen wegen dieser Vergehen weitgehend. Im selben Jahr forderte Dick Leitsch die \"State Liquor Authority\" (SLA) bezüglich ihrer Richtlinien heraus, die es erlaubten, einer Bar die Schankerlaubnis für Alkohol zu entziehen, wenn diese wissentlich Alkohol an eine Gruppe von drei oder mehr Homosexuellen ausschenkte. Leitsch veranstaltete ein „Sip in“, d. h., er informierte die Presse über sein Vorhaben, sich mit zwei anderen Schwulen in einer Bar zu treffen. Als der Barmann der bewussten Bar sie abwies, wandten sie sich an die Menschenrechtskommission der Stadt. Daraufhin stellte der Vorsitzende der SLA klar, dass seine Behörde den Ausschank von Alkohol an Homosexuelle nicht länger verbieten würde. Zusätzlich ergaben zwei unterschiedliche Gerichtsentscheidungen, dass für die Rücknahme der Schankerlaubnis „substanzielle Beweise“ nötig waren und dass Küssen unter Männern nicht länger als anstößig galt. Die Zahl von Kneipen mit homosexuellem Zielpublikum wuchs nach 1966 beständig. 1969 waren Schwulenbars legal, trotzdem wurde im Stonewall Inn in dieser Nacht eine Razzia durchgeführt. Nach dem bekannten Historiker John D’Emilio steckte New York mitten in einem Wahlkampf um das Amt des Bürgermeisters und John Lindsay, der gerade die Vorwahlen seiner Partei verloren hatte, glaubte, es sei notwendig, in den Kneipen seiner Stadt „aufzuräumen“. Beim Lokal Stonewall Inn gab es eine ganze Reihe von Gründen, warum diese im Visier der Polizei war: Die Betreiber hatten keine Schankerlaubnis, es gab Verbindungen zum Organisierten Verbrechen, und man ließ zur Unterhaltung der Gäste spärlich bekleidete Go-Go-Boys auftreten. Damit bot das Lokal Anlass für die Einschätzung, es brächte ein „unruly element“ (etwa \"Regelverstoß\") an den Sheridan Square. Marty Huber schreibt zum Stonewall Inn und seinen Gästen in \"Queering Gay Pride:\" Auch Salih Alexander Wolter stützt aus seinen Untersuchungen diese Sicht und betont, dass gerade diese Personengruppen am entschlossensten kämpften, unter ihnen Sylvia Rivera und Marsha P. Johnson. So wird aus der Kundschaft des Stonewall Inn die Ausgrenzung der schwulen und lesbischen Community deutlich. Auch für die Razzien der Polizei soll Rassismus eine Rolle gespielt haben, denn im Stonewall Inn verkehrten viele Schwarze und Latinos. Möglicherweise war die Entscheidung der Polizei, die Razzia auf diese Weise durchzuführen, wie sie letztlich durchgeführt wurde, von der Tatsache beeinflusst, dass die Kundschaft des Stonewall Inn nicht nur homosexuell, sondern dazu noch mehrheitlich nicht-weiß und daher besonders „verachtenswert“ erschien. Ein großer Teil der Personen, die Widerstand leisteten, waren Afroamerikaner und Latinos. \"Deputy Inspector\" Seymour Pine, der die Razzia in dieser Nacht anführte, behauptete, dass ihm befohlen worden sei, das Stonewall Inn zu schließen, weil es der zentrale Ort gewesen sei, an dem man Informationen über Homosexuelle sammeln konnte, die in der Wall Street arbeiteten. Zuvor gab es einen Anstieg an groß angelegten Diebstählen bei Börsenhändlern der Wall Street, was die Polizei zu dem Verdacht veranlasst hatte, es könnten Homosexuelle in die Diebstähle verwickelt sein, die mit ihrer Homosexualität erpresst wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Die Razzia und die Folgen.", "content": "Bei dieser Razzia kamen einige Faktoren zusammen, die sie von den Razzien unterschieden, an die sich die Kunden gewöhnt hatten. Eine Woche zuvor war Judy Garland gestorben, eine wichtige kulturelle Ikone, mit der sich viele Homosexuelle identifizierten. Die Trauer über den Verlust gipfelte in der Beerdigung am Freitag, 27. Juni, die von 22.000 Menschen besucht wurde, darunter 12.000 Homosexuelle. Viele der Kunden des Stonewall waren noch immer emotional aufgewühlt, als die Razzia durchgeführt wurde. Historiker streiten darüber, ob es einen Zusammenhang gab oder nicht. Ein weiterer Umstand, der die Razzia besonders macht, war der Zeitpunkt. Üblicherweise bekamen die Betreiber der Bar vom Sechsten Bezirk einen Hinweis auf die bevorstehende Razzia. Die Razzien erfolgten in der Regel früh genug am Abend, so dass die Kneipe kurz danach zur Hauptgeschäftszeit ihren Betrieb fortsetzen konnte. Diese Razzia erfolgte viel später als gewöhnlich, um 1:20 Uhr in der Nacht zum Samstag. Acht Beamte des Ersten Bezirks, von denen nur einer Uniform trug, kamen in das Lokal. Die meisten Kunden konnten ihrer Verhaftung entgehen, da üblicherweise nur solche Personen festgenommen wurden, die keine Ausweispapiere bei sich hatten, Personen, die Kleidung des anderen Geschlechts trugen und einige oder alle Angestellten der Bar. Die Details, wie genau der Aufstand entflammte, sind uneinheitlich. Eine Quelle behauptet, eine Transgender-Frau namens Sylvia Rivera habe eine Flasche nach einem Polizisten geworfen, nachdem sie von dessen Schlagstock getroffen worden sei. Eine andere Quelle behauptet, dass eine lesbische Frau sich dagegen gewehrt habe, in ein Polizeiauto gesteckt zu werden, und damit die umstehende Menge angespornt habe, sich ihr anzuschließen. Eine Schlägerei begann, in der die Polizisten schnell überwältigt wurden. Die Beamten zogen sich in die Bar zurück. Der heterosexuelle Folk-Sänger Dave Van Ronk, der zufällig vorbeikam, wurde von den Polizisten ergriffen und in der Bar misshandelt. Einige versuchten, die Bar anzuzünden. Andere benutzten eine Parkuhr als Rammbock, um die Polizisten zu vertreiben. Die Nachricht von der Schlägerei verbreitete sich rasch, und immer mehr Anwohner und Kunden nahegelegener Bars strömten zum Ort des Geschehens. Während dieser Nacht ergriff die Polizei zahlreiche femininaussehende Männer und misshandelte diese. Allein in dieser Nacht gab es 13 Festnahmen, und vier Polizisten wurden verletzt. Die Zahl der verletzten Protestierer ist nicht bekannt. Es ist jedoch bekannt, dass mindestens zwei Personen, die Widerstand leisteten, von der Polizei schwer verletzt wurden. Die Protestierenden warfen Steine und Flaschen und skandierten „Gay Power!“. Die Zahl der Protestierenden wurde auf 2.000 Personen geschätzt, gegen die 400 Polizisten eingesetzt wurden. Die Polizei entsandte Verstärkung in Form der Tactical Patrol Force, einer Einheit, die ursprünglich darauf trainiert war, Demonstrationen von Vietnamkriegsgegnern zu bekämpfen. Die Tactical Patrol Force traf ein und versuchte die Menge zu zerstreuen, die die Polizisten mit Steinen und anderen Wurfgeschossen angriff. Letztendlich beruhigte sich die Lage, aber die Protestierenden kehrten in der nächsten Nacht zurück. Die Proteste waren weniger gewalttätig als in der ersten Nacht. Kleinere Scharmützel zwischen Protestierenden und der Polizei folgten bis etwa 4.00 Uhr am Morgen. Zum dritten Tag mit Protesten kam es fünf Tage nach der Razzia im Stonewall Inn. An diesem Mittwoch kamen 1.000 Menschen bei der Bar zusammen und verursachten erneut erheblichen Sachschaden. Aufgestauter Zorn und Empörung gegen die Art, wie Homosexuelle seit Jahrzehnten von der Polizei behandelt worden waren, entluden sich.", "section_level": 1}, {"title": "Das Vermächtnis.", "content": "Die Kräfte, die lange Zeit vor dem Aufstand unter der Oberfläche gebrodelt hatten, blieben nun nicht länger verborgen. Die Gemeinschaft, die durch homosexuellenfreundliche Organisationen in den Jahrzehnten zuvor geschaffen worden war, bot den idealen Nährboden für die offene homosexuelle Befreiungsbewegung. Ende Juli formierte sich die Gay Liberation Front (GLF) in New York, und Ende des Jahres war sie in vielen Städten und Universitäten des Landes vertreten. Allerdings wurden Transpersonen und Afroamerikaner von Schwulen und Lesben des Mainstreams ausgeschlossen – seit 1973 durften Transpersonen nicht mehr Mitglied der Gay Activists Alliance (GAA) – Nachfolgeorganisation der GLF – sein, weil sich die eindeutig geschlechtlich identifizierten Schwulen und Lesben damit bessere Chancen für ein Antidiskriminierungsgesetz (Gay Rights Bill) versprachen. Bald darauf wurden weltweit ähnliche Organisationen gegründet, unter anderem in Kanada, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Australien und Neuseeland. Im folgenden Jahr organisierte die Gay Liberation Front im Gedenken an den Stonewall-Aufstand einen Marsch vom Greenwich Village zum Central Park. Zwischen 5.000 und 10.000 Menschen nahmen an diesem Marsch teil. Damit war die Tradition des Christopher Street Day (CSD) begründet, mit der viele Gay-Pride-Bewegungen seither im Sommer das Andenken an diesen Wendepunkt in der Geschichte der Diskriminierung von Homosexuellen feiern. Der Stonewall-Aufstand leitete auch eine Neuorientierung in der Schwulenbewegung ein: Während es bis dahin um die Entkriminalisierung von Schwulen und Lesben ging und darum, für Toleranz bei der heterosexuellen Bevölkerungsmehrheit zu werben, steht seit dem Aufstand ein neues Selbstbewusstsein im Vordergrund. Am 24. Juni 2016 proklamierte Barack Obama das \"Stonewall National Monument\", eine nationale Gedenkstätte vom Typ eines National Monuments.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stonewall, kurz für Stonewall-Aufstand oder Stonewall-Unruhen, war eine Serie von gewalttätigen Konflikten zwischen Homo- sowie Transsexuellen und Polizeibeamten in New York City. Die ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen fanden in der Nacht zum Samstag, den 28. Juni 1969 ab etwa 1:20 Uhr statt, als Polizeibeamte eine Razzia im Stonewall Inn durchführten, einer Bar mit homo- und transsexuellem Zielpublikum in der Christopher Street an der Ecke der 7th Avenue im Greenwich Village.", "tgt_summary": "石墙暴动(英语:Stonewall riots),又称石墙起义(英语:Stonewall uprising)、石墙反抗(英语:Stonewall rebellion),是1969年6月28日凌晨发生在美国纽约市格林尼治村石墙酒吧的一连串自发性暴力示威冲突。警察临检直接导致了冲突的发生。石墙暴动常被认定是美国史上同性恋者首次反抗政府主导之迫害性别弱势群体的实例,亦被认为是美国及全球同性恋权利运动发迹的关键事件。", "id": 2918568} {"src_title": "Agnès Varda", "tgt_title": "阿涅斯·瓦尔达", "src_document": [{"title": "Leben und Leistungen.", "content": "Agnès Varda wurde 1928 als Tochter eines Griechen und einer Französin in Ixelles bei Brüssel geboren und wuchs, nachdem die Familie 1940 vor dem Krieg aus Belgien geflüchtet war, zusammen mit ihren vier Geschwistern an der französischen Mittelmeerküste in Sète im unbesetzten Frankreich auf. Dort absolvierte Varda das Collège und ging danach nach Paris, wo sie das \"Lycée Victor-Duruy\" besuchte. Mit dem Ziel, Kunstrestauratorin zu werden, studierte sie an der Sorbonne und an der École du Louvre Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie. Anschließend machte sie eine Fotografenlehre. 1949 traf sie den Theaterschauspieler und -regisseur Jean Vilar, der 1951 das Pariser Théâtre National Populaire (TNP) übernahm und Varda zur offiziellen Fotografin der Institution machte. Darüber hinaus war Varda für verschiedene Zeitschriften als Fotoreporterin tätig und bereiste China, Afrika, die USA und die UdSSR. Mitte der 1950er Jahre bildeten Varda, Chris Marker und Alain Resnais in Paris einen losen Zusammenschluss von Filminteressierten, der nachträglich als ‚Groupe Rive Gauche‘ bezeichnet wurde, um ihn von der Gruppe der Filmkritiker der Zeitschrift \"Cahiers du cinéma\" abzuheben, die schließlich den Kern der Nouvelle Vague bildeten. Varda entwickelte ein Interesse daran, ihre Ideen zur Fotografie auch in bewegte Bilder umzusetzen. 1954 gründete sie eine Filmproduktionsgesellschaft, Tamaris Films, und mit geringem Budget drehte sie in und um Sète den Spielfilm \"La Pointe-Courte\", dessen Form durch einen Roman von William Faulkner angeregt wurde. Bei der Arbeit an dem Film wurde sie von Resnais unterstützt, der den Schnitt besorgte und sich um den Vertrieb kümmerte. Die einzigen beiden professionellen Schauspieler des Films, Silvia Montfort und Philippe Noiret, kamen vom TNP. Aus Vardas Beziehung mit dem Schauspieler und Regisseur Antoine Bourseiller ging 1958 eine Tochter hervor, bei deren Geburt die Eltern sich bereits getrennt hatten. Noch im selben Jahr lernte Varda den Regisseur Jacques Demy kennen, den sie 1962 heiratete und der ihre Tochter Rosalie adoptierte. Mit Demy blieb Varda bis zu seinem Tod im Oktober 1990 zusammen. Im Oktober 1972 kam ihr gemeinsamer Sohn Mathieu Demy auf die Welt, der später selbst Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor wurde. 1967 war sie neben Claude Lelouch, Jean-Luc Godard und Chris Marker an der Dokumentation \"Fern von Vietnam\" beteiligt. Dies war einer der ersten Filme, der sich kritisch mit dem Vietnamkrieg beschäftigte. 1969 entstand \"Lions Love\", in dem unter anderem Andy Warhol und Jim Morrison zu sehen sind. 1987 drehte sie ein ungewöhnliches Filmporträt über Jane Birkin \"Jane B. par Agnes V.\" 1991 verfilmte sie als Hommage an Jacques Demy dessen Biografie mit dem deutschen Titel \"Jacquot\". Varda arbeitete bis kurz vor ihrem Tod als Regisseurin. 2019 lief ihr Dokumentarfilm \"Varda par Agnès\" außer Konkurrenz im Wettbewerb der Berlinale, wo Varda auch mit dem Ehrenpreis, der Berlinale Kamera, ausgezeichnet wurde. Bereits 2017 hatte sie den Ehrenoscar für ihr Lebenswerk erhalten. Agnès Varda starb im März 2019 im Alter von 90 Jahren in Paris an Krebs. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Pariser Cimetière Montparnasse (9. Division). Ein paar Monate nach Vardas Tod diente ein Foto, das sie bei den Dreharbeiten zu ihrem Spielfilmdebüt \"La Pointe Courte\" (1955) zeigt, als Vorlage für das offizielle Festivalplakat der 72. Internationalen Filmfestspiele von Cannes.", "section_level": 1}, {"title": "Filmpreise.", "content": "1961 erschien der Film \"Mittwoch zwischen 5 und 7\", der 1963 einen französischen Kritikerpreis gewann. 1965 entstand das \"Glück aus dem Blickwinkel des Mannes\", ein Film mit einer stark feministischen Sichtweise. Auf der Berlinale 1965 erhielt Varda dafür den Spezialpreis der Jury. Neben experimentellen Spielfilmen legte sie ihr Augenmerk in den 1970er Jahren auf Dokumentationen wie \"Black Panthers\" (1968 entstanden bei einer Reise in Amerika), \"Daguerrotypen\" (1975), \"Réponses des femmes\" (1975) und \"Ulysse\" (1981). \"Die Sammler und die Sammlerin\" wurde 2001 von der Los Angeles Film Critics Association als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Für einige ihrer Filme bekam sie jeweils einen César in der Kategorie Bester Dokumentar-Kurzfilm oder für \"Die Strände von Agnès\" (2008) in der Kategorie Bester Dokumentarfilm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Agnès Varda (* 30. Mai 1928 in Ixelles, Region Brüssel-Hauptstadt, Belgien, als \"Arlette Varda\"; † 29. März 2019 in Paris) war eine französische Filmemacherin, Fotografin und Installationskünstlerin. Sie gilt als eine der Schlüsselfiguren des modernen Films und war eine der führenden Filmemacherinnen. Von einigen Kritikern wird sie als \"Grand-mère de la Nouvelle Vague\" (Großmutter der Nouvelle Vague) bezeichnet.", "tgt_summary": "阿涅斯·瓦尔达(,,1928年-5月30日-2019年-3月29日),法国摄影师及导演。出生于比利时伊克塞尔市,为法国新浪潮左岸派代表人物之一。她的电影专注于实现纪录片现实主义,阐述女性主义议题,以及制作其他具有实验风格的社会评论,有“新浪潮祖母”之称。2019年3月29日因乳癌于家中过世。", "id": 846143} {"src_title": "Bucketsort", "tgt_title": "桶排序", "src_document": [{"title": "Algorithmus.", "content": "Die Eingabe von Bucketsort ist eine Liste formula_1 mit formula_2 Elementen und eine Funktion formula_3, die jedes Element der Liste in das halboffene Intervall formula_4 monoton in der Weise abbildet, dass formula_5 für formula_6 sortiermäßig formula_7. Basiert die Sortierreihenfolge formula_8 auf einem Vergleich binärer Daten, kann man die Bits mit der höchsten Signifikanz nehmen. Während der Sortierung verwendet der Algorithmus formula_9 „Buckets“, die in einem Array angeordnet sind. Die Verteilung der Elemente geschieht über dieses Array, indem jedes Element formula_6 in den Bucket gelegt wird. Danach wird nacheinander jeder Bucket sortiert. In der letzten Phase werden die Bucket-Listen in der Reihenfolge, wie sie im Array angeordnet sind, konkateniert, was als Ergebnis die sortierte Ausgabe darstellt. Als Pseudo-Code: Der Algorithmus sortiert stabil, wenn der für die Sortierung der Buckets verwendete Sortier-Algorithmus, hier mergesort, stabil ist.", "section_level": 1}, {"title": "Komplexität.", "content": "Die Verteilung der Funktionswerte von formula_3 bestimmt die Laufzeit von Bucketsort. Die Laufzeit ist in formula_12 (in O-Notation), wobei formula_13 die Anzahl der Elemente im formula_14-ten Bucket bezeichnet. Bei einer Gleichverteilung ist die Gesamtlaufzeit in formula_15, da die Summe über die Buckets linear ist und ihre Summanden als konstant (bei exakter Gleichverteilung =1) angesehen werden können. Die effiziente Laufzeit von formula_15 ist nicht nur bei einer Gleichverteilung gegeben, sondern bei allen Verteilungen, nach denen der Summenterm asymptotisch linear ist. Sie wird auch als Average-Case-Laufzeit angesehen. Bei anderen Werte-Verteilungen kann die Laufzeit des Bucketsortalgorithmus von der Laufzeit des Sortier-Algorithmus dominiert werden, der zur Sortierung eines Buckets verwendet wird. Ein solcher Worst-Case tritt beispielsweise ein, wenn alle Elemente einem einzigen Bucket zugeordnet werden. Bei Verwendung von mergesort für die Sortierung der Buckets ist die Gesamtlaufzeit dann in formula_17. Natürlich lässt sich diese Sortierung zweiter Stufe wieder als Bucketsort implementieren, dann mit Sub-Buckets pro Bucket. Diese Vorgehensweise ist im Artikel Radixsort beschrieben und ist eine Form des MSD Radixsort. Der Speicherbedarf liegt in formula_15.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bucketsort (von engl. \"bucket\" „Eimer“) ist ein Sortierverfahren, das für bestimmte Werte-Verteilungen eine Eingabe-Liste in linearer Zeit sortiert. Der Algorithmus ist in drei Phasen eingeteilt:", "tgt_summary": "桶排序(Bucket sort)或所谓的箱排序,是一个排序算法,工作的原理是将阵列分到有限数量的桶里。每个桶再个别排序(有可能再使用别的排序算法或是以递回方式继续使用桶排序进行排序)。桶排序是鸽巢排序的一种归纳结果。当要被排序的阵列内的数值是均匀分配的时候,桶排序使用线性时间(formula_1)。但桶排序并不是比较排序,他不受到formula_2下限的影响。", "id": 2408922} {"src_title": "Schluckauf", "tgt_title": "打嗝", "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Ein Schluckauf kann beim Menschen sowohl harmlose als auch krankhafte Auslöser haben. Solche Formen dauern nur kurz an und verschwinden wieder von selbst. Ein chronisch andauernder Schluckauf kann selten Ausdruck einer anderen zugrunde liegenden Erkrankung sein, wie bei: Häufig lässt sich keine Ursache finden (\"idiopathischer Singultus\").", "section_level": 1}, {"title": "Folgen des chronischen Schluckaufs.", "content": "In besonders seltenen Fällen leiden Menschen unter chronischem Schluckauf mitunter viele Jahre lang. Der längste ununterbrochene Schluckauf beim Menschen dauerte angeblich von 1922 bis 1990. Ein solches Leiden bringt nicht nur körperliche Einschränkungen mit sich, sondern schlägt oft auch auf die Psyche und kann bis zum Suizid führen. Auf körperlicher Ebene wird durch dauernden Schluckauf die Sauerstoffversorgung beeinträchtigt und es kommt zu Schlafstörungen. An der Uni Heidelberg existiert ein Therapiezentrum für Patienten mit chronischem Schluckauf.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Es gibt viele Hausmittel gegen Schluckauf, die vorwiegend auf eine Beruhigung der Atmung und des Zwerchfells zielen. Beispielsweise soll es teilweise helfen, 30 Sekunden lang die Luft anzuhalten. Einige wenige Personen können sogar durch Konzentration auf die Atmung ihr Zwerchfell entspannen und somit den Schluckauf beenden. Viele Hausmittel haben auch etwas mit Aufmerksamkeit zu tun (Ablenkung, Erschrecktwerden) oder mit absichtlich erschwertem Schlucken, wie trocken/während des Luftanhaltens schlucken, gegen die Bauchmuskulatur schlucken oder kopfüber nach oben schlucken. Die medizinische Fachliteratur erwähnt auch einige andere Behandlungsformen, neben pharmakologischen wie Cannabis auch Orgasmen, rektale Massagen per Finger oder die nasale Anwendung von Essig. Auch Erbrechen soll den Schluckauf beenden. Aus dem japanischen Kappō, einer traditionellen Heilmethode, ist eine weitere Maßnahme überliefert, bei der man auf einen bestimmten Bereich des Nackens Druck ausübt. Medikamentös wird mit Protonenpumpenhemmern, Prokinetika, Sympathomimetika, Sedativa und Neuroleptika behandelt; früher mit Triflupromazin (wurde 2003 vom Markt genommen) oder Diazepam, heute oft mit dem Spasmolytikum Baclofen.", "section_level": 1}, {"title": "Traditionelle Erklärungsversuche.", "content": "Wie beim Niesen (Sternution, Sternutation) etwas näher ausgeführt, sind (bzw. waren) auch mit dem Schluckauf allerlei traditionelle, abergläubische Vorstellungen verbunden, wie zum Beispiel, dass eine nicht anwesende Person an die in diesem Moment unter Schluckauf leidende Person denkt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Erklärungen.", "content": "Die Atmung wird im Wesentlichen vom Hirnstamm zwischen Großhirn und Rückenmark gesteuert. Bei den Fischen reguliert er die rhythmischen Muskelbewegungen im nahe gelegenen Rachen und den Kiemen. Bei Säugetieren werden die Muskeln der Brustwand und des Zwerchfells vom Hirnstamm angesteuert. Hierzu haben sich lange Leitungsbahnen ausgebildet: der Vagus- und der Phrenicusnerv. Der komplizierte Verlauf bedingt die Störanfälligkeit dieser Konstruktion. Alles, was die Funktion eines dieser Nerven beeinträchtigt, kann unkontrollierte Kontraktionen auslösen. Der Mustergenerator, der im Hirnstamm für den Schluckauf verantwortlich ist, findet sich auch bei Kaulquappen und Lungenfischen; beide Tiere atmen über Lungen und Kiemen. Dieser Generator ist aktiv, wenn die Atmung über die Kiemen erfolgt. Das Wasser wird durch Maul, Rachen und Kiemen geleitet, darf aber nicht in die Lunge geraten. Das verhindert die Glottis (Epiglottis = Kehlkopfdeckel), ein Gewebedeckel, der dann die Luftröhre abdeckt. Das Schließen der Glottis bei Wasseratmung ist somit eine abgewandelte Form des Schluckaufs. Schluckauf haben bereits Föten. Es wird angenommen, dass damit der Atemreflex trainiert oder Fruchtwasser aus der Speiseröhre gedrückt wird. Nach der Geburt gilt das Hicksen als Relikt aus dem Mutterleib. Schluckauf tritt auch nach Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre oder beim Schlucken zu wenig eingespeichelter und zu trockener Nahrung auf. Dieser Zwerchfellreflex wirkt dann auf die Speiseröhre auf Höhe des Zwerchfell-Speiseröhrenschlitzes als Mittel, die „verstopfte“ Speiseröhre zu befreien. Nachtrinken von Flüssigkeit kann ebenfalls die Speiseröhre von Inhalt befreien und so den Schluckauf beheben. Ein weiteres Mittel zur Verminderung von Schluckauf ist die (zur Behebung einer Atemdepression eingesetzte) \"Rückatmung in eine Plastiktüte\". Ansonsten kann Schluckauf beim Genuss zu heißer oder zu kalter Speisen und Getränke oder bei einer Reihe von Erkrankungen und auch bei psychischer Erregung oder Reizung des Zentralnervensystems durch geänderte chemische Zusammensetzung des Blutes auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnungen.", "content": "In Österreich und in Bayern wird Schluckauf als „Schnackerln“ (Mehrzahl oder Infinitiv von „Schnackerl“) oder „Schnackler“ (auch „Schnackerlstoßen“) bezeichnet („Er hat einen Schnackler“ bzw. „Er hat Schnackerl“). In der Schweiz wird er als „Gluggsi“ (Region Basel) oder „Hitzgi“ (Region Zürich) bezeichnet („Er hät de Hitzgi“). In Schwaben (Württemberg) und in Baden wird der Schluckauf als „Gluckser, Gluggser“ oder „Häcker, Hickser“ bezeichnet („Er hat den Gluckser / Gluggser / Häcker“), in Franken als „Hädscher“, in Schleswig-Holstein als „Hickop“ und in der Pfalz als „Schluggser“/„Schluckser“. Im Ruhrgebiet ist die Version „Hickeschlick“ und am Niederrhein „Hickepick“ gebräuchlich. Auch als „Schlucksen“ wird ein Schluckauf bezeichnet. Im schwäbischen Allgäu wird der Schluckauf mit „Hesch“ oder „Häsch“ bezeichnet. Im Gebiet vom Rhein sagt man „Schlicks“, im Westfälischen „Hicks“. Im Hessischen ist „Schligges“ oder „Schlickes“ ein gebräuchlicher Begriff.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellungen in kulturellen Werken.", "content": "In Roberto Bolaños \"Monsieur Pain\" (1999) stirbt César Vallejo am Dauerschluckauf. In Jonathan Lethems \"Chronic City\" (2009) überträgt sich der Schluckauf von einem Pitbull auf einen Menschen. Dessen innere Organe werden durch die vom dauerhaften Schluckauf hervorgerufenen Spasmen letal geschädigt. Monologe mit Schluckauf werden hier als „Hickolog“ bezeichnet. In Kurt Vonneguts \"Timequake\" (1997) führt eine u. a. als „Schluckauf“ bezeichnete Störung des Raum-Zeit-Kontinuums dazu, dass sich die Jahre 1991 bis 2001 unverändert wiederholen. Im ungarischen Film \"Hukkle – Das Dorf\" (2002) wird der (onomatopoetisch) titelgebende Schluckauf als strukturierendes Stilmerkmal verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schluckauf (lateinisch Singultus ‚Schluchzen‘, ‚Röcheln‘) ist eine kräftige, reflektorische und periodische Einatmungsbewegung (Kontraktion) des Zwerchfells, wobei jede Inspiration durch plötzlichen Stimmlippenverschluss unterbrochen wird. Dabei entsteht ein charakteristisches Einatmungsgeräusch, das umgangssprachlich-lautmalerisch als „Hick(s)“ verbalisiert und dementsprechend auch als „Hicker“, „Hickser“ oder „Hetscher“ bezeichnet wird. Der Zweck des Schluckaufs und die zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen sind kaum bekannt.", "tgt_summary": "打嗝在医学上称为呃逆,是由于横膈膜出现阵发性和痉挛性收缩而引起。如果受到寒冷刺激、饱餐、大笑、吃饭过快和吃了干/硬的食物后,都可能出现暂时性的呃逆。", "id": 742405} {"src_title": "Poi", "tgt_title": "Poi (行為藝術)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "„Poi“ als Kunstform haben ihren Ursprung bei den Māori in Neuseeland. Der Ursprung von Poi ist an sich relativ wenig erforscht, da überwiegend mündliche Überlieferungen bekannt sind. Die Ur-Poi waren eine Erfindung der Maori-Frauen und bestanden aus zwei gleich langen Ästen, die an ihren Enden mit Flachs verbunden waren. Die anderen Enden legte man ins Feuer und brachte diese zum Brennen, um in der Dunkelheit einen Effekt zu erzielen. Der Poi-Tanz wurde ursprünglich von den Maori-Frauen dazu benutzt, die Beweglichkeit ihrer Hände zu erhalten, und von den Männern, um die bei einem Kampf erforderliche Stärke und Koordination zu fördern. Poi wurden aber auch als Trainingsmittel für andere alte Waffen eingesetzt, wie Mere oder Patu (Kurz-Club). Poi entwickelte sich ständig weiter und bekam im Laufe der Zeit Verzierungen aus Tierhaar oder Federn, die man an Bällen befestigte, woher auch der Name (\"Poi\" „Ball“) stammt. Der traditionelle Māori-Stil hat nur noch verhältnismäßig wenig mit den zeitgemäßen Stilformen zu tun. Ein wesentlicher Unterschied zu dem Poi, wie wir es kennen, liegt auch in der Darbietung von Geschichten, die von den Frauen zumeist im Chor zum Poi gesungen werden. Die Themen der Gesänge variieren zwischen glorifizierenden Beschreibungen der Dorfgeschichte und von einschneidenden Erlebnissen der Dorfgemeinschaft, über Berichte von Trauerfällen und Katastrophen bis hin zu humorvollen Darbietungen, bei denen der eine oder die andere Person aus dem Dorf liebevoll auf den Arm genommen werden. Natürlich bleibt anzumerken, dass die traditionellen Poiübungen der Frauen nicht selten als Anlass zur Brautschau genommen wurden, in denen die Frauen ihre motorischen Fähigkeiten unter Beweis stellten. Die Bedeutung der Maori-Kultur nimmt in Neuseeland gegenwärtig wieder einen höheren Stellenwert ein und neben der Maorisprache als Unterrichtsfach haben mittlerweile viele Schulen Poi als AG in den Stundenplan aufgenommen um die alten Traditionen lebendig zu halten. Im Unterschied zu den in Europa, Asien und USA bekannten Lang-Poi spielen die Maori bis heute traditionell viel mit Kurz-Poi, bei denen natürlich dann auch andere Figuren gespielt werden. Hier werden viele Stopp-Moves mit Körperkontakt an Armen, Beinen und auf dem Rücken gespielt. Aber auch die moderne Variante des Poi mit langer Schnur, Feuer und den vielen Varianten in same-time, split-time, in-spin und anti-spin sowie hybrid haben große Verbreitung gefunden und werden gleichermaßen von Maoris und Pakehas (Weiße, bzw. Nicht-Polynesier) ausgeführt. Auf diese Weise hat das Poispielen den Weg aus dem Traditionellen in die heutige Zeit und unsere moderne Auffassung von Poi genommen. Im Shaolin Kung-Fu gibt es die zum Poi sehr ähnliche Neunteilige Peitsche, die seit der Jin-Dynastie (ca. 300 AD) verwendet wird und in Form der \"double chain whip\" das moderne Poispiel und dessen Verbreitung stark beeinflusst hat, zunächst in Asien, aber spätestens seit dem Boom der asiatischen Kampfsportarten in den 1970er Jahren auch in Amerika und Europa. Zum weit verbreiteten Missverständnis einer Verwandtschaft von Poi mit dem japanischen Nunchaku kann festgestellt werden, dass das Nunchaku eine der traditionellen Bauernwaffen im Kobudō war und auf Okinawa (Japan) aus einem Dreschflegel, also einem bäuerlichen Alltagsgegenstand, der einem bewaffneten Satsuma-Samurai gefährlich werden konnte entwickelt wurde. Nach einer alten chinesischen Legende soll während der nördlichen Song-Dynastie, gegründet um 960 n. Chr. (und somit tatsächlich zeitgleich mit der Erfindung von Poi auf Neuseeland), der Kaiser Chao K'ung Yin/ Zhao Kuangyin (Taizu) den Vorläufer des Nunchaku erfunden haben. Beide Kulturen haben sich jedoch unabhängig voneinander entwickelt und eine historische Parallele kann für Poi nicht nachgewiesen werden. Auch eine Verwandtschaft mit dem sog. Morgenstern, obwohl ebenfalls etwa im 11. Jahrhundert gleichwohl als Abkömmling des antiken Knüppels oder des Dreschflegels zur Verteidigung der Bauern in Europa entstanden, hat keinerlei historische Parallele.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "In allen Ländern der Welt hat Poi viele Anhänger gefunden. Das Freizeitspiel mit Poi wurde spätestens in den 1990er Jahren in Thailand (Rai Leh Beach in Krabi, Haad Rin auf Ko Pha-ngan) und in Australien (Byron Bay, NSW) populär. Heute finden sich Poi-Spieler auf der ganzen Welt, die sowohl mit den Übungs-Varianten, als auch mit Feuerpoi spielen. Häufig treffen sich diese mit anderen Feuerkünstlern (Devilstick-Spieler, Feuerschlucker, Keulenschwinger, Stabdrehern und „klassischen“ Jongleuren) auf Festen, Jonglier-Conventions (wie z. B. die Europäische Jonglierconvention), bei Mittelalterfesten oder Festivals und schwingen ihre Poi zu elektronischer Tanzmusik auf Goa- oder Tekno-Partys. In größeren Städten Deutschlands, wie Berlin, Hamburg oder München, gibt es regelmäßige Treffen und Workshops und auch sogenannte Conventions. Das Spiel mit Feuerpoi, welches auch bereits auf Neuseeland bekannt war, nimmt heute einen besonders großen Stellenwert in der Poi-Community ein. Auf überregionalen Festivals und Conventions richten erfahrene Feuerartisten auch Spielflächen für Feuerspieler ein und stehen den Veranstaltern dort als Ansprechpartner zur Integration der Feuerartistik in den Veranstaltungsablauf zur Verfügung (Kulturansatz). Neben den schon etablierten Show-Bereichen, wie Zirkusse, Altertumsmärkte und Festivals, gibt es inzwischen vereinzelte Poi-Performer, die bestimmte Tanzstile, wie z. B. Tango oder Bauchtanz, mit dem Poispielen kombinieren. Sie schaffen damit eine Symbiose aus Bewegung, Bühnenbild, Artistik und Rolle. So kristallisierten sich mit der Zeit zwei kreative Grundströmungen heraus: einerseits technisches Poi-Spinning (möglichst viele und kompliziertere Tricks) und andererseits das tänzerische Poi-Spinning (Integration der Figuren in Tanzdarstellungen). Dieser Stil wird auch zunehmend in Shows verwendet, die dem Cabaret ähneln. Die Vorführung verknüpft das Spinning mit Showeinlagen und stellt das Poi-Spiel selbst weniger in den Vordergrund als zur Jahrtausendwende. Poi werden hier als Stilelemente und Beigaben verwendet und sind nicht mehr alleiniges Hauptaugenmerk. Daneben gibt es einen dritten methodischen Ansatz, Poi als Hilfsmittel in der Kinder- und Seniorenbetreuung oder im klinischen Bereich als Nachsorge-Instrument z. B. für Reha-Patienten einzusetzen („Poi als Methode“). Auch die sozialen Aspekte eines nicht wettbewerbsorientierten Gemeinschaftsspieles in Mutter-Kind-Einrichtungen, mit Jugendlichen in der Sozialarbeit oder im Justizvollzug mit gemeinsam erarbeiteten Auftritten werden vereinzelt aufgegriffen. Der ehemalige Fachverband in Europa, \"Poi & Feuerartistik e. V\", mit Sitz in Berlin vertrat diese Ansätze und bemühte sich um eine breitere öffentliche Wahrnehmung des Poi-Spiel, auch im nicht-kunstbetonten Bereich.", "section_level": 1}, {"title": "Kategorisierung.", "content": "Es existiert keine eindeutige wissenschaftliche Kategorisierung dieser Gegenstände innerhalb der Artistik bzw. Straßenkunst. Da sich auch die Sportwissenschaft dem Thema noch nicht angenähert hat, fehlen wissenschaftlich Quellen zur Referenzierung dieser Klein- und Straßenkunst. Eine Ein- bzw. Unterordnung zur Jonglage findet in der Praxis allerdings auch nicht statt, da weithin als Jonglage immer noch die klassische Wurfjonglage verstanden wird. Als unstrittige Hauptkategorie gehört Poi sicher zu den sogenannten Bewegungskünsten. Hierzu zählt neben der Gleichgewichtskunst (Equilibristik oder Balance-Akrobatik) und der Sportakrobatik auch die Jonglage, das Spinning und im weiteren Sinne die Eurythmie. So bildet sich auch eine gefestigte Meinung unter Künstlern und Spielern heraus, dass Poi aufgrund der methodischen Gleichheit einer Überkreuzbewegung mit Wurfjonglage (rechte/linke Körperhälfte überkreuzen sich) sowie der sich spieltechnisch auflösenden Grenzen zwischen Wurfjonglage und Spinning, das Poi-Spiel zwar als eigenständige Disziplin innerhalb der Bewegungskünste zu betrachten, Poi aber nicht direkt als Jonglage zu bezeichnen. Beim Spinning kommt es zunächst weniger auf Werfen und Fangen an, sondern viel mehr auf das Einbeziehen des gesamten Körpers als bewegliches Drehzentrum, was beim Jonglieren erst einmal nicht der Fall ist. Mit zunehmendem Können, sowie mit Würfen und Partnerfiguren (ähnlich dem Passing bei der Jonglage) verschmelzen die Disziplinen dann wieder mehr und mehr, was eine eindeutige Unter- oder Einsortierung letztlich auch ad absurdum führt. Eine Kategorisierung der Spielgeräte ergibt sich aus den Händlerangeboten im Internet und vereinzelter Literatur. So hat sich als Gattungsbegriff für die Übungs-Poi mit Drachenschwanz (Komet-Tail) der von der Firma „Active People“ verwendete Produktname \"Kiwido\" etabliert. Ein weiterer Name für Poi ist der vor allem im spanischen Sprachraum gebräuchliche Begriff \"Cariocas\". Sehr vereinzelt wird vor allem für das Spiel mit Kindern oder älteren Menschen im deutschsprachigen Raum auch mit eingedeutschten Begriffen für die Figuren gearbeitet. Allgemeine Kategorisierung \"* Zur Verwendung kommt klassischerweise frei verkäufliches Silvesterfeuerwerk der Klasse 2. Es darf nur in der Zeit vom 28. bis 31. Dezember von Personen über 18 Jahren gekauft und von diesen am 31. Dezember und 1. Januar ausschließlich in der genehmigten Form (stehend) abgebrannt werden.\" Nur staatliche geprüfte Bühnenpyrotechniker dürfen derartige Effekte anfertigen und verwenden. Non-fire Übungs-Poi gibt es in verschiedensten Ausführungen (siehe Tabelle). Die Ausgestaltung reicht von ihrer traditionellen Form aus Neuseeland (Kurzpoi) über Poi mit langer Schnur, mit und ohne Drachenstoff (auch als Drachenschwanz oder Schweif bezeichnet, häufig aus fluoreszierendem Material mit denen in den auf Goa-Partys häufig installierten Schwarzlicht-Dekorationen gespielt wird) bis zu LED-Poi. Diese werden in Kugelform, mit oder ohne Glasfaser-Schweif, als kristallklare Stäbchen mit Innenbeleuchtung oder als modifizierte Deko-Ausstattung verwendet. Am oberen Ende des Seiles, der Kette, Schnur oder dem Stoffschlauch befinden sich oft Griffe in Form von Knoten, Fingerschlaufen, Holz- oder Gummikugeln.", "section_level": 1}, {"title": "Feuerpoi.", "content": "Als Feuerpoi bzw. Feuerketten oder Feuerseile werden die an den Enden mit Dochtband versehenen Versionen bezeichnet, die mit brennenden Flüssigkeiten wie vorzugsweise Lampenöl bzw. Petroleum in Brand gesetzt werden und bei Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Das Dochtband besteht häufig aus aramidhaltigem Gewebe (wie z. B. dem von Du Pont hergestellten „Kevlar“). Zum Teil findet auch Baumwolle Verwendung, was zu höherer Brandgefährdung führt weil das Trägermaterial im Gegensatz zu Aramid selbst brennbar ist. Die Poi werden damit in Lampenöl oder eine andere brennbaren Flüssigkeit getaucht und dann angezündet. Hierbei achten verantwortungsvolle Artisten auf einen hohen Reinheitsgrad des Petroleum und schleudern überflüssiges Petroleum vor dem Abbrennen mit Hilfe eines Ausschwingbehälters, einer Art Gefäß mit Schnur (Dose o. ä.) aus. Damit wird ein unkontrolliertes Verspritzen in die Umwelt verhindert. Die Verwendung von anderem Brennstoff als Petroleum (hochgereinigtes Lampenöl) wird aufgrund der höheren Gefahren (schnellere Ausgasung, niedriger Brennpunkt, Gefahr der Selbstentzündung) und des größeren Verschleiß' der Brennköpfe von erfahrenen Feuerspielern vermieden.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "Grundsätzlich ist die Anzahl der möglichen Figuren mit zwei Poi nahezu unbegrenzt. Es gibt sechs etablierte Ebenen, auf denen man spielen kann. Je nachdem, wo die Poi schwingen, gibt es zwei Wandebenen (vor oder hinter dem Spieler), zwei Radebenen (seitlich rechts und links) sowie die Boden- und Dachebene (Poi schwingen parallel zum Boden oder zur Decke). Daneben gibt es noch abgeschrägte Ebenen und unendlich viele parallele Ebenen zu den oben genannten... Des Weiteren kann man die Poi im Gleichtakt (\"same time\") schwingen oder im Ungleichtakt (\"split time\" (um 180° zueinander versetzt) und \"quarter time\" (um 90°)), sowie jede Figur vor- und rückwärts spielen. Außerdem kann man sie in entgegengesetzte (\"opposite direction\") oder in die gleiche Richtung (\"same direction\") spielen. Wenn man dazu noch die Arme kreisen lässt, kann den jeweiligen Poi entweder entgegen der Drehrichtung des Armes (Antispin) oder in derselben Richtung (Inspin) „spinnen“. Dabei kann man dann noch mit unterschiedlichen Tempi für Arm und Poi arbeiten und so beliebig viele Umdrehungen (\"beats\") erwirken. Man kann mit zusätzlichen Poi Drehungen den Inspin- und Antispinfiguren, mitunter auch \"Flowers\" genannt, sogenannte Petals (deutsch: etwa Blütenblätter) hinzufügen. Wenn man jetzt noch verschiedene Bewegung mit jeder Hand macht kann man „Hybrids“ spielen. Hybrids sind Muster, bei denen man mit beiden Händen Moves aus unterschiedlichen Kategorien verknüpft (z. B. Extentions und Antispin). Dadurch wird die tatsächliche Anzahl der sog. \"moves\" nicht nur von der Geschicklichkeit und dem Koordinationsvermögen des Spielers begrenzt, sondern auch von dessen Kreativität beim Entdecken neuer Patterns. Anfänger können innerhalb weniger Stunden die grundlegenden Parallelschwünge vor und neben dem Körper in einer Richtung mit einem einfachen symmetrischen Überkreuzmuster lernen. Der Lernerfolg ist daher zu Beginn am größten. Nach etwa 40 Stunden können auch etwas kompliziertere Bewegungsabläufe, z. B. parallel hinter dem Körper, beherrscht werden. Einzelne Schwünge in beliebiger Kombination vor und hinter dem Körper in asymmetrischer Gestaltung miteinander flüssig zu kombinieren erfordert monatelanges bis jahrelanges Training. Fang- und Stoppbewegungen, z. T. mit bewusster Kettenverwicklung und einhändiger Performance beider Poi in entgegengesetzte Richtungen, ist für fortgeschrittene Poi-Spieler, zumeist im Rahmen von Artistengruppen oder als Trainer, möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Weave.", "content": "Der einfache Weave (Zwei-Beat- oder Drei-Beat-Weave) gehört zu den leicht erlernbaren Figuren. Hierbei werden die Poi zuerst \"Split time\" in der \"Wallplane\" geschwungen. Dann wechselt ein Poi über den Arm auf die andere Seite und vollzieht dabei eine Drehung. Gleichzeitig schwingt der zweite unter dem anderen durch und dreht sich einmal (erster Beat) und sie sind wieder in Ausgangslage (bei der Zwei-Beat-Weave folgt eine Drehung, also Beat Nr. 2, und dann wiederholt sich alles.) Der erste geht diesmal unter dem Arm durch und dreht sich (zweiter Beat), nun sind die Hände überkreuzt. Also drehen sich beide noch einmal und wechseln die Seiten und sind wieder in der Ausgangslage (dritter Beat). Jetzt beginnt dasselbe von vorn. Beim Weave sieht es von der Seite aus, als würden beide Poi eine Linie bilden, die um ihren Mittelpunkt rotiert. Es gibt viele Varianten, wobei die häufigsten der Zwei-, Drei-, Fünf-, Sieben-Beat-Weave vor dem Körper und hinter dem Rücken, vorwärts und rückwärts sind. Ein Beat zählt jeweils mit einer halben Drehung auf der gleichen Seite. Die menschliche Anatomie erlaubt bis zu maximal elf Beats.", "section_level": 2}, {"title": "Stalls.", "content": "Stalls verursachen einen Stillstand der Poi und werden in der Regel mit einem Richtungswechsel fortgesetzt. Es gibt Up-, Down- und Sidestalls. Bei einem Stall folgt man mit der Hand der Kreisbahn des Poi und bremst die Bewegung so langsam ab, dass der Poi direkt still steht und in die andere Richtung geschwungen werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Butterfly.", "content": "Die Schwierigkeit des Butterfly ist etwas höher als beim Weave, aber in der Grundform vor dem Körper immer noch Anfängerlevel. Beim Butterfly werden die Poi entgegengesetzt in einer Ebene vor oder hinter dem Spieler geführt. Dabei sind die Hände dicht beieinander, so dass das entstehende Muster mit der Symmetrie von Schmetterlingsflügeln zu vergleichen ist (daher der Name). Für Anfänger scheint es oft ein Problem, da die Poi häufig zusammenstoßen, aber nach einiger Zeit ist dies dann die Ausnahme. Beim großen Butterfly gehen die Arme weit auseinander (es wird mit ausgestreckten Armen gespielt, also \"extended\") und die Poi wirken quasi als Verlängerung der Arme. Der Butterfly kann mit am vielseitigsten variiert werden. Fortgeschrittene Figuren, die auf dem Butterfly basieren, verlaufen abwechselnd vor und hinter dem Körper oder versetzt zueinander. Die meistgespielten Varianten fortgeschrittener Spieler (in Kombination gespielt): Alle eben genannten Figuren lassen sich auch rückwärts oder teilweise versetzt und mit einem Schlag mehr auf jeder Seite spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Windmill.", "content": "Die Windmill als Grundfigur lässt sich vom Schwierigkeitsgrad mit dem Butterfly vergleichen. Hierbei werden die Poi in gleicher Richtung vor dem Körper geschwungen. Nun wechselt ein Poi hinter den Kopf oder Rücken. Die geschieht nun abwechselnd. Die häufigsten Varianten sind: Auch diese Moves lassen sich rückwärts spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Flower.", "content": "Flower-Figuren sind nicht einfach zu spielen. Die Arme werden langsam vertikal kreisend mit oder gegen die Spielrichtung bewegt, während die Poi in die gleiche Richtung oder entgegengesetzt weiter schwingen. Die doppelte Kreisführung ergibt insbesondere mit Leuchtmitteln eine schöne Figur. Flowers werden häufig als Zwischenbewegungen gespielt und erfordern eine hohe feinmotorische Kontrolle, da die Kreise ständig an anderer Stelle neu stabilisiert werden müssen und insbesondere im sog. Antispin-Modus, die doppelte Gegenläufigkeit von Arm- und Poi-Drehrichtung eine hohe Konzentration erfordert.", "section_level": 2}, {"title": "Wrap.", "content": "Wraps sind ebenfalls eine Art, die Laufrichtung der Poi zu ändern. Dabei führt der Spieler einen oder beide Poi so an den Arm oder ein Bein, dass sie sich kurz umwickeln und mit genug Schwung in die andere Spielrichtung zurückdrehen. Bei sogenannten Airwraps bildet ein Schnittpunkt der Schnüre den Rotationsmittelpunkt der Kreisbahnen. Dabei verkleinert sich zwar der Radius der Kreise, die Laufrichtung ändert sich dabei aber nicht. Mit Feuerpoi besteht bei diesen Arten von Tricks grundsätzlich die Gefahr, schwere Verbrennungen bei unglücklichen Verhakungen durch das Umwickeln der Extremitäten zu verursachen.", "section_level": 2}, {"title": "Kognitionsentwicklung.", "content": "Schon länger bekannt ist, dass eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit unmittelbar mit Intelligenz zusammenhängt. Bereits eine Studie der Forscher Reed und Jensen 1993 zeigte, dass die Intelligenz eine positive Korrelation mit der Reaktionszeit aufweist, d. h. Probanden mit guter Reaktionsfähigkeit hatten hohe Intelligenz. Jonglage, und damit auch das Spinning, aktiviert durch das abwechselnde Arbeiten mit linker und rechter Hand und das Überkreuzen der Gesichtsmitte beide Gehirnhälften. Es werden neue Verknüpfungen gebildet, neue „Nervenstraßen“ gebaut, die bei regelmäßiger Beschäftigung mit Poi-Spielen ausgebaut werden können. Diese neuangelegten Nervenbahnen können hilfreich sein beim Erlernen anderer Inhalte oder Fertigkeiten, wie dem Spielen eines Instruments, lesen und schreiben oder im Beruf. Das Kindesalter ist die wichtigste Prägephase des Gehirns. Bittmann (2002) belegt jedoch erstmals, dass die Entwicklung des Gehirns durch körperliche Aktivität zeitlebens beeinflusst wird und damit auch dessen Funktionsweise. Und obwohl die neuronale Plastizität in der Kindheit am höchsten ausgeprägt ist, sind auch zirkuspädagogische Wirkungsweisen auf die motorische und kognitive Entwicklung belegt. Poi spielen fördert neben der Reaktionsfähigkeit darüber hinaus die Beidhändigkeit und die für eine kognitive Leistungssteigerung so wichtige Auge-Hand-Koordination. Das gilt allgemein auch für die einfache Form der Jonglage mit Bällen und wurde in einer Studie der Universitäten Regensburg und Jena nachgewiesen. Doch auch auf einem anderen Feld finden sich interessante Ansätze. In seinem Buch „Zen in der Kunst des Jonglierens“ beschreibt Dave Finnigan, ein weltweit bekannter Jongleur, seine Erfahrungen während eines mehrmonatigen Jongliercamps in einem ehemaligen taiwanesischen Kloster. Ziel des Jonglierens ist es, ein Muster aufrechtzuerhalten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei im Loslassen: Statt mit den Augen den Bällen zu folgen schauen gute Jongleure dorthin, wo die Bälle beim Flug ihren höchsten Punkt erreichen oder, wie im Falle des Poi-Spiels, versuchen die durch die Fliehkraft merkliche Position des Poi in der Führhand zu erspüren. Mit der Zeit lernt der Spieler, die Bälle mit dieser Information blind zu führen und vertraut auf die Gesetze der Physik, die genau vorschreiben, welchen weiteren Weg der Ball nehmen wird. Jonglieren kann so zu einer speziellen Form von Meditation werden: Man konzentriert seine gesamte Aufmerksamkeit auf ein mehr oder weniger einfaches, dafür aber vollkommen periodisches und meist sehr symmetrisches Muster, das man völlig kontrollieren kann. Zum Vorausplanen oder Zurückschauen bleibt keine Gelegenheit, wenn man an der Grenze seiner Fähigkeiten jongliert, muss man sich voll auf das Muster und dessen aktuellen Zustand konzentrieren. So ist es möglich, sich eine Zeit lang gedanklich völlig aus dem Alltag zu bewegen und innere Ruhe zu entwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Gefahren.", "content": "Übungspoi stellen kein ernsthaftes Verletzungsrisiko dar. Bei Spielgeräten mit hohem Gewicht am Ende (über 100 g) oder aus harten Materialien gefertigt (insb. LED-Poi), kann bei sehr hoher Spielgeschwindigkeit ein gewisses Risiko für leichte Prellungen bei Körpertreffern bestehen. Anfänger erleiden grundsätzlich Körpertreffer, die je nach Spieltempo mehr oder weniger schmerzhaft sein können. Insbesondere kann dabei die sog. „Butterfly-Figur“ für Männer unangenehm werden, da die Gewichte ca. den gleichen Abstand von Drehpunkt wie das Genitale bzw. (rückwärts) wie das Gesicht haben. Daher wird Anfängern von erfahrenen Poi-Spielern geraten, mit weichen, leichten Poi zu beginnen und die Drehgeschwindigkeit zunächst niedrig zu halten. Dies habe auch ein schöneres Bild durch ein besseres Spielgefühl zur Folge. Feuerpoi gehören hingegen zu den gefährlicheren artistischen Spielarten. Es besteht insbesondere bei Feuerpoi, die von Anfängern gespielt werden, eine zum Teil hohe Verletzungsgefahr für Spieler und Publikum. Allerdings sei das Feuerspiel nach Aussage langjähriger Poi-Spieler bei Beachtung der Sicherheitsbestimmungen nicht ganz so gefährlich, wie es den Anschein hat, da die Verweilzeit bei einem Körperkontakt nicht lang genug sei, um Verbrennungen zu verursachen. Es könne allerdings vorkommen, dass sich brennende Poi unglücklich verwickeln, den Spieler ins Gesicht treffen oder bei Schwebe-Figuren herabfallen und die Haare in Brand stecken. Daher sollte nur mit nassen Haaren, Glatze oder Kopfbedeckung Feuerpoi gespielt werden. Auch zu viel Brennstoff, der durch die Fliehkräfte ausgeschleudert wird, kann zu ernsten Verbrennungen bei Spieler und Publikum führen. Aus diesem Grund werden die Performance-Geräte vor dem Spiel von verantwortungsbewussten Spielern mit einem Überzug, der sog. „Shake-off-can“ ausgeschleudert, um überschüssiges Petroleum vor dem Anzünden auszuschleudern und einzufangen. Dadurch vermeidet man zusätzlich einen rutschigen Boden und Umweltschädigungen am Boden. Grundsätzlich empfiehlt sich beim Spiel mit Feuer-Poi eine Grundausstattung von Löscheimer oder Wasserflasche, einer Löschdecke sowie eines überprüften Schaumlöschers, außerdem Brandsalbe und Verbandmaterial. Von ABC-Pulver-Löschmitteln ist bei Personenbrand nur im Notfall Gebrauch zu machen, da das Pulver zu kristallinen Verkrustungen auf der geschädigten Haut führen kann. Spieler, die mit Feuer-Poi auftreten möchten, sollten sich unbedingt um entsprechende Vorsorge und einen Helfer bemühen, der das Publikum auf Distanz hält und bei einem Zwischenfall sachkundig und routiniert eingreift bzw. zuruft, wenn z. B. kleine Brandherde an der Kleidung evtl. vom Spieler selbst nicht rechtzeitig erkannt und ausgeschlagen werden. Aus diesen und weiteren rechtlichen und gesundheitlichen Gründen ist das Feuerspiel nur für geübte Spieler mit langer Erfahrung (über 200 h) und sicherer Spielführung zu empfehlen, selbst wenn die einfachen Figuren scheinbar bereits beherrscht werden. Die getragene Kleidung sollte weitgehend frei von Kunststoffen sein, da diese im Gegensatz zu Baumwolle oder Leinen schmelzen und sich dabei in die Haut brennen können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Poi (Māori: „Ball“, Plural: \"Poi\") ist ein Spinningelement, das innerhalb der Artistik zur Darbietung von Bewegungskunst Verwendung findet. Es besteht aus einem Ball, der an einer Schnur gehalten und im Kreis geschwungen wird. Poi spinning ist kinästhetisch mit Stabdrehen oder Penspinning verwandt, da hier die Manipulation eines sich drehenden Objektes um sein kinetisches Zentrum überkreuz, vor und neben beiden Körperhälften im Mittelpunkt steht und nicht das Werfen und Fangen von Objekten. Das traditionelle Poi-Spiel ist ca. tausend Jahre alt und gilt bei den Nachfahren der neuseeländischen Ureinwohner noch heute als Kulturtradition.", "tgt_summary": "Poi 可以指一种行为艺术,也可以指这种行为艺术所使用的装备。作为一种行为艺术,poi包含甩动绑重物的拴绳,随节奏做出几何图形。不同材质做出的Poi可以拥有不同的握把、重量,和效果(像是火)。", "id": 1587193} {"src_title": "Pan (Mythologie)", "tgt_title": "潘 (希腊神话)", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Er ist der Gott des Waldes und der Natur. Die Hirten verehren Pan, fürchten sich aber vor seinem Anblick. Doch als Gott der Wälder und Wiesen bitten sie ihn um Schutz für ihre Herden und bringen ihm dafür auch Opfer dar. Sein bevorzugter Aufenthaltsort ist der Berg Lykaion in Arkadien, wo er ein Heiligtum hatte. In den Händen trägt er einen gekrümmten Hirtenstab oder eine siebenröhrige Flöte, die Panflöte. Der gekrümmte Hirtenstab symbolisiert die Natur der Dinge an sich und ihren Kreislauf (z. B. die Wiederkehr der Jahreszeiten). Andere Waldgötter mit Ziegenfüßen werden Ägipanen genannt. Pan hat Freude an Musik, Tanz und Fröhlichkeit. Die Mittagsstunde ist ihm jedoch heilig, und er kann sehr ungehalten werden, wenn man ihn zu dieser Zeit stört. Er jagt dann z. B. ruhende Herdentiere in „panischem Schrecken“ zu jäher Massenflucht auf, woher sich das Wort Panik ableitet. In manchen Erzählungen wird Pan auch dem Gefolge des Dionysos, des Gottes der Fruchtbarkeit und der Ekstase zugeordnet, wo er mit seiner Flöte musiziert und so die feiernde Gefolgschaft bereichert. Für seine Wollust bekannt, ist er von Nymphen und Satyrn umgeben. Die besondere Liebe des Pan gilt der Mondgöttin Selene.", "section_level": 1}, {"title": "Mythos.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abstammung.", "content": "Zur Abstammung des Pan gibt es mehrere Versionen: Nach der bekanntesten war Pan ein Sohn des Hermes und einer Tochter des Dryops bzw. der Dryope. Als seine Mutter nach der Geburt feststellte, dass ihr Sohn Ziegenfüße, -hörner und einen Bart hat, erschrak sie so sehr, dass sie vor ihm floh, er wurde jedoch von Hermes auf den Olymp gebracht. Weil Pan aber keinen Platz im Olymp erhielt, brachte Hermes ihn wieder zur Erde auf die Insel Kreta. Nach anderen Quellen war Pan ein Sohn des Zeus und der Kallisto bzw. des Zeus und der Nymphe Hybris.Nach einer weiteren Erzählung ist Pan ein Sohn des Kronos und der Amaltheia, also ein Halbbruder des Zeus. Die Amaltheia war zugleich die Amme des Zeus.Auch Aither und die Nymphe Oinoe werden als Eltern des Pan genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Erfindung der Panflöte.", "content": "Pan verfolgte liebestrunken die Nymphe Syrinx, welche aber vor ihm floh. Ihre Flucht endete jäh am Fluss Ladon, wo sie sich plötzlich in ein Schilfrohr verwandelte, das Pan daraufhin umarmte. Als nun der Wind in das Rohr blies, kamen klagende Töne hervor. Pan wollte die Klänge nicht verlieren, also brach er aus dem Schilfrohr sieben Teile, eines immer etwas kürzer als das vorherige, und band sie zusammen. So erfand er die Hirtenflöte, die er nach der Nymphe \"Syrinx\" benannte.", "section_level": 2}, {"title": "Pans Wettstreit mit Apollon.", "content": "In Ovids \"Metamorphosen\" wird auch die Geschichte vom musikalischen Wettstreit zwischen Pan und Apollon berichtet. Richter war der Berggott Tmolos. Dieser erklärte Apollon zum Sieger, da das Instrument Apollos, bei Ovid eine Lyra, über der Panflöte stehe. König Midas, der das Spiel des Pan zufällig hörte, war mit dem Urteil nicht einverstanden. Apollon war darüber derart gekränkt, dass er Midas mit Eselsohren strafte. Diesen musikalischen Wettstreit vertonte J. S. Bach in seiner weltlichen Kantate „Der Streit zwischen Phoebus und Pan“ (BWV 201 - \"Geschwinde, ihr wirbelnden Winde\").", "section_level": 2}, {"title": "Tod des Pan.", "content": "Plutarch überliefert, dass zur Zeit des Tiberius ein ägyptischer Steuermann namens Thamus vor der griechischen Küste eine Stimme gehört habe, die ihm befahl, in Palodes kundzutun, dass „der große Pan gestorben sei“ (, Ho megas Pan tethnēke). Sobald das Schiff auf der Höhe von Palodes gewesen sei, habe der Steuermann die Nachricht über das Wasser gerufen, wonach ein Wehklagen vieler Stimmen zu hören gewesen sei. Nach der Rückkehr habe Tiberius davon gehört und die Geschichte so ernst genommen, dass er Untersuchungen anstellen ließ. Somit wäre Pan „der einzige Gott, der in irdischen Zeiten starb.“ Salomon Reinach hat ein Missverständnis vermutet und dass die Klage sich auf den Tod des Tammuz bezog: (\"Thamos panmegas tethneke\" „der unendlich große Tammuz ist tot!“). Dem wurde unter anderem entgegengehalten, dass der Name des Tammuz auf Griechisch Adonis sei.", "section_level": 2}, {"title": "Pans Dämonisierung im Christentum.", "content": "Im christlichen Mittelalter wurde die Ikonographie des Pan für die Darstellung des Teufels übernommen. Dabei erfuhren auch die bis dahin positiv konnotierten Attribute der Bocksfüße und der Kopfhörner als Zeichen des dionysischen Rausches und der Lust durch die Übernahme in die christliche mittelalterliche Ikonographie eine Umdeutung im Sinne einer negativ gedeuteten „Wollust“.", "section_level": 1}, {"title": "Pan in der Popkultur.", "content": "Pan ist eine wesentliche Figur im Film \"Pans Labyrinth\" (2006) des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro. Jedoch ist es im spanischen Original nicht der Hirtengott selbst, sondern ein gewöhnlicher Faun, der Ofelia durch den Film leitet (im Film genannt \"El fauno\"). Um eine Verwechslung der im Englischen gleich klingenden Worte faun und fawn (dt. Rehkitz) zu vermeiden, wurde der Name in der englischen Fassung in Pan umgeändert, was die deutsche Synchronisation später übernahm. Pan spielt auch eine wichtige Rolle in dem Roman \"Jitterbug Perfume\" von Tom Robbins (1984, deutsch \"Pan Aroma\", 1985).", "section_level": 1}], "src_summary": "Pan (, arkadisch, „Hirte“) ist in der griechischen Mythologie der Hirtengott. Seiner Gestalt nach ist er ein Mischwesen aus Menschenoberkörper und dem Unterkörper eines Widders oder eines Ziegenbocks.", "tgt_summary": "潘(英文:Pan),是希腊神话里的牧神,牧神潘是众神传信者赫密斯的儿子,而名字的原意是一切。掌管树林、田地和羊群的神,有人的躯干和头,山羊的腿、角和耳朵。他的外表后来被天主教形象化成了中世纪欧洲恶魔的原形。喜欢吹排笛,因为排笛能催眠。潘神被罗马人等同于罗马宗教中的自然之神法乌努斯(Faunu)或者西尔瓦努斯(Silvānus)。", "id": 1214896} {"src_title": "Elektromagnetische Verträglichkeit", "tgt_title": "电磁兼容性", "src_document": [{"title": "Abgrenzung zur Umweltverträglichkeit.", "content": "Elektromagnetische Wellen, wie zum Beispiel Licht oder hochenergetische Mikrowellen, haben auch Einfluss auf Lebewesen und die Natur. Die EMV ist nicht mit der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit (EMVU) zu verwechseln, welche sich mit den Wirkungen von nicht ionisierender elektromagnetischer Strahlung auf die Umwelt und den Menschen befasst.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen.", "content": "Die elektromagnetische Verträglichkeit bedeutet das Fehlen von Einwirkungen auf andere Geräte und Einrichtungen, die bei diesen zu ungewollten oder gewollten Funktionsstörungen elektrischer oder elektronischer Betriebsmittel durch z. B. elektrische, magnetische oder elektromagnetische Felder und Vorgänge führen. Darin sind Beeinflussungen durch Ströme oder Spannungen bereits eingeschlossen. Wesentlich zur Sicherstellung der elektromagnetisch verträglichen Funktion elektrischer Betriebsmittel sind deren sachgerechter Aufbau und Gestaltung. Nachweis und Bestätigung von Störunempfindlichkeit und hinreichend geringer Störaussendung sind durch EMV-Richtlinien und EMV-Normen geregelt. Die Europäische EMV-Richtlinie definiert elektromagnetische Verträglichkeit wie folgt: Daraus werden die grundlegenden Schutzanforderungen abgeleitet, die jedes elektrische Betriebsmittel, das in Verkehr gebracht wird, einhalten muss. Die Schutzanforderungen legen fest, dass einerseits die Störaussendungen des Betriebsmittels so gering sein müssen, dass z. B. Rundfunkempfänger oder andere Betriebsmittel in der Störumgebung nicht unzulässig beeinflusst werden. Dabei handelt es sich um eine Begrenzung der Störquellen (sog. Funkentstörung). Andererseits sollen die zu erwartenden auf das Betriebsmittel einwirkenden Störgrößen (Felder, Störströme oder Störspannungen) dessen Funktion nicht beeinträchtigen. Das Betriebsmittel muss also hinreichend störfest aufgebaut werden. Für Betriebsmittel, die die einschlägigen EMV-Normen einhalten, darf vermutet werden, dass die Schutzanforderungen eingehalten sind. Der VDE bzw. die DKE ist in Deutschland zuständig für die Erstellung und Bearbeitung der Normen. In letzter Zeit werden die Normen zunehmend auf internationaler Ebene angeglichen. Daher spielen auch für Deutschland internationale Normungsorganisationen wie IEC, CENELEC und CISPR eine immer stärkere Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Theorie.", "content": "Das übliche Störkopplungsmodell geht von den Begriffen Störquelle, Kopplungspfad und Störsenke aus. Das Störungen erzeugende Betriebsmittel wird als \"Störquelle\" (engl. \"source\" oder \"culprit\"), das beeinflusste Betriebsmittel wird als \"Störsenke\" (engl. \"victim\" oder \"load\") bezeichnet. Damit es zu einer Beeinflussung der Senke durch die Quelle kommen kann, muss die Störung zur Senke gelangen, um dort als \"Störgröße\" wirken zu können. Den Weg zwischen Quelle und Senke nennt man \"Kopplung\" oder \"Kopplungspfad.\" Kriterium der Güte einer Signalübertragung ist in der EMV der Störabstand. Man unterscheidet zwischen natürlichen und technischen Störquellen und Störsenken. Als Beispiel für eine natürliche Störquelle gilt ein Blitz, natürliche Senken können Lebewesen sein. Typische technische Störquellen sind z. B. Frequenzumrichter, typische technische Störsenken sind z. B. Funkempfangsgeräte. Bei der Beeinflussung von Lebewesen durch elektrische, magnetische oder elektromagnetische Größen spricht man auch von elektromagnetischer Umweltverträglichkeit oder EMVU. Der Schutz vor Blitzen wird unter dem Begriff Blitzschutz behandelt. Der Schutz vor elektrostatischen Entladungen wird häufig ebenfalls gesondert betrachtet. Folgende Kopplungsmechanismen werden unterschieden: In der EMV wird zwischen \"leitungsgebundenen\" und \"feldgebundenen\" Störungen unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Störungsvermeidung.", "content": "Zur Vermeidung von Störungen dient eine EMV-gerechte Auslegung von Anlagen oder Geräten. Man unterscheidet Die Maßnahmen haben in ihrer Reihenfolge Priorität, wobei die ersten beiden (aktiven) Maßnahmen die Störemission betreffen und die dritte die (passive) Immunität oder Störsicherheit. Störungen können vermieden werden, indem die Strom- und Spannungsänderungsgeschwindigkeiten genügend klein gehalten werden, sodass im Spektrum keine höheren Frequenzen erscheinen, die sich ungewollt ausbreiten. Oft ist das jedoch nicht möglich: Man muss daher schon bei der Konstruktion der Innenschaltung (Layout der Leiterplatte) Störentstehung und -ausbreitung verhindern, indem sich schnell ändernde Ströme kurze Wege nehmen und als Antennen wirkende Strukturen vermieden werden. Dennoch auftretende Störungen werden durch Schirmung und Filterung in ihrer Ausbreitung vermindert. Das Verdrillen bei symmetrischen Signalen ist sowohl ein aktiver als auch ein passiver Schutz, denn kapazitive und induktive Abstrahlung und auch Beeinflussung heben sich jeweils auf. Je nach Störsituation ist entweder das Unterbrechen oder das Zusammenschließen elektrischer Massebezüge zielführend:", "section_level": 2}, {"title": "Technische Konsequenzen.", "content": "Die elektromagnetischen Wellen können zum Beispiel in Schaltungen Spannungen bzw. Ströme erzeugen. Diese können im einfachsten Fall zu einem Rauschen im Fernseher, im schlimmsten Fall zum Ausfall der Elektronik führen. Die elektromagnetische Verträglichkeit stellt sicher, dass zum Beispiel Herzschrittmacher oder die Steuerelektronik von Kraftfahrzeugen und Flugzeugen mindestens bis zu einer festgelegten Störgröße nicht ausfallen. In Flugzeugen ist der Betrieb von Mobiltelefonen unter bestimmten Auflagen möglich, aber im Allgemeinen noch nicht flächendeckend gestattet (vgl. LuftEBV). Zu den Auflagen in der Luftfahrt gehört ein Nachweis der elektromagnetischen Verträglichkeit des Flugzeugs mit dem Mobilfunkstandard. Besondere Aufmerksamkeit beansprucht die elektromagnetische Verträglichkeit auch im industriellen Maschinen- und Anlagenbau sowie im Marineschiffbau. Hier müssen häufig leistungsstarke elektromechanische Aktoren und empfindliche Sensoren auf engem Raum störungsfrei zusammenarbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Gesetzliche Bestimmungen.", "content": "Die Gesetzgeber schreiben in der EU den Inverkehrbringern von Elektrogeräten vor, in Deutschland durch das Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Betriebsmitteln, entsprechende Schutzanforderungen einzuhalten, die durch Grenzwerte zur Störfestigkeit oder zur Störaussendung in einschlägigen Normen niedergelegt sind. Mehr zu diesem Thema findet sich unter dem Stichwort CE-Kennzeichnung mit Informationen zur EMV-Richtlinie, die oft zusammen mit der Niederspannungsrichtlinie angewendet werden muss. Im Regelfall wird die Einhaltung der Schutzanforderungen vermutet, wenn die auf das Gerät anwendbaren harmonisierten europäischen Normen eingehalten werden, um allen Kunden und Bürgern einen störungsfreien Betrieb von Elektrogeräten zu gewährleisten. Dies führt oft dazu, dass derjenige, der ein Gerät auf dem europäischen Markt anbietet, EMV-Prüfungen oder gleichwertige Nachweisverfahren anwendet, um die EMV nachzuweisen. Als gleichwertige Nachweisverfahren eignen sich, je nach Komplexität des Geräts, bereits einfache Plausibilitätsbetrachtungen. So wird zum Beispiel eine Glühlampe, die außer dem Glühfaden keine elektrischen oder elektronischen Bauteile enthält, für sich genommen im Betrieb keine Grenzwerte für Hochfrequenzemissionen überschreiten. Während der letzten Jahre wurden innerhalb Europas bei vielen Produktbereichen die Anforderungen harmonisiert, die Grenzwerte und Rahmenbedingungen verschiedener Länder sind also gleich, z. B. in der EMV-Richtlinie festgeschrieben. In Deutschland sind die Bundesnetzagentur (ehemals Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post), das Bundesamt für Strahlenschutz und die Bundeswehr im Rahmen der Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung elektromagnetischer Felder die zuständigen Behörden zur Überwachung der Einhaltung von Schutzanforderungen oder Grenzwerten. Luftfahrtgerät ist laut EMV-Richtlinie in der EU von der CE-Kennzeichnung ausgenommen. Es fällt unter die Richtlinie 216/2008/EU. Der Luftfahrtsektor unterliegt der Aufsicht der EASA.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) bezeichnet die Fähigkeit eines technischen Geräts, andere Geräte nicht durch ungewollte elektrische oder elektromagnetische Effekte zu stören oder durch andere Geräte gestört zu werden. Die ungewollte wechselseitige Beeinflussung ist in der Elektrotechnik nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch eine des Rechts.", "tgt_summary": "电磁兼容性或电磁兼容(英语:electromagnetic compatibility,缩写为 英语:EMC)是在电学中研究意外电磁能量的产生、传播和接收,以及这种能量所引起的有害影响。电磁兼容的目标是在相同环境下,涉及电磁现象的不同设备都能够正常运转,而且不对此环境中的任何设备产生难以忍受的电磁干扰之能力。", "id": 952214} {"src_title": "Bergamotte (Zitrusfrüchte)", "tgt_title": "香柠檬", "src_document": [{"title": "Etymologie und wissenschaftliche Namen.", "content": "Das italienische Wort \"bergamotta\" bezeichnete ursprünglich nur eine Birnensorte, die aus der Türkei eingeführt wurde. Der Name soll auf das osmanisch-türkische \"beg armudı\" (heutiges Türkisch: \"bey armudu\") zurückgehen, was „Herren-“ oder „Prinzenbirne“ bedeutet, wobei die italienische Bezeichnung auch durch den Städtenamen \"Bergama\" für Pergamon beeinflusst sein könnte. Erst im späten 17. Jahrhundert wird der Name für die Birnensorte auch auf diese Zitrusfrucht übertragen. Der wissenschaftliche Name wurde zuerst von Risso und Poiteau aufgestellt, die diese Pflanzenart \"Citrus bergamia\" nannten. Swingle spekulierte schon über die Beziehung der Bergamotte zur Bitterorange: Die Bergamotte könne eine Mutation der Bitterorange sein oder eine Hybride mit einer weiteren, unbekannten Art. Erst genetische Untersuchungen ergaben, dass die Bergamotte auf eine Kreuzung aus Bitterorange und Zitronatzitrone zurückzuführen ist. Damit hat sie die gleichen Eltern-Arten wie die Zitrone, was für die wissenschaftliche Namensgebung ein Problem aufwirft: Hybriden gleicher Eltern sollen denselben Namen bekommen und der der Zitrone ist in diesem Fall der ältere. Korrekt heißt die Bergamotte also \"Citrus\" × \"limon\", zur Unterscheidung von der Zitrone kann noch der Zusatz \"Citrus\" × \"limon Bergamotte-Gruppe\" verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Bergamotte-Sorten erreichen Wuchshöhen von etwa 4 Metern und besitzen unregelmäßigen Astwuchs, wobei die Äste nur selten von Dornen besetzt sind. Im Unterschied zur Zitrone sind die Rinde der Zweige und die Laubblätter beim Austrieb nicht rötlich gefärbt. Die immergrünen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Zumeist ist der Blattstiel auffallend geflügelt. Die Blattspreite ist dunkelgrün, länglich und glatt. Die Blütezeit konzentriert sich auf eine bestimmte Periode im Frühjahr, auch fruchtet die Bergamotte nicht über das gesamte Jahr verteilt. Die Blüten sind reinweiß. Die Frucht ist rundlich bis leicht birnenförmig, oft leicht gerippt und am Ende mit einer kleinen Ausstülpung versehen, an der der Griffel häufig bis zur Reifezeit haften bleibt. Sie hat ein Gewicht von 100 bis 200 Gramm und ist bei der Ernte – die erst spät von November bis März stattfindet – zitronengelb. Einige Selektionen erbringen aber auch schwerere Früchte. Die Früchte haben einen Durchmesser von fünf bis sieben Zentimetern. Die äußere Schale ist glatt bis leicht angeraut, sie haftet fest an der Frucht. Das grünliche Fruchtfleisch ist in zahlreiche Segmente unterteilt, es hat einen sehr sauren und leicht bitteren Geschmack. Die Früchte bilden nur wenige, manchmal auch gar keine Samen, welche meist nur einen Embryo mit weißen oder hellgrünen Keimblättern enthalten. Es werden drei Sorten unterschieden: 'Castagnaro', 'Femminello' und 'Fantastico'. Castagnaro ist die älteste Sorte, die zwischen sehr ertragreichen und ertragslosen Jahren alterniert. 'Fantastico' produziert besonders viel ätherisches Öl, jedoch gilt das ätherische Öl von 'Femminello' als das von der höchsten Qualität.", "section_level": 1}, {"title": "Anbau.", "content": "90 Prozent der Weltproduktion an Bergamotte werden entlang eines schmalen, etwa 100 Kilometer langen Küstenstreifens zwischen dem Ionischen und dem Tyrrhenischen Meer in Kalabrien, von Villa San Giovanni bis nach Gioiosa Ionica angebaut. Die Region im Süden Italiens zeichnet sich durch extreme Wetterbedingungen in Form von langanhaltend heißen Sommern, relativ viel Regen im Frühling und milden Wintern aus. Ein weiteres traditionelles Anbaugebiet ist die ionische Insel Kefalonia, bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es auch einen bedeutenden Anbau auf der Nachbarinsel Zakynthos (Zante) Daneben werden Bergamotten in geringem Umfang auch außerhalb dieser Regionen angebaut, das von diesen Früchten gewonnene Bergamotte-Öl ist jedoch von geringer Qualität. Zu den weiteren Anbaugebieten gehören Argentinien, Brasilien, Mali, Guinea, Kamerun und die Elfenbeinküste. Einzelne Pflanzen können zu Zierzwecken in allen immerwarmen Gebieten angepflanzt werden. Vor 1750 gibt es keine Hinweise auf einen kommerziellen Anbau von Bergamotten in großem Stil. Da Bergamottöl zu dem Zeitpunkt jedoch bereits in der Parfümindustrie verarbeitet wurde, kann man vermuten, dass es damals in kleinen Mengen von einzelnen Landwirten aufgekauft wurde. Der erste bekannte großflächige Anbau erfolgte um 1750, als der italienische Cavalieri Nicola Parisi die erste Bergamott-Plantage anpflanzte. Um 1850 waren in Kalabrien bereits rund 1250 Hektar mit Bergamottbäumen bepflanzt. Im 19. Jahrhundert wurden nennenswerte Gewinnmargen eher weniger von den Landwirten, die die Bergamotten anbauten, erzielt, sondern vielmehr von den überwiegend britischen Zwischenhändlern für Bergamottöl. Dies änderte sich um die Mitte des 20. Jahrhunderts. So konnte ein Landwirt in den 1960er Jahren davon ausgehen, dass er pro Hektar Anbaufläche ein Einkommen von 50.000 EUR (Gegenwert 2014) erzielen würde. In den 1970er Jahren vermutete man – wie sich als falsch herausstellte – dass Bergamottöl krebserregend sei, weshalb die Kosmetikindustrie auf synthetische Produkte auswich. Da gleichzeitig der Tourismus an der kalabrischen Küste boomte, wurden große Teile der Anbaufläche in Bauland umgewandelt. Weitere Probleme entstanden, als in Europa minderwertiges, mit anderen ätherischen Ölen vermischtes Bergamottöl in den Handel kam. Seit 2007 wacht das \"Consorzio di Tutela del Bergamotto\" über die Qualität des in der Europäischen Union gehandelten Bergamottöls und kann minderwertige Produkte aus dem Handel ziehen. Seit 1999 darf genuines kalabrisches Bergamottöl außerdem die Denominazione d’Origine Protetta, kurz \"DOP\" tragen, das italienische Siegel für Produkte mit geschützter Herkunftsbezeichnung, es entspricht dem französischen AOP und ist im EG-Recht eine geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.). Die Mehrzahl der Bergamotte-Anbauer hat sich außerdem zu einer Organisation zusammengeschlossen, was ihre Verhandlungsposition gegenüber Großhändlern stärkt.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "Die Hauptbestandteile des Bergamotte-Öls sind Terpene wie Linalylacetat, Linalool, Bergapten, Dihydrocuminalkohol, Nerol, Limonen, Bergaptol, Limettin, 6',7'-Dihydroxybergamottin und Bergamottin.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung als Parfümrohstoff.", "content": "Der Duft von Bergamottöl ist klar, frisch, lebhaft, spritzig und von großer Originalität. Er ist in praktisch allen Parfüms als Kopfnote enthalten und wird vor allem in Eau de Colognes und frischen, zitronigen Eau de Toilettes verwendet. Mit Bergamottöl werden jedoch auch Seifen, Deodorants, Zahnpasten und Duschgels parfümiert. Die Ernte wird fast ausschließlich zur Gewinnung des Bergamottöls verwendet, das über 350 verschiedene Aromen enthält und damit viele andere natürliche Duftstoffe an Komplexität übertrifft. Das erfrischende Aroma belebt Körper und Geist. Gewonnen wird es durch das Auspressen der Schale der Früchte. Früher wurde das Auspressen mit der Hand besorgt, dann mit selbstgezimmerten Pressvorrichtungen aus Holz, heute geschieht es maschinell. Um einen Liter Öl zu gewinnen, müssen 200 Kilogramm Früchte gepresst werden. Laut Gildemeister und Hoffmanns Werk \"Die etherischen Oele\" wurde Bergamottöl in der Zeit zwischen 1672 und 1708 eingeführt. In den Geschäftsbüchern der Eau de Cologne und Parfümeriefabrik Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz in Köln (kurz Farina gegenüber) finden sich Einkäufe von Bergamottöl ab 1714. Es gibt aber Indizien, dass der seit 1706 in Köln lebende Johann Maria Farina bereits zuvor ein auf Bergamottöl basierendes Duftwasser entwickelte. In einem Brief an seinen Bruder aus dem Jahre 1708 beschreibt er ein Parfüm, das den Duft eines italienischen Frühlingsmorgens, den Geruch von Bergnarzissen und den einer Zitrusblüte nach dem Regen einfange. Kölnisch Wasser, zu dessen wesentlichem Bestandteil Bergamottöl gehört, entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem großen kommerziellen Erfolg, das von Köln aus sehr bald in ganz Europa verkauft wurde. Zu seinen Benutzern zählten Ludwig XV., Napoleon Bonaparte und Wolfgang Amadeus Mozart. Voltaire nannte es ein Duftwasser, das den Geist inspiriere und Johann Wolfgang von Goethe bewahrte in Schreibtischnähe mit Eau de Cologne-getränkte Taschentücher auf. Beau Nash und Beau Brummel machten es im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert in Großbritannien zum dominierenden Herrenduft. Kölnisch Wasser war verglichen mit Parfüms vergleichsweise preisgünstig. Wohlhabende Personen benutzten es in großen Mengen, aber es war preiswert genug, um auch von Personen der Mittelschicht in Maßen verwendet zu werden. Friseure wie Apotheker hatten es in ihrem Angebot. Es wurde ursprünglich fast nur von Männern getragen, in Großbritannien hatte es sich erst ab 1830 als Duft für beide Geschlechter durchgesetzt. Die Historikerin Ruth Goodman nennt den Duft von Bergamottöl den dominierenden Geruch des Viktorianischen Zeitalters. Reines Bergamottöl konnte vergleichsweise preisgünstig gekauft werden und meist gemeinsam mit Zitronenöl war es selbst in den Haushalten der bessergestellteren Familien der Arbeiterschicht zu finden. Da sich das Öl leicht mit anderen Fetten mischte, war es außerdem einfach in selbstgemachten Kosmetika zu verarbeiten. Erst ab 1880 kam der reine Duft der Bergamotte allmählich aus der Mode, wenn das Öl als Parfümrohstoff auch weiterhin verarbeitet wurde. Im hochpreisigen Segment setzten sich zunehmend komplex kombinierte Parfüms durch, im Massenmarkt wurde Lavendelöl populär.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinnung des Bergamottöls.", "content": "Johann Maria Farina kaufte zunächst Bergamottöl ein, das in Kalabrien aus den Schalen gepresst worden waren. Die Qualität des gewonnen ätherischen Öls schwankte jedoch stark, obwohl Farina den Produzenten genaue Herstellungsvorschriften schickte. Farina stellte auch fest, dass das ätherische Öl mit den Kupfergefäßen reagierte, in denen es transportiert wurde. Sein Versuch, nur noch Bergamottöl zu kaufen, das in Glasphiolen oder mit Bienenwachs und Leinen versiegelten Keramikgefäßen aufbewahrt wurde, führte ebenfalls nicht zu einer entscheidenden Verbesserung. Farina übernahm die Extraktion des ätherischen Öls eine Zeitlang selber, so dass eine Zeitlang in Köln Bergamottöl gewonnen wurde. Die Schale einer Bergamotte ist so voll ätherischer Öle, dass bereits geringer Druck ausreicht, dass dieses Öl austritt. Eine alte traditionelle Methode ist es, Schwämme gegen die Früchte zu pressen und diese Schwämme dann über Auffangbecken auszudrücken. Die Gartenhistorikerin Helena Attlee hält fest, dass so gewonnenes Öl von einigen Parfümeuren für das hochwertigste gehalten wird. 1844 wurde von Nicola Barilla die \"macchina Calabrese\" entwickelt, die den arbeitsaufwändigen Prozess der Ölgewinnung vereinfachte. Bergamotten wurden in eine Metallschale gelegt, in der kleine Metallspitzen die Früchte festhielten. Eine zweite, mit scharfen Klingen versehene Schale wurde langsam auf diese Früchte herabgelassen. Drehen an der Kurbel bewirkte, dass sich die obere Schale bewegte und die Kombination aus Druck und Drehung der oberen Schale bewirkte, dass Öl und Wasser aus den Bergamotteschalen lief und sich in einem Becken darunter sammelte. Anschließend wurden die zerkleinerten Bergamotteschalen durch Filtersäcke aus Wolle gefiltert, die man aufhängte. Becken darunter fingen das restliche Öl auf.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung als Lebensmittel.", "content": "Bergamotte-Öl wird zur Aromatisierung von Earl-Grey-Tee sowie Lady-Grey-Tee verwendet; außerdem ist es in einer besonderen Sorte türkischer Akide-Bonbons sowie in französischen Bonbons aus Nancy enthalten; auch wird es für die Aromatisierung von Pfeifen- und Schnupftabaken verwendet. Als Spezialität gilt Marmelade aus Bergamottefrüchten: sie ist im Geschmack sauer, leicht bitter mit einem unverwechselbaren Aroma. In Kalabrien werden außerdem Produkte wie in Bergamottesirup eingelegte Feigen und Peperoni hergestellt. Aus den Produktionsresten der Bergamotte-Ernte werden in der Regel in einem zweiten Verwertungsgang Säfte und Schnäpse hergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Verwendung.", "content": "Das aus den Schalen der Bergamotte gewonnene ätherische Bergamottöl wird mit einer sehr viel größeren Menge an Olivenöl verdünnt und so als Bräunungsbeschleuniger eingesetzt. Die in der Bergamotte enthaltenen Stoffe Furocumarine wirken in Kombination mit Sonnenlicht jedoch auch toxisch, weshalb von dieser Art der Anwendung abgeraten wird, um Schäden der Haut zu verhindern. Es gibt ein altes Handwerk in Kalabrien, in dem getrocknete Bergamotte-Fruchtkörper als Beutel für Schnupftabak verarbeitet werden. In Kalabrien wurde im 19. Jahrhundert mit Mandelöl verdünntes Bergamottöl auch verwendet, um Krätze zu behandeln. Außerdem hält der Bergamottesaft seit einiger Zeit Einzug in die Haute Cuisine als Aromastoff, vergleichbar mit Limettensaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Bergamotte (\"Citrus\" × \"limon\", Syn.: \"Citrus bergamia\") bezeichnet man eine Gruppe aus der Gattung der Zitruspflanzen (\"Citrus\"), die als Hybride aus Süßer Limette (\"Citrus limetta\") und Bitterorange (\"Citrus\" × \"aurantium\") oder aus Zitronatzitrone (\"Citrus medica\") und Bitterorange entstanden sein könnten. Beschrieben wurde die Pflanze erstmals in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Frucht wird nicht als Obst verwendet, sondern hauptsächlich wegen der enthaltenen ätherischen Öle angebaut, die in der Bergamotteschale enthalten sind. Das auch als \"grünes Gold\" bezeichnete Bergamottöl spielt vor allem in der Parfümindustrie eine Rolle, wird aber auch zum Aromatisieren von Tees (Earl Grey) verwendet.", "tgt_summary": "香柠檬(\"Citrus\" × \"bergamia\"),又名香柑、香柠檬橙,是芸香科柑橘属中,一种小型的、形状似梨的柑橘类水果,原产于意大利卡拉布里亚。遗传学的研究表明香柑很可能是从甜青柠(\"Citrus limetta\")与塞维利亚柑橘(\"Citrus aurantium\")杂交而来。", "id": 1744119} {"src_title": "Tetrachlormethan", "tgt_title": "四氯化碳", "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Tetrachlormethan fällt bei der industriellen Herstellung von Chloroform an. Dazu wird Chlor mit Methan oder Chlormethan auf 400–500 °C erhitzt. Bei dieser Temperatur findet eine schrittweise radikalische Substitution bis hin zu Tetrachlormethan statt: Das Ergebnis des Prozesses ist eine Mischung der vier Chlormethane, welche durch Destillation getrennt werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Tetrachlormethan ist eine farblose, stark lichtbrechende, süßlich riechende, nicht brennbare, giftige Flüssigkeit mit einem Schmelzpunkt von −23 °C und einem Siedepunkt von 76,7 °C. Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log(P) = A−(B/(T+C)) (P in bar, T in K) mit A = 4,02291, B = 1221,781 und C = −45,739 im Temperaturbereich von 293 bis 350 K. Tetrachlormethan ist mit Ethanol, Ether oder Benzin gut mischbar und es löst Fette, Öle und Harze. Die Mischbarkeit mit Wasser ist begrenzt. Mit steigender Temperatur steigt die Löslichkeit von Tetrachlormethan in Wasser bzw. steigt die Löslichkeit von Wasser in Tetrachlormethan.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Tetrachlormethan ist sehr reaktionsträge und wird von Säuren und Laugen nicht angegriffen. Bei Kontakt mit Alkalimetallen und Aluminium findet jedoch eine explosionsartige Reaktion statt. Unter Licht- und Wärmeeinwirkung entsteht besonders in Anwesenheit von Feuchtigkeit das Giftgas Phosgen. Tetrachlormethan gehört zu den krebserzeugenden Stoffen und ist wie Chloroform stark leberschädigend. Außerdem ist es schädlich für Wasserorganismen und trägt mit zum Abbau der Ozonschicht bei, da es sich unter UV-Einwirkung aufspaltet: Es entstehen Chlorradikale, die sehr schädlich auf Ozon wirken (Ozonloch in der Arktis und Antarktis).", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Tetrachlormethan wurde in frühen Generationen von Feuerlöschern und Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts für die chemische Reinigung von Textilien verwendet. Heute wird es jedoch aufgrund der großen Toxizität der Substanz nicht mehr eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung auf den Menschen.", "content": "Dämpfe von Tetrachlormethan verursachen je nach eingeatmeter Konzentration: Bei Hautkontakt kann es mit viel Wasser oder Polyethylenglycol abgewaschen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise / Risikobewertung.", "content": "Dauerhafte Exposition führt zu schweren Schädigungen der Leber und der Nieren. Im Tierversuch wirkt Tetrachlormethan krebserregend, während beim Menschen \"der begründete Verdacht auf kanzerogenes Potential\" besteht. Bei gemeinsamer Aufnahme mit Ethanol oder Barbituraten tritt eine potenzierende Wirkung auf. Tetrachlormethan wurde 2012 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Tetrachlormethan waren die Besorgnisse bezüglich der Einstufung als CMR-Substanz, Exposition von Arbeitnehmern und hoher (aggregierter) Tonnage. Die Neubewertung läuft seit 2012 und wird von Frankreich durchgeführt. Anschließend wurde ein Abschlussbericht veröffentlicht. Aufgrund der toxischen und krebserregenden Eigenschaften und auch der die Ozonschicht schädigenden Wirkung darf Tetrachlormethan nach der Chemikalien-Ozonschichtverordnung nicht mehr verwendet werden. Die Anwendung als Feuerlöschmittel sowie als Entfettungs-, Reinigungs-, Lösungs- und Verdünnungsmittel ist aufgrund seiner Toxizität und seiner ungünstigen Umwelteigenschaften nur noch zu Forschungszwecken erlaubt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tetrachlormethan (auch Tetrachlorkohlenstoff, \"Tetra\") ist eine chemische Verbindung aus der Reihe der Chlorkohlenwasserstoffe. Bei ihm sind alle Wasserstoffatome des Methans durch Chloratome substituiert. Beide Bezeichnungen sind nach der IUPAC-Nomenklatur korrekt, abhängig davon, ob die Verbindung als organische (\"Tetrachlormethan\") oder anorganische (\"Tetrachlorkohlenstoff\") Verbindung angesehen wird.", "tgt_summary": "四氯化碳(化学式:CCl),也称四氯甲烷或氯烷,常态下为无色液体。过去常用作灭火器中的灭火无机物质,也曾经是常用的冷却剂。", "id": 1122679} {"src_title": "Supermarine Spitfire", "tgt_title": "噴火戰鬥機", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Supermarine hatte mit Entwürfen des Chefkonstrukteurs Mitchell, die kräftige Motoren von Napier oder Rolls-Royce mit aerodynamisch optimierten Flugwerken kombinierten, dreimal die Schneider-Trophy gewonnen. Obwohl sich die Technologie und die Anforderungen für Schneider-Trophy-Rennflugzeuge nicht zur Gänze auf Militärflugzeuge übertragen ließen, so waren doch ein kräftiger Motor und eine fortschrittliche Aerodynamik auch für Jagdflugzeuge gefragt. 1930 produzierte Mitchell als Antwort auf eine Ausschreibung des britischen Air Ministry das erste Jagdflugzeug, den Eindecker Supermarine Type 224 mit Knickflügeln und einem starren Fahrgestell. Die Supermarine Type 224 erfüllte die Erwartungen des Luftfahrtministeriums genauso wenig wie die Entwürfe der Konkurrenz. In einem von Supermarine finanzierten Projekt richtete Mitchell seine Aufmerksamkeit nun auf einen verbesserten Entwurf, der auch die Unterstützung der \"Supermarine\"-Muttergesellschaft Vickers erhielt. Das daraus resultierende Flugzeug hatte aufgrund seines einziehbaren Fahrwerks, der geschlossenen Pilotenkanzel und des sehr viel stärkeren PV-12-Motors von Rolls-Royce deutlich bessere Flugleistungen. 1935 schrieb das Luftfahrtministerium erneut einen Auftrag für ein Jagdflugzeug aus. Der neue \"Supermarine\"-Entwurf wurde letzten Endes wieder mit der Begründung abgelehnt, dass er nicht für die geforderte Bewaffnung mit acht Maschinengewehren geeignet war. Aufbauend auf diesem Entwurf schuf Mitchell daher einen weiteren Jäger mit der Bezeichnung Type 300, der durch neue elliptische Tragflächen genug Platz für die Bordwaffen bot. Das Luftfahrtministerium war mit diesem neuen Typ zufrieden und stellte unter dem Projektnamen F.10/35 Mittel für den Bau weiterer Prototypen zur Verfügung. Der erste dieser Prototypen der späteren Spitfire flog am 5. März 1936. Die guten Flugleistungen veranlassten das Luftfahrtministerium, noch während der Erprobung durch Vickers-Testpiloten eine Bestellung über 310 Stück aufzugeben. Im Jahre 1939 betrug der Preis für eine voll ausgerüstete Spitfire £ 12.604, dies entspräche etwa £ 580.000 in heutigem Wert.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsbeginn.", "content": "Der britischen Öffentlichkeit wurde die Spitfire auf der RAF-Luftfahrtschau in Hendon am Samstag, den 27. Juni 1936 vorgestellt. Obwohl die vollständige Produktion sofort aufgenommen werden sollte, kam es durch Probleme in der Fertigung zu Verzögerungen, sodass die erste produzierte Spitfire (Kennzeichen K 9787) die Produktionsstätte in Woolston, Southampton erst Mitte 1938 verlassen konnte. Das erste und dringendste Problem war, dass die Hauptproduktionsstätte von Supermarine mit der Produktion von Walrus- und Stranraer-Flugbooten vollkommen ausgelastet war. Obwohl andere Vertragspartner in die Fertigung wichtiger Spitfire-Bauteile, speziell der Flügel, eingebunden waren, nahm Vickers-Armstrong als Muttergesellschaft nur widerstrebend zur Kenntnis, dass die Spitfire von anderen beteiligten Konzernen mitgefertigt werden musste und lieferte notwendige Blaupausen und Untergruppenbauteile nur mit Verzögerung. Als Resultat der Produktionsverzögerungen der Spitfire trieb das Luftfahrtministerium den Plan voran, dass Supermarine nach dem Erstauftrag über 310 Flugzeuge zunächst nur Bristol Beaufighter produzieren sollte. Das Management von Supermarine und Vickers konnte jedoch das Luftfahrtministerium davon überzeugen, dass die Probleme überwindbar waren, was zu einer zusätzlichen Bestellung von weiteren 200 Spitfires führte. Diese beiden Aufträge beinhalteten die K, L und N (Vor)-Serien-Reihen. Im Februar 1936 garantierte der Direktor von Vickers-Armstrong, Sir Robert Mc Lean, die Produktion von 5 Flugzeugen wöchentlich innerhalb von 15 Monaten nach Auftragseingang, am 3. Juni 1936 erteilte das Luftfahrtministerium einen Auftrag über 310 Flugzeuge zu einem Preis von 1.395.000 £. Die vollständige Produktion begann in der Supermarine-Produktionsstätte in Woolston, aber es wurde schnell klar, dass der Auftrag nicht in den vereinbarten 15 Monaten abgeschlossen werden konnte. Supermarine war als kleine Firma damit ausgelastet, Walrus- und Stranraer-Flugboote zu bauen, Vickers war mit der Produktion von Wellington-Bombern beschäftigt, daher wurde für den Anfang beschlossen, die Arbeit aufzuteilen. Die erste produzierte Spitfire verließ schließlich Mitte 1938 die Fertigungsstätte und wurde von Jeoffrey Quill am 15. Mai 1938 geflogen, also fast 24 Monate nach dem Erstauftrag. Der Anschaffungspreis der ersten 310 Flugzeuge, abzüglich der Kosten durch Fertigungsverzögerungen und gesteigerter Konstruktionskosten, belief sich auf 1,870,242 £ bzw. pro Flugzeug um 1,533 £ mehr als ursprünglich vorgesehen, die Produktionskosten beliefen sich damit auf 9,500 £ pro Stück. Die teuersten Bauteile waren der handgefertigte Rumpf mit durchschnittlich 2,500 £, danach folgten der Rolls-Royce Merlin Motor mit 2,000 £, gefolgt von den Tragflächen mit 1,800 £ je Paar, Maschinen-(Bordwaffen) und Fahrwerk mit jeweils 800 £, und der Propeller mit 350 £.", "section_level": 1}, {"title": "Die Tragflächen.", "content": "Inspiriert von der Heinkel He 70, einem deutschen Schnellverkehrsflugzeug, dessen aerodynamische Auslegung und Bauausführung selbst den Schneider-Trophy-Rennflugzeugen überlegen war, entschied Mitchell sich für eine elliptische Tragflächenform. Ein Exemplar der Heinkel He 70 war 1936 vom Unternehmen Rolls-Royce für die Flugerprobung des Rolls-Royce-Merlin-Motors, der später auch die Spitfire antreiben sollte, gekauft worden, weil es kein für diesen Zweck geeignetes britisches Hochleistungsflugzeug gab. Mitchells Aerodynamiker, Beverley Shenstone, betonte später ausdrücklich, dass Mitchells Tragflächen nicht – wie oft behauptet – direkt von der Heinkel He 70 kopiert wurden. Die Spitfire-Tragflächen waren weitaus dünner und hatten ein anderes Profil. Mitchell verwendete auch nicht wie Heinkel zweiholmige Tragflächen, sondern die ursprünglich von Messerschmitt eingeführten einholmigen Tragflächen mit verwindungssteifem Nasenkasten. Die elliptischen Tragflächen ergaben eine von außen nach innen gleichmäßig ansteigende Auftriebsentwicklung im Flug, die zwei Vorteile bot: eine hohe Verwindungssteifheit unter Belastung und einen besonders niedrigen induzierten Widerstand. Die für ein Jagdflugzeug vom Gewicht der Spitfire besonders großen Tragflächen sorgten für einen engen Kurvenradius. Im Hochgeschwindigkeitsbereich war vor allem das von Mitchell gewählte Profil von geringer Dicke vorteilhaft, das der Spitfire bei Geschwindigkeiten von etwa 70 % der Schallgeschwindigkeit gute Eigenschaften verlieh. Daher war die Spitfire unter den Jagdflugzeugen des Zweiten Weltkriegs das Propellerflugzeug mit der zweithöchsten erreichbaren Machzahl (nach der Lockheed P-38). Außerdem boten die elliptischen Tragflächen mehr Platz für die Unterbringung der Bordwaffen. Dass der für die Bordwaffen verfügbare Platz der einzige Grund für die Verwendung der elliptischen Tragflächen war, ist allerdings nicht wahrscheinlich, da Supermarine auch beim Entwurf Type 313 – einem zweimotorigen Zerstörer, dessen Bordwaffen in der Rumpfnase konzentriert waren – elliptische Tragflächen verwendete. Bei der Spitfire wurde zugunsten einer besseren Steuerbarkeit bei hohen Anstellwinkeln eine geometrische Schränkung verwendet, die im Falle eines Strömungsabrisses dafür sorgte, dass dieser erst an der Flächenwurzel stattfand, während die außen liegenden Querruder noch angeströmt wurden. Bei verhältnismäßig großer Flügelfläche hatte die Spitfire daher nur einen vergleichsweise niedrigen maximalen Auftriebsbeiwert. Trotz der Vorteile der elliptischen Tragflächen gab es auch Versionen der Spitfire, deren Flächenenden zugunsten einer höheren Rollrate abmontiert wurden. Aber auch erweiterte Flächenenden für Höhenjäger (beispielsweise bei der Mk VI und Mk VII) gab es.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Luftschlacht um England.", "content": "In der öffentlichen Wahrnehmung wurde die Spitfire oft als das Flugzeug angesehen, das wesentlich zum Sieg in der Luftschlacht um England beigetragen hat. Zu diesem Eindruck kam es vor allem durch die für das Inland bestimmten britischen Propaganda-Kampagnen, welche die Spitfire – zum Beispiel bei landesweit publizierten Sammelaktionen von Aluminiumgegenständen, die als Rohstoff für den Flugzeugbau eingeschmolzen werden konnten – als Sinnbild für die modernen Luftstreitkräfte benutzten. In Wirklichkeit wurde die leistungsmäßig unterlegene Hawker Hurricane von der RAF in der Schlacht um England in größeren Stückzahlen als die Spitfire eingesetzt und trug die Hauptlast der Luftkämpfe. Weil die Flugleistungen der Spitfire besser waren als die der Hurricane, schlug die RAF eine Aufgabenteilung vor: die \"Spitfires\" sollten den Begleitschutz der deutschen Bomber angreifen, die \"Hurricanes\" die Bomber selbst. Der in Vorausjagd, erweiterten sowie ausgedehnten Begleit- und Nahbegleitschutz aufgeteilte Jagdschirm der deutschen Bomber konnte in der Praxis aber die meisten Hurricane-Staffeln in Luftkämpfe verwickeln, bevor diesen der Durchbruch zu den Bombern gelang. Diese Aufgabenteilung wurde im Einsatz nicht verwirklicht; die Spitfire-Staffeln griffen weiterhin Bomber an, wenn sich ihnen eine Gelegenheit bot. Im direkten Vergleich zu ihrem Gegenstück auf der Seite der deutschen Luftwaffe, der Messerschmitt Bf 109 E-4, hatte die Spitfire Stärken und Schwächen. Ihre größte Stärke war ihre überlegene Wendigkeit im Kurvenkampf. Da die Royal Air Force im Gegensatz zur Luftwaffe bereits Mitte 1940 über große Mengen 100-Oktan-Treibstoff verfügte, konnte der Merlin-Motor der Spitfire außerdem in niedrigen Höhen mehr Leistung abgeben als der mit 87-Oktan-Kraftstoff betriebene DB-601A-Motor der Bf 109. Dadurch waren die Flugleistungen der Spitfire denen der Bf 109 unterhalb von 4000 m Flughöhe deutlich überlegen. In den für die Luftschlacht um England typischen Einsatzhöhen oberhalb 4000 m war die Bf 109 im Vorteil. Zudem hatte die Bf 109 (anders als die Spitfire) einen Einspritzmotor. Dies bedeutete in der Praxis, dass der Pilot einer Bf 109 die Maschine nach vorne in einen parabelförmigen Sturzflug bringen konnte, ohne dass der Motor aussetzte. Die Spitfire-Piloten konnten dies nicht, da durch die negative \"g\"-Beschleunigung die Gemischbildung im Vergaser gestört wurde und der Motor im ungünstigsten Falle abstarb. Dies geschah dadurch, dass der Kraftstoff durch die Aufwärtskraft in die Kammer des Schwimmervergasers strömte statt in den Lader des Motors und sich bei fortgesetzter negativer g-Beschleunigung an der Oberseite des Vergasers ansammelte, mit anschließend zu fettem Gemisch. Die Spitfire-Piloten mussten bis zur Einführung des Merlin-Motors mit verbessertem Vergaser vor der Verfolgung eines abtauchenden Gegners eine halbe Rolle mit anschließendem Abschwung vollführen, um die negative \"g\"-Beschleunigung zu vermeiden. Genau diese notwendigen Sekunden waren manchmal im Luftkampf entscheidend und konnten dazu führen, dass die Fühlung zum Gegner verloren ging. Bis zur Einführung verbesserter Vergaser fand Beatrice \"Tilly\" Shilling, eine junge Ingenieurin am Royal Aircraft Establishment in Farnborough eine verblüffend einfache provisorische Lösung in Form eines Metallplättchens mit Bohrung, welches bei negativer g-Belastung den Aufwärtsstrom des Kraftstoffs im Vergaser stark begrenzte und in der Gegenrichtung gerade soviel Kraftstoff durchließ wie der Motor bei Volllast benötigte. Damit waren kurzzeitige negative g-Belastungen möglich, jedoch kein fortgesetzter Rückenflug. Anfang des Jahres 1941 reiste Beatrice \"Tilly\" Shilling mit einem kleinen Team von einer RAF-Basis zur nächsten um den offiziell \"R.A.E.-restrictor\" genannten Durchflussbegrenzer vor Ort nachzurüsten. März 1941 war diese Nachrüstung abgeschlossen. Erst ab 1943 war das Problem durch Einführung neuer Vergaser vollständig beseitigt. Eine weitere Schwäche war die relativ geringe Spurweite des Fahrwerks, was bei Landungen des Öfteren zu Unfällen führte.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Kriegseinsätze.", "content": "Im Verlauf des Krieges wurde die Spitfire zum Standardjäger der RAF. Sie bewährte sich 1944 bei der Bekämpfung der V1-Angriffe auf England. Einer Spitfire soll der erste Abschuss eines Strahlflugzeugs Me 262 gelungen sein. Während des Zweiten Weltkrieges flog die Spitfire unter griechischen Hoheitszeichen Einsätze über Nordafrika, dem Mittelmeerraum und Italien. Einige notgelandete Maschinen konnten von den Deutschen instand gesetzt werden und wurden dann im 2./Versuchsverband Ob.d.L weiter verwendet. Die Sowjetunion erhielt von 1942 bis 1945 1331 Spitfire der Versionen Mk. V und Mk. IX sowie neun Aufklärer PR Mk. IV und V. Erwähnenswert ist eine Spitfire mit Sharkmouth-Nose-art ähnlich jener der Flying Tigers, die im selben Zeitraum über China kämpften. Direkt danach flog sie Einsätze über Griechenland während des Bürgerkrieges. Der letzte bekannte Kriegseinsatz von Spitfire erfolgte während des Koreakriegs. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Spitfire teilweise noch bis in die frühen 1960er Jahre in vielen Luftstreitkräften im Dienst, darunter in Ägypten, Griechenland, Irland, Israel, Syrien, Dänemark und der Türkei. Kuriosum: ab 1957 flogen mehrere Jahre lang vom Flughafen Lübeck-Blankensee aus zivile, unbewaffnete Spitfire Mk IX, die in Belgien für die Firma COGEA aus Oostende registriert waren, mit belgischen Zivilpiloten Zielschlepp-Einsätze für die deutsche Bundeswehr. Viele Spitfires und einige wenige Seafires sind auch heute noch flugfähig und viele Museen haben Ausstellungsstücke dieses Jägers. Die RAF besitzt noch immer einige für Flugvorführungen und Zeremonien. So begleitete anlässlich der Hochzeit von William Mountbatten-Windsor und Kate Middleton am 29. April 2011 eine Spitfire zusammen mit einer Hawker Hurricane einen Lancaster-Bomber (Battle of Britain Memorial Flight) beim Überflug über den Buckingham Palace.", "section_level": 2}, {"title": "Geschwindigkeits- und Höhenrekorde.", "content": "Im Frühjahr 1944 unternahm die britische Luftwaffe in Farnborough Hochgeschwindigkeitssturzflugtests, um die Handhabung von Flugzeugen in der Nähe der Schallmauer zu testen. Da sie die höchste erlaubte Maximalgeschwindigkeit aller damaligen alliierten Flugzeuge hatte, wurde dazu unter anderem auch eine Spitfire XI verwendet. Während dieser Versuche erreichte eine Spitfire mit der Stammnummer EN 409, geflogen von Staffelführer Martindale, 975 km/h (Mach 0,89) in einem 45-Grad-Sturzflug. Das Flugzeug hielt dieser Geschwindigkeit nicht stand; der Propeller und das Getriebe brachen ab. Martindale gelang es, die 20 Meilen bis zum Flugfeld zu segeln und sicher zu landen. Am 5. Februar 1952 erzielte eine in Hongkong stationierte Wetteraufklärungs-Spitfire Mk 19 der 81. RAF-Staffel die wahrscheinlich größte jemals von einer Spitfire erreichte Flughöhe von 15.712 Metern. Die im selben Flug angeblich gemessene Sturzfluggeschwindigkeit von Mach 0,94, die nach der Auswertung der mitgeführten Instrumente berichtet wurde, wird heute als durch Instrumentenfehler verfälscht und übertrieben hoch angesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Produktionszahlen.", "content": "Die Spitfire wurde in Großbritannien bei Vickers (Supermarine) und Vickers in Castel Bromwich und bei Westland gebaut. Bei Kriegsende befand sich die Spitfire noch in Serienproduktion: bei Supermarine die Mk XVIII und Mk XIX, bei Castle Bromwich die F.21 und F.22.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption im Film.", "content": "In dem Film \"The First of the Few\" wurden das Flugzeug und sein Konstrukteur Mitchell gewürdigt (1942, Regie Leslie Howard). Die Darstellung gibt jedoch die historischen Tatsachen nicht exakt wieder. William Walton, Komponist der Filmmusik, bearbeitete Teile daraus unter dem Titel „Spitfire Prelude and Fugue“ für die Konzertbühne. Auch in Christopher Nolans Film Dunkirk wird eine originale Supermarine Spitfire verwendet. Ebenso in \"Brombeerzeit\" (1998).", "section_level": 1}, {"title": "Versionen der Spitfire.", "content": "Es gab insgesamt 24 Versionen der Spitfire, von der Mk („Mark“, dt. „Modell“) I bis zur F. 24, und viele Untervarianten. Flugplätze, die durch eine Reihe von Staffeln ausschließlich während des Krieges belegt waren, sind nicht aufgeführt; diese nutzten von Anfang April 1945 bis zum Kriegsende B.100/Goch, B.101/Nordhorn, B.114/Diepholz, B.118/Celle, B116./Wunstorf und B.154/Reinsehlen.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stationierungsorte in Deutschland.", "content": "Neben den oben erwähnten, in Nordwestdeutschland operierenden französischen Staffeln gab es weitere französische Einheiten, die gegen Kriegsende 1945 nach Südwestdeutschland verlegt wurden. (Anmerkung: Die im Internet verfügbaren Angaben zu den Stationierungsorten Friedrichshafen und Großsachsenheim im Herbst widersprechen einander teilweise. Festzustehen scheint, dass die Mehrzahl der französischen Staffeln im Herbst nach Indochina verlegt wurde.) Armee de l’Air Die oben erwähnten französischen Staffeln der RAF besaßen neben ihren RAF-Staffelnummer vor und nach dem Krieg folgende französische Bezeichnungen:", "section_level": 2}, {"title": "Heutiger Bestand.", "content": "Zu Beginn des 21. Jahrhunderts befanden sich rund 40 Spitfires in flugfähigem Zustand. Diese Zahl könnte jedoch in Zukunft steigen, nachdem der Brite Davis Cundall 2012 nach intensiver Suche in Burma angeblich bis zu 124 Stück in der Zeit des Zweiten Weltkriegs vergrabene – anscheinend gut erhaltene – Maschinen wiederaufgefunden haben will, die in Kisten verpackt worden waren. Ein Auffinden wird aber nach langer Suche immer zweifelhafter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Supermarine Spitfire war ein Jagdflugzeug aus britischer Produktion. Der Tiefdecker wurde vor allem während des Zweiten Weltkrieges von der Royal Air Force und vielen alliierten Luftstreitkräften an allen Fronten eingesetzt. Die gute Wendigkeit des bei \"Supermarine Aviation Works (Vickers), Ltd.\" ursprünglich unter dem Chefkonstrukteur Reginald J. Mitchell und seinen Nachfolgern entwickelten Flugzeugs machte es bei den Piloten sehr beliebt. Die Maschine gehört zu den meistgebauten Flugzeugtypen; bei Supermarine und deren Lizenznehmern wurden mehr als 20.300 \"Spitfires\" aller Varianten gebaut. Sie blieb bis weit in die 1950er Jahre im Dienst.", "tgt_summary": "喷火战斗机(英语:Spitfire),是英国在二次世界大战中最重要也最具代表性的战斗机之一,也是最主要的单发动机战斗机。从1936年第一架原型机试飞开始不断地改良,期间并且使用两种不同的液冷式发动机,不仅担负英国维持空权的重大责任,转战欧洲、北非与亚洲等战区,提供其他盟国使用,战后还到中东地区参与当地的冲突。喷火与德国空军Bf 109并列为欧洲战区最重要的两大机种,也是两款从大战初期较劲到结束的敌人。", "id": 1910719} {"src_title": "Hermesstab", "tgt_title": "商神杖", "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Der griechischen Mythologie zufolge wurde Hermes auf dem Kyllenegebirge in Arkadien als Sohn des Zeus und einer Nymphe geboren. Noch am Tag seiner Geburt stahl er seinem Bruder Apollon 50 Rinder, die jener im Auftrag von König Admetos in Thessalien hüten musste. Vom tobenden Apoll vor den Olymp geschleppt, befahl ihm der belustigte Zeus das gestohlene Vieh zurückzugeben. Stattdessen betörte Hermes den Apoll mit dem Spiel seiner selbst erfundenen Lyra und überredete ihn, statt der Rinder diese Lyra zu nehmen. Obendrein erhielt er von Apoll auch noch einen goldenen Zauberstab (= rhabdos chryseie), der den Schlaf schickt, auch den ewigen Schlaf, und der alles, was er berührt, zu Gold verwandeln kann. Sein Hauptattribut ist neben den Flügelschuhen und dem breitkrempigen, schattengebenden Reisehut (der später auch mit Flügel zu finden ist) der Heroldstab (griechisch-dorisch κηρúκειον = kerykeion, bei Homer auch: kerykeion skeptron). In frühen Zeiten soll dieser Stab eher als Rute dargestellt worden sein, bestehend aus einem Öl- oder Lorbeerzweig mit zwei verknoteten Spitzen. Auf Vasenbildern und Münzen findet man meistens einen dünnen Stab (Rute) mit Kreis am Ende und einem darübergesetzten Halbkreis (oder Halbmond). Die gleiche Form soll auch bei Phöniziern und Hethitern zu finden sein und möglicherweise eine Kombination aus Sonne und Halbmond darstellen. In Indien soll das Symbol von Sonne und Halbmond in noch früherer Zeit als „Trishula“ existiert haben. In der Alchemie und der Astrologie steht der Hermesstab bis heute für „Mercurius“ (Quecksilber) und den Planeten Merkur. Eine der frühesten Darstellungen, bei denen sich zwei Schlangenköpfe am Hermesstab finden, ist ein Bronze-Caduceus aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. im Nationalmuseum von Palermo. Auch hier besteht der Caduceus im Wesentlichen aus einem Kreis mit Halbkreis auf dem Stab, nur dass die Enden des Halbkreises als Schlangenköpfe dargestellt sind. Die früheste Darstellung von Flügeln am Stab des Hermes findet sich an einer Statue aus dem 1. Jahrhundert nach Chr. Regelmäßig findet man Flügel und Schlangen am Caduceus erst seit dem 15. oder 16. Jahrhundert. Durch Kontakte zwischen griechischer und ägyptischer Kultur, spätestens seit der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen entwickelte sich eine Verknüpfung des griechischen Hermes mit dem Ägyptischen Gott Thot. Oft als Pavian oder Ibis dargestellt, galt Thot als Erfinder der Zeitrechnung, der Schrift und der Wissenschaften, insbesondere der Mathematik und Astronomie, und war der Gott der Gesetze, der Weisheit, der Magie, der Weissagung und der heiligen Bücher. Er diente als Schreiber und Protokollführer der Götter und notierte das Urteil, wenn die Seelen der Verstorbenen in der Unterwelt gegen die Feder der Wahrheit Maat aufgewogen wurden. Wie Hermes galt er als Übermittler der Entscheidungen der Götter. Der Caduceus des Hermes hatte bei den Griechen vielfältige Bedeutung. Ursprünglich ein Zauberstab, galt er später vorwiegend als Symbol des Herolds und als Friedenssymbol. Nach einer Legende fand Hermes einst zwei Schlangen in heftigem Kampfe ineinander verschlungen. Mit einem Olivenzweig trennte er die Kämpfenden, und zum Dank dafür umschlangen sie den Stab friedlich und wandten sich in Liebe einander zu. Hermes mit seinem Symbol galt fortan als Friedensstifter. Dies ist die positivste Bedeutung, die der Hermesstab erlangt hat. Bei den Römern galt er neben dem Friedenszeichen auch als Symbol für Handel und Verkehr. In Rom feierten die Kaufleute am 15. Mai ein Fest zu seinen Ehren. Dabei besprengten sie sich mit Wasser, um.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hermesstab (gr.) oder Caduceus (,, von „Herold“; auch „Stab“) ist ein Stab mit zwei Flügeln, der von zwei Schlangen mit einander zugewendeten Köpfen umschlungen wird.", "tgt_summary": "商神杖(;),为了与阿斯克勒庇俄斯之杖区别,亦称双蛇杖。其由一根刻有一双翅膀的金手杖和两条缠绕手杖的蛇组成,被视为商业和国际贸易的象征,它是希腊神话中商神赫尔墨斯所拿的手杖。", "id": 792547} {"src_title": "Trabant (Pkw)", "tgt_title": "衛星 (轎車)", "src_document": [{"title": "Konzept.", "content": "Der Trabant zählte bei seiner Premiere zu den ersten Kleinwagen-Baumustern mit Frontantrieb, die Platz für vier Erwachsene und Gepäck boten. Er galt als erschwinglich und robust, aber auch als unbequem und laut. Der von den Barkas-Werken produzierte Zweitaktmotor war zwar relativ temperamentvoll, galt aufgrund der Abgasbelastung, des hohen Treibstoffverbrauchs und des unkultivierten Leerlaufs schon in den 1960er Jahren als nicht mehr zeitgemäß, was auch in der DDR kein Geheimnis war. Vorgesehen war eine Ablösung des Zweitakters durch einen Wankelmotor, dessen Serienüberführung jedoch Schwierigkeiten bereitete. Er fand sich 1966 im Prototyp P 603 wieder, der auch eine hochmoderne Kompaktkarosserie aufwies. In der Serie hingegen blieb die Karosse mit ihren langen Überhängen und den beengten Sitzverhältnissen im Fond unverändert. Einen wassergekühlten Viertaktmotor erhielt der Trabant erst nach etlichen Jahren des Entwicklungsstillstands im Modell 1.1. Die neuartige Kunststoffhülle des Trabant hatte zunächst eine Reihe von Vorteilen wie Stabilität, Korrosionsfreiheit, Reparaturfreundlichkeit und leichte Verfügbarkeit. Erst später wurden auch ihre Nachteile offenkundig. Dazu gehörten nicht nur Schwierigkeiten bei der Entsorgung, sondern auch, dass diese Kunststoffe der Produktivität erheblich im Wege standen. Die minutenlangen Aushärtezeiten der Kunststoffe in den teuren Pressen blockierten diese und verhinderten so eine Produktivitätssteigerung. In dem Zeitraum, in dem ein Kunststoffteil entstand, produzierten Pressen für Metall dutzende Teile.", "section_level": 1}, {"title": "Modelle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "P 50 „Trabant“.", "content": "1957 wurde bei AWZ eine Nullserie von 50 Fahrzeugen gebaut. Die Serie begann ab Sommer 1958. Der 500 cm3 große Zweitakt-Drehschiebermotor leistete anfangs 13 kW (18 PS), dies war in den 1950er-Jahren für einen Kleinwagen durchaus üblich. Der ab 1959 auch als „Trabant 500“ bezeichnete Wagen wurde zunächst stetig weiterentwickelt und erhielt ein synchronisiertes Getriebe sowie einen überarbeiteten Motor, der weniger Schmiermittel benötigte (Gemisch 1:33 statt 1:25). Außerdem erschienen eine Variante als Trabant Kombi und das zwei- bzw. dreifarbige Modell „Sonderwunsch“ mit geschwungener, ab 1961 gerader Zierleiste.", "section_level": 2}, {"title": "Trabant 600 (P 60).", "content": "Mit dem Modelljahr 1963 wurde der Motor grundlegend überarbeitet. Durch größere Zylinderbohrung wurde der Hubraum von 494 auf 599 cm3 erhöht und damit eine Leistungssteigerung auf 17 kW (23 PS) erreicht. Äußerlich entsprach der Wagen jedoch nicht mehr dem Zeitgeschmack. Die Zierleisten des „Sonderwunsch“ wurden nun gerade geformt. Ansonsten ließ sich der neue Trabant nur durch den hinzugefügten Schriftzug „600“ am Heck erkennen.", "section_level": 2}, {"title": "Trabant 601 (P 601).", "content": "Ab 1964 wurde der Trabant 601 in Serie produziert. Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Fahrzeug insgesamt 18 cm länger und 5 kg leichter. Genau betrachtet handelte es sich aber lediglich um ein Facelift des Trabant 600, technisch änderte sich kaum etwas. Selbst zahlreiche Karosserieteile und die Innenraumgestaltung blieben nahezu unverändert. Ein Jahr später erschien auch der Kombi „Trabant 601 Universal“ mit umklappbaren Rücksitzen und einer Ladekapazität von 1.400 l. 1967 folgte eine behindertengerechte Variante \"Hycomat\" mit automatischer Kupplung. Alle diese Modelle wurden in drei unterschiedlichen Ausstattungsvarianten \"Standard\", \"Sonderwunsch\" und \"de Luxe\" angeboten. Darüber hinaus wurde ab 1967 eine Kübelversion 601 A für die NVA sowie 601 F für Forstbetriebe produziert. Für Exportmärkte wie Griechenland war diese ab 1978 auch als Freizeitvariante „Tramp“ erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Trabant 1.1.", "content": "Der Trabant 1.1 war der Nachfolger des 601 und besaß einen wassergekühlten Viertaktmotor, der in der DDR nach Volkswagen-Lizenz gebaut wurde, sowie ein stark verbessertes Fahrwerk. Aufgrund einer Kostenexplosion bei der Bereitstellung des neuen Motors blieb nur noch wenig Geld zur Erneuerung des Trabant-Modells. Die zunächst favorisierte Karosserie eines Prototyps wurde abgelehnt. Stattdessen verbarg sich die modernisierte Technik in einem nur im Detail veränderten Äußeren. Er ging erst im April 1990 in Serie und konnte dem Image und der Technik westeuropäischer Autohersteller, deren Produkte nun zugänglich wurden, wenig entgegensetzen. Der 1.1 wurde wie vorher der 601 als \"Limousine\" und \"Universal\" (früher \"Kombi\") angeboten, aber es gab ihn auch als \"Tramp\", eine offene Variante mit Faltdach, sowie als Pickup mit Ladefläche. Nach nur zwölf Monaten verließ der letzte \"1.1\" das Werk. Am 30. April 1991 endete nach 33 Jahren die Produktion des Trabant und mit ihm der Fahrzeugbau bei Sachsenring.", "section_level": 2}, {"title": "Trabant Kombi und Trabant Universal.", "content": "Nicht nur das Pkw-Problem als solches machte der DDR in den 1950er-Jahren zu schaffen, es bestand ein genereller Mangel an Transportkapazität. Daher wurde vom Trabant eine Kombiversion entwickelt. Ein Jahr nach dem Beginn der Serienproduktion der Limousine P 50 wurde 1959 der neue Kombiwagen vorgestellt und in die Serienproduktion überführt. Produziert wurden die Kombikarosserien im VEB Karosseriewerk Meerane, etwa 20 km vom Zwickauer Stammbetrieb VEB Sachsenring Automobilwerke entfernt. Technisch entsprachen die Kombis größtenteils den Limousinen, bei der Weiterentwicklung wurde nicht unterschieden. So wurde auch der Trabant Kombi ab 1962 in der Version P 60 produziert – die 500-cm3-Maschine durch den 600-cm3-Motor ersetzt. Bei diesem „Modellwechsel“ beschränkten sich die Neuerungen auf die technische Seite. Die Karosserieform blieb die alte. Von beiden – dem Trabant P 50 wie auch dem Trabant P 60 – gab es auch die Version „Camping“, ein Kombi mit Liegesitzen und Faltschiebedach. Des Weiteren gab es einen Lieferwagen – ein Fahrzeug mit lediglich zwei Vordersitzen und als Laderaum gestaltetem Innenraum, dessen hintere Seitenscheiben verblecht waren. Bereits 1961 wurde ein Funktionsmuster des geplanten Nachfolgemodells Trabant 601 Kombi im Karosseriewerk Meerane gebaut. Erst vier Jahre später – im September 1965 – wurde dieses Fahrzeug unter der offiziellen Bezeichnung „Trabant 601 Universal“ in die Serie übernommen und löste damit das Vorgängermodell endgültig ab. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Trabant-601-Limousine bereits mehr als ein Jahr in Serie produziert. Neu beim Modell 601 Universal war, dass in Meerane bereits vorgefertigte Bodengruppen aus dem Zwickauer Sachsenring-Automobilwerk angeliefert wurden. Beim Vorgängermodell war die komplette Karosserie ausschließlich in Meerane gefertigt worden. Lediglich die Seiten- und Heckpartie und der Frontscheibenrahmen wurden mit den Bodengruppen des 601 verschweißt und bildeten das Stahlblechgerippe der Kombiversion. Der Produktionsablauf war logistisch äußerst aufwendig. Bodengruppen nebst Vorbau wurden in Zwickau produziert und tauchgrundiert, dann auf Spezial-Lkw nach Meerane transportiert. Dort wurde ein Teil der Grundierung wieder entfernt, um die Schweißarbeiten zu ermöglichen. Gerippebau, erneute Vorbehandlung des Stahlblechgerippes, Montage der Duroplast-Karosserieaußenhaut, Lackierung und Montage von Inneneinrichtung, Beleuchtung, Kabelbaum, Verglasung fanden in Meerane statt. Die fertigen Kombi-Karosserien wurden danach wieder auf Spezial-Lkw verladen und schließlich zur Endmontage (Motor, Fahrwerk etc.) nach Zwickau zurücktransportiert. Nicht umsonst wurde intern von der „längsten Taktstraße der Welt“ gesprochen, denn auch innerhalb der Werke in Meerane und Zwickau waren häufige Transporte mit Lastwagen zwischen den einzelnen Werksteilen notwendig. Die eingesetzten Transportfahrzeuge waren Spezialaufbauten auf Anhängerbasis. Diese Fahrzeuge konnten mit insgesamt acht Karosserien (verteilt auf zwei Etagen) beladen werden. Gezogen wurden die Anhänger von Lkw IFA W50, auf deren Ladefläche noch eine weitere Karosserie Platz fand. Pro Zug wurden also neun Karosserien transportiert. Weitere Transportfahrzeuge existierten auf Basis des Multicar und diverser Sonderaufbauten. Technisch entsprach der Universal immer dem jeweiligen Stand der Limousine. Auch war er in den Ausführungen zu haben, die für die Limousine angeboten wurden: Trabant 601 (Standard), Trabant 601S (Sonderwunsch), Trabant 601 \"de luxe\" bzw. \"S de luxe\" (Luxusausführung) und (allerdings in sehr geringer Stückzahl) den vom Vorgänger bekannten Lieferwagen. Die ursprünglich geplante Campingversion wurde aus Rationalisierungs- und Kostengründen nicht wieder aufgelegt. Die Fertigung des Trabant 601 Universal lief mit der Produktionseinstellung des Zweitaktmodells 601 im Jahr 1990 aus. Parallel zur Limousine wurde im Rahmen des Motorenprogramms und der Umstellung auf Viertakt-Ottomotoren auch ein Kombi des Modells Trabant 1.1 entwickelt. 1988 entstanden 30 dieser Fahrzeuge im Rahmen der Nullserie, Serienstart war im Mai 1990. Unter der Modellbezeichnung „Trabant 1.1 Universal“ wurde der Viertakter bis zum Trabant-Produktionsende gefertigt. Auf Ausstattungsvarianten wurde beim 1.1 entgegen ursprünglichen Planungen verzichtet. Im Karosseriewerk Meerane lief die letzte Karosserie am 23. April 1991 vom Band, das Zwickauer Werk schloss am 30. April 1991.", "section_level": 2}, {"title": "Prototypen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "P 50.", "content": "Den ersten Prototyp des „P 50“ getauften Modells stellte das Forschungs- und Entwicklungszentrum aus Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) noch 1954 vor. Die Karosserie war zum Teil aus einem Kunststoff, bestehend aus Phenolharz und Baumwolle gefertigt. Das Modell war jedoch kein Erfolg: Da es mit dem eingesetzten Kunststoff noch keine Erfahrung gab, wurde noch viel Blech zur Beplankung des Wagens gebraucht. Außerdem bot die Rückbank viel zu wenig Platz, um das Auto als Familienwagen verkaufen zu können. Daraufhin übernahm das Automobilwerk Zwickau (AWZ) die Weiterentwicklung. Um die Pläne für den P 50 zu überarbeiten, entstand unter der Bezeichnung P70 ein Übergangsmodell, mit dem neue Erkenntnisse über die Kunststoffverarbeitung gewonnen werden sollten. Die Karosserieteile des P-50-Prototyps haben mehr Ähnlichkeit mit denen des P70 als den Teilen des späteren Serien-P-50.", "section_level": 2}, {"title": "P 603.", "content": "Bereits kurz nach der Vorstellung des Wankelmotors im Jahre 1960 waren bei VVM Automobilbau die ersten Kreiskolbenmotoren gebaut worden. Ab 1962 wurde dieser Motor auch bei Sachsenring getestet. Nachdem IFA von NSU die Lizenzrechte für den Kreiskolbenmotor gekauft hatte, produzierte man den Motor KKM 51/KKM 52 – einen kleineren für den Trabant, einen größeren für den Wartburg. Der KKM 51 besaß mit einem Kammervolumen von nur 500 cm3 eine Leistung von 50 PS, wurde in mehrere Trabant 601 eingebaut und über eine Strecke von 50.000 km getestet. Gleichzeitig lief in Zwickau die Entwicklung eines neuen Kleinwagens mit Duroplastkarosserie, des Trabant 603. Eine Abbildung findet sich hier: Schon 1966 bauten die Entwickler Prototypen mit kantigen Linien und Schrägheck, lange vor der Markteinführung des VW Golf I. Der Trabant 603 war ein seinerzeit sehr fortschrittlicher Entwurf des modernen Vollheck-Kleinwagens mit oben angeschlagener Heckklappe. Als Ursprung dieser Entwicklung kann er allerdings nicht angesehen werden, die Klasse moderner Kompaktwagen mit Schrägheck und großer Heckklappe wurde durch die Typen Autobianchi Primula und den Renault 16 begründet, die bereits 1964 bzw. 1965 in Serie überführt wurden. Gleichzeitig zur Entwicklung des Trabant 603 erschien zudem der Glas 1004 CL als erstes deutsches Auto dieser Bauweise. In den gebauten Prototypen des Trabant 603 wurden insgesamt neun verschiedene Motoren getestet; neben dem favorisierten Wankelmotor auch der Wartburg-Motor und verschiedene Viertakter. Die Fertigstellung des Projekts war für etwa 1967 geplant. Ein Jahr zuvor jedoch stoppte das Politbüro die Entwicklung und ließ alle Prototypen vernichten. Später kamen Gerüchte um einen angeblichen Verkauf der Konstruktionspläne an den VW-Konzern auf, da der Trabant 603 konzeptionell wie formgestalterisch als ein Vorgriff auf den Golf I interpretiert werden kann. Für diese Darstellung gibt es aber keinerlei Belege; sie erscheint letztlich auch nicht plausibel. Ein Jahr später scheiterte auch das Wankel-Projekt, diesmal allerdings nicht an politischen, sondern an technischen Hürden. Die DDR-Ingenieure erkannten recht bald den durch die systemimmanent sehr ungünstige Brennraum-Form recht hohen spezifischen Kraftstoffverbrauch (siehe Wankelmotor).", "section_level": 2}, {"title": "P 610.", "content": "Nach einem gescheiterten Gemeinschaftsprojekt des RGW-Autos wurde 1973 ein neues Projekt in Angriff genommen. Der P610 sollte wie das RGW-Auto in Zusammenarbeit zwischen dem Automobilwerk Eisenach (AWE) und Sachsenring – sowie in loser Kooperation mit Škoda – erfolgen. Trotz der Entwicklung mehrerer erfolgversprechender Prototypen wurde das Projekt 1979 ohne Ergebnis gestoppt. Der zunächst als P610 und später als P 1100/1300 bezeichnete Trabant war als Zweitürer mit Fließheck ausgeführt. Angetrieben wurde das Fahrzeug mit einem Vierzylinder-Viertakt-Motor, der bei einer Leistung von 45 PS und einem Hubraum von 1100 cm3 eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h ermöglichte. Bis 1979 waren 35 Millionen Mark an Entwicklungskosten angefallen. Am 6. November 1979 beschloss das SED-Politbüro, die Entwicklung des P610, der 1984 in Serie gehen sollte, wegen der nicht mehr finanzierbaren Investitionssumme zu stoppen. Mit der Bestätigung durch das Präsidium des Ministerrats am 15. November 1979 war das endgültige Aus für das Projekt gekommen. Dass es sich dabei um eine politisch motivierte Entscheidung handelte, erschließt sich aus der späteren Einführung der VW-Motoren, die trotz Kostenexplosion fortgesetzt und zuendegeführt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Trabant nT.", "content": "2009 wurde auf der IAA von der IndiKar Individual Karosseriebau GmbH eine Neuauflage des Trabant vorgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Motorsport.", "content": "Der Trabant war im Motorsport seiner Klasse bis in die 1980er-Jahre erfolgreich. Bereits 1957 nahmen zwei der ersten Fahrzeuge aus der Nullserie an der \"Rallye Wartburg\" teil, platzierten sich jedoch nicht. 1960 wurde die Werks-Sportabteilung offiziell gegründet, deutliche Klassensiege wurden sofort in der \"Rallye der 1000 Seen\" in Finnland, sowie der Europameisterschaft 1960 errungen. Im Jahr 1961 gelang sogar ein Gesamtsieg bei der \"Rallye Hanseat\" mit Finale auf dem Nürburgring in der BRD, als von 300 gestarteten Fahrzeugen nur sechs alle Limits schafften, darunter die drei gestarteten Trabant auf den Plätzen 1 bis 3. Ein weiterer Höhepunkt war die 39. Rallye Monte Carlo 1970, als zwei Teams auf Trabant den 1. und 2. Platz in der Klasse bis 850 cm3 errangen. Allein bis 1980 wurden 161 Goldmedaillen, 118 Klassensiege und 7 Gesamtsiege erzielt. Dies ist insofern beachtlich, als der Trabant in seiner Klasse mit Fahrzeugen bis 850, später gar 1300 cm3 Hubraum zusammengefasst war. Neben den Serientourenwagen war die Sportabteilung mit Spezialtourenwagen mit auf 46 PS gesteigerter Leistung am Start. Auch in den 1980er-Jahren wurden unter anderem mit dem Trabant P 800 RS internationale Erfolge im Rallyesport erzielt. Außer der Sachsenring-Sportabteilung gab es eine Anzahl privater Klubfahrer, die bei verschiedenen Rallye-Veranstaltungen mitfuhren. So beteiligten sich an der 1980er \"Rallye Wartburg\" 46 private Teilnehmerpaare aus DDR, CSSR und Ungarn. Die Erfahrungen des Rallye-Sports flossen in die Weiterentwicklung der Serienfahrzeuge ein. So wurde die Montage des Keilriemens und des Motors erleichtert, das Unterbrechergehäuse verstärkt, die Aufhängung des Auspuffs verändert und anderes mehr. Straßenrennsport auf Trabant wurde ausschließlich von Klubfahrern betrieben. Erstmals geschah dies 1970 während des \"Schleizer-Dreieck-Rennens\". Die Rennen wurden sehr populär und teilweise von hunderttausend und mehr Zuschauern verfolgt. Die originalen Trabantmotoren waren auf Höchstleistung getrimmt und die Tourenwagen erzielten mit 65 PS eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 165 km/h. Vertreten war der Trabant außerdem im \"Auto-Cross\", das in der DDR ab 1976 praktiziert wurde, sowie in der ab 1978 gefahrenen Rennwagenklasse B8 bis 600 cm3, die konzeptionell auf den Trabant zugeschnitten war. In einer Kleinserie von drei Fahrzeugen wurde für die Werksmotorsportabteilung von Trabant der \"P 800 RS\" hergestellt, der gegenüber dem P 601 besser für Rallyes geeignet war. Neben dem auf 65 PS leistungsgesteigerten Motor verfügte das Fahrzeug auch über ein 5-Gang-Getriebe.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Bestand.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Zwischen November 1957 (Nullserie) und April 1991 wurden in Zwickau insgesamt 3.096.099 Fahrzeuge der Trabant-Baureihe produziert. Im Gegensatz zum Wartburg waren die meisten Fahrzeuge für den Binnenmarkt vorgesehen. Die Jahreslaufleistungen eines Trabant waren vergleichsweise gering. So geht aus einer statistischen Erhebung des VEB Sachsenring aus dem Jahr 1961 hervor, dass privat genutzte Trabant jährlich nur etwa 3.000–7.000 km zurücklegen. Dienstlich/betrieblich genutzte Trabant lagen im Durchschnitt bei 10.000–15.000 km Jahreslaufleistung.", "section_level": 2}, {"title": "Bestand.", "content": "Genaue Bestandszahlen für den Trabant selbst gibt es nicht. Wenn heute von „Bestandszahlen für den Trabant“ die Rede ist, handelt es sich in Wirklichkeit um die Bestandszahlen des Herstellers Sachsenring. Darin enthalten sind jedoch auch andere Modelle, welche nicht zur Trabant-Reihe gehören (z. B. P 70, P 240). Nach dem Abschlussbericht des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wurden 1.819 Trabant zugunsten der Umweltprämie zwischen dem 27. Januar 2009 und dem 31. Juli 2010 verschrottet. Am 1. Januar 2015 waren noch 32.832 Fahrzeuge der Marke Sachsenring in Deutschland zugelassen. Der Bestand ist inzwischen stabil, derzeit werden sogar mehr Fahrzeuge wieder angemeldet als abgemeldet. So betrug der Bestand am 1. Januar 2019 wieder 36.259 Fahrzeuge der Marke Sachsenring. Darin enthalten waren 25.940 Stück des Modells P 601 und 1.181 Stück des Modells P 1.1. Vor allem in den neuen Bundesländern ist der Trabant nach wie vor Bestandteil des Straßenbildes. Neben reinen Liebhaberexemplaren, welche als nostalgische Zweitwagen genutzt werden, begegnet man mitunter auch noch echten Alltagsfahrzeugen. Ihre Besitzer sind nicht selten ältere Menschen, welche sich von ihrem Trabi nie trennen wollten.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung des Trabants.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Trabant als Volkswagen der DDR.", "content": "Zu Beginn seiner Produktion wurde der Trabant noch als ostdeutscher „Volks“-Wagen gefeiert und galt für viele Familien mit mittlerem Einkommen als Einstieg in die automobile Welt. Als eine Weiterentwicklung des Trabant ausblieb, wandelte sich das Bild: Der Wagen wurde zum Sinnbild für die stagnierende Wirtschaft der DDR und für die Borniertheit der politischen Führung, die ein neues Modell offensichtlich verhinderte. Dennoch konnte die Nachfrage nie gedeckt werden. Die Wartezeit auf einen Neuwagen war derart lang, dass auch ein mehrere Jahre alter Wagen auf dem Gebrauchtmarkt noch zum Neupreis wiederverkauft werden konnte. Daher war auch der Besitz eines gut gepflegten Trabants mit einem gewissen Ansehen verbunden. Siehe dazu auch Verkehrsmittel der DDR. Da die konsequente Weiterentwicklung des Trabant politisch verwehrt wurde, veraltete die Konstruktion zusehends. Die vorgesehene Ablösung durch einen Wankelmotor konnte aufgrund von Entwicklungsschwierigkeiten nicht realisiert werden. In den 1980er-Jahren war der Trabant wie auch der Wartburg wegen des aufkommenden Umweltbewusstseins und entsprechender gesetzlicher Vorschriften selbst in den sozialistischen Bruderländern fast unverkäuflich geworden. In der DDR war er von kleineren Ausnahmen abgesehen der einzige im Angebot befindliche Kleinwagen, sodass mangels Alternativen bis zur Wende eine unverändert große Nachfrage bestand. Viele DDR-Bürger waren in einer Art Hassliebe mit ihrem Trabant verbunden, die bereits mit der lang verzögerten, aber letztlich doch überzeugenden Premiere des ersten Trabant P 50 ihren Anfang nahm.", "section_level": 2}, {"title": "Der Trabant nach der Wende 1989.", "content": "Das Image des Autos brach 1990 geradezu über Nacht ein. Selbst bei Volkswagen, das seit Dezember 1989 mit IFA in einem „Joint Venture“ den Verkauf des neuen Trabant plante, hatte man nicht mit einem solchen Misserfolg des „1.1“ gerechnet. Nach der Währungsunion im Sommer 1990 waren neue Trabis trotz des Viertaktmotors nur noch schwer verkäuflich, sodass die Produktion schon 1991 beendet werden musste. Dem Zeitgeist entsprechend, war die Nachfrage nach Produkten aus der DDR allgemein stark zurückgegangen. Jahrelang gepflegte 601er waren nunmehr als illegal stillgelegte Wracks nahezu überall in der DDR zu finden. Der damalige Kleinanzeigenmarkt dokumentiert, dass selbst alltagstaugliche Exemplare mitunter gegen einen Kasten Bier oder eine Flasche Wein verkauft oder sogar verschenkt wurden. Während westdeutsche Verkehrsexperten zur Wende 1989/1990 das Aussterben des Trabant binnen zwei bis drei Jahren aus dem Straßenbild prognostizierten, waren 1993 noch rund 900.000 Trabant in Deutschland zugelassen. Viele Leute nutzten ihren Trabi noch einige Zeit als Zweitwagen, da sich ein Verkauf aufgrund des extrem niedrigen Marktwerts nicht lohnte. Der geringe Preis und die verhältnismäßig anspruchslose, robuste Technik machte den Trabi in den 1990er-Jahren vor allem für einige junge Menschen, Bastler und Studenten interessant. Anfang der 1990er-Jahre bildeten sich die ersten Trabant-Fanclubs. Die Szene der Trabi-Fans wuchs, wie die Besucherzahlen des \"internationalen Trabantfahrertreffen (ITT)\" in Zwickau belegen. Es gibt mehrere Vereine, Interessengemeinschaften und Privatpersonen, die sich dem Trabant widmen – auch außerhalb des ehemaligen DDR-Gebiets. Vor allem in den Ländern, in die der Trabant seinerzeit exportiert wurde (Polen, Ungarn, ehem. CSSR), gibt es inzwischen zahlreiche Trabant-Fanclubs. Zum „Internationalen Trabi-Treffen“ in Zwickau kamen bis 2008 jährlich rund 20.000 Besucher, inzwischen findet dieses größte Trabi-Treffen im Zweijahresrhythmus statt. In Zwickau wurde dem Trabant im Juni 1998 ein Denkmal errichtet, das der Künstler Bertold Dietz schuf. Es zeigt einen verkleinerten Trabant aus Sandstein und eine halbmannshohe Familie aus Bronze, bestehend aus Vater, Mutter und Tochter. 2014 schuf der Berliner Künstler Carlo Wloch einen Trabant in Originalgröße aus Sandstein. Mehrere Spielfilme stellten den Trabant in den Mittelpunkt, darunter Trabbi goes to Hollywood, Go Trabi Go, Go Trabi Go 2 – Das war der wilde Osten. Seit einigen Jahren entwickelt sich der Trabant zum Liebhaberobjekt. Statt Tuning und kreativer Umbauten gibt es häufiger originalgetreue Restaurierungen. Im Unterschied zu ähnlichen Kultmobilen wie VW Käfer, Citroën 2CV oder Mini ist der Trabant jedoch bis heute ein vergleichsweise preiswerter Oldtimer. Auch international steht der Trabant bis heute als geschichtsträchtiges Symbol für die DDR und die Maueröffnung 1989. Entsprechende Trabant-Accessoires sind fester Bestandteil in der Tourismusbranche. In Berlin sind sogenannte Trabi-Safaries erfolgreich, die inzwischen von mehreren Anbietern durchgeführt werden. David Hasselhoff, der im Dezember 1989 den Titel \"Looking for Freedom\" an der Mauer gesungen hatte und aus seinen Filmen eher durch das Fahren virtuoser Sportwagen bekannt ist, räumte im Oktober 2019 bei einem Hupkonzert mit mehreren Trabis ein, dass er ein Fan des Autos sei.", "section_level": 2}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Der Name „Trabant“ wurde im Rahmen einer Umfrage gefunden; er bedeutet „Begleiter“ oder „Weggefährte“, ebenso wie das russische Wort Sputnik. Etwa zeitgleich läutete die Sowjetunion mit dem Start des Satelliten Sputnik 1 das Zeitalter der Raumfahrt ein. In der DDR wurde der Trabant meist \"Trabi\" (gesprochen 'Trabbi') genannt. Er bekam im Laufe der Zeit einige Spitznamen, wie „Gehhilfe“, „überdachte Zündkerze“, „Plastebomber“ oder „Pappe“. Der Begriff „Rennpappe“ wurde zu dieser Zeit ausschließlich für im Motorsport eingesetzte Trabant verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "1971 besang Schlagersängerin Sonja Schmidt das Auto. Der Titel \"Ein himmelblauer Trabant\" wurde ihr erfolgreichster Hit. Der Farbton „Himmelblau“ ist ein Kunstgriff des Schlagers, unter diesem Namen war kein Original-Farbton erhältlich. Gemeint war Pastellblau des P 601 (1964–1977), vielleicht auch Lichtblau des Vorgängers P50/1 (1960/1961).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Trabant war eine ab 1958 in der DDR von Sachsenring produzierte Pkw-Modellreihe. Zur Zeit seiner Einführung galt er mit Frontantrieb und quer eingebautem Motor als moderner Kleinwagen und ermöglichte neben dem Wartburg die Massenmotorisierung in der DDR. Während seiner langen Bauzeit wurde er nur im Detail weiterentwickelt und blieb in seiner Klasse alternativlos, sodass er in späteren Jahren letztlich die Erstarrung der DDR-Wirtschaft widerspiegelte. Kein PKW mit Zweitaktmotor wurde länger als der Trabant gebaut (bis 1990). Relativ große Stückzahlen erreichte von 1964 bis 1991 insbesondere der Trabant P 601, der 1989/1990 zu einem Symbol der politischen Wende wurde. Ähnlich wie der VW Käfer entwickelte sich der oft liebevoll „Trabi“, \"Rennpappe\" oder „Trabbi“ genannte Wagen zu einem Kultfahrzeug mit umfangreichem Freundeskreis. Bis in die frühen 1980er-Jahre war der Trabant auch in internationalen Rallye-Wettkämpfen erfolgreich. Viele Fahrzeuge wurden in die ČSSR, nach Polen und Ungarn exportiert.", "tgt_summary": "卫星(Trabant)轿车是由位于萨克森邦兹维考的东德汽车制造商人民企业萨克森灵自动车制造所生产的汽车。作为东德最常见的汽车,不仅仅行销各个华约国家,在芬兰等国也可觅其踪迹。被宣传为车身紧凑耐用,可容纳四名成人以及行李慢速行驶的微型车。", "id": 2657328} {"src_title": "DB Netz", "tgt_title": "德铁网络", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"DB Netz AG\" ging im Zuge der zweiten Stufe der Bahnreform zum 1. Januar 1999 aus dem \"Unternehmensbereich Fahrweg\" der Deutschen Bahn AG hervor. Zum 1. März 1998 wurde die Netzinstandhaltung teilweise an \"DB Bahnbau\" ausgegliedert. Diese Arbeitsteilung wurde zum 1. September 1999 rückgängig gemacht, nachdem der erwartete Erfolg ausblieb. Bei DB Bahnbau verblieben die Felder der Bauproduktion, Großinstandsetzung, Oberbauschweißungen und Ingenieurbau. \"DB Netz\" übernahm wieder Wartung, Weichenpflege und Instandsetzung, sofern \"DB Bahnbau\" oder Drittunternehmen im Einzelfall nicht damit beauftragt wurden. Zum 1. Januar 2001 wurde das Unternehmen umstrukturiert. Dabei wurden drei Segmente „Fern- und Ballungsnetz“, „Regionalnetz“ und „Zugbildungsanlagen/Umschlagbahnhöfe“ gebildet. Am 13. Januar 2006 konstituierte sich der so genannte \"Netzbeirat\" des Unternehmens. Das beratende 17-köpfige Gremium ist mit Vertretern von Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträgern besetzt; seine Mitglieder werden durch das Eisenbahn-Bundesamt ausgewählt. Seine Einrichtung ging aus entsprechenden Regelungen des im August 2005 novellierten \"Allgemeinen Eisenbahngesetzes\" hervor. Seit 2007 betreibt das Unternehmen ein so genanntes \"Vegetationsmanagement\", das mit 90 Millionen Euro pro Jahr das größte Präventionsprogramm in der Instandhaltung sei. 2011 legte das Unternehmen einen so genannten \"Netzfonds\" auf, aus dem kurzfristig realisierbare Investitionen zur Kapazitätserweiterung finanziert werden sollen. 2012 wurden sechs derartige Projekte abgeschlossen. Für den Netzfahrplan 2013 verzeichnete das Unternehmen mit fast 60.000 Trassenanmeldungen von mehr als 380 Eisenbahn-Verkehrsunternehmen einen neuen Rekord. Daneben wurden rund 950.000 Trassen für Gelegenheitsverkehre angemeldet. Seit dem 1. Juni 2016 ist das Tochterunternehmen DB Bahnbau ein 100%iges Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG. Derzeit (Stand Januar 2020) plant die DB Netz AG eine umfangreiche Restrukturierung ihrer Ressorts. Wesentlicher Bestandteil soll dabei die Zusammenlegungen der Bau- und Betriebsplanung sein. Genauere Einzelheiten sind nicht bekannt. Die Restrukturierung soll im Juni 2020 abgeschlossen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Netzentwicklung.", "content": "Mitte 2000 ordnete das Eisenbahn-Bundesamt die Reaktivierung mehrerer Strecken in Thüringen an, die mit Verweis auf mangelnde Verkehrssicherheit 1997 – ohne die erforderliche Genehmigung des EBA – dauerhaft gesperrt wurden; zunächst angelaufene Instandsetzungsarbeiten waren abgebrochen worden. Dem Unternehmen wurde wiederholt vorgeworfen, die ihm zustehenden Bundesmittel nicht in voller Höhe abzurufen. So wurden im Jahr 2000 insgesamt 1,1 Milliarden D-Mark nicht abgerufen, u. a. weil Planungsvorläufe und rechtliche Verfahren nicht eingehalten wurden. 2001 richtete das Unternehmen 22 Korridore ein, die jeweils mehrere Strecken umfassen. Im Jahr 2004 verkaufte das Unternehmen erstmals mehr als eine Milliarde Trassenkilometer. Im Januar 2005 gab DB Netz bekannt, bis 2010 insgesamt weitere 22.800 der damals 88.200 Weichen aus dem deutschen Schienennetz entfernen zu wollen. Kritiker bemängeln, dass dem Netz dadurch Flexibilität verloren geht und Verspätungen programmiert werden. Durch den Wegfall von zahllosen Kreuzungs- und Überholmöglichkeiten werde nahezu jede kleine Verspätung massive Auswirkungen auf das Gesamtnetz haben. Die Betriebslänge des DB Netzes lag Ende 2006 bei 34.019 km bei einer Gleislänge von 62.948 km (322 km weniger als im Vorjahr). Die Zahl der Weichen ging im Jahresvergleich um 2110 auf 77.080 zurück; mit 1296 Weichen entfiel der Großteil davon auf Zugbildungs- und Behandlungsanlagen. Den durch Mängel auf dem Netz verursachten Fahrzeitverlust an der Gesamtfahrzeit gab das Unternehmen mit 2,4 Prozent an. Das durchschnittliche Alter der Anlagen, das bei stetigen Ersatzinvestitionen konstant bleiben würde, nahm bei Gleisen von 19,6 auf 19,8 Jahre zu, bei Weichen von 16,5 auf 16,9 Jahre. Nach eigenen Angaben reduzierte das Unternehmen die Zahl der Langsamfahrstellen (La) im Lauf des Jahres 2007 um ein Drittel, wobei – aufgrund einer Konzentration auf Hauptstrecken – die Zahl der La-bedingten Verspätungsminuten um die Hälfte zurückgegangen sei. Die DB Netz hat 2007 die Bundesmittel für Erhalt und Ausbau des Schienennetzes in Höhe von 3,58 Milliarden Euro komplett abgerufen. Ursprünglich war eine Investitionssumme des Bundes von rund 3,3 Milliarden Euro vorgesehen, die aber während des Jahres 2007 angehoben wurde. Die Gelder wurden vorwiegend in den Erhalt des bestehenden Netzes investiert. 1,6 Milliarden Euro wurden in den Oberbau, also die Erneuerung von Schienen, Schwellen und Schotter, investiert. Insgesamt wurden mehrere tausend Baumaßnahmen durchgeführt, bei denen 4.400 Kilometer Schienen und rund 1.800 Weichen erneuert sowie 3,9 Millionen Tonnen Schotter und über 3,3 Millionen Schwellen ausgetauscht wurden. Ende Februar 2008 begann ein vierwöchiger Versuchsbetrieb zur Anhebung der maximalen Zuglänge in Teilen des deutschen Netzes von 700 auf 835 m. Die Erprobung erfolgt mit 30 Fahrten von Güterzügen auf der 210 km langen Strecke zwischen Maschen und Kolding. Langfristiges Ziel sind bis zu 1000 m lange Güterzüge. Die Maximallänge der Testzüge entspricht der im dänischen Netz allgemein zulässigen Höchstlänge von 835 m. Im Rahmen des 2009 beschlossenen Konjunkturpaketes der Bundesregierung erhält die Deutsche Bahn 1,3 Milliarden Euro für die Modernisierung von Strecken und Bahnhöfen. Davon entfallen allein 520 Millionen Euro in Neu- und Ausbauprojekte im Netz, darunter der Beschleunigung des Ausbaus der Strecke Berlin–Cottbus und der Ausbaustrecke München–Mühldorf–Freilassing. Mit fast 56.000 Trassenbestellungen wurde für den Jahresfahrplan 2011 ein neuer Rekordwert erreicht. Etwa 850.000 Trassen pro Jahr dienen darüber hinaus dem Gelegenheitsverkehr und werden kurzfristig angemeldet. Das Unternehmen plant, seine Investitionen aus Eigenmitteln von 970 Millionen Euro (2013, Prognose) auf 830 Millionen Euro (2017) zurückzufahren. Der operative Gewinn (vor Steuern und Zinsen) der Tochter DB Netz Fahrweg soll im gleichen Zeitraum von 890 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro steigen. Das Unternehmen rechnet bis 2030 mit einem Anstieg der Trassenkilometer um 15 Prozent auf mehr als 1,15 Milliarden. Auf dem Netz der Deutschen Bahn fuhren 395 Eisenbahnverkehrsunternehmen (Stand: Mai 2013). Von 33.230 km Betriebslänge waren zum 30. November 2017 20.107 km elektrifiziert (60,5 %). Bei rückläufiger Betriebsstellenlänge nahm der Elektrifizierungsgrad seit 1995 (45 Prozent) zu.", "section_level": 1}, {"title": "Netzzugang.", "content": "Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) können Fahrplantrassen der Infrastruktur bei der DB Netz AG bestellen. Dieser Trassenzugang muss nach den Regelungen des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) gewährt werden und wird durch die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen überwacht. Jeder Kunde (in der Regel Eisenbahnverkehrsunternehmen) wird seitens der DB Netz einem ihrer Regionalbereiche zur Betreuung und Abrechnung zugeordnet. In der Regel ist dies der Regionalbereich, in dessen Gebiet der Kunde seinen Sitz hat. DB Netz vermarktet an ihre Kunden Streckenkapazität (in Form von Fahrplantrassen) sowie örtliche Anlagen. Dies können beispielsweise Abstellgleise oder Elektranten sein. Fahrplantrassen werden mit unterschiedlicher Fristigkeit vorbereitet. Zum einen gibt es den Netzfahrplan (= Jahresfahrplan) mit einer Vorlaufzeit von neun Monaten, in den überwiegend die langfristig geplanten Taktverkehre aufgenommen werden. Die verbleibende Streckenkapazität steht danach für den Gelegenheitsverkehr zur Verfügung. Die Vorlaufzeit für Gelegenheitsverkehre bemisst sich nach einigen Wochen bis hin zu wenigen Stunden. Für solche sehr kurzfristigen, oft aus Dispositionsgründen notwendigen Verkehre existiert in der Betriebszentrale jedes Regionalbereichs eine Ad-hoc-Gruppe, die die notwendigen Fahrplanunterlagen erstellt und diese den an der Durchführung der Zugfahrt beteiligten Stellen kurzfristig zuleitet. Eine Grundregel des Bahnbetriebs besagt, dass kein Zug ohne einen gültigen Fahrplan verkehren darf. Da die Planungskompetenz der Trassenkonstrukteure an der Grenze des eigenen Regionalbereichs endet, werden durch die Fahrplanabteilung falls notwendig Planer in anderen Regionalbereichen eingeschaltet. Ebenso kann DB Netz die Koordinierung mit anschließenden Eisenbahninfrastrukturunternehmen übernehmen (dies entspricht einer Forderung der EIBV). Im Jahr 2003 erbrachten die nicht zum DB-Konzern gehörenden Eisenbahnverkehrsunternehmen auf dem DB Netz eine Leistung von 70 Millionen Trassenkilometern. Im Folgejahr lag der Wert bei 88 Millionen, im Jahr 2005 bei 110 Millionen. 2006 wurden 128 Millionen Trassenkilometer gezählt, im Jahr 2007 schließlich 146 Millionen. Für den Jahresfahrplan 2005 wurden rund 46.300 Fahrplantrassen eingereicht. Die Abrechnung der Netznutzung erfolgt anhand des Trassenpreissystems (für die Nutzung durchgehender Hauptgleise) und des Anlagenpreissystems (hierunter fallen hauptsächlich Abstellgleise sowie weitere Serviceeinrichtungen wie z. B. Zugvorheizanlagen). Die Entnahme von elektrischer Energie aus der Fahrleitung oder die Nutzung von Tankanlagen wird nicht über DB Netz, sondern über die DB Energie abgerechnet. Die Nutzung von Bahnsteiganlagen fällt in das Sachgebiet der DB Station&Service und wird dort anhand des Stationspreissystems abgerechnet. Im März 2013 entschied die Bundesnetzagentur, dass Kabelnetzbetreiber für die Verlegung eines Glasfaserkabels das vorhandene Kabelführungssystem, etwa Kabeltröge und Leerrohre, und Brücken, Böschungen und Dämme der DB Netz AG an den Bahntrassen nutzen dürfen. Entsprechende Angebote muss demnach die DB Netz unterbreiten. Der dänische Telekommunikationsnetzbetreiber \"Global Connect\" hatte die Bundesnetzagentur um eine Entscheidung gebeten.", "section_level": 1}, {"title": "Kundenstruktur.", "content": "Neben den Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG (DB Fernverkehr AG, DB Regio AG, DB Cargo AG u. a.) sind über 300 weitere Eisenbahnverkehrsunternehmen Kunden von DB Netz (Stand: Oktober 2006). Beispiele hierfür sind Transdev, Netinera, Die Länderbahn, RheinCargo, Rail4captrain, TX Logistik, Kreisbahn Siegen-Wittgenstein oder die Hupac AG.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die DB Netz tritt durch eine Zentrale mit Sitz in Frankfurt am Main sowie sieben Regionalbereiche (RB) auf. Die Standorte der Regionalbereiche befinden sich in Berlin (RB Ost), Frankfurt am Main (RB Mitte), Duisburg (RB West), Hannover (RB Nord), Karlsruhe (RB Südwest), Leipzig (RB Südost) und München (RB Süd). Jeder Regionalbereich verfügt über mehrere Standorte der Produktionsdurchführung, die für Durchführung der Instandhaltung und den Betrieb verantwortlich sind. Auch die Anderen Ressorts sind an den jeweiligen Standorten vertreten. Weiterhin gehören zu jedem Regionalbereich die jeweiligen Regionalnetze.", "section_level": 1}, {"title": "Ressorts.", "content": "Die DB Netz wird durch sechs Vorstandsressorts vertreten. Vorstandsvorsitzender ist Frank Sennhenn. Die Ressorts werden geleitet von Jens Bergmann (Netzplanung und Großprojekte), Christian Runzheimer (Finanzen und Controlling), Christian Gruß (Vertrieb und Fahrplan), Volker Hentschel (Produktion) und Ute Plambeck (Personal).", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftseinheiten.", "content": "Innerhalb der DB Netz ist die Anlagen- und Betreiberverantwortung für die Infrastruktur an so genannte \"Geschäftseinheiten (GE)\" delegiert. Die Geschäftseinheiten sind verantwortlich für Investitionen in das Bestandsnetz sowie für die Instandhaltung sämtlicher übertragener Anlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftseinheit Fern- und Ballungsnetz (FuB).", "content": "Die Geschäftseinheit Fern- und Ballungsnetze verantwortet die \"wichtigen\" Strecken des Netzes. Ihre Hauptaufgabe ist die Bestandssicherung des Streckennetzes.", "section_level": 3}, {"title": "Geschäftseinheit Regionalnetze.", "content": "Die Geschäftseinheit Regionalnetze betreibt sowohl Strecken als auch Bahnhöfe abseits der großen Magistralen. Ihre Hauptaufgabe ist der Betrieb von Strecken mit lediglich regionaler Bedeutung. Zwischen 2001 und Anfang 2008 gründete DB Netz insgesamt 40 Regionalnetze.", "section_level": 3}, {"title": "Umsatz / Mitarbeiter.", "content": "Der Umsatz der DB Netz AG im Jahr 2017 betrug 5,64 Mrd. Euro. Das Unternehmen beschäftigte zum Ende des Geschäftsjahres 2017 insgesamt 41.362 Mitarbeiter. Die Anzahl der Mitarbeiter steigt seit 2010 kontinuierlich an.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Zur Instandhaltung des Schienennetzes unterhält DB Netz rund 750 Bahndienstfahrzeuge, hierzu zählen u. a. Gleisarbeits- und Instandhaltungsfahrzeuge für die Oberleitung, Messzüge, Notfalltechnik, Gleisbaumaschinen, Tunnelinspektionsfahrzeuge und Schneeräumtechnik. Die Fahrzeuge sind dem Maschinenpool von DB Netz zugeordnet, ihre Einsatzbereitschaft wird dort von 400 Mitarbeitern sichergestellt. Die Wartung und Reparatur der Fahrzeuge geschieht in fünf Werkstätten an den Standorten Berlin, Nürnberg, Hannover, Duisburg und Karlsruhe. Pro Jahr werden rund 60 Millionen Euro in neue Fahrzeuge investiert. Um Schienen zu reparieren und Gleislagen zu korrigieren, betreibt der Maschinenpool Gleisbaumaschinen, Hochleistungsschleifmaschinen sowie Fräs- und Einzelfehlerstopfmaschinen. Auch die vorsorgende Bearbeitung der Gleise durch Schienenschleifen wird durch Mitarbeiter des Maschinenpools geplant und durchgeführt. Hierzu stehen seit 2014 zwei Hochleistungsschleifmaschinen zur Verfügung. Die Notfalltechnik hilft beim Bergen liegengebliebener Fahrzeuge sowie bei Unfällen. Deren Fahrzeugpark wird gegenwärtig erneuert, dies betrifft 49 Hilfszüge mit Aufgleistechnik, sieben Tunnelrettungszüge und fünf Kranzüge.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die DB Netz AG ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Deutschen Bahn (DB) und betreibt als Eisenbahninfrastrukturunternehmen etwa 87,5 % des deutschen Schienennetzes (2016: 33.241 km). Das Unternehmen entstand im Zuge der zweiten Stufe der Bahnreform.", "tgt_summary": "德铁网络股份公司()是德国铁路的全资子公司,以铁路基建企业经营及占有德国约87.5%的份额。该企业是在的第二阶段过程中,作为德国铁路的子公司成立。德铁网络总部位于法兰克福,并拥有七大区域分部()。各区域分部的总部分别设在柏林(东区)、法兰克福(中心区)、杜伊斯堡(西区)、汉诺威(北区)、卡尔斯鲁厄(西南区)、莱比锡(东南区)和慕尼黑(南区)。", "id": 1016980} {"src_title": "The Sound of Music", "tgt_title": "音乐之声", "src_document": [{"title": "Grundlage.", "content": "Grundlage für das Musical bilden die Erinnerungen von Maria Augusta Trapp, \"The Story of the Trapp Family Singers\", erschienen 1949 (dt. Titel \"Vom Kloster zum Welterfolg\", 1952), sowie der darauf basierende deutsche Spielfilm \"Die Trapp-Familie\" (1956), von dem es auch eine Fortsetzung gibt: \"Die Trapp-Familie in Amerika\" (1958), jeweils mit Ruth Leuwerik, Hans Holt, Josef Meinrad, Michael Ande und vielen weiteren.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Maria ist Novizin im Kloster Nonnberg. Die Nonnen schicken sie zum Baron von Trapp, dessen Frau verstorben ist. Maria soll auf die sieben Kinder des Barons aufpassen. Mit ihrer liebevollen Art erobert sie die Herzen der Kinder und das des Barons im Sturm. Er nimmt Maria zur Frau. Bis zum Anschluss an das Dritte Reich leben die Trapps ein harmonisches Familienleben. Singen und Tanzen wird sehr wichtig für die Trapps. Maria gründet einen Familienchor, mit dem die Trapps bei einem Volksmusikwettbewerb in Salzburg auftreten und gewinnen. Als Baron Georg Ludwig von Trapp gezwungen werden soll, der deutschen Marine beizutreten, weigert er sich und flieht mit seiner Familie bei Nacht und Nebel in die Schweiz. Von dort emigrieren die Trapps in die USA. Als die „Trapp Family Singers“ reist die Familie durch ganz Amerika, um Konzerte zu geben. Die Handlung ist an Maria Augusta von Trapps Lebensgeschichte angelehnt, unterscheidet sich aber in mehreren Punkten von der Realität: Maria war Erzieherin im Kloster, nicht Novizin; sie war für nur ein Kind zuständig. Baron Trapp war den Kindern gegenüber nicht streng, sondern nachgiebig. Die Rolle des Hauskaplans Franz Wasner fehlt ganz. Das Paar verbrachte einige Zeit in Österreich und flüchtete dann nach Italien.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die historischen Trapp-Kinder waren als Chor im amerikanischen Exil berühmt geworden. Rodgers wollte zunächst ihre Original-Lieder ins Musical integrieren, kam aber (nicht zuletzt aus urheberrechtlichen Gründen) davon ab und komponierte alles neu. Der „pädagogische“ Ton der Musiknummern wie im Solmisations-Lehrstück \"Do-Re-Mi\" trug wesentlich zum Erfolg bei. Die pathetische Art von Hammersteins Musical Play und das nachempfundene ländliche Lokalkolorit sind in gelungener Weise miteinander verwoben.", "section_level": 1}, {"title": "Musiktitel.", "content": "Erster Akt Zweiter Akt Die Reihenfolge der Titel wird in manchen Versionen vertauscht oder einzelne Titel werden weggelassen. Auch werden häufig die eigentlich für den Film geschriebenen Titel \"I Have Confidence\" und \"Something Good\" in die Bühnenversion aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Auf der Grundlage des Musicals wurde 1965 der gleichnamige Film mit dem deutschen Verleihtitel \"Meine Lieder – meine Träume\" (Regie: Robert Wise) mit Julie Andrews gedreht, welcher zu den vier erfolgreichsten Hollywood-Musikfilmen aller Zeiten zählt und als einer der meistgesehenen Filme überhaupt gilt. Er hat auch dem Bühnen-Musical zusätzliche Aufmerksamkeit verschafft. Die 10. Folge der 8. Staffel der amerikanischen Sitcom \"Will & Grace\" (In die Falle getrappt) basiert auf The Sound of Music. Es werden auch Lieder aus dem Musical vorgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Die Broadway-Produktion gewann 1960 fünf Tony Awards in den Kategorien:", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Die Stadt Salzburg, die vor allem auch damit wirbt, Mozarts Geburtsort zu sein, lockt erfolgreich amerikanische und asiatische Touristen mit den romantischen Schauplätzen des Films an. Kurios daran ist, dass The Sound of Music unter den Einwohnern eher unbekannt ist oder wegen der dadurch noch heute bestehenden „Verkitschung“ des Weltbildes von Österreich kritisiert wird. Für die Fans des Filmes entstanden in den späten 60er-Jahren die ersten Sound-of-Music-Touren in Salzburg, die die verschiedensten Filmlocations wie Schloss Leopoldskron, den Gazebo beim Schloss Hellbrunn oder auch die Kirche von Mondsee beinhaltet. 1991 wurde in Salzburg unter der musikalischen Leitung von Franz Langer die Sound of Music Dinner Show ins Leben gerufen, welche den Touristen nicht nur das Klischee, sondern auch andere musikalische Werte von Salzburg und Österreich vermittelte, wie Oper, Operette und echte Volksmusik, welche die Trapp-Familie in ihrer Zeit in den USA den Leuten gerne näher brachte. Die österreichischen Bühnen distanzierten sich lange von diesem Thema. Zum ersten Mal wurde das Stück satirisch verzerrt im Schauspielhaus Wien 1993 aufgeführt. Nach einer Einstudierung 1996 in Innsbruck hat es 2005 auch in die Volksoper Wien Einzug gehalten. 2007 hat das Salzburger Marionettentheater unter der Regie des Amerikaners Richard Hamburger eine 90-Minuten-Fassung des Musicals einstudiert und am 2. November in Dallas/Texas zum ersten Mal aufgeführt. Seit Mai 2008 steht es auf dem Spielplan des Marionettentheaters. Am 23. Oktober 2011 feierte \"The Sound of Music\" in der Inszenierung von Andreas Gergen und Christian Struppeck (mit Milica Jovanovic als Maria und Uwe Kröger als Baron von Trapp) Premiere im Salzburger Landestheater und kehrte damit 52 Jahre nach seiner Uraufführung an den Originalschauplatz zurück. Im Sommer 2016 wird es auf der Kufsteiner Festung mit Darstellern der Wiener Volksoper im Rahmen des Operettensommers neu aufgeführt. In der Spielzeit 2018/2019 wird \"The Sound of Music\" im Salzburger Landestheater nach 8 Jahren im Repertoire zum letzten Mal aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Sound of Music („Der Klang von Musik“) ist ein Musical mit der Musik von Richard Rodgers und Texten von Oscar Hammerstein. Das Buch stammt von Howard Lindsay und Russel Crouse. Das Musical, speziell die Rolle der Maria Trapp, wurde für Mary Martin entwickelt und war die letzte gemeinsame Arbeit von Rodgers und Hammerstein. Die Broadway-Premiere war am 16. November 1959 im Lunt-Fontanne Theatre in New York; die Show erreichte 1443 Aufführungen. Die Regie führte Vincent J. Donehue, die Choreografie übernahm Joe Layton.", "tgt_summary": "《音乐之声》(\"英语:The Sound of Music\"),是一部改编自玛莉亚·冯·崔普(英语:Maria von Trapp)的著作《崔普家庭演唱团》(\"英语:The Story of the Trapp Family Singers\")的戏剧作品,最初以音乐剧的形式于百老汇上演,之后被改编成电影,位居北美影史票房第三名,同时也是史上最卖座的歌舞片。", "id": 1839248} {"src_title": "Bekenntnis von Nicäa", "tgt_title": "尼西亞信經", "src_document": [{"title": "Geschichtlicher Hintergrund.", "content": "Das Konzil, das von Kaiser Konstantin dem Großen in das nahe seiner Residenz gelegene Nicäa, das heutige İznik/Türkei, einberufen wurde, war das erste, das nicht bloß für eine Region, sondern für die gesamte Kirche Geltung haben sollte. Es sollte die durch den Presbyter Arius vor allem im griechischsprachigen Teil der Kirche ausgelösten Streitigkeiten über die Trinitätslehre beilegen. Mit dem Bekenntnis zur Wesenseinheit Christi und des Vaters bezog das Konzil Stellung gegen den Arianismus. In der Folgezeit kam es aber zu Streit um die richtige Auslegung der Begriffe, bei dem besonders der Kirchenvater Athanasius der Große in seinem um 350 verfassten Brief \"De decretis Nicaenae synodi\" (‚Über die Beschlüsse des Synode von Nizäa‘) das Bekenntnis im Sinne einer scharf anti-arianischen Position interpretierte. Der Streit konnte erst auf dem folgenden Konzil von Konstantinopel 381 beigelegt werden. In der Folge wurde das Bekenntnis von Nicäa oft als „der Glaube der 318 heiligen Väter“ bezeichnet. Das bezieht sich auf die 318 Bischöfe, die am ersten Konzil von Nicäa teilgenommen haben sollen; ihre Zahl sollte der Anzahl der Knechte entsprechen, mit denen Abraham in ausgezogen war. Auf dem Konzil von Ephesos von 431 wurde das wörtliche Glaubensbekenntnis von Nicäa ausdrücklich bestätigt und erklärt, dass es nicht verändert werden dürfe.", "section_level": 1}, {"title": "Text.", "content": "auf Griechisch: Πιστεύομεν εἰς ἕνα Θεόν Πατέρα παντοκράτορα, πάντων ὁρατῶν τε καὶ ἀοράτων ποιητήν. Καὶ εἰς ἕνα κύριον Ἰησοῦν Χριστόν, τὸν υἱὸν τοῦ Θεοῦ, γεννηθέντα ἐκ τοῦ Πατρὸς μονογενῆ, τουτέστιν ἐκ τῆς οὐσίας τοῦ Πατρός, Θεὸν ἐκ Θεοῦ, φῶς ἐκ φωτός, Θεὸν ἀληθινὸν ἐκ Θεοῦ ἀληθινοῦ, γεννηθέντα, οὐ ποιηθέντα, ὁμοούσιον τῷ Πατρί, δι' οὗ τὰ πάντα ἐγένετο, τά τε ἐν τῷ οὐρανῷ καὶ τὰ ἐπὶ τῆς γῆς, τὸν δι' ἡμᾶς τοὺς ἀνθρώπους καὶ διὰ τὴν ἡμετέραν σωτηρίαν κατελθόντα καὶ σαρκωθέντα καὶ ἐνανθρωπήσαντα, παθόντα, καὶ ἀναστάντα τριτῇ ἡμέρᾳ, καὶ ἀνελθόντα εἰς τοὺς οὒρανούς, καὶ ἐρχόμενον κρῖναι ζῶντας καὶ νεκρούς. Καὶ εἰς τὸ Ἅγιον Πνεῦμα. Τοὺς δὲ λέγοντας, ὅτι ἦν ποτε ὅτε οὐκ ἦν, καὶ πρὶν γεννηθῆναι οὐκ ἦν, καὶ ὅτι ἐξ οὐκ ὄντων ἐγένετο, ἢ ἐξ ἑτέρας ὑποστάσεως ἢ οὐσίας φάσκοντας εἶναι, [ἢ κτιστόν,] ἢ τρεπτὸν ἢ ἀλλοιωτὸν τὸν υἱὸν τοῦ Θεοῦ, [τούτους] ἀναθεματίζει ἡ καθολικὴ [καὶ ἀποστολικὴ] ἐκκλησία. auf Latein: Credo in unum Deum, Patrem omnipoténtem, omnium visibílium et invisibílium factorem. Et in unum Dóminum nostrum Iesum Christum, Fílium Dei, natum ex Patre unigenitum. hoc est de substantia Patris, Deum ex Deo, lumen ex lúmine, Deum verum de Deo vero, natum, non factum, unius substantiae cum Patre (quod graece dicunt homousion): per quem ómnia facta sunt, quae in caelo et in terra, qui propter nostram salútem descéndit, incarnátus est et homo factus est, et passus est, et resurréxit tértia die, et ascéndit in cælos, ventúrus iudicáre vivos et mórtuos, Et in Spíritum Sanctum. Eos autem qui dicunt \"Erat quando non erat\": et \"Antequam nasceretur, non erat\": et \"Quod de non exstantibus factus est\": vel alia substania aut essentia dicentes aut convertibilem aut demutabilem Deum , hos anathematizat catholica Ecclesia in deutscher Übersetzung: Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren. Und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist, \"das heißt: aus dem Wesen des Vaters\", Gott aus Gott, Licht aus Licht, wahrer Gott aus wahrem Gott, \"gezeugt, nicht geschaffen\", \"eines Wesens mit dem Vater (homoousion to patri)\"; durch den alles geworden ist, was im Himmel und was auf Erden ist; der für uns Menschen und wegen unseres Heils herabgestiegen und Fleisch geworden ist, Mensch geworden ist, gelitten hat und am dritten Tage auferstanden ist, aufgestiegen ist zum Himmel, kommen wird um die Lebenden und die Toten zu richten; Und an den Heiligen Geist. \"Diejenigen aber, die da sagen „es gab eine Zeit, da er nicht war“\" \"und „er war nicht, bevor er gezeugt wurde“,\" \"und er sei aus dem Nichtseienden geworden,\" \"oder die sagen, der Sohn Gottes stamme aus einer anderen Hypostase oder Wesenheit,\" \"oder er sei geschaffen oder wandelbar oder veränderbar,\" \"die verdammt die katholische Kirche.\" [richtig: \"die belegt die katholische Kirche mit dem Anathema\"] Heutige Übersetzungen und die lateinische Version enthalten \"eingeboren\" oder \"einziggeboren\", \"unigenitum\", davon ausgehend, dass von kommt. Allerdings übersetzen ältere lateinische Manuskripte des neuen Testaments als \"unicus\", \"einzigartig\".", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich mit älteren Bekenntnissen.", "content": "Das Bekenntnis von Nicäa weist Ähnlichkeiten zu älteren östlichen Glaubensbekenntnissen auf, lässt sich literarisch aber nicht eindeutig auf eine Vorlage zurückführen. Die trinitarische Formulierung des Bekenntnisses \"(Ich glaube an einen Gott... Und an den einen Herrn Jesus Christus... Und an den Heiligen Geist...)\" ist sowohl im Apostolikum als auch in vielen anderen Taufbekenntnissen der damaligen Zeit zu finden. Dieser Aufbau des Bekenntnisses war bei dem Konzil kein Thema. Die oben kursiv gesetzten Teile sind Zusätze des Konzils, die sich in keinem früheren Bekenntnis finden. In ihnen hat die Kirche Formeln gesucht, die die christologische Lehre der Kirche so ausdrückten, dass der Arianismus sie nicht arianisch interpretieren konnte – ältere Bekenntnisse wurden auch von den Arianern akzeptiert, da sie sie in ihrem Sinn auslegen konnten. Strittig war am Konzil der Begriff homoousios (dt. \"wesensgleich / wesenseins\"), der in der Bibel nicht vorkommt. Nach früherer Auffassung wurde er von Kaiser Konstantin I. oder dessen Hofbischof und Berater Ossius von Córdoba vorgeschlagen. Da gerade dieser Ausdruck für die Arianer in einem Glaubensbekenntnis inakzeptabel war, entschied sich das Konzil trotz Bedenken dafür.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bekenntnis von Nicäa wurde vom ersten Konzil von Nicäa 325, dem ersten ökumenischen Konzil, herausgegeben.", "tgt_summary": "《尼西亚-君士坦丁堡信经》(,或译“尼吉亚信经”和“奈西亚信经”)是西方基督教会三大信经之一、东方基督教会唯一的信经(信仰之标志,)和最古老的祷告之一。《尼西亚信经》是第一和第二次大公会议关于基督教信仰的一项基本议决,主张圣子和圣灵出于真神而为真神,受生和发出而非受造;确定了神乃三位一体的理论,正所谓「圣父、圣子和圣灵,三位的神本质为一而并无分裂」()。接受并且信奉此信经的有天主教会、正教会、东方正统教会以及其他新教主要教派(包括圣公会和信义宗(路德宗))。", "id": 113058} {"src_title": "Joseph Nicéphore Niépce", "tgt_title": "約瑟夫·尼塞福爾·涅普斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Niépce, der eine Schwester und zwei Brüder hatte, war von 1789 bis 1811 Offizier in der französischen Armee; er verwaltete zwischen 1795 und 1801 den Distrikt Nizza, widmete sich dann mit seinem älteren Bruder Claude Niépce in seiner Vaterstadt mechanischen und chemischen Arbeiten und ab 1815 der Lithografie. Seine fotografischen Bemühungen begannen im Jahr 1816, in dem es ihm erstmals gelang, auf Chlorsilberpapier Bilder einer Camera obscura kurzzeitig festzuhalten, die er jedoch noch nicht fixieren konnte. 1824 gelang es Niépce dann erstmals, einen Kupferstich des Kardinals \"Georges d’Amboise\" nicht nur zu kopieren, sondern auch zu fixieren. Dieses Bild gilt jedoch nicht als erstes Foto, da es nicht mit einer Camera obscura aufgenommen wurde. Nach weiteren aufwendigen Experimenten nahm er dann im Frühherbst 1826 in Saint-Loup-de-Varennes die vermutlich erste lichtbeständige Fotografie der Welt auf: einen Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers im Gutshof Le Gras mit einer Belichtungszeit von acht Stunden im Format 16,5 × 21 cm. Dazu verwendete er die Camera obscura und als chemische Substanz eine Beschichtung aus lichtempfindlichem Asphalt. Dieser härtet unter Lichteinwirkung aus und wurde mit Lavendelöl entwickelt. Niépce nannte sein Verfahren Heliografie (aus altgr., transkr. \"helios\" = Sonne und, transkr. \"graphein\" = zeichnen, abbilden) und begann 1829 einen Briefwechsel mit Louis Daguerre, um sich über die kommerzielle Verwertbarkeit der Erfindung und über neue chemische Verfahren auszutauschen. Niépce starb 1833 in Saint-Loup-de-Varennes etwa 7 km südlich von Chalon-sur-Saône, ohne dass ihm die wirtschaftliche Verwertung seiner Erfindung gelungen wäre. Niépces Arbeiten wurden von Daguerre und – von diesem unabhängig – durch seinen Cousin Claude Félix Abel Niépce de Saint-Victor fortgeführt. Niépces Ansatz führte schließlich zur Entwicklung der Daguerreotypie und damit 1839 zur Marktreife der Fotografie. Nachhaltig durchgesetzt hat sich jedoch erst das Negativ-Positiv-Verfahren von William Henry Fox Talbot. Die „Niepçotypie“ (Heliografie) findet noch Anwendung als Edeldruckverfahren. Zu Ehren von Niépce hat die Gemeinde Saint-Loup-de-Varennes die Straße mit seinem Wohnhaus in \"Rue Nicéphore Niépce\" umbenannt. In der Nähe hierzu, außerhalb der Ortsgrenze, hat man an der Route nationale 6 ein Denkmal für Niépce errichtet (siehe Fotos). Die Stadt Chalon-sur-Saône benannte nach ihm das naturwissenschaftliche Gymnasium \"Lycée technique Nicéphore-Niepce\". In Chalon-sur-Saône befindet sich am Ufer der Saône am Quai des Messageries Nr. 28 das \"Musée de la photographie Nicéphore Niépce\". Auch der Niépce-Gletscher in der Antarktis trägt seinen Namen.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Joseph Niépce nannte sich selbst ab ca. 1787–1789 Nicéphore Niépce; zur Herkunft des Spitznamens „Nicéphore“ (abgeleitet vom Griechischen νίκη φορέας \"níki foréas\" „Siegesbringer“ und ein Wortspiel mit seinem Nachnamen) gibt es unterschiedliche Theorien (Spitzname aus der Schulzeit, Kampfname während der Französischen Revolution).", "section_level": 1}, {"title": "Preis.", "content": "Der \"Prix Niépce\" ist ein zu Ehren von Joseph Nicéphore Niépce 1955 eingeführter, von Albert Plécy gegründeter Preis für Fotografie der \"Association Gens d’Images\", der jährlich an einen „seit mindestens drei Jahren in Frankreich ansässigen professionellen Fotografen im Alter von weniger als 45 Jahren“ vergeben wird. 2005 wurde der Preis beispielsweise Elina Brotherus und 2008 Jürgen Nefzger zuerkannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Niépce [] (* 7. März 1765 in Chalon-sur-Saône; † 5. Juli 1833 in Saint-Loup-de-Varennes; genannt Nicéphore Niépce) war ein französischer Erfinder. Er entwickelte die Heliografie, die weltweit erste fotografische Technik. Von ihm stammt die erste bis heute erhaltene Fotografie.", "tgt_summary": "约瑟夫·尼塞福尔·涅普斯(,1765年-3月7日-1833年-7月5日),「涅普斯」又译「尼埃普斯」,法国发明家。现存最早的照片由法国人尼埃普斯在1826年拍摄的。但是现在全世界公认的摄影术的发明者却是法国的路易·达盖尔。", "id": 2498884} {"src_title": "Ferdinand Porsche", "tgt_title": "斐迪南·保時捷", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Familie.", "content": "Ferdinand Porsche wurde als drittes Kind des Spenglers Anton Porsche geboren. Schon früh in seiner Jugend zeigte sich sein außergewöhnliches technisches Talent. So installierte er in der väterlichen Spenglerei eine elektrische Beleuchtungsanlage. Nach der Volksschule begann er eine Lehre im Installateurbetrieb seines Vaters und besuchte in Abendkursen die Reichenberger Staatsgewerbeschule. Abgesehen von theoretischen Vorlesungen an der damaligen TH Wien, die er hörte, ohne eingeschrieben zu sein, besuchte er keine höhere Lehranstalt. 1903 heiratete Porsche Aloisia Johanna Kaes aus Purschau bei Tachau. Ein Jahr später, 1904, wurde das erste Kind, Tochter Louise, geboren, 1909 kam Sohn Ferry zur Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Entwicklungen.", "content": "1893, im Alter von 18 Jahren, trat Porsche in die Vereinigte Elektrizitäts-AG Béla Egger in Wien ein. Dort stieg er in vier Jahren vom Mechaniker zum Leiter der Prüfabteilung auf. In diese Zeit fällt seine Konstruktion des Radnabenelektromotors, auf welchen er 1896 ein Patent anmeldete. 1899 wechselte er zu den Lohner-Werken und baute dort noch im gleichen Jahr sein erstes Elektroauto, im Jahr darauf das weltweit erste Fahrzeug mit Allradantrieb, den Lohner-Porsche, sowie 1902 auch das erste Hybridfahrzeug der Welt. 1904 verließ er die Lohner-Werke.", "section_level": 2}, {"title": "Porsche bei Austro-Daimler.", "content": "Lohner wurden Porsches Forschungen zu kostspielig. Daher ging Porsche 1906 als Entwicklungs- und Produktionsleiter und Nachfolger von Paul Daimler zur \"Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft\" (Austro-Daimler) in Wiener Neustadt. Dort befasste er sich mit der Entwicklung von Personenfahrzeugen, Flugmotoren und Sportwagen. Bereits 1908 erschienen seine ersten Flugmotoren für Luftschiffe und Flugzeuge. 1910 gewann er mit Heinrich Schönfeldt die „Prinz-Heinrich-Fahrt“, eine Zuverlässigkeitsprüfung, mit einem von ihm entworfenen Austro-Daimler, den er selbst steuerte. Im Ersten Weltkrieg als Direktor eines Rüstungsbetriebes unabkömmlich, konstruierte er den Landwehr-Train (oder auch Elektrischer Train genannt). Dies war eine benzin-elektrisch angetriebene Zugmaschine, die mehrere automatisch gesteuerte Anhänger zog, die von Radnabenelektromotoren angetrieben wurden. 1917 war er zum Generaldirektor von Austro-Daimler bestellt worden. Für seine Verdienste um Österreich wurde Porsche 1917 der Ehrendoktor der TH Wien und das Offizierskreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen. 1918 wurde er zur Erhebung in den Adelsstand vorgeschlagen; aufgrund des Endes der Habsburgermonarchie kam es nicht mehr zu einer Entscheidung. Nach dem Krieg baute er den zweisitzigen Sportwagen Sascha, der die Targa Florio in seiner Klasse gleich gewann. Bis 1922 konnten die Rennwagen bei 52 Starts 51-mal gewinnen. Er votierte für die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft, was ihm wegen seines Wohnortes möglich war, weil er dadurch ungehindert im Ausland an Automessen und Rennen teilnehmen konnte. 1923 verließ er Austro-Daimler, nachdem der Vorstand die für die Rennwagenabteilung zur Verfügung stehenden Mittel stark gekürzt hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktionsleiter und Vorstandsmitglied bei Daimler.", "content": "Ab April 1923 arbeitete er in Stuttgart als Leiter des Konstruktionsbüros und Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG). Im gleichen Jahr ließ er sich von dem Architektenbüro \"Bonatz und Scholer\" eine Villa am Feuerbacher Weg 48/50 in Stuttgart bauen, die in den 1930er Jahren mit einer Garagenanlage erweitert wurde. Dort wurden 1935/36 drei Prototypen des „KdF-Wagens“ (VW Käfer) gebaut. Bei der DMG widmete er sich der Weiterentwicklung der Motoraufladung durch mechanische Lader (Kompressor bzw. Roots-Gebläse). Darauf aufbauend entwarf er 1924 zunächst den Mercedes 24/100/140 PS (später Mercedes-Benz Typ 630) und ab 1926 in dem neuen Unternehmen Daimler-Benz die bekannten Sportwagenmodelle Mercedes-Benz Typ S, SS und SSK. In Anerkennung für die Konstruktion der bei der Targa Florio siegreichen Zweiliter-Kompressor-Mercedes verlieh 1924 die Technische Hochschule Stuttgart Porsche die Würde eines Dr.-Ing. ehrenhalber. Seine 1,3-l- und 1,6-l-Modelle erwiesen sich dagegen als herstellungsaufwendig und störanfällig. Im Jahre 1926 zwang die angespannte wirtschaftliche Lage die Daimler-Motoren-Gesellschaft und Benz & Cie. zur Fusion, wodurch Porsches firmeninterne Position in der neuen \"Daimler-Benz AG\" geschwächt wurde. Sein lockerer Führungsstil, die finanziellen Misserfolge der LKW-Modelle sowie größere finanzielle Verbindlichkeiten von ihm gegenüber dem Unternehmen führten 1928 zu einer Nichtverlängerung des Arbeitsvertrages. Da Porsche von einer lebenslangen Anstellung ausging, kam es zu einer juristischen Auseinandersetzung. Diese wurde 1930 mit einem Vergleich beendet. Porsche akzeptierte die Trennung und Daimler-Benz verzichtete auf die Begleichung von Porsches Verbindlichkeiten. Die Anfang 1929 als technischer Vorstand der Steyr-Werke angetretene Stelle verließ Porsche bereits im April 1930, da seine Position in der neuen Interessengemeinschaft mit Austro-Daimler nicht haltbar war.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung der Dr. Ing. h. c. F. Porsche GmbH.", "content": "Porsche machte sich daher selbständig und eröffnete am 1. Dezember 1930 ein Konstruktionsbüro, das am 25. April 1931 als „Dr. Ing. h. c. F. Porsche GmbH, Konstruktionen und Beratung für Motoren und Fahrzeuge“ mit Sitz in der Stuttgarter Kronenstraße 24, im Register für Gesellschaftsfirmen eingetragen wurde. Die Firmenanteile lagen zu 80 % bei Porsche, zu 10 % bei dem Kaufmann und Rennfahrer Adolf Rosenberger und zu 10 % bei seinem Schwiegersohn, dem Wiener Rechtsanwalt Anton Piëch. Ein Angebot der Sowjetunion, erster Konstrukteur zu werden, schlug er 1932 aus. Zur Mannschaft von Technikern und Ingenieuren des Büros gehörten neben seinem Sohn Ferry Porsche unter anderem: Spätere Mitarbeiter waren: Adolf Rosenberger sorgte dafür, dass trotz Auftragsmangel und Porsches Hang zu teuren Konstruktionen das Büro die Anfangszeit finanziell überstand, schied aber schon am 31. Januar 1933 aus der Geschäftsleitung wieder aus. Baron Hans von Veyder-Malberg wurde neuer kaufmännischer Leiter und mit zehn Prozent Beteiligung neuer Gesellschafter. Am 30. Juli 1935 trat Rosenberger seine zehnprozentigen Gesellschafteranteile der Porsche GmbH zum Nominalwert an Ferry Porsche ab. Als einer der ersten Aufträge entwickelte 1931 das Konstruktionsbüro einen Kleinwagen (Porsche Typ 12) für Zündapp in Nürnberg. Anm.: Die Zählung der Porsche-Entwicklungen begann mit der 7, vermutlich um bei Auftraggebern ein größeres Vertrauen in die junge Firma zu erzeugen. Der Wagen war zunächst mit einem Ein-Liter-Motor geplant; der Prototyp hatte einen wassergekühlten 1,2-Liter-5-Zylinder-Sternmotor. Später wurde für NSU der Mittelklassewagen Porsche Typ 32 entworfen, der bereits viele Gemeinsamkeiten mit dem VW Käfer aufwies: Der NSU-Porsche hatte ebenfalls einen luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor im Heck und die patentierte Porsche-Drehstabfederung. Diese Fahrzeuge gingen allerdings aufgrund zu hoher Produktionskosten nicht in Serienfertigung, womit die Aufträge wenig lukrativ waren. Das Gleiche galt auch für die Konstruktion eines Zwei-Liter-Tourenwagens für Wanderer. Dafür war ab 1933 die Entwicklung des Grand-Prix-Rennwagens, der Auto-Union-Rennwagen, mit einem 16-Zylinder-Mittelmotor – damals Heckmotor genannt – sehr erfolgreich.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung des KdF-Wagens und Aufbau des Volkswagenwerkes.", "content": "Ab 1934 konstruierte Porsche mit seinem Büro im Auftrag des Reichsverbandes der Automobilindustrie den deutschen Volkswagen, später auch KdF-Wagen beziehungsweise VW Käfer genannt. Die Konstruktion des Käfers greift auf Entwürfe von Béla Barényi und Hans Ledwinka von Tatra zurück, denen später mehrere Patente zugesprochen wurden. Der Wagen sollte gemäß Vorgaben von Adolf Hitler weniger als 1000 RM kosten. Aufgrund der guten Ertragslage änderte Porsche 1937 die Rechtsform seines Ingenieurbüros in eine Kommanditgesellschaft. Veyder-Malberg wurde ausbezahlt. Teilhaber waren nun seine Kinder Ferry mit 15 % und Louise mit 5 % sowie deren Ehemann Anton Piëch mit 10 %. Neben dem KdF-Wagen war Porsche 1937 mit der Entwicklung eines „Volkstraktors“ beauftragt worden. Ab 1938 war Ferdinand Porsche zusätzlich Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Aufsichtsrats der \"Volkswagenwerk G.m.b.H.\" mit Sitz in Berlin-Charlottenburg, die den KdF-Wagen produzieren sollte und aus der „Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens m.b.H.“ (GeZuVor) hervorging. Dem Aufbau des Volkswagenwerkes bei Fallersleben als modernstem Automobilwerk Europas galt in den folgenden Jahren sein Engagement. Der KdF-Wagen, auf den viele Menschen gespart hatten, wurde allerdings nie ausgeliefert, sondern die Technik, die Porsche mitentwickelt hatte, wurde im Kübelwagen und im Schwimmwagen der Wehrmacht verwendet. Seinen Schwiegersohn, den Wiener Rechtsanwalt Anton Piëch, machte er als Werksleiter zu seiner rechten Hand. In diesen Funktionen sorgten beide dafür, dass das familieneigene Konstruktionsbüro in Stuttgart, das praktisch die Konstruktionsabteilung des Volkswagenwerks war, immer lukrative Aufträge erhielt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde durch ihn das Volkswagenwerk auf die Produktion von Rüstungsgütern, unter anderem auch die „Vergeltungswaffe“ V1, umgestellt. 1943 übernahm das Volkswagenwerk auf Initiative des Hauptgeschäftsführers Porsche die unternehmerische Verantwortung bei Peugeot in Frankreich.", "section_level": 2}, {"title": "Porsches Rolle im Dritten Reich.", "content": "Im Jahr 1934 legte Ferdinand Porsche auf Drängen Hitlers die tschechoslowakische Staatsangehörigkeit ab und nahm die deutsche an. Porsche wurde 1937 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 5.643.287). 1938 wurde er zusammen mit Ernst Heinkel, Willy Messerschmitt und Fritz Todt mit dem 1937 von Hitler neu gestifteten Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. 1938 erhielt er das Ehrenband der Burschenschaft Bruna Sudetia Wien, bei dem auch sein Schwiegersohn Anton Piëch Mitglied war. Auch hatte er den „Anschluss“ Österreichs befürwortet. 1940 wurde Porsche zum Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Stuttgart ernannt. Als SS-Oberführer wurde er Ende Januar 1942 in die Allgemeine SS übernommen, was ihn nicht daran hinderte, bei allen Anlässen in Zivil gekleidet zu sein. Außerdem wurden ihm 1942 das Kriegsverdienstkreuz I. Klasse und im März 1944 der Totenkopfring des Reichsführers SS verliehen. Der Totenkopfring galt zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr als hohe Auszeichnung. Porsche, 1939 zum Wehrwirtschaftsführer ernannt, engagierte sich stark in der Kriegsindustrie. Im gleichen Jahr wurde er mit der Grashof-Denkmünze des Vereins Deutscher Ingenieure ausgezeichnet. Von 1941 bis 1943 wurde er zum Vorsitzenden der Panzerkommission – eine Spitzenposition in der Kriegswirtschaft – bestellt. Später wurde er in den Rüstungsrat berufen. Als Hitlers Lieblingsingenieur war er unter anderem an der Entwicklung des Panzerkampfwagen VI Tiger beteiligt. 1942 übernahm Ferdinand Porsche die Schirmherrschaft über die Prüf- und Versuchsabteilung (Pruva), der \"Kraftfahrtechnischen Lehranstalt der Waffen-SS\" (KTL) in der SS-Kaserne Wien-Schönbrunn. Die \"Pruva\" der KTL Wien betrieb unter anderem im Volkswagenwerk in der Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben eine Außenstelle, welche sich mit der Weiterentwicklung des schwimmfähigen Volkswagens Typ 166 befasste. Auf den Fahrwerken von Porsches Prototypen wurde schließlich der nach ihm benannte Panzerjäger Ferdinand aufgebaut. Der lediglich in Kleinserie produzierte Ferdinand war zu schwer für den von Porsche konzipierten petro-elektrischen Antrieb, dessen Störanfälligkeit dazu führte, dass mehr Exemplare aufgegeben als im Kampf zerstört wurden. Zuletzt entwickelte er noch den überschweren Panzerkampfwagen VIII Maus, der über das Stadium zweier Prototypen nicht hinauskam. Um seine Ziele zu erreichen, war Porsche stets bereit, alle Mittel in Anspruch zu nehmen, die das NS-Regime ihm bot, und alle persönlichen Kontakte zu Hitler und Himmler zwecks Unterstützung zu aktivieren. Mit großer Loyalität, nicht uneigennützig, setzte er damit seine großen Fähigkeiten auch für die Kriegspolitik der NS-Diktatur ein. Für den weiteren Ausbau des Werkes im Krieg als Rüstungsbetrieb forderte Porsche im Oktober 1941 als einer der ersten Wirtschaftsführer beim Reichsführer SS Heinrich Himmler persönlich sowjetische Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter an. 1942 bestellte er bei Hitler selbst KZ-Häftlinge zum Bau einer neuen Leichtmetallgießerei bei VW. Etwa 20.000 Menschen – zwei Drittel aller während des Zweiten Weltkriegs im VW-Werk Arbeitenden – waren Zwangsarbeiter aus Polen, der Sowjetunion, Italien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden sowie deutsche „Wehrmachtstrafgefangene“ und Häftlinge des KZ Arbeitsdorf. Letzteres bestand von 1942 bis 1945 in Wolfsburg. Unvollständigen Listen zufolge kamen in Wolfsburg etwa 500 Kriegsgefangene, Verschleppte und KZ-Häftlinge ums Leben. In Rühen, nahe den VW-Werken, ließ die Betriebsleitung, also auch Porsche, eine „Ausländerkinder-Pflegestätte“ für die Kinder der Zwangsarbeiter errichten – wie es Fritz Sauckel als Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz angeordnet hatte. Hunderte Kinder starben, kaum eines überlebte. Der SS-Arzt Hans Körbel, der deswegen als Kriegsverbrecher angeklagt und am 7. März 1947 im Zuchthaus Hameln hingerichtet wurde, sagte in seinem Prozess, dass er Porsche Ende 1944 auf einer Direktorenkonferenz über die Situation in dem „Heim“ in Kenntnis gesetzt habe. Soweit bekannt, unternahm Porsche nichts. \"„Noch im Februar 1945 ließ Porsche KZ-Opfer aus Buchenwald herbeischaffen. Sie sollten in Eschershausen bei Holzminden die Stollen ausbauen, in die er seine Rüstungsproduktion verlegen wollte“\", schreibt die Frankfurter Historikerin Ursula Krause-Schmitt. Mommsen schreibt zu diesem Zeitraum: \"„Ferdinand Porsche war zuletzt am 11. Januar 1945 in der Stadt des KdF-Wagens gewesen und zog sich offensichtlich resigniert nach Österreich zurück, wo er das Kriegsende auf dem Schüttgut in Zell am See erlebte.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Am Ende des Zweiten Weltkrieges hielt sich Porsche in Österreich in Gmünd und Zell am See auf, wohin er sich schon im Januar 1945 zurückgezogen hatte und wo sich auch seine Kinder Louise und Ferry sowie das 1944 ausgelagerte Konstruktionsbüro befanden. Auf Betreiben des französischen Justizministers Pierre-Henri Teitgen wurde er nach einer Einladung durch den französischen Industrieminister Marcel Paul im Dezember 1945 zusammen mit Ferry Porsche und Anton Piëch in Baden-Baden in Haft genommen. Ihnen wurde vorgeworfen, während der Besetzung Frankreichs die Deportation französischer Arbeiter nach Fallersleben und die Verschleppung von Direktoren der Firma Peugeot in ein Konzentrationslager veranlasst zu haben. Außerdem wurden sie verantwortlich gemacht für die Demontage und Verlagerung von Maschinen und Werkzeug der Firma Peugeot ins Volkswagenwerk. Ferry Porsche wurde nach drei Monaten aus der Haft entlassen, Ferdinand Porsche und Anton Piëch verbrachten 22 Monate in französischen Gefängnissen. Sie wurden nach Zahlung einer Kaution im August 1947 entlassen. Durch eine Vielzahl von Zeugenaussagen konnte Porsche vor einem ordentlichen französischen Gericht 1948 einen Freispruch erreichen, da ihm keine Verantwortung für die vorgeworfenen Vergehen und Verbrechen zuerkannt wurde. Sein Antrag auf Zuerkennung der österreichischen Staatsbürgerschaft wurde abgelehnt, weil das bis 1956 wegen des \"Nationalsozialistengesetzes\" für 1933 bis 1938 ins Deutsche Reich eingebürgerte Personen verboten war. Am 10. Juni 1949 füllte Porsche seinen Meldebogen für das Entnazifizierungsverfahren aus. Nach der Einstellung seines Verfahrens vor der Zentralspruchkammer Nord-Württemberg am 30. August 1949, wodurch für ihn die Verfahrenskosten in Höhe von rund 37.000 DM entfielen, kam Porsche aus Österreich zurück nach Stuttgart. Im September 1948 schloss Ferry Porsche mit dem Volkswagen-Werk unter Leitung des neuen Generaldirektors Heinrich Nordhoff einen ersten Vertrag. Die zuvor bestehende Generalbeauftragung für alle VW-Entwicklungsarbeiten ersetzte eine fallweise und frei aushandelbare Auftragserteilung. Außerdem wurde neben der Festlegung eines Konkurrenzverbotes für die Benutzung der Patente Porsches eine Lizenzgebühr von 0,1 % des Bruttolistenpreises, was z. B. 1950 bei der Standardausführung eines Käfers einem Betrag von 5 DM entsprach, vereinbart. Im Dezember 1949 folgte ein neues Abkommen mit einer Lizenzgebühr von 1 % des Bruttoverkaufspreises der Standardausführung. Für die Zusammenarbeit mit VW bei der Weiterentwicklung des VW-Käfers wurde eine monatliche Vergütung von 40.000 DM und die Alleinvertretung von Volkswagen in Österreich vereinbart. Dies bildete eine finanzielle Basis für das Stuttgarter Autowerk Dr. Ing. h. c. F. Porsche KG und die österreichische Pkw-Handelsgesellschaft Porsche Holding.", "section_level": 2}, {"title": "Tod und Andenken.", "content": "Im Januar 1951 starb Ferdinand Porsche in Stuttgart im 76. Lebensjahr. Sein Grab befindet sich in Zell am See, wo seine Urne in der Hauskapelle des Schüttgutes beigesetzt ist. Sein Lebenswerk zeigen das Porsche-Museum in Stuttgart, das Porsche-Automuseum-Gmünd und eine Ausstellung in seinem Geburtshaus in Vratislavice nad Nisou. Auch ein Museum seines Enkels Ernst Piech in Mattsee erinnert an ihn. Die Verstrickungen Porsches mit dem NS-Regime werden unterschiedlich beurteilt. Der Bochumer Historiker Hans Mommsen, der im Auftrag der Volkswagen AG ein Forschungsprojekt zur VW-Geschichte leitete, bezeichnete Porsche als „Technokrat, der sicherlich kein Kriegsverbrecher gewesen ist“. Kritiker und Parteimitglieder der Grünen im Rat der Stadt Wolfsburg von 1988 schrieben Porsche dagegen auch eine persönliche Mitschuld am Leiden von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen zu. 1977 wurde in Wien-Liesing die \"Porschestraße\" nach ihm benannt. 2010 wurde in Klagenfurt nach Vorlage eines Kommissionsberichts zu den Straßennamen die \"Prof.-Porsche-Straße\" in \"Porschestraße\" (nach dem von Porsche entwickelten Auto) umbenannt. In Wolfsburg erinnern mehrere Bauwerke und ein Denkmal an Porsche. 1951 – nur wenige Stunden nach Porsches Tod – erhielt die neuerrichtete Haupteinkaufsstraße den Namen Porschestraße. Eine bis 2014 bestehende Realschule hieß \"Ferdinand-Porsche-Realschule,\" ein Stadion heißt \"Porsche-Stadion.\" Am Rathaus steht eine Bronzebüste Ferdinand Porsches. Das Geburtshaus von Ferdinand Porsche in Maffersdorf/Vratislavice nad Nisou (einem Stadtteil von Reichenberg/Liberec) wurde 2011 von Škoda erworben und 2015 abgerissen, neu aufgebaut und als Museum mit einer Ausstellung über Porsche gestaltet. Am Gebäude ist seit 9. September 2000 eine Gedenktafel des Künstlers Ubbo Enninga aus Stuttgart angebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Porsches Erben.", "content": "Das Unternehmen seines Sohnes Ferry Porsche, die Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG, ist heute einer der bekanntesten Hersteller von Sportwagen. Seine Tochter Louise Piëch (1904–1999) leitete von 1952 bis 1971 die Porsche Holding GmbH, Salzburg, die die Alleinvertretungsrechte von Volkswagen in Österreich besitzt. Sein Enkel Ferdinand Alexander Porsche entwarf den Porsche 911, gründete die Porsche Design GmbH und war Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG von 1990 bis 1993. Wolfgang Porsche, jüngster Sohn von Ferry Porsche, übernahm den Vorsitz des Aufsichtsrats von Porsche im Jahr 2007. Der Enkel Ferdinand Piëch war von 1993 bis 2002 Vorstandsvorsitzender und anschließend bis 2015 Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ferdinand Porsche (* 3. September 1875 in Maffersdorf (Böhmen); † 30. Januar 1951 in Stuttgart) war ein österreichischer, tschechoslowakischer und deutscher Automobilkonstrukteur und Gründer der Firma Porsche in Stuttgart.", "tgt_summary": "斐迪南·保时捷(1875年-9月3日-1951年-1月30日;有译费迪南·波尔舍,Ferdinand Porsche),德国汽车工程师,出生于奥匈帝国的波希米亚(现为捷克共和国一部分)。由费迪南德设计,大众汽车生产的甲虫车,曾是世界上以同一型号设计产量最高的汽车,一共生产了二千一百万辆。由费迪南德及他的儿子费里·保时捷开设的保时捷汽车公司最初所生产的跑车,亦是从甲虫车发展而来。", "id": 720287} {"src_title": "Nordfriesische Sprache", "tgt_title": "北弗里斯兰语", "src_document": [{"title": "Klassifikation.", "content": "Nächste Verwandte des Nordfriesischen sind die anderen beiden friesischen Sprachen: das Saterfriesische als einzig verbliebener Rest des Ostfriesischen im Nordwesten Niedersachsens und Westfriesisch, das im Norden der Niederlande gesprochen wird. Zusammen bilden die drei Sprachen die friesische Sprachgruppe. Eng verwandt mit dem Friesischen ist das Englische. Früher wurden Friesisch und Englisch häufig in einer anglo-friesischen Sprachgruppe zusammengefasst. Heute werden Englisch und Friesisch meist gemeinsam mit der niederdeutschen Sprache als nordseegermanische Sprachen eingeordnet. Das ebenfalls eng mit den friesischen Sprachen verwandte Niederdeutsch hat aber bereits seit altsächsischer Zeit eine andere Entwicklung genommen und viele nordseegermanische Merkmale verloren. Einen Vergleich verschiedener Wortformen aus friesischen Dialekten und den benachbarten Sprachen Niederländisch, Niederdeutsch, Hochdeutsch und Dänisch bietet die Liste friesischer Wörter.", "section_level": 1}, {"title": "Dialekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Die nordfriesischen Dialekte lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: Inselnordfriesisch und Festlandnordfriesisch; der auf den Halligen gesprochene Dialekt gehört zum Festlandnordfriesischen. Man unterscheidet üblicherweise die folgenden zehn Hauptdialekte, die seit dem Beginn der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Nordfriesischen im 19. Jahrhundert noch gesprochen wurden: Die Dialekte des Festlandes und der Inseln unterscheiden sich deutlich, da sie in unterschiedlichen Jahrhunderten von friesischen Einwanderern geprägt wurden. Um 800 wurden die Inseln Sylt, Amrum, Föhr und Helgoland, in einer zweiten Einwanderungswelle ab etwa 1100 das Festland und die Halligen besiedelt. Dazu kommen unterschiedliche Einflüsse der benachbarten Sprachen auf die einzelnen Dialekte. Auf Sylt, Föhr und Amrum sowie im nördlich Teil des nordfriesischen Festlandes lässt sich ein stärkerer jütischer Einfluss auf die Mundarten feststellen, auf dem übrigen Festland und auf Helgoland ist der Einfluss des Niederdeutschen stärker. Weiterhin hatten die einzelnen Dialektgebiete auch untereinander nur wenig Kontakt, so dass kaum Ausgleichsmundarten entstehen konnten. Außerdem gab es keinen kulturellen Mittelpunkt in Nordfriesland, dessen Dialekt sich zu einer Leitmundart hätte entwickeln können.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachbeispiele.", "content": "Folgende Tabelle erlaubt eine Einsicht in Unterschiede und Ähnlichkeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgestorbene Dialekte.", "content": "Das früher auf der Halbinsel Eiderstedt verbreitete Eiderstedter Friesisch wurde bis zum 18. Jahrhundert zugunsten der niederdeutschen Sprache aufgegeben. Eiderstedt war im Gegensatz zu den nördlichen Harden wirtschaftlich stark und wohlhabend und hatte sich in vielerlei Hinsicht auf die südlich angrenzenden niederdeutsch geprägten Gebiete ausgerichtet. Im 16. Jahrhundert gab es zudem eine starke niederländische Zuwanderung. Eine ähnliche Entwicklung fand auf der Insel Strand statt, die jedoch im Jahr 1634 durch die Burchardiflut zerstört wurde. Auf dem östlichen Bruchstück der Insel, dem heutigen Nordstrand, gelang es der überlebenden Bevölkerung nicht aus eigener Kraft, ihr Land wieder einzudeichen. So verließen viele friesischsprachige Bewohner die Insel oder konnten sich sprachlich nicht gegen die meist aus den Niederlanden kommenden Neusiedler durchsetzen. Auf Pellworm, dem westlichen Bruchstück Strands, gelang eine erneute Eindeichung dagegen rasch. So erhielt sich auf Pellworm noch bis ins 18. Jahrhundert die friesische Sprache, bis diese auch dort den Änderungen in der Bevölkerungsstruktur zum Opfer fiel. Das alte Strander Friesisch war wahrscheinlich dem Halligfriesischen am nächsten verwandt. Ebenso dem Halligfriesischen ähnlich war das Wyker Friesisch, das in Wyk auf Föhr gesprochen wurde, bis die Stadt komplett zum Niederdeutschen übergegangen war. Die Wyker Mundart entwickelte sich wahrscheinlich aus den Mundarten der Zuwanderer von der Insel Strand und den Halligen. Von den in jüngerer Zeit bekannten Dialekten ist mit dem Tod der letzten Sprecherin am 10. Oktober 1981 das Südergoesharder Friesisch ausgestorben, andere Dialekte sind akut vom Aussterben bedroht. Auch nördlich der heutigen deutsch-dänischen Grenze wurde in einigen unmittelbar an der Grenze gelegenen Koog-Höfen und -Siedlungen Nordfriesisch gesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Selbstbezeichnung.", "content": "Aufgrund der zahlreichen Dialekte gab es ursprünglich keine einheitliche Selbstbezeichnung für die nordfriesische Sprache. So nennen die Wiedingharder und die Halligfriesen ihre Sprache \"freesk,\" die Bökingharder \"frasch,\" die Karrharder \"fräisch\" und die Goesharder ebenfalls \"fräisch\" oder \"freesch\". Während alle diese Ausdrücke auf Deutsch „Friesisch“ bedeuten, ist die Selbstbezeichnung in den Inseldialekten jeweils auf die entsprechende Insel bezogen und stimmt daher bedingt mit den Dialektbezeichnungen \"Sölring, fering, öömrang\" und \"Halunder\" überein. Da die Inseln aber in den unterschiedlichen Dialekten unterschiedliche Namen haben, unterscheiden sich die Namen auch hier. Sylt heißt zum Beispiel auf Fering \"Sal,\" entsprechend spricht man aus dortiger Sicht auf Sylt \"salring\" statt \"Sölring\". Föhr heißt auf Sölring \"Föör,\" entsprechend heißt das Föhrer Friesisch auf Sylt \"Fööring\" statt \"fering\". Auch aus diesem Grunde bot sich die Vereinheitlichung der Bezeichnung also an. „Friesisch“ heißt auf Föhr und Amrum \"fresk\", auf Sylt und Helgoland \"Friisk\". Unterschiede gibt es auch bei der Bezeichnung der Himmelsrichtung Norden. Der Bogen spannt sich hier von \"Nuurđ\" über \"nuurd\", \"Noor\" und \"nord\" bis \"noord\". Als dialektübergreifende Bezeichnung einigten sich die Nordfriesen schließlich auf das Wort \"friisk\". Dieses ist der westfriesischen Selbstbezeichnung \"Frysk\" nachempfunden, entspricht aber auch dem sylterfriesischen und helgoländischen Wort für „Friesisch“. Diese Bezeichnung findet sich daher heute vor allem bei offiziellen Bezeichnungen, wenn die Gesamtheit der Nordfriesen oder der nordfriesischen Dialekte gemeint ist, etwa beim Nordfriisk Instituut, bei der Friisk Foriining, beim Friisk Gesäts oder dem Radiosender \"Friisk Funk\". Die Sektion Nord des Friesenrats hat jedoch ihre traditionelle Bezeichnung \"Frasche Rädj\" im Mooringer Dialekt beibehalten.", "section_level": 2}, {"title": "Lautlehre.", "content": "Trotz der großen Unterschiede zwischen den nordfriesischen Dialekten gibt es in der Phonologie auch einige Merkmale, die in allen Dialektgebieten mehr oder weniger stark ausgeprägt sind. Dazu gehört die Senkung von \"i\" zu \"a\", die in den zentralen Mundarten nahezu vollständig durchgeführt, in den peripheren Dialekten jedoch nur bei \"e\" oder \"ä\" angelangt ist. Ein Beispiel ist das Wort für \"Fisch\": Mooring \"fasch\", Fering-Öömrang \"fask\", aber Sölring \"Fesk\" (vgl. Ndt. \"Fisch/Fisk\", Engl. \"fish\", Dän. \"fisk\", Ndl. \"vis\"). Ähnlich verhält es sich mit der Lenisierung der stimmlosen Plosive \"p\", \"t\" und \"k\", die in der Position zwischen zwei Vokalen zu stimmhaften Plosiven werden und sich schließlich teilweise zu stimmhaften Frikativen entwickeln. Auch die Lenisierung ist vorrangig in den zentralen Mundarten vorhanden, wie am Beispiel für das Verb \"wissen\" zu sehen ist: Mooring \"waase\", Fering-Öömrang \"wed\", Sölring \"weet\", Halunder \"wet\" (vgl. Westfrs. \"witte\", Ndt. \"weten\"). Vom Hochdeutschen unterscheiden sich die nordfriesischen Dialekte insgesamt durch ein umfangreicheres Vokal- und Konsonantensystem. Allen Dialekten ist bei den Konsonanten eine zusätzliche Palatalreihe gemein, die für eine germanische Sprache ungewöhnlich ist. In der Westföhrer Mundart ist bis in jüngere Zeit sogar eine zusätzliche Reihe bedeutungsunterscheidender dentaler Konsonanten belegt. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Inselmundarten ein relativ kompliziertes Konsonantensystem besitzen, die Festlandsmundarten dagegen ein ausgeprägtes Vokalsystem haben. Seit jüngerer Zeit steht das phonologische System der nordfriesischen Mundarten unter sehr starkem hochdeutschen Einfluss und gleicht sich langsam an das System der deutschen Standardsprache an.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Situation.", "content": "Im offiziellen Sprachgebrauch wird heute meist mit einer Sprecherzahl von 8000 bis 10.000 Sprechern der nordfriesischen Sprache in Nordfriesland und auf Helgoland gearbeitet. Sprachwissenschaftler gehen aber teilweise von deutlich niedrigeren Sprecherzahlen aus, Nils Århammar schätzte im Jahr 2007 eine Zahl von 5000 Sprechern innerhalb und 1500 bis 2000 Sprechern außerhalb Nordfrieslands. Genaue Erhebungen der Sprecherzahlen sind nicht vorhanden. Im „Roten Buch der bedrohten Sprachen“ der UNESCO wird Nordfriesisch als „ernsthaft gefährdet“ eingestuft. Heute haben vor allem das Fering, das Öömrang und das Mooring noch eine nennenswerte Anzahl von Sprechern, insbesondere im Föhrer Westerland gilt die Sprachgemeinschaft noch als relativ intakt. Die anderen nordfriesischen Dialekte sind teils stark vom Aussterben bedroht, besonders das Karrharder Friesische, das Mittelgoesharder Friesische und das Halligfriesische. Auf Föhr und Amrum spricht noch ein wesentlicher Teil der Inselbewohner Nordfriesisch. Man schätzt die Zahl der Sprecher auf beiden Inseln auf rund 3.500 (von rund 11.000 Einwohnern). In den westlichen Dörfern Föhrs und auf Amrum – außer in Wittdün – ist das Nordfriesische als Familiensprache noch weit verbreitet. Im Osten Föhrs wurde es bis in die jüngste Zeit vom Plattdeutschen, heute allgemein eher vom Standarddeutschen zurückgedrängt. Die Amrumer Schule (Grund-, Haupt- und Realschule) nennt sich \"Öömrang Skuul\" und widmet sich schwerpunktmäßig dem Lehren des Amrumer Dialektes. Auf dem Festland in Risum existiert mit der \"Risum Skole/Risem Schölj\" eine Dänisch-Friesische Grundschule. An der Eilun Feer Skuul auf Föhr legten erstmals 2012 zwei Abiturientinnen eine Prüfung im Fach Friesisch ab. Die nordfriesische Sprache ist in Schleswig-Holstein durch die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen als Minderheitensprache geschützt. Ende 2004 beschloss der schleswig-holsteinische Landtag zudem das „Gesetz zur Förderung des Friesischen im öffentlichen Raum“, in dem die Verwendung der Sprache im Amtsgebrauch im Kreis Nordfriesland und auf Helgoland geregelt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nordfriesische Sprache oder kurz Nordfriesisch heißen die Dialekte des Friesischen, die an der Festlandsküste des schleswig-holsteinischen Kreises Nordfriesland, auf den vorgelagerten Inseln Föhr, Amrum, Sylt und den Halligen sowie auf Helgoland gesprochen werden. Sie stellen den nördlichen Zweig der friesischen Sprachgruppe dar. Es gibt zehn nordfriesische Dialekte und etwa zehntausend Sprecher.", "tgt_summary": "北弗里斯兰语又称北弗里西亚语、北弗里西语、北弗里斯语,为德国区域语言之一,使用人口约为10,000人,主要集中在德国石勒苏益格-荷尔斯泰因州西海岸地区以及包括分布在 Föhr, Amrum, Sylt, Helgoland 小岛上。北弗里斯兰语主要分为两种分支方言,内陆方言和半岛方言。方言之间不存在标准型,虽然有学者建议标准分支应为Mooring地区方言。北弗里斯兰语属于北海日耳曼语系。", "id": 123392} {"src_title": "Notar", "tgt_title": "公证", "src_document": [{"title": "Haupttätigkeiten.", "content": "Die Haupttätigkeit des Notars ist die Beurkundung von Rechtsgeschäften jeglicher Art und von Tatsachenfeststellungen (z. B. Beglaubigungen, Wechselprotest, Feststellungsurkunde). Dabei ist er zur Unabhängigkeit und Unparteilichkeit verpflichtet, was ihn vom Rechtsanwalt, der die Interessen einer Partei vertritt, unterscheidet. Die Kerntätigkeit des Notars bezieht sich auf folgende Rechtsgebiete: Eine Reihe vom Gesetzgeber ausdrücklich genannter Rechtsgeschäfte wie Grundstückskaufverträge, Gesellschafts­gründungs­verträge oder Erbverträge bedürfen der notariellen Beurkundung; andere, wie Testamente, können optional notariell beurkundet werden. Beurkundungs­pflichtige Verträge können, müssen aber nicht zwangsläufig durch den Notar entworfen werden. Der Vertrags­entwurf kann auch durch die Beteiligten selbst oder durch Rechtsanwälte erstellt werden. Eine Besonderheit der notariellen Urkunde besteht bei entsprechender Gestaltung in Deutschland und manchen anderen Ländern darin, dass die darin enthaltenen Ansprüche „sofort vollstreckbar“ sind. Dies heißt, dass die Ansprüche ohne vorheriges Klage­verfahren durchgesetzt werden können. So kann etwa der Verkäufer eines Grundstückes seinen Anspruch auf Bezahlung des Kaufpreises mittels staatlichen Zwanges (Gerichtsvollzieher etc.) durchsetzen, ohne dass er zuvor den Käufer auf Zahlung verklagen muss. Der Notar ist verpflichtet, die Urkundsbeteiligten zu betreuen und in juristischen Fragen so umfassend zu beraten, dass er ihren Willen urkundlich erfassen kann. Ohne triftigen Grund darf ein Notar keine Amtshandlung verweigern. Wegen der Unparteilichkeit und Neutralität des Notaramtes darf der Notar nicht tätig werden in Angelegenheiten, die ihn selbst betreffen, oder in Angelegenheiten seiner nahen Verwandten. Der deutsche Notar darf zwar grundsätzlich seinen Amtsbereich (in der Regel der Amtsgerichtsbezirk) für seine Amtshandlungen nicht verlassen, jeder kann aber zu einem Notar seiner Wahl gehen. Die Notarauskunft der Bundesnotarkammer enthält alle aktiven Notare, sie können dort auch nach Sprachkompetenzen gesucht werden. Aufklärung und Belehrung sind weitere Amtspflichten des Notars, bei deren Nichteinhaltung der Notar mit seinem gesamten Vermögen haftet. Er ist gesetzlich zum Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung verpflichtet. Die Höhe der Haftpflichtversicherung legt der Notar selbst fest; sie muss aber mindestens EUR 500.000 je Versicherungsfall betragen ( BNotO). Für die Ausübung seiner Amtstätigkeit steht dem Notar ein Dienstsiegel zur Verfügung. Er hat eine Urkundenrolle zu führen. Werden Gelder beim Notar hinterlegt, hat er hierfür spezielle Anderkonten einzurichten. Ein Anderkonto ist dazu bestimmt, hinterlegte Gelder (aus Kaufverträgen) ordnungsgemäß zu verwalten. Es darf aber nur verwandt werden, wenn ein besonderes Sicherungsinteresse (oftmals bei einem Erwerb eines Grundstückes) besteht. Ist der Notar für einen bestimmten Zeitraum (Urlaub) verhindert, sein Amt auszuüben, so wird für ihn im Regelfall von der Aufsichtsbehörde (das ist in der Regel der Präsident/die Präsidentin des Landgerichts, in dessen Bezirk der Notar seinen Amtssitz hat) ein „Notarvertreter“ bestellt. Ist eine Notarstelle unbesetzt (wegen Tod des Notars, Amtsniederlegung, Amtsenthebung oder Versetzung des Notars auf eine andere Notarstelle), so wird bis zur Neubesetzung der Stelle ein Notariatsverwalter (früher: „Notariatsverweser“) bestellt und tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Der Notar in Deutschland.", "content": "Der Notar ist in der Bundesrepublik Deutschland als unabhängiger Träger eines öffentlichen Amtes für die Beurkundung von Willenserklärungen auf dem Gebiet der vorsorgenden Rechtspflege tätig. Der Beruf zählt zu den klassischen Kammerberufen. Der Notar ist, obwohl er ein öffentliches Amt ausübt, ein freier Beruf. Er übt kein Gewerbe aus. In der Bundesrepublik amtieren derzeit ca. 7.000 Notare. Regional verschieden sind entweder hauptberufliche Notare (sog. Nur-Notare) zu finden oder Anwaltsnotare, die zugleich als Rechtsanwalt zugelassen sind. Das Berufsrecht der Notare ist bundeseinheitlich in der Bundesnotarordnung (BNotO) geregelt. Notare müssen unabhängig und unparteiisch sein und unterliegen der Verschwiegenheitspflicht. Sie unterstehen der staatlichen Aufsicht durch die Landesjustizverwaltung.", "section_level": 1}, {"title": "Bestellung zum Notar.", "content": "Zum Notar durfte bisher nur ein Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland bestellt werden, der die Befähigung zum Richteramt nach dem Richtergesetz erlangt hat („Volljurist“). Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 24. Mai 2011 wurde der Staatsangehörigenvorbehalt aufgehoben. Das Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz ist nicht anzuwenden, § 5 Satz 2 BNotO. Zum Anwaltsnotar soll darüber hinaus nur bestellt werden, wer mindestens fünf Jahre als Rechtsanwalt zugelassen war und seit mindestens drei Jahren ohne Unterbrechung in dem in Aussicht genommenen Amtsbereich hauptberuflich als Rechtsanwalt tätig ist, ab 1. Mai 2011 muss der Anwaltsnotar zudem die notarielle Fachprüfung bestanden haben. Der Erstbewerber für ein Notaramt darf zur Zeit der Einreichung der Bewerbung nicht älter als 60 Jahre sein. Es werden nur so viele Notare bestellt, wie es den Erfordernissen einer geordneten Rechtspflege entspricht. Anders als bei der Rechtsanwaltschaft ist der Zugang zum Notarberuf nicht frei, sondern durch das Bedürfnis nach einer angemessenen Versorgung der Rechtssuchenden mit notariellen Leistungen begrenzt. Die zahlenmäßig beschränkten Notarassessorstellen werden in der Regel ausgeschrieben und im Wege der Bestenauslese vergeben. Der Notar wird auf Lebenszeit bestellt. Am Ende des Monates der Vollendung seines 70. Lebensjahres tritt er kraft Gesetzes durch Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand. Besitzt der Notar a. D. noch eine Zulassung als Rechtsanwalt, kann er auch unter bestimmten Voraussetzungen über das 70. Lebensjahr hinaus zum \"Notarvertreter\" bestellt werden, wenn das ein wegen Urlaub, Krankheit oder anderen Gründen verhinderter regulärer Notar des Amstgerichtsbezirkes beantragt und dann für diesen ersatzweise tätig werden. Die Amtsbezeichnung „Notarin“ bzw. „Notar“ ist gesetzlich geschützt.", "section_level": 2}, {"title": "Freiberuflicher Notar.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hauptberufliche Notare.", "content": "Hauptberufliche Notare gibt es in Baden-Württemberg (seit 1. Januar 2018 ausschließlich), in Bayern, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, in Teilen Nordrhein-Westfalens, in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das hauptberufliche, sogenannte \"Nur-Notariat\" oder \"Rheinische Notariat\" geht auf ein französisches Revolutionsdekret vom 6. Oktober 1791 zurück, das in den von Frankreich annektierten linksrheinischen Gebieten 1798 bzw. 1801, in den in Nordwestdeutschland annektierten Gebieten 1811 eingeführt wurde und dort z. T. bis heute Geltung hat. Durch das sogenannte Ventôse-Gesetz vom 16. März 1803 sowie die Verordnung betreffend die Notarkammern vom 24. Dezember 1803 wurde in den rheinischen Arrondissements darüber hinaus jeweils eine eigene Notarkammer eingerichtet. Hauptberufliche Notare dürfen keine weitere bezahlte Amtstätigkeit oder einen weiteren gewerblichen Beruf ausüben. Eine bezahlte Nebentätigkeit darf nur auf Antrag bei und mit Genehmigung der zuständigen Aufsichtsbehörde ausgeübt werden, ebenso eine Tätigkeit im Vorstand, im Aufsichtsrat oder als Berater eines Unternehmens. Der Anwaltsnotar hingegen kann daneben die Berufe Rechtsanwalt, Patent­anwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder vereidigter Buchprüfer ausüben. Die Zahl der hauptberuflichen Notare ist im Laufe der Jahre stetig zurückgegangen auf derzeit (Stand: 2019) 1714 Amtsträger. (zur Entwicklung in Baden-Württemberg siehe unten.)", "section_level": 3}, {"title": "Notarassessor.", "content": "Um hauptberuflicher Notar zu werden, muss man sich um eine Stelle als Notarassessor bei der Justizverwaltung des Landes bewerben, in dem man später als Notar arbeiten will. Zum Notar­assessor wird nur ernannt, wer fachlich und persönlich geeignet ist. Der Notar­assessor wird von der örtlichen Notarkammer für einen bestimmten Zeitraum an einen Notar zur Ausbildung überwiesen. Gleichzeitig muss er im gesamten Kammerbezirk Notare vertreten, die im Urlaub oder krank sind. Der Dienst als Notarassessor geht in der Regel über drei Jahre. Der Notarassessor kann sich auf frei werdende Notarstellen in seinem Kammerbezirk bewerben. Ist seine Bewerbung erfolgreich, wird er nach Anhörung der Notarkammer von der Landesjustizverwaltung zum Notar ernannt. Ihm wird ein Amtssitz zugewiesen. Der Amtsbereich eines Notars umfasst in der Regel den Bezirk des Amtsgerichtes, in dem der Notar seinen Amtssitz hat. Der Amtsbezirk des Notars wiederum ist der Bereich des Oberlandesgerichtsbezirkes, in dem der Notar seinen Amtssitz hat.", "section_level": 3}, {"title": "Anwaltsnotare.", "content": "Gerichtsbezirke, die vor dem 1. April 1961 das Amt des Notars im Nebenberuf mit einem Anwalt besetzten, müssen dies auch weiterhin so handhaben. Anwaltsnotare finden sich daher im württembergischen Rechtsgebiet Baden-Württembergs, in Berlin, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Teilen Nordrhein-Westfalens und Schleswig-Holstein. Um Anwaltsnotar zu werden, muss der sich bewerbende Anwalt eine mindestens fünfjährige Berufserfahrung aufweisen und in dem Amtsbereich, in dem er tätig werden möchte, drei Jahre ununterbrochen als hauptberuflicher Anwalt tätig gewesen sein. Dazu muss er bestimmte Fortbildungen absolviert haben. Seit Mai 2011 muss der Anwalt zudem die notarielle Fachprüfung bestanden haben. Darüber hinaus muss er den Nachweis erbringen, mindestens 160 Stunden im Notariat gearbeitet zu haben, was in Form von Praktika oder als (Urlaubs-)Vertreter eines Notares geschehen kann. Die Bestellung des Anwaltsnotars verläuft wie die eines hauptberuflichen Notars. Um überhaupt Notar zu werden – auch als Notar, der gleichzeitig Anwalt ist – sind strenge gesetzliche Vorgaben zu erfüllen: Der Anwaltsnotar übt wie der hauptberuflich tätige Notar staatliche Gewalt aus, was früher den Gerichten vorbehalten war. Wegen der Hoheitlichkeit ihrer Tätigkeit verwenden Notare das Landeswappen und führen ein Amtssiegel. Der Anwaltsnotar übt zwei Berufe aus: Er ist Rechtsanwalt und gleichzeitig Notar. In jedem Einzelfall seiner Berufstätigkeit muss er klar (z. B. im Zuge der Unterschrift auf Schriftstücken) zum Ausdruck bringen, ob er als Rechtsanwalt oder Notar tätig ist. Als Notar unterliegt er ohne Einschränkung der Bundesnotarordnung, er ist der unabhängige und unparteiliche Betreuer der Beteiligten. Als Rechtsanwalt hat er die für Rechtsanwälte einschlägigen berufsrechtlichen Vorschriften zu beachten. Er ist unabhängiges Organ der Rechtspflege und hat parteilich im Interesse seines Mandanten zu handeln. Die Zahl der Anwaltsnotare ist im Laufe der Jahre stetig zurückgegangen auf derzeit (Stand: 2019) 5331 Berufsträger.", "section_level": 3}, {"title": "Notare im Landesdienst in Baden-Württemberg (bis 2017).", "content": "Besonderheiten galten aus historischen Gründen noch bis zum 31. Dezember 2017 in Baden-Württemberg. Bis dahin bestand in diesem Bundesland das Amtsnotariat als Regelform. Notaren im Landesdienst war neben der Beurkundungskompetenz auch Aufgaben des Grundbuch- und Nachlassrichters, im württembergischen Rechtsgebiet auch bestimmte Zuständigkeiten des Betreuungsrichters übertragen. Neben den Notaren im Landesdienst konnten schon bisher Nur-Notare und im württembergischen Rechtsgebiet auch Anwaltsnotare bestellt werden. Im Koalitionsvertrag der CDU/FDP-Landesregierung für die 14. Legislaturperiode wurde indes eine Notariatsreform hin zum Nur-Notariat in Aussicht genommen. Die Reform wurde nach einigen Widerständen auf den Weg gebracht und durch die Änderung der Bundesnotarordnung in Gesetzesform gegossen (§ 114 BNotO neu gef. mWv 1. Januar 2018 des Gesetzes zur Abwicklung der staatlichen Notariate in Baden-Württemberg). Seit 1. Januar 2018 können in Baden-Württemberg nur noch Notare im Hauptberuf bestellt werden. Die bisherigen Notare im Landesdienst konnten sich auf die vorgesehenen freien Stellen bewerben, mussten aber hierzu ihren bisherigen Beamtenstatus aufgeben. Notare, die sich entschieden, verbeamtet zu bleiben, verloren mit dem Inkrafttreten der Reform ihre Beurkundungsbefugnis und wurden anderen Aufgaben (Grundbuchämter, Amtsgerichte) zugewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Notarkosten.", "content": "Notare erheben für ihre Tätigkeit bundeseinheitliche Gebühren nach dem Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG). Abweichende Kostenvereinbarungen mit ermäßigten oder erhöhten Kosten sind verboten und unwirksam. Die Kostenrechnungen werden durch den Landgerichtspräsidenten oder eine Notarkasse (A. d. ö. R., nur in den Freistaaten Bayern und Sachsen) in Abständen von vier Jahren überprüft. Damit wird die Unparteilichkeit des Notars gewährleistet. In aller Regel werden einem Amtsgeschäft des Notars nach einer Kostentabelle wertmäßig gesetzlich festgelegte Gebühren zugeordnet. Die Notarkosten richten sich nicht nach dem Aufwand, sondern entsprechend einem von der Leistung unabhängigen, sogenannten Geschäftswert. Bei einem Grundstückskauf ist dies regelmäßig der Kaufpreis (§ 47 Satz 1 GNotKG). Die Gebühren steigen nicht linear, sondern sind stark degressiv ausgestaltet. Am 27. Juni 2013 hat der Deutsche Bundestag das Kostenrechtsmodernisierungsgesetz II in der Fassung des Vermittlungsergebnisses vom 26. Juni 2013 verabschiedet. Teil dieses Gesetzes ist das neue GNotKG (Gerichts- und Notarkostengesetz), welches am 1. August 2013 in Kraft getreten ist und die Vergütung der Notare neu regelt. Im Vergleich zur früheren KostO stellt das GNotKG eine grundlegende und strukturelle Änderung der Vergütung von Notaren dar, mit dem erklärten Ziel des Gesetzgebers, die Vergütung der Notare leistungsorientierter und klarer zu gestalten und an die allgemeine Einkommensentwicklung anzupassen. Die letzte Reform und Anpassung der Notargebühren hatte es im Jahr 1987 gegeben. Die Abgabe eines verbindlichen Kostenvoranschlages bereits vor dem Tätigwerden (Durchführung der Beurkundung oder Beglaubigung) wird von Notaren häufig abgelehnt, da sich die exakte Bewertung eines Vorganges erst dann anstellen lässt, wenn der Inhalt der Urkunde in allen Teilen bekannt ist. Auskünfte können aber jederzeit von der Notarkammer bzw. Notarkasse erlangt werden, sind jedoch nicht für den Notar verbindlich.", "section_level": 2}, {"title": "Notarhaftung.", "content": "Der Notar haftet für den durch fahrlässige und vorsätzliche Amtspflichtverletzungen entstandenen Schaden gemäß § Bundesnotarordnung in Verbindung mit § 839 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Die Streitverkündung gegen einen Notar im Zivilprozess ist ein beliebtes Mittel, um u. a. die Hilfe durch den Notar vor Gericht zu bekommen und die Verjährung der Ansprüche gegen den Notar zu verhindern. Noch lassen die Gerichte in Deutschland das zu und verwerten auch im Folgeprozess die Feststellungen des Erstprozesses gegen den Notar. Dies begegnet wichtigen Bedenken, weil der Notar immer neutral bleiben muss, wenn die Parteien zum Beispiel aus einer Urkunde, die er errichtet hat, streiten.", "section_level": 2}, {"title": "Amtsenthebung.", "content": "Der Notar als unabhängiger Träger eines öffentlichen Amtes (§ BNotO) unterliegt strengen berufsständischen Anforderungen und Regeln bei der Ausübung seiner Amtstätigkeit. Das Amt des Notars erlischt durch Erreichung einer bestimmten Altersgrenze (70. Lebensjahr) oder durch andere Erlöschensgründe nach BNotO. Zur Wahrung der Zuverlässigkeit und des Ansehens seines Berufsstandes ist der Notar unter zwingenden Voraussetzungen seines Amtes zu entheben. Diese Voraussetzungen sind in den Ziffern 1 bis 10 des Absatz 1 BNotO geregelt. Hierüber wacht die Dienstaufsicht über Notare gem. BNotO.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik im Zusammenhang mit Geldwäsche.", "content": "Laut deutscher FIU stammen von über 77.000 Verdachtsmeldungen zu möglicher Geldwäsche im Jahr 2018 fast alle von Banken und Finanzdienstleistern (über 76.000), von Notaren dagegen nur acht. Grund hierfür ist, dass Notare wie auch die anderen Berufsgeheimnisträger wie Rechtsanwälte und Steuerberater eine Meldung bislang nur abgeben durften, wenn sie positive Kenntnis von der Geldwäsche hatten. In Fällen eines bloßen Geldwäscheverdachts war ihnen aufgrund ihrer gesetzlichen Verschwiegenheitspflicht, anders als etwa den Banken, die Abgabe einer Meldung untersagt. Um die Zahl der Meldungen der Berufsgeheimnisträger zu steigern, hat deshalb der Gesetzgeber zum 1. Januar 2020 das Geldwäschegesetz geändert. Künftig wird durch eine noch zu erlassende Rechtsverordnung ein Katalog von besonders geldwäscherelevanten Fällen festgelegt, in denen Notare immer eine Meldung an die FIU abgeben müssen. Für diese Gesetzesänderung hatte sich die Bundesnotarkammer selbst eingesetzt. Teilweise wird behauptet, Notare würden in Deutschland hinsichtlich möglicher Geldwäsche kaum kontrolliert trotz ihrer zentralen Rolle bei Immobiliengeschäften, durch die häufig Geldwäsche betrieben wird. Vertreter der Bürgerbewegung Finanzwende fordern deshalb eine stärkere Kontrolle von Notaren im Zusammenhang von Geldwäsche. Dabei unterliegen Notare einer strengen Aufsicht durch die Landgerichtspräsidenten.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich ist das Notariat bundesweit einheitlich geregelt. Die wichtigsten Rechtsgrundlagen sind folgende drei Bundesgesetze: das Gerichtskommissärsgesetz, das Notariatsaktsgesetz und die Notariatsordnung. In Österreich bilden drei zentrale Tätigkeitsgruppen den gesetzlich bestimmten Wirkungskreis der Notare, nämlich erstens die Tätigkeit als Gerichtskommissär im Rahmen der österreichischen Bezirksgerichtsbarkeit, insbesondere in Verlassenschaftsverfahren, zweitens (auf Grundlage von § 1 der österreichischen NO) die Errichtung öffentlicher Urkunden (Notariatsakte, Protokolle, Beglaubigungen, sonstige „Beurkundungen“) und drittens (auf Grundlage von § 5 der österreichischen NO) das Verfassen von Privaturkunden (insbesondere „Liegenschaftsverträge“, wie Schenkungs-, Wohnungseigentums- und Kaufverträge samt Treuhandabwicklungen, gesellschaftsrechtliche Verträge, familienrechtliche und erbrechtliche Urkunden, wie Testamente, wobei einzelne Rechtsakte vom Notar als öffentliche Urkunden zu gestalten sind) und rechtsfreundliche Übernahme von Abwicklungen im Wesentlichen in Außerstreitverfahren (vor allem in Grundbuchsverfahren, Firmenbuchverfahren und Verlassenschaftsverfahren) sowie in Verwaltungsverfahren (etwa in Grundverkehrsverfahren). Notarielle Urkunden können in Österreich vollstreckbar wie rechtskräftige Gerichtsurteile sein (§§ 3 ff NO). Die notarielle Beglaubigung ist nicht nur eine amtliche Bescheinigung der Richtigkeit einer Unterschrift, sondern indiziert auch die Geschäftsfähigkeit der unterzeichnenden Partei. Der beglaubigende Notar muss seit 1. Jänner 2019 im Rahmen des Beglaubigungsvorganges auch erheben, ob die unterfertigende Partei den Inhalt der Urkunde kennt und ob die Unterfertigung frei von Zwang erfolgt, was in der Beglaubigungsklausel auch zu bestätigen ist. Die Hauptaufgabe und zentrale Bedeutung des österreichischen Notariates soll in der konstruktiven streitverhütenden Rechtsbetreuung der Bevölkerung liegen. Das Notariat ist funktional eine staatliche Rechtspflegeeinrichtung. Aus seiner Funktion als öffentliche Urkundsperson, aus der Beleihung (die Amtsstellen werden öffentlich ausgeschrieben, die Ernennung erfolgt durch Bescheid des Bundesministers für Justiz), aus der gesetzlichen Zuweisung der gerichtskommissariellen Aufgaben und aus der Einordnung des Notars unter die Träger der öffentlichen Vollziehung ergibt sich die Qualifikation des österreichischen Notariates als öffentliches Amt im funktionellen, nicht in einem dienstrechtlichen Sinn. In Österreich gilt das Trennungsmodell (System des „Nur-Notars“). Der Notarberuf ist hauptberuflich und im Wesentlichen ausschließlich auszuüben. Die gleichzeitige Ausübung anderer Berufe ist grundsätzlich unvereinbar. Mit der der Allparteilichkeit verpflichteten Funktion des österreichischen Notars nicht unvereinbar ist etwa die Lehrtätigkeit an einer Hochschule, soweit die einwandfreie Erfüllung der Amtsaufgaben im Einzelfall darunter nicht leidet. Die Gewährleistung der flächendeckenden, gleichmäßigen Rechtsbetreuung soll durch die Systemisierung der Amtsstellen (Festlegung der Lage und Anzahl der Amtsstellen im Bundesgebiet) durch Verordnungen des Bundesministers für Justiz garantiert werden. In Österreich gibt es derzeit 521 Amtsstellen (Stand Jänner 2020). Derzeit sind in Österreich circa 12 % der Notare Frauen und circa 45 % der Berufsanwärter (Notariatskandidaten). Ein \"Notariatskandidat\" ist ein bei einem Notar angestellter Jurist, der in das bei der örtlichen Notariatskammer geführte Verzeichnis der Notariatskandidaten eingetragen ist. Eine mehrjährige praktische Tätigkeit als Notariatskandidat gehört zu den Ernennungsvoraussetzungen zum selbständigen Notar, um einschlägige Berufserfahrung zu gewährleisten. Der \"Notarsubstitut\" ist ein Vertreter des Notars. Da der Notar zur kontinuierlichen notariellen Betreuung der Bevölkerung seines Amtssprengels aufgerufen ist, ist die Vertretung gesetzlich genau geregelt. Die Vertretung erfolgt durch einen vom Präsidenten des örtlichen Landesgerichtes zu bestellenden Substituten (in der Regel ein anderer Notar oder geprüfter, langjähriger Notariatskandidat). Das gilt für alle Tätigkeiten des Notars, zu denen er befugt oder verpflichtet ist. Diese Vertretungsregelung soll ebenso der Rechtssicherheit wie dem Komfort der Parteien dienen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Notar in der Schweiz.", "content": "In der Schweiz fällt die Organisation des Notariats in den Zuständigkeitsbereich der Kantone. Art. 55 des Schlusstitels zum Schweizerischen Zivilgesetzbuchs besagt, dass die Kantone bestimmen, in welcher Weise auf ihrem Gebiet die öffentliche Beurkundung hergestellt wird. Ebenfalls kantonalrechtlich geregelt sind die Ausbildung sowie die Gebührenordnung. Die öffentliche Beurkundung als qualifizierte Form der Schriftlichkeit ist hingegen ein bundesrechtliches Institut. Sodann stellt das Bundesrecht gewisse Minimalforderungen an die öffentliche Beurkundung auf, die von den Kantonen zu beachten sind. In gewissen Einzelbereichen hat der Bundesgesetzgeber ferner eigene Regeln aufgestellt, insbesondere im Erbrecht für die öffentlichen Verfügungen von Todes wegen. Der Erforschung des Notariatswesens dient das 2003 gegründete \"Institut für Notariatsrecht und notarielle Praxis\" der Universität Bern. Die Schweiz kennt aufgrund der kantonalen Zuständigkeit drei Notariatsformen:", "section_level": 1}, {"title": "Berufsnotariat.", "content": "Das freiberufliche oder lateinische Notariat gilt in den Kantonen der ganz oder mehrheitlichen französischsprachigen Westschweiz (Genf, Waadt, Neuenburg, Freiburg, Wallis, Jura), der italienischsprachigen Südschweiz (Kanton Tessin) und einzelnen teils ebenfalls mehr westlich gelegenen Kantonen der Deutschschweiz (Basel-Stadt, Bern, Aargau, Uri). In diesem Notariatssystem ist der Notar ein freier, wissenschaftlicher und selbständiger Beruf, getrennt von Verwaltung und Gerichtsbarkeit. Im \"reinen lateinischen Notariat\" (auch \"Nur-Notariat\"), das etwa in den Kantonen Genf und Waadt gilt, ist es nicht gestattet, neben dem hauptberuflichen Notariatsberuf noch einen anderen Beruf auszuüben. In anderen Kantonen wie Bern hingegen arbeiten viele Notare zugleich als Anwälte, man spricht hier deshalb auch vom \"Anwaltsnotariat\". Voraussetzung für den Berufsnotar ist – nebst einer praktischen Ausbildung – ein abgeschlossenes Rechtsstudium. Die Berufsnotare sind im \"Schweizerischen Notarenverband SNV FSN\" organisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Amtsnotariat.", "content": "Die Kantone Zürich und Schaffhausen kennen ausschließlich das reine Amtsnotariat. Nach diesem System ist der Notar eine von der kantonalen Verwaltung angestellte Person. Die Ausbildung der Amtsnotare erfolgt regelmäßig über eine kaufmännisch-administrative Berufslehre und ein anschließendes berufsspezifisches juristisches Studium an einer Universität.", "section_level": 2}, {"title": "Gemischtes Notariat.", "content": "Die Kantone Basel-Landschaft, Solothurn, Luzern, Zug, Obwalden, Nidwalden, Schwyz, St. Gallen, Thurgau (bis Ende 2012 Amtsnotariat), Appenzell Ausserrhoden (bis Ende Januar 2010 Amtsnotariat), Appenzell Innerrhoden, Glarus und Graubünden kennen verschiedene Mischformen zwischen dem Berufsnotariat und dem Amtsnotariat. Die Zuständigkeit der Urkundspersonen wird dabei nach Sachgebieten definiert, wobei hierin zwischen den jeweiligen Kantonen teilweise beträchtliche Unterschiede bestehen. In Kantonen, in denen beispielsweise Grundbuchgeschäfte dem Amtsnotar vorbehalten sind, andere Geschäfte wie Ehe- oder Erbverträge sowie Testamente jedoch auch von freierwerbenden Notaren beurkundet werden können, spricht man vom \"freien kleinen Notariat\".", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Union.", "content": "Zur Erleichterung der Suche nach einem Notar in der Europäischen Union wurde ab dem 8. Dezember 2014 auf der E-Justice-Plattform der Europäischen Union eine Suchfunktion eröffnet: \"„Wie finde ich einen Notar?“\" Diese Suchfunktion wurde gemeinsam vom Rat der Europäischen Anwaltschaften (CCBE) und der EU-Kommission entwickelt (auch für Rechtsanwälte). Bislang können Notare aus 23 Unionsmitgliedstaaten, nach Stadt, Name und Sprachkenntnisse gesucht und gefunden werden. Die Müdener Thesen aus dem Jahr 2002 befassen sich mit der Zukunft des Notariats in Deutschland und Europa.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im spätantik-frühbyzantinischen Reich gab es am kaiserlichen Büros das Amt des Staatsschreibers, d. h. Kanzleibeamten (mgriech. \"notarios\", lat. \"notarius\") sowie Gerichts- und Gemeindeschreiber (mgriech. \"taboularios\", lat. \"tabularius\"). In den Städten arbeiteten in Berufsverbände organisierte gewerbsmäßige Urkundenschreiber (mgriech. \"symbolaiographos\", lat. \"tabellio\") als glaubwürdige Solennitätszeugen mit dem Auftrag, Urkunden vor Zeugen für Private auszustellen. Auf dieser Tradition fußt das byzantinische Notariat des frühen Mittelalters, einschließlich in den byzantinischen Teilen Italiens (z. B. Venedig, das Exarchat und der Katepanat), die durch die Eroberung der Langobarden nicht betroffen wurden. In Süditalien verlor durch die Konstitutionen Friedrichs II. von 1231 die Notwendigkeit, Urkunden auch durch einen Richter beglaubigen zu lassen, an Bedeutung. In Mittel- und Norditalien stieg das Selbstbewusstsein der Notare mit dem steigenden Interesse am römischen Recht und der verbesserten juristischen Ausbildung insbesondere an der Universität Bologna. Die Loslösung der oberitalienischen Städte aus dem Reichsverband stellte neben die \"notarii sacrii palatii\" oder \"notarii domini imperatoris\" auch städtische Notare. Die juristische Diskussion des 12. und 13. Jahrhunderts widmete sich deshalb besonders der Frage, in welchen Gebieten die von den städtischen Notaren ausgefertigten \"instrumenta\" Gültigkeit besitzen sollten. Die Glaubwürdigkeit der vom Papst bestellten Notare war wie die der kaiserlichen Notare unbeschränkt. In Deutschland verbreitete sich das Notariat und die Notarsurkunde im 13. und 14. Jahrhundert im Zusammenhang mit der geistlichen Gerichtsbarkeit, für die ein öffentlich glaubwürdiger Notar vorgeschrieben war, von Frankreich aus. Seit dem 15. Jahrhundert löste es sich aus dem Umfeld der geistlichen Gerichtsbarkeit, ohne sich jedoch gegen die Praxis der Besiegelung als vorrangiger Beglaubigung von Urkunden durchsetzen zu können. Reichsweit fand das Notariat in der Reichskammergerichtsordnung von 1495 und schließlich in der Reichsnotariatsordnung von 1512 rechtliche Regelungen. Die Notarsurkunden des Mittelalters werden ausschließlich durch die Unterschrift des Notars beglaubigt, die von einem für den Notar typischen Zeichen (Notarssignet) begleitet werden. Der Notar ist im Frühmittelalter nur im italienischen Raum bekannt, ab dem 12. Jahrhundert gelangt er auch nördlich der Alpen. Er hat über fachliches Wissen zu verfügen und die \"ars notariae\" zu beherrschen. Die Entwicklung des Kirchenrechts im 12. Jahrhundert war für die Fortbildung und europaweite Ausbreitung des Notariats maßgeblich, weil die notarielle Urkunde eine höhere Beweiskraft hatte als andere schriftliche Beweismittel. Um als Notariatsurkunde zu gelten, musste das Dokument formgerecht verfasst werden. Als Begründer der \"ars notariae\" gilt Rainerus Perusinus, der Verfasser der ersten gelehrten Darstellung dieser Kunst um 1230. Bekannte, richtungsweisende Regelungen der Notariatskunst sind die \"Summa artis notariae\" (1256) von Rolandinus de Passagerius (auch \"Summa Rolandina\" genannt), Wilhelm Durantis Werke und die Reichsnotariatsordnung, die 1512 auf dem Reichstag zu Köln verabschiedet wurde. Sie blieb bis 1806 gültig. Notare zählen zur städtischen Elite. Sie sind auch in der Stadtverwaltung tätig. Ihre Legitimation erhalten sie durch die Obrigkeit (zum Beispiel der Kaiser, König oder Papst). 1355 schuf Kaiser Karl IV. die Würde des Hofpfalzgrafen (\"comes palatinus caesareus\"), der u. a. bevollmächtigt war, Notare zu ernennen. Die Erhebung in den Stand des Notars war mit Prüfungen und Qualifikationsnachweisen verbunden. In Rom entstand 1507 ein \"Collegium scriptorum archivii Romanae curiae notariorum\". Das Gremium war für die Prüfung und Übersicht der Notare zuständig. Seit dem 16. Jahrhundert ernennen auch Universitäten Notare. Eine Dekretale Innocenz’ III. verbietet Notaren die höheren Weihen. Die Zahl der Notare ist in den – vor allem italienischen – Städten sehr groß. Trient hatte im 16. Jahrhundert über hundert. In der Stadt Toulouse im Süden Frankreichs sind für den Zeitraum zwischen 1266 und 1337 nicht weniger als 3.984 Notare bezeugt. Der Berufsstand organisiert sich in Kollegien und Zünften. In manchen italienischen Städten sind eigene Häuser von Notariatskollegien erhalten geblieben, so in Bologna und Perugia. Im Laufe des 13. Jahrhunderts, vor allem in der zweiten Hälfte, breitete sich das Notariat über die Alpen nach Norden aus. Die Rezeptionsvorgänge erfolgten geografisch hauptsächlich über den Walliser, Graubündner und Südtiroler Raum. Das Übergreifen aus dem nördlichen Teil Italiens heraus war nicht nur durch den zunehmenden Handelsverkehr zwischen Deutschland und Italien bedingt, der nach größerer Schriftlichkeit verlangte. Auch die geistliche Gerichtsbarkeit verlangte seit dem 13. Jahrhundert nach Schriftlichkeit der Verhandlungen und postulierte Notare, die das Protokoll führen sollten. Der Notar ist die \"persona publica\", die während des Prozesses anwesend sein und diesen protokollieren musste. Die Protokollierung aller Verhandlungen vor den Offizialatsgerichten aller Diözesen war seit dem IV. Lateranense (1215) verpflichtend geworden. Die ersten sicheren Nachweise von öffentlichen Notaren nördlich der Alpen kommen aus den 1350er Jahren am Mittelrhein. Etwa gleichzeitig hat man Zeugnisse dafür in Frankreich: in den Gebieten, die Burgund, der Westschweiz benachbart sind, und in Genf. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts auch in Böhmen, Österreich; dann auch in Norddeutschland. Voll etabliert war das Notariat hier bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, wobei lange Zeit der Eindruck vorherrschend war, es handle sich um eine geistliche Institution. Dieses Charakteristikum ist im 15. Jahrhundert weggefallen. Zu dieser späteren Zeit war der Notar, ähnlich wie in Italien, einem beruflichen Schreiber gleichgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsvergleichendes zum Notarberuf.", "content": "In den meisten Staaten Kontinentaleuropas findet sich das Berufsbild des Notars römisch-germanisch-rechtlicher Prägung, d. h. des Notars, der unabhängiger und unparteiischer Berater ist und dem sein Amt vom Staat als öffentliches Amt verliehen wird. Das freiberufliche Notariat, das seine Ursprünge im spätantik-frühbyzantinischen Recht findet, ist traditionell neben Deutschland auch in Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, der Westschweiz und Spanien vertreten. In Mittel- und Osteuropa haben Albanien, Bosnien-Herzegowina, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Moldau, Nordmazedonien, Polen, Rumänien, Russland, die Slowakei, Slowenien, Tschechien, Bulgarien und Ungarn das Berufsnotariat angenommen. Auch außerhalb Europas ist das Berufsnotariat weit verbreitet. Die Berufsorganisationen aus 76 Ländern mit Berufsnotariat haben sich in der Internationalen Union des Notariats (UINL) zusammengeschlossen. In Europa vorherrschend ist innerhalb der freiberuflichen Tradition das Trennungs­modell französischer Prägung (gekennzeichnet durch das hauptberufliche Nur-Notariat). Nur in den vormals französisch-rechtlich geprägten Teilen der USA (Louisiana) und Kanadas (Québec) gibt es das Berufsnotariat: Nur-Notariat in Québec, aber Nur- oder Anwaltsnotariat in Louisiana. Gänzlich anders ist das anglo-amerikanische Anwaltsnotariat (\"public notary\" oder \"notary public\") einzuordnen. In Großbritannien und den englisch-rechtlich rezipierten Ländern (z. B. Indien, Australien, Hongkong) hat der Notar meist nur die Aufgabe, Unterschriften und Abschriften zu beglaubigen sowie Feststellungsurkunden im Original auszuhändigen. Es erfolgt jedoch weder eine rechtliche Beratung noch eine rechtsgeschäftliche Beurkundung. Der Notar – durch den Erzbischof von Canterbury ernannt – wird zur freiberuflichen Notartätigkeit auf Lebenszeit bestellt, aber seine notariellen Leistungen sind auf den internationalen Urkundenverkehr beschränkt. Der Notar des Common Law kann gesetzlich geforderte oder erlaubte Eide abnehmen, die verbindliche Rechtsgültigkeit von Grundstücksübertragungen, Vollmachten, Testamenten und anderen Siegel- und Zeugenurkunden (sog. \"deeds\") im Rechtsverkehr bestätigen, Scheck-, Wechsel- und Seeprotesturkunden ausstellen und Bodmerei- und Respondentiabriefe, Chartervertrag und Havarie-grosse-Verpflichtungsschein beurkunden. Bei der Abnahme von eidesstattlichen Versicherungen nimmt er richterliche Funktionen wahr und kann Zeugenvernehmungen und Zwangsmittel anordnen. Im Gegensatz zur englischen Praxis ist der Notar in den Vereinigten Staaten kein Jurist, sondern ein Beglaubigungsbeamter, und seine Tätigkeit beschränkt sich auf Unterschrifts- und Kopienbeglaubigung zur inländischen Verwendung. Zur besseren Unterscheidbarkeit wird der römisch-germanische Nur-Notar im Englischen als \"civil-law notary\" bezeichnet. Vom freiberuflichen Notariat zu unterscheiden ist auch das Amtsnotariat, wobei öffentliche (zwingend zum Beweis zugelassene) Urkunden durch vereidigte Beamten-Notare angefertigt werden. In der Regel erfolgt der Urkundsentwurf durch einen beratenden frei praktizierenden Juristen. Das Schriftstück wird in der Folge vom „Amtsnotar“ des in der Angelegenheit zuständigen Amtes (Grundbuchamt, Zivilstandsamt, Handelsregisteramt usw.) beurkundet. In den meisten Kantonen der Ostschweiz sowie in Baden-Württemberg (bis 31. Dezember 2017) herrscht diese Organisationsform der notariellen Tätigkeit vor. Ein vergleichbares System stellte früher das reine Staatsnotariat Portugals dar, in dem Notariate zwar als eigenständige Ämter existieren, jedoch Behördencharakter besaßen. Auch hier waren Notare Staatsbeamte und die Beratungsfunktion spielte nur eine untergeordnete Rolle (weiterführende Angaben unter dem Stichwort Amtsnotar). Obwohl die damalige Notariatsverfassung Portugals starke Ähnlichkeiten zum englischen Modell aufwies, wurde das portugiesische Notariat traditionell in der Regel dem lateinischen Kreis zugerechnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Notar (von ) ist eine Person, die Beglaubigungen und Beurkundungen von Rechtsgeschäften, Tatsachen, Beweisen und Unterschriften vornimmt. Ebenso ist der Notar für die Hinterlegung von Geld und Kostbarkeiten zuständig.", "tgt_summary": "公证(notary)制度是进行公证证明活动的一项法律制度,是公证机构和公证人员办理公证事项必须遵循的行为规范。", "id": 696197} {"src_title": "Claude-Nicolas Ledoux", "tgt_title": "克洛德·尼古拉·勒杜", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Claude-Nicolas Ledoux wurde am 21. März 1736 in Dormans an der Marne, 100 Kilometer östlich von Paris geboren. Seine Eltern, Claude Ledoux und Françoise Dominot, führten ein kleinbürgerliches und bescheidenes Leben, doch blieben ihm das „bodenständige, rechtschaffene“ Landleben in der dörflichen Gemeinschaft stets in guter Erinnerung, wie sein späteres Werk zeigte. Die Reform der Landwirtschaft und die Entwicklung der Provinzen wurden für ihn ein wichtiges Thema. Am 26. Juli 1764 heiratete Ledoux in der Église Saint-Eustache von Paris Marie Bureau († 30. August 1792), die Tochter des Musikers Joseph-Grégoire Bureau. Mit ihr zusammen hatte er zwei Töchter – Adelaïde-Constance (1771–1794) und Alexandrine-Euphrasie (* 1775).", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Durch die in der örtlichen Pfarrschule früh auffallende Begabung erhielt Ledoux ein Stipendium des örtlichen Bistums für ein Studium am Collège de Beauvais in Paris, das er 1749 begann. Sein Lehrer Rollin lehrte nach der didaktischen Methode der \"morceaux choisis\", d. h. die Schüler lernten den üblichen Bildungskanon der Klassik und der Gegenwart durch ausgewählte Zitate der anerkannten Autoritäten kennen. So reichten Ledoux’ Kenntnisse der Geometrie, der Poetik, der Philosophie und der Rhetorik von der Klassik bis zu den zeitgenössischen Werken. Er wurde geprägt durch die Aufklärung, den Rationalismus und die Freimaurerei mit ihren Idealen der Gemeinschaft und vom Bildungskanon Diderots Enzyklopädie. 1753 begann Ledoux eine Lehre als Graveur und nach deren Abschluss 1758 folgte ein Architekturstudium an der von Jacques-François Blondel gegründeten, privaten Architektur- und Kunstschule \"École des Arts\" in Paris. Dieses Studium vermittelte ihm das Wissen der Antike mit den Schwerpunkten Ordnung und Proportion, die Entwürfe der Renaissance – vermutlich über den „englischen Umweg“ – und die damals aktuellen Themen der Architekturdebatte, d. h. Logik, Methode, Strenge und Charakter – im Sinne eines unverwechselbaren Einklangs von Form und Funktion – im Gegensatz zum noch dominierenden Stil des Rokoko. Zahlreiche Theoretiker forderten, dass Funktion und Eigenschaften eines Baues schon am Äußeren zu erkennen sein sollten, gleichzeitig stellte sich dabei die Frage nach der Fassade, nach Ehrlichkeit oder Maskerade.", "section_level": 1}, {"title": "Bauten und Projekte.", "content": "Ledoux’ erster wichtiger Auftrag als Architekt war 1762 die Gestaltung des Café Godeau („Café Militaire“), Treffpunkt der Pariser Oberschicht. In den folgenden Jahren baute er für diesen Kreis zahlreiche Palais, Villen und Landschlösser, so den Pavillon der Madame Dubarry, die seine wichtigste Förderin wurde, in Louveciennes (nahe Paris) und die Gartenfassade des Hôtel von Franz-Joseph Hallwyl, einem Oberst der Schweizergarde. Er errichtete für den Kardinal de Luynes das Schloss von Brienon-l’Archevêque. Mit diesen Arbeiten erregte Ledoux am Hof Aufmerksamkeit, und so wurden ihm im ersten Jahrzehnt seiner Berufslaufbahn öffentliche Ämter anvertraut. Er arbeitete für die Straßen- und Brücken- und die Forstbehörden, baute Landkirchen und wurde 1771 Bevollmächtigter für die Salzbergwerke in der Franche-Comté und Lothringen. In dieser Funktion unternahm er 1771 eine Inspektionsreise, bei der er die Unwirtschaftlichkeit der Salinen, insbesondere im heutigen Salins-les-Bains (im französischen Jura) erkannte. Ledoux schlug den Bau einer neuen Saline in 17 Kilometer Entfernung, am Rand des Waldes von Chaux vor. Das Salzwasser sollte durch Leitungen dorthin geleitet werden, denn „es ist einfacher, das Wasser auf Reisen zu schicken, als einen Wald Stück um Stück durch die Gegend zu fahren“. König Ludwig XV. gab als Besitzer sämtlicher Salinen das Projekt im April 1773 in Auftrag. Ein Jahr später legte Ledoux seinen ersten Entwurf vor, 1774 den zweiten. Am 15. April 1775 erfolgte die Grundsteinlegung. Die Arbeiten sollten drei Jahre dauern. Les Salines Royales, die Königlichen Salinen im heutigen Arc-et-Senans, wurden Ledoux’ Hauptwerk. In seinem Architekturtraktat von 1804 stellt Ledoux die Bauten der Saline in Arc-et-Senans als Teil einer großen, nur teilweise realisierten Stadt- und Sozialplanung dar, die auf die Gebäude für die Salzproduktion reduziert worden sei. Höchstwahrscheinlich waren aber am Standort der Salinen nie weitere Bauten geplant; erst im Nachhinein hat Ledoux seine Stadtutopie entworfen.", "section_level": 1}, {"title": "In hessischen Diensten.", "content": "Von November 1775 bis Februar 1776 hielt sich Claude-Nicolas Ledoux als Gast von Landgraf Friedrich II. in Kassel auf. Aus dieser Zeit sind drei Entwürfe für nicht ausgeführte Baumaßnahmen bekannt. Der zu diesem Zeitpunkt in Entstehung befindliche Friedrichsplatz sollte nach Ledoux’ Plänen in seinen Proportionen stark beeinflusst werden. Zum einen sollte das Museum Fridericianum durch eine stark erhöhte Dachlandschaft an Monumentalität gewinnen, zum anderen das südliche Platzende durch ein etwa 25 Meter hohen Triumphbogen mit angrenzenden Kolonnaden betont werden. Genauso wenig wurde die umfassende Neugestaltung der Fassade des alten Stadtschlosses ausgeführt Der Kasseler Hofarchitekt Simon Louis du Ry berichtete an seine Schwester am 25. Februar 1776, dass Ledoux „in der schlechtesten Laune“ aus Kassel abgereist sei, nachdem dieser unzufrieden mit der seiner Meinung nach zu geringen Entlohnung war. Trotz dieses Bruchs mit dem Kasseler Hof, wird Ledoux bis zum Tode des Landgrafen im Jahr 1785 in Hessen-Kassel der Titel des „Controlleur Général et Ordonnateur des Bâtimens“ zugestanden, den Friedrich II. ihm im Dezember 1775 verliehen hatte, was ihn nominell zum Leiter des hessen-kasselischen Bauwesen machte. Du Ry macht aus seiner Ablehnung gegenüber Ledoux in dem Brief an seine Schwester keinen Hehl, doch in der Arbeit seines Nachfolgers Heinrich Christoph Jussow lassen sich Einflüsse von Claude-Nicolas Ledoux erkennen. Jahrzehnte später entsteht mit Jussows Auetor ein Triumphbogen als Abschluss des Friedrichsplatzes und die Wiederaufbaupläne des abgängigen Landgrafenschlosses als sogenannte Chattenburg um 1820 zitieren verhalten die Einflüsse Ledoux’.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Frankreich.", "content": "Er baute das Theater in Besançon und errichtete 1778 in Paris das Hôtel de Thellusson. Das letzte große Projekt von Ledoux war der Entwurf der Zollgebäude als Teil der 1785 errichteten Mauer der Generalpächter (\"Ferme générale, Mur des Fermiers généraux\"). Diese vorletzte der Pariser Stadtmauern diente der Erhebung von Akzisen also Verbrauchssteuern oder Binnenzöllen. Auf einer Länge von 24 Kilometern sollte die Mauer die Hinterziehung des Wegezolls unterbinden, der bei der Einfuhr von Waren in die Stadt erhoben wurde. Doch nach zwei Jahren wurde Ledoux von der Aufgabe wegen zu hoher Kosten entbunden. Die meisten \"pavillons d’octroi\" genannten Wachhäuser fielen bald darauf dem Feuer der Revolution zum Opfer. Bis heute erhalten blieben die Rotonde de la Villette im 19. Arrondissement, die Rotonde de Monceau im Parc Monceau, die Barrière du Trône (Place de la Nation) sowie die Barrière d'Enfer (Place Denfert-Rochereau). Ledoux' Werk war zu seinen Lebzeiten umstritten. Er mischte in seinen Bauten Zitate von der klassischen Antike (Vitruv) bis zur Renaissance (Palladio) mit seinen eigenen teils utopischen Ideen (geometrische Objekte als Bauformen). Er verstieß gegen das damalige Postulat des eindeutigen Charakters von Form und Funktion, z. B. haben die Industriebauten in der Saline Royale aufwändige Dekorationen mit Säulen und Torbögen, Wohnungen der Salinenarbeiter weisen als einzige Lichtöffnung eine an mythologische Brunnenfiguren erinnernde stilisierte Urne auf, aus der Salzlake zu fließen scheint. Bei vielen seiner Bauten und Entwürfe ist ihre Bestimmung nur im Inneren erkennbar. Er plante und baute zu aufwendig und zu teuer, insbesondere die Zweckbauten (wie die Pariser Zollgebäude, aber auch viele Entwürfe wie Häuser von Schleusenwärtern, Flurwächtern, Gärtnern und anderen Handwerkern). Andererseits gelang ihm mit den Salines Royales ein sehr harmonisches Bau-Ensemble, das durch seine Symmetrie, Ordnung und Gestaltung im Detail, wie z. B. das Spiel von Licht und Schatten in den Fassaden, ästhetisch überzeugt. Im Theaterbau setzte er Maßstäbe, z. B. mit der Einführung eines Orchestergrabens und ansteigender Zuschauerreihen mit Sitzplätzen für alle Bevölkerungsschichten. Ledoux hatte ein gutes Gespür für spielerisch oder dramatisch überraschende Wirkungen von Treppen, Rampen, Toren und sonstigen Zugängen in Gebäude, die in mehrfacher Kombination und über mehrere Ebenen verteilt dem Besucher immer neue Perspektiven bieten. Dies wird vor allem deutlich in den ca. 60 Architekturmodellen im Ledoux-Museum in der Saline Royale, die für die Ausstellungsräume gemäß seinen Entwürfen angefertigt wurden. Beachtenswert sind dort auch das Modell einer Brücke über die Loue, deren Pfeiler in steinernen Barken stehen, die gegen die Strömung im Fluss zu schwimmen scheinen, und das Modell eines Zollschiffs in Form einer neoklassizistischen Gondel, die einen palladinischen Tempel trägt.", "section_level": 2}, {"title": "Theoretisches Schaffen.", "content": "Die Französische Revolution beendete schlagartig das bauliche Schaffen von Claude-Nicolas Ledoux, war er doch Vertreter und Baumeister des Ancien Régime und hatte seine Pläne mit dem Zusatz „Architecte du Roi“ (Architekt des Königs) signiert. Am 29. November 1793 wurde er für gut ein Jahr in Haft genommen (Freilassung am 13. Januar 1795) und entging einer Ermordung durch die Volkstribunale, indem er sein Buch über die Saline von Chaux als Prototyp des demokratischen Zusammenlebens schrieb. Sein Leben wurde nun von Gönnern finanziert, Ledoux widmete sich ganz der theoretischen Arbeit und Aufarbeitung seines Gesamtwerkes. Bevor er 1806 starb, wurde nur der erste Band seines auf vier Bände angelegten Werkes \"L’Architecture considerée sous le rapport de l’art, des moeurs et de la législation\" veröffentlicht. Er enthielt die Beschreibung einer \"Chaux\" genannten idealen Stadt. Es ist die Utopie eines zur Untätigkeit verdammten Baumeisters, der sich und sein Werk in der gerade errichteten neuen Staatsordnung zu verteidigen versuchte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Claude-Nicolas Ledoux (* 21. März 1736 in Dormans, heutiges Département Marne; † 18. November 1806 in Paris) war ein klassizistischer französischer Architekt, der zahlreiche öffentliche und private Bauvorhaben ausführte. Er entwarf aber auch völlig utopische Bauten und gilt gemeinsam mit Étienne-Louis Boullée als Hauptvertreter der französischen Revolutionsarchitektur.", "tgt_summary": "克洛德·尼古拉·勒杜(,1736年-3月21日-1806年-11月18日),法国建筑师、城市规划师,生于多尔芒。新古典主义建筑风格早期杰出代表之一。", "id": 2401184} {"src_title": "Perser (Volk)", "tgt_title": "波斯人", "src_document": [{"title": "Zu den bezeichneten ethnischen Gruppen.", "content": "Die Perser waren ursprünglich ein westiranisches Volk in der Region nördlich des Persischen Golfs, im Gebiet der \"Persis\" (die heutige iranische Provinz \"Fars\"). In der akademischen Literatur zu Zentralasien nennt man sie \"Tadschiken\" („Perser Zentralasiens“), im Kaukasus nennt man sie \"Tāt\", oder \"Taten\" („Perser des Kaukasus“). Heute unterscheidet man zwischen: Im engeren Sinn handelt es sich dabei hauptsächlich um die heutigen Perser (Tadschiken), Kurden, Zazas, Paschtunen und Belutschen. In der persischen Mythologie bezieht sich das Wort nur auf die Perser. Hier entspricht der Begriff der oben genannten, im Abendland erfolgten sprachlichen Verallgemeinerung, welche zur Gleichsetzung aller iranischen Stämme mit dem Stamm der Perser führte. In historischem Kontext findet sich \"Perser\" dann natürlich auch unspezifisch auf die jeweiligen Staatsvölker der als \"Perserreich\" oder \"Persien\" bezeichneten Territorien bezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung des Wortes \"Perser\".", "content": "Das Wort \"Perser\" ( \"Fārsī\") leitet sich aus dem altpersischen \"Parsa\" ab und gelangte über das Griechische und Lateinische ins Deutsche. Der griechischen Legende nach ließ sich Perseus im Osten nieder. Seine Nachfahren wurden die Perser. Daraus entstand die Bezeichnung Persis, einer Region im Süden des heutigen Iran und einstiges Zentrum des persischen Weltreiches. Der heutige Name der entsprechenden iranischen Provinz Fars stellt die neupersische Form des Wortes dar. Das Wort war ursprünglich der Name nur eines einzigen iranischen Stammes. Doch nach dem Siegeszug der Makedonen, die alle iranischstämmigen Menschen im Perserreich \"Perser\" nannten, wurde dieser Begriff immer mehr zur Fremdbezeichnung aller persischsprechenden Menschen der Region, die iranischer Abstammung waren. Im 7. Jh. n. Chr., als Persien im Zeichen des Islam von den Arabern erobert wurde, kam es zu einem Lautwandel vom mittelpersischen \"Pārsīg\" zum neupersischen \"Fārsī\". 1935 bat der damalige Staat Persien, welcher in seiner eigenen Sprache stets \"Iran\" genannt wurde, die internationale Gemeinschaft, das Land fortan nur noch \"Iran\" zu nennen – dies unter massiven Protesten des Nachbarstaates Afghanistan, welcher, wie heute auch Tadschikistan, den Begriff kulturell ebenfalls für sich beansprucht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erstmals wurden die Perser als \"Paršua\" nachweislich von den Assyrern in ihren Inschriften aus dem Jahre 843 v. Chr. erwähnt, wo sie in den nordöstlichen Teil Assyriens eindrangen. Nach ihrem Sesshaftwerden in der Persis (altpersisch: \"Parsa\", modern: \"Fars\") besetzten sie das Gebiet des früheren Reichs von Elam und lösten das medische Reich um 550 v. Chr. ab. Das Perserreich entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Zivilisationen in Vorderasien und prägte die Geschichte der Menschheit. Nach ihrer Niederlage gegen die Makedonen unter Alexander wurden einige Gebiete des Persischen Reiches durch die hellenische Kultur beeinflusst, die Kerngebiete der Perser waren davon jedoch kaum betroffen. Für die genauere Geschichte der einzelnen iranischen Völker, den Vorfahren der heutigen Perser, siehe:", "section_level": 1}, {"title": "Sprache, Kultur und Religion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Die meisten heutigen Perser gehören der Zwölfer-Schia an, die 1501 vom ersten Safawiden-Herrscher, Schah Ismail I., als Staatsreligion durchgesetzt wurde. Diese Richtung des schiitischen Islam reicht jedoch schon über die Dynastie der Bujiden bis zu den Anfängen des Islam in Persien zurück. Heute wird die Kultur der Perser mit dem Schiismus identifiziert. Vor allem im Iran kommen die Zoroastrier vor und in Indien die von diesen abstammenden Parsen. Des Weiteren gab es bis 1948 rund 500.000 persische Juden, die später in die USA, nach Israel oder nach Europa geflohen oder ausgewandert sind. Im Jahr 2011 stellten Juden 0,01 % der iranischen Bevölkerung, sind damit aber die größte jüdische Population im Nahen Osten außerhalb von Israel.", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Ein Großteil der Perser spricht das \"Neupersische\", das eine mit vielen arabischen Wörtern durchsetzte und in einer modifizierten arabischen Schrift geschriebene Form des indogermanischen Persisch ist. Somit gehören auch die heutigen Perser zur indogermanischen (indoeuropäischen) Sprachfamilie.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Das Herz der persischen Kultur ist die Kunst der Dichtung. Nirgendwo sonst hat die Poesie eine so große Bedeutung im alltäglichen Leben der Menschen wie im persischen Kulturkreis. Persische Dichter haben maßgeblich an der Entwicklung der neupersischen Sprache und der neupersischen Identität beigetragen, u. a.: Ebenfalls Perser/Tadschiken waren einige der berühmtesten Wissenschaftler, Gelehrte und Künstler des Mittelalters:", "section_level": 2}, {"title": "Perser heute.", "content": "Weltweit beträgt die Zahl der ethnischen Perser (einschließlich der Tadschiken) mehr als 70 Millionen. Etwa 50 Millionen Perser leben im Iran (ca. 65 % der Gesamtbevölkerung). In Afghanistan leben 10–15 Millionen Perser/Tadschiken (35–45 %), weitere 12–15 Millionen Tadschiken leben in Zentralasien. Sie sind das vorherrschende Volk im heutigen Iran, in Tadschikistan und unter Einschluss der muttersprachlich persischsprachigen Hazara auch in Afghanistan. In Afghanistan, wo die persische Sprache insbesondere seitens der Tadschiken (Farsiwan) und der Hazara mit großer Mehrheit in den Provinzen Herāt, Kābul, Parvān, Pandschschir, Kapisa, Badachschān, Bādghīs, Baghlān, Balch, Bāmiyān, Daikondi, Tachār, Fāryāb und Qondūz bzw. in den Provinzen Farāh, Dschūzdschān, Ghaznī, Ghūr, Lūgar, Nimrūz, Samangan, Sar-e Pol, Vardak, Zābol, und Orūzgān gesprochen wird, bilden persischsprachige Volksgruppen mit über 60 % den größten Anteil der Gesamtbevölkerung. Der ethnische Ursprung der Hazara ist hierbei strittig und wird in der Forschung unterschiedlich dargestellt. Bedeutende persische Gemeinden gibt es zudem in Bahrain, im Irak, in Usbekistan und seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges auch in Europa (dort etwa zwei Millionen) und in den USA, wo vor allem in Los Angeles circa 1,2 Millionen Perser leben. Im kalifornischen Beverly Hills gibt es einen persischen Bevölkerungsanteil von 20 % und unter den Schülern einen Anteil von 40 %. In der Zeit der Islamisierung Persiens floh eine beträchtliche Anzahl von Persern nach Zentralasien, China und auf den indischen Subkontinent, wo sie auch heute noch als eigene ethnische Gruppe (Parsen) bestehen und wo sich Religion, überkommene Bräuche und Sprache besser erhalten haben als im eigentlichen Kerngebiet, das heute fast vollkommen islamisiert ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Perser (je nach Kontext, oder ) sind eine Ethnie im Großraum Vorder- und Zentralasiens. Das persische Volk wird durch den Gebrauch der persischen Sprache als seiner Muttersprache definiert. Jedoch hat der Begriff \"Perser\" auch eine supra-ethnische Bedeutung und wurde historisch verwendet, um iranische Völker zu bezeichnen, die Teile des nach ihnen benannten Iranischen Hochlands besiedelt haben. Zu Beginn des 6. Jahrhunderts v. Chr. begannen die antiken Perser, ausgehend von der Region Persis im Süden des Iran, der heutigen Provinz Fars, durch die Unterwerfung anderer Bevölkerungsgruppen ihre Sprache und Kultur nahezu im ganzen Iranischen Hochland zu verbreiten. Dieser Prozess der Angleichung der Kulturen der Region wurde durch die griechischen, arabischen, seldschukischen und mongolischen Invasoren weitergeführt und dauert bis in die Neuzeit an.", "tgt_summary": "波斯人是指以波斯语作为母语的人们,波斯人一词具有超族群的意义,他们在历史上属于伊朗人的一部分。波斯人的来源可追溯至古代雅利安人,他们在公元前2000年至1500年抵达大伊朗地区。约公元前550年,古波斯人在伊朗南部波西斯地区(包含今法尔斯省)透过征服及同化当地的伊朗人及非伊朗人族群来向伊朗高原散播他们的语言及文化。即使面对马其顿、阿拉伯、蒙古、突厥等势力的入侵,同化依旧持续进行,直至伊朗伊斯兰化。随着时日的推移,大量的方言及区域性特性涌现,二十世纪的伊朗及阿富汗以波斯人自居,反映出后奥斯曼土耳其、欧洲、高加索及阿拉伯世界的演化。最后的波斯帝国阿夫沙尔王朝、赞德王朝及卡札尔王朝瓦解后,高加索地区及中亚或独立,或并入俄罗斯帝国。波斯人是不拘一格的民族,以波斯语为共同的传统。中亚的许多人种如哈扎拉族仍残留下其蒙古祖先的影子。波斯语是伊朗高原的通用语言,因此被许多民族视为第二语言,如突厥人及阿拉伯人。伊朗的大部分波斯人信奉什叶派,东部则有逊尼派的追随者(除了法尔西万人(Farsiwans)及大部分哈扎拉族人),另有少数波斯人信奉巴哈伊信仰、琐罗亚斯德教、基督教及犹太教。西方坚称波斯人是一个种族分类,但波斯人在大体上是泛民族族群,包括那里很少自称为「波斯人」、有时以「伊朗人」自居的人们。波斯人及伊朗人二词共通的用法已延续了多个世纪,纵使伊朗人实际上带有不同的意思,伊朗人包括了那些使用不同语言但带有关系的族群。作为泛民族族群,将波斯人定位为一个民族可带来问题,因波斯人实际上是多样性的族群。", "id": 2660259} {"src_title": "Sarmaten", "tgt_title": "萨尔马提亚人", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der sowjetische Historiker Boris D. Grekov definierte 1947 anhand von Kurgan-Gräberfunden eine einheitliche Kultur von Steppen-Nomaden, die sich vom Schwarzen Meer bis östlich der Wolga erstreckte, mit den Hauptfundstätten in den Ortschaften Kardaielova und Chernaya am Ural-Fluss. Grekovs Zeiteinteilung stimmt mit den meisten antiken Quellen überein und gilt heute noch als Orientierung: Antike Schriften benutzen die Bezeichnungen \"„Sauromaten“\" und \"„Sarmaten“\" in unterschiedlicher Weise: zum Teil ist dasselbe Volk gemeint (griechischer / lateinischer Name), zum Teil werden damit zwei Volksgruppen unterschieden, wobei die eine der anderen nachfolgen soll. Als glaubhaft gilt heute, dass \"Sauromaten\" Vorfahren der \"Sarmaten\" waren, vielleicht ihr eigener früherer Name. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtet, dass die Sauromaten den benachbarten Skythen um 513 v. Chr. gegen die angreifenden Perser unter Dareios I. beistanden. Zu diesem Zeitpunkt war das Verhältnis zwischen den beiden Volksgruppen offenbar friedlich. Die Sauromaten-Kultur wandelte sich im Verlauf des 4. Jahrhunderts v. Chr. Wahrscheinlich wurde das Weideland für die Steppen-Nomaden knapp, als neue Gruppen vom Ural-Gebirge und aus der Taiga zu den Sauromaten stießen, unter ihnen die Massageten, die wiederum mit den Saken verbündet waren. Durch gesellschaftliche Veränderungen sowie Abwanderung formierten sich nun die \"Sarmaten\". Am Fluss Ilek im Südural wurden in Kurgan-Hügeln reich ausgestattete Gräber gefunden, offensichtlich für Angehörige der Elite. Es wird vermutet, dass in dieser Region ein Zentrum der Sarmaten lag. Herodot vermerkte in seinen \"„Historien“\" (4.21-117), die Sauromaten seien aus der Vermischung einer Gruppe von Skythen mit den Amazonen entstanden. Dies könnte mit einer hohen Stellung sowie kämpferischen Ausstattung von Frauen in der frühen sarmatischen Gesellschaft zusammenhängen, wie weibliche Kurgan-Gräber mit Waffenbeigaben und wertvoller Ausstattung belegen. So berichtet der makedonische Schriftsteller Polyainos um 165 n. Chr., wie die sarmatische Königin Amage im 3. Jahrhundert v. Chr. eigenhändig den Herrscher der Krim-Skythen besiegte. Sarmatische Stämme überfielen oft das angrenzende Römische Reich, später wurden sie häufig als Auxiliariae (Hilfstruppen) angeworben und kämpften als schwere Kavallerie in verschiedenen römischen Legionen. Der römische Geschichtsschreiber Cassius Dio (155–235) berichtete, wie der sarmatische Stamm der Jazygen 175 n. Chr. im 1. Markomannenkrieg an der nördlichen Mündung der Donau am Schwarzen Meer eine Niederlage gegen die Römer erlitt. Im Rahmen des folgenden Waffenstillstands verlangte Kaiser Marc Aurel vom jazygischen König \"Zanticus\" 8000 Mann Reitertruppen als Geiseln, wovon 5500 sofort in die römische Provinz \"Britannia\" verlegt wurden. In \"Bremetennacum\" (Ribchester, Lancashire) wurden diese Sarmaten als Hilfstruppen der römischen Legion \"VI Victrix\" zum Schutz des Hadrianswalls gegen die schottischen Pikten stationiert. Ab dem 3. Jahrhundert wurden Sarmaten im ganzen römischen Reich angesiedelt, kämpften mit ihren schwer gepanzerten Kataphrakten in römischen Armeen und erwarben oft die römische Staatsbürgerschaft. Das römische Staatshandbuch \"„Notitia Dignitatum“\" (zwischen 425 und 433 n. Chr.) nennt allein 18 Zentren sarmatischer Siedlungen in Gallien und Italien. Auch in Thüringen finden sich Ansiedlungen von Sarmaten. Sarmatische Truppen wurden auch am Niederrhein stationiert, z. B. im römischen Kastell \"Gelduba\" am Ort des heutigen Krefeld. Dennoch gingen römische Truppen im Auftrag des Kaisers Konstantin d. Gr. 334 n. Chr. erfolgreich gegen sarmatische Siedlungsgebiete vor. Nahe Budapest wurde ein Zentrum später sarmatischer Keramik gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung und Ausrüstung.", "content": "Gefürchtet waren die sarmatischen gepanzerten Lanzenreiter, die beidhändig bis zu vier Meter lange Stoßlanzen benutzten und einen Prototyp des mittelalterlichen Ritters darstellen. Auch berühmt waren die berittenen Bogenschützen der Sarmaten, die mit Reflexbögen von großer Reichweite und Durchschlagskraft sogar rückwärts gewandt schießen konnten (siehe Parthisches Manöver). Eine wirkungsvolle Taktik der sarmatischen Stämme war es, ihre Gegner durch Scheinrückzüge in Hinterhalte zu locken. Groß war der Einfluss der Sarmaten auf das späte römische Heer, das bis dahin über keine schwere Kavallerie verfügte. So gehen nicht nur die schwergepanzerten römischen Kataphrakte auf sarmatische Vorbilder zurück, sondern auch die spätrömische \"Contus\"-Lanze sowie Helm-Arten wie der Spangenhelm. Die \"Dracostandarte\", ein Feldzeichen der römischen Kavallerie in Form einer Schlange mit Drachen- oder Wolfskopf, findet sich bereits auf Abbildungen von sarmatischen Reitern.", "section_level": 1}, {"title": "Sarmatische Stämme.", "content": "Die Sarmaten im Ganzen waren kein einheitliches Volk, sondern setzten sich aus zahlreichen Volksgruppen und Teilstämmen zusammen, verbunden durch einen gemeinsamen Kulturhorizont: Die Aorsen waren der größte Stamm unter den Sarmaten. Nach ihrer Abspaltung von der sarmatischen Stammeskonföderation siedelten die Aorsen nördlich des Bosporanischen Reiches und eroberten fast die ganze Ukraine, Weißrussland und das Gebiet Russlands bis nach Nowgorod. Im 3. Jahrhundert n. Chr. wurden sie von den Goten endgültig geschlagen. Die Jazygen (lat. \"Iazyges\") waren ursprünglich westlich des Don an der Schwarzmeerküste beheimatet. Ihre Ansiedlung zwischen Donau und Theiß im 1. Jahrhundert wurde zusätzlich von Rom gefördert, um einen Keil zwischen germanisches und dakisches Territorium zu treiben. 5500 Mann ihrer Reitertruppen wurden in römischen Diensten in Britannien stationiert. Die Alanen sind ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. im nördlichen Kasachstan und im Nordosten des Kaspischen Meeres fassbar, zogen dann ab der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. in die südrussischen Steppen zwischen Wolga und Don. Sie existierten als eigener Stammesverband länger als die Sarmaten und nahmen in späterer Zeit auch andere Kulturelemente auf. Ein Teil der Alanen schloss sich in der Völkerwanderung den Vandalen an und gelangte mit ihnen im 5. Jahrhundert nach Africa. Im 9. Jahrhundert entstand im Kuban-Gebiet und im Nordkaukasus der Staat \"Alanien\", der nach einigen Jahrzehnten von byzantinischen Missionaren christianisiert wurde. Mit dem Einfall der Mongolen im 13. Jahrhundert wurde dieses alanische Königreich zerschlagen und einige tausend Alanen nach Ungarn vertrieben. Die Roxolanen waren ursprünglich westlich des Don in den Steppen der heutigen Ukraine beheimatet. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. siedelten sie nördlich der Donau und überfielen wiederholt die römische Provinz Moesia. Die Siraken waren zahlenmäßig einer der kleineren sarmatischen Stämme und ursprünglich in Kasachstan ansässig. Im 5. Jahrhundert v. Chr. wanderten sie in die Gebiete nördlich des Schwarzen Meeres ein und siedelten sich im späten 4. Jahrhundert v. Chr. zwischen Don und Kaukasus an, wo sie schließlich die Herrschaft über das Kuban-Gebiet erlangten. Die Siraken hatten lebhafte Beziehungen mit dem Bosporanischen Reich und viele von ihnen gaben ihren halbnomadischen Lebensstil auf, wurden sesshaft und übernahmen die griechische Kultur und Sprache. Die Maioten waren im Gegensatz zu den nomadisierenden Sarmaten-Stämmen sesshafte Ackerbauern, unter anderem auf der russischen Taman-Halbinsel und im Gebiet des Kaukasus, ebenfalls stark von der griechischen Kultur beeinflusst. Neben den aufgeführten Volksgruppen gab es noch die Massageten, die Saken sowie zahlreiche kleinere sarmatische Stämme (dazu gehörten möglicherweise auch die Boraner; ferner die Gynaecocratumeni, die von Pomponius Mela und von Plinius d. Ä. erwähnt werden, in der Umgebung des Asowschen Meeres lebten und als Gatten der Amazonen angesehen wurden).", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwartsbezüge.", "content": "Die heutigen Osseten im Nordkaukasus sind sprachlich, ethnisch und kulturell die direkten Nachfahren des sarmatischen Stammes der Alanen. Einige Forscher führen die Bezeichnung \"Rus\" als alten Namen Russlands und der Russen bzw. \"Ras\" als alten Namen Serbiens und der Serben auf den alanischen Teilstamm der \"Ruchs-as\" oder auf die sarmatischen \"Roxolanen\" zurück. Diese \"Rukhs-as-Theorie\" wird aber allgemein abgelehnt und \"Rus\" als Bezeichnung der Wikinger in Russland identifiziert. Als denkbar gilt die Herkunft des Namens der Serben (\"Srb\") und der Kroaten Hrvat (\"Houravat, Houravati\") von sarmatischen Stämmen. Ein direkter Zusammenhang der Ethnogenese südslawischer Völker mit sarmatischen Stämmen wurde jedoch schon im 19. Jahrhundert bezweifelt und teilweise widerlegt. Als nationaler Mythos leben die Sarmaten auch in Polen fort. Der Sarmatismus war in der Frühen Neuzeit für das Zusammengehörigkeitsgefühl der „polnischen Adelsnation“ im Zeitalter der Aristokratischen Republik (1569–1795) von ähnlicher Bedeutung wie die Germanen für die Deutschen. Hierzu trug auch ein Buch des Italieners Alexander Guagnini bei, das als \"Beschreibung des sarmatischen Europas\" bekannt ist und erstmals 1578 in Krakau gedruckt wurde. Es enthielt aus nicht nachvollziehbaren Quellen lateinische Beschreibungen der Länder Osteuropas, ihrer Geschichte, Geografie, Religion und Überlieferungen. 1611 erschien eine ins Polnische übersetzte erweiterte Version. Die Geschichte der sarmatischen Hilfstruppen und ihres Kommandeurs diente als Hintergrund für den Roman \"Die Reiter der Sarmaten\" (\"Island of Ghosts\", 1992) von Gillian Bradshaw. Im Kinofilm \"King Arthur\" führt ein römischer Kommandeur namens Artorius Castus im Jahr 467 am britannischen Hadrianswall die letzten sechs verbliebenen sarmatischen Ritter zunächst auf eine Mission in das feindliche Pikten-Gebiet und schließlich zusammen mit den Pikten unter ihrem Anführer Merlin in die große Schlacht gegen die eindringenden Sachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Sarmaten und Artus-Legende.", "content": "Der US-amerikanische Anthropologe und Mythenforscher Scott Littleton hat in verschiedenen Veröffentlichungen aufgezeigt, dass es historische Zusammenhänge zwischen den Artus-Erzählungen und der Anwesenheit von sarmatischen Reitern in Britannien geben könnte. Er nimmt an, dass die Geschichten um die Ritter der Tafelrunde auch auf die schwergepanzerten sarmatischen Lanzenreiter zurückgeht. Littleton weist auf zahlreiche Parallelen zwischen Elementen der Artus-Legende und den älteren sarmatischen Narten-Mythen. Ende des 2. Jahrhunderts waren Reiter des sarmatischen Teilstamms der Alanen als römische Hilfstruppen in Gallien anwesend, wo sich später die Legenden um den Tafelrunden-Ritter Lancelot entwickelten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sarmaten, auch Sauromaten genannt, waren eine Stammeskonföderation mehrerer Stämme von iranischen Reitervölkern, die von antiken Schriftquellen erstmals für das Jahr 513 v. Chr. erwähnt werden. Die mit den Skythen verwandten Sarmaten kamen ursprünglich aus Mittelasien und siedelten zwischen dem 6. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. am südlichen Ural. Schließlich erreichten sie die Steppengebiete des südlichen europäischen Teils des heutigen Russlands und der Ukraine, die zunächst von den antiken Griechen, später auch von den Römern als \"Sarmatien\" bezeichnet wurden. Hier verdrängten oder ersetzten die Sarmaten ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Skythen, was zahlreiche Grabfunde belegen.", "tgt_summary": "萨尔马提亚人(Sarmatians)是上古时期位于斯基泰西部的一个游牧部落联盟,它第一次被提及是在公元前512年。", "id": 1109694} {"src_title": "Würzburger Residenz", "tgt_title": "维尔茨堡宫", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Würzburger Fürstbischöfe hatten seit Mitte des 13. Jahrhunderts ihren Sitz im Schloss auf dem Marienberg. Im Zeitalter des Absolutismus, in dem der Herrscher seine Macht und seinen Reichtum auch durch die Größe seines Wohnsitzes zeigte, war ein Renaissanceschloss wie das in den Festungsanlagen nicht mehr genügend. Bereits Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths hatte ein zur doppelten Hofhaltung vorgesehenes „Schlösschen“ auf dem heutigen Residenzplatz errichten lassen. Zu dessen Nutzung als Residenz kam es jedoch nicht. Johann Philipp Franz von Schönborn war ein absolutistischer Herrscher, der diesem Anspruch auch gerecht zu werden gedachte: So hatte er aus einem Unterschlagungsprozess gegen seinen Hofkammerdirektor Gallus Jacob die Summe von 600.000 Gulden erstanden – die er in den Bau eines neuen Schlosses zu investieren gedachte. Sein „spiritus rector“ war hierbei sein Onkel Lothar Franz von Schönborn. Der Auftrag zur Erstellung eines Bauplans ging an Balthasar Neumann, einen noch weitgehend unbekannten Ingenieur und Baumeister aus dem Offizierskorps des vorherigen Regenten Johann Philipp von Greiffenclau. Der, obwohl entsprechend seiner Entwicklungszeit traditionell-italienisierende über französisch-klassische bis hin zu wienerisch-piemontesischen Formen zeigend, in sich vollkommen geschlossen wirkende Bau erfolgte nach einem einheitlichen Plan, in dem Neumann die Ideen und konkurrierenden Vorschläge der ihn unterstützenden Mainzer Architekten Maximilian von Welsch und Christoph von Erthal (1719/1720), der französischen Baumeister Robert de Cotte und Germain Boffrand (1723/1724) sowie ab 1730 des Wiener Architekten Johann Lucas von Hildebrandt zu einer Synthese führte. Zudem war auch Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn beratend tätig. Vor allem Boffran und Hildebrandt haben den Entwurfsprozess maßgeblich beeinflusst. Hildebrandt prägte die charakteristischen Mittelrisalite von Garten- und Hoffassade, während Boffrand die Nebenflügel der Stadtfassade inspirierte. Dass dem Bau trotzdem nichts eklektizistisches anhaftet, er also derartig geschlossen wirkt, kann als eine der bedeutendsten künstlerischen Leistungen von Balthasar Neumann angesehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Residenz.", "content": "Die Einrichtung einer neuen Hofhaltung innerhalb des vom Bastionenkranz umschlossenen Stadtgebiets war bereits von Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg beschlossen, aber erst von seinem Nachfolger Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths in Angriff genommen worden.", "section_level": 1}, {"title": "1700–1720: Vorgängerbau „Schlösslein“.", "content": "Konzipiert als Zweitresidenz (zum Sitz auf dem Marienberg) wurde nach Plänen von Antonio Petrini das so genannte \"Schlösslein\" am Rennweg vor dem Rosenbachpalais (auf dem Gelände vor der heutigen Residenz) errichtet. Der etwa 68 Meter lange Bau hatte zwei Stockwerke und war nach Art der Wiener und Prager Palastbauten mit Pilastern an den Fassaden versehen. Bezogen wurde der statische Mängel aufweisende und als Regierungs- und Repräsentationsgebäude zu klein dimensionierte Bau jedoch nie und 1720 abgebrochen. Balthasar Neumann hatte sich im Oktober 1719 bereits mit Umbauplänen des Schlösschen befasst. Aufgrund der irreparablen Schäden am Gebäude entschied sich der Fürstbischof Johann Philipp Franz jedoch Anfang 1720 zu einem kompletten Neubau.", "section_level": 2}, {"title": "1720–1729: Erster Bauabschnitt und Ruhezeit.", "content": "Die Grundsteinlegung der neuen Würzburger Residenz erfolgte unter Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn im Mai 1720. Auf den Rat von Lothar Franz von Schönborn hin wurde das Bauvorhaben auf dem Rennweg so platziert, dass ein großer, zur Stadt hin ausgerichteter Platz entstand. Johann Philipp, beim Volk wegen seiner hohen Abgabenlasten unbeliebt, starb bereits 1724, ohne in „sein“ Schloss, von dem bis dahin nur Teile des Nordflügels (der nördliche und der westliche Trakt des ersten nördlichen Vierflügelkarrees samt bauplastischem Schmuck) standen, je eingezogen zu sein. Sein Nachfolger, Christoph Franz von Hutten, ließ in den folgenden fünf Jahren (1724–1729) seiner Regentschaft das erste Vierflügelkarreé um den vorderen nördlichen Ehrenhof des Nordflügels fertigstellen und bezog eine Wohnung in den heute als Ingelheim-Zimmer bekannten Räumen, die er mit (im 18. Jahrhundert bereits wieder verschwundenen) Arbeiten des Malers Franz Ignaz Roth, dem Lehrer von Johann Christoph Fesel, schmücken ließ. Die ersten Ausstattungsarbeiten dieser „Ersten Bischofswohnung“ waren noch unter Johann Philipp Franz erfolgt. Die Dekorationspläne dazu stammen von dem Stuckateur Giovanni Pietro Castelli (um 1665–1732), der von dem sich Juli 1724 in Würzburg aufhaltenden Germain Boffrand beraten wurde. Von November 1724 bis 1726 wurden dann deren Stuckaturen durch die zuvor beim Kölner Kurfürsten in Diensten gestandenen Brüder Giovanni Pietro und Carlo Antonio Castelli ausgeführt. Der leidenschaftliche Jäger war zudem auch der Auftraggeber für eine von Claude Curé modellierte und von J. A. Roth 1724 gegossene Bronzestatuette der Jagdgöttin Diana, die zur ursprünglichen Ausstattung der Bischofswohnung gehörte (Über dem Portal des fürstbischöflichen Jagdzeughauses in der Zeller Straße war ebenfalls eine um 1722 von Jakob van der Auwera 1672–1760 nach einem Entwurf des Hofmalers Anton Clemens Lünenschloß geschaffene Figur der Göttin angebracht worden).", "section_level": 2}, {"title": "1729–1744: Zweiter Bauabschnitt.", "content": "Die Bauarbeiten wurden erst wieder in vollem Umfang unter dem Bruder des ersten Bauherrn, Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn, reg. 1729–1746, in Angriff genommen. Nachdem er um 1730 beschlossen hatte, im Südflügel der Residenz zu residieren, wurde ab 1733 dort die (bei einer Umgestaltung nach 1806 wieder zerstörte) „Zweite Bischofswohnung“ (mit Bildern von Lünenschloß, Bys und Scheubel) eingerichtet. Während seiner Regentschaft wurde die Errichtung des Südflügels fortgesetzt und der Rohbau des Gesamtgebäudes an Silvester 1744 vollendet. Bei Erstvergabe des Auftrags zur Deckenausmalung 1744 war der Fürstbischof einem Hochstapler, dem Maler Giuseppe Visconti, aufgesessen. Der legte ihm künstlerische, jedoch von fremder Hand stammende Vorlagen als eigene Entwürfe vor. Aufgrund dessen erhielt dieser den lukrativen Auftrag zur Freskenerstellung. Schnell wurde die dilettantische Ausführung erkannt, der vermeintliche Künstler verjagt und dessen Werk von der Decke abgeschlagen. Friedrich Karl bezog eine neue Wohnung im südlichen Flügel, ließ ebendort die Hofkirche einrichten und sorgte in seiner Regierungszeit dafür, dass die drei ab 1738 entstandenen Paradezimmer (Audienzzimmerausstattung vom Kunstschreiner Ferdinand Hundt) südlich des Kaisersaals, das Spiegelkabinett (von Johann Wolfgang van der Auwera, dem Sohn und Nachfolger des Hofbildhauers Jakob van der Auwera) wie auch ein erster Festsaal, der Weiße Saal, (durch Antonio Bossi), fertiggestellt wurden. Sein Nachfolger, Anselm Franz Graf von Ingelheim, ließ den Baumeister Neumann absetzen und stoppte den Ausbau der Anlage, die Bauarbeiten ruhten bis zu seinem Tod 1749. Er bezog Wohnung in den heutigen Ingelheim-Zimmern und machte sich vornehmlich Gedanken darum, Geld zu beschaffen: So führte er u. a. Geldausfuhrsteuern ein. Von 1738 bis 1744 erfolgte die Gestaltung des Ehrenhofabschlusses nach Entwürfen von Johann Lucas von Hildebrandt mit von Johann Wolfgang van der Auwera geschaffenen Statuen. Dieses ehemalige Figurenensemble wurde jedoch 1821 mitsamt schmiedeeisernen Gittern (dem Hauptwerk Johann Georg Oeggs) veranlasst durch den Kronprinzen Ludwig wieder abgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "1749–1779: Höhepunkte des Innenausbaus.", "content": "In die Zeit von 1749 bis 1754 fielen Höhepunkte der Innenausstattung. Unter Karl Philipp von Greiffenclau zu Vollrads’ Herrschaft beteiligten sich an der Innenausstattung mit Fresken und Stuckaturen unter anderem Giovanni Battista Tiepolo 1750–1753 (Treppenhaus mit dem größten zusammenhängenden Deckenfresko der Welt, Kaisersaal, Hofkirche), Antonio Giuseppe Bossi (Kaisersaal, Gartensaal) und Johannes Zick 1750 (Gartensaal mit dem Deckenfresko \"Göttermahl\"). Die Epoche des Würzburger Rokoko war somit vollendet. Balthasar Neumann erlebte die Ausgestaltung und Fertigstellung des Treppenhauses noch mit, starb aber kurz darauf. Unter dem nächsten Fürstbischof, Adam Friedrich von Seinsheim, reg. 1755–1779, wurde die Residenz fertig ausgestaltet: Der Garten bekam seine heutige Form, und auch im Schloss ließ Seinsheim im wesentlich kargeren Stil des Louis-seize Zimmer umgestalten. Die Ausstattung der sogenannten Ingelheim-Zimmer ab 1776 im Stil des Früh-Klassizismus (unter Einbeziehung der Deckenstuckaturen der Brüder Castelli) sowie des grünlackierten Zimmers 1778 beschlossen als letzte Baumaßnahme eine fast sechzigjährige ununterbrochene Bauzeit.", "section_level": 2}, {"title": "1779–1814: Die fürstbischöfliche Residenz.", "content": "Für die nächsten 22 Jahre war die fertiggestellte Residenz das Schloss der Fürstbischöfe von Würzburg. Ab 1803 wechselte sie jedoch gleich mehrfach den Besitzer: Der Reichsdeputationshauptschluss beendete die Herrschaft der Bischöfe über Franken und machte die Residenz sowie Franken selbst zu kurfürstlich bayrischem Besitz. Diese erste Phase der bayrischen Herrschaft endete, ohne dass die Wittelsbacher den Baubestand verändert hätten, nach vier Jahren: Im Frieden von Preßburg 1806 bekam Bayern Tirol und Ferdinand III. aus dem Hause Habsburg das nun souveräne Großherzogtum Würzburg zugesprochen. Ferdinand ließ im Nordoval ein Karussell für seine Kinder einrichten, in seiner Herrschaft wurde auch der Große Salon und der Toscanasaal ausgestaltet. Bis auf den zuletzt erwähnten Saal sind seine Räume im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Napoleon soll damals die Residenz bei einem seiner zwei Besuche gleichermaßen spöttisch wie respektvoll als „schönsten Pfarrhof Europas“ bezeichnet haben. 1814 verließ Ferdinand Würzburg, da er auf dem Wiener Kongress sein früheres Herzogtum Toskana zurückerhielt.", "section_level": 2}, {"title": "1814–1945: Ein bayerisches Schloss.", "content": "Nachdem die bayerischen Könige auf dem Wiener Kongress Tirol gegen Würzburg eingetauscht hatten, hinterließen auch sie ihre Spuren an der Residenz. So wurde im Jahr 1821 das schmiedeeiserne Ehrenhofgitter entfernt und im Jahr 1894 durch den historistischen \"Frankoniabrunnen\" ersetzt. Dieser von Ferdinand von Miller entworfene Brunnen wurde von der Stadt Würzburg zu Ehren des im Jahr 1821 in der Residenz geborenen Prinzregenten Luitpold errichtet. Zentrale Gestalt des Brunnens ist die gekrönte Allegorie Frankens, die Franconia, mit dem Würzburger Rennfähnlein in ihrer Linken auf einem neobarocken Sockel. Die prächtig gewandete Frankonia bekränzt mit ihrer Rechten die drei zu ihren Füßen sitzenden berühmtesten Künstler Frankens mit Lorbeer: Walther von der Vogelweide in sinnender Pose, Mathis Gothart Nithart (genannt Matthias Grünewald) beim Skizzieren sowie Tilman Riemenschneider beim Schnitzen einer Skulptur. Die Figur der Frankonia ist in Richtung des Würzburger Domes gekehrt. Die Konzeption der Franconia-Statue orientiert sich an der im Jahr 1850 errichteten Bavaria-Statue der Münchener Ruhmeshalle. All die Arbeiten der zwei vergangenen Jahrhunderte wurden beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 fast zunichtegemacht: In dieser Nacht wurde die Residenz, vor allem in den Seitenflügeln, schwer beschädigt. Erhalten blieben jedoch die großen, steingewölbten Räume des Zentralbaus: das Vestibül, der Gartensaal, das Treppenhaus, der Weiße Saal und der Kaisersaal, wo nun die Gewölbe ohne Dächer freilagen.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1945: Wiederaufbau und Restaurierung.", "content": "Nach der Einnahme der Stadt durch US-Truppen am 5. April sorgte der amerikanische Monuments Man John Davis Skilton für eine sofortige provisorische Abdeckung mit Zeltplanen und für ein Notdach, das bereits ein halbes Jahr nach der Zerstörung die erhaltenen Gewölbe wieder überdeckte. So konnten die Fresken von Tiepolo in Treppenhaus und Kaisersaal sowie die Stuckdekoration von Bossi im Weißen Saal gerettet werden. Die dortigen Beschädigungen durch Regenwasser und allgemeine Verstaubung wurden in aufwendigen Restaurierungsarbeiten bis Herbst 2006 behoben. Das Fresko und die Wände des Treppenhauses sind nach dreijähriger Restaurierung wieder zu sehen. Die wertvolle bewegliche Ausstattung war aus allen Räumen rechtzeitig ausgelagert worden; Lüster, Wandteppiche, Ölgemälde, Spiegel, Holzvertäfelungen, Tische, Stühle, Bänke u. a. mehr waren beim Angriff in Sicherheit und konnten gerettet werden. Drei Würzburger Firmen rekonstruierten die zerstörten Prunk-Räume der südlichen und nördlichen Seitenflügel, die u. a. als Gästezimmer für Kaiserin und Kaiser bestimmt waren, sowie die Ingelheim-Zimmer, um die erhaltene reiche Ausstattung wieder einzurichten. Die Wiederherstellung wurde 1987 mit der Vollendung des Spiegelkabinetts abgeschlossen; hier war die wandfeste Raumausstattung beim Angriff zerstört worden. Die verwendeten Techniken der Arbeit hinter Glas (Verspiegelung, Aufdampfen und Ziselieren von Gold, Hinterglasmalerei) konnten rekonstruiert werden; dabei wirkte vor allem der Würzburger Künstler Wolfgang Lenz. Auch das Steingewölbe der Hofkirche überstand den Angriff, litt aber schwer unter Feuer und Nässe. So sind die Fresken von Johann Rudolf Byss, der auch die ehemalige „Zweite Bischofswohnung“ mit Bildern mitausgestattet hatte und unter dessen Leitung junge Maler wie Wolfgang Högler, Johann Thalhofer und Georg Anton Urlaub das dem Audienzzimmer benachbarte \"Venezianische Zimmer\" gestalteten, stark beeinträchtigt worden: Über der Eingangsempore hatte er den Engelsturz, über der Mitte die Himmelfahrt Mariens, über dem Altarraum das Martyrium der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan gemalt.", "section_level": 2}, {"title": "Heute.", "content": "Die Residenz ist heute vornehmlich ein Museum mit über 40 wiederhergestellten Räumen, das ganzjährig zu besichtigen ist. Darüber hinaus beherbergt es Teile der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, das Martin von Wagner Museum, die Staatsgalerie Würzburg, einen Teil des Staatsarchivs sowie die Verwaltung. Seit 1921 findet fast durchgehend jedes Jahr das Mozartfest im Frühsommer statt, zudem ist die Residenz immer wieder Ort für wechselnde Sonderausstellungen, so 2009 die Bayerische Landesausstellung \"Wiederaufbau und Wirtschaftswunder\".", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "Die Würzburger Residenz ist formal eine mehrhöfige Anlage über einer rechteckigen Grundfläche, an der zur Stadtseite ein Ehrenhof ausgespart ist. Damit stellt sie einen Kompromiss zwischen einer Dreiflügelanlage vergleichbar mit Schloss Weißenstein in Pommersfelden und einer vielhöfigen Stadtresidenz wie in München oder Wien dar. Die Gartenfront hat eine Länge von 167 Metern, die Schmalseite eine Front von 97 Metern, sie beherbergt über 300 Räume. Mit Schloss Weißenstein, mehr noch mit Schloss Augustusburg, verbindet Würzburg die große Bedeutung des Treppenhauses in der repräsentativen Raumfolge. Jedoch ist es nicht zentral angelegt, sondern erstreckt sich vom Vestibül aus in nördliche Richtung. Mit seinen gigantischen Ausmaßen (31 × 19 Meter) ist allein das Treppenhaus im Palast von Caserta bei Neapel vergleichbar, das dem Würzburger auch strukturell ähnelt. Anleihen nimmt sie auch von Balthasar Neumanns zweitem großen Palast, Schloss Augustusburg bei Brühl. Die Maße des im Gebäude liegenden Vorhofes des Treppenhauses wurden durch die Notwendigkeit bestimmt, die vierspännigen Kutschen der Besucher unter dem Dach vorfahren und wenden zu lassen. Eine vierspännige Kutsche hat einen Wendekreis von ungefähr 19 Metern. Hier wie dort haben wir bis zu einem Wendepodest eine einläufige Treppe, die sich dann in zwei parallele Läufe bis zur Beletage spaltet. Die dreischiffige Treppe wird von einem Umgang umgeben. Weitere Räume von höchster Bedeutung sind der Weiße Saal, der Kaisersaal, das Audienzzimmer neben dem Venezianischen Zimmer und das Spiegelkabinett, jeweils für das 18. Jahrhundert einmalige Raumkompositionen. Das original erhaltene Audienzzimmer wurde als erster Raum in der Residenz im neuen Gusto des Rokoko als Hauptwerk von Ferdinand Hundt ausgestattet. Der Weiße Saal zeugt von der Genialität und Meisterschaft Bossis, der Kaisersaal – noch zu Lebzeiten Balthasar Neumanns vollendet – gibt vermutlich das authentischste Zeugnis von dem dekorativen Konzept Neumanns. Das Spiegelkabinett kann als nicht zu steigernder Höhepunkt seiner Raumgattung angesehen werden. Der Weiße Saal, das grüne Kabinett, das von 1738 bis 1741 ausgestattete Venezianische Zimmer sowie die Hofkirche stellen bemerkenswerte Raumschöpfungen des fränkischen Rokoko dar.", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Gestaltung.", "content": "Man merkt der Residenz an, dass eine Vielzahl von Ideen eingebracht wurden, bis sie zu ihrem heutigen Erscheinungsbild kam. So ist ihre Frontansicht zum Hof hin zunächst ein zweigeschossiger Bau, aufgelockert von einem Mezzaningeschoss zwischen wie auch über den beiden Hauptgeschossen. In den Ehrenhof hinein treten zunächst beiderseits der Flügel kurze Balkone hervor, die in Verbindung mit einem Zurückweichen der Innenfronten den Palast recht wuchtig wirken lassen. Zum Mittelteil hin verjüngt sich der Bau: Während von der Front zwei Haupt- und Halbgeschosse zu entdecken sind, verschwindet ein Mezzanin an den seitlichen Innenfronten, das zweite Mezzanin sodann an der Hauptfassade am Mittelbau vollständig. Diese Verkürzung auf zwei Geschosse hat das Schloss mit Schloss Weißenstein gemein, ebenso mit französischen Bauten.", "section_level": 2}, {"title": "Innenraumgestaltung.", "content": "Die Würzburger Residenz folgt in ihrem Aufbau ganz dem Idealbild eines barocken Schlosses: Die Raumfolge mit Vestibül, Treppenhaus, Weißem Saal, Kaisersaal und Kaiserzimmern drückt in ihrer Pracht ganz den Machtanspruch aus, den ein absolutistischer Herrscher für sich beanspruchte. Die Kaiserzimmer sind zudem auf zwei Flügel aufgeteilt, wobei das Appartement im Südflügel das eigentliche Kaiserappartement darstellt. In ihrer Aufteilung entsprechen beide den Anforderungen an Gästezimmer für kaiserlichen Besuch: Die Abfolge von Antechambré, Audienzzimmer und Schlafzimmer wird im Südflügel zusätzlich durch das Spiegelkabinett vollendet. Im Nordflügel sind Audienz- und Schlafzimmer zwei kleine Räume zwischengelagert. Darüber hinaus befinden sich im Nordflügel noch zwei weitere Gästezimmer sowie das „Grünlackierte Zimmer“. Dank der großzügigen Abmessungen des Hauses befinden sich hinter den Paradezimmern Dienerschaftsgänge, die das ganze Haus durchziehen und von denen auch früher die Zimmer beheizt wurden. Sieht man sich genauer im Schloss um, so wird man entdecken, dass der Hauptteil der heute zu besichtigenden Inneneinrichtung der Residenz in die Barockzeit fällt (so die Kaiserzimmer, Kaisersaal, Treppenhaus). Aber auch verspieltere Stile sind zu finden, so der Rokoko des Weißen Saales, die ruhigere frühklassizistische Ausgestaltung des Grünlackierten Zimmers oder die von von Seinsheim in klassizistischem Stil umgearbeiteten Ingelheimzimmer, die Kontrapunkte zum überbordenden Barock der Kaiserzimmer, speziell des Spiegelkabinetts bilden.", "section_level": 2}, {"title": "Treppenhaus.", "content": "Die Treppenläufe und Podeste liegen innerhalb eines hohen weiten Saales, eine Idee Enrico Zuccallis für das Neue Schloss Schleißheim das ab 1701 für den Kurfürsten Max Emanuel von Bayern erbaut worden war. Die gewaltige Anlage von Zufahrt und Treppe wird überwölbt von dem größten zusammenhängenden Deckenfresko der Welt (ca. 580 m2), gemalt 1752 bis 1753 von Giovanni Battista Tiepolo aus Venedig, dem berühmtesten Freskenmaler seiner Zeit, sowie seinen Söhnen – insbesondere Giovanni Domenico Tiepolo – und weiteren Helfern. Thema: Die Verherrlichung des Hausherrn, des Fürstbischofs, durch die (damals anerkannten) vier Kontinente. Karl Philipp von Greiffenclau zu Vollrads schwebt in einem Medaillon über Europa als Bewahrer und Förderer der Künste. Er wird von der ganzen Welt gefeiert, die durch vier Frauengestalten (=Kontinente), auf für ihren Kontinent typischen Tieren reitend, symbolisiert wird. Als Stellvertreter der Künste sind Balthasar Neumann (Architektur), Antonio Giuseppe Bossi (Bildhauer/Stuckateur) und Tiepolo (Malerei) selbst auch im Bild vertreten: Neumann auf einer Kanone reitend, eine Anspielung auf seine Stellung als Oberst der Artillerie des fränkischen Kreises. Danach Bossi mit seinem Handwerkszeug zu Füßen über dem rechten Aufgang, sowie zuletzt Tiepolo im Eck zwischen Afrika und Europa, als Beobachter der Künstlerkollegen mit rotem Mantel und weißem Schal gekleidet. Eine Ölskizze für den Fürstbischof vom April 1752 befindet sich heute im Metropolitan Museum, New York. Tiepolo erhielt für das Werk die stattliche Summe von 15.000 Gulden, das entsprach dem 13-fachen Jahresgehalt von Balthasar Neumann. Die Wände sind zurückhaltend weiß in frühklassizistischen Formen stuckiert. So wirkt dieser Raum nicht überladen, und das Deckenfresko kommt bestmöglich zur Geltung. Am Rande: Der Legende nach wurde Balthasar Neumanns Deckenkonstruktion des Treppenhauses wegen ihrer Größe von zeitgenössischen Architekten sehr kritisch beäugt; ein Kollege Neumanns (evtl. Johann Lucas von Hildebrandt) wettete darauf, dass das Gewölbe nach Abnahme des Baugerüsts einstürzen würde. Die Gegenwette Neumanns soll ein Angebot gewesen sein, Kanonen im Vestibül abzufeuern – es werde der Druckwelle schon standhalten. Auch wenn diese Wetten nicht eingelöst wurden, so zeigte sich die Stabilität des Gewölbes beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945, bei der es dem Gewicht des darauf einstürzenden Dachstuhls standhielt.", "section_level": 3}, {"title": "Audienzzimmer.", "content": "Dieser Raum, wie das Venezianische Zimmer eines der drei Paradezimmer gegen Süden, wurde von 1738 bis 1740 ausgestattet und ist das Hauptwerk des Kunstschreiners und Zierratenschnitzers Ferdinand Hundt. Da die gesamte Raumausstattung im Krieg ausgelagert war, sind die vergoldeten Schnitzarbeiten vollständig erhalten geblieben. Die Ornamente der Wandtäfelung, der Türfüllungen und Fensternischen zeigen wie auch die Supraporten, die Spiegeltrumeaux und der Kaminaufsatz eine für die Zeit fortschrittliche Verwendung der freien Rocaille und weiterer Motive. Die Arbeiten gelten in der Residenz als die ersten im neuen Gusto und blieben in ihrer Qualität unerreicht.", "section_level": 3}, {"title": "Weißer Saal.", "content": "Das Hauptwerk des Antonio Bossi in der Würzburger Residenz ist sicher der Weiße Saal, ein in weiß auf lichtgrau gehaltener Raum, der somit den vorausgehenden (Treppenhaus) wie auch den nachfolgenden Raum (Kaisersaal) kontrastiert. Bossi hat hier in einmaliger Weise in etwa neun Monaten von 1744 bis 1745 einen großen Festsaal mit Freihandstuckfiguren ausgeschmückt, wie sie sonst nur noch im Gründamastenen Zimmer im Nordflügel zu bewundern sind. Drachen und Pfaue sind zu bewundern, in den Ecken hat Bossi zu Ehren der ersten zu erwartenden Besucher, des Kaiserpaares Maria Theresia und Franz Stephan, Trophäengruppen postiert. Wie der vorherige Saal, das Treppenhaus, überstand auch dieser Saal den Zweiten Weltkrieg. In den 1980er Jahren wurde der Saal allerdings restauriert und aufgehellt.", "section_level": 3}, {"title": "Kaisersaal.", "content": "Der Kaisersaal ist ein 1737 begonnener und in den Jahren 1752/1753 von Antonio Bossi und Giovanni Battista Tiepolo prachtvoll ausgestalteter Festsaal, in dem die Reichsidee und der Kaiser eindrucksvoll dargestellt werden. Der Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau wählt für die geplanten Fresken – anders als sonst üblich – nicht den aktuellen Kaiser (Franz Stephan I.), sondern den Staufer Friedrich Barbarossa, um die Verbindung des Bistums mit dem Kaiserhaus und die gegenseitige Abhängigkeit von weltlicher und kirchlicher Macht darzustellen. Zur Südseite sieht der Betrachter „Die Trauung Kaiser Barbarossas und der Beatrix von Burgund durch den Würzburger Fürstbischof 1156“, so der offizielle Titel. Hierbei fallen einige Dinge auf: So trägt der Bischof auf dem Bild das schon aus dem Treppenhausfresko bekannte Antlitz des Karl Philipp von Greifenclau-Volraths und nicht das des damaligen Bischofs, Gebhard von Henneberg – ein subtiler Hinweis auf die geistliche Gewalt eines (Fürst-)Bischofs, der hier den Kaiser vor sich knien lässt. Die zum Betrachter gedrehte Mitra mit einem Vogel (Wappentier Greiffenclaus) weist weiter auf den Auftraggeber des Bildes hin. Zuletzt ist auch der Altersunterschied der beiden Ehepartner nicht erkennbar. Nimmt man Barbarossa seine 34 Jahre noch ab, so erkennt man jedoch in Beatrix nicht das 12-jährige Mädchen, das sie zur Hochzeit war. Einen historischen Anspruch hat das Gemälde nicht – wie schon der Titel zeigt, der Bischof war 1156 kein Fürst. Die ganze Szenerie ist historisierend gehalten, die Personen tragen Kleidung des 16. Jahrhunderts. Wichtiger ist vielmehr die Botschaft: Der Würzburger Bischof macht das Fortbestehen des Kaiserhauses und des Reiches möglich. Auf der Gegenseite: „Die Belehnung des Würzburger Bischofs Herold mit dem Herzogtum Franken durch Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Reichstag zu Würzburg 1168“. Die Figuren wiederholen sich, nur haben sich ihren Positionen vertauscht: Nunmehr ist es der Kaiser, der den Bischof vor sich knien hat. Auf diesem zweiten Bild ist Herold von Höchheim bei seiner Erhebung zum Herzog von Franken zu sehen – mit dem Antlitz des Karl Philipp von Greifenclau – der nun zu den Fürsten des Reiches gehört. Ihm ist links im Bild die Urkunde Güldene Freiheit vorbereitet, durch welche die Herrschaft der Fürstbischöfe von Würzburg ihren Anfang nimmt. Neben den Fresken Tiepolos sind die vergoldeten Stuckaturen Antonio Bossis sicher das beeindruckendste Merkmal dieses Raumes, der mit seinem Marmorfußboden, den mit Stuckmarmor verzierten Halbsäulen und den schon erwähnten Fresken Tiepolos eine einmalige Raumeinheit bildet. Auch der Kaisersaal war durch Kriegsschäden weithin durchfeuchtet worden. Restaurierungsarbeiten erfolgten von 1947 bis 1951 und in den 1970er und 1980er Jahren. Sinterflecke und Fehlstellen wurden dabei großzügig retuschiert. Der gesamte Kaisersaal wurde von September 2006 bis Oktober 2008 erneut konserviert und restauriert, dabei konnte sogar noch unversehrte Malerei Tiepolos freigelegt werden. Der Saal wurde am 29. April 2009 durch den bayerischen Finanzminister Georg Fahrenschon wiedereröffnet.", "section_level": 3}, {"title": "Spiegelkabinett.", "content": "Das ursprüngliche Spiegelkabinett wurde in den Jahren 1740 bis 1745 geschaffen. Das Zimmer ist durchgehend mit Spiegeln ausgestattet, ursprünglich gemalt von Schülern des Johann Rudolf Byss, verbunden durch vergoldete Stuckierungen von Antonio Bossi. Diese Spiegel sind im weitesten mit Hinterglasmalereien verziert und der Blick auf diese auch nicht durch damals beliebte orientalische Figurinen verstellt, so dass die Spiegelebene voll hervortritt. Das wohl kostbarste Zimmer der Residenz ist lediglich eine Replik des originalen Spiegelkabinetts – dies schmolz beim Brand der Residenz am 16. März 1945, die Spiegel hatten nicht entfernt werden können. Die Restaurierung begann 1979 und dauerte acht Jahre, während derer ca. 600 Spiegelscheiben neu verziert, die Raumschale neu verputzt und die neuen Stuckaturen mit 2,5 kg Blattgold verziert wurden. Die Techniken hierzu mussten vielfach neu erlernt und entdeckt werden, insbesondere bezüglich des Verzierens der Glasscheiben. Beteiligt hieran war auch der Kunstmaler und Restaurator Wolfgang Lenz.", "section_level": 3}, {"title": "Hofkirche Allerheiligste Dreifaltigkeit.", "content": "Die Hofkirche der Residenz entstand 1732 bis 1743. Nachdem sich Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn von Balthasar Neumann davon überzeugen ließ, die Hofkirche (zugleich Hofpfarrei) im südwestlichen Ecktrakt der Residenz einzurichten, traten die Planungen in eine entscheidende Phase. Neumann, dem das Projekt übertragen wurde, hatte das Problem, die einheitliche Außenerscheinung der Residenz zu bewahren und die Einteilung der Fassade mit ihren Fenstern und Stockwerken zu berücksichtigen. Die linke fensterlose Seite wurde mit Spiegeln versehen, die durch Reflexion des Lichtes wie Fenster wirken. Neumann versuchte sich damit zu helfen, dass er den Raum mit Säulen gliederte, die sowohl die Längen als auch die Höhen der fensterreichen Außenmauer berücksichtigen. Im Eingangsbereich wie im Chor tragen diese Säulen Emporen und bilden Kolonnaden, wodurch die schmale Länge des Raumes entscheidend aufgelockert wird. Obwohl sich der Grundriss mit seinen drei aneinanderfolgenden Ovalrotunden an den Raumkuppeln ablesen lässt, ist er bei der Gestaltung des Raumes kaum mehr wahrzunehmen. Unausgewogenheiten wie die größere Wirkung der Emporensäulen gegenüber den Kuppelsäulen können auf die nachweislichen Eingriffe Hildebrandts zurückgeführt werden. Fantastisch ist die Farbgebung des Raumes in dunklem Rosa und Gold, wobei Wände wie Säulen mit Stuckmarmor verziert sind. Die maximale Gewölbehöhe der Hofkirche beträgt 18,90 m. Die beiden Seitenaltäre malte Tiepolo während seines Aufenthaltes in Würzburg: Auf dem rechten Altarbild ist die Himmelfahrt Mariens dargestellt, links der Sturz des Engels Luzifer. Flankiert werden diese Ölgemälde von Marmorskulpturen Johann Wolfgang van der Auweras: Bei Maria stehen Kaiserin Kunigunde und Kaiser Heinrich II., bei Luzifer der Erzengel Gabriel sowie der Schutzengel Raphael. Auch der vordere Hauptaltar wird begleitet von zwei Marmorskulpturen Auweras, den Hl. Kilian und Burkard. Dahinter schließt eine Arbeit Antonio Bossis den Raum ab: Maria Magdalena und ein Putto beweinen Christus am Kreuz. Der Blick nach oben zeigt weitere Stuckfiguren Bossis, die jedoch für die Ansicht aus der oberen Etage bestimmt sind: Über dem Ölgemälde mit dem Sturz Luzifers sitzen die Caritas (mit Kindern) und die prudentia (mit Buch), ihnen gegenüber die Spes (mit Anker) und die Fides (mit Monstranz). Sie beziehen sich alle auf den oberen Altar, den der Fürstbischof direkt aus seiner Wohnung erreichen konnte: Hier steht Maria auf der Weltkugel, die Schlange zertretend, vor blauem Sternenhimmel – ebenfalls ein Werk aus Stuck von Bossi. Auch eine Immaculata-Statue schuf Bossi für die Hofkirche. Bossi und Johann Rudolf Byss, der mit seinen Schülern Thalhofer und Högler (heute weitgehend kopierte) Deckenmalereien schuf, als Protagonisten der Ausstattung des Hofkirchenraums. Bemerkenswert ist die frühklassizistische Kanzel von Materno Bossi, einem Neffen des Antonio: vier Köpfe mit typischen Kopfbedeckungen stellen die vier Kontinente dar, zu denen das hier verkündete Wort Gottes reichen soll.", "section_level": 3}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel der Hofkirche wurde 1966 durch die Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co. (Öttingen) erbaut. Das Instrument steht in einem Seitengang auf der Empore und ist aus dem Kirchenschiff kaum sichtbar. Im Zuge der Renovierung der Hofkirche wurde das Instrument durch den Orgelbauer Werner Mann (Mainbernheim) um ein Manualwerk (Hauptwerk) und zwei weitere Register erweitert und teilweise umdisponiert. Außerdem wurden die Koppeln angepasst. Das Instrument hat nun 26 Register auf drei Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.", "section_level": 4}, {"title": "Hofgarten.", "content": "Die Anlage des Gartens war – wie auch der Residenzbau selbst – durch die bestehende barocke Stadtmauer begrenzt. Bereits Balthasar Neumann hatte die Idee, diese Bastion mit in die Gartengestaltung einzubeziehen und bis heute lädt sie zum Spazieren mit wunderbarem Blick über Garten, Schloss und Teile der Stadt ein. Zu dieser hohen Befestigungsmauer führen symmetrisch zwei rahmende Rampen- und Treppenanlagen hinauf, wobei auf halber Höhe eine Terrasse eingefügt wurde. Dieser Ostgarten ist auf den Ausgang aus dem Gartensaal im Mittelbau der Residenz angelegt; von hier ausgehend erläuterte ehemals der Hausherr seine Pflanzen- und Skulpturen-Schätze. Heute blühen hier hunderte von alten Rosensorten, früher waren es beschnittene Obstbäume. Geblieben sind die anschließenden Laubengänge, welche einmalig aus Kornelkirschen und Lärchen geformt sind und zwischen denen sich zwölf der berühmten Putten von Johann Peter Wagner tummeln. Von ihm stammen auch die zahlreichen Kanapees, Vasen, Pflanzschalen sowie weitere Putten, Savoyardenknaben und Figuren auf den Treppen und der Bastion. Südlich der Residenz schließt sich ein flacher rechteckiger Garten an, der von der Orangerie abgeschlossen wird. Diesen hatte der Fürstbischof aus seiner Wohnung – zu der u. a. der Toscanasaal gehörte – im Blick. Hier schmücken große Figurengruppen Wagners die Rasenflächen, sorgen Faune, Pane und Allegorien der Jahreszeiten unter mächtigen Eibenbäumen in Kegelform für Überraschungen. Hinter der Orangerie wurde der ehem. Küchengarten rekonstruiert, in dem wieder alte Apfel- und Birnensorten sowie Beerensorten wachsen, wobei die Beete von niedrigen Kräuter- und Lavendelhecken eingerahmt sind. Es gibt noch einen Englischen Garten, dessen gewundene Wege durch vielfältige Flora führt. Weitere Eingänge zu diesem Hofgarten, z. B. neben der Hofkirche oder am Rennweg zieren mit Blüten geschmiedete Gitter des Tirolers Johann Georg Oegg, des Königs der Schmiede aus der Zeit des Rokoko.", "section_level": 3}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Die Residenz ist neben anderen historischen Bauwerken von Würzburg in einer Collage auf dem 50-Mark-Schein der letzten Serie der D-Mark-Banknoten, links neben dem Porträt des Baumeisters Balthasar Neumann, zu sehen. (Weitere Bauwerke der Collage sind das alte Rathaus, die Festung Marienberg, die Schönbornkapelle am Dom, das Stift Haug, das Holztor und die Alte Mainbrücke.) Auf der Rückseite der Banknote bildet das Treppenhaus der Residenz zusammen mit der Abteikirche Neresheim das Hauptmotiv.", "section_level": 2}, {"title": "Kunst über die Würzburger Residenz.", "content": "Der Würzburger Künstler Hans-Peter Porzner (* 1958) stellte im Martin von Wagner Museum, das sich im Südflügel der Würzburger Residenz befindet, 2004–2006 die Architekturskulptur „Das Museum für Moderne Kunst München präsentiert die Würzburger Residenz“ aus. Der Künstler fragt nach dem Zusammenhang der Würzburger Residenz und greift auf unterschiedliche Interpretationen von Erich Hubala, Stefan Kummer und Peter Stephan zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Würzburger Residenz ist ein barocker Residenzbau am Rande der Innenstadt von Würzburg, der 1720 begonnen wurde und bis 1744 vollendet war. Die Innenausstattung der ehemaligen, in der Schönbornzeit unter der Regie von Balthasar Neumann entstandenen, Residenz wurde im Jahr 1781 fertiggestellt.", "tgt_summary": "维尔茨堡宫()是一座巴洛克建筑,座落在德国维尔茨堡市中心。", "id": 1371105} {"src_title": "Handelsmarke", "tgt_title": "自有品牌", "src_document": [{"title": "Beweggründe.", "content": "Handelsmarken lohnen sich für Handelsunternehmen aus mehreren Gründen: Die Handelsmarken werden nicht von Mitbewerbern angeboten, so dass die Eigenmarken führenden Handelsunternehmen insoweit aufgrund fehlender Vergleichbarkeit freier in der Gestaltung ihrer Preispolitik sind. Handelsunternehmen nutzen folgende Einflussfaktoren, um sich im Wettbewerb zu differenzieren: Qualität der Ware, Verpackungsinhalte, Verpackungsgestaltung und Listenverkaufspreis (LVP). Die Wareneinstandspreise für Handelsmarken fallen grundsätzlich niedriger aus als für aufwändig beworbene Herstellermarken, sodass ihre Verkaufspreise selbst bei gleicher Kalkulation unter den Verkaufspreisen von Herstellermarken liegen und eine \"besondere Preisleistung\" des Handelsunternehmens signalisieren können. Das Eigenmarken führende Handelsunternehmen kann diese bei verschiedenen Herstellern beziehen, die untereinander im Wettbewerb stehen; daher können Exklusivverträge über Handelsmarken mit dem günstigsten Produzenten abgeschlossen werden. Einige wenige Handelsunternehmen haben auch eigene Produktionsstätten. Manchmal sind Handelsmarken völlig oder weitgehend identisch oder baugleich mit anderen Markenwaren (Herstellermarken). Mit zunehmender Bekanntheit der günstigen Qualitäts-Preis-Relation von Handelsmarken ist auch die Chance für den Handel gewachsen, dem Selbstwertgefühl der Kunden zu entsprechen, die das Preis-Leistungs-Verhältnis bei verschiedenen Markenwaren rational einzuordnen gelernt haben. Die entscheidenden Motive für die Führung von Handelsmarken sind: In der wissenschaftlichen Literatur werden weitere, weniger offensichtliche Gründe für das Führen von Eigenmarken bzw. die Förderung des Eigenmarkenverkaufs genannt. Beispielsweise profitieren Unternehmen mit vertikal integrierter Lieferkette (Supply Chain) von hohen und stabilen Eigenmarkenverkäufen durch Skaleneffekte in der Produktion sowie die Auslastungsoptimierung der konzerneigenen Zulieferbetriebe. In den Jahren nach der Euro-Einführung (1. Januar 2002) schnellte der Marktanteil von Handelsmarken empor: er stieg von 28 Prozent (2001) auf 41,3 Prozent (2008). Die gefühlte Teuerung nach der Euro-Einführung veranlasste viele Konsumenten zum Wechsel; 2008 waren es wohl einige Preissteigerungen bei Milchprodukten und anderen Lebensmitteln. Auch die bei vielen Arbeitnehmern stagnierenden oder leicht sinkenden Reallöhne können ein Faktor sein. Seitdem setzen die Discounter verstärkt auf Premium-Handelsmarken (= Handelsmarken, unter denen Premium-Qualität versprochen wird).", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Ursprünglich erfüllte jede Marke drei Funktionen: 1. Identifizierungsfunktion (Wiedererkennung und Unterscheidbarkeit), 2. Herkunftsbestimmungsfunktion (\"Visitenkarte\" für den Markeneigner), 3. Unterstützungsfunktion (Werbe- und Imagepolitik). Mit zunehmender Verfeinerung des Markenwesen und der Emanzipation der Handelsmarke fort von der Kopie- oder Anhängemarke sind für sie neue Funktionen hinzugetreten. Der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Otto Schenk unterscheidet acht spezifische Funktionen der Handelsmarke:", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zu Herstellermarken.", "content": "Handelsmarken stehen in Konkurrenz zu Herstellermarken. Beide sind Markenwaren, d. h. mit dem Rechtsschutz eines Markenzeichens, der Marke, ausgestattete Konsumgüter. „Herstellermarken und Handelsmarken unterscheiden sich prinzipiell weder nach Qualität noch nach bestimmten Produkteigenschaften, sondern lediglich durch die jeweilige Markeneignerschaft und durch die Disposition über die Gestaltung der Marke.“ Handelsmarken sind ein wirksames Instrument zur Kundenbindung an Einkaufsstandorte beziehungsweise Handelsketten. Sie sind häufig im unteren und mittleren Preis- beziehungsweise Qualitätssegment angesiedelt. Durch den Wettbewerb im deutschen Einzelhandel werden vergleichbare Artikel verschiedener Handelsmarken (ausgenommen der „Premiummarken“) von Lebensmitteleinzelhändlern und Drogerien in aller Regel zum gleichen Preis und in der gleichen Packungsgröße verkauft, sofern es sich nicht um Sonderangebote handelt. Insbesondere in Deutschland werden Handelsmarken vermehrt auch als Instrument zur Preisdifferenzierung, Profilierung und strategischen Marktpositionierung eingesetzt. Die Differenzierung hat vor allem bei den Handelsmarken zu neuartigen Erscheinungsformen geführt (Gattungsmarken oder no names, Premiummarken, Sortimentsmarken, Dachmarken). Auch entstehen im Rahmen vertikaler Kooperationen, etwa beim selektiven Vertrieb, Misch- oder Hybridformen. Bei unabhängigen Tests der Stiftung Warentest wurde seit Jahrzehnten immer wieder festgestellt, dass es zahlreiche Baugleichheiten von Hersteller- und Handelsmarken gibt und dass keine der beiden Kategorien grundsätzlich qualitativ überlegen ist. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis liegen meist Handelsmarken vorne (überdurchschnittliche Qualität zu unterdurchschnittlichem Preis). Einige Handelsmarken, z. B. \"Elite\" oder \"Mibell\" waren früher Herstellermarken, die später von Handelsketten gekauft/übernommen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Laut einem Forschungsbericht der Fernuniversität Hagen aus dem Jahr 2009 bewirke die zunehmende Verbreitung von Handelsmarken folgendes: Die Schlussfolgerungen, somit sei kein positiver Effekt aus Sicht der Verbraucher zu erwarten, weder in Bezug auf das Preisniveau noch auf die Artikelvielfalt, des Weiteren bestünden negative Auswirkungen auf die Gesamtumsätze, sind allerdings ihrerseits kritisch zu beurteilen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Handelsmarke (auch Eigenmarke) bezeichnet man Produkte und Produktreihen (Markenwaren), deren Markenzeichen sich in der Inhaberschaft eines Handelsunternehmens bzw. einer Handelsorganisation befinden. Bei kleineren Betrieben ist auch von einer Hausmarke die Rede. Sie werden in der Regel nur in eigenen Betrieben des Markeneigners oder in den einer Verbundgruppe des Handels angeschlossenen Einzelhandelsbetrieben abgesetzt.", "tgt_summary": "自有品牌(英语:Private Brand)是指物流集团的成员(通常为大型连锁零售商),以自身的销售能力为支援,与制造商签约大量进货,或与制造商合作自行开发商品,并在上面放置商店自有商标的商品,通常是该商店的专用和独家商品。", "id": 2860184} {"src_title": "Tundra", "tgt_title": "凍原", "src_document": [{"title": "Verbreitung und Zustand.", "content": "Die nördliche (arktische) Vegetationszone der Tundra reicht jenseits der polaren Waldgrenze in ihrer maximalen Ausdehnung etwa von 80° nördlicher Breite (auf der Insel Spitzbergen) bis 55° (an der James Bay in Kanada). Die südliche (antarktische) Zone erstreckt sich von 70° südlicher Breite (in Palmerland auf der antarktischen Halbinsel) bis etwa 45° (auf den Crozetinseln im Indischen Ozean). Aufgrund der wenigen subpolaren Landgebiete in der Süd-Hemisphäre macht die Tundra dort nur einen winzigen Bruchteil der gesamten Flächen aus. „Echte“ Tundra findet sich dort nur sehr begrenzt an den Rändern von Antarktika und auf einigen subantarktischen Inseln. Die subpolaren Wiesen- und Moorgebiete Süd-Patagoniens (die auch als „Magellan-Tundra“ bezeichnet werden), die Zwergstrauchheiden der Falkland-Inseln und die subantarktischen Wiesen der Crozet- und Kerguelen-Inseln im Indischen Ozean und der Macquarieinsel im Südpazifik weichen mit einem milderen Klima und fehlenden Permafrostböden deutlich vom typischen Tundrenklima ab, obwohl die Vegetation durchaus tundraähnlichen Charakter hat. Die Zuordnung der Vegetation ist daher in der Literatur uneinheitlich. Ähnliche klimatische Verhältnisse bedingen auch in Südalaska und auf der Aleuten-Inselkette eine subpolare Wiesen- und Heidevegetation, die demnach keine „echte“ Tundra ist. Die Tundren gehen polwärts in die Zone der Eis- und Kältewüsten und Richtung Äquator (auf der Nordhalbkugel) in die Waldtundren über. An die tundraähnlichen Moore Patagoniens schließt sich gemäßigter Regenwald an. Die nicht zonalen Bergtundren, Matten und Heiden kommen weltweit in nahezu allen Hochgebirgen oberhalb der Waldgrenze vor. Die größten unzerstörten Tundren der Erde liegen im Nunavut-Territorium und im Norden Labradors in Kanada. Auch im hohen Norden Eurasiens finden sich sehr bedeutende Flächen. Bezogen auf die potentielle natürliche Vegetation sind heute ca. 5 % der irdischen Landoberfläche Tundren. Tatsächlich sind Anfang des 3. Jahrtausends über 60 % davon in einem weitgehend unbeeinflussten, natürlichen Zustand. Diese Gebiete sind nahezu unbesiedelt. Rund 20 % sind noch naturnah und relativ gering beeinflusst. Diese Flächen sind allerdings zumeist stark fragmentiert und befinden sich durchweg im Wandel (entweder durch eine stetige Überführung in Nutzflächen oder durch Raubbau). Bei unter 20 % wurde die ursprüngliche Vegetationsdecke intensiv verändert und durch anthropogene Landschaften überprägt. In diesen Gebieten sind naturnahe Tundra-Landschaften höchstens noch in kleinen Relikten anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Charakteristik.", "content": "Die Tundra ist das Ergebnis eines hohen Selektionsdrucks durch lebensfeindliche Umweltbedingungen: Das Pflanzenwachstum wird vor allem durch die extremen klimatischen Bedingungen sowie (in der Regel) durch den Permafrostboden beeinflusst. Im Sommer kommt es durch die Staunässe über gefrorenem Untergrund zu sehr großen temporären Feuchtgebieten. Dieses Wechselspiel aus Frost und Nässe ist zudem die Ursache für die verschiedenartigen Moore und Bodenstrukturen in den Tundralandschaften. Die Gewächse der Tundra zeichnen sich durch niedrige Wuchsformen und große Frostunempfindlichkeit aus. Bestandsbildende Pflanzen sind Moose und Flechten, Gräser, alpine Kräuter und sommergrüne Zwergsträucher. Die Zweige dieser Sträucher bleiben vielfach dicht am Boden (Spalierwuchs), je rauer das Mikroklima an ihrem Standort ist.", "section_level": 1}, {"title": "Klimatische Voraussetzungen.", "content": "Die Tundren der Erde liegen in der subpolaren Klimazone und sind damit in der Regel durch sehr kalte Klimata mit langen, kalten Wintern und kurzen, kühlen Sommern gekennzeichnet. Im kältesten Monat sinken die Durchschnittstemperaturen unter −17 bis −40 °C. In Feuerland und Patagonien bleiben die Temperaturen in Gefrierpunktnähe, während sie in den Bergtundren Sibiriens auch deutlich unter −40 °C fallen können. In den „echten“ Tundren liegt acht bis elf Monate Schnee. Der wärmste Monat liegt zwischen −6 und 6 °C in den polaren Tundren und deutlich über dem Gefrierpunkt bis zu 16 °C in den Bergtundren wärmerer Breiten. Doch auch in den hohen Breiten sind Maximaltemperaturen von 25 °C möglich. Das langjährige Temperaturmittel liegt in den Polartundren bei ±0 bis −18 °C im Schnitt, während es in den anderen Gebieten nach oben auf 7 °C und nach unten bis auf −22 °C abweichen kann. Für die polaren Tundren kommt zudem eine für das Pflanzenwachstum erschwerende sehr geringe Sonneneinstrahlung hinzu, die allerdings im Hochsommer durch die Mitternachtssonne z. T. kompensiert wird. Mit Durchschnittswerten unter 200 bis 600 mm sind die Jahressummen der Niederschläge niedrig bis moderat. In den ozeanischen Gebirgen werden auch Werte von über 1500 mm gemessen. Da sie vorwiegend als Schnee fallen, wird das Klima auch als \"nival\" bezeichnet. Die lange Frostperiode und die niedrigen Temperaturen führen zu einer geringen Verdunstungsrate, so dass der Wasserhaushalt am Erdboden trotz der geringen Niederschlagsmengen \"vollhumid\" (sehr feucht) ist. Die Vegetationsperiode ist mit 30–90 Tagen kurz bis sehr kurz. Dies führt allerdings dazu, dass die Blütezeit vieler Pflanzen, die anderswo zu unterschiedlichen Zeiten stattfindet, im Tundrenklima gleichzeitig eintrifft. Nach der effektiven Klimaklassifikation von Köppen / Geiger spricht man bei den vorgenannten Bedingungen vom sogenannten Tundrenklima (Kürzel: ET).", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Kennzeichen.", "content": "Die meisten Böden in den Tundren gehören zu den Permafrostböden. Sind es organische Böden, also insbesondere die aus Moostorfen bestehenden Tundramoore, so gehören sie gemäß dem internationalen Bodenklassifikationssystem World Reference Base for Soil Resources (WRB) zu den Histosolen. (Auch Moore ohne Permafrost gehören zu den Histosolen, doch sind diese in der Tundra selten.) Sind die Permafrostböden Mineralböden, z. B. in felsigem oder sandigem Gelände, so werden sie Cryosole genannt. In weitaus geringerer Ausdehnung finden sich zudem unter Alaskas und Nordeuropas Bergtundren Leptosole. Das sind flachgründige Böden auf Festgestein oder sehr skelettreiche Böden. Es fällt nur sehr wenig Bodenstreu an, und die Zersetzung verläuft sehr langsam. Dies ist die Ursache für eine enorme Anhäufung (Akkumulation) von Rohhumus in den ebenen Tundren und für sehr große, recht einheitliche Ökosysteme. Auf flachgründigen Hängen kommt es zudem häufig zum Fließen des Bodens (Solifluktion). Ausgesprochen typisch für die hochpolaren Tundralandschaften ist das unruhige Bodenrelief, das häufig durch Kuppen und Mulden oder netz- bzw. ringartig angeordnete Wälle gekennzeichnet ist. Es handelt sich dabei entweder um polare Moortypen (Aapamoore, Polygonmoore), um Palsas oder Pingos oder in trockeneren Bereichen um sogenannte Frostmusterböden. Im Wesentlichen führt das Auf- und Abtauen des Bodens über dem Permafrost zu diesen ungewöhnlichen Strukturen. Durch die vorgenannten abiotischen Faktoren ist die vorhandene Menge an Biomasse sehr niedrig (25–30 t/ha Trockenmasse). Pro Jahr entstehen fünf bis sechs t/ha neu.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nordhalbkugel.", "content": "Nur 0,4 % aller Gefäßpflanzen der Erde leben in der Arktis. In den meisten Gebieten wird die gesamte Vegetation (teilweise bis über 90 %) von weniger als 10 Arten gestellt. Zudem ist die Verbreitung fast aller dort lebenden Arten \"nicht\" auf die Tundra beschränkt. Die Pflanzendichte und -vielfalt nimmt polwärts ab. Folgende Gewächse sind typisch für die Tundra: Moose, Flechten; großflächig Sauergräser, deutlich weniger Süßgräser; Bärlappgewächse, Zwerg-Birke, Bleiwurzgewächse, Farne, Germergewächse, Glockenblumengewächse, Hahnenfußgewächse, Heidekrautgewächse, Knöterichgewächse, Korbblütler, Kreuzblütengewächse, Mohngewächse, Nachtkerzengewächse, Nelkengewächse, Raublattgewächse, Rosengewächse, Schachtelhalme, Schmetterlingsblütler, Sommerwurzgewächse, Steinbrechgewächse, Wasserschlauchgewächse, Wegerichgewächse, strauchförmige und zwergwüchsige Weidengewächse.", "section_level": 3}, {"title": "Südhalbkugel.", "content": "Bevor der Mensch eine Handvoll Neophyten einschleppte, wuchsen in der gesamten Antarktis nur zwei Blütenpflanzen: die Antarktische Schmiele (\"Deschampsia antarctica\") und das Nelkengewächs Antarktische Perlwurz (\"Colobanthus quitensis\"). Der weitaus größte Teil der antarktischen Tundra wird von Moosen und Flechten gebildet. Auch die anderen Gebiete der sub-\"ant\"arktischen Tundra (vor allem Feuerland, Falklandinseln, Südgeorgien, Kerguelen, Crozetinseln) weisen wesentlich weniger Zwergsträucher und insgesamt eine viel geringere Artenvielfalt als die sub-arktische Tundra auf.", "section_level": 3}, {"title": "Fauna.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nordhalbkugel.", "content": "Folgende Säugetiere sind typische Bewohner der polaren Tundra: Eisbär, Moschusochse, Polarfuchs und Polarwolf. Bis in die Waldtundren verbreitet sind (Russischer) Tundrawolf, Polarhase und Schneehase. Von der Tundra bis in die borealen Nadelwälder sind folgende Säugetiere verbreitet: Lemming, Braunbär, verschiedene Unterarten des Wolfes (Mackenzie-Wolf, eurasischer Wolf), Vielfraß und Rentier (in Nordamerika \"Karibu\" genannt). Typisch für die Tundren und Hochlandsteppen der Gebirge Zentralasiens sind der Yak und der Schneeleopard. Typische Tundravögel sind: Enten, Falken, Gänse, Gänsesäger, Regenpfeifer, Kolkrabe, Kraniche, Küstenseeschwalbe, Möwen und Raubmöwen, Raufußbussard, Schneeammer, Schnee-Eule, Schneehuhn, Spornammer, Steinadler, Steinwälzer, Strandläufer, Taucherarten, verschiedene Vogelfamilien: Lappentaucher (Podicipedidae), Seetaucher (Gaviidae), Tundraschwan", "section_level": 3}, {"title": "Südhalbkugel.", "content": "Die Tierwelt der subantarktischen Tundren ist ebenfalls deutlich artenärmer als die der Arktis. Alle größeren landlebenden Tiere der Antarktis sind Vögel, vor allem Pinguine, Sturmvögel und Scheidenschnäbel. Nur in der Magellan-Tundra Feuerlands kommen einige wenige Säugetiere wie das Guanako, der Andenschakal oder Kammratten vor. Auf den Falklandinseln lebte ein einziges heimisches Land-Säugetier, der Falklandfuchs, der im 19. Jahrhundert ausgerottet wurde. Auf vielen subantarktischen Inseln wurden u. a. Kaninchen, Ratten, Hunde und Katzen eingeführt, die z. T. der einheimischen Tierwelt großen Schaden zufügen. Bewusst angesiedelt wurde das Rentier in Südgeorgien, auf den Kerguelen und auf Feuerland. Die rund 3000 Tiere zählende Population in Südgeorgien wird von 2011 bis 2015 wieder komplett ausgerottet, um weitere Schäden an der empfindlichen Tundravegetation zu verhindern.", "section_level": 3}, {"title": "Indigene Bewohner.", "content": "Die polaren und subpolaren Gebiete zählen zu den am dünnsten besiedelten Landschaften der Erde, obgleich der Mensch bereits während der letzten Eiszeit in die Arktis vordrang. In den naturnah verbliebenen Tundren leben auch heute noch indigene Völker, deren Leben seit jeher von den Eigenarten ihres Landes geprägt wurde und die auch heute noch von weitgehend intakten ökologischen Verhältnissen ihrer angestammten Heimat abhängig sind. Die folgende Auswahl berücksichtigt daher nur solche Völker, bei denen zumindest einige Bevölkerungsteile noch nicht gänzlich die moderne westliche Kultur übernommen haben, deren Wirtschaftsweisen überwiegend extensiv und traditionell nachhaltig geprägt sind und bei denen die kulturelle Identität immer noch eine große – oftmals spirituell verankerte – Verbundenheit mit ihrem natürlichen Lebensraum enthält. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die ursprüngliche „naturnahe“ Lebensweise aller dieser Menschen durch zunehmende Technisierung, veränderte Abhängigkeiten durch den Einfluss des westlichen Lebensstils oder durch verschiedenartige Assimilationspolitik und durch abnehmende überlieferte Kenntnisse bereits stark verändert hat. Es gibt zwar viele erfolgversprechende Ansätze zur Bewahrung oder Wiederbelebung der Traditionen. Dies bezieht sich jedoch meistens auf Sprache, Materialkultur, Brauchtum oder Religion. Nur in wenigen Fällen haben diese Bestrebungen einen kulturökologischen Hintergrund, um den Erhalt der traditionellen Wirtschaftsweisen in der Tundra zu fördern. Die Urbevölkerung der eurasischen Tundren sind (von West nach Ost) die Sámi der fennoskandischen Fjäll-Gebiete, die Nenzen, Nganasanen, Ewenken – die alle zum Kulturareal „Sibirien“ gerechnet werden; sowie die Jukagiren, Tschuktschen und Korjaken die das Kulturareal „Paläo-Sibirien“ bilden. Die nordeurasischen Tundrenvölker waren früher zum größten Teil Rentier-Nomaden. Auch heute spielt die Rentierhaltung bei den meisten der genannten Völker eine mehr oder weniger große Rolle. Die Nenzen konnten ihre traditionell-angepasste Lebensweise bislang am besten bewahren. Die Ureinwohner der großen Tundren Nordamerikas und Grönlands sind die Eskimo-Völker \"(Kulturareal „Arktis“)\" – darunter die Inuit –, die zum Teil heute noch von der Jagd (vor allem auf Meeressäuger) leben. In den Bergtundren Alaskas und Kanadas jagen zudem einige athabaskische Indianerstämme, allen voran die Kutchin, die nach wie vor primär vom Karibu leben. Das Wohngebiet dieses Stammes liegt jedoch in der Waldtundra. Beim Großteil der genannten Ethnien ist das Jagen und Sammeln nur noch ein Nebenerwerb. Die indigenen Bewohner der subpolaren, tundraähnlichen Gebiete Südalaskas sind die Aleuten. Die ersten gesicherten längerfristigen Besiedler der isländischen Tundra waren norwegische Wikinger.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung, Entwicklung, Gefährdung und Naturschutz.", "content": "Landwirtschaftlicher Anbau ist in der Tundra aufgrund des Klimas nicht möglich. Seit jeher ist die großflächige Nutzung daher auf die mobile Rentier-Weidewirtschaft beschränkt: Früher ausschließlich nomadisch, heute häufig halbnomadisch und unter Einsatz moderner Methoden. Insbesondere in Nordeuropa, aber auch in Teilen Nordrusslands, geht der Anteil der Rentierhaltung in Subsistenzwirtschaft zugunsten der marktorientierten Tierproduktion stetig zurück. Der entstehende wirtschaftliche Wettbewerb führt vielfach zu einer Vergrößerung der Herden mit der Gefahr der Überweidung. Normalerweise sind ein bis sieben Rentiere auf einen Quadratkilometer die Grenze, die jedoch heute oft überschritten wird. Unter den Tundraböden liegen reichhaltige Bodenschätze, deren Förderung abgesehen von Erdöl und Erdgas angesichts der enormen Größe der Gebiete als „punktuell“ bezeichnet werden kann. Die Gas- und Erdölförderung – z. B. an der Küste Nordalaskas (Prudhoe-Bay-Ölfeld) oder in Nordsibirien (Gasfeld Urengoi) – ist hingegen mit großflächigen Störungen und weitreichenden Risiken für die empfindlichen Ökosysteme verbunden. Böden und Vegetation sind so empfindlich, dass sich bereits scheinbar geringfügige Verwundungen durch die klimatischen Bedingungen im Laufe der Zeit immer stärker ausprägen (sog. Thermokarst). In der gesamten Antarktis darf vorläufig bis 2048 im Rahmen des „Weltparks Antarktis“ keine Rohstoffförderung stattfinden. Die globale Luftverschmutzung hat in einigen Tundragebieten zur Versauerung von Gewässern und zur Schädigung der empfindlichen Flechten geführt, die eine wesentliche Nahrungsquelle für viele Tiere sind. Die vom Menschen verursachte Ausdünnung der Ozonschicht führt zu einer verstärkten Ultraviolettstrahlung, die wiederum zu einer direkten Schädigung von Pflanzen und Tieren führen kann. Die größte Gefahr für die Tundra resultiert aus der globalen Erwärmung, die in den hohen Breiten des Nordens deutlich über dem Durchschnitt liegt. Die Tundra wird verbuschen und schließlich – wenn auch mit einer großen zeitlichen Verzögerung – zu Wald werden, so dass dieser Vegetationstyp mitsamt seinen typischen Bewohnern eines Tages nahezu komplett verschwinden wird. Schon heute führt das Auftauen der Permafrostböden zu erheblichen Schäden an der Natur, aber auch an Straßen und Gebäuden. Möglicherweise werden dabei im Laufe der Zeit große Mengen Methan freigesetzt, die die Erwärmung nochmals drastisch beschleunigen könnten. Immer häufiger kann man beobachten, dass die Rentierherden an den Folgen der Erwärmung leiden. Warme Wetterphasen im Sommer, die zu einer geschwächten Immunabwehr führen, sind dabei noch das geringere Problem. Tauwetter im Winter führt dazu, dass sich anschließend eine Eisschicht auf der Vegetation bildet, die den Tieren den Zugang zu ihrer Nahrung erheblich erschwert. Die Artenvielfalt (und die darüber hinausgehende Biodiversität) der Tundra ist sehr niedrig (600–1000 Arten pro ha). Nach Angaben der IUCN standen 2003 ca. 15 % der Gesamtfläche unter Schutz. Davon wiederum entfallen rund 74 % auf Nordamerika. Die in der Infobox genannten exemplarischen Großschutzgebiete enthalten jeweils einen größtmöglichen Anteil des Vegetationstyps Tundra. Zudem handelt es sich ausschließlich um Gebiete, bei denen die Erhaltung (oder Wiederherstellung) eines möglichst unbeeinflussten Naturzustandes vorrangig ist und die im internationalen Vergleich als streng geschützt betrachtet werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Untergliederung.", "content": "Der globale Vegetationstyp Tundra muss als Oberbegriff für eine Vielzahl kleinerer Pflanzenformationen, Biome und Ökoregionen gesehen werden, die bis auf die Ebene der Biotope in einer unterschiedlichen Anzahl von Stufen weiter untergliedert werden können:", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Einteilung nach Pflanzenformationen.", "content": "Nach ähnlichen Erscheinungsbildern – und demnach im Wesentlichen \"ohne\" Betrachtung des konkreten Arteninventares –, lassen sich die Tundren wie folgt weiter untergliedern: \"(Diese Gliederung basiert auf den Bezeichnungen von Josef Schmithüsen)\"", "section_level": 2}, {"title": "Einteilung nach Biomen/Ökoregionen.", "content": "Bei der weiteren Untergliederung gelangt man von der globalen Betrachtung auf die Maßstabsebene der Regionen. Auf dieser Ebene werden vorrangig gesamte Ökosysteme betrachtet und nicht nur die Vegetation. Man spricht dabei von den Biomen und/oder Ökoregionen.", "section_level": 2}, {"title": "WWF-Ökoregionen.", "content": "Die Umweltstiftung WWF USA hat eine beispielhafte weltweite Klassifizierung nach Ökoregionen vorgenommen. Die Abgrenzungen dieser Regionen beruhen auf einer Kombination verschiedener biogeographischer Konzepte. Sie sind für die Zwecke und Ziele des Naturschutzes besonders gut geeignet. Der Begriff Tundra wird nach den WWF-Kategorien für eines von 14 Haupt-Biomen („Major habitat types“) verwendet, dem in etwa das Polare Zonobiom entspricht. Im Sinne dieser Haupt-Biome wird die Kältewüste zur Tundra gerechnet, die azonalen Bergtundren jedoch nicht. 37 Ökoregionen („Ecoregions“) untergliedern dieses Haupt-Biom.", "section_level": 3}], "src_summary": "Tundra (auch Kältesteppe) ist ein Begriff aus der Geographie und bezeichnet verallgemeinernd einen bestimmten Landschaftstyp der globalen Maßstabsebene.", "tgt_summary": "冻原(又称为苔原),生物群系的一种,包括极圈冻原、高山冻原生态系两类。", "id": 3051058} {"src_title": "Pius XI.", "tgt_title": "庇護十一世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis zum Pontifikat.", "content": "Der Theologe Achille Ratti studierte seit seinem zehnten Lebensjahr im Erzbischöflichen Seminar von Mailand und wurde von dem damaligen Erzbischof Luigi Nazari di Calabiana gefördert. Er wurde am 20. Dezember 1879 zum Priester geweiht und als dreifach promovierter Gelehrter (Dr. jur., Dr. theol. und Dr. phil.) 1882 zum Professor in Mailand berufen. Während der Zeit in Mailand war Ratti auch aktiver Bergsteiger und stand unter anderem auf dem Mont Blanc, dem Matterhorn und der Dufourspitze. 1888 wurde er Bibliothekar an der Biblioteca Ambrosiana in Mailand und im Jahr 1907 deren Präfekt, aber schon 1911 von Papst Pius X. nach Rom berufen. Dort wurde er im Februar 1912 Vizepräfekt und am 1. September 1914 Präfekt der Vatikanischen Bibliothek. Im Jahr 1918 ernannte ihn Papst Benedikt XV. (trotz fehlender diplomatischer Erfahrung) zum Apostolischen Visitator im Regentschaftskönigreich Polen, dann 1919 zum apostolischen Nuntius in Warschau und Titularerzbischof von Naupactus. Die Bischofsweihe erfolgte in Warschau. Als einziger akkreditierter Diplomat blieb der Nuntius in der polnischen Hauptstadt während der drohenden Belagerung durch die Rote Armee im Polnisch-Sowjetischen Krieg. Er gewann dadurch große Achtung unter Diplomaten und die Liebe der Polen. 1920 wurde Ratti zusätzlich Päpstlicher Kommissar für die Abstimmungsgebiete Oberschlesien, Ostpreußen und Westpreußen. In dieser Funktion verärgerte seine Objektivität sowohl die deutsche als auch die polnische Seite, so dass er im Juni 1921 abberufen wurde, um Erzbischof von Mailand und kurz darauf Kardinal mit der Titelkirche \"Santi Silvestro e Martino ai Monti\" zu werden. Nach dem überraschenden Tod des Papstes wurde der Mailänder Kardinal bereits am 6. Februar 1922 nach viertägigem Konklave im 14. Wahlgang zum Papst gewählt und am 12. Februar 1922 gekrönt. Im Konklave standen sich, wie so oft im Kardinalskollegium in der jüngeren Papstgeschichte, fromme Eiferer (\"„zelanti“\", insbesondere Merry del Val) und eher diplomatische „Politiker“ (\"„politicanti“\", insbesondere Pietro Gasparri) gegenüber. Die eindrucksvolle Persönlichkeit des Kardinals Ratti überzeugte dann beide Seiten, insbesondere die Gruppe um den bisherigen Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri, die Rattis Wahl zu Papst Pius XI. vorantrieb. Durch Indiskretionen hat die Kirchengeschichtsforschung von diesem Konklave genaue Aufzeichnungen zur Verfügung, wie auch über das Konklave von 1914.", "section_level": 2}, {"title": "Pontifikat.", "content": "Mit seiner Antrittsenzyklika \"Ubi arcano Dei\" vom 23. Dezember 1922 verkündete der neue Papst sein Programm: \"pax christi in regno christi\", der Friede Christi im Reich Christi. Er machte sich ausdrücklich die pastoralen und politischen Anliegen seiner beiden Vorgänger zu eigen, verurteilte den „sozialen Modernismus“ und entwickelte positive Leitlinien für eine friedfertige Gesellschaftsordnung auf dem Fundament der katholischen Religion. Unter Pius XI. gelang die Lösung der „Römischen Frage“ nach der Souveränität des Kirchenstaates. Am 11. Februar 1929 schloss er mit Benito Mussolini die Lateranverträge, durch welche die Vatikanstadt die Unabhängigkeit erlangte. Außerdem wurde in den Lateranverträgen auch der Katholizismus zur Staatsreligion erklärt (bis 1984), Religionsunterricht obligatorisch und antikirchliche Propaganda verboten. Am 13. Februar 1929 nannte Pius XI. Mussolini den Mann, „den uns die Vorsehung geschickt hat“, und befahl allen Priestern zum Abschluß der täglichen Messe ein Gebet für den König und den Duce („Pro Rege et Duce“). Die Beziehungen zur faschistischen Regierung verschlechterten sich aber zusehends. Dies führte 1931 zur Veröffentlichung der Enzyklika \"Non abbiamo bisogno\". Er schloss zahlreiche Konkordate ab und verfasste Enzykliken, beispielsweise die Sozialenzyklika \"Quadragesimo anno\" (1931), in der er, beeinflusst vor allem von Gustav Gundlach und Oswald von Nell-Breuning SJ, zur allgemeinen sozialen Anwendung des Subsidiaritätsprinzips aufforderte. Sein bedeutendstes Konkordat ist neben den Lateranverträgen wohl das \"Reichskonkordat\" mit dem Deutschen Reich vom 10. September 1933. Oft wird Pius XI. und auch seinem Nachfolger Pius XII. vorgeworfen, sich nicht deutlich genug gegen den Nationalsozialismus gewandt zu haben. Früh wurde er von Edith Stein auf die Judenverfolgung hingewiesen. Verteidiger weisen jedoch darauf hin, dass die 1937 erschienene auf Deutsch verfasste Enzyklika \"Mit brennender Sorge\" (lat. \"Ardente cura\"), die in Deutschland im Geheimen verteilt werden musste, sehr wohl die nationalsozialistische Ideologie verurteilte. Darin heißt es: Ging diese Enzyklika vor allem auf den Bruch des Reichskonkordats durch die Nationalsozialisten ein, sollte in der danach geplanten Enzyklika \"Humani generis unitas\" („Die Einheit des Menschengeschlechts“; teilweise auch als \"Societatis Unio\" zitiert) direkt die nationalsozialistische Rassenideologie verurteilt werden. Der Papst beauftragte seinen deutschen Berater Gustav Gundlach sowie zwei weitere Jesuiten mit einem Entwurf. Es kam allerdings nicht zur Veröffentlichung der Enzyklika, denn die Arbeiten an dem Text konnten nicht mehr zu Lebzeiten des Papstes abgeschlossen werden. Zudem waren die Auswirkungen einer Veröffentlichung ungewiss. Teile des Konzeptes der „verborgenen Enzyklika“ verwendete allerdings später Pius XII., nämlich in der Enzyklika \"Summi pontificatus\". Auch nach der Enzyklika verurteilte Pius XI. die Judenverfolgung scharf. Zu Tränen gerührt, sagte er im September 1938 zu belgischen Pilgern, dass „kein Christ irgendeine Beziehung zum Antisemitismus haben darf“. Noch 1937 wurde eine weitere Enzyklika, \"Divini redemptoris\", veröffentlicht. Sie prangerte den Kommunismus sehr viel deutlicher an als den Nationalsozialismus und ergriff angesichts der Kirchenverfolgung auch Partei gegen die „Gräuel des Kommunismus in Spanien“. Allerdings wird Pius XI. seit der Öffnung der vatikanischen Archive für die Zeit seines Pontifikats im Herbst 2006 nach Forschungen des Historikers Vincente Cárcel Ortí „eine Distanz (...), wenn nicht gar Opposition des Papstes gegen den Generalísimo“ zugeschrieben. Es sei jedenfalls „falsch (...), den Ratti-Papst als Verbündeten Francos hinzustellen“. Der Theologe Hubert Wolf stellte im September 2011 in einem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Haltung Pius’ XI. zum Franco-Regime erneut dar. Pius XI. plante seit Sommer 1938 ein Lehrschreiben gegen den Rassismus und Antisemitismus, zu dem er weder das zuständige Heilige Offizium noch Pacelli beauftragte. Zudem wollte er am 11. Februar 1939, dem Zehnjahrestag der Lateranverträge, die Leugnung der nationalsozialistischen Judenverfolgung in der italienischen Presse und die italienischen Rassengesetze vom Juli 1938 als Bruch des Italienkonkordats öffentlich anprangern. Pacelli dagegen wollte diesen Konfrontationskurs vermeiden, um das Konkordat nicht zu gefährden und Mussolini als Vermittler gegenüber Hitler zu behalten. Als Pius XI. einen Tag zuvor, am 10. Februar 1939 starb, ließ Pacelli die schon gedruckten Exemplare der geplanten Papstrede vernichten, wie es seine Aufgabe als Camerlengo war. Pius XI. nahm zahlreiche Heiligsprechungen vor, unter anderem kanonisierte er Albertus Magnus, Thomas Morus, Petrus Canisius, Konrad von Parzham, Maria Magdalena Postel und Don Bosco. Hervorzuheben ist seine starke Verehrung der Hl. Thérèse Martin „vom Kinde Jesu“; er unterstützte den Bau der großen Basilika in Lisieux. 1925 fand unter Pius zudem das erste Heilige Jahr des 20. Jahrhunderts statt. Pius XI. führte auch das Christkönigsfest ein. Auf dem Sterbebett verfügte er, dass eine Flasche seines besten Weines aufgehoben werden sollte, „für meinen Nachfolger im Jahre 2000“. Es ist nicht bekannt, ob Johannes Paul II. jemals diese Flasche erhalten hat.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pius XI. (* 31. Mai 1857 in Desio (Lombardei); † 10. Februar 1939 in Rom) – bürgerlicher Name \"Achille Ambrogio Damiano Ratti\" – war Papst von 1922 bis 1939. Pius XI. widmete sich nach Leo XIII. der Soziallehre und prägte diesen Begriff. In der Enzyklika \"Quadragesimo anno\" widmete er sich der Frage der Sozialbindung des Eigentums.", "tgt_summary": "教宗庇护十一世(,1857年-5月31日-1939年-2月10日),原名安布罗吉奥·达米亚诺·阿契尔‧拉蒂(Ambrogio Damiano Achille Ratti)。", "id": 2625093} {"src_title": "Praetur", "tgt_title": "羅馬民選官", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das Substantiv \"praetor\" (frühe Form \"praitor\", von \"praeitor\") leitet sich vom lateinischen Verb \"prae-ire\" („vorangehen“) ab und bezeichnet im eigentlichen Sinne jemanden, der vorangeht, also einen Anführer oder einen Vorgesetzten. Im Zivilstand bezeichnet der Prätor einen Bürgermeister (beispielsweise in Capua), den Sufet in Karthago oder den obersten Richter in Rom.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Geschichte der frühen Republik liegt weitgehend im Dunkeln, da die römische Geschichtsschreibung erst um 200 v. Chr. einsetzte und man über die Frühzeit nur noch wenig weiß. Daher ist fast kein Punkt in der historischen Forschung unumstritten. Die späte römische Überlieferung (insbesondere Titus Livius), der die ältere Forschung lange Zeit folgte, berichtet: Nachdem der letzte König Tarquinius Superbus vertrieben worden sei, sei die königliche Gewalt, die dieser lebenslang innegehabt hatte, nunmehr jährlich von den patrizischen Geschlechtshäuptern reihum geführt worden (Annuitätsprinzip). Doch heute gilt als unwahrscheinlich, dass bereits damals, 509 v. Chr., die ersten beiden Konsuln amtierten, wie die Römer später glaubten. Der neue Träger der alten königlichen Gewalt wurde wahrscheinlich vielmehr \"praetor maximus\" genannt. Einen Kollegen und damit das Prinzip der Kollegialität, dürfte es zunächst nicht gegeben haben. Der \"praetor maximus\" blieb der höchste Beamte der frühen Republik, bis er wohl in der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. von den Konsuln als höchsten Beamten verdrängt wurde. Die genauen Einzelheiten sind, wie vieles in der Geschichte der frühen römischen Republik, aufgrund der unsicheren Quellenlage in der Forschung umstritten. Jochen Bleicken nahm an, die Konsuln hätten den Prätor zunächst nur unterstützen sollen. Da dieser aber insbesondere durch die Rechtspflege stark beansprucht gewesen sei, hätten die Konsuln immer mehr Aufgaben übernommen und die Praetur zuletzt an Bedeutung übertroffen. Die ursprüngliche Zugehörigkeit des Amtes zum höchsten Kollegium zeigte sich allerdings noch darin, dass der Prätor bis zum Ende der Republik das \"imperium\" besaß, also Heerführer sein konnte. Dies war auch der Grund, wieso die Prätoren genau wie die Konsuln von den Zenturiatskomitien gewählt wurden, die das römische Volk in Waffen repräsentierten. Bezeichnend ist zudem, dass die ersten Provinzen, die ab der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. im Zuge der römischen Expansion errichtet wurden und deren Verwaltung militärische Unternehmungen einschloss, Beamten unterstellt waren, die ebenfalls den Titel \"praetor\" trugen und von den \"comitia centuriata\" gewählt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Republik.", "content": "Mit dem Inkraftsetzen der \"leges Liciniae Sextiae\" im Jahre 367 v. Chr. gab es einen jährlich neu gewählten \"praetor urbanus\" (von \"urbs\", „Stadt“, gemeint ist Rom), der für die Gerichtsbarkeit in der Stadt Rom zuständig war. Öffentliche Rechtssachen zu behandeln stand ihm nur im Auftrag des Volkes \"(lege populi)\" zu. Er stellte eine vorläufige Untersuchung der Rechtssache an und übergab alles Weitere \"(cognitio)\" den Geschworenenrichtern \"(iudices selecti)\", bis diese Sache spruchreif wurde, worauf er dann Recht sprach \"(ius dicere\" oder \"iurisdictio).\" 242 v. Chr. kam der \"praetor peregrinus\" („Fremdenprätor“; \"peregrinus:\" „Fremder“ oder „Nichtbürger“) hinzu, der in Rechtsstreitigkeiten zwischen römischen Bürgern und Nichtbürgern tätig war. Zum Kollegium der Prätoren gehörten auch die Statthalter der Provinzen, obwohl sie von den Gerichtsprätoren durch den gänzlich anderen Aufgabenbereich und durch die räumliche Trennung vollkommen verschieden waren. Die ersten Statthalter (Provinzialprätoren) wurden 227 v. Chr. für die ersten beiden römischen Provinzen Sizilien und Sardinien, die in beziehungsweise nach dem ersten punischen Krieg erobert wurden, geschaffen. 197 v. Chr. kamen zwei weitere für die beiden spanischen Provinzen Hispania citerior und Hispania ulterior hinzu. Der Provinzialprätor hatte in der Provinz die oberste militärische und jurisdiktionelle Gewalt, vertrat die römische Herrschermacht im vollen Umfang und war durch nichts eingeschränkt. Bis Sulla blieb trotz ansteigender Anzahl der Provinzen die Zahl der Prätoren (zwei Gerichtsprätoren, vier Provinzialprätoren) gleich. Sulla erhöhte die Zahl der Prätoren, wahrscheinlich im Jahre 81 v. Chr., auf acht und beschränkte jedoch ihre Zuständigkeit auf die Rechtsprechung in Rom, zu der aber auch die Leitung der ständigen Gerichtshöfe \"(quaestiones perpetuae)\" hinzukam. Nach der Prätur konnte man als Proprätor eine Statthalterschaft bekleiden. Gaius Iulius Caesar erhöhte die Zahl der Prätoren schrittweise von zehn auf zwölf und dann 16. Die Anzahl der Prätoren in der Kaiserzeit schwankte zwischen 10 und 18 Beamten. In der senatorischen Ämterlaufbahn folgte die Prätur im Regelfall dem Volkstribunat oder dem Amt eines Ädilen und wurde vor dem Konsulat bekleidet. Seit 180 v. Chr. war ein Mindestalter von 40 Jahren vorgeschrieben. Prätoren gehörten, wie erwähnt, zu den Magistraten, die wie die Konsuln ein \"imperium\" besaßen, also ein Heer kommandieren durften. Besonders in Ausnahmesituationen wurde Prätoren ein militärisches Kommando in einer Provinz übertragen, für das bei längerer Dauer die Amtsgewalt über das normale Jahr hinaus verlängert werden konnte. Die Magistrate führten dann den Titel \"pro praetore\"; die Abgrenzung zum Titel \"pro consule\" ist allerdings nicht immer eindeutig. Ehemalige Prätoren wurden als \"praetorii\" („Prätorier“) bezeichnet. Sie bildeten im Senat eine Rangklasse unterhalb der ehemaligen Konsuln \"(consulares)\". Die Prätoren waren die Stellvertreter der Konsuln und insbesondere für die Interpretation der Gesetze und die Rechtspflege im Allgemeinen verantwortlich. Ab 367 v. Chr. lösten sie gerichtsfunktional die Konsuln als Gerichtsherren ab. Sie spielten eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des römischen Rechts, da sie im prätorischen Edikt die jeweils geltenden Verfahrensvorschriften festlegten. Die Ehrenzeichen des Prätors glichen denen der Konsuln: In der Stadt begleiteten ihn zwei, außerhalb der Stadt sechs Liktoren. Er trug die \"toga praetexta\", hatte als besondere Gerichtsstätte ein Gerüst \"(tribunal),\" wo er auf der \"sella curulis\" saß, und daneben auf Sesseln \"(subsellia)\" die Richter. Indessen entschied er unerhebliche Rechtssachen auch ohne alle Förmlichkeiten an jedem beliebigen Orte \"(ex aequo loco).\"", "section_level": 2}, {"title": "Kaiserzeit.", "content": "In der Kaiserzeit bestand das Amt als Bestandteil der senatorischen Laufbahn fort, konnte aber schon in immer jüngeren Jahren bekleidet werden – zuletzt bereits mit 17 Jahren. Wohl bereits unter Augustus entzog man ihnen faktisch die militärische Kommandogewalt. Seit 14 n. Chr. wurden Prätoren und Konsuln zudem nicht mehr vom Volk gewählt, sondern vom Senat bestimmt. Durch die vermehrte Verleihung von Suffektkonsulaten erhielten dafür weitaus mehr gewesene Prätoren als bisher die Möglichkeit, auch das Konsulat zu bekleiden. Kaiser Hadrian ließ das prätorische Edikt um 128 n. Chr. im \"edictum perpetuum\" endgültig festschreiben, die Prätoren hatten aber schon zuvor durch den Ausbau der kaiserlichen Gerichtsbarkeit beständig an Bedeutung verloren. Ihr Geschäftsbereich beschränkte sich nunmehr nur auf geringere Gegenstände wie die \"cura ludorum\" (Sorge um die Spiele) und die Besorgung von alltäglichen Rechtsgeschäften. In der Spätantike wurde die Prätur aufgrund der Verpflichtung, auf eigene Kosten teure Spiele auszurichten, zunehmend als Last empfunden; die Prätoren wurden jetzt zwangsweise von Senat und Kaiser bestimmt, und es gab sie nun nicht mehr nur in Rom, sondern auch in Konstantinopel. Diokletian hatte zudem das Nebeneinander der iura honorarium und gentium, neben dem fortgeltenden ius civile abschaffen lassen, sodass die einst bedeutsamen richterlichen Befugnisse der Prätoren wegfielen (Codex Gregorianus). Seit 372 war gesetzlich vorgeschrieben, dass die Prätoren zehn Jahre im Voraus festzulegen seien, damit ihren Familien genug Zeit blieb, das notwendige Geld für die Feierlichkeiten zu beschaffen. Quintus Aurelius Symmachus beispielsweise kostete die Prätur seines Sohnes im Jahr 401 die überaus hohe Summe von 2000 Pfund Gold. Zuletzt wird das Amt in der Mitte des 6. Jahrhunderts unter Kaiser Justinian erwähnt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Praetur (lateinisch \"praetura\"; eingedeutscht auch \"Prätur\") war eines der höheren Ämter der römischen Ämterlaufbahn, des \"cursus honorum\" (im Regelfall das dritte Amt nach der Quästur und der Ädilität). Die Amtsinhaber wurden \"praetores\" (eingedeutscht: Prätoren, Singular: \"praetor\") genannt. Sie wurden vom Volk in den \"comitia centuriata\" auf ein Jahr gewählt.", "tgt_summary": "民选官(,又拼作prætor)是一项古罗马政府的头衔,通常授予担任以下任一公职的人,分别是陆军指挥官(通常会授予战时指挥官,较少授予在军队集结前的指挥官)或民选政务官。", "id": 1156861} {"src_title": "Hippocampus", "tgt_title": "海马体", "src_document": [{"title": "Wortherkunft.", "content": "Ab 1706 wurde ein Hirnteil nach dem Seepferdchen () benannt. Das Seepferdchen wurde seinerseits seit den 1570er Jahren in latinisierter Form nach dem Meeresungeheuer Hippokamp aus der griechischen Mythologie bezeichnet, dessen vordere Hälfte ein Pferd, der hintere Teil ein Fisch ist. Der Name dieses Fabelwesens () ist zusammengesetzt aus und. Der Hippocampus ähnelt insgesamt einem Seepferdchen ohne Kopf (siehe Abbildung).", "section_level": 1}, {"title": "Anatomie.", "content": "Der Hippocampus befindet sich im medial gelegenen Teil des Telencephalons (Endhirn) und bildet den sogenannten Archicortex. Zum Hippocampus gehören mehrere Strukturen, weshalb man auch von einer Hippocampusformation oder Formatio hippocampi spricht:", "section_level": 1}, {"title": "Zytoarchitektonik.", "content": "Der Gyrus dentatus stellt die Eingangsstation des Hippocampus dar. Seine Nervenzellkörper liegen im Körnerzellband (Stratum granulare). Die Hauptzellen sind erregende, glutamaterge Körnerzellen, die ihre Dendriten in die Molekularschicht (Stratum moleculare) nach außen entsenden. Außerdem gibt es eine Reihe unterschiedlicher hemmender, GABAerger Interneuronen, die durch ihre Morphologie, damit auch durch ihre Ein- und Ausgänge und ferner durch kennzeichnende Proteine unterschieden werden. Die Molekularschicht lässt sich unterteilen in die innere und äußere Molekularschicht. In beiden Teilen befinden sich kaum Nervenzellkörper, sondern nur Nervenfasern. Die Eingänge der beiden Schichten unterscheiden sich jedoch und können mit verschiedenen Färbungen visualisiert werden (siehe unten). Innerhalb des Bogens der Körnerzellschicht befindet sich der Hilus, auch Lamina multiformis genannt. Er enthält einige Interneurone, vor allem aber die Axone der Körnerzellen, die sogenannten Moosfasern (Beachte: Diese Axone haben bis auf den Namen nichts gemeinsam mit den Moosfasern im Kleinhirn). Der eigentliche Hippocampus (\"Hippocampus proprius\") ist, als archicorticale Struktur, ebenfalls dreischichtig. Ähnlich wie beim Gyrus dentatus liegen die Nervenzellkörper in einer Schicht, der Pyramidenzellschicht (\"Stratum pyramidale\"). Die Hauptzellen sind auch hier glutamaterge Pyramidenzellen, die Dendriten radial sowohl nach innen als auch nach außen schicken, und es gibt eine ähnliche Vielfalt an Interneuronen. Als Eingangsschichten gliedern sich nach außen an die Pyramidenzellschicht das breite \"Stratum radiatum\" und das schmalere Stratum \"lacunosum-moleculare\" an, nach innen das \"Stratum oriens\", welches die Zellkörper der hemmenden Korbzellen enthält. In seiner tangentialen Richtung wird der Hippocampus proprius unterteilt in die CA1- bis CA4-Regionen (von Cornu Ammonis), wobei nur die CA1- und die CA3-Region tatsächlich anatomisch und funktional von Bedeutung sind. Das Subiculum ist das Übergangsfeld vom dreischichtigen, archicorticalen Hippocampus zum sechsschichtigen Neocortex. Es liegt zwischen der CA1-Region und dem Cortex entorhinalis.", "section_level": 2}, {"title": "Verbindungen.", "content": "In der Hippocampusformation sind erregende Neuronen in einer Kette hintereinandergeschaltet. Die Haupteingangsstation für kortikale Afferenzen ist die äußere Molekularschicht des Gyrus dentatus. Hier treffen, als sogenannter Tractus perforans, die Axone vom Cortex entorhinalis ein. Sie verschalten auf die ebenfalls erregenden Körnerzellen; daneben aber auch auf einige der verschiedenen Klassen von hemmenden Interneuronen (Vorwärtshemmung). Innerhalb des Gyrus dentatus bewirken andere Interneuronen, die Korb- und Kerzenleuchterzellen, eine Rückwärtshemmung, d. h., sie empfangen Eingänge von Körnerzellen und schalten auf deren Somata bzw. Axonhügel zurück. In der inneren Molekularschicht erhalten die Körnerzellen rückgekoppelte Afferenzen anderer Körnerzellen sowie aus der CA4-Region des Hippocampus proprius (assoziative Fasern), sowie commissurale Afferenzen aus dem Gyrus dentatus der anderen Hemisphäre. Die Körnerzellen projizieren über die Moosfasern in das innere \"Stratum radiatum\" der CA3-Region des Hippocampus proprius auf die dortigen Pyramidenzellen, die ihrerseits erregend sind. Auch hier gibt es durch Interneuronen wieder Vorwärts- und Rückwärtshemmungen. Weitere Afferenzen tauschen sich zwischen den CA3-Regionen beider Hemisphären aus; sie enden im äußeren \"Stratum radiatum\". Die Pyramidenzellen entsenden Axone in den Fornix, der die Hippocampusformation verlässt und verschiedene Kerne des Hirnstamms erreicht (u. a. Corpora mamillaria, Substantia nigra, Locus caeruleus). Abzweigungen derselben Axone, die Schaffer-Kollateralen, verknüpfen die Kette weiter bis in die CA1-Region, wo sie wiederum an Pyramidenzellen enden. Außerdem erreichen Axone des Cortex entorhinalis das Stratum lacunosum-moleculare der CA1-Region. Die Axone der CA1-Pyramidenzellen bilden einen weiteren Teil des Fornix, außerdem projizieren sie in das Subiculum. Diese Projektion ist der Haupteingang des Subiculums. Daneben erhält es Afferenzen aus dem Cortex perirhinalis und Cortex entorhinalis. Seinerseits projiziert es in die Großhirnrinde beider Seiten zurück, außerdem in den Nucleus accumbens, die Amygdala, den präfrontalen Cortex und den Hypothalamus. Über die Projektion des Fornix in die Corpora mamillaria ist der Hippocampus eingebunden in den Papez-Kreis, der von James W. Papez 1937 beschrieben und als neuronale Grundlage von Emotionen postuliert wurde. Der Papez-Kreis schließt sich über den Thalamus, den Gyrus cinguli und den Cortex entorhinalis zurück zur Hippocampusformation. Die gesamte Hippocampusformation erhält außerdem Afferenzen neuromodulatorischer Bahnen. Cholinerge Neuronen im Septum pellucidum entsenden ihre Axone hierhin, serotoninerge Neuronen der medialen Raphe und Noradrenalin-haltige aus dem Locus caeruleus. Eine sehr schwache dopaminerge Projektion aus dem ventralen Tegmentum ist histochemisch nur schwer nachzuweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrische Aktivität.", "content": "Während der Lokomotion und im REM-Schlaf ist die Aktivität im Hippocampus gering. In Wachzuständen ohne Lokomotion und Non-REM-Schlaf gibt es dagegen oft synchrone Aktivität großer Gruppen von Neuronen, die das extrazelluläre elektrische Potential (\"Feldpotential\") im Hippocampus prägt. Charakteristisch sind sägezahnförmige Verläufe () mit Perioden von einigen 100 ms, denen im oder kurz vor dem Maximum der Polarisation kurze Wellenpakete (\"ripple\") überlagert sind. Synonyme Abkürzungen für diese Kombination sind SWR und SPW-R. Die Frequenz der Rippel, 100 bis über 200 Hz, ist von Art zu Art verschieden. Ein Rippel-Ereignis tritt fast immer in CA1 und CA3 und meist in beiden Hemisphären zeitgleich auf, wobei die Rippel selbst nicht synchron sind.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionelle Aspekte.", "content": "Im Hippocampus fließen Informationen verschiedener sensorischer Systeme zusammen, die verarbeitet und von dort zum Cortex zurückgesandt werden. Damit ist er enorm wichtig für die Gedächtniskonsolidierung, also die Überführung von Gedächtnisinhalten aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis. Menschen, bei denen beide Hippocampi entfernt oder zerstört wurden, können keine neuen Erinnerungen formen und weisen somit eine anterograde Amnesie auf. Alte Erinnerungen bleiben jedoch meist erhalten. Der Hippocampus wird somit als Struktur gesehen, die Erinnerungen generiert, während die Gedächtnisinhalte an verschiedenen anderen Stellen in der Großhirnrinde gespeichert werden. Es wurde nachgewiesen, dass sich im erwachsenen Gehirn im Hippocampus neue Verbindungen zwischen bestehenden Nervenzellen bilden (synaptische Plastizität) und dass diese Neubildung mit dem Erwerb neuer Gedächtnisinhalte zusammenhängt. Prädestiniert für die Erforschung von molekularen Lernprozessen ist die Schaffer-Kollaterale, die Verbindung zwischen der CA3- und CA1-Area. Hier befinden sich spezielle Glutamat-Rezeptoren (NMDA), die an der Langzeit-Potenzierung beteiligt sind. Bei Tieren hat der Hippocampus große Bedeutung für die räumliche Orientierung. Pyramidenzellen in CA1 repräsentieren jeweils einen Bereich einer Umgebung und werden daher auch \"Ortszellen\" genannt. Wenn sich das Tier bewegt, werden nacheinander verschiedene Zellen aktiv, wobei Zellen für benachbarte Orte nicht benachbart sind. Auch sind teilweise für einen Ort je nach Bewegungsrichtung oder Ziel verschiedene Ortszellen zuständig. Ortszellen kodieren auch abstrakte Zustände, wie z. B. in welcher Phase eines komplexen Verhaltensablaufs ein Tier gerade ist oder ob gerade ein bestimmter Affekt vorliegt (Hunger, Neugier, Angst). Es gibt also im Gehirn keine topographisch organisierte Landkarte, die kognitive Repräsentation, auch kognitive Karte genannt, enthält jedoch topologische Informationen über die erlebte Umwelt. Zur kognitiven Leistung, Abstände zwischen definierten Orten zu repräsentieren, tragen die sogenannten Gitterzellen im entorhinalen Cortex bei. Menschen mit geschädigten Hippocampi können sich zwar im Alltagsleben orientieren, sind aber außerstande, Wegbeschreibungen zu geben. Der Hippocampus ist auch für die Koordinierung der verschiedenen Gedächtnisinhalte verantwortlich. Beispielsweise besteht die „innere Karte“, die man z. B. von einer Stadt besitzt, aus zahlreichen Eindrücken, die auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten gewonnen wurden. Im Hippocampus werden diese zusammengefügt, und man kann sich so orientieren. Darüber hinaus spielt die Hippocampusformation auch eine wichtige Rolle für Emotionen:", "section_level": 1}, {"title": "Neuropathologische Aspekte.", "content": "Beim Menschen können verschiedene Erkrankungen zu einer Veränderung des Hippocampus führen. Allen voran können Abbauprozesse bei Demenzerkrankungen diese Hirnstruktur schädigen. Darüber hinaus spielt der Hippocampus eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Epilepsieerkrankungen. Die Temporallappenepilepsie ist häufig mit einer mesialen temporalen Sklerose verbunden, die mittels bildgebender Verfahren (Magnetresonanztomographie) diagnostiziert werden kann. Die epilepsiechirurgische einseitige Entfernung der Hippokampusformation stellt eine Möglichkeit zur Behandlung von medikamentös unbeherrschbaren Anfällen dar. Rauschtrinken während der Adoleszenz steht im Verdacht, die Ausbildung des Hippocampus nachhaltig zu beeinträchtigen, was im Erwachsenenalter zu Vergesslichkeit und mangelnder räumlicher Orientierung führen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Neurogenese im Hippocampus.", "content": "Der Gyrus dentatus des Hippocampus ist neben dem Bulbus olfactorius (bzw. der subventrikulären Zone) eine der beiden Strukturen im gesunden Säugetiergehirn, die zeitlebens neue Nervenzellen bilden. Diese Neurogenese von glutamatergen Körnerzellen wurde 1965 von Altman und Das an Ratten entdeckt und widerspricht dem zuvor über Jahrzehnte bestandenen Dogma, die Neuronen des Gehirns wären von der Geburt an vollständig. Trotzdem erregte die hippocampale Neurogenese erst seit den 1990er Jahren wissenschaftliche Aufmerksamkeit, als mithilfe der BrdU-Markierung sich teilender Zellen gezeigt werden konnte, dass Einflüsse wie Stress, Aktivierung des NMDA-Rezeptors, Laufen und reiche Umwelt die Teilungsrate der Zellen und/oder ihre Überlebensrate verändern können. Zahlreiche weitere Studien haben seitdem gezeigt, dass viele Neurotransmitter, Wachstumsfaktoren, Arzneistoffe, Drogen und Umweltfaktoren (darunter auch Lerntraining) die Neurogenese beeinflussen können. Da sich nur ein kleiner Teil der neu gebildeten Zellen zu Neuronen ausdifferenziert, ist es nötig, zwischen den Begriffen Zellproliferation (Mitose von neuronalen Stammzellen) und Neurogenese zu unterscheiden. Über Nagetiere hinaus wurde die Neurogenese im Hippocampus in dieser Zeit auch bei anderen Säugetieren gefunden, darunter 1998 auch beim Menschen. Die Funktion der hippocampalen Neurogenese ist noch unklar. Erst seit 2002 ist es möglich, die Zellproliferation durch starke, fokussierte Röntgenstrahlen zu unterbinden und damit aussagekräftige Experimente durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Studien sind jedoch bislang uneinheitlich; so geschädigte Tiere zeigen Defizite (aber keinen vollständigen Ausfall) in einigen, aber nicht allen räumlichen Lernparadigmata. Andererseits wurde bei Jugendlichen, die aufgrund eines Hirntumors mit Röntgenstrahlung behandelt wurden, eine fortschreitende und unheilbare anterograde Amnesie beobachtet. Simulationsstudien mit künstlichen neuronalen Netzen deuten auf unterschiedliche mögliche Funktionen der Neurogenese hin: Stabilisierung des Hippocampus gegen äußere Einflüsse, Vermeidung katastrophaler Interferenz, leichteres Vergessen früher gelernter Muster. Zu beachten ist dabei, dass eine neu entstandene Zelle sich erst im Laufe von etwa vier Wochen zum Neuron differenziert, also lange nach dem Ereignis, welches die Teilung angeregt hatte. Es wurde gezeigt, dass neue Neuronen in der Zeitspanne von vier bis 28 Tagen nach Teilung die Lernfähigkeit beeinflussen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hippocampus (Plural \"Hippocampi\") ist ein Teil des Gehirns, genauer: des erstmals bei Reptilien auftretenden Archicortex. Er befindet sich am inneren Rand des Temporallappens und ist eine zentrale Schaltstation des limbischen Systems. Es gibt einen Hippocampus pro Hemisphäre.", "tgt_summary": "海马体(英语:Hippocampus),是人类及脊椎动物脑中的重要部分。目前在有海马体的动物身上发现的海马体皆成对出现,分别位于左右脑半球。它是组成大脑边缘系统的一部分,位于大脑皮质下方,担当着关于短期记忆、长期记忆,以及空间定位的作用。灵长类的海马体位于内侧颞叶,拥有海马角及齿状回等构造。", "id": 2416346} {"src_title": "Sechstagekrieg", "tgt_title": "第三次中东战争", "src_document": [{"title": "Ausgangssituation.", "content": "Schon vor dem Sechstagekrieg gab es militärische Auseinandersetzungen zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten. Die letzten Kriege lagen 1967 allerdings schon elf (Sueskrise) beziehungsweise 19 Jahre (Unabhängigkeitskrieg) zurück. Die territorialen Verhältnisse unterschieden sich von den heutigen, da der Gaza-Streifen noch zu Ägypten, die Golanhöhen zu Syrien und das Westjordanland einschließlich der Altstadt Jerusalems zu Jordanien gehörten. Von Israels Nachbarstaaten aus operierten arabische Fedajin und griffen bis in die 1960er Jahre hinein wiederholt Ziele in Israel an. Syrien etwa, das ein Verbündeter der Sowjetunion war, unterstützte Einfälle von Guerilleros als Teil des \"Volksbefreiungskriegs\" der syrischen Baath-Partei, auch, um von innenpolitischen Problemen abzulenken. 1967 hatte noch kein arabischer Staat Israel und damit die Existenzberechtigung des jüdischen Staats anerkannt; ein Friedensvertrag zwischen einem der Staaten und Israel war noch nicht denkbar. Die Krise um den Sueskanal endete 1956 zwar mit einer militärischen Niederlage, aber dem politischen Sieg Ägyptens. Deshalb gelang es Gamal Abdel Nasser, eine quasi unanfechtbare Position als Führer der arabischen Welt aufzubauen. Auf Drängen der USA und Frankreichs hatten sich die israelischen Truppen wieder vom Sinai zurückgezogen, wofür im Gegenzug Ägypten dazu gebracht werden sollte, keine Partisanen mehr in das israelische Staatsgebiet zu schicken und die Grenzregion zu demilitarisieren, welche fortan von UN-Truppen überwacht wurde. Die Stationierung von Friedenstruppen der Vereinten Nationen in Gaza und im Sinai (UNEF) trug dann auch zeitweise zu einer Beruhigung des Konflikts bei. Ägypten erklärte sich auch dazu bereit, die Straße von Tiran wieder für die israelische Schifffahrt zu öffnen, deren Schließung im Vorfeld der Sueskrise eskalierend gewirkt hatte. 1964 begann Israel, Wasser aus dem Jordan für seinen National Water Carrier abzuleiten. Im Jahr darauf begannen die arabischen Staaten mit der Umsetzung des Headwater Diversion Plans, dem zufolge der Banyas und der Hasbani hätten umgeleitet werden sollen, mit der Folge, dass Israel von diesen zwei Quellflüssen des Jordans abgeschnitten worden wäre und somit elf Prozent seines gesamten Wasserhaushaltes verloren hätte. Die israelische Armee griff das Kanalprojekt im März, Mai und August 1965 an und setzte damit gegenseitige gewaltsame Grenzkonflikte in Gang, welche direkt mit den Ereignissen in Zusammenhang stehen, die zum Sechstagekrieg führten.", "section_level": 1}, {"title": "Israel und der Angriff auf Jordanien.", "content": "Das Verhältnis zwischen Israel und Jordanien war ebenfalls sehr angespannt. Am 13. November 1966 rückten israelische Fallschirmjäger als Antwort auf die Tötung von drei israelischen Grenzpolizisten und die Verwundung von sechs Soldaten zwei Tage vorher durch die Fatah in das Dorf Samua im heutigen Westjordanland ein und sprengten etwa 40 Häuser, die zuvor evakuiert worden waren. Im Laufe des Zwischenfalls kam es zu Zusammenstößen mit der jordanischen Armee und zu Luftkämpfen zwischen beiden Luftstreitkräften. Über die Opfer auf Seiten der Jordanier gibt es unterschiedliche Angaben; auf israelischer Seite kam ein Soldat ums Leben. Der Angriff im November 1966 setzte einen Schlusspunkt unter dreijährige Geheimverhandlungen zwischen König Hussein und Israel. Hussein sah seinen Thron in direkter Gefahr,", "section_level": 2}, {"title": "Israel und Ägypten.", "content": "Die ägyptischen Streitkräfte waren seit fünf Jahren auf den Bürgerkrieg im Südjemen konzentriert, der nicht nur Teile der besten Einheiten band, sondern auch einen hohen Verschleiß an Material zur Folge hatte und sich nachteilig auf die Moral auswirkte. Teile der Armeeführung waren davon überzeugt, dass die ägyptische Armee keinerlei Kriegshandlungen gegen die israelische Armee durchführen könne, solange noch eigene Verbände im Jemen seien. Ein entsprechender Bericht wurde allerdings vom damaligen Generalstabschef Amer in den Wind geschlagen, der seinen Posten vor allem wegen seiner Loyalität gegenüber Nasser erhalten hatte. Wie sich schon in der Sueskrise gezeigt hatte, war Amer für die Kriegsführung ungeeignet. Auch die ägyptische Armeeführung hatte nichts aus den Erfahrungen des Krieges von 1956 gelernt und vor allem nichts an der unzureichenden Ausbildung und", "section_level": 2}, {"title": "Israel und Syrien.", "content": "In den 1960er Jahren war die syrisch-israelische Grenze ein Ort andauernder Konflikte. Innerhalb Israels wurden 1966 Rufe nach einem harten Vorgehen gegen Syrien immer lauter. Nach dem Abschluss des Verteidigungspakts zwischen Ägypten und Syrien wurde allerdings das wesentlich schwächere Jordanien als Ziel ausgewählt, obwohl die syrischen Streitkräfte durch wiederholte Putschversuche ihrer Führung, die mehr an der Erlangung politischer Macht interessiert waren als an ihren eigentlichen Aufgaben, in jenen Tagen alles andere als kriegsfähig eingeschätzt wurden. Einer der israelisch-syrischen Konflikte beinhaltete die strategische Wasserversorgung. Israel hatte 1964 den \"National Water Carrier\" fertiggestellt, ein Wasserverteilsystem, das gemäß dem Johnston-Plan von 1955 Wasser aus dem See Genezareth pumpte und damit den Weiterfluss in den Jordan verminderte. Als Antwort auf diesen Bau arbeitete Syrien daran, die Jordanzuflüsse Dan und Banyas umzuleiten, so dass deren Wasser Israel und den See Genezareth nicht mehr erreichen konnte. Diese Anlagen wurden", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetischer Einfluss.", "content": "Die Sowjetunion unterstützte die arabische Position und war wegen falscher Geheimdienstinformationen für eine weitere Eskalation verantwortlich. Sie behauptete nämlich, Israel ziehe Truppen an der syrischen Grenze zusammen. Israel lud den sowjetischen Botschafter ein, selbst die Gebiete zu bereisen, um sich ein Bild", "section_level": 2}, {"title": "Arabische Propaganda.", "content": "Die Rhetorik der arabischen Führer war im Vorfeld des Krieges von anti-israelischer Aggressivität geprägt. So erklärte zum Beispiel Syriens Präsident Nureddin al-Atassi am 22. Mai 1966: Am 20. Mai 1967 soll Hafiz al-Assad, damals syrischer Verteidigungsminister und späterer Staatschef, verkündet haben: Am 27. Mai 1967, kurz vor Kriegsausbruch", "section_level": 2}, {"title": "Der Weg zum Krieg (Eskalation).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Remilitarisierung des Sinai durch ägyptische Truppen.", "content": "Am 15. Mai 1967, dem israelischen Unabhängigkeitstag, der traditionsgemäß mit einer Militärparade begangen wurde, nahmen die Ägypter ihre Positionen gemäß ihrem Eroberungsplan ein. Dies war eine unerwartete Entwicklung, da die Situation an der ägyptischen Grenze (dank der UN-Truppen) bisher relativ ruhig gewesen war. Außerdem war die ägyptische Armee seit fünf Jahren in einen unentschiedenen Krieg im Jemen verwickelt, wo sie eine linksgerichtete Revolution unterstützte. Wegen des Truppenaufmarschs wurden am nächsten Tag die Truppen im Negev von Jitzchak Rabin eingewiesen, der zusätzlich eine oder zwei Brigaden von Reservisten einberufen wollte. Israel befand sich seiner Ansicht nach in einer Zwangslage: Wäre keine Reaktion erfolgt, hätten die Ägypter den Eindruck gewinnen können, man sei sich der feindlichen Truppenbewegungen nicht bewusst oder gar mit ihnen einverstanden. Später sagte Rabin dazu: Israels Ministerpräsident Eschkol erklärte sich mit einer Erhöhung der Alarmstufe auf die niedrigste Stufe einverstanden, wollte aber zu diesem Zeitpunkt keine Reserveeinheiten einberufen. Verschiedene israelische Offizielle (unter ihnen Rabin) gingen in dieser Vorphase nicht davon aus,", "section_level": 2}, {"title": "Abzug der UNEF-Truppen.", "content": "Alle militärischen Vorbereitungen hätten nicht zwangsläufig auf einen Krieg hinauslaufen müssen, denn bereits im Jahre 1960 hatte die ägyptische Armee den Sinai kurzzeitig remilitarisiert. Am 17. Mai 1967 verlangte Nasser jedoch den Abzug der UNEF (United Nations Emergency Force, die seit März 1957 – nach der Sueskrise – zur Friedenssicherung mit Hauptquartier in Gaza stationiert worden war) von der ägyptischen Sinaihalbinsel. Dem stimmte der damalige UNO-Generalsekretär Sithu U Thant ohne Widerspruch und ohne Rücksprache mit der israelischen Regierung sofort zu. Der Abzug der UNEF-Truppen begann bereits am 19. Mai. Später gelang es U Thant auch nicht, Israel davon zu überzeugen, die Truppen auf seinem Gebiet zu stationieren. Israel", "section_level": 2}, {"title": "Schließung der Straße von Tiran.", "content": "Nassers Remilitarisierung der Sinaihalbinsel folgte am 22. Mai die Schließung der Straße von Tiran für israelische Schiffe und Schiffe mit „strategischer“ Ladung für Israel – ein Schritt, der einen Großteil israelischer Erdölimporte betraf und das Land vom Roten Meer abschnitt. Laut israelischer Regierung verstieß die Blockade gegen internationale Vereinbarungen zur Freiheit der Meere, während aus ägyptischer Sicht nur strategisch gegen israelische Angriffe gegen den Verbündeten Syrien vorgegangen wurde. Ein Vermittlungsversuch Großbritanniens blieb in den Ansätzen stecken. Israel hatte eine Schließung der Straße von Tiran wiederholt als \"casus belli\" bezeichnet, denn die Blockade zwang laut israelischem Außenminister Abba Eban Israel, „mit nur einem Lungenflügel zu atmen“. Laut UN-Sekretariat waren jedoch in den zweieinhalb Jahren zuvor keine unter israelischer Flagge fahrenden Schiffe im Hafen Navai anwesend gewesen und sonst sei nur fünf Prozent des Handels über diesen Hafen abgewickelt worden. Am 25. Mai wurden Syrien, Jordanien, der Irak und", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "5. Juni.", "content": "Der Krieg begann am 5. Juni mit einem gut geplanten und sehr erfolgreichen Überraschungsangriff der israelischen Luftwaffe auf alle ägyptischen Flugfelder. Der Angriff erfolgte ohne formelle Kriegserklärung. Die israelischen Piloten flogen unterhalb der ägyptischen Radarerfassung und erreichten daher die Flugplätze ohne Vorwarnung. Die meisten der 385 modernen Flugzeuge sowjetischer Bauart wurden am Boden vernichtet und die Startbahnen der Flugplätze schwer beschädigt. Etwa 100 ägyptische Piloten wurden getötet. Somit hatten die ägyptischen Truppen im Sinai keine Luftunterstützung mehr und standen im Grunde schon am ersten Tag des Krieges am Rande der Niederlage. Vor allem die 30 mittleren Bomber des Typs Tupolew Tu-16 waren zuvor eine beträchtliche Gefahr für die Israelis gewesen. Auch die modernen, aber weniger starken syrischen und jordanischen Luftstreitkräfte wurden in ähnlichem Umfang dezimiert. Dadurch erreichte Israel für den Rest des Krieges die vollständige Luftüberlegenheit. Nach dem Luftangriff rückten Bodenstreitkräfte der israelischen Armee gegen die", "section_level": 2}, {"title": "6. bis 8. Juni – Sinai, Westjordanland, Jerusalem.", "content": "Am 6. und 7. Juni rückten die israelischen Truppen durch den Sinai auf die strategisch wichtigen Pässe Mitla und Gidi vor. Durch kombinierten Einsatz von Fallschirmjägern, Luftangriffen, Artillerie und Panzern konnten sie den zahlenmäßig überlegenen feindlichen Truppen eine vernichtende Niederlage bereiten – auch weil der ägyptische Verteidigungsminister Abdel Hakim Amer nach ersten Berichten von Niederlagen in Panik geriet und den Rückzug hinter den Sueskanal befahl. Dajan wollte ursprünglich einen Vormarsch bis zum Sueskanal unter allen Umständen verhindern, da er befürchtete, dass die Ägypter unter diesen Umständen nicht bereit", "section_level": 2}, {"title": "9. und 10. Juni – Die Golanhöhen.", "content": "Eine kleine syrische Truppe hatte zu Kriegsbeginn versucht, die Quellen des Dans, eines Quellflusses des Jordans, bei Tel Dan zu erobern, die schon zwei Jahre zuvor der Grund einer Eskalation zwischen den beiden Staaten gewesen waren. Es wurde berichtet, dass mehrere syrische Panzer im Jordan untergegangen seien. Die syrische Armee brach den Vormarschversuch ab und verlegte sich darauf, von den Golanhöhen israelische Siedlungen in der Huleebene am Fuß der Golanhöhen mit Granaten zu beschießen. 205 Häuser sowie Obstgärten wurden zerstört. Umgekehrt beschossen Israels Artillerie und Luftwaffe die syrischen Stellungen. Die israelischen Luftstreitkräfte hatten schon am 5. Juni zwei Drittel der syrischen Luftwaffe zerstört, die übrig gebliebenen syrischen Flugzeuge wurden in entlegene Stützpunkte gezwungen und spielten keine Rolle mehr im Krieg. Nach der Eroberung des Sinai und des Westjordanlandes konnte Israel sich auf die syrische Front konzentrieren. Im Kabinett gab es eine heftige", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsfolgen und Nachwirkungen.", "content": "Israel konnte große Gebiete unter seine Kontrolle bringen: Die Sinai-Halbinsel, den Gazastreifen und das Westjordanland mit der historischen Altstadt von Jerusalem sowie die Golanhöhen. Strategisch waren vor allem die Golanhöhen interessant, da das übersichtliche Gelände gut zu verteidigen ist. Während und nach der Eroberung der Golanhöhen wurden nahezu alle arabischen Bewohner (etwa 120.000) aus dem Gebiet vertrieben, während man die Drusen größtenteils weiter dort wohnen ließ. Ein Grund dafür war, dass seit den Zeiten des britischen Mandats relativ gute und friedliche Beziehungen zwischen den Drusen und der jüdischen Bevölkerung und Führung bestanden. 1979 bot Israel den Drusen auf dem Golan an, israelische Staatsbürger zu werden, was aber nur von wenigen Drusen angenommen wurde. In den Jahren 1981/1982 kam es zu massiven Protesten der Drusen gegen Israel. Es wurde unter anderem auch die Rückkehr des Gebiets zu Syrien gefordert. Die Sinai-Halbinsel wurde 1982, nach dem Friedensvertrag von Camp David, an Ägypten zurückgegeben; Verhandlungen mit Syrien scheiterten dagegen mehrmals. Die von Israel besetzten Gebiete Gazastreifen, Westjordanland und Ost-Jerusalem bleiben bis heute ständige Unruheherde. Die israelische Armee zog sich 2005 nach 38 Jahren Besetzung aus dem Gaza-Streifen zurück. Bereits am 11. Juni 1967 wurde der letzte Waffenstillstand unterzeichnet. Daraufhin fand im August 1967 in der sudanesischen Hauptstadt Khartum eine Gipfelkonferenz aller arabischen Staaten statt, die mit der Khartum-Resolution ihre weitere Politik auf drei klare „\"Nein\"“ festlegten: „Kein Frieden mit Israel, keine Verhandlungen mit Israel, keine Anerkennung Israels.“ Die israelische Wirtschaft, die vor dem Krieg in einer Krise gesteckt hatte, florierte dank des Tourismus, Spenden aus dem Ausland und der Ölquellen auf dem Sinai. Generalstabschef Jitzhak Rabin durfte dem Krieg einen Namen geben – aus israelischer Sicht eine Ehre. Aus einer Reihe mehrerer Möglichkeiten (beispielsweise Erlösungskrieg) wählte er den am wenigsten großsprecherischen: „Sechstagekrieg“. Auf arabischer Seite bezeichnete man ihn als den „Rückschlag“, das „Desaster“ oder „Juni-Krieg“, Nasser bezeichnete ihn nach dem UN-Diplomaten Ralph Bunche als den „Bunche-Krieg“. Am 22. November 1967 erließ die UNO in New York City die Resolution 242, in der das Recht jedes Staates der Region betont wird, „innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen frei von Drohungen und Akten der Gewalt in Frieden zu leben“ und Israel zum Rückzug „aus Gebieten, die während des jüngsten Konflikts besetzt wurden“ aufgefordert wurde. Anders als nach dem Sinaifeldzug zog Israel sich nicht hinter die Waffenstillstandslinien von 1949 zurück, sondern begann (im Sinne des Allon-Plans) bald mit intensivem Bau von staatlich geförderten Wehrdörfern und Siedlungen. Obwohl nur Ostjerusalem offiziell und die Golanhöhen de facto annektiert wurden (der Golan steht, im Gegensatz zu Westjordanland und Gaza, unter israelischer Rechtsprechung), deutete dies auf den Willen hin, diese Gebiete langfristig zu kontrollieren bzw. zu behalten. Die Waffenstillstandslinien von 1967 blieben bis 1973 die israelischen Grenzen. Die ägyptischen Terroranschläge hörten auf, die jordanischen und syrischen verringerten sich erheblich. Die israelischen Streitkräfte waren in der Lage, viele Terrorakte zu verhindern. Den Terroristen gelang es, Stützpunkte in Jordanien und Libanon zu halten; diese führten zu internen Konflikten in diesen beiden Ländern. Hussein I. strebte 1972 eine Vereinigung Jordaniens mit den verlorenen Gebieten Westjordanland und Ostjerusalem als Vereinigtes Arabisches Königreich an, welches von der PLO und den meisten arabischen Staaten abgelehnt wurde. Im März 1972 befürwortete der stellvertretende israelische Außenminister Jigal Allon (1918–1980) den Vorschlag Jordaniens als Lösung des Nahostkonfliktes. Dieser Versuch scheiterte am Widerstand der Palästinenser und am Jom-Kippur-Krieg (6. bis 23. Oktober 1973). Die PLO bekam reichlich Zulauf und verstärkte ihren militärischen Druck unter anderem auch in Form von Terroranschlägen gegen Zivilisten, was am 21. März 1968 zur Schlacht von Karame führte, die die Widersprüche zwischen PLO und König Hussein von Jordanien auf die Spitze trieb. Im Schwarzen September (September 1970 bis Juli 1971) vertrieben jordanische Truppen die PLO aus Jordanien. Ab 1968 führte Ägypten mit sowjetischer Unterstützung während drei Jahren den sogenannten Abnutzungskrieg gegen Israel. Er wurde am 7. August 1970 durch eine dreimonatige Waffenruhe unterbrochen. Innerhalb Ägyptens führte die Niederlage im Krieg zu einem deutlichen Prestigeverlust des Präsidenten Gamal Abdel Nasser innerhalb der politischen Elite des Landes, auch wenn er bis zu seinem Tod 1970 an der Spitze des Staates stehen sollte. Sein Nachfolger Anwar Sadat richtete seine Politik gegenüber Israel an ägyptischen Interessen statt der panarabischen Ideologie aus. Als direkte Folge des Sechstagekriegs blieb der Sueskanal über Jahre für die Schifffahrt geschlossen und stellte von da an die territoriale Grenze zwischen Ägypten und Israel dar. Die mit der Schließung verbundene Unterbrechung der wichtigen Seeverbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer führte zu bedeutenden Einschränkungen im Seehandel. Der Konflikt hatte damit Konsequenzen weit über die Region hinaus. Zum Zeitpunkt der Sperrung des Kanals befanden sich noch 15 Schiffe – die \"Yellow Fleet\" – auf dem Seeweg, sie konnten über Jahre ihre Fahrt nicht weiterführen. Erst acht Jahre später, im Jahr 1975, war dies möglich. Israel errichtete am Ostufer des Sueskanals eine Verteidigungslinie, die Bar-Lew-Linie.", "section_level": 1}, {"title": "Friedensdiplomatie nach dem Sechstagekrieg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Israels Friedensangebot an Ägypten und Syrien.", "content": "Siehe auch: Israelische Friedensdiplomatie Am 19. Juni 1967, neun Tage nach Israels Sieg im Sechstagekrieg, beschloss das israelische Kabinett die Vorlage eines Friedensangebots an Syrien und Ägypten. Über amerikanische diplomatische Kanäle bot Israel die Rückgabe der Golanhöhen an Syrien und die Rückgabe des", "section_level": 2}, {"title": "Beschluss der Arabischen Liga gegen Frieden.", "content": "Die Khartum-Resolution vom 1. September 1967 wurde kurz nach Israels Friedensangebot von der Arabischen Liga verabschiedet. Sie bestimmte die Basis der Außenpolitik dieser Staaten bis zum Jom-Kippur-Krieg im Jahre 1973. Die Resolution enthält in ihrem dritten Absatz Bestimmungen, die als die „drei Neins“ beziehungsweise die „Three No's“ bekannt wurden: Nach der Zurückweisung des israelischen Friedensangebots und der", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Sechstagekrieg oder Junikrieg (, hebräisch מלחמת ששת הימים \"milchémet schéschet haJamim\") zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien dauerte vom 5. bis zum 10. Juni 1967. Als Teilaspekt des Nahostkonfliktes war er nach dem Israelischen Unabhängigkeitskrieg (1948) und der Sueskrise (1956) der dritte Arabisch-Israelische Krieg.", "tgt_summary": "第三次中东战争,以色列方面称六日战争,阿拉伯国家方面称六月战争,亦称六·五战争、六天战争,发生在1967年6月初,是「先发制人」战争的一个典范。它发生在以色列国和毗邻的埃及、叙利亚及约旦等阿拉伯国家之间。战争从6月5日开始,共进行了六天,结果埃及、约旦和叙利亚联军被以色列彻底打败,是20世纪军事史上最具有压倒性结局的战争之一。", "id": 2805475} {"src_title": "Leopold III. (Belgien)", "tgt_title": "利奥波德三世 (比利时)", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "\"Prinz Leopold von Belgien\" wurde am 3. November 1901 als erster Nachkomme des Prinzen Albert von Belgien und dessen Gemahlin Elisabeth Gabriele in Bayern in Brüssel geboren. Nach der Thronbesteigung seines Vaters im Jahr 1909 war Leopold dessen direkter Thronfolger und erhielt den Titel Herzog von Brabant. Ab 1915 besuchte Leopold die renommierte britische Privatschule Eton College (Berkshire), nach Ende des Ersten Weltkriegs studierte er am St. Anthony’s Seminary im kalifornischen Santa Barbara. Am 4. November 1926 heiratete er in Stockholm Prinzessin Astrid von Schweden, die jüngste Tochter von Prinz Carl von Schweden und Prinzessin Ingeborg von Dänemark. Aus dieser Verbindung gingen drei Kinder hervor: Nach dem Tod seines Vaters Albert I. am 17. Februar 1934 folgte er ihm als Leopold III. auf den Thron nach und leistete am 23. Februar den Eid auf die Verfassung. Am 29. August 1935 verlor Leopold während des Urlaubs in der Schweizer Sommerresidenz bei einer Fahrt entlang des Vierwaldstättersees in der Nähe von Küssnacht am Rigi die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Wagen stürzte die Uferböschung hinunter und seine Frau Astrid starb. Am Ort des Unglücks in Küssnacht wurde eine Gedenkkapelle errichtet. Am 11. September 1941 heiratete Leopold ein zweites Mal, Mary Lilian Baels. Vor der Ehe verlieh ihr Leopold den Titel \"Prinzessin von Réthy\", der jedoch nicht von der Regierung bestätigt wurde, während sie den Titel \"Prinzessin von Belgien\" durch ihre Heirat automatisch erwarb. Aus dieser Ehe gingen ebenfalls drei Kinder hervor, die nicht zur Thronfolge berechtigt waren:", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten im Zweiten Weltkrieg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Kapitulation 1940.", "content": "Am 4. September 1939, nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, übernahm König Leopold den Oberbefehl über die belgischen Streitkräfte, wobei Belgien im Krieg neutral blieb. Das von ihm zusammen mit der Königin der Niederlande im November 1939 formulierte Angebot zur Friedensvermittlung an die Staatsoberhäupter Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands wurde von Großbritannien und Frankreich zurückgewiesen. Bei dem Angriff durch Deutschland am 10. Mai 1940 wurden die Stellungen der belgischen Armee innerhalb von wenigen Tagen überrannt. Schon bald kam es über die Haltung gegenüber dem Dritten Reich zu ernsthaften Meinungsverschiedenheiten zwischen König Leopold und der belgischen Regierung unter Hubert Pierlot: Diese drängte den König, den Kampf gegen das „Dritte Reich“ nötigenfalls nach dem Vorbild von Königin Wilhelmina vom Ausland aus fortzusetzen. Leopold hingegen glaubte angesichts der großen Schwierigkeiten der Alliierten und des absehbaren Zusammenbruchs der französischen Linien nicht an einen Sieg gegen Deutschland und beschloss, an der Spitze seiner Truppen zu bleiben. Obwohl der Monarch aufgrund der belgischen Verfassung keine Kompetenz zu eigenmächtigen politischen Handlungen hatte, berief sich Leopold darauf, dass die Regierung Pierlot nach ihrer Flucht am 25. Mai ins Exil nach London handlungsunfähig sei, und kapitulierte am 28. Mai. Am selben Tag wurde König Leopold von der Regierung Pierlot für \"„in seiner Amtsausübung verhindert“\" erklärt; die Regierung übernahm provisorisch \"in corpore\" die Amtsbefugnisse des Monarchen.", "section_level": 2}, {"title": "Von 1940 bis 1944.", "content": "Leopold betrachtete sich als „Kriegsgefangenen“; er wurde von den Deutschen mit seiner Familie in der Residenz Schloss Laeken bei Brüssel unter Hausarrest gestellt. Seine Korrespondenz wurde zensiert, und er empfing nur wenige Besuche, meist privaten Charakters. Der König vermied politische Handlungen, die als Kollaboration mit den Deutschen hätten ausgelegt werden können. Leopolds Verbleib im Lande und sein Verhalten wurden zunächst von weiten Kreisen der belgischen Bevölkerung gutgeheißen. Ein rascher Stimmungsumschwung setzte Ende 1941 ein, als am 7. Dezember seine Hochzeit mit Lilian Baels bekannt wurde: Damit war die Fiktion des Kriegsgefangenen nicht mehr aufrechtzuerhalten. Da sich die deutsche Besatzung als immer drückender erwies und Leopold augenscheinlich nichts tat, um das Los der Bevölkerung zu lindern, wandten sich immer weitere Kreise vom König ab. 1944, nach der Landung der Alliierten in Frankreich, ordnete Heinrich Himmler die Deportation Leopolds nach Deutschland an. Prinzessin Lilian folgte mit der Familie am nächsten Tag unter bewaffneter Bewachung der SS. Sie wurden auf Schloss Hirschstein in Hirschstein, Sachsen, gebracht und dort bis März 1945 festgehalten. Beim Anmarsch der alliierten Truppen brachte man die Familie nach Strobl in der Nähe von Salzburg, wo sie 1945 von US-Soldaten befreit wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Die „Königsfrage“.", "content": "Aufgrund seines Verhaltens während des Krieges trafen die Rückkehr Leopolds und die Wiederaufnahme seiner Amtsgeschäfte als König auf heftigen Widerstand. Das Parlament hatte ihn nach der Befreiung von Teilen Belgiens 1944 (Brüssel wurde am 3. September befreit, siehe auch Dolle Dinsdag) für regierungsunfähig erklärt und seinen Bruder, Prinz Karl (1903–1983), zum Regenten bestimmt. Leopold ging in die Schweiz ins Exil. 1946 entlastete ihn eine Untersuchungskommission vom Vorwurf des Verrates; 1950 – nach einer Volksbefragung – stellte das Parlament das Ende der Regierungsunfähigkeit fest. Die Rückkehr des Königs nach Belgien am 22. Juli 1950 war aber von Streiks und Protesten begleitet. Die Flamen waren mehrheitlich für Leopold; dagegen verlangte die wallonische Bevölkerung seine Abdankung. Um die Einheit seines Landes zu wahren und die Monarchie zu erhalten, dankte König Leopold am 16. Juli 1951 zugunsten seines Sohnes Baudouin ab. Leopold starb am 25. September 1983 in Sint-Lambrechts-Woluwe. Er wurde in der königlichen Gruft in Laeken beigesetzt, wo auch seine beiden Ehefrauen ihre letzte Ruhe fanden. Gemeinsam mit seiner ersten Frau ist er Namensgeber für die Leopold-und-Astrid-Küste in der Antarktis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leopold III. – gebürtig \"Prinz Leopold Philippe Charles Albert Meinrad Hubertus Marie Miguel von Belgien, Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha, Herzog von Sachsen\" – (* 3. November 1901 in Brüssel; † 25. September 1983 in Sint-Lambrechts-Woluwe) aus dem Adelsgeschlecht Sachsen-Coburg und Gotha war von 1934 bis 1951 König der Belgier.", "tgt_summary": "利奥波德三世,全名利奥波德·菲利普·查尔斯·艾伯特·米拉德·哈伯特斯·玛丽·米格尔(;),1934年—1951年担任比利时国王。", "id": 168060} {"src_title": "Modena", "tgt_title": "摩德納", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Modena hat seinen Ursprung in der ursprünglich etruskischen Siedlung Mutina. Sie wurde zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. von den keltischen Boiern erobert und kam während der Keltenkriege im Jahr 222 v. Chr. als Mutina in den Besitz der Römer, wobei die römische Herrschaft jedoch in den ersten Jahren durch Aufstände der Boier und den Einfall Hannibals in Norditalien gefährdet war. 183 v. Chr. wurde Mutina durch Marcus Aemilius Lepidus Sitz einer römischen Kolonie in der Provinz Gallia cisalpina. Die römische Stadt lag unmittelbar südöstlich der modernen Stadt und befindet sich mehrere Meter unterhalb. Im Kaiserreich scheint die Stadt eine gewisse Bedeutung gehabt zu haben. Ihre Weingärten und Töpfereien werden von Plinius erwähnt, wobei letztere einen erheblichen Exporthandel betrieben. Das Territorium grenzte an das von Bologna und Regium, und im Süden scheint es bis zum Apenninenkamm ausgedehnt gewesen zu sein. Während der Bürgerkriege verharrte 78 v. Chr. Marcus Iunius Brutus innerhalb der Stadtmauern gegen Gnaeus Pompeius Magnus. 43 v. Chr. wurde der Ort während des Mutinensischen Krieges von Decimus Iunius Brutus Albinus, dem Octavian und die Konsuln Aulus Hirtius und Gaius Vibius Pansa Caetronianus Hilfe leisteten, erfolgreich gegen eine vier Monate dauernde Belagerung durch Marcus Antonius verteidigt (Schlacht von Mutina). Im 4. Jahrhundert verfiel Mutina allmählich. Die Plünderungen Attilas und die Probleme der langobardischen Periode ließen es als zerstörte Stadt in einem Ödland zurück. Im 7. Jahrhundert wurde, vielleicht aufgrund einer schrecklichen Überschwemmung, 6 km nordwestlich an der Stelle des heutigen Cittanova eine neue Stadt gegründet, Città Geminiana. Aber gegen Ende des 9. Jahrhunderts wurde Modena wieder aufgebaut und von seinem Bischof Ludovicus befestigt. Als 1099 mit dem Bau der Kathedrale begonnen wurde, war die Stadt Teil der Besitzungen der Markgräfin Mathilde von Tuszien. Aber als das Gebäude im Jahr 1184 von Lucius III. eingeweiht wurde, war es eine freie Kommune. In den Kriegen zwischen Friedrich II. und Gregor IX. stellte sie sich auf die Seite des Kaisers, wenn auch die päpstliche Fraktion stark genug war, um die Politik in Verwirrung zu stürzen. 1288 wurde Obizzo II. d’Este als Herr der Stadt anerkannt. Nach dem Tod seines Nachfolgers Azzo VIII. (1308) erhielt sie wieder ihre Unabhängigkeit als Kommune; um 1336 war die Este-Familie jedoch wieder an der Macht. 1452 wurde Modena zugunsten Borso d’Este als Herzogtum konstituiert und von Ercole II. vergrößert und verstärkt. Bei der Einverleibung Ferraras in den Kirchenstaat 1598 wurde es herzögliche Residenz. Franz I. (1629–1658) errichtete die Zitadelle und begann den Palast, der von Franz II. wesentlich verschönert wurde. Rinaldo wurde bei den französischen Invasionen zweimal aus der Stadt vertrieben (1737). Im Gegenzug annektierte Modena 1737 die Grafschaft Novellara und stürzte die bisher dort regierenden, mit Frankreich verbündeten Gonzaga. Viele ihrer öffentlichen Gebäude verdankt die Stadt Franz III. (1737–1780), der enge Beziehungen zum Kaiserhaus Habsburg anknüpfte. Sein Sohn Ercole III. (1780–1796) ehelichte die Thronerbin des Doppelherzogtums Massa und Carrara und verband seine eigene Erbtochter Maria Beatrice mit einem Sohn der Kaiserin Maria Theresia von Österreich, Erzherzog Ferdinand von Österreich, dem Stammvater des Hauses Österreich-Este. Das Territorium des Herzogtums Modena wuchs durch Anfall von Reichslehen wie folgt: 1527 Fürstentümer Carpi und Novi (vorher päpstlich, davor Pio), 1635 Fürstentum Corregio (vorher Corregio), 1711 Herzogtum Mirandola und Markgrafschaft Concordia (vorher Pico), 1737 Fürstentum Novellara (vorher Gonzaga) und 1743 Herzogtum Massa und Fürstentum Carrara (vorher Cibo). Im Zuge der umwälzenden Französischen Revolutionskriege nützten dem letzten Este-Herzog jedoch diese Verbindungen nichts, 1796 wurden Stadt und Herzogtum Modena von den Franzosen besetzt und zunächst in die Cispadanische Republik umgewandelt, 1797 in die Cisalpinische Republik (Lombardei) einbezogen, die sich später zum napoleonischen „Königreich Italien“ verwandelte. Ercole III. d’Este starb 1803 im Exil in Treviso, das ihm aufgrund österreichischer Fürsprache als Entschädigung zugesprochene deutsche Herzogtum Breisgau und Ortenau regierte kurzfristig sein Schwiegersohn Ferdinand von Österreich bis 1805. Nach dem Sturz Napoleons 1814 erhielt der älteste Sohn Ferdinands und Maria Beatrices, Franz IV. von Österreich-Este (1814–1846), die Stati Estensi zurück. Nach dem Tod seiner Mutter 1829 erbte er die Herzogtümer Massa und Carrara, sein Sohn fügte 1847 dem Staatenverbund noch das kleine Herzogtum Guastalla (vorher zu Parma) und Fivizzano (vorher zu Lucca) hinzu. Die Herrschaft Franz IV. war gegenüber Österreich teils unterwürfig, teils intrigant, innenpolitisch jedoch durchweg reaktionär und despotisch. Der Herzog versuchte vergeblich, durch die Ehe mit einer sardischen Prinzessin und die Bekämpfung des dortigen als liberal geltenden Thronfolgers Karl Albert, des Stammvaters der späteren Könige von Italien, selbst zum König von Sardinien aufzusteigen. Beim Ausbruch der Julirevolution 1830 wiederum soll Franz IV. kurzfristig geneigt gewesen sein, die revolutionäre Bewegung in Modena zu ermuntern und für seinen dynastischen Ehrgeiz auszunutzen. Doch kaum hatte die österreichische Armee den Aufständen in Mittelitalien ein Ende gesetzt, kehrte er zu seiner früheren Politik zurück und ließ jene Führer der modenesischen Liberalen, mit denen er zuvor heimlich verhandelt hatte, hinrichten. Sein Sohn und Nachfolger Franz V. Ferdinand (1846–1859/60) folgte im Wesentlichen der Politik seines Vaters. Nachdem er im März 1848 durch die Revolution zum Verlassen seiner Länder gezwungen wurde, kehrte er im August 1849 unter dem Schutz österreichischer Truppen zurück und führte ein unbarmherzig reaktionäres, weithin verhasstes Regime. Im Juni 1859 – nach der Niederlage Österreichs in Italien gegen Frankreich und Sardinien – musste Franz V. endgültig flüchten, wobei er nicht vergaß, seine kostbarsten Kunstschätze und seine politischen Gefangenen mit sich nach Österreich zu nehmen. Im März 1860 wurden die modenesischen Staaten Teil des Königreichs Sardinien und gingen 1861 im Einheitsstaat Italien auf. Als der gestürzte Herzog Franz V. 1875 kinderlos im österreichischen Exil verstarb, erbte sein Vermögen und den Titel eines „Erzherzogs von Österreich-Este“ der junge Erzherzog Franz Ferdinand (1863–1914), ein Neffe des österreichischen Kaisers Franz Joseph I., der seit 1896 Thronfolger von Österreich-Ungarn war und dessen Ermordung in Sarajevo im Juni 1914 den unmittelbaren Anlass des Ersten Weltkrieges bildete. Eine Schwester Franz V., Maria Theresia von Modena († 1886), war die Gattin des letzten Thronanwärters der Bourbonen auf die französische Königskrone, des Grafen Heinrich von Chambord († 1883).", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Stolz der Modeneser ist die Piazza Grande mit ihrem romanischen Dom San Geminiano (Duomo) und dem 88 m hohen Campanile (Torre Ghirlandina). 1997 wurde dieses Architekturensemble von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der dem heiligen Geminianus, dem Schutzpatron der Stadt, geweihte Dom wurde 1099 unter dem lombardischen Baumeister Lanfranco und dem Steinmetz Wiligelmo da Modena begonnen. Er ist das wichtigste Bauwerk der Stadt. Die marmorverkleidete Backsteinfassade der Kirche wird durch typisch romanische Stilelemente wie Zwerggalerien und Blendarkaden gegliedert. Das prächtige gotische Radfenster und die zwei aufgesetzten Türmchen sowie die zwei schlichten Seitenportale schufen Steinmetze aus Campione. Über sieben Generationen waren die Wanderarbeiter aus dem norditalienischen Städtchen bei Lugano an den Bauarbeiten beteiligt, unter ihnen wurde der Dom 1322 fertiggestellt. Wahrzeichen Modenas aber ist die Torre Ghirlandina (dt. kleine Girlande). Der für Italien typische frei stehende Glockenturm wurde Anfang des 12. Jahrhunderts im romanischen Stil begonnen und im 14. Jahrhundert von den Maestri aus Campione mit einer gotischen Turmspitze vollendet. Dem Dom gegenüber befindet sich mit dem Palazzo Comunale (Stadthaus) der weltliche Gegenpol zum Duomo. Der Uhrturm stammt zwar noch vom ursprünglichen Bau aus dem 12. Jahrhundert, doch wurde er wie der gesamte Palast während größerer Umbauten im 16. Jahrhundert stark verändert. Die steinerne Tribüne vor dem Gebäude, die sogenannte „Pietra Ringadora“, diente als Rednerpult, von dem aus Reden an das Volk gehalten wurden. Neben dieser Funktion fungierte der Steinblock aber auch als Pranger. So wurden säumige Schuldner dazu verurteilt, ihn als Zeichen ihrer Erniedrigung dreimal mit dem nackten Gesäß zu berühren. Hier wurden auch die Leichen unbekannter Ertrunkener in der Hoffnung aufgebahrt, sie würden von einem Passanten identifiziert werden. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählt der Palazzo Ducale, der sich abseits des historischen Zentrums von Modena befindet. Der Bau des herzoglichen Palastes wurde 1634 durch Francesco I. d’Este in Auftrag gegeben, jedoch erst Mitte des 19. Jahrhunderts fertiggestellt. Hinter der langen und imposanten Schaufassade befindet sich heute die traditionsreichste Offiziersschule Italiens, die \"Accademia Militare\". Lebensader der Stadt und zugleich eine der beliebtesten Flaniermeilen ist die Via Emilia, die durch das historische Zentrum der Stadt führt. Die römische Straße ist insgesamt 262 Kilometer lang und verläuft über Bologna, Modena und Parma bis nach Piacenza in der Poebene. Ihr Bau begann 187 v. Chr. unter dem Konsul Emilius Lepidus. Der Name der Region Emilia-Romagna geht auf die Via Emilia zurück. In Modena gibt es eine Synagoge aus dem Jahre 1873, welche gut sichtbar und zentral an der Piazza Mazzini gelegen ist. In der Nacht zum 12. Dezember 2003 wurde sie Opfer eines Anschlags, welcher als erster islamistischer Terroranschlag auf italienischem Boden bezeichnet wurde. Der Täter arabischer Herkunft sprengte sich in der Nähe des Gebäudes in seinem Wagen mit Hilfe von Gasbomben in die Luft. Später stellte sich heraus, dass er in der lokalen islamischen Gemeinde schlecht integriert war und unter zahlreichen Psychosen litt sowie mit Psychopharmaka behandelt wurde. Ein bedeutendes Museum der Stadt ist die Galleria Estense, in welcher die Sammlungen der Herzöge von Este gezeigt werden. Obwohl Francesco III. zur Sanierung der herzoglichen Kasse im Jahr 1746 geschätzt einhundert Gemälde an den König von Polen und sächsischen Kurfürsten verkaufen musste, stellt die Galleria Estense auch heute noch eine der wichtigsten italienischen Sammlungen dar. (Die meisten der damals verkauften Werke finden sich heute übrigens in Dresden.) Gezeigt werden Gemälde von Tintoretto, Veronese, Guido Reni, Jacopo Bassano, Correggio, Cosmè Tura, Tommaso da Modena, Lorenzo di Credi, Jacopo Palma dem Jüngeren, Dosso Dossi, Guercino, den Carraccis und den primitiven Emiliani. Zu den berühmtesten Werken der Sammlung zählen das Triptychon des El Greco und zwei Porträts von Francesco I. d’Este, eine Marmorbüste von Gian Lorenzo Bernini und ein Gemälde von Diego Velázquez. Weitere Schaustücke sind alte etruskische und römische Gegenstände, Keramiken, Beispiele aus der Este-Medaillensammlung und Musikinstrumente, einschließlich der berühmten Arpa Estense, einer Harfe. Auf dem Friedhof Cimitero San Cataldo befindet sich ein kubisches Beinhaus, das 1984 nach Plänen der Architekten Aldo Rossi und Gianni Braghieri entstand.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im Stadtgebiet und Umland befinden sich überwiegend Betriebe der Keramik- (vor allem Wand- und Bodenfliesen), Zement-, Leder- und Nahrungsmittelindustrie sowie des Maschinen- und Fahrzeugbau (Maserati). Im benachbarten Maranello, 18 km südlich von Modena, ist der Firmensitz des Automobilherstellers Ferrari (Scuderia Ferrari). Im der Galleria Ferrari wird die Geschichte des Konzerns dargestellt und einige der Ferrari-Modelle und Rennwagen ausgestellt. Gezeigt wird auch das Büro, in dem Enzo Ferrari in der Via Trento e Trieste in Modena, gearbeitet hat. Auf der anliegenden Teststrecke werden Probefahrten und Motortests von Ferrari und Maserati zur Probefahrt in den angrenzenden Apenninen durchgeführt. 20 km östlich von Modena liegt Sant’Agata Bolognese, hier ist Automobili Lamborghini zuhause. Weiterhin befindet sich der Sitz des Sportwagenherstellers Pagani Automobili in San Cesario sul Panaro bei Modena. Zu den in Modena beheimateten Dienstleistungsunternehmen zählt die Banca popolare dell’Emilia Romagna. Im Umland der Stadt spielt dagegen immer noch die Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Dort wird der bekannteste Lambrusco (Lambrusco di Sorbara), ein rubinroter, manchmal leicht schäumender (frizzante) Wein, gekeltert und in die ganze Welt exportiert. Außerdem befinden sich in der Umgebung von Modena die größten Kirschenhaine Italiens. Darüber hinaus sind der Aceto Balsamico di Modena (Balsamessig) sowie der Grana Padano und der Parmigiano Reggiano (Parmesankäse) weitere Exportartikel. Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie der Provinz Modena wurden durch die Erdbeben vom 20. und 29. Mai 2012 stark in Mitleidenschaft gezogen und meldeten Schäden von 400 Millionen Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Bis zum Tod von Luciano Pavarotti im September 2007 fand einmal jährlich im Mai im Parco Novi Sad das Konzert „Pavarotti and Friends“ statt, ein Konzert des in Modena lebenden Startenors mit berühmten Pop- und Rockstars aus aller Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Alternatives Leben.", "content": "Seit dem Juli 2000 befindet sich im Umland der „spazio sociale libertario/anarchico“ Libera, ein soziales Zentrum, das in Modena für seine vielen Feste, das ökologische Engagement gegen den Bau eines Autodroms und gegen die Verdopplung der örtlichen Müllverbrennungsanlage bekannt ist und auch andere Initiativen, wie die Hausbesetzung des „Comitato per il diritto alla casa“ und der USI Modena für drei wohnungslose tunesische Familien, hervorgebracht hat. Weiterhin existiert in der historischen Altstadt die alternative Bibliothek „Un’idea“.", "section_level": 1}, {"title": "Flaggen.", "content": "Bis zur Einigung Italiens wurde in Modena die Flagge des Herzogtums Modena und Reggio benutzt. Heute orientiert sie sich an den Farben des Stadtwappens.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "In Modena ist der Fußballverein FC Modena beheimatet, der aktuell in der Serie B spielt.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Bekannte Persönlichkeiten der Stadt sind in der Liste von Persönlichkeiten der Stadt Modena aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Modena [] (dt. veraltet \"Muden\", lat. \"Mutina\", im modenesischen Dialekt \"Mòdna\") ist eine norditalienische Universitätsstadt mit Einwohnern (Stand ), am südlichen Rand der Po-Ebene gelegen. Sie ist eine moderne Industriestadt mit historischem Stadtkern (Centro Storico), die sich in der Region Emilia-Romagna befindet und die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Modena ist.", "tgt_summary": "摩德纳(Modena ;伊特拉斯坎语: Mutna; ),意大利北部城市,位于波河的南岸,艾米利亚-罗马涅大区摩德纳省省会。", "id": 2818717} {"src_title": "Gegenreformation", "tgt_title": "反宗教改革", "src_document": [{"title": "Kirchlich bestimmte Machtpolitik.", "content": "Der Begriff Gegenreformation bezeichnet einen Prozess der römisch-katholischen Kirche, die im Zuge des Konzils von Trient seit etwa 1545 versuchte, den sich sowohl politisch als auch institutionell etablierenden Protestantismus, auch gewaltsam mit Hilfe des von ihr gestützten katholischen habsburgischen Kaisers, zurückzudrängen (dazu: Katholische Reform), nachdem die theologische Argumentation beendet war. Die Maßnahmen des Katholizismus erstreckten sich sowohl auf den kirchenpolitischen als auch auf den weltlichen politischen Bereich und umfassten Maßnahmen der Rekatholisierung protestantischer Territorien. Sie führten im Zusammenspiel mit einer Reihe weiterer Faktoren zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges. Der Prozess der Gegenreformation reichte bis ins 18. Jahrhundert. Ihre Mittel waren die Bekämpfung protestantischer Machthaber und Länder, Diplomatie, staatliche Repression und missionarische Rekatholisierung. Eine wichtige Rolle in der gegenreformatorischen Propaganda (von lat. \"propaganda fidei\", zur Verbreitung des Glaubens) spielte auch die Kunst (barocker Kirchenbau, Laien- und Barocktheater) und die Marienverehrung.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchliche Strömungen.", "content": "Der Begriff „Gegen-Reformation“ als Bezeichnung einer von der katholischen Kirche ausgehenden Bewegung ist umstritten. Grund ist die Vielzahl von Erneuerungsbewegungen innerhalb der katholischen Kirche als Antwort auf die Reformation, die durchaus auch eine innere Kirchenerneuerung anstrebten. Einige Lenker der kirchlichen Macht hätten ihrerseits die gewaltsamen und intoleranten Methoden der Reformatoren gegen Andersglaubende kopiert, was kirchlicherseits nicht nur auf Zustimmung gestoßen sei. Die katholischen weltlichen Machthaber hätten sich – defensiv – der Notwendigkeit gebeugt, die Freiheit der Katholiken vor den Ausschreitungen der weltlichen Macht der Protestanten zu schützen.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "Den Ausdruck Gegenreformation führte 1776 der Göttinger Jurist Johann Stephan Pütter in die Literatur ein. Darunter verstand er. Die Verwendung des Begriffes Gegenreformation im Sinne eines Zeitalters prägte 1889 Moriz Ritter; er dehnte ihren Zeitraum bis zum Dreißigjährigen Krieg aus. Allerdings war es schon Leopold von Ranke, der 1843 vom „Zeitalter der Gegenreformation“ unter Berücksichtigung der tiefgreifenden katholischen Bewegung sprach. Ranke ist bereits die innerkirchliche Reformbewegung bewusst gewesen, die Wilhelm Maurenbrecher schließlich als „katholische Reformation“ bezeichnete. Durch die Kritik insbesondere von Hermann Baumgarten und in weitaus stärkerem Maße von Hubert Jedin wurde dieser Begriff durch den der Katholischen Reform ersetzt. Der Begriff setzte sich nur langsam durch, weil hierbei konfessionelle Vorbehalte geltend gemacht wurden. Ein Teil der katholischen Historiker lehnte die beiden Ausdrücke entschieden ab, da sie ihnen Werturteile zugunsten des Protestantismus zu enthalten schienen, andere suchten einen Ausgleich, indem sie zwischen katholischer Selbstreform und politischer Gegenreformation unterschieden und als Epochenbezeichnung „Zeitalter der Glaubensspaltung“ (1517–1555) und „Zeitalter des konfessionellen Absolutismus“ (1555–1648) gebrauchten. In der modernen Geschichtswissenschaft wird dafür der von Wolfgang Reinhard und Heinz Schilling eingeführte Begriff „Konfessionalisierung“ verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung der Gegenreformation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Klerus.", "content": "Vorreiter der Gegenreformation ist der im Jahre 1534 durch Ignatius von Loyola gegründete Jesuitenorden. Überhaupt hatten die Jesuiten, die von Papst Gregor XIII. entschieden gefördert wurden (siehe auch Reformpapsttum), bedeutsamen Anteil an der Gegenreformation in Europa. Den Ausgangspunkt der Gegenreformation bildete das Konzil von Trient (von 1545 bis 1563 mit Unterbrechungen). Es betonte die dogmatischen und liturgischen Differenzen zum Protestantismus und nahm sich der gravierendsten Missstände in der damaligen katholischen Kirche an (Bestimmungen über die Priesterausbildung und Beseitigung von Pfründen- und Ablassmissbrauch).", "section_level": 2}, {"title": "Literatur und Bildungswesen.", "content": "Die Gegenreformation wurde in der zeitgenössischen Literatur vor allem durch scharf polemisierende jesuitische Autoren wie Jakob Gretser, Caspar Schoppe sowie Conrad Vetter vorangetrieben. Der Publizist und Übersetzer Aegidius Albertinus wurde 1593 durch Herzog Wilhelm den Frommen eigens für die Belange der Gegenreformation aus Spanien nach München gebracht. Ein nicht zu unterschätzendes Medium der Gegenreformation bildete das Jesuitentheater, dessen zentrale Rolle im jesuitischen Schulprogramm erst in neuerer Zeit erforscht wurde. Abertausende von Theaterstücken (Jean-Marie Valentin verzeichnet 7650 Titel), von denen heute teilweise nur noch die „Periochen“ (Programmhefte) erhalten sind, wurden zur streng katholischen Indoktrinierung in sämtlichen jesuitischen Lehranstalten aufgeführt, und namhafte katholische Barockdichter wie Avancini und Bidermann traten als Autoren dieser Stücke an die Öffentlichkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Die Fürsten.", "content": "Im Heiligen Römischen Reich bildete der Augsburger Religionsfriede 1555 mit seiner Bestimmung, dass der Landesherr über die Konfession seiner Untertanen entschied (\"cuius regio, eius religio\"), die Grundlage, auf der gegenreformatorische Bestrebungen basierten. Ein erster Höhepunkt war der Truchsessische Krieg von 1583 bis 1588, durch den der Kölner Bischofssitz und das zugehörige Kurfürstentum sowie im Gefolge auch andere Fürstbistümer erneut katholisch wurden. Ein weiterer Konflikt, in dem konfessionelle Lagerbildung und gegenreformatorische Bestrebungen eine große Rolle spielten, war der Jülich-Klevische Erbfolgestreit, der 1609 beim Tode Johann-Wilhelms, des letzten Herzogs von Jülich-Kleve-Berg, ausbrach.", "section_level": 2}, {"title": "Direkter Machtbereich der Habsburger.", "content": "In den habsburgischen Erblanden, die bis auf Tirol überwiegend protestantisch geworden waren, begann die Gegenreformation im großen Stil mit Kaiser Rudolf II. ab 1576 und wurde mit besonderer Schärfe gegen die Zivilbevölkerung durchgeführt. Die in der böhmischen Konföderation zusammengeschlossenen protestantischen Stände rebellierten dagegen. Diese Revolte ging als sogenannter Zweiter Prager Fenstersturz in die Geschichte ein, der 1618 den Anlass für den Dreißigjährigen Krieg bildete. Die böhmische Konföderation wurde 1620 in der Schlacht am Weißen Berg bei Prag von Ferdinand II. geschlagen. Der protestantische Adel sowie die protestantische Geistlichkeit Böhmens und Österreichs wurden des Landes verwiesen oder zum Konfessionswechsel gezwungen. Unter diesen „Exulanten“ fanden sich bedeutende deutsche Dichter wie Sigmund von Birken, Catharina Regina von Greiffenberg, Wolf Helmhardt von Hohberg und Johann Wilhelm von Stubenberg, die vor allem im Raum Regensburg-Nürnberg einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Barockliteratur ausübten. Andere zogen nach Sachsen oder in die Mark Brandenburg. Salzburger zogen im 18. Jahrhundert vor allem nach West- und Ostpreußen. Andere wurden in das östliche, habsburgische Siebenbürgen deportiert (→ Landler und Transmigration). Schon als Thronfolger sprach sich Joseph II. 1777 vehement gegenüber seiner Mutter gegen eine Vertreibung von Protestanten aus Mähren aus. Sein Toleranzpatent von 1781 kann als Ende der Gegenreformation angesehen werden. Danach gab es noch einzelne Vertreibungen und Repressalien gegenüber Protestanten (siehe Zillertaler Inklinanten). Migrationen zu einer Toleranzgemeinde konnten aber nun innerhalb der Erblande erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Politik.", "content": "In Frankreich versuchten ab 1559 die bis dahin im Untergrund agierenden Hugenotten, eine Anerkennung ihres Glaubens zu erreichen. Dabei wurden sie auch durch die englische Königin Elisabeth I. und deren Agenten Nicholas Throckmorton – offiziell Botschafter am französischen Hof – und William Cecil, 1. Baron Burghley gegen den katholischen Herzog François de Lorraine, duc de Guise unterstützt. Die englische Krone versuchte, auch unter Ausnutzung des Aufstandes der Zivilbevölkerung in den spanischen Niederlanden, die französischen Katholiken in die Defensive zu drängen und ihre 1559 verloren gegangenen Besitzungen in Frankreich wiederzuerobern. Besonders lag den Engländern dabei an Calais, wo ihnen die Kontrolle über den Ärmelkanal verloren gegangen war. Die Verweigerung der Rechte der Hugenotten und ihre staatliche Verfolgung begannen mit der Bartholomäusnacht am 24. August 1572 und führten zu konfessionell ausgerichteten Bürgerkriegen zwischen Gruppen der Zivilbevölkerung, die 1598 mit dem Edikt von Nantes endeten. Am 23. Oktober 1685 wurde das Edikt von König Ludwig XIV. im Edikt von Fontainebleau widerrufen. Hierdurch veranlasst flohen viele Hugenotten aus Frankreich Nach Nordamerika sowie in protestantische Länder wie England, die Niederlande oder deutsche Reichsstädte und Fürstentümer wie Kurbrandenburg, das unter dem „Großen Kurfürsten“ Friedrich Wilhelm den flüchtigen Hugenotten mit dem Edikt von Potsdam Asyl gewährte.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Darstellungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Gegenreformation wird allgemein – im Anschluss an den protestantischen Historiker Leopold von Ranke – die Reaktion der katholischen Kirche auf die von Martin Luther in Wittenberg ausgehende Reformation bezeichnet. Sie spielte sich im Bereich der Theologie und der Kirchen ab und blieb auf geistige Auseinandersetzungen beschränkt. In der weltlichen Politik versuchte die katholische Kirche offensiv oder repressiv die Rekatholisierung protestantischer Regionen mit Hilfe des katholischen Kaisers und abhängiger Herrscher durchzusetzen.", "tgt_summary": "反宗教改革(),又称为天主教改革或公教改革(),是天主教会自1545年起召开脱利腾大公会议至1648年三十年战争期间,为回应宗教改革的冲击而实行的革新运动。", "id": 1165281} {"src_title": "Beschränkte Menge", "tgt_title": "有界集合", "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beschränktheit bezüglich einer Ordnungsrelation.", "content": "Sei formula_5 eine durch die Relation formula_1 halbgeordnete Menge und formula_7 eine Teilmenge von formula_5.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung auf Mengen, auf denen eine Abstandsfunktion definiert ist.", "content": "Die Begriffe \"beschränkt\" und \"unbeschränkt\", die so für eine halbgeordnete Menge definiert sind, werden nun im übertragenen Sinn auch für Mengen mit einer Abstandsfunktion verwendet, wenn die Werte, die diese Funktion annimmt, in der geordneten Bildmenge (meistens nichtnegative reelle Zahlen) die entsprechenden Schranken hat (bzw. nicht hat).", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung auf Funktionen, auf deren Wertevorrat eine Abstandsfunktion definiert ist.", "content": "Sei formula_33 eine Menge und formula_34 eine Abstandsfunktion auf formula_33, formula_36 eine beliebige Menge. Eine Funktion formula_37 heißt beschränkt (bezüglich der Abstandsfunktion formula_3), wenn die Menge formula_39 in formula_40 beschränkt ist, sonst unbeschränkt.", "section_level": 2}, {"title": "Analysis.", "content": "In der Analysis heißt eine Teilmenge formula_7 der reellen Zahlen genau dann \"nach oben beschränkt\", wenn es eine reelle Zahl formula_42 mit formula_43 für alle formula_44 aus formula_7 gibt. Jede solche Zahl formula_42 heißt \"obere Schranke\" von formula_7. Die Begriffe \"nach unten beschränkt\" und \"untere Schranke\" sind analog definiert. Die Menge formula_7 heißt beschränkt, wenn sie nach oben beschränkt und nach unten beschränkt ist. Folglich ist eine Menge beschränkt, wenn sie in einem endlichen Intervall liegt. Daraus ergibt sich der Zusammenhang: Eine Teilmenge formula_7 der reellen Zahlen ist genau dann beschränkt, wenn es eine reelle Zahl formula_50 gibt, so dass formula_51 für alle formula_52 aus formula_7 gilt. Man sagt dann, formula_7 läge in der offenen Kugel (d. h. einem offenen Intervall) um 0 mit Radius formula_50. Im Falle ihrer Existenz nennt man die kleinste obere Schranke das Supremum von formula_7, die größte untere Schranke das Infimum. Eine Funktion formula_57 heißt beschränkt auf formula_33, wenn ihre Bildmenge formula_59 eine beschränkte Teilmenge von formula_40 ist. Eine Teilmenge formula_7 der komplexen Zahlen heißt beschränkt, wenn die Beträge jedes Elementes von formula_7 eine bestimmte Schranke formula_50 nicht überschreiten. Das heißt, die Menge formula_7 ist in der abgeschlossenen Kreisscheibe formula_65 enthalten. Eine komplexwertige Funktion heißt beschränkt, wenn ihre Bildmenge beschränkt ist. Ganz entsprechend wird der Begriff in den formula_66-dimensionalen Vektorräumen formula_67 bzw. formula_68 definiert: Eine Teilmenge dieser Räume heißt beschränkt, wenn die Norm ihrer Elemente eine gemeinsame Schranke nicht überschreitet. Diese Definition ist unabhängig von der speziellen Norm, da alle Normen in endlichdimensionalen normierten Räumen zum gleichen Beschränktheitsbegriff führen.", "section_level": 1}, {"title": "Metrische Räume.", "content": "Eine Menge formula_7 aus einem metrischen Raum formula_70 heißt beschränkt, wenn sie in einer abgeschlossenen Kugel mit endlichem Radius enthalten ist, d. h. wenn ein formula_71 und formula_72 existieren, so dass für alle formula_44 aus formula_7 gilt: formula_75.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionalanalysis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beschränkte Mengen in topologischen Vektorräumen.", "content": "Eine Teilmenge formula_7 eines topologischen Vektorraums heißt beschränkt, wenn es zu jeder Umgebung formula_77 von 0 ein formula_78 gibt, so dass formula_79 gilt. Ist formula_80 ein lokalkonvexer Raum, so ist dessen Topologie durch eine Menge formula_81 von Halbnormen gegeben. Die Beschränktheit lässt sich dann wie folgt durch Halbnormen charakterisieren: formula_82 ist genau dann beschränkt, wenn formula_83 für alle Halbnormen formula_84.", "section_level": 2}], "src_summary": "Beschränkte Mengen werden in verschiedenen Bereichen der Mathematik betrachtet. Die Menge wird dann als (nach unten oder oben) beschränkte Menge bezeichnet. Damit ist zunächst gemeint, dass alle Elemente der Menge bezüglich einer Ordnungsrelation formula_1 nicht unterhalb beziehungsweise nicht oberhalb einer bestimmten Schranke liegen. Genauer spricht man dann davon, dass die Menge bezüglich der Relation formula_1 (nach unten oder oben) beschränkt ist. Die Begriffe \"obere\" und \"untere Schranke\" werden im Artikel Supremum ausführlich beschrieben.", "tgt_summary": "在数学分析和有关的数学领域中,一个集合被称为有界的,如果它在某种意义上有有限大小。反过来说,不是有界的集合就叫做无界。", "id": 1692235} {"src_title": "Seitenlinienorgan", "tgt_title": "体侧线", "src_document": [{"title": "Aufbauprinzipien.", "content": "Es gibt unterschiedliche Aufbauprinzipien für Seitenlinienorgane, darunter die \"Lorenzini-Ampullen\" und die \"Neuromasten\". Bei Lorenzini-Ampullen handelt es sich um gallertgefüllte Kanäle, die tief in die Haut eindringen und an deren Enden Nervenzellen zum Teil in die Ampullen hineinwachsen. Die Ampullen können außer Druck auch Kälte sowie chemische und elektrische Reize empfangen. Adäquate Reize sind schwache Ströme, die etwa bei der Muskelaktivität von Beutetieren entstehen. Die Neuromastzellen bestehen aus Haarzellen, die ein oder mehrere unbewegliche Cilien besitzen. Dabei handelt es sich um fingerförmige Gebilde, die von Gallerte (der Cupula) umhüllt sind und ins freie Wasser ragen. Der vom Wasser abgewandten Seite der Haarzellen sind Nervenzellen angeknüpft, die die Signale aufnehmen, wenn die Zilien durch einen äußeren Reiz gebogen werden. Während der Evolution hat sich bei einigen Fischen das Seitenlinienorgan zu Elektrorezeptoren umgewandelt. Diese werden teilweise zur geomagnetischen Navigation benutzt. Die wandernden Fische können sich so am Erdmagnetfeld orientieren.", "section_level": 1}, {"title": "Mechanismus.", "content": "An beiden Flanken läuft eine Porenreihe über den Körper. Diese Poren führen in einen Kanal, der sich unmittelbar unter der Haut befindet. In diesen Kanal, der mit einer gallerten Masse ausgefüllt ist, ragen viele Sinneszellen, jeweils ein langes Kinocilium und viele Mikrovilli. Diese werden in Anhäufungen von einer Schutzmembran, der Cupula umgeben. Die Gallertsäule im Kanal kommt durch Wasserdruckwellen in Schwingung, wodurch die Fortsätze der Sinneszellen in bestimmte Richtungen gebogen werden. Ohne diese Gallertsäule würde Wasser in die Kanäle einströmen und sich darin mit den Strömungsrichtungen verteilen, die nichts mit der Richtung der Wasserdruckwellen zu tun haben. So aber wird die Gallertsäule nach vorne, hinten, oben, unten und gleichzeitig in Richtung zu den Sinneszellen mit unterschiedlicher Intensität gedrückt. Dadurch nimmt der Fisch feinste Strömungsänderungen und Wasserdruckwellen wahr, wie sie ein anschwimmender Feind oder ein Hindernis verursacht (Ferntastsinn). Schwarmfische wie zum Beispiel Sardinen nutzen das Seitenlinienorgan zum Schutz vor Fressfeinden: Die Fische bilden einen riesigen Schwarm, der sich wie ein einzelner großer Fisch verhält. Jede kleine Bewegungsänderung des Nachbarfisches führt zu einer ebensolchen bei den anderen, da schon kleinste Druckunterschiede gefühlt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seitenlinienorgane sind Hautsinnesorgane bei „niederen Wirbeltieren“ (Anamnia) und dienen der Exterozeption (Außenwahrnehmung) im Wasser. Nahezu alle Fische sowie die dauerhaft im Wasser lebenden Amphibien (beispielsweise Krallenfrösche oder Olme), Amphibienlarven und Schwanzlurche während des Wasseraufenthalts verfügen über Seitenlinienorgane. Bei Amnioten (Reptilien, Säugetiere, Vögel) fehlen sie stets. Die Sinneszellen sind zu hunderten bis tausenden entlang der Körperlänge und in mehreren Linien auf dem Kopf angelegt (ursprünglich nur hier). Bei vielen Fischen sind sie als eine Linie von Poren (= Laterallinie) an den Körperlängsseiten erkennbar, daher kommt der Name. Die durch das Seitenlinienorgan vermittelte Wahrnehmung ist auch als Ferntastsinn bekannt. Adäquate Reize sind Druckwellen, die in einem Röhren-System entstehen, wenn ein anderer Fisch oder ähnliches vorbeischwimmt.", "tgt_summary": "体侧线是压力感受器官,又称侧线或感觉沟,俗称鱼腥线。几乎所有的鱼、在水中生活的两栖动物如蝾螈或是爪蟾,还有很多水生的爬行动物,如鳄鱼等,都有体侧线。这种细小的感受器官成百上千的排列在身体侧边。在鱼类身体侧面大于正中,人们可以看见一条清晰的点状线,故名。体侧线感受水流和压力波。", "id": 1753079} {"src_title": "Buri Ram (Provinz)", "tgt_title": "武里南府", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Provinz liegt im südlichen Teil des Khorat-Plateaus an der Grenze zu Kambodscha. Hier befinden sich zahlreiche erloschene Vulkane. Im Süden erheben sich die Phanom Malai-Berge, die eine natürliche Grenze zu Kambodscha bilden. Etwa 60 % der Fläche der Provinz wird landwirtschaftlich genutzt, 5 % ist Waldgebiet.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima ist tropisch-monsunal, mit sommerlichen Temperaturen um 37 °C und winterlichen Nachttemperaturen von 8 °C.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gegend von Buri Ram war während der Herrschaft der Khmer offenbar eine wichtige Provinz, die zahlreichen sehr schönen Tempelanlagen legen davon noch heute Zeugnis ab. Zwischen dem frühen 9. und dem 13. Jahrhundert regierte hier die Dynastie von Madharapura. Im Zuge der Verdrängung der Khmer aus dem heutigen Staatsgebiet von Thailand im 13. und 14. Jahrhundert fiel Buri Ram an das Königreich Ayutthaya.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Bedeutung.", "content": "Die Provinz Buri Ram hat insgesamt 951 Feuchtgebiete mit einer Fläche von 564,3 km2, die mehr oder weniger intensiv für die Landwirtschaft genutzt werden. Die wesentliche Einnahmequelle ist der Reisanbau. Daneben werden Rinder und Wasserbüffel gezüchtet sowie Jute, Seide und Tapioka hergestellt bzw. angebaut. Im Zuge der Asienkrise 1997 wurde auch die Wirtschaft der Provinz Buri Ram betroffen, allerdings nicht alle Sektoren gleichmäßig. Die Auswirkungen waren jedoch erst im Jahr 1999 und 2000 zu bemerken, das Gross Provincial Product (GPP) fiel in diesen Jahren unter den Stand von 1995 zurück. Danach erholt sich das GPP langsam wieder. Siehe auch nebenstehende Grafik. Im Jahr 2011 betrug das „Gross Provincial Product“ (Bruttoinlandsprodukt) 65,976 Milliarden Baht, dass GPP pro Kopf lag 2011 bei 39.761 Baht.", "section_level": 1}, {"title": "\"Gross Provincial Product\" zwischen 1995 und 2000.", "content": "Das \"Gross Provincial Product\" vor, während und nach der Asienkrise 1997 (zu aktuellen Marktpreisen).", "section_level": 2}, {"title": "Daten.", "content": "Die unten stehende Tabelle zeigt den Anteil der Wirtschaftszweige am Gross Provincial Product in Prozent: Daten vom Office of the National Economic and Social Development Board (NESDB): Die am stärksten zur Wirtschaftsleistung der Provinz beitragende Branche war im Jahr 2011 die Landwirtschaft mit 17,390 Mrd. Baht, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe mit 10,759 Mrd. Baht, Bildung mit 9,487 Mrd. Baht sowie Groß- und Einzelhandel mit 7,816 Mrd. Baht.", "section_level": 2}, {"title": "Beschäftigung.", "content": "In der Provinz Buri Ram leben und arbeiten die Menschen noch hauptsächlich im landwirtschaftlichen Umfeld, so arbeiteten im Jahr 1990 88,6 % aller über 15-Jährigen im landwirtschaftlichen Bereich und auch 10 Jahre später im Jahr 2000 waren es mit 84 % gerade mal knapp 5 % weniger. Die Stellung im Erwerbsleben in Prozent sah im Jahr 2000 wie folgt aus: 0,4 % waren Arbeitgeber, 33,5 % waren Selbstständige, 17,4 % waren Angestellte und ganze 48,7 % waren unbezahlte mithelfende Familienangehörige.", "section_level": 2}, {"title": "Staudämme.", "content": "Lam Nang Rong – Staudamm südwestlich der Provinzhauptstadt Buri Ram bei dem Dorf Ban Non Din Daeng, Amphoe Non Din Daeng: der 23 m hohe und 1.500 Meter lange Damm dient der Bewässerung der Felder in der Umgebung.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Flughafen Buriram (Thai: ; ICAO-Code: VTUO) Der Flughafen liegt etwa 30 Kilometer nordöstlich vom Stadtzentrum von Buri Ram entfernt und ist per Taxi oder Tuk-Tuk zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnverkehr.", "content": "Die Provinz Buri Ram hat mehrere Bahnhöfe, diese werden durch die Nordostlinie Bangkok – Ubon Ratchathani der thailändischen Staatsbahn (State Railway of Thailand SRT) verbunden: Des Weiteren verbindet die Nordostlinie Buri Ram mit Nakhon Ratchasima im Westen und Surin im Osten.", "section_level": 2}, {"title": "Busverkehr.", "content": "Es gibt mehrere Fernbusbahnhöfe in der Provinz Buri Ram", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Provinz Buri Ram verfügte 2006 über 874 Schulen mit 13.064 Lehrern und 297.637 Schülern. Laut NSO besuchten 1990 nur 42,4 % und 2000 nur 58,9 % der 6- bis 24-Jährigen die Schule.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheit.", "content": "In der Provinz gibt es 26 Krankenhäuser mit 163 Ärzten, 1137 Krankenpflegern, 1.745 Krankenhausbetten, dazu kommen 42 Zahnärzte. (Stand 2006)", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Im Jahr 1990 zählte die Provinz Buri Ram 1.357.100 Mio. Einwohner, zehn Jahre später waren es 1.493.400 Mio. Einwohner, mit einem durchschnittlichen Alter von 27,3 Jahren. Die 1,4 Mio. Einwohner teilten sich 2000 in 351.500 Haushalte mit einer Haushaltsgröße von Durchschnittlich 4,2 Personen, 5,3 % der Haushalte waren Single-Haushalte. 2000 lebten etwa 14 % der Menschen in Stadtgebieten, der größte Anteil lebte in Buri Ram, Nangrong und Lam Plai Mat. Etwa 94 % der Haushalte von Buri Ram besaßen 2000 ihr eigenes Heim, 89,7 % hatten einen eigenen Fernseher jedoch nur 38,7 % kochten mit gas oder elektrischen Herde. Die sanitäre Anbindung und ein (Trink-)Wasseranschluss waren bei rund 93 % der Haushalte vorhanden. Die Bevölkerungsaufteilung nach Altersklassen ist in der Klassen von 0 bis 35 Jahren mit einem Anteil je weiter unterteilten Altersklasse von 8,5 & bis 9,1 % weitgehend homogen, anders sieht dies in den höheren Altersklassen aus, der Anteil der 50- bis 54-Jährigen beträgt nur noch 4,8 % und der der 70- bis 74-Jährigen nur noch 1,6 % der Gesamtbevölkerung der Provinz Buri Ram. Die Altersklassen sind jeweils in 5 Jahreszyklen aufgeteilt. Auch die Aufteilung nach Geschlechtern ist weitgehend homogen, in der Provinz lebten im Jahr 2000 744.910 Personen männlichen Geschlechts und 748.449 Personen weiblichen Geschlechts. Dies kann sowohl auf die Städte als auch auf die ländlichen Gebiete reflektiert werden. Auch in Bezug auf die verschiedenen Landkreise gibt es keine ausschlagenden Abweichungen.", "section_level": 2}, {"title": "Ethnien und Sprachen.", "content": "Die Provinz Buri Ram beherbergt eine Reihe verschiedener Volksgruppen: nördliche Khmer, Lao, Khorat-Thai und Kuy (Suay). Dementsprechend gibt es unterschiedliche Sprachen und Dialekte: Phasa Isan (Lao), Khmer, Thai mit Khorater Dialekt, Kuy. Schätzungsweise 50 % der Provinzbevölkerung sind ethnische Khmer oder deren Nachfahren. Allerdings sind 99,8 % thailändische Staatsbürger. Nach offizieller Statistik sprechen 27,6 % der Bevölkerung in Buri Ram Khmer oder das verwandte Kuy als Erstsprache.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der Fußballverein Buriram United ist seit 2008 einer der erfolgreichsten Clubs Thailands. Er hat seither viermal die nationale Meisterschaft gewonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Symbole.", "content": "Das Siegel der Provinz zeigt den berühmten Sandsteintempel Phanom Rung, der einen Hinduschrein der Shiva-Anhänger aus dem 9. bis 12. Jahrhundert trägt. Der Schrein war nach der Unterwerfung der Khmer durch das Königreich Ayutthaya nicht mehr in Gebrauch und wurde später als Geschichtspark eröffnet. Die lokale Blüte ist der Yellow Cotton Tree (\"Cochlospermum regium\") im thailändischen Fai Kham oder Supanika aus der Gattung der Schneckensamenbäume und der lokale Baum ist die Rosenkassie (\"Cassia grandis\"). Der Wahlspruch der Provinz Buri Ram lautet:", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungseinheiten.", "content": "Die Provinz Buri Ram ist in 23 \"Amphoe\" (‚Bezirke‘ oder ‚Landkreise‘) gegliedert. Diese sind weiter unterteilt in 188 \"Tambon\" (‚Unterbezirke‘ oder ‚Gemeinden‘) und 2.546 \"Muban\" (‚Dörfer‘).", "section_level": 1}, {"title": "Lokalverwaltung.", "content": "Für das ganze Gebiet der Provinz besteht eine Provinz-Verwaltungsorganisation (, kurz, \"Ongkan Borihan suan Changwat\"; englisch \"Provincial Administrative Organization\", PAO). Ihre Vorsitzende ist Karuna Chidchob, die Gattin von Newin Chidchob. Auf dem Gebiet der Provinz gibt es des Weiteren 62 \"Thesaban\" (‚Kommunen‘) — darunter drei „Städte“ und 59 „Kleinstädte“ — sowie 146 Tambon-Verwaltungsorganisationen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Buri Ram (Thai:, auch als \"Buriram\" wiedergegeben) ist eine Provinz \"(Changwat)\" in der Nordostregion von Thailand, dem so genannten Isan. Die Hauptstadt der Provinz heißt ebenfalls Buri Ram.", "tgt_summary": "武里南府(,),一译武里喃府,位于泰国东北部,靠近柬埔寨。府都为武里南市。在曼谷东北方410公里处,地处连结曼谷的铁道上。「武里南」在泰语中意思是「幸福之城」。", "id": 2849257} {"src_title": "Paraná", "tgt_title": "巴拉那州", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Fläche beträgt rund 199.308 km2, die Bevölkerungszahl wurde zum 1. Juli 2019 auf 11.433.957 Einwohner geschätzt. Die Bevölkerungsdichte lag 2010 bei rund 52 Menschen pro Quadratkilometer. Der Bundesstaat grenzt im Westen an Argentinien und Paraguay. Im Osten wird Paraná durch den Atlantik begrenzt, im Norden durch die brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso do Sul und São Paulo, im Süden durch den Bundesstaat Santa Catarina. Benannt ist er nach dem Fluss Paraná, der seine Westgrenze bildet. Die Hauptstadt ist Curitiba. Sie hat sich selbst den Beinamen „Hauptstadt der Ökologie“ gegeben und ist bekannt u. a. durch ein vorbildliches öffentliches Nahverkehrssystem. Weitere Städte in Paraná sind u. a. Londrina, Maringá, Ponta Grossa, Cascavel, und Foz do Iguaçu. Die berühmten Wasserfälle des Iguaçu liegen ebenfalls auf dem Territorium dieses Bundesstaates.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Kultur.", "content": "Bereits 1811 hatte es Autonomiebestrebungen der damaligen \"Comarca de Coritiba\" gegeben, ab 1843 fanden Parlamentsdebatten statt, es dauerte jedoch noch 10 Jahre, bis die ehemalige 5. Comarca als Provinz Paraná aus der Provinz São Paulo durch Dekret Nr. 704 vom 26. August 1853 ausgegliedert wurde und die Grundlage des Territoriums des heutigen Bundesstaats bildete. In der Comarca und der Provinz siedelten im 19. Jahrhundert zahlreiche Einwanderer aus Italien, Polen, Deutschland, Russland und der Ukraine, die sich zunächst in den küstennahen Bereichen niedergelassen hatten und weiter in das Hinterland vorstießen. Mythen der indigenen Bevölkerung sind nicht überliefert; sie wurden aus anderen Regionen adaptiert. Afrobrasilianische Einflüsse sind nur gering vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Bei den Gouverneurswahlen in Brasilien 2018 für die Exekutive wurde Ratinho Júnior des PSD für die Amtszeit von 2019 bis 2023 zum 57. Gouverneur gewählt. Die Legislative wird von 54 gewählten Abgeordneten in der Legislativversammlung von Paraná ausgeübt. Der Staat entsendet 30 Bundesabgeordnete in die Abgeordnetenkammer und drei Bundessenatoren in den Bundessenat des Nationalkongresses.", "section_level": 1}, {"title": "Städte.", "content": "Die zehn bevölkerungsreichsten Städte der 399 \"municípios\" Paranás sind laut Volkszählung 2010 des IBGE mit Schätzungen der Einwohnerzahlen zum 1. Juli 2018:", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung ab 1872.", "content": "Quelle: IBGE (Angabe für 2019 ist lediglich eine Schätzung).", "section_level": 1}, {"title": "Ethnische Gruppen.", "content": "Weiße machen in etwa 79 % der Bevölkerung aus. Die weiße Bevölkerung kam zum Großteil aus europäischen Ländern als Immigranten zu Beginn des 19. Jahrhunderts, meist aus Portugal, Polen, Italien, Deutschland und Ukraine nach Paraná. Anfang des 20. Jahrhunderts folgten Immigranten aus Japan, Libanon und aus Syrien.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Landwirtschaft.", "content": "In Paraná haben u. a. zahlreiche Automobilhersteller Produktionswerke errichtet. Der Bundesstaat verfügt mit den sogenannten Terras Roxas über sehr fruchtbare Böden, gilt als Brasiliens wichtigster Agrarproduzent und liefert Mais, Baumwolle, Weizen, Soja, Reis, Erdnüsse und Bohnen. Schweine- und Geflügelzucht sind, wie in den beiden südlichen Nachbarbundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul, in Paraná ebenfalls vertreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bundesstaat Paraná (Kurzzeichen PR; amtlich ) liegt im Süden Brasiliens. Er gliedert sich in sechs Hauptregionen mit 399 \"Munizipe\" (Gemeinden).", "tgt_summary": "巴拉那州 (,)是巴西的一个州,位于该国南部。东为大西洋,西隔巴拉那河与阿根廷和巴拉圭相望。面积199,282平方公里,2005年人口10,387,378人。首府库里奇巴。", "id": 1379756} {"src_title": "Ramakian", "tgt_title": "拉玛坚", "src_document": [{"title": "Vom Ramayana zum Ramakian.", "content": "Das ursprünglich aus Indien stammende Ramayana-Epos wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. von Valmiki, einem Gelehrten, der zuerst als Eremit in den Wäldern gelebt hatte, niedergeschrieben. Indische Händler, Reisende und Gelehrte brachten die Erzählung nach Südostasien, wo sie zuerst in den historischen Reichen der Khmer (Funan, Angkor) und Javas (Srivijaya), die in engem wirtschaftlichem und kulturellem Austausch mit Indien standen, Verbreitung fand. Im späten 1. Jahrtausend wurde das Epos auch bei den, aus dem südlichen China kommend nach Südostasien zuwandernden, Thai bekannt. Die ältesten Aufzeichnungen der Bewohner des Thai-Königreiches Sukhothai, die über das Epos berichten, stammen aus dem 13. Jahrhundert. Anfangs wurde die Geschichte in Form von Schattentheatern (, \"nang\", deutsch: „Leder“) nachgespielt, ähnlich dem aus Indonesien bekannten Wayang Kulit. Dabei wurden die Charaktere der Erzählung in Form von flachen, aus Leder gefertigten, bemalten und an Holzstäben befestigten Schattenpuppen von den Puppenspielern vor einem beleuchteten Tuch bewegt, auf dessen anderer Seite die Zuschauer saßen. Erst im 18. Jahrhundert wurde die Erzählung in Ayutthaya, dem auf Sukhothai folgenden Königreich der Thai, schriftlich aufgezeichnet. Dabei entstanden mehrere Nachdichtungen. 1767 eroberte und verwüstete der burmesische König Hsinbyushin die thailändische Hauptstadt Ayutthaya und ließ die höfischen Musiker und Tänzer nach Ava verschleppen. Mit ihnen gelangte auch das Ramakien nach Burma. Um 1789 übertrugen Myawaddy Mingyi U Sa und andere Mitglieder einer vom König eingesetzten Kommission das Ramakien in die burmesische Fassung \"Yama Zatdaw\". Die bekannteste überlieferte Fassung ist unter der Aufsicht von König Phra Phutthayotfa Chulalok (Rama I., 1736–1809) entstanden, dem Begründer der bis heute in Thailand bestehenden Chakri-Dynastie, der zwischen 1797 und 1807 zeitweise an der Textgestaltung mitgewirkt hat. Aus der Regierungszeit König Phra Phutthayotfa stammen auch die Malereien mit Darstellungen von Szenen aus dem Ramakian an den Wänden des Phra Rabiang (Wandelgang, Galerie), der den Wat Phra Kaeo in der Hauptstadt Bangkok umgibt. Sein Sohn Phra Phutthaloetla (Rama II., 1766–1824) verfasste eine weitere Version für Tänzer. Diese spezielle Form der höfischen Tanzkunst, \"Khon\" (Thai: ) genannt, hat ausschließlich Erzählungen aus dem Ramakian zum Inhalt. Die Tänzer tragen dabei kunstvolle Kostüme und Masken. Letztere dienen vor allem auch der Identifizierung der verschiedenen Charaktere. Ursprünglich wurde der Khon-Tanz nur am Hof des Königs aufgeführt. Vor etwa 100 Jahren wurde diese Kunstform auch dem einfachen Volk vorgestellt und gehört mittlerweile zum Lehrprogramm des thailändischen College of Dramatic and Performing Arts. Anlässlich des 60-jährigen Thronjubiläums von König Bhumibol präsentierten 40 Tänzerinnen, Tänzer und Musiker den Khon-Tanz in einer Tournee vom 13. September 2006 bis zum 1. Oktober 2006 zum ersten Mal in Deutschland und der Schweiz. Heute wird der Khon-Tanz regelmäßig im Sala Chaloemkrung Royal Theatre in Bangkok aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Ein thailändisches Epos.", "content": "Das Ramakian wurde seit seiner Entstehung zu einem festen Bestandteil der thailändischen Kultur. Es wird heute kaum mehr als Adaption einer fremden Dichtung angesehen, sondern ist vielmehr Teil der eigenen kulturellen Identität. Voraussetzung dafür war, dass die Erzählungen an die Lebensumstände und Lebensweise der Thai angepasst wurden. Dabei wurden nicht nur die Namen der handelnden Charaktere, vom Gott \"Phra Narai\" (Ramayana: \"Narayana\"), über den Helden \"Phra Ram\" (Ramayana: \"Rama\") bis zum Dämonen \"Totsakan\" (Ramayana: \"Ravana\") an thailändische Gegebenheiten angepasst, sondern auch praktisch alle anderen Details der Erzählung. (Die thailändischen Namen entsprechen den Namen oder Beinamen der Helden auf Sanskrit, so zum Beispiel hat der Gott Vishnu den Beinamen \"Narayana\" und der Dämon Ravana den Beinamen \"Dashakantha\", der „Zehnhälsige“). Ortsbeschreibungen wurden ebenso an das Land der Thai angeglichen, zum Beispiel wird Phra Ram als Sohn des Königs von Ayutthaya (das nach dem indischen Ayodhya, Ramas Heimatstadt im Ramayana, benannt ist) geboren, wie auch die Beschreibungen der Paläste, der Kleidung der Handelnden, deren Sitten und Umgangsformen und vieles mehr. Auch inhaltlich bestehen einige Unterschiede zum Ramayana. Während die Erzählung in ihren Grundzügen jener des indischen Vorbildes entspricht, wurde beispielsweise die Rolle \"Hanumans\", des Gott-Königs der Affen, erweitert und der Geschichte wurde ein Happy-End angefügt. Das Ramakian von König Phra Phutthayotfa gilt als eines der Meisterwerke der thailändischen Literatur und hatte großen Einfluss auf deren Entwicklung. Es wird auch heute noch in den Schulen des Landes gelesen und gelehrt. Auch die darstellende Kunst, insbesondere die thailändische Tanzkunst, wurde davon beeinflusst. So gehen \"Khon\" und \"Nang\", ursprünglich nur am königlichen Hof ausgeübte dramatische Künste, darauf zurück. Die Frage, ob das Ramakian nicht eher als ein hinduistisches denn als buddhistisches Werk anzusehen sei, wird von Paula Richman verneint. Sie zitiert den Epilog, den König Phra Phutthayotfa selbst verfasst hat: „Jene, die eine festliche Aufführung des Ramakian besuchen, sollten sich durch schönen Schein nicht blenden lassen, sie sollten aufmerksam die Unbeständigkeit beachten.“ Das thailändische Wort, das der Autor benutzt habe, um den Begriff der Täuschung zu vermitteln, ist \"lailong\", eine direkte Übersetzung des Pali-Wortes \"moha\". Moha ist ein zentraler Begriff des Buddhismus, er bezieht sich auf eines der Drei Geistesgifte (\"kilesa\" – ): Gier (\"lobha\" – ), Hass (\"dosa\" – ) und Verblendung (\"moha\" – ). Das Wort, das er benutzte, um seine Leser an die Unbeständigkeit zu erinnern, ist anitchang (), die thailändische Transkription des Pali-Wortes Anicca. Rama I. – so Paula Richman – hat also im Epilog nochmals seine Überzeugung dargelegt, dass man das Ramakian analog zu buddhistischen Lehren und Einsichten erfahren kann und soll.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt des Ramakian.", "content": "Die Geschichte des Ramayana ist dabei auf das Königreich Ayutthaya übertragen, wo Phra Witsanu Vishnu als Phra Ram wiedergeboren wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Ramakian (Thai:, RTGS-Umschrift \"Rammakian\", Aussprache: [], wobei die thailändische Schreibweise die Sanskrit-Etymologie rāmakīrti erkennen lässt, mit Sanskrit \"kīrti\", ‚Ehre‘, also ‚zu Ehren Ramas‘) ist die thailändische Fassung des indischen Nationalepos Ramayana.", "tgt_summary": "《拉玛坚》()是由印度史诗《罗摩衍那》派生出来的泰国史诗。大部分版本在1761年缅甸军队攻破大城时都已经丧失。目前只存有三种版本,其中一种是拉玛一世的钦定本,他的儿子拉玛二世将其中部分改写为泰国舞剧的剧本。这部史诗对泰国的文学、舞蹈都有很大的影响。", "id": 970127} {"src_title": "Donna Haraway", "tgt_title": "唐娜·哈拉维", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Haraway wurde 1944 als Tochter von Dorothy Maguire Haraway und Frank O. Haraway geboren und wuchs in einem katholischen Umfeld auf. Sie studierte Zoologie, Philosophie und Englisch am Colorado Collage. Mit einem Stipendium der Fulbright Foundation kam sie nach Paris, um evolutionäre Philosophie und Teilhard de Chardin zu studieren und erlangte 1972 einen Doktortitel (Ph. D.) an der Biologischen Fakultät der Yale University für eine wissenschaftshistorische Dissertation über die Rolle von Metaphern in der Entwicklungsbiologie des zwanzigsten Jahrhunderts, die 1976 mit dem Titel \"Crystals, Fabrics, and Fields: Metaphors of Organicism in Twentieth-Century Developmental Biology\" publiziert wurde. Haraway lehrte an der University of Hawaii und an der Johns Hopkins University und unterrichtet jetzt als Professorin und ehemalige Dekanin des \"History of Consciousness\"-Programms an der University of California, Santa Cruz („Geschichte des Bewusstseins“). 2019 wurde Haraway in die British Academy gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "1985 publizierte Haraway \"A Cyborg Manifesto\", ein postmoderner sozialistisch-feministischer Essay, der die möglichen Schnittstellen von Mensch und Maschine beleuchtet. Im September 2000 wurde Haraway die höchste Anerkennung der Society for Social Studies of Science (4S), der J. D. Bernal Award, für ihr Lebenswerk verliehen. Donna Haraway ist eine Anwenderin des Poststrukturalismus. Sie diskutiert verschiedene Formen der Macht und Lust, insbesondere in technologisch vermittelten Gesellschaften. Sie konzentriert sich dabei auf die Veränderung von Klasse, Rasse und Gender in unserer Gesellschaft. Ihre antiessentialistische Perspektive prägt auch ihre Wissenschaftskritik, in der sie dichotome Kategorien wie die „Grenzziehungen zwischen Mann/Frau, Mensch/Maschine und Physischem/Metaphysischem aufzuheben und neu zu denken“ versucht. Statt vermeintlich objektiver Standpunkte fordert sie ein Konzept des situierten Wissens, das „Verantwortung für eigene Positionen übernehmen und den göttlichen Trick des vermeintlich herrschaftsfreien, universal gültigen androzentristischen Wissenschaftsprinzips entlarven“ (Laura Dobusch) möchte. In ihrem Essay \"Hunde mit Mehrwert und lebendiges Kapital\" (2007), \"The Companion Species Manifesto\" (2003) und \"When Species Meet\" (2007) erläutert Haraway, dass Menschen und Tiere sich in ihren Begegnungen gegenseitig beeinflussen. Vor dem Hintergrund der Bedeutung, die diese Begegnungen für die kapitalistische Ökonomie, Familien- und Verwandtschaftskonstruktionen, Krieg und Technowissenschaften und für emanzipatorische Vorstellungen besitzen, stellt sie heraus, dass die Kategorien Natur und Kultur für das Verständnis dieser Begegnungen nicht ausreichen. Die Wiedergänger von Marx, der die Begriffe des Gebrauchs- und Tauschwerts als Bezeichnung für Beziehungen verstand, müssten heute, wenn sie die Marx’sche Terminologie zur Analyse des Biokapitals heranzögen, diese Terminologie um den Begriff des Begegnungswertes erweitern. Das Zusammenleben unterschiedlicher Spezies, wie Mensch und Tier, fasst sie in dem Begriff \"companion species\". Dabei werden Haustiere nicht allein als Gefährten und Begleiter der Menschen betrachtet, bei denen der Mensch im Mittelpunkt des Handelns steht, sondern Formen von Lebenswelten zwischen Menschen und Tieren, bei denen die Interaktion nicht allein vom Mensch bestimmt wird. Die Beispiele, die Haraway hier analysiert, reichen vom Einsatz von Hunden bei der Folter im Irak-Krieg bis zu Resozialisierungsmaßnahmen in amerikanischen Vollzugsanstalten, bei denen Gefangene und Hunde in ein Straftransformationsverhältnis gesetzt werden. Hier entscheidet die Erziehung der Hunde, die von den menschlichen Häftlingen unter Verschluss gehalten werden, über Freiheit oder Tod der Tiere: „Die Übergänge zwischen Vorbildfunktion und Befehlsgehorsam, zwischen den Rollen von Lehrer und Schüler, körperlicher Gefügigkeit und gegenseitiger seelischer Annäherung sind für Menschen und Hunde gleichermaßen fließend. Im Unternehmenskomplex aus Industrie und Strafvollzug stehen Leben und Tod auf dem Spiel. Diskurse zur Resozialisierung von Strafgefangenen waren selten klarer zu durchschauen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Donna Jeanne Haraway (* 6. September 1944 in Denver, Colorado) ist eine emeritierte US-amerikanische Professorin am Department für \"History of Consciousness\" und am Department für \"Feminist Studies\" an der University of California, Santa Cruz. Die Naturwissenschaftshistorikerin und Frauenforscherin wurde seit den frühen 1990er Jahren als Feministin und dem Postmodernismus nahe beschrieben („feminist, rather loosely a postmodernist“).", "tgt_summary": "唐娜·哈拉维(英语:Donna Jeanne Haraway,1944年-9月6日),或译唐娜.哈洛威,美国哲学家,主要研究后现代主义和女权主义,现任加州大学圣克鲁斯分校教授。", "id": 2763513} {"src_title": "Härte", "tgt_title": "硬度", "src_document": [{"title": "Härte und Festigkeit.", "content": "Die Härte eines Werkstoffs hat nur bedingt etwas mit der Festigkeit des Werkstoffs zu tun, auch wenn die Festigkeit die Prüfverfahren zur Härtemessung, die auf der Eindringtiefe verschiedener Prüfkörper beruhen, beeinflusst. Der Einfluss der Festigkeit kann durch die Messung auf dünnen Filmen zwar reduziert, aber nicht völlig vermieden werden. In bestimmten Fällen steht die Härte eines Werkstoffs allerdings in einem umwertbaren Zusammenhang zur Werkstoff-Festigkeit. Dann kann durch die verhältnismäßig preiswerte Härteprüfung eine meist viel aufwendigere Zugprüfung ersetzt werden. Von praktischer Bedeutung ist die Möglichkeit, eine Umwertung der Brinell- oder Vickershärte auf die Zugfestigkeit von Baustählen vorzunehmen. Dadurch können beispielsweise bei Prüfungen an Stahlkonstruktionen Materialverwechslungen nachgewiesen werden. Die meisten Materialien großer Härte haben auch eine hohe Sprödigkeit, sie lassen sich also kaum plastisch verformen und brechen plötzlich. Darauf beruht unter anderem die Technik des Glasschneidens. Für die Konstruktion von Bauteilen müssen Härte und Zähigkeit sinnvoll ausgeglichen werden: Ein hartes, sprödes Bauteil bricht leicht, wenn einmal eine Belastungsspitze auftritt. Zähes (also weniger hartes) Material würde das schadlos oder nur mit geringen Folgen überstehen. Letzteres würde sich jedoch schnell abnutzen. Es wird daher oft angestrebt, einen großen Innenbereich (Kern) aus zähem, festem Werkstoff mit einer sehr harten Oberflächenschicht zu versehen. Das bringt zwei Vorteile: Die Beständigkeit gegen Abnutzung nimmt zu und Anrisse können sich wesentlich schlechter bilden. Die eigentlichen Lasten werden im Innenbereich aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Härteprüfung und Härteskalen.", "content": "In der Werkstoffkunde, speziell bei Metallen, werden vor allem Prüfverfahren eingesetzt, welche die Eindringhärte messen. Dabei werden genormte Prüfkörper unter festgelegten Bedingungen in das Werkstück gedrückt. Im Anschluss wird die Oberfläche oder Tiefe des bleibenden Eindruckes gemessen. Prinzipiell unterscheidet man statische und dynamische Härteprüfverfahren. Die dynamischen Prüfverfahren bringen die Belastung des zu prüfenden Teiles schlagartig auf; bei den statischen Verfahren ist die Belastung gleichbleibend oder allmählich zunehmend.", "section_level": 1}, {"title": "Martens (Universalhärte).", "content": "Der Name Universalhärte täuscht über die reale Verwendung im industriellen Alltag. Dort und auch im Laborbereich wird dieses Verfahren äußerst selten angewendet. Das Martens-Härteprüfverfahren wurde nach dem deutschen Physiker Adolf Martens (1850–1914) benannt und wird auch als instrumentierter Eindringversuch bezeichnet. Im Jahre 2003 wurde die Universalhärte in Martenshärte umbenannt. Das Verfahren ist in der DIN EN ISO 14577 (Metallische Werkstoffe – Instrumentierte Eindringprüfung zur Bestimmung der Härte und anderer Werkstoffparameter) genormt. Bei diesem Verfahren werden während der Belastungs- und Entlastungsphase kontinuierlich die Kraft und die Eindringtiefe gemessen. Die Martenshärte (HM) wird definiert als das Verhältnis der Maximalkraft zu der dazugehörigen Kontaktfläche und in der Einheit Newton pro Quadratmillimeter angegeben. Anders als bei den Vickers- oder dem Brinellverfahren wird nicht nur das plastische Verhalten des Werkstoffes bestimmt, sondern es können aus der gewonnenen Messkurve auch weitere Werkstoffparameter wie zum Beispiel der Eindringmodul (Elastischer Eindringmodul – E), das Eindringkriechen (C) sowie plastische und elastische Verformungsarbeiten bestimmt werden. Als Eindringkörper sind folgende Formen am gebräuchlichsten: die Vickerspyramide (siehe Vickersverfahren), eine Hartmetallkugel, ein kugeliger Diamant-Eindringkörper und der Berkovich-Eindringkörper. Der Berkovich-Eindringkörper hat eine Spitze wie ein regelmäßiges Tetraeder mit Flankenwinkel 65°. Der Umriss der Eindrücke ist typischerweise etwa dreieckig. Die Umrechnung der Eindringtiefe zur Kontaktoberfläche muss für jede Eindringkörperform bestimmt werden. Die Kontaktfläche wird für Vickers- und Berkovich-Körper durch das Produkt aus dem Quadrat der Eindringtiefe und der Konstanten 26,43 errechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Rockwell (HR).", "content": "Es existieren mehrere von dem amerikanischen Ingenieur und Firmengründer Stanley P. Rockwell im Jahre 1920 entwickelte Härteprüfverfahren, die für bestimmte Einsatzbereiche spezialisiert sind. Die unterschiedlichen Verfahren werden mit der Einheit HR und einer anschließenden Kennung gekennzeichnet; Beispiele für eine Rockwellbezeichnung sind HRA, HRB, HRC oder HR15N, bei Härteprüfung an Blechen bis zu einer Dicke von 0,20 mm HR15T und darüber hinaus HR30Tm. Die Rockwellhärte eines Werkstoffs ergibt sich aus der Eindringtiefe eines Prüfkörpers bei Anliegen einer bestimmten Vor- und Prüfkraft. Prüfkörper, -kräfte, -dauer und Einheitenberechnungsformeln sind in der Norm DIN EN ISO 6508-1 (früher DIN EN 10109) festgelegt. Mit einer vorgegebenen Prüfkraft wird der Prüfkörper in die Oberfläche des zu prüfenden Werkstücks vorbelastet. Die Tiefe des Eindringens des Prüfkörpers bei Vorlast dient dabei als Bezugsebene. Danach wird der Eindringkörper über einen Zeitraum von mindestens zwei Sekunden und maximal sechs Sekunden mit der Hauptlast belastet. Anschließend wird diese wieder entfernt, so dass nur noch die Vorlast wirksam ist. Die Differenz der Eindringtiefen vor und nach Auflegen der Hauptlast ist das Maß für die Rockwellhärte des Werkstoffs. Die Rockwelleinheiten errechnen sich nach einer (je nach angewandter Normskale unterschiedlichen) Formel aus der Eindringtiefe. Die Eindringtiefe des Prüfkörpers wird mit einer Messuhr festgestellt, die mit der Prüfspitze verbunden ist. Beim Verfahren nach Skala C (Einheit HRC) wird ein kegelförmiger Prüfkörper aus Diamant mit einem Spitzenwinkel von 120° und einer abgerundeten Spitze mit einem Radius von 0,2 mm verwendet. Dieses Prüfverfahren kommt vor allem bei sehr harten Werkstoffen zum Einsatz. Als weitere Rockwelleindringkörper werden nach Skala B Stahlkugeln mit einem Durchmesser von 1,5875 mm (HRB, HRF, HRG) oder 3,175 mm (HRE, HRH und HRK) verwendet. Versuchsablauf: Die Rockwellprüfung ist sehr schnell, stellt aber hohe Ansprüche an die Einspannung des Prüflings im Prüfgerät. Sie ist ungeeignet für Prüflinge, die im Prüfgerät elastisch nachgeben, zum Beispiel Rohre. Beispiele für Rockwell-Härten: Messbereich: Für das Verfahren zulässige Härtewerte HRC müssen zwischen 20 und 70 liegen.", "section_level": 2}, {"title": "Brinell.", "content": "Die vom schwedischen Ingenieur Johan August Brinell im Jahre 1900 entwickelte und auf der Weltausstellung in Paris präsentierte Methode der Härteprüfung kommt bei weichen bis mittelharten Metallen (EN ISO 6506-1 bis EN ISO 6506-4) wie zum Beispiel unlegiertem Baustahl, Aluminiumlegierungen, bei Holz (ISO 3350) und bei Werkstoffen mit ungleichmäßigem Gefüge, wie etwa Gusseisen, zur Anwendung. Dabei wird eine Hartmetallkugel mit einer festgelegten Prüfkraft \"F\" in die Oberfläche des zu prüfenden Werkstückes gedrückt. Früher wurden als Eindringkörper neben den Kugeln aus Hartmetall auch Stahlkugeln (Angabe HBS oder HB) verwendet. Die Norm schreibt seit 2006 für alle Stoffe Kugeln aus Sinterhartmetall, zum Beispiel Wolframkarbithartmetall (Angabe HBW) vor. Die verwendeten Kugeln haben Durchmesser von 10 mm, 5 mm, 2,5 mm und 1 mm. Die Dicke der Probe wird so gewählt, dass nach der Prüfung auf der Unterseite keine Verformung sichtbar ist. Dies ist ab einer Dicke von 8-10facher Eindrucktiefe h gegeben. Die Prüflast wird so gewählt, dass 0,24 D < d < 0,6 D gilt. Der Abstand zwischen der Mitte des Eindrucks und dem Probenrand sollte größer als 3d sein, der Abstand zwischen zwei Eindrücken größer als 6d. Die Prüfkraft wird rechtwinklig zur Prüffläche stoßfrei und schwingungsfrei aufgebracht und innerhalb von 5 bis 8 Sekunden gesteigert. Nach einer Zeit konstanter Belastung von 10 bis 15 Sekunden für Stähle und Gusseisen und 10 bis 180 Sekunden für Nichteisenmetalle und deren Legierungen wird der Durchmesser des bleibenden Eindrucks im Werkstück gemessen und daraus die Oberfläche des Eindrucks bestimmt. Der zu bestimmende Durchmesser d ist der Mittelwert zweier rechtwinklig zueinander liegenden Durchmesser \"d\" und \"d\" des bleibenden Eindruckes. Bei anisotroper Verformung wird der zur Berechnung der Härte nötige Durchmesser aus dem größten \"d\" und kleinsten Durchmesser \"d\" gemittelt. Die \"Brinellhärte\" ist definiert als das Verhältnis von Prüfkraft zur Eindruckoberfläche. Die Prüfkraft in Newton multipliziert man mit dem Wert 0,102 (also dem Kehrwert von 9,81), um die Krafteinheit Newton in die ältere Einheit Kilopond umzurechnen. Damit wird sichergestellt, dass Härtemessungen unter Verwendung moderner Einheiten dasselbe Resultat ergeben wie historische Werte, die auf heute veralteten Einheiten beruhen. In obiger Formel ist die Kraft formula_3 in N, der Kugeldurchmesser formula_4 und der mittlere Eindruckdurchmesser formula_5 in mm einzusetzen. Der Wert im Nenner ergibt sich aus der Formel für die Oberfläche der runden Seite eines Kugelsegments, einer sogenannten Kugelkalotte. Bei un- und niedriglegierten Stählen kann aus der Brinellhärte mit gewisser Toleranz die Zugfestigkeit (formula_6) des Werkstoffes abgeleitet werden: Der übliche Anwendungsbereich liegt bei Brinellhärten zwischen 100 HBW und 400 HBW für ungehärtete Stähle.", "section_level": 2}, {"title": "Normgerechte Angabe der Brinellhärte.", "content": "Nach EN ISO 6506-1 muss neben dem Härtewert auch das verwendete Verfahren, der Kugeldurchmesser und die Prüfkraft immer mit angegeben werden. wobei: Bei einer Belastung, die länger als 15 s dauert, muss die Belastungszeit ebenfalls angegeben werden. Bsp.: 210 HBW 5/10/60", "section_level": 3}, {"title": "Härteprüfung mit dem Poldihammer.", "content": "Eine Abwandlung der Brinellprüfung ist die Prüfung mit dem Poldihammer, bei welcher der Eindruck der Kugel durch einen undefinierten Hammerschlag von Hand erzeugt wird. Wegen der schlagartigen Belastung handelt es sich um ein dynamisches Härteprüfverfahren. Dabei dringt die Kugel rückseitig in einen Metallstab mit definierter Härte ein. Aus dem Verhältnis der beiden Eindruckdurchmesser kann dann die Härte des Prüflings berechnet werden. Die Methode hat den Vorteil, dass mit ihr beliebig gelagerte Prüflinge und verbaute Bauteile vor Ort geprüft werden können. Die auf diese Weise ermittelten Härtewerte stimmen zwar nicht exakt mit den statisch ermittelten Härtewerten überein, für die in der Industrie gestellten Ansprüche sind sie jedoch in den meisten Fällen ausreichend. Die Bezeichnung „Poldi“ stammt vom gleichnamigen Stahlwerk im tschechischen Kladno, wo diese Prüfmethode entwickelt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Vickers (HV).", "content": "Der \"Brinellprüfung\" sehr ähnlich ist die im Jahr 1925 von Smith und Sandland entwickelte und nach dem britischen Rüstungskonzern Vickers benannte Härteprüfung, die zur Prüfung homogener Werkstoffe dient und auch zur Härteprüfung dünnwandiger oder oberflächengehärteter Werkstücke und Randzonen eingesetzt wird. Sie ist in der Norm nach DIN EN ISO 6507-1:2018 bis -4:2018 geregelt. Im Gegensatz zur Rockwellprüfung wird eine gleichseitige Diamantpyramide mit einem Öffnungswinkel (gemessen zwischen den Seitenflächen, nicht den Kanten der Pyramide) von 136° unter einer festgelegten Prüfkraft in das Werkstück eingedrückt. Aus der mittels eines Messmikroskops festgestellten Länge der Diagonalen des bleibenden Eindrucks wird die Eindruckoberfläche errechnet. Das Verhältnis von Prüfkraft in der Einheit Newton zur Eindruckoberfläche (\"d\" in Millimetern) ergibt mit dem Faktor 0,1891 multipliziert die Vickershärte (HV, engl. VHN = \"Vickers Hardness Number\"). Als diese Härteprüfung entwickelt wurde, war es noch allgemein üblich, die Prüfkraft in der Einheit Kilopond anzugeben, und der Faktor betrug 1,8544 (= 2*sin 136°/2). dabei ist Die Zahl 0,102 ist der Umrechnungsfaktor von Newton in Kilopond. Die Härteprüfung nach Vickers ist in drei Bereiche zu unterteilen:", "section_level": 2}, {"title": "Normgerechte Angabe der Vickershärte.", "content": "Neben dem Härtewert muss auch das verwendete Prüfverfahren, die Haltezeit der Prüfkraft und die Prüfkraft immer mit angegeben werden. wobei: Bei einer Belastung, die nicht zwischen 10 und 15 s andauert, muss die Belastungszeit ebenfalls angegeben werden. Bsp.: 610 HV 10/30 Die Vickersprüfung wird normalerweise an einem festen Prüfgerät durchgeführt, welches nicht wackelt oder gestört werden kann. Für Prüfungen an sehr großen und/oder festen Bauteilen gibt es auch tragbare Härteprüfgeräte, die magnetisch oder mechanisch auf oder an dem Prüfstück befestigt werden. Die Härteprüfung nach Vickers ist vielseitig einsetzbar und gehört zu den quasi zerstörungsfreien Prüfungen, da nur eine kleine Beschädigung des Bauteils erfolgt, die oftmals akzeptiert werden kann. Bei Bauteilen, die keine Beschädigung nach der Prüfung aufweisen dürfen, gilt es als zerstörendes Prüfverfahren, da das Bauteil durch die Vickers-Härteprüfung beschädigt wird. Anwendung findet die Vickershärte beispielsweise in der Angabe „45H“ bei Gewindestiften mit Innensechskant oder „14H“ und „22H“ bei Gewindestiften mit Schlitz sowie in der Zahntechnik bei Dentallegierungen. Die Festigkeitsklassen 14H, 22H, 33H und 45H erhält man durch Division der Härtewerte durch 10, sie entsprechen also Vickershärten HV (min.) von 140, 220, 330 und 450.", "section_level": 3}, {"title": "Dentallegierungen.", "content": "Die Härte zahntechnischer Metalle wird nach Vickers bei Edelmetalllegierungen mit der Prüfkraft HV5 (5 kp entspricht 49,03 N) und bei NEM-Legierungen mit HV10 gemessen. Für Dentallegierungen werden drei Härtewerte unterschieden: Bei der Prüfdurchführung ist darauf zu achten, dass die Haltezeit der Prüfkraft 10–15 s beträgt. Die Probe muss fest eingespannt und die Prüffläche absolut senkrecht zur Prüfrichtung sein. Verschmutzungen etc. sind zu entfernen. Die Prüfung war erfolgreich, wenn die Kanten des Eindrucks gleichmäßig und die Pyramidenspitze mittig eingedrückt sind. In der Praxis ist es zu empfehlen, mehrere Eindrücke durchzuführen, den max. und min. Wert dieser Messungen außer Acht zu lassen und den Mittelwert aus den verbliebenen zu ermitteln.", "section_level": 3}, {"title": "Knoop.", "content": "Eine Abwandlung der Vickers-Härteprüfung ist die Härteprüfung nach Knoop (DIN EN ISO 4545-1 bis -4: Metallische Werkstoffe – Härteprüfung nach Knoop), die 1939 von dem amerikanischen Physiker und Ingenieur Frederick Knoop (1878–1943) entwickelt wurde. Die in der Vickers-Prüfung gleichseitige Diamantspitze hat in der Knoop-Prüfung eine rhombische Form. Die Spitzenwinkel betragen 172,5° für die lange und 130° für die kurze Seite. Es wird nur die lange Diagonale des Eindrucks ausgemessen. Die Knoop-Prüfung findet häufig Anwendung bei spröden Materialien wie zum Beispiel Keramik oder Sinterwerkstoffen; bei der Härtemessung an Schichtsystemen stellt sie die genaueste Messmethode dar.", "section_level": 2}, {"title": "Shore.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Für Elastomere.", "content": "Die Shore-Härte, entwickelt 1915 von dem US-Amerikaner Albert Shore, ist ein Werkstoffkennwert für Elastomere und Kunststoffe und ist in den Normen DIN EN ISO 868, DIN ISO 7619-1 und ASTM D2240-00 festgelegt. Das Kernstück des Shore-Härte-Prüfers (Durometer) besteht aus einem federbelasteten Stift aus gehärtetem Stahl. Dessen Eindringtiefe in das zu prüfende Material ist ein Maß für die Shore-Härte, die auf einer Skala von 0 Shore (2,5 Millimeter Eindringtiefe) bis 100 Shore (0 Millimeter Eindringtiefe) gemessen wird. Eine hohe Zahl bedeutet also eine große Härte. Bei einem Shore-Härteprüfgerät ist eine Zusatzeinrichtung einsetzbar, die die zu messende Probe mit einer Kraft von 12,5 Newton bei Shore-A, bzw. 50 Newton bei Shore-D auf den Messtisch andrückt. Bei der Bestimmung der Shore-Härte spielt die Temperatur eine höhere Rolle als bei der Härtebestimmung metallischer Werkstoffe. Deshalb wird hier die Solltemperatur von 23 °C auf das Temperaturintervall von ± 2 K beschränkt. Die Materialdicke sollte mindestens 6 Millimeter betragen. Die Härte des Gummis wird durch die Vernetzung (schwach vernetzt = Weichgummi, stark vernetzt = Hartgummi) bestimmt. Aber auch der Gehalt an Füllstoffen ist für die Härte eines Gummiartikels ausschlaggebend. Zu finden sind auch Messungen nach Shore-B und Shore-C, sie kommen jedoch nur selten zur Anwendung. Diese Prüfverfahren kombinieren jeweils den Kegelstumpf des Prüfverfahrens Shore-A und Shore-D mit der jeweils anderen Prüfkraft. Eine messtechnisch ähnliche Methode ist die Ermittlung der IRHD = „International Rubber Hardness Degree“, im Deutschen auch Mikrohärte genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Für Metalle.", "content": "Dieses Verfahren basiert auf dem Prinzip, dass eine auf das Werkstück fallende Kugel (oder ein Schaft mit Kugelspitze) mehr oder weniger abprallt, abhängig von der Härte des Werkstückes und der Fallhöhe. Es wird wenig angewandt, da, obwohl es ein sehr simples Verfahren ist, die Präzision sowohl von der Masse des Werkstücks (bei kleinen Werkstücken kann es leicht zum Verrutschen kommen) als auch von der perfekten Senkrechte der Fallachse abhängt. Die Härtemessung wird in Shore-Punkten ausgedrückt und ist nur für große geschliffene Zylinder genormt.", "section_level": 3}, {"title": "Barcol.", "content": "Die Barcol-Härte ist eine Härteskala für glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK). Nach der Norm DIN EN 59 wird sie wie auch die Shore-Härte unter Zuhilfenahme eines Handmessgerätes und eines Kegelstumpfes mit einer flachen Spitze bestimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Buchholz.", "content": "Die Buchholz-Härte wird für Lacke verwendet und kann nur bei glatten, mindestens (10 μm + Eindrucktiefe) dicken, nicht elastischen Lacken verwendet werden. Zur Bestimmung der Buchholz-Härte nach DIN 53 153, ISO 2815 wird der Buchholz-Härteprüfer, der aus einem runden, spitzen Rad (= Doppelkegelstumpf) und einem Beschwerungsgewicht besteht, für 30 Sekunden auf die waagrechte Oberfläche gestellt und anschließend die Eindrucklänge mit einem 20-fach vergrößernden Mikroskop vermessen. Die Buchholz-Härte ergibt sich dann mit folgender Formel: Zur besseren Erkennbarkeit der Länge wird die Eindruckstelle mit einer Lampe im Winkel von 30° zur Ebene senkrecht zur Eindruckstelle beleuchtet, wodurch sich die Eindruckstelle sehr hell vom restlichen Lack abhebt.", "section_level": 2}, {"title": "Leeb.", "content": "Die Härteprüfung nach Leeb wurde erstmals 1978 angewandt und misst die eingebrachte Energie über den Rückprall.", "section_level": 2}, {"title": "Mohs.", "content": "Dieser Härtewert lässt sich nur durch den Vergleich von mehreren Werkstoffen oder Werkstoffzuständen ermitteln. Harte Stoffe ritzen weiche. Diese Einsicht ist Grundlage der Härteprüfung nach Friedrich Mohs (1773–1839), die vornehmlich in der Mineralogie zum Einsatz kommt. Mohs, ein Geologe, ritzte verschiedene Minerale gegeneinander und ordnete sie so nach ihrer Härte. Durch das exemplarische Zuordnen von Zahlenwerten für weit verbreitete und somit leicht zugängliche Minerale entstand eine Ordinalskala, die Mohs-Skala, die in der Mineralogie und Geologie bis heute in weitem Gebrauch ist. Die Härteunterschiede zwischen den einzelnen Referenzmineralen sind nicht linear. Angaben zur Härte von Mineralen beziehen sich immer auf die Mohs-Skala, falls nichts anderes angegeben ist. Zum Vergleich aufgeführt ist die auch als absolute Härte bezeichnete Schleifhärte nach Rosiwal, die den Schleifaufwand des jeweiligen Stoffes charakterisiert und einen besseren Eindruck von den tatsächlichen Härteverhältnissen gibt. Beide Härteskalen sind einheitslos. Außerdem ist in der Tabelle die Härte nach dem Vickersverfahren angegeben. Sie gibt den besten Bezug auf die heute gängigen Härtemessverfahren wieder. In Bezug auf die Verwendbarkeit und Pflegebedürftigkeit von Mineralen als Schmuckstein wird oft auch eine etwas gröbere Einteilung angegeben. So gelten Minerale der Mohshärte 1 bis 2 als weich, von 3 bis 5 als mittelhart, und alle Minerale über der Mohshärte 6 werden als hart bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere spezielle Härteprüfverfahren.", "content": "Daneben sind einige spezielle Härteprüfverfahren üblich:", "section_level": 2}, {"title": "Maßeinheiten.", "content": "Die Mohssche Härte und die absolute Härte sind einheitenlose Größen. Die aus physikalischer Sicht richtige Einheit der Härteprüfung nach Vickers und Brinell wäre 1 N/m2 bzw. 1 N/mm2. Es muss jedoch beachtet werden, dass diese Prüfverfahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden und seitdem in immer ausführlicheren Normen standardisiert und internationalisiert wurden. Das hat eine für den Physiker etwas abstrakte Schreibweise der Härtewerte und Einheiten zur Folge. Als Einheit der Härte wird die Abkürzung des Prüfverfahrens sowie die Prüfbedingungen angegeben. Sowohl bei der Vickers- als auch bei der Knoop-Härte ist eine Umrechnung in physikalische Größen möglich, indem man mit einem Faktor multipliziert, wobei man die \"wahre Härte H (true)\" in kp/mm2 erhält. Bei der Vickers-Härte beträgt dieser Faktor 1,618, bei der Knoop-Härte 1,500. Nachfolgend werden einige Beispiele für übliche Härteangaben aufgeführt: Beachte:", "section_level": 1}, {"title": "Umwertung.", "content": "Beim Umgang mit den verschiedenen Härteprüfverfahren ist es oft nötig, den gemessenen Härtewert eines Verfahrens in den eines anderen Verfahrens oder der Zugfestigkeit umzuwerten. Aus diesem Grund wurden auf der Basis einer Vielzahl von Vergleichsmessungen empirische Werte ermittelt, Umwertungstabellen erstellt und in der entsprechenden Norm (EN ISO 18265 (früher DIN 50150)) standardisiert. Wichtig: für verschiedene Werkstoffe und verschiedene Wärmebehandlungsstufen gelten unterschiedliche Tabellen. Die einbezogenen Güten sind in der EN ISO 18265 ebenfalls aufgeführt. Die nachstehenden Umwertungstabellen können folglich nur als Orientierung angesehen werden. Für eine normgerechte Umwertung ist die entsprechende Norm heranzuziehen. Begibt man sich jedoch bei der Auslegung von Bauteilen an die Grenzen des Möglichen, genügen die in der Normierung gemachten Annäherungen und Annahmen oft nicht aus, um eine korrekte Auslegung und Prüfung zu gewährleisten.", "section_level": 1}, {"title": "Härten und Spanen.", "content": "Die Härte von Stählen kann während der Fertigung beeinflusst werden – siehe auch Härten. Oberhalb von 65 HRC enden in aller Regel die Möglichkeiten zur spanenden Bearbeitung mit geometrisch bestimmter Schneide von Oberflächen (Drehen, Bohren, Fräsen). Härtere Oberflächen müssen geschliffen werden (Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide). Seit einigen Jahren ist es aber möglich mit oberflächenbeschichteten Hartmetallwerkzeugen gehärtete Stähle bis zu einer Härte von 68 HRC spanend zu bearbeiten. Dafür werden Hochgeschwindigkeitspräzisionsfräs- und Drehmaschinen verwendet, die bis auf 5 μm Genauigkeit die gewünschten Formen erstellen können. Dazu wird eine veränderte Zustelltechnik verwendet: hohe Drehzahl, hoher Vorschub, aber sehr geringe Schnitttiefe.", "section_level": 1}, {"title": "Härteklassen.", "content": "Verschiedene Richtlinien und Normen sehen Härteklassen vor. Härteklassen werden teilweise auch als \"(Druck-)Festigkeitsklassen\" bezeichnet oder damit verwechselt. Beispiele:", "section_level": 1}], "src_summary": "Härte ist der mechanische Widerstand, den ein Werkstoff der mechanischen Eindringung eines anderen Körpers entgegensetzt. Je nach der Art der Einwirkung unterscheidet man verschiedene Arten von Härte. So ist Härte nicht nur der Widerstand gegen härtere Körper, sondern auch gegen weichere und gleich harte Körper. Die Definition von Härte unterscheidet sich gegenüber der von Festigkeit, welche die Widerstandsfähigkeit eines Materials gegenüber Verformung und Trennung darstellt.", "tgt_summary": "在材料科学中,硬度指「固体材料抗拒永久形变的特性」。材料局部抵抗硬物压入其表面的能力称为硬度。固体对外界物体入侵的局部抵抗能力,是比较各种材料软硬的指标。由于规定了不同的测试方法,所以有不同的硬度标准。各种硬度标准的力学含义不同,相互不能直接换算,但可通过试验加以对比。早在1822年,德国矿物学家腓特烈·摩斯(德语:Friedrich Mohs)提出用10种矿物作为矿物的硬度标准,这是所谓的摩氏硬度计。硬度试验是机械性能试验中最简单易行的一种试验方法。为了能用硬度试验代替某些机械性能试验,生产上需要一个比较准确的硬度和强度的换算关系。", "id": 1479924} {"src_title": "Neolithische Revolution", "tgt_title": "新石器革命", "src_document": [{"title": "Epochenwechsel.", "content": "Childe definierte das Neolithikum über das Aufkommen von Ackerbau und Viehzucht. Dagegen hatte John Lubbock den Unterschied zwischen Alt- und Jungsteinzeit mit der Verwendung polierter Steingeräte verbunden. Forscher diskutieren sowohl die Entstehung (neolithische Revolution) als auch die Verbreitung (Neolithisierung) neolithischer Kulturgruppen. Nach derzeitiger Kenntnis entstand der Ackerbau weltweit mehrmals unabhängig voneinander: Gesichert sind der Fruchtbare Halbmond des Nahen Ostens, China und Mexiko. Von diesen Zentren aus wurde er durch Migration oder Imitation verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Begriff und Begriffsdiskussion.", "content": "Die \"neolithische Revolution\" markiert nach Ansicht vieler Wissenschaftler einen der wichtigsten Umbrüche in der Geschichte der Menschheit. Das ist zum einen der Übergang von „nomadisierender Lebensweise und vorwiegender Okkupationswirtschaft“ der Jäger, Sammler und Fischer zum sesshaften Leben als Bauer. Der Übergang zu bodenständiger oder herdenbegleitender Arbeit mit zumindest semi-sesshafter Lebensweise vollzog sich im Vorderen Orient bereits im Epipaläolithikum der Natufien-Kultur. Nach traditioneller Sichtweise begann dort der Ackerbau (Präkeramisches Neolithikum A), während heute der Südrand des Zāgros-Gebirges favorisiert wird. Dieser Prozess begann weit vor dem 10. Jahrtausend v. Chr. Nach dem Verschwinden der Gazellen­bestände in der Levante – als Folge eines Klimawandels – wurden Schaf, Ziege und Rind domestiziert. Im Jahre 2009 entdeckten Forscher bei Bab edh-Dhra in Jordanien 11.000 Jahre alte Gebäude, die als Kornspeicher angesehen werden. Zum anderen geht es um den Übergang von erzwungener Anpassung an die Umwelt zu einem durch folgenreiche Erfindungen dynamisierten Prozess mit rasant steigender Produktivität. Die Anfänge dieser Entwicklung – mit dem Sammeln von Wildgetreidearten – fanden in der Levante statt, beginnend vor etwa 14.000 bis 20.000 Jahren. Bereits Gabriel de Mortillet hatte 1897 im Zusammenhang mit dem Neolithikum von der \"ersten Revolution der Menschheit\" gesprochen. Die Bezeichnung „neolithische Revolution“ wurde 1936 von dem Archäologen Vere Gordon Childe in Anlehnung an den Ausdruck „industrielle Revolution“ eingeführt. Ähnlich dem epochalen Wandel von vorindustrieller zu industrieller Zeit bedeute die Neolithisierung einen fundamentalen Einschnitt in der Geschichte der Menschheit, der sich an mehreren Merkmalen erkennen lässt. Als nächste Entwicklungsstufe sah er die „urbane Revolution“ an. Childe, der archäologische und ethnologische Quellen benutzte, stellte die auf Vorratshaltung ausgerichtete Wirtschaftsweise des Neolithikums, die er auf den damaligen Klimawandel zurückführte, als determinierend in den Vordergrund. Die Veränderungen wurden seiner Ansicht nach in einem begrenzten Gebiet mit entsprechenden Ressourcen erzwungen (Oasentheorie). Er geht davon aus, dass die hier wild lebenden Herbivoren – die einen geordneten Ackerbau beeinträchtigt hätten – in der postglazialen Trockenphase abgewandert bzw. domestiziert, ansonsten jedoch ausgerottet wurden. In Deutschland wurden Childes Thesen vor allem von Günter Smolla in seinem Buch \"Neolithische Kulturerscheinungen\" bekannt gemacht. Heute dominiert die Auffassung, dass zwischen den verschiedenen „Erfindungen“ wie Sesshaftigkeit, Keramik, erste Tier- und Pflanzenzucht möglicherweise rund 5000 Jahre liegen, mithin dieser „Revolution“ der Charakter der Rapidität des sozialen Wandels fehlt, weshalb man jetzt in der Forschung eher den evolutionären Wandel betont und das Wort \"Revolution\" seltener verwendet, wobei zu bedenken ist, dass diesen lediglich 5000 Jahren eine sehr lange Periode der Alt- und Mittelsteinzeit von mindestens 2,5 Millionen Jahren (0,2 %) gegenübersteht. Der Begriff wird von Archäologen heute kritisiert: In Anlehnung an den Begriff „Neolithische Revolution“ wurden auch andere Veränderungen als Revolution bezeichnet, wie Kent Flannerys \"Broad spectrum revolution\", die \"Symbol-Revolution\" am Übergang zum Jungpaläolithikum und die \"Secondary products revolution\" Andrew Sherratts.", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Neben neuen Wirtschaftsweisen sind noch andere Neuerungen festzuhalten, die auf die Lebensweise großen Einfluss hatten: Schliff von Steingeräten, später auch Keramikherstellung. Seit Childe wird das Neolithikum aber vor allem über die Wirtschaftsweise definiert, nicht mehr, wie bei John Lubbock, über fein zugeschlagene bzw. geschliffene Steingeräte. Kennzeichnend für die ersten 20 Jahrtausende bis ca. 1000 v. Chr. ist die regelmäßige Zunahme von Neuerungen. Bestimmend für die neolithischen Kulturformen waren die permanente Sesshaftigkeit – die nach heutigem Kenntnisstand als \"Voraussetzung\" und nicht als Folge der Landwirtschaft gesehen wird – sowie die Domestizierung von Pflanzen und Tieren. Der Wandel von der aneignenden Lebensweise der Sammler und Jäger zur erzeugenden Wirtschaftsweise von Bauern und Hirten ging mit bedeutenden gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen einher. Etwa 14.000 Jahre alte Brotreste aus Wildgetreide und Wurzeln wurden 2008 in Feuerstellen des Natufien im Nordosten Jordaniens gefunden. Vor etwa 11.500 Jahren setzte sich der Getreideanbau in der Südosttürkei und Nordsyrien, später in der gesamten Levante durch. Gleichzeitig entstanden die ersten Tempel Jerf el Ahmar, Göbekli Tepe und in der Folge größere nicht primär agrarisch tätige Siedlungen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Setzt man den Beginn der Menschheitsgeschichte mit dem Auftreten des \"Homo sapiens\" in Ostafrika vor mindestens 150.000 Jahren an, so ernährte sich der rezente Mensch den größten Teil seiner Geschichte von dem Wild, das er erbeutete, Fischen, die er fing, sowie Kleingetier und wilden Pflanzen, die er sammelte. Er zog regional sein gesamtes Leben – den Wanderungen der Tierherden folgend – von einem Lagerplatz zum anderen. Gemeinschaft gab es für ihn in Form seiner Gruppe. Bei der Nahrungsbeschaffung war jedes der Mitglieder eingebunden, so dass sich kaum Spezialisierung ausbildete. Die Forschung ist sich uneins, inwieweit die Steinverarbeitung, die Flechtkunst und der Bootsbau zu der Entwicklung von Spezialwissen führte. Wahrscheinlich gab es Individuen/Familien, die sich auf besondere Fähigkeiten spezialisierten und ihre Erfahrungen weitergaben, doch wird ausgeschlossen, dass sie sich von diesen Fähigkeiten ernährten. Die letzten Eiszeiten (Würmeiszeit) überlebten die Menschen als Jäger und Sammler. Die Natur bot ausreichend tierische und einige pflanzliche Ressourcen. Nach der letzten Eiszeit wanderten in weiten Teilen der Welt die großen Säugetiere ab. Arten wie das Mammut starben aus, möglicherweise aufgrund einer Kombination aus Bejagung und Klimawandel. Im Übergang vom präkeramischen zum keramischen Neolithikum (8000–5500 v. Chr.), in der eine gezielte Nutzung gebrannter Keramik möglich wurde (obgleich diese vereinzelt auch schon in vorausgehenden Zeiten in Gebrauch war), kam es noch zu einer Reihe weiterer technisch-instrumenteller und wirtschaftlicher Neuerungen: Zu nennen sind hier neben Ackerbau und Viehzucht die erwähnte Keramikproduktion, eine verbesserte Werkzeug- und Arbeitsmittelherstellung, die Sesshaftigkeit, späterhin der Haus- und Brunnenbau sowie das Erstellen von Grabenwerken. Überall dort, wo sich neolithische Lebensweisen gründeten, stellte sich eine direkte Abhängigkeit vom Wetter ein. Sesshaftigkeit wurde in spezifischer Weise abhängig vom Rhythmus der Jahreszeiten, so dass eine genaue Wetterbeobachtung notwendig wurde. Dabei erhielt der Sonnenstand einen hohen Stellenwert: Die in den gemäßigten Zonen jahreszeitprägenden Fixpunkte der Sonnenbahn – wie die längste Nacht (Winteranfang) bzw. der längste Tag des Jahres (Sommeranfang) sowie die Tag-und-Nacht-Gleichen zum kalendarischen Beginn des Frühjahrs und Herbsts, also die steigende oder fallende Bewegung der täglichen Sonnenbahn – lässt sich am besten im Verhältnis zu einer virtuellen Linie am Horizont feststellen (siehe Kalenderbauten). Damit sich der Ackerbau etablieren konnte – der sukzessive einen wichtigen Anteil an der Nahrungsversorgung einer neolithischen Gruppe einnehmen konnte – mussten bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden bzw. vorhanden sein. So bedurfte es zunächst eines präparierten Kulturbodens, sodann musste eine adäquate und während der Vegetationsperiode anhaltende Bewässerung oder Durchfeuchtung der Böden gewährleistet sein. Da der Boden richtig bearbeitet werden musste, war die Kenntnis des Zeitpunktes der Aussaat in den sich verändernden, jahrzeitlichen Rhythmen von großer Bedeutung. In enger Beziehung hierzu steht die Entwicklung früher Kalendersysteme. Sie beruhen im Allgemeinen auf der Beobachtung natürlicher, meist astronomischer Ereignisse (Sonnenstand, Mondphasen, Aufgang oder Stand bestimmter Sterne u. ä. m.). Mit dem Eintritt eines bestimmten definierten Himmelsereignisses (z. B. des Neumonds oder der Tag-und-Nacht-Gleiche im mitteleuropäischen Frühling) wird ein neuer Zyklus eingeleitet. Die kalendarische Erfassung der Jahreszeiten ist für Ackerbauern unerlässlich. Daher nimmt man parallel zu einem Übergang von einer mesolithischen zu einer neolithischen Gesellschaft bzw. von einer Jäger- und Sammlergesellschaft zu einer sesshaften Lebensweise einen Übergang vom Lunar- zum Solarkalender an (siehe hierzu die Stichbandkeramik und die Kreisgrabenanlage von Goseck). Ackerbau erforderte ein hohes Wissen, Beobachtung und Erfahrungen, die sich im Umgang mit dem Ackerboden und den Bedürfnissen der Nutzpflanzen in einem speziellen geografischen Raum herausbildeten (Klima- und Wetterverhältnissen (etwa die Regenwassersituation), der Grad der Bewaldung, die Bodenbeschaffenheit) und die dann – wie für schriftlose Kulturen üblich – über Generationen mündlich weitergegeben werden mussten. Hierneben waren wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen, wie etwa die Zeit der fehlenden Fruchtperiode überbrückt werden konnte. Die Vorratshaltung wurde erforderlich, um zum einen die gereiften Kulturpflanzen für den Verzehr haltbar zu machen, und zum anderen Saatgut für die nächste Saison vorrätig zu haben. Hierzu waren Konservierungsmethoden (i. w. S. für die bevorratete Pflanzensamen) notwendig, um sie vor Schädlingen zu schützen. Während nomadische, jagende und sammelnde Ethnien mit dem wahrscheinlich älteren Lunarkalender sehr gut zurechtkamen, benötigten die Bauern einen Solarkalender. Der Lunarkalender orientiert sich an einer sicher und einfach beobachtbaren Himmelserscheinung – den Mondphasen. Dabei wird das Jahr in Perioden eingeteilt, die den gleichen Mondphasen entsprechen: Eine gleiche Mondphase tritt nach durchschnittlich 29,5 Tagen erneut auf. Hingegen sind die Sonnenphasen – zum Beispiel die Äquinoktien (Tagundnachtgleiche) oder die Solstitien (Sonnenwenden) – ungleich schwieriger festzustellen. In einem freien Mondkalender wandern die Jahreszeiten kontinuierlich durch das ganze Jahr. Während der Jungsteinzeit herrschten Emmer (\"Triticum dicoccum\") und Einkorn (\"Triticum monococcum\") vor. Die aufgeführten Getreidearten können als Wintergetreide im Herbst oder als Sommergetreide im Frühjahr ausgesät werden. Die Ernte erfolgte dann zeitlich versetzt im Sommer. Nach Art der Kornhülle sind Spelz- (Emmer, Einkorn, Spelzgerste, Dinkel) und Nacktgetreide (Nacktweizen) zu unterscheiden. Beim Spelzgetreide sind die das Korn umschließenden Spelzen mehr oder weniger fest mit diesem verwachsen. Beim Nacktgetreide dagegen liegen sie lose an und fallen beim Dreschen ab. Der Vorteil des Spelzgetreides liegt darin, dass es eine primitive Lagerung besser verträgt, der Nachteil ist, dass die Körner vor dem Mahlen entspelzt werden müssen; hierzu müssen sie aber völlig trocken sein. Es wird angenommen, dass die neolithische Revolution das Konzept des Eigentums in den Mittelpunkt der Gesellschaft rückte. So gilt die erstmalige Entstehung des Grundeigentums in der Jungsteinzeit als wahrscheinlich. Carel van Schaik und Kai Michel schreiben etwa: Trotz der naheliegenden Schlussfolgerungen lässt sich auch diese Eigentumstheorie nicht beweisen. Es bleibt offen, wann und in welchem Zusammenhang das Eigentum tatsächlich die hohe Wertschätzung erlangte, die es heute innehat.", "section_level": 1}, {"title": "Theorien und Kritik.", "content": "Es gibt verschiedene Theorien darüber, welche Faktoren zur so genannten \"neolithischen Revolution\" und zur Veränderung der Lebensweise im Neolithikum geführt haben. Ende des 19. Jahrhunderts gingen Wissenschaftler davon aus, dass der Ackerbau entscheidende Vorteile für das Überleben gebracht habe (\"Mangelhypothese\"). Mitte des 20. Jahrhunderts wurden verschiedene Spielarten der \"Überflusshypothese\" populär: Demnach sei der Getreideanbau bei bereits relativ sesshaften und reich mit Nahrungsmitteln versorgten \"spezialisierten Jägern und Sammlern\" als „Spiel mit den Möglichkeiten“ der Vorratshaltung entstanden. Diese Experimente hätten dann einen unumkehrbaren kulturellen Wandel zur bäuerlichen Lebensweise ausgelöst. Wie die meisten Fachleute heute annehmen, war der Prozess in Wirklichkeit komplizierter. Ohne den Einsatz spezieller Kenntnisse, langfristiger Planung und technologischer Hilfsmittel ist extraktives dem produzierenden Wirtschaften überlegen, da bei letzterem für den gleichen Kalorienertrag ein wesentlich größerer Arbeitsaufwand erforderlich ist; die Abhängigkeit von Klima und Wetter nicht kompensiert werden kann; die Ortsbindung die Ausnutzung der natürlichen Dynamik verhindert und Ernte und Vorratshaltung vielen Risiken unterliegen. Der US-amerikanische Anthropologe Marshall Sahlins bezeichnete die historischen Wildbeuterkulturen deshalb als „ursprüngliche Wohlstandsgesellschaft“. Diese Tatsache wirft die Frage auf, \"warum\" Menschen dennoch die anstrengendere Lebensweise gewählt haben?", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Forschung.", "content": "Erkenntnisse der Populationsgenetik erlauben in jüngerer Zeit konkretere Aussagen zur Verbreitung von Ackerbau und Viehzucht durch Wanderungsbewegungen, denn auch bei Skeletten lässt sich die DNA bestimmen. Im Jahr 2000 analysierte ein Forscherteam aus diesem Grund die DNA von 1000 Männern aus Europa und dem Nahen Osten; die entscheidenden gemeinsamen oder unterscheidenden Merkmale, die Rückschlüsse auf gemeinsame Vorfahren und deren Datierung erlauben, werden genetische Marker genannt. Das Ergebnis: Etwa 20 % der europäischen Y-Chromosomen stammen von neolithischen Einwanderern aus dem Nahen Osten. Der Populationsgenetiker Spencer Wells hält es für wahrscheinlich, dass diese den Ackerbau nach Europa und in die Mittelmeerregion brachten, es sich also nicht um eine unabhängige Entwicklung handelte. „In einem denkbaren Szenario hätte sich die Landwirtschaft demnach zunächst rund um das Mittelmeer ausgebreitet, weil die Pflanzen der neolithischen Einwanderer aus dem Nahen Osten das dortige Klima bevorzugten (...) Erst später übernahmen die paläolithischen Europäer im Landesinneren die Landwirtschaft und verbreiteten überall die Kultur (...) des Neolithikums.“ Unabhängig vom Nahen Osten scheint sich die Landwirtschaft in Ostasien entwickelt und ausgebreitet zu haben. In Nordchina wurde Ausgrabungen zufolge wesentlich später als in der Levante, etwa 7000 Jahre v. Chr. erstmals in größerem Umfang Hirse angebaut, in Zentralchina außerdem Reis. 2000 Jahre später gab es auch Reisanbau in Südchina, um 3500 v. Chr. dann auf Taiwan, um 2000 v. Chr. auf Borneo und Sumatra, 500 Jahre später auf anderen Inseln Indonesiens. Die genetischen Forschungsergebnisse zeigten, dass die neue Kultur durch Wanderungsbewegungen von China ausgehend weiterverbreitet wurde. Forscher des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin gehen auf Grund von archäologischen Grabungsfunden in Mesopotamien und in Anatolien davon aus, dass religiöse Kulte der wesentliche Grund für das Aufkommen der Sesshaftigkeit im Neolithikum waren. Die Bauwerke von Göbekli Tepe waren aktuellen Erkenntnissen zufolge Tempelanlagen, die bereits vor rund 11.600 Jahren errichtet wurden und damit am Beginn der Landwirtschaft. Die Bauzeit muss mehrere Jahrhunderte betragen haben. Der britische Forscher Ian Hodder vermutet soziale und religiöse Faktoren der mythisch-theistischen Vorstellungen als Hauptursache der neolithischen Revolution auf Grund von Befunden zu der Fundstätte Çatalhöyük in Anatolien.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen der Entwicklung.", "content": "Gewöhnlich wird der Wandel der Wirtschafts- und Lebensweise zu Beginn der neolithischen Ära als großer Fortschritt betrachtet, da die Menschen durch die landwirtschaftliche Produktion allmählich unabhängig von den Schwankungen im natürlichen Angebot der gesammelten und erjagten Nahrung wurden. Die Ergebnisse der Paläoanthropologie belegen, dass die Bevölkerung nach der Einführung des Ackerbaus stark anwuchs; ihre Versorgung wäre durch Jagen und Sammeln allein wahrscheinlich nicht ausreichend möglich gewesen. Der Feldanbau bedeutete jedoch auch die Konzentration auf wenige Nahrungsmittel und eine starke Abhängigkeit von der Ernte, die wiederum vom Wetter beeinflusst wurde. Die Sesshaftigkeit der Ackerbauern verhinderte rasche Ortswechsel und begünstigte Hungersnöte. Skelettfunde aus dem Neolithikum belegen, dass die Körpergröße der Menschen in dieser Phase deutlich abnahm, was Rückschlüsse auf ihren Ernährungsstatus zulässt. Die Lebenserwartung sank signifikant im Vergleich zum Paläolithikum. Nachweislich erkrankten wesentlich mehr Menschen als vorher, vor allem an Infektionen. Die meisten dürften durch häufigen und engen Kontakt mit Vieh nach Einführung der Viehzucht entstanden sein; innerhalb größerer Populationen vermehren sich die Erreger und sterben nicht aus wie in kleinen Gruppen. Masern sollen ihren Ursprung in der Rinderpest haben. Eine andere Folge der neolithischen Revolution war die Tendenz zu zentralisierten Entscheidungsstrukturen, spezialisierten Gewerken und \"chaînes opératoires\" (mentale Vorgänge und technische Handbewegungen zur Erfüllung eines Bedürfnisses) und damit einhergehend die Entstehung sozialer Schichten.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Auswirkungen.", "content": "Die rechtlichen Auswirkungen der neolithischen Revolution werden überwiegend mit dem Entstehen segmentärer Gesellschaften in Verbindung gebracht. Hervorgehoben wird eine Änderung der Verwandtschaftsstrukturen, des Eigentumsbegriffs und der Konfliktlösungsmechanismen. Zu beachten ist, dass es sich um vorstaatliches Recht handelt. Segmentäre Gesellschaften beruhen zumeist auf dem Prinzip der agnatischen Verwandtschaft, im Gegensatz zur kognatischen, wie sie in Jäger- und Sammlergesellschaften und späteren modernen Gesellschaftsformen zu beobachten ist. Zurückgeführt wird dies auf das durch Ackerbau hervorgerufene Erfordernis einer generationenübergreifenden Produktionsorganisation. Auch das Verständnis von Eigentum wandelt sich. Eigentum – jedenfalls in Bezug auf Produktionsmittel – versteht sich in segmentären Gesellschaften vorwiegend als Verwandtschaftseigentum. Daneben besteht – bereits in Jäger- und Sammlergesellschaften bekanntes – Individualeigentum an Produkten und Gegenständen des privaten Bedarfs. Auch die Reziprozität verändert sich weg von der überwiegend positiven Reziprozität der Jäger- und Sammlergesellschaften, hin zu einer ausgeglichenen Reziprozität \"(vgl. auch Tausch (Soziologie) und Egalitäre Gesellschaft)\". Konfliktlösungsmechanismen in segmentären Gesellschaften sind unterschiedlich. Überliefert und beobachtet sind friedliche, unfriedliche, auf Ritual oder Ordal beruhende Mechanismen. Hierbei wird überwiegend angenommen, dass in segmentären Gesellschaften friedliche Formen überwiegen. Konflikte haben dabei ganz überwiegend deliktischen Charakter und werden durch Bußen beigelegt. Hexerei und Zauberei kommt oftmals ein konfliktvorbeugender Charakter zu, indem die Äußerung negativer Gefühle unterdrückt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als neolithische Revolution wird das erstmalige Aufkommen erzeugender (produzierender) Wirtschaftsweisen (Ackerbau bzw. Pflanzenbau und Viehzucht bzw. Tierproduktion), der Vorratshaltung und der Sesshaftigkeit in der Geschichte der Menschheit bezeichnet. Dies löste in einigen Gebieten die Lebensweise der reinen Jäger und Sammler ab, und es beginnt hier die Epoche der Jungsteinzeit (Neolithikum). Die Bezeichnung wurde ab den 1930er Jahren von Vere Gordon Childe geprägt.", "tgt_summary": "新石器革命泛指在公元前一万年左右在不同地区同时出现的社会模式改变现象。它的基本内容人类族群从狩猎采集社会向农耕社会的转型。这一转型导致到了人类族群的定居,和在科学技术方面的发展。新石器革命代表着人类和自然界的关系从被动适应环境转变为利用和改造环境。此革命对人类社会的发展具有极其重要的意义。", "id": 2619086} {"src_title": "Miroslav Klose", "tgt_title": "米罗斯拉夫·克洛泽", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Klose wurde als Sohn des deutschstämmigen Fußballspielers Josef Klose und der ehemaligen polnischen Handball­national­spielerin Barbara Jeż im oberschlesischen Opole geboren. Sein Vater gehörte zur deutschen Minderheit in Polen. Wenige Monate nach Kloses Geburt erhielt sein Vater einen Vertrag als Fußballprofi beim AJ Auxerre und die Familie zog für knapp sechs Jahre nach Frankreich. Nach einem Jahr in Polen kam er 1985 mit seinen Eltern und der älteren Schwester als Aussiedler nach Kusel im Nordpfälzer Bergland. Dort besuchte er die örtliche Haupt- und Realschule und absolvierte anschließend eine Lehre als Zimmermann. Danach widmete er sich vorrangig dem Fußball, zunächst als Amateur, später als Profisportler.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jugend-/Amateurzeit.", "content": "Klose spielte in seiner Jugendzeit zunächst Fußball bei der SG Blaubach-Diedelkopf. Dort spielte er nach dem Verlassen der A-Jugend-Mannschaft in der Bezirksliga Westpfalz (siebte Liga). 1998 – als 20-Jähriger – wechselte er zum Regionalligisten FC 08 Homburg und spielte dort sowohl in der zweiten Mannschaft in der Verbandsliga (fünfte Liga) als auch in der Regionalliga-Mannschaft (dritte Liga).", "section_level": 3}, {"title": "1. FC Kaiserslautern (1999–2004).", "content": "1999 ging er zum 1. FC Kaiserslautern und spielte dort zunächst in der Amateurmannschaft. Bereits in seiner ersten Saison kam er im April 2000 zu zwei Einwechslungen in der Bundesliga. Sein erstes Bundesligaspiel bestritt er am 15. April 2000 im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt, als er in der 76. Minute für Jörgen Pettersson eingewechselt wurde. Seinen Durchbruch schaffte Klose in der Saison 2000/01, in der er ab dem fünften Spieltag zur Stammelf zählte und zusammen mit Vratislav Lokvenc ein erfolgreiches Sturmduo bildete. Seinen ersten Bundesligatreffer erzielte er am 9. Spieltag gegen Werder Bremen. Im Spiel gegen Energie Cottbus erhielt er die erste Rote Karte seiner Profikarriere. Er war auch in den folgenden Jahren einer der Leistungsträger im Team von Kaiserslautern und erzielte in der Spielzeit 2001/02 mit 16 Toren nur zwei weniger als die Torschützenkönige Márcio Amoroso und Martin Max. Nach zwei schwächeren Jahren, in denen der FCK trotz neun bzw. zehn Toren von Klose in Abstiegsgefahr geriet und auch die finanziellen Probleme des Vereins immer größer wurden, wechselte er zur Saison 2004/05 für eine Ablösesumme von fünf Millionen Euro zu Werder Bremen.", "section_level": 3}, {"title": "SV Werder Bremen (2004–2007).", "content": "In Bremen unterschrieb Klose einen bis zum 30. Juni 2008 laufenden Vertrag. Nach einem schwachen Start, der ihn auf die Bank brachte und Kritik entfachte, gelang ihm sein Durchbruch am 6. Spieltag, als er im Spiel gegen den VfL Bochum zur Halbzeit eingewechselt wurde und den ersten Hattrick seiner Bundesligakarriere erzielte. Danach brachte er konstant gute Leistungen und ersetzte den Bremer Torschützenkönig Aílton, der zum FC Schalke 04 gewechselt war. Klose, der zuvor als Spezialist für Kopfballtore gegolten hatte, wurde auch auf dem Boden effektiver und entwickelte sich zu einem mannschaftsdienlichen Spieler, was sich durch seine neun Vorlagen (bei 15 eigenen Treffern) am Ende seiner ersten Saison in Bremen zeigte. In der Saison 2005/06 wurde er mit 25 Toren in 26 Spielen Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga. Außerdem wurde er in der gleichen Saison durch seine 14 Vorlagen bester Spieler in der Scorerwertung. Nach einer starken Hinrunde in der Saison 2006/07 folgte in der Rückrunde eine Serie von elf aufeinander folgenden Spielen ohne Torerfolg, die ihn auf nur insgesamt 13 Saisontreffer kommen ließ. Trotzdem erzielte er durch seine 16 Torvorlagen in dieser Saison wieder die meisten Scorerpunkte. Nach dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei am 6. Juni 2007 gab Klose bekannt, spätestens ab dem Sommer 2008 bei Bayern München zu spielen.", "section_level": 3}, {"title": "Bayern München (2007–2011).", "content": "In der Sommerpause 2007 wechselte Klose zum FC Bayern München. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. Sein Vertrag beim FC Bayern München galt für vier Jahre bis zum 30. Juni 2011. Klose erhielt das Trikot mit der Rückennummer 18. Seine Entscheidung, zum FC Bayern zu wechseln und insbesondere die Umstände des Transfers stießen bei den Fans von Werder Bremen auf Kritik. Deshalb wurde er z. B. bei seiner offiziellen Verabschiedung in Bremen am 18. August 2007 ausgepfiffen. Mit den Bayern gewann Klose 2008 und 2010 das Double aus Deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal. 2010 erreichte er mit seinem Team außerdem das Finale der Champions League, das mit 0:2 gegen Inter Mailand verloren wurde. Ende der Saison 2010/11 konnten sich Verein und Spieler nicht auf eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags über den 30. Juni 2011 hinaus einigen. Mit 121 Toren war Klose zu diesem Zeitpunkt nach Claudio Pizarro (156 Tore) der erfolgreichste noch aktive Bundesligatorschütze, obwohl seine Torquote beim FC Bayern mit weniger als 0,25 pro Spiel deutlich schlechter als bei den vorherigen Vereinen war.", "section_level": 3}, {"title": "Lazio Rom (2011–2016).", "content": "Zur Saison 2011/12 wechselte Klose ablösefrei zu Lazio Rom. In der italienischen Hauptstadt unterschrieb er einen Dreijahresvertrag, der ihn bis Juni 2014 an Lazio band. Sein erstes Pflichtspiel, in dem er auch seinen ersten Pflichtspieltreffer erzielte, absolvierte er am 18. August 2011 beim Europa-League-Qualifikationsspiel gegen Rabotnički Skopje. Sein erstes Ligator, zugleich das erste Tor der damaligen Saison der Serie A, schoss Klose am 9. September 2011 im Auftaktspiel gegen den AC Mailand. Aufgrund seiner Leistungen wurde Klose vom \"Kicker-Sportmagazin\" zum besten im Ausland aktiven deutschen Fußballer der Vorrunde gekürt. In seiner zweiten Saison für Lazio erzielte er am 35. Spieltag im Spiel gegen Bologna fünf Tore, was zuletzt 27 Jahre zuvor Roberto Pruzzo gelungen war. Am 26. Mai 2013 gewann er mit Lazio Rom mit einem 1:0-Sieg gegen den Stadtrivalen AS Rom den italienischen Pokal. Im Mai 2014 verlängerte Klose seinen Vertrag um ein Jahr mit einer Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr. Beim 4:2-Sieg im Ligaspiel gegen Cagliari Calcio am 3. November 2014 erzielte er zwei Tore innerhalb von 60 Sekunden. Im Juni 2015 nutzte er seine Verlängerungsoption, sodass sein Vertrag bei Lazio bis Sommer 2016 galt. Im Mai 2016 gab Klose bekannt, seinen Vertrag nicht mehr zu verlängern und verließ Lazio Rom zum Ende der Saison 2015/16. Er beendete seine Spielerkarriere Anfang November 2016.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Klose konnte sich zwischen drei Nationalmannschaften entscheiden: Deutschland, wo er seit seinem 7. Lebensjahr lebte und der Vater seine Wurzeln hatte, Polen, seinem Geburtsland und der Heimat seiner Mutter, und Frankreich, wo er sechs Jahre nach seiner Geburt lebte. Im Februar 2001 reiste der polnische Nationaltrainer Jerzy Engel nach Kaiserslautern, um den Stürmer persönlich zu überreden, in der polnischen Nationalmannschaft zu spielen. Er lehnte jedoch ab, weil er eine Chance auf eine Berufung in die DFB-Elf sah. Klose spielte nie für eine Junioren-Nationalmannschaft. Sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft gab Klose am 24. März 2001 in Leverkusen beim Sieg gegen Albanien. Dabei erzielte er kurz vor Schluss das entscheidende Tor zum 2:1. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Vizeweltmeister und erhielt für seine fünf WM-Tore, die er allesamt mit dem Kopf erzielte, den Silbernen Schuh für den zweitbesten Torschützen des Turniers. Fünf Kopfballtore gelangen bislang noch keinem anderen Spieler bei einer WM. Alle Tore erzielte er bereits in der Gruppenphase und allein drei davon köpfte er beim gegen Saudi-Arabien im ersten Gruppenspiel. Klose nahm mit der Nationalmannschaft auch an der Europameisterschaft 2004 in Portugal teil, kam wegen einer vorangegangenen Verletzung jedoch kaum zum Zuge. Auch das Jahr 2005 verlief für Klose in der Nationalmannschaft eher unglücklich: Verletzungsbedingt setzte er im Confed-Cup aus, bestritt nur fünf Länderspiele und konnte dabei kein Tor erzielen. Aufgrund seiner überragenden Leistungen in der Bundesliga-Saison 2005/06 und seiner mannschaftsdienlichen Spielweise galt er jedoch schon lange vor der WM 2006 im eigenen Land als gesetzt für die Stammformation. Beim der Weltmeisterschaft 2006 gegen Costa Rica erzielte Klose zwei Tore, ebenso wie bei der gegen Ecuador. Beim Achtelfinalspiel der deutschen Mannschaft konnte er mit zwei Torvorlagen für seinen Sturmpartner Lukas Podolski glänzen und hatte maßgeblichen Anteil am über Schweden. Im Viertelfinale gegen Argentinien, einem nach Elfmeterschießen, erzielte er mit dem Ausgleich zum 1:1 sein erstes Kopfballtor für die Nationalmannschaft nach fast drei Jahren. Durch diese fünf Treffer wurde Klose Torschützenkönig der WM 2006 (Gewinner des Goldenen Schuhs). Für die Fußball-Europameisterschaft 2008 wurde Klose von Bundestrainer Joachim Löw ins Aufgebot der deutschen Mannschaft berufen. Nachdem er in der Gruppenphase noch keinen Turniertreffer erzielen konnte, gelang ihm beim im Viertelfinale gegen Portugal ein Kopfballtreffer zum zwischenzeitlichen 2:0. Zudem schoss er im Halbfinale gegen die Türkei den Treffer zum 2:1 (Endstand ). Auch für die Weltmeisterschaft 2010 wurde Klose von Joachim Löw in den Kader berufen. In der deutschen Presse und Öffentlichkeit gab es Diskussionen, ob der sich vermeintlich in einer Formkrise befindliche Klose nach einer weniger starken Saison bei Bayern München überhaupt für die Startelf des ersten Spiels nominiert werden sollte. Trainer Löw hielt an seinem erfolgreichsten Stürmer aufgrund des schon häufig gerechtfertigten Vertrauens fest. Im ersten Spiel gegen Australien schoss er das zweite Tor des Spiels, das Deutschland mit gewann. Im zweiten Spiel gegen Serbien wurde Klose von dem spanischen Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco nach einer Gelb-Roten Karte wegen wiederholten Foulspiels vom Platz gestellt. Im Achtelfinale schoss er das 1:0 gegen England, im Viertelfinale das 2:0 und 4:0 gegen Argentinien. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 stand er erneut im Aufgebot und teilte sich den Platz als Sturmspitze im deutschen Team mit Mario Gómez. In den drei Gruppenspielen und im Halbfinale wurde er für Gómez eingewechselt, im Viertelfinale gegen Griechenland, in dem Klose das 3:1 für Deutschland erzielte, wurde Gómez für ihn eingewechselt. Am 6. September 2013 schoss Klose im WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich mit dem 1:0 sein 68. Länderspieltor und zog mit Gerd Müller in der ewigen Torschützenliste der Nationalmannschaft gleich. Im Juni 2014 wurde Klose für den deutschen Kader zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien nominiert. Am 6. Juni 2014 erzielte er beim 6:1-Sieg im WM-Vorbereitungsspiel gegen Armenien das 4:1 und löste somit nach fast 40 Jahren Gerd Müller als alleinigen Rekordtorschützen der Nationalmannschaft ab. Bei der WM kam er im zweiten Gruppenspiel gegen Ghana erstmals zum Einsatz und erzielte direkt nach seiner Einwechslung sein 15. Tor bei einer Weltmeisterschaft zum. Damit stellte er den WM-Torrekord des Brasilianers Ronaldo ein. Nach einer weiteren Einwechslung im dritten Gruppenspiel gegen die USA wurde Klose im Achtelfinale gegen Algerien nicht eingesetzt. Ab dem Viertelfinale gegen Frankreich gehörte er jedoch bis zum Finale zur Startaufstellung. Am 8. Juli 2014 erzielte er beim 7:1-Sieg im Halbfinalspiel gegen den Gastgeber Brasilien mit dem Treffer zum 2:0 sein 16. WM-Tor und wurde somit alleiniger Rekordhalter. Das WM-Finale 2014, das die Mannschaft mit 1:0 gegen Argentinien gewann, war Kloses letztes Spiel für die Nationalmannschaft. Knapp einen Monat später, am 11. August 2014, gab Klose seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt. Gemeinsam mit den ebenfalls nach der Weltmeisterschaft aus der Nationalelf zurückgetretenen Spielern Philipp Lahm und Per Mertesacker wurde Klose am 3. September 2014 im Rahmen des Freundschaftsspiels gegen Argentinien in Düsseldorf offiziell aus der Nationalmannschaft verabschiedet. Dabei stand er nicht mehr im Kader.", "section_level": 2}, {"title": "Fußballtrainer.", "content": "Nach seinem Karriereende absolvierte Klose ab November 2016 beim Deutschen Fußball-Bund ein individuelles Ausbildungsprogramm, um später Lizenzen als Trainer und Fußballlehrer zu erwerben. Er war fester Bestandteil der A-Nationalmannschaft und begleitete ausgewählte Maßnahmen im U-Bereich. Seine erste Station ist seit Sommer 2018 die U17 des FC Bayern München. Klose unterschrieb im Mai 2018 einen bis 2020 laufenden Vertrag. Anschließend soll er dort ab Juli 2020 unter Hansi Flick Co-Trainer bei der Profimannschaft werden. Parallel dazu nimmt er am 67. Fußballlehrer-Lehrgang des DFB teil, der aufgrund der COVID-19-Pandemie erstmals digital stattfindet.", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Länderspiele insgesamt.", "content": "Klose hält mit 71 Toren den Rekord für Länderspieltore in der deutschen Nationalmannschaft. In der Rangliste der erfolgreichsten Torschützen aller Nationalmannschaften wird er nur von den sechs Spielern Ali Daei (109), Cristiano Ronaldo (85), Ferenc Puskás (84), Pelé (77), Sándor Kocsis und Bashar Abdullah (je 75) sowie von vier Spielern, deren Tore von der FIFA teilweise nicht berücksichtigt werden, übertroffen. Im 21. Jahrhundert erzielte lediglich Cristiano Ronaldo mehr Länderspieltore. Klose erzielte 32 Länderspieltore nach seinem 30. Geburtstag. Kein deutscher Spieler erzielte mehr Tore in diesem Alter. Klose absolvierte im Laufe seiner Karriere 137 Länderspiele und wird in Deutschland nur noch von Lothar Matthäus (150 Spiele) übertroffen, kommt aber ebenso wie Matthäus auf 87 Siege.", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeisterschaften.", "content": "In der Rangliste der erfolgreichsten Männer-WM-Torschützen liegt Klose mit 16 Toren an der Spitze. Er ist neben Pelé, Uwe Seeler und Cristiano Ronaldo einer von vier Spielern, die bei vier Weltmeisterschaften jeweils mindestens ein Tor erzielt haben, wobei Klose und Seeler jeweils mindestens zweimal trafen. Klose kam dabei als einziger Spieler auf vier verschiedenen Kontinenten zum WM-Torerfolg. Außerdem ist er weltweit der einzige Spieler, der in drei Weltmeisterschafts-Endrunden jeweils mindestens vier Tore erzielt hat. Bei zwei WM-Turnieren markierte er jeweils fünf Treffer, was außer ihm nur seinem ehemaligen Teamkollegen Thomas Müller und dem Peruaner Teófilo Cubillas gelang. Außerdem ist Klose einer von fünf Spielern, die bei einer Fußball-Weltmeisterschaft alle drei Medaillen gewannen. Während Klose bei der WM 2006 und 2010 jeweils Bronze, 2002 Silber und 2014 Gold gewann, holten die anderen vier Spieler, ebenfalls alle Deutsche, Franz Beckenbauer, Horst-Dieter Höttges, Sepp Maier und Wolfgang Overath ihre Medaillen 1966 (Silber), 1970 (Bronze) und 1974 (Gold). Als einer von sechs Deutschen neben Edmund Conen, Max Morlock, Gerd Müller, Karl-Heinz Rummenigge und Thomas Müller erzielte Klose in einem Weltmeisterschaftsspiel drei Treffer, wobei ihm im Gegensatz zu Conen und Gerd Müller kein klassischer (sog. 'lupenreiner') Hattrick gelang. Klose war an den meisten WM-Siegen (17) beteiligt und bestritt die meisten K.-o.-Spiele (14). Mit insgesamt 24 WM-Einsätzen steht er international auf Platz zwei hinter Lothar Matthäus (25) und vor Paolo Maldini (23). Außerdem ist er der bisher einzige Spieler, der bei vier Weltmeisterschaften in Folge mindestens das Halbfinale erreicht hat. Dabei erzielte er keine schlechtere Platzierung als den dritten Platz. Zusammen mit Pelé hält er die längste Zeitspanne (zwölf Jahre) zwischen zwei Finalteilnahmen.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Nationalmannschaft Verein Individuelle Erfolge", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea erhielt Klose als zweitbester Torschütze (5 Treffer) den \"Silbernen Schuh\". Bei der WM 2006 in Deutschland wurde Klose als zweiter Deutscher nach Gerd Müller 1970 mit dem \"Goldenen Schuh\" für den besten Torschützen ausgezeichnet. Während der WM 2006 wurde er von der Technischen Studien-Gruppe der FIFA (TSG) zweimal zum „Man of the Match“ gewählt (Spiele gegen Costa Rica und Schweden). Nach dem Halbfinale der WM 2006 wurde er von der FIFA für das Allstar-Team benannt. Am 14. August 2006, am 5. Oktober 2010 und am 10. November 2014 erhielt er – wie alle Spieler der deutschen Nationalmannschaft – das Silberne Lorbeerblatt durch den deutschen Bundespräsidenten. Im August 2006 wurde Klose von den deutschen Sportjournalisten mit großer Mehrheit zum Fußballer des Jahres gewählt. In der Saison 2005/06 wurde Klose nicht nur mit 25 Treffern in 26 Spielen Bundesliga-Torschützenkönig, sondern überbot auch (durch 14 Vorlagen) mit insgesamt 39 Punkten den von Aílton in der Vorsaison aufgestellten Rekord in der seit der Saison 1995/96 geführten Scorerliste des Sportmagazins kicker. Einstufung als Weltklasse in der Rangliste des deutschen Fußballs: Sommer 2006. In derselben Saison wurde Klose zudem im Oktober 2005 und Mai 2006 zweimal zum Fußballer des Monats gekürt. Bereits bei der Wahl zum Spieler des Monats im September 2005 hatte Miroslav Klose zur Wahl gestanden. Von den Mitgliedern der Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV) wurde er außerdem zum \"VdV-Spieler der Saison 2005/06\" gewählt. Bei dieser Wahl erhielt er 64 % der Stimmen. In einer Umfrage der Fachzeitschrift kicker wurde Klose von 249 Bundesligaprofis mit 38,3 % zum besten Feldspieler der Vorrunde 05/06 und von 46,8 % (233 Teilnehmer) zum besten Feldspieler der Saison gewählt. Vom Fernsehsender Premiere wurde er am Saisonende als bester Spieler der Saison 2005/06 ausgezeichnet. Am 28. September 2005 wurde Klose von den Besuchern des Werder-Museums „Wuseum“ zum „Spieler der Saison 2004/05“ gewählt. Insgesamt 5000 Besucher hatten gewählt, und Klose gewann die Wahl mit 25 % der Stimmen. Bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres 2006 belegte Klose als bester Deutscher den siebten Platz. Bei der Wahl zum Sportler des Jahres 2006 errang er den dritten Platz. Am 11. September 2014 ehrte die Deutschlandstiftung Integration Klose mit dem Preis \"Goldene Victoria\". Die Laudatio hielt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie würdigte Klose dabei als „wunderbares Vorbild für den Fußball wie auch für ein gutes Miteinander im alltäglichen Leben“. Die Zeitschrift Gentlemen’s Quarterly zeichnete Klose als „GQ Mann des Jahres 2014“ in der Kategorie Sport aus. Am 13. November 2014 erhielt Klose bei der Bambi-Verleihung gemeinsam mit Philipp Lahm den Ehrenpreis der Jury. Die Laudatio hielt Bastian Schweinsteiger. 2018 wurde Klose mit dem Sankt Georgs Orden des Dresdner Semperopernballes ausgezeichnet. Am 28. Februar 2018 wurde Klose zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Opole ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Fairplay.", "content": "Für sein faires Verhalten während der Bundesligabegegnung des 31. Spieltages der Saison 2004/05 zwischen Werder Bremen und Arminia Bielefeld am 30. April 2005 (Endstand 3:0) erhielt Klose von der Deutschen Olympischen Gesellschaft die \"Fair-Play-Plakette des deutschen Sports\", vom Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) die \"Fairplay-Trophäe\" und vom DFB die DFB-Medaille \"Fair ist mehr\". Beim Stand von 0:0 hatte der Schiedsrichter einen Elfmeter für Werder Bremen gegeben. Klose gab daraufhin beim Schiedsrichter an, dass der gegnerische Torwart ihn im Strafraum regelgerecht vom Ball getrennt und nicht gefoult habe. Der Schiedsrichter Herbert Fandel nahm daraufhin die Elfmeterentscheidung und die Gelbe Karte gegen Torhüter Mathias Hain zurück. Am fünften Spieltag der Saison 2012/13 in der italienischen Serie A erzielte Klose im Spitzenspiel gegen den SSC Neapel in der vierten Spielminute regelwidrig mithilfe seiner Hand ein Tor für Lazio Rom. Klose erklärte nach Protesten der Gegenspieler dem Schiedsrichter, dass er bei seinem Treffer mit der Hand am Ball war. Das Tor wurde daraufhin nicht gegeben; Lazio verlor das Spiel mit 0:3. Hierfür erhielt er vom DFB zum zweiten Mal die DFB-Medaille \"Fair ist mehr\" und vom AC Florenz die \"Violette Karte\", eine Auszeichnung für Ehrlichkeit und Fairness im Sport.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Klose feierte seine Tore häufig mit einem Salto vorwärts, dies brachte ihm den Beinamen „Salto-Klose“ ein. Später verzichtete er aufgrund des Verletzungsrisikos darauf, zeigte den Salto allerdings bei wichtigen Toren erneut. Klose gilt als sehr heimatverbunden. Er ist seit dem 31. Dezember 2004 mit einer gebürtigen Polin verheiratet und Vater von Zwillingssöhnen (* 2005). Klose spricht mit der Familie oder Kollegen, wie dem ebenfalls aus Polen stammenden ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Lukas Podolski, häufig Polnisch. Neben Polnisch und Deutsch spricht er fließend Italienisch und Englisch. Zudem konnte er in seiner Kindheit auch Französisch sprechen, hat es aber im Laufe der Zeit verlernt. Im Musikvideo zum Song \"Hope\" der Rockband Room77 wirkt Klose zusammen mit Philipp Lahm und Mario Gómez mit. Er und seine Familie gehören der römisch-katholischen Kirche an. Klose war Messdiener und Sternsinger. Er wurde zusammen mit seiner Ehefrau am 6. März 2012 in Privataudienz von Papst Benedikt XVI. im Vatikan empfangen. Klose engagierte sich ehrenamtlich für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei und warb 2008 und 2010 bundesweit auf Plakaten für die Stammzellspende.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miroslav „Miro“ Josef Klose (; * 9. Juni 1978 in Opole, Polen) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Der Stürmer stand im Laufe seiner Karriere in der Bundesliga beim 1. FC Kaiserslautern, dem SV Werder Bremen und dem FC Bayern München sowie in der Serie A bei Lazio Rom unter Vertrag. Mit dem FC Bayern gewann er zweimal das Double und mit Lazio Rom einmal den italienischen Pokal.", "tgt_summary": "米罗斯拉夫·约瑟夫·克洛泽(德语:Miroslav Josef Klose,波兰语:Mirosław Józef Klose,IPA,1978年-6月9日),生于波兰奥波莱,德国已退役足球员,世界足坛最佳德国巨星之一。他最为人所知的是他在德国国家队,尤其是世界杯赛事上的精采表现,他是目前世界杯男子足球赛有史以来进球最多的球员,他总共在世界杯决赛周射入16球(世界杯记录则是巴西女子名将玛塔,在2003~19的五届中累计踢进17球。而她在踢进破记录的第17球的该场比赛的赛后访问时,曾开玩笑的问记者觉得克洛泽是否会复出重返国家队)。退役后曾任德国国家足球队的教练成员,现任拜仁慕尼黑U17主教练。", "id": 2670538} {"src_title": "Mauszeiger", "tgt_title": "光标 (图形用户界面)", "src_document": [{"title": "Funktion und Eigenschaften.", "content": "Wird nach dem Zeigen eine der Maustasten geklickt, doppelgeklickt oder der Mauszeiger bei betätigter Maustaste bewegt (Drag and Drop), kann aus dem bloßen Anvisieren eines dargestellten Objekts eine Auswahl, eine Bearbeitung oder eine örtliche Verschiebung werden. In modernen graphischen Benutzeroberflächen kann das bloße Verweilen des Mauszeigers auf einem dargestellten Objekt dazu führen, dass Informationen über dieses Objekt angezeigt werden (sogenannte Tooltips oder Quickinfos) oder das Objekt automatisch in den Vordergrund einer mehrschichtigen Darstellung gebracht wird. Die meisten Betriebssysteme bieten die Möglichkeit, das Erscheinungsbild des Mauszeigers selbst festzulegen. Dabei wird meist eine kleine Rastergrafik oder Animation zusammen mit einem Pixel als aktiver Zeigepunkt \"(Hotspot)\" im Programm definiert. Beim üblichen Pfeil ist beispielsweise die Spitze dieser Zeigepunkt. In einem Bildbearbeitungsprogramm kann hiermit der Mauszeiger ein Aussehen annehmen, das das gerade ausgewählte Werkzeug zum Bearbeiten des Bildes symbolisiert. Eine Windows-Cursordatei enthält außerdem eine zweite Grafik in Schwarz-Weiß (diese wirkt bei Cursordateien mit Alphakanal nur für Betriebssysteme vor Windows XP, die Alphakanäle nicht unterstützen). An den Stellen, an denen sie weiß ist, wird der Inhalt des ersten Bildes nicht einfach so gezeichnet, sondern mit dem an der entsprechenden Stelle befindlichen Bildschirminhalt über bitweises XOR verknüpft, womit vor allem Transparenz (erstes Bild schwarz) und Komplementärfarbe (erstes Bild weiß) möglich werden. Am häufigsten trifft man auf Desktopumgebungen folgende Mauszeigervarianten an:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich ist ein Cursor nur eine Eingabemarke: Er kann mit den Pfeiltasten bewegt werden. Wird dann ein Zeichen über die Tastatur eingegeben, dann erscheint es an der aktuellen Cursorposition. In der Regel wird der Cursor dann um eine Position nach rechts oder – falls er sich schon am rechten Rand des Anzeigebereiches befindet – an den Anfang der nächsten Zeile gesetzt. In den 1970ern wurde die Maus als in bestimmten Fällen praktischeres Eingabemedium erfunden. Der Cursor konnte nun nicht nur mit den Pfeiltasten, sondern auch durch Bewegung der Maus verschoben werden. Später waren sogar zwei Cursors auf dem Bildschirm zu sehen: Ein Tastatur-Cursor, der mit der Maus nicht bewegt werden konnte und der die Texteingabeposition markiert, und ein Maus-Cursor, auf den die Tastatur in der Regel keinen Einfluss hat. Die meisten Betriebssysteme mit grafischer Benutzeroberfläche arbeiten heute mit beiden Cursors.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mauszeiger ist das durch ein Zeigegerät, üblicherweise einer Maus, auf einem Computer-Bildschirm bewegte Symbol (meist ein Pfeil; technisch gesehen ein Sprite), mit dem auf ein dargestelltes Detail gezeigt werden kann. Nachfolgenes Betätigen einer Maustaste löst, abhängig von der Position des Mauszeigers, einen bestimmten Vorgang aus. Der Mauszeiger ist fester Bestandteil vieler grafischen Benutzeroberflächen (GUI).", "tgt_summary": "光标是个人计算机WIMP人机交互使用的计算机屏幕或其他显示设备上的符号或图形,以响应定点设备(如鼠标、触摸板、数码笔)的移动。光标给出了用户动作发生的位置点。光标不同于表示键盘输入插入位置的游标或称插入点(caret)。", "id": 111087} {"src_title": "Reise um die Erde in 80 Tagen", "tgt_title": "環遊世界八十天", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der reiche englische Gentleman \"Phileas Fogg\" ist geradezu ein Exzentriker in Sachen Pünktlichkeit und täglichen Gewohnheiten sowie ein leidenschaftlicher Whist-Spieler. Er wettet mit anderen Mitgliedern des Reform Club in London um 20.000 Pfund Sterling, dass es ihm gelingen werde, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Noch am selben Abend bricht er mit seinem gerade erst eingestellten französischen Diener \"Jean Passepartout\" auf. Mit dem Zug fahren sie über Paris nach Brindisi, wo sie das Dampfschiff nach Bombay durch den Suez-Kanal besteigen. In einem Reisesack hat er 20.000 Pfund Sterling dabei, die andere Hälfte seines Vermögens. Etwa zur selben Zeit wird ein Raub in der Bank of England verübt, und der etwas übereifrige Detektiv \"Mister Fix\" glaubt, in Suez anhand der telegrafisch übermittelten Personenbeschreibung und der äußeren Umstände des auf schnelles Fortkommen dringenden Fogg, diesen als Räuber zu erkennen. Fix fordert aus London einen Haftbefehl für Fogg an, der ihm nach Bombay geschickt werden soll. Zum Schein freundet er sich mit Passepartout an und besteigt ebenfalls das Schiff nach Bombay. Von Bombay soll es mit dem Zug nach Kalkutta gehen, doch muss die Reise aufgrund einer noch nicht fertig gebauten Eisenbahnstrecke unterbrochen und mit einem Elefanten fortgesetzt werden. Der englische General \"Sir Francis Cromarty\" begleitet sie. Im Dschungel retten sie gemeinsam die junge parsische Witwe Aouda, die als Sati lebend, mit ihrem toten Gatten von einer brahmanischen religiösen Sekte auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte. Passepartout, der seinen Namen (frz. passer „hindurchgehen“ und partout „überall“) aufgrund seiner Verkleidungskünste und Akrobatentricks nicht zu Unrecht trägt, verkleidet sich und spielt dabei die Rolle des \"wiedererweckten Ehegatten\". Ihm gelingt es, die unter Drogen stehende Aouda von dem Scheiterhaufen der Brahmanen zu retten. Den Reisegefährten gelingt die Flucht, ehe der Schwindel entdeckt wird. Sie beschließen, Aouda, die eine europäische Erziehung genossen hat, aus Indien wegzubringen, da sie dort nicht mehr sicher sei. In Kalkutta werden Fogg und Passepartout von drei Priestern aus Bombay wegen widerrechtlichen Betretens einer Pagode verklagt. Fix hat die Priester zur Klage angestiftet, um Zeit bis zum Eintreffen eines Haftbefehls zu gewinnen. Die beiden werden zu längeren Haftstrafen verurteilt, aber Fogg erreicht die Freilassung gegen Zahlung einer hohen Kaution und reist zum Ärger von Fix weiter. Von Kalkutta geht die Reise nach Hongkong. Der Verwandte, zu dem die Reisegefährten Aouda bringen wollten, lebt jedoch nicht mehr dort. Phileas Fogg ist Gentleman genug, sie bis nach Europa mitzunehmen. Fix, der von der geplanten Reiseroute wusste, ist inzwischen auch in Hongkong angekommen. Er wartet auf einen telegrafischen Haftbefehl, um Fogg auf dem Boden der britischen Kolonie zu verhaften. Aus diesem Grund betäubt er Passepartout mit Opium, damit dieser seinem Herrn nicht mehr die vorgezogene Abfahrt des Dampfschiffes nach Yokohama mitteilen kann. Der Diener kann sich im ausklingenden Rausch jedoch noch daran erinnern, dass das Dampfschiff vorzeitig abfährt, und begibt sich, noch halb benommen, an Bord – ohne jedoch seine Reisegefährten zu informieren. Das Schiff fährt ohne Fogg und Aouda nach Yokohama ab. Fogg mietet daraufhin ein Schiff nach Shanghai, um dort das Postschiff nach Yokohama zu erreichen, und nimmt ahnungslos den ihm unbekannten Detektiv Fix mit. Mit Glück erreichen sie das Postschiff nach Yokohama. Dort hatte Passepartout inzwischen einen Job in einem Zirkus angenommen. Aouda und Fogg wissen, dass Passepartout mit dem Dampfschiff aus Hongkong angekommen ist, und finden ihn in diesem Zirkus. Der Diener schließt sich ihnen wieder an und gemeinsam fahren sie über den Pazifik nach San Francisco. Von dort reisen sie mit der Eisenbahn quer über den nordamerikanischen Kontinent nach New York City. Nicht nur mit einem \"Colonel Proktor\", der Phileas Fogg beleidigt, haben die Protagonisten Probleme, sie müssen sich zudem mit einer Herde Bisons, die das Gleis blockieren, einer baufälligen Brücke und Mormonen, die Passepartout verehelichen möchten, herumschlagen. Schließlich wird auch noch ihr Zug mitten in der Prärie von Nebraska von Sioux überfallen. Passepartout kuppelt während der Fahrt die Waggons von der Dampflokomotive und dem Schlepptender ab, damit die Personenwagen des Zuges auf der Strecke in der Nähe des Militärstützpunktes Fort Kearney zum Stehen kommen können. Er wird von den Sioux verschleppt, aber von Fogg mit Hilfe der Truppen von Fort Kearney befreit. Sie verpassen dadurch die Weiterfahrt mit dem Zug. Stattdessen gelangt die Reisegesellschaft mit Hilfe eines mit Segeln angetriebenen Schlittens zum nächsten Bahnhof nach Omaha und über Chicago nach New York. Das Schiff nach Liverpool ist jedoch kurz zuvor abgefahren. Fogg mietet einen Raddampfer, der eigentlich nach Bordeaux fahren soll. Unterwegs führt er eine Meuterei gegen den ungeliebten Kapitän an, um das Fahrtziel ändern zu können. Als das Brennmaterial für die Kessel der Dampfmaschine ausgeht, kauft Fogg das gesamte Schiff und lässt alle Bestandteile aus Holz verfeuern. Die Gesellschaft macht einen Umweg über Queenstown und Dublin, um in Irland ein schnelleres Schiff nach England zu erreichen. Bei der Ankunft in Liverpool nimmt Fix, der die gesamte Zeit über zähneknirschend mitgereist ist, Fogg fest. Dessen Unschuld stellt sich schnell heraus, da der wirkliche Bankräuber kurz zuvor verhaftet worden ist. Mit einem Extrazug geht es von Liverpool nach London, jedoch hat man bei Ankunft in London die vereinbarte Zeit von 80 Tagen um 5 Minuten überschritten. Die Wette ist verloren. Niedergeschlagen fahren Fogg, Aouda und Passepartout direkt zu Foggs Haus in der Saville-Row. Das von Fogg mitgenommene Vermögen von 20.000 Pfund ist bis auf einen unbedeutenden Rest von rund 1.000 Pfund aufgebraucht. Die andere Hälfte seines Vermögens von 20.000 Pfund schuldet er seinen Wettpartnern im Reform Club. Fogg steht vor dem Ruin. Am Abend des folgenden Tages gesteht Aouda, die sich im Laufe der Reise in Fogg verliebt hat, ihre Liebe und fragt Fogg, ob er sie heiraten will. Fogg erkennt seine Liebe zu Aouda und willigt ein. Umgehend wird Passepartout zu dem Priester \"Reverend Wilson\" geschickt, um für den nächsten Tag die Heirat zu vereinbaren. Dort erfährt er, dass es nicht Sonntagabend, sondern erst Samstagabend ist. Durch die Überschreitung der Datumsgrenze Richtung Osten hat man einen ganzen Tag gewonnen. Fogg eilt zum Reform Club und gelangt drei Sekunden vor dem Ablauf der Zeit in den Saal des Clubs und gewinnt somit die Wette. Am übernächsten Tag heiraten Aouda und Fogg. Fogg hat durch die Wette einen relativ kleinen finanziellen Gewinn gemacht, aber eine große Liebe gefunden. Den Gewinn von 1.000 Pfund teilt er großzügig zwischen Passepartout und Mister Fix auf.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Roman beruht auf der Weltreise des Amerikaners George Francis Train, der 1870 jene Reise und 1890 sowie 1892 noch zwei weitere Weltreisen unternahm, 1892 sogar in nur 60 Tagen. Über die Änderung seines Namens in Phileas Fogg zeigte er sich erbost. Im Jahre 1869 waren der Suezkanal und die Eisenbahn quer durch die USA geöffnet worden. Zuvor war eine Reise um die Erde in 80 Tagen nahezu unmöglich. Ein angeblich logischer Fehler Jules Vernes, wonach Phileas Fogg seinen Irrtum bezüglich des Datums schon in Amerika hätte bemerken müssen, lässt sich nicht zweifelsfrei belegen, da, obgleich es sehr unwahrscheinlich wäre, nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, dass er während der Reise durch Amerika und über den Atlantik bis zurück nach London nicht mit dem aktuellen Datum konfrontiert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Roman.", "content": "Der amerikanische Science-Fiction-Schriftsteller Philip José Farmer veröffentlichte 1973 – genau 100 Jahre nach Jules Verne – den Roman \"Das echte Log des Phileas Fogg\". Nach diesem Roman muss die Reise um die Welt vor dem Hintergrund eines Stellvertreterkriegs zweier verfeindeter außerirdischer Zivilisationen auf der Erde gesehen werden. Für die Eridaner kämpfen Fogg und Passepartout, für die Capellaner Fix und die in Vernes Roman nicht erwähnten Kapitän Nemo und Sebastian Moran. Weiterhin wird im Nachwort von H. W. Starr behauptet, dass Nemo und Professor Moriarty ein und dieselbe Person seien.", "section_level": 2}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Das Buch wurde mehrmals verfilmt: Spielfilme Animationsfilme/serien Weiterhin gibt es mit \"In 80 Tagen um die Welt\" eine Puppentrickfilm-Reihe, die 1972 in der Westausgabe des \"Sandmännchens\" lief. Michael Palin, ehemaliges Mitglied der Monty-Python-Gruppe, stellte im Rahmen einer seiner Reise-Dokumentationen für die BBC 1989 in sieben Folgen Jules Vernes Romanabenteuer unter dem Titel \"In 80 Tagen um die Welt (Around the World in 80 Days)\" mit modernen Reisemitteln nach. 1998 erschien in Kooperation des MDR mit den Shanghai Zeichentrickfilmstudios ein Animationsfilm mit gegenüber der Romanvorlage nur leicht abgewandeltem Drehbuch.", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiele.", "content": "sowie", "section_level": 2}], "src_summary": "Reise um die Erde in 80 Tagen (auch \"In 80 Tagen um die Welt\", \"In achtzig Tagen um die Erde\", \"Die Rettung der Maharani\", \"Die Wette des Phileas Fogg\" oder \"Der Wettlauf des Phileas Fogg\") ist ein Roman des französischen Autors Jules Verne. Der Roman wurde erstmals am 30. Januar 1873 unter dem französischen Titel \"Le Tour du monde en quatre-vingts jours\" von dem Verleger Pierre-Jules Hetzel veröffentlicht. Die erste deutschsprachige Ausgabe erschien im selben Jahr im Verlag der Gebrüder Légrády in Pest unter dem Titel \"Reise um die Erde in 80 Tagen\".", "tgt_summary": "《环游世界八十天》()是由法国作家儒勒·凡尔纳(Jules Verne)所写的古典冒险小说,于1873年出版。", "id": 2871462} {"src_title": "Singspiel", "tgt_title": "歌唱剧", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Bezeichnung Singspiel existiert in Deutschland seit dem 16. Jahrhundert für szenische Madrigale sowie kirchliche, höfische und städtische Spiele, in denen Musik eine Rolle spielte. Im Barock entwickelte sich das pastorale Singspiel nach italienischem Vorbild mit Heinrich Schütz' \"Tragicomoedia von der Dafne\" (1627, Libretto von Martin Opitz). In dieser Zeit wird die Bezeichnung Singspiel noch recht unspezifisch für musikalische Theaterereignisse aller Art verwendet und dient bestenfalls zur Unterscheidung der deutschsprachigen Stücke von den aus dem romanischen Sprachgebiet importierten \"Operas\". Das Singspiel als einigermaßen klar definierte Gattung des Musiktheaters entwickelte sich etwa seit 1700 als bürgerliches Gegenstück zur höfischen Oper. Im Unterschied zur Oper tritt im Singspiel an die Stelle der Arie zunächst das Lied und an die Stelle des Rezitativs das gesprochene Wort. Einfachere Singspiele, in die statt neu komponierter Arien bekannte Lieder eingelegt waren wie bei den französischen Vaudevilles, nannte man oft Liederspiele. 1776 erklärte Joseph II. das Französische Theater in Wien (das heutige Burgtheater) zum \"Teutschen Nationaltheater\" und förderte dort die Aufführung deutscher Singspiele zur Überwindung der französischen Vorbilder. In diesem Zusammenhang entstanden Salieris \"Der Rauchfangkehrer\" (1781) und Mozarts \"Die Entführung aus dem Serail\" (1782). Das „Wiener Nationalsingspiel“ verband Traditionen des Alt-Wiener Volkstheaters mit der Opera buffa und der Opera seria. In der freien, kommerziellen Theaterszene entstand dagegen Mozarts \"Zauberflöte\" (1791), die als große Oper gelten sollte. Auch Johann Wolfgang von Goethe und Christoph Martin Wieland schrieben Texte zu Singspielen, die auf den lokalen Rahmen beschränkt blieben. Weil Wien die größte Stadt im deutschen Sprachgebiet war, hatte das populäre Singspiel hier gute Entwicklungsmöglichkeiten. Etwas provinzieller war das nord- und mitteldeutsche Singspiel, das sich gleichfalls an der englischen ballad opera und der französischen comédie melée d'ariettes orientierte. Aus den anfänglichen reinen Übersetzungen englischsprachiger und französischer Stücke entwickeln sich bald eigenständige Bühnenstücke, die um Arien und Libretti ergänzt werden. Durch Johann Adam Hillers Einfluss erreichte das deutschsprachige Singspiel seine Blütezeit im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts. Das alles überstrahlende Vorbild dafür waren die Opéras comiques des Pariser Jahrmarktstheaters. Singspiele hatten häufig einen komödiantischen Charakter, weil bürgerliche Bühnenereignisse nach Maßgabe der Ständeklausel noch Komödien sein mussten. Seitdem dieses Gebot an Einfluss verlor, wurden Singspiele auch benutzt, um ernste Inhalte zu vermitteln. Beispiele hierfür sind die Mozartschen Singspiele oder Ludwig van Beethovens \"Fidelio\" (1805), dessen erster Akt eine Art Singspiel ist. Populär in der Biedermeierzeit wurden Rührstücke in Singspielmanier nach dem Vorbild von Étienne-Nicolas Méhuls \"Joseph\" (1807), so wie Joseph Weigls \"Die Schweizer Familie\" (1809). Im 19. Jahrhundert war das Singspiel ein Gegenpol zur viel aufwändiger produzierten großen Oper und konnte auch von wandernden Theatertruppen aufgeführt werden, aus denen Autoren wie Albert Lortzing hervorgingen. Der Autor, Dramaturg und Regisseur Karl von Holtei etwa pflegte das Singspiel im Königsstädtischen Theater Berlin. Ebenso bestand ein großer Teil des Repertoires der Wiener Vorstadttheater aus Singspielen, deren Abgrenzung zur Posse mit Gesang oft nicht scharf ist. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nannte man kleinere Operetten oft „Singspiel“ (vgl. Singspielhalle). Im 20. Jahrhundert entstand vor allem in London und New York City die Musical Comedy. Im deutschen Sprachraum populär geworden ist das auf heiteren Volksschlagermelodien beruhende Singspiel „Im Weißen Rössl“ von 1930.", "section_level": 1}, {"title": "Ideologische Zuschreibungen.", "content": "Die starke Abhängigkeit des Singspiels von den Stücken der Pariser Jahrmarktstheater wurde durch die deutsche Literatur- und Musikwissenschaft lange Zeit verschwiegen. Eine deutsch-nationalistische Kulturgeschichtsschreibung hat in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts versucht, eine Geschichte des Singspiels unabhängig von französischen Einflüssen zu konstruieren. So gab es die Auffassung, dass sich aus Hillers Singspielen und Mozarts \"Zauberflöte\" linear eine Deutsche Spieloper und eine Deutsche Romantische Oper entwickelt hätten oder dass aus dem Wiener „Nationalsingspiel“ die Wiener Operette entstanden sei. Die deutschen Singspiele waren in der Fülle der marktbeherrschenden französischen Produkte allerdings nur Einzelereignisse, waren zumeist Bearbeitungen oder Übersetzungen französischer Vorlagen und konnten sich kaum von deren Einfluss lösen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Singspiel ist ein Schauspiel mit musikalischen Einlagen (Lieder, Tänze, Instrumentalsätze) und meist heiterem Grundcharakter. Im Unterschied zur Opera buffa hat das Singspiel zwischen den Gesangsnummern keine Rezitative, sondern gesprochene Dialoge. Das „deutsche Singspiel“ ist im 18. Jahrhundert aus der Opéra comique entstanden.", "tgt_summary": "歌唱剧(德语:)是带有歌唱和乐器音乐演奏的小型的话剧,起源于英国的“叙事歌剧”和法国的“喜歌剧”,十八世纪后半期传入德国,逐形成后来的歌唱剧。其特点是以音乐化的对白代替宣叙调的形式,加入民谣的风格,内容多带有政治讽刺的含义。", "id": 997561} {"src_title": "Cachaça", "tgt_title": "卡沙夏", "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Im Gegensatz zum Rum wird Cachaça aus frisch geerntetem Zuckerrohr hergestellt. Beim Rum ist der Rohstoff meistens Rohrzuckermelasse. „Cachaça“ ist in Brasilien eine geschützte Herkunftsbezeichnung, dort verkaufter Cachaça muss also in Brasilien hergestellt worden sein. Rund 600 verschiedene Zuckerrohr-Sorten stehen für die Herstellung zur Verfügung. Cachaça wird entweder industriell oder traditionell hergestellt. Zuerst wird durch Auspressen des Zuckerrohres gewonnen, der dann mit Wasser verdünnt und mit Hefe versetzt im industriellen Prozess ungefähr 24 Stunden in Behältern aus rostfreiem Stahl gärt. Traditionelle Brennereien geben dem Fermentierungsprozess bis zu 36 Stunden Zeit, um mehr Aromen aufschließen zu können. Der Zuckerrohrsaftmaische dürfen Fermentationsbeschleuniger zugegeben werden. Damit steht der Fermentationsprozess bei Cachaça im deutlichen Gegensatz zu dem des Rums und des Rhum artisanal. Nach der Gärung folgt das Brennen in Kolonnen aus rostfreiem Stahl in einem kontinuierlichen Prozess oder auf traditionelle Weise diskontinuierlich in Kupfer-Brennblasen. Die traditionelle Methode erhebt den Anspruch, eine Vielzahl von Aromen des Ausgangsstoffes zu bewahren. Wird Cachaça traditionell hergestellt – also mit von Hand geerntetem Zuckerrohr, natürlichen Hefekulturen in der Fermentation und chargenweisen in Kupfer-Brennblasen destilliert – wird die Cachaça oftmals auch als bezeichnet. Die offizielle Kennzeichnung als „Cachaça Artesanal“ ist in Brasilien aufgrund mangelnder gesetzlicher Definition verbindlicher Kriterien jedoch bisher nicht gestattet. Die industrielle Verarbeitung kann schneller und preiswerter durchgeführt werden, hat aber den Nachteil, dass das geschmackliche Potential des Zuckerrohres nicht ausgeschöpft werden kann. Deshalb dürfen dem fertigen Destillat in Brasilien bis zu 30 Gramm Zucker pro Liter zugefügt werden. Bei mehr als 6 Gramm Zucker pro Liter muss Cachaça dann mit dem Begriff gekennzeichnet werden. In der EU-Spirituosenverordnung kommt Cachaça als eigene Kategorie nicht vor, so dass Cachaça in Deutschland unter allgemeinen Verkehrsbezeichnungen wie „brasilianische Spirituose“, „Zuckerrohrbrand“ oder nur „Spirituose“ in den Handel kommt. Damit finden spezielle Beschränkungen, wie sie bei anderen Spirituosenkategorien vorhanden sind, keine Anwendung. Cachaça kann jung abgefüllt werden oder in Fässern reifen. Von gereifter Cachaça spricht man, wenn sie mindestens ein Jahr in Fässern gelegen hat. Es dürfen dafür 22 verschiedene Holzsorten verwendet werden. Die bräunliche Farbe einiger Marken stammt von den Eichenfässern, in denen die Cachaça gelagert wurde. Findet die Reifung in Fässern mit maximal 700 Litern Fassungsvermögen statt, darf Cachaça als bezeichnet werden. Die traditionelle Herstellung findet in kleinen Brennereien statt, deren Produkte nur selten exportiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Regionen und Marken.", "content": "Bekannt für die Herstellung von Cachaça sind in Brasilien in erster Linie die Regionen Bahia, Minas Gerais, Rio de Janeiro, Pernambuco und Alagoas. Dort gibt es zumeist unzählige kleinere landwirtschaftliche Betriebe (Fazendas), die den Zuckerrohrschnaps in traditioneller Handarbeit herstellen („Cachaça artesanal“). Die nach Europa exportierten Marken werden allerdings in den meisten Fällen industriell erzeugt, das heißt in großen Mengen und nicht nach traditionellen Herstellungsverfahren. Auch die in Deutschland vornehmlich bekannten Marken Nêga Fulô, Pirassununga (Cachaça 51), Pitú, Velho Barreiro und Ypióca gehören zu dieser Sorte. Traditionell hergestellte Cachaça-Marken, wie zum Beispiel Cachaça Magnífica sind in Europa eher selten zu finden, wobei der Cachaça der Marke Canario, welcher zweifach im klassischen Pot-Still-Verfahren destilliert wird, hier eine Ausnahme bildet. Der Serra das Almas gilt als der erste Bio-Cachaça in Brasilien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cachaça [, portugiesisch ] ist eine brasilianische Spirituose aus Zuckerrohrsaft, die früher und hochsprachlich als oder ‚Feuerwasser‘ und umgangssprachlich oft als bezeichnet wird. Im Portugiesischen ist das Wort weiblich, der Duden lässt aber im Deutschen auch das männliche grammatische Geschlecht zu, also \"die\" oder \"der\" Cachaça.", "tgt_summary": "卡沙夏(葡萄牙语:Cachaça),又译卡沙萨,或称巴西甘蔗酒,是以甘蔗汁为原料酿造的蒸馏酒,产于巴西,号称为巴西国酒。可调制多款鸡尾酒,如卡琵莉亚(Caipirinha)、香蕉巴迪达(Banana Batida)、巴西佬咖啡(Brazilian Coffee)等。", "id": 1248822} {"src_title": "Beringstraße", "tgt_title": "白令海峡", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die ungefähr 82 km breite und durchschnittlich nur etwa 30 bis 50 m tiefe Meerenge verbindet die Tschuktschensee (ein Randmeer des Nordpolarmeers) im Norden mit dem Beringmeer (das nördlichste Randmeer des Pazifiks) im Süden. An ihrem westlichen Ufer liegt das Kap Deschnjow (die Asiens auf der sibirischen Tschuktschen-Halbinsel) und am östlichen das Kap Prince of Wales (der des amerikanischen Festlands auf der Seward-Halbinsel im US-Bundesstaat Alaska). Durch die Beringstraße, in der sich die Diomedes-Inseln und der Fairway Rock befinden, verläuft die globale Datumsgrenze. Die Straße friert jedes Jahr im Winter zu, wobei das Eis unterschiedliche Ausdehnungen erreicht. Im Mai taut das Eis und im Juli ist die Straße mit Ausnahme von Treibeis eisfrei. Die Ausdehnung und Dicke des Eises wird im Rahmen der Forschung zur globalen Erwärmung überwacht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte.", "content": "Noch vor etwa 10.000 Jahren, als die letzte Kaltzeit zu Ende ging, war die Beringstraße eine Landbrücke – Beringia genannt – zwischen den beiden Kontinenten. Diese verband die beiden Festländer miteinander, so dass Menschen – nach den heute gängigen Theorien – von Asien nach Nordamerika gelangen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Entdeckung.", "content": "Zum Ende der Herrschaft Peters I. befand sich ganz Sibirien in russischem Besitz. Die Frage, ob es eine Landverbindung zwischen Sibirien und Amerika gibt, war noch ungeklärt. Der Zar beauftragte den dänischen Seefahrer Vitus Jonassen Bering damit, den Sachverhalt zu klären. Bering durchquerte 1725 Sibirien auf dem Landweg und erreichte die Halbinsel Kamtschatka. 1728 segelte er von hier aus nach Norden und erreichte das Nordpolarmeer, ohne auf Land gestoßen zu sein. Am 15. August 1728 jedoch gab Bering wegen schlechten Wetters die Entdeckungsfahrt auf und kehrte bei 67°18' nördlicher Breite um. Er hatte die später nach ihm benannte Meeresenge zwar schon durchquert, den letzten Beweis dafür, dass es keine Landverbindung zwischen Asien und Nordamerika gibt, blieb er jedoch schuldig. Dies war ein Grund dafür, dass Bering fünf Jahre später zur Zweiten Kamtschatka-Expedition aufbrach, die auch als Große Nordische Expedition bekannt ist (1733–1743). Im Rahmen dieser Expedition entdeckte der deutsche Historiker Gerhard Friedrich Müller, Mitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften, dass Bering 1728 keineswegs der erste Seefahrer war, der die Beringstraße durchfahren hatte. Im Archiv der Jakutsker Kanzlei fand er Belege dafür, dass schon 80 Jahre vorher der Pelztierjäger und Händler Semjon Deschnjow mit seinen Leuten die Meerenge zwischen den beiden Kontinenten durchfahren hatte. Dieser war 1648 vom nordsibirischen Fluss Kolyma um das Ostkap, das heute nach ihm benannte Kap Deschnjow, herum durch die Beringstraße zum Anadyr gefahren, um hier die noch unberührten Jagdgründe auszubeuten.", "section_level": 2}, {"title": "Kalter Krieg.", "content": "Zwischen den beiden Diomedes-Inseln, die zum US-amerikanischen respektive sowjetischen (heute russischen) Hoheitsgebiet gehörten und nur wenige Kilometer von einander entfernt liegen, wurde während des Kalten Krieges jedwelcher gegenseitige Austausch untersagt und eingestellt. In Anlehnung an den Eisernen Vorhang wurde dieser Grenzbereich in der Folge \"Eis-Vorhang\" genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Projekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Brückenprojekt.", "content": "Von einigen Architekten wurden Entwürfe für Brücken über die Beringstraße vorgelegt. Hierbei soll eine ca. 85 km lange Brücke gebaut werden, die so sicher ist, dass sie Temperaturen unter –70 °C und starken Stürmen standhalten kann. Auf der Brücke soll eine zweispurige Straße entstehen. Im Inneren soll es Pipelines und eine Bahnstrecke für Hochgeschwindigkeitszüge geben. Das Projekt ist sehr ungewiss, da die Beringstraße als ziemlich unsicher bezüglich des Wetters gilt, und die Küsten auch nicht an das Straßennetz Asiens und Nordamerikas angeschlossen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Tunnelprojekt.", "content": "Ein französischer Ingenieur schlug 1905 erstmals einen rund 100 km langen Tunnel vor. Zar Nikolaus II. stimmte zu, aber der Erste Weltkrieg und die Oktoberrevolution ließen das Projekt scheitern. Im April 2007 wurde ein Wirtschaftsprojekt zur Untertunnelung der Beringstraße angekündigt. Das Gesamtprojekt soll in 10 bis 15 Jahren zu realisieren sein und wird auf 65 Milliarden US-Dollar veranschlagt. Der Tunnel hätte dabei eine Länge von 104 km. Der russische Verkehrsminister Nikolai Aksjonenko hatte die Chancen dieses Projekts auf Realisierung schon am 22. Januar 2001 mit den Worten „Eher zum Mars als nach Alaska“ als sehr gering eingeschätzt. Das Problem sei dabei nicht nur der Tunnelbau unter der Beringstraße, sondern auch, dass auf beiden Seiten noch über 1000 km Schienenanbindung auf Permafrostboden gebaut werden müssten (siehe dazu Polarkreiseisenbahn).", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung für das Weltklima.", "content": "Die Beringstraße trennt wenig salzhaltiges Wasser des Pazifik von dem salzreicheren Arktischen Ozean, der auf der anderen Seite des Pols mit dem Atlantik in Verbindung steht. Ist sie (wie zurzeit) offen, strömt in den oberen Schichten Pazifikwasser durch das Beringmeer und den Arktischen Ozean in den Atlantik, während unten salzhaltigeres Wasser in den Pazifik strömt. Dieser Austausch hat gravierende Folgen für den Golfstrom im Atlantik – weniger Salz im Atlantik bremst den Golfstrom erheblich, da das Absinken des Wassers vor Grönland nur dadurch bewirkt wird, dass Wasser abkühlt und in die Tiefe zieht; je schwerer (salzhaltiger) das Wasser ist, umso mehr Oberflächenwasser sinkt ab. Nur dadurch strömt ständig wärmeres Wasser aus dem Golf von Mexiko und der Karibik als Golfstrom in den Norden nach und bringt damit Europa auf Temperaturen und Niederschlagswerte, die deutlich über denen der nordamerikanischen und asiatischen Gebiete auf den gleichen Breitengraden liegen. Eine weitere Abnahme des Salzgehalts im Nordatlantik – z. B. durch Abschmelzen des Inlandeises auf Grönland – könnte diesen Vorgang sogar vollkommen verhindern und den Golfstrom zum Stillstand bringen, wodurch das Klima in Europa wohl kühler und trockener würde. Umgekehrt bedeutet ein Schließen der relativ flachen Beringstraße, wie es in der geologischen Vergangenheit durch Kontinentalbewegungen und/oder einen niedrigeren Meeresspiegel vorkam, dass der Nordatlantik salzhaltiger und der Golfstrom beschleunigt wird. Das hat zunächst höhere Temperaturen vor Grönland zur Folge. Da jedoch dadurch Nebel entsteht, der zu mehr Schneefall führt, bilden sich abstrahlende weiße Flächen. Das hat wiederum eine Abkühlung besonders im Norden und eine weitere Bildung von Inlandeis zur Folge, die eine neue Eiszeit auslösen könnte. Es wurde vermutet und durch Simulationen auch bekräftigt, dass der Zyklus von Kalt- und Warmzeiten, den die Erde seit ca. 2,5 Millionen Jahren durchlebt, durch diesen Effekt verursacht oder zumindest verstärkt wurde. Allerdings sind bisher nur „Entweder-oder-Simulationen“ (offen oder geschlossen) durchgerechnet. Was eine teilweise Schließung oder maximal offene Strömung bedeutet, ist bisher nicht errechenbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Beringstraße (, /\"Beringow proliw\") ist eine Meerenge zwischen den Kontinenten Asien und Amerika. Die Meerenge verbindet den Arktischen Ozean mit dem Pazifik. Wie das südlich davon gelegene Beringmeer wurde sie nach dem Dänen Vitus Bering benannt, der die Meerenge 1728 als Marineoffizier in russischen Diensten durchfuhr.", "tgt_summary": "白令海峡(英语:Bering Strait、、),或译白林海峡,是太平洋的一个海峡,位于亚洲最东点的迭日涅夫角(169°43' W)和美洲最西点的威尔士王子角(168°05' W)之间的海峡,位于大约北纬65° 40',宽约35-86公里,深度在30-50米之间。这个海峡连接了楚科奇海(北冰洋的一部分)和白令海(太平洋的一部分),位于俄罗斯和阿拉斯加中间。它的名字来自丹麦探险家的维他斯·白令。白令海峡正中间有代奥米德群岛。", "id": 111948} {"src_title": "Ägyptisch-Arabisch", "tgt_title": "埃及阿拉伯語", "src_document": [{"title": "Unterschiede zum Hocharabischen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lautung.", "content": "Dadurch ergeben sich in Ägyptischen zwei Arten des „ʾ“. Im Ägyptischen können Erbwörter und Lehnwörter aus dem Hocharabischen mit derselben Wurzel, aber unterschiedlicher Realisierung vorkommen. Aus Hocharabisch \"ṯāniya\" „Sekunde“, „zweite [f.]“:", "section_level": 2}, {"title": "Textbeispiel.", "content": "Anhand eines kurzen Dialogs soll hier verdeutlicht werden, wie sehr sich der ägyptische Dialekt vom Standardarabischen unterscheidet. (Um diesen Unterschied klarer zu machen, wird auf die arabische Schrift verzichtet.) Deutsch A: Wie geht es Ihnen? B: Danke, es geht mir gut. Und Ihnen? A: Es geht, danke. B: Was machen Sie jetzt? A: Ich möchte jetzt etwas spazieren gehen. Arabisch (MSA) A: Kayfa ḥāluka? B: Šukran, ana ǧayyid. Wa-kayfa ḥāluka? A: Al-ḥamdu li-llāh. (wörtlich \"Gott sei Dank\", hat aber eine ähnliche Bedeutung wie \"comme ci, comme ça\" im Französischen.) B: Māḏā taʿmilu al-ʾāna? A: Al-ʾāna ʾurīdu ʾan ʾatamašša qalīlan. Arabisch (ägyptischer Dialekt) A: Izzayyak? B: Šukran, ana kuwayyis. Wa- izzayyak inta? A: Ahō, māšī, al-ḥamdu li-llāh. B: Inta ʿāmil ʾē dilwaʾti? A: ʿĀyiz ʾatamašša šuwayya dilwaʾti. Unterschiede:", "section_level": 2}, {"title": "Vokabular.", "content": "Hiervon sind gerade auch die Strukturwörter betroffen: Im Laufe der Zeit hat das Ägyptisch-Arabische Lehnwörter aus dem Türkischen, später aus dem Französischen aufgenommen. Den größten Einfluss übt heute jedoch das Englische aus. Die Dialekte Mittel- und Oberägyptens unterscheiden sich zum Teil beträchtlich vom in Kairo gesprochenen Arabisch.", "section_level": 2}, {"title": "Charakteristische ägyptische Wörter und Sätze.", "content": "Eine Liste typischer Redeformeln und Wörter, die von Ägyptern und anderen Arabern als charakteristisch für den ägyptischen Dialekt angesehen werden:", "section_level": 1}, {"title": "Grammatik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Substantive.", "content": "Im Ägyptischen tragen Substantive folgende Eigenschaften:", "section_level": 2}, {"title": "Definitheit.", "content": "Ein Substantiv wird bestimmt, wenn es mit dem Präfix \"il-\" versehen wird. Vor Sonnenbuchstaben assimiliert sich das \"l.\"", "section_level": 3}, {"title": "Genus.", "content": "Substantive sind entweder maskulin oder feminin. Feminine Substantive tragen fast immer die Endung \"-a\" aus hocharabisch ة oder \"-ā(t).\" Manche feminine Substantive tragen keine Endung, sie sind meist weibliche Personenbezeichnungen. Substantive mit der Endung \"-a\" aus hocharabisch اء oder ى sind teils maskulin.", "section_level": 3}, {"title": "Numerus.", "content": "Es existieren drei Numeri: Singular, Dual und Plural: Der Singular ist bei Sammel- und Gattungsbezeichnungen durch \"-a\" markiert. Die unmarkierte Form bezeichnet den Kollektiv. Der Dual ist produktiv, aber meist nur optional. Bei paarigen Körperteilen gibt es einen Pseudodual mit pluralischer Bedeutung. Gebildet wird er mit der Endung \"-ēn.\" Die Endung \"-a\" ة wird dabei zu \"-itēn,\" \"-tēn.\" Der Plural wird größtenteils gebrochen, d. h. durch Änderung der Vokalstruktur, gebildet. Die Bildungsweise ist sehr vielfältig Der regelmäßige Plural tritt meist nur zu Berufsbezeichnungen und Lehnworten. Er endet bei männlichen Personenbezeichnungen auf \"-īn,\" bei sonstigen Substantiven auf \"-āt\" (ersetzt Femininendung \"-a\"). Bei manchen Zeitangaben und bei der Zahl Tausend \"ilf\" einen speziellen Zählplural \"ti-,\" \"tu-,\" \"t-\" für die Zahlen 3–10. \"*\" Den Zählplural gibt es bei den Worten \"šahr\"- \"-tušhur\" „Monat“, \"ʾilf\" – \"talāf\" „tausend“ und \"yōm\" – \"tiyām\" „Tag“ sowie fast unkenntlich bei den Zahlen 13–19 \"ʿašara\" – \"-ṭāšar\" „Zehn“. Bei \"šahr\" und \"ʿašara\" verschmelzen Zahl und Wort.", "section_level": 3}, {"title": "Status constructus.", "content": "Das besessene Wort in einer Genitivverbindung tritt in den Status constructus. Es steht wie im Deutschen vor dem besitzenden Wort. Dieses unterscheidet sich nur im Singular der Feminina auf \"-a\" ة und \"-ā(t).\" Die Endung wird zu \"-it\" und \"-āt.\" Dasselbe gilt bei Personalsuffixen.", "section_level": 3}, {"title": "Personalsuffixe.", "content": "Personalsuffixe an Substantiven haben possessive Bedeutung. Bis auf das Suffix der 1.Pers.S. sind sie mit den Personalsuffixen des Verbs identisch. Sie ändern ihre Gestalt (durch Bindevokal etc.) je nachdem, wie die letzte Silbe des suffigierten Worts lautet, auch die letzte Silbe des suffigierten Wortes kann sich dabei ändern. Das Bezugswort tritt in den Status constructus, beim Dual fällt das \"-n\" der Endung \"-ēn\" aus. Ein Kurzvokal wird bei Antritt des Suffixes gelängt. Für jede mögliche letzte Silbe eines Wortes existieren verschiedene Reihen:", "section_level": 3}, {"title": "Adjektive.", "content": "Adjektive unterscheiden sich in ihrer Form nicht von Substantiven. Attributive Adjektive stehen hinter dem Nomen, prädikative Adjektiv bilden mit einem Substantiv einen Nominalsatz (ohne Verb). Attributive Adjektive kongruieren in Definitheit, Genus und Numerus mit dem Nomen, prädikative Adjektive nur in Genus und Numerus.", "section_level": 2}, {"title": "Definitheit.", "content": "Adjektive werden auf dieselbe Weise wie Substantive bestimmt:", "section_level": 3}, {"title": "Genus und Numerus.", "content": "Adjektive treten in Kongruenz mit dem Substantiv, auf das sie sich beziehen. Sie können nur 3 Formen annehmen: F.Sg. wird durch die Endung \"-a\" gebildet. Durch die Endung \"-īn\" oder durch gebrochene Bildungsweise wird der Plural markiert. \"*\" Das \"-i\" ist keine Endung, sondern Teil des Stamms.", "section_level": 3}, {"title": "Bezugsadjektive auf \"-i\".", "content": "Bezugsadjektive (Länderadjektive etc.) enden im m.Sg. auf \"-i,\" im f.Sg. auf \"-iyya\" und im Pl. auf \"-iyyīn.\" Manchmal mit gebrochenem Plural.", "section_level": 3}, {"title": "Adjektive der Farben und Gebrechen.", "content": "Diese besondere Gruppe von Adjektiven zeigt folgendes Bildungsmuster:", "section_level": 3}, {"title": "Kongruenz.", "content": "Das attributive Adjektiv kongruiert immer mit dem Substantiv in Definitheit. Das prädikative ist immer indefinit. Steht das Substantiv im Singular kongruiert das Adjektiv mit ihm im Genus. Bei Kollektiv steht das Adjektiv im f.Sg. Bei den Bezugsadjektiven auf \"-i\" ist die Kongruenz optional und es kann auch m.Sg. bei femininen Substantiven stehen. Steht das Substantiv im Dual oder Plural, so wird zwischen Substantiven, die sich auf Personen beziehen, und Sachsubstantiven unterschieden. Adjektiv stehen bei Personensubstantiven im Plural ebenfalls im Plural. Bei Sachsubstantiven stehen sie entweder im f.Sg. oder Plural. Bei den Bezugsadjektiven auf \"-i\" ist die Kongruenz optional und es kann auch Sg. bei Substantiven im Dual oder Plural stehen. Manche Adjektive sind unveränderlich z. B. \"bunni\" „braun“.", "section_level": 3}, {"title": "Verben.", "content": "Wie das Hocharabische verfügt auch das Ägyptisch-Arabische über die zwei Aspekte Perfekt und Imperfekt.", "section_level": 2}, {"title": "Perfekt.", "content": "Das Perfekt bezeichnet eine abgeschlossene Handlung und wird durch Anhängen von Suffixen an die Wurzel eines Verbs gebildet. Die Suffixe unterscheiden sich teilweise aber von den Suffixen der hocharabischen Verben: Beispielverb: katab - schreiben (huwa) katab - er schrieb (hiya) katab -IT - sie schrieb (inta) katab -T - du (m.) schriebst (inti) katab -TI - du(f.) schriebst (ana) katab -T - ich schrieb (huma) katab -U - sie (m./f.) schrieben (intu) katab -TU - ihr (m./f.) schriebt (ihna) katab -NA - wir schrieben Die wesentlichen Unterschiede zwischen MSA und Ägyptisch-Arabischem bestehen dabei in der Kürzung der Endungen (man sagt also nicht \"huwa katabA\", sondern \"huwa katab\"; nicht \"anta katabtA\", sondern \"inta katabt\" und nicht \"antum katabtUM\", sondern \"intu katabtU\"). Die Verneinung des Perfekt geschieht (wie bereits oben beschrieben wurde) durch die Partikel mā...-š. Das \"š\" leitet sich möglicherweise von dem Wort \"šayʾ\" (etwas) ab. Weiterhin ist zu beachten, dass die Endungen länger ausgesprochen werden, wenn sie auf einen Vokal enden und ein Hilfsvokal (\"i\") hinzugefügt wird, wenn das Verb auf zwei Konsonanten endet: Beispiele: (huma) ma - katabūš - sie schrieben nicht (ana) ma - katabtiš - ich schrieb nicht", "section_level": 3}, {"title": "Imperfekt.", "content": "Die Kennzeichen des Imperfektes sind Präfixe und verkürzte Endungen. Im Vergleich zum Hocharabischen beginnt das Imperfekt der Verben in der Regel mit den Präfixen yi-, ti-, a- und ni-: Beispielverb: katab - schreiben (huwa) YI -ktib - er (soll) schreiben (hiya) TI -ktib - sie (soll) schreiben (inta) TI -ktib - du(m.) (sollst) schreiben (inti) TI -ktib -I - du(f.) (sollst) schreiben (ana) A -ktib - ich (soll) schreiben (huma) YI -ktib -U - sie (m./f.) (sollen) schreiben (intu) TI -ktib -U - ihr (m./f.) (sollt) schreiben (ihna) NI -ktib - wir (sollen) schreiben Weniger häufig kommen dagegen die Präfixe ya- oder yu- vor. Dies ist z. B. bei Entlehnungen aus dem Hocharabischen (z. B. dem IV. Stamm, der im Dialekt seltener vorkommt) der Fall. Ein weiterer Unterschied zum Hocharabischen ist die fehlende Einteilung in die Modi Indikativ, Konjunktiv und Apokopat. Stattdessen wird das Imperfekt (s.o.) in drei unterschiedliche Gruppen eingeteilt: Beispielverb: katab - schreiben (huwa) HA - YI -ktib - er wird schreiben (hiya) HA - TI -ktib - sie wird schreiben (inta) HA - TI -ktib - du(m.) wirst schreiben (inti)HA - TI -ktib -I - du(f.) wirst schreiben (ana) HA -ktib - ich werde schreiben (huma) HA -YI -ktib -U - sie (m./f.) werden schreiben (intu) HA -TI -ktib -U - ihr (m./f.) werdet schreiben (ihna) HA -NI -ktib - wir werden schreiben Sowohl bei dem bi- als auch dem ha-Imperfekt ist zu beachten, dass die Präfixe bi- und ha- mit der 1. Person Sg. verschmelzen. Man sagt also nicht \"ana biaktib\", sondern \"ana baktib\" (ich schreibe) und nicht \"ana \"haaktib\", sondern \"ana haktib\" (ich werde schreiben). Bei schwachen Verben (z. B. kān/ yikūn -sein oder ʾāl/ yiʾūl - sagen) kann es zusätzlich vorkommen, dass die Präfixe \"yi, ti und \"ni\" verkürzt werden. Dabei fällt das \"i\" des Präfixes weg. Beispiele:", "section_level": 3}], "src_summary": "Ägyptisch-Arabisch ist ein neuarabischer Dialekt, der von den Ägyptern in Ägypten gesprochen wird. Die Eigenbezeichnung des Dialekts lautet \"al-lugha al-ʿāmmiyya,\" kurz \"al-ʿāmmiyya\" (, etwa: „allgemeine Sprache“) oder auch einfach \"maṣrī\" ().", "tgt_summary": "埃及阿拉伯语是阿拉伯语的一种北非方言,属于亚非语系闪语族。它起源于埃及首都开罗附近的尼罗河三角洲。埃及阿拉伯语从古兰经阿拉伯语演变而来,公元7世纪由征服埃及的穆斯林带入,目的是在埃及人中传播伊斯兰教。 埃及阿拉伯语受到了埃及科普特语及其语法结构的影响。科普特语是穆斯林征服埃及前绝大多数尼罗河谷的埃及人的母语 。后来又受到欧洲语音和其他语言的少量影响,这些语言有法语、意大利语 、希腊语、土耳其语和英语。埃及阿拉伯语的使用人口有9400万,它是一个方言连续体,其中最广泛的是开罗话。由于埃及的在中东和北非影响力以及埃及电影、音乐等媒体的影响,埃及阿拉伯语可被大多数阿拉伯国家的人们理解,它也因此成为了使用最广泛和目前研究最多的阿拉伯语方言。", "id": 2505543} {"src_title": "Hip-Hop (Subkultur)", "tgt_title": "嘻哈", "src_document": [{"title": "Anfänge.", "content": "Die überlieferte Hip-Hop-Kultur begann ihre Karriere in den frühen 1970er-Jahren der Bronx, einem verarmten New Yorker Stadtteil. Im Verlauf der 1960er- und 1970er-Jahre war dieser vorwiegend von Immigranten und Afroamerikanern bewohnte Teil New Yorks einer zunehmenden Verarmung und Ghettoisierung ausgeliefert. Die schwarze Ober- und Mittelschicht mit ihren Intellektuellen entfloh zunehmend in die „weißen“ Vorstädte und hinterließ unter anderem ein sozial isoliertes afroamerikanisches Proletariat. Außerdem verstärkten städtebauliche Fehlplanungen des Viertels diesen Effekt noch, besonders auf dem Gebiet des sozialen Wohnungsbaus sowie beim Bau einer Umgehungsstraße, welche die Bronx fortan vom Rest New Yorks abschnitt. Bandenkriminalität, Verarmung und Verwahrlosung waren die bekanntesten unmittelbaren Folgen dieser Entwicklung zu einem Teufelskreis. In dieser Weise von der Mehrheitskultur der restlichen amerikanischen Gesellschaft isoliert, entwickelten sich eigene Formen der kulturellen Organisation, wie zum Beispiel die legendären \"Block Parties\". Viele der Immigranten stammten aus der karibischen Gegend um Jamaika und nahmen die Idee der „Soundsystems“ mit in die neue Heimat. Diese waren von der Ordnungsmacht zwar untersagt worden, dennoch fanden sie in der ansässigen Bevölkerung breite Akzeptanz. Die Partys wurden zu Beginn spontan organisiert und fanden in alten Fabrikgebäuden, auf Parkplätzen oder unter freiem Himmel in den Parks und Straßen der Bronx statt. Solche Partys werden häufig als Anfang der Hip-Hop-Bewegung betrachtet, da hier zuerst der Markt für die dort gespielte Musik entstand, der den Hip-Hop verbreitete und somit kultivierte. Diese Wurzeln spielen noch heute für den Mythos Hip-Hop eine wesentliche Rolle und werden nicht selten überhöht und verklärt. Noch heute versteht sich Hip-Hop als Street-Culture. Insbesondere der Begriff Ghetto erfährt dabei eine romantisierende Bedeutungsverschiebung. Die Szene in Europa entwickelte sich hauptsächlich nach der Verbreitung von Filmen wie \"Wild Style\", \"Beat Street\" und \"Style Wars\" (Dokumentation) sowie dem Einsetzen der Breakdance-Welle. Auch hier entstand in den 1980ern ein harter Kern von B-Boys, Writern, DJs und MCs.", "section_level": 1}, {"title": "DJing.", "content": "Zu Beginn dieser Musikkultur spielte lediglich das DJing eine Rolle. Die „Sänger“, heute in der Szene als MCs bezeichnet, waren damals nur als „Unterstützer“ der DJs anwesend und hatten die Aufgabe die feiernde Menge durch einfache eingeworfene Sätze oder Worte anzuheizen (beispielsweise \"Put your hands up in the air\") um somit für eine besonders gute Atmosphäre zu sorgen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dieses MCing (also der Sprechgesang) soweit heraus, dass die DJs immer mehr in den Hintergrund rückten. Die nun entstandene Rapmusik entwickelte viele verschiedene Facetten: Neben den etablierten Partyraps kamen nun die wilden Battle-Raps in den Ghettos auf, in denen die MCs von den Problemen und Schmerzen des Ghettolebens, aber auch von ihrer eigenen Person als „Held“ berichteten. Anfangs beschränkten sich die Texte der Rapper auf die Probleme der unteren Gesellschaftsschicht, welche aber keine Minderheit in den Ghettos darstellte. Aber mit der Verbreitung der Kultur in andere Stadtteile wurde der Rap auch für „Nicht-Insider“ attraktiv und somit etablierten sich kommerziellere Varianten der Rapmusik, die weniger auf bestimmte gesellschaftliche Schichten begrenzt waren. So wuchsen die Mitglieder der ersten mit einem Grammy ausgezeichneten „Rapformation“ The Fresh Prince und DJ Jazzy Jeff in besseren Gegenden der Stadt Philadelphia auf. In ihren Raps und Songs thematisierten sie die Probleme mittelständischer Jugendlicher (Geldmangel, Mädchen, Partys, Freundschaft). Andere Gruppen gaben sich ein künstlich konstruiertes „Gangster Image“ ohne je in typischen „Ghettos“ gelebt zu haben. Die oft als „Kommerzialisierung der Musik“ kritisierte Entwicklung führte dazu, dass sich Hip-Hop und Rap zu einer globalen Bewegung entwickelten, die bald Europa erfasste und sich in der Folgezeit in den Hitparaden etablierte. Als Grundsteinleger des deutschsprachigen Rap gilt das Lied „Ahmed Gündüz“ der Gruppe Fresh Familee. Danach folgten Die Fantastischen Vier und Torchs Gruppe Advanced Chemistry, welche die deutsche Rapmusik letztendlich populär machten. Neben weiteren Künstlern waren vor allem Musiker wie Fünf Sterne deluxe, Fettes Brot, Dynamite Deluxe, Absolute Beginner, Freundeskreis, Sabrina Setlur, Moses Pelham mit seinem Rödelheim Hartreim Projekt und Kool Savas entscheidend an der Etablierung einer eigenständigen deutschen Hip-Hop-Kultur beteiligt. In der Schweiz trat Hip-Hop erst später in Erscheinung. Als einer der ersten Schweizer der Rap über Funk Beats produzierte, gilt Black Tiger. Er begann 1987 als erster Mundart-Rapper der Schweiz. In der Schweiz sind heute Rapper/Rapformationen wie PVP, Greis, Wurzel 5, Baze, Bligg, TAFS, Lügner, Sektion Kuchikäschtli und Luut & Tüütli bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Writing (Graffiti).", "content": "Mitte der 1960er-Jahre fingen einige Jugendliche in Philadelphia an, ihre Pseudonyme auf Wänden zu hinterlassen. Die hinterlassenen Kunstwerke, sogenannte „Tags“, bildeten den Grundstein der Writing-Kultur. Sie fand zunächst ausschließlich szeneintern Anerkennung und somit wenig Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit. Eine große Verbreitung der Tags verschaffte den Künstlern großes Ansehen innerhalb der Szene, ohne dabei Bandenkriege zu provozieren. Vielmehr diente das Writing gerade dazu, Spannungen zwischen rivalisierenden Gangs abzubauen und Konflikte zwischen diesen in einem gewaltlosen künstlerischen Wettstreit auszutragen. Im Gegensatz dazu entwickelte sich völlig unabhängig z. B. in Los Angeles das Anbringen von Tags als gezielte Reviermarkierung verschiedener Gangs, wobei die Schriftzüge hier als Warnung für andere Gangs oder Selbstverherrlichung fungieren. Obwohl teilweise Wert auf eine gewisse Ästhetik gelegt wird, jedoch nicht in dem hohen Maße wie beim Style-Writing, wird dieses Ganggraffiti aufgrund der komplett anderen Herkunft und Bedeutung nicht der friedlichen Writing-Kultur zugerechnet. Ende der 1960er-Jahre erreichte das Phänomen des „Writings“ New York City, wo außer auf Wänden in U-Bahnwaggons, U-Bahn-Stationen und anderen Orten Graffiti angebracht wurden. Im Juni 1971 veröffentlichte die Zeitung New York Times einen Bericht über TAKI 183. Dadurch wurde der bisher weitgehend anonyme griechischstämmige Botenjunge in ganz New York City berühmt. Dies veranlasste zahlreiche Nachahmer ebenfalls zu \"taggen\". Aufgrund des Booms und der aufkommenden Fülle von Graffiti-Writern war es für den Einzelnen eine Notwendigkeit, den Style seiner Buchstaben ständig weiterzuentwickeln und zu perfektionieren, sowie neue Techniken zu entwickeln, um noch aus der Masse von Writern herauszustechen. Auch wurden immer größere Markierungen angebracht und immer gefährlichere oder besonders gut sichtbare Stellen bemalt. \"SUPERKOOL 223\" wird zugerechnet 1971 als erster einen U-Bahn-Waggon von außen mit einem \"Piece\" besprüht, sowie das \"Fatcap\" erfunden zu haben. Es entstanden dadurch die verschiedensten Styles, wie z. B. der \"Bubblestyle\" von \"PHASE 2\". Diese und weitere Neuerungen in Technik und Werkzeugen, wie unterschiedliche Sprühaufsätze, die verschieden starke Sprühstrahlen ermöglichen, entwickelten den Style immer weiter. So wurde 1973 der 3D-Style eingeführt. 1972 wurde wegen des ersten \"Top to Bottom\" von \"SIR\" alias \"DICE 198\" das erste Anti-Graffiti-Gesetz vom New Yorker Bürgermeister erlassen, da man befürchtete, dass die Writing-Kunst sonst das ganze Stadtgebiet überflutete. Doch die Writer ließen sich nicht beirren, und die Untergrundkultur wuchs weiter. Der Soziologiestudent Hugo Martinez erkannte die Bedeutung dieser Subkultur und gründete die \"United Graffiti Artists (UGA)\". Diese Gründung wurde zu einem bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte des Graffiti-Writing. Werke der Writer wurden in der Folgezeit in Galerien ausgestellt und so als Kunst akzeptiert.", "section_level": 2}, {"title": "B-Boying (Breakdance).", "content": "Zur Zeit der ersten Streetpartys, als DJs gesangslose, rein rhythmische Parts auf Schallplatten, sogenannte Breaks, sequenzierten und zu neuen Klangkollagen abmixten, entstand das B-Boying (auch \"Breakdance\" genannt). B-Boying ist ein wichtiges Element der Hip-Hop-Kultur, welches noch mehr als das DJing in den Hintergrund geriet. Wurde das Rappen zur verbalen Auseinandersetzung mit der Umwelt, so agierte das B-Boying mehr körperlich. Verschiedene Tänzergruppen, meist gegliedert nach Straßenabschnitten oder ähnlichem, traten in wüsten tänzerischen Kämpfen gegeneinander an. Bewusst wurde auf gewalttätige Konfrontationen verzichtet. Gewinner war die Gruppe oder Person mit der besten Körperbeherrschung und Kondition, da der Tanzstil und -ausdruck ausschlaggebend waren. In den frühen 1980er Jahren entdeckte die Ostküste den Boogaloo, sowie das Poppin’ und Locking. Entwickelt wurde dieser Tanzstil an der Westküste und gelangte über den Süden der USA nach New York. Dort wurde er in \"Electric Boogie\" umbenannt. Breakdance und Electric Boogie kamen 1983 in Europa an. Der Kleidungsstil dieser Zeit, der von den Marken Adidas und Puma geprägt war, welcher den tänzerischen Bewegungen angepasst sein musste und als sehr locker oder lässig bekannt wurde, wurde später von Ravern kopiert, obwohl sie sich dessen nicht zwangsläufig bewusst waren. Die neueste und durchaus populäre Breakdance-Variante ist das sogenannte „Krumping“ oder „Clowning“.", "section_level": 2}, {"title": "MCing (Rap).", "content": "Der Rap steht im Einklang mit der Tradition der afrikanischen mündlichen Überlieferung und war anfangs lediglich eine Wortspielerei der MCs (\"Master of Ceremony\"). In kurzen Reimen machten sie sich, mit Hilfe verschiedener Flows, über sich selbst lustig, stellten den DJ vor oder erzählten einfach nur kurze Geschichten über ihr Viertel. Rap wird gelegentlich durch eine Human Beatbox begleitet. Bei Freestyles ohne laufenden Beat durch einen DJ, findet die Human Beatbox oft Anwendung. Die Sugarhill Gang, Kurtis Blow sowie Grandmaster Flash & the Furious Five gehörten zu den ersten, denen eine Chartplatzierung gelang. MCs wie Chief Rocker Busy Bee und die Cold Crush Brothers mit Grandmaster Caz beherrschten die Szene. Der erste Rap Track stammt jedoch entgegen anders lautenden Quellen nicht von der Sugarhill Gang, sondern von Fatback: \"King Tim III (Personality Jock)\" aus dem Jahr 1979, erschien noch vor \"Rapper’s Delight\". Nachfolgende Rap-Formationen wandten sich mehr und mehr vom Party-Rap ab und schrieben sozialkritischere Texte. So propagierte die Zulu Nation und ihr Gründer Afrika Bambaataa ihre Philosophie von „Peace, Unity, Love And Having Fun“. Ihr gegenüber entwickelte sich Ende der 1980er Jahre an der Westküste der Gangsta-Rap als eine Form des Rap, an der Kritiker bemängeln, dass sie im Widerspruch zur eigentlichen Hip-Hop-Kultur stehe. Er zeichnete sich durch funklastige Beats und eine sehr explizite Sprache aus.", "section_level": 2}, {"title": "Beatboxing.", "content": "Beatboxing wird oft mit Vocal Percussion gleichgesetzt, bezeichnet jedoch lediglich eine spezielle, im Hip-Hop entwickelte Form dieser. Als Erweiterung zu den originären vier Hip-Hop-Disziplinen DJing, MCing, Breaking und Writing wird Beatboxing zuweilen als die „fünfte Säule“ oder das „fünfte Element“ der Hip-Hop-Kultur bezeichnet und ist damit eines ihrer Wesensmerkmale.", "section_level": 2}, {"title": "Mode.", "content": "Wie in anderen Jugendkulturen gibt es eine spezielle Mode in der Hip-Hop-Subkultur. Hip-Hop und dessen Mode ist dabei, wie viele weitere Jugendkulturen, männerdominiert. Die eigentliche Hip-Hop-Mode richtet sich also eher an Männer, wird aber auch von Frauen der Hip-Hop-Szene getragen oder Hiphopperinnen benutzen einzelne Elemente dieses Dresscodes. Die Hip-Hop-Mode lebt von extrem weiten Schnitten bei Hosen und Oberteilen. Die gesamte Erscheinung wirkt üppig, mit vielen wuchtigen Emblemen und auffälligen Details. Neben Jeans werden sehr viele dem Sportbereich entlehnte Kleidungsstücke getragen. Zum weithin üblichen Dress-Code gehören im starken Kontrast zu anderen Jugendkulturen: Insgesamt wird eine beeindruckende, „coole“ Erscheinung angestrebt, die durch betont lockeres, lässiges Verhalten unterstrichen wird. Andererseits gibt es eine Gegenbewegung innerhalb der Szene, die sich nicht dem Markenzwang unterwirft und sich bewusst alternativ kleidet.", "section_level": 1}, {"title": "Hip-Hop in der DDR.", "content": "In die DDR kam Hip-Hop als Jugendkultur aus Westdeutschland durch Hörfunk und Fernsehen. Der Film Beat Street wurde 1985 in Kinos der DDR gezeigt. Der Staat versuchte Hip-Hopper einzubinden und begründete dieses damit, die Jugendlichen bekundeten ihre Solidarität mit den unterdrückten Schwarzen. Breakdancer wurden im offiziellen Sprachgebrauch als „akrobatische Volkstänzer“ bezeichnet, Graffiti als „Rapschrift“. Wer öffentlich professionell auftreten wollte, musste die „Zulassung für berufliche Tätigkeit auf dem Gebiet der Unterhaltungskunst“ beantragen und sich von einer staatlichen Kommission prüfen lassen. Auftritte von Breakdancern auf Straßen und Plätzen wurden jedoch unterbunden. Bei Veranstaltungen zur 750-Jahr-Feier Berlins nahmen Breakdancer in Ost-Berlin am Festmarsch teil, Rapper traten im Palast der Republik auf. Die 1987 gegründete englischsprachige Hip-Hop-Gruppe Electric Beat Crew veröffentlichte 1989 die erste und einzige Hip-Hop-Platte der DDR und wurde vor allem durch das Stück \"Here we come\" bekannt. Im Sommer 1988 und am 28./29. Juli 1989 fanden jeweils Rap-Contests in der damaligen „Tonhalle“ in Radebeul bei Dresden mit je ca. 2500 Besuchern und Besucherinnen statt. Zudem fand im Januar 1989 im Schloss Nickern bei Dresden ein Hip-Hop-Workshop statt, an dem über 30 Personen teilnahmen. Im Jahr 2006 erschien der 90-minütige Dokumentarfilm \"Here we come – Breakdance in der DDR\" vom Nico Raschick. Der Spielfilm Dessau Dancers von 2014 begleitet eine fiktive Breakdance-Gruppe von der Entstehung bis hin zu staatlich organisierten Schautanzaufführungen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Hip-Hop-Kritiker sehen in der heutigen Hip-Hop-Szene eine starke Abweichung von ihrer ursprünglichen Form: Während der ursprüngliche Hip-Hop noch die sozialen Ungerechtigkeiten, in denen die farbige Bevölkerung in den Ghettos New Yorks lebte, thematisiert habe, sei heutiger Hip-Hop jedoch oft reaktionär, gewaltverherrlichend, frauenfeindlich, homophob, sexistisch und fördere dadurch unter anderem die Jugendkriminalität, Aggressivität, Passivität und generelle Gewaltbereitschaft. Statt der Verbesserung der sozialen Lage der eigenen Community strebe, so die Kritiker, der gegenwärtige Hip-Hop-Künstler im Musikbereich keine weiteren Ziele mehr an als ein gefülltes Bankkonto und Platzierungen in Charts, sowie ein möglichst „gangster“-mäßiges Image (Kleidung, Auftreten, Äußerungen). Weiterhin wird kritisiert, dass in der Hip-Hop-Szene und deren Videos der Konsum von Drogen verherrlicht werde. Auch wird den Künstlern vorgeworfen, nicht auf ihre Vorbildfunktion zu achten und daher den Jugendlichen die Realität zu verblenden. An der Writer-Szene wird kritisiert, dass das Besprühen diverser Flächen fast immer illegal und ohne Erlaubnis der Besitzer geschieht. Dies geschieht in dieser Form bereits seit dem Beginn der Writing-Bewegung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hip-Hop ist eine kulturelle Bewegung, die ihre Ursprünge in den afroamerikanischen Ghettos New York Citys der 1970er-Jahre hat und sich mittlerweile zu einer weltweiten Subkultur der urbanen Jugend (Jugendkultur) entwickelt hat. Aufgrund ihrer Ursprünge versteht sich Hip-Hop als Street Culture, als Kultur, die zum erheblichen Maße auf der Straße gelebt wird. Die ursprünglichen, integralen Bestandteile (die sogenannten vier Elemente) der Hip-Hop-Kultur sind Rap (MCing), DJing, B-Boying (Breakdance) und Graffiti-Writing.", "tgt_summary": "嘻哈(英语:Hip hop),是1970年代源自纽约市南布朗克斯与哈林区的非洲裔及拉丁裔青年之间的一种边缘性次文化,继而发展壮大成为新兴艺术型态,并席卷全球。嘻哈包含饶舌、DJ、地板霹雳舞及涂鸦四大要素。另外,亦衍生出节奏口技、嘻哈时装、嘻哈俗俚语等次文化。", "id": 851432} {"src_title": "Nationalsozialistische Volkswohlfahrt", "tgt_title": "国家社会主义人民福利", "src_document": [{"title": "Organisation und Geschichte.", "content": "Zunächst hatte die Wohlfahrtspflege innerhalb der Partei kaum eine Lobby, weswegen auch keine Wohlfahrtsorganisation, wie bei anderen Parteien, gegründet wurde. Mit der Zeit bemerkte man allerdings, dass mildtätige Leistungen bei der Bevölkerung ausgezeichnet „ankamen“ und man diese für die parteieigene Propaganda gut ausschlachten konnte. Darauf reagierend wurde der NSV im September 1931 in Berlin als lokaler Selbsthilfeverein gegründet. Die zunächst noch regional agierende NSV konnte in der Folgezeit gute Erfolge verbuchen, womit sie allerdings in den Reihen der NSDAP auch Missgunst erntete. So wurde ihr zum Beispiel Ende 1932 verboten sich nationalsozialistisch zu nennen. Dieses Verbot hatte allerdings nicht lange Bestand und wurde kurze Zeit darauf wieder rückgängig gemacht. Im Zuge der Gleichschaltung mit dem Verbot der Arbeiterwohlfahrt trat die NSV als Staatsorganisation und Verein neben die sieben verbliebenen Wohlfahrtsorganisationen. Zwar gelang der NSV trotz des Verbotes der Arbeiterwohlfahrt nicht die Monopolisierung der gesamten freien Wohlfahrt, jedoch wurden ursprünglich führende Verbände wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die evangelische Diakonie oder die katholische Caritas zurückgedrängt. Die Struktur glich dem Aufbau der NSDAP mit Orts-, Kreis- und Gruppenverwaltungen. Sie untergliederte sich in sechs „Ämter“: Organisation, Finanzverwaltung, Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe, Volksgesundheit, Propaganda und Schulung. Die NSV erhielt ihre Richtlinien vom, dem Kreisleiter unterstellten, „Hauptamt für Volkswohlfahrt“. Mitte 1939 bestand die NSV aus 40 Gau-, 813 Kreis-, 26138 Ortswaltungen, 97161 Zellen und 511689 Blocks. Die NSV war ab 1933 Herausgeber der Monatsschrift \"Nationalsozialistischer Volksdienst\" und ab 1936 der Buchreihe \"Ewiges Deutschland\". Solange die Massenarbeitslosigkeit noch bestand, half die NSV bedürftigen Familien auch finanziell, danach (etwa ab 1938) verlagerte sie sich auf reine Dienstleistungen. In diesem Zusammenhang betrieb die NSV Kindergärten, die in Konkurrenz zu vergleichbaren kirchlichen Einrichtungen traten. Partei-Mitglieder brachten ihre Kinder in die neuen NSV-Kindergärten mit ihrem Hitlerkult-Motto: „Händchen falten, Köpfchen senken – immer an den Führer denken. Er gibt euch euer täglich Brot und rettet euch aus aller Not.“ Finanziert wurde der Verein aus Spenden und den Beiträgen ihrer zahlenden Mitglieder. Ende 1938 gab es etwa eine Million ehrenamtliche Mitarbeiter der NSV. Zu Kriegsbeginn zählte die NSV elf Millionen Mitglieder. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges übernahm die NSV immer mehr (eigentlich staatliche) Aufgaben, vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Sie organisierte ab 1940 zudem die Kinderlandverschickung für Kinder unter zehn Jahren. Eines der bekannteren NSV-Hilfswerke wurde „Mutter und Kind“ genannt. Dieses betreute die „arischen“ Frauen während der gesamten Schwangerschaft wie auch nach der Geburt des Kindes. Mütter wurden auch weiterhin in Notfällen finanziell unterstützt. In den Kindergärten und Mütterheimen der NSV fand die Betreuung ihre Fortsetzung. Der NSV wurden aus Massenerschießungen 1941 in Babyn Jar und Schytomyr 137 Lastwagen mit Kleidern von Erschossenen übergeben, die größtenteils nach Desinfektion an Volksdeutsche gingen. Mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1945 wurde die Organisation durch den Alliierten Kontrollrat verboten und ihr Eigentum beschlagnahmt.", "section_level": 1}, {"title": "Hilfswerke und Dienstleistungen.", "content": "Folgende Hilfswerke und Institutionen unterstanden der NSV:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) wurde am 18. April 1932 durch die Nationalsozialisten als eingetragener Verein gegründet und am 3. Mai 1933, nur wenige Monate nach der Machtergreifung, zur Parteiorganisation der NSDAP erhoben. Ihr Leiter war Erich Hilgenfeldt. Der Sitz befand sich in Berlin-Wilmersdorf, dessen Gebäudekomplex von dem Architekten Hugo Constantin Bartels stammt.", "tgt_summary": "国家社会主义人民福利(,缩写:NSV)是纳粹德国的一个社会福利组织,成立于1933年纳粹党掌权后,总部设在柏林。", "id": 790600} {"src_title": "Kurfürstendamm", "tgt_title": "选帝侯路堤", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Kurfürstendamm wurde um 1542 als Dammweg vom Berliner Stadtschloss zum Jagdschloss Grunewald angelegt und diente zunächst als Reitweg für den Kurfürsten Joachim II. Der älteste Beleg für die Existenz dieses Dammes (damals noch ohne Benennung) ist der \"Plan géométral de Berlin et des environs\" des Ingenieurs La Vigne von 1685. Nach weiteren 100 Jahren taucht auf einer Karte von Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau von 1767 bis 1787 zum ersten Mal der Name \"Churfürsten Damm\" auf. Am 5. Februar 1873 schrieb Otto von Bismarck an den Geheimen Kabinettsrat Gustav von Wilmowski einen Brief, in dem er erstmals den Gedanken an den Ausbau zu einer besonderen Prachtstraße äußerte. Die Idee Bismarcks wurde aufgegriffen und man plante eine 25 Meter breite befestigte Straße. Aber Bismarck erreichte durch einen Einspruch, dass die Straßenbreite für den Ausbau am 2. Juni 1875 durch Kabinettsorder auf 53 Meter festgelegt wurde. Das war der Startschuss zur Anlage der Villenkolonie Grunewald, für die sich Bismarck ebenso einsetzte. Nach der Gründung der Kurfürstendamm-Gesellschaft am 22. Dezember 1882 konnte nun der Ausbau des Kurfürstendamms und der Villenkolonie beginnen. In Halensee querte 1882 die Elektromote-Versuchsstrecke den Kurfürstendamm. Das Elektromote gilt als erster Oberleitungsbus der Welt. 1886 war die Straße bereits fertig ausgebaut, die Entwicklung zum Boulevard konnte beginnen. Der 5. Mai 1886, der Tag der Eröffnung der Dampfstraßenbahn-Linie Zoologischer Garten – Halensee, gilt als der offizielle Geburtstag des \"Boulevard Kurfürstendamm\". In den 1880er Jahren entwickelte sich die Straße zu einer bevorzugten Wohnlage, zu den neuen Bewohnern gehörten: Eugen Bracht, Konrad Fehr, Karl Schuch und Eduard Hildebrand. Bis zum Ersten Weltkrieg wandelte sich dann der Kurfürstendamm in rasantem Tempo von einer vornehmen Wohnstraße des Neuen Westens zum Vergnügungs-, Kauf- und kulturellen Kommunikationszentrum. Als Bühne bürgerlicher Selbstdarstellung und Ort kulturellen Aufbruchs, unter anderem mit dem „Café des Westens“ (ab 1932 „Café Kranzler“) und dem „Lunapark“ trat er bald in Konkurrenz zur alten Prachtstraße Unter den Linden in Berlin-Mitte. Diese Entwicklung erreichte zur Zeit der Weimarer Republik ihren Höhepunkt, als der Kurfürstendamm für viele Menschen zum Synonym der Goldenen Zwanziger Jahre wurde, dies fand seinen Niederschlag zum Beispiel in der Bar \"Kakadu\" an der Kreuzung mit der Joachimsthaler Straße. Bekannte, oft jüdische Fotografinnen und Fotografen hatten sich am Kurfürstendamm niedergelassen: Frieda Riess war am Kurfürstendamm 14/15, Suse Byk im Haus 230, Lili Baruch in Nummer 201, Alexander Binder am Kurfürstendamm 225, später Nr. 205, die Modefotografinnen Yva um die Ecke in der Bleibtreustraße 17, später Schlüterstraße 45, sowie Lotte Jacobi und Ruth Jacobi in der Joachimsthaler Straße 5, später Kurfürstendamm 216, danach Nr. 35, das Hein Gorny übernahm. In den Jahren 1931 und 1935 kam es zu antisemitischen Übergriffen, den sogenannten „Kurfürstendamm-Krawallen“ (siehe → hier für 1931 und → hier für 1935). In der Zeit des Nationalsozialismus ergaben sich Beschränkungen auf politischem und kulturellem Gebiet, die auch hier erhebliche Veränderungen zur Folge hatten. Den Olympischen Spielen verlieh der Kurfürstendamm 1936 mit seinem Flair noch internationalen Glanz, aber das, was er repräsentierte – wie intellektuelle Regsamkeit, internationale Verständigung, künstlerische Kreativität, Provokation, Freizügigkeit, Kommerz, Geist und Kultur – stand im Gegensatz zur nationalsozialistischen Ideologie und wurde immer mehr reglementiert. Mit der Vertreibung und Ermordung der Juden, die das Erscheinungsbild und die Ausstrahlungskraft des Kurfürstendamms mitgeprägt hatten, wurde der alte Geist endgültig beseitigt. Im Zweiten Weltkrieg wurden erhebliche Teile der Bebauung durch alliierte Luftangriffe zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte mit dem Ziel, den Kurfürstendamm in der Zeit des Kalten Krieges zum Schaufenster des Westens und Symbol für das Wirtschaftswunder auszubauen. Nach der Teilung der Stadt entwickelte sich nach der Währungsreform 1948 hier das Geschäftszentrum West-Berlins, die City West, insbesondere am Ostende in Richtung des Bahnhofs Zoo. Der umgangssprachliche Begriff \"Ku’damm\" wurde zum Inbegriff der Flaniermeile. 1954 wurden die den Kurfürstendamm in voller Länge befahrenden Straßenbahnlinien durch Omnibuslinien ersetzt. Die 68er-Bewegung hatte Auswirkungen auch auf den Kurfürstendamm, beispielsweise fand im Februar 1968 eine Großdemonstration gegen den Vietnamkrieg statt. Am 11. April 1968 schoss der junge Hilfsarbeiter Josef Bachmann mit dem Ruf „Du dreckiges Kommunistenschwein!“ vor dem SDS-Büro am Kurfürstendamm dreimal auf Rudi Dutschke. Nachdem am Abend des 9. November 1989 die Mauer gefallen war, strömten die Ost-Berliner Bürger zunächst auf den Ku’damm. Bald jedoch sank die Bedeutung des Kurfürstendamms, da eine Rückbesinnung auf das historische Zentrum Berlins im Ortsteil Mitte einsetzte und das neu errichtete Viertel am Potsdamer Platz zusätzlich Konkurrenz schuf. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts entwickelt sich der Boulevard nach der Schließung von Kinos und alteingesessenen Cafés von der Ausgeh- und Amüsiermeile immer mehr zu einer exklusiven Einkaufsstraße. Neue Hotels sind entstanden, das legendäre \"Café Kranzler\" wurde in ein von Helmut Jahn neu gestaltetes Quartier eingebettet und um die Bühnen am Kurfürstendamm gibt es Auseinandersetzungen um ihren Erhalt bzw. Wiederaufbau. Im Jahr 2011 wurden mehrmonatige Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen des Kurfürstendamms begangen. Sie starteten im Frühjahr mit einer Oldtimer-Ausstellung, die das im gleichen Jahr stattfindende Jubiläum „125 Jahre Automobil“ zum Thema hatte, gefolgt von einer drei Monate dauernden Ausstellung der \"United Buddy Bears\" sowie der Inszenierung einer französischen Straßentheatergruppe und im Oktober abschließend mit der Lichtinszenierung \"Festival of Lights\".", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nummerierung.", "content": "Die Hausnummernzählung begann ursprünglich an der Corneliusbrücke auf der nordwestlichen Straßenseite, wechselte am Westende in Halensee auf die südöstliche Seite und lief dort zurück bis zum Landwehrkanal. Als eine geeignete Straße nach dem im Februar 1925 verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert benannt werden sollte, wählte man dafür die bisherige \"Budapester Straße\" zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz aus. Damit diese Umbenennung nicht als ein Affront gegen das Land Ungarn und seine Hauptstadt Budapest missverstanden werden konnte, wollte man den alten Straßennamen auf eine andere, nicht zu periphere Straße übertragen. Deshalb wurde zum 22. April 1925 der östlichste Abschnitt des Kurfürstendamms zwischen dem heutigen Breitscheidplatz und der Corneliusbrücke über den Landwehrkanal, der durch den verkehrsreichen Platz und die auf ihm stehende, die Sichtachse unterbrechende Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche städtebaulich deutlich vom westlichen Teil abgetrennt war, in Budapester Straße umbenannt. Seitdem „fehlen“ dem Kurfürstendamm seine ursprünglichen niedrigsten und höchsten Hausnummern (1–9 und 238–264). Die Hausnummer 10 (unmittelbar westlich des Breitscheidplatzes) fiel nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Vergrößerung der Platzfläche weg. Die Hausnummern 77–89 hat es nie gegeben, an ihrer Stelle wurde der Lehniner Platz angelegt. Ebenso sucht man die Hausnummern 221–223 vergeblich, deren bis dahin unbebaute Grundstücke durch die 1899 angelegte Meinekestraße „verschluckt“ wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrskanzel.", "content": "Die Verkehrskanzel am Joachimsthaler Platz, der Kreuzung von Kurfürstendamm und Joachimsthaler Straße, besteht aus einer gläsernen Kanzel auf einem viereinhalb Meter hohen Pfeiler. Trotz ihrer sehr exponierten Lage wird sie selbst von vielen Berlinern selten wahrgenommen. Es handelt sich um die Verkehrskanzel, von der aus Polizisten in den 1950er Jahren die Verkehrsampeln des Platzes von Hand schalteten. Seit 1962 ist sie nicht mehr in Betrieb, steht allerdings mittlerweile unter Denkmalschutz. Die Verkehrskanzel stellt ein Relikt der Verkehrssteuerung aus den 1950er Jahren dar.", "section_level": 2}, {"title": "Einkaufsstraße.", "content": "Der Kurfürstendamm ist die bekannteste Einkaufs- und Flaniermeile Berlins. Internationale Modemarken wie Giorgio Armani, Hugo Boss, Burberry, Chanel, Dolce & Gabbana, Dior, Gucci, Hermès, Tommy Hilfiger, Michael Kors, Yves Saint Laurent, Prada, Valentino, Versace, Louis Vuitton oder auch Firmen wie Apple (in der ehemaligen Filmbühne Wien) oder Tesla und viele mehr haben auf dieser Straße ihre Flagship-Stores angesiedelt. Juweliere wie Cartier, Bucherer, Bulgari, Rolex, Askania oder Wempe sind dort zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kurfürstendamm (umgangssprachlich auch Ku’damm) ist eine Haupteinkaufsstraße im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, die vom Rathenauplatz im Ortsteil Grunewald bis zum Breitscheidplatz mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche im Ortsteil Charlottenburg führt, wo sie in die Tauentzienstraße übergeht. Der Kurfürstendamm ist geprägt von Handel und Gastronomie und gilt als einer der touristischen Anlaufpunkte in der Berliner City West.", "tgt_summary": "选帝侯路堤(Kurfürstendamm,当地人称为Ku'damm,中文译为库达姆大街、库当大街 (戏称为“裤裆大街”) 或错译为选帝侯大街)是德国首都柏林最著名的大道之一。这条街得名于昔日的勃兰登堡选帝侯。这条大街既宽又长,可以认为是柏林的香榭丽舍大街 — 充满了商店、住宅、酒店和餐馆。最著名的设计师们都在此拥有自己的商店:Gucci、宝格丽、香奈儿、路易威登、华伦天奴、Lacoste、Tommy Hilfiger、卡地亚、爱马仕、施华洛世奇,以及几个汽车制造商展示室。", "id": 376408} {"src_title": "Rudolph Giuliani", "tgt_title": "魯迪·朱利安尼", "src_document": [{"title": "Justizkarriere.", "content": "Giuliani wurde als Sohn von Harold Angelo Giuliani (1908–1981) und Helen Giuliani (geborene D’Avanzo, 1909–2002) geboren, die beide Kinder von italienischen Immigranten waren. Sein Vater wurde wegen Raubes und Körperverletzung verurteilt und saß eine Weile in Sing Sing. Nach seiner Entlassung arbeitete er für seinen Schwager Leo D’Avanzo, der Mitglied der New Yorker Mafia war, als Enforcer (Schläger und Erpresser). Nach Rudolph Giulianis Abschluss an der Law School der New York University 1968 trat er 1970 in das Büro des \"United States Attorney\" (Bundesstaatsanwaltschaft) ein. Mit 29 Jahren war er stellvertretender Staatsanwalt. Der Unterstützung seiner Vorgesetzten war es zu verdanken, dass er nicht im Vietnamkrieg dienen musste. Giuliani wurde 1975 in das US-Justizministerium geholt. Ab 1977 arbeitete er in einem New Yorker Anwaltsbüro. Vier Jahre später war er \"Associate Attorney General\" und hatte damit die dritthöchste Funktion im Justizministerium inne. 1982 reisten 2000 Haitianer in die USA und verlangten politisches Asyl, da in ihrer Heimat der Diktator Jean-Claude Duvalier („Baby Doc“) herrschte. Giuliani vertrat in dem Verfahren um die Asylbewerber die These, es gebe in Haiti keine oder nur vernachlässigbare politische Repression. 1983 wurde Giuliani zum Bundesstaatsanwalt für den südlichen Distrikt von New York (\"United States Attorney for the Southern District of New York\") ernannt. In die Amtszeit Giulianis als Associate Attorney General fiel der Überfall auf das Geldlager der \"Sentry Armored Car-Courier Co\". in der Nacht des 12. Dezember 1982, der damals zum größten Bargeld-Raubüberfall – es sollten mehr als 11 Millionen US-Dollar entwendet worden sein – erklärt wurde. Im Film \"Empire State – Die Straßen von New York\" wird kurz nach dem Überfall ein Charakter als ermittelnder Staatsanwalt Giuliani vorgestellt. (ca. 64. bis 65. Minute des Spielfilms). 1983 veröffentlichte der Mobster Joseph Bonanno, ehemaliger Boss der Bonanno-Familie, seine Autobiografie \"A Man of Honor\", in dem erstmals die Existenz der \"Commission\", das Exekutiv-Komitee des \"National Crime Syndicate\", und der Fünf Familien der \"Cosa Nostra\" in New York City zugegeben wurden. Giuliani nahm das Buch zum Anlass, Anklage gegen dort erwähnte Mitglieder zu erheben. 1985 begann der Mafia Commission Trial mit Giuliani als Chefankläger. Angeklagt waren die Köpfe der \"Fünf Familien\" und ihre wichtigsten Gefolgsleute. Der Prozess endete mit der Verurteilung der Bosse zu hohen Strafen und war aus Sicht der Staatsanwaltschaft ein großer Erfolg. Im Jahr 1986 begann in den USA ein Prozess gegen insgesamt 22 Angeklagte (sog. „Monsterprozess“), die zu diesem Drogenring gehören sollten. Durch die Berichterstattung darüber wurde der Name „Pizza Connection“ allgemein bekannt. Der ehemalige Mafiaboss Gaetano Badalamenti wurde zu 45 Jahren Gefängnis verurteilt. Als Bundesstaatsanwalt gewann Giuliani erste nationale Bedeutung in den USA. In diesem Amt wurde er Anklagevertreter in mehreren bedeutsamen Prozessen, einschließlich der Anklagen wegen Insidergeschäften gegen die führenden Wall-Street-Größen Ivan Boesky und Michael Milken. Giuliani wurde unter anderem kritisiert, weil er gerne öffentlichkeitswirksame Verhaftungen arrangierte, die zuweilen später statt in einer Gerichtsverhandlung in Freilassungen aus Mangel an Beweisen endeten. Giuliani begann sein politisches Wirken zunächst als Demokrat und ließ sich später als Unabhängiger registrieren. Seit 1976 gehört er den Republikanern an.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister von New York.", "content": "Im Wettbewerb um die Nachfolge des scheidenden Stadtoberhaupts Ed Koch unterlag Giuliani 1989 als Kandidat der Republikanischen Partei und der Liberalen Partei von New York dem Demokraten David Dinkins, der als erster Afroamerikaner New Yorker Bürgermeister wurde. Vier Jahre später kandidierte Giuliani erfolgreich gegen Amtsinhaber Dinkins in einer Wahl, die die Stadt nach ihren ethnischen Gruppierungen teilte. 1997 wurde Giuliani von den Wählern mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Amtsperiode.", "content": "In seiner ersten Wahlperiode (1994–1998) ging Giuliani das Problem der Kriminalität durch eine strikte \"Law-and-Order\"-Politik an. Er führte eine offensive und erfolgreiche Polizeiüberwachung ein, die zu einer Abnahme der Fallzahlen in fast allen Verbrechenskategorien führte. Giuliani setzte in New York die sogenannte Nulltoleranzstrategie um. Durch die wirkungsvolle Politik wandelte sich das Bild New Yorks in den Augen der Touristen und der Bürger. Der Eindruck einer verbrechensgeplagten Metropole, wie er in den Jahren vor seiner Amtszeit existierte, wich dem einer sicheren Großstadt. Es gab weniger Graffiti auf den U-Bahnen und einen Wirtschaftsaufschwung. Dieser wurde unter anderem der Tatsache zugeschrieben, dass sich die Leute auch nachts im Freien wieder sicher fühlten. Kritiker führten den Rückgang der Kriminalitätsrate allerdings auf andere Faktoren als die Nulltoleranzstrategie Giulianis zurück. In den 1980ern sei die Kriminalität vor allem durch eine Crack-Epidemie und den damit verbundenen Drogenhandel in die Höhe geschnellt, in den 1990ern aber bundesweit zurückgegangen, auch in Städten, die andere Strategien verfolgten. Ende der 1990er Jahre nannten 81 % der schwarzen Bevölkerung von New York City Polizeibrutalität ein „sehr ernstes Problem“. 62 % billigten jedoch Giulianis Politik gegen das Verbrechen, darunter 78 % der weißen, 37 % der schwarzen und 61 % der hispanischen Teilnehmer einer Befragung.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Amtsperiode.", "content": "Die Terroranschläge gegen Ende seiner zweiten Amtszeit (1998–2001) forderten von Giuliani Führungseigenschaften in einer nationalen Katastrophe zu zeigen. Nach dem Einsturz der beiden Türme des World Trade Center (WTC) und des World Trade Center 7 am 11. September 2001 steuerte er die Maßnahmen der Stadtverwaltung und spendete den Hinterbliebenen der Opfer Trost, besonders auch jenen der umgekommenen New Yorker Feuerwehrleute. Seine Rolle während dieser Krise ist umstritten. Giuliani wurde von einigen für sein Engagement bei den Bemühungen um Rettung und Wiederaufbau gelobt. Andere jedoch, darunter Feuerwehrleute, Polizisten, Retter und Familien der WTC-Opfer, argumentieren, dass Giuliani die Rolle übertrieben habe, die er nach den Terroranschlägen spielte, um selbst gut dazustehen. Giuliani verdiente in einem Jahr 11,4 Millionen Dollar an Rednerhonoraren. Außerdem wurden Giuliani von einigen Hinterbliebenen schwere Versäumnisse beim Krisenmanagement vorgeworfen, darunter auch die angeblich mangelnde Zusammenarbeit zwischen Polizei und Feuerwehr am 11. September 2001. Auch habe die Weitergabe von Informationen zwischen der Notrufzentrale und den Einsatzkräften vor Ort nicht funktioniert. Wegen Mängeln im Notrufsystem seien den Menschen im World Trade Center wesentliche Informationen nicht zugänglich gewesen, die möglicherweise ihr Leben hätten retten können: Die Notrufzentrale habe nicht rechtzeitig von der Entscheidung der Feuerwehr erfahren, die brennenden Zwillingstürme zu evakuieren. Deshalb hätten Betroffene im World Trade Center bei Notrufen die Weisung bekommen, das Gebäude nicht zu verlassen, seien nicht rechtzeitig gerettet worden und deshalb zu Tode gekommen. Giuliani wies diese Vorwürfe zurück. In beiden Amtsperioden wurde über Giulianis Maßnahmen kontrovers diskutiert. In diesen acht Jahren verringerte sich die Kriminalitätsrate in der Stadt um etwa 57 %; er senkte die lokalen Steuern um rund 2,3 Milliarden Dollar und bemühte sich um die Schaffung von Arbeitsplätzen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Rechtskonservative, evangelikale Gegner kritisieren seine liberalen Positionen zu den Themen Abtreibung, gleichgeschlechtliche Ehe und Schusswaffenkontrolle. Dies erschwerte insbesondere seine Präsidentschaftskandidatur. Linke kritisierten die gestiegene Polizeipräsenz und deren striktes und oftmals als ungerechtfertigt empfundenes Durchgreifen, verstärkte Überwachung und Patriotismus nach den Ereignissen des 11. September 2001. Bekannte Fälle unangemessenen polizeilichen Vorgehens waren unter anderem der des unbewaffneten Amadou Diallo, der von New Yorker Polizisten erschossen wurde, und die brutale Gewaltanwendung innerhalb des Polizeigewahrsams gegenüber Abner Louima. Joseph Biden kritisierte Giulianis Tendenz, aus seiner Rolle während der Terroranschläge 2001 politisches Kapital schlagen zu wollen: „Er erwähnt nur drei Dinge in einem Satz: Ein Nomen, ein Verb und die Terroranschläge 2001.“", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Aktivitäten.", "content": "Nach seinem gesetzlichen Ausscheiden aus dem Amt – bis 2008 waren nur zwei Wahlperioden gestattet – gründete der Jurist ein Beratungsunternehmen für Notfall- und Krisenmanagement. 2002 erschien ein von Giuliani verfasstes Buch mit dem Titel „\"Leadership\"“. Im Jahr 2000 bewarb er sich gegen Hillary Clinton um den Sitz des Bundesstaats New York im US-Senat. Er zog seine Bewerbung jedoch während des Wahlkampfes zurück. Zuvor war seine außereheliche Beziehung zu Judith Nathan bekanntgeworden. Giuliani ließ sich später von Donna Hanover scheiden und heiratete Nathan im Mai 2003. Er hat mit ihr einen Sohn und eine Tochter. 2006 wurde er in die Baker-Kommission berufen. Er erklärte am 24. Mai 2006 aus zeitlichen Gründen seinen Rückzug; Edwin Meese wurde sein Nachfolger.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentschaftskandidatur 2008.", "content": "Am 11. November 2006 bekannte Rudolph Giuliani Interesse an einer Kandidatur für die US-Präsidentschaft. Der Republikaner beantragte die Gründung eines Förderausschusses, mit dem er Spenden für einen Wahlkampf sammeln konnte. Giuliani hatte im Januar 2008 bei keiner Primary Erfolg und zog am 30. Januar 2008 seine Kandidatur zurück. Einer der wichtigsten politischen Berater Rudy Giulianis während seines Vorwahlkampfes 2007 war der einflussreiche neokonservative Vordenker und Herausgeber des Magazins „\"Commentary\"“, Norman Podhoretz, der seit Jahren unter anderem vehement für ein militärisches Vorgehen gegen den Iran wegen dessen Atomprogramms plädiert: „Stimmt Rudy mit mir überein?“, fragte Podhoretz rhetorisch in einem Interview mit dem Londoner „\"Daily Telegraph\"“ Ende Oktober 2007. „Ich weiß es nicht und will es nicht wissen. Aber Rudys Auffassung des Kriegs ist meiner sehr ähnlich“, wird er zitiert.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaftswahlkampf Donald Trumps 2016.", "content": "Trotz zahlreicher Kontroversen um den polarisierenden Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen 2016 gehörte Giuliani im Sommer 2016 zu den resolutesten und unbeirrbaren Verfechtern der Kampagne. Bei einer Wahlkampfveranstaltung sagte er über die Regierung Obama: Alard von Kittlitz kommentierte in der \"Zeit\": „Jeder kann dessen Lüge mühelos durchschauen. Selbst die Leute, die ihm applaudieren, wissen im Zweifelsfalle, dass das gerade eine Lüge war. Aber es ist ihnen gleichgültig.“ Die Fakten seien offenbar für Giuliani und dessen Publikum ohne Relevanz. Für sein Publikum sei es aber offenbar „\"gefühlt wahr\", dass seit Obama alles schlimmer geworden ist, auch der Terror.“ Giulianis Aussage sei ein Beispiel für einen postfaktischen Politikstil. Giuliani warf Hillary Clinton im Wahlkampf vor, nach den Anschlägen am 11. September 2001 nicht in New York gewesen zu sein. Er sei da gewesen und habe sie dort nicht gesehen. Später gab er zu, dies sei ein Fehler gewesen, und entschuldigte sich. Clinton hatte sich am Tag der Anschläge in Washington, D.C. aufgehalten und war tags darauf nach New York geflogen. Die Medien zeigten ein Foto, auf dem Giuliani und Clinton am 12. September gemeinsam den Ort des Anschlags besucht hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Im Dezember 2019 attackierte Giuliani den jüdischen Milliardär George Soros in einem Interview mit dem New York Magazine scharf. Soros sei „kaum ein Jude“ und außerdem ein „schrecklicher Mensch“. Giuliani, der dem christlichen Glauben angehört, selber sei „mehr ein Jude als Soros.“ Darüber hinaus warf Giuliani Soros vor „ein Feind Israels“ zu sein und die ehemalige US-amerikanische Botschafterin in der Ukraine Marie L. Yovanovitch „kontrolliert“ zu haben. Soros hätte „alle vier Botschafter dorthin geschickt“ und würde „FBI-Agenten beschäftigen.“ Giulianis Auslassungen wurden weithin als antisemitisch eingestuft: Jonathan Greenblatt, Vorsitzender der Anti-Defamation League, bezeichnete Giulianis Aussagen als „verwirrend und beleidigend“. „Soros’ Philanthropie wird seit Jahrzehnten als Futter für massive antisemitische Verschwörungstheorien benutzt; dabei wird immer wieder behauptet, es existiere eine jüdische Kontrolle über und Manipulation von Ländern und globalen Ereignissen.“ Guiliani solle sich entschuldigen, wenn er keine Antisemiten und White Supremacists ansprechen wolle.", "section_level": 1}, {"title": "In der Popkultur.", "content": "In dem Film \"Die Wutprobe\" mit Adam Sandler und Jack Nicholson spielte er 2003 sich selbst als Fan der Baseball-Mannschaft New York Yankees. Zudem spielte er in dem Film \"Schlaflos in New York\" auch sich selbst in einer kleinen Nebenrolle. In einer Folge der Serie \"Seinfeld\" spielte er sich selbst.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Kommentare", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolph William Louis „Rudy“ Giuliani III (* 28. Mai 1944 in Brooklyn, New York) ist ein US-amerikanischer Anwalt und Politiker der Republikanischen Partei. Er war vom 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 2001 der 107. Bürgermeister von New York. In seine Amtszeit fielen die Terroranschläge am 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York.", "tgt_summary": "鲁道夫·威廉·路易斯·“鲁迪”·朱利安尼(英语:Rudolph William Louis \"Rudy\" Giuliani,1944年-5月28日)是美国律师、检察官、商人及共和党的美国政治人物,出身于纽约州。", "id": 1321479} {"src_title": "Heinsberg", "tgt_title": "海因斯贝格", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Heinsberg liegt rund 32 km südwestlich von Mönchengladbach und etwa 35 km nördlich von Aachen am südwestlichen Rand des Rurtales, das sich hier trichterförmig in Richtung zu den Niederlanden weitet. Die Rur ist auf mehreren Kilometern nordöstliche Stadtgrenze zu den Nachbarstädten Hückelhoven und Wassenberg, bevor sie in der Nähe des Ortsteiles Karken über die Staatsgrenze in die Niederlande fließt. Durch das Stadtgebiet zieht auch die bei Kempen in die Rur mündende Wurm. Der höchste Punkt des Stadtgebiets mit befindet sich südlich von Straeten an der Stadtgrenze zu Geilenkirchen, der niedrigste mit nördlich von Karken an der niederländischen Grenze.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die heutige Form des Heinsberger Lands wurde zum größten Teil im Pleistozän und Holozän geprägt. Die Böden bestehen vor allem aus Maas- und Rheinschotter, in den oberen Bodenschichten dominiert Rheingeröll. Später wurde Löß angeweht, der sich als schwachwellige Decke ablagerte. Westlich der Wurm ist der Löß meist zu Schotterlehm umgewandelt. Erosion längs kleiner Flussläufe formte das heutige Bodenrelief. Nahe der Grenze zu den Niederlanden im Westen verläuft eine geologische Verwerfung. Von dieser Störungslinie aus sind Erdschollen in Staffeln nach Nordosten zur Rur hin abgesunken. Der Schollenneigung folgt die Wurm. Das Stadtgebiet hat im Nordosten Anteil am Rurtal, das hier aus Lehm- und Schlickflächen mit darunterliegendem Kies besteht, und im Südwesten an der Geilenkirchener Lehmplatte. Der im Tertiär entstandene Rurgraben, in dem im Stadtgebiet die Rur fließt, ist Teil einer der geologisch und tektonisch aktivsten Regionen Deutschlands. Die Rurrandverwerfung ist Grenze zwischen zwei Großschollen, nämlich der Rurscholle im Westen und der Venloer Scholle im Osten, und eine der Hauptverwerfungen der Niederrheinischen Bucht. Die Bewegung der Erdschollen führt immer wieder zu Erdbeben, das schwerste in jüngerer Zeit fand am 13. April 1992 statt mit Zentrum in Herkenbosch, Gemeinde Roerdalen, in den Niederlanden. Seine Stärke von 5,9 auf der Richterskala übertraf die aller anderen Erdbeben in Mitteleuropa seit dem Erdbeben bei Düren 1756.", "section_level": 2}, {"title": "Gewässer.", "content": "Neben Rur und Wurm fließt der \"Liecker Bach\", auch \"Stadtbach\" genannt, durch Heinsberg. Sein Quellgebiet liegt bei Oberlieck westlich von Heinsberg, im weiteren Verlauf wird er auch von Quellen nahe dem Klosterhof gespeist. Das im weiteren Verlauf \"Junge Wurm\" genannte Gewässer teilt sich zwischen Kempen und Karken in zwei Bachläufe auf. Der rechte Teil fließt in nordnordöstlicher Richtung zur Rur, in die er weniger als einen Kilometer östlich von Karken mündet. Der linke \"Mühlenbach\" dagegen fließt am Ostrand von Karken nordnordwestlich parallel zur Rur, vereinigt sich nördlich von Karken an der Wolfhagermühle mit dem Schaafbach, der weiter talab auf niederländischem Gebiet südlich von Vlodrop ebenfalls von links die Rur erreicht. Der \"Vongelaaker Bach\" entspringt im ehemaligen Bruchgelände zwischen Heinsberg und Schafhausen. Er mündet bei Theberath in die Junge Wurm, nach Grundwasserabsenkungen führt er heute kaum noch Wasser. Bis zum Zweiten Weltkrieg zog durch Heinsberg und seine Innenstadt der \"Mühlenbach\", auch \"Junge Wurm\" oder \"Kleine Wurm\" genannt, ein im Mittelalter angelegter linksseitiger Kanal, der wurmaufwärts bei Randerath von der Wurm abzweigte. Er zog dann am linken Hangfuß des Wurmtales über Horst, Porselen, Dremmen und Schafhausen in Richtung Heinsberg und trieb mit 26 Metern Gesamtgefälle zwischen Randerath und Karken ein Dutzend Wassermühlen an. Zwischen Schafhausen und Heinsberg verlief er nach der Tranchotschen Kartenaufnahme aus den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts unmittelbar unterhalb des Steilhanges \"Klevchen\" und speiste östlich des Kirchberges eine Mühle, die im zwischen den heutigen Straßen Im Klevchen und Schafhausener Straße lag. Sodann trat er zwischen Burgberg und heutiger evangelischer Kirche in das befestigte Stadtgebiet ein, folgte der Josefstraße und trieb danach die ab 1307 urkundlich belegte, der Ecke Josefstraße/Hochstraße gegenüberliegende Stadtmühle an. 1905 wurden deren Stauwerke beseitigt. Unterhalb der Stadtmühle durchquerte die Junge Wurm den Stadtbereich zwischen Apfelstraße und Hochstraße und verließ dann westlich der Ecke Liecker Straße/Stiftsstraße die Stadt in Richtung Norden. Die Bombenangriffe im letzten Weltkrieg zerstörten das Kanalbett im Stadtkern; es ist nicht wieder instand gesetzt worden. Der \"Teichbach\", auch \"Erlenbach\" genannt, ein Mühlenteich, wird bei Linnich aus der Rur abgeleitet, verläuft ein Stück weit am nordöstlichen Rand des heutigen Stadtgebietes entlang und mündet bei Bleckden an der Schanz (Oberbruch) wieder in die Rur.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Heinsberg, genannt im Uhrzeigersinn: Wassenberg, Hückelhoven, Geilenkirchen, Gangelt, Waldfeucht (alle Kreis Heinsberg) und Gemeente Roerdalen (Provinz Limburg).", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Seit der zum 1. Januar 1972 erfolgten kommunalen Neugliederung umfasst die Stadt Heinsberg neben Heinsberg selbst die Ortsteile Aphoven, Baumen, Berg, Bleckden, Boverath, Donselen, Dorath, Dremmen, Erpen, Eschweiler, Grebben, Heinsberg, Herb, Himmerich, Horst, Hülhoven, Karken, Kempen, Kirchhoven, Laffeld, Lieck, Oberlieck, Oberbruch, Porselen, Pütt, Randerath, Schafhausen, Scheifendahl, Schleiden, Straeten, Uetterath, Unterbruch, Vinn und Waldenrath.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtbezirke.", "content": "Stadtbezirke von Heinsberg gemäß der Hauptsatzung sind:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg fand man etwa 100 cm unter dem heutigen Verlauf der Hochstraße eine Römerstraße, die anhand von Münzfunden auf 98–117 n. Chr. datiert werden konnte. Bei Ausgrabungen in der Propsteikirche fand man Gräber aus der vorfränkischen Zeit, die einen Anhaltspunkt für den Zeitpunkt der ersten Besiedlung Heinsbergs bieten. Ihr Zentrum lag wohl zunächst im Bereich des heutigen Burg- und Kirchberges. Dieses Areal zählt zu den größten heute noch erhaltenen Motte des Rheinlandes. Ein natürlicher, sich am Rande des Rurtales erhebender Geländesporn wurde durch zweifache Abgrabung unterteilt, nämlich in den Burgberg und den Kirchberg. Der Burgberg dürfte außerdem noch wesentlich erhöht worden sein. Die Herren von Heinsberg errichteten auf dem Burgberg ihren Sitz, eine Randhausburg. Ein künstlich angelegter Graben trennte von der Hauptburg die Vorburg, auf ihrem Terrain errichtete man die Pfarr- und spätere Stiftskirche St.Gangolf. Als erster der Herren von Heinsberg wird Goswin I. angesehen, der ab 1085 als solcher erwähnt ist. Er hatte außer der über Heinsberg auch noch die Herrschaft Valkenburg östlich von Maastricht inne und war verheiratet mit Oda von Walbeck, die das Heinsberger Gangolfus-Stift gründete. Goswin II., Sohn der Vorgenannten, stiftete das Prämonstratenserkloster zu Heinsberg. Er hatte jahrelang die Reichslehen Gangelt und Richterich in Besitz, die ihm König Konrad III. aber entzog. Goswin verweigerte jedoch die Herausgabe, woraufhin Herzog Heinrich von Limburg im Jahr 1144 auf Befehl des Königs Heinsberg zerstörte. Eine erste Erwähnung Heinsbergs als Stadt findet sich in einer Urkunde des Heinrich von Sponheim, Herr von Heinsberg, und seiner Ehefrau Agnes von Heinsberg aus dem Jahre 1255. Die Herren von Heinsberg konnten ihre Selbständigkeit durch Anlehnung an die jeweilige Vormacht am Niederrhein behaupten: bis 1288 (Schlacht bei Worringen) an Kurköln, danach an Brabant, ab 1371 (Schlacht bei Baesweiler) an Jülich und seit dem beginnenden 15. Jahrhundert an Brabant/Burgund. Die Herren von Heinsberg starben mit Johann IV. im Jahre 1448 in männlicher Linie aus. Über seine Tochter Johanna, die 1456 Johann II. Graf von Nassau-Saarbrücken heiratete, und deren gemeinsame Tochter Elisabeth, die 1472 Wilhelm III.(IV.) Herzog von Jülich und Berg ehelichte, kam die Herrschaft Heinsberg an das Herzogtum Jülich-Berg. 1484 wurde das Gebiet als eigenes Amt dem Herzogtum einverleibt. Die Burg war danach Sitz der herzoglichen Verwaltung. 1543 nahmen kaiserlichen Truppen im Dritten Geldrischen Erbfolgekrieg Heinsberg ein und zerstörten Teile der Stadt. Der große Stadtbrand im Jahre 1683 vernichtete die gesamte Unterstadt mitsamt dem Rathaus, das frei auf dem Marktplatz stand. Möglicherweise wurde die Burg in den so genannten Raubkriegen Ludwig des XIV. Ende des 17. Jahrhunderts von französischen Truppen zerstört; schriftliche Belege hierfür liegen jedoch nicht vor. Das Amt Heinsberg war gerichtlich in sechs Bezirke eingeteilt, sogenannte Dingstühle oder Schöffengerichte. Für sie war das Stadtgericht Heinsberg die nächsthöhere Instanz. 1794 drangen französischen Revolutionstruppen unter Führung von General Jourdan bis an die Rur vor, während die Österreicher zur Abwehr Posten auch in Heinsberg stationiert hatten. Am 2. Oktober 1794 vertrieb Brigadegeneral Bernadotte diese Besatzung aus der Stadt und führte seine Truppen weiter zwischen Oberbruch und Dremmen an die Rur zu, über die sie in der Nähe der Schanz eine Brücke schlugen. Heinsberg gelangte in der Folge wie das gesamte linke Rheinufer unter französische Herrschaft und wurde im Arrondissement Aachen des Département de la Roer Sitz der Mairie Heinsberg und eines Friedensgerichtes im gleichnamigen Kanton. Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon und bei der Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress (1815) kam die nunmehrige Bürgermeisterei Heinsberg 1816 zu Preußen und wurde Kreisstadt. Nach dem Ersten Weltkrieg war von 1918 bis 1919 zunächst französisches, anschließend bis 1926 belgisches Militär in Heinsberg stationiert (Alliierte Rheinlandbesetzung). 1932 wurden die damaligen Kreise Heinsberg und Geilenkirchen zusammengelegt, Heinsberg verlor den Kreissitz. Heinsberg war bekannt als das nördliche Ende des Westwalls. 1944 wurde behelfsmäßig eine Verteidigungslinie Richtung Norden angelegt (Maas-Rur-Stellung). Ein Luftangriff der Royal Air Force am Nachmittag des 16. November 1944 zerstörte die Stadt; innerhalb von 14 Minuten wurden 2223 Bomben mit einem Gesamtgewicht von 1019,2 Tonnen abgeworfen. Von den damals rund 110 Zivilisten in der Stadt wurden 52 getötet. Nachdem die Alliierten am 19. November 1944 Geilenkirchen erobert hatten, kam ihr Vormarsch aus verschiedenen Gründen eine Weile zum Stillstand (die Ruinen von Heinsberg wurden erst am 24. Januar erobert). U.a. mussten sie die am 16. Dezember überraschend beginnende Ardennenoffensive und ab 31. Dezember das Unternehmen Nordwind zurückschlagen. Am 14. Januar begannen die Alliierten die Operation Blackcock. Sie endete am 26. Januar; trotz extrem kalten und feuchten Winterwetters (weshalb die Angreifer ohne die sonst übliche Luftunterstützung operieren mussten) erreichte sie ihre Ziele. Die deutschen Truppen in Heinsberg wurden in der Nacht vom 23. auf den 24. Januar angegriffen; in den Tagen zuvor waren sie mit Artillerie beschossen worden. Nachdem die deutschen Truppen die Stadt verlassen hatten, beschossen sie sie ebenfalls mit Artillerie und Mörsern, bis die Alliierten sie noch weiter zurückgetrieben hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Am 1. Juli 1969 wurden die Orte Aphoven, Schafhausen und Unterbruch eingemeindet. Durch die kommunale Neugliederung erhielt Heinsberg am 1. Januar 1972 den Sitz des neuen Kreises Heinsberg. Zugleich vergrößerte sich die Stadt um die bisherigen Gemeinden Karken, Kempen, Kirchhoven, Oberbruch-Dremmen, Randerath und Waldenrath.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Katholische Gemeinde.", "content": "Ausgrabungsbefunde lassen auf eine erste vor- oder frühromanische Kirche schließen. Der Nachfolgebau war eine romanische Basilika, deren Errichtung mit der Gründung des Gangolfusstiftes in der Mitte des 12. Jahrhunderts zusammenfällt. Von dieser Kirche ist noch die Krypta erhalten. Die heutige spätgotische Kirche stammt aus der Zeit zu Anfang bis Mitte des 15. Jahrhunderts. Kirchlich gehörte die Stadt bis zum Einmarsch der französischen Revolutionstruppen im Dekanat Susteren und dem Archidiakonat Kempenland zum Bistum Lüttich. Mit dem Konkordat zwischen Napoleon und dem Papst gliederte man Heinsberg dem neu errichteten Bistum Aachen an, die Pfarre St. Gangolf wurde Kantonalpfarre. In preußischer Zeit hob man das Bistum Aachen 1821 wieder auf; fortan gehörte Heinsberg als Hauptort des gleichnamigen Landdekanates zum Erzbistum Köln, bis im Jahr 1930 das Bistum Aachen wiedererrichtet wurde. 1940 erhob der Bischof von Aachen die Pfarrkirche St. Gangolf zur Propsteikirche. Nach schweren Kriegsbeschädigungen begann der Wiederaufbau der Kirche 1951 und dauerte bis 1955.", "section_level": 2}, {"title": "Evangelische Gemeinde.", "content": "Schon ab 1528 kamen reformatorische Prediger in die Stadt, zum Teil Täufer oder diesen Nahestehende. Eine reformierte Gemeinde bildete sich 1553, sie wurde stark von den benachbarten calvinistischen Niederlanden beeinflusst. Ende des 16. Jahrhunderts erhielt die Gemeinde durch Schenkung außerhalb der Stadt Land, auf dem der noch heute bestehende Friedhof eingerichtet wurde. Anfang des 17. Jahrhunderts war nach Schätzungen jede zweite Familie Heinsbergs reformiert, darunter vor allen auch die wohlhabenden und angesehenen. Dass die Jülicher Herzöge den neuen Glauben duldeten oder ihm selber zugeneigt waren, begünstigte seine Entwicklung. Nachdem der Erbe des Herzogtums Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg im Jahr 1613 zum Katholizismus übertrat, hatten die Reformierten einen schweren Stand. Öffentliche Gottesdienste wurden verboten, Predigthaus und Schule geschlossen und enteignet. Erst mit dem Religionsvergleich von 1672 wurde ihre Situation wieder erträglicher. Ihre einstige Größe erreichte die Gemeinde jedoch für lange Zeit nicht mehr; 1817 gehörten nur noch 12 Familien dem reformierten Glauben an. 1665 erwarb man in der Stadt ein Gebäude zur Einrichtung eines Predigthauses. Diese evangelische Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und konnte erst 1951 als Christuskirche durch Pfarrer Artur Fuchs (1913–2005) an anderer Stelle neu erbaut werden. 1963 errichtete die Gemeinde in Oberbruch die Erlöserkirche. Nach dem Zweiten Weltkrieg vergrößerte sich die Gemeinde durch den Zuzug von Vertriebenen und Flüchtlingen sowie ab Mitte der 1980er Jahre durch die Ansiedlung von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion. Dadurch ist die Gemeinde mit ihren über 5000 Mitgliedern heute überwiegend lutherisch geprägt. Sie gehört innerhalb des Kirchenkreises Jülich zur Evangelischen Kirche im Rheinland.", "section_level": 2}, {"title": "Jüdische Gemeinde.", "content": "1642 lebten vier jüdische Familien in der Stadt, 1771 wird erstmals eine Synagoge erwähnt. Der erste jüdische Friedhof wurde 1800 behördlich geschlossen, weil er bereits dreifach belegt worden war. Nach französischen Erhebungen aus dem Jahre 1808 lebten damals 213 Juden in Heinsberg. 1811 erbaute man die zweite Synagoge. Nach einem Gesetz von 1847 schlossen sich die Gemeinden Erkelenz, Gangelt, Geilenkirchen und Heinsberg zu einem Synagogenverband mit Sitz in Geilenkirchen zusammen. Zu der Zeit hatten auch Dremmen und Randerath ein jüdisches Gotteshaus. 1927 lebten in Heinsberg 65 Juden, in Dremmen 6, in Unterbruch 1 und in Waldenrath 33 (mit eigener Synagoge). Am Stichtag 1. Mai 1933 wohnten 47 Personen jüdischen Glaubens in der Stadt. Die Synagoge wurde in der Pogromnacht geschändet und geplündert, die Mitglieder der Gemeinde 1942 deportiert, soweit sie nicht zuvor auswandern konnten. Das Gebäude der Synagoge zerstörte der schwere Luftangriff am 16. November 1944, die Gemeinde wurde durchs Dritte Reich ausgelöscht. → Jüdischer Friedhof (Heinsberg, neuer Friedhof) → Jüdischer Friedhof (Heinsberg, alter Friedhof)", "section_level": 2}, {"title": "Neuapostolische Gemeinde.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete sich eine Neuapostolische Kirche.", "section_level": 2}, {"title": "Adventgemeinde.", "content": "Im Juni 2001 wurde in Heinsberg eine Tochtergemeinde der Adventgemeinde in Wassenberg gegründet, die zurzeit 92 Mitglieder hat.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rat der Stadt.", "content": "Seit der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 44 Sitze des Stadtrats folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen (in Klammern: Veränderungen zur Kommunalwahl 2009): Als eine der ersten Kommunen in Deutschland hat die Stadt Heinsberg für den Bereich der städtischen Finanzen freiwillig eine sog. „Nachhaltigkeitssatzung“ eingeführt, über die die Stadt anstrebt, das Schuldenwachstum zu bremsen und letztlich Schulden abzubauen.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzen.", "content": "Im Rahmen dieser Nachhaltigkeitssatzung und mit der Begründung, Kosten einsparen zu müssen, wurde im Stadtrat beschlossen, die Grundschulen in Kempen und Unterbruch zu schließen. Eine Bürgerinitiative erwirkte 2016 den ersten Bürgerentscheid in Heinsberg, welcher jedoch scheiterte. Die IG Schulretter hat die politische Landschaft in der Stadt Heinsberg maßgeblich verändert. Erst durch die Ankündigung der IG Schulretter, einen Bürgerentscheid anzustreben, wurde für die Stadt Heinsberg eine Satzung zur Durchführung von Bürgerentscheiden erlassen. Der zweite Bürgerentscheid in Heinsberg fand noch im selben Jahr statt, weil eine Bürgerinitiative das Freibad im Ortsteil Oberbruch erhalten wollte. Umso heftiger wurde nach Schließung der Grundschulen und des Freibades die Entscheidung der Ratsmehrheit der CDU kommentiert, ohne vorherige Kostenschätzung einen Kunstrasenplatz kurz vor dem Ortsteil Schafhausen bauen zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "In rot ein (heraldisch) rechtsgewendeter, bekrönter, doppelt geschweifter silberner/weißer Löwe. Es ist dem Wappen der ehemaligen Herren von Heinsberg entlehnt. Die Farben der Stadt sind rot und weiß. Der Löwe findet sich unter anderem in den Wappen der Städte und Gemeinden Heinsberg, Übach-Palenberg, Waldfeucht und Wassenberg sowie des Kreises Heinsberg.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Stiftskirche St. Gangolf.", "content": "Sehenswert ist die spätgotische Stiftskirche St. Gangolf, auch „Selfkant-Dom“ genannt. Sie ist eine dreischiffige Hallenkirche aus dem 15. Jahrhundert hat eine lichte Länge von rund 53 m und eine lichte Breite von etwa 22,5 m. Seine Strebepfeiler sind außer am Chor nach innen gezogen, sie treten an der Außenseite nur durch dreieckige Mauervorlagen in Erscheinung. Das fünfjochige Mittelschiff und der aus zwei rechteckigen Jochen und dem dreiseitig geschlossenen, etwas größeren Ostjoch gebildete Chor sind von Netzgewölben überspannt; die mit zwei weiteren Jochen rechts und links des Turmes verlängerten Seitenschiffe dagegen mit einfachen Kreuzgewölben. Über dem Niveau des übrigen Kirchenschiff liegt der Hochchor, unter diesem die romanische Krypta des Vorgängerbaues aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Sie ist dreischiffig und hallenförmig, hat etwas mehr als vier Joche und einen geraden Ostabschluss. An den Wänden tragen rechteckige Pilaster das Gewölbe der Krypta, die acht tragenden Säulen sind kurz, recht derb und haben Würfelkapitelle, denen reich durchgebildete Kämpferplatten aufliegen. In St. Gangolf werden Reliquien der heiligen Hedwig von Andechs aufbewahrt, einer Enkelin der Mathilde von Heinsberg.", "section_level": 3}, {"title": "Burg und Stadtbefestigung.", "content": "Im Bereich des \"Kirchberges\" haben sich Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit zwei Wehrtürmen und Teilen der Stadtmauer erhalten. Dieser Bereich der Stadt wurde Anfang bis Mitte des 16. Jahrhunderts in bastionierter Form stark befestigt. Die Pläne hierzu stammen von Bertram von Zündorf. Ein Teil der frühneuzeitlichen Befestigungsanlagen, darunter auch eine Kasematte, sind erhalten, man setzte sie 2005 zusammen mit den ebenfalls erhaltenen Resten der mittelalterlichen Befestigung auf dem Kirchberg und dem angrenzenden Burgberg instand und baute sie parkähnlich aus. Zur Burganlage insgesamt vgl. Hauptartikel Burg Heinsberg.", "section_level": 3}, {"title": "Hochstraße.", "content": "Ebenfalls sehenswert ist auf der oberen Hochstraße das Gebäudeensemble aus der \"Propstei\", dem \"Lennartzschen Haus\" aus dem 15. und dem \"Torbogenhaus\" aus dem 16. Jahrhundert. Die zwei Letztgenannten werden zurzeit in Stand gesetzt und beherbergt seit März 2014 das BEGAS HAUS, Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg mit der bundesweit größten Sammlung zu der aus Heinsberg stammenden Berliner Künstlerdynastie Begas sowie einer bedeutenden regional- und stadtgeschichtlichen Abteilung. Das Haus Lennartz trägt einen schönen figurengeschmückten gotischen Fries. Propstei wie Torbogenhaus wurden im 18. Jahrhundert im barocken Stil des Aachener Baumeisters Johann Josef Couven umgestaltet. An der Hochstraße steht auch eines der wenigen erhaltenen Heinsberger Bürgerhäuser. Nach dem Stadtbrand von 1635 ließ es die Familie von dem Bruch 1636 neu erbauen, es hat heute eine barocke Front aus dem 18. Jahrhundert. Daneben dominiert ein auffällig modernes Bankgebäude das Straßenbild.", "section_level": 3}, {"title": "Schlangenkapellchen.", "content": "Westlich der Stadt liegt neben dem Klosterhof die im Volksmund „Schlangenkapellchen“ genannte Klosterkapelle, ein kleiner barocker Ziegelbau aus dem 17. oder 18. Jahrhundert von rund 8 m lichter Länge und 3,5 m lichter Breite mit dreiseitigem Chorschluss. Die Kapelle wird durch ein schön gearbeitetes Holzgitter aus dem Jahre 1787 unterteilt; der geschweifte Sturz des Gitters trägt als Chronogramm eine leicht veränderte Strophe des Dies irae: X IC MIIVI LVDLVILVII – „König unerschaffener Majestät, der du die Erlösungsbedürftigen aus Gnade erlöst, erlöse uns, Quelle der Güte“.", "section_level": 3}, {"title": "Herz-Jesu Kirche.", "content": "Die Herz-Jesu-Kirche wurde 1904 errichtet.", "section_level": 3}, {"title": "Kulinarische Spezialitäten.", "content": "Eugen Verpoorten erfand im Jahre 1876 in Heinsberg den Eierlikör. Das Haus an der Hochstraße, in der sich die Erfindung zutrug, gehörte zum Komplex des beim Bombenangriff am 16. November 1944 zerstörten ehemaligen Prämonstratenser-Stifts. Eine Bahnverbindung besteht von Heinsberg nach Lindern mit dortigem Anschluss an die Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach. Seit der Einstellung des Personenverkehrs im Jahre 1980 wurde Heinsberg bis 1994 zunächst noch im Güterverkehr angefahren. Nach Einstellung des Güterverkehrs auf dem Abschnitt zwischen Oberbruch und Heinsberg erfolgte 1997 die Stilllegung dieses Teilstückes, bis Oberbruch blieb die Strecke zur Bedienung des Gleisanschlusses eines Chemiewerkes weiter in Betrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Heinsberg war damit ab 1980 eine der wenigen Kreisstädte Deutschlands und die einzige in NRW, die nicht mit dem Zug erreicht werden konnte. Im Jahr 2013 wurde der Abschnitt Heinsberg – Oberbruch der \"Heinsberger Bahn\" erneuert und die gesamte Strecke bis Lindern elektrifiziert. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 ist Heinsberg nach 33 Jahren wieder im Schienenpersonennahverkehr erreichbar.", "section_level": 3}, {"title": "Busverkehr.", "content": "Zu den einzelnen Ortsteilen und Nachbarstädten bestehen Busverbindungen.", "section_level": 3}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Heinsberg verfügt über eine Anbindung an die Autobahn A46 in der Nähe des Ortes Dremmen. Die Bundesstraße 221 führt durch das Stadtgebiet.", "section_level": 3}, {"title": "Ansässige Unternehmen und wirtschaftliche Lage.", "content": "Heinsberg hat aufgrund seiner geografischen Lage, ausreichenden Gewerbegebieten, der Verkehrsanbindung und niedriger Gewerbesteuersätze gute wirtschaftliche Voraussetzungen. Der Kreis ist aufgrund wirtschaftlicher Probleme im Rahmen des Strukturwandels einer ehemaligen Zechenregion im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur ein D-Fördergebiet. Bedeutende Unternehmen für Heinsberg sind auch die Bauunternehmen Florack, Frauenrath und Trotec.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitswesen.", "content": "Das Städtische Krankenhaus Heinsberg ist ein Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft. Das Krankenhaus verfügt über die Fachabteilungen Chirurgie (Schwerpunkte: Unfallchirurgie, Visceralchirurgie und Gefäßchirurgie), Innere Medizin (Schwerpunkte: Kardiologie, Pneumologie, Gastroenterologie und Diabetologie), Gynäkologie, Geburtsstation, Laboratorium, HNO und Anästhesie sowie ein augenärztliches OP-Zentrum, ein Diabetes-Zentrum und das \"Brustzentrum Heinsberg\".", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am 21. November 1861 wurde das St. Josef-Stift als neues Armenhaus eröffnet, seit dem Jahr 1891 belegte man es vornehmlich mit Kranken. 1925 nahm in dem 50-Betten-Krankenhaus ein erster Chirurg seine Arbeit auf. Am 19. März 1929 wurde ein Neubau eröffnet. Ab 1934 wurden im Krankenhaus Heinsberg Personen nach dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ vom 14. Juli 1933 zwangsweise sterilisiert. Spätere Untersuchungen haben ergeben, dass in einem Routineverfahren zwischen 1934 und 1944 wenigstens 239 sogenannte „rassisch minderwertige“ Menschen und eine unbekannte Zahl von Menschen aus dem regionalen Umkreis der Stadt Heinsberg zwangssterilisiert worden sind. Am heutigen Städtischen Krankenhaus gibt es keine Erinnerung an die Opfer der NS-Zwangssterilisation. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Krankenhaus in den 1940er und 1950er Jahren wiederaufgebaut und erheblich erweitert. Seit 1981 wird das Städtische Krankenhaus nach dem Rückzug der Ordensschwestern in der Rechtsform einer GmbH mit der Stadt Heinsberg als alleiniger Gesellschafterin geführt. In den 1990er Jahren erfolgten weitere Erweiterungsbauten.", "section_level": 3}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "In diesem Abschnitt sind in Heinsberg geborene Personen oder Personen, deren Namen eng mit der Stadt Heinsberg verknüpft sind, aufgelistet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Heinsberg ist die namensgebende Kreisstadt des Kreises Heinsberg, des westlichsten Kreises Deutschlands, und liegt im Regierungsbezirk Köln des Landes Nordrhein-Westfalen.", "tgt_summary": "海因斯贝格(德语:)是德国北莱茵-威斯特法伦州科隆行政区内的一座城市,它是德国最西的县城。", "id": 661390} {"src_title": "Datenbanktrigger", "tgt_title": "触发器 (数据库)", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Trigger werden unter anderem zur Wahrung der Datenkonsistenz (Integritätsüberprüfungen) und zum Einfügen, Löschen oder Ändern von Referenzdaten eingesetzt. Der Trigger wird ausgeführt („gefeuert“), wahlweise bevor die Änderung an der referenzierten Tabelle vorgenommen wird oder danach. Einige relationale Datenbankmanagementsysteme (RDBMS) bieten auch einen „Instead-of-Insert“-Trigger an (englisch für „statt Einfügen“), der es erlaubt, anstelle der INSERT-Operation andere SQL-Anweisungen auszuführen. Man muss festlegen, ob der Trigger pro verändertem Datensatz oder pro Anweisungsaufruf ausgelöst werden soll. Beispiel: Wenn eine Aktualisierungsanweisung (codice_2) 100 Sätze verändert, dann wird im ersten Fall der Trigger 100 Mal aktiviert und im zweiten Fall nur einmal. Da Trigger selber Datensätze einfügen, ändern und löschen können, kann ein Trigger durch seine Ausführung weitere Trigger auslösen. So kann eine ganze Kette von Verarbeitungen angestoßen werden. Zur Erstellung von Triggern stellen die verschiedenen RDBMS eingebaute prozedurale Programmiersprachen wie PL/pgSQL von PostgreSQL, PL/SQL (von Oracle) oder SQL PL (von IBM DB2) zur Verfügung. Bei einigen RDBMS können innerhalb der Trigger-Verarbeitung auch Stored Procedures aufgerufen werden. Dadurch ist der Aufruf eines in einer anderen Programmiersprache (C, COBOL, Java) geschriebenen Programms möglich. Bei den hier genannten RDBMS sind Trigger sowohl auf Tabellen, als auch auf Sichten möglich. Neben SQL-Standard-Triggern, die vor bzw. nach dem feuernden Ereignis ausgeführt werden, gibt es bei Oracle, IBM DB 2, Microsoft SQL Server und PostgreSQL – nicht beim SQL-Standard – noch die INSTEAD OF-Trigger, die anstelle des feuernden Ereignisses ausgeführt werden. INSTEAD OF-Trigger können auch auf einer View definiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele für Trigger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Trigger PL/SQL Syntax.", "content": "CREATE [OR REPLACE] TRIGGER ", "section_level": 2}, {"title": "PL/SQL Code Beispiel.", "content": "CREATE TRIGGER mitarbeiter_trig_gehalt_biu", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Datenbanktrigger, meist nur Trigger genannt ( für \"Auslöser\"), ist eine Funktion diverser Datenbankmanagementsysteme, insbesondere großer relationaler Datenbankmanagementsysteme.", "tgt_summary": "触发式(英语:trigger)是在数据库中,在执行对资料有异动的动作时,先行拦截并处理的一种数据库物件,它大部分会设在资料表中,作为强制执行特定动作的程序,因此又称为数据操纵语言(DML)触发器。", "id": 1185397} {"src_title": "Leif Eriksson", "tgt_title": "萊夫·埃里克松", "src_document": [{"title": "Entdeckung Amerikas.", "content": "Leif Eriksson wurde um 970 als Sohn Eriks des Roten und seiner Frau Thjodhild (womöglich vor der Taufe \"Thorhild\") geboren. Da die Landnahme in Grönland um 986 begann, ist bei dem vermuteten Geburtsdatum von einer Geburt auf Island auszugehen. Die Entdeckung Amerikas durch Leif Eriksson wird in den beiden „Vinland-Sagas“ unterschiedlich geschildert: Gemäß der Eiríks saga rauða fuhr er um das Jahr 1000 von Grönland nach Norwegen, um dort am Königshof aufgenommen zu werden. Nachdem dies gelungen war, entdeckte er auf der Rückreise nach Grönland unbekanntes Land, rettete überdies noch Schiffbrüchige und bekehrte nach seiner Ankunft die Grænlendingar zum Christentum. Bei einer weiteren Fahrt nach dem neu entdeckten Land erkundete Leif mit anderen weitere Gebiete an der nordamerikanischen Küste, darunter Helluland, Markland und schließlich auch Vinland. Die geographische Zuordnung dieser Gebiete ist umstritten. Aufgrund der Funde in L’Anse aux Meadows wird Vinland häufig mit Neufundland gleichgesetzt. Gemäß der Grænlendinga saga (\"Grönland-Saga\") entdeckte Bjarni Herjólfsson diese Gebiete, als er nach Grönland suchte, wobei ihm auch letzteres nur aus Beschreibungen bekannt war. Er ging in den neu entdeckten Gebieten jedoch nicht an Land. Nachdem Leif Eriksson von den Gebieten erfahren hatte, unternahm er eine Fahrt dorthin und überwinterte dort. Da er das Land im Gegensatz zu Bjarni Herjólfsson auch betreten und erforscht hat, gilt er als Entdecker dieser Gebiete. Die Entdeckung wird auch von Adam von Bremen in der Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum erwähnt. Dass jenes fruchtbare Land, das die Grænlendingar im Westen entdeckten und \"Vinland\" nennen, auf dem nordamerikanischen Kontinent lag und die Skandinavier somit Amerika, genauer Neufundland, erreichten, ist inzwischen archäologisch gesichert. Davon zeugen die 1978 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Reste einer skandinavischen Siedlung auf Neufundland bei L’Anse aux Meadows. Die zumeist als Fälschung angesehene Vinland-Karte hat keinen historischen Quellenwert. Die Angaben, die sie enthält, sind bereits aus schriftlichen Quellen bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerische Rezeption.", "content": "Film Musik Theater", "section_level": 1}], "src_summary": "Leif Eriksson (isländisch \"Leifur Eiríksson\" [], altnordisch \"Leifr Eiríksson\"; * um 970 in Island; † um 1020) war ein isländischer Entdecker. Sein Beiname ist „der Glückliche“.", "tgt_summary": "莱夫·埃里克松(古冰岛语:;,约970年-约1020年)著名的北欧维京(诺尔斯人)探险家。他比哥伦布早500年抵达美洲,被认为是第一个发现北美洲的欧洲探险家(如果不算格陵兰)。根据《冰岛传说》的记载,他建立了诺尔斯人聚落「文兰」(Vinland)。而文兰可能就是现今加拿大纽芬兰岛的兰塞奥兹牧草地。", "id": 2480613} {"src_title": "Ernst Zermelo", "tgt_title": "恩斯特·策梅洛", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zermelo war der Sohn eines Gymnasialprofessors und besuchte das \"Luisenstädtische Gymnasium\" in Berlin bis zum Abitur 1889. Er studierte Mathematik, Physik und Philosophie an den Universitäten von Berlin, Halle (Saale) und Freiburg und promovierte 1894 an der Universität Berlin bei Hermann Amandus Schwarz mit Auszeichnung mit \"Untersuchungen zur Variationsrechnung\", in der er Weierstraß’ Theorie erweiterte. In Berlin studierte er u. a. unter Max Planck, dessen Assistent er war. In den Jahren 1896 und 1897 war er in eine Debatte mit Ludwig Boltzmann verwickelt, da er einen Widerspruch zwischen dem Poincaréschen Wiederkehrsatz und dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik sah, den Boltzmann glaubte aus der Mechanik abgeleitet zu haben. 1897 ging Zermelo nach Göttingen, damals das Weltzentrum der Mathematik, wo er seine Habilitation über ein hydrodynamisches Thema einreichte (Wirbelbewegungen auf der Kugeloberfläche). Im Jahre 1904 formulierte er das Auswahlaxiom und bewies damit den Wohlordnungssatz, der besagt, dass jede Menge wohlgeordnet werden kann. Damit erregte er so viel Aufmerksamkeit, dass er 1905 zum Professor in Göttingen ernannt wurde. Sein Beweis erzeugte aber auch heftige Kritik, so dass er 1908 einen neuen Beweis gab. In der Folge begründete er die axiomatische Mengenlehre mit den Axiomen der Zermelo-Mengenlehre 1907/08, die Basis für die Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre, die heute als Standardzugang etabliert ist. 1910 bekam Zermelo den Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Zürich. 1913 bewies er, dass endliche Spiele wie Schach (es gibt gewisse Spielabbruchbedingungen, so dass kein Spiel unendlich lange dauern kann) eine eindeutige Lösung besitzen. Das heißt: Entweder besitzt Weiß wie bei einer Schachkomposition (oder auch Schachproblem) eine Gewinnstrategie, oder Schwarz besitzt eine solche, oder aber jeder der beiden Spieler kann mindestens ein Remis erzwingen. Dieses Ergebnis war eines der ersten in der mathematischen Spieltheorie. 1916 erhielt er den Ackermann-Teubner-Gedächtnispreis. Wegen einiger Gesundheitsprobleme gab er 1916 seine Professur in Zürich auf und nahm seinen Wohnsitz im Schwarzwald. Er arbeitete ab 1926 mit einer Ehren-Professur an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau, musste diese Arbeit aber 1935 wieder aufgeben, da er sich weigerte, die Vorlesungen mit Hitlergruß zu beginnen, was von Kollegen (Gustav Doetsch und dessen Assistent Eugen Schlotter) denunziert wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg bezog er seine Position als Honorarprofessor wieder, konnte aber aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes keine Vorlesungen mehr halten. Zermelo ist auf dem Friedhof in Günterstal in Freiburg beerdigt. Im April 2018 wurde in Freiburg ihm zu Ehren die \"Eckerstraße\", in der sich das Mathematische Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg befindet, in \"Ernst-Zermelo-Straße\" umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Zermelo war als scharfzüngig bekannt. Wolfgang Pauli erzählte folgende Anekdote von Ernst Zermelo: In einer Vorlesung über Logik in Göttingen stellte Zermelo folgendes Paradoxon: Es gäbe zwei Klassen von Mathematikern in Göttingen. Zur ersten Klasse gehören die, die täten, was Felix Klein wollte, was ihnen aber nicht gefiel. Zur zweiten Klasse gehörten diejenigen, die täten, was ihnen gefiel, was aber Felix Klein nicht gefiel. Zu welcher Klasse gehört Felix Klein? Als die Studenten stumm blieben (Felix Klein nahm damals in Göttingen und auch sonst in Deutschland eine überragende Stellung in der Mathematik ein und war auch der Vorgesetzte des als Privatdozent in Göttingen lehrenden Zermelo), meinte er, die Antwort wäre furchtbar einfach: Felix Klein wäre gar kein Mathematiker (tatsächlich war Klein in seiner späteren Karriere bekannt dafür, sich viel mit physikalischen Anwendungen zu befassen, und ihm wurde insbesondere von der Berliner Mathematikerschule, aus der Zermelo kam, mangelhafte mathematische Strenge vorgeworfen). Zur Anekdote kann hinzugefügt werden, dass Zermelo die Russellsche Antinomie vor der Veröffentlichung von Bertrand Russell (1903) selbstständig entdeckte und in Vorlesungen verwendete (durch die sie auch unter anderem David Hilbert bekannt war).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst Friedrich Ferdinand Zermelo [] (* 27. Juli 1871 in Berlin; † 21. Mai 1953 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Mathematiker.", "tgt_summary": "恩斯特·策梅洛(德语:,1871年-7月27日-1953年-5月21日),生于柏林,是德国数学家,其工作主要为数学基础,因而对哲学有重要影响。", "id": 2885235} {"src_title": "Einheitselektrolokomotive", "tgt_title": "标准化电力机车", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Das Fahrleitungsnetz der Bundesbahn war nach dem Krieg zwar stark beschädigt, aber im Gegensatz zum Netz der Deutschen Reichsbahn in der DDR nicht als Reparationsleistung demontiert worden. Bereits ab 1946 konnte in Süddeutschland wieder elektrisch gefahren werden (im Norden gab es noch keine Fahrleitungen). Die Vorkriegsbaureihen, die den Krieg überstanden hatten, reichten dafür zunächst aus. Außerdem wurden aus halbfertigen Komponenten, die bei Kriegsende in den Werken standen, noch einige Elektroloks gebaut. 1950 beschloss der zuständige Fachausschuss der Bundesbahn, dass im Zuge der Ausdehnung des elektrischen Netzes zwei Grundtypen neu beschafft werden sollten: Eine sechsachsige Lokomotive für Güterzüge auf Basis der Baureihe E 94 und eine Mehrzwecklok, die sich locker an die Baureihe E 44 anlehnen sollte. Die Führerstände sollten so gebaut werden, dass die Lokführer ihre Arbeit sitzend verrichten konnten. Bei allen vorherigen Baureihen mussten sie stehend fahren, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, was den Beruf des Lokführers zu einem anstrengenden Job machte. Häufigste Berufskrankheit waren abgenutzte Kniegelenke. Inzwischen war die Sicherstellung der Aufmerksamkeit des Lokführers jedoch auf technischem Wege über die Sifa möglich. Die Mehrzwecklok erhielt zunächst den Arbeitstitel E 46, wurde jedoch in Baureihe E 10 umbenannt, nachdem sie durch Erhöhung der geforderten Höchstgeschwindigkeit formell eine Schnellzug-Lokomotive wurde. Ab 1952 lieferten alle namhaften Lokomotivfabriken in Deutschland zunächst entsprechende insgesamt fünf Versuchslokomotiven der Baureihe E 10.0, in denen die Anforderungen des Bundesbahn-Zentralamts und ihre jeweiligen eigenen Vorstellungen verwirklicht waren. Das Versuchsprogramm ergab, dass zwei Typen von E-Loks nicht ausreichen würden, um allen Leistungsanforderungen gerecht zu werden. Das überarbeitete Typenprogramm enthielt nun die Schnellzuglok E 10, die durch eine andere Übersetzung des Getriebes zur Güterzuglok Baureihe E 40 werden konnte, die Nahverkehrslok Baureihe E 41 und die schwere sechsachsige Lokomotive Baureihe E 50 für den Güterverkehr. Zusätzlich war auch noch an eine Schnellverkehrslok E 01 gedacht, die jedoch verworfen wurde, da das Streckennetz hohe Geschwindigkeiten damals nicht hergab und die E 10 als Schnellzuglok für ausreichend angesehen wurde. Es wurde die Designentscheidung getroffen, bei allen Loks des Einheitslokprogramms den Gummiringfeder-Antrieb der Siemens-Schuckert-Werke / SSW einzusetzen, da er sich in den damit ausgerüsteten E 10.0 überdurchschnittlich bewährt hatte. Lediglich die erste Serie der E 50 erhielt noch den althergebrachten Tatzlagerantrieb, da man dem SSW-Antrieb noch nicht zutraute, so große Leistungen ohne übermäßigen Verschleiß auf die Schienen zu bringen – nachdem sich diese Sorgen als unbegründet erwiesen, erhielten auch die nachfolgenden E 50 den Gummiringfeder-Antrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Alle Lokomotiven des Einheitslokomotivprogramms folgen einheitlichen Grundsätzen der Konstruktion. Die Drehgestelle sind geschweißte Kasten-Konstruktionen mit Drehzapfen. Bei der E 50 sind diese dreiachsig mit asymmetrischer Anordnung der Achsen ausgeführt, sonst zweiachsig. Die ebenfalls geschweißten Lokkästen unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch ihre Länge und die Anordnung von Seitenfenstern und Lüftergittern. Die Baureihe 110.3 verwendet den Lokkasten der E 10.12 mit stärker hervorgezogener Stirnfläche, auch als „Bügelfalten“-Kasten bezeichnet. Der Rahmen stützt sich über Schraubenfedern und Gummielemente auf die Drehgestelle ab. In einigen Lokomotiven wurde auch Flexicoil-Federung erprobt. Alle Lokomotiven besitzen eine indirekt wirkende Druckluftbremse Bauart Knorr mit Hochabbremsung (bei hohen Geschwindigkeiten wird automatisch stärker gebremst) und zum Rangieren eine direkt wirkende Zusatzbremse. Die Bremsklötze der E 40 sind im Vergleich zu denen der E 10 kleiner ausgeführt. Die 110er-Derivate und die Baureihe 150 verfügen zusätzlich über eine mit der Druckluftbremse gekoppelte fremderregte elektrische Widerstandsbremse. Die beim elektrischen Bremsen entstehende Wärme wird über Dachlüfter abgeführt. Der elektrische Teil der Lokomotiven beginnt auf dem Dach mit den Scheren-Stromabnehmern Bauart DBS 54a, daran schließen sich die obligatorischen Dachtrenner, der Druckluft-Hauptschalter und Oberspannungswandler zur Überwachung der Fahrdrahtspannung an. Die Transformatoren sind bei allen Bauarten ähnlich aufgebaut, jedoch leistungsmäßig unterschiedlich dimensioniert. Generell handelt es sich um Dreischenkel-Trafos mit Ölkühlung. Am Trafo ist das Schaltwerk mit 28 Fahrstufen angeschlossen. Die Steuerung ist als Nachlaufsteuerung (Lokführer wählt Fahrstufe vor, und das Schaltwerk läuft diese selbstständig an) mit Lastschaltern ausgeführt, im Notbetrieb ist Handsteuerung (über Kurbel und Welle) möglich. Viele Loks der BR 110, BR 140 und BR 150 besaßen/besitzen Thyristor-Lastschalter. Die Baureihe 141 verwendet als einzige Baureihe einen Niederspannungs-Fahrschalter mit Rundwähler und pneumatischem Antrieb. Die Nachlaufsteuerung wurde jedoch im Laufe der Zeit zu einer Auf-Ab-Steuerung zurückgebaut. Die Typen der Fahrmotoren unterscheiden sich ebenfalls zwischen den Baureihen, bedingt durch die unterschiedlichen Leistungsanforderungen. Die 110 und 140 benutzen 14-polige Motoren vom Typ WB 372 mit 925 kW Stundenleistung, wie sie später auch bei den Baureihen 111 und 151 weiterverwendet wurden. Die Motoren der Baureihe 141 wurden aus denen des Elektrotriebzuges der Baureihe ET 30 weiterentwickelt, sie sind zehnpolig und tragen die Bezeichnung ABM 6651. Die Motoren der Baureihe 150 sind mit nur 750 kW Stundenleistung deutlich schwächer ausgeführt und tragen die Bezeichnung EKB 760. Sie stammen technisch von den in der E 94 verwendeten AEG-Motoren ab. An Sicherheitseinrichtungen auf dem Führerstand sind bei allen Lokomotiven die mechanische oder elektronische Sicherheitsfahrschaltung, Punktförmige Zugbeeinflussung (inzwischen entsprechend den neuen Vorschriften mit Softwareversion der PZB 90) und Zugfunk-Geräte vorhanden. Recht neu sind noch die Computer des elektronischen Buchfahrplans EBuLa und die bei Lokomotiven im Personenverkehr inzwischen ebenfalls zwingend vorgeschriebene Türblockierung ab 0 km/h (TB0). Einige Lokomotiven aller Baureihen wurden versuchsweise mit Rechnern des Leitsystems CIR-ELKE ausgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Einheitslokomotiven auf europäischer Ebene.", "content": "Standardisierungen und neue Möglichkeiten der Technik haben dazu geführt, dass Elektrolokomotiven in gleicher Bauform jetzt auch bahnverwaltungs- bzw. länderübergreifend eingesetzt werden können. Dies wurde erstmals mit den Typenfamilien Bombardier TRAXX von Adtranz/Bombardier und den EuroSprintern von Siemens/Krauss-Maffei durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Für weitere Informationen zu den einzelnen Baureihen siehe sowie Liste der Baureihen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Einheitslokomotiven wurden die von der Deutschen Bundesbahn im Rahmen des Einheitslokomotivprogramms nach dem Zweiten Weltkrieg beschafften Elektrolokomotiven bezeichnet. Sie umfassten die damaligen Baureihen E 10, E 40, E 41 und E 50, die ab 1968 als die Baureihen 110, 140, 141 und 150 sowie die davon abgeleiteten Varianten geführt wurden. Das Ziel des Bauprogramms war, nach dem Krieg mit modernen Lokomotiven wieder in die elektrische Zugförderung einzusteigen. Aus Kostengründen sollten so viele Bauteile wie möglich unter den Loks austauschbar sein, daher spricht man von \"Einheitslokomotiven\" (auch in Anlehnung an die Einheitsdampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn). Da die letztgelieferten Fahrzeuge inzwischen ein Alter von mehr als 40 Jahren erreicht haben, wurden die Einheitslokomotiven größtenteils ausgemustert, die Baureihen 141 und 150 bereits komplett.", "tgt_summary": "标准化电力机车()是德国的一个铁路术语,特指德国联邦铁路在第二次世界大战后根据标准化铁路机车计划()而采购的一系列电力机车。它们包括原E10型、E40型、E41型及E50型机车,自1968年起被重定型为110型、140型、141型和150型及其衍生的相关亚型。生产计划的目的是提供现代铁路机车在战后参与电气化运营。出于成本考虑,这些机车的走行装置是基于简化维护的原则在一个通用平台进行开发,并且各款机车的许多部件应当尽可能实现互换,因此它们也被称作“标准化机车”。由于这些机车大部分运营已达40年以上,大大超出了原本30年的预期使用年限,它们正逐渐被德国铁路新的高性能电力机车所取代。", "id": 1380309} {"src_title": "Ionenantrieb", "tgt_title": "离子推力器", "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Erzeugt wird der Ionenstrahl, indem Gasteilchen (z. B. Xenon) oder Kleinsttröpfchen (z. B. Quecksilber) durch eine Kathode zunächst ionisiert werden. Anschließend werden sie in einem elektrischen Feld beschleunigt. Nach der Passage des sogenannten Neutralisators, der dem Strahl wieder Elektronen zuführt und ihn somit elektrisch neutral macht, werden die Teilchen in Form eines Strahls ausgestoßen. Der Neutralisator ist ein wichtiger Bestandteil des Systems. Ohne ihn würde dieses sich aufladen und der Strahl diffundieren und in einem Bogen zum Raumfahrzeug zurückkehren. Die Anziehungskraft zwischen Ionen und Flugkörper würde die Schubwirkung aufzehren. Die Antriebsleistung ist nicht wie bei chemisch arbeitenden Raketen in den reagierenden Treibstoffkomponenten gebunden, sondern stammt vom angelegten elektromagnetischen Feld. Die Energie zur Erzeugung der Felder wird bisher meist mit Hilfe von Solarzellen gewonnen. Ein Treibstoff im herkömmlichen Sinne existiert nicht, jedoch geht die Stützmasse verloren. Bei Radiofrequenz-Ionentriebwerken (RIT) verwendet das Triebwerk als Stützmasse meist das Edelgas Xenon. Das Arbeitsgas wird per Elektronenstoßionisation ionisiert, indem freie Elektronen durch ein elektrisches Wirbelfeld, das von einer um das Triebwerk gewundenen Induktionsspule erzeugt wird, typischerweise auf Energien von 3 bis 10 Elektronenvolt beschleunigt werden. Die entstehende Plasmaentladung zählt zur Klasse der Niedertemperaturplasmen, welche in vielen technologischen Bereichen eingesetzt wird (u. a. für Leuchtstoffröhren). Die durch die Ionisation entstandenen (im Falle von Xenon positiv) geladenen Ionen werden mittels eines elektrostatischen Feldes durch eine Gitteranordnung aus dem Triebwerk extrahiert, wodurch nach dem Impulserhaltungssatz Schub in die entgegengesetzte Richtung der entweichenden Ionen verursacht wird. Zur erfolgreichen Inbetriebnahme eines RIT sind einige periphere Einrichtungen wie Gasflussregler und Energiequellen vonnöten, die zum Beispiel die für die Extraktion notwendigen Hochspannungen bereitstellen. Die Einspeisung der leistungsstarken Hochfrequenz wird typischerweise mit einer Halbbrücken-Topologie in einem Serienresonanzwandler erreicht, da somit hohe elektrische Effizienzen ermöglicht werden, die weiterhin das Thermalmanagement des Satelliten begünstigen. Sowohl die plasmaphysikalischen Prozesse als auch das Engineering eines Triebwerksystems (Assembly) sind aktueller Gegenstand vieler weltraumbezogener Institutionen und Firmen weltweit. Kommerziell wird die RIT-Technologie durch das Unternehmen ArianeGroup vertreten. In Deutschland beschäftigen sich neben ArianeGroup (Lampoldshausen) vor allem die Gießener Hochschulen (Justus-Liebig-Universität Gießen und Technische Hochschule Mittelhessen) sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Göttingen mit dieser Technologie.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich.", "content": "Bisherige Ionenantriebe besitzen gegenüber konventionellen chemischen Raketentriebwerken einen weit geringen Schub, bei Sondenantrieben etwa vergleichbar mit der Gewichtskraft einer Postkarte (70 Millinewton), jedoch bei einer deutlich erhöhten Austrittsgeschwindigkeit des Gases (10 bis 130 km/s, Prototypen bis 210 km/s) und einer deutlich längeren Wirkdauer. Die Gesamtmasse des Raumfahrzeugs muss dennoch so klein wie möglich gehalten werden, um für den Betrieb ausreichende Beschleunigungen und damit annehmbare Schubdauern zu erreichen. Die Sonde SMART-1 wiegt z. B. 367 Kilogramm und führte 84 kg Xenon als Stützmasse mit. Ein Problem der Ionentriebwerke besteht in ihrem Leistungsbedarf (bei SMART-1 1300 W allein für das Triebwerk). Erst die neuesten Triple-Junction-GaInP2/GaAs/Ge-Solarzellen liefern eine ausreichende Leistung pro Fläche (bei SMART-1 ca. 370 Watt/m2, Wirkungsgrad 27 %), um bei vertretbarer Solarpanel-Größe brauchbare Ionenantriebe zu versorgen. Eine Verdoppelung der Austrittsgeschwindigkeit einer bestimmten Masse erfordert die vierfache Energie. Ziel bei der Konstruktion eines Ionenantriebes ist es, die benötigte Stützmasse so gering wie möglich zu halten. Dazu bedarf es nach der Raketengrundgleichung einer maximalen Ausströmgeschwindigkeit. Der Bau eines Ionenantriebes ist also immer ein Kompromiss zwischen Energie- und Stützmassenbedarf. Der Vorteil des Ionenantriebs gegenüber dem chemischen Antrieb liegt darin, dass bei gleichem gelieferten Gesamtimpuls (d. h. erreichter Geschwindigkeitsänderung) weniger Stützmasse verbraucht wird, weil die Geschwindigkeit der austretenden Teilchen wesentlich größer ist. Der auf die Erdbeschleunigung normalisierte spezifische Impuls liegt hier mit über 3000 s etwa sechsmal höher als bei chemischen Triebwerken mit 470 s. Ionenantriebe herkömmlicher Bauart funktionierten nur im Vakuum. Die durch übliche Luftbewegungen ausgeübte Kraft ist meist größer als der Schub. Im November 2018 stellten Wissenschaftler des MIT die Entwicklung eines in der Atmosphäre funktionsfähigen Ionenantriebs vor. Ionentriebwerke haben Aufnahmeleistungen im Watt- bis Kilowattbereich und Schübe unterhalb 1 N. Zum Transport größerer Massen eignen sich Ionentriebwerke daher nur, wenn sie über längere Zeit (Wochen, Monate oder Jahre) arbeiten können.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Prinzip des Ionenantriebs wurde vom Raumfahrtpionier Hermann Oberth in seinem bekanntesten Werk „Die Rakete zu den Planetenräumen“ bereits 1923 vorgestellt, in dem er erstmals das von ihm entworfene Ionentriebwerk beschreibt. In den 1960er Jahren wurde in ersten Versuchen Cäsium oder Quecksilber als Treibstoff genutzt, wobei die metallischen Bauteile zur Ionenerzeugung jedoch rasch korrodierten. Größtes Problem war die Korrosion einer messerscharfen Schneide, an der mittels Tröpfchenionisation die notwendigen Ionen erzeugt wurden. Erst mit dem Einsatz des Edelgases Xenon als Treibstoff bekam man dieses Problem besser in den Griff. Weitere Vorteile des Xenons sind, dass es im Gegensatz zu Metallen nicht verdampft werden muss, ungiftig ist und aus einem Druckgastank leicht in das Triebwerk befördert werden kann. Besonders die Förderung des normalerweise festen Cäsiums war in der Praxis sehr schwierig. Als Nachteil gegenüber Quecksilber ist die niedrigere Atommasse zu sehen. Außerdem benötigt das Xenon gegenüber den beiden Metallen höhere Ionisationsenergien. Beim \"RIT-Triebwerk\" (engl. ) werden die Ionen mittels induktiver Einkopplung eines Hochfrequenzsignals erzeugt, während im elektrostatischen \"Kaufman-Triebwerk\" das Gas durch eine Gleichstromentladung ionisiert wird. Das \"HET-Triebwerk\" (engl., Hallantrieb) ionisiert das Antriebsgas mit Elektronen, die auf einer Kreisbahn geführt werden. Ein Prototyp eines RIT-Triebwerks arbeitete erstmals 1992 auf dem europäischen Satelliten EURECA. SMART-1 war mit einem HET-Triebwerk ausgestattet. Heutige Ionentriebwerke sind, aufgrund der nur begrenzt zur Verfügung stehenden elektrischen Energie, für zwei Hauptanwendungen geeignet:", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz in der Raumfahrt.", "content": "Die Raumsonde Deep Space 1 startete 1998 mit dem Ionentriebwerk \"NSTAR\", das auf dem Kaufman-Typ beruht. 2001 startete die ESA den Satelliten Artemis, auf dem zwei neue Ionentriebwerkstypen testweise installiert sind, die sich in der Produktionsweise der Xenon-Ionen unterscheiden. Die letzten 5000 km bis zur geplanten geostationären Umlaufbahn legte der Satellit mit Hilfe des Ionentriebwerks \"RIT-10\" zurück, das ursprünglich nur zur Bahnkorrektur gedacht war, weil die Oberstufe seiner Ariane 5 ihn in einen Geotransfer-Orbit (GTO) mit zu niedrigem Apogäum brachte. Für diese Strecke brauchte er 18 Monate. Inzwischen hat sich das Ionentriebwerk auf vielen kommerziellen Kommunikationssatelliten durchgesetzt. Dort dient es nicht als primärer Antrieb zum Erreichen der Umlaufbahn, sondern als Bahnregelungstriebwerk für die Nord-Süd-Drift, da der Satellit durch die Gravitationseinflüsse von Sonne und Mond im Jahr etwa 45 bis 50 m/s an Geschwindigkeitsänderung (Delta v) aufbringen muss. Der Einsatz von Ionentriebwerken zur Bahnregulierung erhöht die Betriebsdauer der Satelliten, denn es ist weniger Treibstoff erforderlich, da der spezifische Impuls höher ist als bei chemischen Triebwerken.", "section_level": 2}, {"title": "Umsetzung in der Atmosphäre.", "content": "Im November 2018 gelang es am MIT zum ersten Mal einen Flugkörper durch einen Ionenantrieb in der Atmosphäre zu bewegen. Hierzu wurde ein flugzeugartiger Körper mit einer Spannweite von 5 Meter konstruiert. Unter den Tragflächen befanden sich Elektroden, an die eine Spannung von +20.000 Volt angelegt wurde. An den Elektroden ionisierte der Stickstoff der Luft. Die Ionen wurden durch eine angelegte Spannung von −20.000 Volt an den Tragflächen beschleunigt. Die Flugdauer betrug 10 Sekunden und überbrückte in einer Sporthalle rund 60 Meter. Laut beteiligter Wissenschaftler wurde die Distanz allein durch die Größe der Halle limitiert. Ein Personen- oder Gütertransport ist derzeit nicht möglich. Als mögliche Anwendungsgebiete nennen die Forscher z. B. leisere Drohnen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ionenantrieb ist eine Antriebsmethode für Raumfahrzeuge; ein Ionentriebwerk nutzt den Rückstoß eines erzeugten (neutralisierten) Ionenstrahls zur Fortbewegung. Je nach genutzter Energiequelle wird zwischen \"solar-elektrischem\" (engl., SEP) und \"nuklear-elektrischem Antrieb\" (engl., NEP) unterschieden.", "tgt_summary": "离子推力器(Ion thruster),又称离子推进器、离子发动机,其原理是先将气体电离,然后用电场力将带电的离子加速后喷出,以其反作用力推动火箭。这是目前已实用化的火箭技术中,最为经济的一种,因为只要调整电场强度,就可以调整推力,由于比冲(specific impulse)远大于现有的其它推进技术,因此只需要少量的推进剂就可以达到很高的最终速度,而既然太空船本身不需要携带太多燃料,总重量大幅减少后就可以使用较小而经济的运载火箭,节省下来的燃料更是可观。", "id": 3015665} {"src_title": "Kohlenstoffgruppe", "tgt_title": "碳族元素", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Die Elemente der Kohlenstoffgruppe weisen sehr unterschiedliche chemische und physikalische Eigenschaften auf, weil die Gruppe durch die Trennlinie zwischen Metallen und Nichtmetallen in zwei Teile gespalten wird. Das erste Element der Gruppe, Kohlenstoff, ist ein Nichtmetall, die beiden folgenden (Silicium und Germanium) sind Halbmetalle und alle weiteren (Zinn, Blei und Flerovium) sind Metalle.", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Mit zunehmender Ordnungszahl wachsen Atommasse, Atomradius und Ionenradius. Die Dichte von Graphit (C) und Silicium liegen dicht beieinander (ca. 2,3 kg/dm), sie steigt innerhalb der Hauptgruppe bis zum Blei auf 11,34 kg/dm an. Bei der Mohshärte gibt es ebenfalls eine große Spannweite, die von maximal 10 bei Diamant bis zu minimal 1,5 bei Zinn reicht. Die höchste elektrische Leitfähigkeit hat Zinn mit 9,17 MS/m, die geringste weist Silicium mit 25,2 mS/m auf. Die 1. Ionisierungsenergie sinkt mit wachsender Ordnungszahl von 11,26 eV bei Kohlenstoff auf 7,34 eV bei Zinn ab. Blei hat mit 7,42 eV wieder einen leicht erhöhten Wert. Die Elektronegativität fällt mit steigender Ordnungszahl von 2,5 (C) bis 1,6 (Pb) tendenziell ab, Ausreißer mit 1,7 ist das Silicium.", "section_level": 2}, {"title": "Elektronenkonfiguration.", "content": "Die Elektronenkonfiguration lautet [\"X\"] \"y\"s\"y\"p. Das \"X\" steht hierbei für die Elektronenkonfiguration des eine Periode höher stehenden Edelgases, und für das \"y\" muss die Periode eingesetzt werden, in der sich das Element befindet. Ab Germanium ist auch ein \"(y−1)\"d-Orbital vorhanden; und ab Blei findet sich auch ein \"(y−2)\"f-Orbital. Für die einzelnen Elemente lauten die Elektronenkonfigurationen: Die Oxidationszustände sind +4 und –4, mit steigender Ordnungszahl gewinnt jedoch auch die Oxidationsstufe +2 an Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Reaktionen.", "content": "Aufgrund der großen Unterschiede innerhalb der Gruppe lässt sich nur schwer ein allgemeines Reaktionsverhalten angeben, da dieses von Element zu Element variiert. In den folgenden Gleichungen steht das E für ein Element aus der Kohlenstoffgruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Kettenbildung.", "content": "Eine Besonderheit der Gruppe-14-Elemente ist ihre Fähigkeit, langkettige Wasserstoffverbindungen der Struktur \"X\"H-(\"X\"H)-\"X\"H zu bilden. Alle Wasserstoffatome sind kovalent gebunden, die Stabilität dieser Verbindungen nimmt jedoch mit steigender Ordnungszahl des Elementes ab. Auch Ringbildungen sind möglich, die Summenformel lautet dann (\"X\"H)\"n\".", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Erdkruste besteht zu 27,7 % aus Elementen der Kohlenstoffgruppe. Davon entfallen 99,8 % auf Silicium, das zweithäufigste Element in der Erdkruste (nach Sauerstoff). Die übrigen 0,2 % teilen sich wie folgt auf: Mit Ausnahme von Germanium treten sie unter natürlichen Bedingungen auch in gediegener Form auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kohlenstoffgruppe oder Kohlenstoff-Silicium-Gruppe bezeichnet die 4. Hauptgruppe („Tetrele“, selten auch \"Tattogene\" (Gerüstbildner)) (nach neuer Nummerierung der IUPAC Gruppe 14) des Periodensystems. Sie umfasst die Elemente Kohlenstoff (C), Silicium (Si), Germanium (Ge), Zinn (Sn) und Blei (Pb). Auch ein radioaktives Element, das Flerovium (Fl), ist vertreten.", "tgt_summary": "! colspan=2 style=\"text-align:left;\" | ↓! 2! 3! 4! 5! 6! 7 碳族元素是指元素周期表上第14族(IVA族)的元素,位于硼族元素和氮族元素之间。碳族元素包含碳(C)、硅(Si)、锗(Ge)、锡(Sn)、铅(Pb)、𫓧(Fl),其中碳为典型的非金属元素,硅和锗为类金属,其余元素则为贫金属。此外𫓧为人造元素,具极高的放射性。", "id": 1749124} {"src_title": "Alamannen", "tgt_title": "阿勒曼尼人", "src_document": [{"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike und Mittelalter.", "content": "Traditionell wird die erste namentliche Bezeugung der Alamannen in einer antiken Quelle mit einem kurzen Feldzug des Kaisers Caracalla im Sommer 213 gegen Germanen im Donaugebiet in Verbindung gebracht. Bei den Gegnern soll es sich laut byzantinischen Auszügen aus einem verlorenen Teil von Cassius Dios Geschichtswerk zum Teil um Alemannen gehandelt haben. Diese Identifikation war in der älteren Forschung, die darin Theodor Mommsen folgte, allgemein akzeptiert, wird aber seit 1984 häufig bestritten. Bei Cassius Dio, der die Alemannen in seinem Werk sonst nicht kennt, habe an der fraglichen Stelle, die sich auf einen ganz anderen Feldzug Caracallas in Asien bezog, die Bezeichnung „Albaner“ (\"Albannôn\") gestanden, und erst die byzantinische Bearbeitung, die nur lückenhaft rekonstruierbar ist, habe sie aus Unkenntnis durch den Ausdruck „Alamannen“ (\"Alamannôn\") ersetzt. Die Hypothese, der zufolge der Alamannenname nicht in Dios Originaltext stand, wurde 1984 von Matthias Springer und Lawrence Okamura vorgetragen, die unabhängig voneinander zu diesem Ergebnis gelangt waren. Ebenfalls unabhängig von ihnen gelangte Helmut Castritius 1986 zu demselben Ergebnis. Dieser Auffassung haben sich eine Reihe weiterer Forscher angeschlossen, darunter Dieter Geuenich. Die Authentizität der Stelle bei Cassius Dio hat aber weiterhin Befürworter; unter anderen Bruno Bleckmann (2002), Ludwig Rübekeil (2003) und Klaus-Peter Johne (2006) haben sie gegen die Kritik verteidigt, worauf Springer und Castritius ihre Argumentation bekräftigt haben. Klammert man die vermeintliche Ersterwähnung im Jahr 213 aus, wäre die Erwähnung in einem Panegyrikus aus dem Jahr 289 als Erstbeleg des Alamannennamens anzusprechen. Die Bedeutung des Namens, der 289 n. Chr. in seiner lateinischen Form \"Alamanni\" und später auch \"Alemanni\" erscheint, ist nach herrschender germanistischer Ansicht eine Zusammensetzung von germanisch \"*ala-\" „alle“ und \"*manōn-\" „Mensch, Mann“. Umstritten ist jedoch die ursprüngliche Bedeutung dieser Zusammensetzung. Am ehesten handelt es sich um die Benennung eines „in kriegerischen Unternehmungen neu entstandenen Stammes“, der „sich deshalb \"Alemannen\" nannte (oder so genannt wurde), weil er die alten Stammesverbindungen sprengte und jedem, der teilnehmen wollte, offen stand“. Gestützt wird diese Interpretation durch die Deutung des römischen Historikers Asinius Quadratus, der den Namen als „zusammengelaufene und vermischte Menschen“ erklärt. Die Entstehung der Alamannen wäre damit etwa als ein Zusammenwachsen von Gefolgschaften, Familiengruppen und einzelnen Menschen verschiedener Herkunft zu sehen. Der Begriff „Schwaben“ (der auf die in frühen römischen Quellen genannten \"Suebi\" zurückgeht) entwickelte sich im Frühmittelalter zu einem Synonym zu „Alemannen“ bzw. „Alemannien“/„Alamannien“ und ersetzte jene im Laufe des Mittelalters. Über die Herkunft der Doppelbenennung gibt es im Wesentlichen zwei Theorien: Bis um 500 wurden Alamannen und Sueben unterschieden, ab dem 6. Jahrhundert werden die beiden Namen dagegen ausdrücklich als gleichbedeutend überliefert. Der \"Sueben\"-Name setzte sich allerdings durch, als das Siedlungsgebiet der Alamannen, das bis dahin als \"Alamannia\" betitelt worden war, zum Herzogtum Schwaben wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der historische Name zuerst in der Form des eingedeutschten Adjektivs \"allemannisch\" für die Dialekte am Hoch- und Oberrhein wiedereingeführt. So trug Johann Peter Hebels 1803 publizierter, in der Wiesentaler Mundart verfasster Band den Namen \"Allemannische Gedichte\". Die Sprachwissenschaft bezeichnete dann im Rückgriff auf die historischen Alamannen alle südwestoberdeutschen Dialekte (einschließlich Schwäbisch) als alemannisch. Entsprechend wurden auch regionale Hausbauweisen und einheimisches Brauchtum als \"alemannisch\" benannt, wie etwa die alemannische Fasnacht. „Alemannisch“ ist heute in der Tradition von Johann Peter Hebels Schrifttum auch die volkstümlich gewordene Eigenbezeichnung der Bewohner Südbadens für ihren Dialekt, wogegen Elsässer und Schweizer ihre Mundart Elsässisch beziehungsweise Schweizerdeutsch nennen. Für den nordöstlichen Teil des alamannischen Dialektraums ist die Dialekt- und Eigenbezeichnung \"schwäbisch\" üblich geblieben, weshalb sich die dortige Bevölkerung meist als \"Schwaben\" bezeichnet. Die Bevölkerung um Hoch- und Oberrhein, mehr noch im Elsass, der Schweiz und Vorarlberg betrachtet sich nicht bzw. schon lange nicht mehr als Schwaben. In Baden-Württemberg grenzen sich zum Beispiel die Bewohner des ehemaligen Landes Baden oft als \"Alemannen\" gegen die \"Schwaben\" aus Württemberg ab; ähnlich verhält es sich bei Deutschschweizern, in Mittelschwaben und im Allgäu, vgl. \"Schwaben und Alemannen\" und \"Volksgruppe\" im Artikel \"Schwaben\". Die Verwendung der Begriffe „Alamannen“ und „Alemannen“ ist in der fachwissenschaftlichen Altertumskunde methoden- und quellenbedingt. Althistoriker schreiben \"Alamannen\" und Mediävisten \"Alemannen\".", "section_level": 2}, {"title": "„Alemannia“ als Bezeichnung für „Deutschland“.", "content": "Gegen Ende 13. Jahrhundert wird im Heiligen Römischen Reich die Bezeichnung \"regnum Alamanniae\" anstelle von \"regnum Theutonicum\" für den engeren Bereich des „deutschen“ Königreiches gebräuchlich. Dies spiegelte die Verlagerung des politischen Schwerpunkts des Reiches auf den deutschen Süden wider. Vor dieser Zeit wurde der Ausdruck selten verwendet. Damit verschwindet auch die Verwendung von \"Alamannia\" als alte oder alternative Bezeichnung für das Herzogtum Schwaben und die bisherige Titulatur \"rex Romanorum\" des deutschen Königs allmählich. Dieser Wechsel in der Titulatur hatte auch politische Gründe und fiel mit dem Interregnum bzw. dem Königtum von Rudolf von Habsburg zusammen. Im Gegensatz zur Landesbezeichnung konnte sich deshalb der Wechsel in der Titulatur zu \"rex Alamanniae\" nicht durchsetzen. Die in dieser Zeit neu aufkommenden Mendikantenorden verwenden \"Alamannia\" dementsprechend für ihre deutschsprachigen Ordensprovinzen. Auch in England, Frankreich und Italien wird diese Titulatur übernommen als \"rei de Alemange\", \"rois d’Allmaigne\", \"rey d’Alamaigne\". Im Reich selbst beginnt sich ab dem 14. Jahrhundert die Bezeichnung \"deutsche Lande\" durchzusetzen und die Verwendung von \"Alamannia\" verliert sich für Deutschland und wird nur noch außerhalb des Landes tradiert. So blieb \"allemand\" bzw. \"Allemagne\" im Französischen die Bezeichnung für deutsch bzw. Deutschland. Von dort übernommen sind \"los alemanes\" im Spanischen, \"els alemanys\" im Katalanischen, \"os alemães\" im Portugiesischen, \"Almanlar\" im Türkischen, \"Elman\" oder \"Alman\" im Arabischen, Kurdischen und Persischen (siehe auch: Deutsch in anderen Sprachen).", "section_level": 2}, {"title": "Alamannenstämme.", "content": "Eine einheitliche Stammesführung der frühen Alamannen ist nicht nachweisbar. Stattdessen werden in den römischen Quellen des 3. bis 5. Jahrhunderts gelegentlich alamannische Teilstämme genannt, die ihrerseits eigene Könige hatten. Bekannte Alamannenstämme sind die Juthungen, die nördlich der Donau und Altmühl angesiedelt waren, die Bucinobanten (lateinisch Bucinobantes) im Mainmündungsgebiet bei Mainz, die Brisgavi, die, wie der Name bereits vermuten lässt, im Breisgau ansässig waren, die Rätovarier in der Umgebung des Nördlinger Rieses und die Lentienser, die im Umfeld des Linzgaus nördlich vom Bodensee vermutet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die \"Alemannia\".", "content": "Unter der \"Alemannia\" (bzw. \"Alamannia\", Alemannien, Alamannien) verbergen sich verschiedene Vorstellungen. Darunter kann verstanden werden: Diese drei Gebietskonzepte sind keineswegs deckungsgleich, überlappten sich im Verlauf der Geschichte jedoch vermutlich in weiten Teilen. Die Alamannen entwickelten sich im Verlauf des 3. Jahrhunderts n. Chr. vermutlich aus verschiedenen elbgermanischen, darunter wohl suebischen Stämmen, Heerhaufen und Gefolgschaften im Gebiet zwischen Rhein, Main und Lech.", "section_level": 2}, {"title": "Germanen am Limes – bis um 260 n. Chr..", "content": "Schon seit den Zeiten des suebischen Königs Ariovist im 1. Jh. v. Chr. wanderten suebische Verbände aus dem Elb-/Saalegebiet ins Rhein-/Main-/Neckargebiet. Nach Beendigung der römischen Germanenkriege im 1. Jahrhundert traten in der Oberrheinzone zwischen Mainz und Straßburg sowie im unteren Neckarland kleine germanische Siedlungsgruppen auf, für die der Name \"Suebi Nicrenses\" überliefert ist. Während sich diese Sueben auf römischem Reichsgebiet im Lauf der Zeit romanisierten, traten zu Anfang des 3. Jahrhunderts vor dem römischen Limes neue Germanengruppen auf, die ab 213 immer wieder auf Plünderungszügen in die römische Provinz eindrangen. Ob diese Gruppen damals schon als \"Alamanni\" bezeichnet wurden, ist nicht sicher. Auch ob diese Verbände sich selbst als Alamannen bezeichneten oder die Römer diese Bezeichnung für die germanischen Gruppen am Ober- und Mittelrhein zur Unterscheidung von anderen germanischen Verbänden verwendeten, ist unklar. Die früher oft geäußerte Vermutung, die Alamannen hätten sich im Inneren Germaniens gebildet, gilt heute als überholt. Gesicherte Erkenntnisse darüber gibt es keine, da nur archäologische Funde und keine schriftlichen Quellen vorliegen. Die Herkunft der Neusiedler kann jedoch anhand der von ihnen mitgebrachten archäologischen Sachkultur bestimmt werden, die sich am besten vergleicht mit dem elbgermanischen Raum zwischen Ostniedersachsen und Böhmen, vor allem zwischen Nordharz, Thüringer Wald und Südwest-Mecklenburg.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende des Limes.", "content": "Größere Angriffe sind 213 und 233/234 überliefert. Der Einfall von Alamannen nach Gallien unter dem König Chrocus in den 50er Jahren des 3. Jahrhunderts soll nach dem späteren Bericht von Gregor von Tours (\"Decem Libri Historiarum\", 1, 32–34) das Land völlig verwüstet haben. Kaiser Gallienus gelang es 260 bei Mailand, die Alamannen zu bezwingen, ebenso konnten römische Truppen bei Augsburg einen Sieg über die Juthungen erringen (siehe Augsburger Siegesaltar), dennoch konnte das durch Bürgerkriege und äußere Invasionen erschütterte Römische Reich, das zu dieser Zeit eine schwere Krisenzeit (\"Reichskrise des 3. Jahrhunderts\") durchlebte, den Limes und damit das Gebiet nördlich und östlich des Rheins in Süddeutschland, das Dekumatland, nicht mehr halten. Nachdem mehrfach Truppen für innerrömische Kämpfe von der Grenze abgezogen worden waren, muss zumindest der militärische Schutz dieser Provinz um 260 aufgegeben worden sein. In der Folge des Limesfalls konnten sich germanische Gruppen in dem ungeschützten Gebiet niederlassen, das danach von den Römern bis hin zum Main \"Alamannia\" genannt wurde. Danach häuften sich auch die römischen Berichte über die Alamannen als Bezeichnung für die germanischen Verbände im oben genannten Gebiet. Die althistorische und archäologische Forschung ist heute mehrheitlich der Ansicht, dass erst nach Besiedlung des Dekumatlands sich aus verschiedenen germanischen Siedlergruppen langsam der Stamm oder die Stammesgruppe der Alamannen gebildet habe. In jüngster Zeit wird zudem die These diskutiert, das Eindringen der germanischen Stämme sei mit Zustimmung Roms erfolgt, das den Neuankömmlingen die Vorfeldsicherung übertragen und diese durch \"foedera\" an sich gebunden habe. Zudem ist zu bedenken, dass strenggenommen nicht von \"den\" Alamannen gesprochen werden kann, da den zahlreichen Kleingruppen lange eine einheitliche Führung fehlte. Am 21. April 289 n. Chr. hielt Mamertinus in Augusta Treverorum (Trier) eine Lobrede auf Kaiser Maximianus und erwähnte dabei die \"Alamanni\". Dies ist die erste zeitgenössische Erwähnung der Alamannen. Ab diesem Jahr ist für das Gebiet nördlich des Rheins auch die Bezeichnung \"Alamannia\" nachweisbar. Eine erste Nennung der Alamannen zum Jahr 213, als nach dem Bericht des römischen Historikers Cassius Dio (um 230) Kaiser M. Aurelius Antoninus Caracalla nach einem Sieg über die Alamannen den Beinamen \"Alamannicus\" angenommen haben soll, ist, wie bereits eingangs erwähnt, in ihrer Zuverlässigkeit inzwischen sehr umstritten. Etwa um das Jahr 260 n. Chr. wurde der Limes auf eine neue Linie, den Donau-Iller-Rhein-Limes zurückgenommen, der nur noch den östlichen und südlichen Teil der römischen Provinz Rätien (etwa das heutige Allgäu, Oberbayern und die Schweiz) schützte. Dieser wurde zu Beginn des 4. Jh. stark befestigt. Die neue Grenzlinie zu den Alamannen konnte die römische Grenze bis 401 n. Chr. (Abzug der römischen Legionen) bzw. 430 n. Chr. (Abzug der Burgunden, die als \"foederatii\" den Grenzschutz übernahmen) verteidigen. Einbrüche der Alamannen (genauer Juthungen) in den Jahren 356 und 383 konnten so noch abgewehrt, bzw. in den Jahren 430 und 457 erst in Italien zurückgeschlagen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Ansiedlung.", "content": "Die frühen alamannischen Ansiedlungen entstanden oftmals in der Nähe der Ruinen der römischen Kastelle und Villen, jedoch nicht in deren Gebäuden. Die Steingebäude der Römer wurden nur selten noch eine Weile weiterbenutzt (z. B. durch Holzeinbauten in einem Badegebäude der Villa bei Wurmlingen). Meistens errichteten die frühen Alamannen traditionelle Pfostengebäude mit lehmverputzten Flechtwerkwänden. Die Fundlage zu den frühen Alamannen ist jedoch dünn. Siedlungsfunde wie von Sontheim im Stubental sind die Ausnahme. Selbst Grabfunde wie ein Frauengrab bei Lauffen am Neckar oder das Kindergrab von Gundelsheim sind relativ selten. Vermutlich wurde das Gebiet nur langsam von einsickernden Germanengruppen besiedelt. Nur in bestimmten Gegenden, etwa im Breisgau, sind schon früh Siedlungskonzentrationen festzustellen, die vielleicht im Zusammenhang stehen mit gezielter Ansiedlung durch die Römer zum Schutz der Rheingrenze. Schon im 4. Jahrhundert bestanden alamannische Höhenburgen wie auf dem Glauberg und Runden Berg bei Bad Urach. Die Bevölkerung Südwestdeutschlands in römischer Zeit bestand wohl vor allem aus romanisierten Kelten, im Nordwesten auch romanisierten Germanen (z. B. die Neckarsueben) und Zuwanderern aus anderen Teilen des Reiches. In welchem Umfang Teile dieser Bevölkerung nach dem Abzug der römischen Verwaltung im Land zurückblieben, ist nicht genau bekannt. Die Kontinuität einiger Fluss-, Orts- und Flurnamen lässt aber vermuten, dass auch provinzialrömische Bevölkerungsanteile in den Alamannen aufgegangen sind. So wird im mittleren Schwarzwald das Fortbestehen einer romanischen Sprachinsel möglicherweise bis ins 9./10. Jahrhundert angenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Spätantike.", "content": "Die historischen Quellen über die frühen Alamannen sind ähnlich spärlich wie die archäologischen. Die Berichte des Ammianus Marcellinus beleuchten Teile des 4. Jahrhunderts etwas besser. Vor allem zur Untergliederung in Teilstämme und für Folgerungen zur politischen Struktur ist er die wichtigste Quelle. Vom ehemaligen Dekumatland aus unternahmen Alamannen wiederholt Raubzüge in die angrenzenden Provinzen des römischen Reiches \"Raetia\" und \"Maxima Sequanorum\", aber auch bis weit nach Gallien hinein. Sie erlitten dabei wiederholt Niederlagen gegen römische Heere, so durch Kaiser Constantius 298 bei Langres und bei Vindonissa (Windisch). Nach der verlustreichen Schlacht bei Mursa 351 zwischen dem gallischen Usurpator Magnentius und Kaiser Constantius II. durchbrachen die Franken und Alamannen gemeinsam die Rheingrenze. Die Alamannen besetzten die Pfalz, das Elsass und die Nordostschweiz. Erst der Sieg des \"Caesar\" (Unterkaisers) Julian in der Schlacht von Argentoratum (Straßburg) 357 gegen die vereinigten Alamannen unter Chnodomar sicherte die Rheingrenze erneut. Die alamannischen Kleinkönige mussten sich (erneut?) vertraglich an Rom binden. Während der Regierungszeit Kaiser Valentinians I. gelang es alamannischen Gruppen zweimal, 365 und 368, ins Reichsgebiet einzudringen und unter anderem Mogontiacum (Mainz) zu plündern. Nach einem Vergeltungsfeldzug, der Valentinian I. 369 den Beinamen \"Alamannicus\" einbrachte, ließ er die Rheingrenze durch eine neue Reihe von Kastellen sichern, so in Altrip, Breisach am Rhein und gegenüber von Basel. Die Grenze am Hochrhein wurde mit einer Kette von Wachtürmen (\"burgi\") verstärkt. 374 schlossen Alamannen unter ihrem Teilkönig Makrian einen dauerhaften Frieden mit Valentinian I. Dennoch musste sein Nachfolger, Kaiser Gratian, 378 wiederum einen Feldzug gegen Alamannen führen, der als letzter Vorstoß römischer Truppen über die Rheingrenze gilt. Danach standen die Alamannen längere Zeit in einem Foederaten-Verhältnis zum Römischen Reich. Schlachten zwischen Alamannen und Römern: Die Usurpation durch Magnus Maximus in Britannien und der Krieg mit den Franken erlaubte 383 einen Einbruch der Alamannen in Rätien, das Kaiser Valentinian II. nur mit Unterstützung der Alanen und der Hunnen wieder sichern konnte. Weitere interne römische Machtkämpfe unter Kaiser Theodosius I. schwächten die römische Position am Rhein. Dem Heermeister Stilicho gelang es zwar 396/398, die Verträge mit den Alamannen zu erneuern, dennoch musste er zum Schutz Italiens vor den Goten ab 401 die römischen Truppen von der Reichsgrenze abziehen. Es scheint nach neuesten Erkenntnissen danach jedoch nicht zu einem sofortigen „Alemannensturm“ in die ehemals römischen Gebiete gekommen zu sein. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die föderierten Alamannen zumindest noch eine ganze Zeit lang die Grenze schützten. Insbesondere Rätien wurde als „Schutzschild Italiens“ noch bis Mitte des 5. Jahrhunderts verteidigt: Römische Truppen wehrten 430 unter Flavius Aëtius und 457 unter Kaiser Majorian allerdings alamannische Einfälle nach Rätien und Italien ab. Gallien war den Plünderungszügen der Alamannen mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert und wurde gemäß dem (späten) Chronisten Fredegar nach 406 wiederholt verwüstet.", "section_level": 2}, {"title": "Expansion und Unterwerfung.", "content": "Ab 455 setzte eine West- und Ostexpansion von Alamannen nach Gallien und Noricum ein, über die nur ungesicherte Informationen vorliegen. Archäologisch sind die erwähnten Expansionen kaum nachzuvollziehen. In Sachkultur und Bestattungssitten lassen sich innerhalb der Reihengräberkultur etwa zu den Franken nur fließende Übergänge, kaum aber deutliche Kulturgrenzen ausmachen. Noch weniger Unterschiede gibt es zu den östlich benachbarten Germanen, den späteren Bajuwaren. Aussagen darüber sind im Wesentlichen aus Schriftquellen erschlossen. Besiedlung durch alamannische Bevölkerungsgruppen oder auch nur zeitweise alamannische Oberherrschaft reichen nördlich bis in die Gegend um Mainz und Würzburg, südlich bis zu den Voralpen, östlich bis zum Lech bzw. entlang der Donau bis fast nach Regensburg, westlich bis an den Ostrand der Vogesen, jenseits der Burgundischen Pforte bis um Dijon sowie südwestlich im Schweizer Mittelland bis an die Aare. Ein Konflikt mit den benachbarten Franken führte nach Gregor von Tours irgendwann zwischen 496 und 507 zu entscheidenden Niederlagen der Alamannen gegen den fränkischen König Chlodwig I. aus dem Geschlecht der Merowinger. Dieser soll in Zusammenhang mit dem Sieg nach einer entscheidenden Schlacht den christlichen (katholischen) Glauben angenommen haben. Die Entscheidungsschlachten waren möglicherweise die Schlacht von Zülpich sowie die Schlacht bei Straßburg (506). Die nördlichen alamannischen Gebiete kamen dadurch unter fränkische Herrschaft. Der Ostgotenkönig Theoderich gebot der fränkischen Expansion zunächst Einhalt, indem er die südlichen Teile Alamanniens unter ostgotisches Protektorat stellte und Flüchtlinge der besiegten Alamannen unter seinen Schutz nahm. Aber schon 536/537 überließ der von byzantinischen Truppen bedrängte Ostgotenkönig Witigis dem Frankenkönig Theudebert I. unter anderem Churrätien und das Protektorat über \"die Alamannen und andere benachbarte Stämme\", um sich die Unterstützung der Merowinger zu erkaufen. Damit befanden sich alle Alamannen unter fränkischer Herrschaft. Mit der Unterwerfung der Alamannen durch die Franken endete deren Souveränität, und es wurden unregelmäßig durch die fränkischen Könige Herzöge für das alamannische Gebiet eingesetzt. Eine lückenlose lineare Liste zu erstellen ist aufgrund der Quellenlage jedoch nicht möglich. Man geht davon aus, dass fränkische Adlige an strategisch wichtigen Orten angesiedelt wurden, um die Kontrolle des Landes zu sichern. Das bestätigt sich in Grabfunden mit fremden Schmuck- und Waffenformen, die aus dem westfränkischen Raum oder dem Rheinland stammen. Auch Angehörige anderer Völker des Fränkischen Reiches wurden im alamannischen Gebiet angesiedelt, was sich bis heute in Ortsnamen wie Türkheim (Thüringer), Sachsenheim oder Frankenthal niedergeschlagen hat. Erst nach Einbeziehung ins Frankenreich wurde eine weitere Besiedlung bzw. Germanisierung der südlich angrenzenden romanischen Gebiete möglich. Nach den Erkenntnissen der neueren archäologischen Forschung hat die alamannische Siedlungstätigkeit in der heutigen Deutschschweiz nicht vor Ende des 6. Jahrhunderts eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Alamannien unter Merowingern und Karolingern.", "content": "Alamannien wurde durch seinen autonomen Status im Frankenreich als Herzogtum in einem Gebiet gefestigt, das wohl größtenteils mit dem späteren Herzogtum Schwaben übereinstimmt. Das Elsass wurde jedoch meist als eigenes Herzogtum geführt und gehörte eigentlich nicht zu Alamannien. Der Schwerpunkt des fränkischen Herzogtums Alamannien lag im Gebiet südlich des Hochrheins und im Bodenseegebiet. Die Herzöge stammten verschiedentlich noch aus vornehmen alamannischen Familien und standen nicht immer in Konkurrenz zu fränkischen Adligen. So gründete zum Beispiel ein alamannischer Herzog zusammen mit dem fränkischen Hausmeier das Kloster Reichenau. Die relativ autonomen Herzöge des Frankenreichs versuchten oft, sich aus der Abhängigkeit vom fränkischen König zu lösen. So musste dieser auch wiederholt gegen aufständische alamannische Herzöge ins Feld ziehen. Im sogenannten Blutgericht zu Cannstatt 746 wurde der Widerstand endgültig gebrochen: Das Herzogtum Alamannien wurde aufgehoben und direkt von den Franken beherrscht. Damit verschwand der alamannische Herzogstitel für längere Zeit. Allerdings versuchte Kaiser Ludwig der Fromme, seinem Sohn Karl II. zwischen 829 und 838 ein Königreich \"Alemannia\" zu schaffen. Im 7. Jahrhundert begannen Teile der Oberschicht, ihre Toten nicht mehr auf den Reihengräberfeldern, sondern beim Herrenhof zu bestatten. In dieser Zeit zeichnen oft Steinkisten die Gräber aus. Durch die Christianisierung wurden Anfang des 8. Jahrhunderts die Reihengräberfelder ganz aufgegeben und die Friedhöfe künftig um die Kirche herum angelegt. Damit entfällt auch die wichtigste Quelle für die Archäologie der Alamannen. Im 10. Jahrhundert wurde das ostfränkisch/deutsche Herzogtum Alamannien gegründet. Dieses Herzogtum lässt sich einigermaßen eingrenzen, auch ist seine fränkische Gaueinteilung halbwegs gesichert. Nach dem Investiturstreit wurde 1079 das Herzogtum faktisch geteilt. Der Thurgau, der Schwarzwald, der Breisgau und die Ortenau, die ebenfalls zum Herzogtum gehörten, blieben stets unter Zähringischer Vorherrschaft. Wurde das Herzogtum bis dahin noch als Herzogtum Alamannien bezeichnet, verschwand nun diese Bezeichnung und wurde fortan als Herzogtum Schwaben bezeichnet. Umstrittene Gebiete waren nach wie vor das Elsass und der Aargau, die vom benachbarten Herzogtum Lothringen bzw. vom Königreich Burgund beansprucht wurden. Der Name \"Alemannien\" geriet außer Gebrauch und wurde mit der Zeit nur noch als gelehrte historisierende Bezeichnung verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Die Alamannen verehrten noch bis ins 7. Jahrhundert die altgermanischen Gottheiten, bezeugt sind Wodan, dem Bieropfer dargebracht wurden, und Donar. Der Goldbrakteat aus Daxlanden zeigt zudem einen Mann in der Vogelmetamorphose, wohl Wodan, und zwei weitere Brakteaten zeigen eine Göttin, die mit der Göttermutter, also Frîja, identifiziert werden kann. Dagegen kann die Verehrung des Zîu nur nach philologischen Indizien erwiesen werden. Wesen der niederen Mythologie zeigen das Schwert von Gutenstein mit dem Bild eines Werwolfes oder die Reiterscheibe von Pliezhausen. Die Vita des St. Gallus nennt zwei nackte Wasserfrauen, die den Begleiter des Heiligen mit Steinen bewarfen. Als er sie verbannte, flohen sie auf den \"Himilinberc\", auf dem Dämonen hausten, was an den nordischen Göttersitz Himinbjörg erinnert. Der römische Schriftsteller Agathias berichtet von den Alamannen, die 553 in Italien einfielen, dass sie gewisse Bäume, die Wellen der Flüsse, Hügel und Schluchten verehrten und ihnen Pferde, Rinder und andere Tiere opferten, indem sie ihnen die Häupter abschlügen. Zudem nennt er alamannische Seher. Die Archäologie legte denn auch mehrere Opferfunde frei. So wurden im 4. Jahrhundert im Quellmoor Rautwiesen bei Münchhöf (Gm. Eigeltingen, Hegau) Waffenspitzen deponiert und der oben erwähnte Goldbrakteat von Daxlanden wurde zusammen mit einem Pferdeschädel und Eisenbeil vergraben. Auch die Grablegung zeugt von der alten Religion. So ließ sich der Fürst von Schretzheim zusammen mit seinem Pferd samt Pferdeknecht und Mundschenk bestatten. Goldblattkreuze und andere christliche Objekte zeigen, dass die Alamannen zwar früh mit dem Christentum in Kontakt kamen, doch gibt es mehrere schriftliche und archäologische Zeugnisse von Synkretismus. Mitte des 5. Jahrhunderts setzte sich bei den Alamannen – wie auch bei anderen benachbarten Westgermanen – eine neue Bestattungsform durch. Bisher waren in elbgermanischer Tradition Brandbestattungen in kleinen Grabgruppen oder gar isolierten Gräbern üblich. Archäologisch sind solche Gräber schwer zu erfassen und durch die Verbrennung auch schlecht auszuwerten. Schon in der Frühzeit gab es daneben eine zunehmende Anzahl von Körperbestattungen. Mit dem Wechsel zur Reihengräbersitte, wie z. B. im Gräberfeld von Stuttgart-Feuerbach, ändert sich für die Archäologie die Quellenlage aber dramatisch. Nun werden große Friedhöfe angelegt, in denen die Toten unverbrannt in Ost-West-Richtung in Reihen dicht nebeneinander bestattet werden. Ab dieser Zeit (bis um 800 die Reihengräberfelder wiederum zugunsten der Bestattung um die Kirche aufgegeben werden) werden detailreichere Aussagen zu Sachkultur, Handwerk, Bevölkerungsstruktur, Krankheiten, Kampfverletzungen und Sozialstruktur möglich. Nach der Eroberung durch die Franken setzte die Missionierung der Alamannen ein, insbesondere durch die irischen Missionare Fridolin, Kolumban und seinen Gefolgsleuten. Sie gründeten nach Säckingen die Klöster St. Gallen (614), St. Trudpert und Reichenau (724). In Alamannien bestanden noch aus römischer Zeit Bischofssitze in Basel (früher in Augusta Raurica bei Basel), Konstanz, Straßburg und Augsburg. Die kirchlichen Verhältnisse wurden zum ersten Mal im 7. Jahrhundert in der \"Lex Alamannorum\", einer frühen Kodifikation des alamannischen Rechts, festgelegt. Es gab wahrscheinlich eine ununterbrochene Existenz von Christen in den alten römischen Gebieten südlich und westlich des Rheins, zumindest in den Städten und in den Alpentälern. Untergegangen war in Alamannien seit der Römerzeit nur der Bischofssitz in Vindonissa (Windisch).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Alamannen oder Alemannen waren eine antike und frühmittelalterliche Bevölkerungsgruppe, die dem westgermanischen Kulturkreis zugeordnet wird.", "tgt_summary": "阿勒曼尼人,或译为阿拉曼人(Alamanni、Allemanni或Alemanni),这个名称源自位在美因河上游区域的日耳曼部落同盟。最早出现在文献中的,是在三世纪时,罗马皇帝卡拉卡拉宣称击败了阿拉曼人(\"Alamannicus\")。该日耳曼部族的同盟原由至今未明。但以罗马人的观点,阿拉曼联盟具有相当的攻击性。就如同法兰克人,让罗马人无法越过莱茵河与下日耳曼行省,后来的阿拉曼人也扮演同样的角色,经常侵扰罗马的上日耳曼行省。", "id": 2395314} {"src_title": "Englischer Garten (München)", "tgt_title": "英国公园 (慕尼黑)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als 1777 der bayerische Kurfürst Maximilian III. kinderlos starb, fiel das Land an den pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor. Nach Karl Theodors gescheitertem Versuch, das ungeliebte Erbe gegen die Niederlande einzutauschen, widmete er sich der Umgestaltung Münchens. Unter anderem ließ er im Hofgarten eine Gemäldegalerie eröffnen und machte Hofgarten und Galerie der Öffentlichkeit zugänglich. Im Februar 1789 verfügte Karl Theodor, in jeder Garnisonsstadt der bayerischen Armee Militärgärten anzulegen. Die Gärten sollten die Soldaten in Friedenszeiten sinnvoll beschäftigen und ihnen landwirtschaftliche Fähigkeiten vermitteln, aber sie sollten auch der Allgemeinheit zugänglich sein. Die Anregung dazu stammte von dem in Massachusetts geborenen bayerischen Kriegsminister Benjamin Thompson (seit 1792 Reichsgraf von Rumford). Als Standort für die Münchner Gärten war das westliche „Hirschangergebiet“, die heutige Schönfeldwiese im Südwesten des Englischen Gartens vorgesehen. Im Juli wurde mit der Verwirklichung des Vorhabens begonnen. Am 13. August 1789 ordnete Karl Theodor an, das Gebiet östlich der Militärgärten in einen Volkspark umzuwandeln. Dieses Datum gilt heute gemeinhin als eigentlicher Gründungstag des Englischen Gartens in seiner heutigen Form. Es handelte sich um die erste Anlage dieser Art in Europa. Die Ausführung wurde dem Schwetzinger Hofgärtner Friedrich Ludwig von Sckell übertragen, die Oberaufsicht behielt Benjamin Thompson. Der Volkspark hieß zunächst \"Theodors Park\", doch schon bald setzte sich der Name \"Englischer Garten\" durch, einer programmatischen Bezeichnung für den zeitgenössisch neuen Gartenstil, der dem Vorbild der Natur folgte – in Abgrenzung vom geometrischen, „französischen“ Barockgarten. Am 1. April 1792 wurde der Park für die damals rund 40.000 Münchner Bürger geöffnet. 1798 verließ Thompson München, sein Nachfolger wurde Freiherr von Werneck. Im Dezember 1799 wurde der Englische Garten um Gebiete der Hirschau erweitert, im Januar 1800 kam das Gelände der mittlerweile aufgelösten Militärgärten hinzu. 1804 wurde Sckell von Maximilian I. Joseph, dem Nachfolger Karl Theodors, zum Leiter der neu geschaffenen bayerischen Hofgärtenintendanz ernannt. In dieser Funktion prägte er bis zu seinem Tod 1823 das Bild des heutigen Englischen Gartens wesentlich.", "section_level": 1}, {"title": "Parkteile.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Englischer Garten.", "content": "Als „Englischer Garten“ im engeren Sinne wird der Südteil des Parks bezeichnet. Das entspricht in etwa der 1789–92 angelegten Parkanlage. In diesem Teil liegen die bekanntesten Gebäude des Parks (Teehaus, Monopteros, Chinesischer Turm). Die Grenze zwischen dem Nord- und Südteil des Parks bildet der vierspurige Isarring (Teilstück des Mittleren Rings), der täglich von 110.000 Autos befahren wird. Der südliche Teil des Englischen Gartens ist Bestandteil des Münchner Landschaftsschutzgebiets \"Isarauen\" (LSG-00120.09).", "section_level": 2}, {"title": "Hirschau.", "content": "Der nördliche Teil des Englischen Gartens wird auch als \"Hirschau\" bezeichnet. Diese Bezeichnung geht auf den früheren Wildreichtum der Isarauen nördlich der Stadt zurück. Die Hirschau erstreckte sich ursprünglich nach Süden etwa bis zum heutigen Hofgarten. Der erste Stadtplan Münchens, gezeichnet 1613 von Tobias Volckmer, zeigt in diesem Gebiet äsende Hirsche. Nach der Hirschau ist auch die niedrigste Kiesterrasse der Isar, die ihr ursprüngliches Hochwasserbett bildet, als \"Hirschauterrasse\" benannt. Die Hirschau wurde von 1798 bis 1804 als nördliche Fortsetzung des Englischen Gartens bis zum Aumeister angelegt. Der Name Hirschau ist seit 1808 auf den Stadtkarten eingetragen, davor, zum Beispiel 1712, wurde sie auch \"Hirschanger\" genannt. Im Gegensatz zum stark besuchten südlichen Teil des Englischen Gartens haben große Teile der Hirschau den Charakter eines ruhigen Stadtwaldes. Ab 1814 war dieser Teil des Englischen Gartens trotz seines auch damals vorherrschenden wäldlichen Charakters industriell geprägt. Hier befanden sich die bedeutende Lokomotivfabrik J.A. Maffei, die um 1900 einen eigenen Gleisanschluss an den Güterbahnhof Schwabing erhielt. Teil der Fabrik war auch ein Wasserkraftwerk, dessen Gebäude erhalten ist. Um 1935 wurde die Lokomotivfabrik geschlossen und später nahezu vollständig zurückgebaut. Auf der Trasse des bis 1950 abgebauten Gleisanschlusses verläuft heute der Ernst-Penzoldt-Weg durch den Englischen Garten. Am Stauwehr Oberföhring können Fußgänger die Isar überqueren und nach Oberföhring gelangen. Am Nord- und am Südende der Hirschau befinden sich die Biergärten Aumeister und Hirschau. Der nördliche Teil des Englischen Gartens bildet zusammen mit der ihn nach Norden fortsetzenden Oberen Isarau das Landschaftsschutzgebiet \"Hirschau und Obere Isarau\" (LSG-00599.01).", "section_level": 2}, {"title": "Gewässer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bäche.", "content": "Am Südende des Englischen Gartens treten der Schwabinger Bach und der Eisbach in den Park ein, vereinigen sich und fließen dann wieder getrennt weiter. Vom Eisbach zweigt der Oberstjägermeisterbach ab, so dass ein Großteil des Englischen Gartens von drei etwa parallel verlaufenden Bächen durchzogen wird. Mehrere kleine Bäche dienen als Querverbindungen zwischen diesen Bächen und zur Isar. Der Entenbach im Südteil des Englischen Gartens fließt vom Oberstjägermeisterbach zum Schwabinger Bach, der Obere Wehrbach in der Hirschau vom Schwabinger Bach zum Oberstjägermeisterbach. Über den Unteren Wehrbach fließt ein Teil des Wassers des Oberstjägermeisterbachs wieder in die Isar. Der Reitbach zweigt vom Oberstjägermeisterbach ab und fließt nach etwa 200 Meter wieder in ihn zurück, so dass zwischen beiden Bächen eine Insel bleibt, die als Vogelschutzinsel dient. Der Eisbach mündet zwischen der John-F.-Kennedy-Brücke und dem Stauwehr Oberföhring in die Isar. Der Schwabinger Bach teilt sich am nördlichen Ende der Hirschau auf: Ein Arm fließt als Garchinger Mühlbach in die Obere Isarau, der andere Arm fließt mit dem Oberstjägermeisterbach zusammen. Von diesem Zusammenfluss aus fließen der Schwabinger Eisbach in die Isar zurück und der Schwabinger Altbach weiter in die Obere Isarau.", "section_level": 2}, {"title": "Kleinhesseloher See.", "content": "Unmittelbar südlich des Isarrings, der die Hirschau vom südlichen Teil des Englischen Gartens trennt, liegt der im Jahr 1803 angelegte und 8,64 Hektar große Kleinhesseloher See, der vom Oberstjägermeisterbach durchflossen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rumfordhaus.", "content": "Das \"Rumfordhaus\", auch \"Rumfordschlössl\" oder seltener \"Rumfordsaal\" genannt (), ist ein klassizistisches Gebäude im Südwesten des Gartens und wurde nach dem Reichsgrafen von Rumford, Sir Benjamin Thompson, benannt. 1791 (ein Jahr vor der Öffnung des Englischen Gartens für die Münchner Bürger) wurde das Rumfordhaus nach einem Entwurf von Baptist Lechner erbaut. Es diente zuerst als Offizierskasino und wurde später für höfische Zwecke genutzt. Der Spiegelsaal war Ort glanzvoller Abendessen mit bis 150 Gästen. Das verfallene Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg renoviert. 1966 übernahm es der Kreisjugendring München-Stadt und richtete ein Freizeitheim für Kinder und Jugendliche ein. Seit 1972 gab es eine Vorschule und einen offenen Jugendtreff. Ab 1986 wurde unter anderem ein Schwerpunkt auf Umweltpädagogik für Schulklassen gelegt. Heute ist es unter dem Namen \"Natur- und Kulturtreff\" bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Chinesischer Turm.", "content": "Der 25 Meter hohe Holzbau im Stil einer Pagode wurde 1789/90 nach einem Entwurf von Joseph Frey von Johann Baptist Lechner errichtet. Vorbild für den Chinesischen Turm war die doppelt so hohe „Große Pagode“ im königlichen Schlossgarten Kew Gardens in London, die sich wiederum an einer Majolikapagode in den Gärten eines chinesischen Kaisers (Xiangshan-Park, Peking) orientierte. Der Chinesische Turm brannte mehrfach ab, zuletzt im Juli 1944 nach Bombenangriffen. Er wurde aber stets originalgetreu wieder aufgebaut, zuletzt 1952. Am Chinesischen Turm befindet sich der mit 7.000 Sitzplätzen zweitgrößte Biergarten Münchens. In der Adventszeit wird hier ein kleiner Christkindlmarkt abgehalten. Seit 1989 findet hier wieder jedes Jahr der Kocherlball statt. Nahe dem Chinesischen Turm steht ein beliebtes Kinderkarussell im Stil der Biedermeierzeit, das bei schönem Wetter geöffnet ist. Hier drehen sich auf einem Innen- und einem Außenkreis Kutschen, Wagen und Schlitten und 20 holzgeschnitzte Tiere unter der Musik einer Walzenorgel oder eines Polyphons; gemalt und ausgesägt finden sich unter anderem Kinderbuchfiguren, Berufe, Münchner Originale und bayerische Trachten. Südlich des Turms befinden sich die „Ökonomiegebäude“, die Ende des 18. Jahrhunderts zunächst als landwirtschaftlicher Musterbetrieb konzipiert wurden. Heute ist in den Gebäuden die Verwaltung des Englischen Gartens untergebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Monopteros.", "content": "Bereits Friedrich Ludwig Sckell hatte 1807 ein Pantheon vorgeschlagen. Es sollte der Ehrung bayerischer Persönlichkeiten dienen und in einem in der Art eines Heiligen Haines gestalteten Waldstück liegen. Sein Neffe, Carl August Sckell, nahm die ästhetisch anspruchsvolle Idee auf und trug sie dem König Ludwig I. vor. 1831 wurde der Beschluss zum Bau eines Rundtempels, eines Monopteros, gefasst, ein Jahr später mit den Arbeiten begonnen. Zuerst wurde auf dem ursprünglich flachen Gelände ein 15 Meter hohes Fundament aus Backstein geschaffen. Carl August Sckell gestaltete den im Laufe mehrerer Jahre aufgeschütteten Hügel. Der etwa 16 Meter hohe Rundtempel im klassizistisch-griechischen Stil wurde nach einem Entwurf von Leo von Klenze aus Kelheimer Kalkstein errichtet. 1836 war das Bauwerk fertiggestellt, der Hügel wurde teilweise bepflanzt. Der Monopteros wurde mehrfach restauriert, zuerst 1898, dann, zur Beseitigung der Kriegsschäden von 1944, in den Jahren 1952/1953, 1980–1982 und erneut von Ende 2014 bis Herbst 2016. Die der Innenstadtseite zugewandte Böschung des Hügels wurde ebenfalls bepflanzt, wodurch der Tempel heute seine Funktion als Blickfang etwas eingebüßt hat. Der Hügel des Monopteros entwickelte sich in den 1960er-Jahren als Treffpunkt von Alternativen, Kleinkünstlern, Hippies und „Gammlern“ und trug dazu bei, den Englischen Garten über die Grenzen Münchens als Symbol zunächst der Gegenkultur und später auch der Weltoffenheit hinaus bekannt werden zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Steinerne Bank.", "content": "Die \"Ruhebank\" hat die Form eines Halbrunds. Sie wurde nach einem Entwurf von Leo von Klenze 1838 in Kelheimer Kalkstein ausgeführt. Sie steht an der Stelle eines Monopteros aus Holz (Apollo-Tempels), der 1789–1790 von Johann Baptist Lechner errichtet worden war (nicht erhalten). Die vollständige Inschrift lautet: „Hier wo ihr wallet da war sonst Wald nur und Sumpf“.", "section_level": 2}, {"title": "Japanisches Teehaus.", "content": "Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 in München und der seitdem bestehenden Städtepartnerschaft mit der japanischen Stadt Sapporo, dem Austragungsort der Winterspiele, wurden am Südende des Englischen Gartens gleich hinter dem Haus der Kunst auf einer 1969 errichteten kleinen Insel im dort zu einem kleinen See ausgeweiteten Schwabinger Bach ein japanisches Teehaus und ein japanischer Garten erschaffen. Im Teehaus findet regelmäßig die traditionelle japanische Teezeremonie statt. Alljährlich am dritten Julisonntag wird ein „Japanfest“ abgehalten. 2008 erhielt das Gebäude eine neue Dachdeckung aus Holz.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der Englische Garten war von Anfang an als repräsentative Grünanlage für das Bürgertum bestimmt. Auf anmutigen Wegen suchten die Münchner und auswärtige Gäste Zerstreuung und Erholung. Sie spazierten und lustwandelten durch Wälder und über die leichte Hügellandschaft entlang der Bäche. Friedrich Ludwig Sckell formulierte zur „Karakteristik des Volksgarten“ 1807: „Hier will das Volk gesehen, gefallen, und bewundert werden, alle Stände müssen sich also da versammlen, und in langen bunten Reihen bewegen, und die frohe Jugend unter ihnen hüpfen.“ Dazu kamen Wege, die für Kutschen und Reitpferde ausgewiesen wurden. Bei diesen Nutzungen blieb es, bis im Sommer 1967 sogenannte „Gammler“ aus ganz Deutschland München und den in unmittelbarer Nähe zu Schwabing und der Maxvorstadt gelegenen Englischen Garten entdeckten und entgegen den Parkvorschriften nicht nur die eine, ausgewiesene Liegewiese, sondern alle Wiesen des Parks und insbesondere den Hügel unterhalb des Monopteros zum Lagern, für Feiern und zum Übernachten nutzten. Bis dahin waren die Wiesenflächen zur Mahd von Heu genutzt worden. 1972 reagierte die Parkverwaltung mit einer Änderung der Pflege und der Freigabe der Wiesen, die ab jetzt, bis auf einige Wiesen im nördlichen Parkteil, als Rasen regelmäßig geschnitten wurden. In der Hirschau wird eine Schafsherde gehalten, um eine Verwaldung der großen Wiesen zu verhindern. Während der Olympischen Spiele 1972 wurden auf der Werneckwiese südlich des Kleinhesseloher Sees Bogenschießwettbewerbe ausgetragen. Durch den Park führte 1972 auch der Marathonlauf, wie auch seitdem fast alle Straßenlauf-Veranstaltungen in München durch den Englischen Garten führen. 1982 erkannten die Stadtverwaltung und die Parkbehörde die seit den 1970er Jahren zunehmende Nutzung des Parks durch nackt Sonnenbadende an. Zwei Areale wurden für die Freikörperkultur zur Nutzung ausgewiesen; im Südteil die links des Schwabinger Bachs liegende Schönfeldwiese und im Nordteil die ebenfalls links des Schwabinger Bachs an einer Schleife liegende Schwabinger Bucht. Offiziell genehmigte Freikörperkultur erregte bei Zeitgenossen und Touristen Aufsehen und trug mit dazu bei, den Englischen Garten als symbolischen Ort der Weltoffenheit Münchens hinaus weltweit bekannt werden zu lassen. Seit 1990 zeigt das Münchner Sommertheater im Amphitheater des Englischen Gartens jeden Juli bei freiem Eintritt eine klassische Komödie.", "section_level": 1}, {"title": "Tunnel für den Mittleren Ring.", "content": "Der Englische Garten wird seit 1966 durch den Isarring (Teilstück des Mittleren Rings) in zwei Teile getrennt. Seit 2010 setzt sich eine Initiative dafür ein, die Parkteile \"Südlicher Englischer Garten\" und \"Hirschau\" wieder zu vereinigen, um dem Englischen Garten auf einem Abschnitt seine ursprüngliche Form zurückzugeben. Dazu soll der Mittlere Ring im Bereich des Isarrings in einen 380 Meter langen Tunnel mit sechs Fahrbahnen verlegt werden. Den Planern des Entwurfs, das Schwabinger Architekten-Ehepaar Hermann Grub und Petra Lejeune, wurde für ihr Projekt 2017 eine Auszeichnung vom Bundesumweltministerium verliehen. Die Stadt München machte im Herbst 2015 eine Verwirklichung des rund 125 Mio. Euro teuren Projektes von der Beteiligung des Freistaats Bayern und privater Spender abhängig. Im Juli 2016 sagte der Freistaat eine Kostenbeteiligung von 35 Mio. Euro zu, die Stadt übernimmt 80 Mio. Euro und der Bund 2,7 Mio. Am 28. Juni 2017 stimmte der Münchner Stadtrat einstimmig für den Tunnelbau. Ein Baubeginn wird vom Planungsreferat jedoch erst für das Jahr 2023 erwartet. Dann sei mit einer Gesamtbauzeit von etwa viereinhalb Jahren zu rechnen. Die Initiatoren Grub und Lejeune halten diese Zeitvorgaben für zu lang angesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "ÖPNV durch den Englischen Garten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anbindung.", "content": "Der südliche Teil wird in Höhe des Chinesischen Turms von einer Straße durchquert, die für den motorisierten Individualverkehr gesperrt ist. Genutzt wird diese von Buslinien, die Schwabing, den Englischen Garten und die Stadtteile rechts der Isar miteinander verbinden. Auch im Umfeld des Englischen Gartens gibt es zahlreiche ÖPNV-Haltestellen der U-Bahnlinien U3 und U6, der Tramlinien 16, 18 und 23 sowie mehrerer (Metro-)Buslinien.", "section_level": 2}, {"title": "Projekt Straßenbahnquerung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erster Versuch.", "content": "Eine geplante Straßenbahnstrecke, die den Garten durchqueren sollte, wurde von der Regierung von Oberbayern unter anderem wegen Überwiegens der denkmalpflegerischen Belange abgelehnt. Eine dagegen gerichtete Klage der Stadtwerke München wurde am 30. März 2006 vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof abgewiesen.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Versuch.", "content": "Mitte Juli 2017 erfolgte dann die Zusage von Ministerpräsident Horst Seehofer an Oberbürgermeister Dieter Reiter, dass die Bayerische Staatsregierung die Tram durch den Park nicht weiter blockieren wird. Die Überlegungen gehen dahin, die Strecke im Bereich des Englischen Gartens ohne Oberleitung zu realisieren und die Wagen zur Überbrückung mit Energiespeichern auszustatten. Die Münchner Verkehrsgesellschaft will einen Projektbeirat einrichten, der in denkmalpflegerischen Fragen beraten soll. Die Denkmalpflege stellt sich weiterhin gegen das Projekt und fühlt sich ungenügend eingebunden.", "section_level": 3}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Die Pflege des Parks wird von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen beaufsichtigt. Die Schlösser- und Seenverwaltung erhebt in der Anlagenvorschrift den Anspruch, das Fotografieren zu gewerblichen Zwecken von einer vorherigen Genehmigung abhängig zu machen, für die Gebühren anfallen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Englische Garten befindet sich im Münchner Nordosten am Westufer der Isar. Mit seiner 375 Hektar großen Grünanlage gehört er zu den größeren Parkanlagen der Welt. Die Bezeichnung \"Englischer Garten\" wurde von den englischen Landschaftsgärten übernommen, die Friedrich Ludwig von Sckell bei der Gestaltung des Geländes zum Vorbild genommen hatte.", "tgt_summary": "英国公园(Englischer Garten)是德国慕尼黑的一个公园,从市中心向东北方伸展直到城市边界。它是由本杰明·汤普森于1789年兴建。", "id": 1954078} {"src_title": "Nancy", "tgt_title": "南锡", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Nancy befindet sich im Nordosten Frankreichs, ca. 120 Kilometer Luftlinie westlich von Straßburg und 50 Kilometer südlich von Metz. Die Stadt liegt zwischen bewaldeten Hügelketten in einem halben Talkessel, mit Öffnung nach Nordwesten hin. Nahe der Stadt verlaufen mehrere Flüsse, unter anderem die Mosel, der Canal de la Marne au Rhin und die Meurthe, welche die östliche Stadtgrenze bildet.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Nach einem Beschluss des Stadtrates vom Juni 2008 gliedert sich Nancy in 11 Stadtteile: Jeder Stadtteil besitzt ein eigenes \"Bürgerbüro\", eine Postfiliale und einige auch eine eigene Gendarmerie.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Nancy liegt in einem feucht-gemäßigten Klimagebiet mit größeren Temperaturschwankungen zwischen einzelnen Tagen und den Jahreszeiten. Die Winter sind meist kalt und trocken, die Sommer warm, aber nicht immer sonnig. Im Herbst kommt häufig Nebel auf. Es fällt im Allgemeinen weniger Niederschlag als im Westen Frankreichs.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Spuren menschlicher Besiedelung finden sich ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. auf den Hügeln der Stadt, wo der Abbau des Eisenerzes Minette belegt ist. Aus der Zeit der römischen Herrschaft in Gallien sind keine Fundstücke vorhanden. Ein großer alemannischer Friedhof zeugt von einer neuerlichen Besiedelung der Gegend in der Zeit der Völkerwanderung. Erst um 1050 errichtet der Graf Gerhard, Herzog von Lothringen, eine Burg mit dem Namen \"Nanciacum\", woraus sich die Stadt entwickeln sollte. Infolge des Erbfolgekrieges um die Champagne stand der Herzog Theobald I. seinem Lehnsherrn und Kaiser, Friedrich II., gegenüber. Dies führte 1218 zur Belagerung und Brandschatzung Nancys durch die Truppen Friedrichs. Wiederaufgebaut und mit einer steinernen Mauer umgeben, erhielt der Ort 1265 Stadtrechte und wurde in den folgenden Jahrzehnten Hauptstadt des Herzogtums. Am 5. Januar 1477 scheiterte Karl der Kühne von Burgund in der \"Schlacht bei Nancy\" bei dem Versuch, die Stadt an sich zu bringen, um seine Besitzungen (Burgund, Luxemburg und Flandern) zu verbinden. Er starb an seinen Verletzungen unweit der Stadt bei Saint-Nicolas-de-Port. Seine größte Blüte erlebte Nancy unter den Herzögen Anton (1489–1544) und Karl III. (1543–1608). Damals wurde im Süden der Altstadt die Neustadt planmäßig gegründet, ein Netz rechtwinkelig sich kreuzender Straßen. Nancy gehörte bis ins 18. Jahrhundert zum Herzogtum Lothringen und damit zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Im Dreißigjährigen Krieg erlebte die Stadt schwere Verwüstungen, die von Jacques Callot – einem Kupferstecher aus Nancy – im Zyklus \"Schrecken des Krieges\" festgehalten wurden (heute ausgestellt im Lothringischen Museum). Immer wieder wurde Nancy von französischen Truppen besetzt und kam 1697 nach dem Frieden von Rijswijk stark verkleinert (um Lunéville) an Herzog Leopold zurück, der die Stadt erneut aufbauen ließ. Schließlich kam das Herzogtum Lothringen im Rahmen eines Austausches zwischen dem römisch-deutschen Kaiser (Haus Habsburg) und dem französischen König im 18. Jahrhundert an das Königreich Frankreich (die Toskana an Habsburg). Ludwig XV. vergab Lothringen im Jahre 1737 an den abgesetzten polnischen König, Stanislaus I. Leszczyński, der das Herzogtum von Nancy und Lunéville aus als Herzog von Lothringen regierte. Nach seinem Tod, 1766, fielen Nancy und das Herzogtum endgültig an die französische Krone. Seit 1777 ist die Stadt Bischofssitz des Bistums Nancy-Toul. Von 1669 bis 1792 bestand das Benediktinerinnenkloster Nancy. Während der Französischen Revolution war die Stadt 1790 Schauplatz der Nancy-Affäre. Die mit den Jakobinern sympathisierenden Soldaten der Garnison verlangten u. a. die Auszahlung des Soldes und hatten ihre Offiziere festgesetzt. Der Marquis de Bouillé schlug die Revolte in Straßenkämpfen blutig nieder. Das unbarmherzige Vorgehen des Marquis und der Tod des Offiziers André Désilles, der sich zwischen die Meuterer und die Truppen Bouillés stellte, bewegten ganz Frankreich. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurde der nordöstliche, deutschsprachige Teil Lothringens Teil des Deutschen Reichs (und fortan gemeinsam mit dem ebenfalls von Frankreich abgetretenen Elsass als Reichsland Elsaß-Lothringen verwaltet), nicht jedoch der westliche Teil um Nancy. Die deutsche Sprachbezeichnung \"Nanzig\" oder \"Nanzég\" wurde gelegentlich (z. B. im Brockhaus von 1888) als deutsches Exonym verwendet. Seit langem ist diese Bezeichnung (in der Form \"Nanzég\") nur noch in Luxemburg gebräuchlich. Während des Ersten Weltkriegs und der nahen Schlacht um den Grand-Couronné wurde die Stadt wiederholt durch deutsche Luftstreitkräfte und Artilleriestellungen im 35 km entfernten Hampont bombardiert. Dies richtete große Schäden an und kostete 117 Menschen das Leben. Nach der militärischen Niederlage Frankreichs im Zweiten Weltkrieg und einer fast vierjährigen Besatzungszeit wurde Nancy im September 1944, nach dem Kampf um Nancy im Zuge der Schlacht um Lothringen, von der 3. US-Armee befreit.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Stadt Nancy bildet den Kern einer größeren Agglomeration, genannt \"Communauté urbaine du Grand Nancy\". Mit seiner beschränkten Fläche und hohen Bevölkerungsdichte (7.157 Einw./km2) ist Nancy im Laufe der Zeit mit den angrenzenden Nachbargemeinden zusammengewachsen. Im Unterschied zu vielen anderen Städten wurden diese aber nicht eingemeindet. Während die Bevölkerung von Nancy nur ca. 105.000 Einwohner beträgt, leben in der Agglomeration, je nach Zählung, zwischen 240.000 und 330.000 Menschen. Für das Arrondissement Nancy werden ca. 415.000 Einwohner angegeben (alle Zahlen 2006). Zweitgrößte Kommune der Agglomeration ist Vandœuvre-lès-Nancy. Nancy hat den fünftgrößten Anteil von Studenten aller französischen Städte.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtregierung.", "content": "Von 1983 bis 2014 war André Rossinot (UMP) Bürgermeister von Nancy. Er wurde 1989, 1995, 2001 und 2008 wiedergewählt. 2014 konnte Laurent Hénard die Wahl zum Bürgermeister für sich entscheiden. Aus den Stadtratswahlen im Jahr 2008 ging die UMP mit 42 Sitzen als stärkste Kraft hervor. Auf die Sozialisten entfielen 11 Sitze. Dazu kommen 2 von unabhängigen Kandidaten gehaltene Sitze.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Nancy unterhält folgende Partnerschaften:", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Architektur und Stadtbaukunst.", "content": "Nancy besitzt eine sehenswerte Innenstadt. Im nördlichen Bereich befindet sich die durch Bauten des Mittelalters und der frühen Neuzeit geprägte Altstadt mit dem ehemaligen Herzogspalast und der neugotischen Kirche Saint-Epvre. Die südlich gelegene Neustadt hat ihr Zentrum um die Place Stanislas, benannt nach dem ehemaligen polnischen König Stanislaus I. Leszczyński, der nach der Niederlage im Polnischen Erbfolgekrieg 1737 durch seinen Schwiegersohn Ludwig XV. mit dem Herzogtum von Lothringen und Bar abgefunden wurde. Die Plätze Stanislas, de la Carrière und d’Alliance, eines der bedeutendsten Ensembles aufgeklärt-absolutistischen Städtebaus, wurden 1983 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Die Plätze wurden in der Hauptsache von 1752 bis 1760 von dem Architekten Emmanuel Héré angelegt. Die Place Stanislas, ehemals Place Royale, folgt dem Typus französischer Königsplätze mit einheitlich gestalteten Fassaden um ein zentrales Herrscherbild. Das Denkmal war einst König Ludwig XV. von Frankreich gewidmet, nach Stanislas' Tod auch der Herrscher über Lothringen. Das heutige Monument aus dem 19. Jahrhundert zeigt hingegen Stanislas selbst. Die gesamte Südseite des Platzes nimmt das Rathaus \"(Hôtel de Ville)\" ein, in dessen Treppenhaus und Saal ein Bildprogramm die segensreiche Regierung Stanislas' preist. Im Osten und im Westen nahmen je zwei palastartige Pavillons Einrichtungen des Hofes, der Verwaltung und der Bildung auf. Heute befindet sich im Nordwesten der Musée des Beaux-Arts und im Nordosten das Opernhaus. Auf der Nordseite, wo ehemals die Befestigungsanlagen Alt- und Neustadt trennten, rahmen eingeschossige Bauten, die \"basses faces\", den Platz. Der Platz zeigt sich als Zentrum des gesamten Stadtraumes durch die große Straßenachse, die von der Porte Sainte-Cathérine im Osten zur Porte Saint-Stanislas im Westen führt, die beide durch kleine Triumphtore ausgezeichnet sind. Die rahmenden Bauten der Place Stanislas werden durch reiche Schmuckgitter von Jean Lamour locker verknüpft. In sie sind zudem in der Nordwest- und der Nordostecke Zierbrunnen von Barthélemy Guibal eingefügt. Den Durchgang zur Place de la Carrière bildet ein Triumphbogen, der 1757 zu Ehren Ludwigs XV. errichtet wurde. Den langgestreckten ehemaligen Turnierplatz säumt beidseitig eine einheitliche Bebauung von Häusern, ehemals für Funktionsträger des Hofes und des Staates. Die Platzfolge wird im Norden durch die quergelagerte Place de l'Hémicycle vor dem einstigen Sitz des französischen Gouverneurs abgeschlossen. In der Innenstadt und in den westlichen Vorstadt- und Villengebieten Nancys finden sich zudem zahlreiche Jugendstil-Bauten der École de Nancy. Sonstige Sehenswürdigkeiten :", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Erfolgreichster Sportverein der Stadt ist der Fußballverein AS Nancy, der in der zweithöchsten französischen Spielklasse (Ligue 2) spielt. Seine Heimspiele trägt er im Stade Marcel-Picot aus. Neben dem Fußball spielt die Basketballmannschaft SLUC Nancy Basket eine wichtige Rolle. Sie wurde 2008 und 2011 französischer Meister. Die Handballmannschaft Grand Nancy ASPTT HB spielte in der Saison 2009/2010 in der zweiten Liga. Regelmäßig ist Nancy auch Etappenziel der Tour de France, zweimal (1962 und 1968) war sie sogar Startpunkt der Rundfahrt. Das vorletzte Mal machte die Tour im Jahr 2014 in Nancy Station, das letzte Mal ist sie im Jahr 2019 durch die Stadt verlaufen. Für den Amateur- und Schulsport verfügt die Stadt über 27 Turnhallen, 6 Sportanlagen, 14 spezialisierte Anlagen (Boulodrome, Skatepark, Schießstände,...) und 18 frei zugängliche Sportplätze. Weiterhin existieren mehrere Schwimmbäder in der Stadt und Umgebung.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Alljährlich im Oktober findet das Festival Nancy Jazz Pulsations in verschiedenen Spielorten in Nancy statt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Nancy hat eine alte Universität mit einer bedeutenden medizinischen und rechtswissenschaftlichen Fakultät. Bekannt wurden die 1901 von René Blondlot beschriebenen, sogenannten N-Strahlen, die sich jedoch als wissenschaftliche Fiktion herausstellten. Unter Psychologen und Therapeuten bekannt und berühmt ist die (alte) Schule von Nancy, die sich im 19. Jahrhundert vor allem mit Hypnose befasste, und die aus ihr, nach einem Richtungsstreit, hervorgegangene Neue Schule von Nancy, die unter der Leitung von Émile Coué die Lehre der modernen, bewussten Autosuggestion in aller Welt bekannt machte. Bis 2012 unterhielten drei große Universitäten einen Campus in Nancy oder der Agglomeration: 2012 fusionierten die drei Universitäten mit der Universität Metz (Universität Paul Verlaine – Metz) zur Université de Lorraine in Nancy und Metz. Seit 2002 gibt es in Nancy einen delokalisierten Campus der renommierten Elitehochschule Sciences Po Paris, der ein dreisprachiges, pluridisziplinäres Grundstudium anbietet. Das sogenannte Deutsch-französische Grundstudium dauert 2 Jahre und vermittelt grundlegende Kenntnisse in Wirtschaft, Politikwissenschaft, Recht und Geschichte. Die Studenten verbringen anschließend ein Jahr im Ausland an einer Partneruniversität oder mit einem Praktikum und absolvieren im Anschluss am Hauptcampus in Paris einen der von Sciences Po Paris angebotenen Masterprogramme. In der Stadt befindet sich auch der Hauptsitz des ICN Business School.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Nancy ist an das nationale Fernverkehrsnetz angebunden. Im Westen kann die A31 Richtung Paris und Lyon erreicht werden. Der Anschluss im Norden führt nach Luxemburg und Metz. Im Süden führt die A33 nach Straßburg und die A330 Richtung Besançon und Mülhausen. Die Entfernung nach Paris beträgt 330 km. Nach Luxemburg sind es 150 km und zur nächsten deutschen Großstadt, Saarbrücken, 120 km. Von besonderer Bedeutung ist die Verbindung nach Metz (60 km), die wegen der großen Anzahl der Pendler häufig überlastet ist. Der Bahnhof Nancy ist ein Eisenbahnknotenpunkt in Ostfrankreich. Umsteigefrei sind unter anderem Metz, Luxemburg, Basel und Straßburg zu erreichen. Seit Inbetriebnahme der LGV Est européenne am 10. Juni 2007 ist Nancy mit dem TGV nur 1 Stunde und 30 Minuten von Paris entfernt. Die erste Eisenbahn brauchte dafür 1852 noch 8 Stunden. Die Züge erreichen auf der Strecke eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h. Im Gegensatz zu den TGV-Zügen in die Hauptstadt muss für umsteigefreie Hochgeschwindigkeitsverbindungen in andere Landesteile (z. B. Bordeaux) der etwa 37 km entfernte Bahnhof Lorraine TGV bei Louvigny (Moselle) aufgesucht werden. Derzeit ist noch unklar ob, und wenn ja in welchem Umfang, dieser Bahnhof von Zügen von und nach Deutschland und der Schweiz angefahren werden soll. Die SNCF plant das nicht vor 2016, wenn der zweite Abschnitt des LGV Est fertiggestellt sein wird. Da der Bahnhof nur über die Straße erreichbar ist, sehen Planungen eine Verlegung des Bahnhofs nach Vandières vor um dort einen Umstieg zwischen Hochgeschwindigkeits- und Regionalzügen zu ermöglichen. Vom Flughafen Metz-Nancy-Lothringen fliegt Air France Lyon und Nizza, Twin Jet Marseille und Toulouse an. Der Stadtflughafen Aéroport de Nancy-Essey wird von den großen Fluggesellschaften nicht mehr angeflogen. Daneben gibt es südwestlich noch den Militärflugplatz Nancy-Ochey.", "section_level": 3}, {"title": "Nahverkehr.", "content": "Neben einem Busnetz verfügt Nancy über einen Spur-Obus (Tramway de Nancy) mit gummibereiften Straßenbahnwagen (baugleiche Wagen gab es beim TVR Caen, 2019 ersetzt durch die Straßenbahn Caen). Die erste Installation des neuen Systems erfolgte im Jahr 2000, um das bestehende Netz aus O-Bussen zu ergänzen. Die Fahrzeuge der Tramlinie 1 besitzen zweipolige Stromabnehmer und können sowohl als Spurbus als auch auf anderen Teilen der Strecke als vom Fahrer gelenkte O-Busse fahren. Der öffentliche Betrieb begann am 11. Februar 2001, nach zwei Unfällen im März wurde der Betrieb jedoch für ein Jahr stillgelegt, und die Fahrzeuge wurden überarbeitet. Heute läuft das System stabil. Am 10. Februar 2017 beschloss der Stadtrat, dem Beispiel Caens zu folgen und den spurgeführten Oberleitungsbus im Jahr 2022 durch eine klassische Straßenbahn zu ersetzen. Hauptgrund ist der zu erwartende Mangel an Ersatzteilen für die Fahrzeuge des Typs TVR trotz der Übernahme von in Caen nicht mehr benötigter Fahrzeuge zur Ersatzteilgewinnung. Bei der Erweiterung des Netzes um eine zweite Tramlinie soll allerdings nicht die gleiche Technik verwendet werden. Vermutlich wird ein System eines klassischen O-Busses mit eigener Busspur verwirklicht. In den letzten Jahren versucht die Stadt verstärkt, den Radverkehr zu fördern. Dazu wurden mittlerweile über 130 km Radwege angelegt. Daneben gibt es seit 1999 einen Fahrradverleih in kommunaler Hand. Im Jahr 2007 wurde dieser, auf langfristige Vermietung (bis zu einem Jahr) ausgelegte Verleih, in vélOstan umbenannt. Eine begrenzte Anzahl (2010: 6) von Leihstellen sind über das Gebiet des Grand Nancy verteilt. Insgesamt können hier mehr als 500 Fahrräder bis zu einer Dauer von einem Jahr ausgeliehen werden. Seit 2008 betreibt JCDecaux einen privaten Fahrradverleih unter dem Namen vélOstan'lib. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Möglichkeit zur kurzfristigen Vermietung. Insgesamt werden 250 Fahrräder an 25 Stationen angeboten. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Die Ausleihe und Rückgabe der Fahrzeuge erfolgt dann mittels einer RFID-Chipkarte.", "section_level": 3}], "src_summary": "Nancy [] (deutsch veraltet \"Nanzig\", luxemburgisch \"Nanzeg\") ist eine französische Stadt mit Einwohnern (Stand ) in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie ist Hauptstadt (Präfektur) des Départements Meurthe-et-Moselle und Sitz der Métropole du Grand Nancy, einem 20 Gemeinden umfassenden Kommunalverband.", "tgt_summary": "南锡()是法国大东部大区默尔特-摩泽尔省的首府,位于法国东北部。城市处于默尔特河河边,距离默尔特河上游与摩泽尔河交汇点几千米远。南锡距离巴黎东部281千米远,距离斯特拉斯堡西部116千米远。", "id": 827920} {"src_title": "Austin (Texas)", "tgt_title": "奧斯汀", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1835 wurde die Stadt unter dem Namen Waterloo ([]) gegründet, 1838 jedoch zu Ehren von Stephen F. Austin, dem Gründer der damals unabhängigen Republik Texas, umbenannt. Seit 1839 ist Austin Hauptstadt von Texas. Von 1882 bis 1888 wurde das Texas State Capitol erbaut und galt seinerzeit als siebtgrößtes Gebäude der Welt. Es ist sechs Meter höher als das Kapitol in Washington, D.C. Der National Park Service weist für Austin zwei National Historic Landmarks aus (Stand Dezember 2016), das Texas State Capitol und das Governor’s Mansion. 187 Bauwerke und Stätten der Stadt sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 12. November 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Die Bevölkerung bestand laut dem Zensus von 2010 zu 48,7 Prozent aus Weißen und zu 8,1 Prozent aus Afroamerikanern; 6,3 Prozent waren asiatischer Herkunft. 35,1 Prozent der Bevölkerung waren Hispanics. Der Median des Einkommens je Haushalt lag 2015 bei 57.689 US-Dollar. 18,0 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Große Arbeitgeber der Stadt sind Dell, Facebook, Google, AMD, Freescale Semiconductor (eine Ausgründung von Motorola), IBM, Wincor Nixdorf, Apple, National Instruments, Hewlett-Packard, Samsung und eBay. Wegen dieser Häufung wird Austin, in Anlehnung an das Silicon Valley und in Anspielung auf die hügelige Landschaft, \"Silicon Hills\" genannt. Zudem befinden sich viele Videospiel-Entwickler in näherer Umgebung wie zum Beispiel Electronic Arts und Blizzard Entertainment. Der größte Flughafen in Austin ist der 1999 eröffnete Flughafen Austin-Bergstrom International, der etwa acht Kilometer südöstlich der Innenstadt liegt. Austin gilt als sehr junge und dynamische Stadt, die eine der größten Wachstumsraten der USA aufweist. Die Metropolregion von Austin erbrachte 2016 ein Bruttoinlandsprodukt von 135,0 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 27 unter den Großräumen der USA. Die Arbeitslosenrate in der Metropolregion betrug 2,8 Prozent und lag damit weit unter dem nationalen Durchschnitt von 3,8 Prozent (Stand: März 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaft und Forschung.", "content": "Bekannt ist vor allem die Universität von Texas. Sie ist mit rund 50.000 Studenten auf dem Campus eine der größten Universitäten der Vereinigten Staaten und zählt zu den besten öffentlichen Hochschulen des Landes. Daneben sind in Austin noch etliche kleinere Privatuniversitäten angesiedelt, darunter Concordia University und Saint Edward’s, beides christliche Colleges.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Die Tageszeitung für Austin ist der \"Austin-American Statesman\". Außerdem wird auf dem Campus der \"University of Texas\" die Studentenzeitung \"The Daily Texan\" herausgegeben. Das lokale Veranstaltungsmagazin ist der wöchentlich erscheinende \"Austin Chronicle\". Hier werden auch öffentliche Projekte durchaus kritisch beleuchtet. Ebenfalls in Austin heimisch ist der rechtsgerichtete Radiomoderator und Verschwörungstheoretiker Alex Jones, der von hier sein Radioprogramm \"The Alex Jones Show\" ausstrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Freizeit.", "content": "Zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten gehört im Sommer ein Besuch von \"Barton Springs\", einem Freibad, das aus einer natürlichen Quelle gespeist wird. In der Innenstadt ist die \"Sixth Street\" (6. Straße) wegen ihrer zahlreichen (Musik-)Kneipen einer der Hauptanziehungspunkte für jüngere Leute. Die \"Fourth Street\" (4. Straße) bietet eher Unterhaltung für die etwas Älteren. Die genannten Orte liegen so nahe beieinander, dass alles zu Fuß erreichbar ist – eine Besonderheit für eine amerikanische Stadt. Die größte Attraktion in Austin ist ein Naturschauspiel, das sich fast jeden Abend in den Sommermonaten an der Congress Bridge abspielt: Etwa 1,5 Mio. Fledermäuse starten urplötzlich bei Sonnenuntergang aus dem Inneren der Brücke zur gemeinsamen Insektenjagd und verdunkeln den Himmel. Die Kolonie ist die größte urbane Fledermauspopulation der Welt, tausende Zuschauer genießen den Anblick. Mehrere Seen in der näheren Umgebung bieten Bademöglichkeiten und Möglichkeiten für Wassersport. Direkt in der Stadt ist dies der Lady Bird Lake, langgestreckt direkt an der Innenstadt. Der Lake Austin ist deutlich größer. In der Nähe der Staumauer am Lake Austin Blvd ist das „Oyster Landing“. Hier gibt es verschiedene Speiselokale und Cafés. Am Abend öffnen die unzähligen Musik-Bars. Traditionell wird Blues-Rock und Country von den vielen einheimischen und den mehr oder weniger bekannten Stars geboten. Lange Jahre war das „Armadillo“ eine für die USA wichtige Besucherstätte für Musikveranstaltungen. Jetzt befindet sich auf dem Gelände ein Parkplatz. Die selbsternannte „\"Live Music Capital of the World\"“ (Welt-Hauptstadt der Live-Musik) behauptet von sich, dass dort mehr Live-Bands zu sehen sind als beispielsweise in Nashville, Memphis, Los Angeles, Las Vegas oder New York. Demzufolge ist eine der wichtigsten Veranstaltungen, die jährlich in Austin stattfinden, das „\"South by Southwest\"“-Festival (\"SXSW\") im März. Bei Kinogängern sind die auf mehrere Standorte verteilten \"Alamo Drafthouse Cinemas\" äußerst beliebt, in denen hauptsächlich anspruchsvollere Filme gezeigt werden und die häufig besondere Themenabende anbieten. Quentin Tarantino und Richard Linklater sind, wohl auf Grund der besonderen Atmosphäre, Stammgäste und halten hier ein alle zwei Jahre stattfindendes Filmfestival ab. Die Austin Music Hall, in der zahlreiche Größen des Musikgeschäftes aufgetreten sind, wurde inzwischen abgerissen.", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung.", "content": "Entgegen landläufiger Meinung ist Texas nicht überall trocken. Der östliche Teil ist sogar recht grün und feucht, und die Umgebung von Austin ist durch viele Flüsse und Seen sowie eine beinahe das ganze Jahr über grüne Landschaft geprägt. In der Freizeit betätigt man sich dementsprechend mit Schwimmen, Wassersport, Kanufahren oder „Tubing“ (sich auf aufgepumpten Autoreifen einen Fluss hinuntertreiben lassen). Da der Sommer lang und die Temperaturen hoch sind, kann man das fast das ganze Jahr über machen. Die Landschaft östlich von Austin ist relativ flach, während das westliche Umland treffend Hill Country genannt wird. Die rund 100 Meter hohen Hügel dieser Gegend, überwiegend mit niedrigen Bäumen bewachsen, sind nur sehr dünn besiedelt, und gelten als eines der schönsten Gebiete in Texas. Im Herzen des Hill Country, rund 160 km westlich von Austin, befindet sich Enchanted Rock, ein aus der Landschaft herausragender 150 Meter hoher, halbrunder Granitfels – ein beliebtes Ausflugsziel. In der Umgebung finden sich viele Orte, deren Namen auf deutsche Gründung hinweisen, z. B. New Braunfels, Luckenbach, Gruene oder Fredericksburg. Hält man in den kleineren Orten der Umgebung an, so erfährt man oft, dass die Vorfahren der Einwohner tatsächlich aus Deutschland kamen. Die deutschen Einwanderer haben damals die Umgebung entscheidend mitgeprägt und so findet man heute noch zahlreiche Hinweise auf die deutsche Kultur.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Austin ist die bevölkerungsreichste Stadt der USA ohne eigene Profimannschaft in den großen US-amerikanischen Sportligen (NFL, MLB, NBA, NHL und MLS). Zur Saison 2021 wird das Fußball-Franchise FC Austin in der MLS den Spielbetrieb aufnehmen. Dafür ist der College-Sport sehr beliebt. Zu nennen sind hier die Texas Longhorns, die ihre Spiele im \"Darrell K Royal-Texas Memorial Stadium\" spielen und zur University of Texas gehören. Im Mai 2010 gab Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone bekannt, einen Vertrag mit der Stadt Austin über ein Formel-1-Rennen ab dem Jahr 2012 abgeschlossen zu haben. Die Rennstrecke ist die erste reine Formel-1-Strecke in der Geschichte des US-Motorsports. Gefahren wird seit 2012 auf dem Circuit of The Americas nahe Austin. Außerdem konnte der Veranstalter der Motorrad-Weltmeisterschaft einen Zehnjahresvertrag mit dem Streckenbetreiber abschließen, so dass ab 2013 in Austin auch Rennen zur Motorrad-WM stattfinden.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Austin hat Partnerschaften mit folgenden Städten geschlossen: Freundschaftsstädte Austins sind", "section_level": 1}], "src_summary": "Austin [] ist die Hauptstadt und die viertgrößte Stadt des US-Bundesstaates Texas. Sie liegt am Colorado River. Der überall präsente Slogan „Keep Austin Weird“ (Halte Austin eigenartig!) gilt als besonders treffendes Motto für die studentisch geprägte Atmosphäre der Stadt. Zudem gilt Austin als die amerikanische Hauptstadt der Livemusik: In keiner anderen Stadt der USA findet sich eine vergleichbare Dichte an Musikclubs und Konzerten.", "tgt_summary": "奥斯汀(英语:Austin )),香港译作「柯士甸」,是美国德克萨斯州的首府、特拉维斯县县治,也是德州大学的所在,以及众多高科技企业所在的高科技城,又因濒临德州丘陵地形之起点,故有「硅丘」(英语:Silicon Hills)之称,以与美国西部传统电子重镇硅谷相呼应。", "id": 1135439} {"src_title": "Japanisches Meer", "tgt_title": "日本海", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Es ist südlich und östlich durch die Japanischen Inseln, nördlich durch die Insel Sachalin und westlich durch das Festland von Russland, Nordkorea und Südkorea begrenzt. Mit dem Pazifik verbunden ist das Japanische Meer durch die Koreastraße im Süden, die Tsugaru-Straße zwischen den japanischen Inseln Honshū und Hokkaidō und die La-Pérouse-Straße zwischen den Inseln Hokkaidō und Sachalin sowie mit dem Ochotskischen Meer durch den Tatarensund in Norden.", "section_level": 1}, {"title": "Daten.", "content": "Das Japanische Meer hat eine Fläche von rund 978.000 km2 bei einer durchschnittlichen Tiefe von 1752 Meter und einer maximalen Tiefe von 4049 Meter. Es kann in drei Becken unterteilt werden: Das nördliche \"Japanbecken\" bildet den tiefsten Bereich, das \"Yamatobecken\" liegt im Südosten und das \"Tsushimabecken\" im Südwesten. Im Yamatobecken ist das Wasser am seichtesten. Dort liegt der Boden nur bei etwa 285 Meter unter Meeresniveau. Die Küsten der östlichen Inseln sind weit und relativ flach, hingegen sind die Festlandküsten, vor allem im Westen entlang der Küste von Korea, steil, rau und steinig. Das Japanische Meer, obwohl selbst eher kälter als der Pazifik auf der anderen Seite der Inseln, trägt maßgeblich zum milden Klima in Japan bei. Die Fischerei ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Anrainerstaaten; Ein unter anderem daraus resultierender Konflikt, der die Fanggebiete betrifft, führte zu einem Streit über den Besitz der Liancourt-Felsen, die von Japan und Südkorea beansprucht und seit 1950 von Südkorea kontrolliert werden. Im Japanischen Meer gibt es auch Vorkommen von Mineralien, die abgebaut werden, aber vor allem ist das Meer eine wichtige Schifffahrtsroute. Hier liegen unter anderen die Inseln Liancourt-Felsen, Oki-Inseln, Okushiri, Rebun, Rishiri, Sado, Tsushima und Ulleungdo.", "section_level": 1}, {"title": "Namen und Namensstreit.", "content": "\"Hauptartikel:\" Namensstreit um das Japanische Meer In den lokalen Sprachen der Anrainerstaaten wird das Meer in Japan und Russland \"Japanisches Meer\", in Nordkorea \"Koreanisches Ostmeer\" und in Südkorea \"Ostmeer\" genannt. Der internationale Name des Gewässers ist zwischen den Ländern umstritten. Die Regierungen von Nord- und insbesondere Südkorea setzen sich dafür ein, dass der Name „Koreanisches Ostmeer“ bzw. „Ostmeer“ statt des Namens „Japanisches Meer“ verwendet oder zumindest als gleichwertig behandelt wird. Dieser Vorschlag wird bisher von Japan abgelehnt. Andere Staaten sowie internationale Institutionen haben bisher keine Stellung bezogen, verwenden aber weiter die Bezeichnung „Japanisches Meer“. In manchen westlichen Atlanten und anderen, nicht-offiziellen Publikationen wird die Bezeichnung „Ostmeer“ parallel verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Japanische Meer ist ein Randmeer des Pazifischen Ozeans in Ostasien (Nordwestlicher Pazifikraum). In Südkorea wird es als Ostmeer und in Nordkorea als Koreanisches Ostmeer bezeichnet.", "tgt_summary": "日本海,古称鲸海,韩国和朝鲜基于地理位置称东海,是西北太平洋最大的边缘海,其东部的边界由北起为库页岛、日本列岛的北海道、本州和九州;西边的边界是欧亚大陆的俄罗斯;南部的边界是朝鲜半岛, 日本海的水域有六个海峡与外水域相通,分别为:鞑靼海峡、宗谷海峡、津轻海峡、关门海峡、对马海峡和朝鲜海峡。位于日本海的北部和西北部有日本海盆,是最主要的海盆,另外东南部是大和海盆,还有西南部的对马海盆。日本海的东岸水深较浅,大陆棚较宽;海的西岸,特别是朝鲜半岛附近的水域,大陆架的延伸只有约30公里左右。黑潮(日本暖流)的一个分支即对马海流进入此海域。", "id": 963971} {"src_title": "Cestius-Pyramide", "tgt_title": "塞斯提伍斯金字塔", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Bestattungen innerhalb der Stadt waren bis ins 5. Jahrhundert verboten. Grabmäler wurden deshalb üblicherweise an den Ausfallstraßen errichtet. Die Cestius-Pyramide steht in exponierter Lage an der \"Via Ostiensis\", einer der belebtesten Straßen Roms, die zur Hafenstadt Ostia führte. Ab 271 wurde die Pyramide in die Stadtmauer Kaiser Aurelians (die Aurelianische Mauer) einbezogen. Neben ihr öffnete sich die \"Porta Ostiensis\", heute Porta San Paolo.", "section_level": 1}, {"title": "Bauherr.", "content": "Cestius war Prätor des Jahres 43 v. Chr. und Mitglied der Septemviri epulonum, eines der vier Priesterkollegien. Über sein Leben ist wenig bekannt, sein Name hingegen ging mit seinem Grabmal in die Bau- und Kunstgeschichte ein.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerk.", "content": "Nach der Eroberung Ägyptens durch Kaiser Augustus kamen ägyptische Kultur und Bräuche in Rom in Mode. Diese umfasste auch Bestattungen in Pyramiden, so dass mehrere Römer sich kleine Pyramiden als Grabstätten bauen ließen. Heute ist von dieser kurzen Episode der römischen Kultur nur noch die Cestius-Pyramide übrig. Der Bau entstand zwischen 18 und 12 v. Chr. Er wurde als Ziegelbauwerk ausgeführt und mit Travertin- und Marmorplatten verkleidet. Die Pyramide ist 36,4 m hoch (ein Viertel der Höhe der Cheops-Pyramide) und hat eine Seitenlänge von 29,5 m. Im Inneren befindet sich eine 4,10 auf 5,95 m große und 4,80 m hohe Grabkammer (nur bei Führungen zugänglich) mit Resten von Fresken. Diese Fresken sind im ausgeführt. Sie sind die frühesten datierbaren römischen Wandmalereien in diesem Stil und bilden daher einen wichtigen chronologischen Fixpunkt für die Entstehung dieses Wandmalereienstiles. Das Grabmal trägt folgende Inschriften: An der West- und Ostseite jeweils oben: An der Ostseite zusätzlich eine kleinere Inschrift: An der West- und Ostseite jeweils unten: Vor der Pyramide standen vier Säulen, von denen zwei wieder aufgestellt wurden. Sie trugen vermutlich Bronzestatuen des Cestius.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Pyramiden.", "content": "Im Mittelalter wurde die Cestius-Pyramide als \"Meta Remi\", Grab des Remus bezeichnet, analog zur \"Meta Romuli\", Grab des Romulus, einer weiteren Pyramide in der Nähe der Engelsburg. Dieses Grabmal wurde 1499 von Papst Alexander VI. abgetragen, um für das Heilige Jahr 1500 die Zugangsstraße zum Vatikan zu verbreitern. Der Marmor dieser Pyramide wurde im Petersdom verbaut. Zwei weitere Pyramiden standen im Bereich der heutigen Piazza del Popolo.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Antike.", "content": "1656 ließ Papst Alexander VII. die Pyramide restaurieren und wieder freilegen, denn im Laufe der Jahrhunderte hatte sich das Bodenniveau um einige Meter angehoben. Dabei wurden auch die zwei Säulen und die Basen der zwei verlorenen Säulen wiedergefunden. An der westlichen Seite der Pyramide wurden spätestens ab 1732 Nichtkatholiken bestattet. Das Begräbnisfeld wurde 1821 offiziell zum \"Cimitero acattolico\", dem sogenannten Protestantischen Friedhof. Im 19. Jahrhundert wurde die Mauer zwischen der Pyramide und der Porta San Paolo abgerissen. Von November 2012 bis April 2015 wurde die Pyramide grundlegend restauriert. Die Kosten von 2 Millionen Euro wurden dafür von dem japanischen Geschäftsmann Yūzō Yagi aufgebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "1770 wurde eine Nachbildung der Cestius-Pyramide, die sogenannte Studnitz-Pyramide, für den Oberhofmarschall Hans Adam von Studnitz in Gotha errichtet. 1775 wurde im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel eine Nachbildung der Cestius-Pyramide errichtet. Graf Platen schrieb das Gedicht \"Die Pyramide des Cestius\". Das Bauwerk in Rom gab der nahen U-Bahn-Station „Piramide“ ihren Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cestius-Pyramide, genauer „Pyramide des Caius Cestius“ (italienisch: \"Piramide Cestia\" oder \"Piramide di Caio Cestio\"), in Rom ist das pyramidenförmige Grabmal des römischen Prätors und Volkstribuns Gaius Cestius Epulo († vor 12 v. Chr.).", "tgt_summary": "塞斯提伍斯金字塔()是意大利罗马的一座古代金字塔,靠近圣保禄门和新教公墓。它坐落在两条古代道路的交叉点:奥斯迪亚大道和Via della Marmorata。由于塞斯提伍斯金字塔与城防工事结合在一起,它是当今保存最完好的罗马古建筑之一。", "id": 2154214} {"src_title": "Gustav Theodor Fechner", "tgt_title": "古斯塔夫·费希纳", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Familie Fechner zog 1815 aus Groß Särchen in der Lausitz nach Dresden. Fechner besuchte dort die Kreuzschule, wurde aber nach anderthalb Jahren mit den Worten entlassen: „Sie müssen fort, Sie können bei uns nichts mehr lernen.“ So schrieb sich der Sechzehnjährige an der Leipziger Universität als Medizinstudent ein. Er hörte Physiologie bei Ernst Heinrich Weber und Algebra bei Carl Brandan Mollweide, ansonsten blieb er weitgehend Autodidakt und begeisterte sich für die Naturphilosophie Lorenz Okens. 1819 wurde er Baccalaureus, 1823 Magister und Privatdozent. Zum Arzt fühlte er sich wenig talentiert, besonders der praktische Teil des Studiums hatten ihn nach eigenem Bekunden „gänzlich um Neigung und Zutrauen gebracht“. Trotz bestandenem medizinischen Examen verdiente er seinen Lebensunterhalt durch literarische Arbeiten. Ab etwa 1824 übersetzte er die führenden Lehrbücher für Physik und Chemie von Jean-Baptiste Biot und Louis Jacques Thénard. Im Jahr 1828 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Im Jahr 1833 heiratete Fechner Clara Volkmann und übernahm zusammen mit Moritz Wilhelm Drobisch, Justus Wilhelm Martin Radius, Georg Benedict Winter und Wilhelm Wachsmuth die Redaktion der Leipziger Literaturzeitung. 1834 wurde er Ordinarius für Physik an der Universität Leipzig. Im Jahr 1835 wurde er der Direktor des neu eröffneten physikalischen Instituts, das als eines der ältesten in Deutschland gilt. Im Jahr 1839 musste er die Physikprofessur aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, nachdem seine anstrengenden Versuche zum Galvanismus und zur physiologischen Optik zu einem Augenleiden führten, das ihn beinahe erblinden ließ. In der Folge widmete sich Fechner der philosophischen Begründung der Physik. Fechner ist auch der Autor eines bekannten Hauslexikons in acht Bänden (\"Das Hauslexikon\"), das ab 1834 herausgegeben wurde. Im Jahr 1843 wurde er Professor für Naturphilosophie und Anthropologie an der Leipziger Universität; dieses Amt hatte er bis zu seinem Tode inne. Im Januar 1830 gründete er zusammen mit dem Verleger Leopold Voß das Chemische Zentralblatt. Im Jahr 1846 war Fechner Mitbegründer der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Fechner gilt als Begründer der Psychophysik, die eine Beziehung zwischen Objekt, dem physikalischen Reiz und der Sinnesempfindung (Perzept) herstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorschule der Ästhetik.", "content": "Im Jahr 1876 veröffentlichte er das Buch \"Vorschule der Ästhetik\", prägend nicht nur für die Genauigkeit seiner Beschreibungen. Er beeinflusste die Ästhetik bis heute durch die Innovation des empirischen Ansatzes, also von Einzelphänomenen auf das Allgemeine schließend („von unten“, also induktiv), statt vom Allgemeinen auf das Besondere („von oben“, also deduktiv). Fechner begründete so die experimentelle Ästhetik. Er scheiterte zwar in dem Versuch, ein allgemeingültiges Gesetz des ästhetischen Empfindens zu bestimmen, stellte jedoch eine Reihe von Regelmäßigkeiten fest, und ordnete diese zu Prinzipien. Gefallen wird mit Lust, Missfallen dagegen mit Unlust gleichgestellt. Fechner unterschied zwischen „schön“ (im Hier und Jetzt, in diesem Augenblick und damit kurzfristig Lust erzeugend) und „gut“ (langfristig Lust erzeugend). So kann etwa ein Haus „gut“ sein (indem es stabil gebaut wurde und viele Jahre lang für eine sichere Unterkunft sorgen wird) und trotzdem „hässlich“ sein (im Gegensatz zu „schön“). Umgekehrt kann ein Haus auch „schön“ sein (hübsch anzusehen) und dennoch „schlecht“ (weil es nicht lange halten wird). Einige seiner Prinzipien sind:", "section_level": 1}, {"title": "Das Prinzip der ästhetischen Schwelle.", "content": "Die innere und äußerliche Schwelle sind voneinander abhängig: Je höher die innerliche Schwelle ist, desto intensiver muss der externe Reiz sein, um bemerkt zu werden. Eine Werbung muss entweder sehr groß oder vom Inhalt her sehr interessant sein, damit ich sie beim Vorbeifahren überhaupt betrachte. Je interessanter der Inhalt ist, desto kleiner kann die Fläche sein, und man wird sie trotzdem bemerken.", "section_level": 2}, {"title": "Das Prinzip der Unterschiedsschwelle.", "content": "Ein Unterschied zwischen zwei Reizen, etwa Farben oder Tönen, wird nur dann erkannt, wenn die Differenz zwischen beiden Reizen ein Mindestmaß, die sog. Unterschiedsschwelle, überschreitet. Man unterscheidet zwischen der absoluten und der relativen Unterschiedsschwelle, diese Schlussfolgerung floss in das Weber-Fechner-Gesetz ein (Das von dem Anatomen und Physiologen Weber entdeckte Grundgesetz der Psychophysik zur Bestimmung der Reizschwelle war durch Fechner weiterentwickelt worden).", "section_level": 2}, {"title": "Das Prinzip der ästhetischen Hilfe.", "content": "Fallen Gefallen erweckende Kleinigkeiten zusammen, ist das daraus resultierende Gefallen viel größer als für die einzelnen Teile an sich. Eine schöne Landschaft ist beispielsweise an sich schon schön, aber wenn dazu das Wetter noch schön ist, man sich in guter Gesellschaft befindet, am besten nach einer genussvollen Mahlzeit, dann ist die Welt „perfekt“, also viel besser als das Ergebnis der einzelnen Situationen an sich. Für Sachen, die Missfallen erwecken, gilt die gleiche Regel. Allerdings werden solche Situationen weniger häufig vorkommen, da man missfallenerregende Situationen nach Möglichkeit sofort beseitigt, bevor sie sich aufsummieren. Es kann passieren, dass bei strömenden Regen ein Reifen platzt und man schon für den Beginn der Präsentation zu spät ist. Das resultierende Missfallen ist jedenfalls größer als das für die einzelnen Teile der Situation an sich.", "section_level": 2}, {"title": "Das Prinzip der einheitlichen Verknüpfung des Mannigfaltigen.", "content": "Der Mensch hat ein angeborenes Bedürfnis nach Abwechslung. Der Wechsel muss aber durch etwas verbunden sein, muss eine Einheit aufweisen. Je länger die Beschäftigung mit einem Objekt dauert, desto höher sollte dessen Mannigfaltigkeit sein, um nicht langweilig zu werden. Eine Mannigfaltigkeit, die keine Einheit aufweist, wird als chaotisch empfunden. Das Verhältnis einzelner Teile zueinander kann sehr einfach sein (wie im Kreis, wo jedes Teil sich genau gleich zu den anderen Teilen verhält) oder auch hoch komplex. Eine einzelne (auch völlige) Unterbrechung einer Gleichförmigkeit ist seine stärkste Störung, ein Fleck auf einem weißen Kleid unterbricht das durchgehende Weiß. Eine regelmäßige Unterbrechung kann durch die Regelmäßigkeit die Störung der Unterbrechung ausgleichen und sogar übersteigen. So ziehen die meisten Menschen komplexe Muster leeren Flächen vor. Je abwechslungsreicher eine Sache ist, desto stärker wird das ästhetische Empfinden ausfallen, vorausgesetzt eine Einheit wird wahrgenommen. Fehlt die Einheit, sieht man ein Chaos, dem man nichts abgewinnen kann. Je höher die geistige Fähigkeit ist, Komplexes wahrzunehmen und zu verarbeiten, desto größer ist das Verlangen danach, und umso schneller tritt Langeweile bei einfachen Gebilden ein.", "section_level": 2}, {"title": "Prinzip der Widerspruchslosigkeit, Einstimmigkeit oder Wahrheit.", "content": "Sich einer Einstimmigkeit bewusst zu werden, ist immer im Sinne der Lust, ein Widerspruch immer im Sinne der Unlust. Widerspruch bedeutet allerdings nicht, dass etwas hier schwarz und dort weiß ist, sondern dass etwas aufgrund einer (fehlerhaften) Schlussfolgerung, sowohl schwarz als auch weiß ist. Die Lust ist umso größer, je überraschender die Einstimmigkeit auftritt oder je mehr mit einem Widerspruch gerechnet wurde. Als innere Wahrheit bezeichnet man einen zusammenhängenden Kreis von Vorstellungen, die keinen Widerspruch aufweisen. Äußere Wahrheit ist eine Vorstellung, die zur wahrgenommenen Wirklichkeit widerspruchslos ist. Die Wahrheit ist immer im Sinne der Lust, weil sie „schön“ genau so wie „gut“ ist.", "section_level": 2}, {"title": "Das ästhetische Assoziationsprinzip.", "content": "„Eine Orange findet man schöner als eine entsprechend bemalte Holzkugel“ – so begründet Fechner das Assoziationsprinzip. Das sinnliche Auge nimmt vielleicht das Gleiche wahr, das geistige Auge sieht aber in der Orange einiges mehr, etwa den erfrischenden Geschmack, aber auch das Herkunftsland, und eigene Vorstellungen bezüglich dieses Landes und seiner Kultur (Sommer, Sonnenschein, Meer, Urlaub, freundliche Menschen usw.). Das, was das sinnliche Auge wahrnimmt (der direkte Eindruck) kann dabei im Einklang oder im Widerspruch zu dem Assoziierten stehen. Je älter und erfahrener ein Mensch ist, desto mehr tendieren die Erinnerungen (Assoziationen) dazu, die eigentliche Erfahrung zu überlagern. Junge Menschen sind dagegen weit beeinflussbarer. Je nach bereits gesammelten Erfahrungen werden auch assoziativ Anforderungen an neue Dinge gestellt. Werden diese Anforderungen erfüllt, tritt ein Gefühl der Einstimmigkeit auf. Werden sie nicht erfüllt, empfinden wir einen Widerspruch. „Gefühle“ sind schnelle, unbewusste Assoziationen, bei denen die Erfahrung bereits aus dem Gedächtnis verschwunden ist, das Ergebnis im assoziativen Gefühl aber erhalten bleibt.", "section_level": 2}, {"title": "Direkte Faktoren und assoziative Faktoren.", "content": "Nach Fechner sind sowohl die direkten Faktoren (in der bildenden Kunst also Farbe, Helligkeit, Proportion usw.) wie auch die assoziativen Faktoren (Bildinhalte oder -bedeutung) grundlegend wichtig für das ästhetische Empfinden. Unterschiedliche Versuche wurden seitdem unternommen, um die Beziehungen zwischen Einheit und Mannigfaltigkeit bzw. Ordnung und Komplexität zu klären. Neuere Versuche untersuchen die Verhältnisse in der bildenden Kunst und in der Musik. So untersucht Dietrich Dörner das ästhetische Empfinden anhand des Grundbedürfnisses der „Reduzierung von Unbestimmtheit“.", "section_level": 2}, {"title": "Würdigung.", "content": "1859 wurde Fechner zum Mitglied der Gelehrtengesellschaft Leopoldina gewählt. 1873 wurde Fechner zum Ehrendoktor der Medizin ernannt, 1884 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Leipzig. Seit 1897 erinnert ein Denkmal im Rosental nahe dem Zoo in Leipzig an ihn. Im Leipziger Stadtteil Gohlis trägt seit 1900 eine Straße seinen Namen (\"Fechnerstraße\"), eine gleichnamige Straße gibt es in Dresden-Kaditz (seit 1904). An seinem Wohnhaus, dem \"Fechnerhaus\", befindet sich eine Gedenktafel. Nach Fechner wurde die Gustav-Theodor-Fechner-Schule, ein 2005 geschlossenes Gymnasium im Leipziger Stadtteil Schönefeld, benannt. 1970 wurde der Mondkrater Fechner nach ihm benannt. 1990 wurde in Leipzig die \"Gustav-Theodor-Fechner-Gesellschaft e. V.\" gegründet, die sich mit dem Leben und Wirken Fechners beschäftigt. Am 23. Mai 2000 wurde der Asteroid (11041) Fechner nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Fechner war ein Bruder des Malers Eduard Clemens Fechner sowie von Clara Wiecks Stiefmutter Clementine Wieck geb. Fechner, der zweiten Frau ihres Vaters Friedrich Wieck.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gustav Theodor Fechner (* 19. April 1801 in Groß Särchen bei Muskau; † 18. November 1887 in Leipzig; Pseudonym \"Dr. Mises\") war ein deutscher Mediziner, Physiker und Naturphilosoph. Fechner gilt als Begründer der Psychophysik. In späten Jahren vertrat er eine Theorie der Allbeseelung des Universums und ist somit einer der wichtigsten Vertreter einer panpsychistischen Weltanschauung.", "tgt_summary": "古斯塔夫·西奥多·费希纳( 1801年-4月19日-1887年-11月18日),是一位德国哲学家和实验心理学家。是一位实验心理学的早期先驱以及心理物理学的创建者。他启发了很多很多二十世纪的科学家和哲学家。他因提出了著名的韦伯-费希纳定律,即通过公式 S=K*log I来表示心理感觉与物理刺激之间的关系而闻名于世。", "id": 2783265} {"src_title": "Jeju-do", "tgt_title": "濟州特別自治道", "src_document": [{"title": "Namen.", "content": "Auf koreanisch heißt \"do\" sowohl Insel als auch Provinz, nur die Hanja unterscheiden sich. In der romanisierten Form wird die Provinz, die wie gesagt auch noch weitere Inseln umfasst, mit einem Bindestrich geschrieben, die Insel selbst jedoch nicht. *seit 1. Juli 2006", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Die Insel besteht aus vulkanischen Materialien, welche vom Berg Hallasan, mit 1.950 Meter der höchste Berg in Südkorea, stammen. Dieser erloschene Vulkan liegt in der Mitte der Insel und hat einen Kratersee. Der Berg und die Umgebung ist ein Nationalpark. Hunderte von vulkanisch geformten Hügeln mit vielen Lavatunneln geben der Landschaft eine eigene Atmosphäre. Jeju-do hat auch den einzigen Wasserfall in Asien, der direkt ins Meer fällt.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Hauptstadt der Provinz ist Jeju-si im Norden der Insel. Die Insel selbst liegt in der Koreastraße, südwestlich von Jeollanam-do. Die Provinz umfasst auch 26 kleine Inseln, die in der Nähe der Hauptinsel liegen. Obwohl die Insel strategisch günstig liegt, waren die Häfen bislang nicht ausgebaut. Dies lag an den flachen Stränden mit Unterwassersteinen, welche für die Schifffahrt gefährlich sind. Der wichtigste Hafen der Insel liegt in der Stadt Jeju-si im Norden. Seit 2011 ist jedoch die Marinebasis Gangjeong in Bau. Die Koreaner sind stolz auf die Insel Jeju, betrachten sie doch die Insel als ein Juwel. Die subtropische Insel zieht viele nationale Touristen an und ist besonders beliebt als Ziel für Hochzeitsreisen (siehe auch Love Land). Besucher der südkoreanischen Ferieninsel werden am Meer gelegentlich von einem Pfeifton überrascht, der dem Pfeifen einer Lokomotive in der Ferne ähnlich tönt. Es handelt sich dabei um den sogenannten \"Sumbisori\", den die \"Haenyeo\" ausstoßen, wenn sie aus dem Meer auftauchen und die vor dem Abtauchen eingeatmete Luft auspusten. \"Haenyeo\" („Meerfrauen“) werden die fast sechstausend Inselbewohnerinnen genannt, die heute noch auf Jeju dem traditionellen Gewerbe des Tauchens nach Meeresfrüchten nachgehen. Sie holen Algen, Schnecken, Muscheln und andere Schalentiere sowie Seeigel und Seegurken vom Meeresboden. Dazu tauchen sie ohne Atemgerät, nur mit einem Neoprenanzug, Tauchmaske und Flossen, bis zu 20 Meter tief. Die Insel Jeju gilt den Koreanern als geheimnisumwitterte, mythische Insel. Bis vor etwa 100 Jahren war das 85 Kilometer südlich des koreanischen Festlands gelegene Eiland weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Den wichtigsten Kontakt nach außen stellten Verbannte dar, die vor allem aus politischen Gründen nach Jeju abgeschoben worden waren. Die traditionellen Schamanen-Religionen haben sich bis heute auf der Insel erhalten. Immer noch sollen hier rund 18.000 verschiedene Gottheiten angebetet werden. Das subtropische Klima macht Jeju auch für die koreanische Landwirtschaft bedeutsam. Besonders Mandarinen, Pilze und Tee werden exportiert. Der Tourismus entwickelt sich seit den 1970er Jahren und wird zunehmend zur Haupteinnahmequelle. Die Blume der Provinz ist der Rhododendron \"Rhododendron weyrichii\" (\"Chamkkot\"). Der Baum der Provinz ist der Kampferbaum \"Cinnamomum camphora siebold\" (\"Noknamu\"). Der Vogel der Provinz ist der Weißrückenspecht \"Dendrocopos leucotos quelpartensis\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis ins 12. Jahrhundert herrschte das \"Tamna\" Königreich (Japanisch: \"Tanimora)\" über Jeju-do. Es wird angenommen, dass bis ins Jahr 700 Alt-Japanisch auf Jeju gesprochen wurde, was nach und nach von koreanischen Einwanderern aus Silla und Baekje verdrängt wurde. Noch heute gibt es manche Lehnwörter aus dem Japanischen. Jeju-do kam erst 938 unter die Herrschaft eines koreanischen Reiches. Während der Goryo- (935–1392) und der Joseon-Dynastie (1392–1910) diente die Insel oft als politisches Exil. Der holländische Seefahrer Hendrik Hamel (1630–1692) war 1666 der erste bekannte Europäer, der über Korea berichtete. Er strandete 1653 auf einer Fahrt von Japan zu einer holländischen Kolonie in Indonesien mit 35 Gefährten, die den Schiffbruch überlebten, auf Jeju-do und nannte die Insel \"Quelpart\". Sie wurden dank der von den Mandschu erzwungenen Abschottungspolitik und ihrer Herkunft vom „Erzfeind“ Japan auf dem koreanischen Festland gefangengehalten. Ein anderer Holländer (Jan Weltevree), der damals bereits 26 Jahre dort gefangengehalten worden war, übersetzte zunächst. Hamel konnte erst 13 Jahre später mit sieben anderen Seeleuten nach Japan fliehen. Seine Erlebnisse schilderte er in einer in ganz Europa gelesenen Reiseschilderung. Erste Karten dieser Meeresregion weisen den \"Mt. Halla\" auch als \"Mt. Auckland\" aus. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und vor Einsetzung einer rechtsgerichteten Lokalregierung durch die US-amerikanische Militärregierung in Seoul, kam es auf Jeju am 3. April 1948 zu einem Aufstand. Polizei und Armee schlugen – unter den Augen der USAMGIK – mit großer Brutalität zurück. Nach offiziellen koreanischen Angaben wurden bei dem genozidähnlichen \"Jeju-Massaker\" zwischen April 1948 und August 1949 270 von insgesamt 400 Dörfern auf der Insel ausgelöscht und mehr als 27.000 Personen getötet. Andere Schätzungen schwanken zwischen 30.000 und 60.000 Menschen oder mehr – bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 300.000 Menschen. Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 war die deutsche Mannschaft in Seogwipo untergebracht, in dessen Stadion drei Spiele stattfanden. Seit einigen Jahren ist eine große Kontroverse um den laufenden Bau der weitläufigen Marinebasis Gangjeong auf einem Teil der Insel entbrannt. Trotz massiven Widerstandes der lokalen Bevölkerung, die eine starke Zerstörung der einmaligen Natur der Insel befürchtet, wird der Bau weitergetrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Administrative Aufteilung.", "content": "Die die ganze Insel umfassende Sonderautonomieprovinz Jeju-do ist in zwei Städte unterteilt: Bis zum 30. Juni 2006 gab es außerdem die Landkreise", "section_level": 1}, {"title": "Schwesterprovinzen.", "content": "Jeju hat vier Schwestergebietskörperschaften, die alle ebenfalls Inseln sind:", "section_level": 1}, {"title": "Stromversorgung.", "content": "Seit 1996 existiert zur Insel Jeju eine Seekabelverbindung vom südkoreanischen Festland her, die HGÜ Haenam–Cheju.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Als ein für die Insel wichtiges Kulturerbe gelten die Steinmauern von Jeju-do, die sich als Batdam () einem Spinnenetzgleich über 22.100 km über die gesamte Insel erstrecken, als Wondam () bezeichnet an flacheren Stellen der Küste im Meer zum Fischfang errichtet wurde und als Sandam () Gräber der Verstorbenen einfrieden und schützen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeju-do ist eine Provinz in Südkorea um die subtropische Vulkaninsel Jejudo südlich der Koreanischen Halbinsel. Jejudo ist die größte südkoreanische Insel und war auch unter dem Namen \"Quelpart\" bekannt. Ihr Gebiet wurde 1946 verwaltungstechnisch von der Provinz Jeollanam-do abgetrennt und bildet seitdem zusammen mit einigen weiteren Inseln wie Udo und den Chuja-Inseln die kleinste Provinz (seit 1. Juli 2006 Sonderautonomieprovinz) Südkoreas.", "tgt_summary": "济州特别自治道(),简称济州道,是大韩民国西南部的岛屿地方行政区,由济州岛及其附属岛屿组成,总面积1847.2平方公里,人口超过65万。济州道行政区域分为2个市,首府是济州市。", "id": 2437018} {"src_title": "Pat Buchanan", "tgt_title": "帕特·布坎南", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Patrick J. Buchanan ist ein Sohn irischer Einwanderer und hat sowohl deutsche als auch englische und iroschottische Vorfahren. Er ist katholisch, ein Anhänger der überlieferten Liturgie, seit 1971 mit Shelley Ann, geb. Scarney, verheiratet und hat keine Kinder. Buchanan war Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses unter Ronald Reagan und trat später mehrfach selbst als Kandidat für das Amt des US-Präsidenten an, zuletzt 2000 für die Reform Party. Von seiner früheren Partei, den Republikanern, wurde er nie aufgestellt; in den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur konnte er aber mehrfach Achtungserfolge erzielen. Buchanan vertritt, insbesondere in seinem Buch \"Churchill, Hitler und der unnötige Krieg\", die Ansicht, dass die beiden Weltkriege durch angelsächsische Politik fahrlässig herbei- und unnötig geführt wurden und vornehmlich auf Betreiben Winston Churchills zu erheblichen Völkerrechtsverstößen und Kriegsverbrechen auch durch die Briten und die US-Amerikaner geführt haben (im Ersten Weltkrieg Hungerblockade auch über 1918 hinaus, im Zweiten Weltkrieg Massenbombardements der Zivilbevölkerung). Für die aktuelle US-Außenpolitik fordert er aus dieser historischen Betrachtung heraus mehr Zurückhaltung in kriegerischen Auseinandersetzungen. Er hält den Irakkrieg für eine Dummheit von Ex-Präsident George W. Bush und ist ein Gegner der NATO-Ausdehnung nach Osten und militärischer Beistandsverpflichtungen gegenüber Ländern im unmittelbaren Einflussbereichs Russlands. Buchanan glaubt, dass die Republikanische Partei mit ihren eigenen konservativen Prinzipien gebrochen habe. Da seine politische Sichtweise sich deutlich vom Mainstream-Konservatismus unterscheidet, wird er auch fallweise als „Paläo-Konservativer“ bezeichnet. Er bezeichnete AIDS als „Vergeltung der Natur für widernatürliche Handlungen“ von Homosexuellen. Buchanan ist Ritter des \"Malteserordens\" und Mitbegründer des Magazins \"The American Conservative\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Patrick Joseph „Pat“ Buchanan [] (* 2. November 1938 in Washington, D.C.) ist ein konservativer amerikanischer Politiker, Journalist und TV-Kommentator.", "tgt_summary": "帕特里克·约瑟夫·\"帕特”·布坎南(英语:Patrick Joseph \"Pat\" Buchanan,,1938年-11月2日)是一位美国保守派政治评论家,作家,专栏作家,政治家和播音员。布坎南是美国总统理乍得·尼克松,杰拉尔德·福特和罗纳德·里根的高级顾问,也是CNN节目《Crossfire》的原主持。他1992年和1996年寻求提名共和党总统候选人。2000年美国总统选举时他代表改革党。", "id": 2190311} {"src_title": "Polskie Koleje Państwowe", "tgt_title": "波兰国家铁路", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beginn des Eisenbahnverkehrs in Polen.", "content": "Polen war im 19. Jahrhundert, als der Eisenbahnbau aufkam, geteilt. Der Nordwesten gehörte zu Preußen, der Süden als Teil Galiziens zu Österreich und Russisch-Polen im Osten zu Russland. Trotzdem wurden schon frühzeitig Bahnprojekte aus polnischer Initiative verwirklicht. Die beiden ältesten Streckenabschnitte des heutigen PKP-Netzes wurden am 1. April 1842 (Strecke Breslau–Ohlau) und am 15. August 1843 (Stettiner Bahn) als Teilstrecken von Verbindungen nach Berlin eröffnet (damals Teil des Königreichs Preußen). Bereits im November 1843 wurde auf polnische Initiative im russischen Teil Polens als dritte Strecke das erste Teilstück der Warschau-Wiener Eisenbahn eröffnet und am 4. Juli 1843 von der Regierung Kongresspolens übernommen. Obwohl im russischen Reich gelegen, hatte die Strecke von Warschau bis zur russisch-österreichischen Grenze die europäische Normalspur von 1435 mm. Die Krakau-Oberschlesische Eisenbahn als erste Bahnstrecke im österreichischen Galizien und Lodomerien wurde am 1. März 1844 von der Stadt Krakau gegründet und ging am 13. Oktober 1847 in Betrieb. Durch ihre Verknüpfung mit der Warschau-Wiener Eisenbahn gab es 1848 eine durchgehende Schienenverbindung zwischen den beiden früheren polnischen Hauptstädten, also nur ein Jahr nach der ersten durchgehenden Schienenverbindung von Berlin zum Rhein (1847). Eine weitere Bahnstrecke im geteilten Polen (Grenzen bis 1772 bzw. 1795) wurde von der Stargard-Posener Eisenbahn in mehreren Schritten ab 1848 zwischen Woldenberg in der Neumark (heute Dobiegniew) und Posen eröffnet. Die Bahnverbindung von Wien nach Krakau führte seit 1849 durch das preußische Oberschlesien, ab dem 1. März 1856 aber auch sehr nahe der preußischen Grenze ganz durch österreichisches Gebiet. Die Stammstrecke der Preußischen Ostbahn von Berlin in das damalige Königsberg (heute \"Kaliningrad\") führte zwar durch die Provinzen Posen (Großpolen) und Westpreußen, in beiden aber durch Gegenden mit geringem polnischen Bevölkerungsanteil. Als erste Anbindung des heutigen Polens an das eigentliche russische Netz wurde 1862 die Warschau-Petersburger Eisenbahn in 1524-mm-Spur fertiggestellt. 1862 entstand auch die die erste Verbindung zwischen Warschau und der Preußischen Ostbahn. Sie schloss in Łowicz an eine Zweigstrecke der Warschau-Wiener Bahn an und führte über den Grenzbahnhof in Aleksandrów Kujawski und Thorn (\"Toruń\") nach Bromberg. Sie war die letzte der unter russischer Hoheit im geteilten Polen gebauten Normalspurstrecke. Preußen baute mehrere, Österreich wenige Strecken bis an die russische Grenze, die auf russischer Seite keinen Anschluss bekamen.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg führte das 1918 gegründete polnische Verkehrsministerium den Eisenbahnbetrieb anfangs direkt durch. Vorrangig war hierbei die Konsolidierung der drei Schienennetze. Hierzu wurden zum Beispiel die verbliebenen Breitspurstrecken im östlichen Landesteil auf 1435 mm umgespurt, nachdem bereits während des Krieges die deutschen Truppen im Zuge ihres Vormarschs nach Osten viele dieser Strecken umgespurt hatten. Die Umstellung auf Normalspur war bis 1929 abgeschlossen. Schon 1921 wurde mit dem Lückenschluss zwischen Kutno und dem bisherigen preußischen Grenzbahnhof Strzałkowo die direkte Bahnstrecke Warszawa–Poznań geschaffen. Außerdem wurde neues (beziehungsweise von anderen Bahnverwaltungen gebrauchtes) Wagenmaterial beschafft. Ein beträchtlicher Teil des Fuhrparks bestand aus preußischen Fahrzeugen, die als Reparationsleistungen aus dem Deutschen Reich kamen. Den 1920 gegründeten PKP oblag in dieser Zeit bis 1939 auch der Transitverkehr durch den polnischen Korridor nach Ostpreußen. Mitte der 1920er Jahre wurde neben diversen kleineren Netzergänzungen vor allem ein großes Streckenneubauprojekt in Angriff genommen: Um den Seehafen von Gdingen besser an das Hinterland (vor allem an das Bergbaugebiet Oberschlesien) anzubinden, wurde eine fast schnurgerade verlaufende Nord-Süd-Bahnlinie von Gdingen nach Katowice, die sog. Kohlenmagistrale, gebaut. Geldmangel führte allerdings dazu, dass die Kohlenmagistrale nicht von der PKP fertiggestellt und betrieben wurde, sondern von der Francusko-Polskie Towarzystwo KolejoweSA (FPTK), einer eigens dafür gegründeten polnisch-französischen Gesellschaft. Mitte der 1920er Jahre setzte zudem einerseits ein starker Wirtschaftsaufschwung in Polen ein, andererseits besserte sich (vorübergehend) das Verhältnis zu den Nachbarländern, was eine Zunahme des Transitverkehrs mit sich brachte. Ausgenommen war das Verhältnis zu Litauen, das sich nach dem Polnisch-Litauischen Krieg in einem kalten Krieg mit Polen befand. So war die Grenze (von Litauen als „Demarkationslinie“ bezeichnet) bis 1938 für jeglichen Verkehr gesperrt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Der Zweite Weltkrieg brachte die Auflösung der PKP mit sich. Nach der Besetzung Polens unterstellte die Deutsche Reichsbahn die Eisenbahnstrecken im sogenannten Generalgouvernement bereits am 1. November 1939 der Generaldirektion der Ostbahn (Gedob). Während der Kampfhandlungen und direkt danach wurden viele Gleise und Fahrzeuge zerstört; das Bahnnetz wurde mehrfach – je nach Frontlage – auf russische oder europäische Spurweite umgespurt. Die Deportationen in Konzentrationslager erfolgten hauptsächlich per Bahn.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1945.", "content": "Die PKP wurde bald nach der Wiedererrichtung der polnischen Verwaltung neu gegründet. In der kommunistischen Ära wurde Polen zwar wieder zu einem Transitland; da die damalige Führung der Sowjetunion jedoch an der politischen Zuverlässigkeit der Volksrepublik Polen zweifelte, versuchte sie, diese Situation zu ändern. Dies äußerte sich zum Beispiel in der Eröffnung einer Polen umgehenden Eisenbahnfährlinie von Mukran auf Rügen (damals DDR) nach Klaipėda in Litauen (damals Sowjetunion). Wichtig blieb der Militärtransitverkehr zwischen der DDR und der Sowjetunion. In Südostpolen gibt es eine weit ins Landesinnere reichende, Linia Hutnicza Szerokotorowa (LHS) genannte Bahn in russischer Breitspur von der Grenze zur Ukraine nach Sławków Południowy. Nach dem Zerfall der Sowjetunion bemühten sich die PKP um einen Ausbau der Transitverkehrsachsen, insbesondere derjenigen über Posen und Warschau.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1989.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Umstrukturierung und Privatisierung.", "content": "Erste Schritte zu einer Privatisierung wurden schon 1990 mit dem ersten Privatisierungsgesetz eingeleitet, durch das eine Reihe von Tochtergesellschaften gegründet wurden, in denen die PKP 51 % halten sollten; die ersten so gegründeten Unternehmen waren in den Bereichen Logistik (Trade Trans, Kolsped, Polcont, Chem Trans Logistic), der Herstellung und Installation von Verkehrsleit- und Signalsystemen (Adtranz ZWUS Signal Katowice, KZL Bydgoszcz, Koltel) und in Randtätigkeiten wie Verlage und Druckereien tätig. 1991 und 1992 wurden insgesamt 80 weitere Tochtergesellschaften in den Bereichen Instandhaltung, Ersatzteilproduktion, Ingenieurswesen und Bau ausgelagert und der Personalbestand erheblich abgebaut. 1997 wurde schließlich der gesamte Bereich Traktion ausgelagert. Es folgten die Ausgründung der Bereiche Passagiere, Fracht und Infrastruktur (wobei Traktion und Fracht 1999 wieder zusammengelegt wurde). Die PKP sind seit dem 1. Januar 2001 eine Aktiengesellschaft. Sie ist als Holdinggesellschaft strukturiert und in insgesamt 24 Gesellschaften gegliedert. Die wichtigsten sind die PKP Polskie Linie Kolejowe (Gleise und Infrastruktur), die PKP Cargo (Güterverkehr) sowie die PKP Intercity (Personenfernverkehr). Die PKP S.A. selbst befindet sich im Besitz des polnischen Staates. Das Gesetz schuf darüber hinaus das Eisenbahnverkehrsamt (\"Urząd Transportu Kolejowego\") als Regulierungsbehörde, das für Verkehrsregelung und Verkehrstechnik, Eisenbahnaufsicht und Verkehrssicherheit zuständig ist. Bei der Liberalisierung des Güterverkehrs hält sich Polen an das von der EU vorgegebene Tempo. Ab dem 1. Januar 2008 wurde der Binnengüterverkehr liberalisiert. Auch der Personennahverkehr wurde als Przewozy Regionalne S.A. (PR) aus der PKP-Gruppe ausgegliedert und 2008 alle Aktien auf die 16 Woiwodschaften übertragen. Die PKP hält an dem Unternehmen keine Aktien mehr. Nach einem Verlust von 674 Mio. Złoty für das Jahr 2009 waren die PKP 2010 mit 5 Mrd. Złoty bzw. 1,25 Mrd. Euro verschuldet. In der nächsten Zukunft sollen daher folgende Töchter privatisiert werden: PKP Cargo, PKP Energetyka, Przedsiębiorstwa Napraw Infrastruktury sowie die PKP-Anteile an Bombardier Transportation. Durch den Verkauf ungenutzter Immobilien bessern die PKP ihre Bilanz auf.", "section_level": 3}, {"title": "Die PKP heute.", "content": "Die PKP spielen auch nach dem starken Wachstum des Individualverkehrs in Polen eine wichtige Rolle für das polnische Verkehrswesen.", "section_level": 2}, {"title": "Organisationsstruktur.", "content": "Die PKP S.A. ist der Geschäftsform nach eine Aktiengesellschaft, deren Aktien sich zu 100 % in Staatsbesitz befinden. Derzeit ist die PKP S.A. im Besitz zahlreicher Tochtergesellschaften, wie:", "section_level": 2}, {"title": "Liniennetz.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Verbindungen.", "content": "Die wichtigste Rolle spielt hierbei neben dem Regionalverkehr der Transitverkehr sowohl von den Seehafenstädten Stettin und Danzig nach Tschechien, der Slowakei und Südosteuropa. Der Ost-West-Transitverkehr nutzt vor allem die Strecke von Frankfurt (Oder) über Posen und weiter nach Warschau, u. a. mit dem Berlin-Warszawa-Express, ein Eurocity, der mit vier Zugpaaren täglich zwischen den beiden Hauptstädten verkehrt. Östlich von Warschau gehören zur Ost-West-Achse vor allem die Strecken nach Brest (–Minsk–Moskau), Suwałki an der Grenze zu Litauen (–Kaunas–Riga/–Vilnius) und Kowel in der Ukraine (–Kiew). Die Verbindung von Warschau nach Vilnius wurde einige Jahre unter dem Namen Autobus-Intercity als Fernbuslinie betrieben. Weiter südlich befindet sich die Ost-West-Transitstrecke von Cottbus (Grenzübergang Forst (Lausitz)) über Żagań, Breslau, Katowice und Krakau nach Przemyśl, ebenfalls an der ukrainischen Grenze. Hier verkehrte bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 der Eurocity „Wawel“ (Hamburg–)Berlin–Cottbus–Breslau(–Krakau).", "section_level": 3}, {"title": "Grenze zur Breitspur.", "content": "Da die Länder östlich von Polen eine andere Spurweite benutzen, entwickelte der Ingenieur Ryszard Suwalski das automatische Umspursystem SUW 2000. Damit wurden zeitweise direkte Züge nach Litauen und in die Ukraine ausgerüstet, was eine große Zeitersparnis mit sich brachte. Nach einer längeren Betriebspause verkehren jetzt wieder SUW-Züge der PKP und der Ukrsalisnyzja zwischen Breslau und Lemberg.", "section_level": 3}, {"title": "Streckennetz.", "content": "Einige Strecken befinden sich im Ausbau, so die Strecken Frankfurt (Oder)–Poznań–Warszawa–Terespol, Świnoujście–Szczecin (–Warszawa), Poznań–Wrocław–Katowice, Šeštokai (LT)–Suwałki–Warszawa, Przemyśl–Kraków–Katowice und Warszawa–Katowice. Langfristig sind Neubaustrecken von Danzig nach Warschau, von Warschau nach Terespol, von Warschau über Łódź nach Breslau und Posen (300 km/h) sowie eine Umgehungsstrecke östlich um das oberschlesische Industriegebiet als Bestandteil der Verbindung Warschau–Prag geplant. Dem innerpolnischen Fernverkehr dient eine Neubaustrecke von Warschau nach Süden in die Städte Krakau und Katowice. Für den grenzüberschreitenden Güterverkehr auf der Ost-West-Relation hat die PKP Polskie Linie Kolejowe die sogenannte \"Niederschlesische Gütermagistrale\" vollständig elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut. Die Achse führt von Breslau über Miłkowice und Węgliniec weiter nach Deutschland und bindet unter Umgehung der Großräume Berlin und Dresden an das Netz in Deutschland an.", "section_level": 2}, {"title": "Zuggattungen der PKP.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Fernzüge betreiben die PKP unter folgenden Klassenbezeichnungen:", "section_level": 3}, {"title": "Regional- und Nahverkehr.", "content": "Der Regionalverkehr wurde als Przewozy Regionalne (PR) aus der PKP ausgegliedert und gehört somit nicht mehr in die PKP-Gruppe. In Polen sind folgende Bezeichnungen für Zugklassen üblich: Die Nahverkehrszüge werden nur offiziell als \"Regio\" bezeichnet. Inoffiziell heißen sie bei den Reisenden (und vielen PKP-Mitarbeitern) immer noch \"osobowy\" (Personenzüge).", "section_level": 3}, {"title": "Preissystem in Polen.", "content": "Grundsätzlich gilt in polnischen Zügen ein stark degressives Preissystem. Auf speziellen internationalen Verbindungen, beispielsweise dem Berlin-Warszawa-Express (seit dem 14. Juni 2009 nur noch eingeschränkt) und dem IC-Nachtbus Warschau–Vilnius, wird ein Globalpreissystem angewendet, wodurch für Vor- und Nachlauf separate Fahrscheine zu lösen sind. Abschnitte der Fern- und der Nahverkehrsgesellschaft werden separat berechnet. Internationale Fahrscheine gelten bei beiden Gesellschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrifizierung.", "content": "Die Elektrifizierung der Strecken der PKP begann 1936. Es wird bis heute Gleichstrom mit einer Spannung von 3 kV benutzt. Am 1. Januar 2011 waren von den 19276 Streckenkilometern, die von der PKP betrieben werden, 11481 km elektrifiziert. Der benötigte Strom wird in den Unterwerken aus dem öffentlichen, mit 15 kV betriebenen Mittelspannungsnetz entnommen, auf 3 kV herabtransformiert und gleichgerichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Polskie Koleje Państwowe (vollständig: \"Polskie Koleje Państwowe Spółka Akcyjna\"; Abkürzung: PKP S.A.; „Polnische Staatsbahnen AG“) sind die größte Eisenbahngesellschaft in Polen.", "tgt_summary": "波兰国家铁路股份有限公司(),简称波兰国铁(),是波兰的国营铁路公司,也是波兰最主要的铁路业者。其历史最早可追溯自1918年波兰第二共和国成立之时,2001年为了波兰加入欧盟时符合相关规定而公司化,并在原国营铁路的基础上将许多业务单位分拆为个别公司,波兰国铁则对这些附属公司保持全资持股及全权管理。该公司在波兰共经营23,429公里长的国有铁路轨道。", "id": 972948} {"src_title": "Kindheit", "tgt_title": "童年", "src_document": [{"title": "Recht.", "content": "In der Kindheit hat der Mensch eine besondere rechtliche Stellung. Diese ist durch eine Reihe von deutschen Bundesgesetzen und international durch die UN-\"Kinderrechte\" geregelt. Die Rechtsfähigkeit des Kindes beginnt in Deutschland gemäß (BGB) § 1 „mit der Vollendung der Geburt“, seine bedingte Geschäftsfähigkeit erlangt es stufenweise später. Nach der Geburt wird einem Kind mit der Ausstellung einer entsprechenden Urkunde die Aufnahme in die Gesellschaft dokumentiert. Die Krankenakte eines neugeborenen Kindes ist Bestandteil der mütterlichen Krankenakte, bis das Kind versicherungsrechtlich als auch lebend das Krankenhaus zum ersten Mal verlassen hat. Da jedem lebend geborenen Kind eine Geburtsurkunde zusteht, kommt den Aufzeichnungen im Kreißsaal besondere Bedeutung zu, unabhängig davon, ob das Kind lebend das Krankenhaus verlassen hat. Nach der UN-Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen ist „Kind“, wer das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat (vergleiche Kinderrechte).", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Nach deutschem Recht ist „Kind“, wer noch nicht 14 Jahre alt ist, Jugendlicher ist, wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist (siehe Jugendschutzgesetz). Im Jugendarbeitsschutzgesetz ist die Grenze jedoch erst bei 15 Jahren gezogen. Im Kontext des Achten Buches Sozialgesetzbuch (), des sogenannten Kinder- und Jugendhilfegesetzes (), ist Kind, „wer noch nicht 14 Jahre alt ist“ ( Abs. 1 Nr. 1 SGB VIII). – mit Ausnahme der Bestimmungen zur Pflege und Erziehung der Kinder als Recht und Pflicht der Eltern (Kind in diesem Sinne ist, „wer noch nicht 18 Jahre alt ist“) und zur Annahme als Kind (Kind in diesem Sinn (BGB Familienrecht) sind „Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben“); Kinder gehören zu den im SGB VIII definierten „jungen Menschen“. Nach AufenthG gilt als minderjähriges „Kind“, wer das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat (vergleiche Kindernachzug).", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Das österreichische Jugendschutzrecht ist Ländersache und die Bezeichnung „Kind“ ist unterschiedlich verankert. Während die Bundesländer Steiermark, Kärnten, Tirol und Vorarlberg Personen bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres als \"Kinder und\" ab dem vollendeten 14. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr als \"Jugendliche\" ansprechen, kennt das Gesetz Oberösterreichs nur die Bezeichnung \"Jugendliche\" für Personen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr. Wien, Niederösterreich und Burgenland verwenden dafür den Ausdruck \"junge Menschen\" – den juristischen Begriff \"Kind\" gibt es in diesen vier Bundesländern nicht. Abweichend von diesen Auffassungen, wie auch vom Bundesrecht, das bei Minderjährigen prinzipiell die Grenze zwischen Unmündigkeit und Mündigkeit zum Stichtag vollendetes 14. Lebensjahr sieht, setzt des Jugendschutzgesetz Salzburgs \"Jugendliche\" für Personen ab dem vollendeten \"12.\" bis zum vollendeten 18. Lebensjahr an und spricht davor von \"Kind.\" Im Bundesrecht ist die Bezeichnung \"Kind\" in der Regel nur im Sinne „Nachkomme“ zu finden. Durch die Umsetzung einer EU-Richtlinie ist in Ziffer 28 im Anhang des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb von \"Kindern\" die Rede, nach Entscheidung des Obersten Gerichtshofs sind darunter jedenfalls Minderjährige unter 14 Jahren zu verstehen. Strittig ist in der Rechtsliteratur, ob auch ältere Minderjährige erfasst sein könnten.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsstufen.", "content": "Allgemein werden in der Entwicklungspsychologie nach dem Stand der biologischen, psychischen und sozialen Entwicklung folgende Entwicklungsabschnitte unterschieden: Neugeborenes (die ersten vier Wochen), Säuglingsalter (1. Lebensjahr), Kleinkindalter (2. und 3. Lebensjahr), frühe Kindheit (4.–6. Lebensjahr), mittlere Kindheit (7.–10. Lebensjahr) und späte Kindheit (11.–14. Lebensjahr). Daraufhin folgt die Phase der Adoleszenz. In dem 4. Lebensjahr wird die doppelte Geburtslänge meist erreicht. Mit den Entwicklungsstufen verbindet man in der Entwicklungspsychologie häufig auch die Vorstellung von Entwicklungsaufgaben. Das sind Aufgaben, die Kinder (Menschen) dem Alter entsprechend bearbeiten und lösen müssen, um ein soziales Dasein in der nächsthöheren Stufe bestreiten zu können, (Robert J. Havighurst; siehe, vor allem dazu: Rolf Oerter/Leo Montada: Entwicklungspsychologie). Altersstufen haben ihre entsprechenden Entwicklungsaufgaben, die zur Bearbeitung für jeden anstehen. \"Siehe auch: \"", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit im Wandel der Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Urgeschichte.", "content": "Spuren einer Kindheitsphase sind aus der Steinzeit bislang nur wenige bekannt, da archäologische Nachweise hierfür schwierig sind. Belege für Kinderspiel bieten jungpaläolithische Felsbilder mit kindlichen Fingerabdrücken aus der Höhle von Rouffignac, die zeigen, dass Kinder hier spielerisch ihre Spuren hinterließen. Weitere Indizien gibt es mit figürlichen Grabbeigaben in Kindergräbern, wie das geschnitzte Pferdchen in der jungpaläolithischen Doppelbestattung zweier Jugendlicher von Sungir (Russland). Hierbei kann es sich – statt um Spielzeuge – jedoch auch um Totem-Objekte handeln, wie das für die mehr als 30.000 Jahre alten Elfenbeinfiguren aus der schwäbischen Vogelherdhöhle vermutet wird. Dasselbe gilt für kleine Tierfiguren aus gebrannten Löss, die in den archäologischen Fundplätzen Krems-Wachtberg, Pavlov und Dolní Věstonice gefunden wurden. Miniaturgegenstände der europäischen Jungsteinzeit werden zuweilen als Spielzeuge gedeutet, wie die Miniaturaxt vom Motzenstein (Oberfranken), die aus der Schnurkeramischen Kultur stammt. Auch von früh verstorbenen ägyptischen Pharaonen sind Grabbeigaben bekannt, die als Spielzeuge gedeutet werden und damit eine kindgerechte materielle Ausstattung belegen.", "section_level": 2}, {"title": "Griechische Antike.", "content": "Konzepte einer allgemeinen Erziehung der Kinder kommen erst mit der griechischen und römischen Antike auf – zumindest soweit es überlieferte Quellen hergeben. Ein besonders drastisches Beispiel liefert der griechische Stadtstaat Sparta. Die dort herrschende Kriegerkaste hatte ein Interesse daran, abgehärtete Kämpfer heranzuziehen. Die Grundsätze dieser spartanischen Erziehung soll der legendäre Gesetzgeber Lykurg gelegt haben; sie bezogen sich aber nicht auf alle Einwohner und Einwohnerinnen Spartas, sondern auf die höheren Stände: historisch zunächst auf vollbürgerliche Spartiaten. Demnach wurden die kräftigsten Männer und Frauen ausgewählt, um gemeinsam Nachwuchs zu zeugen. Ein älterer Mann durfte dazu seine Frau auch einem anderen (jüngeren) Mann geben und anschließend das Kind als sein eigenes anerkennen. Schon früh wurden die so gezeugten Kinder im Spiel und in der Gymnastik gestählt. Ammen kümmerten sich um ihre Erziehung. Der Dichter Plutarch berichtet: „Die Ammen gewöhnten die Kinder daran, mit jeder Speise vorliebzunehmen und alleingelassen selbst im Dunkeln ohne Furcht zu bleiben.“ Mit zwölf Jahren verließen die Jungen das Elternhaus und wurden in Jugendkasernen von älteren Jungen aufgezogen. Prügelstrafen waren üblich. Die jungen Kadetten mussten ohne Decken schlafen und wurden im Kampf unterrichtet. Nach dem Abschluss dieser Schulung gingen die Jungen in die Obhut eines erfahrenen Mentors über, gewöhnlich ein älterer Kämpfer. Dieser lehrte seinen Knappen das Kriegerhandwerk. Diese bis zum 18. Lebensjahr währende Einführung schloss auch sexuelle Beziehungen zwischen Meister und Schüler ein. Auch den Mädchen wurde eine harte Erziehung zuteil. Sie sollten abgehärtet werden, um gesunde, kräftige Kinder zu gebären. Griechen aus anderen Stadtstaaten fiel vor allem die leichte Bekleidung der spartanischen Gymnastinnen auf, die als „Schenkelzeigerinnen“ verspottet wurden. Selbstbestimmungsrechte hatten weder Jungen noch Mädchen, ebenso wenig die Eltern, wohl aber das Recht auf, ja die Pflicht zur Bildung. Die Kinder gehörten laut Lykurgs Ausführungen dem Staat. Allerdings: Auch die ganze Klasse der Heloten als tiefste integrale soziale Gruppierung des lakedaimonischen Staats war Staatsbesitz. Diese Gruppe hatte einen sklavenähnlichen Status, wich aber durch verschiedene Eigenheiten von den damals verbreiteten Sklavengruppierungen der Kauf-, Beute- und Schuldsklaven ab. Anders ging es in Athen zu. Ein Zitat des Athener Philosophen Sokrates (469–399 v. Chr.) lässt zumindest darauf schließen: „Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.“ Züchtigungen waren aber auch in Athen an der Tagesordnung. So empfiehlt der Philosoph Platon (427–347 v. Chr.), ungehorsame Kinder „mit Drohungen und Schlägen wie ein Stück verzogenes Holz“ zurechtzubiegen. Kinder, die ungewollt oder missgestaltet waren, wurden ausgesetzt. Beispiele dafür finden sich auch in griechischen Tragödien, wie etwa Ödipus beweist. Die Griechen werden gemeinhin als Erfinder der allgemeinen Schule angesehen. Diese war aber zumeist – wie in Athen – männlichen Bürgerkindern vorbehalten. Diese kamen mit sieben Jahren in die Schule, die meist von einem einzelnen Lehrer abgehalten wurde. Fächer waren Schrift und Mathematik, Lyrik und Sport. Die Schulzeit dauerte in der Regel bis zum 16. Lebensjahr. Ältere Schüler wurden von Philosophen und Sophisten in Rhetorik und Naturwissenschaften weitergebildet. Diese verlangten für ihre Vorträge Geld. Herrscherkinder wie Alexander der Große wurden von berühmten Lehrern erzogen. Alexanders Lehrmeister war beispielsweise Aristoteles (384–322 v. Chr.). Mädchen wurden zu Hause aufgezogen, Zugang zur Schule hatten sie in den meisten klassischen griechischen Staatswesen, außer in Sonderfällen als Töchter von Angehörigen der Eliten oder von PhilosophInnen - nicht. In Sparta allerdings durchliefen die Mädchen – in völligem Gegensatz zu den anderen griechischen Stadtstaaten – eine vom Staat organisierte Ausbildung. Diese war allerdings etwas weniger stark auf körperliche Ertüchtigung ausgerichtet als die Ausbildung der Jungen. Die Beziehung zu den Eltern war nicht immer innig. Wer es sich leisten konnte, betraute Ammen und Sklaven mit der Aufzucht des Nachwuchses. In ihrer Obhut war eine unbeschwerte Kindheit aber durchaus möglich. Das belegen Vasenbilder mit spielenden Kindern und überlieferte Fabeln für den Nachwuchs. Sklavenkinder hatten ebenso wenig zu erwarten wie der Nachwuchs zugereister Fremder, die in Athen nicht das Bürgerrecht genossen.", "section_level": 2}, {"title": "Römisches Reich.", "content": "Viele Aspekte der griechischen Erziehung finden sich auch im antiken Rom wieder. Die Römer holten sich nach der Eroberung Griechenlands zahlreiche griechische Lehrer für ihre Kinder ins Haus oder schickten den Nachwuchs auf griechische Schulen. So finden sich auch viele Aspekte des griechischen Familienlebens in Rom wieder. Rechte hatte nur der pater familias, das männliche Familienoberhaupt. Er ließ sich nach der Geburt das Neugeborene bringen und entschied, ob er es als sein Kind annahm oder nicht. Ausschlusskriterien waren dabei nicht nur körperliche Missbildungen, sondern auch rein praktische Erwägungen, etwa, ob der Vater es sich leisten konnte, noch ein Mädchen aufzunehmen, für dessen Heirat später eine Mitgift gezahlt werden musste. Kindesaussetzungen waren gerade bei armen Familien auch ein einfaches Mittel der Geburtenbeschränkung. Die abseits gelegenen Plätze, an denen ungewollte Kinder ausgesetzt wurden, waren allgemein bekannt. Kinderlose Frauen konnten dort ungewollte Babys an sich nehmen. Waisen, die weniger Glück hatten, wurden von Unternehmern als billige Arbeitskräfte aufgenommen. Auch Bordelle fanden dort Nachwuchs. Selbst die Gründer des römischen Staates waren – der Sage nach – Waisen. Romulus und Remus wurden ausgesetzt und von einer Wölfin gesäugt. Hatte der Vater ein Kind angenommen, hängte man ihm die bulla, ein Amulett um, das es vor Schaden schützen sollte. Die Kindersterblichkeit war hoch. Das drückte den Altersschnitt. Wer das fünfte Lebensjahr überstand, hatte aber große Chancen, 60 Jahre und älter zu werden. Zum Ausgleich der hohen Kindersterblichkeit waren große Familien mit sechs bis sieben Kindern üblich. Wie in Griechenland waren auch in Rom Ammen beliebt. Sie kamen meist aus dem Sklavenstand und kümmerten sich auch dann noch um das Kind, wenn es nicht mehr die Brust bekam. Zur Ernährung der Kleinkinder setzte man auf Ziegenmilch. Körperliche Züchtigung war üblich. 374 wurde erstmals ein Gesetz erlassen, das die Kindestötung verbietet. Diese neue Idee fand in den folgenden Jahrzehnten allerdings wenig Beachtung.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Mit der Ausbreitung des Christentums in Europa setzte sich ein durchaus zwiegespaltenes Verhältnis der Gesellschaft zu Kindern durch. Zwar waren Kinder durchaus weiter gewollt und willkommen. Schließlich galt die Zeugung von Nachwuchs als höchstes Ziel der christlichen Ehe. Zugleich wuchs aber auch die Skepsis gegenüber Neugeborenen und Kleinkindern. Der Kirchenvater Augustinus von Hippo (354–430) wies darauf hin, dass Säuglinge in Sünde geboren werden, da sie der sündigen Fleischeslust von Mann und Frau entspringen. Sie seien mit der Erbsünde Adams und Evas behaftet. Zudem sind sie laut, launisch, eifersüchtig und triebhaft. „Schwach und unschuldig sind nur die kindlichen Glieder, nicht des Kindes Seele“, schreibt Augustinus. Der verbreitete Aberglaube ging davon aus, dass der Teufel und Feen versuchen, Besitz von Säuglingen zu ergreifen. Deshalb legte man größten Wert darauf, dass die Kinder spätestens nach einer Woche getauft wurden. Säuglinge, die nach oder während der Geburt zu sterben drohten, sollten ebenfalls noch rasch getauft werden. Die Nottaufe durfte jeder Erwachsene vollziehen. Ungetaufte Kinder kamen nach mittelalterlicher Auffassung in den Limbus. Weit verbreitet war das Wickeln des gesamten Körpers von Säuglingen in den ersten sechs Lebensmonaten. Gerüchte besagten, dass sich die Kleinen bei frei beweglichen Händen ansonsten die Augen auskratzen, Knochen verrenken oder Ohren abreißen würden. Anstelle von Schnullern kannte man im Mittelalter sogenannte „Lutschbeutel“, die mit Mohn gefüllt waren, was das Schlafbedürfnis der Säuglinge förderte. Verbreitet war auch die Praxis, Kindern möglichst viel zu essen zu geben. Das entsprach der Erfahrung häufig drohender Hungersnöte. Kindern, die in guten Zeiten viel zu essen bekamen, traute man eher zu, schlechte Zeiten zu überstehen. Ammen waren auch im Mittelalter weit verbreitet. Begüterte Familien leisteten sich eine eigene Amme. Wer weniger Geld hatte, gab das Kleinkind einer Amme, die gleich mehrere Kinder zu stillen hatte. In adeligen Kreisen ging das mancherorts sogar so weit, dass Kinder die ersten beiden Lebensjahre komplett bei einer Amme verbrachten und erst dann zu ihren Eltern zurückkehrten. Das erleichterte es den Müttern, in rascher Folge Kinder zu bekommen, was wegen der hohen Kindersterblichkeit nach wie vor Ziel war. Gleichwohl gab es aber auch Familien, die um Geburtenkontrolle bemüht waren. Verhütung galt allerdings als heidnischer Zauber und Todsünde. Abtreibung, Aussetzung und Kindstötung galten ebenso wie Empfängnisverhütung als Mord. Dennoch waren sie nicht unüblich. Im süddeutschen Raum herrschte angeblich das Ertränken ungewollter Säuglinge vor. Im norddeutschen Raum kam es häufiger zu Lebendigbegrabungen mit Pfählung. Das sollte verhindern, dass die Geister der Toten zurückkehrten. Verlässliche Aussagen zur Häufigkeit solcher Vorfälle gibt es allerdings nicht. Das Recht über die Kinder hatte der Vater. Er hatte für seinen Nachwuchs zu sorgen, auch wenn er einer unehelichen Beziehung entsprungen war. So war es gerade in Städten nicht unüblich, dass im Haushalt eine Reihe von Kindern lebte, die der Vater mit verschiedenen Frauen gezeugt hatte. Uneheliche Mütter konnten den Vater ihres Kindes sogar vor einem Kirchengericht auf Unterhalt \"(Alimente)\" verklagen. Im 15. Jahrhundert galt es vor allem im französischen Hochadel gar als schick, zahlreiche Bastarde zu zeugen. Diese konnten durchaus herausragende Positionen in Kirche und Militär erlangen. Eheliche Kinder erhielten jedoch stets den Vorzug. Gleichwohl gab es auch im Mittelalter Waisenhäuser, die solche Kinder aufnahmen, die keinen Anschluss fanden. Die Kindheit teilte sich im Mittelalter generell in drei Phasen: \"infantia\", \"puertia\" und \"adolescentia.\" Jede dauerte ungefähr sieben Jahre. Die Ersten sieben Jahre verbrachte der Nachwuchs zu Hause. Sie sind am ehesten mit heutigen Vorstellungen von Kindheit zu vergleichen. Die Kleinen wurden zuhause von ihren Eltern erzogen und noch weitgehend aus den häuslichen Pflichten herausgehalten. Mit sieben Jahren stand die endgültige Entscheidung an, ob der Sohn einen kirchlichen oder weltlichen Weg einschlagen sollte. In jedem Fall stand mit sieben der Beginn der Schulzeit oder Ausbildung an. Auch in den Waisenhäusern ließ man Kindern bis zum siebten Lebensjahr Fürsorge zuteilwerden. Mit sieben waren sie dann aber auf sich alleine gestellt. In vielen Bauern- oder Handwerkerfamilien war es allerdings auch schon mit vier bis fünf Jahren für Kinder an der Tagesordnung, ihre Mutter bei den täglichen Pflichten zu entlasten. Ab dem siebten Lebensjahr übernahm dann der Vater die Ausbildung seiner Söhne. Töchter wurden in der Regel auf das Führen des Haushalts hin ausgebildet. Allerdings gab es gerade in jungen Jahren sehr viele Tätigkeiten, die Jungen wie Mädchen gleichermaßen zu verrichten hatten. Später mussten schließlich auch die Frauen auf dem Feld mitarbeiten. Ziel der Erziehung sollte der fromme, im Dienst Gottes lebende Mensch sein. Dabei gehörte Züchtigung durchaus zu einem gebräuchlichen Mittel der Erziehung. Auf bildlichen Darstellungen von Lehrern findet sich häufig die Rute als wichtigstes Attribut. Der heilige Augustinus soll im Alter von 62 Jahren gesagt haben, er wolle lieber den Tod erleiden, als nochmals in die Schule zu gehen. Auch im Elternhaus war die Züchtigung wohl verbreitet. So schreibt Berthold von Regensburg 1260 in seinen Predigten: „Von der Zeit an, wenn das Kind die ersten bösen Worte spricht, sollt ihr ein kleines Rütlein bereithalten. Ihr sollt es aber nicht mit der Hand an den bloßen Schläfen schlagen, sonst könntet ihr es zu einem Toren machen.“ Schulen waren im frühen Mittelalter private Einrichtungen, für die Schulgeld bezahlt werden musste. Dorfpfarrer gaben gewöhnlich aber ein bis zwei begabten Kindern kostenlosen Unterricht. Zum Ausgleich waren die Kinder zu Ministrantendiensten in der Kirche oder zur Haushaltshilfe bei ihrem Lehrer verpflichtet. Unterrichtssprache war zunächst Latein. Erst ab dem 13. Jahrhundert kam Unterricht in Volkssprache auf. Mit dem dritten und vierten Laterankonzil erleichterte sich zudem der Zugang zu kirchlichen Schulen. Kindern ärmerer Familien wurde das Schulgeld erlassen. Unterrichtsinhalt war Lesen, Schreiben und ein wenig Mathematik. Begabte Schüler oder solche von reichen Familien konnten nach der Elementarschule höhere Lateinschulen besuchen. Ziel war hier vor allem das flüssige Erlernen der Gelehrtensprache Latein. Erst ab dem 16. Lebensjahr war der Besuch einer Hochschule üblich. Dies war aber nur sehr wenigen vorbehalten. Neben der weltlichen war auch eine kirchliche Laufbahn für Kinder möglich. Vor allem reiche und adlige Familien gaben häufig eines oder mehrere ihrer Kinder in ein Kloster. Dafür wurden vor allem Jungen ausgewählt, die zu schwach für eine Ritterausbildung erschienen. Oft waren es auch jüngere Geschwister, die keine Aussicht mehr auf einen Teil des Erbes hatten. Auch Mädchen wurden ins Kloster gegeben, wenn sie nicht für eine Heirat vorgesehen waren. Für solche Novizinnen mussten die Eltern eine Mitgift zahlen. Sie fiel aber kleiner aus als bei einer Eheschließung. Auch die Ausbildung zum Priester blieb meist den Sprösslingen des Adels oder der städtischen Bevölkerung vorbehalten. Schon mit sieben Jahren konnten Kinder die ersten, niederen Weihen empfangen. Es gab aber auch angenehme Seiten der Kindheit im Mittelalter. So gibt es viele Hinweise auf Spielzeuge, die den Kindern zugänglich waren. In schriftlichen Quellen wird aber immer wieder auf „geziemende“ Spiele hingewiesen, die auf keinen Fall „unsittlich“ sein dürfen. Weit verbreitet dürfte das Steckenpferd gewesen sein. Auch für Ball-, Fang und Tanzspiele gibt es Belege. Original erhaltene Spielzeuge sind im Wesentlichen Puppen und Figuren aus Ton. Sie fanden sich nicht nur in herrschaftlichen Anwesen, sondern auch in Städten und Dörfern. Auch das Murmelspiel mit Tonkügelchen scheint beliebt gewesen zu sein. In einer Nürnberger Polizeiordnung aus dem 14. Jahrhundert ist derartiges „Wälzen“ und das Herumschießen von kleinen Geldstücken verboten. Offenbar waren solche Spiele aber auch bei den Erwachsenen beliebt.", "section_level": 2}, {"title": "Kindheit als soziale Konstruktion.", "content": "Kindheit ist in vielen Kulturen durch Erwerbsfreiheit und Lernen gekennzeichnet, wobei die Rechte der Kinder auf Schutz, Erziehung und Entfaltung ihrer Persönlichkeit ausgebaut werden. In der Kindheitsforschung setzt sich zunehmend die Auffassung durch, dass Kinder nicht mehr nur „Menschen in Entwicklung“ seien, sondern auch „Personen aus eigenem Recht“. Entwicklung wird als Metapher der Bevormundung zurückgewiesen, da durch sie Kindheit zu einem Übergangsstadium zum Erwachsensein reduziert werde. Die subjektiven Bedürfnisse, Wünsche und Interessen des Kindes werden hervorgehoben. Hinter dem Wandel der Einschätzungen stehen laut Zinnecker zwei Leitideen: Partizipation und Glaubwürdigkeit. Da es dem progressiven (Selbst-)Verständnis einer demokratischen Gesellschaft widerspräche, wenn ganze Bevölkerungsgruppen von der politischen Gestaltung ausgenommen werden, sei es nur natürlich, dass die Bemühungen, die Gruppe der Kinder in diese einzubeziehen, stärker werden. Kinder werden außerdem zunehmend als „Autoritäten in eigener Sache“ (3) betrachtet. Es werden beispielsweise nicht mehr nur erwachsene Experten des Kinderlebens befragt, sondern Kinder werden selbst in Untersuchungen einbezogen. Die Grundlage für diese Leitideen bildet vor allem die sich durchsetzende Vorstellung Kindheit als Konstruktion. „Konstruktionen von Kindheit sind soziale Repräsentationen, die durch die Werte, die eine Gesellschaft Kindern zumisst, die Meinungen, die sie über Kinder hat usw. geschaffen werden“. Glogger-Tippelt & Tippelt (1986) begründen die Betrachtung von Kindheit als soziale Konstruktion anhand von zwei Argumenten. Eine Erklärung sehen sie darin, dass unterschiedliche historische Epochen verschiedene Vorstellungen von Kindheit und kindlicher Entwicklung hervorgebracht haben. Ein zweites Argument sehen sie in den unterschiedlichen Vorstellungen von Kindheit und kindlicher Entwicklung in verschiedenen Kulturen.", "section_level": 1}, {"title": "Lage der Kinder in den Industrieländern.", "content": "2007 legte die UNICEF eine internationale Studie zur Lage der Kinder in 21 Industrieländern vor. Am günstigsten wurde die Lage in den Niederlanden beurteilt, auf den letzten Plätzen landeten die Vereinigten Staaten (Platz 20) und Großbritannien (Platz 21). Deutschland belegte Platz 11. Neben der materiellen Situation wurden die Gesundheit, Bildung, Beziehungen zu Eltern und Gleichaltrigen, Lebensweise und Risiken sowie die eigene Einschätzung der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt. Zur Kinderarmut wurde der Prozentsatz der Kinder ermittelt, die in Haushalten leben, deren Einkommen unter 50 % des Median-Einkommens liegt. Studien zufolge hat sich im deutschsprachigen Raum sowie auch international eine Entwicklung von einer weitgehend ungeplanten Kindheit (Straßenkindheit) hin zu einer verhäuslichten, verplanten Kindheit (\"verhäuslichte Kindheit\", \"verinselte Kindheit\", \"Terminkindheit\") vollzogen. Diejenigen Kinder, deren Freizeit mit speziellen Bildungsangeboten gefüllt ist, eignen sich neben konkreten Fertigkeiten und Kenntnissen in Sport, Sprachen oder Kunst auch kommunikative Fähigkeiten, ein erhöhtes Selbstwertgefühl und insgesamt das Gefühl des Empowerment an; Studien zufolge sind hingegen bei Kindern mit vorstrukturierter, durchorganisierter Kindheit die Fähigkeit zur Gestaltung der eigenen Zeit sowie die Dauerhaftigkeit sozialer Beziehungen tendenziell geringer.", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit in verschiedenen Ländern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kinder in Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kinder nach dem BGB (Deutschland).", "content": "Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) bestimmt:", "section_level": 3}, {"title": "Kinderarmut.", "content": "Kinderarmut bezeichnet die Armut von Personen eines vorgegebenen Altersrahmens. Dieser wird im Allgemeinen so definiert, dass Kinder ab Geburt und Jugendliche bis 18 Jahre berücksichtigt werden. In Deutschland ist die Kinderarmut in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen. Auf großes Medieninteresse stieß dabei die Feststellung einer Verdopplung der Zahl sozialhilfebedürftiger Kinder alle zehn Jahre bezogen auf den Zeitraum seit 1965. Große Unterschiede hinsichtlich der Kinderarmut lassen sich zwischen den Bundesländern feststellen.", "section_level": 3}, {"title": "Schulpflicht und Beschulung.", "content": "Für Kinder in Deutschland herrscht eine rechtliche Schulpflicht. Diese ist nicht im Grundgesetz (GG) oder einem anderen Bundesgesetz geregelt, sondern – als Ausdruck der Kulturhoheit der Länder – nur in den einzelnen Landesverfassungen. Schulen in privater oder kirchlicher Trägerschaft bieten eine Alternative zur staatlichen Schule. Einige der nicht-staatlichen Schulen setzen bewusst auch auf alternative Unterrichtsmethoden wie Waldorfpädagogik oder Montessoripädagogik oder sind Internate. Die meisten Schulen in freier Trägerschaft erheben ein von den Eltern zu zahlendes Schulgeld, weil der Staat diese Schulen nur teilweise finanziert. Die Schulpflicht in Deutschland wurde im Laufe ihrer Geschichte immer wieder kritisiert. Von konservativ religiöser Seite wird der soziale Umgang und einzelne Unterrichtsinhalte abgelehnt (wie Schwimmunterricht oder Evolutionstheorie). Aus libertärer Sicht wird die Schulpflicht als unzulässiger Eingriff in persönliche Freiheit und Indoktrination abgelehnt. Vernor Muñoz, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Bildung, äußerte sich in seinem in Berlin veröffentlichten Bericht vom 21. Februar 2006 besorgt darüber, dass die restriktive deutsche Schulpflicht die Inanspruchnahme des Rechtes auf Bildung mittels alternativer Lernformen wie etwa Hausunterricht kriminalisiere. Unter Bildungsbenachteiligung wird verstanden, dass eine Gruppe von Kindern oder Erwachsenen im Bildungssystem systematisch weniger Möglichkeiten haben als andere, ein Bildungsziel zu erreichen. In Deutschland wurde aufgrund der IGLU-Studie und der PISA-Studie eine Bildungsbenachteiligung festgestellt. Davon sind insbesondere Arbeiterkinder und Migrantenkinder betroffen. Insgesamt gehen Kinder aus Familien der oberen sozialen Klassen (Kinder von Leuten aus hohen, meist akademischen Positionen, zum Beispiel von Spitzenmanagern) 6,06 mal so häufig aufs Gymnasium wie Kinder aus Facharbeiterfamilien und Kinder aus der unteren Klassen (beispielsweise Kinder von Professoren oder Ärzten) gehen 3,64 mal so häufig aufs Gymnasium wie Facharbeiterkinder. Die Chancen der Facharbeiterkinder sind in Städten mit über 300.000 Einwohnern am schlechtesten; dort sind die Chancen des Kindes aus der oberen Dienstklasse auf den Gymnasialbesuch 14,36 Mal so hoch wie die des Facharbeiterkindes und die Chancen eines Kindes aus der unteren Dienstklasse 7,57 mal so hoch wie die eines Facharbeiterkindes. In den letzten Jahrzehnten hat sich diese Situation verschlechtert, seit Beginn der 1980er-Jahre ist die Teilnahme von Kindern sozial schlechter gestellter Familien an höherer Bildung rückläufig (vergleiche Entwicklung der Bildungsbeteiligung in der Bundesrepublik Deutschland). In den ostdeutschen Bundesländern ist die gemessene Bildungsbenachteiligung weniger ausgeprägt als in den westlichen.", "section_level": 3}, {"title": "Kinderzahl.", "content": "Die \"Kinderzahl\" ist die Anzahl der Kinder in einer Ehe oder die Anzahl der Kinder einer Person (aus mehreren Ehen plus nichteheliche Kinder). Im Jahr 2005 lebten rund 12 Mio. Kinder in Deutschland. Im Jahr 2013 kamen in Deutschland 682.069 Kinder lebend zur Welt. Für die Bevölkerungsgeschichte und die aktuelle Demografie ist besonders, nach Abzug der Kindersterblichkeit, die Zahl der Kinder wichtig, die selbst wieder heiraten, beziehungsweise das heiratsfähige Alter erreichen. Dafür, dass die Bevölkerung konstant bleibt, ist in Gesellschaften mit niedriger Sterblichkeitsrate wie in den europäischen eine zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer (TFR) von 2,1 notwendig. In Gesellschaften mit höherer Kindersterblichkeit ist eine höhere TFR notwendig. In Europa ging die TFR von 1990 bis 2002 von 1,7 auf 1,4 zurück. In Deutschland lag sie im Jahr 2012 bei 1,40 und im Jahr 2013 bei 1,41. Von den Kinderzahlen hängt auch die Wahrscheinlichkeit mit ab, mit der bestimmte Familien in Ahnenlisten auftauchen. Allgemein gilt, dass bis 1800 begüterte Familien auf dem Lande (Voll-Bauern, Müller) mehr Kinder hatten als Häusler und ländliche Familien mehr als städtische. Unterschiedliches Heiratsalter der Frauen, unterschiedliche Geburtenabstände und Unterschiede in der Fruchtbarkeit wegen oft unzureichender Ernährung beeinflussten die Zahl der geborenen Kinder. Es liegen keine genauen Daten zur Kinderzahl der Frauen in Deutschland vor. Dies liegt daran, dass es in Deutschland aus Datenschutzgründen verboten ist, nach der Anzahl jemals geborener Kinder zu fragen. Stattdessen wird nach der Anzahl der Kinder im Haushalt gefragt. Dies ist problematisch, da nicht im Haushalt der Mutter lebende Kinder nicht erfasst werden. Folgende Tabelle zeigt die Kinderzahlen im Haushalt bei 40-jährigen in Westdeutschland lebenden Frauen verschiedener Ausbildungsgruppen. Nicht im Haushalt lebende Kinder sind nicht erfasst. Außerdem werden nur minderjährige Kinder gezählt. Im Haushalt lebende Kinder über 18 Jahren werden nicht mitgezählt. Dies ist problematisch, da dadurch die Kinder junger Mütter aus dieser Statistik herausfallen, denn diese sind, wenn die Mutter 40 ist, schon erwachsen. Auch werden die Kinder, welche die Frau nach ihrem 40. Lebensjahr zur Welt bringt, nicht mitgezählt. So kann die Kinderlosigkeit – insbesondere gut ausgebildeter Frauen – überschätzt werden. Zur Adoption freigegebene Kinder werden hier bei der Adoptivmutter gezählt und nicht bei der leiblichen Mutter. Kinder, die beim Vater aufwachsen, werden nicht mitgezählt. Genauso ist es mit Kindern in Heimen. Idealer wäre eine Statistik, die die Zahl der jemals geborenen Kinder erfasst. Da dies jedoch aus Datenschutzgründen verboten ist, sind dies die genausten Zahlen, die die Wissenschaft hat:", "section_level": 3}, {"title": "Kinder mit Migrationshintergrund.", "content": "In Deutschland kamen im Jahr 2006 rund 30 % der Grundschüler aus Familien mit Migrationshintergrund, in Großstädten waren es 40 %. Grundsätzlich haben Kinder mit Migrationshintergrund sozial bedingt schlechtere Gesundheitschancen, auch die Mutter- und die Säuglingssterblichkeit sind erhöht sowie die Sterblichkeit von Säuglingen und Kleinkindern (um 20 %). Kleinkinder und Schulkinder sind durch Unfälle überdurchschnittlich stark gefährdet. Kinder mit Migrationshintergrund zeigen signifikant schlechtere schulische Leistungen als Kinder ohne einen solchen Hintergrund, und zwar sowohl in der ersten als auch zumeist in der zweiten Einwanderergeneration. Allerdings sind einzelne Einwanderergruppen – vor allem europäische – schulisch ebenso erfolgreich wie Deutsche, teils sogar erfolgreicher. Laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist der Leistungsunterschied zwischen zugewanderten und einheimischen Kindern unter anderem in Deutschland, Österreich, Frankreich und Schweden besonders groß – der Anteil der zugewanderten Schüler mit Grundkenntnissen in Naturwissenschaften, Lesen und Mathematik war um jeweils über 30 % geringer als bei den Schülern ohne Migrationshintergrund (vergleiche Schulische Erfolge bei Migrationshintergrund).", "section_level": 3}], "src_summary": "Kindheit bezeichnet den Zeitraum im Leben eines Menschen von der Geburt bis zur geschlechtlichen Entwicklung (Pubertät). Die inhaltliche Definition von \"Kindheit\" bezieht sich weniger auf eine biologische Lebensphase – ihr Bedeutungsgehalt ist vor allem kulturell und gesellschaftlich bestimmt. In der Entwicklungspsychologie folgt die Kindheit auf das Kleinkindalter (2. und 3. Lebensjahr) und gliedert sich in die \"frühe Kindheit\" (4. bis 6. Lebensjahr), die \"mittlere Kindheit\" (7. bis 10. Lebensjahr) und die \"späte Kindheit\" (11. bis 14. Lebensjahr). Nach der Kindheit folgt die Phase des Jugendalters, die Adoleszenz.", "tgt_summary": "童年是从出生跨越到青春期的年龄段。童年由两个阶段组成:前运算阶段(preoperational stage)和具体运算阶段(concrete operational stage)。在发展心理学中,童年被分为四个发展阶段,即婴儿期(学步期),儿童早期(玩耍期),儿童晚期(学龄期),以及青春期(青春期至后青春期)。各种各样的童年因素会影响一个人人生态度的形成。", "id": 313289} {"src_title": "Johannes Itten", "tgt_title": "約翰·伊登", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Johannes Itten war der Sohn eines Lehrers und Bergbauern. Als er vier Jahre alt war, starb sein Vater, drei Jahre später sein Bruder. Bis er zehnjährig war, durchlebte er einen harten Bauernalltag mit einem strengen Stiefvater, danach kam er zu einem Onkel nach Thun und besuchte ab 1904 das Lehrerseminar in Hofwil im Kanton Bern. Dort lernte er die progressiven Ideen der Reformpädagogik durch den jungen Seminardirektor Ernst Schneider kennen. Ab 1908 unterrichtete Itten für kurze Zeit als Lehrer in einem bernischen Dorf, bevor er von 1909 bis 1910 an der Kunsthochschule in Genf studierte. Vom akademischen Lehrbetrieb war er enttäuscht. Er ging wieder nach Bern zurück, um sich dort in den Jahren 1910 bis 1912 als Sekundarlehrer in den Fächern Physik, Mathematik und Chemie ausbilden zu lassen. Im Wintersemester 1912/1913 studierte Itten erneut an der Kunstakademie in Genf. Er belegte dort einen Kurs bei Eugène Gilliard (1861–1921), wo er mit den geometrischen Formelementen und ihren Kontrasten in Berührung kam. Von 1913 bis 1916 lebte Itten in Stuttgart. Er wurde Schüler von Adolf Hölzel an der Stuttgarter Akademie. Dort kam er mit Ida Kerkovius, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister, Hermann Stenner, die dem \"Hölzel-Kreis\" angehörten, in Kontakt. 1914 war er bei der Stuttgarter Ausstellung des Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein im sogenannten „Expressionisten-Saal“, den Hölzel zusammengestellt hatte, mit einem Werk vertreten. Bei der erstmals Lehrer und Schüler gemeinsam versammelnden, namengebenden Ausstellung „Hölzel und sein Kreis“, die 1916 in Freiburg im Breisgau, 1917 in Frankfurt am Main stattfand, trat Itten mit mehreren Werken sowie einem \"Fragmentarisches\" betitelten, insbesondere Probleme wie „Formkünstler“ und „Mittel der Darstellung“ fokussierenden Katalogtext in Erscheinung. Noch Jahrzehnte später, 1963, faszinierte ihn „Adolf Hölzel und sein Kreis“, wobei ihm Hölzel als „Mitte und ruhender Punkt in der komplizierten Symbolform“ galt. Mit einer repräsentativen Werkauswahl war er 1961 in die von Wolfgang Venzmer besorgte Ausstellung des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart „Hölzel und sein Kreis“ einbezogen gewesen. Für Itten war Adolf Hölzel wegweisend, übernahm er doch dessen allgemeine Kontrastlehre und folgerichtig auch dessen Farbenkontrastlehre, ferner die Praxis der Bildanalysen, das Experimentieren mit abstrakten Collagen (Materialmontagen), die gymnastischen Übungen und das sog. automatische Zeichnen. Während des Ersten Weltkrieges übersiedelte Itten nach Wien, wo er zur Sicherung des Lebensunterhaltes eine eigene Kunstschule gründete. Sein künstlerisches Schaffen und seine pädagogische Arbeit bilanzierte er: In Wien lernte er Walter Gropius kennen, der ihn 1919 als einen der ersten Lehrer an das Staatliche Bauhaus in Weimar berief. Itten war dort von 1919 bis 1923 als \"Lehrender Meister\" (Formmeister mehrerer Werkstätten) tätig und prägte es durch den zusammen mit Gertrud Grunow aufgebauten Vorkurs. Vorübergehend war er auch Dozent für Wand- und Glasmalerei. Nach Meinungsverschiedenheiten mit Walter Gropius schied Itten 1923 aus dem Bauhaus aus, um sich 1923 bis 1926 in Herrliberg bei Zürich der Mazdaznan-Tempel-Gemeinschaft anzuschliessen. Dort gründete er die „Ontos-Kunstschule“ für Naturstudium, Komposition, Form- und Farblehre und Graphik sowie die „Ontos-Werkstätten“ für Handweberei, Smyrna-Teppichknüpferei und Gobelins. 1926 bis 1934 führte Itten eine eigene Schule in Berlin, an der 1929 Max Debus, Fred Forbát, Friedrich Köhn, Lucia Moholy-Nagy, Georg Muche, Julius Pap und der Fotograf Umbo lehrten. 1932 bis 1938 leitete er die Höhere Fachschule für textile Flächenkunst in Krefeld. Daneben wirkte er als Gastdozent an der Kunstgewerbeschule Stettin (auch: Werkschule für gestaltende Arbeit) und war gemeinsam mit deren Leiter Gregor Rosenbauer Initiator der von 1930 bis 1933 bestehenden Künstlergruppe Das Neue Pommern. Das Ladengeschäft und die Inneneinrichtung am Firmensitz der Erich Hamann Schokoladenfabrik Berlin-Wilmersdorf wurden von ihm 1928 entworfen. 1934 schlossen die Nationalsozialisten zunächst Ittens Berliner Schule, in Krefeld wurde ihm 1937 gekündigt. Er ging zunächst in die Niederlande. Kurz vor seiner geplanten Weiterreise in die USA erhielt er den Ruf an die Kunstgewerbeschule Zürich und war von Dezember 1938 bis April 1954 deren Direktor. Ab 1943 leitete er die Textilfachschule und von 1952 bis 1956 das Museum Rietberg. Ab August 1953 unterrichtete Itten an der neu gegründeten Hochschule für Gestaltung Ulm die ersten 21 Studenten. Ittens Unterrichtsmethoden sind von seinen eigenen Erfahrungen als Kunstturner geprägt, indem er die Prinzipien der Trainingslehre auf das Lernen von Fertigkeiten anwandte, da er von der pädagogischen Funktion des Sports überzeugt war. Johannes Itten und seine Frau Anneliese hatten zwei Söhne sowie eine Tochter, die Prähistorikerin Marion Lichardus-Itten. Sie ist Präsidentin der Johannes-Itten-Stiftung. Die Stiftung, die 1992 von Anneliese Itten gegründet wurde, ist am Kunstmuseum Bern ansässig und dient der Bewahrung, Erforschung und Publikation von Ittens Werk.", "section_level": 1}, {"title": "Ittens Farbtheorie.", "content": "Durch seine Lehrtätigkeit und die Arbeit mit Studenten am Bauhaus wurde Johannes Itten zum Begründer der Farbtypenlehre. Itten betrieb neben seiner Lehrtätigkeit als Kunstmaler am Bauhaus Weimar auch Untersuchungen zur Wirkung von Farben. Dabei interessierte ihn als Maler das Zusammenwirken von Form und Farbe. Sowohl die Zuordnung von Farben zu Formen als auch das umgekehrte Verhalten brachte ihm bei der Zusammenarbeit mit seinen Schülern weiterführende Kenntnisse, die in seine Theorie einflossen. Johannes Itten hat eine Farbenlehre (Hauptwerk: \"Kunst der Farbe\", 1961) aufgestellt. Die ursprünglich von seinem Lehrer Adolf Hölzel entwickelte und später von Itten ausgearbeitete Theorie der „Sieben Farbkontraste“ wird an verschiedenen Kunsthandwerk- und Kunsthochschulen gelehrt. Eine wichtige Vorarbeit zu \"Kunst der Farbe\" (1961) war der Vorkurs „Analysen alter Meister“. Er wurde zusammen mit der „Farbenkugel in 12 Tönen und 7 Lichtstufen“ in der Publikation „Utopia“ 1921 in Weimar veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Itten war einer der bekanntesten Anhänger des Mazdaznan, einer durch Otoman Zar-Adusht Ha’nish begründeten Mischlehre aus zarathustrischen, christlichen und hinduistischen Elementen. So gestaltete Itten als seinen Beitrag zum ersten Bauhaus-Portfolio ein Zitat: 2011 sollte in München eine geplante Straße nach ihm benannt werden, 2012 wurde dies nach Protesten wegen der Nähe des Mazdaznan zum Nationalsozialismus aber wieder rückgängig gemacht. Er fand auf dem Friedhof Hönggerberg seine letzte Ruhestätte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Itten (* 11. November 1888 in Wachseldorn, Kanton Bern, Schweiz; † 25. März 1967 in Zürich) war ein Schweizer Maler, Kunsttheoretiker, Kunstpädagoge und lehrender Meister am Bauhaus in Weimar. Itten zählt zu der Zürcher Schule der Konkreten. Er entwickelte eine Farbenlehre und gilt als Begründer der Farbtypenlehre.", "tgt_summary": "约翰·伊登(,1888年-11月11日-1967年-3月25日),瑞士表现主义画家、设计师、教师、作家和理论家;与德裔美籍画家利奥尼·费宁格和德国雕塑家格哈德·马可斯,在德国建筑师沃尔特·格罗佩斯的领导下,为魏玛包浩斯的核心成员。", "id": 873113} {"src_title": "Shirin Ebadi", "tgt_title": "希林·伊巴迪", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Jahr 1969 schloss Ebadi ihr Studium der Rechtswissenschaften an der Universität von Teheran ab und wurde die erste Richterin in der Geschichte des Iran. Von 1975 bis 1979 hatte sie einen Senatsvorsitz im Teheraner Stadtgericht inne. Nach der Islamischen Revolution 1979 wurde sie aus dem Amt getrieben und arbeitete zunächst als Sekretärin bei dem Gerichtshof, den sie vorher leitete, später als Anwältin und Dozentin an der Teheraner Universität. 1994 war sie Mitbegründerin der Kinderrechtsorganisation \"Society for Protecting the Child's Rights\", die beispielsweise die Gesetzgebung für Kinder verbessern will. So wird die Erhöhung des Strafmündigkeitsalters gefordert, die im Iran für Mädchen bei neun und für Jungen bei fünfzehn Jahren liegt. Ebadi versteht sich als demokratische Frau muslimischen Glaubens. Sie setzt sich auf der Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte für eine gleichberechtigte Rolle der Frauen im öffentlichen Leben, für die Rechte von Kindern und für eine Justizreform mit unabhängigen Richtern und Anwälten ein. Menschenrechtsverletzungen wie die Bestrafung durch Steinigung betrachtet sie als Missbrauch der Religion und Fehlinterpretation der Scharia. Sie fordert eine pluralistische demokratische Gesellschaft und lehnt fundamentalistisches Gedankengut ab. Ebadi unternimmt viele Reisen, um in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen und politischen Gremien weltweit für die Rechte der Frauen und für eine friedliche Welt einzutreten. Sie ist mit einem Elektrotechnik-Ingenieur verheiratet und hat zwei studierende Töchter. Shirin Ebadi übernahm als Anwältin Fälle von liberalen Personen und Dissidenten, die mit der Justiz – einer der Bastionen konservativer Macht im Iran – in Konflikt geraten sind. Im Jahr 2000 wurde Ebadi aufgrund ihrer Tätigkeit als Verteidigerin vor Gericht angeklagt, verbrachte 26 Tage in Einzelhaft und wurde zu einer Bewährungsstrafe und zeitlich begrenztem Berufsverbot verurteilt. Dieser Fall lenkte die Aufmerksamkeit internationaler Menschenrechtsgruppen auf die Situation im Iran. Im Herbst 2003 vertrat sie die Familie von Dariusch Foruhar, eines Intellektuellen, der im November 1998 in seinem Haus erstochen aufgefunden wurde. Seine Frau Parveneh wurde zur gleichen Zeit ermordet. Die Eheleute waren zwei Opfer einer grausamen Mordserie, die Irans Intellektuelle erschütterte. Der Verdacht fiel auf extremistische konservative Kreise, die es sich zum Ziel gemacht haben, das von Präsident Mohammad Chātamī geförderte freiheitliche Klima – das vor allem die Redefreiheit stützt – zu sabotieren. Ein Jahr später wurde sie Anwältin im Fall von Zahra Kazemi, einer kanadischen Journalistin iranischer Abstammung die während ihrer Haft im Gefängnis eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Am 10. Oktober 2003 wurde Shirin Ebadi \"für ihre Bemühungen um Demokratie und Menschenrechte\" der Friedensnobelpreis verliehen. Das Auswahlkomitee würdigte insbesondere ihren mutigen Einsatz für die Rechte von Frauen und Kindern. Mit der Entgegennahme des Friedensnobelpreises ohne Kopftuch setzte Ebadi ein Zeichen. Sie begründete dies damit, dass es im westlichen Kulturkreis jeder Frau selbst überlassen sei, wie sie sich kleide. Im Iran dagegen trage sie die gesetzlich vorgeschriebene Kleidung für Frauen, da sie sich als Juristin selbstverständlich an die zur Zeit geltenden Gesetze halte. Anfang 2005 wurde sie, nach Angaben ihrer Anwältin, ohne Angabe von Gründen vom iranischen Revolutionsgericht vorgeladen. Ebadi lehnte es ab, dieser Aufforderung nachzukommen und verlangte, sich wegen einer privaten Anzeige vor einem normalen Gericht verantworten zu können. Damit bestritt sie indirekt die Legitimität der, neben der normalen Justiz, existierenden Revolutionsgerichte. Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch verurteilte entschieden den Umgang mit der Friedensnobelpreisträgerin. Hingegen bestritt die iranische Regierung, dass es sich um einen bedeutsamen Vorfall handelte, da nur eine geringe Strafe zu erwarten sei. Im Oktober 2005 hielt Ebadi auf Einladung der \"Stiftung Weltethos\" an der Eberhard Karls Universität Tübingen eine Rede, in der sie betonte, dass diejenigen, die unter Berufung auf die kulturellen Unterschiede und die Werterelativität sich weigern, die Menschenrechte einzuhalten, in Wirklichkeit rückständige Unterdrücker seien, die ihr diktatorisches Wesen unter der Maske der Kultur verdecken und im Namen der nationalen oder religiösen Kultur die Absicht hegen, ihre eigene Nation zu unterdrücken und zu terrorisieren. Die Welt werde nur dann zur Ruhe kommen und der Frieden werde nur dann dauerhaft sein, wenn die Menschenrechte umfassend und universell sind. Wie bei anderen Anlässen sprach sie sich auch hier gegen Militäraktionen gegen den Iran aus: „Die Menschenrechte kann man den Menschen gewiss nicht durch Bomben bringen“. Eine Demonstration für die Menschenrechte, an der in Teheran am 12. Juni 2006 ca. 5000 Personen (hauptsächlich Frauen) teilnahmen, wurde gewaltsam zerschlagen, Ebadi festgenommen und wenige Tage später wieder auf freien Fuß gesetzt. Ihr 2002 mit anderen Juristen – wie der von 2011 bis 2013 inhaftierten Nasrin Sotudeh – gegründetes Zentrum für Menschenrechte verbot das iranische Innenministerium am 5. August 2006. Die Organisation hatte sich für die Rechte von Minderheiten eingesetzt und Regimegegnern juristischen Beistand geboten. Shirin Ebadi wandte sich öffentlich gegen diese Maßnahme und legte Rechtsmittel ein, da das Zentrum im Rahmen der iranischen Gesetze gearbeitet habe. Schon im Juli 2006 hatte sie sich in einem Brief mit der Bitte um Hilfe an die internationale Öffentlichkeit gewandt. Am 21. Dezember 2008 wurde ein Menschenrechtszentrum, das Ebadi gemeinsam mit Abdolfattah Soltani leitete, in Teheran von den iranischen Behörden mit der Begründung geschlossen, davon gehe Propaganda gegen das System aus. Dort sollte der wegen politischer Aktionen gegen das Regime 17 Jahre lang inhaftierte Taki Rahmani in einer Veranstaltung zum 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ausgezeichnet werden. Ende November 2009 räumten nach Angaben der norwegischen Regierung die iranischen Behörden ein Bankschließfach von Ebadi und beschlagnahmten die dort aufbewahrte Medaille und Urkunde ihres Friedensnobelpreises. Seit Ende 2009 lebt Shirin Ebadi im Exil in Großbritannien. Von dort aus setzt sie ihre Menschenrechtsaktivitäten in aller Welt fort. Beispielsweise saß sie in der Jury, die das universelle Logo für Menschenrechte auswählte. Als Kurt Westergaard 2010 den Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien erhielt, protestierte die ebenfalls in Leipzig anwesende Ebadi. Laut Spiegel Online sah sie „durch die Karikaturen offenbar ihre religiösen Gefühle verletzt.“ In einem Interview mit der Zeit erklärte Ebadi, dass sie nicht gegen die Einladung und Auszeichnung Westergaards protestiere, sondern dagegen, „dass ein Kongress, der für Meinungsfreiheit eintritt, selbst Zensur betreibt.“ Weder sie, noch der iranische Journalist Akbar Gandschi, der als Reaktion abreiste, seien über diese Wahl informiert worden. In einem weiteren Interview, zusammen mit dem Dalai Lama, verwahrte sie sich gegen seine Aussagen, mit denen er sich für Säkularismus aussprach. Ihrer Meinung nach könne eine klerikale Herrschaft durchaus demokratisch sein. Im Januar 2012 rief Ebadi, wie bereits 2004, mit Verweis auf die seit den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 unter Hausarrest stehenden Oppositionsführer Zahra Rahnaward, Mir Hossein Mussawi und Mehdi Karroubi alle Iraner zum Boykott der Parlamentswahlen 2012 auf. Am 6. Mai 2012 erhielt sie in der Frankfurter Paulskirche den Avicenna-Preis, den der Avicenna-Preis e.V. für „wegweisende Initiativen von Personen oder Institutionen zur interkulturellen Verständigung“ insbesonderen zwischen Orient und Okzident verleiht. Der Preis ist mit bis zu 100.000 Euro dotiert. Er ist benannt nach dem mittelalterlichen persischen Philosophen und Universalwissenschaftler Avicenna. Seit 2004 gehört sie der Jury des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shirin Ebadi ( []; * 21. Juni 1947 in Hamadan; auch Schirin Ibadi) ist eine iranische Juristin, erste iranische Richterin und Menschenrechtsaktivistin. Sie erhielt 2003 als erste muslimische Frau den Friedensnobelpreis und lebt seit Ende 2009 im Exil in Großbritannien.", "tgt_summary": "希林·伊巴迪(,\"Širin Ebādi\",英语:Shirin Ebadi,1947年-6月21日)是一位伊朗女性律师和人权活动者,人权捍卫者中心的创始人。2003年10月10日因她为民主和人权,特别是为妇女和儿童的权益和庇护权所作出的努力而被授予诺贝尔和平奖,成为第一位获奖的伊朗人和穆斯林女性。", "id": 226267} {"src_title": "Warren Buffett", "tgt_title": "沃伦·巴菲特", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Biografie bis 1956.", "content": "Warren Buffett wurde als zweites Kind des Brokers und späteren Kongressabgeordneten Howard Buffett und dessen Frau Leila (geb. Stahl) in Omaha geboren. Er war von 1952 bis zu ihrem Tode am 29. Juli 2004 mit Susan Buffett (geb. Thompson) verheiratet. Aus der Ehe sind die drei Kinder Howard, Susan und Peter hervorgegangen. Sein erstes Geld verdiente Buffett im Sommer 1936, indem er Coca-Cola-Sixpacks für 25 Cent kaufte und die Einzelflaschen für jeweils fünf Cent wieder verkaufte. Später verdiente er Geld als Zeitungsbote, mit der Vermietung von Flipperautomaten und dem Verkauf gebrauchter Golfbälle. Seine ersten Erfahrungen mit Geldanlagen und dem Aktienhandel machte er im Unternehmen seines Vaters. Dort erwarb er im Alter von elf Jahren seine ersten drei Aktien. Es handelte sich um Vorzugsaktien \"(Preferred shares)\" des Unternehmens \"Cities Service\" (der späteren Citgo Petroleum Corporation (Citgo), die sich heute im Staatsbesitz von Venezuela befindet) für 38,25 US-Dollar, und er verkaufte sie, nachdem die Aktie zwischenzeitlich auf 27 US-Dollar gefallen war, für ca. 40 US-Dollar. Mit 14 Jahren kaufte er eine 16 ha große Farm in Omaha für 1200 US-Dollar, die er verpachtete. Als er 17 war, kaufte er zusammen mit Freunden einen schrottreifen Rolls-Royce für 350 US-Dollar. Nachdem sie ihn instand gesetzt hatten, konnten sie ihn für 35 US-Dollar pro Tag vermieten. Nach Studien an der zur University of Pennsylvania gehörenden Wharton School und der University of Nebraska erwarb er 1951 an der Columbia University in New York den Master in Economics. Dort war einer seiner Lehrer der „Vater“ der Fundamentalanalyse, Benjamin Graham. Danach arbeitete er im Unternehmen seines Vaters, Buffett-Falk & Company. Während dieser Zeit absolvierte er einen Dale-Carnegie-Kurs für Kommunikation und Menschenführung und hielt daraufhin seine erste Vorlesung an der University of Nebraska zum Thema \"Investment Principles\". 1954 nahm er das Angebot seines ehemaligen Lehrers Graham an, in dessen Brokerunternehmen Graham-Newman als Wertpapieranalyst zu arbeiten. Buffett hat seit Beginn seiner geschäftlichen Aktivitäten im Jahre 1956 beinahe konstant überdurchschnittlich hohe Renditen jenseits von 20 % p. a. erwirtschaftet. Er erreichte dies fast ausschließlich als Investor durch Auswahl von Aktien, Unternehmen und Anleihen und mit betont langfristigem Anlagehorizont. Er übertraf dabei die führenden Aktienmärkte bei Weitem und das, „ohne dabei ungebührliche Risiken einzugehen“ oder „eine Spur von Opfern zu hinterlassen“. Dazu kommt seine in der Börsenwelt wohl einzigartige Fähigkeit, seine Profession meist in Form jährlicher Essays mit Wortwitz, Bescheidenheit, Humor und einem gewissen Hang zur (Selbst-)Ironie öffentlich darzustellen, was ihm den Spitznamen „Orakel von Omaha“ eingebracht hat. Buffett lebt bis heute in dem Haus in Omaha, das er 1958 für 31.500 US-Dollar erworben hat.", "section_level": 2}, {"title": "1956 bis 1969: Buffett Partnership.", "content": "Nachdem sich Graham 1956 ins Privatleben zurückgezogen hatte, gründete Buffett 25-jährig am 1. Mai 1956 in Omaha seine erste private Kommanditgesellschaft (Buffett Partnership) mit einer eigenen symbolischen Einzahlung von 100 US-Dollar. Weitere 105.000 US-Dollar wurden von sieben Verwandten und Bekannten beigesteuert. Der im Laufe der Jahre nach Teilnehmern und Einlagen kräftig wachsende Investmentpool erzielte von 1956 bis 1969 ein durchschnittliches jährliches Anlageergebnis von 29,5 % (dabei verdiente Buffett 25 % des über 6 % hinausgehenden Anlageergebnisses). Für die Anfangsinvestoren wurden so (nach Abzug von Buffetts Erfolgsanteil) aus 10.000 US-Dollar, 150.000 US-Dollar, im gleichen Zeitraum hätte eine Investition in den Dow-Jones-Index lediglich einen Betrag von etwas mehr als 15.000 US-Dollar ergeben. Gegen Ende der 1960er Jahre beunruhigten Buffett die immer stärker auf kurzfristige Kurssteigerungen und hochspekulative Aktien setzenden Akteure an der Wall Street. So schrieb er schon 1967 in einem Brief an seine Anleger: „Ich kann mit den herrschenden Bedingungen nichts mehr anfangen“. Nach dem Zusammenbruch der hochriskanten Aktien und Investmentfonds 1969 bis 1971 sollten die 1960er Jahre in der Rückschau als „Go-Go-Years“ bekannt werden (benannt nach dem gleichnamigen Buch des bekannten Autors John Brooks), besonders personifiziert durch Personen wie Fred Carr (Enterprise Fund), Fred Mates (Mates Fund), Gerald Tsai (Manhattan Fund) und nicht zuletzt Bernard Cornfeld und sein Imperium Investors Overseas Services.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 1969: Berkshire Hathaway.", "content": "Konsequenterweise löste Buffett 1969 den Investmentpool auf und bot seinen Investoren an, ihr Geld in Anteile von Berkshire Hathaway zum damaligen Kurs von etwa 43 US-Dollar/Anteil (ein solcher Anteil wurde im Dezember 2017 das erste Mal mit mehr als 300.000 US-Dollar gehandelt) zu tauschen. Zum Zeitpunkt der Auflösung seines Investmentpools 1969 hatte Buffett durch den Kauf einer Versicherung (National Indemnity), einer Zeitung (Sun Newspapers of Omaha) sowie einer Bank (Illinois National Bank&Trust) das noch vorhandene Kapital von Berkshire Hathaway bereits teilweise in textilfremde Beteiligungen investiert. Er wiederholte damit ein Verhalten, das er bereits 1962 nach dem Erwerb der Mehrheit an \"Dempster Mill\" gezeigt hatte: Das Kapital eines wenig aussichtsreichen Unternehmensgeschäftes in vielversprechendere Beteiligungen fließen zu lassen. Die von ihm 1965 für seinen Investmentpool erworbene Berkshire Hathaway diente ihm in der Folge als Investitionsvehikel, das er im Laufe der Zeit von einem Textilunternehmen in eine Holdinggesellschaft mit Schwerpunkt im Versicherungsgeschäft umwandelte – mit mittlerweile 66 eigenen Unternehmen und vielen weiteren Beteiligungen. Der Grund für die Übernahme von Berkshire Hathaway war nach Buffetts späteren Angaben eine falsche Aussage des damaligen Geschäftsführers Seabury Stanton. 1962 begann Warren Buffett Aktien von Berkshire Hathaway zu kaufen, nachdem er, immer wenn das Unternehmen eine Textilfabrik verkaufte, ein Muster erkannt hatte. Mit der Zeit merkte Buffett jedoch, dass die Textilwirtschaft nachließ und sich die finanzielle Situation des Unternehmens nicht verbessern würde. 1964 machte Stanton das mündliche Angebot, dass das Unternehmen die Anteile von Buffett für $ pro Aktie zurückkaufen würde. Wenige Wochen später erhielt Buffett das Angebot in schriftlicher Form, allerdings für lediglich $. Buffett gab später zu, dass ihn das wütend machte. Anstatt die Aktien zu verkaufen, entschied sich Buffett dafür, Berkshire Hathaway zu übernehmen und Stanton in der Folge zu feuern. Er bezeichnete die Übernahme jedoch später als Fehler aufgrund der schlechten Lage von Berkshire Hathaway. Buffett besaß Anfang 1970 neben Berkshire Hathaway noch Beteiligungen an \"Diversified Retailing\" und \"Blue Chip Stamps\". Diese beiden Unternehmen fusionierte er später mit Berkshire Hathaway (1979 Diversified Retailing, 1982 Blue Chip Stamps), nachdem Mitte der 1970er Jahre die amerikanische Börsenaufsicht SEC nicht zuletzt wegen vermuteter Interessenkonflikte gegen ihn ermittelt hatte (Blue Chip Stamps war ebenfalls eine Art Investmentholding). Einer breiten Öffentlichkeit war Buffett lange Zeit unbekannt. Das änderte sich erst, als der bekannte Finanzbuchautor George W. Goodman (besser bekannt unter seinem Pseudonym „Adam Smith“) 1972 Warren Buffett und Benjamin Graham ein eigenes Kapitel in seinem Buch \"Supermoney\" widmete. An der Wall Street hatte der Zusammenbruch der hochspekulativen Aktien Ende der 1960er zu einer Flucht in Aktien von soliden Unternehmen mit guten Gewinnen und bewährten Erfolgsgeschichten geführt. Durch die Massenbewegung in die sogenannten \"Nifty-Fifty\" oder \"Vestal-Virgins\" wurden jetzt deren Kurse, wie vorher die der spekulativen Aktien, in immer unwahrscheinlichere Höhen getrieben. Schließlich sollte auch diese Blase 1973/74 platzen. Erst Ende 1974, fast am Ende eines fünfjährigen Bärenmarktes, der die schlimmsten Kursverluste seit der Großen Depression gebracht hatte, meldete sich Buffett zu Wort. In einem Forbes-Interview sagte er: „Jetzt ist die Zeit zu investieren und reich zu werden.“ Buffett selbst hatte schon vor 1974 viele Beteiligungen erworben. Als bis heute hochprofitable Investitionen sollten sich dabei die 1973 erfolgte Beteiligung an der Washington Post und der Erwerb des Süßwarenherstellers See's Candies 1972 (über Blue Chip Stamps) erweisen. In den 1980er Jahren machte Buffett Schlagzeilen durch den Aufbau größerer Aktienbestände von Coca-Cola, American Express und Gillette. Daneben erwarb Berkshire Hathaway auch immer wieder ganze Unternehmen, so 1983 den erfolgreichen Möbelhandel Nebraska Furniture Mart, 2003 den größten amerikanischen Hersteller von Unterkünften in Trailerparks, Clayton Homes, und die dazugehörenden Kreditbanken, die größten ihrer Art in den USA (siehe unten, Rechtsstreit und Kontroversen). Weiterhin erregte er großes Aufsehen, als er 1991 das durch einen Skandal um Manipulationen bei der Versteigerung amerikanischer Staatsanleihen in existentielle Not geratene Wall-Street-Haus Salomon Brothers vor dem Untergang rettete. Buffetts Frau Susan entschied sich 1977 nach 25-jähriger Ehe, nicht mehr mit Buffett zusammenzuleben, und zog nach San Francisco, um als Sängerin und politische Aktivistin zu arbeiten, hielt jedoch bis zu ihrem Tod 2004 die Partnerschaft mit ihm aufrecht. Susan machte Buffett dann mit Astrid Menks bekannt, die mit ihrem Einverständnis seine ständige Begleiterin wurde und mit ihm zusammenzog. Dabei traten Warren und Susan weiterhin als Paar auf. Susan und Astrid verstanden sich gut – Freunde erhielten oft Einladungen, die alle drei unterschrieben hatten. Die Beziehung von Warren, Susan und Astrid kann als polyamore Dreiecksbeziehung bezeichnet werden. An seinem 76. Geburtstag heiratete Buffett Astrid Menks im Haus seiner Tochter Susie. 2009 erwarb Buffett für 3 Mrd. US-Dollar Aktien der Dow Chemical. 2014 wurden sein Vermögen sowie seine Beteiligungen auf 65 Mrd. US-Dollar geschätzt. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit von Berkshire Hathaway liegt heute neben passiven Beteiligungen im Geschäft der mittlerweile über 60 in verschiedenen Geschäftsfeldern tätigen Eigengesellschaften und im Erst- und Rückversicherungsgeschäft, dokumentiert durch die Eigengesellschaften Berkshire Hathaway Reinsurance Group und Berkshire Hathaway Primary Group sowie GEICO (fünftgrößter Kfz-Versicherer der USA) und General Re (fünftgrößter Rückversicherer der Welt). Trotz der Größe, die Berkshire Hathaway mittlerweile erreicht hat, ist es Buffett in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, überdurchschnittliche Anlageergebnisse von etwa 20 % zu erzielen, wenn auch das jährliche Anlageergebnis seit 1965 auf mittlerweile 20,2 % gesunken ist. Buffetts Vermögen wird zu 99 % durch seine Beteiligung an Berkshire Hathaway repräsentiert. Auf den Hauptversammlungen erregt Buffett immer wieder Aufmerksamkeit durch scharfsinnige, selbstkritische und humorvolle Bemerkungen in den Jahresberichten. Die Jahreshauptversammlungen, die zuletzt von mehr als 37.000 Menschen besucht wurden, tragen mittlerweile den Namen \"Woodstock für Kapitalisten\". Berkshire Hathaway hat derzeit 5 Mrd. US-Dollar bei Goldman Sachs platziert. Buffett hat Goldman Sachs gegenüber dem Betrugsvorwurf des SEC in Schutz genommen. Charles Munger, Vizepräsident von Berkshire Hathaway, unterschied jedoch zwischen Legalität und Ethik. Buffetts Investmentgesellschaft erklärte zum langfristigen Ziel, das gesamte Eisenbahntransportwesen in den USA zu kontrollieren. Ende 2009 erhöhte Berkshire Hathaway für 44 Mrd. US-Dollar seinen Anteil von 22,6 % an US-Eisenbahn-Konzern Burlington Northern Santa Fe auf 100 %. Buffett besaß 2009 28,5 % der Anteile von Berkshire Hathaway, entsprechend einem damaligen Kurswert von 36 Mrd. US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Anlagegrundsätze.", "content": "Warren Buffett gilt als Verfechter des Value Investing und als der erfolgreichste Schüler Benjamin Grahams und dessen Theorien aus den Büchern \"Security Analysis\" und \"The Intelligent Investor\". Er wurde im Laufe der Zeit aber auch von anderen Investoren wie Philip Fisher beeinflusst. Gleichzeitig ist er erklärter Gegner der Markteffizienzhypothese und der Modernen Portfoliotheorie. Obwohl Warren Buffett in seinem Unternehmen nur wenig von Dividenden hält, achtet er bei seinen Investments stark auf hohe und steigende Dividenden, die schon seit mehreren Jahrzehnten ausgezahlt werden. Bei Berkshire Hathaway behält er, seitdem er über die Kontrolle des Unternehmens verfügt, alle Gewinne ein. Dieses Geld nutzt das Management für Aktienrückkäufe, wenn sie den Kurs für zu tief halten. Zentrales Anlagekriterium ist dabei das Konzept der „Sicherheitsmarge“. Der Erwerber eines Wertpapiers soll demnach den inneren Wert des Papiers ermitteln und prüfen, ob der Preis dieses Wertpapiers an der Börse zu seinen Gunsten niedriger ist als der ermittelte Wert. Der innere Wert wird dabei durch viele Faktoren bestimmt, die bei Graham vor allem nach quantitativen objektiven Kriterien (Liquidationswert des Unternehmens, KGV, Kurs-Buchwert-Verhältnis, Verschuldungsgrad, Ertragskraft der Vergangenheit, Dividendenrendite) ermittelt werden. Häufig ist zu lesen, dass er von Grahams Lehren mit der Zeit abgerückt sei, da er bei vielen Käufen stark auf qualitative Elemente Wert legte (Fähigkeiten und Integrität des Managements, Qualität des Geschäftes, Ertragskraft der Zukunft). Bei der Bewertung qualitativer Elemente wurde Buffett von Philip Fishers Buch \"Common Stocks and Uncommon Profits\", vor allem aber von seinem Freund Charles Munger beeinflusst. Munger und Fisher fordern die Bereitschaft, das zu investierende Kapital stark in wenigen Beteiligungen zu konzentrieren und lehnen eine starke Diversifikation ab. Der qualitative Ansatz zeigte sich bei Buffett schon früh, als er beispielsweise 1964 Anteile an dem durch den Salatöl-Skandal in große Schwierigkeiten geratenen Finanzdienstleister American Express erwarb oder sich 1976 an dem vom Zusammenbruch bedrohten Versicherer GEICO beteiligte. In beiden Fällen betrachtete Buffett die momentanen Probleme als überwindbar und das eigentliche Geschäft der Unternehmen als gesund und hochprofitabel. Zwar hat Buffett immer wieder bei der Beurteilung des inneren Wertes eines Unternehmens starken Wert auf subjektive Kriterien gelegt, er hat aber die Grundlagen von Benjamin Grahams Anlagephilosophie nie verlassen. Kernpunkt bleibt, dass der Erwerb eines Unternehmens zu einem sehr attraktiven Preis erfolgen muss. Buffett selbst wird nicht müde zu erklären, dass sein Anlageerfolg kein Einzel- oder Zufallserfolg sei, sondern auf den Lehren von Graham beruhe. Die „Sicherheitsmarge“ und der innere Wert eines Unternehmens können seiner Meinung nach von verschiedenen Investoren verschieden ermittelt werden. So präsentierte er 1984 bei einer Rede an der Columbia University mehrere Investoren (Stan Perlmeter, Bill Ruane, Walter Schloss), die durch die Beachtung von Grahams Prinzipien überragenden Anlageerfolg über lange Zeiträume gehabt haben. Aus dieser Ansprache ging sein berühmt gewordener Essay \"The Superinvestors of Graham-and-Doddsville\" hervor. Immer wieder legt Buffett beim Erwerb eines Unternehmens deutlich mehr Wert auf subjektive Elemente als Graham. So ist er bereit, für ein Unternehmen und seinen in einem von ihm als großartig beurteilten Geschäft enthaltenen „Goodwill“ einen deutlich über dem eigentlichen Buchwert liegenden Preis zu bezahlen (im Geschäftsbericht 1983 erläuterte er diesen Ansatz ausführlich sowohl allgemein als auch speziell am Beispiel von See's Candies). Die subjektive Ausrichtung zeigt sich auch darin, dass Buffett den Vorsitzenden der Unternehmen, in die er investiert, großes Vertrauen entgegenbringt, sie und ihre Arbeitseinstellung sehr schätzt und ihnen fast völlige Freiheit bei der Führung der Geschäfte lässt, wobei er sich wünscht, dass sie so lange wie möglich weiterarbeiten. Buffett hat demgemäß lediglich einen weitergefassten und vielseitigeren Ansatz zur Ermittlung des inneren Wertes entwickelt, als das bei Graham der Fall ist. Außerdem sollen Anleger nach Buffett nur in solche (möglichst „simple“) Unternehmen investieren, deren Geschäft sie verstehen. Buffett, der nach seiner Ansicht nichts von Technik versteht, hat deshalb so gut wie nie in techniklastige Unternehmen investiert. 1997 lehnte er das Angebot des damaligen Microsoft-Vizepräsidenten Jeff Raikes ab, ins Unternehmen seines Freundes Bill Gates zu investieren, obwohl sich Raikes alle Mühe gab, ihn von den Vorzügen von Microsoft zu überzeugen. Weiterhin soll sich der Investor immer als Teilhaber des Geschäftes und nicht als auf kurzfristige Kurssteigerungen schielender Spekulant sehen. Konsequenterweise soll der Anleger die Marktschwankungen ignorieren, da er bei einem wohldurchdachten Erwerb nach den Regeln der „Sicherheitsmarge“ darauf vertrauen kann, dass sich diese irgendwann zu seinen Gunsten realisiert. Nach Buffett soll es ihm egal sein, wenn die Börse jahrelang geschlossen bleibt und er soll die erworbenen Aktien im Idealfall „für immer“ erwerben. Buffett selbst fasst die Charakteristiken eines lohnenden Investitionszieles immer wie folgt zusammen: Am Beispiel des Nebraska Furniture Mart, den Buffett 1983 kaufte, erklärt er, dass er vor jedem Kauf überlegt, ob und wie er mit dem Unternehmen konkurrieren könnte: „Ich würde lieber gegen Grizzlies kämpfen, als mit Mrs. B. und ihren Nachkommen zu konkurrieren. Sie kaufen brillant ein, sie operieren mit Kostenrelationen, von denen ihre Konkurrenten nicht einmal zu träumen wagen, nur um dann ihre Ersparnisse an die Kunden weiterzureichen. Es ist das ideale Geschäft – eines, das außergewöhnlichen Wert für die Kunden schafft, was sich wiederum großartig für die Unternehmenseigentümer auswirkt.“ Buffetts Abneigung gegenüber Verschuldung zeigte sich, als er einmal sagte, dass selbst eine 99-%-Wahrscheinlichkeit, mit geliehenem Geld eine höhere Rendite zu erzielen, nicht das 1-%-Risiko rechtfertigt, durch die Schulden in einem unvorhergesehenen Fall in Schwierigkeiten zu geraten. Dabei definiert er Risiko nicht als Volatilität, sondern, wie Benjamin Graham, als die Möglichkeit des permanenten Verlustes von Kapital. Man dürfe niemals vergessen, so Buffett, dass einem das Geld anderer Menschen anvertraut wurde, daher sollte auch der kleinste Geldbetrag mit äußerster Sorgfalt verwaltet werden. Im Jahr 2018 veröffentlichte eine wissenschaftliche Zeitschrift eine Formel, die Buffetts Anlageergebnisse recht gut nachbilden kann. Die Forscher zogen den Schluss, dass Buffetts Anlageerfolg eher auf der Auswahl seiner Unternehmensbeteiligungen beruht als auf seinem Einfluss auf das Management der Unternehmen. Allerdings nutzte Buffett das Instrument Schulden indirekt, aber ausgiebig, über Versicherungsprämien, die nicht sofort ausgezahlt werden (sog. Float).Elena Chirkova: \"Why is It that I am not Warren Buffett?.\" In: \"American Journal of Economics.\" 2, 2012, S. 115,. Im Jahr 2011 wies Berkshire Float im Wert von knapp 71 Mrd. USD aus. Frazzini (2018) gibt Buffetts Leverage mit 1,4 bis 1,7 an.", "section_level": 1}, {"title": "Derivate.", "content": "Buffett gilt als harscher Kritiker von Derivategeschäften. So meinte er im Jahr 2002, dass die Menge an Derivaten „nur durch die Einbildungskraft der Menschen“ begrenzt sei, nämlich von „Madmen“ (Wahnsinnigen). Bei Berkshire Hathaway plädierte er nach dem Erwerb des Rückversicherers General Re für den Ausstieg aus dem Derivategeschäft, dies aber – zu seinem späteren Bedauern – nicht nachdrücklich genug. Im Februar 2003 widmete er dem Thema Derivate ein eigenes Kapitel in seinem jährlichen Anleger-Brief und prägte dabei den Begriff der \"Financial Weapons of Mass Destruction\" (Finanzielle Massenvernichtungswaffen), deren Risiken von den Zentralbanken nicht kontrolliert werden können und deren Auswirkungen für das Finanzsystem tödlich sein könnten. Im Bericht von 2005, nachdem im Derivategeschäft von General Re über 400 Mio. US-Dollar Verluste aufgelaufen waren, erneuerte er diese Kritik. In Hinsicht darauf bemerken Damian Paletta und Scott Patterson im \"Wall Street Journal\", dass das Unternehmen durch verstärktes Lobbying bei der Gesetzesreform der Regulierung solcher Geschäfte auffällt. Im Jahr 2008 verkaufte er jedoch Derivate in Form von Verkaufsoptionen auf die Börsenindizes S&P 500, FTSE 100, Euro-Stoxx 50 und Nikkei 225 mit Laufzeiten zwischen 10 und 20 Jahren. Er nahm damit sofort eine Prämie von 5 Mrd. USD ein und ging damit auf dem Höhepunkt der Weltfinanzkrise die Wette ein, dass die Aktienkurse langfristig steigen würden. Würden sie tief bleiben oder gar fallen, müsste er den Käufern der Optionen bis zu 37 Mrd. USD als Ausgleich zahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensbeteiligungen.", "content": "Im Jahr 2017 baute Buffetts Investmentgesellschaft den Anteil am iPhone-Hersteller Apple massiv aus. Die Beteiligung an Apple hatte Ende 2017 einen Wert von ca. 24 Milliarden Euro und nimmt mit 16,5 % Depotanteil die Top-Position unter Buffetts Unternehmensbeteiligungen ein. Auf Rang 2 der größten Unternehmensbeteiligungen 2017 folgt die US-Großbank Wells Fargo (Beteiligungswert ca. 19 Milliarden Euro, 12,8 % Depotanteil). Rang 3 nimmt die Bank of America ein (Beteiligungswert ca. 17 Milliarden Euro, 11,2 % Depotanteil). Auf Rang 4 folgt der US-Lebensmittelkonzern The Kraft Heinz Company (Beteiligungswert ca. 16 Milliarden Euro, 11 % Depotanteil). Rang 5 nimmt der US-Getränkehersteller Coca-Cola ein (Beteiligungswert ca. 15 Milliarden Euro, 9,8 % Depotanteil). Insgesamt war Buffetts Investmentgesellschaft Ende 2017 an mehr als 25 Unternehmen beteiligt. In den meisten Fällen lag die Beteiligungssumme bei deutlich mehr als 1 Milliarde Euro. Der Gesamtwert aller Buffett-Unternehmensbeteiligungen lag Ende 2017 bei mehr als 140 Milliarden Euro. Im Februar 2019 wurde bekannt, dass Buffett 27 Prozent der Aktien von Kraft Heinz hält.", "section_level": 1}, {"title": "Stiftungen und Initiativen.", "content": "2006 kündigte Buffett an, 85 % seines Vermögens nach und nach an fünf Stiftungen zu verschenken und damit für wohltätige Zwecke zu hinterlassen. Der Großteil soll an die Bill & Melinda Gates Foundation gehen, ein kleinerer Anteil soll auf insgesamt vier Stiftungen seiner Familie verteilt werden. Im Juni 2010 startete er zusammen mit Bill Gates die Kampagne \"The Giving Pledge\" (engl. „Das Versprechen, etwas herzugeben“), in der die sogenannten amerikanischen „Superreichen“ Geld an wohltätige Zwecke spenden sollten. Im August 2010 versprachen sich dieser Kampagne bereits 40 US-Milliardäre. Im Juni 2012 versteigerte Buffett ein Mittagessen mit ihm für 3,5 Millionen US-Dollar, der Erlös kommt der Aktion Glide zugute, die sich um Obdachlose und Arme in San Francisco kümmert. Ein Jahr zuvor brachte eine eben solche Versteigerung 2,6 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsstreit und Kontroversen.", "content": "Die US-Katastrophenhilfsbehörde FEMA verklagte 2011 die Buffett gehörende Firma Clayton Homes, weil in den Wohncontainern, die sie für die Unterbringung von Opfern des Hurrikans Katrina lieferte, erhöhte Mengen von Formaldehyd gemessen wurden, das Atemwegserkrankungen bei Kindern hervorrufen kann und in den USA als krebserregend eingestuft ist. Dieselben Container lieferte die Hilfsorganisation Clinton Foundation nach Haiti, möglicherweise nach aggressivem Druck von Clayton Homes. 2015 berichteten die Seattle Times, BuzzFeed und das Center for Public Integrity in einer mehrteiligen Serie über Geschäftspraktiken der Firma Clayton Homes und der ihr angeschlossenen Kreditbanken., Die Vorwürfe betrafen insbesondere falsche Versprechungen beim Vertragsabschluss, Zusatzgebühren und nach Kauf plötzlich geänderte Vertragsbedingungen sowie überhöhte Zinsforderungen. Gleichzeitig engagierte sich Buffetts Firma beim US-Kongress für eine Abschaffung von Verbraucherschutzbestimmungen zugunsten von Bewohnern von Mobilheimen. Buffett wies die Vorwürfe im Omaha World Herald zurück das Center for Public Integrity blieb aber bei seiner Darstellung. Weitere Vorwürfe betrafen die Erhebung höherer Zinsen und Gebühren bei Angehörigen von Minderheiten wie Afroamerikanern, Hispanics oder Indianern. Nach dem Bericht forderten vier demokratische Kongressabgeordnete eine Untersuchung des Geschäftsgebarens des Unternehmens.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensumstände, Auszeichnung und Medienpräsenz.", "content": "Buffetts Lebensstil wird oft als bescheiden beschrieben, so wohnt er immer noch in dem Haus, das er 1958 für 31.500 $ gekauft hat. Zudem wird gelegentlich sein ungesunder Lebensstil mit Eis und Cola zum Frühstück thematisiert, den er selbst beschreibt mit: „Die niedrigsten Sterberaten gibt es bei unter Sechsjährigen. Also habe ich entschieden, mich wie einer zu ernähren.“ Buffett ist Träger der Presidential Medal of Freedom, der höchsten zivilen Auszeichnung der USA. 1992 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Seit 2009 ist er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society. In einem 2010 veröffentlichten Werbespot des amerikanischen Kfz-Versicherungsunternehmens Geico wirkte der damals fast 80 Jahre alte Buffett im typischen Bühnenoutfit von Axl Rose, Sänger der Rockband Guns N’ Roses, mit und erzielte damit speziell in den US-Medien beträchtliche Resonanz. In dem 2011 veröffentlichten Film \"Too Big to Fail – Die große Krise\" über die Finanzkrise ab 2007 wurde Buffett von Edward Asner dargestellt. Im April 2012 ließ Buffett verlauten, dass er an Prostatakrebs erkrankt sei, die Behandlung wurde jedoch im September 2012 erfolgreich abgeschlossen. In der 15. Staffel von „The Apprentice“ hatte Warren Buffett einen Auftritt.", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "Nach der Forbes-Liste 2019 beträgt sein Vermögen rund 83 Milliarden US-Dollar und ist Platz 3 auf der Liste der reichsten Menschen der Welt. Warren Buffett erhält ein Jahresgehalt von 100.000 US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Nachrichten", "section_level": 1}], "src_summary": "Warren Edward Buffett [] (* 30. August 1930 in Omaha, Nebraska) ist ein US-amerikanischer Großinvestor, Unternehmer und Mäzen. Nahezu sein gesamtes Vermögen ist in dem von ihm aufgebauten und geleiteten Investment-Unternehmen Berkshire Hathaway angelegt, dessen größter Aktionär er selbst ist. Im August 2015 hielt er immer noch knapp 19 % der Gesellschaftsanteile, obwohl er seit 2006 kontinuierlich Aktien für Spenden verkauft.", "tgt_summary": "华伦·爱德华·巴菲特(英语:Warren Edward Buffett,1930年-8月30日),出生于美国内布拉斯加州的奥马哈,美国投资家、企业家、及慈善家,世界上最成功的投资者。巴菲特是波克夏·哈萨威公司的最大股东,董事长及首席执行官。在2008年全球富豪排名第一,2017年第2。根据彭博数据显示,巴菲特个人持有29.5万股巴郡A股、7.9万股巴郡B股存利现金。", "id": 628488} {"src_title": "Diplomat", "tgt_title": "外交官", "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Im Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland werden grundsätzlich alle entsandten Beamten des Auswärtigen Dienstes zur Diplomatenliste eines Empfangsstaates angemeldet. Deutsche Diplomaten werden in der Regel in der Akademie Auswärtiger Dienst in Berlin-Tegel ausgebildet. Zum Anwesen gehört die Borsig-Villa Reiherwerder. Wer eine Karriere als Diplomat im höheren Auswärtigen Dienst ins Auge gefasst hat und sich auf den nächsten Einstellungstermin zur einjährigen Ausbildung in der Akademie Berlin-Tegel vorbereitet, muss folgende Voraussetzungen erfüllen: Nach Bestehen des Aufnahmetests beim Auswärtigen Amt folgt ein Jahr Vollzeitunterricht in der Diplomatenschule, die im Jahr 2006 von Bonn-Ippendorf nach Berlin-Tegel umgezogen ist. Hier stehen Geschichte, Politik, Völkerrecht und Volkswirtschaftslehre auf dem Lehrplan. Dieser Vorbereitungsdienst endet mit der Laufbahnprüfung; mit der bestandenen Laufbahnprüfung werden die Studierenden in den höheren Auswärtigen Dienst übernommen. Diplomat im Sinne des Völkerrechts ist allerdings nur, wer danach an einer deutschen Auslandsvertretung akkreditiert ist. In Deutschland genießen beispielsweise in der Zentrale des Auswärtigen Amtes eingesetzte Diplomaten keine Immunität oder sonstige Privilegien. Beamte im gehobenen Auswärtigen Dienst benötigen anstatt eines abgeschlossenen wissenschaftlichen Hochschulstudiums die Fachhochschulreife oder das Abitur. Nach erfolgreichem Bestehen des Auswahlwettbewerbs erwartet sie eine dreijährige Ausbildung an der Akademie Auswärtiger Dienst, nach deren Abschluss wird ihnen der akademische Grad des Diplom-Verwaltungswirts (Fachbereich Auswärtige Angelegenheiten) verliehen. Das Studium beinhaltet neben einer fundierten juristischen Ausbildung vor allem in den Bereichen Internationales Privatrecht, Bürgerliches Recht, Ausländer- und Staatsangehörigkeitsrecht, Staats- und Völkerrecht auch Vorlesungen aus den Bereichen Geschichte, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie berufspraktische Ausbildungsabschnitte in der Zentrale des Auswärtigen Amts sowie an einer Auslandsvertretung des Bundes. Nach dem so genannten Generalistenprinzip können die Bediensteten des Auswärtigen Amtes an jedem Platz der Welt eingesetzt und mit jeder Aufgabe ihrer Laufbahn betraut werden. Eine Beschränkung auf einen bestimmten Arbeitsbereich oder eine bestimmte Region ist nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Voraussetzungen für eine Aufnahme in den Höheren Auswärtigen Dienst in das \"Österreichische Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten\" sind unter anderem: Im Diplomlehrgang der Diplomatischen Akademie Wien bilden Interdisziplinarität u. a. auf den Gebieten der Politik, der internationalen Beziehungen sowie der Funktionsweise internationaler Organisationen, einen Schwerpunkt im Ausbildungsziel. Zusätzlich steht ein intensives Sprachtraining in Englischer und Französischer Sprache auf dem Stundenplan. Die Unterrichtssprache ist Englisch, wird aber durch Lehrveranstaltungen in Deutsch und Französisch ergänzt. Nach der Aufnahme in den Höheren Auswärtigen Dienst des österreichischen Außenministeriums muss der Beamte eine Grundausbildung absolvieren. Die erste Versetzung an eine Vertretungsbehörde ins Ausland erfolgt frühestens im zweiten, spätestens im vierten Dienstjahr, wobei hier zuvor die Dienstprüfung abzulegen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz erfolgt eine Auswahl durch ein Ausleseverfahren geeigneter Interessenten mit Vorbildung. Es gibt keine explizite Diplomatenschule, einschlägige Vorbildung ist Voraussetzung. Angehende Diplomaten erhalten eine 10-wöchige einführende Schulung am Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Bern, die Fortbildung erfolgt in Mission.", "section_level": 2}, {"title": "Status.", "content": "Nicht erst seit dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen von 1961 genießen Diplomaten ein Recht auf Immunität: Dies war bereits seit langer Zeit Gewohnheitsrecht. Es bedeutet, dass sie während der diplomatischen Mission vor Verfolgung, Verhaftung, aber auch vor jeder sonstigen hoheitlichen Maßnahme geschützt sind. Außerdem müssen sie im Empfangsstaat keine Abgaben zahlen. Diplomaten erhalten von ihrem Heimatland eine Vollmacht zur Vertretung ihres Heimatlandes gegenüber anderen Staaten und insbesondere für die Aushandlung und Unterzeichnung von völkerrechtlichen Verträgen. Homer beschreibt die diplomatische Mission von Menelaus und Odysseus in Troja, um die Rückkehr von Helena zu erreichen. Der Vorschlag von Antimachus, die beiden Botschafter unter Missachtung ihrer Immunität zu töten, wurde von der Versammlung der Trojaner mit Entsetzen abgelehnt. Der traditionelle Grundsatz der Immunität wurde in dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen schriftlich festgehalten. Die Dienstgebäude und die Privatwohnung des Diplomaten werden einem verbreiteten Irrtum zufolge oft als „exterritorial“ bezeichnet. Die Dienst- und Wohnräume des Diplomaten sind lediglich unverletzlich. Diplomaten, die zugleich Staatsangehörige des „Empfangsstaates“ sind, werden \"regnicoles\" genannt. Diese Diplomaten genießen Immunität nur in Bezug auf ihre dienstlichen Handlungen. Der Besitz eines Diplomatenpasses vermittelt, für sich genommen, keine Immunität, sondern erst die Akkreditierung in einem Gaststaat. Im Krieg werden Diplomaten aus Gründen der persönlichen Sicherheit in der Regel abgezogen. In Zeiten diplomatischer Verstimmungen werden Botschafter oder andere Diplomaten oft kurz- oder längerfristig zurückgerufen, um die Unzufriedenheit des Entsendestaates kundzutun.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Diplomat ist ein Regierungsbeauftragter, der seinen Staat auf Regierungsebene gegenüber ausländischen Staaten oder internationalen Organisationen völkerrechtlich vertritt. Er kann dabei als Chef einer diplomatischen Mission fungieren oder dieser untergeordnet sein.", "tgt_summary": "外交官是一个国家派往他国办理外交事务的人员。外交官的任务是代表他的国家与其他国家进行双边或多边谈判。外交官有临时性的、只为商讨一件特定事务而到他国去的,也有在另一个国家常驻的。常驻外交官的办公地一般是一个大使馆或一个领事馆。常驻外交官往往还有为本国公民提供服务或管理本国公民事务的任务。往往也有外交官在他国从事间谍或其他情报工作,这种行动一般视为对驻在国不友好的做法。", "id": 830940} {"src_title": "Werbebanner", "tgt_title": "横幅式广告", "src_document": [{"title": "Bannerwerbung.", "content": "Die Bannerwerbung kann im Rahmen eines Partnerprogrammes erfolgen. Diese Partnerprogramme werden von Affiliate-Netzwerken angeboten. Insbesondere private Homepages nehmen häufig an Bannertauschnetzwerken teil, um sich gegenseitig Besucher weiterzuleiten. Größere Websites bedienen sich beim Verkauf der Werbeflächen zumeist eines spezialisierten Vermarkters, während Auswahl, Planung und Einkauf im Sinne der Werbeziele des Kunden durch eine Mediaagentur erfolgt. Wenn der Besucher das Banner anklickt, wird er automatisch auf die Internetseite des werbenden Unternehmens geführt. Die Betreiber der Internetseite verdienen daran, wie oft das Banner des werbenden Unternehmens bei Besuchern eingeblendet wurde (TKP- bzw. CPM-Modell) oder wie oft Besucher auf das geschaltete Banner geklickt haben (Cost-per-Click (CpC)-Modell). Bei anderen Werbeformen verdient der Betreiber erst bei bestimmten Aktionen, die infolge der Weiterleitung ausgelöst wurden, z. B. einer Bestellung in einem Online-Shop (so genannte Cost-per-Order- oder Sale-Programme) oder bei Anmeldung auf einer Internetseite (so genannte Cost-per-Lead- oder Lead-Programme). Werbebanner sind in der Regel animiert, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Diese Bewegung und das Blinken werden jedoch oft als störend empfunden. Manche Benutzer haben sich sogar daran gewöhnt, Banner nicht mehr wahrzunehmen, dementsprechend geringer ist heutzutage die Chance, dass ein Besucher ein Banner tatsächlich anklickt. Auch Werbefilter sind immer mehr verbreitet. Werbebanner haben dadurch als Werbeplattform deutlich an Attraktivität verloren. Die Attraktivität eines Banners wird durch die Click-Through-Rate gemessen, die den Anteil der Klicks im Verhältnis zu seinen gesamten Impressionen darstellt. Die Konversionsrate gibt an, wie viel Prozent der Klicks auf einen Banner zu einem messbaren Abschluss geführt haben (etwa Bestellung eines Produktes oder das Abonnieren eines Newsletters) und kann dazu dienen, Berechnungen über die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von Bannerwerbung zu erstellen. Neue Formen der Werbung stellen zum Beispiel die Pixel-Banner dar, die im Gegensatz zu den übrigen Varianten nicht auf alleinige Darstellung eines Werbeträgers, sondern auf eine gemeinsam genutzte Werbefläche bauen.", "section_level": 1}, {"title": "Banner-Arten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Statische Banner.", "content": "Als die ersten Werbebanner entwickelt wurden, konnten die zu dieser Zeit verbreiteten Webbrowser nur fixe, nicht animierte Grafiken anzeigen. Dementsprechend entstanden einfache grafische Banner, welche die Aufmerksamkeit der User lediglich durch ein unbewegtes Bild auf sich ziehen mussten und somit als „statisch“ bezeichnet werden. Da Werbebanner aber im Allgemeinen flächenmäßig nicht groß sind, bieten statische Grafiken äußerst wenig Möglichkeiten um eine Werbebotschaft zu vermitteln. Die einzige Aktionsmöglichkeit ist dabei der Klick, der auf die verlinkte Site des Werbetreibenden führt. Doch selbst ohne Animation können bei statischen Bannern durchaus hohe Klickraten erreicht werden. Und zwar wenn die Botschaft für den Nutzer relevant ist. Dies kann durch zwei Dinge beeinflusst werden: 1) ein interessantes Angebot des Werbenden und 2) die richtige Platzierung eines Banners durch eine Mediaagentur. Eine weitere Möglichkeit Klicks mit einem statischen Banner zu erzielen sind sogenannte Fake-Banner. So kann das Banner zum Beispiel als Windows-Systemmeldung oder durch das Integrieren von Scrollbars und ähnlichen Bedienungselementen „getarnt“ werden, so täuscht er dadurch eine Funktion vor und fordert somit eine Klickaktion heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Bild-Text-Kombinationen.", "content": "Kombinationen aus statischen Bildern und zugehörigen Kurztexten werden vor allem im Bereich des Performance-Marketings genutzt. Die Anzeigen werden meist im Rahmen von Cost-per-Click- (CPC) oder Cost-per-Lead-Kampagnen (CPL) eingesetzt und eignen sich besonders für abverkaufsorientierte Werbetreibende, bei denen die Awareness für die Marke nur eine sekundäre Rolle spielt. Aus Vermarktungssicht stellen diese kleinen Formate meist nur eine Ergänzung zu anderen Werbeformen dar, mit denen ansonsten ungenutzte Restflächen größerer Portalseiten vermarktet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Animierte Banner.", "content": "Hierbei kann durch die gezielte Animation eine Bewegung vermittelt und viel mehr Text untergebracht werden. Das Banner wird damit zum Blickfang und bietet kreatives Potential für Werbeagenturen. Dazu werden animierte GIFs verwendet. Diese zeigen eine Sequenz von hintereinander in einer Datei untergebrachten Einzelbildern in einer Endlosschleife an. Die Interaktivität jedoch, wird auch bei dieser Bannerform nicht erweitert, ist doch die einzig mögliche Aktion immer noch auf das Anklicken des verlinkten Banners beschränkt. Da weder server- noch userseitig besondere technische Voraussetzungen gegeben sein müssen und auch bei der Entwicklung genügend Freiraum für Kreativität vorhanden ist, stellt das animierte Banner die zurzeit am häufigsten verwendete Werbeform im Internet dar. Leider findet die Kreativität jedoch ein schnelles Ende, wenn es um den Speicherplatzbedarf geht. Die diesbezüglich gesetzten Maximalgrößen werden nämlich von animierten Bannern sehr oft erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "HTML-Banner.", "content": "Ein HTML-Banner besteht im Gegensatz zu statischen und animierten Bannern nicht bloß aus einer einzelnen Grafik, sondern vielmehr aus einer Reihe von HTML-Elementen, die innerhalb des Sourcecodes der Website des Werbeträgers eingefügt werden. Entsprechender Weise können somit gewisse (scheinbar) interaktive Elemente, die auf HTML basieren, wie zum Beispiel Pull-Down-Menüs und Auswahlboxen, verwendet werden. Selbstverständlich können dabei aber auch Grafiken integriert werden. Dem User werden dadurch neue Möglichkeiten eröffnet, kann er doch zum Beispiel ein bestimmtes Produkt innerhalb des Banners auswählen und dann durch einen einfachen Klick zu den jeweiligen Informationsseiten gelangen. Wird zusätzlich auch noch JavaScript, eine im HTML-Quelltext integrierbare Programmiersprache, verwendet, so können auch noch andere interaktive Elemente, wie Spiele etc. eingefügt werden. Ein Responsive Design kann mit CSS und JavaScript auch realisiert werden, so besteht die Möglichkeit, dass der Banner unabhängig von der Größe ist. Der Banner kann so auf unterschiedlich großen Endgeräten unterschiedliche Größen und Gestalten annehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Nano-Site-Banner.", "content": "Im Wesentlichen kann man Nanosite-Banner (auch Microsites genannt) als eigene kleine Website in der Größe eines Banners bezeichnen. Hierbei wird auf der Werbefläche eine komplett funktionsfähige Website eingeblendet, wobei beliebig viele und komplexe Website-Bereiche verlinkt werden können. Der entsprechende Inhalt wird dann ebenfalls am selben Werbeplatz angezeigt, wodurch der User die Site des Werbeträgers überhaupt nicht mehr verlassen muss. Denkbar wäre hierbei zum Beispiel die Möglichkeit eines kompletten Mini-Shops mit allen zugehörigen Funktionalitäten. Am Markt werden mittlerweile Lösungen angeboten, mit deren Hilfe basierend auf einem Produkt-Daten-Export und einem grafischen Template auf einfache Weise und ohne aufwändige Programmierung Nanosite-Banner bereitgestellt werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Rich-Media-Banner.", "content": "Unter „Rich-Media-Banner“ versteht man multimedial aufgewertete Banner, die Video-, Audio- und 3D-Komponenten beinhalten können. Diese Form der interaktiven Werbung basiert meist auf Plug-ins und Servererweiterungen, v. a. auf der Flash-Technologie. Damit determiniert die Entwicklung neuer Technologien für das Internet dabei auch die der neuen Rich-Media-Bannerarten. Da die Belästigung der Seitenbesucher durch die ungebetenen Audioeffekte erheblich sein kann, ist die nutzerinitiierte Einschaltung des Tons durch Klick oder Mouse-Over mittlerweile üblich.", "section_level": 2}, {"title": "Transactive-Banner.", "content": "Im Vergleich zu Nanosite-Bannern, die in sich geschlossene Mini-Sites sind, bietet diese Form der Werbung eine noch höhere Variationsmöglichkeit, Interaktivität und Offenheit. Das Wort „transaktiv“ impliziert bereits die Funktionsweise dieser Bannerart. Hierbei können nämlich nicht nur sämtliche relevante Produktinformationen und Sales-Services angeboten werden, vielmehr besteht auch die Möglichkeit, mit anderen Servern zu interagieren, wodurch der Inhalt des Banners von anderen Sites abhängig gemacht und dadurch aktuell angepasst werden kann. All dies funktioniert, ohne dass der User die Website des Werbeträgers verlassen muss. Das Unternehmen geht also auch hierbei zum Kunden und nicht umgekehrt. Diese multifunktionalen Banner basieren je nach den technischen Voraussetzungen des Werbeträgers auf Shockwave oder Java. Vorstellbar sind zum Beispiel Content-, Audio- und Video-Streams, Auktionen und vieles mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Streaming-Banner.", "content": "Diese Banner-Variante zeichnet sich durch die Möglichkeit aus, Audio- und Video-Streams integrieren zu können. Für die Übertragung der Daten kann dabei prinzipiell jede Streaming- Technologie eingesetzt werden. Die besten kreativen und werbetechnischen Möglichkeiten eröffnen sich derzeit jedoch bei der Verwendung in Flash-Banner integrierten Streams, da hierbei auch seitens der schaltenden Website keine besonderen Vorbereitungen getroffen werden müssen. Jedenfalls führt diese Werbeform aufgrund des multimedialen Contents zu einer erhöhten Aufmerksamkeit der User, und somit zu einem besseren Werbeerfolg. Die Möglichkeiten, die diese Bannervariante eröffnet, sind zudem äußerst vielfältig, können dadurch z. B. umfangreiche Audio- und Video-Kurzfilme, Nachrichten, Vorschau, Filme, Lieder, und weitere damit übertragen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Pixel-Banner.", "content": "Diese Bannervariante zeichnet sich dadurch aus, dass die Werbefläche nicht für einen einzelnen Werbeträger, sondern für theoretisch beliebig viele zur Verfügung steht, solange genügend Platz vorhanden ist. In der Regel werden dabei Flächen (üblicherweise 1000 × 1000 Pixel in der Gesamtgröße) in Blockgrößen (z. B. 10 × 10 Pixel) meist im GIF- oder JPEG-Format zu Festpreisen verkauft. Auf diesen Bereichen können dann kleine Bildchen eingeblendet werden, die mit einem beschreibenden Text und einem Link versehen sind. Besucher von Pixel-Banner-Seiten unterscheiden sich in der Regel vom sonst üblichen „zufälligen“ Besucherstrom. In diesem Fall werden die Werbeseiten aus unterschiedlicher Motivation (reines Interesse, Neugierde, Langeweile) angeklickt und nicht forciert aufgezwungen. Durch die Freiwilligkeit des Anschauens vergrößert sich automatisch auch der Besucherstrom, der über dieses Werbemedium auf die beworbenen Webseiten fließt.", "section_level": 2}, {"title": "Standardgrößen.", "content": "Bis in die frühen 2000er galt das Format 468 × 60 Pixel als am weitesten verbreitet. Das \"Interactive Advertising Bureau\" (IAB) legt für den US-amerikanischen Raum folgende Standardgrößen fest (angegeben in Breite × Höhe in Pixel): Für den deutschsprachigen Raum hat der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) auf Basis der Universal AdPackage die folgenden Größen definiert, die derzeit als Standard gelten: Die vier Formate Super Banner, Rectangle, Medium Rectangle und Wide Skyscraper sind Teil des Universal Ad Package – ein weltweit anerkannter Standard, der durch das US-amerikanische Interactive Advertising Bureau (IAB US) entwickelt wurde. Die Werbeformate des Universal Ad Package sind nicht nur international anerkannt, sondern sind in ihrer Wirkung auch nachweislich besser als klassische Formate. Daneben hat sich vor allem in Weblogs ein \"Microbutton\" genanntes Format von 80 × 15 Pixel durchgesetzt, das auch gern als Textlink-Ersatz eingesetzt wird, etwa als RSS-Icon.", "section_level": 1}, {"title": "Adserver.", "content": "Die technische Infrastruktur zur Auslieferung von Bannern wird unter dem Begriff Adserver subsumiert. Diese Systeme werden sowohl von den Vermarktern und Website-Betreibern als auch auf Seiten von Agenturen und Werbekunden eingesetzt. In die Webseiten werden Platzhalter für Werbung als Links integriert (sog. Adtags) und beim Aufruf einer Seite durch den Nutzer mit Werbung gefüllt. Damit können verschiedene Banner und Werbekunden auf dem gleichen Platz rotieren. Der Einsatz von Adservern ermöglicht zudem die Auslieferungskontrolle und erleichtert den Motivwechsel.", "section_level": 1}, {"title": "Marktvolumen.", "content": "Die Anbieter von Bannerwerbung im deutschen Markt sind im Online-Vermarkter-Kreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. organisiert und veröffentlichen regelmäßig in Zusammenarbeit mit Nielsen Media Research den \"OVK Online-Report\" mit Zahlen zum Marktvolumen. Demnach wurde 2007 mit klassischer Onlinewerbung (die im Wesentlichen deckungsgleich mit Bannerwerbung ist) in Deutschland ein Bruttoumsatz von 1,479 Mrd. Euro erzielt. Damit wird etwa jeder zweite Euro, der in Deutschland in Onlinewerbung investiert wird, in diese Werbeform gesteckt. Thomson Media Control kam im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom für 2007 auf den geringeren Wert von 976 Mio. Euro, was auf die unterschiedliche Berücksichtigung von Rabatten zurückzuführen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Mediaplanung.", "content": "Analog zum Vorgehen in den klassischen Medien wird im Rahmen der affinitätsbasierten Mediaplanung auf Basis soziodemografischer Daten die Struktur der Nutzer einer Website mit der Zielgruppe einer Kampagne verglichen. Die hierfür erforderliche Datenbasis wird für den deutschen Markt von der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF), die im Wesentlichen von den Anbietern finanziert und getragen wird. Alternativ kann durch Targeting auch der Einsatz von Bannern auf einen definierten Kreis von Usern begrenzt werden. Bezugspunkte hierfür sind soziodemografische Daten, aber auch das beobachtete Nutzungsverhalten. Schließlich ist in der Praxis auch die massenhafte, eher ungezielte Streuung von Bannern auf Basis von Pay-per-Click- oder Niedrig-TKP-Modellen zu beobachten. Bei allen Planungsmethoden werden üblicherweise die Aufwendungen für die Bannerschaltung in Relation zu den über das Webcontrolling ermittelten Umsätze gesetzt, um die Wirtschaftlichkeit der Kampagne zu gewährleisten. Stehen Branding-Überlegungen im Mittelpunkt der Kampagne, so kann über begleitende Umfragen die Auswirkung der Bannerwerbung auf Faktoren wie Bekanntheit, Brand Awareness oder Kaufabsicht gemessen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Psychische Wirkung.", "content": "Obwohl Werbebanner weit verbreitet sind und ihre Effizienz zur Neukundengewinnung und Umsatzsteigerung von praktisch allen professionellen Werbungtreibenden permanent überwacht und nachgewiesen wird, steht die Wirkung immer wieder in der Kritik. 1998 zeigte eine Studie, dass Internetnutzer unter „Bannerblindheit“ „leiden“, das heißt ihren Inhalt überhaupt nicht verarbeiten. 2001 demonstrierte eine andere Studie, dass Banner eine Webseite in den Augen ihrer Nutzer unseriös machen. 2004 zeigte eine Untersuchung, dass Werbebanner die „gefühlte Arbeitslast“ beim Durchsuchen einer Webseite stark erhöhen, obwohl der Inhalt der Banner selbst nicht verarbeitet wird. Diese Erkenntnisse der Forschung zur Gebrauchstauglichkeit (\"Usability\") werden oft nicht umgesetzt, da Werbebanner für zahlreiche Webangebote den größten Beitrag zur Refinanzierung leisten. Nach einer Studie von Adtech betrug die Klickrate auf Werbebanner im November 2004 noch 0,33 Prozent und sank bis März 2007 auf 0,18 Prozent. Hierbei handelt es sich allerdings um einen groben Mittelwert, der bei großen Formaten in affinen Umfeldern deutlich überschritten, bei ungezieltem Einsatz kleiner Formate aber auch deutlich unterschritten werden kann. Auf ihre psychische Wirkung zielen auch Formen der Bannerwerbung ab, die bewusst mit den Nutzungsgewohnheiten des Surfers brechen. Der „Bannerblindheit“ soll dabei durch mehr oder weniger aufgezwungene Beschäftigung mit der Werbung entgegengewirkt werden. Beispiele hierfür sind vertauschte oder missverständlich gestaltete Schaltflächen in Layer Ads oder Banner, die durch bloßes Berühren mit dem Mauszeiger Pop-ups öffnen. Der damit verbundene Ärger wird zugunsten der erhöhten Aufmerksamkeit in Kauf genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Filter.", "content": "Es gibt auch spezielle Software, um Banner und andere Formen der Online-Werbung zu unterdrücken. Diese sind bei einigen Browsern wie Opera, Konqueror und Mozilla Firefox zum Teil bereits integriert, bei anderen lassen sie sich nachrüsten. Anhand von speziellen Filterregeln versuchen solche Programme, Werbebanner von zur Webseite gehörenden Bildern zu unterscheiden, was nicht in allen Fällen gelingt. Das Blockieren der Werbung geht allerdings zu Lasten des Webseitenbetreibers. Gerade bei kleineren Angeboten ist die Vermietung von Werbeflächen die einzige Aufwandsentschädigung. Möglichkeiten der Filterung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Werbebanner (Einzahl \"das\", im Netzjargon ist auch „der Banner“ verbreitet) sind eine Form der Internetwerbung. Die Werbung wird dabei als Grafik- oder Animationsdatei, früher meist im GIF- oder Flash-Format – heute vermehrt im JPEG oder HTML-Format, in die Webseite eingebunden. Banner verweisen dann als Hyperlink auf die Website des Werbenden. Banner können in die Seite eingebettet sein, legen sich aber teilweise auch für einige Sekunden über die Seite. In der Werbeindustrie haben sich verschiedene Standardgrößen etabliert. Seit Mitte der 2000er Jahre verlieren Banner zugunsten von Videowerbung und anderen Werbeformen zunehmend an Bedeutung.", "tgt_summary": "横幅式广告(web banner、banner ad)又称旗帜广告,通常横向出现在网页中,最常见的尺寸是468×60和468×80,目前还有728x90大尺寸型。是网络广告比较早出现的一种广告形式。以往以jpg或者gif格式为主,伴随因特网的发展,swf格式的旗帜广告也比较常见了。", "id": 2592484} {"src_title": "Kindbettfieber", "tgt_title": "产褥热", "src_document": [{"title": "Erreger.", "content": "Erreger dieser Infektion können Staphylokokken, Streptokokken, \"Escherichia coli\", \"Neisseria gonorrhoeae\" und diverse Anaerobier sein. Sie dringen durch die große Wundfläche in der Gebärmutter, die durch Ablösung der Plazenta entstanden ist, in den Körper und die Blutbahn ein. Der Muttermund ist in den Tagen nach der Geburt noch klaffend geöffnet, so dass eine direkte Verbindung zwischen der Gebärmutter und der Scheide besteht. Auch bei guten hygienischen Bedingungen können Keime so leicht in die Gebärmutter aufsteigen. Sie finden dort eine warme, nährstoffreiche Umgebung vor, in der sie sich stark vermehren. Normalerweise werden die Bakterien über den Wochenfluss hinaustransportiert. Sind die Nachwehen und der Wochenfluss jedoch schwach, kann es zur Infektion kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Die Erkrankung äußert sich durch erhöhte Temperatur oder Fieber, Druckschmerzen im Unterleib, übelriechenden Wochenfluss und eventuell Blutungen. Eine Verschlechterung macht sich durch Abwehrspannung im gesamten Unterbauch, Übelkeit und Erbrechen sowie Schocksymptome, wie Unruhe, starke Puls- und Atembeschleunigung und Blutdruckabfall, bemerkbar. Die Folgen sind Entzündungen des Bauchfells, der Gebärmutterschleimhaut und weiterer Organe, die mit starken Fieberanfällen einhergehen und ohne wirksame Behandlung in den meisten Fällen innerhalb weniger Wochen bis zu Sepsis („Blutvergiftung“) und zum Tod führen. Der oft sehr schmerzhaften Entzündung der Gebärmutter wird auf zweierlei Weise begegnet. Gegen die Bakterien werden Antibiotika verordnet, die Rückbildung der Gebärmutter wird mit dem Mutterkornalkaloid Methylergometrin unterstützt. Die Infektion heilt meist folgenlos aus. Die Häufigkeit des Kindbettfiebers ist durch die besseren hygienischen Verhältnisse gegenüber früheren Zeiten deutlich gesenkt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Meldepflicht.", "content": "\"Puerperalfieber\" ist in Österreich gemäß Abs. 1 Nummer 1 Epidemiegesetz 1950 bei Verdacht, Erkrankung und Tod anzeigepflichtig. Zur Anzeige verpflichtet sind unter anderen Ärzte und Labore ( Epidemiegesetz).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis in das 19. Jahrhundert war das Kindbettfieber eine der Hauptursachen für die hohe Wöchnerinnensterblichkeit. Zusätzlich verschärft wurde die Situation, als in den Krankenhäusern der europäischen Großstädte Gebäranstalten gegründet wurden (zum Beispiel im Hôtel-Dieu in Paris, woher ab 1788 die ersten Berichte über diese Krankheit stammen) und auch Ärzte in der Geburtshilfe tätig wurden. Vor allem die Ärzte kamen in Berührung mit anderen Kranken und Leichen; da die Notwendigkeit einer wirksamen Desinfektion unbekannt war, verschleppten sie an ihren Händen und Instrumenten Keime in die Geburtswege der Frauen. In manchen Anstalten starben zeitweise zwei Drittel aller Wöchnerinnen durch diese iatrogene Infektion. Für die Epidemiologie insgesamt betrachtet hatte dies allerdings nur marginale Bedeutung, da die weitaus meisten Frauen weiterhin außerhalb der Krankenhäuser entbanden. Im Jahre 1843 wurde von Oliver Wendell Holmes die These vorgebracht, dass auch Ärzte die Krankheit übertragen würden. Vier Jahre später konnte Ignaz Semmelweis dann zeigen, dass die schlechten hygienischen Zustände in den Krankenhäusern sowie mangelhafte Sauberkeit und Desinfektion der Ärzte der Grund für die besonders hohe Ausbreitung der Krankheit in Gebäranstalten waren. Semmelweis untersuchte Mitte der 1840er Jahre, warum am \"Wiener Allgemeinen Krankenhaus\" in der ersten Geburtshilflichen Station zehnmal so viele Frauen am Kindbettfieber starben wie in der zweiten Station. Durch ein Ausschlussverfahren gelangte er zur Erkenntnis: Doch selbst Koryphäen wie Rudolf Virchow stritten über Jahrzehnte die Zusammenhänge ab. So ist noch in einem naturheilkundlichen Lehrbuch von 1896 von bereits im Körper der Frau vorhandenen „Fremdstoffen“ die Rede, die durch den Geburtsvorgang zu „gären“ beginnen. Der Autor lässt es hier aber offen, von wo, wodurch oder von wem diese „Fremdstoffe“ in den Körper der Mütter gelangt waren.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologie.", "content": "Im alten Mesopotamien galt Lilith als Dämon des Kindbettfiebers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kindbettfieber ist eine Infektionskrankheit, die nach einer Entbindung während des Wochenbettes oder nach einer Fehlgeburt auftreten kann, insbesondere auch im Falle einer unvollständigen Nachgeburt, und durch eine vom Beckenbereich ausgehende Gebärmutter- oder Bauchfellentzündung eine lebensbedrohliche Sepsis darstellt. Andere Bezeichnungen sind Wochenbettfieber, Puerperalfieber oder Puerperalsepsis.", "tgt_summary": "产褥热(puerperal fever)也称为产后感染(postpartum infections)、产褥感染(Puerperal infections)或产褥期发热,是在分娩、流产或是堕胎后,产道的细菌性感染。其症状一般会包括发烧超过、寒颤、下腹痛,阴道分泌物可能会有异味。一般会在分娩后的24小时内出现,会持续十天。 最常见的感染是在子宫及周围组织的感染,称为产后败血症(puerperal sepsis)或产后子宫炎(postpartum metritis)。危险因子包括剖腹产、阴道中有B型链球菌之类的菌种、早期羊膜囊破裂、滞产等原因。感染原因可能是病原体透过未经消毒的手术工具,侵入生殖器官,若是医护人员在未经消毒的情况替产妇进行分娩,或是产妇分娩后破水太久,也会造成感染。大部分的感染会和许多不同种类的细菌有关。对血液或阴道进行微生物培养对诊断的帮助不大。对经验性治疗反应不佳的患者,可以使用医学影像辅助。其他分娩后发烧的原因有乳房肿大、泌尿道感染、腹壁切口或会阴切开术伤口的感染,以及肺不张,也可能是乳腺炎或支气管炎(产妇分娩时进行麻醉的副作用)。 由于剖宫产会增加产褥热的风险,一般建议进行剖宫产的产妇在手术前给予预防性的抗生素(像是氨苄青霉素)治疗。若有感染,也是接受抗生素治疗,大部分会在二至三天内改善。症状轻微的会用口服的抗生素,较严重者则会以静脉注射给予抗生素。若是阴道分娩,会用氨苄青霉素及庆大霉素治疗,若是剖宫产则会用克林霉素及庆大霉素治疗。若治疗后病情仍未改善,则需考虑如脓疡之类的并发症。 2015年,约有1180万位产妇发生产褥热。已开发国家中,阴道分娩的产妇约有1%至2%感染产褥热,若是较困难的分娩方式,感染产褥热的比例会到5%至13%。若是剖宫产又没有使用预防性的抗生素,感染比例会到50%。2015年,死于此病的妇女约有17,900人,较1990年的34,000少了许多。产褥热占了周产期死亡案例的10%左右。第一笔产褥热的记录至少可追溯到公元前5世纪希波克拉底的记载。从至少18世纪开始,产褥热一直都是产妇在医院分娩时非常常见的死因,一直到1930年代开始使用抗生素后才改善。1847年时,奥地利医生伊格纳兹·塞麦尔维斯推动医师在接生前用次氯酸钙水溶液洗手,一度将产褥热的比例从20%降低到2%。", "id": 2814061} {"src_title": "Kanalisation", "tgt_title": "下水道", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Mit der Bildung von zusammenhängenden Siedlungen entstanden hygienische Probleme durch Abfälle, Abwässer und Überflutungen. Die einfache Verfügbarkeit von Wasser war ein Hauptgrund für die Entstehung von Siedlungen an Bächen und Flüssen. Die Gewässer konnten als natürliche Vorflut zugleich auch zur Ableitung der Abwässer genutzt werden. Bevor unterirdische Kanalsysteme angelegt wurden, liefen Abwässer zunächst offen in Rinnsteinen entlang der Straßen und sammelten sich in kleinen Bachläufen und anderen natürlichen Gewässern. Um Flut- und Regenwasser schnell ableiten zu können, entwickelten sich in Siedlungen früh erste Kanalisationen, die auch als \"Schwemmkanalisation\" bezeichnet werden, da Schmutz und Abfälle durch das Regenwasser fortgespült wurden, während Abwässer auf den einzelnen Parzellen meist versickert wurden. Erste Entwässerungskanäle lassen sich um 3000 v. Chr. im Euphrattal nachweisen. Von ca. 2600 bis 1800 v. Chr. verbreitete sich die Indus-Zivilisation auf der Fläche des heutigen Pakistan. Sie kannte gepflasterte Straßen mit Gullys sowie Haustoiletten, die gemauerte Entwässerungskanäle speisten. Diese werden zu den ältesten Kanalisationen der Welt gezählt. In Mohenjo-Daro können noch heute die aus Ziegeln gemauerten Hausanschlüsse und Kanäle besichtigt werden, welche das Abwasser ableiteten. Zu Zeiten der Römer wurden Schwemmkanalisationen verwendet; meistens handelte es sich dabei allerdings um offene Gerinne, wegen des hohen Bauaufwandes waren Abwasserrohre selten. Die bekannteste römische Kanalisation ist die Cloaca Maxima in Rom. Der Rest einer unterirdischen römischen Abwasserkanalisation ist in der Kölner Altstadt noch heute begehbar. Im frühen europäischen Mittelalter ging das Wissen um die hygienische Bedeutung einer geordneten Abwasserentsorgung weitgehend verloren, weshalb es infolge einer wachsenden Bevölkerung über Jahrhunderte hinweg zu großen Choleraepidemien kam. Erst in der Neuzeit wurde in den aufgrund der Industrialisierung stark gewachsenen Städten eine geordnete Abwasserentsorgung installiert. Im Jahre 1739 war Wien als erste Stadt Europas vollständig kanalisiert. Noch im Jahr des Großen Brand von 1842 entstand in Hamburg das erste moderne Kanalisationssystem auf dem europäischen Festland. Ab 1856 beabsichtigte London nach Erfahrungen mit mehreren Cholera-Epidemien den Bau eines Kanalisationssystems. Final beschlossen wurde das Vorhaben im Jahr des „Großen Gestank“ (1858). Am Beispiel von Berlin lassen sich vier Phasen der modernen Wasserwirtschaft in Ballungszentren unterscheiden: 1856–1874, 1874–1900, 1900–1925, 1925–1940. Die heutigen Berliner Wasserbetriebe wurden in der ersten Phase durch ein englisches Privatunternehmen realisiert. Die Übernahme des Wasserwerks in städtische Hand erfolgte 1874. Danach wurde bis zum Jahre 1900 eine flächendeckende Grundversorgung aufgebaut. Die Abwässer wurden auf exterritorialen Stadtgütern \"verrieselt\". Der Auf- und Ausbau eines leistungsfähigen Kanalisationssystems begann dagegen später in der zweiten Phase. In Berlin wurden damals durch längere empirische Untersuchungen unter der Leitung Rudolf Virchows schwerwiegende technische Fehler bei Konzeption und Bau der Kanalisation und somit hohe Fehlinvestitionen vermieden, im Gegensatz etwa zu Frankfurt, Düsseldorf, Essen und Münster. Die Entwicklung der biologischen Abwasserreinigung und des Belebtschlammverfahrens folgte in den Jahren 1900–1940. Im ländlichen Raum entstand die heutige Kanalisation im Regelfall durch die sog. Bürgermeisterkanäle. Heute werden viele Abwassernetze saniert, um auch die Reinigung von kleinen Abwassermengen zu ermöglichen. Das Leipziger Mischwassernetz mit einer Länge von mehr als 2.700 Kilometern verfügt über eine sogenannte Kanalnetzsteuerung. Über dieses System lassen sich große Mengen Regenwasser, wie sie beispielsweise bei Starkregen entstehen, im Kanal zwischenspeichern. Das Wasser wird dann nach und nach in Leipzigs größtes Klärwerk im Rosental abgeleitet. Das System entlastet nicht nur das Klärwerk und schützt es vor Überflutung, sondern schont auch die Umwelt, weil bei Starkregen deutlich weniger Mischwasser in umliegende Gewässer wie Elstermühlgraben oder die Parthe abgegeben werden muss.", "section_level": 1}, {"title": "Entwässerungsverfahren.", "content": "Überwiegend werden der Kanalisation heute Siedlungsabwässer von Haushalten und Kleingewerbe und ein großer Teil der Niederschlagsabwässer von Dachflächen und versiegelten Oberflächen (Straßenablauf) zugeführt. Aufgrund der Verunreinigung durch Mineralöle, Salze oder andere Chemikalien werden Industrieabwässer meistens in firmeneigenen Klär- oder Abscheideranlagen vorgeklärt, bevor sie in die öffentlichen Systeme eingeleitet werden dürfen. Wurden Abwässer in Deutschland und Österreich noch bis in die 1960er-Jahre (in ländlichen Gebieten in Ausnahmefällen bis heute) dezentral in Senk- und Sickergruben geleitet, so wurden diese Hausanlagen in den letzten Jahrzehnten von den Kommunen in Ortskanalisationen zusammengefasst und Kläranlagen zugeleitet. Das öffentliche Kanalnetz besteht aus Kanälen, Schächten, Sonderbauwerken (Regenüberlaufbecken, Abwasserpumpwerk, Pumpstationen, Kurvenbauwerken, Auslässen) sowie, je nach örtlicher Satzung, Anschlussleitungen bis zu Grundstücksgrenzen oder zu Revisionsschächten.", "section_level": 1}, {"title": "Typen nach Abfluss.", "content": "Nach dem Abfluss unterscheidet man folgende Entwässerungssysteme: Haus-, Industrie- und Niederschlagsabwässer werden gemeinsam abgeführt. Schmutzwässer sowie behandlungsbedürftige Niederschlagsabwässer werden zusammen abgeführt. Nicht behandlungsbedürftige Niederschlagsabwässer werden vor Ort versickert oder direkt oder indirekt in ein Gewässer geleitet. Schmutzwässer werden in einem Kanal abgeführt, Niederschlagsabwässer in einem separaten Kanal. Wegen der in der Regel geringen Schmutzfracht von Regenwässern werden diese meistens direkt oder indirekt (etwa über Regenwasserrückhaltebecken) in Gewässer eingeleitet und nicht in Kläranlagen behandelt. Schmutzwässer und behandlungsbedürftige Niederschlagsabwässer werden in separaten Kanälen abgeleitet. Nicht behandlungsbedürftige Niederschlagsabwässer werden vor Ort versickert oder direkt oder indirekt in ein Gewässer geleitet. Bei abgelegenen Gebäuden oder Siedlungen können, abhängig von Abwasseraufkommen und -beschaffenheit, auch Druck- oder Vakuumentwässerungsverfahren und Speicherung in abflusslosen Sammelgruben mit Entsorgung durch Fahrzeuge zur Entsorgung der Abwässer verwendet werden. Auch bei der örtlichen Abwasserreinigung durch Kleinkläranlagen (Tropfkörper, Belebtschlammverfahren, Pflanzenkläranlagen und Rieselfelder (Abwasserverrieselung)) sind Zuleitungskanäle erforderlich. Teilweise sind auch zusätzliche Kanalsysteme für Drainagen oder Fremdwasser vorhanden, die direkt in einen Vorfluter einleiten. In Deutschland überwiegt bis heute die Mischkanalisation, mit der etwa 60 % der Siedlungsgebiete aller Einwohner entwässert werden. Beim Neubau von Anlagen ist gemäß Wasserhaushaltsgesetz eine Trennkanalisation vorgeschrieben. Auch wandelte sich die Entwässerungskonzeption in den letzten Jahren. Von der ableitungsorientierten Sicht und im Sinne einer wirtschaftlichen und ökologischen Sichtweise gewinnt die dezentrale Regenwasserversickerung vor Ort zunehmend an Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Typen nach Größe.", "content": "Nach der Größe unterscheidet man: Auf privaten Grundstücken werden heutzutage meist Rohre mit der Nennweite DN 100 (Rohrdurchmesser 10 cm) bis DN 200 (20 cm) verwendet. Zur Hauskanalisation gehören Ausgüsse, Toiletten, Dachentlüftungen und hausinterne Gullys (die Entwässerungsgegenstände). Die Hauskanalisation wird in das öffentliche Kanalnetz entsorgt oder mündet in Abwasserreinigungsanlagen beziehungsweise abflusslosen Sammelgruben in der unmittelbaren Nähe des zu entwässernden Objektes. Die Entwässerungsgegenstände eines Hauses werden über Geruchsverschlüsse (Siphon) angeschlossen und zu den Fallrohren entwässert. Die Fallrohre münden in den Grundkanal, der das Abwasser zum Hausanschlussschacht leitet. Eventuell ist eine Abwasserhebeanlage für tiefliegende Geschosse erforderlich. Um Schäden durch Rückstau aus dem Kanalnetz und daraus resultierende Überflutungen zu vermeiden, sollten alle Entwässerungsgegenstände über der Rückstauebene (zumeist die Straßenoberkante, da bei Überlastung der Ortskanalisation das Abwasser über die Schächte austritt und daher der Wasserspiegel im Ortskanal nur bis dort ansteigen kann) angeordnet sein. Rückstausicherungen sind für Entwässerungsgegenstände unterhalb der Rückstauebene vorzusehen, sind jedoch nicht völlig zuverlässig, wenn diese nicht den einschlägigen Normen entsprechen. Da im Gebäude die Entwässerung nach dem Trennsystem zu erfolgen hat, darf die Fallleitung der Dachrinnen nicht auf die Grundleitung geschlossen werden. Dieses geschieht am besten im Revisionsschacht. Die Fallrohre sind über Dach zu entlüften, um ein Leersaugen von Geruchsverschlüssen zu verhindern sowie eine Abführung der Gerüche aus dem Kanalnetz zu ermöglichen. Aus diesem Grund sollten auch in Grundkanälen keine Geruchsverschlüsse vorgesehen sein. Beim Hausanschlussschacht und im Entwässerungsnetz sollten Reinigungsöffnungen angeordnet werden. Als Material der Hauskanalisation wird zumeist Kunststoff, Grauguss oder Steinzeug eingesetzt. Die Materialwahl richtet sich nach der Aggressivität des Abwassers (bei Kleingewerbe), dem Rohrdurchmesser, der Verarbeitung und den Kosten. Hierzu gehören die Anschlusskanäle, die in Straßenkanäle münden, die zu Neben- und Hauptsammlern zusammengeführt werden. Es werden heutzutage meist Rohre mit der Bezeichnung DN 250 (Rohrdurchmesser 25 cm) bis DN 800 (80 cm) verwendet. Die Hauptsammler leiten die Abwässer einer Kläranlage zu. Neben dem Leitungsnetz gibt es Speicherbecken sowie Regenüberläufe und Regenbecken, die direkt in Vorfluter münden. Sind längere Strecken – wie im ländlichen Bereich – oder Höhenunterschiede zu überwinden, werden zusätzlich Pumpwerke eingesetzt. Als Material wurde in der Vergangenheit Grauguss oder Steinzeug eingesetzt. Seit Ende des 20. Jahrhunderts wird im Zuge der technischen Entwicklung verstärkt Kunststoff verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Kanäle.", "content": "Üblicherweise weisen Abwasserkanäle ein Gefälle von 0,5 bis 2 % und eine Nennweite zwischen 200 mm (oder DN 250 nach den neueren technischen Regeln) und teilweise von mehreren Metern auf. Die Kanäle sind in der Regel als so genannte Freispiegelleitungen ausgeführt, so dass der Wasserstand im Rohr unter dem Rohrscheitel liegt. Die Kanäle sind nur in Ausnahmefällen komplett mit Abwässern gefüllt; etwa bei starken Regenereignissen bei Misch- oder Regenwasserkanalisation. In Sonderfällen, z. B. bei geringem Gefälle im Einzugsgebiet oder Transportleitungen, werden Unterdrucksysteme oder Druckleitungen verwendet. Ist das Rohrgefälle zu gering oder es sind Steigungen zu überwinden, müssen zusätzliche Pumpenanlagen vorgesehen werden. Zwischen längeren Rohrabschnitten liegen Kontrollschächte. Die Leitungen haben im Vergleich zu Trinkwasserleitungen große Querschnitte. Hauptabwassersammler in Ballungsräumen können begeh- und teilweise sogar mit Booten befahrbar ausgeführt sein; so das Geest-Stammsiel bei den Hamburger Landungsbrücken. In manchen europäischen Ländern und Städten (z. B. Paris) wurden die begehbaren Kanäle auch zur Verlegung von Versorgungsleitungen (Wasser, Gas, Elektrizität) genutzt, was in Deutschland nicht üblich ist. Für entlegene Ansiedlungen, etwa bei abgelegenen Gehöften oder Wochenendhaussiedlungen, werden in Ausnahmefällen auch Druck- oder Vakuumentwässerungen oder, um lange Kanäle zu vermeiden, dezentrale Kleinkläranlagen angewandt. Früher wurden Kanäle häufig aus Ziegeln aufgemauert oder in Ton- oder Steinzeugrohren ausgeführt. Je nach Medium und Belastung der Rohre werden heute Kanäle in den verschiedensten Materialien wie Faserbeton, Gusseisen, Stahl, Steinzeug, Kunststoff oder Beton ausgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Misch- und Trennsystem.", "content": "Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, das Schmutzwasser und das Regenwasser zu entsorgen. Entweder in einer gemeinsamen Leitung (Mischsystem oder Mischverfahren) oder in getrennt ausgeführten Leitungen (Trennsystem oder Trennverfahren). Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile.", "section_level": 1}, {"title": "Kosten.", "content": "Das Mischverfahren verursacht normalerweise geringere Baukosten für den Leitungsbau als das Trennverfahren, da nur ein Kanal notwendig ist. Kläranlagen und Pumpstationen jedoch sind für große Wassermengen zu bemessen und werden damit baulich und betrieblich teurer. Das Trennverfahren hat den Vorzug der kleineren Kläranlagen und Pumpstationen mit entsprechend niedrigeren Bau- und Betriebskosten. Preislich liegen daher beide Systeme in etwa gleichauf.", "section_level": 2}, {"title": "Wandel.", "content": "Dem Mischsystem wurde früher häufig nicht nur wegen der geringeren Investitionskosten der Vorzug vor dem Trennsystem gegeben, da von relativ wenig Schmutzwasser ausgegangen und ein Starkregen als willkommene Spülung des Leitungsnetzes betrachtet wurde. Der seltene Überlauf des stark verdünnten Schmutzwassers über ein Regenüberlaufbauwerk in den Vorfluter konnte daher toleriert werden, dafür wurde bei Regenbeginn und bei kleineren Regen der Schmutz der Straßen vom Vorfluter ferngehalten. Die zunehmende Besiedelung und Verlängerungen der Kanalleitungen führten und führen zu einer immer größer werdenden Schmutzwasser-Grundlast und die Überlastfälle werden häufiger. Dadurch entsteht Rückstau des Abwassers in Keller und Überschwemmungen von Straßen, die wegen der mitgeführten Fäkalien besonders unangenehm sind. Es entstehen weitere Entlastungsbauwerke und Rückstauverschlüsse. Die Fäkalien gelangen durch die Überlastfälle ungeklärt in den Vorfluter, was die biochemische Verschmutzung zu groß werden lässt oder es werden neue und größere Kanalisationen und Bauwerke erforderlich. Seit den 1970er Jahren baute man daher vermehrt auf das Trennsystem. Inzwischen wird in der Städteplanung oft versucht, lediglich das Abwasser in einer Kanalisation abzuführen und Regenwasser vor Ort zu versickern, vorgeschrieben ist daher eine entsprechende Gestaltung. Auch die Kosten können hierdurch reduziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderbauwerke.", "content": "Ein Sonderbauwerk ist ein Bauwerk des Abwassersystems, das kein Schacht und kein Kanal ist. Bauformen von Sonderbauwerken sind in dem Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 157 \" Bauwerke der Kanalisation\" beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Regenentlastungsbauwerke.", "content": "Ein Regenentlastungsbauwerk ist eine Einrichtung in einem Misch- oder modifizierten Mischsystem oder einer Kläranlage, die das System hydraulisch entlastet. Folgende Bauwerke gelten als Regenentlastungsbauwerke: Das Kanalisationsnetz kann nicht auf das Ableiten der gesamten anfallenden Schmutz- und Regenabwässer dimensioniert werden. Daher müssen im Mischwasserkanalnetz Entlastungsbauwerke erstellt werden. Über Regenüberläufe werden ab bestimmten Regenintensitäten und den damit zusammenhängenden Abwassermengen Teile des Abwassers zur Entlastung in einen Vorfluter abgezweigt.", "section_level": 2}, {"title": "Regenbecken.", "content": "Die Regenbecken werden dort angeordnet, wo die Bedingungen zu einer Hochwasserentlastung unterschritten werden oder die Hochwasserentlastung zu häufig anspringt und den Vorfluter mit Schmutzwasser belastet. Die Regenbecken können drei Funktionen übernehmen. Die Wirkung des Regenbeckens ist vom Verhältnis des Beckeninhaltes zur Größe des Einzugsgebietes abhängig. Folgende Gründe gibt es für den Bau eines Regenbeckens. Je nach Wirkungsweise werden unter dem Sammelbegriff „Regenbecken“ folgende Beckenarten unterschieden:", "section_level": 2}, {"title": "Regenrückhaltebecken (RRB).", "content": "Regenrückhaltebecken speichern bei starken Regenfällen einen Teil der ankommenden Mischwassermenge und geben sie verzögert und gedrosselt wieder an die Kanalisation ab. Sie verhindern eine Überlastung im Kanalnetz, wo eine Entlastung unmöglich oder nicht erwünscht ist. Solche Becken müssen nicht in der Nähe von Vorflutern liegen. Sie besitzen meistens nur einen Ablauf ins Netz sowie einen Notüberlauf.", "section_level": 3}, {"title": "Regenüberlaufbecken (RÜB).", "content": "Regenüberlaufbecken stellen eine Kombination von Regenüberlauf und Regenrückhaltebecken dar. Die beiden Bauteile, Becken und Überlauf, lassen sich getrennt oder in einem Bauwerk vereinigt ausführen. Diese Becken besitzen einen Beckenablauf und einen oder mehrere Überläufe. Die Regenabwässer werden grob geklärt dem Vorfluter zugeführt. Der Beckeninhalt mit den zurückgehaltenen, abgesetzten Stoffen wird der Kläranlage zugeführt. Dadurch werden die Spitzen der Abflussmengen gebrochen und die abzuführenden Wassermengen verkleinert. Das Regenüberlaufbecken wirkt bis zum Anspringen des Überlaufes als Rückhaltebecken. Erst im gefüllten Zustand, bei Überlaufbetrieb, wird es zum durchflossenen Klärbecken. Regenüberlaufbecken können im Haupt- oder Nebenschluss betrieben werden. Damit eine optimale Bewirtschaftung der Regenbecken erfolgen kann, werden die Regenüberlaufbecken heute im Nebenschluss gebaut. Im Hauptschluss betriebene Becken liegen im zur Kläranlage führenden Kanal. Diese wichtige Anordnung ist nur bei ausreichendem Gefälle möglich, da die Beckenentleerung ständig und nur mit natürlichem Gefälle Richtung Kläranlage erfolgt. Die Beckenentleerung erfolgt erst nach Regenende mittels einer Pumpe. Bei genügenden Gefälleverhältnissen kann das Becken nach dem Regenende auch durch einen gesteuerten Schieber entleert werden, wie es hier in dem unterirdischen langgezogenen Becken in Köln der Fall ist. Sie leiten mindestens den kritischen Mischwasserabfluss Qkrit zur Kläranlage weiter. Ergibt sich ein Mischverhältnis Liegt die mittlere CSB-Konzentration im Trockenwetterabfluss ct über 600 mg/l, so ist das Mischverhältnis m zu erhöhen, um stärkere Verdünnungen zu erzielen: Die Überläufe sind möglichst mit hochgezogenem Wehr auszubilden. Durchmesser eines Drosselrohres du > 0,2 m. Ein RÜ mit Bodenöffnung (Springüberlauf) ist bei schließendem Abfluss sinnvoll. Ein RÜB sollte ein Mindestspeichervolumen haben. Vs = 3,60 + 3,84qr in m3/ha", "section_level": 3}, {"title": "Fangbecken (FB) im Nebenschluss.", "content": "Ein Fangbecken dient dazu, den ersten Wasserstoß bei Regenereignissen aufzufangen und den Kanal zu entlasten. Sie werden im Normalfall vom Kanal durchflossen. Im Nebenschluss werden sie über Trennbauwerke beschickt. Nach Füllung des Beckens tritt der Beckenüberlauf in Aktion. Es entsteht kein Gefälleverlust. Bei Trockenwetter und kleinen Regen mit QR < Qab kein Zufluss zum Becken.Entleerung durch Pumpe mit konstanter zusätzlicher Beschickung des Klärwerks. Im Hauptschluss geht der Klärwerkzufluss durch das Becken. Einfache Anordnung, kein Trennbauwerk, eventuell Gefälleverlust, Entleerung ohne Pumpe, Abfluss schwankend ohne Steuervorrichtung.", "section_level": 3}, {"title": "Durchlaufbecken (DB) im Nebenschluss.", "content": "Durchlaufbecken haben zusätzlich einen Überlauf für geklärtes Wasser (Klärüberlauf), der vor dem Beckenüberlauf anspringt und das im Becken mechanisch geklärte Mischwasser zum Vorfluter leitet.", "section_level": 3}, {"title": "Stauraumkanäle (SK).", "content": "Stauraumkanäle mit oben liegender Entlastung werden in der Regel wie Fangbecken bemessen, sofern die Bedingungen für Fangbecken eingehalten werden können. Andernfalls sind sie wie Stauraumkanäle mit unten liegender Entlastung zu behandeln. Sie sind auch für Speichervolumen kleiner als 50 Kubikmeter sinnvoll. Stauraumkanäle mit unten liegender Entlastung erhalten im vereinfachten Aufteilungsverfahren wegen der schlechteren Absetzwirkung einen Volumen-Zuschlag. Das spezifische Speichervolumen Vs ist wie für Regenüberlaufbecken zu ermitteln. VSKU = 1,5 • Vs • Au in m3 Mit Vs in m3/ha = spezifisches Speichervolumen Au in ha = undurchlässige Fläche des zugehörigen Teileinzugsgebietes In Nachweisverfahren sind die Besonderheiten für Stauraumkanäle mit unten liegender Entlastung zu beachten. Die Entleerungsdauer von Stauraumkanälen sollte kleiner als 15 Stunden sein. Das Mindestmischverhältnis ist wie für Regenüberlaufbecken festzulegen.", "section_level": 3}, {"title": "Organisation und Kosten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Der Bau und die Unterhaltung der öffentlichen Kanalisation und der öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen (Kläranlagen) obliegen dem „Abwasserbeseitigungspflichtigen“, im Regelfalle der jeweiligen Kommune. Diese kann die Abwasserbeseitigungspflicht einem Dritten, beispielsweise einem Abwasserzweckverband, oder unter gewissen Voraussetzungen dem Grundstückseigentümer bei dem das Abwasser anfällt, zum Beispiel durch den Bau einer Kleinkläranlage, übertragen. Für Neuanschlüsse an eine öffentliche Kanalisation kann je nach Abwassersatzung ein Anschlussbeitrag zu entrichten sein. Die Benutzungsgebühren werden bei Anschluss an ein zentrales Abwassernetz meistens das Schmutzwasser nach dem Trinkwasserverbrauch (Wahrscheinlichkeitsmaßstab) und das Niederschlagswasser nach angeschlossener versiegelter Fläche abgerechnet. Bei dezentralem Anschluss (Kleinkläranlage) wird gemäß der abgefahrenen Fäkalschlammmenge abgerechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Die Errichtung, Erhaltung und Betrieb von Abwasserbeseitigungsanlagen erfolgt durch Einzelpersonen, Betriebe und Unternehmungen, Wassergenossenschaften, Kommunen und Wasserverbände. Die Verrechnung der Kanalisationskosten ist in Österreich Gemeindesache. Grundsätzlich gibt es für die laufenden Gebühren der Abwasserkanalisation drei Verrechnungsmodelle: Außerdem sind beim Neuanschluss Anschlussgebühren zu entrichten.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Aufsicht über den Vollzug der Gesetze unterliegt in der Schweiz dem Bundesamt für Umwelt (BAFU).", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich, Paris.", "content": "Der Bau der Pariser Kanalisation nach 1852 vor allem durch Eugène Belgrand unter G. E. Baron Haussmann war ein Meilenstein in der Geschichte der Stadt. Es entstand ein mehrfaches Wassernetz unter der Erdoberfläche mit zwei Systemen für Frischwasser (Trinkwasser und Nicht-Trinkwasser (eau brute)) sowie einem System für Abwasser. Entscheidend für den Anschluss zahlreicher Pariser Haushalte an das Wassernetz war die Zusammenführung der Abwasserentsorgung: Bis dahin musste das Abwasser privater Haushalte von diesen in Behältern gesammelt und von privaten Firmen abgeholt werden. Mit dem Ausbau der Netze bekamen private Haushalte die Möglichkeit, sich an das öffentliche Abwassersystem anschließen zu lassen. Zahlreiche, unterschiedlich große Reservoirs wurden unterirdisch mitten in der Stadt zur Regulierung des Wasserstandes gebaut. Ein hygienisches Problem entstand auch bei den zahlreichen Überflutungen der innerstädtischen Friedhöfe, woraufhin im 18. Jahrhundert umfangreiche Umbettungen in unterirdische Steinbrüche vorgenommen wurden (\"Katakomben von Paris\").", "section_level": 2}, {"title": "Dichtheitsprüfung.", "content": "Mit der Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 können neu erstellte oder sanierte Abwasserkanäle auf Dichtheit geprüft werden. Dazu werden alle Öffnungen des zu prüfenden Kanalabschnittes verschlossen und mit Luft oder Wasser abgedrückt. Die wiederkehrende Dichtheitsprüfung alter Kanäle wird mit geringeren Prüfdrücken durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Explosionsgefahr.", "content": "In Kanalisationsnetzen kann Explosionsgefahr durch Biogas, dessen Bildung durch die Abwesenheit von Luftsauerstoff gefördert wird, bestehen. In Gebieten, wo Steinkohlebergbau betrieben wurde, kann durch Undichtigkeiten Grubengas in die Kanalisation eingetragen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Kanalisation ist eine Anlage zur Sammlung und Ableitung von Abwasser, Regen- oder Schmelzwasser durch unterirdische Kanäle im Zuge der Abwasserbeseitigung. Regionale Bezeichnungen für die Kanalisation sind Dole, Siel oder auch Beschleusung.", "tgt_summary": "下水道是都市公共设施之一,在古罗马时期就已经出现。以功能可分为污水下水道和雨水下水道。目前施工可以潜盾机方式施作,以减少施工期间对交通的影响。", "id": 673891} {"src_title": "Parkinson-Krankheit", "tgt_title": "帕金森氏症", "src_document": [{"title": "Einordnung.", "content": "Der Begriff \"Parkinson-Syndrom\" (auch \"Parkinsonismus\") ist ein Oberbegriff für Erkrankungen mit den oben genannten Leitsymptomen. Die wichtigste Erkrankung ist der hier behandelte \"Morbus Parkinson\", eine \"idiopathische\" Erkrankung (das heißt ohne bekannte", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Erkrankung wurde erstmals vom englischen Arzt James Parkinson im Jahre 1817 in der Monographie (\"Eine Abhandlung über die Schüttellähmung\") beschrieben. Bereits Parkinson wies auf das langsame Fortschreiten der Erkrankung hin. Als Ursache für die Schüttellähmung vermutete er eine Störung des Rückenmarks im Halswirbelbereich, was 1960 durch die Entdeckung Arvid Carlssons, dass der Mangel des körpereigenen", "section_level": 1}, {"title": "Erkrankungsalter und Häufigkeit.", "content": "Die Erkrankung beginnt meist zwischen dem 50. und 79. Lebensjahr (Gipfel 58. bis 62. Lebensjahr). Ein Parkinson-Syndrom kann selten bereits vor dem 40. Lebensjahr auftreten. In der Altersgruppe 40 bis 44", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Funktionelle Ebene: Dopaminmangel.", "content": "Der \"Morbus Parkinson\" ist eine degenerative Erkrankung des extrapyramidalmotorischen Systems (EPS) oder der Basalganglien. Dabei kommt es zu einem Absterben von Nervenzellen in der \"Pars compacta\" der Substantia nigra (auch \"Nucleus niger\", „schwarzer Kern“), die Dopamin herstellen und durch ihre Axone in das Putamen transportieren. Erste Krankheitszeichen fallen erst auf, wenn ca. 55 % bis 60 % dieser", "section_level": 2}, {"title": "Zelluläre Ebene.", "content": "Die Forschung und die Identifizierung der vererbten Formen haben gezeigt, dass es sich beim Morbus Parkinson (MP) nicht um eine einheitliche Erkrankung handelt, sondern um eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit einem Spektrum klinischer und pathologischer Ausprägungen (PARK1 bis PARK13). Monogene Formen des Morbus Parkinson sind für etwa fünf bis zehn Prozent aller Patienten mit Morbus Parkinson verantwortlich. Unter diesen sind Punktmutationen des alpha-Synuclein-Gens (\"SNCA\"-Gen, \"PARK1\") von besonderem Interesse, da alpha-Synuclein (SNCA) die Hauptkomponente der Lewy-Körper bei familiärem und sporadischem Morbus Parkinson darstellt. Der PARK1-Lokus wurde in einer großen Familie mit dominant vererbten Morbus-Parkinson- und Lewy-Körperchen-Pathologie kartiert; zwei weitere Punktmutationen mit hoher Penetranz wurden in großen Familien identifiziert, aber nicht bei Patienten mit sporadischem Morbus Parkinson. Bemerkenswerterweise wurden 2007, möglicherweise als Ausdruck einer frühen synaptischen", "section_level": 2}, {"title": "Externe Ursachen.", "content": "Als externe Auslöser von Parkinson werden bestimmte Giftstoffe, sogenannte Neurotoxine, die die Substantia nigra schädigen, erwogen. Diese wurden in der Regel entweder im Rahmen der Berufstätigkeit oder als Umweltgifte von den Betroffenen aufgenommen. Im Kalifornien der frühen 1980er Jahre rief der intravenöse Konsum von Pethidin, das mit MPTP (1-Methyl-4-phenyl-1,2,5,6-tetrahydropyridin) verunreinigt war, bei jungen Drogenabhängigen nach kurzer Zeit parkinsonähnliche Symptome hervor, die erfolgreich mit -Dopa (siehe unten) behandelt werden konnten. Die Wirkung des MPTP besteht darin, dass dieses im Gehirn in das aktiv toxische Molekül MPP (1-Methyl-4-phenylpyridinium) umgewandelt wird. Dieses ist ähnlich aufgebaut wie ein Dopaminmolekül, sodass es über das Dopamin-Transportsystem in", "section_level": 2}, {"title": "Symptome.", "content": "Die Erkrankung beginnt schleichend und schreitet danach zeitlebens fort, die Symptome werden im Verlauf stärker und daher auch besser erkennbar. Das \"Idiopathische Parkinson-Syndrom\" beginnt typischerweise einseitig (und bleibt im Verlauf einseitig stärker); als Frühzeichen gilt beispielsweise das reduzierte und später fehlende Mitschwingen eines Armes beim Laufen. Nicht selten treten Schulterschmerzen und einseitige \"Muskelverspannungen\" auf, die den Patienten zuerst zum Orthopäden führen.", "section_level": 1}, {"title": "Kardinalsymptome.", "content": "Das Parkinson-Syndrom ist definiert durch das Vorliegen von Bradykinese oder Akinese und eines der drei anderen Leitsymptome (Rigor, Tremor, posturale Instabilität).", "section_level": 2}, {"title": "Akinese (auch Bradykinese oder Hypokinese).", "content": "Diese allgemeine Bewegungsarmut ist Voraussetzung für die Diagnose eines Parkinson-Syndroms. Sie macht sich bei allen Bewegungen bemerkbar. So vermindert sich das Muskelspiel, was den Gesichtsausdruck bestimmt (Maskengesicht, Hypomimie), das Sprechen wird leise und undeutlich", "section_level": 3}, {"title": "Rigor (auch Rigidität).", "content": "Damit wird eine Muskelsteifheit aufgrund einer Steigerung des Muskeltonus bezeichnet. Sie wird durch eine unwillkürliche Anspannung der gesamten quergestreiften Muskulatur hervorgerufen und führt oft auch zu Muskelschmerzen. Nach außen sichtbar sind eine", "section_level": 3}, {"title": "Ruhetremor.", "content": "Durch wechselseitige Anspannung gegenwirkender Muskeln entsteht ein relativ langsames Zittern (Antagonistentremor – vier bis sechs Schläge pro Sekunde, selten bis neun Schläge pro Sekunde), das bei Bewegung abnimmt. Es ist", "section_level": 3}, {"title": "Posturale Instabilität.", "content": "Die verminderte Stabilität beim Aufrechthalten des Körpers kommt durch eine Störung der Stellreflexe zustande. Die kleinen, aber schnellen reflektorischen Ausgleichsbewegungen werden verzögert, so dass es zur Gang- und Standunsicherheit kommt. Die Wendebewegung wird unsicher, die Patienten kommen dabei ins Trippeln. Sie bekommen Angst zu fallen; diese Fallangst kann sie noch zusätzlich zur motorischen Behinderung beeinträchtigen. Bei früh stark gestörten Stellreflexen muss ein atypisches Parkinson-Syndrom bedacht werden. Die unterschiedlichen Symptome können beim einzelnen Erkrankten unterschiedlich stark ausgeprägt sein oder ganz fehlen; Auftreten und Stärke wechseln auch im Tagesverlauf. Man unterscheidet daher die Verlaufsformen des Morbus Parkinson in \"akinetisch-rigider Typ\", \"tremordominanter Typ\" und \"Äquivalenz-Typ\".", "section_level": 3}, {"title": "Fakultative Begleitsymptome.", "content": "Neben diesen Kardinalsymptomen kommt es im Krankheitsverlauf in individuell unterschiedlichem Ausmaß zu weiteren Symptomen: Im Verlauf frühzeitig auftretende vegetative Störungen gelten als Hinweise auf ein atypisches Parkinson-Syndrom. Die psychischen Veränderungen sind für die Alltagsbehinderung der Parkinson-Patienten von erheblicher Bedeutung und werden oft unterschätzt, da sie nicht so augenfällig sind wie die motorischen Phänomene.", "section_level": 2}, {"title": "Parkinson-Demenz.", "content": "Als Parkinson-Demenz werden demenzielle Symptome bezeichnet, die im Verlauf einer Parkinson-Erkrankung entstehen. 30–40 % der Parkinson-Patienten entwickeln diese Symptome zusätzlich zu den motorischen Symptomen. Insgesamt weisen Parkinson-Patienten im Vergleich zu gesunden Menschen ein erhöhtes Risiko auf, an einer Demenz zu erkranken. Risikofaktoren sind unter anderem hohes Alter bei Beginn der Erkrankung, stark ausgeprägte motorische Symptome, niedriges Bildungsniveau und früh auftretende Psychosen oder Depression. Dabei kann es zu kognitiven Defiziten in folgenden Bereichen kommen: Zusätzlich können Apathie, Persönlichkeitsveränderungen, Halluzinationen und Wahn auftreten.", "section_level": 3}, {"title": "Diagnostik.", "content": "In den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) wird als Basisdiagnostik zunächst eine komplette klinisch-neurologische Untersuchung empfohlen. Außerdem sollte mindestens ein bildgebendes Verfahren im Rahmen der Diagnose eingesetzt werden. Dafür kommen in erster Linie die Kernspintomografie (MRT) des Gehirns, die Craniale Computertomographie (CCT) oder szintigrafische Verfahren in Frage. \"Neurologischer Status:\" Bei der klinischen Untersuchung finden sich die oben genannten Symptome. Ist der Rigor nicht oder nicht gut spürbar, hilft es gleichzeitig, den kontralateralen Arm aktiv auf und ab bewegen zu lassen. Dies demaskiert den Rigor. Um den Morbus Parkinson von einem Normaldruckhydrozephalus zu unterscheiden, lässt man den Patienten über ein Hindernis (Kugelschreiber) oder eine gezeichnete Linie steigen: bei Normaldruckhydrozephalus ist dies trotz gleichem Gangbild möglich, während der Parkinson-Patient dies nicht schafft. Mit Hilfe der Szintigrafie des Gehirns kann indirekt der Verlust bzw. die Verminderung von dopaminproduzierenden Nervenzellen dargestellt werden. Dabei kommt entweder die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) oder die Einzelphotonen-Emissions-Tomographie (SPECT) zum Einsatz. Unter dem Namen DaTSCAN (Dopamin-Transporter-Szintigrafie) wird eine SPECT-Untersuchung nach Injektion von Iod-123-FP-CIT oder Iod-123-β-CIT vermarktet. Zur Abgrenzung des Morbus Parkinson zu den Multisystematrophien kann die MIBG-Szintigrafie des Herzens eingesetzt werden. Auch die Tatsache, dass die Symptomatik der Parkinson-Krankheit durch -Dopa positiv beeinflussbar ist (siehe Abschnitt Behandlung), lässt sich diagnostisch nutzen. Beim sogenannten -Dopa-Test wird die", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung.", "content": "Es gibt heute noch keine Möglichkeit einer ursächlichen Behandlung des Parkinson-Syndroms, die in einem Verhindern oder zumindest einem Aufhalten der fortschreitenden Degeneration der Nervenzellen des nigrostriatalen Systems bestünde. Daher muss man sich mit einer Behandlung der Symptome begnügen, die zunehmend gut möglich ist, was den Patienten, zumindest in den ersten Jahren (manchmal auch Jahrzehnten) der Erkrankung ein nahezu unbehindertes Leben ermöglicht. Mit einem Fortschreiten der Krankheit werden häufig mehrere Medikamente kombiniert, die in immer kürzeren Abständen eingenommen werden müssen, um eine ausreichende Wirksamkeit zu erzielen und Wirkschwankungen zu vermeiden. Treten Wirkschwankungen zwischen starker Unterbeweglichkeit und Überbeweglichkeit weiterhin auf, kommt eine der drei fortgeschrittenen Therapieoptionen zum Einsatz (kontinuierliche Apomorphin-Infusion, kontinuierliche L-Dopa-Infusion oder tiefe Hirnstimulation).", "section_level": 1}, {"title": "Medikamentöse Behandlung.", "content": "Die Behandlung erfolgt hauptsächlich durch die Gabe einer \"dopaminergen\" Medikation, das heißt, Medikamente, die zu einer Erhöhung des Dopamin-Angebots im Gehirn führen, oder das fehlende Dopamin ersetzende Arzneistoffe. Das wichtigste Medikament ist -Dopa (Levodopa), eine Vorstufe des Dopamins. Dieser Vorstufe (Prodrug) ist es – im Gegensatz zum Dopamin selbst – möglich, die Blut-Hirn-Schranke zu durchqueren. Nach mehrjähriger Einnahme von -Dopa können unwillkürliche Bewegungen, so genannte Dyskinesien, auftreten. Diese erklärt man durch eine pulsatile Rezeptorenstimulation, da -Dopa nur eine Wirkzeit von wenigen Stunden hat. Deswegen empfiehlt man in der Regel, besonders bei jüngeren Patienten, zu Beginn der Parkinson-Krankheit die Behandlung mit einem länger wirkenden Dopaminagonisten. Dopaminagonisten ahmen", "section_level": 2}, {"title": "-Dopa-Präparate.", "content": "-Dopa-Präparate, von denen es in Deutschland mehr als 20 verschiedene gibt, enthalten immer -Dopa in Kombination mit einem Decarboxylasehemmer (Carbidopa oder Benserazid), der den Abbau des gegen das Parkinson-Syndrom wirksamen -Dopa \"peripher\" (das heißt im Organismus) hemmt, bevor es die Blut-Hirn-Schranke überwindet.", "section_level": 3}, {"title": "Dopaminagonisten.", "content": "In der Therapie der Parkinson-Krankheit werden neben dem oben genannten Levodopa auch Arzneistoffe eingesetzt, die Dopamin-Rezeptoren stimulieren und somit eine dem Dopamin analoge Wirkung besitzen. Hierzu zählen die klassischen Mutterkornalkaloide = \"Ergot-Dopaminagonisten\" (Bromocriptin, Cabergolin, Dihydroergocryptin, Lisurid und Pergolid) und die neueren selektiven D-Rezeptoragonisten =", "section_level": 3}, {"title": "COMT-Hemmer.", "content": "COMT-Hemmer sind Arzneistoffe, die das Dopamin und Levodopa abbauende Enzym Catechol-O-Methyltransferase kompetitiv hemmen. COMT-Hemmer werden immer in Kombination mit Levodopa eingesetzt. Durch die Hemmung des Abbaus und die Anreicherung von Levodopa in der Peripherie steigt die Aufnahme von Levodopa ins Zentralnervensystem und führt somit dort zu einer gewünschten Erhöhung der Dopaminkonzentration. Vertreter dieser Stoffgruppe sind Entacapon (\"Comtess\", Orion Pharma), Tolcapon (\"Tasmar\"; Roche) und Opicapon. Tolcapon war wegen schwerer, aber nur vereinzelt auftretender Leberschäden vorübergehend vom Markt genommen worden. Es ist aber nach einer erneuten Sicherheitsbewertung von der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für die Therapie der Parkinson-Krankheit wieder zugelassen worden, allerdings mit der Auflage der ständigen Kontrolle der Leberwerte.", "section_level": 3}, {"title": "Behandlung des fortgeschrittenen Morbus Parkinson.", "content": "Mit dem unaufhaltsamen Fortschreiten der Erkrankung muss die medikamentöse Behandlung im Verlauf immer wieder – durch einen Neurologen oder in einer der Parkinson-Fachkliniken – angepasst werden. So kommt es im Verlauf der Behandlung häufig zu einer Vielzahl von Medikamenten, die die Betroffenen in Kombination einnehmen müssen. Trotzdem kommt es mit fortschreitender Erkrankung oft zu komplexen Wirkschwankungen der Therapie. Das therapeutische Fenster, in der die Medikation optimal wirkt und weder Über- noch Unterbeweglichkeit auftritt, wird zunehmend schmaler. Dies liegt daran, dass die Anzahl Dopamin speichender", "section_level": 2}, {"title": "Apomorphin-Therapie.", "content": "Apomorphin ist eine Substanz, aus der Gruppe der Dopamin-Agonisten mit einem sehr starken Anti-Parkinson Effekt. Es kann mittels eines Injektionspens unter die Haut gespritzt werden oder kontinuierlich mit einer Pumpe infundiert werden. Die Wirkung einer Apomorphin-Injektion setzt innerhalb von wenigen Minuten ein (etwa 8 Minuten) und hält etwa eine Stunde an. Die Therapie kann deswegen bei möglichen Nebenwirkungen sehr schnell", "section_level": 3}, {"title": "Kontinuierliche L-Dopa-Therapie.", "content": "Bei der kontinuierlichen L-Dopa-Therapie wird L-Dopa über eine Medikamentenpumpe direkt in den Dünndarm abgegeben. Hierzu wird ein Schlauch (PEG-Sonde) mittels eines chirurgischen Eingriffes durch die", "section_level": 3}, {"title": "Tiefe Hirnstimulation.", "content": "Seit vielen Jahren werden auch neurochirurgische Behandlungsmöglichkeiten eingesetzt. Eine seit Anfang der 1990er Jahre angewandte Methode ist die tiefe Hirnstimulation, bei der dem Patienten ein programmierbarer Impulsgenerator („Hirnschrittmacher“) eingesetzt wird. Er erzeugt elektrische Impulse und leitet sie über dünne Kabel, je nach Lokalisation der Krankheitsursache und entsprechender Platzierung der Stimulationselektroden, in die jeweiligen Basalganglien Nucleus subthalamicus, Globus pallidus oder den vorderen Thalamus, wodurch dort überaktive Fehlimpulse wirksam unterdrückt werden können. Dieses Verfahren kommt bei Parkinson-Syndromen, daneben aber auch Dyskinesien und essentiellem Tremor in Frage, wenn die medikamentöse Therapie ihre Grenzen erreicht hat oder aus anderen Gründen nicht oder nur eingeschränkt einsetzbar ist. Eine neue Studie konnte nun zeigen, dass die tiefe Hirnstimulation bei Parkinson-Patienten unter anderem die Fahrtauglichkeit verbessert.C. Buhmann, L. Maintz, J. Hierling, E. Vettorazzi, C. K. E. Moll, A. K. Engel, C. Gerloff, W. Hamel, W. H. Zangemeister: \"Effect of subthalamic nucleus deep brain stimulation on driving in Parkinson disease.\" In: \"Neurology.\". Bei dem Eingriff zur Elektrodenplatzierung handelt es sich um eine schwierige und nicht ungefährliche stereotaktische Hirnoperation, die rund sechs bis zwölf Stunden dauert und sowohl im Vorfeld als auch während der Operation genaueste Planung und Kontrolle anhand von radiologisch gewonnenen räumlichen Bilddaten und elektrisch abgeleiteten neurophysiologischen Messwerten erfordert. Die Wirkung ist zumeist positiv. Es können jedoch eine vorübergehende oder länger andauernde Dysarthrie (Störung der Sprechmotorik) und ein meist auf ein Jahr begrenzter abnorm gesteigerter Antrieb auftreten. Durch die Verletzung der Hirnrinde können in seltenen Fällen auch", "section_level": 3}, {"title": "Gentherapie.", "content": "Mittels Gentherapie wird unter anderem versucht, über Enzyme die Produktion von Dopamin in den Basalganglien zu steigern, um die motorischen Symptome zu verbessern. In der vorliegenden Studie aus dem Jahr 2014Stéphane Palfi, Jean Marc Gurruchaga, G. Scott Ralph, Helene Lepetit, Sonia Lavisse, Philip C. Buttery, Colin Watts, James Miskin, Michelle Kelleher, Sarah Deeley, Hirokazu Iwamuro, Jean Pascal Lefaucheur, Claire Thiriez, Gilles Fenelon, Cherry Lucas, Pierre Brugières, Inanna Gabriel, Kou Abhay, Xavier Drouot, Naoki Tani, Aurelie Kas, Bijan", "section_level": 2}, {"title": "Implantation fetalen Hirngewebes.", "content": "Die Implantation embryonaler Stammzellen in das Gehirn konnte zwar Ratten vom Parkinson-Tremor befreien, führte jedoch 2002 bei fünf von 19 Versuchstieren der \"Harvard Medical School\" zur Entwicklung unheilbarer Teratome. Der Forschungsansatz wird deshalb kaum noch weiterverfolgt. Vielversprechender sind therapeutische Ansätze mit weiterentwickelten Stammzellen. Dazu zählt der Einsatz neuraler Vorläuferzellen, die aus fetalem Gewebe isoliert", "section_level": 2}, {"title": "Komplementäre Behandlungsverfahren.", "content": "Ausreichende Bewegung ist wichtig, um die für das Parkinson-Syndrom typische allmähliche Verminderung der Mobilität so lange wie möglich hinauszuzögern. Bei fortgeschrittener Krankheit ist dafür eine regelmäßige und speziell darauf ausgerichtete Physiotherapie nötig. Eine logopädische/sprachtherapeutische Unterstützung ist", "section_level": 2}, {"title": "Alternativmedizinische Behandlungsmethoden und Prävention.", "content": "Etwa 40 bis 60 % der Parkinson-Patienten nehmen – meist zusätzlich zur medikamentösen Therapie – alternativmedizinische Therapien in Anspruch. Unter diesen werden Entspannungs-, Meditations-, Atem- und Bewegungsübungen wie Taijiquan, Qigong, Yoga sowie Akupunktur und Massagen häufig angewendet. Einige Patienten verwenden Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine, um Mangelzuständen vorzubeugen oder angenommene Mangelzustände zu behandeln. Aussagekräftige klinische Studien, die eine Wirksamkeit dieser Behandlungen hinsichtlich der Lebensqualität und Symptomverbesserung untersucht haben, liegen nicht vor. Bei der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln besteht die Möglichkeit schädlicher Wechselwirkungen mit der medikamentösen Therapie. Vorsicht ist", "section_level": 2}, {"title": "Atypische Parkinson-Syndrome.", "content": "Es gibt Krankheiten, die der Parkinsonschen Erkrankung ähneln und deren Ursache ebenfalls in einem Verfall von Nervenzellen im Bereich der Basalganglien im Gehirn liegt. Man nennt sie \"atypische Parkinson-Syndrome\" oder \"Parkinson-Plus-Syndrome\": Menschen, die an diesen Krankheiten leiden, zeigen neben der Parkinson-Symptomatik weitere Symptome. Die häufigsten Krankheiten aus dem Bereich der atypischen Parkinson-Syndrome sind folgende: MSA und LBD zählen zu den Synucleinopathien, CBD und PSP zu den Tauopathien. Ferner gilt ein atypisches Parkinsonsyndrom als eines der ersten neurologischen Symptome der zu den Leukodystrophien zählenden Cerebrotendinösen Xanthomatose (CBX). Die atypischen Parkinson-Syndrome sind vergleichsweise selten. Allerdings gibt es eine hohe Dunkelziffer, eben weil diese Krankheitsbilder selten sind und die Patienten oft fehldiagnostiziert werden (als Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer oder auch Depression). In Autopsien stellte sich die Lewy-Körperchen-Erkrankung (engl. \"Lewy body disease\") als Ursache von ca. 50 Prozent der klinisch als „typisch“ diagnostizierten Parkinson-Syndrome heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Parkinson-Krankheit oder der Morbus Parkinson (weitere Synonyme: \"Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS)\", \"Parkinsonsche Krankheit\", umgangssprachlich auch \"Schüttelkrankheit\", ältere Bezeichnung: \"Paralysis agitans\" für „\"Schüttellähmung\"/\"Zitterlähmung\"“) ist ein langsam fortschreitender Verlust von Nervenzellen. Als unheilbare neurodegenerative Erkrankung zählt sie zu den degenerativen Erkrankungen des extrapyramidal-motorischen Systems. Ungefähr ein Prozent der Weltbevölkerung über 60 Jahren ist von dieser Krankheit betroffen. Parkinson ist damit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung der Welt.", "tgt_summary": "帕金森氏症(Parkinson's disease,简称PD)是一种影响中枢神经系统的慢性神经退化疾病,主要影响运动神经系统。它的症状通常随时间缓慢出现,早期最明显的症状为颤抖、肢体僵硬、运动功能减退和步态异常,也可能有认知和行为问题;失智症在病情严重的患者中相当常见,超过三分之一的病例也会发生重性抑郁障碍和焦虑症。其它可能伴随的症状包括知觉、睡眠、情绪问题。帕金森氏症带来的主要运动症状合称为帕金森症候群。 帕金森氏症的成因目前还不清楚,但普遍认为和遗传与环境因子相关。家族中有帕金森氏症患者的人较可能得到此病,暴露于特定农药、曾有头部外伤者风险也比较高;但有吸烟习惯、常喝咖啡或茶者风险较低。帕金森氏症主要的运动症状导因于中脑黑质细胞死亡,使患者相关脑区的多巴胺不足。细胞死亡的原因目前了解很少,但已知和神经元蛋白质组成路易氏体的过程有关。典型的帕金森氏症主要靠症状诊断,神经成像也能协助排除其他疾病的可能性。 帕金森氏症目前无法治愈,初期症状常用L-多巴治疗,当L-多巴效果降低后则配合使用多巴胺激动剂。随着病程恶化,神经元将持续流失,因此必须随之增加药物剂量,但药量刚增加时又会产生以不自主抽动为首的异动症副作用。饮食计划和复健对症状改善有些效果。对于药物无效的严重患者,可以考虑神经外科的脑深层刺激手术,这种手术利用微电极放电以减少运动症状。至于非运动相关症状的帕金森氏症(如以睡眠干扰或情绪问题为主的患者)治疗效果通常较差。 2015年,全球约有620万人患有帕金森氏症,并造成11.7万人死亡。帕金森氏症通常发生在60岁以上的老人,约有1%的老人罹患该病.;男性较女性容易得到帕金森氏症。若患者在小于50岁发病,则称为早发性帕金森氏症。帕金森氏症确诊后的预期余命约为7-15年。此病以英国医生詹姆斯·帕金森为名,他在1817年发表了《论震颤性麻痺》(\"An Essay on the Shaking Palsy\")一书,书中首次详述了帕金森氏症的相关症状,其生日4月11日也定为世界帕金森氏日,社群团体会在此日举行公众推广活动;郁金香则是帕金森氏症的象征符号。一些著名患者的病情提高了大众对此病的关注,包括中华人民共和国领导人邓小平、演员迈克尔·J·福克斯、奥林匹克自行车手戴维斯·费尼和职业拳击手穆罕默德·阿里。", "id": 817539} {"src_title": "Wunder von Bern", "tgt_title": "1954年國際足協世界盃決賽", "src_document": [{"title": "Der Weg ins Finale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bundesrepublik Deutschland.", "content": "Die deutsche Mannschaft bekam es in der Vorrunde mit der Türkei und Ungarn zu tun. Im ersten Spiel gegen die türkische Mannschaft gewann die Herberger-Elf sicher mit 4:1. Für das zweite Spiel gegen Ungarn, die damals weltbeste Mannschaft, traf Sepp Herberger eine taktische Entscheidung. Er ließ nur seine zweitbeste Mannschaft spielen, um seine beste Elf für ein Entscheidungsspiel gegen die Türkei zu schonen (Die Tordifferenz oder das Spiel gegeneinander waren damals noch ohne Bedeutung). Die Begegnung gegen Ungarn endete dementsprechend hoch mit 8:3 für Ungarn. Es gab nun scharfe Kritik aus der heimischen Öffentlichkeit, die sich vor allem auf Trainer Herberger konzentrierte und bis hin zu gefordertem Selbstmord reichte. Doch die Taktik des erfahrenen Trainers war erfolgreich, denn im Entscheidungsspiel gegen die Türken siegte die westdeutsche Auswahl mit 7:2. Im Viertelfinale hieß der Gegner Jugoslawien. Auch hier gelang der deutschen Mannschaft ein Sieg. Jetzt musste man in der Runde der letzten Vier gegen Österreich antreten. Die österreichischen Spieler waren noch geschwächt vom schweren Viertelfinalspiel gegen die Schweiz in Lausanne, wo sie bei 40 Grad im Schatten mit 7:5 gewonnen hatten, und erwiesen sich für die deutsche Mannschaft nicht wirklich als Prüfstein (Spielergebnis 6:1). Deutschland stand im Finale, zur Überraschung der allgemeinen Fachwelt, die der Mannschaft vor dem Turnier wenig zugetraut hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Ungarn.", "content": "Die Ungarn hatten es in der Vorrunde leichter als die deutsche Mannschaft. Im ersten Spiel gegen WM-Außenseiter Südkorea gelang der Mannschaft von Trainer Sebes ein 9:0. Auch Deutschland konnte im zweiten Spiel den ungarischen Spielfluss nicht stoppen und ging beim 3:8 unter. Im Viertelfinale wartete dann die erste schwere Aufgabe. Gegen Brasilien gewannen sie mit 4:2. Das Viertelfinale gegen die Brasilianer ist heute allgemein als \"Schlacht von Bern\" bekannt, da es zunächst drei Platzverweise während des Spiels (zwei für Brasilien, einen für Ungarn) gab und die Spieler sich nach dem Spiel in den Umkleidekabinen weiter angingen. Das gleiche Ergebnis wie im Viertelfinale gelang den Magyaren im Semifinale gegen Uruguay, den amtierenden Weltmeister. Jedoch kam hier das 4:2 erst nach Verlängerung zustande. Damit stand Ungarn im Finale. Gegner dort war die deutsche Mannschaft, die in der Vorrunde ja bereits mit 8:3 besiegt worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Die Endspielgegner.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bundesrepublik Deutschland.", "content": "Der deutsche Fußball litt auch sehr an den Folgen des Zweiten Weltkrieges. Der Deutsche Fußballbund hatte sich bereits 1940 aufgelöst und die Nationalmannschaft wurde von anderen Nationen boykottiert. 1950 leistete die Schweiz nachbarschaftliche Hilfe und kam zu einem Länderspiel ins Neckarstadion in Stuttgart. Zuvor war die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien ohne eine deutsche Auswahl zu Ende gegangen, da das Team von Bundestrainer Sepp Herberger noch nicht spielberechtigt war. Vor 100.000 Zuschauern im überfüllten Stuttgarter Stadion gewann die deutsche Elf mit 1:0 durch ein Elfmetertor von Herbert Burdenski. Ein halbes Jahr später war wiederum die Schweiz in Zürich der Gegner, wo man 3:2 gewann. Am 9. November 1952 bestritt die deutsche Elf ein Länderspiel gegen die Schweiz in Augsburg, das man mit 5:1 gewann. Dieses Spiel wird als Geburtsstunde der Weltmeistermannschaft von 1954 angesehen, da hier bereits acht Spieler der späteren \"Helden von Bern\" dabei waren („Augsburger Elf“). Wenige Wochen vorher war die Mannschaft zu einem Länderwettstreit gegen Frankreich nach Paris gefahren. Nach einer 1:3-Niederlage mit ungenügender Leistung gab es viel Kritik von der deutschen Presse. Daraufhin erklärte Fritz Walter seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Walter wurde unterstellt, er wäre mit seinen 31 Jahren zu alt, zu langsam und hätte keine Lust mehr. Doch Herberger gelang es noch zum nächsten Spiel, jenem besagten Spiel in Augsburg, seinen gekränkten Kapitän zurückzuholen. Bald darauf ging es in die Qualifikation zum Weltchampionat 1954, die man souverän absolvierte. Das letzte Länderspiel vor der Weltmeisterschaft spielte die deutsche Auswahl am 25. April 1954 gegen die Schweiz. Im Prinzip bevorzugte es die deutsche Mannschaft, ein 3-2-5-System zu spielen, das dem der Ungarn ähnelte.", "section_level": 2}, {"title": "Ungarn.", "content": "Der Endspielgegner der Deutschen, Ungarn, galt damals als weltbeste Mannschaft. Vor dem Endspiel von Bern war die ungarische Mannschaft um Stars wie Ferenc Puskás, Sándor Kocsis und Nándor Hidegkuti in 32 aufeinanderfolgenden Spielen unbesiegt geblieben. Die Serie begann am 4. Juni 1950, als man in Warschau Polen mit 5:2 besiegte. Das nächste Spiel gewannen die \"Magischen Magyaren\", wie sie damals genannt wurden, mit 12:0 gegen Albanien. Das erste große Turnier der großen ungarischen Mannschaft waren die Olympischen Sommerspiele in Helsinki 1952. Dort besiegte man Rumänien (2:1), den zweimaligen Weltmeister Italien (3:0), die Türkei (7:1), Schweden (6:0) und Jugoslawien (2:0) und wurde Olympiasieger im Fußball. Den nächsten Erfolg verbuchten die Ungarn 1953, als sie den seit 1948 ausgetragenen Europapokal der Fußball-Nationalmannschaften gewannen; einen Vorläufer der Fußball-Europameisterschaft, an dem neben Ungarn noch Italien, Österreich, die Schweiz und die Tschechoslowakei teilnahmen. Das entscheidende letzte Spiel wurde am 17. Mai 1953 in Rom vor 80.000 Zuschauern mit 3:0 gegen Italien gewonnen. Puskás war mit zehn Toren Torschützenkönig des Wettbewerbs. Am 25. November 1953 folgte das vielleicht spektakulärste Spiel der „Goldenen Elf“, wie Ungarns damalige Mannschaft heute bezeichnet wird. Auf dem „heiligen Rasen“ von Wembley, London, spielte die Mannschaft um Kapitän Puskás vor 100.000 Menschen gegen England, das Mutterland des Fußballs. Die Engländer hatten bis zu diesem Tag noch kein Spiel vor heimischer Kulisse gegen eine Mannschaft vom europäischen Festland verloren. Doch was nun folgte, war eine Demonstration der ungarischen Fußballkunst. Die Magyaren bezwangen die Engländer mit 6:3. Auf der Tribüne im Wembley-Stadion war ein Deutscher zu Gast, der begriffen hatte, wie man die Ungarn besiegen konnte. Sepp Herberger hatte in seinem berühmten Notizbuch vermerkt, dass die Ungarn eine grandiose Offensive hatten, aber auch drei Tore gegen völlig unterlegene Engländer zugelassen hatten. Das bedeutete, dass sie in der Defensive Schwächen haben mussten. Nach dem Sieg in Wembley brannten die Engländer auf Revanche. Sie wollten die Demütigung nicht auf sich sitzen lassen und reisten im Mai 1954 nach Budapest, um sich eine 1:7-Klatsche einzufangen. Dieses Spiel war das letzte Spiel vor der Fußball-Weltmeisterschaft in der Schweiz. Die Ungarn spielten meist mit einem 3-2-5-System, also mit fünf nominellen Stürmern und bereiteten dadurch jeder Abwehrreihe größte Probleme. Sie konnten aber auch auf 4-2-4, also mit vier Stürmern umstellen, was sie beim 6:3 in England zeigten.", "section_level": 2}, {"title": "Spielverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Hälfte.", "content": "Nachdem sich die beiden Kapitäne Fritz Walter (Bundesrepublik Deutschland) und Ferenc Puskás (Ungarn) begrüßt hatten und die Wimpel der beiden Fußballverbände ausgetauscht hatten, begann um 17 Uhr das Spiel. „Deutschland im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft – das ist eine Riesen-Sensation – das ist ein echtes Fußballwunder“, so eröffnete NWDR-Radioreporter Herbert Zimmermann seine Radioreportage, der Tausende Fußballfans in Deutschland interessiert folgten. Bereits nach sechs Spielminuten fiel jedoch das erste Tor für Ungarn durch Ferenc Puskás, der von der Attacke Werner Liebrichs im Vorrundenspiel wieder genesen war. Zimmermann reagierte mit dem Satz „Was wir befürchtet haben, das ist eingetreten.“ Nur zwei Minuten später erzielte Zoltán Czibor nach einem Fehlpass von Werner Kohlmeyer zu Torwart Toni Turek das 2:0. Die deutsche Mannschaft ermutigte sich gegenseitig und fand tatsächlich zurück ins Spiel. In der elften Spielminute grätschte Max Morlock einen eigentlich leicht zu haltenden Schuss von Helmut Rahn zum 1:2 ins ungarische Tor. „Gott sei Dank! Es steht nur noch 2:1. Und das sollte uns Mut geben“, meinte Zimmermann. Wenig später erfolgte wieder ein Angriff der Ungarn, allerdings verschoss Czibor beide ungarischen Torchancen. In der 18. Minute verwandelte dann Helmut Rahn eine Ecke von Fritz Walter mit einem Volleyschuss zum 2:2. Die Ungarn erholten sich schnell und brachten die deutsche Mannschaft zunehmend in die Defensive. In der 36. Minute fiel Kocsis im Strafraum zu Boden, nachdem er von Liebrich bedrängt wurde, aber Schiedsrichter Ling gab keinen Elfmeter. Sechs Minuten danach konnte Grosics einen Schuss von Hans Schäfer gerade noch aus dem ungarischen Tor lenken, Rahns Nachschuss wurde durch Buzánszky abgewehrt. Kurz vor der Halbzeit hatte sich das Moment umgekehrt – die ungarische Abwehr wurde durch viele Flanken von Schäfer, Rahn und Walter überfordert. Schließlich pfiff Schiedsrichter William Ling zur Pause. In der Halbzeitpause sagte Sepp Herberger den Spielern:", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Hälfte.", "content": "In der 46. Minute wurde ein Schuss von Czibor durch Liebrich abgefälscht, ehe ihn Turek hielt. Eine Minute später kam Puskás acht Meter vor Turek zum Schuss, doch dieser wehrte den Ball ab. In der 51. Minute, nach einer Flanke von Kocsis, klärte Liebrich vor Puskás; eine weitere Flanke von Czibor konnte Kohlmeyer aus dem Strafraum schießen. Nur vier Minuten danach mussten erst Posipal und dann Kohlmeyer an der deutschen Torlinie retten. In der 59. Minute traf dann Kocsis mit einem seiner vielen Kopfbälle, für deren Stärke er bekannt war, die Latte. Die Ungarn kamen weiter zu Möglichkeiten, z. B. musste in der 67. Minute ein Schuss von Puskás von Turek mit dem Fuß pariert werden, bevor Kohlmeyer den Ball wegschoss. In der Folgezeit fing sich die deutsche Auswahl endgültig und kam in der 74. Minute wieder zu einer Torchance durch Rahn. Das Tor verhinderte Grosics mit einer tollen Parade. Im Gegenzug musste Turek gegen Czibor klären. Dazu meinte Herbert Zimmermann: „Toni, Toni, du bist Gold wert. Du bist mindestens so schwer in Gold aufzuwiegen wie der Coupe Rimet.“ In der Schlussphase gewann die deutsche Mannschaft immer mehr an Sicherheit und erarbeitete sich mehr Chancen. Als die 84. Minute angebrochen war, verlor der ungarische Läufer József Bozsik den Ball an den deutschen Linksaußen Hans Schäfer. Dieser flankte den Ball in den ungarischen Strafraum. Die ungarische Abwehr klärte nur schwach, sodass der Ball zu Helmut Rahn kam. Der täuschte ein Zuspiel zu Ottmar Walter im Strafraum vor, trickste damit zwei Ungarn aus und schoss den Ball zum 3:2 in die linke untere Ecke. Zunächst folgte noch ein Schuss der Deutschen auf das ungarische Tor, den Grosics hielt. Die deutsche Mannschaft kam aber wieder in Schwierigkeiten. Ungarn drang in den deutschen Strafraum ein, Puskás kam zum Schuss und der Ball lag im Tornetz (86. Minute) – aber Linienrichter Griffiths hatte Abseits gegeben. So erfuhren die Hörer in Deutschland von den Geschehnissen: Als die reguläre Spielzeit schon fast vorbei war, erschien Czibor plötzlich frei fünf Meter vor Turek, doch der parierte. Dann klärte Fritz Walter an der Mittellinie zum Einwurf. Dieser wurde schnell ausgeführt und landete bei Bozsik, doch Schiedsrichter Ling pfiff schon zum Spielende – Deutschland war Weltmeister. Kurze Zeit später nahm Fritz Walter den WM-Pokal aus den Händen von Jules Rimet entgegen. Er war damit der letzte Weltmeisterschaftskapitän, der den WM-Pokal vom Erfinder der Fußball-Weltmeisterschaften überreicht bekam, denn Rimet verstarb zwei Jahre später im Alter von 83 Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Dopingverdacht und Hepatitis-Erkrankungen.", "content": "Bereits wenige Tage nach dem Spiel hatte Ungarns Kapitän Ferenc Puskás den Finalgegner des Dopings beschuldigt. Gerüchte diesbezüglich hielten sich in den folgenden Jahrzehnten hartnäckig, wurden jedoch von den Beteiligten stets bestritten. Ein Indiz für Injektionen war eine Gelbsuchterkrankung diverser Spieler der Weltmeistermannschaft von 1954. Eine Untersuchung der gesamten Mannschaft im Oktober 1954 ergab, dass praktisch alle Spieler Leberschädigungen in unterschiedlicher Schwere davongetragen hatten. Richard Herrmann starb 1962 an Leberzirrhose, einer Folge der Hepatitis-C-Erkrankung, die er sich nach dem Sieg von Bern zuzog. Auch das Ableben von Werner Liebrich kann als Folgeerscheinung einer nicht behandelten Gelbsucht gedeutet werden. Ein Gutachten des DFB im November 1954 führte die Infektion auf das „enge Zusammenleben der Mannschaft“ zurück und hielt es für „unwahrscheinlich“, dass die Übertragung durch Injektionen erfolgt sei. Dies gilt heute allgemein als Fehldiagnose. Wahrscheinlicher ist, dass sich die Spieler durch eine Gruppeninjektion infizierten. Da es damals noch keine Einwegspritzen gab, wurden den Spielern die Injektionen vermutlich durch ein- und dieselbe Spritze verabreicht. 2004 wurde bekannt, dass der Platzwart des ehemaligen Wankdorf-Stadions nach dem WM-Finale leere Glasampullen in einem Abflussgitter des Mannschaftsraumes fand. Diese leeren Ampullen ließen darauf schließen, dass der damalige deutsche Mannschaftsarzt Franz Loogen den Spielern unmittelbar vor dem Finale eine Flüssigkeit verabreichte. In der Folge räumten Ottmar Walter und Horst Eckel, zwei der zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Spieler der Weltmeister-Elf, dies schließlich ein. Den Sportlern und DFB-Offiziellen zufolge soll es sich bei den Injektionen um eine Vitamin-C-Lösung gehandelt haben. Eine Studie von Wissenschaftlern aus Berlin unter dem Titel \"Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation\" kam 2010 jedoch zu einem anderen Schluss. Der Sporthistoriker Erik Eggers von der Humboldt-Universität erklärte: „Die Indizien sprechen dafür, dass in ihren Spritzen kein Vitamin C war. Es könnte Pervitin gewesen sein.“ Pervitin gehört zu den Stimulanzien und wurde vor allem während des Zweiten Weltkriegs bekannt, als es massenweise produziert und an die Soldaten verteilt wurde. Anti-Doping-Bestimmungen gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Auch beim Finalgegner Ungarn sollen Mittel verabreicht worden sein. Torhüter Gyula Grosics sprach ebenfalls von Vitamin C und auch Traubenzucker. Im Unterschied zu den Deutschen sollen die Mittel bei den Ungarn in Tablettenform verabreicht worden sein.", "section_level": 1}, {"title": "Rückkehr der Weltmeister.", "content": "Für die Heimfahrt der siegreichen Mannschaft stellte die Deutsche Bundesbahn einen Sonderzug (BR VT 08) zur Verfügung. Dieser startete mit den Weltmeistern im schweizerischen Spiez, wo sich das Mannschaftsquartier der Herberger-Truppe befand. Von dort aus ging es nach München, wo auf dem Marienplatz eine riesige Menge jubelnder Menschen wartete. Nachdem bereits auf der Durchreise viele Menschen den Weltmeistern zugejubelt hatten, bildeten die über 100.000 Begeisterten in Bayerns Landeshauptstadt den Höhepunkt des \"Finale Grande\", wie es der Buchautor Alfred Georg Frei in seiner Dokumentation über die Rückreise der deutschen Mannschaft bemerkte. Von München aus setzten die Helden von Bern ihren Triumphzug durch andere große Städte Westdeutschlands fort. Überall kamen die Menschen auf die Straßen und überreichten der Mannschaft um Fritz Walter Glückwünsche und Geschenke.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Auswirkungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Im Jahr 1949 wurde die \"Bundesrepublik Deutschland\" gegründet. Die Menschen im Land waren jedoch immer noch deprimiert und enttäuscht wegen der Auswirkungen des vergangenen Weltkriegs und der Herrschaft der Alliierten in Deutschland. Doch zu Beginn der Fünfzigerjahre schien sich die Situation zu verbessern. Deutschland war gerade dabei, wieder von anderen Nationen akzeptiert zu werden, und auch bei der Weltmeisterschaft im Fußball durfte wieder mitgespielt werden. Nachdem die Weltmeisterschaft mit dem unerwarteten Titelgewinn endete, entstand ein kollektives „Wir-Gefühl“. Im Gegensatz zu den anderen Weltmeistertiteln hieß es 1954 „\"Wir\" sind Weltmeister“ und nicht „Deutschland ist Weltmeister“. Auch oft zu finden war in der damaligen Zeit die Formulierung: „Wir sind wieder wer“. Dies war bezogen auf die scheinbare Bedeutungslosigkeit Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Da man nun die Weltmeisterschaft gewonnen hatte, konnte man darauf stolz sein, ein Deutscher zu sein. Der Politologe Arthur Heinrich und der Historiker Joachim Fest sprechen im Zusammenhang mit dem Wunder von Bern auch von der eigentlichen \"Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland\". Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass das Wunder von Bern einen großen Anteil an der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem starken Staat hatte. Es hatte eine große Aufbruchstimmung zur Folge, die sicher auch mit ausschlaggebend war für das nun folgende Wirtschaftswunder in der Bundesrepublik Deutschland. Die Leitmotive der Herberger-Elf galten auch als Vorbild für die Menschen in der damaligen Zeit. Man ging nach den Prinzipien Fleiß, Mannschaftsgeist, Disziplin und Einordnung in ein Kollektiv vor. Auch diese Motive waren wichtig für das Wirtschaftswunder. Zu Kritik im Ausland und Befürchtungen einer Rückkehr nationalistischer Überheblichkeit führte die Tatsache, dass die deutschen Zuschauer im Wankdorf-Stadion nach dem Schlusspfiff beim Abspielen der Nationalhymne die erste Strophe des Deutschlandlieds sangen. Inwieweit dies einen nationalistischen Hintergrund hatte oder schlicht auf Unkenntnis der dritten Strophe zurückzuführen war, ist umstritten.", "section_level": 2}, {"title": "Ungarn.", "content": "In Ungarn, deren Mannschaft zum ersten Mal nach 41⁄2 Jahren wieder ein Spiel verloren hatte, kam es bereits kurz nach dem Spiel zu Ausschreitungen. Spieler wurden verhört und vom kommunistischen Regime drangsaliert. Einigen Spielern, die mit deutschen Mercedes-PKW aus der Schweiz heimkehrten, wurde Folter angedroht und unterstellt, sie hätten sich kaufen lassen, um absichtlich zu verlieren. Gyula Grosics hat man das Siegtor der Deutschen niemals ganz verziehen. Er wurde ein Jahr nach dem verlorenen Finale in Budapest verhaftet und 1957 zu Tatabánya Bányász SC in die Provinz verbannt. Dennoch bestritt er zwei weitere Endrunden für Ungarn. Ebenfalls verloren Verwandte von Spielern ihre Arbeitsplätze. Auch für andere Spieler hatte die Niederlage Folgen. So konnte der lukrative Schmuggel über die Grenze, den die Behörden vor dem 4. Juli noch gern übersahen, bei Auswärtsspielen nicht mehr betrieben werden. Ferenc Puskás sagte später, die Menschen in Budapest hätten ihn bei seiner Ankunft nach dem verlorenen Endspiel angeschaut, als hätte er eine Krankheit. Puskás, Kocsis, Hidegkuti & Co. waren jetzt nicht mehr die uneingeschränkten Lieblinge der Ungarn. Für den ungarischen Fußball bedeutete die Niederlage von Bern das Ende aller Hoffnungen auf einen WM-Titel oder einen ähnlich großen Pokal. Die Goldene Elf blieb noch weitere zwei Jahre zusammen und setzte ihre Siegesserie fort. Doch als im Jahr 1956 der Ungarische Volksaufstand von den Kommunisten brutal niedergeschlagen wurde und die Mannschaft von Honvéd Budapest mit Stars wie Puskás, Czibor und Kocsis gerade im österreichischen Wien weilte, endete die Ära der großen ungarischen Fußballnationalmannschaft. Als die Spieler des Clubs aus dem Budapester Stadtteil Kispest von der Niederschlagung des Ungarnaufstandes hörten, entschlossen sich die meisten von ihnen, in Spanien zu bleiben. Kocsis und Czibor spielten in Barcelona, übrigens zusammen mit ihrem Landsmann László Kubala, der Ungarn schon früher den Rücken gekehrt hatte, Puskás in Madrid. Damit war die Zeit der „goldenen“ ungarischen Fußballgeneration beendet.", "section_level": 2}, {"title": "Die Helden von Bern.", "content": "Die siegreiche Mannschaft von Bern wurde in der Heimat seit dem 4. Juli 1954 verehrt. Allen voran Kapitän Fritz Walter, Siegtorschütze Helmut Rahn und Trainer Sepp Herberger erlangten den Status von Volkshelden. Walter setzte seine Nationalmannschaftskarriere bis 1958 fort und machte später Werbung für Unternehmen, schrieb Sportbücher und besaß in Kaiserslautern zeitweise ein Kino. Herberger war noch zwei weitere Weltmeisterschaften Trainer der Nationalmannschaft, ehe er sich aus der Öffentlichkeit zurückzog. Helmut Rahn hingegen verkraftete den Heldenstatus nicht so gut. Er verfiel dem Alkohol und landete schließlich im Gefängnis wegen Trunkenheit am Steuer. Dort holte ihn Herberger wieder heraus, weil er Rahn für die Mission Titelverteidigung 1958 in Schweden benötigte. Auch andere Spieler der Weltmeistermannschaft von 1954 kamen mit dem Ruhm nicht gut zurecht. Werner Kohlmeyer ist dafür das schlimmste Beispiel. Er verfiel wie Rahn dem Alkohol, nur noch viel schlimmer als der „Boss“ und verprasste sein ganzes Geld durch seine Sucht. Er landete auf der Straße und musste sogar seine WM-Medaille verkaufen. Kohlmeyer starb 1974 mit nicht einmal 50 Jahren an den Folgen seines langjährigen übermäßigen Alkoholkonsums. Diesem Schicksal gerade noch von der Schippe gesprungen ist Ottmar Walter, der sogar fast Selbstmord beging. Doch der Versuch, sich das Leben zu nehmen, scheiterte und er bekam von der Stadt Kaiserslautern eine Stelle in der Verwaltung angeboten, nachdem er lange arbeitslos war. Horst Eckel, der Jüngste in der Weltmeistermannschaft, ist der einzige Held von Bern, der noch am Leben ist. Auch Toni Turek traf es hart. Nachdem er 1973 an einer rätselhaften Lähmung der Beine erkrankte, folgten Herzinfarkt und Schlaganfall, sodass der ehemalige „Fußballgott“ 1984 mit 65 Jahren verstarb. Richard Herrmann, der aber nur in der Vorrunde gegen Ungarn eingesetzt worden war, starb an den Folgen von Gelbsucht.", "section_level": 1}, {"title": "Mythos Wunder von Bern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Geist von Spiez.", "content": "Die deutsche Nationalmannschaft ist heute bekannt für eine gute Auswahl des Mannschaftshotels bei Fußball-Weltmeisterschaften. Ihren Ursprung fand diese Tatsache 1954. Damals schlug die Herberger-Elf ihr Quartier in Spiez am Thunersee auf. Dort entwickelte sich der vielbesagte „Geist von Spiez“, der großen Anteil am WM-Erfolg haben soll. Deutscher Co-Trainer war damals Albert Sing, der sich als Trainer bei Young Boys Bern in der Schweiz auskannte. Er hatte Verwandte in Spiez, die dort ein Hotel besaßen. Sing fragte seine Verwandten, ob die deutsche Nationalmannschaft im Hotel Belvedere übernachten könne. Nach langem Zögern willigte die Hotelführung schließlich ein. Die deutsche Mannschaft reiste Ende Mai 1954 nach Spiez an. Der Plan Herbergers sah vor, dass die Mannschaft von der Außenwelt abgeschirmt zueinanderfinden sollte. Presse und Ehefrauen beziehungsweise Freundinnen im Mannschaftsquartier waren nicht gestattet. Das Leitbild des Trainers war, dass die Mannschaft nur als Gemeinschaft weit kommen könne. Diese Gemeinschaft wurde im Mannschaftshotel in Spiez geboren. Das Programm sah nicht nur Training vor, sondern auch die Förderung der Gemeinschaft. Gemeinsame Ausflüge in der Umgebung und Skatrunden förderten das soziale Gefüge. Auch führte Herberger mit jedem Spieler Einzelgespräche, um sie psychologisch auf die kommenden Aufgaben einzustellen. Dass Herberger nun tatsächlich eine Gemeinschaft im Sinne „alle für einen – einer für alle“, also Mannschaft im urtümlichsten Sinne formte, darf als mitausschlaggebend für das Erringen des Endspielsieges gelten.", "section_level": 2}, {"title": "Fritz-Walter-Wetter.", "content": "Fritz Walter war in den 1950er Jahren der beste Fußballer Deutschlands. Er war beim Titelgewinn 1954 Kapitän der Nationalmannschaft und absolvierte insgesamt 61 Länderspiele für Deutschland, in denen ihm 33 Tore gelangen. Wie viele andere Männer des Jahrgangs 1920 war auch Fritz Walter im Zweiten Weltkrieg im Einsatz. Obwohl Herberger für seine Spieler Privilegien durchsetzen konnte, blieben auch die Nationalspieler nicht vom Kriegseinsatz verschont und so musste Walter zunächst in Frankreich als Infanterist dienen. Nach Kriegsende fiel er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Dort erkrankte Walter an Malaria, einer Krankheit, die sich durch hohes Fieber kennzeichnet und in den Tagen nach dem gerade beendeten Krieg häufig in Kriegsgefangenenlagern auftrat. Als Folge dieser Malariaerkrankung konnte er nur bei regnerischem Wetter seine beste Leistung zeigen, weshalb es bald als Fritz-Walter-Wetter bezeichnet wurde. In der Kriegsgefangenschaft bestritt Walter auch das „Spiel seines Lebens“, wie er es später nannte. Geschwächt von einem Malaria-Anfall spielte er mit den ungarischen und slowakischen Wachsoldaten Fußball. Sie erkannten den deutschen Nationalspieler und stellten ihn dem sowjetischen Lagerkommandanten Major Schukow vor. Ebenfalls ein großer Fußballfan, bewahrte Schukow Walter und dessen jüngeren Bruder Ludwig vor dem Abtransport in ein sibirisches Gulag. Bereits am 28. Oktober 1945 kehrten die Brüder nach Kaiserslautern zurück. Am Abend vor dem Endspiel in Bern besuchte ein ungarischer Reporter das Lager der deutschen Mannschaft in Spiez. Dort fragte er Sepp Herberger, ob er wirklich glaube, dass seine Mannschaft im Endspiel eine Chance gegen die Ungarn habe. Herberger sagte, dass Deutschland Ungarn zwar spielerisch unterlegen sei, aber die Dinge anders laufen könnten, wenn es denn am 4. Juli regnen würde. Am Morgen des Endspieltages schauten die Spieler gen Himmel, doch es kam kein Regen. Erst bei der Abfahrt aus Spiez zur Mittagsstunde fielen die ersten Regentropfen. Es war \"dem Fritz sei Wetter\", wie es in Lauterer Dialekt hieß. Auf dem Weg zum Endspiel sagte Sepp Herberger zu seinem Kapitän: „Fritz, Ihr Wetter.“ Walter erwiderte: „Chef, ich hab nix dagege.“", "section_level": 2}, {"title": "Radioreportage.", "content": "1954 gab es in Deutschland nur etwa 20.000 Fernsehgeräte. Die Tonspur der TV-Reportage von Bernhard Ernst ist verloren gegangen, auch vom Filmmaterial sind nur noch 18 Minuten vorhanden. Die Filmbilder der entscheidenden Szenen werden fast immer mit dem Radiokommentar von Herbert Zimmermann unterlegt. Im Folgenden die berühmtesten Ausschnitte: Das Ende des Spiels: Zuvor schon war Zimmermann ob der Reflexe von Torhüter Toni Turek bei der Verteidigung des 2:2 so außer sich geraten, dass er die Worte „Turek, du bist ein Teufelskerl – Turek, du bist ein Fußballgott“ aussprach. Dafür handelte er sich ernste Tadel von Kirchenvertretern ein und hatte vor dem Intendanten zu erscheinen. Andreas Obering spielt in Sönke Wortmanns Film Das Wunder von Bern Herbert Zimmermann und spricht dessen Kommentar. Genau 50 Jahre nach dem Endspiel wiederholte am 4. Juli 2004 der Deutschlandfunk zur selben Tageszeit in Erinnerung an das Finale die Rundfunkreportage von Herbert Zimmermann. Sie wurde vom NDR auch auf zwei CDs veröffentlicht. Robert Lembke als Ansager eröffnete jeweils die Übertragungen der Halbzeiten und schloss auch mit einem Hinweis, der die damalige politische Situation in Deutschland mit drei Staaten (Bundesrepublik, DDR, das teilunabhängige Saarland) und dem geteilten Berlin verdeutlicht:", "section_level": 2}, {"title": "Stollenschuhe.", "content": "Adolf „Adi“ Dassler war der Zeugwart der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1954. Zudem war Dassler Gründer des Sportartikelherstellers Adidas. Er rüstete die deutsche Mannschaft im Gegensatz zu den anderen Mannschaften mit damals neuartigen Schuhen mit Schraubstollen aus. Dieser Vorteil zeigte sich im Finale von Bern, wo es während des gesamten Spiels in Strömen regnete. In der Halbzeitpause wurden die Stollen ausgetauscht und damit die Schuhe den sich verändernden Gegebenheiten angepasst. Der linke Schuh von Torschütze Helmut Rahn wurde dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund überlassen und ist Bestandteil der Dauerausstellung.", "section_level": 2}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Das Wunder von Bern bot schon in einigen Fällen die Grundlage für Filme. Der erste Film, der sich mit dem deutschen Titelgewinn 1954 auseinandersetzte, war 1994 der Fernsehfilm \"Das Wunder von Bern: Deutschland und die Fußball-WM 1954\" von Ulrich Lenze. Acht Jahre später, 2002, produzierten drei Studenten der Fachhochschule Offenburg den 11-minütigen Brickfilm Die Helden von Bern, der die Höhepunkte des Endspiels von Bern mit Legofiguren zeigt. Unterlegt wurde dieser Trickfilm mit den Kommentaren von Herbert Zimmermann. Um die alte Tradition des Kurzfilms wieder aufleben zu lassen, führten die Verantwortlichen einen nicht-kommerziellen Kinostart im Jahr 2003 durch. Dank einiger Sponsoren konnte eine Ausbelichtung auf 35-mm-Film realisiert werden. Davon wurden eine Vielzahl an Kopien gezogen, die bundesweit in ausgewählten Kinos gezeigt wurden. Ein Jahr später, 2004, sendete das ZDF den 90-minütigen Dokumentarfilm \"Das Wunder von Bern – die wahre Geschichte\". Der Film von Guido Knopp beschreibt die Geschehnisse vor, während und nach dem Titelgewinn der deutschen Mannschaft. Darin kommen zahlreiche beteiligte Personen, zum Beispiel Ottmar Walter, Co-Trainer Albert Sing und Ersatz-Torwart Heinrich Kwiatkowski, aber auch noch lebende Spieler der Ungarn wie Jenő Buzánszky und Gyula Grosics zu Wort. Im gleichen Jahr wurde der Dokumentarfilm \"Das Wunder von Bern – Das Spiel – Eine Rekonstruktion\" vom ZDF gezeigt. Hierfür wurde das verfügbare original Filmmaterial zusammengetragen, zusammengeschnitten und mit dem Radiokommentar unterlegt. Insgesamt konnten so 38 Minuten des Spiels rekonstruiert werden. Auch Spielfilme verwiesen schon auf das Wunder von Bern. So verwendete Rainer Werner Fassbinder die Radioreportage des Endspiels von Bern in seinem Film \"Die Ehe der Maria Braun\", um während der gesamten mehrminütigen Schlussszene des Films den Zeitbezug zum Jahr 1954 herzustellen. Am wohl bekanntesten ist Sönke Wortmanns Film \"Das Wunder von Bern\" aus dem Jahr 2003. Der Film beschreibt die Geschichte vom unerwarteten Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in Bern. Darüber hinaus beschreibt der Film die Schwierigkeiten eines heimgekehrten Kriegsgefangenen, der sich in seinem alten Leben nicht mehr zurechtfindet, parallel zum deutschen Erfolg aber seinem Sohn und seiner Familie wieder näherkommt.", "section_level": 1}, {"title": "Musical.", "content": "2014 entstand in Hamburg ein Musical mit dem Titel \"Das Wunder von Bern\", welches am 23. November 2014 uraufgeführt wurde. Die Handlung ist an Sönke Wortmanns Spielfilm angelehnt. Produzent ist die Firma Stage Entertainment Germany.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als das Wunder von Bern wird der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz durch die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft gegen die hoch favorisierte Nationalmannschaft Ungarns bezeichnet. Das Endspiel, das mit einem 3:2-Sieg für die Bundesrepublik Deutschland endete, fand am 4. Juli 1954 im Berner Wankdorf-Stadion vor 60.000 Zuschauern statt. Die Spieler um Kapitän Fritz Walter und Bundestrainer Sepp Herberger gingen als „Helden von Bern“ in die deutsche Sportgeschichte ein.", "tgt_summary": "1954年国际足协世界杯决赛又称伯尔尼奇迹(),是指西德国家足球队在1954年国际足协世界杯上战胜广受追捧的匈牙利国家足球队而赢得世界冠军的事件。该比赛于1954年7月4日在瑞士伯尔尼的举行,在超过 60,000 名现场观众的见证下,西德队以 3–2 获胜。时任西德队队长的弗里茨·瓦尔特和主教练塞普·赫尔贝格也因此被冠以“伯尔尼英雄()”的头衔而被载入德国体育史册。", "id": 2368956} {"src_title": "Shoshone", "tgt_title": "休休尼人", "src_document": [{"title": "Sprache.", "content": "Die Shoshone sprechen zwei Varianten des Zentralen Numic – das Shoshoni (Sosoni' da̲i̲gwape oder newe da̲i̲gwape) sowie das Timbisha (Nümü nangkawih oder Sosoni nangkawih) – die beide zu den Numic-Sprachen zählen, dem nördlichsten Zweig der uto-aztekischen Sprachfamilie. Das Shoshoni wiederum unterteilt sich in folgende Dialekte: Nördliches Shoshoni, Westliches Shoshoni, Gosiute und Östliches Shoshoni.", "section_level": 1}, {"title": "Namensherkunft sowie Bezeichnungen.", "content": "Die Herkunft der Stammesbezeichnung Shoshone ist bis heute umstritten. Die Cheyenne bezeichnen die Comanche, die sich von den Shoshone einst abspalteten, zwar als \"Shǐshǐnoats-hitäneo\" oder \"Šé'šenovotsétaneo'o\" („Schlangenvolk“), nannten diese jedoch selbst einfach \"Sósone'eo'o\". Dies ist wahrscheinlich eine Abwandlung der Eigenbezeichnung der Westlichen Shoshone als \"So-so-goi\" („jene, die zu Fuß wandern“) oder \"Shoshoko\" („jemand, der ein Pferd findet“); im Englischen wurden diese Gruppen daher verächtlich und mitleidig als \"Walker Shoshone\" („zu Fuß gehende Shoshone“) bezeichnet. Die Shoshone waren bei vielen benachbarten Stämmen als \"Grashütten-Volk\" oder als \"Volk des vielen Grases\" bekannt, da viele Gruppen meist oder teilweise in Grashütten (Wickiups) wohnten oder sich größtenteils von verschiedenen Gräsern und Wurzeln ernährten. Daher leitet sich die Bezeichnung \"Snakes\" („Schlangenvolk“) wahrscheinlich aus einer Verkennung des Symbols für die Shoshone in der Zeichensprache der Stämme auf den Great Plains (einer schlangenartigen Bewegung der Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger) her. Diese Handbewegung nimmt Bezug auf das Weben von Grasmatten und das Errichten von Grashütten durch die Shoshone; diese verwendeten hierfür hoch wachsende Gräser, die sie als \"soshoni\" bezeichneten. Heutzutage wird die Bezeichnung Snake nur noch für die \"Yahuskin\" und \"Walpapi\", eine der nördlichsten Gruppen der Nördlichen Paiute, verwendet. Diese beiden Gruppen hatten ihre Streif- und Jagdgebiete in Oregon, Idaho sowie in Nevada und wurden früher oft als \"Shoshone\" bezeichnet. Auf Grund der sprachlichen und kulturellen Ähnlichkeit, der geographischen Nähe sowie oftmals auf intertribalen Heiraten basierenden politischen Allianzen wurden jedoch gelegentlich auch die Westlichen Shoshone, die Panamint (Koso, jetzt Timbisha Shoshone, auch \"Northern Death Valley Shoshone\") und die Gosiute (Zentraler Numic-Zweig), sowie die benachbarten Völker der Bannock (Westlicher Numic-Zweig), Kawaiisu (auch \"Southern Death Valley Shoshone\"), Chemehuevi und Ute (Südlicher Numic-Zweig) fälschlich als \"Paiute\" bezeichnet. Berühmte Shoshone der Gegenwart sind die Schwestern Mary und Carrie Dann, die 1993 den Right Livelihood Award erhielten.", "section_level": 1}, {"title": "Geographische und kulturelle Gliederung der Shoshone.", "content": "Die Shoshone werden heute allgemein auf Grund der Geographie sowie der damit verbundenen unterschiedlichen adaptierten Lebensweise und Kultur der verschiedenen \"bands\" in drei große geographisch-kulturelle Stammesgruppen unterteilt; diese Unterscheidung wurde jedoch erst durch die europäischen Siedlern unternommen, die Shoshone selbst kannten eine solche nicht; zudem gibt es auch keine \"eindeutige\" kulturelle Grenze zwischen den Volksgruppen. Manchmal werden die Nordwestlichen Shoshone – speziell im Grouse Creek-Gebiet – auch zu den Westlichen Shoshone gezählt, da sie diesen kulturell näher standen und erst spät das Pferd übernahmen; ab diesem Zeitpunkt schlossen sie sich jedoch oftmals anderen Nördlichen Shoshone und Bannock auf der Bisonjagd an, und werden daher hier zu dieser Stammesgruppe gerechnet. Ähnliches lässt sich von den heute meist als separate und eigenständige Stämme angesehenen Gosiute und Koso (Panamint)/Timbisha Shoshone sagen, die kulturell zu den Westlichen Shoshone gezählt werden, jedoch nicht \"Westliches Shoshoni\" sprachen, sondern jeweils separate Dialekte; manchmal werden sie zudem auch als Südliche Shoshone bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Westliche Shoshone.", "content": "Die Westliche Shoshone unterschieden sich von den Nördlichen und Östlichen Shoshone dadurch, dass sie keine Pferde besaßen und sich deshalb nicht an der Bisonjagd in den Great Plains beteiligten. Zusammen mit den benachbarten Bannock und Paiute wurden sie oft von den Europäern verächtlich auch als \"Diggers\" („Gräber“) bezeichnet, da sie mittels eines Grabstocks das Erdreich nach essbaren Wurzeln, Gräsern, Samen und Tieren durchsuchten. Im Gegensatz zu ihren Verwandten entwickelten die Westliche Shoshone keine auf dem Pferd basierende nomadische Plains-Kultur. Die Westliche Shoshone bewohnten meist einfache, mit Gras-, Weiden- und Rindenmatten oder Tierfellen bedeckte Strauchhütten, die sog. Wickiups. Auf Wanderschaft errichteten sie, falls es die Jahreszeit und das Wetter zuließen, meist einfache Windschirme (span. \"ramada\").", "section_level": 2}, {"title": "Nördliche und Östliche Shoshone.", "content": "Die kulturellen Unterschiede zwischen den Nördlichen und den Östlichen Shoshone waren gering. Die Grenze zwischen den beiden Kategorien basiert auf geografisch unterschiedlichen Siedlungsorten sowie darauf, dass für die Nördliche Shoshone der Fischfang, besonders von Lachsen, wesentlich bedeutender war als für die Östliche Shoshone. Ergänzt wurden der Fischfang und die Bisonjagd zudem durch das Sammeln von Wildwurzeln, Beeren sowie die Hirsch- und Antilopenjagd. Kulturell standen die Nördliche Shoshone den Plateau-Stämmen (wie den Flathead, Coeur d'Alene u. a.) etwas näher als der Plains-Kultur. Zudem traten sie als Zwischenhändler von Artikeln aus den Bergen und Plateaus wie auch aus den Plains auf. Die westlichen Stämme der Nördliche Shoshone lebten wie die Westliche Shoshone in Wickiups, nutzten auf der Bisonjagd aber auch das Tipi, wohingegen die östlichen Stämme meist Tipis bewohnten. Die Östliche Shoshone waren zusammen mit den Nördlichen Shoshone die ersten Stämme, die auf den nördlichen Plains gegen 1700 Pferdezucht betrieben und diese im Krieg gegen benachbarte Stämme einsetzten. Das Pferd ermöglichte es diesen Shoshone-Gruppen, größere Strecken auf den Raub- und Kriegszügen als ihre unberittenen Feinde zurückzulegen, überraschende Überfälle zu unternehmen sowie auf den offenen Plains gegnerische Krieger einfach niederzureiten oder flüchtende Feinde einzuholen. Die überzähligen Pferde lieferten sie im Tauschhandel an befreundete Stämme, wie die Absarokee, Flathead, Couer d'Alênes und Nez Percé. Als ab 1750 benachbarte Stämme, wie die Blackfoot oder Sioux (Lakota, Nakota, Dakota), neben Pferden im Gegensatz zu den Shoshone zudem auch noch über Schusswaffen verfügten, kehrten sich die Machtverhältnisse um, und die einst mächtigen, bei ihren Nachbarn ehrfürchtig als Snakes (\"Schlangen\") bezeichneten Östlichen Shoshone mussten die meisten Gebiete auf den Plains wieder aufgeben und sich in deren Randzonen, mit den schützenden Rocky Mountains im Rücken, zurückziehen. Zur jährlichen Bisonjagd versammelten sich stets große Gruppen der Östliche Shoshone, um im jetzigen Stammesgebiet ihrer Feinde auf die Jagd zu gehen. Wie andere Plains-Stämme auch bewohnten die Östliche Shoshone geräumige Tipis und lebten hauptsächlich von der Bisonjagd, ergänzt wie bei ihren nördlichen Vettern durch die Jagd sowie das Sammeln von Wurzeln und Gräsern. Als die ersten hellhäutigen Amerikaner gegen 1800 Gruppen der Östlichen Shoshone (sowie der Nördlichen Shoshone) trafen, konnten sich die alten Krieger und deren Angehörige noch an ihre vormalige Heimat östlich auf den Plains erinnern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Shoshone oder Shoshoni (eingedeutscht auch Schoschonen) sind ein Volk der Indianer Nordamerikas, zu dem drei sprachlich und kulturell nah verwandte Gruppen gehören: die Nördlichen Shoshone, die Östlichen Shoshone und die Westlichen Shoshone. Sie verteilen sich auf zwei Kulturareale: das Große Becken und östlich angrenzend der Norden der Great Plains.", "tgt_summary": "休休尼(Shoshone)( or ) 是个曾经活跃于北美洲美国西部与墨西哥北部的大部族,分为三大部落;本族语言是休休尼语。此语属犹他-阿兹提克语系中的Numic语。", "id": 447112} {"src_title": "Heron von Alexandria", "tgt_title": "亚历山大港的希罗", "src_document": [{"title": "Werke.", "content": "Herons Werke sind teilweise nur fragmentarisch überliefert; offenbar handelt es sich zum Teil um Vorlesungsnotizen und von den unter seinem Namen überlieferte mathematischen Schriften lassen sich nur Definitiones und Metrica direkt auf ihn zurückführen, die anderen sind vom Charakter her nach J. L. Heiberg eher byzantinische Schulbücher, von denen schwer zu sagen ist was von Heron stammt und was nicht. Die technischen Werke sind dagegen außer Cheirobalistra von Heron verfasst. Folgende Werke sind unter seinem Namen erhalten: \"Dioptra\" („Buch der Optik“); \"Automata\" („Buch der Maschinen“); \"Pneumatika\" („Buch der Pneumatik und Hydraulik“); \"Belopoeika\" („Buch der Projektile“); \"Metrika\" („Buch der Messung“), \"Catoptrica\", \"Barulkos\" (eine Abhandlung in der Mechanik und Dioptrik von Heron, die dem Heben eines großen Gewichts durch einen einzelnen Mann gewidmet ist, das Verfahren fand aber in der Antike keine Anwendung), \"Cheirobalistra\", \"Definitiones\", \"Geometricca\", \"De mensuris\", \"Stereometrica\". Sie beschäftigen sich unter anderem mit mathematischen, optischen und mechanischen Themen. Bekannt sind vor allem seine Ausführungen zu automatischen, teilweise sogar schon programmierbaren Geräten und zur Ausnutzung von Wasser, Luft und Hitze als treibende Kraft. Hier sind insbesondere die Erfindung der Aeolipile, auch Heronsball genannt, und der Heronsbrunnen zu nennen. Früher, als seine Mechanik und Metrika noch nicht bekannt waren, wurde Heron vor allem wegen seines Hauptwerks Pneumatika als reiner Techniker gesehen ohne großen theoretischen Hintergrund, so von Heiberg, und Hermann Diels nannte ihn einen \"reinen Banausen\". Das änderte sich nachdem die Mechanik in einem arabischen Manuskript entdeckt wurde (1900 in deutscher und 1893 in französischer Übersetzung veröffentlicht), die auch einen theoretischen Teil beinhaltete und viel strukturierter war als die Pneumatik, und ein Manuskript der Metrika in ihrer ursprünglichen Form zeigte, dass er mathematisch auf der Höhe seiner Zeit war. Seine Dioptrik zeigte auch dass er sich in Astronomie auskannte. Die Mechanik folgt im theoretischen Teil weitgehend Archimedes, zum Beispiel in der Theorie der Schwerpunkte. Außerdem sind das Heron-Verfahren zum Berechnen der Quadratwurzel sowie der Satz des Heron bekannt, der es erlaubt, den Flächeninhalt eines Dreiecks nur mit Kenntnis der Länge der drei Seiten zu berechnen, ohne Winkel oder andere Teile des Dreiecks zu kennen. In der Abhandlung \"Metrika\" liefert der Gelehrte den Beweis zur später nach ihm benannten \"Heronschen Formel\". Auch die Bezeichnung \"Heronisches Dreieck\" erinnert an den antiken Mathematiker. In der \"Dioptra\" beschreibt er Geräte zur Feldmessung. Die Dioptra selbst ist ein Instrument, das die Funktion des heutigen Theodolits erfüllte. Für größere Strecken auf Straßen benutzt er wie schon Archimedes ein Hodometer. Er kritisiert die Groma. Für Distanzen über Meere hinweg empfiehlt er astronomische Verfahren wie die Beobachtung von Mondfinsternissen. Die Katoptrik wurde früher Ptolemäus zugeschrieben und ist nur in Latein erhalten. Sie handelt von Spiegeln. In seinem Werk \"Automata\" erklärt er die Anfertigung und Benutzung seiner Entwürfe. Als Automat Nr. 37 etwa sind Tempeltüren beschrieben, die sich automatisch öffnen sollten, wenn auf einem Altar ein Feuer entzündet wurde. Neben Musikmaschinen entwickelte er sogar automatische Theater mit für die damalige Zeit sensationellen Spezialeffekten. Zu seinen Erfindungen zählt auch die in seinem Werk \"Pneumatika\" beschriebene Konstruktion eines Weihwasserautomaten, der als ältester Verkaufsautomat der Welt gilt. Dabei lag eine Holzscheibe auf der Wasseroberfläche des Weihwassers. Sobald eine Münze eingeworfen wurde, drückte deren Gewicht das geweihte Nass durch ein Metallrohr nach oben, das vom Gläubigen in Empfang genommen werden konnte. Beschrieben werden neben vielen spielerischen Geräten auch eine Wasserorgel und eine Feuerlöschpumpe. Die Pneumatika sind sein umfangreichstes Werk, es ist aber nicht vollständig ausgearbeitet, sondern besteht teilweise nur aus Notizen. In der Einleitung wird das Vakuum behandelt – mit der Lehre des horror vacui – und Luft- und Wasserdruck. Es war das meistgelesene Werk von Heron im Mittelalter und in der frühen Neuzeit mit über 100 erhaltenen Manuskripten. Mit der \"Aeolipile (Heronsball)\" entwarf Heron die erste bekannte und dokumentierte Wärmekraftmaschine der Geschichte. Sie wurde jedoch nicht als solche verstanden und genutzt, sondern galt als Kuriosum. Erst rund anderthalb Jahrtausende später wurden in Frankreich und England Dampfmaschinen zur Leistung von Arbeit eingesetzt. Heron widmete sich in \"Belopoeika\" auch der Entwicklung von Waffentechnik, unter anderem beschreibt er den Gastraphetes und Katapulte. Der Entwurf eines Katapultes für mehrere Pfeile in \"Cheirobalistra\" kann als Vorläufer des Maschinengewehrs betrachtet werden. Jedoch ist die Zuschreibung dieses Werkes zu Heron nicht gesichert. Cheirobalista ist nur fragmentarisch enthalten und wahrscheinlich Teil eines Lexikons über Katapulte.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Datierung („Heronische Frage“).", "content": "Herons Lebensdaten sind noch nicht sicher bekannt. Gemäß den Quellen muss er nach Archimedes (den Heron zitiert), aber vor Pappos gelebt haben, der aus der Mechanik von Heron zitiert, d. h. vage zwischen 200 v. Chr. und 300 n. Chr. Eine genauere Einordnung durch Otto Neugebauer hat 1938 gezeigt, dass Heron wahrscheinlich im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte. Denn in seinem Werk \"Dioptra\" wird eine Mondfinsternis erwähnt, die zehn Tage vor dem Frühlingsäquinoktium gesehen worden sei. Seine Angabe, dass sie in Alexandria in der 5. (Nacht-)Stunde auftrat, führt für den Zeitrahmen 200 v. Chr. bis 300 n. Chr. eindeutig zur Mondfinsternis vom 13. März 62 (julianisch). Neuerdings wurde von Nathan Sidoli und anderen diese Datierung Neugebauers bezweifelt. Neugebauer wäre zu ungenau mit den Angaben bei Heron umgegangen, man könne somit auch andere Mondfinsternisse zur Datierung heranziehen. Es scheint aber, dass Sidoli bei seiner Berechnung für das Frühlingsäquinoktium und die Mondfinsternis einmal nach dem gregorianischen und dann nach dem julianischen Kalender gerechnet habe. Somit bliebe die Datierung Neugebauers weiterhin in Kraft.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Nach Heron von Alexandria ist der Mondkrater Heron benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heron von Alexandria ( \"Hḗrōn\", genannt \"Mechanicus\" (ὁ μηχανικός); † nach 62) war ein griechischer Mathematiker und Ingenieur. Er lehrte am Museion von Alexandria, dessen Bibliothek berühmt war.", "tgt_summary": "亚历山大港的希罗(希腊语:)(公元10年-70年),是一位古希腊数学家,居住于罗马时期的埃及省。他也是一名活跃于其家乡亚历山大港的工程师,他被认为是古代最伟大的实验家,他的著作于希腊化时代科学传统方面享负盛名。", "id": 451105} {"src_title": "Maxwell-Gleichungen", "tgt_title": "馬克士威方程組", "src_document": [{"title": "Maxwell-Gleichungen im Feldlinienbild.", "content": "Das elektrische und das magnetische Feld können durch Feldlinien repräsentiert werden. Das elektrische Feld wird durch die Felder der elektrischen Feldstärke formula_1 und der elektrischen Flussdichte formula_2 repräsentiert, während das magnetische Feld durch die Felder der magnetischen Feldstärke formula_3 und der magnetischen Flussdichte formula_4 repräsentiert wird. Die elektrische Feldstärke formula_1 und die magnetische Flussdichte formula_4 können prinzipiell durch die Kraftausübung auf Ladungen veranschaulicht werden. Die Zusammenhänge werden im Artikel über die Lorentzkraft genauer beschrieben. Im Falle des elektrischen Feldes zeigt der Verlauf der elektrischen Feldstärke die Richtung der vom Feld ausgeübten Kraft an (die Kraft wirkt in Richtung der Tangente an die Feldlinie am jeweiligen Ort), die Feldliniendichte (die Nähe der Feldlinien zueinander) stellt die Feldstärke in diesem Gebiet dar. Im Falle des magnetischen Feldes wirkt die Kraft normal zur Richtung der magnetischen Flussdichte und normal zur Bewegungsrichtung der Ladung. In der folgenden Abbildung wird das Feldlinienbild anhand einer positiven und einer negativen Ladung verdeutlicht. Das elektrische Feld ist an den Ladungsträgern am stärksten und nimmt mit größerer Entfernung ab: In Quellenfeldern zeichnen sich die Feldlinien durch einen Anfang und ein Ende aus (oder verschwinden im Unendlichen). In Wirbelfeldern sind die Feldlinien geschlossene Kurven.", "section_level": 1}, {"title": "Gleichungen.", "content": "Im engeren Sinne sind die Maxwell-Gleichungen die mathematische Beschreibung dieser Gesetze. Direkt analog zu den Gesetzen kann man sie mit vier gekoppelten Differentialgleichungen beschreiben, es gibt jedoch auch weitere äquivalente Formulierungen.", "section_level": 1}, {"title": "Notation.", "content": "Es werden die Methoden der Vektoranalysis (und damit verbunden Oberflächenintegral, Kurvenintegral) verwendet. formula_9 bezeichnet den Nabla-Operator. Die Differentialoperatoren bedeuten:", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopische Maxwell-Gleichungen.", "content": "Die mikroskopischen Maxwell-Gleichungen verknüpfen die elektrische Feldstärke formula_11 und die magnetische Flussdichte formula_15 mit der Ladungsdichte formula_16 (Ladung pro Volumen) und der elektrischen Stromdichte formula_17 (Strom pro durchflossene Fläche). Dabei kann auch formula_18 eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Makroskopische Maxwell-Gleichungen.", "content": "Bei Anwesenheit von Materie sind die mikroskopischen Maxwell-Gleichungen einerseits unhandlich, da schließlich jeder Ladungsträger in jedem Atom des Mediums berücksichtigt werden muss. Andererseits können die magnetischen Eigenschaften (beispielsweise von einem Permanentmagneten) prinzipiell nicht ohne zusätzliche physikalische Erkenntnisse der Quantenmechanik aus den mikroskopischen Maxwell-Gleichungen abgeleitet werden. Die makroskopischen Maxwell-Gleichungen berücksichtigen die Eigenschaften der Materie in Form von Materialparametern, wobei dem leeren Raum die Parameter Permittivität formula_19 und Permeabilität formula_20 zugeordnet werden. Maxwell selbst ging nicht von einem leeren Raum, sondern – wie zu seiner Zeit üblich – von dem mit einem sogenannten „Äther“ erfüllten Raum aus. Die Bezeichnung „makroskopisch“ kommt dadurch zustande, dass die Eigenschaften der Materie letztlich örtlich gemittelte Eigenschaften der Materie kennzeichnen. Im Hinblick auf die Ladungen wird dabei zwischen freien Ladungsträgern (etwa Leitungselektronen im elektrischen Leiter) und gebundenen Ladungsträgern (etwa Hüllenelektronen) unterschieden, und es wird davon ausgegangen, dass die gebundenen Ladungsträger durch mikroskopische Prozesse zu einer makroskopischen Polarisation formula_21 bzw. Magnetisierung formula_22 führen. Die Anwesenheit von Materie erfordert, dass das elektrische und das magnetische Feld jeweils durch zwei zusätzliche Vektorfelder beschrieben werden, die elektrische Flussdichte formula_23 und die magnetische Feldstärke formula_24. und es ist z. B. formula_25", "section_level": 2}, {"title": "Differentielle und integrale Formulierung.", "content": "In den folgenden Abschnitten bzw. Tabellen wird bezüglich der Indizierung von Ladung und Strom eine semantisch äquivalente Konvention benutzt: Und zwar werden formula_26 bzw. formula_27 ohne Index geschrieben und als „wahre Ladungen“ bzw. „wahre Ströme“ bezeichnet, während umgekehrt die in den'mikroskopischen Gleichungen' auftretenden nicht-indizierten Größen als Effektivgrößen formula_28 bzw. formula_29 geschrieben werden. Im Vakuum gelten die „mikroskopischen Gleichungen“ und auf die Indizierung kann verzichtet werden. Die folgenden Gleichungen gelten dagegen in Materie, und man ist auf eine einheitliche Schreibweise angewiesen, meistens die unten benutzte, obwohl auch hier unterschiedliche Konventionen nicht ausgeschlossen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht.", "content": "Hier werden u. a. die Maxwell-Gleichungen in SI-Einheiten angegeben. Formulierungen in anderen Einheitensystemen sind am Schluss aufgeführt bzw. werden durch Bemerkungen im Text erläutert. Die im Folgenden in der rechten Spalte im Zentrum von einfachen oder zweifachen Integralen angegebenen Symbole betonen, dass man es mit \"geschlossenen\" Kurven bzw. Flächen zu tun hat.", "section_level": 2}, {"title": "Erläuterungen.", "content": "Zu beachten ist, dass alle Größen aus einem beliebigen, aber für alle Größen gleichen Inertialsystem gemessen werden müssen. Soll mithilfe der o. g. Gleichungen beispielsweise die induzierte Spannung in einer bewegten Leiterschleife betrachtet werden, so ist es günstig, die Größen in den bewegten Teilen des Systems mithilfe der Lorentztransformation in das Ruhesystem umzurechnen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass manche Lehrbücher anstelle des Induktionsgesetzes folgende Näherung notieren: wobei die Feldstärke formula_31 jeweils in einem Bezugssystem gemessen wird, in dem das Linienelement formula_32 ruht. Diese Gleichung gilt nur für Geschwindigkeiten, die klein sind im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit, formula_33", "section_level": 2}, {"title": "Elektrischer Strom.", "content": "In der elektrischen Stromdichte formula_17 kann rein formal sowohl die übliche Leitungsstromdichte entsprechend dem Fluss von elektrischen Ladungsträgern als auch die Verschiebungsstromdichte (die zeitliche Änderung der elektrischen Flussdichte) zusammengefasst werden, was eine wichtige Rolle bei der Entdeckung der Maxwell-Gleichungen durch Maxwell spielte. Üblicherweise wird aber der Verschiebungsstrom getrennt aufgeführt. Die elektrische Stromdichte ist über die Materialgleichungen der Elektrodynamik und die dabei auftretende elektrische Leitfähigkeit formula_35 mit der elektrischen Feldstärke formula_11 verknüpft.", "section_level": 3}, {"title": "Elektrisches Feld.", "content": "formula_37 ist die elektrische Flussdichte, historisch und etwas verwirrend auch als \"elektrische Verschiebungsdichte\" oder als \"elektrische Erregung\" bezeichnet. Dabei handelt es sich um die Dichte des elektrischen Flusses, welcher von elektrischen Ladungen ausgeht. Die elektrische Flussdichte ist über die Materialgleichungen der Elektrodynamik und die dabei auftretende dielektrische Leitfähigkeit formula_38 mit der elektrischen Feldstärke formula_11 verknüpft. Noch allgemeiner gilt formula_40 mit der elektrischen Polarisation formula_41, dem elektrischen Dipolmoment pro Volumen.", "section_level": 3}, {"title": "Magnetisches Feld.", "content": "formula_15 ist die magnetische Flussdichte, auch historisch als \"Induktion\" bezeichnet. Dabei handelt es sich um die Dichte des magnetischen Flusses, welcher von bewegten elektrischen Ladungen oder von Permanentmagneten verursacht wird. Die magnetische Flussdichte ist über die Materialgleichungen der Elektrodynamik und die dabei auftretende magnetische Leitfähigkeit formula_43 mit der magnetischen Feldstärke formula_44 verknüpft. Noch allgemeiner gilt formula_45 mit der magnetischen Polarisation formula_46, dem magnetischen Dipolmoment pro Volumen (als \"Magnetisierung\" wird die im Weiteren zu formula_46 äquivalente Größe formula_48 bezeichnet). Die magnetische Polarisation formula_46 sollte nicht mit der Stromdichte formula_17 (genauer: mit der Leitungsstromdichte) verwechselt werden. Vielmehr gilt:", "section_level": 3}, {"title": "Erläuterung zu den Maxwell-Gleichungen mit Materie.", "content": "Die in allen drei Bereichen auftretenden Materialgleichungen werden nicht direkt zu den Maxwell-Gleichungen gezählt, sondern die drei Gleichungssätze: stellen gemeinsam und unter gegenseitiger Ergänzung das Fundament der elektrodynamischen Feldtheorie dar. Die Materialgleichungen gelten in der allgemeinen Form sowohl für den leeren Raum als auch für mit Materie ausgefüllte Raumbereiche. Aus historischen Gründen, und manchmal auch um bestimmte Berechnungsvorgänge spezifisch darzustellen, werden die Materialgleichungen und die darin auftretenden drei Leitfähigkeiten jeweils in den Anteil des leeren Raumes formula_19 bzw. formula_20 und den Anteil der Leitfähigkeit, welcher durch die Materie verursacht wird, formula_54 und formula_55 aufgespalten. Für das elektrische Feld ergibt sich durch die Aufspaltung der dielektrischen Leitfähigkeit die Möglichkeit zur Einführung eines weiteren Vektorfeldes, der elektrischen Polarisation formula_41 (eigentlich dielektrische Polarisation, die aber auch als elektrische Polarisation bezeichnet wird, da dem elektrischen Feld zugewiesen). Analog dazu beschreibt die magnetische Polarisation formula_46 die von den Eigenschaften des leeren Raumes losgelösten Verhältnisse in Materie für das magnetische Feld. Aus der magnetischen Polarisation ergibt sich die Magnetisierung formula_58. (Im cgs-System sind die Verhältnisse verwirrender: formula_46 und formula_60 werden dort gleich bezeichnet, als \"cgs-Magnetisierung\", und unterscheiden sich nur um einen Faktor formula_61, je nachdem ob formula_15 oder formula_44 gemeint ist.) Grundsätzlich kann ohne Verlust auf die Einführung der Vektorfelder der elektrischen Polarisation formula_41 und der magnetischen Polarisation formula_46 (bzw. der dazu äquivalenten Magnetisierung formula_60) verzichtet werden. Stattdessen werden die Abhängigkeiten in den Materialgleichungen und den entsprechend allgemein gefassten Leitfähigkeiten in Form von Tensoren höherer Ordnung berücksichtigt. Weiterhin können die Leitfähigkeiten auch Funktionen darstellen, um nichtlineare Eigenschaften der Materie erfassen zu können. Diese können sogar von der Vorbehandlung abhängen, also explizit zeitabhängig sein. Diese Vorgangsweise empfiehlt sich auch für einen systematischen Zugang, wenn dieser über das SI-Einheitensystem erfolgt. Aus historischen Gründen, aber auch in bestimmten Teilbereichen der Physik, wird allerdings manchmal sehr intensiv von den formula_41- und formula_46- (bzw. formula_60-)Vektorfeldern Gebrauch gemacht, weshalb im Folgenden dieser Sachverhalt näher dargestellt wird. In Materie gilt allgemein sowie bzw. wobei sich im Spezialfall der Linearität bei Isotropie oder bei kubischen Systemen noch folgende Vereinfachung ergibt: und In homogenen isotropen Materialien (d. h. die Größen formula_76 und formula_77 sind skalar und konstant) erhält man für die Maxwell-Gleichungen In anisotroper nicht-kubischer linearer Materie werden die Skalare formula_54 und formula_55 zu Tensoren 2. Stufe, wobei die Beziehungen weiterhin Gültigkeit behalten. In nichtlinearen Materialien hängen die Leitfähigkeiten von den jeweiligen Momentanwerten der Feldstärken oder im allgemeinsten Fall von deren gesamter Geschichte ab (siehe Hysterese). Die formula_41- und formula_46-Felder, elektrische bzw. magnetische Polarisation genannt, verschwinden außerhalb der Materie, was in den genannten Spezialfällen gleichwertig mit der Aussage ist, dass formula_86 wird. Die dielektrische Polarisation ist dann mit der elektrischen Suszeptibilität formula_87, bzw. der relativen Permittivität formula_88 und der Vakuum-Permittivität (Dielektrizitätskonstante) formula_19 folgendermaßen verknüpft (im SI, d. h. in der Einheit formula_90): mit Für die magnetische Polarisation formula_46 bzw. die Magnetisierung formula_58 gilt eine entsprechende Gleichung mit der magnetischen Suszeptibilität formula_95 bzw. der relativen Permeabilität formula_55 und der Vakuum-Permeabilität (magnetische Feldkonstante) formula_20 mit der Einheit formula_98: mit Weiter ergibt sich die Definition des Brechungsindex mit und der Zusammenhang zwischen Lichtgeschwindigkeit und elektrischer und magnetischer Feldkonstante Dies bringt die Ausbreitung von Licht in Materie mit den Konstanten des Mediums in Verbindung. So ist die Phasengeschwindigkeit im Medium die ohne Dispersion gleich der Gruppengeschwindigkeit ist.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenfassung.", "content": "Erläuterung:Die zuletzt angegebenen, eingeklammerten Beziehungen gelten nur bei \"linearem\" Zusammenhang. Die davor angegebenen Definitionen von formula_41 und formula_60 sind dagegen allgemein. Traditionell werden die beiden zuletzt angegebenen sogenannten \"Materialgesetze\" und das ohmsche Gesetz formula_109 (formula_35 ist hier der spezifische elektrische Leitwert) meist nicht in die Maxwell-Gleichungen miteinbezogen. Die Kontinuitätsgleichung formula_111 als Beschreibung der Ladungserhaltung folgt aus den Maxwell-Gleichungen. Die elektrischen Feldstärken formula_11 sowie die magnetischen Flussdichten formula_15 werden als physikalisch vorhandene Kraftfelder interpretiert. Schon Maxwell verband diese Kraftfelder mit dem elektrischen Potenzialfeld formula_114 und dem Vektorpotential formula_115: Der Zusammenhang zwischen Feldstärken und Potentialen ist zwar nur bis auf Eichtransformationen definiert, den Potentialen kommt aber in der Quantentheorie eine fundamentale Bedeutung zu.", "section_level": 2}, {"title": "Maxwell-Gleichungen mit Differentialformen (differentialgeometrische Formulierung).", "content": "Die Beschreibung durch die Vektoranalysis hat den großen Nachteil, dass sie Es ist deshalb besser, die Gleichungen mit alternierenden Differentialformen zu schreiben und somit konsequent die Methoden der Differentialgeometrie zu benutzen.", "section_level": 1}, {"title": "Der dreidimensionale Ansatz.", "content": "In diesem dreidimensionalen Ansatz wird die Zeit als äußerer Parameter behandelt, wie aus der klassischen Mechanik gewohnt.", "section_level": 2}, {"title": "Die inhomogenen Maxwell-Gleichungen.", "content": "Sei formula_120 eine Differentialform auf der beliebigen glatten Mannigfaltigkeit formula_121 der Dimension 3 und formula_122 die Cartan’sche äußere Ableitung. Dann gilt also weil es keine von 0 verschiedene Differentialform vom Grad 4 auf einer dreidimensionalen Mannigfaltigkeit geben kann. Auf einem sternförmigen Gebiet sichert das Lemma von Poincaré, dass eine Potentialform formula_124 existiert, so dass Weiterhin wird postuliert, dass die zeitliche Ableitung der Ladung formula_126 aus einer Mannigfaltigkeit einem Strom durch die Berandung entgegengesetzt ist (sprich: Alles was aus dem „Volumen“ formula_121 herauswill, muss durch die Berandungsfläche formula_128 fließen). Diese Aussage entspricht also dem zur Kontinuitätsgleichung gehörigen Erhaltungssatz für die Gesamtladung (die Beliebigkeit der Mannigfaltigkeit formula_121 sichert analog zum Gesetz von Gauß, dass dieser auch ohne Integrale gilt). formula_131 wird Stromdichte(zweiform) genannt. Also: Diese mathematische Aussage impliziert aber nach dem Lemma von Poincaré, dass auf einem sternförmigen Gebiet eine Differentialform vom Grad 1 formula_133 existiert, sodass Anzumerken ist, dass das Gesetz von Gauß rein aus der Geometrie des Problems folgt, also letztlich keine physikalische Bedeutung hat: Der einzige physikalische Input ist die Existenz elektrischer Ladungen bzw. die Kontinuitätsgleichung, welche im Maxwell-Ampère-Gesetz mündet. Die inhomogenen Gleichungen sind also Folge der Ladungserhaltung. Nicht betroffen ist im Grunde nur der sogenannte Spinmagnetismus, d. h. derjenigen magnetischen Phänomene, die nicht von den hier ausschließlich behandelten \"Ampèreschen Kreisströmen\" (den Wirbeln von \"j\" ) herrühren (siehe Mathematische Struktur der Quantenmechanik, speziell den Abschnitt über den Spin, sowie den Artikel über das sogenannte gyromagnetische Verhältnis). Das betrifft den dominierenden Teil des Permanent-Magnetismus. Das zeigt aber im Grunde nur, dass die klassische Elektrodynamik nicht in sich selbst abgeschlossen ist, obwohl es mathematisch und theoretisch-physikalisch so scheint.", "section_level": 3}, {"title": "Die homogenen Maxwell-Gleichungen.", "content": "Ähnlich der Kontinuitätsgleichung wird das Induktionsgesetz postuliert. Die zeitliche Änderung des magnetischen Flusses durch eine Fläche formula_135 geht einher mit der Induktion einer entgegengesetzten Ringspannung auf ihrem Rand formula_136. Das ist völlig analog zur Kontinuitätsgleichung, nur eine Dimension tiefer. Dabei ist formula_138 die magnetische Flussdichte(zweiform) und formula_139 das elektrische Feld. Die Beliebigkeit der Fläche formula_135 sichert, dass sich das Induktionsgesetz auch ohne Integral schreiben lässt: Man erkennt also, dass formula_142 nur von den (Raum)-Komponenten der Mannigfaltigkeit formula_121 abhängen kann, nicht aber von der Zeit. Jedoch hängt der Ausdruck links vom Gleichheitszeichen gar nicht von der Wahl der Koordinaten ab. Also muss \"f(x,y,z)\" verschwinden. Zusätzlich kann die Gleichung auch nur dann lorentzinvariant sein. Es folgt also die Quellfreiheit der magnetischen Flussdichte(zweiform) (d. h. die Nichtexistenz magnetischer Ladungen, siehe oben): Wieder geht lediglich \"ein\" Postulat ein, das Induktionsgesetz; die Quellfreiheit ist dann eine rein mathematische Konsequenz.", "section_level": 3}, {"title": "Die Materialgleichungen.", "content": "Weil die Einsformen formula_145 und formula_146 nicht kompatibel mit den Zweiformen formula_147 und formula_148 sind, muss man eine Beziehung zwischen ihnen herstellen. Das geschieht mit dem Hodge-Stern-Operator formula_149, welcher auf einer dreidimensionalen Mannigfaltigkeit ein Isomorphismus zwischen Einsformen und Zweiformen ist. Hier wird offensichtlich, warum formula_146 und formula_148 bzw. formula_145 und formula_147 schon aus mathematischen Gründen nicht einfach (bis auf einen Faktor) identifiziert werden können. formula_146 ist ja eine Einsform und wird über eine Kurve integriert, formula_148 ist eine Zweiform und braucht eine (2-dimensionale) Fläche zur Integration. (Zudem sind in polarisierbaren Medien die zugehörigen Vektorfelder auch physikalisch wesentlich verschieden.) Es kann also schon von der Mathematik her keine Proportionalität zwischen diesen Größen bestehen, wie es die Beschreibung durch die Vektoranalysis suggeriert. Gleiches gilt für formula_145 und formula_147: Die erste Größe beschreibt eine Differentialform vom Grade 1, braucht zur Integration also eine Kurve, wie bei einem Kraft-Integral; die zweite Größe ist eine Zweiform, braucht also eine Fläche wie bei einem Fluss-Integral. Dieser Unterschied scheint pedantisch, ist aber fundamental. Es sei bemerkt, dass erst mit dem Hodge-Operator die Metrik eine Rolle in den Gleichungen spielt. Die Maxwell-Gleichungen ohne die Materialgleichungen sind unabhängig von der Wahl der Metrik und sogar unabhängig von der Beschaffenheit der Mannigfaltigkeit, solange formula_159 dreidimensional ist. Lediglich die Wirkung von formula_149 in den Materialgleichungen würde sich verändern.", "section_level": 3}, {"title": "Der vierdimensionale Ansatz.", "content": "formula_161 sei eine glatte Mannigfaltigkeit der Dimension 4 und formula_162 eine glatte Untermannigfaltigkeit der Dimension 3 (aus dem 3-dimensionalen Ansatz) und formula_163 der metrische Tensor mit Koeffizientendarstellung. Die Metrik muss lediglich festgelegt werden, damit man das nun folgende Viererpotential formula_165 explizit hinschreiben kann (Physik: „kontravariante Größen“), ohne den Umweg über die Koeffizienten eines Vektorfeldes (Physik: „kovariante Größen“) formula_166 zu gehen mit Die Festlegung auf den Minkowskiraum, die man u. a. benötigt um „raumartige“ und „zeitartige“ Vektor- bzw. Tensorkomponenten zu unterscheiden, oder bei der Definition der Dualitätsoperation (siehe unten), ist also hier nicht erforderlich. Man könnte die Metrik auch frei wählen, dann sehen die Komponenten der Einsform nur anders aus, denn Sei also ab hier die Mannigfaltigkeit der flache Minkowskiraum, das heißt o. B. d. A. formula_170. Dann ist das Vektorpotential gegeben durch", "section_level": 2}, {"title": "Die homogenen Maxwell-Gleichungen.", "content": "Sei nun die äußere Ableitung von formula_173 gegeben durch formula_174, also durch den sogenannten Feldstärketensor (Faradayzweiform): Beeindruckend ist die Tatsache, dass die äußere Ableitung von formula_176 immer verschwindet, unabhängig davon, wie formula_173 aussieht. Das ergibt die sogenannte Eichfreiheit und begründet auch, warum die Einschränkung auf den Minkowskiraum die Allgemeinheit nicht verletzt. Da die Gleichungen jedoch ohne jeden physikalischen Input auskommen, folgt unmittelbar, dass die homogenen Maxwell-Gleichungen lediglich Folge der Geometrie des Raumes und des benutzten Formalismus sind (gleiches gilt ja auch für die Beziehung formula_178: eine \"geschlossene\" Differentialform ist ja noch weitgehend frei, nämlich bis auf das äußere Differential einer um einen Grad niedrigeren Form. ).", "section_level": 3}, {"title": "Die Materialgleichungen.", "content": "Die Faradayzweiform lässt sich auch in den bereits bekannten Größen schreiben: Die zu F duale Zweiform G heißt Maxwellzweiform und ist gegeben durch schon bekannten Größen, nämlich: In physikalischen Theorien entspricht \"F\" dem Feldstärketensor und \"G\" dessen dualem Tensor (siehe unten).", "section_level": 3}, {"title": "Die gesamten Maxwell-Gleichungen mit nur zwei Differentialformen.", "content": "Definiert man nun eine Dreiform formula_181, so ergibt deren äußere Ableitung Das entspricht dem schon erwähnten Erhaltungssatz für die Gesamtladung. Während nun die beiden homogenen Maxwell-Gleichungen (Maxwell I und II) durch die Aussage zusammengefasst werden können, dass die elektrischen bzw. magnetischen Felder formula_183 bzw. formula_184 durch eine einzige \"geschlossene\" Differentialform zweiter Stufe formula_185 repräsentiert werden (formula_186), gilt für die verbleibenden inhomogenen Maxwell-Gleichungen III und IV die Aussage, dass die äußere Ableitung der dualen Form formula_187 mit der Stromform formula_188 identisch ist. Also Damit ist die Gesamtheit aller vier Maxwell-Gleichungen in mathematischer Kurzform durch nur zwei Differentialformen, formula_190 und formula_188, ausgedrückt. (Insbesondere folgt aus der letzten Gleichung sofort auch die Kontuitätsgleichung, weil die zweimalige äußere Ableitung immer Null ergibt.) Erneut spielt die Metrik keine direkte Rolle (indirekt ist sie sehr wichtig, z. B. bei der Definition der Dualität, die bei der Berechnung der Ladungen und Ströme aus den Feldern benötigt wird sowie bei der Angabe der expliziten Form der Lorentzinvarianz). Auch die Mannigfaltigkeit formula_161 ist beliebig, solange sie Dimension 4 hat. Letztlich ist aber physikalisch auch hier die Metrik wesentlich, nicht nur bei der gerade erwähnten Dualität. Sondern auch hier kommt es nicht allein auf die Vierdimensionalität der Mannigfaltigkeit an, sondern auch auf die Unterscheidung zwischen Raum- und Zeitkoordinaten (bzw. zwischen sogenannten raumartigen und zeitartigen Vektoren, Tensor- und Feldkomponenten), die sich ja mit Hilfe des metrischen Tensors ausdrücken. Dieser ist ja nicht gegeben durch formula_193 sondern z. B. durch formula_194 Man hat es also nicht mit einer formula_195 -, sondern, wie schon gesagt, mit einer formula_196 -Mannigfaltigkeit zu tun. Die Unterscheidung von „raumartigen“ und „zeitartigen“ Größen in der Metrik hängt auch mit dem Unterschied zwischen \"elektrischen\" und \"magnetischen\" Feldern zusammen. Obwohl die (insgesamt sechs) Feldkomponenten dieser Größen durch die Lorentz-Beziehungen ineinander transformiert werden können, ist die Charakterisierung eines Feldes als im Wesentlichen „elektrisch“ bzw. „magnetisch“ eine Invariante der Theorie, weil die Lagrange-Funktion, eine aus \"*F\", \"F\" und \"J\" zusammengesetzte invariante Funktion, aus der sich die Bewegungsgleichungen (also die Maxwell-Gleichungen) berechnen lassen, im cgs-System im Wesentlichen gleich \"B-E\" ist.", "section_level": 3}, {"title": "Abstrakte Integralformulierung und Interpretation.", "content": "Diese abstrakte differentielle Formulierung der Maxwell-Gleichungen benutzt die Theorie der sogenannten alternierenden Differentialformen, insbesondere das sogenannte äußere Differential. Die zugehörige abstrakte Integralformulierung ergibt sich durch Anwendung des verallgemeinerten stokesschen Satzes aus dieser mathematischen Theorie: Man konzentriert sich dazu in der angegebenen Drei-Mannigfaltigkeit formula_200 mit Minkowski-Metrik (z. B. eingebettet in den Raum formula_201) besonders auf deren Rand formula_202 eine geschlossene Zwei-Mannigfaltigkeit, und erhält: für alle formula_200, sowie (mit formula_205): Dabei steht der eigentlich interessierende Teil hinter der Klammer und es wird durch das Zeichen formula_207 im Sinne der Physik betont, dass das Integrationsgebiet formula_208 eine \"geschlossene\" Mannigfaltigkeit ist. Die erste der beiden angegebenen Gleichungen enthält das Faradaysche Induktionsgesetz und das Gesetz von der Nichtexistenz magnetischer Ladungen. In der letzten Gleichung ist das Maxwell-Ampèresche Gesetz und das Gesetz von Gauß enthalten. Beide Gesetze eines Paares gehören also jeweils zusammen. Das gaußsche Gesetz z. B. besagt in der hier gegebenen abstrakten Formulierung: Der Fluss der elektromagnetischen Form formula_209 durch den Rand der Mannigfaltigkeit \"V\" ist gleich der gesamten in \"V\" enthaltenen „Ladung“, wie sie sich aus der Stromform formula_188 ergibt. Die angegebene Eichfreiheit ergibt sich geometrisch daraus, dass man zu vorgegebenem Rand formula_211 viele verschiedene Mannigfaltigkeiten formula_200 finden kann, die darin „hineinpassen“.", "section_level": 3}, {"title": "Besondere Formulierungen und Spezialfälle.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Maxwell-Gleichungen für konstante Frequenzen \"ω\" in komplexer Schreibweise.", "content": "Die in den Maxwell-Gleichungen auftretenden Feldvektoren sind im Allgemeinen nicht nur Funktionen des Ortes, sondern auch der Zeit, beispielsweise formula_213. In den partiellen Differentialgleichungen tritt dann neben den Ortsvariablen auch die Zeitvariable auf. Zur vereinfachten Lösung dieser Differentialgleichungen beschränkt man sich in der Praxis oft auf harmonische (sinusförmige) Vorgänge. Diese Darstellung ist für die praktische Feldberechnung, beispielsweise bei der Berechnung von elektromagnetischen Schirmen oder für die Antennentechnik, von wesentlicher Bedeutung. Mit Hilfe der komplexen Schreibweise lässt sich die Zeitabhängigkeit bei harmonischen Vorgängen vermeiden, da sich der komplexe Zeitfaktor formula_214 dabei heraushebt und so aus den Maxwell-Gleichungen eine Helmholtz-Gleichung wird. Die in den Maxwell-Gleichungen auftretenden Feldgrößen sind dann komplexe Amplituden und nur noch Funktionen des Ortes. An Stelle der partiellen Differentiation nach der Zeit tritt die Multiplikation mit dem imaginären Faktor formula_215. Der Faktor formula_216 wird auch als Kreisfrequenz bezeichnet. Wie in der Elektrotechnik üblich, wird die imaginäre Einheit mit formula_217 bezeichnet (sie sollte nicht mit der häufig für die Stromdichte verwendeten Variable formula_17 verwechselt werden) – in der Mathematik und theoretischen Physik wird sie meist formula_219 geschrieben. In komplexer Form – komplexe Größen sind zur Unterscheidung unterstrichen – lauten die Maxwell-Gleichungen in Differentialform:", "section_level": 2}, {"title": "Kovariante Formulierung der Maxwell-Gleichungen.", "content": "Die Elektrodynamik, wie sie durch die Maxwell-Gleichungen beschrieben wird, ist im Gegensatz zur newtonschen Mechanik verträglich mit der speziellen Relativitätstheorie. Dazu gehört, dass die Maxwell-Gleichungen in jedem Inertialsystem gelten, ohne dass sich beim Wechsel des Bezugssystems ihre Form ändert. Das spielte historisch für die Entwicklung der Relativitätstheorie durch Albert Einstein eine wichtige Rolle. Technischer formuliert sind die Maxwell-Gleichungen \"relativistisch kovariant\" oder \"forminvariant\", das heißt, dass sie ihre Gestalt unter Lorentz-Transformationen nicht ändern. Diese Eigenschaft ist den Maxwell-Gleichungen in der oben beschriebenen Form jedoch nicht ohne weiteres anzusehen. Es kann deshalb nützlich sein, durch eine Umformulierung der Theorie die Forminvarianz herauszuarbeiten, anders ausgedrückt: die Theorie „manifest kovariant“ zu schreiben. Dazu ist es zweckmäßig, die oben auftretenden Größen formula_1, formula_4 usw. durch Größen ausdrücken, die ein klar definiertes, einfaches Transformationsverhalten unter Lorentz-Transformationen haben, also durch Lorentz-Skalare, Vierervektoren und Vierer-Tensoren höherer Stufen. Ausgangspunkt für diese Umformulierung bilden die elektromagnetischen Potentiale formula_114 (skalares Potential) und formula_229 (Vektorpotential), aus denen man die elektrischen und magnetischen Felder durch erhält (siehe auch Elektrodynamik). Diese Größen lassen sich zu einem Vierervektor, dem \"Viererpotential\" zusammenfassen. Ebenso kann man aus Ladungsdichte formula_16 und Stromdichte formula_234 die \"Viererstromdichte\" zusammensetzen, mit Aus dem Viererpotential wird der elektrodynamische Feldstärketensor abgeleitet, dessen Komponenten bis auf Vorzeichen und konstante Vorfaktoren, die vom Einheitensystem abhängen, gerade die der elektrischen und magnetischen Felder sind. Er hat die Form Man definiert nun den Vierergradienten, die relativistische Form der Ableitung, als Mit diesen Größen kann man die beiden \"inhomogenen Maxwell-Gleichungen\" im Vakuum durch die kovariante Gleichung ersetzen. Dabei wird, wie üblich, die einsteinsche Summenkonvention benutzt, das heißt, über doppelt auftretende Indizes in Produkten (hier formula_241) wird summiert. Ferner erfolgt wie üblich das Herauf- und Herunterziehen von Indizes mit dem metrischen Tensor Man beachte, dass wegen der Antisymmetrie des Feldstärketensors auch die Kontinuitätsgleichung (Verschwinden der Vierer-Divergenz) folgt Die beiden \"homogenen Maxwell-Gleichungen\" erhalten im Vakuum die manifest kovariante Form Das wird auch häufig mit dem Levi-Civita-Symbol kompakter geschrieben als oder mit dem \"dualen Feldstärketensor\" dessen Komponenten man auch aus denen von formula_248 erhalten kann, indem man die Vektoren formula_249 durch formula_4 und formula_4 durch formula_252 ersetzt. Also Differentialformen ermöglichen eine besonders übersichtliche Darstellung der Maxwell-Gleichungen, die zudem automatisch kovariant ist. Dabei werden Viererpotential und Viererstromdichte durch die 1-Formen formula_115 und formula_17 dargestellt, der Feldstärketensor durch die 2-Form formula_256 und sein Dual durch die 2-Form formula_257 (das Symbol formula_258 steht bei Differentialformen für die Cartan-Ableitung). Die Maxwell-Gleichungen im Vakuum lauten dann und", "section_level": 2}, {"title": "Maxwell-Gleichungen unter Berücksichtigung hypothetischer magnetischer Monopole.", "content": "Magnetische Monopole treten in einigen GUT-Theorien als mögliche oder notwendige Bestandteile auf. Mit ihnen ließe sich die Quantelung der elektrischen Ladung erklären, wie Paul Dirac schon 1931 erkannte. Bislang wurden magnetische Monopole nur als Quasiteilchen beobachtet. Reale Teilchen als Monopole wurden noch nicht gefunden. Daher wird in den oben genannten Maxwell-Gleichungen auch angenommen, dass keine magnetischen Monopole (magnetische Ladungen) existieren. Sollten in der Zukunft dennoch solche magnetischen Ladungen gefunden werden, so lassen sich diese in den Maxwell-Gleichungen problemlos berücksichtigen. Setzt man formula_261 für die Monopolladungsdichte, formula_262 für die Stromdichte und formula_263 für die Geschwindigkeit der sich bewegenden magnetischen Monopolladungen, so ändern sich nur zwei der vier oben genannten Gleichungen in differentieller Form zu Interpretation: Die Feldlinien der magnetischen Flussdichte beginnen und enden in einer magnetischen Ladung. Interpretation: Sich zeitlich ändernde magnetische Flussdichten oder das Vorhandensein von magnetischen Stromdichten führen zu elektrischen Wirbelfeldern. Die anderen beiden Gleichungen bleiben unverändert, während sich aber natürlich für die beiden neuen differentiellen (d. h. lokalen) Gleichungen auch neue integrale (d. h. globalen) Darstellungen ergeben, die aber ohne weiteres mit den Integralsätzen von Gauß und Stokes berechnet werden können. Der Fall der verschwindenden Monopole formula_266 führt wieder auf die bekannten, oben angegebenen Gleichungen zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Bemerkungen.", "content": "Maxwell veröffentlichte seine Gleichungen 1865 (\"Eine dynamische Theorie des elektromagnetischen Feldes\"). In diesem System von ursprünglich zwanzig Gleichungen waren allerdings auch solche enthalten, die Definitionen enthielten und Gleichungen, die heute nicht mehr zu den eigentlichen Maxwellgleichungen gezählt werden (wie die Kontinuitätsgleichung aufgrund der Ladungserhaltung und Vorformen der Lorentzkraft). Bei den zwanzig Gleichungen wurden auch die jeweils drei Komponenten mitgezählt, die heute in einer Vektorgleichung zusammengefasst werden. Im Jahr 1873 findet sich in Maxwells \"A Treatise on Electricity and Magnetism\" in Band 2 (Teil 4, Kapitel 9) eine etwas abgewandelte Aufzählung, die aber noch weitgehend der Liste von 1865 entspricht. Zusätzlich brachte Maxwell seine Gleichungen in eine quaternionische Darstellung, eine damals besonders in Großbritannien beliebte Alternative zum Vektorkalkül. Im Zuge dessen hat Maxwell auch das magnetische Potenzialfeld formula_272 und die magnetische Masse formula_268 in seine Gleichungen eingeführt und diese Feldvariablen in die Gleichung für die elektromagnetische Kraft formula_274 eingefügt. Maxwell rechnete allerdings nicht direkt in dieser quaternionischen Notation, sondern behandelte den Skalarteil und den Vektorteil getrennt. Die heute gängigen Vektor-Notationen wurden erst später von Oliver Heaviside und unabhängig Josiah Willard Gibbs und Heinrich Hertz auf der Grundlage der ursprünglichen Maxwell-Gleichungen von 1865 formuliert. Dabei schränkten sie auch das ursprüngliche System auf (in Vektornotation) vier Gleichungen ein. Diese sind einfacher zu lesen und in den meisten Fällen auch einfacher anzuwenden, weshalb sie auch heute noch üblich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Maxwell-Gleichungen in natürlichen Einheitssystemen.", "content": "In natürlichen Einheitensystemen fallen die Naturkonstanten weg. \"(Siehe auch: Elektromagnetische Einheiten → Wichtige Einheiten mit der Formulierung der Maxwellschen Gleichungen in fünf verschiedenen Einheitensystemen.)\"", "section_level": 1}, {"title": "Gaußsches Einheitensystem.", "content": "Da das Gaußsche Einheitensystem auf dem CGS-System basiert, können nicht alle Naturkonstanten gekürzt werden. In einer verbreiteten Version des gaußschen CGS-Systems lauten die Maxwell-Gleichungen: So werden die Maxwell-Gleichungen zum Beispiel im bekannten Lehrbuch von Jackson (das daneben noch das Internationale Einheitensystem (SI) benutzt) geschrieben. Daneben gibt es auch Versionen des gaußschen cgs-Systems, die eine andere Definition der Stromstärke benutzen und in denen das Durchflutungsgesetz lautet (z. B. im verbreiteten Lehrbuch von Panofsky und Phillips:) Für die Potenziale wird im cgs-System gesetzt: Ferner gilt", "section_level": 2}, {"title": "Systematisches Transformationsverhalten (SI ↔ cgs).", "content": "Man kann in wenigen Zeilen das Transformationsverhalten zwischen SI- und cgs-Systemen systematisch beschreiben, obwohl die Transformationen schon deshalb nicht ganz trivial sind, weil das letztgenannte System drei Basisgrößen („Länge“, „Masse“, „Zeit“), das erstgenannte System aber vier davon hat (zusätzlich noch die „elektrische Stromstärke“). Im cgs-System üben zwei gleich geladene Punktmassen, deren Abstand formula_280 beträgt, aufeinander die Coulomb-Kraft formula_281 aus, während im SI die gleiche Kraft formula_282 beträgt. Für die entsprechenden magnetischen Größen (erstens: das \"magnetische Moment\" formula_268 bzw. die \"magnetische Polarisation\" formula_293 (Zusammenhang: formula_294), zweitens: die magnetische Feldstärke formula_146, drittens: die magnetische Induktion formula_148) gelten ähnliche Gesetze, in denen formula_20 an die Stelle von formula_19 tritt. Sowohl das Durchflutungsgesetz als auch Faradays Induktionsgesetz koppeln aber elektrische und magnetische Größen. An dieser Stelle kommt die Lichtgeschwindigkeit formula_299 ins Spiel, und zwar durch die fundamentale Beziehung formula_300 Wenn man z. B. das Durchflutungsgesetz betrachtet, das im SI folgendermaßen lautet: formula_301 so erhält man im cgs-System die erste der gerade in der Tabelle angegebenen Gleichungen.", "section_level": 3}, {"title": "Heaviside-Lorentz-Einheitensystem.", "content": "Da das Heaviside-Lorentz-Einheitensystem rationalisiert ist, fallen die formula_302-Faktoren weg. Kombiniert mit dem Planck-Einheitensystem enthalten die Maxwell-Gleichungen keine Konstanten:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Maxwell-Gleichungen von James Clerk Maxwell (1831–1879) beschreiben die Phänomene des Elektromagnetismus. Sie sind damit ein wichtiger Teil des modernen physikalischen Weltbildes.", "tgt_summary": "马克士威方程组(英语:Maxwell's equations)是一组描述电场、磁场与电荷密度、电流密度之间关系的偏微分方程。该方程组由四个方程序组成,分别是描述电荷如何产生电场的高斯定律、表明磁单极子不存在的高斯磁定律、解释时变磁场如何产生电场的法拉第感应定律,以及说明电流和时变电场怎样产生磁场的马克士威-安培定律。马克士威方程组是因英国物理学家詹姆斯·马克士威而命名。马克士威在19世纪60年代构想出这方程组的早期形式。", "id": 1725661} {"src_title": "Berlin-Friedrichshain", "tgt_title": "腓特烈斯海恩", "src_document": [{"title": "Lage und Bebauungsstruktur.", "content": "Friedrichshain wird – im Uhrzeigersinn westlich beginnend – folgendermaßen begrenzt: Lichtenberger Straße, Mollstraße, Otto-Braun-Straße, Am Friedrichshain, Virchowstraße, Margarete-Sommer-Straße, Danziger Straße, Landsberger Allee, Hausburgstraße, Thaerstraße, Eldenaer Straße, S-Bahn-Trasse, Kynaststraße, Stralauer Halbinsel, Spree. Der Ortsteil ist ein typischer ehemaliger Arbeiter-Stadtteil und galt als klassischer Mietskasernen-Bereich. Allerdings wird heute nur noch der östliche Bereich des Ortsteils von dieser Bebauungsstruktur aus der Gründerzeit geprägt, im äußersten Westen dominieren Plattenbaustrukturen. Dazwischen bestehen Bereiche, in denen Architektur aus der Frühzeit der DDR dominiert. Im Süden nehmen ehemalige Hafen-, Bahn- und Industrieareale weite Teile des Ortsteils ein. Ein Teil der Bahnanlagen wird genutzt (Ostbahnhof, Bahnhof Warschauer Straße, Ostkreuz) und ist Teil der verkehrlich wichtigen Ost-West-Bahntrasse durch die Berliner Innenstadt (Stadtbahn). Die Gründerzeitquartiere im Osten des Ortsteils gelten als Szene- und Kneipenviertel, insbesondere der Bereich südlich der Frankfurter Allee und östlich der Warschauer Straße. Zentrum dieses Kneipenbereichs ist die Simon-Dach-Straße. Im westlichen Teil des Ortsteils dominiert Bebauung aus unterschiedlichen Phasen der Nachkriegszeit. Die Grenze zur Gründerzeitbebauung im östlichen Teil markieren in etwa der Comeniusplatz und die Kadiner Straße. Westlich davon sind Gründerzeitbauten nur noch insulär vorhanden. Eine dominante Magistrale bildet dabei die in den 1950er Jahren zur Prachtstraße \"Stalinallee\" ausgebaute \"Große Frankfurter Straße\" und \"Frankfurter Allee\" im charakteristischen Stil des stalinistischen Neo-Klassizismus. Auch nördlich und südlich davon dehnt sich Bebauung in diesem Stil aus. Eine Sonderrolle nimmt der Bereich rund um die Hildegard-Jadamowitz-Straße ein. Hier befindet sich die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete Wohnzelle Friedrichshain, die an Siedlungen der klassischen Moderne aus den 1920er Jahren erinnert. Westlich des U-Bahnhofs Weberwiese sind noch einige Gebäude aus der ersten Nachkriegsbebauung im \"Kachelofen-Design\" erhalten, die nach 1990 restauriert wurden und inzwischen allesamt unter Denkmalschutz stehen. Ansonsten dominiert im Westen des Ortsteils weithin Plattenbauweise und ein Städtebau, der an Großsiedlungsbau erinnert: aufgelockerte und durchgrünte Bauweise mit Hochhausscheiben, Hochhausschlangen und Punkthochhäusern. Besondere Bereiche im Ortsteil sind der Volkspark Friedrichshain im Norden, die Uferbereiche der Spree im Süden, das Areal um die Mercedes-Benz-Arena, die ausgedehnten Bahnareale bzw. ehemaligen Bahnareale im Süden des Ortsteils sowie die Halbinsel Stralau im Südosten, wo eine eher hochpreisige Wohnlage in Wassernähe (Spree und Rummelsburger Bucht) mit vorstädtischem, teils mondänem Charakter entstand. Die teils nicht mehr genutzten Bahnareale umfassen Teile der Stadtbahntrasse, des heutigen Ostbahnhofs (ehemals: Schlesischer Bahnhof), den ehemaligen Ostgüterbahnhof (früher: Schlesischer Güterbahnhof), den Postbahnhof, den alten Bahnhof der Königlichen Ostbahn, den ehemaligen Wriezener Bahnhof sowie weitere Güterbahnhofsareale, das ehemalige Reichsbahnausbesserungswerk (RAW-Gelände) und die Trasse von Ost- und Schlesischer Bahn bis zum Ostkreuz. Die Grundstücke am Friedrichshainer Ufer der Spree gehören zum Projektgebiet Media-Spree, der größte Teil davon war zu DDR-Zeiten Grenzgebiet. In den 2000er Jahren wurden Kiezstrukturen durch Planungsräume geschaffen: die Bezirksverwaltung hat den Bereich entlang von Petersburger/ Warschauer Straße in den \"Prognoseraum Friedrichshain-West (04)\" und den \"Prognoseraum Friedrichshain-Ost (05)\" untergliedert. Die weitere Unterteilung erfolgt in Bezirksregion und Planungsraum, EDV-gerecht mit Nummern versehen:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Friedrichshain gliedert sich historisch in die Gebiete östliche Stralauer Vorstadt, Boxhagen, Stralau, Samariterviertel und die östliche Königsstadt, dazu die ehemals zu Lichtenberg gehörende Kolonie Friedrichsberg. Vor 1920 verlief die Stadtgrenze quer durch den Bezirk. Zumindest dem Namen nach zeugen davon das Frankfurter Tor und die Oberbaumbrücke als Bezeichnungen alter Zollstationen. Das Frankfurter Tor als ehemaliges Stadttor (siehe auch: Berliner Zoll- und Akzisemauer) befand sich allerdings auf Höhe des U-Bahnhofs Weberwiese und nicht an der heutigen, Frankfurter Tor genannten, Kreuzung Warschauer Straße/Karl-Marx-Allee. Erst mit der Neuordnung der Stadt Berlin in den 1920er Jahren entstand der heutige Ortsteil als Bezirk. Er unterteilt sich in sechs Gebiete, die durch die großen Straßen des Bezirkes gegliedert werden, zuzüglich Stralau und Stralauer Kiez im Süden an der Spree.", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte des Ortsteils.", "content": "Der älteste Teil des heutigen Ortsteils Friedrichshain ist das mittelalterliche Fischerdorf Stralau, auf der Halbinsel Stralau gelegen, das auch der Stralauer Vorstadt ihren Namen gab. Daneben sind Boxhagen und Friedrichsberg historische Ortslagen im Ortsteil. Boxhagen ist seit dem 16. Jahrhundert der Name eines Vorwerks, später auch einer kleinen Kolonisten-Ansiedlung. Vor dem 16. Jahrhundert war Boxhagen bereits als Flurname gebräuchlich. Friedrichsberg ist ebenfalls eine Kolonie (Kolonisten-Ansiedlung), die hier 1770 entstand. Der weitaus größte Teil des heutigen Ortsteil Friedrichshain geht auf ehemalige Vorstädte Berlins zurück, und zwar einerseits auf Teilbereiche der Königsstadt, andererseits auf den überwiegenden Teil der Stralauer Vorstadt. Diese macht den größten Teil des heutigen Ortsteils aus. Die Vorgeschichte Friedrichshains ist daher vor allem die Geschichte der Stralauer Vorstadt (auch: Stralauer Viertel). Dieses Gebiet war eine Vorstadt Alt-Berlins, die im 17. Jahrhundert östlich der alten Stadtgrenze (Stadtgrenze war damals der Verlauf der heutigen S-Bahntrasse zwischen Alexanderplatz und westlich der Jannowitzbrücke) in Richtung des Dorfes Stralau entstand. Die Stralauer Vorstadt dehnte sich nach und nach immer weiter nach Osten aus. Bis zum 19. Jahrhundert wurde im eher ländlichen Stralauer Viertel vor allem Gartenbau betrieben. Mit dem Bau des Frankfurter Bahnhofs 1842 veränderte sich der Stadtteil, Mietskasernen und Fabriken wurden errichtet. Textilindustrie (Weberei, Bleichen und Färbereien), Holzverarbeitung und ein Papierwerk, Lebensmittelindustrie (Brauereien, Molkereibetriebe, Fleischfabriken, Zuckerfabrik, Essigfabrik, Mühlen) sowie Eisengießerei und Maschinenfabriken (z. B. Julius Pintsch AG) sind Beispiele für die beginnende Industrialisierung des Bezirks. Das erste Wasserwerk Berlins ging 1856 am Stralauer Tor in Betrieb (etwa auf dem Gelände des späteren Glühlampenwerkes). Am Stralauer Platz wurde 1845–1847 eine erste kommunale Gasanstalt Berlins errichtet. Mit dem Bahnhof der Königlichen Ostbahn, dem Wriezener Bahnhof und Güterbahnhofsflächen kamen bis zum Ersten Weltkrieg nach und nach großflächig weitere Bahnareale dazu. Bis 1920 wuchs die Stralauer Vorstadt immer mehr nach Osten und grenzte dann unmittelbar an Boxhagen und an Friedrichsberg (beides dann inzwischen zu Lichtenberg gehörig). Das Samariterviertel und (das heute nicht zu Friedrichshain gehörende) Schlachthofgelände gehörten auch zur Stralauer Vorstadt, ebenso der Rudolfkiez, Stralau allerdings nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung des Stadtteils seit der Bildung Groß-Berlins.", "content": "Im Jahr 1920 wurde der seinerzeitige Bezirk Friedrichshain gebildet. Er umfasste den größten Teil der Stralauer Vorstadt, einen kleinen Teil der Königsstadt und Stralau. Boxhagen und Friedrichsberg gehörten 1920 noch nicht dazu und wurden zunächst dem Bezirk Lichtenberg zugeordnet. Den weitaus größten Anteil an der 1920 geschaffenen Bezirksfläche hatte die vormalige Stralauer Vorstadt. Der Name Friedrichshain war als Stadtgebietsname neu und leitet sich vom Volkspark am Rande des damaligen Bezirks her, der seinen Namen König Friedrich II. verdankt. Friedrichshain war in den 1920er und 1930er Jahren eine Hochburg der Sozialdemokraten und Kommunisten und zugleich ein Hauptschauplatz der Kämpfe, die die Arbeiterparteien untereinander und gegen die Nationalsozialisten in Berlin führten. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 entwickelte sich im Bezirk ein umfangreicher und vielfältiger Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Am 28. September 1933 benannten die neuen Machthaber Friedrichshain nach einem ihrer Idole, dem 1930 von Kommunisten getöteten Friedrichshainer SA-Führer Horst Wessel, in \"Horst-Wessel-Stadt\" um (von 1936 bis 1945: \"Horst-Wessel\"). Mit der Berliner Gebietsreform zum 1. April 1938 änderte sich das Bezirksgebiet beträchtlich, als ihm die westlich der Ringbahn gelegenen Teile des Bezirks Lichtenberg eingegliedert wurden, die den Großteil des historischen Gebietes Friedrichsberg sowie Boxhagen ausmachen. Die Bevölkerungszahl des Bezirks, die im Oktober 1937 noch rund 289.000 betragen hatte, stieg dadurch auf über 353.000 im Oktober 1938. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten die Luftangriffe der Alliierten und der Häuserkampf in der Schlacht um Berlin große Teile Friedrichshains.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Krieg bis zum Mauerfall.", "content": "Noch im Juni 1945 ordnete der Berliner Magistrat die Rückbenennung des Bezirks in „Friedrichshain“ an. Friedrichshain lag im sowjetischen Sektor und dadurch seit der Teilung der Berliner Verwaltung in Ost-Berlin. Der Übergang in den West-Berliner Bezirk Kreuzberg war die Oberbaumbrücke. Die am Spreeufer erhaltene Hinterlandmauer an der Mühlenstraße ist heute als East-Side-Gallery ein touristischer Anziehungspunkt. Im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg entstand die \"Stalinallee\". Im weiteren Verlauf der DDR-Zeit wurden Plattenbaubereiche im Westen des Ortsteils errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 1990.", "content": "Die politische Wende 1989/1990 markierte auch in Friedrichshain eine tiefe und folgenreiche Zäsur. In der Wendezeit und danach nutzten viele Hausbesetzer aus der linken Szene – vor allem aus West-Berlin – den Leerstand in den unsanierten Altbaugebieten im östlichen Teil des Bezirks zu neuen Hausbesetzungen. 1990 endete diese Hausbesetzerwelle mit Straßenschlachten in der Mainzer Straße. Viele der Häuser wurden durch die Polizei geräumt (siehe: \"Räumung der Mainzer Straße\"). Einige der ehemaligen Besetzer wohnen noch heute in „ihren“ Häusern. Aus der Hausbesetzerkultur entstanden nicht selten wichtige und beliebte soziokulturelle Einrichtungen in Friedrichshain: Bars, Veranstaltungsräume, Beratungsstellen, Videokinos. Dies trug wohl auch dazu bei, dass Friedrichshain immer mehr zuziehende Studenten und Touristen anlockt, die den „Szene-Stadtteil“ für sich entdecken. Ende der 1990er Jahre entwickelte sich die Gegend um die Simon-Dach-Straße zum Kneipenviertel mit vielen kleinen Läden, die eher junges Publikum aus der ganzen Stadt und Touristen anziehen. Insbesondere die vielen Kneipen mit ihren zahlreichen Sitzplätzen auf den breiten Gehsteigen sind bei einigen Anwohnern nicht nur auf Gegenliebe gestoßen: In jüngster Zeit ist Friedrichshain – insbesondere die Simon-Dach-Straße – des Öfteren in die öffentliche Diskussion um Lärmbelästigung und um den sogenannten „Ballermann-Tourismus“ geraten. Vor allem in den Sommermonaten entbrennt regelmäßig Streit zwischen Anwohnern und Gastronomen. Heute ist der größte Teil der Altbauten saniert, und der Bezirk befindet sich im fortschreitenden Gentrifizierungsprozess, weil die aufgrund der Gaststätten, Läden und Ateliers steigende Attraktivität den Ortsteil auch für Investoren und neue Bewohner interessant macht. Der Bezirk ist durch ein alternativ-studentisches Milieu geprägt und eine Hochburg linker Parteien. Die Grünen und die Piraten erreichten hier neben dem benachbarten Kreuzberg ihre höchsten Wahlergebnisse.", "section_level": 2}, {"title": "Einzelne Bereiche des Ortsteils.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Osthafen und Glühlampenwerk im Rudolfkiez.", "content": "Vor dem Zweiten Weltkrieg und während des Bestehens der DDR war Friedrichshain ein Arbeiterbezirk mit vielen Industrie- und Gewerbebetrieben. Der im Süden von Friedrichshain gelegene Osthafen war in dieser Zeit einer der wichtigsten Warenumschlagplätze in Ost-Berlin, gleichzeitig war er Grenzgebiet zu West-Berlin und konnte nach dem Mauerbau 1961 nur eingeschränkt genutzt werden. Die Lager- und Kühlhäuser am Ufer zeugen noch immer von dieser Zeit. Der U-Bahnhof Osthafen (bis 1924: \"Stralauer T[h]or\"), direkt an der Oberbaumbrücke gelegen, wurde nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut. Nach der politischen Wende ließ die Binnenreederei einige Hafengebäude aufwendig sanieren und fand damit neue Nutzer. Das Eierkühlhaus direkt an der Oberbaumbrücke dient Universal Music als Firmensitz, daneben hat der Musiksender MTV sein Quartier bezogen. Im nördlich vom Hafen gelegenen Industriegebiet hatte die \"Deutsche Gasglühlicht AG\" ein großes Werk zur Herstellung von Glühlampen errichtet, das 1919/20 zum Osram Werk D (Drahtwerk) wurde. Die im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Fabrik im Rudolfkiez war zu DDR-Zeiten das \"Berliner Glühlampenwerk\" und 1969 in das \"Kombinat Glühlampenwerke NARVA\" integriert. In den \"Glühlampenwerken NARVA\" waren zeitweise bis zu 5000 Beschäftigte tätig. Nach deren Abwicklung verschwanden nicht nur die Arbeitsplätze, sondern auch der Begriff „NARVA“ aus Berlin und Friedrichshain fast vollständig. Einzig der Sportverein SG NARVA Berlin und der Club „NARVA Lounge“ erinnern an den alten Namen. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das gesamte Areal an einen Investor verkauft, der jedoch an einer weiteren industriellen Produktion kein Interesse hatte. Der Gebäudekomplex, inzwischen Oberbaum City genannt, wurde mit einem Kostenaufwand von über einer Milliarde Euro saniert und in der Folge vor allem an Dienstleistungsbetriebe vermietet. Insgesamt haben sich bis in die 2010er Jahre rund 70 Firmen mit etwa 2200 Beschäftigten angesiedelt. Zu dem Industriegebiet gehört Berlins ältestes Hochhaus (Narva/Osram-Turm), das 1909 errichtet wurde. Nach der Sanierung wurde der Turm um einen fünfgeschossigen Glasaufsatz erweitert. Seit der Turm mit Lichtinstallationen versehen wurde, erhebt er sich wie ein Pilz über die umliegenden Gebäude.", "section_level": 2}, {"title": "Industrie-Areal an der Ringbahn.", "content": "Im Osten von Friedrichshain liegt an der heutigen Neuen Bahnhofstraße ein weiteres ehemaliges Industriegebiet. In einem damals zur Gemeinde Boxhagen-Rummelsburg gehörenden Areal an der Berliner Ringbahn hatte ab 1904 Georg Knorr einen großen Büro- und Fabrikkomplex errichten lassen \"(Knorr-Bremse AG)\". Die \"Knorr-Bremse AG\" wurde 1954 in den \"VEB Berliner Bremsenwerk\" umgewandelt. Heute befindet sich in einem der Gebäude ein Museum der Knorr-Bremse AG. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Der jenseits der Ringbahn gelegene Teil des Geländes gehört zum Ortsteil Rummelsburg im Bezirk Lichtenberg. Ein größerer Komplex der Anlage wird von der Deutschen Rentenversicherung genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Volkspark Friedrichshain und Krankenhaus im Friedrichshain.", "content": "Von 1846 bis 1848 wurde im Osten vor den Toren der Stadt Berlin der Volkspark Friedrichshain angelegt, der später namensgebend für den Ortsteil werden sollte. Es war der erste Volkspark Berlins. Im Jahr 1874 wurde auf Anraten von Rudolf Virchow das erste städtische Krankenhaus Berlins, das Krankenhaus im Friedrichshain, nach sechsjähriger Bauzeit eröffnet. Es wurde unmittelbar an der Landsberger Allee im Volkspark Friedrichshain erbaut, der zum Ausgleich nach Osten hin um den sogenannten „Neuen Hain“ erweitert wurde. Im Krankenhaus befand sich unter anderem das erste Nierentransplantationszentrum der DDR. Heute gehört das Klinikum im Friedrichshain zur \"Vivantes GmbH\" und ist Unfall-Schwerpunkt-Krankenhaus.", "section_level": 2}, {"title": "Karl-Marx-Allee.", "content": "Zum Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in der Schlacht um Berlin intensive Kämpfe zwischen der Wehrmacht und der Roten Armee an der Frankfurter Allee, die dadurch fast vollständig in ihrem Bestand zerstört wurde. In den 1950er Jahren entstanden hier im Rahmen eines programmatischen Wiederaufbauvorhabens der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) Wohnblöcke im „Zuckerbäckerstil“ nach sowjetischem Vorbild. Seit 1949 hieß die Straße \"Stalinallee\" und erhielt das erste Stalindenkmal der DDR. Am 17. Juni 1953 lösten hier Bauarbeiter den Aufstand des 17. Juni aus. Infolge der Entstalinisierung in der Sowjetunion ließ die SED in der Nacht zum 14. November 1961 das Stalindenkmal beseitigen und die Stalinallee in Karl-Marx- und Frankfurter Allee umbenennen. Nahe dem Frankfurter Tor wurde 1962 das Kino \"Kosmos\" eröffnet – damals das größte und modernste Kino der DDR. 1996 wurde es zum ersten Multiplex-Kino Berlins erweitert und Ende 2005 zum Veranstaltungszentrum umgebaut. Die Bauten der Karl-Marx-Allee stehen heute unter Denkmalschutz und wurden in den 2000er Jahren aufwendig saniert.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Individualverkehr.", "content": "Durch Friedrichshain verlaufen die beiden Bundesstraßen B 1 und B 5 in gemeinsamer Trassenführung (Karl-Marx-Allee, Frankfurter Allee) und B 96a (Petersburger Straße, Warschauer Straße, Stralauer Allee). Vier Brücken über die Spree verbinden Friedrichshain mit den südlich des Flusses gelegenen Berliner Ortsteilen: Michaelbrücke, Schillingbrücke, Oberbaumbrücke und Elsenbrücke. Der Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Brommybrücke ist geplant.", "section_level": 2}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "In Friedrichshain befindet sich einer der großen Berliner Fernbahnhöfe – der Ostbahnhof. Mit der Inbetriebnahme des neuen Berliner Hauptbahnhofs im Jahr 2006 verlor der Ostbahnhof an Bedeutung, da die meisten Fernzüge der Deutschen Bahn in Nord-Süd-Richtung nunmehr den als Kreuzungsbahnhof konzipierten neuen Hauptbahnhof passieren. Der Ostbahnhof hatte im Laufe der Zeit unterschiedliche Namen: \"Frankfurter Bahnhof, Niederschlesisch-Märkischer Bahnhof, Schlesischer Bahnhof, Ostbahnhof, Hauptbahnhof\" und heute wieder \"Ostbahnhof\". Nordöstlich lag der Wriezener Bahnhof, der Anfangs- und Endpunkt der Bahnstrecke Berlin–Wriezen und ursprünglich nur ein Nebenbahnsteig des heutigen \"Ostbahnhofs\". Mit dem Bau der Stadtbahn 1882, die zu einem Teil auf dem alten Stadtgraben errichtet wurde, befand sich der heutige Ostbahnhof auf einer durchgehenden Bahntrasse, während der Wriezener Bahnhof als Kopfbahnhof und Vorortbahnhof rasch an Bedeutung verlor. Er existiert heute nicht mehr. An seiner Stelle wurde im September 2006 ein Gewerbegebiet mit \"Metro\"-Großmarkt und \"Hellweg\"-Baumarkt eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentlicher Personennahverkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "S-Bahn.", "content": "Der größtenteils in Friedrichshain gelegene Bahnhof Ostkreuz gilt mit täglich 1500 Zughalten als Deutschlands meist frequentierter Bahnhof. Hier kreuzen sich die Stadtbahn und die Ringbahn. Er wurde seit 2007 aufwendig umgebaut und ist seit 2015 auch an das Regionalbahnnetz angeschlossen. Nach mehreren Verzögerungen wurde im Dezember 2018 der vollständige Betrieb aufgenommen. Die Ringbahnhalle der S-Bahn ist seit April 2012 fertig. Der Platz vor dem Bahnhof soll umgestaltet und ein neues Empfangsgebäude gebaut werden.", "section_level": 3}, {"title": "U-Bahn.", "content": "In den Jahren 1895–1899 wurde zwischen Stralau und Treptow eine Tunnelbahn gebaut, die beweisen sollte, dass U-Bahnen auch unter Flüssen wie der Spree gebaut werden können. Der Straßenbahnbetrieb durch den Tunnel wurde 1932 eingestellt, 1948 wurde der Tunnel wegen kriegsbedingter Schäden verfüllt. Seit den 1980er Jahren erinnern nur noch die Tunnelstraße und eine kleine Grünfläche an den Spreetunnel. Ein Hochbahnviadukt führt von Kreuzberg über die Oberbaumbrücke nach Friedrichshain zum Endbahnhof Warschauer Straße der U-Bahn-Linie U1. Er ist Umsteigebahnhof zur S-Bahn mit den Linien S3, S5, S7, S75 und S9. Der U-Bahnhof ist ein imposanter Industriebau mit einer umfangreichen Gleisanlage und zwei großen Abstellhallen. Die gesamte Anlage wurde zu Beginn der 1990er Jahre aufwendig restauriert. Die langfristige Berliner U-Bahn-Planung sah vor, die Linie U1 nicht an der Warschauer Brücke enden zu lassen, sondern sie bis zum U-Bahnhof Frankfurter Tor der U5 zu verlängern. Dieses Vorhaben ist zwischenzeitlich jedoch zugunsten der Sanierung anderer, bereits bestehender U-Bahn-Strecken aufgegeben worden. Zwischen dem U-Bahnhof Warschauer Straße (bis 1995: \"Warschauer Brücke\") und dem U-Bahnhof Schlesisches Tor befand sich vor dem Zweiten Weltkrieg am nördlichen Spreeufer der Hochbahnhof \"Stralauer Tor\" (ab 1924: \"Osthafen\"), der im Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Friedrichshain wurde 1930 über die heutige Linie U5 mit den östlichen Außenbezirken und dem Alexanderplatz verbunden. Eine Verlängerung bis ins Regierungsviertel und zum neuen Berliner Hauptbahnhof soll bis zum Jahr 2020 erfolgen.", "section_level": 3}, {"title": "Straßenbahn.", "content": "Friedrichshain wurde ab den 1870er Jahren von mehreren Straßenbahnlinien erschlossen. Bis zur Jahrhundertwende fuhren diese meist als Pferdebahn. Die ältesten Strecken auf dem Gebiet des heutigen Ortsteils waren die Ringbahn der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn über Friedenstraße – Strausberger Straße – Andreasstraße – Schillingbrücke in den Jahren 1876–1879 sowie die Strecke vom Alexanderplatz durch die heutige Karl-Marx-Allee und Frankfurter Allee nach Friedrichsberg im Jahr 1878. 1881–1883 folgte die Strecke durch die Landsberger Allee und Petersburger Straße zum Zentralvieh- und Schlachthof am Forckenbeckplatz, 1885 die Straßenbahn durch die Holzmarktstraße in Richtung Schlesischer Bahnhof und 1890 die Straßenbahn durch den \"Grünen Weg\" (heute: Singerstraße) zum \"Küstriner Platz\" (heute: Franz-Mehring-Platz). Zur Jahrhundertwende wurden diese Strecken elektrifiziert und neue Strecken anderer Betreiber eröffnet. Ab 1899 fuhren die Berliner Ostbahnen vom Schlesischen Bahnhof durch den oben erwähnten Spreetunnel nach Treptow und die Züge der Continentalen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen durch die Landsberger Allee nach Hohenschönhausen. 1901 eröffnete die Hochbahngesellschaft, die auch die erste Berliner U-Bahn betrieb, die Flachbahn von der Warschauer Brücke zum Zentralviehhof, und 1908 nahm die Stadt Berlin ihre erste eigene Straßenbahnlinie in Betrieb. Ab 1907 gab es zudem eine Straßenbahnstrecke von der Frankfurter Allee nach Boxhagen-Rummelsburg. Bis 1928 wurden sämtliche Betriebe in der BVG vereint. Nach 1945 gingen die Strecken durch die Frankfurter Allee, den ehemaligen Grünen Weg und entlang der Friedenstraße nicht mehr in Betrieb. Die Verbindung durch die Andreasstraße wurde bis 1966 stillgelegt, jene entlang der Holzmarktstraße und Stralauer Allee folgte bis 1969. In Betrieb sind nach wie vor die Strecken entlang der Landsberger Allee / Platz der Vereinten Nationen / Mollstraße (Linien M5, M6 und M8), Petersburger/Warschauer Straße (M10, zum Teil M13 und Linie 21), Scharnweber-/Weichsel-/Holtei-/Wühlisch-/Kopernikusstraße (Linie M13, zum Teil Linie 16) und Eldenaer Straße / Weidenweg sowie Boxhagener Straße (Linie 21).", "section_level": 3}, {"title": "Bezirksbürgermeister.", "content": "Die folgende Aufstellung endet mit dem Jahr 2000, weil infolge der Verwaltungsreform im Jahr 2001 Friedrichshain mit Kreuzberg zu einem neuen Großbezirk vereinigt wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Friedrichshain ist ein Ortsteil im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin. Bis zur Fusion mit dem benachbarten damaligen Bezirk Kreuzberg bei der Verwaltungsreform 2001 gab es einen eigenständigen Bezirk Friedrichshain, der mit dem heutigen Ortsteil Friedrichshain deckungsgleich ist. Der Ortsteil hat seinen Namen vom Volkspark Friedrichshain im Norden und erstreckt sich nach Süden bis zum Spreeufer. Das Gebiet um die Simon-Dach-Straße und die Revaler Straße gilt als Szeneviertel mit einem lebendigen Nacht- und Kulturleben, das über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.", "tgt_summary": "腓特烈斯海恩(Friedrichshain)原是柏林的一个内城区,1920年成立,曾经是东柏林的一部分,2001年并入新成立的腓特烈斯海恩-克罗伊茨贝格区。它毗邻米特区、普伦茨劳贝格、克罗伊茨贝格和利希滕贝格。腓特烈斯海恩得名于位于北部与普伦茨劳贝格边界的大型公园腓特烈斯海恩人民公园。在纳粹时期,曾命名为“霍斯特·威塞尔城”(Horst-Wessel-Stadt)。", "id": 1360706} {"src_title": "Parallaxe", "tgt_title": "视差", "src_document": [{"title": "Definition als parallaktischer Winkel.", "content": "Definiert wird die Parallaxe als Winkel zwischen zwei Geraden, die von verschiedenen Standorten („Basislinie“) auf denselben Punkt (ein Objekt) gerichtet sind. Dies ist auch der Winkel, unter dem diese Basislinie vom beobachteten Punkt aus erscheint. Hebt man z. B. den Daumen hoch und betrachtet ihn abwechselnd mit dem linken und dem rechten Auge, so verschiebt sich sein Bild vor dem weiter entfernten Hintergrund. Die Basis ist hier der Augenabstand, die Methode heißt \"Daumensprung\". Der Winkel ist bei durchschnittlicher Armlänge etwa 6 Grad. Die Parallaxe ist umso größer, je näher sich das beobachtete Objekt befindet und je länger die Basislinie ist. Das im Alltag kaum bewusste Phänomen der Parallaxe erlaubt die freiäugige Abschätzung von Entfernungen und ist die Grundlage des räumlichen Sehens. Bestimmt man die Parallaxe mit einem Sensor oder Messfernrohr und ist die Basislinie bekannt, lässt sich die Entfernung zum Zielpunkt genau berechnen. Dies wird u. a. bei Fotoapparaten angewandt, und mit höchster Messgenauigkeit in der Geodäsie und Astronomie.", "section_level": 1}, {"title": "Parallaxe in der Astronomie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tägliche Parallaxe, Höhenparallaxe.", "content": "Für Distanzmessungen zum Erdmond und nahen Planeten kann bereits der Erdradius als Basislinie dienen. So erscheint etwa die Parallaxe der Venus zwischen zwei Beobachtungsorten auf der Erdkugel in einer leicht verschiedenen Position vor dem Sternhintergrund. Bei den seltenen Venusdurchgängen vor der Sonne wurde die Parallaxe relativ zum Sonnenrand gemessen und brachte auf diese Weise erste Werte für den Radius der Erdbahn (die Astronomische Einheit). Beim Mond beträgt die Parallaxe wegen seiner geringen Distanz maximal 2° (siehe Horizontalparallaxe), d. h. der Mond zieht z. B. von Europa aus betrachtet an völlig anderen Sternen vorbei als in Südafrika. Die Mondparallaxe ist auch verantwortlich für den verschiedenen Anblick, den eine Sonnenfinsternis von verschiedenen geographischen Breiten aus bietet. Man kann eine zu Hause nur partiell auftretende Finsternis nördlicher oder südlicher als totale Finsternis erleben. Wenn der Mondschatten die Erde in den Polregionen streift, findet dort prinzipiell nur eine partielle Finsternis statt. Für ein totales Finsterniserlebnis müsste der Sonnenfinsternistourist bereits ins Weltall reisen (die Mondparallaxe für sich künstlich vergrößern). Ein zweites Messprinzip ist die Benutzung der Erdrotation: Auch von einem einzelnen Standort aus entsteht eine Parallaxe, weil der Ort alleine durch die Drehung der Erde verschiedene Positionen erreicht. Die Anwendung dieses Effekts wird \"Höhenparallaxe\" genannt. Umgekehrt muss bei genauer Astrometrie dieser Einfluss auf die Messungen als Reduktion angebracht (korrigiert) werden.", "section_level": 2}, {"title": "Jährliche Parallaxe, Sternparallaxe.", "content": "Die Parallaxe wird zur Entfernungsmessung sonnennaher Sterne eingesetzt. Als Basislinie dient der mittlere Radius der Erdbahn, der der großen Halbachse entspricht. Der Umlauf der Erde ändert die scheinbaren Sternpositionen in Form einer kleinen Ellipse, deren Form vom Winkel abhängt, um den der Stern von der Ekliptik (Ebene der Erdbahn) absteht. Die Parallaxe ist der Winkel, unter dem der Radius der Erdbahn vom Stern aus erscheint. Beträgt die Parallaxe eine Bogensekunde (1/3600 eines Grades), so entspricht das einer Entfernung von 3,26 Lichtjahren oder rund 31 Billionen Kilometern. Diese Entfernung wird auch als eine Parallaxensekunde (1 Parsec) bezeichnet. Die Parallaxe ist selbst bei nahen Fixsternen so klein, dass man sie lange nicht beobachten konnte. Dies wurde in der frühen Neuzeit als wichtigstes wissenschaftliches Argument gegen das neue heliozentrische Weltbild ins Feld geführt. Auf der Suche nach der Parallaxe wurde zunächst ein völlig anderer Effekt, die Aberration, entdeckt. Erst 1838 gelang Friedrich Wilhelm Bessel die Parallaxenmessung: er wählte den Schnellläufer (Stern mit großer jährlicher Eigenbewegung) 61 Cygni aus und konnte die halbjährliche Winkeländerung nach längeren Analysen zu 0,31′′ (0,00008 Grad) bestimmen; der moderne Wert beträgt 0,29′′. Selbst beim sonnennächsten Stern Proxima Centauri (4 Lichtjahre von der Erde entfernt) beträgt die Parallaxe nur 0,772′′. In den 1990ern gelangen mit dem europäischen Astrometriesatelliten Hipparcos genaue Parallaxenmessungen für 118.000 Sterne. Der Nachfolger Gaia wurde im Dezember 2013 gestartet und begann Anfang 2014 damit, noch vierzigmal genauere Messungen an etwa 1 Milliarde Sternen durchzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Sternstromparallaxe.", "content": "Bei sich gemeinsam bewegenden Sternhaufen wie den Hyaden ist eine der Parallaxe verwandte, rein geometrische Entfernungsbestimmung möglich. Als Basislinie dient die über Jahre summierte Bewegung des \"Sternstroms\". Dazu muss dessen Radialgeschwindigkeit und Eigenbewegung sowie der Konvergenzpunkt (Fluchtpunkt) am Himmel bekannt sein, dem die Haufensterne scheinbar zustreben.", "section_level": 2}, {"title": "Expansionsparallaxe.", "content": "Bei astronomischen Objekten, die sich schnell ausdehnen, wie etwa planetarische Nebel und Supernovaüberreste, kann eine direkte Beobachtung dieser Ausdehnung zur Entfernungsbestimmung verwendet werden, indem aus einer Bestimmung der absoluten Ausdehnungsgeschwindigkeit (etwa durch Dopplerverschiebung) und der entsprechenden Winkeldistanz (der Expansionsparallaxe) auf die Entfernung geschlossen wird. Ein ähnliches Verfahren wird zur Entfernungsbestimmung von Doppelsternen benutzt, die sowohl visuell als spektroskopisch sind, d. h. aus der visuellen Beobachtung der Bewegung erhält man einen Winkel und aus der Verschiebung der Spektrallinien eine absolute Geschwindigkeit, woraus dann die Entfernung berechnet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Parallaxe im Sinne von Entfernung.", "content": "Im älteren Sprachgebrauch der Astronomie wurde der Ausdruck Parallaxe auch für Entfernung bzw. Länge schlechthin benutzt, weil sich die Entfernung astronomischer Objekte in der Frühzeit der Astronomie nur auf der Grundlage der Parallaxe verlässlich ermitteln ließ. Dies galt auch dann, wenn die Entfernungsmessung andere – z. B. fotometrische – Verfahren nutzte. Der Gebrauch von Parallaxe als Synonym für Entfernung ist darin erhalten, dass die Entfernung von Sternen in Parsec (pc, ca. 3,26 Lichtjahre), dem Kehrwert der halbjährlichen Parallaxe in Bogensekunden, angegeben wird. Parsec ist eine Abkürzung des englischen \"parallax arcsecond\" (‚Bogensekunde am parallaktischen Winkel‘).", "section_level": 2}, {"title": "Parallaxe in der Fotografie.", "content": "In der Fotografie tritt bei zweiäugigen Kameras, sowohl bei Sucherkameras als auch zweiäugigen Spiegelreflexkameras, ein Parallaxenfehler auf: Der Bildausschnitt im Sucher und das resultierende fotografische Bild stimmen nicht überein. Dieser Fehler wird naturgemäß umso größer, je näher das Objekt gelegen ist. Einfache Kameras mit Leuchtrahmensucher haben oft eine zusätzliche, feststehende Markierung für den Nahbereich, aufwändigere Modelle besitzen einen automatischen Parallaxenausgleich: Die Entfernungseinstellung der Kamera dient nicht nur zur Fokussierung des Objektivs (Schärfe), sondern verändert auch den Winkel zwischen Sucher und Objektiv bzw. die Sucherfeldbegrenzung und kompensiert so den Großteil des Parallaxenfehlers. Frei von Parallaxenfehlern sind \"alle\" Kameras, die zur Erzeugung des Sucherbildes die gleiche Optik verwenden, die zur späteren Bildaufnahme verwendet wird. In der Photogrammetrie (Bildmessung) dient die Parallaxe zwischen den Bildern von zwei Standorten als Maß für die Entfernung und wird mittels Stereoskopie ausgewertet. Als \"Vertikalparallaxe\" wird hingegen eine fehlerhafte Ausrichtung der Bilder bezeichnet, bei dem die Augenachsen in etwas verschiedene Höhen blicken müssen. Sie führt zu baldiger Ermüdung der Augen und sollte bewusst kontrolliert und weggestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Parallaxe bei der Ablesung von Skalen.", "content": "Bei genauen Messungen an Skalen – etwa an einem Zollstock oder einem Thermometer – muss die Ablesung senkrecht zur Skale erfolgen (Parallaxenfehler). Ein Spiegel hinter der Skala, wie er bei elektrischen Zeigermessgeräten häufig zu finden ist, erleichtert dies: Der Zeiger und sein Spiegelbild müssen zum Zeitpunkt der Ablesung in Deckung stehen. Aber auch ohne Hilfsmittel kann die richtige Augenposition gefunden werden, wenn man auf die Skalenparallaxe achtet: der Mittelwert aus zwei Extrempositionen ist meist genauer als \"eine\" unkontrollierte Ablesung, wenn von einer linearen Skala abgelesen wird. Bei üblichen Außenthermometern kann man die Genauigkeit dadurch von 1 °C auf 0,5 °C verbessern. Ausdehnungs- und Schleuderthermometer sind am genauesten ablesbar, wenn man sie senkrecht hängen lässt und beim Ablesen waagerecht blickt (wobei das Spiegelbild des eigenen Kopfes an einer Außenscheibe hilfreich sein kann).", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Parallaxe (von altgriechisch \"parállaxis\" „Veränderung, Hin- und Herbewegen“) bezeichnet man die scheinbare Änderung der Position eines Objektes, wenn der Beobachter seine eigene Position verschiebt.", "tgt_summary": "视差(英语:parallax,)是指从两个不同位置观察同一个物体时,此物体在视野中的位置变化与差异。从两个观察点看目标,两条视线之间的夹角叫做这两个点的视差角,两点之间的距离称作视差基线。", "id": 132912} {"src_title": "Känozoikum", "tgt_title": "新生代", "src_document": [{"title": "Geschichte und Namensgebung.", "content": "Das jüngste der Erdzeitalter wurde von John Phillips 1841 in seiner englischen Form als Cainozoic bzw. Kainozoic definiert. Er teilt das Zeitalter in drei Abschnitte, die 'Eocene Tertiaries', die 'Meiocene Tertiaries' sowie die 'Pleiocene Tertiaries' (von unten nach oben), was der historischen Dreiteilung des Tertiärs nach Charles Lyell entspricht. Neben dieser stratigraphischen Klassifikation schließt Phillips auch ausdrücklich die rezente Lebenswelt in seine Definition des Känozoikums mit ein, eine Auffassung die bis heute gültig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung des Känozoikums.", "content": "Stellung des Känozoikums im Phanerozoikum: Das Känozoikum wurde früher in zwei Systeme unterteilt: In das Tertiär (mit den Serien Paläozän, Eozän, Oligozän, Miozän und Pliozän) und in das Quartär (Pleistozän und Holozän). Seit 2004 gilt eine Einteilung in drei Systeme: das Paläogen (mit Paläozän, Eozän und Oligozän) ist der älteste Zeitabschnitt, darauf folgt das Neogen (mit Miozän, Pliozän). Die Serien-Einteilung des jüngsten Systems des Känozoikums, des Quartärs, blieb unverändert, jedoch wird seit Juni 2009 das Gelasium in das Pleistozän als dessen unterste Stufe gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "„Tertiär“.", "content": "Schon im Jahre 1759 fielen dem italienischen Geologen Giovanni Arduino die wenig verfestigten Gesteinsformationen auf, die er als \"montes tertiarii\" (dritte Berge) den aus Kalk bestehenden \"montes secundarii\" (zweite Berge) und den aus Granit, Basalt oder Schiefer zusammengesetzten \"montes primitivi\" (ursprüngliche Berge) gegenüberstellte. Aus diesen Bezeichnungen ergibt sich bereits eine Reihung in der Entstehung und im Alter. Die Gebirge, die im „Tertiär“ entstanden, sind alpidisch. Die Bezeichnung „Tertiär“ wird jedoch seit 2004 in der Geologischen Zeitskala nicht mehr verwendet. Ebenso wurde der Begriff „Quartär“ aus der Geologischen Zeitskala gestrichen, jedoch nach heftigen Diskussionen durch die International Commission on Stratigraphy (ICS) im Jahr 2008 wieder eingeführt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Känozoikum (griech. καινός „neu“, ζῷον „Tier“), auch als Erdneuzeit bezeichnet, ist das Erdzeitalter, welches innerhalb des Äons Phanerozoikum auf das Mesozoikum (Erdmittelalter) folgt und das bis heute andauert. Ein veralteter Name ist Neozoikum. Der Beginn des Känozoikums wird vor etwa Millionen Jahren angesetzt, nach dem Massenaussterben am Ende der Kreidezeit, bei dem unter anderem alle (Nicht-Vogel-)Dinosaurier ausstarben (Kreide-Paläogen-Grenze).", "tgt_summary": "新生代(Cenozoic) 是地球历史上目前最新的一个地质时代,它从6600万年前开始一直持续到今天。随着白垩纪-古近纪灭绝事件的发生,中生代结束,新生代开始。", "id": 57331} {"src_title": "Flavius Aëtius", "tgt_title": "埃提乌斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Aufstieg.", "content": "Flavius Aëtius wurde in Durostorum an der Donau in der römischen Provinz Niedermoesien geboren. Seine Muttersprache war Latein, und er war von Geburt an römischer Bürger. Sein Vater Flavius Gaudentius war bereits Heermeister \"(magister militum)\", seine Mutter stammte aus einer reichen und aristokratischen italischen Familie. Gaudentius wurde zu einem unklaren Zeitpunkt (spätestens 425) in Gallien von Soldaten erschlagen. Aëtius trat früh in die kaiserliche Garde ein und wurde der Schwiegersohn des \"comes domesticorum\" Carpilio. Einen Teil seiner Jugend hatte er als Geisel bei den Westgoten (wohl von 405 bis 408) und später bei den Hunnen verbracht. Er muss in dieser Zeit gute Kontakte zu hunnischen Gruppen aufgebaut haben, denn als nach dem Tod des Kaisers Honorius 423 Johannes nach der Macht griff, beauftragte dieser im Herbst 424 den Aëtius, der inzwischen \"curopalatus\" war, ihm hunnische Hilfstruppen zuzuführen. Als Aëtius mit einem sehr starken hunnischen Heer im Mai 425 in Italien erschien, war die Usurpation des Johannes zwar bereits gescheitert, doch drei Tage nach dessen Enthauptung lieferte sich Aëtius ein blutiges Gefecht mit oströmischen Truppen unter Aspar (dessen weiteres Leben erstaunliche Parallelen zu seinem eigenen aufweisen sollte). Die Schlacht endete ohne Sieger. Dennoch ermöglichte die Präsenz der Hunnen Aëtius den politischen Aufstieg an die Spitze des Reiches: Er verständigte sich mit dem neuen Kaiser Valentinian III. und dessen Mutter, der einflussreichen Galla Placidia. Aëtius wurde zum \"comes\" ernannt und brachte die Hunnen dazu, sich zurückzuziehen. Bald darauf kämpfte er an der Spitze weströmischer Truppen gegen die Westgoten in Südgallien und konnte auch einige Erfolge gegen die Franken verbuchen. 429 wurde er zum \"magister militum per Gallias\" ernannt; nach der Ermordung seines größten Konkurrenten, des Heermeisters Flavius Felix, im Jahr 430 stieg Aëtius zu einem der mächtigsten Männer des Westreiches auf. In Gallien ging er wieder gegen Westgoten und Franken vor; durch Siege konnte er seine Stellung festigen und wurde für das Jahr 432 zum Konsul ernannt. Dem immer größer werdenden Einfluss des Aëtius versuchte Galla Placidia aber mit der Förderung des Bonifatius entgegenzuwirken. Bonifatius kommandierte die Truppen in der Provinz \"Africa\" und galt ebenfalls als ein talentierter General. Er war einige Zeit zuvor (angeblich durch eine Intrige des Aëtius) diskreditiert worden, stand nun aber wieder in der Gunst des Kaiserhofes und sollte ein Gegengewicht gegen den gallischen Heermeister bilden. Er wurde schließlich 432 nach Italien gerufen, um Aëtius abzulösen. Dieser weigerte sich aber, seine Position kampflos aufzugeben, und so kam es zu einer militärischen Konfrontation zwischen den beiden starken Männern des Westreichs. Bonifatius konnte seinen Rivalen zwar in einer Schlacht bei Ariminum schlagen, doch erlag er etwas später seinen Verletzungen.", "section_level": 2}, {"title": "Faktischer Regent des Westens.", "content": "Aëtius floh nach der Niederlage zunächst zu seinen alten Freunden, den Hunnen unter Ruga, die ihn militärisch unterstützten. Mit ihrer Hilfe kehrte er 433 zurück, konnte sich im Bürgerkrieg behaupten und wurde in seinen alten Würden bestätigt. Es gab zu ihm, nachdem er Sebastianus, den Schwiegersohn des Bonifatius, ausgeschaltet hatte, schlicht keine Alternative mehr: Er bekam Pelagia, die gotische Witwe seines toten Gegners, zur Frau und erhielt so auch Zugriff auf die gewaltige Erbschaft und die militärische Gefolgschaft seines Konkurrenten. Zudem verlieh man ihm am 5. September 435 den Titel eines \"patricius\", der (in Westrom) in Verbindung mit dem Heermeisteramt seit Constantius III. faktisch gleichbedeutend war mit der Position des Regierungschefs. Insgesamt dreimal bekleidete er das Konsulat und führte nun im Grunde die Amtsgeschäfte des Westreiches. In der Folgezeit konnte er eine Reihe von militärischen Erfolgen verbuchen, welche das Westreich wenigstens vorläufig stabilisierten. Zu seiner bedeutendsten Leistung gehört denn auch die Verteidigung der römischen Provinz Gallien während dieser Phase der sogenannten Völkerwanderung. Während dem Westreich zunehmend die Mittel fehlten, um reguläre eigene Truppen zu unterhalten, konnte Aëtius dank seiner guten Beziehungen zu diversen nichtrömischen Gruppen einen gewissen Ausgleich schaffen. Er konzentrierte sich dabei vor allem auf Gallien. Mit Hilfe hunnischer Hilfstruppen vernichtete er so im Jahre 436 das Burgunderreich in der Region von Worms – der historische Kern der Nibelungensage – und war auch verantwortlich für die Ansiedlung der übrigen Burgunder im Rhonetal, wo sie ab 443 wohl als Puffer gegen die Alamannen und Westgoten dienen sollten. Ebenso wurden die eingebrochenen Alanen im mittleren Gallien neu angesiedelt, nachdem sie 437 in Aëtius’ Auftrag die rebellierenden Bagauden unter Tibatto niedergeschlagen hatten. Gegen die Westgoten erlitt man hingegen eine schwere Niederlage, so dass 439 ein neues \"foedus\" geschlossen werden musste, das diesen Kriegerverband begünstigte. Etwa zeitgleich marschierte der Vandalenkönig Geiserich unter Bruch älterer Abmachungen in Karthago ein, was eine erhebliche Bedrohung für Italien bedeutete. Da Versuche, Geiserich militärisch zu bezwingen, scheiterten, musste man 442 ein \"foedus\" mit ihm schließen, das seine Herrschaft in Nordafrika faktisch bestätigte. Auch in die Kirchenpolitik mischte sich Aëtius wenigstens teilweise ein, wobei es ihm vor allem um die Vermeidung von religiösen Unruhen ging. Da es seiner beherrschenden Stellung faktisch an Legitimität mangelte, musste er sich darum bemühen, Widerstände gering zu halten. Trotz der guten Kontakte, die Aëtius lange zu den Hunnen unterhalten hatte, drangen diese 451 unter Rugas Nachfolger Attila in Gallien ein, nachdem der oströmische Kaiser Markian ihnen 450 die jährlichen Tributzahlungen gekündigt hatte. Da der oströmische Donauraum bereits verwüstet, eine Überquerung des Bosporus den Hunnen aber unmöglich war, musste sich Attila, der auf Erfolge und Beute angewiesen war, notgedrungen gen Westen wenden. Überdies hatte eine Hofpartei um Honoria, die Schwester Valentinians III., die in einen Konflikt mit Aëtius geraten war, Attila zu Hilfe gerufen und diesem angeblich sogar die Ehe versprochen. Ob Attilas Angriff eher als Angriff auf das Römische Reich oder vielmehr, ähnlich wie 433, als Eingreifen in einen innerrömischen Konflikt zu verstehen ist, ist umstritten. Aëtius gelang es jedenfalls, eine Koalition aus verschiedenen in Gallien ansässigen Foederaten zu formen; selbst die Westgoten, die auf ihn schlecht zu sprechen waren, schlossen sich dem Bündnis an, nachdem sich Attila mit ihrem Todfeind Geiserich verbündet hatte. Hinzu kamen reguläre weströmische Verbände, die aus allen Teilen des noch von Ravenna kontrollierten Gebietes zusammengezogen wurden. In der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern bei Châlons-en-Champagne konnte sich Aëtius mit Hilfe dieses gemischten römisch-germanischen Heeres Attila entgegenstellen und dessen Vorstoß zum Stillstand bringen. Es war kein entscheidender Sieg, und der Erfolg wurde mit immensen Verlusten erkauft; doch genügte es, dass Attila sich aus Gallien zurückziehen musste. Ein Jahr später fielen die Hunnen aber in Italien ein und plünderten mehrere Städte, darunter auch Aquileia, doch musste sich Attila schließlich zurückziehen; mit seinem Tod 453 brach das Hunnenreich auseinander. Auffällig ist allerdings, dass Aëtius 452 offenbar keine ausreichenden Truppen mehr zur Verfügung standen, um Italien verteidigen zu können; erst ein Eingreifen Ostroms sowie das Auftreten von Seuchen zwangen die Hunnen zur Umkehr. Dies lässt vermuten, dass die Verluste der ravennatischen Einheiten auf den Katalaunischen Feldern extrem hoch gewesen waren.", "section_level": 2}, {"title": "Ermordung und Folgen.", "content": "Symptomatisch für die Schwäche des weströmischen Kaisertums war die Stärke der Heermeister; bereits seit dem späten 4. Jahrhundert hatten Militärs wie Arbogast, Stilicho und Flavius Constantius zunehmend den zivilen Apparat und die Kaiser dominiert; Aëtius gehört ebenso in diese Reihe übermächtiger Generäle wie nach ihm Ricimer: Es war Aëtius, der Verträge mit den barbarischen Völkern abschloss, etwa mit den Hunnen, denen er Jahre zuvor Teile Pannoniens abgetreten hatte. Diese Völker fühlten sich denn auch nicht dem Kaiser, sondern seinem mächtigsten Heermeister und \"patricius\" verpflichtet. Nun, nach Attilas Tod, fühlte sich Aëtius sicher genug, um die Verschwägerung seiner Familie mit dem Kaiserhaus durchzusetzen: Aëtius hatte vom Kaiser schließlich die Zusage erhalten, dass sein Sohn Gaudentius die Tochter Valentinians III. heiraten durfte. Dieser scheint dies jedoch zum Anlass genommen zu haben, gegen den übermächtigen General aufzubegehren. Tatsächlich hätte eine verwandtschaftliche Beziehung des Aëtius zum Kaiserhaus eine kaum zu überschätzende Bedrohung für Valentinian bedeutet, ähnlich wie sich Jahrzehnte zuvor sein Onkel Honorius von Stilicho bedroht gefühlt hatte (eine ganz ähnliche Konstellation sollte einige Jahre später in Ostrom auch Aspar zum Verhängnis werden). Eine Absetzung oder gar einen offenen Prozess gegen Aëtius konnte der machtlose Kaiser aber nicht wagen; hinzu kam, dass der Heermeister, solange er äußerlich loyal blieb und nicht selbst offen nach der Kaiserkrone griff, auf legalem Weg unangreifbar war. Petronius Maximus, ein angesehener Aristokrat, der vorher hohe Ämter in der Verwaltung bekleidet hatte, intrigierte nun angeblich gegen den Heermeister; nach Ansicht der meisten Forscher war Maximus allerdings tatsächlich ein Anhänger des Generals. Glaubwürdiger sind andere Berichte, nach denen der \"praepositus\" Heraclius die treibende Kraft war. Da ihm legitime Mittel, den übermächtigen, aber demonstrativ loyalen Heermeister auszuschalten, nicht zur Verfügung standen, sah der Kaiser schließlich Mord als einzigen Ausweg: Im September 454 wurde Aëtius in Rom während einer Audienz von Valentinian III. eigenhändig mit dem Schwert erschlagen: Wahrscheinlich ließ der Kaiser die Leichen von Aëtius und Boethius die Gemonische Treppe am Forum Romanum hinabwerfen; dies war die seit Jahrhunderten übliche Strafe für Hochverräter. Die literarische Tradition verurteilt den Mord am Heermeister dennoch fast einhellig. Vor allem in Gallien, wo Aëtius lange aktiv gewesen war, scheint man sein Andenken in Ehren gehalten zu haben. Der wohl zeitgenössische Geschichtsschreiber Renatus Profuturus Frigeridus hat sich in seinen \"Historien\" so auch mit Aëtius beschäftigt. Das Werk ist zwar verloren, ein Auszug mit einer sehr vorteilhaften Charakterskizze des Aëtius ist aber im Geschichtswerk des Gregor von Tours erhalten geblieben. Eine direkte Folge der Ermordung des Aëtius war die Loslösung Dalmatiens, wo sich Marcellinus, ein ehemaliger hoher Offizier des Aëtius, ein faktisch von Ravenna unabhängiges Reich schuf, sowie die bald darauffolgende Ermordung Valentinians im März 455 durch Gefolgsleute des Aëtius. Mit dem Tod des Herrschers war der Versuch, dem westlichen Kaisertum wieder Handlungsfreiheit zu verschaffen, katastrophal gescheitert; der Ansehensverlust erwies sich als irreparabel. Nun rissen die weströmischen Heerführer – „Römer“ ebenso wie „Barbaren“ – endgültig die Kontrolle des Staates an sich, und einige von ihnen entwickelten sich von römischen Generälen schrittweise zu faktisch unabhängigen Territorialherren. Auf den Mord an Aëtius folgte der langsame, aber nun endgültige Verlust der kaiserlichen Kontrolle über Gallien, auch wenn betont werden muss, dass noch bis in die 70er Jahre des 5. Jahrhunderts Gebiete wie die Provence oder die Auvergne gehalten werden konnten und sich später in Nordgallien das gallorömische Sonderreich des \"rex Romanorum\" Syagrius noch bis 486 halten konnte. Die römische Herrschaft über Hispanien war zu jener Zeit bereits ohnehin nur noch sehr bedingt gegeben und höchst regionaler Natur. Festzuhalten bleibt, dass es keinem Heermeister, auch nicht dem durchaus befähigten Aegidius, gelingen sollte, an Aëtius’ Position in Gallien anzuknüpfen, denn Aëtius scheint der letzte weströmische Machthaber gewesen zu sein, der noch ein echtes Interesse am Zusammenhalt des westlichen Reichsteiles hatte. Dies war nicht zuletzt deshalb möglich, weil er sich auf die Autorität Valentinians III., der dynastisch bestens legitimiert war, berufen konnte – spätere Heermeister vermochten dies nicht mehr. Bereits Ricimer, der ihm ab 456 als starker Mann hinter den Kaisern nachfolgte, scheint sich daher notgedrungen auf Italien konzentriert zu haben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Flavius Aëtius (* um 390 in Durostorum, heute Silistra in Bulgarien; † 21. oder 22. September 454 in Rom) war ein weströmischer Heermeister und Politiker in der spätantiken Völkerwanderungszeit. Er lebte jahrelang als Geisel am hunnischen Hof und knüpfte dort politische Kontakte, von denen er später in hohem Maß profitierte. Aëtius übte seit den 420er Jahren für drei Jahrzehnte maßgeblichen Einfluss auf die Führung der Reichsgeschäfte im Westreich aus und war dreimal Konsul (432, 437 und 446). Zusammen mit Westgoten und anderen barbarischen Stämmen konnte er in Gallien den Hunnenangriff von 451/2 abwehren.", "tgt_summary": "弗拉维乌斯·埃提乌斯(,396年-454年),又译阿哀契乌斯,西徐亚裔罗马人,西罗马帝国末期的主要军事统帅。", "id": 174610} {"src_title": "Andrea Camilleri", "tgt_title": "安德烈亚·卡米莱里", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1942 begann der in Agrigent aufgewachsene Camilleri für Theater und Rundfunk als Regisseur zu arbeiten. Er machte sich damit verdient, Werke von August Strindberg, Samuel Beckett, Eugène Ionesco und T. S. Eliot in Italien einzuführen. In einer kleinen, von Giuseppe Ungaretti zusammengestellten Anthologie erschienen die ersten Gedichte des Zwanzigjährigen, der zudem auch Erzählungen und Artikel für Zeitschriften verfasste. Mit einer kleinen Unterbrechung unterrichtete er von 1958 bis 1970 am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom. Von 1977 bis 1997 war er Professor an der Nationalakademie der Dramatischen Künste „Silvio D’Amico“. Dort hielt er Seminare und Kurse über Regie und Autorenschaft in Italien und im Ausland. 1978 erschien mit dem bereits 1968 verfassten \"Il corso delle cose\" (dt. 2002 als \"Hahn im Korb\") sein erster Roman. Für viele seiner späteren Bücher erhielt Camilleri Preise wie 1980 den \"Premio Gela\", den \"Premio Vittorini\" und 1999 den \"Premio Elsa Morante\". Im Jahr 1994 begann er die erfolgreiche Serie der Kriminalromane mit Commissario Montalbano. Seine erste internationale Auszeichnung erhielt er 2012 mit dem Dagger Award – Kategorie \"International Dagger\" von der britischen \"Crime Writers’ Association\" (CWA) für \"Potter’s Field\" (Original: \"Il campo del vasaio\"; dt. \"Das Ritual der Rache\"). Camilleri war verheiratet, hat drei Töchter und vier Enkel und lebte in Rom. Am 17. Juni 2019 musste Camilleri nach einem Herzstillstand in einem Krankenhaus in Rom reanimiert werden. Er starb am 17. Juli 2019 im Alter von 93 Jahren in einem römischen Krankenhaus.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kriminalromane mit Commissario Montalbano.", "content": "[a] Übersetzt von Schahrzad Assemi, [b] Übersetzt von Christiane von Bechtolsheim, [c] Übersetzt von Moshe Kahn, [d] Übersetzt von Rita Seuß und Walter Kögler", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiele und Hörbücher.", "content": "Viele Werke Camilleris wurden in Italien als Hörspielfassungen umgesetzt. Auch in Deutschland wurden einige Hörspiele produziert, unter anderem einige Kurzkrimis, sowie die Teile 1 bis 8 der Montalbano-Reihe. Produziert wurden die deutschen Montalbano-Hörspiele vom SWR und DLR, vertrieben wurden sie von Lübbe Audio. Sprecher waren Gerd Wameling als Commissario Montalbano, der in dieser Rolle auch Hörbücher aufnahm, Andreas Pietschmann als Fazio, Frauke Poolman als Livia und Horst Mendroch. Die Musikuntermalung komponiert Henrik Albrecht. Regie führte Leonhard Koppelmann.", "section_level": 2}, {"title": "Commissario Montalbano.", "content": "Salvo Montalbano ist die Hauptfigur der Kriminalromane Andrea Camilleris. Montalbano arbeitet als Commissario in der fiktiven, nach Camilleris Geburtsort Porto Empedocle gestalteten Stadt Vigàta in Sizilien. Die übergeordnete Provinzstadt Montelusa entspricht dem heutigen Agrigento. Während Monte Lusa dort als Flurname nachgewiesen ist, ist der Ortsname Vigàta in Analogie zur sizilianischen Stadt Licata gebildet. Die Zuordnung ist zum Beispiel im Kapitel 5 des Buches \"Der Dieb der süßen Dinge\" ersichtlich, wo die real existierende Ortschaft Villaseta in Bezug zu den fiktiven Orten Monte Lusa und Vigàta gesetzt wird. Zu Beginn der Krimireihe ist Montalbano ein Mann in den Vierzigern; sein Geburtstag ist der 6. September 1950, also genau 25 Jahre nach dem des Autors Camilleri. Typisch für ihn ist seine Vorliebe für die sizilianische Küche (ein Glossar der von ihm geschätzten Gerichte befindet sich im Anhang der deutschen Übersetzungen), für Literatur sowie ein ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit und ein teilweise unkonventionelles Vorgehen. Er ist ein „sbirro nato“ (‚ein geborener Bulle‘), nimmt häufig instinktiv für die Ermittlungen wesentliche Details und Zusammenhänge wahr und erfährt die Lösung des Falles oft wie durch eine spontane Erleuchtung bei der Reflexion trivialer Erfahrungen, die auch ganz außerhalb des Falles liegen können. Seinen Mitmenschen gegenüber verhält er sich oft launisch und reizbar und ist dabei stark wetterabhängig. Beschreibungen des Wetters werden von Camilleri häufig verwendet, um auch die Stimmung Montalbanos zu beschreiben. Vor allem seine Kollegen und seine Dauerverlobte Livia Burlando aus Boccadasse, einem Stadtteil von Genua, haben unter seinen Launen zu leiden. Seine wichtigsten Kollegen sind sein Stellvertreter Domenico „Mimì“ Augello, Fazio, Gallo, Galluzzo sowie der durch ein einfaches Gemüt ausgezeichnete Catarella. Montalbano verbindet eine tiefe Zuneigung zu seiner Heimat Sizilien, er reist ungern. Sizilien und seine Eigenheiten kulinarischer, sprachlicher und kultureller Natur sind immer wieder Thema der Bücher. Sprachlich spiegelt sich dies in der Verwendung sizilianischer Ausdrücke und syntaktischer Eigenarten wider. Sizilianische Begriffe werden auch in der deutschen Übersetzung beibehalten und erklärt. Im italienischen Original sind diese Ausdrücke nicht eigens erklärt. Im Lauf der Buchreihe macht Montalbano in seinem Privatleben als auch in seiner Einstellung zu seiner Arbeit als Polizist eine Entwicklung durch. Neben seiner Beziehung zu Livia, die gekennzeichnet ist durch Streitigkeiten über eine eventuelle Heirat und Kinder, fühlt er sich bisweilen auch zu anderen Frauen hingezogen, so etwa zu der Schwedin Ingrid, die er im ersten Band kennenlernt. Immer öfter wird er vom Alter bzw. der Furcht vor dem Älterwerden geplagt. Er zeigt sich zunehmend angewidert von den gesellschaftlichen Veränderungen, den politischen Verhältnissen sowie der zunehmenden Grausamkeit und Brutalität, die in den Verbrechen zum Vorschein kommen. Über Montalbano spricht Camilleri aktuelle Probleme Italiens an. In „Das kalte Lächeln des Meeres“ geht er auf das Problem der illegalen Einwanderer und den damit verbundenen Menschenhandel ein und lässt Montalbano auf Grund der Geschehnisse beim G8-Gipfel in Genua über seine Kündigung nachdenken. In anderen Büchern geht es um die Veränderungen der Kriminalität durch das Internet (in „Das Spiel des Patriarchen“) oder Veränderungen innerhalb der Mafia (in „Der Hund aus Terracotta“). Die Montalbano-Krimis zeichnen sich damit durch Gesellschaftskritik aus. So nimmt Montalbano eine ausnehmend kritische Haltung gegenüber dem Handeln Silvio Berlusconis ein, ohne dass dessen Name in den Romanen je genannt wird. Camilleri, der als junger Mann der Kommunistischen Partei Italiens beitrat, äußerte sich bis zu seinem Tod auch außerhalb seiner Schriften zu den politischen Verhältnissen in Italien. Eine weitere Eigenart der Montalbano-Krimis sind die häufigen literarischen Anspielungen. Bereits der Name Montalbano ist von dem spanischen Krimiautor Montalbán inspiriert, aber auch in den Romanen selbst fallen immer wieder die Namen von Autoren wie William Shakespeare, Luigi Pirandello, William Faulkner oder Edgar Allan Poe sowie Namen ihrer Werke bis hin zu Anspielungen und direkten Zitaten. Besonders ausgeprägt ist dies in „Kavalier der späten Stunde“, wenn sich Montalbano durch die Entwicklungen des Falles an eine Kurzgeschichte Faulkners erinnert fühlt. Diese wird auszugsweise wiedergegeben und der Handlung gegenübergestellt. Auch die Dialoge nehmen bisweilen eine stark an absurdes Theater erinnernde Färbung ein. Inter- und Metatextualität stellen damit eine weitere Besonderheit der Montalbano-Krimis dar, der man auch in anderen Romanen Camilleris begegnet, so etwa in „Die Mühlen des Herrn“.", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzungen ins Deutsche.", "content": "Schahrzad Assemi übersetzte den ersten Band der Montalbano-Bücher ins Deutsche, Christiane von Bechtolsheim die nächsten zehn. Danach übernahm Moshe Kahn, der bereits zahlreiche historische Romane Andrea Camilleris ins Deutsche übertragen hatte, diese Aufgabe. Seit „Die Tage des Zweifels“ sind Walter Kögler und Rita Seuß die deutschen Übersetzer der Montalbano-Krimis.", "section_level": 2}, {"title": "Sizilianischer Dialekt in der Originalversion.", "content": "Eine besondere Eigenheit Camilleris ist es, den sizilianischen Dialekt in seinen Romanen zu verwenden. Geschieht das anfangs nur sehr fein dosiert und mit einigen Wörtern und ist dessen Verwendung auch von den Personen abhängig (\"einfaches Volk\" spricht Dialekt), so wird dies von Roman zu Roman immer stärker auch in die Erzählerbeschreibungen eingebunden. Höhepunkt ist der 2014 erschienene Band \"Morte in mare aperto\", in dem acht Kurzromane enthalten sind, die in den 80er-Jahren spielen. Hier gibt es seitenweise nur Dialektpassagen, sowohl im Dialog als auch in den Beschreibungen des Erzählers. Während Montalbano mit seinen Untergebenen in den Romanen zunehmend Dialekt spricht, kommuniziert er mit höher gestellten Personen und auch mit seiner aus Norditalien stammenden Lebensgefährtin Livia auf Standarditalienisch. Aber auch hier werden mitunter typische Sizilianismen eingebaut, wie 'travagliare', 'taliare' oder 'accattare' für standarditalienisch 'lavorare', 'guardare' und 'comprare' ('arbeiten','schauen' bzw. 'kaufen'). Auffällig ist auch die Verwendung des sizilianischen präpositionalen Akkusativs in manchen standarditalienischen Textpassagen. Der Polizist Catarella etwa spricht stets im Dialekt, und bei seinen Anstrengungen, Standarditalienisch zu sprechen, unterlaufen ihm etliche Fehler und Hyperkorrektismen. In der Übersetzung der Romane geht diese spezifische Eigenheit verloren, die den Romanen auch Authentizität verleihen.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehserie \"Il Commissario Montalbano\".", "content": "1999 begann das italienische Fernsehen RAI mit der Ausstrahlung der Serie \"Il Commissario Montalbano\". Bisher (Juni 2016) wurden 28 Folgen ausgestrahlt. Die Rolle des Commissario Montalbano wird vom italienischen Schauspieler Luca Zingaretti verkörpert. Montalbanos Freundin Livia Burlando wird von Katharina Böhm (Staffeln 1 bis 8), Lina Perned (Staffel 9) und Sonia Bergamasco (Staffel 10) gespielt. Die Drehbücher der Filme wurden von Francesco Bruni, Salvatore De Mola und Angelo Pasquini in enger Zusammenarbeit mit Andrea Camilleri verfasst und beschränken sich nicht auf eine genaue Reproduktion der literarischen Originale, sondern entwickeln Figuren und Schauplätze auf eigenständige Weise weiter. Eine wichtige Rolle spielen in den Montalbano-Verfilmungen die Landschaften und Städte Siziliens. Die Filmaufnahmen stammen zumeist aus dem Osten Siziliens aus den Städten Scicli, Modica und Ragusa. Die in den Büchern beschriebenen Orte liegen in der Provinz Agrigent. Eine besondere Bedeutung für die Serie hat das Haus des Commissarios direkt am Meer. Das als Filmset benutzte Haus steht am Strand von Punta Secca in der Ortschaft Santa Croce Camerina.", "section_level": 1}, {"title": "Bisher ausgestrahlte Filme.", "content": "Den meisten Filmen liegen die Stoffe der gleichnamigen Kriminalromane zugrunde. Die Reihenfolge, in der die Episoden ausgestrahlt wurden, entspricht jedoch nicht durchgängig der Erscheinungsfolge der Romane. Als Vorlage für die anderen Filme dienten einzelne oder mehrere kombinierte Kurzgeschichten aus drei Kurzgeschichten-Sammelbänden: • \"Un mese con Montalbano\" (1998, deutsch: \"Das Paradies der kleinen Sünder\", 2001): Folgen 6, 10, 12, 21 und 27, 32 • \"Gli arancini di Montalbano\" (1999, deutsch: \"Die Nacht des einsamen Träumers\", 2002): Folgen 7, 8, 10, 12, 14, 27 und 30, 32 • Morte in mare aperto e altre indagini del giovane Montalbano (2014, deutsch: \"Der ehrliche Dieb: Commissario Montalbano hat ein Herz für kleine Sünder\", 2015): Folge 30. Das deutsche ZDF hat die ersten vier Folgen synchronisiert und unter eigenen (von den Buchtiteln abweichenden) Titeln ausgestrahlt, die Reihe danach aber nicht fortgesetzt. Alle weiteren Filme (außer den vier Episoden der 10. und 11. Staffel von 2016 und 2017) wurden vom österreichischen Privatsender Servus TV synchronisiert und ausgestrahlt. Alle Folgen in deutscher Synchronisation werden auf DVD vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehserie \"Il giovane Montalbano\".", "content": "Seit Februar 2012 strahlt das italienische Fernsehen RAI ein Prequel zur Fernsehserie „Il Commissario Montalbano“ aus. Es werden Geschichten des jungen Montalbano gezeigt. Es entstanden 6 Folgen. Seit Oktober 2015 werden 6 weitere Folgen gezeigt. Die Rolle des Commissario spielt Michele Riondino, die Regie führt Gianluca Maria Tavarelli. Die Drehbücher der ersten sechs Filme beziehen sich auf Kurzgeschichten aus den Büchern \"Das Paradies der kleinen Sünder\" (2001), \"Die Nacht des einsamen Träumers\" (2002), \"Die Rache des schönen Geschlechts\" (2004) und \"Der falsche Liebreiz der Vergeltung\" (2005). Den sechs Filmen der zweiten Staffel liegen die Kurzromane aus der Sammlung \"Morte in mare aperto e altre indagini del giovane Montalbano\" (2014, deutsch \"Der ehrliche Dieb: Commissario Montalbano hat ein Herz für kleine Sünder\", 2015), weitere fünf Kurzgeschichten aus \"Das Paradies der kleinen Sünder\" (2001) sowie zwei bisher noch nicht auf Deutsch erschienene Erzählungen zugrunde. Eine deutsche Fassung der zweiten Staffel ist in Bearbeitung.", "section_level": 1}, {"title": "Vigàta.", "content": "Im April 2003 ergänzte die Gemeinde Porto Empedocle, der Geburtsort Camilleris, auf den Ortsschildern den Namen \"Porto Empedocle Vigàta\". Vigàta ist der Name der imaginären Stadt, in der viele Romane Camilleris spielen. Dies wurde 2009 von Bürgermeister Calogero Firetto wieder rückgängig gemacht. Die \"Frankfurter Allgemeine Zeitung\" berichtete im Mai 2011 über eine beabsichtigte vollständige Umbenennung der Heimatstadt von Camilleri in Vigàta.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrea Camilleri (* 6. September 1925 in Porto Empedocle, Sizilien; † 17. Juli 2019 in Rom) war ein italienischer Drehbuchautor, Theater- und Fernsehregisseur und Schriftsteller. Seine erfolgreichste Romanfigur ist der sizilianische \"Commissario Montalbano\", den er nach dem spanischen Schriftsteller Manuel Vázquez Montalbán benannte. Die Kriminalromane mit Commissario Montalbano wurden in 30 Sprachen übersetzt und machten Camilleri international bekannt. Insgesamt verfasste Camilleri mehr als 100 Bücher und galt als eine kritische Stimme in der italienischen Gegenwartsliteratur.", "tgt_summary": "安德烈亚·卡米莱里(,1925年-9月6日-2019年-7月17日)是意大利推理小说作家。代表作“蒙塔巴诺警长探案系列”被译成多种语言,成为世界畅销书。", "id": 965477} {"src_title": "EU-Erweiterung 2004", "tgt_title": "2004年欧洲联盟扩大", "src_document": [{"title": "Beitrittsgründe der Beitrittsstaaten.", "content": "Gründe für die neuen Mitglieder, vor allem für die Staaten Ostmitteleuropas, waren neben wirtschaftlichen Vorteilen auch ihre historischen und kulturellen Verbindungen zu den anderen Mitgliedern der Europäischen Union. Die Gebiete der Staaten des östlichen Mitteleuropas gehörten zu einem Teil früher zum Deutschen Reich oder zu Österreich-Ungarn und haben eine größtenteils evangelische oder katholische, keine orthodoxe Bevölkerung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kopenhagener Kriterien.", "content": "Der Europäische Rat tagte im Juni 1993 und stellte die „Kopenhagener Kriterien“ auf. Sie verlangen von einem Beitrittsland:", "section_level": 2}, {"title": "Europa- und Assoziierungsabkommen.", "content": "Anfang der 1990er Jahre, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989/90 und dem Zerfall des Ostblocks, schloss die EU ein Europaabkommen mit den vielen mittel- und osteuropäischen Staaten mit dem Ziel der Liberalisierung des Handels, Richtlinien für den politischen Dialog, sowie Kooperationen zum Beispiel in den Bereichen Industrie, Umweltschutz und Verkehr. Diese Abkommen umfassen auch Bestimmungen und Erleichterungen über die Angleichung von Rechtsvorschriften an das EU-Recht.", "section_level": 2}, {"title": "Unterstützung der Beitrittsbemühungen.", "content": "Im Rahmen eines Finanzierungsprogramms stellte die EU in den Jahren 1990 bis 2000 insgesamt 10,6 Mrd. Euro zur Verfügung. Von 2000 bis 2003 standen als Heranführungshilfen für die zehn beitrittswilligen mittel- und osteuropäischen Länder jährlich 3,12 Mrd. Euro bereit. Die Mittel für Bulgarien und Rumänien wurden ab 2004 schrittweise erhöht, so dass die EU in den Jahren 2004 etwa 1,2 Mrd. Euro, 2005 etwa 1,3 Mrd. Euro und 2006 etwa 1,4 Mrd. Euro jährlich als Heranführungsbeihilfen für beide Beitrittsländer zusammen gewährte. Die Türkei erhielt von 2001 bis 2003 etwa 177 Mio. Euro jährlich. Der Europäische Rat beschloss im Dezember 2002 in Kopenhagen, die Finanzhilfen ab 2004 deutlich aufzustocken; Türkei sollte 2004 – 250 Mio. Euro, 2005 – 300 Mio. Euro und 2006 – 500 Mio. Euro erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Beitrittsverhandlungen.", "content": "Der Europäische Rat am 12./13. Dezember 1997 in Luxemburg beschloss die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Estland, Polen, Slowenien, der Tschechischen Republik, Ungarn und Zypern (weshalb man diese 6 Staaten gelegentlich auch als \"Luxemburg-Gruppe\" bezeichnet). Weiterhin wurden am 10./11. Dezember 1999 Verhandlungen aufgenommen mit Bulgarien, Lettland, Litauen, Slowakei, Malta und Rumänien (\"Helsinki-Gruppe\"). Die Verhandlungen konnten am 12./13. Dezember 2002 mit allen Ländern außer Rumänien und Bulgarien abgeschlossen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Ratifikation der Verträge.", "content": "Der letzte verbleibende Schritt war die Ratifikation des Vertrages durch die bisherigen Mitglieder und durch jeden einzelnen der Beitrittsstaaten. Die meisten der bisherigen Mitgliedstaaten führten keine Referenden durch, sondern überließen diese Entscheidung den Parlamenten, wohingegen in allen Beitrittsstaaten bis auf Zypern Volksabstimmungen stattfanden. Die folgende Auflistung zeigt die Abstimmungsergebnisse:", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten im Fall Zyperns.", "content": "Den Aufnahmeantrag sowie das Erreichen der Beitrittskriterien erfüllte die Republik Zypern mit ihrem heutigen \"De-facto\"-Territorium. Das 1974 völkerrechtswidrig von der Türkei besetzte und dann als Türkische Republik Nordzypern geführte Territorium gilt als \"besonderes EU-Gebiet, auf welchem EU-Recht zurzeit nicht durchgesetzt werden kann\". Wiedervereinigungsversuche der beiden Teile oder ein Abzug türkischer Truppen scheiterten bisher (siehe Geschichte Zyperns).", "section_level": 2}, {"title": "Feste und Veranstaltungen zur Erweiterung 2004.", "content": "Am 30. April 2004, 23:00 Uhr MESZ, wurden auf Grund der Zeitverschiebung die ersten vier Staaten (Estland, Lettland, Litauen und Zypern) in die Europäische Union aufgenommen, eine Stunde später, am 1. Mai 2004, um 0:00 Uhr, folgten die übrigen sechs Staaten Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Europaweit fanden am Vorabend der Erweiterung Festakte, Fernsehgalas und Partys (vor allem in den Hauptstädten der Beitrittsländer und an wichtigen Grenzübergängen) statt. Der damalige deutsche Bundespräsident Johannes Rau hielt eine Rede vor den beiden Häusern des polnischen Parlaments, dem Sejm und dem Senat. Die Ehre, als ausländischer Gast vor dem Parlament eine Rede zu halten, hatten bis dahin nur der frühere US-Präsident Bill Clinton, die britische Königin Elisabeth II. und Papst Johannes Paul II. Zu Beginn der Rede kam es zu einem Eklat: Die nationalistische Liga Polnischer Familien (LPR) boykottierte den Auftritt Raus; bei der Begrüßung verließen deren Abgeordnete demonstrativ den Saal. Die LPR gehörte zu den schärfsten Gegnern des polnischen EU-Beitritts. Sie begründete ihren Boykott gegen Rau mit ihrem Protest gegen den EU-Beitritt Polens. Aleksander Kwaśniewski, der Staatspräsident Polens, lobte Rau: Er sei ein „hervorragender Deutscher und ein wunderbarer Europäer“ und habe eine „sehr gute, sehr wichtige, sehr kluge“ Rede gehalten. Mit Blick auf die wenig optimistische Stimmung in beiden Ländern sagte Rau: „Wirtschaftliche Sorgen bedrängen die Bürger. Alte und neue Ängste steigen auf.“ Man müsse dies ernst nehmen. Aber die epochale Bedeutung des Beitritts dürfe nicht dahinter verschwinden. An der deutsch-polnischen Grenze Frankfurt (Oder)/Słubice öffneten Außenminister Joschka Fischer und sein polnischer Amtskollege Włodzimierz Cimoszewicz symbolisch die Grenze an der Oder-Brücke, die beide Städte verbindet. Der am meisten genutzte Übergang zwischen den Ländern war abends vorerst gesperrt; es gab ein großes Feuerwerk entlang der Brücke über die Oder. In Zittau, am deutsch-tschechisch-polnischen Dreiländereck, fand am Abend des 30. April 2004 ein Festakt der Sächsischen Staatsregierung statt, bei dem Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl eine Rede hielt. Im Laufe des 1. Mai wurde die Festveranstaltung fortgeführt. Am Vormittag wurde von der deutsch-polnisch-tschechischen Delegation das Projekt der Verlängerung der Bundesstraße 178 über die Neiße nach Polen und nach Tschechien vorgestellt und symbolisch der erste Spatenstich vollzogen. Nach den Einträgen der Delegierten in die Goldenen Bücher der Grenzgemeinden Zittau, Bogatynia und Hrádek nad Nisou begann der eigentliche Festakt. Dabei hissten die Regierungschefs von Deutschland, Polen und Tschechien Gerhard Schröder, Leszek Miller und Vladimír Špidla gemeinsam die EU-Flagge. Sie sprachen sich nach der Begrüßung durch den sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt in allen drei Sprachen für das vereinigte Europa aus. Die Schlussworte waren dem EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen überlassen. Gegen 14 Uhr reisten die Regierungsdelegationen zum offiziellen Empfang der neuen Mitgliedstaaten nach Dublin. Irland hatte im ersten Halbjahr 2004 die Ratspräsidentschaft inne. In der seit dem 3. September 1947 geteilten \"Stadt Görz\" an der italienisch-slowenischen Grenze, die auf italienischer Seite Gorizia und auf slowenischer Seite Nova Gorica genannt wird, wurden die Grenzzäune am 1. Mai durch Rosenbüsche ersetzt. Bei der Feier zur EU-Erweiterung zählten EU-Kommissionspräsident Romano Prodi und der slowenische Regierungschef Anton Rop den Countdown. Die 15.000 Menschen aus dem slowenischen Nova Gorica und ihre 37.000 Nachbarn aus Gorizia sind seitdem unter dem Dach der EU vereint. Am Nachmittag des 1. Mai fand in der Residenz der irischen Präsidentin Mary McAleese vor den Toren Dublins die offizielle Erweiterungszeremonie statt. \"An diesem geschichtsträchtigen Tag für die Völker Europas entbieten wir den zehn Mitgliedstaaten, die dem Familienkreis der Europäischen Union beitreten, ein warmes Willkommen\", begrüßte die Gastgeberin. Danach wurden unter den Klängen der Europahymne feierlich die Fahnen aller nun 25 EU-Staaten gehisst. Der Philharmonische Chor des irischen Rundfunks RTÉ intonierte die Hymne auf Deutsch. Der Regierungschef Irlands, Bertie Ahern, unterstrich die historische Bedeutung der Erweiterung. \"„Unsere Europäische Union ist wahrhaft einzigartig“,\" und begründete: \"„Die heutige Erweiterung ist das beste Zeugnis für den Erfolg der Europäischen Union.“\" Die irische Ratspräsidentschaft tat viel, um die Bedeutung des Tages zu kommunizieren. Der Fall des Eisernen Vorhangs wurde dadurch endgültig vollzogen und die Teilung des Kontinents überwunden. Erneuerung und Zukunft waren die Hauptbegriffe, die während der Feierlichkeiten dominierten. Als Symbol für die Zukunft überreichten 25 Kinder aus den EU-Staaten den Staats- und Regierungschefs ihre Flaggen. Gerhard Schröder (Bundeskanzler 1998–2005) wurde die deutsche Fahne von einem Jungen überreicht, dessen Vater Ungar und dessen Mutter Deutsche ist. Der Junge ist ein Beispiel für die grenzüberschreitenden Biografien auf dem alten Kontinent. Er lebte zuvor in Deutschland und Belgien und nun in Irland, wo er ein französisches Lyzeum besucht. Er spricht Deutsch, Ungarisch, Englisch und Französisch. Unter ähnlich multikulturellen Bedingungen waren fast alle Kinder aufgewachsen, die die Flaggen überreichten. Die Erweiterung wurde von Fernsehsendern in 34 Staaten im Rahmen einer Eurovisionssendung begleitet, in Deutschland übertrug das ZDF. Im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt waren geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Die 10 neuen EU-Staaten wurden durch prominente Gäste und kurze Einspielfilme vorgestellt, es gab Live-Schaltungen nach Warschau mit musikalischen Beiträgen. Das Europäische Parlament feierte am 3. Mai 2004 in Straßburg gemeinsam mit den 162 neuen Abgeordneten aus den zehn neuen Staaten die EU-Osterweiterung. Vor der Eröffnung der ersten Sitzung mit den Abgeordneten aus den alten und neuen EU-Ländern fand eine offizielle Feierstunde statt; Kinder überreichten allen Parlamentspräsidenten der zehn neuen Mitgliedstaaten die Flagge ihres Landes. Diese Flaggen wurden dann dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Pat Cox, übergeben. Später wurden die 10 neuen Flaggen vor dem EU-Parlament gehisst. Parlamentspräsident Cox hielt eine Ansprache und danach sprach Ehrengast Lech Wałęsa. Die neuen Abgeordneten hatten rund ein Jahr Vorbereitungszeit im EU-Parlament, denn sie waren nach Unterzeichnung des Beitrittsvertrags am 16. April 2003 in Athen auf Einladung von Cox als Beobachter bereits voll in den Parlamentsalltag und die parlamentarische Beratungsarbeit eingebunden. Die Zahl der von den einzelnen Parlamenten zu ernennenden Abgeordneten entsprach der Zahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments, auf die das betreffende Land nach dem Beitrittsvertrag Anspruch hatte, wobei die Ernennung der Abgeordneten unter angemessener Berücksichtigung der politischen Zusammensetzung des jeweiligen Parlaments erfolgte. Bereits die Beobachter durften an den Plenarsitzungen des Europäischen Parlaments als Zuhörer teilnehmen. In den Ausschüssen und Delegationen konnte den Beobachtern vom Vorsitzenden das Wort erteilt werden, doch durften sie auch hier weder mit abstimmen noch für Ämter kandidieren. Das Mandat aller Abgeordneten endete mit Ablauf der Wahlperiode im Juni 2004. Das Europäische Parlament wuchs damit – für eine Sitzungswoche – auf 788 Abgeordnete. Das nachfolgende Europäische Parlament, das am 13. Juni 2004 in allen 25 Mitgliedstaaten gewählt wurde, hatte nur noch insgesamt 732 Abgeordnete, denn die 15 alten EU-Staaten hatten ihre Mandatszahl reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Übergangsregelungen zum EU-Beitritt.", "content": "Die Staatsangehörigen der Beitrittsstaaten wurden Unionsbürger im Sinne des EGV. Einige der betreffenden Bestimmungen des Gemeinschaftsrechts, z. B. die Arbeitnehmerfreizügigkeit waren für die Staatsangehörigen der Beitrittsländer allerdings aufgrund des Beitrittsvertrags und der Beitrittsakte vorübergehend suspendiert. Die Staatsangehörigen Zyperns und der Republik Malta konnten von Beginn des Beitritts an volle Freizügigkeit beanspruchen; Übergangsregelungen mit Einschränkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit sahen nur die Beitrittsakte der mittel- und osteuropäischen Beitrittsstaaten vor. Die Übergangsregelungen sehen ein bis zu sieben Jahre andauerndes „2+3+2-Modell“ vor. Die 15 „alten“ Mitgliedstaaten (alle bis einschließlich EFTA-Erweiterung 1995) konnten während einer Übergangszeit von zunächst zwei Jahren ihre bisherigen nationalen Regelungen für den Zugang zum Arbeitsmarkt für Staatsangehörige der mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer beibehalten und durften somit von Art. 1 bis 6 der VO (EWG) Nr. 1612/68 (Freizügigkeit von Arbeitnehmern innerhalb der Gemeinschaft – Zugang zur Beschäftigung) abweichen. Diese Regelung konnten die Mitgliedstaaten – nach einer Überprüfung auf Basis eines Berichts der EU-Kommission – um weitere drei Jahre, sowie danach im Falle schwerer Störungen des Arbeitsmarktes oder der Gefahr einer solchen Störung noch einmal um zwei Jahre verlängern.", "section_level": 1}, {"title": "Vergrößerung der Kommission.", "content": "Durch die Erweiterung der EU vergrößerte sich auch die Europäische Kommission. Jedem Land wurde die Möglichkeit gegeben, einen Kommissar zu ernennen. In der bis November 2004 amtierenden Kommission Prodi bekamen diese allerdings kein eigenes Ressort. Die Besetzungen im Einzelnen: Für die ab November 2004 amtierende Kommission von José Barroso nominierten die Regierungen von Lettland (Andris Piebalgs), Tschechien (Vladimír Špidla) und Ungarn (László Kovács) jedoch neue Mitglieder.", "section_level": 2}, {"title": "Ökonomische Betrachtung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung.", "content": "In Europa der 15 herrschte vor dem Beitritt der vergleichsweise armen neuen Länder eine große Verunsicherung, wie sich die Wirtschaft durch die Erweiterung entwickeln werde. Einige Jahre nach der Erweiterung hatte sich herausgestellt, dass manche Angst unbegründet war. Von 2004 bis 2008 ist die Wirtschaft in den 10 neuen EU-Ländern um fast 23 % gewachsen, in den 15 alten EU-Mitgliedern legte sie im gleichen Zeitraum um rund 8 % zu. Damit verringerte sich das Wohlstandsgefälle. Auch konnte die westeuropäische Wirtschaft von der Nachfrage des boomenden Ostens profitieren. Dennoch bleiben Sorgen in den alten EU-Staaten bestehen. Dominiert wird dies meist von der Angst vor Billigkonkurrenz, welche die eigenen Märkte überfluten und Arbeitsplätze kosten könnte. Der Wettbewerbsdruck, vor allem in den Grenzgebieten zu den neuen Ländern, wird sicherlich zunehmen, verspricht allerdings speziell für diese Gebiete auf lange Sicht gesehen eine positive Entwicklung durch die Nähe zu Märkten im Osten. Die Zahl der EU-Mitglieder ist von 15 auf 25 gestiegen (plus zwei Drittel); etwa 75 Millionen Menschen wurden durch den Beitritt EU-Bürger (plus etwa 20 %), das Bruttoinlandsprodukt Europas wuchs um weniger als 5 %. Die alten wirtschaftlichen Strukturen in den Beitrittsländern sind weitestgehend verschwunden und im Zuge des Transformationsprozesses durch modernere Systeme abgelöst worden. Einen riesigen Nachholbedarf an Gütern und Dienstleistungen verspricht der Markt. Die Wachstumsraten sind größer als die in den alten Ländern und wecken somit auch Hoffnungen und Begehrlichkeiten bei Firmen aus dem Ausland, welche von der Offenheit des „neuen Marktes“ profitieren möchten. Die Grundsteine hierfür wurden von vielen Firmen bereits vor der offiziellen Erweiterung gelegt. Investitionen wurden getätigt, Joint Ventures geplant um eine möglichst gute Ausgangsposition im Markt zu haben und Anteile zu sichern. Die Beitrittsländer hatten teilweise sehr marode Volkswirtschaften; sie werden voraussichtlich lange brauchen, um zu den alten Ländern in wirtschaftlicher Hinsicht aufschließen zu können. Ihre Aufnahme gilt aus Sicht der alten EU-Länder als eine „Investition in die Zukunft“. Hierunter könnten vor allem Länder wie Spanien und Portugal leiden, da ihnen aufgrund von Umverteilungen Fördergelder für Infrastruktur, welche sie bisher von der EU in beträchtlichem Rahmen bekamen, fehlen könnten. Im Fokus der Diskussionen stand auch immer wieder die Entwicklung der europäischen Gemeinschaftswährung Euro. Wird die Stabilität des Euro gefährdet oder bedeutet die Erweiterung einen weiteren Schritt zur Festigung des Kurses in Konkurrenz zum US-Dollar? Auch hier sind sich Experten nicht einig. Die überwiegende Mehrheit geht allerdings nicht von einer Destabilisierung, sondern einer Stärkung aus, da die neuen Länder auf die Einhaltung der Maastricht-Kriterien sehr stark zu achten haben werden. Auch wirtschaftspolitisch könnte die Erweiterung positive Auswirkungen auf die gesamte EU haben. Die festgefahrene Situation in den Gremien und Reformen, die zu langsam vorangetrieben werden, dürften aufgrund der schärferen Wettbewerbssituation bald der Vergangenheit angehören. Auch in den neuen Ländern müssen nun gesetzliche Regelungen der EU umgesetzt werden. Ein Punkt, welcher sehr wichtig für verschiedene Industriezweige ist, wie z. B. die Pharmaindustrie. Diese rechneten bisher mit einem Diebstahl ihres geistigen Eigentums und verzichteten oftmals auf große Investitionen in Osteuropa.", "section_level": 2}, {"title": "Industrielle Abwanderung.", "content": "Vielfach wird in Kommentaren zur EU-Osterweiterung die Frage aufgeworfen, inwiefern sich die Industrie in die neuen Beitrittsländer verlagern wird. Der SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter sagte, Unternehmen würden sich „vaterlandslos“ betätigen, dazu ist von Massenabwanderungen die Rede. Laut Einschätzungen verschiedener Forschungsinstitute dürfte diese Entwicklung jedoch recht abwegig zu werten sein. Der Osten bietet momentan zwar eine bessere Lohnkostensituation, längere Maschinenlaufzeiten, bessere arbeitsrechtliche Bedingungen und lockt mit einer Niedrigsteuerpolitik. Jedoch wird diese gute Basis nicht ewig Bestand haben und sich die Länder in ihrer Kostenstruktur langfristig den alten EU-Ländern angleichen und sind zudem seit dem Beitritt auch an Regelungen der EU (Umweltschutz, Produktstandards, Wettbewerbsregeln etc.) gebunden. Des Weiteren muss hier ein Aspekt Beachtung finden. Bei Befragungen verschiedener Unternehmen zeigte sich, dass nicht etwa die gute Lohnsituation für eine Auslagerung spricht, sondern vielmehr die Etablierung des eigenen Unternehmens im Osten, welcher einen attraktiven Markt mit vielfach guten Absatzaussichten darstellt. Ohnehin sind Steuerbefreiungen, exzessive Investitionshilfen und Spezialabkommen im Zuge der EU-Integration nicht mehr möglich und Polen und Tschechien vielfach schon für die arbeitsintensive Industrie zu teuer. Abwanderung bedeutet somit nicht die Abkehr vom eigenen Staat, sondern ist im Zuge der Globalisierung dringend notwendig und dient zur Erschließung neuer Märkte und günstigerem Materialeinkauf, was dem Export dieser Unternehmen zugutekommt und somit auch die Basis in deren Heimatländern stärkt. Schon vor 2004 gab es Joint Ventures und immer intensivere Geschäftskontakte zwischen Unternehmen der alten EU und Firmen in den Beitrittsländern. Die Erweiterung im Sinne der Wirtschaft wurde schon vor Jahren vollzogen, und es konnte ab 2004 barrierefrei ausgebaut werden.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.", "content": "Seit den ersten Gesprächen, die über eine Erweiterung der EU geführt wurden, werden in Deutschland Diskussionen über die Auswirkungen für den Arbeitsmarkt geführt. Vorweg sollte hierbei bemerkt werden, dass die deutsche Wirtschaft und Bevölkerung schon einmal in der Geschichte mit einer solchen Situation konfrontiert gewesen ist. Das Potenzial einer verstärkte Einwanderungsbewegung wurde auf der einen Seite schon durch die, die den neuen Ländern auferlegt wurden, stark gemindert. Auf der anderen Seite setzt ein erfolgreiches Bestehen in einem anderen Land eine Anpassung an das dortige Anforderungsprofil voraus. Wird dieses nicht erfüllt, würden schlecht bezahlte Hilfsarbeiten oder Sozialhilfe für das Bestreiten des Lebensunterhaltes kaum ausreichen. So bleiben mögliche Einwanderer lieber in ihrem eigenen Land, wo sie sich wohlfühlen, die Sprache verstehen und einen familiären Rückhalt haben. Es wurde prognostiziert, dass aufgrund der niedrigen Lohnkosten und einfachen Rahmenbedingungen verschiedene in Deutschland ansässige Unternehmen, vor allem im arbeitsintensiven Sektor, über eine Auslagerung von Produktionsstätten ins osteuropäische Ausland nachdenken und somit Arbeitsplätze in Deutschland verloren gehen. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht hat der EU-Osterweiterungsprozess vor allem in dem Bereich der Arbeitsmarktpolitik ambivalente Auswirkungen auf Arbeitnehmer. Die Schwerpunktsetzung auf neoliberale Prinzipien ließen Menschenrechtstandards, demokratische, zivilgesellschaftliche und parlamentarische Politiken und Praktiken in den Hintergrund rücken, so dass Gleichstellungsgesetze (Gleichstellungspolitik) entgegen der EU-Richtlinien zu Menschenrechten und vor allem dem Gender Mainstreaming keine konkreten Voraussetzung für den EU-Beitritt wurden. So kam es vor dem Hintergrund der realsozialistischen Vergangenheit der neu beigetretenen Länder in einigen Punkten zu einer realen Abwertung der Position der Frauen, zu Einschnitten in ihren zivilen, sozialen und politischen Rechten, um den marktökonomischen Forderungen gerecht zu werden. Gerade Frauen in den „Ostblockländern“ sind durch die Arbeitsmarktflexibilisierung von einer steigenden Arbeitslosenquote betroffen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Aufgrund seiner geographischen Lage und wirtschaftlichen Verbundenheit zu den Beitrittsländern (Exporte Deutschlands in die neuen Staaten ca. 50 %) wurde prognostiziert, dass Deutschland stark von der europäischen Osterweiterung betroffen sein und deren Auswirkungen mit am meisten spüren würde. Experten vertreten hierbei die unterschiedlichsten Meinungen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin sieht keine dramatische Entwicklung voraus, da der Handel bereits weitestgehend liberalisiert wurde. Das Handelsvolumen mit den östlichen Staaten konnte in den letzten Jahren annähernd verdoppelt werden. Schon jetzt sind viele Unternehmen aus Deutschland in den osteuropäischen Staaten aktiv und haben eine gute Position auf dem Markt etablieren können. Grundsätzlich dürfte der größte Teil der deutschen Unternehmen von der formellen Erweiterung der EU am 1. Mai nicht starken Umwälzungen ausgeliefert sein, da die wirtschaftliche Integration bereits seit Jahren läuft und weitestgehend abgeschlossen ist. Probleme könnte es allerdings für die kleinen Handwerksbetriebe, vor allem in Grenznähe geben. Zwar ist es osteuropäischen Arbeitnehmern nicht möglich in den ersten sieben Jahren direkt in Deutschland eine Arbeit ohne Genehmigung zu bekommen, allerdings können grenznahe Unternehmen, z. B. in Tschechien ihren Aktionsradius deutlich ausbauen und den einheimischen Unternehmen durch niedrigere Preise den Rang ablaufen. Gedanken machen sich in Deutschland vor allem strukturschwache Gebiete, denen der Wegfall von EU-Unterstützungen droht. Ostdeutschland, in dem eine große Arbeitslosigkeit herrscht, verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Förderungsstufe (Ziel-1-Status) und somit wichtige Investitionsgelder für Aufbau und Infrastruktur. Experten nehmen an, dass diese Gebiete auf kurze Sicht aufgrund von hohen Arbeitskosten an Konkurrenzfähigkeit gegenüber den neuen Staaten verlieren, allerdings auf lange Sicht aufgrund ihrer direkten Nachbarschaft zu neuen Märkten im Osten von der Erweiterung profitieren werden.", "section_level": 2}, {"title": "Erfahrungen zum Jahrestag 2005.", "content": "Anlässlich des 1. Jahrestages der Erweiterung 2004 gab Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner dem österreichischen Rundfunk (Ö1) ein ausführliches Interview, in dem u. a. folgende Fragen behandelt wurden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Da die Volksabstimmungen in allen unterzeichnenden Ländern positiv ausfielen, traten am 1. Mai 2004 \"Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn\" und \"Zypern\" der EU bei. Die EU bestand damit bis zum Beitritt bzw. zur Aufnahme von \"Bulgarien\" und \"Rumänien\" (zum 1. Januar 2007, siehe Erweiterung der Europäischen Union) aus 25 Mitgliedstaaten.", "tgt_summary": "发生在2004年5月1日的欧洲联盟扩大在扩展的领土面积、国家数量以及人口总量方面都是欧盟最大的一次一次性成员国扩展,但以国内生产总值计算这并非最大的一次。", "id": 1550963} {"src_title": "Tolkiens Welt", "tgt_title": "阿爾達", "src_document": [{"title": "Idee und Antrieb.", "content": "J. R. R. Tolkien zeigte schon früh eine erstaunliche Begabung für Sprachen. Bereits in seiner Schulzeit lernte er beispielsweise Angelsächsisch und Gotisch kennen. Gleichzeitig begann er, sich selbst Wörter und eigene Sprachen auszudenken. So konstruierte er etwa neue Wörter für das Gotische, das nur zu geringen Teilen erhalten ist. Im Jahr 1912 entdeckte Tolkien die finnische Sprache, für die er sich schon vorher aufgrund seiner Faszination für das finnische Nationalepos \"Kalevala\" interessiert hatte. Die finnische Sprache beeindruckte ihn, weil sie seinem „phonästhetischen“ Empfinden entgegenkam. Auf ihrer Grundlage begann er eine neue Sprache zu entwickeln: Quenya, später auch „Hochelbisch“ genannt. Bei der Arbeit an seinen Sprachen wurde dem Philologen Tolkien zunehmend bewusst, dass diese eine Sprachgeschichte benötigen – sie können nicht im leeren Raum stehen, sondern müssen auf anderen Sprachen beruhen. So konstruierte Tolkien für seine erfundenen Sprachen oftmals die hypothetischen älteren Wörter und dazugehörende Wortstämme, auf denen diese beruhen sollten. Zunehmend gelangte er zu der", "section_level": 1}, {"title": "Inspirationsquellen.", "content": "Insbesondere die nordischen Mythologien der keltischen und germanischen Völker lassen sich in dem Konzept von Tolkiens erdachter Welt Mittelerde wiederfinden. Es gibt zudem zahlreiche Anklänge und Entlehnungen aus mittelalterlichen Heldensagen oder der isländischen Sagaliteratur. Des Weiteren dienten Tolkien als Inspirationsquellen die klassischen griechischen Mythologien oder die Heldenepik wie beispielsweise die homerische Ilias oder die Darstellung des Untergangs von Atlantis durch Platon.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologien Europas.", "content": "Tolkien selbst sagte: „Ich habe den größten Teil meines Lebens [...] auf das Studium germanischer Belange verwendet (in jenem allgemeinen Sinne, der auch England und Skandinavien umfasst). In dem germanischen Ideal steckt mehr an Kraft (und Wahrheit), als die Unwissenden meinen.“ Beeinflusst sind viele Teile von Tolkiens Werk über Mittelerde von den unterschiedlichen Mythen und Geschichten Europas, so etwa vom finnischen \"Kalevala\" oder der \"altnordischen Sagaliteratur\". Aus der germanischen Vorstellungswelt finden sich Motive wie die Art und die Wesensmerkmale der Drachen sowie die heldenhafte Darstellung eines Drachentöters, wie sie beispielsweise im \"Beowulf\" oder im \"Nibelungenlied\" erzählt werden. In Tolkiens Geschichten findet sich dieses Motiv zum einen bei Túrin, der den Drachen Glaurung besiegt, und zum anderen im Buch \"Der kleine Hobbit\" bei dem Drachentöter Bard, dessen Pfeil Smaug tödlich verwundet. Der Ring als Symbol der Macht und des Herrschaftsanspruches spielte ebenfalls bei den Germanen eine wichtige Rolle, so wird im Zusammenhang mit dem Gott Odin der Ring Draupnir erwähnt,", "section_level": 2}, {"title": "Zeitgenössische Literatur.", "content": "Tolkiens Erzählungen über Mittelerde zeigen Anklänge an Werke von William Morris (\"Arts and Crafts Movement\", insbesondere die Form der Poesie und die Erzählweise der Romanzen) oder Entlehnungen wie die Totensümpfe oder den Düsterwald (Mirkwood). Inhaltliche Ähnlichkeiten finden sich ebenfalls in Owen Barfields Kinderbuch \"The Silver Trumpet\", der \"History in English Words\" und der \"Poetic Diction\" oder in der Erzählung \"Marvellous Land of Snergs\" von Edward Wyke-Smith, die sich in der Darstellung der Ereignisse um Bilbo Beutlin im Buch \"Der", "section_level": 2}, {"title": "Erste Niederschrift.", "content": "Schließlich begann Tolkien die Geschichten aufzuschreiben, die sich schon längere Zeit in seinem Kopf geformt und zusammengesetzt hatten. Frühe Entwürfe und Erwähnungen der späteren tolkienschen Welt gehen bis in das Jahr 1913 zurück, in dem Tolkien eine erste \"Geschichte Kullervos\" schrieb, die von der Idee her stark der tragischen Gestalt des Kullervo aus dem \"Kalevala\" ähnelt und als erste Version der späteren Sage \"Die Kinder Húrins\" gelten kann. In den folgenden Jahren entstanden erste Gedichte zu unterschiedlichen Themen, die später auch in die Mythologie Eingang fanden, so etwa \"Die Hütte des Vergessenen Spiels\" (\"The Cottage of Lost Play\", April 1915) und \"Kortirion unter den", "section_level": 2}, {"title": "Vorgehensweise und Entwicklung.", "content": "Die Figur des Earendil ist beispielhaft für Tolkiens Intentionen und grundsätzliche Arbeitsweise in der Motiventlehnung und deren Weiterentwicklung. Earendil, eine der frühesten Konzeptionen der tolkienschen Mythologie, ist dem altenglischen Gedicht \"Crist\" des Cynewulf aus der angelsächsischen Form \"Ēarendel\" entlehnt. Ēarendel ist eine gemeingermanische Figur, die eine literarische Entsprechung im altnordischen Aurvandill und im Mittelhochdeutschen als \"Grauer Pilger Orendel\" findet, und stellte nach Tolkiens eigener Aussage einen der Ausgangspunkte zur Entwicklung des Mittelerde-Mythos dar. Die Übersetzung des Lexems \"Ēarendel\" ist in einer Bedeutung \"Morgenstern\"; Tolkien gibt in seiner Bearbeitung und Einbindung in seinem Mittelerde-Mythos für Earendil die Übersetzung \"Abendstern\" an. Die unterschiedlichen Handlungen in Tolkiens Erzählungen spielen sich innerhalb von mehreren aufeinander folgenden Zeitaltern ab. Am Ende jeder Epoche kommt es zu gewichtigen Veränderungen, die teilweise auch die Beschaffenheit oder Gestalt Ardas verändern. Wesentlich für das Werk Tolkiens ist, dass sich aus dieser zeitlichen Struktur nicht nur logische Erzählstränge bilden, sondern dass die vorherigen Zeitalter jeweils die Mythen der folgenden Zeitalter bilden. Kontinente und Königreiche entstehen und vergehen in den Jahrtausenden, und die nachfolgenden Generationen tradieren in Sagen und Gedichten die Geschichte der Vergangenheit. Die am ausführlichsten beschriebenen Ereignisse spielen sich in drei besonderen Zeitaltern ab, in denen die beiden unterschiedlichen Gruppen, die als „Kinder Ilúvatars“ (Elben und Menschen) bezeichnet werden, eine tragende Rolle spielen. Zwischen dem Ersten und dem Dritten Zeitalter (in dem \"Der Herr der Ringe\" und \"Der Hobbit\" spielen) findet eine Entwicklung von einer mythologischen zu einer realistischeren Welt statt, was sich insbesondere im stilistischen Wechsel vom \"Silmarillion\" zu den späteren Werken manifestiert. Die Mythologie beginnt mit der Erschaffung der Welt durch Eru Ilúvatar. Es folgt die Entsendung der Valar nach Arda und damit beginnt die Geschichte Mittelerdes. Zunächst ist die Zeitrechnung jedoch nicht in Jahreszahlen erfassbar, da es noch nichts gibt, an dem sich die Zeit festmachen lässt. Sonne und Mond existieren noch nicht, es ist eine finstere, trostlose Welt, die zunächst einmal durch die Valar geformt und vorbereitet werden muss, ehe Ilúvatar seine Kinder dorthin schicken wird. Diese Periode ist vergleichbar mit der Zeit, ehe sich auf der Erde das Leben entwickelte. Es gab einen großen Urkontinent „Almaren“ (Segensreich), der wie Pangaea schließlich zerbrach und sich in mehrere Kontinente aufteilte, aus denen Aman im Westen, Mittelerde und Harad im Mittelteil und ein unbekannter Erdteil im Osten entstanden. Im Silmarillion heißt es dazu: Am Ende dieser Schlacht wurde der Urkontinent zerbrochen, die Valar zogen sich in den Westen zurück und gründeten dort das Segensreich Aman, während der abtrünnige Vala Melkor sich ein Reich im Norden Mittelerdes erschuf. Die darauf folgende Epoche nannte Tolkien das „Zeitalter der Bäume“, welches mit der Erschaffung von Sonne und Mond endet. Erst mit dem Erwachen der Menschengeschlechter werden die Zeitalter als solche von Tolkien nummeriert, um wesentliche Entwicklungen in der Geschichte seiner Menschenvölker zu unterteilen. Diese Zeitalter unterscheiden sich zudem durch unterschiedliche Gebiete für die wesentlichen Handlungsräume: Die Ereignisse im Zeitalter der Bäume spielen sich größtenteils im Segensreich Valinor auf Aman ab, dem Land der Valar, die des Ersten Zeitalters im Westen Mittelerdes, im Land Beleriand, welches bei den Kämpfen am Ende dieses Zeitalters vom Meer verschlungen wird. Das Zweite Zeitalter befasst sich mit dem erhaltenen Teil Mittelerdes und der Insel Númenor, die am Ende des Zweiten Zeitalters ebenfalls versinkt. Die Erzählungen zum Dritten Zeitalter beziehen sich hauptsächlich auf Mittelerde. Númenor existiert nur noch in Legenden und Valinor bildet den letzten Zufluchtsort für die Elben, die Mittelerde verlassen, ehe endgültig das Vierte Zeitalter, die Herrschaftszeit der Menschen, über Arda anbricht.", "section_level": 1}, {"title": "Romane und Erzählungen.", "content": "Die wesentlichen Veröffentlichungen, in denen Tolkien sein Universum entwarf, sind (in der Reihenfolge der Geschehnisse) \"Das Silmarillion\", \"Der Hobbit\" und \"Der Herr der Ringe\". Der große Erfolg Tolkiens zu seinen Lebzeiten beruhte auf \"Der Hobbit\" und \"Der Herr der Ringe\". Als einziges weiteres Mittelerde-Werk erschien zu seinen Lebzeiten der kleine Gedichtband \"Die Abenteuer des Tom Bombadil\", der mit dem \"Herrn der Ringe\" in engem Zusammenhang steht. Erst nach Tolkiens Tod veröffentlichte Tolkiens Sohn Christopher weitere Texte. Zuerst erschien das \"Silmarillion\", das den mythologischen Unterbau des \"Herrn der Ringe\" bildet und Kurzfassungen sämtlicher bedeutender Erzählstränge des Tolkien-Universums enthält. Als Vorstufen und Ergänzungen dazu erschienen später die fragmentarischen Materialbände \"Nachrichten aus Mittelerde\" und \"Das Buch der verschollenen Geschichten\". Die \"Verschollenen Geschichten\" enthalten die ersten beiden und bisher einzigen ins Deutsche übersetzten Bände der \"History of Middle-earth\", die noch zehn weitere Materialbände enthält. Als Langfassungen wurden bislang 2007 Die Kinder Húrins und 2017 Beren und Lúthien veröffentlicht, die Rekonstruktionen zweier bereits in den vorigen Werken in Fragmenten und gekürzten Fassungen erschienenen Geschichten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tolkiens Welt ist eine Bezeichnung für die von J. R. R. Tolkien (1892–1973) erdachte Fantasiewelt. Mittelerde ist als Name dieser Welt nach ihrem bekanntesten Kontinent gebräuchlich, welcher auch der Schauplatz der bekannten und verfilmten Romane \"Der Hobbit\" (1937) und \"Der Herr der Ringe\" (1954/55) ist. Von etwa 1916 bis zu seinem Tod entwickelte Tolkien, ein englischer Schriftsteller und Sprachwissenschaftler, in seinen Werken diese umfassende Welt mit eigener Geschichte und aufeinander aufbauenden Sprachen, Völkern, Mythen und Sagen, wobei die von ihm selbst konstruierten Sprachen das Fundament sind. Am gründlichsten entwickelte er hierbei die beiden Sprachen der Elben, die er als Quenya (in der Bedeutung „jemand, der sprechen kann“) und Sindarin (Grauelbisch, Sprache der Grauelben) bezeichnete.", "tgt_summary": "阿尔达 \"Arda\",是英国作家约翰·罗纳德·瑞尔·托尔金作品中的世界。在埃奴的大乐章之时所造,阿尔达在一亚(宇宙)之内,安排为人类和精灵的居住地。", "id": 401593} {"src_title": "Altena", "tgt_title": "阿尔特纳", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die Stadt liegt im Sauerland im Tal der Lenne. Der höchste Punkt mit liegt am Kohlberg auf der Grenze zur Stadt Neuenrade. Der tiefste Punkt befindet sich am Hünengraben bei. Das heutige Stadtgebiet hat eine Fläche von rund 44,3 Quadratkilometer; 61 % der Fläche werden von Wald eingenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Altena gehört zum Rheinischen Schiefergebirge.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Die Nachbargemeinden gehören wie Altena selbst alle zum Märkischen Kreis. Das Gebiet der Stadt Altena grenzt von Westen aus im Uhrzeigersinn an die Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde, an die Städte Iserlohn, Hemer, Neuenrade, Werdohl und Lüdenscheid sowie an die Gemeinde Schalksmühle.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Stadt Altena gliedert sich in die Stadtteile Dahle, Evingsen, Rahmede sowie die Innenstadt. Der Stadtteil Innenstadt besteht aus der Stadt Altena in ihren Grenzen vor 1969 und teilt sich in folgende Ortsteile auf: Altstadt (mit Buchholz und Lennestein), Nettenscheid (mit der Nette) und Breitenhagen (mit der Städtischen Rahmede und dem Drescheider Berg). Die Stadtteile Knerling (mit der Brachtenbecke), Pragpaul, Tiergarten und Mühlendorf (mit dem Linscheid) sind jeweils in ihrer Form nach Eingemeindung von der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde entstanden. Der Stadtteil Rahmede, der zuvor zur Gemeinde Lüdenscheid-Land gehörte, gliedert sich unter anderem in die Ortschaften Mühlenrahmede, Altroggenrahmede, Grünewiese und Rosmart sowie Großen- und Kleinendrescheid.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die Stadt liegt in einer gemäßigten Klimazone.", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Artenarme Hainsimsen-Rotbuchenwälder stellen im größten Teil des Stadtgebietes die potentiell natürliche Vegetation dar. An einigen Talhängen (beispielsweise Giershagen im Nettetal) haben sich Überreste vergangener Nieder- und Mittelwaldwirtschaft erhalten. In den Siepen finden sich kleinräumig Galeriewälder, welche von Schwarzerlen und Hainbuchen gebildet werden. Ebenfalls verbreitet sind Aufforstungen mit Fichten und Douglasien. Nach dem Orkan Kyrill im Jahr 2007 waren viele Kahlschlagflächen von Hochstaudenfluren (Epilobien) bedeckt. Allmählich kommen auf diesen Flächen dort, wo noch nicht aufgeforstet wurde, Birken und Trauben-Holunder auf. Wo in den Siepen (Bachtälchen) extensives Grünland noch nicht aufgeforstet wurde, finden sich stellenweise eindrucksvolle Bestände von Scharbockskraut, Buschwindröschen und Hoher Schlüsselblume. Auf Kalklinsen (beispielsweise bei Grünewiese) ist die Flora artenreicher als in den übrigen Gebieten auf sauer verwitterndem Untergrundgestein. Hier findet man typische Kalkzeiger, wie das Große Zweiblatt und die Breitblättrige Stendelwurz. Die Buchenwaldformationen Altenas mit ihren zahlreichen kleinen Bacheinschnitten sind Heimat größerer Populationen des Feuersalamanders. In stehenden Gewässern treten insbesondere Berg- und Fadenmolch auf. Altenas Avifauna wird durch Waldarten dominiert, es sind insgesamt fünf Spechtarten regelmäßig zu beobachten. Die Wasseramsel ist ständiger Brutvogel im Rahmedetal, während das Lennetal im Winter von Gänsesägern aus Skandinavien aufgesucht wird.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtlicher Überblick.", "content": "Die Stadt Altena entstand unterhalb der gleichnamigen, im 12. Jahrhundert gebauten Burg, die von einer Seitenlinie der Grafen von Berg errichtet wurde, welche sich dann Grafen von Altena und später Grafen von der Mark nannten. Die Namensherkunft der Burg ist bis heute nicht geklärt. Eine Theorie besagt, dass die Benennung auf einen vorgermanischen Flussnamen zurückgeht, wonach der Name vom Fluss und der Landschaft „Altena“ in Brabant stamme. Allerdings könnte der Begriff Altena auch aus dem mittelniederdeutschen Ausdruck „all te na“ gebildet worden sein, weil die Grafen von Arnsberg die Lage der Burg als „all zu nah“ ansahen. Graf Engelbert III. von der Mark verlieh Altena am 20. Dezember 1367 die Freiheitsrechte. Die Burg Altena war nur noch bis 1392 Stammsitz der Grafen, denn sie lebten schon seit 1198 größtenteils in einem Hof bei Hamm. 1609 fiel das Gebiet an den Kurfürsten von Brandenburg. Seit dem 3. Oktober 1753 bestand der Kreis Altena als einer von vier Landkreisen in der Grafschaft Mark. 1794 bekam Altena den Titel Stadt, ohne jemals die Stadtrechte verliehen bekommen zu haben. Nach dem Frieden von Tilsit gehörten die Stadt sowie die gesamte Grafschaft zum französisch dominierten Großherzogtum Berg. 1815 ging die Grafschaft nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses zurück an Preußen und wurde Teil des neuen Regierungsbezirks Arnsberg, was sie bis heute geblieben ist. Während des Zweiten Weltkriegs waren in Altena mehrere Truppenteile stationiert, darunter auch eine Ausbildungseinheit der SS. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bestand eine Eisenbahnverbindung der Iserlohner Kreisbahn durch das Nettetal über Evingsen/Dahle bis nach Ihmert und Westig/Hemer. Zudem führte eine Verbindung der Kreis Altenaer Eisenbahn durch das Rahmedetal nach Lüdenscheid, die 1961 eingestellt wurde. Lediglich die Hauptverbindung durch das Lennetal ist bestehen geblieben. Am 1. Januar 1969 fasste man den Landkreis Altena und die bis dahin kreisfreie Stadt Lüdenscheid zum Landkreis Lüdenscheid zusammen. Altena wurde in diesem Zuge durch die Eingliederungen von Dahle, und Evingsen, Rahmedetal bis Grünewiese und Teile Nachrodt-Wiblingwerdes stark vergrößert. Am 1. Januar 1975 folgte die Bildung des Märkischen Kreises durch die Zusammenlegung der Kreise Lüdenscheid und Iserlohn sowie der kreisfreien Stadt Iserlohn. Das Kreis-Kulturamt, das Kreis-Sozialamt sowie eine Außenstelle des Gesundheitsamtes behielten ihren Dienstsitz an der Bismarckstraße in Altena. Als es zur Flüchtlingskrise in Deutschland 2015 kam, machte Altena bundesweit Schlagzeilen. Die Zeitung \"Die Welt\" nannte Altena „Hauptstadt der Mutbürger“, da die Stadt freiwillig 100 weitere Flüchtlinge zu den 270 aufnahm, welche der festgelegten Quote entsprachen. Am 3. Oktober 2015 wurde ein Brandanschlag auf ein Haus verübt, in dem zwei Flüchtlings-Familien wohnten. Der Schwelbrand auf dem Dachboden des Mehrfamilienhauses konnte rasch gelöscht werden, ohne dass größerer Schaden entstand. Die beiden Täter wurden gefasst. Im Mai 2017 wurde die Stadt mit dem „Nationalen Integrationspreis“ ausgezeichnet, da jeder der dort gemeldeten 450 Migranten im Asylverfahren durch einen persönlichen „Kümmerer“ betreut wird. Auf Bürgermeister Andreas Hollstein wurde am 27. November 2017 eine Messerattacke verübt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Juden bis 1942.", "content": "Die älteste bisher bekannte Nennung eines Juden mit Namen „Urias“ in Altena stammt aus einer Schätzungsliste vom 11. November 1586. In einer Einwohnerliste von 1738 werden die Familien Samson Levi und Hertz Meyer mit acht und fünf Personen genannt. 1740/1741 sind es vier Familien mit ca. 22 Personen. Aus einem Meldeverzeichnis um 1740 geht hervor, dass viele Juden als Krämer tätig waren, einer als Schlachter. Im Oktober 1845 bestimmte eine Order, dass sich alle jüdischen Bewohner einen Familiennamen zu geben hätten, was bis dahin bei Juden nicht üblich gewesen war. Hiervon waren 23 Familien in Altena betroffen. 1900 gab es rund 100 jüdische Bürger in Altena, 1925 noch 40. 1932 waren es noch 23 und 1939 20. Um 1780 wurde vermutlich auch der jüdische Friedhof an der Egge gegenüber der Burg Altena (heute Am Grünen Wege) erstmals benutzt. Älteste Angaben über das Vorhandensein des Friedhofs stammen aus dem Urkataster von 1829, in dem dieser als „Juden Wege“ gekennzeichnet ist. Der Friedhof war bis etwa 1930 die Grablege der Altenaer Juden und ist bis heute mit einem schmiedeeisernen Tor mit Davidstern versehen. Hier befinden sich etwa 55 Grabstellen, bei denen viele Inschriften der Steine nicht mehr lesbar sind. Einige wurden in Hebräisch und Deutsch angefertigt. Vor allem mit Erlass der Nürnberger Gesetze von 1935 änderte sich die Stellung der Juden schlagartig. Auch in Altena kam es in der Reichspogromnacht zu Übergriffen auf die jüdischen Geschäfte und die Synagoge. Die Textilhändler, Herrenkonfektionisten, der Kaufhausbesitzer, ein Metzger und weitere waren lange Zeit integrierte Bürger der Stadt gewesen, mit Standorten in der Kirchstraße, der Lennestraße und der Nettestraße. Das Kaufhaus (später Kaufhaus Böhrer) von Siegmund Heinemann (1878–1951) wurde wie viele andere Ziel von Zerstörungen. Die Synagoge wurde zwar nicht wie an vielen anderen Orten abgebrannt, jedoch von uniformierten SA-Angehörigen erheblich verwüstet. Nach Zeugenaussagen wurden die Torarollen verbrannt und einige Gegenstände von Altenaern ins Burgmuseum zur Aufbewahrung gebracht. Der Rest wurde zerschlagen oder beschädigt. Im Gebäude wurden die letzten verbliebenen Juden untergebracht, bis sie 1942 über Dortmund in Konzentrationslager deportiert wurden. Schriftliche Hinweise auf einen Betraum oder eine Betstube (jiddisch: \"shtibel\") stammen von einem Bürgermeister der Stadt namens Trompeter. Demnach gab es an einem heute unbekannten Ort 1778 einen solchen Betraum. Ebenfalls unbekannt ist bisher der Standort der ersten Synagoge, welche 1808 gekauft wurde, nachdem sie 30 Jahre gepachtet gewesen war.Kalonymos 1/1999 (Onlineversion) (PDF; 427 kB) Anscheinend fällt die Nutzung der ersten Synagoge zeitlich zusammen mit der des Friedhofs. Die zweite Synagoge befand sich ab 1828/1829 an der Kirchstraße im Zentrum der Stadt. Diese Synagoge wurde durch einen Kabinettserlass am preußischen Hof in Potsdam für das „vom Heedesche Wohnhaus“ genehmigt. Später befand sich hier das Kino „Central Theater“. Nach dem Abriss um 1980 befindet sich dort heute ein Parkplatz gegenüber einem großen Modegeschäft. Die dritte Synagoge befand sich nach dem Erwerb 1914 in einem noch heute vorhandenen Wohnhaus der Fritz-Thomée-Straße 17 (früher Schloßstraße). Zu dieser Zeit waren es elf jüdische Familien in Altena. Mit Unterbrechungen gehörte auch eine Schule mit einem angestellten Lehrer zur Synagoge. Wenn kein Lehrer gefunden werden konnte, wurden die Kinder auf die christlichen Schulen der Stadt verteilt. Dies waren später meist die Höhere Mädchenschule (heute Deutsches Drahtmuseum) gegenüber der Synagoge von 1914 oder das Gymnasium für Jungen (heute Burg-Gymnasium).", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die nachfolgende Tabelle enthält die Zahl der Einwohner jeweils zum 31. Dezember. Altena ist in besonderem Maße vom demografischen Wandel betroffen, der bereits in den 1970er Jahren aufgrund der Ölpreiskrise, vor allem aber des schleichenden Niedergangs der Metallindustrie eingesetzt hatte. Von 1990 bis 2005 hatte die Stadt einen 15-prozentigen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Altena besitzt damit eine Sonderstellung in Nordrhein-Westfalen als Kommune mit dem schnellsten Bevölkerungsrückgang und wurde von der Bertelsmann Stiftung als Pilotkommune für das Projekt Neues Altern in der Stadt („NAIS“) ausgewählt. Mit diesem Projekt sollten Kommunen darin unterstützt werden, trotz des demografischen Wandels die Lebensqualität zu erhalten. Dabei wurde versucht, für Probleme wie die Wohnsituation, die Gesundheitsförderung oder fehlendes Bürgerengagement Verbesserungen zu finden. Das Projekt war für die Zeit von 2006 bis 2008 angelegt. 2006 lag der Anteil der über 60-Jährigen an der Altenaer Bevölkerung bei 28,3 Prozent. Im Juni 2008 wurde die Stadt Altena für diese Projekte mit dem NRW-Preis für innovative Kommunen ausgezeichnet, den die NRW-Bank und der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen verleiht. Durch intensiven Sparkurs und Personalabbau machte die Kommune von sich reden, ebenso durch das deutlich gewachsene bürgerschaftliche Engagement. Altena gehört mit acht anderen Kommunen in der EU deshalb zum Projekt URBACT der EU-Regionalförderung. Man versuchte in den letzten Jahren, \"Pop-up-Stores\" zu fördern, um Leerständen entgegenzuwirken und das Image einer „sterbenden Stadt“ zu verändern.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Etwa 47 % der Bevölkerung sind Protestanten, 23 % katholisch und weitere 30 % gehören einem anderen Bekenntnis an oder sind konfessionslos. Drei von fünf katholischen sowie zwei evangelische Kirchen Altenas sind vor dem Hintergrund des demographischen Wandels der Stadt bislang geschlossen worden (siehe Kirchenschließung). Zur Evangelischen Kirche von Westfalen gehören vier Gottesdienststätten: Die römisch-katholische verfügt heute noch über zwei Gotteshäuser: Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen ist in Altena mit vier Gemeinden vertreten. Dazu gehören die evangelisch-freikirchliche Baptistengemeinde in der kleinen Altenaer Ortschaft Grünewiese 40, die evangelisch-freikirchliche Brüdergemeinde in Altena-Dahle, an der Hochstraße 12–14, die Freie evangelische Gemeinde in Altena-Mühlenrahmede, an der Mühlenrahmeder Straße 26 und die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten. Letztere betreiben in Mühlenrahmede das sogenannte \"Bergheim Mühlenrahmede\", eine Erholungs- und Tagesstätte. Eine weitere evangelische Freikirche befindet sich in Altena-Evingsen, Am Ebberg 6. Sie ist der Brüderbewegung zuzurechnen. Die serbisch-orthodoxe Gemeinde versammelt sich in der \"Kirche des Heiligen Simeons, des Myrrhenspendenden\", die an der Graf-Eberhard-Straße 1 in Altena-Tiergarten liegt. Bei dem Gebäude handelt es sich um die entwidmete römisch-katholische Kirche \"Vom Frieden Christi\". Die koptisch-orthodoxe Kirche übernahm Ende November 2017 die 2008 entwidmete reformierte Innenstadtkirche. Eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche liegt an der Hardenbergstr. 9 (Ecke Gerichtsstraße). Sie wurde 1984 eingeweiht. Ferner gibt es die Mevlana Moschee der DITIB an der Lüdenscheider Straße 28.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Das Ergebnis der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 für den Altenaer Stadtrat zeigt das nebenstehende Wahldiagramm. Eine Übersicht über die Ergebnisse der zwei vergangenen Wahlen zeigt die folgende Tabelle:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Als Bürgermeister wurde bei der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 Andreas Hollstein im Amt bestätigt. Zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin wurde Hanna Freissler (CDU) und zur zweiten Stellvertreterin Rita Rüth (GRÜNE) gewählt. Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters ist Stadtkämmerer Stefan Kemper.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: „In Gold eine aus einem in drei Reihen von Rot und Silber geschachten, gesenkten Balken wachsende, den oberen Schildrand berührende, silbernimbierte, goldbekrönte blonde Heilige in natürlichen Farben, in rotem Gewande mit silbernem Gurt und blauem Mantel, in der Rechten ein silbernes Schwert und mit der Linken ein oberhalbes rotes Richtrad mit silbernen Messern haltend.“ Wappenerklärung: Das Wappen der Stadt Altena zeigt im oberen Teil die Heilige und Märtyrerin Katharina von Alexandria mit der Grafenkrone auf ihrem Haupt und den Richtutensilien ihres Märtyrertodes in beiden Händen. Der untere Teil beinhaltet den märkischen Schachbalken. Die Abbildung der Heiligen geht auf den Grafen Engelbert III. von der Mark zurück, der auf dem Sinai an ihrem Grab ein Gelübde abgelegt hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Die älteste Partnerschaft verbindet Altena mit der französischen Stadt Péronne. Aus Kontakten zwischen Schulen wurde am 2. April 1967 eine offizielle Partnerschaft. Ein Dreibund entstand, als auch das britische Blackburn (bereits Partnerstadt Péronnes) 1972 zum Städtepartner ernannt wurde. 1990 schloss man eine Partnerschaft mit der weißrussischen Stadt Pinsk. Außerdem bestehen Patenschaften. Zum einen über die Stadt Habelschwerdt im ehemaligen Schlesien, da viele Habelschwerdter durch den Zweiten Weltkrieg nach Altena kamen. Die wirtschaftlichen und landschaftlichen Parallelen zwischen beiden Orten waren auch ein Grund, dass 1952 eine Patenschaftsurkunde unterzeichnet wurde. Zum anderen gibt es in Altena eine Marinekameradschaft. Auf deren Anregung wurde 1966 eine Patenschaft über das Schnellboot \"Frettchen\" der Bundesmarine geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Dem Fachdienst Kultur des Märkischen Kreises mit Sitz in Altena ist die Koordinierungsstelle der Kulturregion Südwestfalen angegliedert. In der Stadt Altena gibt es mit dem \"Kulturring Altena e. V.\" seit 1976 einen Verein, der kulturelle Veranstaltungen durchführt (z. B. das Folkfestival \"Castle goes Celtic\"). Der Verein Werkstatt e. V. fördert junge Künstler und der Verein Stadtgalerie e. V. organisiert Kunstausstellungen in Altena.", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "Das Museum der Grafschaft Mark, das Weltjugendherbergsmuseum, das Märkische Schmiedemuseum und das Deutsche Wandermuseum schlossen sich wegen ihrer gemeinsamen Räume zu den Museen Burg Altena zusammen. Träger ist der Märkische Kreis. Im Jahr 2012 begann der Bau der Anlage Erlebnisaufzug Altena, welche am 26. April 2014 eröffnet wurde. Dadurch wird für Besucher der Aufstieg zur Burg Altena erleichtert, zudem wird im Eingangsbereich der Anlage die Geschichte der Stadt und der Burg multimedial vermittelt. Diese touristische Attraktion wurde im Rahmen des Strukturförderprogramms Regionale 2013 unter anderem vom Land Nordrhein-Westfalen finanziert. Das Deutsche Drahtmuseum informiert die Besucher über den Werkstoff Draht und seine Bedeutung für die Region. Es ist weltweit das einzige Museum seiner Art und wird vom Märkischen Kreis getragen. Auch im Ortsteil Evingsen wird die Rolle des Drahts in der lokalen Wirtschaft deutlich. Dort kann man die Drahtrolle „Am Hurk“ besichtigen. Die Stadtgalerie im „Haus Köster-Emden“ besteht seit 1975 und hat sich seitdem auf zeitgenössische Kunst spezialisiert. Das Gebäude stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1707, seinen Namen erhielt es von seinem ehemaligen Besitzer Paul Köster-Emden, der in Altena hohes Ansehen genoss.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "\"Alle Baudenkmäler der Stadt Altena sind in der Liste der Baudenkmäler in Altena aufgeführt.\" Als mittelalterlicher Grafensitz kann die Stadt Altena einige historische Bauwerke vorweisen, allen voran die Burg Altena aus dem 12. Jahrhundert. Sie war fast ein Jahrhundert lang Hauptwohnsitz der Grafen von der Mark und wurde bis ins 18. Jahrhundert hinein militärisch genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts gründete Richard Schirrmann auf der Burg Altena die erste Jugendherberge der Welt. Die Burg Holtzbrinck liegt im Stadtkern Altenas und ist das älteste Bürgerhaus der Stadt. Sie wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt und befindet sich seit den 1970er-Jahren in städtischem Besitz. Heute ist das burgähnliche Gebäude ein Veranstaltungsort für Feiern und Tagungen. Ihm ist ein ausgebauter Garten vorgelagert. Das Gebäude „Holländer“ wurde 1901 erbaut und als Silberschmiede genutzt. Da dort zu dieser Zeit Holländer ein und aus gingen, gaben Altenaer Bürger der alten Schmiede später den bis heute noch bekannten Namen. Nach Schließung der Schmiede eröffnete ein Gasthof, der sich „Zum Holländer“ nannte. 1924 wurde das Gebäude zum \"Lichtspielpalast\", in dem 1930 der erste Film im Nadeltonverfahren gezeigt wurde. In den 1950er Jahren erhielt das Lichtspielhaus den Namen „Apollo“. Das Gebäude wurde am 3. Mai 2005 als Baudenkmal unter Schutz gestellt. Bis zum heutigen Tag wird es als Kino genutzt. Es steht auf einer Insel in der Mitte der Nettestraße. In direkter Nachbarschaft befindet sich das ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Gebäude Nettestraße 18, das seit 1724 als Gasthaus Pilling geführt wird. Die Pfarrkirche St. Matthäus wurde von 1896 bis 1899 nach einem Entwurf des Dortmunder Architekten Johannes Franziskus Klomp errichtet und gilt als hervorragendes Beispiel der Neugotik. Der aus den Niederlanden stammende Baumeister brachte eine Klinker-Gliederung der Säulen und Gurtbögen als persönlichen Akzent in die Ausstattung der Kirche ein. Dadurch entsteht eine außergewöhnliche Klarheit der Raumarchitektur. Die drei Altäre eines Wiedenbrücker Schnitz- und Malkünstlers (Wiedenbrücker Schule) sind vollständig erhalten. Seit 1996 erklingt eine Link-Orgel mit süddeutsch-französischem Klangbild hinter dem imposanten spätromantischen Orgelprospekt. Außer in den Gottesdiensten erklingt sie noch in zahlreichen Konzerten. Die Steinerne Brücke über die Lenne wurde 1912 erbaut, um den Anschluss des Rahmedetals an das Straßennetz zu verbessern. Sie ersetzte eine Brücke aus dem Mittelalter und gehört heute zur Märkischen Straße Technischer Kulturdenkmäler. Ein weiteres sehenswertes, denkmalgeschütztes Gebäude ist das Haus Mückenburg. Sehenswert ist auch die denkmalgeschützte Reformierte Kirche Altena.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete für die Natur.", "content": "Das Stadtgebiet gehört zum Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Flächen außerhalb der bebauten Ortsteile und des Geltungsbereichs eines Bebauungsplans sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, sofern kein höherer Schutzstatus wie beispielsweise Naturschutzgebiet (NSG) besteht. Im Stadtgebiet wurden die vier Naturschutzgebiete Leihenberg-Nordhelle mit 19,29 ha, Auf dem Giebel mit 4,87 ha, Pragpaul mit 70,17 ha und Gesshardthöhle mit 0,54 ha ausgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Ein bekannter Sportverein ist der VfB Altena, der mit seinen Fußball- und Handballabteilungen bis zu den 1970er und 1980er Jahren in die Oberliga aufstieg; die Tischtennisabteilung wurde 1973 und 1976 deutscher Mannschaftsmeister. Des Weiteren existiert in Altena unter anderem ein Box-Club, der auch über Unterabteilungen in den Sportarten Aikido und Judo verfügt. Im Ortsteil Dahle befindet sich ein Frei- und Hallenbad.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Durch die vorhandenen Rohstoffvorkommen von Eisenerz, Wasser und Holz ist die Industrie schon immer der wichtigste Wirtschaftszweig. Seit dem 14. Jahrhundert wurde beispielsweise das weiche Schmiedeeisen Osemund gewonnen. So war der Grundstein zur Eisenherstellung gelegt. Man fertigte vor allem Draht an, der dann nach Aachen oder England (zur Weiterverarbeitung zu Nähnadeln) transportiert wurde. 1784 wurde auch in Altena selbst eine Nähnadel-Fabrik eröffnet. Seitdem entwickelten sich die Draht-, aber auch die Metallverarbeitung zu wichtigen Branchen. In Altena wurden 100 Jahre lang Münzen produziert. Die Rohlinge der D-Mark-Münzen wurden hier ebenfalls hergestellt. Zu den metallverarbeitenden Unternehmen, die noch heute in Altena tätig sind, zählt unter anderem VDM Metals. Das Unternehmen stellt in Altena Bleche und Stangen aus Nickellegierungen und Sonderedelstählen her. Seit der Gründung im Jahr 1870 befindet sich in Altena der Sitz der Altenaer Baugesellschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zugverkehr.", "content": "Der Haltepunkt Altena liegt an der Ruhr-Sieg-Strecke von Hagen nach Siegen.", "section_level": 3}, {"title": "Bahnhofsgebäude.", "content": "Das zugehörige Bahnhofsgebäude sollte im Jahr 2012 komplett umgestaltet werden. Im Jahr 2013 lief teilweise noch die Suche nach geeigneten Mietern, die die Immobilie wieder mit Leben füllen sollen. Bisher gab es nur einen Imbiss, einen Installationsbetrieb und die Bahnhofsbuchhandlung im Bahnhofsgebäude. Zudem ist eine Wohnung im Gebäude vermietet. Die Umbauarbeiten zielen auf eine Nutzung durch Büros und Praxen. Ein EDV-Büro soll in den Bereich über der Buchhandlung einziehen. Die ehemalige Expressguthalle soll zu einer Physiotherapie-Praxis umgestaltet werden. Ein Bauantrag wurde für die Maßnahmen gestellt. Das Gesamtprojekt sollte möglichst im Laufe des Jahres 2012 abgeschlossen werden. Erste Schritte der Eigentümer nach 2006 waren bereits eine Reparatur des Daches, die Montage neuer Fenster und das Aufbringen eines neuen Außenanstrichs. Nicht nur am Bahnhofsgebäude, auch im gesamten Umfeld soll noch einiges verändert werden. Es soll dazu den neu zu bauenden „Lennepark“, eine weitere Fußgängerbrücke über den Fluss Lenne und weitere Arbeiten der Bahn geben. Konkret geht es dabei um eine neue Unterführung und die Sanierung des Bahnsteigs. Dieser soll barrierefrei gestaltet werden und muss dafür teilweise um 38 Zentimeter angehoben werden. Die Bahn baut dafür zwei Aufzüge. Einer soll direkt am Bahnhof zur neuen Unterführung führen und ein weiterer soll an der Bahnhofstraße entstehen. Die Arbeiten dafür sollten ursprünglich bereits im Jahre 2011 beginnen. Das von der Stadt am Bahnhof erworbene Gelände würde nach und nach erschlossen werden und soll in der Endphase eine Fußgängerbrücke Richtung Markaner erhalten. Dann gäbe es von dort aus eine direkte Anbindung an die Innenstadt von Altena. Mitte November 2013 wurde bekannt, dass das Bahnhofsgebäude bis Mitte 2014 weiter saniert werden soll. Jüngste abgeschlossene Projekte sind bisher die Sanierung des Schieferturms auf dem Bahnhofsgebäude und die Installation einer Leuchtreklame an der Gleisseite gewesen. Das Innere des Gebäudes soll in Absprache mit der Denkmalbehörde so umgebaut werden, dass die Büros von der Versicherungsagentur und der Immobilienfirma dort ebenfalls attraktiv integriert werden können.", "section_level": 4}, {"title": "Iserlohner Kreisbahn und Kreis Altenaer Eisenbahn.", "content": "Bis 1961 verkehrten in Altena auch Züge der Kreis Altenaer Eisenbahn AG (KAE) und bis 1964 der Iserlohner Kreisbahn. Der Bahnhof der KAE lag zwischen Staatsbahnhof und Lenne, die Personenzüge hielten vor dem Staatsbahnhof auf der Straße. Der Bahnhof der Iserlohner Kreisbahn befand sich auf dem rechten Flussufer, er wurde durch eine Brücke vom Staatsbahnhof erreicht.", "section_level": 4}, {"title": "Busverkehr.", "content": "Altena verfügt darüber hinaus über lokale und regionale Buslinien, unter anderem nach Iserlohn, Lüdenscheid (durch das Rahmedetal und die Altenaer Stadtteile Mühlenrahmede, Altroggenrahmede und Grünewiese), Werdohl und Hemer (durch das Nettetal und die Altenaer Stadtteile Nette, Nettenscheid, Dahle und Evingsen) und gehört der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe an; Leistungserbringer sind heute überwiegend die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG) und der Bürgerbus Altena. Innerhalb der Stadtgrenzen fahren Buslinien in die Stadtteile Breitenhagen, Mühlendorf und Pragpaul sowie ein Kleinbus in die Stadtteile Knerling und Tiergarten.", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "Tageszeitung in Altena ist das Altenaer Kreisblatt. Bis Ende 2013 erschien auch eine Lokalausgabe der Westfälischen Rundschau. Der lokale Hörfunk für NRW erfolgt in Altena durch Radio MK, dem durch die Landesanstalt für Medien der Sendestandort Nr. 68 Frequenz 91,5 zugewiesen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Altena verfügt über eine Stadtbücherei, die 40.000 Medien anbietet. Neben Büchern werden dort Zeitungen und Zeitschriften sowie CDs und DVDs entliehen. Die Bibliothek wurde 1864 gegründet und ist seit 1989 in zwei historischen Bürgerhäusern untergebracht. Mehr als doppelt so groß ist die Landeskundliche Bibliothek Altena, die 110.000 Medien umfasst. Sie konzentriert sich in erster Linie auf Werke über die märkische und westfälische Landeskunde. In den gleichen Räumlichkeiten im Kreishaus befindet sich auch das Kreisarchiv des Märkischen Kreises. Kreiskulturamt und Kreissozialamt haben ihren Sitz in der Burgstadt. Des Weiteren gibt es in Altena ein Finanzamt und ein Amtsgericht. Das St.-Vinzenz-Krankenhaus (Grundversorgung) wurde im Januar 2017 geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Es gibt vier Grundschulen (davon eine mit Ganztagsbetreuung) sowie eine Förderschule. Im Sekundarbereich gibt es eine Hauptschule, eine Realschule, ein Gymnasium sowie im Aufbau eine Sekundarschule. Ergänzt wird das Angebot durch ein Berufskolleg. Die Hauptschule Rahmede und die Richard-Schirrmann-Realschule nehmen seit dem Schuljahr 2012/2013 keine neuen Schüler/-innen mehr auf. An ihre Stelle rückt die Sekundarschule. Sie wurde im Sommer 2012 als eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Nordrhein-Westfalen gegründet. Die ersten beiden Jahrgangsstufen werden am Standort der bisherigen Hauptschule Nachrodt unterrichtet. Im Sommer 2014 beginnt der Unterricht der Jahrgangsstufe 7 im Gebäude der bisherigen Richard-Schirrmann-Realschule in der Nette. Offizieller Schulträger ist die Stadt Altena. Das Gymnasium erhielt seinen Namen Burggymnasium Altena nach dem das Stadtbild prägenden Wahrzeichen der Stadt, der Burg Altena. Die Realschule wurde nach dem Begründer der ersten Jugendherberge der Welt auf ebendieser Burg als Richard-Schirrmann-Realschule benannt. Die übrigen städtischen Schulen tragen jeweils den Namen der Ortsteile, in denen sie liegen. Der Märkische Kreis unterhält in Altena eine Zweigstelle des Eugen-Schmalenbach-Berufskollegs (organisatorisch dem Standort Halver-Ostendorf angegliedert). Der Standort gehörte früher zu den Beruflichen Schulen Lennetal mit den drei Standorten Altena, Plettenberg und Werdohl. Der höchstmögliche Bildungsabschluss dort ist das Abitur am Wirtschaftsgymnasium. Es gibt zwei Volkshochschulen in Altena. Die Volkshochschule (VHS) Lennetal wird von einem Zweckverband mehrerer Kommunen unterhalten. Die Volkshochschule Rahmede im gleichnamigen Ortsteil ist als Verein organisiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Altena ist eine Kleinstadt Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen.", "tgt_summary": "阿尔特纳(德语:)是德国北莱茵-威斯特法伦州的一个市镇。总面积44.31平方公里,总人口17996人,其中男性8770人,女性9226人(2011年12月31日),人口密度406人/平方公里。", "id": 2046770} {"src_title": "European Credit Transfer System", "tgt_title": "欧洲学分互认体系", "src_document": [{"title": "Grundlagen des ECTS.", "content": "Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich zum einen auf die sogenannten \"ECTS-Credits\", die nach dem für Europa einheitlichen ECTS-Standard vergeben werden und den durchschnittlichen, für den Studienerfolg erforderlichen Workload (Arbeitsaufwand, d. h. Unterricht mit Vor- und Nachbereitung, Selbststudium und Prüfungsvorbereitung) in Zahlen fassen, zum anderen auf die ECTS-Einstufungstabellen, die die Transparenz der Notengebung erhöhen sollten. Die 2004 eingeführten ECTS-Noten werden seit dem ECTS-Leitfaden von 2009 nicht mehr empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "ECTS-Punkte (Credits).", "content": "Die ECTS-Punkte, in deutschen Hochschulen meist als \"Leistungspunkte\" (LP), \"Kreditpunkte\" (KP), (CP) oder auch als \"Credits\" bezeichnet, sind ein Zahlenwert, durch den in der Studienordnung und den Modulhandbüchern der im Studium erforderliche Arbeitsaufwand angegeben wird. Für ein erfolgreich absolviertes Modul vergibt die Hochschule die in der Modulbeschreibung angegebene Punktzahl. Die Studierenden sammeln so Leistungspunkte, bis die geforderte Gesamtpunktzahl ihres Studiengangs erreicht ist; erst danach kann das Studium als erfolgreich abgeschlossen gelten. Dabei entspricht ein ECTS-Leistungspunkt 25 bis 30 Arbeitsstunden. Im Vollzeitstudium wird davon ausgegangen, dass 60 Leistungspunkte pro akademischem Jahr gesammelt werden, was einem Aufwand von 1500 bis 1800 Stunden entspricht. Das Bachelor- und Masterstudium umfassen in Deutschland mit zusammen 300 ECTS-Punkten somit bis zu 9000 Stunden. Im Vollzeitstudium bedeutet dies jährlich circa 45 bis 46 Wochen à 35 bis 40 Lernstunden. Rechnerisch ergeben sich sechs bis sieben studienfreie Wochen jährlich. In diesen Zahlen nicht berücksichtigt wird der Verwaltungs- und Organisationsaufwand des Studiums, der jedoch vergleichsweise gering ist (Immatrikulation zu Studienbeginn, Rückmeldung zu jedem Semester, Online-Belegung der Lehrveranstaltungen, Online-Anmeldung zu den Prüfungen). Bis zur Einführung des ECTS enthielten Studienordnungen nur Angaben über den Umfang des zu besuchenden Unterrichts (in Semesterwochenstunden). Nicht explizit angegeben wurde, wie viel Vor- und Nachbereitungszeit mit einer Lehrveranstaltung verbunden war, auch wenn in einem Magister- oder Diplomstudiengang von einem ähnlichen Lernaufwand auszugehen war. Dieser wurde erst durch die Einführung des Leistungspunktesystems in einen ablesbaren Wert gefasst. Danach beträgt der zu leistende Aufwand für ein Seminar, das mit zwei Leistungspunkten versehen ist, insgesamt bis zu 60 Stunden, während ein Seminar, das beispielsweise mit sechs Punkten versehen ist, den dreifachen Aufwand erfordert, also bis zu 180 Stunden. Mit dem ECTS-Verfahren soll auch, zum Beispiel beim Wechsel des Studienorts (im Inland ebenso wie im Ausland), die Anerkennung bereits erbrachter Studienleistungen am neuen Studienort erleichtert werden. Die ECTS-Punkte können auch bei der Berechnung der Durchschnittsnote aller absolvierten Prüfungen herangezogen werden, d. h. bei der Berechnung der Bachelor- oder Master-Endnote eines Studierenden. Ein an vielen Hochschulen gängiges Modell sieht vor, dass die in einem Modul erreichte Note mit den ECTS-Punkten des Moduls multipliziert wird, sodass bei der Berechnung der Durchschnitts- oder Endnote beispielsweise die Note 2,0 aus einem mit zwölf Punkten versehenen Modul mehr Gewicht hat als die gleiche Note aus einem mit fünf Punkten versehenen Modul. Je nach Prüfungsordnung und Hochschule kann der Anteil eines Moduls an der Durchschnitts- oder Endnote auch ECTS-unabhängig vorgenommen werden, indem einzelne Modulnoten einfach, andere hingegen doppelt oder mehrfach gewichtet werden. Oft wird in diesem Zusammenhang Basismodulen der Eingangsphase des Bachelorstudiums ein geringeres Gewicht beigemessen als den Aufbau- oder Spezialisierungsmodulen des 2./3. Studienjahrs.", "section_level": 2}, {"title": "ECTS-Einstufungstabellen (Grading tables).", "content": "Um die europäischen Notensysteme transparenter zu gestalten, sollen gemäß aktuellem ECTS-Leitfaden Einstufungstabellen Auskunft über den Prozentsatz der Studierenden geben, die eine bestimmte Note erhalten haben. Die Tabellen können auf den Leistungsübersichten (Transcript of Records), die dem Abschlusszeugnis beigefügt werden, abgedruckt sein. Folgende Verfahrensschritte zur Erstellung dieser statistischen Verteilungstabellen müssen von den Hochschulen vollzogen werden: 1. Bestimmung einer Referenzgruppen (die Studierenden z. B. der gesamten Hochschule, des Fachbereichs oder Studiengangs), 2. Sammeln der Noten über einen Zeitraum, 3. Berechnung der Notenverteilung in Prozentsätze, 4. Einfügen der Einstufungstabellen in die entsprechenden Dokumente. Auf Basis der Einstufungstabellen soll, zum Beispiel beim Hochschulwechsel, eine „faire“ Notenumrechnung ermöglicht werden, da die eigenen Prozentsätze mit denen anderer Hochschulen oder Institutionen verglichen werden können. Bislang erstellen bzw. verwenden jedoch nur wenige Hochschulen solche ECTS-Einstufungstabellen.", "section_level": 2}, {"title": "ECTS-Noten.", "content": "Bis 2009 empfahl die EU-Kommission die Umrechnung nationaler Noten in relative ECTS-Noten; der Gebrauch von ECTS-Noten wird seitdem nicht mehr unterstützt. Diese unterscheiden sich von traditionellen Schulnoten grundsätzlich dadurch, dass sie eine Reihung der an einer Prüfung erfolgreich teilnehmenden Studierenden (der Beste, der Zweitbeste, der Drittbeste usf.) statt der Beurteilung der absoluten Qualität der Leistung des Einzelnen vornehmen. Voraussetzung für die Anwendung des ECTS-Bewertungssystems sind ausreichende statistische Daten über die Leistung der Studierenden; die Benotung des Einzelnen findet stets im Vergleich zu seinen Kommilitonen statt. So ist dabei vorzugehen: Zuerst werden die geprüften Studenten in zwei Gruppen unterteilt, eine Gruppe, die bestanden hat, und eine, die nicht bestanden hat. Dies geschieht aufgrund einer vorher festgelegten Mindestpunktzahl. Falls einem Studenten nur eine geringe Punktzahl zum Bestehen gefehlt hat, wird statt der Note F (nicht bestanden) die Note FX vergeben. Die Gruppe, die bestanden hat, wird aufgrund ihrer Punktzahl geordnet und verschiedenen Notengruppen zugewiesen, wobei A, die Bestnote, die besten 10 Prozent der Studierenden erhalten. Die nächstbesten 25 Prozent erhalten die Note B usf. Ein Vorteil der ECTS-Noten kann sein, dass sie das Problem der „Noteninflation“ vermeiden, da Qualitätsstufen innerhalb einer Gruppe von Absolventen mathematisch qua Prozentsatz bestimmt werden und nicht mehr durch eine auf Erfahrung und zuweilen als subjektiv oder ungerecht empfundenen Entscheidung des Prüfers, wo zum Beispiel die Grenze zwischen gut und befriedigend oder zwischen befriedigend und ausreichend zu sehen ist. Ein Nachteil ist die Nichtvergleichbarkeit von Prüfungsleistungen an verschiedenen Orten oder zu verschiedenen Zeiten. Objektiv gute Leistungen können bei starker Konkurrenz abgewertet, objektiv schlechte bei schwacher Konkurrenz aufgewertet werden. D.h. wenn sehr viele, beispielsweise 25 Prozent der Leistungen sehr gut sind, rutschen davon 15 Prozent in die zweitbeste Kategorie (Note B), und wenn an einer anderen Hochschule in einer gleichartigen Prüfung nur sehr wenige, beispielsweise 5 Prozent der Prüflinge eine sehr gute Leistung erbringen, rutscht hier ein Teil der guten Prüflinge hinauf nach Kategorie A. Ein weiterer Nachteil ist, dass die relative Benotung des ECTS-Notensystems nur bei großen Gruppen möglich ist; auf Individualprüfungen und kleine oder Kleinstgruppen ist sie nicht anwendbar.", "section_level": 2}, {"title": "Umrechnungssysteme für außerhalb des ECTS-Raumes erworbene Noten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nordamerika.", "content": "In Kanada und den USA gibt es keine gesetzlich durchgängig geregelten Bewertungssysteme, die die Vergleich- und Anrechenbarkeit von erworbenen \"credits\" sicherstellen. Diesbezüglich sind die Hochschulen autonom. Die Bedeutung der Studienleistung steht in Zusammenhang mit Hochschulrankings, beispielsweise dem auch international beachteten \"QS World University Ranking\", das Auskunft über die Leistungen von Hochschulen, deren Studiengängen und, davon abgeleitet, über die Fähigkeiten der dortigen Absolventen zu geben sucht. Das System soll Hochschulen ermöglichen, Vergleichbarkeit und damit Anrechenbarkeit herzustellen. Es wird auch von Arbeitgebern genutzt, um den Hochschulabschluss eines Bewerbers und damit dessen Leistungsfähigkeit einzuschätzen. Darüber hinaus besteht ein weitgehend einheitliches Kurssystem mit Nummerkreisen (\"course-codes\"), an denen der Schwierigkeitsgrad und damit auch der Arbeitsaufwand pro \"credit\" bemessen werden kann. Z. B. gibt es 1000er bis 3000er Nummern für Bachelorkurse, 4000er bis 6000er für Masterkurse und 7000er und 8000er für PhD-Kurse. Welches Niveau in einem Studiengang gefordert ist, wird von der Hochschule autonom festgelegt. Beispielsweise gibt es Bachelorstudiengänge, die ausschließlich Kurse auf 1000er bis 3000er Niveau verlangen, und solche, bei denen viele Kurse auf 4000er-Master-Niveau belegt werden müssen. Ebenso gibt es Masterstudiengänge, die ausschließlich auf 4000er und 5000er Niveau angeboten werden, und andere, die Kurse und eine \"Very-high-research-quality\"-Thesis auf 7000er-, das heißt auf PhD-Niveau verlangen. Europäische Hochschulen vergeben daher bei der Anerkennung von in Nordamerika erbrachten Leistungen pro kanadischem oder US-amerikanischem \"credit\" unterschiedlich viele ECTS-Leistungspunkte auf Basis der \"course-codes\". Das Notensystem kann zwischen den kanadischen Provinzen bzw. den US-amerikanischen Bundesstaaten (geringfügig) variieren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Europäisches System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen (nach der englischen Bezeichnung oft ECTS abgekürzt) ist ein Instrument, das der Gliederung des Hochschulstudiums dient und die Gewichtung seiner Bestandteile transparent macht. Dies soll helfen, die Qualität der Hochschulbildung zu sichern und kontinuierlich zu optimieren. Das ECTS kommt im Europäischen Hochschulraum zur Anwendung, dem sowohl die Länder der Europäischen Union als auch zahlreiche Nicht-EU-Länder angehören, zum Beispiel Norwegen, die Schweiz und Israel. ECTS ist ein zentrales Element des sog. Bologna-Prozesses, der darauf abzielt, die nationalen Hochschulbildungssysteme aufeinander abzustimmen, unter anderem durch eine europaweite Strukturierung der Studienverläufe in eine Bachelor-Phase (3–4 Jahre) und eine Master-Phase (weitere 1–2 Jahre), die im deutschen Sprachraum die Magister- und Diplom-Studiengänge (4–5 Jahre) abgelöst hat.", "tgt_summary": "欧洲学分互认体系(英语:European Credit Transfer and Accumulation System, ECTS)是欧洲诸国间在高等教育领域互相衔接的一个项目,以确保各国高等教育标准相当。1999年欧洲29个国家在意大利的博洛尼亚大学签订的博洛尼亚宣言该体系对所有愿意参加的欧洲国家开放。根据该体系,一学年相当于60 ECTS学分,对应1500–1800小时学习,不论国家和教育质量、教育等级,以便在联盟范围内转换学分。", "id": 1472316} {"src_title": "Ampel", "tgt_title": "交通號誌", "src_document": [{"title": "Bezeichnung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Bezeichnung.", "content": "In den verkehrsrechtlichen Verordnungen der deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und der Schweiz wird die Verkehrsampel unterschiedlich bezeichnet. So wird sie als Verkehrseinrichtung in Deutschland nach der Straßenverkehrsordnung \"(StVO)\" als \"Lichtzeichenanlage\" \"(LZA)\" bezeichnet. In der österreichischen Straßenverkehrsordnung () und in der", "section_level": 2}, {"title": "Technische Bezeichnung.", "content": "In technischen Regelwerken in Deutschland (Richtlinien für Lichtsignalanlagen (RiLSA) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) und in der Schweiz (Schweizer Normen (SN) des Schweizerischen Verbands der Straßen- und Verkehrsfachleute) ist", "section_level": 2}, {"title": "Umgangssprachliche Bezeichnung.", "content": "Die in der Alltagssprache für eine Lichtsignalanlage verwendeten Begriffe „Ampelanlage“ oder kürzer „Ampel“ gehen auf die ähnlichen Hängeleuchten zurück, die man früher ebenfalls als Ampeln bezeichnete, mehr dazu unter Etymologie. Die ersten Signalgeber waren an Drahtseilen hängend über dem Mittelpunkt der Kreuzung befestigt (Heuerampel) und erinnerten so an Hängeleuchten. Im Laufe der Zeit trat die Wortbedeutung als Verkehrsampel immer", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Lichtsignalanlage der Welt wurde am 10. Dezember 1868 in London auf dem Parliament Square aufgestellt. Sie wurde mit Gaslicht betrieben und explodierte nach kurzer Zeit. Erst nach der Verbreitung des elektrischen Lichts in den Großstädten wurden ab 1912 wieder Lichtsignalanlagen zur Verkehrsregelung aufgestellt. Die am 5. August 1914 installierte Lichtsignalanlage in Cleveland, USA, gilt als erste elektrische Verkehrsampel der Welt und hatte nur zwei Lampen, rot und grün. Die ersten dreifarbigen Lichtsignalanlagen hielten 1920 in Detroit und New York Einzug. In Europa wurde die erste dreifarbige Lichtsignalanlage – mit noch mechanischer Steuerung – 1922 in Paris (Rue de Rivoli/Boulevard de Sébastopol) eingerichtet. In Deutschland ging die erste Lichtzeichenanlage mit dem Verkehrsturm am Potsdamer Platz in Berlin am 15. Dezember 1924 in Betrieb. Am 23. November 1925 folgten weitere Anlagen an drei", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie des Wortes Ampel.", "content": "Der Begriff \"Ampel\" ist eine Entlehnung aus (eigentlich ', dann ) ‚kolbenförmiges Gefäß mit zwei Henkeln‘, ‚kleine Flasche‘, (siehe Ampulle und Pulle), einem Diminutiv von lateinisch'‚zweihenkliges Tongefäß‘ (mit Nebenform \"\"), das selbst dem gleichbedeutenden griechischen entlehnt ist. Als Ampel –", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Der Einsatz von Ampelanlagen hat unterschiedliche Gründe, beispielsweise um den Verkehrsfluss zu regeln und gefährliche oder gefahrenträchtige Verkehrssituationen zu unterbinden (Verkehrssicherheit). Im Straßenverkehr sind dies Kreuzungen und Einmündungen sowie Engstellen, zum Beispiel bei Baustellen oder Brücken.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuzungen und Einmündungen.", "content": "Ampeln werden aus folgenden", "section_level": 2}, {"title": "Fußgängerverkehr.", "content": "Um Fußgängern ein sicheres Überqueren von verkehrsreichen Fahrbahnen auf Straßen zu ermöglichen, werden Fußgängersignalanlagen (auch „Fußgängerschutzanlagen“ genannt) eingesetzt. Diese Anlagen werden häufig mit einer Anforderung (fast immer per Knopfdruck) durch die Fußgänger betrieben. Dabei sind Varianten möglich, bei denen die Signalgeber für den Fahrzeugverkehr in der Grundstellung auf „Dunkel“ geschaltet sind. Nach Anforderung durch den Fußgänger schalten die Fahrzeugsignale von Dunkel über Gelb auf Rot. Fußgängersignalanlagen dienen", "section_level": 2}, {"title": "Radverkehr.", "content": "Findet der Radverkehr auf der Fahrbahn statt, gelten für Fahrrad und Kfz dieselben Signale. Bei Anforderungsampeln besteht vielerorts das Problem, dass Induktionsschleifen in der Fahrbahn so unempfindlich eingestellt sind, dass sie Fahrräder nicht erkennen. Wo der Radverkehr auf Radwegen stattfindet, haben sich Radfahrer oft nach den Fußgängerampeln zu richten, die dann mit sogenannten Kombisignalen ausgestattet sind, das heißt, die Signalfarbe wird in Gestalt eines Fußgänger- und eines Fahrradsymbols ausgestrahlt. Da Radfahrer zum Überqueren einer Fahrbahn wesentlich weniger Zeit brauchen, als für Fußgänger einzurechnen ist, ermöglichen separate Fahrradsignale wesentlich längere Grünphasen für den Fahrradverkehr. Mancherorts sind das kleine Signalgeber an der Warteposition für Fahrräder. Andernorts wird die Fahrradampel jenseits der Kreuzung angebracht. Sofern Fahrrad- und Fußgängerfurt direkt nebeneinander liegen, besteht dann die Möglichkeit, dass sehbehinderte Fußgänger das Fahrradsignal für das Fußgängersignal halten und zu spät noch auf die Fahrbahn treten.", "section_level": 2}, {"title": "Rundumgrün.", "content": "Mancherorts findet man an Kreuzungen ein sogenanntes Rundumgrün, das heißt, einander kreuzende Fahrradverkehre bekommen gleichzeitig grünes Licht. Das kann ein Linksabbiegen erleichtern,", "section_level": 3}, {"title": "Abbieger.", "content": "In Deutschland und einigen anderen Ländern darf man bei roter Ampel an einer Straßenkreuzung von einem Radweg auf einen Radweg abbiegen, sofern dabei keine Fahrbahn zu überqueren ist und sofern es auf dem Radweg keine Haltlinie vor der Fußgängerfurt gibt. In den Niederlanden ist ein solches Abbiegen nur an Stellen mit einem Zusatzschild erlaubt.", "section_level": 3}, {"title": "Linienbusse und Straßenbahn.", "content": "In Straßen mit Busspuren gibt es in manchen Ländern ähnlich wie", "section_level": 2}, {"title": "Engstellenregelung.", "content": "Lichtsignalanlagen werden auch zur Regelung von Engstellen benutzt, beispielsweise bei Baustellen. Dabei werden meist temporäre mobile Anlagen \"(Baustellenampeln)\" aufgestellt. Diese Anlagen besitzen in der Regel nur zwei Signalgeber. Sie regeln einen einspurigen", "section_level": 2}, {"title": "Abschnittssperrung.", "content": "Lichtzeichen können für eine Komplettsperrung eines Straßenabschnitts eingesetzt werden, zum Beispiel zur Sperrung der Einfahrt", "section_level": 2}, {"title": "Private Anlagen.", "content": "Ampeln können auf Privatgrund verwendet werden, um Zufahrten zu regeln (Tiefgaragen-Zufahrten mit nur einer", "section_level": 2}, {"title": "Standard-Ampelanlage.", "content": "Eine normale europäische Lichtzeichenanlage steuert den Verkehr mit Hilfe der drei Signalfarben Rot, Gelb und Grün. Zur Regelung des Verkehrs werden diese Farben einzeln oder in Kombination angezeigt. Die Reihenfolge (\"Signalfolge\" oder \"Farbbildfolge\" genannt) solch einer Lichtzeichenanlage ist dabei immer: Rot ist einheitlich auf der ganzen Welt mit Ausnahme der umgedreht montierten Tipperary-Hill-Ampel der Stadt Syracuse (New York, USA) immer oben angeordnet. Dies ermöglicht Menschen mit Rot-Grün-Sehschwäche oder Farbenblindheit die Orientierung. Bei quer liegenden Ampeln befindet sich das Rotlicht in Ländern mit Rechtsverkehr auf der linken Seite, in Ländern mit Linksverkehr auf der rechten Seite, folglich immer in der Fahrbahnmitte. In der Schweiz konnte früher bei liegenden Ampeln das Grünlicht quadratisch, das Gelblicht dreieckig sein. Heute müssen sie rund sein. Die optische Erscheinung besteht in der Regel aus einem schwarzen Hintergrund mit runden oder quadratischen Lichtsignalen. Zur Abschirmung gegen Sonnenlichteinfall und Verhinderung von Phantomlicht werden Abschirmblenden, auch \"Schuten\" genannt, montiert. Falls notwendig werden zur besseren Wahrnehmung der Signalgeber an diesen zusätzliche schwarz/weiße \"Kontrastblenden\" angebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten der Standard-Ampelanlage in verschiedenen Ländern.", "content": "In einzelnen Ländern sind noch zusätzliche Farbkombinationen zugleich oder hintereinander möglich: Die Bedeutung der einzelnen Farben ist nicht in allen Ländern gleich. So ist beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada und in China bei Rotlicht zwar ein Überqueren", "section_level": 2}, {"title": "Fußgängerampeln.", "content": "Fußgängerampeln zeigen in Europa in der Regel das Symbol eines stehenden (bei Rot) oder gehenden (bei Grün) Fußgängers (Ampelmännchen). Gelbphasen, die auf die Grünphase folgen, sind in Italien, der Schweiz, Liechtenstein, Irland und in Düsseldorf anzutreffen. Außerdem gibt es in Düsseldorf eine Gelbphase vor der Rotphase. Bei Rot sind Streuscheiben mit stehenden Ampelmännchen und bei Grün und Gelb mit laufenden Männchen in der Signalkammer eingesetzt. In Italien ist bei Gelb ebenfalls ein stehendes Ampelmännchen zu sehen. Selten sind in Italien die noch alten, zweifarbigen Modelle (nur Rot und Grün) – manche mit der Aufschrift \"ALT\" bei Rot und \"AVANTI\" bei Grün und andere mit den herkömmlichen Ampelmännchen – anzutreffen. Stattdessen wird in einigen Ländern vor der Rotphase eine blinkende grüne Ampelphase angezeigt. In Australien wird vor der Rotphase eine blinkende rote Ampelphase gezeigt und der Signalton für Blinde endet. Beide Phasen ordnen an, dass Fußgänger, die sich noch auf der Fahrbahn befinden, das Überqueren der Straße zügig beenden und dass die Fußgänger auf dem Gehsteig warten", "section_level": 2}, {"title": "Ablauf und Technik.", "content": "Die Längen der einzelnen Phasen sind in einem Signalzeitenplan festgelegt, oder sie werden verkehrsabhängig gesetzt. In den Zeitfenstern zwischen den Grünphasen der unterschiedlichen Fahrbeziehungen müssen die kritischen Verkehrsflächen (Konfliktflächen) geräumt werden. Diese Zeiten heißen Zwischenzeiten und werden nach den Räumwegen, Einfahrwegen und Geschwindigkeiten berechnet. Bei der verkehrsabhängigen Steuerung wird durch Einsatz von Verkehrsdetektoren (Induktionsschleifen, Bewegungsmelder, Videokamera) die Grünphase so lange verlängert, dass alle Fahrzeuge eines Pulks passieren können. Mit Rücksicht auf die zumutbare Wartezeit der anderen Verkehrsteilnehmer ist ein Maximalwert eingestellt. Es ergibt sich eine variable Umlaufzeit aus der Summe der Ampelphasen. Bei der Festzeitsteuerung sind die Grünzeiten und die Umlaufzeit über einen gewissen Zeitraum konstant und werden per Wochenautomatik durch Umschaltung in andere Programme gewechselt. Dadurch kann auf unterschiedliche Verkehrsbelastungen (Berufs-, Tages- und Nachtverkehr usw.) reagiert werden. Im Regelfall liegt die Umlaufzeit zwischen 45 und 120 Sekunden. Je höher die Umlaufzeit, desto höher in der Regel die Leistungsfähigkeit, aber desto höher die Wartezeiten für die Verkehrsteilnehmer. Diese Leistungsfähigkeitssteigerung findet ihre Grenzen, wenn wartende Linksabbieger über ihre Linksabbiegespur hinaus zurückstauen und Fahrspuren verstopfen. Für automatische Ampeln wird ein individueller Algorithmus programmiert (sog. Phasenplan), diese steuern unter anderem die Phasenübergänge und ggfs. Anforderungen (z. B. eine ÖPNV-Beschleunigung). In großen Städten werden die Signalanlagen meistens zentral gesteuert und überwacht. Damit werden für Straßenzüge nach Tageszeit oder Verkehrsaufkommen jeweils die geeigneten Programme geschaltet, Störungen festgestellt und Daten der Verkehrsbelastung erhoben. Bei der verkehrsabhängigen Steuerung werden die einzelnen Verkehrsströme je nach Bedarf bedient. Die einfachste Form ist die Fußgängerampel mit Drucktaste (Anforderung). Bei vollverkehrsabhängigen Anlagen wird die Länge der Phasen nach der Größe der jeweils gesteuerten Verkehrsströme berechnet. Bei \"grünen Wellen\" ist dieses nur bedingt möglich. Die verkehrsabhängige Steuerung kann verwendet werden, um bestimmten Verkehrsteilnehmern wie dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) Prioritäten zuzuteilen. Weiterhin können Feuerwehren, die Polizeien oder das Militär Eingriffsmöglichkeiten auf die Steuerung haben. Die Feuerwehren und die Bundeswehr können lange und prompte Grünphasen für ausrückende Fahrzeuge von den Wachen aus anfordern. An einigen Anlagen befindet sich zudem eine Handschaltung, an der der Signaldienst oder die Polizei auf den Programmablauf einwirken können. Dabei gibt es die Optionen \"Normalbetrieb\", \"Hand ein\" (Ist-Zustand wird beibehalten), \"Start\" (Weiterschaltung um einen", "section_level": 1}, {"title": "Sonderbauformen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lichtsignale auf Anforderung und zweifeldige Signalgeber.", "content": "Bei einer \"Bedarfsampel\" (Gelb-Rot, kein Grün), mit \"zweifeldigen Signalgebern\" nach RiLSA Kapitel 1.4, in Österreich unvollständige Verkehrslichtsignalanlage (UVLSA), wird im Regelfall in der Grundstellung kein Lichtsignal gezeigt; Grün ist nicht vorhanden. Es gelten die allgemeinen Vorfahrtsregeln oder die örtliche Beschilderung, solange die LSA dunkel ist. Nur bei Bedarf werden Signale (Gelb oder Rot) gezeigt. Dabei leuchtet zuerst beispielsweise fünf Sekunden lang das gelbe Licht und danach das rote Licht. Manche Anlagen zeigen nach Ende der Rotphase noch die von Anlagen mit drei Lampen bekannte Rot-Gelb-Phase, andere erlöschen direkt nach der Rotphase und erlauben das sofortige Losfahren, wenn keine andere Beschilderung dies verbietet. Eine Ampel ohne Grünlicht hat den Zweck, eine Richtung nur bei Bedarf auf Anforderung zu sperren. Ist die Ampel dunkel (also nicht grün), hat diese Richtung keine freie Fahrt (keine Bevorrechtigung), sondern muss ggf. Verkehrszeichen beachten und Vorfahrtsregeln einhalten, eben als ob keine Ampel vorhanden wäre. Solche Anlagen findet man häufig bei Bahnübergängen, Fußgängerübergängen, aufgeweiteten Knotenpunkten sowie an Ausfahrten von Einsatzfahrzeugen wie an Feuerwachen. Die Ampeln ohne Grünlicht sind jedoch auch auf größeren Kreuzungen im Einsatz, wo sie regelmäßig geschaltet werden (wie am Effnerplatz in München). Nach StVO Abs. 2.3 haben Wechsellichtzeichen in Deutschland „die", "section_level": 2}, {"title": "Bauliche Besonderheiten.", "content": "Wenn die Installation eines senkrecht stehenden Signalgebers beispielsweise durch eine Höheneinschränkung in einem Tunnel nicht möglich ist, so können diese waagerecht angeordnet werden, und zwar in der Reihenfolge Rot – Gelb – Grün von links nach rechts (gilt für den Rechtsverkehr). In Deutschland sind waagerechte Ampeln gemäß StVO nicht zugelassen. Der nicht beleuchtete Grünpfeil in Deutschland ist", "section_level": 2}, {"title": "Zusätzliche Informationen für Verkehrsteilnehmer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Akustische Freigabesignale.", "content": "Viele Fußgängerampeln sind zusätzlich mit akustischen Freigabesignalen ausgestattet, durch die Sehbehinderte am Geräusch erkennen können, ob sie gehen dürfen oder nicht und in welcher Richtung die Freigabe erfolgt. Das akustische Freigabesignal muss eine Frequenz von 880 Hz ± 50 Hz haben und soll mit einer Taktfrequenz von 2 Hz ± 10", "section_level": 3}, {"title": "Reliefsymbol.", "content": "Für Sehbehinderte ist an den Seiten einiger Knopfdrücker die Querungssituation in einem symbolischen Relief dargestellt. Durch das Relief können Sehbehinderte sich einen Überblick über die Querung verschaffen. Das Relief liest sich von unten nach oben. Es besteht aus verschiedenen Modulen, die je nach Übergang zusammengestellt werden. Jeder Übergang beginnt mit dem Startsymbol, bestehend aus einem Pfeil und einem breiten Strich, der den Bordstein darstellt. Anschließend folgen verschiedene weitere Module für Verkehrsspuren und Inseln. Abgeschlossen wird das Relief mit einem breiten Strich. Module für Verkehrsspuren", "section_level": 3}, {"title": "Restzeitanzeige.", "content": "Lichtsignalanlagen mit Restzeitanzeige (engl. \"TTG – time to green\") zeigen in einem zusätzlichen Feld die verbleibende Wartezeit bis zum grünen Signal. Solche Anlagen existieren sowohl für den Kraftfahrzeugverkehr als auch für Fußgänger und sind in manchen Ländern die Regel,", "section_level": 3}, {"title": "Countdown der Räumzeit.", "content": "Lichtsignalanlagen mit Countdown der Räumzeit stellen in einem zusätzlichen Feld zu Beginn der Rotphase der Fußgänger mit Hilfe", "section_level": 3}, {"title": "Geschwindigkeitssignal.", "content": "Ein Geschwindigkeitssignal (engl. \"GLOSA – green light optimized speed advisory\") ist entweder ein besonderes Lichtsignal einer Ampel, das mehrere hundert Meter vor der Ampel installiert ist, oder in eine Smartphone-App bzw. in den Bordcomputer eines Fahrzeugs integriert. Das Signal bzw. die Software empfiehlt dem Fahrzeugführer eine bestimmte Geschwindigkeit, damit er während eines grünen Ampelsignals eine Kreuzung passieren kann. Die angezeigte Geschwindigkeit ist eine Empfehlung, aber kein Tempolimit. Zukünftige Entwicklungen können den Bedarf einer Ampelsteuerung dadurch nichtig machen, dass die einzelnen Verkehrsteilnehmer miteinander kommunizieren und dann mit optimaler Geschwindigkeit möglichst ohne anzuhalten über die Kreuzung geführt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Signalanlagen für Bahnen und Busse.", "content": "Sonderformen gibt es für Straßenbahnen und Omnibusse (siehe Straßenbahnsignale in Deutschland). Diese sind mit der Standardampel zusammengeschaltet, sind aber nur für diese Verkehrsmittel von Bedeutung. Diese Signale (weiße Symbole auf schwarzem Grund) gelten in Deutschland für den Straßenbahnverkehr bundesweit (Anlage 4 der BOStrab), wobei die Signale für Straßenbahnen und für Omnibusse fast überall übernommen wurden (in manchen Orten jedoch gibt es für den Busverkehr andere Lichtsignale). Signale mit weißen Punkten, meist drei horizontal und zwei vertikal angeordnet, werden in", "section_level": 2}, {"title": "Lichtsignalsteuerung.", "content": "Als Lichtsignalsteuerung wird die planmäßige Beeinflussung des Verkehrsablaufs durch Lichtsignale bezeichnet. Dafür kommt beispielsweise die sogenannte \"Einsatzpunktsteuerung\" zur Anwendung. Dabei handelt es sich um eine Lichtsignalsteuerung, bei der die Signalisierungszustände über festgelegte Einsatzpunkte geschaltet werden. Weiterhin kann die \"Festzeitsignalsteuerung\" verwendet werden. In diesem Fall kann der Verkehrsteilnehmer keinerlei Einfluss auf die Lichtsignalsteuerung nehmen (beispielsweise durch eine Bedarfsphase). Grundsätzlich ist zwischen der \"Einzelsteuerung\" und der \"Gruppensteuerung\" zu unterscheiden. Bei der Einzelsteuerung erfolgt die Steuerung des Verkehrsablaufs mit einer Lichtsignalanlage ohne die Abstimmung mit anderen Lichtsignalanlagen. Bei der Gruppensteuerung dagegen wird zwischen mehreren Lichtsignalanlagen eine Abstimmung eingerichtet. Als \"Gruppenknotenpunkt\" wird ein Knotenpunkt einer Gruppe bezeichnet, bei der die Lichtsignalanlagen steuerungstechnisch miteinander verbunden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Beeinflussung von Ampelphasen durch adaptive Verkehrssteuerung.", "content": "Adaptive Verkehrssteuerung konnte in der frühen Verkehrstechnik lediglich auf Induktionsschleifen im Fahrbahnbelag und", "section_level": 2}, {"title": "Besondere Steuerungsarten.", "content": "Eine Sonderform der Ampelschaltung stellt das Diagonalqueren (Rundum-Grün) für Fußgänger dar. Dabei zeigen an einer Kreuzung alle Fußgängersignale gleichzeitig „Grün“, was ein beliebiges Überqueren der Kreuzung erlaubt. Abbiegeunfälle zwischen Fahrzeugen und Fußgängern werden damit vermieden, jedoch erhöht sich die durchschnittliche Wartezeit für alle Verkehrsteilnehmer. Diese in Japan sehr häufige Regelung ist in Europa kaum üblich. Mancherorts wird sie für den Fahrradverkehr eingesetzt, mit dem Risiko von", "section_level": 2}, {"title": "Ausfallsicherung.", "content": "Fällt die Steuerung einer Lichtzeichenanlage aus oder tritt eine Störung auf, wird automatisch ein \"Signalnotprogramm\" oder ein \"Ersatzsignalprogramm\" gestartet, und die Signale der „Nebenrichtungen“ erhalten gelbes Blinklicht. Falls die Rotlichter eines „Haupt-Kfz-Signals“ ausfallen, ist eine Rotausfallsicherung eingebaut, und die Anlage schaltet ebenfalls auf Gelb blinkend. Eine autarke Signalsicherung bewirkt, dass nicht durch etwaige Schalt- oder Bauteilfehler zwei kreuzende Richtungen gleichzeitig Grün („Feindliches Grün“) haben. In diesem Fall wird ebenso auf Gelb blinkend geschaltet. Das gelbe Blinklicht weist auf eine Gefahrensituation hin, an der man Vorfahrt gewähren muss, und es müssen an Kreuzungen und Einmündungen mit Lichtsignalanlagen für", "section_level": 2}, {"title": "Verhalten im geschützten Bereich einer Ampelanlage.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rotlicht.", "content": "Rotlicht zeigende Lichtzeichenanlagen haben Vorrang vor anderen Verkehrszeichen und dürfen nicht passiert werden, außer wenn von einem Verkehrsposten anderslautende Weisungen erteilt werden. In Deutschland gibt es noch die Ausnahme mit der Tafel \"Grünpfeil\", bei der man nach Anhalten ebenfalls bei Rot abbiegen darf. Ein Fahrzeug muss im Normalfall vor den Haltlinien angehalten werden. Ein Rotlichtverstoß liegt bereits vor, wenn sich der Fahrzeugführer in den sogenannten geschützten Bereich begibt. Bei kameraüberwachten Kreuzungen wird immer eine Kontrollaufnahme angefertigt, da der Fahrzeugführer wieder zurückgefahren sein könnte. Bei Rot muss vor der ersten Haltlinie gehalten werden. Bei Einmündungen kurz vor der Ampelanlage, an Grundstücksausfahrten", "section_level": 2}, {"title": "Gelblicht.", "content": "Zeigt die Ampel Gelb, darf noch ausnahmsweise weitergefahren werden, aber lediglich dann, wenn mittleres Bremsen das Fahrzeug nicht mehr vor der Haltlinie zum Stehen brächte. Wer bei Gelb stark bremst, handelt in aller Regel korrekt. Ein auffahrendes Fahrzeug ist in diesen Fällen meist der hauptsächlich schuldige Unfallverursacher (auf Grund mangelnden Sicherheitsabstands). Diese Verantwortung des Nachfolgenden ist nur dann ausgeschlossen, wenn der Abbremsende bewusst", "section_level": 2}, {"title": "Grünlicht.", "content": "Grün entbindet nicht von der Sorgfaltspflicht. Selbst wenn man meint, weder die Geschwindigkeit verlangsamen noch anhalten zu müssen, gibt es Besonderheiten. Wenn die Ampel auf Grün wechselt und sich noch Nachzügler im ampelgeregelten Bereich (sog. geschützter Bereich) befinden, sind diese grundsätzlich bevorrechtigt, die Kreuzung zu räumen. An einigen Kreuzungen mit hoher Verkehrsdichte gibt es eine separate Schaltung für Abbieger in bestimmte", "section_level": 2}, {"title": "Gelbes Blinklicht.", "content": "Um Energie und Kosten zu sparen, sind in den 1980er Jahren Städte und Gemeinden dazu übergegangen, Ampeln zu Zeiten geringeren Verkehrsaufkommens nur mit Blinklicht zu betreiben (Nachtabschaltung). Wenn eine Ampel gelb blinkt, ist der Einfahrende in die Kreuzung zu erhöhter Vorsicht aufgerufen und muss gegebenenfalls anderen die Vorfahrt gewähren. Es gelten die ausgewiesenen Verkehrszeichen. Steht an einer Einmündung ein Stoppschild (Zeichen 206), so muss an der Haltlinie und erforderlichenfalls nochmals an der Sichtlinie gehalten werden (Anlage 2, lfd. Nr. 67 zu StVO). Steht hingegen ein Zeichen 205 (Vorfahrt gewähren!) an einer Einmündung, so darf auch ohne vorher anzuhalten in die Straße eingebogen oder die Straße überkreuzt werden. Bevor auf \"Gelbblinken\" geschaltet wird, werden oftmals alle Verkehrsachsen aus Sicherheitsgründen für kurze Zeit auf Rot geschaltet. In Deutschland blinken abgeschaltete Ampelanlagen", "section_level": 2}, {"title": "Fußgängersignal.", "content": "Wenn das Fußgängersignal von Grün auf Rot springt, sollen alle Fußgänger, die die Fahrbahn schon betreten haben, zügig die Furt überqueren oder bis zur nächsten sicheren Aufstellfläche weitergehen. Mit Rotbeginn fängt die Räumzeit der Fußgänger an, die sicherstellt, dass Fußgänger den gesamten gesicherten Bereich mit einer Geschwindigkeit zwischen 1,0 und 1,5 m/s (in der Regel 1,2 m/s) bis zum nächsten sicheren Bereich queren können. Erst danach wird der die Fußgängerfurt kreuzende Verkehr freigegeben. Für abbiegende Fahrzeuglenker bedeutet eine rot signalisierte Fußgängerfurt nicht, dass sich dort keine Fußgänger befinden. Wird ein gemeinsames Signal für Fußgänger und Radfahrer verwendet, hat dies insbesondere bei großen Kreuzungen unnötig lange Wartezeiten für Radfahrer zur Folge, die die Kreuzung zu Beginn der Rotphase für", "section_level": 2}, {"title": "Ampelversagen.", "content": "Wenn eine Ampel ausgefallen ist, wird sie mutmaßlich im gesamten Kreuzungsbereich nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Eingebaute Schutzschaltungen sorgen daher dafür, dass nicht an zwei querenden Fahrbahnen gleichzeitig \"Grün\" angezeigt wird. Außerdem muss gewährleistet werden, dass bei Ausfall des Rotlichts eine querende Fahrbahn nicht trotzdem", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Bedeutung in Deutschland.", "content": "Im deutschen Verkehrsrecht gelten zunächst die allgemeinen Verkehrsregeln, d. h. die §§ 2 bis 35 StVO. Verkehrszeichen gelten diesen gegenüber nach StVO vorrangig. Die LSA sind wiederum vorrangig gegenüber Verkehrszeichen nach Abs. 1 StVO. Den LSA vorrangig sind Zeichen und Weisungen von Polizeibeamten. Die Verhaltensregeln sind in StVO festgelegt. Verkehrsordnungswidrig", "section_level": 1}, {"title": "Verbesserungsvorschläge.", "content": "Es wird gelegentlich kritisiert, dass die Querungszeit einzelner oder zahlreicher Ampeln für Fußgänger zu kurz sei, um sicher den gegenüberliegenden Gehsteig zu erreichen. Besonders schwer wiegt dies bei Älteren oder Kranken, wenn sie nur langsam gehen können. Aus rechtlicher Sicht muss die Ampel nur beim Betreten der Fahrbahn auf \"Grün\" stehen; wenn sie danach unterwegs auf \"Rot\" wechselt, darf und soll der Fußgänger zügig seinen Weg zur anderen Seite vollenden,", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Ampeln.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Heuer-Ampel.", "content": "Die Bezeichnung \"Heuer-Ampel\" geht auf den Erfinder Josef Heuer und das Unternehmen \"Heuer-Hammer\", ein Bearbeitungswerk in Iserlohn-Grüne, zurück. Heuerampeln sind eine besondere Form von Lichtsignalanlagen, die von den 1930er bis in die 1960er Jahre in den Niederlanden und Österreich (Wien), aber auch in Deutschland verwendet wurden (z. B. Dresden, Albertplatz, ab den dreißiger Jahren). Sie sind etwa würfelförmige Gebilde, die mit Drahtseilen über einer Kreuzung hingen. Sie waren hauptsächlich für einfache Verhältnisse, beispielsweise wenn sich zwei Straßen im rechten Winkel kreuzten, geeignet. Die innenbeleuchteten Zeigerampeln hatten für jede Fahrtrichtung eine durchscheinende Scheibe mit gegenüberliegend roten und grünen Kreissegmenten. Die Ampelphasen wurden mit einem durch einen Elektromotor angetriebenen, sich langsam im Uhrzeigersinn", "section_level": 2}, {"title": "Dallas Phasing.", "content": "\"Dallas Phasing\" war ein Design eines Fünf-Feld-Signalgebers für Kreuzungen mit \"\" (erlaubt das Linksabbiegen, wobei der Gegenverkehr Vorrang hat) in Texas, der das Grün des Gegenverkehrs mit einer gestreift geschwärzten grünen Blende spiegelte. \"Dallas", "section_level": 2}, {"title": "Bettelampel.", "content": "Der Begriff „Bettelampel“ bezeichnet eine phasengesteuerte Ampel mit separaten Taster für den Rad- und Fußgängerverkehr. Dies ist zu unterscheiden von einer bedarfsgesteuerten Ampel. Während der Verkehr auf der Fahrbahn ein grünes Signal hat und fließen kann, gibt", "section_level": 2}, {"title": "Lärmampel.", "content": "Die Polizei in Mumbai, Indien, hat eine Ampelanlage getestet, welche die Lärmbelästigung durch hupende Verkehrsteilnehmer", "section_level": 2}, {"title": "Rot-Gelb-Gelb-Ampel.", "content": "In Göttingen-Weende existierte eine Ampel mit zwei gelben Signalen. Statt Grün wurde ein dauerhaftes gelbes Signal geschaltet. Dies sollte Fahrschülern das", "section_level": 2}, {"title": "Dauerrote Ampeln.", "content": "In Dresden existierte von 1987 bis 2016 mindestens eine Ampel in Verbindung mit einem grünen Pfeil, welche permanent Rot zeigte. Sie sollte verbotenes", "section_level": 2}, {"title": "Ampeln in der Kunst.", "content": "Lichtkunst mit Signalgebern sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ampel (von, spätere übertragene Bedeutung ‚Leuchte‘) ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen \"Signalgeber\" einer Lichtsignalanlage (LSA) oder Lichtzeichenanlage (LZA). Die Bezeichnung steht zudem für die „Ampelanlage“ als Ganzes. Diese dient der Steuerung des Straßen- und Schienenverkehrs. Ampeln ordnen für Verkehrsteilnehmer ein bestimmtes Verhalten an, indem sie gesteuerte Signale abgeben. Diese nach Form und Farbe verschiedenartigen Verkehrszeichen haben jeweils eine andere Bedeutung und wirken nur entgegen der Fahrtrichtung des zu regelnden Verkehrs.", "tgt_summary": "zh-cn:; zh-tw:; zh-hk:;", "id": 2161780} {"src_title": "Bestattung", "tgt_title": "葬礼", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsgeschichte und umgangssprachlicher Gebrauch.", "content": "Beisetzung und Bestattung werden umgangssprachlich häufig gleichgesetzt. Die Beisetzung im eigentlichen Sinne ist das Setzen der Urne, während Beerdigung und Begräbnis sich auf das Einbringen in die Erde beziehen. Sprachgeschichtlich ist der Begriff \"Beisetzen\" seit dem 15. Jahrhundert belegt und wesentlich älter als der Begriff \"Bestattung\", denn die Grundbedeutung „etwas neben anderes hinzusetzen, hinzufügen“ geht der speziellen Bedeutung „begraben, bestatten“ um etwa 200 Jahre voraus. Die heutige Bedeutung der Bestattung kam erst im 17. Jahrhundert auf und bedeutet „den sterblichen Überresten", "section_level": 2}, {"title": "Regionale Ausdrücke.", "content": "Im bayerischen, österreichischen sowie im südfränkischen Sprachraum, im Odenwald und im Meißenischen ist „Leich(e)“ für die Zeremonie des Begräbnisses in Benutzung, eingeschlossen die Nachfeier. Daraus erklärt sich die Bezeichnung „Leichenschmaus“. Diese Feier steht in Ergänzung zur vorherigen Erinnerung, mit einer Rede über den Toten. Das anschließende besinnliche Beisammensein dient der geselligen Erinnerung an das Leben des", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die ersten (vermutlich) bewusst vorgenommenen Bestattungen fanden in den Höhlen von Qafzeh und Skhul in Israel statt und sind 90.000 bis 120.000 Jahre alt. Gelegentliche Bestattungen werden für den Neandertaler ab ca. 70.000 vor", "section_level": 2}, {"title": "Altertum.", "content": "Ägypten Besondere Verfahren entwickelten sich im alten Ägypten, wobei sich die Bestattungsriten im Jahrtausendverlauf veränderten so wurden anfangs die Toten in flachen Erdgruben mit wenig Beigaben bestattet, später entwickelte sich die Bestattung in Särgen und Sarkophagen und es wurden spezielle Grabbeigaben gefertigt. Die Totenhäuser, anfangs und für niedere Beamte als Mastabas wurden unter anderem für Pharaonen zu den aufwendigen Pyramiden entwickelt. Die Vorstellung von der Reise ins Jenseits bestimmte den Aufwand für die Toten, also für die Ahnen. Griechische Antike Im antiken Griechenland war es Brauch, dem Toten zwei Münzen auf die Augen zu legen, den so genannten Charonspfennig. Sie sollten Charon als Bezahlung dienen, um die Seele des Verstorbenen sicher ins Reich der Toten zu überführen. Die Leiche wurde anschließend verbrannt. Man glaubte, ein Toter, der nicht zumindest symbolisch bestattet wurde, könne nicht ins", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Das Christentum lehnte die Leichenverbrennung zugunsten der Erdbestattung ab, da auch Jesus nach seiner Kreuzigung in einem Felsengrab beigesetzt worden war. Die Totenklage wurde unter dem Eindruck des Glaubens an die Auferweckung der Toten durch Psalmengesang, Lesung und Gebet ersetzt. Die Sorge für Sterbende und Tote wurde zur Liebespflicht der Angehörigen und der ganzen Gemeinde. Bis zur", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzliche Bestimmungen.", "content": "Heute bestimmen eine Reihe von gesetzlichen, hygienischen und in vielen Ländern religiöse Vorschriften, wie Bestattungen durchgeführt werden müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Bestattungspflicht.", "content": "In Deutschland gilt Bestattungspflicht für Verstorbene und tot", "section_level": 2}, {"title": "Bestattungsgesetze und Friedhofsordnungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland ist das Bestattungswesen durch das Bestattungsrecht (in Form von Landesbestimmungen) gesetzlich geregelt, dazu gehören Bestattungsgesetze, Friedhofsgesetze, Leichenverordnungen. Kommunal oder auch durch die Religionsgemeinschaft werden diese Vorschriften in Friedhofsordnungen umgesetzt. Aus diesen Regelungen geht insbesondere hervor, dass Verstorbene auf den dafür vorgesehenen öffentlichen Friedhöfen beigesetzt werden müssen. Es können Einschränkungen zum Kreis der zu Bestattenden getroffen sein. Alternative Bestattungsformen wie die Beisetzung in einem Friedwald stellen dagegen noch Ausnahmen dar. Es ist jedem Bestattungsunternehmer in Deutschland möglich, Begräbnisse im gesamten Bundesgebiet durchzuführen. Durch die Kommerzialisierung des Gewerbes kann es durch", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "Leichen- und Bestattungsgesetze sind in Österreich Angelegenheit der Landesgesetzgebung und variieren von Bundesland zu Bundesland. Die Webseite des Bundeskanzleramtes führt die jeweils gültige Fassung. In Österreich werden die Friedhofsordnungen von den Friedhofsverwaltungen erlassen. Diese können in der Hand einer Glaubensgemeinschaft oder der Kommune liegen. Erst in den letzten Jahren wurde das Bestattungswesen dahingehend liberalisiert, dass jeder, der über den Befähigungsnachweis für das Gewerbe verfügt, ein Bestattungsunternehmen eröffnen kann. Bis 2002 war für die Erlangung einer Konzession der Nachweis des Bedarfs nötig. Durch diese Zugangsbeschränkung war der freie Wettbewerb unterbunden. Der Wegfall dieser sogenannten Bedarfsprüfung nützte überregional tätigen Unternehmen, meinen Kritiker, welche mit finanzstarken Investoren versuchten, alteingesessene Bestatter „auszusitzen“. Derartige Entwicklungen seien in Kärnten und der Steiermark zu beobachten.", "section_level": 3}, {"title": "Kostentragungspflicht der Hinterbliebenen.", "content": "Die Pflicht zur Veranlassung der Bestattung eines Verstorbenen (Bestattungspflicht) ist in den Bestattungsgesetzen der Länder öffentlich-rechtlich nach bestimmten Rangfolgen geregelt, wobei es Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt. Gibt es keine Bestattungspflichtigen oder übernehmen diese innerhalb der knappen Fristen der Bestattungsgesetze die Bestattung nicht, so veranlasst die örtliche Ordnungsbehörde (zumeist das Ordnungsamt) eine Bestattung und lässt sich die Kosten von etwaigen später festgestellten Angehörigen erstatten (sog. Ersatzvornahmegebühr). Die Kostentragungspflicht der Bestattung beinhaltet die zivilrechtliche Verpflichtung, die Kosten endgültig zu tragen oder dem zu ersetzen, der die Bestattung veranlasst hat. Wichtigste Fälle sind die Kostentragungspflicht des Erben gemäß BGB und die Kostentragungspflicht desjenigen, der dem Verstorbenen gegenüber unterhaltspflichtig war (, BGB). Für den Fall, dass eine andere Person für den Tod", "section_level": 2}, {"title": "Störung von Bestattungsfeiern.", "content": "Die Bestattung erfolgt typischerweise in einer rituellen Form. Es ist in Deutschland – ebenso in Österreich – verboten, Bestattungsfeiern zu stören.", "section_level": 2}, {"title": "Arten der Bestattung.", "content": "Die Bestattungskultur in Deutschland und in Europa ist schon seit einigen Jahrzehnten tiefen Veränderungen unterworfen. Traditionelle Bestattungsformen weichen immer mehr individualisierten und pluralisierten Formen der Beisetzung mit verschiedensten Kombinationen neuer und überkommener Rituale. Zu einem neueren Mainstream sind für Reiner Sörries anonyme Bestattungen, Naturbestattungen oder überhaupt pflegefreie Grabstätten geworden. Er stellt die digitalen Medien als entscheidend für den Wandel der Bestattungskultur heraus. In der Vielfalt des Umgangs mit Tod und Sterben im Internet spiegle sich der soziokulturelle Wandel einer von Mobilität, Individualität, Säkularisierung und Pluralität geprägten Gesellschaft. Örtlich fixierte Gedächtnisstätten und Familiengräber verlören demgegenüber zunehmend an Sinn. Grundsätzlich rechtlich möglich sind in Deutschland, jedoch nicht in jedem Bundesland, folgende Bestattungsarten: Der besondere Prozessablauf des Einäscherns wird Feuerbestattung genannt. Einige Formen der Beisetzung werden nach den besonderen Orten benannt: Seebestattung, Flussbestattung, Baumbestattung, Luftbestattung.", "section_level": 1}, {"title": "Erdbestattung.", "content": "Die Sargbestattung des Leichnams erfolgt typischerweise in der Erde", "section_level": 2}, {"title": "Feuerbestattung (Kremation).", "content": "Bei der Feuerbestattung wird der Leichnam im Krematorium verbrannt. Die Trauerfeier kann vor der Einäscherung am Sarg oder nach der Einäscherung an der Urne zelebriert werden. Nach der Kremation erfolgt die Beisetzung der Asche mit oder ohne Urne in verschiedenen Formen: Sonderformen der Nutzung eines Teils der Asche in der Nachfolge einer Feuerbestattung sind die Umformung etwaigen amorphen Kohlenstoffs der Asche zum Diamanten als Erinnerungsstück. In exklusiven Fällen wird ein geringer Teil der Asche mit Raketen in den Weltraum befördert und dort der Ewigkeit übergeben, während der Hauptteil in", "section_level": 2}, {"title": "Flussbestattung.", "content": "Eine Sonderform der Bestattung stellt die Bestattung auf beziehungsweise in einem Fluss nach vorheriger Kremation dar. In Deutschland ist diese Form der Bestattung gesetzlich nicht erlaubt. Die Bundesländer regulieren in jeweiligen Landesgesetzen die erlaubten Bestattungsformen, und alle deutschen Länder gehen davon aus, dass eine Flussbestattung in Deutschland (zumindest noch) nicht zur historisch gewachsenen hiesigen Bestattungskultur passt. In Indien werden die Verstorbenen traditionell öffentlich kremiert und anschließend dem Ganges übergeben. Wer in Deutschland eine Flussbestattung wünscht,", "section_level": 2}, {"title": "Öko-Bestattungen.", "content": "Alternativ zu den bisherigen Bestattungsformen gewinnt der Gedanke des Naturschutzes an Einfluss. Der Trend zur „Öko-Bestattung“ findet ausgehend von den USA Verbreitung, wobei zu beachten ist, dass sich die Erdbestattungen in den USA erheblich von den im deutschsprachigen Raum üblichen Bestattungen unterscheidet: Verstorbene werden üblicherweise mit formaldehydhaltigen Stoffen einbalsamiert und in einem wasserdichten Sarg beigesetzt, was die Umwelt belastet und die Verwesung erheblich verlangsamt. Bei einem “green burial” in den USA wird vor allem auf das Einbalsamieren verzichtet und ein Sarg aus abbaubaren Materialien verwendet – es entspricht also ungefähr dem, was im deutschsprachigen Raum eine normale Erdbestattung ist. Der „Green Burial Council“ setzt sich für eine „Neue Ethik“ bei Bestattungen ein, worunter beispielsweise giftfreie Sarglackierung, biologisch abbaubare Urnen und die Umwelt wenig belastende Bestattungsformen verstanden werden. Ein weiterer umweltfreundlicher Trend, der aber viel seltener ist, ist die Unterwasserbestattung, siehe Abschnitt Neptune Memorial Reef.", "section_level": 2}, {"title": "Alkalische Hydrolyse.", "content": "Im Falle der Alkalischen Hydrolyse (Resomation) wird der Verstorbene in einem Edelstahltank in Kalilauge bei 170 °C eingelegt. Der Leichnam einschließlich des Sargs löst sich innerhalb von zwei bis drei Stunden völlig auf. Dadurch entsteht eine weitgehend rückstandsfreie und sterile Flüssigkeit, die in einer Abwasserreinigungsanlage nachbehandelt wird. Verbleibende Knochen werden gemahlen und", "section_level": 3}, {"title": "Neptune Memorial Reef.", "content": "„The Neptun Society“ schuf an der Küste Floridas das Neptune Memorial Reef. Aus der nach der", "section_level": 3}, {"title": "Promession.", "content": "Promession ist eine Form des Wasserentzuges durch Schockfrosten und anschließende Kompostierung, um die mineralischen Bestandteile abzusondern. Zu diesem Zwecke hat die schwedische Biologin Susanne Wiigh-Mäsak mit ihrem Gatten Peter die Firma „Promessa Organic AB“ gegründet. In diesem Verfahren sollen Verstorbene zunächst anderthalb Wochen bei −18 °C gekühlt werden, anschließend kommt der Leichnam bei −196 °C in flüssigen Stickstoff. Dadurch sollen die etwa 70 % Wasser des Körpers entzogen und der Körper versprödet werden, sodass er durch Rütteln zu etwa 30 Kilogramm Pulver zerfällt. Restliches Wasser wird dann im Vakuum entzogen. Ein geruchloses Pulver soll im kompostierbaren Sarg aus Mais- oder Kartoffelstärke beigesetzt werden und ist innerhalb von zwölf Monaten zu Humus zersetzt und so wieder im Naturkreislauf. Der so verkürzte Prozess der Verwesung (die bei einer Erdbestattung auch weit länger als 20 Jahre dauern kann: Wachsleiche) bringt eine Verringerung des Flächenverbrauchs mit sich. Die Umsetzung dieser Bestattungsform ist jedoch noch nicht über die Ankündigung hinausgekommen. Ein britischer Lizenznehmer ist wieder zurückgetreten:.", "section_level": 3}, {"title": "Anonyme Bestattung.", "content": "Die anonyme Bestattung als namenlose Bestattung ist die meist kostengünstigste Bestattungsart. Sie kann dem Schutz der Grabstätte oder der Angehörigen dienen oder vermeiden, dass eine Stätte zum unerwünschten Wallfahrtsort wird. Im öffentlichen Sprachgebrauch bezeichnet die anonyme Bestattung oft eine Bestattung, bei der weder ihr Ort noch Zeitpunkt öffentlich bekannt ist. Nichtidentifizierbare Verstorbene werden ebenfalls anonym", "section_level": 2}, {"title": "Himmelsbestattung.", "content": "Himmelsbestattung ist eine religiös begründete und von den Naturbedingungen definierte Form der Bestattung. Sie spielt in fernöstlichen Regionen", "section_level": 2}, {"title": "Alternativen zur Bestattung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kryonik.", "content": "Kryostase ist die Konservierung bei tiefen Temperaturen (unter −125 °C), um in der Zukunft eine Wiederbelebung zu ermöglichen. Von Anhängern der Kryonik wird die Meinung vertreten, dass die Todeskriterien der heutigen Medizin fehlerhaft seien. Es seien oft keine körperlichen Veränderungen eingetreten, die ein Weiterleben grundsätzlich ausschließen. Vielmehr unterstellen die Anhänger, dass lediglich mit heutigen medizinischen Mitteln nicht behandelbare Komplikationen vorliegen, und nur deren fehlende Behandlungsmöglichkeit führe zu einer endgültigen Vernichtung des", "section_level": 3}, {"title": "Körperspende.", "content": "Die Übergabe der Leiche an die Anatomie zu Forschungs- oder Präparationszwecken oder für die Hilfe von bedürftigen Kranken ist eine Möglichkeit der weiteren Vorgehensweise. Eventuell verbliebene Reste werden von den begünstigten Institutionen anschließend bestattet. In neuerer Zeit verlangen, auch vor dem Hintergrund der gestiegenen Kosten, die meisten Institute, die Körperspenden annehmen, dass die Bestattungskosten vorab vom Körperspender aufgebracht werden. Das Präparieren einer Leiche zu wissenschaftlichen oder medizinischen Zwecken ist keine Bestattung, da der Tote vorher als „(verstorbenes) Lebewesen“ entwidmet wird, symbolisch also von der Seele befreit ist.", "section_level": 3}, {"title": "Bestattungsvorgang.", "content": "Bei einer Feuerbestattung kann die Abschiednahme vor oder nach dem Kremieren stattfinden. Vom Verstorbenen verbleiben im", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung von Ritualen und Trauerbewältigung.", "content": "Das Ritual der Bestattung dient vorrangig der Trauerbewältigung der Angehörigen. In unterschiedlichen Kulturkreisen gibt es dafür eigene Formen. Ein Teil dieser Bewältigung ist die Trauerrede oder gemeinsames Essen mit den Trauernden im Anschluss an die Beerdigung. Je nach der Vorstellung über ein Weiterbestehen, Wiederaufleben oder Vergänglichkeit nach dem körperlichen Tod ergeben sich unterschiedliche Bestattungsgewohnheiten oder Bestattungsvorschriften. Die Abschiednahme am offenen Sarg kann in verschiedenen Formen erfolgen. In Deutschland ist dies in Schauräumen möglich, aber oft wird die", "section_level": 1}, {"title": "Weltanschauliche und religiöse Gestaltungsformen.", "content": "In Deutschland finden nach Schätzungen des Bundesverbands Deutscher Bestatter von 800.000 Bestattungen jährlich rund 500.000 als christliche Bestattungen statt, jeweils zur Hälfte katholisch und evangelisch, 250.000 werden von freien Trauerrednern gestaltet, die restlichen sind anonym oder ohne professionelle Begleitung.", "section_level": 1}, {"title": "Weltliche Bestattung.", "content": "Falls der Verstorbene keiner Religionsgemeinschaft angehört hat oder eine religiöse Feier zur Bestattung nicht gewünscht", "section_level": 2}, {"title": "Christliche Bestattung.", "content": "Angehörige von christlichen Religionsgemeinschaften werden nach ihrem Tode üblicherweise auf Friedhöfen im Rahmen einer kirchlichen Bestattung beigesetzt. Die Bestattungsfeier besteht traditionell aus drei Teilen: der Aussegnung oder Eröffnung im Trauerhaus, dem Gottesdienst in", "section_level": 2}, {"title": "Islamische Bestattung.", "content": "Im Islam gibt es genaue Regeln für die Begleitung beim Sterben. Die Gebete, die rituelle Waschung des Leichnams und die Beerdigung sind im Ablauf festgeschrieben. Der oder die Sterbende soll in ruhiger, respektvoller Weise an das Glaubensbekenntnis erinnert werden: »Es gibt keine Gottheit außer Allah, Mohammed ist sein Prophet.« Der Leichnam einer Frau soll von Frauen, der eines Mannes von Männern gewaschen werden. Anschließend wird er in Leinentücher gewickelt. In diesen Tüchern, also ohne Sarg, soll er ins Grab gelegt werden. Rechtsseitig oder auf dem Rücken liegend geht die Blickrichtung nach Mekka. Die Bestattung soll unverzüglich, möglichst noch am Sterbetag, erfolgen. Die Achtung vor dem Toten erfordert die Bestattung vor allen anderen Geschäften. Am", "section_level": 2}, {"title": "Unbegrenzte Liegefrist.", "content": "Die auf deutschen Friedhöfen geltenden Ruhefristen stehen den islamischen Regeln entgegen. Das Nutzungsende könnte auf Antrag (nur jeweils) verlängert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass von Beginn an verlängerbare Grabstellen gewählt", "section_level": 3}, {"title": "Tagesgenaue Bestattung.", "content": "Das islamische Gebot, noch am Sterbetag zu bestatten, widerspricht der gesetzlichen, also unabhängig", "section_level": 3}, {"title": "Sarglose Bestattung.", "content": "Nach deutschen Bestattungsgesetzen besteht neben dem Friedhofszwang eine Sargpflicht für Erdbestattungen. Dies kollidiert manchmal mit religiösen Vorschriften der zu Bestattenden. Meist wird in der Praxis der Leichnam bis unmittelbar ans Grab in einem Sarg transportiert, dann ohne Sarg, nur in den Leichentüchern, ins Grab gelegt, so in NRW oder Hessen. Prinzipiell sind Einzelgenehmigungen aus religiösen Gründen von der jeweils zuständigen Behörde, meist dem Gesundheitsamt, möglich. Das Land Berlin lockert mit dem „Gesetz zur Integration und Partizipation“ das Bestattungsgesetz durch die Abschaffung der Sargpflicht.", "section_level": 3}, {"title": "Jüdische Bestattung.", "content": "Da der Tote im Grab bis zur leiblichen Auferstehung am jüngsten Tage ruht, ist Erdbestattung vorgeschrieben. Diese muss so schnell wie möglich nach dem Tode erfolgen, da die Seele erst dann aus der ewigen Ruhe aufsteigen kann. Mit dem Tod sind alle Juden wieder gleich, die Kleider sind weiß und der Sarg ist außerhalb Israels eine einfache Holzkiste. Das weiße Totengewand nennt sich Sargenes oder Kittel. Um die Gleichheit aller im Tod deutlich zu machen, darf der Sarg nicht mit Silber oder sonstigem Schmuck verziert werden. In der heiligen Erde Israels werden die Toten im Leinengewand beigesetzt, außerhalb Israels", "section_level": 2}, {"title": "Hinduismus.", "content": "Unter diesem Begriff wird eine Reihe unterschiedlicher religiöser Vorstellungen und Rituale verstanden und so sind die Bestattungsregeln nach Tradition, Familie und Kaste unterschiedlich. Einheitlich ist, dass der Tod die Wiedereinkehr in den Kreislauf der Wiedergeburt ist. Der Sterbende soll nicht allein gelassen sein, durch ein Mantra", "section_level": 2}, {"title": "Buddhismus.", "content": "Der Ritus erfordert, dass der Tote zunächst im Hause aufgebahrt wird, auch wenn er im Krankenhaus verstorben ist. Hier erfolgt die Abschiednahme durch Nachkommen und Trauergäste in gemeinsamen Gesängen und Liedern, wie dem Herz-Sutra. Die Abschiedsfeier", "section_level": 2}, {"title": "Kosten einer Bestattung.", "content": "Die bei einer Bestattung von den Hinterbliebenen zu erstattenden Kosten verteilen sich auf folgende Leistungen Für eine nach derzeitigem Verständnis als „würdig“ anzusehende Erdbestattung werden in Deutschland ab 1800 Euro bis weit über 10.000 Euro aufgewandt. Die Gebühren des Friedhofsträgers für die Grabstelle sind in Statuten und Verordnungen festgeschrieben. Bei den Gebühren sollte beachtet werden, dass teilweise jährliche Gebühren, an anderer Stelle aber eine Gesamtsumme für die Nutzungsdauer gebildet ist. Die einmaligen Nebenkosten beim Bestatter können dabei stark schwanken, Bestattungsunternehmen sind Wirtschaftsunternehmen. Durch Paketpreise oder Individualberatung ergeben sich höchst unterschiedliche Kalkulationen. Die Kosten für den Bestatter, der alle Formalitäten erledigt, können zwischen 700 und 5000 € liegen. Ist eine einfache Urnenbestattung ohne Sargfeier geplant, so genügt oft ein preiswerter Verbrennungssarg für knapp 100 Euro. Die ersparten Kosten, statt über 1000 Euro für einen teuren Eichensarg, können für andere Ausgaben eingesetzt werden, etwa die Trauerfeier. Der Blumenschmuck einer Urnengemeinschaftsanlage muss wegen der kleineren Fläche bescheidener sein als bei der Bestattung in einem Familiengrab, einer Doppel- oder Dreifachwahlstelle. Bestattungsunternehmen sind vielfach wegen ihrer geschäftlichen Praxis kritisiert worden. Die Stiftung Warentest veröffentlichte im November 2004 die Ergebnisse einer Untersuchung, in die „elf Anbieter, die in mindestens einer Stadt ab 500.000 (West) bzw. 450.000 (Ost) Einwohnern und mit insgesamt mindestens zehn Geschäftsadressen in den ‚Gelben Seiten‘ bzw. im Internet vertreten waren“, außerdem „eine Gruppe von neun Berliner Bestattern ohne Filialnetz sowie neun Bestatter, die ihr Angebot über das Internet... vermarkten“ einbezogen wurden. Vor allem die hohen Preisunterschiede für die gleiche Leistung bei verschiedenen Anbietern fielen dabei auf; sie betrugen für eine einfache Erdbestattung zwischen 499 und 1570 Euro für die Bestatterleistung. Die meisten Bestatter gingen im Test auf den Wunsch nach einer möglichst preisgünstigen Bestattung nicht ein, sondern erstellten ein sehr viel umfangreicheres Angebot. Kein untersuchtes Unternehmen schnitt bei der Kostentransparenz besser als „befriedigend“ ab, zwei große Bestatter sogar nur mit „mangelhaft“. „Detaillierte Kostenvoranschläge sind in der Branche nicht selbstverständlich.“ Preise werden dem Test zufolge nur sehr selten öffentlich gemacht. Um Kosten zu sparen, weichen Hinterbliebene zunehmend auf Discounter im Internet aus. Aber auch hier haben Verbraucherschützer vor überhöhten Kosten gewarnt. In einem DPA-Bericht hieß es im Jahr 2005, nur wer sich mit dem Basisangebot eines solchen Bestatters zufriedengebe, könne Kosten sparen. Durch Eigenleistungen können Angehörige die Bestattungskosten um einige hundert Euro senken. Hält ein Angehöriger des Verstorbenen die Trauerrede, können bis zu 400 Euro eingespart werden. Auch die musikalische Gestaltung der Trauerfeier kann von einem Familienmitglied oder Freund übernommen werden. Die Kosten für einen Musiker entfallen damit ebenfalls. Grundsätzlich können Angehörige bei fast allen Bestatterleistungen mithelfen. Durch Eigenleistungen können Angehörige nicht nur Kosten sparen, sondern auch einen persönlicheren Abschied gestalten, der bei der Trauerbewältigung hilft. Sind Eigenleistungen gewünscht, können diese mit dem Bestatter besprochen werden. Besondere Bestattungswünsche verursachen mitunter höhere Kosten. Für eine Baumbestattung sind leicht abbaubare Urnen nötig, die es in sehr anspruchsvoller und dekorativer Ausführung gibt. Für Wiesen-, Seebestattungen, Ballonbestattungen oder die sogenannten Diamantbestattungen bieten Bestatter oft Festpreise, da sie nur Wiederverkäufer sind. Für eine „kryonische Aufbewahrung“ (also das Einfrieren) entstehen Kosten bis zu 200.000 Dollar. Kostengünstig ist eine Körperspende, da die oben aufgeführten Gebühren vom Anatomischen Institut ganz oder teilweise beglichen werden. Auch wenn Krankenhäuser und Pflegeheime Verträge mit Bestattungsunternehmen zur Überführung auf den Friedhof haben, steht dem Angehörigen das \"Recht der freien Wahl des Bestatters\" zu. Wenn der Hinterbliebene nicht ausdrücklich zugestimmt hat, muss er in der Regel die Abholung vom Heim durch den „Vertragsbestatter“ nicht bezahlen. Bei der Erbschaftsteuer können für Nachlassverbindlichkeiten (darunter auch Bestattungskosten) pauschal 10.300 Euro abgezogen werden, ein höherer Betrag ist gegen Nachweis möglich. Die Pauschale wird jedoch aufgeteilt, wenn mehrere Erben die Kosten gemeinsam tragen. Die Höhe richtet sich in diesem Fall nach dem Erbanteil. Sollte die Erbschaft für die Kosten nicht ausreichen, können außergewöhnliche Belastungen entstehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Bestattung (auch Beisetzung, Beerdigung oder Begräbnis) ist die Verbringung des Leichnams oder der Asche eines Verstorbenen (ggf. auch Tieres) an einen festen, endgültig bestimmten Ort in der Erde oder die Ausbringung der Asche in die Natur. Eine Bestattung schließt in der Regel eine religiöse oder weltliche Trauerzeremonie ein.", "tgt_summary": "葬礼,也称葬仪、葬丧、丧礼、白事或后事,是一种社会仪式,正式标志一个人的死亡,也是一种处理尸体的礼仪。世界各民族都有不同的葬礼形式。葬礼的历史和人类文明一样古老。例如石器时代的墓葬中,死者的肢体经常按一定格式摆放过、尸体涂有象征鲜血和生命的红赭石,墓穴中有陪葬品等。从人类学的角度看,葬礼是让活人用非破坏性的方式向死者致意,把由于人的死亡而被扰乱的社会关系重新平衡起来,它可以维持社会的凝聚力并防止社会崩溃。", "id": 2733303} {"src_title": "Big Band", "tgt_title": "大樂團", "src_document": [{"title": "Besetzungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Swing- oder Jazz-Big-Band.", "content": "In der Big Band wurden ursprünglich die Parts der verschiedenen Einzelinstrumente des frühen Jazz (New Orleans Jazz) größeren Sektionen, das heißt Gruppen von gleichartigen Instrumenten, zugeteilt. Die Standard-Sektionen einer modernen Big Band sind: \"*in der Regel in B gestimmt\" Jede Bläsersektion wird normalerweise von vier bis fünf Instrumenten der jeweiligen Gruppe gebildet, die nach maximal spielbarer (oder arrangementmäßig gesetzter) Tonhöhe gestaffelt sind: Dabei übernehmen die ersten Stimmen jeweils die Führungs- oder \"Lead\"-Stimme ihrer Sektion, und ebenso meist auch alle anfallenden Soli. Bei Tutti- oder Shout-Phrasen ist in der Regel die erste Trompete als das höchste und durchdrin-gendste Instrument die Leadstimme. Bis in die 1960er Jahre geläufig waren Tanzorchester, in denen eine Big-Band-Formation mit einem Streichensemble (Violinen, Bratschen, Celli - keine Kontrabässe) kombiniert wurde, auch wenn diese hier im Gegensatz zu den Streichern im Sinfonieorchester häufig nicht das komplette Stück durchspielen, bzw. deutlich punktueller eingesetzt werden. Auch andere Instrumente, die ursprünglich eher der klassischen Orchesterliteratur entstammen, werden gelegentlich eingebunden. So z. B. Harfe, Hörner, Oboe/Englisch Horn oder Pauken. Seltener wird auch das Bassregister mit Tuba oder Fagott verstärkt. All diese Ergänzungen zählen allerdings im Gegensatz zur obigen (fast immer ähnlich besetzten) Rhythmus- und Bläsergruppe nie zur Standardformation. Wie bereits erwähnt wechseln die Alt- und Tenor-Saxophonisten häufig zur Flöte bzw. Klarinette, teilweise bleiben die Saxophonstimmen aber auch bestehen und es kommen eigenständige Flötisten und/oder Klarinettisten hinzu. Durch diese gegebenen Ergänzungsmöglichkeiten kann der Übergang von einer Big Band hin zu einem eher symphonisch-ausgelegten Ensemble (oder gar Orchester) fließend sein. Der Klang des Ensembles wird wesentlich von dem Arrangeur bestimmt, der die mögliche Stimmführung und die technischen Möglichkeiten der Big-Band-Instrumente und Instrumentalisten sehr genau kennen muss, um den gewünschten Gesamtklang möglichst effektvoll zu gestalten.", "section_level": 2}, {"title": "Mambo-Big-Band.", "content": "Eine besondere Ausprägung der Big Band ist die \"Mambo-Big-Band\", ein großes Ensemble von Musikern, das sich musikalisch auf den Mambo spezialisiert hat. Eine typische Mambo-Big-Band setzt sich zusammen aus: Alle Instrumente – mit Ausnahme von Klavier, Gitarre, Bass und Schlagzeug – sind stets mehrfach besetzt. Oft kommen mehrere Sänger dazu, meist bestehend aus einem Solisten und einer Begleitgruppe. Gelegentlich kommen weitere Instrumente wie etwa das Vibraphon zum Einsatz. Im Gegensatz zur klassischen Jazz-Big-Band liegt hier der Schwerpunkt auf der Rhythmusgruppe, während im Gegenzug Holzbläser vernachlässigt werden. Bei den Blechbläsern spielen die Posaunen eine untergeordnete Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Akkordeon-Bigband.", "content": "Eine weitere Ausprägung der Bigband ist die \"Akkordeon-Bigband\", eine Bigband, in der das Akkordeon die Rolle der eigentlichen Blasinstrumente übernimmt. Eine typische Akkordeon-Bigband setzt sich zusammen aus: Die Akkordeon-Bigband hat sich seit Ende der 1980er Jahre aus der Form des Akkordeonorchesters entwickelt. Sie grenzt sich vom Akkordeon-Orchester einerseits durch Stil und Repertoire ab, aber vor allem durch den konsequenten Einsatz einer klassischen Rhythmusgruppe: Statt eines Bassakkordeons und einer Stimme die vornehmlich mit Akkorden begleitet, wird zur Begleitung ein Kontra- oder E-Bass zusammen mit Klavier oder Gitarre eingesetzt. In der Regel müssen dazu existierende Arrangements aus der Akkordeon- oder Bigband-Literatur angepasst werden. Da das Akkordeon wegen seines Tonerzeugungsprinzips der durchschlagenden Zunge eng verwandt mit (eigentlichen) Blasinstrumenten ist, lassen sich insbesondere vergleichbare dynamische Effekte erreichen. Durch die Möglichkeit die Instrumente/Stimmen individuell zu registrieren, können verschiedene \"klassische\" Instrumentengruppen klanglich nachgeahmt werden (Streicher, Blech-, oder Holzbläser, s. o.). Da auf einem Instrument mehrstimmig gespielt werden kann, ist man beim Einsatz von drei Stimmengruppen nicht auf dreistimmige Sätze beschränkt. Stilbildende Originalliteratur und Übertragungen für Akkordeon-Bigbands wurden insbesondere durch die Akkordeon-Komponisten Hans-Günter Kölz und Wolfgang Ruß-Plötz geprägt.", "section_level": 2}, {"title": "Spezifische Klangeigenheiten und Kompositionstechniken.", "content": "Viele Stücke der Bigband-Musik basieren größtenteils auf der sich in der Swing-Ära gebildeten Jazzharmonik. Allerdings gibt es auch Big-Band-Arrangements bzw. -Kompositionen, bspw. aus Pop oder Lateinamerikanischer Musik, welche anderen harmonischen Gesetzmäßigkeiten als denen des Jazz folgen können, oder nur teilweise auf der Jazzharmonik basieren. Neben den Swing typischen, spezifisch-harmonischen sowie melodischen Eigenheiten kommen in der Big-Band-Musik insbesondere bei den Bläsern zahlreiche „moderne“ Techniken zum Einsatz, die in klassisch-konservativer Musik eher selten zu hören sind. Zu nennen sind hier hauptsächlich: Für die Notation dieser Spielarten gibt es mehrere, verschiedene Arten. Für glissandierende Techniken (Fall, Doit, Scoop, Bend, Rip) wird gerne eine ab- bzw. aufsteigende wellenförmige oder gerade Glissandolinie, aber teilweise auch ein Bindebogen eingezeichnet, während bei anderen Techniken (wie dem Shake, Flatterzunge oder Growl) auch vom Arrangeur häufig (zusätzlich) der Name der auszuführenden Spielart über den entsprechenden Noten geschrieben wird. Hinzu kommt, dass generell im Jazz und somit auch in der Big Band-Literatur die Range der Trompeten teilweise bis an die äußersten Grenzen ausgereizt wird, was in klassischer E-Musik generell nicht der Fall ist. So spielt besonders die erste Trompete teilweise bis zum drei-gestrichenen g oder, je nach Expertise des Spielers, sogar noch höher. Als weitere spezielle Technik gilt die Subtone-Technik der Saxophone.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz von Dämpfern.", "content": "Auch kommen in der Big-Band Musik bei den Blechbläsern (Trompeten und Posaunen) gerne zahlreiche Arten von Dämpfern zum Einsatz, z. B. Straight-, Harmon-, Cup-, Bucket- oder Pixiemute. Auch eher experimentelle Gerätschaften wie der Aufsatz eines Toilettenpömpels (\"engl.\" \"Plunger\") oder ein aufgesetzter Sack kommen teils vor. Die Wahl des Dämpfers kann maßgeblich die Klangfarbe und Wirkung des Sounds verändern. So erzeugt z. B. ein aufgesetzter Harmon-Mute ohne „Stem“ auf der Trompete den scharfen, nasalen „Miles-Davis-Sound“ und der Harmon-Mute gespielt mit zusätzlichem „Stem“ den typischen „Wah-Wah“-Sound, welcher häufig für humorvolle Klangwirkungen eingesetzt wird, während demgegenüber der Bucket- oder die Cup-Mutes den Klang und die Strahlkraft des Bleches deutlich mindern und für einen eher dumpfen, verschleierten Sound sorgen, der sich z. B. dem Gesamtklang eines eher leiseren Arrangements mit Flöten und Klarinetten statt Saxophonen besser anpassen lässt. Auch Straight-Mutes werden gerne verwendet, diese ergeben, einen scharfen und fokussierten Klang. Als Alternative zum Spiel mit Dämpfer bzw. falls dieser nicht vorhanden ist, kann auch „\"in stand“\" gespielt werden. Hierbei wird der Schalltrichter des Instruments direkt vor das Notenpult gehalten, was die allgemeine Strahlkraft des Klangs abmindert.", "section_level": 2}, {"title": "Extrem hohe Lage.", "content": "Eine weitere typische Gegebenheit in vielen Big-Band Arrangements ist das Fordern sehr hoher Stimmpartien für die erste Trompete. Im Gegensatz zu Trompetern in klassischen Symphonieorchestern, denen (bei der Verwendung einer gewöhnlichen B-Trompete) für gewöhnlich, zumindest bei ersten Trompetern mit hoher Expertise; Töne bis ungefähr zum c oder im Extremfall e zugemutet werden können, werden von Jazztrompetern teilweise Töne bis zum g oder sogar noch höhere Töne erwartet. Bei solch hohen Noten ergibt sich ein, besonders wenn im fortissimo gespielt wird, sehr durchdringender Sound, der fähig ist, durch die restliche Big-Band zu schneiden (für länger andauernde Passagen, welche zudem in einem sehr hohen Register stattfinden, kann auch von der B-Trompete zur Piccolotrompete gewechselt werden). Als ein Beispiel für teils extrem hohe Trompetenpartien wäre z. B. Michael Bubles Arrangement zum Jazz Standard \"Feeling Good\" zu nennen, hier schießt die erste Trompete teils bis zum viergestrichenen g (g') hoch.", "section_level": 2}, {"title": "Partiturbild.", "content": "Auch das Partiturbild unterscheidet sich von der klassischen Musik, denn im Gegensatz zu letzterer, bei welcher insbesondere die Blechstimmen normalerweise in Trompete 1-2, Trompete 3-4 etc. kategorisiert werden, wird in der Big Band-Literatur für jede einzelne Instrumentenstimme auch ein komplett eigenes System verwendet (also Trompete 1, Trompete 2 etc.). Im Gegensatz zu kleineren Jazz-Ensembles, in welcher die Instrumente häufig der Range von oben nach unten geordnet werden (z. B. von o. nach u.; Trompete - Tenor Sax. - Posaune - Piano - Bass - Drums) folgt die Instrumentenstaffelung einer Big-Band Partitur standardisiert dem Schema (von o. nach u.) Saxophone, Trompeten, Posaunen, Rhythmusgruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Bekannte Vertreter.", "content": "Im Europa der Gegenwart gilt das Pasadena Roof Orchestra als authentischer Vertreter des Genres „weißer Ballroommusik“ im Stil von Paul Whiteman oder Glen Grays Casa Loma Orchestra. Erste Swing-Arrangements in Big-Band-Besetzung sind in den Aufnahmen des Fletcher Henderson Orchestra zu hören. Fletcher Henderson hat im Laufe der Zeit diesen Arrangierstil für die Benny Goodman Bigband perfektioniert. Klanglich sind insbesondere die Musiker des Duke Ellington Orchestras, dessen Kompositionen und Arrangements als authentisch für Klang und Jazz in der Big Band, zu nennen. Standards der moderneren Big-Band-Musik setzte die Big Band von Count Basie, die sich vor allem durch den Groove der Rhythmusgruppe auszeichnete. Earl Hines and His Orchestra war 1943 die Keimzelle des Bebop; das daraus hervorgegangene Billy Eckstine Orchestra integrierte Harmonien des neuen Bebop; symphonische Klangfarben führte Stan Kenton ein. Mit ihrer \"Free-and-Easy\"-Tour erregte die kurzlebige Quincy Jones Big Band in Europa 1959/60 Aufsehen. Ungewöhnlich war in den 1960er Jahren die in Europa beheimatete, aber zum großen Teil aus Afroamerikanern bestehende Kenny Clarke/Francy Boland Big Band, die sowohl zwei Bandleader (Clarke war Schlagzeuger und Boland Pianist und Arrangeur) als auch zwei Schlagzeuger hatte (den Afroamerikaner Kenny Clarke und den weißen Briten Kenny Clare). Im Bereich des Free Jazz agierten seit Mitte der 1960er Jahre Sun Ra und sein \"Arkestra\" und das Globe Unity Orchestra; auch Jef Gilson und Chris McGregor mit seiner \"Brotherhood of Breath\" bezogen das freie Spiel in die Big-Band-Arbeit ein. In den 1970er Jahren gab es Bigband-Projekte von Charles Mingus (\"Let My Children Hear Music\") und Charles Tolliver oder The George Gruntz Concert Jazz Band mit zahlreichen US-amerikanischen und europäischen Gastsolisten. Gil Evans ließ seiner ungewöhnlich besetzten Produktion The Gil Evans Orchestra Plays the Music of Jimi Hendrix in den 1980er Jahren The Monday Night Orchestra folgen. Ein bekannter Vertreter der Mambo-Big-Band-Gattung war die Band von Pérez Prado, der 1949 erfolgreich den Mambo No. 5 veröffentlichte. Heute steht das Palladium Night Orchestra in der Tradition der Bands von Machito, Tito Puente und Tito Rodríguez, die in den 1950er Jahren im Palladium am Broadway in New York City den Mambo berühmt machten. Neben Tanz- und Unterhaltungsmusik war bis in die 1980er Jahre oft Rundfunk- bzw. Fernsehmusik Aufgabe einer Big Band. Dabei entwickelte sich die Musik fort von den Wurzeln des Jazz, aus dem dann auch die (freie und „wilde“) Improvisation beinahe vollständig verschwand. Viele Bands wurden in den 1980er Jahren aufgrund von Unwirtschaftlichkeit aufgelöst, etwa das New Yorker \"Thad Jones/Mel Lewis Orchestra\". Das heutige Big-Band-Repertoire reicht auf Grund der Vielseitigkeit der Besetzung vom alten Jazz bis zur gehobenen Unterhaltungs- und Tanzmusik, aber auch zu neuen, umfassenden Interpretationen und abendfüllenden Konzertwerken. Zeitgenössische Bigbands, die alte Traditionen mit neuen Entwicklungen verbinden, sind z. B. heute die NDR Bigband, die WDR Big Band, aber auch das \"Jazz at Lincoln Center Orchestra\" unter der Leitung von Wynton Marsalis, das sich der Pflege des klassischen Repertoires und der Techniken aus der Frühzeit der Jazzentwicklung widmet.", "section_level": 1}, {"title": "Improvisationen.", "content": "In der Regel bieten Big-Band-Arrangements Raum für Soloimprovisationen, bei denen ein Spieler aus einer der \"Sections\" improvisiert und die Rhythmusgruppe der Big Band den Improvisierenden begleitet. Gegebenenfalls wird die Improvisation auch mit Begleitstimmen aus den Sektionen unterlegt. Kollektivimprovisationen, wie man sie etwa bei Dixieland-Ensembles findet, sind hingegen sehr selten vorgesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Big-Band-Leiter.", "content": "Big Bands sind oft untrennbar mit dem Namen ihres Bandleaders verbunden. Zu den bekannteren gehören unter anderem:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Big Band oder Bigband (früher häufig auch \"Jazz Orchestra\" genannt) ist eine große Jazz-Band mit mehrfach besetzten Blasinstrumenten und der sogenannten Rhythmusgruppe. Big Bands kamen in den USA der 1920er Jahre auf und waren stilprägend für die Swing-Ära. Der Begriff wird auch allgemein für große Tanzorchester verwendet, unabhängig von deren Stilrichtung.", "tgt_summary": "大乐团(英语:Big band),又译大乐队,是演奏爵士乐的乐团,流行于美国1930年代初到1950年代末的摇摆年代。大乐团的编制通常有10到25位乐手,包括演奏萨克斯风、小喇叭、伸缩喇叭、铁琴的乐手,还有歌手以及负责节奏乐器的乐手。", "id": 1246526} {"src_title": "Desmond Tutu", "tgt_title": "戴斯蒙·屠圖", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Desmond Tutu wurde in Klerksdorp geboren. Sein Vater Zachariah Tutu leitete dort eine High School, seine Mutter Aletha Matlhare arbeitete als Hausangestellte. Desmond Tutu wuchs mit drei Schwestern auf. Er wurde als Methodist getauft. Die Familie zog nach Ventersdorp um und trat zur \"African Methodist Episcopal Church\" über; 1943 wurden sie schließlich Anglikaner. Die früheste schulische Etappe erlebte Tutu an Missionseinrichtungen. Im Alter von zwölf Jahren zog er mit seiner Familie nach Johannesburg. Danach lernte er zwischen 1945 und 1950 an der \"Bantu High School\" (später die \"Madibane High\") in Western Township (Johannesburg). Eigentlich wollte er immer Arzt werden, aber diese Ausbildung konnte sich seine Familie nicht leisten und deshalb wurde er Lehrer wie sein Vater, der am \"University College Fort Hare\" seine Ausbildung erhalten hatte. Tutu studierte von 1951 bis 1953 am \"Bantu Normal College\" in Pretoria, wo er ein Lehrerdiplom erwarb und 1954 einen parallelen Lehrgang mit einem Bachelor abschloss. An diesem Ort lernte er auch seine spätere Frau Leah Nomalizo Shenxane (nach anderen Angaben Shinxani) kennen. Tutu arbeitete von 1955 bis 1958 als Lehrer an der \"Munsieville High School\" in Krugersdorp. Am 2. Juli 1955 heiratete er Leah Nomalizo Shenxane. Das Paar hat vier Kinder: Trevor Thamsanqa, Theresa Thandeka, Naomi Nontombi (* 1960) und Mpho Andrea (* 1963 in London). Da die südafrikanische Regierung mit dem Bantu Education Act gesetzlich verordnet hatte, dass schwarze Kinder eine schlechtere Ausbildung erhalten sollten als weiße, gab Desmond Tutu den Lehrerberuf auf. 1958 begann er seine geistliche Tätigkeit in der Anglikanischen Kirche von Südafrika und eine Ausbildung am \"St. Peter’s Theological College\" in Rosettenville, einem Stadtteil von Johannesburg. Er war dabei inspiriert und gefördert von Trevor Huddleston, der zu dieser Zeit das College leitete. Im Jahre 1960 erhielt Tutu das Lizenziat für Theologie und arbeitete als Diakon, 1961 erfolgte seine Ordination zum Priesteramt. In dieser Zeit war er in Benoni tätig. Zwischen 1962 und 1966 lebte Tutu mit seiner Familie in London, wo er am King’s College einen \"Bachelor of Divinity Honours\" (1965) und den Masterabschluss (1966) in Theologie erwarb. Danach kehrte er nach Südafrika zurück und war ab 1967 als Kaplan am \"University College Fort Hare\" sowie im benachbarten \"Federal Theological Seminary\" in Alice als einer von sechs Dozenten tätig. In dieser Zeit begann er seine Dissertation. 1968 schrieb Tutu einen Artikel über Wanderarbeit in Südafrika, der im \"South African Outlook\" veröffentlicht wurde. Tutu verblieb am \"Federal Theological Seminary\", bis es von Regierungsstellen übernommen wurde. Im Jahr 1970 hielt er im Fach Theologie Vorlesungen an der University of Botswana, Lesotho and Swaziland in Roma. Drei weitere Jahre verbrachte er als stellvertretender Direktor am \"Theological Education Fund of the World Council of Churches\" in Bromley. 1975 kehrte er nach Johannesburg zurück, wo er, als erster schwarzer Afrikaner, anglikanischer Dekan an der St.-Mary’s-Kathedrale wurde. Ab 1976 wirkte Desmond Tutu als Bischof von Lesotho, bis er 1978 nach Johannesburg zurückkehrte, um die Aufgabe des Generalsekretärs des Südafrikanischen Kirchenrates (SACC) zu übernehmen. In diesem Amt reiste er im September 1979 nach Dänemark und drückte dort seine Ablehnung gegen den Import südafrikanischer Kohle durch dieses Land aus, da es auf diese Weise zu sehr abhängig von Südafrika werde. Das brachte ihm nach einer Rückkehr eine Kritik des Justizministers ein. Im Mai 1980 war Tutu einer von 54 arrestierten Personen, die nach dem \"Riotous Assemblies Act\" festgenommen wurden, weil sie gegen die Inhaftierung des Geistlichen John Thorne von der Congregational Church protestiert hatten. Diese war am Schulboykott von Colouredschülern beteiligt gewesen. 1984 wurde Desmond Tutu für sein Engagement gegen die Apartheid der Friedensnobelpreis verliehen. Am 3. Februar 1985 wurde er Bischof von Johannesburg und am 7. September 1986 Erzbischof des Erzbistums Kapstadt. 1996 wurde Njongonkulu Ndungane als Tutus Nachfolger Erzbischof von Kapstadt und Primas der Church of the Province of Southern Africa. Tutu war Mitglied des Ehrenschutzkomitees für Internationale Koordination für die Dekade für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt (2001–2010). Von 2003 bis 2018 war Tutu Botschafter der Entwicklungshilfsorganisation Oxfam und setzte sich maßgeblich für die Kampagnen \"Control Arms\" und \"Make Poverty History\" ein. Er ist zudem einer von 350 Botschaftern der Klimaschutzorganisation 350.org. 2007 gründete Tutu zusammen mit Nelson Mandela und anderen weltweit bekannten ehemaligen Amtsträgern die Gruppe \"The Elders\", deren Ziel die Mithilfe bei der Lösung globaler Probleme ist. Tutu war der erste Vorsitzender der \"Elders\" und wurde nach dem Ende seiner Amtszeit 2013 zum Ehrenmitglied ernannt. Die \"Desmond Tutu Peace Foundation\" hat ihren Hauptsitz in New York in den USA, dazu einen Sitz in Palo Alto, Kalifornien. Sie betreibt seit 1998 das \"Desmond Tutu Peace Centre\". Ein weiteres \"Desmond Tutu Peace Centre\" soll in Kapstadt entstehen. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es, im Sinne Tutus „junge Menschen zum Aufbau einer Welt des Friedens mit sich selbst, mit den Menschen und den Nationen zu inspirieren“, im Sinne der Ubuntu. Die \"Desmond & Leah Tutu Legacy Foundation\" ist in Kapstadt ansässig. Zu ihren Zielen gehört „die Förderung von Friedensarbeit durch Konfliktlösung und die Unterstützung von Versöhnung, ebenso wie die Kultivierung einer Rechenschaft ablegenden, dienenden Führung“.", "section_level": 1}, {"title": "Tutus Rolle in der Anti-Apartheid-Bewegung.", "content": "Sein Entschluss, den Lehrerberuf wegen politischer Vorgaben aufzugeben, ließ Tutu zunehmend selbst politisch aktiv werden. Seit Anfang der 1970er Jahre nutzte er seine Vorträge, um auf die Situation der schwarzen Bevölkerung aufmerksam zu machen. Als er 1975 Dekan wurde, schrieb er an Premierminister Vorster einen Brief, in dem er die Situation in Südafrika beschrieb als ein „Pulverfass, das jederzeit explodieren kann“. Dieser Brief blieb unbeantwortet, die Situation verschlimmerte sich. Schon 1976, beim Schüler- und Studentenaufstand in Soweto, begann, wovor Tutu gewarnt hatte: Der Kampf wurde gewalttätiger. Fortan setzte er sich für einen Wirtschaftsboykott seines Landes ein. Mit seiner Wahl zum Generalsekretär des Südafrikanischen Kirchenrats (SACC) konnte Tutu dann auch mit Zustimmung fast aller Kirchen seine Arbeit gegen die Apartheid fortführen. Die Regierung versuchte, die Arbeit des SACC zu behindern, und gründete die Eloff-Kommission. Diese, auch nach ihrem Vorsitzenden, dem Richter F.C. Eloff benannte Kommission sollte die Finanzverwaltungspraxis des Kirchenrates untersuchen, um geeignete Vorwürfe gegen ihn zu finden. Offiziell trug sie den Namen „Untersuchungskommission zur Überprüfung aller Aspekte des Kirchenrates (SACC)“ und wurde am 18. November 1981 eingesetzt. Tutu verteidigte sich in deren Anhörungen weitgehend selbst, indem er relevante Stellen der Bibel aufführte, die seine Haltung zur Apartheid stützten – Apartheid sei dagegen Häresie. In seiner Stellungnahme vom 1. September 1982 gegenüber der Kommission argumentierte er u. a.: „Apartheid ist genauso bösartig und verwerflich wie der Nationalsozialismus, und die Regierung wird völligen Schiffbruch erleiden, wenn sie sich auf die Seite des Bösen, der Ungerechtigkeit und der Unterdrückung stellt.... Die Regierung ist nicht Gott...“ Es gelang ihm, das Interesse der Weltbevölkerung durch seine Publikationen und Auslandsreisen immer stärker auf die innenpolitische Lage in Südafrika zu lenken. Dazu trug auch die Vergabe des Friedensnobelpreises an Tutu 1984 bei. Damit konnte sich nun auch der Staatsapparat nicht mehr der Persönlichkeit Tutus entziehen. Die Ausstrahlung, die von dem Mann ausging, vor allem sein unerschütterlicher Glaube eines gewaltlosen Wandels, zog nun immer mehr weiße Südafrikaner in seinen Bann. Tutu predigte von einer Aussöhnung zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen. Er argumentierte, dass wenn der schwarze Mann nicht frei sei, es der weiße erst recht nicht sein könne, da dieser sonst in ständiger Angst vor dem schwarzen Mann leben müsse. Diesen Kreis zu durchbrechen, könne aber nur gelingen, wenn den Schwarzen ein gleichwertiges Leben ermöglicht werde. Desmond Tutu wurde zusehends zu einer Symbolfigur der Schwarzen und sowohl als Gesprächs- wie auch Verhandlungspartner von Seiten der Regierung akzeptiert. Sein Ziel der Beendigung der Apartheid wurde schließlich Wirklichkeit. Ab 1995 war Tutu Vorsitzender der Wahrheits- und Versöhnungskommission in Südafrika, die nach den Prinzipien des Satyagraha von Mahatma Gandhi arbeitete. Tutu prägte 1994 den Begriff „Regenbogennation“ für das südafrikanische Volk. Der Begriff erlangte als Schlagwort große Popularität.", "section_level": 1}, {"title": "Tutu als Kritiker des ANC.", "content": "In den Jahren seit etwa 2008 ist Tutu zunehmend zu einem Kritiker des ANC geworden. Im Jahr 2008 forderte er öffentlich den damaligen simbabwischen Präsidenten Robert Mugabe zur Amtsaufgabe auf, bezichtigte ihn der Menschenrechtsverbrechen und zeigte sich enttäuscht vom politischen Taktieren der südafrikanischen ANC-Führung in dieser Frage. 2011 warf er der ANC-Führung „Unterwürfigkeit“ gegenüber der Volksrepublik China vor, nachdem dem Dalai Lama, der zu Tutus 80. Geburtstag eingeladen war, nur mit Verzögerung ein Visum für die Einreise nach Südafrika ausgestellt worden war. Am 10. Mai 2013 erklärte Tutu öffentlich, bei der nächsten Wahl den ANC nicht mehr wählen zu wollen. Er begründete dies damit, dass der ANC sehr gut im Kampf zur Befreiung von Unterdrückung gewesen sei. Es sei aber nicht einfach, eine Gruppe von Freiheitskämpfern in eine politische Partei umzuwandeln. Hauptprobleme des gegenwärtigen Südafrika seien die Korruption, fehlende Verantwortung und Schwächen in der südafrikanischen Verfassung. Bei derselben Gelegenheit rief er die Südafrikaner auch auf, sich Gedanken zu machen, was nach dem Tod des damals 94-jährigen Nelson Mandela, der irgendwann unausweichlich eintreten werde, geschehen solle. Als dem Dalai Lama am 2. Oktober 2014 auf Veranlassung von Präsident Jacob Zuma erneut die Einreise nach Südafrika verweigert wurde, wo er an einem Treffen der Friedensnobelpreisträger aus aller Welt teilnehmen wollte, übte Tutu heftige Kritik an der südafrikanischen Regierung: „Ich schäme mich, dass ich diesen Haufen Speichellecker meine Regierung nennen muss“ (\"I am ashamed to call this lickspittle bunch my government\"). Dies sei das dritte Mal in fünf Jahren, dass dem Dalai Lama die Einreise nach Südafrika verweigert würde und er habe sie gewarnt, dass, „genau so wie wir für den Sturz des Apartheid-Regimes gebetet hatten, wir nun für die Ablösung einer Regierung, die sich so rückgratlos verhielte, beten würden“ (\"I warned them then that just as we had prayed for the downfall of the apartheid government so we would pray for the demise of a government that could be so spineless\").", "section_level": 1}, {"title": "Tutus Haltung zur Palästinenserfrage und zum Zweiten Irakkrieg.", "content": "Desmond Tutu setzt sich für die Rechte der Palästinenser ein, Israels Politik bezeichnet er in einem Kommentar des \"Guardian\" im Jahre 2002 als „Apartheid“: „Mein Besuch im Heiligen Land hat mich zutiefst erschüttert; es erinnerte mich so sehr an das, was uns Schwarzen in Südafrika zugestoßen war. Ich sah die Demütigung der Palästinenser an den Checkpoints und Straßensperren, die leiden mussten wie wir, als uns junge weiße Polizisten der Bewegungsfreiheit beraubt hatten.“ Er unterstützt die Kampagne \"Boycott, Divestment and Sanctions\". In einem Artikel in der britischen Wochenzeitung \"The Observer\" vom 2. September 2012 forderte er, dem früheren US-Präsidenten George W. Bush und Großbritanniens ehemaligen Premierminister Tony Blair vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen des seiner Meinung nach illegalen Angriffskrieges auf den Irak den Prozess zu machen. Die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union kritisierte er scharf.", "section_level": 1}, {"title": "Tutus Rolle in der Anerkennung homosexueller Menschen in Afrika.", "content": "Desmond Tutu gilt als ein Unterstützer der Rechte Homosexueller. Seine Kirche in Südafrika unterstützte die Eheöffnung für homosexuelle Paare in Südafrika, die die seiner Kirche nahestehende Partei ANC parlamentarisch befürwortete. In einer Presseerklärung in Nairobi, Kenia, ermahnte Tutu 2007 in der Debatte die anglikanischen Kirchenführer aus Afrika um die innerkirchliche Anerkennung homosexueller Paare. Im Jahr 2013 erklärte er bei einer UN-Veranstaltung, der „UN Free and Equal Campaign“ in Kapstadt, er weise „religiöse Rechtfertigungen homophober Vorurteile“ zurück. Er würde „keinen Gott verehren, der homophob ist“, sondern „lieber zur Hölle fahren, als einen homophoben Gott zu verehren“. Er sehe den Kampf gegen Homophobie als genauso bedeutend an wie den Kampf gegen die Apartheid. Im Mai 2016 heiratete Tutus Tochter Mpho die Niederländerin Marceline van Furth. Tutu erhielt von der anglikanischen Kirche die Erlaubnis, einen „väterlichen Segen“ bei der Trauung auszusprechen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Desmond Mpilo Tutu, CH (* 7. Oktober 1931 in Klerksdorp) ist ein südafrikanischer anglikanischer Geistlicher und Menschenrechtler. Er war von 1986 bis 1996 Erzbischof von Kapstadt und Primas der Church of the Province of South Africa. Für seine Menschenrechtsaktivitäten wurde er 1984 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ab 1995 war er Vorsitzender der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission.", "tgt_summary": "戴斯蒙·屠图(英语:Desmond Mpilo Tutu,又译涂德民,1931年-10月7日),南非开普敦的圣公会前任大主教,也是南非圣公会首位非裔大主教,被称为人权运动者的神学家。他亦是1984年诺贝尔和平奖得奖者。他自1980年代开始致力于废除种族隔离政策。并在1995年开始领导「真相与和解委员会」促成南非的转型正义而闻名于世。", "id": 2392803} {"src_title": "Inklings (Literatur)", "tgt_title": "迹象文学社", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Diskussionsrunden im Kreise der „Inklings“ drehten sich zum einen um die zeitgenössische Literatur, zum anderen wurden eigene Werke oder Entwürfe an den Abenden vorgelesen und darüber diskutiert. Dazu kam es, weil die Mitglieder der einhelligen Meinung waren, dass es \"zu wenig von dem gab, was man wirklich zu lesen liebte.\" Also wurde beschlossen Abhilfe zu schaffen und selbst Geschichten zu verfassen. Die Treffen der „Inklings“ fanden meistens an einem Donnerstagabend in den College-Räumen von Lewis im Magdalen College statt. Viele Mitglieder trafen sich aber auch (oft dienstags) in einem örtlichen Pub namens \"The Eagle and Child\", intern unter dem Namen \"The Bird and the Baby\" bekannt. In Lewis’ Räumen wurden oft unfertige Werke der Mitglieder vorgestellt und anschließend einer Kritik unterzogen, so etwa Tolkiens \"The Lord of the Rings\" (Der Herr der Ringe), Lewis’ \"Out of the Silent Planet\" (Jenseits des Schweigenden Sterns) oder Williams’ \"All Hallows’ Eve\". Ursprünglich hatten Tolkien und Lewis einen kleinen Wettstreit geplant, bei dem sie die Themenschwerpunkte für ihre Geschichten auslosten. Tolkien sagte dazu: Der Kreis löste sich zu Beginn der fünfziger Jahre auf, unter anderem bedingt durch den Tod von Williams im Jahre 1945.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Aufarbeitung.", "content": "Die \"Inklings Gesellschaft für Literatur und Ästhetik\" wurde 1982 in Aachen gegründet und setzt sich vor allem mit dem literarischen Erbe der Inklings auseinander. Gründungsvorsitzender war der Aachener Autor und Literaturwissenschaftler Gisbert Kranz, Präsidentin ist Maria Fleischhack. Die Gesellschaft veranstaltet Fachtagungen und veröffentlicht seit 1983 regelmäßig ein gleichnamiges Jahrbuch, das seit 1993 vom Erlanger Tolkien-Spezialisten Dieter Petzold herausgegeben wird: \"Inklings – Jahrbuch für Literatur und Ästhetik\"; das auch auf dem Titelbild befindliche Logo enthält ein Tintenfass mit Feder und zwei Tintenklecksen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Inklings (wörtlich: „Ahnungen“, „Andeutungen“; Wortspiel mit \"ink\" „Tinte“, daher frei übersetzt: „Tintenkleckser“) waren ein literarischer Diskussionskreis mehrerer Intellektueller, der sich in den 1930er Jahren an der University of Oxford um den Dozenten und Schriftsteller C. S. Lewis bildete. Obwohl es nie eine formelle Mitgliederliste gab, konnten neben Lewis auch J. R. R. Tolkien, Charles Williams und Owen Barfield als dem Kern des Kreises zugehörig betrachtet werden. Zum weiteren Umkreis zählten etwa Dorothy L. Sayers, John Heath-Stubbs oder John Wain.", "tgt_summary": "迹象文学社(英语:Inklings,又译为淡墨会社或吉光片羽社)是1930年代时期一个与英国牛津大学有关的非正式的讨论组。组员是崇尚记叙文的文学狂热者,并推动奇幻小说的写作。虽然参与者之中部分人的作品表现出基督教的价值观,部分成员依然有着无宗教的价值观。", "id": 833710} {"src_title": "Voerde (Niederrhein)", "tgt_title": "弗尔德", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Räumliche Lage.", "content": "Voerde liegt im Nordwesten des Ruhrgebiets und südwestlich des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland, rechts des Niederrheins und zwischen den Städten Dinslaken (neun Kilometer) und Wesel (elf Kilometer).", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Stadtgebiet gliedert sich gemäß § 1 Abs. 3 der Hauptsatzung in die elf Stadtteile Götterswickerhamm, Löhnen, Mehrum, Möllen, Voerde, Stockum, Holthausen, Friedrichsfeld, Emmelsum, Spellen und Ork. Die Stadtteile sind jedoch keine Ortschaften im Sinne des § 39 GO NW.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Voerde verdankt seinen Namen einer Furt über einen Rheinarm, die dort zur Römer- und Frankenzeit existierte (die alte Schreibweise für Furt war „\"Fuerdt\"“). Nahe dem alten Bürgermeisteramt lag ein frühmittelalterliches Gräberfeld des 6. bis frühen 8. Jahrhunderts n. Chr. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Voerde 1344 als Lehnsgut und Burg der Abtei Werden, aber schon 1327 erstreckte sich der Gerichtsbezirk Götterswickerhamm in etwa über das heutige Stadtgebiet. 1652 wurde Voerde Herrlichkeit von brandenburgischen Gnaden mit eigener Gerichtsbarkeit. Den Rang einer Herrlichkeit verlor Voerde wieder, als es 1804 – während der Franzosenzeit – im Amt Götterswickerhamm aufging, das kurz darauf von Napoléon Bonaparte in eine „Mairie“ umgewandelt wurde. 1815/16 erhielt Voerde im Rahmen der preußischen Bürgermeister-Verfassung zum ersten Mal kommunale Selbstverwaltungsrechte als Gemeinde. Zur Bürgermeisterei Götterswickerhamm im Kreis Dinslaken gehörten die Gemeinden Voerde, Löhnen, Mehrum, Görswicker, Möllen und Spellen. 1886 erhielt Voerde einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke zwischen Oberhausen und Arnheim.", "section_level": 1}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "1911 wurde die Bürgermeisterei Götterswickerhamm in Bürgermeisterei Voerde umbenannt. Im Jahr 1912 wurde nach vier Jahren Bauzeit mit der Walsumbahn eine weitere Eisenbahnstrecke durch Voerde in Betrieb genommen. Die beiden Gemeinden Mehrum und Görsicker wurden 1913 in die Gemeinde Löhnen eingegliedert. 1915 hatte Voerde 7.985 Einwohner. Die Gemeinden Möllen, Spellen und Voerde schlossen sich 1922 zur vergrößerten Gemeinde Voerde zusammen. Aus der Bürgermeisterei Voerde wurde 1928 das Amt Voerde. Von 1943 bis 1945 befand sich am Buschmannshof ein Zwangsarbeiterlager der Firma Krupp, Essen. In dem Lager waren auch 120 Kinder in einer \"Ausländerkinder-Pflegestätte\" untergebracht, von denen im Herbst 1944 und Winter 1944/45 infolge schlechter Ernährung und Krankheit 99 starben. Einige liegen auf dem „Franzosenfriedhof“ in Friedrichsfeld (Alte Hünxer Straße) bestattet. In der Nacht vom 23. auf den 24. März 1945 überquerte die 9. US-Army im Rahmen der Operation Plunder in Mehrum bei Stromkilometer 803,5 den Rhein und erreichte damit an diesem Frontabschnitt erstmals rechtsrheinisches Gebiet. Am 27. März erschossen vier amerikanische Soldaten grundlos acht zufällig anwesende oder vorbei laufende deutsche Zivilisten, zwei Frauen und sechs Männer. Die amerikanische Militärjustiz verurteilte den beteiligten Offizier zu 25 Jahren Haft - er wurde nach drei Jahren freigelassen - die drei weiteren beteiligten 18 und 19 Jahre alten Soldaten wurden freigesprochen. 1950 entstand durch die Vereinigung der Gemeinden Löhnen und Voerde die neue Gemeinde Voerde. Dieser Zeitpunkt war zugleich die Geburtsstunde des Voerder Wappens. Voerde hatte damals 14.170 Einwohner. Seit 1972 wird in Voerde Karneval gefeiert. Zum 1. Januar 1975 wurden im Zuge des zweiten Neugliederungsprogramms der Ortsteil Emmelsum nördlich des Wesel-Datteln-Kanals an die Stadt Wesel und der Ortsteil Eppinghoven an die Stadt Dinslaken abgegeben. Gleichzeitig wurden wesentliche Teile der ehemaligen Kreise Dinslaken, Moers und Rees mit Teilgebieten der Kreise Borken und Recklinghausen zum neuen Kreis Wesel zusammengefügt. Voerde ist seitdem eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Wesel. Nach Überschreiten der Einwohnerzahl von 25.000 wurde Voerde mit 34.321 Einwohnern 1981 Stadt. 1983 wurde das neue Rathaus bezogen. Seit 1997 wird aufgrund der geänderten Gemeindeordnung (Aufgabe der kommunalen Doppelspitze von ehrenamtlichem Bürgermeister und hauptamtlichem Stadtdirektor) ein hauptamtlicher Bürgermeister gewählt. Die Stadt Voerde hat 2002 gegen den Rahmenbetriebsplan des Bergwerks Walsum Klage erhoben, Einige weitere Klagen folgten; die Stadt Voerde dokumentiert dies detailliert auf ihrer Homepage. Ein Regierungswechsel auf Landesebene (bei der Landtagswahl am 22. Mai 2005 verlor die bis dahin amtierende rot-grüne Regierung unter NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) gegen Jürgen Rüttgers (CDU)) führte zu einem Wechsel der Kohlepolitik; der Abbau direkt unter dem Rhein wurde nicht betrieben; die Zeche wurde Mitte 2008 endgültig stillgelegt. Im Jahre 2007 gab es im Rahmen der Diskussionen um die Auflösung des Kreises Wesel den Vorschlag, die Stadt zwischen Wesel und Dinslaken aufzuteilen.", "section_level": 2}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 37,9 % der Einwohner mehrheitlich evangelisch, 34,2 % römisch-katholisch und 27,9 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand 31. Dezember 2019) sind von den Einwohner, 12.557 (34,7 Prozent) Protestanten, 31,9 Prozent Katholiken und 33,5 % hat entweder eine andere oder gar keine Religionszugehörigkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Die 42 Sitze im Stadtrat verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien: Nach dem Ergebnis der Kommunalwahl 2014 hatte die SPD 17 und die Partei Die Linke 2 Sitze im Stadtrat. Da sich zum 30. Januar 2017 die Fraktion der Linken jedoch aufgelöst hatte, ergeben sich ab dem Jahr 2017 18 Sitze für die SPD und 2 Sitze für die FDP.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "1806 wurde von Napoleon das Bürgermeisteramt in Götterswickerhamm eingeführt. 1815/1816 wurde es zur „Maire“ umbenannt, erst 1911 gab es offiziell einen Bürgermeister der Gemeinde Voerde. Bürgermeister der Stadt Voerde ist seit 2014 Dirk Haarmann (SPD). Liste der Bürgermeister der Stadt beziehungsweise vor 1981 Gemeinde Voerde: Bürgermeister der Gemeinde Götterswickerhamm (Amt Götterswickerhamm):", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaft und Städtepatenschaft.", "content": "Schon 1957 übernahm die Gemeinde Voerde eine Städtepatenschaft mit Krickerhau dem heutigen Handlová im slowakischen Hauerland. Seit 1979 unterhält Voerde eine Städtepartnerschaft mit Alnwick in der nordenglischen Grafschaft Northumberland.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen, Banner und Logo.", "content": "Blasonierung: „Geteilt von Schwarz und Rot, an der Teilungslinie ein oberhalbes fünfspeichiges goldenes Rad und ein unterhalbes silbernes Schildchen, überdeckt mit einem unterhalben achtarmigen goldenen Glevenrad (Lilienhaspel), die Nabenhälfte rotgefüllt.“ Wappenerklärung: Das Wappen stellt die Bildung der Gesamtgemeinde Voerde symbolhaft dar. In der oberen Wappenteil findet sich die obere Hälfte des Wappens der Herrschaft von Syberg auf „Haus Voerde“ („In Schwarz ein fünfspeichiges goldenes Wagenrad“), und im unteren Wappenteil die untere Hälfte des Wappens der Herzöge von Kleve („In Rot ein silbernes Herzschildchen, belegt mit einem achtarmigen goldenen Glevenrad (Lilienhaspel)“). Das Wappen wurde von Otto Korn gestaltet. Beschreibung der Flagge: Das Banner der Stadt Voerde zeigt im weißen Oberviertel (Bannerhaupt) das Wappen der Stadt. Darunter befinden sich zwei gleich lange und gleich breite Bahnen Rot-Gelb. Der Stadt ist mit Urkunde des Innenministers vom 18. Oktober 1951 das Recht zur Führung eines Wappens und mit Urkunde des Innenministers vom 15. Mai 1957 das Recht zur Führung einer Flagge verliehen worden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Der Haltepunkt Voerde (Niederrhein) liegt ungefähr 500 m nordöstlich des Stadtzentrums an der Bahnstrecke Oberhausen–Arnhem \"(Hollandstrecke)\", einem Verkehrsweg von transeuropäischem Rang und mit direkter Anbindung an die niederländischen Seehäfen. Ebenfalls an der Hollandstrecke, vier Kilometer weiter nördlich in Richtung Wesel, liegt der Bahnhof Friedrichsfeld (Niederrhein). Im SPNV verkehren an diesen Bahnhöfen der Rhein-Ruhr-Express (RE 5), der Rhein-IJssel-Express (RE 19) und der Wupper-Lippe-Express (RE 49). Für den gesamten ÖPNV gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif. Die zweite Bahnstrecke auf Voerder Stadtgebiet ist die Walsumbahn, die bis 1945 Oberhausen Hauptbahnhof mit Wesel verband. Haltepunkte waren die Bahnhöfe Möllen (Niederrh), Voerde-Löhnen (seit 1947) und Spellen (Niederrh). Bis 1963 fand auf der Walsumbahn auch noch Personenverkehr bis Spellen statt. Die Strecke dient heute nur noch dem Güterverkehr und wird von Logistikunternehmen im Lippe-Mündungsraum, einem Gewerbe- und Industriegebiet mit interkommunal betriebenem Rhein-Hafen, genutzt. Seit 2006 ist entlang der Bahnstrecke Oberhausen–Arnhem eine Güterstrecke (Betuwelinie) geplant. Sie soll einen schnellen Güterverkehr zwischen den Binnenhäfen der Ruhrgebiets und dem Rotterdamer Seehafen ermöglichen. Zur Verwirklichung werden an der Strecke Lärmschutzmauern und Über- und Unterführungen gebaut.", "section_level": 3}, {"title": "Straßen.", "content": "Voerde ist durch die Bundesautobahn 3 (E 35) und die Bundesstraße 8 an das Fernstraßennetz angebunden.", "section_level": 3}, {"title": "Wasserstraßen und Häfen.", "content": "Voerde liegt am Rhein und am Wesel-Datteln-Kanal, an dem es den betriebenen Hafen Emmelsum gibt. Dieser wird von DeltaPort, ein interkommunales Unternehmen, betrieben, an der die Stadt Voerde mit 25 Prozent beteiligt ist und deren Ziel es ist, den Lippemündungsraum zu einem wichtigen Logistikstandort am Rhein weiterzuentwickeln.", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wichtige Arbeitgeber sind die Trimet Aluminium SE, ehemals Voerdal und Corus, Aluminiumhütte und die Winergy AG. Im Lippe-Mündungsraum auf Voerder Stadtgebiet befinden sich die Firmen Sappi und das weltweit tätige Logistikunternehmen Jerich International.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "In Voerde existiert bei der Volkshochschule eine von sechs Radiowerkstätten des Lokalradios Radio K.W. In diesen Studios wird der größte Teil der Sendungen des Bürgerfunks produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schießsport.", "content": "In Voerde ist der Schießsport stark verbreitet. Sportschützen aus den elf Voerder Schützenvereinen qualifizieren sich regelmäßig für Kreis-, Bezirk-, Landes- und sogar Deutschenmeisterschaften und konnten dort auch schon die Deutsche Meisterschaft gewinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Breitensport.", "content": "Der bedeutendste Verein für Breitensport der Stadt ist der TV Voerde, dessen Damen-Faustballmannschaft neben zahlreichen nationalen und internationalen Titeln im Jahr 2001 den Weltpokal gewinnen konnte. Neben dem TV Voerde gibt es noch drei größere Breitensportvereine, wie den GA Möllen, den SV Friedrichsfeld 08/29 und den SV Spellen.", "section_level": 2}, {"title": "Reitsport.", "content": "Großes Ansehen genießt auch der Reitsport in Voerde. Der Reit- und Fahrverein Voerde führt auch seinem eigenen Reitplatz regelmäßig große Reit- und Fahrturniere in den verschiedensten Klassen, aus.", "section_level": 2}, {"title": "Tennis.", "content": "In Voerde gibt es drei eigenständige Tennisvereine, sowie die Tennisabteilungen des SV 08/29 Friedrichsfeld, Rotgold Möllen und des SV Spellen.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Das kulturelle Leben in Voerde wird maßgeblich von den Voerder Vereinsgemeinschaften geprägt. Die musikalische Weiterbildung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, wird durch die Musikschule Voerde e. V. und das Tambourcorps Voerde unterstützt. Die Stadt Voerde erstellt jährlich ein eigenes Kulturprogramm, welches mit breitgefächerten Veranstaltungsgenres (Kindertheater, Kunstausstellungen, Kabarett, Kleinkunst, klassische Konzerte u.v.m.) eine Vielzahl von Bürgern anspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Feste in Voerde.", "content": "In Voerde ist das Deutsche Schützenbrauchtum schon über seit 250 Jahren Tradition. Die elf Schützenvereine der Stadt feiern jedes Jahr neun Schützenfeste mit unterschiedlichsten Highlights. Die unterschiedliche Anzahl an Schützenfesten im Vergleich zu den Vereinen kommt daher da einige Vereine nur alle zwei Jahre ein Schützenfest veranstalten. Mittlerweile ist auch Karneval zum Brauchtum geworden. Jahr für Jahr sammeln sich in Voerde ca. 25.000 Menschen aus Voerde und Umgebung um Karneval zu feiern. Der Karneval in Voerde begann mit 150 Leuten und wurde aus dem Kölner Raum nach Voerde gebracht. Jedoch wird in Voerde nicht Alaaf gerufen, sondern das Düsseldorfer Helau.", "section_level": 2}, {"title": "Jugendzentren.", "content": "In Voerde existieren zwei Jugendzentren, das städtische Jugendzentrum in der Stadtmitte und das Jugend- und Kulturzentrum „Stockumer Schule“ im Ortsteil Stockum. Das ehemalige Dietrich-Bonhoeffer-Haus („DiBo“), das in der Nähe der Sportanlage Rönskenstraße auf dem evangelischen Kirchengrundstück stand, wurde 2010 abgerissen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In Voerde gibt es fünf Grundschulen, eine Gesamtschule, ein Gymnasium, eine Realschule und eine Förderschule für Lernbehinderte und Erziehungshilfe. Neben einer Stadtbibliothek (mit Nebenstellen in den Ortsteilen Friedrichsfeld, Spellen und Möllen) und der Volkshochschule (VHS-Zweckverband Dinslaken-Voerde-Hünxe) gibt es in Voerde seit 1975 eine evangelische Familienbildungsstätte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Voerde (Niederrhein) [] ist eine am unteren Niederrhein und nordwestlichen Rand des Ruhrgebiets gelegene Mittlere kreisangehörige Stadt. Sie gehört zu dem nordrhein-westfälischen Kreis Wesel im Regierungsbezirk Düsseldorf.", "tgt_summary": "下莱茵地区弗尔德(德语:,),通称弗尔德,是德国北莱茵-威斯特法伦州的一个市镇。总面积53.49平方公里,总人口37146人,其中男性18088人,女性19058人(2011年12月31日),人口密度694人/平方公里。", "id": 672877} {"src_title": "Senet", "tgt_title": "塞尼特", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Ein typisches Senet-Spieleset bestand aus einem Spielbrett, verschieden gestalteten Spielfiguren und sogenannten Zählknochen. Das Spielebrett war rechteckig, besaß für gewöhnlich die Maße 35 × 10 cm oder 55 × 20 cm und hatte auf seiner Oberseite exakt dreißig Spielfelder, je zehn in einer Reihe. Aus diesem Grund wurde Senet auch \"das 30-Felder-Spiel\" genannt. Die Zählknochen waren plättchenförmig und besaßen auf jeder Seite eine unterschiedliche Anzahl an Zählstrichen. Zum Figurenset gehörten drei große, kegelförmige Figuren und vier etwas kleinere, spulenförmige Spielsteine. Das gesamte Set konnte aus Holz, Keramik, Elfenbein oder Fayence hergestellt sein.", "section_level": 1}, {"title": "Regeln.", "content": "Senet wurde von zwei Spielern gespielt. Die Reise begann in einem Feld mit der Aufschrift „Geburt“. Die letzten fünf Spielfelder enthielten die Miniaturdarstellungen von Gottheiten und Wörtern: Horus; Re + Osiris; Month (oder Thot) + Schu + Maat; \"Semataui\" und zu guter Letzt \"Per-nefer\" (das „Haus des Guten“). Über die Spielereihen verteilt gab es vier Felder, die Glück oder Unglück brachten. Diese waren mehr oder weniger ungleichmäßig verstreut. Da gab es zum Beispiel das Feld „Überschwemmung“, das den Spieler dazu zwang, seine Figur aus dem Spiel zu nehmen. Das Spielfeld „Frosch/Kröte“ hingegen brachte Glück – der Spieler durfte seinen nächsten Punktewurf doppelt zählen. Jeder Spieler bekam sieben Figuren, die als \"Ibau\" („Tänzer“) bezeichnet wurden. Je nachdem, wie viele Zählstriche nach einem Wurf der Zählknochen nach oben zeigten, durfte der Spieler mit einer Figur seiner Wahl vorwärts ziehen. Ziel des Spiels war es, als Erster mit allen verbliebenen Figuren in einem der letzten Häuser anzukommen.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologische Bedeutung.", "content": "Senet diente nicht nur der Unterhaltung, sondern hatte auch eine religiöse Bedeutung. Der Brettspieltext enthält viele Bezüge zum Lauf der Sonne und der Dekan-Sterne. Namentlich wird das Sternbild Orion erwähnt, welches Osiris verkörperte. Ein Zusammenhang ist auch in den Erwähnungen des Nutbuches zu sehen, dessen Inhalt mit dem Ziel des Spieles in Übereinstimmung steht. Es lässt sich ein deutlicher Bezug zu den Chatiu-Dämonen herstellen, die sich in der Balsamierungswerkstatt aufhalten, um deren Lösung des Übels zu erreichen. Die Spieler übernehmen mythologisch die Rolle als Entscheider über deren Schicksal.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Darstellungen und Funde.", "content": "Zahlreiche Funde, Beschreibungen und Abbildungen legen nahe, dass Senet offenbar seit den frühdynastischen Epochen existiert. Spielfiguren, die eindeutig zu Senet-Spielesets gehören, fanden sich in Gräbern der 1. Dynastie. Auf einer Wandmalerei in der Mastaba des Hesire (3. Dynastie, Altes Reich) in Sakkara ist die älteste vollständige Abbildung eines Senet-Spiels zu sehen. Weitere sehr bekannte Darstellungen finden sich in den Mastabas des Alten Reiches, oft in Szenen aus Feierlichkeiten und Banketts. In der Mastaba des Idu (6. Dynastie) in Sakkara ist ein solches Bankett zu sehen, bei dem – neben Senet – mehrere Gesellschaftsspiele, darunter Mehen, gespielt werden. 2006 entdeckte der spanische Ägyptologe José Manuel Galan ein 3500 Jahre altes Senet-Spiel. Es stammt aus den Gräbern der hohen ägyptischen Beamten Djehuti und \"Heri\" aus der 18. Dynastie. Die Spieleset-Teile aus Holz und Elfenbein gelten als einer der wichtigsten Funde aus der Zeit des Neuen Reiches. Einige Senet-Spielesets wurden auch im Grab des Tutanchamun gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Senet (nach dem altägyptischen Verb für „passieren“ oder „durchschreiten“) ist ein altägyptisches Brett- und Gesellschaftsspiel, das sich besonders in der Oberschicht großer Popularität erfreute und seit mindestens 3000 v. Chr. belegt ist. Es wurde bis in die nachchristliche Zeit um 300 n. Chr. gespielt und war den heutigen Brettspielen Backgammon und Mensch-ärgere-dich-nicht ähnlich.", "tgt_summary": "塞尼特(Senet、Senat),又可名卅格戏(30 Squares),出现于古埃及前王朝时期,最早的考古实物是约前31世纪,是世界上已知最古老的两人版图游戏,属于掷赛游戏,与苏美的乌尔王族局戏相似。", "id": 1437612} {"src_title": "Mauswiesel", "tgt_title": "伶鼬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Mauswiesel ist der kleinste Vertreter der Ordnung der Raubtiere (Carnivora), wenn es auch in seinem großen Verbreitungsgebiet erhebliche Größenunterschiede gibt. So schwankt die Kopfrumpflänge zwischen 11 und 26 Zentimeter, die Schwanzlänge zwischen 2 und 8 Zentimeter und das Gewicht zwischen 25 und 250 Gramm. Die Tiere in Nordamerika bleiben generell kleiner als die Tiere in Eurasien und werden dort als \"Least Weasel\" („Kleinstes Wiesel“) bezeichnet. Ebenso sind Weibchen durchschnittlich kleiner und leichter als die Männchen. Das Fell des Kleinen Wiesels unterscheidet sich vom Hermelin durch die gezackte Linie zwischen der braunen Oberseite und der weißen Unterseite sowie durch braune Füße und einen braunen Schweif (ohne die schwarze Spitze). Wie beim Hermelin kann es auch bei Mauswieseln zum Fellwechsel mit weißem Winterfell kommen, in Mitteleuropa tritt dies jedoch nur höchst selten auf. Regional gibt es Populationen, beispielsweise in den Nockbergen in Österreich oder in Litauen, die im Winter ebenfalls weiß umfärben.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Mauswiesel sind nahezu in der gesamten paläarktischen Region sowie in Nordamerika beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Westeuropa bis Japan und China und schließt im Gegensatz zum Hermelin auch den Mittelmeerraum und das nördliche Afrika mit ein. Nur in Irland, Island und den arktischen Inseln leben sie nicht. In Nordamerika sind sie in Alaska, nahezu ganz Kanada und dem Norden der Vereinigten Staaten verbreitet. Nach Neuseeland wurde die Art eingeführt. Mauswiesel bewohnen eine Reihe von Habitaten, darunter Grünland- und Weinbergsbrachen, Waldränder, Wiesen und Weiden. Insbesondere in landwirtschaftlich genutzten Gebieten erreichen sie im Sommer hohe Populationsdichten. Zur Fortbewegung und Jagd werden lineare Strukturen wie Hecken, ungepflegte Gräben, Altgrasstreifen und Feldränder genutzt. Tiefe Wälder, Wüsten sowie Gebirge über 3000 Meter Höhe werden gemieden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Mauswiesel können sowohl bei Tag als auch bei Nacht unterwegs sein, in den meisten Fällen sind sie allerdings tag- oder dämmerungsaktiv. Als Deckung und Unterschlupf nutzen sie dichte Vegetation, Felsspalten, hohle Baumstämme, Steinhaufen oder Baue anderer Tiere. Die Nester, meist ehemals von Mäusen genutzt, werden mit trockener Vegetation, Haaren oder Federn ausgekleidet. Mauswiesel leben außerhalb der Paarungszeit vermutlich einzelgängerisch. Sie sind bei guten Nahrungsverhältnissen standorttreu, wobei von Männchen bis zu 50 Hektar große Reviere genutzt werden, von Weibchen kleinere Gebiete. Die Grenzen ihres Territoriums werden mit dem Sekret ihrer Analdrüsen markiert. Männchen leben in der Hauptpaarungszeit von März bis Oktober in der Regel nomadisch auf der Suche nach fortpflanzungsfähigen Weibchen. Begegnungen mit anderen Männchen werden dabei vermieden, können aber auch in aggressiven Auseinandersetzungen enden.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Die Nahrung der Mauswiesel besteht vorrangig aus Kleinsäugern, insbesondere Nagetieren, bevorzugt Wühlmäusen. Durch ihren Körperbau sind sie hervorragend an die unterirdische Jagd in Mäusegängen angepasst. Aufgrund ihres sehr engen Nahrungsspektrums sind Mauswiesel an Lebensräume mit einer Mindest-Mäusedichte gebunden, wobei sie kurzzeitig und jahreszeitenabhängig auch auf andere Nahrung wie Vögel und deren Eier, Junghasen oder Eidechsen ausweichen können. Aufgrund ihres hohen Grundumsatzes sind diese kleinen Raubtiere jedoch auf eine kontinuierliche Deckung ihres Energiebedarfs angewiesen. Mauswiesel sind bekannt dafür, dass sie auch Beutetiere, die wesentlich größer sind als sie selbst, angreifen und töten, beispielsweise Kaninchen, sogar ausgewachsene Ratten. Oft töten sie auch mehr Tiere, als sie verzehren können. In der Regel wird das Opfer durch Genickbiss getötet.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung und Lebenserwartung.", "content": "Die Paarung kann das ganze Jahr über erfolgen, auch in den arktischen Regionen im Winter, solange nur genug Nahrung vorhanden ist. Höhepunkt der Fortpflanzungssaison ist allerdings im Frühling und Spätsommer, unter günstigen Voraussetzungen kann ein Weibchen auch zweimal im Jahr Nachwuchs bekommen. Die Tragzeit dauert rund 34 bis 37 Tage, die Wurfgröße liegt bei durchschnittlich fünf und kann von drei bis zehn variieren. Neugeborene sind sehr klein (1,5 Gramm) und blind, nach einem Monat öffnen sie die Augen, nach eineinhalb bis zwei Monaten werden sie entwöhnt. Die Aufzucht der Jungen ist einzig Aufgabe der Weibchen, die bereits mit drei Monaten geschlechtsreif werden und sich schon in ihrem ersten Lebensjahr fortpflanzen können. Viele Tiere sterben in ihrem ersten Lebensjahr, in freier Wildbahn können sie ein Alter von maximal drei bis fünf Jahren erreichen. Zu ihren natürlichen Feinden zählen unter anderem Greifvögel, Eulen, Füchse und auch Hermeline. In Gefangenschaft können Mauswiesel sogar bis zu neun Jahre alt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Mauswiesel und Mensch.", "content": "Da Mauswiesel sich vorrangig von als Schädlingen angesehenen Nagetieren ernähren, begegnet der Mensch ihnen mit Wohlwollen. Sie wurden auch zu diesem Zweck gehalten und in einigen Inseln und Regionen eingeführt, die nicht zu ihrem ursprünglichen Lebensraum gehörten. Die Jagd auf das Mauswiesel spielt im Gegensatz zu verwandten Arten nur eine sehr untergeordnete Rolle. Regional können Populationen durch Zerstörung ihres Lebensraumes bedroht sein, global gesehen zählen Mauswiesel aber nicht zu den bedrohten Arten. Auch wenn man sie in der Natur nur extrem selten zu Gesicht bekommt, ist ein Vorkommen von Mauswieseln in beinahe jedem Lebensraum ihres Verbreitungsgebietes zu erwarten. Im Aberglauben gilt das Mauswiesel als Unglücksbote, der bösen Einfluss auf den Menschen hat. Das Fauchen, das Mauswiesel zur Warnung ausstoßen, wurde als Anzeichen einer „dämonischen Vergiftung“ gedeutet. Besonders zur Zeit der Hexenverfolgung galt das Mauswiesel in seiner Rolle als dämonischer Hausgeist als Anzeichen für Hexerei. 2013 wurde es in Deutschland zum Tier des Jahres erklärt. Bis auf Bayern, Bremen und Schleswig-Holstein ist das Mauswiesel in Deutschland geschützt und wird \"ganzjährig geschont\". In Nordrhein-Westfalen wurde es mit dem Ökologischen Jagdgesetz 2015 von der Liste der jagdbaren Arten komplett gestrichen. In Österreich, wo wie in Deutschland die Jagd Ländersache ist, ist der Status ebenfalls unterschiedlich. Während das Mauswiesel im Burgenland, in Niederösterreich und Wien ganzjährig gejagt wird, hat es in der Steiermark eine viermonatige Schonzeit und wird in den übrigen fünf Bundesländern ganzjährig geschont. In der Schweiz wird das Mauswiesel auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten aufgeführt und steht landesweit unter Schutz. Dem Populationsrückgang wird hier mit diversen \"Wieselförderprojekten\" begegnet. Als Grund für die Bejagung wird oft die Behauptung angeführt, Mauswiesel seien Schuld an Kabelfraß bei Autos. Es handelt sich dabei tatsächlich fast immer um Steinmarder und nicht um Mauswiesel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mauswiesel (\"Mustela nivalis\"), auch Zwerg- oder Kleinwiesel oder volkstümlich Hermännchen genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Neben dem Hermelin ist es die zweite in Mitteleuropa heimische Art der Wiesel.", "tgt_summary": "伶鼬(学名:)为鼬科鼬属的动物。分布于欧洲,亚洲和北美洲北部,包括中国大陆的黑龙江、内蒙古、河北、吉林、新疆、四川、辽宁等地,多栖息于类似白鼬、但更喜欢干燥的地域。在林区栖息于针阔叶混交林、亚高山或干旱地针叶林、林缘灌丛以及亦常见于草原地带。该物种的模式产地在瑞典韦斯德博顿。", "id": 1952190} {"src_title": "Jakobiner", "tgt_title": "雅各賓俱樂部", "src_document": [{"title": "Der Jakobinerklub.", "content": "Nach der Eröffnung der Generalstände durch König Ludwig XVI. am 5. Mai 1789 kam es in Frankreich und insbesondere in Paris zur Gründung politischer Klubs. Als sich am 17. Juni 1789 die Nationalversammlung konstituierte und drei Tage später schwor, erst dann wieder auseinanderzugehen, wenn sie eine Verfassung geschaffen hätte (Ballhausschwur), bildeten sich ausgehend von den Klubs politische Lager mit unterschiedlichen Auffassungen. Ursprünglich wurde der Klub am 30. April 1789 als Bretonischer Klub gegründet. Dieser stellte seine Aktivitäten im August 1789 ein, da keine Einigung über das Vetorecht des Königs zustande kam. Nach einer Anregung von Sieyès im Oktober gründete Claude-Christophe Gourdan im Dezember des Jahres unter dem Namen \"Gesellschaft der Freunde der Verfassung\" den Klub neu. Als Versammlungsort hatte er die ehemalige Bücherei des Jakobinerklosters in Paris gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zu den anderen Klubs.", "content": "In der Zeit von 1789 bis 1799 kann nicht von politischen Parteien im heutigen Sinne gesprochen werden. Es handelte sich eher um Debatiervereine und es war durchaus üblich, in mehreren Klubs Mitglied zu sein. So war sogar der Führer der Girondisten Jacques Pierre Brissot lange Zeit auch Mitglied bei den Jakobinern. Diese \"Girondisten\" hatten aber eine gänzlich andere Entstehungsgeschichte als die Jakobiner und waren im Gegensatz zu diesen einem eher föderativen Staat zugeneigt statt einem Zentralstaat mit Paris als Zentrum. Die eher gleiche Entstehungsgeschichte hatten die Cordeliers, die sich auch aus Mitgliedern des Bretonischen Klubs rekrutierten, aber schon von Beginn an, dem 27. April 1790, für eine Republik stark machten und weiter links als die Jakobiner anzusiedeln waren. Zusammen bildeten diese beiden Klubs die sogenannte Bergpartei, eine Bezeichnung die sich aus der Sitzordnung im Parlament ergab. Diese enge Zusammenarbeit dieser \"Montagne\" endete zu Beginn des Frühlings 1794. Die Cordeliers verlangten auch im Gegensatz zu den Jakobinern keinen Mitgliedsbeitrag. Am 18. Juli 1791 spaltete sich ein Großteil vom bisherigen Klub unter dem Eindruck des Massakers auf dem Marsfeld ab. Die nach ihrem Sitzungsort Feuillants genannte neue politische Vereinigung befürwortete weiterhin eine konstitutionelle Monarchie und hielt die bisherige Revolution für weitreichend genug. Die Feuillants müssen sogar als weiter rechts wie die Gironde angesehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele und Entwicklungen.", "content": "Durchdrungen von den Gedanken Jean-Jacques Rousseaus wollten sie die in der Französischen Revolution erreichte konstitutionelle Monarchie durch eine Republik ersetzen. Durch Flugblätter, Zeitungsartikel und einnehmende Reden beeinflussten sie zunehmend die Massen und fanden im ganzen Land Anhänger. Vor allem das einfache Volk, die Arbeiter und Kleinbürger, Sansculotten genannt, waren auf Seiten der Jakobiner. Diese waren fester organisiert als andere politische Klubs und unterhielten ein Netz von Filialgesellschaften in den Provinzen, so dass sie auch dort durch Flugblätter, Zeitungsartikel und einnehmende Reden auf die öffentliche Meinung einwirken konnten. Die Französische Revolution war ein Lernprozess, weshalb auch langjährige Klubmitglieder ihre ursprünglichen politischen Meinungen änderten. So war Maximilien de Robespierre ursprünglich Monarchist, den soziale Fragen nicht interessierten. Die Jakobiner machten Politik für das einfache Volk. Arbeiter und Kleinbürger waren ursprünglich gegen den Krieg, forderten den Verkauf der Nationalgüter – das war der enteignete Besitz der Kirche und von Emigranten – in kleinen Parzellen, wollten ein geeintes, zentralistisches Frankreich und forderten eine geplante Wirtschaft mit Höchstpreisen.", "section_level": 2}, {"title": "Radikalisierung und vorläufiges Ende.", "content": "1792 erzwangen sie gegen den Willen ihrer gemäßigten Gegenspieler, der Girondisten, einen Prozess gegen den König. Unter der Führung von Maximilien de Robespierre errichteten sie ab Sommer 1793 ein Schreckensregime, die Terrorherrschaft (franz. \"La Terreur\"), das hauptsächlich durch Massenhinrichtung politischer Gegner, energische und blutige Unterdrückung von konterrevolutionären Bewegungen in den Provinzen und durch eine Zwangswirtschaft mit Höchstpreisen gekennzeichnet war. Im gleichen Sommer 1793 ließen die Jakobiner eine von den Ideen Rousseaus beeinflusste Verfassung verabschieden, die die direkte Demokratie stärkte, ein verpflichtendes Staatsziel (das „allgemeine Glück“) annahm und soziale Rechte (auf Arbeit und Bildung) enthielt. Diese Verfassung wurde aber nicht in Kraft gesetzt; bis zum Sieg über die Feinde müsse die \"Terreur\" nach Robespierres Meinung fortgesetzt werden. Während die Jakobiner damit ihr eigenes Ideal von Freiheit verrieten, gelang es ihnen, die inneren und äußeren Gegner der Revolution zu besiegen. Allerdings verloren sie durch den Terror mehr und mehr Anhänger. Im Sommer 1794 wurden zu den Höchstpreisen auch Höchstlöhne eingeführt, weshalb sich auch das Interesse der Sansculotten an der jakobinischen Politik verringerte. Im Juli siegte die Revolutionsarmee bei Fleurus entscheidend. Zwangsmaßnahmen schienen jetzt nicht mehr so dringend nötig. Durch die Hinrichtung einstiger Gefährten verlor Robespierre seinen Rückhalt im Konvent. Am 27. Juli 1794 wurde er gestürzt und am 28. Juli 1794 hingerichtet. Das war das Ende des Terrors. Am 9. Thermidor nahm Louis Legendre symbolisch den Schlüssel zur Tagungsstätte des Klubs an sich. Schon in der nächsten Sitzung des Konvents wurde er wieder zurückgegeben, die Jakobiner konnten weiterhin legal tagen. Endgültig schloss der dazu beauftragte Legendre den Klub in Paris dann am 12. November 1794.", "section_level": 2}, {"title": "In der Zeit der Thermidorreaktion und des Direktoriums.", "content": "Nach der offiziellen Schließung des Klubs am 12. November 1794, gab es trotzdem noch jakobinsche Abgeordnete im Konvent. Dieser durch Überläufer in die Plaine immer kleiner werdende Rest, wurde in Anspielung auf den Begriff der Bergpartei nun \"der Gipfel\" (\"La Crête\") genannt. In einem weiteren Wortspiel die Mitglieder dieses Gipfels als \"Kreter\" (von frz. \"Les Crétois\"). In den nächsten Wochen schlossen sich die Kreter dann den verbliebenen Cordeliers an, bis auch diese am 20. Pluviose III (8. Februar 1795) verboten wurden. Eine grundsätzliche Verbannung alles jakobinischen fand aber nicht statt, so wurde der wichtige Gipfelpolitiker Thuriot noch am 7. November 1794 in den Wohlfahrtsausschuss gewählt. In der Folgezeit musste das Direktorium aber noch immer mit jakobinischen Aufständen rechnen. So sammelten sich 1796 ehemalige Jakobiner, Sansculottes und Sozialrevolutionäre um die von François Noël Babeuf initiierte \"Verschwörung der Gleichen\" mit dem Ziel, das Direktorium zu stürzen und eine Art kommunistischer Gesellschaft in Frankreich durchzusetzen. In den von Frankreich besetzten oberitalienischen Regionen Piemont und Lombardei versuchte Filippo Buonarroti, einer der Wortführer der \"Gleichen\", mit Hilfe italienischer Jakobiner, Aufstände anzuzetteln. Die Pläne und Maßnahmen der Verschwörung der Gleichen wurden jedoch schon relativ früh verraten, ihre Anführer im Mai 1796 verhaftet und im darauffolgenden Jahr entweder zum Tode (Babeuf, Darthé) oder zur Verbannung (Buonarroti) verurteilt. Ein erneuter Versuch sich zu formieren erfolgte am 6. Juli 1799 unter dem Namen Réunion des Amis de la Liberté et de l'Égalité und dem volkstümlichen Namen Club du Manège. Schon durch Napoleons Staatsstreich am 18. Brumaire stark beeinträchtigt, endete dieser Versuch der Neo-Jakobiner spätestens am 5. Januar 1801 mit einer Verhaftungsliste von 133 führenden Mitgliedern. Von ihren Gegnern wurde der Name „Jakobiner“ zunehmend beleidigend und denunziatorisch genutzt: Wer so bezeichnet wurde, sollte öffentlich als „Königsmörder“ gebrandmarkt werden. Die Jakobiner selbst bezeichneten sich als „Patrioten“.", "section_level": 2}, {"title": "„Jakobiner“ heute.", "content": "In der französischen politischen Kultur des 20. Jahrhunderts bezeichnet der Begriff des Jakobinismus innerhalb der linken Parteien wie auch bei den Gaullisten eine nationalistische und etatistische Position, sowie moralisierende Tendenzen, Bürger durch Gesetze und Verbote zu einem „ethischen Verhalten“ im Sinne des jeweils aktuellen Mainstreams zu erziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Jakobiner außerhalb Frankreichs.", "content": "Nach dem Ausbruch der Französischen Revolution bildete sich auch in einigen Nachbarländern Frankreichs Jakobiner-Clubs, die ähnliche politische Ziele verfolgten. Ihre Mitglieder beteiligten sich an revolutionären Aktivitäten. Beispiele dafür bieten die Vorgeschichte des italienischen Risorgimento oder die Mainzer Republik. In Mainz war bereits einen Tag nach der Besetzung durch französische Revolutionstruppen im Oktober 1792 die \"Gesellschaft der Freunde der Freiheit\" als Klub deutscher Jakobiner gegründet worden, dem u. a. der Naturforscher Georg Forster angehörte. Der Club betrieb die Gründung des ersten auf demokratischen Grundsätzen beruhenden Staatswesens auf deutschem Boden, das jedoch nur bis zum Sommer 1793 bestand. Nach der Eroberung des revolutionären Mainz durch preußische und österreichische Truppen kam es zur sogenannten Clubistenverfolgung, der viele deutsche Jakobiner zum Opfer fielen. In Wien wurden 1794 Andreas Freiherr von Riedel und Franz Hebenstreit als „Wiener Jakobiner“ vor Gericht gestellt. Viele Anhänger der Aufklärung aus Beamtenschaft und Armee wurden im Zuge dieses Prozesses eingesperrt oder hingerichtet. Der Kopf des damals hingerichteten republikanischen Offiziers Hebenstreit wurde bis 2012 im Wiener Kriminalmuseum zur Schau gestellt und dann infolge einer Initiative der \"Wiener Vorlesungen\" aus der Ausstellung entfernt. Auch in Köln wurden Jakobiner aktiv. Einer von ihnen, Franz Theodor Biergans, gab dort ab 1795 die politische Zeitschrift „Brutus oder der Tyrannenfeind“ heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Jakobiner waren im formellen Sinn die Mitglieder eines politischen Klubs während der Französischen Revolution. In einer inhaltlichen Betrachtung wurden in Frankreich ab 1793 die Anhänger Maximilien de Robespierres als Jakobiner, aber auch als Robespierristen bezeichnet. Sie vertraten die politische Linke und setzten sich u. a. für die Abschaffung der Monarchie ein. Die Jakobiner fanden ihre Anhänger zum großen Teil in städtischen Unterschichten, aber auch bei Ärzten, Rechtsanwälten oder Handwerkern. Der Name Jakobinerklub bezog sich auf den Versammlungsort, das Jakobinerkloster Saint-Honoré in Paris.", "tgt_summary": "宪法之友协会(),在1792后重新改命为雅各宾党,自由和平等之友协会(),俗称雅各宾俱乐部或只称呼这个团体为雅各宾派,是法国大革命发展期间在政治上最有名的和最有影响力的俱乐部。最初是由来自布列塔尼反保皇党代表创立,俱乐部成长为一个全国性的共和运动,估计有五十万以上的会员。雅各宾俱乐部是多元政治主张团体组合建构的,包括18世纪90年代早期的两个突出的议会派系,激进的山岳派和更温和的吉伦特派。", "id": 1609741} {"src_title": "Malachit", "tgt_title": "孔雀石", "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Bereits Plinius der Ältere (23–79) beschrieb den Malachit in seinem Werk \"Naturalis historia\". Der Name leitet über das lateinische \"molochitis\" wohl vom griechischen Wort μαλάχη, in altgriechischer Aussprache \"maláchē\" für „Malve“ ab. Die Farbe des Steines soll an das kräftige Grün der Blätter erinnern. Schon im Antiken Griechenland, im Alten Ägypten und Römischen Reich war das Mineral außerordentlich beliebt. Die Ägypter schnitzten aus dem Malachit beispielsweise allerlei Kunstobjekte wie etwa Amulette und Skarabäen und verarbeiteten das fein zermahlene Mineral zu ausdrucksstarken Lidschatten. Dass Malachit entgegen früheren Annahmen nicht als Grundlage der grünen Farbe bei Wandmalereien in altägyptischen Grabkammern dient, erscheint aufgrund neuerer Forschungen sehr wahrscheinlich. Auch im Chinesischen Altertum war Malachit ein beliebtes Mineral. So wurden Reste der Farbüberzüge auf der Terrakottaarmee im Mausoleum Qin Shihuangdis als Malachit-Pigment identifiziert und im Carnegie Museum of Natural History sind unter anderem fein gearbeitete Malachit-Figuren zu finden. Malachit war bis ins Mittelalter hinein zum Löten von Goldschmiedearbeiten weit verbreitet. Dazu wurde es zu Staub zermahlen und mit Hilfe von Fischleim und Wasser zu einer Emulsion verarbeitet, dem so genannten „Goldleim“ (griech. chrysokolla; chrysos: Gold, kolla: Leim; siehe auch Chrysokoll). In einem Holzkohlefeuer kann der Goldleim durch das anwesende Kohlenmonoxid zu Kupfer reduziert werden, wobei eine lötfähige Kupferlegierung entsteht. Damit war es möglich, feine Drähte und Goldkügelchen auf eine Oberfläche zu löten. Die Etrusker waren Meister in der Anwendung dieses Verfahrens und auch die antiken Ägypter kannten diese Methode. Ein Beispiel für die Anwendung durch die Ägypter sind die Totenmaske und andere Gegenstände aus dem Grab des Pharao Tutanchamun.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der mittlerweile veralteten, aber immer noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Malachit noch zur gemeinsamen Mineralklasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort zur Abteilung der „Wasserfreien Carbonate mit fremden Anionen“, wo er zusammen mit den namensgebenden Mineralen Azurit und Rosasit sowie den weiteren Mitgliedern Aurichalcit, Brianyoungit, Georgeit, Glaukosphärit, Kolwezit, Loseyit, Mcguinnessit, Nullaginit, Pokrovskit, Sclarit und Zinkrosasit die „Azurit-Rosasit-Reihe“ bildet. Seit der vollständigen Überarbeitung der Strunz’schen Mineralsystematik in der 9. Auflage (2001) ist die Mineralklasse der Carbonate (und Verwandte) neu aufgeteilt und die Borate bilden eine eigene Klasse. Der Malachit ist daher jetzt in der Mineralklasse der „Carbonate und Nitrate“ und dort in der Abteilung der „Carbonate mit zusätzlichen Anionen; ohne HO“ zu finden. Diese ist allerdings inzwischen präziser unterteilt nach den beteiligten Kationen und das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit Cu, Co, Ni, Zn, Mg, Mn“ einsortiert, wo er als namensgebendes Mineral die „Malachitgruppe“ mit der System-Nr. \"5.BA.10\" und den weiteren Mitgliedern Chukanovit, Georgeit, Glaukosphärit, Kolwezit, Mcguinnessit, Nullaginit, Pokrovskit, Rosasit und Zinkrosasit bildet. In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana bilden die Carbonate, Nitrate und Borate wie in der veralteten Strunz’schen Systematik eine gemeinsame Mineralklasse. Der Malachit ist dort allerdings in der Abteilung der „Carbonate mit Hydroxyl oder Halogen und der allgemeinen Formel (AB)(XO)Zq“ zu finden, wo er als namensgebendes Mineral die „Malachitgruppe“ mit der System-Nr. \"16a.03.01\" und den weiteren Mitgliedern Nullaginit, Pokrovskit und Chukanovit bildet.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Malachit kristallisiert monoklin in der mit den Gitterparametern \"a\" = 9,50 Å; \"b\" = 11,97 Å; \"c\" = 3,24 Å und β = 98,7° sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Charakteristisch für Malachit ist seine ausschließlich grüne Farbe, die in gebänderten Lagen zwischen Hellgrün und Schwarzgrün auftritt. Malachit zeigt allgemein einen sehr starken Pleochroismus (Mehrfarbigkeit), der sich je nach Richtung des Lichteinfalls in einer Farbänderung von fast farblos über gelbgrün bis tiefgrün äußert. Die Mohshärte des Minerals beträgt etwa 3,5 bis 4 und seine Dichte 3,6 bis 4,05 g/cm3, abhängig vom Reinheitsgrad der Verbindung. Sein Kupfergehalt liegt bei etwa 57 Prozent. Aufgrund seiner geringen Härte und seiner nicht sonderlich hohen Dichte neigt der Malachit dazu zu brechen. Sonneneinstrahlung lässt ihn erblassen, Wasser kann ihm den Glanz nehmen und in manchen Fällen auch eine Farbveränderung zur Folge haben.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Malachit ist ein typisches Sekundärmineral, das sich als Verwitterungsprodukt in der Oxidationszone von Kupfer-Lagerstätten bildet. Es tritt dort vor allem in enger Paragenese mit Azurit auf, aus dem es durch Wasseraufnahme entsteht, kann aber auch mit vielen anderen Mineralen vergesellschaftet sein, wie unter anderem Baryt, Bornit, Calcit, Cerussit, Chrysokoll, Cuprit, Dolomit, Goethit, Linarit und Quarz. Malachit kann zudem Bestandteil von Kupferpecherz und Limonit sein. Weltweit konnte Malachit bisher (Stand: 2010) an fast 8800 Fundorten nachgewiesen werden, so unter anderem in Afghanistan, Ägypten, Algerien, Angola, der Antarktis, Argentinien, Armenien, Aruba, Australien, Aserbaidschan, Belgien, Bolivien, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, Chile, China, Costa Rica, Demokratische Republik Kongo, Deutschland, Dominikanische Republik, Ecuador, auf den Fidschiinseln, in Finnland, Frankreich, Griechenland, Grönland, Guatemala, Indien, Indonesien, Iran, Irland, auf der Isle of Man, in Israel, Italien, Jamaika, Japan, am Jordan, auf den Jungferninseln, in Kambodscha, Kanada, Kasachstan, Kirgisistan, Kolumbien, auf Kuba, Laos, Luxemburg, auf Madagaskar, in Malaysia, Marokko, Mexiko, der Mongolei, Namibia, den Niederlanden, Neukaledonien, Neuseeland, Nordmazedonien, Norwegen, Österreich, Pakistan, Panama, Papua-Neuguinea, Paraguay, Peru, auf den Philippinen, in Polen, Portugal, Rumänien, Russland, auf den Salomonen, Sambia, in Schweden, der Schweiz, Serbien, Simbabwe, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südafrika, Südkorea, Swasiland, Tadschikistan, Taiwan, Thailand, Tschechien, Tunesien, der Türkei, Turkmenistan, Ukraine, Ungarn, Usbekistan, im Vereinigten Königreich (Großbritannien), den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und Vietnam.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Als Schmuckstein.", "content": "Malachit wird hauptsächlich als Schmuckstein im Kunstgewerbe verwendet. Im Kreml in Moskau sind ganze Säulen aus Malachit gefertigt, der aus dem Ural stammt. Besonders schön und entsprechend bewertet ist die in diversen Grüntönungen vorkommende Bänderung, die ähnlich einer Holzmaserung sichtbar ist. Aufgrund seines giftigen Staubes und Schleifwassers ist er in der Verarbeitung jedoch aufwendig und dementsprechend teuer. Relativ einfach, wenn auch zeitaufwendig, lassen sich die calciumcarbonathaltigen Gehäuse von Muscheln und Schnecken, aber auch Gegenstände aus Marmor zu Schmuckzwecken mit einem Überzug aus Malachit versehen. Nach einigen Wochen der Lagerung in konzentrierter, wässriger Kupfersulfat-Lösung bildet sich auf der Oberfläche unter Entwicklung von Kohlendioxid (CO) eine mehr oder weniger dicke Schicht Malachit. Der Muschelkalk wird dabei nach und nach aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Als Pigment.", "content": "Fein zermahlener Malachit ist bereits seit der Antike als Pigment mit der Bezeichnung „Kaltes Grün“ für Wandmalereien im Gebrauch. Auf ähnliche Weise wie Malachitüberzüge bei Schalentieren lässt sich auch die Mineralfarbe \"Malachitgrün\" aus Marmorpulver erzeugen, indem man es mit Kupfersulfat mischt. Die Feinheit des Pulvers bestimmt dabei die Qualität des entstehenden Pigments, das vor allem in der Ölmalerei verwendet wird. Ein berühmtes Beispiel für die Verwendung von Malachit in der Malerei ist der grüne Vorhang im Hintergrund der Sixtinischen Madonna von Raphael. Ein gleichfarbiger organischer Farbstoff namens Malachitgrün wird nicht aus dem Mineral Malachit gewonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Manipulationen und Imitationen.", "content": "Da Malachit ein begehrter, allerdings auch recht weicher (Härte 3,5 bis 4 gegenüber Glas 5 bis 5,5), poröser und seiner vollkommenen Spaltbarkeit wegen empfindlicher Schmuckstein ist, werden Rohsteine durch Einbringen eines Malachitstaub-Kunstharz-Gemisches \"stabilisiert\". Mit der gleichen Behandlungsmethode werden aber auch aus kleinen Bruchstücken größere, verwendungsfähige Malachite \"rekonstruiert\". Bei Trommelsteinen und „Donuts“ sind diese Methoden der Manipulation weit verbreitet und bei der Umwandlungsphase Azurit-Malachit oft zu beobachten. Erkennbar sind stabilisierte und rekonstruierte Steine an ihrem körnig-fleckigen Erscheinungsbild aufgrund der Auffüllung der Lücken mit Spachtelmasse. Oft wird Malachit auch durch gefärbten Jaspis, Achat oder Marmor imitiert. Der „Rote Malachit“ (Handelsname) ist tatsächlich roter Jaspis. Malachit kommt in der Natur ausschließlich in grünen Farbtönungen vor. Mittlerweile wird Malachit auch synthetisch hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorsichtsmaßnahmen.", "content": "Als Kupfermineral hat Malachit auch giftige Eigenschaften. Wasser, in dem ein Malachit gelegen hat, sollte daher niemals getrunken werden. Ebenso gefährlich ist das Zersägen oder Zerstoßen eines Malachits ohne geeignete Schutzmaßnahmen (Staubmaske, Staubsauger), da der feine Staub beträchtliche Mengen an löslichem Kupfer freisetzt und entsprechend giftig ist. Um Dellen, Risse und Farbveränderungen zu vermindern, sollte das Mineral mit Vorsicht behandelt werden. Eine Lagerung in der Dunkelheit ist zwar übertrieben, aber eine direkte, langanhaltende Sonneneinstrahlung kann ein sichtbares Ausbleichen hervorrufen. Auch der kurze Kontakt mit Wasser ist keineswegs schlimm. Ein langanhaltendes Bad nimmt dem Stein in der Regel jedoch den Glanz.", "section_level": 1}, {"title": "Esoterik.", "content": "Malachit ist als „Planetenstein“ der Venus, als „Tierkreisstein“ neben den Hauptsteinen Onyx und Katzenaugen-Quarz dem Steinbock und als Wochentagsstein neben dem Smaragd dem Freitag zugeordnet. Von Esoterikern wird Malachit als Heilstein gegen verschiedene Leiden wie unter anderem Kopfschmerzen, Augenentzündungen, Arthritis und Reizungen des Ischiasnervs verwendet. Wissenschaftlich ist hiervon nichts belegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Malachit, auch als Kupferspat sowie Berg- oder Kupfergrün bekannt, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Carbonate und Nitrate“ mit der chemischen Zusammensetzung Cu[(OH)CO]. Er ist damit chemisch gesehen ein basisches Kupfercarbonat.", "tgt_summary": "孔雀石是一种天然的矿石,主要成分为水合碱式碳酸铜(Cu(OH)CO或2CuOCOHO),呈翠绿或草绿色的块石,含71.9%CuO、19.9% CO,比重3.9-4.03,能溶于酸。", "id": 2898409} {"src_title": "Marionette", "tgt_title": "懸絲傀儡", "src_document": [{"title": "Darstellung und Herstellung.", "content": "Im Gegensatz zu Handpuppen kann hier die ganze Figur dargestellt und bewegt werden, also auch der Unterkörper bzw. die Beine, was eine naturgetreuere Darstellung der Figur zulässt. Außerdem kann der Spieler völlig verdeckt agieren, sodass nur die scheinbar eigenständige Figur für das Publikum sichtbar ist. Diese Umstände führten im 19. Jahrhundert zu einer Mode, Theaterstücke oder auch Opern unmittelbar auf die Marionettenbühne zu übertragen und „kleine Menschlein“ handeln zu lassen, was nach einer verbreiteten Auffassung weder den Stücken noch dem Medium Figurentheater gerecht wurde. Die komplizierteste Marionette muss scheitern, verlangt man von ihr die Fähigkeiten eines Menschen. Handlungen wie Greifen, innige Umarmungen oder auch kraftvolles Zuschlagen in einer Rauferei liegen ihr ursprünglich nicht, da sie nur den Pendel­gesetzen und der Schwerkraft gehorcht. Mit eigens dafür entwickelten Figuren sind natürlich auch solche Situationen zu bewerkstelligen. Dann aber entwickelt sich das Spiel unter Umständen eher zur Artistik. Geht es dagegen um Gestalten, die sich von der Schwerkraft lösen, ist die Marionette naturgemäß einem Schauspieler überlegen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Marionettenartige Gliederpuppen sind seit der Antike bekannt. Bereits im alten Ägypten und im alten Griechenland erfreuten sich diese Neurospasmata genannten Figuren großer Beliebtheit. Professionelle Puppenspieler verdienten sich mit ihren Darbietungen den Lebensunterhalt. Eines der bekanntesten deutschsprachigen Marionettentheater ist die \"Augsburger Puppenkiste\". Die älteste Marionettentheaterdynastie Deutschlands ist die Theaterfamilie Bille aus dem Erzgebirge, daneben gab es noch die Winters aus Schlesien, die Richters aus Thüringen, die Apels aus Sachsen und die Theaterfamilie Schichtl (deren Namen noch als Varieté-Theater Schichtl auf dem Oktoberfest in München vertreten ist) aus Süddeutschland. Die Lindauer Marionettenoper, das Düsseldorfer Marionetten-Theater, das Salzburger Marionettentheater, das Marionettentheater Schloss Schönbrunn und das Operla in Bayreuth führen Opern und Theaterstücke mit Marionetten auf. Ein weiteres bekanntes Marionettentheater ist das 1924 von Karl Magersuppe gegründete Theater \"Die Holzköppe\", seit 1955 ansässig in Steinau an der Straße. Diese Bühne zählt zu den ältesten bestehenden Puppentheatern in Deutschland und gehört zu den wenigen, die noch in traditioneller Form spielen. Der klassischen Aufführungspraxis nach Originaltexten hat sich das Bamberger Marionettentheater verschrieben. Wenn Literaten das Puppenspiel thematisierten, meinten sie fast immer das Marionettentheater. Prägnante Beispiele sind Heinrich von Kleist und sein Aufsatz \"Über das Marionettentheater\" und Theodor Storms Novelle \"Pole Poppenspäler\". Franz Pocci schrieb im 19. Jahrhundert für das Marionettentheater des Papa Schmidt die ersten wirklich theaterpraktisch orientierten deutschen Marionettenstücke. Im modernen deutschen Puppentheater spielt die Marionette quantitativ keine große Rolle, hat aber wesentliche neue Akzente gesetzt. Anfang des 20. Jahrhunderts wandten sich reformorientierte Münchner Künstler dem Puppentheater zu, auch den Marionetten. Gestalterisch und spielerisch begann man um 1920 Puppen im Bauhaus zu behandeln. Nachwirkungen der künstlerischen Bestrebungen sind bis heute zu spüren, vor allem im Marionettentheater Kleines Spiel, gegründet 1947. In den Staats- und Stadttheatern der DDR wurde nach sowjetischem Vorbild meist mit Stabpuppen gespielt – als das junge Puppentheater Neubrandenburg sich neben der Handpuppe auch der Marionette zuwandte, war das durchaus als neuer Ansatz zu verstehen. Das Stück \"Furcht und Elend des Dritten Reiches\" von Bertolt Brecht, das Peter Waschinsky dort mit Marionetten 1980 inszenierte, gilt als Höhepunkt eines sich inhaltlich und formal erneuernden Puppentheaters am Ende der DDR. Große Tradition haben Marionetten auch im chinesischen Puppentheater und im sizilianischen Puppentheater (\"Opera dei Pupi\"). Im Iran heißt das traditionelle Marionettentheater \"Kheimeh Shab Bazi.\" Die Form geht aus dem Namen hervor, der mit „nächtliche Aufführung in einer Puppenbude“ übersetzt werden kann. Als begleitende Musikinstrumente erklingen die Spießgeige \"Kamantsche\" und die Bechertrommel \"Tombak\". Die Hauptfigur ist ein Clown, um den 10 bis 15 weitere Puppenfiguren agieren. Im burmesischen Marionettentheater \"Yoke thé\" werden 50 bis 90 Zentimeter große Puppen zur Begleitung eines klassischen \"Hsaing Waing\"-Orchesters bewegt. Die ersten Hinweise auf burmesische Spielpuppen (burmesisch \"yoke\") stammen von einer Steininschrift aus dem Jahr 1444, auf der einige Puppenspieler namentlich erwähnt werden. Der Dichter, Musiker und General Myawaddy Mingyi U Sa (1766–1853) trug wesentlich dazu bei, das burmesische Puppenspiel zu einer hoch angesehenen höfischen Kunstform zu entwickeln. Das traditionelle Repertoire besteht aus Geschichten aus dem Leben Buddhas (\"jatakas\"), historischen Begebenheiten und Legenden. Früher boten Tempelfeste einen Anlass für den Auftritt der mythischen Figuren, zu denen die Schlangengottheit Naga, der mythische Vogel Garuda, diverse Tiere und der Magier (\"zawgyi\") gehören. Die Vorstellung eröffnet normalerweise die Puppe eines weiblichen Geistes (\"natkawdaw\"), der zu den \"nat\" (überwiegend Geister eines gewaltsamen Todes gestorbenen Menschen) gehört. Die Kunstform wird heute vorwiegend durch Puppenspieltruppen in Mandalay am Leben erhalten. In Indien gehören Marionetten zu einer sehr alten dramatischen Form, die bereits im indischen Nationalepos \"Mahabharata\" erwähnt wird, das ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. niedergeschrieben wurde und heute noch als Volkstheater in den indischen Bundesstaaten Rajasthan als \"Kathputli\", Odisha als \"Kundhei\", Karnataka als \"Gombeyatta\" und in Tamil Nadu als \"Bommalattam\" vorkommt. Die Puppen bestehen aus Holz und Stoff, Papiermaché oder Leder. International populäre Marionetten sind das tschechische Vater-und-Sohn-Paar Spejbl und Hurvinek.", "section_level": 1}, {"title": "Marionette im übertragenen Sinn.", "content": "Einen Menschen, der von anderen wie ein Werkzeug benutzt wird, bezeichnet man ebenfalls als Marionette. Eine Marionettenregierung wird von einer fremden (Sieger-)Macht eingesetzt und kontrolliert. Die Begriffe Strohmann, Drahtzieher, Marionettenstaat und Sockenpuppe beziehen sich ebenfalls auf das Marionettenspiel.", "section_level": 1}, {"title": "Romantik.", "content": "Die Künstler der Romantik hatten eine Affinität zum Marionettentheater. Sie waren fasziniert davon, dass die Figuren scheinbar die Gesetze der Schwerkraft außer Kraft setzten. So kam es zum bekannten Dahinschweben der Figuren, wie es auch die Feen und Elfen in der Phantasie der Romantiker vermochten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Marionette ist eine Gliederpuppe, die von einem Marionettenspieler mit Hilfe von Fäden bewegt wird, die an den einzelnen Gliedern befestigt sind. Das Baumaterial war früher in der Regel Holz. Für die Köpfe wurde häufig Lindenholz verwendet, da es eine feine Maserung aufweist, weich genug ist, um leichter bearbeitet zu werden, im trockenen Zustand wenig reißt und dauerhaft ist. Heute werden je nach Thema verschiedene Materialien verwendet: Hart- und Weichschaum, Latex, Papier- oder Holzmaschee und vieles mehr.", "tgt_summary": "提线木偶又称牵线木偶、悬丝木偶、扯线木偶、扯线傀儡,是一种以绳或线操作的傀儡,用于演出傀儡戏。在西方起源于中世纪的法国,在世界各国都可以找到它。英文单词「marionette」来源于法语,是「Marion」的变形,Marion则是「Marie」的变形。 提线木偶主要在盒子剧,箱子剧或者black light剧使用。提线木偶被认为有很强的娱乐性,老少皆宜;意大利男孩皮诺丘是最著名的提线木偶。", "id": 2417608} {"src_title": "Mischkan", "tgt_title": "会幕", "src_document": [{"title": "Namen.", "content": "Mischkan () ist nur eine von mehreren Bezeichnungen für das transportable Heiligtum. „Mischkan“ bedeutet „Wohnung“ und ist sprachlich von der Wurzel, „wohnen“, abgeleitet (wie auch \"Schechina\"). Im engeren Sinne wird mit \"Mischkan\" nur der vergoldete Holzbau bezeichnet, über den dann das \"Zelt\" gelegt werden soll (). Weitere biblische Bezeichnungen der Kultstätte sind \"Miqdasch\" (,, „Heiligtum“), \"Ohel HaEdut\" (,, „Zelt des Zeugnisses“) sowie \"Ohel Moed\" (, ). Letzteres ist die Bezeichnung, die mit „Stiftszelt“, „Stiftshütte“ (so die Lutherübersetzung) oder „Zelt der Begegnung“ übersetzt werden kann. Zwischen diesen Bezeichnungen wird im Bibeltext nicht immer klar differenziert. So ist in vom \"Mischkan\" des \"Ohel Moed\" die Rede, also der „Wohnung der Stiftshütte“. Die Septuaginta hat \"Mischkan\" und \"Ohel\" mit dem gleichen Wort σκηνὴ (\"skänä\", „Zelt“) übersetzt, das inhaltlich \"Ohel\" entspricht, aber lautlich an \"Mischkan\" anklingt. \"Ohel Moed\" und \"Ohel HaEdut\" werden gleichermaßen als σκηνὴ μαρτυρίου (\"skänä martyriu\"), „Zelt des Zeugnisses“, wiedergegeben. Diesem Vorbild folgte Hieronymus in seiner lateinischen Übersetzung, indem er sowohl \"Ohel\" als auch \"Mischkan\" mit \"tabernaculum\" übersetzte. Daran schloss sich später unter anderem die King James Version an, die beides mit \"tabernacle\" wiedergibt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Vorschrift zum Bau des Heiligtums wird auf zurückgeführt, wo es heißt: „Macht mir ein Heiligtum! Dann werde ich in ihrer Mitte wohnen.“ Der Ausdruck „in ihrer Mitte“ lässt nach der jüdischen Tradition darauf schließen, dass das Heiligtum nicht als Wohnsitz Gottes zu verstehen ist, sondern als ein Symbol für die Heiligkeit Gottes, dem das Volk nachzuleben hatte, wenn sein Geist in ihrer Gemeinschaft weilen sollte. Das Zelt diente den Israeliten während ihrer Wüstenwanderung und bis zur Zeit König Davids als zentraler Ort der Begegnung mit Gott. Zuerst wurde es auf den Wanderungen mitgeführt, später hatte es seinen Standort in Schilo etwa in der Mitte des Landes Israel. Nachdem David Jerusalem von den Jebusitern erobert und zur Hauptstadt Israels gemacht hatte, ließ er das Zeltheiligtum dorthin bringen. Später wurde es möglicherweise in zerlegter Form im salomonischen Tempel aufbewahrt; spätestens mit der Zerstörung dieses Tempels ging es verloren.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau des Mischkan.", "content": "Die Größenangaben sind in der Bibel in Ellen angegeben, deren heutige Entsprechung zwischen 45 cm und 52,5 cm liegen kann. Nach der biblischen Beschreibung war die Stiftshütte 30 Ellen lang, zehn Ellen hoch und zehn Ellen breit. Im Inneren befand sich das \"Allerheiligste\" und das \"Heilige\", das zweimal länger als breit war. Die Konstruktion bestand aus Fachwerkrahmen. Er war aus mit Gold überzogenem Akazienholz gemacht. Über diesen Rahmen wurden Leinendecken gehängt, auf die bunte Cherubim gestickt waren. Auf den Leinendecken lagen Decken aus Ziegenhaar, darauf Decken aus rot gefärbten Widderfellen und darauf schließlich Decken aus Seehundfellen (oder Seekuhhäuten bzw. -fellen, oder noch etwas anderes; die genaue Übersetzung des entsprechenden hebräischen Wortes \"tahasch\" ist heute nicht mehr bekannt).", "section_level": 1}, {"title": "Das Heilige.", "content": "Am Eingang zum Heiligen () standen fünf mit Gold überzogene Säulen. Im Heiligen befanden sich der goldene Leuchter, der goldene Altar für das Weihrauchopfer und der goldene Schaubrottisch mit den dazugehörigen Geräten.", "section_level": 2}, {"title": "Das Allerheiligste.", "content": "Das Allerheiligste, \"Kodesh HaKodashim\" (קדש הקדשים wörtlich „das Heiligtum der Heiligtümer“), war durch einen Vorhang innerhalb des Heiligtums abgetrennt. Es wurde nur einmal im Jahr zum Jom Kippur vom Hohenpriester betreten. Im Allerheiligsten stand die Bundeslade, die mit einem Deckel versehen war, an dessen Enden sich zwei Cherubim befanden.", "section_level": 2}, {"title": "Vorhof.", "content": "Die Stiftshütte war von einem Vorhof umgeben, der 100 mal 50 Ellen maß. Der Vorhof war nach außen hin mit einer fünf Ellen hohen Wand aus Leinen umgeben, die an kupfernen Säulen befestigt war. Im Vorhof stand der Brandopferaltar und ein kupfernes Becken, das mit Wasser zum Waschen der Priester gefüllt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Neutestamentlicher Bezug.", "content": "Die Stiftshütte ist unter der Bezeichnung „Heiligtum“ mehrfach im Hebräerbrief im Neuen Testament angeführt. Gemäß dient Jesus als der wahre Hohepriester im Himmel, welcher das wahre Heiligtum Gottes ist. Das von Menschen errichtete Heiligtum ist demnach nur der Abglanz der himmlischen Stiftshütte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mischkan (hebräisch מִשְׁכַּן „Wohnung“) bzw. die Stiftshütte oder das Stiftszelt (hebr. אֹהֶל מוֹעֵד \"ʔohel mōʕēd\") ist das transportable Heiligtum, welches nach dem Tanach, der jüdischen Bibel, das Volk Israel auf seinen Wanderungen nach dem Auszug aus Ägypten mitführte, bevor ein permanentes Zentralheiligtum errichtet wurde.", "tgt_summary": "会幕(,,意为“神的居所”;,意为“帐篷”;英语:Tabernacle),根据希伯来圣经,是自《出埃及记》中希伯来人离开古埃及以后到征服迦南地之前的一个时期的一个流动的敬拜的中心场所。会幕记载于旧约圣经出埃及记第26章和第36章当中,并在士师记时代征服迦南地,直到300之后的前10世纪时最终按耶和华指示的样式建造了耶路撒冷圣殿才被替代,也就是所谓的第一圣殿。", "id": 145004} {"src_title": "Lateinamerikanische Musik", "tgt_title": "拉丁美洲音乐", "src_document": [{"title": "Einteilung.", "content": "Die lateinamerikanische Musik kann man in folgende Untergruppen einteilen, die sich teilweise stark voneinander unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Traditionelle Stile.", "content": "Diese Stile entwickelten sich schon im 18. und 19. Jahrhundert und sind meist in ländlichen Regionen entstanden.", "section_level": 2}, {"title": "Urbane Musikstile.", "content": "Diese Stile entwickelten sich erst im 20. Jahrhundert teils aus den traditionellen Stilen, teils als Mischformen mit anderen Musikrichtungen in den Großstädten Lateinamerikas:", "section_level": 2}, {"title": "Politisches Lied.", "content": "Durch die Kombination traditioneller Volksmusik mit neueren sozialkritischen Elementen entstand, zuerst in Chile, später auch in anderen Ländern, die Nueva canción, die in den 1960er und 1970er Jahren zu einer den ganzen Subkontinent umspannenden Bewegung wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Mischformen mit anderen Musikrichtungen.", "content": "Die meisten von ihnen entstanden Mitte des 20. Jahrhunderts, einige allerdings auch außerhalb Lateinamerikas.", "section_level": 2}, {"title": "Neue populäre Stile der lateinamerikanischen Musik.", "content": "Sie sind teils neue Untergenres traditioneller Stile, teils kommen die dominierenden Einflüsse jedoch aus anderen Stilen (z. B. beim \"Rio Funk\" aus dem Miami Bass der USA).", "section_level": 2}, {"title": "Tänze und Liedformen aus den Herkunftsländern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Andengebiet.", "content": "Vallenato, Yaraví Andano", "section_level": 2}, {"title": "Argentinien.", "content": "Baguala, Bailecito, Carnavalito, Chacarera, Chamamé, Chamarrita, Chaya, Chirihuaqui, Cielito, Cifra, Cueca, Estilo, Milonga, Rasguido doble, Tango Argentino, Tonada, Vidala, Zamba", "section_level": 2}, {"title": "Bolivien.", "content": "Taquirari, Carnavalito, Chovena, Morenada, Taquirari, Tinku, Waka Waka", "section_level": 2}, {"title": "Brasilien.", "content": "Axé, Baião, Brega, Bumba-Meu-Boi, (Capoeira – urspr. ein Kampfstil), Choro/Chorinho, Côco, Forró, Frevo, Lambada, Maracatu, Marchinha, Música Caipira, Pagode, Samba, Samba-Reggae, Sertanejo, Tropicalismo", "section_level": 2}, {"title": "Karibik.", "content": "Calipso (aus Trinidad und Tobago), Danzón (urspr. aus Haiti), Merengue, Bachata (beide: Dom. Rep.), Plena (Puerto Rico), Mento, Ska, Reggae, Dancehall (Jamaika), Reggaetón (Puerto Rico, Panama, Dominikanische Republik, Kuba)", "section_level": 2}, {"title": "Mexiko.", "content": "Banda, Corrido, Danzón, Canción Ranchera, Sandunga, Son Huasteca (Huapango), Son Jarocho, Son de Jalisco, Son de Michoacán, Son de Veracruz, Vals, Yucateca", "section_level": 2}, {"title": "Paraguay.", "content": "Balada oder Canción, Guarania, Polca paraguaya, Vals", "section_level": 2}, {"title": "Uruguay.", "content": "Chamarrita, Candombe, Murga", "section_level": 2}, {"title": "Venezuela.", "content": "Joropo llanero, Pasaje, Polo", "section_level": 2}, {"title": "Musiker.", "content": "Leo Brouwer, Paquito D’Rivera, Tito Puente, Antônio Carlos Jobim, João Gilberto, Los Kjarkas, Maria João, Mario Bauzá, Luiz Bonfá, Milton Nascimiento, Lalo Schifrin, Irakere, Los Van Van, Adalberto Alvarez, Caterina Valente, El Nene, Mayito Rivera, El Indio, Ricardo Amaray, Manolito Simonet, Yma Sumac, Lucha Reyes, Buena Vista Social Club, Manu Chao, Chucho Valdés, Rubén Blades, Willie Colón, Juan de Marcos, Issac Delgado, Azúcar Negra, NG La Banda, Manolin-el medico de la salsa, Cruks en Karnak, Quilapayún, Inti Illimani, Víctor Jara, Violeta Parra, Shakira, Daniela Mercury, Gloria Estefan, Celia Cruz, Carlinhos Brown, Marc Anthony, Thalía, Grupo Niche, Aventura, Daddy Yankee, Tego Calderón, Rakim y Ken-Y, Selena Quintanilla-Pérez, Julieta Venegas, Hijos del Sol, Ibrahim Ferrer, Compay Segundo, Omara Portuondo, Rubén González Fontanills, Eliades Ochoa, Chico Trujillo etc.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptinstrumente und Rhythmik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Instrumente.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schlag-/Rhythmusinstrumente.", "content": "Typische lateinamerikanische Rhythmusinstrumente sind Claves (Rumbahölzer), Maracas (Rumbakugeln), Chocalho, Chocallo oder Tubo (Schüttelrohr), Guiro oder Güiro („Gurke“) und Cowbell oder Cencerro (Kuhglocke).", "section_level": 3}, {"title": "Melodie-/Harmonieinstrumente.", "content": "Akkordeon, Bandoneon (in Argentinien), Cavaquinho (in Brasilien), (meist akustische) Gitarre, Harfe, Klavier, Klarinette, Kontrabass, Panflöten (Siku in Bolivien und Peru) und andere Flöten (Gefäßflöten), Posaune, Trompete, Violine", "section_level": 3}], "src_summary": "Lateinamerikanische Musik ist ein Sammelbegriff für die Tänze, Rhythmen und Stile der Musik, wie sie in lateinamerikanischen Ländern gespielt wird. Als stiltypisch werden meist die Musikformen angesehen, die gemeinhin mit der Musik aus Kuba verbunden werden: Eine Mischung aus spanischen melodiösen und afrikanischen rhythmischen Einflüssen.", "tgt_summary": "拉丁美洲音乐(英语:Music of Latin America)基本有三种类型:印第安音乐、黑人音乐和印欧混血人的民间音乐。", "id": 2569955} {"src_title": "Gyula Horn", "tgt_title": "霍恩·久洛", "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Nach einer Mechanikerlehre bei Siemens in Budapest von 1946 bis 1949 studierte er von 1949 bis 1954 an der Hochschule für Finanzen in Rostow (Sowjetunion).", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche und politische Laufbahn.", "content": "Nach dem Studium bekleidete Horn bis 1959 verschiedene Posten im ungarischen Finanzministerium. Beim Ungarischen Volksaufstand beteiligte er sich 1956 als Mitglied der „Steppjackenbrigade“ (ung. \"pufajkások\") an der Verfolgung Aufständischer. Die Brigade wurde zur Durchführung der Säuberungswellen nach dem Aufstand eingesetzt. Horn wechselte 1959 in den diplomatischen Dienst des Außenministeriums, wo er von 1969 bis 1982 Mitarbeiter, ab 1974 stellvertretender Leiter der Abteilung für auswärtige Angelegenheiten beim ZK der MSZMP \"(Magyar Szocialista Munkáspárt)\" war. 1982 stieg er zum Leiter dieser Abteilung auf und wurde 1985 Staatssekretär des Äußeren. 1989 wurde Horn im Kabinett von Ministerpräsident Miklós Németh Außenminister Ungarns. Am 18. April 1989 hatte Ungarn begonnen, die Grenzzäune zu Österreich abzubauen. Am 13. Juni begannen die Gespräche am Runden Tisch in Ungarn. Am 27. Juni durchschnitt Horn bei Sopron gemeinsam mit seinem österreichischen Amtskollegen Alois Mock den Grenzzaun in einem symbolischen Akt. Am 19. August 1989 fand mit ungarischer Billigung das Paneuropäische Picknick statt, bei dem einige hundert DDR-Bürger nach Österreich gelangten. Dies ermutigte in den Wochen darauf tausende DDR-Bürger, einen Grenzübertritt von Ungarn nach Österreich zu versuchen; Tausende reisten dafür aus der DDR an. Horn verkündete im ungarischen Fernsehen am 10. September, dass Ungarn den vielen DDR-Bürgern, die sich im Land aufhielten, die Ausreise gestatten werde, die Grenze nach Österreich werde geöffnet. Dies führte innerhalb weniger Monate zum Fall der Mauer und zur Überwindung der ideologischen Teilung Europas. 1990, nach der Abwahl Némeths, wurde Horn Abgeordneter im ungarischen Parlament und Parteivorsitzender der Ungarischen Sozialistischen Partei (MSZP). Von 1994 bis 1998 war Horn ungarischer Ministerpräsident. Seine Ministerpräsidentschaft war durch radikale Wirtschaftsreformen (vgl. Bokros-Paket) gekennzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen und Ehrungen.", "content": "In einem Interview mit der deutschen Zeitschrift \"Superillu\" sagte Horn 1999 auf die Frage, warum er mit dem Kommunismus gebrochen habe: „Das war ein langer Prozess. Dabei haben deutsche Politiker eine große Rolle gespielt. Wir hatten als erstes Ostblock-Land ab 1974 enge Kontakte zur SPD und anderen westeuropäischen sozialdemokratischen Parteien. Wir studierten, wie die soziale Marktwirtschaft und die Demokratie in der Praxis funktionieren. Und haben erkannt, dass das, was in Ungarn geschah, dem Land nicht nützt, nicht zum Aufschwung führt.“ In Wertheim am Main (Baden-Württemberg) gibt es seit 2001 eine nach ihm benannte Straße. In Deutschland werden nur selten Straßen nach noch lebenden Personen benannt. Im Jahr 2003 war Gyula Horn einer der Mitgründer des von Michail Gorbatschow initiierten \"World Political Forum\". Mit Verweis auf Horns Teilnahme an den Steppjackenbrigaden nach dem Aufstand von 1956 verweigerte Präsident László Sólyom ihm 2007 die Verleihung des Großen Ungarischen Verdienstkreuzes anlässlich seines 75. Geburtstags.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheit und Tod.", "content": "Nach den Feiern zu seinem 75. Geburtstag im Sommer 2007 erlitt Gyula Horn einen Zusammenbruch und wurde in einem Budapester Militärkrankenhaus behandelt. Nach sechsjähriger Behandlung starb er im Juni 2013 in einem staatlichen Gesundheitszentrum. Horn wurde in Budapest auf dem Kerepesi temető () beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gyula Horn [] (* 5. Juli 1932 in Budapest; † 19. Juni 2013 ebenda) war ein ungarischer Politiker. Er war 1989/1990 Außenminister und von 1994 bis 1998 Ministerpräsident seines Landes. International bekannt wurde Gyula Horn 1989 durch die Öffnung des Eisernen Vorhangs.", "tgt_summary": "霍恩·久洛·亚诺什(,1932年-7月5日-2013年-6月19日),匈牙利社会主义政治人物暨经济学家,并曾在1994年至1998年期间担任匈牙利共和国第三任总理。霍恩其重要的贡献之一为在1989年时促成东德铁幕的拆除,并且进而促成之后德国的统一工作,这也使得他在1990年时因为国际关系处理的成就而获得亚琛查理大帝奖。", "id": 2692752} {"src_title": "International Air Transport Association", "tgt_title": "國際航空運輸協會", "src_document": [{"title": "Aufgaben.", "content": "Die IATA versucht, die Prozesse im Luftfahrtgeschäft zu vereinfachen. Dies betrifft z. B. die Vereinheitlichung der Tickets und der Gepäckbeförderung. So kann der Passagier mit einer einzigen Buchung problemlos mit mehreren Fluggesellschaften reisen und muss sich dabei auch nicht um das Gepäck kümmern. Ähnliches gilt auch für die Frachtabfertigung. Der Verband organisiert – mit Ausnahme der USA – weltweit die Abrechnung der Flugtickets, die von Reisebüros mit IATA-Lizenz ausgestellt werden. Jährlich werden mehr als 400 Millionen Tickets über das System ausgestellt. Zusätzlich nimmt die IATA Einfluss auf die Preisbildung im internationalen Flugverkehr. Für die Luftfahrtunternehmen erstellt sie anonymisierte Statistiken, damit sie sich mit anderen Marktteilnehmern messen können. IATA-Codes sorgen für die Identifizierbarkeit von Flughäfen, Fluggesellschaften und Flugzeugtypen. IATA-Codes für Flughäfen sind dreistellig, für Fluggesellschaften zweistellig. Es gibt „kontrollierte Duplikate“, und Codes können mit zeitlicher Differenz auch an mehrere Gesellschaften vergeben worden sein; daher lassen IATA-Codes keine eindeutige Zuordnung zu, ein Manko, das die Verwendung der um jeweils eine Stelle erweiterten ICAO-Codes in Diskussion bringt. Außerdem werden Sicherheitsstandards definiert und auch kontrolliert, die für alle Mitglieder bindend sind. Die Organisation bietet aber auch Unterstützung für Startup-Airlines, Behörden, Flughäfen usw. an. Die IATA finanziert sich nicht nur über Mitgliederbeiträge (mind. 15.000 Dollar pro Jahr), sondern auch über den Verkauf von Dienstleistungen, Handbüchern, Statistiken und elektronischer Dokumente.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gründung der Vorgängerorganisation im Jahr 1919, d. h. nur ein Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zeigte, dass die gesteigerten wirtschaftlichen Möglichkeiten des Flugverkehrs, welche auf Grund der im Krieg erzielten technischen Fortschritte möglich gemacht wurden, schon bald erkannt wurden. Noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die IATA am 19. April 1945 im Hotel Nacional in Havanna neu gegründet. Zum Zeitpunkt ihrer Neugründung gehörten ihr 57 Mitglieder aus 31 überwiegend europäischen und nordamerikanischen Nationen an. Eine ihrer Hauptfunktionen waren Preisfestsetzung und Leistungsabsprachen im internationalen Luftverkehr, die bis in die 90er-Jahre bzw. bis etwa 2006 wirksam waren und dann – wie auch andere ähnliche Regelungen – aus kartellrechtlichen Gründen beendet wurden. Die IATA plante ursprünglich bis Ende 2007 die weltweite Einführung elektronischer Flugtickets. Dies soll Einsparungen von bis zu 3 Milliarden US-Dollar jährlich für das internationale Lufttransportgewerbe bringen. Dies bringt eine Ersparnis von neun Dollar pro Buchung und 50.000 weniger gefällte Bäume pro Jahr. Aus diesem Grund wurden am 27. August 2007 zum letzten Mal 16,5 Millionen Tickets von sieben Druckereien bestellt. Bis zum 31. Mai 2008 wurden die Papiertickets an die 60.000 Reisebüros verteilt und seit dem 1. Juni 2008 werden nur noch so genannte E-Tickets ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Traffic Conference Areas.", "content": "Um den Interessen regionaler Bedürfnisse entgegenzukommen, unterteilt die IATA die Erde in drei Konferenzgebiete, den sog. \"Traffic Conference Areas\", bei denen die entsprechenden Fluggesellschaften teilnehmen. Die zugeordneten Gebiete entsprechen nicht der sonst üblichen geografischen Unterteilung. Man spricht deshalb auch von der \"IATA-Geografie\". Die bedeutenden Airlines sind Teilnehmer bei allen dieser Konferenzen. Diese drei Gebiete sind:", "section_level": 1}, {"title": "IATA Clearing House.", "content": "Das \"IATA Clearing House\" (ICH) mit Sitz in Genf ist die Abrechnungszentrale der IATA-Luftverkehrsgesellschaften. Ausgangs- und Eingangsrechnungen jeder Gesellschaft werden hier saldiert. Die Basis für die Verrechnungen sind die Interline-Abkommen zwischen den Fluggesellschaften. Somit muss eine Airline nur noch mit dem Clearing-House und nicht mehr mit den anderen Airlines verrechnen. Das ICH verrechnet seinerseits mit dem jeweiligen Airline Clearing House (ACH).", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Mitglieder.", "content": "Folgende Fluggesellschaften sind Mitglieder der IATA:", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Mitglieder.", "content": "Folgende Fluggesellschaften waren Mitglieder der IATA: Alexandre de Juniac", "section_level": 2}], "src_summary": "Die International Air Transport Association (IATA gesprochen [], für \"Internationale Luftverkehrs-Vereinigung\") wurde als Dachverband der Fluggesellschaften im April 1945 in Havanna auf Kuba gegründet. Sie ist die Nachfolgeorganisation der am 28. August 1919 in Den Haag gegründeten \"International Air Traffic Association\". Ihr Sitz ist in Montreal in Kanada.", "tgt_summary": "国际航空运输协会(英语:International Air Transport Association,缩写IATA)是全球航空公司的同业公会,也是非政府组织。290家航空公司成员分别来自近120个国家,其定期国际航班客运量约占全球的83%。国际航协支持航空公司活动,并提供制定行业政策和标准的意见。国际航协总部设在加拿大蒙特利尔,并在瑞士日内瓦设有行政办公室。", "id": 2324482} {"src_title": "Syrisch-Arabisch", "tgt_title": "敘利亞阿拉伯語", "src_document": [{"title": "Bedeutung des Syrisch-Arabischen.", "content": "Die Musikindustrie sowie die zunehmende Ausbreitung des Satellitenfernsehens haben dazu beigetragen, dass Syrisch-Arabisch fast überall auf der arabischen Halbinsel verstanden wird. Während die Popmusik das Verständnis des Levantinisch-Arabischen in der arabischen Welt allgemein förderte, sind es im Bereich des Fernsehens syrische Fernsehproduktionen, die mit Serien und Telenovelas das Verständnis des syrischen Dialekts im Speziellen verbreiten. Dabei kommt dem großen Erfolg der zu Ramadan ausgestrahlten Serie Bab al-Hara und ähnlichen Fernsehproduktionen eine Sonderrolle zu.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede in der Lautung.", "content": "Die hocharabischen interdentalen Spiranten \"th\" und \"dh\" werden im Dialekt der Ansässigen im Westen des Landes wie t beziehungsweise d gesprochen, in einigen Wörtern auch wie s. Das Gleiche gilt für das emphatische das von den Ansässigen wie (stimmhaftes \"s\") gesprochen wird. Der Buchstabe, im Hocharabischen [] (\"dsch\" wie in Dschungel) gesprochen, klingt im Damaszener Dialekt etwas weicher, nämlich [ʒ] (wie \"g\" in Etage). In weiten Teilen des Landes wird er jedoch wie im Hocharabischen ausgesprochen. Statt des Kehllauts wird in den urbanen Ausprägungen des Syrisch-Arabischen meist ein fester Stimmabsatz (Hamza) gesprochen. In Wörtern und Redewendungen des religiösen bzw. nicht profanen Lebensbereichen überwiegt allerdings die Handhabe, den Buchstaben immer und der Hochsprache nahe auszusprechen. Beduinen sprechen diesen Laut meist stark velarisiert als [g] aus. In einigen Dialekten des Nordens wird anlautendes \"q\" zu \"k\". Sehr weit verbreitet unter den Beduinen ist die Aussprache des \"k\" als [t͡ʃ] \"(tsch)\". Die Diphthonge ai und au werden oft zu langem \"e\" beziehungsweise langem \"o\" zusammengezogen. In den meisten Silben werden unbetonte Kurzvokale zu einem Schwa-Laut reduziert oder ausgelassen. Dies geschieht in unterschiedlich starker Ausprägung und weist vom Sprecher abhängige, teils sehr starke Abweichungen auf. So finden sich im Norden des Landes Dialekte des Syrisch-Arabischen, die in der ersten Person selbst das auslautende, kurze \"u\" der Konjugation der Verben im Perfekt aus der Hochsprache bewahrt haben (z. B.: \"qultu\" oder \"kultu\" statt zu erwarten \"ʿılt\").", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede in der Grammatik.", "content": "Wie in allen gesprochenen arabischen Dialekten ist auch im syrischen Arabisch die Grammatik einfacher als im Hocharabischen. Die wichtigsten Unterschiede:", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede im Vokabular.", "content": "Zwischen dem syrischen Dialekt und der arabischen Hochsprache bestehen auch im Vokabular Unterschiede. Im Falle der Strukturwörter zeigen sich diese Unterschiede sehr deutlich. Teilweise ist nur die Lautung eine andere, teilweise werden aber auch völlig andere Wörter als im Hocharabischen benutzt. Die Liste soll einen kleinen Überblick geben. Sie enthält einige Strukturwörter des Damaszener Dialekts und das im Hocharabischen üblicherweise verwendete Pendant.", "section_level": 1}, {"title": "Beispielsatz.", "content": "Die oben angedeuteten Unterschiede bewirken, dass ein auf Hocharabisch formulierter Satz im syrischen Dialekt vollkommen anders lauten kann: \" (Hocharabisch) \" (Damaszener Dialekt)", "section_level": 1}], "src_summary": "Syrisch-Arabisch ist die in Syrien gesprochene arabische Umgangssprache.", "tgt_summary": "叙利亚阿拉伯语,是大多数叙利亚人日常沟通所使用的主要口语,是阿拉伯语的一种变体或方言。叙利亚阿拉伯语可分为两类,一类是伊拉克阿拉伯语,而另一类是黎凡特阿拉伯语。每一类根据地理位置可分为若干子类。叙利亚阿拉伯语是叙利亚阿拉伯化后的产物,主要是阿拉伯语与亚拉姆语(叙利亚语)——叙利亚自公元前十一世纪始到之前使用的语言——相结合后产生的。一些研究人员称,其至少一半的词汇来自叙利亚语;除此之外,一些语法规则也与标准语不同,如大多数单词首字母的标符。尽管它作为一种口语没有精确的词法和句法,但是它也有一些特殊的语法,如在بكتب、بدرس、بنام等现在时单数动词前使用字母“الباء”,以及在منكتب、مندرس、منّام等现在时复数动词前使用字母“الميم”,还有一些在阿拉伯语中不存在的动词形式,如动词的现在进行式前加“عم”,像عمبكتب、عمبدرس。", "id": 1818371} {"src_title": "Thyssenkrupp", "tgt_title": "蒂森克虏伯", "src_document": [{"title": "Konzernstruktur und Kennzahlen.", "content": "Thyssenkrupp ist ein diversifizierter Industriekonzern und arbeitet in fünf Geschäftsfeldern (Stand 2015) Im Geschäftsjahr 2013/2014 konnte der Konzern erstmals seit drei Jahren wieder einen Jahresüberschuss erzielen, in Höhe von 195 Millionen Euro. Der Umsatz stieg auf 41,3 Milliarden Euro (Vorjahr 38,6 Milliarden Euro), der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern konnte von 586 Millionen Euro im Vorjahr auf 1,3 Milliarden Euro mehr als verdoppelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Aktionärsstruktur und Börse.", "content": "Das Grundkapital der Gesellschaft ist aufgeteilt in rund 623 Millionen Stückaktien. Die Anteile der Krupp-Stiftung werden als Festbesitz angesehen, die übrigen rund 79 % gelten als Streubesitz. Aktionäre mit meldepflichtigen Anteilen siehe Tabelle: Mit der Kapitalerhöhung vom 3. Dezember 2013 reduzierte sich der Anteil der Krupp-Stiftung auf unter 25 %, womit die Sperrminorität entfiel, mit der sie unter anderem feindliche Übernahmeversuche verhindern konnte. Neu eingetreten ist der skandinavische Investor Cevian Capital, der mehr als die Hälfte der neu ausgegebenen Aktien erwarb und zweitgrößter Anteilseigner nach der Krupp-Stiftung wurde. Thyssenkrupp war Gründungsmitglied – damals als \"Thyssen Stahl AG\" – des deutschen Leitindex DAX und Mitglied bis September 2019.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Wurzeln von Thyssenkrupp.", "content": "Seine historischen Wurzeln vereinen fast die gesamte Geschichte der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie und damit der Industrialisierung Deutschlands. Der Thyssenkrupp-Konzern geht auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Vorgängerunternehmen zurück, die sich vor allem im Zuge der Konsolidierung der Kohlen-, Eisen- und Stahlindustrie zusammengefunden haben. Die Unternehmerpersönlichkeiten der Vorgängerunternehmen prägten im 19. und frühen 20. Jahrhundert wesentlich die deutsche Industriepolitik und nahmen Einfluss auf die deutsche Innen- und Außenpolitik.", "section_level": 2}, {"title": "Vorgängerunternehmen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Thyssen AG.", "content": "Am 29. September 1891 gab August Thyssen bekannt, zusammen mit seinem Bruder Joseph im Besitz aller Anteile des Steinkohlenbergwerks Gewerkschaft Deutscher Kaiser zu sein. Am 17. Dezember 1891 fand der erste Abstich im neuen Stahlwerk der Gewerkschaft Deutscher Kaiser in Hamborn-Bruckhausen – damals noch nicht zu Duisburg gehörend – statt. Beide Ereignisse des Jahres 1891 gelten später als Gründungsdaten des Thyssen-Konzerns. Ab 1883 hatte August Thyssen Kuxe (Anteilscheine) der Gewerkschaft Deutscher Kaiser erworben, da das Werk besondere Standortvorteile für seine unternehmerischen Vorstellungen besaß. Der günstige Standort mit eigener Kohlenzeche, Werkshafen am Rhein und Gleisanschluss an das Eisenbahnnetz sicherten die Leistungsfähigkeit des Betriebs. Das Stammwerk der Thyssen Krupp Stahl AG produziert noch heute Stahl an gleicher Stelle. In den folgenden Jahren rationalisierte, modernisierte und erweiterte August Thyssen die Erzeugung von Eisen und Stahl und baute systematisch sowohl Rohstoffbasis (ausländische Erzgruben) als auch Weiterverarbeitung (Schiffbau, Maschinenguss etc.) seiner Unternehmen aus. Dabei achtete er darauf, dass sich die Produkte der neu erworbenen oder gegründeten Unternehmen zu einem vertikalen Verbund ergänzten. In den 1910er Jahren wechselten nach und nach einzelne Holding-Funktionen des 1871 von August Thyssen in Mülheim an der Ruhr gegründeten Unternehmens \"Thyssen & Co.\" auf die \"Gewerkschaft Deutscher Kaiser\", in deren Grubenvorstand Augusts Sohn Fritz (1873–1951) schon 1897 gewählt wurde. Die Anfang des 20. Jahrhunderts einsetzende Internationalisierung des Konzerns fand durch den Beginn des Ersten Weltkriegs ein abruptes Ende. Im Ersten Weltkrieg kam es nach anfänglich rapidem Rückgang zu einer kriegsbedingten Ausweitung der Produktion. In den ersten Jahren der Weimarer Republik gab es Ängste vor einer Verstaatlichung. Das Jahr 1923 war durch die französisch-belgische Ruhrbesetzung und eine Hyperinflation geprägt. August Thyssen verlor zwar nach dem Weltkrieg zahlreiche Auslandsbeteiligungen, verfügte aber im Inland über ein weitgehend funktionsfähiges Unternehmen. Rationalisierungspotenziale und Marktchancen ließen ihn 1925 grundsätzlich der Gründung eines neuen Konzerns zustimmen, dem außer Hoesch, Gutehoffnungshütte, Mannesmann, Klöckner und Krupp alle Montankonzerne des Ruhrgebiets angehörten. Wenige Wochen nach August Thyssens Tod am 4. April 1926 wurden große Teile des Thyssen-Konzerns in die Vereinigten Stahlwerke AG eingebracht. Sein Sohn Fritz Thyssen wurde Aufsichtsratsvorsitzender des neuen Konzerns. Der Anteil der Thyssenschen Montanwerke wurde bei Gründung der \"Vereinigten Stahlwerke AG\" mit 26 % des Aktienkapitals von nominell 800 Mio. Reichsmark bewertet. Als eine Betriebsgesellschaft der \"Vereinigten Stahlwerke AG\" wurde 1934 die \"August-Thyssen-Hütte AG\" gegründet. Sie war ein horizontaler Verbund der im Duisburger Raum gelegenen fünf Hüttenwerke der \"Vereinigten Stahlwerke AG\" mit den Produktionsschwerpunkten Profilstahl und Halbzeug. In den Debatten der letzten Jahre im Deutschen Reichstag spielte Thyssen immer wieder eine Rolle. Ein gängiger Vorwurf der Sozialdemokraten gegen die Nationalsozialisten war, dass sie von Thyssen finanziert wurden. Mit der nationalsozialistischen Aufrüstungspolitik wurden diese Hüttenwerke zu wichtigen Lieferanten von Vorprodukten für die spätere Kriegswirtschaft. Auf alliierte Anordnung wurde das Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg liquidiert und 1953 eine (neue) \"August-Thyssen-Hütte AG\" mit Sitz in Duisburg gegründet, um ausschließlich die zu großen Teilen demontierte Thyssenhütte wieder in Betrieb zu nehmen. Die anderen Duisburger Hüttenwerke der \"Vereinigten Stahlwerke AG\" gingen als rechtlich selbstständige Gesellschaften zunächst eigene Wege, bevor sie in den 1950er und 1960er Jahren wieder in den Verbund der Thyssenhütte zurückkehrten. Nur der 1926 in die \"Vereinigten Stahlwerke AG\" eingebrachte \"Thyssensche Bergbau\" sollte nicht mehr zum alten Konzernverbund zurückkehren. In den 1950er und 1960er Jahren fand der Ausbau der \"August-Thyssen-Hütte AG\" zu einem Stahlkonzern statt. 1954/1955 konzentrierte sich die \"August-Thyssen-Hütte AG\" zunächst auf Erwerbungen aus den vertikal vorgelagerten Bereichen Bergbau sowie Steine und Erden, um ihre Rohstoffbasis zurückzuerlangen. Der anschließende horizontale Ausbau der \"August-Thyssen-Hütte AG\" durch Übernahme der Aktienmehrheit an der \"Niederrheinische Hütte AG\" (1956), der \"Deutsche Edelstahlwerke AG\" (1957), der \"Phoenix-Rheinrohr AG Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke\" (1964) und der \"Hüttenwerke Oberhausen AG\" (1968) diente der Diversifizierung. Ihre Produktpalette umfasste Profil- und Flacherzeugnisse in allen Qualitäten bis zum hochlegierten Edelstahl; durch gegenseitige Abstimmung der Produktionsprogramme wurden Rationalisierungsgewinne möglich. Parallel dazu fand eine rasche Vergrößerung der als optimal erachteten Hüttenwerkseinheiten statt. Mitte der 1960er Jahre war die \"August-Thyssen-Hütte AG\" der größte europäische Rohstahl-Erzeuger und stand mit seiner Stahlproduktion weltweit an fünfter Stelle. Ergänzend zur horizontalen Diversifizierung fand seit 1960 die Angliederung einer Handelsorganisation statt, der \"Handelsunion AG\", seit 1969 \"Thyssen Handelsunion AG\". In den folgenden Jahrzehnten wandelte sich die \"Thyssen Handelsunion AG\" vom ausschließlichen Stahlhandelsunternehmen zu einem vielseitigen Dienstleister, der sich Mitte der 1990er Jahre auf die Kerngeschäftsfelder Werkstoffe, Industrie- und Gebäudeservice sowie Projektmanagement konzentrierte. In der Endphase der horizontalen Diversifizierung kam es bei der \"August-Thyssen-Hütte AG\" zur Spezialisierung durch Kooperation. 1969 vereinbarten \"Mannesmann AG\" und \"August-Thyssen-Hütte AG\" eine Arbeitsteilung, die sich mit der Kurzformel „Röhren zu Mannesmann, Walzstahl zu Thyssen“ umreißen lässt. Ende der 1960er Jahre war die \"August-Thyssen-Hütte AG\" ein monostrukturierter Stahlkonzern. 1972 beschäftigte Thyssen 92.200 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 9,8 Milliarden DM. Die Neuorientierung setzte 1973 mit dem Erwerb der \"Rheinstahl AG\" ein, deren Produktionsschwerpunkt in der Weiterverarbeitung lag. Durch diese Angliederung reduzierte die \"August-Thyssen-Hütte AG\" ihre Dominanz im Stahlsektor und wurde ein Mischkonzern. Die weit gespannten Aktivitäten der \"Rheinstahl AG\" wurden mit den entsprechenden Thyssen-Geschäftsfeldern in den vier neu formierten Unternehmensbereichen Investitionsgüter und Verarbeitung, Handel und Dienstleistungen, Edelstahl sowie Stahl zusammengefasst. Folgerichtig änderte die August-Thyssen-Hütte AG 1977 ihren Namen in \"Thyssen Aktiengesellschaft vorm. August Thyssen-Hütte\". Die Thyssen AG ging somit auf ein Konglomerat von Einzelunternehmen zurück. Um auch nach außen zu dokumentieren, dass die \"Rheinstahl AG\" den Weiterverarbeitungsbereich des Thyssen-Konzerns repräsentierte, wurde diese 1976 in \"Thyssen Industrie AG\" umfirmiert. Der Stahlbereich wurde zum 1. April 1983 in die \"Thyssen Stahl AG\" ausgegliedert; seitdem konzentrierte sich die \"Thyssen Aktiengesellschaft vorm. August Thyssen-Hütte\" ausschließlich auf Aufgaben der Konzernführung. In den folgenden Jahren passte die Thyssen-Gruppe ihre Stahlproduktion dem Markt an und nahm Strukturbereinigungen vor. Zur Konzentration ihrer Aktivitäten definierte die Thyssen-Gruppe 1996 Kerngeschäftsfelder und führte eine Portfolio-Bereinigung durch. Die Fokussierung auf ausgewählte Geschäftsfelder mit gutem Markt- und Ergebnispotenzial diente auch der weiteren Internationalisierung des Konzerns. In den 1980er Jahren wurden Verhandlungen über einen Zusammenschluss der \"Thyssen Stahl AG\" und der \"Krupp Stahl AG\" aufgenommen. Die geplante Vereinigung konnte 1983 zwar nicht realisiert werden, man arbeitete in ausgewählten Geschäftsfeldern aber eng zusammen. Die Flachstahlbereiche beider Konzerne wurden 1997 in der \"ThyssenKrupp Stahl AG\" zusammengeführt. Die \"Thyssen AG\" war eine der 30 wichtigsten deutschen Aktiengesellschaften, die 1988 an der Deutschen Börse zur Gründung des deutschen Leitindex DAX auserkoren wurde. Am 4. September 2019 beschloss die Deutsche Börse den Abstieg von Thyssenkrupp aus dem DAX in den MDAX mit Wirkung zum 23. September 2019. Im August 1997 begannen Thyssen und Krupp Gespräche über weitergehende Kooperationen. Die prognostizierten strategischen Chancen und die operativen Synergiepotenziale eines Gesamtzusammenschlusses waren sehr groß. Am 17. März 1999 wurde die \"ThyssenKrupp AG\" in das Handelsregister eingetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp.", "content": "Die \"Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp\" war 1992 aus der \"Friedrich Krupp AG\" und der \"Hoesch AG\" entstanden: per feindlicher Übernahme der Mehrheit der Hoesch AG durch den Krupp-Konzern. Eine derartige Übernahme geschah damals in Deutschland erstmals; feindliche Übernahmen waren zuvor nur aus dem angelsächsischen Raum bekannt.", "section_level": 3}, {"title": "Fusion Thyssen und Krupp-Hoesch.", "content": "Mitte März 1997 versuchte die \"Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp\" in Essen, den wesentlich größeren Thyssen-Konzern in Düsseldorf im Zuge einer feindlichen Übernahme an sich zu binden. Dies war fast erfolgreich, zumindest stand die Finanzierung zum Ankauf der Thyssen-Aktienmehrheit bereit. Durch eine Indiskretion in Düsseldorfer Bankenkreisen wurde das Vorhaben jedoch vor Vollendung ruchbar. Es kam sodann zu Protesten und Demonstrationen der Thyssen-Belegschaft, u. a. von rund 30.000 Arbeitnehmern in Frankfurt am Main vor dem Hauptgebäude der Deutschen Bank. Durch die massiven Proteste führten Krupp-Hoesch und Thyssen Verhandlungen über eine gemeinsame Stahlgesellschaft. Zu betriebsbedingten Kündigungen sollte es nicht kommen, wohl aber zum Abbau von 6.600 der 23.600 bestehenden Arbeitsplätze bis zum Jahr 2001. Nach langen und harten Auseinandersetzungen kam es zur Zusammenlegung der Stahlbereiche in der \"ThyssenKrupp Stahl AG\" zum 1. April 1997. Am 1. September 1997 kündigten Vorstände und Aufsichtsräte beider Industriekonzerne am 4. November 1997 ihre Gesamtfusion an. Leiter des Hauptbereichs Roheisentechnologie wurde Peter Schmöle, der bisher die Hoesch-Hochofenwerke geleitet hatte. An allen diesen Vorgängen hatten sowohl Gerhard Cromme als auch Berthold Beitz maßgeblichen Anteil, auf Thyssen-Seite Dieter H. Vogel, der sich jedoch nicht als neuer Chef für den fusionierten Konzern aufstellen lassen konnte. Im Vorfeld ihrer Fusion hatten Thyssen und Krupp 1998 bereits ihre Absicht bekundet, in Anknüpfung an die bisherigen Unternehmenstraditionen und angesichts der langen Verbundenheit zu Duisburg und Essen einen Doppelsitz in Duisburg und Essen zu begründen. Die Hauptversammlung des Jahres 2000 von Thyssenkrupp hatte den entsprechenden Beschluss gefasst. Unberührt davon blieb vorerst der Verwaltungsstandort Düsseldorf, der erst 2010 nach Fertigstellung des ThyssenKrupp-Hauptquartiers nach Essen verlagert wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Jüngere Geschichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Übernahmekampf um Dofasco.", "content": "Thyssenkrupp beabsichtigte 2005, den kanadischen Stahlkonzern \"Dofasco\" zu übernehmen. Da auch der luxemburgische Konzern \"Arcelor\" Interesse an Dofasco zeigte, entfachte sich eine Bieterschlacht, in der Thyssenkrupp zuletzt 68 Euro pro Aktie bot. Arcelor gab daraufhin ein Gebot von 71 Euro pro Aktie ab. Thyssenkrupp verzichtete auf ein höheres Angebot. Der größte Stahlkonzern der Welt, die indisch-niederländische \"Mittal Steel\", legte wiederum ein Kaufangebot für Arcelor vor und vereinbarte gleichzeitig den Weiterverkauf von Dofasco an Thyssenkrupp zu 68 Euro pro Aktie. Die Anteile an Dofasco wurden von Arcelor jedoch zur Abwehr der feindlichen Übernahme durch Mittal Steel in eine Stiftung ausgegliedert. Diese lehnt bislang (Stand 2014) eine Selbstauflösung ab. Thyssenkrupp versuchte gerichtlich, Mittal zur Auflösung der Stiftung zu zwingen, scheiterte damit aber Ende Januar 2007 vor einem niederländischen Gericht. Die Übernahme von Dofasco durch Thyssenkrupp ist damit gescheitert, eine Revision ist jedoch noch möglich. Thyssenkrupp konzentrierte sich als Alternative auf den Neubau eines Stahlwerks in den USA.", "section_level": 3}, {"title": "Großinvestitionen in USA und Brasilien.", "content": "Im Mai 2007 gab Thyssenkrupp bekannt, ein neues Walzwerk mit 2700 Arbeitsplätzen in Calvert im US-Bundesstaat Alabama zu bauen. Um das neue Werk hatten sich mehrere US-Orte beworben. Nach dreijähriger Bauzeit ist am 10. Dezember 2010 das neue Stahl- und Weiterverarbeitungswerk von \"ThyssenKrupp Steel USA\" und \"ThyssenKrupp Stainless USA\" offiziell eingeweiht worden. Das Werk ist eine der bisher größten ausländischen Investitionen in den USA. Thyssenkrupp hat in den gesamten Werkskomplex fünf Milliarden US-Dollar investiert, davon 3,6 Milliarden in die Anlagen beim Qualitätsflachstahl und 1,4 Milliarden in den Stainless-Bereich. 2013 wurde das Werk wieder verkauft – siehe unten. Von September 2006 bis zur Fertigstellung im Juni 2010 wurde in Brasilien für \"ThyssenKrupp CSA\" (TKCSA), an der Thyssenkrupp mit 73 % beteiligt ist, ein neues Stahlwerk gebaut. Die Anlage liegt 70 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt im Stadtteil Santa Cruz der Metropole Rio de Janeiro, in der Bucht von Sepetiba im Staat Rio de Janeiro. Das Werk besteht aus Sinteranlage, zwei Hochöfen, zwei Stranggießanlagen, einer Kokerei sowie eigenem Seehafen und Kraftwerk. Konstruiert wurde die Kokerei durch das chinesische Unternehmen CITIC, obgleich Thyssenkrupp mit der \"Uhde GmbH\" über eine auf den Anlagenbau spezialisierte Tochtergesellschaft verfügt. Es ist die größte deutsche Auslandsinvestition der vergangenen Jahre in Brasilien. \"Thyssenkrupp\" beauftragte zu Projektbeginn die Unternehmensberatung McKinsey mit einer Machbarkeitsstudie, innerhalb welcher die Gesamtkosten für den Werksbau mit 1,9 Milliarden Euro kalkuliert wurden. Die Bramme Stahl sollte dieser Studie nach um 55 $/t kostengünstiger als in Deutschland produziert werden. Nach Presseberichten hat Thyssenkrupp Stand 2013 etwa 8 Milliarden Euro in das Vorhaben investiert. Die in dem Werk gefertigte Bramme Stahl ist um 170 US-Dollar teurer als eine aus deutscher Produktion. Das Werk sollte nach ursprünglichen Planungen fünfeinhalb Millionen Tonnen Stahlbrammen für den Export in die USA und nach Europa pro Jahr produzieren. Bis 2012 war das Werk durch technische Probleme jedoch noch nicht auf volle Last hochgefahren. Laut Geschäftsbericht 2014/15 lag die Produktionsmenge bei vier Millionen Tonnen. In dem Werk sollen zukünftig rund 3500 Menschen arbeiten. Ende November 2011 sei das ganze Ausmaß der Wertminderungen durch ein Gutachten offengelegt worden, sagte Gerhard Cromme auf der Hauptversammlung im Januar 2012. Beim Bau des Werks waren die prognostizierten Kosten um den Faktor vier übertroffen worden. Thyssenkrupp nahm Abschreibungen in Höhe von fast 2 Milliarden Euro auf das Stahlgeschäft in Brasilien vor und wies im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Verlust von 1,8 Milliarden Euro aus. Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender (von 1999 bis Januar 2011) und dann Aufsichtsrat, welcher die Entscheidung für den Werksbau maßgeblich zu verantworten hatte, trat zum Ende des Jahres 2011 von seinem Aufsichtsratsposten zurück. Das Werk in Brasilien wurde 2013 zum Verkauf angeboten und Anfang 2017 für 1,5 Milliarden Euro von dem argentinischen Stahlkonzern Ternium übernommen. Die kleinere Edelstahl-Sektion des Stahlwerks in den USA wurde 2012 zusammen mit den übrigen Edelstahl-Aktivitäten von ThyssenKrupp 2012 an das finnische Unternehmen Outokumpu verkauft. Die größere verbleibende Kohlenstoffstahl-Sektion des US-Stahlwerks wurde im Februar 2014 für 1,5 Mrd. Dollar an ein Konsortium aus ArcelorMittal und Nippon Steel verkauft.", "section_level": 3}, {"title": "Restrukturierungen ab 2011.", "content": "In einer Pressemitteilung vom 13. Mai 2011 kündigte Thyssenkrupp eine Reihe von Restrukturierungsmaßnahmen an. Im Rahmen seiner neuen Strategie plante Thyssenkrupp verschiedene Desinvestitionen und neue strategische Ausrichtungen für einzelne Bereiche. Dabei wurden folgende Maßnahmen angekündigt: Am 5. Dezember 2012 gab das Unternehmen die Auswechslung von gleich drei Top-Managern aus der Vorstandsetage bekannt. Laut Presseberichten zogen Vorstandschef Heinrich Hiesinger und der Aufsichtsrat mit der Entlassung von Jürgen Claassen, Edwin Eichler und Olaf Berlien die Konsequenzen aus einem Milliarden-Verlust bei zwei Stahlwerken in Übersee und aus diversen Kartell- und Korruptionsdelikten. Im März 2013 teilte Thyssenkrupp mit, der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme werde zurücktreten. 2013 stellte Thyssenkrupp zwei seiner Stahlwerke zum Verkauf, da diese Verluste einfuhren. Fehlinvestitionen von 3,4 Milliarden Euro waren zu verzeichnen. Es handelte sich dabei um das Stahlwerk ThyssenKrupp CSA in Brasilien und das Walzwerk in Calvert, Alabama (vgl. dazu die beiden Abschnitte oben). Deutsche Werke stünden nicht zum Verkauf. Das Stahlwerk in Alabama wurde im November 2013 von einem Joint-Venture der Konkurrenten ArcelorMittal und Nippon Steel-Sumitomo Metal Industries erworben. Das Stahlwerk in Brasilien wurde im Februar 2017 für rund 11⁄2 Milliarden Euro von dem südamerikanischen Stahlhersteller Ternium übernommen. In Medienberichten wird der Verlust für Thyssenkrupp aus dem Engagement in den USA und in Brasilien auf acht Milliarden Euro beziffert, dies sei eine „der größten Fehlinvestionen der deutschen Industriegeschichte“. Am 17. April 2015 teilte Thyssenkrupp mit, dass die \"VDM Metals GmbH\", die der Konzern Ende Februar 2014 von Outokumpu übernommen hatte, an den Finanzinvestor Lindsay Goldberg Vogel verkauft werde. Der Verkauf wurde am 31. Juli 2015 formell abgeschlossen. Thyssenkrupp tritt seit November 2015 mit einer neuen und weltweit einheitlichen Dachmarke auf.", "section_level": 3}, {"title": "Materials Services.", "content": "Die Sparte der Business Area Materials Services konzentriert sich auf den weltweiten Handel mit Werk- und Rohstoffen und Dienstleistungen im Bereich Supply-Chain-Management. Im Geschäftsjahr 2015/2016 war Materials Services mit einem Umsatz von 11,88 Milliarden Euro der umsatzstärkste Bereich des Unternehmens. Im Zuge der Digitalisierung der Wertschöpfungskette bei Thyssenkrupp wurde bei Materials Services ein Digital Transformation Office gegründet, welches Pilotprojekte im Bereich Digitalisierung betreut. Im April 2016 wurde so etwa unter dem Namen \"materials4me\" ein Online-Shop eröffnet, der erstmals auch Kleinmengen für Endkunden sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen anbietet.", "section_level": 3}, {"title": "Nicht realisierte Pläne und Abspaltung Aufzugssparte.", "content": "Am 20. September 2017 gab das Unternehmen bekannt, die europäischen Stahlaktivitäten mit Tata Steel in einem Joint Venture zusammenschließen zu wollen. Nach erfolgter Fusion sollte der Konzernsitz nach Amsterdam in die Niederlande verlagert werden und der künftige Konzernname \"thyssenkrupp Tata Steel B.V.\" lauten. Am 30. Juni 2018 hatten thyssenkrupp und Tata Steel einen bindenden Vertrag zur Schaffung des neuen Joint Ventures unterschrieben. Nach einem Gespräch mit der EU-Wettbewerbskommission am 10. Mai 2019 gingen Thyssenkrupp und Tata Steel davon aus, dass das geplante Joint Venture aufgrund von Bedenken seitens der Kommission nicht zustande kommen kann und sagten den Zusammenschluss ab. Am 11. Juni 2019 veröffentlichte die EU-Kommission ihre Entscheidung, die geplante Fusion wegen Wettbewerbsbedenken nicht zu genehmigen. Am 27. September 2018 gab der Thyssenkrupp-Vorstand die Absicht bekannt, den Konzern in die zwei Unternehmensteile \"thyssenkrupp Materials AG\" und \"thyssenkrupp Industrials AG\" aufzuspalten. Am 10. Mai 2019 verlautete vom Vorstand, diesen Plan nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen soll eine Holdingstruktur geschaffen und einzelne Geschäftsfelder wie die Aufzugsparte Elevator Technology an die Börse gebracht werden. Am 27. Februar 2020 verkaufte Thyssenkrupp seine Aufzugsparte für 17,2 Milliarden Euro an ein Konsortium um Advent International, Cinven und die RAG-Stiftung.", "section_level": 3}, {"title": "Beteiligung an Kartellen.", "content": "Das Unternehmen war mehrfach an Kartellen beteiligt. In den 1970er Jahren waren Thyssen und Krupp am Edelstahlkartell beteiligt. Gegen fünf große Hersteller von Aufzügen, unter anderem \"ThyssenKrupp Elevator\", verhängte die EU-Kommission 2007 eine Strafe in Höhe von 992 Millionen Euro. Die Unternehmen hatten Preisabsprachen getroffen und damit gegen das Kartellrecht verstoßen. \"ThyssenKrupp Elevator\" musste 479,7 Millionen Euro, \"Otis\" 225 Millionen, \"Kone\" 142 Millionen, \"Schindler\" 143,7 Millionen und eine Mitsubishi-Tochter 1,8 Millionen Euro bezahlen. Dies war die bis dahin höchste Strafe, die die EU-Kommission verhängte (Liftkartell). Die Strafe gegen ThyssenKrupp wurde später auf 319,78 Mio. € reduziert. Anfang Juli 2012 verhängte das Bundeskartellamt gegen Thyssenkrupp wegen der Beteiligung am Kartell „Schienenfreunde“ ein Bußgeld von 103 Millionen Euro. Ende Februar 2013 durchsuchten Ermittler des Bundeskartellamts Büros und Privaträume von Thyssenkrupp-Mitarbeitern wegen vermuteter Preisabsprachen für Autostahl. Die Ermittlungen wurden durch eine anonyme Anzeige ausgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Im Nationalsozialismus.", "content": "Die Vorgänger des Konzerns, die Thyssen AG und die Friedrich Krupp AG, wurden dafür kritisiert, am Aufstieg der Nationalsozialisten in der Weimarer Republik mitgewirkt zu haben: Der Großindustrielle und Zechenbesitzer Fritz Thyssen spendete bereits 1923 100.000 Goldmark an Adolf Hitler und die NSDAP. Er gehörte zu der Gruppe von Industriellen, Bankiers und Landwirten, die im November 1932 die sogenannte Industrielleneingabe an den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg richteten, in der gefordert wurde, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Im Frühjahr vor den Reichstagswahlen 1932 soll die \"Vereinigte Stahlwerke AG\", die 1926 durch die Fusion der Thyssen-Gruppe (Anteil 26 %), der Phönix-Gruppe (Anteil 26 %), der Rheinischen Stahlwerke (Anteil 8,5 %) und anderen Stahlkonzernen entstand, laut den Memoiren von Heinrich Brüning 500.000 Reichsmark an die NSDAP gespendet haben. Der Generaldirektor der Vereinigten Stahlwerke AG Albert Vögler war bereits im Januar 1919 Mitinitiator des sog. Antibolschewistenfonds gewesen, der die Niederschlagung der Deutschen Räterepubliken vorantrieb. In der Werkszeitung „Das Werk“ der Vereinigten Stahlwerke von 1927 hieß es: „Die Geschichte fast aller Völker ist ein ewiger Ausdehnungsdrang, ein nie ruhendes Ausdehnungsbedürfnis.“ Deutschland habe „zu wenig, viel zu wenig Land“. Später nahm Fritz Thyssen allerdings eine offen kritische Haltung zum Nationalsozialismus ein, die erst zu seiner Flucht aus Deutschland, dann zu seiner Gefangennahme in einem Konzentrationslager führte. Die Friedrich Krupp AG war einer der größten Waffenlieferanten des Dritten Reichs und beschäftigte auch Zwangsarbeiter. Krupps Sohn Alfried wurde 1948 im Krupp-Prozess zu zwölf Jahren Haft verurteilt, weiterhin zehn von elf mit ihm angeklagte Manager. Sie wurden bis auf eine Ausnahme bis 1952 wieder begnadigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Thyssenkrupp AG ([] oder [], Eigenschreibweise \"thyssenkrupp\") mit Sitz in Essen ist ein börsennotierter, diversifizierter Industriekonzern mit Schwerpunkt in der Stahlverarbeitung und Deutschlands größter Stahlhersteller. Der Konzern entstand 1999 aus der Fusion der \"Friedrich Krupp AG Hoesch-Krupp\" mit der \"Thyssen AG\". Der Konzern beschäftigt weltweit rund 162.000 Mitarbeiter und hat einen Umsatz von rund 42 Mrd. Euro.", "tgt_summary": "蒂森克虏伯股份公司(),德国重工业公司,1999年由蒂森公司和克虏伯公司合并而成,德国股票指数DAX的成分公司,在2010年财富世界500强中排名第123位。该公司本身是钢铁生产商,专门为汽车工业、电梯等行业提供零件。目前其总部位处德国埃森,有670个子公司,分布于全球。", "id": 1852658} {"src_title": "Captcha", "tgt_title": "验证码", "src_document": [{"title": "Erklärung.", "content": "Captchas sind meist -Tests, bei denen der Befragte eine Aufgabe \"()\" lösen muss und das Ergebnis \"()\" zurückschickt. In Captchas sind die gestellten Aufgaben idealerweise so, dass sie für Menschen einfach zu lösen sind, für Computer hingegen sehr schwierig. Beispiel dafür ist ein Text, der durch Bildfilter verzerrt wurde. Computer benötigen Mustererkennungs-Algorithmen, um derartige Bilder zu verarbeiten, die aufwendig zu programmieren sind und hohe Anforderung an die Hardware stellen. Neben grafischen Captchas werden mittlerweile auch Audio-Captchas oder Video-Captchas eingesetzt. Bei Asirra von Microsoft muss der Benutzer Tiere auf Fotos erkennen. Captchas haben entsprechend ihrer Bezeichnung folgende Eigenschaften:", "section_level": 1}, {"title": "Nachteile.", "content": "Es werden meist bildbasierte Rätsel verwendet; diese sind jedoch nicht barrierefrei, da sie schwer von sehbehinderten Menschen erkannt werden. Verschiedene Anbieter verwenden daher zusätzlich akustische Captchas, um die Zugänglichkeit zu erhöhen. Taubblinde und Benutzer rein textbasierter Browser bleiben jedoch auch dadurch ausgeschlossen. Für Letztere würde sich jedoch eine weitere Methode eignen, welche textlich ein Wort abfragt, wie beispielsweise: „Wie nennt man ein motorbetriebenes, vierrädriges Fahrzeug“. Die Antwort wäre in diesem Fall „Auto“. Solche Frage-Antwortlisten müssten aber sehr schnell erweitert oder ständig umgeschrieben werden, da man einem Spambot solche Listen beibringen könnte. Außerdem stellen sie dann eine Barriere für Nicht-Muttersprachler oder intellektuell Benachteiligte dar. Das Thema Barrierefreiheit im Zusammenhang mit Captchas wird auch in den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) der Web Accessibility Initiative (WAI) des World Wide Web Consortiums (W3C) thematisiert, wo unter anderem Minimalanforderungen für ein barrierearmes Captcha festgehalten sind. Grundsätzlich ist jedes schwierige Problem der Künstlichen Intelligenz geeignet, für ein Captcha verwendet zu werden. Die technische Eskalation bewirkt, dass die Captchas auch für den Menschen immer schwieriger zu lösen sein werden – bereits im Jahr 2010 zeigten Forscher der Stanford University in einer Studie auf, dass Captchas häufig selbst für menschliche Internetnutzer eine große Herausforderung sind – und daher langfristig keine Lösung darstellen. Captchas sind unter Benutzerfreundlichkeits-Gesichtspunkten auch deshalb problematisch, da sie Hürden darstellen, die teilweise zu einem erheblichen Mehraufwand für den Nutzer bei der Zielerreichung führen. Zudem erschließt sich der Zweck eines Captchas vielen Betroffenen nicht intuitiv, was zu Irritationen über eine vermeintlich sinnlose Funktion führt. Aus diesen Problemquellen resultieren häufig Nutzungsabbrüche, Fehlermeldungen und Unzufriedenheit beim Nutzer.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Mögliche Anwendungsgebiete sind Dienste, bei denen Bots den Dienst manipulieren oder missbrauchen können, wie etwa Online-Umfragen, Gästebücher, Registrieren von E-Mail-Adressen (von denen Spam gesendet werden kann) oder die Vermeidung von Spam durch Verschleierung der E-Mail-Adresse. Außerdem werden Captchas auch in Verbindung mit einer indizierten TAN-Liste zur Abwehr von Man-in-the-middle-Angriffen bei Online-Banking-Anwendungen verwendet. Einen sekundären Nutzen aus der Lösung von Captchas erzielt Google Inc. mit dem Dienst reCAPTCHA für sein Projekt Google Bücher. Nicht erkannte Textstellen beim Google-Bücher-Scan-Projekt werden als einzelne Wörter den Internet-Nutzern als Captcha angezeigt. Neben dem gescannten Wort wird noch ein echter Captcha angezeigt. Beide Wörter werden vom Nutzer aufgelöst. Das echte Captcha-Wort wird für die eigentliche Sicherheitsabfrage benutzt. Die Erkennung des gescannten Wortes wird gespeichert. Bei mehrfach gleicher Buchstabierung des gescannten Wortes bei unterschiedlichen Captcha-Vorgängen wird das Wort als richtig erkannt abgespeichert und wird so in das Google-Buch-Scan-Projekt übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Umgehung von Captchas.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lösen durch Maschinen.", "content": "Mit zunehmender Verbreitung von Captcha-geschützten Webseiten begann ein Wettrüsten zwischen den Herstellern von Captchas und den Entwicklern maschineller Lösungen, so dass bald Programme entwickelt wurden, um den Schutz von Captchas zu umgehen. Viele mittlerweile ältere Implementierungen sind heute mit relativ geringem Aufwand auch für Maschinen lösbar. Für verbreitete Implementierungen, wie die in der phpBB (Software zur Bereitstellung eines Internetforums) verwendete, existieren bereits Spambots, die die Captchas lesen und damit diesen Schutz umgehen können. Ein weiteres Beispiel ist das Umgehen von Captchas durch Spammer beim automatischen Anlegen von Google-Mail-Konten mit einer Erkennungsquote von 20 bis 30 Prozent. In der originalen Version der Captchas von SchülerVZ gelang es auch, diese zu umgehen und somit ein Massenkopieren von Profildaten in die Wege zu leiten. Ein automatisierter Bot, welcher lediglich aus einer einfachen Kombination eines Perl-Skripts und der Ajax-Programmierung bestand, konnte durchschnittlich 70 % der Captchas lösen. Wie ein Versuch zeigt, existieren Algorithmen, die Captchas beispielsweise von Googles weit verbreitetem reCAPTCHA zu weit über 90 % richtig lösen, und somit eine höhere Erkennungsquote als Menschen aufweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Lösen durch Menschen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Unwissentlich.", "content": "Eine technisch einfache Möglichkeit, einen Captcha-Mechanismus zu umgehen, ist, eine Erkennungsaufgabe an unwissende Nutzer zu delegieren. Ein Spammer richtete beispielsweise einen Honeypot ein, um von den Besuchern Captchas lösen zu lassen, die vom Ziel des Spammers übernommen wurden. 2007 enttarnten Trend Micro und Panda Security einen Trojaner, der das Lösen von Captchas als interaktives Striptease-Spiel tarnte.", "section_level": 3}, {"title": "Wissentlich.", "content": "Mittels kollaborativer Zusammenarbeit, auf sogenannten \"Captcha Exchange Servern\", arbeiteten Ende der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts Gruppen daran, sich gegenseitig Lösungen auf Vorrat anzulegen. Auf Grund technischer Entwicklungen und der Etablierung der Paid Services konnte sich die Idee kaum durchsetzen. In der dritten Welt gibt es einige Anbieter, die Captchas in Sweatshops lösen lassen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Ein Captcha [] (der oder das, auch \"CAPTCHA\"; engl. \"\" „vollautomatischer öffentlicher Turing-Test zur Unterscheidung von Computern und Menschen“) wird verwendet, um festzustellen, ob ein Mensch oder eine Maschine (Roboter[programm], kurz Bot) einbezogen ist. In der Regel dient dies zur Prüfung, von wem Eingaben in Internetformulare erfolgt sind, weil Roboter hier oft missbräuchlich eingesetzt werden. Captchas dienen also der Sicherheit. Im Unterschied zum klassischen Turing-Test zielen Captchas darauf ab, dass Computer (und nicht Menschen) Maschine und Mensch klar unterscheiden können.", "tgt_summary": "全自动区分计算机和人类的公开图灵测试(英语:Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart,简称CAPTCHA),俗称验证码,是一种区分用户是机器或人类的公共全自动程序。在CAPTCHA测试中,作为服务器的计算机会自动生成一个问题由用户来解答。这个问题可以由计算机生成并评判,但是必须只有人类才能解答。由于机器无法解答CAPTCHA的问题,回答出问题的用户即可视为人类。", "id": 893612} {"src_title": "Black-Canyon-of-the-Gunnison-Nationalpark", "tgt_title": "甘尼逊黑峡谷国家公园", "src_document": [{"title": "Geographie und Geologie.", "content": "Der Black Canyon ist eine tiefe Schlucht, durch die der Gunnison River fließt. Er ist so schmal, dass nur sehr wenig Sonnenlicht bis auf den Grund fällt, was die Wände dunkel bis schwarz erscheinen lässt und so dem Canyon seinem Namen gab. Am \"Chasm Overlook\"-Aussichtspunkt erreicht er eine Tiefe von 555 m bei nur 345 m zwischen den Rändern der Schlucht. Im Canyon hat der Gunnison River ein durchschnittliches Gefälle von 1,8 Prozent. Im 3200 m langen Abschnitt zwischen „Pulpit Rock“ und „Chasm View“ beträgt das Gefälle allerdings 5 Prozent. Vom Canyonrand ist das Tosen gut hörbar, mit dem das graugrüne Wasser des Gunnison River durch die Schlucht schießt. Der Fluss gräbt sich etwa drei Zentimeter pro Jahrhundert weiter ein. Der heute sichtbare Canyon entstand in den letzten 2 Millionen Jahren, als der Gunnison River sich durch eine Sandsteinschicht aus dem Jura gegraben hatte und die Oberfläche eines Blocks aus rund 2 Milliarden Jahre altem Gestein aus dem Präkambrium traf, der bei der Laramischen Gebirgsbildung vor etwa 70 Millionen Jahren angehoben worden war. Er besteht aus Gneis mit ihn durchziehenden Pegmatitgängen, der ein ausgeprägtes planares Richtungsgefüge (Schieferung) zeigt. Die Widerstandsfähigkeit des über geologisch lange Zeiträume unter gewaltigem Druck stehenden Gesteins erklärt die fast ausschließlich senkrecht wirkende Erosion.", "section_level": 1}, {"title": "Biologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vögel.", "content": "Der Virginia-Uhu \"Bubo virginianus,\" auch amerikanischer Uhu genannt (Great Horned Owl), jagt bei Nacht Kaninchen und andere Nagetiere am Canyonrand. Der Berghüttensänger \"Sialia currucoides\" (Mountain Bluebird) nistet in den Bäumen am Canyonrand. Er ist tagaktiv und lebt von Insekten. Der Diademhäher \"Cyanocitta stelleri\" (Steller’s Jay) lebt am Canyonrand oder in den oberen Regionen der Nebencanyons. Seine Hauptnahrung besteht aus Samen, Nüssen und Insekten, aber er verschmäht auch die Überreste eines Picknicks nicht. Der Wanderfalke \"Falco peregrinus\" (Peregrine Falcon) nistet auf Felsvorsprüngen der Canyonwand und jagt seine Beute – kleinere Vögel – im Flug. Der Weißbrustsegler \"Aeronautes saxatalis\" (White-throated Swift) nistet hoch oben in den Canyonwänden. Seine Jungen füttert er meist früh morgens oder am Abend, wenn seine Beute – fliegende Insekten – am aktivsten ist. Der Schluchtenzaunkönig \"Catherpes mexicanus\" (Canyon Wren) nistet wie der Wanderfalke auf Felsvorsprüngen. Er lebt von Spinnen und anderen Insekten, die er in den Felsspalten aufstöbert. Die Grauwasseramsel \"Cinclus mexicanus\" (American Dipper oder Water Ouzel) ist zugleich ein Wasser- und Singvogel. Sie baut ihr Nest auf Flusshöhe am liebsten auf Moos hinter Wasserfällen und jagt unter Wasser nach Insekten, Larven, Fischeiern und kleinen Fischen, indem sie bis zu 60-mal pro Minute untertaucht. Breitschwanz-Kolibri \"Selasphorus platycercus\" (Broad-tailed Hummingbird), Goldwaldsänger \"Dendroica petechia\" (Yellow Warbler), Veilchenschwalbe \"Tachycineta thalassina\" (Violet-green Swallow) und Strandläufer (Sandpipers) vervollständigen die Vogelvielfalt. Virginia-Uhu, Diademhäher und Grauwasseramsel leben das ganze Jahr über im Canyon, während Berghüttensänger, Wanderfalke, Weißbrustsegler und Schluchtenzaunkönig Zugvögel sind.", "section_level": 2}, {"title": "Attraktionen.", "content": "Die Hauptattraktion des Parks ist die Straße entlang des Südrands des Canyons. Des Weiteren gibt es einen Campingplatz und viele befestigte und unbefestigte Wanderwege. Es gibt einen unbefestigten Wanderweg vom Canyonrand hinunter zum Fluss, der Abstieg dauert etwa 4 Stunden und der Aufstieg etwa 6 Stunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Black Canyon hat seit ewigen Zeiten ein Hindernis für Menschen dargestellt. Eine Besiedelung der Schlucht war nie möglich. Nur auf dem Canyonrand fanden Archäologen die Spuren frühen menschlichen Lebens. Selbst die Ute, der größte Indianerstamm, der hier seit Jahrhunderten lebte, sind nie in die tieferen Regionen des Canyons vorgedrungen. Die ersten Europäer, die den Westen Colorados erkundeten, waren Spanier. Die Expedition von Juan Rivera 1765 und die berühmte Expedition der Franziskanerpater Domínguez und Escalante im Jahre 1776 führte sie in die Region des Black Canyon, aber sie alle sahen ihn als unpassierbar an. Wie ihnen erging es vielen anderen Forschungsreisenden. Captain John Gunnison überquerte auf seiner Expedition im September 1853 den North Fork des Flusses, der später nach ihm benannt wurde, beschloss dann aber, den Black Canyon zu meiden und zog weiter westwärts zum Uncompahgre River. Der erste schriftliche Bericht stammte von der Hayden-Expedition, die 1873/74 seiner Reiseroute folgte. Als sie bei Morrow Point in den Canyon hinunterschauten, erklärten sie ihn rundweg für unpassierbar. Im Jahre 1882 suchte die Denver & Rio Grande Railroad einen Weg für ihren Schienenstrang nach Westen. Ihr Vertreter General Palmer beauftragte den Landvermesser Byron Bryant, die Möglichkeit einer Route durch den Black Canyon bis Delta zu erkunden. Am 12. Dezember 1882 begann Bryant mit einer kleinen Gruppe von Vermessern mit der schwierigen Arbeit. Jeden Morgen kletterten sie in den Canyon hinunter, vermaßen die eisige Schlucht in den kurzen Stunden des Tageslichtes und stiegen abends wieder hinauf. Nach weniger als einem halben Monat gab die Hälfte der Männer auf, aber Bryant und der harte Kern seiner Truppe machten weiter. Nach 68 Tagen erreichten sie das Ende des Canyons. Bryant überzeugte Palmer, dass eine Bahnlinie durch den Canyon wirtschaftlich nicht zu vertreten wäre. Daraufhin beschloss Palmer, mit der Bahnlinie bei Cimarron den Black Canyon zu verlassen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts suchten die Farmer des benachbarten Uncompahgre-Tales nach einer Möglichkeit, Wasser vom Gunnison River umzuleiten, um ihre Felder zu bewässern. Zu diesem Zweck wollte man einen Tunnel vom Black Canyon durch die Vernal Mesa bohren. Im Jahre 1900 starteten John Pelton aus Montrose, William Torrence von der Montrose Electric Light and Power Company und eine kleine Gruppe Freiwilliger von Cimarron aus in Booten aus Holz und Segeltuch zu einer Expedition. Aus dem geplanten 5-Tage-Trip wurde eine einmonatige Odyssee. An einer unpassierbaren Engstelle, „The Narrows“ genannt, an der der Canyon 12 m breit und 518 m tief ist, gaben sie auf und verließen den Black Canyon beim nächstgelegenen Seitencanyon. Sie nannten den Ort ihres Scheiterns „Falls of Sorrow“. Ein Jahr später unternahm der Wasserbau-Ingenieur Fellows, der für die Regierung arbeitete, mit Torrence einen zweiten Versuch. Sie starteten am 12. August von Cimarron aus mit einer Gummi-Matratze als Floß, einer Kodak-Rollfilm-Kamera und leichterem Gepäck, als die vorausgegangene Expedition. Wilbur Dillon versorgte sie vom Canyonrand aus mit allem Notwendigen. Der erste Versorgungspunkt war am East Portal an der heutigen Ostgrenze des National Parks. Sie kamen besser voran, da der Fluss jetzt im Hochsommer weniger Wasser führte. Sie ruderten, schwammen oder umgingen die Stromschnellen zu Fuß auf ihrem Weg durch den Canyon. Nach 8 Tagen trafen sie Dillon wieder, der den Red Rock Canyon hinabgestiegen war, um sie mit neuem Proviant zu versorgen. Hier hätten sie ihre Reise beenden können, aber sie beschlossen, noch einen Tag weiter zu machen. Als sie am nächsten Tag aus dem Canyon wieder auftauchten, hatten sie in 9 Tagen 33 Meilen zurückgelegt und den Fluss 76-mal überquert. Sie brachten die Erkenntnis mit, dass der Bau eines Tunnels möglich war. Fellow erkundete den Canyon in den folgenden 2 Jahren mit einer Gruppe von Vermessern genauer und 1905 wurde mit dem Bau des Gunnison Diverson Tunnels begonnen, der 1909 fertiggestellt wurde und bis heute Wasser in das Uncompahgre-Tal liefert. 1916 unternahm Ellsworth Kolb den Versuch, den Black Canyon flussabwärts zu bereisen. Er musste seine Expedition dreimal unterbrechen, da er selbst und andere Mitglieder seiner Crew Verletzungen erlitten, sie mehr als einmal ihre Boote und den größten Teil ihrer Ausrüstung in den Stromschnellen verloren oder das Wetter eine Weiterfahrt unmöglich machte. Er gab aber nicht auf, und es gelang ihm schließlich, wenn auch mit Unterbrechungen, den gesamten Black Canyon von Cimarron bis Delta zu befahren. Durch die Veröffentlichungen von Fellows und Kolb über ihre Expeditionen begannen die Einwohner von Montrose, sich gegen Ende der 20er Jahre für den Black Canyon zu interessieren. Sie erkannten, was für ein Juwel sie da vor ihrer Haustür hatten und machten sich für die Anerkennung des Black Canyon als National Monument stark. Der Lions Club von Montrose baute eine Straße zum Südrand des Canyons, die am Labor Day 1930 eingeweiht wurde. Am 2. März 1933 erklärte Präsident Herbert Hoover den Black Canyon of the Gunnison zum National Monument. Der Black Canyon wurde im Laufe der Jahre immer bekannter und am 21. Oktober 1999 erklärte Präsident Bill Clinton ihn zum Nationalpark.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Black-Canyon-of-the-Gunnison-Nationalpark liegt im Westen Colorados. Er schützt den zentralen Teil der Schlucht des Gunnison Rivers, einem Zufluss des Colorado River, die aufgrund des harten Gesteins außergewöhnlich steil ist. Flussaufwärts schließt sich das Curecanti National Recreation Area an, ein National Recreation Area (Erholungsgebiet von Nationaler Bedeutung), in dem der Fluss zu einem Stausee mit starker Erholungsnutzung aufgestaut ist.", "tgt_summary": "甘尼逊黑峡谷国家公园(英语:Black Canyon of the Gunnison National Park)是美国的一座国家公园,位于科罗拉多州西部,由美国国家公园管理局负责管理。甘尼逊黑峡谷国家公园主要的景观是由甘尼森河所凿出来的险峻峡谷。甘尼逊黑峡谷国家公园分别在峡谷南缘和北缘有公路,但是两边在公园内并没有相连。开发较多及设施较好的南缘,入口在蒙特罗斯东面15英里。较难抵达的北缘入口在克劳福德南面11英里,并且此区冬季常常因大雪而道路封闭,唯一可抵达的方式是徒步。", "id": 2564439} {"src_title": "Brand", "tgt_title": "火災", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das altgermanische Wort mhd., ahd. \"brant\" ist eine Bildung zu dem im Nhd. untergegangenen starken Verb mhd. \"brinnen\", ahd. \"brinnan\" „brennen, leuchten“. Das Verb mhd. \"brennen\", ahd. \"brennan\" ist das Kausativ dazu und hat im Nhd. die Bedeutung des starken Verbs mit übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Brandursachen.", "content": "Ein Brand entsteht, sobald Voraussetzungen einer Verbrennung am Brandort erfüllt sind, und erlischt, sobald sie nicht mehr gegeben sind. Diese Voraussetzungen können auf verschiedene Weise erfüllt werden. Als Brandursache werden der Vorgang und die Umstände bezeichnet, die zur Erfüllung der Brandvoraussetzungen führen. Brandursachen können \"technische Brandursachen\", \"natürliche Brandursachen\" und \"sonstige Einwirkungen von Zündquellen auf brennbare Stoffe\" sein, wobei bei letzterem der Mensch die hauptsächliche Rolle spielt. Mit der Ermittlung von Brandursachen beschäftigt sich die Brandursachenermittlung. Nicht nur unmittelbar von Menschen verursachte Brände können strafrechtlich relevant sein. Technisch oder natürlich verursachte Brände wie ein Kabelbrand oder ein Brand nach Blitzschlag können strafrechtlich relevant auf Grund von Pflichtverletzungen sein. Wird die technische oder natürliche Brandursache durch die Missachtung allgemein anerkannter technischer Regeln gesetzt, kann auch der Straftatbestand einer Brandstiftung (meist fahrlässig) erfüllt sein. Meist ist ausreichend Sauerstoff in der Umgebung vorhanden. Der Brand entsteht, zum Beispiel aus Unachtsamkeit beim Hantieren mit brennenden Gegenständen, wie Zigaretten, Feuerwerkskörpern und Kerzen, indem eine Zündquelle mit brennbarem Material zusammengebracht wird, oder die Zündquelle entsteht aus technischen Gründen, beispielsweise durch Überhitzung von Lagern oder elektrischen Kabeln. Auch der Kontrollverlust über Nutzfeuer, beispielsweise beim Abbrennen von Laub oder beim Schweißen, kann zu einem Brand führen. Durch das Übergreifen von Flammen benachbarter Brandstellen, zum Beispiel auf benachbarte Gebäude, oder nach einer Explosion (Gas) treten Brände als Folgewirkung auf. Asche kann als Zündquelle wirken, solange sie noch Glut enthält oder noch nicht ausreichend abgekühlt ist, was bei der Torfasche sehr lange dauert. Fehlt (wie vor einer Rauchgasexplosion) zunächst ein Oxidationsmittel (wie Sauerstoff), ist aber bereits eine Zündquelle (wie Glutnester) am brennbaren Material (wie unverbrannte Rauchgase), entzündet es sich, sobald Sauerstoff hinzutritt. Manche Stoffe können sich durch Sauerstoffzutritt schon bei normaler Raumtemperatur von selbst entzünden. Mutwillig oder vorsätzlich gelegte Brände werden in der Regel durch die Verwendung einfacher Zündmittel wie Streichhölzer, Feuerzeug oder Kerzen verursacht, aber oft (besonders bei Brandanschlägen) auch unter Zuhilfenahme von Brandbeschleunigern oder Brandsätzen.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf eines Brandes.", "content": "Ausgangspunkt für einen Brand ist die Entzündung von brennbaren Stoffen durch eine Zündquelle. In dieser ersten Phase (bis zur ca. 4. Minute) entsteht ein so genannter „Initial- oder Schwelbrand“, dessen Dauer von der Sauerstoffkonzentration des Raumes abhängt. In der zweiten Phase (ca. 4. bis 9. Brandminute) entwickelt sich ein lokaler Brand, der die Luft im Raum immer mehr aufheizt. Die Gaskonzentration erreicht ab der ca. 3. Minute Werte, die die Handlungsfähigkeit von Menschen beschränken – und ab der 5. Minute Werte, die für Menschen lebensbedrohlich sind. Überschreitet die Raumtemperatur die Zündtemperatur der im Raum befindlichen Gegenstände, kommt es zu einer schlagartigen Brandausbreitung, dem sogenannten „Flashover“ (ca. 9. bis 10. Minute). Die nun entstehenden Temperaturen können rasch 1000 °C und mehr erreichen. Entsprechend der vorhandenen Brandlast und der Frischluftzufuhr erhält sich das Feuer auf diesem Temperaturniveau (Vollbrandphase), bis es langsam abklingt. Weitere mögliche Phasen bzw. Brandereignisse sind:", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitsgefahren.", "content": "Die Hauptgefahr bei einem Brand stellt der giftige Rauch dar. Die in ihm enthaltenen Atemgifte (z. B. Kohlenstoffmonoxid, Cyangase (Dicyan, Blausäure) u. v. m.) führen bereits nach wenigen Atemzügen zur Bewusstlosigkeit und können toxische Lungenödeme verursachen. Der Tod tritt meist durch Ersticken ein. Hautverbrennungen entstehen nicht nur bei direktem Kontakt mit Flammen, sondern auch durch heiße Gase (z. B. das Abgas des Feuers) oder Dämpfe. Sie sind sehr schmerzhaft und können auch zu einem Kreislaufschock führen.", "section_level": 1}, {"title": "Brandschaden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Personenschäden.", "content": "Durch Hitze, Druckstoß oder fliegende Partikel einer Explosion, Sauerstoffmangel, Brandgase, einstürzende Bauteile, Fluchtversuch durch Sprung aus einem Haus können Menschen unterschiedliche Verletzungen erleiden. Rasche und vollständige Erholung, bleibende körperliche oder auch psychische Schäden, rasch oder als Spätfolge eintretender Tod sind infolge eines Brandes möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Sachschäden.", "content": "Primär besteht der Brandschaden aus dem durch das Feuer vernichteten Hab und Gut. Aber auch die Folgeschäden (Sekundärschaden) sind nicht zu übersehen. Hierunter fallen Rauchschäden, Löschwasserschäden, Umweltschäden und Ausfallschäden. Von Rauchschäden wird gesprochen, wenn durch die giftigen Rauchinhaltsstoffe Gegenstände, die nicht unmittelbar von der Hitze oder vom Feuer beeinträchtigt wurden, trotzdem unbrauchbar werden. Zu den Umweltschäden zählt zunächst die Entsorgung des Brandschuttes, die mitkalkuliert werden muss. Außerdem können giftige Löschwasserabflüsse in öffentlichen Gewässern große Schäden anrichten, wie beispielsweise das Löschwasser beim Brand der Firma Sandoz in Basel große Schäden im Rhein im Jahr 1986 verursachte (siehe Großbrand von Schweizerhalle). Diese Folgen, wenn auch in kleinerem Rahmen, können auch bei kleinen Hausbränden auftreten. Aus diesem Grund existieren Regeln zur Löschwasserrückhaltung. Ein Ausfallschaden entsteht, wenn beispielsweise bei einem Wohnungsbrand der Geschädigte sich bis zur Wiederinstandsetzung eine Wohngelegenheit suchen muss. Bei Produktionsbetrieben kann ein Totalausfall große Auftragsverluste nach sich ziehen, die bis zur endgültigen Betriebsschließung führen können. So besagen amerikanische Untersuchungen, dass bis zu 75 Prozent der Firmen, deren Produktionsstätten abgebrannt sind, nie wieder produzieren. Historische Kulturgüter sind nach einem Brand oft unwiederbringlich verloren oder stark beschädigt, wie beim Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Brandstätten werden nach einem Brand häufig behördlich gesperrt, weil von Brandstoffen und beschädigten Gebäuden Gefahren beim Atmen und Betreten ausgehen und für das Erheben von Brandursache und Brandschaden ungestörte Spuren nötig sind.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbeugender Brandschutz und Baurecht.", "content": "Fast jede Stadt wurde im Laufe ihrer Geschichte von größeren Bränden heimgesucht. Diese negativen Erfahrungen führten im Laufe der Zeit zur Aufstellung von örtlichen und regionalen Brandschutzvorschriften. In der heutigen Zeit beschäftigt sich der Brandschutz mit der Verhinderung von Bränden (\"vorbeugender Brandschutz\") und einer Begrenzung bereits entstandener Brände (\"abwehrender Brandschutz\"). Sinnvolle bauliche Maßnahmen sind beispielsweise die Installation von Brandmeldern und die Errichtung von Brandwänden. Folgerichtig sind Brandschutzbestimmungen nach wie vor wesentliche Bestandteile der Bauordnungen. Die Bauordnungen stellen dabei den baulichen Brandschutz (durch feuerwiderstandsfähige Bauteile) in den Vordergrund, während technische Brandschutzmaßnahmen (z. B. Brandmeldeanlagen, Sprinkleranlagen) nur bei Sonderbauten eine Rolle spielen. Ergänzt werden die eher allgemein gehaltenen Bauordnungen (geeignet für Wohn- und Bürogebäude) durch Sondervorschriften für besondere Anlagen und Bauwerke (Sonderbauten). In vielen Ländern gibt es für Gaststätten, Versammlungsstätten, Verkaufsstätten, Krankenhäuser, Schulen, Hochhäuser usw. eigene Regelwerke, in denen die besonderen Gefahren und betrieblichen Notwendigkeiten berücksichtigt werden. Bei Bauvorhaben und Nutzungsänderungen von Gebäuden der Gebäudeklassen 4,5 und Sonderbauten gemäß Musterbauordnung muss der Bauherr/Architekt ein Brandschutzkonzept / einen Brandschutznachweis vorlegen. Die Vereinbarkeit des Bauvorhabens mit den öffentlichen Bauvorschriften ist so nachzuweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung nach Größe.", "content": "Brände lassen sich nach ihrer Größe einteilen. In Deutschland geschieht dies nach DIN 14010 in vier Kategorien (Kleinbrand a, Kleinbrand b, Mittelbrand, Großbrand). Diese Einordnung hilft, entsprechende Gegenmaßnahmen wie die Alarmierung von Einsatzkräften der Feuerwehr im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes zu treffen. In Österreich wird diese Klassifizierung nur im Nachhinein verwendet, um die zukünftigen Risiken jeweils neu bewerten zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehungsbrand.", "content": "Jeder Brand, sofern es sich um keine Brandstiftung handelt, beginnt mit einem Entstehungsbrand. Hierbei handelt es sich nicht selten um einen Schwelbrand, ausgelöst durch Defekte in elektrischen Geräten, vergessene Herdplatten, unbeaufsichtigte Kerzen oder Ähnliches. Entstehungsbrände können meist ohne besonderes Löschgerät mit einem Eimer Wasser gelöscht werden, sie reichen jedoch aus, um genügend Rauch zu produzieren, dass Personen dadurch ernsthaft gefährdet werden. Deshalb sollte auch schon bei einem Entstehungsbrand Atemschutz getragen werden.", "section_level": 3}, {"title": "Kleinbrand.", "content": "Kleinbrände sind die häufigsten Brände, zu denen jedoch nicht immer die Feuerwehr ausrücken muss. Zum Löschen eignet sich insbesondere ein Feuerlöscher oder eine Kübelspritze. Die Feuerwehr unterscheidet dabei zwischen: Beispiele für Brände kleinerer Ausdehnung sind kleinere Pkw-Brände, Rasenbrände oder brennende Mülltonnen.", "section_level": 3}, {"title": "Mittelbrand.", "content": "Die meisten Brände, zu denen die Feuerwehr ausrückt, sind Mittelbrände und können in der Regel von einem oder seltener zwei Löschzügen der Feuerwehr wirksam bekämpft werden. Gemäß offizieller deutscher Definition werden nicht mehr als 3 C-Rohre und keine Sonderrohre (wie B-Rohre, Monitore oder Schaumstrahlrohr) eingesetzt. Beispiele für Brände mittlerer Ausdehnung sind Wohnungsbrände, größere Kfz-Brände, Gebäudebrände, Schienenfahrzeug­brände, kleinere Waldbrände (ohne Wipfelfeuer).", "section_level": 3}, {"title": "Großbrand.", "content": "Großbrände stellen die Ausnahme dar. In Deutschland gilt ein Brand als Großbrand, wenn mehr als drei C-Rohre oder/und oben genannte Sonderrohre eingesetzt werden. Zu ihrer Bekämpfung können mehrere Züge oder gar Verbände der Feuerwehr über einen größeren Zeitraum benötigt werden. Diese können unter Umständen auch von Katastrophenschutzeinheiten unterstützt werden. Der Löscherfolg am brennenden Objekt kann dabei äußerst gering bleiben. Teilweise müssen sich die Hilfskräfte darauf beschränken, die Ausbreitung des Feuers zu begrenzen und benachbarte Sachwerte (Nachbargebäude etc.) zu schützen. Hierfür werden auch Monitore, B-Rohre, Wenderohre, Hydroschilde und andere große Wasserabgabe-Armaturen eingesetzt. Beispiele für Brände großer Ausdehnung sind Tankzugbrände, Tanklagerbrände, Brände von Großobjekten, Industriebetrieben und landwirtschaftlichen Anwesen, aber besonders auch größere Flur- und Waldbrände und Brände auf Deponien. Sind derartige Brände besonders großflächig, so spricht man von Flächenbränden. In der Geschichte gab es auch Brände, die sich zu regelrechten „Feuerstürmen“ entwickelten, bei denen ganze Städte bzw. große Teile dieser niederbrannten.", "section_level": 3}, {"title": "Einteilung nach Brandklasse und Art.", "content": "Zur erfolgreichen Brandbekämpfung muss ein Brand richtig erkannt und eingeteilt werden, um eine richtige Wahl der Löschmittel zu treffen. In Europa ist die Klassifizierung vereinheitlicht und erfolgt nach der Europäischen Norm \"EN2\", nach der die Brände in Brandklassen eingeteilt werden. Die einzelnen Brandklassen werden mit den Buchstaben A, B, C, D und F bezeichnet. Hintergrund für die Ausgliederung der Stoffe der Klasse F aus der Brandklasse B ist die Tatsache, dass die Standardlöschmittel für die Brandklassen A, B und C auf diese Stoffe nur sehr bedingt einsetzbar sind. Der Einsatz von ungeeigneten Löschmitteln kann unter Umständen wirkungslos oder gar mit Gefahren verbunden sein. \"In der Europäischen Norm EN2 war anfangs auch eine Brandklasse E vorgesehen. Diese sollte für Brände in elektrischen Niederspannungsanlagen (bis 1.000 Volt) gelten. Sie wurde aber wieder verworfen, da alle Feuerlöscher in Niederspannungsanlagen eingesetzt werden können, sofern der auf dem Feuerlöscher aufgedruckte Sicherheitsabstand eingehalten wird.\"", "section_level": 2}, {"title": "Brandort.", "content": "In der Natur treten Erdbrand, zum Beispiel Kohlebrand oder Torfbrand, sowie Vegetationsbrände wie Flurbrand und Waldbrand auf. Ein Grubenbrand entwickelt sich in einem Bergwerk. In Siedlungen und in Einrichtungen von Handel, Handwerk und Industrie kann unter anderem Stadtbrand, Schornsteinbrand und Tanklagerbrand entstehen. Fahrzeuge brennen etwa beim Fahrzeugbrand und beim Schiffsbrand. Je nach örtlicher Nachbarschaft können die verschiedenen Brände gegenseitig als Zündquelle wirken: Zum Beispiel kann ein Kohlebrand einen Flurbrand auslösen und umgekehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Brandkatastrophen.", "content": "In der Geschichte gab es eine Vielzahl von verheerenden Brand- und Explosionskatastrophen, eine Auswahl ist in der Liste der größten Brandkatastrophen enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Brandopfer im internationalen Vergleich.", "content": "Tote durch Brandeinwirkung pro 1 Mio. Einwohner pro Jahr (Stand 2003) Aus den osteuropäischen Staaten, dem asiatischen Raum sowie Afrika liegen keine verlässlichen Zahlen vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Brand gilt ein mit einer Lichterscheinung (Feuer, Flamme, Glut, Glimmen, Funken) verbundener Verbrennungsvorgang, der ungewollt entstanden ist oder seinen bestimmungsgemäßen Ort verlassen hat, um sich aus eigener Kraft unkontrolliert auszubreiten. Er führt in der Regel zu Sach-, Personen- bzw. Umweltschäden und wird daher auch als Schadensfeuer oder Schadfeuer bezeichnet. Bekämpfen und Verhüten von Bränden, Brandschutz zu leisten ist vor allem Aufgabe der Feuerwehr.", "tgt_summary": "火灾(英语:conflagration/fire as a disaster),指由于火苗缺乏应有的控制而引发乃至扩大并造成损失及伤害的过度燃烧。", "id": 316711} {"src_title": "Karl Larenz", "tgt_title": "卡尔·拉伦茨", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Karl Larenz war der Sohn des Oberverwaltungsgerichtsrates Karl Larenz und dessen Frau Ida, geb. Pagenstecher. Er besuchte die Vorschule in Posen, das Gymnasium in Neuwied am Rhein sowie in Osnabrück und seit 1915 das Heinrich v. Kleist-Realgymnasium in Berlin-Schmargendorf. Nach dem Abitur im Jahr 1921 nahm Larenz zum Wintersemester 1921/22 in Berlin, wo sein Vater zuletzt Senatspräsident am Oberverwaltungsgericht war, das Studium der Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft und Geschichte auf. Es folgten Studienortwechsel nach Marburg, erneut Berlin, München und Göttingen. Im Januar 1926 legte er in Celle das Referendarsexamen ab. Anfang November 1926 wurde er, nachdem seine Dissertation zu dem Thema „Hegels Zurechnungslehre und der Begriff der objektiven Zurechnung“ von der Göttinger Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät angenommen worden war, zum Doktor der Rechte promoviert. 1928/29 habilitierte sich Larenz bei Julius Binder in Göttingen mit der Schrift „Die Methode der Auslegung des Rechtsgeschäfts“, ohne den juristischen Vorbereitungsdienst durchlaufen bzw. das Assessorexamen abgelegt zu haben. Ab Mai 1933 lehrte Larenz an der Universität Kiel, zunächst in Vertretung und ab 1935 als Inhaber des Lehrstuhls des Rechtsphilosophen Gerhart Husserl, der wegen seiner jüdischen Herkunft aus diesem Amt entfernt worden war. Larenz gehörte dort neben Franz Wieacker, Karl Michaelis, Wolfgang Siebert, Ernst Rudolf Huber, Georg Dahm und Friedrich Schaffstein zu einer Gruppe jüngerer Professoren, die als \"Kieler Schule\" bezeichnet wird und die sich als Kreis von \"Vordenkern der nationalsozialistischen Rechtserneuerung\" verstand. Laut Ernst Klee war Larenz „einer der wichtigsten NS-Theoretiker im Zivilrecht“. Seit 1934 war Larenz zusammen mit Hermann Glockner Redakteur der \"Zeitschrift für Deutsche Kulturphilosophie\". Zum 1. Mai 1937 trat er der NSDAP (Mitgliedsnummer 5.041.008) bei. Im NS-Juristenbund war er ebenfalls Mitglied. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Larenz beim NS-Projekt Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften mit. 1942 erhielt er das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lehrte Larenz, der wegen seines Wirkens zwischen 1933 und 1945 zunächst Lehrverbot hatte, ab Dezember 1949 wieder an der Universität Kiel. Im Jahre 1960 wurde er an die Universität München berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung blieb.", "section_level": 1}, {"title": "Larenz und der Nationalsozialismus.", "content": "Seit langem wird das Verhältnis von Larenz zum Nationalsozialismus kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite gibt es Larenz’ Verteidigung, er sei bereits zu Beginn seiner Kieler Zeit im Mai 1933 ein Gegner des Nationalsozialismus und Teil des sogenannten Ahlmann-Plans zur intellektuellen Einhegung des Nationalsozialismus gewesen. Dieser Linie hat sich insbesondere Claus-Wilhelm Canaris angeschlossen. Auf der anderen Seite wurde seit den 1960er Jahren die Verstrickung Larenz’ in den Nationalsozialismus verstärkt aufgearbeitet. Von dieser Seite wurde Larenz insbesondere von Bernd Rüthers und Uwe Wesel als Kronjurist des Dritten Reiches eingestuft, der dem mörderischen Antisemitismus den Weg bereitet habe. Dem ist Ernst Klee gefolgt, Larenz sei „einer der wichtigsten NS-Theoretiker im Zivilrecht“, und Wolfgang Benz, Larenz sei einer „der wichtigsten nationalsozialistischen Theoretiker im Zivilrecht und in der Rechtsphilosophie“. Aufgrund einer Neubewertung kommt Bernd Hüpers in seiner Rostocker Dissertation (2010) zu einem vermittelnden Ergebnis. Larenz sei kein Widerstandsleistender der ersten Stunde gewesen, sondern ein ergebener „akademischer Prediger des Nationalsozialismus“. Mangels Originalität und Reputation habe Larenz keine theoretische Führungsrolle einnehmen können. Erst im Zeichen des Russlandfeldzuges habe Larenz sich vom Regime distanziert und – sehr versteckt und nur die kleine Gruppe seiner Schüler – dazu aufgerufen, nicht mehr im blinden Gehorsam zu folgen. Hierfür nutzte Larenz den sogenannten „Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften“ der Aktion Ritterbusch. Nach dem Krieg habe Larenz keine ethischen Konsequenzen gezogen. In den Jahren nach 1933 war Larenz in seinen Werken bestrebt, die Rechtsordnung an den Prinzipien des Nationalsozialismus auszurichten und sie in diesem Sinne umzugestalten. Dabei wollte er an Hegels Idealismus anknüpfen. In der frühen Auseinandersetzung ging es vor allem um einen Absatz aus dem Aufsatz mit dem Titel \"Rechtsperson und subjektives Recht\"; Larenz schrieb dort 1935: „Nicht als Individuum, als Mensch schlechthin (...) habe ich Rechte und Pflichten und die Möglichkeit, Rechtsverhältnisse zu gestalten, sondern als Glied (...) der Volksgemeinschaft. Nur als in Gemeinschaft lebendes Wesen, als Volksgenosse ist der Einzelne eine konkrete Persönlichkeit. Nur als Glied der Volksgemeinschaft hat er seine Ehre, genießt er Achtung als Rechtsgenosse.“ Er schlug deshalb vor, die grundlegende Vorschrift des § 1 BGB, wonach die Rechtsfähigkeit des (also \"jedes\") Menschen mit der Vollendung der Geburt beginnt, wie folgt zu ändern: „Rechtsgenosse ist nur, wer Volksgenosse ist; Volksgenosse ist, wer deutschen Blutes ist.“ Ferner schrieb er in demselben Beitrag: „Volksgenosse ist, wer deutschen Blutes ist. Wer außerhalb der Volksgemeinschaft steht, steht auch nicht im Recht.“ Damit stellte sich Larenz auf den Boden der nationalsozialistischen Rassenideologie. Diese Ausführungen enthalten ein Bekenntnis zum Nationalsozialismus; ihnen ist aber keine theoretische, weder philosophische noch juristische, Wegbereitung beizumessen. Bereits das Parteiprogramm der NSDAP vom 24. Februar 1920 sah in Punkt 4. Ähnliches vor: „Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksichtnahme auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein.“ Auch der oft nicht mitzitierte Nachsatz von Larenz: „Wer außerhalb der Volksgemeinschaft steht, steht auch nicht im Recht, ist nicht Rechtsgenosse. Allerdings kann und wird der Fremde in vielen Beziehungen als Gast den Rechtsgenossen gleichgestellt werden.“ entspricht dem Parteiprogramm der NSDAP: „5. Wer nicht Staatsbürger ist, soll nur als Gast in Deutschland leben können und muss unter Fremd-Gesetzgebung stehen.“ Hüpers fasst diesen Befund wie folgt zusammen: Larenz’ Ausführungen „verlieren im Zusammenhang den ihnen unterstellten mörderischen Sinn. Dennoch sind sie nicht vollständig relativiert. Larenz hat zu der nationalistischen Avantgarde spürbar aufgeschlossen. Auch er ist nunmehr für ein rassenbiologisches Apartheidsregime. Weiterreichende Tendenzen antisemitischer Art, überschäumende Hasstiraden oder Ausbeutungs- oder Vernichtungsgedanken lassen sich jedoch nicht feststellen. Larenz befindet sich mit seinem Reformvorschlag zu § 1 BGB wertungsmäßig auf einer ähnlichen rassistischen Stufe wie das Regime in seinen Nürnberger Gesetzen. Die 'Anderen', vor allem die Juden, sind keine Mitbürger mehr. Leben und Arbeiten werden erschwert, aber nicht unmöglich gemacht.“", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg waren das allgemeine Zivilrecht und die juristische Methodik unter den nun veränderten Vorzeichen Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit. Insbesondere mit seinen Lehrbüchern zum Schuldrecht und zum allgemeinen Teil des bürgerlichen Rechts hat er die Rechtswissenschaft in der Bundesrepublik beeinflusst. Erhebliche Beachtung hat auch sein Lehrbuch der Methodenlehre gefunden, das etwa den Begriff der teleologischen Reduktion (ein Fall der einschränkenden Auslegung) geprägt hat. Er wendet sich von der Interessenjurisprudenz, die die vom Gesetzgeber gesetzten Interessen umsetzen will, ab und legt stattdessen den Schwerpunkt auf die „Lebensordnung“ und die „Bedürfnisse des Lebens“, die nach Larenz selbst normativ werden könnten. Damit gibt er dem Richter weitreichende Entscheidungsbefugnisse und lockert seine Bindung an das Gesetz. Im Hinblick auf diese Flexibilisierung des Rechts wird Larenz’ Methodenlehre verfassungsrechtlich kritisch gesehen. Obwohl in Larenz’ Methodenlehre ein so genannter historisch-kritischer Teil enthalten ist, fehlt es an jeder Auseinandersetzung mit den – auch eigenen – rechtswissenschaftlichen Positionen aus der Ära des Dritten Reichs. In der Schrift \"Richtiges Recht\" hat Larenz 1979 seine rechtsphilosophischen Anschauungen zum Ausdruck gebracht; er bekennt sich darin zu einer auf der Privatautonomie gründenden Rechtsordnung. Larenz war Lehrer einiger heute zum Teil einflussreicher Rechtswissenschaftler (etwa von Claus-Wilhelm Canaris, Uwe Diederichsen, Helmut Köhler, Detlef Leenen, Manfred Wolf).", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Nach 1945: Vor 1945 insbesondere:", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Larenz (* 23. April 1903 in Wesel; † 24. Januar 1993 in Olching bei München) war ein deutscher Zivilrechtler und Rechtsphilosoph. Bekannt wurde er nach 1945 vor allem durch seine Werke \"Methodenlehre der Rechtswissenschaft\" und \"Lehrbuch des Schuldrechts\".", "tgt_summary": "卡尔·拉伦茨( Karl Larenz,1903年-4月23日-1993年-1月24日)生于维塞尔市,卒于慕尼黑,德国著名民法学家及法哲学家。", "id": 828233} {"src_title": "Dreisprung", "tgt_title": "三级跳远", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Begriff des Dreisprungs kommt schon bei den Olympischen Spielen der Antike vor, allerdings wurde dort die Summe von drei Einzelsprüngen bewertet. Dreisprung als Sprungfolge ist 1465 erstmals nachweisbar. In der deutschen Sportbewegung von Friedrich Ludwig Jahn war Dreisprung mit Beinwechsel bei jedem Sprung (rechts – links – rechts oder links – rechts – links) üblich. Im Unterschied dazu wurden in Irland im 19. Jahrhundert, der Entstehungszeit der modernen Leichtathletik, die drei Einzelsprünge mit jeweils dem gleichen Bein ausgeführt („\"hop – hop – jump\"“: rechts – rechts – rechts oder links – links – links). In den USA wurde die Sprungfolge „\"hop – step – jump\"“ ab Ende des 19. Jahrhunderts angewandt und später von der Internationalen Leichtathletik-Assoziation IAAF als allgemein verbindlich erklärt. In Deutschland fand der Dreisprung lange Zeit keine Anerkennung. Er wurde für Männer erst 1931 Bestandteil der Deutschen Meisterschaften sowie eine als Deutscher Rekord geführte Disziplin. Im Frauen-Dreisprung wurden die frühesten Bestleistungen um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert registriert. Nach der Weltbestleistung der Japanerin Rie Yamaguchi von 11,66 m im Jahre 1939 stagnierte die Entwicklung, und eine Verbesserung dieser Weite gelang mit 12,43 m erst 1981.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolgreichste Sportler.", "content": "Männer: Frauen:", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Der Dreispringer erreicht die größte Weite, wenn er die beim Anlauf erreichte hohe Horizontalgeschwindigkeit bestmöglich bis zum dritten Absprung ausnutzt, d. h. entscheidend ist nicht allein die Sprungkraft. Im Unterschied zum Weitsprung verlaufen die drei Einzelsprünge deutlich flacher. Grundsätzlich kommen zwei Sprungstile in Frage: Sehr sprungkräftige Dreispringer erzielen beim ersten Sprung eine möglichst große Weite und springen auch bei den folgenden relativ hoch. Ihr Sprungbild ähnelt einem „Hüpfen“. Ihr erster Teilsprung (\"hop\") ist in der Regel der weiteste. (Steilsprungtechnik). Dreispringer mit großer Schnelligkeit hingegen versuchen, in den ersten beiden Sprüngen möglichst wenig Geschwindigkeit zu verlieren. Ihr Sprungbild ähnelt einem „Laufen“. In der Regel ist ihr dritter Teilsprung (\"jump\") der weiteste. (Flachsprungtechnik)", "section_level": 1}, {"title": "Weitenverhältnis zwischen den drei Teilsprüngen.", "content": "Gesamtweite und Weite der drei Teilsprünge bei Weltrekorden (Hervorhebung: weitester Teilsprung)", "section_level": 2}, {"title": "Wettkampfbestimmungen.", "content": "Der Dreisprung besteht aus Hop, Step und Jump, wobei der Athlet beim Hop mit dem gleichen Fuß landen muss, mit dem er abgesprungen ist. Beim Step muss er auf dem anderen Fuß landen und mit diesem den Jump ausführen. Dadurch ergeben sich die Sprungmöglichkeiten: \"links – links – rechts\" oder \"rechts – rechts – links\". Jedem Athleten stehen erst einmal drei Versuche zu. Danach dürfen die acht besten Starter drei weitere Versuche absolvieren. Sind nur maximal acht Athleten am Start, haben alle sechs Versuche. Für den Anlauf ist eine Anlaufbahn von mindestens 40 m Länge erforderlich, die 1,22 m breit sein muss. Der Athlet muss von einem Balken, der in den Boden eingelassen ist, abspringen. Hierbei darf er die sogenannte Absprunglinie – so wird die Kante des Balkens genannt, die näher zur Sprunggrube liegt – nicht berühren. Direkt an der Absprunglinie wird ein Einlegebrett mit Plastilin in den Absprungbalken gelegt. Sollte der Athlet übertreten, ist in der Plastilinmasse meist ein Abdruck erkennbar. Der Abstand zwischen der Absprunglinie und der mit feuchtem Sand gefüllten Sprunggrube ist beim Dreisprung variabel und dem Leistungsniveau der Wettkämpfer anzupassen. Bei internationalen Wettkämpfen wird bei Männern ein Abstand von 13 m, bei Frauen von 11 m empfohlen. Wird der 13 m-Balken zu Grunde gelegt, muss der Abstand bis zum Ende der Sprunggrube mindestens 21 m betragen. Die Sprunggrube muss zwischen 2,75 m und 3 m breit sein. Als Fehlversuch (die Entscheidung darüber trifft der Obmann Dreisprung) werden folgende Tatbestände gewertet: Leistungsermittlung und Rangfolge: Gemessen wird die Strecke von der Absprunglinie bis zu dem dieser Linie am nächsten liegenden Körperabdruck, der durch irgendeinen Körperteil verursacht wurde. Dabei wird immer auf ganze Zentimeter abgerundet. Gewonnen hat der Athlet, der bei einem seiner Versuche die größte Weite erzielt hat. Sollte Gleichstand bei zwei oder mehr Athleten bestehen, wird die zweitbeste Weite berücksichtigt – nötigenfalls die drittbeste Weite etc. Bei Gleichstand auf dem ersten Platz absolvieren die Athleten solange weitere Versuche, bis ein Sieger feststeht.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltrekordentwicklung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "Ab 1826, im Vergleich zu anderen Disziplinen der Leichtathletik sehr früh, wurden im Dreisprung Rekorde aufgestellt. Berufssportler hielten in Schottland die „Scottish Border Games“ ab. Der Rekord wurde bis 1873 auf 14,96 Meter gesteigert – eine Weite, die ein Amateursportler erst 1910 übertraf. Auch in Irland gab es sehr frühe Dreisprung-Wettbewerbe, die aber mit einer anderen Schritttechnik ausgeführt wurden als heute üblich (hier nicht aufgeführt). Der erste nachweisliche Rekordsprung in der vorgeschriebenen Schrittfolge stammt aus dem Jahr 1911 und wurde von der IAAF als erster Weltrekord anerkannt. Bis 1931 war die Bestleistung immer im Besitz von britischen, irischen oder US-amerikanischen Dreispringern. Der aktuelle Weltrekord von Jonathan Edwards hat von allen bisher erzielten Rekordweiten den längsten Bestand.", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Die frühesten Dreisprung-Wettkämpfe sind aus Hallenveranstaltungen der Jahre 1899 und 1905 bekannt. Ab 1909 bis 1939 wurden Bestleistungen im Freien registriert – mit Weiten von 8,805 m bis 11,66 m. In den Jahren von 1981 bis zur offiziellen Anerkennung des Frauen-Dreisprungs (Jahresbeginn 1990) wurden die Sprungweiten von 12,43 m auf 14,52 m verbessert – zuletzt im Juli 1989 durch Galina Tschistjakowa, die zu dieser Zeit schon Inhaberin des Weitsprung-Weltrekordes (7,52 m) war. Schon anderthalb Jahre früher, am 3. Januar 1987, hatte Galina Tschistjakowa in einem Hallenwettkampf in Moskau die damalige Bestleistung mit Sprüngen von 13,86 m, 13,96 m und 13,98 m übertroffen. Die meisten Verbesserungen der Bestweite gelangen in den 1980er Jahren Springerinnen aus den USA, wo der Dreisprung seit 1985 bei den nationalen Meisterschaften auf dem Programm stand.", "section_level": 3}, {"title": "Weltbestenliste.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "Alle Springer mit einer Leistung von 17,58 Metern oder weiter. In Klammern: Wind in m/s. A: Sprung unter Höhenbedingungen. Letzte Veränderung: \"29. September 2019\"", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Alle Springerinnen mit einer Leistung von 14,69 Metern oder weiter. In Klammern: Wind in m/s. Letzte Veränderung: \"29. August 2019\"", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Dreisprung () ist eine Disziplin der Leichtathletik. Er besteht aus drei nacheinander ausgeführten Sprüngen („Hop“, „Step“, „Jump“). Die besten Dreispringer erzielen bei den Männern eine Weite von ca. 18 Metern (Weltrekord: 18,29 m) und ca. 15 Metern bei den Frauen (Weltrekord: 15,50 m).", "tgt_summary": "三级跳远是田径运动的项目之一。乔纳森·爱德华兹是目前男子三级跳世界记录保持人,记录为18.29米(风速为+1.3 m/s)。他曾于1995年阿斯克新城的比赛中跳出18.43米,可惜当时风速为+2.4 m/s超过世界记录之规定,而不获计算。", "id": 1603311} {"src_title": "Barlaam und Josaphat", "tgt_title": "貝爾拉姆與約瑟伐特", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Rahmengeschichte handelt von einem in Indien herrschenden heidnischen König namens Abenner, dem bei der Geburt seines Sohnes Josaphat geweissagt wird, dass dieser zum Christentum übertreten wird. In der Hoffnung, dieser Vorsehung zuvorkommen zu können, lässt Abenner einen Palast errichten und seinen Sohn darin einsperren, damit er mit dem Leid dieser Welt nicht konfrontiert wird. Dennoch gerät Josaphat bei einem Ausritt mit dem Leid der Menschen in Kontakt, als ihm ein Kranker, ein Greis und ein Blinder entgegenkommen. Josaphat realisiert die Vergänglichkeit des Menschen und beginnt seine Lebensverhältnisse in Frage zu stellen. Gleichzeitig bekommt der Einsiedler Barlaam eine göttliche Eingebung, Josaphat den christlichen Glauben zu vermitteln und ihm somit Antworten auf seine Fragen zu geben. Später empfängt Josaphat den als Kaufmann verkleideten Barlaam, der den Prinzen durch belehrende Parabeln zum Christentum bekehrt. Als der heidnische König Abenner davon erfährt, versucht er seinen Sohn mit weltlichen Genüssen vom Christentum abzubringen, was ihm jedoch nicht gelingt. Statt den Verführungen zu erliegen, beginnt Josaphat die Menschen in seinem direkten Umfeld zu bekehren. Als Abenner erkennt, dass er seinen Sohn nicht vom Christentum abbringen kann, überlässt er diesem eine Hälfte seines Reiches. In seinem Reichsteil unterstützt Josaphat die Armen und Bedürftigen, teilt seinen Reichtum unter der Bevölkerung auf und lehrt den christlichen Glauben. Schließlich lässt sich auch Abenner angesichts des großen Erfolges seines Sohnes in seinem Teil des Reiches zum Christentum bekehren. Er überlässt Josaphat seinen Teil des Reiches und verbringt den Rest seines Lebens als Asket in der Wüste, wo er stirbt. Nach dem Ableben seines Vaters gibt Josaphat die Königskrone ab, zieht selbst in die Wüste und lebt dort mit Barlaam, bis er stirbt.", "section_level": 1}, {"title": "Überlieferung.", "content": "Der Roman hat eine lange Tradition und geht auf sehr unterschiedliche Quellen zurück. Als Ursprung des Romans kann man die Buddha-Legende ansehen, die wiederum vom Manichäismus, dem Islam und dem Christentum rezipiert und überarbeitet wurde. Die älteste vollständig erhaltene Version des Textes ist arabisch und entstand wahrscheinlich im 8. Jahrhundert; vermutlich geht diese auf einen mittelpersischen Text zurück. Durch die Übertragung dieses Textes zunächst in das Georgische erhielten erstmals christliche Elemente Einzug in die Handlung, welche in der griechisch-byzantinischen Version noch ausgebaut wurden. Während das Parabelkorpus dadurch teilweise massive Veränderungen erfahren hat, hat sich die Rahmenhandlung des arabischen, georgischen und byzantinischen Barlaams nur wenig verändert.", "section_level": 1}, {"title": "Die arabische Fassung: Kitāb Bilawhar wa Būḏāsf.", "content": "Die arabische Fassung ist zwischen 750 und 900 in den ismaelitischen Kreisen entstanden. Aus diesem Umfeld sind uns heute zwei fragmentarische Handschriften (17.–19. Jahrhundert) und ein Steindruck (1888/1889) mit dem vollständigen Text überliefert. Der arabische Text diente als Vorlage für die georgische Fassung. Die Handlung des Kitāb Bilawhar wa Būḏāsf ist der späteren Fassung ähnlich, allerdings ist der Parabelkorpus insgesamt wesentlich umfangreicher (32 Parabeln). Die Parabeln reihen sich direkt aneinander an, werden also nicht durch ausführliche Interpretationen getrennt. Vielmehr dient die eine Parabel zur Erläuterung der Folgenden usw.", "section_level": 2}, {"title": "Die georgische Fassung.", "content": "Der Balavariani ist die älteste christliche Fassung und zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert entstanden. Er ist in einer einzigen Handschrift enthalten und gilt als direkter Nachfolger der arabischen Version. Der Parabelkorpus wurde dem christlichen Glauben angepasst; die Parabeln, die dem christlichen Glauben widersprachen, wurden aus dem Korpus entfernt. Im georgischen Raum wurde der Balavariani als Erbauungsroman rezipiert, wohingegen die darauffolgende griechische Fassung eine größere dogmatische Tiefe aufweist.", "section_level": 2}, {"title": "Die griechische Fassung.", "content": "Das Verfassungsdatum der griechischen Version lässt sich auf die Jahre um die Mitte des 10. Jahrhunderts bis circa 1000 eingrenzen. Anhaltspunkte dafür liefern Zitate, aus denen das Verfassungsdatum rekonstruiert werden kann. In dem Roman wurden Eklogen aus den Homilien des Johannes Chrysostomos zitiert, die jedoch erst im 10. Jh. von Theodoros Daphnopates († ca. 961/963) in einer Textsammlung herausgegeben wurden. Außerdem hat I. Grossmann angemerkt, dass einiges aus dem Menologion des Metaphrastes entnommen wurde, weshalb die Datierung um 1000 nach Chr. anzusetzen ist. Über die Verfasserschaft des griechischen Barlaam-Romans wurde in der Vergangenheit reichlich spekuliert. Aufgrund diverser Kirchenzitate von Johannes Damaskenos, ging man in der Forschung lange Zeit davon aus, dass dieser auch als Verfasser in Frage kommt. Doch durch die Arbeit von R. Volk gilt die Autorschaft von Euthymios Hagioreites († 1028) als sehr wahrscheinlich. Somit ist die Annahme Johannes Damaskenos habe den Roman verfasst, verdrängt worden. Allerdings ist die Autorschaft nach wie vor noch nicht vollständig belegbar. Der Parabelkorpus dieser Version beinhaltet die wenigsten der ursprünglichen Parabeln, wurde dafür aber mit Bibelzitaten angereichert. Die Parabeln wurden bewusst an das Neue Testament angepasst. Der dogmatische Inhalt des Gesamtwerkes orientiert sich dabei an einer speziell byzantinischen Auslegung des christlichen Glaubens.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Verbreitung.", "content": "Schon im Mittelalter war der Roman in einer lateinischen Übersetzung vielfach verbreitet. Vinzenz von Beauvais verwob die Geschichte in sein \"Speculum historiale\". Aus jener lateinischen Übersetzung flossen zunächst drei französische Bearbeitungen in Versen, vom anglonormannischen Trouvère Chardry im 13. Jahrhundert, von Gui von Cambrai und von Herbert, sowie einige Prosaübersetzungen und eine Bearbeitung von Girard (Paris 1642). Aus einem nordfranzösischen oder provenzalischen Original ging im 14. Jahrhundert die italienische \"Storia de San Barlaam\" hervor. Ebenfalls aus dem Lateinischen übertragen sind Juan de Arze Solorzanos \"Historia de Barlaam y Josaphat\" (Madrid 1608), eine um 1470 verfasste böhmische Bearbeitung (Prag 1593) und eine polnische in Versen von Kulizewski (Krakau 1688). Antonio de Borgio übersetzte das Buch in die Tagalogsprache auf den Philippinen (Manila 1712). Deutsche Bearbeitungen lieferten um 1200 Otto II., Bischof von Freising, im so genannten \"Laubacher Barlaam\", und im 13. Jahrhundert Rudolf von Ems in seinem Versroman \"Barlaam und Josaphat\". Er dichtete es in ausdrücklicher Opposition „gegen Lug und Trug der weltlichen Aventuren“ und um den Sieg des Christentums zu verherrlichen. Das um 1225 von Rudolf von Ems geschaffene mittelhochdeutsche Werk ist ziemlich breit überliefert. Der Dichter formuliert über seine lateinische Vorlage: „ze latîne erz rihte / durch got und durch alsolhe site, / daz sich diu liute bezzern mite. / derselben hân ouch ich gedâht“ (Rudolf von Ems 130–133). Er wolle den Menschen einen Leitfaden zu ihrer Besserung an die Hand geben („vorbilde in guoter lêre“ Rudolf von Ems 140) und für seine Memoria wirken (Rudolf von Ems 160). Rudolf führt seinem Publikum vor Augen, dass das Thema des „Contemptus mundi“ zu verbinden ist mit der Bewährung eines christlichen Fürsten in der Welt. Den „Aussatz“ bzw. die Lepra schildert er, dem wissenschaftlichen Stand seiner Zeit entsprechend, als eine durch ein Missverhältnis (Dyskrasie) der Körpersäfte entstandene Krankheit. Eine zweite deutsche Bearbeitung von einem unbekannten Verfasser ist nur in Bruchstücken bekannt geworden; eine dritte stammt von einem Bischof Otto aus dem 13. Jahrhundert. Aus dem Deutschen flossen eine isländische \"Barlaams-Saga\" (um 1250) sowie das schwedische Volksbuch \"Barlaam och Josaphat\" (15. Jahrhundert). Unter dem Titel \"Historia von dem Leben der zweyen H. Beichtiger Barlaam Eremiten und Iosaphat deß Königs in Indien Sohn, voll der Glauben und Sitten-Lehr\" übersetzte Graf Schweikhard von Helfenstein (1539–1599) das Werk in die deutsche Sprache seiner Zeit und es wurde 1603 posthum gedruckt. Eine hebräische Übersetzung aus dem Arabischen besorgte um 1200 Abraham ben Samuel ibn Chasdai.", "section_level": 1}, {"title": "Barlaam und Josaphat als Heilige.", "content": "Barlaam und Josaphat sind christliche Heilige. Kardinal Baronius nahm Josaphat 1590 in das Martyrologium Romanum auf.", "section_level": 1}, {"title": "Ikonographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Buchmalerei.", "content": "Die Barlaam und Josaphat-Ikonographie beginnt mit den Illustrationen in den griechischen Fassungen. Von den etwa 140 überlieferten Handschriften, die älteste datiert von 1057, sind fünf Codices mit Bilderzyklen erhalten, zwei der Handschriften sind Teile desselben, jedoch in verschiedenen Bibliotheken aufbewahrten Exemplars. Bis auf den späten Pariser Codex aus dem 14. Jahrhundert werden meist die Rahmenhandlung und einige Parabeln (Sämann, König mit den Mönchen, Todeshorn, Vier Kästchen, Vogelfänger, Einhorn, Drei Freunde, Jahreskönig, Frommer König, Reicher Jüngling, Rehbock, Königssohn) dargestellt. Auch die lateinische Version ist in drei Bilderhandschriften des 15. Jahrhunderts überliefert. Mit Illustrationen versehen sind auch einzelne russische und arabische Fassungen. Auf einer anonymen deutschen Prosafassung beruht ein etwa 1476 erschienener Frühdruck von Günther Zainer, Augsburg, mit 64 zum Teil mehrere Szenen zusammenfassenden Holzschnitten, die 1480 von Anton Sorg, ebenfalls in Augsburg, wieder verwendet wurden. Die einzige Handschrift der frühesten mittelhochdeutschen Bearbeitung durch Otto II. von Freising (um 1200) enthält nur eine Titelillustration (Ende des 14. Jahrhunderts). Von den Handschriften des Versromans des Rudolf von Ems sind nur vier mit Buchschmuck versehen. Aus dieser Gruppe ragt zweifelsfrei die mit einem reichen Bilderzyklus ausgestattete Handschrift aus der Werkstatt des Diebold Lauber (1469) heraus, die sich heute im J. Paul Getty Museum (Ms. Ludwig XV 9) befindet. Sie enthält 138 kolorierte Federzeichnungen; bei drei weiteren Handschriften nach Rudolf von Ems kann man nur ansatzweise von Bilderschmuck sprechen.", "section_level": 2}, {"title": "Kremser Freskenzyklus.", "content": "Vor kurzem wurde ein geschlossener Wandmalereizyklus im Freskensaal der sog. Gozzoburg in Krems an der Donau (Österreich) entdeckt. Der Barlaamzyklus ist – wenn die Datierungen von kunst- und bauhistorischer Seite halten – neben den Iwein-Freskenzyklen in Schloss Rodenegg und in Schmalkalden (beide aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts) vermutlich die einzige profane Monumentalmalerei des 13. Jahrhunderts. Das bildnerische Programm wurde in relativ enger Anlehnung an die literarischen Vorlagen realisiert, obgleich für die Umsetzung literarischer Inhalte in Wandmalereien eine starke Textablösung und ein selbständiges Agieren mit den textlichen Vorlagen im anderen Medium durchaus üblich ist. Mit der visuellen Vergegenwärtigung dieser religiösen Literatur in einem repräsentativen Raum ist eine klare Intention des Auftraggebers verbunden. Das Ziel der Dichtung war neben der Verkündung des Sieges des Christentums die ethische Formung der Menschen. Die im Medium der bildenden Kunst realisierten literarischen Inhalte mit ihrer figürlichen Repräsentation sind weit entfernt von der konventionellen Visualisierung zeitgleicher religiöser Inhalte. Die Kremser Wandmalereien stellen eine bedeutungsvolle Innovation des überkommenen bekannten Bildrepertoires dar.", "section_level": 2}, {"title": "Fassungen, Ausgaben, Übersetzungen.", "content": "Arabische Fassung Georgische Fassung Griechische Fassung", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Übersichtsdarstellungen in Handbüchern Untersuchungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Barlaam und Josaphat ist ein byzantinischer Roman, der vermutlich um 1000 verfasst wurde. Der Roman besteht aus einer Rahmengeschichte, die vom indischen Prinzen Josaphat handelt, der vom Eremiten Barlaam anhand von Parabeln zum Christentum bekehrt wird.", "tgt_summary": "贝尔拉姆与约瑟伐特(英语:Barlaam and Josaphat),基督教版本的释迦牟尼本生故事,取材于普曜经,以阿拉伯语,希伯来语,波斯语,粟特语和回鹘语写成。作者可能是公元6或7世纪,中亚或伊朗的基督徒。", "id": 527914} {"src_title": "Diana Gabaldon", "tgt_title": "黛安娜·蓋伯頓", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Diana Gabaldon wuchs in Flagstaff (Arizona) auf und studierte Zoologie an der Northern Arizona University. Später wechselte sie an die Scripps Institution of Oceanography der University of California, San Diego, wo sie den Master of Science in Tiefseebiologie erreichte. Sie wurde zur Honorarprofessorin in \"quantitativer Verhaltensökologie\" berufen. Gleichzeitig war Gabaldon als freiberufliche Autorin tätig, unter anderem für die \"Byte\". Außerdem gründete sie die wissenschaftliche Fachzeitschrift \"Science Software Quarterly\", in der Tests von Software für den IBM Personal Computer und Apple Macintosh erschienen. Mitte der 1980er Jahre beschäftigte sich Diana Gabaldon mit dem World Wide Web und wurde Mitglied eines Diskussionsforums zum Thema Literatur bei CompuServe, wo sie 1987 auch Teile ihres ersten Romans \"Outlander\" veröffentlichte. Offiziell erschien \"Outlander\" (deutsch Feuer und Stein) erst 1991, es folgten \"Dragonfly in Amber\" und \"Voyager\". Der zuletzt genannte Roman erreichte auf Anhieb den Status eines New York Times-Bestsellers. Sämtliche Werke sind Teil der sogenannten \"Highland-Saga\", in der die britische Krankenschwester Claire ins 18. Jahrhundert versetzt wird. Sie verliebt sich in den Highlander Jamie und erlebt zahlreiche historische Ereignisse, etwa den Zweiten Jakobitenaufstand. Insgesamt sind bis heute acht Bände in der Reihe erschienen, zuletzt \"Ein Schatten von Verrat und Liebe\" im Jahr 2014. Üblicherweise veröffentlicht Diana Gabaldon alle vier bis fünf Jahre einen neuen Band der Highland-Saga. Darüber hinaus begann sie mit der sogenannten \"Lord-John-Saga\" eine weitere Reihe, in deren Zentrum ein Soldat der British Army steht, der in den Highland-Romanen bereits als Nebenfigur auftauchte. 2006 erhielt Gabaldon den Literaturpreis \"Quill Book Award\" in der Kategorie Science Fiction, Fantasy und Horror für \"A Breath of Snow and Ashes\" (deutsch \"Ein Hauch von Schnee und Asche\"). Ferner war \"Down These Strange Streets\" als beste Kurzgeschichte für den Edgar Allan Poe Award 2012 nominiert. Mit \"Ein Schatten von Verrat und Liebe\" gewann sie 2014 den LovelyBooks Leserpreis in der Kategorie \"Historischer Roman\". Diana Gabaldon lebt mit ihrem Mann in Scottsdale/Arizona und hat drei erwachsene Kinder. außerhalb der Reihe:", "section_level": 1}], "src_summary": "Diana Gabaldon (* 11. Januar 1952 in Williams, Arizona) ist eine US-amerikanische Autorin. Bekannt wurde sie vor allem durch die Romanserie \"Highland-Saga\". Diese ist Grundlage für die Fernsehserie \"Outlander\" von Ronald D. Moore.", "tgt_summary": "戴安娜·盖伯顿(生于1952年1月11日)是一位美国作家,最著名的作品是《异乡人》(Outlander)系列小说。她的作品合并多个流派,具有历史,浪漫,神秘,冒险,科幻,奇幻元素。《异乡人》改编的电视剧《古战场传奇》在2014年首演。", "id": 601640} {"src_title": "Queen (Band)", "tgt_title": "Queen (乐队)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Im August 1963 begann Brian May zusammen mit seinem Vater seine erste E-Gitarre „Red Special“ zu bauen. Sie prägte später den typischen, unverwechselbaren Gitarrenklang von Queen. 1966 freundeten sich Tim Staffell und Farrokh Bulsara – der sich damals Freddie Bulsara und ab Anfang der siebziger Jahre Freddie Mercury nannte – an, beide studierten damals am Ealing College of Art. 1968 gründeten May (Gitarre, Gesang), Staffell (Leadgesang, Bass) und Roger Taylor (Schlagzeug, Gesang) die Gruppe Smile. Währenddessen schloss sich Mercury der", "section_level": 2}, {"title": "1970–1974: Erste Jahre.", "content": "Während May für Studienzwecke einige Monate auf Teneriffa war, verließ Staffell die Band Smile und ging zu Humpy Bong von Colin Petersen. Daraufhin schlossen sich May, Taylor und Freddie Mercury zur gemeinsamen Band mit dem Namen Queen zusammen. Mit Mike Grose am Bass gab diese Formation, aufgrund der bereits erfolgten Werbung noch unter dem Namen „Smile“, am 27. Juni 1970 ihr Live-Debüt in Truro. Sein Nachfolger Barry Mitchell bestritt ab August einige Auftritte als Bassist von „Smile“, trennte sich allerdings Anfang", "section_level": 2}, {"title": "1975–1979: Nummer eins.", "content": "Die im Oktober 1975 veröffentlichte Vorabsingle \"Bohemian Rhapsody\" wurde zum Weihnachts-Nummer-eins-Hit des Jahres und belegte neun Wochen lang Platz eins der britischen Charts; damit wurde Paul Ankas 1957 mit \"Diana\" aufgestellter Rekord eingestellt. Der von Freddie Mercury geschriebene Song unterscheidet sich durch seinen musikalisch ungewöhnlichen Aufbau und seine Länge von 5:55 Minuten von anderen Singles dieser Zeit. \"Bohemian Rhapsody\" gilt auch als Beginn der Ära der Musikvideos. Da die Band für einen Live-Auftritt bei der BBC keine Zeit hatte, wurde ersatzweise ein Kurzfilm gedreht, in dem die Band vielfach gespiegelt einen großen Chor für die Rhapsody darstellt. Das im November 1975 veröffentlichte \"A Night at the Opera\" erreichte als erstes Queen-Album die Spitze der britischen Charts. In den Vereinigten Staaten erhielt es dreimal Platin und brachte für Queen den kommerziellen Durchbruch. Die beiden Alben \"A Night at the Opera\" und das im Dezember 1976 erschienene \"A Day at the Races\", das ebenfalls Platz eins in den britischen Charts erreichte, können als Schwesterwerke betrachtet werden. Beide Titel beziehen sich auf Filmtitel der Marx Brothers, die Gestaltung der beiden Plattenhüllen ist komplementär: das erste weiß, das zweite schwarz, bei beiden erscheint als Titelbild das Queen-Logo.", "section_level": 2}, {"title": "1980–1984: Neue Wege.", "content": "Nach den beiden weiteren Vorab-Single-Auskoppelungen \"Save Me\" und \"Play the Game\" wurde im Juni 1980 das Album \"The Game\" veröffentlicht. Es ist Queens einziges Album, das in den USA Platz eins der Charts erreichte. Die Band hatte sich nicht nur im Sound, sondern auch im Aussehen radikal verändert: Die langen Haare wurden, bis auf Brian May, der auf seine langen Locken bis heute nicht verzichtet, kurz geschnitten und die schrillen Kostüme durch Lederkleidung ersetzt. Freddie Mercury ließ sich zudem einen Schnurrbart stehen. Zum ersten Mal war auf einem Album auch ein Synthesizer zu hören. Im August 1980, während der Nordamerika-Tournee, erfolgte die Veröffentlichung der vierten Single-Auskoppelung \"Another One Bites the Dust\". Dieser", "section_level": 2}, {"title": "1985–1989: Live Aid und letzte Tournee.", "content": "Im Januar 1985 spielten Queen zwei Konzerte bei der ersten Ausgabe von „Rock in Rio“ vor über 250.000 Zuschauern. Im April veröffentlichte Freddie Mercury sein erstes Soloalbum \"Mr. Bad Guy\". Am 13. Juli 1985 um 18:41 Uhr traten Queen bei Bob Geldofs Benefizkonzert Live Aid im Londoner Wembley-Stadion auf. Sie spielten einige ihrer größten Hits: Den ersten Teil von \"Bohemian Rhapsody\", \"Radio Ga Ga\" (75.000 Zuschauer klatschten synchron zum Refrain), \"Hammer to Fall\", \"Crazy Little Thing Called Love\", \"We Will Rock You\" und zum Abschluss \"We Are the Champions\". Mit", "section_level": 2}, {"title": "1990–1994: Freddie Mercurys Tod und „Tribute Concert“.", "content": "Im Februar 1990 wurde Queen mit dem BRIT Award für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Mercurys kränkliches Aussehen bei diesem Ereignis gab zu weiteren Spekulationen über seinen Gesundheitszustand Anlass. Im Januar 1991 erschien mit \"Innuendo\" das sechseinhalb Minuten lange Titelstück aus dem folgenden Album als Vorabsingle. Sie erreichte – als dritter Song von Queen – Platz eins in den britischen Charts. Im Februar wurde das Album \"Innuendo\" veröffentlicht, das ebenfalls auf Rang eins der britischen Charts kam. Der Titel („Anspielung, Andeutung“) ist Programm für die Songs des Albums, was aber erst nach Mercurys Tod klar wurde: \"I’m Going Slightly Mad\", \"These Are the Days of Our Lives\" und vor allem \"The Show Must Go On\". Dass Freddie Mercury trotz allem seinen Humor nicht verloren hatte, ist sowohl in seinem Song \"Delilah\" (einer Liebeserklärung an eine seiner Katzen) als auch in dem Video zu \"I’m Going Slightly Mad\" zu erkennen. Brian May produzierte mit Beteiligung Roger Taylors die Benefiz-Single \"The Stonk\" von Hale and Pace, die auf Platz 1 der britischen Charts gelangte. Am 28. Oktober", "section_level": 2}, {"title": "1995–1999: Posthumes Album.", "content": "Im November 1995, fast fünf Jahre nach \"Innuendo\", erschien Queens letztes Studioalbum \"Made in Heaven\". Es enthält die 1991 in den letzten Monaten vor Freddie Mercurys Tod in Montreux aufgenommenen Stücke \"A Winter’s Tale\", \"You Don’t Fool Me\" und \"Mother Love\". Die weiteren Songs stammen mit Ausnahme des abschließenden, instrumentalen Tracks aus den achtziger Jahren und wurden von den verbliebenen Bandmitgliedern für dieses Album großteils neu eingespielt, wobei Mercurys ursprünglicher Leadgesang erhalten blieb. Einige dieser Titel waren in anderen Fassungen insbesondere im Rahmen von Soloprojekten bereits vorher erschienen, wie beispielsweise Mercurys Titelsong und die von Taylor geschriebene erste Singleauskoppelung \"Heaven for Everyone\". Das Album zählt zu Queens kommerziell erfolgreichsten Veröffentlichungen. Zum bis dato letzten gemeinsamen Live-Auftritt von Taylor, May und Deacon kam es am 17. Januar 1997 in Paris: Anlässlich der Premiere von Maurice Béjarts Ballett \"Le Presbytère n’a rien perdu de son charme, ni le jardin de son éclat\" spielte Queen", "section_level": 2}, {"title": "2000–2004: Musical und andere Projekte.", "content": "Das Planetarium im Forum der Technik des Deutschen Museums produzierte zusammen mit Brian May eine multimediale Lasershow, die am 13. Dezember 2001 in München Premiere hatte. Die Show beinhaltet Laser-Effekte und 5.1-Raumklang, unter Einbeziehung des in die Kuppel des Planetariums projizierten Sternenhimmels. Eingehüllt in leichten, künstlichen Nebel erlebten die Zuschauer Musik und Videos neu abgemischter Queen-Hits. Die Show war ab 2002 im Zeiss-Planetarium in Jena, ab 2005 im Nicolaus-Copernicus-Planetarium in Nürnberg sowie ab 2006 im Wiener Planetarium zu sehen. Zusammen mit Ben Elton schrieben Queen ihr eigenes Jukebox-Musical namens „We Will Rock You“, das 2002 in London Premiere hatte. Siehe dazu \"We Will Rock You (Musical)\". Am 3. Juni 2002 traten Brian May und Roger Taylor anlässlich der Feierlichkeiten zum goldenen Thronjubiläum von Queen Elisabeth II. auf. Die BBC übertrug die \"Party at the Palace\" live aus dem Park des Buckingham Palace. Zu Beginn intonierte May seine durch ein Intro erweiterte Version von \"God Save the Queen\", auf dem Dach des Palastes stehend mit Roger Taylor an den Pauken. Beim von Taylor gesungenen Titel \"Radio", "section_level": 2}, {"title": "2004–2009: Queen + Paul Rodgers.", "content": "Grundlage für die Zusammenarbeit von Brian May und Roger Taylor mit Paul Rodgers war ein Treffen von May und Rodgers beim \"Fender Strat Pack\"-Konzert 2004, als der Gitarrist den Sänger beim Free-Stück \"All Right Now\" begleitete. In der Folge bat May Rodgers, Queen bei ihrer Aufnahme in die britische \"Music Hall of Fame\" zu begleiten, wo man gemeinsam \"We Will Rock You\", \"We Are the Champions\" und \"All Right Now\" spielte. 2004 gab man bekannt, gemeinsam auf Tournee gehen zu wollen. Im März 2005 traten Queen und Rodgers bei der Neuauflage des 46664-Konzertes auf. Im selben Monat begann eine ausgedehnte Europa-Tournee unter dem Namen „Queen + Paul Rodgers“; es folgten Auftritte unter anderem in den USA und in Japan. Zur aus insgesamt sechs Mitgliedern bestehenden Besetzung gehörten neben Spike Edney, dem bisherigen Keyboarder bei Queen-Konzerten, die Begleitmusiker Jamie Moses an der Gitarre sowie Danny Miranda am Bass. Außer den Queen-Songs standen Stücke von Free und Bad Company, den ehemaligen Bands von Paul Rodgers, auf dem Programm. Beim Song \"Bohemian Rhapsody\" teilten sich Freddie Mercury per Videozuspielung und Rodgers den", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2010: Wechsel der Plattenfirma und Filmprojekt.", "content": "Am 8. November 2010 wurde bekannt gegeben, dass Queen die 37-jährige Zusammenarbeit mit ihrer Plattenfirma EMI beenden und ab Januar 2011 bei Island Records unter Vertrag stehen wird. Von dieser neuen Plattenfirma wird ab dem Jahr 2011 der Backkatalog von Queen mit umfangreichem Bonusmaterial neu veröffentlicht. Des Weiteren wurde auch ein Filmprojekt angekündigt. In diesem Film sollte Freddie Mercury von Sacha Baron Cohen dargestellt werden. Das Projekt verzögerte sich und kam schließlich 2018 unter dem Titel \"Bohemian Rhapsody\" ins Kino. Mercury wird in diesem Film von Rami Malek verkörpert. Ende 2011 casteten sie per Internet ihre eigene Coverband, die dann auf eine große Tour geht, weil sie sich über die große Zahl an schlechten Coverbands ärgerten. Im Januar 2012 stand die Coverband, die The Queen Extravaganza heißt und aus 7 Personen besteht, fest. Im Oktober 2011 berichtete das Musikmagazin NME, dass es Überlegungen gebe, mit Lady Gaga als Ersatz für Paul Rodgers, der 2009 ausgestiegen", "section_level": 2}, {"title": "2012–heute: Nachfolgeprojekt \"Queen + Adam Lambert\".", "content": "Als \"Queen + Adam Lambert\" gab Queen 2012 zusammen mit dem Sänger Adam Lambert sechs Konzerte in Osteuropa, Russland und drei in London. Seit 2014 gingen \"Queen +", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Charakteristik der Musik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Autoren der Queen-Songs.", "content": "Zwar galt Freddie Mercury in den Medien aufgrund der dominierenden Rolle, die er bei den Live-Auftritten spielte, teilweise als Kopf der Band, jedoch waren im Studio, bei der Entwicklung der Songs, alle Bandmitglieder gleichberechtigt und jeder steuerte mehrere Hits bei. Von den insgesamt 180 veröffentlichten Eigenkompositionen schrieben Freddie Mercury 51, Brian May 46, Roger Taylor 22 und John Deacon 14. Aus der Zusammenarbeit von jeweils zwei Bandmitgliedern entstanden 8 Titel; bei 35 Titeln lautet die offizielle Autorenangabe „Queen“. An weiteren vier Songs haben externe Autoren mitgearbeitet: 1989 einigte sich die Band darauf, statt einzelner Mitglieder „Queen“ als Autoren anzugeben. Dieses Vorhaben setzte die Gruppe erstmals bei", "section_level": 2}, {"title": "Sänger der Queen-Songs.", "content": "Freddie Mercury sang bei Studioaufnahmen die meisten Titel: Seine eigenen, alle von John Deacon und viele von Brian May und Roger Taylor. Brian May interpretierte zehn seiner eigenen Songs und Roger Taylor elf. Bei einigen Titeln ergänzen ein oder zwei der Bandmitglieder, die sonst immer wieder in den Refrain-Einwürfen zu hören sind, die Stimme von Freddie Mercury. In folgenden Stücken ist der Hauptgesang auf mehrere Queen-Mitglieder aufgeteilt: \"Under Pressure\" auf \"Hot Space\" (1982) ist der einzige Song auf einem Studio-Album von Queen, in dem neben Freddie Mercury ein Nicht-Bandmitglied, David Bowie, als Hauptsänger auftritt. Kurze Gastauftritte als Sänger hatten Queens Toningenieur Mike Stone (\"Good Old-Fashioned Lover Boy\", 1976) und Joan Armatrading (\"Don’t Lose Your Head\", 1986). Bei den Live-Auftritten sang Freddie Mercury alle Titel, auch solche, die auf den Alben von May \"(’39)\" oder Taylor \"(Modern Times Rock ’n’ Roll; Rock It)\" interpretiert wurden. Einzige Ausnahme bildete \"I’m in Love with My Car\" von Roger Taylor, das dieser mit seiner unverwechselbaren Stimme auch auf der Bühne selbst sang. Bei \"Under Pressure\" übernahm Roger Taylor den Part von David Bowie.", "section_level": 2}, {"title": "Gastsänger nach 1991.", "content": "Nach dem Tod von Mercury traten die verbliebenen Queen-Mitglieder May, Taylor und Deacon beim Freddie Mercury Tribute Concert 1992 gemeinsam mit einer Vielzahl an Gastsängern auf, darunter waren Roger Daltrey, James Hetfield, Robert Plant, Seal, David Bowie, Annie Lennox, George Michael, Lisa Stansfield, Elton John, Axl Rose und Liza Minnelli. Der zweite – und zugleich letzte – Auftritt zu dritt fand 1997 anlässlich der Premiere von Maurice Béjarts Ballett in Paris statt: Wiederum übernahm Elton John den Lead-Gesang bei \"The Show Must Go On\", dem einzigen damals gespielten Stück. Diese Live-Version wurde 1999 auf dem Album \"Greatest Hits III\" veröffentlicht. In den folgenden", "section_level": 3}, {"title": "Remixe.", "content": "Neben den erwähnten Neuaufnahmen im Studio und Live-Interpretationen entstanden seit Beginn der neunziger Jahre auch zahlreiche Remixe, die offiziell auf Queen-Tonträgern veröffentlicht wurden. Als Remixer betätigten sich z. B. Rick Rubin, Trent Reznor, Vanguard \"(Flash)\" und der Rapper Wyclef Jean, an dessen Version von \"Another One Bites the Dust\" auch Pras Michel beteiligt war.", "section_level": 3}, {"title": "Stilrichtungen.", "content": "Ein besonderes Merkmal der Musik von Queen ist ihre große stilistische Bandbreite. Diese reicht vom intimen, leisen Lied mit Harfen- oder Gitarrenbegleitung \"(Love of My Life)\" bis hin zur pompösen \"Bohemian Rhapsody\", von Music-Hall-Anklängen zum Rock ’n’ Roll der fünfziger Jahre, vom Hard", "section_level": 2}, {"title": "Das „Theatralische“.", "content": "Manche Kritiker sagten Queen nach, dass ihre Musik oft etwas Theatralisches und Pompöses an sich habe. Das ist vor allem auf die üppigen Gitarren- und Gesangschöre, den großen Umfang und die Ausdruckskraft von Mercurys Stimme und auf die besondere Beherrschung der hohen Tonlagen durch Roger Taylor zurückzuführen (z.", "section_level": 2}, {"title": "Gitarrenklang.", "content": "Bis 1980 erzeugte Brian May mit seiner selbstgebauten „Red Special“ alle Klangeffekte, die bei anderen Gruppen Synthesizer, Streicherorchester oder Blechblasinstrumente übernehmen. Das war zum einen deshalb möglich, da seine Gitarre bauliche Eigenheiten wie Resonanzräume aufweist, die unabhängig von allen elektrischen Veränderungen einen unverwechselbaren Klang erzeugen. Dazu kommt, dass May bei vielen Stücken mehr als nur eine Gitarren-Spur aufnahm. So weist die Partitur von \"Somebody to Love\" fünf E-Gitarren-Stimmen auf. In den rein instrumentalen Stücken (\"Procession\", \"The Wedding March\" sowie \"God Save the Queen\"), aber auch in Songs wie \"Keep Yourself Alive\", \"Dreamer’s Ball\" oder \"The Millionaire Waltz\" kommt dieser „orchestrale“ Gitarrenklang besonders deutlich zur Geltung. Eine weitere Steigerung dieser Gitarren-Effekte", "section_level": 2}, {"title": "Queen als Liveband.", "content": "Queen spielten über 700 Konzerte in 16 Jahren; die Band gehörte zu den erfolgreichsten Livebands der 1970er und 1980er Jahre. In den 1960er Jahren vor Queen erinnerten die Live-Auftritte eher an die Übertragung der Bedingungen eines Platten- oder Fernsehstudios auf eine kleine Bühne: Die Kleidung war konventionell, die Bandmitglieder bewegten sich kaum von der Stelle (was auch mit den einschränkenden technischen Bedingungen zusammenhing) und die Musiker konnten nur wenig Kontakt zum Publikum herstellen. Die Stücke entsprachen zwar musikalisch den Plattenaufnahmen, es war ihnen aber anzumerken, dass Technik und Aufnahmebedingungen des Studios nicht auf die Bühne übertragen werden konnten. Für Queen stand dagegen stets die perfekte Show und Unterhaltung des Publikums im Vordergrund. Sie nutzten neue Techniken, um Akustik und Licht zu verbessern und verwendeten entsprechend große Ton- und Lichtanlagen. Spezialeffekte wie Nebel, Lichtwechsel und Pyrotechnik wurden gezielt und mit Gespür für den richtigen, dramatischen Zeitpunkt eingesetzt. Extravagante Haartracht und Kostüme spielten bis 1980 auf der Bühne eine wesentliche Rolle. Freddie Mercury war als Leadsänger alles andere als statisch. Er faszinierte sein Publikum mit seinen tänzerischen, kraftvollen, auf die Musik abgestimmten und durch die Musik inspirierten Bewegungen. Eine besondere Rolle spielte dabei sein Mikrofonständer, von dem die Füße abmontiert waren. Er war integraler Bestandteil seiner Bühnenpräsenz und wurde als Tambourstock, Gitarre, Balanciergerät und Phallussymbol genutzt. Mercury brauchte für seine Art der Performance eine große Bühne, die sich durch Treppen und Rampen in die dritte Dimension erstreckte. So wurde jedes Konzert auch zu einem theatralischen Gesamtkunstwerk. Die komplexen Titel der Platten konnte und wollte Queen nicht 1:1 auf die Bühne bringen. Jedes Stück wurde für die Liveauftritte bearbeitet, und dank der Improvisationskunst von Mercury und May unterschied sich die Interpretation von Auftritt zu Auftritt. Grundsätzlich war die Gruppe der Meinung, dass nichts vom Band kommen dürfe. Doch es gab einige wenige Ausnahmen: Während der A-cappella-Mittelteil von \"Bohemian Rhapsody\" vom Tonband gespielt wurde, verschwand die Band von der Bühne, die nur noch von Lichteffekten und Nebel beherrscht wurde. Der Übergang zum Schlussteil war dann eine regelrechte Explosion von Licht und Feuerwerk, aus der die Band wie aus einer Theaterversenkung", "section_level": 1}, {"title": "Bandname.", "content": "In einem Interview äußerte sich Freddie Mercury zum Band-Namen: \"It was then that I thought about the name Queen. You know at that time the name summoned up a lot of things, a lot of theatre, very grand, very pompous, all of that kind of connotations. It meant so much, you know, it was nice. It wasn’t a precise label, it could mean a lot of things.\" Mit dieser unausgesprochenen Ambivalenz des Ausdrucks spielte vor allem Freddie Mercury bei seinen Live-Auftritten: Er verstand es, mit Humor und ironischer Distanz, durch Ballettschritte, Haartracht und Kostüme einerseits und durch betont männliche Gesten sowie das Spiel mit dem Mikroständer andererseits zu verhindern, Vorurteile des Publikums in die eine oder andere Richtung zu bedienen. Zwar waren einige Kostüme sehr extravagant, zum Beispiel hauteng mit Pailletten und tiefem Ausschnitt. Mercury", "section_level": 1}, {"title": "Emblem.", "content": "Das von Freddie Mercury entworfene Queen-Emblem, auf dem Cover der LP \"A Day at the Races\" am deutlichsten ausgeführt, ist dem Vollwappen des britischen Königshauses nachempfunden. Ein Q bildet einen ovalen Schild, der die stilisierte britische Krone enthält und von allegorischen Figuren umgeben ist. Als Schildhalter dienen zwei steigende, gekrönte Löwen. Der linke (heraldisch rechte) Löwe hat ein gelbes Fell, während der rechte (heraldisch linke) grau und geflügelt ist. Auf der oberen Kante des Schildes balanciert", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss auf andere Musiker.", "content": "Musiker und Bands aus sehr unterschiedlichen Stilrichtungen – von Alternative Rock, Hard Rock, Heavy Metal und Progressive Rock bis u. a. hin zu Industrial Rock und Pop – wurden durch Queens Musik und Bühnenauftritte beeinflusst, wie Judas Priest, Def Leppard, Steve Vai, Culture Club, George Michael, Pulp, Frankie Goes to Hollywood, The Melvins, Manowar, Guns N’ Roses, Blind Guardian, Trent Reznor, Extreme, Ween, The Smashing Pumpkins, Radiohead, Robbie Williams, Ben Folds Five, Muse, The Darkness, Alex Kapranos und Mika. Dave Grohl und Taylor Hawkins betonten wiederholt ihre Wertschätzung für Queen. Die beiden Mitglieder der Foo Fighters hielten 2001 auch die Laudatio anlässlich Queens Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame. Mehrmals trat ihre Band zusammen mit Roger Taylor und Brian May live auf; darüber hinaus nahmen die Foo Fighters gemeinsam mit May einige Stücke im Studio auf. Dave Grohl (Nirvana; Foo Fighters; Queens of the Stone Age): Henry Rollins (Black Flag; Rollins Band): Billy Corgan (The Smashing Pumpkins): Queens Songs wurden vielfach gecovert. Die Band Metallica erhielt 1991 für ihre ein Jahr vorher veröffentlichte Version von \"Stone Cold Crazy\" einen Grammy in der Kategorie „Best Metal Performance“. Zu weiteren Interpreten, die im Studio neue Fassungen der Kompositionen von Queen aufnahmen, gehören beispielsweise Weird Al Yankovic (u. a. \"Another One Bites the Dust\"), Laibach \"(One Vision),\" Nine Inch Nails \"(Get Down, Make Love)\", Lemmy Kilmister \"(Tie Your Mother Down)\", Dwight Yoakam \"(Crazy Little Thing Called Love)\", Travis \"(Killer Queen)\" sowie The Flaming Lips \"(Bohemian Rhapsody)\". Darüber hinaus existiert seit 2002 mit Gary Mullen and The Works eine Queen-Tribute-Band, die versucht, die Musik und die Bühnenauftritte von Queen möglichst originalgetreu zu kopieren. Zahlreiche Künstler verwendeten in ihren Werken Samples aus Songs von Queen. Dazu zählen u. a. die US-amerikanischen Hip-Hop-Musiker Grandmaster Flash (in: \"The Adventures of Grandmaster Flash on the Wheels of Steel\"), Public Enemy (in: \"Terminator X to the Edge of Panic\"), Vanilla Ice (in: \"Ice Ice Baby\"), Ice Cube (in: \"When Will They Shoot?\") und Eminem (in: \"Till I Collapse\" und \"Puke\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Queen ist eine 1970 gegründete britische Rockband. Ihre Besetzung mit Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon blieb mehr als zwei Jahrzehnte lang unverändert.", "tgt_summary": "皇后乐团(英语:Queen)是英国摇滚乐乐队,成立于1970年,成员包括主唱弗雷迪·默丘里、吉他手布赖恩·梅、鼓手罗杰·泰勒、贝斯手约翰·迪肯,乐团最初期的作品受到前卫摇滚、硬摇滚和重金属音乐的影响,后来逐渐尝试往传统和电台广播的作品迈进,将其他风格像歌剧、民谣、艺术摇滚、竞技场摇滚和流行摇滚融入音乐中,对世界乐坛留下深远影响。", "id": 941573} {"src_title": "Reset", "tgt_title": "重置", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "In der deutschen Sprache ist der Reset in der Informationstechnik auch als „AEG-Prinzip“ bekannt (Abkürzung für Ausschalten-Einschalten-Geht) – ein Grundsatz zur Behebung von Hardwarefehlern. Unabhängig von dieser Havariesituation führt jedes elektronische System, das für seine ordnungsgemäße Funktionalität einen definierten Anfangszustand benötigt, schon bei seiner normalen Inbetriebnahme automatisch einen Reset aus. Durch eine Watchdog-Schaltung überwachte Systeme werden bei Fehlfunktion automatisch zurückgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Computertechnik und weitere elektronische Systeme.", "content": "Bei Ausführung des Resets eines PCs nimmt der \"gesamte PC\" samt den darin enthaltenen Prozessoren, Controllern und sonstigen Funktionseinheiten und Baugruppen den ihm eigenen Anfangszustand ein. Deshalb wird ein Reset im Deutschen oft ungenau als \"Neustart\" bezeichnet. Bei anderen elektronischen Systemen mit räumlich weit verteilten Komponenten kann der Reset auch begrenzt werden auf einzelne Komponenten, oder innerhalb der Komponenten auf einzelne Funktionseinheiten. Beispiele hierfür sind Steuerungen von Industrieanlagen, elektronische Systeme in Kraftfahrzeugen, Gebäudemanagement-Systeme, Computernetze usw. Digitale Grundschaltungen wie Flipflop werden mit Signal auf dem Eingang „R“ (für Reset) zurückgestellt. Bei aus Flipflops bestehenden Schaltungen wie Asynchronzähler und Synchronzähler ist der Reset-Eingang das Zurückstellen auf null äquivalent der Taste am Tageskilometerzähler.", "section_level": 1}, {"title": "Resettypen der PCs.", "content": "Bei einem einzelnen PC gibt es drei Reset-Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Warmstart (Reboot).", "content": "Der softwareseitige \"Neustart\" eines Systems ist eine verkürzte Bootprozedur, ausgelöst durch Tastatureingabe oder Kommandos.", "section_level": 2}, {"title": "Hardware-Reset.", "content": "Der Hardware-Reset wird ausgelöst durch Betätigen der Resettaste am Computergehäuse. Das funktioniert auch dann, wenn das Betriebssystem nicht mehr auf Eingaben (üblicherweise von Tastatur oder Maus) reagiert. Die Resettaste wirkt direkt auf die Hardware und umgeht so das ausgefallene Betriebssystem. Auf manchen neueren PCs kann im BIOS eingestellt werden, welches Ereignis durch Betätigen der Resettaste ausgelöst werden soll. Dadurch kann z. B. das nicht abgestürzte Betriebssystem informiert werden, dass die Resettaste gedrückt wurde. Das Betriebssystem kann dann entsprechend reagieren und z. B. den Rechner sauber herunterfahren, zwischengespeicherte Daten endgültig auf den Datenträger schreiben u. a. m. Die Resettaste befindet sich meist in der Nähe des Einschaltknopfes. Viele Computer haben diesen „Notschalter“, mit dem man den PC neu starten kann, wenn er „abgestürzt“ ist. Er befindet sich nicht auf der Tastatur. Bei manchen PC-Gehäusen ist sie nur über ein kleines Löchlein zu erreichen, in das man einen dünnen, spitzen Gegenstand einführen muss (z. B. Kugelschreiberspitze). Bei manchen Laptops muss man zum Reset den Einschaltknopf mehrere Sekunden lang gedrückt halten. Auf vielen Kleinstcomputern (Mobilgeräte) wie MP3-Spielern befindet sich der Resetknopf als winziger, versenkter Knopf meist auf der Rückseite des Gehäuses und kann meist nur mit einer dünnen Nadel betätigt werden. Ältere Heimcomputer wie der C64 besaßen noch keine Resettaste. Sie war nur als Zubehör bei Drittanbietern erhältlich (s. Bild rechts).", "section_level": 2}, {"title": "Kaltstart.", "content": "Es kann vorkommen, dass ein PC auch auf die Resettaste nicht mehr reagiert. Dann muss die Stromversorgung unterbrochen werden. Hierbei wird auch die Stromversorgung sämtlicher Geräte, die über den PC mit Strom versorgt werden, unterbrochen (z. B. Festplatten und andere Laufwerke mit darin befindlichen Datenträgern). Dadurch werden diese Geräte möglicherweise in Mitleidenschaft gezogen. Moderne Festplatten haben jedoch einen Mechanismus, der es ermöglicht, den Kopf trotzdem noch zu parken und damit einen Head-Crash zu verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Problematik des Resets bei PCs.", "content": "Dateien und Daten, die nicht auf der Festplatte oder anderen Datenträgern gespeichert sind, sind nach einem Reset so gut wie verloren. Bisweilen können Fragmente der alten Daten im unbelegten Speicher des neu gestarteten Systems aufgefunden werden. Da vor dem Reset das Betriebssystem normalerweise nicht dazu kommt, alle seine Operationen sauber zu beenden, kann ein Reset eine Inkonsistenz des Dateisystems zur Folge haben. Das Betriebssystem erkennt dies aber normalerweise beim nächsten Hochfahren, prüft daraufhin die Dateisysteme und versucht, sie zu reparieren. Trotzdem kann es passieren, dass Daten auf der Festplatte verlorengehen, wenn sie bei der Reparatur des Dateisystems nicht den richtigen Dateien und Ordnern (Verzeichnissen) zugeordnet werden können. Im schlimmsten Fall kann es dazu kommen, dass das gesamte Dateisystem einer Partition unbrauchbar wird und alle Daten auf ihr verlorengehen bzw. nur noch durch Datenrettung wiederherstellbar sind. Liegt das Betriebssystem (oder wichtige Teile davon) auf einem derart beschädigten Dateisystem, kann oder (zur Abwendung weiterer Schäden:) will es eventuell nicht mehr starten, so dass der Computer unbenutzbar wird. Weil die Reset-Taste an der Frontseite des PCs leicht zugänglich ist, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu einer ungewollten Betätigung dieser Taste. Als Gegenmittel haben die PC-Hersteller die Taster versenkt angeordnet, hinter kleinen Zugangslöchern versteckt und Zeitverzögerungen für die Auslösung eingebaut. Bei einigen neueren PCs wird die Reset-Taste sogar ganz weggelassen. Ihre Funktion wird dann von der Netztaste übernommen, die mehrere Sekunden lang gedrückt werden muss.", "section_level": 1}, {"title": "Power On Reset (POR).", "content": "Als \"Power On Reset\" bezeichnet man den Reset, der in nicht-trivialen Digitalschaltungen (Computer, Eingebettete Systeme,...) nach dem Anlegen der Versorgungsspannungen für einen definierten Start der Schaltung sorgt, sobald die Versorgungsspannungen des Systems ihre Nennwerte erreicht haben. Beim PC wird dies z. B. durch das \"Power-Good\"-Signal des Netzteiles signalisiert. Bei eingebetteten Systemen haben entweder die verwendeten Mikrocontroller eine eingebaute POR-Schaltung, oder es wird ein externer Baustein verwendet, wie z. B. ein System Basis Chip oder ein Festspannungsregler mit Reset-Ausgang.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Beispiele.", "content": "Auf programmierbaren Taschenrechnern der 1970er und 1980er Jahre musste nach jedem Batteriewechsel die Resettaste gedrückt werden, um Fehlladungen zu neutralisieren. Dieser geregelte Kurzschluss wurde z. B. beim Sharp „PC“ durch einen Taster unter der Rechnerrückseite erreicht, der durch ein kleines Loch mit einem Kugelschreiber oder der Spitze eines Bleistiftes gedrückt werden konnte. Auch hierdurch wurde der Speicher des Rechners aus einem \"undefinierten Zustand\" in einen \"definierten Anfangszustand\" gebracht. Auch bei anderen elektronisch gesteuerten Geräten kann es zu Programmabstürzen kommen. In diesem Fall hilft oft als letztes Mittel ein Kaltstart mittels des Netzschalters oder -steckers bzw. durch Herausnehmen der Batterie oder Betätigen einer bestimmten „Hard“-Reset-Kombination. Eventuell muss die Stromzufuhr bis zu einer Minute lang unterbrochen werden, damit die Kondensatoren sich entladen. Falls das nicht zum Ziel führt, liegt meistens ein Hardwarefehler vor. Bei kleineren Geräten wird der Arbeitsspeicher oft durch eine Sicherungsbatterie versorgt, sodass ein Herausnehmen der Batterie über einen kurzen Zeitraum nicht zum Ziel führt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Reset ([];, „zurücksetzen“) ist der Anglizismus für einen Vorgang, durch den ein elektronisches System in einen definierten Anfangszustand gebracht wird. Dies kann erforderlich sein, wenn das System nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert und auf die üblichen Eingaben nicht reagiert.", "tgt_summary": "在计算机和数据传输系统中,指将挂起的错误或事件清除、将系统置为普通或初始状态的过程。重置也称复位。", "id": 133964} {"src_title": "Centrino", "tgt_title": "迅馳", "src_document": [{"title": "Konzept.", "content": "Beim Centrino stammen der Prozessor, der Mainboard-Chipsatz und das WLAN-Modul von Intel selbst und sind innerhalb einer Generation der Plattform identisch oder zumindest vollständig zueinander kompatibel. Hierdurch wird die Zahl der leistungsrelevanten technischen Variablen an einem Notebook-System deutlich reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Prozessor.", "content": "Als Prozessor diente bei Centrino zunächst der Pentium M, der extra für Notebooks entwickelt wurde. Neuere Versionen basieren auf dem Core Solo (faktisch einem umbenannten Pentium M) oder dem neueren Intel Core 2 Solo. Als Centrino Duo vermarktete Systeme basieren auf dem Core Duo oder Core 2 Duo. Für Centrino Atom ist der Atom-Prozessor vorgesehen. Ansonsten baugleiche Notebooks (aus Kostengründen jedoch meist auch mit anderen WLAN-Modulen) mit Celeron-Prozessoren erhalten von Intel keine Lizenz die Marke Centrino zu benutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Chipsatz.", "content": "Die Hauptkomponente jeder Generation ist der verwendete Chipsatz. Dieser verändert sich innerhalb der Generation nicht, es existieren jedoch teilweise mehrere Varianten für unterschiedliche Anforderungen an Energieverbrauch sowie Varianten mit und ohne integrierte Grafikeinheit.", "section_level": 2}, {"title": "WLAN.", "content": "Die verwendeten WLAN-Module stammen ebenfalls von Intel selbst, sind aber nicht fest an eine Generation gebunden. Es gibt also Notebooks mit nach den hiesigen Angaben nicht übereinstimmenden WLAN-Modulen.", "section_level": 2}, {"title": "Grafikeinheit.", "content": "Zu allen Centrino-Generationen gehört auch eine in den Chipsatz integrierte Grafikeinheit, diese ist aber nicht zwingend Bestandteil eines Centrino-Systems.", "section_level": 2}, {"title": "Generationen: Centrino/Centrino Duo.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Carmel.", "content": "Die erste Centrino-Generation wurde 2003 vorgestellt und trägt den Codenamen \"Carmel\". Der verwendete Chipsatz ist hierbei der \"intel 855\". Dieser erlaubt einen Front Side Bus (FSB) von 100 MHz (FSB 400), wegen dessen zumeist ein Pentium M auf Banias-Basis eingesetzt wird. Zuletzt waren aber auch spezielle FSB400-Versionen des Dothan-Kerns im Einsatz, der einen größeren L2-Cache besitzt. Als WLAN-Modul kommen üblicherweise \"Intel PRO/Wireless 2100B\" (IEEE 802.11b) oder seltener \"PRO/Wireless 2100AB\" (IEEE 802.11ab) mit 11 MBit Transferrate zum Einsatz, was Intel zum Ende einige Kritik einbrachte, da die Konkurrenz bereits IEEE 802.11g-Chips (also 54 MBit) anbieten konnte. Aufgrund ihrer hohen Energieeffizienz, insbesondere mit einer dynamischen Prozessortaktung, wurde mit Carmel in Hinblick auf die Akkulaufzeit neue Maßstäbe gesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonoma.", "content": "Die 2005 vorgestellte zweite Centrino-Generation trägt den Codenamen \"Sonoma\". Sie setzt sich zusammen aus dem \"Intel 915 Express Chipsatz\" mit 133 MHz FSB (FSB 533), dem Pentium-M-Mobilprozessor aus der Dothan-Serie und \"Intel PRO/Wireless 2200BG\" oder \"2915ABG\" Wireless-Adapter. Der Intel 915 Chipsatz unterstützt viele neue Standards wie zum Beispiel DDR2, PCI Express und SATA. Die optionale integrierte Grafikeinheit \"GMA 900\" kann bis 128 MB vom Arbeitsspeicher als Grafikspeicher abzweigen. Zusätzlich wird durch die neuen WLAN-Adapter neben dem 802.11b Standard auch der 802.11g-Standard unterstützt.", "section_level": 2}, {"title": "Napa.", "content": "Die dritte Centrino-Generation aus dem Jahr 2006 trägt den Codenamen \"Napa\". Unter anderem kommt nun der \"Intel Mobile 945 Express Chipsatz\" zum Einsatz, der den Mobilprozessor Intel Core Solo auf Yonah-Basis oder den Core 2 Solo auf Merom-Basis ansteuert. Die \"Napa\"-Plattform ermöglicht auch den Einsatz der Doppelkernprozessoren Core Duo oder Core 2 Duo, diese Kombination wird dann als Centrino Duo vermarktet. Bei dieser Plattform wurde der FSB auf 166 MHz (FSB 667) erhöht und die Virtualisierungstechnik Intel VT wurde eingeführt. Die \"GMA-950\"-Grafik kann mit bis zu 256 Megabyte Shared Memory arbeiten. Als WLAN-Modul dienen \"Intel PRO/Wireless 3945abg\" oder \"3965abg\".", "section_level": 2}, {"title": "Santa Rosa.", "content": "Die vierte Generation, nur noch als Centrino Duo, ist unter dem Namen \"Santa Rosa\" bekannt. Sie wurde am 9. Mai 2007 vorgestellt. Erste Notebooks mit der neuen Plattform kamen Ende Mai 2007 in den Handel. Als Chipsatz dient hier der \"Intel Mobile 965 Express Chipsatz\", der einen Front Side Bus von 200 MHz (FSB 800) besitzt, diesen aber bei geringer Prozessorlast auf 100 MHz (FSB400) reduzieren kann. Als Prozessor dienen die Core-2-Prozessoren mit Codenamen \"Merom\" und \"Penryn\". Als Grafikeinheit dient der GMA X3100, für WLAN dient der \"Intel PRO/Wireless 4965AGN IEEE 802.11 a/b/g/n mini-PCIe WiFi-Adapter\". Eine grundlegende Neuerung ist ein unter dem Namen \"Robson\" entwickelter Flash-Speicher, der als großer und schneller Festplatten-Cache dienen soll. Die „Santa Rosa“-Plattform wird wiederum in zwei Varianten vermarktet: Die Business-Linie nennt sich Centrino Pro und bietet zusätzliche Sicherheits- und Netzwerkverwaltungs-Funktionen. Die normale, überwiegend für Heimanwender gedachte Linie trägt weiterhin die bekannte Bezeichnung Centrino Duo.", "section_level": 2}, {"title": "Montevina / Centrino 2.", "content": "Unter dem Namen \"Centrino 2\" (früher: \"Montevina\") startete am 15. Juli 2008 die fünfte Centrino-Generation. Sie beinhaltet die Beschleunigung des FSB auf 266 MHz (FSB 1066), die Unterstützung von DDR3-SDRAM mit bis zu 1.066 MHz, reduzierter Stromverbrauch (durch Fertigung des Chipsatzes in 65 nm), ein WiMAX-Modul (Codenamen „Echo Peak“) und die GMA-X4500-Grafikeinheit. Zuerst kamen Notebooks mit PM45-Chipsatz und dann am 5. August 2008 durch die Chipsätze GM45 und GM47 ergänzt wurden, die dann X4500-HD-Grafikeinheiten beinhalteten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Centrino (oder \"Centrino Mobile Technology\") ist eine Marke, die sämtliche Notebook- sowie Mobile-Internet-Device-Plattformen umfasst, welche auf Hardware aus dem Hause Intel basieren. Sie bezeichnet Kombinationen aus Prozessor, Mainboard-Chipsatz und WLAN.", "tgt_summary": "迅驰(英语:Centrino)是英特尔公司旗下的结合Pentium M处理器(或酷睿处理器)、Intel的芯片组和Intel无线网卡的移动计算解决方案的品牌。每当开发新一代技术都会再使用新的英文开发代号区别,因此迅驰泛指英特尔Pentium M,Pentium或酷睿笔记本电脑主板及无线网络组合的总称。", "id": 1576831} {"src_title": "Wega", "tgt_title": "織女一", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Wega bildet zusammen mit den Hauptsternen der Sternbilder Schwan und Adler das sogenannte Sommerdreieck. Sie ist der fünfthellste Stern am Nachthimmel und nach Sirius und Arktur der dritthellste Stern in der nördlichen Hemisphäre. Sie ist etwa 25 Lichtjahre von der Sonne entfernt und damit ein relativ nahe gelegener Stern. Zusammen mit Arktur und Sirius zählt Wega zu den hellsten Sternen in der Nachbarschaft der Sonne. Wega wurde von den Astronomen ausgiebig untersucht. Dies führte dazu, dass sie „wohl als der wichtigste Stern nach der Sonne“ gilt. Aufgrund der Präzessionsbewegung der Erde war Wega vor etwa 14.000 Jahren der Polarstern, und die Erdachse wird in etwa 12.000 Jahren wieder in Richtung Wega zeigen. Jedoch wird Wega dem Himmelspol bei weitem nicht so nahe kommen wie der derzeitige Polarstern α Ursae Minoris. Die große Helligkeit der Wega ließ Friedrich Wilhelm Struve um 1835 vermuten, dass sie dem Sonnensystem so nahe sei, dass eine Entfernungsbestimmung möglich wäre. 1838 gelang ihm die Messung der winzigen Winkelverschiebung von nur 0,13′′ und damit ein weiterer Nachweis des heliozentrischen Weltbildes. Als Erstnachweis war ihm Bessel am Stern 61 Cygni um einige Monate zuvorgekommen. Wega diente den Astronomen u. a. als Nullpunkt zur Kalibrierung der fotometrischen Helligkeitsskala (siehe auch Polsequenz). Sie war auch einer der A0V-Sterne, die aufgrund ihrer relativ konstanten Intensität im visuellen Bereich des Spektrums als Nullpunkt für die B-V- und U-B-Farbindices im Johnson-Morgan-UBV-System dienten.", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Wega ist ein bläulich-weißer Hauptreihenstern, der wie alle Hauptreihensterne in seinem Kern Wasserstoff zu Helium fusioniert. Mit einem Alter zwischen 386 und 572 Millionen Jahren zählt Wega zu den noch jüngeren Sternen. Sie ist relativ arm an „Metallen“ (Elemente, die eine höhere Ordnungszahl als Helium haben). Es wird vermutet, dass Wega ein veränderlicher Stern ist, der sich periodisch sehr wenig in seiner Helligkeit ändert. Wega hat etwa die 2,2-fache Masse und die 37-fache Leuchtkraft der Sonne. Wasserstoff wird im Innern des Sternes durch den Bethe-Weizsäcker-Zyklus (CNO-Zyklus) zu Helium fusioniert. Dieser Prozess benötigt eine Temperatur von über 16 Mio. K, welche höher ist als die Kerntemperatur der Sonne. Diese Kernfusionsreaktion ist jedoch effizienter als die Proton/Proton-Reaktion der Sonne. Im Kern ist eine Konvektionszone, die nach außen hin in eine Strahlungszone übergeht. Bei der Sonne ist das umgekehrt. Dort ist innen die Strahlungszone und in Richtung Oberfläche folgen die Konvektionszonen. Das sichtbare Spektrum wird durch Absorptionslinien des Wasserstoffs, speziell der Linien der Balmer-Serie, dominiert. Die Linien der anderen Elemente sind nur schwach ausgeprägt, am ehesten sind noch jene von Magnesium, Eisen und Chrom erkennbar. Die Röntgenstrahlung Wegas ist sehr gering. Dies deutet an, dass die Korona des Sterns sehr schwach ist oder gar nicht existiert. Da Sterne mit höherer Masse ihren Wasserstoff viel schneller als masseärmere Sterne fusionieren, ist die Lebenszeit von Wega mit 1 Mrd. Jahren (entspricht etwas weniger als einem Zehntel der Lebenszeit der Sonne) entsprechend kurz. Damit hat sie schon bald die Hälfte ihrer Hauptreihenzeit hinter sich. Danach wird sie sich zu einem Roten Riesen der Spektralklasse M aufblähen, um schließlich als Weißer Zwerg zu enden.", "section_level": 1}, {"title": "Rotation.", "content": "Früher wurde angenommen, dass Wega ein langsam rotierender Stern mit recht konstanter Oberflächentemperatur sei. Nach Messungen von \"Peterson\" rotiert Wega aber sehr schnell um ihre um 4,5 Grad zu unserer Beobachtungslinie geneigte Achse, und zwar mit 93 % der Geschwindigkeit, die den Stern zerreißen würde. Untersuchungen mit dem Interferometer CHARA des Mount-Wilson-Observatorium in Kalifornien haben ergeben, dass die Photosphäre Wegas am Äquator um 2400 K kühler als an den Polen ist. Die Ursache, dass die Temperaturen an den Polen 10.000 K und am Äquator 7600 K betragen, liegt an der Ausbauchung unter der Zentrifugalkraft der schnellen Rotation um die Polachse innerhalb 12,5 Stunden. Am Äquator liegt eine Umfangsgeschwindigkeit von 274 km/s vor, der Poldurchmesser ist um 23 % kleiner als der Äquatordurchmesser (Abplattung 1:4,35). Der Temperaturunterschied lässt sich durch die Position der Polarregion erklären, die sich wesentlich näher am heißen Sterninnern befindet. Dieser Effekt wird als Schwerkraft-Abdunklung bezeichnet. Von der Erde aus blickt man auf einen der Pole Wegas.", "section_level": 2}, {"title": "Häufigkeit der Elemente.", "content": "Astronomen bezeichnen Elemente, deren Ordnungszahl höher als die des Heliums ist, als „Metalle“. Die Metallizität von Wegas Photosphäre beträgt mit [M/H] = −0,5 etwa 32 % des Wertes der Atmosphäre der Sonne. Zum Vergleich weist Sirius mit [M/H] = +0,5 das dreifache Vorkommen von Metallen gegenüber der Sonne auf. Der Anteil der Elemente, die schwerer als Helium sind, beträgt bei der Sonne etwa: Z = 0,0172 ± 0,002. Damit enthält Wega nur etwa 0,54 % schwerere Elemente als Helium. Die ungewöhnlich geringe Metallizität Wegas macht sie zu einem schwachen Lambda-Bootis-Stern (einer Gruppe von Sternen mit geringer Metallizität). Jedoch bleibt der Grund der Existenz von solch chemisch ungewöhnlichen A0-F0-Spektralklassensternen unklar. Eine Möglichkeit besteht in der Diffusion oder im Materieverlust der Sterne. Stellare Modelle zeigen jedoch, dass dies normalerweise nur am Ende der Lebenszeit der Phase der Fusion von Wasserstoff auftreten würde. Der Stern könnte auch aus einer interstellaren Wolke aus Gas oder Staub, die ungewöhnlich arm an Metallen war, entstanden sein. Das beobachtete Verhältnis von Helium zu Wasserstoff Wegas liegt bei 0,030 ± 0,005, was etwa 40 % niedriger ist als das der Sonne. Dies könnte durch das Verschwinden einer Helium-Konvektionszone nahe der Oberfläche verursacht werden. Der Energietransport wird stattdessen durch eine Strahlungszone geleistet, die eine Anomalie der Häufigkeiten durch Diffusion hervorrufen könnte.", "section_level": 2}, {"title": "Magnetfeld.", "content": "2009 wurde von französischen Astronomen ein Magnetfeld mit dem stellaren Spektropolarimeter NARVAL des Bernard-Lyot-Teleskops nachgewiesen. Im Spektrum des Sterns fanden sie den sogenannten Zeeman-Effekt. Dabei werden die Spektrallinien durch den Einfluss des Magnetfeldes aufgespalten. Die Stärke des Magnetfelds der Wega liegt mit etwa 50 Mikro-Tesla zwischen dem der Erde und dem der Sonne.", "section_level": 2}, {"title": "System.", "content": "Durch Messungen im Infrarotbereich weiß man, dass es Materieansammlungen um Wega gibt. Wega war der erste Stern (1983), bei dem man eine Staubscheibe entdeckte.", "section_level": 1}, {"title": "Vermehrte Infrarotstrahlung.", "content": "Eines der ersten Ergebnisse des Infrared Astronomical Satellite (IRAS) war die Entdeckung einer erhöhten infraroten Strahlung von Wega. Diese Strahlung kam aus einem Bereich mit einem Radius von 10′′ um den Stern. Mit der bekannten Entfernung des Sterns kommt man auf einen Radius von 80 AE. Es wird vermutet, dass diese Strahlung aus einem Bereich kommt, in dem Partikel in der Größenordnung von 1 mm schweben. Kleinere Materieteilchen würden durch den Strahlungsdruck entfernt werden oder durch den Poynting-Robertson-Effekt in den Stern fallen.", "section_level": 2}, {"title": "Staubscheibe.", "content": "Durch die vermehrte Abstrahlung im Infrarotbereich weiß man, dass Wega von einer Gas- und Staubscheibe umgeben ist. Dieser Staub ist wahrscheinlich das Resultat von Kollisionen zwischen Objekten in einer umkreisenden Geröllscheibe. Diese ist dem Kuipergürtel im Sonnensystem ähnlich. 2003 berechneten britische Astronomen, dass die Eigenschaften dieser Scheibe vermutlich am besten durch einen Planeten, der dem Neptun ähnelt, erklärt werden können. Damit wäre das Wega-System eventuell dasjenige Sternsystem, das dem Sonnensystem am meisten ähnelt. Das Zentrum der Lebenszone von Wega liegt bei 7,1 AE. Ein Planet mit diesem Abstand würde dabei eine Umlaufzeit von 10,9 Jahren haben. Sterne, die eine übermäßige Abstrahlung aufgrund des Staubes im Infrarotbereich des Spektrums zeigen, werden auch „Wega-artige“ Sterne genannt. Unregelmäßigkeiten in Wegas Staubscheibe könnten auch zumindest auf einen Planeten hindeuten, der eine Größe ähnlich der Jupiters aufweisen könnte, der Wega umrundet.", "section_level": 2}, {"title": "Mögliches Planetensystem.", "content": "Trotz intensiver Suche und vieler Vermutungen konnte bis heute noch kein Planet nachgewiesen werden. Ein Planetensystem kann jedoch auch nicht ausgeschlossen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bewegung.", "content": "Die Wega gehört zum Castor-Bewegungshaufen. Die Sterne dieser Ansammlung weisen alle die gleiche Geschwindigkeit auf und entstammen einem gemeinsamen Ursprung. Neben Wega sind noch Castor, Fomalhaut, α Cephei (Alderamin) und α Librae (Zuben-el-dschenubi) Mitglied dieses Bewegungshaufens. Sie haben alle ein ähnliches Alter. Obwohl Wega derzeit nur der fünfthellste Stern am Himmel ist, wird sie durch ihre Eigenbewegung, die in Richtung der Sonne verläuft, mit der Zeit immer heller. In etwa 210.000 Jahren wird sie der hellste Stern am Nachthimmel sein und dies für etwa 270.000 Jahre bleiben. Die maximale scheinbare Helligkeit, die sie erreicht, wird in 290.000 Jahren bei −0,81 mag liegen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Wega war der erste Stern (abgesehen von der Sonne), von dem eine fotografische Abbildung erstellt wurde. 1850 fertigten William Cranch Bond und John Adams Whipple am großen Fernrohr des Harvard-College-Observatoriums eine Daguerreotypie der Wega an. Sie gehörte ebenfalls zu den ersten Sternen, deren Abstände mit Hilfe des Parallaxenverfahrens bestimmt wurden und dessen Spektrum ebenfalls abgelichtet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Literatur.", "content": "In der chinesischen Liebesgeschichte vom \"Kuhhirten und der Weberin\", die alljährlich in China als Qixi und in Japan als Tanabata gefeiert wird, ist Wega der „Stern der Weberin“ (, jap. \"shokujo-sei\" bzw., \"Orihime-boshi\"), die durch den „Himmelsfluss“ (Milchstraße) von dem Kuhhirten (Altair) getrennt ist. In zahlreichen Titeln speziell osteuropäischer Science Fiction wird die Wega als Sehnsuchtsziel irdischer Raumfahrer oder als Sitz außerirdischer Zivilisationen thematisiert. So hat der Protagonist der Romanreihe Menschen wie Götter eine Liebesaffäre mit einem Wesen von einer Wega-Welt. Invasion von der Wega (Originaltitel The Invaders) ist eine bekannte US-amerikanische Science-Fiction-Serie der 1960er/70er-Jahre. In den ersten sechs Folgen der Hörspielserie Commander Perkins von 1976–78 spielt der achte Planet der Wega die Hauptwelt der Serie. Vorlage ist die Serie Perry Rhodan, in der Wega ein System von 42 Planeten besitzt, und die auch den achten Planeten der Wega als eine Romangrundlage sah. In der 16. Folge der Jan Tenner Hörspielserie von 1984 landet Jan Tenner auf dem fünften Planeten des Wega-Systems und rettet entführte Kinder. Die männliche Hauptperson Adam Bates aus dem Roman \"Adam und Lisa\" (1986) von Myron Levoy behauptet, er stamme vom Planeten Wega X. Es ist sein Versuch, seine schlimme Kindheit zu vergessen, in der er von seinem Vater mit einer Kette misshandelt wurde. Im 1997 verfilmten Roman \"Contact\" von Carl Sagan wird ein verschlüsseltes Radiosignal, das den Bauplan einer Transport-Maschine enthält, aus der Richtung der Wega empfangen. Die im Film von Jodie Foster gespielte Protagonistin Eleanor „Ellie“ Arroway reist mit einer nach diesem Plan gebauten Maschine zum Wega-System. Es gibt eine im März 2011 gegründete Celestial Rock Band aus den USA mit dem Namen \"Signals to Vega\". Auch in dem Japanischen Kartenspiel \"Yu-gi-oh\" existiert Wega als Karte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wega, auch Vega, oder in der Bayer-Bezeichnung α Lyrae, ist der Hauptstern des Sternbildes Leier (Lyra). Der Name leitet sich vom arabischen Ausdruck, \"an-nasr al-wāqiʿ\" ab, was in Übersetzung „herabstoßender (Adler)“ bedeutet. Der Stern ist Teil des großen Sommerdreiecks und im weißen Licht der hellste Stern des Nordhimmels. Mit seiner Magnitude von 0,0 diente er früher als Referenzstern der Helligkeitsmessung (Fotometrie). Wega befindet sich, wie auch die Sonne, in der Lokalen Flocke.", "tgt_summary": "织女一又称为织女星或天琴座α(α Lyr,α Lyrae),是天琴座中最明亮的恒星,在夜空中排名第五,是北半球第二明亮的恒星,仅次于大角星。它与大角星及天狼星一样,是非常靠近地球的恒星,距离地球只有25.3光年;它也是太阳附近最明亮的恒星之一。在中国古代的「牛郎织女」神话中,织女为天帝孙女,故亦称天孙。", "id": 2497281} {"src_title": "Alternative Rock", "tgt_title": "另类摇滚", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Dave Thompson benennt die Mitte der 1970er als den Ursprung des Alternative Rock und bezieht sich dabei auf die Veröffentlichungen von Lou Reeds \"Metal Machine Music\" und Patti Smiths Album \"Horses\" sowie die Gründung der Sex Pistols. Alle drei Ereignisse sollten eine popkulturelle Welle der Ereignisse nach sich ziehen, die sowohl die stetige Verquickung von Musikstilen beinhaltete als auch fortwährende subkulturelle Entwicklungen. Seinerzeit noch unter Begriffen wie \"New Musik\", New Wave oder Independent bekannt, sollte der Begriff Alternative Rock für eben jene subkulturellen Musikstile ab dem Beginn der 1990er Fuß fassen. Die Vermengung des ursprünglichen Punkrocks zur New Wave wurde durch Interpreten wie The Clash, The Police, Public Image Ltd., Siouxsie and the Banshees und The Damned begünstigt, die den einstigen Punk um Elemente aus Reggae, Glam Rock oder Funk und Roots-Reggae erweiterten. So experimentierten bereits früh einige Vertreter des Punk mit zuvor als inkompatibel angesehenen Stilrichtungen. Ab der Mitte der 1980er versuchten sich ebenso Vertreter des Hardcore Punk, selbst eine Radikalisierung des Punk, an der Verknüpfung ihrer Musik mit anderen Musikstilen. Ähnlich wie bereits zuvor im Punk ließen Interpreten wie Black Flag, Hüsker Dü und Agnostic Front Elemente aus Hip-Hop, Blues und Metal in ihre Musik einfließen. Diese Melange brachte eine Fülle heterogener subkulturell orientierter Rockmusik hervor, die sich sichtlich von Punk und Hardcore abhob. Neben der kommerziell erfolgreichem New Wave wurden auch Post-Punk und Post-Hardcore als Oberbegriffe für Musikstile jenseits des Mainstreams bekannt. Andererseits begründeten sich auch die teilweise kommerziell erfolgreichen Musikstile Gothic Rock, Oi! oder Industrial aber auch Synthie Pop auf jenen Entwicklungen die sich seit der Mitte der 1970er vollzogen. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre kam die Bezeichnung \"New Wave\" allmählich außer Gebrauch. Zu dieser Zeit beherrschten Hi-NRG und Eurodisco sowie schlichte Pop-Interpreten die Charts, darunter auch Bands und Solokünstler, die anfangs selbst dem New Wave zugerechnet wurden und sich im Laufe der Zeit stufenweise von ihren Punk- und Post-Punk-Wurzeln entfernt hatten. Musiksender wie MTV widmeten sich verstärkt dem Metal- und Sleaze-Rock-Umfeld. Mitte der 1980er aktuelle Independentstile wie Noise-Rock, Shoegazing, Jazzcore, Madchester, Psychobilly oder auch Indie-Rock erzielten nur regionale bis nationale Erfolge und konnten sich noch nicht international etablieren. Bis letztendlich Hardcore, Post-Punk und Post-Hardcore schrittweise populär wurde. Martin Büsser beschreibt diese Entwicklung aus der Sicht des Ende der 1980er populär werdenden Hardcore:", "section_level": 1}, {"title": "Hype.", "content": "Ende der 1980er entdeckte auch die Musikindustrie das kommerzielle Potential der Spielarten des Post-Punk- und Post-Hardcore-Spektrums für sich und begann bisherige Independent-Bands und -Label zu vereinnahmen. Die ersten Erfolge dieser Neuorientierung stellten sich spätestens mit dem großen Grunge- und Crossoverboom zum Beginn der 1990er Jahre ein. Crossover und Grunge betitelten jedoch nur zwei Begriffe der unter den Terminus Alternative Rock zusammengefassten Musikstile. Gemeinsam war allen Stilen und Interpreten die Verknüpfung von Punk und Hardcore mit anderen Musikstilen, die durchaus auch dem Mainstream entsprechen konnten. Jene Stile, die Elemente aus populären Musikformen wie Hip-Hop, Funk, Folk Rock oder Popmusik übernahmen, erreichten eine größere Zielgruppe, ließen sich somit besser verkaufen und wurden daher verstärkt durch große Plattenfirmen und das Musikfernsehen gefördert. Andererseits wurde der Hype um Grunge und Nirvana für andere weniger Rock- oder Metalorientierte Stile im Bereich Alternative und Independent zum Verhängnis. Robyn Hitchcock erläuterte den Wandel nachdem Nirvana ihn von der Spitze der amerikanischen Alternative Charts verdrängt hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Etablierung in der Musikindustrie.", "content": "Nachdem sich Alternative Rock und Alternative Metal im Verlauf der 1990er etabliert hatten, wurden sie als moderne Variante der Independent- und Metalszene selbst zu einem popkulturellen Phänomen. Heavy Rotation im Musikfernsehen und -radio verdrängten weite Teile des bisherigen Rock- und Metalmainstreams. Grunge und Crossover eröffneten weiteren Stilen eine potentielle Hörerschaft, so dass die Musik jenseits des Mainstream immer weiter in den Fokus der Öffentlichkeit geriet. Der amerikanische Musiksender \"MTV\" richtete 1992 mit \"Alternative Nation\" neben dem wöchentlichen \"120Minutes\" ein zweites tägliches Sendeformat für den Bereich des \"Alternative Rock\" und Alternative Metal ein. Diese anhaltende Vermengung von Medien, Kunst und Kommerz führte letztlich auch zur kommerziellen Nutzung des Alternative Rock zu Werbezwecken. Die folgende Liste bezieht sich auf die in der Hochphase der 1990er Jahre populären Interpreten und Stile. Zum Teil existieren keine eigenen Stilbezeichnungen jenseits des Alternative Rock und grobe Überschneidungen zum Alternative Metal lassen sich in vielen Bereichen ausmachen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung in die Gegenwart.", "content": "Aus dieser Fülle unterschiedlicher Musikstile entwickelten sich erneut eigene Derivate und Abwandlungen, die in den 2000er Jahren aufgekommenen Rockstile wie Post-Grunge, Dark Rock, New Prog, Indie-Rock- und Post-Punk-Revival nähren sich aus den Erfolgen des Alternative Rock. Die in den 1990er Jahren gewonnene Aufmerksamkeit etablierte das Spektrum des Alternative Rock als festen Bestandteil der Musikindustrie. Bisheriger Mainstream und Alternative Rock ergänzen sich seither gegenseitig. Die Formel \"Alternative ist Rockmusik mit durchaus innovativen Stilelementen die ordentlich losrockt.\" kennzeichnet auch die Schwierigkeit den überaus umfassenden Begriff zu fassen. Die Idee der \"innovativen Stilelemente\" will Alternative Rock in Abgrenzung zu dem in den 1970ern und 1980ern entstandenen Mainstream Rock Stilen wie Classic Rock, Sleaze Rock und Pop-Rock setzen, schränkt Alternative Rock jedoch auch nicht ein. Gegenwärtige Rockmusik wird somit seither durch den Alternative Rock dominiert, Musikfernsehen, Radio und Zeitschriften rezipieren überwiegend neue und alte Interpreten des Alternative Rock. Bis in die Gegenwart hielten sich abwechselnd verschiedene Stile des Alternative Rock populär. Künstler aus dem Alternative Rock gelten neben Pop und modernem R ’n’ B als lukrativer Faktor in der Musikindustrie. Titel von Interpreten wie Stiltskin, Babylon Zoo, Caesars, Franz Ferdinand, The Killers, Mando Diao wurden spätestens seit der Mitte der 1990er massiv in der Werbung eingesetzt. Darüber hinaus wurde mit dem Hype um Nirvana Alternative Rock zunehmend in Kinofilmen, Musikfernsehen und -radio protegiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Alternative Rock gilt bei Kritikern als allgegenwärtiger Begriff, welcher der Musik und den Vertretern nicht gerecht wird. Durch die breite Etablierung unterschiedlicher Musikstile und Interpreten des Alternative Rock im musikalischen Mainstream höhlte sich der Begriff \"Alternative\" demnach selbständig aus. Im Jahr 2000 hinterfragte Dave Thompson den Titel Alternative, ohne eine adäquate Antwort auf seine Frage zu wissen. Er stellte dabei nicht allein den Erfolg der Alternative-Rock-Bands als Kritikpunkt heraus, sondern hinterfragte die grundsätzliche Anwendung des Begriffs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bezeichnung Alternative Rock kam in den späten 1970er Jahren auf und bürgerte sich in den frühen 1990er Jahren ein als Oberbegriff für mehrere Varianten jenseits bis dahin üblicher Strukturen der Rock- und Popmusik. Dementsprechend ordnet sich \"Alternative Rock\" der Sammelbezeichnung Alternative unter. Gebraucht wird für viele entsprechende Interpreten heute auch der Begriff \"Indie-Rock\" (von engl. \"independent\", „unabhängig“), der allerdings ursprünglich dadurch abgegrenzt war, dass er sich auf Interpreten mit Verträgen bei Independent-Labels bezog, \"Alternative Rock\" dagegen auf Interpreten mit hoch dotierten Plattenverträgen und breiter Vermarktungsmöglichkeit. Allerdings richteten Major-Labels Subunternehmen ein oder kauften bestehende kleine Plattenfirmen auf. Die Begriffe \"Independent\" und \"Indie-Rock\" verloren dadurch an Bedeutung und wurden durch den Begriff \"Alternative\" zuerst ergänzt, später nahezu ersetzt. Daher gilt Indie-Rock heute zumeist als Unterform des Alternative Rock.", "tgt_summary": "另类摇滚(英语:Alternative rock),也被称为另类音乐或替代摇滚或替代音乐,简称替代或另类。是摇滚音乐中的一种音乐类别,源于1980年代的地下独立音乐,并在1990年代到2000年代开始流行。Alternative这个词意味着有别于主流音乐,和主流音乐是区隔开来的,另类摇滚则是有别于主流摇滚乐,主要体现在独特的吉他表现形式,颠覆性的歌词和一种轻蔑漠不关心的态度。另类摇滚原本的范围是比较广的包括不同的声音表现形式,不同的社会背景,文化背景。在1970年代后期的时候,所有的地下摇滚,朋克摇滚(包括朋克、新浪潮、后朋克)都被认定为另类摇滚。", "id": 1131717} {"src_title": "Spionage", "tgt_title": "间谍", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das Wort Spion wurde im 16. Jahrhundert entlehnt aus italienisch \"spione\" ‚Beobachter, Kundschafter‘ (Augmentativum zu \"spia\" ‚Späher‘) und verbreitete sich während des Dreißigjährigen Krieges im Deutschen. Später bildete man dazu die Wörter \"spionieren\" (Ende 17. Jahrhundert, nach französisch \"espionner\") und \"Spionage\" (1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, nach französisch \"espionnage\").", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Beginn der Spionage durch spezielle Nachrichtendienste geht in Deutschland auf die Jahre um 1866/1867 unter Major Heinrich von Brandt, dem Leiter des zeitweilig eingerichteten militärischen Nachrichtenbüros des kaiserlichen Generalstabes, zurück. Dieses wurde dann 1873 nach Beendigung des deutsch-französischen Krieges aus Effizienzgründen kurzzeitig wieder aufgelöst. Mit der Kabinettsorder vom 24. Mai 1883 wurde für Preußen bestimmt, die Sammlung von Nachrichten und statistischen Materials über fremde Heere als eine permanenten Aufgaben zu realisieren. Um die Jahrhundertwende lassen sich bereits im europäischen Raum um die 17 militärische Nachrichtendienste nachweisen. Dazu gehörten unter anderem: im Vereinigten Königreich der Secret Intelligence Service, der Security Service, der russische Militärnachrichtendienst der zaristischen Armee, der aus der Ochrana hervorgegangen war, das österreichische k.u.k. Evidenzbüro und Weitere. Von besonderem Gewicht zur Entwicklung und deutlicheren Qualifizierung geheimdienstlicher Arbeit war der russisch-japanische Krieg 1905/1906, der bereits einige wesentliche Elemente des späteren Ersten Weltkrieges in sich barg. So gab es die ersten bedeutenden Spionageaktivitäten bereits lange vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Allein in den Jahren 1907 und 1908 wurden in Deutschland wegen des Spionageverdachts 66 Personen festgenommen und davon 12 wegen des Deliktes der Spionage gerichtlich verurteilt. Lange vor dem Zweiten Weltkrieg bereiteten sich in Deutschland die entsprechenden Einrichtungen des Reichswehrministeriums wie die Abwehr, des OKW, des Auswärtigen Amtes, des Sicherheitsdienstes (SD) der NSDAP, der Politischen Polizei, der Gestapo, des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) gezielt auf das nachrichtendienstliche Ausspähen seiner Gegner, deren Bekämpfung aber auch die Abwehr feindlicher Spionagehandlungen vor. In den Jahren zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Zweiten Weltkrieg existierten allein auf deutschem Territorium über 80 nachrichtendienstlich arbeitende Organisationen unterschiedlicher Struktur und politischer Ausrichtung. Von besonderem Wert wurde dabei, das neben der klassischen Spionagetätigkeit, durch den rasanten technischen Fortschritt, die Aktivitäten im Bereiche der elektronischen Überwachung, der kryptographischen Fortschritte der Government Code and Cypher School (GC & CS). Bereits in den 1920er Jahren entstanden Einrichtungen, die zuständig waren für das Abfangen und Entschlüsseln ausländischer Kommunikation. Das Double Cross System des Security Service, die sich untereinander mit falschen Informationen fütterten, die geheimdienstliche Überwachung von Brief-, Telegramm- und Funkdiensten sowie die Arbeit der fotografischen Luftaufklärung. Außerdem, die für die beteiligten Personen oft hochgefährlichen Aktionen der „Special Operations Executive“ (SOE), die im feindlichen Lager gezielt Spionage und Sabotage betrieben. Im Kalten Krieg kam es zu einer massiven gegenseitigen Spionage zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten einerseits sowie der Sowjetunion und der Volksrepublik China und deren Alliierten andererseits. Insbesondere die Geheimnisse um den Bau von Nuklearwaffen und die militärische Aufklärung waren dabei Gegenstand des gegenseitigen Interesses. Es wurden Richtfunkverbindungen von und nach West-Berlin sowie innerhalb Westdeutschland entlang der Innerdeutschen Grenze durch Horchposten vom Ministerium für Staatssicherheit und der Militärische Aufklärung der Nationalen Volksarmee der DDR systematisch abgehört. In der Deutschen Demokratischen Republik wurde die Rolle von Mitarbeitern der östlichen Nachrichtendienste als „Kundschafter des Friedens“ propagandistisch von westlichen Spionen abgesetzt und unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Tätigkeit von \"Spionen\" oder \"Agenten,\" die zumeist von den eigenen Nachrichtendiensten angeworben oder geführt werden, ist nur ein Teilaspekt der nachrichtendienstlichen Tätigkeit. Viele Staaten unterscheiden zudem Neben Spionage mit dem Ziel der Gewinnung industrieller und militärtechnischer Geheimnisse durch Staaten existieren auf diesem Gebiet auch in Einzelfällen Spionageaktivitäten durch private Organisationen, insbesondere Wirtschaftsunternehmen. Auch heute werden Kommunikationswege wie Satelliten, Glasfaser, Richtfunk sowie Mobilfunk-Verbindungen durch Geheimdienste überwacht und ausspioniert. Dies auch bei befreundeten Staaten. Informationssammlungen mit nachrichtendienstlichen Mitteln wurden nach dem Zusammenbruch des Ostblocks vor allem auf die Bekämpfung der Proliferation, des illegalen Drogenhandels und des Terrorismus gerichtet, allerdings gewinnt Wirtschaftsspionage immer mehr an Bedeutung. Gemäß einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts im Mai 2018, darf der Bundesnachrichtendienst auch weiterhin in großem Umfang Daten beim Internet-Knoten DE-CIX in Frankfurt am Main abgreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftsspionage.", "content": "Wirtschaftsunternehmen, die Spionage betreiben oder Zugriff auf nachrichtendienstlich erlangte Informationen haben, erlangen einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber Konkurrenten, da sie etwa fremde Forschungsergebnisse ausnutzen können, ohne dass eine eigenständige Forschungsarbeit erfolgen müsste. Spioniert wird auch, um zum Beispiel einen Konkurrenten bei Ausschreibungen knapp unterbieten zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Motive.", "content": "Bei der Anwerbung von Staatsangehörigen fremder Mächte zur Spionage werden in der Forschung vier Motive identifiziert, die mit dem englischen Akronym MICE (engl. Mäuse) umschrieben werden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Spionage wird das verdeckte, mit geheimdienstlichen Mitteln erfolgte, Beschaffen und Erlangen unbekannter Informationen oder geheimgehaltenen Wissens verstanden. Im weiteren Sinne wird der Begriff Spionage für Handlungen durch Staaten, deren spezielle Organisationen, politische Gruppierungen, z. B. Widerstandsbewegungen, Einzelpersonen und Wirtschaftsunternehmen verstanden. Die erlangten Informationen werden dann im eigenen wirtschaftlichen, politischen, militärischen Machtbereich oder zur Bekämpfung vermeintlicher Gegner verwendet. Eine Person, welche Spionage betreibt, nennt man Spion.", "tgt_summary": "间谍是指潜入敌对势力或竞争对手从事秘密刺探情报或是进行破坏活动工作的人,以此来使其所效力的一方有利。古代亦称作细作。打入敌方组织内部并取得公开合法身份的称为卧底。根据业务领域不同,间谍可分为军事间谍与工业间谍(或称商业间谍、经济间谍);根据秘密工作性质不同,可分为情报间谍(刺探情报)、行动间谍(颠覆、破坏、宣传煽动等)、联络间谍(策反勾连)等。间谍为多方势力同时服务,称为“多重间谍”或“多面谍”。反间谍,也称“反谍(报)”、防谍、肃伪。", "id": 1715814} {"src_title": "Franz Lehár", "tgt_title": "弗朗兹·莱哈尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Franz Lehár war der Sohn des Kapellmeisters im Infanterieregiment Nr. 50 der k.u.k.-Armee Franz Lehár (senior) (1838–1898) und dessen Frau Christine Neubrandt (1849–1906). Sein Bruder Anton schlug wie der Vater eine Militärkarriere ein, die er als General und Ritter des Militär-Maria-Theresien-Ordens beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Lehárs Vorfahren sind bis Anfang des 18. Jahrhunderts als Kleinbauern in Lesnitz und Brünnles bei Hohenstadt in Nordmähren nachweisbar. Der Name Lehar weist auf den tschechischen Ursprung der Familie hin, wobei es nach der Heirat des Urgroßvaters des Komponisten mit einer Bauerntochter aus Schönwald (Šumvald) bei Mährisch Neustadt zur Eindeutschung des Namens kam. Deren Sohn lebte in Schönwald als Häusler und Glaser und heiratete die aus Schönwald stammende Anna Polách, ihr Sohn Franz Lehár (senior) (* 31. Januar 1838 in Schönwald; † 7. Februar 1898 in Budapest) wurde dann der Vater des Komponisten. Lehár senior heiratete in Komorn die Ungarin Christine Neubrandt (1849–1906), deren Vater von bereits magyarisierten mecklenburgischen Einwanderern abstammte, die in alten Taufbüchern aber noch „Neubrandenburger“ hießen. „Als die Mutter im Jahre 1869 heiratete, konnte sie sich in der deutschen Sprache, die ihre Eltern noch vollkommen beherrschten, kaum ausdrücken. Mein Vater dagegen sprach fast gar nicht ungarisch. Da in der Armee damals nur Deutsch gesprochen wurde, die ungarische Gesellschaft aber [...] deutschsprechende Elemente nicht gerne sah, entbehrte meine Mutter in den ersten Jahren fast völlig jedes gesellschaftlichen Verkehrs.“ Lehár wuchs mit der Sprache seiner Mutter auf, dem Ungarischen. Seine Jugend verbrachte er als Sohn eines Militärkapellmeisters mit häufigem Standortwechsel in Städten, die damals zu Ungarn gehörten: Preßburg, Ödenburg, Karlsburg und Klausenburg. Darum erhielt das „a“ des Namens \"Lehár\" das ungarische Dehnungszeichen. (Der sudetendeutsche, bis 1945 in Liebau ansässig gewesene Zweig wird \"Lehar\" geschrieben, die tschechischen Namensträger \"Léhar\".) Franz Lehár bekannte sich während seines ganzen Lebens durch seine Unterschrift zu seiner ungarischen Herkunft, indem er nach ungarischer Art seinen Taufnamen Ferenc (Franz) dem Familiennamen hintansetzte. Das Wort Ferenc kürzte Lehár meist mit einem violinschlüsselartigen Schnörkel ab und behielt diese Schreibweise auch dann bei, wenn er später mit deutschem Vornamen unterschrieb. In seinem Militär-Paß steht: „...Er ist 1,65 Meter groß, hat blaue Augen, blonde Haar, spricht und schreibt deutsch, ungarisch, böhmisch, ist heimatberechtigt in Schönwald/Mähren...“ Seine Sprachkenntnisse, die auch ermöglichten, andere slawische Sprachen gut zu verstehen, hat er später in Pola/Pula, wo er als Militärkapellmeister wirkte, um die italienische Umgangssprache erweitert. Er war mit Puccini und anderen italienischen Komponisten befreundet, man tauschte Erfahrungen und auch Partituren aus. Seine Englischkenntnisse waren jedoch sehr schwach, obwohl er gute Übersetzungen seiner Operetten von schlechten sehr wohl unterscheiden konnte. Für eine Emigration in die USA oder nach Großbritannien waren sie sicher zu gering. Bei Ernst Décsey, Lehárs erstem Biographen, ist die Familienlegende zitiert, wonach die Lehars von einem \"Marquis Le Harde\" abstammen sollen. Dieser Marquis soll als Angehöriger der Grande Armée von den Russen gefangen genommen worden sein, aber in Nordmähren entflohen und bei Bauern Unterschlupf gefunden haben. Für diese Überlieferung fanden sich jedoch keinerlei Nachweise.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Die Begabung von Franz Lehár zeigte sich schon in frühen Jahren am Klavierspiel. Wie Mozart konnte auch er als Kind ein Thema bei verdeckten Tasten variieren. Mit elf Jahren komponierte er sein erstes Lied. 1880 wurde sein Vater mit seinem Regiment nach Budapest versetzt, und Lehár besuchte dort das Piaristengymnasium. Um ihm eine bessere Kenntnis der deutschen Sprache zu vermitteln, kam er aber bald auf das Gymnasium in Mährisch Sternberg. Ab 1882 wurde Lehár seiner großen Musikalität halber Schüler des Prager Konservatoriums und studierte, entsprechend dem Wunsch seines Vaters, Violine bei Anton Bennewitz, Musiktheorie bei Josef Foerster und Komposition bei Antonín Dvořák, nachdem er zuvor privat bei Zdeněk Fibich unterrichtet worden war. Als Dvořák 1887 zwei Kompositionen von Lehár gesehen hatte, meinte er: „Hängen Sie die Geige an den Nagel und komponieren Sie lieber.“ Auch Johannes Brahms „äußerte sich wohlwollend über mich und gab mir eine Empfehlungskarte an Professor Mandyczewski.“", "section_level": 2}, {"title": "Werdegang.", "content": "Seine musikalische Laufbahn begann er als Orchestermusiker in Barmen und Elberfeld (Stadttheater am Brausenwerth). Danach wurde er jüngster Militär-Kapellmeister der k.u.k. Armee. In Wien spielte er in der Kapelle seines Vaters, und über verschiedene Stationen in der Monarchie arbeitete er sich vor bis zum Nachfolger seines Vaters. Diese Karriere führte ihn nach Pola, Triest, Budapest und von 1899 bis 1902 nach Wien. Wien wurde zu seiner Wahlheimat, und dank einiger großer Erfolge konnte er bald ausschließlich von seinem kompositorischen Schaffen leben und verschrieb sich dabei ganz der Operette. Schon mit seinen beiden Erstlingswerken \"Wiener Frauen\" und \"Der Rastelbinder\" galt er als der kommende Mann der Operette. Mit dem Welterfolg der \"Lustigen Witwe\" (1905) setzte er sich endgültig an die Spitze der damaligen Operettenkomponisten. Bald schlossen sich in den nächsten Jahren weitere Erfolgsstücke an: \"Der Graf von Luxemburg\", \"Zigeunerliebe\" und \"Eva\". Als in den 1920er Jahren dann die bis dahin „alte“ Operette in der Publikumsgunst zunehmend der Revue weichen musste (auch hier probierte sich Lehár mit einer Revuefassung der \"Lustigen Witwe\" mit Fritzi Massary), verabschiedete sich auch Lehár von dieser heiteren Kunstform. Seit \"Paganini\" verzichtete er auf das bisher übliche Happy-End und setzte auf opernhaftes Sentiment und Pathos. Die Tenorpartien dieser letzten Operetten, wie \"Das Land des Lächelns\" oder \"Der Zarewitsch\" schrieb er großteils für Richard Tauber. Seine letzte Operette \"Giuditta\", die er als „musikalische Komödie“ bezeichnete, wurde dann tatsächlich auch 1934 in der Wiener Staatsoper uraufgeführt. Das „Hohe Haus“ versprach sich mit dieser von Lehár lange ersehnten Aufführung auch eine finanzielle Gesundung. Privat war er sehr eng mit Giacomo Puccini befreundet und ließ sich auch durch dessen Opern inspirieren (wie umgekehrt auch Puccini von Lehár zu seiner Operette \"Die Schwalbe\" angeregt wurde, die allerdings kein Erfolg war). Lehár komponierte selbst vier Opern („Rodrigo“ sowie „Kukuschka“ oder „Tatjana“ zu Beginn seiner Laufbahn, später „Die gelbe Jacke“ und „Garbonciás“, eine Umarbeitung der „Zigeunerliebe“, als letztes Bühnenwerk). Neben Operetten schrieb er noch zwei symphonische Dichtungen, zwei Violinkonzerte, Filmmusik, Lieder, Tänze und Märsche. Im Lauf der Jahre zu beträchtlichem Wohlstand gekommen, erwarb Lehár im Jahr 1931 das Schikaneder-Schlössl in Wien-Nußdorf, das bereits Emanuel Schikaneder besessen hatte. Seine Villa in Bad Ischl, in der er im Sommer gern komponierte, vermachte er der Stadt mit der Auflage, daraus ein Lehár-Museum zu bilden. Aus dem Komponistenanteil für Aufführungen seiner Werke in Österreich sollte ein Lehár-Fonds gebildet und die Einkünfte desselben zur Unterstützung unverschuldet in Not geratener alter Menschen verwendet werden. Jedoch sollten keine jungen Talente mit Hilfe dieses Fonds gefördert werden, da, so schrieb Lehár, wahres Talent sich von selbst durchringe und er nicht wünsche, dass dadurch Kunstdilettantismus großgezogen werde.", "section_level": 2}, {"title": "Lehár und das „Dritte Reich“.", "content": "Die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland hatte auch für Lehár große Auswirkungen, da er, wie das Amt Rosenberg festhält, „sich ausnahmslos jüdischer Textbuchverfasser bei seinen Operetten bedient hatte: Leo Stein, Bela Jenbach, Bodanzky, Reichert, Julius Bauer, Julius Brammer, Alfred Grünwald, Herzer, Löhner-Beda, Marton, Willner“ und „in Wien ausschließlich in jüdischen Kreisen“ verkehre. Einen Ariernachweis hatte Lehár für sich und seine Frau mit dem Hinweis, sie seien beide katholisch, nie erbracht. Er war aber wegen seiner jüdischen Gattin Sophie (geborene Paschkis) angreifbar und erhielt nur wegen Hitlers besonderem Interesse eine Sondergenehmigung zur Berufsausübung. Die anfänglichen Anfeindungen gegen ihn und sein Werk, die vor allem vom Amt Rosenberg ausgingen, verstummten dank der Interventionen von Goebbels, und seine Operetten wurden dann wieder auf den Spielplänen der deutschen Theater geduldet. Richard Tauber versuchte 1938, Lehár noch zu einer Emigration zu bewegen, was der mit den Worten: \"„im 69. Jahr zu emigrieren ist kein Honiglecken.“\" ablehnte. Seine schwachen Englischkenntnisse wären sicher ein großes Handicap gewesen. Vielleicht hoffte er auch, durch seine ungarische Staatsbürgerschaft – für die er 1919 optiert hatte – eher in Ruhe gelassen zu werden. Für Ungarn war – und ist – er einer ihrer größten Komponisten, und eine Verhaftung hätte sicher zu energischen Interventionen der ungarischen Regierung geführt. Ungarn war ein wichtiger Verbündeter des Deutschen Reiches und so kann es gut möglich sein, dass man sich hier bewusst ruhig verhielt. 1938 wurde Lehárs Frau zur „Ehrenarierin“ erklärt. Im selben Jahr denunzierte Lehár den jüdischen Rechtsanwalt Eitelberg bei dem Staatsrat und SS-Sturmbannführer Hans Hinkel, der Lehárs Gönner im Reichspropagandaministerium war. Von Hinkel erhielt er noch Anfang Januar 1945 einen herzlichen \"Heil-Hitler!\"-Neujahrsgruß. Am 12. Januar 1939 und am 30. April 1940 empfing Lehár in Berlin beziehungsweise Wien Auszeichnungen aus Hitlers Hand, darunter eine Goethe-Medaille. Zu Hitlers Geburtstag 1938 schenkte Lehár seinem berühmten Verehrer ein in rotes Maroquin-Leder gebundenes Bändchen zur Erinnerung an die 50. Aufführung der \"Lustigen Witwe\". 1941 stellte er sich für Propagandakonzerte im besetzten Paris zur Verfügung. Ende 1942 weilte er in Budapest, um die Aufführung seiner alten \"Zigeunerliebe\" vorzubereiten – in einer wohlweislich vollständig „arisierten“ Textfassung. Gleichwohl wurde einmal versucht, Lehárs Gattin zu deportieren. Lehárs Freund, der Librettist Fritz Löhner-Beda, wurde am 4. Dezember 1942 im KZ Auschwitz ermordet. In der Literatur findet sich die allerdings unbelegte Behauptung, Lehár habe sich erfolglos um die Freilassung Löhners durch eine persönliche Vorsprache bei Hitler bemüht. Jüngere Recherchen ergaben im Gegenteil, dass Lehár nichts unternahm und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beteuerte, von nichts gewusst zu haben. Nach einem Zusammenbruch bei einem Dirigat in Budapest durfte Lehár 1943 mit seiner Frau in die Schweiz ausreisen. Er litt zu diesem Zeitpunkt schon seit längerem an Gallen-, Nieren-, Drüsen- und Augenproblemen sowie einer Lungenentzündung. Die letzten Kriegsmonate verbrachte das Ehepaar wieder in Bad Ischl. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs weigerte sich Lehár, über die politischen Dimensionen seines Wirkens im Dritten Reich zu reden, so etwa bei einem Treffen mit Klaus Mann im Mai 1945.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensabend und Tod.", "content": "Nach dem Krieg hielt sich Lehár in der Schweiz auf, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Im Juni 1948 kehrte der Komponist mit seiner Schwester Emilie Christine, die ihn nach dem Tod seiner Frau betreute, nach Bad Ischl zurück. Im Oktober 1948 erhielt er die Ehrenbürgerschaft und starb kurz darauf. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Bad Ischl.", "section_level": 2}], "src_summary": "Franz Lehár (* 30. April 1870 in Komorn, Österreich-Ungarn (heute: Komárno, Slowakei); † 24. Oktober 1948 in Bad Ischl, Österreich) war ein österreichischer Komponist ungarischer Herkunft. Lehár gilt zusammen mit Oscar Straus, Emmerich Kálmán und Leo Fall als Begründer der sogenannten Silbernen Operettenära.", "tgt_summary": "弗朗兹·莱哈尔(,1870年-4月30日-1948年-10月24日)是一位匈牙利血统的奥地利作曲家。匈牙利名为Lehár Ferenc。", "id": 890219} {"src_title": "Stromnetz", "tgt_title": "輸電網路", "src_document": [{"title": "Aufgaben.", "content": "Stromnetze dienen der Versorgung der Verbraucher mit elektrischer Energie und verbinden die Kraftwerke und andere Energie-Umwandler z. B. Windenergie- und Photovoltaikanlagen. Dies geschieht auf unterschiedlichen Spannungsebenen, um die Netzverluste zu verringern. Durch Anheben der Spannung sinkt der erforderliche Querschnitt der Stromleitungen und der Aufwand für die Leistungsschalteinrichtungen, andererseits steigt der Aufwand und die Kosten für die Isolierung und Trennung d. h. der Schutz vor Überschlag und Kriechströmen. Das Stromversorgungsnetz wird mit Dreiphasenwechselstrom betrieben und umfasst üblicherweise vier Spannungsebenen. Als Netzfrequenz ist in Europa 50 Hertz (Hz) gebräuchlich. In Nordamerika ist im Niederspannungsbereich das Einphasen-Dreileiternetz mit 120 V und 240 V Netzspannung und einer Netzfrequenz von 60 Hz üblich. Eine Besonderheit in Deutschland stellt das Stromnetz der Deutschen Bahn dar, das überwiegend mit Einphasenwechselstrom bei einer Frequenz von 16,7 Hz betrieben wird. In der Frühzeit der Elektroantriebe für Lokomotiven Anfang des 20. Jahrhunderts konnte die Funkenbildung an der Drehverbindung (Kommutator) nur dadurch begrenzt werden, dass der Betrieb bei niedriger Frequenz erfolgte. Freileitungsnetze zur Verteilung von Elektroenergie werden auch zur Nachrichtenübertragung eingesetzt, früher mittels Trägerfrequenzverfahren auf den Leiterseilen, über die Erdseile oder über mitverlegte Nachrichtenkabel (meist Glasfaserkabel). Die Nachrichtenübertragung wird von den Energieversorgern selbst verwendet oder auch anderen Nutzern angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spannungsebenen.", "content": "Stromnetze werden nach der Betriebsspannung eingeteilt, bei der sie elektrische Energie übertragen. Hinsichtlich der Netznutzungsentgelte existiert in einigen Ländern eine Einteilung nach der Netzebene, aus der Strom entnommen wird. Die Höchst-, Hoch- und Niederspannungen sind für Westeuropa weitgehend standardisiert. Bei der Mittelspannung kann eine nachträgliche Anpassung an Standardspannungen zu aufwändig sein, da man sehr viele alte Erdkabel uneinheitlicher Maximalbetriebsspannung austauschen müsste. Der Großteil der Investitionskosten fällt in der Mittel- und Niederspannungsebene an, in der etwa 70 % der gesamten Stromnetzkosten gebunden sind. Auf die Hochspannungsebene (110 kV) entfallen etwa 20 %, auf die Höchstspannungsebene (220/380 kV) 10 %.", "section_level": 2}, {"title": "Funktion der einzelnen Netze.", "content": "Die Verteiltransformatoren im Mittelspannungsnetz haben im Allgemeinen ein festes Übersetzungsverhältnis. Um trotz der im Laufe eines Tages auftretenden großen Lastschwankungen die Netzspannung beim Verbraucher in etwa konstant halten zu können, kann das Übersetzungsverhältnis der Leistungstransformatoren zwischen Hoch- und Mittelspannungsnetz (z. B. 110 kV/20 kV) in Grenzen variiert werden. Dazu werden von der Primärwicklung mehrere Anzapfungen nach außen geführt. Ein extra dafür gebauter Schalter, ein sogenannter Stufenschalter, erlaubt das Umschalten zwischen den Anzapfungen, ohne den Transformator dazu abschalten zu müssen. Dieser Vorgang wird Spannungsregelung genannt. Für die einwandfreie Funktion vieler Geräte muss die Netzspannung innerhalb enger Grenzen gehalten werden. Zu hohe oder zu niedrige Spannungen können durch Störungen verursacht werden. Daneben gibt es auch Leitungen mit hochgespanntem Gleichstrom für Übertragung über weite Strecken, insbesondere Seekabel in Form der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ).", "section_level": 2}, {"title": "Verbindung der Stromnetze untereinander.", "content": "Die Verbindung von Stromnetzen mit unterschiedlichen Spannungsebenen erfolgt über Transformatoren, die in Umspannwerken installiert sind. Der Stromfluss durch die Netze und zu Netzen mit gleicher Spannungsebene erfolgt über Schaltanlagen. Stromnetze mit unterschiedlicher Frequenz oder Phasenzahl oder Stromnetze, die nicht miteinander synchronisiert sind, können über HGÜ-Anlagen oder Motor-/Generator-Kombinationen miteinander gekoppelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verbundnetz.", "content": "In einem Verbundnetz werden mehrere Kraftwerke und Abnehmerzentren zusammengefasst, da so der lokale Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage von Momentanleistung innerhalb des Netzes besser ausgeglichen werden kann. Verbundnetze stellen somit den Gegenpol zu Inselnetzen dar. Durch ein Verbundnetz ergeben sich folgende Vorteile: Innerhalb eines Verbundsystems müssen alle Erzeuger synchron arbeiten. Dreiphasenwechselstrom führt zu höheren Übertragungsverlusten in den Kabeln, so dass er zum Beispiel bei Seekabeln von über 30 km Länge nicht verwendet wird. In Mittel- und Westeuropa wird auf dem Gebiet der Union for the Co-ordination of Transmission of Electricity (UCTE) ein europäisches Verbundsystem betrieben; die organisatorischen Belange wurden im Jahr 2009 durch die ENTSO-E übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Einspeisenetz.", "content": "Ein Einspeisenetz ist ein speziell für die Aufnahme und Weiterleitung von Strom aus erneuerbaren Energien ausgelegtes Stromnetz, welches mit dem Versorgungsnetz, häufig auch mit dem Übertragungsnetz verbunden ist und nicht durch den Netzbetreiber, sondern durch den Betreiber der Energieanlagen errichtet und betrieben wird. In der deutschen Regelzone \"50hertz\" sind zwei Umspannwerke als Pilotprojekte ausgewiesen. Im Umspannwerk Altentreptow-Nord und Wessin wird nur Windenergie in das Übertragungsnetz eingespeist. Im Unterschied zu öffentlichen Versorgungsnetz sind Einspeisenetze weniger redundant und für geringere Volllaststunden ausgelegt und somit schnell und kostengünstig zu errichten. Einspeisenetze dienen insbesondere der Verbesserung der Systemintegration der erneuerbaren Energien im Strombereich. Ein Beispiel ist das Einspeisenetz von Enertrag in der Uckermark.", "section_level": 2}, {"title": "Verteilung.", "content": "Die elektrische Energie kann in diesen Mengen nur drahtgebunden über Hochspannungsleitungen – Freileitungen und Erdkabel – übertragen werden. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Für den Einsatz von Freileitungen sprechen die geringeren Kosten sowie leichtere Lokalisierbarkeit und Behebbarkeit von Fehlern. Freileitungen sind Umwelteinflüssen (z. B. Stürmen) ausgesetzt, können das Landschaftsbild beeinträchtigen und können in seltenen Fällen Menschen, Tiere und Sachgüter gefährden. Es gibt verschiedene Typen von Freileitungsmasten. Zu speziellen Problemen im Leitungsbau bei der Überquerung von Hindernissen siehe Freileitungskreuzungen. Erdkabel haben einen geringeren Platzbedarf, sind vor Umwelteinflüssen besser geschützt und bei der Bevölkerung akzeptierter. Ihr Bau ist aber deutlich teurer; der Wartungsaufwand bei Defekten ist hoch und es gibt technische Probleme, wenn unterirdische Hochspannungsleitungen gewisse Kabellängen überschreiten. Beispielsweise ist die Wärmeabfuhr bei Freileitungen durch die umgebende Luft gewährleistet, bei Erdkabeln nicht. Weitere Probleme entstehen durch die enorme Blindleistung, die wiederum durch die hohe Kapazität des Kabels bedingt ist. Das deutsche Stromnetz ist etwa 1,8 Millionen Kilometer lang (Stand 2014). Die Netzkilometer verteilen sich wie folgt auf die verschiedenen Netzspannungen: Im Jahr 2003 waren etwa 71 % unterirdisch verlegt. Ein Vergleich zu dem Wert für 1993 – etwa 64 % – zeigt die Tendenz, zufolge des Leitungsausbaus im Bereich der Niederspannungsnetze und teilweise Mittelspannung, die unterirdische Stromverteilung auszubauen. Im Hoch- und insbesondere Höchstspannungsbereich spielen die unterirdisch verlegten Erdkabelsysteme bezüglich Längenanteil kaum eine Rolle. Das Stromnetz muss fortlaufend an den Ausbau erneuerbarer Energien und die sich dadurch ändernde regionale Verteilung von Energieanlagen angepasst werden. In Zusammenhang mit Verzögerungen im Netzausbau führt das zu Netzbelastungen, zu deren Behebung die Netzbetreiber stabilisierend eingreifen müssen. Das betrifft das Übertragungsnetz und in geringerem Maß auch das Verteilnetz. Die dazu notwendigen Redispatch- und Einspeisemanagement-Maßnahmen kosteten im Jahr 2017 etwa 1,4 Milliarden Euro (2016 rund 880 Millionen Euro, 2015 rund 1,1 Milliarden Euro). Diese Kosten sind Teil der Netzentgelte.", "section_level": 2}, {"title": "Netztopologien.", "content": "Stromnetze werden in ihrer Struktur verschiedenartig aufgebaut. Die Topologie richtet sich nach verschiedenen Kriterien wie der Spannungsebene, räumlichen Randbedingungen, Betriebskosten oder der Versorgungssicherheit. Die wichtigsten Netzformen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Strahlennetz.", "content": "Das Netz wird von einer zentralen Speisestelle aus versorgt, die einzelnen Leitungen, als Stichleitung bezeichnet, laufen strahlenförmig zu den einzelnen Verbrauchsstellen. In dieser Topologie sind oft Niederspannungsnetze gestaltet. Der Vorteil besteht in geringem Planungsaufwand, einfacher Fehlersuche und geringen Anforderungen an den Netzschutz. Nachteilig ist eine geringe Versorgungssicherheit, da bei Ausfall einer Stichleitung alle daran angeschlossenen Verbraucher einen Stromausfall erleiden.", "section_level": 3}, {"title": "Ringnetz.", "content": "Ringnetze werden von einer oder mehreren Stellen aus gespeist, die Versorgung der einzelnen Verbraucher erfolgt in Form einer Ringleitung: Ein Verbraucher kann also von zwei Seiten über den Ring versorgt werden. Bei einem technischen Defekt kann der Ring um die Fehlerstelle herum geöffnet werden, womit die Verbraucher abseits der Fehlerstelle weiter versorgt werden können. Der Vorteil ist eine erhöhte Versorgungssicherheit, der Nachteil die höhere Qualifikation des Wartungspersonals, da das Freischalten eines Netzabschnittes im Ring das Betätigen mehrerer Schaltstellen bedingt. Eine Sonderform, mit erhöhter Ausfallsicherheit, stellen doppelte Ringnetz dar, bei denen zwei Ringnetze räumlich parallel ausgeführt werden: Jeder Verbraucher kann dann wahlweise von einem der beiden Ringnetze versorgt werden. Anwendung finden Ringnetze bei größeren Niederspannungsnetzen, insbesondere in städtischen Bereichen, in Mittelspannungsnetzen und auf der 110-kV-Verteilnetzebene wo üblicherweise doppelte Ringleitungen mehrere untergeordnete Umspannwerke versorgen.", "section_level": 3}, {"title": "Maschennetz.", "content": "Maschennetze stellen verallgemeinerte Ringnetze dar, werden üblicherweise an mehreren Punkten gespeist und die Verbraucher verteilen sich in einem Netz, welches über mehrere Knoten und Zweige verfügt. Die Speisung einzelner Verbrauchspunkte erfolgt üblicherweise über zwei oder mehr Leitungen, die konkrete Form richtet sich primär nach den Leistungsanforderungen und räumlichen Bedingungen. Ein Maschennetz bietet bei entsprechender Auslegung die höchste Versorgungssicherheit, erfordert aber einen deutlichen komplexeren Netzschutz. Auch müssen Methoden zur Steuerung der einzelnen Leistungsflüsse auf einzelnen Zweigen, den Verbindungsleitungen innerhalb des Netzwerkes, bestehen, da jede Leitung nur eine beschränkte Transportleistung aufweist. Anwendung finden Maschennetze unter anderem in den Übertragungsnetzen mit Hoch- und Höchstspannung, wie der 380-kV-Ebene. Verbundnetze sind im Regelfall eine räumliche Kombination mehrerer Maschennetze.", "section_level": 3}, {"title": "Netzzustände.", "content": "Im Rahmen des Netzbetriebs wird zwischen verschiedenen Netzzuständen unterschieden, welche Auskunft darüber geben, ob das Versorgungsnetz seiner Aufgabe zur elektrischen Energieverteilung nachkommen kann. In den Regeln zum Netzbetrieb von Übertragungsnetzen wird zwischen vier verschiedenen Netzzuständen unterschieden, welche im Falle von Störungen von oben nach unten durchlaufen werden:", "section_level": 2}, {"title": "Netzbetreiber.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB).", "content": "Im Bereich der Höchstspannungsnetze sind die Netze der einzelnen Übertragungsnetzbetreiber über Hochspannungsleitungen zum nationalen Verbundnetz zusammengeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland sind vier Netzbetreiber (TSO, Transmission System Operator) tätig; sie haben sich zum deutschen Netzregelverbund zusammengeschlossen: Amprion, TransnetBW, Tennet TSO und 50Hertz Transmission.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Das Schweizer Stromnetz ist von großer Bedeutung für den westeuropäischen Stromhandel; es dient traditionell als Drehscheibe für den Ausgleich von Spitzenbedarf und Spitzenproduktion der großen kontinentaleuropäischen Länder. Das Netz im engeren Sinne wurde 2009 aus den einzelnen Energieversorgungsunternehmen (EVU) in sogenannte Grid-Gesellschaften ausgegliedert und wurde in den landesweiten Transportnetzbetreiber (TSO) Swissgrid überführt.", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich wird das nationale Übertragungsnetz von der Austrian Power Grid (APG) betrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Europäische Zusammenarbeit.", "content": "Anfang 1958 wurden beim schweizerischen Laufenburg am Rhein unter der Kontrolle von \"Swissgrid Control\" erstmals die Stromnetze Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz zusammengeschaltet. 2007 haben sich die europäischen Übertragungsnetzbetreiber, die für den Betrieb des Höchstspannungs-Verbundnetzes zuständig sind, im Verband \"ENTSO-E\" formiert; davor gab es sechs alte Verbände („ETSO“). Sie reagierten damit auf das dritte Energie-Binnenmarktpaket der Europäischen Kommission; dieses wurde 2009 verabschiedet. \"ENTSO-E\" vertritt auch die Netzbetreiber gegenüber der Kommission.", "section_level": 3}, {"title": "Verteilnetzbetreiber (VNB).", "content": "Neben den Übertragungsnetzbetreibern gibt es eine Vielzahl Verteilnetze. In Deutschland gibt es etwa 900 kleinere Verteilnetzbetreiber, die Strom zu den Endverbrauchern liefern. Die Netzbetreiber erhalten Netznutzungsentgelte für die Dienstleistung „Durchleiten von Strom vom Stromproduzenten zum Verbraucher“. Preise für diese Dienstleistung setzt in Deutschland die Bundesnetzagentur fest.", "section_level": 2}, {"title": "Stromnetze der Eisenbahnen.", "content": "Ein weiteres Energieversorgungsnetz in Deutschland, der Schweiz und Österreich betreiben die Bahnunternehmen. Die DB Energie betreibt das größte zusammengeschaltete 110-kV-Netz in Deutschland. Es verwendet Einphasenwechselstrom. Das Freileitungsnetz hat eine Länge von ca. 7.600 km an Bahnstromleitungen. Anders als im nationalen Verbundnetz beträgt im Bahnstromnetz die Netzfrequenz 16,7 Hz. Die Rübelandbahn verwendet 50 Hz Netzfrequenz und wird direkt aus dem öffentlichen Stromnetz versorgt. Daneben existieren noch kleine regionale Stromnetze wie die mit Einphasenwechselstrom und mit einer Frequenz von 25 Hz betriebene Mariazeller Bahn in Österreich. Diese Bahn verfügt über ein kleines eigenes 27-kV-Netz. In den übrigen Ländern erfolgt die Energieversorgung elektrischer Bahnen aus dem öffentlichen Stromnetz. Bei Gleichstrombahnen durch Gleichrichter in den Unterwerken, bei mit Einphasenwechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hz betriebenen Bahnen werden die Phasen des Drehstromsystems im Unterwerk getrennt und in jeweils verschiedene Streckenabschnitte einzeln gespeist.", "section_level": 2}, {"title": "Offshorenetz, Anschluss an das Verbundnetz an Land.", "content": "Die schnell wachsende Stromversorgung der Offshore-Windindustrie mit den drei Einspeisestationen Büttel, Dörpen und Dörpen West ist aus der Karte der Offshore-Windkraftanlagen ersichtlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Stromkrieg war um 1890 ein Streit, ob die von Thomas Alva Edison favorisierte Gleichspannung oder die von George Westinghouse favorisierte Wechselspannung die geeignetere Technik für die großflächige Versorgung der Vereinigten Staaten von Amerika mit elektrischer Energie und den Aufbau von Stromnetzen sei.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Karten", "section_level": 1}], "src_summary": "Der umgangssprachliche Begriff Stromnetz bezeichnet in der elektrischen Energietechnik ein Netzwerk zur Übertragung und Verteilung elektrischer Energie. Es besteht aus elektrischen Leitungen wie Freileitungen und Erdkabeln, die dazugehörigen Einrichtungen wie Schalt- und Umspannwerke.", "tgt_summary": "输电网络(英语:Electrical grid),又称电网,是一种用于互相连接供应端与用户端的供电的电力系统。", "id": 1311857} {"src_title": "Perchlorate", "tgt_title": "高氯酸盐", "src_document": [{"title": "Natürliche Vorkommen.", "content": "Perchlorate, die durch oxidative Vorgänge in der Atmosphäre gebildet werden, lagern sich mit dem Staub ab. Dieser Vorgang ähnelt der Bildung von Nitraten und Iodaten. In Gegenden mit regelmäßigen Niederschlägen gelangen die Perchlorate in den Wasserkreislauf und werden dort durch Mikroorganismen abgebaut. In ariden Wüstengebieten wie der Atacamawüste und im trockenen Südwesten der USA können sich die Perchlorate bis zu Konzentrationen von einigen mg/kg anreichern. Beim Abbau des Chilesalpeters in der Atacamawüste mussten Perchlorate vor dessen Verwendung als Dünger entfernt werden. Perchlorate wurden 2008 auch im Staub des Mars nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Perchlorate sind Oxidationsmittel und geben beim Erhitzen Sauerstoff ab: Die meisten Perchlorate sind leicht löslich. Ausnahmen bilden die nur mäßig löslichen Salze Kaliumperchlorat, Rubidiumperchlorat und Caesiumperchlorat. Kalium-, Rubidium- und Caesiumsalze können daher durch die Bildung eines weißen Niederschlages mithilfe von Perchlorat nachgewiesen werden, Beispiel: In wässriger Lösung wirken Perchlorate kaum oxidierend, da ihre Reduktion in Lösungen ohne Katalysator sehr langsam erfolgt. Sie sind brandfördernd und werden in der Pyrotechnik, in Sprengstoffen und als Raketentreibstoff für Feststoffraketen verwendet. In der ISS werden Perchlorat-Kartuschen genutzt, um im Notfall schnell Sauerstoff produzieren zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Das Perchlorat-Ion ist perfekt tetraedrisch gebaut, die Chlor-Sauerstoff-Bindungen sind gleich lang und gleichwertig. Die Bindungsverhältnisse können völlig analog zum isoelektronischen Sulfat-Ion durch Mesomerie mit drei delokalisierten Doppelbindungen oder durch Ladungstrennung mit einem formal dreifach positiv geladenen Chloratom erklärt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Perchlorate werden durch die Elektrolyse von Chloriden hergestellt. Das entstehende Chlor wird nicht wie bei der Chlor-Alkali-Elektrolyse abgeleitet, sondern von der sich bildenden Lauge absorbiert. Dabei entsteht Hypochlorit, das anschließend zu Chlorid und Chlorat disproportioniert. Durch weitere Elektrolyse entsteht Perchlorat. An dotierten Diamantelektroden kann mittels Elektrolyse aus einer Chlorid-, Hypochlorit- oder Chloratlösung Perchlorat mit guter Ausbeute hergestellt werden. Die Mechanismen sind noch nicht vollständig aufgeklärt. Wahrscheinlich ist die Bildung aber auf radikalische Reaktionen (OH-, O-Radikale) zurückzuführen: Ammoniumperchlorat wird durch Neutralisation von Ammoniak mit Perchlorsäure hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitliche Gefahren.", "content": "Perchlorate hemmen die Iod-Aufnahme im Körper (Iodination) und somit den Stoffwechsel der Schilddrüse, sind also Goitrogene. Perchlorate werden daher als Arzneistoffe zur Regulierung der Schilddrüsenfunktion eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Perchlorate dienen u. a. als Oxidationsmittel in Raketen und Feuerwerkskörpern. Bei radiologischen Untersuchungen wird hyperthyreoten Patienten vor Gabe des iodhaltigen Kontrastmittels Perchlorat verabreicht, da dies die Iod-Aufnahme in der Schilddrüse über eine kompetitive Hemmung blockiert.", "section_level": 1}, {"title": "Nachweis.", "content": "Qualitativ können Perchlorate durch deren Reduktion zu Chlorid nachgewiesen werden. Hierbei wird die Probelösung angesäuert und mit Titan(IV)-sulfat versetzt. Durch Zugabe von Eisen- oder Zinkspänen wird das Ti-Ion zu Ti reduziert. Dieses wiederum reduziert das ClO-Ion zu Cl. Das entstehende Chlorid wird üblicherweise mit Silbernitrat nachgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Perchlorate sind die Salze der Perchlorsäure HClO. Das Perchlorat-Anion ClO ist einfach negativ geladen und hat tetraedrische Symmetrie. Chlor besitzt dabei die Oxidationszahl +7.", "tgt_summary": "过氯酸盐是过氯酸形成的盐类,含有四面体型的过氯酸根离子—ClO,其中氯的氧化态为+7。过氯酸盐存在于自然界中,主要用作火箭燃料和烟火中的氧化剂和安全气囊中的爆炸物。多数过氯酸盐可溶于水。", "id": 636615} {"src_title": "Plotin", "tgt_title": "普罗提诺", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Plotins Schriften enthalten keine biografisch verwertbaren Angaben. Die Lebensbeschreibung des Philosophen, die sein Schüler Porphyrios rund drei Jahrzehnte nach Plotins Tod verfasst hat, ist die einzige zeitgenössische Quelle; auf ihr fußt die spätere Überlieferung. Diese Biografie enthält zahlreiche Anekdoten. Sie gilt in der Forschung als glaubwürdig, besonders für den Zeitraum zwischen 263 und 268, über den Porphyrios als Augenzeuge berichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Studienzeit.", "content": "Das Geburtsjahr 205 ist anhand der Angaben des Porphyrios errechnet worden. Seinen Geburtstag hielt Plotin geheim, da er keine Geburtstagsfeier wünschte; auch über seine Herkunft äußerte er sich nie, da er solche Informationen nicht für mitteilenswert hielt. Der spätantike Neuplatoniker Proklos nahm ägyptische Abstammung an; dies ist auch in der modernen Forschung vermutet worden. Eunapios nennt als Geburtsort \"Lyko\", womit wohl Lykonpolis gemeint ist, das heutige Asyut. Die Glaubwürdigkeit dieser Angabe ist aber sehr zweifelhaft. Aus der Kindheit berichtet Porphyrios nur, Plotin habe ihm erzählt, dass er bis zu seinem achten Lebensjahr von seiner Amme gesäugt wurde, obwohl", "section_level": 2}, {"title": "Lehrtätigkeit in Rom.", "content": "In Rom erteilte Plotin einer anfangs kleinen Zahl von Schülern philosophischen Unterricht. Zunächst hielt er sich an eine Vereinbarung, die er mit zwei anderen Schülern des Ammonios, Origenes und Herennios, getroffen hatte. Die drei hatten sich verpflichtet, nichts von dem, was sie in den Vorträgen ihres verstorbenen Lehrers gehört hatten, zu veröffentlichen. Die Frage nach dem genauen Inhalt und dem Zweck dieser Verschwiegenheitsabsprache ist in der Forschung intensiv diskutiert worden. Als erst Herennios und später auch Origenes die Vereinbarung brachen, fühlte sich Plotin ebenfalls nicht mehr daran gebunden. 253/254 begann er seine schriftstellerische Tätigkeit. Plotin legte Wert auf Interaktion mit seinen Hörern während des Unterrichts und ermutigte zu Zwischenfragen. Seine Lehrveranstaltungen waren", "section_level": 2}, {"title": "Philosophische Lebensweise und soziales Handeln.", "content": "Der ab 260 als Alleinherrscher regierende, für kulturelle Belange aufgeschlossene Kaiser Gallienus und seine Frau Salonina schätzten und förderten Plotin. Unter dem Eindruck der kaiserlichen Gunst fasste Plotin den Plan der Neubesiedlung einer verlassenen Stadt in Kampanien. Sie sollte nach den von Platon entworfenen Gesetzen regiert werden und Platonopolis heißen. Er selbst wollte mit seinen Schülern dorthin ziehen. Porphyrios berichtet, dieses Vorhaben habe dank Plotins Einfluss beim Kaiser gute Aussicht auf Verwirklichung gehabt, sei aber an Hofintrigen gescheitert. Nicht nur als Philosophielehrer war Plotin in der politischen Führungsschicht angesehen. In Streitfällen wählte man ihn gern als Schiedsrichter. Viele vornehme Römer bestimmten ihn vor ihrem Tod zum Vormund ihrer noch unmündigen Kinder. Sein Haus war daher voll von Heranwachsenden beiderlei", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Lebensjahre.", "content": "268 übersiedelte Porphyrios auf Plotins Rat nach Sizilien, um dort seine Melancholie zu kurieren. Im selben Jahr wurde Kaiser Gallienus ermordet. Bald darauf schied auch Amelios aus der Schule aus und reiste nach Syrien ab. Plotin, der schwer erkrankt war, musste seine Lehrtätigkeit einstellen. Da seine Krankheit – vermutlich Lepra oder Tuberkulose – mit ekelerregenden Symptomen verbunden war, mieden nun die meisten Schüler den Umgang mit ihm. 269 zog er nach Kampanien auf das Landgut seines bereits verstorbenen Schülers Zethos, von wo er nicht mehr", "section_level": 2}, {"title": "Ikonografie.", "content": "Wie Porphyrios berichtet, lehnte Plotin ab, sich von einem Maler oder Bildhauer porträtieren zu lassen, denn sein Körper sei als materielles Objekt nur ein vergängliches Abbild einer geistigen Realität und als solches nicht sehenswert; von diesem Abbild ein Abbild anzufertigen sei abwegig. Damit stellte sich Plotin in die Tradition der platonischen Kritik an der bildenden Kunst. Amelios veranlasste aber den Maler Carterius, aus dem Gedächtnis ein Bild Plotins zu malen, das nach Porphyrios' Urteil lebensecht ausfiel. Verschiedentlich wurde versucht,", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Die schriftstellerische Tätigkeit Plotins setzte erst 253/254 ein und dauerte bis kurz vor seinem Tod. Ursprünglich waren seine Schriften formlose, nur für den Schülerkreis gedachte Aufzeichnungen von Gedankengängen; sie wurden vom Autor nicht einmal mit Titeln versehen. Nachdem Porphyrios 263 in die Schule eingetreten war, intensivierte Plotin auf Bitten von Porphyrios und Amelios seine schriftstellerische Tätigkeit. Nach Porphyrios’ Übersicht kamen zu den 21 vor 263 verfassten Abhandlungen 24 weitere aus dem Zeitraum von 263 bis 268 hinzu; nach Porphyrios’ Abreise (268) entstanden noch neun. Diese Zahlen beruhen allerdings auf der von Porphyrios teils willkürlich geänderten Aufteilung von Plotins Nachlass in Einzelschriften, deren nachträgliche, aus dem Schülerkreis stammende Betitelung sich einbürgerte. Als Autor konzentrierte sich Plotin auf den Inhalt seiner Darlegungen und bemühte sich nicht um eine literarisch-stilistische Ausarbeitung. Er setzte zwar Stilmittel ein, aber nur zur Erhellung der philosophischen Gedankengänge, nicht um der Gefälligkeit", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "Plotin betrachtete sich nicht als Neuerer und Erfinder eines neuartigen Systems. Vielmehr legte er Wert darauf, ein treuer Anhänger der Lehre Platons zu sein. Bei seiner Anknüpfung an Platon stützte er sich vor allem auf dessen Dialog \"Parmenides\". Er war der Überzeugung, seine Philosophie sei konsequent aus Platons Darlegungen abgeleitet, sie sei eine authentische Interpretation und bruchlose Fortsetzung des ursprünglichen Platonismus und er formuliere explizit, was bei Platon auf „unentfaltete“ Weise ausgedrückt sei. Die Berechtigung dieser Sichtweise ist unter Philosophiehistorikern seit langem umstritten. Erst seit dem späten 18. Jahrhundert wird der Neuplatonismus als solcher bezeichnet und von der älteren Tradition der Platonauslegung abgegrenzt. Zur Begründung für seine Bevorzugung des Platonismus gab Plotin an, Platon habe sich klar und ausführlich geäußert und seine Darlegungen seien meisterhaft, die Vorsokratiker hingegen hätten sich mit dunklen Andeutungen begnügt. Außerdem machte er geltend, Platon habe als einziger die absolute Transzendenz des höchsten Prinzips erkannt. Mit dem Gedankengut anderer Philosophenschulen – der Stoiker und der Peripatetiker – setzte er sich auseinander. Er übernahm daraus Ansätze, die ihm mit dem Platonismus vereinbar schienen, andere Ideen verwarf er. Unplatonische Vorstellungen aus orientalischen religiösen Bewegungen (Gnosis, Zoroastrismus, Christentum) bekämpfte er nachdrücklich, indem er entweder eine schriftliche Entgegnung formulierte oder einen Schüler mit der Widerlegung beauftragte. Im Unterschied zu anderen Platonikern berief er sich nie auf orientalische Weisheit, sondern ausschließlich auf die griechische Tradition.", "section_level": 1}, {"title": "Ontologie und Kosmologie.", "content": "Grundlegend ist für Plotin die Scheidung der gesamten Vielfalt der Dinge in eine übergeordnete, rein geistige (intelligible) Welt (\"kósmos noētós\") und eine untergeordnete, sinnlich wahrnehmbare Welt (\"kósmos aisthētós\"). Das Unterordnungsverhältnis dieser beiden Bereiche ist der markanteste Ausdruck der hierarchisch abgestuften ontologischen Ordnung der Gesamtwirklichkeit. Bei der detaillierten Ausarbeitung dieses Ordnungssystems geht Plotin von einschlägigen Hinweisen Platons aus. Der den Sinnen unzugängliche Teil der Gesamtwirklichkeit gliedert sich nach seiner Lehre in drei Bereiche: das Eine, den absoluten, überindividuellen Geist (\"nous\" oder \"nus\") samt den platonischen Ideen und das Seelische (Weltseele und andere Seelen). Die sinnlich wahrnehmbare Welt ist das Ergebnis einer Einwirkung aus der geistigen Welt auf die formlose Urmaterie, in der dadurch die Gestalten der verschiedenen Sinnesobjekte in Erscheinung treten.", "section_level": 2}, {"title": "Das Eine.", "content": "Den Ausgangspunkt für die Existenz des Unterscheidbaren, das dem Prinzip der Pluralität oder Vielzahl zugeordnet ist, muss nach Plotins Überzeugung notwendigerweise etwas Einfaches, Undifferenziertes bilden. Die Erkenntnis schreitet vom Komplexeren zum Einfacheren fort. Alles Zusammengesetzte und Mannigfaltige lässt sich auf etwas Einfacheres zurückführen. Das Einfachere ist dem Komplexeren übergeordnet in dem Sinn, dass es die Ursache für dessen Existenz bildet. Daher ist das Einfachere das Höherrangige, denn es bedarf des Komplexeren in keiner Weise, während umgekehrt das Komplexere ohne das Einfachere nicht existieren kann. Gegenüber dem Einfachen ist das Komplexe stets mangelhaft. Letztlich muss ein gedankliches", "section_level": 3}, {"title": "Der Nous und die Ideen.", "content": "In der ontologischen Hierarchie folgt auf das Eine unmittelbar der Nous (Geist, Intellekt), eine absolute, transzendente, überindividuelle Instanz. Der Nous geht aus dem Einen im Sinne einer überzeitlichen Kausalität hervor. Gemeint ist hier nicht ein Hervorbringen als Erschaffen im Sinne eines willentlichen Tuns des Einen, sondern eine Naturnotwendigkeit. Der Nous als ein bestimmtes Etwas entströmt dem undifferenzierten Einen (Emanation), doch ohne dass die Quelle selbst davon betroffen ist und sich dabei irgendwie verändert. Damit entsteht zugleich, da Eines und Nous zweierlei sind, das Prinzip der Zweiheit und Unterschiedlichkeit. Tätigkeitswörter wie Hervorgehen, Überfließen oder Entstehen, die auf ein Werden deuten, sind allerdings in diesem Zusammenhang nicht wörtlich aufzufassen, sondern nur metaphorisch. Der „Hervorgang“ (\"próhodos\") ist nicht als zeitlicher Vorgang im Sinne eines Daseinsbeginns zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitraum zu verstehen. Plotin meint damit nur, dass das Hervorgehende seine Existenz dem verdankt, aus dem es hervorgeht, und ihm daher untergeordnet ist. Die Emanation veranschaulicht Plotin", "section_level": 3}, {"title": "Der Bereich des Seelischen.", "content": "An den Nous schließt sich die nächstniedrige Hypostase (Wirklichkeitsebene) an, der Bereich des Seelischen. Auch dieser Bereich ist nicht sinnlich wahrnehmbar. Das Seelische bildet den untersten Bereich der rein geistigen Welt; unmittelbar darunter beginnt die Sphäre der Sinnesobjekte. Wie der Nous aus dem Einen geht das Seelische aus dem Nous durch Emanation hervor; es ist eine Selbstentfaltung des Geistes nach außen. Auch hier ist das Hervorgehen nur als Metapher für ein ontologisches Abhängigkeitsverhältnis zu verstehen; es handelt sich nicht um eine Entstehung in der Zeit. Die Seele existiert wie alles Geistige in der Ewigkeit, sie ist ungeschaffen und unvergänglich. Zum Nous verhält sie sich", "section_level": 3}, {"title": "Materie und Körperwelt.", "content": "Die materielle Welt der Sinnesobjekte wird von „der Seele“ – der Weltseele und den übrigen Seelen als Mitschöpfern – hervorgebracht und belebt. Dabei stützt sich die Seele auf ihre Verbundenheit mit dem Nous, der mitwirkt. Da Plotin wie zahlreiche Platoniker den Schöpfungsbericht in Platons Dialog \"Timaios\" nicht wörtlich, sondern in einem übertragenen Sinn auffasst, nimmt er für die physische Welt ebenso wie für die geistige keine Erschaffung in der Zeit an. Die Erde als Zentrum der Welt und die Gestirne existieren ewig, ebenso wie die Seele, zu deren natürlicher Bestimmung es gehört, das Physische ewig hervorzubringen. Da die Seele einerseits zur Ideenwelt des Nous, andererseits zur materiellen Sphäre Zugang hat, ist sie die Vermittlerin, die dem Materiellen einen Anteil am Geistigen verschafft. Sie bringt die Ideen in die formlose Urmaterie hinein und erschafft damit die Körper, deren Dasein darauf beruht, dass der Materie Form verliehen wird. Die sichtbaren Formen, zu denen die Seele die Materie gestaltet, sind Abbilder der", "section_level": 3}, {"title": "Zeit und Ewigkeit.", "content": "Auf dem Gebiet der Zeitphilosophie fand Plotin in Platons Dialog \"Timaios\" nicht nur einzelne Anregungen, sondern ein Konzept, das er übernahm und ausbaute. Der griechische Begriff für Ewigkeit, \"aiṓn\", bezeichnet ursprünglich Lebenskraft, Leben und Lebenszeit, auf den Kosmos bezogen dessen unbegrenzte Fortdauer, wobei die Fülle dessen, was ein langer oder endloser Zeitraum erbringen kann, impliziert ist. Daran knüpft Platon an. Er prägt aber den Begriff radikal philosophisch um, da aus seiner Sicht eine zeitliche Aneinanderreihung keine Fülle ergibt. Vielmehr ist alles, was sich im Verlauf der Zeit abspielt, durch Mangel charakterisiert: Vergangenes ist abhandengekommen, Künftiges noch nicht verwirklicht. Uneingeschränkte Fülle ist daher nur jenseits der Zeitlichkeit möglich. Daraus ergibt sich das Konzept einer Ewigkeit, die nicht eine lange oder unbegrenzte Dauer ist, sondern eine überzeitliche Gesamtheit des Seins. Durch die Aufhebung der Trennung von Vergangenem, Gegenwärtigem und Künftigem wird Vollkommenheit möglich. Die Ewigkeit verharrt im Einen, während der Zeitfluss, der ein ständiges Nacheinander von Früher und Später bedeutet, die Wirklichkeit aufspaltet. In der Sprache des Platonismus ausgedrückt ist die Ewigkeit das Urbild, die Zeit das Abbild. Plotin übernimmt diesen Ewigkeitsbegriff. Er nähert sich ihm vom Aspekt der Lebendigkeit her, der in der ursprünglichen Wortbedeutung enthalten ist. Eine Gemeinsamkeit von Zeit (\"chrónos\") und Ewigkeit (\"aiṓn\") ist, dass beide als Erscheinungsformen des Lebens zu verstehen sind, wobei mit „Leben“ die Selbstentfaltung einer Ganzheit gemeint ist. Die geistige Welt ist durch zeitlose Ewigkeit charakterisiert, die physische durch den endlosen Zeitfluss. Wie alle Bestandteile des physischen Kosmos ist die Zeit ein Produkt der", "section_level": 3}, {"title": "Ethik.", "content": "Plotins Ethik ist stets auf das Heil des Philosophen bezogen, der eine Entscheidung zu fällen hat. Bei allen Überlegungen darüber, was man tun oder lassen soll, steht die Frage im Mittelpunkt, welche Konsequenzen ein bestimmtes Verhalten für den Philosophen selbst hat, ob es sein philosophisches Streben hemmt oder fördert. Diesem Gesichtspunkt wird alles andere untergeordnet. Wie in allen ethischen Theorien der antiken Platoniker ist auch hier die Erlangung und Pflege der Tugenden (aretaí) ein zentrales Anliegen. Ein großer Unterschied zum Denken Platons besteht aber darin, dass der Philosoph nicht in seiner Eigenschaft als Staatsbürger und Teil einer sozialen Gemeinschaft ins Auge gefasst wird. Der für Sokrates und Platon wichtige Dienst am Staat, die Unterordnung persönlicher Bestrebungen unter das Staatswohl spielt", "section_level": 2}, {"title": "Die Seele in der Körperwelt.", "content": "Plotin geht davon aus, dass jede Seele aufgrund ihrer immateriellen Beschaffenheit in der geistigen Welt, der sie entstammt, beheimatet ist. Sie hat aber die Möglichkeit, in die Körperwelt hinabzusteigen und sich dort mit einem Körper zu verbinden, den sie dann lenkt und als Werkzeug benutzt. In dieser Rolle kann sie wiederum wählen, ob sie ihre Aufmerksamkeit und ihr Streben überwiegend auf das rein Geistige richten oder sich an körperbezogenen Zielen orientieren will. Auf der Erde findet sie materielle Abbilder der Ideen vor, die sie an ihre Heimat erinnern und daher verlockend sind.", "section_level": 2}, {"title": "Der Abstieg der Seele.", "content": "Eine zentrale Rolle spielt im Denken Plotins die Frage, warum sich eine Seele jemals dafür entscheidet, ihren naturgemäßen Ort in der geistigen Welt zu verlassen und sich ins Exil zu begeben. Die Verbindung mit einem Körper unterwirft sie einer Vielzahl von Beschränkungen und Nachteilen, die für sie naturwidrig sind, und ist daher erklärungsbedürftig. Plotin bemüht sich eingehend um eine Erklärung. Der Abstieg der Seelen aus der geistigen Welt in die Körperwelt und ihre mögliche Rückkehr ist das Kernthema seiner Philosophie. Er fragt nach den Ursachen und Bedingungen beider Vorgänge. Die Erklärungen und Einschätzungen des Abstiegs, die er findet und in seinen Schriften erörtert, vermitteln kein einheitliches Bild. Generell bewertet er jede Wendung zu einem niederen Zustand negativ. Das Höhere ist stets das Erstrebenswerte und alles strebt von Natur aus dem Guten zu. Dass die konsequente Abwendung vom Körperlichen und Hinwendung zum Geistigen und der Aufstieg in die Heimatregion das Ziel", "section_level": 3}, {"title": "Der Aufstieg der Seele.", "content": "Als Weg zur Befreiung der Seele betrachtet Plotin die philosophische Lebensweise. Auch hier gilt der Grundsatz, dass die Seele dasjenige erlangt oder verwirklicht, dem sie sich zuwendet. Wenn sie sich nach oben orientiert, steigt sie auf. Die Anleitung soll Platons Lehre bieten, die Plotin unter diesem Gesichtspunkt ausbaut. Pflege der Tugenden und unablässige Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf den Nous sind Voraussetzungen zur Erreichung des Ziels. Den Antrieb zu diesem Streben verschafft der Seele ihre Sehnsucht nach dem Schönen, denn die Sehnsucht lenkt sie zur Quelle der Schönheit, dem Nous. Das Schöne besteht nicht, wie die Stoiker meinen, in der Symmetrie von Teilen untereinander und zum Ganzen, denn auch Ungeteiltes kann schön sein. Vielmehr ist es eine metaphysische Realität, auf welche das sinnlich wahrnehmbare Schöne als ihr Abbild hinweist. Indem das sinnlich Schöne auf das geistig Schöne hinlenkt, erfreut und erschüttert es die Seele, denn es erinnert sie an ihr eigenes Wesen. Die Schönheit hängt ursächlich mit der Beseeltheit zusammen; alles Lebendige ist", "section_level": 3}, {"title": "Auseinandersetzung mit der Gnosis.", "content": "Gewöhnlich erörtert Plotin unterschiedliche Positionen ruhig und sachlich. Eine Ausnahme bildet seine Auseinandersetzung mit der Gnosis, die er mit großer Heftigkeit führt. Dazu bemerkt er, eigentlich sei eine noch drastischere Ausdrucksweise angebracht. Er halte sich aber zurück, um einige seiner Freunde, die früher Gnostiker waren und nun als Platoniker unbegreiflicherweise weiterhin auf gnostischen Anschauungen beharrten, nicht zu kränken. Der Grund für dieses massive Abgrenzungsbedürfnis war, dass Plotin meinte, das Gedankengut der Gnosis sei für seine Schüler eine gefährliche Versuchung. Eine Herausforderung war die Gnosis für den Platonismus, weil einerseits ihr Gedankengut Übereinstimmungen mit dem platonischen aufwies und das gnostische Erlösungsstreben dem Hauptanliegen des Neuplatonismus ähnlich schien, andererseits aber die Gnostiker aus den gemeinsamen Grundannahmen Konsequenzen zogen, die mit dem neuplatonischen Weltbild unvereinbar waren. Sowohl Gnostiker als auch Neuplatoniker waren der Überzeugung, dass die Bindung an den Körper für die Seele nachteilig sei und dass sie sich von den Verlockungen der Sinnenwelt abwenden und den Aufstieg in ihre geistige Heimat anstreben solle. Die Gnostiker, gegen die sich Plotin wandte, bewerteten diesen Befund aber anders als er.", "section_level": 2}, {"title": "Logik.", "content": "In der Logik übt Plotin Kritik an der Kategorienlehre des Aristoteles, da sie ihrem Anspruch, eine universal gültige Einteilung des Seienden zu bieten, nicht gerecht werde. Er macht geltend, dass dieses System nur für die Beschreibung der sinnlich wahrnehmbaren Welt ersonnen sei; auf die weitaus wichtigere geistige Welt sei das aristotelische Schema der zehn Kategorien nicht anwendbar. Die Kategorie Ousia (Substanz, wörtlich „Seiendheit“) könne wegen der prinzipiellen Verschiedenheit der geistigen und der physischen Seinsweise nicht beide umfassen. Es fehle eine Definition dieser Kategorie, die ein besonderes Merkmal des Seins angibt, das bei allen Arten von Sein gleichermaßen vorliegt. Die Kategorie der Relation sei teils von den Ideen hervorgebracht, teils erst mit dem menschlichen Denken entstanden und daher für die Ideenwelt ungeeignet. Die Kategorien des Qualitativen, des Orts, der Lage, der Zeit, des Tuns, des Erleidens und des Habens seien für die geistige Welt unbrauchbar, da diesen Begriffen dort nichts entspreche. Außerdem seien die zehn Kategorien", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike.", "content": "Für Plotins Nachruhm und die Nachwirkung seines Lebenswerks wurden die Bemühungen des Porphyrios, seines weitaus berühmtesten Schülers, wegweisend. Porphyrios schrieb eine Biografie seines Lehrers, in der er berichtete, nach Plotins Tod habe Amelios das Orakel von Delphi über das Schicksal der Seele des Verstorbenen befragt und dabei erfahren, sie sei in ein Reich der Seligen aufgenommen worden. Indem Porphyrios die Schriften seines Lehrers ordnete, redigierte und veröffentlichte, rettete er sie für die Nachwelt. Er stellte auch eine Sammlung von Zitaten und paraphrasierten Aussagen Plotins zusammen, die „Sentenzen, die zum Intelligiblen führen“. Außerdem verfasste er Erläuterungen (\"hypomnḗmata\") zu Schriften Plotins und nahm auch in anderen seiner zahlreichen Werke auf dessen Lehren Bezug. Damit hatte Porphyrios einen maßgeblichen Anteil am Fortleben der von Plotin begründeten neuen Schulrichtung, die heute „Neuplatonismus“ genannt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Im Byzantinischen Reich blieb der Originaltext der \"Enneaden\" erhalten; er scheint aber im Frühmittelalter wenig Beachtung gefunden zu haben. Erst im 11. Jahrhundert erwachte das Interesse, als Michael Psellos sich um eine Wiederbelebung der neuplatonischen Tradition bemühte. Psellos, ein guter Plotinkenner, verwertete die \"Enneaden\" ausgiebig in seinen Werken und fertigte Auszüge aus Proklos’ \"Enneaden\"-Kommentar an. Im Spätmittelalter zitierte Nikephoros Gregoras die \"Enneaden\" und der aus kirchlicher Sicht argumentierende Gelehrte Nikephoros Choumnos verfasste eine Streitschrift gegen die Seelenlehre Plotins. Im 15. Jahrhundert vertrat der Gelehrte und Philosoph Georgios Gemistos Plethon, ein eifriger Anhänger des Platonismus, einige Lehren Plotins. In der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Westens lagen die Schriften Plotins weder griechisch noch in lateinischer Übersetzung vor. Auch der weitaus größte Teil von Porphyrios’ Werken einschließlich der Plotin-Biografie war unbekannt. Daher beschränkte sich die Plotin-Rezeption auf indirekte Einwirkung seines Gedankenguts, die vor allem über die sehr einflussreichen Schriften des Augustinus, des christlichen", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "In der Renaissance beschränkte sich die Plotinkenntnis zunächst weiterhin auf die Zitate bei Augustinus und Macrobius; mehr stand im 14. Jahrhundert Petrarca und noch im 15. Jahrhundert Lorenzo Valla nicht zur Verfügung. Doch schon im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts gelang es einigen Humanisten, sich griechische \"Enneaden\"-Abschriften zu verschaffen. Zu ihnen gehörten Giovanni Aurispa, Francesco Filelfo und Palla Strozzi. Eine intensive Plotin-Rezeption setzte jedoch erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts ein. Dabei war die Arbeit von Marsilio Ficino bahnbrechend. Ficino übersetzte die \"Enneaden\" 1484–1486 ins Lateinische und schrieb anschließend einen Kommentar dazu. Die Übersetzung erschien zusammen mit dem Kommentar erstmals 1492 in Florenz im Druck und fand alsbald in humanistischen Kreisen viel Beachtung. In seinem Hauptwerk, der 1482 veröffentlichten „Platonischen Theologie“, machte Ficino Plotins Lehre zum Grundstock seines ontologischen Systems. Auch in seinem Kommentar zu Platons Dialog \"Symposion\" verwertete er Gedankengut Plotins. In der Vorrede zu seiner \"Enneaden\"-Übersetzung drückte er seine Ansicht, dass Plotin ein vorzüglicher Ausleger Platons sei, drastisch aus: Er schrieb, dass Platons Urteil über Plotin so lauten würde wie die Worte Gottes bei der Verklärung des Herrn: „Dies ist mein", "section_level": 2}, {"title": "Moderne.", "content": "Im 19. und 20. Jahrhundert wirkte Plotins Gedankengut vielfältig nach, wobei es sich allerdings oft um eine generelle Rezeption des Neuplatonismus ohne direkten Bezug auf dessen Begründer handelte.", "section_level": 2}, {"title": "Philosophie und Belletristik.", "content": "Schon im späten 18. Jahrhundert hatte in Deutschland vereinzelt ein neues Interesse am Neuplatonismus eingesetzt, das sich um die Jahrhundertwende intensivierte. Novalis begeisterte sich ab 1798 für Plotin. Goethe ließ sich 1805 den griechischen Text der \"Enneaden\" besorgen, da er sich für die authentische Terminologie interessierte und mit Ficinos Übersetzung nicht zufrieden war. Besonders beeindruckte Goethe die Bemerkung Plotins: \"Kein Auge könnte je die Sonne sehen, wenn es nicht sonnenhaft wäre; so sieht auch keine Seele das Schöne, wenn sie nicht schön geworden ist.\" Dieser Vergleich inspirierte ihn zu einem Gedicht, das er erst 1810 in der \"Einleitung zur Farbenlehre\" und 1828 in einer leicht abgewandelten Fassung in den \"Zahmen Xenien\" veröffentlichte: \"Wär’ nicht das Auge sonnenhaft, / Die Sonne könnt’ es nie erblicken; / Läg’ nicht in uns des Gottes eigne Kraft, / Wie", "section_level": 3}, {"title": "Altertumswissenschaft.", "content": "Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff meinte aus philologischer Sicht, die \"Enneaden\" seien ein „unhellenisches“ Werk; ihnen fehle „alles Künstlerische, ja alles Sinnliche, man möchte sagen, alles Körperliche der Sprache“; Plotins Schriftstellerei sei durch „Hingabe allein an das Objekt“ charakterisiert. Paul Oskar Kristeller betonte das Vorhandensein zweier Aspekte in Plotins Denken, eines „gegenständlichen“ (objektiv-ontologischen) und eines „aktualen“ (subjektbezogenen). Plotins mangelndes Interesse am staatsphilosophischen Teil der Lehre Platons veranlasste Willy Theiler, das Schlagwort vom", "section_level": 3}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Der 1971 entdeckte Asteroid (6616) Plotinos ist nach dem Philosophen benannt.", "section_level": 3}, {"title": "Literatur.", "content": "Übersichtsdarstellungen Einführungen Untersuchungen", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Textausgaben Literatur Bibliografie", "section_level": 1}], "src_summary": "Plotin ( \"Plōtínos\", latinisiert \"\"; * 205; † 270 auf einem Landgut in Kampanien) war ein antiker Philosoph. Er war der Begründer und bekannteste Vertreter des Neuplatonismus. Seine Ausbildung erhielt er in Alexandria bei Ammonios Sakkas, von dem er maßgebliche Impulse empfing. Ab 244 lebte er in Rom, wo er eine Philosophenschule gründete, die er bis zu seiner tödlichen Erkrankung leitete. Er lehrte und schrieb in griechischer Sprache; seine Schriften waren für den Schülerkreis bestimmt und wurden erst nach seinem Tod einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. In Kreisen der politischen Führungsschicht des Römischen Reichs erlangte er hohes Ansehen.", "tgt_summary": "普罗提诺,又译柏罗丁(,英语:Plotinus ;204年-270年),新柏拉图学派最著名的哲学家,更被认为是新柏拉图主义之父。", "id": 283302} {"src_title": "Sokoban", "tgt_title": "倉庫番", "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "In einem einfachen Spielprinzip gilt es, mit einer Spielfigur alle Objekte – meistens sind es Kisten – nacheinander auf die dafür vorgesehenen Zielfelder zu bewegen, wobei es üblicherweise keine Vorgabe gibt, welches Objekt auf welches Zielfeld bewegt werden soll. Die Kisten können von der Spielfigur nur geschoben und nicht gezogen werden, ein Verschieben mehrerer Kisten zugleich ist nicht möglich. Üblicherweise sind die einzig möglichen Bewegungsrichtungen der Spielfigur nach oben, unten, rechts und links, sodass keine diagonalen Züge möglich sind. Neben dem bloßen Bestehen der Levels ist eine weiterführende Herausforderung, die Anzahl der dafür nötigen Schritte zu minimieren oder gegen ein Zeitlimit zu spielen. In der ursprünglichen Version war es möglich, seinen letzten Schritt zurückzunehmen (Undo), falls man einen Fehler gemacht hat, jedoch können nicht mehrere Schritte zurückgenommen werden. Moderne Implementierungen heben diese Beschränkung zum Teil auf, sodass mehrere oder sogar alle gemachten Schritte zurückgenommen werden können. Manche Implementierungen enthalten zusätzliche Gestaltungsmerkmale, zum Beispiel farbige oder nummerierte Kisten und Zielfelder.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Imabayashi hatte mit dem Spiel einen Ideenwettbewerb gewonnen und in der japanischen Stadt Takarazuka die Firma THINKING RABBIT gegründet. Die ersten in Europa erhältlichen Sokoban-Versionen kamen aus dem Hause Spectrum HoloByte (1984, z. B. für Apple IIe). Im Lauf der Jahre erschienen zahlreiche offizielle Versionen des Spiels – beispielsweise \"Boxxle\" – für diverse Betriebssysteme (C64, Sinclair ZX Spectrum, PC, Apple Macintosh) und Spielkonsolen wie Game Boy und PlayStation; Inoffizielle Varianten und Implementierungen für grafische Oberflächen wie PC/GEOS folgten. Inzwischen finden sich zahlreiche weitere Sokoban-Neuprogrammierungen. Dabei verzichten einige auf die Übernahme der urheberrechtlich geschützten Originallevels und bieten stattdessen neue, eigene Ideen, Leveleditoren und eine große Anzahl von freien Levels. Sokoban wurde auch in andere Computerspiele integriert. So gibt es etwa in NetHack vier Sokoban-Levels, der Oxyd-Klon Enigma enthält ebenfalls eine Reihe von Landschaften, in denen Sokoban-Rätsel zu lösen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Levelnotation.", "content": "Viele Sokoban-Nachbauten verwenden zur Beschreibung der Levels ein einfaches ASCII-Format, welches den Austausch zwischen den verschiedenen Implementierungen erleichtert. Zur Erstellung von eigenen Levels kann dabei jeder beliebige Texteditor verwendet werden. Derzeit aktuell ist das Dateiformat 0.08, in dem ein Beispiellevel folgendermaßen aussieht: Dabei wird eine Wand durch das Symbol codice_1 dargestellt, die Spielfigur (Sokoban) am Startfeld durch codice_2, ein Zielfeld als codice_3, die Startpositionen der Kisten als codice_4, eine auf einem Zielfeld stehende Kiste als codice_5 und die Spielfigur auf einem Zielfeld als codice_6. Darüber hinaus bietet dieses Levelformat auch die Möglichkeit, Spielstände und konkrete Lösungswege zu speichern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sokoban (倉庫番 \"Sōkoban\", japanisch „Lagerhausverwalter“) ist ein Computerspiel, das von Hiroyuki Imabayashi entwickelt und 1982 erstmals für verschiedene Computersysteme veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": "《仓库番》是一款经典电子游戏,1982年由日本Thinking Rabbit公司首次发行。之后其他游戏开发者争相制作仿制或衍生作品。致使\"仓库番\"成为此类游戏的代名词。游戏要求玩家在二维地图上把箱子推到指定地点,当中牵涉到大量的空间逻辑推理。", "id": 1730389} {"src_title": "Denkmal für die ermordeten Juden Europas", "tgt_title": "歐洲被害猶太人紀念碑", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das \"Denkmal für die ermordeten Juden Europas\" liegt im Westen des Bezirks Mitte, südlich des Brandenburger Tores, auf einer annähernd rechteckigen Fläche von 19.000 m2 zwischen der Behrenstraße im Norden, der Cora-Berliner-Straße im Osten, der Hannah-Arendt-Straße und der Ebertstraße im Westen. Das Areal gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg zu dem Gebiet der sogenannten Ministergärten. Auf dem Gelände stand die Stadtvilla von Joseph Goebbels; deren Bunker, der zuletzt bei der Schlacht um Berlin als Gefechtsstand der SS-Division „Nordland“ gedient hatte, kam bei den Bauarbeiten am Denkmal wieder ans Licht und wurde nach einer Dokumentation im Erdreich versiegelt. Zwischen 1961 und 1989 lag das Areal im unbebauten Geländestreifen direkt östlich der Berliner Mauer, dem sogenannten „Todesstreifen“ als Teil der Grenzsicherungsanlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Auf der gewellten Grundfläche wurden 2711 – zwischen 0,5° und 2° geneigte – quaderförmige Stelen in parallelen Reihen aufgestellt (54 Nord-Süd- und 87 Ost-West-Achsen). Bei identischem Grundriss (2,38 m × 95 cm) weisen die Stelen unterschiedliche Höhen auf, zwischen ebenerdig (112 Stück im Gehweg) und 4,7 Meter. Ursprünglich waren von den nicht-ebenerdigen Stelen 367 niedriger als ein Meter, 869 hatten Höhen von ein bis zwei Metern, 491 Stelen waren zwischen zwei und drei Metern hoch, 569 Stelen hatten eine Höhe zwischen drei und vier Metern und 303 waren größer als vier Meter. Die schwerste Stele wiegt etwa 16 Tonnen. Am Rand des Stelenfeldes befinden sich 41 Bäume. Die gepflasterte rund 19.000 m2 große Bodenfläche führt unter das Niveau der umgebenden Straßen. Die gleichmäßig 95 Zentimeter breiten Wege zwischen den Stelen sind für die Besucher voll begehbar, bieten allerdings nicht genügend Platz, um zu zweit nebeneinander zu gehen. Dreizehn Wegeachsen sind für Gehbehinderte und Rollstühle geeignet und besonders gekennzeichnet. In einem mehrstufigen Verfahren sind die Stelen speziell oberflächenbehandelt, um eine einfache Entfernung von Graffiti zu gewährleisten. Die Zahl von ursprünglich 4000 Stelen wurde bei späteren Änderungen des Konzepts auf 2711 verringert und hat nach Auskunft der Denkmalstiftung keine symbolische Bedeutung. Seit 2008 zeigen sich zunehmend Risse an den Stelen. Eine unterirdische, 930 m2 große Gedenkausstellung \"(Ort der Information)\" ergänzt den Komplex. Sie besteht aus vier Ausstellungsräumen (778 m2), zwei Vortragsräumen (106 m2) und einem Buchladen (46 m2). An Computerstationen sind rund vier Millionen Namen jüdischer Holocaustopfer einsehbar; die Datenbank basiert auf dem \"Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland\" und der \"Zentralen Datenbank der Namen der Shoah-Opfer\" der Gedenkstätte Yad Vashem.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planungen und Entwürfe.", "content": "Im Jahr 1988 regte die Publizistin Lea Rosh den Bau des Denkmals an. Ein Förderkreis wurde gegründet, und der Vorschlag fand zunehmend Unterstützung, auch in Form von Spenden. Im Mai 1994 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, getragen vom Land Berlin, der Bundesrepublik Deutschland und dem Förderkreis, bei dem 528 Arbeiten eingereicht wurden. Die Jury unter Vorsitz von Walter Jens traf keine eindeutige Entscheidung, sondern vergab zwei erste Preise an die Entwürfe von Simon Ungers und eine Künstlergruppe um Christine Jackob-Marks. Die Vertreter des Landes, des Bundes und des Förderkreises favorisierten schließlich den Entwurf von Jackob-Marks: eine 20.000 m2 große schiefe Betonebene mit eingemeißelten Namen der Opfer. Bundeskanzler Helmut Kohl lehnte den Entwurf jedoch im Juni 1995 ab. Im Juli 1997 wurden erneut Entwürfe von 25 Architekten und Bildhauern zu dem Projekt eingeholt, das nicht den Charakter einer zentralen Gedenkstätte erhalten sollte. In der Aufgabenbeschreibung dazu hieß es: „Das Denkmal kann und soll nicht die Aufgabe einer Gedenkstätte wahrnehmen, sondern soll die vorhandenen Gedenkstätten an historischen Orten der NS-Verbrechen ergänzen und ihnen zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen. Gegenüber der Informations- und Dokumentationsaufgabe einer Gedenkstätte richten sich das Denkmal und der Ort der Erinnerung an die kontemplative und emotionale Empfänglichkeit des Besuchers“. Die Findungskommission sprach sich für den aus einem Stelenfeld bestehenden Vorschlag des New Yorker Architekten Peter Eisenman und des New Yorker Bildhauers Richard Serra sowie einen Entwurf von Gesine Weinmiller aus; von den Auslobern wurden noch je ein Entwurf von und Daniel Libeskind in die Diskussion eingebracht. Während Lea Rosh den Gerz-Entwurf und der Berliner Kultursenator den Libeskind-Entwurf favorisierte, trat Bundeskanzler Kohl für den Eisenman/Serra-Entwurf ein, der jedoch eine Überarbeitung anregte: das Denkmal sollte von einem Grüngürtel eingefasst werden, die Stelen sollten einen größeren Abstand erhalten und es sollten Inschriften angebracht werden. Nachdem Kulturstaatsminister Michael Naumann als scharfer Kritiker des geplanten Denkmals seinen Gegenvorschlag dazu vorgebracht hatte, der die Errichtung eines Museums beinhaltete, überarbeitete Eisenman seinen Entwurf nochmals und ergänzte ihn durch ein „Haus der Erinnerung“ in einer 115 m langen Randbebauung. Die Mahnmalinitiatorin Lea Rosh hatte mehrfach Kontroversen mit verschiedenen jüdischen Vertretern, die ihr oder ihrem Vorhaben kritisch gegenüberstanden, unter anderm mit Julius H. Schoeps. Ihr wurde darüber hinaus vorgeworfen, inhaltliche Kritik und Verbesserungsvorschläge „als versteckte Verhinderung des ganzen Projekts“ sowie „uneinsichtige Kritiker als Antisemiten... zu diffamieren“.", "section_level": 2}, {"title": "Beschluss und Bau.", "content": "Am 25. Juni 1999 debattierte der Deutsche Bundestag ausführlich über den Bau des Denkmals. Anträge, das Mahnmal nicht zu bauen und die finanziellen Mittel stattdessen für andere NS-Gedenkstätten beziehungsweise für den Bau einer Jüdischen Universität in Berlin zu verwenden, fanden keine Mehrheit, ebenso wenig wie der Vorschlag des SPD-Abgeordneten Richard Schröder für einen von ihm angeregten Denkmalsentwurf. Der Antrag, das Mahnmal über die ermordeten Juden hinaus allen Opfern der NS-Herrschaft zu widmen, wurde abgelehnt. Beschlossen wurde der Bau des Denkmals, ergänzt durch einen unterirdischen \"Ort der Information\" nach dem modifizierten Eisenman-Entwurf, mit einer Mehrheit von 312 gegen 207 ablehnende Stimmen, wobei die Abgeordneten bei allen Abstimmungen nicht in geschlossenen Fraktionen votierten. Die israelische Gedenkstätte Yad Vashem erklärte sich im Jahr 2000 bereit, eine Liste aller Namen der bekannten jüdischen Holocaust-Opfer für den \"Ort der Information\" zur Verfügung zu stellen. Die Bundesrepublik übertrug mit Gesetz vom 17. März 2000 den Bau und die Unterhaltung des Denkmals einer neu gegründeten Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, deren erster Vorsitzender Bundestagspräsident Wolfgang Thierse wurde. Erste Geschäftsführerin der Stiftung wurde die Historikerin Sybille Quack. Der Bau wurde am 1. April 2003 begonnen und im Oktober 2003 unterbrochen, als bekannt wurde, dass für den Bau der Fundamente und der Stelen ein Anti-Graffiti-Schutz der Degussa AG beauftragt werden sollte. Die Degussa-Tochter Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch) hatte während der Zeit des Nationalsozialismus das Giftgas Zyklon B hergestellt, das in den Konzentrationslagern zur Ermordung von Juden eingesetzt wurde. Dass Lea Rosh ohne weitere Rücksprachen Degussa vom Bau des Denkmals ausschließen wollte, sorgte für einen Eklat. Viele Kritiker, einschließlich des Architekten Eisenman, warfen ihr vor, dies nur aufgrund persönlicher Eitelkeit getan zu haben, und brachten vor, dass gerade Degussa ihre Vergangenheit vorbildlich aufgearbeitet habe. Degussa konnte auch nachweisen, dass sie über eine Tochterfirma bereits einen Betonverflüssiger für das Denkmal geliefert hatte – was bei einem Ausschluss den Abbruch der bisher gelieferten Stelen notwendig gemacht hätte. Am 13. November 2003 beschloss das Kuratorium der Stiftung \"Denkmal für die ermordeten Juden Europas\" den Weiterbau mit weiterer Beteiligung der Degussa. „Um sich anderen wissenschaftlichen Projekten zu widmen“, legte Sybille Quack das Amt der Geschäftsführung zum 31. März 2003 nieder. Ihr Nachfolger wurde der ehemalige Frankfurter Baudezernent Hans-Erhard Haverkampf, der zuvor den Neubau des Bundeskanzleramtes, später des Marie-Elisabeth-Lüders- und des Paul-Löbe-Hauses geleitet hatte. Nach Vorgabe der für den Bau der Stelen vorliegenden bauphysikalischen Gutachten wurde das Feld der 2711 Stelen bis zum 15. Dezember 2004 mit einem öffentlichen Festakt fertig gestellt. Den Außenbereich bepflanzte man vorwiegend mit Nadelbäumen. Den unterhalb des Stelenfeldes befindliche Ort der Erinnerung gestaltete Dagmar von Wilcken.", "section_level": 2}, {"title": "Eröffnung.", "content": "Am 10. Mai 2005 fand die feierliche Eröffnung des Denkmals in Gegenwart von rund 1300 Gästen aus aller Welt statt. Neben Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzler Gerhard Schröder, dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, und dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, wohnten auch Holocaust-Überlebende wie Sabina van der Linden oder Gabor Hirsch der Zeremonie bei. Aus Altersgründen schied im August 2005 Geschäftsführer Haverkampf aus. An seine Stelle trat der Historiker Uwe Neumärker. Er leitet die Stiftung bis heute.", "section_level": 2}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Am 9. Mai 2008 fand anlässlich des dritten Jahrestages der Eröffnung des Holocaustdenkmals ein Konzert statt. Das eigens für diesen Anlass komponierte Werk \"Vor dem Verstummen\" von Harald Weiss wurde mitten im Stelenfeld von Musikern des Kammersymphonieorchesters Berlin unter der Leitung des Dirigenten Lothar Zagrosek vor Tausenden Besuchern welturaufgeführt. Die Hörer hatten je nach Standort im Stelenfeld ein anderes Klangerlebnis. Mit jedem Schritt durch das Denkmal veränderte sich der Musikeindruck, hier war das eine, dort ein anderes der 24 Instrumente zu hören, dort wieder die Sängerin. Wegen des großen Aufwands konnte das Konzert nur ein einziges Mal gespielt werden. Seit 2013 existiert dieses Konzert als virtuelle Rekonstruktion auf einer Smartphone-App. Dazu wurden mit Unterstützung des Rundfunks Berlin Brandenburg alle 24 Musikinstrumente sowie der Gesang im Dezember 2012 in einem speziell entwickelten Verfahren neu aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Vandalismus.", "content": "Am 23. August 2008 wurden mehrere Säulen mit insgesamt elf Hakenkreuzen beschmiert. Es handelt sich um die größte Beschädigung des Denkmals seit 2005. Generell scheint der Vandalismus am Denkmal aber kein Problem zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Baumängel.", "content": "Die Stelen sind hohl, um die Herstellungskosten und das Gewicht gering zu halten. Ihre Wandstärke beträgt rund 15 cm. Außerdem wurde bei Stelen, die bis zwei Meter hoch sind, im Vertrauen auf die gewählte Betonrezeptur auf eine innere Stahlbewehrung verzichtet. Bereits nach drei Jahren zeigten sich aber an rund 50 Prozent der Stelen Risse. Zur Feststellung der Ursache wurden Gutachten in Auftrag gegeben, so zunächst durch die Stiftung und dann – auch zur Beweissicherung für eine etwaige Gewährleistungshaftung – durch das Landgericht Berlin. Zu den bisher bekannten Ergebnissen gehört, dass es im Innern der Stelen an der sonnenzugewandten Seite zu Temperaturen von bis zu 80 °C kommt, während die andere Seite deutlich kühler bleibt, was zu Materialspannungen führt. Ohne Hinweis an die Öffentlichkeit wurden in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember 2010 zwei beschädigte Stelen aus dem Denkmal entfernt und in das Institut für Bauforschung (IBAC) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen verbracht. Eine davon wurde dort zur Untersuchung zerlegt, die andere im Frühjahr 2011 wieder in das Denkmal eingesetzt, sodass das Denkmal seither nur noch aus 2710 Stelen besteht. Nach einem Bericht des \"Tagesspiegels\" waren im Jahr 2012 bereits 23 Stelen mit Stahlmanschetten gesichert und die „Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ habe mitgeteilt, dass jede siebte Stele ein Sicherungskandidat sei. 2014 zeigten sich mittlerweile weit über 2200 Stelen von Rissen durchzogen. Die Zahl der mit Manschetten gesicherten Stelen ist auf fast 50 erhöht, weitere 380 Manschetten sind bestellt. Die zu erwartenden Sanierungskosten werden auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Kosten.", "content": "Für den Bau des Denkmals wurden 27,6 Millionen Euro aus Mitteln des Bundeshaushalts ausgegeben: 14,8 Millionen Euro für das Stelenfeld, 10,5 Millionen Euro für den Bau des \"Ortes der Information\" und 2,3 Millionen Euro für den Ausstellungsbau. Das Grundstück mit einem Wert von ca. 40 Millionen Euro stellte der Bund als Eigentümer des ehemaligen Mauerstreifens zur Verfügung. Bis zur Eröffnung wurden 900.000 Euro von privater Seite gespendet. Die Stiftung, die das Denkmal trägt und die Öffentlichkeitsarbeit leistet, verfügt über einen Jahresetat von 3,124 Millionen Euro (Stand 2012), die aus dem Haushalt des Kulturstaatsministers finanziert werden. Wolfgang Thierse trat im Juni 2006 von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender der Denkmalstiftung zurück, weil er diesen Etat für unterfinanziert hielt. Er forderte eine Erhöhung des Etats und eine organisatorische Zusammenführung mit anderen Gedenkstätten.", "section_level": 1}, {"title": "Deutungsansätze.", "content": "Im ursprünglichen Entwurf von Eisenman/Serra waren die Stelen keine themenbezogenen Symbole, es sollte vielmehr ein individuell erfassbares Erfahrungsfeld in einer „Zone der Instabilität“ entstehen. „Das Ausmaß und der Maßstab des Holocaust machen jeden Versuch, ihn mit traditionellen Mitteln zu repräsentieren, unweigerlich zu einem aussichtslosen Unterfangen. [...] Unser Denkmal versucht, eine neue Idee der Erinnerung zu entwickeln“ Peter Eisenman nannte das Stelenfeld einen „place of no meaning“ (‚Ort ohne bestimmte Bedeutung‘). Im Laufe der Diskussion wurde die zunächst abstrakte Rolle der Stelen zunehmend mit interpretierenden Inhalten gefüllt, zum Beispiel sollten die Stelen an Grabsteine oder Sarkophage bzw. an die Asche der verbrannten Juden erinnern, die meistens in Gewässer oder in Gruben geworfen wurde. Der Förderkreis um Lea Rosh deutet die Stelen als Kenotaphe und vergleicht sie mit Kriegerdenkmälern und Soldatenfriedhöfen: Das sei nötig, weil die meisten ermordeten Juden kein eigenes Grab hätten. Die Stiftung sieht in der kaum merklichen Neigung der Pfeiler und dem scheinbar schwankenden Boden die Möglichkeit, ein „Gefühl der Verunsicherung“ zu erzeugen. Auch Peter Eisenman selbst trug mit den Bildern vom „wogenden Weizenfeld“ und der „bewegten Meeresoberfläche“ zur Bedeutungsgebung bei.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konzeption.", "content": "Der Historiker Reinhart Koselleck monierte, dass in der Gedenkstätte in der Neuen Wache in Berlin für die \"Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft\" mit diesem Widmungstext die ermordeten Juden in eine „Opfergemeinschaft“ mit den Tätern gestellt worden seien. Das Denkmal für die ermordeten Juden, das als Folge der Kritik an der Gedenkstätte „Neue Wache“ errichtet werden soll, wäre nach Koselleck eine „erzwungene Konzession... nur der Juden zu gedenken und nicht der Millionen anderer umschuldiger Ermordeter“. Für diesen Ausschluss machte er Lea Rosh und den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland Ignatz Bubis verantwortlich. Daraufhin verwies Bubis auf den Umstand, dass der Förderkreis von Nichtjuden getragen sei und er wie die meisten Juden dieses Denkmal für ihre Trauer nicht benötigt: Koselleck sah als Folge eines Denkmals für die ermordeten Juden die Notwendigkeit, auch anderen Opfergruppen, die ebenfalls im Holocaust ihr Leben ließen, eigene Denkmäler zu errichten. Jan Philipp Reemtsma sieht Mahnmale als „Demonstrationen kollektiver Emotionen“, an denen nicht irgendwelche Einsichten vermittelt werden könnten. Von diesem Standpunkt aus stellte er beim Holocaust-Mahnmal die bislang ungeklärte Frage nach der „fundierenden Emotion“; er selbst nannte dazu als Angebote die \"Trauer\", das \"Schuldempfinden\", die \"Scham\" und den \"Schrecken\", wobei er nur diese letzte Emotion als tragfähige Grundlage für das Holocaust-Gedenken sieht. Da ein gemeinsames Denkmal für alle Opfer keine Chance auf Realisierung hatte, forderte er ein eigenes für jede Opfergruppe. In der Folge wurden ein Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen sowie ein Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde in der Hauptstadt errichtet. Ursprünglich gab es Überlegungen, das Mahnmal auf dem Gelände der ehemaligen Gestapo-Zentrale in Berlin-Kreuzberg zu errichten, was aber vom Berliner Senat zugunsten des Aufbaus der Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ abgelehnt wurde. Die Vertreter der KZ-Gedenkstätten wandten sich zu Beginn der Planungen gegen eine „Zentralisierung des Gedenkens“ mit der Befürchtung, das Gedenken an den „authentischen Orten“ werde dadurch abgewertet. Des Öfteren wurde auch gefordert, auf das Mahnmal zu verzichten und die finanziellen Mittel den bestehenden unterfinanzierten Gedenkstätten zukommen zu lassen. Auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, der letztendlich dem Mahnmal zustimmte, hätte ein dezentrales Gedenken an bestehenden Gedenkstätten vorgezogen, „denn das Grauen selber fand auch dezentral statt“. Seinen vielzitierten und kritisierten Wunsch, das Denkmal möge ein Ort sein, an den man gerne geht, konkretisierte er später in einem Interview: „Ich möchte nicht, daß da Schulklassen hingeschleppt werden, weil es sich so gehört. Vielmehr solle man hingehen, weil man das Bedürfnis hat, sich zu erinnern und auseinanderzusetzen.“", "section_level": 2}, {"title": "Form, Größe und Ort.", "content": "In der Öffentlichkeit gab und gibt es kontroverse Diskussionen um die Monumentalität des Denkmals und seine Errichtung im Herzen der Hauptstadt Berlin. Michael Naumann war schon vor seiner Zeit als Kulturstaatsminister ein scharfer Kritiker des Holocaust-Mahnmals, das er wegen der Monumentalität „mit der Architektur von Hitlers Baumeister Albert Speer verglichen“ hatte. In der minimalistischen Abstraktion sah er die „Manifestation eines verständlichen Fluchtbedürfnisses, weg von der Geschichte [...] hin zur Abstraktion.“ Nach zwei oder drei Generationen werde die Geschichte nicht mehr verstanden. Stattdessen plädierte er für ein Museum als „Denk-Stätte“, um die Geschichte des Holocausts auf didaktisch rationale Weise zu vermitteln: „Ein Museum kann auch Mahnmal sein.“ Auch im Rahmen der „Walser-Bubis-Kontroverse“ war das Mahnmal Thema. Der Schriftsteller Martin Walser bezeichnete es 1998 in der Frankfurter Paulskirche als „fußballfeldgroßen Alptraum im Herzen der Hauptstadt“, „Kranzabwurfstelle“ und „Monumentalisierung der Schande“. Nach der Fertigstellung äußerte er sich allerdings positiv zum Denkmal. \"Spiegel-\"Gründer Rudolf Augstein wandte sich 1998 in einem Debattenbeitrag gegen das „Schandmal“, das „gegen die Hauptstadt und das in Berlin sich neu formierende Deutschland gerichtet“ sei, und schrieb, dieses Mahnmal schaffe „Antisemiten, die vielleicht sonst keine wären“. Tobias Jaecker kritisierte diese Äußerung, weil damit Juden selber die Schuld am Antisemitismus unterstellt werde. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen gehörte 1998 aus grundsätzlichen Erwägungen zu den Kritikern; er fürchtete, Berlin könne durch das Mahnmal zu einer „Hauptstadt der Reue“ werden.", "section_level": 2}, {"title": "Herstellungskosten.", "content": "Der Publizist Henryk M. Broder gehört zu den prominenten Kritikern des Denkmals. In einer Folge der satirischen Fernsehreihe \"Entweder Broder – Die Deutschland-Safari\" sprach er 2010 von Geldverschwendung: Mit dem bereitgestellten Geld hätte man „vielen Überlebenden [des Holocausts], die heute in Polen, Tschechien und woanders am Existenzminimum leben, wirklich helfen können“. Seine Einstellung hatte er schon zuvor in Essays dargelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Werbeaktionen.", "content": "Die Art und Weise der Werbung für die Neuerrichtung eines Mahnmals, das in Deutschland angesichts einer Vielzahl authentischer Holocaust-Gedenkstätten völlig unnötig sei, wurde kritisiert. Spektakuläre Werbeaktionen durch die Initiative von Lea Rosh hätten andere Mahnmale in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zurückfallen lassen. Rosh hatte unter anderem in einer Telefonwerbeaktion eine 0190er Rufnummer schalten lassen und die Kampagne erst nach heftigen Protesten eingestellt. Auch eine Plakataktion unter dem Slogan „Den Holocaust hat es nie gegeben“ und die Ankündigung von Rosh bei der Einweihungsveranstaltung, sie werde zur Authentisierung einen von ihr in der Gedenkstätte Vernichtungslager Belzec aufgefundenen Backenzahn in einer der Stelen des Denkmals einbetonieren lassen, führten zu Kontroversen. Lea Rosh wurde der unmittelbaren Verantwortung für das Denkmal enthoben.", "section_level": 2}, {"title": "Zweckentfremdung durch gedankenlose Besucher.", "content": "Umstritten ist die Zweckentfremdung des Areals durch Anwohner und Touristen, die das Mahnmal beispielsweise als Kinderspiel- und Picknickplatz und als Selfie-Kulisse nutzen oder die (im Bikini) auf den Stelen ein Sonnenbad nehmen. Architekt Peter Eisenman hatte dies bereits bei Eröffnung vorhergesehen und sah einer derartigen Nutzung gelassen entgegen: Opfervertreter hingegen lehnen eine derartige Nutzung ab und weisen darauf hin, dass derartiges Verhalten etwa in einer KZ-Gedenkstätte begreiflicherweise als unangebracht angesehen werden würde. Der Künstler Shahak Shapira griff diese kritische Sicht im Januar 2017 mit seinem Satireprojekt \"Yolocaust\" auf. Auf der Website \"yolocaust.de\" kombinierte er online abrufbare Selfies, die am Mahnmal entstanden waren, mit historischen Fotos von Massengräbern und KZ-Häftlingen in erbarmungswürdigem Zustand. Die Betrachter sahen beim Ansteuern der Bilder mit dem Mauszeiger die Personen aus den Selfies plötzlich nicht mehr in der Umgebung des Holocaust-Mahnmals, sondern inmitten eines nationalsozialistischen Vernichtungslagers. Die Website wurde von 2,5 Millionen Menschen besucht, das Projekt wurde medial stark rezipiert. Nach einer Woche beendete Shapira das Projekt. Tatsächlich hatten sich alle zwölf Personen bei Shapira gemeldet, die auf den verwendeten Selfies abgebildet waren. Fast alle von ihnen entschuldigten sich und löschten die Selfies von ihren Facebook- oder Instagram-Profilen. In den Jahren 2011 und 2012 posierten vermehrt Benutzer der App Grindr für ihre Profilbilder vor dem Mahnmal. Der CEO von Grindr, welcher solche Aufnahmen noch 2011 als inspirierend bezeichnet hatte, distanzierte sich schließlich jedoch.", "section_level": 2}, {"title": "Positive Kritik und Erfolg.", "content": "Eine Architekturkritik beschreibt eine erstaunliche Akustik, die die städtische Umgebung beim Eintreten in die schmalen Wege schnell zurücktreten lässt und ein Spannungsfeld zwischen geometrisch-strenger Form und vielfältigen und metaphorischen Assoziationen entstehen lasse. Dies mache einen Besuch des Stelenfelds zum Event, zur unmittelbaren Erfahrung, die eine inhaltliche Auseinandersetzung überlagere. Das Kunstwerk wurde im Ansturm der ersten Monate stark frequentiert und bereits kurz nach der Eröffnung aktiv in das Berliner Stadtleben – insbesondere bei Jugendlichen – und den Berlin-Tourismus einbezogen. Nach der Eröffnung im Mai 2005 besuchten bis zum Jahresende etwa 350.000 Gäste den \"Ort der Information\"; dieser gehörte 2012 mit rund 470.000 Besuchern zu den zehn meistfrequentierten Museen und Gedenkstätten in Berlin. Das Holocaust-Mahnmal erhielt 2006 die Auszeichnung der US-Zeitschrift \"Travel and Leisure\" im Bereich „Kulturbauten/Kulturelle Räume“, im gleichen Jahr den zweiten Platz beim „Globe Award for Best Worldwide Tourism Project“ der „British Guild of Travel Writers“ und 2007 den „Institute Honor Award for Architecture“ des American Institute of Architects, der als höchste Anerkennung für Architektur in den USA gilt. Kia Vahland würdigte Anfang 2017 die Bedeutung des Holocaust-Mahnmals für die Erinnerungskultur und Vergangenheitsbewältigung in Deutschland.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Holocaust-Mahnmal Bornhagen.", "content": "Im Januar 2017 hielt der Vorsitzende der AfD Thüringen Björn Höcke eine Rede im Ballhaus Watzke in Dresden, in der er sagte: „Wir Deutschen [...] sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“ Anschließend forderte Höcke eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“. Die Rede löste in Medien und Politik Protest und heftige Reaktionen aus. Um gegen Höckes Rede zu protestieren, errichtete das Zentrum für politische Schönheit (ZPS) im November 2017 unter dem Motto „Bau das Holocaust-Mahnmal direkt vor Höckes Haus!“ einen verkleinerten Nachbau des Berliner Holocaust-Mahnmals im thüringischen Bornhagen. Das „Holocaust-Mahnmal Bornhagen“ befindet sich auf einem gepachteten, 18 × 13 Meter großen Nachbargrundstück in Sichtweite zu Höckes Wohnhaus und besteht aus 24 Beton-Stelen, die zwei Meter aus dem Boden ragen. Dieser „Erweiterungsbau“ des Berliner Holocaust-Mahnmals entstand in einer Bauzeit von nur fünf Tagen und wurde am 22. November 2017 enthüllt.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandte Formgebungen.", "content": "Im Garten des Jüdischen Museums in Berlin steht ein kleines Säulenfeld, das ebenfalls das Gefühl eines schwankenden Bodens vermittelt. Die Ähnlichkeit von Eisenmans Stelenfeld mit dem \"Garten des Exils\" des damals im Bau befindlichen Jüdischen Museums veranlasste dessen Architekten Daniel Libeskind zu Plagiatsvorwürfen, der Streit konnte aber beigelegt werden. Ein ähnliches Feld bestehend aus 72 identischen Granitsäulen (je 4,5 m Höhe und 90 cm Breite) schuf die französische Künstlerin Aurélie Nemours unter dem Namen \"L'alignement du XXIe siècle\" seit den 1980er Jahren in einem Park der französischen Stadt Rennes; diese Anlage hat aber keinen Bezug zum Holocaust.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz Holocaust-Mahnmal, in der historischen Mitte Berlins erinnert an die rund 6 Millionen Juden, die unter der Herrschaft Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten ermordet wurden.", "tgt_summary": "欧洲被害犹太人纪念碑(德语:Denkmal für die ermordeten Juden Europas),亦称为浩劫纪念碑。它位于柏林,由彼得·艾森曼及布罗·哈普达设计,纪念浩劫中受害的犹太人。它占地19,000平方米(4.7英亩),安放了2711块混凝土板,在一个斜坡上以网格图形排列。混凝土板长2.38米,宽0.95米,高度从0.2米到4.8米不等。根据艾森曼计划,混凝土板设计出一种导致心神不安缠扰不清的气氛,而且整个雕塑打算代表一个原有秩序因人为因素而远离人类。初期为纪念碑正式英国旅客印制的2005份小册子却说设计代表一种对纪念碑传统观念的激烈手法,因为艾森曼没有使用任何象征主义。在附加的地下“资讯处”(德语:Ort der Information)列出从以色列犹太大屠杀纪念馆(Yad Vashem Sanctuary)得到的所有已知受害犹太人的名字。", "id": 1052700} {"src_title": "Epimetheus (Mond)", "tgt_title": "土卫十一", "src_document": [{"title": "Entdeckung und Benennung.", "content": "Epimetheus wurde am 18. Dezember 1966 von dem Astronomen Richard L. Walker entdeckt. Bereits am 15. Dezember 1966 hatte Audouin Dollfus einen neuen Mond bei Saturn entdeckt, für dessen Benennung er \"Janus\" vorschlug. Bei dem von Richard L. Walker drei Tage später entdeckten Mond glaubte man zunächst, dass es sich um dasselbe Objekt handelte. Das Objekt zeigte allerdings ein ungewöhnliches Bahnverhalten. Im Oktober 1978 fanden Stephen M. Larson und John W. Fountain heraus, dass sich die Beobachtungen am besten mit der Anwesenheit zweier einzelner Körper erklären ließ, die sich die gleiche Umlaufbahn teilten. Allerdings gestaltete es sich sehr schwierig, die Bahnen der Monde aus den Beobachtungsdaten aufzuschlüsseln. 1980 konnte diese Vermutung beim Vorbeiflug der Raumsonde Voyager 1 bestätigt werden. Offiziell teilt sich daher Walker seine Entdeckung mit Larson und Fountain. Der von Voyager aufgenommene Körper wurde zunächst von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) \"1980 S 3\" genannt (→ unten). Epimetheus ist der 11. entdeckte Mond von Saturn. Der Name Epimetheus wurde offiziell am 30. September 1983 vergeben. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der Name Janus offiziell anerkannt, obwohl er seit 1966 verwendet wurde. Seinen Namen erhielt der Mond nach dem Titanen Epimetheus, Sohn von Iapetos und Klymene, Bruder von Prometheus, Menoitios und Atlas, und Ehemann der Pandora sowie nach späteren Überlieferungen der Vater von Pyrrha (Ehefrau und Cousine von Prometheus' Sohn Deukalion) aus der griechischen Mythologie. Der Name bedeutet \"der nachher Denkende\", was als Antonym zum Namen von Prometheus (\"der vorher Denkende\") zu verstehen ist. Nach den Namenskonventionen der IAU werden für Oberflächenstrukturen auf Janus Namen mit Verbindung zum mythischen Zwillingspaar Castor und Pollux verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Bahneigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "Epimetheus umkreist Saturn auf einer prograden, fast perfekt kreisförmigen Umlaufbahn in einem mittleren Abstand von 151.410 km bis 151.460 km (ca. 2,512 bis 2,513 Saturnradien) von dessen Zentrum, also 91.142 km bis 91.192 km über dessen Wolkenobergrenze. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,0098, die Bahn ist 0,351° gegenüber dem Äquator von Saturn geneigt, liegt also fast genau in der Äquatorebene des Planeten. Durch die niedrige Exzentrizität variiert die Bahn in der Entfernung zu Saturn um nur rund 3.000 km. Die Umlaufbahn des nächstinneren Mondes Pandora ist im Mittel 9.690 beziehungsweise 9.740 km von den Orbits von Epimetheus und Janus entfernt, die Entfernung der Bahn des nächstäußeren Mondes Aegaeon beträgt im Mittel etwa 16.000 km. Epimetheus umläuft Saturn in 16 Stunden, 39 Minuten und 50,6 Sekunden. Dies entspricht etwas mehr als der Umlaufzeit des Jupitermondes Thebe und liegt zwischen den Uranusmonden Perdita und Puck. Die Umlaufzeiten von Epimetheus und Janus unterscheiden sich um lediglich 28,1 Sekunden. Epimetheus und Janus benötigen für einen Umlauf etwa 1 Stunde und 34 bis 35 Minuten länger als der innere Nachbar Pandora.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnverhalten von Epimetheus und Janus.", "content": "Epimetheus ist koorbital mit dem Mond Janus, das heißt, die beiden Monde laufen auf fast gleichen Bahnen um den Saturn. Ihre mittleren Abstände von dem Planeten unterscheiden sich nur um 50 km, was weniger ist als die Durchmesser beider Monde. Etwa alle vier Jahre kommt es zu einer engen Begegnung der beiden Monde, die sich dann durch ihre Schwerkraft gegenseitig beeinflussen. Gemäß den Keplerschen Gesetzen wird der innere Mond, dessen Umlaufbahn um insgesamt 28,1 Sekunden (täglich 1/4 Grad) schneller ist, dabei beschleunigt und wandert auf eine höhere Umlaufbahn, wodurch er wiederum abgebremst wird. Der äußere wird abgebremst, wandert auf eine niedrigere Umlaufbahn und wird dadurch beschleunigt. Auf diese Weise tauschen Epimetheus und Janus während dieses etwa 100 Tage dauernden Prozesses ihre Umlaufbahnen, überholen sich dabei aber nicht und nähern sich um nie mehr als etwa 15.000 km an. Da Epimetheus nur ein Viertel so viel Masse wie Janus besitzt, hat er stets etwa 80 % der gesamten Bahnänderung zu tragen. Die orbitale Beziehung der beiden Monde kann im Rahmen des Dreikörperproblems verstanden werden, wobei in dem Fall zwei Monde (der dritte ist Saturn) eine ähnliche Größe aufweisen. Dieses Verhalten der beiden Monde ist, soweit bekannt, einzigartig im Sonnensystem. Die koorbitalen Begleiter beschreiben vom mit der Bewegung des größeren Körpers um das Zentralgestirn mitbewegten Bezugssystem aus gesehen eine sogenannte Hufeisenumlaufbahn, nach der sie entlang der Umlaufbahn einen großen Bogen, den sie periodisch vor und zurück schwingen. Vom ruhenden Bezugssystem (Inertialsystem) aus betrachtet beschreiben sie jedoch nach wie vor \"normale\" Umlaufbahnen. Gegenwärtig ist Epimetheus der innere Mond der beiden. Die letzten Bahnwechsel fanden am 21. Januar 2006 (der von der Raumsonde Cassini gut dokumentiert wurde), im Januar 2010, Januar 2014 und Januar 2018 statt; der nächste wird somit voraussichtlich im Januar 2022 stattfinden.", "section_level": 3}, {"title": "Janus/Epimetheus-Ring.", "content": "Im Jahr 2006 wurde ein diffuser Staubring entdeckt, der im Gegenlicht sichtbar gemacht werden konnte und sich entlang den Umlaufbahnen von Epimetheus und Janus um Saturn zieht. Der bislang so genannte Janus/Epimetheus-Ring weist eine Breite von etwa 5.000 km auf und ähnelt von der Intensität her den Ringen von Jupiter. Der Ring wird durch Einschläge von Mikrometeoriten auf die beiden Monde gespeist, ähnlich wie das bei Enceladus der Fall ist.", "section_level": 3}, {"title": "Rotation.", "content": "Die Rotationszeit ist gleich der Umlaufzeit und Epimetheus weist damit, wie der Erdmond, eine synchrone Rotation auf, die sich somit ebenfalls binnen 16 Stunden, 39 Minuten und 50,6 Sekunden vollzieht. Seine Rotationsachse steht genau senkrecht auf seiner Bahnebene.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Größe.", "content": "Epimetheus hat einen mittleren Durchmesser von 113,4 km. Auf den Aufnahmen der Cassini- und Voyager-Sonden erscheint Epimetheus als ein sehr unregelmäßig geformtes, längliches Objekt mit Abmessungen von 135 × 108 × 105 km, wobei die Längsachse auf Saturn ausgerichtet ist. Epimetheus besitzt eine sehr kantige Form, die etwas dem Neptunmond Proteus ähnelt. Von der Größe her ist Epimetheus am ehesten mit dem Uranusmond Portia zu vergleichen. Die Gesamtfläche von Epimetheus beträgt schätzungsweise 40.400 km2, dies ist geringfügig weniger als die Fläche der Schweiz oder der Niederlande.", "section_level": 2}, {"title": "Innerer Aufbau.", "content": "Die mittlere Dichte von Epimetheus ist mit 0,69 g/cm3 weitaus geringer als die der Erde und entspricht fast genau der Dichte von Saturn; sie ist so niedrig, dass Epimetheus auf Wasser schwimmen würde. Dies weist darauf hin, dass der Mond überwiegend aus Wassereis zusammengesetzt ist. Die niedrige Dichte von Epimetheus weist darauf hin, dass er möglicherweise zu den porösen sogenannten Rubble Piles gehört, die durch die vergleichsweise schwache Gravitation im Innern Hohlräume aufweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Oberfläche.", "content": "Die Oberfläche von Epimetheus ist stark verkratert; auf seiner Oberfläche befinden sich mehrere größere Einschlagskrater mit Durchmessern von bis zu 30 km sowie kleine und größere Höhenzüge und Vertiefungen. Die Südpolregion zeigt die Überreste eines großen Einschlags, der den Großteil dieser Gegend bedeckt. Dies könnte verantwortlich für die auffällige Abflachung der Südhemisphäre sein. Es wird zwischen zwei Arten von Terrains unterschieden: Dunkle, sanftere Gelände, und hellere, leicht gelbliche zerklüftete Gelände. Eine Interpretation ist, dass das dunklere Material nachweislich Abhänge hinunterrutscht und möglicherweise einen geringeren Eisgehalt aufweist als das hellere Material, das eher als Grundgestein angesehen werden kann. Jedenfalls sind beide Geländearten sehr reich an Eis. Bislang wurden auf Epimetheus bereits 1982 lediglich zwei Krater offiziell benannt, die gemäß der USGS-Nomenklatur wie bei Janus der Legende von Kastor und Pollux entnommen sind. Epimetheus besitzt eine sehr hohe Albedo von etwa 0,73, was bedeutet, dass er eine sehr helle Oberfläche besitzt, die 73 % des eingestrahlten Sonnenlichts reflektiert. An seiner Oberfläche beträgt die Schwerebeschleunigung 0,0078 m/s2, dies entspricht etwa 8 ‰ der irdischen. Die mittlere Oberflächentemperatur von Epimetheus wird auf ungefähr −195 °C (78 K) geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "Anhand der Kraterdichte seiner Oberfläche wird darauf geschlossen, dass es sich um einen relativ alten Himmelskörper handelt. Da Epimetheus und Janus koorbitale Monde sind, geht man davon aus, dass sie möglicherweise von einem gemeinsamen Ursprungskörper abstammen, der durch eine Störung, zum Beispiel eine Kollision mit einem anderen Objekt in zwei Körper zerbrach. Falls dies der Fall ist, müsste dies durch die heute noch beobachtete Kraterdichte in einer frühen Phase von Saturns Satellitensystem geschehen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Erforschung.", "content": "Epimetheus weist eine scheinbaren Helligkeit von 14,5, die 1:912000 des Zentralplaneten beträgt. Seit der Entdeckung und der Bestätigung 1980 sowie den \"Voyager\"-Vorbeiflügen wurde Epimetheus von erdgebundenen Teleskopen sowie vom Hubble-Weltraumteleskop untersucht und seine Bahnparameter konnten dadurch präzisiert werden. Epimetheus wurde bislang von drei Raumsonden besucht, namentlich von den Vorbeiflugsonden Voyager 1 am 12. November 1980 und Voyager 2 am 25. August 1981 sowie dem Saturn-Orbiter Cassini, der seit dem 1. Juli 2004 den Saturn umkreist. Epimetheus wurde von Cassini mehrmals ins Visier genommen, so dass seine Größe und Form sowie seine orbitalen Parameter mittlerweile ziemlich genau bekannt sind. Der nächste Vorbeiflug von Cassini ereignete sich während des 53. Umlaufs um Saturn am 3. Dezember 2007, als die Sonde Epimetheus in einer Entfernung von 15.779 km passierte. Dabei konnten einige gut aufgelöste Aufnahmen gemacht werden. Am 2. April 2010 konnte Cassini eine Bedeckung (aus Sicht der Sonde) der führenden Hemisphären von Janus durch Epimetheus aus einer Distanz von 2,1 Millionen km aufnehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufige Nummerierungen.", "content": "Durch die komplizierte Entdeckungsgeschichte von Epimetheus und Janus hat Epimetheus von der IAU mindestens neun systematische Nummerierungen erhalten, bei denen später nachgewiesen werden konnte, dass es sich um Epimetheus handelte. Dies trug seinerzeit maßgeblich zu der zu hoch vermuteten Anzahl der Saturnmonde bei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Epimetheus (auch \"Saturn XI\") ist der siebte bis achte und zehntgrößte der 82 bekannten Monde des Planeten Saturn. Der koorbitale Mond teilt sich seinen Orbit mit Janus, mit dem er alle vier Jahre die Umlaufbahn tauscht.", "tgt_summary": "土卫十一又称为「厄庇墨透斯」(Epimetheus),是土星的一颗内侧卫星,它的专属名称厄庇墨透斯源自神话,是普罗米修斯的兄弟。", "id": 2924632} {"src_title": "Georgisches Alphabet", "tgt_title": "格鲁吉亚字母", "src_document": [{"title": "Reihenfolge.", "content": "Die Anordnung der Buchstaben im Alphabet entspricht der Reihenfolge des griechischen Alphabets, obwohl die Buchstaben keine Abwandlungen der griechischen Schrift sind. Am Ende des georgischen Alphabets befinden sich alle Laute, die im Altgriechischen keine Entsprechung haben. Die Schreibrichtung der georgischen Schrift ist von links nach rechts.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die älteste bekannte Schrift im Gebiet Georgiens ist die armasische Schrift, in der aber nur Inschriften auf Aramäisch erhalten sind. Ob sie eine Vorläuferin der georgischen Schrift ist oder beide gleichermaßen aus der aramäischen Schrift gebildet wurden, ist umstritten. Die Einführung des georgischen Alphabets wird Parnawas I., dem König von Iberien, im 3. Jahrhundert v. Chr. (284 v. Chr.) zugeschrieben. Von den heutigen Wissenschaftlern wird angenommen, dass sich das georgische Alphabet zu Beginn des 5. Jahrhunderts unter griechischem Einfluss aus der aramäischen Schrift weiterentwickelte. Die ältesten historischen Belege der georgischen Schrift wurden 1950 in einem georgischen Kloster in Bethlehem (Palästina, ca. 430 n. Chr.) und im Kloster Bolnissi Sioni (Georgien, ca. 480 n. Chr.) gefunden. Vor einigen Jahren wurden weitere Belege in der Festung Armasziche in Mzcheta und in der Nekressi-Kirche (Kachetien) gefunden. Georgische Wissenschaftler datieren die Funde in vorchristliche Zeit.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsstufen der georgischen Schrift.", "content": "Seit dem 5. Jahrhundert hat die georgische Schrift bedeutende Veränderungen durchlebt. Man unterscheidet drei Entwicklungsstufen der georgischen Schrift: \"Assomtawruli (Mrglowani)\", \"Nuschuri (Kutchowani)\" und \"Mchedruli\". \"Assomtawruli\" verschwand nicht, als das \"Nuschuri\" entstand. Auch das \"Nuschuri\" wurde im 11. Jahrhundert nicht vergessen, als sich die \"Mchedruli\"-Schrift daraus entwickelte. Diese Schriften wurden bis ins 18. Jahrhundert parallel benutzt. Das \"Assomtawruli\" (\"Mrglowani\" oder \"Mtawruli\") verwendete man für Inschriften (auf Steinen) und Buchtitel oder man schrieb mit \"Assomtawruli\" die Majuskeln in den Büchern, die mit \"Nuschuri\" geschrieben wurden. Das \"Nuschuri\" wurde zum größten Teil für die kirchliche Literatur verwendet. Als die weltliche georgische Literatur im 11. Jahrhundert zur neuen (\"Mchedruli\") Schrift wechselte, entstanden zwei Ausdrücke: \"Chuzuri\" und \"Mchedruli\". Mit \"Chuzuri\" (Priesterschrift, weil in der Kirche verwendet) meinte man die in kirchlicher Praxis gebrauchten \"Assomtawruli/Mrglowani\"- und \"Nuschuri/Kutchowani\"-Schriften, und mit \"Mchedruli\" die neuen Buchstaben, die für die weltliche Nutzung bestimmt waren. Georgisch, Armenisch und Alwanisch waren zeitweise die einzigen südkaukasischen Sprachen mit einem eigenen Schriftsystem.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuell benutzt: Das Mchedruli.", "content": "Das heutige \"Mchedruli\" (georg., Ritterschrift, von \"\" = Ritter, Reiter) besteht aus 33 Buchstaben (28 Konsonanten- und 5 Vokalzeichen) und kennt keine Unterscheidung zwischen Klein- und Großbuchstaben. Jedem Phonem ist genau ein Buchstabe zugeordnet. \"Mchedrulis Mtawruli\" (georg. მხედრულის მთავრული) ist ein Schriftstil von Mchedruli, bei dem alle Buchstaben dieselbe Höhe aufweisen. Er wurde von Nikolos Tbileli 1728 entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Umschrift.", "content": "In der nachfolgenden Tabelle sind die Zeichen, ihr Unicode, ihr Name und verschiedene Umschriften angegeben. Die 10 nicht mehr verwendeten Buchstaben sind eingeklammert. In der vierten Spalte steht das nationale System der Georgischen Akademie der Wissenschaften. Es wird seit 1998 in Führerscheinen verwendet und wurde 2002 vom Amt für Geodäsie und Kartografie angenommen. In der fünften Spalte steht die Norm ISO 9984:1996, in der sechsten die Norm DIN 32707:2010-01 und in der siebten eine deutsche Transkription, die sich an andere Konventionen zur Transkription nicht-lateinischer Schriften (z. B. Kyrillisch) anlehnt und zu Schreibweisen georgischer Namen führt, wie sie üblicherweise in deutschsprachigen Medien verwendet werden. Für die Entsprechung in den beiden älteren georgischen Schrifttypen siehe die Tabelle im Artikel Chuzuri.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das georgische Alphabet (georgisch: ქართული ანბანი \"kartuli anbani\", IPA:) ist ein Alphabet, das für die georgische Sprache 33 Buchstaben umfasst, von denen jeder genau einem Phonem entspricht. Georgisch hat als Schrift- und Literatursprache eine lange Tradition. Außerdem wurde bzw. wird das georgische Alphabet für weitere Sprachen verwendet: Ossetisch (offiziell 1937–1954), Abchasisch (offiziell 1938–1954), ferner – mit Zusatzbuchstaben – bisweilen für Mingrelisch, Swanisch und Lasisch. Früher dienten die Buchstaben auch als Zahlzeichen (siehe georgischer Kalender).", "tgt_summary": "格鲁吉亚字母(;)是一种从左到右书写的字母,用作拼写格鲁吉亚语及其他属于南高加索语系的语言。现代乔治亚字母有33个字母,但是最初数量更多。", "id": 2955430} {"src_title": "Replikation", "tgt_title": "DNA复制", "src_document": [{"title": "Semikonservatives Prinzip.", "content": "Schon Watson und Crick erkannten, dass die im Doppelstrang gepaarten Basen eine Voraussetzung für die Bildung neuer DNA sind: „Es ist unserer Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass die spezifische Paarbildung, die wir hier voraussetzen, sogleich an einen möglichen Kopiermechanismus für das genetische Material denken lässt.“ Drei Möglichkeiten der Replikation waren denkbar: dispersiv oder total konservativ oder halb konservativ. Letzteres Modell wurde durch den Meselson-Stahl-Versuch belegt. Demnach wird der Original-Doppelstrang geöffnet, anschließend dienen beide Einzelstränge in der Replikation als Vorlage (als konservative Matrize). Der neue Strang entsteht nach den Regeln der Watson-Crick-Basenpaarung. Die Replikation nach dem semikonservativen Prinzip stellt den allgemein angenommenen Mechanismus dar. Alle anderen Prinzipien sind Sonderfälle, die jeweils nur zum Teil bewiesen sind. Da alle Bakterien sowie die Zellkerne aller Eukaryoten doppelsträngige DNA (dsDNA) enthalten, kommt dieser Replikationsmechanismus in der Natur am häufigsten vor. Ausnahmen bilden einige Mitochondrien, bei denen ein anderer Mechanismus abläuft, sowie Plasmid- und Virengenome, bei denen die Erbinformation als DNA-Einzelstrang (ssDNA) vorliegen kann. Hier musste ein gänzlich anderer Mechanismus gefunden werden: der \"Rolling circle\". Bei Retroviren, deren Erbinformation stets in Form eines RNA-Doppel- oder -Einzelstrangs vorliegt, wird die Replikation von der Wirtszelle übernommen, indem die RNA durch eine Reverse Transkriptase in DNA umgeschrieben und in das Wirtsgenom eingebaut wird.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenfassung: Ablauf der Replikation.", "content": "Im ersten Schritt wird die DNA durch das Enzym \"Topoisomerase\" am Replikationsursprung entwunden. Dann kann der Doppelstrang durch das Enzym \"Helikase\" in zwei Einzelstränge gespalten werden (durch Lösen der Wasserstoffbrückenbindungen). Es entsteht eine Replikationsgabel, die von \"SSB-Proteinen\" auseinander gehalten wird. Nun lagern sich Primer durch die \"Primase\" an die Einzelstränge, als Startsequenz für eine \"DNA-Polymerase\", an. Die DNA-Polymerase liest vom 3′- zum 5′-Ende, synthetisiert dementsprechend vom 5′- zum 3′-Ende. Die Synthese verläuft bidirektional: Am Leitstrang wird kontinuierlich synthetisiert, da dieser von 5′ nach 3′ verläuft, der Folgestrang dagegen diskontinuierlich, weil die Stränge antiparallel (gegenläufig) sind. Daher entstehen am Folgestrang \"Okazaki-Fragmente\" (der Strang wird stückweise von der DNA-Polymerase III von 3′ zu 5′ synthetisiert). Der Primer wird von einer anderen \"DNA-Polymerase\" ersetzt. Die Fragmente werden dann von der \"Ligase\" (Klebeenzym) wieder zu einem Gesamtstrang verknüpft. Das Ergebnis sind zwei identische DNA-Stränge; die Replikation erfolgte semi-konservativ, da jeder Doppelstrang aus einem ursprünglichen und einem neusynthetisierten Einzelstrang besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Das Replikon.", "content": "Das Replikon ist die elementare Einheit der Replikation. Prokaryoten und Plasmide haben meist nur ein Replikon; dieses reicht aus, um die kleinen Genome in kurzer Zeit zu multiplizieren. Ausnahmen sind einige Bakterien und Archaeen. Die großen Genome der Eukaryoten sind in mehrere beziehungsweise viele Replikationsabschnitte gegliedert. Ein Replikon wird in der Regel \"symmetrisch\" aktiv, und zwar in der S-Phase, einem Zeitfenster des Zellzyklus für die DNA-Synthese. Mitten im Replikon sitzt der \"Origin\", der Ursprung der Replikation. Sobald der Origin aktiviert ist, wandert je eine \"Replikationsgabel\" (Wachstumsgabel) in die eine, die andere Gabel in die entgegengesetzte Richtung. Somit entspricht einer geöffneten Gabel ihre „Zwillings-Gabel“; beide entfernen sich (idealerweise) mit gleicher Geschwindigkeit vom gemeinsamen Origin. Da DNA-Polymerasen 3' → 5' replizieren, steht auf der einen Seite des Origins zuerst die HO-Matrize als Leitstrang zur Verfügung. Auf der anderen Seite des Origins wird unausweichlich der andere Strang zum Leitstrang. Das Replikon ist in beiden Richtungen vollständig repliziert, sobald jede der beiden Gabeln auf die Replikationsgabel ihres benachbarten Replikons trifft. Ein Replikon-Ende oder \"Terminus\" besitzt in der Regel keine definierte Sequenz, fordert lediglich für das Replikon eine endliche Länge.", "section_level": 1}, {"title": "Origin.", "content": "Eukaryoten haben sehr aktive und weniger aktive Replikations-Startstellen. Dazu gibt es schlafende Origins, die für Notfälle vorgesehen sind. Die Zahl der Replikations-Startpunkte entspricht der Größe des jeweiligen Genoms. Darmbakterium \"Escherichia coli\": 1 Origin. Bäckerhefe \"Saccharomyces cerevisiae\": ~350 Origins. Mensch \"Homo sapiens\": 40000 bis 80000 Origins.", "section_level": 2}, {"title": "Replikationsgabel.", "content": "Mit Pulsen radioaktiver Markierung gelang es bei Zellen des Chinesischen Hamsters und bei HeLa-Zellen, die DNA-Synthese im Lichtmikroskop anschaulich zu machen. Die chromosomale DNA besteht aus Tandem-Abschnitten (Replikons), in denen die (Mutter-)DNA in gabelartigen Wachstumspunkten repliziert. Der Fortschritt einer Gabel wurde auf höchstens 2,5 Mikrometer in der Minute geschätzt. Wichtig ist auch, dass benachbarte Gabeln gleichzeitig aktiv werden. Damit ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich die Replikationzeit des Euchromatins von der des Heterochromatins unterscheidet. Molekulargenetische Untersuchungen ergaben Modelle für die submikroskopischen Details der Gabel: Das Schema zeigt an einer vom Origin aus nach rechts wandernden Replikationsgabel die beteiligten Enzyme bzw. Moleküle in Eukaryoten. Vorneweg arbeitet eine Topoisomerase; sie entwindet das DNA-Molekül aus komplexen Strukturen des Interphase-Chromatins. Eine Helikase trennt die beiden antipolaren Stränge der Doppelhelix. Proteingruppen stabilisieren die Einzelstränge, damit sich diese nicht sofort wieder komplementär paaren. Eine DNA-Polymerase (Pol δ) ergänzt seit ihrem Start am Origin \"kontinuierlich\" 3' → 5' den \"Leitstrang\" zur halb-koservativen, halb-neuen Doppelhelix. Am \"Folgestrang\" geschieht die Replikation ebenfalls 3' → 5', allerdings \"diskontinuierlich\". Zuerst katalysiert eine RNA/DNA-Primase (Pol α) einen RNA-Primer, der zu einem kurzen DNA-Stück, einem Okazaki-Fragment verlängert wird. Eine Pol δ übernimmt für eine kurze Strecke die Replikation des Folgestranges zur Doppelhelix. Dann katalysiert eine Pol α den nächsten Primer, das nächste Okazaki-Fragment folgt, und so weiter. Eine DNA-Ligase füllt mit Desoxynukleotiden die Lücken, die eine RNase H (nicht im Schema gezeigt) beim Abbau des RNA-Primers hinterließ. Der koordinierte, gleichzeitige Fortschritt der Folgestrang-Replikation mit der des Leitstranges ist dem beschriebenen Gabelschema nicht anzusehen. Damit die Primase/Pol α am Folgestrang Gelegenheit bekommt, einen RNA-Primer zu katalysieren und die ersten Desoynukleotide anzuhängen, bildet der Folgestrang eine \"Schlaufe\". In dieser ersetzt ein Molekül Pol δ die Primase/Pol α und verlängert das anfängliche RNA-DNA-Hybrid zu einem Okazaki-Fragment. Mit Hilfe der Schlaufe gelangt die Folgestrang-Pol δ gleichgerichtet an die kontinuierlich aktive Pol δ des Leitstranges. Beide Polymerasen verbinden sich und bewerkstelligen die Replikation synchron. Dieses Modell erläutert die Bedeutung zweier weiterer Moleküle. Damit die Pol δ an die Matrize bindet, braucht es den Replikationsfaktor C (RFC), der auch das PCNA (das nukleäre Antigen proliferierender Zellen) auflädt. Die Klammer des PCNA verhindert, dass Pol δ von der Matrize abfällt. Da die aus demselben Origin entgegengesetzt laufende Replikationsgabel gleichfalls eine Schlaufe für ihren Folgestrang bildet, ist das Replikationsauge eine spannungsfreie, symmetrische Figur.", "section_level": 2}, {"title": "Terminus.", "content": "Bei den Eukaryoten gibt es innerhalb der Chromosomen keine definierte Sequenz für die Beendigung der Replikation; der Terminus stellt lediglich eine molekulare morphologische Beschreibung dar. Dennoch: Keine Regel ohne Ausnahme. Es gibt sequenzspezifische Barrieren, die eine Replikationsgabel aufhalten, bevor die gegenläufige Gabel ankommt. Am besten untersucht sind die polaren Replikationsbarrieren, welche die ribosomale DNA begrenzen. Diese Termini sind die Voraussetzung für die lokale Amplifikation der rDNAs. Dann ist die spezifische Termination vor den Telomeren zu nennen; die Replikation stoppt, wenn die Gabel das Chromosomenende erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Ablauf der Replikation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prokaryotische Replikation.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Initiation.", "content": "In der Zelle liegt die helikale DNA nicht geordnet ringförmig oder linear vor, sondern ist zusätzlich in sich verdrillt zu so genannten ‚supercoils‘: Während sich die DNA-Doppelhelix bei Eukaryoten um basische DNA-Strukturproteine wie Histone wickelt und der gesamte Komplex aus DNA-Molekül und zugehörigen Strukturproteinen zusätzlich durch Faltungen und Verdrehungen komprimiert und dadurch auch stabilisiert wird, ist das bei Prokaryoten (sowie Organellen mit eigener DNA wie z. B. Mitochondrien und Chloroplasten) nicht in gleicher Weise der Fall, da sie keine Histone besitzen. Man hat aber ‚histonähnliche Proteine‘ (, HLP) gefunden, die für einen ähnlichen Effekt sorgen. Um repliziert werden zu können, muss die DNA entwunden werden. Die Folge der Entwindung der DNA an einer Stelle ist die zunehmende Verdrillung des gesamten DNA-Doppelstranges. Um Torsionsspannungen bei der Entwindung entgegenzuwirken, läuft vor jeder Replikationsgabel eine \"Topoisomerase\", die die Verdrillung vermindern kann (Entspannungsreaktion). Dazu ist die Spaltung der DNA-Stränge notwendig. Je nach Enzymtyp (Topoisomerase I oder II (II ist Gyrase in E.coli)) werden kontrolliert Einzel- oder Doppelstrangbrüche durchgeführt. Nach der Entwindung werden die zuvor gespaltenen Phosphorsäureesterbindungen des Zucker-Phosphat-Gerüsts der DNA durch das Enzym wieder geknüpft. Für die Initiation der Replikation ist ein spezieller Ort, der Replikationsursprung () auf der meist ringförmigen DNA notwendig, der den Startpunkt bestimmt. An dieser Stelle werden die Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Basen der beiden Einzelstränge aufgetrennt. Der sogenannte oriC umfasst 245 Basenpaare (bp) und enthält eine Tandemanordnung mit AT-reichen Sequenzen, die folgende Consensus-Sequenz aufweisen: In E.coli gibt es 5 Bindungsstellen für das DnaA-Hexamer. Zunächst wird das Initiatorprotein DnaA durch Adenosintriphosphat (ATP) aktiviert und an fünf jeweils 9 bp lange DnaA-Boxen gebunden. Insgesamt lagern sich etwa 20 DnaA-Proteine als Schleife um die DNA zusammen. Die Proteine IHF und FIS binden an spezifische Abschnitte des oriC und lösen die Beugung der DNA zu einer haarnadelähnlichen Struktur aus, welche auch die Bindung von DnaA unterstützt. Schließlich kann die Entwindung der Doppelhelix an drei aufeinanderfolgenden, 13 bp langen Adenin- und Thymin-reichen Sequenzen (auch ‚13-mer-Sequenzen‘ genannt) starten. Dieser Vorgang wird von einer \"Helikase\" unter ATP-Verbrauch katalysiert (bei E. coli heißt diese DnaB und wird durch das Protein DnaC zum Origin geleitet). Die Helikase arbeitet von 5'-3'-Richtung. Durch die Auftrennung des Doppelstranges entstehen so am Origin zwei Replikationsgabeln, die während der Replikation bidirektional auseinanderlaufen. Damit sich die Basen nicht wieder über Wasserstoffbrückenbindungen paaren, halten sogenannte \"Einzelstrang-bindende Proteine\" (bei den Prokaryoten heißt dies „SSB-Protein“ für ) die einzelnen Stränge auseinander. Im Anschluss der Öffnung folgt das Priming: An den nun freien Einzelsträngen wird durch eine RNA-Polymerase, die \"Primase\" (in E. coli DnaG), ein kurzes RNA-Stück, der Primer (unter zellulären Bedingungen etwa 10 Nukleotide), gesetzt. Dieser Komplex wird als ‚Primosom‘ bezeichnet und ist notwendig, da der Hauptproteinkomplex der Replikation, die DNA-Polymerase, mit der Synthese des jeweils zweiten Stranges DNA nur an einer freien 3′-OH-Gruppe beginnen kann. Das heißt: Die DNA-Polymerase benötigt den Primer als ‚Starthilfe‘ für die Replikation, auch wenn es sich dabei um RNA handelt. Die für den Primer eingesetzte RNA-Polymerase benötigt nur den Einzelstrang als Matrize. Hat die DNA-Polymerase dann aber erst mit der Synthese des zweiten Stranges (von 5′ nach 3′) begonnen, kann sie kaum unterbrochen werden und arbeitet bis zur Termination fort. Somit muss die Regulation der Replikation in der Initiationsphase geschehen.", "section_level": 3}, {"title": "Elongation.", "content": "Nach der Initiation und der nun beginnenden Polymerisierung wird die Elongationsphase durchlaufen. Hier synthetisiert die \"DNA-Polymerase III\" die komplementären Stränge zu den Einzelsträngen: Die Basen der Einzelstränge werden nacheinander abgelesen und, nach dem Prinzip der komplementären Basenpaarung, im synthetisierten Strang entsprechend nacheinander eingebaut. Für die DNA-Synthese notwendige Bausteine liegen in Form der freien Nukleotide in der Zelle vor. Dabei ergibt sich jedoch ein Problem: Die DNA-Polymerase kann nur in 5′→3′-Richtung synthetisieren. Da nun aber der DNA-Polymerasekomplex an beiden Strängen gleichzeitig synthetisiert, beide Stränge aber gemäß der doppelhelikalen Struktur entgegengesetzt orientiert sind, ergeben sich zwei gegenläufige (auch antiparallele) Stränge an der Replikationsgabel. Am \"Leitstrang\" kann nach einmaligem Priming bis zur Symmetrieachse der Replikationsgabel durchgehend repliziert werden, da dieser genau mit der Leserichtung des Polymerasekomplexes und in Laufrichtung der Replikationsgabel orientiert ist. Am \"Folgestrang\" ist eine kontinuierliche Replikation hingegen nicht möglich, da er in die „falsche Richtung“ verläuft. Dabei läuft die Polymerase bei dem ersten Lauf gegen den Primer des Leitstranges der zweiten Replikationsgabel, die in die andere Richtung verläuft. Nach der Unterbrechung muss ein erneutes Priming auf dem Folgestrang erfolgen, damit die Polymerase wieder erneut ansetzen kann. Dieses Priming erfolgt immer direkt der Helikase folgend. In den folgenden unregelmäßigen Polymerasezyklen am Folgestrang beendet die Polymerase die Synthetisierung immer am letzten RNA-Primer, also am 5′-Ende des vorhergehenden Fragments. Die so entstehenden DNA-Einzelfragmente werden auch als Okazaki-Fragmente bezeichnet. Die DNA-Polymerase hat verschiedene Domänen: die eigentliche Polymerase-Domäne zum Anhängen von Nukleotiden, die DNA-Klammer, um auf der DNA zu gleiten, ohne abzusetzen und die 5'-3'-Exonuklease-Domäne, welche der Korrekturlesefunktion direkt nach dem Einbau der Basen dient. Es gibt einige gut belegte Hinweise darauf, dass der Bereich zwischen Primase und dem letzten Okazaki-Fragment als eine Schleife (auch als \"Posaunen-Modell\" bezeichnet) verdreht wird, so dass die Polymerase beide Stränge mit gleicher Laufrichtung bearbeiten kann. Ist die Synthese der Schleife beendet, wird diese wieder aufgelöst und eine neue Schleife gebildet. Hier scheint wieder eine Topoisomerase mitzuwirken. Da die Verdoppelung an einem Strang kontinuierlich, am anderen mit Unterbrechungen verläuft, spricht man auch von einer semidiskontinuierlichen Verdoppelung. Damit nun ein kontinuierlicher Strang entsteht, der keine RNA-Stücke enthält, tritt noch während der Replikation ein weiterer Mechanismus in Aktion: Eine RNase H entfernt die RNA-Primer und \"DNA-Polymerase I\" füllt die entstandene Lücke mit der jeweils komplementären DNA. DNA-Polymerase I kann auch selbst RNA entfernen. Die \"DNA-Ligase\" schließt dann die Bindung vom 3′-Ende des neuen zum 5′-Ende des alten DNA-Stückes, stellt also zwischen den neu synthetisierten DNA-Strängen die Phosphodiesterbindungen her.", "section_level": 3}, {"title": "Termination.", "content": "Bei den Prokaryoten mit einer ringförmig aufgebauten DNA sind gegenüber dem Origin gelegene Terminationssequenzen gefunden worden. Dabei handelt es sich genauer um zwei Sequenzen, jeweils eine für eine Replikationsgabel. Normalerweise muss die Termination nicht besonders ausgelöst werden, da, wenn zwei Replikationsgabeln aufeinanderlaufen bzw. die DNA, wie bei einer linearen Form, endet, die Replikation damit automatisch beendet wird. Es handelt sich hierbei um ein Kontrollelement, damit die Replikation bei verschiedenen Replikationsgeschwindigkeiten beider Replikationsgabeln kontrolliert an einem bestimmten Punkt endet. Die Terminationsstellen sind Bindeorte für das Protein Tus (). Dieses blockiert die replikative Helikase (DnaB) und bringt damit die Replikation zum Stillstand. Die replizierten ringförmigen Stränge bleiben bei Prokaryoten nach der Replikation noch für eine Weile miteinander verbunden, genau an dieser terminalen Stelle, damit sie nach der Zellteilung von weiteren Prozessen abschließend getrennt und aufgeteilt werden können. Ohne diese Verbindung scheint eine Kontrolle bei der Verteilung nicht vorhanden zu sein. Die Trennung der DNA-Ringe kann über zwei Mechanismen erfolgen, wobei entweder eine TypI- oder eine TypII-Topoisomerase beteiligt ist.", "section_level": 3}, {"title": "Eukaryotische Replikation.", "content": "Die Replikation läuft bei Eukaryoten im Wesentlichen identisch ab. Allerdings gibt es einige Ausnahmen und Sonderfälle. So muss berücksichtigt werden, dass die DNA stärker „verpackt“ ist (z. B. beim Heterochromatin), die DNA-bindenden Proteine (die Histon- und Nicht-Histon-Proteine) stärkeren Einfluss haben und die DNA in linearer Form vorliegt. Zudem handelt es sich bei den beteiligten Proteinen in der Regel um solche mit gleicher Funktionalität, aber unterschiedlichem Aufbau. Einer der wesentlichen Unterschiede liegt in der \"Initiation\": Bei den Eukaryoten gibt es mehrere Origins. Der Vorteil dessen ist leicht ersichtlich, da zum einen die Replikation durch die mehr vorhandenen DNA-bindenden Proteine langsamer verläuft, zum anderen die eukaryotische Polymerase (verschiedene Polymerasen, welche mit griechischen Buchstaben bezeichnet werden und sich bei der Synthese von Leit- und Folgestrang – Polα respektive Polδ – unterscheiden), die einen komplexeren Reparaturmechanismus als bei Prokaryoten besitzt (), langsamer fortschreitet. Die Polymerase schafft bei Eukaryoten ca. 50 bis 100 Nukleotide pro Sekunde, während bei Prokaryoten mehr als 1000 Nukleotide pro Sekunde ergänzt werden können. Des Weiteren ist die eukaryotische DNA in der Regel wesentlich größer als die der Prokaryoten (einigen Millionen Basenpaaren bei Prokaryoten gegenüber wenigen Milliarden bei Eukaryoten). Mehrere Origins und damit mehrere Replikationseinheiten verkürzen die Zeit, die benötigt wird, das gesamte Genom zu replizieren, auch wenn die Geschwindigkeit von Prokaryoten nicht erreicht wird (Die Replikationszeit der Prokaryoten liegt im Bereich von einigen Minuten, bei Eukaryoten beträgt sie mehrere Stunden). Die Origins der Eukaryoten haben keine spezielle Sequenz, vielmehr handelt es sich wohl dabei um eine sogenannte Consensus-Sequenz, also eine Ähnlichkeitssequenz. Diese werden auch ARS-Elemente genannt. Andere Befunde gehen davon aus, dass große Bereiche der DNA, sogenannte Replikationszentren, als mögliche Startpunkte für die Replikation dienen können. Die, wie auch immer, als Origin erkannten Stellen werden durch einen Origin-Erkennungskomplex (, ORC), einen Cdc6-Protein und sogenannte MCM-Proteine (), welche als Helikasen dienen, markiert. Diese später wieder entfernten Proteine bilden quasi die Vorhut zur Replikation. Der ORC bindet an den Origin, weiterhin rekrutiert ORC andere Faktoren (Cdc6, Cdt1 und ‚Helicase Loading Proteins‘), daraufhin binden MCM-Helikasen, welche die DNA aufschmelzen. Nur einmal während der S-Phase wird die Replikation initiiert (trotz der 10.000 Origins auf dem eukaryotischen Genom). Cycline geben im Zellzyklus das Signal zur Replikation. Der weitere Initiationsverlauf sowie die Elongation ist mit dem der Prokaryoten funktional identisch. Terminale Sequenzen wurden bisher bei den Eukaryoten nicht entdeckt. Sie scheinen auch keine Bedeutung zu haben, da der Replikationsapparat automatisch beendet wird, sobald das Ende der DNA erreicht wird. Hierbei ergibt sich aber, im Gegensatz zur ringförmigen DNA-Struktur der Prokaryoten, ein Problem: Die DNA-Polymerase synthetisiert am Mutterstrang jeweils von 3′ nach 5′. (Der Tochterstrang hat also die Ausrichtung 5′→3′) Die Polymerase benötigt aber eine Primase als Starthilfe, um DNA duplizieren zu können. Die Primase ist ein Enzym, welches eine kurze Startsequenz der DNA als RNA repliziert. Dieses Anfangsstück präsentiert der DNA-Polymerase ein Nukleotid mit einem freien 3′-OH-Ende, an welches es weiter DNA-Nukleotide synthetisieren kann. Nach erfolgreicher Synthese werden die RNA-Primer von Enzymen (Flap-Endonukleasen) zerstört und hinterlassen so Lücken. An den Telomeren, den Enden der Chromosomen, können diese Lücken aber nicht geschlossen werden, da kein vorhergehendes 3′-Ende vorhanden ist. Ganz ähnlich entstehen die Okazaki-Fragmente bei der Synthese des Verzögerungsstrangs. Hierbei muss die Polymerase nämlich in die verkehrte Richtung arbeiten, weshalb viele Primasen verwendet werden müssen. Die Primase liegt bei Eukaryoten im Gegensatz zu Prokaryoten nicht als eigenes Enzym, sondern gebunden an die DNA-Polymerase alpha (Polα) vor. Die dabei entstehenden Lücken werden aber von Polδ gefüllt und mit DNA-Ligasen verbunden. Dies ist möglich, da hier immer ein vorhergehendes Nukleotid mit einem 3′-Ende vorhanden ist. Da an den Telomeren keine solchen Nukleotide vorhanden sind, ist die vollständige Synthese der Enden nicht möglich. So verkürzen sich bei jeder Chromosomenverdopplung die Telomere am 5′-Ende beider Tochterstränge. Da Telomere aus einer tandemartig-repetitiven Sequenz, also einer hintereinander sich wiederholenden Sequenz aufgebaut sind, die keine Strukturgene beinhaltet, ist ein Verlust bis zu einer gewissen Länge nicht von großem Nachteil. Man vermutet aber, dass die DNA mit zunehmender Replikationsanzahl instabiler wird, da die stabilisierende Wirkung der Telomere immer schwächer wird. Eventuell könnte dies ein genetisches Indiz für das Altern sein. Außer bei Einzellern wie dem Wimpertierchen \"Tetrahymena\" hat man bei Vielzellern in den Keimbahnzellen und Stammzellen sowie im Knochenmark (Blutbildung) und auch bei einigen Tumorzellen ein Enzym namens Telomerase entdeckt, welches diesen Verlust kompensiert. Dies ist eine Reverse Transkriptase (RNA-abhängige DNA-Polymerase), denn in ihr liegt die repetitive Sequenz als Matrize in RNA-Form vor. Sie verlängert den Leitstrang um einige Sequenzen, so dass die DNA-Polymerase nach erfolgtem Priming den Folgestrang synthetisieren kann. Während der S-Phase des Zellzyklus bindet das Protein Cohesin die beiden Schwesterchromatiden der gesamten Länge nach aneinander. Während der Anaphase löst das Enzym Separase das Cohesin wieder auf, sodass die Schwesterchromatiden von den Spindelfasern zu den Zellpolen gezogen werden können. Die Replikation wird in einem Abschnitt des Zellzyklus angestoßen: bei den Eukaryoten in der S-Phase (DNA-Synthesephase), die selbst zur Interphase gehört.", "section_level": 2}, {"title": "Reduplikation in Keimbahn und Stammzellen.", "content": "Damit der genetische Bauplan einer biologischen Art und das Programm für seine zeitgerechte Verwirklichung erhalten bleibt, erfüllen die Zellen der Keimbahn eine Notwendigkeit: Sie müssen ihre Erbinformation vor jeder Kern- und Zell-Teilung exakt verdoppeln. Die Chromosomen verwirklichen diese Erfordernis, was an ihren Enden, den Telomeren, einer besonderen Lösung bedarf. Der strengen Regel für den mitotischen Zellzyklus gehorchen auch (pluripotente) Stammzellen. An die identische, vollständige, semikonservative Replikation ist die Zellteilung stark gekoppelt.", "section_level": 3}, {"title": "Strukturelle Mechanismen.", "content": "Die Replikation kann mit verschiedenen molekularen Mechanismen ablaufen, die von der Primärstruktur der Nukleinsäure abhängen. Neben dem symmetrischen Prozess der bidirektionalen Replikation, welcher bisher beschrieben wurde, gibt es asymmetrische Prozesse, nämlich: Telomer-Reproduktion, \"D-Loop\"-Prozess und \"Rolling-Circle\"-Prinzip.", "section_level": 2}, {"title": "Bidirektionale Replikation.", "content": "Die Vervielfältigung der DNA in linearen Chromosomen des Kerngenoms einer eukaryoten Zelle sowie des Bakteriengenoms erfolgt zweiseitig symmetrisch. Die Replikation geht von vielen Startsequenzen („Origins“) aus, die über die DNA-Doppelhelix (eines Chromosoms) verteilt sind. Die Zahl der Origins entspricht der (möglichen) Anzahl der Replikationseinheiten („Replikons“). Die bidirektionale Replikation läuft von jedem Origin entgegengesetzt, in beide Richtungen, und zwar gleichzeitig an beiden Einzelsträngen der DNA-Doppelhelix. Das bidirektionale Prinzip kommt in der Natur am häufigsten vor.", "section_level": 2}, {"title": "Telomer-Reproduktion.", "content": "Die identische Vervielfältigung der Telomere ist ein Problem linearer DNA-Moleküle bzw. ihrer Chromosomen. Die beiden Enden einer Doppelhelix erlauben keine bidirektionale Replikation, weil es am „Folgestrang“ schließlich keine Ansatzsequenz für einen RNA-Primer gibt. Deswegen bleibt am Chromosomenende der Folgestrang eine Primerlänge (20 bis 200 Nukleotide) kürzer als der „Leitstrang“. Da eine normale DNA-Replikation nicht möglich ist, setzt am Leitstrang die Telomerase an. Dieses (hybride) Enzym besteht aus einem Proteinteil und der RNA-Komponente 3'- CAACCCCAA-5' (bei \"Tetrahymena\"). Die neun RNA-Nukleotide enthalten die Matrize (fett), der entsprechend das einzelsträngige Telomer-Segment 5'-TTGGGG-3' wiederholt aneinander gereiht wird und den (ehemaligen) Leitstrang tandemartig verlängert. Zellen mit aktiver Telomerase sind in der Lage, die Telomere vor jeder Teilung zu reproduzieren und zu bewahren. Notwendig ist dies vor allem in der Keimbahn und in Stammzellen. Alternde somatische Zellen kommen dieser Anforderung nicht (mehr) nach, wenn ihre Telomere „verschleißen“.", "section_level": 2}, {"title": "D-Loop-Prozess.", "content": "Manche Chloroplasten und Mitochondrien besitzen ringförmige DNA. Die Replikation beginnt an einem Strang in der großen, nicht-codierenden Region. Der Polymerasekomplex läuft nur in eine Richtung und produziert einen kurzen, dritten Strang, bekannt als 7S-DNA. Diese dreisträngige Struktur ist im Elektronenmikroskop als D-Loop zu erkennen. (D-Loop von engl. \"displacement loop\": Ablöse- oder Verdrängungsschlaufe.) Wenn der schon replizierte Strang mehr als zwei Drittel der ursprünglichen DNA verdrängt hat, löst er sich (von der Matrize). Der gelöste Strang wird unabhängig (zur dsDNA) repliziert.", "section_level": 2}, {"title": "Rolling-Circle-Replikation.", "content": "Viren und Plasmide zeigen ein besonderes Replikationsprinzip. Liegt deren Nukleinsäure als Einzelstrang vor, wird sie komplementär zu einem Doppelstrang ergänzt. Ist das Erbmaterial (bereits) eine doppelsträngige Nukleinsäure, bricht eine Endonuklease einen Strang auf, indem die Verbindung zwischen zwei benachbarten Basen getrennt wird. An dieser geöffneten Stelle setzt ein Polymerasekomplex an, der nur in eine Richtung arbeitet. Das 3′-OH-Ende des geschnittenen Stranges dient dabei als Ansatzpunkt für einen sogenannten Primer, von dem aus der offene Strang verlängert wird. Für die einseitige Polymerisation dient der nicht aufgebrochene Ring als komplementäre Matrize. Die Replikationseinheit wandert um den inneren Strang herum wie um einen rollenden Kreis (\"Rolling circle\"). Der innere Strang kann wiederholt als Matrize dienen, sodass mehrere Duplikate hintereinander entstehen, teilweise als Concatamere. Diese werden nach dem ersten Replikationsschritt zerlegt. Entweder bleiben die neuen Produkte einzelsträngig oder dienen als Matrize für einen zweiten Schritt, aus dem die replizierten doppelsträngigen Nukleinsäuren hervorgehen. Das Rolling-circle-Prinzip scheint in der Natur in verschiedenen Formen zu existieren. Der beschriebene Ablauf stellt die verbreitetste Hypothese dar. – Erläuterung zu Viren: Diese lassen sich nach Art ihrer Nukleinsäuren in sechs Klassen einteilen. 1. Viren mit Doppelstrang-DNA; 2. mit Einzelstrang-DNA; 3. mit Doppelstrang-RNA; 4. mit positivem RNA-Einzelstrang; 5. mit negativem RNA-Einzelstrang; 6. Retroviren replizieren ihre RNA zu DNA, von der schließlich neue Virion-RNA multipliziert wird. Das Modell des rollenden Kreises kommt zum Beispiel bei der Konjugation zweier Bakterien vor. Dabei gibt ein Bakterium den Einzelstrang eines Plasmids an ein anderes Bakterium weiter, während es die eigene, ringförmige DNA des Plasmids behält. Bisher wenig erforschte ringförmige DNAs wurden extrachromosomal in menschlichen Krebszellen beobachtet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Replikation oder Reduplikation bezeichnet die Vervielfältigung der DNA oder RNA als Erbinformationsträger des Genoms oder auch nur eines einzelnen Chromosoms oder Segments einer Zelle oder eines Virus. Im mitotischen Zellzyklus erfolgt die DNA-Synthese als identische Verdoppelung (\"Reduplikation\"). Zellzyklen mancher (spezialisierter) somatischer Zellen bei Eukaryoten behandeln jedoch Teile ihres Genoms unterschiedlich: Bestimmte DNA-Sequenzen werden amplifiziert; andere DNAs werden nicht multipliziert und bleiben (in nachfolgenden Zyklen) unterrepliziert. In solchen Fällen der Differenzierung auf DNA-Ebene ist der Ausdruck \"Replikation\" für die zelluläre DNA-Synthese besonders angebracht.", "tgt_summary": "DNA复制是指DNA双链在细胞分裂分裂间期进行的以一个亲代DNA分子为模板合成子代DNA链的过程。复制的结果是一条双链变成两条一样的双链(如果复制过程正常的话),每条双链都与原来的双链一样(排除突变等不定因素)。", "id": 1505324} {"src_title": "Peter II. (Brasilien)", "tgt_title": "佩德罗二世 (巴西)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dom Pedro de Alcântara war als Siebtgeborener der einzige überlebende Sohn von Pedro I. (1798–1834), aus dessen erster Ehe mit Maria Leopoldine von Österreich (1797–1826), Tochter von Kaiser Franz I. Nachdem sein Vater Pedro I. auf Druck des Parlaments am 7. April 1831 hatte abdanken und nach Portugal zurückkehren müssen, wurde Dom Pedro II. im Alter von fünf Jahren zum Nachfolger ausgerufen. Ein vom Parlament eingesetzter Rat von Regenten führte die Amtsgeschäfte, bis er am 23. Juli 1840 mit 14 Jahren vorzeitig für volljährig erklärt wurde. Im darauf folgenden Jahr wurde er zum Kaiser von Brasilien gekrönt. Er erhielt eine sorgfältig geplante Ausbildung durch ausgewählte Lehrer. Spanisch, Englisch, Französisch, Deutsch, aber auch Griechisch und Latein standen auf seinem Stundenplan ebenso wie die Naturwissenschaften und Künste. Pedro II., den Victor Hugo einen Nachkommen Mark Aurels nannte, galt als einer der fähigsten Monarchen seiner Zeit. Während seiner Regierung, die über ein halbes Jahrhundert dauerte, wuchsen Bevölkerung und Wirtschaft in zuvor ungeahntem Ausmaß. Kaffee nahm den Rang eines Nationalprodukts an, ab 1870 gefolgt von Kautschuk. Europäische Einwanderer strömten ins Land. Da er früh die Bedeutung guter Verkehrswege und Kommunikationssysteme für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung erkannte, ließ er ein Netz von Eisenbahnen, Telegraphen- und Telefonleitungen bauen. Er bescherte dem Land die ersten gepflasterten Straßen, Briefmarken und das Telefon. Der Kaiser, mehrsprachig und belesen, war mehr Gelehrter als Politiker. Daher rührte auch sein Spitzname „Oberlehrer der Nation“. Er förderte den wissenschaftlichen Fortschritt und die Künste. Privat interessierte er sich besonders für die Astronomie. So ließ er unter dem Dach seiner Sommerresidenz in der von aus deutschsprachigen Ländern stammenden Einwanderern erbauten Stadt Petrópolis eine kleine Sternwarte einrichten, in der er manche Nacht damit zubrachte, neue Himmelskörper zu entdecken. In einem anderen Teil des Palastes ließ er eine Schule für Waisenkinder einrichten. 1876 besuchte er Heinrich Schliemann bei seinen Ausgrabungen in Mykene in Griechenland. Seine während seiner zahlreichen Reisen gesammelten Dokumente und Briefe sind heute von der UNESCO als Weltdokumentenerbe anerkannt. Pedro II. war unter anderem einer der Mitbegründer des Instituts Louis Pasteur in Paris und unterstützte den Bau des Bayreuther Festspielhauses. Seine Regierungsjahre gelten als die stabilsten in der brasilianischen Geschichte – und dies, obwohl die kaiserliche Regierung mehrere Kriege führte: Sie unterstützte den erfolgreichen revolutionären Kampf gegen den Diktator Argentiniens, Juan Manuel de Rosas, und führte von 1865 bis 1870, verbündet mit Argentinien und Uruguay in der Tripel-Allianz, einen brutalen, aber siegreichen Krieg gegen Paraguay. Mehrere Faktoren trugen zum Sturz der Monarchie bei: die wachsende republikanische Bewegung, die ein brasilianisches Kaiserreich zunehmend als anachronistisch und unamerikanisch empfand, der Konflikt mit Teilen des Klerus und schließlich die Sklavenbefreiung, die die Großgrundbesitzer von der Krone entfremdete. Die brasilianische Monarchie wurde durch einen Militärputsch unter Führung des Marschalls Manuel Deodoro da Fonseca gestürzt, am 15. November 1889 riefen die Generäle die Republik aus. Der Putsch stützte sich allerdings auf die gebildete Elite (geschätzte 8000 Menschen verfügten über eine höhere Schulbildung) und weitverbreitete Gefühle des Nationalismus und der Ablehnung der ehemaligen Kolonialmacht Portugal, als deren Repräsentant Peter II. noch immer angesehen wurde. In den rasch folgenden Wahlen wurde Marschall Fonseca als erster Präsident Brasiliens bestätigt. Erst ein Jahrhundert später wurde dieser „Geburtsfehler“ der Republik in der neuen Verfassung vom 5. Oktober 1988 behoben, indem sie die Staatsform zum Gegenstand eines Referendums machte: Nur etwa 12 % der Wähler sprachen sich am 21. April 1993 für die Rückkehr zur Monarchie aus, die Mehrheit stimmte für die Republik. Der Kaiser ging mit seiner Familie nach Frankreich ins Exil, wo er 1891 starb. Kurz vor seinem Tod hatte die Bayerische Akademie der Wissenschaften ihn in Anerkennung seiner Lebensleistung zu ihrem Ehrenmitglied ernannt. Bereits seit längerem war er Ehrenmitglied der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. 1876 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg und 1882 der Preußischen Akademie der Wissenschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Sklaverei.", "content": "Die innenpolitisch wichtigste Herausforderung erwuchs aus einer ausgedehnten Bewegung für die Aufhebung der Sklaverei. Obwohl es in Brasilien als Folge des Humanismus, der Französischen Revolution und später des Amerikanischen Bürgerkrieges bereits früh eine Emanzipationsbewegung gab, stieß sie auf ein geteiltes Echo. Sklaverei war in der Bevölkerung tief verankert; der Besitz eines Sklaven (juristisch als Sache bezeichnet) galt selbst in tieferen Bevölkerungsschichten als Statussymbol. Sklaven stellten eine beträchtliche Investition für ihre Herren dar, was ihre wirtschaftliche Bedeutung und den Widerstand gegen ihre Befreiung erklärt. Die „Einfuhr“ afrikanischer Sklaven wurde auf Druck des Vereinigten Königreichs bereits 1830 für illegal erklärt, in der Praxis jedoch erst ab 1849 bekämpft, wodurch innerstaatlicher Sklavenhandel an Bedeutung gewann. Eine organisierte Kampagne für die Emanzipation der 2,5 Millionen Sklaven in Brasilien begann einige Jahre später. Die Abolitionisten errangen ihren ersten Sieg 1871, als das Parlament alle Kinder, die von Sklavinnen geboren wurden, für frei erklärte (Gesetz des freien Schoßes, „Lei do Ventre Livre“). Das offenbar liberale Gesetz hatte jedoch einige Haken: Der Sklavenhalter entschied, den Kindern gegen staatliche Entschädigung die Freiheit zu schenken oder sie bis Vollendung des 21. Lebensjahres für sich arbeiten zu lassen. Wegen der äußerst niedrigen Lebenserwartung eines Sklaven hatte das Gesetz nur geringe Auswirkungen. Etwa um die gleiche Zeit entstand eine republikanische Bewegung, die in den folgenden Jahren mehr und mehr Zulauf erhielt. 1885 wurden schließlich alle Sklaven über 60 Jahre für frei erklärt, das Gesetz sah nach Widerstand der Großgrundbesitzer schließlich 65 Jahre vor – eine utopische Zahl. Der Kaiser, der selbst ein überzeugter Anhänger der Sklavenbefreiung war, wollte behutsam diese Politik fortsetzen. Aber das Gesetz, das schließlich am 13. Mai 1888 alle restlichen Sklaven emanzipierte („Goldenes Gesetz“), wurde während eines Kuraufenthalts Dom Pedros II. in Europa in seiner Abwesenheit von der Regentin, Prinzessin Isabel, unterzeichnet. Rein zahlenmäßig war die Sklaverei inzwischen ohne Belang: Es gab noch 500.000 Sklaven bei einer Gesamtbevölkerung von 13,5 Millionen. Jedoch beraubte die Sklavenbefreiung die kaiserliche Regierung ihres letzten Rückhalts bei den Großgrundbesitzern und bereitete den Boden für die Ausrufung der Republik im November des folgenden Jahres.", "section_level": 1}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Pedro II. war ein entschiedener Gegner des argentinischen Diktators Juan Manuel de Rosas und unterstützte den Aufstand von Justo José de Urquiza, der 1852 zum Sturz de Rosas’ führte. Im 1863 ausgebrochenen uruguayischen Bürgerkrieg unterstützte er den Führer der Partei der Colorados, Venancio Flores, gegen die Blancos, hinter denen der paraguayische Diktator Francisco Solano López stand. Brasilianische Truppen marschierten in Uruguay ein und eroberten am 20. Februar 1865 die Hauptstadt Montevideo, worauf Flores als Präsident eingesetzt wurde. Schon im Dezember 1864 hatte López Brasilien den Krieg erklärt, und die Streitkräfte Paraguays drangen in die brasilianische Provinz Mato Grosso ein. López verlangte von Argentinien ein Durchmarschrecht, um die brasilianischen Truppen in Uruguay angreifen zu können. Als der argentinische Präsident dies verweigerte, erklärte López auch Argentinien den Krieg. Darauf schlossen sich Brasilien, Argentinien und Uruguay am 1. Mai 1865 gegen Paraguay zur Tripel-Allianz zusammen, weswegen der Krieg Tripel-Allianz-Krieg genannt wird. Brasilien stellte den weitaus größten Teil der Allianztruppen. Als López nach schweren Niederlagen einen Friedensschluss erwog, war es Kaiser Pedro, der dies verhinderte. Der Kaiser bestand darauf, dass López zurücktreten und ins Exil gehen müsse. Das war für López unannehmbar. Daher wurde der Krieg bis zum vollständigen Sieg der Allianz fortgesetzt. Am 1. März 1870 wurde López auf der Flucht von brasilianischen Soldaten gestellt und erschossen. In Paraguay wurden brasilianische Besatzungstruppen stationiert.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Am 4. September 1843 heiratete Pedro II. Teresa Maria Cristina von Neapel-Sizilien (1822–1889), Tochter des Königs Franz I. beider Sizilien. Sie hatten vier Kinder:", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Dom Pedro II. (portugiesisch \"Dom Pedro de Alcântara João Carlos Leopoldo Salvador Bibiano Francisco Xavier de Paula Leocádio Miguel Gabriel Rafael Gonzaga de Bragança e Habsburgo\") ([]; * 2. Dezember 1825 in Rio de Janeiro, Brasilien; † 5. Dezember 1891 in Paris, Frankreich) war von 1831 bis 1889 Kaiser von Brasilien.", "tgt_summary": "巴西的佩德罗二世(,1825年-12月2日-1891年-12月5日),全名佩德罗·德·阿尔坎塔拉·若昂·卡洛斯·利奥波多·萨尔瓦多·毕比亚诺·弗朗西斯科·哈维尔·德·保拉·莱奥卡迪奥·米格尔·加比埃尔·拉斐尔·贡扎加(),绰号“高尚的”(O Magnânimo),巴西帝国末代皇帝,1831年4月7日—1889年11月15日在位。", "id": 1069384} {"src_title": "Helios (Sonde)", "tgt_title": "太陽神號", "src_document": [{"title": "Mission.", "content": "Im Jahr 1966 vereinbarten Bundeskanzler Ludwig Erhard und US-Präsident Lyndon B. Johnson ein Abkommen über eine gemeinsame anspruchsvolle Planetenmission. Welche Art Mission dies sein würde, sollte von den Raumfahrtagenturen DFVLR und NASA festgelegt werden. Am 10. Juni 1969 wurde der Vertrag über die Mission formell ratifiziert. Man kam überein, ein Sondenpaar zu bauen, welches den Raum zwischen Sonne und Erde genauer untersuchen und dabei der Sonne näher kommen sollte als jede Sonde zuvor. Die beiden Sonden Helios 1 und Helios 2 waren ein Gemeinschaftsprojekt der Bundesrepublik Deutschland (rd. 70 %) und der USA (rd. 30 %). Deutschland baute die Sonden und die USA stellten die Trägerraketen sowie Unterstützung mit dem Deep Space Network. Die beiden Sonden wurden nach dem griechischen Sonnengott Helios benannt. Das Radioteleskop Effelsberg, sowie die 30-Meter-Antenne der Satellitenbodenstation Weilheim nahmen Teil an der Überwachung der Sonden.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau der Sonden.", "content": "Helios 1 und 2 (auch Helios A und B genannt) waren Sonden mit der Form einer überdimensionalen Garnrolle. Die maximale Breite betrug 2,77 m, die minimale 1,75 m. Die Höhe betrug für den Sondenkörper 2,12 m und mit ausgefahrenem Antennenmast 4,23 m. Hinter dem unteren Teil des Mastes befand sich der rechteckige Reflektor der Hochgewinnantenne. Darüber befand sich am Mast eine Niedergewinnantenne und an der Mastspitze eine Dipolantenne. Das Startgewicht betrug 371 beziehungsweise 374 kg. Die größte Herausforderung bestand in der Regelung der Temperatur. 50 % der Oberfläche waren mit spiegelnden Reflektoren überzogen, welche die Sonneneinstrahlung zurückwarfen. Zusätzlich waren leistungsfähige Radiatoren auf den beiden Stirnseiten angebracht. Daneben minimierte die Form die Einstrahlung und die Sonden waren zudem sehr gut isoliert. Durch die schnelle Rotation von einer Umdrehung pro Sekunde wurde die Oberfläche nur kurz der Sonne ausgesetzt und die Wärme gleichmäßig verteilt. Nachdem Helios 1 trotz einer minimalen Entfernung von 46,2 Millionen km von der Sonne an Bord niedrigere Temperaturen aufwies als geplant, wurde ihre Schwestersonde Helios 2 auf eine noch sonnennähere Bahn befördert, in der sie sich bis auf 43,4 Millionen km an die Sonne annäherte. Von den zehn Experimenten im Gesamtgewicht von 73,2 beziehungsweise 76,5 kg stammten, entsprechend der finanziellen Beteiligung der Länder, sieben aus Deutschland und drei aus den USA. Die Experimente betrafen drei Fragestellungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Helios-Raumsonden waren ein Gemeinschaftsprojekt der Bundesrepublik Deutschland und der Vereinigten Staaten von Amerika zur Erforschung der Sonne. Es wurden zwei Raumsonden gestartet. Ende 1974 startete die Erste und Anfang 1976 die Zweite.", "tgt_summary": "太阳神-A和太阳神-B(即'和')是用于研究太阳活动而发射进入日心轨道的两艘姊妹探测器。太阳神号是由西德和NASA联合研制的,分别于1974年12月10日和1976年1月15日在佛罗里达州卡纳维拉尔角的肯尼迪航天中心发射升空。", "id": 3036112} {"src_title": "Musikproduzent", "tgt_title": "音樂製作人", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Beruf des Musikproduzenten ist eng mit der Entwicklung der Tonstudios verbunden. Das erste Tonstudio wurde durch den Pianisten Frederick William „Fred Gaisberg“ (* 1873, † 1951) in Philadelphia/Pennsylvania Anfang 1897 eröffnet. Gaisberg war Mitarbeiter des deutsch-jüdischen Emigranten Emil Berliner. Dieser konzentrierte sich auf Wiedergabetechnik (Grammophon, Schallplatte), doch mussten auch Anstrengungen unternommen werden, um die Vorstufe der Wiedergabetechnik, die industrielle Aufnahmetechnik, zu verbessern. Gaisberg kannte als Pianist die Perspektive des Interpreten und machte sich mit der Aufnahmetechnik vertraut. Zu jener Zeit war die Arbeitsteilung im Tonstudio gering, denn die Aufgaben des Toningenieurs, Musikproduzenten und Artists and Repertoire-Managers waren oft in einer Person vereinigt. Als am 1. Januar 1909 Harry O. Sooy bei RCA Victor zum Leiter des Aufnahmeteams ernannt wurde, war die Funktion des Musikproduzenten offiziell entstanden. Die Bedeutung und die Aufgaben des Musikproduzenten nahmen mit der rasanten technischen Entwicklung ständig zu. Als John Hammond für den 9. Dezember 1932 mit Fletcher Hendersons Band drei Jazzaufnahmen einspielte, hatte faktisch die Karriere eines Musikproduzenten begonnen. Seine Aufgaben bestanden zunächst lediglich darin, die Interpreten zu kontaktieren, die Anzahl der Aufnahmen abzustimmen und die Musik so natürlich wie möglich auf Band festzuhalten. Mit der Einführung des Tonbandgerätes im Jahre 1948 konnten fehlerhafte Aufnahmen ganz oder teilweise gelöscht und neu produziert werden, Mehrspurtechnik erlaubte schließlich die Möglichkeit des Overdub. Damit verbreiterte sich das Tätigkeitsgebiet des Produzenten. Die Rock & Roll-Erfolgsautoren Jerry Leiber und Mike Stoller beschritten neue Wege in der Studiopraxis der Popmusik, als sie sich wie nie zuvor in den Aufnahmeprozess einmischten und ihre eigenen Kompositionen in der Studioarbeit umsetzten. Ihre technischen Möglichkeiten im Tonstudio waren 1955 immer noch recht bescheiden, denn es konnten lediglich verschiedene Takes zusammengefügt und Nachhalleffekte erzeugt werden. Für ihre Studioarbeit gab es noch nicht den Begriff des Musikproduzenten („record producer“), sie wurden auf den ersten Drifters-LPs noch als „supervisors“ bezeichnet. Leiber und Stoller ist der Status des Musikproduzenten zu verdanken, denn Musikproduktion war einerseits Teil des Komponierens, andererseits aber auch ein eigenständiger Beruf.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben.", "content": "Mit den ersten Tonstudios und der Verbesserung der Tontechnik begann auch das Erfordernis, bei Tonaufnahmen gestalterische Elemente einzusetzen. Dabei variiert das Aufgabenspektrum eines Musikproduzenten in der heutigen Musikindustrie sehr stark und hängt insbesondere von der Arbeitsteilung zwischen Musiklabel, Tonstudio und Produzent ab. Der Musikproduzent ist Mittler zwischen künstlerischer Darbietung, Tontechnik und kommerziellem Potenzial der aufgenommenen Werke. Einerseits kann das Aufgabenspektrum eines Musikproduzenten in technische, künstlerische und wirtschaftliche Kriterien aufgeteilt werden, andererseits können die Phasen vor, während und nach einer Musikaufnahme unterschieden werden. Der Musikproduzent ist also nicht bloß auf den Überwachungs-, Mixing- und Masteringprozess fokussiert.", "section_level": 1}, {"title": "Vor der Aufnahme.", "content": "Im Vorfeld einer Aufnahme sucht er und bildet Talente aus und entscheidet über deren Repertoire zusammen mit dem Artists and Repertoire-Manager. Zudem trifft er die endgültigen Entscheidungen über das Arrangement und den Einsatz von Sessionmusikern, übernimmt die Vermittlerrolle zwischen Plattenlabel und den Interpreten, ist zuständig für die kommerzielle Verantwortung zusammen mit dem Plattenlabel und trifft die letzte Entscheidung über das Aufnahmebudget. Urheberrechtlich muss der Musikproduzent die Rechte der für die Tonaufnahme geplanten Musikwerke einholen, damit eine spätere Verbreitung durch Tonträger statthaft ist. Das geschieht in Form der so genannten Künstler-Exklusivverträge. Dem Produzenten obliegt oftmals auch die Ausarbeitung des Arrangements; er bestimmt die einzelnen Instrumental- und Gesangsstimmen und führt die Aufnahmeregie.", "section_level": 2}, {"title": "Während der Aufnahme.", "content": "Der Musikproduzent erstellt den Aufnahmeplan, bucht und organisiert die Aufnahmesession im Tonstudio, entscheidet über neue Takes, bestimmt die zum Mixing und Mastering zugelassenen Takes und bezahlt die Toningenieure und Studiomusiker. Er kümmert sich um oder überwacht die Platzierung der Mikrofone/Mikrofonständer, Mikrofonverstärker, Notenständer oder die Isolierung der Instrumente. Er arbeitet mit den Künstlern zusammen, um die Aufnahme zu optimieren. Er kooperiert mit der Studiocrew vor, während und nach der Tonaufnahme. Während und nach der Aufnahmesession steht dem Produzenten und Toningenieur ein breites Spektrum von Soundeffekten zur Verfügung wie Overdub, Kompression, Equalizer, Delay, Flanger, Phaser, Chorus, Filter, Pitch-Shifter oder Verzerrer. Der Produzent ist involviert in Tonaufnahme („recording“), Mixing (die Abmischung aller Takes) und Mastering (Zusammenstellung des finalen Sounds).", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Aufnahme.", "content": "Der Musikproduzent lässt sich vom Künstler das Recht der Musikaufnahme und Musikverwertung übertragen. Dabei kann er sich das Recht einräumen lassen, im Rahmen der Titelexklusivität die im Produktionsvertrag erwähnten Musiktitel noch Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung verwerten zu dürfen. Der Produzent kann, muss aber nicht, die Kosten der Produktion und Vermarktung vorläufig übernehmen. Er sucht – sofern noch nicht geschehen – nach Plattenfirmen, die die fertige Aufnahme auf Tonträger pressen lassen und danach vermarkten. Interpreten und Plattenfirmen verlassen sich auf den Produzenten als objektiven Hörer bei der Erfüllung seiner Aufgaben, insbesondere bei der Bestimmung des passenden Sounds.", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerischer Einfluss.", "content": "Außerhalb der Klassik spielt der Sound der Tonaufnahmen eine gewichtige Rolle. Meist sind Toningenieure und insbesondere Musikproduzenten die Beteiligten in der Aufnahmesession, zu deren Kernaufgabe die Gestaltung des Sounds gehört. Der Produzent entscheidet über die Instrumentation, den Einsatz von Background-Stimmen oder von Overdubs. Damit wird der künstlerische Einfluss mancher Produzenten so groß, dass ihnen ein kreativer Anteil am Werk zusteht und sie damit in die Rolle des Mitkomponisten gelangen. Das geht urheberrechtlich manchmal so weit, dass der Musikproduzent auch formal als Komponist genannt und registriert wird. Die urheberrechtlichen Ansprüche mancher Musikproduzenten waren seit jeher teilweise umstritten (siehe Cut In). Ein Produzent mit erheblichem künstlerischen Einfluss auf die Musik war Phil Spector, der die Talente fand, zu Text und Musik beitrug und im Tonstudio die Session akribisch überwachte und auch eingriff. Die künstlerischen Aspekte werden ergänzt durch technische und wirtschaftliche Aufgaben. Manche Produzenten wirkten als musikalische Katalysatoren wie Brian Eno oder versuchen wie Trevor Horn ein spezielles Konzept von Popmusik und deren Vermarktung zu realisieren. Insbesondere im Hip-Hop und im Dance-Bereich sind Musikproduzenten häufig die Komponisten und/oder Texter der von ihnen produzierten Stücke.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Nach dem Unabhängigkeitsgrad unterscheidet man den \"unabhängigen Produzenten\" von dem (meist bei einem Plattenlabel) \"angestellten Musikproduzenten\". Letztere erhalten von ihrem Arbeitgeber ein Gehalt und daneben noch erfolgsabhängige Tantiemen, während freie Produzenten üblicherweise auf Basis einer gegen künftige Tantiemen zu verrechnenden Vorauszahlung arbeiten. Hieraus resultiert dann auch das unternehmerische Risiko eines Musikproduzenten. Der unabhängige produziert auf eigene Rechnung und eigenes Risiko. Das fertige Master bietet er interessierten Plattenfirmen an, die die fertiggestellten Songs dann übernehmen. Er schließt mit ihnen einen Produktionsvertrag, der ihm seine Einnahmen aus den Tonträgerverkäufen sichert. Sind die Einnahmen wegen geringer Verkaufszahlen niedriger als die von ihm verauslagten Kosten, erwirtschaftet er möglicherweise einen Verlust. Der gehaltsabhängige Produzent ist diesem Risiko nicht ausgesetzt. Der \"Executive Producer\" ist für die Finanzierung eines Musikprojekts zuständig, während der einfache \"Record Producer\" den kreativen Teil übernimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Berühmte Musikproduzenten.", "content": "Obwohl in der Popmusik die Musikproduzenten wie die Komponisten und Studiomusiker eher im Hintergrund arbeiten und weitgehend dem Musikpublikum unbekannt bleiben, sind wenige Produzenten aus dieser Anonymität herausgerückt. Denn erfolgreiche und ausgezeichnete Musikproduzenten genießen einen ähnlichen Status wie die Interpreten selbst. In den USA sind hervorzuheben Nile Rodgers, will.i.am, Bill Putnam, Sam Phillips, Quincy Jones, Rick Rubin, David Foster, Jimmy Iovine, Phil Ramone (Pop), Rudy Van Gelder (Jazz) oder Chet Atkins (Country). In Großbritannien George Martin, Alan Parsons, Trevor Horn, Mike Batt, Norrie Paramor, Joe Meek, Mickie Most oder Stock Aitken Waterman. Ralph Siegel, Hans Bertram, Nils Nobach, Heinz Gietz, Conny Plank, Dieter Dierks, Frank Farian oder Dieter Bohlen waren oder sind bedeutende deutsche Musikproduzenten. Besonders im Jazz fanden und finden sich bis heute Persönlichkeiten wie Alfred Lion und Manfred Eicher, die aus eigener Überzeugung Musiker aufnehmen und auf ihren eigenen Plattenlabels vermarkten. In England ist vor allem Hugh Padgham hervorzuheben, für seine Arbeit mit Genesis, Phil Collins, The Police und Mike and the Mechanics.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Musikproduzent ist in der Musikindustrie eine mit der Leitung und Durchführung einer Musikproduktion beauftragte Person. Die Aufgaben eines Musikproduzenten können stark variieren. Er koordiniert z. B. die Musikaufnahme im Tonstudio, das Engagement der Musiker und kümmert sich um die Vermarktung.", "tgt_summary": "音乐制作人(英语:\"Music Producer\")或者唱片制作人(英语:\"Record Producer\")在唱片工业里是个非常重要的角色,工作内容涵盖控制一首歌录音工程的排程、训练和指导新的音乐家、组织调度制作预算和资源、监督录音的过程、进行编曲或混音以及母带后制的工作。", "id": 2355581} {"src_title": "Pioneer (Raumsonden-Programm)", "tgt_title": "先鋒計劃", "src_document": [{"title": "Mission.", "content": "Alle Pioneer-Missionen standen unter dem Motto der Grundlagenforschung. Wissenschaft stand zunächst an zweiter Stelle, wichtiger war die Erprobung der Technik, da sich 1958 die Raumfahrt noch in den Kinderschuhen befand. Pioneer 0 bis 4 sowie X, Y und Z hatten den Mond als Ziel, Pioneer 5 war ein interplanetarer Testflug, Pioneer 6–9 und E dienten zur Erforschung der Sonne, Pioneer 10 und Pioneer 11 zum Vorstoß ins äußere Sonnensystem (zu den Riesenplaneten Jupiter und Saturn), Pioneer-Venus 1 und 2 flogen zur Venus.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Den Anfang machte die US-Luftwaffe: Sie hatte drei 38 kg schwere Sonden konstruiert. Ziel war zunächst, das Schwerefeld der Erde zu überwinden und eine Raumsonde in eine Umlaufbahn um den Mond zu schießen. Dies war noch ohne „Zwischenstation“ in einem Erdorbit geplant, wie es bei späteren Missionen praktiziert wurde. Alle Sonden waren mit optischen Systemen ausgerüstet. Die nächsten Sonden wurden von der US-Army gestartet. Zu den beteiligten Wissenschaftlern zählte auch Wernher von Braun. Die beiden Sonden, die unter seiner Aufsicht konstruiert worden waren, hatten ein Gewicht von nur sechs Kilogramm und trugen als wissenschaftliches Experiment einen Strahlendetektor. Um mit der Sowjetunion gleichzuziehen, bereitete die neue Weltraumbehörde NASA 1959 den Start von vier Mondorbitern vor, allesamt ungefähr 170 kg schwer. Alle vier Missionen waren Fehlschläge und wurden vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Daher auch die widersprüchlichen Bezeichnungen. Im Jahr 1960 testete die NASA auch einen Prototyp für eine interplanetare Raumsonde. Obwohl hierfür nur ein einziges – 43 kg schweres – Exemplar zur Verfügung stand, klappte alles: Danach trat im Rahmen der Ranger-Mondsonden und des Mariner-Programms (Venus und Mars) eine Pause bei den „Pioneers“ ein. Erst im Jahre 1965 wurde das Programm neu aufgenommen. Dabei wurde der interplanetare Raum zum Ziel, in welchem ein Sonden-Netzwerk zur Sonnenerkundung aufgebaut werden sollte. Die anderen Sonden arbeiteten aber zufriedenstellend. Die Experimente umfassten Messungen von Staubpartikeln, verschiedenen Strahlen und Magnetfeldern. Die Sonde Pioneer 7 wurde 1986 auch zur Beobachtung des Halleyschen Kometen aus 12 Millionen km Entfernung eingesetzt. Als erste verlor die NASA am 18. Mai 1983 den Kontakt zu Pioneer 9. Die anderen drei Sonden arbeiteten bis Mitte der 1990er Jahre. Der Kontakt zu Pioneer 7 brach am 31. März 1995 ab, zu Pioneer 8 am 22. August 1996. Auch zu Pioneer 6 war nach 1995 die Kommunikation teilweise unterbrochen. Ein letzter Kontakt zu Pioneer 6 wurde am 8. Dezember 2000 etabliert – 35 Jahre nach dem Start. Dies stellte einen absoluten Rekord in puncto Lebensdauer dar, bis am 13. August 2012 Voyager 2 diese Leistung überbot. In den 1970er-Jahren wurden die vier letzten Pioneer-Sonden gestartet. Pioneer 10 und 11 hatten als Ziel die Erforschung der Planeten Jupiter und Saturn, sowie des Asteroidengürtels; Pioneer-Venus des Planeten Venus. Diese Missionen verliefen erfolgreich.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Pioneer-Missionen.", "content": "Anmerkungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Namen Pioneer () werden insgesamt 19 verschiedene Raumsonden der NASA zusammengefasst, die in den Jahren 1958 bis 1978 zur Erforschung des Mondes, der Sonne, des Jupiters, des Saturns und der Venus gestartet wurden.", "tgt_summary": "先驱者计划(英语:Pioneer program)是美国的一系列无人行星探测任务。整个计划分为数个任务,而最著名的是先驱者10号和11号,它们探测外层行星并飞出了太阳系。两个探测器都携带了刻画着男女和地球位置的金版,期待地外生命有朝一日发现并解读它。", "id": 2892236} {"src_title": "Marathi", "tgt_title": "马拉地语", "src_document": [{"title": "Verbreitung und Sprecherzahl.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Marathi deckt sich weitgehend mit dem indischen Bundesstaat Maharashtra, dessen Grenzen 1960 entlang der Sprachgrenze des Marathi gezogen wurden. Im Bundesstaat Maharashtra dient das Marathi als Amtssprache. Daneben ist es auf überregionaler Ebene als eine von 22 Verfassungssprachen Indiens anerkannt. Laut der indischen Volkszählung 2011 wird Marathi von 83 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Damit ist Marathi nach Hindi und Bengali die indische Sprache mit den drittmeisten Sprechern. Rund 77 Millionen Marathi-Sprecher leben in Maharashtra, wo sie gut zwei Drittel der Bevölkerung stellen. Größere marathisprachige Minderheiten finden sich auch in den Nachbarbundesstaaten Karnataka (2,1 Millionen), Madhya Pradesh (1,2 Millionen), Gujarat (0,9 Millionen), Andhra Pradesh (0,7 Millionen) und Goa (0,2 Millionen).", "section_level": 1}, {"title": "Dialekte.", "content": "Dialekte des Marathi sind Ahirani und Manadeshi. Das nah verwandte Konkani, ursprünglich ein Dialekt des Marathi, wird heute als eigene Sprache gezählt, die offiziellen Status in Indien hat.", "section_level": 1}, {"title": "Grammatik.", "content": "Marathi hat zum Teil den Lokativfall in der Substantivdeklination bewahrt:", "section_level": 1}, {"title": "Schriftsystem.", "content": "Marathi verwendet die Devanagari-Schrift. Der älteste Beweis geschriebenen Marathis wurde auf einer tausend Jahre alten gigantischen Statue in der Stadt Shrawana-belagola im Süden Indiens gefunden. Die Inschrift handelt vom König Gangaraya, der das Unternehmen finanzierte, und seinem General Chamundaraya, der die Statue für den König errichtete.", "section_level": 1}, {"title": "Autoren.", "content": "Marathi hat eine lange literarische Tradition. In den letzten sieben Jahrhunderten entstand eine umfangreiche Literatur auf Marathi. Der heilige Dichter Dnyaneshwar wird als erster bedeutender Marathi-Autor betrachtet. Prominente zeitgenössische Autoren sind Purushottam Laxman Deshpande, Jaywant Dalawi, Vasant Purushottam Kale, Vyankatesh Digambar Madgulkar, Dattaram Maruti Mirasdar, Kiran Nagarkar und Malika Amar Sheikh.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marathi (मराठी marāṭhī [mə'ɾa:ʈhi:]) ist eine indogermanische Sprache, die mindestens 83 Millionen Menschen als Muttersprache dient, die überwiegend in Indien leben. Es gehört zum indoarischen Zweig der indoiranischen Untergruppe der indogermanischen Sprachen.", "tgt_summary": "马拉地语( \"\"、Marathi language) 是印度的22种规定语言之一,在马哈拉施特拉邦大约有 9 千万使用者。", "id": 2125099} {"src_title": "Tschadische Sprachen", "tgt_title": "乍得语族", "src_document": [{"title": "Forschungs- und Klassifikationsgeschichte.", "content": "Die wissenschaftliche Erforschung tschadischer Sprachen begann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als europäische Forschungsreisende begannen, lexikalisches und grammatikalisches Material tschadischer Sprachen zu sammeln. 1934 gliederte dann Johannes Lukas eine Reihe von Sprachen in der Umgebung des Tschadsees in eine „tschadische“ und eine „tschadohamitische“ Gruppe, wobei die genetische Zugehörigkeit zum Afroasiatischen zwar in Erwägung gezogen, aber nicht völlig anerkannt wurde. Erst Joseph Greenberg zeigte 1950, dass die „tschadischen“ und „tschadohamitischen“ Sprachen eine genetische Einheit bilden und einen eigenen Primärzweig der afroasiatischen Sprachfamilie bilden. Die externe Klassifikation des Tschadischen konnte seitdem nicht mehr präzisiert werden; durch das stetig anwachsende publizierte Material tschadischer Sprachen wurden aber eine Präzisierung der inneren Klassifikation sowie Ansätze zur historischen Rekonstruktion des Proto-Tschadischen und untergeordneter Protosprachen möglich. 1966 versuchten Paul Newman und Roxana Ma erstmals Phonologie und eine Reihe von Lexemen des Prototschadischen zu rekonstruieren und schlugen eine Klassifikation vor, die einen „Biu-Mandara“-Zweig und einen „Plateau-Sahel“-Zweig vorsah. Diese Klassifikation musste jedoch schon bald revidiert werden. 1977 schlug Newman eine weitgehend anerkannte Gliederung in vier Zweige vor; die Vereinigung von Biu-Mandara und Masa zu einem Zentraltschadisch durch einige Wissenschaftler konnte sich nicht allgemein durchsetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Externe Klassifikation.", "content": "Das Tschadische ist einer der sechs Primärzweige der in Nord- und Ostafrika sowie im Nahen Osten verbreiteten afroasiatischen Sprachfamilie, zu der auch das Ägyptische, Berberische, Kuschitische, Omotische und Semitische gehören. Die genetische Verwandtschaft des Tschadischen mit diesen Sprachen ergibt sich sowohl aus lexikalischen als auch aus morphologischen Eigenschaften. Unter letzteren sind hauptsächlich die Personalpronomina zu nennen sowie die Systeme zur Verbal- und Nominalderivation; die Flexion des Tschadischen hingegen weist eine große Anzahl an eigenständigen Entwicklungen auf. Die folgende Liste enthält einige Beispiele für Isoglossen aus Lexikon und Morphologie, die zusammen mit vielen weiteren Entsprechungen sowohl die genetische Verwandtschaft der tschadischen Sprachen untereinander als auch ihre Zugehörigkeit zum Afroasiatischen belegen:", "section_level": 1}, {"title": "Subklassifikation.", "content": "Die Mehrzahl der Wissenschaftler gliedert das Tschadische in vier Zweige: Diese Zweige werden ihrerseits wieder in Untergruppen aufgeteilt, so dass sich folgende Klassifikation ergibt: Zur Orientierung wird im Folgenden hinter den Namen tschadischer Sprachen in Klammern der entsprechende Zweig angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Soziolinguistische Situation.", "content": "Die große Mehrheit der tschadischen Sprachen wird von weniger als 50.000 Menschen in einer kleinen Region gesprochen und hat damit nur lokale Bedeutung. Um die überregionale Kommunikation zu ermöglichen, werden bestimmte Verkehrssprachen benutzt, neben Französisch und Arabisch handelt es sich hierbei vor allem in Nigeria und im Niger um das westtschadische Hausa, das von mehreren Millionen Menschen gesprochen wird. Das Hausa ist auch wohl die einzige tschadische Sprache, in der in arabischer oder lateinischer Schrift in größerer Menge Literatur verfasst wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Phonologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Segmente.", "content": "Das Konsonantensystem des Tschadischen weist einige Eigenschaften auf, die es als typisch afroasiatisch charakterisieren. So finden sich mehrere glottalisierte Konsonanten, besonders die Implosive und und ein oder zwei laterale Frikative (, ). Das Tschadische zeigt jedoch auch Abweichungen: es finden sich keine pharyngalen Frikative und im Allgemeinen auch keine glottalen Laute mit phonemischem Status. Dagegen besitzt eine Reihe von Sprachen pränasalierte Konsonanten, die sich im Afroasiatischen sonst nicht finden. Die Vokalphoneme der tschadischen Sprachen weisen eine beachtliche Diversität auf; Systeme mit einem Phonem wurden ebenso beobachtet wie solche mit zwölf Vokalphonemen. Die Rekonstruktion der proto-tschadischen Vokale ist schwierig; entsprechend weichen die bisherigen Rekonstruktionsversuche voneinander erheblich ab, es liegen rekonstruierte Systeme mit zwischen einem und fünf Phonemen vor.", "section_level": 2}, {"title": "Suprasegmentale Eigenschaften.", "content": "Alle tschadischen Sprachen sind – wie auch zwei andere afroasiatische Primärzweige – Tonsprachen. Die Mehrheit der tschadischen Sprachen kennt einen hohen und einen tiefen Ton, die in der Transkription gewöhnlich durch den Akut für den Hochton und den Gravis für den Tiefton markiert werden. Einige Einzelsprachen besitzen auch kompliziertere Tonsysteme. Ein weiteres häufiges Charakteristikum ist das \"downdrift-Muster,\" bei dem ein auf einen Tiefton folgender Hochton niedriger als gewöhnlich gesprochen wird. In wissenschaftlicher Transkription werden die Töne meist folgendermaßen markiert:", "section_level": 2}, {"title": "Morphologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nominal- und Pronominalmorphologie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Personalpronomina.", "content": "Je nach der syntaktischen Stellung treten die Personalpronomina in unterschiedlichen Formen auf, die jedoch etymologisch eng miteinander verwandt sind. Dabei lassen sich Subjektspronomina und Objektspronomina, Possessivpronomina, die an ihr Bezugswort suffigiert werden, und schließlich absolute, thematisierte Pronomina unterscheiden. Eine Besonderheit einiger tschadischer Sprachen stellen \"intransitive copy pronouns\" dar, die an den Verbalstamm eines intransitiven Verbs suffigiert werden und mit dem Subjekt in Person, Numerus und Genus kongruieren. Beispiele aus dem Bole (West): Die folgende Tabelle stellt Personalpronomina verschiedener tschadischer Sprachen zusammen:", "section_level": 3}, {"title": "Substantive.", "content": "Ein tschadisches Substantiv gehört in den meisten Sprachen einem der beiden Genera Maskulinum und Femininum an, wobei sich gewisse Korrelationen mit dem Sexus, das heißt mit dem natürlichen Geschlecht, erkennen lassen. Das Genus ist im Allgemeinen nicht markiert. Von Substantiven lässt sich ein genusneutraler Plural ableiten, wobei im Allgemeinen eine größere Anzahl an Bildungsmöglichkeiten vorhanden ist, die im Biu-Madara dagegen stark reduziert sind. Es finden sich folgende Bildungsarten: Nomina agentis, instrumenti und loci werden mit einem aus dem Proto-Afroasiatischen ererbten Präfix \"m\"- gebildet: Bade (West): \"súúy\" „fischen“ – \"màsúúyáán\" „Fischer“, \"ə̀rbə̀cú\" „öffnen“ – \"márbə̀cə́n\" „Schlüssel“, \"ə̀kfú\" „hereingehen“ – \"màkfáán\" „Eingang“.", "section_level": 3}, {"title": "Verbalmorphologie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Konjugation.", "content": "Die Personalkonjugation erfolgt im Tschadischen durch spezielle Formen der Personalpronomina, die vor dem Verbalstamm stehen; die meisten tschadischen Sprachen verfügen über komplexe morphologische Systeme zur Kennzeichnung von Tempus, Modus, Aspekt und Aktionsart, wobei sowohl Klitika, die vor oder hinter dem Verb stehen, als auch Veränderungen des Verbalstamms selbst auftreten. Obwohl die Konjugationssysteme der verschiedenen Sprachen äußerlich ähnlich sind, konnte das prototschadische Konjugationssystem bislang nur ansatzweise rekonstruiert werden, so ist beispielsweise ein Perfektmarker *k- sehr weit verbreitet und kann daher auch für die Protosprache angesetzt werden. Einige Sprachen, darunter das Hausa (West), drücken Aspekte durch die Anwendung aspektspezifischer Subjektspronomina, die historisch teilweise durch die Verschmelzung von Subjektspronomina und Aspektmarkern entstanden sind, und teilweise auch Modifikation des Verbstammes aus: Komplizierte, oft durch Sandhi veränderte, Klitika kennzeichnen im Karekare (West) Aspekte, Modi und Aktionsarten: Das Mofu-Gudur (Biu-Mandara) benutzt prä- und postverbale Klitika zum Ausdruck verschiedener Aspekte und Aktionsarten: Das Zulgwe (Biu-Mandara) markiert drei Aspekte durch unterschiedliche Subjektspronomina; weitere Affixe, die Pluralität des Verbs, des Objekts oder des Subjekts, die Richtung einer Handlung und Ähnliches markieren, stehen nach dem Verb.", "section_level": 3}, {"title": "Aspektstämme im Prototschadischen?", "content": "Viele tschadische Sprachen markieren Aspekte durch Ablaut des Verbalstammes. Dabei ist besonders der Vokal -a- im Imperfekt beteiligt, vgl. Mubi (Ost) Perfekt síì – Imperfekt súwáà „trinken“. Eine Reihe von Wissenschaftlern wie Herrmann Jungraithmayr führen diese Bildungen auf das Prototschadische und darüber hinaus auf das Protoafroasiatische zurück; andere Forscher sehen die fraglichen Bildungen jedoch als jüngere Innovationen. Obwohl diese Diskussion seit den 1960er Jahren besteht, ist sie bislang nicht abschließend entschieden.", "section_level": 3}, {"title": "Bildung.", "content": "Durch eine Reihe von Affixen, durch Ablaut und durch Reduplikation können tschadische Sprachen deverbale Verben ableiten. So werden mit einem Suffix *-\"t\" transitive Verben gebildet wie Bade (West) \"ju\" „gehen“ – \"jədù\" „nehmen“ abgeleitet. Ein anderes Suffix *-\"s\" bildet ebenfalls transitive und kausativ-faktitive Verben: Hausa \"karàntaa\" „lernen“ – \"karàntas\" „lehren“. \"a\"-Ablaut und Reduplikation drücken verbale Pluralität aus: Lamang: \"kəla\" „nehmen“, \"kala\" „viel nehmen“, \"kalala\" „sehr viel nehmen“. Auch durch das Tonmuster und Ablaut des letzten Stammvokals lassen sich Verben ableiten, vgl. etwa Hausa \"sàyáá\" „kaufen“ – \"sáyàà\" „jemandem etwas kaufen“, \"sáyèè\" „alle von einer Menge kaufen“, \"sáyóó\" „kaufen und herbringen“.", "section_level": 3}, {"title": "Syntax.", "content": "Die meisten tschadischen Sprachen haben SVO als normale Satzstellung, wie das folgende Beispiel aus dem Zime (Masa) zeigt: Nur ein Teil des Biu-Mandara weist stattdessen die Stellung VSO auf. Der folgende Satz stammt aus dem Gude: Wie auch in anderen Primärzweigen des Afroasiatischen verhalten sich in vielen tschadischen Sprachen nominale und pronominale Objekte unterschiedlich: nominale indirekte Objekte werden mit Präpositionalphrasen ausgedrückt, pronominale indirekte Objekte werden dagegen direkt an das Verb suffigiert:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die tschadischen Sprachen (auch Tschadsprachen genannt) sind ein eigenständiger Zweig der afroasiatischen Sprachfamilie. Er umfasst etwa 195 genetisch verwandte Sprachen, die in Nigeria, Niger, Tschad und Kamerun, also um den Tschadsee herum, gesprochen werden. Bekannteste und traditionsreichste Sprache dieses Zweiges ist das Hausa. Hausa gehört dem West-Zweig an.", "tgt_summary": "乍得语族(Chadic languages)是亚非语系(闪含语系)之下的语族之一,语言人口主要分布于中、西非的尼日利亚北部、尼日尔、乍得、中非共和国及喀麦隆。乍得语族大致上可以分为比乌-曼达拉语支、东乍得语支、西乍得语支和马萨Masa语支四个语支。", "id": 607488} {"src_title": "Trotzkismus", "tgt_title": "托洛茨基主义", "src_document": [{"title": "Inhalte.", "content": "Der Trotzkismus weicht insbesondere von der durch Josef Stalin vorgegebenen Linie des orthodoxen Marxismus-Leninismus vor allem hinsichtlich der Revolutionstheorie und der Parteilehre ab. Wesentlicher Bestandteil ist die Theorie der „Permanenten Revolution“, das heißt: die sozialistische Revolution als weltweiter, ständiger Prozess unter Führung von Arbeiterräten. Die dazu im Widerspruch stehende führende Rolle Trotzkis bei der gewaltsamen Niederschlagung von Rätebewegungen während des russischen Bürgerkriegs – etwa der Machnowschtschina in der Ukraine oder der Kronstädter Matrosen – wird von Vertretern des Trotzkismus entweder geleugnet oder als angebliche Aktionen gegen die „Konterrevolution“ gerechtfertigt. Nach eigenem Verständnis vertrat Trotzki die ursprünglichen, international ausgerichteten leninschen Lehren der russischen Oktoberrevolution im Gegensatz zur späteren Verdrehung durch den Stalinismus (Sozialismus in einem Land). Er definierte den Begriff in den 1920er Jahren als „die richtige Anwendung des Marxismus auf die neue Etappe in der Entwicklung der Oktoberrevolution und unserer Partei.“ Im Gegensatz zu der von Stalin vertretenen These vom möglichen „Sozialismus in einem Land“ stand Leo Trotzki für einen konsequenten Internationalismus. Nach seiner Theorie der permanenten Revolution kann der Sozialismus als Übergangsgesellschaft zum Kommunismus nur auf internationaler Ebene funktionieren, weswegen die ganze Welt durch eine Revolution vom Kapitalismus befreit werden müsse. Ausgangspunkt für den Trotzkismus ist aber vor allem auch die von Trotzki 1936 verfasste Studie \"Verratene Revolution. Was ist die Sowjetunion und wohin treibt sie?\" Darin arbeitete er eine Analyse der \"Bürokratisierung\" der häufig als \"degenerierte\" Arbeiterstaaten bezeichneten Länder aus, in denen eine proletarische Revolution stattgefunden hatte. Trotzkisten verstehen sich, wie viele andere marxistische Strömungen auch, als Vertreter des Leninismus. Eine unter anderem von trotzkistischen Bewegungen verwendete Methode ist jene des „Entrismus“, der offenen oder verdeckten Mitarbeit in Parteien und Organisationen. Ziel kann dabei sein, die eigene Ideologie zu verbreiten, Mitglieder zu gewinnen, den Kurs der Organisation zu verändern, in Zeiten der Marginalisierung beziehungsweise des Verbots revolutionärer Organisationen nicht vollständig vom politischen Geschehen isoliert zu sein oder eine legale politische Arbeitsmöglichkeit zu haben. „Trotzkismus“ als politischer Begriff wurde vor 1917 in erster Linie innerhalb der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands zur Charakterisierung von Trotzkis Auffassungen verwendet. Bei Stalin fungierte der Begriff nach 1923 als „Modellfall für sämtliche Formen der Linksopposition in der kommunistischen Bewegung bzw. der Sowjetunion“, um dann schließlich ab Mitte der 1930er Jahre hauptsächlich in der politischen Auseinandersetzung mit der sogenannten \"Linken Opposition\" innerhalb der III. Internationalen als Kampf- und Propagandabegriff verwendet zu werden. Abweichler von der Parteilinie der KPdSU wurden oft als \"Trotzkisten\" bezeichnet, so zum Beispiel in den Moskauer Prozessen 1936 bis 1938, in denen unter anderem ehemalige Mitglieder des Zentralkomitees verurteilt wurden. Leo Trotzki und seine Anhängerschaft bezeichneten sich selbst jedoch als Bolschewiki-Leninisten, um ihre Verbundenheit mit der politischen Linie der Bolschewiki unter Lenin zu betonen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Begriff „Trotzkismus“ bezieht sich auf den kommunistischen Revolutionär Leo Trotzki, Mitglied des Zentralkomitees der Russischen Revolution, nach dem Sturz der bürgerlichen Regierung Kerenski Volkskommissar des Äußeren (Außenminister) und Kriegskommissar (Kriegsminister) im Bürgerkrieg auf der Seite der Bolschewiki. Laut Trotzki selbst ist der Ursprung des Terminus „Trotzkismus“ jedoch schon früher zu datieren, so wurde er erstmals 1905 vom damaligen russischen Außenminister Milkujow benutzt. Nach dem Tod Lenins entwickelten sich ideologische Auseinandersetzungen zwischen der \"Linken Opposition\" um Trotzki und den Anhängern des Stalinismus über den zukünftigen Weg. In diesem Zusammenhang wurde der Begriff „Trotzkismus“ vom herrschenden Triumvirat, Stalin, Sinowjew und Kamenew, zur Bekämpfung der politischen Gegner angewandt. Karl Radek gab dazu 1927 das Zeugnis ab: Zum Zweck der „Erfindung“ des Trotzkismus schreibt Trotzki selbst 1932 in „Lenins unterdrücktes Testament“ weiter: 1925 rühmte sich Sinowjew auch gegenüber Rakowski seiner erfolgreichen Taktik gegen Trotzki und bedauerte nur, ‚dieses Kapital schlecht angewandt und vergeudet zu haben‘.«“ Ab 1926 kam es dann innerhalb der KPdSU, der III. Internationale und den in ihr zusammengeschlossenen Parteien immer wieder zu \"Säuberungen\" von oft als „Trotzkisten“ bezeichneten „Abweichlern“ von der herrschenden „Generallinie“ der KPdSU. Teilweise wurden die Anhänger der \"Linken Opposition\" aus der Partei entfernt, andere in die Verbannung geschickt, und weitere gingen ins Exil. Nach den Parteiausschlüssen und dem Schock über die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland wurde 1938 die Vierte Internationale gegründet, die sich als marxistische weltumspannende Organisation verstand. Die inhaltliche Grundlage wurde durch Arbeiten Leo Trotzkis ergänzt. Die Vierte Internationale erlebte 1953 eine Spaltung in zwei Flügel, Pablisten und \"orthodoxe Trotzkisten\", die sich 1963 zum Teil wieder vereinigten. Splitter dieser Spaltung gründeten zum Teil eigene internationale Organisationen oder beanspruchen teilweise auch den Titel \"IV. Internationale\". Herrschende Diskurse im „Realsozialismus“ bezeichneten den Trotzkismus als „eine kleinbürgerliche Strömung“, die dem Marxismus-Leninismus, der internationalen kommunistischen Bewegung und dem sozialistischen Weltsystem – insbesondere der Sowjetunion – feindlich gegenübersteht. Manche Trotzkisten haben sich ideologisch geöffnet und in einigen Punkten vom orthodoxen Marxismus abgegrenzt. Nach den Studentenbewegungen der 1960er und 1970er Jahre haben sich Trotzkisten auch den sogenannten „neuen Fragen“ zu Ökologie, Patriarchat und Frauenunterdrückung und Ähnlichem gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Organisationen und Parteien.", "content": "Einige der heutigen trotzkistischen Organisationen beanspruchen, in der ungebrochenen Tradition der Vierten Internationale zu stehen, die aus ihrer Sicht entweder ununterbrochenen Bestand hatte oder Gegenstand einer Wiedergründung war. Manche davon haben viele Gemeinsamkeiten und überschneiden sich in ihrer Ausrichtung sehr stark, zudem unterscheidet sich die Anzahl der Mitglieder stark. Gewisse Richtungen jedoch, die sich als trotzkistisch verstehen, argumentieren, dass die Vierte Internationale nicht mehr existiere, wobei sie auch keinen Wiederaufbau anstreben. Andere wiederum sind der Auffassung, dass die Bezeichnung „Vierte Internationale“ in einem Maße diskreditiert sei, dass eine „Fünfte Internationale“ gegründet werden müsse. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind das Verhältnis zur Sozialdemokratie und zum (Ex-)Stalinismus.", "section_level": 1}, {"title": "Im deutschsprachigen Raum.", "content": "\"Sektionen der wiedervereinigten Vierten Internationale\" \"Sektionen der Vierten Internationale (Internationales Komitee)\" \"Sektionen der Internationalen Kommunistischen Liga (Vierte Internationalisten)\" \" Sektionen des Committee for a Workers’ International\" \"Sektionen der Liga für die Fünfte Internationale\" \"Mitglieder der International Socialist Tendency\" \"Sektionen der International Marxist Tendency\" \"Sonstige Organisationen\" \"Aufgelöste trotzkistische Organisationen und Parteien\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Trotzkismus ist eine von Leo Trotzki ausgehende Richtung des Marxismus sowie ein politischer Kampfbegriff, den Josef Stalin zur Diffamierung und Verfolgung politischer Gegner verwendete.", "tgt_summary": "托洛茨基主义(;英语:Trotskyism)是马克思主义、列宁主义的一个流派,其名称来自其最早的理论建立者、十月革命实际指挥者、苏联红军缔造者、第四国际精神领袖列夫·达维多维奇·托洛茨基。托洛茨基自视为“布尔什维克列宁主义者”、正统马克思主义的拥护者。", "id": 1183023} {"src_title": "Maria Anna Mozart", "tgt_title": "瑪利亞·安娜·莫札特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie trat in ihrer Jugend mit ihrem Bruder Wolfgang Amadeus Mozart europaweit als Pianistin in Konzerten auf und spielte bereits mit elf Jahren die schwersten Sonaten und Konzerte auf dem Klavier. Obwohl sie genauso wie ihr Bruder über ein außerordentliches musikalisches Talent verfügte, trat sie nie aus dessen Schatten heraus. Dies lag an der Förderung ihres Vaters, der sich vollkommen auf Wolfgang fokussierte, nachdem Nannerl heiratsfähiges Alter erreichte und damit nach der damaligen Ansicht andere Ziele zu verfolgen hatte. Somit sind von ihr nur kleine Tonsatzübungen überliefert, aber keine Eigenkompositionen, da sie sich in späteren Jahren auf ihre Familie und ihre Tätigkeit als Klavierlehrerin konzentrierte. Nachdem ihr Vater einer Ehe mit dem Kammerherrn Franz Armand d’Ippold nicht zugestimmt hatte, ging sie am 23. August 1784 eine Vernunftehe mit dem 15 Jahre älteren Johann Baptist Reichsfreiherr Berchtold von Sonnenburg (1736–1801) ein. Dieser war ein Amtsnachfolger ihres Großvaters mütterlicherseits, und daher lebte sie mit ihm in St. Gilgen in seiner Dienstwohnung, dem Geburtshaus ihrer Mutter. Ihr Mann brachte fünf Kinder aus zwei Ehen ein, und sie gebar drei Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes 1801 kehrte sie mit ihren beiden noch lebenden Kindern Leopold und Jeanette nach Salzburg zurück und war dort eine sehr geschätzte Klavierlehrerin. Im Alter von 74 Jahren erblindete sie, worauf ihre Einnahmequelle versiegte, „da sie in dem Notfalle ihrer Blindheit keine Instruction mehr geben“ konnte. Maria Annas Tagebücher, Briefe und Erinnerungen waren und sind wertvolle Quellen für die Mozart-Forschung. Sie waren im Jahr 1829 mit der Anlass für den Besuch des Londoner Ehepaars Mary (Maria Sibylla) und Vincent Novello (\"A Mozart Pilgrimage\" – \"Eine Wallfahrt zu Mozart\") in ihrer Salzburger Wohnung. Vorher hatten die Engländer aus der damals erschienene Mozart-Literatur von den von ihr beschriebenen Wunderkindreisen gelesen. Das Ehepaar hatte auch erfahren, dass es Maria Anna nicht mehr so gut ging, deshalb überbrachten sie ihr ein von englischen Musikfreunden gespendetes Geldgeschenk. Sie starb noch im selben Jahr und wurde auf eigenen Wunsch auf dem Petersfriedhof Salzburg begraben. Über Nannerls Rolle als Schwester des Genies resumierte Eva Rieger in ihrer Biographie:", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria Anna Walburga Ignatia Mozart (* 30. Juli 1751 in Salzburg; † 29. Oktober 1829 ebenda), später Maria Anna von Berchtold zu Sonnenburg, in Familie und Freundeskreis „Nannerl“ genannt, war die ältere Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart und die Tochter von Anna Maria (geb. Pertl) und Leopold Mozart.", "tgt_summary": "玛利亚·安娜·莫札特(,1751年-7月30日-1829年-11月29日),暱称南妮儿(Nannerl),出生于奥地利萨尔斯堡,同样在萨尔斯堡逝世,为作曲家沃尔夫冈·阿玛迪斯·莫扎特的姐姐。", "id": 1339603} {"src_title": "Polarisationsfilter", "tgt_title": "偏振镜", "src_document": [{"title": "Geschichtliche Entwicklung.", "content": "Einige Wissenschaftler nehmen an, dass bereits seefahrende Wikinger einen Polarisationsfilter (Sonnenstein) benutzten, um am trüben Himmel die Richtung zur Sonne festzustellen. Bereits im 19. Jahrhundert, also in der Frühzeit der Fotografie, hat man erkannt, dass sich störende Glanzreflexe, etwa bei der Aufnahme von Ölbildern oder hinter Glas befindlichen Objekten, durch die Anwendung polarisierender Medien unterdrücken ließen. Mangels Alternativen nutzte man zunächst entweder Nicolsche Prismen oder Turmalinkristalle. Die Entdeckung der stark polarisierenden Wirkung von künstlich hergestellten Kristallen aus schwefelsaurem Jod-Chinin („Herapathit“) durch den englischen Arzt William Bird Herapath (1820–1868) im Jahr 1851 führte auf Grund der geringen Größe von maximal 1 cm2 der entstehenden Kristalle zunächst zu keiner praktischen Anwendung. Erst 1926 gelang es A. Zimmern in Paris, besser für optische Zwecke nutzbare flache Kristallblätter von 2–3 cm herzustellen. Ferdinand Bernauer gelang es dann 1935, große, auch für fotografische Zwecke nutzbare großflächige, aber nur einen Bruchteil eines Millimeters dicke, monokristalline Flächenfilter aus schwefelsaurem Chinin herzustellen. Zur praktischen Anwendung wurden diese Kristalle zwischen zwei Glasplatten montiert. Die Firma Carl Zeiss übernahm die Produktion, zunächst zur Erinnerung an Herapath unter der Bezeichnung \"Herapathit-Filter\", dann aber bereits ab 1936 unter dem Namen \"Bernotar\". Im Unterschied zu diesem Einkristallfilter stand der von Edwin Herbert Land nahezu gleichzeitig gemeinsam mit der Firma Kodak entwickelte Vielkristallfilter („Polaroid-Filter“). Bei diesem sind in einem Kolloid eine Vielzahl winziger, gleichgerichteter Herapathitkristallnadeln eingelagert. Ab 1939 schließlich standen außerdem noch großflächige dichroitische Folienfilter aus Zellulose-Farbstoffkomplexen („Cellipolar“) zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Lineare Polarisationsfilter.", "content": "Linear polarisierende optische Filter werden meist nach dem von Edwin Herbert Land entwickelten Verfahren aus makromolekularen Folien hergestellt, die in einer Richtung plastisch gedehnt werden. Dieses Recken richtet die Moleküle parallel aus. Eindiffundiertes Jod lagert sich an diese Ketten an und stellt Ladungsträger zur Verfügung, die in Richtung der Kettenmoleküle beweglich sind, was zur Absorption der dazu parallelen elektrischen Feldkomponente führt. Diese H-Filter genannten Polarisationsfilter sind, wie die zuvor von Land entwickelten Folien mit eingelagerten Herapathit-Kristallen ( genannt), unter der Marke Polaroid bekannt geworden. Ideale lineare Polarisatoren werden durch das Gesetz von Malus beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Zirkulare Polarisationsfilter.", "content": "Typische zirkulare Polarisationsfilter, wie sie unter anderem in der Fotografie oder der 3D-Technik eingesetzt werden, bestehen wie Zirkularpolarisatoren allgemein aus zwei direkt hintereinander geschalteten optischen Elementen: einem linearen Polarisationsfilter und einer λ/4-Verzögerungsschicht bzw. -Plättchen. – Diese sind bei zirkularen Polarisationsfiltern stets fest miteinander verbunden. Zunächst passiert (unpolarisiertes) Licht einen linearen Polarisationsfilter, der je nach Drehwinkel eine bevorzugte Polarisationsrichtung hindurchlässt – die andere Komponente wird reflektiert, bzw. absorbiert. Anschließend fällt das linear polarisierte Licht auf das zweite Element, die λ/4-Verzögerungsschicht, dessen optische Achse um +45° bzw. −45° gegenüber dem linearen Polarisationsfilter gedreht ist. Durch die 45°-Drehung kann das linear polarisierte Licht wiederum als Überlagerung zweier senkrecht zueinander, linear polarisierter Lichtstrahlen gleicher Phase aufgefasst werden. Die λ/4-Verzögerungsschicht bewirkt nun eine Phasenverschiebung von δ = π/2 der beiden linear polarisierten (Teil)strahlen. Das Ergebnis ist zirkular polarisiertes Licht, das je nach Verdrehung des linearen Polarisationselements und der λ/4-Verzögerungsschicht, links- bzw. rechts-händisch rotierend ist. Die Güte der zirkularen Polarisation hängt stark vom Wirkungsgrad des linearen Polarisationselements und der exakten Ausrichtung der λ/4-Verzögerungsschicht ab, da andernfalls Anteile anderer Polarisation zur λ/4-Verzögerungsschicht geraten und eine von 45° verschiedene Drehung elliptisch polarisiertes Licht erzeugt. „Echte“ zirkulare Polarisationsfilter erzeugen zirkular polarisiertes Licht direkt aus unpolarisiertem Licht, indem chirale Moleküle die Komponente mit entgegengesetzter Chiralität absorbieren, siehe Circulardichroismus. Eine weitere Möglichkeit, zirkular polarisiertes Licht zu erzeugen, ist das fresnelsche Parallelepiped. Seine Funktion basiert nicht auf Doppelbrechung oder Circulardichroismus, sondern auf der Totalreflexion von zunächst 45° linear polarisiertem Licht in einem Glaskörper spezieller Geometrie. Es wird in der Regel nicht als zirkulares Polarisationsfilter bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung in der Fotografie.", "content": "In der Fotografie werden Polarisationsfilter unterschiedlich eingesetzt:", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten bei der Fotografie.", "content": "Im Gegensatz zu älteren Kameras ohne Autofokus, Innen-Belichtungsmessung u. dgl., aber auch digitalen Kompaktkameras ohne halbdurchlässigen Spiegel, bei denen man auch auf einfache lineare Polarisationsfilter zurückgreifen kann, müssen bei modernen analogen und digitalen Spiegelreflexkameras lineare Polarisationsfilter mit nachfolgender Zirkularpolarisation durch eine so genannte λ/4-Verzögerungsplatte verwendet werden. Linear polarisiertes Licht kann nämlich in einigen Bauelementen solcher Kameras (z. B. dem Autofokus oder der Innen-Belichtungsmessung) zu falschen Messergebnissen führen, und damit zum Beispiel zu Fehlfunktionen des Autofokus. Aus diesem Grunde haben sich heute auf dem Markt überwiegend \"zirkulare\" Polarisationsfilter (CPL) durchgesetzt. Aufgrund ihres asymmetrischen Aufbaus ist die Wirkung zirkularer Polarisationsfilter auf linear polarisiertes Licht (wie z. B. Reflexionen) nur dann erkennbar, wenn man von der Seite mit dem λ/4-Plättchen her durchblickt (bei Kamerafiltern ist dies die Seite mit dem Objektivgewinde). In „falscher“ Richtung dagegen erzeugt das λ/4-Plättchen aus der linearen eine elliptische oder zirkulare Polarisation, die vom nachfolgenden Polarisationsfilter nur noch teilweise unterdrückt werden kann. Wenn man zwei lineare Polarisationsfilter hintereinander anordnet und gegeneinander verdreht (bei 90° zueinander: „gekreuzt“, „Kreuzpol“), erhält man die Wirkung eines stufenlos verdunkelbaren Graufilters. Will man den Effekt auf aktuellen Kameras nutzen, so geht dies in dieser Anordnung: Viele gängige Filter weisen im Blaubereich keine große Sperrwirkung mehr auf. Verwendet man solche gekreuzt, so erhält man ein blaustichiges Bild bei nur mäßiger Abdunkelung. Ein Polfilter verringert die einfallende Lichtmenge um etwa zwei Blendenstufen.", "section_level": 2}, {"title": "Verstärkung von Farben und Kontrasten.", "content": "Im folgenden Beispiel wurde das Motiv zuerst ohne Polfilter und unmittelbar danach mit Polfilter fotografiert. Die Farben des Himmels und der Meeresoberfläche wirken durch den Polfilter gesättigter und der Kontrast nimmt zu. Auch das Laub erscheint durch den Filter bunter, zugleich flächiger (weniger räumlich) und matter, weil der Filter das Glänzen der Blätter schluckt, welches dem Betrachter Information über die dreidimensionale Form und die Oberflächenbeschaffenheit der Blätter liefert.", "section_level": 2}, {"title": "Vermeidung von Spiegelungen.", "content": "Das folgende Beispiel zeigt, wie ein linearer Polarisationsfilter die Sichtbarkeit von Spiegelungen an nichtmetallischen Oberflächen beeinflusst, z. B. Lack, Glas und Wasser. Polarisationseffekte an metallischen Oberflächen sind deutlich schwächer ausgeprägt. Beispiele für die Auswirkung eines Polfilters: Vergleicht man die Hauswand in den Bildern (rechter Bildbereich), so erreicht die Anhebung der Helligkeit durch die automatische Belichtungskorrektur im mittleren Bild nicht ganz das Niveau des ungefilterten Bildes (links); im rechten Bild wird dagegen die Belichtung (bezogen auf die Hauswand im ungefilterten Bild) überkorrigiert.", "section_level": 2}, {"title": "Poliarisationsfiter mit besonderen Farbeffekten.", "content": "Bei den üblichen Polarisationsfilter sind Farbveränderungen nicht erwünscht. Ein sogenannter Warming Polarizer nimmt einen Teil des blauen Lichts heraus, wirkt also wie eine Kombination aus Polarisationsfilter und einem leichten Gelbfilter. Rote, gelbe und grüne Farben werden betont und vermitteln einen wärmeren Bildeindruck. Es gibt spezielle Polarisationsfilter, die polarisiertes Licht in bestimmten Farben betonen. Je nach Stellung des Filters und Polarisationsrichtung sind das unterschiedliche kontrastierende Farben. Die dadurch erzielten Aufnahmen erfahren deutliche Farbveränderungen. Es gibt solche Polarisationsfilter für Grün und Rot sowie für Gelb und Blau. Der Gelb-und-Blau-Filter wird auch als Gold-N-Blue Filter vermarktet. Der Einsatzbereich ist meistens in der Landschaftsfotografie. An trüben Tagen kann man damit an einem grauen Himmel oder Gewässer künstliche blaue und gelbe Farben erzeugen. Der Rot-Grün-Filter wird in der professionellen Fotografie kaum eingesetzt, da die Ergebnisse sehr künstlich wirken nur selten ästhetisch ansprechend sind. Der automatische Weißabgleich in Digitalkameras funktioniert mit solchen Filtern nicht richtig.", "section_level": 2}, {"title": "Ersatz durch Filter in der digitalen Nachbearbeitung.", "content": "In vielen Bildbearbeitungsprogrammen kann die Funktion des Polarisationsfilters, Farben oder Kontraste zu verändern, manuell oder durch digitale Filter prinzipiell ebenfalls durchgeführt werden. Da dem Bildbearbeitungsprogramm i. A. keine Information über die Polarisation des einfallenden Lichts vorliegt, kann dadurch die Funktion des Polarisationsfilters allenfalls angenähert werden. Reflexionen können durch digitale Filter im Nachhinein nicht entfernt werden, da durch das Erreichen des Sättigungswerts ein Informationsverlust im Bild entsteht. Eine Reflexion kann höchstens manuell retuschiert werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Polarisationsfilter (kurz auch \"Polfilter\") ist ein Polarisator für Licht, der auf Dichroismus beruht, also komplementär polarisiertes Licht \"absorbiert\", statt es wie polarisierende Strahlteiler zu \"reflektieren\". Dadurch eignet es sich, Lichtstrahlen, die in der „falschen“ Ebene schwingen, zu unterdrücken. Dies wird in der Fotografie unter anderem dazu verwendet, Spiegelungen auf nicht metallischen Oberflächen zu unterdrücken oder hervorzuheben. Es ist auch möglich, Polarisationsfilter direkt bei einer Lichtquelle einzusetzen, um dadurch ein gleich schwingendes Licht zu erhalten. Hierbei ist zu beachten, dass der Polarisationsfilter eine beträchtliche Lichtmenge aussperren kann und diese Lichtmenge absorbiert, indem er sie in Wärme umwandelt.", "tgt_summary": "偏振镜(Polarizer, PL),又称偏光镜,是利用偏振光的特性,以偏振镜片把非金属物体、水面等反光过滤消除的透镜。偏振镜可以消除反光及使色彩更鲜艳,一些电影甚至全片用偏振镜拍摄,使画面有更浓艳的色彩,而许多太阳眼镜也是偏光镜,消除反光可以保护眼睛。", "id": 1499229} {"src_title": "Zaid ibn ʿAlī", "tgt_title": "宰德·本·阿里", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zaid war Sohn von ʿAlī ibn Husain Zain al-ʿĀbidīn (gest. um 712/3) und einer Sklavin aus Sindh namens Dschaidā und wuchs in Medina auf. Sein 18 Jahre älterer Bruder Muhammad ibn ʿAlī al-Bāqir, der nach dem Tode des Vaters die Führung der Husainiden übernahm, übertrug ihm die Führung eines Rechtsstreits mit den Hasaniden um die Stiftungen (\"ṣadaqāt\") von ʿAlī ibn Abī Tālib. Als sein Gegner trat hierbei ʿAbdallāh, der Enkel von Hasan ibn ʿAlī, auf, der diese Stiftungen in seiner Hand hatte. Als deutlich wurde, dass der umayyadische Gouverneur Chālid ibn ʿAbd al-Malik den Rechtsstreit ausnutzte, um die Aliden zu diskreditieren, gab Zaid sein Engagement in der Sache auf. Im Jahre 739 begab sich Zaid nach Kufa und rief die Schiiten zur Rebellion gegen die Umayyaden auf. Zwar konnte er zunächst mehrere Tausend Schiiten hinter sich versammeln, doch fielen die meisten von ihm wieder ab, als sie sahen, dass er nur die Umayyaden bekämpfen wollte, jedoch nicht bereit war, sich von den beiden ersten Kalifen Abū Bakr und ʿUmar ibn al-Chattāb loszusagen. Auf die Auseinandersetzung Zaids mit den Schiiten von Kufa wird auch der Spottname Rāfida oder Rāfiditen für die imamitischen Schiiten zurückgeführt. Als er nämlich diese um Unterstützung beim Kampf gegen die Umayyaden bat, sollen sie ihm geantwortet haben: \"Wenn du dich von den beiden (nämlich Abū Bakr und ʿUmar ibn al-Chattāb) lossagst, sonst lehnen wir Dich ab.\" Aufgrund dessen nannte Zaid diese Gruppe \"ar-Rāfiḍa\" (\"die Ablehner\" von arab. \"rafaḍa\" \"ablehnen\"), ein Spottname, der später an den Imamiten hängen blieb. Zaids Aufstand gegen den Kalifen Hischām im Jahre 740 schlug aufgrund der geringen Unterstützung durch die kufischen Schiiten fehl; Zaid fiel in Kufa im Straßenkampf gegen die Truppen des Statthalters. Sein noch junger Sohn Yahyā floh nach Chorasan und suchte sich in der Gegend von Herat erneut zu erheben, fiel aber 743 im Kampf gegen die umayyadischen Regierungstruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Zaid-Verehrung.", "content": "Zaiditische Autoren wie der Imam al-Murschid bi-Llāh Yahyā ibn al-Husain (gest. 1105) betonten die vorzüglichen Eigenschaften von Zaid ibn ʿAlī. Dazu zählten sie seine Kenntnis des Kalām, der arabischen Grammatik und der Koranwissenschaft, seine Beredsamkeit (\"faṣāḥa\") und Enthaltsamkeit (\"zuhd\") sowie seinen Mut (\"šaǧāʿa\") und Kampfgeist (\"raġba fī l-ǧihād\"). Von dem Imamat Zaids meinten sie, dass es seinerzeit von allen Gruppen der Umma anerkannt worden sei, neben den Zaiditen auch von den Muʿtazila, den Murdschi'a und den Charidschiten. Lediglich die Rāfiditen hätten ihn abgelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Zaid als angeblicher Rechtslehrer.", "content": "Zaid wird auch als Gründer einer eigenen Rechtsschule (madhhab) betrachtet. Ibrāhīm ibn az-Zibriqān (gest. 799) stellte in seinem Namen ein Kompendium religiösen Rechtes zusammen, das als \"Musnad Zaid ibn ʿAlī\" bekannt geworden ist. Unter dem Titel \"Corpus Iuris di Zayd b. ʿAlī\" wurde es von E. Griffini 1919 in Milano zum ersten Mal veröffentlicht. Da dieses Werk jedoch die kufische und nicht die medinische Rechtstradition spiegelt, ist es unwahrscheinlich, dass Zaid großen Anteil an seiner Entstehung hatte. Ibrāhīm ibn az-Zibriqān gab für sein Werk den Kufenser Abū Chālid ʿAmr ibn Chālid al-Wāsiṭī als Gewährsmann an. Er hatte behauptet, dieses Werk bei fünf Besuchen in Medina von Zaid erhalten zu haben. Heute geht man allgemein davon aus, dass die im \"Musnad\" zusammengestellten Lehren Abū Chālids eigene Ansichten widerspiegeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zaid ibn ʿAlī ibn al-Husain (; † 740) war ein Urenkel von ʿAlī ibn Abī Tālib und Fatima bint Mohammed, der 739/40 in Kufa einen Aufstand gegen die Umayyaden anführte. Auf ihn wird die zaiditische Ausrichtung der Schia zurückgeführt. Die Zaiditen betrachten ihn als einen ihrer Imame.", "tgt_summary": "宰德·本·阿里(,拉丁转写:Zayd ibn ‘Alī;695年-740年)是伊斯兰教什叶派第四任伊玛目阿里·本·侯赛因·宰因·阿比丁之子,也是宰德派认定的第五任伊玛目。他早年曾师从穆尔太齐赖派的瓦绥勒·本·阿塔学习,受到该派“意志自由论”和“《古兰经》被造说”的影响,宣称阿里和法蒂玛的任何一名后裔都有权成为伊玛目,主张平均分配政府收入,反对不义的统治者,被拥戴为库法的伊玛目。和一般的什叶派不同,宰德认为,尽管阿里比艾卜·伯克尔和欧麦尔更有资格继承哈里发的位置,但既然大多数圣门弟子都同意向他们(指伯克尔和欧麦尔)效忠,就应该承认他们的地位,因为“圣门弟子最了解他们的情况”。", "id": 209908} {"src_title": "Eunuch", "tgt_title": "宦官", "src_document": [{"title": "Folgen der Kastration.", "content": "Man unterscheidet zwischen Frühkastraten (kastriert vor oder während der Pubertät) und Spätkastraten (nach dem 20./25. Lebensjahr kastriert). Die Kastration ist am folgenschwersten, wenn sie vor der Pubertät vorgenommen wird, wobei manche, aber nicht alle Folgen im Verlauf der Pubertät allmählich abnehmen. Bei der Kastration Erwachsener bleiben die Veränderungen der Pubertät (z. B. tiefere Stimme, Knochenform, Bartwuchs und die Ausprägung der Genitalien) erhalten oder bilden sich kaum zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Soziale Stellung von Eunuchen.", "content": "Die Entmannung konnte einerseits eine schwere, höchst entehrende Strafe sein oder andererseits zu bestimmten Ämtern erst befähigen. Einem Eunuchen war es deshalb möglich, zu hohen Ehren und großem Ansehen zu gelangen, da er beispielsweise für einen Herrscher nicht als „biologischer“ Rivale in Betracht kam. Dies galt für den Bereich der Frau(en) des Herrschers und in Bezug auf dessen Nachkommen, deren Bestand stets gegen Rivalen zu sichern war. Im assyrischen Reich konnten Eunuchen in die höchsten Hofämter aufsteigen. So war Mutakkil-Marduk als oberster Eunuch sogar Eponymenbeamter für die Zeitspanne von 798 bis 797 v. Chr. In der Antike standen Eunuchen im politischen und gesellschaftlichen Bereich im Rang von Ministern, in Byzanz konnten sie hohe Offiziere werden. Bei den Osmanen und in China waren sie vor allem als „Palasteunuchen“ geschätzt. Der Begriff Eunuch selbst (s. o.) ist abgeleitet von der Rolle als Wächter im Harem, beziehungsweise „Schützer des ehelichen Bettes“ eines Potentaten. Einzelnen Eunuchen gelang es darüber hinaus – wie der chinesische Admiral Zheng He – in hohe politische und militärische Ämter zu gelangen. Besonders im Barock verehrte man Kastraten wegen ihrer Gesangsstimme, die man als überirdisch schön empfand.", "section_level": 1}, {"title": "Eunuchen in verschiedenen Kulturen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kybelekult.", "content": "Im religiösen Bereich standen sogenannte Eunuchen in verschiedenen Religionen in hohem Ansehen: In der Antike etwa die \"Galloi\" oder \"Galli\" im Kult der Kybele. Diese unterschieden sich allerdings insofern von 'normalen' oder echten Eunuchen (wie Haremswächtern oder Kastratensängern) dadurch, dass sie als Frauen lebten und die Kastration selber wünschten oder sogar in besonderen Riten selber vornahmen. Gegenstand der Diskussion ist, inwieweit und in welchem Umfang es sich bei Galloi nach heutigem Verständnis um transsexuelle Menschen handelte, die sich eigentlich als Frau fühlten und daher diesen Lebensweg beschritten, wie es bei den heute noch existierenden Hijras in Indien festzustellen ist. Als sich der Kult der Kybele von Kleinasien aus über das gesamte Römische Reich verbreitete, verbreitete sich auch die Prozedur der Selbstverstümmelung. Jedes Jahr zur Zeit des Frühlingsfestes fanden rauschhafte Festzüge der Priester(innen) und Anhänger Kybeles statt, bei denen sich „Jünglinge“ in Frauenkleidern mit einem Zeremonienschwert oder scharfkantigen Gegenständen die Genitalien abschnitten, die sie dann in die Menge der Zuschauer warfen. Diese mussten den Eunuchen-Neuling dann mit Frauenkleidern ausstatten. Von Eunuchen-Priester(inne)n ist überliefert, dass es infolge der Kastration häufig zu einer dauerhaften Blasenschwäche kam.", "section_level": 2}, {"title": "Hijrakult.", "content": "In Indien und anderen südasiatischen Ländern wie Pakistan und Bangladesch hat sich bis in die Gegenwart ein ähnliches Phänomen wie die antiken Galloi erhalten: die Hijra, die ebenfalls im kultischen Dienst einer Göttin stehen. Sie wurden in Indien (1994) und Pakistan (2009) offiziell als „drittes Geschlecht“ anerkannt (vergleiche Liste von dritten Geschlechtern). Von der übrigen Gesellschaft werden sie häufig verachtet, aber wegen ihrer angeblichen magischen Fähigkeiten auch gefürchtet. Viele Hijras sind keine Eunuchen im Sinne eines kastrierten Mannes, sondern Transgender und Transsexuelle mit einer weiblichen Geschlechtsidentität. Sie sind oft extremen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, teils auch durch die indische Polizei und Behörden. LGBT-Historiker und Menschenrechts-Aktivisten haben bereits versucht, die Hijra als Transgender einzustufen. So forderten Hijra und andere Trans-Aktivisten 2013/2014 in einer Reihe von Treffen des Transgender-Experten-Komitees von Indiens Ministerium für Soziale Gerechtigkeit und Ermächtigung \"(Ministry of Social Justice and Empowerment)\", dass die Bezeichnung „Eunuch“ (englisch \"eunuch\") aus dem Gebrauch in staatlichen Dokumenten gestrichen werde, da sich die Gemeinschaft der Hijra nicht mit dieser Bezeichnung identifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "China.", "content": "Schon für die vorkaiserzeitliche Periode finden sich im \"Zhouli\" Hinweise auf Kastraten (\"yān rén\" 奄人). Im Kaiserreich China (221 v. Chr. bis 1911) war der Zutritt vom Männern in den inneren Bereich der kaiserlichen Paläste nur zu bestimmten Zeiten erlaubt. Es gab daher in den Herrscherpalästen Eunuchenbeamte, die auf Chinesisch allgemein als \"huàn guān\" 宦官 (Beamteter Eunuche) bezeichnet wurden und werden. In der Qingzeit (1644–1911 n. Chr.) wurde die Bezeichnung \"tài jiān\" 太監, die sich ursprünglich nur auf ganz bestimmte Beamte der Tangzeit (618–906 n. Chr.) bezog, als allgemeiner Begriff für alle Eunuchen verwendet. Daneben gab es zu allen Zeiten noch viele andere Alternativbezeichnungen für Eunuchen. Eunuchen kamen aus vielen verschiedenen sozialen Umständen. Vor der Suizeit (581–618 n. Chr.) wurden Eunuchen hauptsächlich aus Kriegsgefangenen und Geiseln aus Nachbarländern rekrutiert. Zur Tangzeit und Mingzeit (1368–1644 n. Chr.) gab es auch kastrierte Sklaven aus weit entfernten Provinzen Chinas, die dem Kaiserhof oder auch dem Adel oder den Provinzgouverneuren als Tributgabe dargebracht wurden. Nach der Tangzeit wurde die Eunuchenversorgung normalerweise durch Knaben aufrechterhalten, die von ihren eigenen Eltern bereits kastriert oder noch unkastriert verkauft wurden, sowie durch Erwachsene, die sich freiwillig selbst kastrierten, um eine Anstellung bei Hofe zu erhalten und wirtschaftlicher Armut zu entgehen. Die Selbstkastration war besonders in der Qingzeit (1644–1911) verbreitet. Erhielten diese Kastraten einen Posten im Palast, egal ob beabsichtigt oder nicht, bedeutete das für die ganze Familie Lebensunterhalt und Sozialprestige. Die Prozedur selbst wurde in der Regel von dafür ausgebildeten Kastrateuren ohne Betäubung durchgeführt. Da jedoch eine Kastration allein die Erektionsfähigkeit nicht völlig ausschließt, wurde am chinesischen Kaiserhof die Kastration zusammen mit einer Penektomie gefordert. Beamtete Eunuchen gehörten zum kaiserlichen Hofstaat oder den Haushalten der Prinzen, auch in der Verbotenen Stadt selbst lebten und arbeiteten sogenannte „Palasteunuchen“. Sie verrichteten verschiedenste Tätigkeiten, beispielsweise als Minister und Berater, als Haremswächter und Badediener, als Sänftenträger, Boten und Herolde und als Hausdiener etc. Eunuchen verrichteten aber auch alle möglichen niederen Dienstleistungen als Köche, Reinigungskräfte, Gärtner, Stallburschen, Parkwächter, Schneider, Manufakturarbeiter u. a. Vor allem der kriegerische Kaiser der Han (reg. 141–87 v. Chr.) und seine Nachfolger verstärkten die Präsenz von Eunuchen in ihren Privatgemächern, wo gewöhnlich außer dem Herrscher kein „richtiger Mann“, also auch kein regulärer Beamter, sondern nur Frauen (beispielsweise Hofdamen, Zofen und Konkubinen) und Eunuchen anwesend sein durften. Insofern sind Haremsdienst, persönliche Beratertätigkeit und die Informationsübermittlung zwischen Privatgemächern und den äußeren, öffentlicheren Teilen des Palastes, die Entgegennahme von Eingaben an den Herrscher und die Verkündung seiner Erlasse, und darauf aufbauend die politischen Einflussmöglichkeiten von dem Herrscher nahestehenden Eunuchen (oft auch identisch mit seinen Erziehern seit frühester Kindheit) eng miteinander verwoben. Während der Regierungsperiode des Kangxi-Kaisers (reg. 1662–1722 n. Chr.) waren speziell die Eunuchen des „Gemachs für ehrwürdige Angelegenheiten“ (\"jìng shì fáng\" 敬事房) für die Verwaltung und penible Buchführung des kaiserlichen Beischlafs zuständig. Während der Qingzeit wurden die kaiserlichen Eunuchen in 48 Abteilungen unterteilt, denen Anzahl, Aufgabenbereiche und auch die konkreten Tätigkeiten in bestimmten Palästen oder Abteilungen vorgeschrieben waren. In dem kaiserlichen Palastkomplex lebten die Palasteunuchen in strengen Hierarchien. Zuoberst standen die Generaleunuchen, die sich neben den kaiserlichen Zuwendungen noch andere Einkünfte sichern konnten, teilweise auch durch Betrügereien. Einige Generaleunuchen führten wegen dieser Einkünfte einen Lebensstil wie Adelige, sollen sogar mit Frauen zusammengelebt haben und besaßen die Befehlsgewalt über die Obereunuchen. Auch diese bezogen ein kaiserliches Gehalt, von dem sie leben konnten, und sie hatten Befehlsgewalt über die gewöhnlichen Eunuchen. Diese wiederum waren in verschiedene Ränge unterteilt und verrichteten die „niederen“, körperlichen Arbeiten etwa als Köche, Sänftenträger oder als Hausdiener. Ihre Einkünfte waren oftmals gering und sie führten ein ärmliches Leben. Am schlechtesten unter ihnen erging es den \"Sulas\", den einfachen Putzsklaven der Verbotenen Stadt. Als weitere Besonderheit chinesischer Palasteunuchen der Verbotenen Stadt durften diese, wenn sie beispielsweise wegen einer Verfehlung entlassen wurden, im Gegensatz zu den bei den Prinzen beschäftigten Eunuchen nirgendwo anders angestellt werden. Besonders die \"Sulas\" gerieten deshalb in Armut, wurden zu Bettlern und starben den Hungertod. Des Weiteren unterschied man in der Verbotenen Stadt noch „Jungeunuchen“, auch „Eunuchen-Neulinge“ genannt. Sie waren erst kurz zuvor kastriert und penektomiert worden, anschließend in den Kaiserpalast gekommen und verrichteten meistens niedere Arbeiten wie etwa als Sänftenträger oder Küchendiener. Obwohl im Laufe der chinesischen Geschichte immer wieder Wert auf die Beschränkung der Macht der Eunuchen gelegt wurde, sind viele Eunuchen bekannt, die eine wichtige Rolle in der Politik gespielt haben. So bedachte man im 14. Jahrhundert den chinesischen Eunuchen Zheng He mit höchsten Ehren, indem er Admiral der Flotte wurde und auf kaiserlichen Befehl hin Teile des Pazifischen Ozeans und Südostasien erforschte.", "section_level": 2}, {"title": "Judentum.", "content": "Im Judentum ist die Kastration („Verschneidung“) dagegen strikt verboten, sogar die von Tieren. Ein Eunuch durfte nach dem Gesetz des Mose auch nicht als Konvertit aufgenommen werden; er war vom Tempelgottesdienst ausgeschlossen und durfte allenfalls den äußeren Vorhof des Jerusalemer Tempels betreten. Dazu im 5. Buch Mose, Kapitel 23, Vers 2 : \"Kein Entmannter oder Verschnittener soll in die Gemeinde des Herrn kommen.\" Erst allmählich bahnte sich eine Änderung dieser Auffassung an:", "section_level": 2}, {"title": "Christentum.", "content": "Jesus thematisiert die Eunuchen in Matthäus 19,12: \"Denn es gibt Verschnittene, die von Geburt an so sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, der fasse es!\" Der äthiopische Eunuch der Kandake, ein Würdenträger bei Hofe, war laut der biblischen Apostelgeschichte der erste Heide, der getauft wurde. In der Geschichte des Christentums durften seit ältester Zeit Männer, die sich freiwillig hatten kastrieren lassen, keine Weiheämter wie das Priestertum empfangen. Unfreiwillig Kastrierten war dies laut Erstem Konzil von Nicäa 325 dagegen erlaubt. Die Taufe eines Eunuchen war gestattet. Der Pariser Logiker Abaelard empfing nach seiner unfreiwilligen Kastration und dem Klostereintritt 1119 noch die Priesterweihe, wurde Abt und setzte sein streitbares Philosophenleben fort. Schon seit der Spätantike und später, vor allem im Zeitalter des Barock, wurden zum Beispiel in Italien viele Knaben vor Beginn der Pubertät mit dem Ziel kastriert, ihnen eine Laufbahn als erfolgreiche Opern- oder Kirchenchorsänger zu ermöglichen (sogenannte Kastraten). Erst Papst Pius X. schrieb am 22. November 1903 in seinem Motu Proprio \"Tra le sollecitudini\" („Über die Kirchenmusik“) vor, zur Besetzung von Sopran- und Altstimmen allein Knaben einzusetzen und verbot damit praktisch die Beschäftigung von Kastraten in Kirchenchören. Dieses Verbot entzog der Kastrationspraxis zur Förderung einer Sängerkarriere die Basis. Zu religiösen Entmannungen im Christentum siehe auch: Skopzen und Uta Ranke-Heinemanns Polemik \"Eunuchen für das Himmelreich\".", "section_level": 2}, {"title": "Palasteunuchen in Byzanz.", "content": "Auch im byzantinischen Reich hatten Eunuchen teilweise hohe Posten wie beispielsweise Kämmerer oder als Truppenbefehlshaber inne, so auch Narses, ein General des oströmischen Kaisers Justinian I. Byzantinischen Eunuchen wurden in der Regel nur die Hoden entfernt, eine zusätzliche Penisentfernung war eine Seltenheit. Offiziell war die Kastration in Byzanz verboten, der Import von Eunuchensklaven aus dem Ausland war jedoch erlaubt. Es wurden allerdings auch freigeborene, byzantinische Knaben kastriert, da Eunuchen hohe Ämter in Staat und Kirche erreichen konnten. Sogar einige Patriarchen waren Eunuchen. Anfang des 9. Jahrhunderts wurden mehrfach die Söhne gestürzter Kaiser kastriert. Diese Jungen mussten sich entmannen lassen, damit sie nicht mehr zur Thronfolge fähig waren.", "section_level": 2}, {"title": "Osmanisches Reich.", "content": "Der serbische Janitschar Konstantin aus Ostrovitza beschreibt in seinem Werk \"Memoiren eines Janitscharen\" einen Teilaspekt der Knabenlese auf dem Balkan: Die meisten Eunuchen des Osmanischen Reiches kamen jedoch aus Afrika. Sie bildeten im Harem des Sultans die große Gruppe der „Schwarzen Eunuchen“, daneben gab es die „Weißen Eunuchen“. Eine der wichtigsten Personen im Harem war der oberste der Schwarzen Eunuchen (\"Kızlar Ağası\"). Dieser kontrollierte die Arbeit aller anderen Eunuchen, deren Aufgabe darin bestand, die Frauen des Harems zu unterrichten und für deren Körperpflege zu sorgen sowie Geldangelegenheiten des Harems zu regeln. Der \"Kızlar Ağası\" war auch das Bindeglied zwischen dem Harem und der Außenwelt. Im Jahr 1651 verbündeten sich rebellische Sipahis mit den Schwarzen Eunuchen des Harems, die die Ermordung Kösem Mahpeykers arrangierten. Der Chronist Ahmed İbrahim Resmî verfasste im Jahr 1749 sein Werk \"Hamıletü'l-kübera\", eine biographische Auflistung aller Obersten Schwarzen Eunuchen des Sultans-Harems, von Mehmed Ağa (1574–1590) bis zu Moralı Beşir Ağa II. (1746–1752). 38 Eunuchen sind mit einer Kurzbiographie darin verzeichnet. Als am 24. April 1909 Truppen der Jungtürken den Harem des abgesetzten Sultans Abdülhamid II. stürmten, hängten sie den Obereunuchen an eine Laterne der Galatabrücke und ließen die Sklavinnen und Eunuchen frei. Bei einer Völkerschau in Wien vor dem Ersten Weltkrieg war eine Gruppe dieser Frauen und Eunuchen zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Eunuchen in heutiger Zeit.", "content": "Dass es auch heute noch Eunuchen gibt, ist bislang nur in Indien bei einem Teil der Hijras zuverlässig nachgewiesen. Diese sind jedoch nach heutigem Verständnis meist Transgender oder transsexuell. Sie leiden unter einem geringen sozialen Ansehen, unter Diskriminierung (und sogar staatlichen Übergriffen sowie sexuellem Missbrauch), mangelnder sozialer Absicherung, Armut, Einsamkeit und sozialer Isolation. Manche Männer haben den Wunsch, sich einer Kastration zu unterziehen und als Eunuch weiterzuleben, wovon sich manche an semiprofessionelle Kastrateure oder „Mediziner“ wenden oder sich selbst verstümmeln. Viele unterschätzen dabei den Blutverlust und das Infektionsrisiko. \"Siehe auch:\" Kastration & Recht; „Skopzen-Syndrom“ (keine ICD-10-Chiffre).", "section_level": 1}, {"title": "Eunuchoidismus.", "content": "Selten kommt es vor, dass ein Junge von Geburt an unter Testosteronmangel oder unter einer Androgenresistenz (\"ICD-10 E 29.1\") leidet, so zum Beispiel beim Hypogonadismus (\"ICD-10 E 23.0\" oder \"ICD-10 E 29.1\") oder beim familiären Eunuchoidismus (beispielsweise das Pasqualini-Syndrom, \"ICD-10 E 23.0\"). Auch die Verweiblichung (\"ICD-10 E 29.1\") kann Symptome aufweisen, die den Folgen der Kastration ähneln.", "section_level": 2}, {"title": "Mythen und Legenden.", "content": "Viele Mythen und Halbwahrheiten ranken sich um dieses Thema. Einerseits sagte man Eunuchen oft heimtückisches Verhalten und Intriganz nach, andererseits galten sie schon unter Konstantin I. als loyal (weil sie keine eigene Dynastie gründen konnten und somit keine Konkurrenz für den Herrscher darstellten), als treu und aufrichtig, aber auch entbehrlich. Aus diesen Gründen umgaben sich manche Herrscher mit Eunuchen und betrauten sie mit politischen und militärischen Aufgaben. Juvenal schreibt in seinem Werk \"Satiren\", dass einige Römerinnen Sklaven nach der Pubertät kastrieren ließen, um sie als sterile Liebhaber zu gebrauchen. Der Legende nach waren Spätkastraten noch zur Erektion und Penetration fähig. Obwohl es bei ihnen durch einen Orgasmus zur Sekretausscheidung kommen konnte, enthielt dieses Sekret keine Spermien, so dass die Frauen keine Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft haben mussten. Außerdem sagte man diesen Eunuchen nach, dass ihr Penis länger erigieren könne als bei Männern, die noch ihre Hoden besitzen. Unter anderem deshalb schätzten manche Frauen Spätkastraten als Diener. Medizinisch betrachtet ist es durchaus möglich, dass ein kastrierter Mann in mehr oder weniger begrenztem Maße potent bleibt, da auch die Nebennierenrinde eine geringe Menge an Testosteron bildet. Historisch gesehen handelt es sich jedoch bei Juvenals \"Satire\" vermutlich um eine Übertreibung des „unmoralischen“ Lebenswandels einiger Römerinnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Eunuch (altgriechisch εὐνοῦχος \"eunouchos\", von εὐνή \"eunē\" „Bett“, und ἔχω \"echō\" „hüten, bewachen“) ist ein Mensch männlichen Geschlechts (Kind, Jugendlicher oder erwachsener Mann), der einer Kastration unterzogen wurde. Das Phänomen kam zu fast allen Zeiten der Weltgeschichte in vielen Kulturen vor. Teilweise wird oder wurde Eunuchen auch der Penis entfernt.", "tgt_summary": "宦官是古代被阉割后为贵族、皇族服务的男性。在中国也称太监、公公、内臣、内官、内珰、内侍、内竖、寺人、阉人、阉珰、貂珰、珰官、中官、中涓、涓人及中贵人等。", "id": 168676} {"src_title": "Sonnenaktivität", "tgt_title": "太阳活动", "src_document": [{"title": "Ermittlung der Sonnenaktivität.", "content": "Die Sonnenaktivität wird durch verschiedene Indizes quantifiziert. Indizes können auf direkten Beobachtungen der Sonnenaktivität beruhen, wie zum Beispiel der Sonnenflecken-Relativzahl oder der Radiointensität, man spricht dann von \"direkten Indizes\". Oder sie beruhen auf Effekten, die ihrerseits durch die Sonnenaktivität hervorgerufen werden. In diesem Fall spricht man von \"indirekten Indizes\". Direkte Indizes sind zwar vergleichsweise genau, reichen aber nur bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts zurück. Indirekte Indizes lassen sich für die letzten ca. zehntausend Jahre, bis zum Beginn des Holozäns, mit abnehmender Genauigkeit angeben.", "section_level": 1}, {"title": "Sonnenfleckenrelativzahl.", "content": "Erste Beobachtungen von Sonnenflecken sind bereits aus dem 4. Jh. v. u. Z. durch Theophrastos von Eresos überliefert. Seit 1610 werden Sonnenflecken systematisch und mit Teleskop beobachtet und gezählt. Sie gehören damit zu jenen astronomischen Phänomenen, die am längsten nach modernen wissenschaftlichen Methoden untersucht werden. Ein gutes und einfach bestimmbares Maß für die Sonnenaktivität ist die Sonnenfleckenrelativzahl: \"k\" ist ein Korrekturfaktor für die Größe des verwendeten Teleskops und die aktuellen Sichtbedingungen (A. Wolfer, Pilotbeobachter von 1876 bis 1928, ist der neue Referenzbeobachter), \"g\" ist die Anzahl der Fleckengruppen und \"f\" die Zahl der Einzelflecken. Um 1970 begannen einige Sonnenobservatorien, täglich auch die \"Gesamtfläche\" der Flecken zu messen. Diese aufwendige Alternativmethode zeigt aber fast denselben Aktivitätsverlauf wie die einfache Zählung mittels Relativzahl.", "section_level": 2}, {"title": "Radiointensität.", "content": "Ein weiteres Maß für die Sonnenaktivität ist die Radiointensität der Sonne bei der Wellenlänge von 10,7 cm entsprechend einer Frequenz von 2,8 GHz. Diese Intensität korreliert mit der Relativzahl und wird mit radioastronomischen Methoden bestimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Indirekte Ermittlung aus Radionukliden.", "content": "Anhand von Zeitreihen der Radionuklide C und Be lässt sich die magnetische Aktivität der Sonne über mehrere tausend Jahre rekonstruieren. Energiereiche kosmische Strahlung aus dem Weltall wird in der Heliosphäre durch den Sonnenwind und das solare Magnetfeld abgeschwächt und abgelenkt. Bei geringerer Sonnenaktivität kann mehr und energiereichere kosmische Strahlung das Erdmagnetfeld durchdringen und in die Erdatmosphäre gelangen. Dort führt sie zu Wechselwirkungen, bei denen in Kernreaktionen die Nuklide C und Be erzeugt werden. Dieser Prozess ist die Hauptquelle für die Produktion der beiden Nuklide. Die beiden so produzierten Radionuklide gelangen nach einem komplizierten Transportprozess in natürliche Klimaarchive: Das Kohlenstoff-Isotop C gelangt im Rahmen des Kohlenstoffkreislaufs in die Biosphäre – dort lässt es sich zum Beispiel mittels der Radiokohlenstoffmethode in Baumringen nachweisen – oder es wird im Meer abgelagert. Das Beryllium-Isotop Be lagert sich, sobald es sich in der Troposphäre befindet, innerhalb von ein bis zwei Wochen an Aerosole an oder wird durch Niederschläge auf die Erdoberfläche gebracht. Dort lässt es sich zum Beispiel in Eisbohrkernen der polaren Eisschilde nachweisen. Aus den in Klimaarchiven gemessenen Nuklid-Konzentrationen lässt sich auf die solare Aktivität zurückschließen. Dabei sind Transportprozesse, klimatischer Einflüsse auf den Transport, die Stärke des Erdmagnetfelds, andere Quellen der Nuklide und über sehr lange Zeiträume auch Änderungen der galaktischen kosmischen Strahlung zu berücksichtigen. Die Genauigkeit der Rekonstruktion liegt in der Größenordnung eines Jahrzehnts. Auf diese Weise aus C rekonstruierte Zeitreihen der Sonnenaktivität für das letzte Jahrtausend stimmen sehr gut mit Sonnenfleckenindizes überein, für Be etwas weniger gut.", "section_level": 2}, {"title": "Zyklen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schwabe-Zyklus (11 Jahre).", "content": "Der auffälligste Zyklus ist der etwa 11-jährige Schwabe-Zyklus nach Samuel Heinrich Schwabe. Aufeinanderfolgende Maxima der Sonnenfleckenrelativzahl folgen in diesem zeitlichen Abstand aufeinander.", "section_level": 2}, {"title": "Hale-Zyklus (22 Jahre).", "content": "Seit mit dem Zeeman-Effekt das solare Magnetfeld als Ursache der Sonnenflecken festgestellt wurde, lässt sich auch deren magnetische Polarität bestimmen. Auf einer Sonnenhemisphäre wechselt die magnetische Polarität der Flecken vom einen zum nächsten Zyklus. Dem 11-jährigen Zyklus liegt also ein doppelt so langer Zyklus zugrunde, der 22-jährige Hale-Zyklus.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Vermutungen.", "content": "Besonders durch die Erforschung der Klimageschichte wurden Regelmäßigkeiten erkannt und weitere Sonnenzyklen postuliert.", "section_level": 2}, {"title": "Strahlungsspektrum und Ursprung.", "content": "Seit einigen Jahrzehnten stellt die Sonnenforschung fest, dass Sonnenaktivität in anderen Bereichen des Spektrums noch stärker spürbar ist, beispielsweise wird der solare Radioflux als Aktivitätsindikator herangezogen. Auch die Nord- oder Polarlichter hängen damit zusammen. Die Strahlungsenergie der Sonne stammt aus Kernfusion von Wasserstoff zu Helium im Kern der Sonne und gelangt durch Teilchen (Neutrinos), Strahlungstransport und Konvektion nach außen. Durch Wechselwirkungen entsteht ein breites Strahlungsspektrum von Gammastrahlung über UV bis in den Radiowellenbereich. Dabei gibt es groß- und kleinräumige Temperaturunterschiede, Gasausbrüche und vereinzelte \"Strahlungsstürme\" im Röntgen-, UV- und Radiowellenbereich.", "section_level": 1}, {"title": "Heiße Gaswolken, Flares und Polarlichter.", "content": "Starke Magnetfelder bei großen Sonnenflecken (Typ E, Typ F) können Wolken heißen Gases aus den Außenschichten der Sonne ins All schleudern. Diese Gaswolken sind elektrisch geladen und stören daher das Erdmagnetfeld, wenn sie nach einigen Tagen bei der Erde ankommen. Flares sind plötzliche Strahlungsausbrüche in den äußeren Schichten, die einige Minuten bis Stunden dauern. Dabei wird verstärkte Gammastrahlung, UV- und Radiostrahlung beobachtet. Auch energiereiche atomare Partikel (Elektronen, Protonen, Heliumkerne) können emittiert werden. Ein geomagnetischer Sturm bleibt meist unbemerkt. Schwere Stürme können aber Satelliten, elektrische Anlagen oder Funkverbindungen stören, was in den vergangenen Jahren mehrmals vorkam. Während die erhöhte Strahlenbelastung während eines magnetischen Sturms auf der Erdoberfläche ungefährlich ist, kann sie jedoch in der Raumfahrt und auf manchen Langstreckenflügen gefährlich sein. Nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam legte der bislang größte geomagnetische Sturm der Geschichte am 1./2. September 1859 die gerade eingeführten Telegrafenleitungen lahm und erzeugte Polarlichter, die noch in Rom und Havanna sichtbar waren. Auch im Herbst 2003 waren Polarlichter bis in den Süden Deutschlands und in Österreich zu beobachten. Jedes Sonnenobservatorium dient neben der Beobachtung von Sonnenflecken auch zur Messung von Flares und Strukturen der Sonnenkorona. Es gibt neuerdings spezielle Satelliten, welche verstärkte Gaswolken von Flares schon lange vor dem Eintreffen auf der Erde registrieren. Auch von den STEREO-Satelliten der NASA erhofft man sich neue Informationen über die Physik der Sonne und ihrer Anomalien. Von Andrew Ellicott Douglass wurde vermutet, dass das Wachstum der Bäume von der Sonnenaktivität abhängen könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Sonnenaktivität in moderner Zeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Modernes Maximum.", "content": "Im 20. Jahrhundert befand sich die Sonne in einer ungewöhnlich aktiven Phase, einem \"Grand Maximum\", das seinen Höhepunkt 1957/1958 hatte. Die Sonnenfleckenzahl war 1950–2000 im Mittel mehr als doppelt so hoch wie 1750–1900. Rekonstruktionen anhand kosmogener Isotope legen nahe, dass Phasen derartig hoher Aktivität selten auftreten, eine ähnlich aktive Phase gab es zuletzt wahrscheinlich um 2000 v. u. Z. Mit Ende des 20. Jahrhunderts endete dieses Maximum, die Sonne trat wieder in eine Phase moderater Aktivität ein.", "section_level": 2}, {"title": "Moderater 24. Zyklus.", "content": "Nach dem ungewöhnlich langen Minimum von 2008/09, wo die Sonne monatelang fleckenlos war, wurde das Maximum des laufenden 24. Sonnenzyklus zunächst für Ende 2012 prognostiziert. Die Zunahme der Aktivität erfolgte 2011 und Anfang 2012 wie erwartet und erreichte im Februar ein flaches Maximum, doch fiel die Sonnenflecken-Relativzahl im Sommer 2012 wieder ab und blieb bis zum Jahresende untypisch niedrig. Die Maximums-Prognose wurde daher auf Ende 2013 revidiert. Ungewöhnlich war im 24. Zyklus auch die ungleiche Verteilung der Aktivitätszentren und der großen Fleckengruppen vom Typ E und Typ F. Während 2012 die Nordhalbkugel der Sonne etwas aktiver war, lagen 2013 fast alle großen Gruppen auf der Südhemisphäre. Korreliert mit der Sonnenrotation traten die höchsten Relativzahlen (ca. 130 bis 160) seit Mai 2013 um die Monatsmitte auf, und manche Fleckengruppen waren sogar freiäugig sichtbar; die niedrigsten Werte lagen um 20. Noch ungleicher verteilt waren die Aktivitätszentren seit Frühjahr 2014, wo sie durch die Sonnenrotation jeweils im ersten Monatsdrittel sichtbar wurden. Der bisherige Höchstwert trat am 5. Juli 2014 mit etwa 160 Flecken und einer Relativzahl um 250 auf, während sie 2 Wochen vorher nur bei 50 lag. Im Jahr 2015 sank die Relativzahl auf etwa 50 bis 130 und im ersten Halbjahr 2016 auf 20 bis 70. Anfang Juli 2016 war die Sonne erstmals in diesem Zyklus einige Tage ganz fleckenfrei.", "section_level": 2}, {"title": "Vergleich mit anderen sonnenähnlichen Sternen.", "content": "Ein Vergleich mit 369 sonnenähnlichen Sternen, die mit dem Kepler- und Gaia-Weltraumteleskop beobachtet worden waren, zeigt, dass deren Hellingkeitsschwankungen typischerweise fünfmal stärker sind. Bei der Sonne sind sie typischerweise bei 0,07 Prozent. Dabei ergibt sich aus Isotopenanalysen aus Eiskernen, dass die Sonnenaktivität seit mindestens 9000 Jahren ähnlich gering ist. Bei dem Vergleich mit anderen Sternen wurden Alter, Oberflächentemperatur, Anteil schwerer Elemente und Rotationsperiode herangezogen. Mögliche Erklärungen sind, dass die Sonne sich im Augenblick in einer Ruhephase befindet und auf lange Sicht ähnlich hohe Schwankungen zeigt, oder dass sich die Sonne in bisher unbekannter Weise von diesen anderen Sternen unterscheidet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Sonnenaktivität werden veränderliche Eigenschaften der Sonne bezeichnet, die mit den Turbulenzen ihres extrem heißen Gases und laufenden Änderungen des Magnetfeldes zusammenhängen. Die Veränderungen können zyklischer oder unregelmäßiger Art sein. Die Sonnenaktivität zeigt sich am auffälligsten in wechselnder Häufigkeit der Sonnenflecken und ihrer Lage zum heliografischen Äquator, was schon durch einfache Sonnenbeobachtung mit kleinen Teleskopen feststellbar ist.", "tgt_summary": "太阳活动是太阳所发出太阳辐射的总量变化,以及数千年来的光谱分布变化。这些活动具有一些周期性,其中最主要的是长达11年的太阳周期(或称太阳黑子周期)。不过这些变化也具有非周期性的波动。太阳活动的估计原本是透过计算太阳黑子数量,近几十年来,已经改由人造卫星直接观测。气候变迁科学家想要了解太阳活动的变化,会对地球与地球气候造成哪些影响。太阳活动对地球的影响被称为\"太阳驱动力\"。", "id": 2627318} {"src_title": "Toulon", "tgt_title": "土伦", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Küstenregion um Toulon ist mindestens seit der Altsteinzeit von Menschen besiedelt, wie Funde in der Henry-Cosquer-Höhle gezeigt haben. Seit etwa dem 7. Jahrhundert v. Chr. bestanden Handelsniederlassungen an der Küste, die von griechischen Seefahrern aus Kleinasien gegründet worden waren. Ab etwa dem 4. Jahrhundert v. Chr. sind Kelten in der Gegend nachweisbar. Im 2. Jahrhundert v. Chr. besetzten römische Truppen die Küstenregion und gründeten die Hafenstadt \"Telo Martius\", benannt möglicherweise nach einer ligurischen Göttin „Telo“ oder von lat. \"tolus\" („Fuß eines Hügels“) und dem Kriegsgott Mars, aus der später Toulon hervorging. In der Antike war \"Telo Martius\" als ein Zentrum der Herstellung von Purpur bekannt. Gegen Ende des Römischen Reichs wurden die Stadt und Region christianisiert. Im frühen Mittelalter war die Stadt wiederholt Angriffen von Sarazenen und Piraten ausgesetzt. Nach der Angliederung der Provence an Frankreich im Jahr 1486 wurde Toulon allmählich zum Militärhafen ausgebaut. Insbesondere unter dem Minister Ludwigs XIV. Jean-Baptiste Colbert wurden die Befestigungsanlagen und Hafenanlagen nach Plänen von Sébastien Le Prestre de Vauban erweitert. Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die Stadt durch Koalitionstruppen im Jahr 1707 erfolglos belagert. Im 18. und 19. Jahrhundert war Toulon Ausgangspunkt für verschiedene französische Marineoperationen im Mittelmeer. Am 22. Februar 1744 fand die Seeschlacht bei Toulon während des Österreichischen Erbfolgekrieges statt. Während der Französischen Revolution war die Auslieferung Toulons im September 1793 durch Girondisten und Royalisten an die Briten Auslöser der Septemberbewegung in Paris. Am 19. Dezember 1793 eroberte nach sechswöchiger Blockade die Revolutionsarmee die Stadt und vertrieb die Briten aus dem Ort. (→Belagerung von Toulon (1793)) Dabei spielte Napoleon Bonaparte erstmals eine wichtige militärische Rolle. Nach der Einnahme der Stadt folgte ein blutiges Strafgericht durch die Jakobiner. Am 19. Mai 1798 brach Napoléon mit seiner Armee von Toulon aus zur Ägyptischen Expedition auf. Im August 1935, ein Jahr vor der Regierungszeit der Front populaire, kam es in Toulon zu gewaltsamen Aufständen der Werftarbeiter gegen die restriktive Sparpolitik der Regierung. Dabei kam es zu einer Vielzahl von Toten und Verletzten; der Ausnahmezustand wurde verhängt. Toulons Nachbarort Sanary-sur-Mer war Exilort zahlreicher deutscher Schriftsteller und Maler in der Zeit des Nationalsozialismus: Heinrich und Thomas Mann, Arnold Zweig, Lion Feuchtwanger, Franz Hessel, Anton Räderscheidt und Bertolt Brecht. Am 27. November 1942 besetzten deutsche Truppen im Rahmen des Unternehmens Lila Toulon. Um nicht in deutsche Hände zu fallen, versenkte sich daraufhin die in Toulon ankernde französische Flotte selbst (Selbstversenkung der Vichy-Flotte). Der 24. November 1943 brachte der Stadt den schwersten alliierten Bombenangriff mit rund 500 Toten. Hitler ernannte im Januar 1944 alle wichtigen Hafenstädte im Westen – so auch Toulon – zur „Festung“ – eine vor allem symbolische Handlung. In OKW-Befehlen von Februar 1944 zur Verteidigung von Festungen wurde befohlen, „bis zum letzten Mann“ zu kämpfen und keinesfalls zu kapitulieren. Dies geschah in keiner der Hafenstädte; eine Woche nach der Einschließung im Rahmen der alliierten Operation Dragoon kapitulierten die deutschen Truppen in Toulon. 1968 wurde die Universität Toulon-Var gegründet. Die Gendarmerie Maritime richtete ihr Nationales Ausbildungszentrum (C.N.I.G.M) in Toulon ein. 1995 erreichte die rechtsextreme Partei Front National bei Kommunalwahlen in Toulon erstmals in einer französischen Großstadt die Mehrheit und stellte mit Jean-Marie Le Chevallier den Bürgermeister; dieser wurde 2001 von Hubert Falco (UMP) abgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: In Blau ein durchgehendes goldenes Kreuz.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die Bürgermeister seit 1900:", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Bedeutendste Wirtschaftszweige sind der Schiffbau sowie der Handel, der über den Hafen abgewickelt wird. Auch das Militär ist ein bedeutender Arbeitgeber.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Neben dem Hafen, von dem aus Schiffsverbindungen u. a. nach Korsika und zu den Îles d’Hyères angeboten werden, existiert ein Fernbahnhof an der Bahnstrecke Marseille–Ventimiglia mit Verbindungen nach Marseille und Nizza. Beide Städte sind auch über die Küstenautobahnen A50 (Marseille) und A57 (Nizza) zu erreichen, die Toulon untertunneln. Der Flughafen Toulon-Hyères liegt ca. 20 km östlich von Toulon, zu erreichen über die A570 bzw. mit dem Airport-Bus von Sodetrav. Von dort aus gibt es Flüge unter anderem nach Paris-Orly und London-Stansted (Stand: Februar 2006). Der nächste größere Flughafen ist Marseille-Marignane.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Toulon unterhält Städtepartnerschaften mit Mannheim (Deutschland) sowie mit den (Kriegs-)Hafenstädten La Spezia (Italien), Norfolk (Virginia, USA) und Kronstadt (Russland). Zudem ist Toulon Mitglied des Bundes der europäischen Napoleonstädte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Toulon [] (okzitanisch: \"Tolon\", italienisch: \"Tolone\") ist die Hauptstadt des französischen Départements Var und liegt an der Mittelmeerküste am östlichen Ende des Golfe du Lion, rund 70 km südöstlich von Marseille. Die Hafenstadt hat Einwohner (Stand ) und ist der Heimathafen der Französischen Marine im Mittelmeer (→ Militärhafen Toulon).", "tgt_summary": "土伦(,),法国东南部城市,普罗旺斯-阿尔卑斯-蓝色海岸大区瓦尔省的一个市镇,也是该省的省会和人口最多的城市,下辖土伦区,其市镇面积为平方公里,时人口数量为人,在法国城市中排名第14位。", "id": 764745} {"src_title": "Michel Aflaq", "tgt_title": "米歇尔·阿弗拉克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aflaq wurde in eine griechisch-orthodoxe christliche Familie geboren. In den frühen dreißiger Jahren studierte er an der Sorbonne in Paris. 1943 gründete er zusammen mit Salah ad-Din al-Bitar die Baʿth-Partei und verschrieb ihr eine strikt säkulare Ausrichtung. 1949 wurde er für kurze Zeit syrischer Erziehungsminister.", "section_level": 1}, {"title": "In Syrien.", "content": "Aflaq floh 1952 vor dem neuen Regime in Syrien unter dem Machthaber Adib asch-Schischakli in den Libanon, von wo er 1954 wieder zurückkehrte, um das Amt des Erziehungsministers anzutreten. Aus Enttäuschung über die von ihm anfangs unterstützte Vereinigte Arabische Republik floh er 1959 in den Libanon, fortan stellten linke Baathisten und baathistische Militärs Aflaqs Führungsrolle immer wieder in Frage. 1964 verbrachte Aflaq deshalb sechs Monate bei seinem Bruder in Bonn. Nach der Entmachtung der Baath-Gründer durch eine linke Neo-Baath-Partei in Syrien 1966 floh er mit Bitar zunächst erneut in den Libanon, nach der arabischen Niederlage im Sechstagekrieg 1967 emigrierte er nach Brasilien.", "section_level": 2}, {"title": "Im Irak.", "content": "Zwischen 1968 und 1974 ging er mehrmals nach Bagdad. Zwar verließ er bis 1974 den Irak mehrfach wieder, u. a. im Streit um das irakische Nichteingreifen in den jordanischen Bürgerkrieg 1970/71, den irakisch-sowjetischen Freundschaftsvertrag von 1972 und die Koalition der dortigen Baathisten mit den Kommunisten 1973, kehrte aber 1975 wieder in den Irak zurück. Dort war er zwar als Vorsitzender des Baath-Nationalkommandos (Stellvertreter wurde zunächst sein enger Kampfgefährte Shibli al-Aysami) und irakischer Vizepräsident hochgeachtet, blieb jedoch ohne wirklichen Einfluss. Mit fortschreitendem Alter überließ er die ideologische Parteiarbeit zunehmend seinem engen Mitarbeiter Elias Farah. Zum 40. Jahrestag der Gründung der Baath-Partei wurde er im April 1987 in Bagdad offiziell geehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Religionszugehörigkeit.", "content": "Aflaqs Sohn Iyad zufolge soll sein Vater erstmals 1980 an eine Konversion vom Christentum zum Islam gedacht haben. Kurz vor seinem Tod soll Aflaq dann konvertiert sein – eine Behauptung, die nach Angaben nicht näher genannter westlicher Diplomaten später durch Aflaqs Familie angezweifelt worden sein soll. Grund für Aflaqs Konversion soll den deutschen Orientalisten Martin Robbe und Gerhard Höpp zufolge die panarabische Orientierung des Baath-Gründers gewesen sein, die dem Islam als einem arabischen Nationalerbe huldigt. Unter Berufung auf nicht näher genannte Familienangehörige Aflaqs bezeichnet das Berkley Center der US-amerikanischen Georgetown-Universität die Konversion jedoch als ein Mittel Saddam Husseins, den Baathismus vom Christentum zu trennen. Iraks Präsident Saddam Hussein veranstaltete ein medienwirksames islamisches Staatsbegräbnis, bei dem er selbst den Sarg mittrug und das auch in anderen arabischen Ländern, nicht jedoch in Syrien, von den Medien übertragen wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michel Aflaq (auch Aflak, ; * 1910 in Damaskus; † 23. Juni 1989 in Paris) war ein arabischer Politiker und Mitbegründer der Baath-Partei. Er gilt als einer der Vordenker des arabischen Nationalismus bzw. arabischen Sozialismus.", "tgt_summary": "米歇尔·阿弗拉克(,1910年-1月9日-1989年-6月23日)是一位叙利亚哲学家、社会学家和阿拉伯民族主义者。他的理论对复兴社会主义的发展及其政治运动产生了深远影响;他被部分复兴社会主义者视为复兴社会主义学说的首要创始人。他生前出版了一些著作,主要有《为了复兴》、《唯一的归宿之战》和《反对扭曲阿拉伯革命运动的斗争》等。", "id": 1537996} {"src_title": "Simple Network Management Protocol", "tgt_title": "简单网络管理协议", "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Zur Überwachung werden sogenannte Agenten eingesetzt. Dabei handelt es sich um Programme, die direkt auf den überwachten Geräten laufen, oder um Hardware, welche die gleichen Aufgaben erfüllt. Diese Programme/Geräte sind in der Lage, den Zustand des Netzwerkgerätes zu erfassen und auch selbst Einstellungen vorzunehmen oder Aktionen auszulösen. Mit Hilfe von SNMP ist es möglich, dass die zentrale Managementstation mit den Agenten über ein Netzwerk kommunizieren kann. Dazu gibt es sieben verschiedene Datenpakete, die gesendet werden können: Die drei GET-Pakete (GET, GETNEXT, GETBULK) können vom Manager zu einem Agenten gesendet werden, um Daten über die jeweilige Station anzufordern. Dieser antwortet mit einem RESPONSE-Paket, das entweder die angeforderten Daten oder eine Fehlermeldung enthält. Mit dem SET-REQUEST-Paket kann ein Manager Werte beim Agenten verändern. Damit ist es möglich, Einstellungen vorzunehmen oder Aktionen auszulösen. Der Agent bestätigt die Übernahme der Werte ebenfalls mit einem GET-RESPONSE-Paket. Wenn der Agent bei der Überwachung des Systems einen Fehler erkennt, kann er diesen mit Hilfe eines TRAP-Paketes unaufgefordert an die Management-Station melden. Diese Pakete werden nicht vom Manager bestätigt. Der Agent kann daher nicht feststellen, ob das gesendete TRAP-Paket beim Manager angekommen ist. Damit die Netzwerkbelastung gering bleibt, wird zum Versenden der Nachrichten das verbindungslose Protokoll UDP verwendet. Der Agent und der Manager kommunizieren (Requests/Responses) auf dem Port 161, während der Port 162 zum Empfangen der TRAP-Meldungen vorgeschrieben ist.", "section_level": 1}, {"title": "Management Information Base.", "content": "Zum Rahmenwerk des SNMP-basierten Management gehört nicht nur das Protokoll, sondern auch die Repräsentation der Datenbasis, die im Netzwerkgerät vorhanden ist und die man als „Management Information Base“ oder abgekürzt als „MIB“ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Version 1.", "content": "Die erste Version von SNMP wurde 1988 in den folgenden RFCs definiert: Das Hauptproblem der ersten Version ist die unzureichende Sicherheit bei der Übertragung. Eines der Probleme ist die unverschlüsselte Übertragung des Passwortes, dadurch kann es leicht abgehört und durch unberechtigte Parteien verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Secure SNMP.", "content": "Das gestiegene Bedürfnis nach Sicherheit führte dazu, dass 1992 drei RFCs über SNMPsec (Secure SNMP) veröffentlicht wurden. Diese Version wurde nie eingeführt, sondern durch SNMPv2 ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Party-Based SNMP Version 2 (SNMPv2p).", "content": "1993 wurde SNMPv2p von der IETF veröffentlicht. Es verbesserte SNMPv1 in puncto Sicherheit und Vertraulichkeit, durch die Verschlüsselung des Community-String und führte eine Kommunikation zwischen verschiedenen Managern ein. Durch den neuen GetBulk-Befehl wurde das Abfragen von Tabellen erheblich erleichtert. Diese Version wird heute nicht mehr verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "User-Based SNMP Version 2 (SNMPv2u).", "content": "Bei SNMPv2u versucht man durch Benutzernamen die Sicherheit zu erhöhen. Diese Version wird heute nicht mehr verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Community-Based SNMP Version 2 (SNMPv2c).", "content": "SNMPv2c ist bezüglich Sicherheit auf dem Stand von SNMPv1. Es ist lediglich erweitert um ein paar zusätzliche Funktionen, die es bereits bei SNMPv2p gab: Diese Version hat sich durchgesetzt und breite Akzeptanz erfahren. Wenn heutzutage von SNMPv2 gesprochen wird, ist meistens diese Version gemeint.", "section_level": 2}, {"title": "Version 3.", "content": "SNMP-Versionen 1 und 2c bieten fast keine Sicherheitsmechanismen. Daher stammt auch die scherzhafte Deutung der Abkürzung SNMP als „Security is not my problem“ (Sicherheit ist nicht mein Problem). In der aktuellen Version 3 wurden die Sicherheitsmechanismen deutlich ausgebaut. Die damit einhergehende gestiegene Komplexität (z. B. Schlüsselverwaltung) hat aber dazu geführt, dass SNMPv3 noch nicht so weit verbreitet ist wie SNMPv2. SNMP in der neuesten Version 3 wird durch eine Reihe neuer RFCs definiert (die Spezifizierung erfolgte im Dezember 2002):", "section_level": 2}, {"title": "Paketaufbau (SNMPv1).", "content": "Die Beschreibung der SNMP-Pakete erfolgt durch ASN.1, die Kodierung für den Transport über das Netzwerk mittels Basic Encoding Rules (BER). Die meisten SNMP-Pakete sind identisch aufgebaut. Lediglich bei Trap-Meldungen werden im PDU-Header teilweise andere Informationen versendet. Der Paketaufbau eines SNMPv1-Pakets enthält keine Größenangabe, da jedes Feld mit Hilfe von ASN.1 in das Type-Length-Value-Format gebracht wird.", "section_level": 1}, {"title": "SNMP-Paket Header.", "content": "Im Header wird die Versionsnummer (SNMPv1, SNMPv2 oder SNMPv3) und der Community Name übertragen. Durch das Zuweisen von Communities werden Zugriffsrechte vergeben. In den meisten Fällen wird für lesenden Zugriff (read-only) standardmäßig der Community Name \"public\", für Schreib-/Lesezugriff (read-write) \"private\" verwendet. Da diese beiden Community Names als Standardeinstellung bekannt sind, sollten diese geändert werden. Allerdings erhöht dies die Sicherheit nicht zwangsläufig, da die Community Namen als Klartext über das Netzwerk übertragen werden.", "section_level": 2}, {"title": "PDU-Header (Nicht-Trap-Pakete).", "content": "Im ersten Teil des PDU-Headers wird die Art des SNMP-Paketes und die Größe der PDU übertragen. Der Aufbau des zweiten Teils hängt von der Art des SNMP-Paketes ab. Damit Antwortpakete den vorherigen Anfragen zugeordnet werden können, gibt es die Request ID, welche bei Anfrage und Antwort identisch sind. Damit ist es möglich, mehrere Anfragen zu verschicken und die Antworten wieder richtig zuzuordnen. Der Fehlerstatus und -index wird dazu verwendet, bei Antwortpaketen mitzuteilen, warum eine Anfrage nicht bearbeitet werden konnte. Solange kein Fehler auftritt, sind die beiden Felder mit dem Wert Null belegt. Im Fehlerfall gibt der Fehlerindex an, beim wievielten Datensatz der Fehler auftrat. Mit dem Fehlerstatus wird der Grund des Fehlers angegeben. Der Fehlerstatus kann bei SNMPv1 einen von 6 möglichen Werten haben:", "section_level": 2}, {"title": "PDU-Header (Trap-Pakete).", "content": "Die ersten beiden Felder des PDU-Headers sind bei Traps identisch mit denen anderer SNMP-Pakete. Das Feld Pakettyp gibt an, dass es sich um einen Trap handelt. Im zweiten Teil werden andere Werte übertragen, die nur bei Traps benötigt werden. Zum Erkennen, von wem die Nachricht kommt, wird die IP-Adresse des Absenders und dessen herstellerspezifische OID (1.3.6.1.4.1.*) mitgesendet. Die OID gibt an, um was für ein Gerät es sich handelt. Das ist wichtig zu wissen, wenn es sich um einen firmenspezifischen Trap handelt, der nur für diesen Gerätetyp gilt. Danach folgt die allgemeine TrapID. Es gibt sieben mögliche allgemeine TrapIDs: Wird im Feld \"TrapID\" \"firmenspezifisch (enterpriseSpecific)\" angegeben, so wird die ID der firmenspezifischen Trap im nachfolgenden Feld übertragen. Da es möglich ist, dass Trap-Pakete nicht in der Reihenfolge eintreffen, wie sie versendet wurden, gibt es zusätzlich noch eine Zeitangabe, die auf Hundertstelsekunden genau angibt, wie lang der SNMP-Agent gelaufen ist, bis das Trap-Ereignis auftrat. Dadurch ist es möglich die Trap-Ereignisse in die zeitlich richtige Reihenfolge zu bringen.", "section_level": 2}, {"title": "PDU-Body.", "content": "Im PDU-Body werden die eigentlichen Werte übertragen. Jeder Wert wird in einer sogenannten Variable Binding übertragen: Zu einer Variable Binding gehören deren OID und der Wert selber. Es gibt keine Vorgabe, wie viele Variable Bindings im PDU-Body mitgeschickt werden dürfen. Es ist also möglich, mehrere Werte mit einem Get-Befehl abzufragen. Wenn aber das Antwortpaket dabei zu groß wird, kann es passieren, dass die entsprechende Fehlermeldung im Antwortpaket zurückgeschickt wird. Bei Traps ist es auch möglich, dass keine Variable Bindings mitgeschickt werden. In dem Fall wird die TrapID als ausreichende Information angesehen. Im SNMP-Paket ist keine Angabe vorgesehen, welche die Anzahl an mitgeschickten Variable Bindings angibt. Das lässt sich nur über die Größenangabe des PDU-Bodys und der Größenangabe der einzelnen Variable Bindings herausfinden.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitsprobleme.", "content": "Ein Nachteil von SNMP Version 1 bis 2c ist die fehlende Sicherheit. Diese Versionen von SNMP unterstützen keine Anmeldung mit Kennwort und Benutzernamen, es werden sogenannte Communities verwendet. Diese haben jedoch den Nachteil, dass jeder User im Netzwerk mit einem passenden Programm Systeminformationen auslesen und sogar Werte verändern kann. Communities sind einfache Namen, wie zum Beispiel „PUBLIC“ (darf nur lesen) oder „PRIVATE“ (darf auch schreiben), die mit der Anfrage zusammen vom SNMP-Service übermittelt werden. Sie sind nichts anderes als ein vorher vereinbarter Schlüssel (Pre-shared keys). Man kann natürlich auch sehr lange und komplizierte Community-Namen verwenden. Das ist allerdings von begrenztem Nutzen, da SNMP-Pakete nicht verschlüsselt sind und deshalb sehr einfach von einem Angreifer „gesnifft“ (abgehört) werden können. Allowed Host: Es gibt jedoch die Möglichkeit, die IP-Adressen der Systeme einzuschränken, die mit einem überwachten SNMP-System Kontakt aufnehmen dürfen. Das ist ein relativ einfacher Schutz, der sich jedoch möglicherweise mit ARP-Spoofing und IP-Spoofing aushebeln lässt. Management-Schutz: Neuerdings (1991) ist es üblich, dass man für die Überwachung der Systeme ein eigenes Netzwerk erstellt, um den Nutzdaten-Verkehr vom Management-Verkehr zu trennen. Dies wird Out-of-Band genannt. Verkehr, der über das herkömmliche Datennetz fließt, wird als Inband-Kommunikation bezeichnet. Da dieses zweite Netz die Kosten der Überwachung erhöht, ist der Einsatz nur in sicherheitsrelevanten Bereichen sinnvoll, wie etwa im Bankensektor. Read Only: Es besteht auch die Möglichkeit, auf gewisse Systeme ein „Read Only“ zu vergeben. Somit kann jedes Überwachungsgerät nur lesen. Das wird häufig bei Routern verwendet. SNMP Version 3 bietet unter anderem Verschlüsselung und eine bessere Authentifizierung, was zurzeit aber wegen der höheren Komplexität oft nicht genutzt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Simple Network Management Protocol (SNMP; ) ist ein Netzwerkprotokoll, das von der IETF entwickelt wurde, um Netzwerkelemente (z. B. Router, Server, Switches, Drucker, Computer usw.) von einer zentralen Station aus überwachen und steuern zu können. Das Protokoll regelt dabei die Kommunikation zwischen den überwachten Geräten und der Überwachungsstation. SNMP beschreibt den Aufbau der Datenpakete, die gesendet werden können und den Kommunikationsablauf. Es wurde dabei so ausgelegt, dass jedes netzwerkfähige Gerät mit in die Überwachung aufgenommen werden kann. Zu den Aufgaben des Netzwerkmanagements, die mit SNMP möglich sind, zählen:", "tgt_summary": "简单网络管理协议(SNMP,Simple Network Management Protocol)构成了因特网工程工作小组(IETF,Internet Engineering Task Force)定义的Internet协议族的一部分。该协议能够支持网络管理系统,用以监测连接到网络上的设备是否有任何引起管理上关注的情况。它由一组网络管理的标准组成,包含一个应用层协议(application layer protocol)、数据库模式(database schema),和一组资料物件。", "id": 2553723} {"src_title": "Das Fenster zum Hof (1954)", "tgt_title": "後窗", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Fotojournalist L. B. „Jeff“ Jefferies ist wegen eines Gipsbeins vorübergehend auf einen Rollstuhl angewiesen. Aus Langeweile beobachtet er von seinem Fenster aus das Geschehen im Hinterhof einer Apartmentanlage in Greenwich Village. Das anfängliche Vergnügen über die Marotten seiner Nachbarn weicht allmählich einer obsessiven Neugier. Von seinem Zeitvertreib lässt er sich auch nicht durch die warnenden Ratschläge seiner Pflegerin Stella abhalten. Fürsorglichen Besuch erhält Jeff zudem von seiner Verlobten Lisa Fremont, die als elegante Karrierefrau aus den vornehmen Stadtteilen New Yorks den charakterlichen Gegenpol zum abenteuerlustigen und an das einfache Leben gewöhnten Fotografen bildet. Als Jeff eines Nachts nicht genügend Ruhe findet, bemerkt er im Halbschlaf, dass einer der Anwohner – Thorwald, ein Vertreter für Modeschmuck von gegenüber – die Wohnung mehrmals mitten in der Nacht im strömenden Regen mit seinem Musterkoffer verlässt. Am nächsten Morgen ist dessen bettlägerige Ehefrau verschwunden. Mit einem Fernglas, später durch das Teleobjektiv seines Fotoapparats, beobachtet Jeff, wie Thorwald ein Messer und eine Säge in Zeitungspapier wickelt. Jeff berichtet Stella und Lisa von den verdächtigen Vorgängen und entwirft eine gewagte Mordtheorie. Lisa zeigt zunächst kein Verständnis, ändert aber schlagartig ihre Haltung, als sie mit eigenen Augen sieht, wie Thorwald einen großen Schrankkoffer mit Seilen verschnürt. Am nächsten Tag sucht Jeff Rat bei seinem Freund Thomas J. „Tom“ Doyle, der bei der Kriminalpolizei arbeitet. Höchst skeptisch verfolgt er Jeffs Auslegung der jüngsten Ereignisse, erklärt sich nach einigem Zögern aber bereit, inoffizielle Nachforschungen anzustellen. Zeugenaussagen scheinen Jeffs Vermutungen zu widerlegen, denn angeblich schickte Thorwald seine Frau mit der Bahn zur Erholung aufs Land. Nach ihrer Ankunft schrieb sie von dort eine Postkarte. Der suspekte Schrankkoffer diente wohl lediglich zum Transport ihrer Kleider. Da sich aber die Handtasche mit Schmuck und Ehering seiner Frau nach wie vor in Thorwalds Wohnung befindet, gibt sich Lisa mit den Erklärungen nicht zufrieden. Ihre weibliche Intuition findet bei Doyle jedoch kein Gehör und veranlasst ihn, nach einer von Sarkasmus begleiteten Diskussion seine Hilfe vorerst einzustellen. Jeff und Lisa können ein paradoxes Gefühl der Enttäuschung nicht verbergen: Einerseits sehen sie sich um die Früchte ihrer Detektivarbeit gebracht, andererseits nagt die kaum empfundene Erleichterung über das scheinbare Lebenszeichen des vermeintlichen Opfers an ihrem Gewissen. Der moralische Aspekt erhält besonderes Gewicht, als beide den verhängnisvollen Verlauf eines Herrenbesuches bei einer verzweifelt nach Zuwendung suchenden Anwohnerin („Miss Lonely Hearts“) mit ansehen müssen. Als Lisa die Vorhänge schließt, um sich Jeff im verführerischen Negligé zu präsentieren, ertönt plötzlich ein Schrei aus dem Hinterhof: Der kleine Hund eines alten Ehepaares wurde mit gebrochenem Genick aufgefunden. Die gesamte Nachbarschaft erscheint an ihren Fenstern – nur Thorwald zeigt keine Regung. Jeff versucht, das Motiv für den Tod des Tieres herauszufinden, und stellt mit Hilfe alter Dias fest, dass einige Pflanzen in einem Blumenbeet nahe der Fundstelle innerhalb von zwei Wochen kürzer geworden sind. Möglicherweise hatte der Hund etwas ausgegraben und wurde vom Täter dabei ertappt. Um Thorwald aus seiner Wohnung zu locken, täuscht Jeff mit einem Brief und Anruf zwecks fingierter Geldübergabe eine Erpressung vor. Lisa und Stella graben daraufhin das Blumenbeet um, finden aber keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen. Daraufhin klettert Lisa über die Feuertreppe und den Balkon durch das Fenster in Thorwalds Wohnung, um dort nach Beweisen zu suchen. Stella kehrt unterdessen in Jeffs Apartment zurück, der entsetzt über Lisas Leichtsinn ist. Sie vereinbaren, Thorwalds Telefon klingeln zu lassen, falls dieser zurückkehrt, richten ihre Aufmerksamkeit dann aber auf „Miss Lonely Hearts“, die sich in selbstmörderischer Absicht eine Überdosis Kapseln zurechtgelegt hat. Jeff ruft umgehend die Polizei an, zögert allerdings mit der Meldung, weil ein von einem benachbarten Songwriter gespieltes Lied einen Sinneswandel bei der lebensmüden Frau zu bewirken scheint. Durch diesen Nebenschauplatz werden Jeff und Stella von den sich dramatisch zuspitzenden Vorgängen in Thorwalds Wohnung abgelenkt. Schon kehrt Thorwald unverrichteter Dinge wieder nach Hause zurück, und Lisa sitzt in der Falle. Sie versteckt sich, wird jedoch kurz darauf von Thorwald gefunden und in eine Auseinandersetzung verwickelt. Als die Polizei eintrifft, lässt Lisa es in der anschließenden Befragung so aussehen, als sei sie eingebrochen, um sicher aus Thorwalds Wohnung zu entkommen. Vor ihrer Verhaftung zeigt sie mit dem Rücken zum Fenster stehend auf ihren Finger. Dort befindet sich Mrs. Thorwalds Ehering, den sie sich geistesgegenwärtig übergestreift hat, um wenigstens ein Beweisstück zu retten. Thorwald bemerkt dies, blickt an ihr vorbei in den Hof und entdeckt Jeff und Stella am Fenster gegenüber. Jeff schickt Stella mit der Kaution für Lisa auf den Weg zur Polizei, während er Doyle telefonisch über die neue Sachlage aufklärt. Der ist nun auch von Thorwalds Schuld überzeugt und verspricht, sich um Lisas Freilassung zu kümmern. Als Jeff bei einem erneuten Klingeln des Telefons in der Annahme, es sei noch einmal Doyle, ohne eine Gegenstimme zu hören, mit „Ich glaube, Thorwald ist schon abgehauen“ antwortet, wird ihm bewusst, dass der anonyme Anrufer Thorwald sein könnte und er einer persönlichen Konfrontation mit diesem nicht mehr entgehen kann. In seiner eingeschränkten Bewegungsfähigkeit besitzt Jeff nur wenig Mittel zur Gegenwehr. Nachdem er sich eine Schachtel mit Blitzlichtbirnen seines Fotoapparates zurechtgelegt hat, steht Thorwald ihm wenig später im Halbdunkel gegenüber. Zu seinen Absichten befragt, antwortet Jeff zunächst nicht. Thorwald kommt näher, wird aber durch wiederholtes Blenden mit dem Blitzlicht aufgehalten. Er erreicht den Rollstuhl und drängt Jeff in Richtung des offenen Fensters. In diesem Moment treffen Lisa, Stella, Doyle sowie weitere Polizisten ein. Thorwald wird überwältigt, Jeff jedoch findet an der Fensterbank keinen Halt mehr und landet nach dem unvermeidlichen Sturz in den Armen von zwei Polizisten. Danach gesteht Thorwald den Mord an seiner Frau, und die Polizisten nehmen ihn fest. Am nächsten Tag herrscht wieder Frieden im Hinterhof: Thorwalds Wohnung wird renoviert, das alte Ehepaar hat einen neuen Hund, „Miss Lonely Hearts“ und der Songwriter finden zusammen. Jeff sitzt nun mit zwei Gipsbeinen in seiner Wohnung im Rollstuhl und Lisa ist bei ihm.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Die literarische Vorlage von \"Das Fenster zum Hof\" stammt von Cornell Woolrich. Er verfasste die Kurzgeschichte \"It Had to Be Murder\" 1942. Ein im Dezember 1988 erschienener Artikel von \"DV\" notiert, dass Woolrich 1945, nun unter dem Namen \"Rear Window\", die Rechte der Geschichte an DeSylva Productions vergab. Nach dem Tod DeSylvas 1950 ersteigerten Joshua Logan und Leland Hayward sie. Im Februar 1953 schrieb Logan an einem Treatment von \"Rear Window\", das Hayward im April an Hitchcocks Agenten Lew Wasserman sandte. Hitchcocks erste Produktion für Paramount konzipierte er bereits bei den Dreharbeiten an seinem vorherigen Film, \"Bei Anruf Mord\". Hitchcock ließ sich von zwei realen Mordfällen inspirieren: dem Fall Hawley Crippen und dem Fall Patrick Mahon. 1910 vergiftete Dr. Crippen seine Frau und vergrub ihren zerteilten Leichnam im Keller. Mahon tötete 1924 ein Mädchen an der südenglischen Küste, zerstückelte ihre Leiche und warf sie Stück für Stück aus einem Zug. Das 162-seitige Drehbuch von John Michael Hayes enthält einige Unterschiede zur Vorlage. So fehlt in \"It Had to Be Murder\" die Liebesgeschichte, die in \"Das Fenster zum Hof\" eine zentrale Rolle spielt. Als es um die Besetzung ging, wählte Hitchcock die Hauptdarsteller aus und überließ seinem Regieassistenten Herbert Coleman die Auswahl einiger Nebenrollen. Die Dreharbeiten begannen am 27. November 1953. Das ursprüngliche Budget war bei 875.000 US-Dollar angesetzt, musste aber um knapp 263.000 US-Dollar erhöht werden und lag somit bei rund 1.138.000 US-Dollar. Wie aus Produktionsnotizen hervorgeht, sind die gesamten Aufnahmen an einem Set entstanden, das monatelange Planung und Konstruktion erforderte. Der Aufbau unter der Leitung von Hal Pereira fand vom 12. Oktober bis zum Beginn erster Kamera-Tests am 13. November statt. Der Hof maß 30 Meter in der Breite, 56 Meter in der Länge und 12 Meter in der Höhe. Er bestand aus 31 Wohnungen, die Jeffries von seinem Fenster aus sieht, 12 davon komplett möbliert – das bis Ende 1953 größte Innenset der Paramount-Studios. Für jede Tageszeit gab es eine eigene Beleuchtung. Das Designen des Sets kostete mehr als 9.000 Dollar und das Konstruieren mehr als 72.000 Dollar. Angesichts der Hitze und der Größe des Sets berichtete der Produktionsleiter Erickson: Am 13. Januar 1954 wurden die Dreharbeiten beendet, 15 Tage später als geplant. Am 4. August 1954 feierte \"Das Fenster zum Hof\" anlässlich einer Benefizveranstaltung in New York City seine Premiere im Rivoli Theatre. Die Weltpremiere fand am 11. August 1954 statt. Der Film wurde ein finanzieller Erfolg und spielte in den Vereinigten Staaten 26,1 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 2}, {"title": "Cameo.", "content": "Seinen traditionellen Cameo-Auftritt hatte Hitchcock etwa 26 Minuten nach Beginn des Films im Zimmer des Texters und Komponisten, der am Klavier probt, während Hitchcock hinter ihm eine Kaminuhr aufzieht.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die erste Synchronisation fand 1954 unter der Regie von Peter Elsholtz statt. Das Dialogbuch schrieb Fritz A. Koeniger. Diese Synchronfassung gilt heute als verschollen. Für die zweite Synchronisation im Jahr 1984 führte Heinz Petruo Regie, und Hans Bernd Ebinger schrieb das Dialogbuch.", "section_level": 2}, {"title": "Restaurierung.", "content": "1967 wurden die Filmnegative bei einem Brand zerstört. Robert A. Harris und James C. Katz, die für die Universal Studios schon \"Lawrence von Arabien\" und \"Vertigo – Aus dem Reich der Toten\" aufarbeiteten, begannen 1997 mit der Restaurierung. Dabei bereiteten ihnen die schlechte Farbe und die zu 90 % zerstörte Emulsionsschicht Probleme. Sie brauchten sechs Monate, um einen Weg zu finden, diese neu aufzutragen.", "section_level": 2}, {"title": "DVD und Blu-ray.", "content": "Der Film wird seit 2001 durch Universal Studios auf DVD vertrieben. Eine Blu-ray-Veröffentlichung erschien erstmals 2012, seit 2014 wird eine erweiterte und überarbeitete Fassung angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Analyse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inszenierung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Visueller Stil und Kamera.", "content": "\"Das Fenster zum Hof\" beginnt mit der für Hitchcock typischen Exposition, die der klassischen Einheit von Zeit, Ort und Handlung folgt: Durch eine Kamerafahrt wird der Zuschauer kommentarlos in Jeff und seine Situation, seinen Beruf und sein Umfeld eingeführt. Die Inszenierung wechselt nur an dieser Stelle die Perspektive. „Wie bereits in \"Bei Anruf Mord\"“, schreibt Crowther, nutze Hitchcock die Farben „dramatisch“. Anlässlich der Restaurierung schrieb Suchsland, dass die Farben „kühler und intensiver“ sind. \"Das Fenster zum Hof\" enthält ungewöhnlich viele Abblenden.", "section_level": 3}, {"title": "Dramaturgie.", "content": "\"Das Fenster zum Hof\" wurde neben den Genres Thriller und Kriminalfilm auch dem Melodram und dem Liebesfilm zugeordnet. Für Éric Rohmer und Claude Chabrol ist er zur Hälfte Komödie und sie bescheinigen dem Film eine „unablässige Ironie des Tonfalls“. Bernhard Jendricke merkt an, dass \"Das Fenster zum Hof\" mit der Wiederaufnahme des Anfangs endet: „Der Held sitzt nach wie vor im Rollstuhl, nur hat er jetzt [...] statt einem beide Beine in Gips.“ Diese „kreisförmige Struktur der Handlung“ verleihe dem Film den „Charakter einer Komödie“. Die erzählerischen Mittel sind auf ein Wesentliches reduziert. Hitchcock sagt über das filmische Prinzip des Films: „Das bot die Möglichkeit einen vollkommenen filmischen Film zu machen. Da ist der unbewegliche Mann, der nach draußen schaut. Das ist das erste Stück Film. Das zweite Stück läßt in Erscheinung treten, was der Mann sieht, und das dritte zeigt seine Reaktion. Das stellt den reinsten Ausdruck filmischer Vorstellung dar, den wir kennen.“ André Bazin gliedert \"Das Fenster zum Hof\" in drei Filme: Der erste würde „von der sexuellen Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau“ erzählen, der zweite wäre ein „klassischer Kriminalfilm“ und der letzte ein Episodenfilm.", "section_level": 3}, {"title": "Ton und Musik.", "content": "Die Musik von Franz Waxman wird sehr sparsam und präzise eingesetzt. Sie soll die Welt des Films charakterisieren – „eine Welt, die auf den Hinterhof beschränkt ist“. Der Komponist im Film entwickelt das leitmotivische Lied „Lisa“ über den ganzen Film hindurch. Hitchcock wollte, dass es „schließlich in der Schlußszene mit Orchester von einer Platte kommt. Das hat nicht geklappt. Ich hätte dafür einen Schlagerkomponisten nehmen sollen. Ich war sehr enttäuscht.“ Für Spoto (1999) ist der Themensong „To See You is To Love You“ von Bing Crosby sehr aufschlussreich: „[...] und dies [„Dich zu sehen bedeutet, dich zu lieben“] trifft genau auf Jeff zu – auch er gibt sich mit dem bloßen Beobachten zufrieden.“ Laut Katz (1982) hatte Hitchcock eine bestimmte Art, den „leicht hohle[n], sehr realistisch wirkende[n] Ton“ zu erreichen: Er nahm den Ton von Stewarts Platz aus auf, um so den Abstand zwischen dem Fenster, an dem Stewart saß, und den anderen Wohnungen darzustellen. Aus demselben Grund werden alle Lieder aus dem Film von einem Radio abgespielt.", "section_level": 3}, {"title": "Themen und Motive.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Voyeurismus.", "content": "Jeff ist ein Voyeur, der mit dem Teleobjektiv, dem „tragbaren Schlüsselloch“ (Stella) darauf wartet, \"„\"daß etwas geschieht, das seine Schlussfolgerungen bestätigt, und wir warten und wünschen mit ihm. Das Verbrechen wird von ihm quasi gewollt: Er will aus seiner Entdeckung den größtmöglichen Genuß ziehen, sie zum Sinn seines Lebens machen. Das Verbrechen wird aber auch von uns, den Zuschauern, gewollt, und wir haben vor nichts mehr Angst, als daß unsere Hoffnungen enttäuscht werden.“ Das erklärt Wydra damit, dass der Zuschauer „den Hof überwiegend mit Jeffries’ Augen [sieht]. Nur in einigen Szenen steht er außerhalb. Der subjektive Blick wird zum objektiven erklärt. Der Blick des Zuschauers also ist jener der Kamera, ist der Jeffries’. Durch diese Verschmelzung, zumal die Grundsituation des Zuschauers eben das Zusehen ist, begeht dieser von Beginn an eine Indiskretion. Er wird zum Voyeur.“ Dies sei nicht das erste Mal, so Éric Rohmer und Claude Chabrol, dass Hitchcock die sadistische Erwartung seines Publikums entlarvt, so etwa mit bewusst trügerischen Happy-Ends oder leicht vorhersehbaren, in ihrer Grausamkeit aber völlig unerwarteten Ereignissen. Zudem sei der Drang, „das Rätsel zu lösen oder besser: die Lösung zu sehen, bei dem Fotoreporter am Ende stärker als jedes andere Gefühl. Dieser Voyeur erlebt sein größtes Lustgefühl im Moment seiner größten Angst.“ Nachfolgend gehen die Autoren auf die Szene ein, in der Jeff den Mörder konfrontiert: „»Was wollen Sie von mir?« fragt ihn der Mann, der sich als Erklärung für das Verhalten des anderen nur das schäbigste Motiv vorstellen kann: Erpressung. Dabei ist das eigentliche Motiv – feige Neugier – sogar noch schäbiger.“ Laut Spoto „bricht \"Rear Window\" eine Lanze für mehr Introspektion und lehnt den Voyeurismus ab.“ Für ihn bringt Jeff „sein eigenes und das Leben anderer [...] dadurch in Gefahr, daß er nur Zuschauer ist und am Leben selbst nicht teilnimmt – in gewisser Weise ist dieser Fotograf also nicht nur der ultimative Kinogänger, sondern auch der ultimative Filmemacher.“", "section_level": 3}, {"title": "Die Idee der Ehe.", "content": "Donald Spoto bezeichnet den Thorwald-Mord als MacGuffin, der lediglich dazu dient, das eigentliche Thema des Films einzuführen: Die Beziehung zwischen Jeff und Lisa. Dass Hitchcock sich nicht für den Mörder interessiert, werde deutlich, „wenn wir daran denken, daß wir (1) das eigentliche Verbrechen nicht sehen, daß wir (2) nichts über den Mann und seine Frau wissen, über ihre Vergangenheit, ihr Zusammenleben oder Einzelheiten ihrer »Krankheit« (sie macht einen recht gesunden und hübschen Eindruck), und daß wir (3) sie nur von weitem zu Gesicht bekommen.“ Spoto merkt an, dass Jeff Intimität Angst macht und er „jede Gelegenheit [nutzt], um Lisa zurückzuweisen. [...] weil sie Jeff Liebe und Treue zusammen mit Schönheit und Klugheit anbietet, fühlt er sich offenbar überfordert, in seiner Überlegenheit angegriffen“. Spoto verweist dabei auf die Szene, in der Lisa für Jeff ein Kleid und später ein Negligé anprobiert, ihn aber jede Anspielung auf körperliche Liebe stört. Im Interview mit Hitchcock sieht François Truffaut auf der anderen Seite des Hofes „alle Arten menschlichen Verhaltens, einen kleinen Verhaltenskatalog. [...] Was man auf der Hofmauer sieht, ist eine Fülle kleiner Geschichten, es ist der Spiegel, wie Sie sagen, einer kleinen Welt.“ Hitchcock ergänzt: „Und alle diese Geschichten haben als gemeinsamen Nenner die Liebe.“ Jendricke deutet die Szene, in der Lisa heimlich die Wohnung von Thorwald durchsucht und den Ring der Verschwundenen findet, wie folgt: „Lisa [streift] sich den Ring über, denn damit hat sie sowohl den Mörder überführt als auch ihrem Freund bewiesen, daß sie den Gefahren gewachsen ist, somit seine Bedenken hinfällig geworden sind – und einer Heirat nichts mehr im Wege steht.“", "section_level": 3}, {"title": "Einsamkeit.", "content": "Keiner der Bewohner, „[g]anz gleich, in welchem sozialen Status [sie] sich befinden, ob Single oder Verheiratete, niemand von ihnen scheint erfüllt, scheint glücklich zu sein.“ Für Éric Rohmer und Claude Chabrol manifestiert sich die Einsamkeit nicht nur „in der Ohnmacht des an den Rollstuhl gefesselten Reporters“, sondern auch „in den an Kaninchenställe erinnernden Schachtel-Apartments, die er von seinem Fenster aus sieht“. Über diese Idee der „physischen Einsamkeit“ stülpe sich die der „moralischen Einsamkeit, konzipiert als Bestrafung für die Hypertrophie der Begierde“. Die Autoren ziehen folgende Bilanz: „Kurz, jeder der Charaktere, ob Protagonist oder Nebenfigur, ist eingesperrt, und zwar nicht nur in der Klause seiner Wohnung, sondern in dem verbissenen Einverständnis mit einem Zustand, der, wenn man ihn von außen, ausschnittweise und aus der Ferne betrachtet, nur lächerlich wirken kann.“", "section_level": 3}, {"title": "Dualismus.", "content": "Thilo Wydra stellt fest, dass Thorwald das „externalisierte Alter Ego“ von Jeff ist. Er führt aus: „Jeffries’ Beobachtung des thorwaldschen Ehelebens und der Konsequenzen mag letztlich nichts als eine unbewusste Projektion seiner Urängste sein. Im Grunde ist alles, was sich auf der gegenüberliegenden Seite abspielt, die Symbolisierung von Sehnsüchten und Wünschen einerseits, von Ängsten und Abgründen andererseits. Thorwald vollzieht, was Jeffries sich nicht traut.“ Jeff ist der positive Held, Thorwald der negative Antagonist. Dieser ist mit einer Frau zusammen, die aus der Ferne „blond, schlank und eher jünger“ wirkt – ganz so wie Lisa. Spoto bestätigt diesen Eindruck. „Während es hier Jeff ist, der sonst in der Welt umherreisende Fotoreporter, der mit seinem Gipsbein an Rollstuhl und Bettsofa gefesselt ist und von Lisa insistierend umsorgt wird; ist es drüben genau gespiegelt: Thorwalds Frau ist krank und liegt im Bett, während er, der Handlungsreisende, unterwegs und beweglich ist, sich jedoch um seine Frau kümmern muss.“ Bernhard Jendricke findet weitere Parallelen: „Beide Männer sind von Berufs wegen Reisende, beide sind unfreiwillig sexuell abstinent, der eine wegen seines Gipskorsetts, der andere wegen mangelnder Gelegenheiten, seine Geliebte zu treffen. Beide hantieren mit Gegenständen, die eine phallische Symbolik haben: Jeffries verwendet bei seinen voyeuristischen Erkundungen ein extrem langes Teleobjektiv, der Vertreter tötet seine Frau mit einem Fleischermesser beachtlicher Größe.“ Zudem würden beide Frauen ihre Partner bedrängen.", "section_level": 3}, {"title": "Rezeption.", "content": "Sowohl die zeitgenössische als auch die neuere Kritik nahm \"Das Fenster zum Hof\" fast ausschließlich positiv bis euphorisch auf. Auf \"IMDb\" erhielt der Film durchschnittlich 8,5 von 10 möglichen Sternen und belegt damit Platz 45 (Stand: Januar 2019) in den \"IMDb Top 250\". Auf \"Rotten Tomatoes\" gaben 100 % der Kritiker dem Film eine positive Beurteilung. Ausgewertet wurden 63 Reviews.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitgenössische Reaktionen.", "content": "François Truffaut zeigt sich im \"Arts\"-Magazin darin überzeugt, „daß dieser Film einer der wichtigsten unter den siebzehn ist, die Hitchcock in Hollywood gedreht hat, einer der ungewöhnlichsten auf jeden Fall, makellos, ohne jede Schwäche, ohne Konzession. [...] Hitchcock hat eine solche Kenntnis des filmischen Erzählens erlangt, daß er in dreißig Jahren weit mehr geworden ist als nur ein guter Geschichtenerzähler. Weil er seinen Beruf leidenschaftlich liebt und nicht aufhört zu filmen und weil er lange schon alle Inszenierungsprobleme gelöst hat, muß er sich, um sich nicht zu langweilen oder zu wiederholen, zusätzliche Schwierigkeiten erfinden, neuen Disziplinen unterwerfen, was in seinen letzten Filmen zu dieser Häufung von äußerst aufregenden und immer brillant gelösten Zwängen führt.“ In der Filmzeitschrift \"Cahiers du cinéma\" sieht Claude Chabrol den Film auf „höherem Niveau als die meisten seiner vorangegangenen Arbeiten“. Damit würde er „eindeutig in die Kategorie der ernsthaften Werke jenseits bloßer Krimi-Unterhaltung“ gehören. William Brogdon nennt \"Das Fenster zum Hof\" im \"Variety\" vom 14. Juli 1954 einen „von Hitchcocks besseren Thrillern“. Hitchcock kombiniere „technische und künstlerische Geschicklichkeit in einer Weise, die ihn zu einem ungewöhnlich guten Stück Krimi-Unterhaltung machen“. Er lobt das Drehbuch von John Michael Hayes als „clever“ und die Bewohner der anderen Appartements würden wie „echte Menschen“ scheinen. Auch Burr wäre „sehr gut“ als Bedrohung. Auch der \"film-dienst\" fällt ein positives Urteil: „Ein sehr spannender, dramaturgisch ausgefeilter Film ohne Schockeffekte. Einer der stilistisch klarsten und originellsten Filme Hitchcocks voller atemloser Spannung, weil der Zuschauer bald merkt, daß die Situation Jeffries der seinen gleicht.“ Die Filmkommission vergibt das Prädikat „Sehenswert“. André Bazin würdigt den Film im \"France Observateur\" als eine „achtbare Arbeit“, kann aber kein „ernsthaftes Werk jenseits bloßer Unterhaltung auf hohem Niveau“ erkennen. Außerdem wäre der Film im letzten Drittel „zu kunstfertig inszeniert [...], als daß seine Figuren auch nur einen Augenblick glaubwürdig wären“. Für Bosley Crowther ist \"Das Fenster zum Hof\" „nicht bedeutsam“. Was Hitchcock über die menschliche Natur zu sagen hat, wäre „oberflächlich“ und „unbedacht“. Aber es zeige „viele Facetten der Einsamkeit des Stadtlebens“ und demonstriere „stillschweigend den Antrieb für krankhafte Neugier“. Stewarts Schauspiel rühmte Crowther als „erstklassige Arbeit“. \"The New Yorker\" bezeichnet den Film als „Gewäsch“ und der einzige Schauplatz wäre „Dummheit“.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Bewertungen.", "content": "Michael Sragow resümiert im März 2012: „[\"Das Fenster zum Hof\"] ist ein erstaunlicher, visueller und psychologischer Coup. Hitchcocks brillante Satire auf das beengte Stadtleben und seine meisterhafte Beschwörung des städtischen Voyeurismus erzeugen [...] Urängste und einen tiefen Einblick.“ Kelly zeige die „charmanteste Leistung“ ihrer Karriere. Roger Ebert vergibt 4 von 4 möglichen Sternen: Das Niveau des Films wäre „so hoch über dem billigen Nervenkitzel der modernen Slasher-Filme“, dass der Film, ursprünglich zur Unterhaltung gedacht, „nun als Kunst offenbart wird“. Vincent Canby schreibt in der \"New York Times\" vom 9. Oktober 1983, dass die „großartigen Auftritte“ von Stewart das „Herz des Films“ wären. „\"Das Fenster zum Hof\" verzaubert uns sofort und muss nicht zu Tode analysiert werden, um seinen Platz im Pantheon zu erhalten.“ \"The-Guardian\"-Redakteur Killian Fox urteilt, Hitchcock hätte es besser als jeder andere Filmemacher verstanden, unsere voyeuristischen Tendenzen zu erregen. Er glaubt nicht, das Hitchcock es „je geschickter machte oder mit mehr schadenfreudigem Selbstbewusstsein“ als hier. Joshua Klein nennt \"Das Fenster zum Hof\" die „vermutlich [...] erfolgreichste Mischung aus Unterhaltung, Spannung und Psychologie in Hitchcocks bemerkenswerter Laufbahn. Eine faszinierende Studie von Obsession und Voyeurismus – mit perfekter Besetzung, perfektem Drehbuch und perfekter Kulisse.“ Für Kim Newman ist der Film „geistreich, spannend, traurig, lustig und klug“ und „würde mehr als fünf Sterne erhalten, wenn \"Empire\" es erlauben würde...“ Das Filmmagazin listet es auf Platz 103 der 500 besten Filme aller Zeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Einflüsse.", "content": "In zahlreichen Filmen und Serien wird auf \"Das Fenster zum Hof\" verwiesen. 1999 verfilmte Jeff Bleckner \"Das Fenster zum Hof\" mit Christopher Reeve in der Hauptrolle neu. Reeve spielt einen Architekten anstelle eines Fotografen. \"Disturbia\" (2007) überträgt die Handlung in die Gegenwart: Shia LaBeouf verkörpert Kale Brecht, der nach einer körperlichen Auseinandersetzung unter Hausarrest steht und eine elektronische Fußfessel tragen muss. Der \"\" (2010) übernimmt größere Passagen der Handlung, auch der Film selbst spielt eine Rolle. Auch die Episode \"\" der Kriminal-Fernsehreihe \"Spuren des Bösen\" orientiert sich an der Handlung des Films. 2009 wurde der Film in der Comedy-Show \"Saturday Night Live\" Gegenstand eines Sketchs mit Jason Sudeikis als James Stewart, January Jones als Grace Kelly und Bobby Moynihan als Alfred Hitchcock. In der ersten Folge der sechsten Staffel der Zeichentrickserie \"Die Simpsons\" – \"Ein grausiger Verdacht\" – muss Bart wegen eines Badeunfalls ein Gipsbein tragen. Zudem parodieren \"Familie Feuerstein\" (1961), \"The Detectives\" (1994), \"Allein gegen die Zukunft\" (1998), \"Die wilden Siebziger\" (2000), \"Mike & Molly\" (2013) und die erste Folge der britischen Comedyserie \"My Life in Film\" (2004) \"Das Fenster zum Hof\". Episoden der Krimiserien \"Psych\" (2010), \"White Collar\" (2012) und \"Castle\" (2013) beziehen sich direkt auf den Film. Auch \"Alf\" meint in der Folge \"Das Fenster zum Garten\" einen Mord seines Nachbarn Trevor an dessen Frau Rachel beobachtet zu haben, eine Anspielung auf Hitchcocks Film. Die Kurzgeschichte \"The Birds of Azalea Street\" der Autorin Nova Ren Suma aus der Anthologie \"Slasher Girls and Monster Boys\" (2015) wurde durch den Film inspiriert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Fenster zum Hof (Originaltitel: \"Rear Window\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1954. Grundlage war die Kurzgeschichte \"It Had to Be Murder\" des Krimiautors Cornell Woolrich. In diesem Thriller verkörpert James Stewart den Fotoreporter L. B. Jefferies, der sich ein Bein gebrochen hat und auf einen Rollstuhl angewiesen ist. „Jeff“ beobachtet aus Langeweile seine Nachbarn auf der anderen Seite des Innenhofes und argwöhnt, dass einer seiner Nachbarn seine Frau ermordet hat. Seine Verlobte Lisa und seine Pflegerin Stella unterstützen ihn nach anfänglicher Skepsis bei den eigenen Ermittlungen.", "tgt_summary": "《后窗》(英语:Rear Window)是一部亚佛烈德·希区考克1954年所执导的电影,改编自康乃尔·伍立奇()1942年的短篇小说〈It Had to Be Murder〉。主角詹姆斯·史都华饰演摄影记者L.B. Jefferies,女演员葛莉丝·凯莉则扮演他的上流社会名模女友Lisa Carol Fremont,故事中被怀疑的凶手Lars Thorwald 是由雷蒙·布尔()演出。电影出色地把主题神秘谋杀,婚姻议题和偷窥的反思与道德批判结合在一起。", "id": 63237} {"src_title": "Blitzlicht", "tgt_title": "闪光灯", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Eine kurze, blitzartige Beleuchtung reicht in der Fotografie wegen der relativ kurzen Belichtungszeiten aus. Dazu muss die Zeit, in der das Blitzlicht ausgelöst und vom Objekt reflektiert wird, mit der Verschlusszeit der Kamera synchronisiert werden. Da der Blitz im Vergleich zu üblichen Verschlusszeiten sehr kurz leuchtet, muss er zu einem Zeitpunkt ausgelöst werden, zu dem der Verschluss vollständig geöffnet ist. Die kürzeste Verschlusszeit, bei der ein Schlitzverschluss den Film bzw. Sensor zu einem Zeitpunkt vollständig freigibt, nennt man Blitzsynchronzeit. Durch unterschiedliche Blitzmethoden können verschiedene Effekte und Stimmungen im Foto erreicht werden. Ein wichtiges Kriterium beim Blitzlicht ist die Lichtfarbe – angegeben in Kelvin. Die meisten aktuellen Blitzgeräte strahlen ein neutral weißes Licht – ähnlich direktem Sonnenlicht – von 5500 K bis 6500 K ab. Sie lassen sich daher problemlos mit Sonnenlicht kombinieren (zum Beispiel beim Aufhellblitzen). In Innenräumen wirkt Blitzlicht zum Beispiel im Vergleich zu Glühlampenlicht eher kalt, so dass man hier Mischlicht eher vermeiden sollte – außer für kreative Effektfotografie. Die Leitzahl (LZ) eines Blitzes dient der einfachen Berechnung der Kameraeinstellungen bei Verwendung von Blitzbirnen oder manuellen Einstellungen bei Computerblitzgeräten. Der Leuchtwinkel eines Blitzgerätes steht für die maximale Objektivbrennweite, bei der das von der Kamera aufgenommene Bild noch vollständig ausgeleuchtet werden kann. Neben den in den Kameras integrierten Blitzen oder den aufsteckbaren Systemblitzen finden im Studio oder \"On-Location\" sogenannte Blitzanlagen Anwendung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1861 kam erstmals Eduard Liesegang, einer der Gründer der Ed. Liesegang oHG auf die Idee Magnesium zu entzünden, um es bei der Fotografie als Lichtquelle zu benutzen. Es entstand ein grelles Licht. Die Lichtmenge wurde durch die Dauer und Intensität eines Luftstromes beeinflusst und war schwer zu kontrollieren. Insbesondere bei der Porträtfotografie war das ein Problem. 1887 erfand Adolf Miethe gemeinsam mit Johannes Gaedicke das Blitzlichtpulver aus Magnesium, Kaliumchlorat und Schwefelantimon. Dieses Pulver brannte nur Sekundenbruchteile und ähnelte damit bereits dem heutigen Blitzlicht. Der Nachteil war seine hohe Instabilität, die manchmal zu Unfällen führte. Abhilfe schaffte die Erfindung der Blitzlichtbirne durch den Physiker Johannes Ostermeier. Er entdeckte 1928, dass reines Magnesium oder Aluminium, das in einer Blitzlichtbirne in einer Sauerstoffatmosphäre untergebracht war, elektrisch gezündet werden konnte. Unter großer Helligkeitsentwicklung verbrannte dieses Material dabei blitzartig in etwa 1/30 Sekunde. Nachteilig war, dass einmal verwendete Blitzlichtbirnen nicht wiederverwendet werden konnten. Harold E. Edgerton, Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), entwickelte Ende der 1930er Jahre das erste Elektronenblitzgerät, das mit Hilfe einer Blitzröhre einen kurzen, sehr hellen Lichtblitz erzeugt. Damit war es erstmals möglich rasch aufeinanderfolgende Blitzaufnahmen zu erstellen. Der erste Fotoapparat mit eingebauter Blitzsynchronisation war 1935 die Exakta Modell B der Firma Ihagee in Dresden, er arbeitete mit Osram \"Vacublitz\" Blitzbirnen.", "section_level": 1}, {"title": "Blitzsysteme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Blitzlicht mit offener Flamme.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Magnesiumlicht.", "content": "Magnesium wurde 1755 durch den britischen Chemiker Joseph Black (1728–1799) als eigenes chemisches Element erkannt. Nachdem Prof. Robert Bunsen (1811–1899) und Sir Henry Enfield Roscoe (1833–1915) die Eigenschaften des Magnesiums näher untersucht hatten, schlug Paul Eduard Liesegang (1838–1896) 1861 vor, mit Magnesiumlicht zu fotografieren: Die ersten Blitzlichtanordnungen waren Pustlichtlampen. Da sich reines Magnesium erst bei hohen Temperaturen entzündet, wurde bei diesen Lampen das reine Magnesiumpulver durch Blasen in eine heiße Flamme entzündet. Dabei wurde ein grelles Licht erzeugt. Das Blasen wurde häufig mit einem kleinen Gummiballblasebalg durch Zusammendrücken mit der Hand erzeugt, so dass eine Art Lichtblitz entstand. Die Anzahl der Luftstöße und die Dauer des Blasens regulierten die abgegebene Lichtmenge. Ein kurzes Blitzlicht im heutigen Sinne entstand dabei nicht. Auch dünne Magnesiumfolie, dünner Magnesiumdraht oder dünnes schmales Magnesiumband brannte in der Luft nach dem Anzünden mit grellem Licht ab und wurden bis zum Zweiten Weltkrieg zur Erzeugung von Licht für fotografische Zwecke verwendet. Bei der Porträtfotografie stellte das plötzlich aufflammende und einige Sekunden anhaltende grelle Magnesiumlicht ein großes Problem dar, da die Modelle geblendet wurden und erschraken. „Das Resultat wird, selbst wenn keine zu markante Unschärfe vorhanden ist, ein gequältes, unähnliches, verängstigtes Gesicht sein, mit geistlosem Ausdruck und krebsartig hervorquellenden Augen“ wie Adolf Miethe und Johannes Gädicke es in ihrem Buch \"Praktische Anleitung zum Photographiren bei Magnesiumlicht\" von 1887 ausgedrückt haben.", "section_level": 3}, {"title": "Blitzlichtpulver.", "content": "John Traill Taylor fand 1865 heraus, dass Magnesiumpulver vermischt mit Kaliumpermanganat manuell angezündet werden konnte und dann mit sehr starkem kurzen Leuchten verbrannte. Seneca Ray Stoddard ersann 1882 eine an der Kamera befestigte Blitzlampe für Blitzlichtpulver zur Verwendung für aufgehellte Nachtaufnahmen im Freien. Der Betrieb derselben war noch sehr gefährlich. Auch Stoddard zog sich bisweilen Verbrennungen zu. Adolf Miethe und Johannes Gädicke entwickelten 1887 ein Blitzpulver, indem sie dem Magnesium Kaliumchlorat und Antimon(III)-sulfid beimischten. George R. Lawrence verbesserte das in den USA angebotene Blitzlichtpulver, so dass es heller leuchtend mit weniger Rauch abbrannte, und machte es elektrisch zündbar und erfand einen regenschirm-ähnlichen Raucheinfänger dazu, so dass das Blitzlichtverbot in Innenräumen aufgehoben wurde. Ihnen ging es dabei speziell um die Kürze des Aufleuchtens bei gleicher wirksamer Gesamtlichtmenge. Die blitzartige Verbrennung in etwa 1/30 Sekunde ermöglichte Aufnahmen von Personen und lebenden Objekten, ohne dass die Reaktion auf den hellen Blitz in der Fotografie erkennbar wurde. Die von ihnen zum Patent angemeldete Blitzpulvermischung kam daher bald in allgemeinen Gebrauch. Die Mischung war jedoch hochexplosiv. Es wird von mehreren großen Unfällen mit Toten und Verletzten bei der Explosion von ganzen Blitzlichtpulverfabriken berichtet. Am 30. Mai 1903 patentierte die „Aktien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation in Berlin“ (Agfa) Blitzlichtpulvermischungen, die Nitrate der Elemente Thorium, Cer oder Zirconium enthielten. Neben einer gesteigerten Lichtstärke ergab sich dadurch eine geringere Explosionsgefahr und eine auf 1/10 des Üblichen reduzierte Rauchentwicklung. Das offene Feuer, der Rauch und die alles verschmutzende Magnesiaschicht blieben jedoch die größten Probleme bei der Blitzlichtpulverfotografie. Auch in Stummfilmen wurden teilweise Unfälle mit Blitzlichtpulver dargestellt. Bis in die 1960er Jahre hielten sich jedoch die Beutelblitze auf dem Markt, da sie bedeutend billiger als Blitzbirnen waren. Bei ihnen handelte es sich um mit Blitzlichtpulver gefüllte Papierbeutel in Form heutiger Teebeutel, an denen unten ein langer präparierter Papierstreifen als Lunte angebracht war. An der Oberseite war eine Aufhängeschnur, mit der man den Blitzbeutel zum Beispiel an einem Besenstiel befestigen konnte. Man musste darauf achten, dass abfallende, noch glühende Reste des Blitzbeutels keine Sengschäden anrichten konnten. Die Herstellung von Blitzlichtpulver unterliegt in Deutschland dem Sprengstoffrecht und ist somit für Privatpersonen ohne erforderliche Prüfung verboten. Das Fotografieren mit Magnesium und Blitzlichtpulver erfolgte in der Regel ohne Synchronisation, d. h., der Fotograf öffnete zunächst den Kameraverschluss, zündete dann möglichst schnell den Blitz und schloss anschließend den Verschluss wieder.", "section_level": 3}, {"title": "Blitzgeräte für Blitzbirnen.", "content": "Eine enorme Verbesserung und Arbeitserleichterung gegenüber dem Blitzpulver brachten die Blitzbirnen. Über einen elektrischen Synchronkontakt, die M-Synchronisation der Kamera, wurde die Zündung der Birne ausgelöst. Der Blitz wurde bereits ausgelöst, noch bevor der Verschluss vollständig geöffnet war, da der chemische Prozess der Verbrennung erst in Gang kommen musste. Damit war gewährleistet, dass der Verschluss des Fotoapparates vollständig geöffnet war, wenn die maximale Helligkeit des Glaskolbenblitzes erreicht war. In der Regel wurde vor dem Blitz über einen Vorwiderstand ein Kondensator von einer Stromquelle (Batterie o. a.) aufgeladen. Der aufgeladene Kondensator wurde dann über die Blitzbirne kurzgeschlossen und definiert entladen, dabei zündete diese.", "section_level": 2}, {"title": "Elektronenblitzgeräte.", "content": "Als Elektronenblitz, Elektronenblitzgerät oder Röhrenblitzgerät bezeichnet man in der Blitzlichtfotografie ein Blitzgerät, das mit einer auf der 1938 von Harold E. Edgerton am Massachusetts Institute of Technology entwickelten Gasentladungsröhre basierenden Blitzlampe arbeitet. Es gibt mithilfe des während der Gasentladung kurzzeitig unter hohem Druck stehenden Füllgases Xenon Licht mit hohem Farbwiedergabeindex und einer Farbtemperatur ab, die etwa der des Tageslichts entspricht. In Deutschland wurde das erste entsprechende Gerät 1948 vom Unternehmen Dr. Ing. Mannesmann auf den Markt gebracht. Das Elektronenblitzgerät gibt während einer kurzen Dauer (etwa 1/300 Sekunde bis herunter zu etwa 1/40.000 Sekunde) Licht von hoher Intensität ab. Bei Spezialkonstruktionen sind Aufnahmen mit einer Belichtungszeit bis herab zu einer Millionstel Sekunde möglich. Diese Werte sind die Dauer des Lichtblitzes und haben nichts mit der Blitzsynchronzeit zu tun; der kürzesten Belichtungszeit, in der der Verschluss eines Fotoapparats vollständig geöffnet ist und der Blitz die gewünschte Leistung vollständig abgibt. Mobile Elektronenblitzgeräte werden entweder über den Blitzschuh mit der Kamera gekoppelt, mit einem Synchronkabel an die Kamera angeschlossen oder als sogenannter entfesselter Blitz vollkommen drahtlos ausgelöst. Für die drahtlose Auslösung werden in der Regel spezielle Funkauslöser verwendet, es gibt aber auch rein optische Lösungen, die mit einem Steuerblitz ausgelöst werden. Bekannt sind weiterhin mehr oder minder ortsgebundene Studioblitzgeräte, die ebenfalls auf Edgertons Gasentladungsröhre basieren. Die maximale Lichtmenge eines Elektronenblitzgeräts wird heute meist mit der Leitzahl bei einer gegebenen Filmempfindlichkeit und einem gegebenen Ausleuchtwinkel angegeben. Andere Angaben sind Wattsekunden (Joule), die jedoch den elektrischen Energieinhalt des Speicherkondensators angeben. BCPS (\"Beam Candle Power Seconds\") oder ECPS (\"Effective Candle Power Seconds\") geben das Produkt aus Beleuchtungsstärke und Blitzdauer an, sind also direkte Angaben zur erzielbaren, zurück in die Kamera gelangenden Lichtmenge. Die Belichtung kann teilweise über die Blitzdauer variiert werden: Manche Elektronenblitzgeräte können anhand der im Verlauf des Blitzes zurückgeworfenen Lichtmenge den Blitz durch Kurzschluss oder Unterbrechung der Gasentladung abbrechen (siehe Computerblitz). Bei modernen Kamerasystemen hat sich die Steuerung des Blitzes (Lichtmengenzählung) durch die Kamera durchgesetzt, etwa bei der TTL-Blitzmessung. Die gängigsten Bauformen sind das Aufsteck-, das Stab- und das Ringblitzgerät. Letzteres dient vorwiegend zur gleichmäßigen Ausleuchtung in der Makrofotografie sowie zum Erzeugen bestimmter Lichteffekte in der Porträtfotografie. Folgende Typen von \"Elektronenblitzgeräten\" sind verbreitet: Ferner gibt es Adaptersysteme, um Aufsteckblitzgeräte mit Zubehörteilen wie bei den Studioblitzgeräten betreiben zu können. Heutige Elektronenblitzgeräte arbeiten mit xenongefüllten Blitzröhren, die zehntausendfach verwendet werden können. Beim Auslösen wird dabei ein zuvor auf einige hundert Volt aufgeladener Kondensator entladen, wodurch im Inneren der Blitzlampe eine sehr kurze, helle Gasentladung erzeugt wird. Die typische Leuchtdauer dieses Blitzes liegt je nach Leistung und Ansteuerung zwischen etwa 1/300 und 1/40.000 Sekunde. Das ist wesentlich kürzer als bei den „Blitzwürfeln“ und bei der Wahl der Belichtungszeit zu berücksichtigen (siehe Blitzsynchronzeit, Blitzbelichtungsmessung und Verlängerungsfaktor). Viele moderne Fotokameras haben ein Blitzlicht eingebaut. Hochwertige Kameras verfügen zudem über einen \"Blitzschuh\", auf den externe Blitzgeräte aufgesteckt werden können. Seitdem die Mikroelektronik Mitte der 1980er Jahre Einzug in die Kameratechnik erhalten hat, sind diese meist auf das jeweilige Kameramodell abgestimmt, um mit dessen Automatikfunktionen zusammenzuwirken. Fremdhersteller bieten Blitzgeräte an, die mit Blitzadaptern (SCA-System) an unterschiedliche Kameras angepasst werden können. Der \"Elektronenblitz\" hat frühere, auf chemischer Verbrennung basierende Blitzbirnen fast völlig abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Computerblitz.", "content": "Die ersten Computerblitzgeräte wurden fast gleichzeitig in den 1960er Jahren von den Firmen Honeywell (USA) und Rollei vorgestellt. Da in dieser Zeit der Computer im öffentlichen Bewusstsein auftauchte, wurde dieses geregelte Blitzgerät aus Imagegründen mit dem Trendnamen der Zeit verknüpft. Der Namensteil „Computer“ war aber irreführend, denn in den Geräten liefen keine Berechnungen im Sinne eines Computerprogramms ab. Die technische Funktion ist eine reine Regelung: Ein Sensor im Blitzgerät misst das reflektierte Licht aus dem Bildraum und schaltet den Blitz beim Erreichen einer eingestellten Schwelle ab. Die Belichtung ist damit korrekt erfolgt. Durch das vorzeitige Abschalten können sehr kurze Blitzzeiten entstehen, die schon den Bereich der Ultrakurzzeitfotografie erreichen. Während die Standardblitzdauer eines ungeregelten Elektronenblitzgerätes ca. 0,001 s beträgt, kann die Zeit durch die schnelle Abschaltung des Blitzes auf 0,00002 s (20 μs) zurückgehen. Dadurch werden spektakuläre Aufnahmen möglich. So warb Rollei bei der Einführung des Computerblitzgeräts mit einem Bild, auf dem zu sehen war, wie sich eine Pistolenkugel durch eine (Skat-)Spielkarte entlang der Papierebene pflügte. Die Einschränkung auf die reine Regelung gilt nicht mehr für die modernen Computer-Blitzgeräte, deren komplexe Funktionen und Steuerung durch die Kamera nur noch durch den Einsatz von Mikroprozessoren realisierbar sind.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Details.", "content": "Zum Verständnis der Funktion eines elektronischen Blitzgeräts siehe Bild 1. Die Spannungsversorgung bezieht ihre Energie entweder aus Batterien, Akkus, oder dem normalen Stromnetz über entsprechende Adapter. Sie lädt den Blitzkondensator C auf eine Spannung zwischen 350 V und 500 V auf. Das sollte bei frischen Batterien oder vollgeladenen Akkus in 5 s bis 7 s erfolgt sein, diese Zeit nennt man Blitzfolgezeit. Bei teilentleerten Batterien oder Akkus muss man bis zu 60 s warten. Eine ausreichende Spannung am Kondensator C wird in der Regel am Blitzgerät angezeigt. Die Spannungsversorgung muss also die geringe Batteriespannung (3 V bis 6 V) erheblich herauftransformieren, was durch Sperrwandler oder andere Konstruktionen erreicht wird. Die Batterien (oder Akkus) müssen dabei für die Batteriegröße erheblichen Strom (> 1 A) liefern können. Die meisten Amateurgeräte erlaubten für einen Batteriesatz 20 bis 40 Aufnahmen, Profigeräte mit größeren Blei-Akkumulatoren erlaubten weitaus mehr Blitze. Ist der Kondensator aufgeladen, ist das Gerät aufnahmebereit. Nach dem Auslösen der Aufnahme wird in der Kamera durch den sich öffnenden Verschluss ein Kontakt geschlossen, der über den Synchronkontakt (extern oder im Blitzschuh integriert) die Zündeinrichtung im Blitzgerät aktiviert. Diese gibt einen Hochspannungsimpuls auf die Zündelektrode, die sich in der Regel außerhalb der Blitzröhre befindet, mit dem Inneren also keinen elektrischen Kontakt hat. Dieser Impuls bewirkt eine Ionisierung des Gases (Neon, Xenon) in der Blitzröhre. Dadurch wird der elektrische Widerstand in der Blitzröhre so klein, dass die am Kondensator liegende Spannung ausreicht, in der Blitzröhre ein Plasma zu erzeugen. Diese Plasmastrecke hat einen sehr kleinen elektrischen Widerstand. Der Kondensator wird deshalb binnen 1/1000 s bis auf eine geringe Restspannung entladen und das Plasma erlischt. Die Aufnahme ist beendet und der Kameraverschluss kann schließen.", "section_level": 2}, {"title": "Computerblitzgeräte der ersten Generation.", "content": "In Bild 2 kann man erkennen, wie in den geregelten Blitzgeräten der ersten Generation die Steuerung der abgegebenen Lichtmenge technisch ausgeführt wurde: Parallel zum Blitzkondensator wurde eine Schalteinrichtung gesetzt, die über einen Sensor das vom Objekt reflektierte Licht registrierte. War die reflektierte Lichtmenge mit dem voreingestellten Wert identisch, so wurde die Schalteinrichtung aktiviert, die den Kondensator sofort kurzschloss (t in Bild 4). Die Spannung am Kondensator brach deshalb sofort zusammen, was zu einem Verlöschen des Plasmas in der Blitzröhre führte. Technisch wurde die Regelung so gelöst, dass über eine Fotodiode oder einen Fototransistor das reflektierte Licht aufgenommen wurde. Je mehr Licht diese Elemente erhalten, desto mehr Strom lassen sie fließen. Dieser Strom wird in einem Kondensator integriert. Die am Kondensator anliegende Spannung ist deshalb ein Maß für die bisher erfolgte Belichtung des Objekts durch den Blitz. Hat die Spannung eine eingestellte Schwelle erreicht, so wird ein Thyristor gezündet, der parallel zum Blitzkondensator liegt. Dieser Thyristor muss hohe Impulsströme vertragen können, denn der Kurzschluss des Blitzkondensators erzeugt Impuls-Spitzenströme bis zu mehreren hundert Ampere. Es gab auch Konstruktionen, bei denen der „externen“ Blitzröhre eine zweite „interne“ Blitzröhre, auch „Quenchröhre“ genannt („quench“ kommt aus dem Englischen und bedeutet technisch „etwas wegdrücken“), parallel geschaltet war. Diese wurde auf dieselbe Weise wie die externe Röhre gezündet und führte zu einem Verlöschen der externen Röhre. Diese Schaltungsart kam ohne Thyristor aus. Der Nachteil dieser Konstruktionen war, dass bei jeder Blitzauslösung die volle Energie des Blitzkondensators verlorenging. Die Blitz-Kapazität eines solchen Blitzgeräts war deshalb die gleiche wie bei einem elektronischen Blitzgerät ohne Regelung.", "section_level": 2}, {"title": "Computerblitzgeräte der zweiten Generation.", "content": "Schon wenige Jahre nach der Vorstellung des ersten „Computerblitz-Geräts“ kamen die Geräte der zweiten Generation auf den Markt. Wie man auf Bild 3 erkennen kann, wurde die Kurzschluss-Einrichtung durch eine echte Abschaltvorrichtung des Blitzstroms ersetzt. Dadurch geht die im Kondensator gespeicherte Energie beim Abschalten nicht mehr verloren. Die Spannungsversorgung muss meist nur wenig Energie nachliefern. Die Blitzfolgezeiten gingen unter günstigen Umständen auf unter 1 s zurück, auch schnelle Blitzfolgen bei Winder- oder Motorbetrieb der Kamera sind so möglich. Bei gleichen oder gar kleineren Batterien erzielte man eine wesentlich höhere Blitzanzahl pro Batteriesatz (oder pro Akkuladespiel) als bisher. Die Geräte konnten eine ausreichende Blitzbelichtung anzeigen. Technisch wurde das möglich, weil jetzt Thyristoren mit sehr kurzen Abschaltzeiten zur Verfügung standen. Thyristoren sind Gleichstrom-Schaltelemente, die, wenn gezündet, erst dann wieder abschalten, wenn die Kathode (Minuspol) gleiches oder gar positives Potential gegenüber der Anode (Pluspol) bekommt. Bei der Blitzauslösung wird nicht nur die Zündeinrichtung aktiviert, sondern auch ein Thyristor gezündet, der den Blitzstrom von der Blitzröhre nach Minus leitet. Nach wie vor wird das reflektierte Licht gemessen. Ist die Auslöseschwelle erreicht, so wird ein zweiter Thyristor gezündet, der über einen elektronischen Trick einen kurzen positiven Spannungsimpuls an die Kathode des Hauptthyristors auflegt. Dadurch verliert dieser die Leitfähigkeit, und der Blitzstrom ist abgeschaltet. Eine weitere Vorrichtung prüft, ob in diesem Moment noch eine Spannung am Blitzkondensator liegt, die höher als die Restspannung ist, die bei einem Betrieb ohne Automatik nach dem Verlöschen des Plasmas stehen bleibt. Wird das festgestellt, so wird durch ein Aufleuchten eines Lämpchens angezeigt, dass die Belichtung durch den Blitz ausreichend war. Auf dieser Basis arbeiten die Geräte bis heute.", "section_level": 2}, {"title": "TTL-Steuerung.", "content": "Die ersten Blitzgeräte strahlten das Licht in einem Winkel aus, der so eingestellt war, dass eine Aufnahme mit dem Normalobjektiv mit einem Bildwinkel von ca. 45° ausgeleuchtet war. Wird bei der Aufnahme mit einem Teleobjektiv gearbeitet oder mit einem Weitwinkelobjektiv, für dessen Bildfeld-Ausleuchtung unter Umständen indirekt geblitzt wurde (z. B. gegen die Decke), so kann der im Blitzgerät eingebaute Sensor, der auch auf 45° eingestellt ist, die Situation nicht korrekt erfassen, und Fehlbelichtungen können die Folge sein. Deshalb lag es nahe, die Blitzbelichtung in der Kamera zu messen. Das wird immer so ausgeführt, dass der Sensor in der Kamera hinter dem Objektiv sitzt und auf den Film ausgerichtet ist. Er misst das von der Filmebene reflektierte Licht. Die Messungen werden über zusätzliche Kontakte im Blitzschuh an die Elektronik im Blitzgerät weitergegeben. Diese Messmethode wird TTL (engl. Through The Lens) genannt (wie auch die normale Belichtungsmessung in Spiegelreflexkameras). Leider konnten sich die Hersteller nicht auf einen gemeinsamen Anschluss, mechanisch, elektrisch und funktionell, einigen. In Deutschland wurde deshalb das SCA-300- und später das SCA-3000-System entwickelt, mit dem sich auch Fremd-Blitzgeräte (z. B. von Metz, Cullmann u. a.) an die proprietären Anschlüsse der großen Kamerafirmen anschließen lassen. Die Verlagerung des Informationsflusses vom Sensor zum Blitzgerät in die Kontakte des Blitzschuhs verhinderte früher eine Loslösung des Blitzgeräts von der Kamera, was zum Erreichen einer besseren Bildwirkung manchmal erforderlich ist. Hier hatte das TTL-System seine Grenzen oder erforderte unhandliches Zubehör, wie Verlängerungskabel. Heute können TTL-fähige Blitzgeräte mit TTL-Daten-übertragenden Funkfernauslösern problemlos über Distanzen von bis zu 100 m fernausgelöst werden. Verfeinerungen des TTL-Systems sind \"Vorblitze\" des Blitzgerätes, die von der Kamera über TTL-Sensoren mit mehreren Sektoren noch vor der Abgabe des eigentlichen Hauptblitzes zur Ermittlung des Motivkontrastes ausgewertet werden (erstmals 1992 bei der Spiegelreflexkamera Nikon F90 vorgestellt). Damit ist eine noch wesentlich genauere Steuerung der Blitzbelichtung gerade bei sehr kontrastreichen oder kontrastschwachen Motiven möglich. Studioblitzanlagen lassen sich aber auch über TTL-Regelung steuern, wobei die manuelle Kontrolle bzw. Steuerung mit Blitzbelichtungsmessern und Polaroid-Sofortbildern von den erfahrenen Berufsfotografen meist bevorzugt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Belichtungssteuerung.", "content": "Die Belichtungssteuerung erfolgt bei Blitzaufnahmen durch die eingestellte Blende und die Lichtleistung des Blitzgeräts. Bei Studio-Blitzgeräten und besseren Blitzgeräten kann man zudem den Reflektor schwenken und ggf. drehen, um nicht direkt, sondern indirekt mit dem von einer weißen Fläche (z. B. Raumdecke) reflektierten Licht zu blitzen. Die Verschlusszeit hat, außer in Sonderfällen, keinen Einfluss auf die eigentliche Blitzbelichtung. Besonders komfortabel ist eine in die Kamera eingebaute Belichtungsautomatik, die sowohl den Blitz als auch die Objektivblende steuern kann. Aber auch Elektronenblitzgeräte mit eigenständiger Lichtsteuerung erlauben in der Regel zuverlässig korrekte Blitzaufnahmen. Ohne solche Automatiken benötigt man einen Blitzbelichtungsmesser, oder man arbeitet nach Tabellen und Erfahrungswerten. Eine gute Hilfestellung sind auch die Histogramme moderner digitaler Kameras. Um möglichst kurze Blitzsynchronzeiten zu erreichen, muss der Ablauf der Verschlussvorhänge möglichst schnell sein. Dafür hat man im Laufe der Zeit verschiedene effiziente Techniken entwickelt. Sogenannte Systemblitzgeräte arbeiten eng mit der Kamera zusammen und entlasten im Automatikbetrieb den Fotografen von solchen Einstellungen. Sie passen die Blitzleistung und/oder die Blende an die aktuelle Lichtsituation an. Dabei wird – in nicht zu dunkler Umgebung – oft noch eine lange Belichtungszeit gewählt, um das vorhandene Licht (Available Light) einzufangen und durch den Blitz die Lichtstimmung möglichst wenig zu stören. Bei vielen Blitzgeräten kann man die Leitzahl auch stufenweise verringern (meist auf 1/2, 1/4, 1/8 usw.). Bei Mehrfachbelichtung ist der Intermittenzeffekt zu berücksichtigen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung in Digitalkameras.", "content": "Die Reflexionseigenschaften der Bildwandler von Digitalkameras sind mit der eines Kleinbildfilms nur bedingt zu vergleichen. Eine TTL-Steuerung über die Auswertung der Reflexionen vom Bildwandler führt deshalb unter Umständen zu unbefriedigenden Ergebnissen und steht so bei den meisten Digitalkameramodellen nicht zur Verfügung. Die Blitzbelichtung wird deshalb vielfach über einen Vorblitz ermittelt. Teilweise geht auch die am Objektiv eingestellte Entfernung (Autofokus oder Handeinstellung) in die Berechnung der Blitzdauer ein. Diese Vorblitzmessungen werden z. B. bei digitalen Spiegelreflexkameras von Canon (E-TTL; E-TTL 2), Nikon (D-TTL, I-TTL), Pentax (P-TTL) und Konica Minolta/Sony (ADI) angewendet.", "section_level": 1}, {"title": "Künstliche Belichtungsverlängerung.", "content": "Ein Problem beim Blitzen existiert bei Kameras mit Schlitzverschluss. Diese Konstruktion wird in der Regel bei einäugigen Spiegelreflexkameras benutzt. Von langen Verschlusszeiten, zum Beispiel 1 Sekunde, abwärts gesehen, bleibt nur bis zur sogenannten Synchronzeit der zweite Verschlussvorhang ganz zurück, wenn der erste Vorhang schon die Endstelle erreicht hat. Nur dann ist noch für einen Moment die gesamte Bildfläche freiliegend, und das geblitzte Bild, das vom ersten Vorhang beim Erreichen der Endstellung ausgelöst wird, ist noch vollständig. Diese Synchronzeit liegt bei modernen Kleinbildkameras im Bereich 1/45 bis 1/250 Sekunde (mit Zentralverschlüssen und elektronischen Verschlüssen bis 1/500 Sekunde, teilweise noch kürzer). Bei kürzeren Verschlusszeiten läuft der zweite Vorhang schon los, wenn der erste noch auf dem Weg ist. Das ist der Belichtungsschlitz, der dieser Verschlussart den Namen gibt. Wird jetzt vom ersten Vorhang der Blitz ausgelöst, dann ist ein Teil des Negatives verdeckt, und es wird nur ein schmaler Streifen des Negatives mit Blitz belichtet. Die Firma Olympus hatte für das OM-Kamerasystem erstmals einen Computerblitz gebaut, der für diese Situation eine ganze Staffel extrem kurzer Einzelblitze (Stroboskop) abfeuert und deshalb auch mit Schlitzverschluss Blitzen im Bereich auch kürzer als die übliche Synchronzeit erlaubt. Diese sogenannte \"Highspeed-Synchronisation\" wurde von allen großen Herstellern von Kameras im Kleinbildbereich übernommen. Voraussetzung ist die Verwendung eines geeigneten Systemblitzgerätes. Die Spiegelreflexkamera Minolta Dynax 9 erreicht in Verbindung mit einem geeigneten Blitzgerät durch eine ähnliche Technik Blitzsynchronzeiten von 1/12.000 Sekunden.", "section_level": 1}, {"title": "Image Fulgurator.", "content": "Der Image Fulgurator (lateinisch so viel wie Blitzwerfer) bezeichnet eine 2007 patentierte Erfindung von Julius von Bismarck.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter der Sammelbezeichnung Blitzlicht werden in der Fotografie Beleuchtungseinrichtungen zusammengefasst, die mit einem Lichtblitz für die notwendige Objektausleuchtung im Moment der Aufnahme sorgen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Blitzlichtfotografie.", "tgt_summary": "闪光灯,是在摄影时所使用的人造光源。当按下照相机的快门之后,通常在1/1000到1/200秒之间,照亮场景。", "id": 577705} {"src_title": "Illyrer", "tgt_title": "伊利里亚人", "src_document": [{"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "Schon in der Antike wurde der Name \"Illyrer\" (, und ) uneinheitlich gebraucht, und die Zahl der Stämme, die von antiken Geografen und Historikern zu ihnen gezählt wurden, wuchs im Zuge der Erkundungsfahrten der Griechen entlang der Adria. Erstmals tauchen die Illyrer bei Hekataios von Milet (5. Jahrhundert v. Chr.) auf, der (in den erhaltenen Fragmenten) die Japyger, Taulantier, Chelidonier, Sesarether und Abrer zu ihnen zählt. Sein weiteres Wissen über diese Stämme ist nicht überliefert. Herodot nennt in seinen \"Historien\" (I 96) das Volk der als Nachbarn der Triballer, Dardaner und Makedonen. Diese Lokalisierung macht eine Gleichsetzung mit den oberitalischen Venetern wenig glaubwürdig und hat zu der Annahme geführt, Herodots seien nur ein Stamm der Makedonen. Der \"Periplus\" des Pseudo-Skylax (4. Jahrhundert v. Chr.) hat nähere Kenntnis von den Illyrern und scheidet sie in Stämme an der Küste und solche im Hinterland. Zu den ersteren zählt der Verfasser die Buliner, Hyller, Hierastammer, Nestäer, Manier, Encheläer, Taulantier, Oriker und Amantier, zu den letzteren die Autariaten, Atiutaner und Dassareten (oder auch \"Dexarer\" genannt). Dass die Japyger in dieser Aufzählung fehlen, lässt sich mit deren Vertreibung durch die Liburner erklären. Die Festlegung der Illyrer als Volk an der Adriaküste auf dem Balkan, deren Nachbarn im Norden die Liburner und im Süden die Chaonier waren, galt im griechischen Kulturraum bis zur Zeit der Eroberung durch die Römer, und noch das Geschichtswerk des Skymnos (2. Jahrhundert v. Chr.) hält es so. In der Römerzeit verwischte sich diese Schärfe. Durch die Eroberung der Balkanhalbinsel und die Einrichtung der Provinz Illyricum beschleunigte sich die unterschiedslose Verwendung des Namens \"Illyrer\". Der römische Historiker Florus zählt die Liburner bereits zu den Illyrern (I 21), Eustathios und Appian (Illyr. 8) die Histrier und Strabon neben diesen die Stämme der Breuni und Genauni in den Alpen (VII 314). Um der Verallgemeinerung entgegenzuwirken, empfehlen Pomponius Mela (II 56) und Plinius der Ältere (in seiner \"naturalis historia\" III 144), als Illyer nur die („Illyrer im engeren Sinne“) zu bezeichnen. Damit bezogen sie sich auf die illyrischen Stämme der mittleren italischen Adriaküste. In den Berichten kaiserzeitlicher Autoren sitzen die Illyrer meist zwischen Donau und Save im Norden und Epirus (Südalbanien) im Süden, von der Adria bis ins Hinterland gelten sie als Nachbarn der Thraker. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde speziell in der historischen Linguistik und Urgeschichtsforschung des deutschen Sprachraums die Theorie eines \"Panillyrismus\" entwickelt. Ausgehend vom Befund, dass sich viele Toponyme nicht dem Keltischen, Lateinischen oder späteren Sprachschichten zurechnen ließen, wurde ein illyrisches Siedlungsgebiet postuliert, das einst nicht nur den Balkan, sondern auch weite Teile Mitteleuropas umfasste. Obwohl diese Theorie in der akademischen Welt bereits Mitte des 20. Jahrhunderts als unhaltbar verworfen wurde, blieb sie in heimatkundlicher Literatur auch im Folgezeitraum wirkmächtig.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte Illyriens.", "content": "Je nach den landschaftlichen Gegebenheiten bildeten Viehzucht oder Ackerbau die ökonomische Basis der eisenzeitlichen Bewohner Illyriens. An der Wende vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr. dominierten noch die Hirtenkulturen. In den Gebirgsgegenden des westlichen Balkans änderte sich daran wenig, während sich in den Ebenen der Feldbau durchsetzte. Die eisenzeitliche illyrische Gesellschaft war in Sippen- und Familienverbänden gegliedert. Grabfunde belegen beträchtliche soziale Unterschiede. Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. legten Griechen Kolonien im illyrischen Siedlungsgebiet an (unter anderem Epidamnos, Apollonia und Lissos). Durch den nicht immer friedlichen Kontakt mit den griechischen Poleis übernahmen die Illyrer griechische Kulturelemente. Griechische Luxuswaren wurden Prestigegüter der illyrischen Eliten. In den großen und reich ausgestatteten Sippengrabhügeln im Tal des Mat (Nordalbanien) und am Ohridsee fanden sich zahlreiche griechische Importe. Die verstärkten griechischen Einflüsse zeigen sich besonders in der Entstehung und im Ausbau der befestigten Höhensiedlungen zu städtischen Zentralorten (wie Nikaia, Byllis und Berat), was mit bedeutenden Veränderungen in der Wirtschaft und der Gesellschaftsstruktur verbunden war. Städtisches Handwerk und Handel gewannen an Bedeutung und die Illyrer betrieben nun auch Seefahrt an den Küsten der Adria (Handel und Piraterie). Auf der Basis der Städte entstanden seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. kleinere Fürstentümer. Es kam auch zu meistens recht kurzlebigen Reichsbildungen. Am südlichen Rand der nordalbanischen Stadt Shkodra gründeten Illyrer im 4. Jahrhundert v. Chr. auf dem heute von der Burg Rozafa eingenommenen Hügel die Stadt \"Scodra\". Während der Römerzeit dehnte sie sich bis in die Ebene am Fuße des Hügels aus. Für das 4. Jahrhundert v. Chr. gibt es vermehrt schriftliche Nachrichten griechischer Historiker über die Illyrer. Häufig war das Königreich Makedonien in jener Zeit in Kriege mit den Illyrern und den Molossern in Epirus verwickelt. Der makedonische König Perdikkas III. fiel im Jahr 359 v. Chr. im Kampf gegen die Illyrer unter deren König Bardylis. Sein Nachfolger, König Philipp II. (359 bis 336 v. Chr.) konnte die Illyrer entscheidend schlagen. Sie wurden jedoch nicht in das Reich Alexanders des Großen (336 bis 323 v. Chr.) eingegliedert, und im 3. Jahrhundert konnten mehrere illyrische Könige (etwa Glaukias, Agron und die Königin Teuta) bedeutende regionale Herrschaften errichten. Die Illyrer waren zu dieser Zeit auch als Seeräuber berüchtigt. Deshalb unterstellten sich im Jahr 230 v. Chr. einige griechische Kolonien im adriatischen Küstengebiet und auf den vorgelagerten dalmatinischen Inseln dem Schutz Roms. Im anschließenden Ersten Illyrischen Krieg von 229 bis 228 v. Chr. errichteten die Römer einen Brückenkopf an der dalmatinischen Küste. Im Zweiten Illyrischen Krieg (219 v. Chr.) gelangte die Region größtenteils unter römische Herrschaft. Der letzte illyrische König Genthios, der in Scodra (Nordalbanien) residierte, wurde von den Römern 168 v. Chr. besiegt und gefangen nach Rom geführt. Die illyrischen Gebiete wurden in von den Römern abhängige Satellitenstaaten aufgeteilt. Im Verlauf des 1. Jahrhunderts v. Chr. wurde das Gebiet der Illyrer schließlich als Provinz \"§Illyricum§§\" in das Imperium eingegliedert. Im Anschluss an den missglückten „Pannonischen Aufstand“ kurz nach der Zeitenwende setzte eine intensive Romanisierung der Städte in Illyrien ein. Mit dem Erreichen der Donaugrenze unter Augustus wurde Illyrien in die beiden Provinzen §\"Illyricum superius\"§§ und §\"Illyricum inferius\"§§ geteilt, die später in Dalmatia und Pannonia umbenannt wurden. Die Truppen des spätrömischen Reiches in dieser Region bestanden zu großen Teilen aus romanisierten Illyrern. Mehrere römische Kaiser kamen aus Illyrien, beispielsweise Claudius Gothicus, Aurelian, Probus, Diokletian und Konstantin. Nach der Landnahme der Slawen auf dem Balkan ging die romanisierte illyrische Vorbevölkerung im Laufe weniger Jahrhunderte zum großen Teil in den Südslawen auf oder wurde in entlegene Bergregionen verdrängt.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Organisationsformen.", "content": "Viele Quellen berichten von Feldzügen illyrischer Könige wie auch von Bündnissen und Verträgen. Es wurden Münzen von illyrischen Stämmen, Städten und Herrschern geprägt. Man kann daraus schlussfolgern, dass es zu vorrömischer Zeit in Illyrien einige politische Organisationsformen gab. Ab dem frühen 3. Jahrhundert v. Chr. prägten unter anderem die Könige Monunios, Mytilos, Ballaios und Genthios Münzen. Von Letzterem weiß man, dass er von seinen Untertanen regelmäßig Steuern erheben ließ. Man weiß allerdings nichts über ihre religiösen Aktivitäten, nichts über eine Rechtsprechung, auch nichts von einem Versuch, ihre Machtstellung durch eine mythische Genealogie herzuleiten, wie dies bei den benachbarten Molossern und Makedoniern der Fall war. Die einzige Ausnahme bildete die Königsfamilie bei den Encheläern, die ihre Abstammung von Kadmos und Harmonia behauptete. Eindeutiger ist auch das Fehlen von einer dauerhaften Dynastiebildung. Mehrfach wechselt der Oberbefehl über illyrische Heere zwischen Anführern aus verschiedenen Stämmen. Am erfolgreichsten war dabei das Geschlecht des Pleuratos bei den Ardiäern, das sich vom 4. Jahrhundert v. Chr. mit Lücken über Agron und Teuta bis zu Genthios und dessen Eroberung durch Rom nachweisen lässt. Das illyrische Königtum war jedoch nicht von großer Dauer. Als 232 v. Chr. das epirotische Königshaus gestürzt wurde und dadurch die Süd-Illyrer wieder ihre Unabhängigkeit gewannen, richteten sie keine Monarchien, sondern beliebig regierte Koina (Singular \"Koinon\") ein. Als Organe der südillyrischen Koina erscheinen Volksversammlungen und -beschlüsse, Prytanen, Strategen und Demiurgen. Föderative Staaten, wie dies im benachbarten Epirus der Fall war, existierten nicht. Wie aus einem Gedicht des Skymnos bekannt ist, kann man grundsätzlich drei Arten von politischen Organisation unterscheiden: \"1.\" Einige Stämme standen unter der Herrschaft fremder Königreiche (wie Epirus oder Makedonien). \"2.\" Andere Stämme waren monarchisch organisiert, der König regierte über das Stammesgebiet. \"3.\" Wiederum andere Stämme hatten kein Oberhaupt, es existierte eine Art „Anarchie“.", "section_level": 1}, {"title": "Städte.", "content": "Die Urbanisierung Illyriens begann im späten 5. Jahrhundert v. Chr. mit den Stadtanlagen von Amantia, Klos und dem am Butrintsee gelegenen Kalivo und nahm im 4. Jahrhundert v. Chr. mit Byllis, Lissos, Albanopolis (bei Kruja) und Shkodra einen starken Aufschwung. Politisch genossen sie zwar Selbstregierung, bildeten aber keine unabhängigen Stadtstaaten mit eigener Außenpolitik. In der Verwaltung der Städte wurde ausnahmslos in griechischer Schrift geschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Illyrer oder Illyrier waren eine Gruppe von Stämmen, die in der Antike auf der westlichen und nordwestlichen Balkanhalbinsel und im südöstlichen Italien, also an der Adriaküste und im zugehörigen Hinterland lebten. Der Siedlungsraum der Illyrer auf dem Balkan wird in der antiken griechischen und römischen Geschichtsschreibung als Illyrien bezeichnet. Die wegen fehlender schriftlicher Zeugnisse weitgehend unbekannte illyrische Sprache gehört zur indogermanischen Sprachfamilie.", "tgt_summary": "伊利里亚人(、)是欧洲古代一个属于印欧语系的民族,据古希腊的描写伊利里亚人居住在希腊西北部的地方,包括今天的伊庇鲁斯、阿尔巴尼亚、蒙特内格罗、赫塞哥维纳、达尔马提亚的南部和中部,这些地方被统称为伊利里亚。少数部落也生活在潘诺尼亚和阿尔卑斯山脉东部的地区。伊利里亚人可能主要是从瓮棺文化演化过来的。地中海东部的文化与伊利里亚人的关系还有争议。", "id": 45571} {"src_title": "Curriculum (Pädagogik)", "tgt_title": "課程", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Ein Lehrplan ist in der Regel auf die Aufzählung der Unterrichtsinhalte beschränkt. Das Curriculum orientiert sich hingegen mehr an Lehrzielen und am Ablauf des Lehr- und Lernprozesses oder des Studiengangs. Insbesondere enthält es auch Aussagen über die Rahmenbedingungen des Lernens. Neben den Lehrinhalten werden auch „lern- und entwicklungspsychologische Möglichkeiten der Adressaten“ berücksichtigt. In der didaktischen Debatte wurde der Begriff \"Curriculum\" Ende der 1960er Jahre aus den USA (re)importiert, vor allem durch Saul B. Robinsohn: Curriculum sollte eine möglichst präzise Regelung nicht nur von Lernzielen und Lerninhalten, sondern auch von Lernprozessen und der Lernorganisation umfassen. So wird es im Strukturplan des Deutschen Bildungsrates 1970 verstanden. Im englischsprachigen Raum verwendet man für den Lehrplan eines einzelnen Kurses eher \"syllabus\", während \"curriculum\" auf das gesamte Studium oder das Lehr-Lern-Angebot eines Schulsystems, einer Schulstufe, einer Schulform oder eines Faches bezogen wird. Schulische Curricula werden häufig als Spiralcurriculum konzipiert. Moderne Curricula ordnen zudem ihre Ausbildungsmodule verschiedenen Lernbereichen zu und streben dadurch einen systematischen Kompetenzerwerb an. Zum Beispiel kann ein Curriculum der Betriebsökonomie in folgende Lernbereiche unterteilt werden:", "section_level": 1}, {"title": "Kerncurriculum.", "content": "Ein Kerncurriculum ist ein auf die wesentlichen Inhalte zurückgeführtes Curriculum. Im Kerncurriculum steht, welche Kompetenzen von den Schülern zu erwarten sind, welche nicht nur fachspezifischer, sondern auch prozessbezogener Natur sein sollten. Besonders personale und soziale Kompetenzen werden explizit erwähnt. Ferner werden die Themenbereiche vorgestellt und es wird festgelegt, inwiefern diese Themen behandelt werden sollten. Andere Aspekte wie Notengebung werden erklärt und wie Noten sich zusammenstellen müssen. Im Bildungssystem in Deutschland wird das Kerncurriculum von einer Kommission für jedes Bundesland, für jede Schulform und jedes Unterrichtsfach festgehalten. Es greift auf die Bildungsstandards zurück, welche von der Kultusministerkonferenz für die Fächer entschieden werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Curriculum (Plural \"Curricula\"; aus lateinisch: \"Wettlauf\", \"Umlauf\", \"Kreisbahn\", \"Lauf\") ist ein Lehrplan oder Lehrprogramm, das auf einer Theorie des Lehrens und Lernens (Didaktik) aufbaut.", "tgt_summary": "教程是一个精心设计的教学计划,借以向学生传授社会认为重要的学识及传统的价值观。课程不限于课堂内,亦可以包含课堂以外的非规范学习。 广义地讲,课程是学习者从无知通过学习而得知的过程。学习课程的可能是有意安排或者偶然发生的,也可能是美好的或是痛苦的。英语中有“给某人上了一课”(teach someone a lesson)的说法,意思是说由于他/她所犯下的错误而导致批评或者惩罚,以保证以后不会重复同样的错误,而中文则有“吃一堑,长一智”的说法与之对应。", "id": 1784325} {"src_title": "Sportverein", "tgt_title": "體育會", "src_document": [{"title": "Entstehung der Sportvereine.", "content": "Die ältesten \"Sport\" treibenden Vereine in Deutschland sind die Schützenvereine. Die Entstehung von Sportvereinen ist mit der sich Anfang des 19. Jahrhunderts verbreitenden Vereinsbildung, speziell von patriotisch ausgerichteten Turn- und Leibesübungsvereinen verbunden. Im napoleonisch besetzten Deutschland versammelten sich unter der geistigen Vaterschaft Friedrich Ludwig Jahns national ausgerichtete junge Männer zu Übungen in „Turnvereinen“, die nach außen geselligen, nach innen einen subversiv-paramilitärischen Charakter trugen. Der älteste (noch existierende) Turnverein Deutschlands ist nach Angaben des Deutschen Turnerbundes der Turn- und Sportverein \"TSV 1814 Friedland\" aus Mecklenburg.", "section_level": 1}, {"title": "Sportvereine in der DDR.", "content": "Im DDR-Sport erfüllten Betriebssportgemeinschaften (BSG) und Hochschulsportgemeinschaften (HSG) die Funktion von Sportvereinen im Breitensportbereich. Für die einzelnen Sportarten untergliederten sich die Sportgemeinschaften in Sektionen. Die jeweiligen Trägerbetriebe waren für die Finanzierung ihrer Sportgemeinschaften zuständig. Die Mitgliedschaft in einer Betriebssportgemeinschaft war nicht an eine Tätigkeit im zugehörigen Trägerbetrieb gebunden, sondern konnte frei nach dem Angebot an Sportarten gewählt werden. Der Leistungssport war in der Regel in den Sportclubs (SC) beheimatet. Die Mitgliedschaft in einem Sportclub konnte nur aufgrund von Delegierungen erlangt werden, welche streng an das Leistungsprinzip im Kadersystem des DDR-Sports gebunden waren. Eine Aufnahme von Sporttreibenden in Sportclubs auf eigenen Wunsch war nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Fankultur.", "content": "Während Fans von Nationalmannschaften meist aus Patriotismus zu „ihrer“ Mannschaft stehen, ist der Grund oder die Ursache für die Begeisterung der Fans von Sportvereinen individueller zu betrachten. Oftmals sind Freunde oder Verwandte mit derselben Leidenschaft der Grund für eine Vereinswahl, häufig wird man Fan des Vereins der Geburtsregion oder des Wohnortes, aber es existieren zahlreiche Gründe, warum man sich für „seinen“ Verein entschieden hat. Der englische Schriftsteller Nick Hornby formulierte es so:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Sportverein, Sportvereinigung, Sportklub oder Sportclub ist ein Verein, dessen Ziel es ist, am Sport begeisterten Menschen Zugang zu Flächen (z. B. Fußballfelder oder Sport- oder Turnhallen) und Sportgeräten (z. B. Barren und Reck im Turnen) und Gleichgesinnten zu ermöglichen. Sportvereine sind entsprechend den angebotenen Sportarten in Sportverbänden organisiert. Diese bieten den Vereinen die Teilnahmen an organisierten Wettbewerben in Form von Turnieren oder Ligabetrieb.", "tgt_summary": "体育会(\"sports club\"或\"athletics club\")是一种提供至少一项体育运动服务的会。体育会的目的是以机构形式令旗下会员有一个一起玩乐的地方,会员亦可以组队参加比赛,亦可以邀请家人和朋友一起参与或观看。而一些职业的体育会则会组织啦啦队为球队打气。事实上,不少职业足球会都是以体育会为名,因为他们除了足球队之外,亦有其他项目。例如希尔星堡体育会、葡萄牙体育会、南华体育会等等,他们都是有其他球队的;南华体育会同时有篮球队,发展比较多元化。", "id": 955532} {"src_title": "Carotinoide", "tgt_title": "類胡蘿蔔素", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Carotinoide kommen zunächst in salzliebenden Archaeen (Halobakterien), in Bakterien, in den Chromoplasten und Plastiden von Pflanzen und in manchen Pilzen vor. Diese Organismen sind in der Lage, Tetraterpene \"de novo\" zu synthetisieren. Weiterhin treten sie in verschiedenen Tieren auf, die mit ihrer Nahrung farbstoffhaltiges Pflanzenmaterial aufnehmen. So finden sich Carotinoide dann in Schneckenhäusern, Muschelschalen oder Panzern sowie auch in Federn und Eigelb von Vögel oder beim Menschen in Haut und Netzhaut. Abgesehen von einzelnen Ausnahmen wie manchen Arten von Blattläusen und Spinnmilben besitzen tierische Organismen keine Gene für eine Carotinoid-Synthese. Einige Carotinoide sind in der EU zugelassen als Lebensmittelzusatzstoffe; sie tragen die E-Nummern E 160a bis E 160g und E 161a bis E 161h. Manche dienen der farblichen Gestaltung von Produkten.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Typische Carotinoide haben die Grundstruktur von Tetraterpenen, aus acht Isopreneinheiten aufgebaute Verbindungen, und enthalten somit 40 C-Atome. Die ungesättigten Kohlenwasserstoffketten können an einem Ende oder beiden cyclisiert sein (Ionon-Ringe) oder nicht, wie beim Lycopin mit der Summenformel CH. Abwandlungen bestehen daneben in De-/Hydrierungen und den verschiedenen Arten von Oxidationsprodukten. Carotinoide werden unterteilt in die beiden Hauptgruppen Die Maxima der Absorptionsspektren von Carotinoiden liegen meist bei Wellenlängen um 400 bis 500 Nanometer.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung als Provitamin A.", "content": "Tiere und Menschen sind nicht zur de-novo-Synthese von Vitamin A fähig und müssen daher ihren Bedarf über die Nahrung decken. Während Fleischfresser Vitamin A überwiegend in Form von Retinylestern oder Retinol aufnehmen, nutzen Pflanzenfresser bestimmte Carotinoide als Vorstufe. Von etwa 50 Carotinoiden ist eine Provitamin-A-Aktivität bekannt, sie können im biologischen Körper zu Vitamin A umgewandelt werden. Von diesen hat β-Carotin die größte Aktivität.", "section_level": 1}, {"title": "Physiologie beim Menschen.", "content": "Der Mensch kann zur Vitamin-A-Bedarfsdeckung sowohl Retinol und Retinylester als auch Provitamin A nutzen. Die Aktivität von Nahrungscarotinoiden als Provitamin A drückt man mit Hilfe sogenannter Retinoläquivalente aus, wobei etwa 6 mg β-Carotin und 12 mg gemischte Carotinoide einem Retinoläquivalent entsprechen. Den Carotinoiden wird auch sonst große gesundheitliche Bedeutung zugesprochen. Im menschlichen Körper spielen 6 Carotinoide eine wesentliche Rolle: β-Carotin, α-Carotin, Lycopin, β-Cryptoxanthin, Lutein und Zeaxanthin. Die meisten von ihnen haben die Funktion von Antioxidantien. Dadurch sollen sie vielen Erkrankungen wie Krebs, Arteriosklerose, Rheuma, Alzheimer und Parkinson, Grauem Star oder der Hautalterung vorbeugen. Von allen Nahrungscarotinoiden hat Lycopin (z. B. in Tomaten) das größte antioxidative Potenzial und gilt als wirksamster Schutz vor dem besonders reaktiven Singulett-Sauerstoff. Lycopin hemmt auch das Wachstum von Tumorzellen effektiver als α- oder β-Carotin. Die antikanzerogene Wirkung der Carotinoide ergibt sich theoretisch auch aus ihrer Eigenschaft, eine gut funktionierende Kommunikation zwischen den Zellen herstellen zu können. Insbesondere β-Carotin, Cryptoxanthin und Canthaxanthin, regen den Austausch zwischen den Zellen an, indem sie die Synthese von Connexin bewirken. Diese Verbindung ist maßgeblich an der Bildung der Gap Junctions beteiligt, deren Anzahl bei Krebszellen vermindert ist. Carotinoide sollen jedoch nur in der Prävention eingesetzt werden, da sie in der eigentlichen Krebstherapie oder in der Vorbeugung gegen Rückfälle keine Wirkung zeigen. Besonders bei bereits an Krebs erkrankten Patienten sei mit hochdosierten Präparaten Vorsicht geboten. In Leber, Augen, Haut und Fettgewebe liegen bestimmte Carotinoide in deutlich höherer Konzentration vor als in anderen Körpergeweben. In der Netzhaut des Auges, im sogenannten gelben Fleck (Macula), kommen die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin in größeren Mengen vor. Diese Carotinoide wirken hier vermutlich als natürliche Schutzmechanismen, da die Netzhaut mit ihren besonders oxidationsempfindlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren besonders anfällig für den Angriff von freien Radikalen ist. Für Carotinoide gilt, wie für andere sekundäre Pflanzenstoffe, dass sie nicht in Form von isolierten, hochkonzentrierten Präparaten aufgenommen werden sollten, sondern im natürlichen Verbund mit anderen Nahrungsinhaltsstoffen. Die Einnahme hochdosierter Präparate birgt sogar Gefahren. Eine regelrechte Vergiftung mit Carotinoiden ist zwar nicht möglich, β-Carotin-Supplemente können aber möglicherweise das Krebsrisiko erhöhen.", "section_level": 1}, {"title": "Carotinoide als Farbstoffe in der Natur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vögel.", "content": "Neben Melaninen spielen bei Vögeln für die Gefiederfärbung auch verschiedene Carotinoide eine Rolle. Mit der Nahrung aufgenommen, metabolisch abgewandelt und in die wachsenden Federn eingelagert, können sie zu gelblichen bis rötlichen Farbtönen führen. Auffälligere Beispiele für carotinoidgefärbtes Gefieder unter den Singvögeln sind die Blaumeise (\"Cyanistes caeruleus\"), die Kohlmeise (\"Parus major\"), die Schafstelze (\"Motacilla flava\"), der Pirol (\"Oriolus oriolus\") oder der Buntspecht. Die rote Brust des Rotkehlchens (\"Erithacus rubecula\") dagegen wird durch rotbräunliches Phäomelanin verursacht. Bei Gänsevögeln sind Carotinoide als Federpigmente selten und bisher nur bei der (wahrscheinlich ausgestorbenen) Rosenkopfente und der australischen Rosenohrente spektroskopisch nachgewiesen. Wenn die Nahrung zu wenig oder keine Carotinoide enthält, sind die entsprechenden Federbereiche nach der nächsten Mauser weiß. Mutationen, die zu Störungen der Carotinoidanreicherung in der Feder führen, sind selten, solche mit veränderter Melanineinlagerung häufiger.", "section_level": 2}, {"title": "Fische, Amphibien und Reptilien.", "content": "Bei Fischen, Amphibien und Reptilien entsteht die Farbe von Haut und Schuppen dadurch, dass Licht mit drei verschiedenen Typen von Chromatophoren (Pigmentzellen, Farbstoffbildende Zellen) interagiert, den Melanophoren, Xanthophoren und Iridophoren. Die Xanthophoren enthalten neben Pteridinen und Flavinen auch aus der Nahrung aufgenommene Carotine. Diese drei Farbstofftypen sind für gelbliche oder rote Farben verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "Dinoflagellaten und Bakterien.", "content": "Bei den Dinoflagellaten, den einzelligen Algen, die im Süß- und Salzwasser vorkommen und zum Phytoplankton gehören, trägt Peridinin zur Pigmentierung bei. Dieses Carotinoid – ein Apocarotinoid mit der Summenformel CHO – bildet gemeinsam mit Chlorophyll a im Verhältnis von 4:1 an ein Proteingerüst gebunden einen Lichtsammelkomplex. Der Komplex fängt Photonen ein, überträgt deren Energie auf das zentrale Chlorophyllatom und macht sie so für eine Photosynthese nutzbar. In nährstoffreichen Gewässern kann durch starke Vermehrung der Dinoflagellaten eine toxische Algenblüte hervorgerufen werden, auch \"Rote Flut\" (englisch \"red tide\") genannt, deren Färbung vornehmlich am Peridinin liegt. Andere photosynthetisch wichtige Carotinoide sind das Fucoxanthin (CHO) und weitere Derivate, die als akzessorische Pigmente mitwirken. In den Zellmembranen von Bakterien kommen verschiedene Carotinoide glykosyliert oder nichtglykosyliert vor und schützen sie vor photooxidativer Zerstörung durch UV-Licht oder freie Radikale. Bei dem marinen Bakterium \"Micrococcus luteus\" ist beispielsweise das gelbliche Carotinoid Sarcinaxanthin vertreten, ein glykosyliertes zyklisches C-Xanthophyll (CHO). Das sehr ähnliche gelbe Carotinoid Decaprenoxanthin (CHO) kommt neben dem Sarcinaxanthin in Corynebakterien vor (z. B. \"Corynebacterium glutamicum\", \"C. callunae\", \"C. marinum\"). Bei \"Staphylococcus aureus\" kommt die gelborangene Färbung durch Staphyloxanthin (CHO) zustande, das neben der Stabilisierung der Membran durch seine antioxidative Wirkung auch zur Pathogenität dieses Erregers beiträgt.", "section_level": 2}, {"title": "Funktion bei der Photosynthese.", "content": "Die primäre Aufgabe der Carotinoide bei der pflanzlichen Photosynthese ist es, Chlorophyllmoleküle vor Zerstörung durch Photooxidation zu schützen. Dabei fungieren sie als photoprotektive Agenzien, die die Pflanzenzelle durch nonphotochemisches Quenching vor reaktiven Sauerstoffspezies schützen. Außerdem erweitern sie das Absorptionsspektrum der photosynthetischen Organismen im blau-grünen Spektralbereich und sind teilweise auch am Energietransfer innerhalb der Antennenkomplexe und Photosysteme beteiligt. Dort arbeiten sie als Lichterntepigmente im Lichtsammelkomplex, die Photonen absorbieren und die Energie ans photosynthetische Reaktionszentrum weiterleiten. Man bezeichnet sie deshalb zusammen mit den Phycobilinen als akzessorische Pigmente der Photosynthese. Im Xanthophyllzyklus, der in den Chloroplasten stattfindet, wird überschüssige Lichtstrahlung absorbiert und in unschädliche Wärme umgewandelt. Schätzungen über die jährliche Carotinoidsynthese durch Pflanzen belaufen sich auf 100 Millionen Tonnen im Jahr. Die Zuteilung der Carotinoide zu den sekundären Pflanzenstoffen ist somit nicht ganz korrekt, da ihnen, entgegen der Definition der sekundären Pflanzenmetaboliten, klare primäre Funktionen in der Photosynthese zugeordnet werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Bedeutung und Synthese.", "content": "Von den ca. 700 bekannten natürlichen Carotinoiden besitzen einige eine größere technische Bedeutung und werden im industriellen Maßstab synthetisiert: β-Carotin, Astaxanthin, Canthaxanthin, 8'-Apo-β-carotinsäureethylester, 8'-Apo-β-carotinaldehyd, Citranaxanthin, Lycopin und Zeaxanthin. Die technische Herstellung der naturidentischen Carotinoide wurde zuerst bei der Hoffmann-La Roche AG und bei der BASF SE entwickelt. Die Verfahren sind komplex und beinhalten als universelle Verknüpfungsmethoden: Da häufig (\"E\",\"Z\")-Isomerengemische entstehen, schließt sich oft eine photochemische Isomerisierung (Umwandlung) der meist unerwünschten (\"Z\")-Form in die gewünschte (\"E\")-Form an.", "section_level": 1}, {"title": "Biotechnologische Herstellung.", "content": "Es ist möglich, Gene zur Biosynthese von Carotinoiden in Pilze, Bakterien und Pflanzen einzubringen oder den Gehalt geschwindigkeitsbestimmender Enzymen zu erhöhen, um die Carotinoidproduktion zu steigern. Der Hefepilz Phaffia rhodozyma kann so genetisch verändert werden, dass er mehr Astaxanthin und auch artfremde Carotinoide herstellt. Ebenso ist es möglich, die Anreicherung von Zeaxanthin in Kartoffelknollen deutlich zu steigern. Speziell für Entwicklungsländer wurde die transgene Reissorte mit dem Spitznamen Goldener Reis entwickelt, um der Vitamin-A-Unterversorgung entgegenzuwirken.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung als Farbstoff.", "content": "Carotinoide werden häufig als Futtermittelzusatzstoff zugesetzt, um beispielsweise die Farbe des Fleisches beim Zuchtlachs zu beeinflussen, das bei Fütterung mit Fischmehlbrocken in Gefangenschaft ohne Zusatz grau wäre. Wildlachse nehmen den Farbstoff normalerweise durch Verzehr kleiner Krustentiere auf. Auch diese stellen ihn nicht selbst her, sondern fressen kleine Algen, die das Xanthophyll Astaxanthin enthalten. Aus ähnlichem Grund werden Flamingos im Zoo zusätzlich mit Carotinoiden gefüttert, denn sie können dort keine carotinoidhaltigen Krebse und Algen aufnehmen und verlören sonst ihre Gefiederfärbung. Ebenfalls kann die Färbung des Eidotters durch Zusätze im Futtermittel für Hühner beeinflusst werden, insbesondere, wenn die Tiere kaum Gräser oder Mais finden, die natürliche Carotinoide enthalten. Lebensmittel, die direkt mit Carotinoiden eingefärbt werden, sind zum Beispiel Margarine und Fruchtsäfte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Carotinoide, auch Karotinoide, wird eine umfangreiche Klasse natürlich vorkommender fettlöslicher Pigmente (Lipochrome) bezeichnet, denen chemisch als Grundgerüst ein Tetraterpen gemeinsam ist.", "tgt_summary": "类胡萝卜素(英语:carotenoid)是一类有机色素,被发现存在于植物的叶绿体或者有色体、一些行光合作用的藻类,某些类型的细菌和真菌含有类胡萝卜素。类胡萝卜素属于四萜烯有机分子色素。动物不能制造类胡萝卜素(虽然已知一种蚜虫获得了合成胡萝卜素之一的红酵母烯(torulene)的能力,因为该蚜虫体内具有产生“红酵母烯去饱和酶”的基因,源自真菌的基因水平转移)。动物从其摄食中获得类胡萝卜素,在动物新陈代谢时有不同途径。", "id": 1767634} {"src_title": "ABC-Analyse", "tgt_title": "ABC分析法", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ABC-Analyse wurde von H. Ford Dickie, einem Manager bei General Electric, im Jahr 1951 in seinem Artikel „ABC Inventory Analysis Shoots for Dollars, not Pennies“ erstmals beschrieben. Grundlage der Methode bildeten die Arbeiten von Vilfredo Pareto, mit dessen „80/20 Regel“ (Paretoprinzip) sowie die nach Max Otto Lorenz benannte Lorenz-Kurve. Damit fanden deren Erkenntnisse in der Theorie der Unternehmensführung ihre Anwendung. Dickie stellt in seinem Artikel klar, dass die ABC-Analyse dabei hilft, sich auf das Wesentliche zu fokussieren und beschreibt fünf Vorteile der Methodik. Zudem empfiehlt er, Stücklisten zu bilden, um anschließend Materialkosten, Arbeitskosten und Verwaltungsgemeinkosten aufzuaddieren. Montagekosten des Endproduktes sind im Anschluss herauszurechnen. Visualisiert wurde das Wissen mittels einfacher Cartoons, damit es direkt den Fabrikarbeitern übermittelt werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Prinzipien.", "content": "Die \"ABC-Analyse\" als betriebswirtschaftliches Mittel zur Planung und Entscheidungsfindung unterteilt Objekte in drei Klassen von A-, B- und C-Objekten. Sie ist eine einfache Vorgehensweise zur Gewichtung von Objekten oder Prozessen und wird beispielsweise dazu verwendet, den Materialverbrauch nach Wertgrößen zu gruppieren. Der Aufbau besteht in der Regel aus zweidimensionalen Wertepaaren. Diese Wertepaare werden zunächst nach Größe sortiert, danach kumuliert in Klassen eingeordnet und häufig als Paretodiagramm dargestellt. Anhand dieser Einordnung kann man sich ein grobes Bild der IST-Situation verschaffen und weitere Vorgehensweisen ableiten. Die ABC-Analyse ist weit verbreitet und findet Anwendung inner- und außerhalb der Betriebswirtschaft. Beispiele: Klassifizierung: Durchschnittlicher Wertanteil an jährlichen Materialkosten für die drei Kategorien: Dies sind jedoch nur Beispiele für entsprechende Einteilungen. Jedes Unternehmen legt die Prozentzahl seiner Güter selbst fest.", "section_level": 1}, {"title": "Erläuterungen.", "content": "Mit der ABC-Analyse ist es möglich, Die ABC-Analyse ist ein Ordnungsverfahren zur Klassifizierung einer großen Anzahl von Daten (Erzeugnisse, Kunden oder Prozesse). Die gängige Aufteilung sieht die Bildung jeweils einer A-, B- und C-Klasse vor, woher das Verfahren seinen Namen hat. Die Einteilung in drei Klassen ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Die Anzahl der zu bildenden Klassen hängt vielmehr von der darauf folgenden unterschiedlichen Behandlung der einzelnen Gruppen ab. Werden zwei oder mehr Gruppen später gleich behandelt, ist keine Unterteilung notwendig. Als idealtypisch gilt die 80/20-Regel (Paretoprinzip), d. h. es werden zum Beispiel im Fall der Kundenbewertung mit lediglich 20 % der Kunden bereits 80 % des Umsatzes erzielt (A-Kunden = hohe Bedeutung), 30 % der Kunden bringen 15 % des Umsatzes (B-Kunden = mittlere Bedeutung) und von 50 % der Kunden kommen nur 5 % des Umsatzes (C-Kunden = geringe Bedeutung). Die Ergebnisse des Pareto-Ansatzes werden allerdings in der Realität selten erreicht. Eine solche, idealtypische Verteilung basiert auf Lehrbüchern und wird gerne als Rechenbeispiel angeführt. Zur genauen Gruppierung der verschiedenen Klassen werden in der Wirtschaft häufig Clusteranalysen durchgeführt. Die ABC-Analyse verschafft dem Disponenten einen Überblick über die Zusammensetzung des Warenlagers, indem die Waren in A-, B- und C-Güter eingeteilt werden. Daraus ist zu erkennen, bei welchen Produkten es sich lohnt, weitere Maßnahmen durchzuführen, bspw. hinsichtlich der Bestellpolitik. Gerade angesichts der immer kürzer werdenden Lieferzeit nimmt die ABC-Analyse einen wichtigen Stellenwert ein, indem solche Rohstoffe, Waren und Güter identifiziert werden, bei denen bspw. eine Lagerhaltung zugunsten einer Just-in-time-Anlieferung aufgegeben wird. Ziel ist dabei die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit, indem die Zins- und Lagerkosten gesenkt werden. A-Güter haben einen wertmäßig hohen Anteil am Gesamtbeschaffungsvolumen. Weiteres Beispiel: Der A-Gruppe werden Güter zugeordnet, deren jeweiliger Anteil am Gesamtwert über 15 % liegt. Bei der Beschaffung der A-Güter ist besonders auf günstige Preise, Liefer- und Zahlungsbedingungen zu achten. Der B-Gruppe werden die Güter zugeordnet, deren Anteil am Gesamtwert über 5 % beträgt; die übrigen Güter gehören zur C-Gruppe. Für eine entscheidungsorientierte Abgrenzung der einzelnen Gruppen ist es erforderlich, die ökonomischen Konsequenzen der Zuordnung eines Artikels zu einer Klasse zu quantifizieren. So wäre es möglich, für jede Klasse ein Verfahren der Bedarfsplanung festzulegen und dann jeden Artikel derjenigen Klasse zuzuordnen, bei der die von der Klassenzugehörigkeit abhängigen Kosten minimal werden. Eine solche Vorgehensweise scheitert jedoch oft daran, dass die ökonomischen Konsequenzen der Zuordnung eines Artikels zu einer Klasse nicht ermittelt werden können. Dies liegt an der Schwierigkeit, den Nutzen zu quantifizieren, der durch den Einsatz eines Prognoseverfahrens oder einer bestimmten Behandlung entsteht, und an dem Problem, die Kosten der Verfahrensanwendung exakt zu bewerten.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche.", "content": "Das Einsatzgebiet der ABC-Analyse ist vielfältig. Dabei ist das Ziel immer, Komplexität großer Zahlen handhabbar zu machen. So werden Kunden nach ihrem anteiligen Umsatz oder Deckungsbeitrag \"(ABC-Kunden)\", Produkte nach ihren Verkaufs-/Umsatzzahlen, ihrem Deckungsbeitrag oder ihrer \"Drehgeschwindigkeit\" \"(ABC-Teile)\" und Lieferanten \"(ABC-Lieferanten)\" nach ihrem Einkaufsvolumen klassifiziert. Im Zeitmanagement können beispielsweise die Prioritäten der Aufgaben nach A, B oder C klassifiziert werden. Auch in der Lagerhaltung werden mit Hilfe dieses Verfahrens \"ABC-Plätze\" identifiziert – z. B. nach Zugriffshäufigkeit. In der Materialwirtschaft können mit Hilfe der ABC-Analyse Baugruppen und Einzelteile nach ihrem Wert klassifiziert werden. Hierzu können Herstellungskosten/Einstandspreis, der durchschnittliche Bestandswert oder das jährliche Einkaufsvolumen herangezogen werden. Die Zielsetzung der Analyse ist es üblicherweise, die höchsten Kosten oder Leistungserbringer mit einem entsprechend hohen Aufwand zu steuern (A-Teile, -Lieferanten) oder zu pflegen (A-Kunden). Andererseits kann man den Entscheidungsbedarf für die C-Kategorie entweder stark reduzieren (Pauschalabwicklung) oder vollständig beseitigen (beispielsweise Lagerbestückung durch Lieferanten).", "section_level": 1}, {"title": "Personalmanagement.", "content": "Seit einigen Jahren wird die ABC-Analyse auch im Personalmanagement angewandt. Hierbei werden Mitarbeiter nach ihrer Leistung und Motivation bewertet und unterschieden. Eine einfache Formel lautet: „Es gibt A-, B- und C-Mitarbeiter. Der A zieht den Karren, der B geht nebenher und der C sitzt oben drauf und lässt sich ziehen.“", "section_level": 2}, {"title": "Projektmanagement.", "content": "Auch im Projektmanagement kann eine ABC-Analyse zum Einsatz kommen. Ziel ist es hier, die Projekte nach ihrer Bedeutung einzuteilen. Die zu betrachtenden Kennzahlen setzen sich zusammen aus dem Zeitaufwand in Stunden und den Kosten pro Stunde. Diese ergeben den Aufwand für ein Projekt. Der kumulierte Anteil des Aufwands am Gesamtaufwand führt schließlich zur Einteilung in A-, B- oder C-Projekte. A-Projekten sollte in diesem Fall hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden, da sie maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen. Eine Unsicherheit im Projektmanagement ist, dass der veranschlagte Zeitaufwand meist auf Erfahrungen beruht und daher nicht immer korrekt ist. Während der Projektphase muss er gegebenenfalls noch einmal geändert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Schnell- und Langsamdreher.", "content": "Bezogen auf Umsatz mit einzelnen Artikeln wird eine Liste der A-Teile, gelegentlich auch der A- und B-Teile in Handelsunternehmen häufig als Schnelldreher (Renner) bezeichnet. Die übrigen Artikel (C-Teile) bezeichnet man als Langsamdreher (Penner). Damit werden häufig logistische, aber auch verkaufspolitische Entscheidungen verbunden. Diese Listen sind damit wichtige Instrumente der Verkaufssteuerung.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Eine Gärtnerei möchte ihre Produktkategorien entsprechend den jeweiligen erwirtschafteten Umsätzen einer ABC-Analyse unterziehen, in der umsatzstarke Produktgruppen der Kategorie A, Produktgruppen mit mäßigem Umsatz der Kategorie B und umsatzschwache Produktgruppen der Kategorie C zugeteilt werden. Es liegen die einzelnen Produktgruppen und die entsprechenden Jahresumsatzzahlen vor. Die abgebildete Tabelle zeigt diese Ausgangswerte zusammen mit den Schritten und dem Ergebnis der durchgeführten ABC-Analyse: Die Rechenschritte der ABC-Analyse können wie folgt beschrieben werden: Zunächst wird innerhalb der ABC-Analyse zu dem Jahresumsatz jeder Produktgruppe der Anteil am Gesamtjahresumsatz errechnet. Daraufhin werden die Produktgruppen nach ihrem Umsatzanteil absteigend sortiert. Danach wird der Umsatzanteil der Produktgruppen jeweils kumuliert, d. h. für jede Produktgruppe wird der Umsatzanteil mit allen größeren Umsatzanteilen summiert. Für eine ABC-Analyse seien die Anteile der Kategorien A, B, C auf 75 %, 20 %, 5 % festgelegt. Kumuliert man diese Anteile nun ebenfalls, ergibt sich die Grenze zwischen A und B bei 75 %, sowie zwischen B und C bei 95 % des Gesamtumsatzes. Mithilfe dieser Grenzen lassen sich durch Wertevergleich der kumulierten Umsatzanteile die Produktgruppen kategorisieren und den Bereichen A, B und C zuordnen. Die ABC-Analyse lässt sich auch wie abgebildet durch ein Diagramm darstellen. Die eingezeichneten Boxen repräsentieren die drei ABC-Klassen. An der Flächengröße einer solchen Box lässt sich der kumulierte Anteil dieser Gruppe am Gesamtumsatz direkt verdeutlichen. Ein Linienzug zwischen den Punkten entfällt, da ohne Aussage.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Die ABC-Analyse bietet nur ein Bild der IST-Situation. Daraus müssen erst Handlungsanleitungen entwickelt werden. Sind die wesentlichen von den weniger bedeutenden Artikeln oder Kunden getrennt, können zielgerichtete Maßnahmen entwickelt und strategisch eingesetzt werden. Die Vorteile der ABC-Analyse liegen besonders in folgenden Punkten: Als nachteilig können sich beim Einsatz der ABC-Analyse folgende Punkte erweisen:", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Berechnung der ABC-Analyse.", "content": "In Ergänzung zu den überwiegend verwendeten heuristischen Verfahren der ABC-Analyse, wurde ein mathematisch definierter Algorithmus in Form der berechneten ABC-Analyse (Calculated ABC Analysis) entwickelt. Zur Bestimmung der Grenzen der ABC-Mengen wird dabei die Optimierung von Kosten (= Anzahl Objekte) und Nutzen (= Summe der Wertgrößen) verwendet. Die berechnete ABC-Analyse wurde z. B. für die Merkmalsauswahl (feature selection) in multivariaten biomedizinischen Daten, für Business Process Modeling und die Vorhersage von Unternehmensbankrotten vorgeschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Die ABC-Analyse wird durch die XYZ-Analyse ergänzt, die eine Klassifikation von Rohstoffen und Produkten nach der Regelmäßigkeit ihres Verbrauchs oder Verkaufs vornimmt. Diese Kombination wird auch als ABC/XYZ-Analyse bezeichnet. Diese wiederum kann man mit der GMK-Analyse erweitern. Hierbei wird zusätzlich die Größe (groß, mittel, klein) berücksichtigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ABC-Analyse (Programmstrukturanalyse) ist ein betriebswirtschaftliches Analyseverfahren. Sie teilt eine Menge von Objekten in die Klassen A, B und C auf, die nach absteigender Bedeutung geordnet sind. Eine typische ABC-Analyse gibt beispielsweise an, welche Produkte oder Kunden am stärksten am Umsatz eines Unternehmens beteiligt sind (A) und welche am wenigsten (C).", "tgt_summary": "ABC分析法又称帕累托分析法或巴雷托分析法、柏拉图分析、主次因分析法 、ABC分类法、分类管理法、重点管理法、ABC管理法、abc管理、巴雷特分析法,是一种根据帕累托最优原则设计的分类方法,是确定库存等级的技术,常用于物资管理中,也称为\"选择性库存控制\"。 ABC分析法包括:", "id": 2076606} {"src_title": "Haus Sachsen-Coburg und Gotha", "tgt_title": "萨克森-科堡-哥达王朝", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte: Das Haus Wettin.", "content": "Ahnherr der Wettiner ist ein Graf Dietrich, der 982 verstarb. Unter seinen Nachkommen stieg das Haus Wettin neben den Askaniern und Hohenzollern zu einem der wichtigsten Fürstenhäuser Mitteldeutschlands auf, das zeitweise große Teile der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg regierte. Meilensteine bei diesem Aufstieg waren der Erwerb der Markgrafschaft Meißen 1089 durch Heinrich I. von Eilenburg, der Landgrafschaft Thüringen 1264 durch Heinrich den Erlauchten und schließlich der Erwerb der sächsischen Kurwürde 1423 durch Friedrich den Streitbaren. 1485 teilten sich die Wettiner in eine ernestinische und eine albertinische Linie (Leipziger Teilung). Beide Linien bestehen auch heute noch. Die Kurwürde blieb zunächst bei der älteren ernestinischen Linie, fiel jedoch 1547 im Zuge des Schmalkaldischen Krieges (Wittenberger Kapitulation) an die Albertiner. Während diese in Sachsen und zeitweise auch in Polen zu Königswürden aufstiegen, wurden die Ernestiner auf Thüringen begrenzt. Durch fortgesetzte Landesteilungen versanken die Ernestiner in der politischen Bedeutungslosigkeit. Neben der Hauptlinie, den Herzögen, später (seit 1815) Großherzögen von Sachsen-Weimar bzw. seit 1741 Sachsen-Weimar-Eisenach gab es immer noch mehrere jüngere ernestinische Nebenlinien mit teilweise nur eingeschränkter Landeshoheit (vgl. Ernestinische Herzogtümer).", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha.", "content": "1825 starb in einem dieser Kleinstaaten, dem Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg der letzte Herzog Friedrich IV. ohne männlichen Erben. Die dort herrschende ernestinische Nebenlinie war somit erloschen. Unter den noch bestehenden ernestinischen Linien brachen sofort Erbstreitigkeiten um das Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg aus, die schließlich 1826 durch einen Schiedsspruch des sächsischen Königs Friedrich August I., des Gerechten, gelöst wurden. Im Zuge dieses komplizierten Schiedsspruches wurde im Präliminarvertrag zu Liebenstein das bisherige Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg aufgeteilt: Altenburg wurde, wie bereits früher in seiner Geschichte einmal, selbständiges Herzogtum und fiel an die Nebenlinie von Sachsen-Hildburghausen. Als Herzogtum Sachsen-Altenburg bestand es bis zur Abdankung des deutschen Kaisers 1918. Gotha dagegen wurde dem Haus Sachsen-Coburg-Saalfeld gegeben. Dessen Besitz wurde allerdings auch aufgeteilt: während es Coburg behalten konnte, musste es Saalfeld an eine weitere Nebenlinie, das Haus Sachsen-Meiningen, abtreten. Aus dem zu diesem Zeitpunkt in Sachsen-Coburg-Saalfeld regierenden Monarchen, Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Saalfeld wurde so der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, und das bisherige Haus Sachsen-Saalfeld nannte sich in Sachsen-Coburg und Gotha um. Das Haus Sachsen-Saalfeld selbst war 1680 entstanden, als nach dem Tod des Herzogs Ernst I. von Sachsen-Gotha dessen Land unter seinen sieben Söhnen aufgeteilt wurde. Sachsen-Saalfeld war also eine jüngere Linie des Hauses Sachsen-Gotha, diese wiederum war eine 1640 entstandene jüngere Nebenlinie von Sachsen-Weimar, der Hauptlinie der Ernestiner. Wegen der 1823 von Herzog Ernst I. erworbenen Herrschaft Greinburg in Oberösterreich hatte das Coburg-Gothaische Herzogshaus fortan (als eines von drei souveränen Häusern) bis 1918 einen erblichen Sitz im Herrenhaus des Kaisertums Österreich inne. Schloss Greinburg ist bis heute einer der Wohnsitze der Familie.", "section_level": 2}, {"title": "Das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha als deutsches Stammland der Dynastie.", "content": "Auf Ernst I. folgte 1844 dessen Sohn Ernst II. (1818–1893). Ernst II. war der einzige deutsche Fürst, der die Märzrevolution wirklich ernst nahm und 1849 ein \"Staatsgrundgesetz\" in Kraft setzte. Somit bekam Sachsen-Coburg und Gotha die fortschrittlichste Verfassung im damaligen Deutschland. Ernst II. hatte zwar mehrere uneheliche Kinder, jedoch blieb seine Ehe mit Prinzessin Alexandrine von Baden (1820–1904) kinderlos. Nach seinem Tod fiel das Herzogtum somit an die britische Nebenlinie des Hauses (siehe unten), die sich inzwischen gebildet hatte. Da der nächste in der Erbfolge berufene Eduard, Prince of Wales, auch in der britischen Thronfolge an erster Stelle stand und nicht bereit war, für das unbedeutende deutsche Herzogtum auf den Thron des britischen Empires zu verzichten, verzichtete er zugunsten seines jüngeren Bruders, Alfred, Duke of Edinburgh, auf das Herzogtum, der dort schließlich als Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha den Thron bestieg. Alfreds Sohn (ebenfalls mit Namen Alfred) hatte 1899 Selbstmord begangen. Als Alfred 1900 starb, fiel der herzogliche Thron deshalb erneut an die britische Verwandtschaft; neuer Herzog wurde sein Neffe, der Duke of Albany, der älteste Sohn von Leopold Georg, Duke of Albany, jüngster Sohn von Königin Victoria. Er regierte als Herzog Carl Eduard bis 1918, dem Ende der Monarchie im Deutschen Reich und seinen Teilstaaten. Residenzen des herzoglichen Hauses waren das Schloss Friedenstein in Gotha, in dem die Familie noch bis 1945 ein Appartement bewohnte, das Schloss Ehrenburg in Coburg, das Schloss Callenberg bei Coburg sowie seit 1823 das als Jagdsitz genutzte Schloss Greinburg in Oberösterreich. Die beiden Letzteren gehören der Familie bis heute. Die Mitglieder des Hauses führen den Namen \"Prinz/-essin von Sachsen-Coburg und Gotha, Herzog/Herzogin zu Sachsen\".", "section_level": 2}, {"title": "Hausorden.", "content": "Im Andenken an seinen Vater, Herzog Ernst den Frommen, gründete Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha den „Orden der deutschen Redlichkeit“, der mit der Devise \"Fideliter et Constanter\" („Treu und Beständig“) heute als der erste deutsche weltliche Ritterorden gilt. Aus ihm ging später der Sachsen-Ernestinische Hausorden hervor, der bis 1935 verliehen wurde. Er stellte eine der angesehensten deutschen Verdienstauszeichnungen dar. Im Jahre 2006 stiftete Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha als Chef des Gesamthauses Sachsen-Coburg und Gotha den \"Herzoglich Sachsen-Coburg und Gotha'sche Hausorden\" aufbauend auf den erloschenen Sachsen-Ernestinischen Hausorden, mit dem herausragende Verdienste um Gemeinwohl und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha gewürdigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha kennt drei verschiedene Wappen:", "section_level": 1}, {"title": "Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha im Ausland.", "content": "Mitglieder des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha gelangten durch Wahl (Belgien, Bulgarien) bzw. Heirat (Portugal, Großbritannien) auf verschiedene europäische Throne, wo sie zum Teil noch heute regieren. Alle Linien stammen von den Söhnen Herzogs Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806) ab. Der älteste Sohn Ernst I. (1784–1844) wurde über seinen Sohn Albert Stammvater des britischen Königshauses. Der zweitälteste Ferdinand Georg (1785–1851) begründete durch die Heirat mit Maria Antonia Koháry die Linie Sachsen-Coburg-Koháry, aus der das portugiesische und das bulgarische Königshaus hervorgingen. Der jüngste Sohn Leopold (1790–1865) wurde zum König der Belgier gewählt und Stammvater der belgischen Königsfamilie.", "section_level": 1}, {"title": "Belgien.", "content": "1830 kam es zur belgischen Revolution, bei der sich das Land seine Unabhängigkeit von den Niederlanden erkämpfte. Der jetzt in Belgien gewählte Nationalkongress entschied sich, der Mode der damaligen Zeit folgend, in Belgien eine konstitutionelle Monarchie zu errichten, obgleich durchaus republikanische Strömungen im Kongress vertreten waren. Da es keine angestammte Dynastie gab, wurde nun die Wahl eines Königshauses notwendig. Zunächst wurde daran gedacht, einen jüngeren Prinzen aus dem niederländischen Königshaus der Oranier auf den Thron zu setzen. Das Königshaus hatte sich jedoch durch den fortgesetzten Widerstand des niederländischen Königs gegen die belgische Unabhängigkeit selbst um seine Chancen gebracht. Auch ein jüngerer Sohn des französischen Königs Ludwig Philipp aus dem Haus Orléans wurde in Betracht gezogen. Diese Lösung scheiterte jedoch am Widerstand Großbritanniens, das dadurch das europäische Gleichgewicht in Gefahr gebracht sah. Schließlich fiel die Wahl auf den Prinzen Leopold, einen jüngeren Bruder des in Sachsen-Coburg-Gotha regierenden Herzogs Ernst I. Leopold hatte in seinem Leben schon die Throne mehrerer Länder in Aussicht gehabt. 1815 heiratete er die britische Thronfolgerin Charlotte Augusta, er hätte also eigentlich britischer Prinzgemahl werden sollen. Allerdings starb seine Frau 1817 bei der Geburt ihres Sohnes, ohne je den britischen Thron bestiegen zu haben. Leopold war damit um die Aussicht gebracht, in Großbritannien zu herrschen, fand sich allerdings bald mit der Situation ab. Er arrangierte die Heirat seiner Schwester Victoria von Sachsen-Coburg-Saalfeld mit Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn, einem jüngeren Sohn des britischen Königs. Aus dieser Ehe ging die spätere Königin Victoria hervor, deren eigene Heirat mit einem weiteren Mitglied des Hauses Sachsen-Coburg-Gotha dieses auch in Großbritannien auf den Thron brachte (siehe unten). Leopold blieb auch nach dem Tod seiner Frau im Vereinigten Königreich. Dort bot man ihm 1830 die griechische Königskrone an. Griechenland hatte sich seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erkämpft, die europäischen Großmächte hatten im Londoner Protokoll beschlossen, als Ausgleich für ihre Unterstützung im Unabhängigkeitskrieg eine Erbmonarchie in dem Land zu installieren. Leopold lehnte dieses Angebot jedoch ab, da er die politischen Zustände in Griechenland als zu instabil einschätzte. Die dortige Krone fiel dann an die ebenfalls deutsche Dynastie der Wittelsbacher. Seine verwandtschaftlichen Beziehungen machten Leopold für Großbritannien akzeptabel, sein Einsatz in den Napoleonischen Kriegen (General der russischen Armee, Feldmarschall im Vereinigten Königreich) machten ihn in Belgien populär, und so wurde Leopold 1831 erster König der Belgier. Das Haus Sachsen-Coburg-Gotha regiert Belgien noch heute.", "section_level": 2}, {"title": "Kongofreistaat.", "content": "Die Kongokonferenz von 1884 schuf den Kongo-Freistaat, und zwar als von Belgien unabhängigen Privatbesitz des damaligen belgischen Königs Leopold II. Das Haus Sachsen-Coburg-Gotha regierte so auch über einen der größten Staaten Afrikas. Leopold beutete die Privatkolonie mit einer – auch für damalige Verhältnisse – beispiellosen Rücksichtslosigkeit aus. Erst als die Kritik an der von ihm eingesetzten Kolonialadministration im Land zu stark wurde, musste der belgische König den Freistaat 1908 an Belgien abtreten; es entstand Belgisch-Kongo, aus dem sich später Zaire bzw. die Demokratische Republik Kongo entwickelte.", "section_level": 3}, {"title": "Portugal.", "content": "In Portugal regierte seit 1640 das Haus Braganza. Während des Miguelistenkriegs (1832–1834) teilte sich dieses in eine ältere miguelistische und eine jüngere Linie. Die ältere Linie verlor den Thron, ihr Oberhaupt lebte seitdem im Exil im deutschen ehemaligen Kloster Bronnbach. Der letzte Monarch aus der jüngeren Linie war die Königin Maria II. (1819–1853, regierte 1828 und 1834–1853). Sie heiratete 1836 den deutschen Prinzen Ferdinand aus dem Hause Sachsen-Coburg-Koháry, den späteren König Ferdinand II. Traditionell wechselte nach einem weiblichen Monarchen die herrschende Dynastie. Nach alter Auffassung trat die Frau durch Heirat in die Familie des Mannes ein. Deshalb nahm die Frau auch den Namen des Mannes an, der dann auch Name der gemeinsamen Kinder wurde. In Portugal wurde diese Regel auch beachtet, die Kinder von Maria II. und Ferdinand II. erhielten deshalb nicht den Namen der Mutter (Braganza), sondern den des Vaters (also Sachsen-Coburg und Gotha) auf Portugiesisch lautete der Name der neuen Dynastie „Dinastia Saxe-Coburgo-Gota“. Ferdinand war Sohn von Ferdinand von Sachsen-Coburg-Saalfeld-Koháry und Enkelsohn des Herzogs Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld, dieser war auch Vater von Ernst I., dem oben genannten ersten Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha. Das „Koháry“ im Namen stammt von Ferdinands Mutter, der ungarischen Prinzessin Maria Antonie Gabriele von Koháry. Anders als in anderen westeuropäischen Monarchien wurde Ferdinand II. in Portugal zum König gekrönt, war also nicht 'nur' Prinzgemahl, sondern herrschte zusammen mit seiner Frau, aber aus eigenem Recht. Die Herrschaft des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha in Portugal verlief tragisch. Ein König (Karl I.) wurde 1908 zusammen mit seinem Thronfolger erschossen, und eine Revolution beendete 1910 die Monarchie in Portugal und damit auch die Herrschaft des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha. Der letzte König, Emanuell II. verstarb 1932 im britischen Exil kinderlos, und die portugiesische Linie des Hauses erlosch damit definitiv. Der Anspruch auf den portugiesischen Thron fiel damit zurück an die ältere Linie des Hauses Braganza, die schon seit dem Miguelistenkrieg im Exil war. Mit dem Tod König Emanuels II. erlosch die portugiesische Linie des Hauses Sachsen-Coburg-Gotha.", "section_level": 2}, {"title": "Bulgarien.", "content": "Bulgarien gehörte seit Ende des 14. Jahrhunderts zum Osmanischen Reich. Seit 1876 versuchte das Land, sich durch Aufstände aus dem Herrschaftsbereich der Osmanen zu lösen. 1878 erhielt das Land nach Ende des Russisch-Osmanischen Krieges zunächst seine Unabhängigkeit, durch den Berliner Kongress wurde es wieder dem Osmanischen Reich tributpflichtig, bekam jedoch die Autonomie unter einem eigenen Fürsten. Da auch Bulgarien über keine angestammte Dynastie mehr verfügte, fiel der fürstliche Thron des Landes dem Haus Battenberg zu, einer morganatischen Linie des Hauses Hessen. 1886 muss der Battenberger Alexander I. wegen innenpolitischer Probleme zurücktreten; auch wenn Bulgarien formell noch zum Osmanischen Reich gehörte, setzte Österreich, die neue Vormacht auf dem Balkan, Ferdinand aus dem Hause Sachsen-Coburg-Gotha als seinen Nachfolger durch. Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha trug ebenfalls die ungarische Bezeichnung \"Coburg-Koháry\", nach einem ungarischen Besitz der Familie (vgl. Koháry). Ferdinand war Sohn des österreichischen Generals August von Sachsen-Coburg und Gotha und somit Neffe des portugiesischen Königs Ferdinand II. und Großneffe Herzogs Ernst I. von Sachsen-Coburg-Gotha. Er trat sein Amt als Prinzregent für den seit dem Rücktritt des Battenbergers verwaisten bulgarischen Fürstenthron an, konnte 1908 die vollständige Unabhängigkeit des Landes durchsetzen und nahm daraufhin den Königstitel (auf bulgarisch „Zar“) an. Seine Nachfolger regierten bis 1946, als die Kommunisten die Monarchie abschafften. Der letzte König Simeon II. war bei der Abschaffung der Monarchie 1946 erst 9 Jahre alt. Er wurde 2001 unter dem bulgarischen bürgerlichen Namen „Simeon Sakskoburggotski“ zum bulgarischen Ministerpräsidenten gewählt, was vom fortgesetzten Einfluss der bulgarischen Linie des Hauses Sachsen-Coburg-Gotha dort zeugt. Er hatte dieses Amt bis 2005 inne und ist der bisher einzige abgesetzte Monarch der Geschichte, der in einer demokratischen Wahl politische Macht wiedererlangte.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigtes Königreich.", "content": "In Großbritannien herrschte seit 1714 das Haus Hannover, eine Seitenlinie des deutschen Adelsgeschlechts der Welfen. Ebenfalls seit 1714 war Großbritannien mit dem Kurfürstentum Hannover, seit 1814 Königreich Hannover, durch Personalunion verbunden. Diese endete, als 1837 in Großbritannien Königin Victoria den Thron bestieg. Da anders als in Großbritannien das in Hannover geltende salische Thronfolgerecht die weibliche Thronfolge nicht vorsah, trennten sich die beiden Länder wieder, in Hannover kam eine andere Linie der Welfen an die Macht. Victoria heiratete 1840 ihren Cousin mütterlicherseits Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, einen jüngeren Sohn des Herzogs Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha. Nach der im Abschnitt über Portugal erläuterten Regel trat sie damit in das Haus Sachsen-Coburg-Gotha ein, ihre Kinder führten diesen Namen, nicht mehr „Hannover“. Sachsen-Coburg-Gotha wurde somit zum Namen der neuen in Großbritannien regierenden Dynastie. Das Haus regiert nach wie vor, allerdings sah sich König Georg V. während des Ersten Weltkrieges veranlasst, den allzu deutsch klingenden Namen durch Verfügung einer Namensänderung in \"Windsor\" (nach der königlichen Residenz \"Windsor Castle\") umzubenennen. Ohne diese Änderung hieße Königin Elisabeth II. noch heute mit vollem Namen \"Elisabeth Alexandra Mary von Sachsen-Coburg und Gotha\". Mit der jetzigen Königin Elisabeth II. stellt sich das Problem erneut. Diese heiratete 1947 Philip Mountbatten. Nach vorstehend beschriebener Regel müssten deshalb die Kinder der britischen Monarchin den Namen „Mountbatten“ führen, spätestens mit dem Regierungsantritt des nächsten britischen Monarchen (also voraussichtlich Prince Charles) wäre damit die Herrschaft des Hauses Windsor und damit auch des britischen Zweiges des Hauses Sachsen-Coburg-Gotha beendet. Die Herrschaft ginge dann nominell auf das Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg über, eine Linie des Hauses Oldenburg. Um diesen Namenswechsel zu verhindern, entschied Elisabeth II. im Jahre 1960, dass ihre Nachkommen, soweit erforderlich, den Familiennamen „Mountbatten-Windsor“ tragen, der Name der königlichen Familie aber weiterhin „Windsor“ lauten sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Schweden.", "content": "In Schweden regiert das Haus Bernadotte, das jedoch mit dem Haus Sachsen-Coburg-Gotha eng verwandt ist, da die älteste Tochter des letzten sachsen-coburg-gothaischen Herzogs Carl Eduard, Prinzessin Sibylla, 1932 Prinz Gustav Adolf von Schweden heiratete. Ihr gemeinsamer Sohn Carl XVI. Gustaf ist seit 1973 König von Schweden. Eine andere coburgische Ahnin des Königs war die Gemahlin seines Großvaters, Gustav VI. Adolf, Kronprinzessin Margareta, eine Enkelin der Königin Victoria und ihres Gemahls Albert von Sachsen-Coburg und Gotha.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha ist eine deutsche Adelsfamilie, eine jüngere Seitenlinie der ernestinischen Wettiner. Der Name stammt vom Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, das auf dem Gebiet der heutigen Länder Thüringen und Bayern gelegen ist und von der Familie von 1826 bis 1918 regiert wurde. Durch Wahl und eine geschickte Heiratspolitik gelangten Mitglieder der Fürstenfamilie aus dem politisch weitgehend unbedeutenden Sachsen-Coburg-Gotha auf eine Reihe europäischer Throne, womit die Familie europaweit Bedeutung erlangte. Heute regieren Mitglieder des Hauses noch in Belgien und im Vereinigten Königreich, im letzteren allerdings seit 1917 unter dem Namen Haus Windsor.", "tgt_summary": "萨克森-科堡-哥达王朝()是一个源自德国,曾经统治萨克森-科堡-哥达公国(1826年-1918年)、比利时(1831年-1921年)、葡萄牙王国(1837年-1910年)、保加利亚大公国(1887年-1908年) / 保加利亚王国(1908年-1946年)和英国(1901年-1917年)的王室。", "id": 1546456} {"src_title": "Monopoly", "tgt_title": "地產大亨", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Als Erfinderin gilt heute Elizabeth „Lizzie“ Magie, die das Spiel unter dem Namen \"The Landlord’s Game\" ausweislich einer Patentschrift im Jahr 1904 (erneuert 1924) ins Leben gerufen hat. Lange Zeit galt Charles Darrow, der das Spiel an die Parker Brothers verkauft hatte, als der Urheber. Vorausgehende Kontaktversuche von Magie mit Parker waren offenbar allesamt gescheitert. Diese vollständigere Geschichte wurde jedoch erst im Zuge einer Klage von General Mills ab ca. 1974 wieder öffentlich bekannt (→ Anti-Monopoly und der Streit um den tatsächlichen Erfinder). Der derzeitige Markeninhaber Parker Brothers (bzw. dessen Dach Hasbro) verschaffte sich im Lauf der Zeit die Patentrechte sowohl von Magie als auch von Darrow und hält die Markenrechte am Namen ‚Monopoly‘; 2015 feierte Hasbro den 80. \"Geburtstag\" von Monopoly, dem Datum, an dem E. Magie das U.S. Patent No 748.626 an die Parker-Brüder verkaufte. Die Stenotypistin Lizzie Magie war Anhängerin der sozialreformerischen Ideen des Ökonomen Henry George (→ Georgismus). Dessen Erkenntnisse wollte sie den Menschen mit einem Brettspiel nahebringen: arbeitslose Einkünfte des Grundbesitzers auf der einen Seite schaffen Armut und Verelendung auf der anderen Seite. Zu diesem Zweck schuf sie zwei Spielvarianten. Die eine ist im Grundprinzip die bis heute bekannte. Bei der Alternative nahm sie die von Henry George vorgeschlagene „single tax“ mit dazu, hob also de facto das Grundeigentum auf. Bei der heute allein bekannten Variante bleibt ein Monopolist übrig, dem als Gewinner alles gehört, während bei der damaligen zweiten Alternative ohne Bodenspekulation die meisten Mitspieler im Spielverlauf immer wohlhabender werden (siehe auch Freiwirtschaft). 1909 lehnte der damals bedeutendste Brettspielehersteller Parker Brothers ‚\"Landlord’s Game\"‘ als zu komplex und politisch ab. Lizzie Magie versuchte es in Eigenregie, blieb aber ohne nennenswerten Erfolg. Lediglich in Schottland verkauften sich ab 1913 einige Exemplare unter dem Titel ‚\"Br’er Fox and Br’er Rabbit‘\". \"Brother Rabbit\" ist hierbei der schlaue Hase, der in afroamerikanischen Volkserzählungen den Fuchs, den \"Brother Fox\", stets überlistet. Von Magies Wohnort Arden verbreiteten sich selbstgemachte Einzelausgaben über den Nordosten der USA, die abseits des ausbleibenden kommerziellen Erfolgs vor allem bei Linksintellektuellen sehr beliebt wurden. Das älteste heute noch erhaltene Spielbrett stammt von dort. So lernte es auch der radikale Ökonom Scott Nearing kennen und verwendete es bei seinen Vorlesungen am Swarthmore College bei Philadelphia. Einer seiner Schüler wiederum stellte das Spiel als Lehrer am Albright College in Reading seinen Schülern vor. Unter ihnen waren Louis und Ferdinand Thun, Söhne des Textil-Industriellen Ferdinand Thun, der ursprünglich aus dem rheinischen Barmen in die USA eingewandert war. Auch sie produzierten einige Bretter ohne nennenswerten Erfolg, allein der Name einer damaligen karitativen Einrichtung aus Reading ist bis heute im Original-Monopoly erhalten: \"Community Chest\" (in der deutschen Version schlicht \"Gemeinschaftsfeld\", in der Schweiz \"Kanzlei\" / \"Chancellerie\"). Aus Reading kam das Spiel mit einem Schulkollegen der Thuns, Daniel Layman, nach Indianapolis. Layman adaptierte es, nannte es ‚\"The Game of Finance‘\" und begann mit der Vermarktung. Doch der Zeitpunkt war schlecht gewählt, es war 1929 und die Börsen stürzten ein. Aus Indianapolis nahm die Quäkerin Ruth Hoskins das Spiel nach Atlantic City mit, wo sie ihrem ‚\"Atlantic City Board‘\" die bis heute in der US-amerikanischen Version üblichen Straßennamen aus Atlantic City und Umgebung gab. Von hier kam das Spiel zurück nach Philadelphia, wo der mit Hoskins befreundete Hotelmanager Charles Todd es seiner Nachbarin Esther Darrow zeigte. Die Todds und die Darrows wurden ein eingeschworenes Monopoly-Team und entwickelten das Spiel weiter. Charles Darrow, der gerade seine Anstellung als Heizgeräte-Vertreter verloren hatte, soll Monopoly 1930 nach eigenen Angaben als Zeitvertreib für die lange Zeit der durch die Weltwirtschaftskrise verursachten Beschäftigungslosigkeit entwickelt haben. Kritiker dagegen sehen eine große Übereinstimmung, selbst in Schreibfehlern, mit dem damals schon bekannten \"Atlantic City Board\" von Ruth Hoskins, das wiederum relativ nahe an der Ur-Version von Magie ist, während zeitgleich in Spiel- und Bildungskreisen noch immer diverse modifizierte Varianten kursierten, z. B. \"Finance\". Darrow ließ sich schon 1933 nach den ersten Verkaufserfolgen seine Urheberrechte schützen, aus seinem Spielbrettdesign stammen viele noch heute bekannte Elemente. Doch die ursprünglichen Muster sind aus den Akten des \"United States Copyright Office\" verschwunden. Darrow versuchte 1934 mehrfach, das Spiel zu verkaufen, wurde jedoch stets abgewiesen. Auch die Manager von Parker Brothers, dem damals größten Hersteller von Brettspielen, lehnten es ab, das Spiel in ihr Sortiment aufzunehmen. Sie bemängelten volle „52 grundsätzliche Fehler“, darunter die lange Spieldauer, komplizierte Spielregeln und das Fehlen eines Zielpunktes (die Mitspieler müssen fortwährend im Kreis laufen). Nach der Ablehnung vermarktete Darrow das Spiel – mit leicht geänderten Spielregeln – weiterhin selbst. 1934 verkaufte er eine kleine Auflage an ein Kaufhaus in Philadelphia mit überraschendem Erfolg; die Nachfrage stieg so rasch, dass es sich auch bis zu Parker herumsprach: Die Firma half Darrow, sich ein Patent auf Monopoly zu sichern, erwarb die Rechte und begann zum Weihnachtsgeschäft 1935 mit der Vermarktung des Spiels. Das US-Patentamt bewilligte am 31. Dezember 1935 den am 31. August beantragten Patentschutz. Die Verkaufszahlen des Spiels entwickelten sich zunächst weiterhin sehr erfolgreich. Andere Miterfinder von Monopoly meldeten sich und Parker musste sie alle auszahlen. Für die Rechte an ‚\"Finance\"‘ sowie am ebenfalls auf dem ‚\"Landlord’s Game\"‘ basierenden ‚\"Inflation‘\" zahlten sie je 10.000 $. Lizzie Magie, nun eine ältere Dame ohne finanzielle Ambitionen, trat Parker Brothers für 500 $ die Rechte ab, die sie 1924 beim Patentamt noch erneuert hatte. Charles Darrow wurde als erster Spielautor der Geschichte Millionär. 1936 verhängte Parker angesichts gewisser Rückgänge beim Absatz einen Produktionsstopp, da er einen weiteren schnellen Absatzeinbruch erwartete. Die Absätze zogen aber in der Folge wieder deutlich an, so dass sich Parker entschließen konnte, die Produktion des Spiels wieder aufzunehmen. Das Spiel wurde in der Folge in zahlreichen nationalen Versionen (s. u.) umgesetzt und auf die Märkte gebracht, so dass es zu einem internationalen Klassiker werden konnte. Mehr als 250 Millionen Stück sind seither verkauft worden, etwa fünfeinhalb Milliarden Monopoly-Häuschen wurden bisher produziert – das ist grob gerechnet eines für jedes reale Wohnhaus auf der Welt. Es gibt neben den vielen Länderausgaben auch unzählige Spezialeditionen, etwa eine aus Schokolade oder auch eine Luxusvariante mit Häusern aus Gold für ca. 25.000 $.", "section_level": 1}, {"title": "Spielablauf, Ziel, Gewinn.", "content": "Monopoly wird mit zwei bis acht Spielern gespielt. Jeder Spieler erhält ein festgelegtes Startkapital (in der Regel 1.500 Monopoly-$ in der gängigen Grundversion, vor der Einführung des Monopoly-$ waren es 30.000 CHF bzw. DM, später 1.500 €) und besitzt eine Spielfigur, die sich zyklisch im Uhrzeigersinn auf dem Spielbrett wie in einer Stadt bewegt. Dann wird mit Spielgeld investiert oder gehandelt. Es gibt kein negatives Vermögen. Die Spieler kommen im Uhrzeigersinn an die Reihe. Der jeweilige Spieler wickelt folgende Schritte ab: Ziel des Spieles ist, nicht bankrott zu gehen, bzw. die Mitspieler in die Insolvenz zu treiben. Ein Spieler, dessen Privatvermögen auf Null gefallen ist, scheidet aus dem Spiel aus. Die verbleibenden Spieler fahren fort. Die Spielregeln weisen darauf hin, dass die Regeln zum Geld leihen etc. beachtet werden sollen um Spielzeit zu begrenzen. Wenn ein Spieler im Gefängnis sitzt, darf er seine Figur nicht bewegen, kann aber weiterhin Häuser bauen, Grundstücke kaufen oder verkaufen und Miete kassieren. Die Karten, in Deutschland Gemeinschafts- und Ereigniskarten, in der Schweiz „Chance“ und „Kanzlei / Chancellerie“ genannt, können neben dem Würfeln als Zufallselement angenehme und unangenehme Überraschungen bieten. Wenn man auf ein solches Kartenfeld gelangt, ist die entsprechende Karte zu ziehen. Von Zahlung eines geringen Geldbetrages (z. B. auf Grund „zu schnellen Fahrens“) über Geldgeschenke bis zur Renovierungspflicht für alle Häuser (die schnell zum Ruin des reichsten Spielers führen kann) ist ein breites Spektrum an Ereignissen vorhanden. Generell ist das Spiel größtenteils zufallsbasiert; lediglich die Entscheidungen über Käufe, Bebauungen und die Option, das Gefängnis gegen eine Geldbuße frühzeitig zu verlassen, bringen strategische Elemente ins Spiel ein.", "section_level": 1}, {"title": "Das Spielfeld.", "content": "Freie Grundstücke (Straßen, Plätze), Bahnhöfe (Deutschland, Österreich) bzw. Bahngesellschaften (Schweiz) und Versorgungswerke können von dem Spieler, der zuerst auf dem entsprechenden Feld landet, zum auf dem entsprechenden Feld angegebenen Preis gekauft oder zu einer Auktion freigegeben werden, wo der Höchstbietende Grundstück, Bahnhof/Bahngesellschaft oder Versorgungswerk zum gebotenen Preis erhält. Der Inhaber eines Feldes erhält eine Besitzrechtkarte. An ihn müssen die anderen Mitspieler Geld zahlen, wenn sie auf seinem Feld landen.", "section_level": 1}, {"title": "Grundstücke.", "content": "Im Monopoly existieren 22 Grundstückfelder. Diese sind in der deutschen Grundversion durch Namen von fiktiven Straßen und Plätzen belegt (Opernplatz, Rathausplatz), in der österreichischen und in der Schweizer Grundversion (heute: \"Classic Edition\") hingegen werden diese nach realen Straßen und Plätzen benannt, beispielsweise „Bern, Bundesplatz“. In älteren Schweizer Versionen wurden die Grundstückfelder als „Terrains“ bezeichnet. Sie werden folgend als Grundstücke bezeichnet. Je zwei oder drei solcher Felder haben dieselbe Farbe; diese Farbgruppen repräsentieren Orte mit ähnlichem Mietpreisniveau. Die Reihenfolge der Felder auf dem Spielplan zeigt einen stetig steigenden Mietwert an. Daher besitzt in der deutschen Grundversion die „Badstraße“ den geringsten Wert und die „Schlossallee“ den höchsten, in der Schweizer Version reicht das Spektrum von „Chur, Kornplatz“ bis hin zu „Zürich, Paradeplatz“. Wenn ein Spieler ein Besitztum eines Mitspielers erreicht, hat er diesem Miete zu entrichten. Die Miete ist umso höher, je höher der Kaufpreis des Grundstücks ist. Wenn ein Spieler alle Felder einer Farbe besitzt, wird die Miete für unbebaute Grundstücke verdoppelt, außerdem darf er dann Häuser auf diese Grundstücke bauen. Der Kaufpreis für die Häuser steigt mit dem Kaufpreis des Felds. Durch das Bauen von Häusern erhöht sich die Miete wesentlich. Besitzt man ein Feld mit vier Häusern und zahlt ein weiteres Mal den Kaufpreis eines Hauses, werden die vier Häuser durch ein Hotel ersetzt. Mehr als die im Monopoly-Spiel enthalten Gebäude (32 Häuser, 12 Hotels) können nicht gebaut werden; so ist es etwa möglich, durch den Verzicht auf den Bau von Hotels alle Häuser zu beanspruchen und damit Gegner am Bauen zu hindern.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnhöfe / Bahngesellschaften.", "content": "Die vier Felder in der Mitte der Spielfeldkanten haben in der deutschen und der österreichischen Grundversion die Namen von Bahnhöfen, in der Schweizer Grundversion sind es Bahngesellschaften. Die vier Bahnhöfe/-gesellschaften besitzen alle den gleichen Kaufpreis. Der an den Besitzer zu zahlende Betrag richtet sich danach, wie viele Bahnhöfe/-gesellschaften der Besitzer insgesamt besitzt. Als Besitzer aller vier solcher Felder kann man besonders viel Geld verdienen, ohne vorher zu investieren. In neueren Varianten des Spielbretts, speziell bei Städteversionen, sind die Bahnhöfe auch durch Flughäfen, Anlegestellen oder Ähnliches ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Versorgungswerke.", "content": "Bei den Versorgungswerken handelt es sich um das Elektrizitäts- und Wasserwerk (D/A) bzw. diese in Plural, also Elektrizitäts- und Wasserwerke (CH), denen jeweils ein Feld zugeordnet ist. Der zu zahlende Geldbetrag entspricht einem Vielfachen der Augenzahl, mit der ein Spieler auf einem solchen Feld landet. Mit welchem Faktor die Augenzahl multipliziert wird, hängt davon ab, ob der Besitzer des Feldes auch das andere Versorgungswerk besitzt. In der Euro- bzw. Moneypoly-Dollar-Variante gilt (Formulierung der D-Ausgabe): Besitzt der Eigentümer nur das Wasser- oder das Elektrizitätswerk, so ist die Miete 4-mal so hoch wie die Summe der Augen auf beiden Würfeln. Besitzt der Eigentümer das Wasser- und das Elektrizitätswerk, so ist die Miete 10-mal so hoch wie die Summe der Augen auf beiden Würfeln. In der DM-/CHF-Variante hingegen betrug die Miete 80-mal bzw. 200-mal der gewürfelten Zahl (in der CHF-Variante ab Ausgabe 1982, davor 40-mal bzw. 100-mal).", "section_level": 2}, {"title": "Nicht käufliche Felder.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Steuern.", "content": "Ein Feld ist mit „Einkommensteuer“ (D/A) bzw. „Einkommens-Steuer / Impôt sur le revenu“ (CH), ein weiteres mit „Zusatzsteuer“ (D/A) / „Nachsteuer / Impôt supplémentaire“ (CH) beschriftet. Beim Landen auf einem dieser Felder muss der auf dem Feld angegebene Geldbetrag an die Bank gezahlt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Kartenfelder.", "content": "In der deutschen und der österreichischen Version gibt es Ereignis- und Gemeinschaftsfelder, in der Schweizer Version Chance- sowie Kanzlei/Chancellerie-Felder. Beim Landen auf einem solchen muss die obere Karte vom Stapel der 16 Karten des entsprechenden Stapels gezogen werden. Es gibt je 3 Felder beider Kartengruppen.", "section_level": 3}, {"title": "Los / Start.", "content": "Auf das mit „Los“ (D/A) bzw. „Start“ (CH) beschriftete Feld werden zu Spielbeginn alle Spielfiguren gestellt. Im Spielverlauf erhalten die Spieler beim Passieren dieses Feldes einen konstanten Geldbetrag. Landet man direkt auf dem Feld, erhält man denselben Betrag.", "section_level": 3}, {"title": "Frei Parken / Freier Parkplatz.", "content": "Beim Landen auf dem mit „Frei Parken“ (D) bzw. „Freier Parkplatz / Parc pour autos“ (CH) beschriftetem Feld passiert nichts.", "section_level": 3}, {"title": "(Gehe ins) Gefängnis.", "content": "In einer Ecke des Spielfeldes befindet sich das Gefängnis. Landet man durch Würfeln auf diesem Feld, passiert nichts; der Spieler ist, wie auf dem Spielbrett steht, „nur zu Besuch“ (D, CH ab 1993) bzw. „bloss besuchsweise“ (CH bis 1990). Es gibt aber auch die Möglichkeit, als Inhaftierter in das Gefängnis zu kommen. In das Gefängnis muss In allen Fällen wird die Spielfigur ebenfalls auf das Feld gestellt. Das Geld, das man beim Überqueren des „Los“/„Start“-Feldes erhalten würde, wird nicht ausgezahlt. Gefängnisinsassen haben folgende Möglichkeiten, wenn sie am Zug sind:", "section_level": 3}, {"title": "Übersicht über Mieten, Kaufpreise und Hypothekenwerte.", "content": "Heute wird für die deutsche und österreichische Version nicht mehr die Geldeinheit „€“ verwendet, sondern der „Monopoly-Dollar“, ein M mit 2 horizontalen Querstrichen. In den USA wird dagegen das „$“-Zeichen verwendet. In älteren deutschen (DM) und Schweizer Ausgaben (Fr.) betrugen die Beträge das zwanzigfache.", "section_level": 2}, {"title": "Nichtoffizielle Varianten der Spielregeln.", "content": "Es gibt etliche Abwandlungen der offiziellen Spielregeln; folgende Varianten sind dabei besonders verbreitet: Kredit und Stundung Hypothek Grundstückskauf von der Bank, Versteigerung Grundstückskauf von anderen Spielern Grundstücksverteilung statt Kauf Hausbau Miete Das Los-/Start-Feld Das Frei-Parken/Freier Parkplatz-Feld Das Gefängnis-Feld", "section_level": 1}, {"title": "Versionen und Varianten.", "content": "Von dem Spiel \"Monopoly\" wurden und werden seit der Erstausgabe zahlreiche Versionen und Varianten herausgegeben. In der Regel handelt es sich dabei um Anpassungen an verschiedene Länder und Städte, bei moderneren Ausgaben auch an fiktive Welten und Umgebungen wie denen von \"Der Herr der Ringe\", \"Star Wars\", \"The Walking Dead\" oder der Nintendo-Welt um \"Super Mario\" (\"Monopoly Gamer\").", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die erste deutsche Ausgabe, die (vermutlich nach dem Erfolg in den Vereinigten Staaten seit 1935) auf den Markt kam, wurde 1936 in der Lizenz von Schmidt Spiele vertrieben. Sie enthielt als teuersten Straßennamen „Insel Schwanenwerder“, einer Nobeladresse im Berliner Stadtteil Nikolassee. Der nationalsozialistische Propagandaminister Joseph Goebbels soll das Spiel 1936 offiziell wegen seines „\"jüdisch-spekulativen Charakters\"“ verboten haben. Eher sei es ihm wohl um die „Insel Schwanenwerder“ als teuerste Straße gegangen, wo nach der Enteignung von Voreigentümern zahlreiche Nazi-Funktionäre, darunter er selbst, ansässig waren. In der westdeutschen Neuauflage von 1953 umging man derartige Probleme, indem man beliebige Straßennamen wie Schlossallee oder Goethestraße wählte. Die Spielgeldwährung wurde von RM auf DM umgestellt, die Höhe der Mieten und Geldbeträge aus den 30er Jahren blieben bis zum Wechsel zum Euro im Jahr 2001 erhalten. Dann wurde 20:1 umgerechnet (z. B. das Grundkapital pro Spieler von 30.000 RM/DM auf 1500 €). Die Anomalie in der Goethestraße wurde korrigiert (einfache Miete: 440 DM statt 480 DM, wie es der Staffelung in anderen Ausgaben entspräche). Nachdem Parker Brothers 1968 von General Mills übernommen worden war, wurde die Lizenz für Schmidt Spiele nicht erneuert, das Spiel erschien zwischen 1968 und 1975 beim in Vielbrunn ansässigen Spielwarenhersteller Brohm Spielwaren (Georg Brohm) und ab 1975 wieder unter dem Label Parker Brothers. Die Produktion des Spiels wurde bereits Mitte der 1960er Jahre nach Frankreich verlegt. In der DDR war das Spiel nicht erhältlich, jede Einfuhr – auch im „Westpaket“ – war verboten. Trotzdem kursierten, natürlich in privaten Kreisen, selbst gebastelte Varianten des Monopoly-Spiels, die sogar im „Club-Raum“ einzelner FDGB-Ferienheime gespielt wurden. Für Sammler wurde die deutsche Erstversion von 1936 neu aufgelegt – mit Berliner Straßennamen: Ende 2001 gab Hasbro bekannt, dass die letzte Version mit der D-Mark als Währung produziert wurde und danach nur noch Euro-Versionen hergestellt werden. Im Herbst 2005 erschienen zwei Berlin-Ausgaben des Spiels; zunächst \"Monopoly Heute\" mit aktualisierten Straßennamen und zeitgemäßeren Ereigniskarten; ein paar Wochen darauf \"Monopoly Banking\", bei dem mit Kreditkarte und Chipkartenleser bezahlt wird. Darüber hinaus gibt es inzwischen modifizierte Originalversionen für iPhone und iPod touch. Im Januar 2007 rief der deutschen Hersteller zu einer Internetabstimmung für die Ausgabe \"Monopoly Deutschland\" auf, bei der mit Städten anstelle von Straßen gehandelt werden sollte. Zur Wahl standen 38 Städte; Aachen, Jena und Saarbrücken kamen nach Wahlbeginn noch hinzu. In das Spiel, das im September 2007 auf den Markt kam, wurden die bestplatzierten 22 Städte aufgenommen. Wasser- und Elektrizitätswerk wurden durch Anlagen für erneuerbare Energieerzeugung wie Solar- und Windkraftanlagen ersetzt. Die Geldwerte wurden um den Faktor 10.000 erhöht; das Startkapital beträgt nun 15.000.000 € statt 1.500 €. Die Städte wurden auf dem Spielbrett in wertaufsteigender Reihenfolge gemäß dem Wahlergebnis angeordnet: Der Spieleverlag \"Winning Moves\" bringt in Lizenz diverse Sondereditionen heraus, viele davon zu Städten und Regionen, andere zu Themen aus Kino, Sport, Computerspielen – selbst zur DDR, Biene Maja und den Beatles gibt es ein Monopoly.", "section_level": 2}, {"title": "Liechtenstein.", "content": "Für Liechtenstein wurde 2011 durch die Triesner Firma \"Unique Gaming Partners\", die auch diverse Schweizer und Österreicher Sonderausgaben herausgibt, eine Monopoly-Ausgabe im Sinne einer Sonderausgabe erstellt, 2020 erfolgte eine entsprechende Neuauflage.", "section_level": 2}, {"title": "Luxemburg.", "content": "2000 erschien eine Edition mit den Luxemburger Ortschaften Echternach, Wiltz, Bartringen, Junglinster, Niederanven, Diekirch, Mondercange, Bascharage, Walferdange, Mamer, Mersch, Kayl, Ettelbrück, Schifflange, Bettemburg, Hesperdange, Sanem, Redange, Dudelange, Differdange, Esch/Alzette und natürlich Luxemburg. Die Reihenfolge der Städte entspricht der Einwohnerzahl in aufsteigender Folge. Das Spielbrett zeigt Wahrzeichen des Großherzogtums wie die Burg Vianden und das Europagebäude. Die Auflage war sehr klein, und das Spiel schnell ausverkauft. Es ist nicht bekannt, ob es eine Neuauflage geben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich wurde 1936 von Schowanek ein ähnliches Spiel namens \"Business\" verlegt. Es enthielt einige Änderungen auf dem Spielbrett sowie Spielfiguren und Münzen aus Holz statt Plastikfiguren und Papiergeld. 1937 stellte die Wiener Druckerei Stockinger und Morsack („Stomo-Spiele“) das Spiel \"Spekulation\" her. Aus diesem entwickelte sich 1940/41 das Spiel DKT – Das kaufmännische Talent. Es verwendet Straßennamen der österreichischen Landeshauptstädte und hebt sich bei den Spielregeln teils deutlich vom gängigen Monopoly ab. Ursprünglich lizenzierte Piatnik Monopoly für Österreich, seit ca. 1991 wird es auch hier von Hasbro unter dem Label Parker Brothers vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Ab etwa 1940 brachte Carlit Monopoly in der Schweiz heraus. Zunächst im englischen Design von Waddington und ab 1968 eine direkt bei Parker Brothers lizenzierte Version. Nach der Übernahme von Carlit durch Ravensburger wurde das Spiel noch bis ca. 1990 von Carlit/Ravensburger vertrieben. Seit 1991 wird das Spiel in der Schweiz direkt von Hasbro unter dem Label Parker Brothers vermarktet. Die Schweizer Version verwendet Namen von Straßen und Plätzen mit Angabe des Ortes. So ist die teuerste Immobilie der Paradeplatz in Zürich, der billigste der Churer Kornplatz. Das Spielmaterial der Grundversion (Brett und Karten) ist durchgehend bilingual (deutsch und französisch). Es gibt für den Schweizer Markt von Unique Gaming Partners in Zusammenarbeit mit Winning Moves verschiedene Sonderausgaben, so zum Beispiel zu Einrichtungen (wie Zoo Zürich, SAC-Hütten, FC Basel, FC St. Gallen usw.), zu verschiedenen Kantonen (wie Aargau, Fribourg/Freiburg, Thurgau usw.), zu Regionen (wie Zürcher Oberland, Appenzellerland usw.) oder zu Städten (wie Winterthur, Olten usw.) oder zu anderen Themen (wie Schweizer Berge, Schweizer Bauernhöfe, Zürichsee, Globi usw.). Im jeweiligem Dialekt verfasst wurden die Ausgaben für die Städte Bern, Basel, Luzern und St. Gallen. „Nachsteuern“ beispielsweise heißt in der Basel-Ausgabe „Zuesatzstüür“, in der St. Galler Ausgabe „Luxusstüür“. Die Chance-/Kanzlei-Karten werden thematisch angepasst und je nach Ausgabe in Dialekt verfasst.", "section_level": 2}, {"title": "Weltedition.", "content": "Für die sog. \"World Edition\" wurden auf der Website von Hasbro 70 Metropolen weltweit zur Wahl gestellt. Aufs Brett schafften es z. B. Montreal als teuerste, Gdingen als günstigste von insgesamt 22 Städten.", "section_level": 2}, {"title": "Anti-Monopoly und der Streit um den tatsächlichen Erfinder.", "content": "1974 entwickelte der Ökonomieprofessor Ralph Anspach aus San Francisco ein Spiel namens \"Anti-Monopoly\". Die Firma General Mills, welche Parker Brothers inzwischen übernommen hatte, reagierte auf dieses Spiel wie zuvor auf andere dieser Art und versuchte es vom Markt zu klagen. 40.000 bereits produzierte Spiele wurden vernichtet. In einer langjährigen Auseinandersetzung setzte sich Anspach jedoch letztlich durch. Als Folge dieser Klage musste General Mills eingestehen, dass Charles Darrow nicht der Erfinder von Monopoly ist, sondern dass es sich vielmehr um eine Kopie des seit 1904 im Umlauf befindlichen \"The Landlord’s Game\" von Elizabeth Magie handelte, beziehungsweise, dass es bereits vor 1930 Spiele mit demselben Namen und Spielprinzip gab (explizit erwähnt wird \"Atlantic City Monopoly\"). Ein nahezu identisches Spiel namens \"Finance\" war bereits seit 1932 im Handel, bevor es von Parker Brothers aufgekauft wurde. Anti-Monopoly wurde mit 500.000 verkauften Stück allein im ersten Jahr ein voller Erfolg.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Abwandlungen.", "content": "Es gibt mehrere von Parker lizenzierte Monopoly-Variationen unter Beibehaltung wesentlicher Merkmale. Beim in den späten 1970er Jahren vom MAD-Magazin herausgegebenen \"MAD-Spiel\" gilt es, sein Vermögen möglichst schnell zu verspielen. Zu erwähnen sind noch \"Hotel\", \"Mankomania\", \"Shalom\" und \"Überholen ohne Einzuholen\".", "section_level": 2}, {"title": "Monopoly als Computerspiel.", "content": "Außerdem existieren verschiedene Umsetzungen als Computerspiel, die entweder eine originalgetreue Simulation des Brettspiels sind (wie z. B. das Open-Source-Spiel ‚\"Atlantik\"‘) oder lediglich einige aus dem Spiel bekannte Elemente aufgreifen, ansonsten aber ein anderes Hauptziel haben (wie z. B. ‚\"Monopoly Tycoon\"‘).", "section_level": 1}, {"title": "\"Monopoly\" als App.", "content": "Seit Dezember 2008 gibt es für iPhone und iPod Touch die Variante ‚\"Here and Now‘\" und seit November 2009 ebenfalls das Originalspiel. Im Dezember 2010 erschien ‚\"Monopoly for iPad‘\", eine an den 9,7-Zoll-Bildschirm von Apples Tablet-Computer angepasste Version mit sogenanntem Tisch-Modus für bis zu vier Spieler (die Bedienelemente richten sich nach der Sitzposition des gerade aktiven Mitspielers aus). Die gängigen Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Spanisch) sind in die App integriert; das Spielbrett wird in der Sprache gezeigt, die als Benutzersprache im OS voreingestellt ist. Vor jedem neuen Spiel kann aus drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen gewählt werden. Über eine Bluetooth- oder WLAN-Verbindung können bis zu drei weitere Spieler an einer Partie teilnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Monopoly City Streets.", "content": "Am 9. September 2009 startete unter dem Namen \"Monopoly City Streets\" eine Onlinevariante des Brettspiels. Die Darstellung beruhte dabei auf Google Maps, die Straßendaten (Namen, Straßenverläufe) stammten von OpenStreetMap. Der Spieler sollte jede Straße der Welt kaufen können, beim Spielstart jedoch standen viele Straßen nicht zur Verfügung. Das Online-Spiel endete offiziell am 9. Dezember 2009. Der Spieler verfügte zu Beginn über drei Millionen Monopolydollar und konnte damit Straßen kaufen. Diese generierten täglich Mieteinnahmen, die für weitere Investitionen zur Verfügung standen. War eine Straße bereits Eigentum eines anderen Spielers, konnte über einen Verkauf verhandelt werden. Es konnten außerdem verschiedene Gebäude errichtet werden, welche zusätzliche Einnahmen einbrachten. Auf Straßen von Konkurrenten war es möglich, Gebäude mit negativem Einfluss zu errichten. Auch die aus der Brettvariante bekannten Ereigniskarten waren Bestandteil von \"Monopoly City Streets\". Aufgrund hoher Zugriffszahlen waren die Spielserver in den ersten Tagen kaum erreichbar und Spielen somit nahezu unmöglich. Weiterhin traten viele Fehler auf wie beispielsweise doppelt vergebene Spielernamen. Deswegen wurde das Spiel am 18. September 2009 neu gestartet: Alle Accounts und deren Besitzer wurden gelöscht, einige Regeln geändert und Fehler behoben.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzrecht in Deutschland.", "content": "Ein abstrahierter Monopoly-Spielplan ohne Straßennamen wurde 2017 von der Firma Hasbro beim Deutschen Patent- und Markenamt als Wort-Bild-Marke eingetragen, bei der der Markenname \"Monopoly\" in Form der üblichen grafischen Gestaltung des Spielbretts als Marke (Markenzeichen) fungiert (der Markenname in der üblichen Darstellung ist dort mittig platziert). Mathematische Untersuchungen zu Monopoly (die Häufigkeiten der Straßen betreffend):", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Rezeption des Spiels zur Zeit des Nationalsozialismus", "section_level": 1}], "src_summary": "Monopoly (englisch für „Monopol“) ist ein bekanntes US-amerikanisches Brettspiel. Ziel des Spiels ist es, ein Grundstücksimperium aufzubauen und alle anderen Mitspieler in die Insolvenz zu treiben. Dazu erwirbt man möglichst viele Besitzrechte – in der deutschen und österreichischen Standardausführung sind das 22 Straßen, vier Bahnhöfe und je ein Elektrizitäts- und Wasserwerk, in der Schweizer Standardausführung 22 Straßen und Plätze, vier Bahngesellschaften sowie diese der Elektrizitäts- und Wasserwerke – um von den Mitspielern Mieten zu erhalten, wenn diese durch Würfeln auf einem solchen Feld landen.", "tgt_summary": "大富翁(英语:Monopoly),又译强手棋,是一种多人策略掷赛游戏。参赛者分得游戏金钱,凭运气(掷骰子)及交易策略,买地、建楼以赚取租金。英文原名\"monopoly\"意为「垄断」,因为最后只得一个胜利者,其余均破产收场。游戏的设计当初旨在暴露放任资本主义的弊端,岂料推出之后大受欢迎。", "id": 2802419} {"src_title": "Erlernte Hilflosigkeit", "tgt_title": "習得性失助", "src_document": [{"title": "Erlernte Hilflosigkeit bei Menschen.", "content": "Das Konzept der erlernten Hilflosigkeit ist ein Modell, um bestimmte Formen menschlicher Depressionen zu erklären. Diese können die Folge sein, wenn Lebensumstände eine Person dazu verleiten, persönliche Entscheidungen als irrelevant wahrzunehmen. Nicht alle Individuen reagieren mit Depression auf eine Situation der Hilflosigkeit. Abramson, Seligman und Teasdale (1978) gingen davon aus, dass Menschen bei unangenehmen Erlebnissen die Frage nach der Ursache stellen und sich darin von Tieren unterscheiden. Sie gingen davon aus, dass die Antwort auf diese Frage vom Attributionsstil abhängt. Depressionsauslösend wäre ein pessimistischer Attributionsstil, auf Grund dessen die Ursache für ein negatives Ereignis folgendermaßen eingeschätzt wird: In seiner Göttinger Dissertation (bei Arnd Krüger) hat Stefan Krause jedoch gezeigt, dass Depressive \"sadder but wiser\" sind. Nach einem umfangreichen Training wurde die Selbsteinschätzung von klinisch Depressiven und von Sportlern verglichen. Depressive konnten ihren Leistungsfortschritt realistischer einschätzen, während Nichtdepressive sich und ihre Umwelt positiv verzerrt wahrnehmen. Damit widersprach seine Untersuchung den klassischen Depressionstheorien, die das Phänomen der Depression mit einer negativen Weltsicht bzw. Zukunftserwartung assoziieren. Vielfältige Studien auf den Gebieten der Kontingenzschätzung, der Erwartung und Vorhersage von Ereignissen, der Attributionsmuster, der Rückmeldung und der Selbstbewertung belegten in der Folge diese Annahmen. 2016 wurde das Konzept der erlernten Hilflosigkeit von Steve F. Maier (University of Colorado) und Martin Seligman korrigiert. Passivität als Reaktion auf einen Schock wird demzufolge nicht erlernt, sondern ist die standardmäßige, ungelernte Reaktion auf längere aversive Ereignisse.", "section_level": 1}, {"title": "Experiment zu erlernter Hilflosigkeit bei Hunden.", "content": "Den Versuchsaufbau bezeichnet man auch als \"triadisches Design\", da die Versuchstiere in drei Gruppen eingeteilt werden. Das Experiment zu erlernter Hilflosigkeit bei Hunden läuft in zwei Phasen ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erlernte Hilflosigkeit ist die aufgrund negativer Erfahrung entwickelte Überzeugung, die Fähigkeit zur Veränderung der eigenen Lebenssituation verloren zu haben \"und\" für diesen Zustand selbst verantwortlich zu sein. Der Begriff bezeichnet ein psychologisches Konzept zur Erklärung von Depressionen. Der Begriff wurde 1967 von den amerikanischen Psychologen Martin E. P. Seligman und Steven F. Maier geprägt, die Versuche mit Hunden und anderen Tieren durchführten. Seligman war der Ansicht, dass auch Menschen, die an einer Depression leiden, sich in einem Zustand der erlernten Hilflosigkeit befinden können. Seligman schloss dies aus der Beobachtung, dass gelernte Hilflosigkeit und Depression vergleichbare Symptome aufweisen (Analogieargumentation).", "tgt_summary": "习得性无助(,或称习得性失助、习得无助、习得无助感、无助学习)是描述学习态度或心理疾患的心理学术语,主要用于实验心理学。“习得性无助”可解释为“经过某事后学习得来的”无助感,意谓着一种被动的动物消极行为(也包括了人类行为),其中被动的因子占相当多数,尤其指对失败而非成功的反应。", "id": 2964842} {"src_title": "Dukkha", "tgt_title": "苦 (佛教)", "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "In den alten im Pali-Kanon überlieferten buddhistischen Lehrreden wird \"dukkha\" als eines der Drei Daseinsmerkmale (\"ti-lakkhana\") und als die erste der „Vier Edlen Wahrheiten“ (\"ariyasācca\") genannt. Damit ist \"dukkha\", zumindest im Theravada-Buddhismus, \"der\" zentrale Begriff zum Verständnis von Buddha Siddhartha Gautamas Lehre. \"Dukkha\" gilt als universelles Charakteristikum aller Phänomene im Daseinskreislauf (Samsara). Das heißt das gilt nicht für Nirwana, da es das Überwinden von Dukkha ist. Das Überwinden der Ursachen (das Begehren) hängt zusammen mit der Einsicht, dass die Dinge unbeständig (anicca) und wesenlos (anatta) sind und uns darum auf Dauer nicht glücklich machen können, also früher oder später leidvoll (dukkha) sind. Im Zusammenhang mit den Vier Edlen Wahrheiten werden drei Aspekte von \"dukkha\" betrachtet:", "section_level": 1}, {"title": "Dukkha als Gefühl.", "content": "Das Paliwort \"dukkha\" steht im gewöhnlichen Sprachgebrauch für Leiden, Kummer, Elend im Gegensatz zu \"sukha\", das Wohlsein, Behagen, Glück bedeutet. Im übertragenen Sinne bedeutet \"dukkha\" Leiden, Leidunterworfensein, Unzulänglichkeit, Elend, Übel, Schmerz, Verletzung, Unbefriedigtheit: also die spannungsreiche Qualität aller Erfahrungen, die von Verlangen, Anhaften und Ich-Sucht begleitet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Die vier edlen Wahrheiten über das Leiden.", "content": "Die Erste der vier edlen Wahrheiten beschreibt \"dukkha\" und typische Erfahrungen fühlender Wesen, die als leidvoll empfunden werden, was durch die physischen und mentalen Vorgänge (Skandha) bedingt ist, an denen angehaftet wird und mit denen man sich identifiziert. In der buddhistischen Philosophie gibt es insgesamt sechs Sinne, die klassischen fünf und als sechstes das Denken. Wobei alle sechs Sinne als mentale Vorgänge zu verstehen sind. Die fünf Daseinsgruppen (Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Willenstätigkeit und Bewusstsein) können dementsprechend nochmal in Geistiges (\"nama\") und die körperlichen fünf Sinne (\"rupa\") eingeteilt werden. Diese fünf Gruppen (Skandhas; Sanskrit: \"skandhāḥ\"; Pāli: \"khandha\") sind durch das Anhaften und Aneignen dieser mentalen Vorgänge leidvoll, sie werden als die Gruppen des Anhaftens (\"pañca upādānaskandhāḥ\") bezeichnet. Aus dieser gefärbten Sichtweise erscheinen die Dinge dann auch in einer verzerrten Perspektive. In der zweiten edlen Wahrheit wird die Ursache für das Leidvolle und die Unzulänglichkeit genannt: das Begehren (tanha). In der dritten Wahrheit verkündet Buddha, dass er ein Ende und das Erlöschen dieses Leidens gefunden hat (nirodha). Und in der vierten Wahrheit legt er den Weg, der zum Beenden des Leidens führt dar, der als Edler Achtfacher Pfad (magga) beschrieben wird und als zentrales Element der buddhistischen Lehre gilt.", "section_level": 1}, {"title": "Im Englischen.", "content": "Im Englischen wird \"dukkha\" meist mit \"suffering\" oder \"stress\" übersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Die erste edle Wahrheit (engl.)", "section_level": 1}], "src_summary": "Dukkha (pali दुक्ख; sanskrit दुःख \"duḥkha\" ‚schwer zu ertragen‘) ist ein Schlüsselbegriff im Buddhismus, der meist als „Leiden“ übersetzt wird. Er ist zu unterscheiden von \"dukkhatā\", der \"Leidhaftigkeit\".", "tgt_summary": "苦(,),佛教术语,字面意义为痛苦、不安、不满足等。这是佛教中最基本的教义之一,为四圣谛之一 。", "id": 650085} {"src_title": "Nirvana (US-amerikanische Band)", "tgt_title": "涅槃乐队", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge (1987–1989).", "content": "Nirvana wurde im Jahr 1987 von Kurt Cobain und Krist Novoselić gegründet. Die beiden lernten sich 1984 in der Schule und vor allem im Umfeld der Band The Melvins kennen. Im Winter 1985 gründete Cobain zusammen mit dem späteren The-Melvins-Schlagzeuger Dale Crover als Bassist die Band Fecal Matter. Nachdem die Gruppe zwei Demos bei Cobains Tante Mari aufgenommen und einige Konzerte, unter anderem als Vorband von The Melvins, gespielt hatte, löste sie sich jedoch wieder auf. Die Fecal-Matter-Demo vom Dezember 1985 überzeugte Novoselić, mit Cobain eine Band zu gründen. Im selben Monat gründeten die beiden, Cobain als Sänger und Novoselić am Bass, zusammen mit dem Schlagzeuger Steve Newman die Creedence-Clearwater-Revival-Coverband \"The Sellouts\". Im gleichen Monat hatten Cobain und Novoselić eine weitere Band mit dem Schlagzeuger Bob McFadden, beide Bands lösten sich jedoch noch im selben Winter auf. Im März 1986 zog Krist Novoselić mit seiner Freundin Shelli nach Phoenix in Arizona. Nachdem Novoselić im Herbst 1986 wieder zurück nach Aberdeen zog, begannen er und Cobain sofort mit der Suche nach einem neuen Schlagzeuger. Im Januar 1987 gründeten sie schließlich mit Aaron Burckhard eine Band, die unter den Namen \"Ted Ed Fred\" und \"The Stiff Woodies\" spielte. Schnell traten erste Differenzen auf – während Burckhard hauptsächlich Metal hörte, waren Novoselić und Cobain von Gang of Four, Scratch Acid und Butthole Surfers inspiriert. Darüber hinaus zeigte Burckhard deutlich weniger Engagement als die beiden. Später sagte Kurt Cobain, dessen Arbeitseifer auch Novoselić anfangs überforderte: Im März trat die Band schließlich mit ihrem ersten Konzert auf einer Privatparty in Raymond auf. Zu dieser Zeit spielten \"Ted Ed Fred\" bereits überwiegend eigene Songs. Im gleichen Monat gab die Band auch ihr erstes öffentliches Konzert in der \"GESCCO Hall\" in Olympia vor rund zehn Zuschauern. Am 17. April 1987 fand ein Auftritt für den Campussender \"Kaos FM\" des Evergreen State College statt. Im Herbst 1987 zog Cobain nach Olympia, Burckhard blieb als einziges Bandmitglied in Aberdeen. Burckhards mangelndes Engagement und die räumliche Entfernung führten dazu, dass die Band inaktiv war, bis Cobain und Novoselić im Dezember 1987 mit Dale Crover als neuem Schlagzeuger anfingen zu proben. Am 23. Januar 1988 nahm die Band mit dem Produzenten Jack Endino eine erste Demo mit zehn Stücken auf. Die Session im bekannten Aufnahmestudio Reciprocal Recordings in Seattle kostete die Band 152,44 Dollar, die Cobain zahlte. Im Frühling führte Cobain erste Gespräche mit Jonathan Poneman vom Seattler Untergrundlabel Sub Pop, in denen die Veröffentlichung einer Single geplant wurde. Als Ersatz für Crover, der nach San Francisco zog, kam Dave Foster als Schlagzeuger zur Band. Am 19. März 1988 spielte die Band zum ersten Mal unter dem Namen \"Nirvana\". Vorher nannte sich die Gruppe unter anderem \"Ted Ed Fred\", \"Bliss\", \"Throat Oyster\", \"Pen Cap Chew\" und \"Windowpane\". Zur Wahl des Namens sagte Kurt Cobain später: „Ich wollte einen Namen, der irgendwie schön, nett und hübsch war, nicht so einen ekelhaften Punk Rock-Namen wie Angry Samoans“, gleichzeitig zeigte er sich im Nachhinein wenig glücklich: „Er ist zu esoterisch und ernst.“ Bereits am 29. Mai wurde Foster durch Chad Channing ersetzt, weil er zu selten zu den Proben kam. Währenddessen hatte die Demo vom Januar 1988 das Label Sub Pop überzeugt, im November 1988 die Single \"Love Buzz/Big Cheese\" in einer Auflage von 1000 Stück herauszubringen. Das Titelstück ist ein Cover der niederländischen Popband Shocking Blue, zu dem Kurt Cobain von Krist Novoselić überredet wurde. Nach der Veröffentlichung von \"Love Buzz/Big Cheese\" hatte Sub Pop Ende 1988 mit einigen finanziellen Problemen zu kämpfen, so dass sich Nirvana erstmal keine Hoffnungen auf eine Albumveröffentlichung machen konnten. Dennoch ging die Band im Dezember 1988 und Januar 1989 mit Endino erneut ins Studio. Die 30 Stunden an insgesamt drei Tagen sollte die Band 606,17 Dollar kosten. Den Betrag bezahlte Jason Everman, ein Freund und Fan der Band, der kurze Zeit später im Frühsommer 1989 zweiter Gitarrist wurde, da Kurt nicht genug Übung hatte, gleichzeitig zu singen, Gitarre zu spielen und sich den Text zu merken. Vorher jedoch begaben sich Nirvana im Februar 1989 auf eine erste, zweiwöchige Tournee an der Westküste. Da Nirvana zu dieser Zeit noch fast unbekannt waren, spielten sie oft nur vor zehn Besuchern, die zudem auch noch eher wegen des Labels erschienen. Insgesamt hatte die Band im Jahr 1989 über 100 Auftritte. Am 8. August 1989 erschien schließlich das Debütalbum \"Bleach\". Vorab führte die Band eine erste US-Tournee durch kleine Clubs und Bars, die am 18. Juli etwas früher als geplant in New York mit dem Rausschmiss von Everman aus der Band endete. Im August nahmen Nirvana fünf Stücke mit Steve Fisk im Music Source Studio auf, die auf einer EP erscheinen sollten. Im September wurden die abgesagten Auftritte der Juli-Tournee nachgeholt, bei der bis zu 200 Fans die Konzerte besuchten und die Band zum ersten Mal Geld verdiente. Am 23. Oktober 1989 begann in Newcastle upon Tyne in England eine 42-tägige Europatournee mit der Sub-Pop-Band Tad, auf der Nirvana am 7. November das erste Deutschland-Konzert im \"B-52\" in Mönchengladbach gab. Da die beiden Bands zu neunt mit Ausrüstung in dem von Sub Pop gestellten Fiat-Kleinbus mit zehn Sitzen fast jede Nacht zum nächsten Auftritt durchfahren mussten, war die Stimmung während der Tournee sehr gespannt. Auch der Umstand, dass die kleinen Hallen und Clubs meist ausverkauft waren und das Publikum sich begeistert zeigte, konnten daran nichts ändern, so dass Nirvana sich nach der Tournee weiter von Sub Pop distanzierten.", "section_level": 2}, {"title": "Nevermind (1990–1992).", "content": "Anfang 1990 war Sub Pop erneut am Rande des finanziellen Zusammenbruchs, die Veröffentlichung eines zweiten Albums erschien unwahrscheinlich. Die Band spielte also weiter Konzerte in den Vereinigten Staaten, bis am 2. April 1990 die Aufnahmen mit Butch Vig in den Smart Studios begannen. Die sieben im Verlauf einer Woche aufgenommenen Stücke wurden zwar an Sub Pop geschickt, stellten aber eigentlich die Demo für die Verhandlungen mit Major-Labels dar. Im September 1990 erschien die einzige Veröffentlichung der Band, bei der Dan Peters von Mudhoney am Schlagzeug saß: Die Single \"Sliver\". Chad Channing wurde zwischenzeitlich während der ersten Demoaufnahmen zur zweiten Platte aus der Band geworfen. In den Tagebüchern von Kurt Cobain bezeichnete dieser das Schlagzeugspiel Channings als „stümperhaft“. Für eine kurze Tour lieh man sich erneut Dale Crover von The Melvins aus, bis dann im August Dave Grohl von \"Scream\" als neuer fester Schlagzeuger engagiert wurde. Mit dem Demotape nahm die Band Verhandlungen mit dem Geffen-Records-Sublabel \"DGC\" auf. Am 30. April 1991 unterzeichnete die Band ihren Plattenvertrag und erhielt einen Vorschuss von 287.000 Dollar. Sub Pop erhielt 75.000 Dollar, um Geffen mit in den Vertrag aufzunehmen und ihnen die nötigen Rechte abzutreten. Die Überlegung, das Album mit Scott Litt und Don Dixon zu produzieren, wurde verworfen, sie blieben bei Butch Vig. Im August 1991 spielte Nirvana auf der „The-Year-That-Punk-Broke“-Tournee durch Europa mit Sonic Youth und Ramones und auf dem Reading Festival in Reading, England. Am 10. September 1991 wurde der Titel \"Smells Like Teen Spirit\" als Single veröffentlicht. Das zugehörige Album \"Nevermind\" erschien am 24. September 1991 und stieg drei Wochen später, am 12. Oktober, in die US-Charts ein. Die Vorverkaufserwartungen von Geffen erwiesen sich mit einer Produktion von 50.000 Exemplaren sehr schnell als eine Fehlkalkulation, es musste nachgepresst werden. Bereits wenige Wochen später folgte die Verleihung der Platin-Schallplatte durch den amerikanischen Schallplattenverband RIAA für eine Million verkaufter Exemplare von \"Nevermind\". Die Band spielte vom 4. November bis 7. Dezember erneut eine Europa-Tour, die sie ab dem 10. November für 4 Konzerte auch nach Deutschland führte. Am 6. Dezember absolvierte die Band einen Auftritt bei der in Großbritannien populären \"Tonight-With-Jonathan-Ross\"-Show des Fernsehsenders Channel 4. Bereits einen Tag später, am 7. Dezember, stieg \"Smells Like Teen Spirit\" auf Platz 7 der UK-Single Charts ein. In der Sendung \"Rapido\" von BBC Two (TV) wurde ausführlich über Nirvana berichtet. Die restliche Tour musste die Band währenddessen durch eine Virusinfektion Cobains, die er sich nach dem \"Transmusicales Festival\" in Rennes, Frankreich zugezogen hatte, absagen. Das Jahr klang am 31. Dezember 1991 mit einem Neujahrskonzert im \"Cow Palace\" von San Francisco, Kalifornien aus. Am 11. Januar 1992 stieg \"Nevermind\" an die Spitze der US-Album Charts und verdrängte damit Michael Jacksons Album \"Dangerous\". \"Smells Like Teen Spirit\" war damals bereits auf Platz 6 der US Single-Charts gestiegen und erhielt am 1. April 1992 Platin. Nirvana war bald darauf bei NBCs \"Saturday Night Live\" zu Gast. Zur Tournee in Australien (Januar), Japan und Neuseeland (Februar) wurde dort darüber hinaus die EP \"Hormoaning\" veröffentlicht. Während der Tour stieg \"Nevermind\" auch in den UK Charts auf Platz 7 (1. Februar 1992), während sich das Album in den USA bereits drei Millionen Mal verkauft hatte. Auch das wiederveröffentlichte Debütalbum \"Bleach\" (1989) stieg erstmals am 22. Februar 1992 auf Platz 89 in die US-Charts ein. Am 7. März 1992 debütierte \"Bleach\" auch in den UK-Charts auf Platz 33. Am 2. März 1992 erschien die Single \"Come As You Are\" in Großbritannien, während sie in den USA erst am 2. Mai 1992 veröffentlicht wurde. Weil das Gitarrenriff des Songs von der Killing-Joke-Single \"Eighties\" (1985) gestohlen worden sei, reichte die Band erfolglos Klage gegen Nirvana ein. Als dritte Single wurde am 13. Juli 1992 der Song \"Lithium\" ausgekoppelt. Während mit \"In Bloom\" die vierte und letzte Singleauskopplung vom Album \"Nevermind\" erschien, begann die Band noch im Oktober zusammen mit Jack Endino, dem Produzenten des Albums \"Bleach\", erste Arbeiten an einem neuen Album. Nach diesen blitzartigen Erfolgen honorierte auch die Musikindustrie die künstlerische Leistung der Band. Für \"Smells Like Teen Spirit\" wurden Nirvana auf den 9. MTV Video Music Awards am 9. September 1992 in Los Angeles für „Best Alternative Music Video“ und „Best New Artist Video“ geehrt. Auf dem Award zum „Best Alternative Music Video“ war jedoch „Smells Like Team Spirit“ statt „Smells Like Teen Spirit“ eingraviert. Nirvana spielten \"Lithium\" live und zerstörten im Anschluss ihr Equipment. Dabei bekam Krist Novoselić den Bass an den Kopf, als dieser beim Wurf unter die Deckenbeleuchtung unglücklich auf ihn herabfiel. Cobain bespuckte beim Verlassen der Bühne schließlich noch ein Klavier, welches er für das von Axl Rose hielt, was jedoch, wie sich herausstellte, das Klavier Elton Johns war, worauf die Musikwelt entsetzt reagierte.", "section_level": 2}, {"title": "In Utero (1993).", "content": "Am 14. Dezember 1992 erschien mit \"Incesticide\" eine kurzerhand zusammengestellte Kompilation von B-Seiten und unveröffentlichtem Material, um die rasant gestiegene Nachfrage nach einem Folgealbum befriedigen zu können. Die Platte enthielt u. a. auch eine Coverversion des Liedes \"Turnaround\". Von dem Album wird ein Video zur längst vergriffenen Single \"Sliver\" von 1990 veröffentlicht. Das Video zeigte die Band in einer total verwahrlosten Wohnung mit fettigen Haaren, eine Billigproduktion, die in zwei Takes fertiggestellt wurde. Am 6. März erschien \"Oh, The Guilt\" als Split-Single mit The Jesus Lizards \"Puss\" in Großbritannien und erreichte dort Platz 12. In einer limitierten Auflage von 100.000 Stück erschien die Split-Single über das Label Touch and Go Records später auch in den USA. Bei den Brit Awards im \"Alexandra Palace\" in London am 16. Februar wurde die Band als \"Best International Act\" geehrt. Für \"Pro Choice\" spielten Nirvana zusammen mit Pearl Jam auf einer Kundgebung der Organisation für das Recht von Frauen auf Abtreibung. Im Februar 1993 fuhr die Band zusammen mit dem Produzenten Steve Albini mit den Aufnahmen zum neuen Album (damaliger Arbeitstitel \"I Hate Myself and I Want to Die\") in Minnesota fort. Das Ergebnis zog den Unmut der Plattenfirma DGC auf sich, die die Aufnahmen als „Scheiße“ bezeichneten. Später erklärte Albini gegenüber der Tageszeitung \"Village Voice\", dass das Label und das Management Albini nicht als Produzenten der Band haben wollte; die Band setzte sich jedoch durch. Im Folgezeitraum machten Nirvana ausschließlich durch zahlreiche drogenbedingte Festnahmen, Gefängnisstrafen und Rehabilitationsversuche von Kurt Cobain, der heroinabhängig war, Schlagzeilen. Bei den 10. MTV Video Music Awards in Universal City (Kalifornien) wurde \"In Bloom\" (1992, \"Nevermind\") zum \"Best Alternative Video\" gekürt. Darin zeigte sich die Band, die am Ende ihre Instrumente kaputtschlug, in Anzügen und braven Mienen. Nachdem am 30. August 1993 die Single \"Heart-Shaped Box\" erschienen war, folgte am 13. September das dritte Album \"In Utero\" und debütierte in den UK-Charts auf Platz 1. Die Band war erneut zu Gast bei NBC \"Saturday Night Live\", bevor \"In Utero\" in den USA erschien und ebenfalls sofort an der Spitze der Charts einstieg. Noch im Herbst ging die Band zusammen mit Pat Smear, der zuvor bei The Germs gespielt hatte, an der zweiten Gitarre auf Welttournee. Am 18. November spielte die Band für die MTV-Unplugged-Reihe ein Konzert mit Akustikinstrumenten in den Sony Music Studios von New York City. Auf der \"Beavis-and-Butt-Head-Experience\"-Compilation erschien am 23. November der Song \"I Hate Myself and I Want to Die\", dem am 6. Dezember die Veröffentlichung der Doppel-A-Seite \"All Apologies/Rape Me\" in Großbritannien folgte. Kurz vor Jahresende, am 13. Dezember, spielte die Band ein ausverkauftes und bei MTV („Live and Loud“) ausgestrahltes Konzert mit The Breeders und Cypress Hill im \"Pier 48\" von Seattle (Washington).", "section_level": 2}, {"title": "Auflösung (1994).", "content": "Am 8. Januar 1994 spielten Nirvana in der \"Center Arena\" von Seattle ihr letztes Konzert in den Vereinigten Staaten. Ende Januar zeichnete der Rolling Stone in den Music Awards \"Critics Picks\" die Band als \"Best Band\" und das Album \"In Utero\" als \"Best Album\" aus. Am 6. Februar starteten Nirvana ihre Europatournee in Cascais. Das Ende dieser Tour war ursprünglich für den 8. April in Dublin geplant gewesen, doch ihr letztes Konzert spielte die Band bereits am 1. März im \"Terminal 1\" des ehemaligen Flughafens München-Riem. Das Münchner Konzert wurde in Ausschnitten auf dem TV-Sender VIVA gesendet. Nach einem Krankenhausaufenthalt floh Kurt Cobain am 1. April aus dem \"Exodus Recovery Center\" in Marina del Rey, Los Angeles und brach den letzten Versuch eines Drogenentzugs ab. Eine Woche später, am 8. April, wurde Kurt Cobain tot in seiner Wohnung aufgefunden. Das musikalische Erbe der Band wird seither von einer Gemeinschaft von seiner Witwe Courtney Love sowie den beiden Bandmitgliedern Dave Grohl und Krist Novoselić verwaltet. Am 8. September bei den 11. MTV Video Music Awards in der New Yorker \"Radio City Music Hall\" wurde Nirvana mit den Preisen \"Best Alternative Video\" und \"Best Art Direction\" für das Video zu \"Heart-Shaped Box\" (1993, \"In Utero\") ausgezeichnet. Die Anfang August für November angekündigte Liveplatte \"Verse Chorus Verse\" erschien nicht. Stattdessen veröffentlichte Geffen das Akustik-Album MTV Unplugged in New York, das am 31. Oktober 1994 erschien, und an der Spitze der Charts einstieg. Innerhalb von zwei Monaten wurde es über 3 Millionen Mal verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Auszeichnungen und Platten (1995–2009).", "content": "Trotz des plötzlichen Endes der Band wurden sie weiterhin ausgezeichnet. So gewannen sie bei den 22. American Music Awards 1995 in der Kategorie \"Favorite Artist/Heavy Metal – Hard Rock\". Am 28. Februar 1996 wurde auf der Verleihung der 38. Grammy Awards \"MTV Unplugged in New York\" als \"Best Alternative Music Album\" ausgezeichnet. Auch das Interesse an ihrer Musik hielt an. Die Unplugged-Version des Songs \"All Apologies\" (1993, \"In Utero\") wurde auf den College Radios 1995 am häufigsten gespielt und erhielt dafür den \"BMI Award Pop\" in Los Angeles. Die beiden Alben \"Bleach\" (1989) und \"Incesticide\" (1992) erhielten noch 1995 Platinstatus für je eine Million Verkäufe. Bis Oktober 1995 verkaufte sich – allein in den USA – \"In Utero\" (1993) 9 Millionen Mal, bis Herbst 1997 \"MTV Unplugged in New York\" 5 Millionen Mal. Das hunderttausendste Exemplar des 1994 erschienenen Videos \"Live! Tonight! Sold Out!\" wurde bereits im Januar 1995 verkauft. Als Folge davon gab es weitere Veröffentlichungen. Die im Oktober 1996 erschienene Live-Compilation \"From the Muddy Banks of the Wishkah\" enthielt Ausschnitte aus Konzerten zwischen 1988 und 1994 und erreichte den ersten Platz der US-Charts. Im Oktober 2002 folgte eine Greatest-Hits-Sammlung mit dem neuen Song \"You Know You’re Right\" und im November 2004 die aus drei CDs und einer DVD bestehende Box \"With the Lights Out\", die viele unveröffentlichte Songs der Band zwischen 1987 und 1994 enthält. Dave Grohl, Pat Smear und Krist Novoselić blieben zunächst im Musikgeschäft. Dave Grohl gründete im März 1995 mit Pat Smear die Foo Fighters. Während Dave Grohl dort dauerhaft spielte, ist Pat Smear nach längerer Pause wieder dabei und obendrein als Musikproduzent tätig. Krist Novoselić gründete zuerst die Band Sweet 75 und 2001 mit Curt Kirkwood und Bud Gaugh zusammen die mittlerweile wieder aufgelöste Eyes Adrift. 2003 gab er seinen Rückzug aus dem Musikgeschäft bekannt und beschäftigte sich zwischenzeitlich mit der Lokalpolitik Seattles. Im Dezember 2006 unterstützte Novoselić die Band Flipper auf einer Tour und kehrte damit zur Musik zurück. Er nahm mit Flipper ein Album auf, trennte sich jedoch Ende September 2008 wieder von der Band.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Erstmals seit über 18 Jahren ertönten im Juni 2011 auch die Akkorde von \"Smells Like Teen Spirit\" von den verbleibenden Bandmitgliedern. Dave Grohl, Krist Novoselić und Pat Smear spielten den Song ohne Gesang, als sie in Kalifornien zusammen für einen Auftritt der Foo Fighters übten. Dave Grohl antwortete auf die Frage, wie es sich anfühlte: „It was like... a ghost. It was heavy.“ Am 12. Dezember 2012 spielten die verbliebenen Bandmitglieder von Nirvana erstmals wieder gemeinsam live auf einer Bühne – im New Yorker Madison Square Garden mit Unterstützung von Paul McCartney. Anlass war, ein Benefizkonzert für die Opfer der Hurrikan-Sandy-Katastrophe. Sie spielten den Song \"Cut Me Some Slack\", der auch auf dem im Frühjahr 2013 erschienenen Soundtrack von Dave Grohls \"Sound City Movie\" zu hören ist. Am 10. April 2014 wurde die Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Die Laudatio hielt Michael Stipe von R.E.M. Zusätzlich traten Dave Grohl, Krist Novoselic und Pat Smear auf. Als Gastsängerinnen waren Joan Jett, Lorde, Kim Gordon (Sonic Youth) und St. Vincent dabei.", "section_level": 2}, {"title": "Stil.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Texte.", "content": "Inhaltlich ließ Cobain die meisten seiner Lieder offen, so dass Platz für Interpretationen blieb. In der Karriere von Nirvana gab es dennoch eine Reihe von Themen, welche Cobain in seinen Texten verarbeitete. Viele Texte von Nirvana sind recht kurz, häufig werden einzelne Teile oft wiederholt. Auf \"Bleach\" haben viele Texte nur eine Strophe, die mehrmals wiederholt wird. Kurt Cobain schrieb anfangs viele Texte spontan im Studio oder auf dem Weg ins Studio, später stellte er sie ebenso spontan aus existierenden eigenen Gedichten zusammen. Über die Texte zu \"Bleach\" sagte Cobain später: „Texte waren damals nicht wichtig für mich. [...] Kein einziger Song – von wem auch immer – war mir damals wegen seines Textes wichtig.“", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Charakteristisch für die Musik Nirvanas ist, wie allgemein im Grunge, die Verbindung von Punk mit Elementen des Metal und Hard Rock. Zu den frühen Einflüssen zählten, neben The Melvins, New-Wave-Bands wie Gang of Four, Scratch Acid und Butthole Surfers. Ende 1988 begannen die Bandmitglieder gemeinsam mit der gesamten alternativen Seattler Rockszene, sich für die großen Glam-Rock-Bands der 1970er-Jahre zu interessieren. Bereits auf \"Bleach\" wird neben diesen Grunge-typischen Einflüssen bei dem Stück \"About a Girl\" das Interesse an Popmusik wie The Beatles deutlich. Cobain drückte später seine Enttäuschung darüber aus, dass er durch den Einfluss des Labels stilistisch stark eingeschränkt war und weder dem Einfluss des experimentellen New Wave, noch dem Interesse an eingängigen Popmelodien nachgehen konnte. Die Erwartungen an Nirvana fasste er gegenüber Michael Azerrad mit den Worten „Reduziere es aufs Wesentliche und sorge dafür, dass es wie Aerosmith klingt“ zusammen. Azerrad bewertet diese Einschränkungen jedoch als bedeutend für die Stilfindung der Band, da sie Besondere Bedeutung für die stilistische Entwicklung erreichte darüber hinaus das Album \"Surfer Rosa\" von den Pixies. Dieses Album stellte für ihn die Mischung aus Pop und alternativem Punk dar, die seinem eigenen Klangideal entsprach. Später sagte er: „Ich hörte auf \"Surfer Rosa\" Lieder, die ich geschrieben, aber aus Angst, sie jemandem vorzuspielen, wieder verworfen hatte.“ Der Erfolg der Pixies hat laut Azerrad Cobain ermutigt, diesem Ideal nachzugehen. Eine weitere Besonderheit von Nirvana ist Kurt Cobains Stimme. Sowohl der Produzent Jack Endino als auch der Sub-Pop-Chef Jonathan Poneman zeigten sich bereits nach der ersten Demo vom Januar 1988 von Cobains Gesang begeistert, den sie als „faszinierend“ und „kraftvoll“ beschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Auftreten.", "content": "Die Band bewegte sich nicht nur musikalisch im Spannungsfeld zwischen Punk und Rock, auch ihre Einstellung vor allem gegenüber der Musikindustrie war von einer gewissen Ambivalenz geprägt. Cobain hatte vor allem zu Beginn und vor seiner Karriere das deutliche Ziel vor Augen, Rockstar zu werden. Dennoch nutzte er häufig die Gelegenheit, seine Verachtung gegenüber der Musikindustrie und seinem Publikum auszudrücken. Diese Zwiespältigkeit drückte Cobain im Jahr 1989 mit folgenden, ironischen Worten aus: Nirvana versuchte oft, mit den herrschenden Konventionen im Musikgeschäft zu brechen und sich als Antiheld zu inszenieren. Bei den MTV Video Music Awards 1992 spuckte Kurt Cobain beim Verlassen der Bühne auf Elton Johns Klavier, wobei er dachte, dass Axl Rose von Guns N’ Roses, mit dem er sich zuvor gestritten hatte, darauf spielen sollte. Bei der Charts-Show Top of the Pops am 27. November 1991 in den BBC-Studios, London interpretierte die Band ihr \"Smells Like Teen Spirit\" trotz Halbplaybacks zu einer langatmigen Version. Schlagzeuger und Bassist spielten offensichtlich absichtlich nicht synchron zu der dazu im Studio abgespielten Musik ihres Hits, Cobain fasste seine Gitarre fast nie an, vielmehr umklammerte er sein Mikrofon oder breitete seine Arme aus. Bei zahlreichen öffentlichen Auftritten zerschlug das Trio ihr Equipment, so unter anderem bei \"MTV Video Music Awards\" oder \"Saturday Night Live\". Bei TV-Auftritten spielten die Drei oftmals nicht die mit der Regie abgesprochenen Songs, was dazu führte, dass die auf dem Bildschirm eingeblendeten Songtitel nicht zu den gespielten Songs passten. Das Auftreten Nirvanas wurde jedoch mit jeder Wiederholung bestimmter Showelemente (wie zum Beispiel dem Zerstören) mehr und mehr in Szene gesetzt und ließ die Band selbst inszeniert erscheinen. Der durch diesen Effekt ausgelöste Zwiespalt ist als ein Grund für die Suizidentscheidung Cobains zu nennen, welche er in seinem Abschiedsbrief zuvor wie folgt verfasste: Ein eklatanter Unterschied zu den genannten Bands tut sich also ausschließlich in der inneren Einstellung gegenüber Musik und Unterhaltung sowie einem anderen Grundverständnis, mit welchen den Strukturen der Kulturindustrie begegnet wurde, auf. Die Erscheinung Nirvanas selbst hingegen führte ins gemeinsame Vielfache und steigerte so die Unzufriedenheit Cobains, welche er im Abschiedsbrief äußerte, immens.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Neben dem kommerziellen Erfolg hatte die Band einen großen Einfluss auf die Musikszene und -industrie und wird teilweise als Sprachrohr einer Generation gesehen. Die Band hat über 75 Millionen Alben verkauft. Nirvana machte den Indie-Rock Mainstream-fähig und läutete die kurze Blüte des Grunge ein. Tommy Udo attestiert Nirvana im Jahr 2002 in seiner Nu-Metal-Historie \"Harte Brocken\" „eine Kombination aus enormen Plattenverkäufen, Kritikerlob und breiter Anerkennung beim Mainstreampublikum“, mit der es Nirvana schaffte, dem „Rock ’n’ Roll [...], als er allgemein als abgewirtschaftet galt, neues Leben ein[zuhauchen]“. Entsprechend habe der Tod Kurt Cobains einen Schlusspunkt für den Grunge und eine Zäsur für den Rock im Allgemeinen markiert, da mit dem Debütalbum von Korn der Nu Metal an die Stelle des Grunge tritt. Tommy Udo behauptet weiter, dass Nirvana die Vereinigten Staaten wieder als Zentrum der Rockmusik etablierte. Die Rock-Hard-Redaktion nennt Nirvana „[die] wichtigste Rockband der 90er Jahre“ und spricht von einem „musikalischen Erbe, das bislang noch keine Band antreten konnte.“ Der All Music Guide schreibt: Michael Azerrad spricht sogar von „einer neuen Zeitrechnung“, die mit der Nummer-eins-Platzierung von \"Nevermind\" in den Billboard Charts für die Musikindustrie begann: Er behauptet weiter, die großen Musiklabel hätten sich nach Nirvana auf Bands mit „längerfristigem Potential“ und eigener Fanbasis konzentriert und weniger versucht, durch Werbung die Verkäufe anzuregen. Der \"Rolling Stone\" listete Nirvana auf Rang 30 der 100 größten Musiker aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Nirvana war eine US-amerikanische Rockband aus Aberdeen im Bundesstaat Washington. Die Band wurde im Jahr 1987 gegründet und erreichte Ende 1991 mit dem Song \"Smells Like Teen Spirit\" und dem Album \"Nevermind\" große Popularität.", "tgt_summary": "涅槃乐队(Nirvana;超脱乐团)是一支美国的油渍摇滚乐队,于1987年在华盛顿州的亚伯丁组建,通过他们专辑《Nevermind》里的Lithium和Smells Like Teen Spirit两首作品打入美国主流音乐。尽管在他们七年的职业生涯中只发行了三张录音室专辑,超脱乐团已经被视为历史上最具影响力和重要的另类摇滚乐团之一。虽然乐团于1994年主唱科特·柯本去世后解散,但他们的音乐仍然受到追捧,并继续影响着现代摇滚乐的文化。柯本还在媒体上被称为“这一代的代言人”,和X世代的“旗舰乐团”。 超脱乐团活跃的职业生涯虽然在1994年柯本死后结束,但是在克里斯特·诺弗赛立克、戴夫·格罗尔和Cobain的遗孀寇特妮·洛芙监督下,发行了各种遗作。从首次亮相以来,乐团仅在美国就销售了超过2500万张唱片,全球销量超过7500万张,成为有史以来最畅销的乐团之一。乐团于2014年入选摇滚名人堂,在获得遴选资格的第一年就入选。", "id": 3058600} {"src_title": "Shiva", "tgt_title": "湿婆", "src_document": [{"title": "Bedeutung und Legende.", "content": "Einige Puranas bezeichnen Shiva als höchste Manifestation des Einen, weswegen er auch \"Mahadeva\", „der große Gott“, genannt wird. Shiva gilt auch als Gott der Asketen, der auf seinem Berg Kailash in tiefste Meditation versunken verharrt. Er ist der Gott der Gegensätze: Bildet er einerseits mit Parvati und Ganesha die \"Heilige Familie\", erscheint er andererseits als großer Asket und Einzelgänger. Verkörpert er einerseits die Zerstörung, sehen Gläubige in ihm gleichzeitig den allgegenwärtigen Gnädigen, der das schlechte Karma seiner Verehrer tilgt. Shiva gilt als Vater von Ganesha, und verschiedene Puranas berichten in unterschiedlichen Versionen über dessen Ursprung. Nach einer Legende wurde Ganesha von Shivas Gattin Parvati während dessen Abwesenheit modelliert und zum Leben erweckt, damit sie eine eigene Wache habe, während sie badete. Ganesha, wie er später genannt wurde, verwehrte Shiva den Eintritt, und dieser schlug ihm im Zorn den Kopf ab. Aus Reue über die Tat erweckte er ihn wieder zum Leben, indem er einen Elefanten töten ließ und dem Knaben dessen Haupt aufsetzte. Shivas Gattin war jedoch nicht immer Parvati. Es heißt, in erster Ehe sei Shiva mit Sati verheiratet gewesen. Durch seinen ungewöhnlichen Lebensstil als Asket geriet er jedoch in Konflikt mit Satis Vater Daksha, sodass das Ehepaar zu einem Opferfest nicht eingeladen wurde. Sati war in ihrem Stolz als Ehefrau so gekränkt, dass sie sich bei lebendigem Leib verbrannte, um die Ehre ihres Mannes wiederherzustellen. Danach wurde sie von der Erde verschlungen und unter dem Namen Parvati wiedergeboren. Shiva hatte sich unterdessen in der Amarnath Guva (in Indien), die keiner betreten konnte, in eine ewige Meditation versenkt. Als aber Parvati vor der Höhle stand, kam sie herein und sah Shiva. Sie weinte vor ihm und er erwachte aus seiner Tapasya (Meditation), da der Liebesgott Kamdev ihn mit einem Liebespfeil erwecken wollte. Shiva machte sein drittes Auge auf und vernichtete Kamdev. Er weigerte sich Parvati zu erkennen, aber er wusste, dass seine Sati vor ihm wiedergeboren stand. Parvati weinte und entschloss sich, in Meditation zu versinken um Shiva zu gewinnen. Sie erstellte einen Shivalinga aus Eis und setzte sich vor ihn und fing an für ein Jahr zu meditieren. Nach einem Jahr war sie zerbrechlich geworden und hatte keine Kraft mehr. Shiva kam in die Höhle und sah sie. Er gab ihrem Körper wieder Leben hinzu und sie wachte auf. Sie hatte Shiva wiedergewonnen und war kein Mensch mehr, sondern die Gemahlin von Shiva für den Rest ihres Lebens und somit auch ein Gott. Heute noch wird Parvati (Sati) sehr von Mädchen angebetet, weil sie eine sehr starke Frau war und eine Nachricht an Mädchen hinterließ, die besagt, dass man Mädchen niemals als schwach bezeichnen oder sehen sollte und dass Mädchen ihre Ehre schützen sollen.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Belege.", "content": "Durch Inschriften und Münzfunde gesichert ist die Verehrung Shivas erst seit den Kuschana (100–250 n. Chr.). Verbreitet ist der Shiva-Kult in Nordindien erst bei den Guptas (ca. 300 bis 550 n. Chr.), in Südindien erst ab dem 7. Jahrhundert. Vor allem in Südostasien war die Gottheit Harihara um die Mitte des 1. Jahrtausends verbreitet, die die Aspekte Shivas und Vishnus vereinigt. Die Hypothese von führenden Wissenschaftlern der Indus-Kultur wie Asko Parpola und Iravatham Mahadevan, dass Shiva ein Gott jener Hochkultur, respektive ein Gott der Draviden war, fand durch einen Harappa-Fund, das Pashupati-Siegel, große Unterstützung. Darauf sieht man eine Figur mit drei oder vier Gesichtern in jede Himmelsrichtung gerichtet neben Tieren im Lotossitz sitzen. Sie scheint eine Art Kopfschmuck zu tragen. Daher kamen einige zu dem Schluss, es handle sich um Shiva in seinem Pashupati-Aspekt. Des Weiteren fand man an den Fundorten der Indus-Kultur Lingams, die eine sehr alte Verehrung, wie sie auch heute stattfindet, bezeugen. Die Theorie, dass Shiva ein nichtvedischer Gott sei, wird unter anderem mit einer Geschichte aus den Puranas erklärt, in der Shiva \"Vedabahya\" („außerhalb der Veden“, „Ungläubiger“) genannt wird. Tatsächlich erscheint der Name Shiva nicht in den Veden. Für Gläubige in hinduistischen Traditionen ist Shiva oft mit Rudra identisch, der erstmals in der \"Svetasvatara Upanishad\" Shiva genannt wurde. Dagegen ist die Frage der Identität des vedischen Rudra mit Shiva aus wissenschaftlicher Sicht umstritten.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung.", "content": "Zusammen mit Shiva werden oft der Stier Nandi als sein Reittier, seine Frau Parvati sowie seine Söhne Skanda (\"Kartikeya/Murugan\") und Ganesha abgebildet. Vor allem in Südindien findet sich die Darstellung Shivas mit Parvati und Skanda (Somaskanda). In älteren Darstellungen sind in seiner Begleitung häufiger einige Ganas zu sehen. Lingam Die Verehrung Shivas in Form des Lingam oder Linga, eines zylindrischen, oben gerundeten Steins, ist möglicherweise auf den Einfluss vorarischer anikonischer Steinkulte zurückzuführen. Die Schöpferkraft des Gottes wird hier durch den Lingam (oft als stilisierter Phallus interpretiert) dargestellt, der in einer Yoni (oft als stilisierte Vagina interpretiert) steht. An Festtagen übergießen Gläubige in einer feierlichen Zeremonie den Linga zunächst mit einer Mischung aus Milch und Honig (symbolisch für Amrita, den Trank der Unsterblichkeit) und dekorieren ihn anschließend mit Blumen. Der Höhepunkt der Zeremonie versinnbildlicht die „Unio mystica“, die Vereinigung zwischen dem Göttlichen und dem Weltlichen, zwischen Atman und Brahman, oder im tantrischen Shivaismus die Vereinigung von Linga und Yoni. Die meisten Hindus jedoch verehren einen Linga nicht im Bewusstsein, einen Phallus vor sich zu haben. Das Wort Linga bedeutet „Zeichen“, ein Zeichen, in dem alle Formen sich auflösen. Shivaitische Schriften betonen immer wieder die Formlosigkeit des Göttlichen. Daher wird Shiva von seinen Gläubigen selten in personhafter, sondern hauptsächlich in symbolischer Form, dem Linga oder dem Dreizack (\"trishula\"), verehrt. Unterschiedlichen Überlieferungen zufolge gibt es in Indien etwa sieben bis zwölf wichtige Naturheiligtümer (Jyotirlingas), in denen jeweils ein von der Natur geformter Lingam steht, wie etwa in der Amarnath-Höhle im Himalaya, wo sich in bestimmten Zyklen eine Eissäule bildet und wieder schwindet. Diese Plätze sind wichtige Wallfahrtszentren. Nataraja Vor allem im Süden Indiens wird Shiva als \"Nataraja\" („König des Tanzes“) im kosmischen Tanz dargestellt, tanzend auf Apasmara, dem „Dämon der Unwissenheit“. Im Tanz zerstört Shiva die Unwissenheit und darüber hinaus das ganze Universum, das er jedoch gleichzeitig wieder neu erschafft. Hier drücken meist vier oder acht, gelegentlich auch mehr Arme seine kosmischen Kräfte aus. Eine Hand deutet die Schutz gewährende Handstellung (\"abhayamudra\") an, die andere die Gnade gewährende, während seine anderen beiden Hände die kleine Trommel und ein Feuer tragen. Da es keine einheitliche hinduistische Ikonographie gibt, kann die Interpretation dieser Darstellung sehr unterschiedlich sein. Das Feuer ist meist ein Hinweis auf Vernichtung, kann aber auch als Ausdruck der Energie Shivas verstanden werden. Ananda Coomaraswamy fasst die Symbolik des Nataraja in einem Essay zusammen: Malerei Die neuzeitliche hinduistische Malerei stellt Shiva meist mit weißer oder aschegrauer Haut dar – oft mit blauem Hals als \"Nilakanta\", dann ist er der Retter, der das Gift des Urmeeres getrunken und dadurch das Universum gerettet hat. Auf seiner Stirn befinden sich das dritte Auge und drei waagerechte Aschestriche. Oft schlingt sich eine Schlange um seinen Hals, aus dem langen und offenen Haar ragt eine Mondsichel. Gelegentlich sieht man Wasser aus seinem Haar fließen, welches die Göttin Ganga, die Verkörperung des Gangesflusses darstellt, die nach der Mythologie vom Himmel sprang, von Shivas Haar aufgefangen wurde und dadurch sanft auf die Erde rann. Die meisten Darstellungen zeigen Shiva mit seinem Dreizack (\"trishula\") und der Sanduhrtrommel (\"damaru\") in der rechten Hand.", "section_level": 1}, {"title": "Theologie und Kult.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tantrische Interpretation.", "content": "Shivas Wirken wird tantrisch auch durch die sogenannten fünf Handlungen Shivas, die Panchakritya, beschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Feiertag.", "content": "Der wichtigste Feiertag zu Ehren Shivas in Indien ist Shivaratri, die „Nacht Shivas“ (auch Mahashivaratri genannt), bei dem die Verehrung des Lingam im Mittelpunkt steht.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption in Europa.", "content": "In der westlichen Interpretation wurde Shiva oft nur die Rolle des Weltzerstörers zugeschrieben und er wurde einseitig als Gott der Asketen und Sadhus interpretiert. Seine Rolle besteht jedoch sowohl im Erhalt als auch in der Zerstörung der Welt. Wenn Shivas Tanz aufhört, so sagen überzeugte Shivaiten, dann geht die Welt unter, aber Shivas Tanz wird nie aufhören, also wird die Welt nie untergehen. Daher ist Shiva, insbesondere in seiner Form als \"Nataraja\", der Inbegriff und die Repräsentation des zyklischen Zeitverständnisses gläubiger Hindus. In der Neotantra-Szene wird \"Shiva\" synonym zu \"Mann\" gebraucht. Shiva wurde zunächst zum „Lieblingsgott“ der Hippies, die in den späten 1960er Jahren nach Indien reisten. Viele fühlten sich vielleicht davon angezogen, dass eines der Kräuter, die Shiva zugeordnet werden, Ganja ist (Hanf, Marihuana).", "section_level": 1}], "src_summary": "Shiva (Sanskrit शिव []; „Glückverheißender“) ist einer der Hauptgötter des Hinduismus. Im Shivaismus gilt er den Gläubigen als die wichtigste Manifestation des Höchsten. Als Bestandteil der „hinduistischen Trinität“ (Trimurti) mit den drei Aspekten des Göttlichen, also mit Brahma, der als Schöpfer gilt, und Vishnu, dem Bewahrer, verkörpert Shiva das Prinzip der Zerstörung. Außerhalb dieser Trinität verkörpert er Schöpfung und Neubeginn ebenso wie Erhaltung und Zerstörung.", "tgt_summary": "湿婆(梵文:शिव,,英文:Shiva),印度教三大主神之一,与梵天、毗湿奴并称,配偶为雪山神女,儿子则为象头神与室建陀。湿婆是宇宙与毁灭之神,印度哲学中「毁灭」有「再生」的含义,故也担当创造(转化)的职能,由吠陀时代的天神楼陀罗演变而成。", "id": 1114540} {"src_title": "Mörtel", "tgt_title": "砂漿", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung von Mörtel fällt in die Zeit der Antike. Die Römer entwickelten den Baustoff \"opus caementitium\", ein Gemisch aus Bruchstein oder Ziegelschrot („Caementum“), Bindemittel („Mortar“) und Wasser, um eine Art künstlichen Stein herzustellen. Opus caementitium wird heute als Vorläufer des Betons betrachtet, aber auch der heutige Mörtel hat sich aus diesem antiken Baustoff entwickelt. Im Unterschied zum Beton sind die verwendeten Gesteinskörnungen feiner, eine Zugabe von größeren Bruchsteinen fehlt.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Funktionell.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nach Art der Verwendung.", "content": "Nach seiner Funktion oder Verwendung unterscheidet man: Auch zur Wärmedämmung oder zur Befestigung von Verkleidungselementen wird Mörtel eingesetzt. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Verwendung von \"Zementmörtel\" für die Auskleidung von Stahlrohren als Korrosionsschutz gegenüber aggressiven Medien.", "section_level": 3}, {"title": "Brandschutzmörtel.", "content": "Brandschutzmörtel sind in Deutschland zulassungspflichtig durch das Deutsche Institut für Bautechnik. Es handelt sich um besondere Baustoffe, die einer bauamtlichen Fremdüberwachung unterzogen werden, weil sie zur Herstellung von Abschottungen benutzt werden, die nachweislich eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse aufweisen müssen. Das Brandschutzgewerk ist ein Teil des „WKSB“ (Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz), also des Isolierungshandwerkes. Die einschlägigen Branchenverbände hierfür sind in Deutschland die \"Gütegemeinschaft Brandschutz im Ausbau\" und in den USA und Kanada die \"Firestop Contractors International Association\" und der \"International Firestop Council\".", "section_level": 3}, {"title": "Gesteinskörnung.", "content": "Die häufigste Gesteinskörnung für Mörtel ist Sand, es können jedoch in bestimmten Fällen auch andere Materialien verwendet werden, beispielsweise Feinkies oder Holzspäne. Das Größtkorn der Gesteinskörnung liegt bei 4 mm. Zementmörtel unterscheidet sich neben der Verwendung meist durch diese geringe Korngröße von Beton. Manche Mörtel-Bindemittel können auch ohne Gesteinskörnung, also lediglich mit Wasser, verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bindemittel.", "content": "Mörtel kann mit mineralischen Bindemitteln, wie etwa Kalk, Zement, Gips, Anhydrit, Magnesit und Lehm, Putz- und Mauerbinder oder mit organischen Bindemitteln (also Kunststoffen) hergestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Aushärtung.", "content": "Das Bindemittel erhärtet entweder durch physikalische (Trocknung, etwa bei Lehm) oder chemische Vorgänge:", "section_level": 3}, {"title": "Mörtelgruppen.", "content": "Seit 2003 gilt für Putzmörtel ein neues Normenwerk:", "section_level": 3}, {"title": "DIN-EN 998-1 (09/2003).", "content": "Festlegung für Mörtel im Mauerwerksbau Die Putzmörtelgruppen PI, PII, PIII nach DIN 18550 gibt es nicht mehr. Die neue europäische Norm gilt für im Werk hergestellte Putzmörtel. Sie unterscheidet nach Art der Eigenschaften und/oder Verwendungszweck", "section_level": 4}], "src_summary": "Mörtel (von lat. \"mortarium\" „Mörser“, „Mörtelgefäß“; regional auch \"Speis\", \"m.\") ist ein Baustoff, der aus einem Bindemittel (beispielsweise Kalk oder Zement), Gesteinskörnung mit höchstens 4 mm Korngröße sowie Zugabewasser besteht, gegebenenfalls noch aus Betonzusatzstoffen und -zusatzmitteln, und der durch chemische Reaktion der Bindemittel erhärtet. Eine Kenngröße für die Zusammensetzung ist der Wasserfeststoffwert. Der Mörtel dient in erster Linie zur Verbindung von Mauersteinen und zum Verputzen von Wänden und Decken. Seine Herstellung erfolgt entweder im Werk oder vor Ort auf der Baustelle.", "tgt_summary": "砂浆是一种常见的建筑材料,由砂、水泥与水混合而成,有时亦会加入石灰,主要用作黏合砖块、瓦片等其他建筑材料的用途。", "id": 452068} {"src_title": "Haus Reuß", "tgt_title": "罗伊斯统治者列表", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge.", "content": "Urahn des Geschlechtes der Vögte war Heinrich der Fromme vom Gleißberg († um 1120), der von Kaiser Heinrich IV. mit Gera und Weida belehnt wurde. Sein Enkel Heinrich II. der Reiche († vor 1209) erwarb Plauen. Die Erben teilten mehrfach. So entstanden die Linien der Vögte von Weida, der Vögte von Gera und der Vögte von Plauen. Es ist anzunehmen, dass bereits der Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa um 1180 den Herren von Weida den Titel eines \"advocatus\" (lat. für Vogt) verliehen hat. Um 1200 erhob sein Sohn, Kaiser Heinrich VI., Heinrich den Reichen von Weida zum Stiftsvogt des Reichsstifts Quedlinburg – angeblich diesem Kaiser zu Ehren heißen seitdem die Vögte und später sämtliche Reußen mit Vornamen \"Heinrich\" (Leitname). Jedenfalls darf man den nachweislich seit 1209 geführten Vogttitel auf die Vogteirechte über den umfangreichen Besitz des Stifts Quedlinburg um Weida und Gera zurückführen. Der Titel wurde bei der Teilung des Stammhauses von allen Zweigen weitergeführt und wie ein erbliches Reichslehen weitergegeben (siehe auch Stammliste des Hauses Reuß). Die Vögte von Weida wurden auf den von ihnen verwalteten Ländereien im 12. und 13. Jahrhundert allmählich vom Reichsstift Quedlinburg unabhängig. Ihr Gebiet umfasste das, was heute im Allgemeinen als Vogtland verstanden wird, also den Vogtlandkreis mit der Hauptstadt Plauen, das thüringische Vogtland mit Schleiz, Greiz, Bad Lobenstein, Weida und Gera, das fränkische Vogtland mit Hof und Selb sowie das böhmische Vogtland mit Asch. 1209, nach dem Tod Heinrich (II.) des Reichen teilten seine drei Söhne (Heinrich der Ältere, der Mittlere und der Jüngere) das Gebiet in die drei Gebiete Weida, Gera und Greiz auf. Sie nahmen Sitz in den jeweiligen Orten, nannten sich aber weiterhin \"Vögte von Weida\". Um 1237 folgte dann offiziell die Teilung. Heinrich der Ältere war bereits um 1224 verstorben, so erhielt sein Sohn Heinrich (VI.), genannt der Pfeffersack, die Vogtei Weida. Heinrich der Mittlere erhielt Gera und Teile Plauens und Heinrich der Jüngere Greiz. Mit dem Tod des kinderlosen Greizer Vogtes um 1240 erledigte sich diese Teilung. Sein Besitz fiel an seine zwei Neffen, die Söhne Heinrich des Mittleren. Bereits 1238 hatte sich Heinrich der Mittlere von seiner Ehefrau scheiden lassen, er trat in den Deutschen Orden ein, seine Gemahlin in das von ihr gegründete Kloster Cronschwitz. Der Besitz wurde unter seine beiden älteren Söhne aufgeteilt. Heinrich (I.) der Ältere erhielt Plauen (\"Vögte von Plauen\") mit Auerbach und Pausa, Heinrich (I.) der Jüngere Gera (\"Vögte von Gera\") und die Pflege Reichenfels. Im Jahr 1254 handelten die Vögte von Gera, Greiz, Plauen und Weida einen Vertrag über ein Bündnis mit dem Markgrafen Heinrich dem Erlauchten von Meißen aus, bei dem sie als gleichberechtigte Partner auftraten. In der Urkunde unterschieden sie das Land des Markgrafen (\"terra marchionis\") von ihrem Gebiet (\"terra nostra\", unser Land). Es ist anzunehmen, dass der Markgraf zur Unterscheidung der Länder in umgekehrter Richtung sein Land vom Land der Vögte (\"terra advocatorum\") abgrenzte. Die Urkunde dazu ist jedoch nicht erhalten geblieben. Der Name erscheint danach, 1317 und später, als \"woyte lande\" oder in ähnlicher Form in anderen Urkunden, die jedoch immer Vereinbarungen anderer Herrscher über das Vogtland beinhalten. Der Name \"Vogtland\" kann erst im Jahr 1343 nachgewiesen werden. Als Heinrich (I.), Vogt von Plauen, 1303 starb, erbten seine beiden Enkel die Vogtei Plauen und die Ländereien. 1306 teilten Heinrich (III.) von Seeberg, Sohn Heinrichs (II.) des Böhmen, und Heinrich II. Reuß von Plauen, Sohn von Heinrich Ruthenus (des Ruszen oder \"Reußen\") das bisher gemeinsam verwaltete Gebiet auf. Heinrich der Böhme war durch seinen Sohn zum Gründer der älteren Plauener Vogtlinie, der späteren burggräflichen Linie, geworden, und Heinrich Ruthenus durch seinen Sohn Heinrich (II.) Reuß zum Gründer der jüngeren Linie, der \"Reußen von Plauen zu Greiz\". Heinrich Reuß von Plauen, 1467–1470 Hochmeister des Deutschen Ordens eroberte 1461 Mohrungen zurück. Die Linie der Vögte von Weida starb 1531 aus, Weida fiel an Kursachsen (Ernestiner). Die Linie der Vögte von Gera starb 1550 aus. Die geraischen Herrschaften fielen an Burggraf Heinrich IV. von Plauen aus der älteren Plauener Linie. Den \"Reußen\" gehörte ursprünglich nur die Herrschaft Greiz und einzelne Landstücke im heutigen sächsischen Vogtland. Erst nach dem Urteil von Wien vom 28. September 1560 erhielten sie ihre während des Schmalkaldischen Krieges verlorene Herrschaft Greiz zurück. Außerdem erhielten sie Teile von Gera, Schleiz und Lobenstein. Nach Aussterben der burggräflichen Linie zu Meißen und Plauen 1572 bekamen die Reußen durch ihre Mitbelehnung an diesen Ländereien alle Besitzungen der Burggrafen, wobei Streitereien infolge Pfandverschreibungen der Burggrafen bis 1590 andauerten.", "section_level": 2}, {"title": "Die Vögte von Weida, Plauen, Gera und Greiz sowie die Reußen.", "content": "ROT: Linie erloschen / GRÜN: blühende Linie", "section_level": 2}, {"title": "Der Name „Reuß“.", "content": "Den lateinischen Namen \"Ruthenus\" (oder deutsch \"Rusze\") trug erstmals Heinrich der Jüngere (urkundlich bis 4. November 1292), Sohn Heinrichs I., eines Vogts von Plauen (urkundlich vom 16. Dezember 1238 bis 7. März 1303) als Beinamen (\"Henrico de Plawe dicto Ruze\"). Diesen erhielt er wegen eines längeren Aufenthaltes in östlichen Gebieten bzw. wegen seiner Ehe mit der aus einem ruthenischen Fürstenhaus stammenden Fürstentochter \"Maria Swihowska\", die Tochter des galizischen Fürsten Swihowsky und einer russischen Fürstin. War der Name „Reuß“ bei Heinrich (I.) Ruthenus noch Beiname, führte ihn sein Sohn Heinrich (II.) seit 1307 als Familiennamen. Nur für ihn und seine Nachfahren gilt der Name \"Reuß\". Die Vögte von Weida und Gera sowie die Burggrafen von Plauen sind zwar Verwandte aus demselben Mannesstamm, aber keine \"Reußen\", die Vögte von Plauen sind die direkten Vorfahren der Linie Reuß.", "section_level": 2}, {"title": "Die Spaltungen der Reußen.", "content": "1564 teilten die Reußen ihr Herrschaftsgebiet im Rahmen einer Erbteilung in die Linien Reuß älterer Linie mit der Herrschaft Untergreiz, Reuß mittlerer Linie mit der Herrschaft Obergreiz und Reuß jüngerer Linie mit der Herrschaft Gera. Während die mittlere Linie 1616 ausstarb und deren Gebiet auf die beiden anderen Linien aufgeteilt wurde, erfuhren die anderen beiden Linien eine ganze Reihe von Teilungen. Es entstanden kleinste Herrschaften, die oft nicht einmal den Umfang eines Amtes besaßen. Um 1700 war der Höhepunkt der Zersplitterung mit zehn reußischen Herrschaften der beiden Linien erreicht. 1690 wurde daher statt der gleichberechtigten Erbfolge das Erbrecht des Erstgeborenen (Primogenitur) eingeführt. Die ältere Linie mit Reuß-Untergreiz (1564–1768, zwischen 1583 und 1596 aufgeteilt auf Untergreiz I und Untergreiz II) spaltete sich in Reuß-Obergreiz (seit 1625), Reuß-Burgk auf Schloss Burgk (1596–1640 und 1668–1697), Reuß-Rothenthal (1668–1698) und Reuß-Dölau (1616–1643 und 1694–1698). Die jüngere Linie mit Reuß-Gera (1564–1802) spaltete sich in Reuß-Schleiz (seit 1647), Reuß-Saalburg (1647–1666), Reuß-Lobenstein (1647–1824), Reuß-Hirschberg (1678–1711), Reuß-Ebersdorf (1678–1848) und die nicht-souveränen Nebenlinien Reuß-Selbitz (1718–1824) und Reuß-Köstritz (seit 1693). Heinrich XI. zu Obergreiz vereinigte 1768 Reuß älterer Linie Obergreiz mit Reuß älterer Linie Untergreiz zur Grafschaft Reuß älterer Linie und Heinrich LXII. von Reuß-Schleiz fasste alle Äste der jüngeren Linie 1848 zum Fürstentum Reuß jüngerer Linie zusammen. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurden die Reußen von Georg Walter Vincent von Wiese vertreten. Es bestanden eigene evangelische Landeskirchen für die ältere und die jüngere Linie, bis sie sich in der Weimarer Republik der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen anschlossen. Berühmt geworden ist ein Vers aus dem Lobensteinischen Gesangbuch: \"Gib Regen, HErr, und Sonnenschein / für Greiz und Schleiz und Lobenstein; / und woll'n die andern auch was han, / so mögen sie's dir selber sa'n.\"", "section_level": 2}, {"title": "Das Haus Reuß seit 1918.", "content": "Nach dem Sturz der Monarchie und der Ausrufung der Republik in der Novemberrevolution erklärte am 11. November 1918 Fürst Heinrich XXVII. Reuß jüngerer Linie, auch als amtierender Regent des Fürstentums Reuß älterer Linie, den Thronverzicht. Reuß j. L. wurde ein Freistaat, der sich aber schon 1919 mit dem Freistaat Reuß ä. L. zum Volksstaat Reuß mit der Hauptstadt Gera vereinigte, der wiederum 1920 im Land Thüringen aufging. Mit Fürst Heinrich XXIV. starb 1927 die Ältere Linie in Greiz aus. Aber auch der Sohn des letzten Fürsten Heinrich XXVII. der Jüngeren Linie, Erbprinz Heinrich XLV., starb 1945 im Alter von 50 Jahren kinderlos. Er wurde vom sowjetischen Militär verschleppt und kam vermutlich im Speziallager Nr. 2 Buchenwald ums Leben. Der Volksstaat Reuß hatte im Dezember 1919 einen Vergleich mit dem letzten regierenden Fürsten Heinrich XXVII. Reuß geschlossen. Danach verblieben dem Haus Reuß geschätzte Werte von 34 Millionen Mark, wie zum Beispiel der Jüngeren Linie Schloss Osterstein, der Küchengarten in Gera, Schloss Ebersdorf, das Münzkabinett und die Waffensammlung, die Schlossbibliotheken in Schleiz und Osterstein, Nutzungsrechte am Schleizer Schloss und 5285 ha Wald. Vom Fürstentum Reuß älterer Linie verblieben dem ehemaligen Landesherren Heinrich XXIV. Kammergut, Forstrevier und Schloss Burgk mit 1500 ha Fläche sowie Nutzungsrechte am Schloss Greiz. Nach seinem Tode 1927 erbten seine Schwestern den Besitz der älteren Linie. Der 1945 umgekommene Heinrich XLV., als letzter männlicher Nachfahre der Jüngeren Linie (Reuß-Schleiz-Gera), hatte schon 1935 Heinrich I. Prinz Reuß aus der nichtregierenden Nebenlinie Reuß-Köstritz adoptiert. Woizlawa-Feodora Prinzessin Reuß, die Witwe Heinrichs I., vertreten durch ihren zweitjüngsten Sohn, Heinrich XIII., prozessierte seit Anfang der neunziger Jahre um die Rückübertragung von Eigentum des Hauses Reuß jüngerer Linie, insbesondere mit der Argumentation, dass Erbprinz Heinrich XLV. (ein bedeutender Förderer des Theaterwesens, der jedoch auch Mitglied der NSDAP war und bis 1944 in der Wehrmacht diente), auch einen britischen Pass hatte, also nicht enteignet werden durfte. Über den Rückgabeanspruch auf Mobilien (Kunstschätze) gab es 1998 einen Vergleich mit der Stadt Gera, hinsichtlich der Immobilien sind viele Verfahren noch anhängig. Erfolgreich war Woizlawa-Feodora Prinzessin Reuß hingegen mit ihrem Rückübertragungsantrag für Schloss Thallwitz, das der Familie 2008 in einem Vergleich zugesprochen wurde. Ebenso ist das Jagdschloss Waidmannsheil in Saaldorf wieder im Familienbesitz. Reuß-Köstritz ist die letzte lebende Linie des Hauses Reuß, ihre Existenz kann aufgrund vieler männlicher Nachkommen auf lange Sicht als gesichert betrachtet werden. Das Familienoberhaupt dieser Linie (und damit aller lebenden Reußen) ist aktuell \"Heinrich XIV. Fürst Reuß\", der mit seiner Familie auf Schloss Ernstbrunn, das seit 1822 in Familienbesitz ist, in Niederösterreich lebt. Er hat über die Rückgabe von Gütern der Linie aus Köstritz, aufgrund der verbotswidrigen Enteignung als österreichische Staatsangehörige, einen Vergleich mit der Restitutionsbehörde erzielt, aufgrund dessen ihm ein Land- und Forstwirtschaftsbetrieb in Gera-Aga sowie in Bad Lobenstein zurückübertragen wurde. Der Name der Reußen lebt noch heute unter anderem in der Bezeichnung Reußische Fürstenstraße oder des ältesten Geraer Gymnasiums als Rutheneum fort.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Am 15. Dezember 1294 erteilte im Feldlager zu Borna Pfalzgraf Rudolf bei Rhein und Herzog von Bayern den Vögten Heinrich dem Älteren und Heinrich dem Jüngeren von Plauen, sowie den Vögten von Weida und Gera einen förmlichen Wappenbrief, worin er sagt, dass die Vorfahren der Vögte Schild und Banner von seinen, des Herzogs Vorfahren erhalten hätten. Der pfalzgräfliche Löwe ist seit 1230 nachweisbar, seit ca. 1240 gekrönt. Das erste Wappensiegel der Vögte von Weida ist von ca. 1240–44, alle früheren Siegel sind Gemmen. Die Verleihung von Wappen und Banner müsste also in diese Zeit fallen. Den eigentlichen Ursprung dürfte der Löwe von den Grafen von Everstein haben, die das gleiche Wappenbild (auch gleiche Helmzier) führten, nur in anderen Tinkturen (silbern-blau): Die Herrschaft Plauen gehörte 1122 den Grafen Everstein, 1236 erscheint Plauen zum ersten Mal im Besitz der Vögte von Weida. Eine Linie nannte sich danach Vögte von Plauen, mit Blauen als eversteinischgem Lehen. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass das eversteinische Wappenbild (der Reussen) die pfalzgräflichen Tinkturen erhielt, vielleicht um 1261, als die Vögte von Weida, Gera und Plauen mit dem Vater des Pfalzgrafen Rudolf ein Kriegsbündnis abgeschlossen hatten. Erst 1370 wechselt die Helmzier der Linie Gera zum Brackenhaupt, das sie evtl. dem Haus Zollern verdankt, das Recht zu dieser Helmzier 1317 erkauft hatte (die silbern-schwarze Tinktur würde dafür sprechen). Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde das Brackenhaupt von den Linien Reuss und Plauen ebenfalls übernommen. Das Stammwappen zeigte dann in Schwarz einen rot-gekrönten und -bewehrten goldenen Löwen. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken ein von Silber und Schwarz gespaltener Brackenrumpf. Dieses entspricht dem Wappen der Vögte von Plauen, mit denen die späteren Grafen und Fürsten von Reuß eines Stammes sind.", "section_level": 1}, {"title": "Zählung der Reußen.", "content": "Sämtliche männliche Familienmitglieder des Hauses Reuß führten und führen den Vornamen Heinrich. Diese ungewöhnliche Regelung wurde 1668 durch Hausgesetz festgeschrieben, ebenso wie die Festlegung, dass im Falle des Aussterbens einer der beiden Linien das Land an die andere fallen sollte. Die Tradition des einheitlichen Vornamens bestand aber bereits seit 1200, vermutlich um damit den Stauferkaiser Heinrich VI. zu ehren, der Heinrich den Reichen von Weida († 1209) zum quedlinburgischen Stiftsvogt erhoben hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Bis zur Hauptteilung.", "content": "Die ersten Reußen zählten logisch nach Reihenfolge der Geburt innerhalb ihrer Linien. Bei Gründung einer neuen Linie begann die Zählung wieder mit eins. So bei den Vögten von Gera, den Vögten von Plauen, den Burggrafen von Meißen und den Herren von Reuß. Letztere zählten so weiter bis zur Teilung der drei Hauptlinien. Um enorm hohe Ordnungszahlen zu vermeiden, begannen die ältere und jüngere Linie mit einer neuen Regelung der Zählweise, die mittlere zählte noch logisch bis zu ihrem baldigen Aussterben mit Heinrich XVIII. 1616 weiter.", "section_level": 2}, {"title": "Ältere Linie.", "content": "Anfänglich begann man hier in jeder neuen Generation mit eins. Diese Regel wurde später auch für beide inzwischen entstandenen Äste angewandt. Eine erste Serie beginnt mit Heinrich I. zu Greiz-Burgk (* 1632) und endet mit Heinrich XVI. zu Greiz-Dölau (* 1678); die zweite Serie beginnt mit Heinrich I. zu Greiz (* 1693). Nach dem Aussterben des älteren Astes 1768 wurde mit Heinrich XI. Fürst Reuß zu Greiz († 1800) keine neue Serie begonnen, sondern wieder innerhalb der Linie in der Reihenfolge der Geburt weitergezählt.", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Linie.", "content": "Die Söhne von Heinrich Posthumus sind nummeriert von I. bis X., seine Enkel durch alle drei Linien in der Reihenfolge ihrer Geburt, ebenso in den weiteren Generationen bis zu Heinrich XXIX. zu Ebersdorf (* 1699). Die nächste Generation (mit Ausnahme von Heinrich XXX. zu Gera) beginnt eine neue Serie mit Heinrich I. zu Schleiz (* 1695) bis zu Heinrich XXV. zu Köstritz (* 1800). Die neuen Serien beginnen jeweils mit Beginn eines neuen Jahrhunderts; die dritte im 19. Jahrhundert mit Prinz Heinrich I. Reuß zu Köstritz (* 1803), die vierte mit Prinz Heinrich I. Reuß zu Köstritz (* 1910), die fünfte mit Heinrich I. Prinz Reuß (* 2002).", "section_level": 2}, {"title": "Die Territorien.", "content": "Die folgende Übersicht enthält die Gebietszugehörigkeit zu einzelnen Häusern der Reußen. Die Farben richten sich dabei nach der ersten Teilung im Jahr 1564. Die Häuser der älteren Linie sind in blauen, die der mittleren Linie in grünen und die der jüngeren Linie in roten Farbtönen gehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Erklärung des Diagramms.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1564–1616.", "content": "1564: Dreifache Teilung des Reußenlands: 1590: Schleiz aus einer Erbschaft der Familie Reuß zugefallen, bis 1596 gemeinsam verwaltet. 1596: Teilung des bisher gemeinsam verwalteten Schleiz zwischen den drei Linien: Sowohl die ältere als auch die jüngere Linie besitzen jetzt je zwei voneinander getrennte Gebiete: Weil durch die Teilung Schleiz die Gebiete der drei Linien vergrößert worden sind, finden gleich nach dem Zufallen der Erbschaft 1596 weitere Teilungen der älteren und mittleren Linie statt: 1616: Aussterben der mittleren Linie. Teilung der Erbschaft (Obergreiz und Schleiz):", "section_level": 3}, {"title": "Reuß älterer Linie seit 1616.", "content": "1616: Es existieren drei Herrschaften in der älteren Linie: Greiz, Dölau und Burgk. 1625: Teilung Greiz in Untergreiz und Obergreiz. 1636: Nach Aussterben fällt Dölau 1636 zurück an Burgk. 1640: Nach Aussterben Burgk 1640 Teilung von Burgk zwischen Untergreiz und Obergreiz. Obergreiz und Untergreiz sind jetzt je zwei voneinander getrennte Gebiete (also zusammen vier Gebiete). 1668: Dreifache Teilung von Untergreiz: 1698 Untergreiz also wieder vereinigt: jetzt zwei geographisch voneinander getrennte Gebiete (Untergreiz/Rothenthal und Burgk). 1694 Teilung von Obergreiz: Vereinigung von Obergreiz und Untergreiz zu Reuß älterer Linie: Nach Aussterben der Linie von Untergreiz fällt dieses 1778 zurück an Obergreiz. Alle Gebiete der älteren Linie sind jetzt vereinigt und Obergreiz nennt sich seitdem Reuß älterer Linie. Bis 1918 war das Fürstentum in zwei voneinander getrennte Gebiete geteilt (Greiz und Burgk).", "section_level": 3}, {"title": "Reuß jüngerer Linie (Gera) seit 1616.", "content": "1616: Es existiert eine Herrschaft Gera, aber in zwei räumlich voneinander getrennten Gebieten (um Gera und um Saalburg/Schleiz). 1647: Vierfache Teilung Gera: 1666: Saalburg wird aufgelöst und an die drei anderen Linien verteilt (Saalburg zu Gera, Tanna zu Schleiz). 1678: Dreifache Teilung der Linie Lobenstein: 1802 Aussterben der Linie Gera (und Saalburg). Gemeinsame Verwaltung Geras von Schleiz, Ebersdorf und Lobenstein. 1824 Nach Aussterben der Linie von Lobenstein fällt Lobenstein an Ebersdorf, dieser Staat nennt sich seitdem Lobenstein-Ebersdorf. 1848 Abdankung des Fürsten von Lobenstein-Ebersdorf zugunsten der Linie von Schleiz. Alle Gebiete der jüngeren Linie waren jetzt vereinigt unter Schleiz, das sich seitdem Reuß jüngerer Linie nennt. Bis 1918 war der Staat in zwei voneinander getrennte Gebiete geteilt (1. Gera und 2. Schleiz, Saalburg, Lobenstein, Ebersdorf, Hirschberg).", "section_level": 3}], "src_summary": "Das Haus Reuß ist ein bis 1918 regierendes Herrschergeschlecht, das auf die Vögte von Weida bzw. deren Abzweig, die Vögte von Plauen, zurückgeht. Die verschiedenen Vogtslinien übten ursprünglich das Ministerialenamt der Vögte im nach ihnen benannten Vogtland, im Osten des heutigen Freistaats Thüringen, aus.", "tgt_summary": "罗伊斯家族(Haus Reuß)是11世纪位于萨克森、图林根、巴伐利亚和捷克交界处的福格特兰(Vogtland)的地方长官家族。该家族的几个分支在13至14世纪成为格莱茨、格拉等地的领主。1778年,格莱茨伯爵被封为罗伊斯长系亲王;1806年幼系诸伯爵被封为罗伊斯幼系亲王。两个亲王领地都成为德意志邦联和德意志帝国的邦国,1918年君主制覆亡,成为社会主义的罗伊斯人民邦。", "id": 125507} {"src_title": "Hookesches Gesetz", "tgt_title": "胡克定律", "src_document": [{"title": "Hookesches Gesetz für Federsysteme.", "content": "Das hookesche Gesetz besagt, dass die Dehnung formula_3 linear von der wirkenden Kraft formula_4 abhängt, und lässt sich als Formel folgendermaßen ausdrücken: Die Federkonstante formula_7 dient als Proportionalitätsfaktor und beschreibt die Steifigkeit der Feder. Bei einer Schraubenfeder zeigt sich das lineare Verhalten bei Belastung mit einem Gewicht. Nach Verdoppelung des Gewichts tritt auch die doppelte Dehnung formula_3 auf. Diese Eigenschaft ist maßgeblich zum Beispiel für die Verwendung von Metallfedern als Kraftmesser und in Waagen. Bei anderen Materialien – wie zum Beispiel Gummi – ist der Zusammenhang zwischen einwirkender Kraft und Ausdehnung \"nicht\" linear. Das hookesche Gesetz findet nicht nur in der Mechanik, sondern auch in anderen Bereichen der Physik Anwendung. In der Quantenmechanik etwa lässt sich für hinreichend kleine formula_3 über die Anwendung des hookeschen Gesetzes der quantenmechanische harmonische Oszillator beschreiben. Ein weiteres Beispiel ist die Molekularphysik. Hier kann, analog zur Federkonstanten, die Linearität zu formula_3 durch eine Kraftkonstante ausgedrückt werden. Diese Kraftkonstante beschreibt dann die Stärke einer chemischen Bindung. Die in einer Feder durch Dehnung entstehende potentielle Energie kann folgendermaßen berechnet werden. Gegeben ist eine Auslenkung vom Betrag formula_11, die die Auslenkung aus der Ruhelage (formula_12, Gleichgewichtslage) beschreibt. Die Kraft ist proportional zur Auslenkung, nämlich formula_13. Durch Integration der Kraft erhält man nun die potentielle Energie: Dies ist das für viele Modellrechnungen wichtige harmonische Potential (proportional zu formula_15).", "section_level": 1}, {"title": "Eindimensionaler Fall.", "content": "Auf einen Stab der Länge formula_16 und der Querschnittsfläche formula_17 wirkt eine Zug- oder Druckbelastung (Kraft) entlang der formula_1-Achse und bewirkt im Stab eine Spannung in formula_1-Richtung: Dadurch ergibt sich eine Dehnung formula_21 des Stabes in formula_1-Richtung: Die Dehnung des Stabes hängt dabei von der wirkenden Kraft, hier der Spannung im Stab, ab. Die Proportionalitätskonstante formula_24 repräsentiert den Elastizitätsmodul des Materials, aus dem der Stab besteht. Durch Einsetzen der ersten beiden Formeln und Umstellen ergibt sich die folgende Darstellung: Das hookesche Gesetz kann also dort angewendet werden, wo die wirkende Kraft nahezu linear von der Auslenkung oder Ausdehnung abhängt, und ist eine Verallgemeinerung des hookeschen Gesetzes für Federn.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinertes hookesches Gesetz.", "content": "Im allgemeinen Fall wird das hookesche Gesetz durch eine lineare Tensorgleichung (4. Stufe) ausgedrückt: mit dem Elastizitätstensor formula_28, der die elastischen Eigenschaften der deformierten Materie kennzeichnet. Da der Tensor formula_28 81 Komponenten formula_30 aufweist, ist er schwierig zu handhaben. Aufgrund der Symmetrie von Verzerrungs- und Spannungstensor reduziert sich die Zahl der unabhängigen Komponenten formula_31 nach Überführung in Konstanten formula_32 anhand des Schemas 11 → 1, 22 → 2, 33 → 3, 23 → 4, 31 → 5, 12 → 6 jedoch auf 36. Damit lässt sich das hookesche Gesetz in eine einfacher zu handhabende Matrixgleichung überführen, wobei die elastischen Konstanten in einer formula_33-Matrix, sowie die Verzerrung und die Spannung als sechskomponentige Vektoren dargestellt werden: Aus energetischen Überlegungen ergibt sich, dass auch diese formula_33-Matrix symmetrisch ist. Die Anzahl der unabhängigen formula_36 (\"elastische Konstanten\") reduziert sich damit weiter auf maximal 21. Die maximal sechs Unabhängigen der beiden symmetrischen Tensoren für Dehnung und Spannung werden somit auf zwei sechskomponentige Vektoren verteilt (Voigtsche Notation). Bei formula_37 und formula_38 muss man aufpassen, weil hier ein zusätzlicher Faktor 2 dazu kommt und nicht nur die Indices angepasst werden.", "section_level": 1}, {"title": "Isotrope Medien.", "content": "Im Spezialfall isotroper Medien reduziert sich die Anzahl der unabhängigen elastischen Konstanten von 21 auf 2. Wesentliche Eigenschaften der Deformation lassen sich dann durch die Querkontraktionszahl charakterisieren. Das hookesche Gesetz lässt sich dann darstellen in der Form wobei formula_24 der Elastizitätsmodul (auch Young's modulus) und formula_43 die Querkontraktionszahl sind. Beide sind vom Werkstoff bestimmt. Für eindimensionale Deformationen vereinfacht sich die Beziehung zu", "section_level": 1}, {"title": "Schreibweise mit Lamé-Konstanten.", "content": "Häufig findet sich für das verallgemeinerte hookesche Gesetz für isotrope Medien auch eine Schreibweise mit Hilfe der Lamé-Konstanten: oder ausgeschrieben: Die Gleichung ist komponentenweise zu verstehen, z. B. gilt formula_47. Die umgekehrte Beziehung lautet Darin ist formula_49 der Elastizitätsmodul. Die Materialkonstante formula_50 heißt im deutschen Sprachraum Schubmodul und hat hier das Formelzeichen formula_51.", "section_level": 2}, {"title": "Ebener Spannungs- und Dehnungszustand.", "content": "Scheiben sind ebene Flächenträger, die per Definition nur in ihrer Ebene belastet werden. Stäbe und Balken sind schlanke Träger, bei denen zwei Abmessungen klein sind gegenüber der dritten axialen. Wenn keine Belastungen senkrecht zur Ebene bzw. Längsachse dieser Träger auftreten, herrscht in ihnen ein ebener Spannungszustand (ESZ), in dem alle Spannungskomponenten senkrecht zur betrachteten Ebene vernachlässigt werden können. Flächenträger, die auch senkrecht zu ihrer Ebene belastet werden, bezeichnet man als Platten. Ist diese Platte so dick, dass sie durch die senkrecht auf sie wirkende Belastung nicht merklich zusammengedrückt wird, herrscht in ihrer Ebene ein ebener Verzerrungszustand (EVZ), in dem alle Verzerrungskomponenten senkrecht zur betrachteten Ebene vernachlässigt werden können. Stäbe, Balken, Scheiben und Platten sind im Maschinenbau und Bauwesen weit verbreitete Konstruktionselemente. Daher lohnt es sich, die Elastizitätsbeziehung für den ESZ und EVZ aufzuschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Ebener Spannungszustand.", "content": "Der ESZ entspricht in obiger Beziehung der Bedingung formula_52. Dadurch vereinfacht sich die Elastizitätsbeziehung zu bzw. und formula_55.", "section_level": 3}, {"title": "Ebener Verzerrungszustand.", "content": "Im EVZ gilt formula_56. Hieraus können dann folgende Zusammenhänge abgeleitet werden: bzw. mit formula_59.", "section_level": 3}], "src_summary": "Das hookesche Gesetz (nach Robert Hooke, der es 1676 erstmals als Anagramm und 1678 aufgelöst publizierte) beschreibt die elastische Verformung von Festkörpern, wenn deren Verformung proportional zur einwirkenden Belastung ist (linear-elastisches Verhalten). Dieses Verhalten („Ut tensio sic vis“) ist typisch für Metalle, wenn die Belastung nicht zu groß wird, sowie für harte, spröde Stoffe oft bis zum Bruch (Glas, Keramik, Silizium).", "tgt_summary": "胡克定律/虎克定律(英语:Hooke's law),是力学弹性理论中的一条基本定律,内容:固体材料受力后,应力与应变(单位变形量)成线性关系,满足此定律的材料:线弹性/胡克型(Hookean)", "id": 162363} {"src_title": "Paketvermittlung", "tgt_title": "分组交换", "src_document": [{"title": "Paketvermittlungsmethoden.", "content": "Es wird zwischen zwei Paketvermittlungsmethoden unterschieden: Bei der verbindungslosen Paketvermittlung wird jedes Paket mit einer Zieladresse, Quelladresse und den Port-Nummern versehen, außerdem kann es mit einer betreffenden Sequenznummer gekennzeichnet sein. Dies schließt die Notwendigkeit einer genauen Pfadangabe (Wegbeschreibung zum Zielempfänger) aus. Es bedeutet jedoch, dass viel mehr Informationen, als notwendig, im Paket-Header gespeichert werden müssen. Jedes Paket wird versandt und kann über verschiedene Wege zum Ziel gelangen. Folglich muss nun jedes System sehr viel mehr Arbeit leisten, als im Gegenzug zur verbindungsorientierten Übermittlung. Am Bestimmungsort wird die ursprüngliche Nachricht / Daten in der richtigen Reihenfolge wieder zusammengesetzt, bezogen auf die Paketfolgenummer. Diese virtuelle Verbindung, die auch als virtuelle Schaltung oder Bytestrom bekannt ist, wird dem Endbenutzer durch ein Transportschichtprotokoll bereitgestellt. Verbindungslose Protokolle sind z. B. Ethernet, IP und UDP (User Datagram Protocol). Im Gegensatz zur verbindungslosen Paketvermittlung, wird bei der verbindungsorientierten Paketvermittlung jedes Paket mit einem Verbindungs-ID anstelle einer Adresse versehen. Diese Adressinformation wird nur an jedem einzelnen Knoten während der Phase des Verbindungsaufbaus übermittelt. Wenn nun diese Information während des Weges zum Zielempfänger angesprochen wird, erfolgt ein Eintrag in den Schalttabellen jedes betreffenden Netzknotens und die Verbindung wird geschaltet. Die Übermittlung bzw. Weiterleitung eines solchen Paketes ist sehr einfach, da nur ein „Nachschlagen“ in den Schalttabellen der Knoten erforderlich ist, um die betreffende Verbindungs- ID zu ermitteln. Der dazu notwendige Paket-Header enthält wesentlich weniger Informationen (ID, Länge, Zeitstempel oder Folgenummer). Verbindungsorientierte Protokolle sind z. B. TCP, X.25, Multiprotocol Label Switching (MPLS) und Asynchronous Transfer Mode (ATM).", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Im Vergleich zur Leitungsvermittlung bietet die Paketvermittlung eine Reihe von Vorteilen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Paketvermittlung () ist ein Verfahren zur Datenübertragung in Rechnernetzen. Längere Nachrichten werden in einzelne Datenpakete aufgeteilt und entweder verbindungslos (als Datagramm) oder über eine virtuelle Verbindung übermittelt.", "tgt_summary": "在计算机网络和通讯中,分组交换(英语:Packet switching)是一种相对于电路交换的通信范例,分组(又称消息、或消息碎片)在节点间单独路由,不需要在传输前先建立通信路径。", "id": 2483308} {"src_title": "Ruprecht von der Pfalz, Duke of Cumberland", "tgt_title": "普法尔茨的鲁普雷希特亲王", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Ruprecht war der dritte Sohn Friedrichs V., des Kurfürsten von der Pfalz und sogenannten „Winterkönigs“ von Böhmen, und Elisabeth Stuarts, der Tochter König Jakobs I. von England, Schottland und Irland. Ruprecht wurde wenige Wochen nach der Krönung Friedrichs V. zum König von Böhmen in Prag geboren und war dadurch nach seinen Brüdern Kurprinz Heinrich Friedrich und Karl Ludwig der Dritte in der Thronfolge von Böhmen und der Kurpfalz. Nach dem politischen Sturz und frühen Tod seines Vaters 1632 wuchs er bei seiner Mutter im niederländischen Exil am Hof seines Großonkels Friedrich Heinrich von Oranien auf. Er studierte in Leiden und trat danach in die Leibgarde Friedrich Heinrichs ein. Er nahm am Feldzug gegen die Spanier von 1635 teil und begleitete im selben Jahr seinen Bruder Karl Ludwig zu ihrem Onkel Karl I. nach England. Dort wurden beide sehr herzlich aufgenommen und erhielten als Neffen des Königs eine ausgezeichnete Ausbildung und hohe Gnadenbeweise. Die Universität Oxford promovierte Ruprecht zum \"Magister artium\", der Erzbischof Laud wollte ihm ein englisches Bistum geben und der Earl of Arundel ihm eine Expedition nach Madagaskar unterstellen. 1637 aus England zurückgekehrt, nahm Ruprecht an der Belagerung von Breda teil und begab sich nach dessen Einnahme zu seinem Bruder Karl Ludwig, der ein eigenes Korps angeworben hatte und Ruprecht den Befehl über ein Kavallerieregiment übergab.", "section_level": 1}, {"title": "Der Kavalleriegeneral.", "content": "Ruprecht von der Pfalz war ein brillanter Kavallerieoffizier. Im Dreißigjährigen Krieg focht er auf wechselnden Seiten. Er wurde 1638 bei Vlotho gefangen und verbrachte drei Jahre in kaiserlicher Gefangenschaft. Er kämpfte im Englischen Bürgerkrieg für seinen Onkel Karl I., der ihn 1642 als Ritter in den Hosenbandorden aufnahm. Er nahm 1643 Bristol und im Jahr darauf Lancashire, musste aber bei Marston Moor eine Niederlage hinnehmen. 1645 nahm er Leicester und wurde im folgenden Monat bei Naseby schwer zurückgeschlagen. Als die militärische Lage in Bristol aussichtslos wurde, übergab er im September 1645 die Stadt an Lord Fairfax, woraufhin er von seinem wütenden Onkel seines Kommandos enthoben wurde. Die Schmach der Entlassung traf den General sehr. Er schlug sich zu seinem königlichen Onkel durch und verlangte vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden, um seine Ehre wiederherzustellen. Er wurde zwar freigesprochen, hatte aber die Gunst des Königs verloren und sollte in den folgenden militärischen Unternehmungen keine nennenswerte Rolle mehr spielen. Nach dem Fall Oxfords im Juni 1646 und der Niederlage der königlichen Truppen wurde er gemeinsam mit seinem Bruder Moritz vom Parlament aus England verbannt.", "section_level": 1}, {"title": "In der Verbannung.", "content": "Zwei Jahre später kämpfte Ruprecht auf französischer Seite gegen das Cromwellsche England. Von seinem Stützpunkt in Kinsale (Irland) aus versorgte er die royalistische Garnison auf den Scilly-Inseln mit Nachschub und machte Jagd auf englische Schiffe im Kanal. Da er von Admiral Robert Blake bis ins Mittelmeer verfolgt wurde, zog er sich bis zu den Westindischen Inseln zurück, wo er als Pirat weitere Kaperfahrten gegen englische Schiffe unternahm. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges ging er 1652 nach Deutschland zurück. Er ließ sich in Mainz nieder und widmete sich einige Jahre seinen naturwissenschaftlichen Forschungen und der Kunst.", "section_level": 1}, {"title": "Rückkehr nach England.", "content": "Nach der Restauration des Stuart-Königtums 1660 trat Ruprecht erneut in englische Dienste. Er wurde Privatsekretär König Karls II. und kümmerte sich besonders um Marineangelegenheiten. Er hatte verschiedene Marinekommandos inne, kämpfte u. a. auch gegen die Holländer, wurde 1672 zum Admiral ernannt und war von 1673 bis 1679 als Nachfolger des Königs Lord High Admiral. Ruprecht war auch der erste Gouverneur der 1670 gegründeten Hudson’s Bay Company, die so erfolgreich wurde, dass sie bald ein Monopol auf den gesamten Pelzhandel in Kanada haben sollte. Das rund 3,9 Millionen km2 umfassende Territorium trug ihm zu Ehren den Namen Ruperts Land. Ruprecht starb 1682 unverheiratet, hinterließ aber zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Er wurde in der Westminster Abbey in London beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Mit seiner Geliebten Frances Bard (1646–1708), einer Tochter des Henry Bard, Viscount Bellomont, hatte Ruprecht einen Sohn: Dudley Rupert Bard (auch Robert Dudley genannt; * um 1666; † 13. Juli 1686, bei der Belagerung von Ofen). Um 1670 hatte er eine neue Geliebte, die Schauspielerin Margaret Hughes (1630–1719). Ihre gemeinsame Tochter \"Ruperta\" (1671–1740) heiratete 1695 den englischen General und Botschafter in Hannover Emanuel Scrope Howe († 26. September 1709). Als sich abzeichnete, dass Ruprechts Bruder, Kurfürst Karl Ludwig, ohne männlichen Erben bleiben könnte, da die Ehe von dessen einzigem legitimem Sohn, Karl II., seit sieben Jahren kinderlos geblieben war und Karl Ludwigs verstoßene Gemahlin sich weigerte, einer offiziellen Scheidung zuzustimmen, befürchtete dieser, die Kurpfalz könnte vom Haus Pfalz-Simmern an das Haus Pfalz-Neuburg fallen. Daher versuchte Karl Ludwig 1678, seinen Bruder zu einer standesgemäßen Eheschließung zu überreden; dieser aber weigerte sich aufgrund seines seit jeher gespannten Verhältnisses zu seinem älteren Bruder, seine bequeme wilde Ehe mit der Schauspielerin aufzugeben.", "section_level": 1}, {"title": "Interesse an Forschung und Kunst.", "content": "Ruprecht war nicht nur ein begabter Militärführer, er machte sich auch als Naturforscher, Künstler und Erfinder einen Namen. Seit 1670 und auch schon in den Jahren in Mainz widmete er sich intensiv seinen Forschungen und Experimenten. Er machte das Mezzotinto in England bekannt, entwickelte verschiedene Arten von Schießpulver und eine Messinglegierung für den Kanonenguss, die als „Prinzmetall“ (eine ähnliche Legierung ist Chrysorin) bekannt wurde. Er war eines der Gründungsmitglieder der Royal Society. Prinz Ruprecht wurde während seines Aufenthalts in den Niederlanden, wo er nach der Vertreibung seiner Familie aus Böhmen aufwuchs, mehrfach von Anthonis van Dyck, einem der größten flämischen Maler des Barock, porträtiert. Die Gemälde hängen heute im Kunsthistorischen Museum in Wien und in der Nationalgalerie in London. \"Siehe auch: Bologneser Träne\" (im Englischen \"Prince Rupert's Drop\" genannt)", "section_level": 1}, {"title": "Wissenswert.", "content": "Die Stadt Prince Rupert, in der westkanadischen Provinz British Columbia ist nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ruprecht von der Pfalz (* in Prag; † 29. November 1682 in London), genannt „der Kavalier“ (engl. \"Rupert the Cavalier\"), war Prinz von der Pfalz aus dem Hause der Wittelsbacher sowie seit 1644 Duke of Cumberland und Earl of Holderness. Er war Generalissimus aller englischen Armeen und leitete später als Lord High Admiral die königliche Flotte.", "tgt_summary": "鲁普雷希特(德语:Ruprecht von der Pfalz;英语:Prince Rupert of the Rhine;1619年-12月17日-1682年-11月29日),英语译作鲁珀特,莱茵王领侯爵(Count Palatine)、巴伐利亚公爵、第一代坎伯兰公爵、第一代霍德尼斯侯爵,通常被称为莱茵的鲁珀特王子。他是选帝侯腓特烈五世与英王詹姆斯一世之长女伊丽莎白·斯图亚特之子,故也是查理一世的姪子。", "id": 2359236} {"src_title": "Fließgleichgewicht", "tgt_title": "動態平衡", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Lebende Zellen können ein Fließgleichgewicht von Substraten über längere Zeiträume deshalb aufrechterhalten, weil typische enzymatische Umsetzungen Teil einer Reaktionskette sind. In einer solchen wird umgeschlagenes Substrat durch das vorgeschaltete Enzym oder durch Transportvorgänge nachgeliefert und entstehendes Produkt durch das nachfolgende Enzym abgeleitet. Diese Bedingungen sind bei den klassischen enzymkinetischen Messungen eindeutig \"nicht\" gegeben, dennoch hat sich gerade auf diesem Gebiet der Begriff des \"Fließgleichgewichtes/steady states\" eingebürgert. Bei einer typischen Anordnung gibt es nämlich einen einzigen Punkt, an dem die Substratkonzentration definiert bzw. bekannt ist und somit der Reaktionsrate zugeordnet werden kann: den \"Reaktionsstart\". Diese Zuordnung gelingt allerdings nur durch Extrapolation (Stichwort: „Tangente an den Ursprung“), wie im Folgenden gezeigt wird. Deshalb wird auch nicht ein Fließgleichgewicht im strengen Sinne, sondern die Enzymkinetik in einem abgeschlossenen System beschrieben. In der Thermodynamik, speziell in der nichtlinearen Thermodynamik, wird als Fließgleichgewicht ein Gleichgewicht mit Entropieproduktion bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Enzymkinetik.", "content": "Nach der Michaelis-Menten-Theorie ist die Existenz des Enzym-Substratkomplexes, ES, das zentrale Phänomen für das Verständnis enzymkinetischer Messungen. Nach der folgenden allgemeinen Reaktionsgleichung geht das Enzym E zunächst eine reversible Bindung mit seinem Substrat S ein, wobei ES entsteht. In einem langsameren zweiten Schritt, der eine chemische Umwandlung beinhaltet, bildet sich der Enzym-Produkt Komplex, EP, aus dem durch Dissoziation das Produkt freigesetzt wird. Unter den Bedingungen der Enzymkinetik hat sich die folgende Vereinfachung eingebürgert und zwar mit folgender Begründung: Dies sind exakt die Bedingungen typischer enzymkinetischer Messungen: man misst die enzymatische \"Anfangsgeschwindigkeit\" v, das ist jene Umsatzgeschwindigkeit direkt nach der Vereinigung aller notwendigen Komponenten. Experimentell legt man die Tangente an den Ursprung der registrierten Zeit-Umsatzkurve und bestimmt deren Steigung, eben \"v\". Kurz nachdem das Enzym mit Substrat vermischt worden ist, gibt es eine Anfangsphase (\"\"pre-steady-state\"\"), in der sich der ES-Komplex aufbaut. Die Verfolgung dieser Phase erfordert spezielle Messmethoden (\"\"Stopped-Flow-Methode\"\") und liegt außerhalb des Standardrepertoires der herkömmlichen Enzymkinetik. Die Reaktion erreicht schnell den geschilderten „quasi-stationären“ Zustand, währenddessen die Reaktionsgeschwindigkeit v die Substratkonzentration reflektiert. Vereinfachend wird hier vom „Fließgleichgewicht“ gesprochen, obgleich v auf die Anfangsphase der Reaktion beschränkt und damit nur durch die erwähnte Extrapolation zugänglich ist. Nur unter Sättigungsbedingungen ([S]»[E]), das sind die Bedingungen einer Aktivitätsmessung, ist die lineare Phase am Anfang der Reaktion sehr ausgedehnt. Unter diesen Bedingungen lässt sich allerdings keine Information über den Affinitätsparameter (Michaelis-Konstante K) bzw. die katalytische Effizienz (k / K, im Jargon „\"kcat-über-Km\"“ genannt) gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Beschreibung.", "content": "Sehr anschaulich wird ein Fließgleichgewicht in dem Gedicht Der römische Brunnen von Conrad Ferdinand Meyer beschrieben. In der 4. Version des Gedichts aus dem Jahre 1866 heißt es: \"...\"Die Wasser steigen nieder/In zweiter Schale Mitte/Und voll ist diese wieder/Sie fluten in die dritte:/Ein Nehmen und ein Geben/Und alle bleiben reich/Und alle Fluten leben/Und ruhen doch zugleich\".\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Fließgleichgewicht oder dynamisches Gleichgewicht ist ein stationärer Vorgang, bei dem fortgesetzt Substanzen, Teilchen oder Energie in ein System einströmen und in gleichem Maße wieder ausströmen – oder z. B. infolge einer Reaktion das System in anderer Form verlassen –, so dass ihre Menge im System zeitlich konstant bleibt. Der Nettounterschied zwischen Zufluss und Abfluss ist zeitlich konstant nahezu null, es können also bei Fließgleichgewichten große oder kleine Mengen umgesetzt werden, solange es in der Summe null ist. Zum Wesen des Fließgleichgewichts gehört, dass es sich um ein Offenes System handelt und dass Transportvorgänge die Gleichgewichtskonzentrationen der einzelnen Stoffe in dem jeweils beobachteten Raum (z. B. in jeder Zelle) bestimmen. Nach Störungen (Heterostase) besteht die Tendenz, zum \"Status quo\" zurückzukehren (Homöostase). Störungen des Status quo zeigen sich in abweichenden Mengen der beteiligten Substanzen (zu viel oder zu wenig). Im deutschen Sprachraum wird zwischen Fließgleichgewicht, chemischem Gleichgewicht und Homöostase unterschieden. Ein System im Fließgleichgewicht geht ins thermodynamische Gleichgewicht über, wenn die Ströme zwischen den Systemteilen versiegen.", "tgt_summary": "动态平衡发生于两个逆向但同步的过程当中。首先见于化学,但后来在生态学、经济学而至政治学等均有所应用。", "id": 1919461} {"src_title": "Lebkuchen", "tgt_title": "香料糕饼", "src_document": [{"title": "Bezeichnungen und Etymologie.", "content": "Wie bei vielen Küchenbegriffen gibt es auch beim Lebkuchen im Deutschen verschiedene regionale Bezeichnungen. Im Süden, Westen und Norden Deutschlands dominiert der Begriff \"Lebkuchen\". In süd- und westdeutschen Regionen finden sich aber auch die (das nicht mehr verstandene Bestimmungswort umdeutenden) Bezeichnungen \"Labekuchen, Leckkuchen\" oder \"Lebenskuchen\". In Teilen Bayerns und Baden-Württembergs wird \"Magenbrot\" als Synonym für \"Lebkuchen\" verwendet, wenngleich damit im Allgemeinen eine andere Art von Gebäck bezeichnet wird. Im östlichen Deutschland ist dagegen die Bezeichnung \"Pfefferkuchen\" vorherrschend. Das Wort \"Lebkuchen\" ist seit dem 13. Jahrhundert in den mittelhochdeutschen Formen \"lebekuoche, lebkuoche\" belegt. Die Herkunft des ersten Teils des Wortes ist unsicher. Möglicherweise liegt eine Entlehnung von mittellateinisch \"lībum\",Fladen‘ in die mittelalterliche deutsche Klostersprache vor. Alternativ wird eine Herleitung von mhd. \"leip\",(ungesäuertes) Brot‘ (daraus neuhochdeutsch \"Laib\") erwogen. Aus diesen beiden Deutungsmöglichkeiten ergäben sich die Bedeutungen,Fladenkuchen‘ und,Brotkuchen‘. Das gleichbedeutende Wort \"Lebzelten\" (m.) geht in seinem zweiten Bestandteil auf althochdeutsch \"zelto,\" mhd. \"zelte\",Fladen, Brot, (flacher) Kuchen‘ zurück. In althochdeutschen Glossaren finden sich die Wortgleichungen „\"tortella\" leip vel [= oder] zelto“ und „\"liba\" celten“. Die Bedeutungsgleichheit von \"leip, zelto\" und \"libum\" sowie zuletzt auch mhd. \"kuoche\",Brotkuchen‘ lassen an eine verdeutlichende Zusammensetzung jeweils zweier synonymer Begriffe denken. Heute meint man mit \"Lebzelten\" (auch \"Zelte, Zeltlein, Zeltchen\") meist kleinere Lebkuchen. Der Ausdruck \"Pfefferkuchen\" verweist, wie auch das Englische \"gingerbread\" (wörtlich „Ingwerbrot“) und das Französische \"pain d’épices\" (wörtlich „Gewürzbrot“) auf die kräftige Würzung (vgl. hierzu Hasenpfeffer), die Bezeichnung \"Honigkuchen\" auf das zumindest früher wichtigste Süßungsmittel. Früher wurde öfter auch Pfeffer als Zutat verwendet, heute in der Regel nicht mehr. Nur zu den \"Pfeffernüssen\" wird normalerweise auch (weißer) Pfeffer zugegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Charakteristisch für alle Lebkuchen ist, dass sie viel Süßungsmittel enthalten (traditionell Honig), aber Wasser, Milch und Fett wenig bis überhaupt nicht zugegeben werden. Durch die trockene, zuckerreiche Beschaffenheit ergibt sich eine recht lange Haltbarkeit. Ganz typisches Merkmal ist außerdem, dass sie kräftig gewürzt werden, so dass sie insgesamt außerordentlich kräftig und süß schmecken. Typische Lebkuchengewürze sind heutzutage Anis, Fenchel, Ingwer, Kardamom, Koriander, Macis, Muskat, Nelken, Piment und Zimt. Der Gewürzhandel führt auch fertig gemischtes Lebkuchengewürz für Industrie, Handwerk und Haushalt. Fraglich ist allerdings, wie die ursprünglichen Lebkuchenrezepte im 13. Jahrhundert aussahen, wo es noch keine Gewürze wie Piment aus der Neuen Welt gab. Die chemische Lockerung des Teiges hat bei Lebkuchen Tradition, und zwar sind die klassischen Lockerungsmittel Pottasche und Hirschhornsalz; Hirschhornsalz gibt dem Lebkuchen die für dieses Triebmittel typische Geschmacksnote, Pottasche hingegen ist eher geschmacksneutral, treibt den Teig aber nur in die Breite und wird daher nicht als einziges Lockerungsmittel genommen. Die Hersteller haben aber heute vielfach auf Backpulver bzw. Natron umgestellt, nicht zuletzt weil Hirschhornsalz zu einem hohen Acrylamidgehalt im fertigen Gebäck führt. Das Deutsche Lebensmittelbuch gibt die allgemeine Verkehrsauffassung in Deutschland für verschiedene Lebkuchensorten und -qualitäten wieder. Darin sind Mindestanteile von Zuckerarten und Ölsamen und andere Kriterien festgelegt, unter anderem auch die Anforderung, bestimmte Lebkuchensorten nur mit Kuvertüre und nicht mit kakaohaltiger Fettglasur zu überziehen. Diese Leitsätze haben keine Gesetzeskraft, sondern sind (freilich sehr maßgebliche) Orientierungshilfen für die Produktkennzeichnung im Warenverkehr. Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Lebkuchen: Braune Lebkuchen backt man aus knetbaren Teigen mit hohem Mehlanteil, hierzu zählen Pfeffernüsse, Spitzkuchen, Printen, viele Formgebäcke wie Lebkuchenherzen und dergleichen. Oblatenlebkuchen werden aus einer weichen, mehlarmen oder sogar mehlfreien Masse hergestellt, die auf Oblaten gespritzt wird, sie sind also enge Verwandte der Makronen.", "section_level": 1}, {"title": "Braune Lebkuchen.", "content": "Braune Lebkuchen werden aus einem knetbaren Teig hergestellt, der zum größten Teil aus Mehl (zum Teil auch Stärke) und Honig oder einem anderen dickflüssigen Süßungsmittel besteht. Hinzu kommen zumeist noch Eier, dagegen wird auf Wasser oder Milch und Fett weitgehend verzichtet. Zur Verfeinerung gibt man dem Teig zum Beispiel Mandeln, Nüsse oder Kandisstücke zu. In dem wasser- und fettarmen Gebäck quillt das Mehl fast gar nicht und bildet keinen Kleber aus, normaler Zucker würde schnell auskristallisieren. Aus diesem Grund kommen nur dickflüssige bis cremige Süßungsmittel in Frage, die den Teig zusammenhalten und dafür sorgen, dass er saftig bleibt und nicht hart und spröde wird. Das traditionelle Süßungsmittel war und ist Honig. Erst seit der Erfindung von Kunsthonig (d. h. Invertzuckercreme), Glukosesirup und anderen Zuckerarten mit hohem Invertzuckeranteil kann der Honig bei diesen Sorten ganz oder teilweise ersetzt werden, und das geschieht auch. Aber gerade beim Backen im Haushalt ist hier nach wie vor Honig üblich, zumal Invertzuckercreme im Einzelhandel selten erhältlich ist. Als Mehl wird kleberschwaches, glutenarmes Weizenmehl verwendet, damit das Gebäck hoch aufgeht und eine großporige, kurze Krume bekommt. Neben dem hellen Vordermehl Type 550 – besonders für stärker gelockerten Lebkuchen – nimmt man auch dunklere Mehle der Typen 812 und 1050 und setzt bis zu 50 % Roggenmehl (Typen 997 oder 1150) zu, um das Gebäck saftiger und weicher zu machen, die Süße zu dämpfen und das Aroma zu verfeinern. Vollkornlebkuchen sind ungewöhnlich, aber erhältlich. Es ist üblich, den Teig für braunen Lebkuchen als sogenannten Lagerteig zu führen. Dabei wird der Teig ohne die Triebmittel, Gewürze und Eier – im Wesentlichen also das Gemisch aus Mehl und Honig oder einem anderen Süßungsmittel – über mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate kühl und in geschlossenen Behältern gelagert. Während dieser Zeit bauen die natürlicherweise im Teig vorhandenen Milchsäurebakterien in geringem Maße den üppig vorhandenen Zucker ab und wandeln ihn in verschiedene Säuren um (unter anderem Milchsäure). Dies verbessert zum einen das Aroma, erlaubt zum anderen die Verwendung von Pottasche und Natron als Lockerungsmittel ohne weitere Säurezugabe (sie funktionieren nämlich nur in saurer Umgebung). Der Lebkuchen gibt bei trockener Luft schnell Feuchtigkeit ab und wird dadurch fester. Bei richtiger Lagerung und 65–70 % relative Luftfeuchte und 18–22 °C Raumtemperatur werden sie wieder weich. Aufgrund seiner Rezeptur ist Lebkuchen hygroskopisch. Der fertige Teig wird in Form gebracht, indem man ihn frei formt, schneidet, ausrollt und mit Formen aussticht, in Modeln drückt oder in Kastenformen füllt. Die Gebäckstücke werden oft auch gefüllt, zum Beispiel mit Marmelade oder Marzipan, und belegt, bestreut, mit Schokolade oder Zuckerglasur überzogen und verziert. Von den Gebäckarten aus braunem Lebkuchen seien einige Beispiele genannt: Lebkuchen ist ein beliebtes Material für Gebildbrot; gängige Formen sind Sterne, Herzen, Männchen, Pferde und dergleichen, und natürlich auch die Bestandteile von Lebkuchenhäusern. Das Deutsche Lebensmittelbuch formuliert für einige Varianten des braunen Lebkuchens besondere Anforderungen, unter anderem Honigkuchen, Dominosteine, Printen und Spitzkuchen, teilweise noch in den drei Qualitätsstufen einfach, fein und feinst.", "section_level": 2}, {"title": "Oblatenlebkuchen.", "content": "Oblatenlebkuchen entstehen aus einer dressierfähigen Masse, die zum größten Teil aus Zucker sowie mehr oder minder stark zerkleinerten Mandeln, Hasel- oder Walnüssen oder anderen Ölsamen oder Marzipanrohmasse oder entsprechend anderen Rohmassen besteht. Mehl und Stärke machen dagegen den kleineren Teil aus – je geringer der Mehlanteil, desto hochwertiger der Lebkuchen. Das Mehl sollte wie bei braunen Lebkuchen kleberschwach sein, die Stärkezugabe dient dazu, den Klebereiweißanteil zu verringern. Dazu kommen in kleinerer Menge Eier, auf Wasser und Speisefett wird noch konsequenter verzichtet als beim braunen Lebkuchen. Man kann zwar Oblatenlebkuchen auch ganz oder teilweise mit Honig, Invertzuckercreme und anderen viskosen Zuckerarten süßen, aber im Gegensatz zum braunen Lebkuchen ist das unnötig: Durch den geringeren Mehlanteil und die ölreichen Mandeln und Nüsse wird die Krume auch dann nicht hart, wenn man vorwiegend Kristallzucker zugibt, was denn auch meistens geschieht. Die Masse für Oblatenlebkuchen ist also der Makronenmasse sehr ähnlich und wird auch so ähnlich wie diese hergestellt, dressiert und gebacken. Beim Vermischen von Ölsamen, Zucker und Ei wird sie nötigenfalls erhitzt (fachsprachlich: „abgeröstet“). Die fertige Masse portioniert man mit dem Spritzbeutel oder anderweitig auf Oblaten und backt die Lebkuchen bei 180 °C. Sie können mit Mandeln, Zitronat oder Orangeat verziert werden, und nach dem Backen erhalten sie optional einen Überzug aus Schokolade oder Zuckerguss. Andere Formen als kreisrunde oder viereckige Stücke sind prinzipiell natürlich denkbar, aber im Handel nur selten zu finden. Oblatenlebkuchen sind im Gegensatz zu braunen Lebkuchen weniger vielfältig; man unterscheidet im Wesentlichen zwei Sorten: Darüber hinaus kennt das Deutsche Lebensmittelbuch eine ganze Reihe von Unterscheidungen, die sich auf die genaue Zusammensetzung beziehen, insbesondere auf die Anteile bestimmter Ölsaaten, und gewisse Qualitätsstufen definieren: Einfache, feine und feinste Oblatenlebkuchen, Haselnuss-, Walnuss- und Nusslebkuchen und Mandel-, Marzipan- bzw. Makronenlebkuchen. Die bekannte Bezeichnung Elisenlebkuchen ist ein Synonym für feinste Oblatenlebkuchen – dies ist die höchste Qualitätsstufe, für die das Lebensmittelbuch mindestens 25 % Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse fordert sowie den Verzicht auf andere Ölsaaten und einen Maximalgehalt von 10 % Mehl oder 7,5 % Stärke oder „eine entsprechende Mischung“. Mit Schokoladearten verwechselbare Überzüge – diese Formulierung zielt vor allem auf kakaohaltige Fettglasur – verbietet das Lebensmittelbuch für Oblatenlebkuchen kategorisch.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erste schriftliche Zeugnisse von kleinen gewürzten Honigkuchen entstanden um 350 v. Chr., doch bereits die alten Ägypter haben honiggesüßte Kuchen gekannt, wie man aus Grabbeigaben weiß. Die Römer kannten den \"panis mellitus\": Honig wurde auf einen Kuchen gestrichen, dann mit dem Kuchen mitgebacken. Anders als heute wurde der Lebkuchen nicht nur zur Weihnachtszeit verzehrt, sondern auch zu Ostern oder anderen Zeiten. Die Lebkuchen waren ein Bestandteil der Fastenküche und wurden z. B. zu starkem Bier serviert. Der Lebkuchen in der heute noch bekannten Form wurde ursprünglich im belgischen Dinant erfunden, dann von den Aachenern übernommen und abgewandelt (siehe Aachener Printen) und schließlich von den fränkischen Klöstern übernommen und nochmals leicht abgewandelt. Die Nonnen stellten das Gebäck als Nachtisch her. Als „Pfefferkuchen“ wird es bereits 1296 in Ulm erwähnt. Im 14. Jahrhundert ist der Lebkuchen in und um Nürnberg bekannt, wo er in Männerklöstern gebacken wurde. Der Nürnberger Lebkuchen hat seinen Ursprung im nahen Kloster in Heilsbronn. Lebkuchen war wegen seiner langen Haltbarkeit beliebt, denn er konnte gelagert werden und wurde in schlechten Zeiten von den Mönchen verteilt. Da für die Herstellung seltene Gewürze aus fernen Ländern benötigt wurden, haben vor allem Städte an bedeutenden Handelsknotenpunkten eine lange Lebkuchentradition. Außer Nürnberg und Pulsnitz gehörten dazu Augsburg, Ulm, Köln und Basel. In München wird bereits 1370 im Steuerverzeichnis ein „Lebzelter“ aufgeführt, also ein Lebkuchenbäcker. Während in München das Gebäck mit Formen ausgestochen und mit buntem Zucker verziert wurde, dekorierte man die Nürnberger Kuchen mit Mandeln oder Zitronat. Bekannt waren neben den Ratiborer Pfefferkuchen auch die Thorner Lebkuchen, auch als \"Thorner Pflastersteine\" bekannt, aus der westpreußischen Stadt Thorn (seit 1919 Toruń, Polen), die nach dem Kloster der heiligen Katharina von Alexandrien den Beinamen \"Kathrinchen\" trugen oder das Neisser Konfekt, auch \"Neisser Pfefferkuchen\" genannt, aus Neisse in Schlesien, welches ab dem 16. Jahrhundert belegt ist. Lebkuchen (mittelhochdeutsch \"Lebkuoche\") wurden in Klosterbäckereien, wo man schon Hostien anfertigte, ebenfalls auf Oblaten gebacken. In Süddeutschland und Österreich nannte man die flachen Kuchen \"Zelte(n)\" und somit die Bäcker \"Lebzelter\". Die Lebküchler oder Lebzelter waren in Zünften vereinigt. Das Aufkommen des Backpulvers Ende des 19. Jahrhunderts hatte auch einen Einfluss auf die Entwicklung des Lebkuchens. Das Backpulver ließ den würzigen Teig in die Höhe treiben. Hierdurch entstanden viele Gebäckvarianten, die in Geschmack und Konsistenz zum Teil dicht, zum Teil weiter vom ursprünglichen Lebkuchen entfernt sind, wie zum Beispiel zahlreiche Honig- oder Gewürzkuchenvarianten.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Variationen.", "content": "Heute gilt Lebkuchen in seinen regional unterschiedlichen Bezeichnungen und Variationen meist als das klassische Gebäck der Weihnachtszeit. Es gibt ihn mit Schokoladenüberzug und ohne, mit mehr oder weniger Nüssen, Mandeln, Marmeladenfüllung usw.", "section_level": 1}, {"title": "Bildlebkuchen.", "content": "Bildlebkuchen, also Lebkuchen, die in Form geschnitten oder gepresst werden, gibt es bereits seit dem 15. Jahrhundert. Es gibt sie traditionell mit religiösen Motiven, später kamen auch weltliche Bilder auf. Diese Bildlebkuchen sind heute international verbreitet und nicht nur zu Weihnachten beliebt: Ziemlich bekannt sind die mit Zuckerguss verzierten Lebkuchenherzen, die auf Volksfesten und Jahrmärkten, aber auch auf Weihnachtsmärkten an den Ständen der Bäcker angeboten werden. Zu den international bekannten Bildlebkuchen gehört der im englischsprachigen Raum verbreitete „Gingerbread Man“ als vereinfachte menschliche Form ohne Hände und Füße.", "section_level": 2}, {"title": "Lebkuchenhäuschen.", "content": "Aus Lebkuchen wird auch das so genannte Pfefferkuchenhaus, volkstümlich auch als \"Knusperhäuschen\" oder \"Hexenhaus\" bezeichnet, gebaut, das auf das Märchen von Hänsel und Gretel zurückgeht. Diese Lebkuchenhäuschen sind nicht nur im deutschsprachigen Raum verbreitet, sondern werden auch in Osteuropa, in Skandinavien und im englischsprachigen Raum hergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Lebkuchenmann.", "content": "Seit dem 16. Jahrhundert sind figürliche Lebkuchen bekannt. Lebkuchenmänner und -frauen werden besonders im englischsprachigen Raum zu Festen (Weihnachten, Halloween, Ostern etc.) verschenkt.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Lebkuchenspezialitäten.", "content": "Einige der deutschen Lebkuchenspezialitäten sind weltweit bekannt, insbesondere die Nürnberger Lebkuchen und die Aachener Printen. Weitere regionale Varianten sind Rosner Lebkuchen aus Waldsassen, der Bentheimer Moppen, die Pulsnitzer Pfefferkuchen, Neisser Konfekt, Liegnitzer Bomben und schlesische Mehlweißen Coburger Schmätzchen und Mecklenburger Pfeffernüsse.", "section_level": 2}, {"title": "Lebkuchen in Russland.", "content": "Die russische Variante des Lebkuchens, \"Prjaniki\", ( Plur., Singular „Prjanik“), wird aus Weizenmehl, Zucker, Margarine, Butter, Öl, Wasser, Milch und Salz gebacken. Auch Honig und Gewürze können zugesetzt werden. Das Feingebäck wird oft zum russischen Tee gereicht. In der Stadt Tula werden \"Prjaniki\" spätestens seit dem 17. Jahrhundert in vielfältiger Form und Geschmacksrichtung gebacken. Heute gibt es hier ein Lebkuchen-Museum, wo Besucher frisch gebackene \"Prjaniki\" verkosten können.", "section_level": 2}, {"title": "Lebkuchen im Alpenraum.", "content": "In der Schweiz wird verbreitet ein Papiernikolaus mit Gummi arabicum auf einen Lebkuchen aufgeklebt. Diese Tradition reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück und damit in eine Zeit, in der noch in weiten Teilen der Schweiz der Nikolaus die Geschenke und den Baum brachte und noch nicht das Christkind, wie aus dem 1893 publizierten Artikel \"Chlaus\" im \"Schweizerischen Idiotikon\" hervorgeht. In Österreich sind „Lebzelten“ in ähnlicher Variantenvielfalt verbreitet wie in Deutschland. Traditionell werden in Gmunden (Oberösterreich) am Liebstattsonntag im Frühling große Lebkuchenherzen (Durchmesser ca. 20–30 cm) verschenkt. Je nach den Standorten verschiedener alteingesessener Lebkuchen-Manufakturen gibt es regionale Lebkuchen-Spezialitäten: \"Mariazeller Lebkuchen\" aus dem Wallfahrtsort Mariazell (seit 1860), \"Ischler Lebkuchen\" aus Bad Ischl (seit 1848), \"Ausseer Lebkuchen\" aus Bad Aussee (seit 1584), die Lebzelterei Kastner in Bad Leonfelden (seit 1559), die \"St. Wolfganger Lebzelten\" (seit 1520) und Nagy Lebkuchen aus Salzburg (seit 1879). In Wien prägt seit 1758 Metzger Lebkuchen die regionale Lebkuchenwelt. Gegründet wurde die Firma 1685 in Perchtoldsdorf bei Wien. Dort wurde Mitte des 18. Jahrhunderts eine Filiale am Stephansplatz eröffnet. Die Belieferung des Hofes der Kaiserin Maria Theresia folgte bald darauf. Unter der Marke Metzger & Söhne werden seit 2016 hochwertige Lebkuchenparalinen und Konfekt nach der Tradition der k.u.k.-Zeit angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere europäische Lebkuchenvarianten.", "content": "Auch andere europäische Länder haben eigene Lebkuchenspezialitäten mit langer Tradition. Dazu gehören Lebkuchen aus dem französischen Dijon, dem dänischen Christiansfeld oder die Thorner Kathrinchen aus dem seit 1919 polnischen Toruń. Besonders reich mit Zuckerguss verziert sind die Lebkuchenfiguren und -häuser aus der tschechischen Stadt Pardubice.", "section_level": 2}, {"title": "Soßenlebkuchen.", "content": "Eine recht einfache Lebkuchenart ist der Soßenkuchen oder Soßenlebkuchen, der in manchen Gegenden Deutschlands ganzjährig in der Küche zur Herstellung von Soßen verwendet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Der Absatz von Lebkuchen in Deutschland ist im Zeitraum 2009 bis 2012 stetig zurückgegangen. Wurden 2009 noch 102.500 Tonnen hergestellt, so waren es im Jahr 2012 nur noch 80.200 Tonnen, was einem Rückgang um fast 22 Prozent entspricht. Seitdem ist die Produktion etwa gleichgeblieben, im Jahre 2017 waren es 84.050 Tonnen. Der Außenhandel veränderte sich im gleichen Zeitraum dagegen kaum. 2012 wurden 13.100 Tonnen Lebkuchen ausgeführt (davon 3400 Tonnen nach Österreich), während 4500 Tonnen importiert wurden. Im Jahre 2016 waren es 14.900 Tonnen Export, davon 3700 Tonnen nach Österreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lebkuchen ist ein süßes, kräftig gewürztes, haltbares Gebäck, das in vielfältigen Formen und Varianten vorkommt. In vielen Kulturen ist er ein fester Bestandteil des Weihnachtsgebäcks, nur wenige Sorten werden insbesondere auf Jahrmärkten und Volksfesten ganzjährig angeboten. Die Bäcker zählen Lebkuchen zu den Dauerbackwaren.", "tgt_summary": "香料糕饼(法语:\"Pain d'épices\")是一种法国蛋糕,根据法兰西学术院词典(\"Dictionnaire de l'académie française\",1694年),其成分包括黑麦、蜂蜜和香料(今天包括茴芹而非传统的生姜)。 根据Maguelonne Toussaint-Samat,香料糕饼的商业化生产始于兰斯,配方出自于一位来自布尔日的糕点厨师,受到查理七世和他的情妇阿涅丝·索蕾的追捧。蜂蜜使用的是布列塔尼的荞麦蜂蜜。1571年和1596年,兰斯和巴黎的香料糕饼行会分别制定了规章。第戎的香料糕饼在拿破仑时期超过了对手。在阿尔萨斯,传统上要在香料糕饼内放入桂皮。", "id": 2559649} {"src_title": "Shinjuku", "tgt_title": "新宿區", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Während des 17. Jahrhunderts.", "content": "Namensgebend für Shinjuku war eine um 1698 eingerichtete Poststation an der Hauptverkehrsstraße Kōshū-kaidō, welche von Edo in die Provinz Kai führte. Wegen der Residenz des Naitō-Klans aus der Provinz Shinano erhielt die Station den Namen „Neue Station Naitō“ (Naitō-Shinjuku). Sie lag entlang der Straße parallel zum heutigen Gebiet des Shinjuku Gyoen (Naitōmachi).", "section_level": 2}, {"title": "1920 bis 1945.", "content": "1920 wurde die 1889 als Gemeinde im Landkreis Süd-Toshima (ab 1896: Toyotama) entstandene Stadt Naitō-Shinjuku (im Wesentlichen die heutigen Stadtteile Shinjuku und Naitōmachi) in die damalige Stadt Tokio eingegliedert. 1932 wurden mit der Eingemeindung der bisherigen Kreisstadt Yodobashi und weiterer Gemeinden (auf dem Gebiet des heutigen Bezirks Shinjuku die Städte Ōkubo, Totsuka und Ochiai) Gebiete westlich der heutigen Yamanote-Linie Teil der Stadt Tokio. Vom Großen Kantō-Erdbeben 1923 blieb Shinjuku weitgehend verschont, da es in einer seismisch ungefährlichen Gegend liegt. Vor allem der Stadtteil Nishi-Shinjuku ist heute aufgrund seiner vielen Wolkenkratzer bekannt, die nach dem Umzug der Kläranlage Yodobashi entstanden.", "section_level": 2}, {"title": "1945 bis 2000.", "content": "Die Luftangriffe auf Tokio 1945 zerstörten etwa 90 % der Gegend um den Bahnhof Shinjuku. Nach dem Krieg wurde die Stadt nach beinahe identischem Plan wieder aufgebaut. Ausschließlich in Kabukichō gab es grundlegende Erneuerungen. Der Bezirk Shinjuku entstand in seiner heutigen Form 1947 durch den Zusammenschluss der alten Stadtbezirke Yotsuya, Ushigome und Yodobashi. 1991 wurde der Bezirk Shinjuku mit dem Umzug der Präfekturverwaltung aus Marunouchi, Chiyoda Verwaltungssitz der Präfektur Tokio.", "section_level": 2}, {"title": "Namensherkunft.", "content": "Während der Edo-Zeit gab es fünf große Straßen, die alle von der Brücke Nihombashi ausgingen. Entlang dieser Straßen entstanden Hotels, in denen Postbeamte die Pferde ihrer Postkutsche ausruhen lassen konnten. Auch an der Koshu-Straße, die als eine der fünf Straßen nach Kōfu führte, entstanden diese, jedoch gab es eine Stelle, an der zwei Hotels in größerem Abstand zueinander standen. Daher gab der Daimyo Naito den Aufruf, ein weiteres Hotel zu bauen, das daraufhin den Namen „Naito-Shinjuku“ \"(dt. Neues Naito-Hotel)\" erhielt. Als aus der Gegend 1947 eine Stadt wurde, übernahm man den Namen „Shinjuku“.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Rund um den gleichnamigen Bahnhof Shinjuku, der eines der höchsten Passagieraufkommen der Welt aufweist, konzentrieren sich auf nur zwei Quadratkilometern: Daneben liegen in Shinjuku mehrere bedeutende Universitäten wie z. B. die Waseda-Universität. Unweit vom Bahnhof Shinjuku entfernt liegt der Stadtteil Ōkubo, der das Zentrum der koreanischen Bewohner Tokios ist. Die bekannte Künstlerin Yayoi Kusama eröffnete im September 2017 hier ihr eigenes Yayoi Kusama Museum.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "Zum hatte der Bezirk eine gemeldete Bevölkerung von und bei einer Fläche von 18,23 km2 eine Bevölkerungsdichte von Personen pro km2. Wegen der zentralen Funktion des Bezirks wird jedoch geschätzt, dass die tatsächliche Bevölkerung zu jeder Tages- und Nachtzeit über einer Million liegt. Shinjuku hat mit fast 10 % einen der höchsten Ausländeranteile aller japanischen Gemeinden.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtviertel (Auswahl).", "content": "Für eine vollständige Aufzählung aller heutigen Stadtteile Shinjukus, siehe Liste der Stadtteile des Tokioter Bezirks Shinjuku.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Bürgermeister des Shinjuku-ku ist seit 2014 der ehemalige LDP-Präfekturparlamentsabgeordnete Ken’ichi Yoshizumi. 2018 wurde er mit Unterstützung von LDP und Kōmeitō gegen den LP-Politiker Tetsuo Nozawa (KDP, KPJ, LP, SDP) mit deutlicher Mehrheit für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung stieg leicht auf 28,2 %. Das 38-köpfige Parlament des Bezirks Shinjuku wurde bei den einheitlichen Regionalwahlen 2019 neu gewählt. Für das Präfekturparlament bildet der Bezirk einen Viermandatswahlkreis. Bei der letzten Wahl 2017 wählte Shinjuku je einen Abgeordneten von Tomin First no Kai, KPJ, Kōmeitō und LDP. Für das nationale Abgeordnetenhaus bildet der Großteil des Bezirks Shinjuku zusammen mit Chiyoda und Minato den Wahlkreis Tokio 1, den bei der Abgeordnetenhauswahl 2017 knapp der Konstitutionellen Demokrat Banri Kaieda gegen die Liberaldemokratin Miki Yamada gewann. Ein kleiner Teil des Bezirks im Nordwesten (Teile der ehemaligen Stadt Ochiai) gehört seit 2017 zum Wahlkreis 10, der 2017 den Liberaldemokraten Hayato Suzuki wählte.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Shinjuku unterhält Partnerschaften mit folgenden Verwaltungseinheiten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Shinjuku (jap. \"-ku\", „Bezirk ~“, engl. \"~ City\") ist ein („Sonder-“)Bezirk und Verwaltungssitz der japanischen Präfektur Tokio. Er liegt im Westen Tokios.", "tgt_summary": "新宿区()是日本东京都的特别区之一,为东京都厅(都政府)所在地。区内的新宿站为东京主要的交通枢纽之一,而以新宿站为中心的商圈(包括新宿副都心),为东京乃至于整个日本首要的中心商业区。", "id": 1494994} {"src_title": "Doha", "tgt_title": "多哈", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Während die karge Halbinsel wohl schon seit Jahrtausenden von nomadisierenden Beduinen durchzogen wurde, hat man erst 1850 eine Stadt als „Al-bida“ gegründet. Al-Wadschba, eine Festung im Südwesten Dohas, wurde 1882 von ar-Rayyan gebaut und war im folgenden Jahr Schauplatz der Schlacht, in welcher das Volk Katars unter Führung der Briten und an der Seite der Alliierten zusammen mit Scheich Qasim das Osmanische Reich bekämpfte und den Grundstein zu seiner Unabhängigkeit legte. In der nachfolgenden Zeit der britischen Herrschaft wurde die Stadt 1916 Hauptstadt des Protektorates Katar und verblieb auch nach der Unabhängigkeit 1971 in dieser Funktion. Als äußeres Zeichen der gewonnenen Macht wurde 1917 die Festung al-Kut im Zentrum der Stadt von Scheich Abdullah bin Qasim Al Thani erbaut. Die noch unter britischem Protektorat 1949 begonnenen Ölexporte aus Doha begründeten den neuen Wohlstand Katars. Der größte Teil der Investitionen fließt in die Hauptstadt, in der heute fast die Hälfte der Landesbevölkerung lebt. Das 1969 in Betrieb genommene Government House, Sitz der britischen Kolonialbeamten, wird inzwischen als bekanntestes Wahrzeichen Katars bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung, Kultur und Sport.", "content": "Mit dem Aufschwung durch Erdöl- und Erdgasgewinnung konnte sich Katar ein differenziertes Ausbildungssystem aufbauen. Wichtige Positionen in der Wirtschaft und im Ausbildungssektor werden zwar immer noch mit Fachleuten aus aller Welt besetzt, die Tendenz ist jedoch rückläufig, weil immer mehr gut ausgebildete junge Kataris nachdrängen.", "section_level": 1}, {"title": "Universität.", "content": "Die Universität von Katar in Doha, eine nördlich gelegene Campusuniversität, wurde bereits 1973 eröffnet. Sie ist aus der älteren Pädagogischen Hochschule hervorgegangen. Die Ausbildung folgt angelsächsischen Mustern: in sechs Colleges und einer Medizinfakultät können Bachelor- und Mastergrade erworben werden. Eine Besonderheit dieser Universität ist, dass hier nebeneinander sowohl das westliche Rechtswesen als auch das islamische Recht (Scharia) und die entsprechenden islamischen Studien betrieben werden können. Mit etwa 73 % der 7660 Studenten im Wintersemester 2005/06 hatte die Universität einen bemerkenswert hohen Frauenanteil. Außerdem haben sechs namhafte ausländische Universitäten (z. B. Carnegie Mellon) kleinere „Ableger“ vor Ort eingerichtet. Besonders hier findet ein reger Austausch von Studenten, Postgraduierten und Dozenten statt, so dass sich das einst unbedeutende und abgelegene Doha längst in die Standorte mit internationaler wissenschaftlicher Sichtbarkeit eingereiht hat.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Der in alle arabischen Länder ausstrahlende Fernsehsender Al Jazeera sendet seit 1996 aus seinen Hauptstudios in Doha. Seit März 2011 strahlt von hier auch der Sender der libyschen Opposition Libya TV sein Programm aus.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Seit 1998 wird das Qatar Masters, ein internationales Golfturnier, auf der Anlage des \"Doha Golf Club\" ausgetragen. Im Dezember 2006 war die Stadt Gastgeberin der 15. Asienspiele. Für diese internationale Großveranstaltung wurde eigens ein etwa 200 Hektar großes Sportgelände mit Stadien, überdachter Großhalle, Eissporthalle usw. errichtet. Als Erkennungszeichen leuchtete die olympische Fackel im 318 m hohen Aspire Tower. Nach dem guten Eindruck der Asienspiele bewarb sich Doha für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2016, wurde jedoch nicht zum offiziellen Kandidaten des Internationalen Olympischen Komitees erklärt. Desgleichen ist mit der erneuten Bewerbung für die Olympischen Spiele 2020 geschehen: Katar ist im Sommer zu heiß und im Herbst passt es den meisten Mannschaftssportarten nicht, weil die nationalen Ligen bereits laufen. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 wird in Katar im Winter ausgetragen und in der Hauptstadt Doha werden in sechs klimatisierten Stadien zahlreiche Spiele stattfinden. Davor ist Doha Austragungsort der Kurzbahnweltmeisterschaften 2014 im Schwimmen, der Treppenlauf-Weltmeisterschaft 2015 im Aspire Tower, der Handball-Weltmeisterschaft der Männer 2015, der UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2016, der Turn-Weltmeisterschaften 2018 und der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019.", "section_level": 2}, {"title": "Religiöse Einrichtungen.", "content": "In der gesamten Stadt finden sich eine Vielzahl von Moscheen, die architektonisch von sehr schlicht bis prachtvoll und modern rangieren. Die zehn bekanntesten Moscheen sind:: 2008 bekam Doha erstmals eine katholische Kirche, \"Unserer lieben Frau vom Rosenkranz\" geweiht, die elf bis zwölf Millionen Euro kostete. Es handelt sich dabei um das erste christliche Gotteshaus im Land seit den islamischen Eroberungen. In ihr finden Messen auf Arabisch, Englisch, Italienisch, Spanisch und weiteren Sprachen statt.", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Das \"Nationalmuseum von Katar\" wurde zunächst 1975 im ehemaligen Herrscherpalast eröffnet. Es wurde später durch einen Neubau in Form einer Sandrose des französischen Architekten Jean Nouvel an der Corniche ersetzt und ist seit dem 28. März 2019 für die Öffentlichkeit zugänglich. In insgesamt elf Ausstellungsräumen werden auf über 40.000 Quadratmetern Ausstellungsstücke zur Geschichte Katars gezeigt. Ende 2008 wurde das markant am Hafeneingang liegende neue \"Museum of Islamic Art (MIA)\" eröffnet. Dessen Sammlung islamischer Kunst ist eine der exquisitesten und mit 45.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche auch eines der größten der Welt. Das eigenwillig verschachtelte Museumsgebäude wurde vom chinesisch-amerikanischen Star-Architekten Ieoh Ming Pei entworfen, die Innenausstattung stammt von dem französischen Designer Jean-Michel Wilmotte. Die \"Feuerwache\" ist ein neunmonatiges Gastprogramm von September bis Juni, bei dem Künstler, die in Katar wohnen, in einem der fünf Stockwerke des Gebäudes der Feuerwache Atelierflächen erhalten. Im Gebäude befindet sich die \"Garagen-Galerie\" mit wechselnden Ausstellungen. Ab 2019 sollen weitere Museen eröffnet werden:", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung des Stadtbildes.", "content": "Wie in vielen größeren Städten am Persischen Golf wird auch die Skyline Dohas zunehmend von meist solitären Hochhäusern dominiert, teilweise mit markanten arabischen Stilzitaten. Dazu werden immer mehr eher niedrige Wohnbauten in die Fläche gebaut. Die ältere, historisch eher unbedeutende Bausubstanz wird durch Neubautätigkeit immer weniger. Begrünt sind meist nur die Straßen, kleine Plätze und Verkehrsinseln in Küstennähe. Die von kleinen Parkanlagen begleitete östliche Corniche zieht sich etwa sechs Kilometer entlang der halbkreisförmigen Bucht. Das sich nördlich anschließende Tourismusgebiet wird von zwei besonderen Projekten markiert: der von Kanälen durchzogenen Buchten- und Villenlandschaft „West Bay Complex“ und besonders von dem für 30.000 Bewohner konzipierten kurz vor der Küste aufgeschütteten Luxuseiland The Pearl. Ein weiteres, wesentlich größeres Entwicklungsvorhaben (heute noch) außerhalb Dohas nördlich entlang der Küste ist das Urbanisations-Projekt Lusail City, geplant zur Aufnahme von 200.000 Menschen. Um der weiteren, bis dahin recht planlosen Ausdehnung im Inneren Dohas eine städtebauliche Richtung zu geben, wurde in den Jahren ab 2000 ein innerstädtischer Masterplan aufgestellt. Kern des Entwicklungsgebiets ist ein Mehrzweck-City-Center mit 129.000 Quadratmetern Einkaufsflächen, weiter ein großes Hotel, je vier Büro- und Wohnhochhäuser und 2500 Parkplätze. Dazu wird eine offene Verkaufs- und Unterhaltungszone mit Kaufhäusern und Marken-Outletgeschäften sowie Restaurants, Kinos, Eislaufring, Bowlingbahnen usw. kommen. Die Architekten wurden beauftragt, eine besonders „einkaufsfreundliche“ Suq-Bauweise zu bevorzugen. Das soll mit speziellen Dach- und Fassadenkonstruktionen und durchgängigen Arkaden erreicht werden, welche die brennende Sonne von den Gassen möglichst fernhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Anders als viele fast absolute Herrscher der Golfemirate hat der Emir von Katar einen Teil seiner politischen Macht abgegeben und die kommunale Selbstverwaltung eingeführt. Dieses Prinzip wurde bereits in Kuwait eingeführt, die Entscheidungswege sind dabei meist länger. Am 1. April 2007 wurde der 29-köpfige Stadtrat von Doha neu gewählt. Zur Wahl waren insgesamt 125 Kandidaten angetreten, unter ihnen drei Frauen. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,1 % gegenüber 31 % 2003.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Zukunft.", "content": "Obwohl Katar noch kein baldiges Ende der Erdöl- und Erdgasgewinnung vor sich sieht, ist man bereits jetzt bestrebt, private und öffentliche Investitionen in andere Wirtschaftsbereiche fließen zu lassen. Doha soll sich als Sport-, Freizeit-, Finanz- und Bildungszentrum entwickeln, damit kommt es allerdings mit dem benachbarten Dubai und teilweise mit Abu Dhabi in heftige Konkurrenz. Die 2005 gegründete Freihandelszone \"Qatar Financial Centre\" (QFC) möchte ein Umfeld für internationale Regulierungsstandards im Finanzsektor schaffen. Ebenso bemüht sich Katar um strategische Partnerschaften mit europäischen Börsen, um die bisher unbedeutende Regionalbörse in die globalen Märkte einzuführen. Auch das Medizinbusiness und der im Nahen Osten bedeutende Gesundheitstourismus werden aufgegriffen: bis 2012 wollen drei neue Medizinzentren und Spezialkliniken eröffnen. Der Tourismus ist in Doha schon in voller Entwicklung: die 6084 Hotelzimmer (2008) werden sich bis 2010 auf 13.000 mehr als verdoppeln. Der Auslastungsgrad der Hotels ist mit (2008) 69 % noch steigerungsfähig, dies möchte man u. a. durch den Bau eines großen Konferenz- und Ausstellungszentrums erreichen. Der \"Doha Convention Center Tower\" wird in einem 500 Meter hohen Wolkenkratzer die neue Stadtkrone darstellen. Ursprünglich sollte es 2012 fertig sein, seit Sommer 2009 ruhen die Bauarbeiten jedoch auf unbefristete Dauer.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsprojekte.", "content": "Nach dem Vorbild der Nachbarstädte Dubai und Abu Dhabi wurde seit 2009 geprüft, ob die schnell wachsende Stadt das stärkere Verkehrsaufkommen auch mit Hilfe eines schienengebundenen Nahverkehrssystems (Doha Metro) bewältigen sollte. Gemäß National Development Plan for 2030 für Katar erhält Doha eine U-Bahn. An der Green-Line mit 16,6 km Doppeltunnel und 6 Stationen soll 5 Jahre gebaut werden, 50 % davon gingen als Auftrag im Volumen von 945 Millionen Euro an die Porr.", "section_level": 1}, {"title": "UNO-Klimakonferenz 2012.", "content": "Laut Statistiken der Weltbank ist das Erdöl-Emirat Katar derzeit das Land mit dem weltweit höchsten CO-Ausstoß pro Kopf der Bevölkerung. Trotzdem fand die UN-Klimakonferenz 2012 in der Hauptstadt Doha statt. Die Durchführung der Konferenz im Land mit dem weltweit höchsten CO-Ausstoß pro Kopf wird verschiedentlich als Scheitern der weltweiten Klimaschutz-Politik gemäß dem \"Emissions Gap Report 2012\" des UNO-Umweltschutzprogramms UNEP gewertet.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "In Doha herrscht, wie im Rest des Landes, heißes Wüstenklima. Die Luftfeuchtigkeit sinkt im Frühjahr und steigt zum Herbst wieder an. Der Sommer in Doha ist außerordentlich lang und heiß. Es kommt nicht selten vor, dass die Temperatur auf über 50 °C ansteigt. Im Winter bewegen sich die Temperaturen im Bereich von 20 °C. Generell ist es in Doha relativ trocken. Es kommt lediglich vereinzelt zu Regengüssen, die vor allem im Frühjahr auftauchen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Doha ([],, im Dialekt ad-Dōha für „Die Bucht“) ist die Hauptstadt von Katar und liegt am Persischen Golf. Die Einwohnerzahl lag im April 2015 bei 587.055. In der Agglomeration Dohas leben (Stand April 2015) 956.457 Menschen. Doha wächst mit der nur neun Kilometer entfernten Stadt Ar-Rayyan schnell zusammen. Die Stadt beherbergt den Hamad International Airport, wichtige Teile der Öl- und Fischereiindustrie sowie mit der „Education City“ ein Gebiet für Forschung und Bildung.", "tgt_summary": "多哈(,或译杜哈,转写:)位于波斯湾畔的著名港口,是卡塔尔的首都,卡塔尔8个区之一。多哈是卡塔尔的第一大城市以及全国经济、交通和文化中心,2018年时,人口为2,382,000人,约占全国人口的90%。", "id": 693798} {"src_title": "Proteinfaltung", "tgt_title": "蛋白质折叠", "src_document": [{"title": "Proteinsynthese.", "content": "Proteine werden an den Ribosomen als lineare Polypeptidketten aus Aminosäuren synthetisiert. Die Abfolge der einzelnen Aminosäuren bildet die Primärstruktur des Proteins. Während oder nach der Synthese faltet sich die Polypeptidkette in eine definierte räumliche Struktur (Tertiärstruktur), die aus kleineren Strukturelementen (Sekundärstruktur) aufgebaut ist. Einige Proteine bestehen aus mehr als einer Polypeptidkette. Bildet sich ein solcher Oligomer aus mehreren Polypeptidketten in Tertiärstruktur, so spricht man von einer Quartärstruktur. Die Primärstruktur besteht aus kovalent über Peptidbindungen verbundenen Aminosäuren. Die Proteinfaltung ergibt sich aus den weiterhin wirkenden Bindungen und Kräften (ionische, polare und Van-der-Waals-Wechselwirkungen, Wasserstoffbrückenbindungen, hydrophobe Effekte) zwischen verschiedenen Atomen, in Einzelfällen wird die Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur nach der Translation durch kovalente Bindungen wie Disulfidbrücken und Isopeptidbindungen stabilisiert. Die Aminosäurekette nimmt während der Faltung in Sekundenbruchteilen die native Konformation, also die biologisch funktionsfähige Konformation an. Dieser Prozess wird als Levinthal-Paradox bezeichnet. Das fertig gefaltete Protein hat in der Regel die niedrigste mögliche Gibbs-Energie (Anfinsen-Dogma). Der genaue Ablauf der Proteinfaltung ist noch nicht geklärt und stellt einen aktuellen Forschungsgegenstand der Biochemie dar. Bei einigen Proteinen verläuft die Faltung über einen Zwischenzustand, der \"molten globule\" genannt wird. Es kommt zu einer Zusammenlagerung der hydrophoben Aminosäurereste per hydrophobem Kollaps, wobei innerhalb von einigen Millisekunden alle Sekundärstrukturelemente ausgebildet werden. Erst im Anschluss kommt es zur Ausbildung der Tertiärstruktur, die einige Sekunden in Anspruch nehmen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Faltungshelfer.", "content": "Häufig können sich neu synthetisierte Proteine nicht selbst korrekt falten, daher werden Faltungshelfer benötigt. Chaperone verhindern durch Anlagerung die vorzeitige Proteinfaltung und somit die Aggregation während der Proteinsynthese. Chaperonine können Peptidsequenzen wie in einem Fass einschließen und durch ATP bei der Faltung helfen. Protein-Disulfid-Isomerasen können falsch entstandene Disulfidbrücken korrigieren. Peptidyl-Prolyl-\"cis/trans\"-Isomerasen helfen dabei, Prolin von der \"cis\"-Konfiguration in eine \"trans\"-Konfiguration zu überführen. Andere Aminosäuren liegen zum großen Teil immer in \"trans\"-Konfiguration vor.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur und Funktion.", "content": "Die spezifische Funktion eines Proteins ist nur durch seine definierte Struktur möglich. Fehlgefaltete Proteine werden normalerweise im Rahmen der Proteinqualitätskontrolle erkannt und im Proteasom abgebaut. Schlägt dieser Abbau fehl, kommt es zu Proteinansammlungen, die je nach Protein verschiedene Erkrankungen auslösen können, bei denen Mutationen die korrekte Faltung verhindern. Diese werden als Proteinfehlfaltungserkrankungen bezeichnet und können folgende Ursachen haben:", "section_level": 1}, {"title": "Denaturierung.", "content": "Bei der Faltung nimmt das Protein den nativen (strukturierten oder biologisch funktionsfähigen) Zustand an. Den umgekehrten Prozess nennt man Denaturierung. Faltung und Denaturierung von Proteinen ähneln Phasenübergängen erster Ordnung, das heißt extensive Größen wie Volumen und Wärmeenergie ändern sich sprunghaft. Die Denaturierung von Proteinen wird beispielsweise durch Hitze, extreme pH-Bedingungen oder extreme Salzkonzentrationen ausgelöst. 1972 erhielt Christian B. Anfinsen den Chemie-Nobelpreis für die Beobachtung, dass sich kleine Proteine nach einer Denaturierung wieder in die native Form falten können, sobald sie Umgebungsbedingungen ausgesetzt werden, in denen diese stabil ist. Anfinsen schlussfolgerte aus dieser Beobachtung, dass die native Struktur eines jeden Proteins durch seine Aminosäuresequenz festgelegt ist. Eine Ausnahme bilden seltene metamorphe Proteine wie \"Lymphotactin\", die zwei grundsätzlich verschiedene Sekundärstrukturen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Die erste umfassende Theorie zur Proteinfaltung wurde in den 1920er Jahren vom chinesischen Wissenschaftler Hsien Wu entwickelt. Im europäisch-amerikanischen Raum wurden die ersten wesentlichen Arbeiten von Christian B. Anfinsen (Nobelpreis für Chemie 1972) und Charles Tanford (Tanfordübergang) in den 1950er Jahren durchgeführt. Zurzeit läuft das Projekt „Folding@home“ der Stanford-Universität zur Simulation dieser Faltungen, bei dem Internetnutzer mithelfen können, indem sie Rechenleistung zur Verfügung stellen. Auch die Projekte „POEM@home“ der Universität Karlsruhe und „Rosetta@home“ der University of Washington verfolgen dieses Ziel. Alle drei Projekte verwenden unterschiedliche Ansätze zur Simulation der Proteinfaltung. Einen weiteren Ansatz verfolgt das Computerspiel Foldit, bei dem die Spieler versuchen, ein Protein möglichst geschickt zu falten und es so auf ein niedriges Energieniveau zu bringen. Des Weiteren findet alle zwei Jahre das Gemeinschaftsexperiment CASP statt, welches Forschergruppen die Möglichkeit bietet, die Qualität ihrer Methoden zur Vorhersage von Proteinstrukturen ausgehend von der Primärstruktur zu testen und sich einen Überblick über den aktuellen Stand auf diesem Forschungsgebiet zu verschaffen. Bislang gibt es zwei von der Wissenschaft anerkannte Modelle zur Proteinfaltung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Proteinfaltung ist der Prozess, durch den Proteine ihre dreidimensionale Struktur erhalten. Sie findet während und nach der Synthese der Peptidkette statt und ist Voraussetzung für die fehlerfreie Funktion des Proteins. Bewirkt wird die Faltung durch kleinste Bewegungen der Lösungsmittelmoleküle (Wassermoleküle) und durch elektrische Anziehungskräfte innerhalb des Proteinmoleküls. Einige Proteine können nur mithilfe von bestimmten Enzymen oder Chaperon-Proteinen die richtige Faltung erreichen.", "tgt_summary": "蛋白质折叠(Protein folding)是蛋白质获得其功能性结构和构象的过程。通过这一物理过程,蛋白质从无规则卷曲折叠成特定的功能性三维结构。在从mRNA序列翻译成线性的氨基酸链时,蛋白质都是以去折叠多肽或无规则卷曲的形式存在。", "id": 1316585} {"src_title": "The Art of Computer Programming", "tgt_title": "计算机程序设计艺术", "src_document": [{"title": "Vom Compilerbuch zum mehrbändigen Grundlagenwerk.", "content": "Ursprünglich hatte der Verleger Knuth, der damals noch ein Student im Hauptstudium war, damit beauftragt, ein einzelnes Buch über Compiler zu schreiben. Knuth wollte jedoch alles notwendige Wissen zu diesem Thema präsentieren und dies in einer ausgereiften Form. Nach Abschluss seines Studiums schrieb er dem Verleger und bat um die Erlaubnis, die Dinge etwas mehr im Detail zu schildern. Die Antwort seines Verlegers fiel positiv aus. Der erste handgeschriebene Entwurf von 1967 umfasste 3900 Seiten. So entstand der Plan, eine siebenteilige Reihe zu verfassen, die wesentliche Grundlagen der Computerprogrammierung abdeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau der Buchreihe.", "content": "Die Reihe ist wie folgt geplant: Bisher sind die ersten drei Teile und ein Kapitel erschienen, bereits in mehreren überarbeiteten Auflagen. Zu Band 1 erschien 2005 ein Faszikel mit der Spezifikation von MMIX. Band 4 wurde ebenfalls seit 2005 vorab in Form von zwei Faszikeln pro Jahr veröffentlicht. Band 4A liegt seit Februar 2011 vor. Auf Knuths Webseite sind jeweils vor der Veröffentlichung als Faszikeln erste Vorabversionen (Pre-Fascicles) verfügbar, damit Interessierte schon vor dem Druck erste Fehler finden können. Die Bände 4B und 4C (und womöglich noch weitere) sollen folgen. Zu den oben genannten Büchern kommt ein weiteres, von Graham/Knuth/Patashnik \"Concrete Mathematics,\" welches die mathematischen Grundlagen von Band 1 in ausführlicherer Form behandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsfortschritt und Würdigung des Werkes.", "content": "Obwohl Knuth bereits 1962 mit dem Schreiben begonnen hat, ist noch nicht abzusehen, wann das Werk vollendet sein wird. Der Autor rechnet mit der Fertigstellung von Band 5 im Jahr 2025 und plant anschließend eine (erneute) Aktualisierung und Überarbeitung der Bände 1 bis 3 sowie die Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte der fünf Bände in einem neuen Werk. Die \"stärker spezialisierten\" Bände 6 und 7 wolle er danach nur schreiben, sofern ihre Themen dann \"noch relevant (seien) und noch nicht gesagt wurden\". Seit 1992 befindet sich Knuth im Ruhestand, um sich ausschließlich der Fertigstellung seiner Buchreihe zu widmen. Er bekommt dadurch kein Gehalt mehr, andererseits ist \"The Art of Computer Programming\" eine kommerziell sehr erfolgreiche Reihe: in der Zeit vom Ersterscheinungsdatum bis 1987 wurden jeden Monat zwischen 1000 und 2000 Exemplare verkauft. Während der Arbeit an der überarbeiteten Neuauflage von Band 2 kämpfte Knuth mit den Unzulänglichkeiten der damaligen Satztechniken und entwickelte schließlich sein eigenes System, das digitale Satzsystem TeX, das mittlerweile als Standard für Publikationen in der Mathematik und den Naturwissenschaften etabliert ist. Die Akkuratesse seines Werkes, das der \"American Scientist\" zu den besten zwölf naturwissenschaftlichen Monographien des 20. Jahrhunderts zählt, liegt Knuth so am Herzen, dass er regelmäßig ausführliche Fehlerkorrekturen bis hin zum kleinsten Satzfehler veröffentlicht und den ersten Finder jedes Fehlers mit einem Scheck über 256 US-Cent für inhaltliche Fehler bzw. 32 US-Cent für Kommafehler u. ä. honoriert. Die Schecks werden jedoch von den meisten Empfängern nicht eingelöst – nur neun wurden eingelöst –, sondern eingerahmt. Seit Oktober 2008 werden die Schecks jedoch nicht mehr in US-Dollar, sondern in der virtuellen, hexadezimalen Währung der Bank of San Serriffe ausgestellt – dies begründet Knuth mit der Angst vor Scheckbetrug. Am Ende der einzelnen Kapitel gibt es einen Abschnitt zu Geschichte und Bibliographie mit historischen Informationen. Die Übungsaufgaben sind nach Schwierigkeitsgrad eingeteilt (und entsprechend markiert), die von extrem einfach (00) bis zum bis dahin nicht gelösten Forschungsproblem (50) reichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Art of Computer Programming (\"TAOCP\", ) ist ein mehrbändiges Werk des US-amerikanischen Informatikers Donald E. Knuth über grundlegende Algorithmen und Datenstrukturen, für dessen Textsatz er die Programme TeX und Metafont entwickelt hat.", "tgt_summary": "《计算机程序设计艺术》(英语:\"The Art of Computer Programming\"),简称TAOCP,是美国电脑科学家高德纳(英语:Donald Ervin Knuth)编著的关于计算机程序设计之七卷本著作。作者并因此获得美国计算机协会1974年图灵奖。", "id": 929223} {"src_title": "Vikunja", "tgt_title": "小羊駝", "src_document": [{"title": "Merkmale, Verhalten.", "content": "Seine Kopfrumpflänge beträgt 150 Zentimeter, die Schulterhöhe 100 Zentimeter, das Gewicht 50 Kilogramm. Eine anatomische Besonderheit im Vergleich zu anderen Neuweltkamelen sind die unteren Schneidezähne, die wie bei Nagetieren ständig nachwachsen – etwas Vergleichbares gibt es unter anderen Paarhufern nicht. Das Fell ist wesentlich feiner als das verwandter Arten und so dicht, dass es wie eine Isolierschicht gegen die Kälte wirkt. Es ist am Rücken hellbraun und unterseits weißlich. Wie das Guanako lebt das Vikunja in territorialen Familienverbänden, die von je einem Hengst (Männchen, die weiblichen Tiere werden Stuten genannt) geführt werden. Daneben gibt es Junggesellentrupps (Männchen, die wegen ihres jungen Alters noch kein Territorium verteidigen können) und solitäre alte Männchen (die durch jüngere Männchen von ihren Verbänden vertrieben wurden).", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Verbreitet ist das Vikunja in den Hochanden Ecuadors, Perus, Boliviens, Argentiniens und Chiles. Es kommt hier in Höhen zwischen 3500 und 5500 Metern vor. Während es zur Zeit der Inka etwa 1,5 Millionen Vikunjas in den Anden gab, ging ihre Zahl bis 1965 auf 6000 zurück. Seitdem haben sich infolge von Schutzmaßnahmen die Bestände aber rasant erholt, so dass es heute wieder etwa 200.000 Vikunjas gibt. Das Zuchtbuch im Rahmen der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEP) wird von Christian R. Schmidt vom Frankfurter Zoo geführt. Die IUCN listet das Vikunja mittlerweile als „nicht gefährdet“.", "section_level": 1}, {"title": "Verwandtschaft und Taxonomie.", "content": "Die klassische Lehrmeinung war einst, dass das Vikunja nie domestiziert wurde und dass Lama und Alpaka vom Guanako abstammen. Heute gibt es allerdings DNA-Untersuchungsbefunde, die darauf hindeuten, dass das Alpaka vom Vikunja abstammen könnte. Da Alpakas, Lamas, Guanakos und Vikunjas untereinander fruchtbar sind und sich die Linien oft miteinander vermischt haben, lässt sich die Abstammung der Haustierformen heute nicht mehr mit letzter Sicherheit nachvollziehen. Das Vikunja wird oft auch unter dem wissenschaftlichen Namen \"Lama vicugna\" geführt, also zusammen mit den Lamas in einer gemeinsamen Gattung. Für eine eigene Gattung spricht die Besonderheit des Gebisses, das von den anderen Lamas abweicht. Allerdings sind Guanakos und Vikunjas untereinander fruchtbar, was wiederum für eine sehr dichte Verwandtschaft spricht. Daher sind die Einführung der eigenen Gattung \"Vicugna\" wie auch die Einordnung der Alpakas in dieser Gattung umstritten.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Inka trieben Vikunjas zu Zehntausenden in Gatter, schoren die Wolle zur ausschließlichen Verwendung durch hohe Adlige und ließen die Tiere dann wieder frei. Die Spanier setzten diese Tradition nicht fort. Sie schossen Vikunjas in großer Zahl ab und vergifteten oft auch deren Wasserstellen, zunächst um Platz für Weideland zu schaffen und erst später wegen des Fells. Heutzutage stehen Vikunjas unter Artenschutz. In Peru, Chile, Bolivien und Argentinien werden sie zur kommerziellen Nutzung freilaufend in Nationalparks gehalten, seltener auch in weitläufigen Gehegen (vor allem in Argentinien). Im Jahr 2009 wurden weltweit 5500 bis 6000 Kilogramm Vikunjawolle gewonnen. Beim traditionellen Scheren (\"Chacu\" oder \"Chaccu\") werden in Peru alle zwei Jahre Vikunjaherden in einer Zeremonie über trichterförmige Gatter in Pferche getrieben und geschoren. Dabei wird eine Wolle mit einer durchschnittlichen Faserlänge von 2–4 cm gewonnen. Das Gewicht an geschorenen Wollhaaren beträgt pro Tier etwa 250 g bis 450 g, nach Entfernung der unerwünschten Deckhaare vom Wollhaar (etwa 30 %) bleiben wenige Unzen, die für etwa 7–15 Euro pro Unze gehandelt werden. Das Haar des Bauchbereichs bildet dabei einen kleineren Teil, der deutlich heller ist und dementsprechend höhere Preise erzielt, da die Struktur des Vikunjahaars unter einem Bleichen oder Färben leidet. Nördliche Populationen besitzen am Rücken eine eher zimtartige Fellfarbe, südliche Populationen einen eher beigen Farbton. Die Wolle der Vikunjas gilt als die seltenste und teuerste der Welt. Zu Weihnachten 2010 bot das Modeunternehmen Falke Pullover aus Vikunjawolle für rund 2400 Euro an und Strümpfe für 860 Euro das Paar. Aus der Vikunjawolle werden außerdem Stoffe gewebt, die zu teurer und exklusiver Maßkleidung verarbeitet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Faser.", "content": "Das zur Herstellung von Vikunja-Wolle verwendete Wollhaar des Vikunja ist nach dem des Tschiru eines der feinsten Tierhaare mit einem Haardurchmesser von 10–20 Mikrometer, meistens jedoch durchschnittlich 8–13 bzw. 11–13,5 Mikrometer. Unter den tierischen Textilfasern besitzen nur noch die verschiedenen Seiden und Byssus einen geringeren Faserdurchmesser. Die Oberflächenstruktur der Faser ist geschuppt wie bei Schafwolle. Der Schuppenabstand beträgt zwischen 7 und 14 Schuppenringen pro 100 Mikrometer. Die Zellanordnung der Faser ist im Transmissionselektronenmikroskop bilateral (wie auch beim Guanako), während sie beim Lama und Alpaka ungeordnet ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Vikunja (\"Vicugna vicugna\") oder Vicuña (Quechua: \"wik'uña\") ist neben dem Alpaka eine der beiden Arten der Gattung \"Vicugna\" und gehört zur Familie der Kamele. Es ähnelt dem Guanako, ist aber kleiner und schlanker.", "tgt_summary": "小羊驼(\"Vicugna vicugna\")主要栖息于南美洲安第斯山脉中段的半干旱草原,外形很像骆驼,但无驼峰,身体细长,头小,尾短,腿与颈都长,耳朵长而尖。上体皮毛浅褐色发亮,下体带白色,颈基部有一撮灰白色长毛。其毛柔滑若丝,细于羊毛而被视为上品,从前印加人曾将其专供王族享用。", "id": 2568593} {"src_title": "Altweltkamele", "tgt_title": "骆驼", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Altweltkamele unterscheiden sich von ihren neuweltlichen Verwandten auf den ersten Blick durch das Vorhandensein von Höckern und die größeren Ausmaße. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 225 bis 345 Zentimetern, eine Schulterhöhe von 180 bis 230 Zentimeter und ein Gewicht von 300 bis 700 Kilogramm. Der Schwanz ist mit 35 bis 55 Zentimetern relativ kurz. Die Färbung ihres Felles variiert von dunkelbraun bis beige und sandgrau. Während Dromedare ein relativ kurzes Fell haben, sind die Haare der Trampeltiere insbesondere in den Wintermonaten sehr lang – im Frühling kommt es zu einem abrupten Fellwechsel, bei welchem die Tiere einen zerzausten Eindruck erwecken. Die Beine der Altweltkamele sind vergleichsweise lang. Die Füße haben zwei Zehen, die anstatt mit Hufen mit schwieligen Polstern versehen sind. Wie alle Kamele berühren diese Tiere den Boden mit dem vorletzten und letzten Glied der Zehen. Sie tragen keine Hufschalen, sondern gebogene Nägel, wodurch aber nur die Vorderkante der Füße geschützt wird. Die Zehen ruhen auf einem elastischen Polster aus Bindegewebe, das eine breite Sohlenfläche bildet. Diese Tiere haben einen langen Hals, auf dem ein langgezogener Kopf sitzt. Die Oberlippe ist gespalten, als Schutz vor der Witterung sind die Augen mit großen Lidern mit langen Wimpern versehen und die Nüstern verschließbar. Der Magen setzt sich wie bei allen Kamelen aus mehreren Kammern zusammen, was das Verdauen der Pflanzennahrung erleichtert.", "section_level": 2}, {"title": "Speicherung von Nahrung und Wasser.", "content": "Um großflächige wasser- und nahrungslose Wüstengebiete durchqueren zu können, müssen Altweltkamele entsprechend große Mengen an Wasser und Nahrung speichern können. In ihren Höckern lagern die Tiere für Hungerperioden Fett ein, mit dessen Hilfe sie bis zu 30 Tage ohne Nahrung auskommen. Ihren Wasservorrat, der zwischen ca. 100 und 150 Liter betragen kann und für eine Durstperiode von bis zu zwei Wochen ausreicht, speichern sie im Magensystem. Beim Auffüllen ihres Wasserspeichers zeigen Altweltkamele eine enorme Aufnahmeleistung. Sie schaffen es, innerhalb von zehn Minuten über 100 Liter Wasser auf einmal zu trinken und einzulagern. Augenzeugenberichten zufolge tränken die Kamelpfleger die Tiere vor einer Reise auch zwangsweise. Häufig wird die Entstehung von Wasser bei der Verbrennung von Fettreserven aus dem Höcker als ein besonderes Merkmal für das Kamel herausgestellt. Tatsächlich entsteht bei der kontinuierlich stattfindenden Energiegewinnung aus Nahrungsmitteln jeder Art Wasser als Nebenprodukt, das der körpereigenen Wasserbilanz zugutekommt. Pro 1000 kJ freigesetzter Energie entstehen z. B. aus Fett ca. 28 g und aus Kohlenhydraten ca. 35 g Wasser. Dies gilt jedoch für jedes Lebewesen, einschließlich des Menschen, das organisches Material mit Sauerstoff verbrennt und ist somit keineswegs eine kameltypische Besonderheit. Auch die verbreitete Vorstellung, ein durstendes Kamel könne notfalls rasch ein paar kg Fett verbrennen, um dem Körper wieder etwas Wasser zuzuführen, entspricht nicht der Realität. Bei der Verbrennung von 1 kg Fett entsteht u. a. ca. 1,1 kg Wasser und eine Energiemenge von ca. 39.000 kJ (ca. 9.300 kcal) wird freigesetzt, davon mindestens etwa 31.000 kJ in Form von Wärmeenergie (der Rest evtl. als vom Kamel geleistete Arbeit). Um diese Energiemenge abzuführen, müssen mindestens ca. 14 kg Wasser verdunstet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Regulierung der Körpertemperatur.", "content": "Altweltkamele verhindern eine drohende Überhitzung ihres Körpers, wie andere warmblütige Tiere auch, grundsätzlich durch die Verdunstung von Wasser. Um den dabei unvermeidlichen Wasserverlust so gering wie möglich zu halten, verfügen die Altweltkamele über zusätzliche Anpassungen an ihren Lebensraum. Hierzu gehört insbesondere ihre für warmblütige Tiere ungewöhnliche Fähigkeit, ihre Körpertemperatur bis zu einem gewissen Grade zu ändern. Nachts kann ein Kamel, ohne dafür Wasser verdunsten zu müssen, Wärmeenergie direkt an die kalte Nachtluft abgeben und auf diese Weise seine Körpertemperatur bis auf 34 °C absinken lassen. Tagsüber lässt es seine Körpertemperatur wieder auf bis zu 41 °C ansteigen, dies entspricht für ein 500 kg schweres Kamel einer Wärmemenge von ungefähr 12.000 kJ (ca. 3.000 kcal). Um dieselbe Wärmemenge durch Wasserverdunstung abzuführen, müsste das Tier theoretisch etwa 5 Liter, tatsächlich eine noch größere Wassermenge verbrauchen. Seine besondere Fähigkeit zur Variierung der Körpertemperatur nutzt das Kamel nur bei Wassermangel, bei ausreichender Wasserversorgung hält es seine Körpertemperatur konstant. Auch sein Fell hilft dem Kamel, Wasser zu sparen. Die tagsüber starke Sonnenstrahlung wird größtenteils in den äußeren Fellschichten absorbiert und in Wärme umgewandelt. Dabei wird diese äußere Schicht auf Temperaturen aufgeheizt, die höher sind als die Lufttemperatur. Deshalb kann ein Teil der Wärmeenergie an die Umgebungsluft abgegeben werden. Die restliche Wärmeenergie kann wegen der thermischen Isolierung durch die tiefer liegenden Fellschichten nur langsam zum Kamelkörper vordringen. Trifft die Sonnenstrahlung dagegen direkt auf die nackte Kamelhaut, so muss diese stärker gekühlt werden, um eine hautverträgliche Temperatur einzuhalten. Deshalb verliert ein geschorenes Kamel ca. 50 % mehr Wasser durch Schwitzen als ein ungeschorenes. Als weitere Mechanismen zur Minimierung des Wasserverlusts sind zu erwähnen eine besonders starke Eindickung des Urins durch die Nieren und ein besonders starker Wasserentzug aus dem Kot im Enddarm. Kameldung kann angeblich unmittelbar ohne weitere Trocknung als Brennstoff verwendet werden. Die in einigen Veröffentlichungen kursierende Vorstellung, der zufolge der Wasserdampf der ausgeatmeten Luft zum Kühlen verwendet wird, ist unsinnig. Bei der Umwandlung von Wasserdampf in flüssiges Wasser wird im Gegenteil eine erhebliche Wärmemenge freigesetzt, die das Kamel wieder abführen müsste. Ebenso falsch ist die Vorstellung, die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) eines Kamels könnten sich auf das 200-fache ihres Volumens vergrößern, um Wasser zu speichern. Das Wasser wird jedoch im Magensystem gespeichert. Eine erhebliche Vergrößerung der roten Blutkörperchen würde die Fließeigenschaften des Blutes, insbesondere in den Kapillaren, drastisch verschlechtern. Plausibler sind Berichte, denen zufolge die roten Blutkörperchen der Kamele, abweichend von der sonst üblichen Form, etwa wie Rugbybälle geformt sind. Man vermutet, dass hierdurch die Fließfähigkeit des Blutes bei starker Eindickung infolge von Wassermangel besser erhalten bleibt. Diese besonders geformten roten Blutkörperchen sollen sich auf etwa 240 bis 250 % ihres normalen Volumens ausdehnen können.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Anpassungen an den Lebensraum Wüste.", "content": "Da es gerade in Wüstengebieten immer wieder zu Sandstürmen kommt, müssen sich die Tiere auch vor diesen Bedingungen schützen. Sie haben extrem lange Wimpern, die die Augen überdecken und so den Sand abhalten. Außerdem sind ihre Ohren mit langen Haaren bewachsen und sie können die Nasenlöcher schließen, sodass auch hier kein Sand eindringen kann. Durch ihren Passgang, bei dem sie beide Beine einer Seite immer gemeinsam bewegen, und ihre sehr breiten Fußflächen können sie sich auch auf tiefem, weichem Sand gut fortbewegen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "In ihrer domestizierten Form sind die zwei Arten der Altweltkamele in weiten Teilen Afrikas und Asiens verbreitet. Dromedare finden sich im Norden Afrikas (bis ca. 1° südlicher Breite), auf der arabischen Halbinsel und in Zentralasien. Im 19. Jahrhundert wurden sie auch nach Australien eingeführt, wo sie das Outback schnell für sich einnahmen und wo es heute eine Population von mindestens 50.000 Tieren gibt. Trampeltiere sind von Kleinasien bis in die Mandschurei verbreitet. In seiner Wildform ist das Dromedar ausgestorben, vermutlich spätestens um die Zeitenwende. Sein Ursprungsgebiet dürfte im Süden der Arabischen Halbinsel gelegen haben, wobei noch nicht geklärt ist, ob es eine Wildspezies des Dromedars gab oder ob es einen gemeinsamen Vorgänger von Trampeltier und Dromedar gab. Wilde Trampeltierpopulationen gibt es heute noch im chinesischen Xinjiang und in der Mongolei, wo in drei getrennten Populationen rund 950 Exemplare leben. Insgesamt gibt es ca. 19 Millionen Altweltkamele, von denen 14,5 Millionen in Afrika leben, alleine sieben Millionen in Somalia und 3,3 Millionen im Sudan.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Im Gegensatz zu ihren südamerikanischen Verwandten, den Neuweltkamelen, sind die beiden Kamelarten der alten Welt Bewohner der trockensten Gebiete der Erde. Sie sind Überlebenskünstler der Wüste, wo nur wenige Großsäugetiere in der Lage sind zu überleben. Altweltkamele haben die Anpassung an diese lebensfeindliche Umgebung perfektioniert (siehe dazu auch oben Merkmale). Altweltkamele sind tagaktiv und leben in freier Wildbahn zumeist in Haremsgruppen, die aus einem Männchen, mehreren Weibchen und dem gemeinsamen Nachwuchs bestehen. Heranwachsende Männchen, die aus ihrer Geburtsgruppe vertrieben wurden, bilden oft Junggesellengruppen. Um die Führerschaft in einer Haremsgruppe kann es zu erbitterten Kämpfen zwischen zwei Männchen kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Altweltkamele sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich überwiegend durch Abweiden von Blättern von Baum- und Straucharten und von Zwergsträuchern („browser“). Die dicken, weichen, langen, beweglichen Lippen und die Auskleidung der Mundhöhle ermöglichen das Abweiden auch durch spitze Dornen geschützter Pflanzen. Kamele fressen bekanntermaßen auch Pflanzen, die bitter schmecken oder hohe Gehalte sekundärer Pflanzenstoffe enthalten und von den meisten anderen Pflanzenfressern verschmäht werden. Sie besitzen einen sehr hohen Salzbedarf und weiden viel an, in Wüsten oft häufigen, Salzpflanzen, vor allem Salzkräutern (\"Salsola\") und Melden (\"Atriplex\"), die als Sukkulente auch einen höheren Wassergehalt besitzen. Als Nahrung überall in ihrem Verbreitungsgebiet bedeutsam sind Akazien. Wenn Sie vom Menschen nicht eingeschränkt werden, durchstreifen Kamele große Räume, sie können auf der Nahrungssuche mehr als 50 Kilometer am Tag zurücklegen, und fressen von einer Vielzahl von Arten. Bei günstigem Nahrungsangebot fressen sie über den unmittelbaren Bedarf hinaus, um den Fettspeicher in den Höckern aufzufüllen; dieser reicht ggf. aus, ein Tier bis zu 6 Monate ohne Nahrung am Leben zu halten. Altweltkamele ernähren sich, bei entsprechendem Angebot, zu einem gewissen Anteil auch von Gräsern, sie können sich bei Weidehaltung von fast reinem Grasfutter ernähren bei Stallhaltung mit Heu gefüttert werden. Sie sind also in der Nahrungswahl recht opportunistisch. Nach anekdotischen Berichten fressen sie gelegentlich sogar Holzkohle oder Material tierischer Herkunft wie Knochen. Die Aufnahme von Abfallstoffen führt aber oft zum Tod der Tiere, da sie die Stoffe nicht wieder ausscheiden können. Kamele können bei Bedarf auch salziges, brackiges Wasser verwerten.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Nach einer relativ langen Tragzeit von 360 bis 440 Tagen bringt das Weibchen in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses ist Nestflüchter und kann innerhalb kürzester Zeit selbständig gehen. Nach rund einem Jahr wird es entwöhnt, nach zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Altweltkamele können 40 bis 50 Jahre alt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Altweltkamele und Menschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Domestizierung.", "content": "Die Eigenschaften der Kamele sind natürlich auch für die Menschen der Wüstenregionen von Vorteil, und so verwundert es nicht, dass beide Altweltkamelarten bereits im dritten vorchristlichen Jahrtausend (vor über 5.500 Jahren) domestiziert wurden und der Mensch sie seitdem als Haustiere nutzt. In den Emiraten reicht die Nutzung von Kamelen nachweislich bis 2600 v. Chr. zurück. Die Domestizierung des asiatischen Trampeltiers, das an das etwas feuchtere und leicht kühlere Wetter der asiatischen Steppe angepasst ist, erfolgte etwa zur selben Zeit. Altweltkamele scheinen ursprünglich hauptsächlich als Milchlieferant domestiziert worden zu sein. In Somalia überwiegt diese Nutzung bis heute. Die Nutzung als Fleisch- und Lederquelle sowie eine Verwendung der Wolle entwickelten sich etwas später. Sogar ihr Mist dient, getrocknet, in der rohstoffarmen Umgebung als Brennmaterial. Bis etwa 1500 v. Chr. wurde fast ausschließlich der Esel als Transporttier im Verbreitungsgebiet der Kamele genutzt. Die Nutzung des Kamels als Lasttier setzte zunächst die Entwicklung eines geeigneten Sattels voraus. Dieser musste die Last auch bei der wiegenden Bewegung des Kamels halten und gleichmäßig auf dem Rücken des Kamels verteilen. Zwischen 1300 und 100 v. Chr. entwickelten nomadisch lebende arabische Ethnien einen für das Kamel angepassten Tragesattel, der es erlaubte, durchschnittlich etwa 250 Kilogramm auf einem Kamelrücken zu transportieren. Diese Sattelform ist seit mehr als 2.000 Jahren nahezu unverändert in Gebrauch. Neben ihrer Nutzung als Lasttiere wurden Kamele auch als Reittiere für Kriegseinsätze verwendet. In Oberägypten etwa kamen vor 2.000 Jahren Abteilungen von Dromedarreitern für den Grenzschutz zum Einsatz. In Asien erlangte das Trampeltier nicht die Bedeutung, die das Dromedar im arabischen Raum gewann. Auf den zentralasiatischen Hochplateaus dominierte das Yak, Schafe, die Milch und Wolle lieferten, sowie Hausrinder und Wasserbüffel konnten im größten Teil des asiatischen Raums gehalten werden. Dromedare dagegen wurden in einem immer größer werdenden Gebiet genutzt. In Syrien, Irak, Iran und später Indien fand das Dromedar immer mehr Verwendung. Dort wo die beiden Arten aufeinander trafen, begann man sie miteinander zu kreuzen. Auf Grund des Heterosis-Effektes zeichneten sich die F1-Hybriden durch eine höhere Leistungsfähigkeit aus, die jedoch in nachfolgenden Kreuzungen verloren ging. Entlang der Seidenstraße entwickelte sich eine Landwirtschaft, die sich auf die Zucht solcher Hybriden spezialisierte. Meist war es ein Trampeltierhengst, den man zur Deckung von Dromedarstuten verwendete, da Trampeltiere zahlenmäßig seltener als Dromedare waren. Der Nutzung entsprechend wurden so viele verschiedene Rassen gezüchtet. Vom Trampeltier sind drei Rassen bekannt: das astrachanische, das burjat-mongolische und das kasachische Trampeltier. Vom Dromedar gibt es unzählige Rassen. Darum wurden die Tiere über fast alle Wüsten der Erde, sogar bis nach Australien, wo sie im 19. Jahrhundert eingeführt wurden, angesiedelt.", "section_level": 2}, {"title": "Altweltkamele in der Kultur.", "content": "Als wichtige Last- und Nutztiere spielen Altweltkamele (im allgemeinen Sprachgebrauch meist einfach als „Kamele“ bezeichnet) eine bedeutende Rolle. So wird beispielsweise die biblische Person Rebekka häufig mit Kamelen dargestellt. Das Alte Testament berichtet, dass sie gemeinsam mit den Dienern damit beschäftigt war, die Kamele am Brunnen zu tränken, als ihr Elieser begegnet, der Brautwerber ihres späteren Mannes Isaak. Diese Szene wird beispielsweise in der illuminierten Handschrift \"Wiener Genesis\" aus dem 6. Jahrhundert dargestellt. Auf dieser Darstellung befinden sich auch Kamele. Bekannt ist auch die biblische Aussage vom Kamel im Nadelöhr: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ (Mk 10,25). Diese Aussage könnte auf einen Übersetzungs- bzw. Schreibfehler zurückzuführen sein, da das Wort \"kamilos\" ein „Schiffstau“ bezeichnet, in der neutestamentarischen Exegese wird dies jedoch überwiegend bezweifelt und die Lesart \"kámêlos\" („Kamel“) für originär gehalten. Im arabischen Sprachraum wird den Altweltkamelen seit der altarabischen Dichtung aus dem 6. Jahrhundert und an zahlreichen Stellen im Koran Hochachtung entgegengebracht. Seit dem frühen Mittelalter tauchen sie dann in der Bildenden Kunst der westlichen Welt auf. Dies ist vor allem auf die Erwähnungen der Kamele in der Bibel zurückzuführen. Im westlichen Verständnis haben Kamele einen eher schlechten Ruf und sind sogar in den Schimpfwortschatz eingegangen. Gegenteilig tritt dies im asiatischen Raum zu Tage. Das Kamel war und ist etwa für viehzüchtende Nomaden in der Mongolei nach dem Pferd zwar nicht das wirtschaftlich, allerdings das kulturell bedeutendste Zuchttier. Die älteste erhaltene chinesische Quelle über Kamelheilkunde ist das achte Kapitel des \"Fan-mu tsuan yen-fang\" („Zusammenfassung wirksamer Rezepte für erfolgreiche Viehzucht“), das von Wang Yü während der Nördlichen Song-Dynastie (960–1126) aus älteren Texten kompiliert wurde. Das Werk ist als Druck aus der Yuan-Dynastie (1279–1368) überliefert. Darin sind 34 durchnummerierte Rezepte von ursprünglich 48 erhalten, die fehlenden Rezepte ließen sich anderweitig rekonstruieren. Neben jedem Rezept befindet sich ein Holzschnitt, auf dem ein Trampeltier die entsprechenden Symptome zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Altweltkamele bilden eine Gattung innerhalb der Familie der Kamele (Camelidae), wo sie das Schwestertaxon der Neuweltkamele (Gattungen Lamas (\"Lama\") und Vikunjas (\"Vicugna\")) darstellen. Dromedare und Trampeltiere sind untereinander kreuzbar, Hybride werden \"Tulus\" oder \"Bukhts\" genannt. Sie sind größer als jeder Elternteil und haben entweder einen einzelnen, lang gezogenen oder einen größeren und einen kleineren Höcker. Weibliche Tiere, die wiederum mit einem Trampeltier gepaart werden, finden in Kasachstan Nutzung als Reitkamele. Auch mit Lamas wurden Altweltkamele durch Insemination gekreuzt. Die so entstandenen Hybride wurden von den verantwortlichen Wissenschaftlern „Camas“ genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Altweltkamele (\"Camelus\") sind eine Säugetiergattung, die sich in zwei Arten aufteilt: das Trampeltier oder Baktrische Kamel (\"C. bactrianus\"), das sich durch zwei Höcker auszeichnet, und das Dromedar (\"C. dromedarius\"), das nur über einen Höcker verfügt. Wenn auch diese Tiere umgangssprachlich oft einfach als „Kamele“ bezeichnet werden, so gehören zur zoologischen Familie der Kamele (Camelidae) auch die in Südamerika lebenden Neuweltkamele (Guanako, Lama, Alpaka und Vikunja).", "tgt_summary": "骆驼属(学名:)通称骆驼,是一种偶蹄目骆驼科的动物,主要有单峰骆驼和双峰骆驼两种,多见于沙漠地带。因其在沙漠以及酷暑、严寒等恶劣自然环境下仍能良好生存的生理特点,沙漠边缘的居民早在公元前3000年左右便开始驯养骆驼作为役畜,以供在沙漠和极端气候之中驮运货物和骑乘。历史上从古至今有许多国家都存在倚赖骆驼为生的骆驼牧民,甚至有骑兵使用骆驼作军事用途,也因此骆驼素有“沙漠之舟”的美称。在文化层面上,骆驼常被作为坚忍、适应力强、任劳任怨和不畏艰险的象征,多以褒义形象出现在各类艺术作品中。", "id": 1485103} {"src_title": "Ballaststoff", "tgt_title": "膳食纖維", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Der in der Nährwertetabelle angegebene Ballaststoffgehalt eines Lebensmittels unterliegt gesetzlichen Bestimmungen. Nr. 11 der Nährwert-Kennzeichnungsverordnung (NKV) und Anhang I Nr. 12 der Lebensmittelinformationsverordnung definieren u. a.:", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zu Rohfaser.", "content": "Der Ausdruck Rohfaser (\"engl.\" „crude fiber“) wurde vor mehr als 100 Jahren in der Futtermittelanalytik geprägt. Da manche Ballaststoffe auch eine faserige Struktur haben, werden sie oft irrtümlich mit diesen gleichgesetzt. Der Ballaststoffgehalt von Nahrungsmitteln übersteigt immer den Rohfasergehalt, der fast ausschließlich aus Cellulose besteht. In der Literatur werden Umrechnungsfaktoren zwischen 2 und 6 angegeben, also z. B. Rohfasergehalt × 6 = Ballaststoffgehalt. Bei Getreide und Hülsenfrüchten gelten eher Umrechnungswerte von 4 bis 6, bei Obst und Gemüse etwa 2 bis 3.", "section_level": 2}, {"title": "Arten und Vorkommen.", "content": "Ballaststoffe kommen in pflanzlichen Nahrungsmitteln in unterschiedlicher Menge vor. Man teilt Ballaststoffe grob in wasserunlösliche und wasserlösliche ein; aufgrund ihrer Einsetzbarkeit als Verdickungsmittel (siehe auch Schleimstoffe) werden einige speziell für die Verwendung als Lebensmittelzusatzstoff produziert (Alginate als Salze der Alginsäure aus verschiedenen Algen, Agar ebenfalls aus Algen, Xanthan usw.).", "section_level": 1}, {"title": "Ballaststoffgehalte verschiedener Lebensmittel.", "content": "Der Ballaststoffgehalt der Lebensmittel ist sehr unterschiedlich. Neben dem absoluten Gehalt ist das Verhältnis zum Kohlenhydratgehalt von ernährungsphysiologischem Interesse. Die folgenden Tabellen geben einige Beispiele an. Eine ausführlichere Tabelle ist in den Weblinks angegeben. Nach der vom Max Rubner-Institut herausgegebenen Nationalen Verzehrsstudie II sind Getreideerzeugnisse mit 41 % die wichtigste Ballaststoffquelle der Deutschen, vor Obst (21 %) und Gemüse (16 %). Alle deutschen Typenmehle können nach den restriktiven EU-Richtlinien als Ballaststoffquelle bezeichnet werden, da sie mehr als 3 % Ballaststoffe aufweisen. Ballaststoffe können bis zum 100fachen ihres Eigengewichtes an Wasser binden. Sehr ballaststoffhaltige Produkte wie Leinsamen oder Weizenkleie sollten daher von ausreichend Flüssigkeit begleitet werden, da der Verdauungsbrei sonst im Darm verhärtet und eine Verstopfung begünstigt statt ihr entgegenzuwirken.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften und Wirkungen.", "content": "Ballaststoffe sind vollständig oder teilweise unverdaulich, weil im Verdauungstrakt entweder kein Enzym zur Spaltung der vorliegenden (glycosidischen) Bindung oder kein Transportprotein für den aktiven Transport durch die Zellmembran aus dem Darm in die Darmschleimhaut gebildet wird. Der Mensch beispielsweise besitzt Enzyme, um glycosidische Bindungen vom Typ α-1→2 (Saccharose) oder α-1→4 (z. B. Maltose) zu spalten, aber keines für Verbindungen mit dem β-1→4-Typ (Cellulose). Ebenso besitzt der Mensch eine ganze Reihe von Glucosetransportern. Im Falle von Isomalt liegt eine Bindung vor, die gespalten werden kann; die Glucose, die 50 % ausmacht, wird durch die Darmwand resorbiert und in den Körperzellen metabolisiert, das Sorbitol und das Mannitol (je 25 %) hingegen können nicht durch die Darmwand resorbiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Magen.", "content": "Ballaststoffe in der Nahrung vergrößern das Nahrungsvolumen, ohne zugleich den Energiegehalt bedeutend zu steigern. Einige Ballaststoffe wie Kleie oder Flohsamenschalen können sehr viel Wasser binden. Sofern sie nicht schon vor der Aufnahme hinreichend gequollen sind, nehmen sie im Magen weiteres Wasser auf. Die daraus resultierende Volumenzunahme führt zu einer weiteren Dehnung des Magensackes nach der Mahlzeit, die ihrerseits zu einer Senkung des appetitanregenden Ghrelin-Spiegels und somit zur Zunahme des Sättigungsgefühls führt. Ballaststoffe verlängern die Magenverweildauer des Speisebreis. Zum einen dauert das Aufquellen eine gewisse Zeit, zum anderen muss nachträglich Wasser getrunken oder vom Magen sezerniert werden, um diesem die zur Magenpassage des Nahrungsbreis nötige Mindestfluidität bzw. Maximalviskosität einzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Darm.", "content": "Die im Speisebrei vorhandenen Ballaststoffe sorgen durch ihre Fähigkeit, Wasser zu binden, für eine Zunahme des Volumens. Der Druck, den ballaststoffreicher Speisebrei auf die Darmwand ausübt, regt die Peristaltik an, was die Verweildauer ballaststoffreicher Kost im Darm verkürzt (im Gegensatz zum Magen). Kein höheres Tier besitzt eigene Enzyme zur Spaltung wasserunlöslicher Ballaststoffe, insbesondere Cellulose. Wiederkäuer können Cellulose mithilfe der Mikroorganismen, die ihren Pansen besiedeln, dennoch enzymatisch spalten. Im Dünn- und auch im Dickdarm dagegen fehlen entsprechende Bakterien, so dass wasser\"unlösliche\" Ballaststoffe den weiteren Verdauungstrakt praktisch unverändert passieren. Ein Teil der wasser\"löslichen\" Ballaststoffe wird hingegen durch die Darmflora des Dickdarms fermentiert. Dabei entstehen verschiedene Mengen an geruchlosen Gasen wie z. B. Kohlenstoffdioxid, Methan und Wasserstoff, aber auch kurzkettige Fettsäuren (engl. SCFA (short chain fatty acids)) wie Acetat, Propionat und Butyrat, die gegenüber mittel- und langkettigen Fettsäuren eine Reihe von Besonderheiten aufweisen (\"siehe Fettverdauung\"). Sie werden von der Dickdarmschleimhaut weitgehend resorbiert und tragen zur Ernährung der Schleimhautzellen bei. Einige Ballaststoffe werden von Pflanzen gebildet, um Fraßfeinde abzuwehren. Solche schlecht verdauten Ballaststoffe können in toxische Gärungsalkohole und biogene Amine umgesetzt werden, welche Darmschleimhaut und Immunabwehr schädigen. Neben Wasser binden Ballaststoffe auch Mineralstoffe, Toxine, Gallensäuren sowie Mikroorganismen, die dann im Stuhl ausgeschieden werden. Bei ausgewogener Mischkost stellt das kein Problem dar, bei zusätzlicher Zufuhr von Ballaststoffen (etwa als \"Nahrungsergänzungsmittel\") kann jedoch längerfristig ein Mineralstoffmangel auftreten.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährungsphysiologische Einschätzung.", "content": "Die Vorstellung, dass eine ballaststoffreiche Kost gesundheitsförderlich ist und der Vorbeugung gegen Zivilisationskrankheiten dient, basiert u. a. auf einer epidemiologischen Studie von Burkitt und Trowell in den 1970er Jahren, die nahelegte, dass Afrikaner, die sich ballaststoffreich ernähren, erheblich seltener an bestimmten Zivilisationskrankheiten erkranken, als Europäer und Amerikaner mit moderner, ballaststoffarmer Kost. Aufgrund methodischer Mängel gilt diese Studie heute nicht mehr als Nachweis der gesundheitsfördernden Wirkung. Seither durchgeführte Kontrollstudien konnten die Hypothese teilweise stützen, teilweise kam es zu widersprüchlichen Ergebnissen.", "section_level": 1}, {"title": "Cholesterin.", "content": "Eine ballaststoffreiche Ernährung hat möglicherweise einen cholesterinsenkenden Effekt. Der Stuhl ist die einzige Möglichkeit des menschlichen Körpers, Cholesterin auszuscheiden. Ballaststoffe erhöhen die Gallensäureausscheidung über den Stuhl, indem sie Gallensäuren bzw. deren Salze binden und so ihre Rückresorption im Ileum verhindern. Dies wiederum führt zu einer kompensatorisch gesteigerten Gallensäuresynthese, die ihrerseits Cholesterin verbraucht. Es gibt aber auch Studien, die eine cholesterinsenkende Wirkung nicht bestätigen.", "section_level": 2}, {"title": "Koronare Herzkrankheit.", "content": "Mehrere Studien belegen, dass eine ballaststoffreiche Kost das Risiko, an der Koronaren Herzkrankheit zu erkranken, und somit das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, vermindert. Ein möglicher Mechanismus hierfür könnte der cholesterinsenkende Effekt der Ballaststoffe sein. In einem Tierversuch fütterten Forscher Mäuse mit hohem Blutdruck mit Propionat, welches natürlicherweise im Darm entsteht (siehe oben). Danach hatten die Tiere weniger ausgeprägte Herzschäden oder abnormale Vergrößerungen des Organs, was sie weniger anfällig für Herzrhythmusstörungen machte. Auch Gefäßschäden, wie z. B. Atherosklerose, nahmen bei Mäusen ab. Das Forschungsteam hofft nun, ihre Ergebnisse zu bestätigen, indem es die Auswirkungen der Substanz auf den Menschen untersucht.", "section_level": 3}, {"title": "Cholezystolithiasis (Gallensteinleiden).", "content": "Es gibt Hinweise darauf, dass eine ballaststoffreiche Kost das Risiko der Bildung von cholesterinhaltigen Gallensteinen reduziert. Dieser Umstand könnte auf die erhöhte Ausscheidung von Gallensäure im Stuhl zurückzuführen sein.", "section_level": 3}, {"title": "Blutzuckerspiegel.", "content": "Ballaststoffe senken die glykämische Last des Nahrungsbreis. Aus ballaststoffreicher Nahrung werden die Kohlenhydrate im Darm langsamer aufgenommen. Dies bewirkt einen langsameren Blutzuckeranstieg nach dem Essen und dementsprechend weniger steilen späteren Blutzuckerabfall nach der Spaltung der Stärke. Deshalb wird Diabetikern empfohlen, sich ballaststoffreich zu ernähren. Unlösliche Ballaststoffe (Cellulose, Hemicellulose, Lignin) verbessern den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Prädiabetes, insbesondere wenn eine Kombination aus gestörtem Nüchternzucker und gestörter Glukosetoleranz vorliegt.", "section_level": 2}, {"title": "Zahnkaries.", "content": "Eine ballaststoffreiche Ernährung regt zum ausgiebigen Kauen an. Sie massiert und strafft das Zahnfleisch und reinigt mechanisch Teile der Zahnoberfläche. Reichliches Kauen erhöht außerdem die Speichelmenge. Der Speichel wirkt als pH-Puffer und das im Speichel enthaltene Kalziumphosphat sorgt für eine Remineralisation des Zahnschmelzes.", "section_level": 2}, {"title": "Divertikulose/Divertikulitis.", "content": "Zur Wirkung von Ballaststoffen auf Patienten mit Divertikulose und deren entzündlicher Form, der Divertikulitis, gibt es unterschiedliche Studien, die teilweise zu völlig gegensätzlichen Ergebnissen kommen. Eine Studie besagt, dass eine ballaststoff\"arme\" Kost das Auftreten dieser Krankheiten begünstigt sowie, dass die Divertikulose durch ballaststoffreiche Kost behandelt werden kann. Dies konnte dadurch belegt werden, dass man bei Divertikulose-Patienten einen hohen Druck im Dickdarminneren fand, der sich durch Langzeitbehandlung mit Weizenkleie gegenüber Placebo signifikant senken ließ. Dieser hohe Druck wird neben anderen Faktoren für die Entstehung der Dickdarm-Divertikel (Ausstülpungen) verantwortlich gemacht. Es gibt jedoch auch eine Studie, die zu dem Schluss kommt, dass ballaststoffreiche Kost das Risiko, an Divertikulose bzw. Divertikulitis zu erkranken, sogar erhöht.", "section_level": 2}, {"title": "Darmkrebs.", "content": "Es kann davon ausgegangen werden, dass das individuelle Darmkrebsrisiko von der genetischen Prädisposition, der Belastung der Nahrungsmittel mit Karzinogenen, von der Nahrungszusammensetzung sowie von der Ernährungsweise insgesamt abhängig ist. Umstritten ist, welchen Anteil die einzelnen Faktoren an Zunahme oder Abnahme des Risikos haben. Es wird vermutet, dass die beschleunigte Darmpassage durch ballaststoffreiche Kost den im Nahrungsbrei mehr oder weniger reichlich vorhandenen Karzinogenen weniger Zeit lässt, auf die Darmwand einzuwirken. Experimentelle Befunde in vitro belegen, dass das bei der Ballaststoff-Fermentation gebildete Butyrat (s. o.) einer gestörten Zellvermehrung vorbeugt und damit die Krebsentstehung hemmt. Diese Befunde lassen sich jedoch nicht ohne Weiteres auf das In-vivo-Milieu im Darm des Menschen übertragen. Biopsien belegen, dass rund 90 Prozent aller Colonkrebsfälle sich entweder aus Dickdarmpolypen oder aus Adenomen entwickeln. Eine Vermeidung von Polypen oder Adenomen durch eine ballaststoffreiche Kost konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Auch sind keine Studien bekannt, die belegen, dass eine ballaststoffreiche Ernährung das Risiko der Entartung von benignen zu malignen Tumoren senkt. Die Studienlage ist uneinheitlich: Die Metaanalyse von fünf Interventionsstudien zeigte keinen vor Darmkrebs schützenden Effekt. Dagegen belegt die EPIC-Studie, dass eine ballaststoffreiche Ernährung das Darmkrebsrisiko um ca. 40 Prozent senkt. Der Grund für die Diskrepanz könnte in der uneinheitlichen Ausführung der klinischen Studien liegen. So kann die EPIC-Studie z. B. Störfaktoren nicht ausschließen.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Empfehlungen.", "content": "Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe zu sich zu nehmen, am besten durch Vollkornprodukte, Gemüse, frisches oder getrocknetes Obst und Nüsse. Auf eine gleichzeitige ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Die Nationale Verzehrsstudie II ergab allerdings, dass 68 Prozent der Männer und 75 Prozent der Frauen deutlich weniger Ballaststoffe zu sich nehmen. Der Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) empfiehlt, die Ballaststoffzufuhr nur schrittweise anzuheben. Dies kann durch einen gesteigerten Verzehr von bissfest gegartem Gemüse und eine spätere langsam gesteigerte Aufnahme von Rohkost erfolgen. Auch kann Weißmehl schrittweise durch Vollkornmehl ersetzt werden. Eine hohe Ballaststoffzufuhr wird durch Vollwerternährung erreicht. Die FoodDrinkEurope (FDE) empfiehlt in ihren Guideline Daily Amounts 25 Gramm pro Tag. Die Harvard School of Public Health empfiehlt die tägliche Aufnahme von mindestens 20 Gramm, am besten in Form von Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen. Die American Heart Association empfiehlt täglich 25 Gramm.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ballaststoffe (\"engl.\" „dietary fiber“, seltener „non nutritive carbohydrates“) sind weitgehend unverdauliche Nahrungsbestandteile, meist Kohlenhydrate, die vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen. Sie finden sich vor allem in Getreide, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten sowie in geringen Mengen auch in Milch. Der Einfachheit wegen teilt man die Ballaststoffe in wasserlösliche (wie Johannisbrotkernmehl, Guar, Pektin und Dextrine) und wasserunlösliche (zum Beispiel Cellulose) ein. Ballaststoffe gelten mittlerweile, ganz anders als die Bezeichnung vermuten lässt, als wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung. Die EU-Verordnung zur Nährwertkennzeichnung weist ihnen pauschal einen Brennwert von 8 kJ/g zu.", "tgt_summary": "膳食纤维是指不能由人体消化道酶分解的植物源食物成分,膳食纤维主要是非淀粉多糖的多种植物物质,包括纤维素、木质素、阿糖基木聚糖、抗性淀粉、抗性糊精、蜡、甲壳质、果胶、β-葡聚糖、菊糖和低聚糖等。", "id": 1010317} {"src_title": "Camille Desmoulins", "tgt_title": "卡米尔·德穆兰", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Desmoulins studierte auf dem Collège Louis le Grand in Paris die Rechte, wurde Advokat in Paris und vertrat als Aufklärer schon früh die Ideale von Freiheit und Gleichheit der Menschen. Er war einer der Mitbegründer des Club des Cordeliers und Gegner der Girondisten. Im Palais Royal gewann er die Menge für sich mit populären Reden („Aux armes!“ – „Zu den Waffen!“). Als er sie am 12. Juli 1789 aufforderte, ein Abzeichen für die Freiheitskämpfer anzulegen, und selbst ein Blatt von einem Baum an seinen Hut steckte, entstand der Brauch, Kokarden zu tragen. Den Sturm auf die Bastille verursachte er mit diesem leidenschaftlichen Aufruf mit und löste eine regelrechte Bewegung aus. Beim Sturm auf die Bastille verkündete er von den Trümmern herab den Franzosen Freiheit und Gleichheit. In seinem erfolgreichen Journal \"Révolutions de France et du Brabant\" nannte er sich den „Procureur général de la lanterne“ und erklärte, dass die Volkssouveränität die einzige akzeptable Verfassungsform sei. Von der von ihm verlegten Zeitung \"La Tribune des Patriotes\" erschienen nur vier Ausgaben. Desmoulins heiratete 1790 die geistreiche Lucile Duplessis, eine Tochter aus wohlhabendem Hause. Er war ein aktiver Freimaurer und Mitglied der sog. Philosophenloge Neuf Sœurs in Paris. Obwohl Jugendfreund Robespierres, fühlte er sich doch mehr von Danton angezogen und gründete mit diesem den Club des Cordeliers. Fortan handelte er mit Danton gemeinsam, auch bei dem Tuileriensturm und den Septembermorden 1792. Von der Pariser Gemeinde in den Nationalkonvent gewählt, stimmte er für den Tod des Königs. Obgleich der Bergpartei angehörig, zollte er doch den Girondisten volle Achtung, versuchte mit Danton auf eine Versöhnung der Parteien hinzuwirken und schlug, als dieser Versuch scheiterte und die Girondisten das Schafott besteigen mussten, die Einsetzung eines Gnadengerichtes vor. In demselben Sinne gab er im Januar 1794 seinen \"Vieux cordelier\" heraus, ein Blatt voll Geist, Witz und beißender Satire, in dem er die Tyrannei der Schreckensmänner schilderte und zur wahren Freiheit, zur Mäßigung und vernünftigen Handhabung der Gesetze aufforderte. Hébert, den er besonders angriff, klagte ihn an, die Wiederherstellung des Königtums zu beabsichtigen. Robespierre, nachdem er seinen Freund vorher anscheinend verteidigt hatte, beantragte unter dem Druck der Radikalen im Wohlfahrtsausschuss – wie z. B. Billaud-Varenne – vor voller Versammlung die Verbrennung aller Nummern des \"Vieux cordelier\". Als Desmoulins trotzdem die Männer des Terrorismus und die Jakobiner nur noch heftiger angriff, ließ Robespierre am 30. März 1794 Desmoulins, Danton u. a. verhaften, worauf vor allem Saint-Just, mit Desmoulins persönlich verfeindet, dessen Verurteilung betrieb. Desmoulins war somit anfänglich Anhänger eines radikalen Kurses, entfernte sich aber später davon. Er wurde nach Verurteilung durch Robespierre gemeinsam mit Danton und mehreren anderen hingerichtet. Auf dem Blutgerüst am 5. April 1794 rief er aus, auf die Guillotine deutend: „Dies ist also der Lohn für den ersten Apostel der Freiheit! Die Ungeheuer, die mein Blut fordern, werden mich nicht lange überleben!“, womit er zumindest hinsichtlich Robespierre und Saint-Just Recht behalten sollte, da diese am 28. Juli desselben Jahres hingerichtet wurden. Seine 23-jährige Frau Lucile, die sich über seine Hinrichtung beschwerte, musste ihm 8 Tage später auf das Schafott folgen.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Außer einer Menge Pamphlete und Flugblätter schrieb Desmoulins: Eine neue Ausgabe seiner Schriften besorgte Claretie (Paris 1874, 2 Bde.), der auch seine Biographie schrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benoît Camille Desmoulins (* 2. März 1760 in Guise; † 5. April 1794 in Paris) war ein französischer Rechtsanwalt, Journalist und Politiker. Von Beginn an einer der Führer der Französischen Revolution, war er besonders eng mit Georges Danton verbunden.", "tgt_summary": "露西·森普利斯·卡米尔·伯努瓦·德穆兰(Lucie Simplice Camille Benoist Desmoulins,1760年-3月2日-1794年-4月5日),法兰西记者、政治家,在法国大革命期间扮演重要角色。 他与马克西米连·罗伯斯庇尔是儿时的朋友并与乔治·雅克·丹敦是亲密的朋友和政治盟友,他们都是法国大革命期间有影响力的人物。当公共安全委员会对丹敦反对派做出反击,德穆兰连同丹敦一起被审判并处决。", "id": 528042} {"src_title": "Minox", "tgt_title": "米诺克斯间谍相机", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1936 konstruierte der Deutschbalte Walter Zapp in Tallinn einen Fotoapparat-Prototyp. Diese \"Ur-Minox\" verwendete zunächst ein noch kleineres Filmformat von 6,5 mm × 9 mm. Ab 1938 wurde die Kamera, nun im 8 × 11-Format zunächst in Riga bei VEF (Valsts elektrotehniskā fabrika) produziert. Bis zum Kriegsausbruch wurden etwa 17.000 Kameras dieses Modells hergestellt. Aufgrund der Vorereignisse zum Zweiten Weltkrieg übersiedelte Zapp im März 1941 nach Hessen. Bei sich trug er das Holzmodell und ein Exemplar des ersten Serienmodells. Im Jahr 1945 gründete Zapp die \"Minox GmbH Wetzlar\" und setzte damit die Produktion seiner Kleinstbildkamera fort. Das kleine Unternehmen zog Ende 1948 in das nahegelegene Heuchelheim im Kreis Gießen. Wenige Monate später, im Jahr 1950, kehrte Zapp seinem Unternehmen den Rücken, nachdem es zu Differenzen mit dem Teilhaber und Tabakwarenhersteller Rinn & Cloos gekommen war. Währenddessen wurde die Spionagekamera Minox A zu einem Erfolgsmodell. 1951 arbeiteten bereits 180 Beschäftigte bei Minox, vier Jahre später 560 Menschen. 1974 präsentierte das Unternehmen seine erste Kleinbildkamera. Die Minox 35 EL traf auf eine große Nachfrage. Das Modell wurde in den folgenden Jahren weiterentwickelt. Doch die hohen Produktionskosten in Deutschland und das gleichzeitig sinkende Preisniveau durch die große Konkurrenz im Kompaktkamera-Segment zwangen Minox am 21. November 1988 einen Vergleichsantrag beim Amtsgericht Gießen zu stellen. Die Konkursverwaltung reduzierte die Anzahl der Beschäftigten auf knapp 300. Gleichzeitig wurde der Unternehmensgründer Zapp als Konstrukteur eingestellt. 1996 kehrte Minox nach Wetzlar zurück. Außerdem wurde die Straße zum neuen Standort im Gewerbepark Westend in \"Walter-Zapp-Straße\" umbenannt. Am 1. April 1996 kaufte die Leica Camera AG aus Solms das erstarkte Unternehmen auf. Minox wurde als selbstständige Tochtergesellschaft eingegliedert. 2001 stieg der Kamerahersteller in die Digitalfotografie ein und brachte mit der \"DC 1311\" eine digitale Kompaktkamera auf den Markt. Im gleichen Jahr erfolgte ein Management Buy-out. Thorsten Kortemeier wurde neuer Geschäftsführer. Minox löste sich 2005 wieder vollständig von Leica. 2013 gründete Thorsten Kortemeier, gemeinsam mit der damaligen L&O Hunting Group, zu der auch die Blaser Jagdwaffen GmbH gehörte (vergleiche L&O Holding), die German Sports Optics GmbH (GSO) mit Sitz in Wetzlar, in die er die Minox GmbH einbrachte. L&O brachte die Firma Optronika aus Biebertal, einen kleinen Entwickler und Hersteller von hochwertigen Zielfernrohren, in die GSO ein. Seitdem gehört Minox zu 100 % zur Blaser Group und die GSO entwickelt und baut Zielfernrohre für Minox. Am 1. Januar 2019 übernahm Wolfgang Venzl die Geschäftsführung.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Negativgröße 8 mm × 11 mm.", "content": "Die Minox 8x11-Serie ist eine Familie verschiedener Kleinstbildkameras, die auf einem Filmformat von 8 mm × 11 mm basiert. Auf das ursprüngliche Nachkriegsmodell Minox A folgten zahlreiche verbesserte Versionen mit neuen Funktionen (unter anderem Minox B mit Selenzellen-Belichtungsmesser ab 1958, Minox C mit elektronischer Belichtungsautomatik ab 1969, Minox LX ab 1978). Eine noch kleinere Variante ist die ab 1981 hergestellte Minox EC.", "section_level": 2}, {"title": "Negativgröße 24 mm × 36 mm.", "content": "1974 wurde die erste Kleinbildkamera, die \"Minox 35 EL\" vorgestellt. Sie übernahm den Titel der kleinsten Kamera für Kleinbildfilme von der Rollei 35. Der Erfolg der kleinen, leichten und durch Objektivschutz auch taschengeeigneten Kamera überraschte selbst Minox. In den folgenden Jahren wurden etliche weitere Modelle der 35er-Serie entwickelt, die teils bis zum Oktober 2002 produziert wurden. Lagerbestände werden bis heute (Stand: Juli 2007) verkauft. Eine Auto-Fokus-Version blieb allerdings ohne Erfolg. Die Minox 35 wurde ab Ende der 80er Jahre in der Ukraine als \"Kiev 35\" kopiert. Die Formen beider Kameras weichen geringfügig voneinander ab, z. B. lassen sich die Rückwände nicht tauschen und Minox-Blitze passen nicht auf Kiev-Gehäuse. Die Maße wurden daher wohl ohne Hersteller-Dokumente vom Original abgenommen – ein übliches Verfahren der sowjetischen Kameraindustrie seit der FED.", "section_level": 2}, {"title": "Diaprojektoren.", "content": "Passend zu den eigenen (Dia-)Filmformaten stellte Minox auch Diaprojektoren her, beispielsweise das Modell 3001.", "section_level": 2}, {"title": "Mikrofiche (Mikronegative) Lesegerät.", "content": "Anfang der 1980er Jahre wurden tragbare Lesegeräte – Gewicht ca. 10 kg – für Mikrofiche unter dem Namen \"Mikroplan-Koffergerät-Lesegerät Typ 32689/32676\" auf den Markt gebracht. Der Bildschirm hatte eine Lesefläche von 34 × 31 cm, B × H. Als Lichtquelle diente eine 12 V-, 50-Watt-Halogenlampe. Die Geräte konnten mit 115/220 Volt ~ bzw. mit 12/24 Volt – (Universal- oder NATO-Stecker) betrieben werden. 32689 konnte Microfiche mit den Abmessungen 18 × 24 cm und Typ 32676 mit 10,5 × 14,8 cm lesen. Mit Hilfe von auswechselbaren Objektiven konnten 24-, 42- und 48-fache Vergrößerungen erzeugt werden. Die Geräte wurden überwiegend bei Bundes- und Länderbehörden sowie in den Lagerverwaltungen und Dokumentationsbereichen von Unternehmen eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "APS-Format.", "content": "Zuletzt produzierte Minox eine Reihe Kompaktkameras, die das APS-Format verwendeten. Alle Kameras der CD-Serie waren mit hochwertigen Objektiven (etwa den aus der Minox-35-Serie bekannten Minoxar-Systemen), automatischem Filmtransport, programmgesteuertem Zentralverschluss, Autofokus und Elektronenblitz mit Vorblitztechnik ausgestattet. Um 2001 verschwand das Filmformat vom Markt, neue APS-Kameras wurden auch bei Minox nicht mehr gebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Digitale Fotografie.", "content": "Das Unternehmen ist seit 2003 mit einigen auf eigenen Entwürfen basierenden Modellen im Bereich der Digitalfotografie vertreten (DC-Serie). Zwischenzeitlich wurden 29 unterschiedliche Modelle hergestellt. Die Kameras sind überwiegend mit Autofokus-Minoctar-Objektiven ausgestattet, die auf die traditionsreichen Minotar- und Minoxar-Objektive der Minox-35-Serie zurückgehen. Beispiele sind die Kompaktkamera DC 8122 mit 8,1 Megapixel Auflösung und 6-fach optischem Zoom sowie die DC 1011 mit 10 Megapixel Bildauflösung. Minox veredelt zudem Digitalkameras mit 24 Karat vergoldeten und mit Diamanten besetzten Gehäusen (DC 1011 Carat/DC 4211 Gold). In der mittlerweile vierten Generation gibt es seit der photokina 2006 die Digital Classic Camera Leica M3, die eine von Minox miniaturisierte Ausgabe der Leica als Digitalkamera darstellt. 2008 führte Minox für den Anwendungsbereich der Digiskopie das digitale Kamera-Modul DCM ein. Dieses ermöglicht digitale Fotos und Videos mit einem Spektiv aufzunehmen. Im gleichen Jahr stellte das Optikunternehmen die \"Minox DSC\" auf der photokina vor. Diese digitale Spionagekamera besitzt die Abmessungen 86 mm × 29 mm × 20 mm und ist somit ähnlich groß wie die Kameras der 8 mm × 11 mm-Reihe. Aufgrund ihres Designs, das in Zusammenarbeit mit Volkswagen entstand, wurde die DSC sowohl mit dem red dot design award als auch mit dem Design Plus Award ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Kamera-Nachbauten.", "content": "Zwischenzeitlich stellt Minox auch historische Nachbauten berühmter Kameras im Maßstab 1:3 her. Diese voll funktionsfähigen Nachbauten im Miniaturformat werden unter dem Namen \"Classic Camera Collection\" sowohl jeweils als Kleinstbildkamera mit Minox-8×11-Film als auch als Digitalkamera angeboten. Bislang stellte das Unternehmen Nachbauten von Leica M3, Rolleiflex MiniDigi, Rolleiflex AF 5.0, Hasselblad SWC, Contax I, Leica If, Leica IIIf her.", "section_level": 2}, {"title": "Fernoptik.", "content": "1990 kam das von Zapp entwickelte Taschenteleskop \"Minox T8\" auf den Markt. Das Monokular wurde in zwei Versionen, sowohl mit Kunststoffgehäuse als auch mit Aluminiumgehäuse (als \"T8L\" bezeichnet) hergestellt. Der Name des Taschenteleskops geht auf die achtfache Vergrößerung zurück. 1993 wurde die Produktpalette um die Produktkategorie Ferngläser erweitert, 1999 folgten Spektive. Auch produziert das Unternehmen Makroskope und Nachtsichtgeräte. Zunehmende Konzentration auf Fernoptik: Ab dem Jahr 2000 erfolgte, parallel zur Digitalisierung des Fotomarktes und dem darauffolgenden teilweisen Zusammenbruch des traditionellen Fotomarktes, eine immer stärkere Konzentration auf Produkte aus dem Bereich Fernoptik. 2017 spielte der Fotomarkt für Minox, abgesehen von Wildkameras (Fotofallen), keine nennenswerte Rolle mehr. Vielmehr hat die Jagdoptik (auch und insbesondere Zielfernrohre) einen immer größeren Stellenwert erlangt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Minox ist ein deutscher Hersteller von Wildkameras und anderen optischen Geräten gleichen Markennamens. Mit den Kleinstbildkameras von Minox verbindet sich das klassische Modell einer Geheim- oder Spionagekamera. Nach den erfolgreichen 1970er-Jahren, als Minox gut 1000 Mitarbeiter hatte, arbeiten inzwischen nur noch rund 30 Beschäftigte am Firmensitz in Wetzlar. Heute ist Minox vor allem ein Hersteller von fernoptischen Produkten für die Naturbeobachtung und Jagd (Ferngläser und Zielfernrohre).", "tgt_summary": "米诺克斯 MINOX(德文:MINOX,读MI'-NOX)是一种著名的德国8x11毫米间谍相机品牌。", "id": 2635377} {"src_title": "Robert Bosch", "tgt_title": "罗伯特·博世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Berufseinstieg.", "content": "Robert Bosch wurde in Albeck nordöstlich von Ulm geboren und war das zweitjüngste von zwölf Kindern. Seine Eltern Servatius (1816–1880) und Maria Margarethe Bosch, geb. Dölle (1818–1898) gehörten der regionalen bäuerlichen Oberschicht an. Der Vater war Gastwirt des Gasthauses Krone und Freimaurer. Er war über seinen Stand hinaus gebildet und legte besonderen Wert auf eine gute Ausbildung seiner Kinder. Von 1869 bis 1876 besuchte Robert Bosch die Ulmer Realschule und absolvierte danach eine Mechanikerlehre. 1879 ging Bosch ganz traditionell auf Wanderschaft und konnte so seine durch die ungünstigen Verhältnisse in seinem Lehrbetrieb bedingten Ausbildungslücken schließen. Er suchte sich fast nur erste Adressen der damaligen Hochtechnik aus. Er arbeitete als Gürtler im Unternehmen seines Bruders Carl Friedrich (Vater von Carl Bosch) und seines Schwagers Gustav Haag, Bosch & Haag, in Köln und verbrachte den Winter 1879 beim Elektrotechnik-Pionier Wilhelm Emil Fein in Stuttgart. Im Dezember 1879 wechselte er nach Hanau zum Hofjuwelier Friedrich Isaac Roediger, dem Pionier auf dem Gebiet der vollautomatischen maschinellen Produktion der Fuchsschwanzkette. Roediger hatte bei seinem Onkel Isaac Bury sowie in Paris und bei seinem Onkel Jean-Frederic Bury in Genf gelernt. Er wurde Teilhaber des Unternehmens seines Onkels in Hanau. 1851 verstarb Bury und Roediger übernahm die Leitung der Unternehmung. 1866 gründete er sein eigenes Unternehmen in Hanau und erfand ein Verfahren zur vollautomatischen Produktion von Schmuckketten. Bosch lernte bei Roediger den ersten Fertigungsautomaten seiner Laufbahn kennen. Als er im September erfuhr, dass sein Vater an Lungenentzündung erkrankt war, kehrte er zurück nach Ulm. Nach dem Tod des Vaters ging er wieder zu Bosch & Haag in Köln. Vom 1. Oktober 1881 bis zum 1. Oktober 1882 leistete Robert Bosch als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst beim Württembergischen Pionier-Bataillon Nr. 13 in Ulm ab, den er als Unteroffizier und Offiziersaspirant beendete. Die von seinen Vorgesetzten in Aussicht gestellte Offizierslaufbahn schlug er dann aber doch nicht ein. Anschließend arbeitete Bosch vier Jahre lang bei verschiedenen Unternehmen in Deutschland, den USA (bei Edison) und Großbritannien (Siemens Brothers & Co.).", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensgründung und -geschichte.", "content": "Am 15. November 1886 eröffnete Robert Bosch in Stuttgart (Rotebühlstraße 75 B) mit einem Gesellen und einem Lehrling eine \"Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik\" (heute Robert Bosch GmbH). 1887 verbesserte er dort einen ursprünglich von Siegfried Marcus patentierten Magnetzünder der Maschinenfabrik Deutz entscheidend und hatte damit erste wirtschaftliche Erfolge bei stationären Gasmotoren. Der Apparat diente zur Erzeugung eines elektrischen Funkens, mit dem das Gasgemisch in einem (stationären) Verbrennungsmotor zur Zündung gebracht wurde. 1897 gelang es Boschs Mitarbeiter Arnold Zähringer erstmals, einen solchen Magnetzünder an einen schnell laufenden Kraftfahrzeugmotor zu adaptieren. Damit löste er eines der größten technischen Probleme der noch jungen Automobiltechnik. 1901/02 entwickelte Robert Boschs erster Ingenieur Gottlob Honold den Hochspannungsmagnetzünder; damit war ein Weg zu immer schneller laufenden Benzinmotoren gefunden – alternativ zu Henry Fords Schwungrad-Magnetzündung. Schon vor der Jahrhundertwende dehnte Bosch sein Geschäft ins Ausland aus, zunächst 1898 nach Großbritannien und weitere europäische Länder. 1906 wurde die erste Vertretung und 1910 die erste Fabrik in den USA eröffnet. 1913 besaß das Unternehmen Niederlassungen in Amerika, Asien, Afrika und Australien und erwirtschaftete 88 % des Umsatzes außerhalb Deutschlands. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war ein Großteil der fahrbaren Kriegsgeräte mit Boschs Zündkerzen bestückt. Innovationen für das Kraftfahrzeug brachte Bosch nach dem Ersten Weltkrieg in rascher Folge auf den Markt, unter anderem 1927 die Dieseleinspritzung. Unter dem Eindruck der Krisen der 1920er Jahre (Hyperinflation 1923, Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er) betrieb Robert Bosch in seinem Unternehmen einen Modernisierungs- und Diversifizierungsprozess. In wenigen Jahren gelang es, das Unternehmen vom handwerklich produzierenden Automobilzulieferer hin zum weltweit tätigen Elektrotechnik-Konzern umzubauen. Im Zweiten Weltkrieg konnte das Unternehmen erneut hohe Gewinne erzielen, vor allem durch die Luftwaffe, die Einspritzpumpen kaufte (z. B. für den Flugzeugmotor Daimler-Benz DB 605). Robert Bosch zog sich gegen Ende der 1930er Jahre aus dem Tagesgeschäft zurück; gleichwohl beschäftigte er sich weiterhin mit Neuerungen für sein Unternehmen. Bosch beschrieb 1918 den Aufbau und sein Geschäftsmodell in einem Brief an die Preußische Staatsbibliothek Berlin.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "In den 1880er Jahren wurde Robert Bosch Mitglied der amerikanischen Organisation Knights of Labor, die eine Mischung aus Geheimloge und Gewerkschaft war. 1907 trat er dem Verband Württembergischer Unternehmer bei und 1913 dem Verband der Württembergischen Metall-Industriellen. Im Ersten Weltkrieg konnte Bosch durch den Verkauf seiner Produkte stark profitieren und verwendete 20 Millionen Mark des Gewinns zum Bau des Neckarkanals und zur Gründung von technischen, bildungspolitischen und sozialen Stiftungen. Ferner ließ er in Zeiten des Ersten Weltkriegs einige Fabriken zu Lazaretten umfunktionieren und spendete für die heimkehrenden verwundeten Arbeiter künstliche Gliedmaßen. Obwohl er selbst niemals studiert hatte, wurde Robert Bosch Ehrenmitglied des Altherrenverbandes der Stuttgarter Studentenverbindung Akademischer Verein Hütte Stuttgart und trug durch seine Stiftungen maßgeblich dazu bei, dass dort 1907–1912 ein ansehnliches Verbindungshaus mit Wohnmöglichkeiten für auswärtige Studenten entstehen konnte. Von Anfang an war Bosch die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter ein besonderes Anliegen. Im Bewusstsein der sozialen Verantwortung des Unternehmers führte er bereits 1906 als einer der ersten in Deutschland die achtstündige Arbeitszeit ein. Dies brachte ihm den Beinamen „Der rote Bosch“ ein. Weitere vorbildliche soziale Leistungen für die Mitarbeiter folgten, z. B. eine stets gerechte Bezahlung. 1940 übergab er ein von ihm gestiftetes Krankenhaus in Stuttgart seiner Bestimmung. Der 1969 entstandene Neubau trägt noch heute den Namen Robert-Bosch-Krankenhaus.", "section_level": 2}, {"title": "Politisches Engagement.", "content": "Bosch sah sich selbst als Sozialdemokrat und pflegte eine stabile Sozialpartnerschaft. Ein vom Deutschen Metallarbeiter-Verband (D.M.V.) bei der \"Bosch-Metallwerk AG\" in Feuerbach organisierter Streik der Belegschaft im Juni/Juli 1913 führte zu einer tiefen Entfremdung zwischen Bosch und der Sozialdemokratie. Bosch reagierte auf den Streik, indem er das Werk stilllegen ließ. Es war ein großteils politisch motivierter Streik. Der Rationalisierungsdruck wuchs zwar, doch auch das Lohnniveau. Entscheidend war jedoch, dass es in der Stuttgarter Sozialdemokratie Flügelkämpfe gab zwischen dem reformorientierten und dem radikalen Flügel, der am Beispiel des Unternehmens Bosch mit seinem hohen Organisationsgrad im D.M.V. einen geeigneten Startpunkt für einen Massenstreik sah. Hinzu kam: der D.M.V. wandte sich dem radikalen, eng an Marx orientierten Flügel zu, der sich durch Boschs reformistische Haltung weiter aufgestachelt sah. Letztlich zerbrach innerhalb weniger Monate eine lange Zeit stabile, damals sehr fortschrittliche Sozialpartnerschaft. In den 1920er und 1930er Jahren war Robert Bosch auch politisch tätig. Er begrüßte die demokratische Gesinnung der Weimarer Republik und führte auch betriebsintern demokratische Zustände ein wie beispielsweise die Etablierung einer Werkszeitung, des \"Bosch-Zünders\". Als liberaler Unternehmer gehörte er verschiedenen Wirtschaftsgremien an. Viel Energie und hohe finanzielle Mittel investierte er in die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. Davon erhoffte er sich einen dauerhaften Frieden in Europa und die Schaffung eines europäischen Wirtschaftsraumes ohne Zollschranken. Mehrere Male versuchte er in persönlichen Gesprächen Adolf Hitler für diesen Plan zu gewinnen. Zwischen 1922 und 1933 war er Mitglied im Senat der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Von 1923 bis 1926 saß Bosch im Vorstand des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Nach der Machtergreifung setzte das nationalsozialistische Regime diesen Bemühungen Boschs ein rasches Ende. Bald übernahm das Unternehmen auch Rüstungsaufträge und beschäftigte während des Krieges Zwangsarbeiter. Auf dem Gelände der Bosch-Tochtergesellschaft Dreilinden Maschinenbau GmbH befand sich das zum Konzentrationslager Sachsenhausen gehörige Außenlager Kleinmachnow. Gleichzeitig aber unterstützte Robert Bosch aktiv den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Er hatte Verbindungen zu Carl Goerdeler und anderen Männern des 20. Juli 1944. Er rettete mit seinen engsten Mitarbeitern Juden und andere Verfolgte des Nationalsozialismus vor der Deportation. Goerdeler reiste mit Hilfe eines Bosch-Ausweises durch die Lande, um Verbündete im Kampf gegen das Hitler-Regime zu gewinnen. Vertrauten gegenüber formulierte Bosch unumwunden, was er von Hitler hielt: „Meine Herrâ, der Kerle isch e Verbrecher.“ Der Historiker Arno Lustiger zählt Bosch exemplarisch zu den Industriellen, „die alles taten, um jüdische Angestellte und deren Familien zu retten“, wie auch Ernst Leitz oder Berthold Beitz.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Am 10. Oktober 1887 heiratete Robert Bosch Anna Kayser (1864–1949), die Schwester seines Freundes Eugen Kayser († 1918), der 1909 Leiter der Bosch-Metallwerk AG in Feuerbach wurde. 1888 wurde die Tochter Margarete, 1889 die Tochter Paula und 1891 der Sohn Robert geboren, der 1921 an Multipler Sklerose starb. Die 1893 geborene Tochter Elisabeth starb früh. Nach seiner Scheidung von Anna Kayser im Jahr 1927 heiratete er im November desselben Jahres in Berlin Margarete Wörz (1888–1979). Dieser zweiten Ehe entstammen der Sohn Robert jun. (1928–2004) und die Tochter Eva (* 1931, später Ehefrau des Luftfahrtingenieurs Gero Madelung). Karl Kautsky war nach seiner Rückkehr aus dem Londoner Exil Mitbewohner in dem Haus der Familie Bosch. Ein freundschaftliches Verhältnis verband Robert und Anna Bosch mit ihrer Nachbarin Clara Zetkin und später auch mit deren Ehemann Friedrich Zundel, der nach seiner Scheidung 1927 Boschs Tochter Paula heiratete. Der Physiker und Friedensforscher Georg Zundel war ein Enkel von Robert Bosch. Robert Bosch hatte großes Interesse an landwirtschaftlichen Fragen und besaß ein landwirtschaftliches Anwesen („Boschhof“) in Mooseurach südlich von München, welches heute ein Enkel leitet. Außerdem war er begeisterter Jäger und Sammler von Schusswaffen. Er zählte zu den frühen Anhängern Gustav Jägers, dessen wollene „Normalkleidung“ er jahrzehntelang trug. Er war Anhänger der Homöopathie und finanzierte die Gründung des Robert-Bosch-Krankenhauses, das entsprechende Versorgungsleistungen anbot. Robert Bosch starb 1942 im Marienhospital Stuttgart an einer Ohrentzündung. Der NS-Staat vereinnahmte Bosch durch ein inszeniertes, den Interessen ihrer Propaganda dienendes Staatsbegräbnis. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof in Degerloch.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung und Rezeption.", "content": "1937 hatte Robert Bosch sein Unternehmen in eine GmbH (Robert Bosch GmbH) umgewandelt und ein Testament verfasst, in dem er verfügte, dass die Erträge des Unternehmens gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden sollen. Gleichzeitig entwarf er darin die Grundzüge der 1964 von seinen Nachfolgern umgesetzten und bis heute gültigen Unternehmensverfassung. In diesem Zusammenhang wurde 1964 die bereits 1921 gegründete Gemeinnützige Vermögensverwaltung Bosch GmbH mit weiteren Geschäftsanteilen durch die Nachfahren ausgestattet, aus der 1969 die Robert Bosch Stiftung hervorging. Auch Boschs Nachkommen setzen sich für soziale Belange ein. Das seinen Namen tragende Unternehmen ist heute ein weltweit agierender Konzern mit mehr als 400.000 Mitarbeitern, der sich den Idealen seines Gründers verpflichtet fühlt. Das Unternehmen beteiligt sich nicht an der Entwicklung von Waffentechnik und auch die Auslandsniederlassungen haben hohe soziale Standards im Umgang mit ihren Mitarbeitern. Boschs Lebensmotto kann dahingehend beschrieben werden, dass er überzeugt war, mit ehrlichem Einsatz und eiserner Disziplin seine Ziele erreichen zu können, auch wenn sich Krisen in den Weg stellen. Eine im August 2011 in Deutschland ausgestrahlte Fernsehdokumentation über Robert Bosch schildert ihn als tragische Figur, die ungewollt ein Profiteur der Aufrüstung der Wehrmacht und des Krieges wurde und der durch den gewählten Weg der Kooperation mit den Nationalsozialisten bei gleichzeitigem Widerstand zwangsläufig mit den eigenen Idealen im Konflikt stand.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "In der 1919 erstmals erschienenen Werkszeitschrift „Bosch-Zünder“ veröffentlichte Robert Bosch unter anderem folgende Aufsätze:", "section_level": 1}], "src_summary": "August Robert Bosch (* 23. September 1861 in Albeck bei Ulm; † 12. März 1942 in Stuttgart) war ein deutscher Industrieller, Ingenieur und Erfinder. Mit der Eröffnung der \"Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik\" im Jahr 1886 in Stuttgart legte er den Grundstein für die heutige Robert Bosch GmbH.", "tgt_summary": "罗伯特·博世(,1861年-9月23日-1942年-3月12日),德国企业家,工业时代的先驱者之一,罗伯特·博世有限公司的创始人。", "id": 2368546} {"src_title": "Gravitationswelle", "tgt_title": "重力波 (相對論)", "src_document": [{"title": "Allgemeine Eigenschaften – Vergleich mit elektromagnetischen Wellen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erzeugung und Ausbreitungsgeschwindigkeit.", "content": "Nach der allgemeinen Relativitätstheorie wirken Änderungen des Gravitationsfeldes nicht instantan im ganzen Raum, wie es in der newtonschen Himmelsmechanik angenommen wird, sondern breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus (siehe auch Aberration der Gravitation). Demnach werden von jedem System beschleunigter Massen (z. B. einem Doppelsternsystem oder einem um die Sonne kreisenden Planeten) Gravitationswellen erzeugt, ähnlich wie beschleunigte elektrische Ladungen elektromagnetische Wellen abstrahlen. Aufgrund des Birkhoff-Theorems sendet eine sphärisch symmetrisch oszillierende Massenverteilung keine Gravitationswellen aus (ebenfalls analog zur Elektrodynamik).", "section_level": 2}, {"title": "Dipol- und Quadrupolwellen.", "content": "Die Masse ist die Ladung der Gravitation. Anders als bei der elektrischen Ladung ist keine negative Masse bekannt und wird derzeit nur im Rahmen von Hypothesen (insbesondere als exotische Materie) diskutiert. Damit existieren keine Dipole von Massen. Ohne Dipole und ohne durch externe Kräfte hervorgerufene Bewegungen kann es jedoch keine Dipolstrahlung geben. Beschleunigte Massen führen jedoch zur Quadrupolstrahlung, deren Berechnung sich an elektrische Quadrupole anlehnt. Demnach ist das Quadrupolmoment formula_1 proportional zur Masse formula_2 und dem Quadrat des Abstandes formula_3: formula_4. Auch eine Masse, die rotiert, aber nicht rotationssymmetrisch ist, strahlt. Am Beispiel zweier Neutronensterne mit je 1,4-facher Sonnenmasse, die sich im Abstand von 150 Millionen km (etwa eine Astronomische Einheit, mittlerer Abstand Erde–Sonne) umkreisen, lässt sich die Abstrahlung nur in Form von Gravitationswellen zu 10 W berechnen. Weil in dieser Konstellation als Doppelstern der Abstand mit der 5. Potenz in die abgestrahlte Leistung eingeht, würde bei einem Abstand von nur 500.000 km die Strahlungsleistung der Sonne (4·10 W elektromagnetische Strahlung) in Form von Gravitationswellen erreicht. Bis zur Berührung der Neutronensterne würde in diesem Beispiel die abgestrahlte Leistung in Form von Gravitationswellen auf 10 W ansteigen.", "section_level": 2}, {"title": "Strahlung und Eichbosonen.", "content": "Gravitationswellen lassen sich mathematisch beschreiben als Fluktuationen des metrischen Tensors, eines Tensors zweiter Stufe. Die Multipolentwicklung des Gravitationsfelds beispielsweise zweier einander umkreisender Sterne enthält als niedrigste Ordnung die Quadrupolstrahlung. In einer quantenfeldtheoretischen Perspektive ergibt sich das der klassischen Gravitationswelle zugeordnete, die Gravitation vermittelnde Eichboson, das (hypothetische) Graviton, als Spin-2-Teilchen analog dem Spin-1-Photon in der Quantenelektrodynamik. Eine widerspruchsfreie quantenfeldtheoretische Formulierung der Gravitation auf allen Skalen ist jedoch noch nicht erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Wellenart.", "content": "Gravitationswellen sind analog zu elektromagnetischen Wellen Transversalwellen. Aus Sicht eines lokalen Beobachters scheinen sie die Raumzeit quer zu ihrer Ausbreitungsrichtung zu stauchen und zu strecken. Sie haben ebenfalls zwei Polarisationszustände. Es gibt auch bei ihnen Dispersion.", "section_level": 2}, {"title": "Mathematische Beschreibung.", "content": "Anders als für elektromagnetische Wellen – die sich aus den \"linearen\" Maxwell-Gleichungen ergeben – lässt sich eine Wellengleichung für Gravitationswellen nicht mehr \"exakt\" herleiten. Aus diesem Grunde ist auch das Superpositionsprinzip nicht anwendbar. Stattdessen gelten für Gravitationswellen die einsteinschen Feldgleichungen. Für diese können in vielen Fällen nur Näherungslösungen durch lineare Differentialgleichungen ermittelt werden, z. B. die Wellengleichung als Näherung für kleine Amplituden. Da die Annahme kleiner Amplituden am Entstehungsort der Welle in der Regel unzulässig ist, wird es sehr schwierig, die Abstrahlung von Gravitationswellen zu berechnen, was für Vorhersagen über die Messbarkeit der Wellen und die Gestalt der Signale jedoch erforderlich wäre. Aus der Nichtlinearität der Gravitationswellen folgt die Möglichkeit ihrer Darstellung als solitäre Wellenpakete.", "section_level": 2}, {"title": "Spektrum.", "content": "Somit unterscheidet sich das Gravitationswellen-Spektrum vom Spektrum des sichtbaren Lichts. Da einerseits mit Teleskopen nur emittierende Objekte erfasst werden können und andererseits ca. 99 Prozent aller Materie keine Strahlung emittiert, eröffnen Gravitationswellen eine Möglichkeit zur Erfassung dunkler Materie.", "section_level": 2}, {"title": "Quellen von Gravitationswellen.", "content": "Generell erzeugen beschleunigte Massen Gravitationswellen, oder allgemeiner: jede Veränderung in der Verteilung von Masse und/oder Energie im Universum, bei der zumindest das Quadrupolmoment zeitlich variiert. Die Stärke der Gravitationswellen hängt von der bewegten Masse und in noch stärkerem Maße von deren Geschwindigkeitsänderung (des Betrages und der Richtung) ab. Am stärksten und damit noch am ehesten beobachtbar sind sie bei sehr massiven, sehr stark beschleunigten astronomischen Objekten. Dies sind", "section_level": 1}, {"title": "Kompakte Objekte, die sich umkreisen und verschmelzen.", "content": "Sich umkreisende Objekte strahlen Gravitationswellen ab. So erzeugt der Umlauf der Erde um die Sonne Gravitationswellen mit einer Leistung von knapp 200 W, weswegen auch die Beeinflussung der Erdbahn durch diesen Effekt nicht messbar ist. Um nur ein Millionstel der kinetischen Energie dieser Bewegung abzustrahlen, wären ungefähr 10 (eine Trillion) Jahre nötig. formula_5 Für einen nennenswerten Effekt müssen die Objekte Massen von Sternen haben, aber viel kompakter als gewöhnliche Sterne sein und sich sehr eng und damit sehr schnell umeinander bewegen. Infrage kommen Neutronensterne oder Schwarze Löcher. Erstmals wurde dieser Effekt indirekt beim Doppelpulsar PSR 1913+16 nachgewiesen. Die Messungen passen exakt zu den Vorhersagen der Allgemeinen Relativitätstheorie. Durch die abgestrahlten Gravitationswellen nähern sich die beiden Neutronensterne in diesem System jährlich um 3,5 m an und werden in ca. 300 Millionen Jahren verschmelzen. Kurz vor dem Verschmelzen solcher Objekte steigt die Umlaufgeschwindigkeit und damit die Frequenz und Stärke der Gravitationswellen drastisch an. Das erste direkt nachgewiesene Gravitationswellensignal GW150914 stammte von den letzten Hundertstelsekunden vor dem Verschmelzen zweier Schwarzer Löcher. Beim Ereignis GW170817 verschmolzen zwei Neutronensterne.", "section_level": 2}, {"title": "Pulsare.", "content": "Pulsare sind Neutronensterne, die ein starkes Magnetfeld besitzen und sich mit bis zu 500 Umdrehungen pro Sekunde um die eigene Achse drehen. Weisen diese Pulsare Asymmetrien in ihrer Massenverteilung auf (z. B. durch eine kleine Erhebung auf deren Oberfläche), verursachen sie eine in Frequenz und Amplitude konstante Gravitationswelle. Bislang sind noch keine derartigen Quellen entdeckt worden.", "section_level": 2}, {"title": "Supernovae.", "content": "Supernovae sind explodierende Sterne. Sie entstehen bei der thermonuklearen Explosion eines Weißen Zwergs (Supernova Typ Ia) oder beim Gravitationskollaps eines sehr massiven Sterns (Supernova Typ Ib, Ic, II). Bei dieser Explosion kann ein erheblicher Teil der Sternenmasse mit großer Geschwindigkeit (bis 10 % der Lichtgeschwindigkeit) fortgeschleudert werden. Wenn diese Explosion asymmetrisch erfolgt, wird Gravitationsstrahlung erzeugt.", "section_level": 2}, {"title": "Gravitationswellen-Hintergrundstrahlung.", "content": "Viele Modelle zum Universum sagen starke Gravitationswellen voraus, die kurz nach dem Urknall entstanden sind. Aufgrund der kosmischen Expansion wäre deren Frequenz inzwischen sehr klein. Bei Nachweis dieser Gravitationswellen könnte man viel weiter zeitlich in die Vergangenheit des Universums blicken, als es mit der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung möglich ist. Der ursprünglich für das Jahr 2019 geplante Detektor eLISA wird diese möglicherweise nachweisen können. Nach dem Ausstieg der NASA war die Zukunft des Projektes jedoch ungewiss. Das Folgeprojekt NGO (New Gravitational Wave Observatory) wurde 2012 von der europäischen Weltraumorganisation ESA zugunsten der Mission JUICE, deren Ziel die Erkundung der Jupitermonde ist, zurückgestellt. 2013 wurde das Projekt von der ESA als L3-Mission unter dem Thema „Das gravitative Universum“ in die weiteren Planungen aufgenommen. Der Start ist für 2034 geplant.", "section_level": 2}, {"title": "Experimenteller Nachweis.", "content": "Die Effekte von Gravitationswellen sind derart klein, dass es auf absehbare Zeit nicht möglich sein wird, künstlich erzeugte Gravitationswellen nachzuweisen, sodass sie allenfalls mit astronomischen Ereignissen nachgewiesen werden können. Bei der Suche nach Gravitationswellen unterscheidet man zwischen (quasi-) kontinuierlichen und kurzzeitigen (transienten) Ereignissen sowie zwischen modellierten (durch theoretische Berechnungen in ihrer Form vorhergesagten) und unmodellierten Ereignissen.", "section_level": 1}, {"title": "Direkter Nachweis.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erste Versuche.", "content": "1958 versuchte Joseph Weber an der Universität Maryland, Gravitationswellen mit Hilfe von Resonanzdetektoren nachzuweisen: Ein massiver Aluminiumzylinder (Länge 1,8 m, Durchmesser 1 m, Masse 3,3 t) wurde erschütterungsfrei an Drähten aufgehängt. Zur Reduktion von Störungen (Luftmoleküle, eigene Wärmeschwingungen) befand sich der Zylinder gekühlt in einem Vakuum. Außen angebrachte Piezokristalle waren imstande, relative Längenänderungen des Zylinders von 1:10 zu detektieren, d. h. 1/100 eines Atomkerndurchmessers. Um lokale Störungen davon unterscheiden zu können, wurde eine gleichartige Apparatur 1000 km entfernt aufgebaut; gleichzeitige Schwingungserscheinungen an beiden Zylindern würden auf Gravitationswellen hinweisen. Eine Ende der 1960er Jahre beobachtete Schwingung könnte durch Gravitationswellen aus dem Zentrum der Milchstraße ausgelöst worden sein. Weiterentwickelte Detektoren bestanden später aus Niobzylindern, die auf wenige Kelvin heruntergekühlt wurden; die Empfindlichkeit wurde auf 1:10 gesteigert. Fünf dieser Detektoren in Genf, Louisiana, Westaustralien, Maryland und Stanford wurden zusammengeschaltet. Ein eindeutiger Nachweis gelang mit diesen Methoden bislang nicht. Ein Nachteil dieser Technik ist, dass die Zylinder nur in einem sehr engen Bereich ihrer Resonanzfrequenz und nur für sehr starke Gravitationswellen ausreichend empfindlich sind. Aus diesem Grund wandte man sich anderen Möglichkeiten zum Nachweis dieser Wellen zu.", "section_level": 3}, {"title": "Interferometer.", "content": "Heute werden Michelson-Interferometer verwendet, die hindurchwandernde Wellen in Echtzeit beobachten sollen, indem die lokalen Änderungen der Raumzeit-Eigenschaften die empfindliche Interferenz zweier Laserstrahlen verändern. Aktuelle Experimente dieser Art wie GEO600 (Deutschland/Großbritannien), VIRGO (Italien), TAMA 300 (Japan) und LIGO (USA) benutzen Lichtstrahlen, die in langen Tunneln hin- und herlaufen. Ein Unterschied in der Länge der Laufstrecke, wie er durch eine durchlaufende Gravitationswelle verursacht würde, könnte durch Interferenz mit einem Kontrolllichtstrahl nachgewiesen werden. Um auf diese Art eine Gravitationswelle direkt zu detektieren, müssen minimale Längenänderungen in Bezug auf die Gesamtlänge der Messapparatur – etwa 1/10.000 des Durchmessers eines Protons – festgestellt werden. Genauere Messungen auf größere Distanzen sollten zwischen Satelliten erfolgen. Das hierzu geplante Experiment \"LISA\" wurde 2011 von der NASA aus Kostengründen aufgegeben, wird aber vielleicht in kleinerem Maßstab von der ESA umgesetzt. Im Juli 2014 stellte die Universität von Tokio ihr \"KAGRA\" (Kamioka Gravitational Wave Detector) genanntes Projekt in Hiba vor, das seit Februar 2020 erste Beobachtungen durchführt. Der Versuchsaufbau ähnelt dabei den in den USA und Europa zuvor verwendeten, ist aber um den Faktor 1000 empfindlicher.", "section_level": 3}, {"title": "Erste Nachweise.", "content": "Am 11. Februar 2016 gaben Wissenschaftler den ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen aus dem laufenden LIGO-Experiment bekannt. Das Ereignis wurde am 14. September 2015 nahezu zeitgleich mit 7 ms Differenz in den beiden LIGO-Observatorien in den USA beobachtet. Es wurden umfangreiche statistische Analysen durchgeführt. Zu den Befunden gehört, dass das Ergebnis mit mehr als fünffacher Standardabweichung signifikant und eindeutig ist. Das messbare Ereignis dauerte 0,2 Sekunden. Die Form des Signals war von einer charakteristischen Form in der Art eines Wavelets, die Vorhersagen aus numerischen Simulationen der Kollision zweier Schwarzer Löcher bestätigte. Es war eine Sinuswelle von 10 bis 15 Zyklen, deren Amplitude bis zu einem Maximum zunahm und dann mit konstanter Frequenz abflaute. Die Signalfrequenz vor der Kollision war proportional zur monoton ansteigenden Umlauffrequenz der sich immer mehr annähernden und einander (zuletzt mit annähernd Lichtgeschwindigkeit) umkreisenden beiden Schwarzen Löcher, sodass die Frequenz bis zu einem konstanten Wert anstieg. Die Amplitude war bis zur Kollision proportional zur Umlaufgeschwindigkeit der Schwarzen Löcher. Das Ereignis fand in einem Abstand von 1,3 Milliarden Lichtjahren (410 Megaparsec) statt. Zwei Schwarze Löcher von rund 29 und 36 Sonnenmassen kreisten umeinander und fusionierten zu einem Schwarzen Loch von 62 Sonnenmassen, 3 Sonnenmassen an Energie wurden in Form von Gravitationswellen abgestrahlt. Das Ereignis wurde als GW150914 bezeichnet. Vorher war noch nicht einmal mit Sicherheit bekannt, ob stellare Schwarze Löcher mit 20 und mehr Sonnenmassen existieren. Das Signal war so intensiv (es war wider Erwarten auch „mit bloßem Auge“ in den Daten zu sehen), dass auch getestet werden konnte, ob Abweichungen zur allgemeinen Relativitätstheorie existieren, was nicht der Fall war. Die Erfassung eines weiteren Gravitationswellenereignisses am 26. Dezember 2015, benannt als GW151226, wurde am 15. Juni 2016 bekannt gegeben. Auch hier verschmolzen zwei Schwarze Löcher, eines von 8 und eines von 14 Sonnenmassen, zu einem Schwarzen Loch von 21 Sonnenmassen, wobei 1 Sonnenmasse an Energie abgestrahlt wurde. Das nächste von LIGO nachgewiesene Gravitationswellenereignis war GW170104 am 4. Januar 2017. Die Schwarzen Löcher mit 20 bzw. 30 Sonnenmassen waren etwa 3 Milliarden Lichtjahre entfernt, die freigesetzte Energie entsprach etwa 2 Sonnenmassen. Im August 2017 wurde erstmals eine solche Welle (GW170814) mit drei Detektoren nachgewiesen (außer den beiden Ligo- noch der italienische Virgo-Detektor), sodass mit Methoden entsprechend klassischer Triangulation die Richtung des auslösenden Ereignisses dem Sternbild Eridanus zugeordnet werden konnte. Ein andersartiges Signal, GW170817, wurde am 17. August 2017 von denselben drei Detektoren (zweimal Ligo sowie Virgo) registriert. Es wird als das Verschmelzen zweier Neutronensterne interpretiert, welche sich zuvor auf immer enger werdenden Spiralbahnen umkreist hatten. Mit einer Dauer von rund 100 Sekunden war das Signal viel länger als die zuvor beobachteten Signale vom Verschmelzen Schwarzer Löcher. Die beiden Objekte lagen wahrscheinlich im Massenbereich zwischen 1,1 und 1,6 Sonnenmassen (die Gesamtmasse betrug etwa 2,7 Sonnenmassen). Nahezu zeitgleich registrierte das Fermi Gamma-ray Space Telescope (FGST) einen kurzen Gammablitz (GRB 170817A), der dem gleichen Ereignis zugeordnet wird. Da der Gammablitz nur 1,7 Sekunden nach dem Ende des Gravitationssignals auftrat, ist nachgewiesen, dass die Geschwindigkeit von Gravitationswellen sich höchstens um einen winzigen Betrag von der des Lichts unterscheidet. Das schließt bestimmte zur Allgemeinen Relativitätstheorie alternative Gravitationstheorien aus. Durch die gute Richtungsauflösung des FGST konnte die Quelle, zuerst vom Las Campanas Observatorium in Chile, auch optisch identifiziert und beobachtet werden. Sie liegt in der 130 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie NGC 4993. Beobachtungen im infraroten, ultravioletten und Röntgenbereich folgten (das Nachglühen wird als sog. \"Kilonova\" bezeichnet). Im Rückstand der Kollision wurden schwere Elemente wie Gold, Platin und Uran identifiziert, zu deren Entstehung noch immer viele Fragen offen sind. Die Beobachtung liefert auch neue Erkenntnisse über den Aufbau von Neutronensternen. GW170817 war die erste gleichzeitige Beobachtung eines elektromagnetischen und eines Gravitations-Signals aus gleicher Quelle und eröffnete damit ein neues Kapitel der beobachtenden Astronomie. Sie ermöglicht auch eine unabhängige Bestimmung der Hubble-Konstante durch Beobachtung von Gravitationswellen. Der erhaltene Wert von H = 70,0 stimmt gut mit dem Wert aus Rotverschiebungen überein. Weiterhin ergaben sich neue Schranken für eine mögliche Verletzung der Lorentzinvarianz. Es war das Gravitationswellensignal mit der bisher am nächsten liegenden Quelle (etwa 70-mal die Entfernung der Andromedagalaxie), und die Beobachtung lieferte auch die erste Verbindung der bisher rätselhaften Gammablitze mit dem Verschmelzen von Neutronensternen. Unter der Bezeichnung GW170608 wurde 2017 zum 5. Mal eine Verschmelzung Schwarzer Löcher nachgewiesen. Insgesamt waren bis 2018 zehn Gravitationswellen aus dem Verschmelzen Schwarzer Löcher nachgewiesen, sowie eine weitere aus dem Verschmelzen von zwei Neutronensternen. Um die Anzahl jährlich nachgewiesener derartiger Ereignisse ab 2019 wesentlich zu erhöhen, wurde die Empfindlichkeit der LIGO- und VIRGO-Detektoren nach dem Vorbild des GEO600-Detektors mittels gequetschtem Licht technisch verbessert.", "section_level": 3}, {"title": "Indirekte Nachweise.", "content": "Ein indirekter Nachweis von Gravitationswellen gelang Russell Hulse und Joseph Taylor von der Princeton University. Die beiden Physiker konnten durch mehrjährige Beobachtung des 1974 entdeckten Doppelpulsars PSR 1913+16 nachweisen, dass die Umlaufbahnen dieses Systems einander umkreisender Massen im Laufe der Zeit immer enger werden und das System somit Energie verliert. Die beobachteten Energieverluste entsprachen dabei mit einer Genauigkeit von einem Prozent den aus theoretischen Betrachtungen erwarteten Abstrahlungen durch Gravitationswellen. Hulse und Taylor wurden für ihre Entdeckung 1993 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Bei dem binären (doppelten) Schwarzen Loch im Quasar OJ 287 ließ sich derselbe Effekt im September 2007 noch um ein Vielfaches stärker beobachten. Die Weißen Zwerge J065133.338 und 284423.37 (mit etwa 0,26 und etwa 0,5 Sonnenmassen) umkreisen einander in etwa 12,75 Minuten auf einer sehr engen Bahn. Das System wird seit April 2011 beobachtet. Pro Jahr nimmt ihre Umlaufzeit um 310 Mikrosekunden ab. Die Abnahme steht in sehr guter Übereinstimmung mit der Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie und wird sich immer mehr beschleunigen. Im Doppelsternsystem bestehend aus dem Pulsar PSR J0348+0432 (Neutronenstern mit etwa 2,0 Sonnenmassen und etwa 20 km Durchmesser) und einem Weißen Zwerg (etwa 0,17 Sonnenmassen und etwa R = 0,065 R, was einem Durchmesser von 90.000 km entspricht) umkreisen die beiden Sterne einander in etwa 2,46 Stunden auf einer sehr engen Bahn, ihr Abstand beträgt etwa 830.000 km. Die Massen wurden durch Messung der Änderungen in der Lichtkurve des Weißen Zwergs am Very Large Telescope bestimmt, die Umlaufperiode mit Hilfe der Radioteleskope in Effelsberg und Arecibo seit April 2011 vermessen. Pro Jahr nimmt ihre Umlaufzeit um 8,6 Mikrosekunden ab, was in sehr guter Übereinstimmung mit der Vorhersage der Gravitationswellenabstrahlung der allgemeinen Relativitätstheorie steht. Am 17. März 2014 veröffentlichten US-amerikanische Wissenschaftler des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics Ergebnisse, wonach sie auf der Amundsen-Scott-Südpolstation mit dem BICEP2-Teleskop zur Messung der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung erstmals ein Signal beobachteten, das auf den Einfluss von Gravitationswellen auf die kosmische Inflation kurz nach dem Urknall vor rund 14 Milliarden Jahren hindeuten würde. Diese Aussage hielt aber einer erweiterten Analyse, die auch die Messergebnisse des Planck-Weltraumteleskops einbezieht, nicht stand. Demnach trägt der galaktische Staub so viel zur beobachteten Polarisation bei, dass mit der damaligen Messanordnung ein Effekt eventueller Gravitationswellen daneben nicht nachgewiesen werden konnte (ausführlicher siehe unter BICEP).", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Die Deutsche Post brachte 2017 eine Briefmarke \"Gravitationswellen\" zu 0,70 € heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Gravitationswelle ist eine Welle in der Raumzeit, die durch eine beschleunigte Masse ausgelöst wird. Den Begriff selbst prägte erstmals Henri Poincaré bereits 1905. Gemäß der Relativitätstheorie kann sich nichts schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Lokale Änderungen im Gravitationsfeld können sich daher nur nach endlicher Zeit auf entfernte Orte auswirken. Daraus folgerte Albert Einstein 1916 die Existenz von Gravitationswellen. Beim Durchlaufen eines Raumbereichs stauchen und strecken sie vorübergehend Abstände innerhalb des Raumbereichs. Das kann als Stauchung und Streckung des Raumes selbst betrachtet werden.", "tgt_summary": "在广义相对论里,重力波是时空的涟漪。当投掷石头到池塘里时,会在池塘表面产生涟漪,从石头入水的位置向外传播。当带质量物体呈加速度运动时,也会在时空产生涟漪,从带质量物体位置向外传播,这时空的涟漪就是重力波。由于广义相对论限制了引力相互作用的传播速度为光速,因此两个宇宙物体间万有引力的感应会产生重力波的现象,我们可以想像在平面上放置一颗重球移动后,造成平面的时空扭曲波扩散出去要一段时间,之后才会对远方的另一颗球产生影响。相反地说,牛顿重力理论中的交互作用是以无限的速度传播,所以在这一理论下并不存在重力波。", "id": 1678688} {"src_title": "Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld", "tgt_title": "维多利亚公主 (萨克森-科堡-萨尔费尔德)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Victoire war eine Tochter des Herzogs Franz Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806), aus dessen Ehe mit Auguste (1757–1831), Tochter des Grafen Heinrich XXIV. Reuß zu Ebersdorf. Ihr jüngerer Bruder Leopold wurde 1831 König der Belgier, ihre Schwester Juliane war russische Großfürstin. Ihr ältester Bruder Ernst folgte 1806 dem Vater als Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Die Prinzessin galt als schön und geistig hochgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Fürstin zu Leiningen.", "content": "Mit 17 Jahren heiratete sie in erster Ehe am 21. Dezember 1803 in Coburg den nachmaligen Fürsten Emich Carl zu Leiningen, der 23 Jahre älter war als sie und im Jahr 1814 nach zehnjähriger Ehe an einer Lungenentzündung verstarb. In erster Ehe war er mit einer Tante Victoires verheiratet gewesen. Victoire übernahm die Regentschaft für ihren ältesten Sohn im Fürstentum Leiningen. Entsprechend dem Ehevertrag bestand ihr Wittum aus einer Sommerwohnung in Amorbach, einer Winterwohnung in Miltenberg und jährlich 20.000 Gulden. Victoires zweiter Ehemann, mit dem sie zeitweise in Amorbach lebte, um ihren dortigen Aufgaben als Vormünderin und Besitzverwalterin nachzugehen, setzte die Residenz der finanzschwachen Fürsten zu Leiningen wieder instand.", "section_level": 2}, {"title": "Herzogin von Kent.", "content": "Ermutigt durch Victoires Bruder Leopold warb Eduard August, Herzog von Kent und Strathearn um die Witwe, die zwar kein Englisch sprach, aber aus ebenbürtigem Haus stammte und bereits zwei gesunde Kinder geboren hatte. Eduard bekräftigte sein Interesse nach dem Tod der britischen Thronfolgerin Charlotte Augusta 1817. Am 11. Juli 1818 heirateten beide im Kew Palace (Surrey, England) nach anglikanischem Ritus, die eigentliche Eheschließung hatte schon am 29. Mai desselben Jahres in Coburg stattgefunden. Bei der Hochzeit im Kew Palace waren auch Eduards älterer Bruder Wilhelm und Adelheid von Sachsen-Meiningen vermählt worden; aus diesen Ehen erwartete man nun den britischen Thronfolger. In der königlichen Familie begegnete man Victoire mit Ablehnung. Das Paar wohnte zunächst 1818/19 in einem Palais der Fürsten von Leiningen, dem Thalheimschen Haus in Eberbach. Vor der Geburt des gemeinsamen Kindes, der am 24. Mai 1819 geborenen Tochter Alexandrina Victoria, der späteren Queen Victoria, kehrte das Paar nach England zurück, um dem Kind das Recht auf die Thronfolge zu sichern. Pate der Tochter wurde Eduards ältester Bruder Georg IV., der verlangte, dass dem Kind der Name seiner Mutter gegeben werde. Ein weiterer Pate der Prinzessin war Zar Alexander I. Die Tochter sollte das einzige Kind der Ehe bleiben. Für die damalige Zeit ungewöhnlich wurde die Prinzessin im Kensington Palace mit Hilfe der deutschen Geburtshelferin Charlotte von Siebold zur Welt gebracht, unmittelbar nach der Geburt gegen Pocken geimpft und von ihrer Mutter selbst gestillt. Der Vater schrieb an seine Schwiegermutter nach Coburg, das Mädchen sei „\"fett wie ein Rebhuhn\"“ (plump as a partridge). Acht Monate nach der Geburt Victorias starb Herzog Eduard von Kent. Seine Frau hatte an seinem Totenbett für mehrere Tage gewacht, ohne sich auszukleiden. Durch den frühen Tod ihres Ehemanns war Victoire, entsprechend dem Testament Eduards, allein für die Erziehung ihrer gemeinsamen Tochter verantwortlich. Hochverschuldet und ohne Unterstützung durch die Familie ihres Mannes konnte sie sich ein Leben in England nur leisten mit Hilfe der finanziellen Unterstützung ihres Bruders Leopold, des zukünftigen Königs der Belgier. Durch die Regentschaftsbill des britischen Parlaments wurde Victoire zur Regentin bestimmt, falls ihre Tochter vor Erreichen ihrer Volljährigkeit zur Regierung käme. Später entwickelte Victoire, die als Freundin der Whigs galt, ein sehr enges Verhältnis zu John Conroy, der durch ihre Stellung als zukünftige Königinmutter zu Macht und Einfluss gelangen wollte. Die später als Kensington System bezeichnete gezielte Isolation der Tochter sorgte dafür, dass die junge Thronfolgerin ohne gleichaltrige Spielgefährtinnen aufwuchs und nur unzureichend auf ihre künftige Rolle als Monarchin vorbereitet wurde. Selbst die Thronbesteigung von Wilhelm IV., der seine Nichte gerne häufiger am Hofe gesehen hätte, änderte diese Situation nicht. Die heranwachsende Prinzessin widersetzte sich allerdings zunehmend den Versuchen von John Conroy und ihrer Mutter, Macht und Einfluss über sie zu erlangen. Dabei stand ihr ihre Erzieherin Louise Lehzen, eine Coburger Pastorentochter, bei, die bereits Victoires Tochter aus erster Ehe, Feodora zu Leiningen, erzogen hatte. Die Manipulation gipfelte in dem Versuch Conroys, sich von der jungen Prinzessin schriftlich bestätigen zu lassen, dass sie ihn nach ihrer Thronbesteigung zum Privatsekretär ernennen werde. Als Prinzessin Victoria ihm diese Unterschrift verweigerte, übten sowohl ihre Mutter als auch John Conroy erheblichen Druck auf sie aus. 1835 kam es deshalb zum Bruch zwischen der Mutter und ihrer zu diesem Zeitpunkt erst 17-jährigen Tochter. Teilweise redeten Mutter und Tochter kaum miteinander. Ihr Verhältnis sollte sich erst normalisieren, als Victoria selbst Kinder bekam, doch auch ihren Ehemann Albert von Sachsen-Coburg und Gotha hielt die junge Königin anfangs misstrauisch von allen Regierungsgeschäften fern. Victoire starb 1861 in Frogmore House und wurde dort in einem für sie errichteten Mausoleum bestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus ihrer ersten Ehe mit dem Fürsten von Leiningen hatte Victoire folgende Kinder: Mit dem Herzog von Kent hatte Victoire eine Tochter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Marie Louise Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld (* 17. August 1786 in Coburg; † 16. März 1861 in Frogmore House, Windsor; im Englischen \"Mary Louise Victoria, Princess of Saxe-Coburg-Saalfeld, Duchess of Kent\"; in deutscher Umgangssprache auch \"Marie Luise Viktoria\") war eine Prinzessin von Sachsen-Coburg-Saalfeld und durch Heirat nacheinander Fürstin von Leiningen und Herzogin von Kent. Sie war die Mutter der britischen Königin Victoria.", "tgt_summary": "萨克森-科堡-萨尔费尔德的维多利亚郡主(1786年-8月17日-1861年-3月16日),本名玛丽·路易丝·维多利亚,肯特公爵夫人,是英国维多利亚女王的母亲。", "id": 1733740} {"src_title": "Chakassische Sprache", "tgt_title": "哈卡斯语", "src_document": [{"title": "Hauptverbreitungsgebiet.", "content": "Chakassisch wird heute vor allem in der zu Russland gehörenden Republik Chakassien gesprochen. Dazu kommt das angrenzende Gebiet an der nördlichen Grenze zu Tuva.", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Bezeichnungen.", "content": "Chakassisch gilt erst seit 1923 als Sprache, als man im Zuge der sowjetischen Nationalitätenpolitik („Jedem Volk seine eigene Republik und jeder Republik ihre eigene Sprache!“) die bis dahin selbständigen Volksstämme der Biltir, Sagaj, Qatscha, Xojbal und Xyzyl zur „Nation der Chakassen“ zusammenfasste. Diese fünf Stämme sind sprachlich-kulturell eng miteinander verwandt. Und so wurde aus ihren Dialekten eine standardisierte „Nationalsprache“ geschaffen. In der Vergangenheit war die heutige chakassische Sprache unter vielen Bezeichnungen bekannt. Die bekanntesten waren „Abakan-Tatarisch“, „Abakan-Türkisch“ oder schlicht und grob verallgemeinernd „Jenissej-Türkisch“. In der türkischen Turkologie wird die Sprache generell als „chakassisches Türkisch“ (türk. \"Hakas Türkçesi\") bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierungsmöglichkeiten.", "content": "Chakassisch wird mit unter verschieden klassifiziert. So listet das \"Fischer Lexikon Sprachen\" (1987) das Chakassische innerhalb der Turksprachen wie folgt ein: Dagegen listet das „Metzler Lexikon Sprache“ (1993) das Chakassische wie nachfolgend beschrieben auf: Die aktuelle Klassifikation ist im Artikel Turksprachen aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Alphabete.", "content": "Als älteste Schrifttümer sehen auch die Chakassen die göktürkischen Inschriften des Orchon- und Jenissejgebietes an, die in türkischen Runen verfasst sind. Eigentliche Schriftsprache ist das Chakassische erst seit dem 19. Jahrhundert, als von russischen Missionaren ein modifiziertes kyrillisches Alphabet eingeführt wurde. Zuvor wurde Tschagataisch benutzt. Im Jahre 1929 wurde das Neue Turksprachige Alphabet eingeführt, das bereits 1939 wieder von einem kyrillischen Alphabet verdrängt wurde, welches 1947, 1953 und 1962 modifiziert wurde. Der Sprachcode ist codice_1.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die chakassische Sprache (chakass. \"Хакас тілі\"/\"Khakas tîlî\") ist eine nordtürkische Sprache der südsibirischen Untergruppe. Kurzform ist \"Chakassisch\".", "tgt_summary": "哈卡斯语是突厥哈卡斯人的语言,是俄罗斯南西伯利亚的哈卡斯共和国的官方语言,使用人口约6万人。在中国黑龙江省齐齐哈尔市富裕县的哈卡斯人分支——富裕柯尔克孜人使用这种语言,又称富裕柯尔克孜语,至今仅有约10名使用者。", "id": 1326325} {"src_title": "Stativ", "tgt_title": "三腳架", "src_document": [{"title": "Vermessungsstative.", "content": "Besonders robust und stabil sind manche Vermessungsstative (auch \"Dreibein\") aus lackiertem oder mit Kunststoff überzogenem Holz. Sie können Gewichte bis 20 kg tragen und verwinden sich dennoch so wenig, dass Messgenauigkeiten bis zu einer Bogensekunde (1\") möglich sind. Das für die Stativbeine häufig verwendete Eschenholz ist besonders langlebig, relativ schwer, doch dadurch sehr gut schwingungsdämpfend. Durch den Lack ist es auch unempfindlich gegen feuchte Witterung. Charakteristisch für Vermessungsstative ist der massive Stativkopf (meist aus Aluminiumguss) mit seiner kreisrunden Öffnung von 6 bis 8 cm Durchmesser. Über ihr wird das Messinstrument von unten mit der sogenannten Herzschraube angeklemmt. Diese kräftige Schraube ist hohl, sodass durch sie ein optisches oder ein Laserlot zum Boden durchvisieren kann. Der Stativkopf selbst ist starr, das Zentrieren über dem Vermessungspunkt erfolgt mit dem Lot oder, bei älteren Messgeräten, mittels Lotschnur durch geringfügiges Verschieben des Theodolits, bevor die Herzschraube fest angezogen wird. Die Stellschrauben für die Horizontierung des Messgerätes sind im Gerät selbst oder in einer eigenen Untersetzplatte integriert.", "section_level": 1}, {"title": "Fotostative.", "content": "Bei Fotostativen wird gegenüber Vermessungsstativen häufig ein Kompromiss eingegangen. Während es bei Vermessungsstativen auf absolute Stabilität ankommt, kommt es bei Fotostativen auf Handlichkeit, Vielseitigkeit und Gewicht an. Fotostative sind darum meist leichter als Vermessungsstative, dafür aber auch deutlich instabiler. Außerdem besitzen sie häufig eine ausziehbare Mittelsäule, durch die der Aufnahmestandpunkt noch weiter erhöht werden kann, wodurch sich die Stabilität häufig drastisch verringert. Bei einigen Stativen lässt sich die Mittelsäule auch umgekehrt montieren, was extrem niedrige Aufnahmestandpunkte ermöglicht. Stative werden in der Fotografie meist verwendet, um bei schlechten Lichtverhältnissen (Innenräume, Dämmerung, Dunkelheit) scharfe, verwacklungsfreie Bilder zu erzeugen. Aber auch bei hellem, hartem Licht hilft ein Stativ, um beispielsweise entstehende Schatten, welche dunkel und detaillos wirken, durch Verwendung von Mehrfachbelichtung auszugleichen (HDR). Bei sehr langen Brennweiten ist die Verwacklungsgefahr wegen des kleinen Bildwinkels besonders groß, so dass hier ein Stativ (fast) unentbehrlich ist. Auch angesichts der hohen Packdichte (Pixelpitch; von engl. \"pixel pitch\") von Bildsensoren digitaler Kameras kommt dem Stativ im Hinblick auf das Erzeugen einer hohen Bildschärfe eine neue Rolle zu, da der geringe Pixelpitch viel früher (siehe Faustregel zur „Freihandgrenze“) zu Verwacklungsunschärfen führt. Darüber hinaus ermöglicht das Stativ eine sorgfältigere Kameraausrichtung und Bildgestaltung. Mithilfe eines Statives lässt sich außerdem die Blende weiter schließen, was meistens zu einer besseren Schärfeleistung des Objektives führt. Die bei Großformatkameras häufig eingesetzte Mattscheibeneinstellung erfordert zwingend den Einsatz eines Statives. Zur Vermeidung von Verwacklungen bestehen einige Alternativen, die jedoch ein Stativ nicht in jedem Fall ersetzen können. Man kann: Fotostative dienen auch dazu, das Gewicht einer schweren Kamera zu tragen. Wichtig ist dies etwa bei der Naturfotografie, bei der man die Kamera beispielsweise auf ein Vogelnest richtet, um den richtigen Moment abzuwarten. Speziell große und schwere Teleobjektive verfügen über eigene Anschlüsse zur Befestigung auf Stativen. Die häufigsten Bauformen für Fotostative sind: Sonderformen von Stativen sind:", "section_level": 1}, {"title": "Stativkopf.", "content": "Zwischen Stativ und Kamera sitzt üblicherweise ein Stativkopf, welcher die Bewegung bzw. die Ausrichtung der Kamera ermöglicht. Dies kann ein Kugelkopf (auch: „Kugelgelenkkopf“), ein Dreiwegeneiger oder ein Getriebeneiger sein. Besondere Stativköpfe sind Panoramaköpfe zur Aufnahme von Panoramafotografien aus mehreren Einzelbildern und Teleneiger für Aktionaufnahmen mit langen Telebrennweiten. Um die Einzelbilder passgenau aneinander zu reihen, verfügen Panoramaköpfe in der Regel über Gradeinteilung und Wasserwaagen für jede Rotationsachse (Libellen). Werden unterschiedliche Kameras mit demselben Stativ eingesetzt, ist eine Ausstattung des Stativkopfs mit einer Schnellwechselplatte hilfreich.", "section_level": 2}, {"title": "Stativgewinde.", "content": "Als Stativgewinde bezeichnet man das Schraubgewinde für das zu haltende Gerät. Aus historischen Gründen haben viele Stativanbindungen kein metrisches ISO-Gewinde, sondern ein Zollgewinde in den Größen 1/4\" und 3/8\". Während früher oft der britische Standard BSW (Whitworth-Gewinde) mit einem Flankenwinkel von 55° eingesetzt wurde, wird heute der amerikanische Standard UNC mit 60° Flankenwinkel verwendet. Da Steigung und Durchmesser von BSW und UNC gleich sind und nur die Flankenwinkel variieren, passen alte und neue Systeme meist ohne größere Schwierigkeiten zusammen. In der DIN4503/ISO1222 werden Stativanschlüsse für Kameras und Zubehör inklusiv eventueller Verdrehsicherungen behandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Stativschraube.", "content": "Die Stativschraube befestigt die Kamera am Stativ. Oft wird eine Wechselplatte per Stativschraube an der Kamera befestigt und die Wechselplatte dann auf dem Stativkopf mit einer speziellen Klemmbefestigung montiert. Seltener wird die Kamera direkt an den Stativkopf geschraubt. Die Stativschraube besitzt oft als Rändelschraube einen vergrößerten griffigen Schraubenkopf zum festen manuellen Verschrauben. Sie ist zumeist mit Wechselplatte bzw. Stativkopf unverlierbar verbunden. Bzgl. Gewinde gilt ebenfalls die DIN4503/ISO1222 (siehe Abschnitt Stativgewinde).", "section_level": 2}, {"title": "Film- und Videokamerastative.", "content": "Film- und Videokamerastative (Nachfolgend: Stative) haben die Aufgabe, die Kamera auf einer bestimmten Höhe zu halten, und ermöglichen ein Schwenken und Neigen in beliebige Richtungen. Ein Verdrehen der Kamera ins Hochkantformat, das bei Fotostativen oft durch ein zusätzliches Gelenk ermöglicht wird, ist bei Videostativen nicht vorgesehen. Verwendet werden normale Stative, die auch in der Fotografie zum Einsatz kommen, als auch spezielle Dolly-Stative, die hauptsächlich im Filmbereich eingesetzt werden, um Kamerafahrten stabil auszuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Stativbeine.", "content": "Stativbeine bestehen aus einer ausziehbaren Konstruktion, die die Höhenverstellung ermöglicht. Hier wird besonderen Wert auf Stabilität, Verwindungs- und Schwingungsfreiheit gelegt. Die ersten Stativbeine sind aus lackiertem Holz hergestellt worden. Hölzerne Stative wurden bis vor etwa 40 Jahren hauptsächlich eingesetzt und zunächst von Rohrkonstruktionen aus Stahl-, später aus Aluminiumlegierung abgelöst, so dass Holzstative heute nur noch geringere Verbreitung haben. Heute werden meist kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffrohre eingesetzt. Edelstahldornen an den Beinen sorgen für die nötige Stabilität am Boden. Je nach Bodenbeschaffenheit gibt es zusätzlich Bodenspinnen, Rollspinnen oder Stativschuhe, um den Boden zu schonen und für einen festen Halt zu sorgen. Stativbeine sind in verschiedenen Größen verfügbar, die Höheneinstellungen von ca. 50 bis 200 cm Objektivhöhe ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Stativanschluss.", "content": "Der Stativanschluss ist in verschiedenen Standards verfügbar. Das ermöglicht die Montage verschiedener Schwenkköpfe (herstellerunabhängig). Im Amateurbereich verbreitet sind Platten auf einer Mittelsäule, wie bei Fotostativen, die durch eine Öffnung im Stativanschluss geführt wird. Professioneller sind Stative mit Kugelschalen. Kugelschalen stehen in verschiedenen Größen (z. B. mit Durchmessern von 75 mm, 100 mm oder 150 mm) zur Verfügung. Die Kugelschale ermöglicht eine schnelle und einfache Ausrichtung des Stativkopfs in der Waagerechten, da dieser nach Lösen einer Klemmvorrichtung in der Kugelschale hin und her geschwenkt werden kann. Diese Bauform ist besonders bei Film- und Videostativen wichtig, da nur bei einer horizontalen Ausrichtung des Kopfes an seiner Basis exakt horizontale Schwenks (panning) und senkrechtes Kippen (Tilting) möglich sind. Platten mit Mittelsäule entstammen in der Regel dem Bereich der Fotostativen. Ein anderer, weit verbreiteter Stativanschluss ist der Mitchell-Anschluss (engl. \"Mitchell flat base\") für größere Stativköpfe bzw. für schwere Kameras. Hier wird die Ausrichtung in der Waagerechten mit der Stativbein-Höhenverstellung oder einem separaten Schraub-Einstell-Element durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Schwenkköpfe.", "content": "Schwenkköpfe sind mechanische Einheiten, die, um zwei Achsen gelagert, ermöglichen die Kamera zu neigen und zu schwenken. Die Schwenkköpfe von Film- und Videostativen sind in beide Richtungen mit einer Dämpfung versehen, um die Ungenauigkeit des menschlichen Arms auszugleichen sowie eine Dynamik der Beschleunigung und Abbremsung zu verleihen. Diese Dämpfung ist je nach Art der Bewegung, des Kameragewichts und der Brennweite verstellbar. Reine Fotostativköpfe erfordern keine Dämpfung, da keine Bewegungen während der Aufnahme durchgeführt werden. Es werden nach der Dämpfung vier Arten von Schwenkköpfen unterschieden:", "section_level": 2}, {"title": "Fluidkopf.", "content": "Fluidköpfe pressen eine zähe Flüssigkeit durch Metallkammern. Die so entstehende Reibung dämpft die Bewegungen.", "section_level": 3}, {"title": "Friktionskopf.", "content": "Friktionsköpfe nutzen die Oberflächenreibung dicht nebeneinander gestapelter, fettgeschmierter Metallscheiben.", "section_level": 3}, {"title": "Kreiselkopf.", "content": "Der Kreiselkopf ist ein mittels Kreisel mechanisch stabilisierter Schwenkkopf, der heute nur noch historische Bedeutung hat. 1958 allerdings erregte Wendelin Sachtler mit dieser Erfindung großes Aufsehen: Über Getriebe wurden dabei durch die Schwenkkopfbewegung in beiden Richtungen Schwungräder mit relativ hoher Drehzahl angetrieben, was (ähnlich wie umgekehrt bei Spielzeugautos mit Schwungradantrieb) für eine Dämpfung der ursprünglichen Schwenkkopfbewegung sorgte.", "section_level": 3}, {"title": "Kurbelkopf.", "content": "Kurbelköpfe bewegen die Kamera durch zwei mechanische Getriebe. Der Kopf wird über zwei Handkurbeln bewegt, wo die Kurbel selbst wie ein Schwungrad wirkt. Es gibt zwei Arten von Kurbelköpfen, die sich durch die Kraftübertragung an die Kamera unterscheiden. Sie kann über Schneckenantrieb oder Zahnriemen (bei älteren Modellen mit Drahtseil) erfolgen.", "section_level": 3}, {"title": "Schnellwechselplatte.", "content": "Viele Stativköpfe verfügen über eine Halterung zur Aufnahme einer Schnellwechselplatte, mit der die Kamera, an der die Schnellwechselplatte angebracht ist, rasch am Kopf angebracht und wieder davon abgenommen werden kann. Im Bereich der Videostative sind die Aufnahmen oft so konstruiert, dass eine Verschiebung der Schnellwechselplatte in Blickrichtung der Kamera möglich ist, um das (eventuell je nach Setup wechselnde) Kameragewicht auszubalancieren.", "section_level": 2}, {"title": "Traglast.", "content": "Eine wichtige Eigenschaft der Schwenkköpfe ist die maximale Traglast. Es werden Stativköpfe für Kamerasysteme (d. h. Kamera und Objektiv) ab 500 g bis ca. 50 kg gebaut. Faustregel ist, einen Stativkopf mit der nächsthöheren Traglaststufe zu verwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Die meistverbreiteten Köpfe sind die Fluid- und Friktionsköpfe, die in allen Größen hergestellt werden und manchmal wegen der Ähnlichkeit miteinander verwechselt werden. Es ist möglich, Schwenkköpfe nicht nur an Stativbeinen, sondern auf Kamerawagen (Dolly), auf speziellen Halterungen wie z. B. Autohalterungen, Hubschrauberbefestigungen oder Kamerakränen mit dem entsprechenden Stativanschluss zu befestigen.", "section_level": 1}, {"title": "Reprostative.", "content": "Reprostative dienen der Reproduktion von Vorlagen aller Art. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Dokumente, Bilder, Dias oder kleinere Gegenstände. Ein Reprostativ besteht aus einer Bodenplatte, einer Stativsäule und dem Stativarm. Meist ist die Höhenverstellung mit einer Kurbel möglich. Für die schattenfreie Beleuchtung sind zusätzlich mindestens vier Lampen notwendig. In Verbindung mit einer Leuchtplatte ist auch eine Beleuchtung von unten möglich. Neben der klassischen Bauform der Reprostative mit einer stabilen Säule wurden auch von den Kameraherstellern für das jeweilige Kameramodell angepasste, im deutschen Sprachraum als \"Stäbchengerät\" bezeichnete Spezialstative hergestellt. Sie bestehen aus einer Halteplatte und vier längenverstellbaren Stäbchen. Die Halteplatte wird bei Spiegelreflexkameras an der Filterfassung angebracht; bei Sucherkameras wird sie zwischen Objektiv und Kamera montiert. Für Sucherkameras wird damit zugleich eine feste Auszugsverlängerung bereitgestellt. Die Stäbchen tragen Markierungen für die DIN-Formate, um feste Abbildungsmaßstäbe für Rückvergrößerungen zu ermöglichen. Vor der Verbreitung der Fotokopierer und der Digitalisierung war dies die einzig praktikable Möglichkeit, Präsenzexemplare und Inkunabeln in Bibliotheken zu reproduzieren. Die Stäbchengeräte sind leicht und klein und wesentlich einfacher zu transportieren als die konventionellen Reprostative.", "section_level": 1}, {"title": "Laborstative.", "content": "In Laboren, speziell Chemielaboren, aber auch zu Lehrzwecken z. B. im Physikunterricht, werden Apparaturen mit freistehenden oder an Wänden fixierten Stativen befestigt. Sie bestehen aus Stativstangen, Klammern und Doppel- oder Hakenmuffen. Bei freistehenden Laborstativen wird die Stativstange in eine Bodenplatte geschraubt oder in einen Stativfuß geklemmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Stativ ( ‚stehend‘, ‚feststehend‘) ist ein mobiles Fußgestell, Stand oder Ständer, das der Aufstellung von Objekten, Vorrichtungen oder Geräten wie Kameras, Leuchten, Mikrofonen, Laborgeräten, Messinstrumenten und anderen Geräten dient.", "tgt_summary": "三脚架(英语:tripod)是由三条杆材组成的支撑结构。利用三角形的稳定性,三脚架可以使架于其上的物品获得一个稳定的支撑,而不易翻倒。通常三脚架上也有方便设备进行俯仰、旋转的机关。通常用于架设重量不大的中小型设备。", "id": 632946} {"src_title": "Manx (Katze)", "tgt_title": "馬恩島貓", "src_document": [{"title": "Ursache.", "content": "Die Schwanzlosigkeit der Manx-Katze ist auf eine Genmutation zurückzuführen, die sich vermutlich durch Selektion in der Isolation infolge extremer Inzucht in einer relativ in sich abgeschlossenen Region (Insel) erhalten hat (Genetischer Flaschenhals). Neben der Schwanzlosigkeit bestehen Skelett- und manchmal auch noch weitere Fehlbildungen. Manx-Katzen mit verkürzten Schwänzen sind anfällig für stark schmerzhafte Arthritis und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Das Gen, das für die Schwanzlosigkeit verantwortlich ist, kann das Wachstum des Rückgrats beeinflussen. Dann kann es zur Ausbildung eines offenen Rückens (Spina bifida) kommen. Manx-Katzen sind in dem mutierten Gen \"M\" immer mischerbig, bei ihnen liegt daher die Kombination \"Mm\" vor. Der Erbgang ist einfach autosomal dominant mit unvollständiger Penetranz und variabler Expressivität. Bei Tieren mit der reinerbigen Gen-Kombination \"MM\" sterben die Föten schon im Mutterleib – es handelt sich bei der Schwanzlosigkeit also um einen rezessiven Letalfaktor. Damit in der Zucht gewährleistet ist, dass keine reinerbigen Tiere erzeugt werden, ist in den Zuchtvereinen normalerweise eine Verpaarung Manx × Manx nicht erlaubt. Man braucht zur Zucht immer noch eine sog. „Outcross“-Rasse, in der Regel Britisch Kurzhaar.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Die Schwanzlosigkeit und der Körperbau führen nicht nur zu dem für die Manx-Katze typischen hoppelnden Gang, wie man ihn von Kaninchen kennt, sondern auch zu gesundheitlichen Problemen. Zudem haben Manx-Katzen wegen des fehlenden Schwanzes ein schlechteres Gleichgewichtsgefühl als ihre Artgenossen, weshalb sie auch schlechtere Kletterer sind. Man unterscheidet Manx-Katzen in \"Rumpies\", \"Stumpies\" und \"Tailies\". Rumpies sind völlig schwanzlos, im Gegensatz zu Stumpies, die immerhin einen kleinen Stummel an ihrem Hinterteil besitzen. Bei Tailies tritt ein fast natürlicher Schwanz auf. In ihrer Erscheinung ist diese Katze rund und kompakt: Sie hat einen runden Kopf mit einer runden Schnauze sowie große, runde Augen und einen kurzen Rücken, der bogenförmig zum abgerundeten Hinterteil verläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Zuchtstandards.", "content": "Dem Zuchtstandard nach sollte das Hinterteil einer Manx-Katze höher sein als die Schultern. Die Tiere sollen komplett schwanzlos sein, und dort, wo der Schwanz eigentlich säße, dürfen sich keine Knorpel, Knochen oder ähnliches befinden. Das Fell sollte doppelt gelegt sein und sich wie ein weiches Polster anfühlen, wobei das Unterfell kürzer als das Oberfell sein muss. Eine verwandte Rasse ist die Cymric. Diese hat ein mittellanges Fell, dessen Haare von der Schulter nach hinten länger werden. Die Manx wurde bereits in den 1960er Jahren von der britischen GCCF als Rasse anerkannt, einige Verbände verweigern dies aber bis heute. Nach einem 1999 im Auftrag des zuständigen Bundesministeriums erstellten Gutachten stellt die Manx-Katze eine Qualzucht nach § 11b des deutschen Tierschutzgesetzes dar. Die Zucht und Ausstellung dieser Rasse ist in Deutschland daher aus Tierschutzgründen de facto verboten. Auch durch Artikel 10 des im Jahre 2005 revidierten Schweizer Tierschutzgesetzes kann die Zucht von Tieren mit bestimmten Merkmalen verboten werden. Dabei sind insbesondere Züchtungen verboten, „bei denen damit gerechnet werden muss, dass erblich bedingt Körperteile oder Organe für den arttypischen Gebrauch fehlen oder umgestaltet sind und dem Tier hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden entstehen“. In Österreich verbietet § 5 Abs. 2 des Bundestierschutzgesetzes Züchtungen, „die für das Tier oder dessen Nachkommen mit starken Schmerzen, Leiden, Schäden oder mit schwerer Angst verbunden sind.“ Ob die Manx-Katze darunter fällt, ist umstritten. Verschiedene Tierschutzvereinigungen kritisieren die Züchtung von Manx-Katzen überdies scharf. Dennoch wird sie weiterhin, vor allem in Großbritannien und Skandinavien, als Rasse gezüchtet.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheit.", "content": "Nach einem Gutachten der Sachverständigengruppe Tierschutz und Heimtierzucht beim zuständigen deutschen Bundesministerium leidet die Rasse unter massiven Gesundheitsproblemen, woraus sich die Einstufung als Qualzucht ergibt. Aufgrund der Genetik sind diese Beeinträchtigungen extrem häufig und betreffen nicht nur einzelne Exemplare, zwei Drittel der lebend geborenen Tiere kommen behindert zur Welt. Wirbelmissbildungen sind häufig, teils mit massiven Defekten im Bereich des Beckens und des Rückenmarks, neurologischen Ausfallerscheinungen, Enddarmschädigungen. Spina bifida, Harn- und Kotinkontinenz, Fistelbildung zwischen Darm und Scheide, Fehlen der Afteröffnung sind keine Seltenheit. Weitere Krankheitsbilder sind Exophthalmus (hervortretende Augen) und Gehirnmissbildungen. Völlig schwanzlose Tiere sind im Beckenbereich extrem schmerzempfindlich. Bei der ähnlichen Cymric ist mit den gleichen Gesundheitsproblemen zu rechnen.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Japanese Bobtail", "section_level": 1}], "src_summary": "Manx ist eine Katzenrasse, die sich von fast allen übrigen Katzen dadurch unterscheidet, dass sie keinen Schwanz hat. Dieses Merkmal entstand ursprünglich als spontane Genmutation, wird aber heute durch Züchter selektiv gefördert. Die Manx-Katze lebt bereits seit Jahrhunderten auf der in der Irischen See liegenden Insel Man.", "tgt_summary": "曼岛猫(Manx),为一种原产于英国曼岛的猫。这种猫的奇特之处在于,真正的纯种曼岛猫是完全没有尾巴的,在普通猫尾巴的位置只有一个凹痕。在传说中,曼岛猫由于较其他动物晚了一步搭上诺亚方舟,尾巴被门夹到,成为了无尾猫。不过在繁殖过程中,也能产生小尾、残尾、突尾的曼岛猫。此外,曼岛猫的脊椎也较普通猫为短。曼岛猫体格健壮,较为长寿,且非常聪颖,是知名的宠物猫品种。此外,曼岛猫还有其长毛品种,即威尔士猫。", "id": 1880415} {"src_title": "Falklandfuchs", "tgt_title": "福克蘭狼", "src_document": [{"title": "Geschichte des Fuchses.", "content": "Gelegentlich ist der Falklandfuchs auch unter dem Namen „Falklandwolf“ bekannt, was aber bei seiner Körpergröße übertrieben ist: Er hatte eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 90 Zentimetern, hinzu kamen 30 Zentimeter Schwanz. Sein Fell war oberseits braun, teilweise mit roten Schattierungen sowie mit vereinzelten weißen Haarspitzen, während die Unterseite mit hellbraunen Haaren bedeckt war. Auf den Falklandinseln stand dieses Tier am Ende der Nahrungskette (sogen. Spitzenprädator). Es war vor der Ankunft des Menschen das einzige heimische Landsäugetier. Seine Nahrung waren wahrscheinlich bodenbrütende Vögel und Pinguine, vielleicht auch pflanzliche Kost. Als Charles Darwin 1833 die spärlich besiedelten Falklandinseln ansteuerte, erlebte er den Falklandfuchs als häufiges und zahmes Tier. Er berichtete, dass die Füchse an die Zelte kamen, um Nahrung zu suchen und aus der Hand zu fressen. Mit der massenhaften Einführung der Schafzucht wurde der Fuchs als Bedrohung gesehen und zum Abschuss freigegeben. Ab 1839 zahlte die britische Verwaltung eine Prämie für jeden geschossenen Falklandfuchs. Ob die Art tatsächlich eine Bedrohung für die Schafe war, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen, darf aber bezweifelt werden. Da es auf den Falklandinseln keine Wälder gibt und die Falklandfüchse so zahm waren, erwies sich die Ausrottung als einfach. 43 Jahre nach Darwins Besuch war das einzige heimische Landsäugetier der Falklandinseln ausgerottet. Die Unterschiede zwischen den Falklandfüchsen auf der östlichen und auf der westlichen Hauptinsel gaben Darwin die ersten Hinweise darauf, dass sich Arten unterschiedlich entwickeln können. Mit \"Dusicyon avus\" war eine ähnliche Hundeart in vorkolumbianischer Zeit auch auf Feuerland und dem südamerikanischen Festland verbreitet. \"Dusicyon avus\" starb vor etwa 3000 Jahren auf Feuerland und vor etwa 1600 Jahren auf dem Festland aus. Diese Art erreichte ein Körpergewicht von etwa 10–15 kg. Unklar ist die Zuordnung von \"Dusicyon cultridens\" aus dem späten Pliozän Argentiniens. Das Fossil wurde teilweise auch den Gattungen \"Canis\" oder \"Pseudalopex\" (syn. \"Lycalopex\") zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Die Abstammung des Falklandfuchses war lange ein Rätsel. Eine frühere Landverbindung zwischen dem Festland und den Inseln hat nicht bestanden, einheimische Landsäugetiere gab es nicht, und auf anderen Inseln im Umfeld der Falklandinseln leben keine verwandten Tierarten. Eine Spekulation, der Fuchs sei als eine Art Haustier von südamerikanischen Ureinwohnern auf die Insel gebracht worden, erschien unwahrscheinlich, es fand sich kein Verwandter in Lateinamerika. DNA-Analysen brachten die Erkenntnis, dass der nächste Verwandte über 300.000 Jahre alt war. Auch eine Besiedlung über eine Eisbrücke schien ungewöhnlich, da der Fuchs die letzte Eiszeit wohl kaum auf den Inseln überlebt hätte. Der nächste heute lebende Verwandte des Falklandfuchses ist der Mähnenwolf (\"Chrysocyon brachyurus\"), von dem sich \"Dusicyon\" vor etwa 7 Millionen Jahren trennte. Ein noch näherer, aber ausgestorbener Verwandter ist \"Dusicyon avus\", der auf dem südamerikanischen Festland lebte und von dem sich der Falklandfuchs erst vor 16.000 Jahren auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit trennte und die Falklandinseln besiedelte. Über submarine Terrassen, die während der Eiszeit zu Inseln wurden und die nur durch schmale und oft zugefrorene Wasserstraßen voneinander getrennt waren, konnte der Fuchs hinüberlaufen und sich unterwegs von Robben oder Pinguinen ernähren.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres.", "content": "Das Tier ist Namensgeber für die Siedlung Fox Bay auf den Westfalklandinseln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Falklandfuchs (\"Dusicyon australis\") ist ein ausgerotteter Wildhund, der ausschließlich auf den Falklandinseln heimisch war. Der letzte bekannte Falklandfuchs wurde 1876 geschossen.", "tgt_summary": "福克兰狼(学名:\"Dusicyon australis\",原本的名称为\"Canis antarcticus\")是福克兰群岛唯一一种陆栖的哺乳动物,也被称为南极狼、福克兰犬或福克兰狐,这种犬科的特有种于1876年绝种(于西福克兰岛),也是近代史上已知唯一灭绝的犬科动物。最接近的亲源种是栖息在南美大陆的鬃狼。目前已知在西福克兰岛与东福克兰岛都曾有福克兰狼的踪迹,不过牠们之间差异多大并不清楚。", "id": 1649113} {"src_title": "Technische Universität Braunschweig", "tgt_title": "布伦瑞克工业大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Collegium Carolinum (1745–1862).", "content": "Die Universität geht zurück auf das 1745 gegründete Collegium Carolinum. Mit mehreren Beratern, unter anderem dem Hofprediger J. F. W. Jerusalem, entstand unter dem Gründer Carl I. das Lehrangebot für eine Bildungsinstitution, welche zwischen Gymnasium und Universität einzuordnen war. Die Aufgabe des am Bohlweg angesiedelten Collegium Carolinum war zunächst vor allem die Ausbildung von Beamten sowie die Vorbereitung von Schülern auf ein Universitätsstudium (u. a. Gauß von 1792 bis 1795). Damit stand sie in direkter Konkurrenz zu den Braunschweiger Gymnasien (Vorläufer des heutigen Martino-Katharineums). Mit der Berufung von Literaturhistorikern wie Johann Joachim Eschenburg und dem Kreis der Bremer Beiträger an das Collegium Carolinum sowie Gotthold Ephraim Lessing an die Herzog August Bibliothek wurde das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für kurze Zeit zu einem intellektuellen Zentrum der Aufklärung in Deutschland. Nach einer zwischenzeitlichen Umwandlung im Jahre 1808 in eine Militärakademie wurde das Collegium 1814 wieder eröffnet. Zwischen 1745 und 1808 lagen die jährlichen Immatrikulationszahlen bei durchschnittlich 25 und stiegen bis 1835 auf 38, allerdings bei erheblichen jährlichen Schwankungen. Nach kurzfristigen Einbrüchen der Neuimmatrikulationen musste schon 1777 eine \"Zwangsbesuchsklausel\" für angehende Studenten des Herzogtums eingeführt werden, aber das Collegium Carolinum verweigerte sich zunächst der vom Handel und Bürgertum geforderten Reform mit mehr kaufmännischen und technischen Unterrichtsinhalten. Zwischen 1814 und 1835 sank der Anteil der technischen Fächer sogar von 16,6 auf 7 Prozent. 1796 wurde zwar von der Ständeversammlung des Herzogtums der Zusammenschluss mit der Landesuniversität in Helmstedt zu einer Technischen Universität beschlossen, aber nicht umgesetzt. Als Gründe dafür werden der Widerstand von Helmstedter Professoren sowie der hohe Finanzbedarf vermutet. Spätestens mit der Schließung der \"Academia Julia\" 1810 waren diese Pläne obsolet. Als 1825 der Sprachlehrer am Collegium Carolinum August Brandes, der Pastor Friedrich Möhle und der Buchhalter Friedrich Süpke ein technisch ausgerichtetes Realgymnasium gründeten (Vorgänger der heutigen Neuen Oberschule), das mit über 60 Schülern sofort starken Zulauf fand, mussten die traditionellen Gymnasien um ihren Bestand fürchten und auch die Immatrikulationen am Collegium Carolinum gingen zurück. Eine eilig einberufene Schulkommission führte 1828 zur Zusammenfassung der Gymnasien zu einem Gesamtgymnasium, ließ aber das Collegium Carolinum außen vor und erhöhte den Reformdruck. 1831 unterbreitete der Mathematik-Professor Spehr in einer zunächst anonymen Veröffentlichung einen Vorschlag zur Weiterentwicklung des Collegium Carolinums zu einem Polytechnischen Institut, der kontrovers diskutiert, aber nicht umgesetzt wurde, so dass der Zustand eines privilegierten Gymnasiums fortbestand. Um im Konkurrenzkampf insbesondere mit dem Realgymnasium bestehen zu können, mussten die Unterrichtsgebühren gesenkt bzw. komplett erlassen werden. 1835 kam es als Kompromiss zunächst zur Gründung einer technischen und einer merkantilistischen Abteilung. Nach einem kurzfristigen Erfolg und Anstieg der Immatrikulationen auf über 100 jährlich setzte ab 1850 ein erneuter Rückgang auf das alte Niveau ein. So hatte die humanistische Abteilung nur noch etwa 15 Besucher, die merkantilistische 5 und die technische Abteilung 44 Studenten. Insbesondere wegen erbitterter Widerstände der humanistischen Abteilung wurden notwendige Reformen aber noch lange verzögert.", "section_level": 2}, {"title": "Polytechnische Schule (1862–1878).", "content": "1855 wurden erste Reformschritte durchgeführt, als konkrete Lehrpläne für die Fächer Maschinenbau, Bauwesen, chemische Technik, Pharmazie, Forstwissenschaft und Landwirtschaft eingeführt wurden. Aber erst nach dem Tod des Leiters der humanistischen Abteilung Prof. Petri 1857 und der Entlassung des Staatsministers Schulz 1861 konnte sich das Direktorium auf konkrete Reformpläne nach dem Vorbild der Polytechnischen Schule Karlsruhe verständigen, die am 7. Juni 1862 vom Staatsministerium bestätigt wurden. Mit Beginn des Wintersemesters 1862/63 wurde das Collegium Carolinum in „Polytechnische Schule“ umbenannt, an der in acht naturwissenschaftlichen Fachgebieten ausgebildet wurde. Die humanistische und merkantilistische Abteilung wurden aufgelöst. Zur Immatrikulation wurde jetzt in der Regel das Niveau der Prima eines Gymnasiums oder der Abschluss eines Realgymnasiums gefordert, wobei zahlreiche Ausnahmen gemacht wurden. Mit der Umwandlung des Collegium Carolinum in eine Polytechnische Schule war in Braunschweig im Herbst 1862 der Anschluss an die Entwicklung des höheren technischen Schulwesens in Deutschland vollzogen worden. Die Leitung oblag einem vierköpfigen Direktorium, allerdings ohne weitergehende Selbstverwaltungsrechte. Vor allem die Beschränkung auf die Bedürfnisse des Herzogtums stand deren weiterer Entwicklung im Wege. Aber im Gegensatz zu ähnlichen Einrichtungen blieb das Collegium Carolinum zurück, insbesondere aufgrund von Organisationsmängeln, räumlicher Enge und dem Fehlen anerkannter Abschlussprüfungen. In der Landesversammlung beantragte der Wolfenbütteler Abgeordnete Ludwig Köpp sogar die Auflösung der Polytechnischen Schule, da er die Reform für gescheitert erachtete. Der Antrag wurde abgelehnt, aber eine eingesetzte Kommission erarbeitete eine Verwaltungsreform, die 1872 in Kraft trat. Sie setzte einen Direktor an die Stelle des Direktoriums und straffte die Organisation der Abteilungen. Die erfolglosen Fachschulen für Landwirtschaft, Eisenbahn- und Postdienst sowie das Hütten- und Salinenfach wurden geschlossen. Nach einer stärkeren Zunahme der Immatrikulationen reichte die Kapazität von maximal 138 Besuchern nicht mehr aus und es wurde 1872 ein Ausbau für bis zu 450 Studenten geplant und ein Neubau bewilligt. Kritiker bemängelten weiterhin die mangelhafte Qualität der Ausbildung insbesondere aufgrund der niedrigen Aufnahmebedingungen. Daraufhin wurde eine Aufnahmeprüfung in Mathematik, ersatzweise der Besuch eines halbjährigen mathematischen Vorkurses \"mit gutem Erfolg\" verlangt. Als schließlich die Kosten des Neubaus von 2,25 Mio. DM bekannt wurden, stellte Freiherr von Veltheim 1876 in der Landesversammlung einen Antrag zur kompletten ersatzlosen Schließung der Polytechnischen Schule, dem sich sogar eine eigens eingesetzte Kommission mehrheitlich anschloss. Aber schließlich konnte der Antrag auf Grund der Fürsprache der Landesregierung und der Industrie abgewiesen werden. Daraufhin konnte der Bau vollendet werden und das von den Professoren Uhde und Körner entworfene, an der Pockelsstraße gelegene historische Hauptgebäude wurde am 15. Oktober 1877 bezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Hochschule (1878–1968).", "content": "Beginnend mit der Reichsgründung 1871 nahm auch im Bildungswesen Preußen die führende Rolle ein. So wurde es auch für den Ausbau der Polytechnischen Schule immer wichtiger, dass deren Abschlüsse auch von Preußen anerkannt wurden. Nach längeren Verhandlungen wurden die Braunschweiger Vorschläge am 2. Juli 1877 akzeptiert, so dass schließlich im November 1877 eine Verfassung ausgearbeitet wurde, die eine Gleichstellung bedeutete. Allerdings wurden dabei von Preußen verschärfte Aufnahmebedingungen und vereinheitlichte Normalstudienpläne diktiert. Parallel wurde aufgrund einer Initiative der Polytechnischen Schule München die Umwidmung aller derartigen Schulen in Deutschland zu Technischen Hochschulen diskutiert, als erster Schritt zu weitergehenden Absprachen. Daher entschloss man sich in Braunschweig, dem Vorbild von München und Darmstadt folgend, am 5. März 1878 zur Umbenennung in \"Herzogliche Technische Hochschule Carolo-Wilhelmina,\" noch 4 Tage vor der formellen Verabschiedung der neuen Hochschulverfassung. Die großen Erwartungen erfüllten sich allerdings nicht sofort, denn die Studentenzahlen entwickelten sich zunächst stark rückläufig (z. B. auf 13 Maschinenbau-Studenten im Jahr 1881), insbesondere wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise (sog. Gründerkrise), der verschärften Aufnahmebedingungen, aber auch aufgrund sich fortsetzender Diskussionen um die Anerkennung der ersten Staatsprüfung. So wurde 1882 erneut ein Aufhebungsantrag in die Landesversammlung eingebracht, der aber erfolglos verlief. Erst mit dem Wirtschaftsaufschwung in der Phase der Hochindustrialisierung setzte auch an der TH ein merklicher Aufschwung ein, so dass bis 1895 die Auslastung auf die ursprünglichen Ziele erreicht werden konnte. Damit ging auch ein Ausbau des Lehrkörpers einher. 1887 konnte schließlich eine einheitliche Staatsprüfung (bestehend aus einer Vor- und Hauptprüfung) im Bauwesen und Maschinenbau etabliert werden. Im Jahre 1890 erhielt die \"Herzogliche Technische Hochschule Carolo-Wilhelmina\" eine Rektoratsverfassung und 1893 wurden Diplom-Prüfungen für die Studenten eingeführt, die nicht in den Staatsdienst eintraten. 1900 folgte die Verleihung des Promotionsrechts. 1909 erfolgte die \"Generelle Genehmigung des Studiums für Frauen\", die auch die Zahl der Immatrikulationen in Braunschweig stark vergrößerte. Ab 1918 mussten zahlreiche neue Institute außerhalb des Hauptgebäudes eingerichtet werden. Teile der Hochschule, insbesondere die Geisteswissenschaften, befanden sich im Braunschweiger Schloss. Durch die Übernahme der Lehrerausbildung in der Abteilung für Kulturwissenschaften der Technischen Hochschule Braunschweig ab dem Jahre 1927 nahm die geisteswissenschaftliche Prägung der Hochschule wieder stärker zu. Mit der Integration der Lehrerausbildung ging die Akademisierung der Volksschullehrerausbildung einher, die bis dahin seminaristisch organisiert war. Diese von dem sozialdemokratischen Volksbildungsminister Hans Sievers vorangetriebene Reform beinhaltete auch das Promotionsrecht, und zu den Trägern dieser Entwicklung wurden vor allem die Hochschullehrer August Riekel, Adolf Jensen, Wilhelm Paulsen und Helmut von Bracken. Starke Unterstützung erhielten sie durch Hans Löhr und die von ihm gegründete Sozialistische Studentengruppe, sowie von Heinrich Rodenstein und Leo Regener. Am 1. Oktober 1930 wählte der Landtag des Freistaats Braunschweig eine Koalitionsregierung aus DNVP und NSDAP, in der die NSDAP zunächst mit Anton Franzen und dann mit Dietrich Klagges den Minister für Inneres und Volksbildung stellte. In der Folge kam es 1932 zu Konflikten zwischen dem Rektor Gassner und dem Volksbildungsminister Klagges. Trotz Widerstandes erfolgte 1933 die Gleichschaltung der Hochschule, Absetzung des Rektorats und Umgestaltung nach dem \"Führerprinzip.\" Die TH Braunschweig verlor in der Frühzeit des NS-Regimes fast 20 Prozent ihres Lehrkörpers, insbesondere jüdische und sozialdemokratisch ausgerichtete Lehrer und Lehrbeauftragte. Bereits im Jahre 1937 ging der Bereich der Lehrerausbildung durch die Gründung der Bernhard-Rust-Hochschule für Lehrerbildung wieder verloren. Ihr wurden die meisten Dozenten und Fächer der kulturwissenschaftlichen Abteilung angegliedert. Die Hochschule selbst geriet durch den Abzug dieser studierendenstärksten Abteilung in eine Existenzkrise. Kurzzeitig wurde eine Fusion mit der Technischen Universität Clausthal in Erwägung gezogen. 1937 wurde die Technische Hochschule durch Zusammenfassung der Abteilungen in drei Fakultäten (Allgemeine Wissenschaften, Bauwesen, Maschinenwesen) neu strukturiert. Allerdings wurde schon kurz darauf die Bernhard-Rust-Hochschule zu einem Lehrerseminar reduziert, da die Nationalsozialisten der akademischen Lehrerausbildung misstrauten. Wegen schwerer Kriegsschäden musste im Sommersemester 1945 der Lehrbetrieb eingestellt werden. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm die TH Braunschweig zum Wintersemester 1945/46 trotz siebzigprozentiger Zerstörung als erste deutsche Hochschule den Vorlesungsbetrieb wieder auf.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Universität (ab 1968).", "content": "1968 wurde die Naturwissenschaftlich-Philosophische Fakultät aufgeteilt in die Naturwissenschaftliche Fakultät und die Philosophische und Sozialwissenschaftliche Fakultät. Die Technische Hochschule Braunschweig wurde umbenannt in \"Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig\" 1972 etablierte die Universität als erste niedersächsische Hochschule den Studiengang Informatik. 1978 folgte die Eingliederung der Pädagogischen Hochschule Braunschweig in die TU Braunschweig. Ebenso wurde die Präsidialverfassung eingeführt. 1987 wurde das neue Biozentrum eingeweiht. Die TU Braunschweig richtete als erste wissenschaftliche Hochschule gemeinsam mit der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) die Studiengänge Biotechnologie und Bioverfahrenstechnik ein. Ein Jahr später wurde (als dritte Hochschule in Deutschland) die Geoökologie eingeführt. 1989 schuf die TU Braunschweig als einzige niedersächsische Hochschule vier Simultanstudiengänge des Wirtschaftsingenieurwesens. Im Jahre 1990 wählte die TU mit Erika Hickel als erste Technische Universität eine Frau zur Vizepräsidentin. 1995 wurde unter dem Motto „Projekt Zukunft“ das 250-jährige Jubiläum gefeiert. Zahlreiche Gäste, unter anderem Bundespräsident Roman Herzog, der amerikanische Außenminister a. D. Henry A. Kissinger und Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt, gaben der TU Braunschweig die Ehre. Am 29. September 1996 wurde der Intercity-Express der Deutschen Bahn ICE 597 „Carolo-Wilhelmina“ als erster ICE nach einer Universität benannt. Im Jahr 2001 wurde das neue Informatikzentrum an der TU Braunschweig bezogen. Zwei Jahre später erfolgte die Gründung des Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Zentrums am Campus Nord. Am 1. November 2004 besuchte der damalige Bundespräsident Horst Köhler gemeinsam mit dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff die TU. Im Jahr 2006 wurde \"TU9\", der Zusammenschluss der führenden deutschen technischen Forschungsuniversitäten, gegründet. Im Jahr 2007 war Braunschweig \"Stadt der Wissenschaft\". Am 18. Oktober 2007 wurde eine Intensivierung der Kooperation zwischen der TU Braunschweig und der Volkswagen AG vereinbart. Demnach soll ein umfangreiches, aus zehn Instituten bestehendes Fahrzeugtechnisches Zentrum eingerichtet und zum großen Teil am Flughafen Braunschweig angesiedelt werden. Im Jahr 2008 wurde die Niedersächsische Technische Hochschule (NTH) gegründet. Weitere Mitglieder der Niedersächsischen Technischen Hochschule sind die TU Clausthal und die Leibniz Universität Hannover. In dem Verbund sollten Lehrangebote stärker verzahnt und gemeinsame Forschungsprojekte umgesetzt werden. Seit dem 1. Januar 2015 ruht das NTH-Gesetz. 2009 wurde das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) am Campus Forschungsflughafen eingeweiht. Als weiteres großes Forschungszentrum wurde der Campus Forschungsflughafen gegründet, dessen Neubau im Jahr 2012 bezogen wurde. Im Oktober 2013 wurde dieser umbenannt in Niedersächsisches Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL). Im September 2012 erfolgte die Grundsteinlegung des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) am Standort Braunschweig. Das Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik sowie das Braunschweiger Integrated Centre of Systems Biology in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung wurden bewilligt. Im April 2013 wurde die Einrichtung des Laboratory for Emerging Nanometrology and Analytics durch den Wissenschaftsrat empfohlen. Seit Februar 2019 finden auf Grund der Sanierung des Audimax Vorlesungen im sogenannten Tentomax, einem zum Hörsaal umfunktionierten Zirkuszelt statt.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung.", "content": "Die TU Braunschweig bündelt Ihre Forschung in vier Schwerpunkten: Stadt der Zukunft, Metrologie, Mobilität und Infektionen und Wirkstoffe. Dabei arbeiten die Forscherinnen und Forscher der Hochschule eng mit den anderen Forschungseinrichtungen in Braunschweig zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Stadt der Zukunft.", "content": "Die Wissenschaftler der TU Braunschweig entwickeln Konzepte für die intelligente Stadt der Zukunft. Das Ziel ist es, Lösungen für effiziente, umweltfreundliche, gesunde, soziale und grüne Smart Cities zu erforschen.", "section_level": 2}, {"title": "Metrologie.", "content": "Nanoskalige, das heißt Millionstel-Millimeter kleine, Materialien und Bauteile sind aus vielen Anwendungen nicht mehr wegzudenken. Ihre Vermessung erfordert neue Ansätze in der Nanometrologie. Das Forschungszentrum LENA erforscht gemeinsam mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt die Grenzen des Messbaren.", "section_level": 2}, {"title": "Mobilität.", "content": "Die Forschenden arbeiten auf ein nahtloses multimodales Verkehrssystem hin. Dieser Schwerpunkt bündelt Forschung im Bereich Automobil über die Luft- und Raumfahrttechnik bis hin zum Schienenverkehr. Wichtige Themen sind intelligente und vernetzte Mobilität, emissionsarme Fahrzeuge mit nicht-fossilen Energieträgern und nachhaltige Produktion. Darüber hinaus werden Verkehrsmanagement, Logistik und soziale Auswirkungen betrachtet. Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern rund um den Globus strebt die TU Braunschweig die Reduzierung der Zahl von Verkehrsunfällen an. Die Forscherinnen und Forscher entwickeln neuartige Materialien und Oberflächen, die Kraftstoffverbrauch und Lärm reduzieren, und entwickeln die Energieträger der nächsten Generation. Das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) und das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) bündeln die Forschung in diesen Bereichen.", "section_level": 2}, {"title": "Infektionen und Wirkstoffe.", "content": "Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Informatik verknüpft das Braunschweig Integrated Centre of Systems Biology, BRICS, zur Systembiologie. Gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und dem Leibniz-Institut Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen werden Strategien gegen infektiöse Mikroorganismen entwickelt. Dazu gehören auch Naturstoffe aus Mikroorganismen. Mit der Herstellung und Verarbeitung solcher neuen Wirkstoffe zu kostengünstigen und wirksamen Arzneimitteln befasst sich das Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ).", "section_level": 2}, {"title": "Forschungszentren.", "content": "Neben den Forschungsschwerpunkten wird das Forschungsprofil durch mehrere fächer- und fakultätsübergreifende Forschungsverbünde geprägt, die als Zentren organisiert sind.", "section_level": 2}, {"title": "Battery Lab Factory (BLB).", "content": "Die BLB ist ein Forschungszentrum der TU Braunschweig zur Entwicklung von Produktionsprozessen und von Diagnose- und Simulationsmethoden aktueller Lithium-Ionen-Batterien und zukünftiger Batterietechnologien wie Festkörperbatterien und Lithium-Schwefel-Batterien. Die BLB vereint 13 Professuren dreier Universitäten (Braunschweig, Clausthal, Hannover) sowie Batteriefachleute der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und führt Kompetenzen entlang der Wertschöpfungskette für elektrochemische Batteriespeicher in Niedersachsen zusammen.", "section_level": 3}, {"title": "Braunschweig Integrated Centre of Systems Biology (BRICS).", "content": "Das BRICS ist ein interdisziplinäres Zentrum in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. In ihm arbeiten drei Abteilungen des Helmholtz-Zentrums sowie Institute aus drei Fakultäten der TU Braunschweig zusammen. Am BRICS werden mit Methoden der Systembiologie Mikroorganismen in den Bereichen Biotechnologie und Infektionsforschung untersucht. Mit Hilfe von mathematischen Modellen sollen neue Anti-Infektiva und neue biotechnologische Produktionsverfahren entwickelt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Laboratory for Emerging Nanometrology and Analytics (LENA).", "content": "Im Laboratory for Emerging Nanometrology forschen Institute der TU Braunschweig zusammen mit Abteilungen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Forschungsgegenstand sind Nanonormalen, Methodenentwicklungen sowie ubiquitäre Sensoren und Standards. Schwerpunkt ist die Metrologie 3-dimensionaler Nanosysteme.", "section_level": 3}, {"title": "Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF).", "content": "Im Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik kooperieren Wissenschaftler, die zum Metropolitan Car forschen: Sie wollen Antworten auf soziale und ökologische Herausforderungen finden, welche mit der verstärkten Urbanisierung einhergehen. Neben der TU Braunschweig, welche hier federführend tätig ist, sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie die Leibniz Universität Hannover beteiligt.", "section_level": 3}, {"title": "Niedersächsisches Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL).", "content": "Im Niedersächsischen Forschungszentrum für Luftfahrt bündelt die Technische Universität Braunschweig, das DLR und die Leibniz Universität Hannover ihre breit gefächerten Kompetenzen zur Förderung grundlegender, koordinierter Forschungsprogramme im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik.", "section_level": 3}, {"title": "Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ).", "content": "Medikamente kostengünstiger herstellen, die beispielsweise genau auf den Patienten abgestimmt sind – dies wollen die Forscher am PVZ mit neuen Fertigungstechnologien möglich machen. In einem in Deutschland bisher einmaligen Modell arbeiten Experten aus Pharmazie, Verfahrenstechnik und Mikrotechnik langfristig zusammen.", "section_level": 3}, {"title": "Lehre.", "content": "Die Technische Universität Braunschweig bietet 71 Studiengänge – davon 26 grundständige, 39 Master- und 6 weiterführende Studiengänge – an 6 Fakultäten mit rund 120 Instituten an. Neben den Ingenieurwissenschaften gehören die Naturwissenschaften zu den Kerndisziplinen der Hochschule. Von der Forschungsorientierung der Hochschule profitieren die Studenten: Ihnen wird Forschung und Entwicklung in vielen Praxisprojekten vermittelt. Diese Kenntnisse können in einer der über 80 studentischen Gruppen angewendet und vertieft werden. Vom Bau von Raketen und eines Marsrovers über Rennfahrzeuge bis hin zur Mitwirkung in einer Theatergruppe – viele Studenten engagieren sich neben dem Studium. Mit der Umstellung auf das Bachelor-Master-System ab Wintersemester 2003/2004 wurden viele Studiengänge neu konzipiert. Generell ist das Studium an der TU Braunschweig interdisziplinär angelegt. Dies zeigt sich auch in fächerübergreifenden interdisziplinären Studiengängen wie Umweltingenieurwesen, Informations-Systemtechnik und Wirtschaftsingenieurwesen. Für Lehrende aller niedersächsischen Hochschulen besteht an der TU Braunschweig ein vielfältiges Weiterbildungsangebot vom Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik für Niedersachsen. Zur Verbesserung der Lehre an der TU Braunschweig gibt es das BMBF-Projekt teach4TU. Ziel des Projektes ist, einerseits die Zusammenarbeit der Lehrenden zu unterstützen und andererseits die Qualität der Lehre breitenwirksam und nachhaltig zu verbessern.", "section_level": 2}, {"title": "Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik für Niedersachsen.", "content": "Das an der TU Braunschweig angesiedelte Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik für Niedersachsen (KHN) hat zum Ziel, die Lehre an niedersächsischen Hochschulen zu verbessern. Zu diesem Zweck werden verschiedene Möglichkeiten der Weiterbildung angeboten:", "section_level": 1}, {"title": "Projekt teach4TU.", "content": "Im Sommer 2012 begann das Projekt teach4TU, dessen Ziel es ist, die hochschuldidaktischen Qualifikationen der wissenschaftlichen Mitarbeiter zu stärken. Für diesen Zweck wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung 8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Projekt gliedert sich in mehrere Teilprojekte mit teils unterschiedlichen Zielgruppen:", "section_level": 1}, {"title": "Sag’s uns.", "content": "Im Jahr 2009 begann an der TU Braunschweig die Ideenplattform „Sag’s uns“, die sich speziell an Studenten richtet und Lehre und Studium verbessern soll. Ideen, Lob und Probleme der Studenten können in einem frei zugänglichen Blog gesammelt und diskutiert werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, Kommilitonen mit ähnlichen Verbesserungsvorschlägen oder Fragen finden, um miteinander und mit Hochschulvertretern gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat \"Sag’s uns\" zu einem der besten Hochschulprojekte bundesweit gekürt: Im März 2010 ist das Projekt als \"Hochschulperle des Monats\" ausgezeichnet worden.", "section_level": 1}, {"title": "Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften.", "content": "Die TU Braunschweig bietet eine Kooperationsstelle für Hochschulen und Gewerkschaften an, die in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kooperationsstellen angehört. Hier können berufsbezogene Themenbereiche wie \"Gesund bleiben im Beruf – Rahmenbedingungen bei der Arbeit und Handlungsspielräume\" vertieft werden. Die Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften Region SüdOstNiedersachsen (SON) wird dabei gemeinsam von der TU Braunschweig, der TU Clausthal, der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und der HBK sowie vom DGB und weiteren Einzelgewerkschaften der Region sowie der Organisation Arbeit & Leben in Niedersachsen getragen und gefördert.", "section_level": 2}, {"title": "Struktur.", "content": "Laut dem Niedersächsischen Hochschulgesetz sind die zentralen Organe der Hochschule das Präsidium, der Hochschulrat und der Senat. Zusätzlich gliedert sich die Hochschule in sechs Fakultäten, die die Aufgaben der Hochschule, beispielsweise in Forschung oder Lehre, erfüllen.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidium.", "content": "Das Präsidium leitet die Hochschule und gestaltet ihre Entwicklung. Das Präsidium ist für alle Angelegenheiten zuständig, die laut NHG keinem anderen Organ der Hochschule zugewiesen sind. Hierzu gehören unter anderem der Abschluss von Zielvereinbarungen, die Wirtschaftsplanung oder die Errichtung, Änderung und Aufhebung von Fakultäten und anderen Organisationseinheiten. Neben dem Präsidenten gehören dem Präsidium ein hauptberuflicher, sowie vier nebenberufliche Vizepräsidenten an. Ihre Ressorts werden vor Beginn einer neuen Amtsperiode festgelegt. Aktuell gibt es die Ressorts Studium und Kooperation, Lehre und Diversity, Strategische Entwicklung und Technologietransfer sowie Forschung, Wissenschaftlicher Nachwuchs und Internationales an der TU Braunschweig.", "section_level": 1}, {"title": "Präsident.", "content": "Der Präsident vertritt die Universität nach außen und leitet das Präsidium. Unter anderem hat er Vorschläge zur Entwicklungsplanung der Universität zu erarbeiten und fortlaufend die Öffentlichkeit zu unterrichten. Er führt (ohne Stimmrecht) den Vorsitz im Senat und den zentralen Kommissionen, soweit der Vorsitz nicht Vizepräsidenten oder Senatsbeauftragten übertragen ist (siehe Vizepräsidenten). Außerdem führt er (ohne Stimmrecht) den Vorsitz in der Strategiekommission. Am 14. Dezember 2016 wurde Anke Kaysser-Pyzalla einstimmig von Senat und Hochschulrat der TU Braunschweig als neue Präsidentin vorgeschlagen. Am 30. März wurde sie mit Wirkung zum 1. Mai 2017 zur Präsidentin der TU Braunschweig ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Hochschulrat.", "content": "Der Hochschulrat besteht insgesamt aus sieben stimmberechtigten Mitgliedern, die nicht der Hochschule angehören dürfen und für vier Jahre gewählt werden. Der Hochschulrat berät das Präsidium und den Senat und nimmt zu den Entwicklungs- und Wirtschaftsplänen Stellung und zur Gründung von bzw. zur Beteiligung an Unternehmen durch die Hochschule. Außerdem wirkt er bei der Besetzung des Hochschulpräsidiums mit.", "section_level": 2}, {"title": "Senat.", "content": "Dem Senat gehören 13 unmittelbar gewählte stimmberechtigte Mitglieder an (§ 41 NHG). Er setzt sich wie folgt zusammen: Der Senat beschließt die Ordnungen der Hochschule (soweit nicht die Fakultät zuständig ist) und insbesondere die Grundordnung. Er beschließt die Entwicklungsplanung sowie den Frauenförderplan.", "section_level": 2}, {"title": "Fakultäten und Institute.", "content": "An der TU-Braunschweig gibt es 156 Institute und Einrichtungen, die sich auf die folgenden sechs Fakultäten verteilen:", "section_level": 2}, {"title": "Standorte.", "content": "Die Hörsäle, Institute und Einrichtungen der TU Braunschweig verteilen sich auf vier Standorte innerhalb von Braunschweig sowie auf den MobileLifeCampus in Wolfsburg. Im Sommer 2015 startete an der TU Braunschweig das Projekt „Sandkasten – selfmade campus“, das Studierende und TU-Angehörige bei der selbstverantwortlichen Gestaltung des Campus unterstützt. Neue Ideen werden mithilfe einer Onlineplattform gesammelt, beworben und teilweise finanziert. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat „Sandkasten – selfmade campus“ im August 2015 als Hochschulperle digital des Monats ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Studentenleben.", "content": "Man kann seine Freizeit in zahlreichen Gaststätten im Univiertel verbringen oder am Angebot des Unisports (über 110 Sportarten) teilnehmen. Cineasten besuchen studentische Kinos im Audimax sowie dem Studentenwohnheim an der Schunter. Das nicht zuletzt für die Verknüpfung von Wissenschaft und Musik bekannte Orchester der TU Braunschweig genießt eine überregionale Bekanntheit. Im Rahmen der NTH wurden zusammen mit anderen Technischen Universitäten Niedersachsens mehrfach gemeinsame Projekte durchgeführt. Darüber hinaus findet auf dem Zentralcampus der TU Braunschweig jährlich die \"TU Night\" statt, bei der Livemusik und Experimente auf die Besucher warten. Studenten können im Sprachenzentrum der TU Braunschweig Fremdsprachen erlernen. Seit dem Jahr 2005 wird jährlich der „Ideenwettbewerb MacGyver“ ausgerichtet. Dabei lösen Schüler und Studenten eine knifflige Aufgabe im Stil von MacGyver. Des Weiteren gibt es jedes Jahr das Sommerfest am Sportzentrum, welches in der Regel Ende Juni stattfindet. Darüber hinaus richten lokale Kulturvereine jährlich eine Kulturnacht speziell für Studenten aus.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Der Gründer der Hochschule war Karl I., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. Am Collegium Carolinum lernte der Mathematiker Johann Carl Friedrich Gauß drei Jahre lang. 1863 schrieb sich Heinrich Büssing, späterer Gründer der Büssing AG, als Nummer 57 in die Gasthörerliste der Polytechnischen Schule für das Fach Maschinenbau ein. 1932 wurde Agnes Pockels an der Technischen Hochschule zur Ehrendoktorin ernannt: Die Braunschweigerin erhielt über ihren Bruder Zugang zu Fachbüchern über Chemie und Physik, da zu ihrer Zeit das Studium für Frauen noch verboten war. Sie experimentierte zur Oberflächenspannung von Flüssigkeiten. Prägend für die Architekturlehre war die sogenannte \"Braunschweiger Schule\": Architekten wie Friedrich Wilhelm Kraemer, Dieter Oesterlen und Walter Henn, die an dieser Hochschule lehrten. Durch weitere Hochschullehrer wie Ludwig Winter, Constantin Uhde, Georg Lübke und Carl Mühlenpfordt erhielt die Architekturlehre an der \"Herzoglichen Technische Hochschule Carolo-Wilhelmina\" ein überregionales Renommee. Weitere zahlreiche bekannte Personen studierten oder lehrten dort; dazu gehören die Chemie-Nobelpreisträger Manfred Eigen, Georg Wittig, der Physik-Nobelpreisträger Klaus von Klitzing, der Mathematiker Richard Dedekind, die Schriftsteller und Literaturhistoriker Justus Friedrich Wilhelm Zachariae und Johann Joachim Eschenburg, der Botaniker Carl Georg Oscar Drude, die aktuellen Vorstandsvorsitzenden von BMW und Porsche mit Harald Krüger und Oliver Blume, sowie den ehemaligen SAP-Chef Henning Kagermann. Weitere Personen befinden sich auf der Liste bekannter Persönlichkeiten der TU Braunschweig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Technische Universität Braunschweig ist mit etwa 20.000 Studierenden in 71 Studiengängen eine mittelgroße Hochschule in Deutschland. Sie geht auf das im Jahr 1745 gegründete Collegium Carolinum zurück und besitzt damit die längste Tradition unter den Technischen Universitäten in Deutschland. Die Universität ist Mitglied des Zusammenschlusses der neun führenden Technischen Hochschulen Deutschlands (TU9 German Institutes of Technology e. V.).", "tgt_summary": "布伦瑞克工业大学是德国最早的工业大学,前身为布伦瑞克—吕讷堡公爵卡尔一世与威廉公爵创建于1745年的Collegium Carolinum。现今是德国顶级工科大学之一。同时,布伦瑞克工业大学隶属于德国卓越工业大学联盟TU9以及欧洲高级工程教育和研究学校协会CESAER。", "id": 2528005} {"src_title": "Kary Mullis", "tgt_title": "凯利·穆利斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kary Mullis wuchs in Columbia auf, wo er 1962 die \"Dreher High School\" besuchte. Anschließend studierte er Chemie am Georgia Institute of Technology, wo er 1966 einen Abschluss als B.Sc. erlangte. Danach schloss sich ein Promotionsstudium im Fach Biochemie an und Mullis wurde 1973 bei John B. Neilands an der University of California, Berkeley mit der Arbeit \"Schizokinen: structure and synthetic work\" zum Ph. D. promoviert. Nach seiner Promotion arbeitete er in Lawrence an der Medizinischen Fakultät der Universität von Kansas und in San Francisco an der Universität von Kalifornien. 1979 kam er zur \"Cetus Corp.\" im kalifornischen Emeryville, wo er die Technik der Polymerase-Kettenreaktion entwickelte, mit der eine nahezu beliebig häufige Vervielfältigung von DNS ermöglicht wird.", "section_level": 1}, {"title": "PCR.", "content": "Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) basiert nach dem Prinzip von „Trennen, Koppeln und Kopieren“ auf der zyklisch wiederholten Verdoppelung von DNA mit Hilfe einer thermostabilen DNA-Polymerase und Nukleotiden. Heute ist die PCR u. a. unverzichtbar für die Erkennung von Virusinfektionen, Erbkrankheiten, das Erstellen genetischer Fingerabdrücke und das Klonen von Genen. Gemäß einer von ihm selbst erzählten Anekdote hatte Mullis die Eingebung für das Verfahren im April 1983 während einer nächtlichen Autofahrt zu seinem Ferienhaus in den Mammutbaumwäldern im Norden Kaliforniens. Wie aus seiner Autobiographie hervorgeht, war er ein begeisterter Surfer und konsumierte in den 1960er-Jahren LSD. Mullis bezweifelte, dass er PCR auch ohne den Einfluss psychedelischer Drogen hätte entdecken können. Als Anerkennung erhielt Mullis von seinen Arbeitgebern 1986 eine Bonuszahlung von 10.000 US$. Die PCR-Methode wurde zum Patent angemeldet, und am 28. Juli 1987 wurde das entsprechende Patent (# 4 683 202) erteilt. Im August 1989 reichte der Chemiekonzern DuPont eine Klage gegen Cetus ein, des Inhalts, dass das Patent keine wirklichen Neuigkeiten enthalte. Auch spätere Kritiker von Mullis wiesen darauf hin, dass schon im Jahr 1971 der im Labor von Har Gobind Khorana arbeitende norwegische Postdoc Kjell Kleppe (später Professor an der Universität Bergen) einen Prozess zur Vervielfältigung von DNA-Abschnitten beschrieben hatte. Letztlich kam Kleppe aber etwa 10 Jahre zu früh. Anfang der 1970er Jahre waren noch keine thermostabilen DNA-Polymerasen verfügbar und der von Kleppe beschriebene Prozess war sehr aufwändig. Erst Mullis gelang es (wohl auch in Unkenntnis der Arbeit Kleppes), die Methode zu einer praktikablen Anwendung zu führen. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und der rechtlich unklaren Patentlage verkaufte Cetus seine Patentansprüche am 11. Dezember 1991 für 300 Mio US$ an Hoffmann-La Roche.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Mullis war viermal verheiratet und hat zwei Söhne und eine Tochter. Er starb im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Mullis bestritt mehrere in der Wissenschaft unstrittige Sachverhalte, insbesondere die wissenschaftlich gesicherte Tatsache, dass AIDS durch HI-Viren verursacht wird. Zudem tätigte er eine Reihe kontroverser Aussagen zu anderen wissenschaftlichen Themen. Er war Mitglied in der \"Group for the Scientific Reappraisal of the HIV-Aids Hypothesis\", einer Gruppe von Wissenschaftlern, die den wissenschaftlich gesicherten Zusammenhang zwischen HIV und AIDS leugnet (AIDS-Leugner). Mullis selbst hat nie zum Thema HIV geforscht, in seiner Autobiographie beschrieb er jedoch seine Skepsis bezüglich des Zusammenhangs von HIV und AIDS. Ebenfalls berichtete er dort über Begegnungen mit Außerirdischen und seinen Glauben an das Vorkommen von UFOs und die Astrologie. Darüber hinaus hat Mullis auch den wissenschaftlichen Forschungsstand über Ozonloch und Klimawandel bestritten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kary Banks Mullis (* 28. Dezember 1944 in Lenoir, North Carolina; † 7. August 2019 in Newport Beach, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Biochemiker. Er erhielt 1993 den Nobelpreis für Chemie gemeinsam mit Michael Smith für die Entwicklung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) im Jahr 1983. Die PCR entwickelte sich rasch zu einer der wichtigsten Methoden der modernen Molekularbiologie.", "tgt_summary": "凯利·班克斯·穆利斯(英语:Kary Banks Mullis,1944年-12月28日-2019年-8月7日),美国生物化学家。1993年因发明聚合酶链式反应(PCR),与迈克尔·史密斯分享诺贝尔化学奖。同年还获得日本国际奖。", "id": 1317196} {"src_title": "Locarno", "tgt_title": "洛迦诺", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt Locarno liegt am Nordufer des Lago Maggiore und am Ostrand des Maggia-Deltas. An den Hang oberhalb der Stadt schmiegt sich das Quartier \"Monti della Trinita,\" und zum Territorium der Gemeinde gehört auch eine grosse, nicht mit dem Stadtgebiet zusammenhängende Fläche in der Magadinoebene, die \"Gerre di Sotto\". In baulicher Hinsicht ist das Stadtgebiet von Locarno mit den selbständigen Gemeinden Muralto (vgl. Abschnitt Verkehr), Minusio und Orselina zusammengewachsen. Die Agglomeration Locarno umfasst etwa 40.000 Einwohner. Locarno gehört zusammen mit dem restlichen Südtessin und der Provinz Como zur vom Bundesamt für Statistik festgelegten Metropolregion Tessin.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Locarno ist zusammen mit Lugano und Grono der wärmste Ort der Schweiz und gilt als die nördlichste Ortschaft mit mediterranem Klima an einem See. Die Messstation Locarno-Monti in etwas erhöhter Lage verzeichnet für die Periode 1981–2010 ein Jahresmittel von 12,4 °C. Daher gedeihen in Locarno viele südländische Pflanzen wie Palmengewächse oder Zitronenbäume. Nicht zuletzt aufgrund des milden Klimas ist Locarno stark vom Tourismus geprägt. In der Magadinoebene bei Locarno wird erfolgreich Reis angepflanzt.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsname.", "content": "Die ersten Erwähnungen der Stadt erfolgten 751–760 (Abschrift des 17. Jahrhunderts) als \"ad Lucarne\" und 807 als \"locus Leocarni\". Die Deutung des Namens ist unsicher. Eine Herleitung von keltisch \"leucos, leuca\" «weiss, hell, leuchtend», wie sie verschiedentlich vorgeschlagen wurde, scheitert aus lautlichen Gründen, da intervokalisches keltisches und lateinisches /k/ in den späteren norditalienischen Varietäten zu /g/ wurde (vgl. den Ortsnamen Lugano) oder schwand. Barbara Meroni schlägt deshalb im \"Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen\" (2005) vor, von einem geminierten keltischen \"*leuccos, leuccā\" «hell, leuchtend» auszugehen. Ein der heutigen Namenform zugrunde liegendes \"*leukkarni\" würde damit «die Anrainer des Flusses \"*leukkarā\" (‹die Funkelnde, Leuchtende›)» bedeuten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühzeit.", "content": "Der Ort, wo heute Locarno liegt, war schon in der jüngeren Bronzezeit (circa 14. Jahrhundert v. Chr.) besiedelt, wie man dank einer 1934 entdeckten Nekropole weiss. Spätere Besiedlungen lassen sich aufgrund von Nekropolen der Latène- und der Römerzeit nachweisen. 866 wird ein königlicher Hof urkundlich genannt. Friedrich I. (HRR) gewährte Locarno 1164 ein neues Marktrecht und 1186 die Reichsunmittelbarkeit. 1342 eroberten die Visconti die Stadt, die es von 1439 bis 1503 den Rusca als Lehen vergaben.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Die Eidgenossen eroberten die Stadt 1503, erhielten das Schloss allerdings erst 1513 aus der Hand des französischen Königs Ludwig XII. Ein Landvogt der Zwölf Orte übte fortan die Zivil- und Strafgerichtsbarkeit aus. Regiert wurde die Stadt von den drei Korporationen des Adels \"(Capitanei dei Nobili),\" des Bürgertums \"(Borghesi)\" und neu auch der Landsassen \"(Terrieri),\" die im Landschaftsrat \"(Magnifico Consiglio)\" zusammentraten.", "section_level": 2}, {"title": "Reformation und Gegenreformation.", "content": "Die Reformation fasste um 1530 auch in Locarno Fuss; der Karmelit Balthasar Fontana studierte zusammen mit weiteren Brüdern die Bibel und reformatorische Schriften. Ab 1539 waren der Priester und Lehrer der Lateinschule im Kloster San Francesco Giovanni Beccaria, der Arzt Taddeo Duno und der Jurist Martino Muralto die führenden Köpfe der wachsenden Reformationsbewegung. 1542 bis 1544 unterstützte der damalige evangelische Glarner Landvogt Joachim Bäldi die reformatorischen Kräfte. Erst 1547 kam es zum Bruch mit der katholischen Kirche, und eine eigenständige evangelische Gemeinde entstand, die sich aber in Privathäusern traf. Ein Glaubensgespräch 1549 unter dem Vorsitz des katholischen Landvogts Nikolaus Wirz führte zu keiner Einigung, sondern zum Gesprächsabbruch, zur kurzzeitigen Gefangennahme und Ausweisung Beccarias, der nach Roveredo und Mesocco im bündnerischen Misox flüchtete. 1555 mussten die Reformierten ihren neuen evangelischen Glauben aufgeben oder Locarno verlassen. 170 Personen, etwa die Hälfte der evangelischen Bevölkerung, entschlossen sich zur Ausreise und zogen durchs Bündnerland nach Zürich, wo sie schliesslich Aufnahme fanden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Integration waren sie in der Folge im Textilhandel und -produktion tätig und trugen durch ihre Kenntnisse und Beziehungen zum wirtschaftlichen Aufschwung bei. Durch die Vertreibung der Evangelischen, Verdächtigungen und Groll blieb Locarno zerrissen, kleiner und ärmer. 1584 suchte zudem die Pest die Stadt heim und dezimierte deren Bevölkerung so stark, dass nur 700 Bewohner der ursprünglich 4.800 Personen übrig geblieben sind.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Nach dem Zusammenbruch des «Ancien Régime» kam Locarno 1798 zum neu geschaffenen helvetischen Kanton Lugano. Es gehört seit 1803 dem neugeschaffenen Kanton Tessin an, dessen Hauptstadt es turnusgemäss 1821–1827, 1839–1845, 1857–1863 und 1875–1881 war. In den 1870er Jahren, als die Verkehrsverbindungen sowohl nach Norden wie nach Süden besser wurden, begannen sich in der Region Locarno die Hotellerie und der Tourismus zu entwickeln, die bis heute das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt bilden. Das Filmfestival von Locarno fand erstmals 1946 statt. Am 16. Oktober 1925 wurden die \"Verträge von Locarno\" zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Polen und der Tschechoslowakei geschlossen, die den völkerrechtlichen Status Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg neu regelten. 1928 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Solduno mit der Stadt Locarno. 2011 scheiterte in einer Volksabstimmung eine Fusion der Gemeinden Locarno, Muralto, Minusio, Orselina, Brione sopra Minusio, Mergoscia und Tenero-Contra. Lediglich in Locarno selbst sowie in Mergoscia, das räumlich nicht an Locarno angrenzt, fand sich eine zustimmende Mehrheit. 2017 wurde Locarno der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Im Jahr 2000 sprachen 11'153 Personen Italienisch, 1528 Deutsch und 1880 eine andere Sprache. 10'179 waren römisch-katholisch (Bistum Lugano), 1072 protestantisch (Chiesa evangelica riformata nel Ticino), und 3310 gehörten einer anderen oder keinen Religion an. 9430 Personen waren Schweizer, 5131 Ausländer, was einem Ausländeranteil von 32,5 % entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die Legislative der Stadt Locarno ist der \"consiglio comunale\" (Gemeinderat), der 40 Sitze umfasst. Die Grafik rechts zeigt seine Zusammensetzung im Oktober 2016. Die Exekutive bildet der siebenköpfige \"municipio\" (Gemeinderat). Im Oktober 2016 setzt er sich wie folgt zusammen: 3 FDP, 2 CVP, 1 SP, 1 Lega. Ihr steht seit 2015 als \"Sindaco\" (Stadtpräsident) Alain Scherrer (* 1965) (FDP) vor.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Locarno ist Endpunkt zweier Eisenbahnstrecken. Diese enden jedoch nicht in Locarno, sondern in der Nachbargemeinde Muralto, wo der Bahnhof Locarno steht. Die normalspurige SBB-Strecke von Bellinzona erreicht den oberirdischen Kopfbahnhof von Osten her und tangiert Locarno nicht. Die schmalspurige Centovallibahn (FART/SSIF) aus Domodossola erreicht ihren Endpunkt aus Richtung Westen. Sie durchfährt Locarno seit 1990 nicht mehr, sondern wird über eine Tunnelstrecke zum unterirdischen Kopfbahnhof geführt. Dieser liegt innerhalb des SBB-Areals in Muralto nördlich der SBB-Anlagen, wo bis 1990 die Anlagen der FART standen. Am westlichen Gleis- und Bahnsteigende des Kopfbahnhofs Locarno, noch in Muralto, ist auch der Ausgangspunkt der FART-Autobuslinien und der Postautobusse, welche die Nebentäler bedienen. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite der \"Via della Stazione\" überquert man links am Ende der Kolonnaden die Gemeindegrenze zwischen Muralto und Locarno, die durch den Bach Ramogna getrennt sind. Die Talstation der \"Funicolare\" zur Madonna del Sasso ist gleich hinter dem Bach in Locarno, wo die \"Via della Stazione\" zur \"Viale F. Balli\" wird. Um den Durchgangsverkehr auf der Strasse aus der Innenstadt zu verbannen, wurde Anfang der 1990er Jahre der 5,5 Kilometer lange Strassentunnel Mappo-Morettina unter Locarno hindurch gebaut. Die für die vier oberitalienischen Seen zuständige italienische Schifffahrtsgesellschaft \"Navigazione Laghi\" betreibt im Schweizer Teil des Lago Maggiore die Schifffahrt und verbindet Locarno mit den anderen Städten am See.", "section_level": 1}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Sechs Kilometer östlich von Locarno liegt der Aeroporto cantonale di Locarno sowie das Flugplatzkommando Locarno der Schweizer Luftwaffe.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Stadtbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft. Das Sanktuarium Madonna del Sasso in Orselina oberhalb der Stadt ist die Hauptsehenswürdigkeit Locarnos und zugleich der beliebteste Wallfahrtsort der italienischsprachigen Schweiz. Die Gründung geht auf eine Muttergotteserscheinung zurück, die der Franziskanerbruder Bartolomeo d’Ivrea in der Nacht vom 14. auf den 15. August 1480 hatte. Die Wallfahrtskirche ist bekannt wegen ihrer bedeutenden Ausstattung. Ausserdem gibt es hier eine Aussichtsplattform. Von Orselina aus führt eine Luftseilbahn auf die Cardada (), und von deren Bergstation führt eine weitere Sesselbahn auf die Cimetta (). Das Zentrum der Stadt ist die langgezogene, gepflasterte \"Piazza Grande\". Hier finden zahlreiche Open Air-Konzerte statt: seit 2004 im Juli jeweils das Musikfestival \"Moon and Stars\" und im August das Locarno Festival, eines der wichtigsten Filmfestivals weltweit. An der \"Piazza Grande\" finden sich viele Restaurants, Cafés und Geschäfte. Sämtliche Gassen der Altstadt streben auf den seit Juni 2007 autofreien Platz zu. Das \"Castello Visconteo\" am Rande der Altstadt entstand ab dem 12. Jahrhundert, vermutlich als Wohnsitz der kaisertreuen Capitanei Orelli; 1260 fiel es in die Hände der Ghibellinen. 1342 nahmen die Visconti von Mailand die Burg ein; 1439 ging sie an die Rusca über. In eidgenössischen Besitz gelangte sie erstmals 1503, endgültig 1516. Heute ist nur noch etwa ein Fünftel der ursprünglichen Burg erhalten. Der Grossteil der erhaltenen Strukturen geht auf die Bautätigkeit der Visconti und Rusca zurück und stammt damit aus dem 14. und 15. Jahrhundert, wobei das heutige Aussehen einer rekonstruierenden Renovation von 1921 bis 1928 zu verdanken ist. Die neben der Burg liegenden Reste der Verteidigungsbastion \"Rivellino\" wurden möglicherweise von Leonardo da Vinci projektiert. Im \"Castello Visconteo\" ist das städtische Museum mit seiner archäologischen Sammlung untergebracht. Die Pfarrkirche \"San Antonio Abate\" ist ein grosser, einschiffiger Bau; der heutige stammt von 1664. Die Kirche \"Maria Assunta\" oder \"Chiesa Nuova\" von 1636 enthält eine der bedeutendsten Stuckdekorationen des Barocks im Tessin. Die an das ehemalige Franziskanerkloster angebaute Kirche \"San Francesco\" ist eine dreischiffige Basilika und stellt ein eindrucksvolles Beispiel der Bettelordensarchitektur dar. Die Kirche \"Santa Caterina\" wurde im 17. Jahrhundert nahezu neu gebaut und weist raffinierte Stuckaturen des 18. Jahrhunderts auf. \"Santi Rocco e Sebastiano\" war früher Sitz der Kapuziner und wurde 1604 geweiht. Zahlreiche grosse Häuser erinnern an die aristokratischen Geschlechter Locarnos. Die \"Casa Rusca\" (heute kommunale Gemäldegalerie) ist ein Palazzo aus dem 18. Jahrhundert mit einem Innenhof mit Loggia. Der \"Palazzo Rusca-Bellerio\" stammt in seiner heutigen Form aus dem 16. bis 18. Jahrhundert und weist im Obergeschoss ornamentale Dekorationsmalerei auf. Die \"Casa dei Canonici\" aus dem 16. und 17. Jahrhundert hat eine Strassenfassade mit Stuckaturen. Die \"Casorella\" ist ein imposanter Herrschaftsbau aus dem späten 16. Jahrhundert, in den mittelalterliche Mauerteile des Castello Visconteo einbezogen sind. Der \"Palazzo Franzoni\" präsentiert sich als eleganter Barockbau des 17. Jahrhunderts. Die \"Casa dei Negromanti\" ist ein grosses Baugeviert mittelalterlichen Ursprungs und hat ihren Namen von dem im 18. Jahrhundert hier wohnhaft gewesenen Giovan Battista Orelli, genannt il Negromante («der Zauberer»). Das im Eingangsbereich angebrachte, in der Mitte des 16. Jahrhunderts gemalte Schweizerkreuz ist eine der ältesten Darstellungen des Schweizer Wappens.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Locarno unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "In Locarno lässt Heinrich von Kleist seine Novelle \"Das Bettelweib von Locarno\" spielen.", "section_level": 1}], "src_summary": ", im alpinlombardischen Dialekt \"Locarn, Luchèrn\" und ähnlich, ist eine politische Gemeinde im Kreis Locarno und Hauptort des Bezirks Locarno im Schweizer Kanton Tessin. Der frühere deutsche Name \"Luggárus\" lebt noch im Walserdialekt der Gemeinde Bosco/Gurin in der Lautung \"Liggåårasch\". Die Stadt ist nach Lugano und Bellinzona die drittgrösste Stadt des Kantons Tessin.", "tgt_summary": "洛迦诺()是瑞士联邦提契诺州的一个直辖市,位于马焦雷湖北边湖畔,而洛迦诺东北方连接阿尔卑斯山脉的南方山脚。该市面积为19.4平方千米,海拔高度200米,2017年12月31日人口为16,012人。", "id": 1463384} {"src_title": "Gegenwart", "tgt_title": "現在", "src_document": [{"title": "Wortherkunft.", "content": "Der Begriff \"Gegenwart\" ist in der deutschen Sprache bereits im Mittelhochdeutschen belegt, damals allerdings nur in der Bedeutung von „Anwesenheit“. Erst im 18. Jahrhundert erfolgte eine Bedeutungsausweitung auf eine Zeitbezeichnung.", "section_level": 1}, {"title": "Grammatik.", "content": "Gegenwart in sprachwissenschaftlichem Kontext bezeichnet: Die deutsche Grammatik kennt nur eine Zeitform (Tempus) der Gegenwart für ein Verb:", "section_level": 1}, {"title": "Physik.", "content": "Eine ausgezeichnete Gegenwart ist kein Gegenstand der Physik. Dort kann lediglich die Frage nach der Gleichzeitigkeit von Ereignissen definiert und untersucht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Klassische Physik.", "content": "Der Zeitpfeil bestimmt die Richtung der Zeit von der Vergangenheit in die Zukunft. Die Vergangenheit besteht dabei aus der Menge aller Ereignisse, die kausal mit dem als Gegenwart bezeichneten Ereignis verbunden sind, diese also beeinflussen konnten. Dieses Konzept von Gleichzeitigkeit nennt man \"Synchronismus\".", "section_level": 2}, {"title": "Quantenmechanik.", "content": "Die Heisenbergsche Unschärferelation besagt, dass Zeit und Energie eines Quantensprungs nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmbar sind, also exakte Gegenwart der Beobachtung nicht zugänglich ist: Das Jetzt ist demnach ein skalenabhängiger Hilfsbegriff.", "section_level": 2}, {"title": "Relativitätstheorie.", "content": "Mit der Veränderung der Vorstellung der Zeit seit Einführung der speziellen Relativitätstheorie von Albert Einstein haben auch die Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine Umdeutung erfahren. Da zwei Ereignisse, die für einen Beobachter gleichzeitig stattfinden, für einen relativ dazu bewegten Beobachter unter Umständen nicht mehr gleichzeitig stattfinden (\"Relativität der Gleichzeitigkeit\"), ersetzt der Begriff der „Lichtartigkeit“ die „Gleichzeitigkeit“, während Vergangenheit und Zukunft Räume von Ereignissen darstellen, die zu einem Beobachter „zeitartig“ entfernt sind; „Raumartigkeit“ wiederum entspricht einem Verhältnis zweier Ereignisse, die in keinerlei kausaler Verbindung zueinander stehen können. Die Gegenwart lässt sich so als Koordinatenursprung eines Raumzeit­diagrammes definieren.", "section_level": 2}, {"title": "Gehirnforschung.", "content": "Die \"Gegenwartsdauer\": Neue neurologische und psychologische Studien lassen vermuten, dass das Gehirn die Gegenwart in Einheiten zu etwa 2,7 Sekunden verarbeitet. Der alltagssprachliche Begriff „Augenblick“ stellt genau diesen Sachverhalt dar. Zudem legen Untersuchungen nahe, dass 3-Sekunden-Einheiten auch in der Lyrik (wenn es etwa um die Erkennung von Reim und Rhythmus geht) und der Musik von Bedeutung sind.", "section_level": 1}, {"title": "Soziologie.", "content": "Der Gegenwart stehen die Vorstellungen gegenüber, die man sich von der Vergangenheit (z. B. Erinnerung, Geschichte, Herkunft, Ursache) und der Zukunft (z. B. Hoffnung, Angst, Vision, Entwicklung) macht.", "section_level": 1}, {"title": "Psychologie.", "content": "Nur in der Gegenwart ist es dem Menschen möglich, die Welt und sein Inneres, das Selbst wahrzunehmen und damit in Kontakt zu treten. Um die Gegenwart im Rahmen von Psychotherapie und Selbsterfahrung für Patienten anfassbarer zu beschreiben, wird sie das Hier-und-jetzt genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophische Sichtweise.", "content": "Im Rahmen der Philosophie sind zwei Aspekte der Gegenwart von Bedeutung: Zum einen ist es der Widerspruch von bewusst wahrgenommenem \"Jetzt\" und der Unmöglichkeit, das \"Jetzt\" sinnlich zu erfassen. Das ist die Frage nach dem \"Wesen der Zeit\" an sich. Zum anderen die Bedeutung des \"Hier und Heute\" angesichts der Sterblichkeit des Menschen. Zwei prinzipiell konträre Weltanschauungen sind hier möglich: In der Kunsttheorie spiegelt sich dieser Gegensatz etwa in der klassischen Einteilung in – momentorientierte – Darstellende Kunst und – werkbezogene – Bildende Kunst wider.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "In vielen Religionen, etwa im Zen-Buddhismus, besteht ein Ideal darin, sich selbst der Gegenwart zu öffnen. In den östlichen Religionen wie Buddhismus oder Hinduismus wird als Ort des ewigen Lebens anders als in den abrahamitischen Religionen nicht ein in der Zukunft nach dem Tode folgender \"Himmel\", sondern der gegenwärtige Augenblick angesehen. Der katholische Kardinal Fulton John Sheen beschrieb den Himmel als das „ewige Jetzt“. Der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber schrieb: „Gott aber, die ewige Gegenwart, läßt sich nicht haben. Wehe dem Besessenen, der Gott zu besitzen meint!“", "section_level": 1}], "src_summary": "Gegenwart ist eine Bezeichnung für ein nicht genau bestimmtes Zeitintervall zwischen vergangener Zeit (Vergangenheit) und kommender, künftiger Zeit (Zukunft). Als Synonyme dafür werden auch die Begriffe \"heute\" und \"jetzt\" verwendet. Verschiedentlich wird die Gegenwart auch mit \"Zeitlosigkeit\" gleichgesetzt. Gegenwart ist die Zeit, in der alle Ereignisse stattfinden.", "tgt_summary": "现在,简称今,通常是与过去、未来相对而言的概念,处于此二者之间。广义地,「现在」也可以包括不久前的过去及不久后的将来。", "id": 1715059} {"src_title": "Jules Mazarin", "tgt_title": "儒勒·马扎然", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Mazarin stammte aus einer aufstrebenden Familie. Sein Vater war Pietro Mazarini, ein Hutmacher aus Palermo, der nach einem Konkurs nach Rom gegangen war, wo sich einer seiner Brüder bereits als Jesuit einen Namen gemacht hatte. In Rom stieg Pietro zum Intendanten des Connetable Marc Antonio Colonna auf, der ihn mit seiner Patentochter Ortensia Bufalini vermählte. Sie wurde die Mutter Jules’, der bei der Geburt in einer Abtei in Piscina allerdings noch Giulio genannt wurde. Es folgten weitere Geschwister:", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg.", "content": "1609 bis 1619 besuchte er das Jesuitenkolleg in Rom, wo er bereits mit fünf Jahren als Wunderkind galt, da er die Predigten fast umgehend auswendig nachsprechen konnte. Als Kämmerer des Abbé Colonna, des Sohnes des Connetable, begleitete er, 17-jährig, diesen an die Universität Alcalá in Spanien und begann ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Salamanca, wo er unter anderem durch seine große Leidenschaft für Karten und Würfel auffiel. 1622 wurde er in Rom zum Doktor promoviert und trat zwei Jahre später in die Dienste Papst Urbans VIII., wo er päpstlichen Legaten in diplomatischen Missionen assistierte. 1634 bis 1636 wirkte er als päpstlicher Nuntius in Paris, bevor er 1640 in die Dienste Kardinal Richelieus trat und im Jahr darauf zum Kardinal ernannt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Kardinal und regierender Minister.", "content": "Nach dem Tod Richelieus 1642 übernahm Mazarin dessen Amt als regierender Minister und behielt es auch, als nach dem Tod von Ludwig XIII. (1643) dessen Witwe Anna von Österreich die Regentschaft für den noch unmündigen König Ludwig XIV. ausübte. Der Kardinal, dem selbst seine Feinde ein verführerisches Aussehen und ein einnehmendes Wesen bescheinigten, fungierte als Erzieher Ludwig XIV., dessen Pate er war. Auch nachdem Ludwig XIV. 1651 für volljährig erklärt und 1654 gekrönt worden war, blieb Mazarin im Amt. Außenpolitisch war Mazarin äußerst erfolgreich. Bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden in Münster 1648 erreichte er bedeutende Territorialgewinne und Einflussmöglichkeiten für Frankreich, ebenso im Pyrenäenfrieden 1659 mit Spanien. Frankreich stieg damit zur führenden kontinental-europäischen Macht auf. 1658 brachte er den Rheinbund im Westen Deutschlands, die Niederlande und Schweden unter französischen Einfluss. Innenpolitisch war er zunächst wegen des Dreißigjährigen Krieges wenig aktiv. Er setzte die absolutistische Politik Richelieus fort, d. h. Mazarin schränkte die Rechte der „Parlement“ genannten Obersten Gerichtshöfe ein und beschnitt die Feudalrechte des Hochadels. Er reagierte zu spät, als die zunehmende Opposition 1648 in bewaffneten Aufständen, der Fronde, eskalierte. Erst 1653 gelang es ihm, nach zweimaliger Flucht ins Ausland, die Opposition von Adel und hoher Richterschaft niederzuwerfen und die Position der Krone wieder zu festigen und weiter zu stärken. Nach dem Tod Mazarins übernahm Ludwig XIV. persönlich die Herrschaft. Zeit seines Lebens war Mazarin ein begeisterter Bücherliebhaber und baute sich eine Privatbibliothek auf. Diese umfasste mehr als 5.000 Werke, die nach seinem Tod dem Collège des Quatre Nations in Paris vermacht wurden, aus dem später die älteste öffentliche Bibliothek Frankreichs hervorging, die Bibliothèque Mazarine. Mazarin ließ in Paris auch sein eigenes Palais bauen, das Sammlungen und Galerien aufnahm. An Reichtum mangelte es ihm nicht, allein aus seinen kirchlichen Ämtern konnte er auf die Einkünfte von sechzig Abteien und des Erzbistums Reims zurückgreifen. Nach dem Abschluss des Pyrenäenfriedens 1659 schenkte der König Mazarin eine Herrschaft im Oberelsass (Pfirt, Altkirch und Thann); im selben Jahr erwarb er von Carlo III. Gonzaga, Herzog von Mantua, die Herzogtümer Nevers und Rethel und nannte sich danach Herzog von Mayenne.", "section_level": 2}, {"title": "Neffen und Nichten.", "content": "Mazarin holte bis zum Jahr 1653 seine Neffen und Nichten nach Paris, wo sie im Palais Royal wohnten und mit dem König erzogen wurden. Die Mädchen wurden Mazarinetten genannt. Als sie bei Hofe vorgestellt wurden, machte Marschall Villeroy den prophetischen Ausspruch: „Kleine Fräuleins, die nichts haben und alles haben werden, Schlösser, Renten, Diamanten und Silbergeschirr.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Jules Mazarin, eigentlich \"Giulio Mazarini\" (* 14. Juli 1602 in Pescina, Königreich Neapel; † 9. März 1661 im Schloss Vincennes, Frankreich), war ein französischer Diplomat und Kardinal italienischer Abstammung, seit 1659 Herzog von Nevers und Rethel sowie von 1642 bis 1661 regierender Minister Frankreichs als Nachfolger von Kardinal Richelieu.", "tgt_summary": "儒勒·马扎然()出生时姓名朱里欧·莱蒙多·马萨里诺(;1602年-7月14日-1661年-3月9日),又译儒勒·马萨林,法国外交家、政治家,法国国王路易十四时期的枢密院首席大臣(1643年-1661年)及枢机。任内结束三十年战争,并替法国获得不少重要领土;但是1648年发生的投石党之乱,使得仍与西班牙作战的法国,陷入内忧外患中,国力大挫并暂时沦为二流国家。一直到1659年才取得对西班牙的胜利而结束战争,替之后路易十四的霸业打下初步的基础。", "id": 607062} {"src_title": "Kognition", "tgt_title": "認知", "src_document": [{"title": "Begriffsbestimmung.", "content": "Zu den kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zählen unter anderem Eine weitere Definition beschreibt Kognition als die Summe aller Denk- und Wahrnehmungsvorgänge und deren mentale Ergebnisse (Wissen, Einstellungen, Überzeugungen, Erwartungen), wobei Kognitionen bewusst, z. B. beim Lösen einer Rechenaufgabe, oder unbewusst, z. B. beim Bilden einer Meinung, ablaufen können. Auch Emotionen haben einen wesentlichen kognitiven Anteil. Kognitive Fähigkeiten werden von verschiedenen Wissenschaften untersucht, z. B. der Psychologie, der Biologie, den Neurowissenschaften, der Psychiatrie, der Philosophie und der Forschung zur Künstlichen Intelligenz. Die wissenschaftliche Erforschung der Kognition wird unter dem Begriff der Kognitionswissenschaft zusammengefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Kognition in der Psychologie.", "content": "In der Psychologie bezeichnet Kognition die geistigen Prozesse und Strukturen eines Individuums, also Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Urteile, Wünsche und Absichten. Kognitionen können als Informationsverarbeitungsprozesse verstanden werden, in denen Neues gelernt und Wissen verarbeitet wird, z. B. in Bezug auf Denken und Problemlösung. Im Leistungssport und anderen Wettkampfdisziplinen wie dem Schnelllesen oder dem Tastschreiben, bei dem Anschläge pro Minute gemessen werden, spielt die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit eine besondere Rolle. Kognitionen beinhalten, was Individuen über sich selbst, ihre Umwelt, andere Menschen, ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft denken. Kognitionen können Emotionen (Gefühle) beeinflussen oder durch sie beeinflusst werden. Man kann demzufolge festhalten, dass Kognitionen all die internen Vorstellungen sind, die sich ein Individuum von der Welt (subjektive Realität) und sich selbst \"konstruieren\" kann (im Sinne des Radikalen Konstruktivismus). Die Systemtheorie der Kognition (Santiago-Theorie) geht auf Humberto Maturana und Francisco Varela zurück, die in den 1960er Jahren den Geist als den eigentlichen Prozess des Lebens definierten. Außenreize werden als Störeinflüsse gesehen, welchen ein Lebewesen entgegensteuert, um seinen Fortbestand zu ermöglichen (vgl. Autopoiesis). Ein kognitiv Beobachtender dieser Reaktion wird dem Lebewesen i. d. R. ebenfalls Kognition zuschreiben. Maturana fasste seine Theorie unter dem Schlagwort \"to live is to know\" zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Grenzen der Kognition.", "content": "„Bauartbedingt“ weist die kognitive Leistungsfähigkeit einige Schwächen auf:", "section_level": 1}, {"title": "Kognition im Marketing.", "content": "Kognition ist für das Marketing insofern relevant, als der Prozess der Informationsverarbeitung eine wichtige Rolle für das Kauf- bzw. Konsumentenverhalten spielt. Hierbei gelten des Weiteren mehrere verschiedene grundlegende Theorien zum Prozess der Informationsverarbeitung. Die Informationsverarbeitung bezeichnet dabei einen Prozess, der zwischen einem Sender von Informationen, dem Unternehmen, und einem Empfänger dieser Informationen, dem vor einer Kaufentscheidung stehenden Konsumenten, stattfindet. Das Ausmaß und die Qualität dieses Informationsverarbeitungsprozesses bestimmen also, welche Informationen beim Kunden ankommen und wie dieser jene aufnimmt, beurteilt, speichert und bezüglich seiner Kaufentscheidung einsetzt. Allerdings gibt es nachweislich auch eine unbewusste Entscheidung, die den Kaufprozess beeinflusst.", "section_level": 1}, {"title": "Informationssuche.", "content": "Die Informationssuche bezeichnet die Gewinnung von externen Informationen, d. h. solche, die noch nicht im Langzeitgedächtnis verfügbar sind. Das Marketing interessiert sich dabei vor allem für das Ausmaß der Informationssuche, um Informationen entsprechend bereitzustellen. Das Ausmaß der Informationssuche wiederum hängt von folgenden Faktoren ab:", "section_level": 2}, {"title": "Kognition in der Rechtswissenschaft.", "content": "In der Rechtswissenschaft bezeichnet Kognition den Umfang und die Intensität der gerichtlichen Überprüfung einer Berufung respektive eines Rechtsmittels. Die freie Kognition bedeutet eine freie Würdigung aller Beweismittel. Willkürkognition bedeutet nur eine eingeschränkte Überprüfung des Gerichts auf qualifizierte Unrichtigkeit eines Rechtsmittels.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kognition ist die von einem verhaltenssteuernden System ausgeführte Umgestaltung von Informationen. Die Bezeichnung ist abgeleitet von und bedeutet:,erkennen‘, ‚erfahren‘ oder ‚kennenlernen‘. Kognition ist ein uneinheitlich verwendeter Begriff, mit dem auf die Informationsverarbeitung von Menschen und anderen Systemen Bezug genommen wird. Oft ist mit „Kognition“ das Denken in einem umfassenden Sinne gemeint.", "tgt_summary": "认知或认识(英语:cognition)在心理学中是指通过形成概念、知觉、判断或想象等心理活动来获取知识的过程,即思维进行信息处理的心理功能。认知过程可以是自然的或人造的、有意识或无意识;认知使用现有知识并产生新知识。", "id": 1947918} {"src_title": "Silberturm", "tgt_title": "银塔 (法兰克福)", "src_document": [{"title": "Lage und Geschichte.", "content": "Der Silberturm steht am Jürgen-Ponto-Platz, der sich zur Kaiserstraße hin öffnet. Der Platz ist benannt nach Jürgen Ponto. Ponto wurde 1969 Vorstandsvorsitzender der Dresdner Bank und am 30. Juli 1977 von Mitgliedern der RAF ermordet. Von 1978 bis 2008 waren der Silberturm und das siebenstöckige Vorstandsgebäude Gallusanlage 8 zusammen die Konzernzentrale der Dresdner Bank; 2003 wurde zusätzlich das benachbarte Gallileo-Hochhaus bezogen. Das Vorstandsmitglied Manfred Meier-Preschany wurde mit der künstlerischen Ausgestaltung der Vorstandsetage beauftragt. Neben Werken der Dresdner Brücke-Künstler, von Max Beckmann, Arbeiten von Bauhaus-Meistern sowie Skulpturen von Calder und Moore erwarb Meier-Preschany auch die Plastik L’Homme qui marche I von Alberto Giacometti. Sie wurde im Februar 2010 im Auftrag der Commerzbank für umgerechnet 75 Millionen Euro versteigert. Im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank Anfang 2009 plante diese, den Silberturm zu veräußern, da der Platz nicht mehr gebraucht wurde. Da ein Verkauf des Gebäudes, das seinerzeit vermutlich 200 Millionen Euro wert war, während der Finanzkrise nicht möglich erschien, wurde das komplette Hochhaus im Sommer 2009 langfristig an die Deutsche Bahn vermietet. Zusätzlich mietete die Bahn auch das Gebäude Gallusanlage 8; das Gallileo-Hochhaus nutzt die Commerzbank dagegen weiterhin. Zum Jahresende 2008 zogen die Mitarbeiter der Dresdner Bank aus dem Silberturm aus; Anfang 2009 wurde mit einer Komplettsanierung durch die Frankfurter Architekten Schneider+Schumacher begonnen, um die Büroflächen zu modernisieren sowie den Energieverbrauch und den Kohlendioxidausstoß um ein Drittel zu reduzieren und aktuellen Brandschutzvorschriften nachzukommen. Die Commerzbank strebt ein Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen in Silber an. Die charakteristische Fassade des Turms bleibt erhalten. Anfang 2009 wurde mit der Entkernung des Gebäudes begonnen, zum Jahresbeginn 2010 mit dem Fassadenaustausch. Anfang November 2011 teilte die Commerzbank den Verkauf des Gebäudes an eine Investorengemeinschaft unter Führung der Bonner Immobiliengesellschaft IVG Immobilien mit. Am 16. Februar 2012 wurde der Silberturm nach Renovierungsarbeiten symbolisch an den neuen Eigentümer IVG Immobilien und den Mieter Deutsche Bahn übergeben, wobei auch erstmals offiziell die Bezeichnung „Silberturm“ für das Hochhaus verwendet wurde. In der ersten Jahreshälfte 2012 verlegte die Bahn-Tochter DB Systel ihren Hauptsitz in das Gebäude. Für die schonende und energetische Komplettsanierung des Gebäudes erhielt die Commerzbank 2012 das Zertifikat in Silber der DGNB; Drees & Sommer begleitete den Zertifizierungsprozess. Im Januar 2015 verkaufte IVG den Turm und das direkt angrenzende ehemalige Vorstandsgebäude der Dresdner Bank an ein Konsortium unter Führung der Samsung SRA Asset Management.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Das Hochhaus hat zwei Untergeschosse und 32 Obergeschosse. Im dritten und vierten Geschoss befand sich bis 2008 und befindet sich heute wieder die Mitarbeiterkantine. Das 31. Geschoss beherbergte bis 1994 ein feuerschutzrechtlich vorgeschriebenes Wasserreservoir, das auch als Schwimmbad genutzt wurde. Vor einigen Jahren erfolgte der Umbau zu einem großen Konferenzraum. Die Fenster reichen dort von der Decke bis zum Fußboden. Das 32. Geschoss wurde bei einem Feuer am 1. April 1998 teilweise zerstört. In den Regelgeschossen beträgt die Geschosshöhe 4,2 m bei einer Geschossfläche von 1900 m2. Gegründet ist das Hochhaus auf einer 4,0 m dicken und 3400 m2 großen Stahlbetonplatte. Im Grundriss besteht das Hochhaus aus zwei großen, abgerundeten Quadraten, die in Längsrichtung um einige Meter versetzt angeordnet sind. In den so gebildeten Nischen befindet sich auf jeder Seite jeweils ein längliches abgerundetes Rechteck, in dem sich die Versorgungskerne (Aufzüge, Nottreppenhäuser) befinden. Das Thema der abgerundeten Ecken findet sich im ganzen Gebäude wieder: bei den Fenstern und bei tragenden Säulen und Hinweisschildern im Inneren.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Gebäude diente 1984 als Kulisse für den deutschen Spielfilm \"Abwärts\". In den Anfangsszenen ist auch das – mittlerweile nicht mehr vorhandene – Schwimmbad zu sehen. Aus dramaturgischen Gründen wurden dem Gebäude vierzig Etagen zugeschrieben, also acht Etagen mehr als in der Realität.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Silberturm (auch \"Silver Tower\" oder \"Silberling\" genannt) im Bahnhofsviertel von Frankfurt am Main ist einer der bekanntesten Wolkenkratzer der Mainmetropole. Von 1978 bis 1990 war der 166 Meter hohe Turm das höchste Hochhaus Deutschlands, bis er vom Frankfurter Messeturm übertroffen wurde. Bis 2008 diente der Silberturm als Konzernzentrale der Dresdner Bank und wird daher oft auch als \"Dresdner-Bank-Hochhaus\" oder nach seinem Standort als \"Jürgen-Ponto-Hochhaus\" bezeichnet. Nach einer umfassenden Sanierung nutzt seit dem 23. April 2012 die Deutsche Bahn mit dem konzerneigenen IT-Dienstleister DB Systel GmbH das Gebäude als Mieter.", "tgt_summary": "银塔 (Silberturm),原名德累斯顿银行大厦(Dresdner-Bank-Hochhaus)、尤尔根·庞托大厦(Jürgen-Ponto-Hochhaus),是德国黑森州法兰克福的一座摩天大楼,高32层,166.3米,未来主义建筑,位于火车站区(Bahnhofsviertel)。从1978年到2008年,该楼曾是德国最大的银行之一德累斯顿银行总部的一部分。", "id": 699540} {"src_title": "Autoklav", "tgt_title": "高压釜", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Funktionsprinzip des Autoklaven basiert auf den Arbeiten des französischen Physikers Denis Papin, der einen von Robert Hooke entwickelten Druckbehälter 1679 zum Papin’schen Topf (Steam Digester) weiterentwickelte. Es gibt Autoklaven für kleine Einsatzvolumen wie auch große Einheiten für große Produktionsmengen. Die thermische Behandlung der Stoffe erfolgt wegen des typischen Abschlusses gegenüber der umgebenden Atmosphäre chargenweise (Batch-Betrieb). Dazu sind die Druckbehälter meistens mit Schnellverschlüssen ausgerüstet, die gegenüber geflanschten Druckbehälteröffnungen ein wesentlich schnelleres Öffnen und Schließen des Druckbehälters ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sterilisation in der Medizintechnik und Biologie.", "content": "Man unterscheidet folgende zwei Möglichkeiten, eine Sterilisation einzuleiten: Die zu sterilisierenden Gegenstände, Abfälle oder Substanzen werden in der Regel in genormten Spezialbehältern in den Autoklaven gegeben, deren Volumen in Sterilisiereinheit (StE) angegeben wird. Eine StE entspricht 60×30×30 cm, also 54 Liter. Autoklaven dienen vor allem zur Dampfdruck-Sterilisierung von Nährmedien, medizinischen Instrumenten, Operationswäsche, Tupfer und Ähnlichem. Solche Autoklaven werden daher manchmal auch als Dampfdruckapparate bezeichnet. Für Sterilisationszwecke in der Medizin und Biologie gibt es Autoklaven unterschiedlicher Größe, mit einem Innenvolumen von bis zu einigen hundert Litern und mehr. Sterilisatoren in der Medizintechnik für Operationsbesteck haben einen rechteckigen Querschnitt und beidseitig angeordnete vertikale Schnellverschlüsse, die das Einschieben von Horden ermöglichen. Diese Sterilisatoren werden mit Reindampf beschickt, der außerhalb des Sterilisators erzeugt wird. Die Sterilisationsphasen und die erforderlichen Temperaturen werden aufgezeichnet. Sterilisationsautoklaven in der Biologie haben aus Festigkeitsgründen meistens einen zylinderförmigen Mantel. An einer Seite befindet sich üblicherweise ein Schnellverschluss, der als Schraub- oder Bajonettverschluss ausgeführt ist. Als Anzeigeinstrumente verfügen sie zumindest über Thermometer und Manometer. Die Druckbeaufschlagung erfolgt entweder durch Fremddampf oder der Dampf wird in dem Autoklav durch eine elektrische Beheizung erzeugt. Durch die Sterilisation können selbst Bakteriensporen (insbes. von \"Clostridium botulinum\"), die resistenten Dauerformen einiger Bakterien, abgetötet werden. Ziel der Sterilisation ist jedoch nicht die garantierte Abtötung aller Keime, sondern das Absenken der Wahrscheinlichkeit für eine Kontamination des Sterilgutes auf 10. Das heißt, dass von einer Million Sterilgüter nach der Sterilisation nur noch eines mit Mikroorganismen oder Keimen belastet ist. Die Abtötungszeit ist abhängig von der Keimbelastung, das heißt je mehr Keime vorhanden sind, desto länger ist die benötigte Sterilisationszeit. Die Abtötungsrate der Keime ist logarithmisch, das heißt innerhalb eines Zeitintervalls formula_1 überleben nur 10 % der Keime; formula_1 ist je nach Keim unterschiedlich (beispielsweise formula_3 Minuten für \"Bacillus stearothermophilus\" bei 121 °C heißem gesättigten Wasserdampf), aber konstant. Die erforderliche Reduktion der Keimzahl auf 10 ist regelmäßig nach sechs Intervallen der Länge formula_4, d. h. nach einer Zeit von insgesamt formula_5 erreicht. Das Autoklavieren als Sterilisationsmethode wird unter feuchter Hitze durchgeführt. Die Feuchtigkeit lässt vor allem die Sporen der Bakterien quellen, dadurch sind sie weniger resistent als bei trockener Hitze. Die Prozedur gliedert sich in vier Abschnitte. Der erste Abschnitt ist die Steigzeit, in dieser Zeit wird der Innenraum des Autoklavs entlüftet, also die Luft entfernt und durch Sattdampf ersetzt. Die Luftentfernung geschieht im Allgemeinen durch das Gravitationsverfahren, das heißt heißer Dampf steigt auf und verdrängt die kalte Luft. Überprüft wird dieser Vorgang durch ein Thermometer im Innenraum der Autoklaven. Nachdem an der kältesten Stelle im Nutzraum 100 °C überschritten sind, ist die Entlüftung abgeschlossen, ein Ventil verschließt den Nutzraum druckdicht. So kann die voreingestellte Abtötungstemperatur (häufig 121 °C) erreicht werden. Danach beginnt die Ausgleichszeit, nach dieser Zeit erreicht auch das zu sterilisierende Gut an jedem Punkt die nötige Temperatur, dann beginnt die eigentliche Sterilisationsphase (Sterilisationszeit). Welche Dauer gewählt wird, hängt von der Sterilisationstemperatur, dem Typ des Autoklavs und den zu zerstörenden Mikroorganismen ab. Für eine erfolgreiche Sterilisation muss die gesamte Raumluft (Atmosphäre) durch Dampf ersetzt werden. Pathogene Prionen, wie die Erreger der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD), können nur mit einer Sterilisation bei 134 °C und einer Dauer von 60 Minuten zerstört werden. Im Autoklav behandelbare Gegenstände und Materialien werden als \"autoklavierbar\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Funktionskontrolle medizinischer Autoklaven.", "content": "Für Autoklaven, welche vorwiegend in zentralen Sterilgutversorgungsabteilungen eingesetzt werden, werden durch das Medizinproduktegesetz regelmäßige und laufende Funktionskontrollen vorgeschrieben. Dies dient sowohl dem Schutz des bedienenden Personals als auch der evtl. mit sterilisiertem Gut behandelten Patienten. Die elektrische und mechanische Gerätesicherheit ist jährlich von einem Prüfingenieur zu bestätigen (z. B. TÜV, DEKRA, GTÜ). Zum Nachweis der Sterilisationsleistung kommen unterschiedliche Nachweisverfahren zum Einsatz. Für die laufende Kontrolle werden üblicherweise chemische Indikatorfelder auf den Verpackungen oder auf Papierklebestreifen verwendet, die bei den definierten Sterilisationsbedingungen einen Farbumschlag zeigen. Halbjährlich sind Erdsporenproben (je nach Autoklav zum Beispiel Bacillus subtilis oder Bacillus stearothermophilus) zu sterilisieren und anschließend in einem zertifizierten Labor zu analysieren. Für Sterilisatoren mit fraktioniertem Vorvakuum soll einmal täglich der Bowie-Dick-Test zum Einsatz kommen, der mithilfe eines gasdurchlässigen Behälters die Vakuumfunktion erfassen soll.", "section_level": 3}, {"title": "Anwendungen in der Chemie.", "content": "Generell werden alle Vorgänge, bei denen Gase unter Druck zur Reaktion gebracht werden müssen, in Druckbehältern oder Autoklaven durchgeführt \"(siehe auch: Solvothermalsynthese)\". Beispiele hierfür sind die Hydrierung mit Wasserstoff, die hydrolytische Spaltung von Fetten bei der Seifenherstellung und die Vulkanisation. Die mengenmäßig bedeutendste Reaktion dürfte jedoch die Herstellung von Kunststoffen wie (Hochdruck)Polyethylen und Polypropylen aus Ethylen und Propylen sein.", "section_level": 2}, {"title": "Versuchsautoklaven.", "content": "Für Laboratorien gilt, dass Druckbehälter eingesetzt werden, wenn die sicherheitstechnischen Reaktionsparameter (wie maximaler Druck) ausreichend genau bekannt sind. Bei Versuchsautoklaven ist dies nicht der Fall und es wird ein Versagen des Behälters oder Auslösen von Sicherheitseinrichtungen (wie zum Beispiel Berstscheiben) in Betracht gezogen, was durch Aufstellung in speziellen Räumen oder hinter Panzerglas toleriert wird. Diese Autoklaven müssen im Gegensatz zu den Dampfautoklaven wesentlich höheren Drücken standhalten – gängige Laborautoklaven widerstehen ca. 150 Bar. Sie sind deshalb besonders dickwandig und bestehen oft aus nichtrostenden austenitischen Stählen (z. B. 1.4301 oder 1.4571), um Korrosionen zu vermeiden und das Beschickungsgut nicht zu verunreinigen. Auch sind sie – für die Durchführung von Experimenten mit sehr aggressiven Chemikalien – mit Innenbeschichtungen aus Polytetrafluorethylen (PTFE) erhältlich. Sonderbauformen erlauben es, Drücke bis 7000 Bar und Temperaturen von mehr als 650 °C zu erreichen. Im Labor sind Autoklaven mit einem Volumen von wenigen Millilitern bis zu einigen Litern verbreitet. Sie besitzen üblicherweise ein Manometer und ein Gasventil, durch welches das gewünschte Reaktionsgas aufgegeben werden kann. Auch ein Thermometer kann zur Ausstattung gehören. Bei sehr kleinen Autoklaven (<20 ml) wird aber meistens auf all dies verzichtet, sie stellen somit lediglich dicht verschraubbare Stahlbehälter dar. Falls gefährliche Reaktionen und Betriebszustände oberhalb der Auslegungswerte nicht ausgeschlossen werden können, dürfen die Autoklaven nur in abgeschirmten Bunkern betrieben werden.", "section_level": 3}, {"title": "Baustoffindustrie.", "content": "In der Baustoffindustrie werden für die Dampfhärtung Steinhärtekessel eingesetzt, die zum Aushärten von Kalksandstein und Porenbeton verwendet werden. Diese Autoklaven sind liegend angeordnete zylindrische Druckbehälter mit je einem Schnellverschluss an der Beschickungs- und Entnahmeseite, sowie Führungsschienen für Loren. Die in einer Presse geformten Kalksandsteine werden auf den Loren abgelegt und in den Steinhärtekessel gezogen. Nach dem Verschließen der Schnellverschlüsse wird der Steinhärtekessel mit Dampf von bis zu 16 bar beaufschlagt; das entstehende Kondensat wird am Sohlenbereich abgezogen. Die Zylinder haben einen Durchmesser von 2 bis 2,5 m und Längen von ca. 15 bis 30 m. Es werden Bajonettverschlüsse gängiger Hersteller verwendet. Der Deckel wird auf das am Mantel angeschweißte Gegenstück des Verschlusses angelegt und mit einer Zahnstange gedreht, so dass sich die Verschlusselemente überlappen. Die Verschlusselemente haben einen Winkel, so dass die eingelegte Dichtung an die Dichtfläche gepresst wird. Erst wenn der Deckel vollständig geschlossen ist, kann ein zur Sicherheit angebrachter Kugelhahn verschlossen werden. Das Drehen des Deckels kann durch Handbetätigung oder Hilfskraft (pneumatisch, hydraulisch) erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Faserverbundherstellung.", "content": "Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Herstellung von Faser-Kunststoff-Verbundwerkstoffen. In diesen Autoklaven werden üblicherweise Drücke von bis zu 10 bar und Temperaturen von bis zu 400 °C erzeugt. Die Druckbeaufschlagung erfolgt mittels Kompressoren, teils mit einem Druckspeicher. Der hohe Druck wird genutzt, um die einzelnen Laminatschichten zu verpressen. Meist wird das Bauteil gleichzeitig evakuiert, um überschüssige Luft aus dem Faserverbund vollständig zu entfernen. Normale Faserverbund-Bauteile aus Kunstharz (meist Epoxidharz) mit Kohle- oder Glasfasern werden je nach Harz und Härter bei einer Temperatur zwischen 100 und 250 °C und in Zeiten zwischen 5 Minuten und mehreren Stunden ausgehärtet. Wegen ihrer hohen Anschaffungskosten werden solche Autoklaven vorwiegend in der Luft- und Raumfahrt sowie dem professionellen Motorsport wie der Formel 1 verwendet. Bei der Produktion von Verkehrsflugzeugen kommen besonders große Autoklaven zum Einsatz, in denen ganze Rumpfsegmente Platz finden. Als Faserhalbzeuge verwendet man hauptsächlich Prepregs. Zur Erzeugung von faserverstärkter Keramik werden in Kombination mit Schutzgas auch deutlich höhere Temperaturen von 900 °C bis zu 3000 °C eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Verbundsicherheitsglas.", "content": "Autoklaven werden bei der Herstellung von Verbundsicherheitsglas (VSG) verwendet. Hierbei werden zwei oder mehrere Scheiben, zwischen denen jeweils eine oder mehrere Kunststofffolien gelegt werden, im Autoklaven zu einem gemeinsamen Verbund verbacken. Mit diesem Verfahren kann bei Verwendung mehrerer Gläser und verschiedener Folien schusshemmendes oder gar explosionshemmendes Panzerglas hergestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensmittelindustrie.", "content": "Weiterhin werden Autoklaven in der Lebensmittel- und Tierfutterindustrie verwendet, um die entsprechenden Produkte (Suppen, Eintöpfe, Menüschalen usw.) ohne zusätzliche Kühlung lange haltbar zu machen. Eine Sterilisation im Autoklav bei 115 bis 135 °C ist dann notwendig, wenn das Produkt einen pH-Wert von über 4,5 aufweist, da in diesem Bereich noch Botulinusbakterien keimen können. Bei niedrigeren pH-Werten (zum Beispiel Obstkonserven) ist eine Pasteurisation (<100 °C) ausreichend. Es ist jedoch zu beachten, dass Schimmelpilze und andere Bakterien unter diesem Wert noch keimfähig sind. Für die Aufrechterhaltung der Sterilität müssen die Produkte luftdicht verpackt sein (z. B. Konservendose, Glasbehälter).", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Anwendungsgebiete.", "content": "Autoklaven werden auch zu folgenden Zwecken eingesetzt:", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Autoklav (gr./lat. \"selbstverschließend\") ist ein gasdicht verschließbarer Druckbehälter, der für die thermische Behandlung von Stoffen im Überdruckbereich eingesetzt wird. Ein Schnellkochtopf stellt ebenfalls einen Autoklav dar.", "tgt_summary": "高压釜(英语:Autoclave,亦称为高压灭菌釜、高压灭菌器、加压釜或加压灭菌器)是用水蒸汽的高温高压对物品进行灭菌处理的装备。通常的处理条件是在高压饱和蒸汽121摄氏度下处理15到20分钟,具体处理条件由待处理物品的体积和数量决定。高压釜在1879年由Charles Chamberland发明,其前身是1679年Denis Papin发明的蒸汽锅(steam digester)。高压釜的英文名是一个复合词,auto-来自于希腊文,是自动的意思,而-clave来自于拉丁文“钥匙”一词,所以该词意为一种自动上锁的装置。", "id": 1789643} {"src_title": "Korngröße", "tgt_title": "粒徑", "src_document": [{"title": "Äquivalentdurchmesser.", "content": "Ginge man davon aus, dass Körner oder Partikel als perfekte Kugeln vorlägen, könnte man einfach den Kugeldurchmesser als Maß für die Korngröße verwenden. Diese Annahme ist in der Praxis jedoch unzureichend, da natürlich gebildete oder technisch hergestellte Partikel in unterschiedlichster Form vorliegen. Für die Beschreibung von deren Größe bedient man sich deshalb des Äquivalentdurchmessers. Das bedeutet, dass man eine andere messbare Eigenschaft bestimmt und die Messwerte auf gleich große (äquivalente) Kugeln bezieht. Ein einfaches Beispiel für einen Äquivalentdurchmesser ist der Siebdurchmesser. Durch das quadratische Loch eines Siebes mit beispielsweise 1 mm Kantenlänge passt sowohl eine Kugel mit 1 mm Durchmesser als auch ein längliches Korn in Form eines Bleistifts mit 1 mm Durchmesser. Über die Diagonale des Sieblochs gilt dies auch für ein flaches Korn in Form einer Münze mit deutlich mehr als 1 mm Durchmesser. Alle drei Körner erhalten den gleichen Äquivalentdurchmesser von 1 mm. Andere Beispiele für Äquivalentdurchmesser sind \"hydrodynamischer Durchmesser\" (gleiche Fallgeschwindigkeit in einer Wassersäule wie eine Kugel) oder \"aerodynamischer Durchmesser\" (gleiche Fallgeschwindigkeit in Luft wie eine Kugel).", "section_level": 1}, {"title": "Korngrößenanalyse.", "content": "Zur Bestimmung der Zusammensetzung eine Gemenges hinsichtlich der Partikelgrößen kann aus einer Vielzahl von Methoden ausgewählt werden, bei denen letztlich immer ein Äquivalentdurchmesser bestimmt wird. Die geeignete Methode hängt vom Korngrößenbereich, der Fragestellung oder von Vorschriften (z. B. DIN-Normen) ab. Sehr große Partikel (ungefähr ab einer Größe von 63 mm) werden einzeln von Hand vermessen oder es wird die Größe aus Fotos ermittelt. Bei Partikeln im Bereich 10 μm bis Knopfgröße kann die Größe durch Siebung ermittelt werden. Hierbei wird ein Satz mit nach unten immer feiner werdenden Sieben aufeinander gesetzt. Die zu analysierende Probe wird in das oberste Sieb eingefüllt und der Siebsatz anschließend in eine Siebmaschine eingespannt. Die Maschine rüttelt oder vibriert dann den Siebsatz für einen gewissen Zeitraum. Bei einem hohen Feinkornanteil wird die Siebung mit fließendem Wasser durchgeführt (Nasssiebung). Die auf diese Weise ermittelten Korngrößen werden üblicherweise in Millimetern angegeben. In anglophonen Ländern wird oft die Maßeinheit Mesh verwendet. Bei sehr feinen Partikeln (< 10 μm) kommen Methoden zum Einsatz, bei denen man die Partikel in einer Wassersäule absetzen lässt (grobe Partikel fallen schneller als feine) und regelmäßig die Dichte der Suspension bestimmt (mit Hilfe eines Aräometers) oder die Masse der abgesetzten Partikel bestimmt (Sedimentwaage). Moderne Methoden arbeiten mit der Streuung von Laserlicht an den Partikeln, die in Abhängigkeit von der Partikelgröße variiert, oder mit digitaler Bildverarbeitung. In der Bodenkunde wird ab einer Korngröße von 0,063 mm = 63 μm (und kleiner) die Schlämmanalyse angewendet, in der Baustoffkunde erfolgt die Bestimmung im Auswaschversuch. In der landwirtschaftlichen Bodenuntersuchung wird im Routinebetrieb für die Einteilung der Analysenwerte in Nährstoff-Gehaltsklassen die Fingerprobe zur Ermittlung der Bodenart und Körnung eingesetzt. Entsprechend den Anteilen von Sand, Schluff und Ton wird der Kalkbedarf ermittelt und ein Vorschlag für die umwelt- und bedarfsgerechte Düngung erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Korngrößenverteilung.", "content": "Das Ergebnis einer Korngrößenanalyse ist die Korngrößenverteilung, also eine Häufigkeitsverteilung in Form eines Balken- oder Liniendiagramms. Gegen den klassierten Äquivalentdurchmesser (Abszisse) wird der prozentuale Anteil (Gewichtsprozent) der Körner aufgetragen. Die üblichen statistischen Parameter, wie Mittelwert, Median, Perzentilwerte, Streuung oder Schiefe der Verteilung, außerdem die Ungleichförmigkeitszahl, lassen sich berechnen und damit die Probe bezüglich ihrer Korngröße charakterisieren. In Produktionsprozessen, bei denen es bei den Rohstoffen oder beim Produkt auf definierte Korngrößen ankommt, ist die Korngrößenanalyse ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätskontrolle. In der Sedimentologie und Bodenkunde ist die Korngrößenverteilung ein sehr wichtiges Merkmal zur Charakterisierung von Böden und Sedimenten. Sie dient deren Klassifikation und ist eigenschaftsbestimmend, beispielsweise bei Wasserhaushalt, Verdichtungspotential oder Hangstabilität.", "section_level": 1}, {"title": "Korngröße in der Sedimentologie und Bodenkunde.", "content": "In Sedimentologie und Bodenkunde dienen Korngrößenverteilungen der Klassifikation und Nomenklatur von Böden, Sedimenten und Sedimentgesteinen und erlauben Rückschlüsse auf die Entstehung und auf bestimmte Eigenschaften dieser natürlichen Materialien. In der Bodenkunde wird durch die Gemengeanteile der verschiedenen Korngrößen die Bodenart definiert, die im Zuge der Bodenkartierung im Gelände über die Fingerprobe angesprochen wird. Prinzipiell wird das breite Spektrum in der Geosphäre vorkommender Korngrößen von weit unter einem Mikrometer bis hin zu mehreren Metern logarithmisch in Klassen eingeteilt. Im Detail variiert die Einteilung innerhalb der verschiedenen geowissenschaftlichen Disziplinen von Autor zu Autor oder zwischen verschiedenen Ländern. Im deutschsprachigen Raum besitzt die Klassifikation nach DIN 4022 die größte Verbreitung.", "section_level": 1}, {"title": "Kornart.", "content": "Bei der Betrachtung von Böden ist zwischen dem \"Siebkorn\" und dem \"Schlämmkorn\" zu unterscheiden. Das Siebkorn ist mit bloßem Auge zu erkennen und besitzt eine Korngröße von mehr als 0,063 mm. Im Gegensatz dazu kann das Schlämmkorn nur unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden. Der Korngrößenbereich liegt zwischen 0,0002 mm und 0,063 mm.", "section_level": 2}, {"title": "Korngrößenklassifikation.", "content": "Die Einteilung, wie sie in etwa die DIN 4022 (\"Benennen und Beschreiben von Boden und Fels\") gibt. Die DIN 18196 (\"Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke\") ist damit weitgehend konform, kennzeichnet aber etwas anders und setzt andere Rahmenbedingungen. Je nach Autor und besonders in den USA sind die Klassengrenzen geringfügig bis deutlich anders, wobei auch nur die Bezeichnungen der Großgruppen international einheitlich sind.", "section_level": 2}, {"title": "Korngrößen bei Kristallingesteinen und Mineralaggregaten.", "content": "In der Petrologie der Magmatite und Metamorphite sowie in der Mineralogie wird zwischen der absoluten und der relativen Korngröße im Gefüge von Gesteinen und Mineral-Aggregaten unterschieden. Die Bezeichnung „Korn“ steht hierbei, im Gegensatz zur Sedimentologie, jedoch nicht für detritische oder anderweitig aus exogen-sedimentären Prozessen hervorgegangene Partikel, sondern für Kristalle, die entweder primär aus einer Schmelze hervorgegangen oder sekundär im Zuge der Umwandlung eines Gesteins gewachsen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Absolute Korngröße.", "content": "Die absolute Korngröße lässt sich teilweise bereits mit bloßem Auge, teilweise aber erst unter dem Mikroskop abschätzen. Zur Unterscheidung werden die Begriffe \"makrokristallin\" (mit bloßem Auge erkennbar), \"mikrokristallin\" (nur unter dem Lichtmikroskop erkennbar) und \"kryptokristallin\" (unter dem Lichtmikroskop nicht mehr aufzulösen) verwendet. Grob- bis riesenkörnige Kristallgefüge weisen eine durchschnittliche Korngröße von 5–30 mm auf. Mittelkörnige Kristallgefüge besitzen eine durchschnittliche Korngröße von 1–5 mm. Ein feinkörniges Gefüge liegt bei einem durchschnittlichen Korndurchmesser von weniger als einem Millimeter vor. Bei Mikrolithen oder auch Kristalliten beträgt die durchschnittliche Korngröße nur wenige Mikrometer.", "section_level": 2}, {"title": "Relative Korngröße.", "content": "Die relative Korngröße trifft Aussagen über das Größenverhältnis der Mineralkörner im Gesamtgefüge eines Gesteins. So zeigen bei einem gleichkörnigen (homogenen) Gefüge die Körner nur geringe Größenunterschiede zueinander. Bei einem ungleichkörnigen (heterogenen) Gefüge sind die Größenunterschiede hingegen größer und auch variabler. Sind größere Kristalle, sogenannte Einsprenglinge, in einer makroskopisch nicht auflösbaren homogenen Matrix eingebettet, wird dies porphyrisches Gefüge genannt. Mikroskopisch kann weiter unterschieden werden in \"vitrophyrische Gefüge\", bei denen die Matrix glasartig ausgebildet ist, und in \"mikrolithische Gefüge\", bei denen die Matrix mikrokristallin ausgebildet ist. Bei \"glomerophyrischen Gefügen\" liegen die Einsprenglinge als Kristallaggregate vor. Hinsichtlich der statistischen Verteilung der Körngrößen in Kristallingesteinen mit ungleichkörnigen Gefügen, wird eine \"seriale\" (stetige) Verteilung von einer \"hiatalen\" (unstetigen) Verteilung, mit mindestens zwei Maxima und dem völligen Fehlen einiger Korngrößenintervalle, unterschieden. Eine hiatale Verteilung ist charakteristisch für porphyrische Gefüge.", "section_level": 2}, {"title": "Korngröße in der Metallografie.", "content": "In der Metallografie bezeichnet der Begriff Korngröße den mittleren Durchmesser bzw. die mittlere Fläche der Kristallite (Körner) innerhalb eines vielkristallinen Metalls. Der mittlere Korndurchmesser beträgt in der Regel wenige μm bis einige mm, kann aber bei nanokristallinem Gefüge auch im Bereich weniger Nanometer liegen. Durch entsprechende Erstarrungsbedingungen, mechanische und thermische Bearbeitung lassen sich verschiedene Korngrößen einstellen. Die Korngröße der Metalle hat Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften der Werkstoffe, sowie deren Bearbeitbarkeit und Korrosionsverhalten, dabei sind feinkörnige Gefüge in der Regel zäher und härter und bilden eine dickere, vor Korrosion schützende, Passivschicht aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Korngröße beschreibt die Größe einzelner Partikel (auch \"Körner\" genannt) in einem Gemenge. Die Korn- oder Partikelgrößenverteilung hat wesentlichen Einfluss auf die Stoffeigenschaften in vielen technischen und wissenschaftlichen Bereichen wie beispielsweise im Bauwesen, der Sedimentologie und Bodenkunde sowie in der Metallurgie (siehe Kornwachstum und Kornfeinung). Dort wird eine Vielzahl von Korn- oder Partikelgemischen verwendet. Zu diesen Korngemischen zählen alle Arten von Schüttgut wie etwa Sand und Kies, Mehl, Kakao, Kunststoffgranulat sowie Pigmente. In der Metallkunde werden die Mikrostrukturen innerhalb von metallischen Werkstoffen auch als Korn bezeichnet.", "tgt_summary": "粒径是指如岩石或其他固体单一个粒子的物理尺度。", "id": 1220124} {"src_title": "Snooker", "tgt_title": "斯诺克", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Der Name \"Snooker\" bezieht sich auf eine so genannte Spielsituation, in der ein Spieler einen Ball, den er gemäß den Regeln anspielen müsste, nicht auf direktem Wege oder direkt nicht vollumfänglich erreichen kann und so zu einer schwierigeren Lösung, beispielsweise einem Spiel „über Bande“ oder einem „Bogenball“, gezwungen ist, das heißt, er wurde „gesnookert“. Das Wort \"snooker\" hat aus dieser Bedeutung heraus auch Eingang in die englische Sprache gefunden (\"to snooker somebody:\" „jemanden sperren, behindern“). Snooker hat, verglichen mit anderen populären Formen des Billards, einen höheren technischen Schwierigkeitsgrad und stellt größere Anforderungen an die spieltaktischen Fähigkeiten der Spieler. Die technische Schwierigkeit ergibt sich hauptsächlich aus der im Vergleich zu vielen anderen Billardvarianten größeren Fläche des Spieltisches und aus dem kleineren Durchmesser der Bälle. Hinzu kommt, dass der Tascheneinlauf im Gegensatz etwa zum Poolbillard abgerundet ist, so dass ein dort anstoßender sowie nicht exakt genug", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Der Name \"Snooker\" für das Spiel wurde von Neville Francis Fitzgerald Chamberlain selbst geprägt, als dieser kurz nach der Entwicklung des Spiels gesagt bekam, dass an", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Billardspiel an sich hat seine Ursprünge wahrscheinlich im Croquet und entwickelte im Laufe der Zeit verschiedene Varianten, von denen im 19. Jahrhundert vor allem \"English Billiards\", aber auch verschiedene Poolbillardvarianten sich an Beliebtheit erfreuten.", "section_level": 1}, {"title": "Erfindung.", "content": "Eine dieser Varianten war das mit fünfzehn Roten und einer Schwarzen gespielte \"Black Pool\", aus welchen gemäß der heute zumeist anerkannten Version der zu dieser Zeit in Jabalpur stationierte, britische Oberleutnant Neville Francis Fitzgerald Chamberlain durch das Hinzufügen weiterer farbiger Bälle im Jahr 1875 das heutige Snooker entwickelte. Diese Behauptung wurde von Chamberlain am 19. März 1938 in einem Artikel in der Zeitung \"The Field\" bekannt gegeben und ein Jahr später vom Autoren Compton Mackenzie unterstützt. Später diente Chamberlain in einem", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung während des Niedergangs und Professionalisierung.", "content": "Vor allem ab den 1880er-Jahren bis hinein in die 1910er-Jahre wurde das Snookerspiel in Großbritannien immer populärer, sodass in den 1910er-Jahren erste höhere Breaks und regionale Turniere wie die English Amateur Championship gespielt wurden. 1919 wurden die bis zu diesem Zeitpunkt uneinheitlichen Snookerregeln durch den \"Billiards Association and Control Council\" erstmals zusammengefasst, bevor 1927 erstmals eine Snookerweltmeisterschaft stattfand und diese von Joe Davis gewonnen wurde. In den folgenden Jahren wurde erstmals eine sogenannte \"Total Clearance\" sowie später auch erstmals ein Maximum Break gespielt, während Davis bis hinein in die 1940er-Jahre die Snookerweltmeisterschaft dominierte, bevor er sich 1946 ungeschlagen vom Turnier zurückzog. Dadurch wurde die Legitimität der Snookerweltmeisterschaft untergraben, wodurch gleichwohl ein Rückgang des Interesses am Snookersport folgte. In den folgenden beiden Jahrzehnten wurde die Snookerweltmeisterschaft unter verschiedenen Namen und in verschiedenen Formaten teils auch mit Unterbrechungen ausgetragen und dabei vor allem von Joes Bruder Fred und John Pulman dominiert. 1950 übertrug die BBC erstmals Aufnahmen der damaligen Weltmeisterschaft, während Joe Davis 1956 mit dem Buch \"How I Play Snooker\" eine Art Lehrbuch fürs Snookerspiel herausbrachte und", "section_level": 2}, {"title": "Globalisierung des Sportes.", "content": "Während Davis bis zum Ende der 1980er-Jahre unschlagbar schien, löste ihn in der Rolle als dominierender Spieler zum Start ins neue Jahrzehnt der Schotte Stephen Hendry ab, welcher zwischen 1990 und 1999 insgesamt sieben Weltmeisterschaften gewinnen konnte und auch darüber hinaus zahlreiche und teilweise bis heute bestehende Rekorde aufstellte. Während des gleichen Zeitraums fand das Publikum mit Jimmy White neben Alex Higgins einen weiteren Liebling, als ersterer zwischen 1984 und 1994 in sechs WM-Endspielen stand und jedes Mal – zumeist Stephen Hendry – unterlag. Zwischenzeitlich wurde zur Saison 1991/92 die Profitour seitens der WPBSA für alle Spieler, die bereit waren, ein Startgeld zu bezahlen, geöffnet, wodurch die Profizahlen auf über siebenhundert Spieler anstiegen. Ein Jahr nach der Öffnung kam eine später auch als \"goldener Jahrgang\" bezeichnete Gruppe dreier Spieler auf die Tour, bestehend aus dem Engländer Ronnie O’Sullivan, dem Schotten John Higgins und dem Waliser Mark Williams.", "section_level": 2}, {"title": "Gentlemen’s sport.", "content": "Snooker ist wie nur wenige andere Sportarten durch Korrektheit und Contenance geprägt. Dies betrifft nicht nur die Kleidung, sondern auch die Spieler, von denen man ein in jeder Hinsicht vorbildliches Verhalten erwartet. So ist es beispielsweise üblich, dass ein Spieler ein von ihm begangenes Foul, welches er oft nur wie zum Beispiel bei der Berührung des Balles durch die Kleidung oder bei einem Durchstoß selbst bemerken kann, eigenständig sofort anzeigt, auch wenn das Foul weder vom Schiedsrichter noch von seinem Gegenspieler bemerkt wurde. Ebenso ist das Honorieren eines besonders gelungenen Stoßes des Gegners mittels Klopfen auf die Bande üblich. Auch der Weltverband stellt sich diesen Ansprüchen. Nachdem getarnte", "section_level": 1}, {"title": "Spielmaterial.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Snookertisch.", "content": "Der offizielle Turnier-Snookertisch ist ein 12-Fuß-Tisch. Sein Spielfeld hat die Abmessungen 3556 mm × 1778 mm (jeweils ±13 mm) und ist damit – wie auch andere Billardtische – doppelt so lang wie breit. Die Höhe des Spieltisches liegt zwischen 851 mm und 876 mm. Snookertische sind bis zu 1500 kg schwer.", "section_level": 2}, {"title": "Aufsetzmarkierungen.", "content": "Die durchgezogene Linie am Fuß des „D“ (Baulk-Line) ist 737 mm von der Fußbande entfernt. Das „D“ hat einen Radius von 292 mm.", "section_level": 3}, {"title": "Spielfläche.", "content": "Die Spielfläche und die Banden von Snookertischen sind bei Turnieren mit grünem, hochflorigem Kammgarn-Tuch überzogen, dessen Tuchnoppe von der Baulk-Line in Richtung des schwarzen Spots gebürstet wird. Unter dem Tuch befindet sich eine bis zu 5 cm dicke Schieferplatte, die im Allgemeinen aus fünf Teilen besteht, wobei die Übergänge zwischen den Teilplatten wie beim Billardtisch bearbeitet sind. An den Banden befinden sich Naturkautschukleisten unter dem Wolltuch, die das kontrollierte Auslaufen der Bälle aus den Banden ermöglichen. Professionelle Snookertische sind mit einer elektrischen Heizung ausgestattet, wie", "section_level": 3}, {"title": "Hilfsqueues und Verlängerungen.", "content": "Zur Ausstattung des Snookertisches gehören auch einige Hilfsqueues, die in Halterungen unter dem Tisch aufbewahrt werden. Sie bestehen aus einem queueähnlichen Griff und einer Queue-Auflage. Je nach der Form dieser Auflage heißen diese Hilfen \"Rest\", \"Hook Rest\", \"Spider\", \"extended Spider\" \"(long Spider)\" oder \"Swan\". Außerdem gibt es noch zusätzliche Teleskopverlängerungen zum Aufstecken auf Spieler- und Hilfsqueues. Die Spieler benutzen diese Hilfen in Situationen, in denen sie aufgrund der Lage und Entfernung des Spielballes von einer der Schmalseiten des Tisches – von welcher der Spieler in dieser Situation zu stoßen beabsichtigt – den Spielball ansonsten nicht ohne ein Foul zu riskieren erreichen würden. Queueverlängerungen zum Anschrauben für Spielsituationen, in denen der Spieler halb auf dem Tisch liegend stoßen will – wobei mindestens eine seiner Fußspitzen den Boden berühren muss –, haben die Spieler meist selbst dabei.", "section_level": 3}, {"title": "Snookerbälle.", "content": "Die Kugeln beim Billard werden korrekterweise per Definition „Bälle“ genannt. Heutige Snookerbälle bestehen aus Phenolharz und haben einen Durchmesser von 52,5 Millimeter, womit sie 4,5 Millimeter kleiner als eine Poolbillardkugel sind. Die Masse ist im", "section_level": 2}, {"title": "Snookerqueue.", "content": "Im Snooker verwendet man \"verjüngte\" Holzqueues, die aus sehr hartem Holz (oft Ahorn oder Esche) gefertigt sind. Verjüngt bedeutet, dass das am Griffstück dickere Queue zur Spitze hin dünner wird. Ein Queue ist in der Regel 140 bis 150 cm lang, jedoch mindestens 91 cm. Die meisten Spieler spielen mit \"offener Brücke\", d. h., das Queue wird offen auf Daumen und Zeigefinger aufliegend geführt, also nicht vom Zeigefinger umschlossen, wie es häufig im Pool- und Karambolage-Billard der Fall ist. Ein", "section_level": 2}, {"title": "Billardkreide.", "content": "Bei Turnieren wird die Pomeranze in der Regel vor jedem Stoß frisch gekreidet. Durch die Kreide entsteht eine höhere Reibung zwischen Pomeranze und Spielball, so dass dieser besser in Rotation versetzt werden kann. Die Rotation ist wesentlich für das Positionsspiel, da der", "section_level": 2}, {"title": "Regeln und Begriffe.", "content": "Einige wichtige", "section_level": 1}, {"title": "Ziel des Spiels.", "content": "Snooker ist ein Ansage- und Punktespiel. Das Grundprinzip besteht darin, abwechselnd einen roten Ball und einen der sechs farbigen Bälle zu versenken, bis alle Objektbälle vom Tisch sind oder – bei einer Punktedifferenz größer als sieben – sich außer dem weißen nur noch der schwarze Ball auf dem Tisch befindet. Ist das der Fall, ist der \"Frame\" (das Spiel beziehungsweise der Satz) beendet. Ein Match besteht meist aus mehreren Frames; es gewinnt der Spieler das Match, der als Erster mehr als die Hälfte einer festgelegten Höchstzahl von Frames gewonnen hat (Best-of-Modus). Bei den meisten Turnieren wie den Ranglistenturnieren ist die Anzahl der Frames immer ungerade, sodass es in jeder Partie einen Sieger geben muss. Bei Ligaspielen wie beispielsweise in der früheren \"Premier League Snooker\" kann die Anzahl der Frames auch gerade und somit ein \"Unentschieden\" möglich sein. Jeder Ball hat einen bestimmten Wert, dieser wird beim Lochen dem Punktestand des Spielers hinzuaddiert. Beispielsweise erhöht sich das Punktekonto des Spielers für die Abfolge „Rot – Schwarz – Rot – Pink – Rot – Schwarz“ um 23 Punkte. Wird ein Ball vom Spieler nicht versenkt, kommt der gegnerische Spieler an den Tisch und erhält seinerseits die Möglichkeit, Bälle zu versenken. Wenn ein Spieler an den Tisch kommt, muss er zunächst immer einen roten Ball anspielen. Im Endspiel auf die Farben, wenn keine Roten mehr auf dem Tisch sind, muss immer mit dem niedrigstwertigen Ball, der sich noch auf dem Tisch befindet, begonnen werden. Die farbigen Bälle kommen nach dem Versenken wieder zurück auf ihre Aufsetzmarke auf dem Tisch; rote verbleiben – auch nach einem Foul – in den Taschen. Nach dem letzten", "section_level": 1}, {"title": "Taktik.", "content": "Ein fester Bestandteil der Spieltaktik sind Sicherheitsstöße \"(Safetys)\", bei denen versucht wird den Spielball, wenn keine unmittelbare Fortsetzung des \"Breaks\" möglich ist, so abzulegen, dass der Gegner im Anschluss keinen einfachen zu lochenden Ball oder besser noch einen \"Snooker\" vorfindet. Beispielsweise kann die weiße Kugel möglichst weit weg vom nächstmöglich lochbaren roten Ball und nah an die Bande abgelegt werden. Danach kann der Gegner nur die obere Seite des Spielballs anspielen, was die Präzision seines Stoßes und die Kontrolle des Spielballs durch Effets einschränkt. Zudem wird durch das erhöhte Risiko ein Foulspiel des gegnerischen Spielers wahrscheinlicher. Profispieler versuchen sich häufig mit einer Safety gegenseitig zu \"snookern\" (siehe auch unter Allgemeines), also den Spielball so abzulegen, dass der Gegner die nächste Kugel nur über Bande oder zumindest nicht in vollem Umfang anspielen kann. Aber auch eine Positionierung möglichst nah am geschlossenen Pulk zu Beginn eines Frames oder press an eine rote Kugel kann bei einer Safety beabsichtigt sein. Der Gegner kann sich zwar leicht aus solch einer Situation „befreien“, es wird ihm jedoch das Lochen einer Kugel sehr schwer bis unmöglich gemacht. Zur letztgenannten Safety-Art gehört auch die im Jargon der Turnierspieler scherzhaft \"Chinese snooker\" (chinesischer Snooker) genannte Konstellation, bei der ein Objektball nicht wie bei einem echten \"Snooker\" den Weg des Spielballs blockiert, sondern an der anderen Seite des Spielballs dicht anliegt und die Führung des Queues erschwert. Eine andere häufig gespielte taktische Variante ist der so genannte \"Shot to Nothing\", was in etwa „Stoß ins Nichts“ bedeutet. Gemeint ist damit, dass", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Turniere.", "content": "Das mit Abstand wichtigste Turnier ist die Snookerweltmeisterschaft, bei welcher es die höchsten Preisgelder gibt und welche den größten Einfluss auf die Snookerweltrangliste hat. Nach der \"World Snooker Championship\" – so der englische Name – ist die UK Championship das zweitwichtigste Turnier. Alle professionellen Turniere gehören zur \"Main Tour\". Sie werden von der WPBSA ausgetragen. Bei fast allen Turnieren müssen alle Spieler durch eine oder mehrere Qualifikationsrunden, Ausnahmen sind die Snookerweltmeisterschaft, wo die besten 16 der Weltrangliste gesetzt sind, die Turniere der \"Home Nation Series\", welche keine Qualifikation haben und ein Großteil der Einladungsturniere.", "section_level": 1}, {"title": "Triple Crown.", "content": "Zur Triple Crown gehören die Ranglistenturniere Snookerweltmeisterschaft und UK Championship sowie das Einladungsturnier Masters, zu dem nur die besten 16 Spieler der", "section_level": 2}, {"title": "Home Nations Series.", "content": "Die Home Nations Series wurde zur Saison 2016/17 erstmals gespielt und umfasst vier Turniere in den einzelnen Ländern Großbritanniens,", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Turniere.", "content": "Zur Qualifikation wurden mehrere Turnierformate ausprobiert. So existierte bis 2010 die Pontin’s International Open Series (kurz: PIOS), die ab 2010 durch die Players Tour Championship ersetzt wurde, welche 2016 ebenfalls abgeschafft wurde. Nun konzentrierte sich die Qualifikation auf die Q School und die Amateurmeisterschaften. Zur Saison 2018/19 wurde die Challenge Tour wiedereingeführt, die auf den Ergebnissen der Q-School-Turniere basiert. Das wohl traditionsreichste professionelle Turnier in Deutschland ist das Paul Hunter Classic, das seit 2007 nach dem 2006 verstorbenen Paul Hunter benannt ist. Das vom Snooker-Sport-Club Fürth ausgerichtete Turnier war lange Zeit das größte \"Pro-Am\"-Turnier der Welt. Zwischen 2010 und 2015 war es Teil der \"Players Tour Championship\" und somit im offiziellen Main-Tour-Kalender vertreten, was sich auch nach dem Aus der", "section_level": 2}, {"title": "Snooker in Deutschland.", "content": "Auf Wirken einiger in Deutschland stationierter britischer Soldaten wurden in den frühen 1980er Jahren erstmals Tische nach Deutschland eingeführt. Nach der Gründung des ersten deutschen Snookervereins 1984 in Hannover (1. DSC Hannover) wurde 1987 der erste Dachverband für Snookerspieler in Deutschland aus der Taufe gehoben, der DSKV (Deutscher Snooker Kontroll Verband), welcher sich 1999 mit der DBU (Deutsche Billard-Union) vereinigte. Seitdem ist die DBU der Dachverband aller Billardspieler in Deutschland. Seit 1999 leitet der Sportdirektor der Deutschen Billard Union und Bundestrainer, Thomas Hein, die Sektion Snooker. Seit diesen ersten Tagen wächst die Snooker-Anhängerschaft in Deutschland stetig. Die gesamte Snooker Main Tour wird in Deutschland vom Sportsender Eurosport ausgestrahlt, die Premier League Snooker vom deutschen Sportsender Sport1. Das gestiegene Interesse in Deutschland an dieser Spielart ist dem Snookerkommentator Rolf Kalb vom Sportsender Eurosport mit zu verdanken, da er den Sport und dessen Regelwerk auch Neulingen näherbringt. Billardclubs stellen immer häufiger Snookertische auf und geben so Interessierten die Möglichkeit, den Sport selbst einmal auszuprobieren. Auch im aktiven Spiel werden Deutsche zunehmend erfolgreich. Einer der herausragenden Momente bisher war das Erreichen", "section_level": 1}, {"title": "Snooker in Österreich.", "content": "Der \"Österreichische Snooker- und Billiardsverband\" (ÖSBV) wurde 1990 gegründet, und im Dezember 1991 nahmen die ersten österreichischen Snookerspieler (Robert Burda und Alexander Tröster) an der Amateur-Weltmeisterschaft in Thailand teil. Seitdem nahmen immer wieder österreichische Spieler an Amateur-Weltmeisterschaften und U21-Amateur-Weltmeisterschaften teil. Österreichischer Rekordmeister ist Hans Nirnberger mit fünf Titeln. 2007 wurde Felix", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "International National", "section_level": 1}], "src_summary": "Snooker (britisch: []) ist eine Variante des Billards.", "tgt_summary": "斯诺克(英语:Snooker),是一种落袋式台球运动。此项运动使用的球桌长约3569毫米、宽1778毫米,台面四角以及两长边中心位置各有一个球洞,使用的球分为1个白球、15个红球和6个彩球(黄、绿、棕、蓝、粉红、黑),共22个球。击球顺序为一个红球、一个彩球直到最后一个红球与其后的一个彩球全部落袋,然后以黄、绿、棕、蓝、粉红、黑的顺序逐个击球,最后以得分高者为胜。", "id": 1146268} {"src_title": "Morea", "tgt_title": "摩里亞", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1206 wurde der Nordwesten des Gebietes von Teilnehmern des Vierten Kreuzzuges erobert, die dort das Fürstentum Achaia gründeten. 1262 musste man große Gebiete an das wiedererstarkte Byzantinische Reich abtreten; in Lakonien bildete sich in der Folgezeit um Mystras (Mistra) das byzantinische Despotat Morea unter den Kantakuzenoi und später den Palaiologen. Diese konnten mit der Zeit fast die ganze Halbinsel unter ihre Kontrolle bringen. Mistra, meist eine Sekundogenitur des Kaiserhauses, wurde zu einem Zentrum spätbyzantinischer Kultur. Daneben hatte Venedig einige Besitzungen auf der Halbinsel. 1453 bot der Sultan der Osmanen, Mehmed II., dem letzten byzantinischen Kaiser Konstantin XI. an, die Herrschaft über die Morea zu behalten, wenn er Konstantinopel kampflos übergebe, was dieser ablehnte, sodass es zur Eroberung von Konstantinopel (1453) kam, bei der der Kaiser fiel. 1460 wurde die Morea von den Osmanen unter „Fatih“ – „dem Eroberer“ ebenfalls eingenommen. Für die Republik Venedig bot die Niederlage im Krieg um Kreta in den Jahren 1645–1669 Anlass für die Wiedereroberung der Morea. Ab 1684 eroberte Venedig unter Francesco Morosini, der 1688 zum Dogen gewählt wurde und vom venezianischen Senat den Ehrentitel „Peloponnesiacus“ verliehen bekam, mit General Otto Wilhelm von Königsmarck mit einer militärischen Großoffensive zu Land und zur See, die sich auch auf die gesamte Ägäis erstreckte, die komplette Halbinsel (→ Großer Türkenkrieg). Dabei wirkten auch drei sächsische Regimenter unter Oberst Schönfeld mit, die im Frühjahr 1685 den Marsch nach Venedig antraten und 1687 um drei Viertel vermindert, aber mit „reicher Beute“ nach Sachsen zurückkehrten. Das Geld, das Johann Georg III. von Venedig für die Soldaten erhielt, verwendete er, um die Sängerin Margherita Salicola aus ihrem Kontrakt mit Ferdinando Carlo von Gonzaga-Nevers freizukaufen. Die Morea wurde somit erstmals vollständig und für gut drei Jahrzehnte venezianischer Besitz. Zur Hauptstadt der neuen Provinz bestimmte man \"Napoli di Romania\" (Nauplia), welches auch später die erste Hauptstadt des unabhängigen Griechenland wurde. 1715 wurde die Morea unter Sultan Ahmed III. den Venezianern wieder abgenommen, die sich ihrerseits aber weiterhin auf den ionischen Inseln mit Korfu und Santa Maura (Leukas) sowie im südlichen Albanien und Epiros in Butrinto, Parga, Prevesa und Vonitsa bis 1797 behaupteten. Nach der Unabhängigkeit Griechenlands 1830 (einseitig 1822) wurde wieder der antike Name Peloponnes vorgezogen, wie auch viele Ortsnamen hellenisiert wurden. So hieß das heutige Pylos bis in das 19. Jahrhundert \"Navarino\" und die Insel Euböa \"Negroponte\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Morea (gr. Μωρέας oder Μωριάς) ist seit dem Mittelalter die romanische Bezeichnung der Halbinsel Peloponnes (Griechenland). Der Name wird von einem griechischen Wort für Maulbeerbaum, der für die Seidenindustrie bedeutend ist, abgeleitet.", "tgt_summary": "摩里亚(希腊语:或)是中世纪和近代初期希腊伯罗奔尼撒半岛的名称。这个名称来源于拜占庭帝国的一个名为摩里亚采邑的省份。", "id": 1551646} {"src_title": "Wasserflugzeug", "tgt_title": "水上飛機", "src_document": [{"title": "Schwimmerflugzeuge.", "content": "Anstelle eines Radfahrwerkes verfügt ein Schwimmerflugzeug über – in der Regel zwei – bootsförmige, schlanke Schwimmer (engl.: \"floats\"), die allseitig geschlossen sind und meist über verspannte Streben mit dem Flugzeugrumpf verbunden sind. Im Stillstand wirken sie durch ihre Verdrängung als Auftriebskörper, so dass das Flugzeug schwimmt. Die Schwimmer sind so gestaltet, dass sie beim Beschleunigen während des Startlaufes bald ins widerstandsarme Gleiten kommen. Das Flugzeug kann dann bald seine Startgeschwindigkeit erreichen und von der Wasseroberfläche abheben. Die sogenannte \"Stufe\" (engl.: \"float step\") auf der Unterseite etwa knapp vor der halben Schwimmerlänge erleichtert den Übergang zum Gleiten durch eine gezielte Ablösung der Wasserströmung vom rückwärtigen Unterwasserteil des Schwimmers. Oft sind die Schwimmer am Heck mit hochklappbaren kleinen Wasser-Rudern ausgestattet, um beim Manövrieren auf dem Wasser (z. B. beim Anlegen oder der Fahrt zum Start) sicherer steuern zu können. Manche Typen, insbesondere leichte Flugzeuge, sind mit relativ geringem Aufwand von Schwimmer auf Radfahrwerk und umgekehrt umrüstbar. Ähnlich – nur relativ höher gebaut – sind Wasserflugzeuge mit einem mittig unter dem Rumpf angebrachten \"Zentralschwimmer\". Sie haben hohe Stabilität beim Wassern auf unruhiger See. Dieser Typ wurde aber selten, weil das Anlegen am Steg mit drei Schwimmern schwieriger ist als mit zwei Schwimmern des klassischen Schwimmerflugzeuges. Anfangs gab es auch 3-Schwimmer-Typen mit einem Spornschwimmer am Heck oder einem Bugschwimmer. Diese hatten Nachteile durch einen höheren Luftwiderstand.", "section_level": 1}, {"title": "Flugboote.", "content": "Bei Flugbooten ist der untere Rumpfteil wie ein Bootsrumpf mit starker Kimm gestaltet. Zur Erhöhung der Stabilität auf dem Wasser besitzen Flugboote oft an den Tragflügelenden seitliche, manchmal auch einziehbare Stützschwimmer oder Flossenstummel am Bootsrumpf auf. In Bezug auf aerodynamischen Widerstand und Seetüchtigkeit sind Flugboote den Schwimmerflugzeugen überlegen.", "section_level": 1}, {"title": "Mischtypen.", "content": "Es existierten auch Mischtypen, die Elemente eines Flugboots und eines Schwimmerflugzeugs vereinten. Hierzu gehörte etwa die Blackburn B.20, die einen ausfahrbaren unteren Bootsrumpf aufwies, der bei Start und Landung wie ein Schwimmer wirkte, im Flug aber eingezogen die aerodynamischen Vorteile eines Flugboots aufwies. Mit ihrem überdimensionierten dicht unter dem Rumpf angebrachten zentralen Schwimmer vereinte die Short Scion Senior FB ebenfalls Elemente von Schwimmerflugzeugen und Flugbooten. Wasserflugzeuge mit besonderen konstruktiven Merkmalen waren z. B. die Piaggio P.7 mit Hydroflügeln und die Convair Sea Dart mit Skikufen. Diese Bauarten konnten sich aber nicht durchsetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Einsatz.", "content": "Der erste kurze, in einer Bruchwasserung endende „Wasserflug“ war jener von Wilhelm Kress vom 3. Oktober 1901 am Wienerwaldsee. Am 28. März 1910 gelang dem Franzosen Henri Fabre auf dem Étang de Berre der erste erfolgreiche Flug mit seinem Wasserflugzeug Hydravion. Nahezu gleichzeitig unternahm August von Parseval Flugversuche am Plauer See, wobei sich zeigte, dass die Flugmaschine nicht wasserstartfähig war. Der erste erfolgreiche Flug und Wasserung der Maschine gelang am 7. Oktober 1910, allerdings mit Start vom Land. Als erstem Amerikaner gelang Glenn Curtiss am 26. Januar 1911 der Start eines Wasserflugzeugs vom Wasser aus. Das erste Wasserflugzeug im Linienverkehr flog bei der K.u.K. Marine (österreichische Monarchie) ab Standort Pula im Frühling 1915 mit einem Flugzeug der Lohner-Werke „Typ E“. Deutschlands erste Wasserfluglinie wurde am 10. August 1925 eröffnet. Die Wasserflughäfen der entlang der Elbe führenden Wasserfluglinie Altona–Dresden lagen im Stadtteil Neumühlen der damals noch selbständigen Stadt Altona und im Dresdner Stadtteil Johannstadt. Im Einsatz waren Maschinen vom Typ Junkers F 13, die täglich in beiden Richtungen verkehrten und bis zu vier Passagiere sowie Sendungen der Deutschen Reichspost beförderten; die planmäßige Flugzeit betrug etwa vier Stunden, einschließlich einer Zwischenlandung in Magdeburg. Nachdem sich bereits im Winter 1925/26 herausstellte, dass die Strecke (auch wegen Eisgangs auf der Elbe) nicht rentabel betrieben werden konnte, übernahm die neu gegründete Deutsche Lufthansa AG im Januar 1926 die Linie und legte sie im Sommer des gleichen Jahres zugunsten einer regelmäßigen Landfluglinie Dresden–Hamburg still. Die Wasserflugzeuge wurden auf Fahrwerke umgestellt. In Köln wurde 1926 der Linienverkehr Köln-Duisburg-Rotterdam mit Junkers F 13 vom Anleger „Kunibertsrampe“ aufgenommen. Ab 1927 wurde er von der Deutschen Luft Hansa übernommen; 1928 wurde er eingestellt. 1935 setzte die Lufthansa die Junkers W 33 von diesem Anleger für die Strecke Köln-Frankfurt ein. Für 1927 und 1928 sind zudem Landungen von Katapultflugzeugen im Rahmen des Postdienstes von Überseedampfern im Hafen Köln-Niehl dokumentiert. Das letzte Wasserflugzeug soll nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls dort von der Royal Navy stationiert gewesen sein. Legendär waren die Wettbewerbe der Schneider-Trophy, einem Luftrennen für Wasserflugzeuge, das in den Jahren 1913 bis 1931 stattfand. Bei der Überquerung des Atlantiks behielten die Wasserflugzeuge noch länger ihre Bedeutung. Zahlreiche Fluglinien verbanden mit ihnen in den 1930er Jahren Amerika und Europa. Zur Überwindung der langen Distanz eignete sich der sichere Hafen von Horta auf den Azoren als Zwischenstopp zum Auftanken. Die Geschichte als Wasserflughafen begann für Horta mit dem Erkundungsflug des Amerikaners Albert C. Read, der bereits 1919 dort landete. 1937 stürzte ein französisches Wasserflugzeug (Hydravion), die \"Atlantique I\", vor dem Hafen von Antibes ab, wobei fünf Besatzungsmitglieder ertranken. Das erste Wasserflugzeug mit Strahlantrieb war das Jagdflugzeug Saunders-Roe SR.A/1. Es wurde in Großbritannien im Jahre 1947 entwickelt und hatte eine Maximalgeschwindigkeit von 824 km/h. Wegen seiner Bauweise mit dem schwimmfähigen Rumpf zählt es zu den Flugbooten. Heute werden Wasserflugzeuge oft zwischen Inseln oder in unwegsamen Ländern („Buschfliegerei“, wie in abgelegenen Regionen von Alaska oder Kanada üblich) und auch für Such- und Rettungsflüge eingesetzt. Die einzigen Wasserflughäfen mit Anbindung an einen internationalen Flughafen sind das Malé Water Aerodrome (Malediven) und das Vancouver International Water Aerodrome (Kanada). Dort operieren auch die größten Wasser-Fluggesellschaften Trans Maldivian Airways bzw. Harbour Air. In Deutschland ist der Betrieb von reinen Wasserflugzeugen durch die Flugplatzpflicht nur eingeschränkt möglich. Es gibt nur wenige Gelände für Wasserflugzeuge und Flugboote. Der gewerbliche Flugbetrieb in Deutschland beschränkt sich vornehmlich auf die Ausbildung und Rundflüge. In Schottland stehen alle Gewässer offen, im Bundesland Salzburg keines. Am etwa 3000 m × 300 m kleinen oberösterreichischen Nordost-Teil des Wolfgangsees findet alljährlich das Flugboot- und Wasserflugzeugtreffen Scalaria Air Challenge bewilligt statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wasserflugzeug ist der Sammelbegriff für Flugzeuge, die konstruktiv so beschaffen sind, dass sie auf Gewässerflächen starten und landen können. Man unterscheidet generell zwischen Schwimmerflugzeugen und Flugbooten. Wenn ein Flugboot durch ein zusätzliches, einziehbares Radfahrwerk auch auf Flugplätzen an Land operieren kann, nennt man es Amphibienflugzeug. Auch für Wasserflugzeuge gelten die allgemeinen Flugregeln.", "tgt_summary": "水上飞机(英语:Seaplane)泛指利用水面(包括海洋、湖泊与河川)起飞、降落与停靠的飞机,可以是民用或军用飞机。", "id": 2682466} {"src_title": "Albert II. (Belgien)", "tgt_title": "阿尔贝二世 (比利时)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Albert, Prinz von Lüttich, wurde im Schloss Stuyvenberg in Brüssel geboren. Er ist der jüngere Sohn von König Leopold III. und dessen erster Frau Prinzessin Astrid von Schweden. Seine Mutter verlor er bereits mit einem Jahr, als diese am 29. August 1935 bei einem Autounfall ums Leben kam. Seine Geschwister sind Joséphine Charlotte und Baudouin (1930–1993). Ferner hat er aus der zweiten Ehe seines Vaters noch einen Halbbruder Alexander (1942–2009) und zwei Halbschwestern Marie-Christine (* 1951) und Marie-Esmeralda (* 1956). Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs floh der Prinz mit seinen Geschwistern zunächst nach Frankreich, später nach Spanien. Allerdings kehrten sie noch 1940 nach Belgien zurück und lebten in Laeken/Laken und in Ciergnon. 1944 wurde er mit seinem Vater, der Stiefmutter und den Geschwistern nach Deutschland und später nach Österreich deportiert. Nach ihrer Befreiung am 7. Mai 1945 lebte die Familie bis 1950 in Pregny in der Schweiz. Der Prinz besuchte in dieser Zeit die Privatschule Institute Le Rosey. Die Familie durfte wegen der «question royale» zunächst nicht nach Belgien zurückkehren; erst im Juli 1950 durfte sie es. Am 11. August wurde Alberts älterer Bruder Kronprinz; am 17. Juli 1951 belgischer König. Nach Abschluss der Schule studierte Albert Botanik, Geografie und Philosophie. Seinen Militärdienst absolvierte er bei der Marine, wo er den Rang eines Admirals erreichte.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "In der Brüsseler Kathedrale St. Michael und St. Gudula heiratete Albert am 2. Juli 1959 die italienische Prinzessin Paola Ruffo di Calabria, jüngste Tochter von Fulco Ruffo di Calabria und dessen Ehefrau Gräfin Luisa Gazelli. Aus der Verbindung gingen drei Nachkommen hervor:", "section_level": 1}, {"title": "Delphine Boël.", "content": "Im Jahr 2005 erklärte die belgische Künstlerin Delphine Boël in einem Interview, dass sie die Tochter aus einer Affäre des Königs mit ihrer Mutter, der Baronin Sybille de Sélys Longchamps sei. Gerüchte um ein uneheliches Kind des Königs waren bereits in einer 1999 erschienenen, nicht autorisierten Biografie der Königin geäußert worden. Die Baronin de Sélys Longchamps erklärte, dass Albert – damals noch als Prinz von Lüttich – zwischen 1966 und 1984 eine Beziehung mit ihr gehabt habe. Albert dementierte die Vaterschaft. 1999 räumte er im Rahmen seiner damaligen Weihnachtsansprache jedoch ein, dass seine Ehe in den 1960er Jahren in einer Krise war. 2013 beantragte Boël die gerichtliche Klärung der behaupteten Vaterschaft Alberts II., so dass Vermutungen aufkamen, dass die kurz zuvor erfolgte Abdankung des Königs mit der Affäre zu tun habe. Juristisch musste dazu zunächst festgestellt werden, dass der Ehemann der Mutter von Boël nicht ihr Vater ist. Nachdem dies durch einen freiwilligen Gentest des Ehemannes bewiesen war, hob das Gericht erster Instanz diese Vaterschaft dennoch nicht auf, da zwischen beiden über viele Jahre eine klassische Vater-Tochter-Beziehung bestanden habe. Auf Antrag von Boël hob das Berufungsgericht diese Entscheidung auf, worauf Albert als beteiligter Dritter die Aufhebung vor dem Kassationshof anfocht. Im Rahmen dieses Verfahrens wurde Anfang November 2018 gerichtlich entschieden, dass sich Albert innerhalb von drei Monaten einem Vaterschaftstest unterziehen müsse. Im Februar 2019 verweigerte er den Vaterschaftstest. Nachdem das zuständige Berufungsgericht in Brüssel am 16. Mai 2019 ein Zwangsgeld von 5000 € täglich verhängt hatte, solange Albert sich dem Test verweigere, wurde dieser am 28. Mai 2019 durchgeführt. Allerdings blieben die Ergebnisse solange unter Verschluss, bis alle Einspruchsverfahren abgeschlossen waren. Am Dezember 2019 wies der Kassationshof die Anfechtung zurück, wodurch der Weg für die eigentliche Vaterschaftsklage gegen Albert frei war. Am 27. Januar 2020 erklärte Albert über seine Anwälte, dass er der biologische Vater sei, nachdem der genetische Vaterschaftstest positiv ausgefallen war. Das späte Eingeständnis des Ex-Königs wurde kritisch durch Boëls Anwalt kommentiert. Seine Mandantin sei „sehr brutal durch ihren biologischen Vater zurückgewiesen“ worden als die Diskussion um die Vaterschaft an die Öffentlichkeit kam. Das lange Verfahren sei für Boël ein „langer Albtraum“ gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Offizielle Aufgaben.", "content": "Von 1962 bis 1993 war Albert Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrates des Belgischen Außenhandelsamtes. In dieser Funktion leitete er mehr als hundert Wirtschaftsmissionen. Seine umfassenden Kenntnisse, sein stilsicheres Auftreten und die Beherrschung mehrerer Sprachen machten ihn zum erfolgreichen Wirtschaftsvertreter Belgiens. Ihm zu Ehren wurde daher 1984 der \"Prinz-Albert-Fonds\" gegründet, der die Ausbildung von Außenhandelsfachleuten finanziert. Von 1958 bis 1993 war er Präsident des Belgischen Roten Kreuzes; dieses Amt übernahm dann seine Tochter Astrid. Albert wurde 1993 König als Nachfolger seines kinderlos gestorbenen Bruders Baudouin. Am 9. August 1993 leistete Albert seinen Eid auf die Verfassung des Königreichs Belgien. Im Gegensatz zu Baudouin gilt Albert als lebenslustig und extrovertiert. Albert erhielt im Jahr 2009 vom belgischen Staat eine Apanage von 10,54 Millionen Euro. Für 2010 sollte diese geringfügig auf 10,3 Millionen Euro gekürzt werden; dieses Gesetzesvorhaben wurde wegen einer langanhaltenden Regierungskrise nicht umgesetzt. Im Juli 2013 kündigte Albert II. seine Abdankung an. Nachdem Albert am belgischen Nationalfeiertag die Abdankungsurkunde unterschrieben hatte, schwor der neue König, sein Sohn Philippe, den Eid auf die Verfassung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albert II. – gebürtig \"Prinz Albert Felix Humbert Theodor Christian Eugen Maria von Sachsen-Coburg\"– (* 6. Juni 1934 auf Schloss Stuyvenberg, Laeken/Laken) war der sechste König der Belgier aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha. Er folgte 1993 seinem älteren, kinderlosen Bruder Baudouin auf den Thron.", "tgt_summary": "阿尔贝二世(Albert II,1934年-6月6日),全名阿尔贝·费利克斯·杭伯特·狄奥多尔·克雷蒂安·尤根·马里(;),1993年—2013年担任比利时国王。阿尔贝二世是利奥波德三世和他的第一任妻子阿斯特里德王后的小儿子,比利时国王博杜安一世之弟。阿尔贝二世于1993年8月9日即位,成为比利时自1830年独立以来的第六位国王。2013年7月3日,阿尔贝二世宣布于2013年7月21日(当年的比利时国庆日)退位,王位传给其长子时年53岁的菲利普。", "id": 2722526} {"src_title": "Cessna", "tgt_title": "賽斯納", "src_document": [{"title": "Beispiele für Cessna-Flugzeugmodelle.", "content": "Die meisten von Cessna gefertigten Flugzeuge fallen in die Klasse der sogenannten abgestrebten Schulterdecker. Es gibt sie in mehreren verschiedenen Rumpfgrößen.", "section_level": 1}, {"title": "Cessna 162 „Skycatcher“.", "content": "→ \"Hauptartikel: Cessna 162\" Das kleinste Flugzeug aus dem Hause Cessna war die 2-sitzige Cessna 140, die später mit nur geringfügigen Änderungen unter den Modellnummern Cessna 150 und Cessna 152 weltweit bekannt wurde. In allen Varianten wurden über 30.000 Flugzeuge dieser Modellreihe gefertigt. Kunstflugtaugliche Versionen tragen den Zusatz „Aerobat“ hinter der Typenbezeichnung. Wegen seiner niedrigen Betriebskosten und gutmütigen Flugeigenschaften ist das Flugzeug bis heute ein Standardmodell bei der Pilotenausbildung. Über 75 % der alten Modellreihe sind noch immer im Einsatz. Im Jahr 1985 beschloss der Hersteller, nur mehr die größeren Modelle ab der Cessna 172 zu vertreiben. Ende 2007 wurde dieser Beschluss revidiert, und das Modell Cessna 162 neu auf dem Markt angeboten. Während der Rumpfaufbau und die Motorisierung vom bewährten Vorgängermodell übernommen wurden, erhielt die zweisitzige 162 im Innenraum ein modernes Garmin G300 Glascockpit, das speziell für dieses kleine Modell angepasst wurde. Das Flugzeug ist zugelassen für Tag- und Nachtflüge nach Sichtflugregeln (VFR), nicht aber für Flüge nach Instrumentenflugregeln (IFR). Die erste Serie SkyCatcher hatte im Mai 2008 (rund acht Wochen nach dem Prototyp) ihren Erstflug. Die erste in Shenyang in der Volksrepublik China bei der Shenyang Aircraft Corporation für den amerikanischen Markt gebaute Maschine hatte am 17. September 2009 ihren Erstflug. Der etwa 400 kg schwere Metall-Zweisitzer soll in den USA in der LSA-Klasse zugelassen werden und für 111.500 Dollar verkauft werden. Die Maschine ist mit einem 74 kW Continental-Kolbenmotor ausgerüstet und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 219 km/h und eine Reichweite von 870 km. Letzten Endes blieb die Cessna 162 aber auf dem Markt erfolglos und die Produktion wurde 2014 eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Cessna 172 „Skyhawk“.", "content": "→ \"Hauptartikel: Cessna 172\" Die Baureihe Cessna 172 „Skyhawk“ ist dem kleineren Schwestermodell 152/162 vom Aufbau her sehr ähnlich, jedoch deutlich größer. Es finden inklusive Pilot vier Personen in der Kabine Platz, es wird ein stärkerer Motor verwendet, und die vergrößerten Tragflächen ermöglichen mehr Tankvolumen, woraus bei geringer Zuladung eine größere Reichweite resultiert. Die Cessna 172 (früheste Versionen tragen die Bezeichnung Cessna 170) wird seit 1950 äußerlich nahezu unverändert gebaut. Die Firma Reims Aviation aus Frankreich fertigte lange Zeit in Lizenz die Modelle für den europäischen Markt (siehe Foto rechts), heute wird sie wieder ausschließlich am Cessna-Stammsitz in Wichita hergestellt. Auch die Skyhawk-Modelle erfreuen sich großer Beliebtheit als Schulflugzeuge, da diese aufgrund der umfangreichen Ausrüstung auch für den Instrumentenflug (IFR) zugelassen sind, der ein wichtiger Teil der Ausbildung für Berufspiloten ist. Heutige Modelle verfügen über ein umfangreiches Glascockpit; auch Wetterradar, Kollisions- und Geländewarnanlagen können bestellt werden. Mit Lederausrüstung und Klimaanlage wird die Skyhawk auch von Privatkunden als komfortables kleines Reiseflugzeug verwendet. Die C172 ist zudem auch als Wasserflugzeug verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Cessna 177 „Cardinal“.", "content": "→ \"Hauptartikel: Cessna 177\" Als Cessna im Jahre 1967 die C210 Centurion mit einem strebenfreien Rechteckflügel vorstellte (der neben einer leicht gesteigerten Geschwindigkeit dem Flugzeug vor allem ein neues, modernes Aussehen verschaffte), war es in den Augen der Cessna-Ingenieure Zeit, das Cessna-Erfolgsmodell Skyhawk (Cessna 172) durch einen modernen Nachfolger abzulösen. Der Prototyp des neuen Modells wurde zunächst unter der Bezeichnung Cessna C172J (genannt „J-Bird“) geführt. Neben einer völlig neuen Zelle betraf die Hauptänderung den neuen Rechteckflügel ohne Strebe der Cessna 210. Dieser Flügel kam in einer leichteren Version zum Einsatz. Um die Sicht des Piloten in der neuen Cessna 177 zu verbessern, wurde der Flügel viel weiter nach hinten gesetzt als dies in der Cessna 172 der Fall war. Um einen sehr großen Schwerpunktbereich zu ermöglichen, kommt bei der Cessna 177 als einzigem Flugzeug von Cessna ein sehr weit nach hinten gesetztes großes Pendelhöhenruder (Stabilator) zum Einsatz. Aufgrund der relativen Untermotorisierung, sehr teuren Herstellung (und damit hohem Verkaufspreis) sowie Problemen im Handling der Maschine konnte sich die Cessna 177 nicht gegen die Cessna 172 – deren Produktion weiter aufrechterhalten wurde – durchsetzen. Bis zum Jahr 1978 wurde die Cessna 177 „Cardinal“ (benannt nach dem Kardinalsvogel, siehe Kardinäle) als hochpreisiges Nischenprodukt in ständig verbesserten Versionen gebaut. Ab 1969 kam ein 180 PS Lycoming O-360 Motor mit Verstellpropeller zum Einsatz und die frühen Kinderkrankheiten wurden nahezu vollständig beseitigt. Ab dem Jahr 1971 wurde auch eine Version mit Einziehfahrwerk, die C 177 RG (Retractable Gear) gebaut, die auch im französischen Reims in Lizenz produziert wurde. Die „RG“ wird von einem Lycoming IO-360 Motor mit 200 PS und Constant Speed Propeller angetrieben. Leistungsmäßig ist die Cessna 177RG zwischen der Piper PA-28 „Arrow“ und den leichteren Mooney-Modellen (mit max. 200 PS) angesiedelt. Die Cessna Cardinal ist heute (in den Versionen FG (Fixed Gear = Festes Fahrwerk) als auch RG (Retractable Gear)) ein beliebtes und vergleichsweise schnelles Reiseflugzeug. Ein weltweit agierender Club „Cardinal Flyers Online“ verbindet viele Besitzer und Piloten auf der ganzen Welt. Die „Cardinal“ nimmt aufgrund ihrer relativen Exklusivität (relativ geringe Stückzahl, sehr modernes Aussehen, hervorragendes Handling, vergleichsweise hohe Leistung) innerhalb der Cessna-Produkte einen gewissen Sonderstatus ein.", "section_level": 2}, {"title": "Cessna 182 „Skylane“.", "content": "→ \"Hauptartikel: Cessna 182\" Die Skylane ist die größte Version der einmotorigen 4-sitzigen Reiseflugzeuge und unterscheidet sich durch einen noch stärkeren Motor, verstellbaren Constant-Speed-Propeller, größere Tankvolumina und höhere Abfluggewichte. Auch die Abmessungen sind geringfügig größer. Zeitweise war die Skylane mit einem Einziehfahrwerk erhältlich und trug die Endung „RG“ \"(retractable gear)\".", "section_level": 2}, {"title": "Cessna 206 „Stationair“.", "content": "→ \"Hauptartikel: Cessna 206\" Die einmotorige, sechssitzige Cessna 206 kam 1964 auf den Markt und wurde zunächst bis 1986 gebaut. Im Jahr 1998 wurde die Produktion wiederaufgenommen und dauert noch an. Dieses nahezu unverwüstliche leistungsstarke Flugzeug mit festem Fahrwerk wird vor allem in der Buschfliegerei mit ihren einfachen und relativ ungepflegten Landebahnen sehr geschätzt. Es transportiert eine Nutzlast von ca. 650 kg oder fünf Passagiere.", "section_level": 2}, {"title": "Cessna 207 „Stationair 7“ und „Stationair 8“.", "content": "→ \"Hauptartikel: Cessna 207\" Die sechssitzige Cessna 206 wurde hierfür deutlich verlängert, um schließlich Platz für bis zu 8 Personen zu bieten. Sie kam 1969 auf den Markt und ist das größte einmotorige Flugzeug mit Kolbenmotor, das von Cessna gebaut wurde. Die Cessna 207 wurde bis 1985 in 788 Exemplaren gebaut. Sie transportiert eine Nutzlast von ca. 700 kg oder sieben Passagiere. Das große Platzangebot wird unter anderem bei der Nutzung als Absetzflugzeug im Fallschirmsport und für Rundflüge sehr geschätzt. Auch Lufttaxi-Unternehmen und kleineren Frachtfluggesellschaften setzen es häufig auf Kurzstrecken ein, auf denen die gesamte Sitzkapazität genutzt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Cessna 208 „Caravan“, „Grand Caravan“ und „Cargomaster“.", "content": "→ \"Hauptartikel: Cessna 208\" Die Cessna 208 (Caravan) ist ein einmotoriges Passagier- und Frachtflugzeug, und für den gewerbsmäßigen Verkehr konzipiert. Im Dezember 1982 flog der erste Prototyp, die FAA-Zulassung erfolgte im Oktober 1984. Die gestreckte Version der 208, die Grand Caravan, kann 14 Passagiere befördern. Gemeinsam mit dem Kunden Federal Express entwarf Cessna eine Frachtversion der 208, die Cargomaster. Die Cargomaster besitzt ein zusätzliches Frachtabteil unter dem Rumpf und kann über 1,5 Tonnen Fracht laden. Weitere Varianten der 208 sind eine Militärversion unter dem Namen U-27A sowie eine Ausführung als Wasserflugzeug, der Caravan Amphibian. Die über 1.500-mal gebaute Cessna 208 ist heute in aller Welt als Zubringer-, Rettungs-, Versorgungs- und Frachtflugzeug unterwegs – außer in Westeuropa. Das liegt daran, dass die europäischen Behörden den Instrumentenflug im gewerbsmäßigen Betrieb mit nur einem Motor nicht erlauben. In Deutschland sind Caravan und Grand Caravan die mit Abstand beliebtesten Absetzflugzeuge für Fallschirmspringer.", "section_level": 2}, {"title": "Cessna Skymaster.", "content": "→ \"Hauptartikel: Cessna Skymaster\" Die Cessna 336 „Skymaster“ wurde nach dem Erstflug im Februar 1961 in den Jahren 1963 bis 1964 gebaut; insgesamt wurden 195 Exemplare hergestellt. Seit dem Jahr 1965 wurde die geringfügig größere Cessna 337 „Super Skymaster“ gebaut, die später als Cessna 337 „Skymaster“ bezeichnet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Cessna Citation.", "content": "→ \"Hauptartikel: Cessna Citation\" Hauptgeschäftsfeld der \"Cessna Aircraft Company\" waren zuletzt die zweistrahligen Business-Jets der \"Citation\"-Serie. Angefangen von der neuen kleinen \"Mustang\" für vier Passagiere und Single-Pilot-Betrieb geht die Modellpalette über die \"CJ\", \"XLS\", \"Encore\", \"Sovereign\" bis zur Citation Longitude, die Platz für zwölf Passagiere bietet. Mit Mach 0,935 gehört die \"Citation X+\" zu den schnellsten zivilen Flugzeugen überhaupt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Cessna Aircraft Company Inc. – gegründet 1927 von Clyde Vernon Cessna – war ein amerikanischer Flugzeughersteller mit Hauptsitz in Wichita, Kansas. Sie baut ein- und zweimotorige kleine Propeller-, Turboprop- und Strahlflugzeuge. Seit 1965 produziert Cessna Geschäftsreiseflugzeuge. Der Markenname Cessna [; auch ] bezeichnet eine der bekanntesten Flugzeugserien für Privat- und Geschäftsreiseflugzeuge, außerdem wurden auch Kampfflugzeuge hergestellt (z. B. die Cessna A-37).", "tgt_summary": "赛斯纳(Cessna)是一家位于美国堪萨斯州威奇托的飞机制造商。赛斯纳以制造小型通用飞机为主,其产品线从小型双座单引擎飞机到商用喷气机。", "id": 1284313} {"src_title": "Luftlandetruppen (Russland)", "tgt_title": "俄羅斯空降軍", "src_document": [{"title": "Einsatz.", "content": "Es gibt eine Reihe selbständiger Luftlande-Brigaden bzw. Luftlande-Divisionen. Diese verfügen über absetz- und lufttransportfähige Schützenpanzer, Granatwerfer, Artillerie und Flugabwehrsysteme. Sie sind kampfkräftige Großverbände, die im Rücken des Gegners überraschend eingesetzt werden können, um im \"taktischen Auftrag\" gegnerische Führungszentren und Fernmeldemittel auszuheben oder Kernwaffen und Trägersysteme zu vernichten, im \"operativen Einsatz\" wichtige Häfen oder andere verkehrstechnische Punkte einzunehmen oder den Durchbruch eigener mechanisierter Kräfte im Angriff zu unterstützen und diesen im feindlichen Hinterland abzusichern. Gemäß Aussagen des Kommandeurs vom August 2010 ist es aufgrund der vorhandenen Kapazitäten der Transportfliegerkräfte möglich, einen Verband in Regimentsstärke simultan abzusetzen. In Russland sind nur noch vier Luftlande-Divisionen übrig geblieben. Es gab Pläne im Zuge der Militärreform, die Truppe auf drei Divisionen zu verkleinern, jedoch wurden diese Pläne nach großem öffentlichen Druck aufgegeben. Es existieren zurzeit in Russland: 7. Garde-Luftsturm-Division (Gebirge) in Noworossijsk Besonderheit: Einsatzfähig im Gebirge. + weitere kleinere Regimenter 76. Garde-Luftsturm-Division in Pskow + weitere kleinere Regimenter 98. Garde-Luftlande-Division in Iwanowo + weitere kleinere Regimenter 106. Garde Luftlande-Division (in Tula, Rjasan, Naro-Fominsk) + weitere kleinere Regimenter Die Artillerie-Regimenter sind lufttransportfähig und im Sinne von Kampfunterstützungstruppen mit Panzerabwehr-, Fliegerabwehr-, Granatwerfer- und Pionierkomponenten gemischt gegliedert. Die Verbände sind teilweise mit BMD-1 oder BMD-2 mechanisiert, teilweise mit GAZ-2975 Tigr sowie vormals UAZ-Radfahrzeugen (ähnlich den \"Humvees\" der US-Streitkräfte) motorisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Selbstständige Luftsturm-Brigaden.", "content": "Die Luftsturm-Brigaden (LST) bestehen im Wesentlichen aus zwei LST-Bataillonen und einem Fallschirmjäger-Bataillon sowie einem \"schweren\" Kampfunterstützungsbataillon (Panzerabwehr-, Fliegerabwehr-, Granatwerfer- und Pionier-Kräfte). Hinzu kommen eine Kompanie Speznas, Stabs-/Nachrichten-/Fernaufklärungs-/Sanitäts-Personal und je ein Zug Pionier- und Kampftaucher. Die LST-Brigaden sind so gegliedert das sie im Mobilisierungsfall zu einer Luftlandedivision aufwachsen können und verfügen deshalb in ihren Bataillonen auch über einen höheren Bestand an Offizieren, Unteroffizieren und Zeitsoldaten als vergleichbare LL-Bataillone der Luftlande-Regimenter.", "section_level": 1}, {"title": "Schulen.", "content": "An der 242. und 301. Offiziersschule wurden neu Lehrabteilungen mit je zwei Kompanien für Minen- und Kampftaucher sowie je eine Lehrabteilung für militärmedizinisch-psychologisches Personal eingerichtet. Die Offiziersschulen können im Mobilisierungsfall zu je einer Luftlandedivision, jedoch ohne Kampfunterstützungs-Regiment, sowie eine strukturmäßige mobile Brigade mit \"schwerem\" Bataillon aufwachsen. In Uljanowsk gibt es die Uljanowsker Garden-Suworow-Militärschule, wo die Jungen von der 5 bis 11 Klasse lernen. Diese Schule ist die einzige in Russland, die unter Leitung der Luftlandetruppen steht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die russischen Luftlandetruppen oder WDW (Wosduschno-dessantnyje woiska; russisch: Воздушно-десантные войска = ВДВ, englisch VDV) sind eine \"besondere Waffengattung\" (russ.: Отдельный род войск/otdelnij rod wojsk) der russischen Streitkräfte, die direkt dem Oberkommando der Streitkräfte unterstellt ist.", "tgt_summary": "俄罗斯空降军(,简称ВДВ,英文简称VDV)是俄罗斯联邦武装力量中一个和陆海空三军并列的独立军种,执行空降作战,直接受空降军司令官指挥,由数个空降师、旅组成,是俄罗斯联邦武装力量的重要战略组成部分,有「一号响应力量」之称。其前身是前苏联空降军,在冷战时代拥有高达十万兵员的惊人规模。", "id": 2591043} {"src_title": "Planisphäre", "tgt_title": "活动星图", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Hipparchos entdeckte, dass bei stereographischer Projektion eine winkeltreue Abbildung des Himmels möglich ist, die aber mit zunehmender Entfernung vom Pol immer größere Flächenfehler aufweist. Die Konstruktion von Planisphären wird z. B. von Ptolemäus beschrieben. Obwohl keine antiken Planisphären erhalten sind, handelt es sich bei Exemplaren aus dem 8. bis 10. Jahrhundert vermutlich um direkte Kopien antiker Vorlagen. Die von Paolo dal Pozzo Toscanelli 1457 angefertigte Weltkarte und die 1502 erworbene Weltkarte des Alberto Cantino werden ebenfalls Planisphäre genannt. Das seit dem Mittelalter bekannte flache Astrolabium dient nicht nur als Messinstrument, sondern auch zur Darstellung des sich drehenden Sternenhimmels. Seine \"Rete\" enthält einige ausgewählte Sterne und ist ebenso drehbar wie die Scheibe einer modernen Sternkarte.", "section_level": 1}, {"title": "Drehbare Sternkarte.", "content": "Der durch das Fenster sichtbare Teil einer drehbaren Sternkarte ist der von einer bestimmten geografischen Breite aus im Verlauf des Jahres beobachtbare Sternenhimmel. Der Fensterrand ist das Bild des Horizonts. Die meisten für Deutschland gedachten Karten sind für den Breitengrad 50° Nord, auf dem ungefähr Frankfurt am Main liegt, ausgelegt. Manche Hersteller bieten für die Nordhalbkugel der Erde ein Sortiment zwischen 40° Süd und 60° Nord in einer Stufung von 10° an. Unterschiedlich ist nur das Fenster, die Scheibe mit den Sternen kann wiederholt Verwendung finden.", "section_level": 1}, {"title": "Bauweise mit zwei Scheiben.", "content": "Eine einfache Sternkarte besteht aus nur zwei Scheiben, wobei die kleinere Deckscheibe das Fenster enthält. Mitunter ist zusätzlich ein drehbarer Zeiger als einstellbare Merkhilfe aufgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Sternenscheibe.", "content": "Auf der Sternenscheibe (aus Pappe oder Kunststoff) ist der Himmel abgebildet: Sternbilder, einzelne Sterne bis zur 4. oder 5. Größenklasse und einige größere Himmelsobjekte wie Sternhaufen und Nebel. Es ist alles vorhanden, was an einem bestimmten Breitengrad im Laufe eines Jahres beobachtbar ist. Bei einer Sternenkarte für 50° nördlicher Breite ist das der nördliche Himmel und ein Streifen bis 40° südlicher Himmelsbreite (+50°−90°=−40°). Über den Breitenkreisen und Längengradlinien ist der Ekliptik-Kreis hervorgehoben dargestellt. Am Rand können mehrere konzentrische Skalen angebracht sein:", "section_level": 3}, {"title": "Deckscheibe.", "content": "In ihrem Fenster erscheint nur der momentan sichtbare Teil des Himmels. Der annähernd kreisförmige Fensterrand stellt den Horizont dar. Der abgedeckte Teil des Himmels befindet sich in Realität unter dem Horizont. Der Fensterrand ist mit den vier Himmelsrichtungen beschriftet. Der Süd-Bogen (im oberen Bild der obere Rand) ist länger als der Nord-Bogen (im oberen Bild der untere Rand). Die vier Himmelsrichtungen haben die umgekehrte Reihenfolge wie gewohnt. Ursache dafür ist, dass der Blick in den Himmel gerichtet ist, nicht auf die Erde wie bei üblichem Gebrauch: Der Rand der Sternenscheibe mit seinen Skalen ragt unter der Deckscheibe hervor. Die Uhrzeitskala mit 24 Stunden auf der Deckscheibe korrespondiert mit diesen Skalen.", "section_level": 3}, {"title": "Zeigestab.", "content": "Auf ihm befindet sich eine Deklinationsskala. Ist die Position (Rektaszension und Deklination) eines Objektes bekannt, so kann der Stab auf die Rektaszension gedreht werden. Am Schnittpunkt mit der Deklination befindet sich das Objekt.", "section_level": 3}, {"title": "Bauweise mit drei Scheiben.", "content": "Bei Verwendung von drei Scheiben entsteht eine stabilere Sternkarte. Die Sternscheibe befindet sich in einem aus Deck- und Unterlegscheibe bestehenden Gehäuse mit Schlitzen am Rand, aus denen sie hervorragt, um zum Verdrehen anfassbar zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Gebrauch.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Einstellung des Beobachtungsmomentes.", "content": "Der Sternenhimmel macht – von der Erde aus gesehen – alle 24 Stunden mehr als eine Umdrehung (ein siderischer Tag dauert nur etwa 23 56 4). Die Ansicht des Sternenhimmels ist somit nicht nur von der Tageszeit, sondern auch von der Jahreszeit abhängig, was die entsprechende Einstellung der Sternkarte erfordert: Deck- und Sternenscheibe werden so gegeneinander verdreht, dass Uhrzeit und Jahresdatum zusammentreffen. Als Einstellhilfe kann der Zeigestab benutzt werden. Die Sommerzeit macht eine Korrektur von einer Stunde erforderlich. Die Längengrad-Differenz zu 15° Ost (Bezugsgrad für die MEZ) ist mit vier Minuten Verschiebung pro Grad zu berücksichtigen. Bei der „Drehbaren Kosmos-Sternkarte“ (\"Kosmos-Verlag\") ist für die Zeitskala bereits die Mittlere Ortszeit in Frankfurt am Main (8°41' Ost) gewählt. Beispiel: München (11° Ost), 10. Juli, 22:00 Uhr Die MEZ ist 21:00 Uhr (22−1=21). Die Ortszeit von München ist 16 Minuten früher ((15−11)·4= 16). Die einzustellende Zeit ist 20:44 Uhr.", "section_level": 3}, {"title": "Beobachtung.", "content": "Die eingestellte Sternenkarte deckt sich mit dem momentanen Himmel, wenn man sie vor sich so nach oben hält, dass sich der Polarstern genau hinter der Kartenmitte befindet. Der abgebildete Raumwinkel ist wesentlich größer als der Sehwinkel des Menschen (er passt eher zu einem Fischauge). Zur Betrachtung der äußeren Teile des momentan sichtbaren Himmels ist es nötig, den Kopf in eine andere Richtung zu drehen. Praktischerweise hat man die Sternkarte horizontal vor sich liegen und betrachtet ein Stück Himmel zwischen Horizont und Zenit, wobei man auch nicht umhinkommt, den Kopf auf- und abwärts zu drehen. Dabei hat man denjenigen Fensterrand der Karte auf seiner Seite, der zu dem Horizont-Teil gehört, in dessen Richtung man sich positioniert hat.", "section_level": 3}, {"title": "Ablesungen.", "content": "Beispielsweise soll der Zeitpunkt des Sonnenuntergangs am 10. Juli in München abgelesen werden. Der Zeigestab wird auf den 10. Juli auf der Skala für die wahre Sonne gestellt. Zeigestab, Westhorizont und Ekliptik werden in Deckung gebracht und die Uhrzeit abgelesen: 19:58 Uhr. Nun müssen die Zeitkorrekturen mit umgekehrtem Vorzeichen berücksichtigt werden. Die Sonne geht nach MESZ eine Stunde und 16 Minuten später unter, das heißt 21:14 Uhr.", "section_level": 3}], "src_summary": "Als Planisphäre wird die Zentralprojektion der Himmelssphäre auf eine Ebene bezeichnet.", "tgt_summary": "星座盘(英语:Planisphere)又称活动星图,是由两个有着共同轴心,可调整的盘面组成,类似星图的观星工具。它可以调整显示出任何日期和时间可以看见的星星,是协助如何辨认出恒星和星座的仪器。在希腊时代就有的仪器等高仪「星盘」(Astrolabe),是现代星座盘的始祖。部分观星者用来计划一晚观测的程序。不同地理纬度的观测者使用的旋转星图也不同,例如香港使用的是北纬20度至25度的旋转星图,而南、北纬所用的也不同。旋转星图相对较便宜,且可显示出不少的星座,又方便携带,所以适合入门观星者使用。", "id": 1551605} {"src_title": "Tecumseh", "tgt_title": "特库姆塞", "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Das exakte Geburtsdatum von Tecumseh ist unbekannt, vermutlich wurde er im Jahr 1768 in einem Dorf am Scioto-Fluss in Ohio geboren. Der Name Tecumseh lässt sich sowohl mit „Der zum Sprung sich duckende Berglöwe“ als auch mit „Ich überquere den Weg“ übersetzen und ist ein Hinweis auf seine von seinem Vater Pukeshinwah geerbte Zugehörigkeit zum Panther-Clan der Shawnee. Pukeshinwah wurde 1774 in der Schlacht von Point Pleasant zwischen den Shawnee und der Virginia-Miliz getötet. Tecumsehs Mutter Methoataaskee, vielleicht eine Muskogee oder Cherokee, emigrierte fünf Jahre später nach Spanisch-Louisiana. Tecumsehs Erziehung wurde nach dem Tod seines Vaters von seinem Bruder Cheeseekau (Chiksika) und dem fähigen Shawnee-Häuptling Black Fish übernommen. Großen Einfluss auf ihn hatte auch seine Schwester Tecumapease, eine ungewöhnliche Frau, der Tecumseh vermutlich seine außergewöhnlich humanen Überzeugungen verdankte. Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges waren die Shawnee mit den Briten verbündet, Tecumsehs Dorf wurde mehrfach von amerikanischen Truppen angegriffen. Der Stamm musste nach Verbrennung seiner Häuser und der Ernten mehrfach fliehen und gründete neue Orte – immer weiter weg von den expandierenden Siedlungen der weißen Siedler. In den 1790er Jahren kam es zu großen militärischen Auseinandersetzungen zwischen den europäischstämmigen Kolonisten und einer Föderation von Stämmen unter Führung der Miamis und ihres Häuptlings Me-She-Kin-No-Qua – Little Turtle. Die Indianer unter Führung von Little Turtle, Blue Jacket und des mit den Shawnee kämpfenden Weißen Simon Girty besiegten die Weißen in zwei Schlachten unter den Generälen Josiah Harmar (1790) und Arthur St. Clair. Tecumseh nahm an diesen Kämpfen als junger Mann teil. In der Funktion eines Spähers berichtete er über jede Bewegung der feindlichen Armeen, war aber bei St. Clairs Niederlage nicht persönlich beteiligt, jedenfalls wird darüber nichts berichtet. Die fast vollständige Vernichtung der Armee General St. Clairs in der Schlacht am Wabash River 1791 war in der gesamten Geschichte der größte Sieg, den Indianer jemals über eine europäische oder amerikanische Armee errungen hatten. Der Schock darüber bei den Weißen saß tief, der Ruf nach Rache führte dazu, dass die Regierung der jungen USA unverzüglich Befehl gab, eine neue Armee aufzustellen. In der Entscheidungsschlacht von Fallen Timbers, im August 1794, kämpfte Tecumseh als Führer einer kleinen Schar Shawnee, zu der auch sein jüngerer Bruder Lalawethika gehörte. Die indianische Koalition wurde von General Anthony Wayne (genannt „Mad Anthony“) vernichtend geschlagen, Rettung kam auch nicht von dem britischen Fort Miami, zu dem sich die Indianer Schutz suchend geflüchtet hatten. Die Briten ließen die mit ihnen verbündeten Indianer nicht herein. In der Konsequenz der Niederlage mussten die Indianer erneut große Gebiete Ohios und des Nordwestens aufgeben; der entsprechende Friedensvertrag sah weiteren Landgewinn für die nachrückenden weißen Siedler vor. In den folgenden Jahren lebte Tecumseh als Anführer einer kleinen Schar von Indianern, die mehreren Stämmen angehörten, in der Nähe des heutigen Piqua in Ohio. Später wanderten er und seine Gruppe zum westlichen Arm des White River weiter. 1799 nahm er an einer Ratsversammlung in der Nähe des heutigen Urbana, Ohio, teil, um Konflikte zwischen Indianern und europäischstämmigen Amerikanern zu schlichten. Dort sprach er mit solcher Eloquenz und Eindringlichkeit, dass der Übersetzer Mühe hatte, ihm zu folgen; das weiße Publikum war fasziniert, und Zeugen seiner Rede beschrieben ihn als äußerst eindrucksvolle Persönlichkeit. Im Jahre 1803 wiederholte er sein Friedensversprechen in Chillicothe, Ohio, wo gerade ein weißer Siedler getötet worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Allianz.", "content": "1805 ließ sich Tecumseh, auf Drängen seines jüngeren Bruders \"Lalawethika\" (später Tenskwatawa), in der Nähe von Greenville nieder. Dort führte Tenskwatawa als Prophet eine religiöse Erneuerungsbewegung an, die auf Distanz zu den US-Amerikanern ging. Diese Bewegung fand auch Anhänger außerhalb ihrer eigenen Siedlung. Die entscheidende Persönlichkeit im Hintergrund war allerdings stets Tecumseh, der sich seines eitlen jüngeren Bruders als „Prophet“ bediente, um den Geisterglauben seiner indianischen Brüder für Zwecke seiner Einigungsbemühungen zu nutzen. Ab 1807 gelang es Tecumseh, die religiöse Bewegung in eine politische umzuwandeln, in der er nun auch offen seine Führungsrolle einnahm. Kernpunkte der Bewegung waren indianisches – und eben nicht stammeszugehöriges – Gemeineigentum an Land und der Stopp der Landverkäufe an weiße Siedler durch einzelne Häuptlinge. Tecumseh versuchte, den indianischen Stämmen klarzumachen, dass sie in erster Linie Indianer und erst danach Angehörige eines bestimmten Stammes seien. Diese Sichtweise überforderte allerdings die meisten Häuptlinge. Die kommenden Jahre warb er in Ohio, Michigan, Indiana und Illinois bei den dort ansässigen Stämmen für seine Konföderation und ersuchte die Briten in Kanada um politische und logistische Unterstützung. Im August 1810 erklärte er sich gegenüber William Henry Harrison, dem Gouverneur des Indiana-Territoriums, als anerkannter Führer aller Indianer. Im kommenden Jahr besuchte er die Cherokee, Muskogee, Choctaw, Chickasaw und Seminolen im Südosten des Kontinents, hatte jedoch nur bei den Muskogee Erfolg. Insgesamt scheiterte sein Vorhaben an der Uneinigkeit der Stämme und ihrer Unfähigkeit einzusehen, dass nur ein gemeinsamer Kampf aller Indianer langfristig die Perspektive bot, den Landraub der weißen Siedler aufzuhalten und ein indianisches Territorium zu sichern. Während Tecumsehs Reise zu den südlichen Stämmen griff die US-Armee unter dem Kommando des späteren Präsidenten William Henry Harrison in der Schlacht bei Tippecanoe die unter der Führung des strategisch unfähigen Tenskwatawa stehende Stadt der Allianz an, was zu deren kompletter Zerstörung führte.", "section_level": 1}, {"title": "Die letzten Jahre.", "content": "Im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 kämpften Tecumseh und seine indianische Allianz, u. a. mit den Chiefs Roundhead (Stiata), Main Poc, Walk in the Water und Naiwash auf britischer Seite. Die unglaublichen Anfangserfolge der britisch-indianischen Koalition unter General Brock und Tecumseh (Einnahme von Fort Mackinac und Detroit und anderer befestigter Plätze) sowie die Niederlage der Amerikaner bei Frenchtown im Januar 1813 verhinderten sehr wahrscheinlich die Eroberung Kanadas durch US-amerikanische Truppen und damit eine andere historische Entwicklung mit noch weiter gehender Expansion der Vereinigten Staaten. Nach dem Tod von Major General Sir Isaac Brock in der Schlacht von Queenston Heights am 13. Oktober 1812 wurde dieser fähige Soldat, der den vollen Respekt Tecumsehs hatte, durch Major General Henry Procter ersetzt. Procter fehlten allerdings persönlicher Mut und Erfahrung auf dem Schlachtfeld, er agierte zögerlich, unentschlossen und hörte nicht auf den Rat des strategisch brillanten Tecumseh. Nach dem Krieg wurden Procter in seiner englischen Heimat Unfähigkeit und Feigheit bescheinigt. Bei der Belagerung von Fort Meigs trafen Tecumseh und William Henry Harrison direkt aufeinander. Starke Entsatztruppen für Fort Meigs unter Colonel Dudley wurden fast völlig aufgerieben und 600 Männer getötet oder gefangen genommen. Hier kam es auch zu einer Auseinandersetzung zwischen Tecumseh und Procter, der die Abschlachtung wehrloser Gefangener durch Indianer nicht verhinderte. Tecumseh unterband bei seinem Eintreffen kraft seiner Autorität den Fortgang des Massakers. Es ergab sich folgender Dialog mit Procter, der seine Untätigkeit mit den Worten entschuldigte: „Deine Krieger lassen sich ja nicht befehlen.“ Darauf Tecumseh: „Geh! Du bist nicht fähig, Männern zu befehlen! Geh und zieh Weiberröcke an.“ („Begone, you are not fit to command men! Go and put on petticoats.“) Trotz dieses Erfolges konnte Fort Meigs nicht eingenommen werden, die Festung trotzte auch einem anhaltenden Bombardement. Harrison leitete die Verteidigung umsichtig. Nach Barclays Niederlage gegen Perry in der Seeschlacht auf dem Eriesee war der Nachschubweg der britisch-indianischen Koalition zerstört. Die Koalition musste Detroit und andere eroberte Plätze sowie eigene Festungen wie Ford Malden und Amherstburg aufgeben. Trotz Vorhaltungen von Tecumseh wich Procter immer wieder einer Schlacht mit den Amerikanern unter Harrison aus. Unfähig wie er war, verschleuderte er das Potential der britischen Armee. Ständige kleine Verluste an Männern und Artillerie schwächten die zunehmend demoralisierte Truppe nachhaltig. Erst ein Ultimatum von Tecumseh, verbunden mit der Drohung, zu Harrison überzulaufen, brachten Procter dazu, sich in der Schlacht am Thames River zu stellen. Die Amerikaner entschieden die Schlacht mit einer einzigen furiosen Kavallerieattacke. Nach Abfeuern einer einzigen Salve löste sich die schlecht aufgestellte britische Linie in wilder Flucht auf, General Procter als Erster und vorneweg; nicht einmal die einzige britische Kanone wurde abgefeuert. Die Briten hatten zu diesem Zeitpunkt nach unterschiedlichen Berichten 12 bis 18 Tote und 22 bis 36 Verwundete zu beklagen. Tecumsehs indianische Allianz kämpfte noch etwa eine Stunde weiter, bis die Nachricht vom Tode Tecumsehs zur Einstellung der Kampfhandlungen auf indianischer Seite führte; er war im Kampf erschossen worden. Damit war die letzte Chance der indianischen Völker zerschlagen, einen Rest eigenen Territoriums in Amerika zu behalten. Ab 1813 konnte der Widerstand der Indianer die Eroberung des Landes und ihre Vertreibung bzw. Vernichtung nur noch verzögern.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerische Verarbeitung.", "content": "Der deutsche Schriftsteller Erhard Wittek schrieb unter dem Pseudonym Fritz Steuben in den Jahren von 1930 bis 1939 einen Romanzyklus mit dem Titel und gleichnamigen Haupthelden \"Tecumseh\". Aus dem Jahre 1956 stammt der Roman \"Tecumseh. Vision of Glory\" (Titel der deutschen Ausgabe: \"Tecumseh. Roten Mannes Ruhm und Erbe\") des US-Amerikaners Glenn Tucker. Die DEFA drehte einen Indianerfilm mit dem Titel \"Tecumseh – Der Übermacht unterlegen,\" der 1972 in die Kinos der DDR kam. Der deutsche Künstler Klaus Dill malte einen 12-teiligen Tecumseh-Zyklus, der 1999 in einer Ausstellung der Landesbildstelle Baden-Württemberg in Stuttgart gezeigt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der zweite Vorname des US-Generals William \"Tecumseh\" Sherman wurde ihm bei seiner Geburt aufgrund der großen Verehrung seines Vaters für den Indianerführer gegeben. Nachdem der 1840 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählte William Henry Harrison bereits nach einem Monat im Amt gestorben war, starben bis hin zu John F. Kennedy zufällig sämtliche Präsidenten, die in einem auf Null endenden Jahr zum Präsidenten gewählt wurden, im Amt oder wurden ermordet. Diese Serie wurde \"Tecumsehs Fluch\" (\"Tecumseh's Curse\" oder \"Curse of Tippecanoe\") genannt: 1860 Abraham Lincoln, 1880 James A. Garfield, 1900 William McKinley, 1920 Warren G. Harding, 1940 Franklin D. Roosevelt und 1960 John F. Kennedy. Erst der 1980 gewählte Ronald Reagan setzte dieser Serie ein Ende.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tecumseh (eigentlich \"Tecumtha\" oder \"Tikamthi\" ‚Der sich duckende Berglöwe‘; * 1768 in Ohio; † 5. Oktober 1813 in Moraviantown, Ontario) war ein bekannter politischer und militärischer Führer der nordamerikanischen Indianer vom Stamm der Shawnee, der schon zu Lebzeiten ein sehr hohes Ansehen unter seinen Mitmenschen genoss und noch heute eine breite Rezeption erfährt. Sein ganzes Leben lang verfolgte er den Traum, eine große indianische Allianz zu bilden, die stark genug wäre, den weißen Siedlern die Stirn zu bieten und sie so zum Frieden zwingen zu können.", "tgt_summary": "特库姆塞(Tecumseh,1768年-3月-1813年-10月5日)是十八世纪末至十九世纪初北美洲印第安人肖尼族酋长、演说家、军事领袖。他反对贪求苟安的印第安酋长割让土地给白人,号召印第安人以部落间的联盟来代替部落间的战争,联合起来对付白人入侵者。", "id": 2949499} {"src_title": "Nathuram Godse", "tgt_title": "南度蓝姆·高德西", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "In seiner Kindheit galt er eher als empfindsam, später im Erwachsenenalter als rational. Der als Chitpavan-Brahmane geborene Godse war ein gläubiger Hindu und zeigte sehr viel soziales Engagement in seinem persönlichen Umfeld. Anfangs gehörte Godse noch zu den wohlhabenden Anhängern Gandhis. Doch für die Idee des gewaltlosen Kampfes konnte sich der Sohn einer brahmanischen Familie, der obersten indischen Kaste, nicht mehr begeistern. So wählte er Anfang der dreißiger Jahre, als Gandhi mit dem berühmten Salzmarsch von Delhi ans Meer der erste große moralische Sieg über die Kolonialmacht gelang, den entgegengesetzten Weg. Er schloss sich den radikalen Hindu-Nationalisten an, wurde Mitglied Akhil Bharatiya Hindu Mahasabha (der „Gesamtindischen großen Hindu-Versammlung“), sowie der Privatsekretär ihres Anführers Vinayak Damodar Savarkar und gab ein Propagandablatt heraus. Vor Gericht begründete Godse seine Entscheidung später: „Ich habe niemals verstanden, dass bewaffneter Widerstand gegen eine Aggression Unrecht sein soll. Ich glaube, dass es eine religiöse Pflicht ist, einem gewaltsamen Feind mit Gewalt gegenüberzutreten und ihn, wenn möglich, zu besiegen.“ Gandhis gewaltlosen Kampf für die Freiheit seit 1915 empfand der Attentäter als „gesammelte Provokation aus 32 Jahren“. Zwar räumte Godse ein, dass Gandhi auch sehr viel Gutes zugunsten der Inder in Südasien bewirkt hätte, aber insgesamt sei Mahatma Gandhi schlecht für Indien gewesen. Godse und seine Komplizen waren davon überzeugt, dass Gandhis Politik zur Teilung Indiens und den dabei geschehenen Gräueltaten geführt habe. Unmittelbarer Anlass für das Attentat könnte eine Aktion Gandhis vom 15. Januar 1948 gewesen sein: An diesem Tag begann er einen Hungerstreik, um gegen eine Entscheidung der indischen Regierung zu protestieren, 550 Mio. Rupien, die sie der pakistanischen Regierung zugesagt hatte, zurückzubehalten. Aus Respekt vor der Persönlichkeit Gandhis wurde das Geld dann doch überwiesen, worin Hindu-Nationalisten einen Affront sahen. Godse tötete Gandhi am 30. Januar 1948 in Delhi durch drei Pistolenschüsse in die Brust. Dafür wurde er zum Tode verurteilt und am 15. November 1949 im Gefängnis von Ambala durch Hängen hingerichtet. Von einigen indischen Gruppierungen wird er für seine Tat als Nationalheld verehrt. Narayan Apte wurde als Drahtzieher des Attentats ebenfalls zum Tode verurteilt und gemeinsam mit Nathuram Godse hingerichtet. Nehru und zwei von Gandhis Söhnen hatten gegen die Hinrichtung protestiert, da sie darin einen Widerspruch zur Philosophie Gandhis sahen, der ein Gegner der Todesstrafe war. Weitere vier Männer wurden im Zusammenhang mit dem Attentat zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Nathuram Vinayak Godse (Marathi: नथूराम गोडसे, ; * 19. Mai 1910 in Baramati im Distrikt Pune, Indien; † 15. November 1949 in Ambala, Haryana) war der Mörder von Mahatma Gandhi.", "tgt_summary": "南度蓝姆·维纳亚克·高德西(,英语:Nathuram Vinayak Godse,1910年-5月10日-1949年-11月15日),印度马哈拉施特拉邦人,印度民族主义者。他刺杀了印度国父、民族解放运动领袖圣雄甘地。高德西出身传统印度教婆罗门世家,自幼深受印度民族主义影响,后加入印度教大斋会和国民志愿服务团等印度极右翼组织,思想日益激进。高德西主张建立一个印度教的统一印度,对在印巴分治问题上采取妥协态度的甘地十分不满,曾先后策划过数起针对甘地的暗杀。1948年1月30日,高德西在新德里的一场晚祷会上于近距离对甘地连开三枪,甘地随后不治身亡。高德西本人在行凶后被当场制服,1949年11月8日因谋杀罪和被判处死刑,1949年11月15日处决。", "id": 320710} {"src_title": "Produktdesign", "tgt_title": "工业设计", "src_document": [{"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konsumgüter.", "content": "Unter den Bereich der Konsumgüter sind die Produkte des persönlichen Gebrauchs zusammengefasst:", "section_level": 2}, {"title": "Das Gestalten von Produkten.", "content": "Das Gestalten von Produkten, das Produktdesign, findet grundsätzlich als Teil der Entwicklung dieser Produkte statt. Der Grad der Designfreiheit, die die Möglichkeit für eine Formfindung eröffnet, ist sehr stark abhängig von der Art des Produkts. Die Aufgaben eines Designers zur Gestaltfindung konzentrieren sich bei sehr technischen Produkten auf deren Funktion, so dass diese meist nur einem Ingenieur obliegt. Ebenso kann eine dekorative Vase nur selten ein Betätigungsfeld sein, weil sich diese Aufgabe vorrangig an Künstler richtet.", "section_level": 1}, {"title": "Designprozess.", "content": "Der Prozess umfasst zu Beginn eine Zieldefinition oder eine Aufgabenstellung. In Abhängigkeit dieser Aufgabenstellung werden Konzepte erarbeitet, Skizzen zur Konstruktion und zur Gestalt angefertigt, erste Entwürfe als Modelle (in Originalgröße oder als Maßstabsmodell) aufgebaut, oder auch häufig nur als virtuelles Modell im Rechner aufgebaut, von denen dann Ansichten berechnet werden. Je nach Projekt kann die Resonanz mittels Marktforschung geprüft werden. Nachdem die Gestaltfindung abgeschlossen ist, wird die Konstruktion als CAD-Modell fertiggestellt. Hierbei sind technische Kenntnisse, wie sie beim Berufsbild des Technischen Zeichners gelehrt werden, von großem Vorteil. Die Umsetzung der Idee zum technischen Entwurf findet heute häufig komplett im Rechner statt. Modelle können dann in fast jedem Zwischenschritt über 3D-Drucker erstellt werden. Anhand von ersten Ideen, Skizzen und Zeichnungen visualisiert der Designer Varianten und Details zum Produkt. Dieser originär kreative Prozess wird auch bei sonst umfangreicher Nutzung des Rechners meist per Hand ausgeführt. Häufig werden die ersten Skizzen dann jedoch schon eingescannt, und mittels Bildbearbeitung für weitere Varianten digital weiterbearbeitet.", "section_level": 2}, {"title": "Analyseaspekte.", "content": "Ein Designprodukt lässt sich nach seinen Funktionen unterscheiden und analysieren: Funktionalität, Ergonomie, Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit (\"usability\"), Benutzerfreundlichkeit, Wartung und Pflege", "section_level": 1}, {"title": "Der Begriff Produktdesign.", "content": "Industriedesign, Produktdesign oder Produktgestaltung sind Synonyme. Fachbereiche an Fachhochschulen und Hochschulen tragen entsprechende Namen und vergeben nach dem Studium das Diplom (oder Bachelor/Master) \"Diplom-Designer\" oder \"Diplom-Designer (FH)\". Der Begriff Produktdesign ist nicht geschützt. Die Einführung eines Ausbildungsberufes namens \"Technischer Produktdesigner\" führt somit leicht in die Irre. Dieser entspricht weitestgehend dem bisherigen Beruf des technischen Zeichners und hat in der Fachrichtung \"Maschinen- & Anlagenkonstruktion\" mit der gestalterischen Tätigkeit des Produktdesigners nichts zu tun. Die Fachrichtung \"Produktgestaltung & Konstruktion\" befasst sich mit Teilgebieten des Produktdesign Studiums. Darunter fallen die Themen; Ergonomie, Material- und Farbenlehre, Skizzieren sowie Rendern und konstruktives Ausarbeiten von Produkten und Gütern in diversen CAD-Anwendungen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Berufsbild des Industriedesigners.", "content": "Das Arbeitsfeld des Industriedesigners hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Zwei Tendenzen befördern maßgeblich diesen Wandel. Eine stark verkürzte Überlebenszeit von Produkten in stark dynamisierten Märkten insbesondere im Konsumenten- aber auch im Investitionsgüterbereich führt zu einer stärkeren Bedeutung des Marketings allgemein und der Produktentwicklungs- und Designstrategien im Speziellen. Diesem Wandel wird das Design erfolgreich begegnen, wenn es gelingt, Designer mit entsprechenden technischen, analytischen und theoretischen Kenntnissen auszustatten und im Markt zu positionieren. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Planen, Konzipieren und Entwerfen von Produkten. Moderne Technik, innovatives Design und der Erlebniswert für den Menschen sind die Kernthemen des Berufes. Industriedesigner arbeiten heute zudem verstärkt an Schnittstellen zu anderen Disziplinen. Die Verknüpfung von Basisfähigkeiten mit einer wissenschaftlich untermauerten Strategie- und Prozesskompetenz sind heute daher unerlässlich.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Akustikdesign, Automobildesign, Design, Designer, Dutch Design Week, Gebrauchsanleitung, Grafikdesign (= Kommunikationsdesign), Informationsdesign, Neues deutsches Design, Universal Design", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dienstleistung Produktdesign, auch Industriedesign (engl. \"Industrial Design\") genannt, befasst sich mit dem Entwurf serieller und/oder industrieller Produkte.", "tgt_summary": "工业设计(英语:Industrial Design)是以工学、美学、经济学为基础对工业产品进行的设计,它是20世纪初工业化社会的产物,其设计理念从产生之初的“形式随机能”发展到现今的“在符合各方面需求的基础上兼具特色”。随着以机械化为特征的工业社会向以信息化为特色的知识社会迈进,工业设计也正由专业设计师 的工作向更广泛的用户参与演变,用户参与、以用户为中心成为设计的关键词,并展现出未来设计的趋势。", "id": 2482829} {"src_title": "Hammerklavier", "tgt_title": "古鋼琴", "src_document": [{"title": "Terminologie und Abgrenzung.", "content": "Die Bezeichnung Hammerklavier diente in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Abgrenzung zu besaiteten Tasteninstrumenten, bei denen die Saiten etwa wie beim Cembalo durch Federkiele angerissen oder wie beim Clavichord durch Tangenten (schmale, auf den hinteren Enden der Tastenwippen stehende Metallplättchen oder am oberen Ende flach geschmiedete Metallstäbe) angeschlagen und zum Klingen gebracht werden. Hammerklaviere treten in verschiedenen Bauformen auf. Bei flügelförmigen Instrumenten spricht man in der Regel von Hammerflügeln, bei rechteckigen, tafelförmigen Instrumenten von Tafelklavieren. Im Sinne dieser Terminologie ist auch das moderne Klavier ein Hammerklavier, der moderne Flügel ein Hammerklavier oder Hammerflügel. In dem Maße, in dem nach 1800 Kielinstrumente und Clavichorde aus der Mode kamen und das Hammerklavier zum Standard-Tasteninstrument wurde, verkürzte sich der Name Hammerklavier auf den heute gebräuchlichen Begriff „Klavier“, eine Bezeichnung, die vorher – allerdings in der Schreibweise „Clavier“ – als Oberbegriff für jede Art von Tasteninstrumenten benutzt wurde. Der so frei gewordene Name „Hammerklavier“ wurde im Rahmen der Renaissance historischer Tasteninstrumente in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wiederbelebt und wird inzwischen in der Regel für frühe Bauformen von „Klavieren“ verwendet, die sich in verschiedenen Merkmalen vom modernen Klavier oder Flügel unterscheiden. Auch „Pianoforte“ und „Fortepiano“ bezeichnen zunächst ein Tasteninstrument, auf dem man im Gegensatz zum Cembalo stufenlos leise (piano) und laut (forte) spielen kann. Aus diesen Bezeichnungen ging die in vielen Sprachen übliche Bezeichnung des modernen Klaviers als Pianoforte oder verkürzt Piano hervor. Die Bezeichnung Fortepiano verschwand im Deutschen schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Im Englischen, selten auch wieder im Deutschen, bezeichnet \"fortepiano\" das Gleiche wie der heutige deutsche Begriff Hammerklavier.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Das Hammerklavier unterscheidet sich vom modernen Klavier vor allem in folgenden Punkten:", "section_level": 1}, {"title": "Rahmenkonstruktion und Besaitung.", "content": "Im Gegensatz zum modernen Klavier oder Flügel besitzen \"Hammerklaviere\" als typisches Merkmal in der Regel keinen Metallrahmen, sondern Rahmenkonstruktionen aus Holz. Instrumente des 18. Jahrhunderts ähneln in ihrer Bauweise, abgesehen von der Hammermechanik, noch sehr stark den verschiedenen Cembalo-Bautypen der jeweiligen Länder (Italien, Süddeutschland, England usw.), so dass es möglich war und nicht selten vorkam, dass frühe Pianofortes in Cembali verwandelt wurden oder umgekehrt. Spätere Instrumente aus dem 19. Jahrhundert besitzen bisweilen punktuell unterstützende Streben oder Anhangplatten aus Metall. Das wird ermöglicht durch die beträchtlich niedrigere Saitenzugbelastung. Die statische Belastung der Konstruktion eines modernen Flügels oder Klaviers durch den Saitenzug, die immerhin bis etwa 200 kN (20 Tonnen) betragen kann, wird von einem geschlossenen gusseisernen Rahmen getragen. Bei Hammerklavieren des ausgehenden 18. Jahrhunderts bewegt sich die Saitenzugbelastung beispielsweise in einer Größenordnung von 20 kN (ca. 2 Tonnen). Auch die Besaitung des Hammerklaviers ist im Gegensatz zum modernen Klavier leichter ausgeführt: weniger Saitenspannung, vergleichsweise dünne Saiten und, besonders bei frühen Instrumenten, in der Regel weniger Saiten. Die geringere Saitenanzahl ist einerseits Resultat des geringeren Tonumfangs: fünf Oktaven von Kontra-F bis f’’’ in der Zeit von ca. 1750 bis ca. 1800; sechs Oktaven (Kontra-F bis f’’’’) von ca. 1805 bis 1825; um 1825/30 sechseinhalb Oktaven; erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs der Tonumfang auf die heute übliche Größe an. Außerdem ist der Bezug in Mittellage und Diskant zunächst zwei- und erst bei fortschreitender Entwicklung dreichörig ausgelegt. Vor der Erfindung der heute üblichen kreuzsaitigen Bespannung, bei der die Bass-Saiten diagonal über die Saiten der Mittellage geführt werden, wurden alle Saiten parallel zueinander angeordnet. Diese gerade Ausrichtung und Aufhängung der Saiten macht sich beim Hammerflügel optisch im Gegensatz zum modernen Flügel in der dem Cembalo nahestehenden Flügelform bemerkbar.", "section_level": 2}, {"title": "Mechanik.", "content": "Während heute einige wenige Ausführungen des gleichen Klaviermechanik-Typs den Markt beherrschen, gab es am Anfang der Geschichte des Hammerklaviers beinahe so viele Mechanik-Konstruktionen wie Klavierbauer. Zwei Grundtypen kristallisierten sich aber schnell heraus: die Prellmechanik, später als Prellzungenmechanik auch „Wiener Mechanik“ oder „Deutsche Mechanik“ genannt, und die Stoßzungenmechanik, auch „Englische Mechanik“ genannt. Während sich die Stoßzungenmechanik gegen Ende des 19. Jahrhunderts im internationalen Klavierbau durchsetzte, weiterentwickelt wurde und den heute standardisierten Mechaniktyp darstellt, fand die Wiener Mechanik im Wiener Klavierbau bis Anfang des 20. Jahrhunderts Verwendung und findet sich heute nur noch in historischen Instrumenten und deren Nachbauten. Die Hammerköpfe sind bei Hammerklavieren kleiner und leichter als bei modernen Klavieren. Bei einigen frühen Instrumenten (u. a. bei einigen Instrumenten von Johann Andreas Stein und bei Tangentenflügeln) bestanden die Köpfe manchmal nur aus Holz, so dass der erzeugte Klang demjenigen eines Cembalos sehr nahekam. Lederbezogene Hammerköpfe waren aber bereits im 18. Jahrhundert üblich. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde mit Kombinationen von Filz und Leder experimentiert. Erst nachdem Henri Pape 1826 ein Patent auf die Befilzung von Hammerköpfen angemeldet hatte, konnte sich Filz als alleiniges Hammerkopfbezugsmaterial immer mehr durchsetzen und wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum ausschließlich verwendeten Bezugsmaterial.", "section_level": 2}, {"title": "Klang.", "content": "Die genannten konstruktiven Unterschiede führen beim Hammerklavier zu einem Klangbild, das sich vom heute gewohnten Klavierklang deutlich abhebt. Die Streuung der Klangbilder von verschiedenen Instrumenten ist – begünstigt durch die Vielzahl an anzutreffenden Bauformen – beträchtlich. Trotz aller Vielfalt lässt sich der Klang des Hammerklaviers generell als obertöniger, leiser, weniger voluminös, aber doch gesanglich und gut verschmelzungsfähig beschreiben. Er ist „trockener“ und in den verschiedenen Lagen deutlich unterschiedlich; umgekehrt schneiden die Dämpfer den Klang nicht rigoros ab, sondern lassen die Saite noch ein wenig nachklingen. Während dieses von an den modernen Klavierklang gewöhnten Hörern zunächst als unausgeglichen empfunden werden kann, macht es doch den besonderen Reiz des Hammerklaviers aus. Manche Musik aus der Zeit der frühen Hammerklaviere erscheint, auf diesem Instrument gespielt, in einem ganz neuen Licht: Weil etwa der Bass des Hammerklaviers im Vergleich zum modernen Klavier viel heller und klarer zeichnet, klingen auch tiefliegende Akkorde durchsichtiger.", "section_level": 2}, {"title": "Klangveränderungen.", "content": "Viele Hammerklaviere des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts verfügen neben den noch im heutigen Klavierbau üblichen Klangvariationen über weitere Klangeffekte. Die wichtigsten dieser sogenannten „Veränderungen“ waren: Die Klangeffekte werden über Handzüge, Kniehebel oder Pedale geschaltet. Neben den beiden bei modernen Klavieren noch üblichen, hier zuerst genannten Klangeffekten stellt der Moderator eine wichtige Klangressource für die authentische Darstellung frühromantischer Musik dar. Auf modernen Konzertflügeln ist dieser Effekt nicht verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als Erfinder des Hammerklaviers (italienisch \"Gravicembalo col piano e forte\") gilt Bartolomeo Cristofori, der um 1698 erste Exemplare fertigte. Unabhängig davon erfanden auch der Franzose Jean Marius (1716) und Christoph Gottlieb Schröter (1717) aus Nordhausen ein Tasteninstrument, dessen Saiten nicht angezupft, sondern von Hämmern angeschlagen wurden. Ganz neu war die Idee, besaitete Tasteninstrumente mit einer Hammermechanik auszurüsten, zu dieser Zeit jedoch nicht. Bereits in einem mittelalterlichen Traktat des Arnault Henri Arnaut de Zwolle wird eine Mechanik vorgestellt, die augenscheinlich eine primitive Hammermechanik zu sein scheint. Für die Verbreitung des Hammerklaviers im 18. Jahrhundert in Deutschland war vor allem Gottfried Silbermann (1683–1753) bedeutend, der nicht nur einer der berühmtesten Orgelbauer seiner Zeit, sondern auch innovativ im Bau besaiteter Tasteninstrumente wie Cembalo, Clavichord und Hammerklavier war. Seine Hammermechaniken sind bis in Details hinein sehr stark von Cristoforis Entwürfen beeinflusst. Der derzeit älteste datierte Wiener Hammerflügel (noch mit hölzernen Hammerkapseln) in der Sammlung alter Musikinstrumente im Kunsthistorischen Museum Wien wurde 1787 von Johann Gottfried Malleck gebaut (KHM/SAM 960). Für das neue Instrument entstand bald eine eigene Sparte Musik. Während bei der „Clavier“-Musik des frühen 18. Jahrhunderts meist offengelassen wird, auf welchem Tasteninstrument sie auszuführen ist, entwickelte sich für das Hammerklavier bald ein eigenes Genre. Ein Kuriosum ist diesbezüglich das Doppelkonzert für Cembalo, Hammerklavier und Orchester Es-Dur (1788) von Carl Philipp Emanuel Bach, in dem der 74-jährige Bach die beiden Instrumente ausdrücklich aufeinandertreffen lässt. Von den mittleren und späten Klavierwerken Mozarts und Haydns lassen sich viele relativ eindeutig dem Hammerklavier zuordnen. Ausdrücklich wird die Zuordnung jedoch in dieser Zeit nur selten erwähnt. Eine ausdrückliche Besetzungsangabe findet sich etwa für Ludwig van Beethovens Klaviersonate Nr. 29 op. 106, die sogenannte „Hammerklavier-Sonate“, während frühe Sonaten des Komponisten eher aus verkaufstechnischen denn aus musikalischen Gründen noch unter der Angabe „für Cembalo oder Hammerklavier“ veröffentlicht wurden: Da viele Musikliebhaber damals noch Cembali benutzt haben dürften, erschien es Verlegern und Komponisten wohl geraten, auf eine genaue Festlegung zu verzichten, um keine Kunden zu verlieren. Das veränderte Klangideal am Ende des 18. Jahrhunderts führte schnell zum weitgehenden Aussterben des Cembalos. In England wurden Cembali noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut, die als Besonderheit ein Pedal zur Registerschaltung und manchmal eines zur Betätigung eines Schwellers aufweisen, da man auf diesen späten Cembali analog zum Hammerklavier auch unterschiedliche Lautstärken erzeugen wollte. Auf dem europäischen Festland hatte sich zu dieser Zeit bereits das Hammerklavier fest etabliert. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts machte das Hammerklavier eine rasante Entwicklung durch. Der Tonumfang wurde stetig bis auf die heute üblichen 7 1/4 Oktaven vergrößert, was die Belastung des nach wie vor weitgehend aus Holz bestehenden Rahmens vergrößerte. Dem Wunsch nach mehr Tonvolumen trugen die Klavierbauer mit einer verstärkten Saitenbespannung (dickere Saiten mit stärkerem Zug), zusätzlichen Saitenchören und einer massiveren Bauweise der Anschlagsmechanik Rechnung. Mit der stärkeren Zugbelastung der Saitenbespannung wurde auch eine Verstärkung der Rahmenkonstruktion notwendig. Während etwa die Hammerklaviere der Mozartzeit noch weitgehend ohne Metallstreben auskamen, wurden im 19. Jahrhundert metallene Streben und Spreizen – zum Teil kombiniert mit metallenen Anhangflächen – zur Regel. Mit der Entwicklung von Hammerklavieren mit einem metallenen Rahmen, kombiniert mit kreuzsaitigem Bezug – erstmals realisiert bei einem Tafelklavier durch Henry Steinway 1859 –, und der Doppelrepetitionsmechanik durch Sébastien Érard (ab 1823) wurde der Übergang zum modernen Klavier eingeleitet, der deutlich fließend ist. Die Entwicklung zum modernen Klavier war etwa um 1875 mit der Durchsetzung des vollen gusseisernen Rahmens, kombiniert mit kreuzsaitiger Bespannung und einer vergleichsweise kräftig ausgeführten Anschlagsmechanik, weitgehend abgeschlossen, was in der Summe zu dem heute vertrauten voluminösen Klavierklang und – im Falle des Flügels – zu der modernen Flügelform mit ihren Rundungen führte.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "In den letzten Jahrzehnten erfuhr das Hammerklavier, ausgehend von seinen frühen Formen aus der Zeit gegen Ende des 18. Jahrhunderts, eine Neuentdeckung im Rahmen der historischen Aufführungspraxis. Inzwischen gibt es von zahlreichen Solowerken und Klavierkonzerten C. P. E. Bachs, Mozarts und anderer Komponisten des Zeitalters Aufführungen und CD-Einspielungen mit originalen oder nachgebauten Hammerklavieren, die die Wiederbelebung eines Klangbilds anstreben, wie es den jeweiligen Komponisten und ihrem zeitgenössischen Publikum vor Ohren stand. Seit einigen Jahren finden jedoch auch die Hammerklaviere der Frühromantik sowie die Übergangsformen zum modernen Klavier aus dem 19. Jahrhundert im Rahmen der historischen Aufführungspraxis vermehrt Beachtung, da auch sie aufgrund ihres spezifischen Klangbildes eine authentische Aufführung der für sie geschriebenen Musik ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnungen und Bauformen.", "content": "Durch die verschiedenen Anordnungsmöglichkeiten des Saitenbezugs ergaben sich verschiedene Bauformen mit zum Teil recht anschaulichen Namen:", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Erbauer von Hammerklavieren.", "content": "John Broadwood & Sons • Joseph Brodmann • Ignaz Bösendorfer • Bartolomeo Cristofori • Matthäus Heilmann ° Johann Christoph Jeckel • Friedrich Ehrbar • Sébastien Érard • Conrad Graf • Johann Adolph Ibach • Heinrich Kisting • Johann Gottfried Malleck • Pleyel & Lyon • Michael Rosenberger • Johann Ev. Schmidt • Familie Schweighofer • Martin Seuffert • Gottfried Silbermann • Johann Andreas Stein • Matthäus Andreas und Carl Stein • Theodor Stöcker • Nannette Streicher • Anton Walter • etc. Weitere Klavierbauer finden sich in der Liste von Klavierbauern.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlungen historischer Hammerklaviere (Auswahl).", "content": "Bedeutende Sammlungen historischer Tasteninstrumente mit Hammerklavieren befinden sich unter anderem in folgenden öffentlichen Museen: Darüber hinaus existieren weitere, nicht kommerziell orientierte Sammlungen in privater Trägerschaft, beispielsweise", "section_level": 1}], "src_summary": "Hammerklavier ist der Oberbegriff für besaitete Tasteninstrumente, deren Saiten durch Hämmer angeschlagen und zum Klingen gebracht werden. Diese Hämmer bestehen in der Regel aus Holz und sind meist mit Filz oder Leder bespannt. Heutzutage wird die Bezeichnung „Hammerklavier“ zur deutlichen Abgrenzung historischer Instrumente von modernen Klavieren benutzt.", "tgt_summary": "古钢琴(;;英语:fortepiano),钢琴的前身之一,在公元1700年间,由巴尔托洛梅奥·克里斯多福里发明,在此时期与古钢琴并存的有大键琴和小键琴。巴尔托洛梅奥·克里斯多福里本身是一名经验丰富的大键琴的制造者,在总结了大键琴和小键琴的优缺点之后,约在1709年试制了一种增加了击槌装置的键盘乐器, 当击槌敲击琴弦后会使琴弦持续振动直到手指离开琴键, 同时又可以迅速的重复击键, 取代了大键琴的拨奏的原理。巴尔托洛梅奥·克里斯多福里一直不断把古钢琴改良,直至1720年才停止。巴尔托洛梅奥·克里斯多福里总共制造了大约20部古钢琴,但是现存于世上却只有3部:", "id": 1358349} {"src_title": "Ludwig XII.", "tgt_title": "路易十二", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ludwig XII. war der spätgeborene einzige Sohn von Karl, Herzog von Orléans, und dessen dritter Gattin Maria von Kleve. Er war Urenkel von König Karl V. und Enkel von dessen jüngerem Sohn Ludwig von Orléans, dem Stammvater des Hauses Valois-Orléans, einer Nebenlinie der Dynastie der Valois. Wesentlich für seine Herkunft und sein Leben war ferner die Abkunft der Orléans von Valentina Visconti, da sie einen 1450 durch Francesco I. Sforza usurpierten Erbanspruch auf das Herzogtum Mailand begründete.", "section_level": 1}, {"title": "Opfer und Rebell unter Ludwig XI. und Karl VIII. von Frankreich (1476–1498).", "content": "Gemäß dem Willen von König Ludwig XI., der die Nebenlinie auszulöschen versuchte oder möglicherweise einen Konkurrenten für den 1470 geborenen Karl VIII. (einem Neffen 3. Grades Ludwigs XII.) witterte, genoss Ludwig keine gute Erziehung und zeigte sich als junger Mann gewalttätig und verschwenderisch. Mit Abschluss vom 8. September 1476 zielte eine dekretierte Ehe mit Jeanne de France auf die Austilgung, da die Königstochter unansehnlich und vermutlich gebärunfähig war. Nach dem Tod Ludwigs XI. (1483) beanspruchte Louis d’Orléans die Regentschaft für den 13-jährigen Karl, scheiterte jedoch vor der Generalständeversammlung von 1484 gegenüber Anne de Beaujeu, der Königsschwester. Seinen Hort fand er in der Adelsopposition an der Seite Franz’ II. von Bretagne, ehe im sog. „verrückten Krieg“ (Guerre folle) die Bretonen scheiterten und ihren Unterstützer 1488 nach der Schlacht von Saint-Aubin-de-Cormier in Gefangenschaft sahen. Er wurde 1491 rehabilitiert. Als Karl VIII. von Frankreich 1494/95 Krieg um Neapel führte und von Lodovico Sforza, seinem einstmaligen Bundesgenossen, verraten worden war, geriet Louis d’Orléans im Herbst 1495 in Bedrängnis: Während der König auf dem Rückmarsch Richtung Norden durchzubrechen versuchte, war Louis nach dem Versuch, gegen Mailand vorzustoßen und seine Erbrechte einzufordern, in Novara eingekreist. Mit dem Waffenstillstand von Vercelli vom Oktober 1495 zog auch er nach Frankreich ab, musste jedoch einmal mehr auf Revanche gegen Mailand sinnen.", "section_level": 2}, {"title": "König von Frankreich (1498–1515).", "content": "Mit den Worten „Der König von Frankreich rächt sich nicht am Unrecht, das dem Herzog von Orléans angetan wurde“ amnestierte Ludwig auf seiner Krönungsmesse in Reims im Mai 1498 faktisch die Figuren alter Hofrivalitäten, nachdem Karl VIII. im April des Jahres jung verstorben war. Kaum an die Regierung gelangt, machte Ludwig XII. die Ansprüche auf Mailand geltend. Er verbündete sich bis zum Frühjahr 1499 mit Papst Alexander VI. und der Republik Venedig, brachte die Schweizer auf seine Seite und lenkte den römisch-deutschen König Maximilian, der seit 1494 mit Lodovico Sforza verschwägert war, ab. Umtriebigkeiten am Niederrhein mit dem Herzog von Kleve, ein Separatfriede mit Philipp dem Schönen von Burgund und die Unterstützung des so genannten Schwaben- und Schweizerkrieges taten ein Übriges: Die Macht der Sforza brach unter einem Stoß bis zum Frühherbst 1499 zusammen und wich endgültig, als bis zum April 1500 eine Rebellion gegen die französische Besatzung und ihre Unterstützung durch alte Sforza-Adhärenten niedergeworfen war (siehe auch Italienische Kriege). Das Bündnis mit Alexander VI. hatte 1499 die Annullierung der Ehe mit Jeanne de France erbracht und den Dispens für eine Ehe mit Anne de Bretagne, die, mit Karl VIII. verbunden, am 8. Januar 1499 Ludwig XII. ehelichte. Sie war durch ihren alten Ehevertrag, falls kein Dauphin überlebt hatte, zu einer Ehe mit dem Thronfolger verpflichtet. Politisch relevant war die Ehe mit Anne, da sie das Herzogtum Bretagne an die Krone Frankreichs band und somit der Konsolidierung des Königreichs den letzten großen Stein beifügte. Mit der 1499 geborenen Tochter Claude taktierte Ludwig XII., indem er nach der Eroberung des Reichslehens Mailand und angesichts der offenen Burgundischen Frage Maximilian und Philipp von Burgund mit Verlobungsverträgen band. Diese nicht eingelöste und durch Geheimtestamente sogar verbotene Verbindung hätte Claude mit dem 1500 geborenen Karl V. zusammengeführt. Tatsächlich zielte Ludwig XII. auf eine Verbindung seiner Tochter mit seinem Neffen Francois d’Angoulême, der, falls der König ohne Söhne blieb, Thronfolger Frankreichs war. Im November 1500 verfügte ein geheimer Partagetraktat, dass Ludwig XII. von Frankreich und Ferdinand II. von Aragonien das Königreich Neapel teilen und Friedrich IV. von Neapel aus dem Königtum zu vertreiben meinten. Nach dem Siegeszug – den französische Hauptleute führten – entzweite sich allerdings der Spanier von der Übereinkunft, ehe die Franzosen in der Schlacht von Cerignola im Frühjahr und in der Schlacht am Garigliano im Dezember 1503 geschlagen und der italienische Süden verloren war. Daneben hatte Ludwig XII. den im August 1503 verstorbenen Alexander VI. und dessen Sohn Cesare Borgia in Mittelitalien erstarken lassen, so dass die französische Macht nach einem päpstlichen Bündniswechsel bereits ins Wanken gebracht worden war. Der Waffenstillstand von Lyon leitete ab dem Februar 1504 zu einer Aufteilung Italiens zwischen einem französischen Norden und einem spanischen Süden über und hatte im Juni 1507 im Akkord von Savona, wo Ludwig XII. persönlich auf Ferdinand von Aragón traf, vollendete Form. Wenig später verband der König von Frankreich seine Nichte Germaine de Foix mit dem verwitweten Ferdinand und legte die Erbfrage Neapels bei, während er in Aussicht auf neue Nachkommen seines Bundesgenossen zugleich der Erbanwartschaft des Hauses Habsburg auf die spanischen Kronen zu steuern versuchte. 1506/07 hatte bereits eine von Ludwig persönlich niedergeschlagene Rebellion Genuas die französische Macht erschüttert. Ein Italienzug von Maximilian scheiterte im Frühjahr 1508 an dem seit 1499 mehr oder weniger beständigen Bündnis mit Venedig. Sodann war die Liga von Cambrai noch Okkasion, im Verein mit Ferdinand und Maximilian die Lagunenrepublik, die bislang an den Kriegen der Potentaten profitiert hatte, zu strafen: Ludwig persönlich schlug die Venezianer 1509 bei Agnadello. Schicksalhaft war nach dem Sieg über Venedig, dass Papst Julius II. das Bündnis von Cambrai bzw. seine sachliche Teilhabe hinter sich ließ und sich mit den Venezianern verbündete. Dies gipfelte nach päpstlichen Provokationen in der sog. Heiligen Liga, die Ferdinand zum Abfall brachte und Heinrich VIII. von England im Norden drohen ließ: Obwohl die Franzosen in der Schlacht bei Ravenna im April 1512 gesiegt hatten, brach ihre Macht nach dem Tod ihres Feldherren in Italien zusammen. Gleichfalls ging an den Pyrenäen das Klientelkönigreich von Navarra an die Spanier verloren. Nach der Vertreibung aus der Lombardei scheiterte die Revision der Franzosen 1513 bei Novara an den Schweizern, ehe ihr Vorstoß gegen Burgund nur knapp mit einem fingierten Akkord abgewandt werden konnte. In der Schlacht von Guinegate waren die Franzosen gleichfalls unterlegen und wurden nur durch die Ablenkung Englands in Schottland gerettet. Um die Engländer auszusöhnen, heiratete Ludwig XII., der seit dem Januar 1514 verwitwet war, am 9. Oktober des Jahres die blutjunge Mary von England. Ohne weitere Nachkommen gezeugt zu haben, verstarb Ludwig XII. von Frankreich nach einigen Tagen des Deliriums am 1. Januar 1515. Nach seinem Tod zog über Paris ein Sturm auf, was in populärer Wahrnehmung das Zeichen eines großen Ereignisses war oder sein konnte. Er wurde in der Grablege der französischen Könige, der Kathedrale von Saint-Denis, beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 18. Oktober 1793 geöffnet und seine Überreste in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Folgende Kinder stammen aus der Ehe mit Anne de Bretagne:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig XII. (* 27. Juni 1462 auf Schloss Blois; † 1. Januar 1515 im Hôtel des Tournelles, Paris) war von 1498 bis 1515 König von Frankreich und ein Angehöriger des Hauses Valois-Orléans einer Nebenlinie des Hauses Valois.", "tgt_summary": "路易十二(人民之父)Louis XII le Père du Peuple(1462年-6月27日-1515年-1月1日)法国瓦卢瓦王朝国王(1498年—1515年在位)。他属于该王朝的奥尔良支系。即位前的封号是奥尔良公爵(称路易二世,1465年起),瓦卢瓦公爵(也称路易二世),那不勒斯国王(路易吉三世)。", "id": 1452304} {"src_title": "Pyroxengruppe", "tgt_title": "辉石", "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Der Name Pyroxen stammt aus dem Griechischen von \"pyros\" (Feuer) und \"xenos\" (fremd). Er spielt darauf an, dass Pyroxene vor allem in Vulkanlava auftreten, wo sie als Kristalleinschlüsse von Vulkanglas gefunden werden können; früher wurde angenommen, es handele sich nur um Verunreinigungen des Glases, so dass der Name „Feuerfremde“ entstand. Tatsächlich aber handelt es sich bei den Pyroxenen um Minerale, die vor der Lavaeruption kristallisieren.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierung und Nomenklatur.", "content": "Basis einer korrekten Benennung eines Pyroxens ist eine vollständige chemische Analyse und die Anwendung eines vorgegebenen Berechnungsschemas, mit dem die genauen Gehalte der einzelnen Elemente normiert und auf die einzelnen Positionen (M1, M2, T) aufgeteilt werden. Die Internationale Mineralogische Vereinigung (IMA) teilt die Pyroxene nach ihrer Zusammensetzung in 6 Gruppen ein: In diesen sechs Gruppen werden 20 Basisnamen für Pyroxene festgelegt. Bedeutenden Abweichungen von den im Anschluss aufgeführten Zusammensetzungen wird durch vorangestellte Adjektive (titanreich, eisenreich,...) Rechnung getragen. In den im Folgenden angegebenen Strukturformeln können sich die in Klammern stehenden Atome in beliebiger Mischung durch Substitution vertreten, stehen aber immer im selben Verhältnis zu den anderen Atomgruppen. Hier werden lediglich die idealisierten Zusammensetzungen der verschiedenen Pyroxene aufgeführt. Die Gültigkeit der Mineralnamen erstreckt sich jeweils über einen größeren Zusammensetzungsbereich. So werden z. B. alle Ca-armen Mg-Fe-Pyroxene mit Mg-Gehalten von 0 bis 1 Fe als Enstatit bzw. Klinoenstatit bezeichnet. Die Strukturformeln für Pigeonit, Augit, Omphacit und Aegirin-Augit beschreiben streng genommen Mischkristalle und keine Minerale. Die aktuellen Richtlinie für eine Mineral-Endgliedzusammensetzung erlaubt eine gemischte Besetzung nur einer Gitterposition mit maximal zwei verschiedenen Ionen. Aus Rücksicht auf die große Verbreitung dieser Pyroxene und die breite Verwendung dieser Mineralnamen in der Literatur werden sie weiterhin als eigenständige Minerale geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Mg-Fe-Pyroxene.", "content": "Mg-Fe-Pyroxene kommen sowohl mit orthorhombischer, als auch monokliner Symmetrie vor. Folgende Endglieder bilden die Grenzen der Mg-Fe-Pyroxene:", "section_level": 2}, {"title": "Mn-Mg-Pyroxene.", "content": "Mg-Mn-Pyroxene kommen sowohl mit orthorhombischer, als auch monokliner Symmetrie vor.", "section_level": 2}, {"title": "Ca-Pyroxene.", "content": "Alle Ca-Pyroxene kristallisieren mit monokliner Symmetrie.", "section_level": 2}, {"title": "Ca-Na-Pyroxene.", "content": "Omphacit kommt in der Natur in zwei verschiedenen Symmetrien vor. -Omphacite unterscheiden sich strukturell von den übrigen Pyroxenen und können als eigene Spezies angesehen werden. -Omphacite können als Jadeit-Diopsid-Hedenbergit- Mischkristall betrachtet werden. Aegirin-Augit wurde bislang nur mit der gefunden und kann als Aegirin-Diopsid-Hedenbergit-Mischkristall betrachtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Li-Pyroxene.", "content": "Die Zusammensetzungen natürlich auftretender Pyroxene liegen häufig zwischen den idealisierten Zusammensetzungen dieser Gruppen. Entsprechend wurde eine weitere, gröbere Einteilung entwickelt, die dieser komplexen Mischbarkeit von Kationen auf den Positionen M1 und M2 Rechnung trägt. Danach werden vier chemische Gruppen unterschieden: Nach der Symmetrie werden Pyroxene weiterhin in zwei Gruppen unterteilt:", "section_level": 2}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Pyroxene kommen sowohl massiv, in gekörnter Form als auch als meist dunkle, kurze, prismenförmige Kristalle vor. Als gesteinsbildende Minerale finden sie sich häufig in quarzarmen magmatischen Gesteinen wie Basalt, Gabbro und Pyroxenit. Kalziumreiche Klinopyroxene sind daneben auch in metamorphisiertem Kalkstein (=Skarn) enthalten, während in Steinmeteoriten in erster Linie Orthopyroxene, also kalziumarme Pyroxene, vorkommen. Im südlichen Hochland des Mars lassen die Ergebnisse der spektroskopischen Untersuchungen auf das Vorkommen von Pyroxen und Olivin schließen, die vulkanischen Gesteinen entstammen.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Die Variationsbreite der chemischen Zusammensetzung der Pyroxene findet ihre Erklärung in ihrer Struktur. Sie weist Kationenpositionen von sehr unterschiedlicher Größe und Form auf und bietet so einer Vielzahl von Kationen unterschiedlichster Größe und Ladung Platz. Auf allen diesen Kationenpositionen sind die Kationen von Sauerstoffanionen umgeben. Die verschiedenen Positionen unterscheiden sich in der Anzahl der umgebenden Anionen (Koordinationszahl), deren Abstand zum Kation und Anordnung um das Kation herum. Generell gilt: Je mehr Anionen ein Kation umgeben, desto größer wird der mittlere Abstand von der Kationenposition zu den Anionen, desto schwächer werden die einzelnen Bindungen und desto größer wird der ionische Charakter der Bindungen. Die Pyroxenstruktur weist Kationenpositionen mit 3 verschiedenen Koordinationszahlen auf. Die nebenstehenden Strukturabbildungen zeigen der Klarheit wegen nur die Flächen dieser Koordinationspolyeder. Die Sauerstoffe und Kationen selbst sind nicht dargestellt. Die Sauerstoffanionen befinden sich auf den Ecken der Polyeder, die Kationen im Zentrum der Polyeder.", "section_level": 1}, {"title": "Silicat-Anionenkomplex.", "content": "Das strukturelle Charakteristikum aller Pyroxene ist die Einfachkette aus SiO-Tetraedern mit der Summenformel [SiO]. Hierin sind die SiO-Tetraeder über zwei Sauerstoffe zu idealerweise unendlichen Ketten verbunden. Nach der Silicatklassifikation von F. Liebau gehören die Pyroxene zur Gruppe der unverzweigten zweier Einfachketten- Silicate. Innerhalb einer Kette wiederholt sich die Orientierung der Silicattetraeder mit jedem zweiten Tetraeder (zweier Kette). Die Ketten sind untereinander nicht direkt miteinander verbunden (Einfachkette) und von der Kette zweigen keine weiteren Tetraeder ab (unverzweigt). Die SiO-Tetraeder sind in den Ketten so angeordnet, dass alle Tetraeder einer Kette mit einer Tetraederspitze in die gleiche Richtung weisen. Entsprechend weisen alle Tetraeder mit einer Fläche in die entgegensetzte Richtung. Die nebenstehende Abbildung zeigt einen Ausschnitt einer SiO-Zweier-Einfachkette mit Blick auf die Tetraederspitzen.", "section_level": 2}, {"title": "Oktaederkette.", "content": "Auf der M1-Position werden die kleineren Kationen (vorwiegend Mg, Fe, Mn, Al) von sechs Sauerstoffen oktaedrisch koordiniert. Die Oktaeder sind über gemeinsame Kanten zu zickzackförmigen Ketten verknüpft. Die M2-Koordinationspolyeder sind über drei gemeinsame Kannten mit drei M1-Oktaedern einer Kette verbunden. Im Falle von 8-fach koordinierten größeren Kationen auf M2, wie z. B. Ca im Diopsid oder Hedenbergid, sind die Polyeder über eine gemeinsame Kannte mit den M2-Polyedern einer benachbarten Oktaederkette verbunden. Bei kleineren sechsfach koordinierten Kationen auf M2, wie z. B. Mg im Enstatit, besteht eine solche Verknüpfung nicht.", "section_level": 2}, {"title": "I-Beams.", "content": "Je zwei Tetraederketten sind über ihre freien Spitzen mit der Ober- bzw. Unterseite eines Oktaederbandes verbunden. Diese sandwichartige Baueinheit wird wegen ihres an den Großbuchstaben I erinnernden Querschnitts auch als I-Beam bezeichnet. Diese I-Beams sind untereinander über die SiO-Tetraeder und M2-Oktaeder verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Klino- und Orthopyroxene.", "content": "Die Pyroxene werden nach ihrer Symmetrie in zwei Gruppen eingeteilt: Die Pyroxenstrukturen der verschiedenen Raumgruppen unterscheiden sich in der Stapelung der Oktaederlagen in Richtung der kristallographischen a-Achse (siehe Abbildung). Bei den Klinopyroxenen weisen alle Oktaeder die gleiche Orientierung auf. In a-Richtung aufeinanderfolgende Tetraeder- und Oktaederlagen sind in c-Richtung jeweils etwas zueinander versetzt. Aus diesem Versatz resultiert bei den Pyroxenen der schiefe Winkel der monoklinen Symmetrie. Bei den Orthopyroxenen wechselt sich die Orientierung der Oktaeder periodisch in a-Richtung ab. Der Versatz der in a-Richtungen aufeinanderfolgenden Schichten wird hierbei ausgeglichen und es ergibt sich eine orthorhombische Elementarzelle. Die Diagonale von einer Oktaederecke durch das Oktaederzentrum zur gegenüberliegenden Ecke weist abwechselnd in Richtung der a- und c-Achse (Lagen M+) und entgegen der Richtung der a- und c-Achsen (Lagen M−). Die Oktaederlagen gegensätzlicher Orientierung können durch Spiegelung an einer Spiegelebne (parallel zur b- und c-Achse) aufeinander abgebildet werden. Diese Verhältnisse gleichen auf Elementarzellebene denen der gängigen makroskopischen Zwillingsbildung bei Pyroxenen. Daher beschreibt man Orthopyroxenen auch als polysynthetische Verzwillingung auf Elementarzellebene. Die Orthopyroxene der verschiedenen Raumgruppen Pbca und Pbcn unterscheiden sich in der Periodizität der Umkehrung der Oktaederorientierung. Pbca-Pyroxene (z. B. Ferrosollit) weisen eine Periodizität von zwei auf, d. h. nach jeder zweiten Oktaederschicht ändert sich die Orientierung der Oktaeder (Abfolge der Oktaederlagen M− M− M+ M+ M− M−...). Pbcn-Pyroxene zeichnen sich durch eine Umkehrung der Oktaederorientierung nach jeder Lage aus (Abfolge der Oktaederlagen M− M+ M− M+ M−...).", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Einige Pyroxene eignen sich als Schmuckstein, so der grüne Enstatit, der ebenfalls grüne Diopsid und der rotbraune Hypersthen. Der meist massiv auftretende Jadeit wurde wegen seiner sehr kompakten Struktur zur Herstellung von Axtklingen genutzt; daneben können aus Jadeit sehr fein geschnitzte Schmuckobjekte hergestellt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Pyroxengruppe bezeichnet man eine Gruppe von Mineralen aus der Abteilung der Kettensilikate. Ihre Kristallstruktur zeichnet sich durch Einfachketten aus eckenverknüpften SiO-Tetraedern aus und ihre Zusammensetzung genügt der folgenden verallgemeinerten Summenformel:", "tgt_summary": "辉石是一种重要的硅酸盐矿物,是辉石类矿物的总称,常在火成岩和变质岩中被发现。根据晶体结构的不同,辉石可被分为单斜辉石和斜方辉石两个亚族,前者属于单斜晶系,后者属于斜方晶系。辉石类矿物的共同特点是其晶体中含有硅氧四面体形成的单链结构。", "id": 394204} {"src_title": "EMule", "tgt_title": "EMule", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "eMule ist frei und quelloffen, des Weiteren enthält es keine Werbung und Spionageprogramme. Es werden mehrere Protokolle (eD2K, Quellenaustausch, Kad) zum Auffinden anderer Clients verwendet. Ein internes Kredit-System sorgt für eine bevorzugte Behandlung von Clients, die große Mengen an Daten hochladen, so dass diese in der eigenen Warteschlange schneller vorankommen. eMule verfügt über eine integrierte Datenkompression zwischen eMule- und kompatiblen Clienten. PeerCache wird unterstützt, so ist es Internetprovidern möglich, ihre von eMule verursachten Datenübertragungsrate durch Caching zu reduzieren. Die „intelligente Fehlerkorrektur“ (Intelligent Corruption Handling, kurz „I.C.H.“), die eMule dem original eDonkey-Client ebenfalls voraus hat, wurde inzwischen durch die bessere „Erweiterte Intelligente Fehlerkorrektur“ (Advanced Intelligent Corruption Handling, kurz A.I.C.H.) ersetzt. Diese verbesserte Variante kann nun defekte Dateisegmente schon in 180-kB-Größe ausmachen und unbeschädigte Teile retten. Beim originalen eDonkey-Client musste der gesamte \"Chunk\" (9,28 MB) erneut geladen werden. Weiterhin lassen sich die eDonkey-Downloadlinks mit einem zusätzlichen AICH-Hashwert ergänzen, was präventiv gegen defekte Daten schützen kann. Mit der Vorschaufunktion können Videos und Archive angeschaut werden, bevor sie vollständig heruntergeladen wurden. Es ist möglich, die heruntergeladenen Dateien zu kategorisieren und in unterschiedliche Ordner zu verteilen. Dateien können sowohl im Hochladen als auch im Herunterladen verschiedene Prioritäten zugewiesen werden. Die Verwendung von komplexen booleschen Suchanfragen wird unterstützt. eMule hat einen integrierten IRC-Klienten. Es verwendet die freie \"SMIRC\"-Implementierung. Man kann eMule per Webschnittstelle von jedem beliebigen Rechner (oder Handheld) mit Zugang zum Netzwerk oder einem Internetanschluss aus fernsteuern. Durch das Erstellen von „Kollektionen“ ist es möglich, zusammenhängende Dateien im Netzwerk zu finden. Der Ordner mit nicht fertiggestellten (temporären) Dateien nimmt viel Platz in Anspruch, meist mehr als z. B. früher bei eDonkey, und es kann aufgrund der Arbeitsweise von eMule vorkommen, dass eine der Originalgröße entsprechende temporäre Datei angelegt wird, auch wenn erst ein paar Kilobytes heruntergeladen sind. Mit der Version 0.47a sind folgende Funktionen hinzugekommen: Dateien bis 256 GB (vorher 4 GB) werden unterstützt. Es gibt erweiterte Suchmöglichkeiten, verbesserte Proxyunterstützung und Unterstützung serverseitig gespeicherter Dateibewertungen. Clients, die Spam-Nachrichten verschicken, werden automatisch gebannt. eMule 0.47a ist bereits grundlegend Kad-2.0-fähig, eine vollständige Aktivierung erfolgte erst in späteren Versionen; das „alte“ Kad-1.0-Netz wird ab Version 0.50a nicht mehr unterstützt. Ab der Version 0.47b ist „Obfuskation“ (Protokollverschleierung) im eDonkey2000-Netzwerk möglich. Eine Obfuskation ins Kademlia-Netzwerk kam ab der Version 0.49a vollständig hinzu. Das kann Providern und/oder Netzwerkadministratoren das Erkennen von eMule-Datenverkehr erschweren und so Gegenmaßnahmen eventuell verhindern. Entgegen weitläufigen Annahmen wird dadurch keine größere Anonymität erzielt. Unter Umständen äußert sich die Protokollverschlüsselung sogar in geringfügig höherer Nutzung der Übertragungsrate („Overhead“).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Wurzeln von eMule lassen sich auf den 13. Mai 2002 zurückführen, als Hendrik Breitkreuz mit dem originalen eDonkey2000-Client unzufrieden war und deshalb entschied, einen besseren zu entwickeln. Die erste offizielle Version (0.02) wurde am 6. Juli 2002 als Quelltext auf SourceForge zum Download bereitgestellt und ist dort heute noch abrufbar. Mittlerweile hat sich Breitkreuz von der öffentlichen Entwicklung zurückgezogen, unterstützt das Projekt aber noch heute. Da eMule von Anfang an mit Quelltext veröffentlicht wurde, dauerte es nicht lange, bis die ersten Modifikationen (\"Mods\") auftauchten. Diese erweitern eMule um viele Features, die teilweise in die offiziellen eMule-Versionen übernommen wurden. Da mit rudimentären Programmierkenntnissen die typische eDonkey-Downloadbeschränkung ausgehebelt werden konnte, galt eMule in der Anfangszeit häufig als Leecher-Client. Um diesem entgegenzutreten, wurde mit der Version 0.19a vom 14. September 2002 ein Credit-System eingeführt. Credit-System bedeutet hier, dass man in der Warteschlange eines anderen Benutzers umso schneller vorrückt, je mehr Daten man ihm bereits gesendet hat. Eigene Kredite können nicht manipuliert werden, da diese bei den anderen Benutzern gespeichert sind.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "eMule baut auf die serverbasierte eDonkey2000-Plattform auf, ist in Visual C++ programmiert und nutzt die Microsoft Foundation Classes. Der Client verfügt über zusätzliche Suchalgorithmen für Quellen wie den Quellenaustausch sowie über das serverlose Kad, das auf dem Kademlia-Algorithmus basiert. Der Großteil der eMule-Nutzer ist mit einem Server und somit dem eD2K-Netz (eD2K steht für eDonkey2000) verbunden. Der jeweilige Server indiziert meist alle von einem verbundenen Client freigegebenen Dateien. Fragt ein anderer Client nach einer bestimmten Datei, liefert der Server ihm bekannte (verbundene) Clients, die diese Datei anbieten. Die Kontaktaufnahme und der Download erfolgen dann direkt von Client zu Client ohne den Server (Ausnahme: LowID). Zudem fragt eMule alle Server in der Serverliste nach Quellen ab, nicht nur den verbundenen. Entgegen verbreiteter Auffassung ist es folglich auch irrelevant, mit welchem Server der Client verbunden ist, lediglich eine hohe Auslastung des Servers kann das Liefern der Quellen verzögern. Die Servermethode ist zwar die schnellste und benötigt eine geringe Übertragungsrate, liefert jedoch die wenigsten Quellen. Auch unterliegen alle Clients den Regeln des Servers, mit dem sie verbunden sind: Überwiegend werbefinanziert, beschränken Serverbetreiber oft die maximale Anzahl freigegebener Dateien, wodurch die Datenübertragungsrate für mehr angemeldete Benutzer statt für möglichst viele Dateien genutzt wird, was den Sinn des Tauschprogramms ad absurdum führt. Die Server dienen nur zum Finden anfänglicher Quellen, den Großteil findet eMule, indem es mit anderen Clients Quellen austauscht. Laden etwa Client „A“ und „B“ die gleichen Dateien herunter, kann „A“ bei „B“ anfragen, welche weiteren Clients er kennt, die ebenfalls diese Datei laden bzw. anbieten. Diese Methode produziert zwar mehr Overhead, als die Quellen von einem Server mitgeteilt zu bekommen, sie gilt aber inzwischen als unentbehrlich. Neben Server und Quellenaustausch gibt es eine dritte Methode, um an Quellen zu kommen. Da bei einem Ausfall vieler großer Server auch der Quellenaustausch nicht mehr richtig funktionieren würde (es werden erst ein paar Quellen gebraucht, um überhaupt untereinander tauschen zu können), wurde Kademlia als serverloses Netz hinzugefügt. Hier gibt es keine speziellen Server mehr, sondern jeder Client ist auch zugleich Server und arbeitet Suchanfragen anderer Clients ab. Der Vorteil ist, dass das Netz nicht mehr von einigen Serverbetreibern abhängig ist, jedoch kosten die zusätzlichen Aufgaben auf jedem Client etwas Datenübertragungsrate (meist ca. 1 kB/s jeweils für Up- und Download). Kademlia findet in der Regel auch Quellen, die per Server und Quellenaustausch unentdeckt bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "LowID.", "content": "Im Normalfall kontaktiert eMule eine Quelle direkt und fragt nach einem Downloadplatz; das ist jedoch nicht möglich, wenn der Client eine LowID hat. Bestimmt wird die ID normalerweise vom Server, der nach dem Verbinden versucht, den Client direkt zu kontaktieren (im Kad-Netz übernimmt diese Aufgabe ein beliebiger Client). Schlägt das fehl, weil sich der Client zum Beispiel hinter einer Firewall oder einem Router befindet, der die Daten über den Port nicht direkt zu eMule durchlässt, erhält dieser eine LowID. In diesem Fall muss die Kontaktaufnahme über einen Vermittler erfolgen, dessen Rolle im eD2K-Netz der Server und im Kad-Netz ein kontaktierbarer Client, der sogenannte Buddy, übernimmt. eMule teilt dem Server/Buddy mit, dass es von einem LowID-Client herunterladen möchte, dieser übermittelt diese Informationen dem verbundenen LowID-Client, und dieser wiederum kontaktiert dann eMule zwecks der eigentlichen Datenübertragung. Da ein LowID-Client nicht von außen kontaktiert werden kann, können LowID-Clients nicht voneinander laden. Zusätzlich verursacht die Vermittlung über den Server/Buddy Last auf diesem, weshalb eMule wenn möglich von außen erreichbar sein sollte. LowID ist also keine Erfindung der Programmierer, um bestimmte Anwender zu bestrafen, sondern eine technische Bedingung, damit diese Anwender überhaupt am Netz teilnehmen können. Einige eMule-Modifikationen wie \"NeoMule\" nutzen ähnliche Techniken wie Skype, um die technische Einschränkung zu umgehen, dass LowID-Clients keine andere LowID-Clients kontaktieren können.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzerzahlen.", "content": "Laut \"slyck.com\" zählte das eDonkey2000-Netzwerk im Mai 2006 etwas über 3 Millionen Nutzer. Andere Quellen gaben im Mai 2007 sogar über 4,5 Millionen an. Seit Veröffentlichung des eMule-Clients bei SourceForge wurde das Programm von dort über 650 Millionen Mal heruntergeladen (Stand: Januar 2020) und belegte damit lange den Spitzenplatz unter allen auf SourceForge gelisteten Open-Source-Programmen.", "section_level": 1}, {"title": "Client-Software.", "content": "Der Originalclient für Microsoft Windows ist \"eMule\". Dieser wird seit 2002 in unregelmäßigen Abständen aktualisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Modifikationen und Abwandlungen.", "content": "Es gilt zwischen eMule-Mods und eMule-Forks zu unterscheiden: Eine Mod weicht vergleichsweise wenig vom Original ab, während ein Fork eine komplett eigenständige Entwicklung ist, die unabhängig vom eMule-Hauptcode entwickelt wird. Solche Mods gibt es, auch aufgrund der hohen Verbreitung von eMule, in inzwischen unüberschaubarer Anzahl. Einige von ihnen sind auf bestimmte Teilbereiche des eD2K-/KAD-Netzes optimiert; so ist die Modifikation \"ZZUL\" zum Beispiel auf das effiziente Verteilen einzelner Dateien spezialisiert. Plattformunabhängige Abwandlungen, die teilweise auf aktuellem eMule-Code basieren, sind zum Beispiel aMule und xMule. Beide sind nicht nur unter Windows, sondern auch unter anderen Betriebssystemen wie Linux oder macOS lauffähig. Des Weiteren existieren einige Forks, deren bekanntester Vertreter \"eMule Plus\" ist. Diese Version basiert auf dem veralteten Quellcode von eMule 0.30, wird aber regelmäßig aktualisiert. Eine Unterstützung für das serverlose Kademlia-Netzwerk bietet sie allerdings nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Bösartige Mods.", "content": "Die offene Entwicklung von eMule zog nicht nur Programmierer an, die bestrebt waren, Verbesserungen vorzunehmen, sondern auch solche, die dem Netzwerk schaden wollen bzw. es in Kauf nahmen, dass ihm geschadet wird, um den eigenen Download zu beschleunigen. Angefangen von Modifikationen, die sich unfair verhalten, indem sie den anderen Netzwerkteilnehmern Upload verweigern oder ihn unfair verteilen, über kommerzielle Abwandlungen, die den Benutzer zwingen, für den Gebrauch zu zahlen, bis hin zu Modifikationen, die gezielt das Netzwerk stören und beispielsweise defekte Daten verteilen, reicht die Palette. Es ist mittlerweile zur Gewohnheit geworden, bei solchen Abwandlungen von „Leechern“ zu sprechen, unabhängig davon, in welcher Weise sie das Netzwerk schädigen. Viele Programmierer „gutartiger“ Mods haben es sich zur Aufgabe gemacht, dagegen vorzugehen, indem Benutzer solcher „Leecher“-Mods erkannt und blockiert werden. Um das umzusetzen, gibt es mehrere unterschiedliche Ansätze, die auch unter den Modentwicklern selbst kontrovers diskutiert werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "eMule () ist ein weitverbreiteter und freier Filesharing-Client für das eDonkey2000- und das Kad-Netzwerk. Er wurde als Alternative zu dem ursprünglichen, mittlerweile aufgegebenen eDonkey-Client entwickelt und um zahlreiche Fähigkeiten erweitert. eMule ist mittlerweile der mit Abstand gebräuchlichste Client für das eDonkey2000-Netzwerk.", "tgt_summary": "eMule是一个开源免费的P2P文件共享软件,基于eDonkey2000的eDonkey网络,遵循GNU通用公共许可证协议发布,运行于Windows下。eMule中文名称在大陆用户中有争议,根据eMule官方网站的简体中文版说法,“eMule”译为“电骡”,其名称也来源于骡。", "id": 2364345} {"src_title": "Karl X. (Frankreich)", "tgt_title": "查理十世 (法兰西)", "src_document": [{"title": "Familie und höfisches Leben.", "content": "Karl war ein Sohn des Dauphins Ludwig Ferdinand (1729–1765) und seiner Gemahlin Maria Josepha von Sachsen sowie ein Enkel Ludwigs XV. Vor seiner Thronbesteigung trug er den Titel eines Grafen von Artois. Im Alter von sechzehn Jahren heiratete er Maria Theresia von Sardinien, die, genauso wie die Frau seines Bruders Ludwig XVIII., eine Tochter des Königs Viktor Amadeus III. von Sardinien-Piemont war. Seine Jugend verbrachte Karl mit Ausschweifungen, die von vielen als skandalös empfunden wurden und ihm und seiner Clique den Abscheu der Pariser Bevölkerung einbrachten. Obwohl es dem Prinzen an militärischer Neigung fehlte, schloss er sich 1779 bei der Belagerung Gibraltars der französischen Armee an. Innerhalb weniger Jahre hatte er Schulden von 56 Millionen Francs angehäuft, eine Belastung, die der finanziell ohnehin ausgelaugte französische Staat übernahm.", "section_level": 1}, {"title": "Revolution und Exil.", "content": "Vor der Revolution von 1789 spielte Karl in der Politik nur eine geringe Rolle. Nach dem Sturm auf die Bastille aber wurde er zusammen mit der Königin Marie Antoinette zum Anführer des reaktionären Flügels am Hof. Im Juli 1789 verließ er Frankreich. Als ranghöchster Prinz von Geblüt im Ausland wurde er zum Führer der antirevolutionären Emigranten. Er besuchte verschiedene europäische Höfe, um für die royalistischen Interessen zu werben. Im August 1791 war er der Initiator der Deklaration von Pillnitz, die vom König von Preußen und vom Kaiser unterzeichnet wurde. Sie spielte eine gewisse Rolle auf dem Weg zur Kriegserklärung Frankreichs an Österreich am 20. April 1792, mit der der Erste Koalitionskrieg begann. Nach der Hinrichtung seines ältesten Bruders Ludwigs XVI. im Januar 1793 verlieh ihm sein nächst älterer Bruder, der mittlerweile ebenfalls emigrierte Graf der Provence, den Titel eines Generalleutnants des Königreichs. Nach dem Tod des Dauphins, der von den Monarchisten als Ludwig XVII. gezählt wurde, beanspruchte der Graf der Provence als Ludwig XVIII. den Königstitel. Karl wurde von den Royalisten nun als \"Monsieur\" bezeichnet, ein Titel, der traditionell dem ältesten Bruder des Königs von Frankreich und präsumtiven Thronerben zustand. 1795 versuchte Karl, den Royalistenaufstand in der Vendée zu unterstützen. Als Verbannter und nachdem ihm das Bleiberecht in der neutralen Reichsstadt Bremen verweigert worden war, wohnte er als Graf von Artois auf dem \"Gut Grolland\", in einem zweistöckigen Herrenhaus in der Umgebung von Bremen. Hier veranstaltete er mit Gegnern der Französischen Revolution militärische Übungen. Er weigerte sich aber, die Sache voranzutreiben und sich selbst an die Spitze dieser Aufständischen zu stellen, obwohl er von ihnen anerkannt wurde. Stattdessen ging er nach England und blieb dort bis 1813. Erst im Februar 1814 kehrte er im Gefolge der alliierten Truppen nach Frankreich zurück und zog im April in Paris ein.", "section_level": 1}, {"title": "Restauration und Thronbesteigung.", "content": "Während der nun folgenden Regierungszeit seines Bruders Ludwig XVIII. war Karl der Führer der Ultraroyalisten, der Partei der extremen Reaktionäre. Als er nach Ludwigs Tod im September 1824 selbst den Thron bestieg, gewann er durch die Würde seiner Ansprache und seine umgängliche Herablassung eine flüchtige Popularität. Seine Krönung in der Kathedrale von Reims, mit dem prunkvollen Zeremoniell des alten Regimes, verdeutlichte jedoch, dass er sich als König von Gottes Gnaden betrachtete und nicht als konstitutionellen Monarchen wie sein Bruder. Seine ersten Amtshandlungen beruhigten noch die schlimmen Befürchtungen der Liberalen; bald aber wurde offenbar, dass Karl X. das Gewicht seiner Krone konsequent zu Gunsten der reaktionären Kräfte in die Waagschale werfen würde. Die Emigranten wurden für ihr konfisziertes Land entschädigt; Gallikaner und Liberale waren gleichermaßen erregt wegen der Maßnahmen, die den Jesuiten und Ultramontanen Macht zuspielten. Die königlichen Prinzessinnen wurden auf offener Straße beleidigt, und als Karl am 29. April 1825 die Nationalgarde inspizierte, sah er sich mit Rufen „Nieder mit den Ministern!“ konfrontiert. Als Erwiderung erließ er am nächsten Tag ein Dekret, das die Bürgerarmee auflöste. Erst 1829, als das Ergebnis der Wahlen die Sinnlosigkeit von Villèles Repressionspolitik bewiesen hatte, stimmte Karl unwillig zu, eine Politik des Kompromisses zu versuchen. Inzwischen war es jedoch zu spät. Villèles Nachfolger war der Vicomte de Martignac, der sich Decazes zum Vorbild nahm. In seiner Thronrede verkündete Karl, dass das Glück Frankreichs von der aufrichtigen Union der königlichen Autorität mit den in der Verfassungsurkunde verankerten Freiheiten abhinge. Aber Karl hatte nicht die Geduld und den gesunden Menschenverstand, die es Ludwig XVIII. erlaubt hatten, mit Anstand die Rolle eines konstitutionellen Königs zu spielen. „Ich würde lieber Holz hacken“, rief er aus, „als ein König unter den Bedingungen des Königs von England zu sein!“.", "section_level": 1}, {"title": "Julirevolution und Abdankung.", "content": "Als die liberale Opposition alle Maßnahmen blockierte, die von einem Ministerium vorgeschlagen wurden, das nicht von der Parlamentsmehrheit gewählt worden war, verlor er die Geduld. Martignac wurde entlassen, und Prinz Jules de Polignac, geradezu die Inkarnation von Klerikalismus und Reaktion, wurde ans Ruder des Staates berufen. Das unausweichliche Ergebnis war für die ganze Welt offenbar. „So etwas wie politische Erfahrung gibt es nicht“, schrieb Wellington, sicherlich kein Freund des Liberalismus. Das warnende Beispiel von Jakob II. vor Augen, stellte Karl X. eine Regierung „aus Priestern, durch Priester, für Priester“ zusammen. Ein gewaltiger Aufruhr ging durch Frankreich, was den König nur noch starrsinniger machte. Bei der Eröffnung der Sitzungsperiode des Parlaments 1830 erklärte er, dass er die Stärke finden werde, die Hindernisse zu überwinden, die ihm in den Weg gestellt worden seien. Die Antwort der Kammern war ein Protest gegen das ungerechtfertigte Misstrauen gegenüber den Ansichten und dem Verstand Frankreichs; daraufhin wurden sie zunächst vertagt und am 16. Mai aufgelöst. Die Neuwahl ergab eine große Zunahme der Opposition. Auf Anraten seiner Minister beschloss Karl eine praktische Suspendierung der Konstitution. Am 25. Juli wurden die berühmten vier Juliordonnanzen ausgestellt, die der unmittelbare Auslöser der folgenden Revolution waren. Die Vorkehrungen, die Karl für den Fall von gewalttätigen Ausschreitungen getroffen hatte, waren völlig unzulänglich: Marschall Marmont, der die verstreuten Truppen in Paris kommandierte, hatte keine Befehle erhalten außer einer scherzhaften Anweisung des Herzogs von Angoulême, die Einheiten zu bewaffnen, für den Fall, dass ein paar Fenster zu Bruch gehen sollten. Zu Beginn der Revolution hielt sich Karl in Saint-Cloud auf, von wo er sich bei Erhalt der Nachricht von den Aufständen erst nach Versailles, dann nach Rambouillet zurückzog. Karl begriff den Ernst der Lage so wenig, dass er, als die lakonische Meldung „Alles ist vorbei!“ eintraf, glaubte, dass der Aufstand niedergeschlagen sei. Als er die Wahrheit erkannte, dankte er ab zugunsten seines Enkels Henri d’Artois, Herzog von Bordeaux und Graf von Chambord, und ernannte Louis-Philippe, den Herzog von Orléans, am 30. Juli zum Generalleutnant des Königreichs (Lieutenant-général du royaume). Als Louis-Philippe die Krone annahm, eskalierte Karl den Konflikt nicht und vollzog stattdessen einen würdevollen Rückzug mit seinem Gefolge zur Küste, begleitet von Infanterie, Kavallerie und Artillerie. Abgesehen von der Beobachtung seiner Bewegungen tat die neue Regierung nichts, um seinen Abzug aufzuhalten. Bei Maintenon trennte sich Karl vom Großteil seiner Truppen und zog mit einer Eskorte von 1.200 Mann weiter nach Cherbourg, wo er sich am 16. August nach England einschiffte. Für eine Zeit lang kehrte er in den Holyrood Palace bei Edinburgh zurück, der zu seiner Verfügung stand. Später ging er nach Prag und Ende Oktober 1836 schließlich nach Görz (damals Österreich, heute geteilt zwischen Italien und Slowenien) als Gast des Grafen Coronini von Cronberg. Siebzehn Tage nach seiner Ankunft in Görz starb Karl X. am 6. November 1836 an der Cholera und wurde am 11. November 1836 im Kloster Kostanjevica (heute Nova Gorica in Slowenien) zur letzten Ruhe gebettet; in der Bourbonengruft ruhen fünf weitere Familienangehörige und ein Getreuer.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Karl hatte 1773 Maria Theresia von Sardinien geheiratet, mit der er folgende vier Kinder hatte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl X. Philipp (französisch \"Charles X Philippe;\" * 9. Oktober 1757 in Versailles; † 6. November 1836 in Görz, Österreich) aus dem Haus Bourbon war der letzte Herrscher Frankreichs, der den Titel „König von Frankreich und Navarra“ führte. Er folgte am 16. September 1824 seinem älteren Bruder Ludwig XVIII. auf den Thron. Karl X. wurde 1830 durch die Julirevolution gestürzt; sein Nachfolger Ludwig Philipp führte daraufhin den Titel „König der Franzosen“.", "tgt_summary": "查理十世(法语:Charles X;1757年-10月9日-1836年-11月6日),本名查理-菲利普(法语:Charles-Philippe),是法国波旁复辟后的第二个法兰西及纳瓦尔国王(1824年8月16日–1830年8月2日在位)。他是路易十五之孙、路易十六及十八之弟,历经其兄路易十八的十年复辟之后,67岁(1824年)时才继承王位。由于他对天主教的强烈热情和贵族政治的厌恶,引起人民的强烈不满,引发1830年七月革命,查理被迫逊位,流亡英国。", "id": 2839692} {"src_title": "Koprozessor", "tgt_title": "輔助處理器", "src_document": [{"title": "Mathematische Koprozessoren.", "content": "Ein mathematischer Koprozessor (oft auch Gleitkommaeinheit) übernimmt die Berechnungen von Gleitkommazahlen für den Hauptprozessor. Moderne Prozessoren benötigen hierfür keinen Koprozessor mehr, da sie eine Gleitkommaeinheit integriert haben. Einer der ersten Arithmetik-Co-Prozessoren war der AMD AM9511, der als peripherer Baustein vom Mikroprozessor angesprochen wurde. Bekannte Vertreter dieser Gattung waren die mathematischen Gleitkomma-Koprozessoren Intel 8087, Intel 80287 und Intel 80387, da sie in den 1980er Jahren, als sie auf den Markt kamen, als Zubehör erworben werden mussten. Die zugehörigen CPUs hatten noch keine eingebaute Gleitkommaeinheit, so dass Gleitkommaberechnungen durch aufwändige Softwareroutinen durchgeführt werden mussten, was deutlich langsamer war als Gleitkommaberechnungen in Hardware. Viele Programme wurden daher für Festkommaarithmetik entwickelt, da diese durch die Arithmetisch-logische Einheit (ALU) effizient implementiert werden kann. Mit dem i486 wurden x86-CPUs mit einer eingebauten Gleitkommaeinheit ausgestattet, so dass der Koprozessor überflüssig wurde. In der abgespeckten Low-Cost-Version 486SX war die Gleitkommaeinheit zwar auf dem Die vorhanden, jedoch deaktiviert und nicht funktionsfähig. Koprozessoren für andere Systeme sind Motorolas 68881 oder 68882. Historisch relevante Hersteller sind des Weiteren Cyrix, IIT und Weitek.", "section_level": 1}, {"title": "Koprozessoren in der I/O-Verarbeitung.", "content": "Koprozessoren dienen auch zur I/O-Verarbeitung. Ein I/O-Prozessor; gelegentlich auch \"E/A-Prozessor\" (, IOP) ist ein Koprozessor, der den zentralen Hauptprozessor darin unterstützt, Ein- und Ausgabeoperationen zu verarbeiten. Dazu werden Daten von Peripheriegeräten wie Drucker, Scanner, Bildschirm, Maus, oder aus Speichermedien wie Magnetbändern, Disketten oder Festplatten ausgelesen und in den Speicher geschrieben (= Speicherdirektzugriff (DMA)). Mithilfe von I/O-Prozessoren besteht ebenfalls die Möglichkeit, die ausgelesenen Daten zu verarbeiten. Beispiele sind die Intel-Prozessoren Intel 8089, IOP 341/342, MCS-48 oder \"UPI-41\" (Universal Peripheral Interface) sowie der Apple M7, der Daten von Bewegungssensoren des Apple iPhone 5s unabhängig von einer Haupt-CPU erfasst, aufbereitet und zwischenspeichert und damit stromsparendend wirkt.", "section_level": 1}, {"title": "DSP.", "content": "Als Koprozessoren gelten auch Prozessoren zur digitalen Signalverarbeitung (DSPs) wie der Motorola 56001 oder der AT&T 3210. In jüngerer Zeit machte der PhysX-Koprozessor von Ageia zum schnellen Berechnen von dreidimensionalen physikalischen Effekten auf sich aufmerksam.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Zu I/O-Prozessoren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Koprozessor ist ein zusätzlicher Mikroprozessor, der den Hauptprozessor (CPU) bei seiner Arbeit unterstützt. Koprozessoren können bspw. mathematische sowie Gleitkomma-Operationen, Grafikoperationen, Signalverarbeitung, I/O-Verarbeitung oder Kryptographie ausführen. Dazu zählen mathematische Koprozessoren, Grafikprozessoren und I/O-Prozessoren. Koprozessoren sollen den Hauptprozessor entlasten und durch eine speziell auf die Aufgabe abgestimmte Architektur Arbeit abnehmen. Sie können die Leistung des Systems in ihrem Aufgabengebiet erhöhen und zu einer Stromeinsparung führen.", "tgt_summary": "辅助处理器(英语:Coprocessor),也译作协处理器,这是一种协助中央处理器完成其无法执行或执行效率、效果低下的处理工作而开发和应用的处理器。这种中央处理器无法执行的工作有很多,比如设备间的信号传输、接入设备的管理等;而执行效率、效果低下的有图形处理、声频处理等。为了进行这些处理,各种辅助处理器就诞生了。", "id": 2256396} {"src_title": "Vertrag von Rapallo", "tgt_title": "拉巴洛条约 (1922年)", "src_document": [{"title": "Vertragsinhalt.", "content": "Der Vertrag hatte hauptsächlich den Inhalt, dass das Deutsche Reich und Sowjetrussland ihre durch den Krieg und die russische Revolution unterbrochenen diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen nach dem Prinzip der Meistbegünstigung wieder aufnehmen. Letzteres war für das Deutsche Reich wichtig, weil seine Waren von den ehemaligen Kriegsgegnern in Westeuropa weiterhin boykottiert wurden. Des Weiteren verzichteten beide Staaten auf Reparationen für Kriegsschäden, das Deutsche Reich zudem auf Entschädigungen für im Zuge der Revolution verstaatlichtes ehemals deutsches Eigentum. Im Umfeld des Vertrags wurde die Lieferung von Industrieanlagen an Sowjetrussland vereinbart, durch die es die Ölfelder von Baku ohne Unterstützung westlicher Firmen hätte betreiben können. Zudem verpflichtete sich das Deutsche Reich, Lageranlagen und Tankstellen zur Vermarktung russischer Ölprodukte einzurichten. Auf diese Weise plante das Deutsche Reich, die Abhängigkeit von britischen und amerikanischen Ölkartellen zu mindern, die den Markt beherrschten.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Aspekte.", "content": "Der Vertrag enthielt, entgegen der bis heute weit verbreiteten Annahme, kein geheimes militärisches Zusatzprotokoll, allerdings hatte schon vorher eine geheime militärische Zusammenarbeit begonnen, die jetzt vertraglich fixiert wurde. Lapidar hieß es dazu im Artikel 5, dass \"„sich die deutsche Regierung bereit erklärt, ihr neuerdings mitgeteilten, von Privatfirmen beabsichtigten Vereinbarungen zu unterstützen und ihre Durchführung zu erleichtern“\". Diese eingeführte Praxis von privatrechtlichen Vereinbarungen sollte die Reichsregierung vor allem im Hinblick auf die Bestimmungen des Versailler Vertrages nicht kompromittieren, obwohl die laufenden Kosten des Unterhaltes der Einzelprojekte aus dem Etat des Reichswehrministeriums beglichen wurden. So zum Beispiel die Eröffnung einer Flugzeugfabrik in Fili nahe Moskau durch die Junkers-Werke, eine Flugschule und Luftwaffenerprobungsbasis in Lipezk, ein Test- und Entwicklungsgelände für Giftgas in Tomka sowie eine Ausbildungsbasis für Panzeroffiziere und ein Panzerübungsgebiet in Kazan. Sowjetrussland und später die Sowjetunion erhielten zum Teil moderne Waffentechnologie. Dies bot der Reichswehr die Möglichkeit, ihre Soldaten dort an solchen Waffen auszubilden, die das Deutsche Reich gemäß dem Versailler Vertrag nicht besitzen durfte. Die militärische Zusammenarbeit war eine wichtige Grundlage für den Aufbau deutscher Luftstreitkräfte, was nach den Regelungen des Versailler Vertrages strikt verboten war. Eine geheime Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr wurde ab 1925 in der Nähe der russischen Stadt Lipezk eingerichtet und bis September 1933 betrieben. Dort wurden etwa 120 deutsche Flieger, 100 Luftbeobachter und zahlreiches Bodenpersonal ausgebildet und im geringen Umfange in Deutschland neu entwickelte Flugzeugkonstruktionen erprobt. Insgesamt benutzte diese Schule, die von sowjetischer Seite offiziell als 4. Fliegerabteilung des 40. Geschwaders der Roten Armee bezeichnet wurde, eine Anzahl niederländischer, sowjetischer und auch deutscher Flugzeuge.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Im Deutschen Reich wurde der Vertrag mehrheitlich begrüßt, stieß aber auch auf Widerstand, beispielsweise bei Reichspräsident Friedrich Ebert und der weiteren sozialdemokratischen Führung; auch Rathenau hatte früher die russischen Bitten um einen Vertrag abgelehnt und war bis zuletzt zögerlich. Nationalistische Kommunisten und sozialistisch orientierte Kräfte im völkischen Lager (sowie das zeitweilige Bündnis beider Strömungen im innenpolitischen Kampf gegen Weimar und im außenpolitischen Wunsch nach deutsch-sowjetrussischer Kooperation) begrüßten den anti-westlichen Vertrag. Im deutschnationalen und rechtsextremistischen Lager wurde die Annäherung an das bolschewistische Russland abgelehnt und Rathenau angelastet, der dort schon wegen seiner jüdischen Abstammung verhasst war. Walther Rathenau wurde am 24. Juni 1922, wenige Monate nach Unterzeichnung des Vertrags, von Mitgliedern der rechtsextremen \"Organisation Consul\" ermordet.Hitler hielt als einziger Parteiführer oppositioneller Rechtsparteien den Vertrag von Rapallo für völlig verfehlt. Die Westmächte, vor allem Frankreich, standen dem Vertrag ablehnend gegenüber, weil er die Außenseiter Deutschland und Sowjetrussland stärkte und die Abhängigkeit des Deutschen Reiches von den Westmächten verringerte. Zwei Tage nach Abschluss des Vertrags protestierten sie auf diplomatischem Weg. Sie vermuteten, die beiden Staaten planten eine erneute Aufteilung Polens, das im Vertrag von Versailles als Staat wiedergegründet worden war. Diese Vermutung war nicht völlig unbegründet: Die Reichswehr unter General Hans von Seeckt plante tatsächlich eine Revision der Ostgrenze. Der Vertrag von Rapallo trug dazu bei, dass Frankreich eine geringfügige Unterschreitung der im Vertrag von Versailles vorgeschriebenen Reparationsleistungen als Vorwand zur Ruhrbesetzung von 1923 nutzte. Bis heute spricht man vom „Rapallo-Komplex“, wenn man das Misstrauen meint, das in den Ländern der westlichen Hemisphäre entsteht, sobald Deutschland sich zu sehr auf Russland zubewegt. Dieser Komplex wurde zuletzt beschworen, als man der Regierung Schröder eine Achse „Paris-Berlin-Moskau“ unterstellte, aber auch im Zusammenhang mit Konrad Adenauers Reise nach Moskau 1955 und mit Willy Brandts Ostpolitik nach 1970 spielte diese Furcht vor einer Wiederholung der Ereignisse von 1922 eine große Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Ort des Vertragsabschlusses.", "content": "Im Jahr 1928 wurde durch eine königliche Gesetzesverordnung ein Teil des Gemeindegebietes von Rapallo der Nachbargemeinde Santa Margherita Ligure zugeschlagen. Dadurch liegt das Imperiale Palace Hotel, in dem die sowjetrussische Delegation der Konferenz von Genua wohnte und in dem der Vertrag ausgehandelt und unterzeichnet wurde, heute nicht mehr in Rapallo, sondern in Santa Margherita Ligure. Das Hotelmanagement hat den Raum, in dem die Unterzeichnung des Vertrags stattfand, zur Besichtigung erhalten; Kopien des Vertrages hängen an den Wänden aus. Zu den Kuriosa gehört, dass sich die deutsche Delegation nach Eintreffen der letzten sowjetrussischen Vorschläge in der Nacht vor der Vertragsunterzeichnung zu einer legendär gewordenen „Pyjamakonferenz“ traf, um sich vor Vertragsunterzeichnung noch einmal abzustimmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Vertrag von Rapallo ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der am 16. April 1922, einem Ostersonntag, im italienischen Rapallo zwischen dem Deutschen Reich und der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (späteres Gründungsmitglied der Sowjetunion) geschlossen wurde. Der überraschende Vertragsschluss fand am Rande der Finanz- und Wirtschaftskonferenz von Genua statt. Unterzeichnet wurde der Vertrag von dem deutschen Außenminister Walther Rathenau und seinem sowjetrussischen Amtskollegen Georgi Tschitscherin. Der Vertrag normalisierte die Beziehungen der beiden Staaten, die mit ihm ihre jeweilige internationale Isolation durchbrechen wollten, und sollte die Verhandlungsposition des Deutschen Reiches gegenüber den Westmächten stärken. Mit Deutschland, dessen Schuld am Ausbruch des Ersten Weltkriegs der Frieden von Versailles konstatiert hatte, und dem sozialistischen Russland schlossen sich zwei Geächtete der damaligen internationalen Politik zusammen. Er trat sofort mit der Unterzeichnung in Kraft.", "tgt_summary": "《拉帕洛条约》()是1922年4月16日由德国魏玛政府与俄罗斯苏维埃在意大利利古里亚省拉帕洛签署的条约。", "id": 1641493} {"src_title": "Kommunikationswissenschaft", "tgt_title": "传播学", "src_document": [{"title": "Forschungsfelder.", "content": "Die einzelnen Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft verdeutlicht am einfachsten die Lasswell-Formel: \"(1) Wer sagt (2) was (3) auf welchem Weg (4) zu wem (5) mit welchem Effekt?\". Anhand des Prozesses der öffentlichen Kommunikation, der hier beschrieben wird, lassen sich die Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft systematisieren: (übergeordnet) \"Forschung zu institutionellen Rahmenbedingungen und Organisationen\", (1) \"Kommunikatorforschung\" (Journalistik und Public Relations), (2) \"Medieninhaltsforschung\", (3) \"Medienforschung/Medienanalyse\", (4) \"Mediennutzungsforschung\" und (5) \"Medienwirkungsforschung\".", "section_level": 1}, {"title": "Kommunikatorforschung.", "content": "Die Kommunikatorforschung befasst sich mit Medienakteuren und ihrer Einbindung in bestimmte Organisationen: Welche Einstellungen, Motivation, Interessen, Ausbildung usw. haben Journalisten, PR-Fachleute usw.? Welchen Zwängen unterliegen sie, worin sind sie frei, wie arbeiten sie, wie entscheiden sie sich für Themen und Darstellungsweisen? Hierunter fällt auch die Gatekeeper-Forschung, welche sich mit dem Journalisten als Einflussfaktor auf Kommunikationsinhalte beschäftigt. Bereiche der Kommunikatorforschung sind vor allem die Journalistik, die PR-Wissenschaft sowie die Werbeforschung.", "section_level": 2}, {"title": "Medieninhaltsforschung.", "content": "Die Medieninhaltsforschung befasst sich mit den Inhalten, d. h. Aussagen und Darstellungsweisen dessen, was die Medien übermitteln (Medieninhalte). Sie differenziert sich einerseits anhand der Kontroverse darüber, was objektiv feststellbarer Inhalt ist, andererseits nach dem Erkenntnisinteresse, etwa der Einschätzung journalistischer Qualität, dem Abgleich von Realität und Berichterstattung (wenn man einen solchen Vergleich für möglich hält), Existenz und Eigenschaften einer eigenen \"Medienrealität\" sowie der Frage, was warum berichtet wird und warum anderes nicht, den Inszenierungsstrategien von Medienschaffenden und in den Medien präsenten Akteuren, der Ausdifferenzierung von Genres usw.", "section_level": 2}, {"title": "Medienforschung/Medienanalyse.", "content": "Die Medienanalyse untersucht das Medium an sich, beispielsweise welche Zwänge von einem Medium ausgehen oder welche Beschränkungen es gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Mediennutzungsforschung.", "content": "Die Mediennutzungsforschung beschreibt die Zusammensetzung der Rezipientenschaft sowie die Motive, das Ausmaß, die Eigenschaften und Muster der Mediennutzung: Welche soziodemografischen und psychografischen Beschreibungen lassen sich von Lesern, Zuschauern und Zuhörern anfertigen? Welches Zeitbudget und welche Aufmerksamkeit widmen sie der Mediennutzung?", "section_level": 2}, {"title": "Medienwirkungsforschung.", "content": "Die Medienwirkungsforschung, also die Erforschung der Effekte der durch (Massen-)Medien vermittelten Kommunikation, beschäftigt sich mit der Kernfrage, was die Medien mit den Menschen machen. Dabei geht es einerseits um die Auswirkungen auf das Individuum (die Psyche mit Kognitionen und Emotionen), andererseits um die Folgen für die Gesellschaft oder ihre Segmente, z. B. Politik, Wirtschaft, Sport, Religion und andere gesellschaftliche Bereiche. Die Analyse der öffentlichen Meinung(en) spielt dabei eine besondere Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Teildisziplinen.", "content": "Des Weiteren werden einige klassische Teildisziplinen der Kommunikationswissenschaft unterschieden: Teildisziplinen, deren Forschungsgegenstände und Interessen sich mit anderen Fächern überschneiden und damit transdisziplinär ausgerichtet sind, sind:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Diverse Aspekte der Kommunikation sind schon lange Gegenstände der menschlichen Wissenschaft gewesen. Im antiken Griechenland und Rom war das Studium der Rhetorik, der Kunst der Rede und der Persuasion, ein grundlegendes Fach für Studenten. Eine bedeutende Debatte war hierbei, ob man ein erfolgreicher Sprecher durch die Lehre (Sophisten) werden kann oder ob exzellente Rhetorik auf dem Charakter des Redners beruht (Sokrates, Platon, Cicero). Während des europäischen Mittelalters und der Renaissance bestand das Grundstudium, das sogenannte Trivium, aus den drei sprachlichen Fächern der sieben freien Künste, nämlich Grammatik, Dialektik bzw. Logik und Rhetorik. Auf diesen basierte das ganze klassische Studium.", "section_level": 1}, {"title": "Kommunikationswissenschaft in den USA.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1900er–1920er: Chicagoer Schule.", "content": "Obwohl die Erforschung und das Studium der Kommunikation bis in die Antike und davor zurückreicht, waren die Werke von Charles Horton Cooley, George Herbert Mead, Walter Lippmann und John Dewey im frühen 20. Jahrhundert besonders wichtig für die Entwicklung der akademischen Disziplin Kommunikationswissenschaft (\"Communication studies\"), wie sie heute in den USA existiert. Diese Autoren sahen die amerikanische Gesellschaft an der Schwelle zum Wandel zu einer reinen Demokratie hin stehend. Mead argumentierte, dass für die Existenz einer idealen Gesellschaft eine Kommunikation geschaffen werden müsse, die es dem einzelnen Individuum erlaube, die Einstellungen, Sichtweisen und Positionen anderer gegenüber den eigenen abzuwiegen. Mead glaubte, dass die sogenannten Neuen Medien den Menschen erlauben würden, sich in andere hineinzufühlen bzw. hineinzuversetzen und sich dadurch zu einem „Ideal der menschlichen Gesellschaft“ zu entwickeln. Was Mead als ideale Gesellschaft sah, nannte Dewey „Great Community“ und behauptete außerdem, dass Menschen intelligent genug für eine Selbstregierung seien und dass dieses Wissen „eine Funktion der Assoziation und Kommunikation“ sei. Ähnlich denkt auch Cooley, nämlich, dass politische Kommunikation öffentliche Meinung ermöglicht, welche wiederum Demokratie fördert. Jeder dieser Autoren der Chicagoer Schule repräsentiert die Betrachtung der elektronischen Kommunikation als Vermittler und Unterstützer der Demokratie, den Glauben an eine informierte Wählerschaft und den Fokus auf das Individuum anstelle der Masse: In seinem Werk \"Social Organisation\" von 1909 definiert Cooley Kommunikation als „den Mechanismus durch den menschliche Beziehungen existieren und sich entwickeln - alle Zeichen des Geistes zusammen mit den Mitteln sie durch den Raum zu befördern und sie in der Zeit zu konservieren.“ Diese Sichtweise, die nachträglich in der Soziologie deutlich marginalisiert wurde, gab den Kommunikationsprozessen einen zentralen und festen Platz in der Erforschung gesellschaftlicher Beziehungen. Das Werk \"Public Opinion\" (Öffentliche Meinung), welches Walter Lippmann 1922 veröffentlichte, koppelt diese Ansicht von der konstitutiven Wichtigkeit von Kommunikation mit der Angst, dass neue Technologien und Institutionen der Massenkommunikation Unstimmigkeiten bzw. Dissonanzen zwischen \"der Welt draußen und den Bildern in unseren Köpfen\" kreieren würden. John Deweys 1927 veröffentlichter Essay \"The Public & its Problems\" beleuchtete Kommunikation ähnlich, verband sie jedoch im Gegensatz zu Lippmann mit einer optimistischen, fortschrittlichen und demokratischen Reform und argumentierte bekannterweise, dass „allein Kommunikation [...] eine große Gemeinschaft entstehen lassen [kann]“. Cooley, Lippmann und Dewey griffen Themen wie die zentrale Wichtigkeit von Kommunikation im gesellschaftlichen Leben, das Aufkommen von großen und potenziell sehr mächtigen Medieninstitutionen und die neuen Kommunikationstechnologien in sich schnell entwickelnden und transformierenden Gesellschaften auf. Zusätzlich stellten sie Fragen zur Beziehung zwischen Kommunikation, Demokratie und Gemeinschaft. All diese sind als zentrale Elemente in der Disziplin der Kommunikationswissenschaft erhalten geblieben. Zudem sind sie Hauptelemente in den Werken von Denkern wie Gabriel Tarde und Theodor W. Adorno, welche international deutlich zur Entwicklung der Kommunikationswissenschaft beitrugen.", "section_level": 3}, {"title": "1920er–1950er: Propagandaforschung und frühe Medienwirkungsforschung.", "content": "Die Institutionalisierung der Kommunikationswissenschaft in der akademischen Bildung und Forschung in den USA wird oft auf die Columbia University, die University of Chicago und die University of Illinois at Urbana-Champaign zurückgeführt, wo Vordenker und früher Pioniere wie Paul Felix Lazarsfeld, Harold Lasswell und \"Wilbur Schramm\" arbeiteten. Harold Dwight Lasswell, der im Paradigma der Chicagoer Schule arbeitete, verfasste 1927 sein Werk \"Propaganda Technique in the World War\", welches folgende Definition von Propaganda enthielt: „Propaganda im weitesten Sinne ist die Technik der Beeinflussung von menschlichem Handeln durch die Manipulation von Darstellungen. Diese Darstellungen können gesprochene, geschriebene, bildliche oder musikalische Form haben.“ Zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg kam es in kurzer Zeit zur Bedeutungssteigerung des 1937 gegründeten \"Institute for Propaganda Analysis\". Dessen Definition von Propaganda bezeichnete diese als „Äußerung einer Meinung oder Handlung durch Individuen oder Gruppen ganz bewusst ausgelegt, um Meinung oder Handlungen anderer Individuen oder Gruppen mit Bezug auf vorbestimmte Ziele zu beeinflussen.“ Diese Definitionen von Propaganda zeigen klar, dass dies eine gedankliche Schule mit Fokus auf die Medienwirkung war, die hauptsächlich den Einfluss von Medien auf die Einstellungen und Handlungen des Publikums untersuchte. Diese frühe Schule der Medienwirkungsforschung wird durch die Experimente, die von der Experiment-Sektion der Forschungsabteilung der \"Information and Education Division\" des U.S. War Department durchgeführt wurden, verkörpert. In diesen Experimenten wurde die Wirkung von verschiedenen US-Propagandafilmen aus der Kriegszeit auf Soldaten untersucht. Gegenwärtige Propagandaforschung bezieht sich neben der Politik auf diverse andere Felder. Ein kleineres Paradigma seit dem Zweiten Weltkrieg baut auf den Ideen, Methoden und Forschungsergebnissen des österreichisch-amerikanischen Soziologen Paul Felix Lazarsfeld und seiner Lehre auf, der \"Medienwirkungsforschung\". Die Forschung fokussiert auf messbaren, kurzzeitigen Wirkungen auf das Verhalten und kommt zu dem Schluss, dass die Medien eine begrenzte Rolle bei der Beeinflussung der öffentlichen Meinung spielen. Das \"Limited-Effects\"-Modell, das von Lazersfeld und seinen Kollegen aus Columbia entwickelt wurde, hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Medienwissenschaft. Das Modell stellt die Behauptung auf, dass die Massenmedien nur „limited-effects“ auf das Rezipientenverhalten haben. Die Rezipienten werden stattdessen eher über das \"Two-Step-Flow-Modell\" beeinflusst, also über sogenannte \"Meinungsführer\" (opinion leaders), welche die Nachrichten durch die Medien erhalten und erst in einem zweiten Schritt an die Rezipienten weitergeben. Das Modell der \"limited-effects\" war so einflussreich, dass die Frage nach Wirkungen der Medien auf die Politik großteils bis in die späten 1960er kaum Beachtung fand. Letztendlich begann die Forschung der Massenkommunikation wieder auch politisches Verhalten mit einzubeziehen und das Modell der \"limited-effects\" wurde in Frage gestellt.", "section_level": 3}, {"title": "1970er–1980er.", "content": "Neil Postman gründete 1971 das \"media ecology program\" (Medienökologie-Programm) an der New York University. Medienökologen (\"Media ecologists\") legen in ihrer Forschung Wert auf eine große Zahl von Inspirationen, um die gesamte Umwelt der Medien in einer breiteren und eher kulturell ausgerichteten Art zu erforschen. Diese Sichtweise ist die Grundlage für eine separate professionelle Gesellschaft, die \"Media Ecology Association\" (Gesellschaft für Medienökologie) in den USA. 1972 veröffentlichten Maxwell McCombs und Donald Shaw einen bahnbrechenden Artikel, der eine Agenda-Setting-Theorie der Medienwirkung enthielt, welche neue Möglichkeiten bot, kurzzeitige Medienwirkungen zu erforschen, welche die zuvorige Forschung nur begrenzt beachtete und betrachtete. Dieser Denkansatz war sehr einflussreich, vor allem in der Erforschung von politischer Kommunikation und Nachrichtenberichterstattung. In den 1970ern wurde zudem die heute bekannte Uses-and-Gratification-Forschung begründet, entwickelt von Wissenschaftlern wie \"Elihu Katz\", \"Jay G. Blumler\" und \"Michael Gurevitch\". Statt den Kommunikationsprozess als einseitig gerichtete Übertragung vom Kommunikator zum Rezipienten zu betrachten, beleuchtet dieser Ansatz, was das Publikum aus Kommunikationen erhält, was sie damit machen und warum sie sich überhaupt mit Kommunikation, vor allem Massenkommunikation, beschäftigen.", "section_level": 3}, {"title": "Kommunikationswissenschaft in Deutschland.", "content": "Die Kommunikationswissenschaft in Deutschland hat eine reiche hermeneutische Vergangenheit in der Philosophie, Textinterpretation und der Geschichtswissenschaft. Zudem ergaben sich frühe Forschungskonzepte in der Soziologie und Nationalökonomie. Der deutsche Sonderweg einer „Zeitungswissenschaft“ führte dann zu einer Verengung der Perspektive. Als „Sozialpsychologie eines seltsamen Faches“ bezeichnete der Kommunikationshistoriker Lutz Hachmeister seine Studie zur (Vor-)Geschichte der Kommunikationswissenschaft in Deutschland (1986), weil sich „wesentliche Anstrengungen auf dem Feld der Kommunikationsforschung und Medientheorie außerhalb der Disziplingrenzen“ vollzogen hätten. Aus wissenschaftshistorischer Perspektive betrachtet sei die Kommunikationswissenschaft in Deutschland ein „verspätetes Fach“, vor allem bedingt durch die intellektuelle Blockade während der NS-Zeit, allerdings heute, personell und institutionell prosperierend, „entpolitisiert und geräuschlos in den akademischen Alltag eingebunden“. 2007 unterschied der Wissenschaftsrat „drei Ausrichtungen im Feld der Kommunikations- und Medienwissenschaften“: Um international anschlussfähig zu bleiben, so die (nicht unumstrittene) Empfehlung des Wissenschaftsrates, müsse „in der Forschung deutlich stärker über die Grenzen dieser drei Ausrichtungen hinweg kooperiert werden, wie dies etwa in den USA der Fall“ sei.", "section_level": 2}, {"title": "Institut für Zeitungskunde in Leipzig.", "content": "Als Beginn der institutionalisierten wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Kommunikation kann die Gründung des Instituts für Zeitungskunde und die Einrichtung des ersten Lehrstuhls für Zeitungswissenschaften im Jahr 1916 unter Karl Bücher angesehen werden. Dieser hatte Interesse an der Erforschung des Einflusses der Zeitung auf Gesellschaft und Individuum. Sein Nachfolger wurde 1926 Erich Everth. Er setzte Büchers Streben nach der Festigung des Instituts fort und war mit seiner Vorstellung der \"öffentlichen Kommunikation\" als \"sozialem Prozess\" mit der Presse als Sozialform an sich ein früher Vordenker der sozialwissenschaftlichen Ausrichtung der Kommunikationswissenschaft in den 1960er Jahren. Schon er wollte Methoden anderer Wissenschaften für das eigene Fach erforschen. Mit Anbruch der Herrschaft der Nationalsozialisten 1933 wurden Everths Ideen nicht weitergeführt.", "section_level": 3}, {"title": "Frankfurter Schule.", "content": "Die Arbeit der Frankfurter Schule hatte Einfluss auf einen großen Teil der deutschen Forschung zur Kommunikation. Die philosophischen und theoretischen Orientierungen von Denkern wie Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Walter Benjamin, Leo Löwenthal und Herbert Marcuse trugen deutlich zur Entwicklung und zum Einsatz der Kritischen Theorie in der Kommunikationswissenschaft bei. Neben der Anklage der Wirkungen der Kulturindustrie leisteten sie Beiträge zur Untersuchung der Massenkultur und Hochkultur als zwei deutlich unterscheidbaren Phänomenen.", "section_level": 3}, {"title": "Versozialwissenschaftlichung in den 1960er Jahren.", "content": "In den 1960er Jahren kam es zu einem Paradigmenwechsel im wissenschaftlichen Selbstverständnis der Kommunikationswissenschaft in Deutschland. Sie wandelte sich unter Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Methoden von einer normativen, hermeneutisch-interpretierend arbeitenden Wissenschaft zu einer deskriptiv und rein empirisch-messend arbeitenden Sozialwissenschaft. Pioniere der \"Versozialwissenschaftlichung\" der Kommunikationswissenschaft waren unter anderem Elisabeth Noelle-Neumann und Gerhard Maletzke. Elisabeth Noelle-Neumann wurde 1964 als Professorin an die Universität Mainz berufen, wo sie das \"Institut für Publizistik\" auf- und zum „Zentrum der empirischen Publizistikwissenschaft“ ausbaute. Sie vertrat den Wandel der Wissenschaft hin zu einer empirisch orientierten Sozialwissenschaft nach US-Vorbild. Ihr Forschungsschwerpunkt lag auf der Sozialforschung mit repräsentativ-statistischen Erhebungen. Sie übte zudem Kritik an der Hypothese der geringen Wirkung (\"limited-effects\") oder sogar \"Wirkungslosigkeit\" der Medien, wie sie z. B. Lazersfeld vertreten hatte. Ihre Arbeit der Theorie der Schweigespirale in den 1970er Jahren stand in einer Tradition, die international sehr einflussreich war; sie war kompatibel mit den dominanten Paradigmen in den USA. Gerhard Maletzke hatte mit seinem Werk \"Psychologie der Massenkommunikation\" (1963) eine Vorreiterrolle für die Versozialwissenschaftlichung, indem er den Forschungsstand der USA (siehe oben) zusammenfasste. Er konnte sich jedoch nicht habilitieren und seine Ideen in Noelle-Neumanns Schule in Mainz und der Schule in Münster nicht durchsetzen. Erst Wissenschaftler wie Otto B. Roegele und Franz Ronneberger nahmen sie auf und arbeiteten daran weiter. Maletzkes Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung der psychologisch-sozialen Aspekte der Massenkommunikation wie verschiedenen Zwängen und der Einbindung des Kommunikationsprozesses in Systeme. Dies verbildlichte er in seinem Feldschema der Massenkommunikation. In den 1970er Jahren kehrte der Sozial- und Politikwissenschaftler Karl W. Deutsch aus den USA nach Deutschland zurück. Seine von der Kybernetik beeinflusste Arbeit war in Deutschland und auch international von großem Einfluss.", "section_level": 3}, {"title": "1980er Jahre bis zur Gegenwart.", "content": "Von den 1980er Jahren an haben Wissenschaftler wie Friedrich Kittler zur Entwicklung einer \"neuen deutschen Medientheorie\" angeregt, welche an den Poststrukturalismus angeglichen ist. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands (1990) kam es zu mehreren Neugründungen von Lehrstühlen und Instituten des Fachs Kommunikationswissenschaft in den östlichen Bundesländern: beispielsweise in Dresden, Erfurt, Greifswald, Ilmenau und Jena. In diesen Jahren wandte sich die Kommunikationswissenschaft in besonderer Weise den Bedingungen, Strukturen und Folgen der Online-Kommunikation zu. Kommunikationswissenschaftler wie beispielsweise Martin Löffelholz oder Thorsten Quandt beschrieben in ihrer Analyse einer „neuen Kommunikationswissenschaft“ (2003) die Notwendigkeit einer Neuformulierung klassischer Kommunikationstheorien.", "section_level": 3}, {"title": "Forschungsmethoden.", "content": "Noch immer ist die Kommunikationswissenschaft durch quantitative und qualitative empirische Methoden (Befragung, Beobachtung, Experiment, Inhaltsanalyse) geprägt, die der Logik des kritischen Rationalismus (vgl. Wiener Kreis, Karl Popper, Positivismusstreit) folgen. Theoriegenerierende Arbeiten folgen häufig den Grundsätzen der Grounded Theory bzw. den Grundsätzen hermeneutisch-interpretativer Sozialforschung (vgl. Friedrich Krotz).", "section_level": 2}, {"title": "Studium.", "content": "Das Studium der Kommunikationswissenschaft ist (meist in Kombination mit der verwandten Medienwissenschaft, teilweise auch unter der Bezeichnung \"Publizistikwissenschaft\") an zahlreichen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich. Die Vergabe der Studienplätze erfolgt wegen der hohen Studiennachfrage des Fachs anhand eines örtlichen Auswahlverfahrens (Numerus clausus), häufig werden zusätzlich auch Eignungs- und Auswahltests durchgeführt. Die Hochschulen legen besonderen Wert auf sehr gute Deutschkenntnisse, gute Kenntnisse der englischen und teilweise einer weiteren Fremdsprache.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kommunikationswissenschaft ist eine wissenschaftliche Forschungsdisziplin im Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften, die sich mit Vorgängen der menschlichen Kommunikation befasst.", "tgt_summary": "传播学(英语:Communication studies)的研究对象有着多种表达,概况的说,传播学是研究社会信息的传递或社会信息系统运行的学科。传播的概念同样有着来自不同学科视角和不同侧重的表达,传播的定义主要概况为六种:传播是传递,传播是共享与互动,传播是控制,传播是撒播,传播是权力,传播是游戏。通过话语研究可以探究这六种定义的原因以及这些定义蕴含的几种传播概念。", "id": 949494} {"src_title": "Jakob II. (Schottland)", "tgt_title": "詹姆斯二世 (苏格兰)", "src_document": [{"title": "Regentschaft und Kampf um die Herrschaft.", "content": "Jakob II. war erst siebenjährig, als er 1437 zum schottischen König gekrönt wurde. Die Regierungsgewalt wurde während fast seiner gesamten Herrschaft von anderen ausgeübt. Sein Vater Jakob I. war in Perth von einer Gruppe Adliger, angeführt von Walter Stewart, 1. Earl of Atholl, ermordet worden. Der Plan, die Macht an sich zu reißen, scheiterte jedoch. Stewart und seine Verbündeten wurden vom 4. Clan Cief, Robert de Atholia, und seinem Clan gefasst und hingerichtet. Verschiedene Regenten übernahmen daraufhin die Amtsgeschäfte. Um die Macht der Familie Douglas zu brechen (was jedoch nur vorübergehend gelang), wurden im Jahr 1440 der 6. Earl of Douglas sowie dessen Bruder, der noch ein Kind war, in Edinburgh Castle entgegen dem Gastrecht hingerichtet. Eine Geschichte besagt, dass beiden ein schwarzer Bullenkopf serviert wurde, was als Zeichen des nahen Todes angesehen wurde \"(Black Dinner)\". 1449 erreichte Jakob II. die Volljährigkeit, doch erst ab 1451 begann er sich innenpolitisch durchzusetzen. Am 22. Februar 1452 ermordete er persönlich auf Stirling Castle den 8. Earl of Douglas. Der Mord führte zu einem bürgerkriegsähnlichen Zustand, der bis 1455 anhielt. Jakob versuchte, die Douglas-Ländereien in seinen Besitz zu nehmen, musste dabei aber wiederholt Rückschläge hinnehmen. Verschiedene Feldzüge endeten unentschieden. Doch dann konnte Jakob die Unterstützung anderer Adliger gewinnen und das Blatt begann sich zu wenden. Im Mai 1455 wurde der Douglas-Clan bei Arkinholm endgültig besiegt.", "section_level": 1}, {"title": "Uneingeschränkte Herrschaft.", "content": "Während der darauf folgenden Monate wurden die weitläufigen Ländereien des Clans Douglas und anderer Adliger vom schottischen Parlament im Namen der Krone enteignet. Der 9. Earl of Douglas floh nach England ins Exil. Jakob konnte endlich nach seinem eigenen Willen herrschen. Ab 1455 erwies sich Jakob II. als aktiver und interventionistischer König. Versuche, die Orkneys, Shetland und Isle of Man unter schottische Herrschaft zu zwingen, waren nicht erfolgreich. Schottlands Hauptfeind England war während dieser Zeit durch die Rosenkriege geschwächt, sodass sich die schottische Wirtschaft während dieser „Atempause“ erholen konnte. 1460 ließ er Roxburgh Castle, die letzte nach den Schottischen Unabhängigkeitskriegen von England gehaltene Burg, belagern. Er starb am 3. August, als eine Kanone in seiner Nähe explodierte.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Am 3. Juli 1449 heiratete er Maria von Geldern (1433–1463), mit der er folgende Kinder hatte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jakob II. (, auch \"James of the Fiery Face\"; * 16. Oktober 1430 im Holyrood Palace; † 3. August 1460 in Roxburgh) war König von Schottland von 1437 bis zu seinem Tod. Er wurde als zweiter Sohn von Jakob I. und dessen Ehefrau Joan Beaufort geboren. Er hatte einen älteren Zwillingsbruder (Alexander Stewart, Duke of Rothesay), der nach kurzer Zeit starb.", "tgt_summary": "詹姆斯二世(1430年-10月16日-1460年-8月3日)苏格兰斯图亚特王朝国王。苏格兰国王詹姆斯一世之子。", "id": 2894529} {"src_title": "Datenautobahn", "tgt_title": "信息高速公路", "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Der Begriff wurde im US-amerikanischen Regierungsprogramm „High Performance Computing and Communications“ im Wahlkampf und in der Regierung Clinton etwa September 1993 von Al Gore geprägt und bezeichnete ein diskutiertes Leitbild für eine entweder nationale („National Information Infrastructure“) oder globale („Global Information Infrastructure“) und umfassende Informations-Infrastruktur. Der Ausdruck \"information highway\" bezog sich anfänglich also auf ein weiteres Hochgeschwindigkeitsnetz, wobei aber nicht der rein technische Aspekt im Vordergrund stand, sondern der Inhalt der vermittelten Informationen. Die Idee selbst geht jedoch auf das bereits 1991 diskutierte „National Research and Education Network“ zurück, welches das überalterte NFSNET ablösen sollte. In Anlehnung an die Erschließung des Westens („Go West“) durch die Pioniere des vorangegangenen Jahrhunderts proklamierten Clinton und Gore das Äquivalent für das Informationszeitalter des 21. Jahrhunderts: Im Rahmen einer anwendungsorientierten Technologieinitiative wurde mit dem Aufbau der „National Information Infrastructure“ begonnen; direkt beim Weißen Haus in Washington wurde beispielsweise die „National Information Infrastructure Task Force“ angesiedelt. Das mit hochrangigen US-amerikanischen Politikern besetzte Gremium verdeutlicht den Stellenwert, der dem schnellstmöglichen Aufbau einer landesweiten Informationsinfrastruktur auf politischer Ebene beigemessen wurde. Diese Infrastrukturen wurden – trotz erheblicher Anschubinvestitionen – jedoch nie umgesetzt, da das Internet einen Großteil der projektierten Funktionalität bereits längst erfüllte.", "section_level": 1}, {"title": "Der Begriff im deutschsprachigen Raum.", "content": "Inhaltlich bedeutete \"Information Highway\" dasselbe, was in der Bundesrepublik bereits seit den 1970er Jahren gedacht war: ein integriertes, breitbandiges Universalnetz mit Funktionen wie der Vernetzung aller Schulen und Bibliotheken sowie – später – von Diensten wie dem kommerziellen Vertrieb digitaler Videos (Video-on-Demand), Interaktives Fernsehen, Teleshopping und Videokonferenz über IP. In Deutschland wurde unter Verwendung des Begriffs \"Datenautobahn\" (auch salopp: \"Infobahn\") eine Folgediskussion geführt. Angetrieben durch die Berichterstattung in den Medien nahm die Präsenz von Begriffen wie \"Information Superhighway\", \"Datenautobahn\" und \"Multimedia\" auch im deutschen Sprachraum ab etwa 1994 kontinuierlich zu. Spätestens seit dem Jahreswechsel 1994/95 dominierten die Themenkomplexe globale Vernetzung und Multimedia die Berichterstattung der Computerfachzeitschriften. Ab 1995 bestimmten diese auch den Inhalt populärer Computerzeitschriften, riefen eine Flut von publizistischen Neugründungen hervor und erreichten schließlich auch das Buchangebot etablierter Verlage. Die Fachmessen CeBit 1995 und 1996 sowie die CeBit Home 1996 waren ebenfalls geprägt von Trends rund um weltweite Netze und Multimedia. Schließlich griff auch die konventionelle Presse den Trend auf. So veröffentlichte der „Spiegel“ beispielsweise im März 1996 ein „Spiegel Special“ mit dem Titel „Die Multimedia-Zukunft“; die Ausgabe vom 11. März 1996 stand unter dem Motto „Die Welt online. D@s Netz“ und berichtete ausführlich über das Internet. Selbst regionale Tageszeitungen wie der „Berliner Tagesspiegel“ richteten Rubriken ein, die sich ausschließlich mit der neuen Technologie beschäftigten („Interaktiv“). Online-Dienste und Internet fanden so ihren festen Platz im Bewusstsein der Öffentlichkeit. Der Begriff \"Datenautobahn\" hatte jedoch mittlerweile durch den inflationären Gebrauch des Wortes in den Medien und mit dem vorwiegend alleinigen Bezug auf die Technik endgültig seinem ursprünglichen und hauptsächlichen Bezug auf die Bildungsinhalte verloren; so sprach die Deutsche Telekom beispielsweise bereits in ihrem Katalog 94/95 von dem Produkt „Datenautobahn ISDN“. Die Vision des „Information Highways“ bot nur ein Leitbild, über die konkrete Umsetzung herrschte jedoch Uneinigkeit; beispielsweise wurde über die notwendigen technischen Voraussetzungen der „Datenautobahn“ viel spekuliert, verbindliche Festlegungen gab es jedoch nicht. Weitgehend unklar war auch, wie die erheblichen finanziellen Investitionen zum Aufbau der erforderlichen globalen Infrastrukturen aufgebracht werden sollen. Selbst wenn die Interkontinentalverbindungen und Backbones des „Information Highways“ durch eine Kooperation von staatlichen und privatwirtschaftlichen Finanziers aufgebracht werden könnten, bliebe die Mehrzahl der privaten Haushalte von der „Global Information Infrastructure“ abgeschnitten: Die vorhandenen schmalbandigen Telekommunikationsverbindungen reichen nicht aus, um die geplanten multimedialen Dienste des Universalnetzes wie beispielsweise Video-on-Demand zu transportieren. Große Teile Afrikas und Asiens können derzeit nicht einmal auf ein flächendeckendes Telefonnetz zurückgreifen, von breitbandigen Multimedia-Diensten völlig abgesehen. Mit dem Begriff \"Datenautobahn\" wurde ursprünglich versucht Sicherheit, Zielgerichtetheit, Übersichtlichkeit, Geschwindigkeit und Effektivität mit dem Internet zu verbinden. Der Ausdruck zielt allerdings mehr auf das gedankliche Konzept „Ordnung“ ab statt auf das der „Freiheit“, welches sich auch in der neuen Bedeutung des Wortes \"Surfen\" wiederfindet. Der Ausdruck \"Datenautobahn\" ist daher vielfach als falsches Bild kritisiert worden und konnte die verbreitete Metapher des „Surfens“ nicht verdrängen. Dies wird höchstwahrscheinlich auch in Zukunft nicht gelingen, denn der Ausdruck \"Datenautobahn\" und seine Synonyme werden im deutschsprachigen Raum heute nur noch wenig gebraucht. So ergab eine Abfrage Anfang März 2010 im Onlinearchiv der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ für den gesamten Zeitraum von 1. Januar 2001 bis 28. Februar 2010 lediglich 21 Treffer für \"Datenautobahn\" und 24 Treffer für \"Datenhighway\". Dabei sind beide Ausdrücke hauptsächlich als konnotationsfreie Synonyme für \"Internet\" zu verstehen. Als Nebenbedeutungen der beiden Wörter erscheinen fast ausschließlich „Breitband“ und „hohe Geschwindigkeit“. Zur selben Zeit ergab eine Abfrage im Onlinearchiv der „Frankfurter Rundschau“ für den Zeitraum 1. Januar 2005 bis 28. Februar 2010 für das Suchwort \"Datenautobahn\" 23 Treffer, für den Suchbegriff \"Datenhighway\" wurden keine Treffer gefunden. Bei gleichen Abfragemodalitäten wurden für den Ausdruck \"Information Highway\" von der „Presse“ 14 und von der „Frankfurter Rundschau“ wiederum 0 Ergebnisse ausgegeben. Dass die Metapher \"Datenautobahn\" ein Phänomen der Frühzeit des Internets in den 1990er Jahren war, beweist auch eine entsprechende Auswertung von Print-Artikeln, die im deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ erschienen sind. 1993 taucht der Begriff dort zum ersten Mal auf, hat einen Höhepunkt im Jahr 1995 und ist seit 2001 kaum noch nachweisbar. Ein Beispiel für den Gebrauch des Sprachbildes der Autobahn ist eine Aussage des österreichischen Bundeskanzlers Franz Vranitzky in einer Parlamentssitzung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Datenautobahn (auch: Datenhighway, gelegentlich auch: Infobahn) ist eine besonders in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre vielfach verwendete Metapher für das Internet. Es ist eine etwas freie Übersetzung des englischen Ausdrucks Information Highway (auch: Information Superhighway), der als solcher auch im deutschsprachigen Raum als Variante für \"Datenautobahn\" benutzt wird.", "tgt_summary": "信息高速公路(英语:information superhighway或英语:infobahn)是1990年代用于指数字通信系统和互联网通信网络的流行词汇。它与美国参议员、后来的副总统阿尔·戈尔有关。", "id": 619569} {"src_title": "Gasbeleuchtung", "tgt_title": "煤氣燈", "src_document": [{"title": "Öffentliche Gasbeleuchtung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seit den Anfängen der Industrialisierung beschäftigte die Verbrennung von Gas zur Fortentwicklung der hergebrachten Beleuchtung den Forschergeist in mehreren Ländern Europas. 1684 bemerkte der irische Reverend John Clayton, dass sich aus Steinkohle ein brennbares Gas gewinnen ließ. Die gleiche Beobachtung machte unabhängig von ihm der Brite Stephen Hales im Jahr 1727. Die erste funktionierende Gaslampe nahm 1785 in den Niederlanden Johannes Petrus Minckeleers in Betrieb. Am 21. September 1799 erhielt in Paris Philippe Lebon ein Patent für eine mit Gas betriebene Heizlampe („Thermolampe“). Der Schotte William Murdoch und sein Assistent William Clegg stellten als erste Leuchtgas im großen Stil her und führten auch in ihren Fabriken eine Gasbeleuchtung ein. 1807/1808 gelang es Friedrich Albrecht Winzer, die ersten Gaslaternen zur Straßenbeleuchtung entlang der Pall Mall, City of Westminster in London in Betrieb zu nehmen. Die erste Gasgesellschaft, die \"Chartered Company\", wurde 1810 vom britischen Parlament bestätigt. In Kontinentaleuropa brachte Wilhelm August Lampadius 1811 in Freiberg an seinem Wohnhaus die erste Gaslaterne an. Da sie mit offener Gasflamme ohne Glühstrumpf betrieben wurde, war sie im Vergleich zu modernen Gasleuchten sehr lichtschwach. 1816 richtete er im Königlich-Sächsischen Amalgamierwerk Halsbrücke bei Freiberg eine Anlage zur Leuchtgaserzeugung ein, die bis 1895 in Betrieb war. 1817 folgte Josef Johann Prechtl im Polytechnischen Institut in Wien. Als Datum der ersten öffentlichen Gasbeleuchtung gilt der 1. April 1814, als man im Londoner Kirchspiel St. Margareths die Öllampen durch Gaslaternen ersetzte. Bald erwarb sich das neue Licht wegen seiner Vorzüge allgemeine Anerkennung. Als William Clegg noch weitere technische Verbesserungen einführte, wie die Reinigung des Gases durch Kalkmilch und einen Gasmessapparat, trat die neue Technik ihren Siegeszug durch die zivilisierte Welt an. Die ersten Gemeinden mit eigenständiger Gasindustrie auf deutschem Boden waren Hannover und Berlin, die von der Imperial-Continental-Gas-Association mit Steinkohlengas versehen wurden. Diese Gesellschaft trat in Konkurrenz zur britischen Gasindustrie, ebenso wie die 1828 von Blochmann in Dresden gegründete Gesellschaft. Im gleichen Jahr errichteten Schiele und Knoblauch in Frankfurt am Main eine Gasfabrik auf Ölschieferbasis. Ebenfalls 1828 war in dem Dorf Burgk nahe Dresden eine Gaserzeugungsanlage auf Basis des lokalen Steinkohlebergbaus in Betrieb genommen und damit im ersten Dorf der Welt eine Gasbeleuchtung eingeführt wurden. Schnell verbreitete sich die neue Beleuchtung über die ganze Erde und wurde von den Bewohnern der Großstädte als technischer Fortschritt gefeiert. Zunächst wurden die Gaslaternen von Laternenanzündern angezündet. Später wurde der Prozess automatisiert, so dass der Beruf des Laternenanzünders entfallen konnte. In der Literatur spielte der Laternenanzünder, zum Beispiel im Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry, eine wichtige Rolle. Trotz aller Vorzüge blieb die Gasbeleuchtung doch noch recht lichtschwach. Erst der im späten 19. Jahrhundert von Carl Auer von Welsbach entwickelte Glühstrumpf vervielfachte die Lichtausbeute. Die meisten deutschen Städte haben bereits in den 1960er-Jahren auf die Gasbeleuchtung verzichtet. Jedoch brennen heute noch in einigen deutschen Städten jede Nacht Gasstraßenleuchten – die meisten in Berlin (30.000), gefolgt von Düsseldorf (14.000), Frankfurt am Main (5.700), Mainz (< 100) und Dresden (ca. 1600, zumeist in historischen Stadtvierteln). Die letzten Leuchten in Essen wurden 2009 mit der Umgestaltung des Burgplatzes demontiert. Es handelte sich hierbei um eine Sammlung verschiedener Gasleuchten aus verschiedenen europäischen Städten. In der Augsburger Fuggerei werden die letzten Gaslaternen Augsburgs bis heute betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Gasbeleuchtung in Wien.", "content": "In Wien wurden um 1913 rund 45.000 Gaslaternen verzeichnet. 1920 begann der Übergang zur elektrischen Straßenbeleuchtung, wofür wirtschaftliche Gründe – der Betrieb einer Gaslaterne verursachte Kosten von durchschnittlich 1.300 Schilling, während der elektrische Betrieb lediglich 310 Schilling jährlich erforderte – und die Lichtausbeute – die elektrische Beleuchtung wies die dreifache Helligkeit auf – maßgeblich waren. Dennoch sollte es mehr als 40 Jahre dauern, ehe die letzte Wiener Gaslaterne erlosch. So waren in Hietzing, Döbling, Floridsdorf und Favoriten noch 1957 4.836 zu „Gasinseln“ zusammengefasste Gaslaternen in Betrieb. So dauerte es bis zum 27. November 1962, 16 Uhr, bis im Rahmen eines Festakts in der Sauraugasse in Hietzing, durch Stadtrat Karl Lakowitsch die letzte Wiener Gaslaterne zum Erlöschen gebracht und durch Bürgermeister Franz Jonas eine elektrische Straßenleuchte eingeschaltet wurde. Inspiriert durch ein Lied von Heinz Conrads entwickelte sich ein regelrechter Ansturm auf die nicht mehr benötigten Gaslaternen, die vom Wiener Gaswerk zum Schrottpreis von 700 bis 2000 Schilling abgegeben wurden. Innerhalb kürzester Zeit wurden mehr als 2000 Stück der meist im Jugendstil gehaltenen Laternen veräußert, wobei sich auch prominente Namen wie Gusti Wolf, Susi Nicoletti, Hans Moser oder Hugo Gottschlich in der Käuferliste befanden. Selbst in die USA, in den Besitz von Lotte Lehmann, nach Japan, Italien, Frankreich und Spanien wurden Wiener Gaslaternen exportiert. Die nördlichste Wiener Gaslaterne war in Norwegen nördlich des Polarkreises zu finden, während die südlichste in Südafrika zu finden war. Selbst in südamerikanische Länder wurden laut den Verkaufsprotokollen Wiener Laternen exportiert.", "section_level": 3}, {"title": "Für- und Wider.", "content": "Früher war die Gasbeleuchtung alternativlos, weil elektrische Beleuchtung technisch nicht oder nicht ausgereift zur Verfügung stand. Auch das Stromnetz war nicht flächendeckend vorhanden. Die Lichtausbeute einer Gaslampe beträgt ca. 5 lm/W und ist daher der einer Glühlampe ebenbürtig, wobei die Glühlampe jedoch wesentlich teureren elektrischen Strom benötigt. Jedoch im Vergleich mit heutigen elektrischen Lichtquellen (Gasentladungslampe, Leuchtdiode − jeweils weit über 50 lm/W) ist die Effizienz einer Gaslampe gering und dementsprechend ist der Primärenergiebedarf trotz der Umwandlungs- und Übertragungsverluste im Stromnetz erheblich höher. Die Kosten der Gasbeleuchtung betragen aber vor allem wegen des höheren Wartungsaufwandes ein Mehrfaches der elektrischen Beleuchtung mit Gasentladungslampen oder LED-Leuchten. Glühstrümpfe haben eine Lebensdauer von 4000 Stunden, also ebenfalls geringer als die Lebensdauer von Gasentladungslampen oder gar LED-Lampen. Daher wurde etwa in Berlin nach längerer Planung 2011 beschlossen, die damals noch rund 44.000 Gasleuchten komplett durch eine elektrische Beleuchtung zu ersetzen. Im Jahre 2018 waren in Berlin dennoch mehr als 30.000 Gaslaternen in Betrieb. Auch in Düsseldorf, Frankfurt am Main, Dresden und Mainz gab es Überlegungen, die Gasbeleuchtung abzuschaffen. Düsseldorf setzte sich 2009 für die Erhaltung von Gaslaternen ein, da die Stadt das kontinuierliche Lichtspektrum und die das Stadtbild prägende Originalität besonders in historischen und älteren Stadtvierteln als erhaltenswert erachtet. Gaslicht ist prinzipiell flimmerfrei und ist nicht von Stromabschaltungen betroffen – das Ferngasnetz und Speicher puffern regionale und saisonale Produktions- und Verbrauchsschwankungen. Auch Prag und Warschau erneuern und modernisieren ihre Gaslaternen. In Prag war die Gasbeleuchtung bereits 1985 weitgehend verschwunden und besteht 2011 noch aus ca. 500 automatisch zündenden Laternen.", "section_level": 2}, {"title": "Funktion, Technik und Vaianten.", "content": "Gasleuchten werden heute fast ausschließlich mit Glühstrumpf betrieben. Der Glühstrumpf wandelt die chemische Energie des Brennstoffes teilweise direkt in Licht um und solche Lampen haben daher eine wesentlich höhere Effizienz als Flammen und auch als Glühlampen.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentlicher Raum.", "content": "Gaslaternen der öffentlichen Beleuchtung wurden bis etwa 1939 von Hand ein- und ausgeschaltet bzw. gezündet. Später entwickelte man Zünduhren, die das Ein- und Ausschalten zu festen Zeiten bewerkstelligten, jedoch wöchentlich aufgezogen werden mussten. Bereits ab 1936 gab es die Fernzündung. Hierbei dient eine vom Gasversorger erzeugte Druckwelle der Steuerung. In jeder Laterne ist hierzu eine mit Membranen bediente Mechanik untergebracht, die bei jeder Druckwelle umschaltet. Der Druck wurde im Gasnetz z. B. etwa 3...5 Minuten lang von 13 mbar auf etwa 21 mbar erhöht, sodass er im ganzen Rohrnetz anstand. Die Gasleuchten hatten eine dauerhaft brennende Zündflamme – lediglich das Hauptventil wurde ferngesteuert. Heutige Gasleuchten im öffentlichen Raum werden nicht mehr ferngesteuert, sondern haben je eine eigene elektrische Zünd- und Ventilsteuerung, die abhängig vom Tageslicht arbeitet. Die Energiequelle ist eine Batterie oder eine Solarzelle mit Akku. Die Geräte besitzen wie auch moderne Gasherde einen Flammensensor, um zu vermeiden, dass bei misslingender Zündung weiter Gas ausströmt.", "section_level": 2}, {"title": "Hausbeleuchtung.", "content": "Gasleuchten fanden auch an und in Wohngebäuden und -räumen Verwendung. Sie wurden wie auch die Gasherde aus dem Gasnetz gespeist, hingen an der Decke oder waren an der Wand montiert und verfügten über ein mittels zweier Kettchen bedienbares Absperrventil, welches unmittelbar bei der Lampe im sie speisenden und zugleich tragenden Rohr angebracht war. In alten Stadthäusern sind insbesondere in Hausdurchfahrten und Gängen mitunter noch Auslässe einer Unterputz-Gasrohrinstallation mit typisch 20–30 mm Außendurchmesser zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Mobile Gasleuchten.", "content": "Beim Camping sind Gaslampen üblich, die ihr Gas aus Gasflaschen oder angebauten Gaskartuschen erhalten. Es handelt sich um flüssiges Propan/Butan-Gemisch. Aufgrund des verminderten Siedens sind diese Leuchten bzw. andere mit Kartuschen betriebene Geräte bei strengem Frost je nach Gasmischverhältnis Propan zu Butan nicht mehr funktionsfähig. Sogenannte Starklichtlampen haben diesen Nachteil nicht, müssen jedoch aufwendiger gezündet werden; sie arbeiten mit flüssigen Brennstoffen wie Benzin oder Petroleum, welches in einem durch die Flamme geheizten Rohr oder in einer Hülse zunächst verdampfen muss. Der Verdampfer muss zunächst mittels offener Flamme vorgeheizt werden. Der Brennstoff wird durch eine kleine Hand-Luftpumpe durch Druck aus dem Tank gefördert.", "section_level": 2}, {"title": "Karbidlampen.", "content": "Eine mobile Gaslampe, die heute allerdings fast keine Bedeutung mehr hat, ist die Karbidlampe. Sie arbeitet ohne Glühstrumpf – lediglich die kohlenstoffreiche, heiße Flamme leuchtet aufgrund der Rußteilchen beim Verbrennen von in der Lampe erzeugtem Äthin. Das Gas entsteht durch handdosierte Zugabe von Wasser zu einem Karbid-Vorrat. Karbidlampen wurden als Fahrzeugbeleuchtung und im Untertage-Bergbau eingesetzt. Heute findet sie nur noch in der Höhlenforschung oder in Entwicklungsländern Verwendung. Zwei schräg zueinander gerichtete Ausströmöffnungen einer Keramikdüse (Gasdurchsatz ca. 14 Liter/Stunde) ergeben eine 2...4 cm2 große flache Flamme, die geometrisch vorzugsweise in zwei gegenüberliegende waagrechte Richtungen leuchtet. Sie ist daher zum Beispiel gut zur zweiseitigen inneren Beleuchtung der Signallaterne einer Eisenbahnweiche oder als seitlich abstehende Fahrzeugbeleuchtung geeignet. Kleine vernickelte Karbidlampen wurden für Fahrräder hergestellt und mittels eines gefederten Parallelogrammes aus Draht- und Blechteilen montiert, um Stöße zu vermeiden. Erschütterungen hätten das unbeabsichtigte Hineinspritzen von Wasser in den Gasentwicklerraum und in der Folge zu starke Gasentwicklung verursacht. Karbidlampen aus der Zeit des 2. Weltkriegs sind aus Bakelit, Messing und Aluminium hergestellt und haben Glasfenster und einen gläsernen Wölbspiegel im Laternengehäuse. Mit geschätzt etwa 120 g körniger Karbidfüllung und 100 ml Wasser im Tank kann die Lampe etwa 8 Stunden betrieben werden.", "section_level": 3}, {"title": "Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin.", "content": "1978 wurde von der Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr in Zusammenarbeit mit der Gasag (Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft) das Gaslaternen-Freilichtmuseum eröffnet. Die Ausstellung befindet sich in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs Tiergarten, enthält zurzeit (2009) 90 Exponate aus 25 deutschen und 11 weiteren europäischen Städten und ist damit die größte in Europa. Das Museum wird durch den Arbeitskreis Licht im Auftrag des Deutschen Technikmuseums Berlin wissenschaftlich betreut.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Das Denkmal \"De Monn mit da long Stong\" auf dem Alten Markt in Dudweiler erinnert an die früheren Gaslaternenanzünder. Im 1907 verfassten politischen Gedicht \"Der Revoluzzer\" von Erich Mühsam spielen Gaslaternen eine zentrale Rolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gasbeleuchtung oder Gaslicht ist künstliches Licht, das durch brennendes Gas (früher Stadtgas, heute Erdgas) entsteht. Das Gas wird durch ein Netz von Rohrleitungen zu den Leuchten geleitet, liegt in flüssiger Form in einem Behälter nahe der Leuchte vor oder wird in ihr erzeugt.", "tgt_summary": "煤气灯(英语:gas lamp)是灯一种,通过燃烧煤气进行发光。煤气灯中不一定是煤气,也可以燃烧其他气体,像是氢、甲烷、一氧化碳、丙烷、丁烷、乙炔、乙烯、天燃气,或者混合气体。", "id": 1385918} {"src_title": "Robert Peel", "tgt_title": "罗伯特·皮尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der älteste Sohn von Sir Robert Peel, 1. Baronet (1750–1830), aus dessen Ehe mit Ellen Yates. Sein Vater war ein wohlhabender Baumwollfabrikant und Parlamentsmitglied für Tamworth in Staffordshire und förderte schon früh die Ausbildung seines Sohnes für eine politische Karriere. Peel besuchte die Harrow School, zeitgleich mit Lord Byron, und studierte am Christ Church College der University of Oxford. Er war der erste Student, der nach einer neuen Studienordnung zwei Fächer, nämlich Klassik und Mathematik, jeweils mit Auszeichnung (\"First-class honours\") abschloss. Mit der finanziellen Unterstützung seines Vaters ließ er sich 1809 im Borough Cashel im irischen County Tipperary als Kandidat für die Nachwahl zum britischen Unterhaus aufstellen. Cashel war damals ein rotten Borough mit nur 24 Wahlberechtigten und Peel wurde am 15. April 1809 ohne Gegenkandidaten gewählt. Wie sein Vater unterstützte er die Tory-Regierung von William Cavendish-Bentinck, 3. Duke of Portland. In seinen ersten Parlamentsreden machte Peel dadurch auf sich aufmerksam, dass er die Kriegspolitik der Regierung hinsichtlich der bislang wenig erfolgreichen Unterstützung von Österreich und Spanien gegen Napoleon Bonaparte und später die wenig erfolgreiche Landung im Königreich Holland rechtfertigte.", "section_level": 1}, {"title": "Staatssekretärsämter.", "content": "Nach nur einem Jahr im Unterhaus bot ihm der Duke of Portland den Posten eines parlamentarischen Unterstaatssekretärs im Kriegs- und Kolonienministerium an. Er diente dort unter Robert Jenkinson, 2. Earl of Liverpool. Als Lord Liverpool im Mai 1812 Premierminister wurde, ernannte er Peel zum Chief Secretary for Ireland. Bei den Parlamentswahlen im Oktober/November 1812 wurde Peel erneut ins Unterhaus gewählt, diesmal als Abgeordneter für das Borough Chippenham im englischen Wiltshire. Als Chief Secretary for Ireland bemühte er sich um eine Reduzierung von Nepotismus innerhalb der irischen Staatsverwaltung und um eine Konsolidierung der Finanzen. Er bekämpfte insbesondere den missbräuchlichen Zugriff auf Gelder des staatlichen Pensionsfonds. Er beendete den Verkauf öffentlicher Ämter, ließ bei er Vergabe solcher Posten nur noch den Charakter und die fachliche Eignung des Bewerbers entscheiden, und beendete die Praxis, dass öffentliche Amtsinhaber, die gegen die Regierung abstimmten, aus ihrem Amt entfernt wurden. Im Übrigen bemühte er sich in Irland um den Erhalt der fragilen Herrschaft einer kleinen anglikanischen Oberschicht über die katholische Bevölkerungsmehrheit. Katholiken und Presbyterianern war auch dadurch die Mitgliedschaft im Parlament und hohen Staatsämtern verwehrt, dass sie aufgrund des Test Act bzw. des \"Corporation Act\" neben dem Suprematseid auf den König weitere Eide ablegen mussten, mit denen sie de facto wichtige Grundüberzeugungen ihrer Religion zugunsten der anglikanischen Lehre widerrufen hätten. Zur Aufrechterhaltung dieser Ordnung ließ er 1814 eine Polizeitruppe gründen, aus der später die Royal Irish Constabulary hervorging. Er setzte sich gegen die Katholikenemanzipation ein und vertrat die Ansicht, dass Katholiken nicht Mitglied des Parlaments werden können, da sie dem britischen König den vorgeschriebenen Testeid verweigerten. Bevor am 9. Mai 1817 im Parlament über einen Gesetzesvorschlag von Henry Grattan für mehr Rechte für Katholiken abgestimmt wurde, hielt Peel eine leidenschaftliche dagegen – das Gesetz wurde daraufhin mit 221:245 Stimmen abgelehnt. 1817 entschloss sich Peel zum Rückzug von seinem Posten in Irland. Dies bestürzte die irischen Protestanten im Unterhaus. 57 von ihnen unterschrieben eine Petition, ihn bedrängend, das Amt nicht zu verlassen. Die University of Oxford erkannte Peels „Dienste für den Protestantismus“ an, indem sie ihn einlud, ihr Abgeordneter im Unterhaus zu werden, was er annahm. Als Vorsitzender der Edelmetall-Kommission (\"Bullion Commission\") war er mit der Stabilisierung der britischen Finanzen nach dem Ende der napoleonischen Kriege beauftragt. Er setzte 1819 ein nach ihm „Peel's Bill“ genanntes Gesetz durch, welches die Wiederherstellung des erst 1797 abgeschafften Goldstandards bis 1821 anordnete.", "section_level": 2}, {"title": "Innenminister.", "content": "1822 kehrte er in die Regierung Lord Liverpools zurück, als er das Amt des Innenministers annahm. In seiner Eigenschaft als Innenminister stellte er eine Reihe von Reformen im britischen Strafrecht vor. Seine Änderungen im Strafgesetzbuch führten zu weniger Straftaten, die mit dem Tode bestraft wurden. Er reformierte auch das Gefängniswesen durch Entlohnung der Gefängniswärter und Ausbildung der Insassen. Im Februar 1827 erlitt Lord Liverpool einen Schlaganfall, trat zurück und wurde durch George Canning als Premierminister ersetzt. Canning war ein Verfechter der Katholikenemanzipation, der Peel stark ablehnend gegenüberstand. Er glaubte, dass er unter dem neuen Premierminister nicht dienen könne, und legte sein Amt nieder. Canning selbst starb keine vier Monate später und nach einer kurzen Amtszeit des Premierministers Frederick Robinson, 1. Viscount Goderich kehrte Peel auf seinen Posten als Innenminister in die Regierung des Duke of Wellington, zurück. In dieser Zeit wurde er, hinter Wellington, als Nummer Zwei der Tories wahrgenommen. Doch die Kräfte, die auf das neue Ministerium von den Befürwortern einer katholischen Gleichberechtigung ausgeübt wurden, waren zu groß. Peel stimmte im Februar 1828 für Russells Antrag auf Aufhebung des Test Act und des Corporation Act. Am 26. Juli 1828 schrieb Henry William Paget, 1. Marquess of Anglesey an Peel. Er behauptete, dass Irland am Rande einer Rebellion stünde und fragte ihn, ob Peel seinen Einfluss nicht für Zugeständnisse an die Katholiken verwenden könne. Obwohl Peel zwanzig Jahre lang gegen die Katholikenemanzipation war, regte ihn dieser Brief von Lord Anglesey an, seine Position zu überdenken. Peel schrieb nun an Wellington die Aussage, dass „zwar die Emanzipation eine große Gefahr sei, doch ein Bürgerkrieg eine größere Gefahr wäre“. Er fügte hinzu, dass, wie William Pitt richtig gesagt habe, „das Aufrechterhalten einer konstanten Haltung unter geänderten Umständen ist, ein Sklave höchst unnützer Eitelkeit zu sein“. Obwohl der Duke of Wellington mit Peel übereinstimmte, stand König George IV. einer Katholikenemanzipation heftig ablehnend gegenüber. Peel brachte im Februar 1829 mit Erfolg einen Gesetzesantrag vor Unter- und Oberhaus, welche den Katholiken mittels einer Abänderung der Eidesformel den Eintritt ins Parlament sowie auch den Zutritt zu den meisten öffentlichen Ämtern möglich machte. Da Wellingtons Regierung mit dem Rücktritt drohte, stimmte der König widerwillig einer Gesetzesänderung zu. Als Peel am 5. März 1829 den \"Roman Catholic Relief Act 1829\" vorstellte, sagte er dem Unterhaus, dass die Anerkennung für diese Maßnahme seinen langjährigen Konkurrenten Charles Fox und George Canning gebühre. Die University of Oxford, die ihn gewählt hatte, entzog ihm darauf ihr Vertrauen; selbst seine Brüder und sein Vater erklärten sich gegen ihn. Peel fühlte sich gezwungen, seinen Parlamentssitz aufzugeben, denn, was ihn zuerst für diesen Wahlkreis attraktiv gemacht hatte, war seine Oppositionshaltung in dieser Frage. Damit Peel im Parlament bleiben konnte, legte sein Parteifreund Sir Manasseh Lopes, 1. Baronet (1755–1831), von seinem Mandat für das Rotten Borough Westbury in Wiltshire nieder, woraufhin Peel bei der folgenden Nachwahl von diesem Borough ins Unterhaus gewählt wurde und seinen Kabinettsposten behielt. Lange Zeit waren die Politiker besorgt über die Probleme mit Recht und Gesetz in London. 1829 beschloss Peel, die Art der polizeilichen Bewachung Londons zu reorganisieren und veranlasste die Gründung der Metropolitan Police, der ersten uniformierten nicht-paramilitärischen Polizeitruppe in England. Diese Verbesserung der hauptstädtischen Polizeigewalt ist noch heute in den Bezeichnungen \"Peelers\" (veralteter Slang) oder \"Bobbies\" (nach Peels Vorname) der Schutzpolizisten bestens erinnerlich. Obwohl anfangs unpopulär, erwiesen sich die Maßnahmen als sehr erfolgreich in der Verbrechensbekämpfung. Daher wurden nach seiner Amtszeit 1835 alle Städte im Vereinigten Königreich angewiesen, eigene Polizeikräfte zu bilden. Am 3. Mai 1830 erbte er beim Tod seines Vaters dessen Titel Baronet, of Drayton Manor in the County of Stafford and of Bury in the County Palatine of Lancaster, der diesem am 29. November 1800 in der Baronetage of Great Britain verliehen worden war. Bei den Parlamentswahlen von 1830 trat Peel im ehemaligen Wahlbezirk seines Vaters, Tamworth, an und blieb fortan bis zu seinem Tode Unterhausabgeordneter für dieses Borough. Zu dieser Zeit zeigte sich ein Stimmungsumschwung zugunsten einer liberalen Parlamentsreform, die bürgerliche Schichten stärker an der Macht beteiligen sollte. Diese Stimmung wurde durch die Thronbesteigung Wilhelms IV. und den Ausbruch der französischen Julirevolution weiter befördert. Die Regierung Wellington trat am 16. November 1830 ab wurde am 22. November 1830 durch Whig-Regierung unter Charles Grey, 2. Earl Grey abgelöst. Zum ersten Mal nach über zwanzigjähriger Unterhauszugehörigkeit war Peel jetzt Oppositionsmitglied. Er lehnte Greys Anträge zur Parlamentsreform total ab. Zwischen dem 12. und 27. Juli 1831 hielt Peel 48 Reden im Unterhaus gegen das Vorhaben. Eines seiner Hauptargumente war, dass das System der Rotten Boroughs es bemerkenswerten Männern ermöglicht hatte, ins Parlament zu kommen. Peel, der nun im Unterhaus die Leitung der Opposition übernahm, kämpfte 18 Monate, freilich vergeblich, gegen das von der Regierung Grey eingebrachte Reformgesetz. Nachdem das Reformgesetz 1832 durchgegangen war, wurden die Tories in den folgenden allgemeinen Wahlen schwer geschlagen. Obwohl er in Tamworth siegreich war, hatte Peel, jetzt Führer der Tories, nur knapp über Hundert Parlamentarier, auf deren Unterstützung er sich gegen Greys Regierung verlassen konnte. Als Peel im Februar 1833 in das reformierte Parlament trat, fand er die alten Anhänger seiner Partei fast um zwei Drittel zusammengeschmolzen. Er sammelte diese Überreste um sich, zog in kurzer Zeit auch viele Whigs zu sich herüber, welche vor den Konsequenzen der eingetretenen Reformen und der Verbindung des Ministeriums mit den Radikalen erschraken, und ward so Stifter einer neuen Partei im Parlament (Peeliten), welche zwischen der Starrheit der alten Tories und der Beweglichkeit der jüngeren Whigs die Mitte hielt. Diese wenigen Jahre waren extrem turbulent, aber es waren vielleicht zu viele Reformen durchgeführt worden. König William IV. hegte diese Überzeugung und betraute erneut die Tories mit der Regierungsbildung, den Regierungen von Earl Grey und Viscount Melbourne nachfolgend.", "section_level": 2}, {"title": "Premierminister (1834–1835).", "content": "Im November 1834 entließ König William IV. die Whig-Regierung und ernannte Robert Peel zum neuen Premierminister. Doch der war zu dieser Zeit in Italien, weshalb Wellington jene drei Wochen im November und Dezember übergangsweise Amtsinhaber war, die Peel zur Rückkehr benötigte. Peel rief unverzüglich allgemeine Wahlen aus und während der Wahlkampagne im Januar 1835 erschien, was als das „Manifest von Tamworth“ bekannt wurde. In der Wahlrede an seine Wähler in Tamworth versprach Peel, das Reformgesetz von 1832 zu akzeptieren und argumentierte für eine Politik moderater Reformen, um Großbritanniens wichtige Traditionen zu bewahren. Das Manifest von Tamworth markierte den Wechsel vom alten, repressiven Toryismus hin zu einem neuen, mehr aufgeklärten Konservatismus. Peel schuf aus den Trümmern der Tory-Partei das Fundament für die Konservative Partei Englands. Die Wahlen brachten Peel mehr Unterstützer, obwohl es weiterhin mehr Whigs als Tories im Unterhaus gab. Ungeachtet dessen erhielt er vom König den Auftrag zur Regierungsbildung. Mit Unterstützung der Whigs konnte Peels Regierung die Gesetzesvorlagen zur Dissidentenheirat (\"Dissenters’ Marriage Bill\") und zum englischen Zehnten (\"English Tithe Bill\") verabschieden. Die Whigs verbündeten sich durch Abreden mit den irischen Radikalen des Daniel O’Connell, um die Regierung in verschiedenen Vorlagen zu besiegen. Weil Peel jedoch ständig vom Unterhaus überstimmt wurde, trat er mit seiner Minderheitsregierung am 8. April 1835 vom Amt zurück. Dies auch, weil das Unterhaus einen Vorschlag Lord Russells auf Überlassung eines Teils des irischen Kirchenguts zu nichtkirchlichen Zwecken annahm. Von neuem übernahm Lord Melbourne die Leitung der Verwaltung und Peel die der Opposition im Unterhaus. Trotzdem unterstützte er seinem Versprechen gemäß die Regierung in allen gemäßigt liberalen Maßregeln. 1836 wurde er von der Universität Glasgow zum Rektor gewählt. Im Mai 1839 wurde ihm erneut die Möglichkeit einer Regierungsbildung eingeräumt. Diesmal von der neuen Monarchin, Königin Victoria. Da es auch eine Minderheitsregierung geworden wäre, wollte er ein weiteres Zeichen des Vertrauens von der Königin haben. Die Königin widersetzte sich in der so genannten Hofdamenaffäre dem Ansinnen, mit den Whigs verwandtes oder ihnen nahestehendes Personal aus ihrem Hause zu entlassen, und Peel verzichtete auf die Regierungsbildung. Die Whigs behielten die Macht.", "section_level": 2}, {"title": "Premierminister (1841–1846).", "content": "Eine zweite Chance, eine Mehrheitsregierung zu führen, erhielt Peel nach der folgenden Wahl. Im August 1841 wurde Robert Peel noch einmal mit der Bildung einer Regierung der Konservativen beauftragt. Er versprach erneut, moderate Reformen durchzuführen. Im September 1841 trat, nachdem zuvor Lord Palmerston wegen seiner Zollpolitik im Unterhaus geschlagen worden war, unter Peels Leitung ein neues Ministerium zusammen, das die Häupter der Tories und der gemäßigten Whigs in sich vereinigte und eine der denkwürdigsten Episoden der britischen Geschichte bildet. Dasselbe siegte in der Frage über die Korngesetze und setzte eine zeitweilige Einkommensteuer (income-tax) durch. Mit großer Vorsicht ging Peel sodann an die Herabsetzung der hohen Schutzzölle. Über die vergangenen Jahre hinweg hatte Britannien mehr ausgegeben als es einnahm. Peel entschied, dass die Regierung die Steuern erhöhen müsse. Am 11. März 1842 kündigte er die Einführung einer Einkommensteuer von 7 Prozent an. Er fügte hinzu, dass er hoffe, dass dies es der Regierung ermögliche, die Zölle auf Importgüter zu verringern. Im Jahr 1843 hatte Peel nochmals Ärger mit Daniel O’Connell, der eine Kampagne gegen das Unionsgesetz anführte. O’Connell avisierte eine große Versammlung, die bei Clontarf abgehalten werden sollte. Die britische Regierung verkündete, das Vorhaben sei illegal. Als O’Connell seine Bemühungen zum geplanten Clontarf-Treffen fortsetzte, wurde er festgenommen und wegen Verschwörung eingesperrt. Peel versuchte den religiösen Konflikt in Irland durch die Gründung der \"Devon-Kommission\" zu überwinden, welche „die Gesetzeslage und Praktiken im Hinblick auf die Landnahme in Irland“ untersuchen sollte. Er erhöhte auch den Zuschuss für Maynooth, ein College für die irische Priesterschaft, von 9.000 £ auf 26.000 £ pro Jahr. Die zweite Bankakte von 1844 war eine Reaktion auf den Sieg der British Currency School um David Ricardo und Robert Torrens über die British Banking School um Thomas Tooke und John Fullarton. Danach durfte die Bank of England nicht mehr Banknoten ausgeben, als sie Goldreserven hatte. Nur sie durfte fortan Banknoten in Wales und England in Umlauf bringen. Die Grundzüge des heutigen zweistufigen Bankensystems sind im Vereinigten Königreich entstanden. Eine zweite gerühmte Tat dieser Regierung richtete sich an die Reformer selbst, die in ihren Wahlkreisen die Unterstützung der neuen industriellen Reichen hatten. Das Fabrikgesetz (\"Factory Act\") von 1844 zielte mehr auf sie ab als auf die traditionelle Festung der Konservativen, den Landadel. Es schränkte die Zahl der Stunden ein, die Frauen und Kinder in den Fabriken arbeiten konnten und setzte rudimentäre Sicherheitsstandards für die Maschinen. Interessanterweise war dies eine Fortsetzung der parlamentarischen Arbeit seines eigenen Vaters. Robert Peel senior war beachtenswert für seine Reform der Arbeitsbedingungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die herausragendste Leistung der Peel-Regierung war jedoch diejenige, die ihren Untergang bedeuten sollte. Dieses Mal wandte sich Peel gegen die Grundpächter, indem er die Einfuhrzölle auf Getreide Corn Laws – welche die einheimische Landwirtschaft vor unliebsamer Konkurrenz schützten – abschaffte. Auf die Abschaffung der \"Corn Laws\" drängten außerdem die Manchesterliberalen, insbesondere die Anti-Corn Law League. Die Debatte über die Abschaffung der Corn Laws überschattet auch die politische Auseinandersetzung um Hilfsmaßnahmen zugunsten Irlands während der Großen Hungersnot in Irland. Mit der offiziellen Begründung, dass diese Zölle den Import von Nahrungsmitteln auch für Irland verteuerten, stritt Robert Peel für die Abschaffung der \"Corn Laws\". Historiker halten diese Argumentation allerdings für einen Vorwand, da ausweislich der damaligen Parlamentsdebatten kaum ein Abgeordneter davon ausging, dass die Abschaffung der Corn laws die irische Hungersnot verringern würde. Auch aus den parlamentarischen Reden Peels geht hervor, dass Irland aufgrund der großen Dominanz des landwirtschaftlichen Sektors zu den Landesteilen gehören würde, für welche die Abschaffung der Corn laws eher nachteilig sein musste. 1846 brachte Peel drei Gesetzvorschläge ein, deren erster völlige Aufhebung der Getreidezölle nach drei Jahren, der zweite eine neue Herabsetzung des allgemeinen Zolltarifs, der dritte Zwangsmaßregeln zum Schutz von Eigentum und Leben in Irland beantragte. Die Getreide- und Tarifbill wurden angenommen, dagegen die irische Zwangsbill durch die Bemühungen einer Koalition von Schutzzöllnern und Radikalen, Whigs und Iren verworfen. Seine eigene Partei verweigerte die Unterstützung, doch mit der Mehrheit der Whigs und der Radikalen passierten zwei Gesetze am 29. Juni 1846 das Parlament. Diese Entscheidung spaltete die konservative Fraktion. Eine folgende Vorlage wurde in direkter Konsequenz niedergeschmettert und Peel gab am Folgetag auf. Obwohl die Getreidegesetze 1846 aufgehoben wurden, blieb die konservative Partei gespalten und Peel wurde von den Schutzzollanhängern in der Partei zum Rücktritt gezwungen.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Jahre.", "content": "Peel war in der Folge der Führer einer Mittelpartei, die sich mehr den gemäßigten Whigs als den Tories näherte. Namentlich bewies er sich 1847–48 als eine Hauptstütze der Regierung, deren Freihandelsgrundsätze er rückhaltlos verfocht. Robert Peel machte dem Unterhaus weiterhin seine Aufwartung und gewährte Lord John Russell und seiner Regierung von 1846–47 beträchtliche Unterstützung. Seinen konservativen Prinzipien blieb er treu. Er blieb in manchen wichtigen Punkten, etwa der Förderung des britischen Freihandels, einflussreich, weil er sich mit einigen Unterstützern (\"Peelites\") quasi als Mittelstandspartei positionierte. Am 28. Juni 1850 hielt er eine bedeutsame Rede zu Griechenland und der Außenpolitik von Lord Palmerston. Am Folgetag, als Peel den Constitution Hill hinaufritt, wurde er von seinem Pferd abgeworfen. Er wurde schwer verletzt und starb am 2. Juli 1850 an seinen Verletzungen.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach Robert Peel ist der Peel River im australischen Bundesstaat New South Wales benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Robert Peel, 2. Baronet (* 5. Februar 1788 in \"Chamber Hall\" bei Bury, Lancashire; † 2. Juli 1850 in London), war ein britischer Staatsmann und Politiker. Er gilt als Begründer der Konservativen Partei.", "tgt_summary": "罗伯特·皮尔爵士,第二代从男爵(英语:Sir Robert Peel, 2nd Baronet,1788年-2月5日-1850年-7月2日),出生于英国布莱克本附近,政治家,他被看作是英国保守党的创建人,及伦敦警察厅的成立者。", "id": 1620499} {"src_title": "Ethnomedizin", "tgt_title": "民族醫學", "src_document": [{"title": "Bezeichnung.", "content": "Je nach eher kultur- oder gesundheitswissenschaftlicher Sichtweise ist das, was unter Ethnomedizin verstanden wird, unterschiedlich und in weiten Teilen sogar umstritten. So beschäftigt sich Ethnomedizin in einem gegenstandsbezogenen Verständnis der Medizinanthropologin Beatrix Pfleiderer-Becker mit „kulturspezifischen Krankheitsbegriffen und Symptomenkomplexen sowie deren Therapie“. Gemäß dem eher methoden- und theorien-orientierten Verständnis des Medizinhistorikers Volker Roelcke bezeichnet man heute mit Ethnomedizin ein mit der Medizinethnologie weitgehend gleichzusetzendes wissenschaftliches Arbeitsfeld, in dem die Methoden und Theorien der Ethnologie auf die Praktiken, Normen und Theorien der Heilkunde einer sozialen Gruppe (Ethnie) oder von Gesellschaften angewendet werden. Eine Verwendung des Wortes Ethnomedizin – in Anlehnung an das englische Wort \"ethnomedicine\" – zur Bezeichnung für Volksmedizin im Gegensatz zur wissenschaftlichen Medizin gilt inzwischen als problematisch und überholt. Sie wird heute vorwiegend von Gruppen und Individuen verwendet, die tatsächliche oder erfundene Heilweisen außer- oder alteuropäischer Bevölkerungen für Kranke oder entsprechende Erfahrungen Suchende in westlichen Industriegesellschaften anwenden wollen, also eher dem esoterischen oder alternativmedizinischen Bereich zuzuordnen sind. In wissenschaftlichen, insbesondere universitären bzw. akademischen Kontexten, wurde der Begriff Ethnomedizin nicht für Heilpraxis selbst, sondern für die Beschäftigung mit, insbesondere die Erforschung, zunächst nur außereuropäischer und „volksmedizinischer“ Krankheitskonzepte und Heilpraktiken verwendet. Später bestand Ethnomedizin in diesem Sinne eines Wissenschaftsgebiets auch in der Anwendung ethnologischer Theorien und Methoden auf die naturwissenschaftlich orientierte Medizin, insbesondere in ihrer Interaktion mit anderen Heilweisen. Im Unterschied zur Medizinethnologie, mit der es große personelle, thematische und methodische Überschneidungen gibt, verstand sich die Ethnomedizin nicht so sehr als Fach bzw. Disziplin, sondern als bleibend interdisziplinäres Gebiet, während die Medizinethnologie de facto und von ihrem Selbstverständnis her Subdisziplin der Ethnologie ist. Analog zu Religionsethnologie, Wirtschaftsethnologie, Politikethnologie, Rechtsethnologie oder Musikethnologie als anderen Subdisziplinen der Ethnologie hat die Medizinethnologie den Bereich der Medizin nur als Gegenstand oder Untersuchungsobjekt, ohne selbst Teil davon zu sein, während die meisten Vertreter der Ethnomedizin diese als Bemühen um Verbesserung der Gesundheit, also Verfolgung der medizinischen Grundaufgabe, verstanden und verstehen. Entsprechend diesem eher berufspolitischen Verständnis sind fast alle Medizinethnologie Vertretenden Ethnologen und können auch nur als solche Funktionen in der entsprechenden AG der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde übernehmen, während die Arbeitsgemeinschaft Ethnomedizin (AGEM) für alle Berufsgruppen in allen Positionen offen war und ist. Die Aufspaltung des Gebiets, das im englischen Sprachraum die \"Medical Anthropology\" abdeckt, in Ethnomedizin und Medizinethnologie ist insofern v. a. eine Folge der an deutschen Universitäten starren Abgrenzungen zwischen Fakultäten bzw. Fachbereichen, wodurch eine gleichberechtigte Mitwirkung innerhalb von Medizin und Ethnologie faktisch ausgeschlossen ist. Die im deutschen Sprachraum historisch gewachsene, früher einzige und in der aktuellen Literatur noch immer verwendete Bezeichnung \"Ethnomedizin\" weist somit auf die Besonderheit hin, im Rahmen und Interesse der Medizin mit ethnologischen Theorien (z. B. Medizin als kulturellem System) und Methoden (z. B. Ethnographie) und/oder auf ethnologisch erschlossenen bzw. relevanten Sachgebieten (Heilungsexperten und -rituale, Heilpflanzen, indigene Krankheitskonzepte) zu forschen und zu handeln, ähnlich wie Ethnopharmakologie, Ethnopsychiatrie, Ethnopsychoanalyse, die gelegentlich als Teilgebiete der Ethnomedizin gesehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und wissenschaftliche Institutionalisierung.", "content": "Nachdem sich schon in frühen medizinischen Texten, so im Corpus Hippocraticum der griechischen Antike, eine Beschäftigung mit jeweils fremder Medizin findet, und auch in den Reiseberichten frühneuzeitlicher europäischer Schiffsärzte Heilweisen besuchter Bevölkerungen beschrieben sind, stellt im deutschen Sprachraum die Expansion europäischer Medizin und die Entstehung der Völkerkunde zur Zeit des imperialen Kolonialismus im späten 19. Jahrhunderts den Beginn einer systematischen akademischen Beschäftigung mit außereuropäischer ebenso wie mit einheimischer „Volksmedizin“ dar. Entsprechend der damaligen Einheit von \"Anthropologie, Urgeschichte und Ethnologie\" wurden die Heilweisen fremder Völker als Relikte der menschlichen Frühgeschichte verstanden und zur vermeintlichen Füllung entsprechender Wissenslücken herangezogen. In diesem Sinne sammelte und systematisierte auch der Arzt und Völkerkundler Georg Buschan während des nationalsozialistischen Interesses an rassischer Differenz Berichte über außereuropäische und alte Medizin. Die akademische Etablierung der Begrifflichkeit Ethnomedizin wie ihres Gegenstandes ist nach der Wende weg von rassischen und evolutionistischen hin zu kulturellen Erklärungen für Unterschiede zwischen Völkern eng mit Erich Drobec Mitte der 1950er Jahre verbunden. In Deutschland haben sich Wissenschaftler der verschiedenen Disziplinen auf Initiative des Ethnologen Joachim Sterly 1970 in Hamburg in der \"Arbeitsgemeinschaft Ethnomedizin\" (AGEM e.V.) zur Förderung des Fachgebietes, zur Herausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift (früher \"Ethnomedizin\", seit 1978 \"Curare\", ()) und zur Öffentlichkeitsarbeit mittels Tagungen und Publikationen (u. a. Curare-Sonderbände) zusammengeschlossen. Während an den Universitäten im englischen und geringfügiger im französischen Sprachraum die „Medical Anthropology“ oder „Anthropologie médicale“ schon seit Jahrzehnten in Medizin und Anthropology etabliert ist, wurde nach vielen Lehrveranstaltungen und vereinzelten Habilitationen für Ethnomedizin erst 1993 mit der Einrichtung einer Abteilung für Ethnomedizin im Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Wien ein erster Vorstoß im deutschsprachigen Raum unternommen. Im Jahr 1997 gründete sich die erwähnte Arbeitsgruppe \"Medical Anthropology\" in der damaligen Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, heute Deutsche Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie, die seitdem innerhalb der Ethnologie mit dem Auf- und Ausbau medizinethnologischer Forschung und Lehre im deutschsprachigen Raum und der Professionalisierung des Gebietes befasst ist. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe untersuchen Gesundheits- und Medizin-bezogene Phänomene auf der Basis ethnologischer Theorien und Methoden und haben ihre Forschungen in einer Reihe von Tagungen und Sammelbänden vorgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele, Arbeitsweisen, Tätigkeits- und Anwendungsfelder.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "Ziele der Ethnomedizin bestehen sowohl darin, medizinische Kenntnisse und Praktiken in verschiedenen Kulturräumen zu erfassen, kulturübergreifende und -vergleichende Studien anzustellen und das entsprechende kulturelle Erbe in vielen Ländern der Welt zu bewahren (was im UN-System dem Auftrag der UNESCO entspricht, die im Rahmen der Bioethik allerdings inzwischen auch den Schutz von Nutzern traditioneller Medizin zu ihren Aufgaben zählt), als auch darin, in Krankenversorgung und Gesundheitsprogramme durch Berücksichtigung von traditionellen Heilpraktiken mögliche Störungen auszuräumen und Gesundheitsversorgung zu verbessern (was seit den späten 1970er-Jahren die WHO zu ihren Aufgaben zählt). Die Ziele der Ethnomedizin laut Wulf Schiefenhövel sind:", "section_level": 2}, {"title": "Interdisziplinarität.", "content": "Als interdisziplinäres Arbeitsfeld, das die Medizin und angrenzende Naturwissenschaften sowie Sozial-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften wie die Ethnologie, Medizinsoziologie und Psychologie verbindet, beschäftigt sich die Ethnomedizin mit traditionellen medizinischen Systemen im Kulturvergleich (etwa im Vergleich mit „modernen“ Systemen) sowie mit Interaktionen, etwa innerhalb der medizinischen Entwicklungshilfe. Durch die Ethnomedizin wurden seit den 1970er Jahren ethnologische Begriffe und das Bewusstsein für kulturelle Dimensionen in verschiedene medizinische Fachgebiete eingebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Dekonstruktion von biologistischem Medizinverständnis.", "content": "Ein wesentlicher Bestandteil ethnomedizinischer Perspektiven ist eine Differenzierung zwischen sinnweltlichen Krankheitskonzeptionen eines Subjekts (beispielsweise den Symptombeschreibungen eines Patienten) und ihrer biologischen Dimension. Diese Vorgehensweise begründet das besondere Interesse an medizinischen Fach- und Funktionspersonal in medizinischen Systemen, welche an der Übersetzung zwischen subjektivem Krankheitskonzept und kulturbereinigtem biologistischen Beschreibungsweg maßgeblich beteiligt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeitsfelder.", "content": "Entsprechend dem multidisziplinären Charakter der Ethnomedizin können vor allem folgende Ansätze unterschieden werden – teils eher angewandter, teils eher erkenntnisorientierter Art:", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungsfelder.", "content": "Ergebnisse der ethnomedizinischen Forschung finden beispielsweise im interkulturellen Patientenkontakt und bei der Durchführung von Projekten der medizinischen Entwicklungszusammenarbeit einige Anwendungsmöglichkeiten. Mit ethnomedizinischen Perspektiven werden zumeist auch kritische Betrachtungen und Dekonstruktionen bestehender Begriffssysteme verbunden. Die Ethnomedizin will dadurch auch als Hintergrund zur Reflexion des eigenen Medizinverständnisses dienen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ethnomedizin ist ein interdisziplinärer Bereich v. a. zwischen der Ethnologie (Völkerkunde) und der Medizin, der nach einem kulturwissenschaftlichen Verständnis und nach einer kulturwissenschaftlich informierten Praxis von Medizin strebt.", "tgt_summary": "民族医学(英语:Ethnomedicine),针对不同族群,特别是原住民内部,传承的传统医学进行比较与研究的学门。有时候与传统医学是同义词。", "id": 1144658} {"src_title": "Beginen und Begarden", "tgt_title": "貝居安修會", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wortherkunft und -entwicklung.", "content": "Die Herkunft der \"Beginen\" oder \"Begarden\" wurde bisher nicht eindeutig geklärt. Ersteres Wort tauchte bereits 1209/1211 in Köln auf. Zu dieser Zeit stellten die zwei Begriffe jedoch Fremdbezeichnungen dar, die von den Brüdern und Schwestern (so die Eigenbezeichnung) zurückgewiesen wurden. Erst im 15. Jahrhundert übernahmen die Mitglieder der Gemeinschaften selbst diese Bezeichnungen. Erzählungen in Verbindung mit dem Namen der hl. Begga, die in einer späteren Epoche zur Schutzpatronin der Beginenhäuser erklärt wurde, scheinen auf legendarischen Überlieferungen zu beruhen. Eine Deutungsvariante sieht die Namensherkunft in der Ableitung vom Namen eines Lütticher Priesters: Lambert le Bégue (‚Lambert der Stammler‘) stiftete 1180 in Lüttich in einem ihm gehörenden großen Garten in der Nähe der Stadt eine Anzahl einzelner Häuschen, die er nicht verheirateten Frauen und Witwen ohne Unterschied von Stand oder Vermögen unter der Bedingung zu Wohnungen gab, dass sie ehelos und anständig, arbeitsam und verträglich zusammenlebten. Eine andere Deutung sieht im Begriff \"Beginen\" eine Verballhornung von \"Albigenses\". Die Bezeichnung \"Albigenser\" wurde später in ungenauer Weise für verschiedene, als häretisch angesehene Laienbewegungen verwendet, fand jedoch später ihre häufigste Verwendung als Synonym für die Glaubensgemeinschaft der Katharer.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise und Tätigkeiten.", "content": "Die Schwestern erschienen in erster Linie in den Städten, kamen aber auch auf dem platten Lande vor. Die konkrete Lebensweise zeigte eine große Bandbreite, reichte von 1) Wanderbegine, nährte sich vergleichbar dem Wandermönch vom Betteln und Predigen, über 2) im elterlichen Haus wohnend, sich jedoch nicht nach außen abgrenzend, 3) privat dem Ideal folgend, aber der bisherigen Arbeit nachgehend, 4) Beginenhaus, kleinere Gemeinschaft, die in einem Haus zusammenwohnte, 5) Beginenklause, kleinere, sich abschottende Gemeinschaft, 6) Beginenkonvent, größere Gemeinschaft, die mehrere Häuser nutzte, bis zu 7) Beginenhof, eine Art abgeschlossenes Stadtviertel mit eigener Verwaltung. Nicht jede Region Europas brachte jede Erscheinungsform hervor. So gab es die Beginenhöfe nur im Nordwesten des Heiligen Römischen Reichs (Raum Belgien-Niederlande). Ab einer gewissen Größe einer Beginengemeinschaft galt eine Beginenordnung. Sie wiesen eine große Spannbreite auf. Alle schränkten jedoch die individuellen Freiheiten und Möglichkeiten stark ein, schrieben eine an den Ordensregeln orientiere Lebensweise vor. Im Kern bedeutete das Armut (gemäßigtes, einfaches Leben ohne Überfluss), Gehorsam gegenüber der Meisterin oder dem Prokurator und Keuschheit (die drei evangelischen Räte), vorgelebte Frömmigkeit, Beachtung des Gebots der Nächstenliebe und allgemeine charakterliche Tugend. Im Gegenzug verhieß die Gemeinschaft soziale Anerkennung und eine auf Solidarität gegründete wirtschaftliche Sicherheit. Jedoch führten zeitweilige Regelübertretungen zu Regelverschärfungen bzw. -präzisierungen. In Aachen verbot die Neufassung von 1333 das gemeinsame Übernachten, Feiern und Baden mit Männern. Die Beginenordnungen ließen einen Austritt zu. Den Urkunden nach erfolgte so etwas selten. Freiwillige Gründe konnten Heirat, der Wechsel in eine andere Beginengemeinschaft oder ein Kloster sein. In den meisten Fällen führte das zum Verlust eines (Groß-)Teils des eingebrachten Vermögens oder zur Zahlung eines Schadensersatzes. Die Drittordens-Konstitutionen Die Anwendung verlief informell oder offiziell (angeordnet oder mittels Inkorporation in einen Orden). Hierbei gewann der etwas offener gestaltete Drittorden der Franziskanerinnen die meisten Anhängerinnen. Jener der Augustinerinnen fand ebenfalls Zuspruch. Dass die Wahl selten auf die Dominikanerinnen fiel, lag zunächst an einigen strengeren Punkten ihrer terziarischen Konstitution. Möglicherweise wirkte sich zudem das Engagement des Predigerordens in der Inquisition aus. Die Unterscheidung zwischen einem Dritten Orden angehörend und nicht angehörend unterließen bereits die Zeitgenossen. Die weitgehende Übereinstimmung der Lebensweise von Terziarin und Begine unterstrich den semireligiosen Charakter. Eine (Beginen-)Klause überlieferte mitunter nur jenes Worts, u. a. in Habenscheid. Aufgrund der Quellenlücken und -widersprüche blieb vielfach ungeklärt, inwieweit es sich tatsächlich um eine solche handelte. In Ravensburg entstand 1395 ausdrücklich ein klausuriertes Schwesternhaus bei der Sankt Michael geweihten Kapelle. 1406 ordnete der Bischof von Konstanz eine Verpflichtung zur Dritten Konstitution nach Franziskus von Assisi an. Sie ließ aber bewusst eine soziale, also nach außen gerichtete Tätigkeit zu. Deutschland brachte lediglich sechs Beginenklausen mit Benedikt-Regel hervor. In Keiner davon legten die Klausnerinnen ein Ordensgelübde ab. Die Oberraderinnen hüteten ihr Vieh auf der Allmende und betrieben ein Gaststübchen, was gegen ein völliges Lossagen von der Welt sprach. Eine eigene Beginenordnung erhielt z. B. 1279 die Beginenklause Sankt Walpurgis in Mainz. Paragraf 5: Zum Vergleich, bei den Kartäuserinnen (ein Zweitorden) bestanden die Abmilderungen der Einsiedelei aus Einzelräumen statt separater Behausungen und dem gemeinsamen Einnehmen der Mahlzeiten. Ihren Lebensunterhalt verdienten die Beginen auf verschiedene Weise. Trotz des Armutsgebots spielten Spenden, Schenkungen, Vermächtnisse und Erträge aus Eigen- oder Fundationsvermögen (wie Hebungen, Kreditzinsen) eine wichtige Rolle. Die Fundatoren beließen die letztliche Verfügungsgewalt über das Vermögen meist in den Händen der eigenen Familie, der Kirche oder des Stadtrats. An handwerklichen Tätigkeiten wurden erwähnt: Brauen von Bier, Flechten von Blumenkränzen und Myrte, Backen von Hostien, Herstellung von Kerzen und Wachsfackeln sowie Sieden von Seife. Ein Schwerpunkt lag im Textilgewerbe, wobei keine Konkurrenz zu den Zünften und Gilden entstehen sollte. An Dienstleistungen kamen vor: Haushaltsführung, Hochzeitsplanung, Kirchendienste, Betreiben von Mädchenschulen und Wäschewaschen. Quasi die Kerngeschäfte waren der Pflegedienst, das Herrichten der Leichname und das Totengedenken (Teil der Sorge ums Seelenheil). Für den Eigenbedarf konnten weitere Arbeitsfelder hinzukommen.", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Verbreitung der Beginen.", "content": "Betrachtet aus heutiger Sicht, ließen sich Beginen in folgenden Ländern nachweisen:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Beginen.", "content": "Die Ansätze des Semireligiosentums reichten bis ins 11. Jahrhundert zurück. Im Zentennium darauf forderte das Zweite Laterankonzil von 1139: Die Ausführungen zur Lebensweise ähnelten bereits stark denen der Beginen. Die ersten konkreten zeitgenössischen Spuren, nun ohne Argwohn geäußert, entstammten der Wende des 12./13. Jahrhunderts. Als Ursprungsraum galten bereits damals das Herzogtum Brabant und die Grafschaft Flandern. Die Geschichtswissenschaft folgte zumeist dieser Ansicht. Ebenso frühe Zeugnisse überlieferten andere Territorien im Heiligen Römischen Reich. Martina Wehrli-Johns sah ein Entstehen in den italienischen Städten und von dort ein Überspringen auf die Textilzentren. Die kirchenrechtlichen Anfänge wurzelten in der Armuts- und Bußbewegung. Diese laikale Bewegung erkannte Innozenz III., Papst (1198–1216) anno 1201 grundsätzlich an. Jakob Johannes von Lier, Jakob von Vitry und Weitere setzten sich bei der Römischen Kurie für die Beginen ein. Das 1215 auf dem Vierten Laterankonzil beschlossene Verbot neuer Orden betraf sie nicht. Im folgenden Jahr erteilte Honorius III., Papst der römisch-katholischen Kirche (1216–1227) ihrer Lebensweise eine mündliche Erlaubnis. Dem folgten schriftliche Erneuerungen und Spezifizierungen der Privilegierungen für einzelne Regionen. Von Beginn an wurde die freie Wahl der Seelsorge beim Regularklerus eingeräumt. Die Entscheidung trafen die Fundatoren oder Beginen. Die Synodalstatuten der Erzbistümer und Bistümer betonten das Betreuungs- und Aufsichtsrecht des Säkularklerus. Zum Einen widersprach das den päpstlichen Erlassen. Zum Anderen behielten sich die Stadträte ein Mitbestimmungsrecht vor. Das frühe Auftreten der Frauenbewegung verknüpfte sich mit der Gründung von Zisterzienserinnen-Klöstern. Die Verbindung zum Orden stellte schon Jakob von Vitry her. Die starke Ausbreitung stand jedoch im Zusammenhang mit den Bettelorden. Tauchten in einer Stadt erstmals die Dominikaner und insbesondere die Franziskaner auf, ließen sich in zeitlicher Nähe oft Beginen nachweisen. Die Chronisten bestätigten, dass die Mendikanten die Buße vorlebten, die Frauen das Ideal aufnahmen und auf selbständige Weise weiterentwickelten. Regular- und Säkularklerus stritten um die seelsorgerische Betreuung der Gläubigen und die daran gekoppelten Einnahmen. Die Auseinandersetzung trugen sie auf dem Rücken der Beginen aus. Im sogenannten Begräbnisstreit schwelgten die Bettelorden in Lobpreisungen. Auf der Gegenseite verschärfte sich von einer Bistumssynode zur nächsten der Ton, wurden zunehmend die Vorwürfe des Ungehorsams und der Häresie erhoben. Die Wirkkraft von Synodalbeschlüssen durfte aber nicht überschätzt werden. Durch die mündliche Erteilung der päpstlichen Approbation geriet sie wohl in Vergessenheit, was sich zum Problem entwickelte. Die Bestätigung der Drittordens-Konstitutionen in den 1280er Jahren entspannte die Situation nur bedingt. Den unrühmlichen Tiefpunkt markierte das Konzil von Vienne 1311/1312. Die dort von Clemens V., Papst (1305–1314) verfassten Dekrete wurden erst nach seinem Tod verbreitet. Ihre Widersprüchlichkeit sorgte für Verwirrung und nutzten einige Niederkleriker um gegen Beginen und selbst Terziarinnen vorzugehen. Nachfolger Johannes XXII., Papst (1316–1334) konnte mit der Schutzbulle vom 13. Januar 1321 die Missverständnisse relativ erfolgreich beseitigen. Ganz generell verstärkte sich nach den Clementinen die Inquisition. Beginen betraf das äußerst selten, ihre Gemeinschaften blühten wie eh und je. Ab 1354 nannten päpstliche und kaiserliche Bullen die Beginen und Begarden meist zusammen als häretische Sekten. Ob dies aus Unwissenheit oder als Verurteilung geschah, entzog sich der sicheren Erkenntnis. Seit 1368 forcierte Urban V., Papst (1362–1370) in Deutschland die Inquisition erheblich. Zunächst fühlte sich Karl IV. laut Heinrich Friedjung dieser Politik nicht verpflichtet. Während des 2. Romzugs legte der Kaiser Station in Lucca ein. Von dort verkündete er am 9. Juni 1369 einen ungewöhnlich scharfen, u. a. gegen Beginen und Begarden gerichteten Häretikererlass. Die Gründe dafür und Absichten dahinter blieben mangels Schriftquellen im Dunkeln (Ferdinand Seibt: plötzliches Misstrauen; M. Tönsing: Schutzaufgabe des weltlichen Herrschers, deutsche Königswahl von Wenzel; Frank-Michael Reichstein [jeweils mit?]: Erfüllungsgehilfe des Papstes, Einflüsterung durch Walter Kerlinger). Frömmigkeit und Kirchentreue nutzte der Luxemburger als Instrumente seiner dynastischen Politik, ihr ordnete er Alles unter. Die förmliche Einführung der Inquisition in Deutschland brachte allgemein kaum praktische Auswirkungen, für die Beginen noch geringere. In weniger als 1 Prozent der in \"Das Beginenwesen in Deutschland\" aufgelisteten Siedlungen kam es zu Verfolgungen. Urban V. ernannte 1364 den Dominikaner Walter Kerlinger zum Inquisitor. Er griff besonders in der Ordensprovinz Sachsen, 1369 zum Provinzial gewählt, hart durch. Über die Ereignisse des Jahrs 1368 berichtete der Chronist und Franziskaner Detmar. Von 400 Begarden und Beginen gaben demnach 200 ihre Lebensweise auf, 200 flohen (außerhalb ließ sich die Fluchtwelle nicht fassen) und 2 Begarden wurden verbrannt. Nach der Beerdigung Kerlingers 1373 beschlagnahmte der Stadtrat von Erfurt seine beträchtliche Erbschaft. Offenbar erfreute er sich in seiner Heimat keiner großen Beliebtheit. Wie harmlos die „Verfolgung“ ablaufen konnten, zeigte sich in Lüneburg. Dort trickste der Stadtrat den Inquisitor Johannes von Odelevessen mittels eines Scheinverkaufs des Beginenhauses aus. Gregor XI., Papst (1370–1378) ordnete am 23. Juli 1372 für die Erzbistümer Mainz, Köln, Trier, Salzburg, Magdeburg und Bremen die Anstellung von fünf (es sind aber sechs Erzbistümer) Inquisitoren an. Sie sollten durch die Dominikaner-Provinzialen ernannt werden. Aufbaumaßnahmen unterblieben, Aktivitäten waren kaum erkennbar. Der Widerstand bezüglich der Schwestern ließ Gregor XI. umschwenken. In Bullen vom 7. April 1374 und 7. Dezember 1377 stellte er den päpstlichen Schutz wieder her, vermied jedoch das Wort Begine. Ab dem 15. Jahrhundert nahm die Anzahl der Neugründungen von Gemeinschaften signifikant ab. Der Zwist zwischen den beiden klerikalen Säulen um die Beginenseelsorge und -einnahmen dauerte an. Nicht zuletzt ausgelöst durch deren fehlende zentrale Leitung. Die vom Säkularklerus ständig auf Konzilen und Synoden wiederholten Vorwürfe wirkten rufschädigend. Verschiedene apostolische Schutzprivilegien entfalteten nur für kurze Zeit Wirkung, galten zumeist für einzelne Erzbistümer, differenzierten die religiösen Frauengruppen unscharf. Das Vorhaben von Martin V., Papst (1417–1431), das Beginenwesen endgültig in die Dritten Orden einzubinden, verlief weitgehend im Sande. Die Synode des Bistums Konstanz von 1423 strebte eine klare Kleidertrennung an. Weltlich lebende Beginen sollten das Skapulier ablegen, nur Ordensfrauen die Überwürfe als Standeszeichen dienen. Eugen IV., Papst (1431–1447) wechselte erneut den Kurs der Universalkirche, forderte in einer Bulle von 1431 die Bischöfe zum Schutz der Schwestern auf, verbot in einer Anordnung von 1440 den Dominikanern das weitere inquisitorische Vorgehen. Die inneren Zustände der Gemeinschaften sollten jedoch strenger beaufsichtigt werden. Nikolaus V., Papst (1447–1455) griff die Idee des Vorvorgängers wieder auf. In seinem Auftrag leitete Nikolaus von Kues die kölnische Erzbistumssynode von 1452. Der Kardinal und Legat erklärte das Bekenntnis zu oder die Annahme von einer approbierten Drittordens-Konstitution für zukünftige Beginengemeinschaften zur Pflicht. Das Gleiche galt für bereits Bestehende. Es sei denn, sie verfügten nachweislich über eine Zulassung des apostolischen Stuhls oder standen unter der Aufsicht eines Ordens. Der Druck erbrachte zwar keinen durchschlagenden Erfolg, aber in den nachfolgenden Jahrzehnten eine deutliche Zunahme von Umwandlungen. Im Verlauf des Zentenniums assimilierten sich die Terziaren/-innen immer mehr in den Regularklerus. So stellte Sixtus IV., Papst (1471–1484) mit seiner Bulle vom 1. Dezember 1480 die nach der Dritten Konstitution des Franziskus von Assisi abgelegten Ordensgelübde denen der anderen Orden gleich. Eine eindeutige Zuordnung zum Klerus brachte die damit verbundenen Privilegien – Befreiung von (weltlichen) Abgaben und Diensten, kaum dem Stadtrecht unterliegend. Solche Beginen erwuchsen ihren städtischen Förderern und Fundatoren zur wirtschaftlichen Konkurrenz. Das senkte merklich die Akzeptanz in den maßgeblichen Schichten, löste ab Mitte des 15. Jahrhunderts stark vermehrte Abwehrreaktionen der Gilden, Stadträte und Zünfte aus. Die Reformation und die damit verbundene religiöse Neuorientierung schlugen breite Schneisen ins Beginenwesen. Frank-Michael Reichstein ermittelte jedoch, dass immerhin 40 Prozent der Gemeinschaften die Umbrüche überstanden. Das örtliche Fortleben hing weniger mit der Konfession, mehr vom Wohlwollen der Stadträte ab. Manche behaupteten sich bis 19., teilweise sogar bis ins 20. Jahrhundert. Im Jahr 2004 gab es noch fünf aktive Beginen in Flandern. 2008 starb in Gent die Vorletzte 99-jährig. Die letzte Begine – Marcella Pattyn – verschied am 14. April 2013 im Alter von 92 Jahren in einem Altenheim in Kortrijk. Im Rahmen der Frauenbewegung kam es zu einigen Gründungen moderner „Beginenhöfe“. Diese knüpften zwar an das soziale Modell an, aber nicht an das Glaubensleben. Betont wurde insbesondere der Aspekt des selbstbestimmten Zusammenlebens in Frauengemeinschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation der Beginen.", "content": "Jede Beginengemeinschaft war selbständig und hatte eine Meisterin. Sie wurde aus ihrer Mitte, meist für ein Jahr gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehungen der Beginen zu den Orden.", "content": "In den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts gingen aus Beginengemeinschaften in wenigen Fällen Klöster der Zisterzienserinnen und Dominikanerinnen hervor. Seit der 2. Hälfte des Zentenniums übernahmen fast ausschließlich die selbst der Armutsbewegung entsprossenen Bettelorden, insbesondere die Dominikaner und Franziskaner die seelsorgerische Betreuung. Das bedeutete nicht, dass es zu anderen Orden keine Kontakte gab. Am Ende des 13. Jahrhunderts entwickelte sich für die Dritten Orden eine feste kirchenrechtliche Gestalt. Sie wandten sich an Laien, die Eine Führungsrolle trugen Franziskaner- und Augustinerinnen. Beginen-Gemeinschaft und Terziarinnen-Kloster flossen sanft ineinander über. Eine generelle Verpflichtung zur Annahme einer Drittordens-Konstitution gab es nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Mystik der Beginen.", "content": "Einige namhafte Mystikerinnen waren Beginen, beispielsweise Mechthild von Magdeburg, andere wie Margareta Porete gerieten in den Verdacht der Häresie.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Spuren.", "content": "Im Frühling 1999 nahm die UNESCO 13 der 26 existierenden flandrischen Beginenhöfe in die Liste des Weltkulturerbes auf. Aus Beginen-Gemeinschaften gingen beispielsweise folgende Terziarinnen-Klöster hervor:", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Zur teilweise umfangreichen Literatur über einzelne Beginen siehe in den entsprechenden Wikipedia-Artikeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Begine führte ein andächtiges Leben. Dieses war die bekannte Ausprägung des im Spätmittelalter aufkommenden Semireligiosentums, eine Zwischenform von Klerus und Laie. Besonders für Frauen erschien es attraktiv, eine dem Mönchtum ähnliche Lebensweise zu wählen. Sie verbreiteten sich über weite Teile Europas und formten kirchlich anerkannte Gemeinschaften. Der Begarde – das männliche Gegenstück – stand zahlenmäßig in ihrem Schatten und war stärkeren amtskirchlichen Verfolgungen ausgesetzt. Beide richteten ihr Leben am Armuts- und Bußideal in der Nachfolge Jesu Christi aus.", "tgt_summary": "贝居安修会(Beguines and Beghards),是活跃于十三世纪至十六世纪欧洲低地国家的一个以女性为主的基督教教派。其成员居住在半修道院,但没有正式加入宗教信仰的仪式。也就是说,虽然她们答应不嫁人,但可以随时离开而不受约束。贝居安修会是十三世纪的大型精神复兴运动的一部分,强调通过自愿贫困、照顾穷人和病人以及宗教信仰来模仿基督的生命。", "id": 2634981} {"src_title": "Luise von Mecklenburg-Strelitz", "tgt_title": "路易絲 (普魯士王后)", "src_document": [{"title": "Das Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Elternhaus und Kindheit.", "content": "Luises Familienhintergrund war das Ergebnis von Zweckverbindungen des Hochadels über die Grenzen der deutschen Kleinstaaten hinweg. Ihr Vater Herzog Karl zu Mecklenburg [-Strelitz] war ein nachgeborener Prinz aus dem Hause der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz. Nach Studium in Genf und einigen Reisen hatte er die repräsentative und gut bezahlte Aufgabe übernommen, das Kurfürstentum Hannover als Gouverneur für seinen Schwager, den britischen König Georg III. zu verwalten. Dieser war zwar in Großbritannien geboren, stammte aber aus dem Haus Hannover und ließ sein deutsches Stammland von London aus regieren. 1768 heiratete Karl in Hannover die 16-jährige Prinzessin Friederike von Hessen-Darmstadt. Fünf ihrer zehn Kinder starben früh, sie selbst überlebte die letzte Niederkunft nur um zwei Tage. Als sie im Alter von 29 Jahren starb, war ihre Tochter Luise, Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, erst sechs Jahre alt. Der Witwer heiratete die jüngere Schwester der Verstorbenen – Luise erhielt also ihre Tante", "section_level": 2}, {"title": "Die Kronprinzessin.", "content": "Am 22. Dezember trafen die Schwestern in der festlich geschmückten Stadt Berlin ein. Ein kleines, weißgekleidetes Mädchen begrüßte die Prinzessinnen mit einem Gedicht, Luise hob das Kind hoch, küsste es – und reagierte erkennbar verständnislos, als man ihr sagte, dass ein solches Verhalten ihrer hohen Stellung nicht angemessen sei. Dieser Vorfall, vielfach weitererzählt, gab den ersten Anstoß zur außerordentlichen Beliebtheit Luises bei der Berliner Bevölkerung. Am 24. Dezember 1793 wurde sie mit dem Kronprinzen nach altem Hofzeremoniell im Weißen Saal des Berliner Schlosses getraut. Nach Berichten von Augenzeugen wirkte der Bräutigam, sonst eher schüchtern und introvertiert, an diesem Tag heiter und ausgelassen. Zwei Tage", "section_level": 2}, {"title": "Die junge Königin.", "content": "Am 16. November 1797 starb Friedrich Wilhelm II. Sein Tod wurde in Preußen nicht nur betrauert. Mit seiner unglücklichen Außenpolitik, mit Mätressenwirtschaft und Verschwendungssucht hatte er das Land und dessen Ansehen stark beschädigt. Sein Sohn, Friedrich Wilhelm III., war bei Regierungsantritt erst 27 Jahre alt, schüchtern in der Öffentlichkeit und sprachlich wenig ausdrucksfähig, unschlüssig vor Entscheidungen und kaum darauf vorbereitet, ein problembeladenes Königreich in schwieriger Zeit zu regieren; an seiner Seite wurde Luise mit 21 Jahren Königin. Die letzte wichtige außenpolitische Handlung Friedrich Wilhelms II. war der separate Friedensschluss von Basel 1795 gewesen. Preußen verließ die Allianz, die sich im Ersten Koalitionskrieg gegen Frankreich formiert hatte, die linksrheinischen Landesteile gingen verloren, das nördliche Deutschland wurde", "section_level": 2}, {"title": "Krieg und Flucht.", "content": "Am 12. Juli 1806 wurde in Paris der Vertrag über den Rheinbund geschlossen, Napoleon dehnte seinen Einflussbereich im deutschen Gebiet erheblich aus. Preußen fühlte sich provoziert, der König war jedoch noch immer unentschlossen; erst auf Drängen verschiedener Berater wie Minister Freiherr vom Stein, Generalleutnant Ernst von Rüchel und Prinz Louis Ferdinand von Preußen sowie unter dem Einfluss seiner Frau, die in Napoleon ein „moralisches Ungeheuer“ sah, änderte er seine Meinung und erklärte Frankreich am 9. Oktober 1806 den Krieg. Als Mittelpunkt dieser sogenannten „Kriegspartei“ erreichte Luise von Mecklenburg-Strelitz wohl den Höhepunkt ihres politischen Einflusses. Nur fünf Tage später erlitten die schlecht geführten, getrennt kämpfenden preußischen Truppen bei Jena und Auerstedt vernichtende Niederlagen, die Reservearmee wurde bei Halle geschlagen und fast alle befestigten Städte ergaben sich kampflos. Am 27. Oktober 1806", "section_level": 2}, {"title": "Luise und Napoleon in Tilsit.", "content": "Friedrich Wilhelm III. gelangte auf anderen Wegen nach Memel, dort traf das Königspaar auch mit dem russischen Zaren zusammen, der seine unbedingte Unterstützung zusagte. Aber am 14. Juni 1807 besiegte Napoleon in der Schlacht bei Friedland die Armee Alexanders zusammen mit den letzten Resten der preußischen Truppen. Die anschließenden Friedensverhandlungen fanden in einem Prunkzelt auf einem Floß im Fluss Memel (Njemen) statt. Der preußische König war zunächst nur als Randfigur zugelassen, als Russland seinen Sonderfrieden mit Napoleon abschloss. Weil vorauszusehen war, wie rücksichtslos der französische Kaiser mit dem schon zuvor besiegten Preußen umgehen würde, unterbreitete der preußische Unterhändler Graf Kalckreuth dem König", "section_level": 2}, {"title": "In Ostpreußen.", "content": "Nach dem demütigenden Friedensschluss sah Luise ihre Hauptaufgabe darin, den König, der oft verzweifelt war und von Abdankung sprach, aufzurichten und ihm durch ein glückliches Familienleben Rückhalt zu geben. Sie selbst schwankte zwischen Niedergeschlagenheit und Hoffnung. Im April 1808 schrieb sie in einem Brief an ihren Vater: „Für mein Leben hoffe ich nichts mehr... Die göttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Weltzustände ein und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich überlebt hat... und zusammenstürzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Großen... Es kann nur gut werden in der Welt durch die Guten... deshalb bin ich der Hoffnung, dass auf die jetzige böse Zeit eine bessere folgen wird...“ Noch dauerte die „böse Zeit“ in Königsberg an. Luise entbehrte die Geselligkeit von Berlin und vertrug das raue, ostpreußische Klima nicht. Sie litt unter fiebrigen Erkältungen, Kopfschmerzen und Atemnot. In einem Brief an den Bruder klagte sie: „Das", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr.", "content": "Nach dem Abzug der Franzosen aus Berlin im Dezember 1808 hatte der König zunächst eine Rückkehr nach Berlin vermieden, um das Vorübergehende der Situation Preußens zu unterstreichen. Erst nach dem Scheitern der Erhebung Österreichs 1809 kehrte die königliche Familie am 23. Dezember 1809 in die Hauptstadt zurück. Der Empfang durch die Berliner war überwältigend herzlich, sowohl bei der Ankunft am Schloss, als auch während einer abendlichen Spazierfahrt durch die festlich illuminierte Stadt. Eine Vielzahl von Empfängen und Festessen, von Theater- und Opernaufführungen schloss sich an. Erstmals wurden zu", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Reise und Tod.", "content": "Eine geplante Sommerreise nach Bad Pyrmont, wo Luise ihre Gesundheit wiederherzustellen hoffte, musste abgesagt werden, aus finanziellen wie aus politischen Gründen: Preußen war praktisch bankrott und in Pyrmont hielten sich damals zwei Brüder Napoleons auf. Statt dieser Reise wurde ein Ausflug nach Neustrelitz beschlossen, wo seit 1794 Luises Vater als Herzog regierte. Auch „Prinzessin George“, die Großmutter aus Darmstadt, lebte inzwischen dort. Die Gräfin Voß, schon über achtzig Jahre alt, nahm an der Exkursion teil. In einem Brief an den Vater wird deutlich, wie sehr Luise sich auf diesen Familienbesuch freute: „Ich glühe vor Freude und schwitze wie ein Braten.“ Am 25. Juni 1810 kam sie in Neustrelitz an, der König wollte sich später einfinden. Nach kurzem Aufenthalt in der Residenzstadt zog man um nach Schloss Hohenzieritz, in die herzogliche Sommerresidenz. Nach zwei früheren Kurzbesuchen des Vaters in Hohenzieritz (1796 und 1803) war Luise zum dritten Mal im Land ihrer Vorfahren, dessen Namen sie im Fürstentitel führte. Für den 30. Juni 1810 war ein Abstecher nach Rheinsberg", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Zu ihren Nachfahren gehören König Harald V., Königin", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Formen öffentlichen Gedenkens.", "content": "Schon am 29. Juli 1810, zehn Tage nach Luises Tod, stellte die Bürgerschaft von Gransee den Antrag, ein Denkmal für Luise an jener Stelle zu errichten, wo der Leichenzug auf dem Wege nach Berlin in ihrem Ort nachts gehalten hatte. Der König stimmte zu, jedoch unter der Bedingung, dass nur freiwillige Beiträge, keine öffentlichen Gelder dafür verwendet werden sollten. Karl Friedrich Schinkel lieferte den Entwurf,", "section_level": 2}, {"title": "Der Mythos.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die bürgerliche Königin.", "content": "Die Geschichte der mythischen Verklärung Luises ist auch eine Geschichte wechselnder Motive. Zu Beginn waren es neben ihrer Schönheit und Anmut vor allem die Anzeichen von Einfachheit und Herzlichkeit, die als bürgerliche Tugenden begriffen wurden und ihr Beifall und Verehrung einbrachten. Die besondere Intensität dieser Verehrung lässt sich verstehen vor dem Hintergrund der Französischen Revolution und ihres Verlaufs. Das aufgeschlossene Bürgertum in Deutschland hatte durchaus Sympathien für die anfänglichen Vorstellungen der Revolutionäre. Als deren Forderungen schließlich in Gewalt und Terror mündeten, schlug die Stimmung in Deutschland um. Man wollte Reformen, aber ohne Gewalt. Man wünschte sich die Anerkennung bürgerlicher Wertvorstellungen, aber „von oben“, im Rahmen einer konstitutionellen Monarchie. Für diese Hoffnungen schienen Luise und ihre Familie ideale Leitbilder zu sein. Bedeutende Dichter und Schriftsteller der Zeit – Novalis, Kleist, Jean Paul, August Wilhelm Schlegel und andere – huldigten der jungen Königin. Vor allem Novalis, eigentlich Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, erregte Aufsehen mit seinem programmatischen Aufsatz \"Glaube und Liebe oder Der König und die Königin\", der im Sommer 1798 in der neu", "section_level": 3}, {"title": "Die Märtyrerin.", "content": "Mit der Niederlage Preußens gegen Napoleon trat ein neues Motiv in den Vordergrund des Luisen-Kults: die Bewährung in schwerer Zeit, die Verwandlung der anmutigen, lebensfrohen und bürgernahen Schönheit in eine anbetungswürdige Dulderin. Die Begriffe „Opfer“ und „Leiden“ waren zentrale Kategorien, die von Historikern und Künstlern jener Zeit benutzt wurden, um Luises Rolle auszudeuten: Nach dieser Auslegung nahm sie für ihr ganzes Land die Demütigungen auf sich, die von Frankreich ausgingen. In Tilsit trat sie mutig dem mächtigsten Mann Europas entgegen – entschiedener als ihr zögerlicher Mann –, und opferte sich für ihr Volk bei dem vergeblichen Bittgang zu einem Feind, den sie als moralisches Ungeheuer betrachtete. Sie erfuhr am eigenen", "section_level": 3}, {"title": "Die preußische Madonna.", "content": "Das Schulwesen war darauf abgestellt, das offiziell erwünschte Bild von Luise zu vermitteln und so für neue Generationen ständig zu reproduzieren. Der eigentliche Lernstoff wurde besonders in den Volksschulen auf das Notwendigste beschränkt, dafür Religion und Vaterländisches in den Vordergrund gestellt. Luise fand beinahe überall Erwähnung, als Lern-, Lese- und Erbauungsstoff in den Fächern Geschichte, Deutsch und Religion, aber auch in Mathematik und Geographie. Vaterländische Gedenktage vertieften die Bindung an das Vorbild Luise. Auf Anordnung der Schulbehörde fiel an ihrem 100. Geburtstag an allen Mädchenschulen der Unterricht aus, stattdessen hörten die Schülerinnen einen Vortrag über „das Lebensbild der erlauchten Frau..., welche in den Zeiten des tiefsten Leidens so opferfreudig an der Erhebung des Volkes mitgearbeitet und allen kommenden Geschlechtern ein hohes Beispiel gegeben hat“. In einer Reihe von Gemeinden wurden anlässlich des hundertsten Todestages Luisen-Linden gepflanzt. Lexika und Enzyklopädien stützten den Mythos. Sie traten mit dem Anspruch auf, objektives Wissen zu verbreiten, dienten aber auch der Legendenbildung. Schon in einem „Conversationslexicon“ von 1834 hieß es: „Früh schon war sie gewöhnt,", "section_level": 3}, {"title": "Weimarer Republik und „Drittes Reich“.", "content": "In begrenztem Umfang diente Luise auch in der ersten deutschen Republik noch als Identifikationsfigur, obwohl die Verehrung nicht mehr staatlich unterstützt wurde. Ihre Standhaftigkeit in schwerer Zeit ließ sich auf die schwierige Situation nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg übertragen. Als Leitbild wurde sie insbesondere von politischen Gruppierungen wie der Deutschnationalen Volkspartei und dem Bund Königin Luise in Anspruch genommen. Die DNVP war eine rechtskonservativ-monarchistische Partei, die 1933 geschlossen zur Einheitspartei des „Dritten", "section_level": 3}, {"title": "Ende des Mythos.", "content": "Die Luisen-Verehrung in ihrer traditionellen Form endete spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg. 1947 lösten die siegreichen Alliierten den Staat Preußen formell auf. In beiden deutschen Nachkriegsstaaten wurde der Begriff \"Preußen\" zunehmend mit Militarismus und Untertanenmentalität assoziiert. In der Bundesrepublik Deutschland begann erst gegen Ende der 1970er Jahre eine differenziertere Bewertung der preußischen Geschichte, noch später folgte darin die DDR, in der man mit Relikten dieser Zeit besonders rigoros umgegangen war. Königin Luise war Mittelpunkt eines Mythos, der sich fast 150 Jahre lang mehr oder weniger direkt auf den „Erbfeind“ Frankreich bezogen hatte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war dieser Bezug gegenstandslos geworden. Auch das Frauenideal, das Luise verkörpern sollte – die Personalunion von treusorgender Ehefrau, vielfacher Mutter und unerschütterlich dem Vaterland dienender Dulderin – hatte seine Aktualität und Anziehungskraft verloren.", "section_level": 3}, {"title": "Kritische Stimmen.", "content": "Mehr als ein Jahrhundert lang bestimmten uneingeschränktes Lob, Verehrung, beinahe schon Anbetung das Bild Luises in der Öffentlichkeit. Es gab aber, sozusagen im Hintergrund, immer auch abweichende Stimmen – sie betrafen die Person der Königin ebenso wie die zuweilen maßlose Verehrung, die ihr entgegengebracht wurde. Die kritische Einstellung des Freiherrn vom Stein ihr gegenüber hatte Luise selbst registriert. Ein anderer Kritiker aus eigenem Erleben war Friedrich August Ludwig von der Marwitz. Der General und erzkonservative Politiker, entschiedener Gegner der Stein-Hardenbergschen Reformen, hatte durch seine Frau Zugang zum preußischen Hof. An Luise beobachtete er den „Triumph der Schönheit und Anmut“, obwohl sie „nie in den Fall gekommen ist, Taten zu verrichten, die ihr eine so überschwängliche Liebe und Verehrung hätten zuwenden können“; auch sei sie kaum mit dem Volk in Berührung gekommen,", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Eine mythisch verklärte Kultfigur ist Luise heute nicht mehr. Sie wird jedoch als interessante, auch emotional anrührende Persönlichkeit der deutschen Geschichte wahrgenommen. Historiker und Literaten beschäftigen sich mit ihr – mit dem Menschen und mit dem Mythos. Institutionen, Straßen und Plätze tragen ihren Namen. Ein Wert der Briefmarken-Dauerserie „Frauen der deutschen Geschichte“ der Deutschen Bundespost, 1989 herausgegeben, zeigt ihr Porträt. Souvenirhandel und Tourismus greifen besonders in Berlin wieder auf sie zurück. Eine Königin-Luise-Route, initiiert von der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, wurde bis zum 200. Todestag Luises im Jahr 2010 fertiggestellt: 10 Stationen ihres Lebens zwischen Hohenzieritz im Norden und Paretz", "section_level": 2}, {"title": "Stiftungen.", "content": "Luise hatte selbst und es wurden nach ihrem Tode in", "section_level": 1}, {"title": "Denkmäler und Ehrungen.", "content": "Zu Ehren der Königin von Preußen gibt es zahlreiche Luisendenkmale. Außerdem sind nach ihr benannt: Vgl. dazu: Rolf Parr: \"„Das ist unnatürlich, schlimmer: bürgerlich“ – Königin Luise im Film.\" In: \"Zeitdiskurse. Reflexionen zum 19. und 20. Jahrhundert als Festschrift für Wulf Wülfing.\" Hrsg. v. Roland Berbig, Martina Lauster, R. P. Heidelberg, Synchron, 2004, ISBN 3-935025-55-6, S. 135–164 (mit Abb. und Filmographie).", "section_level": 1}], "src_summary": "Luise Herzogin zu Mecklenburg [-Strelitz], bekannt als Königin Luise von Preußen, vollständiger Name: \"Luise Auguste Wilhelmine Amalie Herzogin zu Mecklenburg\" (* 10. März 1776 in Hannover; † 19. Juli 1810 auf Schloss Hohenzieritz) war die Gemahlin König Friedrich Wilhelms III. von Preußen.", "tgt_summary": "路易丝王后(,1776年-3月10日-1810年-7月19日)是普鲁士王国的王后。她的丈夫是普鲁士国王腓特烈·威廉三世。", "id": 483118} {"src_title": "Rotation eines Vektorfeldes", "tgt_title": "旋度", "src_document": [{"title": "Definition der Rotation in kartesischen Koordinaten.", "content": "Seien formula_3 die kartesischen Koordinaten des dreidimensionalen euklidischen Raumes und formula_4, formula_5 und formula_6 die auf Einheitslänge normierten, zueinander senkrechten Basisvektoren, die an jedem Punkt in Richtung der zunehmenden Koordinaten zeigen. Die Rotation eines dreidimensionalen, differenzierbaren Vektorfeldes ist das dreidimensionale Vektorfeld Man kann formula_9 als formale Determinante einer Matrix auffassen, deren erste Spalte die kartesischen Basisvektoren enthält, die zweite die partiellen Ableitungen nach den kartesischen Koordinaten und die dritte die zu differenzierenden Komponentenfunktionen Allerdings sind hier die verschiedenen Spalten nicht Vektoren desselben Vektorraumes. Gibt man die Vektoren als Spaltenvektoren ihrer kartesischen Komponenten an, dann ist formula_11 das formale Kreuzprodukt des Spaltenvektors der partiellen Ableitungen nach den kartesischen Koordinaten, des Nabla-Operators formula_12, mit dem Spaltenvektor der kartesischen Komponentenfunktionen", "section_level": 1}, {"title": "Andere Koordinatendarstellungen der Rotation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kugelkoordinaten.", "content": "Schreibt man das Vektorfeld in Kugelkoordinaten formula_14 als Linearkombination der auf Einheitslänge normierten Vektoren die an jedem Punkt in Richtung zunehmender formula_17-Koordinaten zeigen, so ist die Rotation", "section_level": 2}, {"title": "Zylinderkoordinaten.", "content": "Gibt man das Vektorfeld in Zylinderkoordinaten formula_19 als Linearkombination der Vektoren an, die auf Einheitslänge normiert an jedem Punkt in Richtung zunehmender formula_22-Koordinaten zeigen, so ist die Rotation", "section_level": 2}, {"title": "Koordinatenfreie Darstellung der Rotation als Volumenableitung.", "content": "Mit Hilfe des klassischen Integralsatzes von Stokes kann die Rotation, ähnlich wie die Divergenz (Quellendichte), als Volumenableitung dargestellt werden. Diese Darstellung hat den Vorteil, dass sie koordinatenunabhängig ist. Aus diesem Grund wird die Rotation im Bereich der Ingenieurwissenschaften oftmals direkt so definiert. Ist formula_24 ein Raumgebiet mit stückweise glattem Rand formula_25 und dem Volumen formula_26, dann kann die Rotation des Vektorfelds formula_27 im Punkt formula_28 mittels der Volumenableitung durch berechnet werden. Dabei bezeichnet formula_30 das äußere vektorielle Flächenelement von formula_31 wobei formula_32 der nach außen zeigende Normalenvektor und formula_33 das skalare Flächenelement ist. Zur Grenzwertbildung wird das Raumgebiet formula_24 auf den Punkt p zusammengezogen, sodass sein Inhalt formula_26 gegen null geht. Ersetzt man formula_36 durch eine Strömungsgeschwindigkeit, erscheint die Rotation als \"Wirbeldichte\". Ähnlich gebildete Synonyme existieren auch für die Divergenz (Quellendichte) und den Gradienten (Kraftdichte). Die Koordinatendarstellungen des vorigen Abschnitts ergeben sich aus der Volumenableitung, wenn man das jeweilige Volumenelement als Raumgebiet formula_24 wählt.", "section_level": 1}, {"title": "Axialvektorfeld.", "content": "Die Rotation eines Vektorfeldes ist ein Pseudovektorfeld. Ein Vektorfeld geht bei Spiegelung am Ursprung in sein Negatives am gespiegelten Ort über, die Rotation des Vektorfeldes ändert bei dieser Spiegelung ihr Vorzeichen nicht,", "section_level": 1}, {"title": "Vektorfeld in zwei Dimensionen.", "content": "Ein Vektorfeld im zweidimensionalen, euklidischen Raum kann als Vektorfeld in drei Dimensionen aufgefasst werden, das nicht von der dritten Koordinate abhängt und dessen dritte Komponente verschwindet. Seine Rotation ist kein Vektorfeld dieser Art, sondern hat eine dritte Komponente, Definiert man in zwei Dimensionen die Rotation als den Differentialoperator dann ist das Ergebnis eine skalare Funktion, nicht ein Vektorfeld.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenhang zur Winkelgeschwindigkeit.", "content": "Wir betrachten einfachheitshalber die Drehung eines starren Körpers um die formula_42-Achse mit konstanter Winkelgeschwindigkeit formula_43 Dabei wächst der Drehwinkel formula_44 gleichmäßig mit der Zeit an, formula_45 und jeder Punkt durchläuft eine Bahn Die Geschwindigkeit beträgt Das Geschwindigkeitsfeld einer starren Drehung um die formula_42-Achse ist also, wie oben im Beispiel angegeben, Seine Rotation ist die doppelte Winkelgeschwindigkeit", "section_level": 1}, {"title": "Veranschaulichung durch Drehmoment.", "content": "In einem Flächenkraftdichte-Feld formula_51, das jedem Körperoberflächenelement mit dem Inhalt formula_33 unabhängig von seiner Ausrichtung die Kraft formula_53 einprägt, erfährt eine Kugel mit dem Radius formula_54 (und dem zugehörigen Volumeninhalt formula_26) das Drehmoment Vorausgesetzt ist, dass formula_57 im Bereich der Kugel konstant ist. Die Gleichung folgt mit dem aus der koordinatenfreien Darstellung der Rotation unmittelbar folgenden Integralsatz formula_58 mit formula_59 und formula_60", "section_level": 1}, {"title": "Zerlegung in quellen- und wirbelfreien Teil.", "content": "Zweifach stetig differenzierbare Vektorfelder formula_61, die mit ihren Ableitungen für große Abstände hinreichend rasch gegen null gehen, kann man eindeutig in einen wirbelfreien Teil formula_62 und einen quellenfreien Teil formula_63 zerlegen, Dabei bezeichnen formula_65 und formula_66 den Divergenz- bzw. Gradient-Operator, wobei die Definition formula_67 die in der Physik übliche Konvention ist. Mathematisch ist: formula_68 Diese Zerlegung ist Bestandteil des Helmholtz-Theorems.", "section_level": 1}, {"title": "Rechenregeln.", "content": "Die Rotation ist linear. Für alle Konstanten formula_69 und differenzierbare Vektorfelder formula_70 und formula_71 gilt Die Rotation eines Vektorfeldes verschwindet genau dann, wenn es lokal ein Gradientenfeld ist. Die Divergenz eines Vektorfeldes verschwindet genau dann, wenn es lokal die Rotation eines anderen Feldes ist, und die anderen Implikationen sind Spezialfälle des Poincaré-Lemmas. Für differenzierbare Funktionen formula_74 und Vektorfelder formula_70 und formula_71 gelten die Produktregeln Darin ist formula_12 der Nabla-Operator und in der letzten Formel bildet grad den Vektorgradient. Für die zweifache Anwendung der Rotation gilt Für einen Vektor formula_80, der von einem Skalar formula_81 abhängt, und dieser in 3D vom Ort, gilt die Kettenregel", "section_level": 1}, {"title": "Integralsatz von Stokes.", "content": "Das Integral über eine Fläche formula_83 über die Rotation eines Vektorfeldes formula_84 ist nach dem Satz von Stokes gleich dem Kurvenintegral über die Randkurve formula_85 über formula_86 Durch das Doppelintegral wird links betont, dass man von einer zweidimensionalen Integration ausgeht. Auf der rechten Seite soll das Kreissymbol im Integralzeichen unterstreichen, dass es sich um ein Integral über einen geschlossenen Weg handelt. Die Orientierung entspricht dabei der Drei-Finger-Regel, siehe Abbildung rechts: die folgenden drei Vektoren, nämlich erstens der Vektor formula_88 in Richtung der Flächennormalen, zweitens der Vektor formula_89 in Tangentialrichtung der Kurve und drittens der vom Rand in die Fläche zeigenden Vektor, entsprechen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand, das heißt, sie bilden ein Rechtssystem. Oft schreibt man formula_90 indem man mit dem Normalenvektor formula_32 die Richtung der Größe hervorhebt.", "section_level": 1}, {"title": "Rotation von Tensoren zweiter Stufe.", "content": "Tensoren zweiter Stufe werden mit dem dyadischen Produkt „formula_92“ von Vektoren gebildet, auf die die Rotation angewendet werden kann. Auf diese Weise kann die Rotation auch auf Tensoren verallgemeinert werden. Sei ein Tensor mit Spaltenvektoren formula_94 mit Komponenten T. In der Gleichung wurde die Einsteinsche Summenkonvention angewendet, der zufolge über in einem Produkt doppelt vorkommende Indizes, hier i und j, von eins bis drei zu summieren ist. Dann kann die Rotation des Tensors definiert werden als: Der Index nach einem Komma ist die Kurzschreibweise für die Ableitung nach dieser Koordinate: Mit dem Nabla-Operator schreibt sich die Rotation eines Tensors: In der Literatur kommt jedoch auch die transponierte Version mit den Zeilenvektoren formula_98 vor die sich also durch die Transposition des Argumentes von der hiesigen Definition unterscheidet. Im Zusammenhang mit Tensoren sind Klammern ein wichtiges Hilfsmittel, um die Reihenfolge der Anwendung und die Argumente der verschiedenen Operatoren klarzustellen, was auf das Ergebnis einen entscheidenden Einfluss hat. Es ist beispielsweise", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Wenn der Tensor symmetrisch ist, dann ist seine Rotation spurfrei: denn Terme mit vertauschten Indizes formula_102 und formula_103 sind gleich groß, besitzen aber umgekehrtes Vorzeichen und heben sich daher in der Summe gegenseitig auf. Die Produktregel führt im Produkt mit einem Skalar formula_104, Vektoren formula_105 und dem Tensor formula_106 auf: Bei der Verknüpfung der Rotation mit anderen Differentialoperatoren entstehen unter Beteiligung eines Tensors teilweise ähnliche Formeln wie sie aus der Vektoranalysis bekannt sind:", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Rotation oder Rotor bezeichnet man in der Vektoranalysis, einem Teilgebiet der Mathematik, einen bestimmten Differentialoperator, der einem Vektorfeld im dreidimensionalen euklidischen Raum mit Hilfe der Differentiation ein neues Vektorfeld zuordnet.", "tgt_summary": "在向量分析中,旋度(英语:curl)是一个向量算子,表示在三维欧几里德空间中的向量场的无穷小量旋转。在向量场每个点上,点的旋度表示为一个向量,称为旋度向量。这个向量的特性(长度和方向)刻画了在这个点上的旋转。", "id": 352535} {"src_title": "Tauern Autobahn", "tgt_title": "A10高速公路 (奧地利)", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die A 10 beginnt westlich der Stadt Salzburg, östlich der ehemaligen Grenzstation Walserberg, wo sie am Knoten Salzburg von der West Autobahn (A 1) abzweigt. Sie verläuft dann südwärts, durch den Flachgau und den Tennengau bei Hallein. Am Pass Lueg überwindet sie einen ersten Talpass, zwischen Hagengebirge und Tennengebirge, mit zwei Tunneln (Ofenauertunnel, Hieflertunnel). Am Knoten Pongau, nahe Bischofshofen, zweigt die Pinzgauer Straße (B 311) nach Westen Richtung Zell am See und Tirol ab. Im Anschluss schwenkt sie ostwärts in das Fritztal und bei Eben im Pongau wieder Richtung Süden. Im Bereich Altenmarkt/Radstadt zweigt die Ennstal Straße (B 320) in Richtung Osten nach Schladming bzw. zur Pyhrn Autobahn (A 9) ab. Durch das Flachautal führt die Tauern Autobahn wieder südwärts hinauf zum mittlerweile ebenfalls zweiröhrigen, 6,4 km langen Tauerntunnel, welcher unter den Radstädter Tauern hindurch in den Lungau bei St. Michael führt und mit 1340 m Höhe (Südportal) den Scheitelpunkt der Tauern Autobahn darstellt. Es folgt der 5,9 km lange Katschbergtunnel; in diesem ist die Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten. Der Abschnitt um Tauern- und Katschbergtunnel ist eine Sondermautstrecke. Östlich des Maltatales vorbeiführend erreicht die A 10 den Knoten Spittal/Millstätter See, wo ein Autobahnzubringer in Richtung Millstätter See (Osten) bzw. zur Drautal Straße (B 100) in Richtung Ost- und Südtirol (Westen) führt. Von der B 100 her führt die Europastraße 66 auf die A 10 Richtung Villach. Durch das Drautal abwärts, in südöstlicher Richtung, führt sie in den Bezirk Villach-Land. Die Tauern Autobahn umfährt die Stadt Villach im Zuge des 4,3 km langen Oswaldibergtunnels und endet am Ausgang des Unterdrautals, östlich der Stadt Villach am Knoten Villach mit der Süd Autobahn (A 2) und mündet in die Karawanken Autobahn (A 11).", "section_level": 1}, {"title": "Brücken.", "content": "Der Talübergang Kremsbrücke ist knapp 90 Meter hoch und einen Kilometer lang.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sondermaut.", "content": "Im Bereich des Tauern- und Katschbergtunnels ist die Strecke eine Sondermautstrecke. In diesem Bereich entfällt für die Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen die Vignettenpflicht, anstelle derer eine Streckenmaut zu entrichten ist. Die Maut kann entweder in bar, mit Kreditkarte, Tankkarte oder Maestro-Card (Bankomatkarte) an der Mautstelle bezahlt werden. Alternativ kann die Mautgebühr auch über das Videomaut-System im Voraus bezahlt werden. Für Vielfahrer besteht außerdem die Möglichkeit, eine Jahreskarte zu erwerben. Für einheimische Pendler entfällt die Maut. Die Vignettenpflicht entfällt nur zwischen den Anschlussstellen der Sondermautstrecke. Befahren anderer Abschnitte der Tauern Autobahn ohne Vignette ist strafbar. Derzeit (Stand 2019) kostet eine Fahrt durch den Tauern- und Katschbergtunnel für einen PKW 12,00 Euro. Wer die Autobahn an der Anschlussstelle St. Michael i. Lungau verlässt oder auf sie auffährt, zahlt jeweils den halben Betrag, also 6 Euro. Kraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen bezahlen die Maut über die GO-Box des österreichischen Lkw-Maut-Systems.", "section_level": 2}, {"title": "Geschwindigkeitsbeschränkungen.", "content": "Die erste Teilstrecke im Raum Salzburg unterliegt dem Immissionsschutzgesetz - Luft (IG-L) und ist durchwegs auf 100 km/h beschränkt. Der folgende Abschnitt im Gutteil des Landes Salzburg ist aus Lärmschutzgründen in der Nacht auf 110 km/h beschränkt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Die genaue Trassenführung der Tauern Autobahn wurde bereits in den Jahren 1938 bis 1942 festgelegt und ersetzt im Wesentlichen die Katschberg Straße, die wiederum in groben Zügen auf der Römerstraße Virunum – Iuvavum basiert. Mit dem ersten Spatenstich am 15. Mai 1939 begannen die Bauarbeiten bei Salzburg und bei Spittal an der Drau, mit dem Wolfsbergtunnel bei Spittal wurde begonnen und zahlreiche Zuführungsstraßen errichtet. 1942 wurde aufgrund des Zweiten Weltkriegs der Bau eingestellt. Durch den steigenden Fremdenverkehr begann man im Jahre 1958 erneut mit den Detailplanungen. Es wurde zwar auf schon bestehende Bauwerke zurückgegriffen, wegen neuer Technologien im Tunnel- und Straßenbau ist der Streckenverlauf aber nicht mehr ganz identisch mit der ursprünglichen Planung, so wurde beispielsweise der Katschbergtunnel verlegt. 1968 wurde die Trasse offiziell in die Liste der Autobahnen aufgenommen. Zur Baufinanzierung wurde die Tauernautobahn Aktiengesellschaft (TAAG) gegründet. Mit dem Bau des schwierigsten Teilstücks, der Scheitelstrecke über die Niederen Tauern und den Katschberg, wurde am 28. Jänner 1971 begonnen: Hier wurden die Ostalpen mit dem 6,4 km langen Tauerntunnel und einer 5,4 km langen Tunnelröhre durch den Katschberg überwunden. 1974 konnte der komplette nördliche Teil inklusive des Katschbergtunnels für den Verkehr freigegeben werden. Der Salzburger Abschnitt bis in das Ennstal brachte seinerzeit für die Gastarbeiterroute (die ehemalige Europastraße 5), die Haupttransitroute des Gastarbeiter-Urlaubsverkehrs in die Balkanländer und weiter nach Griechenland und die Türkei, die ab 1969 zum Problem geworden war, eine erste Erleichterung. Am 16. Mai 1975 brach südlich von Gmünd ein Teil der im Bau befindlichen Tauern-Autobahn-Brücke über das Liesertal ab. Der 280 Tonnen schwere Schalwagen stürzte um 3:30 Uhr zusammen mit elf Arbeitern rund 50 Meter in die Lieser. Ein Arbeiter überlebte das Unglück schwerverletzt, die anderen zehn konnten nur noch tot geborgen werden. Die Eröffnung der Südrampe erfolgte am 28. Juni 1980. Für diesen Teil wurden 12 Autobahnkilometer auf insgesamt 254 bis zu 83,7 m hohen Pfeilern errichtet; am Pressingberg entstand die seinerzeit mit 2,6 km längste Hangbrücke Europas. Damit war die 146,5 km lange Strecke von Salzburg nach Spittal fertiggestellt; ab 1983 wurde die Autobahn durch das Drautal bis nach Villach verlängert.", "section_level": 2}, {"title": "Chronologie der Eröffnungen.", "content": "Die Eröffnungsdaten der Baulose:", "section_level": 2}, {"title": "Staus und Tunnelausbau.", "content": "Da die Tauern Autobahn die Hauptachse von Deutschland nach Italien (Adria) ist, kommt es zu Ferienbeginn bzw. -ende sowie an starken Reisetagen regelmäßig zu kilometerlangen Staus und damit zu stundenlangen Wartezeiten vor dem Tauerntunnel bzw. dem Katschbergtunnel. Um den Verkehrsfluss zu erhöhen, wird regelmäßig die Blockabfertigung aktiviert. Den mit 40 Kilometern längsten Stau vor dem Tauerntunnel gab es am 2. August 2008 in Richtung Süden. Bereits ab Mitternacht wurde der Verkehr blockweise abgefertigt – die Anfahrtszeit betrug bis zu sechs Stunden. Ab 2005 wurden beide Tunnel mit einer zweiten Röhre ausgestattet und nach deren Fertigstellung die alte Röhre saniert und der Verkehr durch die neue Röhre geführt. Der Katschbergtunnel ist seit dem 30. April 2009 zweiröhrig befahrbar, der Tauerntunnel seit dem 30. Juni 2011. Die Gesamtkosten für den Ausbau beider Tunnel betragen 324 Millionen Euro. Am 30. Juli 2011 kam es vor dem Oswaldibergtunnel, der Nordumfahrung von Villach, zu einem 60 Kilometer langen Stau: Nach Fertigstellung der zweiten Röhre des Tauerntunnels und dem Ende der Blockabfertigung kommen nun viel mehr Autos in kürzerer Zeit in den Süden. Der Knoten Villach mit nur einer Abbiegespur in Richtung Italien bzw. Slowenien war dem großen Verkehrsaufkommen nicht gewachsen. Um befürchteten Umgehungsverkehr bei Staus zu verhindern, folgte im Jahr 2019 das Land Salzburg dem Land Tirol und sperrte in den Ferienmonatswochenenden tagsüber die Abfahrten für den Durchzugsverkehr zwischen Puch und St. Michael im Lungau in beiden Fahrtrichtungen.", "section_level": 2}, {"title": "Einhausungen.", "content": "Im Zuge der zweiten Röhre des Tauerntunnels wird im Raum Zederhaus an einer Einhausung gearbeitet: Dieser Ort liegt in einem engen Tal und wird durch das hohe Verkehrsaufkommen extrem belastet: Die Autobahn passiert die langgezogenen Ortslagen auf Höhe der Häuser in wenigen Dutzend Metern Entfernung, eine Situation, die selbst mit Lärmschutzwänden nicht befriedigend gelöst werden konnte. Wegen des durch den Ausbau des Tauerntunnels zu erwartenden noch höheren Verkehrsaufkommens wurde die Errichtung einer Einhausung mit der Gemeinde vereinbart.", "section_level": 2}, {"title": "160 km/h.", "content": "Von 2. Mai bis 30. Juni 2006 war auf der Tauern Autobahn zwischen Spittal an der Drau und Paternion eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erlaubt. Diese wurde per Section Control überwacht. 160 km/h wurde nur am Tag von 5:00 bis 22:00 Uhr bei optimalen Bedingungen freigegeben. Waren die Bedingungen nicht optimal, wurde eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit angezeigt. Bei sehr schlechten Verhältnissen wurde die Geschwindigkeit auf bis zu 80 km/h gesenkt. In den Nachtstunden zwischen 22:00 und 5:00 Uhr galt eine 110-km/h-Beschränkung. Am 6. November 2006 startete ein erneuter, zweimonatiger Test, um Tempo 160 auch in der kalten Jahreszeit zu testen. Diese Strecke wurde „160er Teststrecke“ genannt, bei der man herausfinden wollte, ob es zweckmäßig ist, höhere Geschwindigkeiten als 130 km/h zu erlauben. Das Projekt wurde vor allem vom damaligen Verkehrsminister Hubert Gorbach vorangetrieben, der sich von der Flexibilisierung der Geschwindigkeiten nach unten und oben mehr Sicherheit und weniger Unfälle erwartete. Außerdem sollte durch ein Freigeben der Geschwindigkeit nach oben die Akzeptanz der Autofahrer für niedrigere Limits steigen. Von der Opposition erntete Hubert Gorbach massive Kritik für sein Vorhaben. Da er aber eine schweigende Mehrheit hinter sich wähnte, hielt Gorbach an seinen Plänen fest. Auch aus den Reihen der Regierung erntete der Verkehrsminister Kritik, so zum Beispiel vom damaligen Umweltminister Josef Pröll oder dem damaligen Kärntner Verkehrsreferenten Landesrat Gerhard Dörfler, der sich aber später für den Test aussprach. Der Nachfolger von Hubert Gorbach als Verkehrsminister, Werner Faymann, verfolgte das Thema „Tempo 160“ nicht weiter.", "section_level": 2}, {"title": "Größere Sperren und Unfälle.", "content": "Am 30. September 1988 gegen 4.35 Uhr rammte ein Tankwagen einen unbeleuchteten, beim Kroislerwandtunnel Richtung Salzburg stehenden Wohnwagen. Fünf Italiener im Alter zwischen 19 und 23 Jahren wurden getötet, eine 18-jährige überlebte schwerst verletzt. Der 22-jährige Lkw-Lenker, der als Unfallursache Sekundenschlaf angab, blieb unverletzt. Im Mai 1999 kam es zu einem Unfall und Großbrand im Tauerntunnel, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen – zuvor hatte es im März desselben Jahres im Mont-Blanc-Tunnel einen ähnlich verheerenden Brand gegeben. Eine monatelange Sperre beeinträchtigte den Verkehr, die Folge war u. a. eine sehr weiträumige Umleitung für LKW. Aus Anlass des Unglücks wurde der Bau einer zweiten Tunnelröhre in Angriff genommen und die Sicherheitsstandards neu überarbeitet – nach deren Eröffnung gehörte der Tauerntunnel zu den sichersten Tunnels Europas. Am 2. November 2004 kurz vor 4.00 Uhr früh kam ein kroatischer Pkw-Lenker infolge Sekundenschlafs beim Autobahnknoten Salzburg von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Während sich der Fahrer schwer verletzt befreien konnte, verbrannten dessen zwei Fahrgäste im Wrack. Gegen 4.45 Uhr kam es dann im Rückstaubereich zu einem weiteren Unfall, als ein ungarischer Sattelzug auf einen vor ihm stehenden türkischen Sattelschlepper auffuhr. Dabei kamen die beiden Insassen des ungarischen Schwerfahrzeugs ums Leben, der türkische Lenker wurde verletzt. Im Oktober 2006 hatte sich die Altersbergbrücke zwischen Spittal und Gmünd nach einer Überfahrt eines Schwertransporters stark verformt, worauf die Autobahn auf diesem Streckenabschnitt für mehrere Wochen gesperrt wurde. Nach dem Hochwasser in Mitteleuropa 2013 war die Tauernautobahn wegen eines Erdrutschs gesperrt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Tauern Autobahn A 10 ist eine wichtige Nord-Süd-Achse in Österreich. Sie führt vom Knoten Salzburg an der West Autobahn (A 1) über die Tauern zum Knoten Villach mit der Süd Autobahn (A 2) und mündet dort in die Karawanken Autobahn (A 11). Die Tauern Autobahn bildet mit Inntal Autobahn – Brenner Autobahn (A 12/A 13) und Pyhrn Autobahn (A 9) eine der drei wichtigsten Nord-Süd-Achsen und Alpentransitrouten Österreichs. Über die gesamte Strecke der A 10 verläuft die Europastraße 55 (Dänemark – Griechenland), sowie im Südabschnitt auch die West-Ost-Alpentransitachse E 66 (Südtirol – Südostungarn).", "tgt_summary": "A10高速公路(),又称陶恩高速公路,是奥地利一条高速公路,连接萨尔茨堡以及接近意大利和斯洛文尼亚边境的菲拉赫。全长192.7公里。", "id": 1007208} {"src_title": "Spiegel-Affäre", "tgt_title": "明镜事件", "src_document": [{"title": "Auslöser.", "content": "In der \"Spiegel\"-Ausgabe 41/1962 vom 10. Oktober erschien unter dem Titel \"Bedingt abwehrbereit\" ein von Conrad Ahlers und dem Bonner \"Spiegel\"-Redakteur Hans Schmelz verfasster Artikel zu den Resultaten des NATO-Manövers \"Fallex 62\". Dieses war von der Annahme ausgegangen, der dritte Weltkrieg beginne mit einem sowjetischen Großangriff auf Westeuropa. Der Artikel stellt das damalige Konzept eines atomaren Erstschlags („pre-emptive strike“) und die entsprechende Rüstungspolitik unter Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß in Frage: Die Bundeswehr sei aufgrund ihrer mangelhaften Ausstattung zu der von der NATO seit dem Amtsantritt des US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1961 bevorzugten konventionellen Vorwärtsverteidigung gegen Truppen des Warschauer Pakts nicht in der Lage. Eine wirksame Abschreckung bleibe fraglich. Die Informationen, die zum Artikel führten, wurden dem \"Spiegel\" vom Leiter des Führungsreferats im Führungsstab des Heeres, Oberst Alfred Martin zur Verfügung gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaftungen und Durchsuchungen.", "content": "Bundesanwalt Albin Kuhn vermutete am 10. Oktober 1962 Landesverrat und bat das Verteidigungsministerium um ein Gutachten. Der Würzburger Staatsrechtler und damalige Oberst der Reserve Friedrich August Freiherr von der Heydte erstattete am 11. Oktober Anzeige wegen Landesverrates gegen die Redaktion des \"Spiegel\". Nach Einholen eines Gutachtens beim Bundesverteidigungsministerium durch die Bundesanwaltschaft – die Ermittlungen leitete Siegfried Buback – erließ der Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof am 23. Oktober die beantragten Haftbefehle und Durchsuchungsanordnungen. Die Haftbefehle betrafen mehrere \"Spiegel\"-Redakteure, darunter Conrad Ahlers, Claus Jacobi und Johannes K. Engel, sowie den Herausgeber und Chefredakteur Rudolf Augstein. Am Abend des 26. Oktober, einem Freitag, begann dann die Besetzung und Durchsuchung der \"Spiegel\"-Räume im Hamburger Pressehaus, später auch des Redaktionsbüros in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn, durch die Polizei. Auf Anweisung von Chefredakteur Claus Jacobi übernahm nun der damalige Chef vom Dienst Johannes Matthiesen einen redaktionellen Arbeitsstab, der die Weiterarbeit an der laufenden \"Spiegel\"-Ausgabe Nr. 44 leisten sollte. Schließlich gab Matthiesen nach Anordnung des Ersten Staatsanwalts Buback am späten Abend „die Druckfahnen vollständig unter Einlegung eines Einspruchs heraus“. Der damalige Hamburger Innensenator Helmut Schmidt wurde gegen 20:30 Uhr informiert, dass eine Aktion gegen den Spiegel begonnen hatte. Schmidt machte sofort „schwere politische Bedenken“ geltend und sah in dieser Aktion „eine außerordentliche Belastung der Debatten um die Notstandsgesetzgebung“; gleichwohl wies er den Hamburger Kriminaldirektor Erhard Land an, die vom Bundesinnenministerium erbetene Amtshilfe zu gewähren. Noch in der Nacht wurde Conrad Ahlers, der zusammen mit seiner Frau in Torremolinos im Urlaub war, von der spanischen Polizei verhaftet; dass Strauß dies über den Madrider Militärattaché Achim Oster im von Diktator Franco regierten Spanien veranlasst hatte, erregte bei der Opposition besondere Empörung. Zwei Tage später, am Sonntag, dem 28. Oktober, stellte sich Rudolf Augstein der Polizei und wurde in Untersuchungshaft genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Reaktion.", "content": "Diese Polizeimaßnahmen führten in Teilen der Bevölkerung, insbesondere bei Studenten, sowie bei der übrigen Presse, die sie als Angriff auf die Pressefreiheit kritisierte, zu Protesten. Da die Durchsuchung der Redaktionsräume des \"Spiegel\" vom 26. Oktober 1962 bis zum 25. November 1962 anhielt, ermöglichte neben den ebenfalls im Hamburger Pressehaus untergebrachten \"Zeit\", \"Stern\" und \"Morgenpost\" auch die Springer-Presse den \"Spiegel\"-Redakteuren die Nutzung von Räumen und Ressourcen, so dass das Magazin weiterhin erscheinen konnte. Während einer tumultartigen Fragestunde im Bundestag am 7. November 1962 verteidigte Bundeskanzler Adenauer (CDU) die Maßnahmen dagegen mit den Worten „Wir haben“ (fortgesetzte Zwischenrufe von der SPD) „einen Abgrund von Landesverrat im Lande“ (Abgeordneter Seuffert: „Wer sagt das?“) „Ich sage das.“ Teile der Öffentlichkeit sahen in der Aktion einen Angriff auf die Pressefreiheit und reagierten mit einer Vielzahl von Resolutionen, Eingaben, Demonstrationen und Leitartikeln. Teilweise wurde an Ereignisse der deutschen Geschichte erinnert, die als vergleichbar gravierend angesehen wurden. Von der Presse und von namhaften Juristen wurden Parallelen zum Weltbühne-Prozess gezogen. So veröffentlichte BGH-Senatspräsident Heinrich Jagusch den vielbeachteten Artikel \"Droht ein neuer Ossietzky-Fall?\" Die Erinnerung an den Weltbühne-Prozess steigerte die Proteste gegen das Zusammenwirken von Regierung und Justiz gegen den \"Spiegel\".", "section_level": 1}, {"title": "Regierungskrise.", "content": "Im Laufe des November weitete sich die Spiegel-Affäre zu einer Regierungskrise innerhalb des Kabinetts Adenauer aus. Verteidigungsminister Strauß (CSU) hatte zunächst beteuert, mit der ganzen Aktion nichts zu tun zu haben, geriet aber im Laufe der Zeit immer stärker in Verdacht, im Detail über die Aktionen informiert gewesen zu sein und sie auch selbst vorangetrieben zu haben. Die FDP war darüber erbost, dass Justizminister Wolfgang Stammberger (FDP) im Vorfeld der Aktion nicht informiert worden war – auch hierfür trug Strauß die Verantwortung: Er hatte dem Staatssekretär im Justizministerium, Walter Strauß, untersagt, Stammberger zu informieren. Am 19. November erklärten alle fünf FDP-Minister ihren Rücktritt aus Protest gegen Verteidigungsminister Strauß. Am 30. November erklärte dieser schließlich seinen Verzicht auf das Amt des Verteidigungsministers, woraufhin es am 14. Dezember 1962 zur Bildung der fünften – und letzten – Regierung Adenauer kam, die nur bis zum 11. Oktober 1963 andauerte.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Ermittlungen und Urteil.", "content": "Die verhafteten \"Spiegel\"-Redakteure wurden nach und nach aus der Untersuchungshaft entlassen – Hans Schmelz, der den Hauptanteil der Recherchen beigesteuert hatte, nach 81 Tagen; zuletzt auch Rudolf Augstein nach 103 Tagen am 7. Februar. Im Januar 1963 ermittelte die Bundesanwaltschaft im Gefolge der Ereignisse auch gegen den damaligen Hamburger Innensenator Helmut Schmidt wegen Beihilfe zum Landesverrat. Hintergrund war, dass Schmidt im Herbst 1962 der Bitte seines Studienfreunds Conrad Ahlers um Überprüfung von Auszügen des kurz vor der Veröffentlichung stehenden Artikels „Bedingt abwehrbereit“ auf strafrechtliche Veröffentlichungshindernisse nachkam. Dieses Verfahren wurde erst Anfang 1965 eingestellt. Am 13. Mai 1965 entschied der 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs, dass keine Beweise vorlägen, die einen wissentlichen Verrat von Staatsgeheimnissen durch Conrad Ahlers und Rudolf Augstein belegen würden. Vielmehr waren die im Artikel genannten militärstrategischen und waffentechnischen Details zum Großteil bereits zuvor in anderen Medien veröffentlicht worden, darunter einem offenen Bericht des Verteidigungsausschusses des Bundestages und in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sie entsprachen „dem damaligen Stand der öffentlichen Unterrichtung“ und stellten keinen Erkenntnisgewinn für gegnerische Geheimdienste dar. Somit wurde die Eröffnung eines Hauptverfahrens gegen Ahlers und Augstein abgelehnt. Ein Disziplinarverfahren gegen Oberst Martin wurde eingestellt. Martin wurde zum 1. April 1969 mit 54 Jahren in den Ruhestand versetzt. Der Spiegel-Verlag wollte durch das Bundesverfassungsgericht feststellen lassen, dass die Durchsuchungsanordnung und Beschlagnahme gegen die Pressefreiheit verstoßen habe. Bei Stimmengleichheit der Verfassungsrichter wurde die Verfassungsbeschwerde am 5. August 1966 zurückgewiesen (Spiegel-Urteil).", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Ereignisse.", "content": "Im Jahr 2012 wurde bekannt, dass der BND jahrelang die Redaktion bespitzelte und zu manipulieren versuchte. Eine Einsicht in die damaligen Akten wurde den recherchierenden Redakteuren des Spiegel auch fünfzig Jahre nach der Affäre verweigert.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Unter dem Titel \"Die Spiegel-Affäre\" hat die ARD die Affäre für das Fernsehen verfilmen lassen. Die Dreharbeiten fanden im April und Mai 2013 u. a. in Berlin und Hamburg statt. Regie führte Roland Suso Richter, produziert wurde der Film von Sperl Film und Wiedemann & Berg Television für den BR, WDR und ARD Degeto. Die Erstausstrahlung erfolgte am 2. Mai 2014 auf ARTE und am 7. Mai 2014 im Ersten. Franziska Augstein, Tochter des Verlegers, hat in einem Artikel für die Süddeutsche Zeitung die Verfilmung als fehlerhaft und stark verfälschend kritisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Spiegel-Affäre 1962 war eine politische Affäre in der Bundesrepublik Deutschland, bei der sich Mitarbeiter des Nachrichtenmagazins \"Der Spiegel\" aufgrund eines kritischen Artikels der Strafverfolgung wegen angeblichen Landesverrats ausgesetzt sahen. Es war das erste Ereignis in der Nachkriegsgeschichte, zu dem die westdeutsche Öffentlichkeit spontan und engagiert politisch Stellung nahm, weil sie darin einen Versuch sah, eine missliebige Publikation zum Schweigen zu bringen.", "tgt_summary": "明镜事件()是发生于1962年西德的一起政治丑闻,事件中德国的明镜周刊对德国国防部进行报道,批评其应对苏联的军事威胁准备不足。为此,时任德国国防部长弗朗茨·约瑟夫·施特劳斯以叛国罪动用司法力量对多名明镜记者编辑实施抓捕,并通过私人关系联络德国驻西班牙外交官将明镜周刊创始人和总编鲁道夫·奥格斯坦从西班牙跨国抓捕回国,引发西德民主危机。随后,西德境内各界人士发动抗议,报界人士超越政见不同联合表达抗议,逼迫阿登纳改组内阁,施特劳斯下台,使得德国战后的民主制度经受住了首次重大考验。", "id": 221436} {"src_title": "B. B. King", "tgt_title": "B·B·金", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "B. B. King wurde als Riley Benjamin King im Weiler Berclair, Mississippi, als Sohn des Farmpächters Albert King und dessen Frau Nora Ella King geboren. Als er vier Jahre alt war, trennten sich seine Eltern und er wuchs fortan in Kilmichael bei seinen Großeltern mütterlicherseits auf. Als er neun Jahre alt war, starb seine Mutter. 1940 zog er für zwei Jahre zu seinem Vater nach Lexington. Danach kehrte er nach Kilmichael zurück, zog dann weiter nach Indianola und landete schließlich 1946 in Memphis. Als Kind und Jugendlicher sang er Gospelmusik, war aber auch begeistert von Bluesmusikern wie Blind Lemon Jefferson oder Lonnie Johnson, deren Musik er auf Schellackplatten seiner Tante hörte. Zu seinen weiteren Vorbildern zählten vor allem der Bluesgitarrist T-Bone Walker, aber auch Jazzmusiker wie Charlie Christian und Django Reinhardt.", "section_level": 2}, {"title": "Memphis.", "content": "In Memphis traf B. B. King einen entfernten Verwandten seiner Mutter, den Bluesmusiker Bukka White, der ihm eine Anstellung als Schweißer verschaffte. Zusammen mit Walter Horton gründete King schließlich ein Blues-Duo und gemeinsam traten sie in Juke Joints und Parks auf. Nach acht Monaten in Memphis kehrte King jedoch zurück nach Indianola. Er zweifelte an seinem instrumentalen Können, da es seiner Meinung nach bessere Musiker in Memphis gab. Trotzdem kehrte er Ende 1948 nach Memphis zurück und lernte in West Memphis den Gitarristen Robert Lockwood kennen, mit dessen Hilfe er sein Gitarrenspiel wesentlich verbessern konnte. Anfang 1949 traf er Sonny Boy Williamson II., der ihm gestattete, in seiner Radioshow auf KWEM ein Stück zu singen. Durch Bukka White erfuhr King kurze Zeit später von der Radiostation WDIA. Im April 1949 bekam er dort seine eigene, von Lucky Strike gesponserte 15-minütige Sendung, in der er live spielte. Im folgenden Jahr übernahm er als DJ den \"Sepia Swing Club\" auf WDIA. Nun hatte er Zugriff auf tausende von Platten, die er intensiv anhörte und auch nachzuspielen versuchte.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Aufnahmen.", "content": "Seine ersten Aufnahmen machte B. B. King 1949 für Bullet Records in Nashville. Die beiden daraus resultierenden Singles verkauften sich jedoch sehr schlecht und gaben seiner musikalischen Karriere keinen Anstoß. Während eines Besuchs der Radiostation WDIA im Juni 1950 hörten die Brüder Jules und Saul Bihari von B. B. King und waren so begeistert, dass sie ihn für ihr Sublabel RPM unter Vertrag nahmen. Modern Records mit Sitz in Los Angeles zählte zwar damals zu den führenden unabhängigen Plattenlabels im Bereich des Jazz und Blues, verfügte jedoch in Memphis über kein eigenes Aufnahmestudio. Deshalb fanden die ersten Aufnahmesessions mit B. B. King für RPM im damals neuen Studio von Sam Phillips statt. Kings Band bestand zu dieser Zeit aus Richard Sanders (Saxofon), Johnny Ace (Klavier), einem Bassisten namens Wiley und Earl Forest (Schlagzeug). Diese frühen Einspielungen waren zwar innovativ, aber kommerziell wenig erfolgreich.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Erfolge.", "content": "Nachdem sich die Biharis Mitte 1951 geschäftlich mit Sam Phillips überworfen hatten, fand im September 1951 im YMCA mit einem portablen Aufnahmegerät jene Aufnahmesession statt, die B. B. Kings ersten Hit \"3 o’Clock Blues\" (RPM #339) hervorbrachte, der sich fünf Wochen lang als Nummer-eins-Hit in den R&B-Charts hielt. Aufgrund des großen Erfolgs der Single folgte eine Tournee mit Tiny Bradshaws Orchester. Wenig später schloss sich King mit der Band des Saxofonisten Bill Harvey zusammen, die dann bis 1955 seine Tour-Band blieb. 1952 bzw. 1953 hatte B. B. King mit \"You Know I Love You\" und \"Please Love Me\" zwei weitere Nummer-1-R&B-Hits, die seiner Karriere einen entscheidenden Auftrieb gaben. Am 24. April 1954 zierte sein Bild die Titelseite des Cashbox-Magazins. Einen Monat später gab er sein Debüt mit Bill Harvey’s Orchester im Apollo Theater in Harlem. Unter dem Produzenten Johnny Pate wurde am 18. und 19. August 1954 in den alten Capitol-Studios (Los Angeles, Melrose Avenue) in der Besetzung B. B. King (Gesang/Gitarre), Millard Lee (Piano), Floyd Newman (Saxophon) und Kenny Sands (Trompete) der Bluesklassiker \"Everyday I Have the Blues\" aufgenommen. Im Dezember 1954 erschien dann \"Everyday I Have the Blues / Sneakin’ Around\" (RPM #421), das bis auf Platz 8 der R&B-Hitparade vorstieß. Nach dessen Veröffentlichung berichtete \"Billboard\" von hohen Plattenumsätzen, die sich über die Jahre auf über 4 Millionen Exemplaren summierten. Damit avancierte \"Everyday I Have the Blues\" zu den meistverkauften Bluessongs aller Zeiten. Noch im Dezember 1954 folgte eine Westcoast Tournee. B. B. King war nun aufgestiegen zum nationalen Star, ganz dem Blues verschrieben und kaum interessiert an der sich bereits abzeichnenden Rock-’n’-Roll-Revolution.", "section_level": 2}, {"title": "Quer durch die Vereinigten Staaten.", "content": "Anfang 1955 brach King wegen geschäftlicher Differenzen mit Bill Harvey und seinem Manager Morris Merritt. Kurzerhand stellte er eine neue Band, die B. B. King Revue, unter der Leitung von Millard Lee zusammen. Sie bestand zunächst aus Calvin Owens und Kenneth Sands (Trompeten), Lawrence Burdine (Altsaxofon), George Coleman (Tenorsaxofon), Floyd Newman (Baritonsaxofon), Millard Lee (Klavier), George Joyner (Bass) und Earl Forest und Ted Curry (Schlagzeug). Onzie Horne als geschulter Musiker wurde Kings Arrangeur und half ihm, seine musikalischen Ideen umzusetzen. Es folgten weitere Tourneen quer durch die Vereinigten Staaten mit Auftritten in den großen Theatern (z. B. in Washington, D.C., Chicago, Los Angeles, Detroit und St. Louis) sowie zahlreiche Gigs in kleineren Clubs und Juke Joints der Südstaaten. King tourte mittlerweile den kompletten Chitlin’ Circuit und war 1956 mit 342 Konzerten völlig ausgebucht. Nebenher gründete er im selben Jahr sein eigenes Plattenlabel \"Blues Boys Kingdom\" mit Sitz in der Beale Street in Memphis. Dort produzierte er unter anderem Künstler wie Millard Lee oder Levi Seabury. Die Plattenfirma scheiterte schließlich aber daran, dass King seinen Verpflichtungen als Musiker nachkommen musste und keine Zeit (und auch nicht die Kompetenzen) hatte, auch noch eine Firma zu leiten. Seine Plattenaufnahmen machte B. B. King nun fast ausschließlich im Modern Studio in Los Angeles mit Musikern unter der Leitung von Maxwell Davis.", "section_level": 2}, {"title": "Blues und Pop.", "content": "Das Aufkommen des Rock ’n’ Roll führte schon Mitte der 1950er Jahre zu einem enormen Popularitätsverlust des Blues in der afroamerikanischen Gesellschaft. Obwohl King weiterhin Hits vorweisen konnte, stellte das Jahr 1957 für ihn den Beginn eines ruhigeren Karriereabschnitts dar. Um Kings Popularitätsverlust entgegenzuwirken, versuchten die Biharis ihn in den Bereich der Popmusik zu drängen. Zu dieser Zeit coverte er unter anderem Tennessee Ernie Fords \"Sixteen Tons\" und nahm auch den Song \"Bim Bam\" auf. Auch weitere Versuche mit Popballaden scheiterten und brachten nicht den kommerziellen Erfolg früherer Tage zurück. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei Chess Records verlängerten die Biharis 1958 Kings Vertrag – ein Zeichen dafür, dass sie nach wie vor auf ihn setzten. Ab diesem Zeitpunkt erschienen B. B. Kings Singles auf dem neu gegründeten Sublabel Kent Records.", "section_level": 2}, {"title": "Sweet Sixteen.", "content": "Zu Beginn der 1960er Jahre war B. B. King einer der wenigen Bluesmusiker, die nach wie vor regelmäßig in den R&B-Charts vertreten waren. So landete er im Frühjahr 1960 mit seiner Interpretation des Big-Joe-Turner-Klassikers \"Sweet Sixteen\" sogar nochmals einen No.-2-Hit in den R&B-Charts. Während andere Bluesmusiker wie Muddy Waters oder John Lee Hooker infolge des Folk-Musik-Booms ein neues, vor allem weißes Publikum fanden, blieb B. B. King seiner angestammten Zuhörerschaft treu. Anstatt ein trendiges Folk-Blues-Album einzuspielen, trat er weiterhin mit seiner 13-köpfigen Band in Zentren der afroamerikanischen Kultur wie etwa dem Apollo Theater in Harlem auf. In Europa waren seine Platten kaum erhältlich, da sich die Bihari-Brüder beim Lizenzieren ihres Katalogs recht schwer taten.", "section_level": 2}, {"title": "Crown Records.", "content": "Allerdings hatte B. B. King mittlerweile gute Gründe, Modern Records zu verlassen. Da die Biharis seine Alben auf dem Billig-Sublabel Crown Records für 99 Cent das Stück veröffentlichten, landeten diese LPs meist in den Ramschkisten der Läden und wurden vom Billboard Magazine völlig ignoriert. Infolgedessen fanden diese Alben (zwölf Stück zwischen 1957 und 1963) auch keinerlei Anerkennung in der breiten Öffentlichkeit. Zudem beanspruchten die Biharis bis zu drei Viertel der Tantiemen aus dem Erlös von Kings Platten; sie hatten den Komponistenangaben (in der Regel \"King)\" eigene Pseudonyme wie \"Jules Taub\", \"Joe Josea\" oder \"Sam Ling\" hinzugefügt. Diese illegale Praxis des Cut In und die Veröffentlichungspolitik des Labels führten dazu, dass B. B. King Modern Records den Rücken kehrte und auf Anraten seiner Musikerkollegen Lloyd Price und Fats Domino im Januar 1962 einen Vertrag beim damaligen Major-Label ABC-Paramount unterschrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Live at the Regal.", "content": "Seine neue Plattenfirma wusste zunächst nicht genau, welche Richtung seine musikalische Laufbahn einschlagen würde. Die beiden anderen R&B-Stars des Labels, Ray Charles und Lloyd Price, hatten bereits Nischen im weiten Bereich zwischen Pop und R&B gefunden. Doch B. B. King war ein reiner Bluesmusiker; ein Übertritt ins Pop- oder Soul-Lager schien unmöglich. Nach einigen Singles und zwei von Johnny Pate produzierten Alben veröffentlichte ABC-Paramount 1965 das Album \"Live at the Regal\", das ein Überraschungserfolg wurde. Mitgeschnitten im Chicagoer Regal Theater am 21. November 1964 präsentierte es einen sehr lebhaften und mitreißenden Auftritt von King vor einem afroamerikanischen Publikum. Bereits seit seinem Weggang von Modern Records hatten die Bihari-Brüder parallel zu den ABC-Veröffentlichungen weitere King-Titel aus ihrem Archiv herausgebracht, zum Teil mit beachtlichem Erfolg. \"Rock Me Baby\" – im Sommer 1964 als Single auf dem Kent-Label erschienen – schaffte es bis auf Platz 34 der US-Popcharts. Angestachelt durch den Erfolg von \"Live at the Regal\" folgte eine Flut von weiteren Veröffentlichungen auf dem Kent-Label. Zur Verwirrung der Fans waren dies neben bislang unveröffentlichten Archivtiteln auch alte Titel, die man durch Overdubs in ein neues, modernes Gewand zu hüllen versuchte.", "section_level": 2}, {"title": "The Thrill Is Gone.", "content": "Etwa um 1966/67 stellte B. B. King fest, dass sich die Zusammensetzung seines Publikums langsam veränderte. Während die afroamerikanische Jugend sich vom Blues distanzierte, interessierten sich plötzlich immer mehr weiße Jugendliche für seine Musik und besuchten seine Konzerte. Das zu dieser Zeit erschienene Buch \"Urban Blues\" von Charles Keil enthält ein Kapitel über B. B. King und stellte ein Pionierwerk dar. 1967 wurde Sidney Seidenberg Kings neuer Manager. Sein Hauptziel war es, mit einem neuen Konzept B. B. King einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Fortan trat er auch bei Rockfestivals und in Zentren der Hippiekultur – wie etwa dem Fillmore West – auf. Obwohl er unter Seidenbergs Management einige Hits auf dem ABC-Sublabel Bluesway Records hatte, dauerte es fast weitere drei Jahre, bis das Konzept vollständig aufging und B. B. King mit \"The Thrill Is Gone\" seinen bis dahin größten Hit (Platz 15 in den US-Popcharts) landen konnte. 1969 spielte B. B. King neben Ike & Tina Turner bei der US-Tournee der Rolling Stones im Vorprogramm. Im folgenden Jahr war er der erste Bluesmusiker, der in der \"Tonight Show\" auftrat und im Oktober 1970 folgte ein Auftritt in der \"Ed Sullivan Show\".", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Erfolge.", "content": "Nach dem Erfolg von \"The Thrill Is Gone\" spielte B. B. King 1970 das Album \"Indianola Mississippi Seeds\" mit weißen Rockmusikern wie Carole King und Leon Russell ein. Dies war eine Idee seines Produzenten Bill Szymezyk. Insgesamt klang das Album sanfter und weicher als seine vorherigen Veröffentlichungen und enthielt mit \"Chains and Things\", \"Ask Me No Question\" und \"Hummingbird\" drei Hit-Singles. 1971 nahm B. B. King in London mit britischen Gastmusikern wie Alexis Korner, Peter Green, Steve Winwood und anderen das Album \"In London\" auf. Hier spielte er zum ersten Mal seit 1946 bei einem Titel wieder eine akustische Gitarre. 1972 nahm B. B. King an einem Konzert teil, von dem er im Anschluss sagte: „Das war das beste Konzert, das ich jemals gegeben habe.“ Zwei Dokumentarfilmer hatten ein Filmprojekt mit Insassen von Sing Sing, dem großen New Yorker Gefängnis, ins Leben gerufen und es ein Jahr lang begleitet (Sing Sing Thanksgiving). Als Abschlussarbeit war dieses Gefängniskonzert zum amerikanischen Thanksgiving geplant, zu dem viele Künstler eingeladen wurden, aber nur wenige zugesagt hatten. Die Musiker waren The Voices of East Harlem, Joan Baez und eben B. B. King. Im folgenden Jahr spielte er in Philadelphia das Album \"To Know You Is to Love You\" ein. Es war stark beeinflusst von der Soul-Musik jener Tage. Begleitet wurde King unter anderem von den Memphis Horns sowie, beim Titelstück, von Stevie Wonder. Vor dem Boxkampf um den Weltmeistertitel zwischen Muhammad Ali und George Foreman im Stadion von Kinshasa, Zaire, im Oktober 1974 („Rumble in the Jungle“) trat B. B. King mit seiner Band auf. Das Konzert wurde auf DVD veröffentlicht. Mit U2 spielte er für deren Album \"Rattle and Hum\" den Song \"When Love Comes to Town\" ein. Außerdem nahm B. B. King an der darauf folgenden „Lovetown“-Tour im Jahr 1989 teil. Im Jahr 2000 produzierte er mit Eric Clapton das Album \"Riding with the King\". Über seine Jazz-Kollegen Dizzy Gillespie, Miles Davis und Charlie Parker äußerte sich King einmal so: „was die machen, geht schlicht über meinen Horizont“. King besaß mehrere Bluesclubs in den Vereinigten Staaten, unter anderem an der Beale Street in Memphis, Tennessee, in New Orleans und in Nashville, in denen er hin und wieder auftrat. Unter seinem Namen werden auch Merchandising-Artikel wie Barbecue-Zubehör und Gitarrensaiten vermarktet. Er unternahm regelmäßig ausgedehnte Tourneen und spielte über 200 Konzerte pro Jahr. Ab 2004 trat B. B. King, der seit über 60 Jahren fast ununterbrochen unterwegs war, altersbedingt und aus gesundheitlichen Gründen seltener auf. Im Sommer 2005 unternahm er eine „Final Farewell Tour“ durch Europa. Aber auch 2006 trat er in den Vereinigten Staaten und erneut in Europa auf, 2009 folgte eine weitere Europatournee. In den 1980ern trat er wie viele andere Stars in der erfolgreichen \"Bill Cosby Show\" auf, und zwar in der Folge \"Der Heirats-Blues\".", "section_level": 2}, {"title": "Lucille.", "content": "B. B. King spielte ein Gibson-Gitarrenmodell, dem er ab den 1950er Jahren den Kosenamen „Lucille“ gab. Der Grund dafür lag in einem Erlebnis, das er 1949 in einem Musikclub im US-Bundesstaat Arkansas hatte: Bei einem Konzert kam es zu einem Brand. Der bereits geflüchtete King lief zurück, um seine Gitarre zu retten. Als er erfuhr, dass der Brand entstanden war, als zwei Männer sich um eine Frau namens Lucille gestritten hatten, benannte er die Gitarre nach dieser. Das sollte ihn daran erinnern, so etwas nie wieder zu tun. Eine Besonderheit in der Bauart von Kings Gibson ES-335-Gitarre liegt darin, dass sie zwar halbresonant ist, aber keine charakteristischen F-Löcher hat. Außerdem verfügt das Modell über eine erweiterte Klangregelung namens \"Varitone\"-Drehschalter. Seit 1999 bewarb B. B. King auch ein anderes von Gibson konstruiertes Modell, die \"Little Lucille\". Gegenüber der Presse erklärte King einmal: „Abgesehen von richtigem Sex mit einer richtigen Frau gibt es nichts, was mir solch eine innere Ruhe gibt wie Lucille.“ Er soll insgesamt sechzehn Exemplare des Gitarrenmodells besessen haben. Einige seiner Gitarren sind auch im Delta Blues Museum in Clarksdale, Mississippi, ausgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "The Life of Riley.", "content": "Im Mai 2013 kam der Dokumentarfilm \"The Life of Riley\" (Großbritannien, 2012, 119 Min.) des Regisseurs Jon Brewer in einer OmU-Fassung in deutsche Kinos, der sich Kings Leben widmet und im Titel auf dessen eigentlichen Vornamen Bezug nimmt. Erzählt wird Kings Lebensgeschichte darin von Oscar-Preisträger Morgan Freeman und neben King selbst kommen Zeitzeugen sowie Musikerkolleg(inn)en wie Bonnie Raitt, Eric Clapton, Buddy Guy, Bono, Carlos Santana oder Mick Jagger zu Wort.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheit und Tod.", "content": "Wie seine Tochter und sein Manager übereinstimmend berichteten, starb King am 14. Mai 2015 an den Folgen einer langen Diabetes-Krankheit im Alter von 89 Jahren, nachdem er nach einer Dehydratation in ein Krankenhaus in Las Vegas eingeliefert worden war. Wenige Tage nach Kings Tod äußerten zwei seiner Töchter den Verdacht, King sei von seinen Managern vergiftet worden, worauf Ermittlungen eingeleitet wurden. Diese ergaben, dass King eines natürlichen Todes gestorben war. B. B. King wurde auf dem Gelände seines Museums in Indianola, Mississippi, beigesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "King war zweimal verheiratet. Von 1946 bis 1952 mit Martha Lee Denton und von 1958 bis 1966 mit Sue Carol Hall. Mit verschiedenen anderen Partnerinnen hatte er 15 Kinder.", "section_level": 2}, {"title": "Preise und Auszeichnungen.", "content": "1980 wurde B. B. King in die Blues Hall of Fame aufgenommen, 1987 in die Rock and Roll Hall of Fame. 1990 wurde er mit der National Medal of Arts geehrt und bekam am 21. August einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in 6771 Hollywood Blvd. 1995 erhielt er den Kennedy-Preis. 2004 erhielt er den inoffiziellen „Nobelpreis für Musik“, den Polar Music Prize. 2006 wurde er mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet, der höchsten zivilen Auszeichnung der Vereinigten Staaten. 2008 wurde in seiner Heimatstadt Indianola das B. B. King Museum and Delta Interpretive Center eröffnet, dessen Ausstellung die Karriereschritte B. B. Kings darstellt. Im gleichen Jahr wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Das \"Rolling Stone Magazine\" listet ihn auf Platz sechs der 100 besten Gitarristen aller Zeiten. In einer Liste aus dem Jahr 2003 hatte er Rang drei belegt. In der Liste der 100 besten Sänger aller Zeiten wurde er auf Platz 96 gewählt. 2014 wurde er in die Down Beat Hall of Fame aufgenommen. 2019 wurde er von der Suchmaschine Google mit einem Doodle in Form eines musikalischen Videoclips über sein Leben geehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Album-Diskografie (Auswahl).", "content": "Diese Auswahldiskografie berücksichtigt nur offizielle Veröffentlichungen von B. B. Kings jeweiligen Plattenfirmen. Da die gelisteten Originalalben heute teilweise rar sind, werden Angaben zu etwaigen CD-Wiederveröffentlichungen gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "B. B. King auf DVD.", "content": "Die Jahreszahlen beziehen sich auf das Erscheinungsjahr der DVD.", "section_level": 1}], "src_summary": "B. B. King, geboren als \"Riley B. King\", (* 16. September 1925 in Berclair, Mississippi; † 14. Mai 2015 in Las Vegas, Nevada) war einer der einflussreichsten Blues-Gitarristen und -Sänger und einer der „drei Kings des elektrischen Blues“, neben Albert King und Freddie King. Er beeinflusste Generationen von Rock- und Bluesmusikern. Seine Schallplatten wurden mit insgesamt 15 Grammys ausgezeichnet. Das „B. B.“ in seinem Namen steht für \"Blues Boy\", was wiederum eine Verkürzung von \"Beale Street Blues Boy\" ist, seinem Pseudonym als Moderator beim Radiosender WDIA.", "tgt_summary": "雷利·班·金(英语:Riley Ben King,1925年-9月16日-2015年-5月14日),艺名B·B·金(英语:B. B. King,来自于Blues Boy的缩写),生于美国密西西比州,蓝调音乐家、吉他手和歌曲作者。他是有史以来最伟大的蓝调音乐家之一,外号「蓝调之王」(The King of Blues)。他创立与推展了电吉他推弦、揉弦的技法,2003年在滚石杂志评选的滚石杂志一百大吉他手,B·B·金位列第3名、2011年位列第6名,1987年就已经被引入摇滚名人堂。", "id": 449338} {"src_title": "Eisen-Stoffwechsel", "tgt_title": "人類鐵代謝", "src_document": [{"title": "Eisen.", "content": "Das Element Eisen ist ein wichtiges Spurenelement im menschlichen Körper. Der Sauerstofftransport, die Sauerstoffaufnahme, Zellfunktionen wie der mitochondriale Elektronentransport, Cytochrom P450 und letztlich der gesamte Energiestoffwechsel sind von einem ausreichenden Eisenangebot abhängig. Der Körper eines Menschen enthält durchschnittlich 4–5 g Eisen. Es kommt in Enzymen (Zytochromen, Peroxidasen, Katalase), in Hämoglobin und Myoglobin sowie als Depot- oder Reserve-Eisen in Form von Ferritin und Hämosiderin vor. Das Depot-Eisen befindet sich hauptsächlich in Leberzellen und Macrophagen des retikulohistiozytären Systems.", "section_level": 1}, {"title": "Verteilung im Körper.", "content": "Die folgende Verteilung findet sich bei Männern mit 70 kg Körpergewicht.", "section_level": 2}, {"title": "Täglicher Bedarf.", "content": "Der tägliche Eisenbedarf beträgt zwischen 0,5–1,5 mg/Tag bei Kleinkindern bis hin zu 2–5 mg/Tag bei Frauen in der Schwangerschaft. Mit Ausnahme von Menstruationsblutungen sind die täglichen Eisenverluste, zum Beispiel durch Abschilferung von Haut- und Mucosazellen sowie über den Urin gering. Der tägliche Eisenverlust von ca. 1 mg bei einem gesunden erwachsenen Mann wird normalerweise über die Nahrung ersetzt. Die tatsächlich aufgenommene Menge an Eisen sollte jedoch über dem täglichen Bedarf liegen, da nur etwa 10–15 % des zugeführten Eisens für den Körper verfügbar sind. Es empfiehlt sich eine Zufuhr von 10 mg/Tag für Männer sowie 15 mg/Tag für Frauen. Bei Schwangeren und Stillenden kann sich die Menge auf bis zu 30 mg/Tag erhöhen. Blutverluste können den Eisengehalt des Körpers beträchtlich verringern: pro 2 ml Blut gehen 1 mg Eisen verloren. Der durchschnittliche Blutverlust bei der Menstruation beträgt 30–60 ml, bei Hypermenorrhoen bis zu 800 ml, beim Uterus myomatosus bis zu 1200 ml.", "section_level": 2}, {"title": "Stoffwechsel.", "content": "Im Unterschied zu Metallen wie Natrium und Calcium kann der Eisen-Haushalt nur über die Resorption reguliert werden, da die normalen Verluste nicht steuerbar sind. Die Resorptionsquote des in der Nahrung vorhandenen Eisens beträgt 6 % (Mann) bis 12 % (Frau), bei Eisenmangel bis zu 20 %.", "section_level": 1}, {"title": "Resorption (Allgemeines).", "content": "Bei der in Europa üblichen Nahrung liegt das Eisen zu einem Drittel als Häm vor, ein Bestandteil von Hämoglobin im Blut und Myoglobin, das in Fleisch vorkommt. Das restliche Nahrungs-Eisen liegt hauptsächlich in Form von Eisen(III)-Komplexen in der Regel an Cysteinresten von Proteinen gebunden vor. Wirklich freies Eisen(III) als Fe kommt biologisch nie vor, da es als Hydroxid oder Phosphat unlösliche Niederschläge bilden würde. Sowohl Fe und im stärkeren Maße auch Fe bilden mit quasi allen Biomolekülen (außer Fett) lockere Komplexe, die dafür sorgen, dass das Eisen in Lösung bleibt. In Häm sind 4 der 6 Bindungsstellen des Eisens schon fest besetzt, so dass es keine festen oder unlöslichen Komplexe mit anderen Komplexbildnern (Chelatoren) mehr bilden kann. Daher ist die Aufnahme (Resorption) von Häm-Eisen unabhängig von anderen Nahrungsbestandteilen. Obwohl Häm-Eisen nur ein Drittel des Nahrungseisens ausmacht, liefert es daher etwa zwei Drittel des resorbierten Eisens. Pflanzliche Nahrung enthält einerseits Liganden, welche die Eisenresorption erleichtern, andererseits auch Phosphate, Polyphenole und Phytate, die mit Eisen schwer lösliche Verbindungen eingehen. So ist z. B. die geringe Verfügbarkeit des Eisens im Spinat und ähnlichen Gewächsen auf den hohen Gehalt von Oxalsäure zurückzuführen, die mit Eisen schwer lösliche Komplexe bildet. Die Resorption kann bei phytathaltigen Lebensmitteln durch gleichzeitigen Fleischverzehr oder Zusatz von Reduktionsmitteln wie Ascorbinsäure (= Vitamin C) verbessert werden. Ferritin aus Sojabohnen kann Eisenmangel auch bei Vegetariern teilweise ausgleichen. Die Resorptionsquote des Nahrungs-Eisens liegt normalerweise bei ca. 6 bis 12 %. Sie ist bei Eisenmangel erhöht und kann bis zu 20 % betragen. Die Resorptionsquote wird vom Organismus in Abhängigkeit vom Eisenbedarf und der Eisen-Speichergröße reguliert, wobei die Regulationsmechanismen noch weitgehend unerforscht sind. Genetisch bedingte Fehlsteuerungen bei der Eisenresorption können über Jahre zu einer Eisenüberladung führen, die sich in lebensbedrohlichen Organschäden manifestiert. Der menschliche Organismus resorbiert sowohl zweiwertige (Fe) als auch dreiwertige (Fe) Eisen-Ionen. Da Fe und Fe grundsätzlich fest an Nahrungsproteine gebunden ist, ist der Abbau der Proteine durch spezielle Verdauungsenzyme wie zum Beispiel Pepsin eine Voraussetzung für die Eisenaufnahme. Bei ausreichender HCl-Produktion im Magen ist dieser Abbau sichergestellt. Eine Hitzedenaturierung (durch Kochen, Braten, Backen) erleichtert den Abbau der Eisenbindeproteine im Magen, da die natürliche stabile Faltung der Proteine zumindest teilweise zerstört wird und daher mehr Angriffsstellen für die Verdauungsenzyme vorhanden sind. Nach Abbau der Eisenbindeproteine im Magen liegt im Dünndarm das meiste Eisen als Fe in lockeren Komplexen mit anderen Molekülen vor. Alle Nahrungsmoleküle, die sowohl eine Säuregruppe als auch weitere OH-, NH- oder SH-Gruppen enthalten, können mit Fe und Fe lockere Komplexe bilden und gleichzeitig (über die zusätzlichen Gruppen) die Löslichkeit sicherstellen. Dies sind zum Beispiel Ascorbinsäure, Citronensäure, Glycin, Cystein und viele andere Aminosäuren.", "section_level": 2}, {"title": "Enterale Resorption, hepatische Regulation.", "content": "Das Glykoprotein Gastroferrin, ein eisenbindendes Protein des Magensafts, dürfte für die Steigerung der Eisen-Resorption von geringer Bedeutung sein. Im Darm liegt das Eisen dann in absteigender Menge in lockeren Fe-Komplexen, als Fe in Häm, und in lockeren Fe Komplexen vor. Die Löslichkeiten von Fe und Fe aus der anorganischen Chemie beziehen sich auf die Bildung von Hydroxidniederschlägen und sind in diesem Zusammenhang irrelevant, da die lockeren Komplexe dafür sorgen, dass selbst Fe auch beim pH des Dünndarms in Lösung bleibt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass trotz der Unlöslichkeit von Fe in (reinem) Wasser bei pH 9 der wichtigste Aufnahmeweg von Eisen im Körper der größten Menge an Eisen in der Nahrung entspricht. Es gibt zurzeit drei bekannte Aufnahmewege: Die Resorption von Eisen erfolgt als Fe auf der apikalen Seite der Enterozyten (Bürstensaummembran) in den oberen Dünndarmabschnitten, dem Duodenum und im oberen Jejunum. Dabei wird Fe nach Reduktion durch eine Membranreduktase, einer dem \"Cytochrom b\" ähnlichen duodenalen Ferrireduktase (\"duodenal cytochrome B\", DCYTB) zu seiner zweiwertige Form Fe umgewandelt und über das Membranprotein, dem divalenten Metalltransporter (\"divalent metall transporter 1\", DMT 1) durch die apikale Enterozytenmembran transportiert. Intrazellulär, also in der Darmzelle wird das Fe entweder in Form von intrazellulärem Ferritin gespeichert oder zur basolateralen Zellmembran transportiert. An der basolateralen Enterozytenmembran wird das nicht in Ferritin eingelagerte Eisen in Form von Fe an Ferroportin 1 (\"iron regulated protein\", IREG) gebunden. Ferroportin als zelluläres Eisen-Transportprotein ist auch in der Membran von Monozyten und Hepatozyten lokalisiert und wird in seiner Funktion durch die Interaktion mit Hepcidin reguliert. In seiner Funktion kooperiert Ferroportin mit der Ferrooxidase Hephaestin, welches das Fe in Fe oxidiert. Intrazelluläres Eisen kann in Ferritin gespeichert und für die Proteinbiosynthese verwendet werden oder aber auch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) erzeugen sowie die Transkription über Eisen-bindende Proteine (\"iron regulatory protein\", IRP1/2) regulieren. Der Export erfolgt durch Ferroportin, oft unterstützt durch Hephaestin (Hp) und / oder Ceruloplasmin (Cp), und wird unterdrückt durch Hepcidin. STEAP2, SDR2 and Dcytb: ferric iron reductases; DMT1 and ZIP14: ferrous iron importers, zinc transporter; Tf: transferrin; TfR1: transferrin receptor 1; ROS: reactive oxygen species; IRP1/2: iron responsive element binding proteins; FTH: ferritin heavy chain gene; FTL: ferritin light chain gene; Fpn: ferroportin; Hp: hephaestin; Cp: ceruloplasmin. Das Hepcidin ist ein Akute-Phase-Protein und hat die Schlüsselfunktion bei der Regulation der Resorption, Gewebeverteilung und extrazellulären Konzentration von Eisen. Bei einem hohen Körpereisenspiegel, bei Infektionen oder Entzündungen (dadurch Anstieg der Interleukine Il-6, Il-1) wird das Hepcidin kodierende Gen HAMP hochreguliert. Dadurch steigt auch das im Blut zirkulierende Hepcidin. Letzteres bindet an das Ferroportin, wodurch dessen Internalisierung und Ubiquitin-mediierte Degradation induziert wird. Dadurch können die Eisenionen nicht aus dem Darm, durch die Enterozyten, resorbiert werden. Zusätzlich wird auch kein Eisen aus den Monozyten oder Hepatozyten in die Zirkulation freigesetzt. Das lässt den Serum-Eisenspiegel sinken. Dabei regulieren spezialisierte Endothelzellen in den Lebersinusoiden über die Synthese des Wachstumsfaktors Bmp2 (\"bone morphogenic protein 2\") die Bildung des den Eisenstoffwechsel regulierenden Hormons Hepcidin. Im Enterozyten wird das Eisen entweder als Depot-Eisen in Ferritin gespeichert oder durch das Transportprotein Ferroportin an das Blut abgegeben. Dieser Vorgang wird durch Hepcidin gehemmt, wodurch im Wesentlichen die Eisenaufnahme reguliert wird. Das von Ferroportin abgegebene zweiwertige Eisen wird auf die kontraluminale Zelloberfläche transportiert und durch das Membranprotein Hephästin oxidiert. In dieser oxidierten dreiwertigen Form bindet es sich an Apotransferrin und wird darauf hin an die Bedarfsstellen im Organismus transportiert.", "section_level": 3}, {"title": "Weitertransport.", "content": "Durch Ferroportin wird das Eisen als oxidierte Form Fe an das Transferrin weitergegeben, hierbei kooperiert das Transportprotein mit der Ferroxidase Hephaestin. Das Transferrinmolekül hat zwei Bindungsstellen für je ein dreiwertiges Fe. Transferrin (Apotransferrin) ist ein Glykoprotein und wird in der Leber synthetisiert, gibt das Eisen durch Einschleusen von Eisen-Ionen an die zu versorgenden Zellen bzw. Gewebe über die Bindung mit dem Transferrin-Rezeptor (\"TfR-1\") der Zelle in Form einer Rezeptor-vermittelten Endozytose (\"clathrin-coated pits\") frei. Nach intrazellularem Auflösen der Clathrinschicht kommt es zu einer Fusion mit den Endosomen. Protonenpumpen der endosomalen Membran senken den pH-Wert auf 5 bis 6 ab. Die Ansäurung bewirkt eine Konformationsänderung im Transferrin-TfR-Komplex und führt zur Freisetzung des dreiwertigen Fe. Eine Metalloreductase oder Ferrireductase (\"STEAP3\") reduziert das dreiwertige Eisenion zum zweiwertigen Fe, welches dann im Anschluss durch den -divalenten Metalltransporter (\"DMT 1\"), \"divalent metall transporter 1\" in das Zytosol der Zelle transportiert werden kann. Hier stehen dem zweiwertigen Eisenion zwei Wege offen, so kann es direkt durch den Einbau in Proteine (Funktionseisen) verwendet werden oder es wird in Form von dreiwertigem Eisen in Ferritin gespeichert. Die Ferritinspeicherung kommt vor allem in Zellen der Leber, Milz und des Knochenmarks vor. Nur ein geringer Anteil findet sich als Serum-Ferritin. Der Serum-Ferritinspiegel zeigt u. U. eine gewisse Korrelation zum Gesamteisenvorrat im Organismus. Zuerst werden eisenhaltige Enzyme versorgt, danach das rote Knochenmark (Bildung von Hämoglobin) und die Muskulatur (Bildung von Myoglobin). Der tägliche Austausch von Eisen zwischen den Geweben beträgt durchschnittlich circa 40 mg. Die Expression der Proteine des Ferritins, Transferrin-Rezeptors (\"TfR-1\") und des divalent metall transporter 1 (\"DMT 1\") wird in der Zelle posttranskriptional durch das Iron Response Element oder iron regulatory protein (\"IRE/IRP\") in Abhängigkeit von intrazellulären Eisengehalt reguliert. Im Verlauf der Häm-Synthese in Säugetieren wird Fe(II) durch Ferrochelatase (synonym Häm-Synthase), ein Enzym der Mitochondrien-Innenmembran, eingelagert. Die für die Reduktion notwendigen Elektronen werden durch die Atmungskette bereitgestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Regulation des Eisenspiegels im Blut.", "content": "Der Eisenspiegel auf Ebene des Organismus wird wahrscheinlich vor allem durch das später entdeckte Peptid Hepcidin reguliert, welches an Ferroportin im Darm bindet und dem Abbau zuführt. Ist der Eisenspiegel zu niedrig, bremst die Leber ihre Hepcidinproduktion. Als Folge wird die Freisetzung von Eisen aus Zellen ins Blut gesteigert. Ist der Eisenspiegel zu hoch, dann steigert die Leber ihre Hepcidinproduktion und die Eisenfreisetzung sinkt („Mukosablock“). Man hat Hepcidin deswegen auch als \"Hormon des Eisenstoffwechsels\" bezeichnet. Auch die Freisetzung von Eisen aus den Zellen des Retikuloendothelialen Systems (RES) und aus Makrophagen wird durch Hepcidin gesteuert.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eisenmangel.", "content": "\"Hauptartikel: Eisenmangel.\" Unter den Anämien, die auf eine Störung der Hämoglobinbildung zurückzuführen sind, hat die Eisenmangelanämie die größte praktische Bedeutung. Sie ist weltweit die häufigste Mangelerkrankung. Bei Eisenmangel können Blutarmut, Abwehrschwäche, starke Müdigkeitserscheinungen, Konzentrationsschwäche sowie trophische Störungen (Ernährungsstörungen) auftreten, die unter dem Begriff Plummer-Vinson-Syndrom zusammengefasst werden. Bei kleinen Kindern können Gedeihstörungen auftreten. Eisenmangelerscheinungen treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern, weil Frauen durch die Menstruation regelmäßig Eisen aus dem Organismus verlieren. In unterentwickelten Gebieten gibt es einen ernährungsbedingten Eisenmangel, der auf einen geringen Proteingehalt der Nahrung, bei hohem Phosphatgehalt, zurückgeführt wird. Eiseneinbaustörungen bei der Häm-Biosynthese können zu Anämien führen, obwohl die Gesamtkonzentration von Eisen im Körper nicht verringert ist, vgl. z. B. die erythropoetische Protoporphyrie.", "section_level": 2}, {"title": "Akute Vergiftungen.", "content": "Akute Vergiftungen mit Eisen sind in Deutschland selten, sie betreffen meist Kinder, welche 2 bis 10 g Eisen oral aufgenommen haben. Die Symptome sind Kreislaufkollaps, Blutungen im Bereich des Gastrointestinaltrakts, eine verminderte Gerinnungsfähigkeit des Bluts sowie langfristig Leber- und Nierenversagen. Die Therapie besteht im Verhindern der Resorption des eingenommenen Eisens (Magenspülung) sowie im Ausschleusen des bereits resorbierten Eisens aus dem Organismus, z. B. durch intravenöse Gabe von Deferoxamin.", "section_level": 2}, {"title": "Chronische Vergiftungen.", "content": "\"Hauptartikel: Hämochromatose (Eisenüberladung).\" Bei einer Eisenüberladung kann es je nach betroffenem Organ zu einer Leberzirrhose, zu einer Pankreaszerstörung, Bronzediabetes und anderen Organstörungen kommen. Beispiele für solche Krankheiten sind die Hämochromatose und die Hämosiderose. Hämochromatose ist die in Nordeuropa am weitesten verbreitete genetische Erkrankung, ca. einer von zweihundert Nordeuropäern ist diesbezüglich homozygot, in Irland sogar ca. 1 % der Bevölkerung. Heterozygote „Überträger“ der erblichen Hämochromatose, ca. 10–20 % in den genannten weißen Bevölkerungen, speichern geringfügig mehr Eisen als Nichtträger solcher Mutationen. Bereits geringe Eisenspeicherung oberhalb der niedrigen Werte gesunder Kinder führt u. a. zu Insulinresistenz bzw. zum Insulinresistenzsyndrom und seinen Folgen, insbesondere zu diversen gefährlichen Alterskrankheiten wie Typ2-Diabetes samt Komplikationen, Atherosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall. Dies bietet einen Hinweis darauf, warum Kinder sowie Frauen in jüngeren Jahren (relativ) geschützt sind. Das Blutspenden bzw. die Aderlasstherapie können die Eisenmenge des Organismus reduzieren. Nach Untersuchungen aus Finnland haben männliche Blutspender (ca. 50 Jahre aufwärts) ein stark vermindertes Herzinfarktrisiko, rund 1/10 des Infarktrisikos der anderen Männer.", "section_level": 2}, {"title": "Wie kann man den Eisenhaushalt des Menschen überprüfen?", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bei Verdacht auf Eisenmangel.", "content": "Die Bestimmung des Eisens im Blut ist nicht geeignet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Eisenstoffwechsel oder -metabolismus ist die Aufnahme, Verteilung und Ausscheidung von Eisen im Organismus. Der Begriff ist insofern irreführend, da Eisen als solches nicht „verstoffwechselt“ wird, sondern lediglich gebunden an die verschiedensten organischen Moleküle im Organismus vorliegt.", "tgt_summary": "铁质是人体必需的营养素,由于需要量以毫克(mg)计,故称为微量矿物质营养素。根据世界卫生组织的统计,缺铁是目前世界上最普遍的营养缺乏问题,不仅盛行于开发中国家,也仍是已开发国家的公共卫生问题。", "id": 1222769} {"src_title": "Maria II. (England)", "tgt_title": "玛丽二世 (英格兰)", "src_document": [{"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "Maria war die älteste Tochter des Herzogs von York und späteren englischen Königs Jakob II. (1633–1701) und dessen erster Gemahlin Lady Anne Hyde (1637–1671). Ihre Geburt „erfreute niemanden“, wie sich Samuel Pepys in seinen Tagebuch-Aufzeichnungen ausdrückte, da ihre Geburt nicht den erhofften Stammhalter brachte. Zwei Jahre zuvor (1660) hatten ihre Eltern geheiratet, aber Anne Hydes ältester Sohn, Charles, war noch im Säuglingsalter ein Jahr vor Marias Geburt gestorben. Obwohl Anne Hyde insgesamt acht Kinder gebar, sollten nur Maria und ihre jüngere Schwester Anna das Erwachsenenalter erreichen. Ihren Namen erhielt Maria, die das Lieblingskind ihres Vaters war, nach ihrer Tante väterlicherseits, Prinzessin Maria von Oranien, sowie ihrer Ururgroßmutter, der schottischen Königin Maria Stuart. Sie verbrachte ihre Kindheit teilweise in einem Haus in Twickenham, das ihre Eltern von Anne Hydes Vater Edward Hyde, 1. Earl of Clarendon zur Hochzeit geschenkt bekommen hatten. 1665–1667 lebte Maria in York, weil in Südengland die Pest wütete. Da der englische König Karl II. keine legitimen Nachkommen hatte, wurden die Kinder von dessen jüngerem Bruder, Marias Vater Jakob, immer bedeutsamer für die Thronfolge. Allerdings zeigten der Herzog von York und seine Gemahlin Anne Hyde wachsende Neigungen für die katholische Religion, was den König beunruhigte. Nach dem frühen Tod Anne Hydes (März 1671)", "section_level": 1}, {"title": "Heirat mit Wilhelm III. von Oranien.", "content": "Seit 1671 war Maria nach ihrem Vater die Zweite in der Thronfolge, so dass die Frage ihrer Verheiratung eine bedeutende Rolle in der europäischen Politik spielte. Bereits im Winter 1670/71 reiste der streng protestantisch gesinnte Wilhelm (III.) von Oranien nach England und warb um sie als künftige Braut. Eine solche Eheverbindung lehnte aber Marias Vater ab. 1672 wurde Wilhelm militärischer Oberbefehlshaber der Vereinigten Niederlande und erblicher Statthalter von deren meisten Provinzen. Er verfolgte eine antifranzösische Politik, während der englische König in der nächsten Zeit gute Beziehungen zu Ludwig XIV. suchte. Dieser stellte dem Herzog von York eine Vermählung Marias mit dem Dauphin Louis de Bourbon, dauphin de Viennois in Aussicht. 1674 wurde das Heiratsprojekt zwischen dem niederländischen Statthalter und der englischen Herzogstochter dennoch wieder ins Auge gefasst. Insbesondere der einflussreiche Earl of Danby befürwortete diese Verbindung, aber eine zu diesbezüglichen Gesprächen in die Niederlande gereiste englische Delegation wurde von Wilhelm kühl empfangen. Erst im Herbst 1677 reiste Wilhelm", "section_level": 1}, {"title": "Leben in den Niederlanden.", "content": "Die Abreise Wilhelms III. von Oranien und seiner Gattin nach Holland fand nicht sogleich statt, da Maria ihre Heimat nur widerwillig verließ und die Pockenerkrankung ihrer Schwester Anna abwarten wollte. Bei einem am zu Ehren des 39. Geburtstags Katharinas von Braganza, der Ehefrau König Karls II., veranstalteten Ball zeigte der niederländische Statthalter wenig Interesse für seine Gemahlin, die er nur aus politischen Gründen geheiratet hatte. Als das Ehepaar vier Tage danach von London aufbrach und Katharina von Braganza die weinende Maria mit dem Hinweis aufzumuntern suchte, dass sie einst bei ihrer Hochzeit mit Karl II. auch ihr Geburtsland hatte verlassen müssen, entgegnete Maria patriotisch, dass die Königin schließlich nach England gekommen sei, während sie von hier abzureisen habe. Zu den Hofdamen, die Maria nun nach Holland begleiteten, gehörten zwei Töchter ihrer Gouvernante Frances Villiers, Anne und Elizabeth (Letztere sollte bereits 1680 die langjährige Mätresse Wilhelms von Oranien werden), ferner Marias Jugendfreundin Anne Trelawney sowie Jane Wroth, die 1681 William Nassau de Zuylestein, 1. Earl of Rochford heiratete. Wegen widrigen Wetters machten Wilhelm, Maria und ihr Gefolge einen Umweg über Canterbury, wo sie sich vier Tage aufhielten, ehe sie am 28. November 1677 von Margate absegelten und nach einer stürmischen Seereise an die niederländische Küste gelangten. Da die Flüsse zugefroren waren, konnten sie nicht in Rotterdam anlegen, sondern mussten beim kleinen, 11 Kilometer westlich von Den Haag gelegenen Dorf Ter Heijde landen und bei frostigem Wetter zunächst zu Fuß marschieren. Schließlich wurden sie von Kutschen abgeholt und fuhren zum Palast Huis Honselaarsdijk. Am 14. Dezember 1677 hielt Maria an der Seite ihres Gatten ihren umjubelten Einzug in Den Haag. In den nächsten Jahren führte Maria, die nun Prinzessin von Oranien war, eine recht ereignisarme, zurückgezogene und einsame Existenz in den Niederlanden. Sie lebte sich rasch in ihre neue Heimat ein und entwickelte eine große Zuneigung zu deren Bevölkerung, wofür sie im Gegenzug die Herzen der Niederländer gewann. Gewöhnlich residierte sie im Palast Huis ten Bosch nahe Den Haag und hielt sich nur zu Staatsanlässen in der Hauptstadt auf. Gemeinsam mit ihrem Gemahl ließ sie das neue, in den 1680er Jahren fertiggestellte Schloss Het Loo unweit Apeldoorn errichten. Mit der Zeit wurde sie sehr fromm und erweiterte auch ihre Bildung. Der spätere Bischof von Bath und Wells, George Hooper, der als ihr Kaplan mit ihr in die Niederlande", "section_level": 1}, {"title": "Verstimmung zwischen Maria und ihrem Vater.", "content": "Inzwischen begann Jakob II. sich der toryistisch und anglikanisch gesinnten Gentry zu entfremden, die ihn bisher als legitimen Thronfolger und Schutzherr der anglikanischen Staatskirche gegenüber den protestantischen Nonkonformisten unterstützt hatten. Ursache war ein Eingreifen in die Selbstverwaltungsrechte der Kommunen, v. a. aber seine pro-katholische Toleranzpolitik. Im April 1687 erließ der englische König die \"Declaration of Indulgence\", die Strafbestimmungen gegen Katholiken und andere christliche Konfessionen aufhob und größere Religionsfreiheit gewährte. Maria unterstützte offen die scharfe Ablehnung dieser Maßregel durch ihren Gatten. Über diese politischen Entwicklungen in ihrer Heimat war Maria zunehmend besorgt. Es ärgerte sie, dass ihr Vater ihre Bitte ignorierte, bei Ludwig XIV. zu intervenieren, als dieser Monarch ins Fürstentum Oranien einfiel und dorthin", "section_level": 1}, {"title": "Glorious Revolution.", "content": "Die Lage auf den Britischen Inseln spitzte sich weiter zu, als die Königin Maria Beatrice am 10. Juni 1688 einen Sohn, James Francis Edward, gebar, der nun unmittelbarer Thronerbe war und noch dazu katholisch erzogen werden würde. Obwohl der Prinz und die Prinzessin von Oranien Jakob II. zur Geburt seines Kindes gratulierten, war Maria bald von der Wahrheit der Gerüchte überzeugt, dass das Neugeborene kein leiblicher Sohn Jakobs, sondern ein untergeschobener Säugling und damit ein illegaler Thronfolger sei, insbesondere nachdem sie genaue Auskünfte von ihrer Schwester Anna bezüglich der Schwangerschaftsumstände der englischen Königin eingeholt hatte. Am 30. Juni 1688 übersandten führende englische Politiker dem Prinzen von Oranien als maßgeblichem protestantischen Vertreter und Ehemann Marias einen Brief, in dem sie ihn zum Eingreifen in Großbritannien aufforderten. Wilhelm erklärte sich einverstanden und begann im darauffolgenden Sommer, Truppen zu rekrutieren. Maria entschied sich, wenn auch schweren Herzens, ihrem Gatten voll und ganz zur Seite zu stehen. Für diesen Entschluss war vor allem ihre Überzeugung ausschlaggebend, dass ihr Vater sie mittels eines untergeschobenen Säuglings um den Thron habe bringen wollen und dass nur eine Militärintervention ihres Gatten den Fortbestand der anglikanischen Staatskirche in ihrem Heimatland sicherstellen würde. In einer Deklaration vom 20. September 1688 kündigte Wilhelm seine Intervention an, attackierte aber propagandistisch geschickt nicht Jakob II., sondern präsentierte sich als Verteidiger des englischen Protestantismus; er wolle lediglich die Einberufung eines frei gewählten Parlaments erreichen, das die politische Krise meistern würde. Unterdessen verbrachte Maria, die der Gedanke an die bevorstehende gewaltsame Entthronung ihres Vaters sehr belastete, ihre Zeit meist zurückgezogen und einsam im gerade fertiggestellten Palast Het Loo. Dort meditierte sie und dankte Gott für die Verbesserung ihrer Sehschärfe, die ihr wieder das Lesen und Schreiben ermöglichte. Als im Oktober der Beginn der Militäroffensive ihres Gatten bevorstand, begab sie sich zu seiner Verabschiedung nach Den Haag, lehnte aber seinen Vorschlag ab, im Fall seiner Nichtwiederkehr eine zweite Ehe einzugehen. Gilbert Burnet, der sie ein oder zwei Tage vor der Abfahrt Wilhelms gesehen hatte, beschrieb sie als sehr ernst. Trotz des aufgrund der Jahreszeit bestehenden großen Risikos, eine Überfahrt nach England zu wagen, ließ Wilhelm sich auf dieses Unternehmen ein, doch musste seine Flotte beim ersten, Mitte Oktober 1688 gestarteten Versuch infolge eines Sturms unter großen Verlusten umkehren. Bei günstigerem Wind gelang das zweite Invasionsunternehmen, so dass Wilhelm am", "section_level": 1}, {"title": "Krönung.", "content": "Maria und Wilhelm wurden am 11. April 1689 gemeinsam in einer in Europa äußerst seltenen Doppelkrönung in der Westminster Abbey gekrönt. Der damals zehnjährige John von Collas durfte dabei ihre Schleppe tragen. Beide Herrscher empfanden das pompöse, überladene Programm dieser Zeremonie als Belastung. Am Vormittag waren sie von ihrem Palast in Whitehall zum in Westminster gelegenen Parlamentsgebäude gereist und von dort in Begleitung des Adels und hohen Klerus weiter zur Westminster Abbey gezogen. Der inzwischen zum Bischof von Salisbury beförderte Gilbert Burnet hielt eine Predigt. Beim folgenden Krönungsakt nahmen Mitglieder des Unterhauses erstmals in der englischen Geschichte einen bedeutsamen Platz in der Krönungskirche ein. Das Königspaar schwor eine neue Eidesformel, die sie zur Beachtung der vom Parlament beschlossenen Gesetze verpflichtete, womit sich dessen gestärkte Rolle zeigte. Danach setzte es sich auf zwei Stühle, erhielt die königlichen Insignien überreicht und wurde vom Bischof von London, Henry Compton, gekrönt, da der eigentlich hierfür zuständige Erzbischof von Canterbury, William Sancroft, Wilhelm nicht als legitimen Monarchen anerkannte und daher diesen Akt nicht vornahm. Am Abend fand", "section_level": 1}, {"title": "Englische Königin.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfängliche politische Zurückhaltung.", "content": "Am Anfang ihrer Regierung nahm Maria ihrem Wunsch gemäß nur geringen Anteil an den politischen Geschäften. Nachdem sie elf Jahre in den Niederlanden gelebt hatte, waren ihr die aufwendigen Zeremonien und die ausgeklügelte englische Hofetikette nicht mehr vertraut. Sie hätte lieber weiterhin eine zurückgezogene Existenz geführt und fühlte sich in dem nunmehrigen lärmenden Hofleben unwohl sowie von vielen Seiten bekrittelt. Außerdem war sie über die in England herrschenden lockeren moralischen Sitten befremdet. Zu ihrer obersten Kammerfrau (\"groom of the stole to the queen\"), einem bedeutenden Hofamt, wurde die Gräfin von Derby ernannt. Aufgrund von Wilhelms Gesundheitszustand übersiedelte der Hof bald von Whitehall in den Hampton Court Palace, wo Maria mit ihrem Gatten den Sommer 1689 verbrachte. Dorthin ließ die Königin ihre Sammlung chinesischen Porzellans bringen, und sie konnte ihrer Freizeitaktivität der Gartengestaltung nachgehen. Ab Oktober wohnte das Königspaar einige Wochen im Holland House in Kensington und ließ sich am 23. Dezember 1689 im Kensington Palace nieder, den es vom Earl of Nottingham erworben hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Regentschaft 1690.", "content": "Das erste Mal übte Maria von Juni bis September 1690 allein die Regierungsgeschäfte in England aus, während ihr Gatte in Irland kämpfte. Sie versuchte ihrer neuen Verpflichtung ganz zu Wilhelms Zufriedenheit nachzukommen, war allerdings nie für eine solche Aufgabe geschult worden. Wichtige Angelegenheiten, die keiner sofortigen Erledigung bedurften, leitete sie zur Entscheidung an ihren Gemahl weiter. Dieser hatte ihr zur Unterstützung einen nach seiner Ansicht vertrauenswürdigen Kronrat zur Seite gestellt, der aus neun bedeutenden Politikern, fünf Tories und vier Whigs, bestand. Die Monarchin würdigte aber keinen von ihnen einer besonderen Wertschätzung. Die Zugehörigkeit ihrer Ratgeber zu verschiedenen Parteien trug außerdem zu deren häufiger Uneinigkeit bei. Marias neun Berater wiederum glaubten anfangs, dass sie aufgrund von Marias politischer Unerfahrenheit während Wilhelms Abwesenheit leichter ihre eigenen Interessen verfolgen könnten. Sie unterschätzten die Königin, der es gelang, recht umsichtig und kompetent zu regieren. So meinte etwa der Tory Thomas Osborne, Marquess of Carmathen und Earl of Danby, dass ihm aufgrund seiner Stellung als Vorsitzender des Kronrats der größte Einfluss zustehe, und er versuchte Maria in diesem Sinne für sich zu vereinnahmen. Die Königin wandte sich aber zum Ausgleich verstärkt einem anderen", "section_level": 2}, {"title": "Regentschaft 1691.", "content": "Bei Wilhelms Aufbruch in die Niederlande im Januar 1691 übernahm Maria wieder, von ihrem Kronrat unterstützt, die Herrschaft in England. Sie regierte diesmal ein dreiviertel Jahr lang, da der König – abgesehen von einem flüchtigen Englandaufenthalt in der zweiten Aprilhälfte – erst im Oktober zurückkehrte. Meist stand sie sehr früh, etwa um sechs Uhr morgens, auf und zeigte ihre Religiosität durch regelmäßige Kirchenbesuche. Im Januar 1691 wurde eine Verschwörung der Jakobiten aufgedeckt, in die u. a. Lord Preston verwickelt war, dem dafür die Todesstrafe drohte; er konnte aber durch ein umfassendes Geständnis im Juni seine Freilassung erreichen. Die Königin war mit der Angelegenheit nur am Rande befasst, da sich Wilhelm bei seiner kurzen Rückkehr selbst darum kümmerte. Am richtete sie anlässlich des 26. Geburtstags ihrer", "section_level": 2}, {"title": "Bruch zwischen Maria und Anna.", "content": "Im Laufe des Jahres 1691 kühlten sich Marias Beziehungen zu ihrer Schwester Anna weiter ab. Bereits 1690 hatte Wilhelm die militärischen Leistungen von Annas Ehemann, Prinz Georg von Dänemark, während des Irlandfeldzuges nicht gewürdigt, und Letzterer durfte außerdem auf Befehl der Königin – die dabei einer Anweisung ihres Gatten folgte – im Mai 1691 keinen Dienst in der Marine antreten, was zu einem heftigen Streit zwischen Maria und Anna führte. Die Spannungen verschärften sich weiter, als Wilhelm im Januar 1692 den Earl of Marlborough, Annas Günstling, wegen des Verdachts, mit dem entthronten Jakob II. in verschwörerischem Kontakt zu stehen,", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Regierungsjahre.", "content": "Als Maria 1692 wieder die für sie sehr belastende Regentschaft für ihren abwesenden Ehemann führte, dürfte sie mehr Entscheidungen als im Vorjahr erst nach Rücksprache mit Wilhelm getroffen haben. Möglicherweise war er mit einigen ihrer früheren Beschlüsse nicht zufrieden gewesen. Ende April drohte eine französische Invasion Englands. Ein Betrüger namens Robert Young gab außerdem zu dieser Zeit an, dass angeblich ein Komplott zur Rückführung Jakobs II. auf den englischen Thron im Gange sei. Darin wäre u. a. auch der Earl of Marlborough verwickelt, der deshalb", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Seit Mitte November 1694 fühlte sich Maria unwohl. Erste gravierende Krankheitssymptome traten am 19. Dezember auf, von denen sie sich aber noch kurzzeitig erholte. Sie brachte ihre Papiere in Ordnung und schrieb ihrem Gemahl einen Abschiedsbrief, in dem sie ihm seine eheliche Untreue vorwarf; nach ihrem Tod sollte Erzbischof Tenison dieses Schreiben ihrem Gatten überreichen. Am 23. Dezember folgte ein erneuter Krankheitsschub, und der Arzt John Radcliffe glaubte zunächst, dass sie Masern habe. Am Abend des Weihnachtstags wurde aber ein virulenter Anfall von Pocken diagnostiziert. Gottergeben nahm sie zwei Tage später die ihr von Tenison übermittelte Nachricht ihres kurz bevorstehenden Todes auf. Wilhelm war tief bestürzt und traurig; er nächtigte auf einem Notbett in Marias Zimmer. Auch Anna wollte ihre todkranke Schwester noch einmal sehen, doch aufgrund der Ansteckungsgefahr lehnte der König ihren Wunsch ab. Nachdem Maria am 27. Dezember die Sterbesakramente erhalten hatte, verschied sie am 28. Dezember 1694 gegen ein Uhr nachts im Kensington-Palast. Sie hinterließ keine Nachkommen. Der sehr bekümmerte und schwermütige Wilhelm gab erst jetzt seine langjährige Beziehung zu seiner Geliebten Elisabeth Villiers auf und ging auch keine neue Ehe mehr ein. Er überreichte die Edelsteine seiner verstorbenen Gattin deren Schwester Anna. Während die Jakobiten Marias frühen Tod in Pamphleten als göttliche Strafe für ihren Umgang mit ihrem Vater (Brechen des fünften Gebots) erklärten, behaupteten ihre Anhänger, dass ihr zeitiges Ableben auf das sündige Leben der englischen Nation zurückzuführen sei. Die von ihrem Volk geliebte und betrauerte Königin wurde noch an ihrem Todestag einbalsamiert und nach entsprechenden Vorbereitungen vom 21. Februar bis 5. März 1695 im Banqueting House in Whitehall öffentlich aufgebahrt. Schließlich fand am 5. März ihre mit viel Pomp begangene Beisetzung in der Kapelle Heinrichs VII. in der Westminster Abbey statt, wobei Erzbischof Tenison die Begräbnispredigt hielt. Henry Purcell hatte für diesen festlichen Anlass die \"Music for the Funeral of Queen Mary\" komponiert. Ungewöhnlicherweise waren bei diesem Ereignis auch Mitglieder beider Häuser des Parlaments anwesend, während dieses ansonsten nach dem Tod eines Monarchen aufgelöst wurde. In Holland wurden ebenfalls Trauerfeierlichkeiten abgehalten. Jakob II. verbot hingegen, an seinem Exilhof in Frankreich derartige Andachten an seine Tochter zu veranstalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria II., (* 30. April 1662 im St James’s Palace in London; † 28. Dezember 1694 im Kensington Palace in Kensington), war Königin von England, Schottland und Irland. Sie war die älteste Tochter des späteren Jakob II. von England, wurde protestantisch erzogen und 1677 mit ihrem Cousin Wilhelm III. von Oranien, dem Statthalter der Vereinigten Niederlande, verheiratet. Beim Sturz ihres Vaters wegen dessen pro-katholischer Politik stand sie an der Seite ihres Gatten und bestieg mit diesem gemeinsam 1689 im Zuge der Glorious Revolution den englischen Thron. Während der häufigen und langen Abwesenheiten ihres Gemahls auf auswärtigen Feldzügen führte sie die Regierungsgeschäfte allein, starb aber im Alter von nur 32 Jahren an den Pocken.", "tgt_summary": "玛丽二世(英语:Mary II,1662年-4月30日-1694年-12月28日),自1677年11月4日起出任奥兰治王妃,自1689年2月13日起出任英格兰、苏格兰与爱尔兰女王,至逝世时为止。玛丽的罗马天主教父亲詹姆斯二世及七世在光荣革命中遭废黜,未几同为新教徒的玛丽与夫婿兼表兄奥兰治亲王威廉三世登基分别成为女王和国王,并在不久后签署《权利法案》。玛丽在1694年死后,威廉便成了英伦的单一统治者。史学界普遍将夫妻俩的共治称做「威廉和玛丽」。", "id": 3032938} {"src_title": "David Gilmour", "tgt_title": "大衛·吉爾摩", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "David Gilmour wuchs als Sohn des Genetikprofessors Douglas Gilmour in einer akademischen Mittelschichtfamilie auf. Als Teenager begann er mit dem Gitarrespiel in verschiedenen lokalen Cambridger Gruppen. In seiner Jugend gab er mit seinem Schulfreund Syd Barrett vereinzelt Straßenkonzerte. Ihr Hauptinteresse galt der Musik Bob Dylans, der Beatles und der Rolling Stones. Mitte der 1960er Jahre arbeitete Gilmour zeitweise als Dressman. 1965 gründete Syd Barrett die Band Pink Floyd; Gilmour spielte zu der Zeit als Covermusiker in der Band Jokers Wild. Mit ihr nahm er ein Album mit fünf Liedern auf; es wurden für Familie und Freunde nur rund 50 Stück gepresst. Bei den Songs handelt es sich um Soul-Standards und zwei davon, nämlich \"Don’t Ask Me\" und \"Why Do Fools Fall in Love\", kamen auf eine 7\"-Single, die ebenfalls in geringer Stückzahl angefertigt worden sind. 1994 wurde ein Exemplar für über 800 Pfund verkauft. Im \"National Sound Archive\" in London kann man unter der Archivnummer C-625/1 eine Tonbandaufnahme des Albums hören. Im Januar 1968 stieg Gilmour bei Pink Floyd ein, um Barrett bei Auftritten zu unterstützen, und ersetzte bald darauf den psychisch schwer Erkrankten, als dieser im April desselben Jahres aus der Band ausschied. Mit seiner melodischen Spielweise und seinem präzisen Umgang mit Sound-Effekten wurde er in den kommenden Jahren zu einem stilprägenden Rock-Instrumentalisten der 1970er Jahre. Gilmours Gespür für Atmosphäre und Timing prägten Stücke wie \"Echoes\", \"Time\", \"Shine On You Crazy Diamond\", \"Comfortably Numb\" oder \"Marooned\", das 1995 mit einem Grammy Award ausgezeichnet worden ist. Er veröffentlichte mit \"David Gilmour\" (1978), \"About Face\" (1984), \"On an Island\" (2006) und \"Rattle That Lock\" (2015) vier Soloalben, von denen nur die beiden letzten von größerem kommerziellen Erfolg begleitet waren. Nachdem Roger Waters Pink Floyd 1985 verlassen hatte, übernahm Gilmour die führende Rolle und spielte drei weitere Studioalben mit der Band ein: 1987 wurde das Album \"A Momentary Lapse of Reason\" veröffentlicht 1994 folgte \"The Division Bell\" und 2014 schließlich \"The Endless River\". Ein letzter gemeinsamer Auftritt der klassischen Besetzung (mit Waters, ohne Barrett) von Pink Floyd fand 2005 statt. Anfang der 1990er Jahre ließen sich David Gilmour und seine Frau Ginger scheiden. Er ist jetzt mit der Journalistin Polly Samson verheiratet, die an den Texten zu \"The Division Bell\", \"On an Island\" und \"Rattle That Lock\" mitgearbeitet hat. Mit seiner ersten Frau hat Gilmour vier Kinder und mit Samson drei weitere. Außerdem adoptierte er einen Sohn aus Samsons erster Ehe. Gilmour lebt mit seiner Frau und vier seiner Kinder auf einem Anwesen in der Grafschaft Sussex, wo auch der Pink-Floyd-Schlagzeuger Nick Mason sein Domizil hat. Eines seiner Häuser in London verkaufte Gilmour im Jahr 2003 für umgerechnet etwa fünf Millionen Euro, die er der britischen Obdachlosenhilfsorganisation spendete. Auf seinem Hausboot auf der Themse betreibt er das Aufnahmestudio Astoria. Dort entstanden – neben großen Teilen der beiden letzten Pink-Floyd-Alben und der Gilmour-Soloalben \"On an Island\" und \"Rattle That Lock\" – auch Aufnahmen für Bands wie Porcupine Tree, Archive und Nick Cave and The Bad Seeds. 2003 wurde Gilmour der Orden The Most Excellent Order of the British Empire verliehen. Im Frühjahr 2006 fand nach der Veröffentlichung seines dritten Soloalbums \"On an Island\" eine ausverkaufte Europatournee statt, die auch Deutschland einschloss. Begleitet wurde Gilmour auf dieser Tour unter anderem von Jon Carin (Keyboards, Gesang) und Guy Pratt (Bass) – die beide schon auf den letzten beiden Pink-Floyd-Tourneen zum Einsatz kamen – sowie Pink-Floyd-Keyboarder Richard Wright. Zum Tourabschluss spielte Gilmour an drei aufeinander folgenden Nächten im Mai 2006 in der Londoner Royal Albert Hall. Am ersten Abend sang David Bowie als Überraschungsgast die Zugaben \"Arnold Layne\" und \"Comfortably Numb\" gemeinsam mit Gilmour, während Pink-Floyd-Schlagzeuger Nick Mason am letzten Abend in der Albert Hall das Schlagzeug bei \"Wish You Were Here\" und \"Comfortably Numb\" übernahm. Im Sommer 2006 spielte Gilmour eine Reihe von Open-Air-Konzerten, darunter bei den \"Clam Concerts\" in Österreich und auf dem Münchener Königsplatz. Am 26. August 2006 spielte Gilmour zum Jahrestag der Gründung der Gewerkschaft Solidarność in der Danziger Werft vor rund 50.000 Besuchern. Im September 2008 spielte er in der TV-Sendung \"Later with Jools Holland\" den Song \"Remember a Day\" als Tribut an den acht Tage zuvor verstorbenen Pink-Floyd-Keyboarder Richard Wright. 2009 setzte er sich für den „UFO-Hacker“ Gary McKinnon ein und protestierte gegen dessen geplante Auslieferung in die USA. Dazu hatte er den Rockklassiker \"Chicago\" von Crosby, Stills and Nash mit Chrissie Hynde, Bob Geldof und McKinnon neu aufgenommen, um einen Spendenaufruf mit dem kostenlosen Download des Stückes zu unterstützen. Im selben Jahr wurde ihm von der Anglia Ruskin University in Cambridge die Ehrendoktorwürde verliehen. Er hatte diese Einrichtung 1968 im beginnenden Erfolg von Pink Floyd ohne Abschluss verlassen. Im Juli 2010 trat Gilmour zugunsten der \"The Hoping Foundation\" (Hope and Optimism for Palestinians in the Next Generation) gemeinsam mit Roger Waters vor etwa 200 geladenen Gästen auf und spielte dabei eine Coverversion von Phil Spectors \"To Know Him Is to Love Him\", die Pink-Floyd-Songs \"Wish You Were Here\" und \"Comfortably Numb\" sowie als Zugabe \"Another Brick in the Wall\". Waters ließ daraufhin verlauten, dass ein Auftritt Gilmours auf seiner kommenden Tournee geplant sei, der im Mai 2011 in London stattfand. Gilmour spielte erneut den Titel \"Comfortably Numb\" sowie zusammen mit Nick Mason den Titel \"Outside the Wall\". Im März 2015 kündigte Gilmour für den September 2015 die Veröffentlichung seines vierten Soloalbums \"Rattle That Lock\" sowie eine Europa- und Amerika-Tournee an. Im Spätsommer 2015 brach Gilmour zu einer Konzertreise auf, die ihn an ausgewählte historische Orte auf der ganzen Welt führte. Sie startete in Europa, darunter ein Konzert in Oberhausen im September, und bis zum Jahresende folgten Auftritte in Brasilien, Argentinien und Chile. Im Frühjahr 2016 wurde die Tour in Nordamerika fortgesetzt und sie endete im September 2016, wo sie begonnen hatte: in Europa mit fünf Abenden in der Londoner Royal Albert Hall. Davor gab es erneut zwei Konzerte in Deutschland. Im Juli 2016 spielte David Gilmour im Rahmen dieser Tour auch zwei Shows im Schatten des Vesuvs, 45 Jahre nach seinem ersten Konzert im Amphitheater von Pompeji. Für den 70-jährigen Briten war es die Rückkehr in jene Arena, in der 1971 Adrian Mabens Konzertfilm \"\" entstanden war, damals noch ohne Publikum und als Dokumentation angelegt. Es war die erste Livedarbietung vor Publikum seit den Gladiatorenkämpfen 79 n. Chr. Wegen der kulturhistorischen Bedeutung des beim Ausbruch des Vesuvs unter Asche begrabenen Ortes wurde die Zuschauerzahl auf jeweils 2600 begrenzt. Beide Konzerte wurden unter der Regie von Gavin Elder in 4K gefilmt. Aus deren Höhepunkten entstand der Konzertfilm \"David Gilmour: Live at Pompeii\". Er wurde im September 2017 weltweit in mehr als 2000 Kinos uraufgeführt und auch zum Kauf veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Gilmour als Gitarrist.", "content": "David Gilmour wurde in seinen Spielweisen sowohl vom Blues und vom Rock ’n’ Roll als auch von der Folkmusik beeinflusst. In seinen frühen Bands The Ramblers und Jokers Wild coverte er Material von Chuck Berry, Wilson Pickett und später von Jimi Hendrix. Typische Blues-Techniken wie \"Bendings\" und \"Slides\" ziehen sich durch all seine bekannten Soli, so bei \"Money\", \"Wish You Were Here\", \"Shine On You Crazy Diamond\", \"Comfortably Numb\" und \"Another Brick in the Wall\". Ebenso dokumentieren Stücke wie \"Dogs\" auf dem Album \"Animals\" und \"Mihalis\" auf seinem ersten Soloalbum mit ihren komplexen Harmoniefolgen Gilmours Annäherung an den zeitgenössischen Fusion-Jazz. So wie Roger Waters lyrisch und konzeptionell die Pink-Floyd-Musik der 1970er Jahre prägte, so bestimmte Gilmour neben Keyboarder Richard Wright das musikalische Gesicht von Pink Floyd. Steve Tarshis Buch \"Original David Gilmour\" enthält Transkriptionen seiner bekannten Soli von \"Meddle\" (1971) bis \"About Face\" (1984). Der \"Rolling Stone\" listete Gilmour auf Rang 14 der 100 besten Gitarristen aller Zeiten. In einer Liste aus dem Jahr 2003 hatte er Rang 82 belegt.", "section_level": 1}, {"title": "Equipment.", "content": "Der für David Gilmour typische \"Cleansound\" basiert vornehmlich auf seinem Hiwatt-Signature-Verstärker, der als einer der besten Gitarrenverstärker für saubere, unverzerrte Sounds gilt. Seine bekannten „Zerrsounds“ bei den Soli sind Produkte verschiedener Effektgeräte. So nutzt er zum Beispiel diverse Verzerrer; in frühen Jahren das Fuzz Face und den Big Muff von Electro-Harmonix, später den Colorsound Power Boost, den Chandler Tube Driver oder mehrere speziell für ihn von Pete Cornish gebaute Effekte. Als Boxen sind meist eine (bis drei - bei der letzten Tour) Custom WEM-Boxen bzw. Marshalls 1960er im Einsatz. Auf der 1994er-\"Division-Bell\"-Tour nutzte Gilmour ein eigens angefertigtes Leslie-System, um die schwebenden Sounds von z. B. \"Us and Them\" live zu realisieren. Um den vielfältigen Soundmodi gerecht zu werden, greift Gilmour auf eine Reihe bekannter Effektgeräte zurück (Polychorus, Smallstone Phaser, Electro Harmonix Electric Mistress Flanger etc.). Die Delaysektion wurde im Lauf der Jahre und aufgrund fortschreitender Technik sowie Zuverlässigkeit von analog (Bandecho etc.) komplett auf digital umgestellt. Gilmours Pedalboard sowie sein Rack sind vollständig von Pete Cornish gebaut worden. Er arbeitet schon seit den 1970ern mit ihm. Gilmours Hauptinstrumente sind E-Gitarren des Typs Fender Stratocaster und Fender Telecaster. Seit September 2008 widmet die Firma Fender ihm ein eigenes Signature-Modell seiner \"Black Strat\". Sie wird in zwei Versionen angeboten: \"New Old Stock\" und \"Relic\", eine Kopie, die künstlich gealtert und mit exakt nachempfundenen Gebrauchsspuren hergestellt wird. Der Tonabnehmerhersteller EMG stellt einen nach Gilmour benannten Tonabnehmer her (den \"EMG DG 20\"), den er beispielsweise auf der 1994er-Division-Bell-Tour nahezu ausschließlich verwendet hat. Dieser ist extra auf die Fender Stratocaster zugeschnitten, hat eine höhere Ausgangslautstärke und klingt deutlich klarer als die Tonabnehmer aus der Fender-Produktion. Neben den Bühnengitarren, die meist neueren Datums sind, besaß Gilmour verschiedene Instrumente aus den 1960er und 1970er Jahren sowie – bis zur Versteigerung der kompletten Gitarrensammlung 2019 – die weiße Stratocaster mit der Seriennummer 0001 aus dem Jahr 1954 und einige frühe Modelle der Gibson Les Paul. Unter Gilmours favorisierten Akustikgitarren ist eine C.F. Martin D-35 aus dem Jahr 1969 prominent, mit der er 1975 den gleichnamigen Titelsong von Wish You were here einspielte. Seit seinen Unplugged-Gigs in den Jahren 2001 und 2002 sah man Gilmour auch mit einer schwarzen Gretsch Duo-Jet, die ebenfalls auf dem Album \"On an Island\" zu hören ist. Eine weitere häufig genutzte Gitarre auf dem neuen Album ist eine 56er Gibson Les Paul Goldtop mit einem Bigsby-Tremolo. Gilmours lederner, mit Kreuzen bestickter Gitarrengurt gehörte einst Jimi Hendrix und wurde ihm zu seinem 60. Geburtstag von seiner Frau Polly geschenkt. Oft spielt er auch vom Blues beeinflusste Slide-Gitarre, beispielsweise bei \"Atom Heart Mother\", \"Breathe\", \"The Great Gig in the Sky\" oder \"One of These Days\".", "section_level": 2}, {"title": "Versteigerung der Gitarrensammlung 2019.", "content": "Im Juni 2019 ließ David Gilmour seine zuletzt aus 120 Instrumenten bestehende Gitarrensammlung vom Auktionshaus Christie’s in New York City versteigern. Der Gesamterlös belief sich nach Angaben des Auktionshauses auf die Rekordsumme von 21,5 Millionen Dollar (etwa 19 Millionen Euro). Teuerste Instrumente aus Gilmours Sammlung waren dabei seine weiße Stratocaster aus dem Jahr 1954 zum Preis von 1,8 Millionen Dollar, die 1969er Martin D-35 für rund 1,1 Millionen Dollar und die Black Fender Stratocaster („The Black Strat“), die bei einem Preis von annähernd vier Millionen Dollar den Zuschlag erhielt und damit nach Angaben des Auktionshauses die teuerste je versteigerte Gitarre ist. Die beiden letztgenannten Gitarren wurden von dem US-amerikanischen Unternehmer Jim Irsay ersteigert. Der Gesamterlös der Auktion soll nach Angaben Gilmours der Klimaschutzorganisation ClientEarth zukommen: „Der Klimawandel ist die größte Herausforderung, die die Menschheit je konfrontieren wird“, begründete Gilmour selbst seine Entscheidung. „Wir brauchen eine zivilisierte Welt für all unsere Enkelkinder und darüber hinaus, in der diese Gitarren gespielt und Lieder gesungen werden können.“", "section_level": 2}, {"title": "Gilmour als Produzent und Förderer.", "content": "Gilmour produzierte alle seine Soloalben selbst und war beginnend mit dem Pink-Floyd-Album \"More\" aus dem Jahr 1969 - mit Ausnahme von \"The Final Cut\" aus dem Jahr 1983 - bei allen zwölf Pink-Floyd-Alben ebenfalls an der Produktion beteiligt. Zudem produzierte er die beiden Soloalben des Pink-Floyd-Mitgründers Syd Barrett, wie beispielsweise 1969 \"The Madcap Laughs\". David Gilmour verhalf Kate Bush zu ihrem ersten Plattenvertrag und arbeitete auch an der Produktion ihres Debütalbums \"The Kick Inside\" mit. Er produzierte unter anderem Alben der britischen Bands The Dream Academy und Unicorn und entdeckte auch Sam Brown.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie (Solo).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben Kollaborationen", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}, {"title": "Gastmusiker (Auswahl).", "content": "David Gilmour hat unter anderem auf folgenden Alben an einzelnen Liedern anderer Musiker mitgearbeitet:", "section_level": 2}], "src_summary": "David Jon Gilmour, CBE (* 6. März 1946 in Cambridge) ist ein britischer Rockmusiker, Komponist und Musikproduzent. Er wurde als Gitarrist, Sänger und Songwriter der britischen Rockgruppe Pink Floyd bekannt.", "tgt_summary": "大卫·乔恩·吉尔摩,CBE(英语:David Jon Gilmour,1946年-3月6日)是英国音乐家,以身为摇滚乐团平克·佛洛伊德的吉他手、主唱,及团内的词曲创作者之一而驰名。除了与平克·佛洛伊德合作之外,吉尔摩也为各式各样的歌手担任唱片制作人,并同时是位成功的单飞歌手。吉尔摩亦积极参与许多慈善组织活动。2003年,他因对音乐与慈善事业的卓越贡献,被授予英帝国司令勋衔(CBE)。吉尔摩并于2008年Q杂志音乐奖典礼上获颁杰出贡献头衔。", "id": 1564769} {"src_title": "Anna Sergejewna Kurnikowa", "tgt_title": "安娜·庫妮可娃", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Anna Kurnikowa begann im Alter von fünf Jahren in einem wöchentlichen Kinder-Sport-Programm mit dem Tennisspielen. Ihre erste Trainerin war Larissa Preobraschenskaja. Im Februar 1992 ging sie in die Tennis-Akademie zu Nick Bollettieri in Bradenton, Florida. Ende der 1990er Jahre kümmerten sich auch Pavel Složil und Eric van Harpen um ihr Training, bevor Mutter Alla ab 2000 diese Aufgabe übernahm. Seit dem Turnier in Rom im Mai 2002 bis zu ihrem Karriereende im Juni 2003 war Harold Solomon ihr Coach. Ihr Profidebüt hatte Kurnikowa mit 14 Jahren im September 1995. Noch im selben Jahr wurde sie Orange-Bowl-Siegerin und die Nummer 1 der Juniorinnen, am Saisonende stand sie auf Platz 281 der WTA-Weltrangliste. Bei ihrem Fed-Cup-Debüt 1996 für Russland war sie die jüngste Spielerin aller Zeiten in diesem Wettbewerb. Bis zum Saisonende verbesserte sie sich im Ranking auf Position 57. Für Russland trat sie bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta im Doppel an. 1997 spielte Kurnikowa erstmals in Wimbledon und erreichte auf Anhieb das Halbfinale, was ihr Platz 32 der WTA-Rangliste einbrachte. Im Jahr darauf errang sie an der Seite von Monica Seles in Tokio ihren ersten Turniersieg. 1999 folgten weitere Doppeltitel mit Martina Hingis bei den Australian Open, in Indian Wells, Rom, Eastbourne und beim Masters sowie das Mixed-Finale mit Jonas Björkman in Wimbledon; zudem das Einzelfinale in Hilton Head, in dem sie Martina Hingis mit 2:6 und 3:6 unterlag. Ende 2000 erreichte Kurnikowa nach weiteren Doppeltiteln (in Gold Coast mit Julie Halard-Decugis, in Hamburg mit Natallja Swerawa und beim Masters mit Martina Hingis) mit Platz 8 auch ihre beste Platzierung in der Einzel-Weltrangliste. In den folgenden Jahren gewann sie vier weitere Doppeltitel, einen mit Barbara Schett in Sydney (2001), zwei mit Martina Hingis (2001 in Moskau und 2002 bei den Australian Open, den letzten von elf gemeinsamen) sowie einen mit Janet Lee in Schanghai. Mit 21 Jahren zog sie sich wegen starken Rücken- und Wirbelsäulenproblemen weitgehend aus dem Profitennis zurück. Zum Saisonende 2003 stand sie nach nur fünf Turnierstarts (der letzte im April in Charleston) nur noch auf Platz 305 der Rangliste. Im Sommer 2004 spielte sie noch einige Exhibitions, zierte dann erneut das Cover der Zeitschrift Maxim, machte Werbung für Omega-Uhren und produzierte einen neuen Kalender. In der Weltrangliste wurde sie inzwischen nicht mehr geführt. 1998, 1999 und 2000 konnte sich Kurnikowa im Einzel und im Doppel für das Masters, die späteren WTA Tour Championships, qualifizieren. Sie gewann dort 1999 und 2000 die Doppelkonkurrenz, im Jahr 2000 erreichte sie zudem das Halbfinale im Einzel. Im Fed Cup brachte sie es bei insgesamt zwölf Einsätzen in drei Jahren auf zwölf Siege (davon zehn im Doppel) und sieben Niederlagen (fünf im Einzel). Kurnikowa, die längere Zeit unter den Top 20 der WTA-Weltrangliste platziert war und mehrmals ein Halbfinale und auch ein Finale erreichte, gewann in ihrer Profikarriere keinen einzigen Einzeltitel.", "section_level": 1}, {"title": "Leben nach dem Profisport.", "content": "Kurnikowa genießt einen hohen Bekanntheitsgrad auch unter Menschen, die sich nicht für Damentennis interessieren. Über ihre Beziehungen wurde ausgiebig in der Regenbogenpresse berichtet, auch erschienen Fotos von ihr in spärlicher Bekleidung in diversen Erotikmagazinen. Kurnikowa ist auch nach ihrem Karriereende in den Medien präsent und verfügt über mehrere Werbeverträge. Neben ihren sportlichen Leistungen verdankt sie ihre große Bekanntheit ihrem Aussehen; sie wurde oft als Sexsymbol der jüngeren Zeit bezeichnet. Ihr Name gehörte eine Zeit lang zu den am häufigsten eingegebenen Suchbegriffen bei Internet-Suchmaschinen.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Kurnikowas Vater Sergei ist Professor und war früher Ringer, ihre Mutter Alla ist Wirtschaftswissenschaftlerin. Der kasachische Tennisspieler Jewgeni Koroljow ist Anna Kurnikowas Cousin. Kurnikowa war einige Zeit mit dem Eishockeyspieler Sergei Fjodorow zusammen. Nach dessen Angaben heirateten die beiden 2001 in Moskau, sie sollen sich aber schon kurz darauf wieder haben scheiden lassen. Seit Ende 2001 ist Kurnikowa mit dem spanischen Sänger Enrique Iglesias liiert, den sie beim Dreh zu dessen Musikvideo Escape kennenlernte. 2017 wurde sie Mutter von Zwillingen. Am 30. Januar 2020 kam ihr drittes Kind auf die Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Die Starthand Ass/König beim Texas Hold’em Poker wird oft als „Anna Kurnikowa“ bezeichnet, da sie die gleichen Anfangsbuchstaben (A/K) hat. Mit dieser Namensgebung einher geht der Spruch: „Sieht gut aus, gewinnt aber selten.“ Eine Anspielung auf Kurnikowas Erfolge während ihrer Tenniskarriere, denn sie konnte nie einen Einzeltitel auf der WTA Tour gewinnen, obwohl sie jahrelang zur Weltspitze im Tennis gehörte. Im Jahr 2014 veröffentlichte der deutsche Rapper Haftbefehl auf seinem Album „Russisch Roulette“ einen Track names „Anna Kournikova“. In diesem verwendet er die Tennisspielerin als Personifizierung für das Sturmgewehr Automat Kalaschnikow.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Sergejewna Kurnikowa (, wiss. Transliteration \"Anna Sergeevna Kurnikova\", engl. und frz. Transkription \"Anna Kournikova\"; * 7. Juni 1981 in Moskau) ist eine ehemalige russische Tennisspielerin.", "tgt_summary": "安娜·库妮可娃(俄罗斯语:Анна Сергеевна Ку́рникова,英语:Anna Kournikova,1981年-6月7日),生于苏联时期莫斯科,俗称“库娃”,已退役的俄罗斯著名女子网球选手,最高世界排名单打第8、双打第1。", "id": 711556} {"src_title": "Navarra", "tgt_title": "納瓦拉", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das heutige Navarra in den Grenzen des historischen Ober-Navarras reicht von den westlichen Pyrenäen bis ins obere Ebrotal und zählt zu den kleinsten Autonomen Gemeinschaften Spaniens. Im Norden bildet der Hauptkamm der Pyrenäen die Grenze zu Frankreich, im Westen grenzt Navarra an die zur Autonomen Gemeinschaft Baskenland gehörenden Provinzen Gipuzkoa und Álava, im Süden grenzt es an die Region La Rioja und im Osten an Aragonien. Des Weiteren gehört auch die von Aragonien umgebene Exklave Petilla de Aragón zu Navarra. In der Region liegt das Weinbaugebiet Navarra. Ferner befindet sich im Südosten die Wüste Bardenas Reales.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Königreich Navarra entstand im Jahr 824 mit dem Sieg Iñigo Aristas über die Mauren. Nach ihrer Hauptstadt Pamplona hatten die mittelalterlichen Könige den Titel „König von Pamplona“ geführt, der erst von Sancho VI. 1162 in „König von Navarra“ geändert wurde. Der Streit der Adelsparteien der Agramonteses und der Beaumonteses führte zum Niedergang des Königreichs. Im Jahr 1512 wurde das Königreich in einen nach Spanien (\"Ober-Navarra\", spanisch: \"Alta Navarra\") und einen nach Frankreich (\"Nieder-Navarra\", französisch: \"Basse-Navarre\") hin orientierten Teil gespalten, wobei beide Teile ihre staatliche Autonomie zunächst beibehalten konnten. Nieder-Navarra wurde 1620 institutionell mit Frankreich vereint, während die endgültige Aufhebung der navarresischen Cortes und Fuero nach den Karlistenkriegen 1841 erfolgte. Ober-Navarra ging als Provinz im spanischen Zentralstaat auf. Erhalten blieb nur eine besondere Finanzautonomie, die in Navarra auch von Diktator Franco nicht aufgehoben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Autonomie.", "content": "Die Autonomie Navarras stützt sich nicht nur auf die Bestimmungen der spanischen Verfassung von 1978 über die mögliche Gründung von \"Autonomen Gemeinschaften\", sondern auch auf die \"historischen Rechte der über Fueros verfügenden Territorien\", die von der spanischen Verfassung ausdrücklich anerkannt wurden und die im Falle Navarras auf das ehemalige Königreich Navarra zurückgehen, welches bis Mitte des 19. Jahrhunderts seine eigenständigen inneren Institutionen behielt. Diese Bestimmung ist Grundlage der vollständigen finanziellen Autonomie Navarras. Demzufolge zieht die Autonome Gemeinschaft die Steuern auf ihrem Gebiet selbst ein und führt lediglich eine durch ein bilaterales Abkommen (\"convenio económico\") festgelegte Summe an den spanischen Zentralstaat ab. Navarra hätte sich nach der spanischen Verfassung dem Autonomieprozess des Baskenlandes anschließen können, was aber nicht geschah. Vielmehr entschied sich Navarra für eine Reform seiner aufgrund zweier Gesetze aus den Jahren 1839 und 1841 fortbestehenden Foralordnung (von \"Fueros\"). Der „Konstituierungsprozess“ unterscheidet sich wesentlich von dem der anderen 16 Autonomen Gemeinschaften. Das „Autonomiestatut“ Navarras ist das \"Ley Orgánica 13/1982, de 10 de agosto, de Reintegración y Amejoramiento del Régimen Foral de Navarra\" (LORAFNA). Schon durch den Titel wird mehr als bei den anderen Autonomen Gemeinschaften eine historische Kontinuität betont, es handelt sich nicht um eine völlige Neugründung, sondern lediglich um die Reform von etwas schon Bestehenden. Das Gesetz aus dem Jahre 1839 sah vor, dass eine Änderung der \"Fueros\" (also des regionalen Sonderrechts) der Zustimmung des Zentralstaats und der Region Navarra bedurfte, also in gewisser Weise Vertragscharakter erhält. So wird das darauf beruhende Gesetz von 1841 auch als \"Ley Paccionada\" („das verhandelte Gesetz“) bezeichnet. Dieser Vertragscharakter findet sich auch in dem Gesetzgebungsverfahren über das LORAFNA wieder: Zunächst einigten sich die Zentralregierung und die \"Diputación Foral\" (die Regionalregierung) auf einen gemeinsamen Entwurf, der vom Regionalparlament und den beiden Kammern des gesamtspanischen Parlaments (\"Cortes Generales\") jeweils in nur einer Lesung ohne die Möglichkeit von Änderungsvorschlägen behandelt wurde, was eher der Ratifikation eines völkerrechtlichen Vertrages als dem gewöhnlichen Gesetzgebungsverfahren entspricht. Dieses Verfahren sieht das LORAFNA auch für spätere Änderungen an seinem Text vor. Navarra verfügt mit der Policía Foral ebenso wie die Autonome Gemeinschaft Baskenland und Katalonien über eine eigene Polizei, die nicht dem spanischen Innenministerium untersteht, sondern der Regionalregierung.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Navarra ist gemäß der regionalen Gesetzgebung in drei linguistische Zonen unterteilt. In der \"zona vascófona\" (baskischsprachige Zone) ist Baskisch kooffizielle Amtssprache. In der \"zona mixta\" (gemischte Zone) und der \"zona no vascófona\" (nicht baskischsprachigen Zone) hat nur Spanisch einen offiziellen Status, aber in der gemischten Zone gibt es Maßnahmen zu Förderung des Baskischen.", "section_level": 1}, {"title": "Größte Gemeinden.", "content": "Stand", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Nach Madrid und dem Baskenland ist Navarra die drittwohlhabendste Region in Spanien. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Navarra einen Index von 113 (EU-28:100) (2015). Im Jahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote 8,2 % und ist damit die niedrigste des Landes. Bedeutende Arbeitgeber sind unter anderem ein Volkswagen-Werk in Pamplona, in dem das Modell VW Polo gefertigt wird, der Windenergieanlagenhersteller \"Gamesa Eólica\", einem Tochterunternehmen von Gamesa Corporación Tecnológica, ein Liebherr-Werk (Produktion von Turmdrehkranen und Fahrmischern), sowie die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte-Werke in Estella und Esquiroz und der Sitz der spanischen Gesellschaft BSH Electrodomésticos España Sa in Huarte. 1978 wurde in Navarra der Hotelkonzern NH Hoteles gegründet, der mittlerweile in Europa der drittgrößte Betreiber von Hotels für Geschäftsreisen ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Navarra (, baskisch \"Nafarroa\"; offiziell: spanisch \"Comunidad Foral de Navarra\", baskisch \"Nafarroako Foru Komunitatea\", deutsch \"Foralgemeinschaft Navarra\") ist eine Autonome Gemeinschaft und Provinz im Norden Spaniens. Sie umfasst den südlich der Pyrenäen gelegenen Teil des historischen Königreiches Navarra, das auch Landstriche am nördlichen Hang der Pyrenäen (heute zu Frankreich gehörig) umfasste. Hauptstadt ist Pamplona (baskisch \"Iruña\"). Die Einwohnerzahl von Navarra beträgt (Stand ).", "tgt_summary": "纳瓦拉( [naˈβara]; [nafaˈroa]; [naˈbaʁɔ];英语:Navarre,),正式名称是纳瓦拉特许共同体(),是西班牙北部的一个自治区。自治区仅辖纳瓦拉一省,总面积10,391平方千米,2017年总人口643,234。首府为潘普洛纳。", "id": 874464} {"src_title": "Charles Laughton", "tgt_title": "查尔斯·劳顿", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Charles Laughton wurde als Sohn des Hotelier-Ehepaares Eliza (1869–1953) und Robert Laughton (1869–1924) in der englischen Grafschaft Yorkshire geboren. Er hatte einen kurzen Einsatz im Ersten Weltkrieg. Obwohl er zunächst bei seinen Eltern als Hotelier arbeitete, begann er sich schon früh für Schauspielerei zu interessieren und war Mitglied einer Gruppe von Amateurschauspielern. Nach seiner Ausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art in London stand er erstmals 1926 professionell auf der Bühne im Londoner Barnes Theatre. Schnell konnte der junge Schauspieler mit seinen Auftritten in den Stücken \"The Cherry Orchard\" und \"The Three Sisters\" die Kritiker auf sich aufmerksam werden lassen. 1928 spielte er in dem Stück \"Alibi\" als erster Schauspieler die Rolle des Detektivs Hercule Poirot von Agatha Christie. Sein Filmdebüt gab er ebenfalls 1928 in \"Daydreams\" (nach H. G. Wells), in dem seine spätere Ehefrau Elsa Lanchester ebenfalls mitspielte. Beide sollten bis 1957 in insgesamt elf Filmen miteinander auftreten, zuletzt unter der Regie von Billy Wilder in \"Zeugin der Anklage\", wo Lanchester die überfürsorgliche, nervende Pflegerin von Laughtons Figur spielte. Seine erste Zusammenarbeit mit dem Regisseur Alexander Korda war \"Das Privatleben Heinrichs VIII.\" (1933). Für diese Rolle wurde er 1934 in Abwesenheit mit einem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Es folgten unter anderem \"Der Tyrann\" (1934), \"Meuterei auf der Bounty\" (1935) und \"Rembrandt\" (1936). Diese Filme etablierten den Charakterdarsteller als Filmstar, der schon im frühen Alter eine korpulente Gestalt hatte und häufig Rollen spielte, die deutlich älter als er selbst waren. 1935 erhielt er den New York Film Critics Circle Award für seine Leistungen als britischer Kapitän Bligh im Abenteuerfilm \"Meuterei auf der Bounty\" und als Butler Ruggles in der Komödie \"Ein Butler in Amerika\". 1936 wurde er für seine Leistung als Antagonist in \"Meuterei auf der Bounty\" für den Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ nominiert. Die Rolle des Mr. Micawber in der MGM-Produktion von Charles Dickens’ \"David Copperfield\" (1935) gab er jedoch nach einigen Drehtagen an den Komiker W. C. Fields ab, weil er sich für nicht komisch genug hielt. Er gründete 1937 mit dem ehemaligen UFA-Chef Erich Pommer seine eigene Filmgesellschaft, die \"Mayflower Pictures Corporation\", die drei Filme – jeweils mit ihm in einer Hauptrolle – produzierte: \"Vessel of Wrath\" (1938) mit Elsa Lanchester, basierend auf der Novelle von William Somerset Maugham (und Pommers einzige Regiearbeit), \"St. Martin's Lane\" (1938) mit Vivien Leigh sowie \"Riff-Piraten\" (1939) unter der Regie von Alfred Hitchcock nach dem Roman von Daphne du Maurier. In William Dieterles Film \"Der Glöckner von Notre Dame\" (1939) nach Victor Hugo lieferte er die – nach breitem Kritikerkonsens – bislang beste Darstellung des Glöckners. Der Film kam unter der Auflage in die Kinos, dass kein Plakat und Aushangbild die Maske von Laughton zeigen durfte. Es folgten unter anderem der Thriller \"Unter Verdacht\" (1944), in dem er als langleidender Ehemann seine Frau ermordet, und \"Das Gespenst von Canterville\" (1944), wo er die Titelrolle übernahm. Mit Alfred Hitchcock arbeitete Laughton zweimal zusammen, wenngleich bei \"Riff-Piraten\" (1939) und \"Der Fall Paradin\" (1947) zwei eher weniger erfolgreichen Werken des Regisseurs. In beiden Hitchcock-Filmen spielte er jeweils einen Richter, wobei der Richter aus \"Riff-Piraten\" allerdings mit den Kriminellen gemeinsame Sache macht. Weitere Auftritte hatte Laughton als Nationalsozialist in der Remarque-Verfilmung \"Triumphbogen\" (1948), als freundlicher Witwer in \"Das Herz einer Mutter\" (1951) sowie eine Wiederholung seiner Paraderolle als König Heinrich VIII. in \"Die Thronfolgerin\" (1953). Trotz seiner Filmerfolge war Laughton immer noch regelmäßig als Theaterschauspieler zu sehen, wobei er meist zwischen dem Londoner West End und dem amerikanischen Broadway pendelte. So arbeitete er 1947 am Broadway gemeinsam mit Bertolt Brecht bei dessen Stück \"Galileo\", das vom Leben des Galileo Galilei handelt. Ende der 1940er-Jahre machte er eine höchst erfolgreiche Lesereise durch Amerika mit dem Produzenten Paul Gregory. In den 1950er-Jahren inszenierte Laughton als Theaterregisseur für Gregory mehrere erfolgreiche Stücke, so auch 1954 die Uraufführung des Dramas \"The Caine Mutiny Court-Martial\", das auf dem gleichnamigen Bestseller \"Die Caine war ihr Schicksal\" von Herman Wouk basierte. 1955 drehte Laughton als Regisseur – erneut unter Gregorys Produktion – die Literaturverfilmung \"Die Nacht des Jägers\" mit Robert Mitchum als psychopathischem Mörder. Es wurde der einzige Film, bei dem Laughton Regie führte. Seinerzeit ein Misserfolg, wurde der Thriller erst Jahre nach Laughtons Tod von Filmliebhabern und -kritikern wiederentdeckt. Er gilt heute als stilistisch einzigartiges Meisterwerk. Das französische Filmmagazin Cahiers du cinéma listete \"Die Nacht des Jägers\" 2008 hinter Orson Welles' \"Citizen Kane\" auf dem zweiten Platz der besten Filme aller Zeiten. 1958 wurde er für seine Hauptrolle in \"Zeugin der Anklage\" für den Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ nominiert. Das Gerichtsdrama zählt unter Kritikern zu den besten Gerichtsdramen der Filmgeschichte. Die schauspielerische Leistung Laughtons als erfahrener, trickreicher Staranwalt mit gesundheitlichen Problemen empfand Regisseur Billy Wilder als so herausragend, dass er sagte, er würde „den Film gerne ein zweites Mal drehen, und dabei sämtliche Rollen ausschließlich mit Laughton besetzen“. Dieser Meinung schlossen sich viele Filmkritiker an, die Laughton als einen brillanten Charakterdarsteller sahen. Noch Jahrzehnte nach seinem Tod zitierte Schauspieler Daniel Day-Lewis Laughton als einen großen Einfluss auf ihn: „Er war vielleicht der großartigste Filmschauspieler seiner Generation. Er hatte etwas Bemerkenswertes an sich. In seiner Großzügigkeit als Schauspieler fütterte er sich geradezu in seine Arbeit. Als Schauspieler kannst du deine Augen nicht von ihm lassen.“ Seine letzten Filmrollen spielte Laughton in \"Spartacus\" (1960) unter Regie von Stanley Kubrick als Volkstribun Sempronius Gracchus sowie als alter und erfahrener US-Senator im Politikdrama \"Sturm über Washington\" (1962) von Otto Preminger. In den in Deutschland erschienenen Filmen wurde Laughton synchronisiert von O. E. Hasse, Paul Dahlke, Bum Krüger, Alexander Golling, Josef Dahmen, Kurt Seifert, Leonard Steckel und Eduard Wandrey.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Laughton war von 1929 bis zu seinem Tod 1962 mit der britisch-amerikanischen Schauspielerin Elsa Lanchester verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. In ihrer Autobiografie erwähnt Lanchester, der Grund dafür sei, dass Laughton homosexuell und ihre Beziehung deshalb platonisch gewesen sei. Im Jahr 1950 nahm der Brite Laughton die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Kurz vor seinem Tod stand er noch in Verhandlungen mit Billy Wilder. Der Regisseur plante, ihn für die Rolle des Moustache in seinem neuen Film \"Das Mädchen Irma la Douce\" zu besetzen. Laughton wollte die Rolle spielen, aber Wilder musste bei seinem letzten Besuch erkennen, dass sein Freund schon sehr krank war. Wilder schilderte in seinen Erinnerungen eindrücklich, wie Laughton versucht habe, seine Krebserkrankung zu verbergen. Kurz nach Wilders Besuch starb Laughton im Alter von 63 Jahren. Charles Laughton wurde auf dem Forest-Lawn-Friedhof in Hollywood beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Laughton [] (* 1. Juli 1899 in Scarborough, England; † 15. Dezember 1962 in Hollywood, Kalifornien) war ein zunächst britischer, ab 1950 amerikanischer Schauspieler sowie Regisseur bei Theater und Film.", "tgt_summary": "查尔斯·劳顿(英语:Charles Laughton,1899年-7月1日-1962年-12月15日),英国舞台剧和电影演员、剧作家、制作人,于1933年获得奥斯卡最佳男主角奖。他出生于英国,于1950年成为美国公民,其职业生涯开始于舞台剧,后来转向电影、电视、唱片和广播,均取得不错成绩。1962年,他录制的《The Story Teller》获得格莱美奖最佳诵读专辑奖。", "id": 1771428} {"src_title": "Publius Cornelius Scipio Africanus", "tgt_title": "大西庇阿", "src_document": [{"title": "Der Aufstieg zum Konsul.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Jugendjahre.", "content": "Scipio (was im Lateinischen etwa „Eisenstange“ oder „Stab“ bedeutet) wurde 235 v. Chr. in Rom geboren. Er entstammte dem patrizischen Geschlecht der Scipionen, einem Zweig der Cornelier. Mehrere Vorfahren bekleideten bereits das Consulat. So entstammten von den zehn Konsuln, die von 222 v. Chr. bis 218 v. Chr. gewählt wurden, drei den Scipionen. Der Urgroßvater des Publius Cornelius Scipio Africanus, Lucius Cornelius Scipio Barbatus, der auch als Stammvater der Scipionen gilt, bekleidete das Amt des Pontifex Maximus und wurde 280 v. Chr. zum Zensor gewählt. Vor allem durch seine militärischen Erfolge in den Samnitenkriegen erlangten er und seine Familie Bedeutung. Publius Scipio war der älteste Sohn des Publius Cornelius Scipio, der 218 v. Chr. Konsul werden sollte, und dessen Frau Pomponia, die einer angesehenen plebejischen Familie entstammte. Über seine Jugend ist bekannt, dass er durch seine Eltern eine religiöse Erziehung genossen und täglich den Jupitertempel auf dem Kapitol besucht haben soll:", "section_level": 2}, {"title": "Früher Kriegsdienst.", "content": "Scipios Vater war für das Jahr 218 v. Chr., in dem der Zweite Punische Krieg ausbrach, zum Konsul gewählt. Die Strategie des Senats sah einen Doppelangriff auf die karthagischen Besitztümer in Afrika und Spanien vor. Den Angriff auf Spanien sollte der Konsul Scipio leiten. Da sein Sohn jetzt mit 17 oder 18 Jahren alt genug war, in der römischen Armee zu dienen, wurde er zusammen mit seinem Onkel Gnaeus Cornelius Scipio Calvus der Armee seines Vaters zugeteilt (von einem römischen Bürger wurde erwartet, mindestens zehn Jahre in der Armee zu dienen). Das Heer der Scipionen erreichte im September 218 v. Chr. Massilia, konnte aber Hannibal nicht mehr an der Rhone stellen, um dessen Alpenüberquerung zu verhindern. Der Konsul übergab daraufhin den Oberbefehl über die Spanienarmee seinem Bruder und kehrte nach Italien zurück, um das Kommando der römischen Streitkräfte in der Provinz Gallia cisalpina in der Poebene zu übernehmen, wobei ihm sein Sohn folgte. Die erste Schlacht des Krieges fand am Fluss Ticinus zwischen der Kavallerie Hannibals und leichten Truppen Roms statt. Dabei war die karthagische Vorhut der römischen Armee zahlenmäßig unterlegen. Von einem Hügel aus beobachtete der junge Scipio mit der Leibwache den Ablauf. Ein Großteil der leichten Truppen floh sofort und Hannibals numidische Kavallerie konnte die verbliebenen Römer einkesseln. Der Konsul wurde verwundet und fiel von seinem Pferd. Daraufhin forderte Scipio seine Leibwache auf, seinen Vater zu retten. Da diese sich weigerte, gab Scipio seinem Pferd die Sporen und stürmte laut einer Legende auf die Feinde zu, die Leibwache musste ihm folgen. Da die Karthager von diesem Angriff völlig überrascht waren und weitere römische Einheiten hinter dem Hügel vermuteten, zogen sie sich rasch zurück, so dass Scipio seinen Vater retten konnte. Für diesen bedingungslosen Einsatz wurde ihm mit der \"corona civica\" die höchste militärische Auszeichnung Roms verliehen. Zu dieser Zeit lernte er auch Aemilia, die Tochter des römischen Generals Lucius Aemilius Paullus, seine spätere Frau, kennen. Trotz der schweren Niederlagen römischer Armeen in den Schlachten an der Trebia (Dezember 218 v. Chr.) und in der Schlacht von Cannae (August 216 v. Chr.) glaubte Scipio weiterhin an einen Sieg über Karthago. Als er hörte, dass einige Senatoren um Lucius Caecilius Metellus ihre weitere Unterstützung verweigerten und Frieden schließen wollten, stürmte er kurzerhand mit seinen Anhängern die Sitzung und schwor bei vorgehaltenem Schwert, Rom treu bis in den Tod zu dienen. Erneut beeindruckt von Scipios Willensstärke, gab der Senat den Gedanken an Frieden trotz der großen Verluste auf, und im darauffolgenden Jahr (213 v. Chr.) wurde der junge Scipio zum Ädilen gewählt, obwohl er das für dieses Amt übliche Alter (gesetzlich auf 37 Jahre festgelegt) noch nicht erreicht hatte. Seine Wahl trotz der Minderjährigkeit begründete er mit den Worten: \"Wenn alle Menschen Roms mich zum Ädil machen wollen,... dann bin ich alt genug\".", "section_level": 2}, {"title": "Der Spanienfeldzug.", "content": "Als im Jahr 211 v. Chr. Scipios Vater Publius Cornelius Scipio wie auch sein Onkel Gnaeus Cornelius Scipio Calvus im Kampf gegen Hannibals Bruder Hasdrubal Barkas getötet wurden, bot sich Scipio im folgenden Jahr für den Befehl einer Armee an, die die karthagischen Besitztümer in Hispania erobern sollte. Trotz seiner Jugend war der Senat erneut von seinem Verhalten begeistert, sodass er einstimmig zum Oberbefehlshaber der Spanienarmee gewählt und zugleich als Prokonsul bestätigt wurde. Scipio verließ Rom mit zehntausend Infanteristen und tausend Kavalleristen, die auf 30 Quinqueremen transportiert wurden. Als Scipio 210 v. Chr. in Empúries landete, war ganz Hispanien unterhalb des Ebro unter karthagischer Kontrolle. Den Winter des Jahres nutzte er zur Verstärkung seiner Armee, indem er Allianzen mit den umliegenden spanischen Stämmen einging und einen Landtag nach Tarraco einberief. Zudem ließ er das Umland und größere Städte der Punier ausspionieren: Diesen strategischen Vorteil nutzte er aus und konnte 209 v. Chr. Carthago Nova (Cartagena) durch einen Überraschungsangriff erobern. Bei der Einnahme der Stadt und der damals üblichen Plünderung bewies Scipio laut dem antiken Geschichtsschreiber Livius wieder einmal seine Ritterlichkeit: Der Legende nach bemächtigten sich seine Soldaten neben der Schatzkammer auch einer schönen Frau, die sie Scipio als Kriegspreis anboten. Scipio war zwar von ihrer Schönheit überrascht, hörte aber, dass die Frau die Verlobte eines keltischen Stammesführers namens Allucius war. Daraufhin gab er sie ihrem Verlobten zusammen mit dem von ihren Eltern gestellten Lösegeld zurück. Durch die Einnahme Carthago Novas und damit des wichtigsten Anlaufhafens der Punier trennte Scipio die Verbindung zwischen Spanien und dem Mutterland der Karthager. Doch trotz der Eroberung der Stadt waren noch immer drei punische Heere in Hispanien. Dennoch gelang es den Römern, immer mehr Stammesfürsten auf ihre Seite zu ziehen, sodass sich Hasdrubal zum Handeln gezwungen sah. Auch Scipio wollte die Entscheidung. Auf dem Weg aus seinem Winterquartier bei Tarragona in Richtung der Baetica (Andalusien) stellte sich Hasdrubal ihm auf einer Anhöhe bei Baecula mit 25.000 bis 30.000 Männern entgegen. Scipio, der seine nur 35.000 bis 40.000 Mann starke Armee noch mit etwa 10.000 spanischen Söldnern verstärkt hatte, sah sich in der strategisch schlechteren Lage und zögerte zunächst. Da allerdings die Schlachtordnung der Karthager noch nicht hergestellt war, entschloss er sich zum Angriff und überraschte sie somit erneut. Trotz des taktisch wichtigen Sieges kostete der Frontalangriff jedoch auch die Römer Substanz. Im darauffolgenden Jahr versuchte Scipio die Streitmacht des Mago Barkas zu bekämpfen, doch dieser zog sich rasch zurück. Hierbei fanden die Römer einen jungen Knaben numidischer Abstammung vor. Sein Name war Massiva, ein Neffe des ostnumidischen Königs Massinissa. Seiner Ritterlichkeit treu, ließ Scipio den Gefangenen gut behandeln und sandte den Jungen zu seinem Onkel zurück, der ihn reich beschenkte. Gleichzeitig besuchte er den Westnumider Syphax und erneuerte mit ihm das Bündnis beider Völker. Nachdem Hasdrubal nach Italien abgezogen wurde, avancierte Mago zum Oberbefehlshaber der karthagischen Streitmacht in Hispania. Mago verbrachte den Winter mit der Rekrutierung neuer Truppen, um sich zur Entscheidungsschlacht zu rüsten. So gelang es ihm, eine Armee mit 70.000 Infanteristen, 4.500 Kavalleristen und 32 Elefanten im Frühjahr nach Osten in Richtung Cádiz zu führen. Scipios Armee hingegen bestand nur noch aus 45.000 Infanteristen und etwa 3.000 Berittenen. Erneut sah er sich in einer strategisch schlechteren Lage, da die Karthager abermals einen Hügel bei Ilipa besetzt hatten. Diesmal stand jedoch auch die Schlachtformation, sodass Scipio zunächst passiv blieb. Daraufhin griffen die Karthager an, konnten jedoch keinen Erfolg erzielen. Da die Schlacht mit Unterbrechungen mehrere Tage andauerte, erkannte Scipio die Müdigkeit aller Kämpfer und befahl seinen Männern eines Morgens, schlachtbereit Aufstellung zu nehmen, während der überwiegende Teil der Punier noch schlief und somit ohne das wichtige Morgenmahl zur Schlacht antreten musste. An diesem Tag gelang es Scipio, die Karthager zurückzudrängen, zeitgleich griff seine Reiterei deren Flügel an. Die dort stationierten Elefanten gerieten schnell in Panik und zerstampften dabei die eigenen Soldaten. Zudem gerieten die Reihen Magos in Unordnung, sodass er den Rückzug anordnen ließ. Die Quellen berichten, Scipio sei nach dem Sieg von den spanischen Truppen als König (\"rex\") begrüßt worden, habe sich diese Anrede aber verbeten und sich stattdessen \"imperator\" nennen lassen (Livius 27,19,3–6). Nach der Schlacht räumten die Karthager Spanien, und Scipio begann mit der Unterwerfung der restlichen Städte. Einige der Stämme, die die Römer 211 verraten hatten, ließ er zudem bestrafen. So marschierte er in der Folge gegen Indibilis und besiegte hier eine keltische Armee völlig. Auch eine Meuterei unter seinen Soldaten wegen zu spät gezahlten Solds konnte er beruhigen (Polybios XI.25–30). Durch den Sieg bei Ilipa eröffnete sich für Scipio die Möglichkeit, die Punier direkt in Afrika anzugreifen. Am Ende des Jahres kehrte er nach Rom zurück und ließ sich im Alter von 31 Jahren im Jahr 205 v. Chr. zum Konsul wählen.", "section_level": 2}, {"title": "Afrikafeldzug.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Vorbereitungen.", "content": "Noch im selben Jahr forderte der neu gewählte Konsul die Aufstellung einer Armee, um das barkidische Kerngebiet in Afrika zu erobern. Dieser Plan wurde jedoch durch seine vielen Feinde im Senat, deren Abneigung er vor allem durch seine Beliebtheit im Volk auf sich zog, abgelehnt. Somit blieb Scipio nur die Möglichkeit, auf Sizilien eine neue Armee zu rekrutieren und auf den Angriffsbefehl zu warten. Durch Spenden verbündeter Völker in Italien gelang es ihm, 30 neue Schiffe innerhalb von 45 Tagen bauen zu lassen und so mit den ersten 7000 Freiwilligen nach Sizilien überzusetzen. Während Scipio dort begann, seine Armee weiter zu verstärken, wurden Hannibals Bewegungen auf die südwestliche Zehe Italiens eingeschränkt. Scipio, der die Kampfhandlungen nach Afrika tragen wollte, begann Sizilien in ein „Trainingslager“ zu verwandeln und seine Armee in Lilybaeum zu versammeln. Durch seinen großen Namen inspiriert, strömten täglich neue Rekruten und Söldner aus allen Teilen Italiens ins heutige Marsala. Einen Großteil dieser stellten Überlebende des Misserfolgs von Cannae dar, welche in ihrer Ehre als Soldaten gekränkt waren. Doch trotz der starken römischen Infanterie fürchtete er die Barkiden, vor allem deren Kavallerie, wie auch die der mit Karthago verbündeten Numider. Da ihm aber die finanziellen Mittel zum Aufbau einer starken Reiterei fehlten, bediente er sich einer List: Er zwang 300 junge sizilianische Adlige zum Kriegsdienst, welche ihn als Kavallerieunterstützung nach Afrika begleiten sollten. Empört von dieser Maßnahme versammelten sich die aufgebrachten Eltern vor dem Lager. Scipio begegnete ihnen freundlich und bot den Adligen an, als Ausgleich ein Pferd, Ausrüstung und einen Reiter zur Verfügung zu stellen. Die Sizilianer stimmten schnell zu und Scipio hielt sein Versprechen. Nachdem seine Armee ausgebildet war, liefen die letzten Vorbereitungen für die Invasion an; alte und neue Schiffe wurden ausgebessert oder repariert und die Truppen zum Verschiffen bereit gemacht. Um den ersehnten Auslaufbefehl zu erhalten, bat Scipio um die Entsendung einer Kommission und eroberte zugleich mit 3.000 Soldaten die von Hannibal geplünderte Kleinstadt Locri an der Südostküste Kalabriens zurück. Von diesem Mut und der gut ausgebildeten Armee begeistert, kehrte die Kommission nach Rom zurück und überstimmte den konservativen Flügel des Senats um Scipios Erzfeind Fabius Maximus, so dass vierzig Kriegsschiffe, 400 Lastschiffe und mehrere tausend Legionäre unter Scipios Aufsicht an einem Sommertag im Jahr 204 v. Chr. nach Afrika auslaufen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Landung bei Kap Farina und Schlacht bei Utica.", "content": "Nachdem die Flotte einen Tag durch Nebel gefahren war, erreichte man Afrika 30 Kilometer westlich von Karthago bei Pulcrum (Kap Farina). Schon in früheren Jahren hatten die Römer dort mehrere militärische Aktionen und Plünderungen vorgenommen. So sandte auch Scipio seinen Offizier Gaius Laelius voraus, um die Küste Nordafrikas zu sichern. Mit einer Heeresstärke von ungefähr 35.000 Soldaten ließ er sofort das küstennahe Umland einnehmen. Die Nachricht über diese Aktionen verbreitete Angst und Schrecken in Karthago. In den darauffolgenden Tagen kam es zunächst nur zu zwei Gefechten zwischen den Kavallerien, bei denen Scipio gegen Hasdrubal, den Sohn Gisgos, siegreich blieb. Anschließend zog er gegen Utica. Als die Belagerung jedoch erfolglos blieb, zog er sich ins Winterlager zurück. Von dort aus gelang es ihm, durch Verhandlungen den numidischen König Massinissa auf seine Seite zu bringen. Dieser war gekränkt worden, als Hasdrubal die bereits mit Massinissa verlobte Sophonisbe seinem Konkurrenten Syphax zur Frau gab. Durch die erfolgreiche Verteidigung Uticas in ihrem Siegeswillen gestärkt, begannen die Karthager unter Hasdrubal ihre Flotte in den Wintermonaten auszubauen und auch ihre Landkräfte stark zu erweitern. Mit dem neu gewonnenen Verbündeten Syphax erhielt man zudem ausreichend Stärke, um Scipio im Frühjahr 203 v. Chr. zu stellen. Als der Konsul durch seine Gesandten erfuhr, dass die Feinde in einfachen Holzhütten kampieren mussten, überfiel und brandschatzte er deren Lager in der Nacht und vernichtete so die Heere Hasdrubals und des Syphax. Die Panik im Lager der Punier schildert Livius: Viele antike Autoren lobten daraufhin Scipios taktisches Verhalten, wohingegen etwa der Militärhistoriker Theodore Ayrault Dodge im 19. Jahrhundert sein Verhalten als feige bezeichnete.", "section_level": 2}, {"title": "Die Schlacht von Zama.", "content": "Als Folge der Niederlage bei Utica und kurze Zeit später bei Cirta musste sich Karthago auf Friedenshandlungen einlassen, um nicht völlig vernichtet zu werden. Bei den Verhandlungen setzte sich Scipio erneut gegenüber dem Senat durch und diktierte einen moderaten Frieden: Die Karthager müssen sich auf ihr afrikanisches Stammland zurückziehen, ihre Flotte auf 20 Schiffe reduzieren und außerdem 5.000 Silbertalente (ein Talent entspricht 26 Kilogramm), sowie mehrere Geiseln an Rom abstellen. Zusätzlich musste auch Hannibal Italien verlassen und nach Afrika übersetzen, wo er im Herbst 203 v. Chr. mit nur noch 20.000 Soldaten ankam und sein Lager bei Hadrumetum aufschlug. In Rom wurde Scipios Friedensschluss vor dem Senat verteidigt. Gleichzeitig warb Scipio neue Soldaten an und ließ seine Legionen verstärken. Im Frühjahr 202 v. Chr. sandte der Senat eine nach Rom gereiste karthagische Gesandtschaft in Begleitung des Quintus Fulvius Gillo nach Karthago zurück, um die Zustimmung Roms zum Friedensvertrags zu verkünden. Kurz zuvor war aber eine Flotte mit Vorräten für das römische Heer in Nordafrika in einen Sturm geraten und die mitgeführten 200 Lastschiffe dabei im Golf von Tunis untergegangen. Die Karthager plünderten die Schiffbrüchigen aus und empörten somit Rom. Drei von Scipio nach Karthago entsandte Legaten, Lucius Baebius Dives, Lucius Fabius und Lucius Sergius, forderten Wiedergutmachung, entkamen aber im Gegenteil auf der Rückfahrt nur knapp einem feindlichen Hinterhalt. Damit war der Waffenstillstand beendet. Die Römer und ihr numidischer Verbündeter Massinissa bezogen bei Naraggara in der Nähe der Stadt Zama ihr Lager; Hannibal, der sie verfolgte, musste sechs Kilometer entfernt ohne Zugang zu Süßwasser lagern. Mit dem Karthager zog auch Vermina, der Sohn des gefangenen Syphax, in die Schlacht gegen die Römer, sodass die Stärke der Armee auf etwa 50.000 Infanteristen, 3.000 numidische Kavalleristen und 80 Kriegselefanten geschätzt wird. Der deutlichen Übermacht hatte Scipio nur 34.000 Infanteristen entgegenzusetzen, verfügte aber durch die numidische Unterstützung über 8.700 Berittene und somit über einen strategischen Vorteil. Vor der finalen Schlacht ergriffen die Römer einige Spione des punischen Feldherrn. Scipio stellte erneut sein edles Verhalten zur Schau, ließ sie nachsichtig behandeln und zeigte ihnen sogar sein Lager. Der von dieser Tat des Vertrauens überraschte Hannibal bat daraufhin um ein Treffen mit Scipio. Obwohl die Einzelheiten dieser Sitzung nicht überliefert sind, geht man davon aus, dass der Karthager nochmals um Frieden bat, Scipio jedoch Stärke demonstrierte und ablehnte. Somit kam es am Morgen des 19. Oktober 202 v. Chr. zur letzten Schlacht des zweiten punischen Krieges. Da Scipio die Angriffskraft der Elefanten fürchtete, ließ er seine Infanterie mobil in Einheiten zu zweihundert Mann aufstellen, um somit die Tiere in Gassen zu treiben. Des Weiteren setzen beide Generäle auf die Kampfkraft ihrer Kavallerie und formierten ihre schwere Infanterie hinter der leichteren. Nach einem längeren Vorgeplänkel gab Hannibal seinen Elefanten den Befehl zum Angriff, die Römer waren nun aber vorbereitet und schlugen die Angriffswelle zurück. Nachdem beide Hauptheere den Befehl zum Angriff erhielten, griffen die römischen Berittenen und ihre numidischen Verbündeten den Stolz der punischen Armee, die Kavallerie, an und schlugen die zahlenmäßig Unterlegenen in die Flucht. Als die Schlacht ihren Höhepunkt erreicht hatte, fielen die römischen Berittenen den punischen Infanteristen in den Rücken, sodass diese panisch das Feld räumten. Die Römer bezifferten ihre Verluste hingegen nur auf 2.000 Soldaten, sodass Scipio nachrücken konnte und die punische Hauptstadt direkt bedrohte. Nun bat Karthago um Frieden und der Zweite Punische Krieg wurde beendet. Scipio selbst diktierte Karthago die Bedingungen, die entgegen den Forderungen mancher römischer Senatoren moderat ausfielen: Karthago musste 10.000 Silbertalente an Rom zahlen, seine Flotte wurde auf 20 Schiffe reduziert und seine Interessensphären nicht nur auf Nordafrika eingeschränkt, sondern es musste sich auch verpflichten, sich im Kriegsfalle an die Anweisungen des Senats von Rom zu halten.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen in Rom und Konflikte mit dem Senat.", "content": "Bei seiner umjubelten Rückkehr erhielt Scipio den Ehrentitel \"Africanus\". Doch aufgrund zunehmender Differenzen mit führenden Senatsmitgliedern, die seinen Ruhm mit Besorgnis sahen, zog er sich für mehrere Jahre aus dem öffentlichen Leben zurück. Seine Lage war problematisch, da er schlicht zu viel Ansehen und Macht auf sich vereinigt hatte, um einfach wieder in die Nobilität integriert werden zu können – die übrigen Aristokraten versuchten daher, sein Ansehen wieder auf Normalmaß zu reduzieren. Unvergessen war, dass die spanischen Legionen Scipio als \"rex\", als „König“, gefeiert hatten (auch wenn er diesen Titel zurückgewiesen und sich stattdessen als \"imperator\" hatte anreden lassen). Zwischenzeitlich wurde er dennoch 199 v. Chr. zum Zensor ernannt und bekleidete 194 v. Chr. noch einmal das angesehene Amt des Konsuls. Außerdem führte er als Vorsitzender 193 v. Chr. die Untersuchung über einen Grenzstreit zwischen Karthago und Massinissa, der ständig sein numidisches Königreich erweitern wollte. (Diese Grenzstreitigkeiten sollten Jahrzehnte später, 150 v. Chr., den Grund für den letzten punischen Krieg bieten, welcher den Untergang des punischen Karthago markierte.) In der Folge plante Scipio aufgrund des wachsenden Widerstands gegen seine dominierende Position seinen endgültigen Abschied aus der römischen Politik. Als jedoch Rom 190 v. Chr. dem Seleukiden Antiochos III. von Syrien den Krieg erklärte, zog er noch einmal, zusammen mit seinem Bruder Lucius Cornelius Scipio, in den Krieg. Scipio Africanus diente hierbei als Organisator der Legionen und gleichzeitig als Taktiker. Den Oberbefehl dagegen, den er gefordert hatte, wollte ihm der Senat nicht zugestehen, da man fürchtete, nach einem Sieg würde er endgültig unangreifbar werden. Dennoch oblag ihm die eigentliche Durchführung der Operationen. Vor allem seinem schnellen Handeln ist der Sieg in der Schlacht von Magnesia zu verdanken, welche den Krieg rasch zugunsten Roms beendete. Nach seiner Rückkehr hatten Scipios politische Gegner im Senat, die die Republik durch ihn bedroht sahen, die Oberhand gewonnen. Sie versuchten, ihn durch politisch motivierte Prozesse zu entmachten: In den Scipionenprozessen warfen sie den Scipio-Brüdern vor, Bestechungsgelder von Antiochos entgegengenommen zu haben. Lucius, der wie sein Bruder einen Ehrentitel, nämlich \"Asiaticus\", erhalten hatte, wurde hierfür zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Als jedoch Scipio Africanus der Prozess gemacht werden sollte, zerriss er öffentlich die Rechnungsbücher: \"Als einer der Senatoren Rechenschaft wegen des Geldes forderte, das er vor Abschluss des Friedensvertrages mit Antiochos zur Besoldung des Heeres erhalten hatte, erklärte Scipio, er besitze zwar die Belege, habe es aber nicht nötig, darüber jemandem Rechenschaft zu geben. Als jener aber nicht locker ließ und die Herbeischaffung der Rechnungsunterlagen verlangte, bat Scipio seinen Bruder, sie zu holen, und als dieser sie gebracht hatte, hielt er sie dem Senat hin und zerriss sie dann vor aller Augen: der Antragsteller solle sich die gewünschte Auskunft gefälligst selbst in den Fetzen suchen. Die anderen aber fragte er, wieso sie von ihm Auskunft verlangten über die 3000 Talente und wie er sie ausgegeben habe, aber nicht über die 15.000, die sie nun von Antiochos erhielten; wieso sie nicht fragten, wie und durch wen diese erworben worden seien oder wie sie in den Besitz von Asien, Afrika und Spanien gelangt seien. Diese Worte machten einen tiefen Eindruck. Alle waren beschämt, und der Antragsteller schwieg.\" (Polybios 23,14,7f.) Scipio forderte das Volk auf, mit ihm auf dem Kapitol den Jahrestag von Zama zu feiern, und erregte hiermit einen öffentlichen Aufruhr zu seinen Gunsten. Doch dieser Erfolg zahlte sich für Scipio langfristig nicht aus, da er seinen Gegnern letztlich nur seine Gefährlichkeit vor Augen geführt und zudem öffentlich gezeigt hatte, dass er annahm, aufgrund seines Ruhmes über den Gesetzen zu stehen. Damit stieß er auch seine Freunde unter den Senatoren vor den Kopf. Bald nach dieser zwischenzeitlichen Niederlage seiner Gegner zog sich Scipio daher, politisch vollständig isoliert, nach Kampanien zurück, wo er in „freiwilliger“ Verbannung lebte und 183 v. Chr. in seiner Villa in Liternum starb. Spätere Generationen priesen ihn dafür, dem Reich eine Zerreißprobe erspart zu haben: \"Warum sollte ich diese Seelengröße, mit der er schließlich freiwillig in die Verbannung ging und die res publica vom Druck befreite, nicht bewundern? Es war ja soweit gekommen, dass entweder die allgemeine Freiheit dem Scipio oder Scipio der Freiheit Gewalt antun musste. Beides entsprach nicht dem göttlichen Gesetz. Und so räumte er seinen Platz für die Gesetze und zog sich nach Liternum zurück, auf dass seine eigene Verbannung der res publica genauso zugute kommen möge, wie es die des Hannibal getan hatte.\" (Seneca epist. mor. 86) Das innenpolitische Scheitern des Kriegshelden Scipio wies auf die Zukunft voraus. Es war nicht gelungen, den zu mächtig gewordenen Einzelnen wieder in die römische Aristokratie zu integrieren. Die Vorgänge rund um Scipio werden in der Forschung daher oft als Wetterleuchten der Jahrzehnte später ausbrechenden Bürgerkriege gesehen, in denen die Senatsherrschaft ebenfalls keinen Weg fand, übermächtige Männer wie Pompeius und Caesar in den Staat einzubinden, was letztlich zum Untergang der Republik führen sollte – denn spätestens Caesar war dann im Unterschied zu Scipio nicht mehr bereit, seine politische Karriere zu opfern, sondern zog stattdessen in den Bürgerkrieg.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Scipios Tochter Cornelia heiratete Tiberius Sempronius Gracchus den Älteren, mit dem sie die Tochter Sempronia und die Söhne Tiberius und Gaius Sempronius Gracchus hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike Meinungen.", "content": "In der Antike wurde Scipio als Held und großer Taktiker verehrt. So erwähnte ihn Cicero in seinem Werk \"De re publica\" als Volkshelden und Bezwinger des Ungeheuers Karthago. Auch in Silius Italicus’ \"Punica\" wurde er als der Retter Roms dargestellt. Gleiches wies ihm auch der antike Historiker Livius in seinem Werk \"Ab Urbe Condita\" zu. Livius und Polybius (wie auch andere antike Autoren) priesen vor allem seinen edlen Charakter als Ritter und beschrieben sein taktisches Vermögen als unnachahmbar. Polybius' Zuneigung zu Scipios Taten beruhen wahrscheinlich auch auf dem engen Kontakt zur Familie der Scipionen. Dennoch verschrieb sich Polybius der historischen Wahrheit, getreu seinem Vorbild \"Thukydides\". Livius hingegen fühlte sich verpflichtet, der römischen Gesellschaft die Werte und Tugenden der Vergangenheit zu vermitteln. Um dies zu verwirklichen, dramatisierte er die Ereignisse und stilisierte führende Römer zu Volkshelden, während er aber die Heeres-Stärken und grundlegende Taktiken sehr detailliert und wahrheitsgemäß wiedergab. Diese beruhen bei allen inter-italienischen Schlachten auf den Angaben des Polybius.", "section_level": 2}, {"title": "Modernes Urteil.", "content": "In der modernen Literatur wird Scipio nach differenzierter Untersuchung unterschiedlich beurteilt. Zum einen förderten seine Schlachttaktiken das Bild eines außergewöhnlichen Feldherren. In Italien wurde er unter \"Mussolini\" sogar zum Nationalhelden erklärt. Das gegenteilige Bild des Scipio vertrat der US-amerikanische Militärhistoriker Theodore Ayrault Dodge. Der Autor einer Biografie Hannibals sah vor allem in Scipios Verhalten bei der \"Schlacht von Utica\" einen Bruch mit den ihm zugesprochenen edlen Eigenschaften. Viele Althistoriker (etwa Egon Flaig) betrachten Scipio heute nüchterner als erstes Beispiel für die „großen Einzelnen“, die während der Errichtung der römischen Mittelmeerherrschaft zu so gewaltigem Ansehen und Reichtum kamen, dass sie den Rahmen der Republik, die auf die ungefähre Gleichrangigkeit innerhalb der Nobilität angewiesen war, bedrohten. Oft wird Scipio dabei mit Gaius Iulius Caesar verglichen, der 150 Jahre nach ihm ebenfalls nicht mehr bereit war, einfach ins Glied zurückzutreten, sich aber anders als Scipio angesichts des Widerstands der anderen Senatoren nicht für das Exil, sondern für die gewaltsame Durchsetzung seiner Stellung im Staat entschied und damit letztlich den Untergang der Republik einleitete.", "section_level": 2}, {"title": "Musik und Malerei.", "content": "Scipios Taten regten Georg Friedrich Händel zu seiner Oper \"Publio Cornelio Scipione\" an, die sich des antiken Stoffs bediente. Ein Verweis auf Scipio findet sich auch zu Beginn der italienischen Nationalhymne \"Fratelli d’Italia\". Deren erste Zeilen lauten: \"Fratelli d’Italia, l’Italia s'è desta, dell’elmo di Scipio s'è cinta la testa.\" Auch in der Malerei fanden viele Künstler in Scipios Taten Inspiration. So stellten mehrere Maler wie Francesco Zugno, Giovanni Francesco Romanelli, \"Nicolas Poussin\" und Bernhard Rode die Szene dar, in welcher Scipio die gefangene Schöne an ihren keltischen Verlobten zurückgab. Ebenso wurde Scipio in zahlreichen Fresken verewigt, zum Beispiel in der Villa Caldogno Nordera oder im Kloster St. Georgen.", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "Nach der Annexion Äthiopiens durch italienische Truppen beauftragte Benito Mussolini Carmine Gallone, das aufwändige Epos \"Scipione l’Africano\" über den römischen Feldherrn in Afrika zu drehen, das 1937 bei den Filmfestspielen von Venedig ausgezeichnet wurde. In dem teuersten Film des faschistischen Italien sollte Scipio den Traum der italienischen Weltherrschaft symbolisieren, stand aber gleichermaßen für ein den Feind respektierendes Verhalten. 1971 inszenierte Luigi Magni den Film \"Scipione detto anche l’africano\" mit Marcello Mastroianni, Vittorio Gassman und Silvana Mangano in den Hauptrollen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Publius Cornelius Scipio Africanus (* 235 v. Chr. in Rom; † 183 v. Chr.) war Feldherr im Zweiten Punischen Krieg und Staatsmann der Römischen Republik. Er wurde bekannt durch den Sieg über Hannibal in der Schlacht bei Zama, der ihm die Anerkennung als einer der besten Kommandeure in der Militärgeschichte sowie den Beinamen \"Africanus\" einbrachte.", "tgt_summary": "大西庇阿,全名为(征服非洲的)普布利乌斯·科尔内利乌斯·西庇阿(Publius Cornelius Scipio Africanus)(;前235年-前183年)古罗马统帅和政治家。他是第二次布匿战争中罗马方面的主要将领之一,以在扎马战役中打败迦太基统帅汉尼拔而著称于世。由于西庇阿的胜利,罗马人以绝对有利的条件结束了第二次布匿战争。西庇阿因此得到他那著名的绰号:“征服非洲者”(Africanus)。在伊里帕之役(the Batlle of Ilipa)中,时年30岁的西庇阿就已经展示了他过人的战术素养。", "id": 1056235} {"src_title": "FC Vaduz", "tgt_title": "瓦杜茲足球俱樂部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Eine Gründungsversammlung für den Verein gab es im Dezember 1931, nachdem der Vaduzer Gemeinderat die Errichtung eines Fussballplatzes beschlossen hatte. Die erste nachweisliche Urkunde über die Gründung datiert vom 14. Februar 1932, weshalb dieses Datum vom Verein als Gründungstag verwendet wird. Der FC Vaduz schloss sich zunächst dem Vorarlberger Fußballverband an, wechselte aber bereits ein Jahr später in den Spielbetrieb des \"Schweizer Fussball- und Athletik-Verband\", des heutigen Schweizerischen Fussballverbandes (SFV). Den ersten grösseren Erfolg erreichte der FCV 1996, damals noch in der 1. Liga des SFV (dritthöchste Liga), mit dem Sieg gegen den lettischen Gegner FC Universitāte Rīga (Hin- und Rückspiel 1:1, Vaduz siegte dann 4:2 im Elfmeterschiessen) im Europapokal der Pokalsieger. Damit hatte man sich für die 1. Hauptrunde qualifiziert, wo man gegen den späteren Finalisten Paris St. Germain ausgeschieden ist. 2001 stieg der FC Vaduz in die Nationalliga B auf, die zweithöchste Schweizer Liga. In den Jahren darauf stand der Aufstieg in die höchste Schweizer Liga, die Super League, auf dem Programm. Sowohl 2004 wie 2005 erreichte der Verein die Barrage, scheiterte dort jedoch. Für die Saison 2005/06 wurde Mats Gren als Trainer verpflichtet. In der ersten Runde der UEFA-Cup-Qualifikation 2006/07 hat der FC Vaduz den moldawischen Gegner FC Dacia Chișinău besiegt. In der zweiten Runde trafen sie auf den Istanbuler Verein Beşiktaş Istanbul, gegen den sie ausgeschieden sind. Im Jahre 2008 (also in der Saison 2007/08) ging für den FC Vaduz schliesslich der jahrelange Traum in Erfüllung. Nach sieben Jahren Challenge League stieg der FCV als Meister der Challenge League am 12. Mai 2008 direkt in die Axpo Super League auf. Damit war in der höchsten Schweizer Liga zum ersten Mal ein ausländischer Verein vertreten. Mitte 2008 kam die Frage auf, ob dem FC Vaduz auch nach Ablauf des Vertrages im Jahre 2010 die Teilnahme als \"nicht-Schweizer Verein\" weiterhin erlaubt werden solle. Diese Frage hatte insbesondere auch darum eine gewisse Brisanz, da der FC Vaduz zu dieser Zeit erstmals in der Axpo Super League spielte. Im Juni 2009 wurde vom Schweizerischen Fussballverband der Grundsatzentscheid gefällt, dass der FC Vaduz auch weiterhin die Teilnahmemöglichkeit an der Meisterschaft der Super League und der Challenge League haben sollte. Im Mai 2010 beschlossen die beiden liechtensteinischen Mannschaften FC Vaduz und USV Eschen-Mauren eine bessere Zusammenarbeit, insbesondere beim Austausch und den Entwicklungsmöglichkeiten der Spieler beider Mannschaften. Prinzipiell sollte die Vereinbarung den fehlenden Unterbau beim FC Vaduz ersetzen und die Zusammenarbeit im Sinne des Liechtensteiner Fussballs fördern. Der FC Vaduz gilt dabei als erste Adresse für die Profifussballer. Den Liechtensteiner Cup konnte der Verein 47 mal gewinnen, von 1998 bis 2011 vierzehn Mal in Folge, wodurch er fast ständig im UEFA-Pokal bzw. in der UEFA Europa League vertreten ist. 2006 konnte der FC Vaduz im Cupfinale gegen den FC Balzers den Sieg erst nach der Verlängerung erreichen (4:2; 2:2 nach regulärer Spielzeit). Im Jahr 2007 gewann der FC Vaduz das Cupfinale gegen den FC Ruggell mit 8:0. Das Finale 2008 brachte ebenfalls keine Überraschung: der FC Balzers wurde mit 4:0 besiegt. 2010 wurde das Finalspiel gegen den USV Eschen-Mauren erst im Elfmeterschiessen entschieden. Dies fiel 5:3 für den FCV aus. 2011 gewann man dann klar 5:0 gegen USV Eschen-Mauren. Im Jahr 2012 gab es dann allerdings die grosse Überraschung, als der USV Eschen-Mauren mit einem Sieg nach Elfmeterschiessen die Siegesserie des FC Vaduz stoppte. Am 12. November 2012 trennte sich Vaduz aufgrund der negativen Entwicklung in der Saison 2011/12 von seinem Trainer Erik Orie sowie von seinem Assistenztrainer Martin Schneider mit sofortiger Wirkung. Das Training wurde interimsmässig vom Torwarttrainer Sebastian Selke übernommen. Wenige Tage später verkündete der Verein die Verpflichtung des neuen Trainers Giorgio Contini, der einen Vertrag bis zum Sommer 2014 unterzeichnete. Im September 2013 wurde anlässlich der Generalversammlung mit Ruth Ospelt eine neue Präsidentin des Vereins gewählt. Unter ihrer Leitung erreichte der Verein in der Saison 2013/14 den zweiten Aufstieg in der Geschichte in die höchste Schweizer Liga, die Super League. Die darauffolgende Saison konnte mit 31 Punkten aus 36 Spielen auf dem 9. Rang abgeschlossen werden. Den Ligaerhalt sicherte man sich am vorletzten Spieltag. Am 7. März 2017 trennte sich der FC Vaduz vom langjährigen Trainer Giorgio Contini. Zwei Wochen später, am 22. März 2017, wurde Roland Vrabec als neuen Trainer vorgestellt. Den Abstieg konnte er aber nicht mehr verhindern. In der ersten Saison nach dem Abstieg landeten der FC Vaduz auf Rang vier. Im September 2018 wurde aufgrund von mässigen Ergebnissen Vrabec entlassen und durch den ehemaligen Liechtensteinischen Nationalspieler Mario Frick ersetzt. Unter Frick konnten sich die Liechtensteiner um 2 Punkte auf Rang sechs verbessern.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Schweizer Meisterschaft: Liechtensteiner Cup: (47)", "section_level": 1}, {"title": "Ewige Tabelle.", "content": "Der FC Vaduz liegt derzeit auf dem 37. Rang der ewigen Tabelle der höchsten Fussball-Liga der Schweiz.", "section_level": 1}, {"title": "Europapokalbilanz.", "content": "Bis dato (Stand: 16. August 2019) spielte der FC Vaduz 76 Spiele (38 Gegner), jedoch wurden gegen keine Gegenmannschaft mehr als zwei Spiele bestritten.", "section_level": 1}, {"title": "Sponsoren.", "content": "Die aktuellen Hauptsponsoren des FC Vaduz sind die Liechtensteinische Landesbank und die MBPI AG.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FC Vaduz ist der Fussballverein des Liechtensteiner Hauptorts Vaduz und sowohl Mitglied des Liechtensteinischen Fussballverbands (LFV) als auch des Schweizerischen Fussballverbands (SFV). Nachdem man zwischen 2014 und 2017 in der höchsten Schweizer Fussball-Liga gespielt hatte, stieg die erste Mannschaft in der Saison 2016/17 ab und spielt seither wieder in der Challenge League, der zweithöchsten Spielklasse in der Schweiz.", "tgt_summary": "瓦杜兹足球俱乐部(Fußball Club Vaduz)是一家主场设在列支敦士登首都瓦杜兹的足球俱乐部。在2007–08赛季,瓦杜兹足球俱乐部取得了当年瑞士足球挑战联赛的第一名,因而得以升入瑞士足球超级联赛。俱乐部成立于1932年2月14日,曾经参加过欧洲优胜者杯的赛事。", "id": 1866573} {"src_title": "Echte Hasen", "tgt_title": "兔属", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Echte Hasen haben im Vergleich zu anderen Hasenartigen sehr lange Hinterbeine, die rund doppelt so lang sind wie die Vorderbeine, und sehr große Ohren. Der Schädel ist dünner als bei anderen Hasenartigen. Das Nasenbein ist vorn nicht verbreitert und ein Supraorbitalfortsatz ist vorhanden. Die Arten haben vier obere Schneidezähne, die beiden vorderen sind groß, die direkt dahinter liegenden klein. Die Kopf-Rumpf-Länge liegt in der Regel zwischen 40 und 70 Zentimeter, der kurze Schwanz wird drei bis zehn Zentimeter lang. Das Gewicht beträgt zwischen 1,3 und 7 Kilogramm, Weibchen sind meist größer und schwerer als Männchen. Bei vielen Arten, die in arktischen Regionen leben, ist das Winterfell weiß.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Echte Hasen sind in Eurasien, Afrika und in Nordamerika bis ins südliche Mexiko heimisch. Feldhasen und andere Arten wurden aber vom Menschen unter anderem in Australien, Neuseeland und dem südlichen Südamerika (Argentinien, Chile) eingebürgert, so dass die Gattung heute nahezu weltweit verbreitet ist. Die Arten leben überwiegend in offenen, wenig bewaldeten Landschaften. Die bewohnten Lebensräume und die Lebensweise sind bei allen Arten recht einheitlich, so dass die Verbreitungsgebiete der Arten unter natürlichen Bedingungen jeweils parapatrisch sind.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Echte Hasen graben keine oder nur sehr einfache unterirdischen Baue. Sie ruhen meist in einer durch Pflanzenwuchs gut gedeckten flachen Bodenmulde, die in der Jägersprache als „Sasse“ bezeichnet wird. Die Tiere ernähren sich wie alle Hasenartigen fast ausschließlich pflanzlich. Die Jungtiere sind ausgesprochene „Nestflüchter“, sie werden behaart und sehend geboren und können sich schon wenige Minuten nach der Geburt fortbewegen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung.", "content": "Die Echten Hasen werden als Gattung \"Lepus\" den Hasen (Leporidae) zugeordnet. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Gattung erfolgte 1891 durch Linnaeus 1758 im ersten Band der 10. Auflage der Systema Naturae mit dem Schneehasen (\"Lepus timidus\") als Typusart. Auf der Basis von molekularbiologischen Daten wurde von Conrad A. Matthee et al. 2004 ein Kladogramm entwickelt, das die phylogenetischen Verwandtschaften der Gattungen innerhalb der Hasen zueinander darstellt. Demnach werden die Echten Hasen einem Taxon bestehend aus den Baumwollschwanzkaninchen (Gattung \"Sylvilagus\"), dem Zwergkaninchen (\"Brachylagus idahoensis\"), dem Wildkaninchen (\"Oryctolagus cuniculus\"), dem Borstenkaninchen (\"Caprolagus hispidus\"), dem Buschmannhasen (\"Bunolagus monticularis\") und dem Ryukyu-Kaninchen (\"Pentalagus furnessi\") gegenübergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Arten.", "content": "Die Systematik innerhalb der Gattung wird seit langem kontrovers diskutiert, die Anzahl der Arten und Unterarten ist daher je nach Autor unterschiedlich. Die folgende Zusammenstellung richtet sich im Wesentlichen nach Wilson und Reeder. Sie ordnet die Arten nach ihrem Verbreitungsgebiet und spiegelt nicht die verwandtschaftlichen Verhältnisse wider.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Echten Hasen (\"Lepus\") sind die artenreichste Gattung innerhalb der Familie der Hasen (Leporidae). Sie umfasst etwa 30 Arten, deren Verbreitungsgebiete in Europa, Asien und Nordamerika liegen und von denen sechs auch oder ausschließlich in Europa heimisch sind.", "tgt_summary": "兔属(学名:\")是兔形目兔科下的一属动物,也是兔科的模式属。本属的兔子十分灵活,当中欧洲野兔能以时速72公里奔跑。本属的兔子通常是独自或成对生活的。", "id": 2146973} {"src_title": "Planck-Einheiten", "tgt_title": "普朗克單位制", "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundgrößen.", "content": "Die Planck-Einheiten ergeben sich aus einer einfachen Dimensionsbetrachtung. Sie ergeben sich als mathematische Ausdrücke von der Dimension einer Länge, Zeit bzw. Masse, die nur Produkte und Quotienten geeigneter Potenzen von formula_7, formula_8 und formula_9 enthalten. Benutzt man zusätzlich die elektrische Permittivität des Vakuums formula_10 und die Boltzmann-Konstante formula_11, so lassen sich außerdem eine \"Planck-Ladung\" und eine \"Planck-Temperatur\" als weitere Grundgrößen bestimmen. Die Planck-Ladung erfüllt dabei die Bedingung, dass die Gravitationskraft zwischen zwei Planck-Massen und die elektromagnetische Kraft zwischen zwei Planck-Ladungen gleich stark sind: formula_12. Die Formelzeichen bedeuten: Statt formula_18 wird manchmal formula_19 zu Eins gesetzt, dann ergibt sich als Masseeinheit die reduzierte Planck-Masse: Mit der Definition einer entsprechend reduzierten Planck-Ladung formula_21 bleibt dann die o. g. Gleichheit der Kräfte erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Abgeleitete Größen.", "content": "Neben diesen fünf Grundgrößen werden auch folgende abgeleitete Größen verwendet: Die Planck-Einheit für den Drehimpuls ergibt sich aus dem Produkt von Planck-Länge und Planck-Impuls zu dem Wert formula_9. Das ist gerade die aus der Quantenmechanik bekannte Einheit der Drehimpulsquantelung. Die Planck-Fläche formula_23 spielt insbesondere in Stringtheorien und bei Überlegungen zur Entropie Schwarzer Löcher in Zusammenhang mit dem holografischen Prinzip eine wichtige Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte Planck bei seinen Untersuchungen zur Theorie der Strahlung Schwarzer Körper, für die er zwei Jahrzehnte später den Nobelpreis für Physik erhielt, die letzte zur Definition der Planck-Einheiten erforderliche Naturkonstante, das später nach ihm benannte Wirkungsquantum. Er erkannte die Möglichkeit, damit ein universell gültiges System von Einheiten zu definieren und erwähnte diese in einem Vortrag „Über irreversible Strahlungsvorgänge“. Das folgende Zitat vermittelt einen Eindruck von dem Stellenwert, den Planck diesen Einheiten einräumte Obwohl Planck diesem Einheitensystem ein Kapitel (§ 159. Natürliche Maßeinheiten) seines 1906 erschienenen Buches „Theorie der Wärmestrahlung“ widmete und dieses Thema auch später wieder aufgriff, wurde es auch innerhalb der Physik nicht verwendet. Den Nachteilen, dass für die Verwendung in einem Maßsystem der Wert der Gravitationskonstanten nicht genau genug bekannt war (und noch ist), und dass praxisrelevante Größen – in seinen Einheiten ausgedrückt – absurde Zahlenwerte hätten, stand kein Vorteil gegenüber, da in keiner physikalischen Theorie gleichzeitig das Wirkungsquantum und die Gravitationskonstante auftauchte. Erst nach ersten Arbeiten zur Vereinigung von Quantentheorie und Gravitation in den späten 1930ern entstand das spätere Anwendungsgebiet der Planck-Einheiten. Als John Archibald Wheeler und Oskar Klein 1955 über die Planck-Länge als Grenze der Anwendbarkeit der Allgemeinen Relativitätstheorie veröffentlichten, war Plancks Vorschlag schon fast vergessen. Nach der „Wiederentdeckung“ der Planckschen Vorschläge für ein solches Maßsystem wurde dann ab 1957 der Name \"Planck-Einheiten\" gebräuchlich. Allerdings unterscheiden sich die heute üblichen Planck-Einheiten von Plancks ursprünglichen Einheiten, da sich im Zuge der Entwicklung der Quantenmechanik gezeigt hat, dass formula_24 die praktischere natürliche Einheit ist als das von Planck gewählte formula_25.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Bedeutung.", "content": "Formuliert man Gleichungen, die die Naturkonstanten formula_7, formula_8 und formula_9 enthalten, in Planck-Einheiten, so können die Konstanten entfallen. Dies vereinfacht in bestimmten Disziplinen der theoretischen Physik die Gleichungen erheblich, etwa in der allgemeinen Relativitätstheorie, in den Quantenfeldtheorien und in den verschiedenen Ansätzen für eine Quantengravitation. Die Planck-Einheiten ermöglichen auch eine alternative Sichtweise auf die fundamentalen Kräfte der Natur, deren Stärke im Internationalen Einheitensystem (SI) durch sehr unterschiedliche Kopplungskonstanten beschrieben wird. Bei Verwendung der Planck-Einheiten stellt sich die Situation wie folgt dar: Zwischen zwei Partikeln, die genau die Planckmasse und die Planckladung besitzen, wären die Gravitationskraft und die elektromagnetische Kraft exakt gleich groß. Die unterschiedliche Stärke dieser Kräfte in unserer Welt ist die Folge davon, dass ein Proton bzw. ein Elektron eine Ladung von etwa 0,085 Planckladungen besitzt, während ihre Massen um 19 bzw. 22 Größenordnungen kleiner als die Planckmasse sind. Die Frage: „Warum ist die Gravitation so schwach?“ ist also äquivalent zu der Frage: „Warum haben die Elementarteilchen so geringe Massen?“. Verschiedene Physiker und Kosmologen befass(t)en sich mit der Frage, ob wir es bemerken könnten, wenn sich dimensionale physikalische Konstanten geringfügig ändern würden, und wie die Welt bei größeren Änderungen aussähe. Solche Spekulationen werden u. a. bei der Lichtgeschwindigkeit formula_8 und der Gravitationskonstanten formula_7 angestellt, letztere schon seit etwa 1900 in der Expansionstheorie der Erde. Der Atomphysiker George Gamow meint in seinem populärwissenschaftlichen Buch \"Mr. Tompkins im Wunderland\", dass eine Änderung von formula_8 deutliche Änderungen zur Folge hätte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Planck-Einheiten bilden ein System natürlicher Einheiten für die physikalischen Größen.", "tgt_summary": "普朗克单位制是一种计量单位制度,由德国物理学家马克斯·普朗克最先提出,因此命名为普朗克单位制。这种单位制是自然单位制的一个实例,经过特别设计,使得某些基础物理常数的值能够简化为1,这些基础物理常数是", "id": 2774182} {"src_title": "Armfüßer", "tgt_title": "腕足动物门", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Anatomie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schale.", "content": "Das auffälligste Merkmal der Armfüßer ist die zweiklappige Schale, die in eine Dorsal- und eine Ventralschale unterteilt wird. Obwohl sie äußerlich dadurch den Muscheln ähneln, kann man sie auf Anhieb an der Lage der Symmetrieebene erkennen. Diese geht bei ihnen senkrecht durch die Einzelklappe und teilt sie in jeweils zwei symmetrische Hälften, während sie bei Muscheln entlang des Schalenrandes verläuft. Vor allem bei den fossilen Vertretern können die Schalen sehr unterschiedlich geformt sein. So gibt es neben den in beide Richtungen gewölbten bikonvexen Schalen, welche die Mehrheit der Tiere besitzt, auch konkav-konvexe und von der normalen Form abweichende Formen. Bei einigen Arten ändert sich die Form im Laufe der Entwicklung von einer konvex-konkaven Form zu einer bikonvexen, in dem Fall spricht man von resupinanten Gehäusen. Bei den meisten Arten sind beide Klappen stark verkalkt und mit einer organischen Schicht, dem Periostracum, bedeckt. Unterhalb dieser finden sich abwechselnd Schichten aus Calciumcarbonat (Calcit) und Proteinhäutchen. Bei einigen Arten liegt darunter noch eine Schicht aus prismenförmigen Calcitkristallen. Die Schalen können feine Kanälchen aufweisen, durch die Ausstülpungen des Mantels mit Sekretzellen, die sogenannten \"Caeca\", reichen. Eine solche Schale wird als „punctate“ Schale bezeichnet. Einige ursprüngliche Arten, wie etwa \"Lingula\", haben dagegen eine wenig verkalkte und biegsame Schale aus Chitinlamellen und Calciumphosphat. Zusammengehalten werden die beiden Schalenhälften durch eine starke Muskulatur, deren wichtigste Teile der „Öffner“ und der „Schließer“ sind. Diese Muskeln arbeiten gegeneinander und ermöglichen die Öffnung bzw. die Schließung der Schalen. Bei den Articulata existiert außerdem ein Scharnier, die beiden Schalen sind also miteinander artikuliert (daher die Bezeichnung Articulata). Am Schalenaußenrand befinden sich Borsten (Setae). Der Öffnungswinkel der Klappen ist abhängig von der jeweiligen Art und kann zwischen 7° bei \"Gryphus\"-Arten und 45° bei \"Platidia\"-Arten betragen.", "section_level": 3}, {"title": "Armapparat.", "content": "Im Zentrum des Tieres ist der namensgebende Armapparat (Lophophor) befestigt, der häufig (bei den Testicardines) durch ein kalkiges Armskelett an der Dorsal- oder Armschale gestützt wird, dem Lophophorskelett oder Brachidium, und mit dem das Tier Nahrung aus dem Wasser sammelt und atmet. Die Nahrung gelangt über den zentral gelegenen und schlitzförmigen Mund in das Verdauungssystem. Der Körper ist von einem zweilappigen Mantel umgeben, der an der Außenseite die Schalenmaterialien absondert. Der Weichkörper einschließlich der Lophophoren ist vollständig von beiden Gehäuseklappen umschlossen. Die inneren Organe liegen im hinteren Gehäusebereich, der vordere besteht aus einer Mantelhöhle, in welche die Lophophoren hineinragen. Bei geschlossenen Klappen wird der Lophophor in die Filterkammer eingelegt und stellt sich erst wieder auf, wenn die Klappen wieder geöffnet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Stiel.", "content": "Aus der Ventralklappe, der Stielklappe oder zwischen beiden tritt am hinteren Ende des Tieres häufig ein muskulöser Stiel mit zäher, chitiniger Cuticula aus, mit dem das Tier am oder im Substrat festgewachsen ist. Dieser Stiel ist beweglich und erlaubt den Tieren, eine optimale Position im Wasser einzunehmen. Bei den noch heute in den Meeren vorkommenden Atremata wie der Gattung \"Lingula\" kann der Stiel bis zu 30 Zentimeter lang werden. Der muskulöse Stiel wird in den Staaten Südostasiens und in der Südsee von den Menschen gegessen. Wenige Arten besitzen keinen Stiel und kleben mit der Ventralklappe am Substrat, andere sind nicht festgewachsen (sessil) und bewegen sich mit Hilfe des Stieles durch das Substrat (vagil).", "section_level": 3}, {"title": "Innere Anatomie.", "content": "Das Nervensystem der Armfüßer ist sehr einfach aufgebaut. Es besitzt Ganglienkonzentrationen zur neuronalen Versorgung des Lophophor und der Klappenmuskulatur. Als Sinnesorgane sind nur Statocysten und einfache Lichtsinneszellen der Larven sowie bei \"Ligula\" bekannt. Der Darm ist bei den verschiedenen Taxa der Armfüßer unterschiedlich aufgebaut. Er folgt bei allen Arten einem erweiterten Magen mit einer paarigen Mitteldarmdrüse, verläuft dann jedoch entweder u-förmig zu einem vorn gelegenen After (Crania), auf die rechte Körperseite ausführend (alle Inarticulata) oder er endet blind (bei allen Testicardines). Die Leibeshöhle, das Coelom, ist bei den Armfüßern dreiteilig, wobei die einzelnen Teile vollkommen voneinander abgetrennt sind. So besitzen sie ein röhrenförmiges Protocoel am Innenrand des Lophophor, das als „großer Armsinus“ oder Labialkanal benannt wird. Das Mesocoel stellt ebenfalls einen Kanal am Lophophor dar, dieser liegt allerdings als „kleiner Armsinus“ an der Außenseite und besitzt Seitenzweige in den Tentakeln. Das Metacoel ist paarig und bildet im Körperzentrum der Tiere Mesenterien mit darin enthaltenen Gefäßen sowie zwei Paar seitliche Bänder, das Gastroparietal- und das Ilioparietalband. Außerdem verzweigt es sich im Mantel. Das Gefäßsystem ist geschlossen und besteht aus einem Sinus und mehreren Blutkanälen, das hämoglobinhaltige Blut wird von einem kontraktilen Herzen, das oberhalb des Magens liegt, durch den Körper gepumpt. Besonders gut versorgt werden die Außenbereiche des Mantels sowie der Lophophor, da hier der Sauerstoff zur Atmung aus dem Wasser aufgenommen wird. Die Entsorgung von Stoffwechselendprodukten (Exkreten) erfolgt über ein Paar Metanephridien im Ilioparietalband, bei den Rhynchonellidae über zwei Paare im Gastroparietalband. Durch die Nephridien werden auch die Keimzellen ausgeleitet, die Gonaden liegen dabei im Bereich des Metacoels, entweder an den Mesentherien oder in den Mantelkanälen.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Armfüßer sind typische sessile Filtrierer, sie filtern also als Strudeler ihre Nahrung aus dem vorbeiströmenden Wasser. Dabei bilden sie keine Kolonien, sind also solitär, liegen jedoch sehr häufig nahe beieinander. Die Nahrung der Tiere besteht hauptsächlich aus Dinoflagellaten und Kieselalgen (Bacillariophyta), die sie mit Tentakeln an den Lophophoren heranstrudeln. Der Lophophor hat zu diesem Zweck an der Oberseite einseitig angeordnete Rinnen und Tentakel mit einer reusenartigen Bewimperung. Durch die Bewegung des Lophophors wird entsprechend ein Wasserstrom erzeugt, der seitlich in die geöffneten Klappen eintritt, und die Nahrungspartikel aus dem Wasser gefiltert. Über die Nahrungsrinne wird die Nahrung zur zentral gelegenen Mundöffnung geleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung und Entwicklung.", "content": "Armfüßer sind mit Ausnahme der Vertreter der Gattung \"Argyrotheca\" getrenntgeschlechtlich und pflanzen sich ausschließlich sexuell fort. Dabei entwickeln sich die Keimzellen in den \"Gonaden\" und werden durch die Nephridien in das freie Wasser entlassen, wo die Befruchtung stattfindet. Bei einigen Arten verbleiben die Eizellen im Bereich des Lophophor oder sogar noch in den Nephridien und werden hier von freischwimmenden Spermien befruchtet, die Larvalentwicklung erfolgt bei ihnen anschließend in der Schale (Brutpflege). Nach der Befruchtung beginnt die Keimesentwicklung durch eine Radiärfurchung bis zum Stadium der Gastrula. Das Mesoderm wird durch eine Enterocoelie des Darmes gebildet, es schnüren sich also Bläschen des Urdarms ab und bilden die drei paarigen Leibeshöhlen (Coelom). Bei den Inarticulata findet die Larvalentwicklung weitestgehend in der Eihülle statt und die Tiere schlüpfen als Larve, die den ausgewachsenen Tieren weitestgehend ähnelt und sich in dieser Form festsetzen kann. Bei den Articulata entwickelt sich eine freischwimmende Larve mit einer morphologischen Zweiteilung, wobei der Vorderteil mit Zilien ausgestattet ist und der Fortbewegung dient. Nach etwa zwei Tagen heftet sich die Larve mit dem Hinterteil an das Substrat und es beginnt eine Metamorphose, bei der sich aus dem Hinterteil der Stiel und der Mantel bilden. Letzterer stülpt sich über das Vorderende, das sich zum eigentlichen Körper des Tieres mit dem Lophophor entwickelt. Die Schalen werden abschließend vom Mantel sezerniert, indem sich erst eine Vorschale aus Proteinen bildet (Protegulum). Die eigentliche Schale bildet sich von diesen Protegula ausgehend, die später den zentralen Wirbel bilden. Der Zuwachs kann anhand von Zuwachslinien abgelesen werden, wodurch sich das Alter der Tiere an der Schale abschätzen lässt. Das Lebensalter kann von wenigen Monaten bei Kleinformen bis zu mehreren Jahren reichen, eine ähnliche Altersspanne wird auch für fossile Formen angenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Phylogenie.", "content": "Entstehung der Armfüßer Die Armfüßer sind fossil bereits seit dem frühen Kambrium vor etwa 530 Millionen Jahren bekannt. Dabei sind bis heute Fossilien von mehr als 30.000 ausgestorbenen Arten gefunden worden, die in mehr als 4000 Gattungen eingeordnet werden. Besonders artenreich war das Taxon im Devon (siehe hierzu Abschnitt „Entfaltung der Armfüßer“). Man geht davon aus, dass die Armfüßer einen gemeinsamen Vorfahren haben und entsprechend monophyletisch sind. Zu möglichen fossilen Vertretern dieser Vorfahren gibt es allerdings keine überzeugenden Kandidaten, folglich ist die evolutionäre Entstehung des Armfüßer-Bauplanes ein umstrittenes Problem. Auf paläontologischer Basis wurden Beziehungen zu den frühkambrischen Halkieriida hergestellt, einer ausgestorbenen Tiergruppe, welche zwei Schalen auf der Rückenseite trägt. Die Gegner dieser Hypothese bezweifeln unter anderem, dass aus zwei rückenseitig gelegenen Schalen allmählich die Rücken- und Bauchklappe der Armfüßer geworden sein könnte. Im Vergleich mit heutigen Tierstämmen wurde aufgrund des charakteristischen Lophophor-Organs eine nahe Verwandtschaft mit den Hufeisenwürmern und Moostierchen vermutet, diese beiden Gruppen wurden mit den Armfüßern zu einem Taxon Lophophorata oder Tentaculata vereinigt. Mittels molekularbiologischer Methoden konnte bisher nur die Vermutung eines Schwestergruppenverhältnisses zu den Hufeisenwürmern bekräftigt werden. Im Rahmen der ebenfalls molekularbiologisch begründeten Lophotrochozoa-Hypothese wurde eine Abstammung der Armfüßer und Hufeisenwürmer von ringelwurmartigen Vorfahren (Annelida) in Betracht gezogen – eine Hypothese, die bereits 1871 von E. S. Morse auf morphologischer Basis vertreten worden war. Als morphologische Indizien, die für eine Beziehung der Armfüßer zu den Ringelwürmern sprechen, werden unter anderem identisch aufgebaute Borsten genannt. Entfaltung der Armfüßer Im Kambrium lebten vor allem inartikulate Brachiopoden. Dies änderte sich im Ordovizium, als artikulate Formen eine erste große Radiation durchmachten und die inartikulaten in der Artenzahl überflügelten. Eine weitere Zunahme der Artenzahlen erfolgte, mit einem leichten Einbruch im Silur, bis zum Devon, wo die höchsten Artenzahlen in insgesamt sieben Ordnungen bekannt sind. Nach dem Devon kam es zu einem erneuten Einschnitt, nach dem sich vor allem die Strophomeniden stark vermehrten. Der größte Einschnitt in die Artenvielfalt erfolgte zum Abschluss des Perm vor 251 Millionen Jahren. Bei diesem größten bekannten Massenaussterben verschwanden etwa 95 Prozent der marinen Invertebraten wie etwa die Großforaminiferen, die paläozoischen Korallen, die Trilobiten und die Eurypteriden, während die Armfüßer ebenso wie die Bryozoen, die Crinoiden und die Ammoniten stark dezimiert wurden. Bei den Armfüßern wird angenommen, dass das Aufkommen neuer Fressfeinde, der hochangepassten Seesterne, nach der Perm-Trias-Grenze das Aussterben noch verstärkt haben könnte. In der Trias existierten nur noch sehr wenige Armfüßer-Gruppen, die größtenteils bis heute existieren. Das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren, bei dem neben Wirbeltiergruppen wie Dinosaurier und Flugsaurier vor allem auch die Ammoniten vollständig ausstarben, hatte auf die Armfüßer nur wenig Einfluss. Andererseits entwickelten sich seit der Trias auch die Muscheln, die teilweise als direkte Konkurrenten auftraten, sodass es zu keiner weiteren Radiation kam. Heute leben noch etwa 300 Arten artikulater Brachiopoden, die 75 Gattungen zugeordnet werden. Bei den inartikulaten Formen starben die meisten Formen bereits im Ordovizium und Devon aus. Bis heute haben nur wenige Arten der Ligulidae und der Discinidae in fünf Gattungen und der Craniidae mit kalkiger Schale in drei Gattungen überlebt.", "section_level": 2}, {"title": "Stratigraphie.", "content": "Aufgrund ihres zeitlich sehr gut einzuordnenden Vorkommens und ihrer Merkmalskombinationen sowie ihres zahlenmäßig häufigen Vorkommens stellen die Armfüßer wichtige Leitfossilien dar, anhand derer sich das Alter von anderen Fossilfunden aus gleichen Schichten sehr gut abschätzen lässt. Sie sind außerdem vor allem da häufig zu finden, wo andere wichtige Leitfossilien wie die Graptolithen oder die Goniatiten fehlen.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Heute existieren etwa 83 Gattungen mit etwa 375 Arten von Armfüßern. Die Systematik dieser Tiergruppe ist bis heute nicht vollständig geklärt. Klassisch werden die rezenten Arten ohne Schalenschloss zu den Inarticulata zusammengefasst, während alle schlosstragenden Armfüßer die Articulata bzw. Testicardines bilden. Letztere haben sich jedoch aus Vertretern der Inarticulata entwickelt, wodurch die Inarticulata eine paraphyletische Gruppe bilden und nicht mehr als Taxon gelten. Die klassische Einteilung sieht entsprechend folgendermaßen aus: Vor allem in der Paläontologie wird heute auf der Basis rezenter und fossiler Arten ein Stammbaum diskutiert, der die Phylogenese darstellt. Dieser wurde 1996 von Williams et al. entwickelt: Die Articulata bilden auch hier eine monophyletische Gruppe, allerdings innerhalb der Rhynchonelliformea. Sie umfassen die Klassen Strophomenata und Rhynchonellata, letztere bilden die einzige überlebende Gruppe der Rhynchonelliformea. Die Inarticulata werden als paraphyletische Gruppe aufgelöst in die Linguliformea und die Craniiformea. Eine vollständigere Darstellung stellten Williams, Carlson und Brunton 2000 vor, die in der nebenstehenden Tabelle dargestellt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Armfüßer (Brachiopoda), seltener auch Armkiemer, werden die Angehörigen eines Tierstamms bezeichnet, der ausschließlich aus meereslebenden bilateral-symmetrischen Tieren mit zweiklappigem Gehäuse besteht. Sie ähneln äußerlich den Muscheln (Bivalvia), haben aber anstatt einer linken und rechten Schale (Klappe) eine obere und eine untere, wobei die bauchseitige Schale meist größer ist. Brachiopoden besitzen ferner an beiden Seiten des Mundes armförmige Tentakel. Die größten heute lebenden Arten erreichen Schalenbreiten bis sieben Zentimeter, die größten fossilen Schalen sind etwa 30 Zentimeter breit.", "tgt_summary": "腕足动物门(学名:)是动物界的一个门,属于底栖、有一对硬壳的触手冠海产动物。但与双壳类动物不同的是:其壳是上、下开合,而不是左、右开合。铰位在后背部,而前方可开合作捕食或防御。牠们自寒武纪开始演化,现存的种类多分布在高纬度的冷水区。大约发现了超过30000个化石种,现存物种有300种左右。", "id": 807434} {"src_title": "Mainau", "tgt_title": "迈瑙岛", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die Insel liegt auf einer Höhe zwischen 395 (Seeniveau bei mittlerem Wasserstand) und 425 Meter über Normalnull. Der höchste Punkt ist laut amtlichen Karten", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Insel Mainau hat nur wenige Einwohner, von der Bevölkerungszahl her wäre sie ein Weiler. \"Meyer’s Konversationslexikon\"", "section_level": 2}, {"title": "Anlage.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Park- und Gartenanlagen.", "content": "Bedingt durch das günstige Bodenseeklima wachsen auf dem tropfenförmigen Eiland Palmen und andere mediterrane Pflanzen im Schlosspark. Wegen ihrer reichen subtropischen, teilweise auch tropischen Vegetation wird die Mainau auch als „Blumeninsel im Bodensee“ bezeichnet. Der 2004 verstorbene Graf Lennart Bernadotte nannte seine Insel gerne das „Blumenschiff“. Weiterhin beschrieb er das bekannte und für Besucher gegen Eintrittsgelder zugängliche Ausflugsziel mit folgenden Worten: Wobei er mit den „neuen Kleidern“ zuerst den immer wieder neu von Gärtnerhand gewebten Blütenüberwurf gemeint haben mag. Herzstück der „Blumeninsel“ ist neben den historischen Gebäuden das von Großherzog Friedrich I. ab 1856 angelegte parkähnliche Arboretum mit seinen 500 verschiedenen Arten von zum Teil seltenen und wertvollen Laub- und Nadelgehölzen. Darunter befindet sich einer der „ältesten“ Urweltmammutbäume (\"Metasequoia glyptostroboides\") Deutschlands. Der", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutschordenschloss.", "content": "Das Deutschordenschloss wurde auf dem Burgstall der im 18. Jahrhundert abgebrochenen Burg Mainau nach den Entwürfen von Johann Caspar Bagnato (Giovanni Gaspare Bagnato) und unter seiner Bauleitung 1739 begonnen und nach siebenjähriger Bauzeit vollendet. Das dreiflügelige Barockschloss wurde um einen Ehrenhof und mit einem seitlichen Terrassengarten angelegt. Am Mittelrisalit des Westteils befindet sich ein großes Wappen des Hochmeisters Clemens August von Bayern, des Landkomturs Philipp von Froberg und des Mainaukomturs Friedrich von Baden. Auf dem Ostgiebel (Seeseite) ist ein Deutschordenswappen angebracht. Das Schloss ist bis heute", "section_level": 3}, {"title": "Schlosskirche.", "content": "Der Neubau der Schlosskirche St. Marien von 1732 bis 1739 am südöstlichen Ende der Insel neben dem Schloss gilt als das Erstlingswerk von Bagnatos zahlreichen Kirchenbauten. Bei der Schlosskirche handelt es sich um eine rechteckige Saalkirche, 20 Meter lang und 9,5 Meter breit, mit halbrundem Altarhaus. Hochgestellte Rechteckfelder gliedern die Außenfront, wobei die Seitenwände Rundbogenfenster aufweisen. Über der Westwand erhebt sich ein Giebel und darüber der Turmaufbau mit geschwungener Turmhaube. Das Innere gliedert sich in ein rechteckiges Schiff mit dem halbrunden Chor und der dem Altar gegenüberliegenden Orgelempore. Sie ist ausgestattet mit Altären, Kanzel und Skulpturen von Joseph Anton Feuchtmayer (1696–1770). Franz Joseph Spiegler (1691–1757) fügte 1737/1738 das Hochaltargemälde und die Deckenfresken", "section_level": 3}, {"title": "„Gärtnerturm“, „Comturey“.", "content": "Westlich gegenüber dem barocken Schloss- und Kirchenensemble befindet sich der sogenannte „Gärtnerturm“. Die Mauern, ein Teil der mittelalterlichen Festungsanlage, stehen in einem Gegensatz zur", "section_level": 3}, {"title": "Schwedenturm.", "content": "Auf einem Abang auf der südwestlichen Inselseite ragt der sogenannte Schwedenturm etwa zwanzig Meter in die Höhe. Das Gebäude ist derzeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vor- und Frühgeschichte.", "content": "Am Südufer der Insel wurden 1862 erste Spuren früher Besiedelung des Bodenseeufers gefunden und vom Domänenverwalter Walter 1864 ausgebeutet. Darunter waren auch Keile, Topfscherben, Feuersteinsplitter, eine Axt und ein Reibstein. Die Pfahlbausiedlung aus sechs Häusern wurde in den 1930er Jahren freigelegt und in die Jungsteinzeit (Neolithikum) um 3.000 v. Chr. datiert. Jungsteinzeitliche", "section_level": 2}, {"title": "Antike.", "content": "Der römische Feldherr Tiberius brachte gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Drusus in den Jahren 15 bis 13 v. Chr. Raetien und das im Norden gelegene Vindelicien unter römische Herrschaft. Dem war der Befehl des römischen Kaisers Augustus, ihres Stiefvaters, vorausgegangen, der die Unterwerfung des von den Rätern bewohnten Landes rund um den Bodensee, also auch der Mainau, anordnete. Laut dem antiken griechischen Geschichtsschreiber Strabon soll im", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter und Frühe Neuzeit.", "content": "Nachdem die Alamannen die Römer ab dem 4. Jahrhundert am Bodensee abgelöst hatten, siedelten sie vermutlich auch auf der Mainau. Siedlungsbelege bis in das Mittelalter fehlen. Im 5. und 6. Jahrhundert wurde die strategisch wertvolle Mainau alamannisches Herzogsgut und später Teil eines fränkischen, von Bodman aus verwalteten Königsguts. Die Mainau wurde Rittersitz.", "section_level": 2}, {"title": "Kloster Reichenau.", "content": "Im Jahr 724 ging die Insel neben anderen Landstreifen des Bodanrück als Geschenk an das mächtige Kloster Reichenau, wobei den", "section_level": 3}, {"title": "Deutscher Orden.", "content": "Dann wurde sie 1271 von dem auf der Reichenau ansässigen Ministerial Arnold von Langenstein mit seinen vier Söhnen Hugo, Berthold, Arnold und Hugo dem Jüngeren eigenmächtig an den Deutschen Orden weiterverschenkt. Daraufhin wurden zwei seiner Söhne in den Deutschorden aufgenommen. 1272 wurde hier eine Kommende eingerichtet. Das Kloster musste sich auch mit dieser Entfremdung abfinden, konnte aber in einem Vertrag erreichen, dass Schloss Sandegg (Thurgau/Schweiz) und weitere Güter zurückgegeben wurden. Das ursprünglich in Sandegg ansässige Deutschordenshaus wurde auf die Mainau verlegt, die Burganlage wurde ausgebaut. Zu Anfang bestand der Konvent aus Mitgliedern von Ministerialenfamilien des Klosters Reichenau und aus auswärtigen Adligen, sowie aus Geistlichen, die jedoch nicht adliger Herkunft sein mussten. Die Kommende Mainau gehörte zur Ballei Elsass und Burgund. Der Landkomtur, der der direkte Vorgesetzte des Komturs war, saß 1235 bis 1288 in Ruffach im Elsass, 1288 bis 1455 in Beuggen bei Rheinfelden und 1455 bis 1806 in Altshausen. Dank eines fortschrittlichen Beamtenwesens und mit zunehmender Macht der Komture nahm auch der Einfluss des Ordens insgesamt zu, was auch für die Mainau-Komture galt. Die Kommende Mainau hatte sich dank einer stetigen Erwerbspolitik zur wohlhabendsten Kommende der Ballei entwickelt. Zur „Landschaft Mainau“ gehörten ab dem Jahr 1272 Allmannsdorf, Litzelstetten, Dingelsdorf und ab 1367 Dettingen und Wallhausen. Der Deutsche Orden konnte für die Landschaft Mainau durchgängig die niedere Gerichtsbarkeit durchsetzen. Die hohe Gerichtsbarkeit Österreichs für die Ämter Dettingen, Dingelsdorf und Litzelstetten ging ca. 1730 durch Pfand (später „Ewige Pfandschaft“) an den Landkomtur der Ballei Mainau über. Die hohe Gerichtsbarkeit des Landgrafen von Fürstenberg-Heiligenberg für das Amt Allmannsdorf ging 1777", "section_level": 3}, {"title": "18. und 19. Jahrhundert.", "content": "Nach langsamer Erholung vom Kriegsgeschehen begann der berühmte Baumeister des Deutschen Ordens Johann Caspar Bagnato unter dem Komtur Reinhard Ignaz Franz Freiherr von Schönau (1731–1736) im Jahr 1732 mit dem Bau der barocken Kirche St. Marien. Diese wurde 1739 geweiht. Bagnato wurde im selben Jahr mit dem Bau eines neuen Schlosses beauftragt. Für den Neubau von Kirche und Schloss wurde die von Mauern umgebene Burg abgebrochen. Sie war anscheinend noch gut erhalten, befand sich am Steilufer im Osten der Insel und war durch einen hohen Sockel abgestützt. Nach siebenjähriger Bauzeit wurde das Deutschordenschloss 1746 vollendet. Der Architekt starb 1757 auf Mainau und ist in der Krypta der Kirche beigesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Großherzogtum Baden.", "content": "Durch die Säkularisation 1806 unter Napoleon Bonaparte verlor der Deutschorden auch die Mainau. Die Deutschordenskommende wurde aufgelöst und fiel mit allen Besitzungen an das neu gegründete Großherzogtum Baden. Bei der Überführung der „Landschaft Mainau“ vom Deutschen Orden wechselten nach einem Übernahmeprotokoll die vier Gemeinden Allmannsdorf, Dingelsdorf, Dettingen und Litzelstetten an das Land Baden. Die Insel Mainau wurde bis 1827 Sitz eines Badischen Domänenamts. Nach der Säkularisation wurden unter wechselnden Besitzern aus verschiedenen österreichischen, schwedischen und englischen Königs- und herzoglichen Häusern die baulichen Anlagen unter Abbruch von Wirtschaftsgebäuden (an der Rückseite des Ehrenhofes und südöstlich der Kirche) in einen neu angelegten Landschaftsgarten integriert. 1827 kaufte der ungarische Fürst Nikolaus II. Esterházy de Galantha die Mainau für 65.000 Gulden von Großherzog Ludwig I. von Baden. Er begann unter großen Kosten mit der Eindämmung des Eilandes, der Anpflanzung wertvoller Bäume und Ansiedlung zahlreicher seltener Pflanzen. Er konnte die Insel aber nicht lange halten und überließ sie 1830 seinem außerehelichen Sohn, Baron von Mainau. Von diesem kam die Mainau durch Kauf an die Erbin des Großherzogs Ludwig von Baden, der", "section_level": 3}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "1907 verstarb Friedrich I. 81-jährig auf der Mainau. Die Insel fiel im selben Jahr an seinen Sohn, Großherzog Friedrich II. von Baden. Auch wenn sie zunächst wieder dem Verfall preisgegeben war, so war doch während der Regentschaft seines Vaters der Grundstein für die vielgerühmte „Blumeninsel“ gelegt worden. Auch über das Ende der Monarchie des badischen Fürstenhauses im Jahr 1918 hinaus blieb die Insel im Besitz der Familie; diese entschied, dass die Mainau zur politischen Gemeinde Litzelstetten gehören solle, statt wie bisher zur Gemeinde Allmannsdorf (welches am 1. Januar 1915 nach Konstanz eingemeindet wurde). Bis 1923 war die Mainau Witwensitz der Großherzogin Luise von Baden.", "section_level": 2}, {"title": "Schwedisches Königshaus.", "content": "Am 9. August 1928 verstarb Friedrich II. von Baden. Da er kinderlos war, vermachte er die Insel Viktoria von Baden, seiner Schwester. Diese hatte bereits 1881 den Kronprinzen Gustav von Schweden und Norwegen, seit 1907 Gustav V. König von Schweden, geheiratet; so gelangte diese Erbschaft 1928 in den Besitz des schwedischen Königshauses. Die Mainau fiel 1930 nach dem Tod Viktorias bestimmungsgemäß an ihren jüngeren Sohn Prinz Wilhelm von Schweden. Dieser hatte jedoch keine Verwendung für sie. Das Schloss war zu diesem Zeitpunkt modrig und voller Ungeziefer, die Parkanlagen verwildert und einem Urwald gleichend. 1932 übertrug Prinz Wilhelm von Schweden die Verwaltung der Mainau seinem 23-jährigen Sohn Prinz Lennart Bernadotte, der schon in seiner Jugend viele Sommerwochen auf der Insel verbracht hatte. Lennart stellte sich der Herausforderung und fand Gefallen daran, die Mainau wieder zu einem Blumenparadies auszubauen.", "section_level": 3}, {"title": "Zeit der Bernadottes – die touristische Mainau.", "content": "Als Lennart Bernadotte 1932 nach seinem Austritt aus dem schwedischen Königshaus wegen seiner Heirat mit der bürgerlichen Karin Nissvandt auf sämtliche Titel und eine mögliche Thronfolge verzichtete, zog er sich auf die Mainau zurück und machte die Insel zu seinem neuen Zuhause. Durch seine Initiative war diese bald auch für Besucher zugänglich, allerdings nicht mit freiem Eintritt. In der Zeit des Nationalsozialismus erlebte sie einen touristischen Aufschwung, der auch durch Freizeitorganisationen wie „Kraft durch Freude“ (KdF) begünstigt wurde. 1935 besuchten 50.000 Menschen die Insel Mainau.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Während des Zweiten Weltkriegs verpachtete Bernadotte – er weilte 1939 bis 1946 in seiner neutralen Heimat – die Mainau im Sommer 1943 an die Organisation Todt (OT), die bautechnische Abteilung des Rüstungsministeriums von Albert Speer, die in Süddeutschland ein Erholungsheim für höhere Offiziere und Industrielle aus der Rüstung einrichten wollte. Sie renovierte Schloss und Einrichtung und besorgte aus Frankreich Mobiliar. Für das Personal wurden drei Holzbaracken bei der „Schwedenschenke“ aufgestellt. Tatsächlich wurde die Insel von der OT nie im geplanten Sinne genutzt, das Erholungsheim wurde wegen der anrückenden alliierten Truppen nie verwirklicht. Im Herbst 1944 wurden die Baracken französischen Kollaborateuren um Jacques Doriot zugewiesen. Bis Kriegsende versuchte dessen Führungsgruppe mit 100 bis 200 Personen, ausgehend von der Mainau, den", "section_level": 3}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Am 27. April 1945 erreichten die französischen Truppen die Insel. General Jean de Lattre de Tassigny beschlagnahmte am 16. Mai 1945 die Insel. Vom 18. Mai 1945 an diente die Mainau einige Monate als Sanatorium und Quarantäne für schwerkranke, an Typhus und Ruhr leidende rund 8.000 französische ehemalige Insassen des Konzentrationslagers Dachau. Für diese ließ der französische General Jean de Lattre de Tassigny Mitte Mai 1945 die Inseln Reichenau und Mainau von der deutschen Bevölkerung räumen und mit kranken Häftlingen belegen. 4.000 französische Häftlinge kamen an den Bodensee, die Mehrheit auf die Reichenau. Die Schlossanlage der Mainau war vor allem den Schwerstkranken", "section_level": 3}, {"title": "Neugestaltung der Mainau.", "content": "Lennart Bernadotte kaufte 1951 die Insel von seinem Vater Wilhelm. Fortan widmete er sich konsequent der Neugestaltung der Mainau, die Parkgestaltung veränderte sich nachhaltig. In den Nachkriegsjahren war Graf Bernadotte gezwungen, die Insel für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um so den Erhalt des großzügigen Anwesens zu gewährleisten. Er arbeitete konsequent daran, die Insel für Gartenfreunde und Touristen noch attraktiver zu machen, nach und nach wurde die Infrastruktur verbessert. Das Gutshofgebäude hieß bald \"Schwedenschänke\", und Schloss, Kirche sowie andere Gebäude erstrahlten in neuem Glanz. Zusätzliche Gartenanlagen entstanden, darunter die „Italienische Wassertreppe“, der „Garten für alle“ und ein Naturerlebnispfad. Im Jahr 1955 war die Insel Schauplatz der Mainauer Kundgebung, bei der Otto Hahn und Lennart Bernadotte den deutschen und englischen Text einer Erklärung gegen den Einsatz von Atomwaffen verlasen. Am 20. April 1961 wurde die Grüne Charta von der Mainau verabschiedet, das auf dem Gebiet des Natur- und Landschaftsschutzes in der Bundesrepublik Deutschland bedeutend war.", "section_level": 3}, {"title": "Lennart-Bernadotte-Stiftung.", "content": "Um Erbstreitigkeiten mit den Kindern aus Graf Lennarts erster Ehe zu vermeiden und sein Werk „Insel Mainau“ für die Zukunft zu sichern, brachten Graf Lennart und Gräfin Sonja Bernadotte die Mainau und alle ihre Liegenschaften am 13. Dezember 1974 in die nach ihm benannte \"Lennart-Bernadotte-Stiftung\" ein. Zuvor erlangte die Lennart-Bernadotte-Stiftung mit Sitz in Konstanz am 26. Juni 1974 ihre Rechtsfähigkeit und wurde unter das Motto „Gärtnern um des Menschen und um der Natur willen“ gestellt. Die Lennart-Bernadotte-Stiftung, in deren Besitz sich 99 Prozent des operativen Stiftungskapitals der \"Mainau GmbH\" befinden, ist eine privatrechtliche Stiftung mit eigener Rechtspersönlichkeit, die ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Ziele verfolgt. Dazu zählen die Förderung von Wissenschaften, die Landespflege, der Umwelt- und Denkmalschutz sowie die Heimatpflege. Ihre Aktivitäten finanziert die Stiftung aus Ausschüttungen der GmbH. Das Stiftungsvermögen beläuft sich im heutigen Wert auf rund zwei Millionen Euro in Form einer Unternehmensbeteiligung an der \"Insel Mainau GmbH\". Zwar war die Insel seit 1974 als Stiftung dem Zugriff von außen entzogen, doch die Betriebsgesellschaft erlebte mehrere Sparrunden mit Sozialplänen und Entlassungen. Im Jahr 1981 wurde Gräfin Sonja Bernadotte", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Infolge der Krebserkrankung von Gräfin Sonja Bernadotte, der sie 2008 erlag, übernahm zum 1. Januar 2007 Gräfin Bettina Bernadotte die Geschäftsführung der Mainau GmbH, die das kommerzielle Tourismusgeschäft auf der Insel betreibt. Ihr Bruder Graf Björn Bernadotte war eigentlich dafür vorgesehen, verzichtete aber. Ebenfalls zum 1. Januar 2007 ging die Geschäftsführung der „Lennart-Bernadotte-Stiftung“ von Volkmar Theo Leutenegger – seit 1979 Vorstand und Geschäftsführer der Lennart-Bernadotte-Stiftung – auf Björn Bernadotte über. Neben der Dachmarke „Mainau“ gibt es unter der Stiftungsebene zwei weitere Marken: Zum einen die 2006 gegründete „Mainau-Akademie“. Der eingetragene Verein sitzt als Kompetenzzentrum der Mainauer Naturerziehung im „Lauenhaus“ auf der Insel. Zum anderen „Mainau-Aktiv“, eine 2007 von Graf Björn gemeinsam mit dem Radolfzeller Physiotherapeuten Edwin Arnold gegründete Firma, die Natur- und Gesundheitsseminare für Führungskräfte und Mitarbeiter aus der Wirtschaft anbietet. Schwerpunkt ist Kommunikation und Teambildung. Ebenfalls unter dem Dach der Lennart-Bernadotte-Stiftung ist der Verein", "section_level": 2}, {"title": "Kunst und Kultur.", "content": "Auf der Insel werden regelmäßig Konzerte und Ausstellungen veranstaltet. Für die Saison 2007 verwandelte der Künstler Stefan Szczesny im Rahmen eines Kunstprojekts mit dem Namen \"Ein Traum vom irdischen Paradies\" die Insel Mainau für ein Jahr in ein Gesamtkunstwerk. Die Szczesny-Aktion finanzierte Audi als Hauptsponsor. Szczesny gestaltete die blühenden Hänge durch Skulpturen, Gemälde, Keramiken und Mosaiken um. Dazu gehörten von Szczesny entworfene Blumenbilder, wie zum Beispiel auch das größte Krokusbild, das jemals auf der Mainau blühte, bestehend aus 70.000 Krokuszwiebeln auf der Schlosswiese. Des Weiteren gab es 53 so genannte „Schattenskulpturen“, überdimensionale Scherenschnitte aus schwarzen Stahlplatten, ausgeführt als bewegte Frauenfiguren. Ebenfalls flach und eigentlich vom Material her spröde waren die Glasstelen, die Szczesny zu einem „Zauberwald“ entlang des Bambushains am Gärtnerturm aufgereiht hatte. Sie zeigten laut dem Künstler in geätztem Glas verewigt die Eva, das Urweib. Als Höhepunkt präsentierte sich der Zeppelin NT von April bis Mitte August 2007 bei seinem Flügen rund um den Bodensee mit zwei Frauenakten, künstlerischen Motiven einer Seejungfrau und der Insel Mainau. Das Luftschiff wurde hierfür beidseitig mit einer Spezialfolie beklebt. Die mit fünf Metern Höhe größte Keramikvase der Welt konnte aus Kostengründen nicht realisiert werden. Jedes Jahr heiraten hier rund 100 Paare. Nicht nur die barocke Schlosskirche St. Marien auf der Insel ist ein Ort für kirchliche Trauungen, das städtische Standesamt veranstaltet auch regelmäßig Außentermine für standesamtliche Trauungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mainau, als \"Mav(e)no(w)\", \"Maienowe\" (1242) bzw. \"Maienow\" (1357), \"Maienau\", \"Mainowe\" (1394) und \"Mainaw\" (1580) erwähnt, ist mit etwa 45 Hektar Fläche die drittgrößte der Inseln im Bodensee. Der Molassekalkfelsen befindet sich im Überlinger See genannten, nordwestlichen Teil des Bodensees.\"Die Mainau.\" In: Gerhard Fischer, Andreas Balze (Hrsg.): \"Bodensee.\" DuMont-Reiseverlag, 2005, ISBN 3-7701-6320-6. Sie ist vom Südufer des Überlinger Sees über eine Brücke zu erreichen und verfügt über einen Schiffsanleger. Die nächsten größeren Städte sind Konstanz, Meersburg und Überlingen. Die Insel gehört zum Stadtteil Litzelstetten-Mainau der Stadt Konstanz und befindet sich seit 1974 im Besitz der von Graf Lennart Bernadotte gegründeten gemeinnützigen „Lennart-Bernadotte-Stiftung“. Die gräfliche Familie ist bis heute wichtiger Teil der Attraktion der Mainau. Die Insel liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße.", "tgt_summary": "迈瑙岛(),昵称“花岛”(),是在德国巴登-符腾堡州博登湖中的一个岛 (位于湖北部南岸康斯坦茨附近)。它是一座花园岛屿,也是环保实践的典范。 在行政上,迈瑙岛自1971年12月1日成为康斯坦茨的一部分。迈瑙岛原属的利策尔施泰滕(Litzelstetten)市在那时候被并入康斯坦茨市,成为现在康斯坦茨十五区中的一部分。", "id": 515474} {"src_title": "David Hasselhoff", "tgt_title": "大衛·赫索霍夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schauspielkarriere.", "content": "Erste schauspielerische Erfolge hatte Hasselhoff von 1975 bis 1982 in der US-amerikanischen Seifenoper \"The Young and the Restless\", in der Rolle des jugendlichen Verführers Dr. Snapper Foster. Die Serie wurde in Deutschland unter dem Namen \"Schatten der Leidenschaft\" auf Sat.1 ausgestrahlt. Promotion-Fotos in Lederjacke und schwarzer Badehose begründeten seinen Ruf als männliches Sexsymbol. 1979 trat er als Prinz Simon in einer italienischen \"Star-Wars\"-Kopie namens \"Star Crash – Sterne im Duell\" \"(Scontri stellari oltre la terza dimensione)\" auf. Den weltweiten Durchbruch erreichte Hasselhoff als Michael Knight in Glen A. Larsons Serie \"Knight Rider\" (1982–1986). Die Serie erreichte Kultstatus und war in den 1980er Jahren die meistgesehene Fernsehserie. Noch heute wird sie in einigen Ländern ausgestrahlt. Die 1989 gestartete, 241 Folgen umfassende US-Fernsehserie \"Baywatch\", die in den Vereinigten Staaten nach der ersten Staffel floppte, wurde 1991 von Hasselhoff als ausführendem Produzenten weitergeführt und erreichte weltweite Erfolge. Sie ist die erfolgreichste Fernsehserie der Welt und wurde in 144 Ländern ausgestrahlt. In der Rolle des Rettungsschwimmers Mitch Buchannon ist er der Hauptdarsteller der 2001 beendeten Serie. Von 1995 bis 1997 wurden zusätzlich zwei Staffeln als Spin-off-Serie \"Baywatch Nights\" produziert, in denen er als Privatdetektiv tätig ist. 1996 erhielt Hasselhoff einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood. Ab dem 16. Juli 2004 spielte Hasselhoff drei Monate die Hauptrolle des Billy Flynn in der Londoner Westend Produktion des Musicals \"Chicago\". Einen großen Traum verwirklichte er sich, als er im Jahr 2000 am Broadway in New York im Musical \"Jekyll und Hyde\" die Hauptrolle übernahm. Im Film \"Voll auf die Nüsse\" von 2004 hat er einen kurzen Auftritt als Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Außerdem hatte er 2004 einen Cameo-Auftritt im \"Spongebob\"-Kinofilm. Zwei Jahre später spielte er neben Adam Sandler eine Rolle in der Komödie \"Klick\". Außerdem hatte Hasselhoff 2008 einen Auftritt im Echtzeitstrategiespiel \"\", in dem er gegen Ende der Alliierten-Kampagne zum Präsidenten der USA ernannt wird. 2009 saß Hasselhoff zudem in der Jury der Castingshow \"America’s Got Talent\". Er war dort neben Piers Morgan und Sharon Osbourne ein ständiges Jurymitglied. 2011 spielte er im Kinofilm \"Hop\" – deutscher Titel \"Hop – Osterhose oder Superstar?\" sich selbst. Im September 2013 nahm er an der Sat.1 Fernsehshow \"Promi Big Brother\" teil, verließ die Sendung jedoch bereits nach vier Tagen mit der Begründung, dass sein Vater erkrankt sei. Hasselhoffs deutsche Synchronstimme war Andreas von der Meden, seit 2012 wird er zunehmend auch von Frank Muth gesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Musikkarriere.", "content": "Nebenbei widmete sich Hasselhoff seinem Hobby Singen und Tanzen und veröffentlichte zwei in den Vereinigten Staaten wenig erfolgreiche Alben mit Liebesballaden: \"Night Rocker\" (1985) und \"Lovin’ Feelings\" (1987). Das Titellied der Seifenoper \"Nadia’s Theme\" wurde von Hasselhoff für das Album \"Lovin’ Feelings\" eingesungen. 1988 sang er in einer Fernsehshow, bei der das Auto aus der Fernsehserie Knight Rider auf der Bühne präsentiert wurde, ein Duett mit dem Schauspieler Harald Juhnke. Die beiden Alben \"Night Rocker\" und \"Lovin’ Feelings\" wurden 1989 in der Schweiz als ein Album \"(Knight Lover)\" wiederveröffentlicht und begründeten Hasselhoffs Erfolg in Österreich. Drei Titel aus dieser Zeit sind in der \"Knight-Rider\"-Episode \"Let it be me / Ich werd’ auf ewig dein Freund sein\", in der Hasselhoff gemeinsam mit seiner ersten Frau auftritt, zu hören. Durch einen Fernsehauftritt wurde die Schwiegermutter des deutschen Produzenten Jack White auf David Hasselhoff aufmerksam und empfahl White eine Zusammenarbeit mit Hasselhoff. 1989 nahm Hasselhoff mit ihm zusammen das Lied \"Looking for Freedom\" auf, das nach einem Auftritt in der Fernsehsendung Wetten, dass..? in Deutschland teilweise über 70.000 mal am Tag verkauft wurde und für acht Wochen den ersten Platz der Hitparade belegte. White und Hasselhoff nahmen daraufhin in Whites Studio in Kitzbühel das gleichnamige Album auf, das 1989 das meistverkaufte Album in Deutschland wurde. Nach dem zunächst auf Österreich beschränkten Erfolg gelang ihm somit auch in Deutschland der Durchbruch als Sänger. Zu Silvester 1989 sang er \"Looking for Freedom\" an der Berliner Mauer vor über 500.000 Menschen. Er produzierte in den 1990er Jahren ein Album und mehrere Lieder für Jeremy Jackson. Hasselhoffs Album \"The Night before Christmas\" platzierte sich im Dezember 2005 in den Top 100 der australischen Charts. Die Single \"Jump in My Car\" erschien 2006 und stieg in die australischen Top 50 Charts ein, außerdem war sie der höchste Neueinsteiger (Oktober 2006) in den UK-Charts (3. Platz). \"Jump in My Car\" sollte den Auftakt zur kommenden Welttournee bilden, deren Start ursprünglich bereits für Februar 2006 in Australien geplant war. 2015 veröffentlichte Hasselhoff mit dem Song \"True Survivor\" das Titellied zum Trashfilm \"Kung Fury\", einer Parodie auf Kung-Fu-Filme aus den 1980er Jahren. Im September 2019 erschien das Album \"Open Your Eyes\", auf dem er Rock-, Pop- und Countryhits coverte. Bei der Aufnahme der dreizehn Songs wurde er unterstützt von James Williamson, Elliot Easton, Steve Stevens, Al Jourgensen, Charlie Daniels und Patrick Moraz. Insgesamt erhielt Hasselhoff weltweit über 45 Gold- und Platinauszeichnungen.", "section_level": 2}, {"title": "Kult.", "content": "In den 1990er Jahren war Hasselhoff, oft auch nur „The Hoff“ genannt, der Star, der am häufigsten auf dem Cover der Jugendzeitschrift \"Bravo\" zu sehen war. Zudem gab es Markenschuhe, die den Namen Hasselhoff trugen. Basierend auf dem legendären Auftritt an der Berliner Mauer 1989 entstand der häufig ironisch zitierte urbane Mythos, Hasselhoff habe „mit seinem Gesang die Berliner Mauer zu Fall gebracht“. Hasselhoff hat dies wiederholt zurückgewiesen: „Ich sollte das wohl ein für alle Mal klarstellen: Mit dem Mauerfall hatte ich nichts zu tun! Ich habe lediglich ein Lied gesungen, das den Menschen Hoffnung gegeben hat.“ Laut einer Untersuchung durch den britischen Internetprovider Pipex, der Hasselhoff als Werbeträger verpflichtet hat, wurde keiner so oft im Internet gesucht wie Hasselhoff. „Ich freue mich, ein Hit im Web und Internet-König zu sein“, kommentierte er im Juni 2006. Zudem steht er im Guinness-Buch der Rekorde als „Most watched TV Star in history“ ( für „meistgesehener Star der Fernsehgeschichte“) und für den Rekord von 70 m im Reverse Bungeespringen (bei dem man von der Erde in die Luft katapultiert wird). Hasselhoff machte in den 1990er Jahren Werbung für Hot Wheels und war 2006 Werbegesicht für Pepsi Australia. 2010 war er in einem Werbespot für eine Antiviren-Software zu sehen. Hasselhoffs Name wird parodiert von den Foo Fighters in \"Long Road to Ruin\". Dave Grohl spielt im Video den Schauspieler \"Davy Grolton\", welcher als \"Hansom Davidoff\" Hauptdarsteller in der Seifenoper \"Long Road to Ruin\" ist. In den USA ist bekannt, dass Hasselhoff in Deutschland zeitweilig erfolgreicher als in seiner Heimat war, was mehrfach karikiert wurde. Anspielungen darauf sind zum Beispiel in den Filmen \"Voll auf die Nüsse\" und \"Eurotrip\" zu sehen. Für 2019 wurde eine umfangreiche Tour in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 13 Auftritten bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Die väterlichen Wurzeln des Deutschamerikaners Hasselhoff liegen in Völkersen (rund 30 km südöstlich von Bremen). Meta Hasselhoff, eine Ur-Ur-Großmutter des Künstlers, siedelte 1865 mit ihrer Familie von Bremen nach Baltimore in die Vereinigten Staaten über. Seine anderen Ahnen mütterlicherseits stammten vorwiegend aus England. Hasselhoff studierte am California Institute of the Arts. Er war von 1984 bis 1989 mit seiner Schauspielkollegin Catherine Hickland verheiratet. 1989 heiratete er die Schauspielkollegin Pamela Bach, mit der er zwei Töchter hat: Taylor-Ann (* 1990) und Hayley-Amber (* 1992). Seit dem 26. Juli 2006 ist die Ehe geschieden. Die Familie wohnte in Los Angeles, Kalifornien. Am 31. Juli 2018 heiratete Hasselhoff die 27 Jahre jüngere walisische Verkäuferin Hayley Roberts, die er sieben Jahre zuvor kennengelernt hatte. Seine im Herbst 2006 veröffentlichte Biographie \"Making Waves\" war das zweitmeistverkaufte Buch des Jahres 2006 in Großbritannien. 2007 erschien es auch in den USA. 2007 wurde auf der Internetplattform YouTube ein Video veröffentlicht, in welchem Hasselhoff volltrunken versuchte, einen Cheeseburger zu verspeisen. Das Video wurde von seiner Tochter Taylor-Ann angefertigt und war ausschließlich für den privaten Gebrauch bestimmt. Die Speicherkarte der Kamera wurde jedoch (von einer der Familie bekannten Person) gestohlen und das Video ohne Taylor-Anns Wissen veröffentlicht. Hasselhoff stand zuletzt immer wieder wegen seiner alkoholbedingten Eskapaden in den Schlagzeilen. Er bekennt sich zu seinem Alkoholismus und ließ die Öffentlichkeit wissen, dass er alkoholkrank sei. Hasselhoff hat eine besondere Beziehung zu Berlin und zum Mauerfall. Am 17. März 2013 nahm er an einer Demonstration gegen den geplanten Teilabriss der ehemaligen Mauer an der East Side Gallery in Berlin teil.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "2010 wurde eine Krustentierart, die in der Tiefsee bei Thermalquellen nahe Antarktika entdeckt wurde, von britischen Wissenschaftlern an Bord der RRS James Cook mit dem Spitznamen \"Hoff Crab\" (Hoff-Krabbe) bedacht, und zwar wegen der am Bauch (ventral) dichtstehenden Borsten, die die Forscher an die behaarte Brust von Hasselhoff erinnerten. 2017 war Hasselhoff in dem Kurzfilm \"It’s No Game\" zu sehen, einem Film, dessen Textpassagen von einer Künstlichen Intelligenz geschrieben wurden. Hasselhoff zitiert hier diverse Textbausteine aus \"Baywatch\" und \"Knight Rider\".", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "David Michael Hasselhoff (* 17. Juli 1952 in Baltimore, Maryland) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Sänger mit deutschen Vorfahren. Bekannt wurde er durch seine Hauptrollen in den Fernsehserien \"Knight Rider\" und \"Baywatch\" sowie musikalische Veröffentlichungen.", "tgt_summary": "大卫·麦可·赫索霍夫(英语:David Michael Hasselhoff;1952年-7月17日),出生于美国巴的摩尔的德国裔演员,绰号「霍夫」(The Hoff)。最著名的演出是《霹雳游侠》与《海滩游侠》。", "id": 290539} {"src_title": "Marken", "tgt_title": "马尔凯大区", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Marken sind geografisch dreigeteilt. Im Ostteil, an der Adria gibt es Küstenebenen mit den drei Städten Ancona, Pesaro und Fano. Westlich anschließend, stellenweise unmittelbar hinter der Küste erhebt sich das Hügelland mit den alten Städten Urbino und Ascoli Piceno. Die Grenze zu Umbrien bildet der Umbrisch-Markesische Apennin an der Grenze zu Umbrien, dessen höchste Erhebung der 2476 Meter hohe Monte Vettore ist. Im Südwesten schließt sich der Abruzzische Apennin an.", "section_level": 1}, {"title": "Wallfahrtsort.", "content": "Der südlich von Ancona gelegene Ort Loreto ist durch die Loretowallfahrt einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der katholischen Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Flüsse.", "content": "Die großen Flüsse der Marken fließen durch die nach ihnen benannten Täler vom Apennin in die Adria. Von Nord nach Süd münden der Foglia in den Hafen von Pesaro, der Metauro östlich von Fano, der Cesano bei Cesano, Stadtteil von Senigallia, der Misa in Senigallia, der Esino bei Falconara Marittima, der Potenza bei Porto Recanati, der Chienti südlich von Civitanova Marche, der Tenna bei Porto Sant’Elpidio, der Aso bei Pedaso und der Tronto südlich von San Benedetto del Tronto als Grenzfluss zwischen den Marken und Abruzzen in die Adria.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Mehr als 30 Fundstätten (Stand: 2005) von Artefakten der frühen menschlichen Geschichte reichen in den Marken vom Altpaläolithikum (Contrada Paradiso in Jesi, Dorsale di Cingoli, Monte Conero, Ager cuprensis, „La Quercia“) über das Mittel- (die warmzeitliche Fundstätte Boccabianca, Fundstätten im Esino- und im Potenzatal) bis zum Jungpaläolithikum. Dabei liegt zwischen der Besiedlung durch mittelpaläolithische Neandertaler des Moustérien und jungpaläolithische Cro-Magnon eine große zeitliche Lücke. Während der letzten Kaltzeit finden sich auch während der Zeit der maximalen Eisausdehnung menschliche Spuren, nämlich am Ostrand der Markenkette. Gerade dort lebten besonders viele Menschen, deren Spuren sich in Höhlen und Abri, aber auch in den Schluchten von Rossa und Sentino finden. Das Mesolithikum, die Phase der letzten Jägerkulturen, die mehrere Jahrtausende nach der letzten Kaltzeit bestanden, ist hingegen nur durch eine einzige Fundstätte repräsentiert, nämlich Pieve Torina. Das Gebiet der Marken war im Neolithikum von einer bäuerlichen Bevölkerung bewohnt. Wichtige Fundstätten sind die Siedlungen von Monte Cappone, Castel Rosino oder Coppetella. Funde bei Tolentino erweisen ab dem frühen 2. Jahrtausend vor Christus mykenischen Einfluss. In der frühen, nunmehr durch Schriftquellen fassbaren Geschichte lebten die Picener in den Marken und den nördlichen Abruzzen. Weitläufiger Handel prägte ihre Kultur. So kamen Waren aus dem etruskischen Gebiet in die Marken, ebenso wie attische Keramik. Herausragend ist hier das Alabastron mit schwarzfiguriger Bemalung des 6. Jahrhunderts v. Chr., das in Monteroberto entdeckt wurde, oder eine Kylix, die dem Maler von Ancona (460 v. Chr.) zugeschrieben wird, und die aus der Nekropole von Pianello stammt. Syrakus gelang es, mit Ancona eine Kolonie zu gründen. Um 500 v. Chr. entstand mit dem Herkules von Castelbellino eine der ältesten Bronzeskulpturen Italiens. In römischer Zeit gehörte das Gebiet der Marken zu Umbria et Ager Gallicus sowie Picenum. Die Picener, 299 v. Chr. mit Rom verbündet, wurden nach einem Abfall von den Römern unter Publius Sempronius Sophus 269/68 v. Chr. unterworfen, die Hauptstadt der Picener, Asculum, besetzt. Im Zuge des Bundesgenossenkrieges der Jahre 90 bis 89 v. Chr. erhielten die Picener das Römische Bürgerrecht. Der Begriff „Marken“ entstand aus der Bezeichnung \"Mark\" für ein Grenzgebiet des Heiligen Römischen Reiches. Erstmals taucht der Name \"Marca\" in der karolingischen Zeit auf, als \"Marca Fermana\" für den bergigen Teil von Picenum, \"Marca Camerinese\" für die nördlichere Gegend, die einen Teil Umbriens umfasste, und \"Marca Anconitana\" für die frühere Pentapolis. 1080 erhielt Robert Guiskard die \"Marca Anconitana\" als Lehen von Gregor VII., dem die Gräfin Mathilde von Tuszien die Marken Camerino und Fermo abtrat. Für 1105 ist dokumentiert, dass Heinrich IV. das gesamte Territorium der drei Marken unter dem Namen \"Mark Ancona\" vergab. Danach fiel es wiederum an die Kirche und wurde als Teil des Kirchenstaates von päpstlichen Legaten verwaltet. Im Norden der Region etablierte sich ab dem Mittelalter das Herzogtum Urbino, das bis 1631 als souveräner Staat bestand. Die Marken wurden 1860 Teil des Königreichs Italien. Dabei stimmten am 4./5. November 1860 133.807 Wahlberechtigte für den Anschluss an Italien, nur 1212 dagegen. Mit den Lateranverträgen von 1929 gab der Heilige Stuhl offiziell seinen Anspruch auf das Gebiet des ehemaligen Kirchenstaates und damit auch auf die Marken auf.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung und Wirtschaft.", "content": "Die Region Marken besteht aus den fünf Provinzen: Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Region 2015 einen Index von 93 (EU-28: 100). Mit einem Wert von 0,896 erreicht Marken Platz 7 unter den 21 Regionen und autonomen Provinzen Italiens im Index der menschlichen Entwicklung. Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 10,6 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Marken () sind eine Region in Mittelitalien. Sie liegen zwischen Adria und Apennin. Im Norden grenzen die Marken an die Emilia-Romagna und an die Republik San Marino, im Süden an die Abruzzen, westlich finden sich die Toskana, Umbrien und Latium. Die Region hat eine Fläche von 9694 Quadratkilometern und Einwohner (Stand ). Sie besteht aus den Provinzen Ancona, Ascoli Piceno, Fermo, Macerata und Pesaro-Urbino. Die Hauptstadt ist Ancona.", "tgt_summary": "马尔凯(,)是意大利中部的一个大区,北界与艾米利亚-罗马涅大区相邻,托斯卡纳大区位于马尔凯西北,西邻翁布里亚,南邻阿布鲁佐和拉齐奥,而东面则有亚得里亚海。", "id": 2765500} {"src_title": "Steigung", "tgt_title": "斜率", "src_document": [{"title": "Steigung einer Geraden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition und Berechnung.", "content": "Die Steigung einer Geraden wird häufig durch den Buchstaben formula_1 bezeichnet. Verwendet man kartesische Koordinaten, so hat die Gerade, die durch zwei Punkte formula_2 und formula_3 festgelegt ist, die Steigung formula_5 (sprich: Delta x) bedeutet dabei die Differenz der x-Werte, formula_6 entsprechend die Differenz der zugeordneten y-Werte. Für die durch die Punkte formula_7 und formula_8 ergibt sich beispielsweise die Steigung: Es spielt keine Rolle, von welchen Punkten der Geraden man die Koordinaten in die Formel einsetzt. Nimmt man zum Beispiel formula_10 und formula_7, so erhält man: Steigt die Gerade an (in positiver x-Richtung, also von links nach rechts betrachtet), so ist ihre Steigung positiv. Für eine fallende Gerade ist die Steigung negativ. Steigung 0 bedeutet, dass die Gerade waagrecht, also parallel zur x-Achse verläuft. Hat die Gerade die Steigung formula_1 und schneidet sie die y-Achse im Punkt formula_14, so hat sie die Gleichung formula_15 \"Hinweis:\" Die zur y-Achse parallelen Geraden sind keine Funktionsgraphen und haben deshalb auch keinen Steigungswert. Man kann ihnen die Steigung „unendlich“ (∞) zusprechen.", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Die Steigung einer Geraden spielt auch im Straßenverkehr eine Rolle. Das Verkehrszeichen für die Steigung bzw. das Gefälle einer Straße basiert auf dem gleichen Steigungsbegriff, allerdings wird sie meist in Prozent ausgedrückt. Eine Angabe von 12 % Steigung bedeutet zum Beispiel, dass pro 100 m in waagerechter Richtung die Höhe um 12 m zunimmt. Nach der oben gegebenen Definition hat man 12 m durch 100 m zu dividieren, was zum Ergebnis 0,12 führt (in Prozent-Schreibweise 12 %). Die steilste Straße der Welt ist die Baldwin Street in Neuseeland. Die maximale Steigung der knapp 350 Meter langen Straße beträgt 1:2,86 (19,3° oder ca. 35 %). Eine Verhältnisangabe wie 1:2,67 ist eine weitere Möglichkeit, Neigungen bzw. Steigungen zu definieren. Sie gibt, ebenso wie eine prozentuale Angabe, den \"Höhenunterschied pro Horizontalstrecke\" an: 1 m Höhe auf 2,67 m Strecke = 1/2,67 ≈ 0,37453 ≈ 37,45 % (= 37,45 m Höhe auf 100 m Strecke). Auch Böschungen werden so angegeben. Das oft verwendete Verhältnis künstlicher Böschungen von 1:1,5 (abhängig vom Material usw.) ergibt 1 Meter Höhenunterschied auf 1,5 Meter Horizontalstrecke. Das bedeutet eine Steigung von 66,7 % sowie einen Steigungswinkel von arctan(1/1,5) = 33,7°.", "section_level": 2}, {"title": "Steigungs- oder Neigungswinkel.", "content": "Aus der Steigung einer Geraden lässt sich mit Hilfe der Tangens- und Arcustangens-Funktion der zugehörige \"Steigungs- bzw. Neigungswinkel\" der Geraden bezogen auf die positive formula_16-Achse berechnen: Ein Zusammenhang aus der Trigonometrie besagt, dass in einem rechtwinkligen Dreieck der Tangens von einem der beiden spitzen Winkel gleich dem Quotienten der jeweiligen Gegen- und Ankathete ist, womit klar wird, dass die Steigung zugleich der Tangens des Steigungswinkels (in Grad) gegenüber der positiven formula_16-Achse ist: Bei der Angabe in Prozent (%) ist zu beachten, dass Steigung und Steigungswinkel nicht proportional zueinander sind, es also auch nicht möglich ist, Steigungen und Steigungswinkel mit einem einfachen Dreisatz ineinander umzurechnen. So entspricht beispielsweise der Steigung 1 (= 100 %) ein Steigungswinkel von 45°, der Steigung 2 (= 200 %) dagegen nur noch ein Winkel von rund 63,4°, und für einen Steigungswinkel von 90° schließlich müsste die Steigung ins Unendliche wachsen. Annähernde Proportionalität von Steigung und Steigungswinkel dagegen ist nur für kleine Steigungswinkel bis etwa 5° gegeben – so entspricht einer Steigung von ±0,01 bzw. ±1 % ein Steigungswinkel von annähernd ±0,57°, und umgekehrt ein Steigungswinkel von ±1° einer Steigung von annähernd ±0,0175 bzw. 1,75 %. Mathematisch lässt sich das dadurch erklären, dass die Ableitung des Tangens in 0 gerade gleich 1 ist, d. h. für Werte von formula_16 in der Nähe von 0 gilt formula_20. Für größere Steigungswinkel dagegen, oder wenn ihre Größe exakt bestimmt werden soll, benötigt man die Umkehrfunktion des Tangens, das heißt die Arcustangens-Funktion: Im obigen Beispiel errechnet man: Bei negativen Steigungen ist hier zu beachten, dass – aufgrund der Punktsymmetrie der Arcustangens-Funktion – dann auch die Steigungswinkel formula_23 negativ werden.", "section_level": 1}, {"title": "Schnittwinkel.", "content": "Der Steigungsbegriff liefert auch eine bequeme Methode, den \"Schnittwinkel\" formula_24 zweier Geraden mit gegebenen Steigungen formula_25 und formula_26 zu bestimmen: Zwei Geraden sind genau dann parallel (formula_24 = 0°), wenn ihre Steigungen übereinstimmen. Sie sind genau dann senkrecht zueinander (formula_24 = 90°), wenn ihre Steigungen die Orthogonalitäts-Bedingung formula_25 · formula_26 = −1 erfüllen.", "section_level": 1}, {"title": "Steigung von Gewinden.", "content": "Bei metrischen Gewinden kennzeichnet die Steigung die Ganghöhe, das heißt den Abstand zwischen zwei Gewindestufen entlang der Gewindeachse, anders gesagt den axialen Weg, der durch eine Umdrehung des Gewindes zurückgelegt wird. Bei zölligen Gewinden dagegen wird als Wert die Anzahl der Gewindegänge auf der Strecke von einem Zoll angegeben. Als Pseudoeinheit wird oft die Abkürzung TPI (\"threads per inch\") verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Gefälle an Gewässern, in potentialgetriebenen Prozessen und Strömungen.", "content": "Insbesondere an Wasserkraftwerken wird der lokale Wasserspiegelunterschied zwischen Oberwasser und Unterwasser als Gefälle (oder auch Arbeitshöhe) bezeichnet. Das gilt für Mühlen, Laufkraftwerke aber auch für Konstruktionen mit Stollen, Wasserschlössern und Druckrohren. Auch die Abnahme der Wasserspiegelhöhe zwischen 2 längs eines Fließgewässers bestimmten entfernten Punkten wird als Gefälle bezeichnen. In Wärmekraftprozessen, etwa an Wärmekraftmaschinen oder Kälteaggregaten, wird von Druck- und Temperaturgefällen gesprochen, wenn diskrete Unterschiede entsprechenden Messgrößen zwischen 2 Bereichen bestehen, die zu von selbst ablaufenden Strömen von Fluiden (Gas, Flüssigkeit) bzw. Wärmeenergie führen. Statische Druckgefälle können auch zwischen verschiedenen Punkten von Versorgungssystemen für Druckluft oder Leitungswasser, sowie in Lüftungsanlagen (bedeutsam für Hygiene, Reinraum, Geruchsbelästigung) bestehen. (Dynamisch tritt Druckabfall längs einer Strömungsstrecke auf.) Chemisch-physikalische Prozesse werden mitunter durch ein räumlich bestehendes stoffliches Konzentrationsgefälle angetrieben. Osmose, Diffusion, Chromatografie, Kristallisation aus Lösung, Verdunstung seien hier genannt. Im übertragenen Sinn werden analog in Ökonomie und Soziologie Unterschiede von Lohnniveau, Preisniveau oder Bildung, etwa regional zwischen Stadt und Land, sozial zwischen Mann und Frau als Lohngefälle, Preisgefälle, Bildungsgefälle bezeichnet. In all diesen Fällen ist abweichend vom sonst üblichen Begriffsinhalt von Gefälle (als negativer Steigung) nicht eine Neigung im Sinn von Höhenunterschied pro Entfernung (Länge) und damit der Maßeinheit 1, sondern eine Höhendifferenz (gemessen in der Maßeinheit Meter) gemeint. Allen dadurch getriebenen Strömungsprozessen ist gemein (von selbst) nur in eine Richtung – gefälleabwärts – abzulaufen. (Vgl. Potentialunterschied.)", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerung: Steigung einer Kurve.", "content": "Eines der grundlegenden Probleme der Analysis besteht darin, die Steigung einer Kurve in einem gegebenen Kurvenpunkt herauszufinden. Die oben besprochene Formel ist jetzt nicht mehr verwendbar, da nur ein Punkt gegeben ist. Wählt man den zweiten Punkt willkürlich, erhält man kein eindeutiges Ergebnis oder, falls beide Punkte identisch gewählt werden, ist das Ergebnis nicht definiert, da durch 0 geteilt wird. Man definiert die Steigung des Graphen einer Funktion in einem Punkt des Graphen daher als Steigung der Kurventangente in diesem Punkt. Die Differenzialrechnung liefert den Begriff der Ableitung als Hilfsmittel, um solche Steigungswerte ausrechnen zu können. Beispiel: Für den Graphen der Funktion formula_33 sollen die Steigung im Kurvenpunkt formula_34 und der zugehörige Neigungswinkel berechnet werden. Zunächst ermittelt man die Gleichung der Ableitungsfunktion formula_35: Nun wird die x-Koordinate des gegebenen Punktes eingesetzt: Aus dem Wert der Steigung ergibt sich der Neigungswinkel:", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Mathematik, insbesondere in der Analysis, ist die Steigung (auch als Anstieg bezeichnet) ein Maß für die Steilheit einer Geraden oder einer Kurve.", "tgt_summary": "斜率用来量度斜坡的斜度。数学上,直线的斜率在任一处皆相等,是直线倾斜程度的量度。透过代数和几何能计算出直线的斜率;曲线上某点的切线斜率反映此曲线的变量在此点的变化快慢程度,用微积分可计算出曲线中任一点的切线斜率,直线斜率的概念等同土木工程/地理的坡度。", "id": 1653055} {"src_title": "Route 66", "tgt_title": "66号美国国道", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Anfang.", "content": "Erste Fahrrouten nach Westen, die teilweise schon die Siedler mit ihren Planwagen befahren hatten, waren einfache Wege durch die Prärie und noch keine befestigten Straßen. Die \"National Old Trails Road\" (auch \"Ocean-to-Ocean Highway\" genannt), die von Baltimore im Osten (manche Karten wiesen auch New York als Beginn aus) nach Westen durch die USA verlief, bestand seit 1912. Die Streckenführung durch Arizona und Kalifornien verlief zu großen Teilen dort, wo später auch die Route 66 entlangführen sollte. Im Jahre 1915 machte in den USA ein Motorradfahrer namens Erwin G. Baker Schlagzeilen, der das Land von Küste zu Küste in elf Tagen durchquerte und danach über „Wege wie frisch gepflügte Äcker“ berichtete. Im Zuge des aufkommenden Autoverkehrs nach dem Ersten Weltkrieg wurden viele Straßen gebaut – der Ruf wurde laut nach einer durchgehenden befestigten Straßenverbindung von der Ost- an die Westküste, die noch immer durch die Gebirgskette der Rocky Mountains und durch Wüsten vom Rest des Landes weitgehend getrennt war. Die wichtige und symbolträchtige Ost-West-Verbindung wurde ab dem Jahr 1926 sukzessive als „US Highway 66“ ausgebaut, auch indem schon bestehende Straßen einfach miteinander verbunden wurden. Als Planer gilt Cyrus Stevens Avory (aus dem an der Route 66 gelegenen Tulsa/Oklahoma), dessen Planungen sich am 26. November 1926 mit der offiziellen Bezeichnung als „US Highway 66“ für die einheitliche Streckenführung realisiert hatten. Ihre Bezeichnung geht auf einen Brief des Leiters für öffentliches Straßenwesen vom 23. Juli 1926 zurück, wonach die Nummer 66 eine der wenigen Zahlen war, die in den betroffenen Bundesstaaten noch nicht für eine Straße vergeben worden waren. In ihrem Gründungsjahr waren lediglich 800 Meilen asphaltiert, erst im Jahre 1938 wurde die Asphaltierung der Straße vollendet. Im Jahre 1933 fuhr Erwin G. Baker, der mit über 100 Werbe- und Rekordfahrten als Cannonball bekannt geworden war, teilweise auf der neuen Strecke von New York nach Los Angeles in der Rekordzeit von 53 Stunden. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit betrug fast 100 km/h, obwohl die Route 66 damals noch durch Ortschaften führte und teilweise nicht asphaltiert war.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Bekanntheit.", "content": "Die Flucht verarmter Farmer und Landarbeiter aus Oklahoma und Texas, die nach den jahrelangen Staubstürmen und der Dürre des Mittleren Westens (auch Dust Bowl genannt) gemäß dem Motto „Go West!“ über die Route 66 zu den Obstplantagen Kaliforniens strebten, wurde 1939 im Roman \"Früchte des Zorns\" von John Steinbeck verewigt. Die darauf basierende Verfilmung von Western-Regisseur John Ford mit Henry Fonda in der Hauptrolle gilt als einer der ersten Roadmovies. Der 1941 zweifach Oscar-prämierte Film (angeblich mit dem Arbeitstitel \"Highway 66\" gedreht) machte die Route 66 auch bei jenen bekannt, die nie darauf reisen konnten oder mussten. Im Jahre 1946 fuhr Bobby Troup nach Los Angeles, in der Hoffnung auf eine Karriere als Musiker. Seine eigene Aufbruchstimmung fasste er unterwegs in Worte und schrieb den Song \"Get Your Kicks on Route Sixty Six\", der umgehend mit Nat King Cole veröffentlicht und später von Chuck Berry, den Rolling Stones, Depeche Mode und vielen anderen Musikern interpretiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung und Entwicklung.", "content": "Die Route war zwischen den 1930er und den 1960er Jahren die wichtigste Ost-West-Verbindung der Vereinigten Staaten. Einerseits förderte die Route 66 den Umzug in entferntere Gegenden, andererseits verbesserte sie die örtliche Infrastruktur und Wirtschaft. Viele Menschen zogen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges an die Westküste, wo zu jener Zeit, unter anderem durch die aufblühende Rüstungs- und Flugzeugindustrie, mehr als 200.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden. An einem frühen Teilstück der Route 66 eröffnete 1905 die erste Tankstelle, doch wurde Benzin bis in die 1920er Jahre noch überwiegend in \"Grocery Stores\" verkauft. Im Jahr 1921 entstand das erste Drive-in-Restaurant, im Februar 1934 wurde in Normal (Illinois) mit dem ersten \"Steak’n Shake\"-Schnellrestaurant mit standardisierten Menüs und knappen Portionierungen der Vorläufer des Fastfood-Konzeptes eröffnet. Nachdem das erste Motel am 12. Dezember 1925 im kalifornischen San Luis Obispo unter dem Namen \"Motel Inn\" entstand, verbreitete sich diese vereinfachte Übernachtungsform für Autofahrer schnell an der Route 66. Sie war Namensgeberin der Benzinmarke \"Philips 66\", die 1927 entstand. Das erste McDonald’s-Restaurant öffnete am 15. Mai 1940 in San Bernardino (Kalifornien) an der Route 66.", "section_level": 2}, {"title": "Der Niedergang.", "content": "Die Route 66 als einfache, oft kurvenreiche und einspurige Landstraße konnte als wichtige Transkontinentalverbindung dem wachsenden Verkehr immer weniger gerecht werden. Der Verlauf wurde ständig geändert, es wurden Ortsumgehungen gebaut, Umwege abgekürzt oder der komplette Verlauf verändert. Gemäß dem Vorbild der Autobahnen, die der Ex-General und spätere US-Präsident Eisenhower (Präsidentschaft 1953–1961) in Deutschland 1945 kennengelernt hatte, wurde auch die Route 66 allmählich durch moderne mehrspurige, kurvenarme Fernstraßen ersetzt. Am 29. Juni 1956 unterzeichnete Eisenhower den Interstate Highway Act, der ein Interstate Highway System zum Inhalt hatte. Während des allmählichen Niedergangs der Route 66 wurden ihr Verlauf (besonders im wüstenartigen Westen der USA), ihre Tankstellen, Restaurants und Motels (viele mit teilweise auffällig-skurriler Architektur, zum Beispiel das Wigwam Motel in Holbrook, Arizona) romantisch verklärt. Bald umgab die Straße ein ähnlich mythischer Kult wie die Pferde und Cowboys des Wilden Westens. Ab 7. Oktober 1960 gab es im US-Fernsehen die Serie \"Route 66\", deren 116 Folgen bis 13. März 1964 ausgestrahlt wurden. Allerdings lagen die Drehorte überwiegend außerhalb des Einzugsgebiets der namensgebenden Straße. Danach spielten Roadmovies wie \"Easy Rider\" (US-Premiere am 14. Juli 1969) oder \"Asphaltrennen\" (7. Juli 1971) und andere auf Teilstücken der schon damals legendären Strecke. In den 1970er Jahren führten die Cannonball-Rennen teilweise über die ehemalige Route 66 und natürlich auch über die neugebauten Schnellstraßen. Über diese von der Autozeitschrift \"Car and Driver\" organisierten Protestveranstaltungen gegen das Tempolimit, bei denen unter anderem professionelle Langstreckenfahrer wie Dan Gurney teilnahmen, wurden später diverse Filme gedreht. Neben dem Spaß an der Sache bestand das Anliegen darin, aufzuzeigen, dass es ein Unding sei, die Höchstgeschwindigkeit auf modernen Schnellstraßen auf 55 mph (88 km/h) zu begrenzen, wenn 40 Jahre zuvor schon ein einzelner Fahrer eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit erzielen konnte, und das über drei Tage hinweg bei wesentlich schlechteren Straßenverhältnissen. Das letzte offizielle Straßenschild mit der Aufschrift \"US-Route 66\" wurde am 17. Januar 1977 in Chicago entfernt. Alle heutigen Schilder sind Nachpressungen, die häufig wegen Diebstahls nachgeliefert werden müssen. Am 13. Oktober 1984 wurden die letzten 5,7 Meilen der Route 66 in Williams, Arizona durch den Interstate 40 ersetzt, so dass insgesamt fünf \"Interstate Highways\" (I-55, I-44, I-40, I-15 und I-10) den Ersatz für die Route 66 bilden. Diese Highways verlaufen oft parallel in Sichtweite zur alten Route 66. Am 27. Juni 1985 wurde die Bezeichnung \"U.S. Highway 66\" von der American Association of State Highway and Transportation Officials aufgehoben.", "section_level": 2}, {"title": "Der Verlauf.", "content": "Zwar folgten die meisten Straßen im flachen Mittelwesten der USA schachbrettartig den Haupthimmelsrichtungen, die Route 66 jedoch verläuft diagonal und gehört damit zu den vielen Ausnahmen, in denen Straßen parallel zu den bestehenden Eisenbahnverbindungen gebaut wurden, wie auch US 54, IL 48, US 150, US 45. Insgesamt führte die Route 66 durch acht US-Bundesstaaten.", "section_level": 1}, {"title": "Illinois, Missouri und Kansas.", "content": "In Chicago ist der Beginn der Route 66 mit einem Schild am Adams Boulevard markiert. Dieses hat nur touristische Bedeutung, denn die Straße begann einen Block südlich vom Schild am Jackson Boulevard, der als Einbahnstraße in Richtung Osten ausgeschildert ist. Das Schild ist besonders hoch aufgehängt, um zu vermeiden, dass es von Souvenirjägern entfernt wird. Ausgehend von Chicago (Adams Street/Michigan Avenue) nahm die Route 66 ihren Weg diagonal in grob südwestlicher Richtung. Sie verläuft in Illinois zunächst durch Städte wie Joliet, Bloomington, Lincoln, Springfield und Litchfield. Dieser Abschnitt gehört heute zu der Interstate 55 sowie zu den Illinois State Routes 4, 53 und 203. In Springfield, der Hauptstadt des Staates Illinois, führt sie als „Route 66“ am Kapitol vorbei. Bei St. Louis überquerte die Route ehemals den Mississippi River auf der 1927 erbauten Chain of Rocks Bridge im Norden und verlief quer durch St. Louis (Lindbergh Boulevard und Watson Road), um anschließend durch die Bundesstaaten Missouri und Oklahoma zu führen, wobei sie in der Nähe von Joplin ein kleines Stück bei Galena durch die äußerste südöstliche Ecke von Kansas führte.", "section_level": 2}, {"title": "Oklahoma, Texas und New Mexico.", "content": "Weiter verläuft die Route durch Oklahoma. Sie führt vorbei an dem berühmten blauen Wal von Catoosa über Tulsa, durch Arcadia zur Hauptstadt Oklahoma City. Die nächste größere Stadt in westlicher Richtung ist Amarillo in Nord-Texas im Texas Panhandle („Pfannengriff“). Kurz hinter Amarillo passiert die Straße ein weltbekanntes Kunstwerk, die Cadillac Ranch. In Adrian befindet sich der geografische Mittelpunkt der alten Streckenführung. Bei Glenrio überschreitet die Route dann nicht nur die Grenze nach New Mexico, sondern wechselt zum ersten Mal auch in eine andere Zeitzone, von der „Central Time“ (UTC-6) zur „Mountain Time“ (UTC-7), um dann schließlich in New Mexico über Albuquerque nach Gallup zu führen.", "section_level": 2}, {"title": "Arizona und Kalifornien.", "content": "In Lupton liegt an der Route 66 die bekannte \"Yellowhorse Indian Trading Post\". Der Reisende überquert hier die Grenze nach Arizona und kommt schließlich nach wenigen Kilometern nach Holbrook. Wenig später folgt das beschauliche Winslow. Im Anschluss erscheint das Ortsschild von Flagstaff, dem Tor zum Grand Canyon, auf 2000 Metern Höhe gelegen. In Arizona existiert zwischen Seligman und Kingman ein weiterer, gut erhaltener Streckenabschnitt. Seligman wird als „Geburtsort der historischen Route 66“ bezeichnet und Kingman nennt sich die „Route-66-Hauptstadt“. Vorbei an \"Ed’s Camp\" über den verschlungenen Sitgreaves Pass gelangt man in die alte Goldgräberstadt Oatman und schließlich zum Colorado River bei Topock. Den Fluss querte die Route 66 von 1947 bis zur Fertigstellung der Interstate 40 im Jahr 1966 über die Red Rock Bridge. Der weitere Verlauf der Route 66 führt von Needles, wo die Straße die Grenze nach Kalifornien und zur „Pacific Time“ (UTC-8) überquert, durch die Mojave-Wüste weiter nach Amboy – vorbei unter anderem am legendären Bagdad Café – nach Barstow und von dort in südwestlicher Richtung nach San Bernardino, einer Stadt im Einzugsgebiet von Los Angeles. Die Route endet schließlich bei Los Angeles an den Piers von Santa Monica.", "section_level": 2}, {"title": "Veränderungen im Verlauf.", "content": "Zwischen Springfield und East St. Louis wurde die Route 66 im Jahr 1930 von der heutigen IL 4 in westliche Richtung zur heutigen I-55 verschoben. Auch der Verlauf durch Downtown St. Louis wurde zwei Jahre später verändert. Die US 66 verlief anfangs von El Reno nach Bridgeport nördlich über Calumet und dann westlich durch Geary, bis es 1933 eine direkte Verbindung zwischen El Reno und Bridgeport über eine Brücke eines Zuflusses des Canadian River gab. Im Bundesstaat New Mexico wurde durch einen teilweise neuen Verlauf der Route 66 eine Verkürzung von mehr als vier Stunden erreicht. Ursprünglich führte die Straße von Santa Rosa über Las Vegas, Santa Fe und Albuquerque nach Los Lunas, bis es eine direkte Verbindung gab. Durch Veränderungen des Verlaufs im Jahre 1937 gibt es in Albuquerque/New Mexico eine Besonderheit: An der Kreuzung Central Avenue und 4th Street kreuzt sich die Route 66 selbst, so dass man hier an der Ecke Route 66/Route 66 steht.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Als die Route 66 Abschnitt für Abschnitt durch Interstate Highways ersetzt wurde, war das teilweise mit einem wirtschaftlichen Niedergang vieler an der \"Mother Route\" gelegenen Orte verbunden. Dank der Route 66 hatten viele kleinere Orte nahe der Route die Möglichkeit, Handel zu treiben und dadurch eine eigene Wirtschaft aufzubauen. Die Straße verband die ansonsten abgelegenen Orte, in denen sich immer mehr Pendler niederließen. Die größeren Orte bekamen eine eigene Anbindung an die Route, so zum Beispiel Springfield, San Bernardino und Oklahoma City. Entlang der Route entstanden mit der Zeit viele Motels, Tankstellen und Geschäfte, deren Angebot sich auf Grund des starken Konkurrenzkampfes stetig – gelegentlich auch in auffällig-bizarren Architekturen – weiter entwickelte. Die Geschäfte und Museen leben nun von einem intensiven Route-66-Tourismus, den sie mit entsprechendem Merchandising ausnutzen.", "section_level": 1}, {"title": "Wahrzeichen, Sehenswürdigkeiten und Bauwerke.", "content": "Wie kaum eine andere Straße der USA wird die Route 66 durch zahlreiche bekannte \"Roadside Attractions\" symbolisiert. Meist handelt es sich um zu Werbezwecken errichtete Gebäude, Figuren oder Schrifttafeln, die weithin sichtbar sind und durch ihre Gestaltung die Vorbeifahrenden zum Anhalten animieren sollen. Manche Wahrzeichen sind Bauwerke wie Brücken, Hotels oder Tankstellen, die sich Reisende aufgrund ihrer auffälligen Architektur einprägen.", "section_level": 1}, {"title": "Illinois, Missouri und Kansas.", "content": "Eine der ersten Attraktionen, die einem auf dem Weg von Chicago nach Los Angeles noch immer begegnet, ist der \"Gemini Giant\" in Wilmington (Illinois), eine überlebensgroße Figur eines Raumfahrers aus Fiberglas, der nach dem Gemini-Raumfahrtprogramm benannt wurde und für ein örtliches Restaurant wirbt. In Mount Olive hat sich die alte Tankstelle \"Soulsby’s Service Station\" erhalten, die an die Blütezeit der Route 66 erinnert, und in Lebanon (Missouri) steht das bekannte \"Munger-Moss Motel\", dessen große Leuchtreklame weithin sichtbar ist. Auch auf dem kurzen Stück, das die Route 66 durch Kansas führt, finden sich zwei bekannte Wahrzeichen. Kurz vor Riverton steht die alte \"Rainbow Bridge\" aus dem Jahre 1923, die einzige erhaltene Betonbogen-Brücke auf der Route 66, die ein historisches Wahrzeichen von Kansas ist. In Galena steht die alte restaurierte Tankstelle \"4 Women on the Route\", vor der ein altes rostiges Abschleppfahrzeug geparkt ist, das für den Film \"Cars\" als Anregung für die Figur des \"Hook\" (im Original: \"Mater\") gedient hat.", "section_level": 2}, {"title": "Oklahoma, Texas und New Mexico.", "content": "Kurz vor Tulsa, in Catoosa, befindet sich am Rande der Straße ein stillgelegter Freizeitpark, in dem einst ein riesiger blauer Wal die Besucher anlockte, der noch zu sehen ist. In dem kleinen Ort Arcadia steht die \"Round Barn\", eine restaurierte historische Rundscheune. Das \"U-Drop-Inn\" in Shamrock ist ein Gebäude im Stil des Art déco, das einst als Tankstelle und Diner Café diente und durch den Film \"Cars\" berühmt wurde wie auch der alte \"Brownlee Diner\" in Glenrio. In Shamrock hat sich auch die alte \"Magnolia Station\" erhalten – eine Tankstelle, die mittlerweile restauriert wurde. Kurz hinter Amarillo befindet sich die \"Cadillac Ranch\" – ein Kunstwerk mit zehn schräg in der Erde versenkten Cadillacs. In New Mexico führt die Route 66 vorbei an einer alten verlassenen \"Trading Post\" der „Whiting Brothers“ in dem winzigen Ort San Fidel. Am Ortseingang von Tucumcari steht das \"Blue Swallow Motel\", dessen oft fotografierte Leuchtreklame eine blaue Schwalbe zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Arizona und Kalifornien.", "content": "In Holbrook befindet sich das Wigwam Motel im Stil alter Indianer-Zelte. Unweit der Stadt schlug vor 50.000 Jahren ein Meteorit ein, dessen Krater 1871 entdeckt wurde. Die Spuren sind im Meteor Crater noch deutlich zu sehen. Wenig später folgt Winslow, das durch den Song \"Take it Easy\" der Country-Rocker Eagles bekannt wurde. Zwischen Needles und Barstow kommt man auf das längste noch erhaltene Stück der alten Route 66 in Kalifornien. Es wird auch \"National Trails Highway\" genannt, weil es ein ehemaliges Teilstück der \"Old National Trails Road\" ist, einer noch älteren Verbindung nach Westen als die Route 66. Man kommt bei Chambless an dem verlassenen \"Roadrunners Retreat Restaurant\" vorbei, ehe man in Amboy auf das aus zahlreichen Werbefilmen bekannte Werbeschild von \"Roy’s Café\" stößt. Auf diesem Abschnitt liegt auch der Ort Bagdad, der nur noch aus einem Ortsschild und ein paar Fundamenten besteht. Das aus dem Film Out of Rosenheim bekannte Bagdad Café steht ein ganzes Stück weiter in Newberry Springs in der westlichen Mojave-Wüste vor Barstow. Auf der Strecke von Barstow nach Victorville liegt Elmer’s Bottle Tree Ranch am Strassenrand; in Victorvilles Altstadt befindet sich das 1995 eröffnete California Route 66 Museum. Die Route 66 führt quer durch Los Angeles Richtung Pazifik über den Sunset Boulevard und endet schließlich in Santa Monica am Pier des Yachthafens, dessen Schild ebenfalls aus zahlreichen Hollywood-Filmen bekannt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Nutzung.", "content": "Nachdem die letzten Teilstücke der alten Route 66 vom Durchgangsverkehr abgeschnitten waren, gründeten einige Anwohner um den engagierten Friseur Angel Delgadillo aus Seligman im Jahre 1987 die \"Route 66 Association\", die sich darum bemüht, Touristen auf die ehemalige Hauptstraße Amerikas zu locken und ihre vergessenen Orte wieder in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Mittlerweile hat die Organisation Zweigstellen in den Bundesstaaten Illinois, Missouri, Kansas, Oklahoma, Texas, New Mexico, Arizona und Kalifornien. Eine Vielzahl von Büchern, Internetseiten, Film- und Reiseberichten über die Route 66 und ihren Mythos sind seitdem erschienen. Die Route 66 gilt vielen als Symbol für Freiheit, Ungebundenheit, Abenteuer und Aufbruchstimmung, sie steht nostalgisch-sentimental für die „gute alte Zeit“. In einigen Orten längs ihres früheren Streckenverlaufs gibt es Souvenirläden, kleine Museen oder Diner-Cafés und weitere noch originale Gebäude, wie ehemalige Restaurants, Tankstellen und Motels aus der Blütezeit der Straße, die aber teilweise leer stehen und an einigen Orten dem Verfall preisgegeben sind. Seit September 2005 sind Teilstücke der Route 66 in Illinois, New Mexico und Arizona unter der Bezeichnung \"Historic Route 66\" als National Scenic Byway ausgewiesen. Insgesamt sind 85 Prozent der Route 66 noch befahrbar, in Texas sogar 91 Prozent. Der größte Teil der etwa 3400 Kilometer langen noch befahrbaren Strecken ist aber einsam und verlassen geworden und wird eher von der einheimischen Bevölkerung genutzt. Lediglich die Teilstücke in der Nähe von touristischen Attraktionen sind stärker befahren. Im Sommer 2001 und 2003 war die historische Route 66 Austragungsstrecke der \"American Solar Challenge\", eines zehntägigen Solarmobil-Rennens, an dem jeweils über 40 internationale Teams teilnahmen. Der Animationsfilm \"Cars\" aus dem Jahr 2006 nimmt an vielen Stellen Bezug auf die Route 66 und zeigt Gebäude entlang der Strecke, so das \"U-Drop-Inn Café\" in Shamrock (Texas) oder den verlassenen \"Brownlee Diner\" in Glenrio.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Route 66 war eine ursprünglich 2451 Meilen (3945 Kilometer) lange Straße (US Highway) im Fernstraßensystem der USA von Chicago (Illinois) nach Santa Monica/LA (Kalifornien). Sie galt ab 1926, abgesehen vom Lincoln Highway, als eine der ersten durchgehend befestigten Straßenverbindungen zur Westküste. Heute sind die verbliebenen Teilstücke der früher auch \"Mother Road\" oder \"Main Street of America\" genannten Strecke ein Anziehungspunkt für Touristen und Nostalgiker. Sie wird jedoch nicht mehr einheitlich als Route 66 bezeichnet und ist nicht mehr durchgehend befahrbar.", "tgt_summary": "66号美国国道(英语:US Route 66,又译为美国66号公路),又名美国大街(英语:Main Street of America)、母亲之路(英语:Mother Road)或威尔·罗杰斯公路(英语:Will Rogers Highway,命名自美国谐星威尔·罗杰斯),是美国历史上主要的交通要道之一。国道66号始建于1926年11月,由芝加哥一路连贯到洛杉矶。途经伊利诺伊州、密苏里州、堪萨斯州、奥克拉荷马州、德克萨斯州、新墨西哥州、亚利桑那州以及加利福尼亚州,全长。在州际公路兴起之后重要性逐渐被取代,利用率因而降低,而在1985年6月27日被正式从美国国道系统中删除。它原来经过伊利诺伊州、密苏里州、新墨西哥州和亚利桑那州的部分道路被划为国家风景道路,称作「66号历史道路」(英语:Historic Route 66)。有几个州将原来66号国道的部分路段纳入州内公路系统,并仍然使用66号公路的编号和标志.", "id": 583222} {"src_title": "Sichel (Werkzeug)", "tgt_title": "镰刀", "src_document": [{"title": "Geschichte des Begriffs.", "content": "Das Wort Sichel ist mit althochdeutsch \"sihila\", mittelniederländisch \"sekele\", altenglisch \"sicol\" entlehnt aus lateinisch \"sicilis\" „Sichel“, dies wohl ein Substantiv zu lateinisch \"secare\" „schneiden“. Die Bezeichnung \"Hippe\" für \"Sichelmesser\" als symbolisches Werkzeug des Todes, vordeutsch rekonstruiert \"*hæbjon\", deutet auf außerromanische Bezeichnungen wie griechisch \"κόπτω (kópto)\" „ich schlage“, litauisch \"kirsti\" „fällen“, russisch \"копа́ть (kopát’)\" „hacken, hauen, graben“.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Gegenstandes.", "content": "Die Sichel ist neben dem Erntemesser eines der ältesten Ackerbaugeräte. Die ältesten Sicheln fand man in der Levante, wo sie bereits im Protoneolithikum zum Abschneiden von Wildgetreide oder Gräsern dienten. Der die Benutzung kennzeichnende „Sichelglanz“ entsteht aber nicht nur beim Schneiden von Getreide (auch Gras, Schilf oder Laub). Sie bestanden aus gebogenen Holz- oder Geweihstücken, in die man einige Feuersteinklingen mit Pech, Asphalt oder Brandkalk eingeklebt hat. Seit der mittleren Bronzezeit wurden Sicheln aus Bronze hergestellt. Axel Steensberg unterscheidet zwei Sichelformen: A) die Hakensichel (angular sickle), bei der das Blatt gerade aus dem Heft hervorgeht, so dass das Schwergewicht auf einer Seite liegt B) die Bogensichel (balanced sickle), bei der das Blatt am Heft im rechten oder stumpfen Winkel abknickt, so dass das Gewicht auf beide Seiten gleichmäßig verteilt ist Typ B entstand in der La-Tène-Zeit, verbreitete sich unter den Römern und setzte sich im Mittelalter allgemein durch. In Szegvár-Tüzköves (Komitat Csongrád) wurde die sitzende Tonstatuette eines Mannes ausgegraben, der eine Sichel über der Schulter trägt. Er stammt aus der Theiß-Kultur und wurde von dem Ausgräber als „Sichelgott“ gedeutet. Im antiken Griechenland war die Sichel das Symbol der Landwirtschaft und damit ein Attribut der Göttin Demeter.", "section_level": 1}, {"title": "Feuersteinsicheln.", "content": "Die deutlich asymmetrischen, bifazil retuschierten Sicheln gehören zu den prominentesten dänischen Feuersteinartefakten. Sie datieren in die Periode II und III der älteren Bronzezeit und sind vor allem in Nordwestjütland verbreitet. Es gibt eine Reihe Sicheln () von Ærø, aber die von Kallehave ist ein absolutes Prachtexemplar. Sie hat eine Länge von 17,5 cm. Ein Wunder ist, dass sie 4000 Jahre lang trotz des Pflügens erhalten blieb. Ein vergleichbares Exemplar aus \"Baiersdorfer Plattensilex\" (12,6 cm lang) wurde 2016 am Leubinger Fürstenhügel gefunden.", "section_level": 2}, {"title": "Symbolische Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Heraldik.", "content": "Die Sichel ist als gemeine Figur in der Heraldik in vielen Kommunalwappen anzutreffen. Bei der Beschreibung ist die Lage und Richtung der Klinge zu melden. Bei der Tingierung sind ansonsten alle heraldischen Farben möglich. Der Stiel wird gern in Gold gefärbt. Die Sichel soll im Wappen die Landwirtschaft verkörpern und eine Getreidegarbe begleitet oft die Wappenfigur. Die Sichel im Wappen darf nicht mit dem Rebmesser verwechselt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Symbolik.", "content": "Als politisches Symbol wird sie mit dem Hammer gemeinsam im Wappen und auch in Fahnen dargestellt. Miteinander gekreuzt sind Hammer und Sichel ein Symbol für den Arbeiter-und-Bauern-Staat im real existierenden Sozialismus, z. B. auf der Flagge der ehemaligen Sowjetunion. In der Nationalhymne Kataloniens des \"Els Segadors\" (dtsch: Die Schnitter) – sie geht auf ein altes katalanisches Volkslied zurück – wird von dem Aufstand der Schnitter, \"Guerra dels Segadors\", von 1640–1652 gegen den habsburgischen König Philipp IV. von Spanien (1605–1665) und dessen Premierminister, den Grafen von Olivares (1587–1645), erzählt. In deren Refrain: \"Bon cop de falç, bon cop de falç defensors de la terra, bon cop de falç\" (dtsch. Ein guter Schlag mit der Sichel, ein guter Schlag mit der Sichel, Verteidiger des Landes, ein guter Schlag mit der Sichel!) wird mehrfach von einer Sichel als möglicher Waffe gesprochen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die moderne Sichel ist ein Werkzeug zum Schneiden kleiner Mengen von Getreide und Gras. Sie besteht aus einer nach vorn sich verjüngenden, konkav gekrümmten Klinge (in der Regel aus Stahl) mit einem hölzernen Handgriff. Sie unterscheidet sich von der Sense durch die kleinere Klinge und den kürzeren Stiel. Grassicheln sind kurz, aber sehr stark gebogen.", "tgt_summary": "镰刀是一种收割的工具,由一片弯曲的刀片(刀刃在内)和手柄组成。用时一手持手柄,刀片放平,一手持农作物禾草等,镰刀向内用力。", "id": 744257} {"src_title": "Palais Leuchtenberg", "tgt_title": "洛伊希滕贝格宫", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge (1908–1929).", "content": "Der FC Internazionale Milano wurde am 9. März 1908 von mehreren verärgerten kosmopolitischen Mitgliedern des „Milan Cricket and Football Club“ (dem heutigen AC Mailand) im Mailänder Restaurant \"Ristorante Orologio\" (it. \"Restaurant Uhr\"), nahe dem Piazza del Duomo, gegründet. Die hitzige, fast fünfstündige Gründungssitzung, der Italiener und Schweizer beiwohnten, endete mit den Unterschriften auf der Vereinssatzung. Der Football Club Internazionale Milano, wie sich der Verein offiziell nannte, wurde vom nationalistischen Milan CFC, in dem nur Italiener spielen durften, abgespalten. Der Name „Internazionale“ („International“) wurde gewählt, um die Offenheit der Mannschaft für Spieler aller Nationalitäten zu demonstrieren. Zum Präsidenten wurde Giovanni Paramithiotti, ein streng katholischer Venezianer, gewählt, erster Kapitän wurde der Schweizer Hernst Manktl. Die Vereinsfarben waren schon damals Schwarz-Blau. Das erste Wappen (mit den Initialen FCIM) wurde während der erwähnten Gründungssitzung auf einen Bierdeckel gezeichnet. Ein weiteres Symbol für „Internazionale“ wurde das Wappen der ehemaligen Herrscherfamilie Mailands, der Visconti. Daher rührt auch der Grund, die Spieler als die „Biscioni“ (die Schlangen) zu bezeichnen. Während der AC Milan in der Frühzeit der Verein der Arbeiter war, wurde \"Inter\" zum Verein der Bürger, Künstler und Intellektuellen. Die Anfänge bei \"Inter\" waren aufgrund der finanziellen Lage schwierig. So mussten sich die Spieler ihre Schuhe und sogar ihre Trikots selbst kaufen. Trotzdem holte der Verein bereits zwei Jahre nach seiner Gründung den ersten Titel: Unter Kapitän und Trainer Virgilio Fossati wurde im Jahr 1910 die Meisterschaft gewonnen, auch wenn es den Begriff „Scudetto“ damals noch nicht gab und dieser Titel sowie der folgende 1920 nicht mit den späteren Titeln verglichen werden kann (siehe dazu auch Serie A).", "section_level": 2}, {"title": "Die Umbenennung in Ambrosiana-Inter (1929–1955).", "content": "\"Inter\" wurde 1929/30 erster Meister der neu gegründeten gesamtitalienischen Profiliga, der direkten Vorgängerin der Serie A. Im Kader der Meistermannschaft befand sich der legendäre Giuseppe Meazza, der bereits zwei Jahre zuvor zu \"Inter\" gekommen war. Mit Meazza, der noch heute als einer der besten italienischen Fußballer aller Zeiten gilt, wurde \"Inter\" in der Folge drei Mal Meister und einmal Pokalsieger. In diesen Jahren war Juventus Turin der Hauptrivale von \"Inter\". Bis heute wird jede Partie zwischen den beiden rivalisierenden Vereinen in den Medien als „Derby d'Italia“ tituliert. Zurückzuführen ist das unter anderem auch auf die Tatsache, dass \"Inter\" und \"Juve\" lange Zeit die einzigen beiden italienischen Klubs waren, die noch nie aus der höchsten Spielklasse abgestiegen waren. Mit dem Zwangsabstieg von Juventus im Jahr 2006 verbleibt allein \"Inter\" als Dauermitglied der Serie A. Während der Zeit des faschistischen Regimes musste sich \"Inter\", welches sich nach der Ansicht Mussolinis zu offen gab, fusionieren. So kam 1928 die erzwungene Fusion mit den „US Milanese Milano“ zum „SS Ambrosiana Inter“ (ab 1930 AS Ambrosiana). Die Meisterschaften 1938 und 1940 wurden trotz des anhaltenden Krieges gewonnen, da in Italien bis 1943 Fußball gespielt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein wieder in „Internazionale“ umbenannt und erhielt seine Vormachtstellung in Italien zurück. Unter Trainer Alfredo Foni wurde \"Inter\" 1953 und 1954 Meister. Spieler dieser Mannschaft waren der schwedischen Nationalspieler Lennart Skoglund, der Ungar István Nyers und der italienische Nationalspieler Benito Lorenzi. Das Titelduell zwischen Juventus und \"Inter\" im Jahr 1961 wurde zum Skandal der Serie A: Damals drängten zu viele Zuschauer in das Turiner Stadion. Nach einem Pfostenschuss von \"Inter\" kam es zu Unruhen, was den Schiedsrichter zwang, das Spiel abzubrechen. Wie üblich wertete man das Spiel 2:0 für \"Inter\", die Gästemannschaft, womit die Mailänder die Tabellenführung übernahmen. Der Verband ordnete jedoch einen Tag vor Saisonende ein Wiederholungsspiel an. Beachtenswert ist, dass damals Umberto Agnelli sowohl Präsident des italienischen Fußballverbands als auch von Juventus war. \"Inter\", das aufgrund der Vorgänge völlig aus der Fassung gebracht worden war, verlor sein letztes Ligaspiel, während die Turiner unentschieden spielten – Juventus war Meister. Aus Wut ordnete Inters Präsident Angelo Moratti an, dass \"Inter\" im nun bedeutungslosen Wiederholungsspiel eine Jugendmannschaft auflaufen ließ, um der Welt zu zeigen, welche Intrigen es im italienischen Fußball gab. Juventus siegte 9:1. Den Ehrentreffer für die Mailänder erzielte der junge Stürmer Sandro Mazzola, der zum ersten Mal für die Profimannschaft auflief und zu einem der besten Spieler Italiens reifen sollte.", "section_level": 2}, {"title": "„Grande Inter“ (1955–1972).", "content": "Nachdem der Ölmagnat Angelo Moratti Inter-Präsident wurde, gelangten die \"Nerazzurri\" in den 60er Jahren zu großem Ruhm. Die Ära Angelo Moratti gilt bis heute als erfolgreichste Zeit des Vereins, in der \"Inter\" weltweit bekannt wurde. Maßgeblich war allerdings auch Helenio Herrera, damaliger Trainer, am Erfolg beteiligt. Der in Marokko aufgewachsene Argentinier war neben seinem Spielsystem (siehe Catenaccio) vor allem auch wegen seiner ungewöhnlichen Spielvorbereitung berühmt. In der Umkleidekabine mussten zum Beispiel die Spieler Kirchenlieder singen oder sich den Ball in schneller Folge zuwerfen, um Vertrauen und Mannschaftsgeist zu entwickeln. Herreras Spitzname lautete „Il Mago“', der Zauberer. Er baute eine disziplinierte und kämpferische Truppe auf, war ein Meister der Übertreibung und befasste sich früher als andere mit Sportpsychologie. Er begründete damit die Rolle des modernen Trainerberufs. Unter der Führung des „Sklaventreibers“ erlebten die \"Nerazzurri\" ihre Blütezeit. „Grande Inter“ schaffte Mitte der 60er Jahre in vier Jahren dreimal den Einzug in ein Europapokalfinale, wovon zwei gewonnen wurden. Ab der Saison 1961/62 beendete \"Inter\" in den folgenden sechs Jahren die Meisterschaft nie schlechter als auf Platz 2. Harte Manndeckung u. a. durch Tarcisio Burgnich und Aristide Guarneri, Armando Picchi als hinter den Manndeckern agierender „Ausputzer“ ohne direkten Gegenspieler und ein sehr kompaktes Mittelfeld sicherten das eigene Tor ab, in der Offensive gab es Vorstöße des Außenverteidigers Giacinto Facchetti, Konter durch Luis Suárez und Jair da Costa und obendrein einen Stürmer wie Sandro Mazzola. Diese kompakte defensive Ausrichtung war ein dauerhaftes Erfolgskonzept. \"Inter\" spielte selten „schön“ und erzielte nicht viele Tore, eröffnete den Gegnern aber auch kaum Chancen zu Treffern. „Grande Inter“ gewann in der Saison 1962/63 den „Scudetto“ und ein Jahr später mit einem 3:1-Endspielsieg über Real Madrid in Wien den ersten Europapokal der Landesmeister. Im selben Jahr beendete \"Inter\" die Meisterschaft als Vizemeister. Dem vorangegangen war das bisher einzige Entscheidungsspiel um den Titel in der Serie A gegen den FC Bologna. Seinen bis dahin größten Erfolg feierte der Verein in der Saison 1964/65, als \"Inter\" als erste italienische Mannschaft das Triple aus Meisterschaft, Europapokal und Weltpokal gewann. Im Europapokal-Endspiel im San Siro wurde Benfica Lissabon mit 1:0 bezwungen. Im Anschluss verteidigte \"Inter\" gegen Independiente aus Argentinien den Weltpokal, den es bereits im Vorjahr gewonnen hatte. Auch 1967 kam \"Inter\" ins Landesmeister-Finale, verlor da aber aufgrund einer fragwürdigen Elfmeterentscheidung umstritten gegen Celtic Glasgow mit 1:2. Ironischerweise endete ausgerechnet mit dem 10. Meistertitel, dem ersten Meisterstern und als erster Träger nach Juventus, die glorreiche Zeit der „Grande Inter“. 1968 übergab Angelo Moratti sein Präsidentenamt an Ivanoe Fraizzoli. In der Folgezeit wurden noch mehrere Titel gewonnen, doch an die erfolgreiche Zeit der 60er Jahre konnte der Verein, insbesondere auf europäischem Niveau, nicht mehr anknüpfen. Erst 2010 sollte wieder ein Erfolg in der europäischen Königsklasse gelingen. Zu einem Eklat kam es im Oktober 1971, als in 2. Runde des Europapokals der Landesmeister im Spiel Borussia Mönchengladbach gegen \"Inter\" ein Fan beim Stand von 2:1 Inter-Spieler Roberto Boninsegna angeblich mit einer Coca-Cola-Dose bewarf und dieser sich auswechseln ließ. \"Inter\" versperrte die Kabine, so dass kein offizieller Arzt Boninsegna untersuchen konnte, und das Spiel, welches 7:1 für die Borussia ausging und als Büchsenwurfspiel in die Geschichte einging, wurde anschließend annulliert. Nach einem 0:0 im Wiederholungsspiel zog \"Inter\" in die nächste Runde ein. In derselben Spielzeit erreichten die \"Nerazzurri\" zum vierten Mal das Landesmeister-Finale, dort verloren sie allerdings gegen Ajax Amsterdam mit 0:2.", "section_level": 2}, {"title": "Inter nach der Ära Angelo Moratti (1972–2005).", "content": "Am 21. August 1979 verstarb Giuseppe Meazza, das Mailänder San-Siro-Stadion wurde daraufhin nach ihm benannt. In der Saison 1979/80 holte \"Inter\" die Meisterschaft, während dem Stadtrivalen \"AC Milan\" wegen eines Wettskandals 30 Punkte abgezogen wurden. In den frühen 1980er Jahren spielten unter anderem Alessandro Altobelli, der in 466 Spielen für \"Inter\" 209 Tore erzielte, Gabriele Oriali, Graziano Bini, Ivano Bordon und Giuseppe Baresi eine wichtige Rolle bei \"Inter\". Sowohl 1977/78 als auch 1981/82 gewann \"Inter\" die Coppa Italia. Im Frühjahr 1989 konnte \"Inter\" unter der Trainerlegende Giovanni Trapattoni erneut die Meisterschaft gewinnen. Teil dieser „Inter dei Record“ genannten Mannschaft waren Torwart Walter Zenga, Verteidiger Giuseppe Bergomi, Mittelfeldspieler Nicola Berti, Stürmer Aldo Serena sowie die Deutschen Andreas Brehme und Lothar Matthäus. Von Anfang an bestand wenig Zweifel, dass \"Inter\" Meister werden würde. \"Inter\" holte 58 von 68 möglichen Punkten. Im selben Jahr holte \"Inter\" außerdem durch einen 2:0-Erfolg über Sampdoria Genua zum ersten Mal den italienischen Supercup. Zur Saison 1989/90 wechselte Jürgen Klinsmann zu Inter. In dieser Zeit, nach der Fußball-Weltmeisterschaft 1990, spielten die drei deutschen Fußballer Matthäus, Brehme und Klinsmann eine große Rolle bei \"Inter\". So konnte die Mannschaft – 26 Jahre nach dem letzten internationalen Titel des Vereins – im Mai 1991 gegen den AS Rom den UEFA-Pokal 1991 gewinnen. Drei Jahre später wurden ebenfalls beide Endspiele im UEFA-Pokal gegen den SV Austria Salzburg nach Toren von Berti und Wim Jonk jeweils mit 1:0 gewonnen. 1995 wurde Massimo Moratti, Sohn von Angelo Moratti, Vereinspräsident. Doch obwohl die Moratti-Familie kräftig in Spieler wie Ronaldo und Christian Vieri investierte, konnte \"Inter\" in der Liga lange Zeit nicht vollends überzeugen. Gründe dafür waren wohl häufige Trainerwechsel, eine zum Teil falsche Transferpolitik oder auch die Dauerverletzung(en) von Weltstar Ronaldo. Außerdem war die Titelentscheidung in den letzten Runden der Saison 1997/98 zugunsten von Juventus aufgrund einiger Schiedsrichterfehlentscheidungen sehr umstritten. Zunächst folgte unter Moratti junior lediglich ein Erfolg im UEFA-Pokal 1998 gegen Lazio Rom (ein Jahr zuvor musste man sich im Finale dem FC Schalke 04 geschlagen geben). 1999 beendete „Zio“ Giuseppe Bergomi, welcher in seiner gesamten Laufbahn für \"Inter\" spielte und lange Zeit den Vereinsrekord für die meisten Einsätze hielt, seine Karriere. Die Kapitänsbinde übernahm Javier Zanetti. Auch Gianluca Pagliuca, der 1994 Zenga im Tor von \"Inter\" nachfolgte, verließ in diesem Jahr den Verein, da er durch Angelo Peruzzi, der nur eine Saison bei den \"Nerazzurri\" blieb, ersetzt werden sollte. Tragisch ebenfalls die erneute schwere Verletzung von Stürmerstar Ronaldo am 12. April 2000, direkt beim Comeback im italienischen Pokalfinale. Während viele Ronaldos Karriere schon am Ende sahen, hielt \"Inter\" weiter am „Phänomen“ fest und sollte recht behalten. Spätestens bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 bewies Ronaldo eindrucksvoll, dass mit ihm noch immer zu rechnen sei und wurde Weltmeister und Torschützenkönig, wechselte jedoch daraufhin zu Real Madrid. \"Inter\" verlor 2002 den schon fast sicher geglaubten Titel erneut am letzten Spieltag, durch ein bitteres 2:4 gegen Lazio Rom. In der darauffolgenden Saison 2002/03 wurde \"Inter\" im Halbfinale der Champions League vom AC Mailand mit zwei Unentschieden aus dem Wettbewerb geworfen. In der Saison 2004/05 traf \"Inter\" im Viertelfinale erneut auf den AC Mailand. Wegen Fanausschreitungen im Rückspiel, die zu einem Spielabbruch führten (siehe Fan-Gruppierungen), erhielt Inter eine Geldstrafe von 300.000 SFR und musste die folgenden vier Spiele in der Champions League unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen, zwei weitere auf Bewährung, falls es bis 2008 erneut Krawalle gäbe. Im Juni 2005 nahm der Klub eine Herausforderung durch die mexikanische Rebellenorganisation EZLN zu einem Fußballspiel gegen eine Auswahl der Rebellen an. Inter hatte in der Region Chiapas bereits medizinische Projekte der Rebellen finanziell unterstützt.", "section_level": 2}, {"title": "Serienmeister und europäisches Triple (2006–2010).", "content": "Am 26. Juli 2006 wurde Inter im Zuge des Fußball-Skandals in Italien zum Meister der Saison 2005/06 erklärt, weil den beiden vor ihm platzierten Vereinen Juventus Turin und AC Mailand Punktabzüge auferlegt wurden. Durch den Zwangsabstieg von Juventus ist \"Inter\" seit der Spielzeit 2006/07 zudem der einzige Verein, der in jeder Saison der Serie A vertreten war. Mit den Verpflichtungen von Patrick Vieira und Zlatan Ibrahimović gelang es \"Inter\" außerdem, den zwangsversetzten Turinern zwei Schlüsselspieler abzuwerben. Vor allem der Transfer des Schweden Ibrahimović war ein Glücksgriff für die Mailänder, sollte der Stürmer doch zum prägenden Spieler bei \"Inter\" in den nächsten drei Jahren werden. Mit 17 aufeinanderfolgenden Siegen stellte \"Inter\" in der Spielzeit 2006/07 einen europaweiten Rekord auf. Sie gewannen ab dem 25. September 2006, mit einem 4:1-Sieg über den AS Livorno, jedes Spiel und mussten erst wieder am 28. Februar 2007 den ersten Punktverlust mit einem Unentschieden bei Udinese Calcio hinnehmen. Am 22. April 2007 konnte sich Inter fünf Spieltage vor Saisonende erneut die Meisterschaft in der Serie A sichern. In den Jahren 2005 und 2006 konnte \"Inter\" außerdem die Coppa Italia zweimal hintereinander gewinnen. Mit dem Ende der Saison 2007/08 wurde der bisherige Trainer Roberto Mancini trotz des Gewinns der dritten italienischen Meisterschaft in Folge entlassen. Am 2. Juni 2008 vermeldete der Verein die Verpflichtung von José Mourinho als Trainer für die kommende Saison. Der Portugiese wurde am 3. Juni auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt. Bereits in der Saison 2008/09 gelang es dem neuen Cheftrainer José Mourinho, mit \"Inter\" den ersten Titelgewinn zu realisieren, die italienische Meisterschaft konnte gewonnen werden. In der Coppa Italia schied man dagegen im Halbfinale mit 1:3 im Gesamtscore gegen Sampdoria Genua aus, während man in den vier Jahren zuvor immer mindestens das Finale erreicht hatte. Trotz nationaler Dominanz konnte Inter auf europäischer Ebene weiterhin keine großen Erfolge aufweisen. In der Champions League-Saison 2005/06 schied man in den Viertelfinals aufgrund der Auswärtstorregel mit 2:2 im Gesamtscore gegen den FC Villarreal aus. 2006/07 folgte das Aus in den Achtelfinals – wieder aufgrund der Auswärtstorregel mit 2:2 im Gesamtscore gegen den FC Valencia. In der Saison 2007/08 musste man in den Achtelfinals zwei Niederlagen gegen den FC Liverpool hinnehmen (0:2, 0:1), und 2008/09 folgte gegen Manchester United nach einem torlosen Unentschieden zu Hause und einer 2:0-Niederlage im Old Trafford erneut nach den Achtelfinals das Aus. Zur Spielzeit 2009/10 folgte ein Umbruch im Mannschaftsgefüge, und viele Wechsel wurden vollzogen. Der Portugiese Luís Figo beendete im Sommer 2009 seine Karriere, der Vertrag mit dem Angreifer Adriano war zuvor bereits aufgelöst worden, Zlatan Ibrahimović zog es zum FC Barcelona, und die Mailänder erhielten im Gegenzug den Kameruner Samuel Eto’o. Weitere Verpflichtungen wurden mit den Zugängen von Wesley Sneijder, Diego Milito, Thiago Motta und Lúcio getätigt. Die Saison begann in der Meisterschaft aber ähnlich erfolgreich wie im Vorjahr, \"Inter\" konnte sich mit dem AS Rom und dem AC Mailand in einer Dreiergruppe von den anderen Teams absetzen. Am 38. und letzten Spieltag wurde der insgesamt 18. Meistertitel der Vereinsgeschichte sichergestellt und somit der Stadtrivale AC Mailand überflügelt, der 17 Erfolge aufwies. Im italienischen Pokalwettbewerb gewann der Verein im Finale gegen den AS Rom. Ferner erreichte man nach Siegen über den FC Chelsea, ZSKA Moskau und den FC Barcelona das Endspiel der Champions League, in dem die Mannschaft den FC Bayern München mit 2:0 besiegte. Damit gewann Inter als erster italienischer Verein das „Triple“.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Entwicklungen (seit 2010).", "content": "Nach dem Champions-League-Sieg verkündete José Mourinho seinen Wechsel zu Real Madrid. Der Portugiese wurde durch den spanischen Trainer Rafael Benítez ersetzt, der mit einem 3:1-Sieg im italienischen Supercup gegen den AS Rom gleich zu Beginn der Saison 2010/11 einen Titel gewann. Im UEFA Super Cup mussten er und seine Mannschaft sich Europa-League-Sieger Atlético Madrid 0:2 geschlagen geben. Als Champions-League-Sieger war \"Inter\" außerdem an der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft teilnahmeberechtigt. Am 18. Dezember 2010 wurde diese mit einem 3:0-Erfolg im Finale über TP Mazembe zum ersten Mal gewonnen. Fünf Tage später wurde das Arbeitsverhältnis mit Benítez vorzeitig aufgelöst. Ein Tag später wurde mit der Verpflichtung von Leonardo sein Nachfolger bekannt gegeben. Nach der historischen „Triple“-Saison verlief die Spielzeit 2010/11 für \"Inter\" relativ enttäuschend. In der Meisterschaft wurde man nach fünf Titeln in Serie mit sechs Punkten Rückstand auf Lokalrivale \"Milan\" Zweiter, wobei beide Derbys gegen die \"Rossoneri\" verloren gingen. In der Champions League drang \"Inter\" als Titelverteidiger bis ins Viertelfinale vor, u. a. indem man das Achtelfinale gegen Bayern München nach zwei umkämpften Spielen knapp für sich entschied. In der Runde der letzten Acht folgten zwei Niederlagen gegen Schalke 04. Am 29. Mai 2011, im letzten Spiel der Saison, verteidigte \"Inter\" den italienischen Pokal: Die US Palermo wurde im Finale in Rom mit 3:1 besiegt. Überragender Spieler bei \"Inter\" war in dieser Spielzeit Samuel Eto’o, der in 53 Pflichtspielen 37 Treffer erzielte. Lediglich Antonio Angelillo war in der Saison 1958/59 öfter für die \"Nerazzurri\" erfolgreich (38 Tore). Im Juni 2011 wurde Trainer Leonardo durch Gian Piero Gasperini, den ehemaligen Chefcoach von CFC Genua, ersetzt. Nach einer 1:3-Niederlage gegen Aufsteiger Novara Calcio und fünf sieglosen Spielen in Folge entließ \"Inter\" Trainer Gasperini am 21. September 2011 und verpflichtete Claudio Ranieri. Ranieri gelangen zum Einstand Auswärtssiege in der Meisterschaft (3:1 gegen Bologna) und der Champions League (3:2 gegen ZSKA Moskau). Nach weiteren Siegen folgte jedoch eine Serie von enttäuschenden Ergebnissen, und nach einer Niederlage gegen Juventus Turin gab \"Inter\" die Trennung von Claudio Ranieri bekannt. Neuer Trainer von \"Inter\" wurde Andrea Stramaccioni, der zuvor die Jugendmannschaft trainierte. Die Saison wurde auf dem für \"Inter\" enttäuschenden sechsten Platz abgeschlossen. Am 1. August 2012 wurde bekannt, dass eine Gruppe chinesischer Investoren nach dem italienischen Konzern Saras, der sich im Besitz der Moratti-Familie befindet, zweitgrößter Anteilseigner an \"Inter\" wird. Gleichzeitig wurde bekannt, dass der Verein gemeinsam mit einer Tochter der China Railway Construction plant, bis 2017 ein neues Stadion zu bauen. Zu Beginn der Saison 2012/13 wurde das Mannschaftsgefüge von Inter Mailand stark verändert: Ehemalige Leistungsträger wie Maicon oder Júlio César verließen den Verein. Neuzugänge wie Rodrigo Palacio oder Samir Handanovič konnten zwar überzeugen, andere hingegen enttäuschten. Hinzu kam, dass \"Inter\" in dieser Saison mit vielen Verletzungssorgen zu kämpfen hatte. In der Europa League schied man im Achtelfinale gegen Tottenham Hotspur aus, die Liga wurde auf dem neunten Tabellenplatz beendet. Somit verpasste \"Inter\" für die kommende Spielzeit zum ersten Mal seit 14 Jahren das internationale Geschäft. Kurz nach Saisonende wurde deshalb Trainer Andrea Stramaccioni durch Walter Mazzarri ersetzt. Am 15. Oktober 2013 wurde bekannt, dass die Investmentgruppe International Sports Capital, welche sich im Besitz der indonesischen Geschäftsmänner Erick Thohir, Rosan Roeslani und Handy Soetedjo befindet, 70 % der Anteile des Vereins übernimmt. Thohir übernahm das Amt des Vereinspräsidenten, während Massimo Moratti zum Ehrenpräsident der \"Nerazzurri\" ernannt wurde. Nach der Saison, die \"Inter\" auf dem fünften Tabellenplatz abschloss, wurden die auslaufenden Verträge der langjährigen Spieler Esteban Cambiasso, Walter Samuel, Diego Milito und Javier Zanetti nicht mehr verlängert bzw. jener von Cristian Chivu einvernehmlich aufgelöst, um die Mannschaft zu verjüngen und die Gehaltskosten zu senken. Inter Mailand schied im Achtelfinale der Europa League 2014/15 gegen den VfL Wolfsburg aus. Im italienischen Pokal schied man im Viertelfinale in Neapel mit 0:1 aus. In der Liga erreichte man den achten Platz und spielt somit nicht europäisch. Im Juni 2016 kauft der chinesische Grosskonzern Suning Holdings Group, der Haushaltgeräte herstellt, den Traditionsverein. Inter Mailand hat sich im Jahr 2017/18 durch einen Sieg gegen Lazio Rom im letzten Spieltag der Saison für die Champions League qualifiziert. Aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs zog Inter trotz der schlechteren Tordifferenz noch vorbei an Lazio Rom auf Rang vier. Somit spielten die \"Nerazzurri\" erstmals seit der Saison 2011/12 wieder in der UEFA-Champions League 2018/19. In Gruppe B wurde Inter Mailand zwar punktgleich mit Tottenham Hotspur, schied jedoch aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs als Drittplatzierter aus dem Wettbewerb aus. In der folgenden K.O.-Phase der UEFA Europa League 2018/19 unterlagen die \"Nerazzurri\" im Achtelfinale Eintracht Frankfurt.", "section_level": 2}, {"title": "Spiel- und Trainingsstätten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Spielstätten.", "content": "Erste Spielstätte war von 1908 bis 1913 der \"Campo Sportivo\" in der Via Ripa Ticinese, von 1913 bis 1930 der \"Campo Goldoni\" und von 1930 bis 1947 die Arena Civica.", "section_level": 2}, {"title": "Stadion.", "content": "1925 entschied sich der Vereinspräsident des AC Mailand, Piero Pirelli, für ein neues Stadion und ließ das \"San Siro\" innerhalb von 13 Monaten errichten. Das Stadion diente seither als Austragungsstätte zahlreicher Sportgroßveranstaltungen wie etwa den Fußball-Weltmeisterschaften 1934 und 1990, der Fußball-Europameisterschaft 1980, sowie bis dato elf Europapokal-Endspielen. Ursprünglich war es Eigentum des AC Mailand, seit 1947 teilen sich die beiden Mailänder Vereine das Stadion. Die Einweihung fand am 19. September 1926 mit einem Freundschaftsspiel zwischen \"Milan\" und \"Inter\" statt. Der offizielle Stadionname wurde nach einem Umbau im März 1980 zu Ehren des Fußballspielers Giuseppe Meazza vergeben, der für beide Mailänder Vereine spielte. Das Giuseppe-Meazza-Stadion ist ein vom europäischen Fußballverband UEFA in die Kategorie 4 (\"Elitestadion\") eingeordnetes Stadion und zählt zu den größten Europas. Seit Baubeginn wurde das Stadion mehrmals modernisiert und bietet aktuell 77.668 Zuschauern Platz. Es beherbergt außerdem Fanshops, Restaurants und ein Museum, in dem sich Besucher über die Geschichte der beiden Mailänder Vereine informieren können.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fans und Anhänger.", "content": "Während die Fan-Gruppierungen des AC Mailand traditionell in der Südkurve des Giuseppe-Meazza-Stadions zu finden sind, halten sich die Fan-Gruppierungen von \"Inter\" in der Nordkurve des Stadions, der „Curva Nord“, auf. Insgesamt handelt es sich bei der „Curva Nord“ um eine „rechte“ Kurve, auch wenn die Politik bei den Anhängern von \"Inter\" nicht eine derart große Rolle spielt wie bei jenen von Lazio Rom oder Hellas Verona. Die wahrscheinlich bekannteste Ultra-Gruppe von \"Inter\" sind die Boys S.A.N. („Squadra d’Azione Nerazurre“, it. „Schwarzblaue Aktionseinheiten“). Die Boys wurden 1969 gegründet und sind damit eine der ältesten Ultra-Gruppierungen Italiens. Außerdem waren die Boys die erste Gruppe, die sich ausdrücklich zur rechten Gesinnung bekannte, während ein Großteil der anderen ersten Gruppen mit der außerparlamentarischen Linken zu tun hatte oder mit dieser sympathisierte. Ebenfalls bekannt ist die Gruppe Irriducibili, welche 1988 gegründet wurde und nicht mit der inzwischen aufgelösten Irriducibili von Lazio Rom zu verwechseln ist, auch wenn beide Gruppierungen klar dem rechten Lager zugeordnet werden können. Die Irriducibili Inter war jene Gruppe, die im Rückspiel des Champions League-Viertelfinales der Saison 2004/05 gegen den AC Mailand für einen Spielabbruch sorgte, indem sie Leuchtkörper auf das Spielfeld warf und dabei Milan-Torwart Dida verletzten. Weitere bekannte Gruppen sind die Ultras (1975 gegründet), die Gruppierung Viking (1984) und die Brianza Alcoolica (1985). Bei der Vereinigung „Curva Nord Milano“ handelt es sich um einen Zusammenschluss der Ultra-Gruppen von Inter Mailand, um gegenüber Verein oder Medien geschlossen aufzutreten, auch wenn die einzelnen Gruppen als solche weiterbestehen. Die Ultras der \"Nerazzurri\" organisieren regelmäßig farbenfrohe und ausgefallene Choreografien, waren aber in der Vergangenheit auch immer wieder in brutale Auseinandersetzungen mit Ultras anderer Vereine oder Sicherheitskräften verwickelt, die zum Teil schwerwiegende Folgen hatten. Am 9. Oktober 1988 wurde zum Beispiel der 32-jährige Ascoli Calcio-Fan Reno Filippini während des Spiels Ascoli gegen \"Inter\" von Mitgliedern der Boys S.A.N. dermaßen schwer verletzt, dass er eine Woche später seinen Verletzungen erlag.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinshymnen.", "content": "Die offizielle Vereinshymne der \"Nerazzurri\" ist \"C'è solo l'Inter\" (\"Es gibt nur Inter\"). Das vom italienischen Musiker Elio komponierte und produzierte Lied erschien im Oktober des Jahres 2002 und wurde Giuseppe Prisco, dem langjährigen Vize-Präsidenten der \"Nerazzurri\", gewidmet, der im Dezember 2001 verstarb. Das von Graziano Romani gesungene Lied schaffte es im Dezember seines Erscheinungsjahres in die Top 20 der italienischen Charts. Im Jahr 2003 nahmen die Spieler von \"Inter\" außerdem das Lied \"Pazza Inter\" (\"Verrücktes Inter\") auf. Das Lied ist Teil der CD \"Inter Compilation\", die im September 2003 erschienen ist. \"C'è solo l'Inter\" wird bei Heimspielen der \"Nerazzurri\" gespielt und gesungen. Bei \"Pazza Inter\" ist dies jedoch nicht mehr der Fall, da sich Inter nicht mit der Plattenfirma, über die Nutzungsrechte einigen konnte.", "section_level": 3}, {"title": "Rivalitäten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "AC Mailand.", "content": "Zunächst ist eines der bekanntesten Fußballderbys der Welt zu nennen, das Mailänder Stadtderby. Das \"Derby della Madonnina\", welches nach der Madonnenstatue auf der zentralen Turmspitze des Mailänder Doms benannt wurde und im Gegensatz zu vielen anderen Derbys nicht von geographischen, kulturellen oder politischen Gegensätzen geprägt ist, sondern seine besondere Brisanz dadurch erhält, dass \"Inter\" aus dem älteren AC Mailand hervorging, beide Vereine sich das Stadion teilen und die Klubs national und international ähnlich erfolgreich sind. Mailand ist die einzige Stadt, welche zwei Champions-League-Sieger beheimatet.", "section_level": 3}, {"title": "Juventus Turin.", "content": "Ebenfalls sehr bekannt ist das Derby d’Italia, zwischen Inter Mailand und Juventus Turin. Bereits in den 1930ern waren beide Vereine regelmäßige Konkurrenten um nationale Titel, allerdings tauchte die Bezeichnung Derby d'Italia erst in den 1960ern auf, als \"Inter\" der erfolgreichste italienische Klub auf internationaler Ebene und Juventus der erfolgreichste Verein in Italien war und beide norditalienische Mannschaften um die sportliche Vorherrschaft auf der Apenninen-Halbinsel konkurrierten. Bis zum Zwangsabstieg von Juventus im Jahr 2006 waren beide Teams außerdem die einzigen, welche nie aus der Serie A abgestiegen waren.", "section_level": 3}, {"title": "AS Rom.", "content": "Nach dem Zwangsabstieg von Juventus Turin und einer sportlichen Schwächephase des AC Mailand entwickelte sich die AS Rom zu einem der großen Konkurrenten von \"Inter\". Zwischen den Saisons 2004/05 und 2009/10 konnten beide Mannschaften 14 von 18 nationalen Titeln gewinnen, wobei \"Inter\" meistens das bessere Ende für sich behielt: Von 2006 bis 2010 gewannen die Mailänder fünf Meisterschaften in Folge, der AS Rom wurde dabei viermal Vize-Meister. Beide Vereine trafen von 2005 bis 2010 in fünf von sechs Endspielen der Coppa Italia aufeinander, von denen \"Inter\" drei und die AS Rom zwei gewinnen konnte. Lediglich 2008/09 trafen beide Mannschaften bereits im Viertelfinale des Pokalsbewerbs aufeinander, wobei die AS Rom die Segel streichen musste, während \"Inter\" im Halbfinale ausschied. Im angesprochenen Zeitraum trafen beide Mannschaften außerdem viermal im Spiel um die Supercoppa Italiana aufeinander, wobei \"Inter\" dabei drei und die AS Rom nur einen Erfolg feiern konnten. Zu der Rivalität zwischen den Mailändern und Römern trug außerdem die Tatsache bei, dass es \"Inter\" im angesprochenen Zeitraum auch gelang, den Hauptstädtern Leistungsträger wie Cristian Chivu (2007/08) oder Mancini (2008/09) abzuwerben.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstige.", "content": "Die Fans von \"Inter\" zählen außerdem die Vereine Atalanta Bergamo, Hellas Verona, den SSC Neapel und den AC Florenz zu ihren Rivalen. Eine Fan-Freundschaft besteht hingegen zu den Anhängern von Lazio Rom. Die Boys S.A.N. (siehe Fans und Anhänger) geben außerdem an, dass eine Freundschaft zwischen den Ultras der AS Varese 1910 und den Ultras Yomus des FC Valencia besteht.", "section_level": 3}, {"title": "Finanzsituation und Eigentümerschaft.", "content": "Die \"Football Club Internazionale Milano S.p.A.\" war bis 2016 eine Tochtergesellschaft der \"International Sports Capital HK Ltd.\" von Erick Thohir (70 %), weitere Anteile hielten die \"Internazionale Holding S.r.l.\" des früheren Inter-Präsidenten Massimo Moratti (29,5 %) und \"Pirelli\" (0,5 %). Am 6. Juni 2016 gab die chinesische Suning Holdings Group eine Vereinbarung zur Übernahme von 68,55 % der Anteile für rund 270 Millionen Euro bekannt; Erick Thohir reduzierte seinen Anteil auf rund 31 % und wurde einziger Minderheitsaktionär, Moratti verkaufte seine Anteile. In der Saison 2016/17 erwirtschaftete Inter Mailand einen Umsatz von 262,1 Millionen Euro und ist damit der zweit umsatzstärkste Fußballverein Italiens, weltweit belegt der Verein in dieser Kategorie Platz 15.", "section_level": 2}, {"title": "Ausrüster und Sponsoren.", "content": "Ausrüster ist seit 1998 der Sportartikelhersteller Nike, der Vertrag läuft bis 2023. Aktueller Hauptsponsor von Inter Mailand ist Pirelli. 1981 schloss \"Inter\" einen Werbevertrag mit Inno-Hit, die ihren Schriftzug auf den Trikots platzierten. Es folgten Misura (1982–1991), FitGar (1991–1992), Fiorucci (1992–1995) und Pirelli (seit 1995).", "section_level": 2}, {"title": "Vereinsfarben und -wappen.", "content": "Inter trägt seit seiner Gründung 1908 die Farben Schwarz und Blau, dazu schwarze oder weiße Hosen und schwarze Stutzen. Das Auswärtstrikot wird traditionell in weiß gehalten. Das heutige Vereinswappen ist in den Farben Schwarz, Blau, Weiß und Gold gehalten. Es zeigt mittig ein Monogramm mit den Buchstaben \"F\", \"C\", \"I\" und \"M\".", "section_level": 2}, {"title": "Daten und Fakten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Individuelle Erfolge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Ballon d’Or (Europas Fußballer des Jahres) (3) FIFA Ballon d’Or/Weltfußballer des Jahres (4) FIFA-Trainer des Jahres (1) UEFA Club Football Awards (7) Bester Spieler der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft (1) World Soccer (3) Afrikas Fußballer des Jahres (2)", "section_level": 3}, {"title": "National.", "content": "Torschützenkönig (14) Fußballer des Jahres/Guerin d’Oro (10) Trainer des Jahres (2)", "section_level": 3}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die italienische Sportzeitung \"Gazzetta dello Sport\" wählte den Fußballklub in den Jahren 2008 und 2010 zu „Italiens Mannschaft des Jahres“.", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaft der Frauen.", "content": "Die Fußballmannschaft der Frauen besteht seit 2018 und spielt in der Saison 2019/20 in der Serie A, der höchsten Spielklasse für Frauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Palais Leuchtenberg, Odeonsplatz 4, im Westen des Odeonsplatzes ist das größte Palais in München. Darin ist heute das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat untergebracht.", "tgt_summary": "洛伊希滕贝格宫(Palais Leuchtenberg),1853-1933年称为“卢特波德宫”(Luitpold Palais)或“卢特波德王子宫”(Prinz Luitpold Palais),由第一任洛伊希滕贝格公爵欧仁·德·博阿尔内建于19世纪初,是慕尼黑最大的宫殿。它位于音乐厅广场西侧,与音乐厅(Odeon)形成整体,目前巴伐利亚州财政部设于该建筑内。洛伊希滕贝格美术馆曾经设于二楼。", "id": 550495} {"src_title": "Inter Mailand", "tgt_title": "国际米兰足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau von Klenze (1817–1821).", "content": "Eugène de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg, Schwager des späteren Königs Ludwig I. von Bayern und Stiefsohn Napoleons beauftragte Leo von Klenze mit dem Bau eines „vorstädtischen Stadtpalastes“. Zwischen 1817 und 1821 wurde der Adelspalast mit etwa 250 Räumen und etlichen Wirtschaftsgebäuden von Leo von Klenze als erstes Gebäude an der Ludwigstraße erbaut. Klenze verstand das Palais Leuchtenberg als Maßstab für die Gestaltung dieser Prachtstraße. Er entschied sich für den Stil der Neorenaissance nach dem Vorbild des Palazzo Farnese in Rom. Bereits während der Bauphase besuchte Klenze die französische Hauptstadt, um den damals gerade dort entwickelten geruchlosen beweglichen Abtritt zu studieren und ins Palais Leuchtenberg zu integrieren. Diese „fosses inodores et mobiles“ wurden bald darauf Standard in fast allen Neubauten Münchens. Beauharnais bewohnte das größte Adelspalais der Zeit mit seiner Gemahlin Auguste, Schwester Ludwigs I., und seinen Kindern. Das Palais war mit einem Ballsaal, einem Theatersaal, einem Billardzimmer und einer Gemäldegalerie ausgestattet. Zudem gab es eine eigene Kapelle. Am 2. August 1829 fand in dieser Kapelle die Hochzeit per procurationem von Kaiser Dom Pedro I. von Brasilien und Prinzessin Amélie von Leuchtenberg statt. Nach dem Tod der Witwe von Eugène de Beauharnais, Auguste von Leuchtenberg, im Jahre 1852 kaufte Prinz Luitpold, der spätere Prinzregent von Bayern, das Palais. Bis Anfang 1933 wurde das Palais Leuchtenberg für repräsentative Zwecke des bayerischen Königshauses bzw. des Hauses Wittelsbach genutzt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es 1943 und 1945 bei Luftangriffen schwer getroffen. 1957 erwarb der Freistaat Bayern die Ruine nach der Zwangsvollstreckung gegen die Wittelsbacher Vermögensverwalterin Josefine Wrbna-Kaunitz günstig und ließ sie vollständig abtragen.", "section_level": 2}, {"title": "Bau von Heid/Simm (1963–1967).", "content": "Nach dem Totalabbruch entstand in den Jahren 1963 bis 1967 nach Plänen von Hans Heid und Franz Simm ein Neubau in Stahlbetonskelettbauweise mit vorgeblendeter Ziegelschicht und rekonstruierter Fassade für das Bayerische Staatsministerium der Finanzen. Der Grundriss folgt nicht den Originalplänen Leo von Klenzes. Lediglich die Fassade ist originalgetreu wiederhergestellt, auch befinden sich die Repräsentationsräume des Finanzministeriums sowie das Dienstzimmer des Staatsministers der Finanzen wieder in der „Beletage“ im ersten Obergeschoss. Von der früheren prunkvollen Ausstattung ist nicht viel erhalten; wenige Stücke befinden sich heute im Schloss Nymphenburg. Bertel Thorvaldsens \"Alexanderfries\" ist als Kopie im Foyer des Neuen Herkulessaales der Residenz angebracht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Football Club Internazionale Milano, kurz Internazionale oder Inter, im deutschsprachigen Raum bekannt als Inter Mailand, ist ein 1908 gegründetes italienisches Fußballunternehmen aus der lombardischen Hauptstadt Mailand. Weitere Bezeichnungen sind \"I Nerazzurri\" („Die Schwarz-Blauen“), \"La Beneamata\" und \"Il Biscione\".", "tgt_summary": "国际米兰足球俱乐部()简称国米,是一家位于意大利米兰市的足球俱乐部,目前比赛于意大利足球甲级联赛。", "id": 2817185} {"src_title": "Mittag", "tgt_title": "中午", "src_document": [{"title": "Astronomischer Mittag.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sonnenhochstand zu Mittag.", "content": "Der Höhenwinkel \"h\" der Sonne zu Mittag beziehungsweise deren Zenitdistanz \"z\" hängt von der geographischen Breite \"B\" des Standortes und der jahreszeitlich schwankenden Deklination \"δ\" der Sonne ab: Für Orte in Äquatornähe zwischen den Wendekreisen (|B| < 23,45°) geht die Sonne zweimal pro Jahr genau durch den Zenit, für Orte innerhalb der Polarkreise ist sie auch zu „Mittag“ tage- bis monatelang unter dem Horizont. Im Tageslauf ändert sich abhängig vom Tagbogen der Sonnenstand und damit der Schattenwurf. Er ist zu Mittag am kürzesten, da nun die Sonne beim Meridiandurchgang mit der Mittagshöhe auch fast genau ihren Tageshöchststand in oberer Kulmination erreicht. Der Schatten eines Stabes als Zeiger (Gnomon) einer Sonnenuhr weist dann nördlich des nördlichen Wendekreises genau nach Norden, südlich des südlichen Wendekreises genau nach Süden. Zwischen den Wendekreisen hängt es von der Jahreszeit ab, ob der Schatten zu Mittag nach Norden oder Süden fällt.", "section_level": 2}, {"title": "Uhrzeit des \"wahren Mittags\".", "content": "Der Zeitpunkt des astronomischen Mittags, der \"wahre Mittag\", also 12 wahre Ortszeit, hängt zum einen vom Standort und dessen geographischer bzw. astronomischer Länge ab. Zum anderen ist bei der Berechnung auch die Zeitgleichung zu berücksichtigen, die den Unterschied zwischen wahrer und mittlerer Ortszeit angibt (ZG = WOZ – MOZ). Diese Differenz schwankt infolge der Ekliptikschiefe und der Ellipsenform der Erdbahn im Laufe eines Jahres mehrfach. Sie beträgt derzeit maximal +16 Minuten, minimal −14 Minuten. Viermal im Jahr ist der Betrag der Zeitgleichung gleich Null und somit MOZ = WOZ; dies ist 2019 am 15. April, 13. Juni, 1. September und 25. Dezember der Fall. Die Veränderungen der Zeitgleichung zum Vortag liegen je unter einer halben Minute und sind kurz nach dem Datum der Wintersonnenwende am stärksten. Um diese Jahreszeit fallen sie gelegentlich im Alltagsablauf auf, denn die lichten Tage sind kurz und die Veränderungen der Tageslichtdauer gering. Da die Zeiten von Sonnenaufgang und -untergang um die Sonnenwende besondere Aufmerksamkeit finden, kann bemerkt werden, dass sie keinen gleichförmigen Verlauf zeigen. Dabei geben auf MOZ bezogene Zeitangaben den frühesten Sonnenuntergang mehrere Tage vor, den spätesten Sonnenaufgang mehrere Tage nach dem Datum der Wintersonnenwende an, dem Tag mit der kürzesten Tageslichtdauer. In allen Fällen ist aber der wahre Mittag die Mitte eines lichten Tages. Konkret lässt sich der wahre Mittag folgendermaßen berechnen: Rechenbeispiel für das Stadtzentrum Münchens auf geographischer Länge von 11,6° Ost am 12. Juli 2008 mit Zeitgleichung ZG = −5 Minuten in mitteleuropäischer Sommerzeit: 12:00 Uhr + 0:04h · (15 − 11,6) − (−0:05h) + 1:00h = 13:19 Uhr MESZ.", "section_level": 2}, {"title": "Mittag in der Physik, dabei speziell Geo-Physik und Elektro-Physik.", "content": "In der Geophysik stehen magnetische und Ladungseffekte der Hochatmosphäre in starker Beziehung zur Tageszeit – beispielsweise", "section_level": 1}, {"title": "Mittag in anderen Zusammenhängen.", "content": "Allgemein ist \"Mittag\" oder \"Mittagszeit\" gebräuchlich mit oft nur ungefähr bestimmtem Begriff für ein intuitives Zeitintervall, zum Beispiel zwischen 12 Uhr und 14 Uhr. Insbesondere in heißen Gegenden umfasst dieser Zeitraum die Mittagsruhe oder Siesta. Doch kann „Mittag“ auch eine genaue Uhrzeit bedeuten, zum Beispiel 12:00 Uhr, oder ein festes Zeitintervall, beispielsweise für die Mittagspause. In dieser Weise wird \"mittags\" etwa bei der Angabe von Schließungs- und Öffnungszeiten gebraucht, ähnlich wie im englischsprachigen Raum \"noon\" für Mittag \"(open: noon – 7 p.m.).\" Die um die Mittagszeit eingenommene Mahlzeit wird Mittagessen genannt. Die frühere öffentliche Zeitmessung wurde überwiegend auf der Grundlage astronomischer Zeitbestimmungen geregelt. Zumeist wurde hierfür auf den aktuellen Sonnenstand Bezug genommen, wofür es u. a. sogenannte Mittagskanonen gab. In zahlreichen Orten war ein Mittagsläuten üblich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mittag ist astronomisch der Zeitpunkt des Durchgangs der Sonnenmitte durch den Meridian eines Standorts. Bei Orten in Europa steht die Sonne zu diesem Moment genau im Süden und erreicht mit der Mittagshöhe fast genau ihren Tageshöchststand in oberer Kulmination. Der Höhenwinkel der Sonne zu Mittag ändert sich zwischen den Sonnenwenden mit der Jahreszeit von Tag zu Tag und hängt von der geographischen Breite des jeweiligen Standorts ab. Der tägliche Höchststand der Sonne beziehungsweise genau: ihr oberer Meridiandurchgang definiert dort 12 Uhr wahre Ortszeit (WOZ). Exakt zu dieser Zeit, wahrer Mittag, am Standort steht die Sonne wieder über derselben Stelle des Horizonts, dem Südpunkt.", "tgt_summary": "中午、日中,指二十四小时制之12:00或十二小时制之正午12时,用于口语表达时,常连带地指正午十二点附近一段时间,例如午饭时间。", "id": 3064842} {"src_title": "Tofu", "tgt_title": "豆腐", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Soweit nachvollziehbar, ist die Herstellung von Tofu seit dem Altertum bekannt. Ein weit verbreiteter Mythos zum Ursprung besagt, dass Tofu um 164 v. Chr. von Liu An, einem Prinzen der Han-Dynastie, erfunden worden sei. Während der Nara-Periode der japanischen Zeitrechnung (8. Jahrhundert) wurde Tofu über Korea und ganz Asien verbreitet. In Japan wurde es als „Tofu“ bekannt. Eine andere Theorie besagt, dass die Produktionsmethode für Tofu zufällig entdeckt wurde, als man einen Brei aus gekochten, gemahlenen Sojabohnen mit unreinem Seesalz vermischte. Solches Meersalz habe wahrscheinlich Calcium- und Magnesiumsalze enthalten, die die Sojamischung zum Gerinnen gebracht hätten. Daraus sei letztendlich ein tofuartiges Gel entstanden, aus dem wiederum über weitere Schritte Tofu entstanden sei. Auch wird die Auffassung vertreten, dass Tofu noch älter sei und die Chinesen des Altertums die Technik zur Gerinnung von Sojamilch von den Mongolen und Indochinesen aus der Gerinnung der Milch gelernt hätten. Es gab in der damaligen chinesischen Gesellschaft keine Techniken und keine Kenntnis zur Gewinnung und Weiterverarbeitung von Milchprodukten. Das Hauptargument dieser Theorie liegt dabei in der etymologischen Ähnlichkeit zwischen dem chinesischen Ausdruck für die mongolische gegorene Milch (\"rufu\", was so viel heißt wie \"saure Milch\") und dem Wort \"doufu\". Nach neuesten Erkenntnissen stammt die erste schriftliche Quelle aus dem Jahr 965 aus China. Die früheren Annahmen wurden alle verworfen. In China, Korea, Japan sowie in Vietnam und Thailand wurde Tofu zu einem Grundnahrungsmittel neben dem Reis.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Tofu wird durch die Gerinnung der Eiweißbestandteile von Sojamilch hergestellt, entweder mit Hilfe von \"Nigari\" (Magnesiumchlorid), Zitronensäure oder Calciumsulfat. Diese werden anschließend durch Erhitzen und Abschöpfen oder Filtrieren abgetrennt. In Okinawa benutzt man Seewasser statt Nigari und nennt solchen Tofu Shima-dofu (Inseltofu). Mitunter wird der Tofu auch gepresst, um ihm Flüssigkeit zu entziehen. Das Ausflocken des Proteins und des als Emulsion vorliegenden Öls aus der gekochten Sojamilch ist der wichtigste Schritt bei der Herstellung. Dies wird mit Hilfe von Gerinnungsmitteln erreicht. Zwei Arten, nämlich Salze und Säuren, werden kommerziell verwendet. Ein drittes Gerinnungsmittel, Enzyme, wird noch nicht kommerziell verwendet, erscheint aber sowohl bei festem als auch bei Seidentofu vielversprechend. Heutige Tofuhersteller wenden eine oder auch mehrere dieser Gerinnungsmethoden an, da sich durch diese die gewünschte Beschaffenheit des fertigen Tofu beeinflussen lässt. Die verschiedenen Strukturen sind das Ergebnis unterschiedlicher Porengrößen und anderer Merkmale in Tofu, die durch Verwendung jeder Art von Gerinnung hergestellt werden. Die Mischung der Gerinnungsagentien wird in Wasser aufgelöst und die Lösung anschließend in gekochte Sojamilch eingerührt, bis die Mischung zu einem weichen Gel gerinnt. Die Blöcke werden je nach Tofusorte unterschiedlich hergestellt. Bei weichem Seidentofu oder für die „Tofublume“ wird die Sojamilch direkt in die Verkaufsverpackung des Tofus eingefüllt, wo sie gerinnt. Für weichen, aus Asien stammenden Standard-Tofu wird die Gerinnung von Soja unterbrochen, und der Überschuss der Flüssigkeit wird unter Verwendung von Baumwolle oder Musselin abgegossen; der verbleibende Tofu wird anschließend leicht gedrückt, um einen weichen Kuchen herzustellen. Für festere Tofusorten wie den asiatischen Trockentofu oder auch für westliche Tofusorten wird weiter gepresst, um noch mehr Flüssigkeit zu entfernen. Die Tofublöcke können dann gekühlt werden, bis sie fest sind. Ein fertiggestellter Tofublock kann in mehrere Teile geschnitten, gewürzt oder anders weiterverarbeitet werden. Säuren werden zur Würzung jedoch eher selten verwendet, da der daraus resultierende Geschmack oft nicht erwünscht ist.", "section_level": 1}, {"title": "Tofuarten.", "content": "Je nach Herstellungsart und Konsistenz unterscheidet man verschiedene Arten von Tofu. So wird etwa für Süßspeisen der sogenannte „Seidentofu“ verwendet, welcher besonders zart in seiner Konsistenz ist, während der „Schwammtofu“ meist gefüllt und frittiert wird. Beliebt ist auch der geräucherte Tofu.", "section_level": 1}, {"title": "Frischer Tofu.", "content": "Jeweils abhängig vom Wassergehalt, der aus den Tofublöcken gewonnen wird, kann frischer Tofu in China und Japan in verschiedene Arten unterteilt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Seidentofu.", "content": "Seidentofu (auf Chinesisch oder ; auf Japanisch \"kinugoshi tōfu\", lit. „seidengefilterter Tofu“; auf Koreanisch \"sundubu\") wird nicht abgetropft und hat von allen frischen Tofusorten den höchsten Feuchtigkeitsgehalt. Seine Struktur kann mit der von dünnem Vanillepudding verglichen werden. In Japan und Korea wird traditioneller Seidentofu mit Meerwasser hergestellt. Der Eisengehalt beträgt mit 1 mg pro 100 g nur ein Drittel von festem Tofu und Sojabohnen oder ein Viertel von Spinat.", "section_level": 3}, {"title": "Fester asiatischer Tofu.", "content": "Fester asiatischer Tofu (auf chinesisch schlicht als \"dòufu\" bezeichnet; auf japanisch \"momendōfu\", lit. „Baumwoll-Tofu“) ist eine Frischtofusorte, die entwässert und gepresst wird, jedoch ist ihr Feuchtigkeitsgehalt trotzdem noch sehr hoch. Die Festigkeit ist vergleichbar mit frischem Fleisch. Die innere Struktur dieses Tofus ist weich und hat eine mit Pudding vergleichbare Konsistenz. Die Außenhaut hat das Muster des Musselin-Tuches oder des Siebs, das zur Entwässerung benutzt wird. Eine Tofuzubereitung ist auch die Tofu-Haut selbst; in Japan wird sie Yuba genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Fester westlicher Tofu.", "content": "Fester westlicher Tofu (auf chinesisch ) ist eine besonders feste Tofusorte, die von allen frischen Tofus den geringsten Feuchtigkeitsgehalt besitzt. Diese Sorte ist genauso fest wie durchgegartes Fleisch und besitzt ähnlich wie Panir eine auf gewisse Weise gummiartige Konsistenz. Wenn dieser Tofu in dünne Scheiben geschnitten wird, kann er leicht zerbröckeln. Seine Haut hat das Muster des Musselin-Tuchs oder des Siebs, das zur Entwässerung benutzt wird. Dieser Tofu wird nach der Pressung gemahlen und umgeformt. Manchmal fehlt die Haut mit ihrem Tuchmuster. Eine Variante des getrockneten Tofus wird besonders flach gepresst und in lange Scheiben geschnitten, die nicht mehr als zwei Millimeter breit sind. Getrockneter, gehackter Tofu (auf chinesisch ), der wie lose gekochte Nudeln aussieht, kann auf unterschiedliche Weisen garniert werden.", "section_level": 3}, {"title": "Bearbeiteter Tofu.", "content": "Es gibt mehrere unterschiedliche Arten von bearbeitetem Tofu, analog zu den verschiedenen Möglichkeiten, auf die frischer Tofu zubereitet werden kann. Einige dieser Techniken entstanden aus der Notwendigkeit heraus, den Tofu haltbar zu machen, bevor es möglich war, die Haltbarkeit durch Kühlung zu verlängern. An anderen Herstellungstechniken wurde gearbeitet, um Tofusorten zu erschaffen, die einzigartige Strukturen und Geschmackseigenschaften aufweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Eingelegter Tofu.", "content": "Eingelegter Tofu (auf chinesisch, auf vietnamesisch \"chao\") wird auch als haltbarer Tofu oder gegorener Tofu bezeichnet. Hierbei handelt es sich um Tofuwürfel, die an der Luft durchgetrocknet und langsam durch Bakterien vergoren wurden. Der trockene, gegorene Tofu wird anschließend in Salzwasser, chinesischem Wein, Essig und mit gehackten Paprikaschoten eingeweicht, oder auch mit einer speziellen Mischung aus ganzem Reis, Bohnenpaste und Sojabohnen mariniert. Bei rotem eingelegten Tofu (auf chinesisch ) werden zur Färbung pulverisierte rote Datteln (Chinesische Jujube) oder eingelegter roter Reis hinzugefügt. Bearbeiteter Tofu ruft ein spezielles Gefühl im Mund hervor, das wegen der Zusammensetzung seiner Proteine dem bestimmter Milchprodukte ähnelt und seinen Ursprung in der Lufttrocknung und Gärung besitzt. Da er von Natur aus eher geschmacksneutral ist, nimmt bearbeiteter Tofu den Geruch und Geschmack derjenigen Flüssigkeit an, in die er eingeweicht wird. Die Struktur des eingelegten Tofus ähnelt dem einer festen und glatten Paste, kaltem Frischkäse nicht unähnlich. Tatsächlich wird diese Tofusorte auf Englisch manchmal auch als \"chinese cheese\" (dt. „chinesischer Käse“) bezeichnet. Eingelegter Tofu hat gewöhnlich einen sehr stark salzigen oder auch würzigen Geschmack, der denen vieler eingelegter chinesischer Gemüsearten sehr ähnlich ist. Als solcher wird er oft als Beilage zu einem einfachen Gericht gegessen und ist auch eine Frühstücksbeigabe, sofern er zusammen mit Reis-Congee zu sich genommen wird. Eingelegter Tofu wird generell in kleinen Konservengläsern verkauft und ist bei einer Aufbewahrung im Kühlschrank mehrere Jahre lang haltbar.", "section_level": 3}, {"title": "Stinkender Tofu.", "content": "\"Stinkender Tofu\" (auf chinesisch ) ist ein Seidentofu, der mit einer besonderen Lake fermentiert wurde. Diese Tofublöcke riechen sehr stark nach bestimmten scharfen Käsesorten. Die Struktur dieses Tofus ist dem asiatischen Seidentofu, aus dem er hergestellt wird, ähnlich. Er wird gewöhnlich mit Sojasauce bzw. süßer und/oder scharfer Sauce serviert.", "section_level": 3}, {"title": "Gefrorener Tofu.", "content": "Gefrorener Tofu (chi.: 冻豆腐 /dòng dòufu/) wurde von Nordchinesen durch Zufall entdeckt, als im Winter der draußen gelagerte Tofu gefroren war. Aufgrund der Eiskristalle entstehenden Löcher, und der Tofu kann Soße gut aufsaugen. Heute wird gefrorener Tofu meist mit Kühlgeräten erzeugt. In Nordostchina, wo der Winter besonders kalt ist, ist gefrorener Tofu besonders beliebt.", "section_level": 2}, {"title": "Tausend-Schichten-Tofu.", "content": "\"Tausend-Schichten-Tofu\" ( oder oder ) ist ein gefrorener Tofu, bei dessen Einfrieren in seinem Inneren große Eiskristalle entstehen, die zur Bildung großer, scheinbar in Schichten angeordneter Löcher führen. Der gefrorene Tofu nimmt beim Einfrieren eine gelbliche Farbe an. Der Tausend-Schichten-Tofu wird häufig in Asien aus asiatischem Seidentofu hergestellt, in Teilen Taiwans wird er auch als regionale Spezialität verkauft. Vor seinem Gebrauch wird dieser Tofu aufgetaut und die Feuchtigkeit ausgepresst.", "section_level": 3}, {"title": "Japanischer gefriergetrockneter Tofu.", "content": "Der Name von japanischem gefriergetrockneten Tofu (auf japanisch \"Kōya-dōfu\") kommt von Kōya-san, einem Zentrum des japanischen Buddhismus, das für seine traditionelle, vegetarische und buddhistische Küche, die \"shōjin ryōri\", berühmt ist. Dieser Tofu eignet sich hervorragend für das Camping, da er sehr leicht ist, in flachgepresster Form verkauft werden kann und unterwegs eine nährstoffreiche Mahlzeit ausmacht. Wie viele andere gefriergetrocknete Lebensmittel wird er vor dem Essen in heißem Wasser oder heißer Brühe eingeweicht und nimmt dabei eine schwammartige Konsistenz an. Gefriergetrockneter Tofu kommt auch in Tütensuppen vor, beispielsweise in der Misosuppe.", "section_level": 3}, {"title": "Nebenprodukte der Tofuherstellung.", "content": "Die Herstellung von Tofu bringt gleichzeitig auch einige durchaus essbare Nebenprodukte mit sich. Diese Essensprodukte werden aus einer Öl-Protein-Schicht oder einer Art Haut gewonnen, die sich über der Oberfläche der kochenden Sojamilch in einer offenen flachen Pfanne bildet. Der verbliebene Feststoff der Pressung von Sojamilch wird als \"Sojakuchen\" oder auch Okara bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Yuba.", "content": "Während die Sojamilch in einer offenen flachen Pfanne gekocht wird, bildet sich eine, hauptsächlich aus einem Komplex von Protein-Lipiden bestehende, Art Schicht oder Haut auf der flüssigen Oberfläche. Die Schicht wird zusammengekratzt und in gelblichen Blättern getrocknet. Das Resultat wird als Yuba oder Sojamilchhaut (chinesisch ; japanisch ) bezeichnet. Es hat in etwa folgende Zusammensetzung: 50–55 % Proteine, 24–26 % Fette, 12 % Kohlenhydrate, 3 % Asche, und 9 % Feuchtigkeit. Die Tofuhaut kann auch gebündelt werden, um die Form festzustecken und einer Art \"Tofubambus\" getrocknet zu werden (chinesisch ; japanisch \"kusatake\"), oder auch auf unzählige andere Art und Weisen zubereitet werden. Da die Tofuhaut eine weiche, gummiartige Struktur besitzt, wird sie zusammengeklappt oder auf verschiedene Arten geformt und weiter gekocht, um in der vegetarischen und veganen Küche verwendet zu werden. Einige Fabriken widmen ihre Produktion der Tofuhaut und anderen Produkten, die aus Sojahaut hervorgehen.", "section_level": 3}, {"title": "Okara (Sojakuchen).", "content": "Sojakuchen bzw. Okara ( oder ; koreanisch \"kongbiji\"), im Westen manchmal als Sojabrei bekannt, ist der bei der Sojamilchherstellung aus eingeweichten Sojabohnen übrig bleibende Rest. Obwohl er in den meisten Kulturen, die Tofu produzieren, hauptsächlich als Tierfutter verwendet wird, wird er manchmal auch in der japanischen und koreanischen Küche verwendet. Er dient ebenso als Zutat für vegetarische Burger, die in vielen westlichen Ländern hergestellt werden. In der chinesischen Küche wird Okara dagegen nur selten verwendet.", "section_level": 3}, {"title": "Tofusorten, die aus anderen Hülsenfrüchten hergestellt werden.", "content": "Schwarzbohnentofu () ist eine Tofusorte, die aus schwarzen Sojabohnen hergestellt wird, die gewöhnlich anstatt zu einem festen oder getrockneten Tofu zu einer \"Tofublume\" weiterverarbeitet wird (, \"dòuhuā\"). Die Struktur des Schwarzbohnentofus ist etwas gelatineartiger als eine herkömmliche Tofublume und hat eine grautönige Farbe. Der Schwarzbohnengeschmack ist für diese Sorte charakteristisch. Erdnusstofu (ryūkyū, \"Jīmāmi dōfu\") wird aus Erdnüssen hergestellt und gilt als Spezialität von Okinawa. Birmanischer Tofu (auf birmanisch \"to hpu\") ist eine Tofusorte, die statt aus Sojabohnen aus Kichererbsenmehl (\"chana dal\") hergestellt wird. Bei der Variation der Shan werden stattdessen Straucherbsen verwendet. Beide Typen sind von gelber Farbe und kommen nur in Myanmar vor, obwohl die Variation der Birmanen ebenso in einigen Restaurants in Übersee erhältlich ist, die die birmanische Küche servieren.", "section_level": 2}, {"title": "Zubereitung.", "content": "Tofu hat von Natur aus nur wenig Geschmack und ist fast geruchslos. Als solches kann Tofu entweder auf pikante oder auf süße Weise zubereitet werden, wobei er als Träger der Aromen der anderen Zutaten dient. Es ist nicht zu verwechseln mit Seitan, der ebenfalls in asiatischen oder vegetarischen Gerichten Verwendung findet und aus Weizeneiweiß besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Zubereitungsmethoden in westlichen Ländern.", "content": "Die festeren Zubereitungsstile des Tofu werden generell als Fleischersatz oder allgemeine Gerichte verwendet, die eine zusammenhaltende Konsistenz benötigen, während die weicheren Zubereitungsstile für Nachtisch, Suppen, Shakes und Soßen zum Gebrauch kommen. Feste westliche Tofus können gegrillt werden, da sie auf dem Grill nicht auseinanderfallen. Diese Tofusorten werden gewöhnlich über Nacht mariniert, da die Marinade nicht ohne weiteres den ganzen Tofublock durchdringt. Geraspelter Tofu wird in Verbindung mit texturiertem Soja manchmal als Fleischersatz verwendet. Weichere Tofus werden als milchfreie Mahlzeiten oder als solche mit niedrigem Kaloriengehalt gebraucht. Die vielseitige Verwendbarkeit von Tofu und Sojaprotein kann industriell genutzt werden, um die Textur von Käse, Pudding, Eiern, Speck oder Milch zu imitieren. Die Struktur des Tofu kann auch durch Erstarren, Pürieren und Kochen verändert werden. In Amerika, Europa, Australien und Neuseeland wird Tofu häufig mit Vegetarismus und Veganismus in Verbindung gebracht, da es als Quelle für qualitativ gutes und tierfreies Protein gilt.", "section_level": 2}, {"title": "Zubereitungsmethoden in Asien.", "content": "In der asiatischen Küche wird Tofu beispielsweise roh, geschmort, kurz angebraten, in Soßen gekocht, oder mit Beilagen gefüllt gegessen.", "section_level": 2}, {"title": "Würzen.", "content": "Der leichte Bohnengeruch von Tofu wird in ostasiatischen Küchen sehr genossen, als frischer Tofu wird er oft naturbelassen oder leicht gewürzt gegessen. In Japan wird häufig \"Hiyayakko\" (), ein fester asiatischer Tofu (Seidentofu) mit frisch geriebenem Ingwer, Winterzwiebeln und Sojasauce zu Mittag gegessen. In vielen Teilen Chinas wird Tofu auf ähnliche Weise mit Katsuobushi, tausendjährigen Eiern () und Sesamöl weiter gewürzt.", "section_level": 3}, {"title": "Kochen oder Braten.", "content": "Mapo Doufu () ist ein chinesisches Heißgericht aus Sichuan. Es besteht aus einer scharf-würzigen Sauce aus Hackfleisch und Tofu. Der Tofu wird nicht mit dem Hackfleisch angebraten, sondern später hinzugetan und gedämpft. Ursprünglich waren die drei Zutaten Hackfleisch, Tofu und Szechuanpfeffer. Mittlerweile ist das Gericht, in einer milderen Variante, auch in Japan und anderen Ländern sehr beliebt. In Japan wird es Mabodofu genannt. Auf Taiwan wird \"Dòuhuā\" () mit Garnierungen wie gekochten Erdnüssen, Adzukibohnen, gekochten Haferflocken, Tapioka, Mungbohnen und einem Sirup, der mit Ingwer oder Mung-Mandeln gewürzt wird, serviert. Im Sommer wird Dòuhuā mit zusammengedrücktem Eis serviert, im Winter wird es dagegen warm serviert. In der koreanischen Küche besteht \"dubu jorim\" aus festen Tofuwürfeln, die in der Pfanne gebraten und mit Sojasauce, Knoblauch und anderen Zutaten gewürzt werden. Kalte, ungekochte Tofuwürfel, die mit Sojasauce, Winterzwiebeln und Ingwer gewürzt werden, und auf eine Art und Weise zubereitet werden, die dem japanischen \"Hiyayakko\" ähneln, gelten als Delikatesse.", "section_level": 3}, {"title": "Braten.", "content": "Eine häufige Kochtechnik in vielen Teilen Ost- und Südostasiens umfasst ein Frittieren des Tofus in Pflanzenöl, Sonnenblumenöl und Rapsöl, was jeweils zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Obwohl Tofu vorher zu gebratenen Stücken abgefertigt wird, wird angebratener Tofu selten direkt gegessen. Anstatt dessen wird er weiterhin zusätzlich gekocht. Jeweils abhängig von der Tofusorte, die benutzt wird, kann die Struktur des durchgebratenen Tofu von knusprig an der Außenseite und puddingartig innendrin und angeschwollen wie ein einfacher Donut variieren. Ersteren isst man in der chinesischen Küche oft einfach mit Knoblauchsoße, während letzterer entweder mit Surimi gefüllt oder in Suppen gekocht wird. In Japan werden Würfel mit leicht bedecktem und gebratenem Tofu, die mit einer auf Kombu-Dashi basierenden Soße überzogen werden, als \"Agedashi-Tofu\" bezeichnet (). Seidentofu, der in ganz dünne Scheiben geschnitten und anschließend durchgebraten wird, ist in Japan als \"Aburaage\" bekannt, wird häufig blanchiert, mit Sojasauce und Mirin gewürzt und in Gerichten wie beispielsweise Kitsune-Udon serviert. \"Aburaage\" wird häufig offen aufgeschnitten, um eine Tasche zu formen, die anschließend mit Sushireis gefüllt wird. Dieses Gericht wird \"Inari-zushi\" genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Im Feuertopf.", "content": "Im Feuertopf können verschiedene Arten von Tofu gebraucht werden, wie frischer Tofu, gefrorener Tofu, Yuba usw.", "section_level": 3}, {"title": "Weiterverarbeitung.", "content": "Tofu ist heute international aufgrund seiner pflanzlichen Herkunft und seines Proteinreichtums als Ersatz für Fleisch (einschließlich Fisch) bekannt und wird deswegen bevorzugt von Vegetariern, Veganern und vorübergehend fastenden Menschen gegessen. Generell ist Tofu in der westlichen Welt inzwischen fester Bestandteil der vegetarischen und der veganen Küche. Da Tofu relativ geschmacksneutral ist, stellt er besondere Anforderungen an die Weiterverarbeitung, bei der das Würzen oft eine besondere Rolle spielt. Man kann Tofu kochen, braten, in Würfel schneiden und als Suppeneinlage verwenden oder auf verschiedene Arten anders verarbeiten. Aufgrund des sehr neutralen Eigengeschmacks eignet er sich als Träger für alle möglichen Gewürze und Geschmacksrichtungen, sowohl in Süßspeisen als auch in Hauptspeisen. Ein Gericht, für das besonders die Tofu-Hersteller der Stadt Kyōto berühmt sind, ist Yuba. Es handelt sich dabei um die hauchdünne Tofu-„Haut“, die während des Herstellungsprozesses abgeschöpft wird. Sie ist praktisch geschmackfrei. Roh, in mehreren Lagen übereinander gefaltet, wird sie häppchenweise in Sojasauce getunkt und verzehrt – was innerhalb der japanischen Küche als Delikatesse gilt. Essbar ist es außerdem noch in Form von frittiertem Yuba, das eine chipsartige Konsistenz besitzt. Im Westen weniger bekannt ist Chòu Dòufu (), eine fermentierte Tofu-Variante (vergleichbar manchen Käsesorten), die vor allem in China und Taiwan produziert wird. Chòu Dòufu wird in Restaurants oder Bars frittiert als Vorspeise oder Beilage angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "William Shurtleff, Akiko Aoyagi: \"History of Tofu and Tofu Products (965 CE to 2013).\" Soyinfo Center, 2013, ISBN 978-1-928914-55-6, online (PDF; 55,26 MB), auf soyinfocenter.com, abgerufen am 17. Februar 2017.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tofu – auch Bohnenquark (vgl. engl. \"bean curd\") oder veraltet Bohnenkäse genannt – ist ein ursprünglich chinesisches und darüber hinaus asiatisches Nahrungsmittel, das zunehmend auch in der westlichen Welt, insbesondere bei vegetarischer und veganer Ernährung, verwendet wird.", "tgt_summary": "豆腐是一种以黄豆为主要原料的黄白色块状豆制品食物,起源于中国,在越南、马来西亚、新加坡、日本、韩国也很普遍。 是一种口感松软滑嫩的食物。", "id": 504780} {"src_title": "Alexander VII.", "tgt_title": "歷山七世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fabio Chigi war der Sohn des Bankiers Flavio Chigi (1548–1611) aus Siena, der einer Familie des dortigen Stadtadels angehörte, deren eine Linie mit dem bedeutenden Bankier Agostino Chigi (1466–1520) unter Papst Julius II. zur Dominanz im Finanzwesen des Kirchenstaates gelangt war. Aus dem in Siena verbliebenen Familienzweig stammte Flavio Chigi, der in den dortigen Zweig der Familie von Papst Paul V. Borghese einheiratete. Sein Sohn Fabio, Großneffe dieses Papstes, studierte Philosophie und Theologie in Siena und trat nach seinem Studium im Jahr 1628 in die Dienste von Papst Urban VIII. ein. 1627 wurde er Vizelegat in Ferrara und danach 1635 Inquisitor in Malta. Nach der Berufung zum Bischof von Nardò im südlichsten Teil von Apulien ernannte ihn Urban VIII. 1639 zum päpstlichen Nuntius in Köln. Als außerordentlicher Gesandter von Papst Innozenz X. hielt sich Fabio Chigi von 1644 bis 1649 in Münster auf, wo er an den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden teilnahm. Sein Versuch, als Mediator vermittelnd zwischen den beiden Hauptparteien, Habsburg-Spanien und Frankreich-Schweden, zu wirken, scheiterte jedoch an der unnachgiebigen Haltung des Papstes, der jegliche Kompromisse zum Nachteil der katholischen Kirche ablehnte. Daher protestierte Chigi am Ende gegen die unterzeichnete Ausführung des Friedensvertrags, worauf der Papst diesen Vertrag in dem Breve \"Zelo domus Dei\" vom 26. November 1648 verurteilte. Am 8. Oktober 1651 weihte Chigi den Kölner Kurfürsten Maximilian Heinrich von Bayern in der damaligen Hauptpfarrkirche von Bonn, der Remigiuskirche, zum Bischof. Es war eine seine letzten Amtshandlungen im Rheinland, bevor er zurück nach Rom ging. In dieser Kirche wurde viele Jahre später, am 17. Dezember 1770, Ludwig van Beethoven getauft. Am 19. Februar 1652 wurde Chigi von Innozenz X. zum Kardinal mit der Titelkirche Santa Maria del Popolo kreiert, in der sich seit der Zeit des Bankiers Agostino die prächtig ausgestattete Familienkapelle der Chigi befindet. Kurz darauf wurde er in Rom mit dem Amt des Kardinalstaatssekretärs betraut: Auf sein Bestreben hin verdammte Innozenz X. am 1. Juni 1653 fünf Sätze aus dem \"Augustinus\" von Cornelius Jansen als häretisch.", "section_level": 1}, {"title": "Papstwahl.", "content": "Nach dem Tode des Papstes brauchte das Wählergremium der Kardinäle im Konklave 80 Tage, um nach langwierigem Streit der in ihm vertretenen Parteien ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche zu bestimmen. Am 7. April 1655 wählten 63 der anwesenden 64 Kardinäle Fabio Chigi zum neuen Papst (er selbst gab seine Stimme einem anderen) und damit zum ersten Mal von insgesamt drei Fällen einen bisherigen Staatssekretär. Seinen Papstnamen Alexander VII. wählte er in Erinnerung an den bedeutenden, ebenfalls aus Siena stammenden mittelalterlichen Vorgänger Alexander III., den langjährigen Gegner von Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Kampf um die politische Vormachtstellung in Ober- und Mittelitalien zwischen 1160 und 1183.", "section_level": 1}, {"title": "Nepotismus.", "content": "Ursprünglich galt Alexander VII. als Gegner des Nepotismus und enthielt sich eine gewisse Zeitlang einer Bevorzugung der eigenen Verwandten im Kirchenstaat. Im Jahre 1656 aber berief er, mit Zustimmung des Kardinalskollegiums, seinen Bruder Mario und seine Neffen Agostino, Flavio und Sigismondo nach Rom. Flavio Chigi (1631–1693) wurde 1657 zum Kardinal ernannt und trat in die Funktion des päpstlichen Kardinalnepoten ein, der die Familiengeschäfte im Kirchenstaat zu führen hatte. Mit Geldern aus der päpstlichen Schatulle kaufte er zwischen 1659 und 1662 die nördlich von Rom gelegenen Orte Campagnano di Roma, Cesano, Formello und Sacrofano von den stark verschuldeten Herzögen von Bracciano aus der Familie Orsini, woraufhin der Papst dieses Gebiet zum Fürstentum Campagnano erhob. Kardinal Flavio ließ außerdem den heute als Palazzo Odescalchi bekannten Palast an der Piazza SS. Apostoli von Gian Lorenzo Bernini erbauen und brachte in ihm seine umfängliche Antikensammlung unter, die im Jahre 1728 an August den Starken, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, verkauft wurde und heute den Hauptteil der Sammlung des Albertinum in Dresden bildet. Sigismondo Chigi (1649–1678), Vetter des Kardinals Flavio, wurde 1667 in jungem Alter noch kurz vor dem Tode des Papstes ebenfalls mit dem Kardinalspurpur ausgestattet. Er war zwischen 1673 und 1676 als Legat in Ferrara tätig, konnte aber wegen seines frühen Todes keine politische Wirkung entfalten. Agostino Chigi (1634–1705) erhielt als weltlicher Nepot, der die bis heute existierende Fürstenfamilie Chigi begründete, das Fürstentum Campagnano und auf Grund seiner Heirat mit Maria Virginia Borghese 1658 auch das Fürstentum Farnese westlich des Bolsenasees sowie das Fürstentum Albano (heute Albano Laziale) und das Herzogtum Ariccia am Albaner See südöstlich von Rom übertragen. Außerdem kaufte er von der Familie Aldobrandini deren Palast an der Piazza Colonna, den heutigen Palazzo Chigi, der seit 1961 Amtssitz des italienischen Ministerpräsidenten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die Staatsgeschäfte überließ Alexander VII. weitgehend seinem Kardinalstaatssekretär Giulio Kardinal Rospigliosi, dem späteren Papst Clemens IX., und päpstlichen Kongregationen. Allerdings griff er persönlich in die langwierigen Kontroversen um den Jansenismus in Frankreich ein und wiederholte 1656 mit der Konstitution \"Ad sacram beati Petri sedem\" die Verurteilung, die sein Vorgänger über die Jansenisten ausgesprochen hatte; wenig später setzte er ein diese verteidigendes und die Jesuiten angreifendes Buch Blaise Pascals auf den Index verbotener Bücher (Index Librorum Prohibitorum). Nach einem Zwischenfall 1662, bei dem Angehörige der päpstlichen Schweizergarde mit dem Gefolge des neu ernannten französischen Botschafters, Charles III. Herzog von Créqui, aneinandergerieten und dabei einige Leute des Botschafters getötet worden waren, entspann sich ein tiefer Konflikt mit König Ludwig XIV. Dieser verwies daraufhin den päpstlichen Nuntius des Landes und ließ die südfranzösische Exklave des Kirchenstaates, die Stadt Avignon und die Grafschaft Venaissin, von Truppen besetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerisches Wirken.", "content": "Alexander VII. war ein großer Freund der Kunst und Wissenschaften. Er betätigte sich als Dichter und unterstützte die Wissenschaftler Athanasius Kircher und Lukas Holste (lat.: Holstenius). Die persönliche Bibliothek des Papstes, die als Sammlungsschwerpunkt Werke der sienesischen Päpste Pius II. und Pius III. enthielt und ständig durch Zukäufe überall in Europa erweitert wurde, ist als Biblioteca Chigiana seit 1923 ein Teil der Biblioteca Apostolica Vaticana. Ein enger Bekannter des Papstes war der spätere Paderborner und Münsteraner Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg, den Alexander von 1652 bis 1661 in Rom protegierte. Der von vielen Päpsten betriebenen Baupolitik in Rom folgte auch Alexander VII. Der auf dem Vorplatz der Kirche Santa Maria sopra Minerva aufgestellte Elefant Berninis ist ein kleines Zeugnis dieser Tätigkeit, die nahebei auch dem Vorplatz des Pantheons galt. Berninis Kolonnaden um den Petersplatz sind bis heute ein machtvolles Dokument der Baupolitik dieses Papstes, der damit auch eine in die Zukunft weisende Machtdemonstration des Papsttums zu initiieren suchte. Auch der Bau der heutigen Cathedra Petri im Petersdom fällt in seine Regierungszeit.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirken.", "content": "Der diplomatische Konflikt mit Frankreich des Jahres 1662, den der Friede von Pisa 1664 beendete, zeigte die Schranken der Päpste auf, seitdem verloren sie zunehmend an politischer Bedeutung. Ein großer Erfolg war ihm dagegen schon zu Beginn des Pontifikates beschieden, der Übertritt der zuvor abgedankten Königin Christina von Schweden zum katholischen Glauben, der am 2. November 1655 in Innsbruck offiziell vollzogen wurde. Die ehemalige Herrscherin des protestantischen Hauptgegners im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde am 23. Dezember desselben Jahres prunkvoll in Rom empfangen. Nach deren Tode 1689 gelangten Teile des Nachlasses in päpstlichen Besitz. Alexander VII. wurde in einem von Gian Lorenzo Bernini entworfenen Grabmal im Petersdom beigesetzt. Es zeigt in einer von zwei korinthischen Säulen getragenen Bogennische mit dem Papstwappen den über einer Tür in Bethaltung knienden Verstorbenen, begleitet von den vier Figuren der Tugend Caritas, Justitia, Fortitudo, Prudentia (ursprünglich nackter Veritas), und einer des Todes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander VII. (eigentlich \"Fabio Chigi\"; * 13. Februar 1599 in Siena; † 22. Mai 1667 in Rom) war von 1655 bis 1667 Papst der katholischen Kirche. In seinem Auftrag entstanden zahlreiche das Bild des barocken Rom prägende Gebäude.", "tgt_summary": "教宗亚历山大七世(;1599年-2月13日-1667年-5月22日)原名法比奥·齐吉(),1655年4月7日当选罗马主教(教宗),同年4月18日即位至1667年5月22日为止。", "id": 809984} {"src_title": "Al Gore", "tgt_title": "阿尔·戈尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gore wurde in Washington D.C. geboren. Seine Eltern sind Albert Arnold Gore, Sr. (1907–1998) und Pauline LaFon Gore (1912–2004). Da sein Vater Senator für den Bundesstaat Tennessee war, verbrachte Al Gore seine Kindheit sowohl in Washington als auch in Carthage, Tennessee. In seiner Schulzeit lebte er in einem Hotel-Apartment in Washington, wo er zunächst die Sheridan-Schule, dann die Eliteschule St. Albans besuchte. Während der Sommerferien lebte er in Carthage, wo er auf der Farm seiner Familie arbeitete. Von 1965 bis Juni 1969 besuchte er das Harvard College, das er mit dem Bachelor of Arts in öffentlicher Verwaltung abschloss. In dieser Zeit teilte er sich im Dunster House ein Zimmer mit dem später erfolgreichen Schauspieler Tommy Lee Jones und war unter anderem mit Erich Segal befreundet. Nach dem Militärdienst studierte er an der Vanderbilt University in Nashville Theologie und Jura (ohne Abschluss). 1970 heiratete Al Gore Mary Elizabeth Aicheson (genannt \"Tipper\"), die er Jahre zuvor an der St. Albans School kennengelernt hatte. Die Hochzeit fand in der Washington National Cathedral statt. Das Paar hat die vier Kinder Karenna (1973), Kristin (1977), Sarah (1979) und Albert III. (1982). Von Karenna stammen drei Enkel (Wyatt, * 1999; Anna, * 2001; Oscar Schiff, * 2006). 2010 gab das Paar nach 40 Ehejahren seine Trennung bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Militärdienst in Vietnam.", "content": "Gore war kein Befürworter des Vietnamkriegs, und sein Vater Albert Gore senior war 1969 als Gegner des Krieges im Senat in Erscheinung getreten. Als Hochschulabsolvent wie auch aufgrund einer niedrigen Losnummer in der sogenannten „Wehrdienstlotterie“ musste er allerdings mit seiner baldigen Einberufung rechnen. Er entschied sich, den Wehrdienst abzuleisten und war einer der wenigen Soldaten seines Abgangsjahrgangs in Harvard, die nach Vietnam gingen und nicht z. B. ihre Beziehungen nutzten, um in der ungefährlichen Nationalgarde der Vereinigten Staaten eingesetzt zu werden. Gore selbst zufolge wollte er die Karriere seines Vaters nicht beeinträchtigen, der vor schwierigen Senatswahlen stand. Gore befürchtete für den Fall, dass er nicht den Wehrdienst ableisten würde, dass dies von Gegnern gegen seinen Vater verwendet werde. Außerdem wollte er nicht jemand anderem zumuten, für ihn nach Vietnam zu gehen. 1969 kam Gore in Uniform auf den Campus in Harvard, um sich von seinen Dozenten zu verabschieden, und wurde von Studenten ausgebuht, was er später als eine „Ralph Ellison-Erfahrung“ beschrieb. Gore selbst war stolz, die Uniform seines Landes zu tragen, auch wenn er den Vietnamkrieg ablehnte. 1988 beschrieb er sich selbst als naiv-unvorbereitet für die Erfahrungen in Vietnam. Er sei nicht darauf gefasst gewesen, bei Vietnamesen, die in Wäschereien, Restaurants oder auf Feldern arbeiteten, den Willen nach etwas zu erleben, „das sie Freiheit nannten“, und unterstellt den Gegnern des amerikanischen Engagements in Vietnam, dies nicht in Betracht gezogen zu haben. Den Wehrdienst leistete Gore von August 1969 bis Mai 1971 ab. Erst im Januar 1971, nachdem sein Vater bei den Senatswahlen verloren hatte, wurde Gore nach Vietnam geschickt. Gore selbst äußerte die Vermutung, dass er von der Nixon-Regierung erst spät verschickt wurde, da sein (möglicher) Tod größere Sympathien und somit mehr Wählerstimmen für seinen Vater zur Folge gehabt hätte. Er wurde in Biên Hòa als Berichterstatter für die Militärzeitung \"The Castle Courier\" eingesetzt. Über seine Kriegserfahrungen äußerte sich Gore positiv, merkte jedoch später an, dass er mit seinem Journalisten-Posten nicht allzu sehr in das direkte Kriegsgeschehen verwickelt war und seine Erfahrungen deswegen nicht mit denen anderer Soldaten verglichen werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "1976 bewarb sich Al Gore um den vakant gewordenen Sitz des vierten Kongresswahlbezirks von Tennessee im US-Repräsentantenhaus. Er setzte sich durch und wurde in den folgenden Jahren dreimal wiedergewählt. 1984 trat er zur Wahl des nach dem Rücktritt des Republikaners Howard Baker vakant gewordenen Sitzes im Senat an. Er saß daraufhin für den Bundesstaat Tennessee bis zum Jahr 1993 im Senat; 1992 hatte ihn der Gouverneur von Arkansas, Bill Clinton, in seinem Präsidentschaftswahlkampf zu seinem \"running mate\", also zu seinem künftigen Vize erklärt. Nach der erfolgreichen Wahl war Al Gore vom 20. Januar 1993 bis zum 20. Januar 2001 neben Präsident Clinton der 45. Vizepräsident der Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentschaftskandidaturen.", "content": "1988 bewarb sich Gore erstmals um die US-Präsidentschaft. Trotz einiger Vorwahlsiege im Süden musste er seine Kandidatur nach einer schweren Niederlage bei den New Yorker Vorwahlen zurückziehen. Nach acht Jahren Amtszeit als Vizepräsident bewarb sich Gore im Jahr 2000 als Präsidentschaftskandidat der Demokraten um die Nachfolge von Bill Clinton. Diesmal gewann er alle Vorwahlen, wurde einstimmig nominiert und machte Senator Joe Lieberman aus Connecticut zu seinem \"running mate\", dem Kandidaten für die Vizepräsidentschaft. Gore unterlag in der Präsidentenwahl am 7. November 2000 dem republikanischen Kandidaten George W. Bush. Zwar konnte Gore bundesweit 48,4 % der Stimmen erringen und verfügte damit über 543.895 Stimmen mehr als sein Gegenkandidat, der lediglich auf 47,9 % kam. Die Ergebnisse der Einzelstaaten brachten jedoch Bush mehr Wahlmännerstimmen und damit den Wahlsieg. Dabei war das entscheidende Ergebnis im Bundesstaat Florida äußerst umstritten. Vorausgegangen war ein beispielloser Wahlkrimi, der sich vor allem auf den Bundesstaat Florida konzentrierte, dessen Wahlmännerstimmen sich für einen Sieg als ausschlaggebend herausstellten. Aufgrund unübersichtlicher Stimmzettel und veralteter Zählmaschinen kam es dort zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Stimmenauszählung. Ein weiterer Streitpunkt waren teils verfrühte, teils wechselnde Erklärungen der berichterstattenden Fernsehsender. So wurde zunächst Al Gore zum Sieger in Florida erklärt, obwohl in Teilen des Bundesstaats die Abstimmungen noch gar nicht abgeschlossen waren, später dann jedoch Bush. Die Regierung Floridas, vertreten durch die zuständige Innenministerin Katherine Harris, erklärte schließlich Bush zum Sieger, während Gores Anhänger eine erneute Auszählung der Stimmen forderten. Gores Anwälte klagten vor dem Supreme Court des Bundesstaates auf eine Annullierung des amtlichen Ergebnisses und eine Nachzählung in bestimmten, besonders umstrittenen Wahlbezirken. Die republikanische Mehrheit im Kongress von Florida versuchte, Bush per Gesetz zum Sieger zu erklären und so einer Entscheidung des Gerichts zuvorzukommen, dem sie unterstellten, aus parteipolitischen Sympathien zugunsten von Gore zu entscheiden. Nachdem das Gericht in der Tat dem Antrag von Gore stattgegeben und entsprechende Neuauszählungen begonnen hatten, klagten nun die Republikaner gegen diese Entscheidung vor dem Obersten Gerichtshof der USA. Dieser entschied mit sieben zu zwei Stimmen, dass der vom Supreme Court Floridas angeordnete Auszählungsmodus, der eine Neuauszählung lediglich in einzelnen Bezirken vorsah, gegen den Gleichheitsgrundsatz der US-Verfassung verstoße, und mit fünf zu vier Stimmen, dass innerhalb der gesetzmäßigen Auszählungsfrist keine anderen Auszählungsmodalitäten mehr entwickelbar seien. Durch die Entscheidung des Supreme Court fielen die 25 Wahlmännerstimmen Floridas an George W. Bush, der die Wahl damit mit 271 Wahlmännerstimmen gegen 266 Stimmen zugunsten von Gore gewonnen hatte. Bei der anschließenden gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Kongresses erhoben zwanzig demokratische Mitglieder des Repräsentantenhauses, v. a. afroamerikanischer Herkunft, Einspruch – Hintergrund waren Vorwürfe, dass Wähler aus traditionell den Demokraten zuneigenden Bevölkerungsgruppen, wie etwa Afroamerikaner, aus formalen Gründen aus den Wählerlisten verschwunden seien; sie erhielten jedoch nicht die dafür erforderliche Unterstützung eines Senators. Daraufhin bestätigte der Kongress das Wahlergebnis und Bush wurde am 20. Januar 2001 vereidigt. Die Entscheidung beendete die Kontroverse allerdings nicht. Vor allem die Richterin Sandra Day O’Connor, die bei der Entscheidung die entscheidende Stimme gegen jedwede Neuauszählung abgab, wird im Zusammenhang mit diesem Supreme Court Urteil \"Bush vs. Gore\" kritisiert. Medienberichten zufolge trug sie sich zu jener Zeit bereits mit Rücktrittsgedanken, wollte jedoch nicht riskieren, dass ein demokratischer Präsident wie Al Gore ihren Nachfolger auswählen und ernennen darf. Einige US-Medien, unter anderem die Tageszeitungen Miami Herald und USA Today, beantragten Einsicht in die Wahlunterlagen der umstrittenen Wahlbezirke und untersuchten das Ergebnis unter Berücksichtigung verschiedener Nachzählvarianten. Die Recherchen ergaben, dass Bush in den meisten Szenarien als Sieger hervorgegangen wäre, Gore jedoch bei den großzügigsten Varianten. Eine weitere Untersuchung durch die Universität Chicago analysierte 175.010 Wahlzettel aus allen Wahlbezirken und untersuchte dabei auch Wahlzettel, die für ungültig erklärt worden waren, weil sie entweder keine oder mehrere Stimmabgaben enthielten. Ziel war es, die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der bei der Wahl angewandten Verfahren zu überprüfen. Die Untersuchungsgruppe kam zu dem Ergebnis, dass wenn gleiche Kriterien für die Ungültigerklärung in allen Wahlbezirken angewandt worden wären – eine Variante, die 2000 von keiner Seite vorgeschlagen wurde – der Wahlsieg mit einem Vorsprung von 107 bis 115 Stimmen an Gore gegangen wäre. Im Sommer 2003 verzichtete Gore auf eine erneute Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen 2004. 2008 wurde Gore in der Diskussion um die Kandidaten für die Vorwahlen von innerparteilichen Gegnern Hillary Clintons zunächst als möglicher erneuter Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei gehandelt. Sie erhofften sich von Gore eine Verkörperung „klassischer Werte der Demokraten“. Eine Internetkampagne sammelte über 200.000 Unterschriften, um ihn zu einer Kandidatur zu bewegen. Sie schaltete hierzu am 10. Oktober 2007 in der \"New York Times\" auch einen ganzseitigen Offenen Brief an ihn, der in den amerikanischen Medien auf breites Interesse stieß. Gore selbst reagierte auf die vielen Nachfragen bezüglich seiner eventuellen Kandidatur für 2008 mit dem wiederholt vorgetragenen Verweis darauf, dass er nicht plane anzutreten, es jedoch auch nicht kategorisch ausschließen wolle. Am 16. Juni 2008 beendete Gore alle Spekulationen, als er in Detroit bei einem gemeinsamen Auftritt mit Barack Obama diesem seine Unterstützung bei der Präsidentschaftswahl zusagte.", "section_level": 2}, {"title": "Engagement für den Umweltschutz.", "content": "Anfang der neunziger Jahre veröffentlichte Al Gore mehrere Bücher und Schriften über Umweltpolitik. Besondere Resonanz fand der Bestseller \"Earth In The Balance\" (1992), in dem er auch politische und wirtschaftliche Lösungsstrategien entwirft. Das Werk war das erste Buch eines aktiven Bundessenators auf der Bestsellerliste der New York Times seit John F. Kennedys \"Profiles In Courage\" (1956). Die wichtigsten umweltpolitischen Themen dieser Zeit waren die Umweltverschmutzung und eine gerechtere, weltweite Ressourcenverteilung. 1994 initiierte er zur Förderung von umweltpolitischer Bildung und Forschung in Wissenschaft und Gesellschaft das GLOBE-Programm. 2006 erregte Al Gore Aufsehen mit dem Dokumentarfilm \"An Inconvenient Truth\", der das Ziel hat, die Welt, besonders aber die amerikanische Bevölkerung über Treibhausgase und die damit verbundenen Erderwärmung zu informieren. Basierend auf seiner gleichnamigen Vortragsreihe führt Gore als „Hauptdarsteller“ durch den Film, der vom Premierenpublikum auf dem Sundance Film Festival gute Kritiken erhielt und mit einem Spezialpreis bedacht wurde; er lief ab dem 24. Mai 2006 in den amerikanischen Kinos. In Deutschland lief der Film am 12. Oktober 2006 unter dem Titel \"Eine unbequeme Wahrheit\" an. Am 25. Februar 2007 gewann der Film einen Oscar als Bester Dokumentarfilm und einen für den Besten Song („I Need to Wake Up“ von Melissa Etheridge). Parallel zur Veröffentlichung des Films rief Gore die Organisation The Climate Reality Project ins Leben, um weltweit Menschen auszubilden, seine im Film gezeigte Multimedia-Präsentation weiterzutragen. Mehrmals pro Jahr bildet er dazu sogenannte „Climate Leader“ aus. Im Februar 2007 gab Gore bekannt, mit Live Earth eine weltumspannende Konzertreihe ins Leben rufen zu wollen. Sie fand dann nach dem Vorbild von Live Aid und Live 8 am 7. Juli 2007 auf sieben Kontinenten insgesamt 24 Stunden lang statt. Damit sollte auf die Klimaerwärmung und die neue Umweltbewegung Save Our Selves (SOS) aufmerksam gemacht werden. Auf diesem Weg konnten mehr als 75 Millionen Dollar Spendengelder gesammelt werden. Gore ist seit 2004 Vorsitzender der in London ansässigen Investmentfirma \"Generation Investment Management\", die sich u. a. auf den Kauf von Firmenanteilen im Nachhaltigkeitssektor spezialisiert hat. Darunter fallen laut GIM Homepage (www.generationim.com) Themen wie Klimawandel, Armut, AIDS, Humankapital, Wasser, Lobbying u. a. Des Weiteren ist Al Gore Vorsitzender des Governing Council der Alliance for Climate Protection, einer Interessengemeinschaft die zum Programm der Rockefeller Philanthropy Advisors gehört und die sich zum Ziel gesetzt hat, \"„die globale Erwärmung und den Übergang zu einer nachhaltigen und sicheren Energiewirtschaft zu einer dringenden nationalen Priorität zu machen“\". In dieser Funktion sagte Al Gore auch am 21. März 2007 vor Kongressausschüssen zum Thema „globale Erwärmung“ aus. Für seinen Einsatz gegen die globale Klimaveränderung wurde Gore mit einigen der international renommiertesten Preise ausgezeichnet. So erhielt er u. a. am 20. April 2007 als einer von sieben Laureaten den \"Champions of the World Award\" des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Am 6. Juni 2007 erhielt Al Gore den Prinz-von-Asturien-Preis in der Kategorie „Internationale Zusammenarbeit“. In der Begründung der Jury heißt es: \"„Durch seine Führungskraft hat er dazu beigetragen, in Regierungen und Gesellschaften überall auf der Welt ein Bewusstsein zu wecken, für diese ehrenhafte Sache einzutreten.“\" Im Juli 2008 sorgte Gore für Aufsehen durch seine Forderung an die USA, binnen zehn Jahren ihren kompletten Elektrizitätsbedarf aus regenerativen Energiequellen zu beziehen: \"„Our dangerous reliance on carbon-based fuels is at the core of all these problems – economic, environmental, national security. The answer is to end our reliance on carbon-based fuels.“\" Gore wies in diesem Zusammenhang auf die Finanzmarktkrise sowie die steigenden Energiekosten hin und merkte an: \"„We’re borrowing money from China to buy oil from the Persian Gulf to burn it in ways that destroy the planet. Every bit of that has got to change.“\" Er verglich diese Herausforderung mit jener Präsident Kennedys aus dem Jahre 1961, bis zum Ende des Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond zu bringen, welche damals in weiten Kreisen ebenfalls als völlig unrealistisches Unterfangen angesehen wurde. Im Interview mit Tom Brokaw bei \"Meet The Press\" unterstrich Gore einige Tage später die Ernsthaftigkeit seiner Forderung: Er verwies darauf, dass die Preise für Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energie im Fallen begriffen sind, während die Preise für Elektrizität aus fossilen Quellen bedingt durch die hohe weltweite Nachfrage weiter rasant ansteigen werden. Er zieht daraus die Schlussfolgerung, dass der Umstieg auf regenerative Energien gelingen kann; des Weiteren sei auch der Sicherheitsaspekt nicht zu unterschätzen: Im Herbst 2017 kam Al Gores zweiter Film \"Immer noch eine unbequeme Wahrheit – Unsere Zeit läuft\" (\"An Inconvenient Sequel: Truth to Power\") in die Kinos. In diesem will Gore nach eigenen Aussagen weniger den Menschen die Augen öffnen, wie es der Klimawandel selbst schon getan hätte, sondern viel mehr Unterstützer finden, die sein Anliegen stärken.", "section_level": 2}, {"title": "Friedensnobelpreis.", "content": "Am 12. Oktober 2007 verkündete Ole Danbolt Mjøs, Vorsitzender des Nobelausschusses des norwegischen Parlaments, dass der Friedensnobelpreis 2007 zu gleichen Teilen an Al Gore und das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC; Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe über Klimaänderungen) verliehen werden wird, und zwar für ihre jeweiligen Bemühungen... In einer ersten Stellungnahme teilte Al Gore mit, sich \"„hoch geehrt“\" zu fühlen. Er beabsichtige, seinen Anteil am Preisgeld (fünf Millionen Kronen, etwa 530.000 €) an die Alliance for Climate Protection zu spenden, eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Wahrnehmung der Gefahren der Klimakrise in der amerikanischen und internationalen Öffentlichkeit zu stärken.", "section_level": 2}, {"title": "Beteiligung am Klimagipfel in Paris.", "content": "Al Gore spielte eine wichtige Rolle bei Vermittlungsgesprächen während der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 Bereits im Vorfeld plante er diesbezügliche Gespräche mit maßgeblichen Persönlichkeiten. Ein Streitpunkt in Paris war die Frage, ob Indien in dem bisher geplanten Maße Kohlekraftwerke bauen könne, da es rechnerisch bisher nur für 3 % der Treibhausgase verantwortlich sei, und welche Alternativen es für die Entwicklung des Landes gebe. Auch in der Zeit danach bemühte er sich darum, dass die beteiligten Regierungen das Klimaabkommen ratifizierten. Später wurde von indischer Seite bestritten, dass Al Gore in den Gesprächen die Rolle gespielt hat, die er in seinem 2017 erschienenen Film „Immer noch eine unbequeme Wahrheit – Unsere Zeit läuft“ darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Mögliche Interessenkonflikte.", "content": "Gore ist Gründer und Vorstand der Alliance for Climate Protection, von Generation Investment Management, Current TV sowie Mitglied des Aufsichtsrats von Apple sowie ein hochrangiger Berater von Google. Den Fernseh- und Internetsender Current TV will Gore zwischen CNN und MTV positionieren. Gelegentlich nimmt er in seiner Funktion für Apple an Produktpräsentationen vor großem Publikum teil, etwa zum Video-Chatprogramm iChat. Beim Aktienoptionsskandal der Firma Apple wurde er mit der Leitung des firmeninternen Untersuchungsausschusses beauftragt, was ihn wegen möglicher Interessenkonflikte ins Kreuzfeuer der Kritik brachte. Gore ist zudem Partner des Investmentfonds Kleiner Perkins Caufield & Byers (KPCB) und leitet die Klimawandelabteilung der Firma. Gore hat bzw. hatte Gastprofessuren an der University of California, Los Angeles, der privaten Fisk University und der Middle Tennessee State University. Im Zusammenhang mit seinem Engagement bei KPCB wurden im April 2009 bei einer Anhörung des Kongresses mögliche Interessenkonflikte thematisiert. So fragte die republikanische Abgeordnete Marsha Blackburn, inwieweit Gore über seine Beteiligungen von einer verschärften Klimagesetzgebung persönliche Vorteile hätte. Die Kontroverse wurde nicht weiter öffentlich beachtet, bis im November 2009 bekannt wurde, dass KPCB indirekt einen Staatsauftrag von 560 Millionen Dollar erhalten hatte. Gores Investmentfonds GIM besaß 10 % der Anteile an der Chicago Climate Exchange, der amerikanischen Terminbörse für den Emissionsrechtehandel und dieser wiederum die Hälfte der European Climate Exchange.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Wahrnehmung.", "content": "Die männliche Hauptfigur in Erich Segals Kassenschlager \"Love Story\" (1970), Oliver Barrett, ein mittelmäßiger Student und Sohn reicher Eltern, ist von Gore als Rollenvorbild inspiriert. In dem Film heiratet der hauptsächlich beim Unisport aktive Barrett Jenny Cavelleri, eine hochbegabte Kommilitonin aus armen Verhältnissen, gegen den Willen seiner Eltern. Von politischen Gegnern wurde Gore unterstellt, er habe behauptet, seine Frau Tipper wäre auch Vorbild für Jenny Cavelleri gewesen, was Segal, der beide zur Studienzeit kannte, klar zurückwies. Des Weiteren hatte Al Gore 1990 die Idee eines „Marshallplans“ für die Erde, die er 1992 in seinem Buch \"Earth in the Balance\" veröffentlichte. Das Buch wurde 1992 unter dem Titel „Wege zum Gleichgewicht – Ein Marshallplan für die Erde“ auch in deutscher Sprache verlegt. 2003 ging in Frankfurt am Main aus Gores Gedankengut die Global Marshall Plan Initiative hervor. Gore behauptete, von Rachel Carson zu diesem Buch inspiriert worden zu sein. 1994 verfasste er auch das Vorwort für eine Neuauflage von Carsons Buch „Der stumme Frühling“. Im Rahmen des Wahlkampfs 1992 bedachte George H. W. Bush den \"running mate\" seines Konkurrenten Bill Clinton mit dem Schmähnamen „Ozone Man“. Gore hingegen fasste dies als „Kompliment“ für sein Engagement für den Umweltschutz auf. Für Irritationen sorgte eine Aussage von Gore im Jahr 1999. Er wies darauf hin, dass während seiner Amtszeit als Senator auf seine Initiative 1991 der „High Performance Computing Act“ zur Förderung des Internets erlassen wurde, der als ein wichtiger Schritt zur Verbreitung des Internets gilt (siehe auch \"Geschichte des Internets#Wende ab 1990\"). Die Erklärung wurde im Präsidentschaftswahlkampf 2000 von einigen Medien falsch ausgelegt, so als ob er sich als Erfinder des Internets bezeichnet habe, was für einigen Spott gegen den Kandidaten Gore sorgte. 2005 erhielt Al Gore den Webby Award in der Kategorie \"Lifetime Achievement Award\" „für drei Jahrzehnte von Beiträgen zum Internet“ („for three decades of contributions to the Internet“). Al Gore ist besonders häufig Zielscheibe klimaskeptischer Think-Tanks. Auch konservative US-Medien greifen ihn besonders häufig in klimaskeptischen Meinungsartikeln an. Eine Untersuchung von 203 zwischen 2007 und 2010 veröffentlichten Beiträgen konservativer US-amerikanischer Kolumnisten kam u. a. zu dem Ergebnis, dass sie die Person \"Al Gore\" häufiger als jedes andere Thema im Zusammenhang mit dem Klimawandel aufgriffen und oft karikierten; Al Gore wurde häufiger erwähnt als etwa der Weltklimarat IPCC. Dies, so die Studienautoren, lege nahe, dass Al Gore als leichter zu diskreditieren angesehen werde als etwa der Weltklimarat. Der \"Gore-Effekt\" ist eine in den USA verbreitete und nach Gore benannte ironische Bezeichnung für unzeitige Schneewetter oder Kälteeinbrüche in Zusammenhang mit Veranstaltungen und Demonstrationen zu den Folgen der globalen Erwärmung. Al Gore wird dabei in spöttischer Weise nachgesagt, dass seine internationalen Vorträge und Aktivitäten mit entsprechenden Wetterereignissen zusammenfielen oder diese sogar auslösten. Der angebliche Gore-Effekt wird dabei ähnlich verwendet wie die Behauptung zur Interneterfindung. Auflistungen des Gore-Effekts werden verwendet, um Lebensstil und Auftritte des Multimillionärs und Nobelpreisträgers satirisch zu verzeichnen und sein weltweites Engagement gegen die Globale Erwärmung ins Lächerliche zu ziehen. Satirisch wurde ihm auch schon aufgrund seiner als starr empfundenen Rhetorik und Körperhaltung und dem ironischen Verweis auf Gores Geburt im März 1948, knapp neun Monate nach dem Roswell-Zwischenfall im Juni 1947, eine extraterrestrische Herkunft zugeschrieben. Er hat jedoch daraufhin durch Training bei Coaches und Beratern seine Rhetorik und seine Körpersprache bei Vorträgen erheblich verbessern können. In der Trickserie Futurama lieh Al Gore im Jahr 2000, als er noch amtierender Vizepräsident war, „seinem“ konservierten Kopf in einzelnen Folgen seine Stimme. Ebenso hat er mehrere Auftritte bei den Simpsons. Kontroversen gab es um Gores umfangreiche geschäftliche Aktivitäten. Dies gilt für seinen Einsatz für den Ausbau des Internets, den Bau von Fernerkundungsatelliten, die Biotechnologie wie seine Rolle als Fürsprecher wie millionenschwerer Investor im Bereich des Klimaschutzes. Gore wird dabei von Anhängern als technophiler \"Atari Democrat\" charakterisiert, der mit Hightechlösungen die amerikanische Technologieführerschaft aufrechterhalten und entsprechend hochqualifizierte Arbeitsplätze in den USA schaffen will. Politische Gegner wie Klimaskeptiker bezeichnen Gore als ersten „carbon billionaire“ („Kohlenstoff-Milliardär“), der im Gegensatz zu den Schlotbaronen des 19. Jahrhunderts nicht vom Aufstieg der Montanindustrie, sondern einer Verringerung der kohlenstoffbasierten Wirtschaft mittels gesetzlicher Regelungen, Risikokapitalinvestitionen und Staatsaufträgen finanziell erheblich profitiert habe.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach Al Gore ist die 2012 entdeckte Springbarsch-Art \"Etheostoma gore\" benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albert Arnold „Al“ Gore Jr. (* 31. März 1948 in Washington, D.C.) ist ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei), Unternehmer sowie Umweltschützer. Von 1993 bis 2001 war er unter Präsident Bill Clinton der 45. Vizepräsident der Vereinigten Staaten. 2007 erhielt er den Friedensnobelpreis.", "tgt_summary": "小艾伯特·阿诺德·“阿尔”·戈尔(英语:Albert Arnold \"Al\" Gore, Jr.,1948年-3月31日),美国政治家,曾于1993年至2001年间在比尔·克林顿执政时期担任美国副总统。2000年美国总统大选后成为一名国际上著名的环境活动家,由于在环球气候变化与环境问题上的贡献受到国际的肯定,因而与政府间气候变化专门委员会共同获得2007年度诺贝尔和平奖。戈尔任副总统前,曾出任过美国国会众议员(1977年至1985年)及美国国会田纳西州参议员(1985年至1993年)。他的父亲亦曾任三届国会参议员。", "id": 245675} {"src_title": "DR-Baureihe 130", "tgt_title": "德国国营铁路130型柴油机车", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "In den 1960er Jahren entwickelte sich die Eisenbahn in der DDR zu einem leistungsfähigen Transportmittel. Zwar war es gelungen, die Vorkriegsbaureihen der Elektrolokomotiven mit leistungsfähigen Nachfolgebaureihen zu ergänzen, die Elektrifizierung weiterer Bahnstrecken nordöstlich einer Linie Magdeburg–Bitterfeld–Dresden stagnierte jedoch. Ab 1950 ließ die Reichsbahn außerdem, um dem eklatanten Lokomotivmangel und einer Vielzahl an Dampflok-Altbaureihen und Unterbaureihen zu begegnen, zunächst noch einige neue oder modernisierte Baureihen von Dampflokomotiven entwerfen und ab Ende 1952 bauen. Während noch Dampflokomotiven produziert wurden, übergab die Reichsbahn Mitte der 50er Jahre ihr Forderungsprogramm für Großdiesellokomotiven an die Hauptverwaltung Lokomotiv- und Waggonbau. Unter dem Eindruck, über lange Zeit sicher und preiswert Erdöl aus der UdSSR beziehen zu können, wurde gegen die Empfehlung von Fachleuten beschlossen, den Dampfbetrieb bis 1975 vorrangig mit Diesellokomotiven abzulösen. Die geringeren Grundinvestitionen, weder war eine Bahnstromversorgung noch das Fahrleitungsnetz aufzubauen und Anpassungsarbeiten an bestehenden Anlagen sollten ebenso nicht nötig sein, schienen die höheren Betriebskosten gegenüber dem elektrischen Betrieb mehr als zu kompensieren. Aufgrund der Auslastung der Industrie wäre der Aufbau einer zentralen Bahnstromversorgung im Norden zu diesem Zeitpunkt auch problematisch gewesen. 16 2/3-Hz-Bahnstromgeneratoren wurden zudem in der DDR nicht produziert. Bahnstrom wurde häufig mit veralteten Generatoren, oder durch Umformung von 50-Hz-Netzstrom gewonnen. Außerdem war die Elektrifizierung auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR um mehr als zehn Jahre zurückgeworfen worden, da die Sowjetunion Bahnstromanlagen und Elektrolokomotiven als Reparationen forderte und erst ab 1952 in Zuständen, die von unbenutzt bis schrottreif reichten, zurückgab. Die DDR-Wirtschaftsstrategen erwarteten vom Diesellokeinsatz auch ein „freizügigeres Operieren“ im Schienennetz, unabhängig vom Vorhandensein von Oberleitungen. Der für die DDR-Wirtschaft hochgradig wichtige Gütertransport vom und zum Überseehafen Rostock erforderte Leistungen, die mit Dampflokomotiven nur unwirtschaftlich zu erbringen wären, zumal der geplante Bau einer Binnenwasserstraße von Rostock zur Elbe aufgegeben wurde, und deshalb von den z. B. für 1970 vorgesehenen 11 Mio. t Umschlag des Hafens 95,4 % per Bahn an- und abgefahren werden sollten. Die Lokomotivhersteller der DDR waren mit Exportaufträgen ausgelastet. Außerdem waren die Lokomotiven der Baureihe 118, welche weder für die Bespannung schwerer Güter- noch Schnellzüge konstruiert waren, mit den schwerer werdenden Güterzügen zunehmend überbeansprucht. Häufig war personalaufwändiger Vorspann erforderlich. Für den Bau einer ausreichenden Anzahl dringend benötigter Dieselloks mit deutlich mehr als ca. 2000 PS fehlten allerdings die Fertigungskapazitäten in der DDR, Loks mit 3000 PS oder mehr waren noch gar nicht serienreif entwickelt. Die Lokomotivfabrik Babelsberg bei Potsdam konnte pro Jahr nur etwa", "section_level": 1}, {"title": "Die Baureihenfamilie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gelieferte Baureihen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "DR-Baureihe 130 / DB-Baureihe 230.", "content": "Die erste Lok für die Deutsche Reichsbahn wurde auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1970 noch als \"V 300 001\" ausgestellt, während sie bei ihrer Indienststellung zur Erprobung bei der VES-M in Halle, genau wie die weiteren 1970 ausgelieferten Maschinen, die computergerechte Baureihenbezeichnung \"130\" erhielt. Die ersten Lokomotiven erhielt das Bahnbetriebswerk Leipzig Hbf Süd. Die 80 Fahrzeuge der Baureihe 130 hatten zwar eine Fahrmotorübersetzung für 140 km/h, ohne Zugheizeinrichtung waren sie aber für den schnellen Reisezugverkehr wenig geeignet und wurden somit vorwiegend im schweren Güterzugdienst eingesetzt. Dafür waren sie wegen dieser langen Übersetzung und der dadurch geringeren Zugkraft bedingt geeignet. Dennoch beschleunigte die Baureihe 130 auf Grund der höheren Traktionsleistung (Baureihe 130: 1830 kW, M62: 1250 kW) bereits ab dem mittleren Geschwindigkeitsbereich besser als die Maschinen der Reihe 120, die als reine Güterzuglokomotiven konzipiert waren. Bei drei Loks wurde die Fahrmotorübersetzung später für eine", "section_level": 3}, {"title": "DR-Baureihe 131 / DB-Baureihe 231.", "content": "Als sich abzeichnete, dass die elektrische Zugheizung noch längere Zeit nicht verfügbar sein würde, ließ die DR die der BR 130 folgenden 76 Fahrzeuge mit einer geänderten Achsgetriebeübersetzung für eine Höchstgeschwindigkeit von nur 100 km/h, mit einer", "section_level": 3}, {"title": "DR-Baureihe 130.1 / 132 / DB-Baureihe 754 / 232.", "content": "Ab Ende 1973 war der Hersteller endlich in der Lage, Lokomotiven mit elektrischer Zugheizung serienmäßig zu liefern. Die ersten beiden, 1972 gebauten Probemaschinen 130 101 und 102 blieben immer bei der VES-M Halle und wurden am 1. Januar 1992 zu 230 101 und 102 umgezeichnet. Bei der DB AG erhielten sie am 10. Januar 1995 noch die Bahndienstfahrzeugnummern 754 101 und 102. Die 754 101 blieb nach der Ausmusterung 1997 als Museumsfahrzeug in Halle erhalten. Da nicht absehbar war, wann die zulässigen Streckenhöchstgeschwindigkeiten erhöht werden könnten, entschied man sich bei allen folgenden Exemplaren", "section_level": 3}, {"title": "DR-Baureihe 142 / DB-Baureihe 242.", "content": "Nach ihrer Präsentation im Jahr 1975 auf der Leipziger Messe wurden 1977 und 1978 sechs Lokomotiven mit einer Motorleistung von 4000 PS (2940 kW) als \"Baureihe 142\" in Dienst gestellt. Der Hersteller achtete bei dieser im Auftrag der DR entwickelten Baureihe auf die Verwendung möglichst vieler mit den Maschinen der Reihe 132 tauschbarer Teile sowie darauf, dass die Bedienungs- und Überwachungseinrichtungen der BR 142 denen der Vorgängerbauart entsprechen. Die 142 unterschieden sich vor allem durch einen neuen Hauptgenerator und Fahrmotoren des Typs ED 120 von der Baureihe 132. Der Dieselmotor 2-5 D49 unterschied sich vom 5 D49 der 132 durch einen neuen Abgasturbolader. Um die ungefederte Masse zu begrenzen, waren die Großräder (= Antriebszahnräder) bei dieser Baureihe erstmals gefedert auf der Radsatzwelle gelagert. Die 142 001 kam nach ihrer Werksprobefahrt am 25. April 1977 zur VES-M Halle (Saale), wo die zur Baureihe 132 geänderten Baugruppen untersucht sowie die fahrdynamischen Kennlinien aufgenommen wurden. Zur Betriebserprobung kam die Lok zum", "section_level": 3}, {"title": "Umzeichnungen.", "content": "Mit der Zusammenführung der Deutschen Reichsbahn mit der Deutschen Bundesbahn zur Deutschen Bahn AG nach der Wiedervereinigung wurden die Diesellokomotiven der DR gemäß dem", "section_level": 2}, {"title": "Umbauten.", "content": "Zahlreiche Maschinen der Baureihe 232 wurden umgebaut. Durch Umbau und „Remotorisierung“ entstanden die Baureihen 233 (neu motorisiert mit Kolomna 12 D49 M sowie Detailverbesserungen), 234 (64 Exemplare für 140 km/h im Schnellzugdienst ertüchtigt, Teile aus Drehgestellen der Baureihe 130/230 eingebaut) sowie zehn Maschinen der Baureihe 241 (auf 4000 PS Leistung gesteigerte reine Güterzugvariante mit 100 km/h Höchstgeschwindigkeit). Des Weiteren dienten einige 232 als Versuchsloks, z. B. die sechs Maschinen, in denen die DB und DR neue Motoren erprobten, und die 232 237, aus welcher der Prototyp 232 800 mit 4000 PS und 100 km/h entstand.", "section_level": 2}, {"title": "DB-Baureihe 233.", "content": "Bereits nach 1991 wurde ein Ersatzmotor für die Baureihe 232 gesucht, weil einige der Motorgehäuse an der Verschleißgrenze angelangt und die Motoren des Typs 5 D49 allgemein wartungsaufwändig waren. Es standen Probemotoren von Caterpillar, MaK und Kolomna zur Verfügung. Der amerikanische Motor des Typs 3608 war sehr schwer und stabil. Dadurch war er sehr wartungsarm (erste Sollrevision nach 64 000 Motorlaufstunden, für eine Lokomotive wurden jährlich ca. 4000 Mh angesetzt), erforderte jedoch den größten Umbauaufwand. Auch der Einbau des MaK-Motors war noch sehr aufwendig. Das Angebot aus Kolomna", "section_level": 3}, {"title": "DR / DB-Baureihe 234.", "content": "Für den IR- und IC-Dienst in den neuen Bundesländern auf den für 140 km/h (teilweise auch für 160 km/h) ertüchtigten Strecken benötigte man nach der Wende dringend leistungsstarke und schnelle Dieselloks für Geschwindigkeiten von 140 km/h mit entsprechend hoher Zugleistung, die die DB-Baureihe 218 nicht erbringen kann. Im Jahre 1991 plante die Hauptverwaltung Maschinenwirtschaft, die Höchstgeschwindigkeit der Baureihe 132 anzuheben, um sie auf den damals noch nicht elektrifizierten Strecken Berlin–Hamburg und Berlin–Hannover im IR- und IC-Dienst einzusetzen. Nach Absprachen mit dem Raw Cottbus war das relativ unkompliziert möglich, weil die", "section_level": 3}, {"title": "DB-Baureihe 241.", "content": "Im Jahr 1997 wurde die 232 237 aufwendig umgebaut, um eine Leistungssteigerung auf 4000 PS zu erreichen und dann in 232 800 umgezeichnet. Sie bewältigte einen 4000 t wiegenden Zug bei einer Testfahrt von Eisenhüttenstadt nach Seelze problemlos. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wurden in zwei Bauserien 1999 und 2001 je fünf Lokomotiven in die neue Baureihe 241 umgebaut. Sie erhielten neue Diesel- und Fahrmotoren, verstärkte Bremseinrichtungen, eine Übersetzung für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h sowie eine Gleit- und Schleuderschutzeinrichtung. Die Einrichtungen der zentralen Energieversorgung wurden ausgebaut. Die ersten fünf 241 entstanden aus den 232 008, 338, 353, 449 und 697 unter Beibehaltung der", "section_level": 3}, {"title": "Umbauten außerhalb der DB AG.", "content": "Die DB AG verkaufte zwischen 1997 und 2001 fünf Maschinen (232 155, 404, 405, 429 und 684) an die staatliche »Wismut GmbH«. Letztere ließ die Loks in Cottbus durch den Ausbau der ZEV, den aufwendigen Einbau von Caterpillar-Motoren des Typs 3606 und eine Lackierung in den firmentypischen Farben für die Sanierung ehemaliger Uranerzabbaustätten im Raum Ronneburg herrichten. Diese Lokomotiven erhielten bei der Wismut GmbH die Betriebsnummern V 300 001 bis 005. Adtranz ersetzte die 4000-PS-Motoren der 242 002 bis 005 durch schwächere 12 D49-Aggregate, bevor diese Maschinen, bei Adtranz zunächst als W 232.01 bis 04 geführt, an diverse private Eisenbahnunternehmen gingen. Vier 231 erhielten bei Adtranz Caterpillar-3606-Motoren und die Bezeichnung W 232.05 – 08. Vier TЭ 109, die in der ehemaligen Sowjetunion eingesetzt waren, wurden von Fa. Adtranz (unter Beibehaltung des originalen Kolomna-Motors) für deutsche Anforderungen adaptiert, erhielten dort die Bezeichnung W 232.09 bis 12 und wurden gleichfalls an Privatbahnen übergeben. Die Mehrzahl der Lokomotiven wurden nach wechselnden Einsätzen bei Privatbahnen in Deutschland an Privatbahnen in Polen verkauft. Die meisten von ihnen wurden in der Zwischenzeit verschrottet bzw. als Ersatzteilspender verwendet.", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ministerrat der DDR beschloss 1966, der Traktionswandel in der DDR habe vor allem durch Diesellokomotiven zu erfolgen. Weil einerseits die Lokomotivhersteller in der DDR voll mit Aufträgen für den Bau von Diesellokomotiven der niedrigen und mittleren Leistungsklasse ausgelastet waren und andererseits in der Sowjetunion große Produktionskapazitäten für Großdieselloks (bis zu mehreren Tausend Loks pro Jahr) existierten, entschied man beim RGW, künftig Großdiesellokomotiven nur noch in der UdSSR zu bauen. Die 1965 vorgestellte Versuchslok der DR-Baureihe V 240 blieb deshalb ein Einzelstück. Die von der DDR als Interimslösung importierte, sowjetische M 62 (DR-Baureihe 120), die", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die DR unterzog vier der ersten, fabrikneu in der DDR eingetroffenen BR 130 mit ausdrücklicher Zustimmung des Herstellers einem „ausgesucht schwerem Programm der Betriebserprobung“ im fahrplanmäßigen, schweren Güterzugdienst (Zugmasse bis 2200 t) mit Ausgangspunkt Bw Halle G. Für die starke Belastung der Lokomotiven bereits in der Einfahrphase sollen auch positive Erfahrungen mit der Baureihe 120, die als robust galt, sowie betriebswirtschaftliche Zwänge ausschlaggebend gewesen sein. Die 130 zeigten hierbei, von Ausnahmen abgesehen, Zuverlässigkeit, Robustheit und gute Verbrauchswerte. Allein das Bw Neustrelitz erhielt für den Güterverkehr auf der Magistrale Berlin–Überseehafen Rostock 28 Lokomotiven. Auch in den Bw Seddin (30 Maschinen), Leipzig Süd, Falkenberg und Anderen, später auch in den Bw Frankfurt/Oder und Neubrandenburg, war die Baureihe 130, trotz ihrer Übersetzung für 140 km/h, eine willkommene Ablösung für veraltete oder im Güterzugdienst überbeanspruchte Baureihen. Bald liefen sie auf allen Strecken, deren Parameter einen sinnvollen Einsatz erlaubten. In den Reisezugdienst gelangten sie im Sommer ausnahmsweise, wenn Planlokomotiven ausfielen. Lokomotiven der Reihe 131 liefen, anfangs vor allem im Raum Erfurt/Thüringer Wald, vorzugsweise im schweren Güterzugdienst und ersetzten wie zuvor schon die der Reihe 130, die Baureihen 44, 118 oder 120. Sie bespannten jedoch z. B. auch Schnellzüge im Wechsel- und Transitverkehr zwischen Erfurt und Gerstungen. Da diese Züge bei entsprechender Witterung Heizloks oder -kesselwagen mitführen mussten, erhielt das Bw Erfurt einige der ersten in der DDR eintreffenden 132 und setzte diese mit Erfolg im Reise- und Güterzugdienst ein. Die Baureihe 132 war universell einsetzbar, sowohl zur Bespannung von Reisezügen vom Regionalverkehr bis zum hochwertigen Schnellzugverkehr, als auch im schweren Güterzugdienst mit Kalk- und Kohlezügen mit 1800 Tonnen Zuglast und mehr, je nach Streckenausbau. Auf Nebenstrecken mit weniger als 20 t zulässiger Achslast konnten die Lokomotiven der Reihe 132 nicht eingesetzt werden, auf diese blieben die der sechsachsigen Baureihe 118.2–4, später 6–8 und auch der Baureihen 112 und 119 unersetzbar. Eine Renommierleistung für die Baureihe 132 war die Bespannung der Städteexpresszüge zwischen den Bezirksstädten und Berlin. Bevorzugt wurden die Lokomotiven der Baureihe 132 auch im Transitverkehr West-Berlin–Westdeutschland eingesetzt und kamen so bis Büchen, Lübeck und Hof. Sie wurden sogar täglich über die Berliner Stadtbahn eingesetzt, obwohl sie eigentlich für diese zu schwer waren. Die 132 478 bespannte den ersten Sonderzug, mit dem in die westdeutsche Botschaft in Prag geflüchtete DDR-Bürger über DDR-Gebiet in die Bundesrepublik ausreisten. Nach dem Mauerfall 1989 gelangten diese Loks mit ihren Zügen sogar weiter bis Hamburg, Kassel, Nürnberg und Kiel. Der stark angestiegene Reiseverkehr zwischen den alten und den neuen Bundesländern erforderte die Einlegung schwerer und schwerster Schnellzüge, für deren Bespannung auf nicht elektrifizierten Strecken die 132 prädestiniert war. Mit dem Zusammenschluss der beiden deutschen Bahnen 1994 wurde das Einsatzgebiet erweitert. Die Lokomotiven ersetzten jetzt bundesweit die Loks der V-160-Familie, wenn die Zugheizleistung zu gering war oder mehr Zugkraft benötigt wurde. Insgesamt ging der Bestand an 232 aufgrund eines – vor allem in der ehemaligen DDR – rapide gesunkenen Bedarfs an schweren Diesellokomotiven jedoch stark zurück. Zahlreiche 232 und ihre Abkömmlinge wurden verschrottet, oder bespannten Züge, für die deutlich schwächere Loks ausgereicht hätten, oder die sogar durch Triebwagen, an denen es mangelte, zu ersetzen gewesen wären. Viele der verschrotteten Maschinen hatten allerdings die ursprünglich angesetzte Lebensdauer von 20 Jahren zum Zeitpunkt ihrer Zerlegung bereits mehr oder weniger deutlich überschritten. Bei der Aufteilung der Loks auf die Geschäftsbereiche DB", "section_level": 1}, {"title": "Technische Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lokomotivkasten.", "content": "Die Maschine besteht aus einem Stahlrahmen mit aufgesetztem Lokkasten in Blechprofilbauweise. Die Sicken in den Seitenwänden des Kastens stabilisieren das Blech und verringern seine Anfälligkeit zum Dröhnen erheblich. Bei Maschinen mit elektrischer Zugheizeinrichtung wurde er unsymmetrisch um 200 Millimeter verlängert, um Platz für die zusätzlichen Anlagen zu schaffen. Der Lokkasten und der Tank sind mittragend. Der Mittelabschnitt des Dachs ist abnehmbar. Der Rahmen ist für Längskräfte von maximal 250 Mp gebaut. Im Bereich der Rahmenenden befinden sich Diagonalstreben, um Kräfte,", "section_level": 2}, {"title": "Motor.", "content": "Die Leistung wird von einem direkteinspritzenden Sechzehnzylinder-Dieselmotor 5 D49 (Werksbezeichnung) bereitgestellt. Die Grundkonstruktion dieses Motors stammt aus dem Jahre 1949. Er liefert mit Turbolader und Ladeluftkühler 2200 kW (3000 PS) bei 1000 min. Die der sowjetischen GOST-Norm entsprechende Bezeichnung \"\" (TschN) weist auf das Viertaktprinzip (russisch: Ч für tschetierje = vier) und das »Н« (N) auf einen aufgeladenen Motor hin. Die Zahlen 26/26 geben den Zylinderdurchmesser und Hub jeweils in Zentimetern an. Der Sechzehnzylindermotor hat also ca. 221 Liter Hubraum. Die Zylinder stehen in zwei", "section_level": 2}, {"title": "Kraftübertragung.", "content": "Die Kraftübertragung erfolgt elektrisch. Der Traktionsstrom wird über einen Sechsweggleichrichter mit 240 Dioden in Gleichstrom gewandelt. Die Leistungsregelung", "section_level": 2}, {"title": "Zugheizanlage.", "content": "Der Heizgenerator besitzt zwei um 30 Grad versetzte Drehstromsterne. Er liefert damit Sechsphasendrehstrom, dieser wird auf einen Hüllkurvenumrichter geleitet. Er setzt die positiven und negativen Halbwellen mit Hilfe von Thyristoren zu einem Einphasen-Heizstrom mit 22 Hertz zusammen. Die Heizanlage arbeitete zu Anfang entsprechend der Speisung durch Ellok mit einer Frequenz von 16,67 Hz. Im nicht elektrifizierten Netz gab es jedoch noch Gleisstromkreise, die mit 50 Hertz gespeist wurden. Sie können durch die dritte Oberwelle (50 Hz) der Zugheizspannung beeinflusst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrodynamische Bremse.", "content": "Um die thermische Belastung der klotzgebremsten Radsätze, den Abrieb und die Gefahr des Blockierens zu vermindern, wünschte die Reichsbahn eine zusätzliche elektrische Bremse. Sie soll die pneumatische Bremse bei Gefällebremsen vollständig, bei Verzögerungsbremsungen teilweise entlasten. Die Lokomotiven waren schon ab der 130 013 für den Einbau der fremderregten Gleichstrom-Widerstandsbremse, beispielsweise durch zusätzliche Jalousien in den Dachschrägen nahe dem Einstieg zu", "section_level": 2}, {"title": "Baugleiche Maschinen in anderen Ländern.", "content": "Die Lokomotiven wurden speziell für deutsche Verhältnisse entwickelt, in andere Länder gelangten vergleichsweise wenige:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Diesellokomotiven der Baureihe 130 (ab 1992: 230), 131 (231), 132 (232, 233, 234, 241 und 754) und 142 (242) wurden ab 1970 aus der damaligen Sowjetunion in die DDR importiert und bei der Deutschen Reichsbahn für den Personen- und Güterverkehr in Dienst gestellt. Die Lokomotiven sind mit einer bis dahin bei den deutschen Bahnen weniger üblichen dieselelektrischen Kraftübertragung ausgerüstet. Das Baumuster wurde noch als V 300 001 auf der Leipziger Messe vorgestellt, es gelangte mit dieser Nummer jedoch nicht in den Betriebseinsatz.", "tgt_summary": "东德130系列内燃机车(DR class130,DR是东德铁路的简称)包括130型(现称230型)、131型(231)、132型(232、233、234、241)、142型(242)。", "id": 355220} {"src_title": "Akira (Manga)", "tgt_title": "亚基拉", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "1982 wird Tokio durch eine atomare Explosion zerstört, die den Dritten Weltkrieg auslöst. Im Jahr 2019 wurde die Stadt als Neo-Tokyo auf einer künstlichen Insel in der Bucht von Tokio wiederaufgebaut, doch Terrorismus und Bandenkriminalität greifen in der Stadt um sich. Tetsuo Shima () ist Mitglied einer Bōsōzoku-Bande, die angeführt wird von Shōtarō Kaneda (). Während einer Fahrt durch die Ruinen des alten Tokio explodiert sein Motorrad, als er auf den kindlich aussehenden Takashi zufährt – ein Mensch mit übernatürlichen Fähigkeiten. Dieser Zwischenfall weckt auch in Tetsuo übernatürliche Kräfte und lenkt damit auch die Aufmerksamkeit eines militärischen Forschungsprojekts unter Oberst Shikishima () auf ihn. Mit zunehmenden Fähigkeiten nimmt Tetsuos Minderwertigkeitskomplex gegenüber Kaneda, der ihn bisher stets beschützen musste, überhand, bis Tetsuo schließlich Anführer der gegnerischen Clown-Bande wird. Währenddessen nimmt Kaneda eine Beziehung zur Terroristin Kei auf. Sie ist Mitglied einer Organisation, die vom Widerständler Ryu und Nezu, dem Oppositionsführer im Parlament, angeführt wird. Diese erfahren vom Forschungsprojekt des Oberst und einer Verbindung zu einer mysteriösen Person namens „Akira“. Sie wollen diese Informationen politisch nutzen. Kaneda versuchen sie aus den Aktivitäten ihrer Organisation herauszuhalten. Als Tetsuo mit den Clowns brutale Revierkämpfe in der ganzen Stadt beginnt, schließen sich die anderen Banden unter Kaneda gegen sie zusammen. Zwar werden die Clowns leicht besiegt, doch Tetsuo ist wegen seiner Kräfte unbesiegbar. Diese Kräfte verursachen ihm aber auch große Schmerzen. Schließlich werden die kämpfenden Banden vom Militär in Gewahrsam genommen und der Oberst bietet Tetsuo Medikamente an, wenn er in das Forschungsprojekt einsteigt. In Gefangenschaft wird Kei von einem der anderen übernatürlich Befähigten, Kiyoko, besessen. So kann sie sich selbst und Kaneda befreien. Tetsuo fragt einen der Forscher über Akira aus und zwingt ihn dann, zu den anderen Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten gebracht zu werden. Diese drei sind Takashi, Kiyoko und Masaru. Kaneda und Kei kommen hinzu und es entbricht ein Kampf. Tetsuo erfährt, dass Akira – eine weitere Versuchsperson, die die Explosion in Tokio auslöste – eingefroren nahe dem neuen Olympia-Stadion aufbewahrt wird. Er macht sich auf dem Weg dorthin und dringt am nächsten Tag in die dortige Militärbasis ein. Der Oberst folgt ihm und versucht Tetsuo von seinem Plan, Akira zu wecken, abzubringen. Auch Kaneda und Kei dringen in die Basis ein und werden Zeuge, wie Tetsuo die Versiegelung Akiras aufbricht. Dieser erscheint zunächst wie ein normaler Junge. Doch das Militär löst in Neo-Tokyo Alarm aus und setzt alle Kräfte gegen die beiden ein. So lässt der Oberst schließlich den Laser-Satelliten SOL auf Tetsuo und Akira richten, kann jedoch auch damit nur Tetsuos Arm verletzen. In der Explosion verschwindet Tetsuo. Akira trifft auf Kaneda und Kei. Die Drei gehen zurück nach Neo-Tokyo. Der Oberst lässt nach Akira suchen, unter anderem durch Lady Miyako, die ebenfalls übernatürliche Fähigkeiten hat. Kaneda, Kei, Akira und die Terroristin Chiyoko kommen auf Nezus Yacht unter. Doch dieser verrät sie und entführt Akira, um ihn für seine eigenen Zwecke zu nutzen. In Nezus Anwesen können die Drei Akira wieder befreien. Währenddessen hat der Oberst genug von der zaghaften Reaktion der Regierung auf den Alarm – er putscht und stellt die Stadt unter Kriegsrecht. Gemeinsam mit Lady Miyakos Anhängern und Nezus Privatarmee durchsuchen die Männer des Oberst die Stadt nach Kaneda, Kei, Chiyoko und Akira. In einem Abwasserkanal werden sie umstellt und der Oberst lässt sie festnehmen. Nezu will Akira erschießen, damit er nicht in die Hände der Regierung fällt. Doch die Soldaten des Oberst töten ihn, Nezus Kugel verfehlt Akira und trifft Takashi. Der Schock von Takashis Tod lässt Akira eine zweite atomare Explosion auslösen, die Neo-Tokyo zerstört. Kei, Ryu, Chiyoko, der Oberst und die übernatürlich Begabten überleben, Kaneda ist verschwunden. Akira trifft auf den bis dahin verschwundenen Tetsuo. Einige Zeit nach der Explosion erreicht eine amerikanische Militärexpedition unter Oberleutnant Yamada die Ruinen von Neo-Tokyo. Sie finden die überlebende Bevölkerung der Stadt in zwei Lager aufgespalten: Die Anhänger von Lady Miyako, die Nahrung und Medikamente organisieren und verteilen; und das von Akira und Tetsuo angeführte Große Reich von Tokio. Sie werden von ihren Gefolgsleuten als Götter verehrt, die Wunder bewirken. Das Reich greift immer wieder die anderen Bewohner an und alle, die sie angreifen, werden von den Kräften Tetsuos vernichtet. Auch Kiyoko und Masaru werden zum Ziel der Angriffe des Reiches. Sie und Kei, Chiyoko und der Oberst schließen sich Lady Miyako an. Oberleutnant Yamada nimmt Kontakt zu Ryu auf und tauscht mit ihm Informationen aus. Nahe der Stadt hat, unbemerkt von dessen Bewohnern, eine amerikanische Flotte Stellung bezogen. Tetsuo bedarf immer mehr der Medikamente der Regierung, um seine Schmerzen zu unterdrücken. Er sucht Lady Miyako auf und erfährt dort von der Geschichte Akiras. Sie rät ihm, die Medikamente abzusetzen, um so noch stärker zu werden. Der Entzug quält Tetsuo, während einer seiner Untergebenen die Anhänger des Reiches zu einem Angriff gegen Miyakos Tempel führt. Als der Oberst SOL gegen die Angreifer einsetzt, öffnet sich ein Riss im Himmel. Aus diesem fallen massenweise Trümmer der Explosion, die die Stadt zerstörte, sowie Kaneda. Dieser schließt sich Kei und den anderen an, um gegen das Große Reich von Tokio zu kämpfen. Zugleich treffen Wissenschaftler auf der amerikanischen Flotte ein, um die Ereignisse von Neo-Tokyo zu analysieren. Sie fassen den Plan, Akira und Tetsuo mit biologischen Waffen zu töten. Dies führt zum Zerwürfnis zwischen Ryu und Oberleutnant Yamada, der daraufhin zur Flotte zurückkehrt. Um ihre Macht zu demonstrieren veranstalten Tetsuo und Akira einen Wettbewerb im Olympia-Stadion. Am Höhepunkt des Wettstreits reißt Tetsuo mit seinen Kräften einen Krater in den Mond, dessen Trümmer einen Ring um den Mond bilden. Doch dieser massive Einsatz seiner Kräfte führt dazu, dass diese außer Kontrolle geraten. Sie werden stärker, treten aus seinem Körper heraus und verschlingen ihn umgebende Objekte. Beliebige Materialien werden in Fleisch verwandelt und zu einem Teil seines Körpers. Tetsuo greift die Flotte an, um die Wissenschaftler aufzuhalten. Es kommt zu einem Kampf zwischen ihm und der US-Marine. Bald stößt die von Lady Miyako besessene Kei dazu, um gegen Tetsuo zu kämpfen. Währenddessen greifen Kaneda und seine Motorradbande das Reich von Tokio im Stadion an. Als der Kampf im Stadion anhält, kehrt Tetsuo dorthin zurück. Doch seine Kräfte geraten völlig außer Kontrolle und sein Körper mutiert bis hin zu einer Fötus-Form. Den folgenden Angriff der Soldaten von Yamada mit biologischen Waffen kann er dennoch absorbieren und danach die Kontrolle über seine Kräfte zurückgewinnen. Yamada und seine Truppe werden von ihm getötet und auch einem erneuten Angriff mit SOL kann Tetsuo entkommen. Es kommt zum Kampf von Kaneda und Kei gegen Tetsuo. Dieser wird von einem Eingreifen der US-Armee unterbrochen, die die ganze Stadt bombardiert und ihren eigenen Laser-Satelliten einsetzt, um Tetsuo irgendwie zu töten. Dieser jedoch schlägt den Satelliten herunter auf den Flugzeugträger der Flotte. Als der Angriff damit beendet ist, versucht Tetsuo, das Mädchen Kaori wiederzubeleben. Kaori wurde während des Kampfes getötet, doch die Wiederbelebung gelingt ihm trotz seiner Kräfte nicht. Ihren Körper bringt er in die kryogenische Kammer, in der Akira versiegelt war. Kaneda und seine Freunde treten wieder zum Kampf gegen Tetsuo an, der erneut die Kontrolle über seine Kräfte verliert und mutiert. Nun nimmt dies für ihn tödliche Ausmaße an. Tetsuo schleudert die riesige kryogenische Kammer auf den Tempel von Miyako, die dadurch stirbt. Doch zuvor kann sie noch Kei befähigen, SOL auf Tetsuo zu richten. Der Angriff löst einen weiteren Schub in Tetsuos Fähigkeiten aus, der in einer Explosion ähnlich der Akiras gipfelt. Doch die anderen Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, Kiyoko, Masaru, Akira und der wiederbelebte Takashi, können die Explosion aufheben und den Kampf beenden. Die Vereinten Nationen senden Hilfstruppen nach Neo-Tokyo, doch diese werden dort zurückgewiesen. Kaneda und seine Freunde erklären die Unabhängigkeit des Großen Reichs von Tokio und warnen die Truppen der Vereinten Nationen, dass Akira noch immer lebe. Mit ihrem früheren Gegner, dem Oberst, schließen Kaneda und Kei Frieden und leben von da an gemeinsam in Neo-Tokyo, das aus den Ruinen wiederaufersteht.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Vor \"Akira\" schuf Katsuhiro Otomo bereits zwei andere Serien mit ähnlichem Inhalt. Im ab 1979 erschienenen \"Der Feuerball\" geht es um junge Freiheitskämpfer, die versuchen jemanden zu retten, der von der Regierung für Experimente mit seinen psychischen Fähigkeiten missbraucht wird. Die Geschichte endet damit, dass der zu Rettende einen zerstörerischen „Feuerball“ verursacht. Möglicherweise inspiriert wurde die Geschichte von Alfred Besters \"The Demolished Man\" von 1953. In \"Das Selbstmordparadies\" aus den Jahren 1980 und 1981 verwendet Otomo dieses Motiv erneut und wurde für das Werk mit dem Science Fiction Grand Prix ausgezeichnet. Als Vorbilder für seine Serie gab Otomo Romane von Seishi Yokomizo an. Diese befassen sich mit „neuen Rassen“ von Menschen, die an eine feindliche Umwelt angepasst sind. Die den Cyberpunk begründende \"Neuromancer-Trilogie\" von William Gibson kannte Otomo nicht, der erste Band \"Neuromancer\" erschien erst ein Jahr nach Beginn von \"Akira\" in Japan. Weitere von Otomo genannte Vorbilder sind der Film \"Star Wars\", die Comics von Jean Giraud, und die Mangaserie \"Tetsujin 28-gō\". Der später bekannt gewordene Manga-Zeichner und Regisseur Satoshi Kon war als nicht genannter Assistent an der Entstehung von \"Akira\" beteiligt.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Ōtomos Stil ist stark von französischen und amerikanischen Künstlern beeinflusst, wie Mœbius. Als einer der ersten verwendete er einen realistischeren Stil mit kleinerer Darstellung der Augen. Eine bis dahin im Manga vorherrschende \"„pathetische Übertreibung und karikaturhafte Reduzierung“\" wurde durch einen Hyperrealismus ersetzt, so Andreas C. Knigge. Die Dynamik seiner Zeichnungen würden durch \"„raffiniert eingesetzte Schraffuren“\" verstärkt. Charakteristisch für den Manga nennt Jason Thompson die düster dargestellte urbane Zukunft, detaillierte Darstellungen der Stadt und Maschinen, ständig eskalierende Gewalt und eine realistische Darstellung der Figuren.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "\"Akira\" erschien in Japan vom 20. Dezember 1982 bis 25. Juni 1990 in 120 etwa 20 Seiten langen Einzelkapiteln im Manga-Magazin \"Young Magazine\" des Kodansha-Verlags. 1987 und 1988 pausierte die Serie, da Katsushiro Otomo mit der Arbeit an der Verfilmung beschäftigt war. Bei ihrer Fertigstellung umfasste die Serie fast 2200 Seiten, die zwischen 1984 und 1993 in sechs Sammelbänden zusammengefasst wurden. Im Juni 1995 erschien mit \"Akira Club\" (ISBN 4-06-330003-X) ein Buch mit allen 120 Akira-Titelbildern und bis dahin nicht veröffentlichten Skizzen. Der Manga gelangte von Japan zunächst in die USA, wo er für die westliche Leserichtung gespiegelt wurde. Dies machte zahlreiche Änderungen notwendig, die Otomo bzw. sein Studio teils selbst ausführte. So wurden zunächst in Japan Sprechblasen und Beschriftungen entfernt sowie die darunter liegenden Zeichnungen komplettiert und dann die Seiten gespiegelt. Einzelne Seiten wurden in der Originalausrichtung belassen, wenn dies möglich und dem Lesefluss zuträglich war. Einige der Texte in den Bildern wurden auch komplett entfernt, da sie sonst gespiegelt zu lesen wären – andere wurden trotz Spiegelung beibehalten. Danach wurden die ursprünglich schwarz-weiße Serie durchgehend von Steve Oliff und Olyoptics in den USA koloriert, nach Farbgebungsvorlagen von Otomo und mit neuartiger computergestützter Technik, die Farbverläufe erlaubte. Otomo war es auch, der Steve Oliff für diese Aufgabe auswählte. Die Farbpalette orientierte sich am Film: Die Serie sollte so weit wie möglich dem amerikanischen Comicgeschmack angepasst werden und wie eine einheimische Produktion wahrgenommen werden. Der Text wurde bereits bei Kōdansha ins Englische übersetzt, dann in den USA an die amerikanische Umgangssprache angepasst und erneut in Japan Korrekturgelesen. 1988 begann \"Epic Comics\", ein Imprint von Marvel Comics, diese Version in den USA zu veröffentlichen, die 1995 abgeschlossen war. Eine originalgetreue Fassung erschien 2000 bis 2002 bei Dark Horse. In Frankreich und Belgien orientierte sich die erste Veröffentlichungsform 1990, die auf Grundlage der amerikanischen Fassung erstellt wurde, an den dort üblichen Alben, sodass die Serie in elf Hardcoverbänden zu je 200 Seiten erschien. Auch in Italien und Spanien erschien im gleichen Jahr eine bearbeitete Fassung von \"Akira\", die auf der US-Version basierte. Auch in Japan erschien die kolorierte US-Fassung als \"All Color Kokusaiban Akira\" (, dt. „internationale Farbversion Akira“) in 12 Bänden zwischen 1998 und 1996, sowie in sechs Bänden \"Sōtennenshoku Akira\" (, dt. „komplett natürliche Farben Akira“) in den Jahren 2003 und 2004. Die bearbeitete US-Fassung wurde vom Carlsen Verlag übernommen und von April 1991 bis Januar 1996 in Deutschland veröffentlicht, wobei die Anzahl der Bände durch eine neue Aufteilung auf 19 erhöht wurde. Der ebenfalls erschienene Band 20 gehört nicht zur eigentlichen Serie, sondern beinhaltet ein Skizzenbuch mit Entwürfen. \"Akira\" stellt damit die erste komplett auf Deutsch erschienene Manga-Serie dar. Die großformatige, aufwändig gestaltete Umsetzung mit einem Preis von 30 DM pro Band richtete sich jedoch eher an Sammler und Liebhaber. Von Juli 2000 bis August 2001 brachte Carlsen \"Akira\" noch einmal auf den Markt, dieses Mal in einer „werkgetreueren“ Ausgabe in sechs schwarz-weißen Bänden, aber immer noch in westlicher Leserichtung. Ende Dezember 2016 erschien eine auf 1991 Stück limitierte Komplettbox mit den sechs Softcover-Bänden in der komplett kolorierten Fassung mit westlicher Leserichtung bei Carlsen Manga.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "1988 kam in Japan eine Anime-Verfilmung der Serie in die Kinos. Bei der Produktion führte Katsuhiro Otomo selbst Regie und schrieb das Drehbuch. Die Handlung ist im Film stark gestrafft und bringt durch einen anderen Verlauf als im Manga viele Figuren in einen neuen Zusammenhang. Der Film kam auch in den USA, Deutschland und anderen Ländern in die Kinos und war der erste Anime, der in westlichen Ländern auch bei einem erwachsenen Publikum großes Interesse fand. Vor allem in den USA hatte der Film großen Erfolg und führte dort zu einem stetig wachsenden Interesse an Manga und Anime. Er gilt als einer der wesentlichen Auslöser des ersten Anime- und Manga-Booms der 1990er Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Realverfilmung.", "content": "Wie am 20. Februar 2008 bekannt gegeben wurde, erwarben Warner Brothers und Appian Way Productions, die Produktionsfirma des Schauspielers Leonardo DiCaprio, die Filmrechte an \"Akira\" und planten eine Umsetzung des Mangas in zwei Realfilmen. Jeder Film sollte den Inhalt von drei Manga-Bänden behandeln, die Handlung soll allerdings nach „New Manhattan“ verlegt werden. Als Regisseur war zunächst Ruairí Robinson angekündigt, zusammen mit Gary Whitta als Drehbuchautor. Nachdem aber Ruairi Robinson im Frühjahr 2010 absprang, wurden kurze Zeit später an seiner Statt die Brüder Allen Hughes und Albert Hughes verpflichtet. Das Drehbuch von Gary Whitta wurde in dieser Zeit von Mark Fergus und Hawk Ostby überarbeitet. Letzten Endes musste aber auch diese Drehbuchversion nochmals von Albert Torres überarbeitet werden, so dass man mit diesem Skript die Vorproduktion starten wollte. Geplant waren zwei zusammenhängende Kinofilme, die die gesamte Handlung des Manga abdecken sollten. Im Anime wurde damals nur knapp die Hälfte des Mangas umgesetzt. Im Januar 2012 gab der Hollywood Reporter bekannt, dass die Arbeiten an der Realverfilmung durch \"Warner Brothers\" vorerst eingestellt worden sind. Verantwortlich hierfür sei in erster Linie eine finanzielle Neuorientierung bei den Produktionskosten. Zudem bestünden Unstimmigkeiten wegen der aktuellen Version des Drehbuchs.", "section_level": 1}, {"title": "Analyse und Interpretation.", "content": "Mio Bryce und Jason Davis nennen \"Akira\" ein charakteristisches Beispiel der Science-Fiction-Mangas der 1980er und 1990er Jahre, die meist die Verschmelzung von Menschen und Technik thematisieren. Die Serie zeige Leben und Handeln von Akteuren miteinander wettstreitender gesellschaftlicher Gruppen wie Militär, Religionen, Banden und Revolutionären. Die Handlung ist um die Grundidee von Menschen mit übernatürlichen Kräften, insbesondere Psychokinese, aufgebaut. Im Vordergrund stehen jedoch die Entwicklung der Charaktere, soziale Konflikte und politische Machenschaften, so Brad Brooks und Tim Pilcher. Andreas C. Knigge nennt das Infragestellen des damals in Japan vorherrschenden Leistungsprinzips und den Wunsch nach mehr individuellem Freiraum durch viele Jugendliche ein Hauptthema der Serie. Susan J. Napier nennt die Mutation und Verwandlung ein Motiv, dass das Werk der Postmoderne zuordnen lässt, in der Identität stetige Veränderung sei. Auch sieht sie es als Angriff auf das japanische Establishment, da Otomo die japanische Kultur – vor allem die Schule und den Fortschrittsdrang – satirisch behandle. Die in \"Akira\" auf den Straßen ziellos umherfahrenden Motorradbanden seien ein Symbol für die Sinnlosigkeit der Suche nach Selbsterkenntnis. Ein weiteres Thema sei Verlust, da viele Figuren Waisen sind oder keinen Sinn für Vergangenes haben. Der Nihilismus, der sich in der Grundstimmung des Werks ausdrückt, identifiziert Napier als ein damals in der japanischen Kultur verbreitetes Thema. Tetsuos Rolle als Herrscher im Verlauf der Geschichte nennt sie eine erfolgreiche Umkehrung der Verhältnisse, war er zu Beginn doch noch ein unbedeutender Mensch. Jenny Kwok Wah Lau schreibt in \"Multiple Modernities\", \"Akira\" sei ein \"„direkter Auswuchs von Krieg und Nachkriegsleben“\". Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki und die ökonomischen Probleme der Überbevölkerung stellten Hintergrund und Motive der Handlung dar. Thema des Werks seien das Wesen der Rebellion der Jugend gegen die Autorität, Kontrolle, das Aufbauen einer Gesellschaft und die Transformation während des Erwachsenwerdens. Letzteres wird vor allem durch die Mutationen und Verwandlungen der Figuren repräsentiert. Jaqueline Berndt vergleicht \"Akira\" mit \"Coppelion\", das 30 Jahre später im gleichen Magazin erschien. In beiden Serien geht es vor einem postapokalyptischen Hintergrund um Jugendliche, die von autoritären Erwachsenen ausgenutzt werden. Die apokalyptische Bedrohung in \"Akira\" ist eine durch mutierte Menschen symbolisierte Zerstörungskraft von Atomwaffen – in \"Coppelion\" werden Atome selbst anthropomorph dargestellt. Auch enthalte die jüngere Serie im Gegensatz zu \"Akira\" niedliche Darstellungen und sei an ein jüngeres Publikum gerichtet. Die Handlung vermittle \"„das Lebensgefühl der japanischen Jugend, die sich in den Achtzigerjahren gegen die rigide Leistungsgesellschaft aufzulehnen begann“\", so Andreas C. Knigge. Die Interpretation der \"„Orgie der Zerstörung“\" als Allegorie auf Hiroshima dagegen hat Otomo selbst zurückgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg, Rezeption und Bedeutung.", "content": "Der Manga gewann 1984 den Kodansha-Manga-Preis in der Kategorie „Allgemeines“. Das später veröffentlichte Artbook verkaufte sich innerhalb eines Monats mit einer Auflage von 500.000 Exemplaren. 1993 wurde die amerikanische Ausgabe mit dem Harvey Award ausgezeichnet und wurde in den USA zum Verkaufserfolg. Die amerikanische Fassung war zudem der erste Comic, die die Möglichkeiten von computergestützter Koloration in großem Umfang nutzte. Als erste Mangaserie war \"Akira\" auch in den USA erfolgreich. Das Thema und die Stimmung von \"Akira\" habe damals genau den Zeitgeschmack in Amerika getroffen, stellt Frederik L. Schodt fest. Auch die Veröffentlichung des Films in den USA habe dem Verkauf des Comics geholfen. Dennoch war die Veröffentlichung zeitweise nicht erfolgreich genug, sodass es in den USA in den 1990er Jahren lange Pausen bis zur Veröffentlichung des nächsten Bandes gab. Miriam Brunner schreibt den Erfolg ebenso der Vermarktung zusammen mit der Anime-Verfilmung zu. Durch die colorierte US-Fassung sei der Manga dem Anime ästhetisch noch mehr angenähert worden. Für die Zuschauer des Animes war der Manga Vorgeschichte, Fortsetzung, Erläuterung und Adaption des Films in einem. Sie suchten den Manga, nachdem sie den Film besucht hatten, und lasen nach \"Akira\" oft auch weitere Manga-Serien, worauf sich eine beginnende Vermarktung von Mangas in den USA aufbauen konnte. Jason Thompson nennt \"Akira\" einen der bedeutendsten Mangas der 1980er Jahre, der viele nachfolgende Werke beeinflusst habe. Helen McCarthy nennt den Manga mit seiner \"„Kombination von Science Fiction, politischem Thriller, Action, Abenteuer und Betrachtungen zum Zustand der Welt“\" ein \"„wirklich bemerkenswertes Werk“\", das weltweit Beachtung erfahren habe. Laut Paul Gravett legten \"„Intensität und Genauigkeit von Katsushiro Otomos grafischer Erzählweise [...] die Messlatte für die Ausdrucksfähigkeit des Mangas höher.“\" Im Westen sei der Manga auch deswegen gut angekommen, weil er als Teil des Cyberpunk-Trends wahrgenommen wurde. Die Veröffentlichungen waren auch außerhalb der USA und Deutschlands erfolgreich und führten zu weiteren Lizenzierungen von Manga-Serien, so in Frankreich durch den Verlag Glénat 1991. Auch in Deutschland knüpfte die Veröffentlichung des Mangas vermutlich aus vermarktungsstrategischen Gründen an die des Animes an. Die Serie wurde, als erster Manga in Deutschland, ein Erfolg. Eine breite Leserschaft konnte, anders als bei späteren Veröffentlichungen wie \"Dragonball\" oder \"Sailor Moon\" jedoch noch nicht erreicht werden. Laut Miriam Brunner war die Serie jedoch der \"„erste Schlüssel zum Vermarktungserfolg [von Manga] im Westen.“\" In \"1001 Comics, die Sie lesen sollten, bevor das Leben vorbei ist\" nennt Andreas C. Knigge die Serie einen \"„monumentalen Science-Fiction-Epos“\" und Auslöser des Manga-Booms in Europa und Amerika. Bereits das erste Kapitel, so Knigge, sei wie \"„ein atemloser Spuk“\" und das Werk als solches eine ästhetische Erneuerung der Gattung. Diese Annäherung des Stils an westliche Ästhetik habe der Serie zu Erfolg in der westlichen Welt verholfen. Kai Müller nennt die Serie in seiner Kritik im Tagesspiegel 2011 \"„ein beklemmendes Märchen von Kindern mit übernatürlichen Energieressourcen, ein modernes Drama vom Zauberlehrling.“\" Die Geschichte, die die Gefahr unkontrollierten Fortschritts thematisiere und die Kritik an der japanischen Gesellschaft sei, gerade vor dem Hintergrund der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011. Die zeitgenössische Kritik in Comicmagazinen war gespaltener. So wurde im \"Rraah!\" 1991 zwar der internationale Erfolg berichtet, zugleich aber die viele Gewalt kritisiert. Für Otomo persönlich bedeutete der Erfolg der Serie und insbesondere der Filmadaption, dass er sich von da an verstärkt dem Wirken an Animes statt an Mangaserien widmete. Otomos Einsatz von Schraffuren wurde bald von anderen Zeichnern in Japan aufgegriffen. \"Akira\" hatte großen Einfluss auf die nachfolgende Generation von Mangaka. So beeinflusste sie Masamune Shirow in seinen Serien \"Appleseed\" und \"Ghost in the Shell\". Auch für Masashi Kishimoto, Autor der sehr erfolgreichen Serie \"Naruto\", waren sowohl Manga als auch Anime \"Akira\" ein wichtiger Einfluss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Akira (jap. ) ist ein 1982 begonnener und 1990 abgeschlossener Manga von Katsuhiro Otomo, der 1988 von diesem auch als Anime-Kinofilm \"Akira\" umgesetzt wurde. Er gilt als bedeutender, stil- und genreprägender japanischer Comic und spielte für die Verbreitung von Manga und Anime im Westen eine Schlüsselrolle, unter anderem war er die erste in Deutschland komplett veröffentlichte Manga-Serie.", "tgt_summary": "是日本漫画家及动画导演大友克洋创作的漫画,刊载于讲谈社的青年漫画杂志《周刊Young Magazine》,标题由漫画家平田弘史题字;后来由大友克洋亲自改编为动画电影《亚基拉》并于1988年上映,也曾于1988年被改编成电子游戏。此漫画于1984年获得第8届讲谈社漫画赏一般部门奖,1992年1月由东立出版社取得国际中文版发行权出版,并于2018年发行再版全新译本。", "id": 1514669} {"src_title": "Gregor XV.", "tgt_title": "額我略十五世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alessandro Ludovisi war der Sohn von Graf Pompeo Ludovisi. Er studierte in Rom Philosophie und Theologie bei den Jesuiten. 1571 wechselte er zum Jura-Studium nach Bologna. Sein Studium beendete er in Bologna mit der Promotion zum Dr. jur. im Jahr 1575. Nach der Priesterweihe wurde er von dem auch aus Bologna stammenden Papst Gregor XIII. in Dienst genommen. 1612 wurde er von Papst Paul V. zum Erzbischof von Bologna ernannt, der ihn 1616 auch zum Kardinal kreierte.", "section_level": 1}, {"title": "Pontifikat.", "content": "Das Konklave wählte ihn am 9. Februar 1621 zum neuen Papst. Seinen Papstnamen wählte er in Erinnerung an Papst Gregor XIII. Am 15. Februar 1621 ernannte er mit Ludovico Ludovisi seinen Neffen zum Kardinalnepoten. Da Gregor XV. sich dafür eingesetzt hatte, dass der Herzog Maximilian von Bayern die pfälzische Kurfürstenwürde erhielt, schenkte ihm der Herzog die Universitätsbibliothek Heidelberg, die \"Bibliotheca Palatina\". Am 6. Januar 1622 gründete er als Zentralbehörde für alle Belange der Missionierung die Congregatio de Propaganda Fide, kurz auch als die \"Propaganda\" bezeichnet. Mit der Bulle \"Aeterni Patris Filius\" vom 15. November 1621 und dem zugehörenden \"Caeremoniale\" vom 12. März 1622 reformierte er die Papstwahl. Wichtigste Neuerung der minutiösen Regelungen war die Einführung der geheimen Abstimmung mit Hilfe von Stimmzetteln. Am 12. März 1622 sprach er Ignatius von Loyola und Franz Xaver, die Gründer des Jesuitenordens, die Mystikerin Teresa von Ávila sowie Filippo Neri und Isidor von Madrid heilig und am 15. September 1622 den Deutschen Albertus Magnus selig. Er starb am 8. Juli 1623 in Rom und wurde in der Kirche Sant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gregor XV. (* 9. Januar 1554 in Bologna; † 8. Juli 1623 in Rom), geboren als \"Alessandro Ludovisi\", war von 1621 bis 1623 Papst der katholischen Kirche.", "tgt_summary": "教宗额我略十五世(;1554年-1月9日-1623年-7月8日)原名亚历山大·卢多维西(Alessandro Ludovisi),1621年2月9日当选罗马主教(教宗),同年2月14日即位至1623年7月8日为止。", "id": 208362} {"src_title": "Aconcagua", "tgt_title": "阿空加瓜山", "src_document": [{"title": "Topografie.", "content": "Der Aconcagua befindet sich in den argentinischen Anden in der Provinz Mendoza nahe der chilenischen Grenze. Er besitzt fünf Hanggletscher und bis zu zehn Kilometer lange Gletscher. Ein Nebengipfel () liegt südlich des Hauptgipfels. Der Berg ist kein Vulkan; er ist jedoch – ebenso wie der Mount Everest – aufgrund der häufig zu beobachtenden Wolkenfahnen an seinem Gipfel lange für einen solchen gehalten worden.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Die Bedeutung des Namens Aconcagua ist unklar. Es wird vermutet, dass er sich von Mapudungun \"Aconca-Hue\" oder \"Ackon Cahuak\" aus Quechua ableitet, was in etwa „steinerner Wächter“ bedeutet. Eine andere Deutung geht von der Sprache Aymara aus, in der der Name „Schneeberg“ bedeuten würde. In Chile war er lange Zeit als \"El volcano\" („der Vulkan“) bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Besteigungsgeschichte.", "content": "Erste Erkundungen des Gebietes wurden 1817 von dem Unabhängigkeitskämpfer José de San Martín durchgeführt, als er über die Pässe am Aconcagua von Argentinien nach Chile eindrang. Robert FitzRoy vermaß den Berg 1834 vom Meer aus und errechnete eine Höhe von 23.200 Fuß, womit der Aconcagua als höchster Berg der Anden feststand. Bis dahin hatte der Chimborazo als höchster Berg des Kontinents gegolten. Die erste erwähnte Expedition wurde von November 1882 bis März 1883 von dem Deutschen Paul Güßfeldt durchgeführt. Er konnte nachweisen, dass der Aconcagua kein Vulkan ist, und die Höhe relativ genau bestimmen. Seine Besteigungsversuche von Norden aus musste er jedoch mehrmals wegen Schlechtwetters abbrechen. Seine größte erreichte Höhe betrug. Die nach einem erfolglosen Versuch des deutschen Turnvereins von Santiago de Chile dritte Expedition wurde im Dezember 1896 von dem Briten Edward FitzGerald angeführt, wobei der Weg von Süden gewählt wurde. Der Expeditionsleiter, der Bergführer Matthias Zurbriggen aus Saas Fee, erreichte am 14. Januar 1897 als erster den Gipfel. Wegen Übelkeit von FitzGerald mussten unterhalb des Gipfels die Bergführer Nicola Lanti aus Macugnaga, Josef Lochmatter, Josef Pollinger und Alois Pollinger junior aus St. Niklaus die Expeditionsteilnehmer wieder ins Basislager zurückführen. Am 13. Februar führten Nicola Lanti und Stuart Vines die Zweitbesteigung durch. Der erste Argentinier auf dem Gipfel war am 8. März 1934 der Soldat Nicolás Plantamura, die erste Frau die Französin Adriana Banca am 7. März 1940. 1946 wurden entlang des Normalwegs über den Nordwestgrat mehrere Biwakschachteln bis in eine Höhe von errichtet; sie sind heute jedoch großteils verfallen. Der südliche Nebengipfel des Berges wurde erst 1947 durch eine deutsche Gruppe (Thomas Kopp, Lothar Herold) bestiegen.", "section_level": 1}, {"title": "Anstiege.", "content": "Der Berg gilt unter Bergsteigern als von der Nordseite „leicht“ zu ersteigender Berg. Die normale Route vom Basislager „Plaza de Mulas“ aus ist ohne Verwendung von Klettertechniken zu bewältigen. Durch die extreme Höhe birgt die Besteigung dennoch erhebliche Gefahren. Da der atmosphärische Druck am Gipfel nur etwa 40 % des Drucks auf Meereshöhe beträgt, ist eine lange Akklimatisation unabdingbar. Meist werden drei Hochlager eingerichtet. Die Verwendung von Sauerstoffflaschen ist in diesen Höhen nicht üblich. Die am zweithäufigsten benutzte und nächstschwerere „falsche Polenroute“ führt vom Basislager „Plaza Argentina“ zum Beginn des nordöstlichen \"Glaciar de los Polacos\" („polnischer Gletscher“). Der Gletscher wird in seinem unteren flachen und spaltenfreien Teil überschritten, und nach Querung eines ca. 25 bis 30 Grad steilen Hangs bei ca. wird der vom Basislager „Plaza de Mulas“ kommende „Normalweg“ erreicht. Die sonnenabgewandte Südseite des Aconcagua ist deutlich schwerer, die Südwand \"Pared Sur\" gilt als die schwierigste Aufstiegsroute. Die beste Zeit zum Ersteigen des Gipfels ist von November bis März. Am Fuß des Berges befinden sich zwei gut ausgerüstete Basislager, in denen während der Saison permanent Nationalpark-Führer stationiert sind. Vor der Besteigung muss in der Verwaltung des Aconcagua-Parks in Mendoza persönlich eine Erlaubnis gekauft werden.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologische Bedeutung.", "content": "Für die Inka war der Aconcagua ein heiliger Berg. So wie auch an anderen Bergen (z. B. Ampato) wurden hier Kultstätten errichtet und Opfer, auch Menschenopfer dargebracht. Die 1985 in einer Höhe von entdeckten Anlagen gehören zu den höchsten der Erde und sind die am schwierigsten erreichbaren aller Inka-Opferstätten. Hier wurden innerhalb von Steinmauern die auf Gras, Stoff und Federn gebetteten Überreste eines Kindes gefunden. Die Kleidung spricht dafür, dass es sich um ein Mitglied der obersten Gesellschaftsschicht handelte. Figuren und Kokablätter waren weitere aufgefundene Opfergaben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Aconcagua (mit komplettem Namen: \"Cerro Aconcagua\") ist mit der höchste Berg Südamerikas, Argentiniens und des amerikanischen Doppelkontinents sowie der höchste Berg außerhalb Asiens und auf der Südhalbkugel. Zugleich ist er der Berg mit der weitesten Dominanz von 16.536 Kilometern (nach dem Mount Everest mit unbezifferter Dominanz) und weist die zweitgrößte Schartenhöhe auf.", "tgt_summary": "阿空加瓜山(,、),为南美洲最高峰,海拔6,961米,也是亚洲之外最高的山峰,亦为西、南半球最高峰。属于南美洲西边的安地斯山脉,座落在阿根廷门多萨省,距离该省省会门多萨西北112公里,距离智利边境15公里,为冰川山系。由安地斯山脉的造山运动形成,命名为阿空加瓜是因颜色Arauca(又称Aconca,在克丘亚语中写为Ackon Cahuak)。", "id": 2743317} {"src_title": "Glenn Miller", "tgt_title": "格伦·米勒", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alton Glenn Miller wurde am 1. März 1904 in der Landstadt Clarinda, Iowa, geboren. Er besuchte zunächst die Grundschule in North Platte, Nebraska. Im Jahre 1915 zogen seine Eltern Mattie Lou (geb. Cavender) und Lewis Elmer Miller mit ihm nach Grant City, Missouri. Um etwa diese Zeit kaufte sich Miller seine erste Posaune mit dem Geld, das er sich mit dem Melken von Kühen verdient hatte, und spielte im dortigen Musikverein. 1918 zog seine Familie erneut um, diesmal nach Fort Morgan, wo Miller die Highschool besuchte. Außerdem spielte er nun im dortigen Highschool-Orchester und konnte dadurch zwei Jahre seines Studiums finanzieren. Darüber hinaus trat er im Herbst 1919 der Schul-Footballmannschaft „Maroon“ bei, die 1920 die „Northern Colorado Football Conference“ im American Football gewann. Nach Abschluss der Highschool 1921 entschloss sich Miller dazu, Berufsmusiker zu werden. In der Zwischenzeit studierte er das Schillinger Kompositionssystem; dabei komponierte er mit dessen Erfinder Joseph Schillinger seine spätere Erkennungsmelodie \"Moonlight Serenade\". Nach einem Studienaufenthalt an der Universität von Colorado trat er 1926 der „Ben Pollack Band“ bei, in der er mit zukünftigen Stars wie Benny Goodman (damals 17 Jahre alt) spielte. 1928 verließ er diese wieder und zog Ende des Jahres nach New York, wo er seine Jugendliebe Helen Burger (1902–1966) heiratete. Von 1929 bis 1937 spielte er als unabhängiger Posaunist bei Red Nichols, Benny Goodman, Ray Nobles American Band und den Dorsey Brothers. Miller machte 1937 mit seiner ersten eigenen Band Aufnahmen für Columbia \"(Solo Hop\", April 1935, Millers erster Hit, der Platz 7 erreichte), Brunswick \"(Doin’ the Jive\", in dem Rap-artiger Sprechgesang verwendet wird, um den titelgebenden Tanz zu erklären, vom 29. November 1937) und Decca. Die Band löste sich wegen großer Konkurrenz noch im selben Jahr auf. Enttäuscht kehrte Miller nach New York zurück und arbeitete fortan als Arrangeur an einem „einzigartigen Sound“. Er machte Aufnahmen in unterschiedlichen Besetzungen, bis er im Frühjahr 1938 seinen zweiten Hit „Every Day’s Holiday“ in den nationalen Charts platzieren konnte, der seinen Durchbruch einleitete. Er gründete eine neue Band, die alle Besucherrekorde brach, und bekam schließlich einen Dreimonatsvertrag im Glen Island Casino auf Long Island. Die dort gezahlten Gagen reichten zwar immer noch nicht aus, um das Überleben der Band dauerhaft zu sichern, aber immerhin wurden aus dem Casino regelmäßig Radioübertragungen gesendet, die Millers neuen „Sound“, in dem die Klarinette den Saxophonsatz führte (Glenn-Miller-Satz), bekannt machten. Miller wurde Ende 1939 zum Jubiläumskonzert der ASCAP in die New Yorker Carnegie Hall eingeladen. Dort wurden Musikstücke wie \"Moonlight Serenade, Little Brown Jug\" und \"In the Mood\" gespielt. Die Eigenkomposition „Moonlight Serenade“ wurde Millers dritter Nummer-1-Hit. Seine Urheberschaft von \"Moonlight Serenade\" und \"In the Mood\" sind allgemein bekannt; dass die Glenn Miller Band ein breites Spektrum an Instrumental- und Gesangsmelodien formte und auch klassische Akzente setzte, weniger. Die Band spielte 1940 im Café Rouge im Hotel Pennsylvania; im Sommer desselben Jahres folgten Gigs im Wardham Park Hotel in Washington und in anderen Städten. Die Klassiker \"Pennsylvania 6-5000\" und \"Tuxedo Junction\" wurden im gleichen, \"Chattanooga Choo Choo\" und \"String of Pearls\" im Jahr 1941 veröffentlicht. Glenn Miller komponierte außer \"Moonlight Serenade\" keinen seiner Hits selbst; einer seiner größten Erfolge, \"In the Mood\", stammt von dem Komponisten Joe Garland. Seine erste Schallplatte verkaufte sich schlecht, da er darauf dieselben Musikstücke aufgenommen hatte wie Swing-König Benny Goodman. Glenn Miller gewann am 10. Februar 1942 die erste Goldene Schallplatte der Musikgeschichte für das Lied \"Chattanooga Choo Choo\", das er mit seinem Orchester auch in dem Spielfilm \"Adoptiertes Glück\" (1941), seinem ersten Film, spielte. Nach dieser Komödie wirkte er mit seiner Band im folgenden Jahr in \"Orchestra Wives\" mit. In der Zwischenzeit waren die USA in den Zweiten Weltkrieg eingetreten. Miller, der ein erklärter Gegner des Nationalsozialismus war, trat im Februar 1942 ungeachtet seiner großen Erfolge aus seinem Orchester aus und ging nach Überwindung einiger bürokratischer Hürden wegen seines fortgeschrittenen Alters von 38 Jahren zuerst zur US Navy und danach zu den Luftstreitkräften, um die Kriegsanstrengungen zu unterstützen. Er leitete im Rang eines Captain (Hauptmann) das „Army Air Force Orchestra“, das deutlich jazz-orientierter war als seine vorherige, eher kommerziell ausgerichtete Big Band. Dies war nicht zuletzt das Verdienst so hervorragender Arrangeure wie Jerry Gray, der es unter anderem verstand, die im „Army Air Force Orchestra“ enthaltene Streichergruppe nahtlos in den Big-Band-Sound zu integrieren – für einen Jazz-Arrangeur keine leichte Aufgabe. Wohl \"das\" spektakulärste Arrangement von Jerry Gray war \"American Patrol\", durchaus angemessen angekündigt als \"„And now, here's the biggest tune of the books!“\" Miller war während der deutschen V1- und V2-Raketenangriffe in London. Zahlreiche Tonaufnahmen von den Darbietungen der „Army Air Force Band“ wurden in den Abbey Road Studios gemacht, teilweise mit Live-Übertragungen der BBC London, genannt „Wehrmacht Hour“, mit der Ansagerin Ilse Weinberger in deutscher Sprache. Die dort gemachten Mono-Aufnahmen sind in hervorragender Qualität und spiegeln den hohen Standard des Orchesters wider.", "section_level": 1}, {"title": "Millers Verschwinden.", "content": "Nachdem Paris durch die Alliierten befreit worden war, sollte im Dezember 1944 das „Army Air Force Orchestra“ im Olympia auftreten. Glenn Miller starb jedoch zuvor unter bis heute nicht geklärten Umständen. Vermutet wird, dass das Flugzeug, mit dem er am 15. Dezember 1944 nach Frankreich unterwegs war, über dem Ärmelkanal während dichten Nebels getroffen wurde, als sich britische Bomber ihrer Bombenladung entledigten. Ungefähr 138 viermotorige Lancaster der No. 3 Bomber Group des RAF Bomber Command kehrten mit voller Bombenlast zurück; der Angriff auf die deutsche Stadt Siegen war abgebrochen worden, da die zum Schutz der Bombenflugzeuge bestimmten Jagdflugzeuge wegen schlechten Wetters nicht starten konnten. Im Feindflug nicht abgeworfene Bomben wurden damals üblicherweise während des Rückflugs über dem Ärmelkanal abgeworfen, da eine Landung mit der brisanten Ladung zu gefährlich gewesen wäre. Der Navigator Fred Shaw hat die fallenden Bomben beobachtet und dabei eine kleine, einmotorige Propellermaschine direkt unter dem Bombenhagel gesehen. Da die Maschine von Glenn Miller zu der bestimmten Zeit auf Gegenkurs von London nach Paris war, gilt es als wahrscheinlich, dass Miller in dieser Maschine gesessen hat. Bei Großangriffen mit hunderten von Bombenflugzeugen in enger Formation geschahen Unfälle nicht nur, indem Flugzeuge sich berührten oder zusammenstießen, sondern auch, weil tiefer fliegende – meist eigene – Flugzeuge von abgeworfenen Bomben der höher fliegenden getroffen wurden oder Teile der Tragflächen abbrachen. Das Wrack der zivilen Noorduyn Norseman wurde nie gefunden. In der Luftschlacht um England und den Kriegsjahren danach sind zahlreiche Flugzeuge in den Ärmelkanal gestürzt und auf den Grund gesunken, wo sie bis heute liegen. Die Meldung, Miller werde über dem Kanal vermisst, wurde an Heiligabend 1944 bekanntgegeben. Millers Name wird auf dem Cambridge American Cemetery and Memorial an der Mauer der Vermissten aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Legendenbildung.", "content": "Ähnlich wie bei anderen früh verstorbenen Musikstars existieren auch zu Millers Tod viele Versionen und Gerüchte. Die Propaganda beider Kriegsparteien versuchte aus seinen Todesumständen das für sie jeweils Passende zu verbreiten. Die reine Faktenlage ist durch die Kriegswirren bedingt sehr dünn und auch zum Teil widersprüchlich, was die Legendenbildung befördert. In den zugänglichen Archiven existiert wenig belastbares Material, was auch zur Behauptung führt, dies sei Absicht. Damals kamen Millionen von Menschen kriegsbedingt zu Tode und auch der Absturz oder die Verschollenheit eines einzelnen Flugzeugs war normaler Alltag. Eine besondere öffentliche Untersuchung nach heutigem Maßstab wurde nicht eingeleitet, da es aus Sicht der Behörden während des Krieges Dringenderes gab. Zeitzeugen, die aufgrund ihrer damaligen Position etwas Gehaltvolles zur Aufklärung hätten beitragen können, wären heute um die 100 Jahre alt oder sind längst verstorben. Daher erscheinen gesicherte Erkenntnisse über die wahren Todesumstände des Musikers als nahezu unmöglich.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Theorien.", "content": "Mehrere Todestheorien laufen um: Glenn Miller sei nicht bei einem Flugzeugabsturz gestorben, sondern an Lungenkrebs. Das soll unterdrückt worden sein, weil er bis 1942 eine von einem großen Tabakkonzern gesponserte Radiosendung bespielte; es ist aber schon deshalb unwahrscheinlich, weil der Zusammenhang von Lungenkrebs und Zigarettenrauchen damals noch nicht allgemein bekannt und – zumindest in den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich – auch noch nicht wissenschaftlich belegt war. Eine andere Theorie lautet „Absturz wegen Tragflächenvereisung“, was nach der Wetterlage am Absturztag eine Möglichkeit ist. Im Übrigen stand der Luftraum über dem Ärmelkanal zu diesem Zeitpunkt unter der Luftherrschaft der alliierten Luftstreitkräfte. Das und auch die Tatsache, dass kein deutscher Jagdflieger sich in diesem Luftraum befand und auch keinen Luftsieg für diesen Abschnitt für sich beanspruchte, sind Anzeichen dafür, dass ein Absturz nach Feindeinwirkung unwahrscheinlich ist. Der Film \"Die Glenn Miller Story\", der sich ansonsten manche Freiheiten mit der biographischen Wirklichkeit erlaubt, hält sich an die offizielle Todesursache, den undokumentierten Flugzeugabsturz.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolgreicher Musiker und Geschäftsmann.", "content": "Glenn Miller war ein Perfektionist in Bezug auf Arrangements, die er selbst schrieb bzw. mitschrieb, sowie ein begnadeter Geschäftsmann. Seine Band war eine Musikkapelle, die wie eine Firma organisiert war. Die Musiker waren versichert und die Bühnenarbeiter wurden vom Orchester angestellt. Außerdem war eine PR-Abteilung eingerichtet. Das alles erfolgte in einer sozialverträglichen Art und Weise; ein Vorbild, dem später viele Bands folgten. Miller war ein eigensinniger Mensch und folgte oft nur seinen Sympathien. Einige talentierte Musiker traten aus seinem Orchester aus, als sie mit seinem Charakter nicht zurechtkamen. Glenn Miller war seit 1928 verheiratet. Laut seinem Biografen George T. Simon lag der einzige Streitpunkt mit seiner Frau Helen darin, wie herum die Toilettenpapierrollen aufzuhängen seien.", "section_level": 1}, {"title": "Das „Glenn Miller Orchestra“.", "content": "Nach Millers Tod wurde das „Army Air Force Orchestra“ bis zu seiner Auflösung nach dem 17. November 1945 von Arrangeur Jerry Gray weitergeleitet. 1946 wurde ein ziviles Glenn Miller Orchestra vom langjährigen Band-Saxophonisten und -Sänger Tex Beneke einberufen; es blieb dem Stil des „Army Air Force Orchestra“ mit einer integrierten Streichergruppe weitgehend treu. Pianist der Band wurde der zukünftige Filmkomponist Henry Mancini, der auch für diverse Arrangements verantwortlich war. Das neu formierte Orchester hatte viele Auftritte in den Vereinigten Staaten, darunter auch einige im „Hollywood Palladium“ 1947, wo bereits Glenn Millers ursprüngliche Band gespielt hatte. Beneke machte sich Gedanken, wie man den typischen „Glenn Miller-Sound“ erweitern und auch unter seinem eigenen Namen Erfolg erzielen könnte. Was als „Glenn Miller Orchestra“ unter der Leitung von Tex Beneke begann, wurde schließlich zum „Tex Beneke Orchestra“. Bis 1950 trennte sich Beneke von Millers Stil insoweit, als der Saxophonist selbst aus den Aufführungen der ehemaligen Bandmitglieder verschwand. In den frühen 1950er Jahren imitierten diverse Bandleader wie Bob Chester wie auch weitere Bigbands Millers Stil, indem die Klarinette den Saxophonsatz führt. Dies wie auch die Tatsache des Erfolgs der Glenn Miller Story führte dazu, ein neues ziviles Glenn Miller Orchestra zu gründen, diesmal unter der Leitung des Jazz-Schlagzeugers Ray McKinley. Diese 1956 entstandene Band bildet heute das offizielle „Glenn Miller Orchestra“ in den Vereinigten Staaten, aktuell unter der Leitung von Nilk Hilscher. Für das offizielle europäische „Glenn Miller Orchestra“ ist der niederländische Jazzmusiker Wil Salden verantwortlich, für das „Glenn Miller Orchestra“ in England Ray McVay. Bis heute dürfen nur diese drei Orchester die originalen Arrangements von Glenn Miller spielen. Die Lizenzen werden von der Glenn Miller Productions Inc. verwaltet. Sie entscheidet auch darüber, welches Orchester wann und wo spielen darf, und kontrolliert die rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alton Glenn Miller (* 1. März 1904 in Clarinda, Iowa; † 15. Dezember 1944 bei einem Flugzeugabsturz über dem Ärmelkanal) war ein US-amerikanischer Jazz-Posaunist, Bandleader, Komponist und Arrangeur der Swing-Ära. Er zählte zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zu den erfolgreichsten Musikern der Vereinigten Staaten. Mit seinem „Glenn Miller Orchestra“ schuf er weltweit bekannte Titel wie \"Moonlight Serenade, In the Mood, American Patrol\" und \"Chattanooga Choo Choo\".", "tgt_summary": "阿尔顿·格伦·米勒(英语:Alton Glenn Miller,1904年-3月1日-1944年-12月15日失踪)是一位美国摇摆年代的爵士大乐团乐手、作曲人和乐队领袖。他是1939年至1943年间最畅销的录音艺人,领导了一支最著名的大乐团。米勒的知名作品有《英语:In the Mood》、《英语:Moonlight Serenade》、《英语:Pennsylvania 6-5000》、《英语:Chattanooga Choo Choo》、《英语:A String of Pearls》和《英语:At Last》等。在二战期间,米勒前往法国为美军提供娱乐时,乘坐的飞机在飞越英吉利海峡时失踪。1945年2月,他的遗孀为他代领了铜星勋章。2003年,米勒被授予格莱美终身成就奖。", "id": 378912} {"src_title": "DR-Baureihe 119", "tgt_title": "德国国营铁路119型柴油机车", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Baureihe 119 der Deutschen Reichsbahn entspricht in der Grundkonzeption einer Weiterentwicklung der erfolgreichen DR-Baureihe 118. Die DR benötigte ab Ende der 1970er Jahre Lokomotiven mit elektrischer Zugheizung, einer Achsfahrmasse von unter 16 Tonnen und einer Leistung von über 2000 PS. Die Wirtschaft der DDR durfte nach den RGW-Beschlüssen keine Dieselloks mit mehr als 1500 PS bauen. Die Lokomotivbauer in der UdSSR konnten nur schwere Maschinen (Baureihen 130–132 und 142) mit einer Achslast von 20 t und mehr liefern. Der einzige Hersteller, der bereit war, auch das Baukastenprinzip zu übernehmen, war die Lokomotivfabrik »23. August« in Bukarest. Der rumänische Hersteller erklärte sich auch bereit, Dieselmotoren aus DDR-Produktion einzubauen. Zum Einbau dieser Motoren kam es beim Hersteller nicht, da es Koordinierungsprobleme in der staatlichen Plankommission der DDR gab. Um den Auftrag erfüllen zu können, baute die Bukarester Fabrik Lizenz-Motoren des westdeutschen Herstellers MTU ein. Weitere Länder des RGW erhielten Zulieferaufgaben. Aus der Produktion der DDR wurden u. a. Strömungs- und Achsgetriebe geliefert. Die Baumusterlokomotive 119 001 war im Sommer 1976 fertiggestellt, allerdings fehlte noch der Heizgenerator. Schon die Versuchsfahrten waren nicht befriedigend. Im Januar 1977 traf die Lok zu weiteren Probefahrten in Halle ein, im Oktober wurde die 119 002 als erste Lokomotive der Baureihe abgenommen. Die Nullserie 119 003 bis 025 hatte die gleichen Probleme wie die ersten Lokomotiven. Insgesamt wurden von der Deutschen Reichsbahn 200 Lokomotiven von 1976 bis 1985 beschafft. Der Betrieb der Maschinen war von Anfang an von Unzulänglichkeiten und Problemen gekennzeichnet. In der Anfangszeit standen 50 Prozent der Fahrzeuge zu Reparaturen in den Werkstätten. Bereits vor der Indienststellung der einzelnen Triebfahrzeuge bei der Deutschen Reichsbahn erfolgten (hauptsächlich im Bahnbetriebswerk Dresden-Friedrichstadt) zahlreiche Umbau- und Wartungsarbeiten – die „Germanisierung“ bzw. „Eindeutschung“, wie das Wartungspersonal sie nannten, weil in Rumänien gefertigte Bauteile durch solche aus DDR-Fertigung mit besserer Qualität ersetzt wurden. Problematisch war besonders die teilweise inakzeptable Qualität der bezogenen Lokomotiven, die – genau genommen – erst ab Nummer 028 als „in Serie gefertigt“ bezeichnet werden können. Die hohe Störanfälligkeit führte schnell zu Ersatzteilproblemen. Diese versuchte man nach dem Prinzip „aus zwei mach eins“ zu verringern. Das Konstruktionsprinzip mit zwei relativ selbständigen Antriebseinheiten bot da für DDR-Verhältnisse eine annehmbare Gelegenheit. Wenn beispielsweise ein zweites Triebfahrzeug mit Motorschaden in die Werkstatt kam, wurden häufig die Motoren so getauscht, dass man ein Triebfahrzeug wieder fahrfähig bekam und es „bereitmelden“ konnte. Dadurch entstanden unfreiwillige „Ersatzteilspender“. Solche Triebfahrzeuge bekamen teilweise zeitlich vorgezogene höhere Instandsetzungsstufen. Die beiden abweichenden Baumusterlokomotiven 119 001 und 002 wurden schon in den 1980ern ausgemustert und zerlegt. Da nach der Ölkrise auch die DR verstärkt auf Streckenelektrifizierung setzte und wegen der großen Unzufriedenheit mit der Baureihe 119 wurde der Liefervertrag mit dem Hersteller nach 200 Lokomotiven gekündigt. Ursprünglich war geplant, 250 Lokomotiven mit der Option auf weitere Lieferungen abzunehmen. In der Vertragsgestaltung hatte die Deutsche Reichsbahn die Austauschbarkeit der in Lizenz gebauten Mercedes-Benz-Motoren – Typ M 820 SR – durch 12KVD-Motoren aus DDR-Produktion gefordert. Dies ermöglichte einen umfangreichen Umbau der Triebfahrzeuge, bei denen außer den Dieselmotoren – eingebaut wurden 12KVD21-AL4 mit 900 kW (1225 PS) – auch die Achsaufhängungen und andere störanfällige Komponenten gegen Bauteile aus eigener Produktion ausgetauscht wurden. Damit verringerten sich auch die Ausfälle. Trotzdem waren meist 20 bis 30 Prozent der Fahrzeuge in Reparatur. Der hohe Schadbestand dieser Baureihe sorgte schnell dafür, dass die Fahrzeuge als \"U-Boot\" (wegen der runden Maschinenraumfenster und weil sie so oft in den Werkstätten abtauchte) oder gar verspottend als \"Karpatenschreck\" und \"Ceaușescus Rache\" bezeichnet wurden. Mit einer Nennleistung von 1980 kW (2700 PS) waren sie die stärksten Maschinen der DR, die ohne weiteres auf Nebenstrecken eingesetzt werden konnten, da ihre maximale Achslast nur 16 t betrug. Der ursprüngliche Plan, mit modernen Komponenten der 119 die alten 118 der DR zu modernisieren und am Leben zu erhalten, misslang. Im Gegenteil: die Loks der Baureihe 119 wurden mit Ersatzteilen für die Baureihe 118 erst einsatztauglich gemacht. Anfang der 1990er Jahre wurden erneut alle Motoren gegen die neueste Version 12KVD21-AL5 mit 1100 kW (1500 PS) getauscht und auch die Getriebe angepasst, sodass nunmehr dauerhaft eine Traktionsleistung von 1800 kW (2400 PS) zur Verfügung stand.", "section_level": 1}, {"title": "Baureihe 229.", "content": "Mit dem Zusammenschluss der beiden deutschen Bahnen gab es noch einmal einen Versuch, die Baureihe zu modernisieren. Dabei wurde eine 20 Maschinen umfassende Fahrzeugserie bei Krupp in Essen unter Beibehaltung der Ordnungsnummer vollständig umgebaut. Neben einer deutlichen Leistungssteigerung durch Verwendung anderer Motoren wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei diesen Fahrzeugen auf 140 km/h heraufgesetzt, um die Loks auch im InterCity-Verkehr von und nach Berlin einsetzen zu können, da zu diesem Zeitpunkt noch Lücken im elektrifizierten Hauptbahnnetz der DR bestanden. Insbesondere während der Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn übernahmen von der Baureihe 229 gezogene InterCitys im Bahnhof Michendorf bei Potsdam Reisende aus ICE-Zügen, um sie über die Stadtbahn nach Berlin-Mitte zu bringen. Die ICEs wurden bis zur Elektrifizierung der Stadtbahn über den Berliner Außenring nach Lichtenberg umgeleitet. Die Kosten der Modernisierung erreichten fast den Preis für eine Neubaulok, sodass diese nach der ersten Serie abgebrochen wurde. Die Fahrzeuge erhielten die Baureihenbezeichnung 229 und wurden in Berlin-Pankow beheimatet. 1995 wurden alle Maschinen nach Erfurt/Thüringen abgegeben. Mitte 2001 wurden alle abgestellt. Einige 229er sind noch bei DB Bahnbau oder der Mitteldeutschen Eisenbahn GmbH (MEG, DB-Tochterunternehmen) im Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "219 158.", "content": "Im Jahr 2001 gab es ein letztes Angebot des betreuenden Werkes Chemnitz. Dort wurde eine Rekonstruktion mit Umrüstung auf den neuen DB-Einheitsführerstand, zwei neuen Motoren von Caterpillar mit Nennleistungen von je 1500 kW und weiteren Neuerungen konzipiert. Der Prototyp (219 158) blieb ein Unikat, da DB Regio kein Interesse mehr an Dieselloks hatte und die flächendeckende Umstellung auf Triebwagen beschlossen wurde. Das Einzelfahrzeug wurde 2003 dem DB Museum übergeben. Diese Lok ist für Sonderfahrten als 119 158 im Einsatz. Sie erhielt den reichsbahntypischen Anstrich und passende Anschriften, derzeit ist sie im Bahnbetriebswerk Berlin-Schöneweide stationiert.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau.", "content": "Die Lok ist als geschweißte Stahlkonstruktion mit dreiachsigen Drehgestellen ausgeführt. Zwei Dieselmotoren stehen jeweils hinter dem Führerstand und geben ihre Leistung an zwei unter den Führerständen angeordnete Strömungsgetriebe ab. Die Zwei-Wandlergetriebe hatten für 120 km/h Höchstgeschwindigkeit eine zu große Spreizung. Die Zugkraftkennlinie der Lok litt darunter. Zwischen den Motoren steht ein Heizgenerator, der von beiden Motoren direkt über eine Strömungskupplung angetrieben wird. Dieser Doppelantrieb mit faktisch starrer Kopplung beider Motoren verursachte von Anfang an Probleme sowohl mit den originalen Woodward-Dieselmotorreglern als auch mit den späteren elektronischen Reglern. Über dem Heizgenerator ist die Kühlanlage eingebaut. Auf dem damals modernsten Stand der Technik war demgegenüber die Zugheizanlage. Sie ist ein Thyristorumrichter mit Gleichstromzwischenkreis, der auch blindstrombelastete Fahrzeuge versorgen kann. Ab Loknummer 116 befand sich das dritte Spitzensignal nicht mehr oberhalb, sondern unterhalb der Frontscheiben, dabei entfiel auch der Dachvorbau über den Stirnfenstern. Mitte der 1990er Jahre begann das Betriebswerk Chemnitz, die noch vorhandenen Fahrzeuge mit zeitmultiplexer Wendezugsteuerung (ZDS/ZWS) auszurüsten. Nur ein Teil der Flotte erhielt auch die Rechnerschränke. Mit der Umrüstung wurde die Steuerung von Stufensteuerung auf Auf-Ab-Steuerung umgebaut. Auch eine Türsteuerung für den Lokführer wurde eingebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Farbvarianten.", "content": "Ausgeliefert wurde die Baureihe 119 ab Werk in einem helleren Rot als dem Standardfarbton. Erst bei Neulackierungen im Rahmen von Raw-Aufenthalten wurde teilweise das Bordeauxrot gemäß dem Farbschema der Deutschen Reichsbahn benutzt. Die Bauchbinde war in der Standardfarbe hellelfenbein gehalten, ebenso das Dach, welches an den Stirnseiten in einem flachwinkligen gleichfarbigen Dreieck auslief. Der Rahmen war schwarz, das Fahrwerk grau. Später wurden die Rahmen einschließlich der Frontschürze ebenfalls grau gehalten. Ab 1984 bekamen einige Loks den sogenannten Sparlack, die Bauchbinde wurde nur noch an den Stirnseiten angebracht. Nach dem Übergang zur Deutschen Bahn AG wurden die Fahrzeuge im Farbschema orientrot mit weißem Lätzchen lackiert. Ab Ende 1997 folgte das verkehrsrote Schema mit weißem Balken auf der Front. Neben den 20 Exemplaren der DB-Baureihe 229 (Neurot) erhielten auch elf 219er diese Lackierung.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Klassische Standorte zu DR-Zeiten waren Probstzella, Saalfeld, Halle/G, Gera, Oebisfelde, Salzwedel, Halberstadt und Schwerin, wobei Halberstadt einige Jahre keine Lok dieses Typs beheimatete. Erst 1997 mit der Abgabe der Baureihe 232 an DB Cargo wurde diese Baureihe wieder zugeführt. Inzwischen ist die Ära der Baureihe 219 zu Ende gegangen. Der Großteil der Mitte 2000 noch ca. 150 erhaltenen 219 wurde bis 2004 verschrottet (überwiegend in Espenhain, Rockensußra, Köln und im AW Chemnitz).", "section_level": 1}, {"title": "Verbleib.", "content": "Von der Baureihe 119/219/229 sind insgesamt sechs Exemplare museal erhalten (219 003, 084 und 158 sowie 229 100, 188 und 199), darüber hinaus wurden zwölf Lokomotiven zu einer Tochter von DB Cargo nach Rumänien und Bulgarien abgegeben, wo sie bis zum Jahr 2012 vor Güterzügen zum Einsatz kamen. Vier Lokomotiven der Baureihe 229 wurden gelb lackiert und fanden bei DB Netz als Bauzuglokomotiven Verwendung. Die einzig verbleibende Lok 229 100 befindet sich mittlerweile als nichtbetriebsfähige Museumslok in Thüringen. Die 229 147 und 181 waren bis 2013 im Einsatz und wurden danach nicht betriebsfähig abgestellt. Im Frühjahr 2015 wurden die 229 147 und 181 in einer Auktion zum Verkauf angeboten (DB Auktionsnummern 106610 und 106611). Die 229 147 kam seit 2015 bei der Cargo Logistik Rail Service GmbH (CLR) zum Einsatz. Weiterhin hat die MEG vier 229 übernommen. Während sich die 229 120 und 173 weiterhin im Einsatz befinden (Stand Frühjahr 2013), sind die 229 184 und 199 als Ersatzteilspender abgestellt. Die 229 199 wurde zwischenzeitlich als Museumslok in ihre ursprüngliche Farbgebung zurückversetzt, blieb jedoch weiterhin als Ersatzteilspender für die beiden aktiven Loks vorhanden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Baureihe 119 bezeichnet in Rumänien gebaute Diesellokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Bei der Deutschen Bahn erhielten sie ab 1993 die Baureihenbezeichnung \"219\".", "tgt_summary": "德国国营铁路119型柴油机车()是罗马尼亚为德国国营铁路所生产的一款柴油机车型号。在德国铁路股份公司自1994年起成立后,它们被重定型为219型。", "id": 1399293} {"src_title": "Pasteur-Effekt", "tgt_title": "巴斯德效应", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Pasteur-Effekt geht auf ein 1861 von Louis Pasteur entdecktes Phänomen zurück. Er hat beobachtet, dass Hefen unter anaeroben Bedingungen mehr und schneller -Glucose verbrauchen als unter aeroben Bedingungen. Gleichzeitig wird auch viel mehr Ethanol produziert. Ein analoger Effekt lässt sich bei höheren Eukaryoten finden. Unter anaeroben Bedingungen entsteht im Muskel Lactat, das Anion der Milchsäure. Gleichzeitig wird mehr Glucose in der Glykolyse zu Pyruvat umgesetzt als unter aeroben Bedingungen, bei denen eine Anhäufung des Lactats nicht mehr beobachtet werden kann. Die Entstehung des Ethanols bzw. Lactats sind Folgen der alkoholischen Gärung bzw. der Milchsäuregärung (siehe auch: Fermentation). 1926 bezeichnete Otto Warburg diese Beobachtung als „Pasteursche Reaktion“, was später zu „Pasteur-Effekt“ wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Betätigung des Skelettmuskels erfordert Energie. Bei einer intensiven Beanspruchung ist das Angebot an Sauerstoff limitiert, so dass die Energie in Form von ATP ausschließlich durch die Glykolyse bezogen wird. Der letzte Reaktionsschritt, die Bildung von Lactat in der Milchsäuregärung, regeneriert dabei das erforderliche Oxidationsmittel NAD. Bei der Umsetzung von einem Molekül Glucose entstehen insgesamt zwei Moleküle ATP. Für eine ausreichende Versorgung an Energie werden demnach erhöhte Mengen an Glucose verstoffwechselt. Steht der Zelle (wieder) Sauerstoff zur Verfügung, so besteht die Möglichkeit, Pyruvat durch den Citratzyklus abzubauen. Dabei wird aufgrund zahlreicher Oxidationsschritte viel NADH erzeugt. Dieses und das von der Glykolyse stammende NADH wird schließlich in der Atmungskette reoxidiert und steht weiteren Runden in der Glykolyse und im Citratzyklus wieder zur Verfügung. Bei diesem aeroben Abbau wird ca. 15 mal mehr Energie erzeugt als beim anaeroben Abbau Glucoses zu Lactat. Infolgedessen sinkt der Verbrauch an Glucose, es wird auch nicht mehr Lactat bzw. Ethanol generiert. Da für die Deckung des ATP-Bedarfes unter aeroben Bedingungen vergleichsweise viel weniger Glucose metabolisiert werden muss, wird die Glykolyse gehemmt. So führt ein ausreichendes Angebot an Sauerstoff zu einer Inhibition der Phosphofructokinase 1, das Schrittmacherenzym der Glykolyse. Zellen, die über keine Mitochondrien verfügen (Erythrozyten), zeigen definitionsgemäß keinen Pasteur-Effekt. Tumorgewebe umgehen ihn dadurch, dass aerobe Abbauwege aufgrund einer Fehlregulation ausgeschaltet sind, wodurch ständig Lactat produziert wird (Warburg-Effekt). Diese Fehlregulation bildete in der Vergangenheit Ansätze für eine rationale Tumortherapie (Therapeutische Hyperthermie nach Manfred von Ardenne).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Pasteur-Effekt beschreibt eine stark erhöhte Verstoffwechslung von -Glucose im Zuge der Glykolyse, wenn Sauerstoff nicht mehr zur Verfügung steht.", "tgt_summary": "1861年巴斯德发现,相比起足氧的情况,酵母在缺氧的情况下消耗更多的葡萄糖。这就是所谓的巴斯德效应。", "id": 2931991} {"src_title": "Pau Casals", "tgt_title": "帕布罗·卡萨尔斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Vater Carles Casals i Ribes (1852–1908) war Organist in El Vendrell. Er lehrte Pau bereits in frühen Kinderjahren Gesang, Klavier, Orgel und Komposition. Seine Mutter Pilar Defilló, eine in Puerto Rico geborene Katalanin, deutete die tiefe Begeisterung des 11-Jährigen Pau für das Cello sofort richtig. Sie bestand auch gegen finanzielle Einwände ihres Mannes darauf, Pau zum Erlernen dieses Instrumentes an die Musikschule (Conservatori Municipal de Música de Barcelona) nach Barcelona zu schicken. 1890, Pablo Casals war gerade 13 Jahre alt, entdeckte er in einer Musikalienhandlung Noten von Johann Sebastian Bach „Six Sonatas ou Suites pour Violoncelle Seul“, also „Sechs Suiten für Cello Solo“. Diese Noten machten ihn später berühmt. Durch die Bemühungen seiner Mutter erhielt er von Isaac Albéniz, dem berühmten Pianisten, ein Empfehlungsschreiben an den einflussreichen Grafen Guillermo de Morphy, Privatsekretär der Königin María Cristina, in Madrid. Mit Mutter und Brüdern machte er sich auf die Reise. Der Graf war von seinen Fähigkeiten spontan so überzeugt, dass er ein Vorspielen vor der Königin arrangieren konnte, welche ihm daraufhin ein Stipendium zum Studium der Komposition bei Tomás Bretón gewährte. 1893 nahm er sein Studium am Madrider Konservatorium (Conservatorio de Musica y Declamacion) auf, wo er von \"Jesus de Monasterio\" in Kammermusik unterrichtet wurde. Graf de Morphy kümmerte sich um Casals' geistige und kulturelle Ausbildung, die noch sehr lückenhaft war. Im Sommer 1895 einigte er sich mit dem Grafen auf einen Studienwechsel nach Brüssel, wo Casals neben dem Cello auch das Fach Komposition belegen sollte. Zum Abschied schenkte ihm die Königin ein Cello. Doch die lange Reise war vergeblich: Der Kompositionslehrer, Professor François-Auguste Gevaert, lehnte in seinem fortgeschrittenen Alter die Aufnahme neuer Schüler ab, und der Cellolehrer Edouard Jacobs behandelte den unbekannten Spanier so von oben herab, dass der selbstbewusste Pau kurzerhand abreiste und mit dieser Entscheidung auch die finanzielle Unterstützung durch den spanischen Hof verlor. Auf dem Rückweg machte er in Paris Halt und versuchte, aus seinem Talent Kapital zu schlagen. Er fand jedoch nur eine Anstellung als Zweiter Cellist im Theaterorchester der Folies Marigny. Enttäuscht kehrte er nach Barcelona zurück und begann damit, sich eine Existenz als Lehrer aufzubauen – eine Tätigkeit, die er sein Leben lang neben der solistischen Karriere beibehalten und der er sich mit großem Engagement und Idealismus widmen sollte. Im Dezember 1896 begleitete ihn der 61-jährige Camille Saint-Saëns persönlich bei einer Aufführung seines \"Cellokonzertes a-Moll\". Innerhalb kürzester Zeit hatte er sich zu einer nationalen Berühmtheit entwickelt, und er wurde zum Professor für Cello am Konservatorium Barcelona ernannt. Gleichzeitig war er Erster Cellist im Orchester des Gran Teatre del Liceu. 1897 hatte er einen Auftritt mit dem Symphonieorchester Madrid und erhielt er den Orden Carlos III von der Königin. Seine Karriere als Cellovirtuose war nunmehr gesichert. Die königliche Gunst María Cristinas öffnete Pau Casals auch die Türen anderer europäischer Königshäuser, wo hauptsächlich Prestige erworben werden konnte. So spielte er 1899 im Crystal Palace in London, und anschließend für Königin Victoria in deren Sommerresidenz in Cowes, Isle of Wight. Durch ein Empfehlungsschreiben des Grafen de Morphy an den renommierten französischen Dirigenten Charles Lamoureux trat Casals bei diesem als Solist am 12. November sowie am 17. Dezember 1899 auf und wurde von Publikum und Presse gefeiert. Begleitet von dem Pianisten Harold Bauer, trat er 1900-01 in Spanien und Holland auf. 1901 besuchte er erstmals die USA, und zwar als „assistierender Instrumentalkünstler“ bei einer Tournee von Emma Nevada. Im März 1902 beendete ein lebensgefährlicher Unfall beinahe seine Cellistenkarriere. Bei einer Besteigung des Mount Tamalpais bei San Francisco löste sich ein Felsbrocken und stürzte auf Pau zu. Er konnte nicht vollständig ausweichen, und seine linke Hand wurde zerschmettert. Zum Glück konnte die Hand wiederhergestellt werden, doch Casals musste nun einige Monate pausieren. 1903 reiste Casals, begleitet von Harold Bauer am Klavier und Bernardo Valentim Moreira de Sá, einem portugiesischen Geiger, durch Südamerika, und zu Beginn des nächsten Jahres folgte seine erste Solotournee durch die Vereinigten Staaten. Am 15. Januar 1904 spielte er vor Präsident Theodore Roosevelt und dessen Frau im Weißen Haus in Washington. Auf dieser Tournee lernte er auch seine spätere Frau, die Sängerin Susan Metcalfe, kennen. Um seine wachsende Sammlung von Büchern, Noten, Gemälden und Möbeln unterzubringen, mietete er 1904 ein Haus in Auteuil im Südwesten von Paris, rue Molitor. Die 325 Francs pro Quartal Mietkosten waren kein Problem für Casals, denn inzwischen verdiente er allein für ein Konzert durchschnittlich 500 Francs. Ein besonderes Erlebnis war seine erste Reise nach Russland im Jahre 1905 – die Revolution war schon ausgebrochen. Casals, der eigentlich nach Moskau wollte, konnte wegen eines Eisenbahnerstreiks nur bis St. Petersburg fahren. Dort suchte er den Dirigenten Aleksandr Siloti auf, den er von Briefwechseln her kannte. Dieser erwartete den belgischen Geiger Eugène Ysaÿe, der allerdings wegen des Streiks in Warschau hängengeblieben war. So bat Siloti Casals, statt Ysaÿe zu spielen. Casals gab noch mehrere Konzerte, doch die Zustände in der Stadt waren mehr als chaotisch. Casals reiste bis 1913 jedes Jahr nach Russland. Er arbeitete mit vielen russischen Komponisten, z. B. mit Alexander Konstantinowitsch Glasunow, Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow, Sergej Rachmaninow und Aleksander Skrjabin, dessen Ideen ihn faszinierten. Im Herbst 1906 starb sein Vater Carlos. Casals nahm gerade in Basel an einer Aufführung der Matthäus-Passion von Bach teil. Nach dem Konzert reiste er umgehend in die Heimat zur Beerdigung. Wenig später brachte seine Mutter ihn auf die Idee, ein eigenes Haus in Spanien zu bauen. So entstand in Sant Salvador, direkt am Strand seiner Kindheit, eine Villa, die später immer wieder erweitert wurde. 1906 nahm Guilhermina Suggia, eine junge Cellistin aus Portugal, Unterricht bei Casals. Sie verliebten sich ineinander, und sie zog zu ihm in die Villa Molitor. Seine Tourneen wurden jetzt kürzer, und er blieb mehr in der Nähe von Paris – auch Suggia war ein Grund dafür. 1919 begann seine Karriere als Dirigent in Barcelona mit der Gründung des „Orquesta Pau Casals“, die jedoch durch den Spanischen Bürgerkrieg 1936 beendet wurde. Pau Casals beschreibt in seiner Autobiographie, wie seine lebenslange Liebe zu dem Instrument Cello bei einem Konzert in El Vendrell entstanden ist: Casals unternahm weltweite Konzertreisen als Cellovirtuose und bildete in den Jahren 1906 bis 1933 mit dem Pianisten Alfred Cortot und dem Geiger Jacques Thibaud das wohl berühmteste Trio der Musikgeschichte. Besondere Beachtung fand er mit der Interpretation der Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach, welche er völlig ungekürzt einer Musikwelt vorstellte, der sie bis dahin so gut wie unbekannt waren. Obwohl es schon vor Casals hervorragende Cellisten wie Julius Klengel gab, weckte er durch seine zahllosen Konzerte mit seiner Virtuosität und künstlerischen Integrität das Interesse einer breiten Öffentlichkeit und hob das Ansehen des Cellos als Soloinstrument. Ende 1936, nach Anfang des Spanischen Bürgerkriegs, ging Casals ins Exil nach Prades in den französischen Teil der Pyrenäen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begründete er 1950 die dortigen Festspiele, heute eines der ältesten Kammermusikfestivals der Welt. In Prades gastierten damals für mehrere Wochen so berühmte Musiker wie David Oistrach, Yehudi Menuhin, Rudolf Serkin, Wilhelm Kempff oder Mieczysław Horszowski. Alle kamen, um gemeinsam mit Casals zu musizieren. 1956 zog Casals nach Puerto Rico, wo er das jährlich stattfindende Festival ins Leben rief. Es wurde das bedeutendste Festival in Lateinamerika und zog solche bekannten Namen wie z. B. Leonard Bernstein, Arthur Rubinstein, Mstislav Rostropóvich, Andrés Segovia, Jean-Pierre Rampal und Zubin Mehta nach San Juan. In späteren Jahren übergab Casals den Taktstock an den polnischen Komponisten und Dirigenten Krzysztof Penderecki. 1958 half er bei der Gründung des Puerto Rico Symphony Orchestra und 1959 bei der Errichtung eines Konservatoriums. Casals komponierte geistliche Musik und Orchesterwerke. Seine wohl bekannteste Komposition ist das Oratorium \"El Pessebre\" (\"Die Krippe\") von 1960. 1989 bekam er von der National Academy of Recording Arts & Sciences postum den Grammy Lifetime Achievement Award verliehen. Casals übte noch im Alter von 93 Jahren täglich vier bis fünf Stunden Cello. Auf die Frage „Warum?“ antwortete er einmal: „Ich habe den Eindruck, ich mache Fortschritte.“", "section_level": 1}, {"title": "Politisches und soziales Engagement.", "content": "Casals setzte sich unermüdlich für Frieden, Demokratie und Freiheit ein. Obwohl er in den Jahren des Franco-Regimes in den spanischen Medien \"Pablo Casals\" genannt wurde, bestand er immer darauf, \"Pau\" genannt zu werden; nicht nur, weil dies sein katalanischer Name war, die Sprache, für die er sich stets einsetzte, sondern auch, weil das Wort \"Pau\" auf Katalanisch \"Frieden\" bedeutet. Als sich in Russland nach der Oktoberrevolution 1917 ein kommunistisches Regime bildete, beschloss Casals, nicht mehr in diesem Land aufzutreten. Bekannt für seine republikanischen Ideale, führte er 1931 anlässlich der Ausrufung der Zweiten Republik in Spanien Beethovens Neunte Symphonie in Barcelona auf. Nach der Machtergreifung Hitlers, dessen Ziele er verabscheute, wies er 1933 eine Einladung zurück, in Deutschland aufzutreten. Mit Beginn des Spanischen Bürgerkriegs stellte er sich öffentlich auf die Seite der Republik. Der Verlauf des Krieges zwang ihn schon Ende 1936 in das Exil nach Prades in Frankreich. Von dort unterstützte er aktiv spanische Flüchtlinge. Nach dem Sieg Francos übersiedelte er nach Puerto Rico, wo seine Mutter als Tochter katalanischer Einwanderer geboren worden war. Er kündigte an, nicht wieder nach Spanien zurückzukehren, bis die Demokratie wiederhergestellt worden sei. In einem weiteren Schritt in seinem Kampf für den Frieden und gegen die Diktatur Francos erklärte er 1945, so lange nicht mehr öffentlich aufzutreten, wie die westlichen Demokratien ihre Haltung gegenüber der Franco-Regierung nicht ändern würden. Zwischen 1946 und 1950 widmete er sich der Komposition, dem Studium und der Lehre und setzte die Unterstützung spanischer Flüchtlinge im Ausland fort. Erst auf Drängen seines Freundes Alexander Schneider trat er 1950 anlässlich der ersten Festspiele in Prades wieder öffentlich auf. Diese waren dem 200. Todestag seines Lieblingskomponisten Johann Sebastian Bach gewidmet. 1958 konzertierte er, der seit Jahrzehnten aus politischen Gründen jeden Konzertauftritt in Deutschland vermieden hatte, im Beethoven-Haus Bonn mit Werken von Johann Sebastian Bach und Sonaten für Violoncello und Klavier von Ludwig van Beethoven. Zuvor hatte er das Beethoven-Haus bereits 1955 bei der Durchreise besucht und war mit einem Konzert von Studenten des Bonner Collegium musicum geehrt worden. Auf Einladung der Vereinten Nationen führte er am 24. Oktober 1958, dem „Tag der Vereinten Nationen“, in der Vollversammlung ein Konzert auf, das in über 40 Länder übertragen wurde. Dieses Konzert und seine Friedensbotschaft machte Pau Casals zu einem Symbol für den Kampf um Frieden und Freiheit in der Welt. Im gleichen Jahr wurde er für den Friedensnobelpreis nominiert. 1960 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Anlässlich der Uraufführung seines Oratoriums \"El Pessebre\" am 19. April 1962 in San Francisco kündigte er an, den Rest seines Lebens dem Einsatz für Menschenwürde, Brüderlichkeit und Frieden zu widmen. 1963 war er erneut Gast bei den Vereinten Nationen, um \"El Pessebre\" aufzuführen. Präsident John F. Kennedy verlieh ihm anschließend die \"Freiheitsmedaille\" der Vereinigten Staaten. 1971 ehrte ihn Generalsekretär U Thant in der Vollversammlung der Vereinten Nationen mit der \"Friedensmedaille\". Pau Casals führte die von ihm im Auftrag der UNO komponierte \"Hymne der Vereinten Nationen\" auf. Das Musikstück wurde daraufhin auch als „Hymne an den Frieden“ bekannt. Anlässlich des Festaktes hielt er seinen Vortrag in Englisch und Katalanisch – zu einem Zeitpunkt, in dem die katalanische Sprache in Spanien verfolgt wurde. Im Anschluss daran interpretierte er das alte katalanische Volkslied \"Cant dels Ocells,\" welches sich ab diesem Zeitpunkt zu einer Hymne an die Freiheit wandelte. Die Nachricht über die Verleihung der \"Friedensmedaille\" an Pau Casals, einen erklärten Gegner der Franco-Regierung, veröffentlichten nur wenige spanische Medien, und die meisten davon verschwiegen das Bekenntnis zu Katalonien in Casals’ Vortrag und dessen Interpretation des \"Cant dels Ocells\". Nach seinem Tod am 22. Oktober 1973 wurde Pau Casals in San Juan de Puerto Rico bestattet. Am 9. November 1979, nach Wiederherstellung der Demokratie in Spanien, wurde sein Leichnam nach seinen Geburtsort El Vendrell überführt. In seinem Geburtshaus befindet sich heute das Casals-Museum. Vor dem nach ihm benannten Konzertsaal steht eine Büste Casals, geschaffen von Josep Maria Subirachs. Auch in Deutschland wurde 1985 eine Büste Casals des Künstlers Antoni Miró eingeweiht. Sie befindet sich in Wolfenbüttel, neben der Herzog August Bibliothek.", "section_level": 1}, {"title": "Der Privatmann Pau Casals.", "content": "In der Biographie \"Licht und Schatten auf einem langen Weg\" von Albert E. Kahn, die immerhin eine Art Autobiographie ist, hat Casals seine erste große Liebe Guilhermina Suggia mit keinem Wort erwähnt. Er scheint sie völlig aus seinem Gedächtnis verdrängt zu haben, obwohl sie sieben Jahre zusammenlebten.", "section_level": 1}, {"title": "Susan Metcalfe-Casals.", "content": "Die schmerzliche Trennung von Guilhermina Suggia, die ab 1912 ihren Lauf nahm, brachte sein bisheriges Leben ziemlich durcheinander. Er hatte sein Haus, seine Freunde und seine Arbeitsweise aufgegeben, als er im Frühjahr 1914 in niedergedrückter Stimmung nach New York fuhr. Hier fand er Trost bei Susan Metcalfe, einer Mezzo-Sopranistin, die er bereits 1904 am Klavier begleitet hatte und mit der er damals eine kurze leidenschaftliche Affäre gehabt hatte. Danach waren sie sich noch einmal nach einem Konzert von Casals in Berlin begegnet. Zum Erstaunen seiner Freunde und Verwandten heiratete er Susan vor dem Friedensrichter von New Rochelle, N. Y., am 4. April 1914. Während des Ersten Weltkriegs lebten sie in den USA. Durch sie erhielt Casals Zugang zu den bedeutenden Gesellschaftskreisen in New York. Pau and Susan gaben gemeinsame Konzerte in Amerika, Europa, England, Mexico und Cuba. Casals begleitete seine Frau am Flügel und gönnte seinem Cello gerne eine Ruhepause, wie er seinem Manager F. C. Coppicus erzählte. Ihr missfielen jedoch seine vielen Aufenthalte in Spanien, außerdem verstand sie sich nicht besonders gut mit seiner Familie. Trotzdem lebten sie viele Jahre glücklich zusammen. 1920 reiste „Susie“ alleine von seinem Sommerhaus Sant Salvador in El Vendrell, Katalonien, nach New York und stürzte den zurückbleibenden Casals in eine Krise. Im nächsten Frühjahr kam sie wieder, und sie versöhnten sich vorübergehend. Susan versuchte immer wieder, ihn stärker an Amerika zu binden, was ihr jedoch nicht gelang. Das führte 1928 schließlich zum endgültigen Bruch ihrer Ehe. Für Susan Metcalfe-Casals bedeutete das sogar das Ende der erfolgreichen Karriere. Metcalfe blieb in Frankreich und lebte in Paris. Ihr letzter bekannter Auftritt war 1951 an der École Normale de Musique de Paris, an der auch Casals unterrichtet hatte. Zu Beginn der fünfziger Jahre fand man Susan in verwirrtem Zustand in Frankreich und verständigte Casals. Er sorgte für ihre Unterbringung in einem Hospital und veranlasste die anschließende Rückkehr zu ihrer Familie in New Jersey, wo sie bei ihrer Schwester bis zu ihrem Tod 1959 lebte. Auf dem Papier bestand ihre Ehe über vierzig Jahre, jedoch hatten sie nur ein Drittel dieser Zeit gemeinsam verbracht. Erst 1957 ließ er sich von ihr scheiden.", "section_level": 2}, {"title": "Franchisca Capdevila.", "content": "Eine der ersten Celloschülerinnen Casals' war Franchisca „Frasquita“ Capdevila. Sie arbeitete später zusammen mit ihrem Bruder Felipe in der Verwaltung des 1919 gegründeten Orquestra Pau Casals. 1930 zog sie als Mitglied seines Haushaltes bei ihm ein. Am 19. Oktober 1938 gab Pau Casals sein letztes Konzert in Spanien im Gran Teatre del Liceu in Barcelona zu Gunsten der Kindernothilfe. Ende Januar 1939, nach der Besetzung von Barcelona durch General Francos Truppen, ging Casals ins Exil nach Frankreich. Anfangs wohnte er in Paris, bis er sich endgültig in Prades niederließ. Frasquita folgte ihm in die Pyrenäen. Ihre Beziehung beruhte beiderseits auf einer Kombination von Fürsorglichkeit, Abhängigkeit und Zuneigung. Sie führte ihm den Haushalt und kümmerte sich um ihn, ohne selbst etwas zu fordern. Als sie älter wurde, litt sie zunehmend an der Parkinson-Krankheit und war oft deprimiert und verwirrt. Ihr zuliebe verließ Casals Prades kaum noch. Über fünfundzwanzig Jahre stand „Tití“ – so ihr Spitzname – Casals am nächsten. Er heiratete sie an ihrem Sterbebett als Symbol seiner großen Dankbarkeit für ihre Loyalität. Dabei war es ihm völlig egal, dass er vor dem Gesetz noch mit Susan Metcalfe verheiratet war. Franchisca Capdevilas starb am 18. Januar 1955. Ihre Beerdigung war für Casals der einzige Grund, sein Exil zu unterbrechen und mit einer Sondergenehmigung in Francos Spanien zu reisen, wo sie neben seiner Mutter in Vendrell beigesetzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Marta Angélica Montañez y Martinez.", "content": "Marta wurde 1936 in Puerto Rico geboren. Ihr Onkel Rafael Montañez brachte ihr die Grundbegriffe des Geigenspiels bei. Er holte sie nach New York, und sie besuchte die \"Marymount School of the Convent of the Sacred Heart of Mary\". Daneben nahm sie Unterricht im Cellospiel bei Lieff Rosanoff am Mannes College of Music und machte erstaunlich schnell Fortschritte. 1951 nahm ihr Onkel sie mit zum Perpignan Festival und bat Casals, sich ihr Spiel anzuhören. Dieser meinte, dass er sie als Schülerin nehmen würde, wenn Rosanoff die Zeit für reif hielt. Im Frühjahr 1954 graduierte sie maxima cum laude in Marymount. Sie erhielt eine Auszeichnung als beste Latein-Studentin im Staate New York sowie eine gute Beurteilung als Cellistin und Sängerin. Nun reiste sie nach Europa, um zu sehen, ob der Maestro, der in Prades das Festival organisierte, sie jetzt als Schülerin nehmen würde. Er nahm sie unter seine persönliche Obhut, und 1955 war sie seine Lieblingsschülerin. Im Dezember 1955 reiste Casals in Begleitung von „Martita“, wie er sie nannte, zum ersten Mal nach Puerto Rico. Auf Initiative von Abe Fortas und dem Gouverneur Luis Muñoz Marín sollte Casals auch in San Juan Festspiele abhalten. Im November 1956 kamen sie zurück, diesmal mit Casals Bruder Enric (1892–1986) und dessen Frau. Sie bezogen ein Haus in der Calle Bucaré im Santurce-Bezirk in San Juan (Puerto Rico). Marta war eine große Hilfe bei der Festival-Organisation. Casals gründete parallel dazu das Puerto Rico Symphony Orchestra sowie ein Konservatorium (Conservatory of Music of Puerto Rico), zu dessen Präsident er ernannt wurde. Am 16. April 1957 erlitt Casals einen Herzinfarkt bei den Orchesterproben, und Martita pflegte ihn hingebungsvoll. Am 3. August 1957 heiratete Casals die 20-jährige Marta Montañez in San Juan, was allgemein für Überraschung und Unverständnis sorgte – vor allem auch von Martas Familie, die dadurch eine hoffnungsvoll begonnene Karriere zerstört sah. Sie bauten sich ein Haus auf den Hügeln in der Nähe von Ceiba, ca. 80 km von San Juan entfernt, und nannten es „El Pessebre“. Für Marta und Pau Casals war es eine bewusste und aus tiefer Zuneigung getroffene Entscheidung, die dem Künstler Casals für weitere sechzehn Jahre das Leben bereicherte. Marta Casals ist noch heute die Vizepräsidentin der Stiftung Pau Casals, dessen Villa und Garten in San Salvador, Katalonien, die als Symbol der Hoffnung dienen sollte, weil er glaubte, dass Musik zu einer besseren Welt beitragen kann.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pau Casals i Defilló (katalanische Namensform, [], international auch in kastilischer Form als Pablo Casals [] bekannt; * 29. Dezember 1876 in El Vendrell, Spanien; † 22. Oktober 1973 in San Juan de Puerto Rico) wurde vor allem als Cellist weltberühmt, wirkte aber auch als Komponist und Dirigent.", "tgt_summary": "帕乌·卡萨尔斯-德菲洛(,1876年-12月29日-1973年-10月22日),常作帕布罗·卡萨尔斯(),西班牙大提琴演奏家,作曲家,指挥家。", "id": 613648} {"src_title": "Gustave Doré", "tgt_title": "古斯塔夫·多雷", "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Dorés Begabung als Zeichner fiel schon auf, als er noch Schüler war. Zudem begann er als Siebenjähriger, mehrere Instrumente zu spielen, so auch Violine, die er in der Folge virtuos beherrschte. Mit neun Jahren versuchte er sich erstmals an der Illustration von Dante Alighieris \"Göttlicher Komödie\". Mit dreizehn Jahren kam er nach Paris und war mit 15 Jahren 1847 als Illustrator beim \"Journal pour rire\" tätig. Im gleichen Jahr wurde auch seine erste Arbeit, \"Die Abenteuer des Herkules\", im Pariser Verlag Aubert veröffentlicht. 1853 bekam er die Gelegenheit, die Illustration zu den Werken Lord Byrons beizusteuern. Später folgten Aufträge für andere Veröffentlichungen, die Bebilderung der englischen Bibel mitinbegriffen. Zehn Jahre danach (1863) besorgte Doré die Illustration der französischen Ausgabe von Miguel de Cervantes’ \"Don Quijote\", zu der er 370 Bilder anfertigte. Seine Arbeit beeinflusste fortan Kunstschaffende verschiedener Genres. Bekannt ist auch die übergroße Edition (1884) von Edgar Allan Poes erzählendem Gedicht \"The Raven\", für die der Franzose über 25 Stahlstiche schuf. Durch den Erfolg seiner Bibel-Illustrationen von 1866 konnte Doré ein Jahr darauf in London eine große Werkschau abhalten, die zur Gründung der Doré-Galerie in der Covelant Bond Street führte. 1869 erging an Gustave Doré vom englischen Journalisten William Blanchard Jerrold der Auftrag, gemeinsam mit diesem ein umfassendes Porträt von London zu gestalten. Doré unterzeichnete einen Fünf-Jahres-Vertrag mit dem Verlagshaus Grant & Co. Während der Dauer des Projekts, so lautete die Forderung, musste der Illustrator pro Kalenderjahr drei Monate in der Hauptstadt des Empire verbringen, erhielt er doch im Gegenzug jedes Jahr die gewaltige Summe von £10,000. 1872 erschien das Buch mit dem Titel \"London: A Pilgrimage\". Darin sind 180 Stiche enthalten, die zwar kommerziell erfolgreich verkauft wurden, jedoch auch einer harschen Kritik ausgesetzt waren. Die meisten Kritiker warfen Doré vor, den Fokus hauptsächlich auf die Armenviertel und somit auf das Proletariat gelegt zu haben. Trotzdem erhielt der Künstler in Großbritannien zahlreiche Folgeaufträge. Gustave Doré verstarb am 23. Januar 1883 in Paris an den Folgen eines Herzinfarkts. Der Künstler wurde nur 51 Jahre alt und hinterließ ein imposantes Œuvre mit mehreren tausend Einzelstücken. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Père Lachaise (Division 22).", "section_level": 1}, {"title": "Werkschau (Auswahl) und Einfluss.", "content": "Bekannt wurde er 1854 mit seinen Holzstichen in François Rabelais \"Gargantua und Pantagruel\" und 1855 Honoré de Balzacs \"Tolldreiste Geschichten\". Im Folgenden illustrierte er rund 90 Werke der Weltliteratur, darunter: Dorés Bibel-Illustrationen gehören immer noch zu den bekanntesten überhaupt, er gilt als einer der größten Meister dieses Genres. Die 230 Bibelgraphiken von Doré wurden unter anderem von den berühmten Graphikern Pisan, Pannemaker und Laplante gestochen. Er schuf bizarre Darstellungen von Fabelwesen, Monstern, Skeletten und geheimnisvollen Sagengestalten. Dabei sind die Stiche handwerklich hervorragend ausgeführt, die Tiefenwirkung und die Darstellung des Lichts sind meisterhaft. Sein Werk beeinflusste den Surrealisten Salvador Dalí entscheidend, der sein druckgrafisches Werk ebenfalls an den großen Themen der Weltliteratur orientierte. Ebenfalls stark beeindruckt von Dorés Werk war Walter Moers, der 2001 seinen Roman \"Wilde Reise durch die Nacht\" um 21 Bilder Dorés konstruierte. Der Künstlerin Valentine Hugo zufolge verwendete Max Ernst für seine Collagenserie \"Une semaine de bonté – Eine Woche der Güte\" (1933) neben zeitgenössischen Illustrationen auch Grafiken Dorés. Seine Illustrationen zu Samuel Taylor Coleridges \"The Rime of the Ancient Mariner\" bezeichnete Dorés selbst als seine besten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Gustave Doré (* 6. Januar 1832 in Straßburg; † 23. Januar 1883 in Paris) war ein französischer Maler und Grafiker, der sich vor allem als Illustrator einen Namen machte.", "tgt_summary": "保罗·古斯塔夫·路易·克里斯多佛·多雷(,,1832年-1月6日-1883年-1月23日),通称古斯塔夫·多雷,19世纪法国艺术家、版画家、漫画家、插画家和木雕雕刻家。", "id": 2468983} {"src_title": "Neptunismus", "tgt_title": "水成论", "src_document": [{"title": "Ursprünge und frühe Vertreter.", "content": "Als früher Vorläufer der Theorie wird von manchen Autoren (z. B. von dem Geologen Arnold von Lasaulx) die Naturphilosophie des griechischen Philosophen Thales von Milet angesehen, wonach alle Dinge aus dem Wasser entstanden seien, auch wenn diese Lehre eher der Kosmogonie als der Petrographie zugerechnet werden muss. Mit der Etablierung der Geologie als Wissenschaft im 18. Jahrhundert geht dann die Formulierung neptunistischer Thesen durch zahlreiche frühe Vertreter einher, so dass es Schwierigkeiten bereitet, einen ersten „Urheber“ ausfindig zu machen. Eine wichtige Rolle spielt bei vielen dieser frühen Neptunisten die Beobachtung, dass das Gestein Basalt sich häufig in säulig abgesonderten Formen findet, die als Kristalle gedeutet werden. Die zugehörige Kristallisation wird dann wie selbstverständlich als ein Vorgang gedacht, der aus einem wäßrigen Medium heraus erfolgt sei. Eine entsprechende These findet sich beispielsweise bei dem deutschen Geologen Johann Ernst Immanuel Walch in seinem „\"Steinreich\"“ von 1764 (zitiert nach). Andere Vertreter des Neptunismus aus dem frühen 18. Jahrhundert sind etwa Axel Frederic Cronstedt, Johann Friedrich Wilhelm von Charpentier, Johan Gottschalk Wallerius und Torbern Olof Bergman. Bereits in dieser frühen Zeit finden sich auch erste Gegner der Theorie unter den Geologen, so etwa die französischen Wissenschaftler Nicolas Desmarest und Jean-Étienne Guettard.", "section_level": 1}, {"title": "Abraham Gottlob Werner.", "content": "Häufig wird als „Begründer“ des Neptunismus der Geologe Abraham Gottlob Werner (1749–1817) genannt, dessen Rolle allerdings mit dem folgenden Zitat besser umschrieben wird: \"„Wenn gerade sein Name aufs Innigste mit dieser Streitfrage verknüpft ist, so lag der Grund dazu eben in der überraschenden Wendung, die durch sein Eingreifen herbeigeführt wurde; er hat den Streit nicht hervorgerufen, er fand ihn vor und veranlaßte nur eine lange hinausgeschobene Entscheidung, indem er mit den wirkungsvollsten Waffen sich der fast Unterliegenden annahm.“\" Die Durchschlagskraft der Argumente Werners wird verständlich, wenn man berücksichtigt, dass er eine der großen wissenschaftlichen Autoritäten seiner Zeit war, der auch heute noch zu Recht als einer der Begründer der modernen Geologie genannt wird, und dass seine Überlegungen zur Gesteinsgenese des Basalts, die wesentlich auf Untersuchungen am Scheibenberg in Sachsen in den Jahren 1787/88 zurückgingen, in ein übergreifendes Theoriegebäude eingebunden waren, welches durchaus auf sorgfältigen Beobachtungen beruhte und keineswegs durchgängig fehlerhaft gewesen wäre.", "section_level": 1}, {"title": "Werners Theorie.", "content": "Der Theorie liegt eine Einteilung der Gesteinsgruppen in vier Hauptarten zugrunde. Die Klassifikation beinhaltet folgende Grundeinheiten: Dabei sind fließende Übergänge von der einen zu der anderen Gesteinsgruppe möglich. Die Bezeichnung „uranfänglich“ besagt, dass diese Gesteine die frühesten und ursprünglichsten Bildungen auf dem Erdkörper darstellen. Aus einem Urozean mit stetig sinkendem Meeresspiegel kristallisieren diese Urgebirge durch chemische Ausfällungen zuerst aus. Seither sind sie der Erosion durch Wind und Oberflächenwasser ausgesetzt, wodurch sich ihre vertikale Mächtigkeit verringert. Diese Urgebirge entstanden zu einer Zeit, als es noch keinerlei Leben auf der Erde gab, so sind in diesen Gesteinseinheiten auch niemals Fossilien enthalten. Die „übrigen 3 Hauptarten“ werden nacheinander im Vorland abgelagert und können teilweise fast ganz aus dem aufgearbeiteten Material der ersten Einheit bestehen. Sie sind somit den „uranfänglichen“ zeitlich nachgestellt. Das heißt, sie sind geologisch gesehen jünger. Durch die weiter anhaltende Regression des Meeres sind auch diese Gesteine heute auf dem Festland aufgeschlossen und unterliegen ihrerseits der Erosion. Als Auslöser und Antrieb dieses fortwährenden Meeresspiegelrückgangs werden hauptsächlich Verdunstungsprozesse angesehen. Ein ungelöstes Problem des Neptunismus stellte die Entstehung der vulkanischen Gebirgsarten dar. So vermutete Werner, der Vulkanismus werde durch unterirdische Kohlebrände hervorgerufen. Diesen Erscheinungen wurde aber nur eine lokale Bedeutung zugemessen.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitgenössische Gegner.", "content": "Diese Hypothese wurde Anfang des 19. Jahrhunderts insbesondere von Alexander von Humboldt zurückgedrängt. Humboldt hatte während seiner Südamerika-Expedition zahlreiche geognostische Daten zusammengetragen, die dem Neptunismus widersprachen. Allerdings hielt er bis ans Ende seiner Reise an der neptunistischen Interpretation seines Lehrers Werner fest. Erst 1826 bekannte sich Humboldt im Vortrag „Über den Bau und die Wirkungsart der Vulkane in den verschiednen Erdstrichen“ öffentlich zur konkurrierenden Theorie des Plutonismus. Humboldt konnte etwa nachweisen, dass zum Beispiel Porphyr und Basalt vulkanischen Ursprungs und damit Vulkangestein sind. Auch die Forschungen des Geologen Leopold von Buch – insbesondere am Vesuv und in der Auvergne – trugen wesentlich dazu bei, neptunistische Vorstellungen zu erschüttern. So konnte Buch etwa in der Auvergne feststellen, dass die vulkanischen Gesteine dort unmittelbar auf Granit auflagerten und somit keine kohleführenden Schichten im Untergrund vorhanden waren, die das Material für Flözbrände (und damit die nach neptunistischem Denken notwendige Wärmequelle für die vulkanischen Erscheinungen) hätten liefern können.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption außerhalb der Naturwissenschaften.", "content": "Auch die deutschen Dichter Novalis und Johann Wolfgang von Goethe gehörten zu den Anhängern des Neptunismus. Goethe wechselte allerdings später insbesondere unter dem Eindruck der Berichte über Vulkane von Alexander von Humboldt seine Anhängerschaft und erkannte dessen fortschrittliche Untersuchungen an. Für das 18. Jahrhundert stellten die beiden gegensätzlichen Lehren jeweils Metaphern für die Revolution (Plutonismus) und die konservative Idee (Neptunismus) dar.", "section_level": 2}, {"title": "Neoneptunismus.", "content": "Um die Mitte des 19. Jahrhunderts kam es – insbesondere durch die Arbeiten von Johann Nepomuk von Fuchs und Karl Gustav Bischof – zu einer Wiederbelebung neptunistischer Thesen. Fuchs hatte sich als Chemiker mit dem sogenannten Wasserglas beschäftigt und dabei ein altes Problem des Neptunismus scheinbar gelöst: Wenn sich einst alle Gesteine aus Wasser abgeschieden haben, müsste dieser Vorgang im Prinzip auch umkehrbar sein; jedoch sind die meisten in der Erdkruste vorhandenen Minerale und Gesteine (insbesondere die silikatischen) nur schlecht löslich. Es muss also entweder in der Erdgeschichte einmal viel mehr Wasser gegeben haben (aber wo ist es jetzt?), oder die Silikate müssen einmal viel besser löslich gewesen sein (aber warum?). Die Wassergläser schienen das Problem zu lösen – es handelt sich dabei um Alkalimetallsilikate, die in Wasser relativ leicht löslich sind und wobei sich aus den wässrigen Lösungen Kieselsäure abscheiden kann, die zunächst als amorphes, weiches Gel vorliegt, dann aber auch in den kristallinen Zustand übergehen kann. Diese Vorgänge sind zudem irreversibel, eine Wiederauflösung somit nicht möglich. Fuchs postulierte nun, dass diese Übergänge auch in der Natur stattgefunden haben könnten und zur Bildung der bekannten Gesteine einen Beitrag geleistet hätten. Eine Bildung der silikatischen Gesteine aus der Schmelze schien somit nicht mehr unbedingt erforderlich. In ähnlicher Weise argumentierte wenig später auch der in Bonn wirkende Chemiker Karl Gustav Bischof in seinem \"Lehrbuch der physikalischen und chemischen Geologie\": Er betonte zunächst ganz zutreffend, dass bei der Aufstellung geologischer Theorien zur Gesteinsentstehung darauf zu achten sei, dass diese Erklärungen in Übereinstimmung mit den bekannten Gesetzen der Chemie und Physik stünden. In der Folge allerdings hob er die Bedeutung des Wassers bei geologischen Umwandlungsprozessen besonders hervor. Insbesondere erklärte er, dass sämtliche gesteinsbildenden Minerale (mit Ausnahme von Augit und Leucit) nach seinen Experimenten auch bei normalen Druck- und Temperaturbedingungen in wässrigem Milieu gebildet werden könnten, um darüber schließlich zu dem Ergebnis zu gelangen, dass alle bekannten Gesteine (mit Ausnahme der vulkanischen Laven) unter dem Einfluss von Wasser entstanden seien. (In dem erst nach seinem Tod durch Ferdinand Zirkel publizierten Supplementband von 1871 erkennt er allerdings die magmatische Bildung des Basalts mit den Worten an: \"„Wo zwischen Gesteinen in chemischen, mineralogischen und physikalischen Eigenschaften eine so große Aehnlichkeit stattfindet, wie zwischen Laven und Basalten, da ist es gerechtfertigt, auch auf gleichen Ursprung zu schließen.“\") In Deutschland fand der Neoneptunismus insbesondere im akademischen Umfeld von Fuchs in München noch weitere Anhänger; hier können der Paläontologe Johann Andreas Wagner, der Professor der Geognosie Karl Emil von Schafhäutl und der Geologe Gustav Georg Winkler genannt werden. Letzterer hatte im Jahre 1858 die Insel Island bereist und in der Publikation der wissenschaftlichen Ergebnisse dieser Reise fast alle Gesteine und Formationen dort – insbesondere auch die Plateaubasalte in den Westfjorden – für sedimentäre Bildungen erklärt. Hierbei berief er sich explizit auf die Experimente Bischofs zur Gesteinsentstehung und setzte sich bewusst in Widerspruch zu praktisch allen Geologen, die bis dahin Island erforscht hatten (wie etwa Robert Wilhelm Bunsen, Otto Ludwig Krug von Nidda und Wolfgang Sartorius von Waltershausen). Außerhalb Deutschlands wurde die Theorie besonders in Russland durch zahlreiche Wissenschaftler aufgegriffen. Ein Gegner des Neoneptunismus war der Geologe Hermann Vogelsang, der in seiner \"Philosophie der Geologie\" insbesondere Bischof vorwarf, seinerseits bei der Aufstellung seiner Theorien die geologische Realität nicht genügend berücksichtigt zu haben, sondern seine Theorien nur auf Laborexperimente zu stützen. Zudem erklärte er, dass eine universalistische Theorie der Gesteinsentstehung wie der Neoneptunismus den seit dem ersten Neptunismusstreit neu gewonnenen geologischen Erkenntnissen nicht mehr hinreichend Rechnung tragen könne. Hier betonte er die Rolle der Metamorphose als alternativen Weg der Gesteinsbildung. Der Neoneptunismus erreichte in der Geologie allerdings nicht die Bedeutung, die der Neptunismus im 18. Jahrhundert gehabt hatte. Neben dem Unbehagen an dem universalistischen Ansatz dürfte hierbei auch eine Rolle gespielt haben, dass bei manchen Neoneptunisten erkennbar weltanschauliche Motive ausschlaggebend waren: Eine Entstehung aller Gesteine aus dem Wasser stand zu dem biblischen Schöpfungsbericht (\"„Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besonderem Orte, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so.“\" Genesis 1,9) nicht im Widerspruch. Somit kann man die Diskussion um die Theorie auch als „Verlängerung“ des Materialismusstreits in die Geowissenschaften auffassen, wobei es den Befürwortern teilweise mehr um die Verteidigung des Glaubens als um wissenschaftliche Erkenntnis ging. In den 1860er Jahren geriet der Neoneptunismus auch durch die Einführung des Dünnschliffs als neuer Analysenmethode für Gesteine zunehmend unter Druck. Sowohl der deutsche Pionier der Dünnschliffforschung Ferdinand Zirkel wie auch Hermann Vogelsang verwendeten die Methode, um aus den nunmehr erkennbaren mikroskopischen Merkmalen der Gesteine Rückschlüsse auf ihre Entstehung zu ziehen. Hierbei war insbesondere der Vergleich zwischen natürlichen Gesteinen und künstlichen Produkten wie Schlacken fruchtbar, da letztere unstreitig aus dem schmelzflüssigen Zustand entstanden waren. Diese Erkenntnisse stützten zunehmend die Annahme, dass auch die magmatischen Gesteine aus der Schmelze auskristallisiert waren. Andererseits wuchs auch die Bereitschaft der Geologen, die grundsätzliche Bedeutung des Wassers bei geologischen Umwandlungsvorgängen anzuerkennen (beispielhaft hier Zirkels Rede von 1870), wodurch die wissenschaftliche Auseinandersetzung an Schärfe verlor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Neptunismus (oder Diluvianismus) ist eine verworfene geologische Anschauung, wonach alle Gesteine Sedimentgesteine sind, das heißt sich aus Wasser der Ozeane abgelagert haben. Der Neptunismus steht im Gegensatz zur Lehre des Plutonismus (auch: \"Vulkanismus\").", "tgt_summary": "水成论是地质学史上的一种学说,由德国地质学家亚伯拉罕·戈特洛布·维尔纳于18世纪晚期所创立。水成论主张地球一切的岩石都是在水中沉积形成的,强调水的沉积作用,不承认存在火成岩一类的岩石。维尔纳是著名的地质教育家,所以水成论曾盛行一时。与之对立的是由苏格兰地质学家詹姆斯·哈顿提出的火成论。水成论与火成论之间的争论持续了几十年,成为地质学史上著名的“水火之争”。", "id": 1297887} {"src_title": "Feder", "tgt_title": "羽毛", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das altgerm. Substantiv mhd. \"veder[e]\", ahd. \"fedara\" beruht auf der idg. Wurzel \"pet-\" „auf etwas los- oder niederstürzen, hinschießen, fliegen“.", "section_level": 1}, {"title": "Arten der Federn.", "content": "Es gibt zwei grundsätzliche Arten der Federn, die sich im Bau unterscheiden. Dies sind zum einen die \"Konturfedern\", die das Äußere des Körpers umfassen, zum anderen die unter den Deckfedern befindlichen \"Unterfedern\" (auch Daunen oder Dunen), die als wärmedämmende Schicht wirken. Die Deckfedern schützen die Daunenfedern vor Nässe.", "section_level": 1}, {"title": "Konturfedern.", "content": "Die Konturfedern (\"Pennae conturae\") werden funktionell weiter unterteilt in:", "section_level": 2}, {"title": "Unterfedern.", "content": "Die Daunen oder Dunen (\"Plumae\") bilden das Unterkleid. Bei einigen Vögeln (z. B. Laufvögeln) sind sie nicht vorhanden. Die \"Nestlingsdunen\", das Federkleid der Jungvögel, sind keine echten Daunen, sondern modifizierte Konturfedern. Sie schützen ebenfalls vor Kälte.", "section_level": 2}, {"title": "Spezialfedern.", "content": "Neben diesen beiden Grundtypen gibt es noch verschiedene Spezialfedern:", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konturfedern.", "content": "Die Konturfedern bestehen aus einem langen und festen Federkiel (\"Scapus\") sowie einer Federfahne (\"Vexillum\"), die aus der schmalen Außenfahne (\"Vexillum exterior\") und der breiten Innenfahne (\"Vexillum interior\") gebildet wird. Der Kiel wird weiter unterteilt in den Federschaft (\"Rhachis\") und die Federspule (\"Calamus\"). An der Spule gibt es zwei Öffnungen: einen oberen Nabel (\"Umbilicus superior\") und einen unteren (\"Umbilicus inferior\"). Vom Federschaft (\"Rachis\") gehen nach vorn und hinten Federäste (\"Barbae\" oder \"Rami\") aus, von welchen jeweils wieder Bogenstrahlen (\"Barbulae proximales\") und Hakenstrahlen (\"Barbulae distales\") entspringen. An den Hakenstrahlen sitzen feine Häkchen, die sich mit den Bogenstrahlen des benachbarten Federastes verhaken und somit die notwendige Steifheit und Festigkeit der Federfahne herstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Übrige Federn.", "content": "Die Daunen (oder \"Dunen\") haben nur einen kurzen Schaft sowie Bogen- und Hakenstrahlen (Dunenäste oder Dunenstrahlen), die nicht miteinander verhakt sind, so dass keine Federfahne entsteht. Die Spezialfedern besitzen nur einen Schaft und ein Büschel kurzer, nicht verzahnter Äste.", "section_level": 2}, {"title": "Gefieder.", "content": "Die Gesamtheit der Federn wird als \"Federkleid\" oder \"Gefieder\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verteilung der Federn auf dem Körper.", "content": "Die Federn sind nicht gleichmäßig auf dem Körper verteilt. Sie überlappen sich derartig geschlossen, dass dies von außen nicht sichtbar ist. Es werden unterschieden: Eine Ausnahme sind z. B. Pinguine, bei denen der Körper gleichmäßig mit Federn bedeckt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Dunenkleid, Juvenilkleid und Adultkleid.", "content": "Die Jungen einiger Familien der Vögel schlüpfen nackt, z. B. bei Bienenfressern, Eisvögeln, Kuckucksvögeln, Racken, Spechten und Seglern. Die Jungen der anderen Familien sind beim Schlupf mit \"Dunen\" bedeckt. Diese \"Nestlingsdunen\" sind keine echten Daunen, sondern modifizierte Konturfedern. Das Dunenkleid ist bei Nesthockern meist einfarbig und weniger dicht als bei Nestflüchtern, bei denen es deutlich stärkere Tarnungs- und Isolationsfunktion hat. Die aus denselben Papillen wachsenden Konturfedern schieben die Dunen heraus. Auf das Dunenkleid folgt damit das Juvenil- oder Jugendkleid. Dieses wird mit der ersten Mauser ersetzt durch das Adultkleid oder weitere Jugendkleider wie z. B. bei Seeadlern oder größeren Möwen. Dunen- und Jugendkleid unterscheiden sich häufig farblich erheblich vom Gefieder der Altvögel.", "section_level": 2}, {"title": "Prachtkleid und Schlichtkleid.", "content": "Mit dem Eintritt in die Brutsaison wechseln Männchen einiger Vogelarten mit einem Saisondimorphismus in ein auffällig gefärbtes Prachtkleid (auch Brut- oder Sommerkleid). Es dient der Partnerwerbung und der Revierabgrenzung. Nach Beendigung der Paarungszeit wechseln diese dann in ein unauffälligeres Schlichtkleid (auch Ruhe- oder Winterkleid), das eine bessere Tarnung und damit einen besseren Schutz vor Fressfeinden bietet.", "section_level": 2}, {"title": "Färbung.", "content": "Die Färbung der Federn wird vor allem durch das braune bis schwarze Pigment Melanin hervorgerufen. Weitere Pigmente sind Carotinoide und Porphyrine. Durch das Zusammenwirken der Lichtabsorption dieser Pigmente mit den lichtreflektierenden Lufteinlagerungen in den Federn entstehen verschiedenste Farben. Der oft schillernde Effekt beruht auf Interferenzen an den regelmäßigen Feinstrukturen der Feder (siehe Strukturfarben). Die Färbung kann auch durch Abnutzen der farblich abgesetzten Federspitzen und durch Auftragen eines Farbstoffes verändert werden. So kann das körpereigene, bräunliche Sekret der Bürzeldrüse aufgetragen werden. Die Orangefärbung des Adultkleides der Bartgeier entsteht durch Bäder in eisenhaltigem Schlamm. Daneben weist das Gefieder vieler Vögel eine für das menschliche Auge nicht sichtbare Musterung im ultravioletten Bereich auf. In vielen Fällen ist dabei von einer innerartlichen Signalwirkung der Ultraviolettreflexionen auszugehen, beispielsweise bei der Partnerwahl. Viele Vögel können ultraviolettes Licht wahrnehmen, aber nicht alle, beispielsweise keine nachtaktiven Vögel. Es besteht dabei eine Korrelation zwischen der Fähigkeit einer Art zur Wahrnehmung ultravioletten Lichts und dem Vorhandensein eines Reflexionsmaximums des Gefieders im ultravioletten Spektrum. Ein besonderes Phänomen ist die Rosa- bist Rotfärbung der eigentlich von Natur aus weiß gefiederten Flamingos. Die Rosafärbung des Gefieders ist auf die Aufnahme von Carotinoiden mit der Nahrung zurückzuführen. Diese sind vor allem in planktonischen Algen enthalten. Der Flamingo-Organismus kann diese Carotinoide mit Hilfe von Enzymen in der Leber umwandeln; dabei entstehen mehrere Pigmente, vor allem Canthaxanthin, das in Haut und Federn ausgewachsener Flamingos eingelagert wird. Jungvögel haben ein graues Gefieder mit keinen oder nur wenigen rosa Pigmenten. Die häufig unnatürliche Ernährung von Zoo-Flamingos führt dazu, dass diese dort ein eher weißes Gefieder haben.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung der Vogelfeder.", "content": "Federanlagen werden etwa ab dem 5. Lebenstag (im Ei) entwickelt. Aus der Epidermis wachsen Zapfen, die sich später in die Haut einsenken und die \"Follikel\" oder \"Federbälge\" bilden. Sind diese fertig, bestehen sie aus einem zentralen Zapfen, der Papille, die von Epidermis umhüllt ist. Die Zellteilungen, aus denen die Feder hervorgeht, finden an der Basis des Follikels statt, der Bildungszone (Epidermiskragen). Das bedeutet, dass die am weitesten differenzierten Teile der wachsenden Feder am distalen Ende (oben) liegen. Die oberste Zellschicht der Epidermis teilt sich nach außen hin und verhornt, d. h. die Zellen keratinisieren und sterben ab. Dadurch wird eine Schutzhülle um die Papille gebildet, die \"Federscheide\". Diese ist zunächst distal geschlossen, die Federäste liegen zu diesem Zeitpunkt noch darin. Die Feder wird in der typischen Form mit einem Schaft und den Seitenästen gebildet, wobei allerdings erst spiralig die Seitenäste am Rand der Bildungszone gebildet werden und diese danach zentral zum Schaft verschmelzen. Die Federscheide schützt auch später den unteren Teil der Rhachis mit Seitenästen und die gut durchblutete Bildungszone. Die Federscheide wird auch als \"Blutkiel\" bezeichnet, da bei Verletzungen Blut austritt, solange das Federwachstum nicht abgeschlossen ist. Die genetische Steuerung der Ausbildung der Federn erfolgt durch zwei Gene, die bei Wirbeltieren allgemein als Signalgeber für das Wachstum von Gliedmaßen, Fingern und Hautstrukturen wirken. Dabei handelt es sich um die Gene \"Shh\" (Sonic hedgehog) und \"Bmp2\" (Bone morphogenetic protein 2) sowie die dazugehörenden Proteine. Shh regt dabei die Zellteilung der Keratinozyten an, während Bmp2 die Differenzierung der Zellen steuert und die Regulation des Wachstums übernimmt. Durch die Konzentrationsverteilung der beiden Proteine wird außerdem die Ober- und die Unterseite der Feder festgelegt. Federn werden regelmäßig erneuert in der Periode der Mauser. Während der Mauser wachsen neue Federn aus den gleichen Follikeln, aus denen die alten ausgefallen waren. Dabei ist dieselbe Bildungszone wieder aktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Evolution der Vogelfeder.", "content": "Die verbreitete Ansicht, dass Federn eine Weiterentwicklung der Hornschuppen der Reptilien sind, ist durch die Erkenntnisse der letzten Jahre revidiert worden. Heute weiß man, dass es sich bei der Feder, wie auch bei dem Haarkleid der Säugetiere, um eine eigenständige Entwicklung handelt, die mit den Schuppen der Reptilien nicht homolog ist. Die Evolution der Vogelfeder fand wahrscheinlich in mehreren Schritten statt. Fossile Federn geben darüber allerdings keinen Aufschluss, da die wenigen fossilen Zeugnisse von Federn bereits sehr weit entwickelte Vogelfedern zeigen. So besaß etwa der Urvogel \"Archaeopteryx\" aus dem späten Oberjura (Tithonium, ca. 150,8 bis 145,5 mya) bereits Deckfedern, die denen der heutigen Vögel entsprechen. Insbesondere sind die Federn, die nicht auf der Körperachse liegen, asymmetrisch geformt, was der Aerodynamik zugutekommt (und daher umgekehrt auf die Flugfähigkeit des Tieres schließen lässt). Trotzdem ist anzunehmen, dass eine solch komplexe Struktur nicht in einem Schritt entstanden sein kann. Die Fossilfunde gefiederter Dinosaurier, wie z. B. \"Caudipteryx\" oder \"Sinornithosaurus\" zeigen verschieden weit entwickelte Vorstufen (Protofedern) und bestätigen damit diese Theorie. Die Vogelfeder entstand nach Ansicht von Richard O. Prum und Alan H. Brush im Laufe der Evolution über mehrere Schritte: Im Gegensatz zu dieser Theorie wurden in französischem Bernstein Federn gefunden, in denen von einem zentralen Schaft nach zwei Seiten Nebenstrahlen abzweigen, die nicht durch Haken- und Bogenstrahlen miteinander verbunden sind. Der Schaft der Feder besteht aus noch unvollständig miteinander verschmolzenen Nebenstrahlen. Josef H. Reichholf vertritt die Ansicht, dass es sich bei den Federn ursprünglich um ein Abfallprodukt des Stoffwechsels gehandelt habe – der Körper der Tiere hätte auf diese Weise überflüssige oder gar giftige schwefelhaltige Verbindungen ausgeschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Federn werden seit alters her für die Füllung von Kissen, Jacken usw. verwendet. Vor allem in der Vergangenheit wurden Federn auch als Zierschmuck genutzt, zum Beispiel für Hüte (siehe Federschmuck). Federkiele dienten früher als Schreibgerät. Federn wurden und werden zur Befiederung von Pfeilen verwendet. Hühnerfedern enthalten mehr als 80 % Protein – genauer Keratin. Die Hydrolyse liefert L-Cystin und ein Proteinhydrolysat, aus dem kommerziell Aminosäuren gewonnen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung in der Bionik.", "content": "Forschungen aus dem April 2009 der Universität Genua zeigen, dass Federn geeignet sind, den Luft- und Wasserwiderstand von Flugzeugen und Unterwasserfahrzeugen deutlich zu senken. Solche Fahrzeuge könnten mit Federn bedeckt deutlich effizienter betrieben werden. Der italienische Wissenschaftler Alessandro Bottaro und seine Mitarbeiter untersuchten die Funktion der unscheinbaren Deckfedern von Vogelflügeln. Sie stellten fest, dass beim Gleiten der Vögel einige der Federn in bestimmten Winkeln vom Flügel abstehen und den Luftstrom in Schwingungen versetzen. Um die Auswirkungen zu untersuchen, hatten die Forscher ein zylindrisches Objekt (20 cm Durchmesser) mit synthetischen Deckfedern bedeckt und im Windkanal getestet. Ergebnis war eine Reduzierung des Luftwiderstandes um 15 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Federn (, Singular \"penna\") sind von der äußeren Haut der Vögel (und fossiler gefiederter Dinosaurier) gebildete, im fertigen Zustand leblose Strukturen aus Keratin, die zusammen als Gefieder oder Federkleid die wesentliche äußere Oberfläche bilden. Der Wissenschaftszweig, der sich mit Federn befasst, wird Plumologie genannt.", "tgt_summary": "羽毛是鸟类及一些兽脚亚目恐龙特有的结构,是表皮的角质化衍生物。曾经被认为其与爬行类的鳞片同源,但自从大量羽毛恐龙化石在中国辽宁热河生物群以及侏罗猎龙在德国巴伐利亚被发掘和研究以来,这一观点被主流古生物学界所推翻。羽毛的真正起源至今仍没有定论。", "id": 2229636} {"src_title": "Henry Purcell", "tgt_title": "亨利·普賽爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Henry Purcell war der Sohn eines Mitglieds der um 1660 errichteten \"Chapel Royal\", der Sängerkapelle König Karls II. Er erhielt seine Ausbildung als Chorknabe derselben Kapelle durch deren Vorsteher Henry Cooke († 1672) und dessen Nachfolger Pelham Humfrey (1647–1674). Nach Humfreys Tod setzte er seine Ausbildung bei John Blow und Matthew Locke (1621/22–1677) fort. 1676 übernahm er das Organistenamt an der Westminster Abbey. Im selben Jahr schrieb er Musik zu John Drydens Schauspiel \"Aureng-Zebe\" und zu Thomas Shadwells \"Epsom Wells\" und \"The Libertine\". Es folgten weitere Schauspielmusiken, darunter eine Ouvertüre und eine Masque zu Shadwells Bearbeitung von Shakespeares \"Timon of Athens\". 1682 wurde Purcell als Organist der Chapel Royal angestellt, eine Position, die er zeitgleich mit seinem Organistenamt an der Westminster Abbey innehatte. Seine ersten Werke, die im Druck erschienen, die \"Twelve Sonatas\", wurden 1683 veröffentlicht. In den Jahren danach schuf er hauptsächlich geistliche Musik und Oden zu festlichen Anlässen des Königshauses. 1685 schrieb er anlässlich der Krönung von Jakob II. zwei seiner bekanntesten Anthems, \"I was glad\" und \"My heart is inditing\". 1687 setzte er seine Verbindung zu den Londoner Theatern fort und schrieb Musik zu Drydens Tragödie \"Tyrannick Love\". Für das Jahr 1689 ist die Aufführung seiner ersten Oper \"Dido und Aeneas\" belegt, an welche sich später noch 38 dramatische Musikwerke anschlossen, die sowohl durch ihre Stoffe (teils nach William Shakespeare, teils von John Dryden) als auch durch die Originalität und den hohen Kunstwert der Musik Aufsehen erregten. Nicht minder waren seine Kirchenkompositionen von den Zeitgenossen und Nachfolgern, namentlich auch von Händel, geschätzt. 1690 schrieb er Lieder zu Drydens Version von Shakespeares \"The Tempest\", darunter \"Full fathom five\" und \"Come unto these yellow sands\", und Musik zu Bettertons Bearbeitung von Fletcher und Massingers \"Prophetess\" (später besser bekannt unter dem Titel \"Dioclesian\") und zu Drydens \"Amphitryon\"; 1691 entstand die Semi-Oper \"King Arthur\", ebenfalls nach einem Libretto von Dryden. 1692 komponierte Purcell Musik zu \"The Fairy Queen\", einer Bearbeitung von Shakespeares \"Sommernachtstraum\". 1693 schrieb er Musik für zwei Komödien von William Congreve: \"The Old Bachelor\" und \"The Double Dealer\". Zu Purcells Meisterwerken gehören sein \"Te Deum\" und \"Jubilate\", die für den Cäcilientag des Jahres 1694 entstanden – es handelt sich hier um das erste englische Te Deum mit Orchesterbegleitung. Er komponierte ein Anthem für die Trauerfeier der Königin Maria II. von England 1694. Henry Purcell starb 1695 auf dem Zenit seines Schaffens, gerade einmal Mitte dreißig. Er wurde in der Westminster Abbey neben der Orgel begraben. Auf seinem Grabstein steht: \"Here lyes Henry Purcell Esq., who left this life and is gone to that blessed place where only his harmony can be exceeded.\" Seine Witwe Frances Purcell veröffentlichte einige seiner Werke im Druck, darunter die berühmte Sammlung \"Orpheus Britannicus\" (zwei Bücher, 1698 und 1702). Sie starb 1706. Purcell hatte vermutlich einen Sohn, Edward (1689–1740), der ebenfalls komponierte. Die Verwandtschaftsverhältnisse zu den weiteren Musikern der Familie Purcell sind nicht endgültig aufgeschlüsselt. Bei dem Komponisten Daniel Purcell (ca. 1664–1717) handelt es sich möglicherweise um seinen Bruder oder aber um einen Cousin. Der letzte bekannte Musiker dieser Familie, Edward Henry Purcell (?–1765), war vermutlich sein Enkel.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Purcell war zu seiner Zeit so berühmt, dass ihm fälschlicherweise das beliebte Musikstück \"Trumpet Voluntary\" zugeschrieben wurde, das tatsächlich aber von Jeremiah Clarke stammt und den Titel \"Prince of Denmark’s March\" trägt. Bereits von Zeitgenossen mit diesem Titel gewürdigt, galt Purcell lange Zeit als größter englischer Komponist, vor allem wegen seiner Vokalwerke. Bemerkenswert ist Purcells einfühlsame Verwendung der englischen Sprache. Später beeinflusste Purcell moderne britische Komponisten wie Benjamin Britten, Michael Tippett, Peter Maxwell Davies oder Michael Nyman. 1836 wurde in London ein \"Purcell Club\" gegründet, der sich die Aufführung seiner Werke zur Aufgabe gemacht hatte, aber 1863 aufgelöst wurde. 1876 wurde die Purcell Society gegründet, die sich der Veröffentlichung seiner Werke im Druck gewidmet und eine Gesamtausgabe initiiert hat. Das Anthem für die Trauerfeier der Königin Maria II. von England wurde in einer elektronischen Fassung von Wendy Carlos zur Titelmusik von Stanley Kubricks Film \"Uhrwerk Orange\" und wurde auch in \"Conker’s Bad Fur Day\" im Intro genutzt. Selbst moderne Rock-Musiker berufen sich auf ihn: Pete Townshend von der Gruppe The Who zählt Purcell zu seinen bedeutendsten Einflüssen, was beispielsweise in den Anfangstakten von \"Pinball Wizard\" deutlich wird. Auch Klaus Nomi interpretierte Werke von Purcell als Countertenor. Seit 1961 trägt das Purcell-Schneefeld auf der westantarktischen Alexander-I.-Insel seinen Namen. 1990 wurde der Asteroid (4040) Purcell nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Opern: Semi-Opern: Anthems (Auswahl): Daneben zahlreiche Stücke der Vokal- und Instrumentalmusik wie Cembalo- und Orgelstücke, Chorwerke, darunter zwei Cäcilienoden, sowie 42 Duette und über 100 Lieder. Eine vollständige Aufstellung der Werke Purcells bietet das Zimmerman-Verzeichnis (Z). Gesamtausgabe seiner Werke: \"The Works of Henry Purcell\" (London 1878-, rev. 1961- ) (Purcell Society Edition).", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Purcell [] (* 10. September 1659 (?) in Westminster; † 21. November 1695 ebenda) war ein englischer Komponist des Barocks. Schon zu seinen Lebzeiten galt er als der bedeutendste englische Komponist und wurde daher mit dem Ehrentitel \"Orpheus britannicus\" gewürdigt.", "tgt_summary": "亨利·普赛尔(英语:Henry Purcell,1659年-9月10日-1695年-11月21日),巴洛克时期的英格兰作曲家,吸收法国与意大利音乐的特点,创作出独特的英国巴洛克音乐风格。他被认为是英国最伟大的作曲家之一,独霸乐坛两百年,一直到20世纪初爱德华·埃尔加成名之前,没有一个本土生长的英国作曲家达到他的成就。", "id": 910768} {"src_title": "Chromit", "tgt_title": "铬铁矿", "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Erstmals beschrieben wurde das Mineral 1797 durch Louis-Nicolas Vauquelin, der es zunächst als \"Fer chromaté aluminé\" bezeichnete. Seinen bis heute gültigen Namen Chromit – in Anlehnung an dessen Hauptbestandteil in der Verbindung – erhielt das Mineral erst 1845 durch Wilhelm von Haidinger. Als Typlokalität (erster Fundort) gilt die Lagerstätte \"Carrade de Cavalaire\" in der französischen Gemeinde Cavalaire-sur-Mer (Provence-Alpes-Côte d’Azur).", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Die aktuelle Klassifikation der International Mineralogical Association (IMA) zählt den Chromit zur Spinell-Supergruppe, wo er zusammen mit Cochromit, Coulsonit, Cuprospinell, Dellagiustait, Deltalumit, Franklinit, Gahnit, Galaxit, Guit, Hausmannit, Hercynit, Hetaerolith, Jakobsit, Maghemit, Magnesiochromit, Magnesiocoulsonit, Magnesioferrit, Magnetit, Manganochromit, Spinell, Thermaerogenit, Titanomaghemit, Trevorit, Vuorelainenit und Zincochromit die Spinell-Untergruppe innerhalb der Oxispinelle bildet. Bereits in der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Chromit zur Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort zur Abteilung „Verbindungen mit MO- und verwandte Verbindungen“, wo er zusammen mit Magnesiochromit und Manganochromit die Gruppe der „Chrom-Spinelle“ mit der System-Nr. \"IV/B.01c\" innerhalb der Spinell-Reihe bildete. Die dort ebenfalls noch zu dieser Gruppe gezählten Chromohercynit und Picotit wurden inzwischen als chromhaltige Varietäten von Hercynit diskreditiert. Im zuletzt 2018 überarbeiteten und aktualisierten \"Lapis-Mineralienverzeichnis\" nach Stefan Weiß, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. \"IV/B.03-20\". In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies der Abteilung „Oxide mit Verhältnis Metall : Sauerstoff = 3 : 4 (Spinelltyp MO und verwandte Verbindungen)“, wo Chromit zusammen mit Cochromit, Magnesiochromit, Manganochromit, Nichromit und Zincochromit die Gruppe der „Chromit-Spinelle“ bildet. Die seit 2001 gültige und von der IMA bis 2009 aktualisierte ordnet den Chromit ebenfalls in die Abteilung der Oxide mit Stoffmengenverhältnis „Metall : Sauerstoff = 3 : 4 und vergleichbare“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen, sodass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen“ zu finden ist, wo es zusammen mit Brunogeierit, Cochromit, Coulsonit, Cuprospinell, Filipstadit, Franklinit, Gahnit, Galaxit, Hercynit, Jakobsit, Magnesiochromit, Magnesiocoulsonit, Magnesioferrit, Magnetit, Manganochromit, \"Nichromit\" (N), Qandilit, Spinell, Trevorit, Ulvöspinell, Vuorelainenit und Zincochromit die „Spinellgruppe“ mit der System-Nr. \"4.BB.05\" bildet. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Chromit in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort in die Abteilung „Mehrfache Oxide“ ein. Hier ist er in der „Chrom-Untergruppe“ mit der System-Nr. \"07.02.03\" innerhalb der Unterabteilung „Mehrfache Oxide (AB)X, Spinellgruppe“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Chemismus.", "content": "Die idealisierte (theoretische) Zusammensetzung von Chromit (FeCrO) besteht aus 24,95 % Eisen (Fe), 46,46 % Chrom (Cr) und 28,59 % Sauerstoff (O). Dies entspricht in der Oxidform 32,10 % FeO und 67,90 % CrO (alle Angaben in Gewichts-%). Chromit bildet jedoch ein komplexes Mischkristallsystem mit Magnesiochromit (MgCrO) sowie mit Hercynit (FeAlO) und Magnetit (vereinfacht FeO). Entsprechend kann die Mischformel auch in der Form (Fe,Mg)(Cr,Al,Fe)O ausgedrückt werden. Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Eisen und Magnesium beziehungsweise Chrom, Aluminium und Eisen können sich dabei in der Formel jeweils gegenseitig vertreten (Substitution, Diadochie), stehen jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals. Bei einer Temperatur von über 950 °C können Chromit, Magnetit und Hercynit unbeschränkt Mischkristalle bilden. Während der Abkühlung entstehen zunächst Mischungslücken zwischen Hercynit und Chromit, unterhalb von 850 °C auch zwischen Chromit und Magnetit und schließlich unterhalb von 800 °C auch zwischen Hercynit und Magnetit. Je nach Fundort können zusätzlich verschiedene Fremdbeimengungen hinzutreten. So wurden beispielsweise in Mineralproben aus dem Bushveld-Komplex in Südafrika und dem Great Dyke in Simbabwe zwischen 0,26 und 0,27 % TiO, bis zu 0,28 % VO und bis zu 0,06 % NiO nachgewiesen. Außerdem finden sich gelegentlich Beimengungen von Mangan, Zink und Titan.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Chromit kristallisiert kubisch in der Spinellstruktur mit der, dem Gitterparameter \"a\" = 8,36 Å sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Spinelle gehören zu den hochschmelzenden Verbindungen, deren Schmelzpunkt in der Regel bei über 1700 °C liegt, allerdings liegt der Schmelzpunkt beim Chromit mit 2140 °C noch weit darüber. Das Mineral ist im Allgemeinen unmagnetisch. Aufgrund des hohen Schmelzpunktes ist Chromit vor dem Lötrohr unschmelzbar, wird jedoch durch die Erhitzung meist magnetisch. Auch bei frisch entdeckten Proben können einige Exemplare schwachen Magnetismus aufweisen. Ursache hierfür können Entmischungsreaktionen im System Chromit–Magnetit oder eine natürliche Erhitzung des Minerals beispielsweise durch metamorphe Einflüsse sein. Chromit ist in gewöhnlichen Säuren unlöslich. Eine Strukturätzung für Gefügeschliffbilder lässt sich aber nach Vahromeev (1950) verwirklichen, indem man die Probe zunächst für 30 bis 120 Minuten in einer Lösung aus Kaliumperchlorat (KClO) – nach Grafenauer ist Kaliumchlorat (KClO) effektiver – und Schwefelsäure (HSO) kocht.", "section_level": 1}, {"title": "Modifikationen und Varietäten.", "content": "Erich Seeliger und Arno Mücke beschrieben 1969 erstmals ein Mineral aus Ramberget auf der Insel Hestmona in der norwegischen Kommune Rødøy mit einer dem Chromit entsprechenden Zusammensetzung von (Fe,Mg,Zn)(Cr,Fe,Al)O, jedoch tetragonal kristallisierend und mit deutlich anisotropen Eigenschaften. Sie bezeichneten die neu entdeckte Modifikation von Chromit als \"Donathit\" nach Martin Donath (1901–1965), der die anisotropen Eigenschaften des Rambergeter Materials bereits 1931 beschrieb. Bei weiteren Untersuchungen des Typmaterials, die Eugen Libowitzky 1991 am Typmaterial von Ramberget durchführte, stellte sich heraus, dass es sich beim \"Donathit\" um eine feinlamellare Verwachsung von Chromit und Magnetit handelte. Die beschriebene, scheinbare Anisotropie ist als sogenannte Formdoppelbrechung bekannt. Bei diesem optischen Phänomen verursacht die parallele Ausrichtung der feinen Lamellen, die gleich oder kleiner der Wellenlänge des Lichts sind, die beobachtete Doppelbrechung. Aufgrund der neueren Untersuchungsergebnisse wurde \"Donathit\" als eigenständige Mineralart diskreditiert. Als \"Sprenkelerz\" oder auch \"Leopardenerz\" wird ein Mineralgemenge aus schwarzen, rundlichen Chromitkristallen von mehreren Millimetern Größe in einer helleren Matrix aus Dunit oder Serpentinit bezeichnet, das dem Fleckenmuster eines Leoparden ähnelt.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Chromit bildet sich primär in basischen bis ultrabasischen, flüssigen Magmen. Entsprechende Muttergesteine sind daher vorwiegend Peridotite und durch Metamorphose aus diesen hervorgegangene Serpentinite, seltener auch Pyroxenite und Pikrite. Aufgrund seiner vergleichsweise hohen Härte und Dichte ist es sehr verwitterungsbeständig und lagert sich daher auch in sekundären Lagerstätten wie unter anderem fluvialen Sedimenten und Seifen ab. Des Weiteren kann Chromit als Nebengemengteil in Steinmeteoriten \"(Silikatmeteoriten)\" auftreten. Zu den bekanntesten Erzlagerstätten zählen unter anderem der Ural in Russland, Guleman (Ostanatolien) in der Türkei und vor allem der Great Dyke nahe Shurugwi \"(Selukwe)\" in Simbabwe und der Bushveld-Komplex in Südafrika. Die Weltreserven von Chromit in den südafrikanischen Ländern werden auf über 80 % geschätzt. Der Rest verteilt sich auf den Bereich der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sowie auf kleinere Lagerstätten im Stillwater-Komplex des US-Bundesstaates Montana und Kemi in Finnland. Als häufige Mineralbildung ist Chromit allerdings noch an vielen weiteren Fundorten anzutreffen. Weltweit sind bisher über 3800 Fundorte dokumentiert. An seiner Typlokalität, der Lagerstätte Carrade de Cavalaire in der französischen Gemeinde Cavalaire-sur-Mer, tritt Chromit zusammen mit Eisenknollen in Serpentinit auf. Als Begleitminerale finden sich entsprechend verschiedene Serpentine, aber je nach Fundort auch Olivine und Plagioklase sowie unter anderem die Minerale Enstatit, Ilmenit, Magnetit, Pentlandit, Pyrrhotin und Ulvöspinell. Weitere bisher bekannte Chromit-Fundorte in Frankreich kennt man vor allem aus den Regionen Auvergne-Rhône-Alpes, Bretagne, Grand Est, Korsika, der Überseegemeinschaft Neukaledonien, Okzitanien. Daneben fand man das Mineral noch in den Meteoriten \"Chantonnay\" bei Le Blanc und \"Château-Renard\" bei Montargis in der Region Centre-Val de Loire, im Dachinkomplex (engl.: \"dachine complex\") bei Saül im Übersee-Département Französisch-Guayana, in den Meteoriten \"Le Teilleul\" bei Manche und L’Aigle in der Normandie, bei Combeyrol in der Gemeinde Jumilhac le Grand sowie in den nach den Orten Saint-Séverin und Agen benannten Meteoriten in der Region Nouvelle-Aquitaine. In Deutschland konnte Chromit unter anderem in einer Seifenlagerstätte am Sulzbach nahe Sulzburg sowie in der Grube Clara bei Oberwolfach und in den Serpentiniten bei Höfen im Ortenaukreis in Baden-Württemberg; am Großen Teichelberg in der Gemeinde Pechbrunn, in den Steinbrüchen Zeilberg bei Maroldsweisach und \"Heß\" bei Wurlitz sowie in den Basaltwerken bei Triebendorf (Wiesau) in Bayern; auf den Schlackenhalden der ehemaligen Zinkhütte Genna bei Letmathe in Nordrhein-Westfalen; im Steinbruch \"Caspar\" am Ettringer Bellerberg in Rheinland-Pfalz; im Steinbruch Scheiden in der Gemeinde Losheim am See im Saarland und bei Callenberg in Sachsen. Des Weiteren konnte Chromit als Bestandteil verschiedener Meteorite nachgewiesen werden wie beispielsweise im Eichstädt-, im Stubenberg- und Machtenstein-Meteoriten sowie in den Resten der Meteoritenfälle Mässing (1803) und Schönenberg (1846). Weitere Chromitfunde in Deutschland kennt man aus Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie Schleswig-Holstein. In Österreich fand sich das Mineral in einem Serpentinit-Steinbruch bei Griesserhof, am Plankogel nahe Hüttenberg und bei Gmünd in der Reißeckgruppe in Kärnten; in einem Granulit-Steinbruch bei Meidling (Gemeinde Paudorf), in den Serpentiniten bei Wolfsbach (Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf) und im Steinbruch \"Saugraben\" bei Wiedendorf (Straß im Straßertale) sowie im Meteoriten Lanzenkirchen bei Neustadtl an der Donau in Niederösterreich; an vielen Stellen in den Hohen Tauern (Felber-, Fuscher- und Habachtal) und den Schladminger Tauern bei Strobl am Wolfgangsee im Salzburger Land. Des Weiteren kennt man Chromit von vielen Orten in der Steiermark sowie von einigen Stellen in Nordtirol und Oberösterreich. In der Schweiz konnte Chromit bisher nur an wenigen Stellen entdeckt werden, so unter anderem in den Meteoriten Utzenstorf nahe dem gleichnamigen Ort im Kanton Bern, Menziswyl bei Tafers und Ulmiz nahe dem gleichnamigen Ort im Kanton Freiburg sowie im Chervettaz bei Châtillens im Kanton Waadt. Daneben fand sich das Mineral noch in den karbonatreichen Tuffen bei Hofen SH im Kanton Schaffhausen, in den Serpentiniten von Cima Sgiu im Valle di Blenio, den nickelhaltigen Peridotiten im Boschettotal nahe Palagnedra und den Lherzolithen der Alpe Arami nahe Gorduno im Kanton Tessin sowie in mehreren Gruben im Val d’Anniviers im Kanton Wallis. Bekannt aufgrund außergewöhnlicher Funde von Chromitkristallen und -stufen sind zudem \"Ayi Damar\" und \"Uzun Damar\" in der Türkei, wo bis zu einem Zentimeter große Kristalle gefunden wurden. Zentimetergroße, wenn auch eher grobkristalline, Chromitkristalle wurden allerdings auch in Sierra Leone entdeckt (siehe nebenstehendes Bild). Auch in Mineralproben des Mittelatlantischen Rückens, genauer am nordöstlichen Rand der Markov-Tiefe und im Hydrothermalfeld der transatlantischen Geotraverse (Trans-Atlantic Geotraverse hydrothermal field, TAG) sowie außerhalb der Erde auf dem Mond im Fra Mauro Krater und in den Maren Tranquillitatis und Crisium konnte Chromit gefunden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Mit einem Chromgehalt von bis zu 46,46 % stellt Chromit die wichtigste Quelle zur Gewinnung dieses Metalls dar. Es ist zudem das einzige Erzmineral, aus dem Chrom gewonnen wird. Sogenannte „Reicherze“ können bis zu 55 % und Konzentrate aus „Armerzen“ bis zu 50 % CrO enthalten. Das aus dem Mineral gewonnene Chrom dient vor allem zur Herstellung von rostfreien Edelstählen und zur Veredlung von Oberflächen durch Verchromen. Aufgrund seines hohen Schmelzpunktes dient Chromit zur Herstellung von hochfeuerfesten Chrom- und Chrom-Magnesit-Steinen. Verschiedene Chromsalze finden als Oxidationsmittel und Gerbstoffe für Leder Verwendung. Zudem werden sie aufgrund ihrer Buntfarbigkeit bei der Produktion von Farbstoffen genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chromit, auch als Chromeisenstein oder Chromeisenerz bekannt, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Gruppe der Spinelle innerhalb der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“. Mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung FeCrO ist es chemisch gesehen ein Eisen-Chrom-Oxid.", "tgt_summary": "铬铁矿是一种矿物,主要成分为铁、镁和铬的氧化物:(Fe, Mg)CrO,是尖晶石的一种。它是唯一可开采的铬矿石,矿物成分较复杂,镁的含量不定,有时也含铝和铁元素。自然界含铬矿物约30种,但具有工业价值的只有铬铁矿,中国常见的有铬铁矿、铝铬铁矿和富铬尖晶石。", "id": 1635794} {"src_title": "Dubai (Emirat)", "tgt_title": "迪拜酋长国", "src_document": [{"title": "Klima.", "content": "Dubai hat ein heißes, arides Klima. Die Sommer in Dubai sind extrem heiß, windig und trocken mit einer durchschnittlichen Höchsttemperatur um 40 °C und nächtlichen Tiefsttemperaturen um die 30 °C. Die Sonne scheint an den meisten Tagen im Jahr. Die Winter sind kühl und kurz mit einer durchschnittlichen Höchsttemperatur um 23 °C und nächtlichen Tiefsttemperaturen um die 14 °C. Die Niederschlagsmenge ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen und erreicht aktuell um die 150 mm pro Jahr.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "An der Mündung des Dubai-Creeks existierte schon lange eine kleine Siedlung von Perlentauchern und Fischern. 1833 begann die Herrschaft der Al Maktum, als diese sich, mit Unterstützung von Schardscha, von Abu Dhabi lossagten. 1853 schloss Dubai mit Großbritannien einen Vertrag, der diesem die Verteidigung und Außenpolitik überließ und wurde damit ein Teil der Trucial States, wie die späteren VAE damals genannt wurden. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich der Hafen Dubai zu einem wichtigen Handelszentrum in der Golfregion. Zwar brach auch in Dubai 1930 die Perlenfischerei zusammen, doch waren die wirtschaftlichen Auswirkungen wegen der Einnahmen durch den Seehandel nicht so verheerend wie in den benachbarten Emiraten am Persischen Golf. Mit den ersten Erdölfunden begann sich seit 1966 auch die Erdölindustrie zu entwickeln. Am 2. Dezember 1971 entließ Großbritannien die ehemaligen Trucial States, zu denen auch Dubai gehörte, in die Unabhängigkeit. Unter Führung von Abu Dhabi wurden die Vereinigten Arabischen Emirate aus den ehemaligen Trucial States, Abu Dhabi, Dubai, Schardscha, Umm al-Qaiwain, Fudschaira und Adschman (engl. Umschreibung: \"Ajman\") gegründet. Am 10. Februar 1972 trat dann auch Ra’s al-Chaima als siebter und letzter ehemaliger \"Trucial State\" der Föderation bei. Die Herrscherfamilie von Dubai stellt dabei traditionell mit dem Premierminister, dem Finanz- und Industrieminister sowie dem Verteidigungsminister wichtige Regierungsämter der VAE.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politisches System.", "content": "Das Emirat Dubai ist eine absolutistische Monarchie, die seit 1833 von der Familie Maktum beherrscht wird. Es gibt kein Parlament, in der traditionellen Madschlis können sich Einwohner an den Herrscher wenden. Seit 1971 ist Dubai in das föderale System der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) eingebunden, eine Föderation von sieben teilautonomen Emiraten (mit einer Verfassung von 1971). Der Emir von Dubai hat ein Vetorecht auf Bundesebene und ist traditionell Premierminister der VAE und Verteidigungsminister. Der \"Dubai Executive Council\" besteht seit 2003 und ist der eigene zentrale Regierungsapparat Dubais. Ende 2006 wurde der Erbprinz Hamdan bin Muhammad Al Maktum zum Vorsitzenden des Rates ernannt. Der Executive Council unterstützt den Herrscher des Emirats und Premierminister der VAE, Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum, bei der Vorbereitung von Entwicklungsplänen für Dubai und bei der Formulierung und Implementierung von Gesetzen auf Emirats- und Bundesebene.", "section_level": 2}, {"title": "Herrscher von Dubai.", "content": "Die Herrscher von Dubai im Einzelnen (\"bin\" bedeutet „Sohn des“, also z. B. \"Muhammad bin Raschid\" „Muhammad, Sohn des Raschid“):", "section_level": 2}, {"title": "Demographie und Arbeitsmigration.", "content": "In Dubai sind, wie auch im Rest des Landes, die Emirater in der Minderheit. Etwa 85 % der Einwohner sind Ausländer und sie erbringen den größten Teil der Wirtschaftsleistung. Die meisten Arbeitsmigranten kommen aus dem südlichen Asien (Indien, Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka) und den Philippinen, aber auch aus Afrika (Sudan, Ägypten, Algerien, Somalia, Äthiopien, Kenia, Nigeria, Tansania), Europa (darunter ca. 8.000 aus Deutschland) und aus den USA und Kanada. Oftmals müssen sie bei der Einreise ihren Pass abgeben (\"Siehe auch den Abschnitt Arbeitsimmigranten im Artikel „Vereinigte Arabische Emirate“, den Artikel Kafala\"). Da vorrangig jüngere kräftige Männer für gering qualifizierte Arbeiten (vor allem am Bau) angeworben werden, sind zurzeit nur etwa ein Viertel aller Einwohner weiblich. Dieses Missverhältnis dürfte sich erst entspannen, wenn den Arbeitsmigranten erlaubt wird, ihre Angehörigen nachkommen zu lassen. Während die einheimische Bevölkerung und hochqualifizierte Arbeitsmigranten aus Europa und Nordamerika in der Regel sehr wohlhabend sind, verfügen die meisten ungelernten Arbeitsmigranten nur über äußerst geringe Einkommen von weniger als 5 US-Dollar pro Arbeitstag. In Dubai gibt es laut World Wealth Report 68.000 US-Dollar-Millionäre, die knapp 4,6 % der Bevölkerung Dubais ausmachen. Dies ist eine der höchsten Millionärsdichten der Welt. Dieses Verhältnis wird noch ausgefallener, wenn man davon ausgeht, dass ein Großteil dieser 68.000 Dollar-Millionäre unter den rund 15 % Einheimischen, also unter rund 200.000 Personen zu finden sind. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen betrug 2005 ca. 28.000 US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Religion und Sprache.", "content": "Der Islam ist Staatsreligion. Die Mehrheit der Bewohner Dubais sind Sunniten. Allerdings gibt es auch Hindus, Sikhs, Schiiten und Christen. Die katholische Pfarrei der Stadt Dubai umfasst rund 70.000 Mitglieder. Dubai ist das einzige Emirat der VAE, in dem es einen Hindu-Tempel und eine Sikh-Gurudwara gibt. Die offizielle Sprache des Emirats und der Stadt Dubai ist Arabisch, doch ist Englisch als Alltagssprache sehr weit verbreitet. Fast alle jüngeren Emirater und ein großer Teil der angeworbenen Arbeitskräfte können sich auf Englisch verständigen, was das Zusammenleben in dieser ausgeprägt multikulturell koexistierenden Gesellschaft erleichtert. Das Wochenende in Dubai und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist seit September 2006 auf Freitag und Samstag festgelegt (zuvor Donnerstag und Freitag). Alle staatlichen und öffentlichen Institutionen, Regierungseinrichtungen sowie Privatschulen sind an diese Regelung gebunden. Jedoch besteht für einen Großteil der Arbeitsmigranten eine Sechstagewoche, bei der das Wochenende nur der Freitag ist.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsprechung.", "content": "Auswärtige (z. B. Touristen und Gastarbeiter) wissen oft nicht, dass die Rechtsprechung in Dubai härter als in vielen anderen muslimischen Ländern ist. Diese basiert auf der Schari'a und entspricht in weiten Teilen nicht ihren westlichen Pendants, sowohl in der Härte der Urteile als auch in der Frage, welche Taten strafbare Delikte darstellen. So gibt es zum Beispiel für Drogenbesitz, für das Auffallen durch Alkoholisierung in der Öffentlichkeit, Homosexualität und für den Besitz von pornographischem Material sowie für den Besitz von nicht ärztlich verordneten Medikamenten verschieden hohe Haftstrafen. Internationales Aufsehen erregte ab Juli 2007 der Fall eines 15-jährigen Franzosen, der in Dubai von drei Einheimischen, einer davon HIV-infiziert, vergewaltigt wurde und dem von einem Arzt eine strafrechtliche Verfolgung angedroht wurde, nachdem ihm vorgeworfen wurde, homosexuell zu sein. Es kam allerdings zu keinem Verfahren gegen den Jugendlichen. Am 12. Dezember 2007 wurden zwei der drei Vergewaltiger zu jeweils 15 Jahren Haft verurteilt. 2013 zeigte eine Norwegerin bei der Polizei in Dubai an, von einem Arbeitskollegen vergewaltigt worden zu sein; sie wurde vorübergehend festgenommen und später wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs von einem Gericht zu 16 Monaten Haft verurteilt und verlor ihre Arbeitsstelle wegen „unpassenden Verhaltens“. Nach internationalen Protesten wurde sie begnadigt. Hart durchgegriffen wird auch in Fällen von öffentlichem Cross-Dressing und Transvestitismus. Bezeugungen der gegenseitigen Zuneigung in der Öffentlichkeit (wie Küssen oder Austausch von Zärtlichkeiten) \"kann\" mit Gefängnis-, Geldstrafen oder Deportation geahndet werden; außerehelicher Sex ist strafbar; auch das Zusammenleben von nicht verheirateten Paaren ist illegal. Aufsehen erregte der Fall einer 29-jährigen Österreicherin, die im Dezember 2013 in Dubai vergewaltigt wurde. Nach der Anzeige bei der Polizei musste sie nicht nur ihren Pass abgeben, sondern sah sich mit der Möglichkeit konfrontiert, ins Gefängnis zu kommen, sollte sie ihren Peiniger nicht ehelichen. Nach einer Intervention des österreichischen Außenministers konnte die Frau Dubai am 30. Januar 2014 verlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Machten vor 1990 die Einkünfte aus dem Verkauf von Erdöl noch rund 50 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts des Emirats aus, so sind es 20 Jahre später gerade noch 5 Prozent. Das gesamte Bruttoinlandsprodukt lag im Jahr 2007 bei etwa 198 Milliarden Dirham (rund 42,5 Milliarden Euro). Das Pro-Kopf-Einkommen lag damit bei umgerechnet rund 31.000 Euro. Dubais außerordentliches Wachstum während der letzten Jahrzehnte ist neben dem Erdölreichtum auch der sehr liberalen Wirtschaftspolitik zu verdanken. Es gibt nur wenige Vorschriften, die den Wirtschaftsverkehr beschränken. Die Umweltschutzauflagen sind gering, eine Kontrolle der Finanzen und des Geschäftsverkehrs findet kaum statt. Zudem gilt Dubai als Steuerparadies: Es werden keine direkten Steuern, insbesondere keine Einkommensteuer und von Unternehmen – mit Ausnahme der Geldinstitute und der Erdölindustrie – keine Unternehmenssteuern erhoben. In den Freihandelszonen (z. B. Jebel Ali Free Zone, Dubai Healthcare City) erhalten Investoren eine für 50 Jahre garantierte Steuerfreiheit. Dubais Wirtschaft wird von zwei großen Staatsunternehmen beherrscht, der Dubai World und der Investment Corporation of Dubai (ICD). Dubai hat im März 2006 das Gesetz Nr. 7 für Eigentumsrechte und Grundbucheintrag erlassen. Dieses Gesetz regelt die Eigentumsrechte von Immobilien und die Eintragung ins Grundbuch. Es behandelt derzeit ausschließlich die Eigentumsrechte von Villen und Townhouses, d. h. für Objekte auf eingegrenzten Grundstücken. Für häufig verkauftes Teileigentum in Apartmentanlagen, z. B. in The Greens, den Jumeirah Lake Towers oder der Dubai Marina gibt es noch keine einheitliche Form, welche die Eintragung in das Land Departments verbindlich regelt. Der Eigentumsübertrag ist ausschließlich über die Master Developer Emaar, Nakheel und Dubai Properties möglich und hier gibt es noch Diskussionen über z. B. die Beiträge für Instandhaltungsmaßnahmen sowie die allgemeinen Nebenkosten (Maintenance, Service Gebühren etc.). Die Regierung strebt daher eine baldige Regelung der noch offenen Punkte an, um ausländischen Immobilienkäufern die notwendige Rechtssicherheit zu bieten. Seinen Staatshaushalt bestreitet das Emirat aus den Einnahmen durch Erdöl – inzwischen überwiegend mit den vertraglichen Zuweisungen aus Abu Dhabi – aus Zöllen und wenigen indirekten Steuern: eine Steuer auf Luxusgüter von 10 %, eine Tabaksteuer von 100 %, eine Umsatzsteuer für die Gastronomie von 5 % und eine Mietsteuer von 5 % oder 10 %.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise.", "content": "Dubai World ist die staatseigene Investmentgesellschaft des Emirats. Zu ihr gehören unter anderem der Hafenbetreiber DP World, der Projektentwickler Nakheel und die Beteiligungsgesellschaft Istithmar World. Die ab 2007 einsetzende Weltwirtschaftskrise hat auch das Finanzgerüst der staatlichen Bau- und Servicedienstleister in Bedrängnis gebracht: bis Herbst 2009 sind z. B. die Immobilienpreise um ca. 50 Prozent gefallen, die Kreditbedienungen sind ins Stocken geraten, Schulden haben sich angehäuft. Das einst rasante Bautempo ist auf Normalmaß und bestenfalls Auftragsabwicklung heruntergefahren, neue Planungen werden zurzeit nicht vorgestellt. Nakheel musste infolge der Krise bereits 12.000 Beschäftigte entlassen. Viele der international breit gestreuten Investoren, auf die fast alle Projekte angewiesen sind, fielen aus oder haben sich zurückgezogen. Nur durch massive Hilfe aus dem Investmentfonds Dubais mit Rückendeckung der VAE-Regierung konnten bisher Insolvenzen im staatseigenen Bereich verhindert werden. Zudem verfügte die Regierung Dubais am 25. November 2009 einen Zahlungsaufschub der fälligen Kredite für ein halbes Jahr ihrer Holding-Gesellschaft Dubai World und deren Tochterfirma Nakheel. Die Ankündigung löste einen weltweiten Kurssturz an den Aktienmärkten aus und führte zur Rückstufung der Bonität der staatseigenen und staatsnahen Unternehmen Dubais durch Moody’s. Bereits Anfang Dezember 2009 wird die heftige Reaktion der Finanzmärkte als zu nervös und überzogen bewertet, es bleibt jedoch ein Vertrauensverlust in die bisher ungebrochene Stabilität und Verlässlichkeit Dubais festzustellen. Das Zahlenwerk, soweit es veröffentlicht oder realistisch schätzbar ist, sieht im weltweiten Maßstab nicht beängstigend aus: Zahlungsaufschub 3,5 Milliarden USD; Gesamtverschuldung offiziell bekanntgegeben: 80 Milliarden; vermutete Schuldenlast: 130–150 Milliarden USD.", "section_level": 2}, {"title": "Bauprojekte.", "content": "Dubai ist vor allem für seine vielen spektakulären Bauprojekte bekannt; es beherbergt die weltweit größte Zusammenballung von laufenden und geplanten Immobilienprojekten, die – fast ausschließlich kreditfinanziert – ein hohes Spekulationspotential beinhalten. Der Grund für den bisherigen Bauboom war aber weniger staatliche Förderung; fast alle Projekte werden von privaten Investoren getragen; häufig werden die Objekte über Immobilienfonds breit gestreut finanziert. Ursächlich sind vielmehr die wenigen Bauvorschriften und die unbürokratische Abwicklung der Projekte durch speziell damit beauftragte Firmen, die oft an der staatlichen Verwaltung vorbei agieren (dürfen). Dazu kommt, wie bei allen Investitionen, die Erwartung zukünftiger Gewinne. Baugenehmigungen für Großprojekte erteilt der Emir persönlich nach seinen Vorstellungen und ohne Umweltverträglichkeitsprüfungen oder langwierige Bürgerbeteiligung. Beschleunigt wurde das ohnehin schon rasante Investitionstempo noch einmal ab 2002, als es ausländischen Privatinvestoren gesetzlich ermöglicht wurde, Grundstücke und Hausanteile in einigen definierten Lagen Dubais zu erwerben. Ursache für die große Gewinnerwartung der Investoren ist, dass der Emir Dubai zu einer prosperierenden globalen Metropole entwickeln will, vergleichbar dem Stadtstaat Singapur. Durch die starke Bautätigkeit und die bis Herbst 2008 ungebrochene Investitionsfreude wurde dieses Konzept lange zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung. Die Bautätigkeit weckte das Interesse von Touristen und Geschäftsleuten und demonstriert eine prosperierende Wirtschaft. Den Anfang des Baubooms machte das World Trade Centre Ende der 1970er Jahre – damals das höchste Gebäude der arabischen Welt. Es spielt im heutigen Stadtbild eine eher unauffällige Rolle, denn im Laufe der folgenden Jahrzehnte kamen eine Vielzahl noch höherer, modernerer und interessanterer Gebäude hinzu; zunächst in Deira, wo die modernen Glashochhäuser noch heute einen bei Fotografen beliebten Kontrast zu den davor ankernden altertümlichen Daus bieten. Seit Mitte der 1990er Jahre jedoch vor allem entlang der sich viele Kilometer lang nach Süden erstreckenden Scheich-Zayid-Straße, an der zahllose Wolkenkratzer entstanden sind, von denen wohl bereits jeder einzelne das Stadtbild einer mitteleuropäischen Großstadt entscheidend prägen würde. Insgesamt wurden seit 1990 weit über 200 Wolkenkratzer mit mehr als 150 Metern Höhe gebaut bzw. mit deren Bau begonnen, davon 20 mit über 300 Metern Höhe. Ehrgeizige Hotelprojekte haben Dubai bekannt gemacht, vor allem seit 1999 das Wahrzeichen der Stadt, der 321 Meter hohe Burj al Arab in Form eines Segels, mit „sieben Sternen“ (offiziell nur 5 Sterne) eines der luxuriösesten Hotels der Welt. Ebenfalls weithin sichtbar sind die Emirates Towers, der höhere der beiden Türme misst 355 Meter. Auf einer der Palmeninseln wurde 2008 Atlantis Dubai errichtet, ein riesiges Luxushotel mit 1539 Zimmern und angeschlossenem Aquapark. Vor der Küste der Stadt wurden und werden große künstliche Inseln für Luxusvillen, Yachthäfen und Touristenresorts aufgeschüttet: die Palmeninseln (engl. Umschreibung: Palm Islands) jeweils in Form einer Palme und The World Dubai, eine künstliche Inselgruppe in Form der Weltkarte. Durch Ansiedlung von Meeresflora und -fauna möchte man die zu erwartenden ökologischen Schäden durch die Landaufspülungen kompensieren. Der Burj Khalifa (in der Entstehungsphase \"Burj Dubai\") wurde am 4. Januar 2010 eröffnet, ist mit einer Höhe von 828 m das mit Abstand höchste Bauwerk der Welt und überragt neben anderen Wolkenkratzern auch alle Fernsehtürme und Sendemasten. Er bildet den Mittelpunkt des neuen Stadtzentrums Downtown Dubai, in dem im November 2008 mit Dubai Mall auch eines der größten Einkaufszentren der Welt eröffnete. Für nahezu alle Bauprojekte gilt: die Weltwirtschaftskrise und ihre spezifische Dubaier Finanzkrisenvariante wirken sich auf Umfang, Zeitrahmen und Folgeinvestitionen der Projekte zumindest verzögernd aus, die bisherigen Zielvorstellungen sind seit Anfang 2009 praktisch aufgehoben. Ganze Baufelder mit zahlreichen Einzel- und Gruppenprojekten wurden stillgelegt, das Personal entlassen. Ende 2009 werden die Folgen auf den Dubaier Gesamtmarkt trotz des Einbruchs der Immobilienpreise um rund 50 % (zweck)optimistisch bereits wieder als absehbar und wirtschaftlich beherrschbar dargestellt. Andere Beobachter halten den Dubaier Immobilientraum vorerst für ausgeträumt: die zu einseitige Konzentration auf Großbauten, für die für längere Zeit keine realistische Nachfrage bestehe, werde zum völligen Zusammenbruch des Immobilienmarktes führen.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Da der Emir von Dubai erkannt hat, dass die Erdölreserven des Emirats in absehbarer Zeit erschöpft sein werden, wurde der Tourismus in den letzten Jahren sehr verstärkt. Ausgangspunkt dafür war der Bau des Luxusresorts Madinat Jumeirah, des Hotels Burj al Arab und des Jumeirah Beach Hotels, die der Jumeirah Group, einer Hotelkette im Besitz der Herrscherfamilie von Dubai, der Al Maktum angehören. Dubai hatte 2008 eine Kapazität von rund 28.000 Hotelzimmern. Der Tourismus ist ein seit Jahren stark wachsender Wirtschaftsfaktor (2005: 6 Mio. Touristen, 2012: 10 Mio.). und bringt Dubai zurzeit ca. 26,2 % seiner Gesamteinnahmen ein. Seit Juni 2007 ist Dubai der Eigner der Queen Elizabeth 2, vormals unter der Flagge der britischen Cunard Reederei. Das staatliche Unternehmen Istithmar World kaufte den Luxusliner für 100 Millionen Dollar und baute ihn zu einem schwimmenden Hotel der Premiumklasse mit bordeigenem Einkaufsparadies um. Am 18. April 2018 eröffnete die \"Queen Elizabeth 2\" als Luxushotel im Hafen von Dubai.", "section_level": 2}, {"title": "Energiewirtschaft.", "content": "Die Erdölvorkommen haben den Boom Dubais begründet und die gewaltigen Infrastruktur-Investitionen der letzten Jahrzehnte trotz niedriger Steuern ermöglicht. Doch die Ölvorkommen des Emirats sind begrenzt; man schätzt, dass sie bis 2030 erschöpft sein werden. Daher versucht Dubai bereits seit längerem, vom Erdöl unabhängig zu werden und stattdessen in den Bereichen Handel, Finanzen und Tourismus zu wachsen. Nur noch etwa 5 % des Bruttoinlandsproduktes stammen aus der Erdölindustrie. Um sich vom Erdöl unabhängiger zu machen, plant Dubai einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, die bis 2050 75 % der gesamten Energie Dubais liefern sollen. 2017 vergab der staatliche Energieversorger des Ölstaates Dubai einen Auftrag über ein Solarturmkraftwerk mit 700 MW Nennleistung. Das Kraftwerk soll ein Teil des Solarparks Mohammed bin Raschid al-Maktum werden, der bis 2030 auf eine Leistung von 5.000 MW ausgebaut werden soll. Das Solarthermiekraftwerk soll das größte bisher realisierte Solarturmkraftwerk werden, etwa 3,9 Mrd. Dollar kosten und Stromgestehungskosten von 6 ct/kWh erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Handel.", "content": "Dubai gilt als eines der größten Handelszentren Asiens. Dazu trägt die günstige geografische Lage entlang des See- und Luftweges von Asien nach Europa, die großzügigen und modernen Hafenanlagen \"Mina Rashid\" und Jebel Ali, der große und moderne Internationale Flughafen Dubai und die drei Freihandelszonen Freihandelszone Jebel Ali, Dubai Internet City und Internationales Finanzzentrum Dubai bei. Zurzeit plant Dubai den weltgrößten Flughafen zu bauen. Um den Flughafen herum auf einer Gesamtfläche von 240 Quadratkilometern soll eine Handels- und Wohnstadt entstehen. Der erste Teil, die Logistikstadt Dubai, soll im Jahr 2008 fertiggestellt sein und das erste Modul der Flughafenstadt bilden. Der Handel hat in Dubai eine lange Tradition. Schon seit Jahrhunderten legen im Creek die traditionellen Daus an, um Waren aus Indien und China auf die arabische Halbinsel zu bringen. Während die Ölvorkommen Dubais weitgehend erschöpft sind, reichen die enormen Vorkommen Abu Dhabis, die 10 % der OPEC-Produktion ausmachen, noch weitere 40 Jahre. Die anderen fünf kleinen Emirate der VAE besitzen keine Erdölvorkommen. → \"Hauptartikel: Dubai Mercantile Exchange\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Dubai (, IPA: dʊˈbæj) ist eines der sieben Emirate der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) am Persischen Golf.", "tgt_summary": "迪拜酋长国(,),是组成阿拉伯联合酋长国的七个酋长国之一,该国与阿布扎比为阿联酋联邦国民议会中就国家重要事项有否决权的两个酋长国。从面积上计算它是继阿布扎比之后第二大酋长国。迪拜是酋长国的首府,并且本酋长国也是以该城市命名。迪拜酋长国的统治者为穆罕默德·本·拉希德·阿勒马克图姆。", "id": 443032} {"src_title": "Desertifikation", "tgt_title": "沙漠化", "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Desertifikation kann durch Deflation (Windböen), Denudation (Wasser), Versalzung und Skelettierung fortschreiten. Die wesentlichen Ursachen der Desertifikation beruhen auf menschlichen Handlungen, die Desertifikation ist also anthropogen. Daneben spielen aber auch natürliche Schwankungen der Niederschlagsmengen eine Rolle, indem durch Dürreperioden ein Desertifikationsprozess ausgelöst oder verstärkt werden kann. Infolge der Dürre – und damit verbunden der Hungerkatastrophe in der afrikanischen Sahelzone – gewann Anfang der 1970er Jahre das Problem der Desertifikation immer stärker an Bedeutung. In der 1977 im kenianischen Nairobi erstmals abgehaltenen „United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD)“ kam man zur Übereinkunft, dass die menschliche Degradierung der biologischen Grundlagen durch folgende anthropogene Eingriffe in die Natur geschieht:", "section_level": 1}, {"title": "Überweidung und „Unterweidung“.", "content": "Der häufigste Eingriff des Menschen in den Naturhaushalt der Trockengebiete geschieht durch Überweidung, das heißt, der Viehbestand pro Fläche ist unter den gegebenen klimatischen Verhältnissen zu groß. Durch das Weiden wird die Pflanzendecke immer schütterer und der Boden wird durch den verstärkten Viehtritt aufgelockert. Die verstärkte Haltung von Ziegen ist oft die Folge, da diese Tiere noch anspruchsloser sind als andere Nutztiere. Ziegen schädigen die Grasnarbe jedoch wiederum stärker. Die Folge ist eine zunehmende Erosion. Allerdings darf das Regenerationsvermögen der Vegetation nicht unterschätzt werden. Es ist gut belegt, dass sich zunächst als irreversibel desertifiziert eingestufte Flächen nach der Reduktion des Viehbesatzes rasch und von selbst erholten. Daher sollte hier eher von (temporärer) \"Landdegradation\" gesprochen werden, statt von (dauerhafter) \"Desertifikation\". Neuere Forschungen zeigen überdies, dass der Bestand und das Umherziehen von großen Herden eine essentielle Rolle bei der Erhaltung (und Düngung) des Erdreichs spielen könnte und dass eher die Aufgabe der mobilen Tierhaltung und die fehlenden Wildtierpopulationen eine Hauptursache der Desertifikation sein könnte.", "section_level": 2}, {"title": "Übernutzung.", "content": "An zweiter Stelle ist eine unangepasste ackerbauliche Nutzung zu nennen. Verkürzte Brachezeiten, fehlerhafte Bewässerungstechniken, die Erosion begünstigendes Pflügen auf geneigten Flächen in Hangneigung und ungeeignete Pflanzen sind Ursachen von Bodenveränderungen, die zu geringerem Bewuchs und damit stärkerer Erosion führen. Durch chemische Stoffe wie Dünger oder Pestizide und maschinelle Verdichtung wird das Bodenleben beeinträchtigt, was bis zur Ausrottung von vielen im Boden lebenden Tierarten (z. B. Regenwürmer) führen kann. Auf solchen Flächen ist eine Desertifikation wesentlich wahrscheinlicher als auf Weideland. Eine Übernutzung führt unter anderem zum Verlust von Terrassen, zur Versalzung, zum Verlust von Pflanzendecke und Nährstoffen, wodurch sich ein Teufelskreis aus Übernutzung und Desertifikation ergibt. Hinzu kommen oft eine illegale Grundwassernutzung sowie die Verwendung von Plastikplanen, die nach der Ernte in den Boden eingepflügt werden und dadurch dem Boden weiter schaden.", "section_level": 2}, {"title": "Entwaldung.", "content": "Schließlich ist auch die Entwaldung in Trockengebieten als wichtige Ursache der Desertifikation zu nennen. Die Gewinnung von Ackerland und der Bedarf an Brenn- und Bauholz haben in vielen ariden Gebieten der Erde den Baumbestand dramatisch reduziert, insbesondere in vielen dichtbesiedelten Regionen Afrikas, in denen Holz auch heute noch den wichtigsten Energieträger darstellt. Der fehlende Schutz durch die Baumkronen und insbesondere durch das Wurzelwerk geben den Boden der Erosion preis. Die natürliche Regeneration tropischer Trockenwälder ist häufig nicht gegeben, so dass nur gezielte Anpflanzungen und Pflegemaßnahmen (wie z. B. in der Sahelzone) die Desertifikation aufhalten können.", "section_level": 2}, {"title": "Komplexe Ursachenverflechtung.", "content": "Die Bekämpfung der Desertifikation gestaltet sich komplex. Übernutzung und Klimavariationen können identische Auswirkungen haben und in Rückkopplungen verbunden sein, was es sehr schwierig macht, die Ursachen für ein Vorrücken der Wüste zu identifizieren, und geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen. Hier kommt der Erforschung der Vergangenheit (historische Desertifikation) eine besondere Rolle zu, da sie eine bessere Unterscheidung zwischen natürlichen und anthropogenen Faktoren ermöglicht. Neuere Forschungsergebnisse zur historischen Desertifikation in Jordanien lassen es dabei fraglich erscheinen, ob die aktuellen Maßnahmen zum Schutz der Vegetation und der Böden unter fortschreitendem Klimawandel zum Erfolg führen können, und ob der Einfluss des Menschen nicht deutlich überschätzt wurde. Fortschreitende Erwärmung könnte z. B. zum Absterben aufgeforsteter Wälder führen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Nach Schätzungen des Millennium Ecosystem Assessment der Vereinten Nationen sind weit über eine Milliarde Menschen und etwa ein Drittel aller landwirtschaftlich nutzbaren Flächen der Erde von Bodendegradation und damit potenziell auch von Desertifikation betroffen. Dies gilt insbesondere für weite Teile Nordafrikas im Bereich der Sahelzone, für Südafrika, Zentral- und Südasien, Australien, Teile Nord- und Südamerikas sowie Südeuropa. In der EU sind folgende 13 Staaten von Desertifikation betroffen: Bulgarien, Griechenland, Spanien, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Ungarn, Malta, Portugal, Rumänien, Slowenien und die Slowakei. Die Folgen der Desertifikation sind aus ökologischer wie ökonomischer Hinsicht tiefgreifend und dabei fast durchweg negativ. Zusammengefasst: Die land- und insbesondere forstwirtschaftliche Produktivität, Artenvielfalt und auch die Individuenzahl nehmen markant ab, was gerade in ärmeren Ländern aufgrund der dort großen Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen sowie durch die meist geringen Reserven und Ausweichmöglichkeiten schwerwiegende Folgen haben kann. Desertifikation verringert die Verfügbarkeit von elementaren Ökosystem-Dienstleistungen und gefährdet die menschliche Sicherheit. Ebenfalls hat sich durch die Desertifikation die Anzahl und Intensität von Sandstürmen in den vergangenen Jahren vervielfacht. Sie stellt daher ein wichtiges Entwicklungshindernis dar, weshalb die Vereinten Nationen das Jahr 2006 zum Internationalen Jahr der Wüsten und Wüstenbildung proklamiert haben. Freigelegter und umgelagerter Oberboden kann von Wind fortgeweht oder von Regen weggespült werden. Die physikalische Struktur und biochemische Zusammensetzung des Bodens kann sich dadurch verschlechtern. Erosionsrinnen und -risse können entstehen und lebensnotwendige Pflanzennährstoffe von Wind oder Wasser davongetragen werden. Wenn der Grundwasserspiegel aufgrund unangemessener Drainage sowie mangelhafter Bewässerungspraktiken ansteigt, kann der Boden versumpfen oder versalzen. Wird der Boden zudem von Vieh zertrampelt und verdichtet, kann dies zur Folge haben, dass keine Pflanzen mehr wachsen und die Niederschläge nicht in den Boden eindringen können, sondern oberflächlich abfließen. Der Verlust der Vegetationsdecke ist dabei sowohl Folge als auch Ursache der Landdegradation. Bei lockerer Erde können Pflanzen durch Flugsand begraben oder ihre Wurzeln freigelegt werden. Wenn Weideland von zu vielen Tieren bzw. nicht angepassten Tierarten übermäßig beansprucht wird, können traditionelle Futterpflanzen durch übermäßigen Fraß verschwinden. Einige der obengenannten Folgen können sich auch auf Menschen außerhalb der direkt betroffenen Gebiete auswirken. Verödetes Land kann zu Überschwemmungen, zu einer verringerten Wasserqualität, zu verstärkten Ablagerungen von Sedimenten in Flüssen und Seen sowie zur Verschlammung von Reservoiren und Fahrrinnen führen. Die verursachte vervielfachte Anzahl und Intensität von Sandstürmen, führt unter anderem zu Schäden an Maschinen und zu psychischen und gesundheitlichen Belastungen (z. B. Infektionen an den Augen, Erkrankungen der Atemwege und Allergien). Ein weiterer Aspekt ist, dass die Produktion von Nahrungsmitteln beeinträchtigt wird. Wenn die Desertifikation nicht gestoppt und rückgängig gemacht wird, werden die Erträge an Nahrungsmitteln in vielen betroffenen Gebieten abnehmen. Unterernährung, Hunger und letzten Endes Hungersnöte wären die Folge (insbesondere angesichts der wachsenden Weltbevölkerung). Allerdings hängt die Nahrungsmittelproduktion nicht nur vom Voranschreiten der Landverödung ab. Man kann aber mit Gewissheit sagen, dass Desertifikation zur Entstehung von Hungersnöten beiträgt. Desertifikation stellt eine gewaltige Belastung wirtschaftlicher Ressourcen dar. Eine unveröffentlichte Studie der Weltbank legt nahe, dass die Abnahme der natürlichen Ressourcen in einem Land der Sahelzone 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) dieses Staates entsprach. Weltweit, so wird geschätzt, belaufen sich die Einnahmen, auf die in den von Desertifikation direkt betroffenen Gebieten jedes Jahr verzichtet werden muss, auf ungefähr 42 Milliarden US-Dollar. Die indirekten wirtschaftlichen und sozialen Kosten für nicht unmittelbar betroffene Gebiete – etwa der Zustrom von „Umweltflüchtlingen“ und Verluste bei der Nahrungsmittelproduktion für den Binnenmarkt – können sehr viel höher sein. Dürre und Landdegradation tragen zudem dazu bei, Krisen (z. B. wegen der Verletzung von Grenzen bei der Nahrungssuche) auszulösen, die in der Folge dadurch verschärft werden, dass Nahrungsmittel unzureichend verteilt werden und die Bevölkerung keinen Zugang zu ihnen hat. Aufgrund von Kriegen, Dürren und Landdegradation in Trockengebieten sind in Afrika viele Menschen innerhalb ihres Landes vertrieben oder gezwungen worden, in andere Länder abzuwandern. Die Umweltressourcen in Städten und Lagern, in denen diese Menschen sich niederlassen, sowie in deren Umgebung sind erheblichen Belastungen ausgesetzt (z. B. durch Kahlschlag der verbleibenden Vegetation). Schwierige Lebensbedingungen und der Verlust kultureller Identität untergraben die Stabilität sozialer Gefüge.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenmaßnahmen.", "content": "Die Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation wird durch Nationale Aktionsprogramme (NAPs) umgesetzt. Von den Unterzeichnerstaaten der Konvention wird erwartet, dass sie sich mit ihrer Rolle bei der Unterstützung dieser Programme auseinandersetzen und einen ganzheitlichen, integrierten und beteiligungsorientierten Ansatz zur Bewirtschaftung von natürlichen Ressourcen in den Ökosystemen der Trockengebiete anvisieren. Das heißt, wenn die betroffenen Staaten zusammen mit helfenden Staaten ein nationales Aktionsprogramm entwickelt haben und es konkrete Projekte gibt, können diese von Gebern direkt (z. B. finanziell) unterstützt werden. Bis März 2008 wurden 102 Nationale Aktionsprogramme (NAPs) ausgearbeitet und verabschiedet. Sie sind Referenzpunkte für laufende Planungsprozesse zur Verminderung der Armut und zur nachhaltigen Entwicklung in Trockengebieten, quasi ein Kontrollmechanismus für die Konvention, um zu sehen, ob ihre Bemühungen fruchten. Die Bemühungen zur Bekämpfung der Desertifikation sollen außerdem in andere Entwicklungsrahmenprogramme integriert werden (z. B. Landdegradation und die Linderung der Armut). Zu diesen beiden Zielen gehören eine verbesserte Nahrungsmittelversorgung, Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen für die Menschen, die Stärkung der Kapazitäten auf lokaler Ebene und die Mobilisierung nichtstaatlicher Organisationen. In den nationalen Aktionsprogrammen wird versucht langfristige Strategien, mit der Teilnahme der lokalen Bevölkerung, zu realisieren. Denn nur wenn die Bevölkerung politische Prozesse mitgestalten kann, wird sie sich mit den daraus resultierenden Strategien identifizieren. Anvisierte Prioritäten sind vorbeugende Maßnahmen und die Förderung des Engagements für nachhaltige Aktivitäten der Menschen, die das Land bewirtschaften und von ihm abhängig sind. Von den Nationalen Aktionsprogrammen (NAPs) wird erwartet, wesentliche Finanzmittel aus externen Quellen zu mobilisieren. NAPs beschreiben auch konkrete Schritte und Maßnahmen sowie die Verpflichtungen der Regierungen, ein „günstiges Umfeld“ zu schaffen. Insgesamt lässt sich also eine wirksame Gegenstrategie gegen Desertifikation im Regelfall nur durch ein solches Maßnahmenpaket mit sowohl klimatischen und forst- und landwirtschaftlichen wie auch sozialen und politischen Aspekten umsetzen (z. B. Afrikas Grüne Mauer im Sahel oder Chinas Grüne Mauer). Das heißt, dass sich auf lokaler Ebene beispielsweise Wiederaufforstungsprojekte zusammen mit der Anlage von Waldschutzstreifen nur dann dauerhaft umsetzen lassen, wenn in der lokalen Bevölkerung einerseits ein Problembewusstsein und andererseits eine Alternative zum Feuerholz existiert. Dabei sind auch Fragen des lokalen Bevölkerungswachstums, der Armut und der Verstädterung entscheidend, da sie derartige Alternativen oft unmöglich machen können. Als Maßnahme vor Ort gegen die Desertifikation werden oft Stein- oder Lehmwälle errichtet, um das geringe Aufkommen an Niederschlägen aufzustauen. Dabei reicht es aus, 30 bis 40 cm hohe Anlagen zu errichten. Gleichzeitig müssen in der Regel Bildungsmaßnahmen für die Bevölkerung hinsichtlich der Wartung der Dämme erfolgen, damit Schäden durch Wasser, Viehtritt und andere Faktoren jährlich vor der Regenzeit behoben werden. Auf den entstandenen Feldern können in der Folge Futterpflanzen, wie zum Beispiel Hirse, angepflanzt werden. Eine andere Möglichkeit ist die Anlage von Hecken und Rainbepflanzungen. Eine weitere Strategie gegen die Ausbreitung der Wüste könnte der Einsatz sparsamer Öfen bzw. von Solarkochern sein. Da sie deutlich weniger bzw. gar kein Brennholz benötigen, sinkt auch die Brennholzentnahme. Durch die leichte Bauweise dieser fortschrittlichen Geräte soll es den Anwohnern ermöglicht werden, selbst einen solchen Ofen zu bauen. Diese Methode stärkt die eigene Wirtschaft und reduziert die Abholzung. Ein weiterer Ansatzpunkt, in Zentralasien, ist die bessere Wärmedämmung der Häuser, da so weniger Brennholz zur Beheizung benötigt wird. Ein in der Entwicklungszusammenarbeit häufig diskutierter und viel versprechender Ansatz sind agrarforstliche Maßnahmen. Dabei werden auf Ackerflächen Bäume gepflanzt. Die bremsen einerseits die Erosionswirkung des Windes und mindern andererseits die Verdunstungsverluste aufgrund der Schattenwirkung; so steuern sie der Austrocknung der Böden entgegen. Weiterhin ist es notwendig, auch die ökonomischen und politischen Probleme der betroffenen Länder zu lösen, um eine wirksame und langfristige Bekämpfung der Desertifikation zu erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Desertifikation, auch Desertation, deutsch (fortschreitende) Wüstenbildung oder Verwüstung, auch Sahel-Syndrom, bezeichnet die Verschlechterung des Bodens in relativ trockenen (ariden, semiariden und trocken subhumiden) Gebieten, die durch unterschiedliche Faktoren wie Klimawandel und menschliche (anthropogene) Aktivitäten herbeigeführt wird. Diese Bodendegradation bewirkt die Entstehung bzw. Ausbreitung von Wüsten oder wüstenähnlichen Verhältnissen. Die meist vorgelagerte Entwicklungsstufe der Steppenbildung wird als \"Versteppung\" bezeichnet.", "tgt_summary": "沙漠化(Desertification)指原由植物覆盖的土地变成不毛之地的现象。是水土流失的一种形式,相对干旱的土地变得更加干涸,原因有许多,如气候变化和人类过度开发等。 当沙漠在星球生命周期中自然形成,则为自然现象;然而,由于过度开垦,近乎肆虐无节制地压榨土壤中的养分,则为“土壤死亡”,可以追溯至人类过多开发。沙漠化是严重的全球生态和环境问题。", "id": 1243761} {"src_title": "Dipol", "tgt_title": "偶極子", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Elektrische Dipole.", "content": "Elektrische Dipole erfordern die Trennung von Ladungen und treten daher auf \"makroskopischer Skala\" nur selten auf. Auf \"mikroskopischer Skala\" sind dagegen elektrische Dipole sehr häufig. Beispielsweise werden sie von asymmetrischen Molekülen wie z. B. dem Wassermolekül erzeugt. Auch in biologischen Muskel- und Nervenfasern entstehen elektrische Dipolmomente durch aufgebaute Spannungen, die beispielsweise beim Elektrokardiogramm gemessen werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Magnetische Dipole.", "content": "Wegen des Fehlens wirklicher magnetischer Monopole gehen magnetische Felder immer von magnetischen Dipolen und deren Überlagerungen aus. Daher sind im Magnetismus auch makroskopisch gesehen offensichtliche Dipolfelder sehr häufig. Ein langer Stabmagnet lässt sich in guter Näherung als magnetischer Dipol beschreiben. Auch das Magnetfeld der Erde ähnelt im Außenbereich einem Dipolfeld mit Dipolachse von Nord nach Süd. Ein magnetischer Dipol entsteht generell aus einer stromumflossenen Fläche oder ist mit dem Spin von Teilchen verbunden. Als Dipolmagnet werden auch größere Konfigurationen bezeichnet, deren Feld kein reines Dipolfeld, aber diesem ähnlich ist, im Gegensatz zu Quadrupolmagneten und noch höheren Ordnungen der Multipolentwicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitlich variable Dipole.", "content": "Ein statisches Dipolfeld verringert sich formula_6 (formula_7: Entfernung). Für große Entfernungen nimmt die umschlossene Oberfläche mit formula_8 zu, das Produkt geht aber mit formula_9 gegen Null. In großem Abstand verschwindet daher der elektrische Fluss des Dipolfelds. Das folgt auch unmittelbar aus der Anschauung: aus großer Entfernung sind die Pole räumlich nicht mehr zu unterscheiden, ihre Feldbeiträge heben sich auf. Zeitlich veränderliche Dipole verhalten sich grundsätzlich anders. Erst sie ermöglichen es, dass weit entfernte Sterne am Himmel zu sehen sind und die Sonne die Erde mit Strahlungsenergie versorgt. Ein mathematisches Modell eines einfachen variablen Dipols ist der Hertzsche Dipol. Systeme mit Ausdehnungen in der Größenordnung der Wellenlänge heißen Dipolantennen.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Beschreibung.", "content": "Jeder Dipol ist durch sein Dipolmoment charakterisiert, eine vektorielle Größe, welche Richtung und Betrag besitzt. Dabei steht formula_10 für ein elektrisches und im Folgenden für ein beliebiges Dipolmoment, wohingegen ein magnetisches Dipolmoment in der Regel mit formula_11 bezeichnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Physikalischer Dipol.", "content": "Ein \"physikalischer Dipol\" besteht aus zwei gegensätzlichen Ladungen formula_12 in hinreichend kurzem Abstand \"d\". Das Dipolmoment ist definiert als Das Feld in großer Entfernung, d. h. für formula_14, hängt dann nur noch von formula_10 ab und nicht mehr von \"q\" und \"d\" einzeln. Je größer der Abstand, desto mehr nähert sich das Feld dem eines Punktdipols an. Bei kleinen Abständen weicht das Feld davon ab, was sich auch durch nichtverschwindende höhere Multipolmomente zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Punktdipol.", "content": "Der Punktdipol entsteht, wenn ein ausgedehnter Dipol ohne Monopolmoment auf einen Punkt verkleinert wird, ohne dabei das Dipolmoment zu ändern. Das entspricht dem Grenzfall bei großen Abständen und führt zur Ladungsverteilung unter Verwendung Ein im Ursprung des Koordinatensystems liegender Punktdipol erzeugt das Feldpotential unter Verwendung und das Vektorfeld unter Verwendung", "section_level": 2}, {"title": "Dipol in der Multipolentwicklung.", "content": "Felder, die aus einer räumlich begrenzten Ladungsverteilung entstehen, lassen sich durch die Multipolentwicklung nach verschiedenen Anteilen aufspalten, die bei großen Abständen verschieden schnell abfallen. Bei großen Abständen dominiert dann immer der erste nichtverschwindende Term. Der Dipolterm als zweiter Term in der Entwicklung kommt daher besonders zum Tragen, wenn der Monopolterm (Gesamtladung) verschwindet. Eine beliebige Ladungsverteilung besitzt dann das Dipolmoment Falls der Monopolterm allerdings nicht verschwindet, so lässt sich der Wert des Dipolmoments durch Verschiebung des Koordinatenursprungs verändern und ist somit nicht eindeutig definiert. Der nächsthöhere Term ist das Quadrupolmoment, dessen Feld mit formula_25 abnimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Dipol im äußeren Feld.", "content": "Ein Dipol in einem äußeren Feld, das nicht von ihm selbst erzeugt wird, – (elektrisches Feld formula_26 bzw. magnetisches Feld formula_27) – besitzt die potentielle Energie: In einem inhomogenen äußeren Feld wirkt auf einen Dipol die Kraft: Diese beiden Ausdrücke sind über die Graßmann-Identität mathematisch identisch, wenn das Magnetfeld rotationsfrei ist. Manchmal benutzt man deshalb auch eine leicht unterschiedliche, äquivalente Konvention für die Definition des magnetischen Moments, nämlich mit der magnetischen Feldkonstante formula_33 Somit ist im magnetischen Fall alternativ mit der magnetischen Feldstärke formula_35 Dies hat u. a. deshalb Vorteile, weil die im Festköpermagnetismus wichtige Größe der Magnetisierung eines Permanentmagneten dieselbe physikalische Dimension wie formula_36 hat (und nicht wie formula_27). Zeigt ein Dipol nicht in Richtung eines äußeren Feldes, so wirkt auf ihn ein Drehmoment: Befinden sich zwei Dipole im Feld des jeweils anderen, so entstehen Dipol-Dipol-Kräfte, die entsprechend dem Feldgradienten mit formula_25 abnehmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Dipol (griechisch: Präfix \"di-\": zwei-, πόλος (pólos) = „Achse“) ist die physikalische Anordnung zweier zueinander entgegengesetzter allgemeiner Ladungen, bspw. elektrischer Ladungen oder beim magnetischen Dipol Austrittsflächen des magnetischen Felds aus einem Körper. Da sich die entgegengesetzten Ladungen gegenseitig kompensieren, trägt der Dipol insgesamt keine Ladung. Der Dipol wird charakterisiert durch den Abstand formula_1 und den Betrag der entgegengesetzten Ladungen formula_2. Das Produkt aus diesen beiden Größen ist das Dipolmoment formula_3 in der Multipolentwicklung seines Fernfelds. In dieser Betrachtung lässt sich der tatsächliche Dipol gleichwertig durch einen ausdehnungslosen Dipol mit gleichem Dipolmoment ersetzen, der in seinem Zentrum angesiedelt ist (sog. „Dipol-Limes“).", "tgt_summary": "在电磁学里,有两种偶极子(dipole):", "id": 1114579} {"src_title": "Burger King", "tgt_title": "漢堡王", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "1954 gründeten James McLamore und David Edgerton die Burger King Corporation mit der Eröffnung eines Restaurants in der NW 36th Street in Miami (). Das Konzept war über offener Flamme gegrilltes Rindfleisch, teils frische Zutaten und große Portionen Pommes frites. 1957 wurde der erste Whopper serviert, der später eines der erfolgreichsten Produkte des Unternehmens wurde. Der Whopper wird heute weltweit 1,7 Milliarden Mal pro Jahr verkauft. 1961 erwarben die Gründer die Franchiserechte, wodurch die Expansion auf der ganzen Welt beginnen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Verkauf an Pillsbury Company.", "content": "Burger King wurde im Jahre 1967 an die Pillsbury Company verkauft. 1975 wurde der erste sogenannte Drive-in eingerichtet, um den Kunden die Speisen auch auf dem Weg anbieten zu können. Heute macht dieser Vertriebsweg 58 Prozent des Erlöses aus.", "section_level": 2}, {"title": "Expansion in Europa.", "content": "1976 kam Burger King nach Europa, zuerst nach Spanien und dann nach Deutschland. 1980 gründete der Ex-Fußballprofi Lothar Skala einen Betrieb in Darmstadt und wurde der erste deutsche Franchisenehmer. 1986 wurde der erste Drive-in in Deutschland in Nürnberg eröffnet. 1990 eröffnete in Dresden das erste Restaurant in den neuen Bundesländern.", "section_level": 2}, {"title": "Verkauf an Texas Pacific Group.", "content": "Im Jahre 1997 ging Pillsbury mit Guinness zusammen in der britischen Diageo PLC auf. Diageo kündigte bereits im Juni 2000 an, die Burger King Corporation aus ihrem Portfolio zu streichen, und verkaufte sie für 1,5 Mrd. US-Dollar am 13. Dezember 2002 an ein US-Konsortium aus den Beteiligungsunternehmen Texas Pacific Group (Del Monte, Ducati, Continental Airlines, America West), Bain Capital sowie Goldman Sachs Capital Partners. Ab April 2006 wurde das Unternehmen von John Chidsey als Vorstandschef geführt. Im September 2010 wurde Chidsey durch Bernardo Hees ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Verkauf an 3G Capital.", "content": "Am 2. September 2010 wurde Burger King vom New Yorker Finanzinvestor \"3G Capital\" für vier Milliarden US-Dollar gekauft, hinter dem vor allem brasilianische Investoren wie Jorge Paulo Lemann, Marcel Herrmann Telles und Carlos Alberto Sicupira stehen. Die Aktionäre erhielten 24 US-Dollar je Aktie in bar. Im Juni 2012 kehrte Burger King an die Börse zurück. \"3G Capital\" behielt 71 % der Anteile und blieb damit Hauptaktionär.", "section_level": 2}, {"title": "Fusion mit Tim Hortons.", "content": "Im August 2014 gab Burger King die Fusion mit Tim Hortons zu Restaurant Brands International bekannt. Das fusionierte Unternehmen betreibt mehr als 18.000 Restaurants und erzielt einen Jahresumsatz in Höhe von 23 Milliarden US-Dollar. Der Unternehmenssitz befindet sich in Oakville, Kanada. \"3G Capital\" ist mit 51 % der Anteile an Restaurant Brands International weiterhin Hauptaktionär.", "section_level": 2}, {"title": "Wichtige Eröffnungen.", "content": "Das erste Burger-King-Restaurant wurde am 4. Dezember 1954 in Miami unter dem Namen \"Insta Burger King\" eröffnet. Damals gab es den Whopper noch nicht, allerdings wurden Hamburger für 0,18 US-Dollar verkauft. Schon im Jahr 1967 hatten in den USA mehr als 260 Restaurants eröffnet. Das erste Restaurant außerhalb der USA öffnete im Jahr 1963 in Puerto Rico. Im Jahr 1969 folgte die Markterweiterung nach Kanada. Burger King setzte seine Expansion fort und ließ sich in Australien unter dem Namen \"Hungry Jack’s\" im Jahr 1971 nieder. Als dritter Kontinent kam Europa hinzu. In Madrid wurde im Jahr 1975 die erste europäische Filiale eröffnet; bereits ein Jahr später folgte das erste deutsche Burger-King-Restaurant in West-Berlin. Die ersten Filialen in Asien wurden 1982 eröffnet. 2005 setzte Burger King die Expansion in China fort.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsentwicklung.", "content": "In Deutschland erzielte Burger King im Jahr 2006 einen Nettojahresumsatz von 647,0 Mio. Euro (2005: 587,8 Mio. Euro; 2004: 561,2 Mio. Euro; 2003: 504,0 Mio. Euro). Im gleichen Zeitraum erzielte das Unternehmen in den USA nach Angaben des Fachblattes „Nation’s Restaurant News“ 1,04 Mio. US-Dollar Umsatz pro Standort. Im Vergleich hierzu erzielte McDonald’s auf dem US-Markt durchschnittlich 1,78 Mio. US-Dollar pro Restaurant, Wendy’s lag 2004 durchschnittlich bei 1,35 Mio. US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Weltweit gibt es in ca. 88 Ländern 17.796 Restaurants (Stand 31. Dezember 2018), von denen zirka 200 unter dem Namen \"Hungry Jack’s\" firmieren. Die Restaurantkette hat weltweit über 400.000 Mitarbeiter, die täglich etwa 11 Millionen Kunden bedienen. Nach Firmenangaben werden rund 90 Prozent der weltweiten Standorte durch selbstständige Unternehmer geführt. Der Konzern hat 10.870 direkt angestellte Mitarbeiter.(Stand: 31. Dezember 2012)", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland ist die Burger King Corporation seit 1976 vertreten, als das erste Restaurant in West-Berlin am Kurfürstendamm eröffnete. Das erste von einem Franchisenehmer, dem Ex-Fußballprofi Lothar Skala, geführte Restaurant wurde 1980 in Darmstadt eröffnet. 1986 folgte das erste Drive-in-Restaurant, welches in Nürnberg eröffnete. Die erste Verkaufsstelle in den neuen Bundesländern wurde 1990 – noch mobil – in Dresden eröffnet. Seit 1992 gibt es Burger-King-Werbespots im deutschen Fernsehen. Im Jahr 1997 wurde der erste fleischlose Burger unter dem Namen \"Country Burger\" eingeführt. Ab 1999 bekamen fast alle deutschen Filialen ein neues Innen-Design im Stil eines US-Diners der 1950er Jahre. 2008 machte Burger King in Deutschland einen Umsatz von 764 Millionen Euro, 2010 von 750 Millionen Euro, 2011 waren es 790 Millionen Euro, 900 Millionen Euro im Jahr 2016 und 945 Millionen Euro 2017. Die Restaurantanzahl sank von 706 (2010) auf 696 (2012), stieg dann aber wieder auf 701 (2016) bzw. auf 708 (2017). Bis 2023 ist die Eröffnung von 300 neuen Restaurants geplant. Seit Mai 2013 werden die knapp 700 Restaurants in Deutschland ausschließlich über Franchising geführt mit ungefähr 165 Franchisenehmern. Im Jahr 2014 wurden in Deutschland täglich etwa 400.000 Kunden von etwa 24.000 Mitarbeitern bedient. Im Januar 2015 startete Burger King in Mannheim und danach in weiteren sieben ausgewählten Städten versuchsweise einen Lieferservice. Bei Erfolg möchte das Unternehmen den Service weiter ausbauen. Anfang 2019 schloss Burger King mit Esso einen Kooperationsvertrag. Der Betreiber der Esso-Tankstellen Echo ist neuer Franchisenehmer; im Rahmen dieser Vereinbarung sollen innerhalb von fünf Jahren 100 neue Schnellrestaurants eröffnet werden. Das erste Restaurant aus dieser Kooperation wurde am 5. Dezember 2019 bei einer Esso-Tankstelle in Ellwangen eröffnet. Yi-Ko Holding Ab Mai 2013 betrieb die Yi-Ko Holding 91 Restaurants in Deutschland als Franchisenehmer, die vorher von der Burger King GmbH als Tochter von Burger King geführt wurden. Mehrfach kritisierten Funktionäre der NGG und Mitglieder von Betriebsräten die verschlechterten Bedingungen für die Mitglieder der Betriebsräte. Der Konflikt eskalierte bereits in mehreren Gerichtsverhandlungen, jedoch ohne abschließende rechtliche Würdigung. Im August 2013 reagierte die Yi-Ko Holding auf die Vorwürfe der Gewerkschaft mit einer Schadensersatzklage gegen die NGG beim Amtsgericht Hamburg wegen Verleumdung. Im April und Mai 2014 strahlte der Fernsehsender RTL drei Sendungen unter dem Titel \"Günter Wallraff deckt auf! Der neueste Fall des Undercover-Spezialisten\" aus. Vor allem aufgrund von Hinweisen auf prekäre Arbeitsbedingungen und Hygienemissstände bei Burger-King-Restaurants unter Leitung der Yi-Ko Holding löste die Reportage ein großes Medienecho aus. Der Konzern klagte im Anschluss über Umsatzeinbußen. Als Reaktion auf den Bericht wurden zwei Restaurants vorübergehend von Burger King geschlossen. Der kaufmännische Leiter der kritisierten Yi-Ko Holding, Ergün Yildiz, der in der Reportage besonders hervorgehoben wurde, trat eine Woche nach deren Veröffentlichung zurück. Mittlerweile ist er nach Angaben des Deutschland-Chefs Andreas Bork, der im Verhalten gegenüber diesem Franchise-Nehmer eigene Fehler einräumte, nur noch passiver Gesellschafter; mehr als 80 Prozent der Arbeitsgerichtsverfahren bei der Yi-Ko Holding seien mittlerweile erledigt. Außerdem kündigte die deutsche Geschäftsführung von Burger King an, künftig Prüfungen ihrer Restaurants durch das externe Institut TÜV Süd durchführen zu lassen, und öffnete in einem „Tag der offenen Küche“ vom 15. – 17. August 2014 die Küchen einiger Standorte (laut Borks Angaben etwa 250 der 700 deutschen Restaurants) für Kunden, die sich zuvor online beworben hatten. Laut Burger-King-Zentrale nahmen bundesweit einige tausend Besucher an über tausend Küchenführungen teil. Am 18. November 2014 kündigte Burger King alle Franchiseverträge mit der Yi-Ko Holding. Zu diesem Zeitpunkt betrieb Yi-Ko 89 Burger-King-Filialen mit rund 3000 Beschäftigten. Anfang Juni 2015 erhielt Yildiz’ bisheriger Geschäftspartner Alexander Kolobov, der auch in Russland ca. 250 Filialen betreibt, die Lizenz zum Weiterbetrieb von 84 bedrohten deutschen Filialen mit rund 3000 Mitarbeitern. Ausstehende Zahlungen seien beglichen worden, die Betreiberfirma sei wieder Mitglied im Bundesverband der Systemgastronomie und zahle ihren Mitarbeitern Tariflöhne.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich wurden die ersten Filialen bereits in den 1980er Jahren in Wien und Innsbruck eröffnet, allerdings wurden diese schon bald darauf wieder geschlossen. Erst im Jahr 2000 wurde wieder in Österreich in der Hauptstadt Wien das erste Lokal im Gastronomie-Teil des Donauzentrums, Donauplex, eröffnet. Des Weiteren wurde eine Filiale in Wiener Neustadt eröffnet. Im Juni 2019 gab es in ganz Österreich 52 Restaurants. Burger King zählt zu den am schnellsten wachsenden Quick-Service-Restaurants in Österreich und plant, weiterhin in Österreich zu expandieren. Nichtsdestotrotz kam es wieder zu Schließungen bestehender Filialen, zuletzt im Sommer 2016 der Innsbrucker Filiale, die im Dezember 2018 nach einem Franchisenehmerwechsel an anderer Stelle wiedereröffnet wurde. U. a. um die Expansion voranzutreiben, ist seit 1. April 2015 der Franchisenehmer TQSR Holding and Development GmbH für den gesamten österreichischen Markt zuständig. Wie in Deutschland testet Burger King seit Januar 2015 auch in Wien an fünf Filialen einen Lieferservice.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Burger King eröffnete 1981 seine erste Schweizer Filiale in Lugano. Die 54 Filialen (Stand Juli 2018) in der Schweiz befinden sich u. a. in Aarau, Altdorf, Alchenflüh, Baden, zweimal in Basel (Centralbahnplatz und Steinenvorstadt), Bern, Biel, Bursins, Coldrerio, Chur, Dietlikon, Frauenfeld, Fribourg, Flughafen Genf, Herisau, Hochdorf, Hunzenschwil, Lausanne, Bourg-en-Lavaux, Lugano, Lupfig, Luzern, Maienfeld, Münsingen, Niederurnen, Pratteln, Regensdorf, Richterswil, Rothenburg, Rothrist, Rümlang, Seuzach, Spreitenbach, (Raststätte) St. Margrethen, Stans, Steffisburg, Wetzikon, Winterthur, Würenlos und in Zug. Sieben weitere Filialen befinden sich auf dem Gebiet der Stadt Zürich: in Zürich Oerlikon, im Einkaufszentrum Sihlcity in Zürich Wiedikon, dreimal im Zürcher Hauptbahnhof, an der Lagerstrasse beim Hauptbahnhof sowie im Passagierbereich im Flughafen Zürich. Im Hauptbahnhof Zürich befindet sich außerdem der europaweit erste Burger King – Express. Die BKTL-Gruppe ist mit elf Restaurants die größte Franchise-Nehmerin in der Schweiz. Zudem wird sie per 1. April 2020 12 Chickeria-Filialen von der Genossenschaft Migros Ostschweiz übernehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Australien.", "content": "In Australien firmiert die Burger King Corporation unter dem Namen Hungry Jack’s, da der Name Burger King bereits von einem Imbiss in Adelaide benutzt wurde. Das erste australische Hungry-Jack’s-Restaurant öffnete in Innaloo, einem Vorort von Perth, am 18. April 1971. 1981 gab es in Australien 26 Hungry-Jack’s-Filialen. Nach der Übernahme von elf Wendy’s-Restaurants in Victoria im Jahr 1986 wurden neun Filialen in einem Zeitraum von vier Monaten in Hungry-Jack’s-Filialen umgewandelt. Da in den späten 1990er Jahren die Marke Burger King in Australien erloschen war, versuchte der Franchisegeber Burger King Corporation in Australien, Restaurants unter dem Namen Burger King zu betreiben und zu eröffnen, um zum Beispiel an Flughäfen international angeglichen zu sein. Um dieses Vorhaben, weitere Restaurants unter dem Namen Burger King zu eröffnen umzusetzen, wurde dem Franchisenehmer Hungry Jack’s Pty. Ltd. ein Verstoß gegen die Lizenzbedingungen vorgeworfen, dieser wehrte sich vor Gericht und bekam Recht, das Gericht bezeichnete den Vorwurf gegen Hungry Jack's als konstruiert und Burger King musste seine Pläne stoppen. Im Jahr 2005 wurde bei Hungry Jack’s das Frühstücksmenü eingeführt, um den internationalen Burger-King-Filialen gleich zu werden. Im Jahr 2006 gibt es in allen australischen Staaten mehr als 300 Hungry-Jack’s- beziehungsweise Burger-King-Filialen, wovon derzeit 210 Hungry-Jack’s-Filialen und 81 Burger-King-Filialen sind. In den Hungry-Jack’s-Filialen gibt es ein ähnliches Angebot an Speisen und Menüs wie in den Burger-King-Filialen auf der ganzen Welt. Nur in Australien gibt es den Rote Bete enthaltenden Aussie Burger (\"Aussie\": Spitzname der Bewohner Australiens).", "section_level": 2}, {"title": "Finnland.", "content": "In Helsinki eröffnete im September 1982 ein Burger-King-Restaurant; ein weiteres kam 1983 in Tampere dazu. Beide Restaurants wurden 1985 von Carrols und McDonald’s übernommen. Im Mai 2013 kündigte Burger King seine Rückkehr nach Finnland an. Franchisenehmer ist die Restel Group, die 49 Hotels und 240 Restaurants in Finnland betreibt. Das erste Restaurant der Restel Group wurde im Dezember 2013 im Zentrum von Helsinki eröffnet. Ein weiteres Restaurant der Restel Group eröffnete im Februar 2014 am Hauptbahnhof von Helsinki; die Restel Group gibt an, eine weitere Expansion zu planen. Die nächsten Eröffnungen sind für den Herbst 2014 angekündigt.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "Burger King öffnete seine ersten Restaurants in Frankreich Anfang der 1980er Jahre und war 16 Jahre lang vertreten. Im Jahr 1996 kündigte die Burger King Corporation an, alle 39 Filialen zu schließen, nachdem der Hamburgerkonsum innerhalb eines Jahres stark zurückgegangen war. Der Umsatz im Jahr 1995 betrug 325 Millionen Francs, bereits 1996 kam Burger King nur noch auf einen Umsatz von 300 Millionen Francs. Dieser Konsumrückgang dürfte auf die Angst der BSE-Krise zurückzuführen sein, wovon auch McDonald’s mit einem Besucherrückgang von mindestens 5 Prozent betroffen war. Der Grund der Schließungen war jedoch laut einem Sprecher von Burger King der geringe Gewinn der Restaurants in Frankreich – man war auf dem französischen Markt nach McDonald’s und Quick nur Dritter in Sachen Umsatz und Restaurantanzahl. Im Jahr 1997 wurden alle Filialen geschlossen, hierbei gingen 550 Arbeitsplätze verloren. Im Dezember 2012 kehrte Burger King nach Frankreich zurück und eröffnete eine Filiale am Flughafen von Marseille. In Kooperation mit Autogrill sollen bis zu 400 Restaurants u. a. an Flughäfen, Autobahnen und Bahnhöfen eröffnet werden. Ein Restaurant wurde im ersten Halbjahr 2013 an der Autobahn A4 bei Reims in Betrieb genommen, ein weiteres im Dezember 2013 im Bahnhof Saint-Lazare in Paris. Ein wichtiger Schritt zur Re-Etablierung in Frankreich gelang Ende 2015 mit der Übernahme der französischen Fastfood-Kette Quick, deren Filialen sukzessive in Burger King umgestaltet werden sollen. Man plant, bis 2020 ein Filialnetz von 600 Burger-King-Restaurants in Frankreich zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Rumänien.", "content": "2008 eröffnete Burger King Filialen in Rumänien, musste diese jedoch 2012 wieder schließen, nachdem die Franchisenehmer Insolvenz angemeldet hatten. Aktuell (August 2014) gibt es in Rumänien nur noch eine Filiale im Bukarester Flughafen Henri Coandă. Im Herbst 2014 sollte eine Delegation des Unternehmens die Möglichkeiten eines Wiedereinstiegs in den rumänischen Markt ausloten. Ende Dezember 2014 gab das Unternehmen bekannt, innerhalb von vier Jahren 30 Restaurants in dem Land eröffnen zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Länder mit Burger-King-Restaurants.", "content": "1) unter dem Namen Hungry Jack’s 2) nur innerhalb von US-Armee-Einrichtungen (AAFES)", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftsmodell.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beruf.", "content": "Burger King bildet im anerkannten Lehrberuf Fachmann für Systemgastronomie aus. Die Mehrheit der Mitarbeiter in den Filialen arbeitet jedoch nach einer nur wenige Tage dauernden Anlernphase. Wie viele der ausgebildeten Lehrlinge übernommen werden, veröffentlicht das Unternehmen nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Bezeichnungen.", "content": "Die Bezeichnungen sind nicht unternehmenstypisch, sondern gelten für die meisten Hamburger-Anbieter aus der Systemgastronomie. Pattys Die gefrorenen Fleischscheiben werden Pattys genannt. Sie sind beim Rindfleisch kreisrund, beim Hühnchenfleisch entsprechen sie dieser Form nur annähernd. Es werden zwei Größen unterschieden: acht und zehn Zentimeter Durchmesser. Das Fleisch wird bei Burger King über einer Flamme gegrillt. Daher gibt es in jedem Burger King Restaurant eine spezielle Einrichtung, mit der man die tiefgekühlten Pattys über einer Gasflamme grillen kann. Dies gilt allerdings nur für die Pattys aus Rind- und Hühnchenfleisch. Anderes wie z. B. Chicken-Nuggets oder panierte Hühnchenpattys wird entweder herkömmlich gebraten oder frittiert. Buns Buns nennt man die für die Sandwiches verwendeten weichen Brötchen. Die Sesambrötchen gibt es ebenfalls in zwei unterschiedlichen Größen. Alle Buns werden vor dem Verkauf getoastet. Dies bewirkt, dass sie sich nicht so schnell mit den verwendeten Dressings oder Saucen vollsaugen, und sorgt durch die hierbei entstehenden Röststoffe für zusätzliches Aroma des Endproduktes. Sandwiches Sandwiches werden heute alle Produkte genannt, die von der Allgemeinheit als Burger bezeichnet werden. Es ist ein aus dem Englischen stammender Oberbegriff, der sich in den vierziger und fünfziger Jahren in der Fastfood-Branche entwickelte und mittlerweile von praktisch allen großen Ketten weltweit verwendet wird. Ursprünglich bezeichnete der Begriff ein von der Kruste befreites und mit mehreren Zutaten belegtes weiches Brot. Der Begriff lässt sich auf den britischen John Montagu, 4. Earl of Sandwich zurückführen, nach dem sein Leibgericht benannt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendete Geräte.", "content": "Die verwendeten Geräte sind zum größten Teil keine Spezialanfertigungen, fast die gesamte Kücheneinrichtung ist auf dem freien Markt erhältlich. Größter Unterschied zur Küche der Konkurrenz ist die Verwendung eines Broilers statt eines Kontaktgrills. Broiler Der sogenannte Broiler ist der Grill. Dort laufen die gefrorenen Pattys auf Ketten über ein offenes gasbetriebenes Feuer. Der Broilertyp variiert je nach Alter und Standort der Filialen. Die Geräte verfügen über zwei getrennte Kammern, die für jede Fleischsorte getrennt eingestellt werden können. Nach dem Grillvorgang wird das Fleisch in Wärmekammern warmgehalten. Dort ist es, je nach Fleischsorte, bis zu einer Stunde haltbar. Die Einhaltung der Haltezeiten wird durch Signallampen angezeigt. Toaster Im Toaster werden die für die Sandwiches benötigten Buns getoastet. Anders als beim Fleisch gibt es für die getoasteten Buns keine Haltezeit, sie müssen also gleich weiterverarbeitet werden. Whopper- und Burgerboard Die Edelstahltische in der Küche liegen in den meisten Restaurants einander gegenüber; in einigen Standorten bestehen sie aufgrund von Platzmangel auch bloß aus einem Tisch. An dieser Station informieren zwei Monitore die Mitarbeiter, welche Sandwich-Arten nachgefragt werden. Seit der Einführung von Burgern mit Hühnerfleisch verfügt jede Küche über einen zusätzlichen Tisch, an dem diese Produkte zubereitet werden. Chute Als \"Chute\" (dt.: Schurre, Rutsche) wird die Verbindung zwischen Küche und Kassenraum bezeichnet. In ihr gleiten die fertigen Sandwiches wie in einer Rinne nach vorne. Die Chute ist beheizt und zumeist zweistöckig. Getränkeanlage In Deutschland werden Produkte der Coca-Cola Company in den Größen \"Klein\" (0,25 l), \"Mittel\" (0,4 l) und \"Groß\" (0,5 l) verwendet. Die Abfüllung erfolgt automatisch über eine Postmix-Anlage.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzung der Speisekarte.", "content": "Flaggschiff bei Burger King ist der \"Whopper\", weitere Standardprodukte sind beispielsweise Hamburger, Cheeseburger, \"Big King\", \"King Nuggets\" und verschiedene Chicken-Burger. Burger King bietet in Deutschland unter dem Namen \"Veggie King\" auch fleischlose Hamburger an, sogenannte Veggie Burger. Zusätzlich zu den herkömmlichen Pommes frites bot Burger King in den USA ab September 2013 \"„Satisfries“\" genannte Pommes frites an, die ein Drittel weniger Fett enthielten und daher einen um 20 % geringeren physiologischen Brennwert aufwiesen. Ein Jahr später wurden sie wegen schlechter Verkaufszahlen von zwei Drittel der Filialen in den USA und Kanada allerdings wieder aus dem Angebot genommen. Seit Anfang 2014 sind sie auch in den österreichischen Restaurants erhältlich, und in Deutschland werden sie, wahlweise mit einer Light-Version von \"Heinz\"-Ketchup, ebenfalls angeboten. Wie bei allen internationalen Systemgastronomie-Anbietern unterscheiden sich manche Burger trotz strenger Corporate Identity von Land zu Land geringfügig. Das Unternehmen bietet in Deutschland Burger an, wie zum Beispiel den Doppel-Whopper-Käse, die teilweise sowohl in ihrer Größe als auch in ihrer preislichen Gestaltung über den Angeboten des Hauptmitbewerbers McDonald’s liegen. Mit dem Produkt „Big King“ hat Burger King eine in Substanz und Preis dem Big Mac in etwa entsprechende Alternative im Angebot. Mittlerweile wird es auch der \"Fish King\", ein Burger mit Fischfilet, Salat und Sauce, wieder angeboten. Von seinen Mitbewerbern unterscheidet sich Burger King hauptsächlich darin, dass die Hamburger, um einen „Grillgeschmack“ zu erreichen, über offenen Flammen gegrillt werden. Das Unternehmen betont dieses Verfahren insbesondere in seiner Werbung als Alleinstellungsmerkmal gegenüber seinem Hauptkonkurrenten. Sonderwünsche der Kunden wie beispielsweise \"ohne Tomatenscheibe, dafür doppelte Menge Salat\" werden gemäß den Firmenrichtlinien des Unternehmens berücksichtigt. Durch Einführung eines neuen Kassensystems sind einige Filialen sogar in der Lage, den Sonderwünschen so gezielt nachzukommen, dass der Kunde dadurch indirekt seinen eigenen Burger kreieren kann. Die angebotenen Burger sind in ihrer Zusammensetzung stark auf Fleisch, Salat, frische Zwiebeln und Tomaten als wichtige Zutaten ausgerichtet; das Unternehmen setzt im Vergleich zu seinem Hauptkonkurrenten McDonald’s weniger auf Saucen mit mehreren Geschmackskomponenten. Im April 2019 startete Burger King in 59 Filialen in Bereich um St. Louis (USA) mit dem Verkauf des fleischfreien Impossible Whopper der Firma Impossible Foods. Im November 2019 führte Burger King gemeinsam mit der Unilever-Marke „The Vegetarian Butcher“ in 25 Ländern, darunter auch Deutschland und Österreich, den \"Rebel Whopper\" ohne Fleisch mit pflanzlichem Patty ein.", "section_level": 2}, {"title": "Haltezeiten.", "content": "Bei Burger King gibt es in der Regel für jedes Produkt eine Haltezeit. Dies gilt auch für die Roh- und Zwischenprodukte, d. h. nicht nur für jedes fertige Sandwich, sondern auch für das angelieferte oder gegrillte Fleisch sowie für Salate, Tomaten, Pommes frites und Shakes. In der Küche zeigen Lämpchen bei den Warmhaltefächern den Status der Haltezeit an. Hierbei gilt Folgendes: Die Haltezeit der Sandwiches erkennt man anhand der von 1 bis 12 reichenden Zahlen auf dem jeweiligen Einwickelpapier. Dabei steht die Zahl 1 für fünf Minuten nach der vollen Stunde, die Zahl 2 für zehn Minuten. Auf dem Papier wird bereits vor der Produktion des jeweiligen Produkts die spätere Haltezeit notiert. Hierzu schaut der zuständige Mitarbeiter zunächst, an welcher Stelle des Zifferblattes sich der Minutenzeiger befindet. Da Sandwiches eine Haltezeit von zehn Minuten haben, streicht er auf dem Papier diejenige Zahl an, die der Minutenzeiger in zehn Minuten anzeigen wird. Ist es zum Zeitpunkt der Produktion beispielsweise 12:25 Uhr, so wird auf dem Verpackungspapier die Zahl 7 (12:25 Uhr + 10 Minuten = 12:35 Uhr → 35 Minuten entspricht der Zahl 7) angekreuzt. Hierbei sind die Mitarbeiter angehalten, die Ausgangszeit aufzurunden. Ist es beispielsweise 12:43 Uhr, wird auf 45 Minuten aufgerundet und die Zahl 11 (12:45 Uhr + 10 Minuten = 12:55 Uhr → 55 Minuten entspricht der Zahl 11) angestrichen. Um dieses Verfahren zu ermöglichen, gibt es in jeder Burger-King-Küche eine analoge Uhr. Die Standards von Burger King für die Haltezeiten sind sehr hoch. Letztendlich müssen sie jedoch in der Praxis von jedem Restaurant selbst umgesetzt werden. Aufgrund des Preis- und Zeitdrucks ist dies nicht immer der Fall. Ein Verkauf des Endprodukts nach Überschreiten der ursprünglichen Haltezeit verringert den Materialeinsatz und erhöht so die Rentabilität des jeweiligen Restaurants. Informationen, die es den Kunden ermöglichen, auf den Produkten vermerkte Haltezeiten selbst zu interpretieren und damit auch selbst auf die Einhaltung dieser qualitätssichernden Maßnahmen zu achten, veröffentlicht Burger King in seinen Standorten nicht. Sie sind aber im Internetauftritt des Unternehmens zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "BK Whopper Bar.", "content": "Im Jahr 2009 eröffnete Burger King in München die erste reine sogenannte „BK Whopper Bar“. Hierbei handelt es sich um ein Burger-King-Restaurant, das dem Verbraucher erlaubt, seinen Burger in allen Bestandteilen selbst zusammenzustellen. Die Preise für ein Menü sind dabei etwas teurer als die Standardmenüs. Das Restaurant diente Burger King auch als Innovationscenter, das heißt als Ort, an dem die Kundenwünsche durch deren direkte Artikulierung analysiert werden und die dadurch entstehenden Burger als flächendeckende Innovation eingeführt werden können. Außerdem wurden neben der schon längst praktizierten Verwendung von selektierten Filialen als Erstverkaufsort für neu geplante Burger vor deren Bewerbung die beiden Whopper Bars für den Verkauf entsprechender neuer Burger verwendet. Während die Whopper Bar in München mittlerweile wieder zu einem normalen Burger King umfunktioniert wurde, wächst die Zahl der Filialen in den USA. Grund für die ursprüngliche Idee war der Besuch des Burger-King-Geschäftsführers in der mittlerweile geschlossenen Burger-King-Filiale im Kölner Hauptbahnhof. In dieser Filiale haben die Kunden die Möglichkeit, ihre Burger an einer separaten Theke selbst zusammenzustellen, neben der weltweit üblichen Möglichkeit, vorgefertigte Burger zu bestellen. Sollte sich das Konzept bewähren, wird es nach Aussage von Burger King eine flächendeckende Einführung geben.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftliches Engagement.", "content": "Mit dem \"BK Positive Steps\" Corporate Responsibility Programm hat sich die Burger King Corporation dem Umweltschutz verschrieben. So werden die Produktverpackungen reduziert, Abfälle werden recycelt, und Frittieröl wird zu Biodiesel weiterverarbeitet. Im Zuge des \"BK Positive Steps\" entstand auch das weltweit erste energieeffiziente Burger King Restaurant, welches am 7. Juni 2010 in Waghäusel eröffnet wurde. Neben dem \"BK Positive Steps\" Corporate Responsibility Programm richten sich die Corporate Social Responsibility Programme, \"BK Scholars Program\" und der \"BK Family Fund\" unter dem Dach der \"Burger King McLamore Foundation\", welche im Oktober 2005 gegründet wurde, an die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens. Nach Unternehmensangaben besteht seit 2012 auch eine Zusammenarbeit mit \"Room to Read\", einer internationalen Nichtregierungsorganisation, die sich der Förderung der Bildungschancen sowie der Lese- und Schreibfähigkeiten in Entwicklungsländern verschrieben hat. 2017 startete Burger King eine Anti-Mobbing-Kampagne: Unter dem Namen \"Bullying Junior\" (deutscher Slogan: „Würdest Du Dich für einen gemobbten Whopper Jr. einsetzen?“) wurden die Reaktionen von Gästen zum einen auf das Erhalten eines zuvor durch einen Schlag verunstalteten Whopper Jr. und zum anderen auf die (von Schauspielern gestellte) Szene einer Beschimpfung und tätlichen Bedrohung eines Jugendlichen durch drei Gleichaltrige gefilmt. Laut Burger King reklamierten 95 % den schadhaften Burger, aber nur 12 % griffen im Fall des schikanierten Schülers ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Burger King ist eine US-amerikanische Schnellrestaurantkette mit Sitz in Miami-Dade County, Florida, die als Systemgastronomie ein weltweites Restaurantnetz aufgebaut hat. Die rund 17.800 Restaurants werden zu rund 90 % von selbständigen Franchisepartnern geführt. Burger King gehört zusammen mit Tim Hortons und Popeyes Chicken & Biscuits zu Restaurant Brands International, die ihren Sitz im kanadischen Oakville hat.", "tgt_summary": "汉堡王(Burger King),是源自美国的跨国速食连锁店。它的海外据点多为私人经营,即特许经营店。其中,大部分的加盟业者只经营单一店家,少数则自行发展为大型企业。截至财政年度2011年为止,汉堡王已拥有超过12,400家连锁据点,分布于73个国家和地区,其中66%的店家位于美国,而99%为私人经营事业。它在全球总计雇用超过3.7万名员工,每日约有1,140百万名顾客前往消费。总体来说,汉堡王是全球第5大的快餐店,仅次于赛百味、肯德基、麦当劳和必胜客。", "id": 2785187} {"src_title": "Bahngeschwindigkeit (Astronomie)", "tgt_title": "轨道速度", "src_document": [{"title": "Bahngeschwindigkeit der idealen Keplerbahn.", "content": "Begegnet ein kleiner Körper im Weltall einem großen, so ist seine Bahnkurve infolge der Gravitation – im idealisierten Fall des Zweikörperproblems – eine Keplerbahn (Ellipse, Hyperbel oder Parabel) um den großen Himmelskörper bzw. um den gemeinsamen Schwerpunkt. Aufgrund der Energieerhaltung ist die Bahngeschwindigkeit nicht konstant, sondern nimmt zu, wenn der Abstand zwischen den Körpern kleiner wird. Johannes Kepler entdeckte, dass zwar Abstand und Bahngeschwindigkeit variieren, aber der Fahrstrahl (die Verbindungslinie zwischen Gravizentrum und umlaufendem Körper) in gleicher Zeit die gleiche Fläche überstreicht (\"Zweites Keplergesetz,\" Konstanz der Flächengeschwindigkeit). Seine Lösung gilt nur für das Zweikörperproblem (Keplerproblem) selbst, die Einschränkung auf kugelsymmetrische Körper und nur als nichtrelativistische Näherung. Außerdem gibt sie immer die Relativgeschwindigkeit bezüglich des Gravizentrums, nie eine absolute Geschwindigkeit an. Für den Spezialfall eines kreisförmigen Orbits bringt die Anziehungskraft zwischen den Himmelskörpern jeweils gerade die für die Kreisbahn notwendige Zentripetalkraft auf, wodurch die Geschwindigkeit festgelegt (und betragsmäßig konstant) ist. Die Strecke entlang der Keplerbahn, die für den direkten Weg-Zeit-Zusammenhang (Geschwindigkeit = Weg je Zeit formula_1) gebraucht wird, besitzt nur in Spezialfällen eine analytische Lösung. Durch Betrachtung von kinetischer und potentieller Energie gelingt die Herleitung der \"Vis-Viva-Gleichung.\" Sie stellt eine Verbindung zwischen der Masse formula_2 des Zentralkörpers, der Gravitationskonstanten formula_3, der großen Halbachse formula_4 der Umlaufellipse, der Entfernung formula_5 des umlaufenden Probekörpers und der Geschwindigkeit formula_6 dieses Probekörpers her: Unter Berücksichtigung der Masse formula_8 des umlaufenden Körpers gilt: Für die Kreisbahn und die Parabelbahn ergibt sich mit der Gesamtmasse formula_2: Unterhalb (formula_13) und oberhalb (formula_14) dieser beiden Grenzfälle liegen Spiral- und hyperbolische Bahnen (Sturz auf einen und Verlassen eines Himmelskörpers beziehungsweise Passagen). Zwischen den beiden Werten (formula_15) ergeben sich Ellipsenbahnen. Für die beiden Hauptscheitel der Ellipse gibt es aber auch analytische Lösungen: Aus der Vis-Viva-Gleichung ergibt sich: Die Perizentrumsgeschwindigkeit ist die maximale, die Apozentrumsgeschwindigkeit die minimale Bahngeschwindigkeit. Da die Bewegung in den Hauptscheiteln tangential verläuft, ist in beiden Fällen der spezifische Drehimpuls bequem abzulesen, der auf der gesamten Bahn konstant ist: Somit kann die Geschwindigkeit formula_30 eines äquivalenten Kreisorbits (mittlere Anomalie, jedoch mit gleichem spezifischen Drehimpuls formula_31) mit formula_32 ermittelt werden: Durch Einsetzen von formula_34 ergibt sich die jeweilige Bahngeschwindigkeit mit der Entfernung formula_35 zum zweiten Brennpunkt: In den Nebenscheiteln ergibt sich die Geschwindigkeit:", "section_level": 1}, {"title": "Mittlere Orbitalgeschwindigkeit.", "content": "Die \"mittlere Orbitalgeschwindigkeit\" ergibt sich aus dem Zusammenhang Weg pro Zeit. Der Umfang der Ellipse ist nicht geschlossen bestimmbar; es gilt mit dem elliptischen Integral 2. Art formula_38: Mit zunehmender Exzentrizität formula_40 sinkt die mittlere Bahngeschwindigkeit bei gleichem spezifischen Drehimpuls formula_31. Eine einfache Näherung für die Umlaufgeschwindigkeit ist darüber hinaus die somit für kleine Exzentrizitäten genauer ist als der Abbruch nach dem in formula_40 quadratischen Term.", "section_level": 1}, {"title": "Orbitalgeschwindigkeiten künstlicher Erdsatelliten.", "content": "Die Bahngeschwindigkeiten bei Satelliten, die nahezu kreisförmige Bahnen haben, beträgt, je nach Klasse des Satellitenorbits: Typische Trägerraketen leisten eine Antriebskapazität formula_44 von 7–11 km/s.Ernst Messerschmid, Stefanos Fasoulas: \"Raumfahrtsysteme: Eine Einführung mit Übungen und Lösungen.\" 4. Auflage, Verlag Springer DE, 2010, ISBN 978-3-642-12816-5, Abschnitt 7 \"Antriebssysteme für die Bahn- und Lageregelung,\" insb. S. 266 (). Die Brenndauer des Systems ist ganz von der Technik, also dem Schub (Beschleunigung) abhängig, um dann insgesamt die nötige Geschwindigkeit (1. kosmische Geschwindigkeit der Erde) für eine stabile Bahn zu erreichen. Das gilt auch für die unten genannten Antriebssysteme. Im Unterschied zum keplerschen Idealfall sind Satelliten besonders bei niedrigen Orbits einer deutlichen Bremskraft durch Reibung in der Hochatmosphäre unterworfen, wodurch die Bahnhöhe laufend sinkt und die mittlere Winkelgeschwindigkeit zunimmt. Daher wird standardmäßig zum Satellitenbahnelement \"Mittlere Bewegung\" formula_45 zumindest ein siebentes Bahnelement angegeben, etwa Um aber dem Wiedereintritt (Verglühen in der Atmosphäre) vorzubeugen, müssen regelmäßig Bahnkorrekturen vorgenommen werden. Deshalb sind viele Satelliten mit Antriebssystemen ausgestattet, deren Brennstoffvorrat aber die Lebensdauer begrenzt. Sie leisten 10–600 m/s, also ein 10.000stel bis 10tel der Trägerrakete, je nach Bahnhöhe der Mission. Daneben gibt es zahlreiche andere Störgrößen, die weitere Bahnkorrekturen und eine Lageregelung mit Leistungen um 20 m/s erfordern.Ausführliche tabellarische Übersicht in:Messerschmid, Fasoulas: \"Raumfahrtsysteme.\" Tabelle 7.3 \"Erfordernisse der Bahn- und Lageregelung eines dreiachsen-stabilisierten geostationären Satelliten.\" S. 290 (). Dabei sind – bei einem geostationären Satelliten – für den Gravitationseinfluss von Erde und Mond 40–51 m/s pro Jahr notwendig, für den Strahlungsdruck der Sonne (Sonnenwind) bis zu 30 m/s pro Jahr, die sonstigen Störungen bleiben im einstelligen Bereich. Bei manchen Missionen wird auch eine explizite Bahnänderung notwendig, wofür Systeme mit 1 bis einige km/s Antriebskapazität notwendig sind. Triebwerke für diese Aufgabe werden nicht wie Bahnkorrektur- und Lageregelungssysteme zu den Sekundär-, sondern wie die Triebwerke der Trägerrakete zu den Primärsystemen gerechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bahngeschwindigkeiten von Kleinkörpern und Raumfahrtmissionen.", "content": "Unter Kleinkörpern fasst man Asteroiden (Kleinplaneten), Kometen und Meteoroide zusammen. Die meisten Asteroiden laufen – als reguläre Objekte des Sonnensystems – auf kreisähnlichen Ellipsen wie die Planeten, wenngleich mit größeren Bahnneigungen. Daneben gibt es aber zahlreiche irreguläre Objekte auf stark exzentrischen Ellipsen und aperiodische Objekte auf Hyperbelbahnen. Wegen ihrer Kleinheit sind die meisten noch unentdeckt, und eine genaue Bahnbestimmung ist bei einmaliger Beobachtung oft nicht möglich. Eine entscheidende Größe für die Herkunft dieser Körper ist die Fluchtgeschwindigkeit zur Sonne (beziehungsweise der Gesamtmasse des Sonnensystems). Diese liegt auf Höhe der Erdbahn bei 42 km/s, also etwa 150.000 km/h (dritte kosmische Geschwindigkeit), bis zur Sonnenoberfläche wächst sie auf 620 km/s (2,2 Mio. km/h) an. Alle Objekte, die schneller sind, verlassen das Sonnensystem, entweder durch starke Bahnstörungen, oder sie sind tatsächlich extrasolarer Herkunft. Die Fluchtgeschwindigkeit nimmt – nach eingangs genannten Formeln – mit formula_48 als der Entfernung zur Sonne ab: So reicht den Voyager-Sonden, die inzwischen weit jenseits der Saturnbahn sind, eine Geschwindigkeit, die kleiner ist als die Umlaufgeschwindigkeit der Erde, um das Sonnensystem zu verlassen. Dafür ist aber ein eigener Antrieb notwendig, oder ein Geschwindigkeitsgewinn nach außen, wie er durch Swing-by-Manöver erreicht werden kann (die Voyagers wurden durch den Swing-by am Saturn um rund 18 km/s beschleunigt). Auch durch heftige Kollisionen können manche Kleinkörper das Sonnensystem verlassen. Bei Erdbahnkreuzern, einschließlich Meteoren und Meteorströmen (Sternschnuppenschwärme), gibt man abweichend zum Obigen nicht eine baryzentrische Geschwindigkeit an, sondern die relevantere Relativgeschwindigkeit zur Erde. Je nach Eintreffwinkel zur Erdbahn haben diese Objekte Geschwindigkeiten zwischen 11,2 (Nachläufer) bis 72 km/s (Frontaltreffer).", "section_level": 1}, {"title": "Bahngeschwindigkeiten von Kometen.", "content": "Bei langgestreckten Kometenbahnen sind die Geschwindigkeiten äußerst unterschiedlich. Als Beispiel sei der Komet Halley genannt, dessen Ellipse mit 76 Jahren Umlaufzeit von innerhalb der Venusbahn bis jenseits des Neptun reicht. Im Perihel (0,59 AE) bewegt er sich mit 55 km/s, im Aphel (35 AE) nur mit 0,9 km/s, weshalb er jahrzehntelang jenseits der Saturnbahn verweilt und unbeobachtbar ist. Noch extremer sind „Jahrhundertkometen“ aus der Oort’schen Wolke, die von dort mit wenigen m/s Richtung Sonne driften können und sie schließlich (wie McNaught Anfang 2007) mit über 100 km/s umrunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Himmelsmechanik bezeichnet Bahngeschwindigkeit die Geschwindigkeit, mit der sich ein astronomisches Objekt bewegt. Bei Umlaufbahnen spricht man auch von Orbitalgeschwindigkeit oder Umlaufgeschwindigkeit.", "tgt_summary": "中天体,一般是行星,天然卫星或人造卫星以华及 聚星系统中的恒星的轨道速度,是指该天体环绕系统的质心,通常是一个较大质量天体运转的速度。它即可被用来表示天体完中成一周运转的平均轨道速度,也可指其瞬间轨道中速度,即其运行在某个特定点上的速度。", "id": 1315744} {"src_title": "Freude", "tgt_title": "快樂", "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Buddhismus.", "content": "Im Buddhismus, aber auch in zahlreichen anderen östlichen religiösen und meditativen Systemen wird angenommen, dass ein seelischer Zustand der Freude und Ausgeglichenheit durch Selbsterkenntnis und „achtsame“ und „rechte Lebensweise“ gefördert werden kann. Die Mitfreude (\"Mudita\") an der Freude anderer nimmt daher eine zentrale Stellung in der buddhistischen Geistesschulung und Ethik ein.", "section_level": 2}, {"title": "Westliche Philosophie.", "content": "Für den griechischen Philosophen Epikur ist Freude (je nach Übersetzung auch „Lust“) ein zentrales Ziel des menschlichen Lebens.", "section_level": 2}, {"title": "Christentum.", "content": "In der Bibel ist vielfach von der Freude die Rede. Im Alten Testament an mehr als 200, im Neuen Testament an über 100 Stellen. Die Bibel stellt die Freude an Gott als eine Quelle der Kraft dar (, ), die es ermöglicht, auch in unerfreulichen Situationen sein inneres Gleichgewicht zu erhalten. Sie zählt die Freude zur Frucht des Heiligen Geistes. Der Dienst am Nächsten kann auch dem Dienenden Freude bereiten. Da Gott seinem Wesen nach Liebe ist und die Freude mit der Liebe einher geht, fallen in Gott Liebe und Freude zusammen. Freude ist daher letztlich „göttlichen Ursprungs“. Nach seinem Selbstverständnis her ist das Christentum „auch eine Religion der Freude“ und es gilt: „Christus ist die Freude“ (Papst Paul VI.), die Nachricht von ihm Evangelium, d. h. Botschaft der Freude; Liturgie soll Feier der Freude der Auferstehung sein. Es gilt für den Christen:.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Definitionen.", "content": "Für Friedrich Schiller ist Freude ein göttliches Prinzip, wie in seinem Gedicht \"An die Freude\" zu lesen („Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium“). Es ist das Prinzip, welches alles Leben antreibt („Freude, Freude treibt die Räder in der großen Weltenuhr“). Außerdem wird es als natureigenes Prinzip beschrieben („Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur“). Erich Fromm unterscheidet zwischen „Vergnügen“ als kurzzeitigem Hochgefühl und „Freude“ als dem Gefühl, das man auf dem Weg hin zur menschlichen Selbstverwirklichung verspüre. Freude als Lebensprinzip steht für Fromm somit im Gegensatz zu Vergnügen als Lebensprinzip (siehe auch Hedonismus), wobei letzteres nach Fromm ein Kennzeichen der Konsumgesellschaft ist.", "section_level": 2}, {"title": "Besondere Formen der Freude.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mitfreude.", "content": "\"Mitfreude\" ist die freudige Teilnahme an der Freude eines anderen (so wie Mitleid die Teilnahme am Leid eines anderen ist, also ein Mitgefühl). Der Begriff tauchte erstmals unter kritischer Betrachtung des Mitleids bei Friedrich Nietzsche auf. Die Fähigkeit zu Mitfreude ist eine wesentliche Eigenschaft für friedliches soziales Zusammenleben, und eine Voraussetzung für Mehrfach-Beziehungen. Wo keine Mitfreude ist, sondern Missgunst und Konkurrenz, da entsteht Eifersucht. In der Subkultur der Polyamorie gibt es für die Mitfreude als Freude am Glück eines geliebten Menschen, der von einer anderen Person geliebt wird (also für „das Gegenteil von Eifersucht“), die Benennung \"Compersion\".", "section_level": 2}, {"title": "Schadenfreude.", "content": "Schadenfreude ist Freude am Schaden oder Missgeschick, Misserfolg oder Unglück eines anderen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige spezielle Formen der Freude.", "content": "Hier bestehen zahlreiche Wortprägungen: Arbeitsfreude, Gaumenfreude, Freuden der Liebe, Spielfreude, Vorfreude u. a. m.", "section_level": 2}, {"title": "Mimik der Freude.", "content": "Die \"innere Freude\" eines Mitmenschen ist nicht ausdrücklich erkennbar, geht jedoch zumeist mit einer Entspannung der Gesichtsmuskulatur einher. Wenn jemand seine Freude zeigt, hebt er die Mundwinkel. Guillaume-Benjamin Duchenne fand heraus, dass bei \"echter Freude\" nicht nur der Mund lächelt, sondern auch die Augenringmuskeln aktiviert werden. Letztere können nur schwerlich vom Willen kontrolliert werden, wodurch der Ausdruck rund um die Augen beim erzwungenen Lächeln fehlt. Die Mimik der Freude ist kulturübergreifend nahezu identisch (vgl. z. B. Paul Ekman).", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftliche Bedeutung der Freude.", "content": "In östlichen und westlichen Ländern wird die Bedeutung der Freude für Lebensqualität, Gesundheit und gesellschaftliche Weiterentwicklung zunehmend erkannt. In Bhutan entwarf König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck bereits 1972 sein Gross National Happiness (Bruttonationalglück). Es wurde durch eine UN-Resolution 2011 weltweit bekannt. Großbritannien startete 2014 das Bewerten von Wohlbefinden auf nationaler Ebene. Vom Schweizerischen \"Verein Welten verbinden\" wird seit 2014 das Freudebarometer bei internationalen Führungskräften erhoben. In Deutschland wurde 2015 durch die Bundesregierung die Initiative \"Gut leben in Deutschland\" gegründet. Diese Initiativen streben einen bewussteren Umgang mit dem eigenen Lebenskonzept und der eigenen Gesundheit, dem Miteinander sowie den endlichen Ressourcen an. Auf vielen öffentlichen Flächen in Deutschland ist das Spielen und Zeigen der Lebensfreude von Kindern inzwischen nicht mehr verboten, sondern ausdrücklich erwünscht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Freude ist der Gemütszustand oder die primäre Emotion, die als Reaktion auf eine angenehme Situation oder die Erinnerung an eine solche entsteht. Je nach Intensität äußert sie sich als Lächeln, Lachen, Freudenschrei oder in einem Handeln.", "tgt_summary": "快乐是一种感受良好时的情绪反应,一种能表现出心理状态的情绪。而且常见的成因包括感到对健康、安全、爱情等之满足。快乐最常见的表达方式就是笑。通常我们认为达到快乐,是需要喜爱自己从事的工作和爱。", "id": 2693284} {"src_title": "Deutschstämmige", "tgt_title": "德意志族", "src_document": [{"title": "Aktueller Wortgebrauch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschstämmige und Deutsche im Ausland.", "content": "Viele Deutschstämmige gibt es in den USA, Russland, Kanada, Australien und Lateinamerika, siehe dazu insbesondere Deutsche Minderheit in Mexiko, Deutsche Minderheit in Chile und Deutsche Einwanderung in Brasilien. Es handelt sich bei diesen um Deutsche erster Generation, die in einen anderen Staat emigrierten, aber auch um deren Nachkommen. Viele von ihnen sprechen nicht mehr Deutsch (als Muttersprache). Häufig sind \"Deutschstämmige\" auch Menschen, die oder deren Vorfahren aus Deutschland über einen Staat der deutschsprachigen Regionen Europas weiter emigriert sind (→ Auswanderung, Abschnitt „Geschichte der Auswanderung im deutschen Sprachraum“). Im Hinblick auf die Unterscheidung deutscher Staatsangehöriger von \"Deutschstämmigen\" in den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es Richtlinien der deutschen Vertretungen. In den meisten westlichen Staaten spielt die Kategorie „deutsche Volkszugehörigkeit“ heute offiziell keine Rolle. Eine Ausnahme bildet Dänemark. Im Deutsch-dänischen Abkommen vom 29. März 1955 heißt es in der „Erklärung der Dänischen Regierung“ (Abschnitt II/1): „Das Bekenntnis zum deutschen Volkstum und zur deutschen Kultur ist frei und darf von Amts wegen nicht bestritten oder nachgeprüft werden.“ Nicht als \"Deutschstämmige\", sondern als \"Deutsche\" gelten \"deutsche Volkszugehörige\" im Sinne des GG (\"siehe unten\") sowie die Angehörigen der deutschen Minderheiten in den Ländern, in denen solche Minderheiten anerkannt sind. Deutsche Staatsbürger, die dauerhaft im Ausland leben, werden \"Auslandsdeutsche\" genannt. Häufig kennzeichnet das nicht substantivierte Attribut \"deutschstämmig\" einen Zustand der nicht vollständigen Zugehörigkeit zu einem Volk. So enthält die Formulierung „deutschstämmiger Pole“ die Konnotation, dass der so Bezeichnete kein „richtiger“ Pole (da nicht von Polen abstammend), aber auch kein Deutscher (da nicht in Deutschland geboren und aufgewachsen) sei.", "section_level": 2}, {"title": "Historischer Wortgebrauch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "Während dem deutschen Staatsangehörigkeitsrecht der Zeit des Kaiserreichs (1871–1918) der Begriff der „Volkszugehörigkeit“ noch fremd gewesen war, gewann er in der Praxis der Einbürgerung von Ausländern nach dem Ersten Weltkrieg eine erhebliche Bedeutung: Es wurden Behörden eingerichtet, die „Deutschstämmigkeitsbescheinigungen“ ausstellten, und in geheim gehaltenen Einbürgerungsrichtlinien wurden Einbürgerungswillige gemäß den Kriterien „deutschstämmig“ und „fremdstämmig“ eingeteilt, wobei bereits vor 1933 „Deutschstämmige“ privilegiert wurden. Durch die Hinzufügung des Attributs „kulturfremd“ sollten vor allem Juden vom Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit ausgeschlossen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalsozialismus.", "content": "In einem Runderlass des Reichsinnenministeriums vom 23. Mai 1944 wurde der Begriff \"Deutschstämmige\" folgendermaßen definiert: Für die Nationalsozialisten waren die Begriffe \"deutsche Volkszugehörige\" und \"Deutschstämmige\" keine Synonyme: Einerseits konnten unter bestimmten Bedingungen Nicht-Deutschstämmige im Sinne der obigen Definition, aber als „eindeutschungsfähig“ Eingestufte durch ein „Bekenntnis zum deutschen Volkstum“ (d. h. durch die Bereitschaft, mit Dienststellen „Großdeutschlands“ zu kollaborieren) zu „deutschen Volkszugehörigen“ werden, andererseits konnten sogar „ganz Deutschstämmige“ (also Personen mit vier deutschen Großeltern) diese Eigenschaft verlieren, wenn sie „ganz in einem fremden Volk aufgegangen sind“.", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzliche Regelung in der Bundesrepublik Deutschland.", "content": "Der Begriff „Deutschstämmiger“ ist heute kein Begriff der juristischen Fachsprache. Im deutschen Recht gibt es nur den Begriff \"deutscher Volkszugehöriger\", der allerdings auch heute nicht mit dem Begriff \"Deutschstämmiger\" synonym ist. Die amtliche Regelung im Grundgesetz (Art. 116 Absatz 1) lautet „deutsche Volkszugehörigkeit“: „Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelung, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener \"deutscher Volkszugehörigkeit\" oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat.“ Auch im Bundesvertriebenengesetz ist von „deutschen Volkszugehörigen“ die Rede (§ 1 ff. BVFG). Bei Menschen, die in einem Staat des ehemaligen Ostblocks oder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten leben und von Volksdeutschen abstammen, denen aber die deutsche Sprache von ihren Vorfahren nicht so vermittelt wurde, dass sie ein einfaches Gespräch auf Deutsch führen können, neigen die für eine Aufnahme in Deutschland zuständigen Behörden und Gerichte dazu, ihnen zu attestieren, sie seien „nur“ \"Deutschstämmige\", nicht aber \"deutsche Volkszugehörige\" im Sinne von Art. 116 GG. Nach § 14 Staatsangehörigkeitsgesetz (StAG) besteht die Möglichkeit zu einer „Kann-Einbürgerung“ bei „ausländische[n] Staatsbürger[n], die im Ausland leben und besondere Bindungen an die Bundesrepublik Deutschland haben“. Diese Regelung verschafft deutschen Behörden einen Ermessensspielraum, deutschstämmigen Antragstellern aber keinen Rechtsanspruch auf Einbürgerung.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Begriff \"Deutschstämmiger\" ist wenig trennscharf. Die Aussage, ein Mensch stamme von Deutschen ab, enthält zudem, für sich genommen, oft keine über diese Feststellung hinausgehende Information. Bei dieser Aussage wird oft nicht bedacht, dass Beispielsweise emigrierte im Jahr 1709 Johann Valentin Pressler aus Niederhochstadt in der Pfalz nach Amerika. Damals gab es weder einen gesamtdeutschen Staat noch die Vereinigten Staaten. In direkter patrilinearer Generationenfolge stammt Elvis Presley von diesem Auswanderer ab. Auf diese Information reagierte ein Vorsitzender eines „Elvis-Presley-Vereins“ in Deutschland mit den Worten: „Elvis Presley muß deutsches Blut in den Adern gehabt haben. Er war wie die Pfälzer – nett, offen und hilfsbereit. Das kann kein Zufall sein.“ Jedoch gehörten zu den Vorfahren Presleys neben Deutschen und Deutschstämmigen auch Schotten bzw. Schottischstämmige, Iren bzw. Irischstämmige, Franzosen bzw. Französischstämmige sowie eine Ururgroßmutter vom Stamm der Cherokee.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Deutschstämmige werden im traditionellen Sprachgebrauch Personen bezeichnet, deren Vorfahren Deutsche sind oder waren und die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen beziehungsweise diese aufgegeben oder verloren haben. Das Attribut \"deutschstämmig\" wird meistens auf Personen angewendet, die sich nicht mehr dauerhaft in dem Gebiet aufhalten, in dem ihre Deutsch als Muttersprache sprechenden Vorfahren gelebt haben.", "tgt_summary": "德意志族()指的是没有出生在德国本土,但民族上属于德意志的人,如伏尔加德意志人。纳粹德国时期曾称为德意志裔人(),两者意义相同但后者现在已不常用。另外一个需要区分的概念是“海外德国侨胞”(),指的是侨居于德国本土以外,有权参与德国选举的德国“公民”。", "id": 472379} {"src_title": "Gepard", "tgt_title": "猎豹", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Gepardfell hat eine goldgelbe Grundfarbe, wobei die Bauchseite meist deutlich heller ist. Es ist mit schwarzen Flecken übersät, die deutlich kleiner sind als die eines Leoparden und keine Rosetten bilden. Das Gesicht ist dunkler und ungefleckt, trägt aber zwei schwarze Streifen, die von den Augen zu den Mundwinkeln laufen (Tränenstreifen). In Bezug auf die Fleckung ähnelt der Gepard zwar dem Leoparden, in seiner Gestalt unterscheidet er sich jedoch beträchtlich von ihm wie auch von allen anderen Katzen. Geparde haben extrem lange, dünne Beine und einen sehr schlanken Körper, der dem eines Windhundes sehr ähnelt. Der Kopf ist klein und rund, der Schwanz lang. Die Pfoten tragen dicke, schuppige Sohlen; die Krallen sind nur bedingt einziehbar (daher der Gattungsname). Aufgrund seines Körperbaus ist der Gepard das schnellste Landtier der Welt. Er erreicht im Lauf bis zu 93 km/h, kann diese hohe Geschwindigkeit aber nur etwa ein bis zwei Sekunden durchhalten. Die durchschnittliche Spitzengeschwindigkeit des Gepards beim Sprint beträgt mit 53,11 km/h deutlich weniger als die höchste bisher gemessene, dies wird mit dem Erhalten einer möglichst hohen Manövrierfähigkeit erklärt. Die Anatomie des Gepards ist auch in weiteren Punkten auf Schnelligkeit ausgelegt: seine Nasengänge sind erheblich verbreitert, so dass wenig Platz für das Gebiss bleibt, das gegenüber anderen Katzen stark verkleinert und damit eine relativ schwache Waffe ist. Auch Lungen, Bronchien und Nebennieren sind proportional stark vergrößert. Ein Gepard erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 150 cm, hinzu kommen 70 cm Schwanz. Die Schulterhöhe beträgt 80 cm. Trotz dieser stattlichen Größe bringt er es nur auf ein Gewicht von 60 kg. Nach neueren Untersuchungen gibt es nur zwei Unterarten oder gar nur zwei Populationen, nämlich den Afrikanischen und den Asiatischen Gepard. Zugleich stellte man eine auffällig niedrige genetische Variabilität mit Inzuchtraten fest, die beinahe denen von Labormäusen entsprechen; demzufolge vermutete man, die Geparde könnten auch gegenüber Krankheiten und Umweltveränderungen anfällig sein. Es ist jedoch noch nicht geklärt, ob diese genetische Einförmigkeit in freier Wildbahn einen wesentlichen Nachteil für die Tiere bedeutet. Als weitgehend gesichert gilt, dass man ohne Abstoßungsreaktion Gewebe unter Geparden übertragen kann – etwas, das sonst nur bei genetischer Identität für möglich gehalten wurde (→ eineiige Zwillinge). Durch genetische und immunologische Untersuchungen konnte ermittelt werden, dass die heutigen Geparde Süd- und Ostafrikas wahrscheinlich alle von einer sehr kleinen Stammgruppe abstammen (→ genetischer Flaschenhals), die vor etwa 10.000 Jahren gelebt hat. Damals starb der Amerikanische Gepard aus, und der Gewöhnliche Gepard entging offenbar nur knapp diesem Schicksal. Er breitete sich danach in den Savannen Afrikas und Asiens wieder aus (→ Purging) und konnte daher bis in unsere Zeit überleben. Diese Untersuchung genießt in Fachkreisen hohes Ansehen und wird mittlerweile als klassisches Beispiel in der Populationsgenetik benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Der Gepard war einst über fast ganz Afrika mit Ausnahme der zentralafrikanischen Waldgebiete verbreitet; außerdem waren Vorderasien, die indische Halbinsel und Teile Zentralasiens besiedelt. Heute ist er fast nur noch in Afrika südlich der Sahara anzutreffen. In Asien gibt es winzige Restbestände, die am Rande der Ausrottung stehen (siehe Unterarten). Geparde sind reine Savannen- und Steppentiere. Sie bevorzugen Bereiche mit hohem, Deckung bietendem Gras und Hügeln als Ausschaupunkten. Zu viele Bäume und Sträucher machen eine Landschaft für Geparde ungeeignet, da sie dort ihre Schnelligkeit nicht ausnutzen können. In Halbwüsten kommen Geparde dagegen gut zurecht, wenn sie genügend Beutetiere finden.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Populationsgröße und Schutzstatus.", "content": "Man schätzt, dass noch etwa 7500 Geparde in 25 afrikanischen Ländern in freier Wildbahn leben, wobei mit 3500 Individuen im südlichen Afrika die größte Subpopulation vorkommt (Namibia, Botswana, Südafrika). Weitere geschätzte 60 bis 100 Tiere leben im Iran (siehe Unterarten). Die meisten befinden sich nicht in Schutzgebieten, was vielfach zu Konflikten mit Viehzüchtern führt. Die Art wird auf der roten Liste der IUCN als „gefährdet“ gelistet, wobei die afrikanischen Unterarten als „gefährdet“ bis „stark gefährdet“, die asiatische Unterart als „vom Aussterben bedroht“ gelten. Zuchtprogramme in Zoos und die Anwendung von künstlicher Befruchtung sind erfolgreich. Die Sterblichkeit ist jedoch hoch. 2015 wurden 216 Geparde geboren. Davon starben 67, bevor sie 6 Monate alt waren (internationales Geparden-Zuchtbuch).", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Man unterschied bisher üblicherweise fünf Unterarten des Gepards; von diesen leben vier in Afrika und eine in Asien. Alle Unterarten müssen als gefährdet eingestuft werden; zwei gelten sogar als vom Aussterben bedroht. Genetischen Analysen zufolge sind Südafrikanische und Ostafrikanische Geparde eng verwandt und nahezu identisch. Die übrigen Unterarten wurden diesbezüglich bisher nicht untersucht: Deshalb erkennt die Cat Specialist Group der IUCN in ihrer im Jahr 2017 veröffentlichten Revision der Katzensystematik nur vier Unterarten an und synonymisiert \"A. j. fearsoni\" mit \"A. j. jubatus\". Als weitere Unterart des Gepards galt lange der \"Königsgepard\" – ein Tier, dessen Existenz bis 1975 angezweifelt wurde. Die Flecken sind bei ihm zu Längsstreifen verschmolzen. Inzwischen steht fest, dass es sich hierbei nicht um eine Unterart (\"A. j. rex\"), sondern um eine seltene Mutation handelt, die über ein rezessives Gen vererbt wird. In einem Wurf können sich normal gefleckte Geparde zusammen mit Königsgeparden befinden. Königsgeparde sind in ganz Afrika verbreitet, und obwohl sie immer noch große Seltenheit haben, scheint ihre Anzahl in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen zu haben. Biologen beobachten diese Entwicklung mit Interesse, da sie auf eine wachsende genetische Diversität bei den Geparden hinweist. Der Wuppertaler Zoo beherbergte mit dem Weibchen \"Helen\" (auch \"Marula\" gerufen) das erste Exemplar eines Königsgepards, das in Europa geboren wurde. Helen stammte aus der Zucht des Tiergartens Nürnberg und verstarb im Frühjahr 2010 an Nierenversagen.", "section_level": 1}, {"title": "Externe Systematik.", "content": "Da sich der Gepard morphologisch und anatomisch sehr stark von anderen Katzen unterscheidet, war es bisher üblich, ihn in eine eigene Unterfamilie Acinonychinae zu stellen und weder den Groß- noch den Kleinkatzen zuzuordnen. Man sah in ihm eine Sonderentwicklung der Katzen, die er in konvergenter Evolution zu den Hunden nachvollzogen hatte. Allerdings können Geparde wie alle Kleinkatzen nicht brüllen; im Gegenteil, ihre sehr leisen Laute erinnern stark an die Lautäußerungen von Hauskatzen. Ebenso können Geparde wie alle Kleinkatzen beim Ein- und Ausatmen schnurren, was Großkatzen nicht können. Neue genetische Untersuchungen haben nun zu der Erkenntnis geführt, dass der Gepard den anderen Katzen doch nicht so fernsteht und seine nächsten lebenden Verwandten mit ziemlicher Sicherheit der Puma und der Jaguarundi sein dürften. Der Amerikanische Gepard (\"Miracinonyx\") des Pleistozäns wurde bis vor kurzem für einen nahen Verwandten des rezenten Gepards gehalten. Tatsächlich sieht er diesem morphologisch sehr ähnlich. Es scheint sich jedoch vielmehr um eine Schwesterart des Pumas gehandelt zu haben, die sich aufgrund ähnlicher ökologischer Voraussetzungen konvergent zum afrikanisch-asiatischen Gepard entwickelte. Die ältesten Überreste des modernen Gepards (\"A. jubatus\") stammen aus Afrika, doch wenig später erschien die Art auch in Eurasien. Die europäische Gepardart \"Acinonyx pardinensis\" aus dem Pleistozän war um einiges größer als heutige Geparde. Die letzten Funde dieser Art sind 500.000 Jahre alt und stammen aus den Mosbach-Sanden bei Wiesbaden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sozialverhalten.", "content": "Geparde sind tagaktive Tiere. Dadurch vermeiden sie weitgehend Begegnungen mit den eher nachtaktiven Löwen, Leoparden, Tüpfel-, Streifen- und Schabrackenhyänen, die Geparden leicht die Beute streitig machen können und auch eine große Gefahr für den Nachwuchs darstellen. Sie sind geselliger als die meisten anderen Katzen. Die Weibchen leben meistens allein – mit Ausnahme der Zeit, in der sie Junge führen. Männchen hingegen formen Verbände, in denen sie (meistens Wurfbrüder) zu zweit oder dritt leben. Selten gibt es größere Gepardgruppen von bis zu 15 Individuen. Männchen und Weibchen kommen nur zur Paarung zusammen und trennen sich gleich darauf wieder. Das Revier wird durch Urinmarkierungen abgegrenzt.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Im Alter von etwa drei Jahren ist ein Gepard geschlechtsreif. Die Tragzeit beträgt etwa 95 Tage, ein Wurf besteht zumeist aus einem bis fünf Jungen. Es kommen aber auch Würfe mit bis zu acht Jungtieren vor. Das Weibchen bringt sie in einem Bau zur Welt, in dem sie für etwa acht Wochen bleiben. Dies ist nötig, da Geparde nicht die körperlichen Voraussetzungen besitzen, ihren Nachwuchs erfolgreich gegen die stärkeren Großkatzen – Löwe und Leopard – oder auch Hyänen zu verteidigen. Die Jungen haben auf dem Rücken lange silbrige Haare, die wahrscheinlich der Tarnung dienen und die sie nach etwa drei Monaten rasch verlieren. Trotz dieser natürlichen Schutzvorrichtungen ist die Mortalität während des ersten Lebensjahres hoch; meistens fallen sie Raubfeinden zum Opfer. Haben sie die erste kritische Phase überstanden, können sie ein Lebensalter von 15 Jahren erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung und Jagd.", "content": "Das Spektrum der Beutetiere eines Gepards ist für gewöhnlich nicht besonders breit. Seine bevorzugte Beute sind kleinere Huftierarten, wie Gazellen und Böckchen. In Ostafrika ernähren sich Geparde fast ausschließlich von Thomson-Gazellen, Grant-Gazellen und Impalas. Diese Antilopen sind leicht und sehr viel einfacher zu überwältigen als ausgewachsene Zebras oder Gnus, die für einen Gepard nahezu unbezwingbar sind. Allerdings werden die Jungtiere beider Arten gelegentlich von in der Gruppe jagenden Geparden überwältigt. Normalerweise halten sich die schnellen Jäger jedoch an Beutetiere unter 60 kg Körpergewicht. In Notzeiten jagt ein Gepard auch Hasen, Kaninchen und Vögel. Zur Jagd pirschen sich Geparde in der Regel zunächst auf eine erfolgsversprechende Distanz an ihre Beutetiere heran. Teils treten sie dann mit einem lockeren Trab hervor, um in dieser Phase anhand des Verhaltens zu klären, welches Individuum genau die Beute sein soll. Dann erfolgt der Angriff mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 km/h. Die Angaben der Höchstgeschwindigkeit sind selbst bei wissenschaftlichen Quellen unterschiedlich und reichen von bis 93 km/h bis 102 km/h. Nahe beim Beutetier bremst der Gepard etwas ab, um besser auf ein etwaiges Hakenschlagen reagieren zu können. Ob erfolgreich oder nicht, die Jagd ist auf jeden Fall nach wenigen hundert Metern bzw. im Schnitt 38 Sekunden beendet. Somit legt der Gepard – wie auch der Löwe – unter den Katzen zwar unüblich lange Strecken dabei zurück, innerhalb der Formen der Hetzjagd handelt es sich dennoch um das Gegenmodell zur ausdauernden Vorgehensweise z. B. von Wölfen und Hyänen. Bei Erreichen versucht der Gepard das Beutetier meist mit einem Prankenschlag ins Straucheln zu bringen und niederzureißen. Dann drückt er ihm mit den Zähnen die Kehle zu. Er zerbeißt also nicht die Nacken- oder Halswirbel, um seine Beute zu töten, sondern erstickt sie. Seine Erfolgsquote von 50 bis 70 % wird von keinem anderen einzeln jagenden Raubtier übertroffen, nur von rudelweise jagenden. Anschließend muss sich der Gepard erst einmal eine ganze Weile von der Anstrengung erholen, bevor er fressen kann. Während dieser Zeit kann es passieren, dass er die Beute an die stärkeren Raubtiere Tüpfelhyäne, Löwe oder Leopard verliert; auch er selbst befindet sich dann in gewisser Gefahr.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturgeschichte.", "content": "Schon früh hat der Mensch es verstanden, Geparde zu dressieren und als Jagdbegleiter nutzbar zu machen. Deswegen hat man ihn für die Jagd abgerichtet, und er erhielt seinen synonym verwendeten Namen „Jagdleopard“. Sowohl in Mesopotamien als auch im alten Ägypten hat man – seit dem dritten vorchristlichen Jahrtausend – Geparde auf diese Weise verwendet. Im mittelalterlichen Europa war die Jagd mit Geparden ein Luxus, den man sich nur an Königshöfen leisten konnte. Da sich diese Katze aber in Gefangenschaft nicht vermehrte, musste man immer neue Geparde fangen. In den Golfstaaten sind Geparde beliebte Luxushaustiere, obwohl sie als Haustiere nicht geeignet sind. Zu ihrer Dezimierung trug außerdem bei, dass sie wegen ihres Fells getötet wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gepard [] (\"Acinonyx jubatus\") ist ein hauptsächlich in Afrika verbreitetes Raubtier, das zur Familie der Katzen gehört. Die in ihrem Jagdverhalten hoch spezialisierten Geparde sind die schnellsten Landtiere der Welt. Damit verbunden gibt es in Gestalt und Körperbau deutliche Unterschiede zu anderen Katzenarten, weshalb dem Gepard traditionell eine Sonderstellung in der Verwandtschaft eingeräumt wurde. Genetische Untersuchungen zeigten jedoch, dass diese entwicklungsgeschichtlich nicht gerechtfertigt ist; die nächsten Verwandten des Gepards sind amerikanische Katzen (Pumas).", "tgt_summary": "猎豹(学名:\"\"),是猫科动物的一种,也是猎豹属下唯一的存活物种,现在主要分布在非洲与西亚。与其它猫科动物不同,猎豹依靠速度来捕猎,而非偷袭或群体攻击。猎豹是陆上奔跑最快的动物,全速奔驰的猎豹,时速可以达100km以上。", "id": 570425} {"src_title": "Doppeladler", "tgt_title": "双头鹰", "src_document": [{"title": "Deutung.", "content": "Der Adler als „König der Lüfte“ war und ist in den meisten Kulturen Symbol für hochstehende Götter (für Europa insbesondere Zeus und Jupiter). Analog zeigt die Zweiköpfigkeit ein duales Prinzip der Herrschaft, insbesondere „Kaiser und König“, da der deutsch-römische Kaiser erst nach einer zweiten, sakralen Krönung vom König zum Kaiser wurde. So wird die herausgehobene Position gegenüber dem einfachen Adler unterstrichen. Die Deutung des Doppeladlers als Symbol eines weiteren – wie auch immer gearteten – dualen Prinzips wie Ost–West, Gewalteneinheit oder Reichshälften ist mittelalterlich-heraldisch nicht zu begründen (er ist eher im Sinne eines Ranges ähnlich der Mehrflügeligkeit der Seraphim und Cherubim zu sehen, nach WeyssLit.: Weyss, \"Der Doppeladler.\" Zit. nach Diem, \"Doppeladler\", Abschnitt \"Die Bedeutung für Österreich\" etwa als „besonders umsichtiger, vieräugiger Wächter“), sondern eine viel spätere – nach Diem dafür aber umso mächtigere und einflussreiche – Umdeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Doppeladler.", "content": "Der erste bekannte Doppeladler stammt aus dem 23. Jahrhundert v. Chr. aus dem alten Babylonien. Der doppelköpfige Adler von Lagaš als angeblich „ältestes Wappenzeichen der Welt“ ist das Symbol des Schottischen Ritus der Freimaurerei. In der altorientalischen Teppichweberei wurden die Figuren oft seitenverkehrt wiederholt. Aus diesem Teppichstil wurde in anderen Kunstzweigen diese sich gegenüberstehenden Tierpaare als dekorative symmetrische Muster übernommen. Durch Verkürzung entstanden aus ihnen die doppelköpfigen Tiere. So ist auch der Doppeladler rein technisch aus zwei einköpfigen Adlern entstanden – wenn auch die europäisch-heraldische Tradition und neuere Symbolforschung das ablehnt. Nach Weyss ist der Doppeladler in etlichen Kulturen unabhängig entstanden, so in Tibet, Pakistan, als doppelköpfiger Garuda auf Ceylon, oder in Peru. Der Doppeladler ist im kleinasiatischen Raum als dynastisches Zeichen seit dem 4. Jahrhundert, im ehemaligen Armenien (heutiges Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei) schon 302 als religiöses Zeichen verbreitet. Mit den Herrschern Ostroms verbreitet er sich über Ägäis und Südosteuropa und ist Symbol in der Konfrontation mit dem Islam. Der Doppeladler gelangte durch orientalische Stoffe im 11. Jahrhundert nach Europa und wurde um 1100 von der Kunst aufgegriffen. Erwähnt sei hier nur die Verwendung in der romanischen Plastik in Frankreich. Das erste Doppeladlersiegel erscheint 1180 als freigewähltes Persönlichkeitszeichen der Grafen von Saarwerden.", "section_level": 2}, {"title": "Der Doppeladler als Reichsadler.", "content": "Im späten Byzantinischen Reich wurde der doppelköpfige Adler bei Kaisern aus der Familie der Palaiologen gebräuchlich – von diesen Adlern leiten sich wohl alle europäischen \"Reichsadler\" ab: Der byzantinische Doppeladler war der dreifach gekrönte Doppeladler, später mit Brustschild, der den heiligen Georg zeigt. Nach 1453 nachweisbar und besonders auf russischen Wappen. Von Byzanz übernahm das Russische Zarenreich als „das dritte Rom“ – nach dem „heidnischen“ Rom und dem christlichen Konstantinopel – den Doppeladler in Gold auf rotem Grund seit dem Jahr 1487. Diese Ableitung ist aber durchaus umstritten. Das Heilige Römische Reich verwendete den Doppeladler in Schwarz auf Gold seit der Regierungszeit Kaiser Sigismunds, der genaue Beschluss datiert auf das Jahr 1433. Vorher galt der einköpfige Adler als Zeichen kaiserlicher Gewalt. Nimbiert (mit Heiligenschein versehen) war schon der einköpfige Adler, der Doppelköpfige bleibt es. Das 1871 errichtete Deutsche Reich ersetzte den Doppeladler wieder durch einen einköpfigen Adler. Im Jahr 1804 gründete Kaiser Franz I. das Kaisertum Österreich, für das er als Wappen den Doppeladler/Quaternionenadler des Heiligen Römischen Reiches entlehnte und in modifizierter Form als Österreichisches Wappen bestimmte. Nur zwei Jahre später legte er die Kaiserwürde des Heiligen Römischen Reiches nieder und erklärte das Reich für erloschen. Österreich führte den Doppeladler bis zur Auflösung der österreich-ungarischen Monarchie im Jahr 1918. Österreich hat politische Veränderungen lange sorgfältig nachvollzogen: Der Brustschild seines Doppeladlers schwoll im „großen“ Wappen auf zweiundsechzig Felder an, im „mittleren“ trugen – in Anlehnung an den Quaternionenadler – die Schwungfedern Schildchen der Erblande, darunter auch Ungarn. Zur Zeit des Austrofaschismus zwischen 1934 und 1938 wurde der Wappenadler erneut doppelköpfig und wieder nimbiert. Auch die griechisch-orthodoxe Kirche führt den Doppeladler in Übernahme aus Ostrom. Die armenische Kirche benutzt das Symbol des Doppeladlers nach 1300-jähriger Tradition. Nach ihrer Eroberung Anatoliens übernahmen die Rum-Seldschuken vom Byzantinischen Reich im 12. und 13. Jahrhundert an Medresen und Moscheen das Motiv des Doppeladlers. Ein Beispiel ist die Divriği-Moschee in der gleichnamigen Kleinstadt. Auf dem Wipfel eines Lebensbaums taucht der Doppeladler auf einem Steinrelief an der Eingangsfassade der Medrese in Erzurum \"(Çifte Minare Medresesi)\" auf.", "section_level": 2}, {"title": "Der Doppeladler als Stadtwappen.", "content": "Der mit der Reichskrone gezierte, nimbierte goldene Doppeladler auf Schwarz wurde der Stadt Wien am 26. September 1461 von Kaiser Friedrich III. als Dank dafür verliehen, dass die Wiener ihm gegen den Angriff seines Bruders Albrecht VI. geholfen hatten, und ersetzte so den schon bisher verwendeten goldenen, einköpfigen Adler im schwarzen Feld. Schon bald danach schlug die Treue der Stadt Wien in Ungehorsam um: Statt zum Kaiser zu stehen, belagerten die Bürger ihn, seine Gattin und seinen vierjähriger Sohn in der Wiener Burg. Mit Waffen aller Art machten sich 1462 etwa einhundert Männer aus Krems auf, um dem Kaiser zu helfen. Deshalb nahm Kaiser Friedrich III. das Wappen von Wien zurück und übertrug es am 1. April 1463 den beiden ihm treu ergebenen Schwesterstädten Krems und Stein. Seither führt Krems den mit der Reichskrone (mit hoher Mitra) und zwei flatternden Binden versehenen goldenen Doppeladler in Schwarz, allerdings ohne Nimben.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In den Wappen von Adelshäusern, Landkreisen, Städten, Zünften (Schuhmachern) und vielen weiteren Zusammenschlüssen taucht der Doppeladler auf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Von einem Doppeladler spricht man bei einem Adler, der zumindest zwei getrennte Köpfe, meist aber sogar zwei getrennte Hälse hat. Kein Doppeladler sind zwei halbe Adler an einer Spaltung (in der Spaltung bleibt immer der ganze Kopf erhalten, vergl. Formen des Adlers).", "tgt_summary": "双头鹰或作双头雕是一个常见于欧洲各国徽章和旗帜的图案。时至今日,双头鹰的图案还留在若干斯拉夫和东欧国家的国徽或旗帜上,而他们的双头鹰则是引用自拜占庭帝国的国徽。", "id": 2103058} {"src_title": "Gewebe (Textil)", "tgt_title": "纺织品", "src_document": [{"title": "Kennzeichnende Merkmale.", "content": "Je nach Bedarf oder Vereinbarung sind zur Beschreibung von Gewebe folgende Merkmale anzugeben:", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften der Gewebe.", "content": "Der strukturelle Aufbau des Gewebes beeinflusst in entscheidendem Maße seine Eigenschaften. Gewebe sind anisotrop von ihrer Art her. Zudem sind die meisten Gewebestrukturen asymmetrisch, was die Anisotropie verstärkt. Das bedeutet, die mechanischen Eigenschaften eines Gewebes hängen von der Richtung ab, in der eine Kraft einwirkt. Bei Zugbelastung in Kett- oder in Schussrichtung dehnen sich Gewebe z. B. nur wenig. Wirkt die Zugbelastung dagegen diagonal, z. B. unter 45°, so sind Gewebe sehr dehnbar, auch wenn sie aus nicht dehnbaren Fäden gewebt wurden. Weiterhin weisen die Zugkraft-Dehnungs-Kurven von Geweben zwei unterschiedliche Bereiche auf. Der Anfangsbereich verläuft relativ flach, der Anfangsmodul ist also niedrig, d. h. mit einer relativ geringen Kraft wird eine relativ hohe Dehnung erreicht. Ursache ist, dass anfangs nur eine Strukturdeformation erfolgt, wobei die Fäden in Richtung der angreifenden Zugkraft ausgerichtet werden, ihre Materialeigenschaften noch nicht zum Tragen kommen. Diese anfängliche Dehnung ist von der Gewebebindung abhängig. Erst nach dem Ende der Strukturdeformation, wenn die belasteten Fäden nahezu gestreckt vorliegen, werden Materialeigenschaften der Fäden wirksam. Der Zugkraft-Dehnungs-Kennlinie steigt steiler an. Um die gleiche Dehnung wie im Anfangsbereich der Zugbelastung zu erreichen, ist eine höhere Zugkraft notwendig. Das Gewebe wirkt steifer. Gewebe sind bei hohen Fadendichten besonders widerstands- und strapazierfähig. Gesteigert wird dieser Effekt noch, wenn Zwirne anstelle von einfachen Garnen eingesetzt werden. Wichtige Eigenschaften eines Gewebes sind auch die Einzelfadenauszugskraft und die Schiebefestigkeit. Erstere ist die Kraft, die man aufwenden muss, um den Faden parallel zu seiner Längsachse aus dem Gewebe herauszuziehen. Ein Maß für die Schiebefestigkeit ist die Kraft, die benötigt wird, um einen Faden senkrecht zur Längsachse in der Gewebeebne zu verschieben. Dem Herausziehen eines Fadens stellt sich der Reibungswiderstand der hintereinanderliegenden Fadenkreuzungsstellen entgegen, der durch den Umschlingungswinkel an den Kreuzungsstellen und den Reibungskoeffizienten bestimmt wird. Diese beiden Eigenschaften sind ein Maß für die Handhabbarkeit des Gewebes. Je höher beide Werte sind, desto schlechter ist die Drapierbarkeit, d. h. die Möglichkeit der Formung zu dreidimensionalen textilen Gebilden.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung der Gewebe.", "content": "Die Einteilungsgesichtspunkte für Gewebe sind sehr vielfältig und unterscheiden sich qualitative wesentlich voneinander. Ein einziges Einteilungsschema ist deshalb nicht möglich. Zweckmäßig sind Einteilungsgesichtspunkte wie Gewebebindung bzw. Gewebetechnik, farbliche Musterung, figürliche Musterung, Faserstoffart, Fadenart und Fadenfeinheit, Verwendungszweck, fertigungstechnische Gesichtspunkte u. a.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Gewebebindung.", "content": "Die Art der Verkreuzung von Kett- und Schussfäden in einem Gewebe wird als Bindung bezeichnet. Je nachdem, welche Kettfäden beim Weben angehoben bzw. gesenkt werden, entsteht eine unterschiedliche Verteilungen von Bindungspunkten und damit unterschiedliche Gewebebindung, die das Warenbild bestimmt. Den Teil der Bindung, der die Art der Verkreuzung der Kett- und Schussfäden bis zu ihrer Wiederholung angibt, wird als Rapport bezeichnet. Entsprechend der Grundbindungen gibt es Bezeichnungen wie Leinwand-, Köper- oder Atlasgewebe. Erweiterte Grundbindungen, die durch zusetzen von Bindepunkten an Köper- und Atlasgrundbindungen entstehen Breitgratköper und Mehrgratköpergewebe sowie verstärkte Atlasgewebe. Abgeleitete Bindungen sind aus einer Grundbindung oder erweiterten Grundbindung entwickelte Bindungen, die dem Gewebe eine andere Struktur verleihen. Dazu gehören u. a. Zickzack-Köper, Wellengratköper, Ripse. Aus zusammengesetzten Bindungen von mindestens zwei verschiedenen Bindungen lassen sich Gewebe mit Streifen-, Karo- und Jacquardmusterung, wie sie für Tisch- und Bettwäsche, Geschirr- und Taschentücher verwendet werden, erzielen. Diese Bindungen beeinflussen die Eigenschaften eines Gewebes wie beispielsweise das Aussehen, die Schiebefestigkeit oder die Drapierbarkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der farblichen Musterung.", "content": "Wenn die Farbe des Kettmaterials gleich der des Schussmaterials ist, bezeichnet man die Gewebe als Unigewebe. Werden unterschiedlich farbige Garne verwendet, entstehen Buntgewebe. Bei unterschiedlicher Farbe der Kettfäden und der Schussfäden ergibt sich im Gewebe ein Mischfarbton oder bei entsprechender Bindung eine zweifarbige Musterung. Je nach Lichteinfall dominiert die Farbe der Kette oder des Schusses. Bei stark voneinander abweichenden Farben entsteht ein Schillern durch verschiedene Lichtbrechung. Diese Gewebe werden Changeant-Gewebe genannt. Eine andere Klasse von Buntgeweben entsteht, wenn mit einem einfarbigen Schuss und mit einer farblichen Musterung in der Kette gearbeitet wird. Die Farbfolgen der Kettfäden werden als Schärfolge bezeichnet. Dazu gehören beispielsweise Markisenstoffe. Eine weitere Art von Buntgeweben entsteht, wenn die Kette einfarbig und der Schuss zwei- oder mehrfarbig ist. Es ergeben sich Gewebe mit Querstreifen. Gewebe mit einer karoartigen Musterung bilden sich heraus, wenn Kette und Schuss eine Farbmusterung aufweisen, wobei die Anzahl der Farben je Fadensystem mindesten zwei ist (z. B. Pepita).", "section_level": 2}, {"title": "Nach der figürlichen Musterung.", "content": "Gewebe mit kleinrapportigen figürlichen Musterungen, sogenannte schaftgemusterte Gewebe, entstehen durch das musterförmige Aneinanderfügen von verschiedenen Gewebebindungen. Dazu zählen Gewebe mit Rauten, Punkten, Rechtecken oder kleinen Blüten. Großrapportige figürliche Musterungen werden mit Jacquardmaschinen hergestellt. Gewebe ohne figürliche Musterungen bezeichnet man als Glattgewebe. Die Flächenteile der Gewebeoberfläche gleichen sich in ihrem Aussehen. Vertreter dieser Gewebeart sind Baumwollnessel, Hemdenpopeline und Seitentaft.", "section_level": 2}, {"title": "Nach gewebetechnischen Gesichtspunkten und der Oberflächenbeschaffenheit.", "content": "Gewebe können gemäß ihrer Oberflächenbeschaffenheit in Flachgewebe und Polgewebe unterteilt werden. Bei Flachgeweben bilden Kette und Schuss eine geschlossene Oberfläche ohne dass Polnoppen herausragen. Bei Polgeweben ist die Oberfläche durch geschlossene und/oder offene Polnoppen eines der beiden Fadensysteme gekennzeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Flachgewebe.", "content": "Sowohl die einkettigen als auch die mehrkettigen Flachgewebe können einschüssig oder mehrschüssig sein. Bei den mehrkettigen bzw. mehrschüssigen Geweben sind die Mustermöglichkeiten um ein Vielfaches höher als bei einkettigen-einschüssigen Geweben", "section_level": 3}, {"title": "Verstärkte Gewebe.", "content": "Gewebe, bei denen drei oder mehr Fadensysteme bindungstechnisch eng und untrennbar miteinander verbunden sind, werden als verstärkte Geweben bezeichnet. Die beiden Gewebeseiten können in Farbe, Griff und Material unterschiedlich sein. Sie weisen eine höhere Gesamtfadendichte auf, wirken aber trotzdem im Griff nicht brettig. Gewebe mit zwei Schusssystemen und einem Kettsystem bezeichnet man als Schussdouble (Zweischussgewebe, Doppelschussgewebe), dabei ist auf der Warenoberseite nur der Oberschuss, auf der Warenunterseite nur der Unterschuss zu sehen. Häufig werden weiche und wenig gedrehte Schussgarne verwendet, so dass diese Gewebe gut geraut werden können. Zu diesen so entstehenden Raugeweben gehören z. B. Molton und Biber. Als Gewebe mit zwei Schussfadensystemen und einem Kettfadensystem werden aber auch Möbelbezugs- und Dekorationsgewebe hergestellt. Gewebe mit zwei Kettsystemen (Ober- und Unterkette) und einem Schusssystem werden als Kettdouble bezeichnet. Durch das zweite Kettsystem besitzen solche verstärkte Gewebe eine hohe Kettfadendichte, die für feste Anzugstoffe, Kleider und Kostüme geeignet sind. Sie weisen trotz der hohen Dichte einen guten Fall auf.", "section_level": 4}, {"title": "Doppelgewebe.", "content": "Im Unterschied zu den verstärkten Geweben, bei denen mehrere Fadensysteme in eine Gewebelage eingebunden werden, sind Doppelgewebe solche Gewebe, die aus zwei selbständigen übereinanderliegenden Geweben bestehen, die während des Webvorgangs fest miteinander verbunden werden. Es entsteht eine sehr schwere Webware, die auf beiden Gewebeseiten völlig unterschiedlich in Aussehen und Material sein kann. Sie werden beispielsweise zu Jacken und Mänteln (mit angewebtem Futter) verarbeitet. Zu Zur Herstellung werden also zwei Kettfadensysteme und zwei Schussfadensysteme benötigt, die die beiden Gewebelagen bilden. Das Verbinden der Lagen erfolgt durch:", "section_level": 4}, {"title": "Durchbrochene Gewebe.", "content": "Wenn anstelle der üblichen Weblitzen sogenannte Dreherlitzen eingesetzt werden, bei denen die Kettfäden sich z. B. paarweise auch seitlich umschlingen, heißt das Ergebnis \"Drehergewebe\". Durch das Zueinanderdrehen von jeweils 2 Kettfäden werden die Schussfäden schiebefest eingebunden. Diese Gewebeart kann im Unterschied zu den vorher genannten offene, netzähnliche Flächen bilden. Drehergewebe werden u. a. für Gardinen oder für die Verstärkung von Teppichrücken eingesetzt.", "section_level": 4}, {"title": "Polgewebe.", "content": "Polgewebe sind die \"dreidimensionale\" Sonderform von Geweben, bei denen zusätzlich in das Grundgewebe ein oder zwei Polfadensysteme fest eingebunden werden, die entweder als Schlingen (Frottiergewebe) oder als offener Flor (Florgewebe/Samt) verarbeitet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Frottiergewebe.", "content": "\"Frottiergewebe\" sind eine Gewebeart, bei der ein zusätzliches Kettfadensystem zu Polschlaufen aufgeworfen wird. Dies geschieht durch die Kombination von Bindungstechnik (Ripsbindungen) mit einer speziellen Schussanschlagstechnik, beispielsweise einer Weblade mit sogenannter Vorschlagfunktion. Bindungstechnisch wird zunächst eine Gruppe von beispielsweise drei Schussfäden mit einem Abstand zum Geweberand gebildet, die den Polkettfaden fest einbinden. Beim Anschlag dieser Gruppe an den Geweberand nehmen diese drei Schussfäden den Polkettfaden mit und werfen ihn senkrecht zur Polschlaufe auf.", "section_level": 4}, {"title": "Florgewebe.", "content": "Typische Florgewebe sind: Die Art der Einbringung des Polfadens gibt den Typen den Namen. Von der Seite betrachtet sieht der abgeschnittene Polfaden entweder wie der Buchstabe V oder W aus, daher werden die Noppen dann nach ihren Buchstaben benannt. Die Doppel-W-Noppe ist eine Abwandlung der W-Noppe. \"Kettsamtgewebe\" sind Textilien, die meistens durch zwei übereinanderliegende Grundgewebe und ein zusätzliches Polfadengewebe gebildet werden. Daneben kommen auch Rutenwebmaschinen und Lancettenwebmaschinen zum Einsatz, die aus einem zusätzlichen Pol-Kettfadensystem Polschlaufen bilden, die senkrecht zur Grundfläche des Gewebes stehen. \"Schusssamtgewebe\" werden durch ein zusätzliches Polschusssystem gebildet. Cordgewebe sind typische Vertreter dieser Gewebeart. Zunächst wird ein Gewebe mit mehr oder weniger langen Schussflottierungen gebildet, die anschließend aufgeschnitten und aufgebürstet werden, so dass sie wiederum senkrecht zur Grundfläche stehen. Wenn anstelle der üblichen Weblitzen sogenannte Dreherlitzen eingesetzt werden, bei denen die Kettfäden sich z. B. paarweise auch seitlich umschlingen, heißt das Ergebnis \"Drehergewebe\". Diese Gewebeart kann im Unterschied zu den vorher genannten offene, netzähnliche Flächen bilden. Drehergewebe werden u. a. für Gardinen oder für die Verstärkung von Teppichrücken eingesetzt.", "section_level": 4}, {"title": "Nach der verwendeten Faserstoffart.", "content": "Die Gewebe lassen sich in Gewebe aus Naturfaserstoffen, Chemiefaserstoffen und Faserstoffmischungen einteilen, wobei die letzteren immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dabei werden in Kette und/oder Schuss Mischgarne aus Naturfaserstoffen und Chemiefaserstoffen oder in einem der Fadensysteme oder auch Fadenteilsystemen Naturfaserstoffe und im anderen Fadensystem Chemiefaserstoffe eingesetzt. Die daraus hergestellten Gewebe verfügen dann über Eigenschaften und Gebrauchswerte, die sie ohne Mischungspartner nicht hätten und die damit Verbesserungen für die tatsächliche Verbesserungen für die Verbraucher bringen. Besondere Bedeutung für Oberbekleidungsgewebe haben z. B. die Mischungen aus 55 % PES-und 50 % Wolle bzw. 70 %PES und 30 % Wolle, die sehr strapazierfähig, formbeständig und pflegearm sind.", "section_level": 3}, {"title": "Einteilung nach dem Verwendungszweck.", "content": "Häufige werden Gewebe nach dem Verwendungszweck in Gewebe für Kleidung (z. B. Oberkleidung und Unterkleidung, die noch zusätzlich in Tageskleidung und Nachtkleidung getrennt werden kann), für Wäschestoffe, für Raumausstattung und Möbelbezug, für technische Zwecke und für sonstige Zwecke (z. B. Spielwaren, Sport).", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Einteilungen.", "content": "Gewebe können auch nach ihrer Breite in Schmalgewebe bzw. Bandgewebe und Breitgewebe eingeteilt werden. Bänder wie Gurte oder Gummibänder werden auf Bandwebmaschinen hergestellt, die sich ganz wesentlich von Breitwebmaschinen unterscheiden. Breitgewebe reichen etwa von einer Breite von 40 cm (schmale Stoffen, die in der Bekleidungsindustrie verwendet werden) bis zu breiten Segelstoffen, die über die gesamte Breite bis 20 m an einem Stück gewebt werden können. Ebenfalls ist eine Unterteilung nach der Masse je Flächeneinheit in leichte, mittelschwere und schwere Gewebe sowie die beim Webprozess entstehende Gewebeform in ebenflächige und schlauchförmige Gewebe möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Gewebearten, warenkundliche Begriffe.", "content": "Siehe dazu auch die.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gewebe ist ein textiles Flächengebilde, das aus zwei Fadensystemen, Kette (Kettfäden) und Schuss (Schussfäden), besteht, die sich in der Sicht auf die Gewebefläche unter einem Winkel von genau oder annähernd 90° mustermäßig kreuzen. Jedes der beiden Systeme kann aus mehreren Kett- bzw. Schussarten aufgebaut sein (z. B. Grund-, Pol- und Füllkette; Grund-, Binde- und Füllschuss). Die Kettfäden verlaufen in Längsrichtung des Gewebes, parallel zur Gewebekante, und die Schussfäden in Querrichtung, parallel zum Geweberand. Die Verbindung der Fäden zum Gewebe erfolgt vorwiegend durch Reibschluss. Damit ein Gewebe ausreichend schiebefest ist, müssen die Kett- und Schussfäden meistens relativ dicht gewebt werden. Deshalb weisen die Gewebe bis auf wenige Ausnahmen auch ein geschlossenes Warenbild auf. Die Herstellung der Gewebe erfolgt entweder durch Handweben auf dem Handwebstuhl oder maschinell auf der Webmaschine. Eine historische Bezeichnung für Textilgewebe aus Leinen und Baumwolle ist Zeug. (siehe auch Zeugmacher, Zeugdruckerei)", "tgt_summary": "纺织品(英语:textile),是用纺织材料制成的一种轻工业产品。纺织品是人们生活和生产的必需品,特别是服装和饰品,在工业等领域中应用也非常广泛。", "id": 1231416} {"src_title": "Islamisches Opferfest", "tgt_title": "古尔邦节", "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Beim Opferfest wird des Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht, der nach muslimischer Überlieferung die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismael (vgl. Isaak) Allah zu opfern. Als Allah seine Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt. Ibrahim und Ismail opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder. Die Geschichte wird im Koran in Sure 37,99–113 erzählt, jedoch wird nicht der Name Ismael verwendet, sondern nur der Begriff „Sohn“. Ebenso ist dort auch nicht die Rede vom „Kreis von Freunden und Bedürftigen“. In der Bibel wird von der Opferung Isaaks erzählt.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tieropfer.", "content": "Es ist bei gläubigen Muslimen üblich, zur Feier des Festes ein Tier zu opfern, wenn sie es sich finanziell leisten können. Das Fleisch des Tieres wird im Familienkreis, zu dem meist auch Verwandte und enge Bekannte (Nachbarn) gehören, verspeist; ein Teil des Fleisches wird traditionell unter den Armen und Hungrigen verteilt. Über den Pflichtencharakter dieses Opfers (\"ḍaḥīya\") besteht unter den muslimischen Gelehrten allerdings ein Dissens. Während einige Gelehrte wie zum Beispiel al-Kāsānī das Opfer als obligatorisch \"(wāǧib)\" einordneten, betrachten es andere nur als einen „etablierten Brauch“ (\"sunna muʾakkada\"). Es ist üblich, allen Freunden und Verwandten zum Opferfest die besten Wünsche zu versichern und auch ihnen etwas von dem Fleisch zu geben. Manchmal wird auch einfach geopfert, um Gott zu danken. Nach regionaler Verfügbarkeit werden Schafe, aber auch andere domestizierte Tiere wie Ziegen, Rinder, Kamele in Trockengebieten oder Wasserbüffel wie in Indonesien geschlachtet. Allgemein werden nur Paarhufer – außer dem als unrein geltenden Schwein – rituell geschlachtet.", "section_level": 2}, {"title": "Festgebet.", "content": "Sowohl am ersten Morgen des Opferfests als auch am ersten Morgen des Fastenbrechenfests wird die Moschee oder – wenn vorhanden – ein speziell dafür vorgesehener offener Platz (\"musallā\" oder \"eidgah\") besucht, um dort das gemeinsame und besondere Gebet (') dieses Festtages zu verrichten, welches aus zwei'besteht und die Besonderheit hat, dass die Ansprache (\"\") – meist durch den Imam – \"nach\" dem Gebet erfolgt, und nicht, wie beim Freitagsgebet, \"vor\" dem Gebet. Die Teilnahme am Gebet ist für die Sunniten Pflicht; Ausnahmeregelungen gelten für Gläubige, die sich auf der Pilgerfahrt nach Mekka befinden.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandtenbesuche.", "content": "Meist schließt sich an den Besuch der Moschee ein Besuch des Friedhofs an, um seiner verstorbenen Verwandten und Bekannten zu gedenken und für sie Koranverse zu lesen und Bittgebete zu sprechen, was aber nicht der Sunnah des Propheten entspricht, sondern sich als Tradition in den Ablauf der Feier in verschiedenen Ländern etabliert hat. Der restliche Tag wird genutzt, um die Verwandtschaft und Bekanntschaft zu besuchen. Dabei werden meist in großer Runde diverse Gerichte und Getränke angeboten. Man macht sich gegenseitig und oftmals auch den Bedürftigen Geschenke. Sowohl die Männer als auch die Frauen ziehen sich besonders schöne oder neue Kleidung an. Auch das Haus ist festgemäß vollkommen aufgeräumt und gesäubert.", "section_level": 2}, {"title": "Kinder.", "content": "Es hat sich eingebürgert, dass während des Opferfestes die Kinder beschenkt werden; in größeren Städten finden auch kirmesartige Kinderbelustigungen mit Karussells und Zuckerwatte etc. statt.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtlicher Status in Deutschland.", "content": "Weil das Opferfest und das Fastenbrechenfest unter allen Muslimen unumstritten und in allen islamischen Rechtsschulen verbindlich als die wichtigsten Feste des Islams gelten, können sich Schüler islamischen Glaubens an diesem Tag in den meisten Bundesländern vom Unterricht befreien lassen. Dies geschieht durch schriftliche Meldung der Eltern, bei Volljährigkeit durch Eigenmeldung. Für Niedersachsen gilt zum Beispiel laut Erlass: Schülerinnen und Schülern, die nicht einer evangelischen oder katholischen Kirche, sondern einer anderen Religionsgemeinschaft angehören, ist auf Antrag der Erziehungsberechtigten oder der volljährigen Schüler für Feiertage ihrer Religionsgemeinschaft Gelegenheit zu geben, an einer religiösen Veranstaltung ihrer Religionsgemeinschaft teilzunehmen. Im Zweifelsfall kann ein Nachweis über den betreffenden Feiertag von der Religionsgemeinschaft gefordert werden. Die Antragstellenden sind von der Schule darauf hinzuweisen, dass sie die Nachteile tragen müssen, die mit den Unterrichtsversäumnissen verbunden sein können. Die Lehrer in Rheinland-Pfalz sind angewiesen, an beiden islamischen Festen keine Klassen- oder Kursarbeiten oder sonstige Leistungsnachweise anzusetzen. Eine Abweichung um einen Tag durch die jeweilige Gemeinde wird toleriert. Freigehalten von Leistungsnachweisen wird aber verbindlich nur der im Amtsblatt veröffentlichte Haupttag. Ähnlich wie bei christlichen Feiertagen, z. B. dem Buß- und Bettag, der in den meisten Bundesländern kein gesetzlicher Feiertag mehr ist, können Arbeitnehmer für das Opferfest Erholungsurlaub nehmen oder unbezahlten Urlaub beantragen. Zu beachten ist auch, dass die beabsichtigte Schlachtung eines Opfertieres bei dem zuständigen Amtstierarzt zur Schlachttier- und Fleischuntersuchung anzumelden ist. Eine Schlachtung ohne Betäubung (Schächten) ist nach der deutschen Rechtslage grundsätzlich verboten, jedoch kann eine Sondergenehmigung aus religiösen Gründen erteilt werden. Seit längerem wünschen sich muslimische und türkische Verbände wie etwa die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) die Einführung eines gesetzlichen muslimischen Feiertags in Deutschland. Als Beispiel wird hier gerne das Opferfest genannt: \"Das wäre ein wichtiges Signal an die muslimische Bevölkerung,\" sagte laut Pressemeldungen der TGD-Bundesvorsitzende Kenan Kolat im Januar 2014 der Nachrichtenagentur dpa. Über diesen Vorschlag solle eine künftige Islamkonferenz beraten.", "section_level": 1}, {"title": "Opferfest-Termine.", "content": "Der erste Tag des Opferfestes wird/wurde an folgenden Daten gefeiert: Anmerkung: Islamische Feiertage beginnen jeweils am Vorabend des angegebenen Tages. Da der islamische Kalender auf tatsächlichen Neumondsichtungen basiert, kann das Datum je nach Region um einen Tag unterschiedlich sein. Da auch der jüdische Versöhnungstag Jom Kippur am 10. Tag eines Monats in einem Mondkalender stattfindet, kommt es alle 33 Jahre zu der Situation, dass beide Feiertage am selben Kalendertag begangen werden. Zuletzt war dies 2014 und auch 2015 der Fall. Dieses Zusammentreffen eines Fastentages mit einem Freudenfest ist in israelischen gemischten Städten ein Problem und bedarf besonderer Vorbereitung, damit es zu keinen Konflikten zwischen den Anhängern der zwei Religionen kommt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Opferfest, auch Eid ul-Adha (), ist das höchste islamische Fest. Es wird zum Höhepunkt des \"Haddsch\" gefeiert, der Wallfahrt nach Mekka, beginnt jährlich am Zehnten des islamischen Monats \" und dauert vier Tage. Aufgrund des islamischen Mondkalenders kann das Opferfest zu jeder Jahreszeit stattfinden, es verschiebt sich im Sonnenkalender rückwärts um meist elf Tage pro Jahr.", "tgt_summary": "古尔邦节(意译为宰牲节,新马汶称哈芝节,,拉丁化:,,),又称“大节”,是伊斯兰教的重要节日。在伊斯兰历每年的12月10日,麦加朝圣过后。", "id": 2449148} {"src_title": "Eiskunstlauf", "tgt_title": "花样滑冰", "src_document": [{"title": "Disziplinen.", "content": "Eiskunstlauf wird bei den olympischen Spielen in vier Disziplinen durchgeführt: Erstmals bei den Winterspielen 2014 kam ein Teamwettbewerb dazu, bestehend aus den beiden Einzelläufen, dem Paarlauf und dem Eistanzen. Internationale Wettbewerbe gibt es außerdem im Synchroneiskunstlauf.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Wiege des Eiskunstlaufs stand in Großbritannien, der erste Wettkampf fand hier 1814 statt. Von hier breitete er sich in ganz Europa und den USA aus. Man fügte dem Eiskunstlauf noch Musik hinzu und setzte Tanz- und Ballettelemente ein. Beim Ausflug in die Frühgeschichte der Sportart muss man eher über Eislauf sprechen, der sich erst viel später in zwei unterschiedliche Sportdisziplinen, Eiskunstlauf und Eisschnelllauf, geteilt hat. Die ersten historischen Erwähnungen vom Eislauf stammen aus Dänemark 1134, die älteste englische Kenntnis stammt aus dem Jahr 1180. Archäologische Funde (aus Knochen gefertigte Schlittschuhe) datieren den Ursprung des Eislaufens in die Bronze- und Steinzeit. Primitive Anfänge kann man schon in den Niederlanden im 13. und 14. Jh. finden, wo die mit Metall beschlagenen Kanten der Holzschuhe einfache Laufbögen ausführen ließen. In den Niederlanden war Schlittschuhlaufen ein Volksvergnügen, wie das manche Bilder der Alten Meister bezeugen, andernorts war es nur Adelsvorrecht. Der Kaiser Rudolf II. soll einen großen Eiskarneval veranstaltet haben, der unangefochten zur Popularisierung dieser Kurzweil beitrug. Die Entwicklung des echten Eiskunstlaufens fing aber erst im 18. Jh. an, als die Kufen die Form einer Kurve bekamen, was die Ausführung von Drehungen und komplizierten Elementen ermöglichte.", "section_level": 1}, {"title": "Eisbahnen und Winterstadien.", "content": "Die ersten Eisbahnen waren zugefrorene Teiche und Flüsse. Die Aufbereitung des Eises war aber recht schwierig und Klimaverhältnisse bestimmten die geografischen Regionen, in denen sich der Eislauf entwickeln konnte. In Annalen des philadelphischen Vereins, der 1848 gegründet wurde, kann man beispielsweise finden, dass zur Ausrüstung auch einige Meter Rettungstau gehörten. In Kanada dagegen war dünnes Eis nicht das Problem, sondern die aufliegenden Schneemassen; so wurde im Jahr 1860 das erste Stadion im Land überdacht. Die erste \"Kunsteisbahn\" (lat. \"Glaciarium\") wurde in London (Chelsea) schon im Jahr 1876 gebaut. Der Ausbau weiterer Kunsteisbahnen war entscheidend für die folgende Entwicklung dieses Sports. Das bis dahin größte überdachte Eisstadion entstand im Jahr 1960 in Tokio. Seine Eisfläche ist 4.000 m2 groß. In Japan befindet sich auch die größte Freilufteisbahn, die im Jahr 1967 angelegt wurde und eine Fläche von 15.400 m2 hat. Eisstadien finden wir heutzutage nicht nur in Kanada, USA, Schweden und in weiteren europäischen Ländern mit Eishockey- oder Eiskunstlauftradition, sondern auch in wärmeren Regionen wie Spanien oder selbst im heißen Afrika, z. B. in der Elfenbeinküste. Durch die Weiterentwicklung von witterungsunabhängigem synthetischem Eis wird dieser Trend noch verstärkt. Nach dem Reglement der ISU soll die Eisfläche rechteckig sowie 56–60 Meter lang und 26–30 Meter breit sein.", "section_level": 1}, {"title": "Regeln und Wettkämpfe.", "content": "Die ersten internationalen Eiskunstlaufwettkämpfe wurden vom Wiener Eislauf-Verein im Jahr 1882 auf seinem Vereinsplatz abgehalten. Die dafür verfasste Wettkampfordnung, das sog. \"Regulativ\" basierte auf dem Lehrbuch „Spuren auf dem Eise – Die Entwicklung des Eislaufens auf der Bahn des Wiener Eislauf-Vereines“ der Schüler Jackson Haines – Karl v. Korper, Max Wirth und Demeter Diamantidi, das im Jahr 1881 herausgegeben worden war. Dieses Regulativ übernahm später die Internationale Eislaufunion (ISU) und bildet so bis heute die Basis des internationalen Regelwerks. Zu deutlicheren Veränderungen kam es mit der Einführung der Kurzkür und mit der Umstellung des Verhältnisses in der Bewertung von Pflicht- und Kür. Um die subjektiv bewertete Sportart Eiskunstlaufen transparenter und objektiver zu gestalten, hat die ISU ein neues Wertungssystem entwickelt, das seit der Saison 2004/2005 das \"\"6.0 System\"\" international abgelöst hat. Dem Eiskunstlaufbewertungssystem (engl. \"ISU Judging System\") der internationalen Eislaufunion liegt eine vollkommen neue Berechnung der Wettkampfergebnisse zugrunde. Mit dem Einsatz eines digitalen Videosystems im Wettkampf sind die Preisrichter nun in der Lage, Elemente wiederholt zu betrachten und damit objektiver zu bewerten.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmerzahlen bei ISU-Meisterschaften.", "content": "Die Zahl der Teilnehmer (Gesamtteilnehmerquote) je Disziplin (Herren, Damen, Sportpaare, Eistanz), die ein ISU-Mitglied (üblicherweise Landesverbände) zur jeweiligen Meisterschaft entsenden dürfen, wird nach Regel 378 \"Spezielle Regelungen & Technische Regeln Einzel- und Paarlauf und Eistanz 2018\" wie folgt bestimmt: Die Platzierung eines jeden Läufers wird für diese Tabelle als Punktzahl gewertet, wenn die Endplatzierung 16 oder besser war. Für Teilnehmer am Finale aber schlechterer Platzierung als 16 werden 16 Punkte vergeben. Wurde das Finale nicht erreicht, dann wird eine Punktzahl von 18 angesetzt. Bei einer Teilnehmerzahl von drei in der vorherigen Saison werden nur die beiden Bestplatzierten gewertet. Jedes ISU-Mitglied darf auf jeden Fall einen Teilnehmer je Disziplin je Meisterschaft entsenden. Als Teilnehmer der vorigen Saison werden alle Eiskunstläufer gewertet, die an der Auslosung teilgenommen haben. Teilnehmer die wegen Krankheit oder unerwartetem Defekt der Ausrüstung die Kür nicht komplett durchlaufen können, die aber 10. oder besser nach dem Kurzprogramm oder dem Rhythmustanz waren, werden nicht als Teilnehmer gewertet. Bei den Vierkontinentemeisterschaften darf jedes ISU-Mitglied 3 Teilnehmer entsenden. Die Teilnehmerzahl bei Olympischen Winterspielen wird abweichend ermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Eiskunstlauf bei den Olympischen Spielen.", "content": "\"siehe: Eiskunstlauf bei den Olympischen Spielen\" und \"Liste der Olympiasieger im Eiskunstlauf\"", "section_level": 1}, {"title": "Frauen und Eiskunstlauf.", "content": "Eiskunstlauf als Sportart war den Frauen lange aus verschiedenen Gründen fast untersagt. Unter anderem wurden medizinische und soziale Gründe angeführt. Mit der Aufnahme der Damenwettbewerbe stand weiterhin zu befürchten, dass die Sympathie der Kampfrichter für die holde Weiblichkeit auf ihre objektive Bewertung Einfluss haben würde. Man schlug sogar vor, in den Regeln festzulegen, dass die Kampfrichter bei Frauenwettbewerben verpflichtend eine blaue Brille zu tragen hätten. Hierzu muss jedoch angemerkt werden, dass die Frauen sich auch beim Sporttreiben an die viktorianische Kleiderordnung hielten und in schweren Wollkleidern und Unterröcken antreten mussten, welche die Bewegungen massiv erschwerten. Florence Madeline Syers, bekannt als „Madge“ Syers, war die erste Frau, die sich aufgrund ungenauer Formulierungen bei der – eigentlich nur für Männer vorgesehenen – Eiskunstlaufweltmeisterschaft 1902 ihr Startrecht erkämpfte. Äußerst souverän belegte sie den zweiten Platz. Madge Syers und der britische Verband \"National Skating Association\" hatten herausgefunden, dass in der ISU-Wettkampfsordnung nirgendwo explizit festgelegt war, dass an einem Wettkampf keine Frauen teilnehmen könnten. Die NSA kämpfte vehement um das Startrecht ihrer Sportlerin – vielleicht, weil ihr Ehemann \"Edgar Syers\", mit dem sie auch an Paarlaufkonkurrenzen teilnahm, Generalsekretär des Verbands war. So endete die Teilnahme der einzigen Frau sensationell. Syers wurde hinter dem Schweden Ulrich Salchow Zweite und hätte womöglich sogar den Sieg verdient gehabt. Dieser Ansicht waren nicht nur das Publikum und einige Experten, sondern auch der Gewinner. Empört darüber, dass seine Konkurrentin keinen Preis bekam, überreichte er ihr demonstrativ seine Trophäe. Ein Jahr nach dem Gewinn des Vizeweltmeistertitels trat Syers noch einmal gegen ausschließlich männliche Konkurrenz an und wurde erste britische Meisterin im Herreneiskunstlauf. Weitere Chancen, die Männer zu schlagen, bekam sie jedoch nicht mehr. Bei den Europameisterschaften in Davos 1904 konnte sie aufgrund einer Verletzung nicht zur Kür antreten. Die Internationale Eislaufunion änderte rasch die Regeln, woraufhin ab 1906 eigenständige Damenwettbewerbe veranstaltet wurden. Zweimal hintereinander wurde Madge Syers Weltmeisterin. 1908 errang sie in London auch den Titel der Olympiasiegerin. Eine weitere Bahnbrecherin wuchs in Russland auf. Nikolai Panins Schülerin Xenia Cesar begann mit dem Eiskunstlauf schon am Gymnasium. Die Tochter eines Musiklehrers, selbst eine ausgezeichnete Pianistin, übertrug ihre Kunst und ihr künstlerisches Gefühl auf das Eis. Sie war die erste russische Frau, die sich bei der Nationalmeisterschaft für den Herrenwettbewerb angemeldet hat. Zwischen den fünf teilnehmenden Männern besetzte sie den dritten Platz. Auf Protest der „verschnupften“ Herren wurde ein weiterer ähnlicher Wettbewerb nicht mehr veranstaltet. Sonja Henie, die norwegische Meisterin und fraglose Diva des Eiskunstlaufs zwischen 1924 und 1936, stellte bei den Olympischen Winterspielen in Chamonix 1924 eine große Neuheit vor, den bis zu den Knien kurzen Rock. Von da an wurde sie von anderen Eiskunstläuferinnen nachgeahmt, die anfingen, kurze Röcke, die ihre Bewegungen nicht behinderten, zu tragen. Das Schicksal einer der weiteren Eiskunstläuferinnen, Tenley Albright, ist ganz außergewöhnlich. Als kleines Mädchen bekam sie nicht-paralytische Kinderlähmung. Sie wollte laufen, aber vor allem wollte sie Eiskunstläuferin werden. Es dauerte noch lange, bis sie ihre ersten Schritte machen konnte. Als 11-Jährige konnte sie mit dem Eiskunstlaufen beginnen – sie war wieder gesund. Nach acht Jahren harter Arbeit wurde sie amerikanische Meisterin, anschließend noch 2-fache Weltmeisterin, und 1956 gewann sie die Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo. Die niederländische Eiskunstläuferin Sjoukje Dijkstra widmete viel Zeit der athletischen Vorbereitung, daher war auch ihr Lauf voller Kraft und Energie. Dijkstra verkörperte überhaupt nicht die Vorstellung eines zarten und schlanken Mädchens, das wie eine Fee über dem Eise schwebt. Im Gegenteil, mit ihrer Gestalt wirkte sie vielmehr wie eine Ringkämpferin. Ungeachtet dieses Gewichtshandicaps war sie eine Hochsprungmeisterin. In ihrer athletischen Vorbereitung setzte sie neben dem Lauf auch auf den Hochsprung, und in dieser Disziplin war sie auch die niederländische Rekordfrau. Aber nicht nur das, sie war auch eine gute Judoka. Ihre Eiskunstlaufkarriere begann sie als 18-Jährige mit dem Europameistertitel 1962, den sie in den folgenden Jahren noch dreimal verteidigte. Bei den Olympischen Winterspielen in Squaw Valley 1960 endete sie als Zweite. Nun tauchte ein finanzielles Hindernis auf: Sjoukie suchte sich den amerikanischen Trainer Arnold Gerschwiller aus, hatte aber nicht genug Geld, um ihn zu bezahlen. Schließlich halfen ihr Freunde aus verschiedenen Sportarten – aus dem Eiskunstlauf, der Leichtathletik und auch aus dem Judo. Bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1964 gewann sie die Goldmedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "\"Hauptartikel\": Geschichte des Schlittschuhs", "section_level": 1}, {"title": "Kufen.", "content": "Eiskunstlaufkufen, aus hartem Stahl gefertigt, sind 3 bis 4 Millimeter breit. Sie haben eine sehr geringfügige Konvexkurve, die die Ausführung von Drehungen und komplizierten Elementen ermöglicht. Die Nut im Blatt, genannt \"Hohlschliff\", hat auf jeder Seite fein geschliffene Kanten (die Innenkante und Außenkante), die dem Eisläufer Steuerung und Beschleunigung ermöglichen. Zähne an der Frontseite des Blatts, genannt \"Bezahnung\", werden vor allem zur Landung von Sprüngen und für Tip-Schritte benutzt. Um Tempo aufzunehmen, wird mit der gesamten Kufe seitlich abgestoßen. Pirouetten werden auf dem vorderen Drittel der Kufe gedreht – nicht auf der Spitze. Kufen haben unterschiedliche Fersenhöhen. Eistänzer tragen häufig eine hohe Ferse, die das Körpergewicht nach vorn auf die Zehenballen drückt, um Richtungsänderungen und schnelle Schrittfolgen besser steuern zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Schuhe.", "content": "Nach Maß für jeden Fuß gefertigte und stark versteifte, bis zu den Waden hochgeschlossene Schnürstiefel, mit dickem, steifem Lederinneren und mit zusätzlicher Knöchelstütze. Breite lederne Zungen mit Polsterung erlauben Flexibilität innerhalb des Schuhs.", "section_level": 2}, {"title": "Kostüme.", "content": "Die Garderobe der Eiskunstläufer und Eistänzer wird durch den Charakter des Programms und die Musikwahl bestimmt. Ihre Kostüme sollten die Leistung krönen, aber nicht zur Ablenkung werden. Bei der Kür sollten die Damen einen Rock und Männer eine lange Hose tragen. Hosen sind bei den Damen erst seit der Saison 2004/2005 zugelassen. Modeartikel und Stützen sind jedoch nicht erlaubt, beim Originaltanz der EM 2009 trug die Eistänzerin Kristin Fraser jedoch zum ersten Mal eine Brille. Meistens passen die Kostüme der Frauen zu denen der Männer. Im neuen Wertungssystem fließt die Kostümwahl in die Komponenten mit ein.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Kostümentwicklung.", "content": "In der Geschichte des Eislaufs hat sich seit seiner Geburt als Sport in der Mitte des 19. Jahrhunderts vieles geändert: die Methode des Beurteilens, die Regeln, die Organisation, der Wettbewerbaufbau, die Techniken, die Materialien und die Kostüme. Es gibt jedoch einen Aspekt, der im Laufe der Zeit derselbe geblieben ist: Die Kostüme sind immer der Mode, den Mustern, Materialien und Farben der Zeit gefolgt. Als Eiskunstlauf als ein Sport im modernen Sinne entstand, existierten Kostüme als solche nicht: Die Eiskunstläufer trugen ihre tägliche Kleidung: Männer wurden in Hose und Jacke gekleidet, Frauen trugen lange Röcke bis zu den Knöcheln. Gilbert Fuchs, der erste Weltmeister, führte Leggings ein, die heute für Herren nicht mehr erlaubt sind. Es war Sonja Henie, die norwegische Meisterin, die zehn Weltmeistertitel und drei olympische Titel gewann und fraglos die Diva des Eiskunstlaufs zwischen 1924 und 1936 war, die die größte Neuheit, den kurzen Rock, bei den Olympischen Spielen von 1924 vorstellte. Von da an wurde sie von anderen Eiskunstläuferinnen nachgeahmt, die ebenfalls anfingen, kurze Röcke und anschmiegsamere Kostüme zu tragen, die ihre Bewegungen nicht behinderten, wenn sie schwierige Figuren ausführten. Die Entwicklung des Eiskunstlaufens in den folgenden Dekaden fügte größere technische Schwierigkeiten hinzu: Einfache Sprünge wurden zu zwei- und dreifachen, und es gab eine größere Verfeinerung in der Auffassung der Programme, die jetzt reale Geschichten erzählten. Diese Entwicklung beeinflusste auch die Kostüme, sie wurden zu einem Bestandteil des Wettbewerbs, einem der Hauptelemente der künstlerischen Programmgestaltung, zusammen mit der Musik und dem gewählten Thema. In den 1970er und 1980er Jahren waren kurze Röcke und Hose mit Schlag modern. Die Kostüme hatten nüchterne Farben ohne Farbtöne und ohne bestimmte Muster. In den 1980er und 1990er Jahren andererseits wurden die Kostüme mit Flitter besetzt. Populär waren helle und warme Farben, die Muster wurden deutlicher. Hosen waren gerade geschnitten und die Röcke waren vorne kürzer und an der Rückseite länger. Schmucksachen anstatt Flitter, längere Röcke, schwindelerregende Dekolletées und der Gebrauch von Falsch-Nacktheits-Stoffen sind heutzutage immer noch verbreitet – Schmucksachen werden sogar von den Männern benutzt und ihre Hemden sind geöffnet. Ziel ist, die Athleten auch durch ihre Kostüme so sinnlich wie möglich darzustellen. Das Hauptaugenmerk der Programmgestaltung sollte sein, das Thema des Programms aufzufangen und lebendig zu interpretieren. Zweifellos spielen hierbei neben der Musik und dem Tanzen auch die – auf Musik und Thema abgestimmten – Kostüme eine sehr wichtige Rolle: Eiskunstlauf ist nicht nur ein Sport, sondern auch eine Kunstform, mit den Athleten als Hauptfigur. Die Kleidung ist das erste, was der Zuschauer wahrnimmt und was im Gedächtnis haften bleibt.", "section_level": 2}, {"title": "Technologie.", "content": "Vom Gesichtspunkt der Technikentwicklung ist Eiskunstlauf vermutlich die konservativste Eisdisziplin. Vorschuhe und Polsterung der Schlittschuhe sind stets aus Naturleder gefertigt, mit Versteifungen in den am meisten vom Druck betroffenen Fußbereichen. Das Ziel ist die Gewährleistung des bestmöglichen Gefühls, und es ist kein Zufall, dass während der letzten Jahre Innensohlen aus wärmeverteilenden Materialien verwendet worden sind, die sich den Füßen ganz anpassen können. Die äußeren Sohlen sind normalerweise aus mehrschichtigem Leder.", "section_level": 1}, {"title": "Elemente.", "content": "\"Hauptartikel:\" Eiskunstlaufelemente Wie schon oben genannt wurde, ist Eiskunstlauf die kunstvolle Ausführung von Sprüngen, Pirouetten und Schritten. Zu den Sprüngen zählen der Dreiersprung, Salchow, Toeloop, Rittberger, Flip, Lutz und Axel, die einfach, doppelt, dreifach und teilweise sogar vierfach gesprungen werden, sowie die so genannten Verbindungssprünge Spreizsprung, Euler (auch als Thorén bekannt), Oppacher, Walley und Jet Button. Ein fünffacher Sprung im Allgemeinen bzw. vierfacher Axel im Besonderen wurde bisher noch nicht gesprungen. Weitere bekannte Figuren im Einzel- und Paarlaufen sind die Biellmann-Pirouette, die Todesspirale und die geworfenen Sprünge, die ebenfalls doppelt, dreifach oder vierfach ausgeführt werden können. Die Eiskunstläuferin Surya Bonaly war und ist bis heute die einzige Frau, die einen einbeinig gelandeten Rückwärtssalto auf dem Eis schaffte.", "section_level": 1}, {"title": "Lehrbücher und Methodiken.", "content": "Während für Einzellauf viele Lehrbücher geschrieben wurden, wurde der Paarlauf ganz vernachlässigt. Geringere Erwähnungen in herkömmlichen Handbüchern kann man nicht einmal als oberflächliche Anleitung betrachten, umso weniger als ein System. Eine einzige Ausnahme ist das amerikanische Handbuch des englischstämmigen Trainerpaars Dench-Stewart \"„Pair skating and Dancing on Ice“\" aus dem Jahr 1943, das eine wirkliche Paarlaufmethodik ist, nicht aber Methodik für Eistanz im heutigen Wettkampfsinn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Eiskunstlauf ist eine Form des Eislaufs, bei dem es auf die kunstvolle Ausführung von Sprüngen, Pirouetten und Schritten ankommt. Es gibt internationale Eiskunstlaufwettbewerbe, z. B. die Weltmeisterschaft, und Eiskunstlauf ist auch eine offizielle Disziplin bei den Olympischen Winterspielen.", "tgt_summary": "花式溜冰是一项由单人、双人或团体以冰刀在冰面上划出图形并表演技术动作的体育活动。这项运动在1908年夏季奥林匹克花样滑冰成为奥林匹克运动会的项目,其四个现行奥运竞赛项目包括男子单人滑、女子单人滑、双人滑以及冰舞,非奥运竞赛项目包括团体滑与四人滑。在成人组赛事中,选手表演短节目与自由滑两种内容,其中包含旋转、跳跃、转体、托举、抛跳、螺旋线以及其他元素。", "id": 1246678} {"src_title": "Terraforming", "tgt_title": "地球化", "src_document": [{"title": "Die Grenzen der Bewohnbarkeit.", "content": "Die Grenzen der Bewohnbarkeit werden von McKay wie folgt geschätzt:", "section_level": 1}, {"title": "Venus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangsbedingungen.", "content": "Auf der Venus-Oberfläche herrschen Temperaturen von mehr als 450 °C und ein Druck von rund 92.000 hPa. Jede bekannte Form organischen Lebens würde sofort verkohlen. Außerdem sind die Tage auf der Venus sehr lang (243 Erdtage). Selbst wenn es gelänge, den Treibhauseffekt zu reduzieren, würden sich außerhalb der Polregionen möglicherweise starke Temperaturschwankungen zwischen Tag- und Nachtseite einstellen. Ein weiteres Problem ist die Wärmekapazität des Gesteinsmantels. Selbst wenn die Atmosphäre nach einigen Jahrhunderten künstlich auf für Menschen erträgliche Temperaturen gesenkt worden wäre, wäre die Oberfläche der Gesteine noch immer rund 400 °C heiß – und das Auskühlen könnte weitere Jahrhunderte dauern. Die Atmosphäre der Venus besteht hauptsächlich aus CO. In etwa 50 km Höhe herrschen Temperaturen zwischen 20 °C und 100 °C (je nach Höhe) und Luftdruck von einigen wenigen (Erd-)Atmosphären. In dieser Höhe gibt es schwefelsäurehaltige (also für viele bekannte Lebewesen giftige) Wolken.", "section_level": 2}, {"title": "Wasser und Temperaturinversion.", "content": "Auch auf der Venus gibt es eine Temperaturinversion (vgl. Tropopause auf der Erde). Auf der Erde liegt in einer Höhe von 9 bis 17 Kilometern eine kalte Luftschicht (−60 °C). Diese führt dazu, dass dort Wasserdampf kondensiert bzw. gefriert. Darum sind die darüber liegenden Schichten der Atmosphäre äußerst trocken. Dadurch wird nur sehr wenig Wasser in den oberen Schichten durch UV-Strahlung gespalten. Infolgedessen entweicht nur sehr wenig Wasser (Wasserstoff) von der Erde in den Weltraum. Die Temperaturen auf der Venus sind aber zu hoch, sodass Wasserdampf zwar abgekühlt, aber nicht flüssig wird. Die Atmosphäre ist sehr dicht, wodurch sie sehr viel Wasserdampf aufnehmen kann. Der Wasserstoff gewinnt an Auftrieb. Durch den Sonnenwind werden so stetig enorme Mengen an Wasserstoff in den Weltraum abgetragen. Die Venus hat dadurch einen Großteil ihrer Wasservorräte verloren.", "section_level": 2}, {"title": "Methoden für die Venus.", "content": "Terraforming könnte beispielsweise durch das Einbringen von Grünalgen in die CO -reiche Atmosphäre geschehen. Dies soll eine Anreicherung von Sauerstoff bei gleichzeitiger Reduzierung des Treibhauseffekts durch den Verbrauch von CO durch die Photosynthese der Algen bewirken. Das dafür benötigte Wasser müsste aus der Zersetzung von Schwefelsäure oder durch das Einfangen von Kometen gewonnen werden. Ohne Wasser ist die Schwefelsäure heute aber zu hoch konzentriert. Außerdem entsteht Schwefelsäure zwar als Stoffwechselendprodukt irdischer Bakterien, es gibt aber keine bekannten Organismen, die sie als Nahrung nutzen und aufspalten. In höheren Atmosphärenschichten sind Druck und Temperatur gemäßigt. Dort könnte es also günstigere Bedingungen für schwebende Pflanzen, quasi \"Luftplankton\", geben. Die chemischen Bedingungen sind geprägt vom hohen Gehalt an Schwefelsäure. Die Grünalgen-Idee scheint nicht direkt umsetzbar zu sein, denn die Bedingungen für das Überleben der Pflanzen müssten von ebendiesen Pflanzen erst geschaffen werden. Allerdings ist es denkbar, dass die Algen aus Schwefelsäure und CO Wasser und Kohlenwasserstoffe erzeugen und somit in ihre Biomasse umwandeln. Solche Algen sind auf der Erde jedoch nicht bekannt, zumal sie in einem weitgehend wasserlosen Milieu existieren müssten. Wenn die Venus unter den kritischen Punkt von 374 Grad käme, würde Wasser unter dem hohen Druck flüssig werden und ausregnen. Dadurch entfiele der Treibhauseffekt des Wasserdampfes, der rund 20-mal so effektiv wie CO sein soll. Außerdem würde das flüssige Wasser noch zusätzlich Wärme in den Weltraum reflektieren. Vorher würden die Temperaturen durch das freigesetzte Wasser allerdings noch weiter ansteigen, was ein weiteres Hindernis für die Terraformierung der Venus ist. Vorstellbar ist in Verbindung mit einer Kolonisierung auch der Bau luftschiffähnlicher, schwebender Stationen in der Hochatmosphäre der Venus, und vielleicht auch die Zucht schwebender, ballonähnlicher Pflanzen als Nahrungsmittel. Die schwebenden Städte könnten – laut Robert Zubrin – mit Schilden verbunden werden, die einen Schatten werfen und somit den Planeten kühlen würden. Außerdem könnten diese Schilde aus Kohlenstoff erzeugt werden, den es vor Ort in Massen in der Atmosphäre gibt. Die Venus bleibt, was das Terraforming betrifft, trotzdem ein extrem schwieriger Planet. Der Venusboden enthält vermutlich große Mengen an einfach oxidierten Metallen (FeO, MgO, CaO,...). Bis heute ist ungeklärt, warum die Stoffe im Regolith (Venusboden) nicht in größeren Mengen mit Kohlendioxid (CaO+CO → CaCO) reagiert haben. In der schwefelsauren Umgebung sind Carbonate nicht stabil. Es wurde vorgeschlagen, den Boden kräftig zu durchpflügen, um so durch eine Kohlenstoffsenke größere Mengen des Treibhausgases zu binden.", "section_level": 2}, {"title": "Mars.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangsbedingungen.", "content": "Damit sich der Mars zu einer so genannten „zweiten Erde“ entwickeln kann, wären folgende Veränderungen notwendig:", "section_level": 2}, {"title": "Methoden für den Mars.", "content": "Beim Mars kann ein Terraforming am Kohlendioxid (CO) ansetzen, das in großen Mengen im Polkappeneis gespeichert ist. Schätzungen umfassen etwa 300 bis 600 hPa (oder englisch '). Größere Mengen (450–900 hPa) von CO sind im Regolith gebunden. Damit ließe sich theoretisch eine dichte kohlendioxidhaltige Atmosphäre schaffen, die aber für Menschen giftig ist. Selbst Pflanzen können nur eine Menge von rund 50 hPa CO vertragen. Jedoch ist von Algen bekannt, dass diese sich selbst in reinen Kohlendioxidatmosphären wohlfühlen. Manche Algenarten gedeihen sogar am besten in reinem CO. Zur Initiierung des Treibhauseffektes sind verschiedene Methoden denkbar. Bei allen Methoden ergeben sich durch verkettete Reaktionen folgende Resultate: Nach einer durch die NASA unterstützten und 2018 veröffentlichten wissenschaftlichen Studie gibt es jedoch auf dem Mars nicht genügend Kohlenstoffdioxid, das in der Atmosphäre einen Treibhauseffekt auslösen könnte, der für lebensfreundliche Verhältnisse sorgen würde.", "section_level": 2}, {"title": "Weltraum-Spiegel.", "content": "Eine sehr aufwändige und damit kostspielige Methode, der Marsumwelt die benötigte Energie zuzuführen, wäre die Positionierung mehrerer gigantischer Spiegel, sogenannter Solettas, in einem Mars-Orbit. Die Spiegel hätten einen Durchmesser von jeweils zirka 100 bis 200 km und besäßen eine Masse von einigen hunderttausend bis einigen Millionen Tonnen. Das von ihrer mit Hilfe von polymerverstärkter Alu-Folie verspiegelten Oberfläche reflektierte Sonnenlicht wird auf die vereisten Polregionen gelenkt und diese zum Schmelzen gebracht. Der damit initiierte CO-Ausstoß in die Atmosphäre würde einen gewünschten Treibhauseffekt auslösen, der den Mars weiter erwärmt.", "section_level": 3}, {"title": "Asteroid.", "content": "Die Manipulation der Flugbahn eines Asteroiden mutet zwar fantastisch an, ist aber wenigstens theoretisch möglich. Ein Asteroid oder Komet mit einem großen Gehalt an flüchtigen Stoffen (Volatilen) soll durch eine Manipulation seiner Flugbahn auf den Mars geführt werden und gäbe beim Eintritt in die Mars-Atmosphäre oder beim Aufschlag auf die Oberfläche diese Stoffe frei. Dadurch aktivierte er analog den anderen Methoden einen selbstverstärkenden Treibhauseffekt. Der wahrscheinlich hohe Wassergehalt eines Kometen würde zusätzlich große Mengen an Wasserdampf in die Atmosphäre bringen. Der dadurch verursachte gewaltige Aufschlag könnte auch zusätzlich unterirdische Wasserreservoirs freisetzen. Zwar ist diese Methode bisher technisch nicht umsetzbar, könnte aber zu dem in weiter Zukunft liegenden Zeitpunkt, an dem Terraforming am Mars durchgeführt werden sollte, verfügbar sein.", "section_level": 3}, {"title": "Ruß.", "content": "Die einfachste Methode, den Mars zu erwärmen, besteht in der Verteilung von Ruß oder anderen lichtabsorbierenden Stoffen über den Eis- bzw. Trockeneisflächen der Polkappen. Die stärkere Absorption von Licht bewirkt einen Temperaturanstieg, der das Eis bzw. das Trockeneis sublimieren lässt.", "section_level": 3}, {"title": "Mikroben.", "content": "Zudem könnten recht „früh“ während des Terraformens Mikroben, Bakterien von der Erde auf dem Mars angesiedelt werden, die unter niedrigem Druck, mit kaum oder gar keinem Sonnenlicht und ohne Sauerstoff existieren können (wie auf der Erde in Vulkanen, auf dem Meeresboden oder in Schwefelquellen). Auch gibt es die Idee, dass Mikroben mit Pigmenten, also dunklen Zellhäuten – über die Pole verteilt – das Eis zum Schmelzen bringen könnten, da sich dunkle Farben im Licht besser aufheizen als helle.", "section_level": 3}, {"title": "Partielles Terraforming.", "content": "Durch das Abschmelzen der Polkappen (die sowohl aus Trocken- wie Wassereis bestehen) ließe sich also eine bedeutend dichtere Atmosphäre schaffen, jedoch würde diese fast ausschließlich aus Kohlendioxid bestehen. Von den Vikingsonden ist bekannt, dass das Marsregolith unter dem Einfluss von Kohlendioxid und Wasser große Mengen Sauerstoff freigibt. Das Regolith scheint hier also eine mögliche Sauerstoffquelle darzustellen. Die Frage ist jedoch, ob auch genügend Wasser auf dem Mars vorhanden ist und wie sich dies in die Marsatmosphäre freisetzen ließe. Zwar ist Kohlendioxid ein Treibhausgas, aber selbst eine vollständige Freisetzung des gesamten Kohlendioxids in Form von Trockeneis und dem Regolith von 1.000 bis 2.000 hPa würde wahrscheinlich nicht ausreichen, die Temperatur um die notwendigen 60 Kelvin zu erhöhen. Weitere, effektivere Treibhausgase wie FCKW (wobei FCKW eine mögliche Ozonschicht zerstört) oder Octafluorpropan (es hat das 7000-fache Treibhauspotenzial von Kohlendioxid, ist über 2600 Jahre beständig und kann gemeinsam ohne Schädigung mit einer Ozonschicht existieren) müssten hier zusätzlich in großen Mengen zugeführt werden, um diese Marke dauerhaft zu erreichen und flüssiges Wasser zu ermöglichen. Höhere Luftfeuchtigkeit würde ebenfalls den Treibhauseffekt verstärken. Auch der „Import“ von Asteroiden mit hohem Methan- und Ammoniakanteil könnte treibhauseffektivere Gase zuführen. Am Ende dieses Prozesses stünde ein wärmerer, feuchterer und von einer dichten Kohlendioxidatmosphäre umgebener Mars, wie er möglicherweise bereits vor 3,5 bis 4 Milliarden Jahren bestand. Da dieser Prozess rein chemisch in Gang gesetzt werden kann und keinerlei biologische Vorgänge erfordert, ließe sich dies bereits in relativ kurzer Zeit von 100 bis 1.000 Jahren realisieren. Am Ende wären die Voraussetzungen für irdisches Pflanzenwachstum gegeben und ein Aufenthalt von Menschen im Freien wäre (bei Verwendung einer Sauerstoffmaske) möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Vollständiges Terraforming.", "content": "Für ein komplettes Terraforming müsste der hohe Kohlenstoffdioxidgehalt reduziert werden, was bedeutend längere Zeiträume beanspruchen dürfte. Dies könnte durch Pflanzen soweit reduziert werden, dass es für den Menschen atembar ist. Da Kohlenstoffdioxid jedoch auch zum Treibhauseffekt beiträgt, würde eine Reduzierung auch wieder zu einer Abkühlung führen. Um dies zu verhindern, müssten hier wiederum Treibhausgase eingebracht werden, die diesen Effekt ausgleichen. Neben dem Sauerstoff müsste die Atmosphäre auch ein Puffergas in signifikanten Mengen erhalten. Auf der Erde ist dieses Puffergas der Stickstoff, der fast 80 Prozent der Erdatmosphäre ausmacht. Der Anteil auf dem Mars müsste nicht so hoch sein, sollte aber zumindest der Menge des Sauerstoffs entsprechen. Ob genügend Stickstoff auf dem Mars vorhanden ist, ist jedoch fraglich. Neben Stickstoff könnten auch Argon oder andere Inertgase als Ersatz oder in Kombination dienen (wobei ein Mindestanteil an Stickstoff vorhanden sein müsste, um ein Pflanzenwachstum zu gewährleisten).", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritiker bezeichnen die Theorien zum Terraforming aus mehreren Gründen als unrealistisch:", "section_level": 1}, {"title": "Paraterraforming.", "content": "Gerade wegen der Aufwändigkeit eines vollständigen Terraformings hat sich auch noch das Konzept eines \"Para-\" oder \"Pseudoterraforming\", auch \"Worldhouse\" genannt (aus dem englischen \"‚‘\"; weiter lehnübersetzt \"Welthaus[-Konzept]\"), herausgebildet. Beim Paraterraforming wird ein bewohnbares Habitat gebaut, welches die freie Atmung ermöglicht. Derartige Bauwerke werden üblicherweise bedeutend größer gedacht als gegenwärtig übliche Traglufthallen und bestehen aus einem ein bis mehrere Kilometer hohen Dach, das über Türme und Kabel befestigt, luftdicht umschlossen und mit einer atembaren Atmosphäre versehen wird. Auch besteht grundsätzlich die Möglichkeit, eine Schutzhülle lediglich mit Hilfe des innen herrschenden Überdrucks und ohne Abstützung, eben einer Traglufthalle gleich, aufzublasen. Der Überdruck wäre ohnehin erforderlich, da der Druck gegenüber einer nicht vorhandenen oder sehr dünnen Atmosphäre (ähnlich wie beim Mars) für menschliches Leben ungeeignet oder zu gering ist. Die Kabel und Türme dienten in solchen Fällen mehr dazu, das Bauwerk am Boden zu halten anstatt vor dem Zusammenstürzen zu bewahren. Paraterraforming ließe sich schneller verwirklichen und beliebig modular erweitern, von einer kleinen Region bis zur Umfassung eines gesamten Planeten. Unterstützer dieses Konzeptes behaupten, dies ließe sich bereits mit der heutigen Technologie verwirklichen. Schließlich wird auch nicht die Menge von Gasen benötigt wie bei dem eigentlichen Terraforming, sondern nur ein kleiner Teil. Aufgrund seiner Modularität lässt es sich auch auf Asteroiden verwirklichen, die keinerlei Atmosphäre halten können. Ein großer Nachteil ist jedoch der notwendige Aufwand für Konstruktion und Wartung. Ein Welthaus wäre auch von Leckagen gefährdet. Dies ließe sich durch Sektionierung und Sicherungsmechanismen reduzieren. Auch die Gefährdung durch Meteoriten kommt ins Spiel. Das Paraterraforming kann jedoch auch als Ergänzung und Zwischenschritt zu einem kompletten oder teilweisen Terraforming Verwendung finden, in der einzelne für Menschen bewohnbare Regionen von einem Welthaus umgeben sind, während der Rest des Planeten soweit mit dem traditionellen Terraforming umgewandelt wurde, dass ausreichender Druck und Temperatur zur Atmung für Pflanzen vorhanden ist. Versuche, ein autonomes Ökosystem auf der Erde zu entwickeln, gab es in den Projekten Biosphäre 2 und Biosphäre 3.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Möglichkeiten.", "content": "Eine weitere Option, lebensfeindliche Orte (Planeten, Asteroiden usw.) zu nutzen, besteht darin, nicht den Ort zu terraformen, sondern den Menschen anzupassen – durch Veränderung seiner Physis durch Gentechnik, Biotechnologien (Cyborg u. a.). Beispiele wären das Anpassen der Organe an Niedrigschwerkraft, das Vergrößern des Lungenvolumens für Atmosphären mit geringerer Sauerstoffkonzentration, ein Exoskelett für große Druckverhältnisse, und dergleichen. Allerdings dürften – abgesehen von derzeit vorhandenen biotechnischen Umsetzungsschwierigkeiten – vor allem durch die psychologischen Auswirkungen enorme Widerstände gegen eine Durchführung mobilisiert werden. Zudem wäre das Anwendungsgebiet immer noch begrenzt, da kein infrage kommender Himmelskörper Probleme aufweist, für die die genannten Lösungen nach gegenwärtigen Vorstellungen ausreichend wären.", "section_level": 1}], "src_summary": "Terraforming (entlehnt aus dem lateinischen'und englischen'für die „[Um-]Bildung zur [Ersatz-]Erde“ oder kurz „Erdumbildung“) ist die Umformung von anderen Planeten in bewohnbare erdähnliche Himmelskörper mittels zukünftiger Technologien. Planeten oder Monde sollen so umgestaltet werden, dass darauf menschliches Leben mit geringem oder ohne zusätzlichen technischen Aufwand möglich wird.", "tgt_summary": "外星环境地球化(英语:Terraforming),简称地球化,是设想中人为改变天体表面环境,使其气候、温度、生态类似地球环境的行星工程。有时候该词用来总指行星工程。地球化的观念根植在科幻小说和真实的科学中。创造这个词是科幻作家杰克·威廉森(Jack Williamson),出现在1942年其发表于《Astounding Science Fiction》杂志上的一篇小说中。但地球化的具体设想则早于此。奥拉夫·斯蒂伯顿(Olaf Stapledon)1930年的《最后和最先的人》讲述了与反对地球化的金星原始居民展开长期战争的故事。", "id": 1607994} {"src_title": "Virtuelle Speicherverwaltung", "tgt_title": "虚拟内存", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Konzept der virtuellen Speicherverwaltung entstand aus der Trennung in primäre Speichermedien, auf die der Prozessor direkt Zugriff hatte (meist Magnetkernspeicher), und sekundäre externe Speichermedien (meist Magnettrommelspeicher) in den Computern der 1950er Jahre und dem Wunsch, diese automatisch auf gleicher Ebene zu verwalten. Das Konzept des virtuellen Speichers wurde 1956 vom Physiker Fritz-Rudolf Güntsch an der Technischen Universität Berlin entwickelt. In Großbritannien wurde das Konzept beim Atlas-Computer Projekt von Tom Kilburn und Kollegen 1959 in einem Prototyp demonstriert. Der Computer kam 1962 auf den Markt. Das Konzept setzte sich im Verlauf der 1960er Jahre bei den meisten Betriebssystemen von Großrechnern durch (wie TSOS der Spectra 70 von RCA oder System/360 (Modell 67) und deren Nachfolger System/370 von IBM). Da zur effizienten Implementierung auch neue Hardware entwickelt werden musste, gab es in den 1960er Jahren noch Widerstände gegen eine vollständige Implementierung in Betriebssystemen. Systematische Tests, die ein Team um David Sayre bei IBM Ende der 1960er Jahre durchführte, fielen aber eindeutig zu Gunsten des Konzepts virtueller Speicher aus. 1970 veröffentlichte Peter J. Denning einen Aufsatz zur Klärung der Eigenschaften des Konzepts Virtueller Speicher. Das Konzept fand in den 1970er Jahren Eingang auch bei Minirechnern, wie in das VMS Betriebssystem von DEC für dessen VAX-Rechner und in Unix (in der BSD Version). Beim PC setzte sich das Konzept mit der Weiterentwicklung der Prozessoren (bei Intel mit dem Protected Mode im Intel 80286 und dem Intel 80386 mit Memory Management Unit) auch in den Betriebssystemen durch, bei Microsoft ab Microsoft Windows 95.", "section_level": 1}, {"title": "Motivation.", "content": "Die ursprüngliche Motivation für eine Abstraktion der Speicheradressen mit virtuellen Adressen war die Vereinheitlichung der Benutzung und die mögliche Zusammenfassung verschiedener Speicherquellen. Dies wird von Güntsch in seiner Dissertation von 1957 so beschrieben: Die virtuelle Speicherverwaltung ermöglicht zudem die Implementierung von Speicherschutzmechanismen zur Separierung von Eine weitere nützliche Eigenschaft des virtuellen Adressraums ist die Möglichkeit, jedem Prozess einen initial unfragmentierten, exklusiven Speicherraum zur Verfügung zu stellen. Ohne virtuellen Speicher entstünde oft Speicherfragmentierung des (physischen) Adressraums (prozessübergreifend); durch virtuellen Speicher (pro Prozess, sowie meist deutlich größeren Adressraum als der phys. Speicher) kann weitgehend vermieden werden, dass der Adressraum eines Prozesses fragmentiert wird aufgrund eines anderen Prozesses. Durch die Abbildung virtueller auf physikalische Adressen kann ein physikalischer Bereich unter gewissen Umständen auch von mehreren Prozessen zugleich verwendet werden, was vor allem die effiziente Verwendung von dynamischen Bibliotheken erlaubt. Hierbei wird eine in mehreren Programmen eingebundene Bibliothek physikalisch nur einmal geladen. Dies kann insbesondere bei Standard-Bibliotheken, solche, die bei fast jedem Programm angebunden sind, eine erhebliche Verbesserung der Ladezeiten des Programms sowie eine effizientere Speichernutzung bewirken. Ebenso bei Programmen, die mehrfach zur gleichen Zeit ausgeführt werden; auch hier braucht der Programmcode sich nur einmal im Speicher zu befinden. Wesentlich für diese Art der Mehrfachverwendung des physikalischen Speichers ist, dass der Code der Bibliotheken und Programme während der Ausführung nur gelesen, also nicht verändert wird. Für die Variablen sind je Instanz neue physikalische Seite zu reservieren, was im Allgemeinen „automatisch geschieht“ per Copy-on-Write-Verfahren.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Das Rechnersystem stellt jedem Prozess mit Adressen von 0 bis n-1 einen scheinbar zusammenhängenden lokalen Speicherbereich zur Verfügung, wobei n die Größe dieses Speicherbereichs ist. In Wirklichkeit besteht dieser Speicherbereich aus einzelnen Seiten definierter Größe („Pages“, veraltet auch „Kacheln“) innerhalb des virtuellen Adressraums des Prozesses. Diese virtuellen Pages werden wiederum auf physische Pages abgebildet, die irgendwo im physischen Speicher oder sogar in einer Auslagerungsdatei liegen. Beim Zugriff eines Prozesses auf eine Speicheradresse (eine virtuelle Adresse, andere Adressen kennt der Prozess gar nicht) übersetzt die Memory Management Unit (MMU; meist kombiniert mit einem TLB) des Systems diese in die zugehörige aktuelle physische Adresse. Die sogenannte Seitentabelle ist die Tabelle, welche der Transformation von virtuellen in physische Seitenrahmen dient. Anhand dieser Tabelle kann die MMU die virtuellen Adressen in reale Adressen übersetzen. Hier ist verzeichnet, Die optimale Seitengröße (Größe einer Page) ist ein Kompromiss zwischen Häufigkeit von Seitenwechsel und Größe der Tabelle (übliche Größen: 4 KiB bei 32-Bit-virt.Adressraum, 4 MiB bei 64-Bit-virt.Adressraum). Eine virtuelle Adresse beschreibt also einen Ort im Speicher eines Computersystems, dessen Betriebssystem eine virtuelle Speicherverwaltung zur Adressierung verwendet. Die Gesamtheit aller (möglicher) virtuellen Adressen (eines Prozesses) wird auch als virtueller Adressraum bezeichnet. Nur Betriebssysteme, die eine virtuelle Speicherverwaltung verwenden, können einen virtuellen Adressraum generieren und dadurch Speicherseiten, die physisch nicht zusammenhängend sind, für den Programmierer bzw. das Programm als logisch zusammenhängenden Speicherbereich abbilden.", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Gemeinsam sind den virtuellen Speicherverwaltungen heutzutage folgende Grundprinzipien: Die verschiedenen virtuellen Speicherverwaltungen unterscheiden sich", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Platzierungsstrategien von Betriebssystemen.", "content": "Fordert ein Programm Speicher vom Betriebssystem an, besitzt das Betriebssystem Freiheiten, wo im virtuellen Speicherraum des Prozesses es dem Programm den angeforderten Speicher zuweist. Mit geschickten Platzierungsstrategien kann eine kontinuierliche Fragmentierung des virtuellen Adressraums reduziert werden, was sowohl bei einer hohen Anzahl von Speicheranforderungen und -freigaben als auch bei stark gefülltem virtuellem Adressraum sehr relevant wird. Strategien zur Wahl geeigneter Adressen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Paging.", "content": "Der Begriff \"Paging\" bezeichnet im engeren Sinn lediglich den Vorgang der Abbildung der virtuellen Adressen auf die physischen. Im weiteren (fehlerhaften) Sinne wird er synonym für \"Swapping\" benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Swapping.", "content": "\"Swapping\" ist die Auslagerung eines realen RAM-Speicherbereichs in einen anderen, sekundären Speicher, typischerweise in eine Auslagerungsdatei auf eine Festplatte durch das Betriebssystem. Die Idee dahinter ist, dass bei typischen Computern die Festplatte deutlich größer ist als der verfügbare elektronische Speicher (RAM): Indem der Festplattenspeicher ebenfalls verwendet werden kann, um Speicheranfragen von Programmen zu bedienen, können Anfragen, die über das verfügbare RAM hinausgehen, dann über \"Swap\"-Speicher für jeden Prozess mit mehr virtuellem Speicher bedient werden, als physisch vorhanden. Nachteil ist, dass der auf Festplatte ausgelagerte Speicher deutlich langsamer zugreifbar ist als RAM – jedoch ermöglicht dieses Vorgehen das Funktionieren von Programmen mit hohem Speicherbedarf. Um den langsamen Zugriff zu mildern, versuchen Betriebssysteme mithilfe einer Speicherüberwachung, den RAM- und Swap-Speicher optimal auf die verschiedenen Prozesse zu verteilen. Speicherbereiche, auf die längere Zeit weder lesend noch schreibend zugegriffen wurde, werden bei Knappheit in den langsamen Swap-Speicher ausgelagert. Häufig benötigte Pages werden möglichst im RAM behalten. Dies funktioniert konkret, indem ab einem gewissen Füllgrad des RAMs besondere Prozesse („Page stealer“) beginnen, länger nicht benutzte Seiten auszulagern, um zusätzlichen physischen Platz zu gewinnen, damit das System auf eine entsprechende Anforderung schnell reagieren kann. Dieser Vorgang ist asynchron zu den Anwendungen und belastet das System nicht sonderlich. Trotzdem ist die Zugriffsgeschwindigkeit der Festplatte relevant. Weiter unten sind die wichtigsten Seitenersetzungsstrategien aufgelistet. Üblicherweise wird eine Kombination aus mehreren Verfahren angewandt: Zuerst ungelesene, dann unveränderte, dann länger nicht veränderte Seiten auslagern. Soweit eine noch aktuelle Kopie einer Seite in der Auslagerungsdatei existiert, kann diese Seite ohne Weiteres zum Überschreiben freigegeben werden. Ein \"Seitenfehler\" (engl.: \"page fault\") tritt auf, wenn ein Programm auf eine Seite zugreift, die sich gerade nicht im Hauptspeicher befindet, sondern ausgelagert wurde. Dies löst eine Programmunterbrechung (engl.: \"trap\") aus. Das Betriebssystem sorgt nun dafür, dass der angeforderte Speicherbereich wieder in den Hauptspeicher geladen wird, damit das Programm darauf zugreifen kann. Die Seite kann nun durchaus physisch an anderer Stelle liegen als ursprünglich, die Memory Management Unit aktualisiert die Page Table entsprechend. Die virtuelle Adresse bleibt davon unverändert. Ein Seitenfehler verursacht also keinen Abbruch, sondern eine Aktion, die dem Prozess anschließend die normale Weiterverarbeitung erlaubt. Das Zurückholen solcher Seiten ist ein Vorgang, der deutlich länger dauert, als nur auf eine Hauptspeicheradresse zuzugreifen. Deshalb verlangsamen Seitenfehler, wenn sie in hohem Umfang auftreten, die Programmgeschwindigkeit erheblich. Die Rechenleistung kann stark einbrechen, wenn durch große Speicherknappheit auch häufig benötigte Pages ausgelagert werden müssen, und sich das System hauptsächlich mit der Behandlung von Seitenfehlern beschäftigen muss. Page stealer und die Traps greifen beide auf die Auslagerungsdatei zu und lasten ab einem gewissen Punkt die betroffenen Festplatten komplett aus. Dieser Effekt wird als Seitenflattern bzw. \"thrashing\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Seitenersetzungsstrategien von Betriebssystemen.", "content": "Typische Strategien, um die Verwendung von RAM und langsameren sekundären Speichern für alle Prozesse zu optimieren, sind:", "section_level": 2}, {"title": "Speicherfragmentierung.", "content": "Bei Systemen ohne virtuelle Speicherverwaltung tritt potentiell eine kontinuierliche Fragmentierung des realen Speicherraums über die Laufzeit ein. D.h. die erfolgreiche Funktion eines neu gestarteten Programms ist nicht deterministisch garantiert und hängt vom Fragmentierungszustand des physischen Speichers ab. Ohne virtuelle Speicherverwaltung kann es vorkommen, dass bei mehreren Programmläufen trotz gleichbleibender Speicheranforderung diese manchmal aufgrund von Fragmentierung nicht bedient werden können, obwohl insgesamt immer genügend Speicher frei ist. Beispielsweise hat MS-DOS, ein OS ohne virtuelles Speichermanagement, ein vergleichbares Problem mit Treibern und TSR-Programmen; es wurde versucht, das Problem mit komplizierten Speicheroptimierern (EMM386.EXE, QEMM etc.) zu minimieren. Bei diesen Speicheroptimierern wurde (unter anderem) versucht, Gerätetreiber und TSR-Programm über eine iterativ ermittelte optimale Lade-Reihenfolge möglichst unfragmentiert in den physischen Speicher zu platzieren, um nachfolgenden Programmen möglichst große Speicherblöcke zur Verfügung stellen zu können. Virtuelles Speichermanagement bietet jedem startenden Programm einen immer gleichen, unfragmentierten Speicherraum. Jedoch können Programme auch mit virtuellen Speichermanagement über kontinuierliche explizite Speicher-Allokation und -Deallokationen (codice_1) oder ungeschickt festplatzierten Programmbibliotheken (DLLs) ihren \"virtuellen\" Speicherraum selbst fragmentieren und damit ebenfalls in laufzeitabhängige \"Out-of-Memory\"- Situationen laufen. Dies trat in den 2000ern am Ende der 32-Bit PC-Ära als praktisches Problem auf (\"4-GB-Grenze\"); der virtuelle Adressraum war nicht mehr signifikant größer als der typische physische RAM-Ausbau, immer mehr Programme verwendeten entsprechend viel Arbeitsspeicher. Bei speicherintensiven Anwendungen wie z. B. wissenschaftlichen Simulationen (z. B. mit Matlab) oder aufwändigen 3D-Computerspiele (wie Gothic 3, Supreme Commander) führte dies zu gehäuften \"Out-of-Memory\"-Problemen, trotz „genügend“ physischem und virtuellem (Gesamt-)Speicher. Ist der virtuelle Speicherraum jedoch deutlich größer als die Anforderungen des Prozesses, so ist eine Fragmentierung des virtuellen Speicherraums kein praktisches Problem, da genügend alternative unfragmentierte Adressen und Adressbereich vorhanden sind. Mit der 64-Bit x86 AMD64-Architektur wurden die virtuellen Adressraumgrößen deutlich vergrößert (auch, um diesem Problem zu begegnen), und auf absehbare Zeit sollte eine Fragmentierung des virtuellen Speicherraums keine Rolle für PC-Programme spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Zuordnung von virtuellen Pages zu realen Pageframes.", "content": "In Mehrprozessorsystemen ist der real vorhandene Arbeitsspeicher häufig nach dem NUMA-Prinzip angebunden. Das Betriebssystem sollte dann günstigerweise die virtuellen Pages eines Threads zu solchen realen Pageframes zuordnen, die an dem Prozessor angebunden sind, der den Thread rechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "Bei der IA-32-Architektur ist der Arbeitsspeicher in Speicherseiten aufgeteilt, deren mögliche Größen und Anfangsadressen durch die Hardware vorgegeben sind. Wird auf eine Adresse zugegriffen, der zurzeit keine physische Speicherseite zugeordnet ist, so muss das Betriebssystem die Memory Management Unit anweisen, an dieser Stelle eine bestimmte freie Speicherseite einzublenden. Steht keine freie Speicherseite mehr zur Verfügung, so muss eine andere Speicherseite frei gemacht werden, wobei der Inhalt vom Betriebssystem z. B. auf die Festplatte ausgelagert wird. Diesen Vorgang bezeichnet man als Paging. Die Größe des virtuellen Adressraums kann aus der Definition der virtuellen Adresse berechnet werden. So ist beispielsweise in einer IA-32-Architektur eine virtuelle Adresse 32 Bit breit, zweimal je 10 Bit für eine zweistufige Seitentabelle und 12 Bit für den Offset. Somit lassen sich 2 × 2 × 2 Byte adressieren. Das sind 2 Byte, also 4 GiB.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die virtuelle Speicherverwaltung (, kurz \"VMM\") ist eine spezielle Speicherverwaltung in einem Computer. Die Übersetzung des englischen Begriffs stellt eine Hypallage dar – nicht der Verwaltungsvorgang, sondern der zu verwaltende Speicher ist virtuell. Der virtuelle Speicher bezeichnet den vom tatsächlich vorhandenen Arbeitsspeicher unabhängigen Adressraum, der einem Prozess vom Betriebssystem zur Verfügung gestellt wird.", "tgt_summary": "虚拟内存是计算机系统内存管理的一种技术。它使得应用程序认为它拥有连续可用的内存(一个连续完整的地址空间),而实际上,它通常是被分隔成多个物理内存碎片,还有部分暂时存储在外部磁盘存储器上,在需要时进行数据交换。与没有使用虚拟内存技术的系统相比,使用这种技术的系统使得大型程序的编写变得更容易,对真正的物理内存(例如RAM)的使用也更有效率。", "id": 2688714} {"src_title": "Alaune", "tgt_title": "矾", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ägypter nutzten Alaun bereits als Flammschutzmittel für Holz. Gefundene Stücke stammen aus dem Jahr 450 v. Chr. Auch die Römer nutzten es zu diesem Zweck und versetzten es zusätzlich mit Essig. Ferner benutzten sie es als Deodorant: „Er entfernt den Gestank unter den Achseln sowie auch den Schweiß“. Auch in der Alchemie fand Alaun um das 11. Jahrhundert Anwendung. Während des 14. und 15. Jahrhunderts besaß die Florentiner Familie der Medici das alleinige Vergütungsrecht auf dieses zur Tuchfärbung nötige Mineral. Sie betrieb zusammen mit der Kirche das erste europäische Alaunwerk in Tolfa. 1578 verkaufte der zum Protestantismus übergetretene Bankier Horatio Palavicino, dessen Familie das päpstliche Alaunmonopol verwaltete, den gesamten Vorrat gegen einen von Königin Elisabeth von England unterzeichneten Schuldschein über 29.000 Pfund und die Gewährung des Importmonopols an die Niederländer. England hatte lange darunter gelitten, dass das damalige Monopol beim Kirchenstaat lag und die Importe, die für die Tuchindustrie zur Fixierung der Farben wichtig waren, nach der Loslösung der Kirche von England unter Heinrich VIII. behindert waren. Man prospektierte danach auch im eigenen Land und Thomas Chaloner baute in Yorkshire ab 1607 eine eigene Alaunindustrie basierend auf Alaunschiefer auf. In den 1830er Jahren betrieben Leopold Bleibtreu (1777–1839) und dessen Bruder Abraham (1775–1852) die größte Alaunhüttenunternehmung Preußens im heutigen Bonner Stadtteil Holzlar.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung.", "content": "Zur Herstellung von Kalialaun wird schwach gebrannter, möglichst eisenfreier Ton mit 50%iger Schwefelsäure in der Wärme behandelt. Dabei bildet sich unter Abscheidung von Kieselsäure Aluminiumsulfat (historisch: \"schwefelsaure Tonerde\"). Nach dem Verdünnen mit Wasser und Entfernen des unlöslichen Rückstandes, der Kieselsäure, wird Kaliumsulfat oder -chlorid zugesetzt. Das sich dabei als feines Pulver abscheidende Alaunmehl wird durch Umkristallisieren aus heißem Wasser gereinigt. Analog kann auch Bauxit oder Kryolith eingesetzt werden. Herstellung in Alaunwerken (19. Jahrhundert): In einigen Gegenden, beispielsweise bei Schwemsal im heutigen Sachsen-Anhalt (nahe Bad Düben in Sachsen), wurde Alaun aus geröstetem und ausgelaugtem Alaunschiefer hergestellt. Hierbei lieferten das geröstete Schwefeleisen die zur Bildung von Aluminiumsulfat nötige Schwefelsäure und die Tonminerale das Aluminium. Kalium wurde meist als Kaliumkarbonat (KCO) (Pottasche) zugesetzt. Die Entfernung des Eisens wurde durch geeignete Wahl der Konzentration der Lösung bewirkt. Bei Tolfa in Italien und bei Munkács in der (früher ungarischen) westlichen Ukraine kommt das Mineral \"Alaunstein\" oder \"Alunit\" vor, ein basisches Kaliumaluminiumsulfat. Dieses Material wurde geröstet und mit heißem Wasser ausgelaugt, wobei unlösliche Tonerde zurückblieb, während sämtliche Bestandteile des Alauns in Lösung gingen und sich beim Erkalten in gewöhnlich durch fein verteiltes Eisenoxid schwach rötlich gefärbten Kristallen abschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "In der Gerberei nutzt man Alaun zum Weißgarmachen der Häute, in der Kattundruckerei und in der Zeugfärberei zum Beizen (\"siehe auch Färberpflanzen\"). Ferner wird er benutzt zum Wasserdichtmachen von Zeugstoffen, die danach durch Ölsäure gezogen werden, zum Klären von Flüssigkeiten usw. In vielen Fällen muss der Alaun vollkommen frei von Eisen sein, dessen Gegenwart mittels Blutlaugensalz (Blaufärbung) nachgewiesen wird. In der Papierherstellung, Färberei und Weißgerberei benutzt man jetzt vielfach statt des Alauns Aluminiumsulfat selbst, das daher auch oft als konzentrierter Alaun bezeichnet wird. Alaun wird auch dazu verwendet, Knetmasse herzustellen. Häufigste Anwendung im täglichen Leben ist der Alaunstift, der als Adstringens zur Blutstillung eingesetzt wird. Aber auch im Gartenwesen wird Alaun eingesetzt. Hier werden Hortensien mit Alaun gedüngt, um eine violette bzw. blaue Färbung der Blüten hervorzurufen. In Thailand etwa wird er dem Wasser beigegeben, um die Schwebstoffe darin zu binden und das erdige Wasser so zu klären. Auch als Deodorant (frz. \"Pierre d’Alun\") wird er verwendet. Der Alaun wird genässt und auf die zu deodorierenden Stellen aufgetragen. In China wird seit Jahrhunderten Alaunpulver () zur Herstellung des frittierten Frühstücksgebäcks Youtiao () benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Kalialaun.", "content": "Der Kalialaun, KAl(SO)·12 HO, enthält 45,5 % Kristallwasser, bildet farblose, durchsichtige, bisweilen sehr große Kristalle, die sich erst bei längerem Lagern an der Luft mit einem feinen, weißen, undurchsichtigen Häutchen von verwitterter Substanz überziehen, schmeckt herbe und zugleich süßlich und kann in größeren Dosen schädlich wirken. Das spezifische Gewicht wird von Kopp mit 1,924 angegeben. Beim Erwärmen schmilzt der Alaun zunächst in seinem Kristallwasser und hinterlässt schließlich eine lockere, weiße, undurchsichtige Masse, die man gebrannten Alaun (Alumen ustum) nennt. Seine Löslichkeit ist in heißem Wasser sehr groß, in kaltem sehr gering, so dass die Reindarstellung verhältnismäßig leicht gelingt; die Lösung reagiert sauer. Als häufigste Kristallform zeigt sich das Oktaeder, an dem zuweilen die Würfelflächen abstumpfend auftreten. Besonders ist dies bei dem früher seiner Reinheit wegen hochgeschätzten römischen Alaun der Fall, der deshalb auch kubischer oder Würfelalaun genannt wurde. Die Würfelform lässt sich dadurch erzielen, dass man zu der heißen konzentrierten Lösung Pottasche (Kaliumcarbonat), Soda (Natriumcarbonat) oder Ammoniak hinzusetzt, bis ein bleibender Niederschlag entsteht, und dann erst erkalten lässt. Solche Kristalle heißen neutraler oder abgestumpfter Alaun und sind, chemisch betrachtet, basische Salze.", "section_level": 1}, {"title": "Chromalaun.", "content": "Formel: KCr(SO)·12HO (vollständige Bezeichnung Chrom(III)-kaliumsulfat-Dodecahydrat oder Kaliumchrom(III)-sulfat). Chromalaun ist dunkelviolett und kristallisiert in Oktaedern. Gemischt mit Kalialaun eignet es sich gut für die einfache Kristallzucht.", "section_level": 1}, {"title": "Alaune mit Selenaten.", "content": "Es gibt auch einige wenige Selenate SeO, die in ihrer Kristallstruktur den Alaunen entsprechen. Es sind solche Verbindungen mit den großen Ammonium-, Rubidium- und Caesium-ionen als Alkalikomponente bekannt. Die allgemeine Formel lautet MM(SeO)·12HO (M = Al, Ga, Fe, Cr, Rh, Ir).", "section_level": 1}], "src_summary": "Alaun (von mittelhochdeutsch \"alūn\", von lateinisch \"alumen\" ‚bitteres Tonerdesalz‘, ‚Alaun‘, von indogermanisch \"alu-\" ‚bitter‘; englisch: \"Alum\", französisch: \"Alun\") wurde ursprünglich nur das kristallisierte wasserhaltige schwefelsaure Doppelsalz (kombiniertes Metallsulfat) von Kalium und Aluminium (auch Kaliumaluminiumsulfat) genannt. Inzwischen bezeichnet man so bisweilen auch das entsprechende Ammoniumaluminiumsalz, während der Name Alaune für alle schwefelsauren Doppelverbindungen gleichartiger chemischer Konstitution gilt, wobei dann das für Kalium bzw. Aluminium eintretende Metall der Bezeichnung vorgesetzt wird, zum Beispiel Chromalaun für das schwefelsaure Doppelsalz von Kalium und Chrom.", "tgt_summary": "矾是具有AM(SO)·12HO通式的一类复盐,并通常带有结晶水。例如明矾为KAl(SO)·12HO。", "id": 1138198} {"src_title": "Kraft-Wärme-Kopplung", "tgt_title": "热电联产", "src_document": [{"title": "Einführung.", "content": "Das Spektrum der elektrischen und thermischen Leistung von KWK-Anlagen reicht von wenigen Kilowatt bis zu mehreren hundert Megawatt. Seit längerer Zeit sind etwa waschmaschinengroße, so genannte Mini- und Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen für den Einsatz in Einfamilienhäusern, Wohngebäuden, kleineren Gewerbebetrieben und Hotels auf den Markt. Damit stehen heute für das gesamte Spektrum des Wärmebedarfs KWK-Lösungen zur Verfügung. Thermische Kraftwerke, die in Deutschland einen Großteil des Strombedarfs decken, erzeugen üblicherweise mit der aus einem Brennstoff freigesetzten Wärme ausschließlich elektrischen Strom. Wird zusätzlich auch die Abwärme z. B. für Prozesswärme genutzt oder in ein Wärmenetz eingespeist, nennt man diese KWK-Anlagen; sie haben einen höheren Nutzungsgrad. Während rein stromerzeugende Anlagen Wirkungsgrade zwischen 33 % (ältere Anlagen) und 61,5 % (Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke) erreichen, kommt man bei KWK-Anlagen auf Nutzungsgrade von bis zu 85 % und höher. Im Vergleich zu den derzeit besten Technologien der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme erzielen KWK-Anlagen je nach Versorgungssituation Primärenergieeinsparungen von bis zu 30 %. Dass die Einsparungen im Schnitt nicht noch höher ausfallen, hängt damit zusammen, dass der reale Strom- und Wärmebedarf starken Schwankungen unterliegt. Vor allem bei nur geringem Wärmebedarf von Haushalten im Sommer führt dies dazu, dass einige Heizkraftwerke im Kondbetrieb laufen und keinen KWK-Strom produzieren können. Dem wird durch die Installation von Fernwärmespeichern abgeholfen, um die KWK-Wärme bis zum Abruf der Wärmekunden zwischenzuspeichern. Das in Deutschland noch nicht realisierte hohe Einsparpotenzial hat den Gesetzgeber veranlasst, die KWK zu fördern, um Markthemmnisse zu überwinden, die durch die über 100 Jahre gewachsenen zentralen Versorgungsstrukturen in der Elektrizitätswirtschaft existieren.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wird ein Teil des entstehenden Dampfes in einem Kraftwerk für Heizzwecke ausgekoppelt. Dadurch sinkt zwar der Wirkungsgrad der Erzeugung elektrischer Energie etwas ab; der Gesamtnutzungsgrad kann aber bei vollständiger Abwärmenutzung bis auf etwa 90 % steigen.", "section_level": 1}, {"title": "Brennstoffe.", "content": "Das Prinzip der KWK kann mit jedem Brennstoff und jeder Wärmequelle mit einem Temperaturniveau ab ca. 200 °C genutzt werden. In Betracht kommen neben fossilen Energien wie Steinkohle, Braunkohle, Erdgas und Heizöl auch erneuerbare Energien wie Biogas, Klärgas, Pflanzenöl, Holz, Pellets, Bioethanol, Solarthermie und Geothermie sowie Siedlungsabfälle (Müllverbrennung und Deponiegas) genauso wie die Kernenergie. Ebenfalls möglich ist der Betrieb mit synthetischem Wasserstoff oder Methan aus dem Power-to-Gas-Prozess, mit dem sich Überschüsse aus erneuerbaren Energien langfristig speichern lassen. Da diese Art der Wärmeerzeugung aber recht verlustintensiv ist und deshalb insgesamt deutlich mehr Energie benötigt als beispielsweise die alternative Wärmeerzeugung mit Wärmepumpenheizungen, werden wärmegeführte KWK-Anlagen als weitgehend ungeeignete Technik für ein zukünftiges erneuerbares Energiesystem mit Sektorkopplung angesehen. Hingegen gelten stromgeführte KWK-Anlagen als wichtige Techniken, um in einem solchen System den Energiebedarf bei der Rückverstromung niedrig zu halten.", "section_level": 2}, {"title": "Auslegung und Betriebsweise.", "content": "Es wird zwischen strom- und wärmegeführter Auslegung von KWK-Anlagen unterschieden, je nach der Führungsgröße bzw. der Priorität, die einer der beiden Energieformen zugemessen wird. Stromgeführte Anlagen optimieren den Stromertrag, wärmegeführte Anlagen den Wärmeertrag. Der höchste Nutzungsgrad wird mit einer wärmegeführten Auslegung erzielt, weil dabei die geringsten Energieverluste entstehen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist jedoch die stromgeführte Fahrweise häufig attraktiver, da pro kWh Strom deutlich höhere Erträge erzielt werden als pro Kilowattstunde Wärme. Oft wird ein stromoptimierter, wärmegedeckelter Betrieb bevorzugt, um die Erträge auf der Stromseite zu optimieren, ohne die Wärme per Notkühler ungenutzt abführen zu müssen. In diesem Fall wird der Betrieb am elektrischen Energiebedarf ausgerichtet, wobei die KWK-Anlage bei fehlender Wärmeabnahme bzw. vollen Wärmespeicher heruntergefahren wird. Dabei kann die Wärmespeicherung durch Verwendung eines Fernwärmespeichers bewerkstelligt werden. Die erzeugte Nutzwärme wird über Wärmenetze als warmes Wasser oder Wasserdampf über isolierte Rohrleitungen zur Gebäudeheizung, für industrielle Zwecke (Prozesswärme) verwendet. Bei hohen Anteilen von fluktuierenden erneuerbaren Energien im Stromsystem erschweren wärmegeführte KWK-Anlagen die Systemintegration von Wind- und Solarstrom, da sie zur Deckung des Wärmebedarfs auch dann elektrische Energie erzeugen, wenn bereits ein Überschuss von Wind- oder Solarenergie besteht. Derartige Anlagen bezeichnet man \"Must-Run\"-Kraftwerke. Im Sinne der Energiewende ist ein stromgeführter Betrieb deshalb deutlich zielführender. Zur Erhöhung der Flexibilität im Betrieb und der Verbesserung der Preiselastizität können verschiedene Zusatzkomponenten wie Spitzenlastkessel, Wärmespeicher, Power-to-Heat-Anlagen wie z. B. Elektrodenkessel oder große zentrale Wärmepumpen installiert werden. Diese können dann während Zeiten, in denen nur thermische aber keine elektrische Energie benötigt wird, die Wärmeversorgung übernehmen, sodass die KWK-Anlage heruntergefahren werden kann. Die E-Kessel und Wärmepumpen können zudem etwaige Stromüberschüsse zur Wärmeerzeugung verwenden. Durch Einsatz von großen Wärmespeichern kann die im KWK-Prozess zeitgleiche Produktion von Wärme und Strom zeitlich wieder entkoppelt werden, da thermische Energie günstiger als elektrische Energie zwischengespeichert werden kann. So kann eine KWK-Anlage stromgeführt betrieben werden und dennoch die Wärmeversorgung gewährleisten. In Zeiten von hoher Strom- und geringer Wärmenachfrage kann die Anlage unter Volllast laufen und die überschüssige Wärme in den Speicher laden. In Zeiten von geringer Strom- und dennoch hoher Wärmenachfrage kann die KWK-Anlage in Teillast betrieben oder ganz abgeschaltet werden, die restliche Wärme kann dann durch den Wärmespeicher temporär bereitgestellt werden. Diese ausgleichende Funktion eines Wärmespeichers in einem KWK-System auf den Stromsektor wird auch als \"funktionale Stromspeicherung\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Anlagenvarianten.", "content": "Eine zunehmend verbreitete Variante sind so genannte Blockheizkraftwerke (BHKW). Dabei handelt es sich um kleine bis mittelgroße KWK-Anlagen auf Basis von Verbrennungsmotoren oder Gasturbinen in Modulbauweise. Während bei diesen Anlagen die Wärmeversorgung auf ein bestimmtes Objekt oder auf die nähere Umgebung (z. B. einen Wohn-„Block“) beschränkt ist, dienen die größeren Heizkraftwerke zur flächigen Fernwärme-Versorgung oder zur Erzeugung von Prozesswärme in der Industrie. Bei Großanlagen zur Fernwärmeversorgung sind einerseits die Netzverluste höher als bei gebäudeintegrierten Blockheizkraftwerken, wodurch die Effizienz des Energieeinsatzes sinkt. Andererseits steigt mit zunehmender Leistung der Anlagen die Stromkennzahl (also das Verhältnis von Strom- zu Wärmeerzeugung) und somit die Exergieausbeute, was wiederum die Effizienz erhöht. KWK-Anlagen können unter anderem sein: Man unterscheidet zwischen KWK-Anlagen mit fixer und variabler Stromkennzahl entsprechend der starren und lenkbaren Kuppelproduktion. Bei Anlagen mit fester Stromkennzahl liegt der elektrische und thermische Output in einem festen Verhältnis σ vor. Diese KWK-Anlagen, wie z. B. Verbrennungsmotoren, Gasturbinen und Gegendruckturbinen, kann man nur an- oder auszuschalten bzw. im Teillast betreiben. Anlagen mit variabler Stromkennzahl, wie z. B. Entnahmedampfturbinen, sind flexibler im Betrieb, da das P/Q'-Verhältnis in einem weiten Bereich beeinflusst werden kann, was bei wechselndem Bedarf an elektrischer und thermischer Energie Vorteile hat. Neben dem Teillastbetrieb kann man das Gewicht auf Produktion elektrischer oder thermischer Energie legen. Bei den mit Wasser als Arbeitsstoff betriebenen Heizkraftwerken der öffentlichen Versorgung – das sind in der Regel Entnahmedampfturbinen – geht die Abgabe von Nutzwärme mit einer Verringerung der Stromproduktion (geringerer elektrischer Wirkungsgrad) einher. Der Dampf muss vor den letzten Turbinenstufen entnommen werden, damit seine Temperatur zum Heizen ausreichend hoch ist, was dann im Niederdruckteil weniger Arbeit erzeugt. Das Verhältnis von elektrischem Minderertrag und gewonnener Nutzwärme wird als Stromverlustkennziffer bezeichnet. Das Bild rechts zeigt im linken Teil vereinfacht das Prinzip der Entnahme. Der nach dem Mitteldruckteil (MD) der Turbine, also vor dem Niederdruckteil (ND) abgezweigte Dampf strömt in den Heizkondensator (HK), wo er sich unter Wärmeabgabe an den Fernwärmekreislauf (Temperaturniveau etwa 100 °C) verflüssigt. Von dort wird das Kondensat dem Speisewasserkreislauf zugeführt. Der restliche Dampf arbeitet im Niederdruckteil und wird dann im Kondensator (Ko) bei ca. 30 °C (abhängig vom Umgebungszustand) verflüssigt und über die Kondensatpumpe (KoP) dem (hier nicht abgebildeten) Speisewasserbehälter zugeführt. Die rechte Bildseite zeigt das zugehörige idealisierte T-s-Diagramm (vergl. Clausius-Rankine-Prozess) für einen Betriebszustand, in dem die Hälfte des Dampfes für Heizzwecke genutzt wird. Die gesamte rote Fläche entspricht der genutzten Wärme, der obere schraffierte Teil dieser Fläche dem Stromverlust in der Niederdruckstufe. Von Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK) spricht man, wenn die Anlage zusätzlich Kälte erzeugen kann. Dabei wird die Nutzwärme des Prozesses genutzt, um eine Absorptionskältemaschine anzutreiben. Trotz der deutlich höheren Investition im Vergleich zu einer Kompressionskältemaschine kann die KWKK-Anlage wirtschaftlich betrieben werden, weil durch die Wärmenutzung zur Klimatisierung im Sommer die Auslastung des KWK-Prozesses erhöht wird.", "section_level": 2}, {"title": "Fördermaßnahmen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Förderung in Deutschland.", "content": "In Deutschland wird die KWK allgemein durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) gefördert. Anlagen, die erneuerbare Energien in KWK nutzen (z. B. Biogas-BHKW mit Wärmenetzen), können wahlweise auch nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet werden.", "section_level": 2}, {"title": "KWK-Gesetz.", "content": "Mit dem Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG)) werden in der Bundesrepublik Deutschland der Erhalt, die Modernisierung und der Ausbau von KWK-Anlagen gefördert, die mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen betrieben werden und nicht durch das Erneuerbare-Energien-Gesetzes gefördert werden. Durch eine verstärkte Nutzung von KWK-Anlagen soll eine weitere Minderung der Kohlendioxid-Emissionen und die Energieeffizienzziele erreicht werden. Das KWK-Gesetz trat am 1. April 2002 in Kraft. Am 1. Jan 2009 wurde in einer Novellierung des KWK-Gesetzes eine deutliche Ausweitung der Förderung umgesetzt. Weitere Novellierungen fanden zum 19. Juli 2012 und 1. Januar 2016 statt. Die Ziele des KWKG haben sich im Lauf der Zeit verschoben: von einer absoluten Einsparung an Treibhausgasen, hin zu einem relativen Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland bis zu einem absoluten Wert der KWK-Nettostromerzeugung. Dies war unter anderem der einfacheren Messbarkeit geschuldet. Die Betreiber sehr kleiner KWK-Anlagen mit einer elektrischen Leistung bis zu 50 kW erhalten für 60.000 Vollbenutzungsstunden einen fixen KWK-Zuschlag als Marktprämie, bei größeren KWK-Anlagen beträgt die Förderdauer 30.000 Vbh. Der KWK-Zuschlag auf den eingespeisten Strom ist von der Anlagengröße abhängig und beträgt zwischen 3,1 und 8,0 ct/kWh. Eigenverbrauch oder in Arealnetzen genutzter KWK-Strom erhält bis auf kleine KWK-Anlagen bis 100 kW seit der Revision 2016 keine Förderung mehr. Im Anlagensegment von 1 MW bis 50 MW ist eine Ausschreibung in Höhe von 200 MW pro Jahr zur Festlegung der Zuschlagshöhe eingeführt worden. Während seit der Einführung des Ausschreibungsmodells im Jahre 2017 alle Ausschreibungen leicht bis stark überzeichnet waren, lag die Gebots- sowie die Zuschlagsmenge bei der Ausschreibungsrunde im Dezember 2019 zum ersten Mal deutlich unterhalb der ausgeschriebenen Menge. Da die Verbindung von KWK-Anlagen und Wärmespeichern zu einer hohen Flexibilität bei gleichzeitig effizienter Brennstoffnutzung führt, hat der Gesetzgeber auch die Förderung von Wärme- und Kältespeichern (vgl. Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung) mit ins KWKG aufgenommen. Des Weiteren wird der Neu- und Ausbau von Wärme- und Kältenetzen mit 30 % der ansatzfähigen Investitionskosten (bzw. bei kleinen Rohrweiten bis 100 mm mit 100 Euro pro laufender Meter) gefördert. Kritiker wenden ein, die Förderung sei zu gering und die zu erfüllenden Bedingungen zu hoch, um der KWK zu einem Durchbruch zu verhelfen. Andere bemängeln, die Regelungen seien im Zusammenspiel mit anderen Bestimmungen des Energierechts zu komplex, so dass viele Interessenten abgeschreckt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).", "content": "Mit der seit 2009 gültigen Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ( Absatz 4 EEG 2009) wurde die Nutzung der Abwärme aus der Stromerzeugung aus Biomasse (z. B. in Biogasanlagen und Biomasseheizkraftwerken) durch einen KWK-Bonus von 3 Cent/kWh KWK-Strom (EEG 2004: 2 Cent/kWh) angeregt. Dieser Bonus wurde auf die Grundvergütung nach dem EEG angerechnet und war vom Betreiber des vorgelagerten Stromnetzes zu entrichten. Die bonusfähige Strommenge (\"KWK-Strom\") errechnete sich als Produkt aus Nutzwärme (tatsächlich genutzte Abwärme) und der Stromkennzahl der Anlage (elektrische Leistung/Nutzwärmestrom, hier ist – anders als oben – mit \"Nutzwärme\" der theoretisch nutzbare Anteil gemeint; durch die Anlagentechnik wie Generator und Wärmetauscher ist die Stromkennzahl einer Anlage vorgegeben.). Ein hoher elektrischer Wirkungsgrad und die intensive Nutzung der Abwärme erhöhten also den Anteil der bonusfähigen Strommenge. Verschiedene Bedingungen mussten für den Bezug des KWK-Bonus erfüllt sein (Anlage 3 des EEG 2009). Außerdem wurde ein weiterer so genannter Technologie-Bonus (Innovationsbonus) von bis zu 2 Cent/kWh bei Einsatz bestimmter KWK-Technologien (Brennstoffzellen, Gasturbinen, Dampfmotoren, Organic-Rankine-Anlagen, Mehrstoffgemisch-Anlagen, insbesondere Kalina-Cycle-Anlagen, oder Stirling-Motoren) gezahlt (Anlage 1 des EEG 2009). Diese Zuschlags- und Bonuszahlungen wurden indirekt auf alle Endverbraucher umgelegt. Durch die EEG-Novelle 2012 wurde sowohl der KWK-Bonus als auch der Technologiebonus abgeschafft. Der KWK-Bonus ist nunmehr in die EEG-Grundvergütung integriert und als Mindestanforderung für Biomasseanlagen übernommen, indem eine Wärmenutzung von mindestens 25 bzw. 60 Prozent vorgeschrieben wird, wenn nicht mehr als 60 Masseprozent flüssige Güllefraktionen eingesetzt werden. Anstatt des Technologie-Bonus sah das EEG nun einen Gasaufbereitungs-Bonus vor, wenn geringere Methanemissionen und geringerer Stromverbrauch nachgewiesen werden konnten. Mit der letzten EEG-Reform im August 2014 wurde zur Begrenzung der Kosten der EEG-Umlage der Gasaufbereitungsbonus allerdings wieder ersatzlos gestrichen.", "section_level": 3}, {"title": "Steuervergünstigungen.", "content": "Für die Brennstoffe Erdgas, Heizöl und Flüssiggas, wurde bis zum 1. April 2012 beim Einsatz in KWK-Anlagen mit einem Jahresnutzungsgrad von mindestens 70 Prozent die Energiesteuer, ehemals „Mineralölsteuer“, vollständig erstattet. Aufgrund einer zu kurzfristigen Antragstellung durch die deutschen Behörden bei der EU-Kommission wurde die Bearbeitung von Anträgen auf Energiesteuerentlastung im Jahr 2012 vorläufig ausgesetzt. Durch eine Gesetzesänderung wird rückwirkend zum 1. April 2012 die vollständige Entlastung nur noch geleistet, wenn die Anlage neben dem Mindestnutzungsgrad von 70 Prozent steuerrechtlich noch nicht vollständig abgeschrieben wurde und hocheffizient im Sinne der Richtlinie 2004/8/EG des Europäischen Parlaments ist. Für elektrische Energie aus Anlagen bis zu 2 MW elektrischer Leistung, der im „räumlichen Zusammenhang“ verbraucht wird, muss zudem keine Stromsteuer (2,05 Cent/kWh) entrichtet werden. Diese Befreiung trifft nicht nur auf KWK-Anlagen zu, sondern auf jede Anlage, die maximal 2 MW groß ist.", "section_level": 3}, {"title": "Förderung in Österreich.", "content": "In Österreich besteht für fossile Kraftwärmekopplungsanlagen eine Förderung in Art, dass die Energieabgaben für die Primärenergie nicht bezahlt werden müssen, sofern der elektrische Wirkungsgrad über 30 % liegt. Damit ist die Wärmeerzeugung in KWK-Anlagen de facto steuerbefreit bzw. gefördert. Fossile Kraft-Wärmekopplungen wurden in Österreich von 2004 bis 2010 mit einem Gesamtvolumen von rund 500 Mio. Euro in Form von Marktpreiszuschlägen zum Strompreis (Unterstützungstarifen) unterstützt; diese Form der Förderung ist jedoch ausgelaufen. 2014 wurde ein Gesetz erlassen, welches eine Förderung der Stromproduktion von fossilen Anlagen über KWK-Punkte vorsieht, deren Volumen jedoch nur mehr 38 Mio. Euro pro Jahr beträgt. Weiters erhielten Kraftwerke, wie das Kraftwerk Simmering Investitionsförderungen gemäß § 24 ff Ökostromgesetz 2012 für die Adaptierungsarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Förderung in der Schweiz.", "content": "In der Schweiz wird die Wärmekraftkopplung in Biomasse-, Abwasserreinigungs- und Kehrichtverbrennungsanlagen indirekt durch den Bund gefördert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bzw. Wärme-Kraft-Kopplung (WKK) ist die gleichzeitige Gewinnung von mechanischer Energie und nutzbarer Wärme, die in einem gemeinsamen thermodynamischen Prozess entstehen. Die mechanische Energie wird in der Regel unmittelbar in elektrischen Strom umgewandelt. Die Wärme wird für Heizzwecke, als Nah- oder Fernwärme oder für Produktionsprozesse als Prozesswärme genutzt, z. B. in der chemischen Industrie, dann ist es ein Industriekraftwerk. In den meisten Fällen wird Wärme für die Heizung öffentlicher und privater Gebäude bereitgestellt, dann ist es ein Heizkraftwerk.", "tgt_summary": "热电联产(又称汽电共生,英语:Cogeneration, combined heat and power,缩写:CHP),是利用热机或发电站同时产生电力和有用的热量。三重热电联产(Trigeneration)或冷却,热和电力联产(CCHP)\"是指从燃料燃烧或太阳能集热器中同时产生电和有用的热量和冷却。", "id": 1311947} {"src_title": "Lebensgemeinschaft", "tgt_title": "爱人", "src_document": [{"title": "Juristische Verwendung des Begriffs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "„Tisch und Bett“.", "content": "Neben der Übernahme gegenseitiger Verantwortung und grundsätzlich lebenslanger Dauer ist die Lebensgemeinschaft, als \"mensa et thoro\" (lat. für „mit Tisch und Bett“), nach Abs. 1 BGB Kernelement der Ehe. Ein Verheirateter, dessen Ehepartner z. B. die gemeinsame Wohnung verlassen, Versorgungsleistungen eingestellt oder Liebesbeziehungen zu Dritten aufgenommen hat, kann nach ff. BGB beim Familiengericht per Herstellungsklage auf eine Herstellung und Verwirklichung der ehelichen Lebensgemeinschaft klagen; aufgrund von Abs. 3 FamFG kann ein solches Urteil zwar nicht vollstreckt werden, der Verlassene kann auf der Grundlage einer erfolglosen Herstellungsklage aber einen Antrag auf Scheidung einreichen.", "section_level": 2}, {"title": "„Nichteheliche Lebensgemeinschaft“.", "content": "Der Terminus „Lebensgemeinschaft“ wird im deutschen juristischen Jargon nicht nur als Synonym für „Tisch und Bett“ verwendet, sondern auch als Sammelbezeichnung für Partnerschaften mit gemeinsamem Haushalt, unabhängig von deren Rechtsstatus. Juristen verwenden den Ausdruck insbesondere in der Formulierung „nichteheliche Lebensgemeinschaft“, die die Bezeichnung „eheähnliche Gemeinschaft“ zunehmend ablöst und auf zeitgemäße Weise alle Formen des Zusammenlebens von Sexualpartnern bezeichnet, die nicht miteinander verheiratet sind.", "section_level": 2}, {"title": "„Sozialpädagogische Lebensgemeinschaft“.", "content": "Das deutsche Sozialrecht (SGB) kennt daneben auch den Begriff einer sozialpädagogischen Lebensgemeinschaft, in der pädagogische Fachkräfte mit Kindern und Jugendlichen zusammenleben, die aufgrund schwerwiegender Verhaltensstörungen einer ständigen professionellen Betreuung bedürfen.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachgebrauch in der Soziologie.", "content": "Im soziologischen Jargon wird der Terminus „Lebensgemeinschaft“ (auch: Kohabitation) als Oberbegriff für sämtliche Formen des Zusammenlebens von Sexualpartnern verwendet, die in einer Gesellschaft verbreitet sind. In den Diskursen der Lebensformenpolitik, die sich besonders mit den individualisierten Gesellschaften der Westlichen Welt befassen, beschreibt der Ausdruck eine große Bandbreite von Formen des privaten Zusammenlebens. In der älteren Fachliteratur bezeichnet der Ausdruck gelegentlich auch eine soziale Gemeinschaft generell.", "section_level": 1}, {"title": "Umgangssprachlicher Gebrauch.", "content": "Umgangssprachlich wird der Ausdruck auch verwendet, um Ordensgemeinschaften, Kommunitäten, Kommunen und andere Kollektive zu bezeichnen, deren Mitglieder sich zu dauerhafter Gemeinschaft einschließlich gemeinsamer Haushaltsführung zusammenschließen, weil sie einem religiösen, spirituellen oder weltanschaulichen Programm folgen, das sie ermutigt oder das ihnen die Gelegenheit bietet, zu den Lebensformen, die in der jeweiligen Gesellschaft sonst einschlägig sind, eine Alternative zu wählen. Abgegrenzt werden muss der Begriff Lebensgemeinschaft vom Begriff Lebensbund (Beispiel: Studentenverbindung), der eine lebenslange gegenseitige Bindung und Verpflichtung, aber nicht zwingend ein lebenslanges Zusammenleben im selben Haushalt vorsieht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter einer Lebensgemeinschaft versteht man im deutschen juristischen Jargon das auf Dauer angelegte Zusammenleben von Sexualpartnern in einem Privathaushalt.", "tgt_summary": "爱人,在中国大陆通常用来作为夫妻之间的称呼,在台湾泛指第三者不伦恋人意味,爱人则常用称呼交往中情侣。爱人在中国大陆曾是专用于对婚姻配偶的称呼,对人的爱情亲密对像,为未婚恋人称呼伴侣或夫妻称呼配偶所使用。", "id": 538502} {"src_title": "Fürst-Pückler-Park Bad Muskau", "tgt_title": "穆斯考爾公園", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anlage des Parkes (1815–1845).", "content": "Der Standesherr von Muskau, Graf (später Fürst) Hermann von Pückler-Muskau (1785–1871), wollte seine Stadt nach eigenen Worten \"durch einen herrlichen und großen Garten verschönern\" und rief die Bürger von Muskau 1815 zur Anlage eines Landschaftsparks auf. Er erwarb Grundstücke zur Schaffung eines geschlossenen Parkareals, ließ das Dorf Köbeln umsiedeln und legte nach intensiven Studien in England ab 1815 den Park mit innovativen Konzepten an, unterstützt von Jacob Heinrich Rehder, und später von dessen Schüler, dem Gartenkünstler Eduard Petzold, der dort wirkte, als Pückler schon 1845 schuldenhalber Muskau hatte verkaufen müssen. Im Jahr 1817 stellte Pückler Rehder als Obergärtner für den Park ein. Zudem begannen die Arbeiten am Luciesee (benannt nach Lucie von Hardenberg, Pücklers Frau) und der Hermannsneiße. Zwei Jahre später nahm Pückler Kontakt zu Karl Friedrich Schinkel auf, der Planungen für Parkarchitekturen zeichnet. Nach der Fertigstellung des Zuflusses der Hermannsneiße wurde auch 1819 der Schlossteich (Luciesee) geflutet. Die Umgebung des Jagdschlosses erhielt eine urwaldähnliche Gestaltung. Die Jagdschlossanlage besitzt eine eigene Baumschule und eine Gastwirtschaft. Im Jahre 1820 wurde dann das Englische Haus errichtet, zwei Jahre später wurden die Englische Brücke und die Doppelbrücke erbaut. Fürst Pückler-Muskau lud im selben Jahr die englischen Gärtner Humphry Repton und Vernal zur Gestaltung des Pleasuregrounds (deutsch: „Vergnügungsplatz“) um das Neue Schloss ein. In dessen Umbau (von 1863 bis 1866) finden sich Reptons Ideen wieder. 1823 wurden verschiedene Wege angelegt: so um den Eichbusch, zum Englischen Haus, von Post- zu Doppelbrücke und in der alten Fasanerie. Im folgenden Jahr wurde der Marstall im äußeren Schlosshof abgebrochen, Reste der Umfassungsmauern und der alten Schlossbrücke beseitigt sowie der Luciesee ausgeschachtet, zudem wurde auf dem Oberberg eine neue Baumschule angelegt. Im selben Jahr wurde auf Initiative Lucie von Pückler-Muskaus begonnen, den Badepark mit umfangreichen Pflanzungen um die Gebäude des zukünftigen Hermannsbades anzulegen. Im Jahre 1825 wurde der Pleasureground im Schlosspark bis zur Gloriette an der Wachsbleiche ausgedehnt, ein eiserner Zaun gesetzt, die Schlossauffahrt angelegt und das Hermannsbad im Badepark erbaut. 1826 wurden mehrere Brücken errichtet, so die Brücke im Blauen Garten, die Weiße Brücke (Karpfenbrücke) und die Brücken über die Schlucht jenseits der Neiße (Viadukt) sowie bei der Wachsbleiche. Im selben Jahr wurde die damals bereits 40-jährige Blutbuche erworben. Am 17. April 1830 wurden die drei großen, ca. 20 Jahre alten kanadischen Pappeln auf der Schlosswiese angepflanzt. Zudem widmete man sich der Anlage und Ausgestaltung von zwei Inseln, so wurde die steinerne Treppe auf der Thee-Insel im Schloss- bzw. Luciesee erbaut und die Schwaneninsel angelegt. 1832 wurde der Eichsee ausgehoben und ein Promenadenweg am Bösen Ufer errichtet. Der Bau des ein Jahr zuvor begonnenen Ananashauses im Küchengarten nahe dem Schlossvorwerk wurde im Jahre 1834 fertiggestellt. Die Schluchtenbrücke über Krüger’s Gässchen im Bergpark (Rote Brücke) wurde 1836 als Nachahmung der Vorgarteneinfriedung des Gärtnerhauses bei den Römischen Bädern in Sanssouci (nach Schinkel und Persius) erbaut. Die Köbelner und die Braunsdorfer Felder wurden 1841 in das Areal des Parkes einbezogen, welches zugleich bis nach Lugknitz (heute auf polnischer Seite) ausgedehnt wurde. Der Hauptpark umfasst damit 168 Hektar, der Bade- und Bergpark 89 Hektar. Das alte Brauhaus wurde 1844 nach einer Zeichnung von Gottfried Semper und Bauausführungszeichnungen von Maximilian Franz Strasser zu der Orangerie umgebaut. Im Jahr 1845 musste Pückler auf Grund finanzieller Schwierigkeiten Muskau veräußern. Daher zog er mit seiner Frau Lucie auf seinen Erbbesitz Branitz, welchen er ebenfalls in einen Landschaftspark umwandelte.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterung (1845–1945).", "content": "Nachfolgende Besitzer der Standesherrschaft Muskau waren die Grafen Nostitz und Hatzfeld (1845), der Prinz Wilhelm Friedrich Karl von Oranien-Nassau (1846), Marie Fürstin zu Wied, geb. Prinzessin der Niederlande auf Neuwied (1881) und Traugott Hermann von Arnim-Muskau (1883). Von da an blieb die Standesherrschaft Muskau bis zum Jahr 1945 im gräflichen Besitz derer von Arnim. Im Jahre 1852 wurde Eduard Petzold vom Prinzen der Niederlande als Park- und Gartendirektor eingestellt. Die Löwenplastiken auf den Flanken der Schlossrampe wurden 1857 aufgestellt. Es kam zu weiteren Vergrößerungen des Parkes, der bereits 1861 eine Fläche von 500 Hektar umfasste. Nach Plänen der Baumeister Maximilian Franz Strasser und Herman Wentzel wurden zwischen 1863 und 1866 Altes und Neues Schloss sowie das Kavaliershaus im Neorenaissancestil umgebaut. Zwischenzeitlich wurde 1864 das Alaunbergwerk nach seiner Stilllegung in das Areal des Parkes eingegliedert. Im Jahre 1878 wurde dann Carl Wilhelm Roth als Garten- und Parkinspektor aktiv. Am 20. September 1888 wurde das Mausoleum eingeweiht. Am Anfang des 20. Jahrhunderts im Jahre 1901 wurde der Pücklerstein aus dem Arboretum zu Hilkes Berg umgesetzt. 1902 wurde dann anstatt des von Pückler geplanten Tempels der Beharrlichkeit das Pücklerdenkmal fertiggestellt. Durch den Landrat in Rothenburg wurde 1924 eine Polizeiordnung inklusive einer Parkordnung für den Muskauer Park erlassen. Das Oberforstamt übernahm unter Leitung des Oberforstmeisters Walter Bruhm und des Revierförsters Alfred Kreisel am 1. Januar 1929 die Verwaltung und Pflege des Parks, der mittlerweile 545,36 Hektar groß geworden war. Im Jahre 1931 wurden dann 241 Hektar des Hauptparks zum Naturschutzgebiet „Muskauer Park“ erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Teilung des Parks (1945–2001).", "content": "Im Zweiten Weltkrieg durchzogen seit Februar 1945 deutsche Verteidigungsstellungen die Parkanlagen. Am Morgen des 16. April begann die Sowjetarmee die Schlacht um Berlin mit der Schlacht an der Oder. Am 16. April erlitten Gebäude und der Baumbestand im Park schwere Schäden. Ende Mai 1945 brannten Sowjetsoldaten das Neue Schloss nieder. Seitdem das Potsdamer Abkommen die Lausitzer Neiße zur Grenze zwischen Polen und Deutschland erklärt hat, befinden sich 370 Hektar des Parks auf polnischem und 200 Hektar auf deutschem Gebiet. Nach dem Krieg wurden auf deutscher Seite Teile der Schloss- und Tränenwiese zeitweilig mit Gemüse und Kartoffeln bebaut und 19 Hektar des Parks in Siedlungsfläche verwandelt. Der deutsche Teil des Parkes kam 1949 in das Eigentum der Stadt Muskau. Die Pflege des Parks war bereits seitens der 1945 enteigneten Grafen von Arnim vernachlässigt worden und stieß dann in der DDR beim Rat der Stadt Muskau auf zahlreiche Schwierigkeiten, weil Fürst Pückler-Muskau als „Junker“ und „Kosmopolit“ zunächst \"persona non grata\" war. Das Tropenhaus in der einstigen Schlossgärtnerei wurde 1959 eröffnet. Mit der 1961 beginnenden Arbeit des Park- und Landschaftsgestalters Tycho Stracke (* 1929) wurden die Grundlagen für die Rekonstruktion des Parkes geschaffen. Diese Arbeit wurde später unter dem Parkdirektor Kurt Kurland (1926–2009) fortgeführt. In diese Zeit fällt auch die Überführung des deutschen Teiles des Parkes aus dem Natur- in den Denkmalschutz, um so seinen Charakter zu bewahren. Im Jahr 1965 begannen Maßnahmen zum Wiederaufbau des Alten Schlosses und 1967 ließ die Parkverwaltung die Schützengräben aus dem Krieg planieren. Erst 1985 erfolgten Rekonstruktionen an Eichseebrücke, Schäferbrücke und am Parkeingangstor am Kirchplatz. Ein Pückler-Gedenkstein wurde am Eingang des Schlossparks errichtet und die ständige Ausstellung „Geschichte des Muskauer Parks“ eröffnete im Museum für Stadtgeschichte Bad Muskau. Polen hatte seinen Teil des Parkes als Naturschutzgebiet behandelt, weshalb er bis in die 1990er Jahre zuwuchs. Anschließend fanden in deutsch-polnischer Kooperation Aufräumarbeiten statt. Am 30. Oktober 1991 wurde der nach dem Zweiten Weltkrieg zweckentfremdete Pücklerstein auf Hilkes Berg anlässlich des 206. Geburtstages Fürst Pückler-Muskaus wieder eingeweiht. Am 1. April 1992 erhielt der Park offiziell den Namen „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“ und ging in das Landeseigentum des Freistaates Sachsen über. 1993 wurde die unselbständige Stiftung „Fürst-Pückler-Park“ des Freistaates Sachsens gegründet, die sich zur Aufgabe gestellt hat, das Pücklersche Erbe in Bad Muskau zu pflegen und zu entwickeln. Die \"Fürst-Pückler-Region\", ein lokaler Zusammenschluss von Gemeinden an der Grenze zu Polen zur Förderung des Kulturtourismus, wird von der Stiftung des Parks unterstützt. Im Jahr 2001 wurde ein Steinkreuz am Standort des ehemaligen Mausoleums aufgestellt und 2003 die ehemals vorhandene Doppelbrücke über die Lausitzer Neiße wiederhergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Erhaltung als Weltkulturerbe.", "content": "Der Fürst-Pückler-Park Bad Muskau wurde in das im Jahr 2001 erschienene Blaubuch aufgenommen. Am 2. Juli 2004 erfolgte die Aufnahme des \"Fürst-Pückler-Parks Bad Muskau\" in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Im ursprünglichen Park lagen die Stadt Muskau und mehrere Dörfer. Im heutigen Areal befinden sich immerhin noch das ebenfalls von Fürst Pückler umgebaute \"Neue Schloss\", dessen umfassende Fassadenrekonstruktion 2011 abgeschlossen wurde, ein Museum im Renaissance-Bau \"Altes Schloss\", das historische Tropenhaus mit Kakteen, das Kavaliershaus als heutiges Moorbad, der Bade- und Bergpark, der Schlosspark sowie die in maurischem Stil erbaute \"Orangerie\". Petzolds artenreiche und europaweit berühmte Baumschule, das \"Arboretum Muscaviense\", ist hingegen untergegangen. 2011 wurde die wieder errichtete Englische Brücke als weitere Neiße-Überquerung eingeweiht. Im August 2010 wurde der Schlosspark von einem Neiße-Hochwasser zur Hälfte überflutet. Das Wasser stand bis zu 20 Zentimeter hoch. Das Schloss und andere Gebäude wurden mit tausenden Sandsäcken geschützt. Die Innenstadt von Bad Muskau blieb vom Hochwasser verschont. Noch im August wurde der Großteil des Parkes jedoch wieder für die Besucher freigegeben. Der Muskauer Pückler-Park ist vertraglicher Kooperationspartner des Gartenkulturpfades beiderseits der Neiße und war im November 2010 Gründungsmitglied des Parkverbundes Lausitz.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Bilder", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fürst-Pückler-Park Bad Muskau () ist ein Landschaftspark in der Oberlausitz. Mit einer Gesamtfläche von 830 Hektar ist er der größte Landschaftspark Zentraleuropas im englischen Stil. Der nach seinem Schöpfer Hermann Fürst von Pückler-Muskau benannte Park liegt zu etwa einem Drittel in der sächsischen Stadt Bad Muskau, der größere Teil des Parks liegt östlich der Lausitzer Neiße und nördlich der Stadt Łęknica in Polen. Beide Teile sind durch mehrere Neißebrücken miteinander verbunden. Zentrales Gestaltungselement des Parks ist das Neue Schloss Muskau.", "tgt_summary": "穆斯考尔公园(,)是位于德国和波兰之间,横跨两国界河尼萨河的有一座英式庭园,面积达560公顷。这个公园于1815年开始修建。在二战期间,这座公园成为战场,庭园内的城堡和桥梁受到损害。战后由于国境线变迁,公园被德国和波兰两国分割,并且得到了修复。2004年,公园被列入世界文化遗产。", "id": 2241188} {"src_title": "Quantengravitation", "tgt_title": "量子引力", "src_document": [{"title": "Hintergründe.", "content": "Generell beschreibt die allgemeine Relativitätstheorie den Aufbau des Universums im Großen und ist bei großen Massen und Beschleunigungen praktikabel. Die Quantentheorie hingegen beschreibt die Wechselwirkung zwischen kleinsten Teilchen in kleinen Raumgebieten. Obwohl die Gravitation die schwächste der Elementarkräfte ist, bestimmt sie nicht nur das Weltbild der Physik, sondern dominiert trotz ihrer „Kleinheit“ im Vergleich zu den anderen Wechselwirkungen in der Regel auch deren Phänomene im Großen: Sie ist die einzige der vier Elementarkräfte, die, nach heutiger Kenntnis, ausschließlich anziehend wirkt, da es nur \"eine\" Gravitationsladung (die Masse) gibt, und es somit keine entgegengesetzte Ladungen gibt, die sich gegenseitig aufheben können. Die anderen Elementarkräfte hingegen sind, obwohl betragsmäßig im Allgemeinen viel größer als die Schwerkraft, nur für mikroskopische Prozesse von Bedeutung – mit Ausnahme der elektromagnetischen Wechselwirkung, die durchaus makroskopische und im Fall von interstellarem Plasma oder den Magnetfeldern von beispielsweise Sonne und Erde auch kosmische Maßstäbe erreicht. Überschneidungen beider Theorien treten in einigen Extremfällen auf. Einige Physiker verbinden mit der noch zu formulierenden Vereinigung der Gravitation mit den anderen Elementarkräften die Hoffnung, dass in einer solchen Theorie keine formal unendlichen Terme mehr auftreten und dass sich dann auch Extremfälle, in denen alle Elementarkräfte gleichermaßen berücksichtigt werden müssen, berechnen lassen. Zusätzlich gilt die Quantengravitation als möglicher Kandidat einer TOE (Theory Of Everything).", "section_level": 1}, {"title": "Probleme.", "content": "Bisher widersetzt sich die Gravitation allerdings beharrlich den Versuchen der Physiker, sie in ein \"Quantenmodell\" einzufügen. Dieses beruht darauf, dass alle Kräfte in \"Elementarportionen\", die \"Quanten\", aufgeteilt werden, wobei die Aussagen zu den Messgrößen der Theorie nur Wahrscheinlichkeitsaussagen sind (siehe etwa quantenmechanische Zustände). Diese Aussagen über die in einzelne Quanten zerlegten Kräfte lassen sich in der Quantentheorie (und nur dort, siehe etwa das EPR-Paradoxon) exakt berechnen und begründen. Die Gravitation allerdings lässt sich nicht so einfach in Quanten zerlegen. Selbst bei klassischer Behandlung in der allgemeinen Relativitätstheorie ruft die Superposition von Raumzeitkrümmungen bereits neue Raumzeitkrümmung hervor (Nichtlinearität der Einsteinschen Feldgleichungen). Heute werden deshalb verschiedene Theorien aufgestellt, die dies ermöglichen sollen. Die wesentliche Problematik bei der Formulierung einer Theorie der Quantengravitation besteht darin, dass etablierte Methoden, die von anderen Quantenfeldtheorien bekannt sind, sich nicht unmittelbar auf die Allgemeine Relativitätstheorie übertragen lassen. Insbesondere scheitert die störungstheoretische Quantisierung und Renormierung der Gravitation. Versucht man, die Theorie mittels Gravitonen und deren Wechselwirkungen (mittels Feynmandiagrammen) zu konstruieren, so findet man die aus anderen Quantenfeldtheorien bekannten Unendlichkeiten; die Eliminierung dieser Unendlichkeiten ist jedoch mit den etablierten Methoden nicht möglich. Qualitativ können die verbleibenden Unendlichkeiten mit der weiter oben beschriebenen Nichtlinearität der Gravitationswechselwirkung erklärt werden, da beim Aufsummieren von Hochenergieprozessen für Gravitonen neue Kopplungsprozesse und resultierende Divergenzen aus Schleifenprozessen entstehen können, welche nicht mehr durch die Parameter der ursprünglichen Lagrangedichte erklärt werden können. Für eine Theorie der Quantengravitation müssen also zwingend neue Methoden zur Quantisierung bzw. Renormierung konstruiert werden, die aufgrund des vorangegangenen Aspekts nichtperturbativen Charakter haben sollten. Beschränkt man sich jedoch auf Gravitationseffekte bei niedriger Energieskala, kann die Quantisierung der Gravitation als effektive Feldtheorie oder als semiklassische Gravitationstheorie (z. B. im Rahmen der Beschreibung langwelliger Gravitationswellen) bereits heute erfolgreich realisiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kandidaten für eine Theorie der Quantengravitation.", "content": "Ein Anwärter für die Quantengravitation ist die Stringtheorie, in der alle Elementarteilchen durch eindimensionale Strings repräsentiert werden. Allerdings lässt sich diese Theorie nach bisherigem Kenntnisstand nur in einem 10-, 11- oder 26-dimensionalen Universum formulieren. Außerdem ist unklar, ob und in welcher Weise sie das bekannte Standardmodell der Elementarteilchen reproduziert. Eine Alternative ist die Schleifenquantengravitation (auch \"Loop-Quantengravitation LQG\"), in welcher auch Raum und Zeit gequantelt sind. Im Zuge der Schleifenquantengravitation wird die Allgemeine Relativitätstheorie zunächst als Eichtheorie umformuliert sowie eine modifizierte Quantisierungsvorschrift angewandt. Es ist heute (2018) noch nicht endgültig geklärt, ob die so definierte Theorie in sich konsistent ist und ob sie im klassischen Grenzfall die Ergebnisse der Allgemeinen Relativitätstheorie reproduziert. Eine weitere Alternative ist der Ansatz der sogenannten asymptotischen Sicherheit, einer Verallgemeinerung der asymptotischen Freiheit, der eine nicht-störungstheoretische Quantisierung und Renormierung der Allgemeinen Relativitätstheorie zum Ziel hat. Dabei werden die oben genannten Probleme der störungstheoretischen Quantisierung vermieden; die Kopplungskonstanten sowie physikalischen Größen wie Streuamplituden bleiben endlich. Die kausale dynamische Triangulation stellt einen Ansatz dar, die Gravitation in einer diskretisierten Variante vergleichbar der Gittereichtheorie mittels Pfadintegral­quantisierung und Monte-Carlo-Simulation zu lösen. Diese Formulierung erlaubt die Berechnung verschiedener „Phasen“ der Quantengravitation; im langreichweitigen Limes resultiert automatisch ein De-Sitter-Universum, das heißt die kausale dynamische Triangulation reproduziert möglicherweise ohne zusätzliche Annahmen ein Universum mit nicht-verschwindender kosmologischer Konstante und beschleunigter Expansion. Die Supergravitation bezeichnet eine Klasse von Feldtheorien, die aus Erweiterungen der Allgemeinen Relativitätstheorie um supersymmetrische Felder, insbesondere um das hypothetische Gravitino als Spin-3/2-Partner des (ebenfalls hypothetischen) Spin-2-Gravitons, resultieren. Verschiedene Klassen der Supergravitation ergeben sich als Grenzfälle von Superstringtheorien im Limes verschwindender Stringlänge. Die Idee hinter der Supergravitation besteht darin, dass sie sowohl das Standardmodell der Elementarteilchen umfassen als auch das Renormierungsproblem lösen soll. Letzteres konnte bis heute (2018) nicht eindeutig bewiesen werden. Dies sind nur einige Theorien, daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer Erklärungsmodelle.", "section_level": 1}, {"title": "Die Planck-Skalen.", "content": "Wenn man über die zugehörigen Naturkonstanten der Gravitationstheorie und der Quantentheorie die charakteristischen physikalischen Größen der Theorie bildet und miteinander vergleicht, kann man die charakteristischen Längen, Zeiten bzw. Energien der Planck-Ära erhalten: Dies geht etwa wie folgt: Die charakteristische Gravitationsenergie zweier „Planck-Massen“ formula_1 im Abstand einer Planck-Länge formula_2 ist: formula_3 mit der Gravitationskonstante formula_4. Andererseits ergibt sich aus der (reduzierten) Planck-Konstante formula_5 und der Planck-Zeit (=Planck-Länge/c, mit der Lichtgeschwindigkeit c) dieselbe charakteristische Energie aus der Identität formula_6. Durch Gleichsetzen erhält man formula_7, wenn man noch für formula_2 die zugehörige Compton-Wellenlänge formula_9 einsetzt. Insgesamt ergeben sich auf diese Weise ein sehr hoher Wert für die Planck-Energie (≈ 10 GeV) sowie sehr kleine Werte für die Planck-Länge (≈ 10 m) und die Planck-Zeit (≈ 10 s). Das zeigt, dass es sich bei der Quantengravitation um extreme Prozesse handelt, die im Alltagsleben keine Rolle spielen. Diese Prozesse sind jedoch für Grundsatzfragen wichtig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Quantengravitation ist eine derzeit noch in der Entwicklung befindliche Theorie, welche die Quantenphysik und die allgemeine Relativitätstheorie, also die beiden großen physikalischen Theorien des 20. Jahrhunderts, vereinigen soll. Während die allgemeine Relativitätstheorie nur eine der vier Elementarkräfte des Universums beschreibt, nämlich die Gravitation, behandelt die Quantentheorie die anderen drei Elementarkräfte (elektromagnetische Wechselwirkung, schwache Wechselwirkung und starke Wechselwirkung). Die Vereinigung dieser beiden Theorien ist unter anderem wegen ihrer Überschneidungen, aber auch wegen abweichender wissenschaftsphilosophischer Konsequenzen erstrebenswert.", "tgt_summary": "量子引力,是对引力场进行量子化描述的理论,属于万有理论之一。研究方向主要尝试结合广义相对论与量子力学,是当前物理学尚未解决的问题。当前主流尝试理论有:超弦理论、循环量子重力理论。引力波的发现,为量子引力理论提供了新的佐证。", "id": 2134776} {"src_title": "Walter Hauser (Politiker, 1837)", "tgt_title": "瓦尔特·豪塞尔", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beruf und sonstige Tätigkeiten.", "content": "Er war der zweitjüngste Sohn des wohlhabenden Gerbermeisters und Stabshauptmanns Jakob Arnold Hauser und von Emilie Theiler. Nach der Volksschule besuchte er das «Institut Heer» in Wädenswil, später das Gymnasium in Zürich. Da er an Naturwissenschaften interessiert war, hatte Hauser eigentlich vor, Apotheker zu werden. Doch als sein ältester Bruder starb, trat er 1854 an dessen Stelle in die väterliche Firma ein. Er absolvierte eine Gerberlehre und stieg zum Geschäftsführer und Inhaber auf. Seine Gerberei gehörte zu den grössten in der Schweiz. 1865 heiratete er Marie Sophie Wiedemann; das Paar hatte vier Töchter, darunter die Malerin Sophie Hauser. In der Armee war Hauser Offizier der Artillerie. 1875 wurde er zum Major befördert, 1880 zum Oberstleutnant, 1888 zum Obersten. Ausserdem war er Kommandant der Feuerwehr Wädenswil und Mitglied des örtlichen Turnvereins. Technischen Neuerungen war er stets aufgeschlossen; er gehörte zu den Initianten der linksufrigen Zürichseebahn (1859), der Wädenswil-Einsiedeln-Bahn (1870) und des Gaswerks Wädenswil (1874).", "section_level": 2}, {"title": "Kantonale und nationale Politik.", "content": "Ende der 1860er Jahre begann Hauser politisch aktiv zu werden und schloss sich der linksliberalen demokratischen Bewegung an, die sich für direkte Demokratie, soziale Reformen und einen zentralistischen Staat einsetzte. Dabei trat er als besonnener Politiker in Erscheinung, der das von Alfred Escher beherrschte politische System geschickt, aber nicht in draufgängerischer Weise bekämpfte. Als Mitglied des Verfassungsrates beteiligte er sich 1868 an der Ausarbeitung der neuen Verfassung des Kantons Zürich. Ein Jahr später wurde er in den Kantonsrat gewählt, 1881 folgte die Wahl in den Regierungsrat. In der Kantonsregierung leitete er bis 1887 das Finanzdepartement, anschliessend das Baudepartement. Bei den Parlamentswahlen 1869 kandidierte Hauser mit Erfolg im Wahlkreis Zürich-Süd. Als Mitglied des Nationalrates beteiligte er sich intensiv an den Debatten um die Totalrevision der Bundesverfassung. Mit sachlichen Argumenten gewann er auch bei seinen politischen Gegnern Respekt und Einfluss. Er stand der Subventionierung der Gotthardbahn durch den Bund ablehnend gegenüber, da er sich von einer Bahn unter dem Splügenpass grössere Vorteile für den Kanton Zürich versprach. 1875 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur und machte gesundheitliche Gründe dafür geltend; vermutlich dürfte jedoch seine Opposition gegen die Gotthardbahn eine Rolle gespielt haben. Nachdem sein Freund Wilhelm Hertenstein 1879 in den Bundesrat gewählt worden war, übernahm Hauser dessen Sitz im Ständerat. 1880 verkaufte er seine Gerberei, um sich ganz der Politik widmen zu können, 1883 amtierte er als Ständeratspräsident. Hauser hatte 1881 eine Kandidatur als Bundesrat abgelehnt. Nach Hertensteins Tod im November 1888 galt er dennoch als aussichtsreichster Kandidat für dessen Nachfolge. Am 13. Dezember 1888 wählte ihn die Bundesversammlung im ersten Wahlgang mit 117 von 174 gültigen Stimmen. Auf den katholisch-konservativen Johann Joseph Keel entfielen 52 Stimmen, auf weitere Personen fünf Stimmen. Noch am selben Tag erhielt er das Militärdepartement zugewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesrat.", "content": "In seinem neuen Amt, das er zu Beginn des Jahres 1889 antrat, schloss Hauser mehrere von seinem Vorgänger begonnene Projekte ab. Dazu gehörten die Anschaffung des Infanteriegewehrs 1889 und die Einführung von rauchlosem Pulver. Ebenso war der Bau der Gotthardfestung in vollem Gange. Ab 1891 stand Hauser dem Finanz- und Zolldepartement vor. 1892 war er erstmals Bundespräsident, musste aber nicht den üblichen Gepflogenheiten entsprechend vorübergehend das Politische Departement übernehmen, da Numa Droz dieses fest für sich beanspruchte. In Hausers zweitem Präsidialjahr 1900 war dies jedoch nicht der Fall. Hauser galt als haushälterischer Finanzminister und profitierte von seiner langjährigen Erfahrung als Regierungsrat. Auf seine Initiative gingen wichtige Reformen zurück, darunter die Einführung der Finanzkontrolle. Man pries ihn als Retter der Bundesfinanzen, wobei er auch von stark steigenden Zolleinnahmen profitierte. Dank diesen konnte er genügend Mittel für die bevorstehende Verstaatlichung der Eisenbahnen bereitstellen. Mit seinem Projekt einer Staatsbank auf Bundesebene hatte er jedoch keinen Erfolg. Eine entsprechende Verfassungsänderung scheiterte am 27. Februar 1897 in einer Volksabstimmung. Erst 1907 erfolgte die Gründung der Schweizerischen Nationalbank. Mitten während der Arbeit erlitt Hauser am 21. Oktober 1902 einen Schlaganfall, der ihn lähmte. Am darauf folgenden Tag starb er im Alter von 66 Jahren. In Wädenswil erinnern ein Denkmal und ein Strassenname an ihn.", "section_level": 2}], "src_summary": "Walter Hauser (* 1. Mai 1837 in Wädenswil; † 22. Oktober 1902 in Bern; heimatberechtigt in Wädenswil) war ein Schweizer Unternehmer und Politiker (FDP). Die Gerberei, die er von seinem Vater übernommen hatte, gehörte zu den grössten in der Schweiz. Von 1869 bis 1881 war er Zürcher Kantonsrat, anschliessend sieben Jahre lang Regierungsrat. Auf Bundesebene gehörte er zunächst von 1869 bis 1875 dem Nationalrat an, ab 1879 dem Ständerat. Im Dezember 1888 wurde Hauser in den Bundesrat gewählt, dem er bis zu seinem Tod angehörte. Von einer kurzen Ausnahme abgesehen, leitete er stets das Finanzdepartement. In den Jahren 1892 und 1900 war er Bundespräsident.", "tgt_summary": "瓦尔特·豪塞尔(Walter Hauser,1837年-5月1日-1902年-10月22日)是一位瑞士政治家,瑞士联邦委员会委员(1888年-1902年)。他于1888年12月13日当选为联邦委员会委员,任职至1902年10月22日在任内去世。瓦尔特·豪塞尔是瑞士自由民主党成员。", "id": 2312549} {"src_title": "Bremsstrahlung", "tgt_title": "轫致辐射", "src_document": [{"title": "Auftreten bzw. Anwendung.", "content": "Bei Teilchenbeschleunigern (vor allem bei Synchrotronen) und bei Speicherringen wird bei der Ablenkung geladener Teilchen durch ein Magnetfeld Bremsstrahlung frei, die in diesen Zusammenhängen Synchrotronstrahlung genannt wird. Der Effekt der Bremsstrahlung wird in Röntgenröhren zur Erzeugung von Röntgenstrahlung verwendet. Dabei schießt man Elektronen mit einer kinetischen Energie ab 30 keV auf eine Metallplatte, die häufig aus Wolfram besteht. Ein kleiner Teil der beim Abbremsen frei werdenden Energie wird in Röntgenstrahlung mit einem kontinuierlichen Spektrum (einem Röntgenkontinuum) umgewandelt. Bremsstrahlung kann außerdem die Entwicklung und Morphologie elektrischer Entladungen beeinflussen sowie hochenergetische terrestrische Gammablitze und Positronen erzeugen.", "section_level": 1}, {"title": "Physik der Bremsstrahlung.", "content": "Das elektromagnetische Feld bewegter Ladungen wird durch die Liénard-Wiechert-Potentiale beschrieben. Danach sind das elektrische Feld formula_1 und das magnetische Feld formula_2 durch gegeben. Es bezeichnen In dieser Form sind die elektrischen und magnetischen Felder in ein Geschwindigkeitsfeld, das nur von der momentanen Geschwindigkeit abhängt, und ein Beschleunigungsfeld unterteilt. Das Beschleunigungfeld hat dabei ein Abhängigkeit proportional zu formula_14, sodass seine Leistungsdichte im Unendlichen nicht verschwindet. Es ist daher ein Strahlungsfeld. Die Komponente des Poynting-Vektors formula_15 dieses Strahlungsfeldes in Beobachtungsrichtung, was der Leistungsdichte entspricht, ist entsprechend der abgestrahlten Leistung zur retardierten Zeit formula_17 pro Raumwinkelemenent formula_18 Dies ist die relativistische Verallgemeinerung der Larmor-Formel für den Energieverlust beschleunigter Ladungen. Das Frequenzspektrum der Bremsstrahlung ergibt sich nach einer Fourier-Transformation der abgestrahlten Gesamtenergie zu mit", "section_level": 1}, {"title": "Spektralverteilung der Bremsstrahlung einer Röntgenröhre.", "content": "Zu kurzen Wellenlängen hin hat das Spektrum eine Grenzwellenlänge, die der kinetischen Energie der Elektronen entspricht, d. h. die gesamte kinetische Energie der Elektronen wird in Röntgenstrahlung umgewandelt. Diese Grenzwellenlänge hängt nur von der durchlaufenen Beschleunigungsspannung (Anodenspannung) ab, sie ist unabhängig vom Anodenmaterial; die Form des Spektrums hängt ab von der Geschwindigkeitsverteilung der Elektronen und dem verwendeten Metall. Die kürzestmögliche Wellenlänge formula_24 (siehe Duane-Hunt-Gesetz) tritt auf, wenn die gesamte kinetische Energie des Elektrons in die Strahlungsenergie eines einzigen Photons umgewandelt wird: mit Mit folgt Durch Einsetzen der Naturkonstanten \"h,\" \"c\" und \"e\" ergibt sich die zugeschnittene Größengleichung: Die untere Grenzwellenlänge formula_33 hängt also nur von der Beschleunigungsspannung formula_27 ab; bei einer Beschleunigungsspannung von 25 kV beträgt sie 0,05 nm. Diese Strahlung vermag bereits normales Glas und dünne Aluminiumplatten zu durchdringen. Daher müssen bei Farb-Bildröhren, die mit Beschleunigungsspannungen von 25 bis 27 kV arbeiten (Schwarzweiß-Bildröhre: ca. 18 kV), Maßnahmen zum Strahlenschutz getroffen werden. Man verwendet daher Bleiglas für den Kolben. Die kontinuierliche Energieverteilung der Bremsstrahlung formula_35, wenn Elektronen in ein Material eintreten, ist nach Kramers über die Frequenz linear. Nach Umrechnung in die Wellenlängendarstellung ergibt sich: mit Bezogen auf die spektrale Anzahldichte der Photonen formula_40 ergibt sich Bei realen Spektren von Röntgenemissionen wird die entstehende Bremsstrahlung durch verschiedene Effekte überlagert. Hinzu kommt insbesondere die charakteristische Strahlung (Peaks in der Abb.), die ein Emissionsspektrum der Atome des Materials darstellt, sowie dessen Absorptionsbanden, da die Bremsstrahlung unter der Materialoberfläche entsteht.", "section_level": 1}, {"title": "Elektron-Elektron-Bremsstrahlung.", "content": "Ein für kleine Ordnungszahlen formula_39 wichtiger Prozess ist die Streuung freier Elektronen an den Schalenelektronen eines Atoms oder Moleküls. Da diese Elektron-Elektron-Bremsstrahlung eine Funktion von formula_39, die Elektron-Kern-Bremsstrahlung jedoch eine Funktion von formula_44 ist, kann die Elektron-Elektron-Bremsstrahlung für Metalle vernachlässigt werden. Für Luft jedoch spielt sie eine wichtige Rolle bei der Erzeugung terrestrischer Gammablitze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bremsstrahlung ist die elektromagnetische Strahlung, die durch die Beschleunigung eines elektrisch geladenen Teilchens, z. B. eines Elektrons, entsteht. Entgegen der Namensgebung tritt diese Strahlung nicht nur dann auf, wenn sich der Betrag der Geschwindigkeit verringert, sondern auch, wenn er sich vergrößert oder die Geschwindigkeit nur ihre Richtung verändert. Von Bremsstrahlung im engeren Sinne spricht man, wenn Teilchen in Materie gebremst werden.", "tgt_summary": "轫致辐射,又称刹车辐射或制动辐射(英语:Bremsstrahlung, braking radiation, ),原指高速运动的电子骤然减速时发出的辐射,后来泛指带电粒子与原子或原子核发生碰撞时突然减速发出的辐射。根据经典电动力学,带电粒子作加速或减速运动时必然伴随电磁辐射。其中,又将遵循麦克斯韦分布的电子所产生的轫致辐射叫做热轫致辐射。", "id": 722607} {"src_title": "Epigramm", "tgt_title": "语录", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Gotthold Ephraim Lessing erklärt das Epigramm als Gedicht, in welchem „nach Art der eigentlichen Aufschrift, unsere Aufmerksamkeit und Neugierde auf irgend einen einzelnen Gegenstand erregt, und mehr oder weniger hingehalten werden, um sie mit eins zu befriedigen“. Mit „Aufschrift“ meint Lessing die ursprüngliche enge Bedeutung des Begriffs des Epigramms als einer Inschrift auf einem Denkmal oder einer Überschrift: „Die Aufschrift ist ohne das, worauf sie steht [...], nicht zu denken.“ Sie kündigt etwas an und erregt Neugierde auf etwas, worüber erst das Denkmal (oder ein der Überschrift folgender Text) Aufschluss gibt. In ähnlicher Weise – so Lessing – löst das Epigramm Empfindungen aus. „Erwartung“ und „Aufschluss“ sind nach Lessing also die beiden wesentlichen Teile des Epigramms, von denen erstere (wie ein Rätsel) durch einen scheinbaren Widerspruch gespannt macht, letzterer durch eine überraschende Deutung des Sinnes herbeigeführt wird (daher auch der deutsche Name \"Sinngedicht\" für Epigramm, kreiert von Philipp von Zesen). Charles Batteux definiert das Epigramm ähnlich als zweiteilige Kunstform: „der erste [Teil] ist der Vortrag des Subjekts, der Sache, die den Gedanken hervorgebracht hat oder veranlasset hat; und der andere der Gedanke selbst, welchen man die Spitze (\"pointe\") nennt, oder dasjenige was den Leser reizt, was ihn interessieret“.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als Begründer der epigrammatischen Kunst gilt Simonides von Keos (5./4. Jh. v. Chr.), dessen Epigramme, zum großen Teil als Monumente der Kämpfer in den Perserkriegen gedichtet, Muster poetischer Auffassung sind und sich durch Schärfe des Gedankens und großartige Einfachheit auszeichnen. In der Folge fand das Epigramm breite Pflege, und der poetische Sinn der Griechen entfaltete in dergleichen kleinen Gedichten noch lange eine große Anmut, Vielseitigkeit und Gewandtheit, auch nachdem ihnen die Kraft zu größeren Produktionen entschwunden war. Ein Teil des reichen Nationalschatzes griechischer Epigramme ist in der \"Griechischen Anthologie\" erhalten. Von den Griechen kam die epigrammatische Poesie nach Rom und wurde hier mit Vorliebe gepflegt, nahm aber bald vorwiegend satirischen Charakter an. In der Periode des Augustus werden die ersten Dichter Roms sowie die angesehensten Männer des Staates unter den Epigrammdichtern genannt. In diese Zeit fällt Domitius Marsus. Das Bedeutendste aber, was sich von dieser Art Poesie der Römer erhalten hat, sind die Epigramme des Martial, der in seinen Epigrammen das Leben der römischen Kaiserzeit in einer unübertrefflichen formalen Vollendung wiedergegeben hat. Man kann die 1500 Gedichte wie einen Gesellschaftsroman in Aphorismen lesen, ein Ensemble von Begegnungen und Reaktionen des Dichters auf seine Zeit und ihren sozialen und literarischen Verhältnisse. Unter den Dichtern der Spätantike trat als Epigrammatiker noch Ausonius hervor. Auch bei den romanischen Völkern trug das Epigramm meist den beißenden Charakter, wurde aber zum Teil zum Madrigal, zum Teil auch zum Sonett umgestaltet. Die historische Bezeichnung für ein satirisches Epigramm lautet im Deutschen \"Stachelreim\". Am beliebtesten war es in Frankreich, wo Clément Marot (1495–1544) als der erste bekannte Dichter in dieser Gattung genannt wird. Mittels des Epigramms pflegte sich besonders seit Richelieus Zeiten und kurz vor dem Ausbruch der Revolution die zum Stillschweigen verurteilte politische Opposition zu äußern. In England wusste vornehmlich John Owen (1616–1683) den Ton des Martial zu treffen. Den Beinamen „der englische Martial“ trug ein anderer John Owen (1564–1622). Als die ältesten deutschen epigrammatischen Produkte gelten die „Priameln“ des 13. und 14. Jahrhunderts, die jedoch, ähnlich den Sinngedichten des Orients (Indien, Persien), mehr allgemeine Sitten- und Weisheitssprüche sind. Im 17. Jahrhundert hielt man sich in Deutschland an das Vorbild der Alten und nahm sich Martials sarkastische Schärfe zum Muster, so beispielsweise Friedrich von Logau und Christian Wernicke oder später im 19. Jh. Heinrich von Kleist. Goethes und Schillers Epigramme sind, die scharf treffenden Xenien ausgenommen, meist Sinnsprüche allgemeineren Inhalts. Ähnlich auch bei Lessing und Friedrich Haug. Aus neuerer Zeit sind August Graf von Platen, Franz Grillparzer, Friedrich Hebbel, Erich Kästner, Friedrich Theodor Vischer und Hansgeorg Stengel anzuführen. Die beliebteste Form des Epigramms ist noch heute das Distichon, das als vollkommenes formales Schema angesehen werden kann, in dem der Hexameter die Erwartung, der Pentameter den kurz zusammenfassenden Aufschluss gibt. Indessen eignet sich auch der kurze Jambus mit passenden Reimverschlingungen als Träger des Epigramms. Als Beispiel hier ein Epigramm Lessings, das sich auf die Gattung selbst bezieht: Du dem kein Epigramm gefällt, Es sei denn lang und reich und schwer: Wo sahst du, daß man einen Speer, Statt eines Pfeils, vom Bogen schnellt? Die Theorie des Epigramms behandelten Lessing in den „Anmerkungen über das Epigramm“ und Herder in der Abhandlung „Über das griechische Epigramm“, jener vorzugsweise in Bezug auf das satirische Epigramm der Römer, dieser im Anschluss an die griechische Anthologie von einem umfassenderen Gesichtspunkt aus.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Seit dem 19. Jahrhundert wird vor allem im deutschsprachigen Bereich der Begriff Epigramm auch als Titel für Kompositionen verwendet. Entweder ist es Vokalmusik, die literarische Epigramme vertont, zum Beispiel: Als Beispiele für Miniaturen mit epigrammatischem Charakter für instrumentale Besetzungen können genannt werden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Epigramm (), ein kurzes, zugespitztes Sinngedicht, war ursprünglich eine Inschrift auf einem Weihgeschenk, einem Grabmal, einem Kunstwerk und Ähnlichem, lediglich mit dem Zweck der Bezeichnung des Gegenstandes und dessen Bedeutung. Die Erstellung von Epigrammen bezeichnet man als Epigrammatik.", "tgt_summary": "语录是一种文学体裁,是把特定人物说的话纪录成书,一般不会附上任何关于背景的解说。名言汇集本如:维基语录也是语录的一种,也包括是指一些政权特别收集出版的某一政客的一些名言成书。", "id": 2876528} {"src_title": "Kongregation für die orientalischen Kirchen", "tgt_title": "東方教會部", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Ostkirchenkongregation, die ursprünglich nur eine Abteilung der Kongregation für die Glaubensverkündigung (\"Sacra Congregatio de Propaganda Fide\") war, wurde am 1. Mai 1917 durch das Motu proprio \"Dei Providentis\" Papst Benedikts XV. zur selbstständigen Behörde erhoben. Sie trug zunächst den Namen „Heilige Kongregation für die orientalische Kirche“, wurde aber 1967 von Paul VI. in „Heilige Kongregation für die orientalischen Kirchen“ (Plural) (\"Sacra Congregatio pro Ecclesiis Orientalibus\") umbenannt. 1984 entfiel das Attribut „heilig“.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgabe.", "content": "Der Geschäftsbereich der Ostkirchenkongregation umfasst alle Angelegenheiten, die das Verhältnis der mit Rom unierten Ostkirchen und dem Heiligen Stuhl betreffen, das heißt die Verbindung zu suchen und zu halten, ihr Wachstum zu fördern, ihre Rechte zu sichern und auch ihr Erbe der verschiedenen orientalischen christlichen Traditionen lebendig und vollständig zu erhalten. Die Ostkirchenkongregation hat heute \"ad normam iuris\" über die Eparchien (Diözesen), die Bischöfe, den Klerus, die Ordensleute und die Gläubigen der orientalischen Riten die gleichen Befugnisse wie die entsprechenden Kongregationen über die Anhänger des lateinischen Ritus. In Ägypten und der Sinaihalbinsel, Eritrea und Nordäthiopien, Südalbanien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Iran, Irak, Libanon, Palästina, Syrien, Jordanien und der Türkei hat sie sogar die ausschließliche Kompetenz. Die Kongregation koordiniert die Arbeit dreier Expertenkommissionen: Die Kongregation gibt auch eine Zeitschrift (S.I.C.O. \"Servizio Informazioni Chiese Orientali\") heraus, die über ihre Aktivitäten berichtet, in der Verlautbarungen des Papstes bzgl. der Ostkirchen veröffentlicht werden und aktuelle Nachrichten und Meldungen aus dem Bereich der orientalischen Kirchen bekanntgemacht werden. Finanziert wird die Arbeit der Kongregation mit Mitteln des Heiligen Stuhls und Spendengeldern verschiedener internationaler Hilfsorganisationen (z. B. die \"Catholic Near East Welfare Association\" in den USA) und Privatpersonen. Zur Koordinierung dieser Hilfsorganisationen gibt es die R.O.A.C.O. (\"Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali\"), deren Vorsitzender der Kardinalpräfekt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "An der Spitze der Kongregation für die Ostkirche steht ein Kardinalpräfekt; ihm zur Seite stehen ein Sekretär, ein Untersekretär und 29 weitere fest angestellte Mitarbeiter. Außerdem wird die Kongregation in ihrer Arbeit von einem 50-köpfigen Beratergremium (Konsultoren) unterstützt. Leonardo Kardinal Sandri wurde durch Papst Benedikt XVI. zum Präfekten ernannt und am 19. Februar 2014 durch Papst Franziskus bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Die Kongregation selbst besteht zusätzlich zum Präfekten aus 18 Kardinälen, fünf Patriarchen, zwei Großerzbischöfen, sechs Erzbischöfen und zwei Bischöfen, die vom Papst für jeweils fünf Jahre berufen werden. Geborene Mitglieder sind die Patriarchen und Großerzbischöfe der orientalischen Kirchen und der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Mitglieder der Kongregation sind zurzeit:", "section_level": 2}, {"title": "Präfekten.", "content": "\"Bis 1967 war der Papst selber Präfekt der Kongregation.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kongregation für die orientalischen Kirchen (lat.: \"Congregatio pro Ecclesiis Orientalibus\"), oft auch „Kongregation für die Ostkirchen“ genannt, ist eine Zentralbehörde (Dikasterium) der römischen Kurie, die zentrale Leitungsaufgaben für die Universalkirche wahrnimmt.", "tgt_summary": "东方教会部()是圣座的行政机构罗马教廷的圣部 (罗马教廷)之一。它是专责管理东仪天主教会的各个自治教会。现任部长为阿根廷籍的良纳·桑德里枢机,现任秘书长为乔治·德默特琉·加拉罗总主教。", "id": 940484} {"src_title": "Abdul Kadir Khan", "tgt_title": "阿卜杜勒·卡迪尔·汗", "src_document": [{"title": "Frühe Zeit.", "content": "Khan stammt aus einer muslimischen Mittelschichtfamilie in Bhopal. 1952 ging Khan nach Pakistan. Als Maschinenbaustudent besuchte er die Universität von Karatschi, ging nach der Graduierung nach Deutschland, wo er an der Technischen Universität Berlin studierte und danach über die Niederlande, wo er acht Semester Metallurgie an der Technischen Universität Delft (Niederlande) studierte, nach Belgien wo er 1972 schließlich an der Katholischen Universität Leuven in Belgien promovierte. Von 1972 bis 1976 arbeitete er für das \"Physical Dynamics Research Laboratory\" (FDO), ein Unterauftragnehmer der niederländischen Niederlassung der Urenco-Gruppe, der \"Ultra-Centrifuge Nederland\" (UCN), in der UCN-Anlage in Almelo und hatte dank laxer Sicherheitsmaßnahmen Zugang zu den fortschrittlichsten Zentrifugenentwürfen, welche ihm den Aufbau einer pakistanischen Urananreicherung ermöglichte. Als Indien 1974 seine erste Atombombe getestet hatte, war die Regierung in Pakistan alarmiert und Khan bot seine Hilfe an. Im Jahr 1975 hatte der US-Geheimdienst CIA die Regierung der Niederlande gebeten, gegen Khan nicht weiter wegen des Verdachts des Nukleardiebstahls zu ermitteln. Der damalige Premierminister Zulfikar Ali Bhutto beauftragte Khan nach seiner Rückkehr Anfang 1976 mit der Leitung des pakistanischen Kernforschungsprogramms.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung zu Kernwaffen.", "content": "Khan schreibt Kernwaffen eine friedenserhaltende Funktion zu. In einem Interview mit dem Spiegel sagte Khan:", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Er ist seit 1963 mit Hendrina Khan, einer Niederländerin (geborene Südafrikanerin), verheiratet, die er in Den Haag kennengelernt hatte. Khan wurde 2004 von der pakistanischen Regierung unter Hausarrest gestellt, nachdem er öffentlich zugegeben hatte, sein Wissen an Nordkorea, den Iran und Libyen weitergegeben zu haben. Nach eigenen Angaben tat er dies nur unter Druck der damaligen Regierung und dem Versprechen, anschließend begnadigt zu werden. Dies geschah jedoch erst 2009.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abdul Qadeer Khan, eingedeutscht Abdalkadir Chan, (; * 1. April 1936 in Bhopal, Britisch-Indien) ist ein pakistanischer Ingenieur. Er gilt als „Vater des pakistanischen Atomprogramms“. In Pakistan und anderen islamischen Ländern wird er als “Volksheld” verehrt.", "tgt_summary": "阿卜杜勒·卡迪尔·汗(乌尔都语:,1936年-4月1日),出生于英属印度博帕尔(今属中央邦)。他作为巴基斯坦核技术及冶金工程领域的专家,并掌握着铀浓缩离心技术,他被公认为是巴基斯坦原子能计划中铀浓缩项目的创始人和核心领导,被称为巴基斯坦“核弹之父”。", "id": 1341596} {"src_title": "Juana Inés de la Cruz", "tgt_title": "胡安娜·伊内斯·德·拉·克鲁兹", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Juana war vermutlich ein uneheliches Kind. Schon mit drei Jahren lernte sie lesen und studierte bereits als Jugendliche Werke der Philosophie, Astronomie und Medizin. Mit 16 wurde das begabte Mädchen von Leonor de Caretto, der Ehefrau des Vizekönigs von Neuspanien, Antonio Sebastián de Toledo, entdeckt, die sie an ihren Hof nach Mexiko-Stadt holte. Dort schrieb Juana unzählige Auftragsarbeiten für den Hof und die Kirche. Ihrer anmutigen Verse wegen zählt sie heute zu den wichtigsten lateinamerikanischen Poeten des 17. Jahrhunderts. Juana hatte weder Familie noch Geld, noch wollte sie heiraten. Nach einem visionären Traum trat sie in ein Kloster ein und wechselte nach einem Versuch bei den Unbeschuhten Karmelitinnen zu den Hieronymitinnen, die eine weit weniger strenge Lebensform hatten und in deren Kloster sie sich ihren Studien widmen konnte. Einen bleibenden Einfluss übten dabei die philosophischen Schriften des spanischen Jesuiten und Naturforschers Juan Eusebio Nieremberg (1595–1658) aus. Ihre wichtigste Dichtung \"Der Traum\" schrieb sie 1685 im Kloster. Das Leben dort war für sie sehr angenehm, hatte sie doch eine geräumige Wohnung, Bibliothek und Laboratorien für Experimente zur Verfügung. Auch nach Toledos Abreise und dem Tod seiner Frau stand sie unter der Protektion der Vizekönige. Besonders Payo Enríquez de Rivera, der gleichzeitig Erzbischof von Mexiko war, förderte sie. So durfte sie nach Belieben Gäste empfangen. Sie schrieb weiterhin „weltliche“ Gedichte von großer Leidenschaft, von denen sie die meisten den Vizekönigen widmete. Ihre Oberen ermahnten sie immer wieder, sich nur mit religiöser Literatur zu beschäftigen. In Briefen an ihren Beichtvater und an den Bischof von Puebla setzte sie sich für das Recht der Frauen auf Wissen und Bildung ein. 1694 gab sie jedoch dem Druck nach und unterzeichnete ein Sündenbekenntnis und das Gelübde, fortan nur noch für Gott zu leben. Als 1695 die Pest ausbrach, steckte sich Sor Juana Inés de la Cruz während der Krankenpflege an und starb bald darauf an der Seuche.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Im Original sind die „\"Obras Completas\"“ Sor Juana Inés de la Cruz (noch ohne den erst später von Aureliano Tapía Méndez entdeckten Brief an ihren Beichtvater) bei Porrúa erschienen. Von Nueva Hélades, ediciones digitales, Rosario, Provincia Santa Fe, Argentinien sind sie als CD-ROM inklusive des erwähnten Briefes (und anderer neu entdeckter Quellen) erhältlich. In deutscher Sprache sind folgende Bücher erhältlich:", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Die Argentinierin María Luisa Bemberg verfilmte den Roman \"Sor Juana Inés de la Cruz – oder: Die Fallstricke des Glaubens (Sor Juana Inés de la Cruz o Las Trampas de la fe)\" von Octavio Paz. Assumpta Serna spielte die Hauptrolle in dem 1990 unter dem Titel \"Ich, die Unwürdigste von allen\" \"(Yo, la peor de todas)\" erschienenen Film. 2016 wurde in Mexiko das Leben Sr. Juanas als siebenteilige TV-Serie unter dem Titel \"Juana Inés\" mit Arcelia Ramírez in der Hauptrolle verfilmt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der mexikanische 200-Peso-Schein zeigt einen Ausschnitt des Gemäldes Cabreas mit dem Gesicht Sor Juanas. Eine Büste von ihr ist auf einer 1000-Peso-Münze zu sehen, die von 1988 bis 1992 herausgegeben wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sor Juana Inés de la Cruz (gebürtig Juana de Asbaje y Ramírez; * 12. November 1648 in San Miguel Nepantla, Mexiko; † 17. April 1695 in Mexiko-Stadt) war eine mexikanische Nonne und Dichterin.", "tgt_summary": "胡安娜·伊内斯·德·拉·克鲁兹(Juana Inés de la Cruz,1648年-11月12日-1695年-4月17日)是一位自学成才的学者,也是巴洛克艺术学派的科学思想家,哲学家,作曲家和诗人。也是新西班牙圣哲罗姆派的修女。被称为“第十缪斯”,“美洲凤凰”或 “墨西哥凤凰”。", "id": 2041249} {"src_title": "William Howard Taft", "tgt_title": "威廉·霍华德·塔夫脱", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor der Präsidentschaft.", "content": "William Howard Taft wurde am 15. September 1857 in Cincinnati in eine angesehene republikanische Familie geboren. Sein Vater, Alphonso Taft, gehörte zeitweilig dem Kabinett Grant an und war dann unter Präsident Chester A. Arthur Gesandter in Österreich-Ungarn und Russland. Die Mutter, eine Kaufmannstochter aus Boston, riet später ihrem Sohn davon ab, sich um das Präsidentenamt zu bemühen. Er studierte an der Yale University und an der \"Cincinnati Law School\". Während seiner Zeit in Yale wurde er in die dortige Studentenverbindung \"Skull & Bones\" aufgenommen. Für kurze Zeit war er als Anwalt und als Gerichtsreporter tätig, bevor er eine längere Karriere in verschiedenen gehobenen juristischen Stellen machte. So arbeitete er zunächst unter anderem als Assistenzstaatsanwalt im Hamilton County und als Rechtsanwalt in Cincinnati bis er schließlich zum Richter am Superior Court der Stadt Cincinnati berufen wurde. Von 1890 bis 1892 fungierte er als United States Solicitor General; im Anschluss war er bis 1900 Richter am Bundesberufungsgericht des sechsten Gerichtsbezirks, das seinen Sitz in Cincinnati hat. 1886 heiratete er die Musiklehrerin Helen Herron. Das Paar hatte drei Kinder. Die Tochter studierte Geschichte, die beiden Söhne wurden wie ihr Vater Politiker. Sein ältester Sohn Robert war ein einflussreicher Senator und ein innerparteilicher Gegner des späteren Präsidenten Dwight D. Eisenhower im Kampf um die Präsidentschaft 1952. Tafts Frau war bereits als Siebzehnjährige zum ersten Mal im Weißen Haus zu Gast gewesen, als mit Rutherford B. Hayes ein Freund und Sozietätspartner ihres Vaters das Amt innehatte. Sie war so beeindruckt von der Grandeur des Hauses und der Aura der Macht, dass sie umgehend nach ihrer Rückkehr ins heimische Cincinnati verkündete, sie werde einen künftigen Präsidenten heiraten und damit selbst ins Weiße Haus einziehen. Im Jahr 1900 wurde Taft zum Vorsitzenden der Taft-Kommission berufen und infolgedessen 1901 der erste Zivilgouverneur der Philippinen. In dieser Eigenschaft bemühte er sich mit moderaten Mitteln um die weitere Pazifikation der noch immer unruhigen Inselkolonie, förderte das Schulwesen und erreichte beim Vatikan den Verkauf der wertvollen dortigen Klosterländereien an die USA für die Summe von 7,2 Millionen US-Dollar. Er kehrte 1907 auf die Philippinen zurück, um bei der konstituierenden Sitzung der Philippinischen Versammlung eine Rede zu halten. Im Jahr 1904 berief ihn Theodore Roosevelt zum Kriegsminister; dieses Amt hatte bereits sein Vater unter Präsident Ulysses S. Grant ausgeübt. Bald wurde er zum engen Berater und Freund des Präsidenten, wobei er sich gegenüber Kuba und Japan auch in komplizierten Situationen als Politiker und Diplomat bewährte. Er inspizierte 1904 den Baubeginn des Panamakanals, war an den Verhandlungen beteiligt, die 1905 zum Frieden von Portsmouth zwischen Russland und Japan führten und handelte im gleichen Jahr einen Modus vivendi mit der japanischen Regierung aus (Taft-Katsura-Abkommen). Im September 1906 ernannte ihn der Präsident vor dem Hintergrund der amerikanischen Kanonenbootpolitik für einen Monat zum provisorischen Gouverneur von Kuba, um eine drohende Revolution gegen Tomás Estrada Palma abzuwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaft.", "content": "Nach seiner Bemerkung, 1908 nicht noch einmal kandidieren zu wollen, begann Theodore Roosevelt zunehmend, in Taft einen idealen Nachfolger zu sehen und ihn aufzubauen. Anlässlich eines Dinners, zu dem die Tafts eingeladen waren, scherzte der Präsident, er könne in die Zukunft sehen und erblicke irgendetwas, das über Tafts kräftigem Haupt baumle. Er sei sich allerdings nicht sicher, ob es ein Sitz im Obersten Bundesgericht oder gar die Präsidentschaft sei. „Lassen Sie es den Supreme Court sein!“, warf Taft ein, während seine Frau Helen ausrief: „Es soll die Präsidentschaft sein!“ Als ihn die Republikaner 1908 zum Präsidentschaftskandidaten nominierten, hatte er bis dahin noch kein Wahlamt bekleidet. Er, der als Verwaltungsspezialist nicht zum engeren Kreis der republikanischen Führung zählte, verdankte seine Aufstellung hauptsächlich dem damaligen Präsidenten Roosevelt. Taft gewann die Wahl gegen den zum dritten Mal erfolglos kandidierenden Demokraten William Jennings Bryan mit einem Vorsprung von mehr als 1,2 Millionen Stimmen. Tafts Wahlkampfschlager war „Our Good and Honest Taft“. Das große Ziel wurde erreicht, doch bei seiner Frau war der Stolz darüber viel stärker ausgeprägt als bei ihrem Mann. Taft ließ sich nach der gemeinsamen Fahrt zum Weißen Haus in einen Sessel fallen und, so beschreiben es zwei Bedienstete, stöhnte nur: „Ich bin jetzt Präsident und habe es satt, herumgestoßen zu werden.“ Eine auflagenstarke Zeitung schrieb: „Ohne seine Frau hätte Mr. Taft nie für das Präsidentenamt kandidiert“. Henry Stimson hielt Taft für den besten der US-Präsidenten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: In dessen Amtszeit seien die Zuständigkeiten klar gewesen, die Kabinettssitzungen gut vorbereitet, die Ausführung von Entscheidungen wurde nachgehalten und es gab einen effektiven Informationsaustausch. Gleichwohl gelang es Taft während seiner Amtszeit nicht, aus dem Schatten seines Vorgängers Roosevelt herauszutreten, mit welchem er zudem eng befreundet war. Tafts Ziel war es, die von Roosevelt eingeleiteten Reformen zu konsolidieren. Dabei geriet er mehr und mehr in den Konflikt mit den Flügeln und Interessensgemeinschaften innerhalb seiner Partei, der Republikaner. Taft trat 1912 zur Wiederwahl an, belegte aber hinter Woodrow Wilson und dem für die Progressive Partei kandidierenden Roosevelt nur den dritten Platz. Lediglich in Vermont und Utah konnte er eine Stimmenmehrheit und damit acht Wahlmännerstimmen erringen. Es war das schlechteste Ergebnis, welches je ein Präsident einfuhr, der sich zur Wiederwahl stellte. Woodrow Wilson löste Taft turnusgemäß am 4. März 1913 als Präsident ab. Während seiner Präsidentschaft traten zwei Staaten den USA bei: New Mexico am 6. Januar 1912 und Arizona am 14. Februar 1912.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Präsidentschaft.", "content": "Nach seiner Präsidentschaft zog er sich ins Privatleben zurück. Zwischen 1913 und 1921 war er vor allem als Professor für Verwaltungsrecht an der Yale University tätig. 1914 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Ferner schrieb er mehrere Bücher zu Fragen von Staat und Politik in den USA, wovon das 1916 erschienene Buch über die Machtbefugnisse des Präsidenten besonders beachtet wurde. In den Weltkriegsjahren stand er als Präsident der 1915 gegründeten „League to Enforce Peace“ vor, die – konservativ ausgerichtet – für die Neugestaltung der internationalen Beziehungen nach Kriegsende (Internationaler Gerichtshof, Sanktionen, Konferenzen) eintrat. Präsident Wilson berief ihn 1918 zum Co-Vorsitzenden des „National War Labor Board“, einer im Krieg geschaffenen Schlichtungsstelle für Arbeitskämpfe. 1921 wurde er von Warren G. Harding, dem ersten republikanischen Präsidenten seit Tafts Wahlniederlage, für den Posten des Chief Justice, den Vorsitzenden des Supreme Court der Vereinigten Staaten, nominiert. Hierin erfüllte sich ein langer Traum Tafts. Dieses Amt bekleidete er bis zum 3. Februar 1930. Somit ist er der erste – und bis heute einzige – Amerikaner, welcher Präsident und Oberster Richter der USA gewesen war. Ferner durfte er kraft seines Amtes als \"Chief Justice\" zwei spätere Präsidenten (Calvin Coolidge (1925) und Herbert Hoover (1929)) vereidigen. Als er über seine Zeit als Präsident und am Obersten Gericht gefragt wurde, antwortete er: „Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals Präsident gewesen zu sein.“ Aufgrund einer Krankheit – wahrscheinlich ein Herzleiden – trat er von diesem Amt am 3. Februar 1930 zurück. 33 Tage später verstarb er schließlich am 8. März in seinem Haus in Washington, D.C. Drei Tage später wurde er als erster US-Präsident und Oberster Richter auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt (der andere Präsident war John F. Kennedy, die anderen obersten Richter waren Earl Warren, Warren E. Burger und William H. Rehnquist). Seine Frau soll folgendes gesagt haben: „Er diente als Kriegsminister [unter Theodore Roosevelt] und ferner als Oberkommandant der Streitkräfte [als Präsident], dies qualifiziere ihn, dass er hier begraben wird.“", "section_level": 2}, {"title": "Freimaurerei.", "content": "Taft wurde am 18. Februar 1909 in der \"Kilwinning Lodge No. 356\" in Cincinnati als Freimaurer aufgenommen. Auch sein Vater und seine beiden Brüder waren Mitglieder dieser Loge.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Howard Taft (* 15. September 1857 in Cincinnati, Ohio; † 8. März 1930 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker der Republikanischen Partei. Er amtierte vom 4. März 1909 bis zum 4. März 1913 als 27. Präsident der Vereinigten Staaten; später erreichte er sein eigentliches Ziel und war von 1921 bis 1930 Oberster Bundesrichter. Bis heute ist er der Einzige, der diese beiden Ämter innehatte.", "tgt_summary": "威廉·豪沃德·陶福德(William Howard Taft,1857年-9月15日-1930年-3月8日)是第27任美国总统。他当过律师、美国首席大法官和战争部长。塔夫脱是美国历史上最胖的总统。", "id": 2791857} {"src_title": "Bistabiles Anzeigeelement", "tgt_title": "点阵磁翻显示", "src_document": [{"title": "Aufbau und Funktionsweise.", "content": "Üblicherweise befindet sich am sichtbaren Ende eines bistabilen Anzeigeelementes ein quadratisches Plättchen (Anzeigeplättchen), das diagonal drehbar gelagert ist. Die zwei Seiten dieses Plättchens sind unterschiedlich gefärbt, wobei die eine Seite meistens schwarz, die andere Seite üblicherweise in einer starken Kontrastfarbe wie Weiß, Gelb, Orange oder Hellgrün gefärbt ist. Im Kern des Anzeigeplättchens befindet sich ein Dauermagnet. Hinter dem Anzeigeplättchen befindet sich ein Elektromagnet, der je nach Polung eine Kraft auf das Plastikplättchen ausübt und es so umdreht. Um das Rückschwenken des Anzeigeplättchens nach dem Abschalten des Elektromagneten zu verhindern, existiert meist eine Einrastvorrichtung, die im einfachsten Fall aus einer nicht runden Drehachse besteht. Teilweise wird auch die Remanenz des Eisenkerns der Spule genutzt, um das Magnetfeld auf Dauer aufrechtzuhalten. Das Anzeigeplättchen besitzt somit zwei stabile Zustände, daher die Bezeichnung \"bistabil\". Der Vorteil dieses Anzeigetyps ist, dass Energie nur zum Umdrehen der Plättchen benötigt wird. Bei gleichbleibender Anzeige muss keine Energie aufgewendet werden. Damit sind bistabile Anzeigen in solchen Einsatzgebieten von Vorteil, bei denen sich die Anzeige nur selten ändert. Während ältere Matrixanzeigen noch ggf. seitlich beleuchtet wurden (Beispielbild Nahverkehrszug), um bei schlechten Lichtverhältnissen ablesbar zu bleiben, verfügen neuere bistabile Anzeigeelemente bei Bedarf über eine eingebaute LED, die das Anzeigeplättchen beleuchtet.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Bauformen.", "content": "Statt des quadratischen Anzeigeplättchen kamen früher vorwiegend auch Zylinder vor, die um ihre eigene Achse drehbar gelagert sind. In Schaltwarten sind Melderelais gebräuchlich, die ihren Schaltzustand anzeigen oder eine Zustandsänderung speichern; siehe Relais. Eine andere Bauform, aber das gleiche Funktionsprinzip, haben Anzeigeelemente, die bei Sieben-Segment-Anzeigen, wie sie bei Tankstellen vorkommen, verwendet werden. Auch klassische elektronische E-Paper-Anzeigen sind bistabil und behalten ihr Bild bei abgeschalteter Stromversorgung bei.", "section_level": 1}, {"title": "Bistabiles LCD.", "content": "Bistabile LCDs sind LC-Displays, die ihre Anzeige ohne zusätzliche Batterien oder Stützkondensatoren behalten. Energie wird bei diesem Displaytyp nur für das Ändern der Ausrichtung der Flüssigkristalle benötigt. Einmal in Position gebracht, behalten diese ihre Ausrichtung bei, bis sie beim nächsten Anpassen neu orientiert werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein bistabiles Anzeigeelement, auch \"Flip-Dot\" genannt, ist ein elektromagnetisch-mechanisches Bauteil, das über eine Kipp- oder Drehvorrichtung je nach Ansteuerung eine von zwei unterschiedlich gefärbten Seiten eines kleinen Plättchens zeigt. Bistabile Anzeigeelemente werden meistens zu Matrixanzeigen zusammengebaut und kommen in Anzeigetafeln u. a. in Fahrzeugen wie Bussen, Eisenbahnfahrzeugen und U-Bahn-, Stadtbahn- oder Straßenbahn-Wagen sowie in Bahnhöfen und Flughäfen zum Einsatz.", "tgt_summary": "点阵磁翻显示(Flip-disc Display),或称“机械翻转点阵屏”,是一种用于通常被日光直射的大型户外标志牌的机电点阵显示技术。点阵磁翻显示技术已被北美、欧洲、澳大利亚和香港的巴士用作线路牌,以及道路上的可变信息标志。 它也被广泛用于公共场所信息显示。 一些电视游戏节目也使用点阵磁翻显示,包括加拿大电视节目Just Like Mom, The Joke's on Us和Uh Oh!,但最引人注目的是1976年至1995年间的美国电视游戏节目家庭问答。", "id": 1957478} {"src_title": "Gustav IV. Adolf (Schweden)", "tgt_title": "古斯塔夫四世·阿道夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gustav IV. Adolf war der älteste Sohn von Gustav III. von Schweden und dessen Gemahlin Sophie von Dänemark. Als sein Vater ermordet wurde, war Gustav dreizehn Jahre alt. Er übernahm widerwillig die Regierung, die bis 1796 unter der Vormundschaft seines Onkels Karl stand. Als Vertrauter des Herzogs Karl hatte aber Graf Gustaf Adolf Reuterholm in diesen ersten Jahren bedeutenden Einfluss und führte das sogenannte \"„Regime Reuterholm“\". Gustav lernte Latein und auch Finnisch. 1797 heiratete er Prinzessin Friederike Dorothea von Baden. Der tief religiöse Gustav sah Napoleon als Antichristen und wurde auch bald in einen Krieg mit dem französisch-russischen Bündnis verwickelt. In diesem Krieg, bei dem sich Gustav an Großbritannien orientierte, verlor er Finnland und Pommern, was ihm das Misstrauen der schwedischen Öffentlichkeit einbrachte. Im Zuge eines Staatsstreichs wurde er am 13. März 1809 auf Schloss Gripsholm gefangen gesetzt und am 29. März zur Abdankung gezwungen. Am 10. Mai setzte ihn der Ständereichstag formell ab und schloss ihn und seine Nachkommen von der Thronfolge aus. Sein Onkel wurde als Karl XIII. am 6. Juni neuer König. Gustav wurde des Landes verwiesen. Er zog über Kopenhagen nach Deutschland und 1810 nach Basel. Er logierte dort als \"Graf von Gottorp\" in einem von ihm als „Kajüte“ (ehemals „Hotel drei Königen“. 1681–1844 wurde das Haus erstmals erwähnt, als „Herrenherberge und Gasthof zu den drei Königen“) bezeichneten Zimmer über dem als Kloake dienenden, stinkenden Birsig. Zwischenzeitlich verließ er wieder die Stadt und lebte in Deutschland. Nach der Scheidung von seiner Frau im Jahr 1812 benutzte er auch andere Namen wie \"Herzog von Holstein-Eutin\" oder \"Oberst G. A. Gustafsson\". Wie Johann Heinrich Jung-Stilling war Gustav sehr interessiert an Erweckungsbewegungen. Außerdem war er einer der frühesten Vertreter des romantischen Historismus auf Europas Thronen und einer der Initiatoren antinapoleonischer Bestrebungen. 1815 erwarb er die Ruine der Itterburg und nannte sich zeitweise Herr oder Graf von Itter. 1818 kehrte er zum zweiten Mal nach Basel zurück und kaufte für 12.000 Franken das Haus St.Johanns-Vorstadt 72, das heute mit einer Gedenktafel versehen ist. Im selben Jahr wurde er für 1.500 Franken Basler Bürger, nachdem er vor versammeltem Rat auf alle Vorrechte von Geburt und Stand verzichtet hatte. Er fand aber keinen bürgerlichen Frieden, denn Oberst Gustafsson fühlte sich geplagt, nicht ernst genommen und erregte sich am „unaufhörlichen Geschrei der calvinistischen Kinder beim sommerlichen Baden im sogenannten Entenloch am Rhein.“ Als ihm auch noch die Stelle eines Zeughausverwalters verweigert wurde, sandte er am 4. Februar 1822 den Basler Bürgerbrief ans Rathaus zurück und erreichte nach weiteren Jahren eines unsteten Wanderlebens kreuz und quer durch Europa 1834 St. Gallen. Dort fand er im \"Wirtshaus zum Weissen Rössli\" Asyl und lebte höchst bescheiden drei Treppen hoch in zwei kleinen Stuben des Wirtshauses. Dort starb er drei Jahre später an einem Schlaganfall. Am 28. Februar wurde der Sarg Gustavs IV. von St. Gallen nach Burg Eichhorn in Mähren geleitet, wo sein Sohn, der österreichische Feldmarschallleutnant Gustav, Prinz von Wasa, lebte. 1884 wurde Gustav IV. zusammen mit seinem Sohn in die Riddarholmskirche nach Stockholm überführt und dort beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Es wurde auch behauptet, dass der Graf \"Adolf Friedrich Munck von Fulkila\" Gustavs Vater war. Dieser soll Gustav III. in dessen erster Liebesnacht mit der Königin Beistand geleistet haben, als jener in sexuelle Schwierigkeiten geraten war.", "section_level": 1}, {"title": "Bibliothek.", "content": "Seine Bibliothek wurde im Jahre 1924 durch die Hamburger Buchhandlung L. Friedrichsen & Co versteigert (\"Die Wasa-Bibliothek\". Vorwort von Fedor von Zobeltitz). Bis zu ihrem Verkauf wurde sie in Dresden, im sog. Georgenbau des Residenzschlosses, verwahrt. Die Bemühungen einer Rückführung in schwedischen Besitz scheiterten. „Die umfangreiche Sammlung ist ein Spiegelbild des geistigen Lebens ihres ersten Besitzers. König Gustav war vielleicht selbst ein Bibliophile [...] Ein großer Teil der Bücher ruht in kostbaren Einbänden [...]. Den Hauptstamm der Sammlung bildet Geschichtliches und Geographisches, Deutschsprachiges ist wenig vorhanden, schwedische Literatur gar nicht, ungemein reichhaltig dagegen die französische [...]. Da es nun leider das Schicksal der Wasabibliothek zu sein scheint, auseinandergerissen zu werden, so wird dieser mit besonderer Sorgfalt hergestellte Katalog ein dauerndes Bild eines königlichen Sammlergeistes bleiben“ (Vorwort).", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Gustav war von 1797 bis 1812 mit Friederike Dorothea von Baden verheiratet, mit der er folgende Kinder hatte: Nach 1812 zeugte er mehrere uneheliche Kinder, die er größtenteils nicht anerkannte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gustav IV. Adolf (* 1. November 1778 in Stockholm; † 7. Februar 1837 in St. Gallen) war König von Schweden von 1792 bis 1809.", "tgt_summary": "古斯塔夫四世·阿道夫(,1778年-11月1日-1837年-2月7日),是1792年至1809年间的瑞典国王,也是最后一个统治芬兰的瑞典君主。", "id": 1674144} {"src_title": "Individualismus", "tgt_title": "个人主义", "src_document": [{"title": "Entwicklung und Folgen des Individualismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Verhältnis des einzelnen Individuums zu der Gemeinschaft (bzw. Gesellschaft), in der es lebt, ist von jeher Gegenstand kontroverser Diskussionen. Während Aristoteles den Menschen als Gemeinschaftslebewesen (\"zóon politikón\", wörtlich etwa „das auf eine Polis angewiesene Tier“) auffasste und dies für lange Zeit vorherrschende Ansicht blieb, gab es in neuerer Zeit eine stärkere Betonung des Individuums. Geistesgeschichtlich geschah dies durch den Liberalismus sowie durch den Anarchismus. Im Extremfall wurde der Individualismus zum Egoismus verschärft. Gegenpositionen zum Individualismus wurden z. B. im Sozialismus, Nationalsozialismus, im Nationalismus, im Panarabismus oder im Islamismus aufgestellt. Auch religiöse Gemeinschaften wie das Christentum stehen dem Individualismus meist sehr skeptisch gegenüber. Die Grundidee des Individualismus ist eine Befreiungsidee. Die Befreiung des Einzelnen von zu vielen Zwängen wird als angenehm empfunden, das Kollektiv als behindernd und beengend. Eine weitere Begründung für den Individualismus wird durch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gegeben. Das westlich-individualistische System sei das offenkundig leistungsfähigste dieser Erde. Mit diesem Argument wird der allgemeine Wohlstand als Ergebnis vieler Egoismen betrachtet (vgl. Adam Smith). Ferdinand Tönnies hat (im Sinne seiner Studie \"Gemeinschaft und Gesellschaft,\" 1887) für Epochen des Individualismus (wie etwa die historische der Renaissance) die soziologische These formuliert, es gebe keinen „Individualismus“, der nicht auf „Gemeinschaft“ fuße und in „Gesellschaft“ münde (\"Geist der Neuzeit,\" 1935, 21998).", "section_level": 2}, {"title": "Soziale und rechtliche Implikationen.", "content": "Der Individualismus hat in unserem Leben eine Fülle von Folgen, die uns nicht immer als Erscheinungen des Individualismus bewusst sind. Dazu gehören die Auflösungen der Familie sowie der Dorf- und anderer Gemeinschaften. Noch vor etwa einhundert Jahren haben sich die Menschen innerhalb ihrer Gemeinschaften organisiert, häufig mit Bezug auf die Arbeit, beispielsweise in Gewerkschaften und Berufsgemeinschaften. Es gab Eisenbahnersportvereine, Lehrergesangsvereine und andere Standes- und Berufsvereinigungen, die das gesamte Leben durchzogen. Auf der anderen Seite entwickelten sich während der Industrialisierung neue Gemeinschaften (z. B. Vereine), mit der Möglichkeit, die individuellen Interessen zusammen mit gleich Interessierten auszuüben. Unter diesem Aspekt wachsen Individualität und Gemeinschaft paradoxerweise zusammen: Individualität wird meist mit anderen und überlappenden Interessen ausgeübt. Trotzdem bleibt der Gegensatz zum Kollektiv, dass nun Gemeinschaften sich aufgrund individueller Interessen frei bilden können. Deutlich werden die Veränderungen auch im Sport. Es gibt eine allmähliche, aber signifikante Zunahme der Individualsportarten gegenüber den Mannschaftssportarten. Auch in der Breitenkultur gewinnt die kleine Gesangsgruppe ein stärkeres Gewicht gegenüber dem großen Chor. Gleiche Kleidungsstücke als Ausdruck der Zusammengehörigkeit werden in deutlich geringerem Umfang eingesetzt. So hat auch die Uniformierung in vielen Berufen abgenommen oder wurde gänzlich aufgehoben, in anderen wird sie außerhalb des beruflichen Bereichs schneller abgelegt als früher. Im Verwaltungsrecht wurden im Laufe der Jahrzehnte zunehmend die Rechte der Individuen (Anwohner, „Betroffene“ usw.) gestärkt. Das Gemeinschaftsinteresse wird stärker durch die Rechte einzelner gehindert, als dies früher der Fall war. Die Gewichte verschieben sich. Dies gilt für alle Arten von Vorhaben der Gemeinden, Länder und des Bundes. Das Verwaltungsverfahrensrecht kennt eine stetige Stärkung der Rechte des individuellen Bürgers.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Betrachtungen.", "content": "In der Wirtschaft und auch in den staatlichen Verwaltungen stößt der Individualismus allerdings bereits an Grenzen. Individuelle Ziele der Arbeit werden häufig durch Teamziele ergänzt oder ersetzt. Insbesondere in kritischen Bereichen breitet sich die Gemeinschaftsbildung durch „Teams“ wieder aus. Höchstleistungen werden oftmals in Gemeinschaft erbracht. In den Managementtrainings gibt es daher heute sowohl Veranstaltungen mit dem Ziel der Förderung des Egoismus des Einzelnen als auch solche zur Förderung des Teamgeistes.", "section_level": 2}, {"title": "Politischer Individualismus.", "content": "Das Ziel der Gesellschaft ist letztlich die Zusammenarbeit einzelner Menschen, weil in Kooperation mehr erreicht werden kann. Das Kollektiv steht aber im Dienste der Einzelnen und nicht umgekehrt. Heute sind Gesellschaften so stark organisiert, dass dem Einzelnen kaum mehr Raum für Selbstbestimmung bleibt. Der Individualismus spricht sich für die Freiheit des einzelnen Menschen aus. In Abgrenzung zum Anarchismus akzeptiert er staatliche Gesetze, insbesondere dann, wenn sie die Rechtsgüter des Individuums betreffen, also zum Beispiel Leben, Freiheit, Eigentum und Selbstbestimmung. Der politische Individualismus steht im Gegensatz zum kollektiven Zwang diktatorischer und faschistischer Systeme.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutende Theoretiker des Individualismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Max Stirner.", "content": "Das Konzept des Individualismus wird bei Max Stirner besonders deutlich. Sein Buch \"Der Einzige und sein Eigentum\" (1844) beginnt mit der Klage:", "section_level": 2}, {"title": "Ferdinand Tönnies.", "content": "Der Begründer der deutschen Soziologie Ferdinand Tönnies belegte in seinem letzten Buch \"Geist der Neuzeit\" 1935 seine soziologische These, dass der Individualismus immer nur eine Zwischenepoche bestimmen könne, weil er nur auf ein maßgeblich „gemeinschaftlich“ eingestelltes Zeitalter folgen könne (nicht: müsse) und notwendig sein eigenes Ende dadurch herauf führe, dass er in ein Zeitalter maßgeblich „gesellschaftlichen“ Charakters münde. (Vgl. sein Grundlagenwerk \"Gemeinschaft und Gesellschaft\" (1887)).", "section_level": 2}, {"title": "Kulturvergleich und Wertesystem.", "content": "Der Individualismus hat in der westlichen Welt eine Ausbreitung erfahren, wie es noch nie in der Geschichte der Fall war. Damit steht der Westen im Gegensatz zu den eigenen Traditionen, die nicht-individualistisch waren, aber insbesondere zu allen anderen Kulturkreisen. Bemerkens- und bedenkenswert ist jedoch, dass keine der Strömungen des westlichen Individualismus, nicht einmal die radikalen Vertreter des Libertarismus oder Anarchokapitalismus (Murray Rothbard, Ayn Rand), sich auf Max Stirner berufen, sondern sich sogar ausdrücklich von ihm distanzieren. Bezüglich eines Wertesystems fokussiert der Individualismus das Unterordnen gemeinsamer Ziele zugunsten persönlicher Ambitionen und betont neben Autonomie und Selbstverantwortung auch Wettbewerbsgedanken sowie Kompetenzdenken. Mit Hinsicht auf den Individualismus in westlichen Kulturen wird besonders auf die letzten Aspekte verwiesen. Individualismus schlägt sich zudem bereits in den Erziehungsformen jeweiliger Kulturen nieder, in dem Kinder generell schon früh zur Selbstständigkeit erzogen werden. So schlafen Kleinkinder in eher westlichen Kulturen beispielsweise meist alleine in einem separaten Zimmer, während sie in eher kollektivistisch geprägten Gesellschaften oft bei ihren Eltern bzw. der Mutter schlafen. Dennoch kann Individualismus als Wertesystem nicht als starres Konstrukt verallgemeinert werden, da die einzelnen Merkmale in den jeweiligen Kulturen in unterschiedlicher Gewichtung und nicht etwa in ihrer Gesamtheit auftreten. Daher ist auch eine Zuordnung zu rein westlichen Gesellschaften problematisch, wenn auch in der Tendenz zutreffend.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturvergleich in der psychologischen Forschung.", "content": "Es gibt Untersuchungen im Bereich der kulturvergleichenden Psychologie, welche sich auf individualistische bzw. kollektivistische Kulturen beziehen. In der Regel werden Versuchspersonen aus eher individualistisch geprägten Ländern (z. B. den USA) mit Personen aus eher kollektivistischen Kulturen (z. B. vielen asiatischen Ländern) verglichen. Wichtige Forschungsbeiträge stammen u. a. von Nisbett, Kitayama und Markus (Myers, 2005). Einige ihrer Untersuchungen als Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Kulturunterschiede.", "content": "In der Analyse kultureller Merkmale ist der Vergleich von Individualismus und Kollektivismus in deren Ausprägung bei Ländern, Unternehmen, sozialen Gruppen, aber auch Einzelpersonen eine von mehreren beurteilbaren, bewussten und teilweise auch sichtbaren, Dimensionen. Individualismus und Kollektivismus sind jedoch keine Gegenpole einer einheitlichen Dimension, sondern zwei unabhängige Dimensionen; sie treten im Kulturvergleich nicht zwingend als Gegensätze auf. Beispielsweise sind viele lateinamerikanische Kulturen sowohl hoch individualistisch – sie erreichen dort ähnlich hohe Werte wie die USA –, als auch hoch kollektivistisch. Nur das letztere Merkmal unterscheidet sie deutlich von nordamerikanischen und westeuropäischen Kulturen.", "section_level": 2}, {"title": "Individualismus in der Ökologie.", "content": "In individualistischen Theorien (in den Diskussionen des Naturschutzes oft unter „Ungleichgewichtsökologie“ eingeordnet) wird vom Individuum ausgegangen: In einem Gebiet koexistieren alle Arten, die dorthin gelangt sind und geeignete Umweltbedingungen vorgefunden haben. Sie sind in ihrer Existenz nicht daran gebunden, für andere oder eine übergeordnete Gesellschaft Funktionen zu erfüllen wie im ökologischen Organizismus. Der Erklärung dient somit nicht ein funktionaler Bezug auf eine die Individuen umfassende Ganzheit einer Lebensgemeinschaft oder eines Ökosystems. Es sind die Bedürfnisse der Individuen, nicht die Funktionsnotwendigkeiten einer Gemeinschaft, die die einzelnen Organismen zwingen, Beziehungen (Konkurrenz um Ressourcen, Kooperationen) zu anderen herzustellen. Die Veränderung der Gesellschaft, die Sukzession ist ziellos, ihre Richtung hängt von zufälligen Faktoren (Umweltänderungen, Migrationen) ab. Wenn man im Rahmen dieser Theorien überhaupt von Höherentwicklung reden kann, dann ist es nicht eine der Gemeinschaft, die sich einem vorgegebenen Ziel nähert, sondern es ist eine Verbesserung aus der Perspektive Einzelner, und zwar jener, die sich in der Konkurrenz um Ressourcen durchsetzen. Frühe Vertreter des Individualismus in der Ökologie sind z. B. Gams in Deutschland, Ramensky in Russland und Gleason in den USA. In der Ökologie dominierten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts organizistische Theorien. In den USA wurde der Individualismus etwa ab 1950 einflussreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Individualismus ist ein Gedanken- und Wertesystem, in dem das Individuum im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Nach Ansicht einiger Philosophen und Soziologen steht der Individualismus im Gegensatz zum Kollektivismus. Individualistische Theorien gibt es in den Kultur- und Geisteswissenschaften.", "tgt_summary": "个人主义是一种道德的、政治的和社会的哲学,认为个人利益应是决定行为的最主要因素,强调个人的自由和个人权利的重要性,以及「自我独立的美德」、「个人独立」、个人价值。个人主义反抗威权以及所有试图束缚个人的行动,尤其是那些由国家或社会施加的强迫力量。因此个人主义反抗将个人地位置于社会或共同体之下的集体主义。个人主义经常被与利己主义相混淆,但事实上个人主义与利己主义不相同。个人主义是古典自由主义的构成要素之一。", "id": 336565} {"src_title": "Greg Bear", "tgt_title": "葛瑞格·貝爾", "src_document": [{"title": "Werk.", "content": "Sein Werk handelt von galaktischen Konflikten (in den \"Schmiede Gottes\"-Büchern), künstlichen Universen (in der Thistledown-Serie) und beschleunigter Evolution (in den Romanen \"Blutmusik\", \"Das Darwin-Virus\" und \"Die Darwin-Kinder\"). Während die umfangreiche und detaillierte Darstellung von Wissenschaft in seiner Arbeit ihn als Autor der „harten“ Science Fiction ausweist, wird die Plausibilität einiger seiner wissenschaftlichen Ideen doch gelegentlich in Frage gestellt. Zum Beispiel wurde darauf hingewiesen, dass es schwer vorstellbar sei, dass die Bakterien in \"Blutmusik\" genügend Information verarbeiten könnten, um Bewusstsein zu entwickeln. Aber es wurde auch die Theorie vertreten, dass die Bakterien zwar einzeln kaum Informationen verarbeiten, jedoch als Kolonien Bewusstsein entwickeln könnten. In \"Schmiede Gottes\" sowie \"Der Amboß der Sterne\" bietet Bear eine mögliche Lösung des Fermi-Paradoxons: Junge planetarische Zivilisationen können nur überleben, wenn sie sich still verhalten und so nicht die Aufmerksamkeit zerstörerischer Sonden auf sich lenken. Der erste Teil, die \"Schmiede Gottes\" thematisiert die Zerstörung der Erde durch eine Killer-Zivilisation und die Errettung weniger Auserwählter durch freundlich gesinnte Außerirdische. In \"Der Amboß der Sterne\" wird ein Raumschiff mit jugendlichen Überlebenden ausgeschickt, um das galaktische \"Gesetz\" zu erfüllen und die Killer-Zivilisation zu vernichten. Neuere Arbeiten wie die beiden Erzählungen \"Das Darwin-Virus\" und \"Die Darwin-Kinder\" handeln vom Einfluss einer viralen Krankheit, die evolutionäre Übergänge verursacht, und halten sich dabei eng an aktuelle Erkenntnisse der Molekularbiologie von Viren und der Evolution. Während einige ziemlich spekulative Ideen in erster Linie unterhalten (schließlich ist es Fiktion), werden sie auf solch drastische und disziplinierte Art auf dem neuesten Stand dieser Disziplinen eingeführt, dass \"Das Darwin-Virus\" im Wissenschaftsmagazin Nature gelobt wurde und die deutschen Erstveröffentlichungen in dem Fachbuchverlag Spektrum Akademischer Verlag erschienen. Ein Aspekt, der sich wie ein roter Faden durch viele Romane Bears zieht, sind die Gesellschaften, in denen seine Geschichten spielen. Wie selbstverständlich bettet er seine Handlung von Anfang an in akribisch gezeichnete ungewöhnliche Gesellschaftsstrukturen, die sich dem Leser aber erst im Laufe des Romans erschließen und wodurch diese oft erst plausibel werden. Während das meiste im Werk von Bear Science-Fiction ist, sind zwei seiner frühen Arbeiten, \"The Infinity Concerto\" und \"The Serpent Mage\", eher der Fantasy-Literatur zuzuordnen.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzelromane in anderen Reihen.", "content": "Neben eigenen Romanreihen verfasste Bear auch Romane in Reihen anderer Autoren und Franchising-Romane.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für seine Werke wurde der Autor mehrfach ausgezeichnet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Greg Bear (* 20. August 1951 in San Diego, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Autor. Er ist der Schwiegersohn von Poul Anderson.", "tgt_summary": "葛瑞格·贝尔(Greg Bear,1951年-8月20日)是美国科幻小说作家。", "id": 2665977} {"src_title": "Tierquälerei", "tgt_title": "虐待動物", "src_document": [{"title": "Straftatbestand.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Tierquälerei ist in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz strafbar. Als Tierquälerei wird die in Tierschutzgesetz (TierSchG) beschriebene Straftat bezeichnet, ohne dass dieser Begriff im Gesetz gebraucht wird. Nach § 17 wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer vorsätzlich Außerdem kann ein bis zu lebenslanges Verbot verhängt werden, Tiere zu halten oder zu betreuen oder mit ihnen sonst wie beruflich umzugehen. Betroffene Tiere können eingezogen werden. Für weniger schwere, dann auch fahrlässige Formen der Tiermisshandlung sind Bußgelder zu verhängen. Handelt es sich dabei um ein fremdes Tier, so kann die Tat außerdem als Sachbeschädigung ( Strafgesetzbuch) strafbar sein, wobei Tierschützer erfolglos gegen diese Begrifflichkeit protestiert haben.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Tierquälerei ist in Österreich sowohl verwaltungsrechtlich als auch gerichtlich strafbar. Der verwaltungsstrafrechtliche Tatbestand ist in TSchG formuliert. Nach Absatz 1 ist es verboten, „einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen oder es in schwere Angst zu versetzen.“ Absatz 2 zählt einzelne Tatbestände auf, so beispielsweise die Qualzucht (Z 1), die Zucht auf Aggressivität (Z 2), der Einsatz von Hilfsmitteln zur Verhaltensbeeinflussung durch Strafreize (Z 3 lit b) oder eine Unterbringung, die für das Tier mit Leiden verbunden ist (Z 13). Bei Verstößen ist eine Verwaltungsstrafe von bis zu 7.500 Euro, im Wiederholungsfall bis zu 15.000 Euro vorgesehen. In schweren Fällen ist eine Verwaltungsstrafe von mindestens 2.000 Euro zu verhängen. Tierquälerei ist aber auch gerichtlich strafbar. Der (1) StGB verbietet es, ein Tier roh zu misshandeln, ihm unnötige Qualen zuzufügen, es auszusetzen, obwohl es in der Freiheit zu leben unfähig ist oder es auf andere Tiere zu hetzen um einem Tier Qualen zuzufügen. Absatz 2 stellt die Beförderung von Tieren unter Strafe, wenn ihnen währenddessen (wenn auch fahrlässig) Fütterung oder Tränke versagt und sie dadurch in einen qualvollen Zustand versetzt werden. Ferner ist es verboten ein Wirbeltier mutwillig zu töten. Das Strafmaß beträgt in diesen Fällen bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe. Fällt eine Tierquälerei unter das Strafgesetzbuch, so ist sie nicht als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz zu bestrafen (Verbot der Doppelbestrafung). Dennoch können für den Tierquäler auch verwaltungsrechtliche Folgen eintreten. So kann bei einer gerichtlichen Verurteilung oder mehrfacher verwaltungsrechtlicher Bestrafung wegen Tierquälerei ein Verbot der Tierhaltung ausgesprochen werden. Dabei haben die Gerichte den zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden sowohl die rechtskräftige Verurteilung als auch die diversionelle Einstellung zu melden. Auch nur den Verdacht eines Verstoßes gegen die Tierschutzbestimmungen ist von den Gerichten zu melden. Tierhaltungsverbote gelten im gesamten Bundesgebiet.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Tierquälerei wird durch Art. 26 ff des schweizerischen Tierschutzgesetzes (TSchG) unter Strafe gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Medizin und Psychologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tierquälerei als Symptom einer Störung.", "content": "Tierquälerei wird in der ICD-10 als Symptom der Störung des Sozialverhaltens (F91) beschrieben. Tierquälerei ist bei Gewalttätern häufig bereits im Kindes- und Jugendalter zu beobachten. Eine Abgrenzung ist schwierig, da bei Kindern und Jugendlichen solches Verhalten nicht ungewöhnlich ist. Ebenso besteht ein Zusammenhang zwischen Gewalt gegen Tiere und zwischenmenschlicher Gewalt. Psychoanalytiker werten Tierquälerei als Abwehrmechanismus in Form einer „Verschiebung“. Das Tier verkörpere dabei die Rolle eines Prügelknaben. Häufig würden ehemalige Opfer zu Tätern, die im Akt der Quälerei ihre subjektiv in der Vergangenheit erlebten Qualen am Objekt, dem Tier, reinszenierten und dabei kurzzeitig einen Abbau ihrer aufgestauten inneren Aggressionsspannung erlebten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tierquälerei ist das Quälen, Misshandeln oder unnötige Töten von Tieren. Der Begriff bezeichnet damit zwei unterschiedliche Sachverhalte; zum einen die umgangssprachliche Benennung eines Straftatbestands, zum anderen ein psychologisches Phänomen.", "tgt_summary": "虐待动物是指人类对非人类动物畜意或非畜意施行使该动物承受痛苦或伤害的行为。无论该行为是否违反事发国家的法律,如符合条件,皆可被视为虐待动物。虐待动物的行为可以分为几种,如其动机是由此获取肉食或毛皮,即是宰杀;对于不同宰杀方式的残酷程度有各种不同的看法。虐待动物有时仅是针对虐待动物以获取娱乐的人的指控。认为虐待动物是令人憎恶的,是不道德的。然而大众对于虐待动物的认知和相关知识依然薄弱和贫乏,并不知道每取得一对象牙就会牺牲一头大象;成年大象的象牙可达三米长,有三分之一埋在头骨里,也就是说象牙和头骨是连接的,大象活着时没有办法将象牙全部取出。", "id": 1865809} {"src_title": "Jana Gana Mana", "tgt_title": "人民的意志", "src_document": [{"title": "Deutsche Übersetzung.", "content": " Herrscher über den Geist des Volkes, Heil Dir, Indiens Schicksalslenker! Punjab, Sindh, Gujarat, Maratha, Dravida, Utkal und Bengalen, das Vindhya-Gebirge, der Himalaya, die Yamuna, der Ganges, die hohen Wogen des Ozeans, erwachen durch deinen glückverheißenden Namen, erbitten deinen glückverheißenden Segen, singen dein Siegeslied. Glückbringer des Volkes, Heil Dir, Indiens Schicksalslenker! Heil Dir! Heil Dir! Heil Dir! Heil, Heil, Heil, Heil Dir! ", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gedicht wurde von Tagore auf Bitten eines Freundes aus Anlass des Besuches des britischen Königs Georg V. am 27. Dezember 1911 verfasst. Die britischen Kolonialherren hielten das Lied für eine Hymne an ihren König. Tagore jedoch verstand unter \"Bharat Bhagya Vidhata\" (Indiens Schicksalslenker) Gott. Anlässlich der Gründungsversammlung der von Subhash Chandra Bose ins Leben gerufenen Deutsch-Indischen Gesellschaft am 11. September 1942 im Hotel Atlantic in Hamburg wurde „Jana Gana Mana“ zum ersten Mal vom Hamburger Radiosinfonieorchester als Nationalhymne eines unabhängigen Indien gespielt. Nach der Unabhängigkeit 1947 wurde „Jana Gana Mana“ schließlich am 24. Januar des Jahres 1950 offiziell durch die verfassunggebende Versammlung als Nationalhymne angenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Verschiedenes.", "content": "Am 30. November 2016 fällte der Oberste Gerichtshof Indiens ein Urteil, nach dem in indischen Kinos vor dem Beginn eines Films die Nationalhymne gespielt werden muss. Dies soll von einem Abbild der indischen Flagge auf der Leinwand begleitet sein. Die Zuschauer sind verpflichtet, während der Hymne aufzustehen. Eine ähnliche Praxis hatte es bereits in den 1960er und 1970er Jahren gegeben, sie war seither aber stark zurückgegangen und uneinheitlich praktiziert worden. In den Sozialen Netzwerken wurde das Thema heiß und kontrovers diskutiert. Kontroversen entstanden auch über die ungenaue Beschreibung des Staatsgebiets Indiens. So werden zwar Bengalen, Punjab, Gujarat, der Hindi- und Marathi-sprachige Bereich (‚Maratha‘), Südindien (‚Dravida‘) und Odisha (‚Utkal‘) genannt, nicht aber Assam mit dem indischen Nordosten und Jammu und Kashmir. Dafür ist der Sindh erwähnt, der heute zu Pakistan gehört. Am 1. März 2016 schlug der Lok Sabha-Abgeordnete Arvind Sawant (Shiv Sena) vor, den Sindh aus der Hymne zu streichen, mit der Begründung, dass man nicht „einen Ort einer feindlichen Nation glorifizieren“ solle, was auf den Widerstand der Sindhi-Gemeinschaft in Indien stieß. Im selben Jahr und erneut am 21. Juni 2019 machte der Rajya Sabha-Abgeordnete Ripun Bora (Kongresspartei, Assam) einen ähnlichen Vorstoß und schlug statt dem Sindh die Erwähnung Nordostindiens in der Hymne vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jana Gana Mana (\"Herrscher über den Geist des Volkes\") ist der Name der Nationalhymne von Indien. Sie besteht aus den ersten fünf Strophen eines von Nobelpreisträger Rabindranath Tagore geschriebenen und vertonten Gedichts in Bengalisch.", "tgt_summary": "《人民的意志》 (;;英语:Jana Gana Mana)是印度的国歌,又译为《印度之晨》。歌词及曲谱均由印度文豪诗人泰戈尔所作,原歌词是孟加拉语。1911年12月27日在印度国民大会党加尔各答会议上首次演唱。1950年1月24日成为印度国歌。", "id": 1640289} {"src_title": "Skifahren", "tgt_title": "滑雪", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprünge in Telemark um 1860.", "content": "Die norwegische Landschaft Telemark gilt gemeinhin als Ursprungsregion des Skifahrens als sportliche Betätigung. Weniger bekannt ist, dass bereits im 17. Jahrhundert von Bauern in Krain berichtet wurde, die waghalsige Abfahrten und sogar eine Art Slalom auf Skiern absolvierten, was auch als \"Krainer Bauernskilauf\" bekannt ist. Slawische Einwanderer brachten die Ski im 17. Jahrhundert aus dem nordöstlichen Russland nach Slowenien. Der \"Krainer Bauernskilauf\" hat für die Ausbreitung des Skifahrens aber kaum Bedeutung. Die Norweger sorgten für die massive Verbreitung des Skisports in Europa und Nordamerika. Ihrer zur Fortbewegung im Schnee dienenden Technik auf rudimentären Brettern entspross zunächst das Skispringen. Um das Training effizienter zu gestalten, mussten sie nach Sprüngen schnell stoppen, um damit die Aufstiegszeit zu verkürzen. Deshalb entwickelten sie die ersten Richtungswechsel bzw. Stoppschwünge. Zu unterscheiden waren damals \"Telemark-\" und \"Kristiania-Schwung\". Der dort entwickelte konkav geformte Ur-Ski verfügte bereits, ähnlich wie moderne Carving-Skier, über eine Taillierung. Aus dieser ursprünglichen Fahrweise mit fersenseitig nicht fixierter Bindung leiten sich auch die anderen Skitechniken (Langlauf, Tourengehen und im weiteren Sinne auch Skispringen) ab.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung des Skisports in Mitteleuropa nach 1880.", "content": "Die zunehmende Popularität des Skisports in Norwegen führte in der zweiten Hälfte der 1890er Jahre in Mitteleuropa zu einem regelrechten Ski-Boom. 1883 wurden Skier nach norwegischem Vorbild von Oberförster Arthur Ulrichs genutzt, um Sturmschäden in den Wäldern um Braunlage festzustellen. Weiterhin nutzte bereits 1885 der Forstmeister Maximilian Lizius in Jachenau als einer der ersten in Deutschland bei seinen Reviergängen Skier, die ihm von einem norwegischen Forstmann geschenkt worden waren. Norwegische Skier wurden importiert und Skivereine gegründet: in Deutschland 1891 in Todtnau, in der Schweiz 1893 in Glarus und in Österreich 1901 in St. Christoph am Arlberg. Skandinavische Studenten betätigten sich als Vermittler und erste Lehrbücher erschienen. Aufgrund des steileren Geländes im Vergleich zu Skandinavien fiel das Erlernen der Schwünge jedoch zunächst schwer, Aufstiege waren schwierig und mühselig. Die Schwungtechniken wurden daher den Bedingungen angepasst: Der Telemark-Schwung wurde bspw. dahingehend verändert, dass der vorneliegende äußere Ski in eine größere Stemmstellung gedreht wurde, um so die Fortbewegung sicher und bremsend ändern zu können. Gleichzeitig vergrößerten die damaligen Skifahrer die Stemmstellung, sodass mit beiden Innenkanten der Skier gerutscht werden konnte. Durch diese \"Stemmtelemark\" genannte Technik konnte die Bremswirkung vergrößert werden. Die norwegische Technik, die Fahrt auf der Taillierung des Skis – wurde abgewandelt. Als Folge dieser Innovation wurden der \"Stemmschwung\" und das Blockieren des Ski-Skifahrer-Systems in Fahrtrichtung zu einem wichtigen Element weiterer Skitechniken in den anschließenden Jahren und Jahrzehnten. Begründer der alpinen Skilauftechnik ist Mathias Zdarsky, der zur Zeit seiner Ski-Entdeckungen in Lilienfeld in Niederösterreich lebte. Ihm wird die erste Bergabfahrt der Skigeschichte zugeschrieben. Im Jahr 1897 veröffentlichte er die \"Lilienfelder Skilauf-Technik\", ein Buch, das zum damaligen Zeitpunkt wegweisend für das Skiwesen war. Die von Zdarsky selbst entwickelte Skilauftechnik beruhte auf dem Stemmfahren. Aus ihm entwickelte er den ersten alpinen Skischwung, den Schlangenschwung. Er machte sich bereits die taillierte Bauweise seiner selbst konstruierten Skier zu Nutzen. Dabei erkannte er, dass die Taillierung automatisch kurvige Schwünge ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge des Skibergsteigens um 1900.", "content": "Im Jahre 1890 führte Karl Otto mit Skiern die Wintererstbesteigung des hohen Heimgartens in den Bayerischen Voralpen durch. 1892 wurde in Österreich der hohe Stuhleck mit Skiern bestiegen, 1893 die Rax () und 1899 die Arlberger Galzig-Spitze (). Der Schweizer Bergführer Josef Lochmatter reiste um 1900 nach Norwegen, um sich dort die Skifahrtechnik noch besser anzueignen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufschwung ab 1920 und Entwicklung zur Wettkampfsportart.", "content": "In den 1920er Jahren nahm der alpine Skisport in den Alpen einen ersten Aufschwung. Durch die vor dem Ersten Weltkrieg ausgebauten Eisenbahnlinien kamen auch im Winter mehr Touristen in die Berge und die ersten Skischulen außerhalb von Skiclubs wurden gegründet, um ihnen das Skifahren beizubringen (z. B. 1921 in Seefeld in Tirol und Lech am Arlberg). Ebenfalls in dieser Zeit brachten die Filme Arnold Fancks das Skifahren in die Kinos und damit auch Menschen nahe, die bisher noch nie im Winter im Gebirge gewesen waren. Auch die Festlegung von Regeln für Slalom und die Organisation von wiederkehrenden Wettkämpfen wie dem Arlberg-Kandahar-Rennen und der Inferno-Abfahrt in Mürren fällt in dieses Jahrzehnt. In der Folge nahm der Internationale Skiverband die alpinen Disziplinen in sein Programm auf und veranstaltete 1931 in Mürren die ersten alpinen Skiweltmeisterschaften. Olympisch wurden alpine Skirennen mit den Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen. Eine weitere bahnbrechende Innovation im Skilauf war die Entwicklung des Parallelschwungs durch den Seefelder Anton Seelos, der mit dieser Technik Anfang der 1930er Jahre bei Weltmeisterschaften triumphierte. Als Trainer für die deutsche und französische Nationalmannschaft legte er die Basis für deren Olympiasiege und Weltmeisterschaftstitel ab 1936 (Christl Cranz, Emile Allais) und machte den neuen Schwung international bekannt. Der Parallelschwung ist noch immer die Grundlage für das Buckelpisten- und Tiefschneefahren sowie für das kontrollierte Befahren von Steilhängen.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung zum Massensport um 1950.", "content": "Die Entwicklung des alpinen Skilaufs zum Breitensport wurde im 20. Jahrhundert vor allem ab den 1950er Jahren durch den verstärkten Bau von Skipisten mit Seilbahnen und Skiliften und deren immer größerer Beförderungskapazität gefördert, wie auch durch den starken Ausbau der touristischen Infrastruktur (Skigebiete, Skihütten, Beherbergungsbetriebe in der Wintersaison usw.). So stieg die Anzahl der Skifahrer von 5 Millionen weltweit im Jahr 1950 auf 35 Millionen im Jahr 1975. Dabei steht weniger der Leistungsgedanke (wie beim Wettkampfsport Ski Alpin) im Vordergrund, sondern die Bewegungserfahrung, das unmittelbare Naturerlebnis, soziale Kontakte und als vorwiegend österreichische Unterhaltungsform, das Après-Ski. Skifahren ist in den Alpenländern eine der beliebtesten Wintersportarten wie auch bedeutender Faktor des Wintertourismus, ebenso in Skandinavien und anderen europäischen Mittelgebirgen wie den Karpaten, Pyrenäen, dem Apennin sowie den Appalachen, den Rocky Mountains (USA und Kanada), Japan, Australien, Neuseeland (Neuseeländische Alpen) und den südamerikanischen Anden-Ländern Chile und Argentinien. Eine wesentliche wirtschaftliche Bedeutung haben der Skitourismus und die Skiindustrie besonders für die Schweiz und Österreich. Zunehmend spielt der Skisport auch in vielen anderen Gebirgen weltweit (z. B. im iranischen Elburs-Gebirge) eine große Rolle. Es verbreitet sich aber auch im Flachland immer mehr: vielerorts werden Skihallen errichtet, in denen das ganze Jahr über Ski gefahren werden kann. Weltweit entstand auch das \"Heliskiing\", mit dem Hubschrauber als Aufstiegshilfe, das – unter ähnlichem Vorbehalt der Umweltaspekte wie beim Pistenschilauf – die meisten Hochgebirge der Welt (Himalaya, Altai, Kaukasus u. a.) erschlossen hat. Ein weiterer Aspekt in der Entwicklung des Skisports waren Schulskikurse als grund- und sekundarschulischer Unterrichtsinhalt, die Skifahren als Breitensport im Alpenraum etabliert haben. Verbesserungen im Skibau und die Einführung kostengünstiger Massenproduktion trugen ebenfalls zur Verbreitung des Skifahrens bei, ebenso die Entwicklung der Sicherheitsbindung und dazu passender Skischuhe. Mit zunehmend höherem Können und besserer Skiausrüstung entwickelte sich mit dem „Extremskifahren“ bei Steilwandabfahrten eine besondere Variante des Skilaufs. Schon Mathias Zdarsky hatte 1905 zur Demonstration der Überlegenheit seiner Lilienfelder Skilauftechnik am Schneeberg in Niederösterreich das Breite Ries mit Ski befahren. Am 29. April 1931 gelang Matthias Krinner und Hermann Lanzl die direkte Abfahrt von der Westlichen Karwendelspitze über die Wanne hinab nach Mittenwald (die erst 1969 wiederholt wurde). In den 1960er und 1970er Jahren waren der Schweizer Sylvain Saudan und der Südtiroler Heini Holzer die Protagonisten des Booms im Extremskifahren, wobei sie Fels- und Eisflanken mit 45°–55° Neigung in der Abfahrt bezwangen.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrtechnik.", "content": "Grundlegende Bewegungsmuster des Skifahrens im abfallenden Gelände sind die Schussfahrt in der Falllinie, die Schrägfahrt schräg zur Falllinie, das seitliche Abbiegen zum Hang aus der Schussfahrt oder aus der Schrägfahrt heraus, der sogenannte Bogen (auch Kurve genannt), sowie der Bogenwechsel über die Falllinie bzw. über die Schusslinie. Der Bogenwechsel wird Schwung genannt. Die Techniken, mit denen ein Bogenwechsel eingeleitet wird – die Schwungtechniken – sind teilweise unterschiedlich von jenen Techniken, mit denen der Bogen jeweils funktional oder ästhetisch ausgesteuert wird. Durch den Schwung kann der Skifahrer einen Richtungswechsel über die Falllinie vornehmen, z. B. um auf der präparierten Skipiste zu bleiben. Des Weiteren wird je nach Schwungtechnik die Hangabtriebskraft gebremst und das Tempo kontrolliert. Dasselbe geschieht, wenn der Skifahrer aus der Falllinie, bzw. aus der Schusslinie heraus bloß mit einem Bogen seitlich zum Hang hin bremsend abbiegt. Zudem dienen Schwünge und das Aussteuern der Bögen dem Erleben von Geschwindigkeit und Bewegungsästhetik.", "section_level": 1}, {"title": "Spezielle Techniken und Anwendungsformen.", "content": "Der Breitensport Skifahren hat einige spezielle Techniken und Anwendungsformen hervorgebracht:", "section_level": 2}, {"title": "Forschung.", "content": "Bestrebungen die Bewegungsabläufe und biomechanischen Grundlagen des alpinen Skifahrens wissenschaftlich darzustellen, setzten in den 1960er Jahren ein. Die erstmalige wissenschaftliche Darstellung des Bewegungsablaufes und der biomechanischen Grundlagen des alpinen Skifahrens gelang jedoch erst in den 1980er-Jahren durch den Münsteraner Sportwissenschaftler und Mathematiker Georg Kassat. Unter anderem widerlegte er die vorherrschende Hypothese, dass Parallelschwünge durch Be- und Entlastung ausgelöst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Unfallgefahr.", "content": "Wie mit jeder Sportart sind auch mit dem Skisport Risiken und typische Verletzungen verbunden, so dass die Sportmedizin der Skiunfälle ein eigenes Fachgebiet ist, das mit der sich wandelnden Technik auch eine stetige Änderung der typischen Skiverletzungen umfasst. Eine häufige Ursache von Skiunfällen ist unangepasste Geschwindigkeit an Pistenbedingungen und/oder das eigene Fahrkönnen. Überfüllte und stark beanspruchte, maschinell beschneite Pisten stellen ein erhöhtes Risiko für Stürze oder Kollisionen dar. Eine Hauptursache für erhöhtes Verletzungsrisiko ist die mangelnde Kondition und dadurch Ermüdung von Skifahrern. Schlecht präpariertes und unzweckmäßiges Material tragen ebenfalls Verletzungsrisiken in sich. Das Fahren abseits markierter Pisten birgt besondere Gefahren durch Lawinen und Abstürze. Um die Risiken zu minimieren, sind auf den Pisten in vielen Ländern die FIS-Regeln des internationalen Skiverbandes FIS als grundlegende Verhaltensrichtlinien gültig, einige Gerichtsentscheide der jüngeren Vergangenheit haben diese Regeln auch zu Grundlagen der Rechtsprechung erhoben.", "section_level": 2}, {"title": "Skifahren auf Sand und Gras.", "content": "Es ist möglich, auch auf Sand Ski zu fahren. Regulär ist dies zum Beispiel am Monte Kaolino möglich. Beim Skifahren auf Sand werden allerdings aufgrund der höheren Reibung weniger hohe Geschwindigkeiten erreicht. Im Sommer und schneefreien Monaten ist es außerdem möglich, mit speziellen Skiern auf Gras zu fahren. Beim Grasski rollt der Läufer über die Piste und kann deshalb keine hohen Geschwindigkeiten erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Skifahren auf Matten.", "content": "Es gibt auch Anlagen, die das ganzjährige Skifahren auf Matten ermöglichen. Eine derartige Anlage existiert zum Beispiel auf dem Freiheitsberg in Pozńan, eine weitere in Warschau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beim Skifahren (in Österreich oft auch Schifahren geschrieben) oder Skilaufen (Schilaufen) gleitet ein Skifahrer auf einer Skipiste oder im freien Gelände auf zwei Skiern über den Schnee.", "tgt_summary": "滑雪是指利用滑雪板在雪地滑行的一种体育运动。滑雪和滑冰、滑水有相似之处,但是滑的表面不同。", "id": 111740} {"src_title": "Carl von Linde", "tgt_title": "卡尔·冯林德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Carl Linde wurde als drittes von neun Kindern als Sohn des evangelisch-lutherischen Pfarrers Friedrich Linde und seiner Frau Franziska in Berndorf (Oberfranken) geboren. Aus beruflichen Gründen – sein Vater übernahm die Pfarrei St. Mang – zog die Familie ins Pfarrhaus nach Kempten. Carl Linde besuchte als einziger der vier Söhne bis zum Abitur das Humanistische Gymnasium in Kempten, das heute nach ihm benannt ist (Carl-von-Linde-Gymnasium Kempten). Bei häufigen Besuchen in der Kemptener Aktienbaumwollspinnerei reifte in ihm der Wunsch, Ingenieurwissenschaften zu studieren. 1861 begann Carl Linde ein Studium am Polytechnikum Zürich, wo Rudolf Clausius, Gustav Zeuner und Franz Reuleaux seine Lehrer waren. 1864 beendete er sein Studium ohne Abschluss, da er nach der Teilnahme an einem Studentenprotest gegen den Direktor Pompejus Bolley zwangsexmatrikuliert wurde. Reuleaux vermittelte ihm eine Lehrstelle in der Baumwollfabrik von Kottern bei Kempten (Allgäu), die er im selben Jahr antrat. Er blieb dort aber nur kurze Zeit und arbeitete danach – aufgrund von Empfehlungsschreiben von Zeuner und Reuleaux – ab August 1865 als Ingenieur im Zeichenbüro von Borsig in Berlin. Bereits im Februar 1866 zog er nach München, um als Leiter des Konstruktionsbüros bei der in Gründung befindlichen Lokomotivenfabrik von Georg Krauß zu arbeiten. Am 26. Februar verlobte er sich und am 17. September 1866 heiratete er in Kempten Helene Grimm, Tochter des Generalstaatsanwaltes in Berlin und eine entfernte Verwandte seiner Mutter. Aus der 53 Jahre währenden Ehe entstammten sechs Kinder: Maria Linde (1867–1954), Franziska Linde (1868–1966), der Physiker Friedrich Linde (1870–1965), Anna Linde (1873–1949), der Maschinenbauingenieur Richard Linde (1876–1961) und Elisabeth Linde (1880–1959). Zwei seiner Töchter, Franziska und Anna, heirateten lutheranische Pfarrer. Die älteste Tochter Maria war mit dem Psychiater Karl Ranke verheiratet, der von 1935 bis 1948 auch dem Aufsichtsrat der Linde AG angehörte. Seine beiden Söhne Friedrich und Richard traten ebenfalls in die Firma ein und setzten das Lebenswerk von Carl von Linde ebenso fort, wie sein Schwiegersohn Rudolf Wucherer, der Ehemann der jüngsten Tochter Elisabeth. In der nächsten Generation ging die Unternehmensführung auf Rudolfs Sohn, Johannes Wucherer über. Carl von Linde hatte die meiste Zeit seines Lebens gesundheitliche Probleme, wie häufige Migräneanfälle und chronische Magenschmerzen, was er auf seine aufreibende Arbeit zurückführte. Seit 1895 verbrachte er jeden Sommer mehr als drei Monate in den bayrischen Bergen und hatte in dieser Zeit geschäftlich fast ausschließlich Briefkontakt. Erst nachdem er seine physische Überlastung reduziert hatte, besserte sich ab dem 60. Lebensjahr sein Gesundheitszustand bis ins hohe Alter. Politisch engagierte sich Linde nicht. Er starb 1934 im Alter von 92 Jahren und wurde im alten Teil des Waldfriedhofs in München im Grab Nr. 139-W-9b bestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hochschullehrer und Erfinder.", "content": "1868 folgte er einem Ruf von Karl Maximilian von Bauernfeind, dem Gründungsdirektor zur Polytechnischen Schule München, der Vorläuferin der heutigen Technischen Universität München. Mit erst 26 Jahren wurde er außerordentlicher Professor, 1872 dann ordentlicher Professor für Maschinenlehre. Am Polytechnikum richtete Linde für 70 000 Gulden das erste Maschinenlabor Deutschlands ein, in dem unter anderem Rudolf Diesel ausgebildet wurde. Linde schuf ganz wesentliche Grundlagen der modernen Kältetechnik. Ein Preisausschreiben für eine Kühlanlage zum Auskristallisieren von Paraffin war für den Hochschullehrer der Anreiz zum Entwurf einer Kühlmaschine. 1871 veröffentlichte Linde einen Aufsatz über verbesserte Kältetechnikverfahren im Bayerischen Industrie- und Gewerbeblatt. Im Sommer 1871 trat daraufhin August Deiglmayr, der Direktor der größten österreichischen Brauerei Dreher, an Linde mit der Frage heran, ob es möglich wäre, eine Kühlanalage für einen Gärkeller in deren Brauerei in Triest zu bauen. Mit dem Onkel von Deiglmayr, Gabriel Sedlmayr von der Münchener Spaten-Brauerei fanden die beiden einen weiteren Interessenten, der Linde sowohl mit Räumlichkeiten in München als auch finanziell bei seinen Versuchen unterstützte. Für die entworfene Kälteerzeugungsmaschine wurde am 17. Januar 1873 ein bayrisches Patent angemeldet und die Erteilung forderte, dass binnen eines Jahres ein funktionsfähiges Exemplar existierte. Linde und Sedlmayr beauftragten die Maschinenfabrik Augsburg mit dem Bau. Die Maschine war zwar rechtzeitig fertig und Sedlmayr reichte am 20. Januar 1874 den Nachweis der Inbetriebnahme ein, aber es gab massive Schwierigkeiten, denn die von Linde vorgesehene Quecksilber-Dichtung für das Kältemittel Dimethylether funktionierte nur mangelhaft. Daher entwarf Linde auf seine eigenen Kosten mit seinem Mitarbeiter Friedrich Schipper eine neue, einfachere, leichtere und wirkungsvollere Kältemaschine, mit Ammoniak als Kühlmittel. Das Prinzip der Abkühlung von Gas, das vorher mechanische Arbeit geleistet hatte, war beiden gemeinsam. Linde meldete den neuen Kompressor am 25. März 1876 zum Bayrischen Patent und im August 1877 beim gerade erst gegründeten Reichspatentamt zum Reichspatent an: das Patent erhielt die Nummer 1250. Der erste neue Kompressor wurde 1876 an die Dreher-Brauerei in Triest verkauft und lief dort von 1877 bis 1908. Weitere Maschinen folgten an die Mainzer Actien-Bierbrauerei, Spaten in München, 1877 Heineken in den Niederlanden und 1878 Carlsberg in Dänemark.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensgründung.", "content": "1879 gab der Erfinder sein Lehramt auf und gründete am 21. Juni des gleichen Jahres mit Sedlmayr, Georg Krauß, Heinrich von Buz von der Maschinenfabrik Augsburg, Carl Lang und Gustav Jung von der Mainzer Aktien-Bierbrauerei die \"Gesellschaft für Linde's Eismaschinen AG\" (heute Linde AG) in Wiesbaden. Carl von Linde war der einzige Vorstand, die anderen Gründer bildeten den Aufsichtsrat, mit Carl Lang als Vorsitzendem. Nach relativ kurzer Zeit war das Unternehmen in Europa führend auf kältetechnischem Gebiet. Brauereien in ganz Europa interessierten sich prompt für diese neue Kältetechnik als Ersatz für Natureis, da viele ab 1840 von obergärigem \"englischen Bier\" auf untergäriges \"Lagerbier\" umgestellt hatten. Das Lagerbier traf den Geschmack vieler Käufer und war lagerstabiler, benötigte aber während des Brauprozesses stabil niedrige Temperaturen. Dabei wirkte sich ein milder Winter 1883/1884 günstig aus: Es kam zu einer Knappheit bei Natureis, das für die temperaturregulierte Gärung von untergärigem Bier benötigt wurde. Bisherige Vorbehalte der Brauer gegen das Kunsteis schmolzen dahin, Kühlmaschinen waren plötzlich gefragt, und Linde lieferte umgehend. Kühlhäuser für Lebensmittel und mehrere Eiswerke ließ Linde nach und nach sogar selbst bauen. Auch auf Eislaufbahnen, in Molkereien und bei der Verflüssigung von Chlor und Kohlensäure war sein Verfahren gefragt, die Firma florierte. 1890 waren bereits 625 von Linde gefertigte Kältemaschinen, davon die meisten in Brauereien, in Betrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Forscher und Unternehmer.", "content": "1890 gehörte Linde zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Markt- und Kühlhallen in Berlin. Deren Sitz war ab 1895 München und seit 1909 Hamburg. Diese Gesellschaft besaß zunächst Kühlhäuser und Eisfabriken in Hamburg und Berlin und wurde später der größte deutsche Kühlhausbetreiber und Marktführer im Bereich der Tiefkühllogistik. Linde war jahrelang Aufsichtsratsvorsitzender dieser Aktiengesellschaft. 1890 übergab Linde den Vorstandsposten der Linde Aktiengesellschaft an seinen Mitarbeiter Friedrich Schipper, zog sich aus dem operativen Geschäft zurück und wurde Aufsichtsratsvorsitzender – diesen Posten behielt er bis 1931. 1892 zog er zurück nach München, wo er eine Honorarprofessur an der Technischen Hochschule annahm. Diese wurde 1900 in eine ordentliche Professur umgewandelt und er hielt wieder Vorlesungen zu Kältemaschinen. Von 1893 bis 1894 arbeitete Linde an einer Kohlensäurekältemaschine, welche er von der Maschinenfabrik Augsburg bauen ließ. Ursprünglich wollte er damit die Minderwertigkeit der Maschinen der englischen Konkurrenz aufzeigen und entwickelte daraus im Folgejahr dann das Verfahren der Luftverflüssigung. 1895 konnte Linde als einer der Ersten größere Mengen Luft verflüssigen (gleichzeitig gelang das in England William Hampson, der sein Patent etwas vor Linde einreichte). Das Linde-Verfahren nutzt den Joule-Thomson-Effekt und beruht auf dem Gegenstromverfahren. Damit schuf Linde die Möglichkeiten für physikalische Tieftemperaturuntersuchungen und zur Trennung der Luftbestandteile durch fraktionierte Destillation. 1901 folgte die Errichtung einer Anlage zur Gewinnung von Sauerstoff und (ab 1903) Stickstoff. Im Süden Münchens ließ Linde in Höllriegelskreuth 1903 eine Fertigungsstätte bauen, die noch heute der größte Standort des Linde-Konzerns ist.", "section_level": 2}, {"title": "Mitgliedschaften und Auszeichnungen.", "content": "Linde war Mitglied von zahlreichen wissenschaftlichen und Ingenieurvereinigungen. Unter anderem gehörte er ab 1895 zum Kuratorium der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt und ab 1896 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften an. 1892 wurde Linde Bezirksvorsitzender des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), 1894 wurde er Mitglied des Vorstandes, 1895 Mitglied der wissenschaftlich-technischen Kommission des VDI und 1904/5 dessen Vorstandsvorsitzender. 1897 wurde ihm die Grashof-Denkmünze (VDI) verliehen. 1903 war er als Vorstandsmitglied an der Gründung des Deutschen Museums beteiligt und war 1909 Gründungsvorstandsvorsitzender des Deutschen Kältevereins (DKV). Der Göttinger Vereinigung für angewandte Physik und Mathematik – dem geistigen Vorläufer der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft – trat er 1898 bei. Linde wurde von Prinzregent Luitpold 1897 mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone ausgezeichnet und aufgrund der Ordensstatuten in den persönlichen Adelsstand erhoben. 1907 erhielt er den Maximiliansorden. 1916 war er der erste Preisträger des Siemens-Rings. 1918 wurde er Inhaber des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste. Als Ehrendoktor wurde er 1897 von der Universität Göttingen ausgezeichnet (Dr. phil. h. c.), 1902 von der Technischen Hochschule Dresden (Dr.-Ing. E. h.) und 1917 von der Technischen Hochschule Wien (Dr. techn. h. c.). Er ist Ehrenmitglied der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei. Nach Linde sind das Carl-von-Linde-Gymnasium Kempten, die Carl-von-Linde-Realschule München und die Carl-von-Linde-Schule Kulmbach benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Linde-Verfahren.", "content": "Das Linde-Verfahren ist eine von Carl von Linde entwickelte technische Methode zur Verflüssigung von Luft. Angesaugte Luft wird komprimiert und die dabei entstehende Wärme durch Wasserkühlung abgeführt. Daraufhin wird die Luft wieder entspannt, wobei sie sich aufgrund des Joule-Thomson-Effektes abkühlt. Bei einem Druckgefälle von 200 zu 20 bar erfolgt eine Abkühlung um etwa 45 Kelvin. Diese abgekühlte Luft kühlt in einem Gegenstrom-Wärmeaustauscher nachkommende verdichtete Luft vor, welche die nächste nachkommende Luft vorkühlt. Die kontinuierliche Wiederholung führt zu fortschreitender Temperaturerniedrigung, die schließlich beim Unterschreiten ihres Siedepunkts die Verflüssigung von Luft zur Folge hat. Mit dem gleichen Verfahren werden auch Wasserstoff und Helium verflüssigt, wobei diese Gase mit flüssiger Luft vorgekühlt werden müssen. \"Siehe auch Kältemaschine und Kühlschrank.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Paul Gottfried Linde, seit 1897 Ritter von Linde, (* 11. Juni 1842 in Berndorf bei Thurnau; † 16. November 1934 in München) war ein deutscher Ingenieur, Erfinder und Gründer eines heute internationalen Konzerns, der Linde AG. Mithilfe seines Linde-Verfahrens war die Entwicklung der ersten Kühlschränke mit heutiger Kühltechnik möglich.", "tgt_summary": "卡尔·冯林德 (, 1842年-6月11日-1934年-11月16日)是一位德国发明家,科学家和机械工程师,他发现了林德-汉普逊循环,发明了首台气体分离机,这一项发明为1934年诺贝尔物理学奖海克·卡末林·昂内斯奠定了基础。", "id": 229362} {"src_title": "Caprivizipfel", "tgt_title": "卡普里维地带", "src_document": [{"title": "Kontroverse Bezeichnungen.", "content": "Einigen Quellen, darunter auch staatliche namibische Stellen, nutzen seit 2013 teilweise die Bezeichnung \"Zambezi Strip\" (Sambesistreifen). Der offiziellen Karte der Änderungen 2013 und dem Amtsblatt nach wurden keine geographischen Bezeichnungen, sondern lediglich verwaltungstechnische Namen (d. h. Name der Region) geändert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Entstehung des Territoriums geht auf den Vertrag zwischen Deutschland und England über die Kolonien und Helgoland vom 1. Juli 1890 („Helgoland-Sansibar-Vertrag“) zurück. Das Deutsche Reich verzichtete in diesem auf zukünftige Ansprüche auf Witu und Sansibar. Dafür fiel die Insel Helgoland an Deutschland, und seine Kolonie Deutsch-Südwestafrika erhielt Zugang zum Sambesi. Dahinter verbarg sich die Strategie, eine territoriale Verbindung der südwestafrikanischen Besitzungen mit Deutsch-Ostafrika zu schaffen. Auch auf englischer Seite gab es Überlegungen zu einer zweckmäßigen Arrondierung des Kolonialbesitzes: Cecil Rhodes warb im Wettlauf um Afrika für den Kap-Kairo-Plan, der britisch kontrolliertes Gebiet von Südafrika bis Ägypten voraussetzte. Dementsprechend wurde 1891 Nordrhodesien in britischen Besitz genommen, was die deutschen Pläne durchkreuzte. Die Vertragsverhandlungen wurden von Reichskanzler Caprivi geleitet. Nach ihm wurde der Caprivizipfel auf Initiative des Gouverneurs von Deutsch-Südwestafrika, Theodor Leutwein, benannt; gebräuchlich waren zunächst auch „Deutsches Barotseland“ und „Deutsches Sambesiland“. Mitte November 1908 brach Hauptmann Kurt Streitwolf (von 1909 bis 1911 erster Kaiserlicher Resident des Caprivizipfels in Schuckmannsburg) im Auftrag des Gouverneurs Bruno von Schuckmann zu einer Expedition durch den Caprivizipfel auf, die Ende Januar 1909 den Caprivizipfel erreichte. Streitwolf kam zu dem Urteil, dass „dieser malariaverseuchte Caprivizipfel“ gegen etwas Wertvolles – beispielsweise die Walfischbucht – eingetauscht werden sollte. Erst am 27. Januar 1909 wurde der Caprivizipfel administrativ in Deutsch-Südwestafrika eingegliedert. Mit ihm gelangte es im Verlauf des Ersten Weltkriegs 1915 unter südafrikanische Militärverwaltung. 1919 bis 1990 wurde Südwestafrika durch Südafrika verwaltet, zunächst als Völkerbundsmandat Südwestafrika, ab 1966 gegen den Einspruch der UNO. Ab 1970 entwickelte das südafrikanische Apartheidsregime im Caprivizipfel die Homelands Kavangoland und Ostcaprivi. Nach der Unabhängigkeit Namibias 1990 wurden die Regionen von Namibia neu geordnet. Der Caprivizipfel verteilte sich von 1994 bis 2013 auf die Regionen Caprivi und Kavango. 2013 wurde die Region Caprivi in Sambesi umbenannt; der westliche Teil des Caprivizipfels gehört nun zur Region Kavango-Ost.", "section_level": 1}, {"title": "Grenzverlauf.", "content": "In einem Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Portugal vom 31. Dezember 1886 war die Nordgrenze des Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika von der Mündung des Kunene in den Atlantik bis zum Sambesi festgelegt worden, womit in größeren Teilen den natürlichen Grenzlinien entlang der Flüsse im Norden gefolgt wurde. Die südliche Grenze des Caprivizipfels bis zum Sambesi wurde im Helgoland-Sansibar-Vertrag wie folgt vereinbart (Originalzitat): „... den genannten Längengrad (21. Grad östlicher Länge) bis zu seinem Zusammentreffen mit dem 18. Grad südliche Breite hinauf, läuft dann in östlicher Richtung diesen Breitengrade entlang, bis er den Tschobefluß erreicht, und setzt sich dann im Thalweg des Hauptlaufes dieses Flusses bis zu dessen Mündung in den Zambese fort, wo sie ihr Ende findet. Es ist Einverständnis darüber vorhanden, daß Deutschland durch diese Bestimmung von seinem Schutzgebiet aus freien Zugang zum Zambese mittels eines Landstreifens erhalten soll, welcher an keiner Stelle weniger als 20 englische Meilen breit ist. Das Großbritannien zur Geltendmachung seines Einflusses vorbehaltene Gebiet wird im Westen und Nordwesten durch die vorher bezeichnete Linie begrenzt. Der N’Gami-See ist in dasselbe eingeschlossen. Der Lauf der vorgedachten Grenze ist im allgemeinen nach Maßgabe einer Karte wiedergegeben, welche im Jahre 1889 amtlich für die britische Regierung angefertigt wurde.“ Wie später festgestellt wurde, konnte die hiermit vorgenommene Festlegung der Grenzlinie auf dem 18. Breitengrad nicht zur Anwendung kommen, da die zuvor mit Portugal definierte Nordgrenze schon tlw. südlich desselben lag. Um eine Überschneidung zu vermeiden, musste die Ergänzungsregelung des Vertrags mit Großbritannien angehalten werden, wonach der Caprivizipfel eine Mindestbreite von 20 englischen Meilen haben sollte. Die betreffende südliche Grenze des Caprivistreifens bildet sich daher tlw. als Parallele zur nördlichen Grenze mit Angola.", "section_level": 1}, {"title": "Sezessionsbestrebungen.", "content": "In den 1980er Jahren bildete sich die Sezessionsbewegung \"Caprivi Liberation Movement\". Sie gipfelte im Caprivi-Konflikt 1999. Die United Democratic Party – Caprivi Freedom setzte sich aus dem Exil in Kopenhagen für eine Unabhängigkeit des Caprivizipfels in seiner historischen geografischen Ausbreitung ein. Am 7. Oktober 2002 erklärte das Volk der Itengese ihre Heimatregion als \"Free State of Caprivi Strip\" für unabhängig von Namibia. Dies wurde allerdings von der Zentralregierung nicht anerkannt und die Region Sambesi ist weiterhin Bestandteil von Namibia. Die Exilregierung der Caprivi African National Union (CANU) nahm eine Flagge an, die sich an der Flagge des ehemaligen Homelands orientiert.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Wachankorridor – Vergleichbarer Landstrich im Nordosten Afghanistans", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Caprivizipfel oder Caprivistreifen () ist eine zipfelförmige Ausbuchtung im Nordosten des Staatsgebiets von Namibia. Grenzziehung und Namensgebung nach Leo von Caprivi gehen auf die koloniale Vorgeschichte des Landes als Deutsch-Südwestafrika zurück.", "tgt_summary": "卡普里维地带(英语:英语:Caprivi Strip;德语:)是纳米比亚东北部向东伸延约450千米的一条窄长地带,南部与博茨瓦纳、北部与安哥拉和赞比亚接壤,以西则是纳米比亚的奥卡汉贾区。该地带以宽多和赞比西两河为边界,最大城镇是卡蒂马穆利洛。该地带东部属卡普里维区,西部则属奥卡汉贾区。", "id": 1593540} {"src_title": "Fünf-Elemente-Lehre", "tgt_title": "五行", "src_document": [{"title": "Die fünf Elemente.", "content": "Die Lehre ist in der traditionellen chinesischen Philosophie verankert. Danach lassen sich \"alle\" Naturphänome durch die großen (unterstellten) Umwandlungen (\"xíng\" – ) aufteilen. Diese fünf Elemente (genauer: Prozesse) sind nicht statisch, sondern unterliegen der ständigen Änderung und Umwandlung und stehen in einer zeugenden und zehrenden Beziehung zueinander. Auf diese lassen sich die Umwelt und die Naturgesetze zurückführen. In diesem Sinne sind die Grundelemente als Wandlungsphasen oder Aktionsqualitäten anzusehen. In der Shang-Dynastie (etwa 1600–1046 v. Chr.) wurden ihnen die fünf Richtungen Nord, Süd, Ost, West und Mitte zugeordnet. Mit dieser (zugeordneten) allseitigen Bedeutung und Wirkung kamen zunehmend jeweils weitere fünf Eigenschaften oder Zustände hinzu, in denen sich der Mensch, die Natur, der Himmel und die Erde befinden. Die Interaktion dieser Elemente bewirkt einen Prozessablauf, der als Zyklus beschrieben und auf verschiedenste Abläufe im Bereich des Organischen angewendet wird, zum Beispiel im menschlichen Körper, in der Charakterkunde, in der Astrologie oder auch in Organisationen, wie beispielsweise einem Unternehmen oder auch in der Politik.", "section_level": 1}, {"title": "Geistiger Hintergrund.", "content": "Fragestellung und Methodik der Fünf-Elemente-Lehre ähnelt stark dem I Ging, dem Buch der Wandlungen. Beide stehen auf dem gemeinsamen geistigen Hintergrund des Daoismus. Wie im I Ging und auch im Daodejing des Laozi ist in der Fünf-Elemente-Lehre das Dao, die monistische schöpferische Funktion des großen Einen, selbst unbenennbar und tritt als der Erkenntnis zugängliches Prinzip nur als komplementärer Dualismus in Erscheinung: als Yin und Yang. Diese beiden erzeugen, wie im Artikel zum I Ging beschrieben, durch Verdopplung die vier Hsia und durch erneute Verdopplung die acht Gua, die Acht Trigramme. Die Erde als wandelnde Qualität wird beiden dualen Polen (Yin und Yang; vgl. Polarität) zugeordnet, die vier Hsia den übrigen vier Elementen (siehe: Kosmologische Anordnung). Im Daoismus gelten alle Aussagen über die Realität als Symbol und nicht selbst als Realität. Deshalb gibt es keinen Ausschließlichkeitsanspruch für ihre Gültigkeit, es können durchaus verschiedene Aussagen und Theorien (hier das I Ging und die Fünf-Elemente-Lehre) nebeneinander bestehen, man wechselt je nach Anwendung zwanglos zwischen ihnen. Dieses Vorgehen erscheint uns im westlichen Denken oft problematisch, wird aber dennoch praktiziert: die Berechnung der Tide nach dem Mondstand und die Beschreibung der Tageszeiten nach dem Sonnenlauf stellt selbstverständlich die Erde als Bezugspunkt in die Mitte, obwohl das geozentrische Weltbild längst widerlegt ist. Ebenso hat etwa die klassische Physik ihren definierten Gültigkeitsbereich und ist nicht etwa durch Relativitätstheorie oder Quantentheorie hinfällig geworden.", "section_level": 1}, {"title": "Zyklische Anordnung.", "content": "Die fünf Elemente stellen Wandlungsphasen von Prozessen oder Aktionsqualitäten dar. Es handelt sich daher nicht um Elemente im Sinne von Bestandteilen, sondern um Aspekte eines dynamischen Ablaufes, der als zyklisch erlebt und meist in einem fünfgeteilten Kreis im Uhrzeigersinn dargestellt wird. Die Vorstellung organischer Prozesse als zyklisch bedeutet jedoch nicht eine stetige, monotone Wiederholung, sondern beinhaltet ebenso eine (im Westen meist linear gedachte) Evolution: jeder Durchlauf des zyklischen Prozesses verändert die Ausgangslage für den folgenden Durchlauf. Die im Prozess wechselnden Phasen werden häufig an der Jahreszeitenfolge verdeutlicht: Wasser steht unten als ruhender Ausgangspunkt und wesentlicher Bestandteil jeder Dynamik und entspricht dem Winter. Holz folgt als vorbereitende, expandierende Phase, (Vor)frühling. Feuer bildet den Höhepunkt der eigentlichen Aktion; es steht für den Sommer. Erde steht für den wandelnden Aspekt, der im zyklischen Prozess Evolution bewirkt (etwa die Metamorphose hin zur Fruchtbildung) sowie den Spätsommer. Metall konzentriert und strukturiert die Aktion, dies gewährleistet die Wirkung der Aktion, entsprechend der Reifung im Herbst. Dem schließt sich wieder die Ruhephase (Wasser) an.", "section_level": 1}, {"title": "Nährungs-Zyklus.", "content": "In der besprochenen Reihenfolge (zyklisch im Uhrzeigersinn) nähren die Elemente einander, das eine Element gebiert das andere Element, sie stehen in der Beziehung wie die Mutter zum Kind.", "section_level": 2}, {"title": "Schwächungs-Zyklus.", "content": "Jedes Element entwickelt sich durch Schwächung seines Vorgängers im Nährungszyklus (zyklische Relation entgegen dem Uhrzeigersinn). Dies entspricht der Beziehung Großmutter-Mutter, die Mutter schwächt die Großmutter.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroll-Zyklus.", "content": "Mangel oder Überfluss eines der fünf Elemente des betrachteten Prozesses würde den Prozess insgesamt stören beziehungsweise seinen Träger (einen lebendigen Organismus) schädigen. Kontrollierende Eingriffe können nicht willkürlich erfolgen, ohne den Prozess zu stören. Vielmehr soll die inhärente Gesetzmäßigkeit auch bei der Prozesskontrolle von außen berücksichtigt werden: Die Kontrollrelation ist deshalb ein Pentagramm im Kreis, das dadurch entsteht, dass jedes Element auf seinen Nach-Nachfolger einwirkt. Dies entspricht der Beziehung Großmutter-Kind.", "section_level": 2}, {"title": "Schädigungs-Zyklus.", "content": "Die entgegengesetzte Relation (auf den Vor-Vorgänger) wird als destruktiv, verletzend beschrieben. Dies entspricht der Beziehung Kind-Großmutter.", "section_level": 2}, {"title": "Dynastische Übergänge.", "content": "Nach dem politischen Philosophen der kriegführenden Staaten, Zou Yan, besitzt jedes der fünf Elemente eine personifizierte \"Tugend\", die auf das vorherbestimmte Schicksal einer Dynastie hinweist; dementsprechend weist die zyklische Folge der Elemente auch auf dynastische Übergänge hin. Zou Yan behauptet, dass das Mandat des Himmels die Legitimität einer Dynastie sanktioniert, indem er selbst manifestierende verheißungsvolle Zeichen in der rituellen Farbe (gelb, blau, weiß, rot und schwarz) sendet, die dem Element der neuen Dynastie (Erde, Holz, Metall, Feuer und Wasser) gilt. Seit der Qin-Dynastie beriefen sich die meisten chinesischen Dynastien auf die Theorie der Fünf Elemente, um ihre Herrschaft zu legitimieren.", "section_level": 1}, {"title": "Kosmologische Anordnung.", "content": "Eine im Westen weniger bekannte Anordnung der fünf Elemente ergibt sich, wenn das wandelnde Prinzip der Erde in den Mittelpunkt des Rades rückt und die verbleibenden vier Elemente auf zwei orthogonalen Achsen angeordnet werden: Diese orientierende quaternio stellt das Wirkprinzip des Prozesses anstelle der Prozessdynamik selbst in den Mittelpunkt der Betrachtung und ähnelt damit den orthogonalen westlichen Begriffsystemen, die der Orientierung dienen (Beispiel: Vier-Elemente-Lehre, Kompassrose, kartesisches Koordinatensystem, Vier Jahreszeiten). In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird die vertikale Achse als konstitutionell, die horizontale als situativ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Projektion.", "content": "Beide Darstellungen (die zyklische und die kosmische) können als zwei verschiedene ebene Projektionsmöglichkeiten ein und derselben räumlichen Pyramide (mit der Erde an der Spitze und einem Scheitelwinkel von 36 Grad) aufgefasst werden. Diese Eigenschaft zeigt, dass beide planaren Darstellungen nicht alternativ nebeneinander stehen, sondern (dreidimensional) konstruktiv ineinander übergeführt werden können (vgl. die beiden Anordnungen der Acht Trigramme „alter Himmel“ und „neuer Himmel“ im I Ging)", "section_level": 1}, {"title": "Zuordnungen, Analogien.", "content": "Den fünf Elementen ist eine Vielzahl anderer Begriffe zugeordnet, die zum Teil nur in ihrem speziellen Erfahrungsumfeld nachvollziehbar sind. Am bekanntesten ist wohl die Zuordnung zu Formen und Farben: Die Liste der weiteren Analogien ist praktisch unbegrenzt. Die Bildung erfolgt dabei immer mit fünf Richtungen, den (Grund-)Elementen sind fünf Jahreszeiten zugeordnet, fünf Himmelsrichtungen, fünf Geschmacksrichtungen, fünf Emotionen, fünf Witterungen, fünf Landschaftsformen, fünf Planeten, fünf Beziehungen, fünf Töne in der Musik (Pentatonik). Eine vergleichbare Analogiebildung ist auch Grundlage der Chinesischen Medizin. Mit den Fuwa (), den Maskottchen der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking, ist die Reihe der Analogien erweitert worden.", "section_level": 1}, {"title": "Wu Xing-Zuordnung nach Großmeister Wu Gong Jue.", "content": "Nach einer sehr alten chinesischen Tradition werden den „fünf Elementen“ – im Ursprungsland China „fünf Wandlungsphasen – Wu Xing“ genannt – teilweise andere und sehr viel umfangreichere Entsprechungen zugeordnet (\"„Übersicht der Wandlungsphasen – „5 Elemente“, „Wu Xing“ – nach Großmeister Wu Gong Jue“\"). Man unterscheidet hier nach dem Wissen oder der Tradition des „Alten Himmels“ und des „Neuen Himmels“. Das alte Wissen über Mensch, Erde und Kosmos wurde demnach infolge des Übergangs verfälscht und konnte nur an einem heiligen Ort bis in heutige Zeit bewahrt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Fünf-Elemente-Lehre in Japan.", "content": "In Japan gibt es eine alternative Version der Fünf-Elemente-Lehre, die sich der vier „westlichen“ Elemente „Erde“, „Wasser“, „Feuer“ und „Wind/Luft“ bedient und als Fünftes die „Leere/Äther“ hinzufügt. Diese Form der Fünf-Elemente-Lehre taucht auch in der Tibetischen Medizin auf. Diese Fünf-Elemente-Lehre wird von Miyamoto Musashi im Gorin no Sho, dem Buch der fünf Ringe verwendet. Sie ist für die japanische Kampfkünste von Bedeutung, vor allem für die Fechtkunst.", "section_level": 1}, {"title": "„Fünf-Elemente-Lehre“ im Abendland.", "content": "In der Antike entwickelte sich eine ähnlich aufgebaute Lehre, die bis heute im Abendland nachwirkt. Aristoteles fügte zu den in der griechischen Antike üblichen vier Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft noch den \"Äther\" hinzu, der später als \"Quintessenz\" (von lat. \"quinta essentia\", wörtl. „fünftes Seiendes“) bezeichnet wurde und in der Alchemie eine besondere Rolle spielte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fünf-Elemente-Lehre (, kurz ) ist eine daoistische Theorie zur Naturbeschreibung. Die Fünf-Elemente-Lehre untersucht die Gesetzmäßigkeiten, nach denen dynamische Um\"wandlungs\"prozesse (Wandlungen) im Bereich des Lebendigen ablaufen, betont also Werden, Wandlung und Vergehen. Die fünf Elemente \"Holz\", \"Feuer\", \"Metall\", \"Wasser\" und \"Erde\" sind unmittelbar aus der Natur abgeleitet. Aus ihren (abstrahierten) Eigenschaften wird auf die Beziehungen zwischen Erde, Mensch und Himmel und innerhalb dieser Sphären geschlossen.", "tgt_summary": "五行是中国古代哲学的一种系统观,古人把宇宙万物根据其特征划分成火、水、木、金、土五大类(七政的次序),统称“五行”。五行并非指具体的五种单一的事物,而是对宇宙间万事万物的五种不同属性的抽象概括。", "id": 1827649} {"src_title": "Laufkäfer", "tgt_title": "步行蟲科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Käfer.", "content": "Die Käfer werden 1 bis 85 Millimeter lang. Sie haben in der Regel einen abgeflachten und langgestreckten Körper mit deutlich ausgeprägtem Winkel zwischen Pronotum und Deckflügeln (Elytren). Nur selten ist die dorsale Körperseite konvex und die Körperseiten sind gleichmäßig gerundet, wie etwa bei der Gattung \"Omophron\". Die Körperoberfläche ist in der Regel glatt und glänzend. Die meisten Arten sind schwarz oder dunkel gefärbt, manche Arten haben einen metallischen Glanz. Manchen Arten, wie etwa denen der Gattungen \"Cicindela\" und \"Eurynebria\", oder den Omophroninae fehlt an Teilen des Körpers die Pigmentierung, sodass sich auffällige Muster ergeben. Kleine gewinkelte, unregelmäßig angeordnete Härchen können vorhanden sein, oder auch fehlen. Manchmal formen sie beflaumte Oberflächen. Es gibt auch Arten mit langen, gewinkelten Setae. Der Kopf ist nach vorne gerichtet und verhältnismäßig langgestreckt. Er ist mäßig in den Prothorax zurückgezogen. Ein charakteristischer Halsbereich fehlt. Die Facettenaugen sind in der Regel gut entwickelt und sind hervortretend. Es treten jedoch verschiedenste Arten der Rückbildung, bis hin zum vollständigen Fehlen auf. Die Fühler sind nahezu immer fadenförmig. Sie sind elfgliedrig. Das dritte oder vierte bis elfte Glied sind fein beflaumt. Manchmal sind auch die basalen Glieder beflaumt, dann jedoch nur weniger dicht als bei den übrigen Gliedern. Die Mandibeln haben die Grundform einer dreiseitigen Pyramide, wobei die dorsale, ventrale und äußere Oberfläche mäßig bis stark langgestreckt sein kann. Die Unterkiefertaster (Maxillarpalpen) sind viergliedrig, die Labialpalpen dreigliedrig. Der Prothorax ist seitlich abgerundet und hinten mehr oder weniger stark verjüngt. Er ist mit einigen wenigen Ausnahmen am Hinterrand deutlich schmäler als die Basis der Deckflügel. Das Pronotum ist mittig durch eine Längslinie geteilt, hat in der Regel einen aufgebogenen seitlichen Rand und basal deutliche Einkerbungen. Die Einbuchtungen der Hüften (Coxen) der Vorderbeine sind offen, ohne interne postcoxale Brücke oder extern geschlossen. Die Schienen (Tibien) der Vorderbeine haben in der Regel einen oder zwei Sporne an der Spitze. Es ist ein Organ zur Reinigung der Fühler an den Tibien ausgebildet. Das Schildchen (Scutellum) ist von der Basis der Deckflügel umschlossen, oder nach vorne verschoben. Die Einbuchtungen der mittleren Hüften sind seitlich offen, oder geschlossen. Die Deckflügel verdecken normalerweise die Tergite des Hinterleibs vollständig, bei manchen Arten sind die Spitzen abgestutzt. Die Deckflügel tragen jeweils acht Längsstreifen und haben neun dazwischen liegende Bereiche. Im dritten, fünften und neunten Zwischenbereich sind in der Regel Setae ausgebildet, manchmal auch im ersten und siebten. Das Metanotum ist für die Unterordnung Adephaga typisch, ist aber verkürzt und bei flügellosen Arten stark in seiner Form vereinfacht. Der Hinterleib hat in der Regel sechs sichtbare Sternite. Das zweite ist bei den meisten Arten nur seitlich zu sehen. Der große mediane Teil des zweiten Sternits ist in der Regel bei Arten mit deutlich getrennten mittleren Hüften ausgebildet. Das dritte und vierte Sternit sind verwachsen. Das erste bis achte Tergit trägt Stigmen.", "section_level": 2}, {"title": "Larven.", "content": "Die Larven sind langgestreckt, haben einen rechteckigen Kopf und sind mit langen Thorakalbeinen gut beweglich (campodeiform). Sie sind mäßig abgeflacht und haben nahezu parallele Seitenränder. Die sklerotisierten Bereiche sind bräunlich bis schwarz. Der Kopf ist nach vorne gerichtet und seitlich abgerundet oder grob quadratisch. Seitlich am Kopf befinden sich je sechs Punktaugen (Stemmata), die in zwei Reihen angeordnet sind. Die Fühler sind viergliedrig und nach vorne gerichtet. Die ersten beiden Glieder sind nahezu zylindrisch, das dritte hat seitlich einen birnenförmigen Sinnesbereich. Das vierte Glied ist kleiner und an der Spitze abgerundet. Die Maxillarpalpen sind viergliedrig, oder dreigliedrig und am Palpifer eingelenkt, die Labialpalpen sind zweigliedrig. Zwischen Pro- und Mesothorax sind große Stigmen ausgebildet. Die Beine sind fünfgliedrig und haben in der Regel zwei Klauen. Das erste bis achte Tergit am Hinterleib sind ähnlich gebaut und haben vorne einen Kiel und mittig die Ecdysialnaht. Ventral und lateral liegen Sternite, Epipleuron, Hypopleuron und ein seitliches Stigma. Das neunte Hinterleibssegment ist kleiner und hat verwachsene Sternite. Das neunte Tergit trägt in der Regel ein Paar lange, schlanke Urogomphi. Bei vielen Gruppen der Laufkäfer ist der Körperbau der Larven stark modifiziert. Beispielsweise sind die Beine zurückgebildet, oder der Hinterleib ist stark erweitert (physogastrisch).", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die weltweit verbreitete Familie besiedelt von der Subarktis bis in die feucht-tropischen Regionen sämtliche terrestrischen Habitatformen. Mit Ausnahme der Arten, die tropische Regenwälder und subtropische Bergwälder besiedeln, leben die meisten Arten am Erdboden. Imagines und Larven leben in der Erde, in der Laubstreuschicht oder sind am Boden aktiv. Manche Arten klettern auf Büsche und andere Pflanzen. Viele Arten, vor allem innerhalb der Tribus Trechini, Anillini und Platynini besiedeln Höhlen oder tiefe Mikrohöhlen im Erdreich. Obwohl viele Arten feuchte Lebensräume besiedeln, ist nur von sehr wenigen Arten eine amphibische Lebensweise bekannt, wie etwa beim Grubenlaufkäfer (\"Carabus variolosus\"), der auch in kleinen Fließgewässern jagt. Viele Arten der tropischen Regenwälder und subtropischen Bergwälder sowie wenige Arten der gemäßigten Breiten leben in Bäumen und ruhen unter Blättern oder Rinde.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Großteil der Laufkäfer kann fliegen und sich so gut ausbreiten. Es gibt Arten, bei denen nicht nur normal entwickelte Individuen auftreten, sondern auch solche, bei denen die Muskulatur und die Flügel zurückgebildet sind. Nur wenige Arten, wie etwa die meisten Echten Laufkäfer (\"Carabus\"), oder die Arten der Tribus Anthiini haben keine Hinterflügel. Aber auch diese Arten haben enormes Ausbreitungspotential. Bei den Echten Laufkäfern sind Ausbreitungsgeschwindigkeiten von 77 Metern pro Nacht und Laufgeschwindigkeiten von 0,16 Meter pro Sekunde nachgewiesen. Laufkäfer haben eine circadiane Rhythmik und außerhalb der Tropen auch einen jahreszeitlichen Rhythmus. Entsprechend dem jahreszeitlichen Rhythmus wird das Paarungsverhalten angepasst. Die meisten Arten sind nachtaktiv, nur wenige wie etwa die Cicindelini sind tagaktiv. Es gibt jedoch auch Arten, die ihre Aktivität abhängig von klimatischen Faktoren oder der Jahreszeit abändern. Die Diapause im Winter der subtropisch und in den gemäßigten Breiten lebenden Arten erfolgt in verschiedener Weise. Diese reicht von vollständiger Inaktivität in einem Versteck, über das Verstecken nur tagsüber bis zur Aggregation von mehreren hundert Tieren. Die Weibchen der Laufkäfer legen ihre Eier, soweit dies bekannt ist, einzeln oder in kleinen Gruppen in kleinen Vertiefungen in Substrat oder unter Rinde, oder in Hüllen aus Schlamm oder Algen und Rinde ab. Ein Weibchen legt vier bis mehrere hundert Eier ab. Bei \"Colpodes buchanani\" sind z. B. 660 Eier bei einem Weibchen nachgewiesen. Die Entwicklung im Ei dauert wenige Tage bis mehrere Wochen. Die meisten Larven durchleben drei Stadien. Bei manchen Arten der Zabrini, Harpalini, Lebiini und Anthiini sind es aber nur zwei. Dies hängt vermutlich mit dem Leben in ariden Lebensräumen zusammen. Bei manchen Arten der Lebiini und Brachinini durchleben die Larven auch vier oder fünf Stadien, was vermutlich eine Anpassung an ihre ektoparasitische Lebensweise ist. Die Pseudomorphini sind ovovivipar. Bei manchen Arten der Pterostichini ist Brutpflege zu beobachten. Die Weibchen bewachen ihre Eier und legen die Eier außerdem in einzelne Erdzellen ab, die mit Nahrung gefüllt werden. Die Verpuppung findet meist in feuchter Erde statt. Die fertig entwickelte Larve gräbt mit ihrem Kopf und den Beinen eine Puppenwiege. Nur bei \"Thermophilus sexmaculatum\" gräbt die Larve im ersten Stadium die Puppenwiege und ihr zweites und letztes Stadium verbringt sie bewegungslos in der Wiege. Die Lebenserwartung der Käfer beträgt bis zu vier Jahre, wobei sie in den gemäßigten Breiten in der Regel zumindest länger als ein Jahr leben. Sowohl die Larven, als auch die Imagines haben eine teilweise extraintestinale Verdauung. Die Beute wird durch die Mandibeln und Maxillen gedreht, während Verdauungssäfte auf sie aufgestoßen werden. Die Imagines der meisten Arten sind omnivor, wenngleich die räuberische Ernährung überwiegt. Es gibt einige wenige Gruppen, die auf pflanzliche Ernährung spezialisiert sind, wie etwa die Gattung \"Zabrus\", oder einige Arten der Harpalini. Außerdem konnten baumbewohnende Arten der Gattung \"Agra\" dabei beobachtet werden, wie sie an Blüten und Nektar fraßen. Über das Fressverhalten der Larven ist viel weniger bekannt. Dass sich die meisten Arten räuberisch ernähren, ist wahrscheinlich. Eine Reihe von Arten ist auf die Jagd bestimmter Beutetiere spezialisiert, so etwa die Cychrini und Licinini auf Schnecken, die Nebriini, Notiophilini und Loricerini auf Springschwänze, oder die Anthiini, Graphipterini, Metriini und Ozaenini auf Ameisen oder deren Brut. Die Larven der Paussini und Pseudomorphini lassen sich vermutlich von Ameisen füttern, die der Lebiini und Brachinini sind, soweit bekannt, Ektoparasiten an Insekteneiern und -puppen. Die Larven der Cicindelinae und Ozaenini leben in Gruben und liegen lauernd an deren Eingang, um Beutetiere zu überwältigen. Die Larven verschiedener Harpalini sind auf das Fressen von Samen spezialisiert. Nur sehr wenige Laufkäfer werden zu den Schädlingen gezählt. Nur \"Zabrus tenebrioides\" ist an Getreide von wirtschaftlicher Bedeutung, das jedoch nur in bestimmten Bereichen Ostdeutschlands, Mährens und der Ukraine und auch nur zu bestimmten Zeiten. Die ökologische Bedeutung der sehr vielfältigen Familie ist nur wenig erforscht. Die Laufkäfer stellen einen großen Teil der wirbellosen Räuber der Bodenfauna, beispielsweise in Wäldern der gemäßigten Breiten. Auf Grund ihrer großen Zahl und des Auftretens in allen Lebensräumen kann von einer wichtigen ökologischen Funktion ausgegangen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Natürliche Feinde.", "content": "Zu den natürlichen Feinden der Laufkäfer zählen neben unspezifischen Insektenfressern, wie Fledermäusen, Nagetieren, Vögeln, Amphibien, Reptilien, Ameisen, Asseln und Spinnen Endoparasiten der Apicomplexa, Nematoden (Gattungen \"Mermis\" und \"Hexamermis\") und Saitenwürmer (Gattung \"Gordius\"), sowie Ektoparasiten der Milben (Trombidiiformes und Sarcoptiformes). Daneben treten viele andere Arten der Milben, wie etwa die der Gattung \"Parasitus\", an Laufkäfern auf, nutzen diese aber nur als Transportwirte (Phoresie). Parasitoide, die Laufkäfer befallen sind aus den Hautflügler-Gattungen \"Proctotrupes\" an Harpalinae und Carabinae, \"Microtonus\" an Harpalinae und \"Methocha\" an Cicindelinae bekannt. Zweiflügler aus der Familie der Larvaevoridae parasitieren an mehreren Unterfamilien, die Gattung \"Anthrax\" an Cicindelinae. Neben unspezifischen parasitierenden Pilzen sind 16 Gattungen mit mehreren hundert Arten der Laboulbeniales an Laufkäfern bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung der Laufkäfer.", "content": "Viele Arten der Laufkäfer sind auf ganz spezielle Lebensräume und Lebensbedingungen angewiesen. Diese extrem angepassten Arten sind aufgrund der zunehmenden Zerstörung natürlicher Ökosysteme und Biotope in ihrem Vorkommen teilweise soweit reduziert worden, dass sie heute als stark gefährdet gelten und entsprechend auf der Roten Liste aufgeführt sind. Besonders betroffen sind dabei große Arten. Da vom Laien nicht erwartet werden kann, dass er alle Arten auseinanderhalten kann, wurden alle auffällig großen Arten unter die Bestimmungen der deutschen Bundesartenschutzverordnung gestellt. Dies betrifft alle Arten der Echten Laufkäfer (\"Carabus\"), die Puppenräuber (\"Calosoma\") sowie die Schaufelläufer (\"Cychrus\"). Auch die Sandlaufkäfer (Cicindellinae) sind aus den angeführten Gründen vollständig geschützt. Arten wie \"Mecodema punctellum\" von Stephens Island (Neuseeland) und \"Aplothorax burchelli\" von St. Helena sind vermutlich ausgestorben.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "Die Laufkäfer werden in folgende Unterfamilien unterteilt: Incertae sedis: weitere Arten (Auswahl) sind bei den Unterfamilien aufgelistet", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Laufkäfer (Carabidae) stellen eine sehr artenreiche Familie der Käfer (Coleoptera) dar. Sie sind weltweit mit Ausnahme der Antarktis verbreitet und sind mit über 40.000 Arten in 1500 Gattungen bekannt. In Europa kommen sie mit knapp 6000 Arten und Unterarten vor, In Mitteleuropa sind etwa 85 Gattungen mit knapp 760 Arten bekannt. Ob die in dieser Familie enthaltenen Sandlaufkäfer (Cicindelinae), die Bombardierkäfer (Brachininae) und die Grundkäfer (Omophroninae) als eigene Familien auszugliedern sind, wird von den Systematikern unterschiedlich gesehen.", "tgt_summary": "步行虫科(Carabidae,Ground beetles)也称为步甲科,是鞘翅目(甲虫)中,世界性分布的一个科。全世界有超过四万种,北美洲有二千种,而欧洲有二千七百种。在2015年统计时,是动物界物种数最多的十个分科之一。如虎甲及放屁虫等都属于步行虫科。", "id": 1771772} {"src_title": "Castries", "tgt_title": "卡斯特里", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Castries wurde in den Jahren 1765 bis 1768 von den Franzosen erbaut und 1785 nach Charles Eugène Gabriel de La Croix de Castries, marquis de Castries benannt. 1794 benannte Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn die Stadt nach seiner Mutter Königin Charlotte von England in „Charlottesville“ um. Im April 1796 wurde die Stadt mit Kanonen beschossen und durch das entstandene Feuer vollständig zerstört. Auch in den Jahren 1813, 1927 und 1948 brannte die Stadt zu großen Teilen komplett aus. Nachdem im Jahre 1863 das erste kohlebeladene Schiff in den Hafen Castries einfuhr, entwickelte sich in der Stadt eine Kohleindustrie, die jedoch ab 1906 bedingt durch den Krieg und den Bau des Panamakanals 1914, sowie die Weltwirtschaftskrise 1927 wieder abbrach.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Hafen der Stadt gilt als einer der besten der Westindischen Inseln. Es werden hauptsächlich Bananen, aber auch Zuckerrohr, Rum, Sirup, Kakao, Kokosnüsse, Öle und verschiedene tropische Früchte exportiert. Unweit der Stadt befindet sich der George F. L. Charles Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "1973 wurde das Folk Research Centre (FRC) gegründet, das sich der Dokumentation und der Erforschung der Alltagskultur widmet, u. a. der reichen Tradition der mündlich überlieferten Geschichten der „koudmen“, der afrokaribischen Kreolisch sprechenden (älteren) Inselbewohner. Es verfügt über ein entsprechendes Tonarchiv und über die bedeutendste Bibliothek des Landes. Es bietet Sprachkurse zum örtlichen Kwéyòl an und führt seit 1984 alljährlich Ende Oktober den \"Jounen Kwéyòl\", den Tag des Kreolischen, durch, eines der wichtigsten Volksfeste auf St. Lucia. Seit 1999 hat das Folk Research Centre seinen Sitz auf dem Mount Pleasant oberhalb der Altstadt von Castries. 2017 wurde zu Ehren seines langjährigen Leiters Patrick A. B. Anthony (* 1947) nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Castries [engl. ] ist die Hauptstadt des karibischen Inselstaats St. Lucia und hat etwa 3.661 Einwohner im Stadtgebiet und 16.134 Einwohner im suburbanen Bereich. Sie liegt im gleichnamigen Quarter an der Nordwestküste der Insel und ist etwa 65 Kilometer vom martiniqueschen Hauptort Fort-de-France entfernt.", "tgt_summary": "卡斯特里(英语:Castries,IPA读音:)是加勒比海岛国圣卢西亚的首都,由卡斯特里区负责管辖,人口61,341人(2001年)。", "id": 2787368} {"src_title": "Potenzieren (Homöopathie)", "tgt_title": "顺势疗法稀释", "src_document": [{"title": "Quellen der Vorschriften.", "content": "Samuel Hahnemann führte die Potenzierung um 1798 ein. Nach seinen Anweisungen sollten die Arzneimittel in Hunderterschritten verdünnt werden. Die Verdünnung 1:100 wurde als „C1-Potenz“ bezeichnet. Das Dezimalsystem zur Potenzierung (D1 entspricht 1:10) wurde im 19. Jahrhundert von dem Heilpraktiker und späteren Arzt Arthur Lutze entwickelt und von Constantin Hering in die Behandlung eingeführt. Dieses System ist heute am weitesten verbreitet. Das Potenzieren erfolgt in der Regel entweder nach den Vorschriften von Hahnemann oder nach denen des europäischen (Ph. Eur.) bzw. des Homöopathischen Arzneibuches (\"HAB\"), die zum Teil voneinander abweichen. Hahnemanns Methoden finden sich in seinen Werken \"Organon der Heilkunst\", \"Reine Arzneimittellehre\" und \"Die Chronischen Krankheiten\". Die Vorschriften des HAB bilden die gesetzliche Grundlage für die Herstellung homöopathischer Arzneimittel in Deutschland. Dort sind sowohl die Verfahren als auch die zu verwendenden Substanzen beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Verschüttelung (Dilution).", "content": "Ausgangsprodukt ist eine Urtinktur (Symbol: Ø), die zunächst im Verhältnis 1:10, das sind 1 Teil Urtinktur und 9 Teile Lösungsmittel (zusammen also 10 Teile, daher D-Potenzen), 1:100, das sind 1 Teil Urtinktur und 99 Teile Lösungsmittel (zusammen also 100 Teile, daher C-Potenzen) oder 1:50.000, das sind 1 Teil Urtinktur und 49.999 Teile Lösungsmittel (zusammen also 50.000 Teile, daher LM- oder Q -Potenzen) verdünnt und anschließend mit einer festgelegten Zahl von Schlägen geschüttelt wird. Diese Kombination aus Verdünnung und Schütteln wird jeweils pro Potenzierungsschritt durchgeführt. Man unterscheidet dabei zwischen Mehrglas- und Einglasmethode. Bei der Mehrglasmethode (nach Hahnemann) wird für jeden Potenzierungsschritt ein ungebrauchtes (neues) Glas verwendet. Bei der Einglasmethode (Korsakoff-Methode) wird jeder Potenzierungsschritt im selben Glas ausgeführt. In Deutschland ist nach HAB die Herstellung nur mit der Mehrglasmethode erlaubt. Die Herstellung von Dilutionen (flüssig verschüttelten Substanzen) ist im HAB in der Vorschrift 5 beschrieben. Hahnemann glaubte den Kern des Potenzierens im Verschütteln und nicht im Verdünnen. Die Anmerkung zu § 269 des Organon zeigt, dass bereits seine Zeitgenossen die „homöopathischen Arznei-Potenzen bloß Verdünnungen nennen“. Dagegen bezeichnet er auch das Verschütteln ohne Verdünnung als Potenzieren und setzt es mit der Absicht ein, die Potenz des Mittels zwischen den einzelnen Gaben jeweils zu erhöhen.", "section_level": 1}, {"title": "Verreibung (Trituration).", "content": "Substanzen, die nicht in Alkohol oder destilliertem Wasser aufgelöst werden können (z. B. Mineralien), werden zunächst bis zur dritten oder vierten Potenz verrieben (trituriert). Bei der Verreibung wird die Ausgangssubstanz (Symbol O) je Potenzierungsschritt dreimal mit Milchzucker in einem Mörser verrieben und aufgescharrt. Das Verhältnis zwischen Ausgangssubstanz und Milchzucker entspricht pro Potenzierungsschritt in der Regel 1:100 (C-Potenz). Die Herstellung von Triturationen (Verreibungen) ist im HAB in der Vorschrift 6 beschrieben. Triturationen bis zur dritten oder vierten Potenz werden auch zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet, deren Ausgangssubstanz sich auch auflösen lässt. Viele Homöopathen gehen davon aus, dass zunächst verriebene Arzneimittel eine bessere Wirkung haben. Ab der fünften Potenz wird grundsätzlich nur noch verschüttelt.", "section_level": 1}, {"title": "Potenzierungsarten.", "content": "In der folgenden Tabelle werden die gebräuchlichen Potenzierungsarten dargestellt. Homöopathische Arzneimittel werden in der Regel mit dem Ausgangsstoff und einer Angabe über die Potenz bezeichnet. Bei der Angabe zur Potenz wird zwischen D-, C- und Q- (bzw. LM-) Potenzen unterschieden. Nach dem Buchstaben folgt die Angabe über die Anzahl der Potenzierungsschritte (D6 bedeutet 6 Potenzierungsschritte nach dem Verfahren für D-Potenzen, C30 bedeutet 30 Potenzierungsschritte nach dem Verfahren für C-Potenzen). Die Konzentration des Ausgangsstoffes in einer C6- und einer D12-Potenz ist die gleiche, nämlich jeweils Ausgangskonzentration/10. Gemäß der homöopathischen Lehre haben die C6- und D12-Potenzen jedoch unterschiedliche Eigenschaften, da einer 12-fach potenzierten Substanz eine größere Wirkung zugeschrieben wird.", "section_level": 1}, {"title": "Chemisch nachweisbarer Anteil von Ausgangssubstanzen.", "content": "In den Potenzen D24 und C12 wird ein Verdünnungsverhältnis von 1:10 erreicht. Gemäß der Avogadrozahl sind in einem Mol rund 6·10 Moleküle enthalten. Das bedeutet zum Beispiel, dass in der einfachsten kohlenstoffhaltigen Verbindung diese Anzahl von Molekülen bei einem elementaren Kohlenstoffgehalt von 12 g enthalten ist. Aufgrund der Definition der Stoffmengenkonzentration entspricht ein elementarer Kohlenstoffgehalt von 12 g in einem Liter der \"einmolaren\" Lösung. Bei der Verbindung Methanol ergibt sich nach der Summenformel CHO die molare Masse zu 12+4+16=32, das sind 32 g Methanol in einem Liter Wasser für die einmolare Lösung. Sofern diese einmolare Lösung als Urtinktur betrachtet wird, würde bei D23 die Lösung entsprechend nur noch sechs Moleküle enthalten, bei D24 enthielte das Endprodukt statistisch 0,6 Moleküle des Ausgangsstoffes. Bei den LM- oder Q-Potenzen ist dieser Wert bei der 6. Potenz überschritten. Mit jedem weiteren Potenzierungsschritt vermindert sich die Wahrscheinlichkeit der Anwesenheit von Molekülen der Ausgangssubstanz um den Faktor der Verdünnung, das heißt 10-mal, 100-mal oder 50.000-mal. In einer C30-Zubereitung, deren Verdünnungsverhältnis 1:10 beträgt, liegt die Wahrscheinlichkeit, in einem Mol Materie, welches etwa einem Arzneimittelfläschchen entspricht, ein Molekül der Urtinktur wiederzufinden, in etwa bei 1:10 = 1:10. Zum Vergleich beträgt die Wahrscheinlichkeit, mit einem einzelnen Tippfeld im Lotto 6 Richtige aus 49 mit Superzahl zu tippen, knapp 1:1,4·10. Die Forderung nach Verdünnung entstand ursprünglich, weil die Giftwirkung der verwendeten Stoffe vermindert werden sollte. Allerdings wurde in der Entstehungszeit der Theorie noch nicht zwischen Masse- und Volumenprozent unterschieden. Die Avogadrokonstante wird ausschließlich nach der Atommasse berechnet – ein Verfahren, das 100 Jahre vorher zu Hahnemanns Zeiten noch nicht bekannt war. Aus Sicht der Physik handelt es sich bei der Potenzierung um eine reine Verdünnung der Ausgangssubstanz. Eine vermeintliche Übertragung einer Wirkung von Substanzen auf das Verdünnungsmittel ist durch keine bekannten physikalischen oder chemischen Gesetzmäßigkeiten zu erklären. Dies betrifft insbesondere auch Erklärungsversuche unter Berufung auf die Quantenphysik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Potenzieren (auch Dynamisieren) bezeichnet eine in der Homöopathie angewandte Methode zur Herstellung von homöopathischen Arzneimitteln. Bei diesem Zubereitungsverfahren wird die Arzneisubstanz schrittweise mit Wasser oder Alkohol verschüttelt oder mit Milchzucker verrieben und dabei teilweise so extrem verdünnt, dass der Ausgangsstoff nicht mehr nachweisbar ist. Durch das Zubereitungsverfahren soll die erwünschte Wirkung verstärkt werden.", "tgt_summary": "在顺势疗法中,顺势疗法稀释(专业人士称之为\"dynamisation\"或\"potentisation\",“激发”)是将物质用酒精或蒸馏水稀释然后剧烈摇动(被称为 \"succussion\")的过程。像石英和牡蛎壳这样不溶性的物质通过乳糖研磨稀释。顺势疗法的创始人,山姆·赫尼曼(1755~1843)认为,这种稀释的过程能激发物质的\"灵力\", 连续稀释增加了药剂的\"效力\",然而有些 顺势疗师不赞同这一说法。", "id": 1829776} {"src_title": "Zweiter Burenkrieg", "tgt_title": "第二次布尔战争", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nach der Abtretung der bis dahin niederländischen Kapkolonie an Großbritannien 1806 gerieten die dort lebenden Buren zunehmend in die Minderheit. Durch die Aufhebung der Sklaverei 1836 sahen sie sich ihrer ökonomischen Grundlage beraubt. Um ihre Identität zu wahren und um sich nicht den britischen Gesetzen beugen zu müssen, wichen etwa 12.000 Buren im sogenannten Großen Treck von 1835 bis 1841 ins Hinterland aus. Nördlich des Oranje-Flusses gründeten sie 1842 den Oranje-Freistaat mit der Hauptstadt Bloemfontein und 1853 nördlich des Vaal die Südafrikanische Republik (Transvaal) mit der Hauptstadt Pretoria. Von ihrer Gründung an standen die beiden Burenrepubliken dem britischen Expansionsstreben im Wege. Die 1877 erfolgte Annexion der Südafrikanischen Republik durch Großbritannien löste bereits 1880/81 den Ersten Burenkrieg aus, in dem die Südafrikanische Republik ihre Unabhängigkeit zurückerlangte.", "section_level": 1}, {"title": "Auslösende Faktoren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gold, Diamanten und Uitlanders.", "content": "Das wichtigste auslösende Motiv für den Burenkrieg war die Entdeckung der ertragreichen Diamant- und Goldvorkommen 1869 in Kimberley und 1886 in Witwatersrand rund um Johannesburg auf dem Gebiet der Burenrepubliken. Die Aussicht auf schnellen Reichtum lockte Tausende von Goldgräbern aus zahlreichen Ländern an, vor allem aus den britisch verwalteten Nachbargebieten, der Kapkolonie und aus Natal. Cecil Rhodes Pläne zur Ausdehnung seines privaten kolonialen Interessenbereiches (\"British South Africa Company\") wurden dagegen durch die Souveränität der burisch regierten und wirtschaftlich aufstrebenden \"Zuid-Afrikaansche Republiek\" behindert. Hauptsächlich dieser Binnenstaat stand seinen Großmachtideen, auch in seiner Eigenschaft als Premierminister der Kapkolonie im Wege. Die Buren sahen sich erneut in ihrer Eigenart bedroht. Unter dem antibritisch gesinnten, pragmatisch eingestellten Präsidenten von Transvaal, Paul Kruger (1825–1904), entstand eine burische Wirtschaftselite mit eigens verliehenen Monopolen. Das brachte Krugers Politik zunehmend in eine Konfliktlage mit den großen Bergbauunternehmen, die meist ausländisch geführt waren.", "section_level": 2}, {"title": "Rhodes und der Kap-Kairo-Plan.", "content": "Krugers Politik lieferte Großbritannien den Vorwand, sich zum Anwalt der Ausländer in den Burenrepubliken zu machen und erneut gegen deren Unabhängigkeit vorzugehen. Das eigentliche Interesse der britischen Politik galt der Kontrolle der Bodenschätze und der Verwirklichung des sogenannten Kap-Kairo-Plans, der ein geschlossenes britisches Kolonialreich von Ägypten bis Südafrika vorsah. Einer der Protagonisten dieses Plans war der imperialistische Politiker Cecil Rhodes, ein im Diamantengeschäft reich gewordener Unternehmer, der seit 1881 als Abgeordneter im Parlament der Kapkolonie saß. Um die Burenrepubliken einzukreisen und sie von dem Einfluss des Deutschen Kaiserreichs über dessen neue Kolonie Deutsch-Südwestafrika (1884–1915) abzuschneiden, hatte er 1885 die Inbesitznahme von Betschuanaland, dem heutigen Botswana, und 1889 die des späteren – nach ihm benannten – Rhodesien (heute Sambia und Simbabwe) durch die Briten betrieben. Goshen und Stellaland wurden als Vereinigte Staaten von Stellaland annektiert und gingen in Britisch-Betschuanaland auf.", "section_level": 2}, {"title": "Der Jameson Raid.", "content": "Seit 1890 war Rhodes Premierminister der Kapkolonie und setzte seine Einkreisungspolitik fort. 1895 beförderte er den sogenannten Jameson Raid, einen bewaffneten Überfall unter Führung des Briten und Generaladministrators von Rhodesien Leander Starr Jameson, durch den Präsident Kruger gestürzt werden sollte. Rhodes bewirkte bei der Regierung in London, dass ihm am westlichen Rand von Transvaal, jedoch auf dem Gebiet des britischen Protektorats Betschuanaland ein Landstreifen übereignet wurde. Rhodes hatte angegeben, dort eine Eisenbahn nach Rhodesien bauen zu wollen. Es war jedoch Jameson, der als hoher Regierungsbeamter etwa 600 Polizisten auf diesem Gebiet versammeln ließ. Rhodes versuchte im letzten Moment die Aktion abzuwenden, Jameson erhielt diese Nachricht nicht und scheiterte mit seinen Truppen an gut vorbereiteten burischen Kommandos schließlich am 2. Januar 1896. Der Regierung der Südafrikanischen Republik gelang es, diesen Plan und seine politische Nachwirkungen durch das geschickte Vorgehen von Paul Kruger abzuwehren. Zu den Folgen zählte u. a. ein steigendes Misstrauen der bis dahin zur britischen Krone loyalen Buren in der Kapkolonie. Die Polarisierung zwischen Briten und Buren stieg seit diesem Ereignis spürbar an und hielt sich langfristig. Die erfolgreiche Abwehr dieses Anschlags veranlasste Kaiser Wilhelm II. zu einem Glückwunschtelegramm an Präsident Kruger. Die sogenannte Krüger-Depesche löste wiederum in Großbritannien eine Welle antideutscher Empörung aus. Der Jameson Raid trug nicht unwesentlich zum Machterhalt Krugers im Transvaal bei, der die Militärausgaben deutlich steigerte und moderne Waffen in Frankreich und Deutschland beschaffen ließ. Außerdem ließ er große Befestigungsanlagen um Pretoria und Johannesburg anlegen, die aber im späteren Krieg keine Rolle spielen sollten. Weiterhin sahen sich die Briten 1897 durch das militärische Bündnis zwischen dem Oranje-Freistaat und Transvaal provoziert. Lord Alfred Milner als Gouverneur der Kapkolonie schlug konziliante Angebote Krugers aus und lenkte ab 1897 seine politische Agenda auf Krieg um.", "section_level": 2}, {"title": "Der Weg in den Krieg.", "content": "Die andauernde Benachteiligung (britischer) Uitlanders diente als Begründung zur militärischen Aufrüstung in der Kapprovinz, umso mehr als führende Kolonialpolitiker wie der Gouverneur der Kapprovinz und Hochkommissar für Südafrika Alfred Milner und der britische Kolonialminister Joseph Chamberlain die Annexion der Burenrepubliken bereits ins Auge gefasst hatten. Überzeugt von einem schnellen Sieg über die Buren, trieben sie die Kriegsvorbereitungen voran. Der Präsident des Oranje-Freistaates Marthinus Theunis Steyn lud Milner und Kruger zu einer Konferenz ein, die ab dem 30. Mai 1899 in Bloemfontein stattfand. Sie wurde von britischer Seite bald ergebnislos abgebrochen. Krugers anschließende Kompromissvorschläge vom Juli und August wurden von Milner und seinen Verbündeten bewusst hintertrieben, der stattdessen die Entsendung von 10.000 Soldaten zur Verstärkung der britischen Garnisonen in Natal forderte. Diesen sollte im Kriegsfall ein Armeekorps von 50.000 Mann unter General Redvers Buller folgen. Nachdem Milner Chamberlain von der Notwendigkeit dieses Schrittes überzeugt hatte, gelang es diesem, auch die Mehrheit des Kabinetts auf seine Seite zu ziehen. Anfang September wurde das erste Kontingent unter George Stuart White eingeschifft, und am 22. September verbreitete die Presse, die britische Regierung habe auch die Entsendung des Armeekorps gebilligt. Wenig später wurden die bereits in Natal befindlichen Truppen vom dortigen Befehlshaber Penn Symons in die Nähe der Grenze nach Dundee vorgeschoben. Entgegen dem Rat Steyns ordnete Kruger am 28. September die Mobilmachung des Transvaals an und entsandte die Kommandos unter Piet Joubert an die Grenzen. Gleichzeitig setzte ein Exodus der Uitlander des Witwatersrand ein, die Zuflucht in Natal und der Kapkolonie suchten. Am 2. Oktober gab auch Steyn nach und ließ die Bürger des Oranje-Freistaats mobilisieren. Kruger stellte, von der Unvermeidbarkeit des Kriegsausbruches überzeugt, am 9. Oktober ein Ultimatum. Er forderte die Briten auf, innerhalb 48 Stunden alle Truppen von der Grenze Transvaals zurückzuziehen und ihre auf See befindlichen Truppen umkehren zu lassen; andernfalls würden Transvaal und der Oranje-Freistaat dies als Kriegserklärung betrachten. Dieses Ultimatum wurde in Großbritannien mit Erleichterung aufgenommen, da nun kein eigenes Ultimatum mehr gestellt zu werden brauchte, was die moralische Position des Landes belastet hätte. Damit hatte das monatelange Tauziehen ein Ende gefunden. Am 14. Oktober wurden die ersten von Bullers Truppen in Southampton eingeschifft.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Organisation der Buren-Streitkräfte bei Ausbruch des Krieges.", "content": "Die burischen Streitkräfte waren gut bewaffnet und dank ihrer Organisation als überwiegend berittene Einheiten hoch mobil. Sie zählten anfangs rund 40.000, im Kriegsverlauf bis zu 80.000 Mann (darunter auch Angehörige europäischer Staaten, die sich freiwillig anschlossen, wie auch ein deutsches Freikorps, gegründet von Adolf Schiel). Von den Streitkräften standen allerdings selten mehr als 40.000 Mann gleichzeitig im Feld. Bei Ausbruch des Krieges verfügten die Briten nur über 15.000 Mann regulärer Truppen in der Kapkolonie und in der Kolonie Natal. Die Kämpfe verliefen für die Buren daher zunächst äußerst günstig. Die Buren-Staaten verfügten nur über wenige Berufssoldaten, nämlich die rund 350 Mann starke \"Transvaalse Staatsartillerie\" (T.S.A.) und das etwa 160 Köpfe zählende \"Oranje Vrijstaat Artillerie Corps\" (O.V.S.A.C). Beide Korps verdoppelten ihre Stärke bei Ausbruch des Krieges durch Einberufung von Reservisten. Für den Kriegsdienst abkommandiert wurden außerdem diverse Polizeieinheiten wie die bis zu 2.500 Mann starke Zuid-Afrikaansche Republiek Politie (Z.A.R.P.) in Transvaal. Die Artillerie war weitestgehend nach europäischem Vorbild organisiert. In Transvaal kommandierte die Artillerie ein Oberstleutnant (später Oberst), im Oranje-Freistaat ein Hauptmann (später Major). Das Gros der Truppen bestand aus Milizverbänden, die in für den Geländeeinsatz geeigneter Zivilkleidung, gut bewaffnet und oft mit dem eigenen Pferd ins Feld zogen. Die Miliz war in bis zu mehrere Hundert Mann (\"Burger\") zählende, meist berittene Kommandos (\"Kommandos\") gegliedert, die jeweils nach ihrem Heimatdistrikt benannt waren (z. B. \"Pretoria Kommando\"). Geführt wurden die Burenkommandos (\"Boerekommando\") jeweils von einem Kommandanten (\"Kommandant\"). Nachgeordnet waren etwa zwei bis vier Feldkornetschaften, die nach Wahlkreisen bzw. Gemeinden (\"Wyk\") organisiert waren und die ein Feldkornet (\"Veldkornet\") befehligte. Umfasste die Feldkornetschaft mehr als 200 \"Burgers\", konnte ein \"Assistent-Veldkornet\" hinzukommen. Zur Entlastung der Offiziere wurden schließlich auch Korporale (\"Korporaal\") ernannt, die jeweils etwa 15 Mann aus ihrer unmittelbaren Nachbarschaft vorstanden. An der Spitze des Heerwesens stand in Transvaal der General-Kommandant (\"Kommandant-generaal\"), im Oranje-Freistaat der Staatspräsident. In Transvaal ergänzten die Generalität später die Ränge \"Assistent-kommandant-generaal\" und „Kampfgeneral“ (\"Veggeneraal\"), im Oranje-Freistaat Hauptkommandant (\"Hoofkommandant\"), \"Assistent-hoofkommandat\" und \"Veggeneraal\". In Friedenszeiten wurden alle Kommando- und Generalsposten per Wahlverfahren besetzt und waren befristet, z. B. in Transvaal auf drei (Feldkornett) bis fünf Jahre (General-Kommandant). Eine Ausnahme bildeten die Artillerie und Polizei, deren Angehörige – wie in regulären Einheiten üblich – auf Dauer angestellt und nach Dienstalter sowie persönlicher Eignung befördert wurden. Die Kommando-Offiziere trugen, wie die einfachen Milizsoldaten, stets Zivil. Ebenso verzichtete die Generalität, zumindest im Feldeinsatz, auf eine auffällige Bekleidung. Zivil trug etwa auch Christiaan de Wet, seit 1902 \"Hoofkommandant\" und militärischer Oberbefehlshaber der Oranje-Streitkräfte. Transvaals \"Kommandant-generaal\" Louis Botha bevorzugte eine schlichte khakifarbene Uniform mit Metallknöpfen und Stehkragen, doch ohne Rangabzeichen. (Sein Amtsvorgänger Petrus Jacobus Joubert hatte bei offiziellen Anlässen gelegentlich die blaue Offiziersuniform der T.S.A. angelegt.) Gemeinsames äußeres Kennzeichen der Burenkommandos waren jedoch der auf der rechten Seite hochgeschlagene, oft mit dem Staatswappen aus Metall versehene Schlapphut sowie ein bis zwei über die Schultern getragene Munitionsgurte. Der Jameson Raid veranlasste die Buren-Staaten zu einer raschen Modernisierung ihrer militärischen Ausrüstung. Der Oranje-Freistaat reorganisierte 1896 seine Artillerie und versah sie mit 14 Krupp-, 3 Maxim- und 1 Schnellfeuerkanonen. In Transvaal kaufte Präsident Paul Kruger, teils sogar aus privaten Mitteln und wohl unter Umgehung des Parlaments (\"Volksraad\"), 37.000 Mauser-Gewehre Modell 95 und moderne Artillerie. Bei Ausbruch der Feindlichkeiten besaß Transvaal rund 80 Geschütze, darunter neue 7,7-cm-Krupp-Feldkanonen C96, 75-mm-Creusot-Feldkanonen, 37-mm-Schnellfeuerkanonen (Vickers-)Maxim-Nordenfelt „Pom-Pom“ und 12-cm-Krupp-Haubitzen. Hinzu kamen 1897 vier Exemplare der 155-mm-Creusot-Festungskanone („Long Tom“), von denen zunächst jeweils ein Exemplar in den zum Schutz der Hauptstadt Pretoria neu errichteten vier Forts (Fort Daspoortrand, Fort Klapperkop, Fort Schanskop, Fort Wonderboompoort) platziert wurde. Während des Krieges kamen sie jedoch zum Feldeinsatz, unter anderem während der erfolglosen Belagerungen der britischen Garnisonen von Mafeking und Ladysmith.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Erfolge der Buren bis zum Jahresende 1899.", "content": "Nach Ablauf des Kruger-Ultimatums brachen am 12. Oktober 1899 die Kampfhandlungen aus. Unter General Piet Joubert überquerten am 13. Oktober etwa 10.000 Buren bei Volksrust die Grenze nach Natal und begannen ihren Vormarsch nach Dundee, das sie um den 20. Oktober erreichten. Mit dem Eintreffen weiterer Kontingente wuchs Jouberts Armee später auf etwa 20.000 Mann an. Weitere burische Kontingente unter Piet Cronjé und Koos de la Rey begannen um diese Zeit mit der Belagerung der britischen Außenposten Mafeking im äußersten Nordosten der Kapkolonie und Kimberley an der Grenze zum Freistaat. Die ersten größeren Gefechte des Krieges bei Talana Hill und Elandslaagte am 20. und 21. Oktober endeten zwar mit taktischen Erfolgen der Briten, dennoch mussten sich diese bald aus Dundee zurückziehen. Der britische Oberbefehlshaber in Natal, George Stuart White, stellte sich den vorrückenden Buren am 30. Oktober, später „Mournful Monday“ genannt, in der Schlacht von Ladysmith, die in einem völligen Desaster endete. White und seine 12.000 Mann wurden in Ladysmith eingeschlossen und der Rest Natals inklusive der Hauptstadt Maritzburg und des Hafens Durban waren einem burischen Angriff schutzlos ausgeliefert. Damit war die britische Strategie, bis zum Eintreffen Bullers hinhaltenden Widerstand zu leisten, gescheitert. Die Buren unternahmen anschließend einen Streifzug ins Innere Natals, den sie jedoch bald wieder abbrechen mussten. Der hierbei bei einem Sturz vom Pferd verletzte Joubert wurde durch den erst 37-jährigen Louis Botha abgelöst. Dieser entschloss sich, am Fluss Tugela eine Verteidigungsstellung auszubauen, um den erwarteten britischen Entsatzversuch für Ladysmith abwehren zu können. Buller traf am 30. Oktober in Kapstadt ein und stand vor der schwierigen Entscheidung, entweder seinem ursprünglichen Feldzugsplan zu folgen und seine gesamten Truppen für eine Invasion des Freistaats einzusetzen oder sie zu teilen, um den drei belagerten Garnisonen zu Hilfe zu kommen. Er entschied sich unter dem Einfluss Milners für Letzteres und ging selbst nach Natal, um die Expedition zur Befreiung von Ladysmith zu führen. Eine Division unter Lord Methuen wurde von ihm zum Entsatz von Kimberley geschickt, eine weitere unter William Gatacre ins Ostkap. Die Kavalleriedivision unter John French schirmte die Grenze zum Freistaat vor einer befürchteten burischen Invasion der Kapkolonie ab, die unter Umständen einen Aufstand unter der burischen Mehrheitsbevölkerung der Kolonie hätte auslösen können. Die zweite Dezemberwoche, die als \"Schwarze Woche\" in die Geschichte einging, brachte eine Serie von drei schweren Niederlagen der Briten an allen Fronten, die deren gesamten Feldzugsplan zunichtemachte. Der demütigenden Niederlage Gatacres bei Stormberg am 10. Dezember folgte am nächsten Tag der Rückschlag Methuens bei Magersfontein und am 15. Dezember, dem Vortag vor \"Dingaan’s Day,\" das Scheitern Bullers bei dem Versuch, den Tugela bei Colenso zu überschreiten. Als Konsequenz beschloss die britische Regierung die Entsendung eines weiteren Armeekorps, wofür alle Reserven und die Truppen der Dominions (Kanada, Australien und Neuseeland) herangezogen werden mussten, die Bildung einer berittenen Freiwilligentruppe von 20.000 Mann \"(Imperial Yeomanry)\" sowie die Ablösung Bullers als Oberbefehlshaber durch Feldmarschall Lord Roberts, Held des Zweiten Afghanistankrieges und zu der Zeit Oberbefehlshaber in Irland, dem Lord Kitchener, der Held von Omdurman, als Chef des Stabes beigegeben wurde. Der Krieg, dessen erfolgreicher Ausgang binnen weniger Monate bisher erwartet worden war, wandelte sich nunmehr zu einer Frage des nationalen Prestiges, die jede Anstrengung rechtfertigte. Dies lag auch daran, dass die öffentliche Meinung in Europa fast einmütig mit den Buren sympathisierte und eine gemeinsame politische Intervention der anderen europäischen Mächte (Frankreich, Russland und Deutschland) zu deren Gunsten zu diesem Zeitpunkt immerhin möglich schien. Diese scheiterte letztendlich am Desinteresse Deutschlands.", "section_level": 2}, {"title": "Wende zugunsten der Briten.", "content": "Das Blatt wendete sich für die Briten erst, als Buller Anfang des Jahres 1900 von Feldmarschall Lord Roberts und dessen Chef des Stabes General Lord Kitchener abgelöst wurde und 60.000 Mann Verstärkung in Südafrika eintrafen. Die Buren wurden im Februar am Tugela, wo Buller weiterhin das Kommando führte, und bei Paardeberg geschlagen und die belagerten Städte nacheinander eingenommen. Kimberley wurde am 15. Februar von der Kavallerie Frenchs entsetzt, Ladysmith am 27. Februar durch Buller befreit, und das von Robert Baden-Powell verteidigte Mafeking hielt bis zum 17. Mai aus, als Herbert Plumer und Bryan Mahon zum Entsatz eintrafen. Inzwischen hatte Roberts seinen Marsch auf die Hauptstädte der Burenrepubliken begonnen; am 13. März fiel die Hauptstadt des Oranje-Freistaates, Bloemfontein, und am 5. Juni die Hauptstadt Transvaals, Pretoria. Präsident Kruger floh daraufhin nach Portugiesisch-Ostafrika, von wo er später an Bord eines niederländischen Kriegsschiffs nach Europa reiste. Der Krieg schien für Großbritannien gewonnen zu sein, obwohl der Übergang der Buren zur Guerillakriegsführung bereits begonnen und erste Erfolge wie bei Sanna’s Post Ende März gezeitigt hatte. Britische Erfolge gegen die sich in die Weiten des Veld zurückziehenden burischen Kommandos waren aufgrund deren Geländekenntnis und Schnelligkeit nur noch mit hohem Aufwand zu erzielen. Roberts versuchte daher mit einer Strategie von „Zuckerbrot und Peitsche“ das Kriegsende zu beschleunigen. Nachdem die Burenrepubliken als Kronkolonien annektiert worden waren, wurde denjenigen Buren, die ihre Waffen abgaben und einen Loyalitätseid ablegten, erlaubt nach Hause zu gehen. Andererseits ließ Roberts die Farmen von Buren, die den Krieg fortsetzten, niederbrennen und weitete dies schließlich zu einer Politik der kollektiven Bestrafung aus. Dies erwies sich letztlich als fatal, da es die Buren nur noch zu verstärktem Widerstand bis zum bitteren Ende anspornte. Im Dezember 1900 kehrte Roberts nach England zurück und überließ Kitchener den Oberbefehl.", "section_level": 2}, {"title": "Guerillakrieg, \"verbrannte Erde\" und Schaffung von Konzentrationslagern.", "content": "Nun änderten die Buren ihre Taktik und gingen zu einem für die Briten äußerst verlustreichen Guerillakrieg über. Unter ihrem Anführer, General Christiaan de Wet, kämpften sie noch volle zwei Jahre lang weiter. In kleinen Trupps führten sie Überraschungsangriffe durch – zumeist auf die Nachrichtenverbindungen, Nachschub- und Verkehrswege der Briten –, um sich dann rasch zurückzuziehen. Da ein so operierender Gegner auf konventionelle Weise kaum zu fassen war, wandte Kitchener eine Strategie der „verbrannten Erde“ an: Die Farmen in den Guerillagebieten wurden zerstört und die Ernten vernichtet, um den Gegner auszuhungern. Rund 120.000 Farmbewohner, vor allem Frauen und Kinder, wurden in Konzentrationslagern interniert. Davon starben über 26.000 aufgrund katastrophaler Lebensbedingungen an Hunger und Krankheiten. Die Britin Emily Hobhouse besuchte mehrere Konzentrationslager und setzte sich in ihrer Heimat öffentlichkeitswirksam für die Internierten ein. Darüber hinaus schränkte Kitchener die Bewegungsfreiheit der burischen Guerilla immer weiter ein. Dazu legte er zunächst entlang der Bahnstrecken und schließlich über das ganze Land ein System von Blockhäusern an, die mit kleinen Garnisonen belegt waren. Zum Zeitpunkt des Friedensschlusses standen 250.000 (von insgesamt 450.000 eingesetzten) britischen Soldaten rund 30.000 Kämpfer auf Seiten der Buren gegenüber.", "section_level": 2}, {"title": "Umgang mit der nichteuropäischen Bevölkerung.", "content": "Im Krieg erhielt besonders die britische Seite freiwillige Unterstützung aus den Gruppen der schwarzen und farbigen Bevölkerung. Sie dienten als technische Hilfskräfte, Sanitäter, Transporteure oder sogar als Kämpfer. Die Buren dagegen bemühten sich, die nichteuropäische Bevölkerung aus den direkten Kriegshandlungen herauszuhalten. Wurden Nichteuropäer gefangen genommen, kam es auf beiden kriegsbeteiligten Seiten zu deren Misshandlung und zu Erschießungen. Besonders auf burischer Seite ereigneten sich massive Übergriffe auf die indigene Zivilbevölkerung. Dabei stellten sich der spätere Premierminister Barry Hertzog und weitere seiner militärischen Führer als Kriegsverbrecher heraus. In Kriegsgefangenschaft geratene schwarze Hilfskräfte des britischen Militärs wurden massenhaft ohne Gerichtsurteil exekutiert. Es gab seitens der Buren auch keine Bestrafung für ungerechtfertigte Übergriffe auf Schwarze. In der Kapkolonie wurde jede Kooperation oder Solidarisierung mit der burischen Seite als Hochverrat betrachtet und hart bestraft.", "section_level": 2}, {"title": "Friedensschluss.", "content": "Am 31. Mai 1902 wurde der Burenkrieg mit dem Frieden von Vereeniging beendet. Der Vertrag sah die Eingliederung der beiden Burenrepubliken in das britische Empire vor, gewährte den Buren aber ansonsten großzügige Friedensbedingungen: Sie erhielten alle Rechte britischer Staatsbürger, und Afrikaans wurde als Amtssprache anerkannt.", "section_level": 2}, {"title": "Versöhnung nach dem Krieg.", "content": "Trotz der mit äußerster Grausamkeit geführten Kämpfe gelang die Versöhnung zwischen Briten und Buren relativ rasch. Bereits 1907 wurden dem Oranje-Freistaat und Transvaal Selbstverwaltung und eigene Regierungen zugestanden. 1910 bildeten sie mit der Kapkolonie und Natal die Südafrikanische Union. Diese erhielt den Status eines Dominion innerhalb des Britischen Empire, war seither also de facto ein souveräner Staat. Drei Generäle der geschlagenen Burenarmee – Louis Botha, Jan Christiaan Smuts und Barry Hertzog – dienten der Union nacheinander als Premierminister. Dennoch fanden sich nicht alle Buren mit der Situation ab: So versuchte der ehemalige Guerillaführer Christiaan de Wet zu Beginn des Ersten Weltkrieges einen prodeutschen Aufstand auszulösen, der aber auf Grund der zahlenmäßigen Schwäche der deutschen Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika keine Aussicht auf Erfolg hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland und der Burenkrieg.", "content": "Als der Burenkrieg bereits begonnen hatte, brach Wilhelm II. mit seinem Außenminister nach London auf und wurde auf Schloss Windsor mit außerordentlicher Freundlichkeit empfangen. Der in Europa um Unterstützung bittende Ohm Krüger, einst Adressat der Krüger-Depesche, erhielt diesmal keinerlei Hilfe durch den Kaiser. 1908 behauptete Wilhelm in einem Interview mit dem \"Daily Telegraph\" sogar, der Burenkrieg sei durch einen von ihm entworfenen Schlachtplan gewonnen worden. Diese und andere Äußerungen führten zur Daily-Telegraph-Affäre. In dem deutschen Historienfilm \"Ohm Krüger\" mit Emil Jannings aus dem Jahre 1941 werden die Vorgeschichte und der Verlauf des Krieges unter dem Blickwinkel der damaligen antibritischen NS-Kriegspropaganda dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Erstmalige Verwendung von Stacheldraht in einem militärischen Konflikt.", "content": "Der Burenkrieg ist der erste Konflikt, in dem Stacheldraht in größerem Umfang eingesetzt wurde. Die Entwicklung des Stacheldrahtes hatte um 1865 in den Vereinigten Staaten begonnen, als es zunehmend notwendig wurde, wertvolles Land vor frei grasenden Rinderherden zu schützen. Um die Bewegungsfreiheit der Buren einzuschränken, griffen die britischen Truppen unter General Lord Kitchener in der zweiten Hälfte des Burenkrieges unter anderem auf Stacheldraht zurück. Zunächst entlang der Bahnstrecken und schließlich über das ganze Land errichteten sie ein System von Blockhäusern, die mit kleinen Garnisonen belegt waren. Stacheldrahtwälle schützten nicht nur die unmittelbare Umgebung dieser Blockhäuser und die Eisenbahnstrecken, sondern zogen sich bis zum jeweils nächsten Blockhaus, das auf dem Höhepunkt des Burenkrieges nicht mehr als eine halbe Meile entfernt stand. Solange es hell war, war es für die Buren unmöglich, diese Wälle zu durchschneiden, da sie dabei für die Gewehre der Garnisonen beider Blockhäuser ein statisches Ziel waren. Glocken, die in die Stacheldrahtzäune gehängt wurden, machten auch nächtliche Versuche vergeblich, die Wälle zu durchschneiden. Insgesamt 8000 Blockhäuser und 3700 Meilen von Stacheldrahtwällen wurden im Verlauf des Burenkrieges von den Briten errichtet. Die Kosten für dieses System, mit denen die Briten schließlich das Veld unter ihre Kontrolle brachten, betrugen 300.000 Britische Pfund, nur ein Bruchteil der britischen Kriegskosten von mehr als 200 Millionen Britischen Pfund. Baden Baden-Powell, einer der am Zweiten Burenkrieg teilnehmenden britischen Offiziere hielt bereits 1903, kurz nach Ende des Konflikts, fest: Er ist auch der erste Konflikt, in dem Stacheldraht verwendet wurde, um Gefangene in ihrer Bewegungsfreiheit zu begrenzen. Die Konzentrationslager, in die burische Frauen, Kinder und alte Männer verbracht wurden, waren zunächst nicht umzäunt. Im Verlauf der Auseinandersetzungen wurden diese jedoch mit Stacheldraht eingezäunt, um jegliches Entkommen zu verhindern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Zweite Burenkrieg (auch Südafrikanischer Krieg; englisch auch \"Second Anglo Boer War,\" „Zweiter Englisch-Burischer Krieg“, Afrikaans: \"Tweede Vryheidsoorlog,\" „Zweiter Freiheitskrieg“) von 1899 bis 1902 war ein Konflikt zwischen Großbritannien und den beiden Burenrepubliken Oranje-Freistaat und Südafrikanische Republik (Transvaal), der mit deren Eingliederung in das britische Imperium endete. Ursachen waren einerseits das Streben Großbritanniens nach den Bodenschätzen der Region sowie nach einem territorial geschlossenen Kolonialreich in Afrika und andererseits die ausländerfeindliche Gesetzgebung der Burenrepubliken.", "tgt_summary": "第二次布尔战争(英语:Second Boer War;;;1899年10月11日-1902年5月31日),是一场英国与川斯瓦共和国和奥兰治自由邦之间的战争。", "id": 2407043} {"src_title": "Herzogtum Sachsen-Meiningen", "tgt_title": "萨克森-迈宁根", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1680 bis 1826.", "content": "Der drittälteste Sohn Bernhard I. bekam bei der Teilung des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahr 1680 die ehemals hennebergischen Ämter Meiningen, Maßfeld, Wasungen, Sand und Frauenbreitungen sowie die sächsisch-wettinischen Ämter Salzungen und Altenstein mit dem Gericht Liebenstein zugesprochen. Er bildete daraus das neue Fürstentum Sachsen-Meiningen und war Gründer vom Haus Sachsen-Meiningen. Wie bei den älteren Brüdern, Herzog Friedrich von Sachsen-Gotha und Herzog Albrecht von Sachsen-Coburg, erhielt Sachsen-Meiningen volle Landeshoheit im Reichsverband. Durch das Aussterben der Linien \"Sachsen-Coburg\" 1699 und Sachsen-Römhild 1710 wurde das Territorium des Fürstentums nach jeweils langen und zum Teil kriegerischen Erbauseinandersetzungen (Themarer Krieg) deutlich vergrößert. 1735 wurden das Amt Neuhaus und das Gericht Sonneberg von \"Sachsen-Coburg\" und 1753 zwei Drittel der Herrschaft Römhild Sachsen-Meiningen zugesprochen. Das Land nannte sich nun in der Zeit von 1735–1826 \"Sachsen-Meiningen-Coburg\". Sachsen-Meiningen hatte bereits 1723 die Hälfte von Sachsen-Hildburghausen und 1729 auch die schaumbergische Hälfte des Amtes Schalkau sowie 1732 den schaumbergischen Gerichtsbezirk Rauenstein erworben. 1742 entstand bis 1826 aus dem Gericht Sonneberg ein Amt Sonneberg, das zusammen mit den Ämtern Schalkau und Neuhaus sowie dem Gericht Rauenstein räumlich vom Kerngebiet um Meiningen durch das Herzogtum \"Sachsen-Hildburghausen\" getrennt war. Für dieses Gebiet bürgerte sich die Bezeichnung „Meininger Oberland“ ein. Das Kerngebiet um die Residenzstadt Meiningen wurde nun als „Meininger Unterland“ bezeichnet. Bis 1806 gehörten die Ämter Meiningen, Maßfeld, Wasungen, Sand, Frauenbreitungen und Amt Salzungen zum Fränkischen Reichskreis.", "section_level": 2}, {"title": "1826 bis 1866.", "content": "Die letzte Neuordnung und Territoriumsveränderung der ernestinischen Herzogtümer erfolgte nach dem Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahre 1826 durch den Teilungsvertrag zu Hildburghausen. Bis auf die Ämter Königsberg und Sonnefeld erhielt Sachsen-Meiningen ganz \"Sachsen-Hildburghausen\", die Ämter Saalfeld, Gräfenthal und Themar (bisher zu Sachsen-Coburg-Saalfeld), Camburg mit 15 Orten des Kreisamts Eisenberg, Kranichfeld und 1/3 des Amts Römhild (bisher zu Sachsen-Gotha-Altenburg) zugesprochen. Sachsen-Coburg-Saalfeld bekam dafür die Ämter Sonnefeld und Königsberg und das Herzogtum \"Sachsen-Gotha\", das in Personalunion als Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha verwaltet wurde. Der Herzog Friedrich von \"Sachsen-Hildburghausen\" wurde zum Ausgleich mit Sachsen-Altenburg abgefunden. Seit 1815 war Sachsen-Meiningen Mitglied des Deutschen Bundes. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen erhielt 1829 eine eigene Verfassung und den aus Landständen vereinten Meininger Landtag, der sich aus 24 parlamentarischen Abgeordneten zusammensetzte. 1833 wurde das Herzogtum im Zoll- und Handelsverein der Thüringischen Staaten Mitglied des Deutschen Zollvereins.", "section_level": 2}, {"title": "1866 bis 1918.", "content": "Im Deutschen Krieg 1866 stand Sachsen-Meiningen auf der Seite Österreichs, so dass eine preußische Kriegserklärung am 11. Juli erfolgte. Nach der Niederlage Österreichs und dem späteren Austritt am 26. Juli aus dem Deutschen Bund ersuchte Herzog Bernhard II. um die Aufnahme in den Norddeutschen Bund. Dieses wurde ihm nur unter der Bedingung der Abdankung zu Gunsten seines damals preußenfreundlichen Sohnes Georg II. zugesagt. Nach langwierigen Verhandlungen über einen Auseinandersetzungsvertrag mit seinem Sohn dankte der Herzog schließlich am 20. September nach dem Einrücken eines preußischen Infanterieregimentes in Meiningen zu Gunsten des Erbprinzen Georg ab. So konnte am 8. Oktober ein Friedensvertrag geschlossen werden, der lediglich gegen endgültige Abtretung des umstrittenen Dorfes Abtlöbnitz bei Camburg, ohne weitere Kriegsentschädigungen, die Aufnahme in den Norddeutschen Bund ermöglichte. 1871 wurde das Herzogtum Mitglied des Deutschen Reiches, das den Norddeutschen Bund ersetzte. Im Bundesrat in Berlin ließ es sich durch das Königreich Bayern vertreten und nicht wie die meisten anderen thüringischen Staaten durch das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Herzogliche Residenz und Landeshauptstadt war die heutige Kreisstadt Meiningen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) mit dem Residenzschloss Elisabethenburg. Die bekannteste und meistgenutzte Sommerresidenz der Meininger Herzöge befand sich im Schloss Altenstein in Bad Liebenstein. Weitere Residenzen waren die Veste Heldburg, das Schloss Landsberg sowie die Villa Carlotta in Tremezzo am Comer See. Nach der Abdankung des Herzogs 1918 wurde aus dem Herzogtum der Freistaat Sachsen-Meiningen, der 1920 im Land Thüringen aufging.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: Das Wappen ist fünfmal geteilt und zweimal gespalten mit Mittelschild auf dem fünften und achten Feld. In den Feldern:", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Daten.", "content": "Außerdem lagen 1910 im Vergleich zu 1833 folgende Orte über der Marke von 2.000 Einwohnern: Gemeinde Steinach (7.557 – 1.928; +292 %), Gemeinde Lauscha (5.821 – 911; +539 %), Gemeinde Oberlind (3.602 – 864; +317 %), Gemeinde Schweina (3.533 – 1.357; +160 %), Stadt Themar (2.960 – 1.323; +124 %), Stadt Camburg (2.846 – 1.530; +86 %), Stadt Gräfenthal (2.592 – 1.387; +87 %), Stadt Schalkau (2.439 – 977; +150 %), Gemeinde Breitungen (2.290 – 1.545; +48 %), Gemeinde Steinheid (2.234 – 639; +250 %), Gemeinde Judenbach (2.151 – 918; +134 %) und Stadt Lehesten (2.025 – 870; +133 %).", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Das Herzogtum Sachsen-Meiningen war bei der Erbteilung nach Erlöschen der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg (1826) deutlich erweitert worden. Das Staatsgebiet wuchs von ca. 970 km2 auf ca. 2400 km2. Durch Edikt vom 29. Januar 1829 Nr. 6 erfolgte eine Einteilung in 12 Verwaltungsämter: Meiningen, Salzungen, Sonneberg und Wasungen (für den alten Bestand von vor 1826), Eisfeld, Gräfenthal, Heldburg, Hildburghausen, Kranichfeld, Römhild, Saalfeld und Camburg (für die bei der Erbteilung hinzuerworbenen Gebiete). Diese Verwaltungsämter wurden 1868/69 aufgehoben und ihre Sprengel in vier Kreisen zusammengefasst:", "section_level": 1}, {"title": "Währung und Postregal.", "content": "Das Herzogtum trat 1838 dem Dresdner Münzvertrag bei. Zwei Taler im preußischen 14-Taler-Münzfuß entsprachen nun süddeutschen Gulden im -Gulden-Fuß, was als gemeinsame Vereinsmünze der „contrahierenden Staaten“ gelten sollte. Diese Vereinsmünze zu „2 Taler = Gulden“ war in jedem Zollvereins-Land gesetzlich gültig – unabhängig davon, wer der jeweilige Emittent der Vereinsmünze war. Sachsen-Hildburghausen und Sachsen-Meiningen prägten eigene Münzen im bayerischen Münzfuß (1 Gulden zu 60 Kreuzer zu 240 Pfennigen). Münzstätten bestanden in Hildburghausen 1786–1829, in Saalfeld 1828–1846, in München 1854–1915. Erst mit der Einführung der Mark als Reichswährung zum 1. Januar 1876 nach dem Gesetz vom 4. Dezember 1871 wurde die Zersplitterung des Währungswesens aufgehoben. Die Thurn-und-Taxis-Post sicherte sich durch Verträge mit den ernestinischen Herzogtümern das Postregal: Nachdem Herzog Friedrich IV. zu Gotha und Altenburg, ohne Erben zu hinterlassen, am 11. Februar 1825 gestorben war, fiel das Herzogtum Gotha im Erbverteilungsplan vom 12. November 1826 an Herzog Ernst I. zu Coburg-Saalfeld, der dafür Saalfeld an Sachsen-Meiningen abtreten musste. Sachsen-Altenburg entstand ebenfalls durch den Erbteilungsvertrag vom 12. November 1826, hierbei fiel es an Herzog Friedrich, der dafür Hildburghausen an Meiningen abtrat. Aufgrund der Lineal-Gradual-Sukzession erhob Herzog Bernhard II. Erich Freund bei Aussterben der Linie zu Gotha und Altenburg als Nachkomme des zweitältesten Sohnes von Ernst dem Frommen Anspruch auf das ganze Erbe, bekam aber nur das Herzogtum Hildburghausen, das Fürstentum Saalfeld, die Grafschaft Camburg, die Herrschaft Kranichfeld sowie das Amt Themar und die volle Landeshoheit über Römhild zugesprochen. Wegen der damit verbundenen neuen Gebietseinteilungen mussten zum Teil die Verträge erneuert werden. So schloss Herzog Bernhard II. von Sachsen-Meiningen am 4. November 1829 mit dem Fürsten Maximilian Karl von Thurn und Taxis einen neuen Lehenspostvertrag ab. Schon äußerlich war die gemeinsame Verwaltung am Namen, an den Postwappen und an den Uniformen, die sich durch verschiedene Kragenfarben unterschieden, zu erkennen. So lautete der Name der Postanstalt: „Herzoglich Meiningische, Fürstlich Thurn und Taxissche Lehenspostexpedition“. Das Postwappen vereinte demzufolge beide Wappen, unten das herzogliche, darüber das fürstlich Thurn und Taxissche. Von 1852 bis 1866 gab die Thurn-und-Taxis-Post eigene Briefmarken in zwei verschiedenen Währungen aus. Sachsen-Meiningen gehörte zum Südlichen Bezirk mit Kreuzerwährung. Ab 1867 ging das Postregal an Preußen über, das jedoch – ebenso wie der Norddeutsche Bund – bis zur Einführung der Reichswährung 1876 Briefmarken in Kreuzerwährung ausgab.", "section_level": 1}, {"title": "Gerichtswesen.", "content": "Die Gerichtsbarkeit oblag dem allen thüringischen Staaten gemeinsamen Oberlandesgericht in Jena. Es umfasste die vier sachsen-ernestinischen Staaten, das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt und die beiden reußischen Fürstentümer sowie die preußischen Kreise Schmalkalden, Schleusingen und Ziegenrück. Das Herzogtum unterhielt 16 Amtsgerichte; das Landgericht Meiningen war für die Kreise Meiningen, Hildburghausen und Sonneberg, zugleich aber auch für das Herzogtum Coburg und für die preußischen Kreise Schleusingen und Schmalkalden zuständig. Der Kreis Saalfeld gehörte zum gemeinschaftlichen Landgericht Rudolstadt mit Schwurgericht in Gera.", "section_level": 1}, {"title": "Militär.", "content": "Bedeutendste Garnisonstadt des Herzogtums war die Residenzstadt Meiningen. Von 1718 bis 1866 waren hier die Meininger Truppen in mehreren Kasernen stationiert. Als Mitglied des Deutschen Bundes stellte das Herzogtum ein Kontingent von 1150 Mann Infanterie und bildete das 3. Bataillon der Reservedivision des Bundesheeres. Die Infanterie bildete ein Bataillon und eine Schützenabteilung in fünf Kompanien. Erst 1856 erfolgte eine Vermehrung auf zwei Bataillone zu vier Kompanien. Nach dem Deutschen Krieg stationierte man das 1815 aus mehreren Landwehrbataillonen gebildete und 1861 ernannte 2. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 32 der Preußischen Armee in Meiningen. Dort bezogen das I. und II. Bataillon die von 1865 bis 1867 ursprünglich für die Meininger Truppen errichtete Hauptkaserne. Das III. (Füsilier-)Bataillon war zunächst in Kassel ansässig. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 war es in Hersfeld und ab 1895 ebenfalls in Meiningen stationiert. Dort bezog das Bataillon die neu erbaute Nordkaserne in der Leipziger Straße. Das Regiment wurde im Dezember 1918 aufgelöst. Nach der am 4. Februar 1867 mit Preußen geschlossenen Militärkonvention bildeten die Meininger Truppen mit denen von Sachsen-Coburg und Gotha das 6. thüringische Infanterieregiment Nr. 95, das zum 11. preußischen Armeekorps in Kassel gehörte. Dessen I. Bataillon lag in Gotha in Garnison, das II. Bataillon in Hildburghausen und das III. Bataillon in Coburg.", "section_level": 1}, {"title": "Chefs des Hauses Sachsen-Meiningen.", "content": "Mit der Novemberrevolution 1918 wurde in Deutschland die Monarchie abgeschafft. Seither wird das Oberhaupt der Linie Haus Sachsen-Meiningen als \"Chef des Hauses Sachsen-Meiningen\" bezeichnet; die Nachkommen tragen den Namen \"Prinz(essin) von Sachsen-Meiningen Herzog(in) zu Sachsen\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Sachsen-Meiningen war ein ernestinisches Herzogtum im heutigen Thüringen, das 1680 durch Teilung des Herzogtums Sachsen-Gotha unter den Söhnen Herzog Ernsts I. von Sachsen-Gotha (1601–1675) entstand. 1867 wurde Sachsen-Meiningen Bundesstaat im Norddeutschen Bund und 1871 im Deutschen Kaiserreich.", "tgt_summary": "萨克森-迈宁根(Sachsen-Meiningen)是韦廷家族在图林根的一个邦国。1680年由萨克森-哥达分裂产生。1871年加入德意志帝国。1918年德国君主制覆亡,1920年成为魏玛共和国图林根州的一部分。", "id": 1328449} {"src_title": "Moment (Stochastik)", "tgt_title": "矩 (數學)", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Es sei formula_1 eine Zufallsvariable und formula_2 eine natürliche Zahl. Dann bezeichnet man als \"Moment der Ordnung formula_2 von formula_1\" oder kürzer als \"formula_2-tes Moment von formula_1\" den Erwartungswert der formula_2‐ten Potenz von formula_1 (unter der Voraussetzung, dass dieser existiert): und als \"formula_2-tes absolutes Moment von formula_1\" wird der Erwartungswert der formula_2-ten Potenz des Absolutbetrages formula_13 von formula_1 bezeichnet: In theoretischen Untersuchungen werden mitunter auch Momente nichtganzzahliger Ordnung formula_16 betrachtet. Die Existenz von Momenten einer bestimmten Ordnung liefert allgemein Aussagen über die Verteilung der Wahrscheinlichkeitsmasse. Das \"erste Moment\" ist der Erwartungswert. Er wird meist mit formula_17 bezeichnet und kann als Mittelwert angesehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung für reelle Zufallsvariable.", "content": "Ist formula_1 eine auf einem Wahrscheinlichkeitsraum formula_19 definierte reelle Zufallsvariable mit der Verteilungsfunktion formula_20, dann folgt aus der Definition des Erwartungswertes als Stieltjesintegral Ist formula_1 eine \"stetige Zufallsvariable\" mit der Dichtefunktion formula_23, dann gilt: und für eine \"diskrete Zufallsvariable\" mit den Werten formula_25 und den zugehörigen Wahrscheinlichkeiten formula_26 ist Mit Hilfe des Lebesgue-Integrals bezüglich des Wahrscheinlichkeitsmaßes formula_28 lassen sich diese Fälle einheitlich schreiben als", "section_level": 1}, {"title": "Zentrale Momente.", "content": "Neben den oben definierten Momenten werden die \"zentralen Momente\" definiert, bei denen die Verteilung der Wahrscheinlichkeitsmasse um den Erwartungswert formula_30 der Zufallsvariablen formula_1 betrachtet wird: und Sie heißen \"zentrale Momente\", da sie am Mittelwert formula_17 zentriert sind. Aus der Definition folgt unmittelbar, dass das erste zentrale Moment immer 0 ist: Das erste zentrale absolute Moment ist die mittlere absolute Abweichung: Das zweite zentrale Moment ist die Varianz: Das dritte zentrale Moment ergibt nach Normierung mit der Standardabweichung die Schiefe (engl. \"skewness\") (auch 3. normiertes/standardisiertes Moment genannt): Das vierte zentrale Moment ergibt nach Normierung mit der Standardabweichung die Wölbung (auch 4. normiertes/standardisiertes Moment genannt): Schiefe und Wölbung werden zusammen als \"höhere Momente\" bezeichnet. Die Wölbung wird oft als Maß der Abweichung von der Normalverteilung benutzt, die Schiefe ist ein Maß der Abweichung von einer symmetrischen Verteilung.", "section_level": 1}, {"title": "Momente, charakteristische Funktion und Kumulanten.", "content": "Durch mehrfaches Ableiten der Formel für die charakteristische Funktion erhält man eine Darstellung der gewöhnlichen Momente durch die charakteristische Funktion als Das formula_2-te Moment kann auch mit der momenterzeugenden Funktion ermittelt werden. Außerdem ist es möglich, das formula_2-te Moment als Polynom formula_2-ten Grades durch die ersten formula_2 Kumulanten formula_47 darzustellen. Dieses Polynom ist dann genau das formula_2-te vollständige Bell-Polynom formula_49:", "section_level": 1}, {"title": "Markow-Ungleichung.", "content": "Die Bedeutung der Momente wird durch folgenden Satz deutlich: Wenn das formula_2-te absolute Moment formula_52 der Zufallsvariablen formula_1 existiert, dann gilt Das ist die Markow-Ungleichung, die eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit betragsmäßig großer Werte von formula_1 liefert. Im Spezialfall formula_56 folgt daraus mit der Varianz formula_57 von formula_1 die bekannte Tschebyscheffsche Ungleichung die eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit großer Abweichungen der Zufallsvariablen formula_1 von ihrem Erwartungswert macht.", "section_level": 1}, {"title": "Verbundmomente.", "content": "Der Momentenbegriff lässt sich auch auf mehrere Zufallsvariablen erweitern. Im Falle zweier Zufallsvariablen formula_1 und formula_62 sind die gemeinsamen Momente (engl. \"joint moments\") von formula_1 und formula_62 mit der gemeinsamen Dichte formula_66. Analog werden die zentralen gemeinsamen Momente von formula_1 und formula_62 als definiert. Insbesondere ist formula_70 die Kovarianz von formula_1 und formula_62.", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung.", "content": "Ein Näherungsverfahren zur Berechnung von Momenten ist die First-order second-moment Methode.", "section_level": 1}], "src_summary": "Momente von Zufallsvariablen sind Parameter der deskriptiven Statistik und spielen eine Rolle in der Stochastik. Die Begriffe Erwartungswert, Varianz, Schiefe und Wölbung zur Beschreibung einer Zufallsvariablen hängen eng mit deren Momenten zusammen.", "tgt_summary": "矩,又称动差,英文为moment。 数学中矩的概念来自于物理学。在物理学中,矩是用来表示物体形状的物理量。矩是用于物体形状识别的重要参数指标。定义在实数域上的实函数相对于值\"c\"的\"n\"阶矩为:", "id": 330093} {"src_title": "Lotus 1-2-3", "tgt_title": "Lotus 1-2-3", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Version für den IBM PC wurde am 6. Januar 1983 veröffentlicht. Sie lief unter DOS und trug damals wesentlich zum Erfolg des IBM-PC bei. Die Zahlen „1-2-3“ stehen dabei für die Funktionalität der Software: 1 = Berechnungen, 2 = Diagramme, 3 = Datenbank. Anfangs orientierte sich das Programm noch an Visicalc, hat dieses aber letztlich überholt und stieg zum Marktführer bei den Tabellenkalkulationen auf. Mit 1-2-3 wurden erstmals Zellnamen und Zellbereiche eingeführt. Mitte der 1980er Jahre war Lotus 1-2-3 R2 die dominierende Anwendung für Tabellenkalkulation auf dem IBM-PC. Der Nachfolger R3 war auch für OS/2 verfügbar und konnte unter DOS erweiterten Speicher nutzen. Auch Versionen für die UNIX-Derivate IBM AIX, HP-UX, Sun Solaris oder SCO UNIX waren erhältlich. Als grafische Oberflächen auf dem PC populärer wurden, entstanden Versionen für OS/2 Presentation Manager und Windows, 1991 auch die Version 1.0 für den Macintosh. Zeitgleich mit der Entwicklung von Microsoft Windows 2.x wurde von Microsoft das Tabellenkalkulationsprogramm Microsoft Excel entwickelt und gemeinsam vorgestellt. Den damit verbundenen Entwicklungsvorsprung konnte Lotus nicht mehr einholen, verbunden mit der OEM-Politik von Microsoft wurde 1-2-3 dann durch Microsoft Excel als Standardprogramm abgelöst. Der Konkurrent Borland entwickelte ebenfalls eine Tabellenkalkulation, die er in Anspielung auf Lotus’ 1-2-3 Quattro Pro (Quattro: italienisch für „4“) nannte. Seit 2002 beschränkte sich die Weiterentwicklung jedoch auf kleinere Änderungen und Bugfixes. Zum 11. Juni 2013 kündigte die IBM das Produkt ab und stellte das Marketing dazu ein. Zum 1. Oktober 2014 wurde zusätzlich der Support beendet und das Produkt offiziell eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Dateiformat.", "content": "Die mit 1-2-3 erstellten Dateien erhalten die Endung codice_1 (in älteren Versionen auch codice_2 (Version 1), codice_3, codice_4 (Version 2), codice_5, codice_6 (Japanische Version 2), codice_7 (Version 3), codice_8 (Japanische Version 3), codice_9 (Version 4), codice_10 (Japanische Version 4), codice_11 (Version 5)). Vorlagendateien (so genannte SmartMaster) haben die Dateiendung codice_12. Die Dateien heißen bei 1-2-3 Arbeitsmappen. Eine Arbeitsmappe kann mehrere Arbeitsblätter (Tabellen) enthalten. Ein Arbeitsblatt besteht aus 256 Spalten, die jeweils von A (=1) bis IV (=256) bezeichnet sind, und 65536 Zeilen (von 1 bis 65536 nummeriert). Somit stehen in einem Arbeitsblatt 16.777.216 Zellen zur Verfügung. Das Dateiformat selbst ist proprietär und kann nicht ohne weiteres von anderen Programmen gelesen werden. Mit 1-2-3 kann man jedoch viele Fremdformate (z. B. Microsoft Excel) lesen, bearbeiten und speichern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lotus 1-2-3 war eine Tabellenkalkulationssoftware der Firma Lotus Development Corporation, heute ein Unternehmen von IBM. Das Programm wurde mit dem Werbespruch „rechnet schneller als Sie 1-2-3 sagen können“ beworben. Die offizielle Unterstützung des Programms durch den Hersteller IBM endete am 30. September 2014.", "tgt_summary": "Lotus 1-2-3,是Lotus Software(美国莲花软件公司)于1983年起所推出的电子试算表软件,在DOS时期广为个人电脑使用者所使用,是一套杀手级应用软件。但在Windows兴起后,微软强力营销其Microsoft Office软件,因此Lotus 1-2-3就逐渐式微。", "id": 2345428} {"src_title": "Oklahoma City", "tgt_title": "奧克拉荷馬市", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden Indianerstämme aus dem ganzen Land von der amerikanischen Zentralregierung gewaltsam in das Indianer-Territorium verdrängt. Das Gebiet der heutigen Oklahoma City galt als nicht zugewiesenes Land \"(Unassigned Lands),\" da es keinem Stamm zugeordnet war. Im Februar 1887 wurde in diesem ein Eisenbahndepot mit dem Namen \"Oklahoma Station\" eröffnet, bevor die Infrastruktur durch den Bau eines Postamts im Dezember desselben Jahres erweitert wurde. Am 22. April 1889 wurde das heutige Oklahoma City dann im Zuge des Oklahoma Land Run von über 10.000 Angloamerikanern besiedelt. Wenige Tage nach dem Land Run wurde eine provisorische Regierung installiert. Oklahoma City wurde am 15. Juli 1890, etwa zwei Monate nach der Errichtung des Oklahoma-Territoriums, offiziell gegründet. Darauf folgten die ersten Wahlen, aus denen William J. Gault als Sieger hervorging. Am 12. August 1890 wurde er der erste Bürgermeister der Stadt, der dieses Amt nicht provisorisch ausübte. Zunächst fungierte Oklahoma City als Sitz des County Two und Guthrie als Hauptstadt des Territoriums. Bis zur Mitgliedschaft in den Vereinigten Staaten im Jahr 1907 versuchte Oklahoma City, die bisherige Hauptstadt als wirtschaftliches Zentrum des neuen Staates zu verdrängen. In einer Petition wurde Oklahoma City als neue Hauptstadt vorgeschlagen und aus einer am 11. Juni 1910 abgehaltenen Wahl ging die Stadt siegreich hervor. Im Lauf der ersten zehn Jahre verdoppelte sich die Bevölkerung. Auch danach wuchs die neue Stadt beständig, bis am 4. Dezember 1928 in dem Gebiet Öl entdeckt wurde. Überall wurde das „schwarze Gold“ aus der Erde gepumpt. Sogar auf der Rasenfläche des Capitols wurde Öl gefördert. Der Einfluss der Ölgelder beschleunigte das Wachstum. Oklahoma City wurde eine attraktive viktorianische Stadt mit Anschluss an das Bahnnetz und Industrieansiedlungen. Die Bevölkerung wuchs auf 64.000 Einwohner. Während viele das große Geld mit Öl machten, hatte die Mehrheit der Amerikaner nicht das Glück, der Great Depression zu entkommen. Bis 1935 entstand Hooverville am Südufer des North Canadian River, benannt nach Herbert C. Hoover, eine Barackensiedlung, gebaut von ländlichen Auswanderern und Arbeitslosen. Der Fluss hatte oft Hochwasser und brachte Krankheiten und Zerstörung für die dort lebenden Menschen. Als Teil des sogenannten New Deal wurden erste Erfahrungen im öffentlichen Wohnungsbau gesammelt und der Wasserspiegel des Flusses durch Maßnahmen des Works Progress Administration und Civilian Conservation Corp gesenkt, was im Übrigen später zum Problem für die Stadt wurde, da der Fluss in manchen Jahren kaum Wasser führte. Ebenfalls 1935 wurde in der Stadt die erste, von Carl Magee erfundene Parkuhr aufgestellt. In den 1970er Jahren erlebte die Stadt dank des Ölbooms und des Baus einer Autofabrik durch den Konzern General Motors eine Phase des Aufschwungs. In den 1980er Jahren verursachten die Pleite der Penn Square Bank (1982) und der Verfall des Ölpreises Mitte des Jahrzehnts eine schwere Wirtschaftskrise. Viele Häuser im Zentrum der Stadt standen leer; im Zentrum gab es lediglich ein Hotel. Die Arbeitslosigkeit lag bei etwa 10 Prozent. Die Rezession hielt bis in die 1990er Jahre an. Am 14. Dezember 1993 stimmten die Bürger für das Projekt \"MAPS\" (Metropolitan Area Projects), das eine temporäre Steuererhöhung vorsah. Mit den zusätzlichen Einnahmen finanzierte die Stadt Investitionen in die Infrastruktur, ohne Schulden aufnehmen zu müssen. So wurden unter anderem eine Bibliothek, ein Kanal und eine Sportarena gebaut. Der Plan, die Stadt auf diese Weise für potenzielle Arbeitnehmer attraktiver zu machen, um in der Konsequenz Unternehmen anzulocken, ging auf. Das Projekt gilt heute als Erfolg und mitverantwortlich für die positive Entwicklung von Wirtschaft und Kultur, die sich im Bau von Hotels und Museen widerspiegelt. Die meisten Banken der Stadt reagierten auf die Krise der 80er Jahre und hielten sich fortan an eine konservative, weniger risikobehaftete Kreditvergabepolitik. Dieser Umstand erklärt, weshalb die Stadt von der Weltwirtschaftskrise ab 2007 in nur geringem Maße betroffen waren. Am 20. Mai 2013 wurde die Stadt durch den Moore-Tornado heimgesucht. Das Ergebnis waren schwere Schäden an Gebäuden und 24 Tote.", "section_level": 1}, {"title": "Bombenanschlag.", "content": "Am 19. April 1995 wurde das Alfred P. Murrah Federal Building Ziel des sogenannten \"Oklahoma City Bombing\", bei dem 168 Menschen getötet und über 800 verletzt wurden. Am Morgen des 19. April detonierte ein mit ca. drei Tonnen Sprengstoff beladener Van an der 5th Street vor dem Gebäude. Ein Drittel des Gebäudes wurde weggesprengt. Bei der Suche nach den Tätern kam man nur wenige Stunden nach der Explosion auf die Spur des Fluchtfahrzeuges. Durch eine in den Gebäudetrümmern gefundene Fahrzeugachse mit Seriennummer konnte der Autovermieter ausfindig gemacht werden. Dessen Beschreibung führte zu Timothy McVeigh, der auf dem Phantombild von einem Motelbesitzer erkannt wurde. Bei der Fahndung nach ihm stellte sich heraus, dass er kurz nach dem Anschlag wegen fehlenden Kennzeichens von der Polizei angehalten und aufgrund illegalen Waffenbesitzes verhaftet worden war. Es wurden noch zwei Mittäter festgenommen, darunter Terry Nichols, ein guter Freund McVeighs, die Mitglieder der \"Michigan-Miliz\" waren, einer paramilitärischen Vereinigung. Als Motive nannten die Täter, dass mit dem Anschlag Vergeltung für die Geschehnisse in Waco und Ruby Ridge, die sich beide einige Jahre zuvor ereignet hatten, geübt werden sollte. Timothy McVeigh wurde von einem Gericht zum Tode verurteilt und am 11. Juni 2001 in Indiana hingerichtet. Terry Nichols wurde im August 2004 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Am 19. April 2000 wurde das Oklahoma City National Memorial eröffnet, das an die Opfer dieses Terroranschlags erinnern soll.", "section_level": 2}, {"title": "Demografie.", "content": "Der letzten Volkszählung zufolge hatte die Stadt 2010 etwa 580.000 Einwohner. Diese Zahl ist nach Schätzung der Behörden bis 2014 auf etwa 620.000 angewachsen. Die Bevölkerungsdichte betrug demnach 395 Einwohner je km für das Jahr 2013. Das rasche Bevölkerungswachstum wird zum Teil auf das – seit Jahren anhaltende – Wirtschaftswachstum der Region und die damit verbundene Entstehung von Arbeitsplätzen zurückgeführt. Das Medianalter lag 2014 bei 34,4 Jahren. Die Bevölkerungszusammensetzung ist uneinheitlicher als im gesamten Bundesstaat; die Migrationsrate deutlich höher. 12 % der Stadtbewohner wurden außerhalb der Vereinigten Staaten geboren. So sind die Weißen – bei einem Anteil von 63 % an der Gesamtbevölkerung – die am stärksten vertretene Rasse. Sie machen allerdings einen erheblich kleineren Teil der Einwohner aus als in anderen Regionen Oklahomas. Unter den Weißen sind 43 % hispanischer oder lateinamerikanischer Herkunft. Darunter sind größtenteils Mexikaner. Die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe nach den Weißen stellen Schwarze und Afroamerikaner mit 15 %. Asiaten stellen 4 % der Einwohner. Die beiden zuletzt genannten Gruppen sind in der Stadt deutlich überrepräsentiert: Ihr Anteil ist jeweils doppelt so hoch wie im Bundesstaat. Dagegen liegt der Anteil der amerikanischen Ureinwohner mit 3,5 % deutlich unterhalb des Schnitts von knapp 9 %. Dennoch stellt die Stadt nach absoluten Zahlen die viertgrößte indianische Gemeinde der USA. Die relative Mehrheit (13,0 %) der Bewohner Oklahoma Citys hat deutsche Vorfahren. In der Statistik folgen die Menschen mit irischer (10,0 %), englischer (7,4 %) und amerikanischer Abstammung (7,0 %) auf den weiteren Rängen.", "section_level": 1}, {"title": "Kriminalität.", "content": "Die Kriminalitätsrate von Oklahoma City lag 2012 im hohen Bereich. Sie betrug 591,5 Punkte (US-Durchschnitt: 301,1). In den Vororten war sie dagegen deutlich niedriger. In der Liste der gefährlichsten Städte mit mindestens 500.000 Einwohnern belegte Oklahoma City einer Studie zufolge 2014 landesweit den siebten Rang.", "section_level": 2}, {"title": "Geographie.", "content": "Oklahoma City liegt im Zentrum Oklahomas, einer Region, die unter den Namen Central Oklahoma und Frontier Country bekannt ist. Die Stadt liegt 157 Kilometer Luftlinie westsüdwestlich von Oklahomas zweiter Metropole Tulsa und 304 Kilometer nördlich von Dallas. Sie erstreckt sich über die Countys Oklahoma, Cleveland, Canadian und Pottawatomie. Die Fläche von 1.608,8 Quadratkilometern macht sie zur achtgrößten Stadt der USA nach Fläche. Oklahoma City liegt am südöstlichen Rand der Great Plains. Unmittelbar westlich der Stadt beginnt die baumarme Hochgrasprärie. Durch das Stadtgebiet verläuft der North Canadian River, ein Nebenfluss des Canadian Rivers. Der sieben Meilen lange Abschnitt des Flusses in Stadtnähe wird Oklahoma River genannt und zu Erholungs- und Sportzwecken genutzt. Zusammen mit seinen Vororten bildet die Stadt die Oklahoma City Metropolitan Area, eine Agglomeration mit 1,3 Millionen Einwohnern. Die größten Vororte sind Norman im Süden und Edmond im Norden. Weitere Orte mit mindestens 20.000 Einwohnern sind Choctaw, Del City, Forest Park, Midwest City, Moore, Shawnee, und Yukon. Einzelne Nachbargemeinden sind vollständig vom Kernstadtgebiet umschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Es gibt zwei verschiedene Definitionen der Stadtgliederung: Politisch ist Oklahoma City in acht Wahlbezirke eingeteilt (siehe unten), deren Grenzen flexibel sind, da sie vor jeder Wahl der aktuellen Bevölkerungsstruktur angepasst werden. Zum anderen kann die Stadt in sechs Regionen mit festen Grenzen gegliedert werden: den Nordwesten (NW), den Nordosten (NE), das Zentrum (CC), den Südwesten (SW), den Süden (S) und den Südosten (SE). An dieser Definition orientieren sich auch die Straßennamen.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die Stadt befindet sich nach Köppen in der feucht-subtropischen Klimazone (Cfa). Dieses liegt in der Form des Ostseitenklimas vor. Das Klima ist ganzjährig humid mit einem Niederschlagsmaximum im Juni. Charakteristisch sind lange und heiße Sommer: Die höchste Durchschnittstemperatur liegt bei 28 °C im Juli, die Tagestemperaturen erreichen dann im Mittel 34 °C, können aber auch wesentlich höher ausfallen. So wurde am 11. August 1936 ein Hitzerekord von 45 °C aufgestellt. Die Winter dauern nur wenige Monate an. Obwohl die Temperaturen häufig mild sind, ist das Auftreten von Nachtfrost nicht ungewöhnlich. Tagsüber steigen die Temperaturen aber fast immer über den Gefrierpunkt. Der kälteste Monat ist mit einer Durchschnittstemperatur von 4 °C der Januar. Der Kälterekord stammt vom 12. Februar 1899, als −27 °C gemessen wurden. Die Jahresmitteltemperatur lag in der Periode 1981–2010 bei 16,4 °C. Da Oklahoma City in der Tornado Alley liegt, besteht zu bestimmten Jahreszeiten erhöhte Gefahr durch Tornados. Besonders groß ist diese in den Monaten April bis Juni, wenn die meisten und heftigsten Stürme auftreten. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1890 sind aber – mit Ausnahme von Dezember und Januar – in jedem Monat des Jahres Tornados aufgetreten.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Oklahoma City ist aktuell eine Hochburg der Republikanischen Partei. Seit 1987 wird die Stadt ununterbrochen von einem Republikaner regiert. Dieser Umstand ist auf die konservative Wählerschaft zurückzuführen: Einer Studie aus dem Jahr 2014 zufolge liegt Oklahoma City in der Liste der konservativsten Städte der USA mit mindestens 250.000 Einwohnern auf dem zweiten Rang. Oklahoma City ist als Hauptstadt des Bundesstaates Oklahoma ihr Regierungssitz und damit Standort des Oklahoma State Capitols. Das Kapitol vereint die beiden Kammern der Legislative des Staates (Repräsentantenhaus und Senat). Die Stadt fungiert auch als Sitz des Oklahoma Countys und beherbergt in dieser Funktion das Oklahoma County Courthouse. Bei den Kongresswahlen gehört Oklahoma City zum Wahlbezirk Nr. 5.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtverwaltung.", "content": "Seit dem Jahr 1927 hat die Stadt ein \"Council Manager Government\". Von den Bürgern Oklahoma Citys werden der Bürgermeister (\"Mayor\") und der achtköpfige Stadtrat (\"City Council\") gewählt. Jedes Mitglied des Stadtrats repräsentiert einen der acht Wahlbezirke (\"Wards\"). Die Wahlperiode des Bürgermeisters beträgt vier Jahre; die des Stadtrats zwei. Sie ernennen einen hauptberuflichen Stadtgeschäftsführer (\"City Manager\"), der die Vorgaben des Stadtrates umsetzt. Seit 2004 hat der Republikaner Mick Cornett die Position des Stadtoberhaupts inne. Nach der Wahl im März 2014, als er eine Zustimmung von 65,7 % erhielt, regiert er in vierter Amtszeit.", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das übergeordnete Fortbewegungsmittel ist das Auto, mit dem etwa 94 % der Einwohner ihren Arbeitsweg bestreiten. Öffentliche Verkehrsmittel spielen dagegen nur bedingt eine Rolle: Von lediglich 0,7 % (Stand: 2013) der Arbeitnehmer werden sie auf dem Weg zum Arbeitsplatz genutzt (ohne Taxis).", "section_level": 2}, {"title": "Straßennetz.", "content": "Oklahoma City ist gut an das US-amerikanische Fernstraßennetz angebunden. Durch das Stadtgebiet verlaufen drei Interstate Highways. Die Interstate 35 verbindet die Stadt mit Wichita, Kansas City und Minneapolis im Norden, sowie Dallas, Fort Worth, Austin und San Antonio im Süden. Die Interstate 40 stellt Anschluss nach Amarillo und Albuquerque im Westen, sowie Little Rock, Memphis, Nashville und Knoxville im Osten her. Die Interstate 44 schafft Anschluss nach Wichita Falls im Südwesten und Tulsa, Springfield und St. Louis im Nordosten. Zudem verläuft die weltberühmte Route 66 durch das Stadtgebiet.", "section_level": 3}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "In der Nähe befinden sich der Will Rogers World Airport und der kleinere Wiley Post Airport, der momentan umgebaut wird. Die Flughäfen sind nach zwei Personen benannt, die in Alaska bei demselben Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind. Der Will Rogers World Airport ist mit täglich 12.000 Reisenden (Stand: 2014) Oklahomas wichtigster Zivilflughafen und fliegt die größten Städte der USA an, darunter New York City, Los Angeles, Chicago, Houston und Phoenix.", "section_level": 3}, {"title": "Öffentliche Verkehrsmittel.", "content": "Am Santa Fe Depot fährt zweimal täglich der Heartland Flyer der Bahngesellschaft Amtrak nach Fort Worth, Texas ab. Dort existieren Anschlüsse nach Dallas, Chicago und San Antonio. Innerhalb des Stadtgebiets hat die Busgesellschaft Embark ein Liniennetz aufgebaut, das vom Knotenpunkt im Zentrum Downtowns bis zu den Vororten reicht. Von den insgesamt 19 Linien fahren 16 von Montag bis Samstag und 3 nur werktags. Im September 2013 verabschiedete der Stadtrat den Beschluss zur Wiedereinführung einer Straßenbahn. Es soll im ersten Bauabschnitt ein Schienennetz von etwa sieben Kilometern Länge geschaffen werden. Baubeginn war am 7. Februar 2017. Inzwischen wurden weitere Ausbaupläne gutgeheißen, Anschlussverbindungen an den Fährverkehr seien geplant. Die Straßenbahn Oklahoma City wurde am 14. Dezember 2018 eröffnet.", "section_level": 3}, {"title": "Fährverkehr.", "content": "Von April bis Dezember wird der Oklahoma River mit Fähren befahren.", "section_level": 3}, {"title": "Wasserversorgung.", "content": "In den 1910er-Jahren wurde mit der Planung eines ersten Stausees zur Wasserversorgung der Bevölkerung begonnen. Im Jahr 1918 wurde der Lake Overholser fertiggestellt. Der Bau des Lake Hefners wurde während des Zweiten Weltkriegs unterbrochen und 1947 vollendet. 15 Jahre später folgte der Lake Stanley Draper. Diese drei Seen, die sich im Stadtgebiet befinden, sind noch heute bedeutend für die Wasserverteilung. Anfang der 1960er-Jahre ließ die Stadt einen See in 160 Kilometer Entfernung bauen und das Wasser mithilfe einer Pipeline nach Oklahoma City transportieren. Im Jahr 1983 wurde mit dem Sardis Lake ein weiterer Stausee fertiggestellt, der außerhalb der Stadt liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In Oklahoma City gibt es mehrere Hochschulen. Das größte College der Stadt und eines der größten im Staat ist das Oklahoma City Community College, an dem 22.000 Studenten eingeschrieben sind. Mit einer Studentenzahl von 7.000 ist die Oklahoma State University–Oklahoma City die größte Universität der Stadt. Hinzu kommt die Oklahoma City University, an der insgesamt 4.000 Studenten eingeschrieben sind, und die Oklahoma Christian University mit 2.000 Studenten. Außerdem sind in der Stadt mehrere Außenstellen anderer großer Universitäten des Staates angesiedelt. So befindet sich in Downtown die Musikakademie der University of Central Oklahoma und in der Nähe ist auch die medizinische Fakultät der University of Oklahoma, deren Hauptcampus im nahegelegenen Norman liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Stadt Oklahoma City gilt aktuell als besonders starker Industriestandort. Seit Jahren verzeichnet die Wirtschaft Oklahoma Citys ein rasches Wachstum, das 2011 und 2012 bei jeweils über vier Prozent lag und im Jahr darauf 3,9 % betrug. Die Arbeitslosenquote, die dem American Community Survey zufolge bei 3,9 % liegt, ist eine der niedrigsten in den USA. Der Trend ist seit Jahren rückläufig. Das Medianeinkommen eines Arbeitnehmers beträgt leicht unterdurchschnittliche 28.000 US-$ im Jahr. Laut amerikanischem Arbeitsministerium beträgt der durchschnittliche Stundenlohn innerhalb der Metropolregion Oklahoma Citys 20,47 $ (Stand: 2013). Dieser Wert liegt um 8 % unterhalb des Bundesschnitts. Die wichtigsten Arbeitgeber des Großraums Oklahoma City sind (Stand: Juli 2014) der Staat Oklahoma (42.000 Arbeitsplätze), die Tinker Air Force Base (27.000) und die University of Oklahoma (11.900). Die Metropolregion von Oklahoma City erbrachte 2016 eine Wirtschaftsleistung von 65,7 Milliarden US-Dollar. Im Großraum der Stadt wird ein großer Teil der ökonomischen Aktivität des Bundesstaats Oklahoma erbracht.", "section_level": 1}, {"title": "Industrie.", "content": "Oklahoma City liegt direkt über einem Ölfeld, weswegen der Förderung von Erdöl und Erdgas bereits seit den 1930er-Jahren eine Schlüsselrolle zukommt. Insgesamt gibt es etwa 1.400 Öl- und Gasquellen innerhalb der Stadtgrenzen (Stand: 2014), von denen etwa 1.100 aktiv sind. Sie befinden sich größtenteils auf Privatgrundstück. Jährlich nimmt die Stadt 3,7 Millionen US-$ durch Lizenzvergaben ein (Mittelwert von 2004 bis 2014). Die Mineralölunternehmen Devon Energy und Chesapeake Energy, die zu den größten Erdgasproduzenten der USA zählen, gehörten 2014 zu den 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt. Hinzu kommt OGE Energy, das in den Top 1000 gelistet wird. Kritisch sehen Experten und Politiker die übermäßige Abhängigkeit der Stadt von der Energieindustrie. Auch der Bürgermeister hat dieses Problem eingeräumt. Darüber hinaus war die Automobilindustrie mit einer Produktionsstätte von General Motors fast 30 Jahre in der Stadt vertreten. In der Fabrik waren in der Spitze bis zu 5.000 Arbeiter angestellt. Im Zuge einer Neuausrichtung wurde das Werk im Jahre 2001 vorübergehend geschlossen. Ab 2002 wurden nur noch Geländelimousinen produziert. Im November 2005 verkündete der Konzern das Aus der Produktionsstätte für den Anfang des folgenden Jahres. Dabei gingen mehr als 2.000 Arbeitsplätze verloren.", "section_level": 2}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Die Viehzucht zählt zu den traditionsreichsten Wirtschaftszweigen der Region. Die Oklahoma National Stock Yards Company nahm im Oktober 1910 ihren Betrieb auf. An den Viehmärkten der Stadt wird besonders mit Rindern gehandelt. Die Auktionen, die noch heute regelmäßig stattfinden, sind offen für Besucher.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "Zu den bedeutendsten Museen der Stadt gehören das Science Museum Oklahoma, das Oklahoma City National Memorial Museum, das National Cowboy & Western Heritage Museum, das Sam Noble Oklahoma Museum of Natural History und das Museum of Osteology.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaftssport.", "content": "Aushängeschild der Stadt ist das Basketballteam Oklahoma City Thunder, das in der NBA spielt. Seine Heimspiele trägt es in der Chesapeake Energy Arena aus. Die Oklahoma City Barons sind die bekannteste Eishockeymannschaft der Stadt und nehmen am Spielbetrieb der American Hockey League teil. Ihre Spiele finden im Cox Convention Center statt. Die Oklahoma City Dodgers spielen in der Minor League Baseball. Ihre Heimspiele werden im Chickasaw Bricktown Ballpark ausgetragen. Im Profifußball wird die Stadt vom Franchise Oklahoma City Energy, das in der USL Professional Division spielt, repräsentiert. Der Klub trägt seine Spiele im Pribil Stadium aus.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Sportarten.", "content": "Beliebt ist hier außerdem der Pferdesport. Die Stadt bezeichnet sich selbst als Welthauptstadt der Pferdeshows („Horse Show Capital of the World“). So findet jedes Jahr im November die Weltmeisterschaft der American Quarter Horse Association in Oklahoma City statt. Austragungsort der meisten Wettkämpfe ist die Oklahoma State Fair Arena. Der Oklahoma River ist offizieller Trainingsplatz der olympischen und paralympischen Ruder- und Kanumannschaften der USA und Schauplatz bedeutsamer Wettkämpfe dieser Sportarten.", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "Mit der konservativen Tageszeitung \"The Oklahoman\" ist das größte Printmedium des Staates in Oklahoma City ansässig. Nach werktäglicher Auflage liegt es mit etwa 125.000 Exemplaren bundesweit auf Platz 58 der größten Tageszeitungen (Stand: Juni 2013). Alle großen Fernsehnetworks haben in Oklahoma City lokale Ableger:", "section_level": 2}, {"title": "Freizeit und Erholung.", "content": "Der 1999 fertiggestellte Bricktown Canal ist eine Touristenattraktion. In Wassertaxis werden Rundfahrten angeboten. Der öffentlich-rechtliche Oklahoma City Zoo zählt jährlich bis zu eine Million Besucher. Er ist der Lebensraum von 500 Arten und wurde bereits im Jahr 1902 als kleine Menagerie eröffnet. Der Vergnügungspark Frontier City hat das Thema Western und liegt direkt an der Interstate 35. Er bietet unter anderem Achterbahnen, ein Riesenrad, Liveshows und Konzerte.", "section_level": 2}, {"title": "National Park Service.", "content": "Der National Park Service weist 107 Bauwerke und Stätten der Stadt im National Register of Historic Places (NRHP) aus (Stand 10. November 2018).", "section_level": 2}], "src_summary": "Oklahoma City ist die Hauptstadt des US-amerikanischen Bundesstaates Oklahoma und dessen wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Die Stadt ist County Seat des gleichnamigen Oklahoma County. Sie ist eine der größten Städte der Great Plains und liegt am North Canadian River im Zentrum des Bundesstaates Oklahoma. Offiziellen Schätzungen zufolge hatte sie 2016 etwa 640.000 Einwohner, sie ist damit die bevölkerungsreichste Stadt Oklahomas. In der Metropolregion lebten 2016 circa 1,37 Millionen Menschen.", "tgt_summary": "奥克拉荷马市(英语:英语:Oklahoma City)是美国奥克拉荷马州的首府、第一大城市,奥克拉荷马县县治。2005年7月1日人口532,517。奥克拉荷马市位于奥克拉荷马州的中部。面积621.2平方英里(1,608.8平方千米),其中水域面积14.2 sq mi(36.7 km2)。奥克拉荷马市建立在1889年。1907年奥克拉荷马州加入美国联邦,奥克拉荷马市代替了加斯里(Guthrie)成为奥克拉荷马州的首府,所以很多人把资本从加斯里移动去向奥克拉荷马市投资,而且在1928年发现了油田,所以奥克拉荷马市就开始兴旺起来。", "id": 1440641} {"src_title": "Salechard", "tgt_title": "萨列哈尔德", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Salechard befindet sich am rechten Ufer des Ob, etwas oberhalb bzw. südwestlich des Obbusens. Unmittelbar nördlich von Salechard verläuft der nördliche Polarkreis, woran das Polarkreisdenkmal in der Stadt erinnert. Die Entfernung nach Moskau beträgt etwa 1950 km Luftlinie in südwestlicher Richtung. Die nächstgelegenen Städte sind Labytnangi, 16 km nordwestlich von Salechard am gegenüberliegenden Ob-Ufer gelegen, und Workuta, rund 155 km nordwestlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde 1595 als Kosakenfestung gegründet und hieß bis 1933 \"Obdorsk\" (Обдорск), was in der Komi-Sprache so viel wie „Ort am Ob“ bedeutet. Bis Ende des 18. Jahrhunderts verlor die Festung ihre strategische Bedeutung, stattdessen wurden in Obdorsk jedes Jahr Winterjahrmärkte veranstaltet. Außerdem wurde die Siedlung bisweilen als Verbannungsort genutzt. 1933 erhielt Obdorsk, das drei Jahre zuvor Hauptort des nationalen Kreises der Jamal-Nenzen wurde, seinen nenzischen Namen \"Salechard\", der wörtlich „Siedlung am Kap“ bedeutet. 1938 wurde Salechard offiziell als Stadt anerkannt. Ende der 1940er-Jahre begann man auf Weisung Stalins mit der Errichtung eines neuen Hafens in Nowy Port, rund 270 km nordöstlich von Salechard, und mit dem Ausbau der Polarkreiseisenbahn von Salechard nach Igarka am Jenissei. Nach dem Tode Stalins geriet das Projekt jedoch in Vergessenheit, und Salechard verlor an Bedeutung. Bis heute ist es nicht durch die Polarkreiseisenbahn mit dem westlicheren Workuta verbunden, da es keine Brücke über den Ob nach Labytnangi gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: In Silber ein rotgezungter und rotgeaugter schwarzer Fuchs. Symbolik: Das Wappenbild war im Großen Russischen Wappen im rechten Wappenkreis von oben das Wappen drei im gevierten Schild mit Herzschild der ehemaligen Nordostprovinzen im Feld drei stellvertretend für die mit dem alten Namen Obdorsk bezeichneten Region eingefügt.", "section_level": 1}, {"title": "Flagge.", "content": "Auf weißem Tuch ein rotgezungter und rotgeaugter schwarzer Fuchs.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Industrie ist in Salechard mit einigen Nahrungsmittelbetrieben (u. a. Fischverarbeitung) eher schwach vertreten. Einen größeren Teil der wirtschaftlichen Infrastruktur der Stadt bilden Rohstoff- und Dienstleistungsbetriebe, darunter das Erdgasunternehmen Novatek, das hier seinen Hauptsitz hat, sowie Abteilungen der Großunternehmen Uralsvyazinform, Gazprom und Lukoil. Die Stadt ist Sitz der großen russischen Fluggesellschaft Yamal Airlines.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrswesen.", "content": "Salechard ist im Sommer per Fähre und im Winter per Eisstraße von Labytnangi erreichbar, wo bisher der fertiggestellte westliche Abschnitt der Polarkreiseisenbahn endet. Es gibt Vorbereitungen zum Bau der geplanten Ob-Brücke (kombiniert für Eisenbahn und Autoverkehr) nach Labytnang im Rahmen der durchgehenden Inbetriebnahme der Polarkreiseisenbahn zwischen Obskaja und Nadym. Die Stadt besitzt einen Flusshafen mit Verbindungen nach Chanty-Mansijsk und Omsk sowie einen Flughafen mit dem IATA-Code SLY. Eine Fernstraße nach Nadym ist im Bau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Salechard (;, \"Haus auf Halbinsel\") ist eine russische Stadt mit Einwohnern (Stand ) in Nordsibirien. Sie ist der Hauptort des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen.", "tgt_summary": "萨列哈尔德(;汉特语:Pułñawat;涅涅茨语:Саляʼ харад,意为“半岛上的房子”)是俄罗斯亚马尔-涅涅茨自治区的一个镇,亦是其首府。北极圈穿过该城。2010年人口42,544。", "id": 751733} {"src_title": "Erscheinung des Herrn", "tgt_title": "主顯節", "src_document": [{"title": "Kalendertag.", "content": "Epiphanie und Geburt Christi wurden ursprünglich am 6. Januar in einem Fest gefeiert. In der Armenischen Apostolischen Kirche ist das bis heute noch der Fall, wohingegen das Fest der Geburt Christi in der römischen Staatskirche im Jahre 432 n. Chr. auf den 25. Dezember verlegt wurde. Durch die Kalenderreform von 1582 wurden auch die Feste von orthodoxer und katholischer Kirche gegeneinander verschoben. Der 25. Dezember des julianischen Kalenders fiel lange Zeit auf den 6. Januar und fällt im 20. und 21. Jahrhundert auf den 7. Januar des gregorianischen Kalenders, dennoch feiern die orthodoxen Kirchen Weihnachten am 25. Dezember. Da für die armenischen Christen im Heiligen Land ebenso der julianische Kalender gilt, wird dort Weihnachten zusammen mit dem Fest der Taufe Christi als \"Epiphanias\" am julianischen 6. Januar, nach gregorianischem Kalender am 19. Januar begangen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Inhalte.", "content": "Schon im hellenistischen Ägypten wurde in der Nacht vom 5. zum 6. Januar die Geburt des Sonnengottes Aion aus der Jungfrau Kore gefeiert. Am Tag des 6. Januar folgte das Schöpfen des heilbringenden Wassers aus dem Nil. Im antiken Griechenland wurde mit den Wörtern \"theopháneia\" und \"epipháneia\" das Erscheinen einer Gottheit bezeichnet, mit ersterem auch das Vorzeigen aller Götterbilder bei einem Fest in Delphi. Im antiken römischen Kaiserkult im hellenistischen Osten des Römischen Reiches formte sich ein Feiertag, der die göttliche Erscheinung des Divus als Teil des Zeremoniells beinhaltete. Der Ritus wurde ebenfalls zu Beginn des Januars gefeiert und basierte auf der Epiphanie Iulius Caesars, der beim Überschreiten des Rubikon am 10. Januar 49 v. Chr. vom Volk als Heiland und lebender Gott (wahrscheinlich Divus Iulius) begrüßt und angebetet wurde. Grundsätzlich bedeutete die Epiphanie nichts anderes als der \"adventus,\" die Ankunft des römischen Herrschers und „seinen glückverheißenden Einzug in eine Stadt“. Spätestens im 2. Jahrhundert entstand in der Ostkirche das christliche Epiphanias- oder Theophaniefest, das bis zum 4. Jahrhundert das alte Ritual des Kaiserkultes überlagert hatte. Nach der konstantinischen Wende gingen einige Elemente des vorchristlichen Epiphaniaskultes, sofern sie sich auf Christus übertragen ließen, in die Liturgie ein. Die kaiserlichen Epiphanie-Riten hielten sich in Byzanz bis zum Untergang des oströmischen Reiches, allerdings immer eingeschränkter, da die Stellung der divinisierten Caesaren als römische Staatsgötter gegenüber der Rolle des lebenden Herrschers als Stellvertreter Christi zurückgedrängt wurde. Das ursprüngliche Datum der Epiphanie ist unbekannt. Die älteste sichere Quelle nennt neben dem 20. Mai vor allem den 10. Januar, aber auch den heute gebräuchlichen 6. Tag des neuen Jahres. An diesem Tag, berichtet Clemens von Alexandria, feierte die gnostische Sekte der Basilidianer die Taufe Jesu, durch die nach ihrem Verständnis der Mensch Jesus Sohn Gottes wurde. Mit „Erscheinung“ ist die menschliche Gegenwart Gottes in der Person Jesu Christi gemeint. Dabei wird der Geburt Jesu mit der Verehrung durch die jüdischen Hirten, der Anbetung der Weisen, seines kindlichen Wirkens bis zu seiner Taufe im Jordan und seines ersten Wunders bei der Hochzeit zu Kana gedacht. Die abendländische Kirche (Westkirche), welche Jesu Geburt am 25. Dezember (Weihnachten) beging, übernahm später das Epiphanie-Fest, feierte jedoch statt der Geburt die „drei Wunder“ der Anbetung der Könige (auch „Anbetung der Weisen“ genannt), der Taufe Jesu im Jordan und der Hochzeit zu Kana. Das Fest kann als „Königsfest“ bezeichnet werden, da es besonders die Erscheinung der königlichen Macht Jesu Christi und seine Anbetung als König betont. Dieser Gedanke wurde 1925 von Papst Pius XI. zum Thema eines eigenen Festes, des Christkönigsfestes, erhoben. Die geltenden Lese- und Perikopenordnungen in den evangelischen, katholischen und anglikanischen Kirchen beziehen sich mit dem Evangelium vor allem auf die Anbetung der Weisen, so dass dieser Festinhalt heute naturgemäß im Vordergrund steht. Die in der katholischen Leseordnung gebotene alttestamentliche Lesung sowie die Epistel sind auch in der evangelischen Perikopenordnung in der fünften bzw. zweiten Reihe vorgesehen. Dort kommen als weitere Lesungen (III), (IV) und (VI) hinzu. Die Taufe im Jordan ist dem folgenden Sonntag – in der römisch-katholischen Kirche als Fest der Taufe des Herrn, im evangelischen Kirchenjahr als 1. Sonntag nach Epiphanias bezeichnet –, die Offenbarung bei der Hochzeit zu Kana dem wiederum darauf folgenden „2. Sonntag nach Epiphanias“ (evangelisch) bzw. dem „2. Sonntag im Jahreskreis“ im Lesejahr C (katholisch) zugeordnet. In vorherigen evangelischen Perikopenordnungen wurde das Evangelium von der Taufe Jesu noch an Epiphanias gelesen. Es wird angenommen, dass die Epiphanie in der Westkirche erst nach der dortigen Einführung des Weihnachtsfestes am Festtag des Sol Invictus, also frühestens im 4. Jahrhundert liturgisch anerkannt wurde. Die Ostkirche feiert seit der Einführung von Weihnachten am 25. Dezember im Kirchenjahr mit Epiphanias nur mehr die „Taufe Jesu“, bei den Slawen verbunden mit einer Segnung des Wassers („Große Wasserweihe“) und häufig einer Prozession zu einem Gewässer. Da ein Teil der Orthodoxie, vor allem in Russland und Serbien, liturgisch am julianischen Kalender festhält, wird Weihnachten in den betroffenen Ländern derzeit am 7. Januar und Epiphanie erst am 19. Januar begangen. Das Fest der Erscheinung des Herrn wird in der Liturgie der katholischen Kirche als Hochfest der Erscheinung des Herrn gefeiert. Auch der Kalender der evangelischen Kirche enthält das Fest Epiphanias. Bis 1955 hatte die Epiphanie zudem einen Vigiltag am 5. Januar und eine Oktav, die am 13. Januar endete; von dieser blieb nach ihrer Abschaffung durch Papst Pius XII. noch der ehemalige Oktavtag übrig, an dem bis zur Liturgiereform des Zweiten Vatikanische Konzils das Fest der Taufe des Herrn gefeiert wurde. Die Vigilfeier des Festes der Erscheinung hat ein eigenes liturgisches Proprium.", "section_level": 1}, {"title": "Gesetzlicher Feiertag.", "content": "Der 6. Januar ist ein staatlicher Feiertag in Österreich, Liechtenstein, Italien, San Marino, Spanien und Andorra, Schweden, Island, Finnland, Kroatien, der Slowakei, Griechenland und in Polen. In Deutschland ist der 6. Januar in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt gesetzlicher Feiertag, in der Schweiz in den Kantonen Schwyz, Tessin und Uri sowie in einigen Gemeinden im Kanton Graubünden. In Georgien ist der dem 6. Januar des julianischen Kalenders entsprechende 19. Januar als Epiphaniastag gesetzlicher Feiertag.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Johann Sebastian Bach komponierte in Leipzig zwei Kantaten für das Fest, das die Weihnachtszeit beschloss: \"Sie werden aus Saba alle kommen\" (BWV 65, 1724) und \"Liebster Immanuel, Herzog der Frommen\" (BWV 123, 1725). Der sechste Teil seines Weihnachtsoratoriums,, ist zur Aufführung im Gottesdienst am Epiphaniasfest bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Brauchtum.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hochneujahr.", "content": "Der 6. Januar wird im süddeutschen und alpinen Raum im Volksbrauchtum auch als \"Neujahrstag\" betrachtet – Hochneujahr, Großes Neujahr, Großneujahr, Oberster oder Öberster. Der Ursprung dieser Neujahrsvorstellung wurde bisher gemeinhin auf christliche Wurzeln zurückgeführt oder zumindest in einem christlichen Zeitraum angesetzt. Dieser Ansatz für die Vorstellung des 6. Januar als Neujahrstag wird mittlerweile angezweifelt, da er durch keine christliche Tradition gestützt wird – so gibt es beispielsweise keine Urkunde, in der der 6. Januar auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches je als offizieller Neujahrstag erwähnt wird, im Gegensatz zu anderen christlichen Neujahrsdatierungen. Auch mit den Kalenderumstellungen und Anpassungen des 16.–18. Jahrhunderts steht diese Vorstellung in keinerlei Zusammenhang, da die frühesten erhaltenen Nennungen bereits ins 14. Jahrhundert datieren. Eine Deutung des Neujahrsverständnisses vom 6. Januar als Teil eines ursprünglich vorchristlichen Jahreskreises wird daher nicht mehr ausgeschlossen. Mit einer vorchristlichen Vorstellung des 6. Januar als Neujahrstag verbinden sich weitere Elemente des Volksglaubens, z. B. die Rauhnächte (auch Raunacht oder Rauchnacht). In Oberfranken ist mit dem Hochneujahrstag der Brauch des „Stärk’ antrinken“ am Vorabend oder am Abend des 6. Januar verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Wetterregeln.", "content": "Für den Dreikönigstag gelten volkstümlich Wetterregeln:", "section_level": 2}, {"title": "Sternsinger.", "content": "Im Volksbrauchtum der Westkirche wurde das Epiphaniasfest auf das Motiv der heiligen drei Könige, der Weisen aus dem Morgenland, reduziert. Bei den Krippen werden die Figuren am Dreikönigstag um drei Weise aus dem Morgenland ergänzt. Basierend auf altem Brauchtum gehen Gemeindemitglieder als „heilige Drei Könige“ gekleidet von Haus zu Haus. Meistens sind es Kinder und Jugendliche, die diese Aufgabe als „Sternsinger“ wahrnehmen; in katholischen Gegenden sind es Ministranten, Kommunionkinder oder andere Jugendliche der jeweiligen Kirchengemeinde, die nicht nur die Frohbotschaft des Evangeliums verkünden, sondern auch Spenden für benachteiligte Kinder sammeln. Diese Tradition wird im deutschsprachigen Bereich durch das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ unterstützt. Den Menschen, die die Sternsinger einlassen, singen die Sternsinger ein Lied und/oder sagen ein Gedicht bzw. ein Gebet auf. Dann schreiben sie an die Haustüren bzw. die Türbalken mit geweihter Kreide die traditionelle Segensbitte \"C+M+B\" mit der jeweiligen Jahreszahl, getrennt durch den Stern und drei Kreuze, die als Glaube, Liebe und Hoffnung interpretiert werden können. Geläufiger ist die Deutung als Abkürzung der legendarischen Namen der heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, für Lateinkundige sind es die Anfangsbuchstaben des Segensspruchs „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus). Die Weisen aus dem Morgenland gelten in der Tradition als die ersten Missionare, die die Frohbotschaft in die ganze Welt hinausgetragen haben. Aus diesem Grund gilt das Fest Epiphanie als das älteste Missionsfest.", "section_level": 2}, {"title": "Gottesdienst.", "content": "In der römisch-katholischen Kirche werden an Erscheinung des Herrn traditionell Kreide (für den Haussegen durch die Sternsinger, \"Christus mansionem benedicat\" „Christus segne dieses Haus“), Weihrauch (im Gedenken an die Geschenke durch die Weisen aus dem Morgenland) sowie das Dreikönigswasser (im Gedenken der Taufe Jesu im Jordan) gesegnet. Das Benediktionale sieht dafür eigene Formulare vor. In Bischofskirchen findet nach der Verkündigung des Evangeliums oder dem Schlussgebet die sogenannte Festankündigung der beweglichen Feste des Jahres statt.", "section_level": 1}, {"title": "Regionale Bräuche.", "content": "In Österreich sammelt das Werk des Heiligen Apostels Petrus für die Weltmission, und das Sternsingen wird von der jeweiligen Diözese als Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar durchgeführt. Die als Heilige Drei Könige und einem Sternträger schön gewandeten Mädchen und Buben der Jungschar ziehen von Haus zu Haus, singen, tragen Texte vor und weisen auf den guten Zweck ihrer Sammlung hin, meist die Förderung von Projekten in Entwicklungsländern. Dabei werden ebenfalls über die Türen die Jahreszahl und die Buchstaben C+M+B geschrieben. In einigen Ländern werden auch Dreikönigskuchen (Hefegebäck in Form einer Krone) gebacken: In Italien findet die Bescherung von Geschenken erst am 6. Januar statt, an \"La Befana\". In Spanien bringen traditionell erst die Drei Könige den Kindern die Geschenke, wie sie auch dem Jesuskind Geschenke brachten. Bei dem Umzug \"Cabalgata de los Reyes Magos\" ziehen sie mit ihrem Gefolge durch die Stadt: Wenn die Kinder vom Umzug zurück nach Hause kommen, waren die Könige schon da und haben die Geschenke hinterlassen. Oft legen die Kinder vorher Futter für die Kamele der Könige auf das Fensterbrett. Wenn die Kinder nicht brav waren, gibt es statt der Geschenke ein Stück Kohle – heute meist ein schwarz eingefärbter Brocken Zucker. In der schwäbisch-alemannischen Fasnet beginnt traditionell am Dreikönigstag die Fastnacht mit verschiedenen Bräuchen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Epiphánias, Epiphanía, Epiphanie (von, latinisiert \"epiphanīa\" „Erscheinung“) bzw. Epiphániasfest ist der ursprüngliche und heute noch in der evangelischen Kirche gebräuchliche Name eines am 6. Januar begangenen Festes im Christentum; in der aktuellen Ausgabe der Perikopenordnung wird es als „Fest der Erscheinung des Herrn: Epiphanias“ bezeichnet. In Teilen findet auch der Begriff \"Theophanie\" ( „Erscheinen Gottes“) synonym hierzu Verwendung. In der katholischen Kirche wird es als Fest der Erscheinung des Herrn \"(Sollemnitas in Epiphania Domini),\" volkstümlich und in vielen Kalendern auch als Dreikönigsfest, Dreikönigstag, Heilige Drei Könige und Heiligedreikönigstag bezeichnet, regional vereinzelt bis heute u. a. auch als \"Großneujahr, Hohes Neujahr, Hochneujahr\" oder \"Oberster\" bekannt. In Österreich wird dieser Tag auch \"Weihnachtszwölfer\" genannt. Diese Bezeichnung leitet sich vermutlich von dem alten Brauchtum ab, das Weihnachtsfest zwölf Tage lang zu begehen, wovon der letzte Tag das Fest der Erscheinung des Herrn war.", "tgt_summary": "主显节(;英语:Epiphany,有出现或显示之意),正教称为神显日和洗礼节,新教称为显现日,是一个基督教的重要庆日。西方基督教在此日纪念及庆祝主耶稣基督在降生为人后首次显露给外邦人(指东方三贤士),东方基督教主要庆祝三位一体的神在主基督的洗礼上,或借着主基督的生日第一次向所有世人显现。主显节为每年的1月6日,但因教派不同而有不同的庆日或庆祝方式。", "id": 1240680} {"src_title": "Deutschschweiz", "tgt_title": "瑞士德语区", "src_document": [{"title": "Sprachen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alltagsprache.", "content": "Als Alltagsprache wird zumeist Schweizerdeutsch, eine Sammelbezeichnung für die in der Deutschschweiz gesprochenen alemannischen Dialekte, gesprochen. Schweizer Hochdeutsch wird im Alltag kaum gesprochen, zumeist eher zur Verständigung mit oder unter Personen, die des Schweizerdeutschen nicht mächtig sind, so z. B. mit Bewohnern der Romandie, der Italienischen Schweiz bzw. mit Auswärtigen oder zugezogenen Personen. Während im übrigen alemannischen Sprachraum das Standarddeutsche die Ortsdialekte vielfach als vorrangige Sprachvarietät verdrängt hat, werden die schweizerdeutschen Dialekte in fast allen Gesprächssituationen vorrangig benutzt. In diesem Zusammenhang beschrieb der Deutschschweizer Schriftsteller Hugo Loetscher in einem Essay die Sprachsituation der Deutschschweizer als \"zweisprachig innerhalb der eigenen Sprache\".", "section_level": 2}, {"title": "Gebärdensprache.", "content": "In der Deutschschweiz wird die Deutschschweizer Gebärdensprache (DSGS) eingesetzt. Falls Lehnwörter in Einsatz kommen, so werden dort bevorzugt Wörter der in der Romandie genutzten Langue des signes Suisse romande (LSF-SR) verwendet, weniger solche der Deutschen Gebärdensprache (DGS) oder der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS), mehr die nationalen Grenzen sind also entscheidend, weniger die Lautsprachgrenzen. Die DSGS ist eine eigenständige Sprache, deren Familienzugehörigkeit unklar ist (französisch oder deutsch).", "section_level": 2}, {"title": "Amtssprache.", "content": "Die Sprachregionen der Schweiz bilden an sich keine administrativen Einheiten. Auch die Kantonsgrenzen sind keine Sprachgrenzen, somit hat die Schweiz eine weitere Vielfalt: Kantone mit mehreren gesprochenen Sprachen und Amtssprachen. Der Status der Sprachen in der Schweiz ist auf Kantonsebene geregelt. In 17 der 26 Kantone ist aufgrund der Bevölkerungsstruktur Schweizer Hochdeutsch die alleinige Standard- und Amtssprache. In vier weiteren Kantonen zählt das Schweizer Hochdeutsch zu den offiziellen Sprachen:", "section_level": 2}, {"title": "Kulturgrenzen.", "content": "Die romanisch-germanische Sprachgrenze zwischen Schweizerdeutsch bzw. Schweizer Hochdeutsch in der Deutschschweiz und dem Schweizer Französisch in der französischen Schweiz wird auch als Röstigraben bezeichnet. Etwas östlich davon markiert die Mundartgrenze Brünig-Napf-Reuss-Linie eine weitere Kulturgrenze. Im Schulwesen zeichnet sich ab, dass lediglich die Deutschschweizer Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Solothurn, Bern und das Oberwallis Französisch als erste obligatorische Fremdsprache in der Primarschule lehren; im deutschsprachigen Teil Graubündens wird zuerst Italienisch eingeführt, und in den restlichen deutschsprachigen Kantonen wird zuerst Englisch unterrichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Wie bei allen grossen Sprachregionen des Landes, orientiert sich das Kultur- und Geistesleben der Deutschschweiz in grossem Masse auch am Rest der deutschsprachigen Sphäre. Nichtsdestotrotz ist das Kulturleben des Landesteils auch stark durch den Austausch mit der lateinischen Schweiz und von den vielen einheimischen Lokalbräuchen geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "Zu den wichtigsten Museen der Deutschschweiz zählen gemeinhin:", "section_level": 2}, {"title": "Kunst.", "content": "Das Kunstmuseum Basel (ältestes und grösstes Kunstmuseum des Landes sowie erste öffentliche Kunstsammlung Europas), die Fondation Beyeler im Basler Vorort Riehen, welches als meistbesuchtes Kunstmuseum der Schweiz gilt und vor allem für ihre Ausstellungen im Bereich der Klassischen Moderne international renommiert ist. Daneben spielen im Kunstleben der Stadt auch die Kunsthalle Basel (Gründung im Jahr 1872), welche sich als Dialogsplattform für zeitgenössische Kunst etabliert hat, und das von Herzog & de Meuron im Basler Vorort Münchenstein entworfene Schaulager eine wichtige Rolle mit nationaler und internationaler Strahlkraft. Zu nennen ist weiter das Museum Tingueley, das sich in seinen Ausstellungsräumen mit den Werken des gleichnamigen Künstlers Jean Tingueley befasst. In Zürich hingegen befinden sich als Häuser mit hoher internationaler Ausstrahlung das auf das Jahr 1797 zurückgehende Zürcher Kunsthaus, das seinen Fokus u. a. auf Edward Munch (grösste Sammlung des norwegischen Malers ausserhalb Norwegens) legt sowie beispielsweise die bedeutendste und umfangreichste Werksammlung Alberto Giacomettis des Landes ausstellt. Der heutige Bau am Heimplatz geht auf das Jahr 1910 zurück und wurde vom Schweizer Architekten Karl Moser gebaut. Auf der anderen Seite gilt die Stiftung Sammlung E. G. Bührle als bedeutendste Kunstausstellungsfläche in der Stadt. Von grosser Bedeutung ist zudem das Museum Rietberg in Zürich-Enge als einziger Ausstellungsort aussereuropäischer Kunst der Schweiz. In der Bundesstadt Bern befinden sich hingegen das 1879 eröffnete Kunstmuseum Bern (Schwerpunkt auf Klassischer Moderne, wobei die Sammlung von der Gotik bis zur Gegenwart reicht) als auch das Zentrum Paul Klee. Weltweite Bekanntheit erlangte durch zahlreiche Ausstellungen zeitgenössischer Kunst zudem auch die Kunsthalle Bern, welche auf das Jahr 1918 zurückgeht. In der Ostschweiz stellt hingegen das Kunstmuseum St. Gallen die wichtigste kulturelle Einrichtung für Kunst der Region dar. Das Museum geht auf das Jahr 1877 zurück, und legt den Schwerpunkt seiner Sammlung auf die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, die Kunst des 19. Jahrhunderts aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich, die Appenzeller Bauernmalerei sowie die internationale Kunst der Moderne. Als Kunstmuseen von regionaler resp. nationaler Bedeutung des Landesteils zählen das Kunstmuseum Winterthur (Gründung: 1916), das Kunstmuseum Solothurn (Gründung: 1902) sowie das 1933 eingerichtete Kunstmuseum Luzern, das sich heute im KKL-Bau von Jean Nouvel befindet.", "section_level": 3}, {"title": "Geschichts- und Kulturkunde.", "content": "Der deutschschweizerische Sitz des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich aus dem Jahr 1898 befasst sich in seinen Ausstellungsräumen mit der Geschichte und Kultur der Schweiz über die Jahrhunderte hinweg und zählt als das meistbesuchte Museum der Schweiz. Von grosser nationaler Bedeutung ist zudem die auf das Jahr 719 zurückgehende Stiftsbibliothek St. Gallen, welche die grösste Klosterbibliothek des Landes und seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Von nationaler Geltung sind auch das Historische Museum Basel, das Naturhistorische Museum Basel, das Bernische Historisches Museum (zweitgrösstes Historisches Museum der Schweiz), das Schloss Frauenfeld, das Museum der Kulturen Basel sowie das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern. Im Bereich der Archäologie ist die Ausstellungsfläche der Augusta Raurica (Augst, Kanton Basel-Landschaft) sowie das Museum für Archäologie des Kantons Thurgau in Frauenfeld von Geltung. Das Freilicht-Museum Ballenberg in Hofstetten b. Brienz (Kanton Bern) hat als ethnographisches Museum des Landes ebenfalls eine gewisse Bedeutung.", "section_level": 3}, {"title": "Kulturschaffende.", "content": "Zu den in Gedächtnis und Rezeption als bedeutend erachtenden Kulturschaffenden des Landesteils zählen u. a. (zeitlich geordnet): Hans Holbein d. J. aus Basel, der im Zeitraum der Reformation und Renaissance internationales Renommee erlangte, und in Bern Niklaus Manuel. Im 18. Jahrhundert wird dann vornehmlich auch der Bündner Malerin Angelika Kaufmann eine hohe internationale Strahlkraft zugesprochen. Schliesslich kommen dann der Schriftsteller und Lyriker des Realismus Conrad Ferdinand Meyer in Zürich zu internationaler Bekanntheit, der im Zeitraum des 19. Jahrhunderts neben den Schriftstellern Jeremias Gotthelf, Gottfried Keller und Johanna Spyri zu den bedeutendsten deutschschweizerischen Kulturschaffenden überhaupt zählt. Später tritt dann auch der Schriftsteller Robert Walser (Geburt in zweisprachiger Stadt Biel) zu den grossen Schriftstellern deutscher Zunge des Landes. Im Bereich der bildenden Künste sind in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem die Berner Ferdinand Hodler (der zeitlebens auch eine enge Bindung zur Westschweiz pflegte) und Albert Anker, der aus Basel stammende Arnold Böcklin sowie der in Solothurn geborene Cuno Amiet zu nennen. Im 20. Jahrhundert zählen dann im Bereich der Literatur vor allem Friedrich Dürrenmatt (der sich später allerdings im Kanton Neuenburg niederlässt) sowie Max Frisch zu den grössten Kulturschaffenden deutscher Sprache des Landes, beide Autoren gelten gemeinhin als literarischer Spiegel der Deutschschweiz ihrer Zeit. In kleinerem Rahmen stimmt dies später auch für Adolf Muschg oder Hugo Loetscher. Im Bereich der Kunst sind in erster Linie die Namen von Hans Arp, Sophie Taueber-Arp, Max Bill, Paul Klee (Geburt bei Bern), Meret Oppenheim, Pipilotti Rist oder Irène Zurkinden zu nennen. Ab dem 20. Jahrhundert wird die Schweiz im Allgemeinen (aber vor allem auch der Bereich der Deutschschweiz aufgrund der Sprachverwandtschaft) für Kulturschaffende aus dem deutschsprachigen Raum als Exil- und Auswanderungsstätte in gesteigertem Masse von Bedeutung. Zu erwähnen sind die Namen von Hermann Hesse (später Niederlassung im Kanton Tessin), Else Lasker-Schüler (Zürich), Ernst Ludwig Kirchner (Davos, Kanton Graubünden), Franz Marc oder die Mitglieder der Literatenfamilie Mann an den Ufern des Zürichsees, wobei Erika und Klaus Mann die Stadt Zürich auch zur Wirkungsstätte des Kabaretts Die Pfeffermühle machen. Das Geschwisterpaar war in Zürich wiederum eng mit der aus Thalwil stammenden Autorin und Photographin Annemarie Schwarzenbach verbunden. Auf der anderen Seite absolvieren beispielshalber auch Walter Benjamin und Gerschom Scholem an der Universität Bern ihr Studium in den 1920er Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Hochschulwesen.", "content": "Insgesamt finden sich in der Deutschschweiz sechs Volluniversitäten in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Zürich und die zweisprachige Universität Freiburg i. Üe. sowie der deutschschweizerische Sitz der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.Die Universität Basel wurde im Jahr 1460 gegründet und ist somit die älteste Universität der Schweiz. Sie war bis zum 19. Jahrhundert die einzige Hochschule mit Universitätsstatus der heutigen Schweiz. Die Universität zählt gemeinhin zu den Geburtsstätten des europäischen Humanismus und ist unter anderem mit Erasmus von Rotterdam, Paracelsus, Jacob Burckhardt, Friedrich Nietzsche, Marion Gräfin Donhöff, Karl Jaspers oder Karl Barth verbunden. Insgesamt haben an der Universität mit ihren rund 12'000 Studierenden (Stand: 2018) neun Nobelpreisträger und zwei Schweizer Bundespräsidenten studiert resp. gelehrt. Die Universität Bern wurde im Jahr 1834 nach dem Zusammenbruch der alten patrizischen Politverhältnisse im Kanton von der neuen liberalen Regierung nach dem Humboldt’schen Bildungsideal gegründet. Ihr gingen die Fakultäten für Medizin, Theologie und Jura aus der Akademie von 1805, und die Akademie der freien Künste aus dem Jahr 1528 voraus. Es nahmen hier unter anderem Albert Einstein eine Lehrbefugnis für theoretische Physik sowie Theodor Kocher (Nobelpreis für Chirurgie) eine Professur an der Medizinischen Fakultät an. Die Universität zählt heute knapp 18'000 Studierende und ist somit die zweitgrösste Volluniversität der Schweiz. Die Universität Luzern, im Jahre 2000 gegründet, ist die jüngste unter den schweizerischen Universitäten und zählt zu den kleinsten. Sie wird allgemein als Nachfolge des Jesuitenkollegiums Luzern gesehen, welches 1574 gegründet wird, nachdem die Universität Basel im Zuge der Reformation als Bildungsstätte für die katholische Elite verloren ging. Die Gründung der Universität Freiburg i. Üe. 1889 vernichtete dann Luzerns Chance auf die Erweiterung des Jesuitenkollegiums zu einer katholischen Universität, dennoch gilt die theologische Fakultät als Ausgangspunkt für die Entwicklung der späteren Universität. Die Universität Luzern wird zurzeit von knapp 3'000 Studierenden besucht. Die Universität St. Gallen Ende des 19. Jahrhunderts ursprünglich als Handelsakademie und Verkehrsschule St. Gallen gegründet, ändert im Jahre 1963 ihren Namen zu Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften St. Gallen (HSG). Die Anzahl der dort Studierenden beträgt heute gut 6'500, womit die Universität zu den kleineren schweizerischen Hochschulen gehört. Der Schwerpunkt in der Lehre wird auf die Ausbildung von Fach- und Führungskräften in den Bereichen Wirtschaft, öffentliche Verwaltung und Rechtspflege gelegt. Im THE-Ranking 2018 wird die Universität St. Gallen in die Kategorie der 400 bis 500 besten Universitäten der Welt eingestuft. Die Universität Zürich wurde im Jahr 1833 nach langen Querelen im Zürcher Kantonsparlament zum neuen Unterrichtsgesetz desselben Jahres gegründet. Sie basiert allerdings auf Vorgänger-Institutionen (Fakultäten für Medizin, Jurisprudenz, Staatswesen, Naturgeschichte und Alte Sprachen) aus dem 16. resp. 17. Jahrhundert. Im Jahr 1866 immatrikulierte sich in Zürich mit Nadeschda Suslowa die erste Frau an einer Schweizer Universität. Die Universität wird insgesamt mit 12 Nobelpreisträgern, u. a. Wilhelm Conrad Röntgen, Theodor Mommsen oder Albert Einstein assoziiert. Sie zählt insgesamt rund 25'000 Studierende (Stand: 2018) und ist somit die mit Abstand grösste universitäre Hochschuleinrichtung des Landes. Die Eidgenössische Technische Hochschule, kurz ETH Zürich, ist eine technisch-naturwissenschaftliche universitäre Hochschule in Zürich. Sie wurde 1855 als \"Eidgenössisches Polytechnikum\" gegründet und geniesst international höchstes Ansehen. So stehen mit der ETH 29 Nobelpreisträger in Verbindung, darunter auch Albert Einstein, Otto Stern oder Vladimir Prelog. Des Weiteren sind mit der Universität die beiden Fields-Medaillen-Preisträger Wendelin Werner und Alessio Figalli verbunden. Es studieren an der Universität rund 20'000 Studierende aus über 120 Ländern, womit die Hochschule zu den grössten universitären Einrichtungen des Landes gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Regionen.", "content": "Die Deutschschweiz gestaltet sich traditionell als sehr unterschiedlich geprägter Raum, der durch verschiedene Zentren und kulturelle Gepflogenheiten jeweils anders politisch und gesellschaftlich gekennzeichnet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Nordwestschweiz.", "content": "Der Wirtschaftsraum Nordwestschweiz besteht aus dem Grossraum Basel, umfasst also die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft sowie die Bezirke Laufenburg und Rheinfelden des Kantons Aargau und die Bezirke Dorneck und Thierstein des Kantons Solothurn. Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentrum der Region stellt hier die Stadt Basel dar, in welcher sich unter anderem die Universität Basel, die älteste Universität der Schweiz (1460), das Kunstmuseum Basel, das grösste Kunstmuseum der Schweiz und der weltweite Sitz der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich befinden. Zusätzlich wird die Stadt Basel auch zu den führenden Chemie- und Pharmazentren, mit dem Hauptsitz der beiden Grossfirmen Novartis und Hoffmann-La Roche, der Welt gerechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Zentralschweiz.", "content": "Zur Zentralschweiz gehören die Kantone Luzern, Schwyz, Uri, Obwalden, Nidwalden und Zug. Das Wirtschafts- und Kulturzentrum des Landesteils stellt historisch die Stadt Luzern dar, wo sich beispielsweise der Sitz des Eidgenössischen Versicherungsgerichts und die im Jahr 2000 gegründete Universität Luzern befinden, aber auch das Kultur- und Kongresszentrum Luzern mit dem Lucerne Festival und das Verkehrshaus der Schweiz.", "section_level": 2}, {"title": "Ostschweiz und Zürich.", "content": "Die Ostschweiz umfasst die Kantone Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Glarus, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und die deutschsprachigen Teile des Kantons Graubünden. Obwohl der Raum Zürich meist kulturell nicht zur Ostschweiz gerechnet wird, stellt er doch dessen wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum dar und bleibt somit stark mit der Region verflochten. In der Stadt St. Gallen befinden sich das Bundesverwaltungsgericht sowie die Universität St Gallen. Der Kanton Schaffhausen hingegen hat vor allem auch im Bereich der Uhrenindustrie hinter Genf, Biel und La Chaux-de-Fonds noch eine gewisse Bedeutung, während der Kanton Thurgau um die Bodenseeregion vor allem auch für seine Wein- und Apfelkultur bekannt ist. Der Raum und die Stadt Zürich, die bevölkerungsreichste Stadt des Landes, zeichnen sich zusätzlich durch ein vielfältiges Kultur- und Bildungsangebot, wie auch durch einen sehr diversifizierten Wirtschaftsstandort aus. So befinden sich in der Stadt unter anderem die Universität Zürich, die ETH Zürich, der Hauptsitz der Schweizerischen Nationalbank, der Sitz der Schweizer Börse, der grösste nationale Flughafen im Vorort Kloten, der Hauptsitz der FIFA und das Kunsthaus Zürich.", "section_level": 2}, {"title": "Espace Mittelland und Oberwallis.", "content": "Das Espace Mittelland setzt sich aus Teilgebieten der Kantone Freiburg und Solothurn sowie aus dem Kanton Bern zusammen. Das allgemeine Zentrum der Region bildet die Stadt Bern, mit den Nebenzentren Biel, Freiburg, Thun und Solothurn. Die Bundesstadt Bern zeichnet sich unter anderem durch die zahlreichen in der Stadt ansässigen eidgenössischen Departemente, das Bundeshaus, den Zweitsitz der Schweizerischen Nationalbank, die Universität Bern sowie das Zentrum Paul Klee und das Kunstmuseum Bern aus. Der Kantonshauptort Freiburg hingegen beheimatet die zweisprachige Universität Freiburg, das Museum für Kunst und Geschichte sowie den \"Espace Jean-Tinguely–Niki-de-Saint-Phalle.\" Die Stadt Biel ist vor allem durch die ansässige Uhrenindustrie, Hauptsitz der Firma Swatch, geprägt und der Kantonshauptort Solothurn wird mit der St. Ursenkathedrale gemeinhin als \"schönste Barockstadt\" der Schweiz betrachtet. Der deutschsprachige Teil des Kantons Wallis, das sogenannte Oberwallis, zeichnet sich dadurch aus, als dass kulturell und wirtschaftlich sowohl zum deutschsprachigen Nachbarskanton Bern, als auch zum unteren, französischsprachigen Kantonsgebiet und somit zur Romandie enge Beziehungen bestehen. Das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des alpin-geprägten Kantonsteil bilden die beiden Städte Brig und Visp.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit dem Begriff Deutschschweiz (auch: deutsche Schweiz) wird ein die Kantonsgrenzen überschreitendes Gebiet der Schweiz mit einer überwiegend Deutsch bzw. Schweizerdeutsch sprechenden Bevölkerung («Deutschschweizer») umschrieben. Etwa 65 Prozent des Territoriums der Schweiz (die Nordwestschweiz, die Ostschweiz, Teile des Mittellandes, die Zentralschweiz sowie grosse Teile der Schweizer Alpen) werden zur Deutschschweiz gezählt. Die anderen Sprachgebiete der Schweiz werden als Romandie, Italienische Schweiz und Rätoromanische Schweiz bezeichnet.", "tgt_summary": "瑞士德语区()是瑞士联邦的地理区域,由德语或瑞士德语占主导地位的地区组成,但并非正式的行政区划。 瑞士德语区面积占瑞士领土的65%左右,主要包括、瑞士东部、瑞士高原部分地区、瑞士中部和瑞士阿尔卑斯山脉大部分地区。瑞士德语区的人口约为590万,约占瑞士总人口的70%。瑞士的其他语言区域有瑞士法语区(音译为罗曼地)、瑞士意大利语区和瑞士拉丁罗曼语区。", "id": 2711085} {"src_title": "Canon-EOS-Analogkameras", "tgt_title": "佳能EOS系列", "src_document": [{"title": "Kategorien.", "content": "Anhand der Modellbezeichnungen lassen sich die Modelle nach Qualität und Merkmalen weitgehend eindeutig kategorisieren. Während die Profimodelle meistens einstellige Modellbezeichnungen (z. B. EOS 1, EOS 3) aufweisen, sind die semiprofessionellen Modelle meist zweistellig (z. B. EOS 33, EOS 10) und die Amateurmodelle drei- oder vierstellig (z. B. EOS 300, EOS 3000). Die Bezeichnung wird zusätzlich um Buchstaben erweitert, die bestimmte Merkmale oder den Fortschritt einer Modellreihe dokumentieren. Diese Erweiterung ist vielfältiger als die Modellbezeichnung. So wurden die Buchstaben \"n\" oder \"v\" als Erweiterung für überarbeitete Modelle verwendet (z. B. EOS 1N, EOS 1V), die Buchstaben \"RS\" oder \"RT\" (RT für real time) kennzeichnen Spezialmodelle mit feststehendem Spiegel, von denen prinzipiell die Bezeichnung „EOS“ abgeleitet wurde. (z. B. EOS 1RS, EOS RT). Auf dem amerikanischen Markt wurden (und werden) die Modelle der Einsteiger-Reihe als \"EOS Rebel\" (DSLR: EOS Digital Rebel) und auf dem japanischen Markt als \"EOS Kiss\" (DSLR: \"EOS Kiss Digital\") vertrieben. Die „zweistelligen“ Prosumer-Modelle trugen auf dem amerikanischen Markt die Bezeichnung \"EOS Elan\" und in Japan durchgängig die Bezeichnung \"EOS 7\". Mit dem Übergang zu den digitalen Modellen der EOS-D-Reihe wurden letztere Bezeichnungen international angeglichen, während die Differenzierung in \"Rebel\" bzw. \"Kiss\" auch bei den digitalen Modellen fortbesteht.", "section_level": 1}, {"title": "Objektive.", "content": "Die Objektive für die EOS-Kameras werden als EF-Objektive bezeichnet. Das Kürzel „EF“ steht dabei für „Electronic Focus“, also „elektronische Scharfstellung“. Die Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv erfolgt rein elektronisch, auch die Steuerung der Blende funktioniert durch einen elektrischen Antrieb im Objektiv. Ältere, als FD-Objektive bezeichnete Modelle können an dem neu gestalteten Bajonettanschluss der EOS-Kameras nicht ohne weiteres verwendet werden. Für diesen Zweck hat Canon kurz nach der Einführung des EF-Bajonetts zwei Adapter angeboten, die nur über den Profi-Service von Canon vertrieben wurden. Diese Adapter wurden nur in begrenzten Stückzahlen hergestellt und sind daher heute extrem selten am Gebrauchtmarkt anzutreffen. Gerade die Qualität und die Masse an unterschiedlichen Objektiven (derzeit 54 EF-Objektive von 8 bis 800 mm; das 1200-mm-Tele wird nicht mehr gelistet) führte zu einer weiten Verbreitung im Presse- und Profibereich. Die EF-Objektive können sowohl an analogen Canon-EOS-Kameras als auch an den digitalen Modellen genutzt werden. Objektive der \"L\"-Klasse sind vor allem für professionelle Anwender konzipiert, da sie besonders aufwendig vergütete Linsenelemente besitzen und oft auch gegen Umwelteinflüsse (wie etwa Sand und Spritzwasser) abgedichtet sind. Diese Objektive sind leicht an ihrem auffälligen roten Ring sowie dem ebenfalls roten Buchstaben „L“ erkennbar. Alle älteren Teleobjektive der \"L\"-Klasse haben zudem eine hellgraue Lackierung (RAL 7044/Seidengrau). Inzwischen sind die Objektive jedoch in einem anderen Grau lackiert. Offiziell steht das „L“ für „Luxury“. In der Canon-Fachliteratur wird auch angegeben, dass sich das „L“ ganz schlicht auf „Lens“ bezieht. Es wird immer wieder vermutet, dass die ursprüngliche Bedeutung „asphericaL“ oder „Low Dispersion“ sei, dafür gibt es jedoch keine Belege. Außerdem besitzen nur etwa die Hälfte der L-Objektive tatsächlich asphärische Linsen. Aufgrund der verschiedenen Quellen, die dieses „L“ definieren wollen, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Bezeichnung mit der Zeit – und den sich verändernden Ansprüchen der Käufer – bewusst in Werbung und Fachliteratur angepasst wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Autofokus.", "content": "Bei der Einführung der Autofokusobjektive im Jahre 1987 wurde von Canon nicht nur der Bajonettanschluss (ehemalige FD-Objektive) geändert, sondern auch der Autofokusmotor in das Objektiv verlegt. So besitzt nun jedes Objektiv einen eigenen Motor, der an die spezifischen Bedingungen des Objektivtyps angepasst ist. Dies ist zwar teurer, aber es können je nach Preisklasse des Objektives sowohl einfache und langsame Ringkernmotoren oder sehr schnelle, teure Motoren (USM, Ultraschallantrieb) als auch kräftige Motoren bei den lichtstarken Superteleobjektiven eingebaut werden. Noch vor der Einführung des EF-Bajonettanschlusses bot Canon mit der T80 ein gesondertes Autofokussystem an. Canon hatte zum damaligen Zeitpunkt drei spezielle AC-Objektive mit FD-Anschluss im Sortiment, deren Autofokus nur mit der Canon T80 eingesetzt werden konnte. Da kurz darauf das EF-Bajonett und EF-Objektive mit integriertem AF-Motor eingeführt wurden, stellte sich dieses System auf dem Markt als nicht mehr zeitgemäß heraus. Einige Modelle besaßen augengesteuerten Autofokus. Dabei wird an der Stelle scharfgestellt, wohin man durch den Sucher schaut.", "section_level": 1}, {"title": "Bildstabilisierung.", "content": "Ab ca. 1995 kamen dann Objektive mit Bildstabilisierung \"(Image Stabilizer, Kürzel: IS)\" dazu. Im Gegensatz zu digitalen Spiegelreflexkameras von Konica Minolta (heute: Sony Alpha), Olympus oder Pentax wird bei Canon (wie bei Nikon und bei Panasonic-Kompaktkameras) die Bildstabilisierung durch bewegliche Linsengruppen im Objektiv, die das Zittern oder Schwanken ausgleichen, erreicht. Seit Einführung von IS bei Canon gibt es bereits mehrere Generationen der Bildstabilisatoren. Während die älteren Generationen nicht für Stativbetrieb oder „Mitzieher“ geeignet waren und ausgeschaltet werden mussten, können die neueren Versionen bei Stativbetrieb (ggf. automatische Abschaltung) oder „Mitziehern“ (manuelle Umschaltung in anderen Betriebsmodus) genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Design.", "content": "Das Design des EOS-Systems wurde von der Form der Canon T90 übernommen, die von Luigi Colani entworfen wurde. Die charakteristische und für damalige Zeiten futuristische Form findet bis heute bei allen EOS-Kameras Anwendung.", "section_level": 1}, {"title": "Eye Controlled Focussing.", "content": "In den Modellen EOS 3, EOS 30/30-V, EOS 5, EOS 50-E und EOS IX-E bot Canon das innovative \"Eye Controlled Focussing\" (ECF) an: An der Bewegung des Augapfels des Fotografen erkennt das System, wohin der Fotograf schaut, und wählt dann das entsprechende AF-Feld aus. Dieses Feature wurde nicht in die digitalen Modelle übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Analoge Modelle.", "content": "Canon hat 2010 mit der EOS-1V die Produktion analoger SLR-Modelle komplett eingestellt. Die letzten neu eingeführten Modelle waren 2004 die EOS 30-V und die 300X, die jedoch schon 2008 wieder vom Markt genommen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Kurioses.", "content": "Die erste EOS-Kamera, die EOS 650, zeichnete sich zwar durch das neuartige Autofokussystem aus, bot aber bei weitem nicht die technischen Möglichkeiten wie die mit FD-Bajonett ausgestattete Canon T90, die sogar Multi-Spot-Messung gestattete. Dieses Feature ist heute nur in den digitalen Topmodellen anzutreffen und war ebenfalls nur in analoge Systeme der Profiklasse integriert. Die T90 war nur ein Jahr auf dem Markt, bevor das EOS-System kam. 1990, drei Jahre nachdem das EOS-System eingeführt wurde, brachte Canon noch eine manuelle Kamera mit FD-Bajonett auf den Markt, die Canon T60, welche von der Firma Cosina entworfen wurde und an ihre eigene CT-1 anlehnte. 1991 wurde sogar ein EOS-Modell mit manuellem Fokus vorgestellt. Die EF-M (ohne „EOS“) basierte technisch auf der EOS 1000 (ohne LCD und eingebauten Blitz), hatte aber anstatt eines Autofokus nur eine optische Fokussierhilfe im Sucher. Außerdem besaß sie als einzige Kamera des EOS-Systems einen Schnittbildindikator mit Mikroprismenring, wie er zuvor in den Kameras der FD-Serie üblich war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die EOS-Reihe () der Firma Canon ist eine Familie von Spiegelreflexkameras und dazu passenden Wechselobjektiven.", "tgt_summary": "佳能EOS系列是佳能公司于1987年开始推出的一系列单反相机及其配套系统。EOS在英文的全称是“英语:Electro-Optical System”,也就是电子光学系统。", "id": 762235} {"src_title": "Österreichisches Parlament", "tgt_title": "奧地利議會", "src_document": [{"title": "Organisation.", "content": "Die Gesetzgebungsperiode des Nationalrates beträgt fünf Jahre (bis zur Wahlrechtsreform 2008 betrug sie vier Jahre). Der Nationalrat wird durch allgemeine Wahlen bestimmt, d. h. die Staatsbürger üben ihre Wahlberechtigung durch ihr allgemeines, gleiches, freies, unmittelbares, persönliches und geheimes Verhältniswahlrecht aus. Er ist die dominierende Kammer in der österreichischen Gesetzgebung, wobei er praktisch fast die gesamte legislative Macht besitzt. Der Nationalrat hat die Möglichkeit, sich durch Beschluss selbst aufzulösen. Weiters kann er durch den Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung aufgelöst werden. Der Bundesrat wird von den einzelnen Landtagen (den Parlamenten der Bundesländer) entsprechend der Stärke der Fraktionen in diesen beschickt. Der Bundesrat besitzt in den meisten Fällen nur ein suspensives (aufschiebendes) Vetorecht, das durch einen Beharrungsbeschluss des Nationalrates außer Kraft gesetzt werden kann. Nationalrat und Bundesrat treten zu bestimmten Anlässen als \"Bundesversammlung\" zusammen. Deren wichtigste verfassungsrechtliche Kompetenzen bestehen in der Angelobung des Bundespräsidenten sowie in der Möglichkeit, den Bundespräsidenten vor dem Verfassungsgerichtshof anzuklagen oder eine Volksabstimmung zu seiner Amtsenthebung anzusetzen. Die Bundesversammlung hätte auch etwaige Kriegserklärungen Österreichs zu beschließen. Im Gegensatz zur Schweiz sind National- und Bundesrat jedoch nicht als zwei Kammern eines übergeordneten Verfassungskörpers, der Bundesversammlung, eingerichtet, sondern bilden bei Bedarf gemeinsam diese als drittes Organ. Die Verwaltungsgeschäfte des Nationalrates und des Bundesrates führt die Parlamentsdirektion, die vom Präsidenten des Nationalrates geleitet wird ( B-VG). Die Organisation der für den Bundesrat zuständigen Organisationseinheiten bestimmt der Präsident des Nationalrat im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden des Bundesrates. Diese Organisationseinheiten sind fachlich dem Vorsitzenden des Bundesrates unterstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Mitwirkung gewählter Abgeordneter an der Gesetzgebung begann in Österreich 1861 mit dem Reichsrat, der 1867 zum Parlament Cisleithaniens, der \"im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder\" Österreich-Ungarns, wurde; vertreten waren 17 Kronländer. Gewählt wurde nur von Männern und nur das Abgeordnetenhaus; die gleichberechtigte, formal erste Kammer, das Herrenhaus, bestand aus Mitgliedern kraft Gesetzes und vom Kaiser ernannten Personen, zumeist Adeligen. Das Männerwahlrecht zum Abgeordnetenhaus wurde nach 1867 in mehreren Schritten demokratisiert und bestand von 1907 an für alle volljährigen, d. h. 24-jährigen Männer; parallel dazu wurde auch die Anzahl der Sitze im Abgeordnetenhaus, 1867 noch 203, auf zuletzt 516 erhöht (siehe Reichsratswahl 1907). Frauen waren bis zum Ende der Monarchie, 1918, nicht wahlberechtigt. Seit 1883 tagten Reichsratsabgeordnete und Herrenhausmitglieder im heutigen Parlamentsgebäude in Wien, damals k.k. Reichsratsgebäude genannt. Die letzte Sitzung des Abgeordnetenhauses fand am 12. November 1918 statt; am gleichen Tag wurde das Herrenhaus von der (am 21. Oktober 1918 erstmals zusammengetretenen) Provisorischen Nationalversammlung des neuen Staates Deutschösterreich, der sich am gleichen Tag als Republik definierte, für aufgelöst erklärt. Das Plenum der Nationalversammlung tagte an diesem Tag zum ersten Mal im Parlamentsgebäude. Im Dezember 1918 beschloss die Nationalversammlung das allgemeine Wahlrecht auch für Frauen; aktiv wahlberechtigt war nun, wer \"das zwanzigste Lebensjahr überschritten hat\", also mindestens 20 Jahre alt war (diese Bestimmung wurde 1920 in Art. 26 B-VG übernommen). Frauen und Männer wählten hierauf im Februar 1919 die Konstituierende Nationalversammlung. Diese beschloss 1920 das Bundes-Verfassungsgesetz, die Verfassung der Republik Österreich, auf der das österreichische Parlament seither beruht. In alle diese Vorgänge waren die Bürgerinnen und Bürger des Burgenlandes nicht einbezogen, da \"Deutsch-Westungarn\" de facto bis 1921 zu Ungarn gehörte. Die erste Nationalratswahl, an der auch burgenländische Frauen und Männer beteiligt waren, fand 1923 statt. Zehn Jahre später nutzte die Bundesregierung Dollfuß eine in der Nationalratssitzung vom 4. März 1933 offenbar gewordene Lücke in der Geschäftsordnung dazu, von der \"Selbstausschaltung des Parlaments\" zu sprechen und weitere Sitzungen des Nationalrats zu verhindern. Die Parlamentstätigkeit war bis 1938 durch die Diktatur des „Ständestaats“ und 1938–1945 durch das nationalsozialistische Regime unterbrochen.", "section_level": 1}, {"title": "Parlamentsgebäude.", "content": "Das Parlament tagte im von Theophil von Hansen errichteten \"Parlamentsgebäude\" an der Ringstraße. Weiters wurden zwei Gebäude in der hinter dem Gebäude verlaufenden Reichsratsstraße und das benachbarte \"Palais Epstein\", ebenfalls am Dr.-Karl-Renner-Ring, vom Parlament genutzt. Die Parlamentsverwaltung ist dem Nationalratspräsidenten unterstellt. Die repräsentative Säulenhalle in der Mitte des Parlamentsgebäudes wurde für öffentlich zugängliche Ausstellungen usw. verwendet. Unter der Halle und der Parlamentsrampe wurden ein neuer Zugang und ein Besucherzentrum eingebaut. Im Dezember 2014 haben sich die sechs Parlamentsparteien auf eine Übersiedlung des Nationalrates während der für von 2017 bis 2020 geplanten Sanierungsarbeiten des Parlamentsgebäudes in die Redoutensäle der Wiener Hofburg geeinigt. Seit dem 13. Juli 2017 wird das Parlamentsgebäude generalsaniert. Seit Herbst 2017 tagen Nationalrat und Bundesrat im Ausweichquartier in der Wiener Hofburg.", "section_level": 1}, {"title": "Internetauftritt parlament.gv.at.", "content": "Im Rahmen der eGovernment-Initiative der 1990er Jahre hat das österreichische Parlament eine umfangreiche Website gestaltet, die seit 1998 online ist. Neben allgemeinen Informationen zu Tagesgeschehen und politischem Hintergrund und Information auch in Gebärdensprache finden sich hier insbesondere eine umfangreiche Datenbank der Personalien \"(Wer ist Wer)\" und die gesamten \"parlamentarischen Materialien\", also stenographische Protokolle der Sitzungen, die Akten zu den Gesetzwerdungen, Anfragen und Beantwortungen und Weiteres \"(Parlament aktiv, PAKT)\". Auf der Webseite wird auch die Leichte Sprache (LESP) angeboten. Als eines der ersten Parlamente in der Europäischen Union hat das österreichische Parlament eine eigene Seite zur Parlamentarischen Dimension der EU-Ratspräsidenschaft online gestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "In Österreich obliegt die Gesetzgebung auf Bundesebene zwei eigenständigen gesetzgebenden Körperschaften, dem \"Nationalrat\" (183 Abgeordnete) und dem \"Bundesrat\" (61 Mitglieder), die gemeinsam auch als Parlament bezeichnet werden. In seltenen Fällen treten Nationalrat und Bundesrat als \"Bundesversammlung\" gemeinsam zusammen.", "tgt_summary": "奥地利议会()是奥地利共和国的立法机关,由两院组成,分别为国民议会(下议院)和联邦议会(上议院)组成。", "id": 732227} {"src_title": "Dartmoor", "tgt_title": "达特穆尔", "src_document": [{"title": "Vorzeit und Mittelalter.", "content": "In den Kalksteinhöhlen in der Nähe von Torquay fanden sich die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung in Großbritannien neben Cheddar Gorge oder Kents Cavern. Viele der archäologischen Fundkomplexe im Dartmoor stammen aus der Jungstein- (Spinster’s Rock) und Bronzezeit (2000 bis 500 v. Chr.). Neben Steinkreisen sind über 2000 runde Hüttengrundrisse registriert. Beispiele finden sich bei Grimspound. Es sind zudem eine Vielzahl von Steinreihen und Menhiren zu finden. In den Höhenlagen finden sich außerdem eisenzeitliche Befestigungen. Die größte solche Anlage ist \"Hembury Fort\". Devon, seit dem 8. Jahrhundert eine Grafschaft, war 851 und 1003 Ziel von Raubzügen der Wikinger und Dänen. Die meisten der in angelsächsischer Zeit und nach der Eroberung von den Normannen erbauten Festungen, zum Beispiel Exeter, Barnstaple, Totnes und Lydford sowie Okehampton und Plympton, waren die Keimzellen für die späteren Städte.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftsentwicklung.", "content": "Der Tourismus ist seit langem ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region. Daneben stellt die vornehmlich auf Schaf- und Rinderzucht basierende Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle dar. In zahlreichen Orten kann man die Dartmoor-Ponys reiten. Dieses wildlebende Moorlandpony ist Großbritanniens älteste Ponyrasse. Die Tiere werden auf speziellen Märkten verkauft und eignen sich hervorragend als Reitpferde für Kinder. Mitten im Moor liegt bei Princetown das Gefängnis HMP Dartmoor. Es wurde Anfang der 1980er Jahre durch eine Revolte bekannt, die unter anderem durch die dort vorherrschenden schlechten hygienischen Verhältnisse ausgelöst worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Bergbau seit dem Mittelalter.", "content": "Überreste von alten Schmelzöfen und wüst gefallene Bergbausiedlungen erinnern an die einstige Bedeutung des Zinn- und Kupfererzbergbaus für die Region. Diese Ära, in deren Verlauf die Bergleute eigene Kommunen mit eigener Gerichtsbarkeit bildeten, währte vom 12. bis ins 17. Jahrhundert. In kleinerem Umfang wurden noch bis ins 19. Jahrhundert Blei-, Silber-, Eisenerz sowie Kupfer und Mangan abgebaut. Auch die umliegenden Hafenstädte Exeter, Plymouth, Barnstaple und Dartmouth profitierten seit dem Mittelalter vom Zinn- und Textilexport, bis im 19. Jahrhundert der endgültige Niedergang einsetzte. Lediglich die Ausbeutung der im 18. Jahrhundert entdeckten Kaolin-Lagerstätten konnte weitergeführt werden. Die mit dieser Entwicklung verbundene Abwanderung der Landbevölkerung wurde gemildert von der Zunahme des Tourismus, der mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes einherging.", "section_level": 2}, {"title": "Wasser für die Region.", "content": "Die Torfschicht, die das Dartmoor überdeckt, ist in der Lage, große Mengen Wasser zu speichern und dann als Sickerwasser wieder abzugeben. Diese Fähigkeit, den Wasserhaushalt der Hochebenen zu regulieren und Überschwemmungen zu verhindern, brachte ab dem 16. Jahrhundert die Nutzung Dartmoors für die Wasserversorgung von Städten und Gemeinden ins Gespräch. Die erste Stadt, die auf dieser Grundlage eine regelmäßige Wasserversorgung von außerhalb ihrer Grenzen realisierte, war Plymouth. Sir Francis Drake leitete den Bau des erforderlichen Wasserweges, der 1591 fertiggestellt wurde. Zweihundert Jahre danach griff Devonport diesen Ansatz erneut auf und bezog als zweite Stadt ihr Wasser aus Dartmoor. Der erste Staudamm wurde 1898 gebaut und später noch einmal erweitert, wiederum von Plymouth. Im Jahr 1907 errichtete die Stadt Paignton ihren Damm, gefolgt von vielen anderen. Seitdem haben etliche andere Städte und Gemeinden Dämme gebaut und Leitungen verlegt, und heute bezieht praktisch die ganze umliegende Region ihr Wasser aus dem Dartmoor.", "section_level": 2}, {"title": "Dartmoor National Park.", "content": "Der 1951 eingerichtete Dartmoor-Nationalpark soll helfen, die Ursprünglichkeit des Gebietes zu erhalten, seine archäologischen Überreste wie die Steinkreise im Dartmoor und die Megalithkomplex von Merrivale, The Graveyard und Grimspound seine Flora, oder seine Fauna zu schützen. 17.000 Hektar oder 16 Prozent des Parks sind entweder als Naturschutzgebiete oder als Orte von „speziellem naturwissenschaftlichen Interesse“ ausgewiesen. Hinzu kommt der Schutz von 1000 Hektar bewaldeter Flächen. Im Gegensatz zu anderen Nationalparks untersteht der Dartmoor-Nationalpark nicht dem Rights of Way Act. Das heißt, dass der gesamte Park für Fußgänger zugänglich ist, sie müssen sich nicht an die bestehenden Wege und Straßen halten. Der kommerzielle Druck und die dadurch bewirkten immer schnelleren Veränderungen im Dartmoor führten 1883 zur Gründung der Dartmoor Preservation Association. Noch heute spielt diese Organisation eine führende Rolle beim Schutz der natürlichen Lebensräume und bei der Erhaltung des freien öffentlichen Zugangs. In diesem Zusammenhang bemüht man sich vor allem auch um gute Beziehungen zu den privaten Landbesitzern. Das Land gehört zu großen Teilen dem Herzog von Cornwall, das heißt momentan dem britischen Thronfolger Prinz Charles. 41 Prozent des Parks sind Gemeindeland, dessen Nutzung seit 1985 durch den \"Dartmoor Commons Act\" geregelt wird. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die Erhaltung der Tier- und Pflanzenarten.", "section_level": 1}, {"title": "Landschaftsbild.", "content": "Dreißig Prozent des Gemeindelandes ist baumloses Moor in Höhen über 366 Meter, dessen dicke Torfschicht fähig ist, große Wassermengen zu speichern. In einigen Gebieten wird die Heidelandschaft durch regelmäßiges Abbrennen erhalten. Naturliebhaber schätzen das zwar feuchte, aber milde Klima für Wanderungen. Abwechslung bieten attraktive Waldgebiete, zum Beispiel das \"Yarner Wood National Nature Reserve\" oder das Gebiet der \"Becky Falls\" mit einem Wasserfall. Drei dieser Wälder stammen wahrscheinlich noch aus der Zeit, als das ganze Areal vor hunderten von Jahren zum königlichen Jagdgebiet gehörte. Einer davon könnte \"Wistman's Wood\" sein. Er liegt nördlich von \"Two Bridges\" und ist wegen seines seltsam verkrüppelten Bewuchses touristische Attraktion seit mehr als einem Jahrhundert. Bemerkenswert ist außerdem die reiche Flora mit Farnen und Flechten. Im Parkgebiet gibt es eine große Auswahl an malerischen Flussläufen, daneben imposante Wasserfälle. Das Wasser des zum National Trust gehörenden \"Lydford Gorge\" zwängt sich zum Beispiel durch einen schmalen Spalt und wirbelt von da hinab in \"The Devil's Cauldron\". Bemerkenswert ist auch der am Westrand des Parks befindliche Wasserfall \"The White Lady\", so benannt, weil sich ein 30 Meter hoher Vorhang aus weißem Wasserschaum bildet. Im Dartmoor-Gebiet gibt es nur wenige Wiesen- und Weideflächen mit einer im Frühling blühenden Flora. In den Monaten August und September färben gelber Ginster und violettes Heidekraut die Landschaft. Für Wanderer, vor allem für solche, die sich auf das Lesen von Karten verstehen, sind die Möglichkeiten immens. Allein die vom Park-Ranger-Service betreuten Wege addieren sich zu einer Gesamtlänge von 740 Kilometer. Außerdem ist auch das Moorland selbst der Öffentlichkeit zugänglich.", "section_level": 2}, {"title": "Weiler, Dörfer, Sehenswürdigkeiten.", "content": "Neben den bekannteren und weniger bekannten Sehenswürdigkeiten Dartmoors gehören die verstreut liegenden schönen Weiler und Dörfer zu den Anziehungspunkten; einigen von ihnen hat die Parkverwaltung den Status von „Conservation Areas“ zugesprochen. Am südöstlichen Rand des Parks ist die Kleinstadt Buckfastleigh einen Besuch wert; von dort fährt die South Devon Railway, eine wiederhergestellte Normalspur-Eisenbahnlinie, den Dart River entlang nach Totnes. Nahe der Stadt befindet sich die Benediktiner-Abtei Buckfast Abbey, eines der wenigen noch aktiven Klöster in Großbritannien. Im Nordosten des Parks liegt über dem Flusstal des Teign das Castle Drogo; es ist das letzte Landschloss, das in Großbritannien gebaut worden ist. Weiter flussabwärts kommt man zur \"Fingle Bridge\", einem massiven, dreibogigen Bauwerk. Weiter nordwestlich geht es nach \"Lynford\". Dort steht die Kirche \"St Michal’s de Rupe\" auf \"Brentor\". In \"Lydford\" wurde 1195 das für seinen rüden Umgang mit Gefangenen bekannte erste Gefängnis im Dartmoor erbaut. Von Südwesten her fährt man auf alten, aber renovierten Straßen durch das Zentrum des Parks. Über \"Bennet’s Cross\" und \"Warren House\", dem abgelegensten Inn, gelangt man zur Ortschaft \"Postbridge\", wo die größte noch erhaltene, über den \"East Dart\" errichtete „clapper bridge“ zu sehen ist. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde erbaut, um das Zinn von den Minen mit Packpferden zu den Schmelzöfen von \"Tavistock\" und \"Chagford\" transportieren zu können. Der nächste Ort ist \"Princetown\", bekannt für das Zuchthaus \"HMP Dartmoor\", das 1806 ursprünglich für Gefangene aus den Napoleonischen Kriegen gebaut wurde. Der Ort beherbergt außerdem das Verwaltungszentrum der \"Duchy of Cornwall\". Immer noch im Zentrum, aber in der Osthälfte, liegt das wahrscheinlich am häufigsten besuchte Dorf Dartmoors, \"Widecombe-in-the-Moor\". Schon von weitem ist der 36 m hohe Turm der Gemeindekirche zu sehen. Er wurde nach 1638 errichtet; in jenem Jahr schlug während eines Gottesdienstes ein gewaltiger Blitz in das Gebäude ein und forderte vier Todesopfer.", "section_level": 2}, {"title": "Naturschutzproblematik.", "content": "Das gesamte Dartmoor, sowohl die Landschaft als auch die historischen und archäologischen Stätten, ist durch die Industriekomplexe von \"Imrey\" und \"Watts Blake Bearne\" bedroht. Diese haben bis heute die Erlaubnis der britischen Regierung, die Kaolinminen in der Nähe des Moors auszubeuten. Es gibt jedoch inzwischen Anstrengungen, diese Minen aus Naturschutzgründen zu schließen. Der nordwestliche Teil des Moors wird von der Britischen Armee seit den napoleonischen Kriegen für Manöver- und Schießübungen benutzt. In letzter Zeit jedoch haben die \"Open Space Society\" und die \"Dartmoor Preservation Association\" mit einigem Erfolg gegen diese Nutzung und die dadurch verursachten Schäden in der sensiblen Moorlandschaft opponiert. Auch die Nutzung des Wassers aus Dartmoor wirft Probleme auf. Das Reservoir für die Stadt Paignton beanspruchte allein eine Fläche von 33 Hektar, und seither hat die Zahl der Talsperren und Stauseen ständig zugenommen. Die Schäden, die der Dartmoor-Nationalpark dadurch erleidet, sind ebenfalls Gegenstand der Diskussion geworden.", "section_level": 2}, {"title": "Dartmoor in der Literatur.", "content": "Die karge Moorlandschaft von Dartmoor beflügelte immer wieder in besonderer Weise die Phantasie von Schriftstellern. Der Dichter N. T. Carrington aus Plymouth schrieb 1826 das Poem \"Dartmoor\", das in dem Jahr um ein Haar den Preis der Royal Society of Literature gewonnen hätte, wäre es nicht verspätet eingereicht worden. König Georg IV. war so angetan von dem Werk, dass er dem Poeten 50 Guineas anweisen ließ. Eine schöne Beschreibung der Region gab R. D. Blackmore 1881 in einer seiner weniger bekannten Novellen, \"Christowell, a Dartmoor Tale\". Überaus populär geworden ist der 1898 begonnene, die ganze Region einschließende Romanzyklus von Eden Phillpotts. Am effektvollsten setzte wahrscheinlich Sir Arthur Conan Doyle die Kargheit und die oft mystische Stimmung der Dartmoor-Landschaft in seinem Detektiv-Thriller \"Der Hund von Baskerville\" ins Bild. Dartmoor ist außerdem der Ort der Handlung in der ebenfalls aus seiner Feder stammenden Kurzgeschichte \"Silver Blaze\", die sich um Sherlock Holmes und Dr. Watson dreht. Sabine Baring-Gould durchstreifte, seinem ausgeprägten Hang zum Übersinnlichen folgend, in jungen Jahren allein die karge Dartmoorlandschaft. Im Zuge der Edgar-Wallace-Filme der 1960er Jahre entstand 1964 der deutsche Kriminalfilm \"Das Wirtshaus von Dartmoor\" nach dem Roman von Victor Gunn (eigentlich \"Edwy Searles Brooks\"; 1889–1965). Die „Dartmoor-Aufnahmen“ des Films entstanden allerdings in West-Berlin. Das Geheimnis von Sittaford von Agatha Christie (im original \"The Murder at Hazelmoor\", 1931) handelt in einem fiktiven Ort Sittaford am Rande des Dartmoors. Der Band \"Fünf Freunde im Nebel\" der populären Jugendbuchautorin Enid Blyton spielt ebenfalls im Dartmoor. Eine große Rolle spielen dabei die verlassene Eisenbahn und die immer noch vorhandenen Schienenwege. Auch \"Fünf Freunde und das Monster im Moor\" spielt im Dartmoor; in dieser Folge wird auf das im Dartmoor populäre Letterboxing eingegangen. Der Roman \"Mord auf ffolkes Manor\" von Gilbert Adair spielt ebenfalls in einem Herrenhaus am Rande von Dartmoor. Der vierte Roman der \"David-Hunter\"-Reihe von Simon Beckett, \"Verwesung\", spielt teilweise im Dartmoor. Auch der Roman \"Im Schatten des Dartmoor\" von Jenny-Aline Veitinger hat diese Gegend zum Schauplatz. Das Dartmoor dient weiterhin dem Literaturstück „Book of lies“ von Teri Terry größtenteils als Schauplatz. Auch hier sind die Mythen und Legenden, die sich rund um dämonische Hunde aus der Hölle, sogenannte Hetzhunde, ranken, ein wichtiges Element der Handlung.", "section_level": 1}, {"title": "Letterboxing.", "content": "Aus dem Dartmoor stammt das Hobby des \"Letterboxing\": Man wandert durch das Moor und sucht dabei nach versteckten Behältnissen (Plastikschachteln, Tüten, Truhen), in denen sich ein Stempel, ein Brief sowie Hinweise auf andere \"Letterboxes\" (Briefkästen) befinden können. Die Abdrücke dieser teilweise sehr kunstvoll gestalteten Stempel sammelt man in seinem eigenen Stempelbuch. Die Koordinaten oder zumindest Hinweise auf die Standorte der meisten \"Letterboxen\" im Dartmoor werden nicht im Internet, sondern nur in einem käuflich zu erwerbenden Letterboxing-Handbuch veröffentlicht, das jährlich aktualisiert wird. Manche Letterboxen werden gar nicht veröffentlicht, sondern sollen zufällig gefunden werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dartmoor [] ist eine Hügellandschaft in der englischen Grafschaft Devon. Die vornehmlich Moor und Heide tragenden Verebnungsflächen des Granitmassivs werden von einer Vielzahl sogenannter \"Tors\" überragt, flachen Wiesenhügeln mit Granitfelsbildungen bis zu 10 Metern Höhe. Die höchste Erhebung im Dartmoor ist der hohe High Willhays oder \"High Willes\". 954 km2 der Landschaft sind als Dartmoor National Park ausgewiesen. Im Dartmoor finden sich zahlreiche Reste bronzezeitlicher Wohnstätten, Feldsysteme und Steinkreise. Charakteristisch sind außerdem die so genannten Clapper bridges aus dünnen Granitplatten.", "tgt_summary": "达特穆尔是(英语:Dartmoor)英格兰德文郡中部穆尔兰的一个地区,面积368平方英里(953平方公里),是一个受保护的国家公园。", "id": 2597564} {"src_title": "Profi", "tgt_title": "專業人士", "src_document": [{"title": "Profi und Professionalität.", "content": "Im Allgemeinen erwartet man von einem Profi eine formale Qualifikation und eine höhere Leistung als von einem Amateur. Einem \"Profi\" werden professionelle Eigenschaften zugesprochen. Die Vorstellungen von Professionalität gehen im Allgemeinen mehr oder weniger weit über festgeschriebene berufliche Anforderungen hinaus: Es wird ein erhöhtes Maß an Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, eine besondere Problemlösungskompetenz und eine ausgeprägte „professionelle Distanz“ von einer Person erwartet, wenn sie – unabhängig von der Tatsache, dass sie über ihre Tätigkeit Einkünfte bezieht – als \"„Profi“\" bezeichnet wird. Der Begriff impliziert auch eine Rollenerwartung. Dabei bezeichnet der Begriff solche Fähigkeiten, Kenntnisse oder Verhaltensweisen, die man in Bezug auf die Ausübung oder Durchführung einer Tätigkeit von einer Person (einem „Profi“) erwarten könnte, für die diese Tätigkeit den Schwerpunkt der beruflichen Arbeit bildet: Der Ausdruck „sehr professionell“ oder „ausgesprochen professionell“ gilt als Kompliment für Handeln und Verhalten, das sich an besonders hohe Maßstäben messen kann und mit bestimmten Charaktereigenschaften – vielfach um eine Mischung aus Primär- und Sekundärtugenden – in Bezug gebracht wird. Vor allem der Umgang mit kritischen Situationen wird dabei ins Auge gefasst. Als diesbezügliche Charaktereigenschaften werden bisweilen Verlässlichkeit, Anstand, Fairness, Loyalität, Integrität oder Pflichtgefühl genannt, oder auch Zivilcourage im Sinne einer Bereitschaft, zu eigenen Überzeugungen zu stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Profi und Amateur im Sport.", "content": "Sportler, die ihre Einkünfte in der Hauptsache aus ihrer Sportart beziehen, werden als \"Berufssportler\", kurz (umgangssprachlich) \"Profisportler\" bzw. \"Profi\" oder \"Pro\" genannt. So gibt es Fußballprofis (siehe Profifußball), Tennisprofis usw. (siehe Profisport). Während in der Geschichte des Sports bis 1981 zwischen olympischen Amateuren und Profis unterschieden wurde, gibt es seit der Zeit meist gemischte Formen, da die meisten wie ein \"Kleinunternehmer\" verschiedene Einkommensformen mischen müssen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Profi, Kurzwort von veraltet Professionist, ist jemand, der im Gegensatz zum Amateur oder Dilettanten eine Tätigkeit beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts als Erwerbstätigkeit ausübt.", "tgt_summary": "专业人士,通称专家、学者,即职场上的专门行业,指具备专业化知识及技能的职业人士。通常,专业技能须符合科学原理,经过长时间的学习及训练,并有经专业认证的考试获得的合格证书或执照,拥有自我约束行为的职业操守(或道德)及可量化的专业标准等。例如“风水师”就不属于专业人士,因其“专业标准”无法量化。相反的:一般的工程师在取得其工程师执照前,其训练过程皆需要有纪录可以追寻;而他们成为工程师之后,不单可以运用其专业知识为企划签字批准确认,其专业知识亦足以在法庭上以「专家证人」的成分为法庭提供专业判断证供。", "id": 2958237} {"src_title": "Honiggelber Hallimasch", "tgt_title": "蜜環菌", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Makroskopische Merkmale.", "content": "Der Hut wird 4 bis 10, manchmal bis zu 14 cm breit. Er ist zunächst stumpfkegelig oder halbkugelig-konvex, später abgeflacht konvex bis eingedellt geformt. Er ist meist deutlich gelb getönt, wobei die Färbung von honig-, ocker- bis olivgelb reicht. Seltener ist er zitronengelb oder bräunlich getönt. Der Rand ist bei jungen Fruchtkörpern eingerollt, wobei er durch das Velum partiale mit dem Stiel verbunden ist. Auf der matten und trockenen Oberfläche befinden sich feine dunkle, anliegende bis leicht aufgerichtete Hutschuppen, die zum Untergrund kontrastieren und in der Mitte deutlich abgesetzt sind. Sie lassen sich abwischen und sind oft schon vom Regen weggespült. Die Lamellen sind anfangs cremeweißlich, später hell bräunlich gefärbt und bekommen rotbraune Flecken. Sie sind am Stiel mehr oder weniger breit angewachsen und mit einem Strich herablaufend. Die Schneiden sind wellig bis schwach gekerbt. Das Sporenpulver ist weißlich. Der Stiel ist 4 bis 10, mitunter bis zu 17 cm lang und 5 bis 15 mm dick. Über dem Ring ist er weißlich-fleischfarben, längsrillig bis längsfaserig und darunter bräunlich mit einem fleischfarbenen Ton sowie längsfaserig. Zur Basis hin weist der Stiel einen gelben Ton auf. Wegen seines büscheligen Wachstum ist er oft gebogen. Er ist basal zugespitzt und mit anderen Stiele zu einer Pseudowurzel gebündelt. Manchmal ist der Stiel am Grund auch leicht verdickt. Seine Konsistenz ist elastisch und zäh. Der weißliche Ring ist häutig und radialfaserig. Er ist beständig und sitzt sehr hoch am Stiel. Auf seiner Außenseite befinden sich meist gelbliche Flocken. Das Fleisch ist weißlich gefärbt und besitzt einen fleischfarbenen Ton. Es riecht etwas muffig und schmeckt mild. Nach längerem Kauen stellt sich im Rachen ein Kratzen ein.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopische Merkmale.", "content": "Die breitelliptischen Sporen sind 7–8,5 × 5,5–6,5 μm groß. Das Verhältnis zwischen Länge und Breite beträgt 1,2–1,5. Sie sind hyalin uns inamyloid. Ihre Oberfläche ist glatt. Die Basidien sind schlankkeulig geformt und 30–40 × 6–9 μm groß. Sie besitzen je vier Sporen. Eine Schnalle an der Basis ist nicht vorhanden. Die Marginalzellen sind meist zylindrisch bis keulig geformt und besitzen an der Spitze häufig fingerförmige, knorrige Auswüchse. Zusammen sind sie 20–25 × 6–10 μm groß. Die Hutdeckschicht besteht aus parallelen, liegenden bis aufsteigenden Hyphen. Sie sind 7–15 μm breit und braun pigmentiert. Die Septen weisen keine Schnalle auf.", "section_level": 2}, {"title": "Artabgrenzung.", "content": "Der Honiggelbe Hallimasch ist von mehreren anderen Arten der Gattung, mit denen er früher gemeinsam behandelt wurde, nur schwer zu unterscheiden. Kennzeichnend gegenüber allen beringten Arten sind mikroskopisch die fehlenden Schnallen. Diese sind beim Nördlichen (\"A. borealis\") und beim Dunklen Hallimasch (\"A. ostoyae\") vorhanden. Bei diesen Arten ist zudem das Pigment der Hutschuppen vorwiegend in den Zellwänden (membranär) und nicht wie beim Gemeinen Hallimasch innerhalb der Zellen (intrazellulär) vorhanden. Speziell vom ebenfalls häufigen Dunklen Hallimasch unterscheidet sich der Gemeine neben den Hutfarben auch durch die gelblichen Töne am Stielring. Der Zwiebelfüßige (\"A. cepistipes\") und der Fleischfarbene Hallimasch (\"A. gallica\") besitzen ebenfalls Schnallen und einen schwächer ausgeprägten Ring, der eher dazu neigt zu verschwinden. Eine Verwechslungsmöglichkeit besteht mit dem Sparrigen Schüppling (\"Pholiota squarrosa\"). Dieser besitzt dichtere, abstehende Schuppen, eine wollige Ringzone und einen würzigen Geruch. Wie andere ähnliche Schüpplinge (\"Pholiota\") hat er braunes Sporenpulver. Eine gewisse Ähnlichkeit besitzt auch das Gemeine Stockschwämmchen (\"Kuehneromyces mutabilis\"). Es ist meist deutlich schmächtiger und besitzt einen deutlich hygrophanen Hut mit feineren Schuppen. Sein Ring ist häutig ausgeprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie und Phänologie.", "content": "Der Honiggelbe Hallimasch kommt vor allem außerhalb geschlossener Wälder wie in Parks, Gärten und Wiesen vor. Er besiedelt vorwiegend Laubholz. Auf dem befallenen Substrat lebt der Pilz als Parasit oder Saprobiont. Mit seinen schnürsenkelähnlichen schwarzen Hyphensträngen (Rhizomorphen) kann er unterirdisch große Entfernungen zurücklegen, um geeignetes Substrat zu finden. Der Pilz infiziert anschließend die Baumwurzeln und bildet unter der Borke ein weißliches Fächermyzel. Dieses leuchtet im Dunkeln bei bestimmter Witterung. Diese Biolumineszenz wird durch eine chemische Reaktion unter Mitwirkung des Enzyms Luziferase hervorgerufen. Der parasitische Befall des Pilzes führt zum Absterben des Wirtsbaumes. Danach kann sich der Pilz noch einige Jahre saprophytisch vom toten Holz ernähren. Die Fruchtkörper erscheinen vorwiegend im Spätsommer und Herbst von Juni bis November. Mitunter sind sie auch über das ganze Jahr hinweg zu finden. Sie treten zunächst am Stammgrund lebender Bäume auf. Anschließend erscheinen sie entlang der Hauptwurzeln, so dass sie oft auf dem Boden zu wachsen scheinen. Die Rhizomorphen sind ebenfalls während des gesamten Jahres zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Honiggelbe Hallimasch ist nahezu weltweit verbreitet. Ausnahmen bilden die tropischen sowie die arktischen und antarktischen Regionen. In Europa und Deutschland ist die Art weit verbreitet und überall relativ häufig.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "Im Jahre 1790 wurde der Honiggelbe Hallimasch als \"Agaricus melleus\" erstmals beschrieben. Der Name \"melleus\" bedeutet „honiggelb“ und bezieht sich auf den meist gelben Stielring der Fruchtkörper. Die Übersetzung führte zu den – heute allerdings unüblichen – deutschen Namen \"Honigschwamm\" und \"Honigfarbener Blätterschwamm\". Früher wurden alle Hallimascharten mit Stielring und Wachstum an Holz unter dem Namen \"Armillaria mellea\" zusammengefasst. Dies betrifft den Nördlichen (\"A. borealis\"), den Zwiebelfüßigen (\"A. cepistipes\"), den Fleischfarbenen (\"A. gallica\") und den Dunklen Hallimasch (\"A. ostoyae\"). Im Jahr 1978 wies Kari Korhonen mithilfe von Interfertilitätstests nach, dass es sich um unterschiedliche Arten handelt. Einige Untersuchungen weisen darauf hin, dass möglicherweise noch mehr Arten abzutrennen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Forstschädling.", "content": "Neben dem Gemeinen Wurzelschwamm (\"Heterobasidion annosum\") stellt der Honiggelbe Hallimasch einen der ökonomisch bedeutendsten Krankheitserreger in Wäldern der gemäßigten Zone dar.", "section_level": 2}, {"title": "Speisewert.", "content": "Der Honiggelbe Hallimasch wird als Speisepilz gesammelt. In rohem Zustand oder ungenügend erhitzt ist er giftig. Dafür verantwortlich sind Magen-Darm-Reizstoffe unbekannter chemischer Struktur. Die Giftstoffe sind wasserlöslich und bei höheren Temperaturen instabil. Um sicherzugehen, dass die verhältnismäßig starken Gifte entfernt wurden, wird oft empfohlen, die Pilze vor dem Braten mehrmals abzukochen und das anfallende Kochwasser wegzuschütten. Auch dann kann es jedoch vorkommen, dass sie von einigen Personen nicht vertragen werden. Bei einigen Personen kann es zu Übelkeit bei gleichzeitigem Alkoholkonsum kommen. Es werden vorzugsweise die Kappen der kleineren Fruchtkörper verwendet; die Stiele sind wegen ihrer Zähigkeit weniger geeignet. Bei der Zubereitung verschwindet der kratzende Geschmack. Der Honiggelbe Hallimasch eignet sich auch zum Einlegen in Essig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Honiggelbe Hallimasch (\"Armillaria mellea\"), auch Goldgelber Hallimasch oder Stuppling genannt, ist eine Pilzart aus der Familie der Physalacriaceae. Da er meist um den 28. September herum erscheint, dem Namenstag von Wenzel, bezeichnet man ihn in manchen Landstrichen auch als Wenzelspilz. In den österreichischen Alpenregionen wurde er Halamarsch oder Halawatsch genannt und soll als Heilmittel gegen Hämorrhoidenleiden genutzt worden sein.", "tgt_summary": "蜜环菌(学名:'),又名榛蘑、臻蘑、蜜蘑、蜜环蕈、栎蕈,分布于全球各地区,为小皮伞科真菌,也是偶见木栖腐生或木栖寄生的野菇之一种。该种黑色菌素生长于春天与秋天的低中海拔林区,数天生,肉质软韧质,菌盖2cm-8cm宽,全株可食。", "id": 2091661} {"src_title": "Ferdinand (Anhalt-Köthen)", "tgt_title": "弗里德里希·斐迪南 (安哈特-科滕)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ferdinand wurde als zweiter Sohn des Fürsten Friedrich Erdmann von Anhalt-Köthen-Pleß aus dem Geschlecht der Askanier, und der Gräfin Louise Ferdinande zu Stolberg-Wernigerode geboren. Er trat 1786 in die preußische Armee ein, in der er als Angehöriger eines regierenden Hauses rasch Karriere machte. Im ersten Koalitionskrieg von 1792 bis 1794 bereits Major, wurde er dreimal verwundet, darunter zweimal schwer, und mit dem Orden \"Pour le Mérite\" ausgezeichnet. Von 1795 bis 1802 war er als Oberstleutnant Chef des Füsilier-Bataillons Nr. 10 bzw. der aus insgesamt drei Bataillonen bestehenden Oberschlesischen Füsilierbrigade. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Ferdinand 1797 die Regierung im ererbten oberschlesischen Fürstentum Pleß. In den Folgejahren unternahm Ferdinand im Einverständnis König Friedrich Wilhelms III. Reisen nach Böhmen, in die Ukraine und nach Bukarest. Im Mai 1803 zum Oberst befördert, kommandierte er ab Oktober 1805 das Husarenregiment Schimmelpfennig (H 6).", "section_level": 1}, {"title": "Im Krieg von 1806/07 und in den Befreiungskriegen.", "content": "Im Herbst 1806 zog Ferdinand an der Spitze seines Regiments in den Krieg gegen Frankreich. Nach der Schlacht bei Jena schlug er sich mit seinem Regiment bei Zehdenick durch die feindlichen Linien. Ferdinand wandte sich nach Pommern, wo er versprengte Soldaten und 3000 Pferde sammelte, die er dem König nach Ostpreußen zuführte. Dieser ernannte ihn im November 1806 erfreut zum Generalmajor und sandte ihn mit Sondervollmachten als Generalgouverneur nach Schlesien. Ferdinands Versuch, mit einem von ihm organisierten Korps Breslau zu entsetzen, scheiterte ohne sein Verschulden. Weil auch weitere Unternehmungen zur Rückeroberung Schlesiens erfolglos blieben, nahm Ferdinand Anfang Februar 1807 Waffenstillstandsverhandlungen mit dem französischen Oberkommandierenden Jérôme Bonaparte auf, musste sich aber nach dem Fall von Schweidnitz nach Böhmen zurückziehen und sich von den Österreichern entwaffnen lassen. Daraufhin setzte der König Ferdinands bisherigen Stellvertreter, den Grafen Götzen an seine Stelle. Gekränkt ersuchte Ferdinand um seinen Abschied, den ihm der König jedoch erst nach dem Frieden von Tilsit gewährte. Danach lebte er wieder in Pleß und bereiste Holland und Frankreich. Bei Beginn des Befreiungskriegs von 1813 wünschte Ferdinand ein Kommando als General in der mobilen Armee, doch der König übertrug ihm wegen seiner angegriffenen Gesundheit die Aufstellung der schlesischen Landwehr. Seine erste Ehe mit Luise von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck (1783–1803) endete durch den Tod der Gattin. Im Jahr 1816 vermählte er sich in zweiter Ehe mit der Gräfin Julie von Brandenburg (1793–1848), der Tochter König Friedrich Wilhelms II. und dessen „Gemahlin zur linken Hand“ Gräfin Sophie von Dönhoff. König Friedrich Wilhelm III. verlieh Ferdinand den Schwarzen Adlerorden.", "section_level": 2}, {"title": "Regierender Herzog von Anhalt-Köthen.", "content": "Am 16. Dezember 1818 gelangte Ferdinand nach dem Tod seines Neffen 2. Grades, des minderjährigen Herzogs Ludwig von Anhalt-Köthen, an die Regierung dieses Herzogtums, worauf er seinem Bruder Heinrich die Standesherrschaft Pleß überließ. Friedrich Wilhelm III. ernannte ihn 1819 zum Generalleutnant und dekorierte ihn zugleich mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse. Anhalt-Köthen grenzte seit dem Wiener Kongress im Jahr 1815 an Anhalt-Bernburg, Anhalt-Dessau und Preußen. Mit Preußen kam zu Zollstreitigkeiten, die Ferdinand 1821 erstmals vor die Bundesversammlung brachte. Er blieb bemüht, Nienburg (Saale) als Anhalt-Köthens Exporthafen auszubauen, um den preußischen Zoll auf dem Wasserweg zu umgehen. Erst 1828 schlichtete der Beitritt der Anhaltischen Staaten zum Preußisch-Hessischen Zollverein den Zwist. Auf einer Reise nach Paris trat Ferdinand 1825 mit seiner zweiten Gemahlin Julie zum Katholizismus über. Seine nicht von Erfolg gekrönten Rekatholisierungsbestrebungen ebenso wie seine Versuche, auch der evangelischen Kirche des Landes einen hierarchischen Charakter zu verleihen, erweckten vielerseits Unzufriedenheit. Als herzoglicher Beichtvater und Hofkaplan wurde der belgische Jesuit Pierre Jean Beckx (1795–1887) nach Köthen berufen. Herzog Ferdinand richtete 1826 eine Gesandtschaft seines Landes beim Hl. Stuhl ein und ernannte den rührigen Katholiken Theodor Friedrich Klitsche de la Grange (1799–1868), einen Verwandten seiner Frau, zum Geschäftsträger. Der Nachwelt ist Ferdinand bekannt durch seine langjährige Förderung der Homöopathie von ihren ersten Anfängen an. Dem heimatlos umher irrenden Samuel Hahnemann bot er 1821 einen festen Wohnsitz, indem er ihn zum herzoglichen Leibarzt ernannte. Hahnemann verblieb mit seiner großen Familie fast vierzehn Jahre in Köthen, und hier entstanden viele seiner wichtigsten Werke, ehe er 1834 – inzwischen seit vier Jahren verwitwet – eine französische Patientin heiratete und mit ihr nach Paris zog, wo er 1843 verstarb. Ferdinands Interesse für die Landwirtschaft konzentrierte sich vor allem auf die Schafzucht, da Wolle ein wichtiger Exportartikel Anhalt-Köthens war. In Grimschleben bei Nienburg erbaute der Hofbaumeister Gottfried Bandhauer einen architektonisch bedeutenden klassizistischen Schafstall. Angesichts des knappen Weidelands in Anhalt gründete Ferdinand 1828 die Schafzucht-Kolonie „Askania Nova“ in der Südukraine (Taurische Steppe, nördlich der Halbinsel Krim), die noch heute unter diesem Namen als Naturschutzgebiet für Steppentiere weiter existiert. Unter Herzog Ferdinands Regierung errichtete Bandhauer unter anderem von 1823 bis 1828 den Ferdinandsbau des Köthener Schlosses, 1829 das kurzlebige Kloster und Spital der Barmherzigen Brüder, und kurz vor seinem Tod 1830 die katholische Hof- und Pfarrkirche St. Maria. Der Herzog unterhielt ein Naturalienkabinett und erwarb dafür 1821 für 2000 Reichstaler die ornithologische Sammlung von Johann Friedrich Naumann. Ferdinand, seit dem 22. Mai 1830 Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies, starb kinderlos in Köthen am 23. August 1830 und wurde in der Krypta der Marienkirche beigesetzt. Die Regierung übernahm sein Bruder Heinrich. Ferdinands Witwe Julie ließ sich in Begleitung des Hofkaplans Beckx in Wien nieder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Herzog Friedrich Ferdinand von Anhalt-Köthen (* 25. Juni 1769 in Pleß; † 23. August 1830 in Köthen) war regierender Herzog von Anhalt-Köthen, einem der anhaltinischen Herzogtümer, und preußischer Generalleutnant.", "tgt_summary": "弗里德里希·斐迪南(Frederick Ferdinand;1769年-6月25日-1830年-8月23日),是德国阿斯坎尼王朝的亲王,同时是非主权普莱斯公国及自1818年起为安哈尔特-科滕公国之统治者。", "id": 3015178} {"src_title": "Augit", "tgt_title": "普通辉石", "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Augit wurde erstmals 1792 vom deutschen Mineralogen Abraham Gottlob Werner beschrieben und nach dem griechischen Wort αὐγή \"auge\" benannt, was so viel wie Glanz bedeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der strukturellen Klassifikation der International Mineralogical Association (IMA) gehört Augit zusammen mit Burnettit, Davisit, Diopsid, Essenit, Grossmanit, Hedenbergit, Johannsenit, Kushiroit, Petedunnit und Tissintit zu den Kalziumpyroxenen (Ca-Pyroxene) in der Pyroxengruppe. In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Augit zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur allgemeinen Abteilung der „Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)“, wo er zusammen mit Aegirin, Diopsid, Esseneit, Hedenbergit, Jadeit, Jervisit, Johannsenit, Kanoit, Klinoenstatit, Klinoferrosilit, Kosmochlor, Namansilit, Natalyit, Omphacit, Petedunnit, Pigeonit und Spodumen die Untergruppe der \"Klinopyroxene\" innerhalb der Pyroxengruppe bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Augit ebenfalls in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings inzwischen präziser unterteilt nach der Art der Ketten- bzw. Bänderbildung und der besonderen Verwandtschaft einiger Minerale, so dass das Mineral entsprechend in der Unterabteilung „Ketten- und Bandsilikate mit 2-periodischen Einfachketten SiO; Pyroxen-Familie“ zu finden ist, wo es zusammen mit Diopsid, Esseneit, Hedenbergit, Johannsenit und Petedunnit die „Ca-Klinopyroxene, Diopsidgruppe“ mit der System-Nr. \"9.DA.15\" bildet. Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Augit in die Klasse der „Silikate“ und dort in die Abteilung der „Kettensilikatminerale“. Dort ist er, ebenfalls zusammen mit Diopsid, Esseneit, Hedenbergit, Johannsenit und Petedunnit, Mitglied der Gruppe „C2/c Klinopyroxene (Ca-Klinopyroxene)“ mit der System-Nr. \"65.1.3a\" innerhalb der Unterabteilung „“.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Augit kristallisiert monoklin in der mit den Gitterparametern \"a\" = 9,69 Å; \"b\" = 8,84 Å; \"c\" = 5,28 Å und β = 106,3° sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Vor dem Lötrohr schmilzt Augit zu schwarzem, oft magnetischem Glas. Er wird im Allgemeinen nur schwach von Säuren angegriffen, mit Ausnahme der Flusssäure. Titanaugit ist dagegen in kochender Salzsäure (HCl) vollkommen zersetzbar.", "section_level": 1}, {"title": "Modifikationen und Varietäten.", "content": "Als \"Fassait\" wird eine Augit- oder Diopsid-Varietät mit einem erhöhten Eisen- und Aluminiumgehalt bezeichnet. Als \"Jeffersonit\" bezeichnet man eine mangan- und zinkhaltige Augit- oder Diopsid-Varietät. In der Petrographie ist auch die Unterscheidung zwischen Augit und \"Titanaugit\" (mit > 3 Gew.-% TiO) verbreitet. Dieser ist im Dünnschliff oft bereits ohne chemische Analyse anhand seiner braunvioletten bis violetten Farbe zu erkennen, wobei die Intensität der Färbung gewöhnlich mit dem Titangehalt zunimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Augit ist ein gesteinsbildendes Mineral, das sich als wesentlicher Gemengteil in vielen und als akzessorischer Bestandteil in den meisten magmatischen Gesteinen wie Basalten, Diabasen, Gabbros, Melaphyren und Tuffen bildet. Begleitminerale sind unter anderem verschiedene Minerale der Amphibolgruppe, Labradorit, Leucit, Olivin, Orthoklas, Sanidin und verschiedene Minerale der Pyroxengruppe. Als häufige Mineralbildung ist Augit an vielen Fundorten anzutreffen, wobei weltweit bisher über 2000 Fundorte als bekannt gelten (Stand 2017). In Deutschland wurde das Mineral in verschiedenen Steinbrüchen und Bergwerken im Hegau und am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg, im Frankenland und in Niederbayern, im Landkreis Gießen und im Vogelsberg in Hessen; an verschiedenen Stellen im Harz in Niedersachsen; an mehreren Orten im Siebengebirge und Siegerland; an vielen Stellen in der Eifel wie unter anderem in der Umgebung von Andernach, Daun, Gerolstein, Hillesheim, des Laacher Sees, Mayen, Mendig und Niederzissen; im Erzgebirge in Sachsen sowie an einigen Stellen im Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen. In Österreich fand man Augit bisher an mehreren Stellen im Burgenland, in Kärnten (Hohe Tauern, Hüttenberger Erzberg, Koralpe), Niederösterreich (Waldviertel), im Salzburger Land, der Steiermark und in Nordtirol. In der Schweiz konnte das Mineral bisher nur an wenigen Orten gefunden werden, so auf der Tot Alp bei Wolfgang in Davos im Kanton Graubünden, in zwei Aufschlüssen in der Gemeinde Ramsen SH im Kanton Schaffhausen und am Allalin in der Gemeinde Saas-Almagell im Kanton Wallis. Erwähnenswert aufgrund außergewöhnlicher Augitfunde ist unter anderem die Fundstätte am Clear Lake in der kanadischen Provinz Ontario, wo Kristalle mit bis zu 15 cm Größe zutage traten. Am Laacher See in Rheinland-Pfalz (Deutschland) wurden bis zu 5 cm große Kristalle gefunden. Weitere Fundorte liegen unter anderem in Ägypten, Algerien, der Antarktis, Argentinien, Armenien, Aserbaidschan, Äthiopien, Australien, Bangladesch, Bolivien, Brasilien, Bulgarien, Burkina Faso, Chile, China, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, Eritrea, auf der Fidschi-Insel Ovalau, Finnland, Frankreich sowie Französisch-Polynesien und Französisch-Westindien, Ghana, Griechenland, Grönland, Guatemala, Guinea, Indien, Indonesien, Iran, Irak, Irland, Island, Israel, Italien, Japan, im Jemen, auf den Jungferninseln, Kamerun, Kasachstan, Kenia, Kirgisistan, der Republik Kongo, Kolumbien, Nord- und Südkorea, Kroatien, Libyen, Litauen, Madagaskar, Malawi, Mali, Malta, Marokko, Mauretanien, Mauritius, Mexiko, der Mongolei, Montserrat, Myanmar, Namibia, Neukaledonien, Neuseeland, Nicaragua, den Niederlanden, Nigeria, Norwegen, im Oman, Pakistan, Papua-Neuguinea, Paraguay, auf den Philippinen, in Polen, Portugal, auf Réunion, Rumänien, Russland, der Westsahara, auf den Salomonen, in Saudi-Arabien, Schweden, Sierra Leone, Simbabwe, der Slowakei, Spanien, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Südafrika, im Sudan, Taiwan, Tadschikistan, Tansania, Tschechien, der Türkei, Turkmenistan, Ukraine, in Ungarn, Usbekistan, im Vereinigten Königreich (Großbritannien), den Vereinigten Staaten von Amerika (USA), Vietnam, der Zentralafrikanischen Republik und auf Zypern. Darüber hinaus ist Augit Bestandteil einiger Steinmeteorite. Auch in Gesteinsproben vom ostpazifischen Rücken konnte Augit nachgewiesen werden. Außerhalb der Erde fand man das Mineral bisher auf dem Mond (Mare Crisium, Mare Fecunditatis und Montes Taurus) und auf dem Mars (Valles Marineris, Aeolis quadrangle). Johann Wolfgang von Goethe hat sich im Rahmen seiner mineralogischen Studien auch für die großen idiomorphen Augite interessiert, die beim böhmischen Vulkan Vlčí hora (\"Wolfsberg\") vorkommen. Der Chemiker Johann Wolfgang Döbereiner führte auf Goethes Veranlassung Schmelzversuche an diesen Augiten durch. Ebenso wurden von Frédéric Soret die Augite des Wolfbergs morphologisch untersucht und dessen Ergebnisse in einer von Goethe herausgegebenen Zeitschrift veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Augit ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Als Klinopyroxen kristallisiert es im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Ca,Mg,Fe)SiO und entwickelt kurze bis lange, prismatische Kristalle, aber auch körnige Mineral-Aggregate von grüner, brauner oder schwarzer Farbe bei graugrüner Strichfarbe. Sehr selten werden auch farblose Augite (\"Leukaugit\") gefunden.", "tgt_summary": "普通辉石是一种单链硅酸盐矿石,属于辉石类矿石。其化学组成为(Ca,Na)(Mg,Fe,Al,Ti)(Si,Al)O,可视为是钙铁辉石(CaFeSiO)和透辉石(MgCaSiO)的固溶体,但除去这两种端元矿物外,普通辉石中还可能含有铝、钛和钠等元素。", "id": 263909} {"src_title": "Syros", "tgt_title": "锡罗斯岛", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Mit einer Fläche von 84,069 km2 ist Syros die zehntgrößte Kykladeninsel. Sie ist im Norden der Inselgruppe zwischen den Nord-, Zentral- und Westkykladen gelegen. In einem Umkreis von maximal 50 km liegen Andros, Tinos und Gyaros im Norden, Mykonos, Dilos und Rinia im Osten, Paros mit Andiparos und Serifos im Süden, sowie Kythnos und Kea im Westen. Auf der Längsachse vom \"Kap Trimiso\" () im Norden und dem \"Kap Viglostasi\" () im Süden beträgt die Entfernung nahezu 17 km. Die Inselbreite erreicht in der Mitte auf der Höhe zwischen Kini im Westen und Ermoupoli im Osten etwa 5 km und weiter südlich maximal etwa 10 km vom \"Kap Atsinganokastro\" () im Westen zum \"Kap Fokotrypes\" () an der Ostküste. Der nördliche Inselteil \"Ano Meria\" () ist durch ein markantes bergiges Relief mit mehreren Gipfeln über 400 m Höhe geprägt und erreicht mit dem \"Pyrgos\" () 442 m über dem Meer die höchste Erhebung der Insel. Ein Berggrat durchzieht die Insel auf ihrer Längsachse südwärts. Tiefe Schluchten und Täler mit Trockenbächen führen von den Hochlagen zur Küste hin. Während im Nordosten das Gelände teilweise steil zum Meer hin abfällt und viele Küstenbereiche über den Landweg schwer erreichbar sind, ist der Nordwesten sanfter und gliedert die Küstenlinie in zahlreiche Landzungen und kleinere Buchten. Entlang der Westküste nimmt die Größe der Buchten von Norden nach Süden zu und endet im äußersten Südwesten mit der \"Bucht von Finikas\" (). Der Wechsel von Hügelland und kleineren Küstenebenen kennzeichnet den südlichen Inselteil \"Messaria\" (). Hauptsächlich entlang der Südwestküste ziehen sich einige höhere Bergkämme. Dem tiefen Naturhafen der Bucht von Ermoupoli an der Ostküste sind die beiden Felseninseln Gaidaros und Strongylo vorgelagert. Weiter südlich folgt die \"Bucht von Azolimnos\" (). Kleinere Hafenbuchten und Kaps gliedern die Südküste. Der West- und Südwestküste sind mehrere kleine Felsinseln und Felsen vorgelagert, weiter südöstlich liegen Aspronisi etwa 2 km und Nata 9 km entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Syros liegt im Bereich des mediterranen Winterregenklimas. Einem milden Frühjahr von März bis Juni folgen ein trockener und heißer Sommer von Juni bis Oktober und ein milder Winter mit Niederschlägen von Oktober bis März. Ein Großteil der jährlichen Niederschlagsmenge von 487,4 mm verteilt auf etwa 65 Regentage fällt in den Wintermonaten. Zeitweise auftretende Gewitter können mit starken sintflutartigen Regenfällen einhergehen. Schneefälle und Frosttage sind selten, sie liegen im langjährigen Mittel unter 2 Tagen. Regenreichster Monat ist der Januar mit 102 mm und etwa 12 Regentagen. Dagegen sind die drei Sommermonate trocken mit lediglich 8 mm Niederschlag, wobei im trockensten Monat Juli die Niederschlagsmenge unter 1 mm liegt. Die durchschnittliche Monatstemperatur beträgt 18,5 Grad Celsius und schwankt zwischen 26,6 Grad Celsius in den Sommermonaten und 11,4 Grad Celsius in den Wintermonaten. Das Temperaturmaximum für Juli liegt bei 40,0 Grad Celsius, die niedrigste Temperatur - 2,0 Grad Celsius für Januar.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte Ermoupoli eine vorherrschende Stellung unter den griechischen Häfen. Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt und der Eröffnung des Kanals von Korinth verlor es an Bedeutung als Handelshafen, zählt aber aufgrund der zentralen Lage innerhalb der Kykladen zu einem wichtigen Knotenpunkt. Vom Fährhafen Ermoupoli existieren regelmäßige innerkykladische Verbindungen sowie mit den Festlandshäfen von Piräus und Lavrio und dem nordgriechischen Kavala. Weitere Ziele sind die ostägäischen Inseln Chios, Ikaria, Fourni und Samos. Seit 1946 verkehren öffentliche Busse von \"KTEL Syrou\" (). Mehrere Rundkurse bedienen die Ortschaften im Inselsüden, sie beginnen und enden in Ermoupoli. Die zentrale Busstation der Insel befindet sich seit 1990 in unmittelbarer Nähe zur Fähranlegestelle.", "section_level": 1}, {"title": "Flughafen Syros.", "content": "Der Flughafen Syros „Dimitrios Vikelas“ (, IATA: JSY, ICAO: LGSO) liegt südlich von Ermoupoli bei Manna (). Die asphaltierte Start- und Landebahn mit einer Ausrichtung von 18/36 ist 1.080 m lang und 30 m breit. Der Flughafen Syros liegt auf einer Höhe von 72 m (236 ft) über dem Meeresspiegel. Die Fluggesellschaften Astra Airlines, Olympic Air und Sky Express SA bedienen die innergriechischen Verbindungen mit Athen und Thessaloniki.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die zentral gelegene Kykladeninsel Syros ist ein bei Griechen beliebtes Urlaubsziel, nicht zuletzt wegen der zahlreichen revitalisierten Gebäude der klassizistischen Periode, aber auch wegen des in der örtlichen Bevölkerung sehr umstrittenen Spielkasinos.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Die Bewohner von Syros waren in der Vergangenheit – ungewöhnlich für Griechenland – fast ausschließlich Katholiken des lateinischen Ritus. Durch die Zuwanderung ab etwa 1820 (Aufstand gegen die Türken) reduzierte sich dieser Anteil bis heute auf ungefähr 40 %, sodass die heutige Bevölkerung zu fast gleichen Teilen aus Orthodoxen und Katholiken besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Einzelne Funde deuten auf eine Besiedlung der Insel bereits in der Jungsteinzeit, die ältesten entdeckten Siedlungen stammen aus der Bronzezeit. Syros war namensgebend für gleich zwei aufeinander folgende Kulturen der Kykladenkultur in der Phase II der frühkykladischen Zeit um 2500 v. Chr. Von der Keros-Syros-Kultur wurde bei Chalandriani ein großes Gräberfeld mit rund 600 Bestattungen gefunden, an der Nordostküste der Insel liegt die Festung Kastri, nach der die Kastri- oder Lefkandi-Kultur benannt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ermoupoli und Ano Syros.", "content": "Die Stadt Ermoupoli entstand um 1821 als Folge des griechischen Aufstandes gegen die Türkenherrschaft und der daraus resultierenden Flucht vieler Griechen von Chios und anderen Inseln. Der Name leitet sich ab vom griechischen Gott Hermes (Schutzgott der Kaufleute und der Diebe) und bedeutet ‚Stadt des Hermes‘. Sie ist heute der Verwaltungssitz der Region Südliche Ägäis. Ermoupoli geht nahtlos in Ano Syros über, jede Stadt auf einem eigenen Hügel liegend. Ano Syros bildet die vorwiegend von Katholiken bewohnte ältere, vom Meer aus gesehen linke Hälfte, gekrönt von der Bischofs-Kathedrale St. Georg. Darunter liegen ein 1633 gegründetes Kapuziner- sowie ein Jesuitenkloster. In der Stadt gibt es außerdem eines der ältesten archäologischen Museen Griechenlands und das Apollon-Theater von 1861. Das klassizistische Rathaus (Grundsteinlegung 1876, Einweihung 1898, erbaut von Ernst Ziller) liegt an der marmorgepflasterten Platia Miaouli im Stadtzentrum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Syros (, auch \"Syra\" oder \"Siros\") ist eine griechische Insel der Kykladen, fast mitten im Archipel gelegen, 84,069 km2 groß und mit dem Pyrgos bis zu 442 m hoch. Im 8. Jahrhundert v. Chr. wurde die Insel von Phöniziern besetzt, die ihr auch den Namen Syros gaben, was in etwa ‚felsig‘ bedeutet. Die Stadt Ermoupoli ist Hauptort der Insel sowie Verwaltungssitz der Region Südliche Ägäis und der Gemeinde Syros-Ermoupoli die auch die unbewohnte Insel Gyaros umfasst.", "tgt_summary": "锡罗斯岛(Syros) 是爱琴海希腊基克拉迪群岛的岛屿之一。它位于雅典东南78海里(144公里)。埃尔穆波利是锡思罗斯岛的主要港口,也是该岛的首府城市。赫耳木波利斯是以希腊掌管商业之神──赫耳墨斯(Hermes)的名字命名,该城又被称为「基克拉迪女王」。在19世纪,该港的重要性甚至超出雅典以南的比雷埃夫斯港。", "id": 2949405} {"src_title": "Boeing 717", "tgt_title": "波音717", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ideen für die Boeing 717 gehen auf das Jahr 1995 zurück, als McDonnell Douglas unter der Typenbezeichnung MD-95 den Bau einer erneuerten Version der auf der Douglas DC-9 basierenden MD-90 plante. Nach der Übernahme von McDonnell Douglas durch Boeing im Jahr 1997 wurde das Projekt unter dem Namen Boeing 717 fortgeführt, sodass am 2. September 1998 mit der Flugerprobung der für etwa 100 Passagiere ausgelegten 717-200 begonnen werden konnte. Die Zulassung der 717-200 erfolgte 1999 erstmals gemeinsam durch die Federal Aviation Administration (FAA) und die europäischen Joint Aviation Authorities (JAA). Eine verkürzte 717-100 kam ebenso wie eine verlängerte 717-300 nie über die Konzeptphase hinaus. Als Triebwerk dient das BMW Rolls-Royce AeroEngines BR715. Die erste von insgesamt 156 Boeing 717 wurde im Herbst 1999 an die Fluggesellschaft AirTran Airways ausgeliefert. Die Flugzeuge wurden in den ehemaligen McDonnell-Douglas-Werken in Long Beach, Kalifornien endmontiert. Boeing kündigte am 14. Januar 2005 an, die Produktion der 717 im Jahr 2006 wegen mangelnder Nachfrage einzustellen. Die letzten beiden Maschinen wurden am 23. Mai 2006 an Midwest Airlines und AirTran Airways ausgeliefert. Zwischenfälle mit einer Boeing 717, die mit Totalverlust oder Opfern verbunden waren, gab es bislang nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "\"Hinweis: Boeing bezeichnete das militärische Tankflugzeug KC-135 Stratotanker intern ebenfalls mit der Modellnummer 717.\"", "section_level": 1}, {"title": "Boeing 717-100X.", "content": "Die Boeing 717-100X oder auch McDonnell Douglas MD-95-10 war eine geplante Variante der 717. Sie sollte für durchschnittlich 86 Passagiere ausgelegt werden, was durch eine Verkürzung des Rumpfes um je 1,93 m vor und hinter der Tragfläche erreicht werden sollte. Wegen der dadurch veränderten Hebelverhältnisse wäre es, wie auch beim Airbus A318, notwendig gewesen, das Seitenleitwerk zu erhöhen. Da eine solche Variante aber nur relativ schlechte direkte Betriebskosten gehabt hätte und mit mehreren Flugzeugen in Konkurrenz getreten wäre, verfolgte Boeing ab Anfang Dezember 2003 diese Planungen nicht weiter.", "section_level": 2}, {"title": "Boeing 717-200.", "content": "Die Boeing 717-200 oder auch McDonnell Douglas MD-95-30 ist die einzige gebaute Variante der 717. Sie ist für durchschnittlich 100 Passagiere ausgelegt. Boeing bot auch noch eine „HGW“-Version (\"H\"igh \"G\"ross \"W\"eight) mit erhöhter Abflugmasse und dadurch gesteigerter Reichweite an. Allerdings konnte diese Version kein einziges Mal verkauft werden. Das Konzept der Boeing 717 wurde noch als MD-95 auf der Paris Airshow im Juni 1991 vorgestellt; der Zeitplan sah damals einen Programmstart gegen Ende des Jahres vor, der Erstflug war für Juli 1994 vorgesehen. Ein Erstkunde ließ jedoch auf sich warten; erst im Oktober 1995 bestellte ValuJet 50 MD-95 und zeichnete Optionen für 50 weitere. Nach der Übernahme durch Boeing verfolgte dieser Flugzeughersteller das Konzept weiterhin und startete es schließlich als Boeing 717-200 im Januar 1998. Der Erstflug fand am 2. September 1998 statt. Am 1. September 1999 wurde der Typ zertifiziert und das erste Serienflugzeug konnte am 23. September an den Erstkunden AirTran – die Nachfolgefluggesellschaft der ValuJet – ausgeliefert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Boeing 717-300X.", "content": "Die Boeing 717-300X oder auch McDonnell Douglas MD-95-50 war eine geplante Variante der 717-200. Sie sollte für durchschnittlich 130 Passagiere ausgelegt werden, was durch eine Verlängerung des Rumpfes erreicht worden wäre, wobei vor den Tragflächen der Rumpf um 2,41 m und hinter den Tragflächen um 1,45 m vergrößert worden wäre. Dieses Flugzeug wurde vor allem durch die geplante Großbestellung verschiedener Fluggesellschaften in der Star Alliance bekannt, wo die 717-300 gegen die Airbus A318-100, Bombardier CRJ900 und Embraer 190/195 antrat. Letztlich entschieden sich jedoch alle gegen die verlängerte Version und somit war das Ende der 717-300 besiegelt.", "section_level": 2}, {"title": "Betreiber.", "content": "Von 155 ausgelieferten Exemplaren sind mit Stand April 2019 noch 148 in Dienst: Die sieben bereits abgestellten Exemplare flogen durchgehend bis 2018 für Turkmenistan Airlines. Einzig verbliebener ursprünglicher Betreiber ist damit Hawaiian Airlines. Die mit Abstand meisten 717-200 werden heute durch Delta Air Lines eingesetzt, die auch weltweit letzter Betreiber der technisch eng verwandten MD-90 sind. Die Maschinen wurden nicht von Delta selbst bei Boeing beschafft, sondern entstammen hauptsächlich gebraucht zwei Quellen: Trans World Airlines, die durch American Airlines übernommen wurden und ihre 717 später an AirTran verkauft haben, und AirTran selbst, die (noch als \"ValuJet\") Erstbesteller waren. Letztere wurden 2010 durch Southwest Airlines verkauft, die die Maschinen heute an Delta verleasen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Boeing 717 ist ein zweistrahliges Schmalrumpfflugzeug des amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing. Das Kurz- und Mittelstreckenflugzeug absolvierte seinen Erstflug am 2. September 1998. Im Mai 2006 stellte Boeing die Herstellung der 717 aufgrund fehlender Neubestellungen ein.", "tgt_summary": "波音717是波音公司最小型的双引擎喷射客机,它和7X7系列实际上关系不大,原名为MD-95,设计给100人座级距的市场。波音在1995年接到第一张订单,在1999年9月正式投入服务。717是道格拉斯DC-9的第三世代后继机种。", "id": 2680856} {"src_title": "Spinnen", "tgt_title": "紡織", "src_document": [{"title": "Nähere Darstellung.", "content": "Spinnen ist, wie das Weben, eine der ältesten Techniken der Menschheit. Die Verfahren verfeinerten sich im Lauf der Zeit schrittweise, und es entstanden neue Techniken, um die Fäden herzustellen. Daher bedeutet \"Spinnen\" heute dreierlei: Versponnen werden z. B.: Das Produkt beim Spinnen heißt Garn. Der Ausdruck \"Faden\" wird dafür nicht verwendet. Die wichtigsten Kenngrößen eines gesponnenen Garnes sind neben der verwendeten Faser das Gewicht pro Länge (Garnfeinheit) und die Festigkeit (Bezugsdehnung/Reißkraft). Hierbei ist die Spinngrenze zu beachten. Grundsätzlich gilt: Je feiner das Garn, desto feiner die verwendeten Fasern und desto aufwendiger der Spinnprozess. Daher: Je feiner das Garn, desto teurer. Viele Faserarten können erhebliche Mengen Feuchtigkeit aufnehmen. Beim Spinnen geht diese Feuchtigkeit teilweise verloren. Für den Handel mit Garnen wird daher ein Handelsgewichtszuschlag definiert. Aus dem gemessenen Netto-Gewicht wird mit der gemessenen (oder angenommenen) Feuchte damit ein Brutto-Garngewicht für die Rechnungsstellung ermittelt. Die Qualität der verwendeten Fasern und die Art, wie sie versponnen werden, ist maßgebend für viele Eigenschaften des später daraus entstehenden Textils. Die Weiterverarbeitung des fertig gesponnenen Garns erfolgt auf unterschiedlichste Art, z. B.:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Spinnen von Hand erfolgte entweder mit bloßen Händen oder aber mit einer Handspindel. Von Hand gesponnen wurde in Europa bereits um 6000 v. Chr., darauf verweisen die Spinnwirtel der Sesklo-Kultur im frühneolithischen Griechenland sowie aus der Starcevo-Körös Kultur. Auch in der Linearbandkeramischen Kultur sind Spinnwirtel häufig. Besonders zahlreich wurden sie in Bad Nauheim-Nieder-mörlen gefunden, was nach Schade-Lindig vielleicht auf eine besondere Bedeutung des Platzes hinweist. Es steht nicht fest, ob tierische Fasern (Wolle) oder pflanzliche (Flachs) versponnen wurden. Das Wollschaf war noch unbekannt, der Anbau von Flachs dagegen ist belegt, hier können aber auch die ölhaltigen Samen genutzt worden sein. Textilfunde aus der neolithischen Feuchtbodensiedlung von Arbon-Bleiche in der Schweiz belegen, dass Flachsfasern nicht gesponnen wurden, sondern nur an den Enden verdrillt. Rocken sind seit der Eisenzeit belegt. Die Rohfaser wurde dabei auf einem Rocken („Kunkel“) befestigt. Die eine Hand zieht ein Faserbündel aus dem Vorrat auf dem Rocken, während die andere die Spindel dreht. Ist das Garn so lang geworden, dass der Arm der Spinnerin nicht mehr ausreicht, wickelt sie es auf die Spindel auf. Abbildungen von griechischen Vasen zeigen, dass der Rocken sehr kurz war und in der Hand gehalten wurde. Erst später wurde er so verlängert, dass er unter die Achsel geklemmt werden konnte, womit eine Hand frei blieb. Eine weitere Vorrichtung zum Spinnen von Hand ist das Spinnrad, mit dem die Entwicklung des mechanischen Spinnens begann. Es wird 1298 in einer Chronik von Speyer erwähnt und taucht im 13. Jahrhundert auch in verschiedenen anderen europäischen Regionen auf. Sein Ursprung ist in China zu suchen. Die ersten Hinweise auf das Flügelspinnrad findet man im Hausbuch der Fürstenfamilie Waldburg-Wolfegg von 1480. Die Jürgen von Wolfenbüttel zugeschriebene Erfindung dieses Spinnrades dürfte eine Legende sein. Um 1500 konstruierte auch Leonardo da Vinci ein Flügelspinnrad. Wichtige Punkte in der Entwicklung der mechanischen Spinnerei: Heute existieren in den Industriestaaten nur noch vereinzelt Spinnereien. Die meisten Spinnereien befinden sich in Asien, namentlich in China und Indien. Viele der Maschinen zum Spinnen und für sämtliche Vorstufen kommen auch heute noch aus Zentraleuropa.", "section_level": 1}, {"title": "Industrielles Spinnen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung von Garnen aus Stapelfasern.", "content": "Der ganze Spinnprozess zur Verarbeitung von Stapelfasern gliedert sich in viele einzelne Arbeitsschritte. Die vorbereitenden Schritte lauten: Erst dann kommt das eigentliche Spinnen. Das Ringspinnen und das Rotorspinnen sind die wichtigsten Verfahren. Andere Verfahren sind das Luftspinnverfahren, das Kompaktspinnverfahren, das Friktionsspinnverfahren und das Umwindespinnverfahren.", "section_level": 2}, {"title": "Ringspinnen.", "content": "Am weitesten verbreitet ist das Ringspinnen, bei dem die Lunte etwa um den Faktor 15–80 gestreckt wird. Das dünne Faserband wird sofort danach gleichmäßig verdreht. Ein kleiner Metallbügel, der Ringläufer, rotiert dabei auf einer kreisförmigen Führung, dem Spinnring, um eine Spindel und wickelt das Garn auf eine Hülse auf und bildet den Kops. Pro Umdrehung des Ringläufers wird eine Drehung in das Garn eingebracht. Ringgarne haben einen Titer von 4 tex bis 2000 tex. Während die groben Titer als Streichgarn oder Halbkammgarn hergestellt werden, bewegt sich der Hauptanwendungsbereich in der Baumwollspinnerei (Kurzfaserspinnerei) zwischen 4 tex und 120 tex. Die Produktionsgeschwindigkeit wird bei der Verarbeitung von Naturfasern durch die Reibung zwischen dem Ringläufer und dem Spinnring begrenzt. Läufergeschwindigkeiten von 50 m/s bis 60 m/s sind erreichbar. Dennoch beschränkt sich die Geschwindigkeit des Ringläufers im praktischen Betrieb auf maximal 42 m/s. Die daraus resultierende Spindeldrehzahl beträgt bis zu 25.000 Umdrehungen pro Minute und die Lieferung bis etwa 40 m/min. Bei der Verarbeitung von Chemiefasern begrenzt die Reibung zwischen dem Garn und den fadenführenden Bauteilen und die damit verbundene Reibungswärme die Geschwindigkeit des Ringläufers je nach Faser auf etwa 25 m/s bis 32 m/s. Ringspinnmaschinen besitzen bis zu 1824 Spinnstellen. Eine wichtige Randbedingung für den Prozess ist, abhängig vom versponnenen Material, die im Produktionsraum herrschende Luftfeuchtigkeit. Im Anschluss an das Ringspinnen werden mehrere Kopse auf eine größere Spule (Kreuzspule) umgespult. Dies geschieht auf einer Spulmaschine, die beim Umspulprozess in der Regel gleichzeitig das Garn optisch oder kapazitiv überprüft und Fehlstellen oder Verschmutzungen herausschneidet. Große Spinnereien sind heute mit bis zu 100.000 Spinnstellen ausgestattet. Moderne Maschinen besitzen automatisierte Verfahren für den Austausch der Kopse, für deren Weitertransport zur Spulmaschine, für die optische Überwachung von Fadenbrüchen sowie zur Betriebsdatenerfassung.", "section_level": 3}, {"title": "Rotorspinnen.", "content": "Das Rotorspinnen (auch: OE-Rotor-Spinnen, engl. \"o\"pen \"e\"nd) wurde erst 1955 von Julius Meimberg neu eingeführt und ist weniger verbreitet als das Ringspinnen. Etwa 20 % der weltweit aus Stapelfasern hergestellten Garne werden auf Rotorspinnmaschinen hergestellt. Traditionell werden Rotorgarne mit einem Marktanteil von 44 % in Nordamerika hergestellt oder in Europa mit einem Marktanteil von 37 % im westlichen Teil und 76 % im östlichen Teil. Der Spinnprozess ist im Vergleich zum Ringspinnen wesentlich schneller und damit kostengünstiger. Das Rotorspinnverfahren wird vor allem für kürzere Fasern wie Kurzstapelbaumwolle und Kämmlinge oder Mittelstapelbaumwolle sowie auch für Chemiefasern eingesetzt. Im Hauptanwendungsbereich werden im Vergleich zum Ringsspinnen gröbere Garne von etwa 200 tex bis 30 tex (Kurzstapelbaumwolle), 15 tex (Mittelstapelbaumwolle) und 10 tex (Chemiefasern) hergestellt. Die Produktivität einer Rotorspinnerei liegt mit einer Lieferung von bis zu 350 m/min deutlich über der einer Ringspinnerei. In der Rotorspinnmaschine ist die Automation des Fadenansetzens weit verbreitet. Das Vorspinnen auf dem Flyer entfällt, die Maschine kann direkt mit dem Streckenband oder für grobe Garne mit Kardenband beliefert werden. Das Streckenband wird zuerst durch eine mit bis zu 10.000 Umdrehungen pro Minute rotierende Auflösewalze in einzelne Fasern aufgelöst und die Fasern von einem Luftstrom in eine sehr schnell drehende Trommel mit nach innen geneigter Wand – den Spinnrotor – befördert, dessen Drehzahl bis zu 175.000 Umdrehungen pro Minute beträgt. Durch die Beschleunigung der Fasern an der Wand des Rotors und die auf die Fasern wirkende Fliehkraft gelangen die Fasern in die Rotorrille. Zum Anspinnen wird ein Vorlagefaden benötigt. Dessen Ende wird aufgeraut und angespitzt. Dann wird der Vorlagefaden durch die Düse bis in die Rotorrille geführt, wo sich die dort gesammelten Fasern sich um den Vorlagefaden legen. Eine genaue Synchronisierung von Zuführen des Streckenbandes, Einführen des Vorlagefadens und sofortiges Abziehen des neuen Fadens sorgt für eine möglichst dünne, aber stabile Ansetzstelle. Die Masse des Fadens ergibt sich aus der Menge des zugeführten Streckenbandes und der Abzugsgeschwindigkeit des Fadens. Für einen gleichmäßigen, festen Faden müssen noch zahlreiche weitere Parameter wie die Rotordrehzahl genau aufeinander abgestimmt werden. Das Garn wird direkt auf eine Kreuzspule aufgespult – ein Umspulen entfällt. Die für Stapelfasern eingesetzten Spinnrotoren haben einen Durchmesser von 26 mm bis 66 mm. Die Verstreckung ist auf der Rotorspinnmaschine bis zu 400-fach. Ein Rotorgarn hat etwa 10 % bis 20 % weniger Festigkeit als ein Ringgarn. Durch die Wahl des Rotors und der Düse lassen sich Volumen und Haarigkeit des Rotorgarns erheblich beeinflussen. Rotorspinnmaschinen besitzen bis zu 600 Spinnstellen.", "section_level": 3}, {"title": "Erzeugung von Filamenten (Endlosfasern) aus Polymerschmelzen oder -lösungen.", "content": "Die konventionellen Verfahren zum Erspinnen von Chemiefasern können unterteilt werden in: 1. Lösungsspinnverfahren, zu denen die Nassspinnverfahren und Trockenspinnverfahren gehören, 2. Schmelzspinnverfahren sowie 3. Dispersionsspinnverfahren (auch als Matrixspinnverfahren bezeichnet). Beim Lösungsspinnen erzeugt man die Spinnmasse, indem das Polymer oder ein Derivat dieses Polymers in einem geeigneten Lösemittel gelöst wird. Diese Spinnmasse wird durch Bohrungen einer Spinndüse gepresst. Die dabei entstehenden Spinnlösungsstrahlen werden beim Nasspinnverfahren durch das Verdrängen des Lösungsmittels in einem oder Spinnbad zu Filamenten umgewandelt, Dazu zählt das Viskose-Verfahren zur Erzeugung von [Viskosefaser]n.(Kurzzeichen.CV), aber auch Cupro-Fasern (CUP) und Polacrylnitril-Fasern (PAN) werden durch Nassspinnen hergestellt. Beim Trockenspinnverfahren erfolgt die Filamentbildung durch das Verdampfen des Lösemittels. Danach hergestellt werden z. B. Acetatfasern (CA). Dazu kann auch das Elektrospinnen für Nanofasern als spezielles Verfahren gerechnet werden. Schmelzspinnen bezeichnet die Herstellung von synthetischen Filamenten aus einer Polymerschmelze. Ein flüssiges, da heißes Polymer wird durch eine Spinndüse mit mehreren Löchern gepresst, verstreckt, abgekühlt und aufgespult. Um diesem Filamenten spezielle dreidimensionale Strukturen zu geben, können sie auch texturiert werden. Die im Prinzip unendlich langen Filamente (Endlosfasern) auch zu Spinnfasern geschnitten werden und nach den in der Textilindustrie angewendeten Verfahren versponnen werden. Hergestellt werden z. B. Polyamid (PA)-, Polyester (PES)- und Polypropylen (PP)-Fasern. Spezielle Verfahren zur Faserbildung aus Schmelzen sind das Schleuderverfahren, das Düsenblasverfahren und das Stabziehverfahren. Mit dem Dispersionspinnen (auch Matrixspinnen) werden Filamente aus unschmelzbaren und unlösbaren Polymeren hergestellt, die in die Lösung eines Spinnvermittlers emulgiert oder suspendiert werden. Nach der Ausbildung der Filamente wird der Spinnvermittler herausgelöst, herausgeschmolzen, verdampft oder zersetzt. Das verbleibende Filament wird durch Sintern verfestigt. Hergestellt danach werden z. B Polytetrafluorethylen -Fasern (PTFE) und Keramikfasern.", "section_level": 2}, {"title": "Mythologie.", "content": "Das Spinnen spielt vielfach eine Rolle im Mythos und wird etlichen Schicksalsgöttinnen – so der griechischen Klotho – zugewiesen (vergleiche Moiren, Parzen). Spinnen und Weben gelten als Erfindung der Göttin Athene. Die sterbliche Arachne, die die Göttin in der Kunst des Spinnens und Weben übertreffen wollte, hat sie zur Strafe in eine Spinne verwandelt. Arachnida ist noch heute der wissenschaftliche Name der Spinnentiere. In der germanischen Mythologie spinnen die Nornen die Schicksalsfäden. In Märchen ist das Spinnen Ausweis von Fleiß oder inneren Reifungsvorgängen und fungiert oft als Heiratsprobe der Frau. So in folgenden Kinder- und Hausmärchen (KHM) der Brüder Grimm: \"Die zwölf Brüder\" (KHM 9), \"Die drei Spinnerinnen\" (KHM 14), \"Frau Holle\" (KHM 24), \"Die sechs Schwäne\" (KHM 49), \"Dornröschen\" (KHM 50), \"Rumpelstilzchen\" (KHM 55), \"Allerleirauh\" (KHM 65), \"Die zwölf Jäger\" (KHM 67), \"Die Wassernixe\" (KHM 79), \"Die faule Spinnerin\" (KHM 128), \"Die Schlickerlinge\" (KHM 156), \"Die Nixe im Teich\" (KHM 181), \"Die Gänsehirtin am Brunnen\" (KHM 179), \"Spindel, Weberschiffchen und Nadel\" (KHM 188), oder auch in der Wiener Sage \"Spinnerin am Kreuz\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Spinnen bedeutet zum einen das „Verspinnen“ von Stapelfasern zu Garn (umgangssprachlich auch als Faden bezeichnet) in der Textilindustrie, zum anderen das „Erspinnen“ von Filamenten (Endlosfasern) aus natürlichen und synthetischen Polymeren sowie nichtpolymeren Rohstoffen in der. Das Erspinnen von Chemiefasern wird auch als \"Primärspinnen\", das Spinnen in der Textilindustrie als \"Sekundärspinnen\" bezeichnet.", "tgt_summary": "纺织原是纺纱(英语:spinning)与织布(英语:weaving)两道生产工序的合称,现在指将纺织纤维等纺织材料加工成产品的过程。", "id": 85942} {"src_title": "Atemregler", "tgt_title": "呼吸调节器", "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Der erste Atemregler wurde 1942 und 1943 von Émile Gagnan auf Anregung des bekannten französischen Meeresforschers Jacques-Yves Cousteau entwickelt und trug den Namen \"Aqualung\". Er basierte in weiten Teilen auf früheren technischen Konzepten, wie etwa von Georges Comeinhes und Rouquayrol-Denayrouze. Die ersten Zweischlauchautomaten besaßen nur eine Druckminderer-Stufe, die den Flaschendruck direkt auf Umgebungsdruck reduzierte. Da diese Regelung zu einer hohen Ventilansteuerkraft führt, den der Taucher durch das Einatmen und den dadurch erzeugten leichten Unterdruck erreichen musste, wurde bald darauf ein zweistufiges Prinzip eingeführt. Dieses zweistufige Herunterregeln des Flaschendrucks auf Umgebungsdruck ermöglicht eine wesentlich feinfühligere Einstellung des Ventils, das durch den Einatemunterdruck betätigt wird. Der Atemkomfort erhöht sich dadurch. Der Mitteldruck im System beträgt typisch etwa 8 bar über Umgebungsdruck. Ausgehend vom Bauprinzip des Einstufenautomaten wurden auch die ersten Zweistufenautomaten in einem Gehäuse direkt an dem Pressluftflaschenventil angeordnet. Die Luft innerhalb dieses einen Gehäuses wird zunächst auf Mitteldruck und dann direkt auf Umgebungsdruck heruntergeregelt. Diese Luft mit Umgebungsdruck wurde dann vom Automaten durch zwei weiche und nicht druckbeständige Gummifaltenbalgschläuche zu einem Mundstück geführt. Die Luftführung in diesen beiden Faltenbalgschläuchen war durch Ein-Weg-Ventile so gesteuert, dass die Einatemluft durch den einen Schlauch zugeführt wurde und die Ausatemluft durch den anderen Schlauch nach hinten zum Atemregler abgeführt wurde, wo sie im Gehäuse ins umgebende Wasser abgeblasen wurde und durch Öffnungen frei austreten konnte. Da bei diesem Typ zwei gleichförmige Faltenbalgschläuche vom Mundstück zum Automaten führten, wurde dieser Typ Zweischlauchautomat genannt. Diese beiden voluminösen Faltenbalgschläuche haben lange Zeit das typische Bild eines Tauchers bestimmt. Dieses Prinzip der zwei Schläuche hatte die Vorteile, dass das Mundstück sehr leicht war und dass keine störenden Blasen vor der Maske des Tauchers aufstiegen. Vor allem bei Unterwasserfotografen und -filmern war dies beliebt. Der Nachteil war hauptsächlich, dass die zweite Stufe nur auf den Umgebungsdruck herunterregeln konnte, an dem der Automat sich gerade befand, und nicht auf den Umgebungsdruck des Mundstücks. Das hatte zur Folge, dass am Mundstück ein deutlich höherer Luftdruck anstand, wenn der Atemregler sich etwas tiefer befand, und umgekehrt ein deutlich spürbarer Unterdruck, wenn der Atemregler höher lag. Beim Tauchen hatte das den Effekt, dass dem Taucher beim Aufstieg fast die Lunge aufgeblasen wurde, während man beim (kopfüber) Abtauchen stark saugen musste. Dieses Bauprinzip hat sich aus diesem Grund nicht weiter durchgesetzt. Die zweite Stufe wurde in das Mundstück integriert, so dass die Atemluft mit dem Druck geliefert wird, der in unmittelbarer Umgebung des Mundes herrscht. Da bei diesen Automaten nur noch ein Schlauch, der Mitteldruckschlauch, zum Mundstück führt, wird dieser Typ Einschlauchautomat genannt. Einschlauchautomaten bieten darüber hinaus über einen Drucktaster vorn auf dem Gerät die Möglichkeit, das Ventil zwischen Mitteldruck und Umgebungsdruck manuell zu übersteuern und damit die sogenannte Luftdusche zu betätigen. Man kann so das Mundstück ausblasen oder z. B. einen Hebesack aufblasen.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Das vorherrschende Bauprinzip besteht aus folgenden Elementen: Die erste Stufe (Druckminderer) wird direkt an das Ventil der Druckluftflasche angeschlossen. Es sind zwei Arten von Flaschenanschlüssen verbreitet, der sogenannte \"DIN-\" (Gewinde-Ausgangsanschluss; international normiert nach \"DIN EN 144-2/3\" und \"ISO 12209-2\") und der sogenannte \"INT-Anschluss\" (Bügel-Ausgangsanschluss; international normiert nach \"ISO 12209-3\"). Die erste Stufe hat mindestens einen Mitteldruckanschluss (MD; englisch \"LP\" für \"Low Pressure\") für die zweite Stufe. Meist verfügt sie jedoch über weitere MD-Anschlüsse, z. B. für einen sogenannten Oktopus (eine zusätzliche zweite Stufe) und für den Anschluss des Inflators der Tarierweste. Zusätzlich ist auch noch mindestens ein Hochdruckabgang (HD; englisch \"HP\" für \"High Pressure\") für das Finimeter vorhanden, um den Restdruck und damit den verbleibenden Atemgasvorrat in der Flasche bestimmen zu können. Die erste Stufe besteht aus verchromtem Messing, rostfreiem Edelstahl oder Titan. Die zweite Stufe, die über einen Mitteldruckschlauch (MD) mit der ersten Stufe verbunden ist, besteht entweder ebenfalls aus Metall (Messing, Edelstahl), aus Kunststoff oder aus einer Kombination beider Materialien. Sie ist der Teil des Automaten, der sich direkt vor dem Mund befindet und den Träger über ein Mundstück mit Atemgas versorgt. Der im Mitteldruckschlauch anstehende Druck wird in der zweiten Stufe über ein federbelastetes Ventil zunächst abgeschlossen. Die Federkraft ist so eingestellt, dass das Ventil gerade geschlossen bleibt. Ein kleiner Kipphebel am Ventil kann dieses bei leichter Betätigung öffnen. Dieser Kipphebel wird über eine Membran betätigt, die den Umgebungsdruck mit dem Druck im Mundstück vergleicht. Atmet der Träger ein, so erzeugt er im Mundstück einen Unterdruck gegenüber der Umgebung. Hierdurch wird die Membran aus ihrer Ruhelage bewegt, über den Kipphebel öffnet sich das Ventil der zweiten Stufe, und Atemgas strömt ins Mundstück – der Benutzer kann einatmen. Diese Membransteuerung stellt sicher, dass der bereitgestellte Druck des Atemgases sich stets an den Druck der Umgebung anpasst und so ein leichtes Atmen ermöglicht. Bei Tauchern müsste der Brustkorb sonst beim Einatmen gegen den mit der Tauchtiefe ansteigenden Wasserdruck anarbeiten, was schon in wenigen Metern Tauchtiefe das Einatmen unmöglich machen würde. Das Ausatmen wird über ein weiteres Ventil an der zweiten Stufe ermöglicht. Dieses besteht meist aus einer dünnen Gummi- oder Silikonmembran, die in ihrer Ruhestellung vor dem Ausblasloch liegt und es abdichtet. Eine Beschädigung dieser Membran kann beim Einatmen zum Einströmen des umgebenden Mediums in den Mundraum und die Lungen führen, was abhängig von Menge und Medium störend bis lebensgefährlich sein kann (Einatmen von Wasser, Einatmen giftiger Gase). Zwei weitere für Taucher wichtige Funktionen können ebenfalls in die zweite Stufe integriert sein: der Blasenabweiser und die Luftdusche. Der Blasenabweiser ist ein vergrößerter und an die Seite verlegter Abgang des Ausatemventils. Dieser bewirkt, dass die abgeatmete Luft seitlich hinter der Tauchmaske entweicht und nicht durchs Sichtfeld strömt. Die Luftdusche besteht aus einer Taste am Gehäuse, über die man die Einatem-Membran manuell eindrücken kann. Hierdurch strömt Luft durch die zweite Stufe und das Mundstück. Wird das Mundstück im Mund gehalten, entweicht der Luftüberschuss über das Ausatemventil und reißt dabei evtl. in der zweiten Stufe befindliches Wasser mit sich. Die Luftdusche findet außerdem Verwendung, um Hebesäcke und Signalbojen unter Wasser mit Luft zu befüllen. Bei modernen Tauchausrüstungen sind an der ersten Stufe üblicherweise mindestens folgende vier Zubehörteile angeschlossen: Atemregler sind ausfallsicher aufgebaut \"(Fail-Safe)\". Wenn sie ausfallen, unterbrechen sie die Luftzufuhr nicht. Sie lassen in diesem Fall die Luft kontinuierlich ausströmen.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Der Atemregler für Pressluftatmer, wie er unter anderem auch bei der Feuerwehr verwendet wird, unterscheidet sich zwar im Aussehen von dem für Taucher, erfüllt jedoch dieselbe Funktion. Hier wird der Atemregler nicht in den Mund genommen, sondern direkt an die Atemschutzmaske angeschraubt. Für die Feuerwehr-Taucher werden ebenso Vollgesichtstauchmasken eingesetzt. Das Ausatemventil ist hierbei im Atemregler integriert. Es gibt die Ausführung als Normaldrucktechnik und als Überdrucktechnik. Bei der Normaldrucktechnik entspricht der Luftdruck in der Maske etwa dem Umgebungsdruck; bei der Überdrucktechnik liegt er geringfügig über dem Umgebungsdruck, um bei einer (auch nur vorübergehenden) Undichtigkeit der Maske das Eindringen von giftigen Gasen zu verhindern. Der Nachteil besteht zum einen darin, dass dabei Luft in die Umgebung entweicht. Auf der anderen Seite erhöht sich der notwendige Ausatemdruck, da das Ausatemventil, welches den Überdruck erhält, überwunden werden muss. Es gibt Gerätetypen, bei denen die Warneinrichtung im Atemregler integriert ist. Medizinische Atemregler werden in der Medizinaltechnik angewendet, wenn es um die Beatmung mit bestimmten Atemgasen oder um die Leistungsdiagnostik geht.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise und Anmerkungen.", "content": "Anmerkungen Einzelnachweise", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Atemregler, auch Lungenautomat oder kurz Automat bzw. Regler genannt (), ermöglicht das Atmen eines unter Druck stehenden Atemgases, auch unter Wasser oder in einer giftigen Atmosphäre. Dazu wird das Atemgas aus der Druckluftflasche durch den Atemregler auf den in der Umgebung herrschenden Druck reduziert. Atemregler werden in Drucklufttauchgeräten, bei Rettungsorganisationen und in der Medizintechnik eingesetzt.", "tgt_summary": "潜水用呼吸调节器(英语:Diving Regulator)可将压缩气瓶内的气体调整气压后输送至各个不同的设备,用于潜水员呼吸或是对潜水装备进行充气。", "id": 1194677} {"src_title": "Dorische Wanderung", "tgt_title": "多利安人入侵", "src_document": [{"title": "Die Sage.", "content": "Der Sage zufolge überqueren die Dorer, nachdem ein Versuch, über den Isthmus einzudringen, misslungen ist, im Verein mit Äoliern den Golf von Korinth; sie werden dabei angeführt durch die Nachkommen des Herakles. Diese sogenannte Wanderbewegung wird auch nach dem Stammheros der Dorer, Herakles, als \"Rückkehr der Herakliden\" bezeichnet. Das eroberte Land wird unter den drei Heraklidenbrüdern Aristodemos, Kresphontes und Temenos aufgeteilt. Nur ein Teil von Elis, Arkadien und Achaia verbleibt den früheren Bewohnern; Achaia wird von den Dorern den Achaiern überlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Die alte These.", "content": "Lange Zeit wurde durch die Forschung angenommen, dass die früheren Einwohner der Peloponnes – Pelasger, Achaier (\"Achäer\") und Ionier – aufgrund der militärischen Überlegenheit und durch neue Kampfmethoden der Dorer teils verdrängt, teils unterworfen worden seien. Dorisch geworden seien vor allem der Süden, Südwesten und Osten der Halbinsel, insbesondere die Landschaften Lakonien, Messenien, Argolis, Korinth und Megaris (um Megara). Indes hätten sich die Dorer durch Kolonie-Gründungen auch außerhalb der Peloponnes ausgebreitet und seien über die Sporaden, Kykladen und Kreta bis nach Südwestkleinasien vorgedrungen. Sie hätten die Insel Kreta besiedelt, die allmählich völlig von ihnen unterworfen worden sei. Von Argos aus hätten sie um 1000 v. Chr. an der Westküste Kleinasiens zahlreiche Kolonien gegründet, namentlich Kos, Knidos und Halikarnassos. Auch die Insel Rhodos sei dorisch besiedelt worden, während zugleich auch die vordorische Bevölkerung Griechenlands teilweise nach Kleinasien ausgewichen sei. Das Vordringen der Dorer in dieser Zeit soll dabei mit dem Beginn der Eisenzeit in Griechenland zusammengefallen sein. Die Dorer hätten vielerorts alte mykenische Burgen besiedelt, wodurch zahlreiche Stadtstaaten entstanden seien. Die Monarchie sei nur in einigen griechischen Randgebieten erhalten geblieben. Besonders deutlich habe sich der kriegerische, strenge Charakter der Dorer im spartanischen Stadtstaat gezeigt. Oft wurde die Dorische Wanderung als Teil der Seevölkerinvasion angesehen, die den gesamten östlichen Mittelmeerraum betraf.", "section_level": 1}, {"title": "Der derzeitige Forschungsstand.", "content": "Die These, dass durch die Dorische Wanderung die Vorherrschaft der mykenischen Kultur beendet worden sei und die übrigen griechischen Stämme mit ihren Bronzewaffen den Dorern mit ihrer mit Eisenwaffen ausgerüsteten Reiterei unterlegen gewesen seien, gilt heute allgemein als überholt, auch wenn sie sich noch in manch einem Schulbuch findet. Der britische Historiker Robin Osborne hat gezeigt, dass die Erwähnung der Herakliden erstmals im späten 6. Jahrhundert v. Chr. nachweisbar ist. Vor diesem Hintergrund ist er zu der Vermutung gelangt, dass die „Dorische Wanderung“ eine späte Herkunftssage sei, die die Existenz unterschiedlicher und oft verfeindeter Gruppen von Griechen erklären sollte. Die archäologischen Forschungen der letzten Jahrzehnte haben darüber hinaus ergeben, dass der Untergang der mykenischen Kultur Folge einer allgemeinen, über einen längeren Zeitraum andauernden sozialen Krise gewesen sein muss, im Zuge derer eine Vielzahl von Faktoren zur Zerstörung und Aufgabe der Palastzentren geführt hat. Obwohl in den Jahrzehnten nach 1200 v. Chr. die meisten bisher bekannten mykenischen Paläste auf dem griechischen Festland zerstört wurden, das Palastwirtschaftssystem zusammenbrach und es demographische Verschiebungen gab, ist für die Zeit um und nach 1200 v. Chr. kein Artefakt in Mittel- oder Südgriechenland nachgewiesen, das eindeutig den Dorern zugeordnet werden könnte. Zwar tritt grobe, handgemachte Keramik, sogenannte \"Handgemachte Geglättete Keramik\" (abgekürzt HGK bzw. HBW = \"Handmade Burnished Ware\" in der englischsprachigen Literatur) in einer Reihe mykenischer Siedlungen, u. a. auch in Mykene, oberhalb der Zerstörungsschichten auf, und in Aigeira im Norden der Peloponnes ist sie für das 12. Jahrhundert v. Chr. in größeren Mengen belegt, jedoch kann man sie nicht mit einer bestimmten „Ethnie“ verbinden. Sie muss auch nicht von Invasoren stammen. Da sie – allerdings in sehr geringem Umfang – auch in Fundzusammenhängen entdeckt wurde, die vor den Zerstörungen datieren (z. B. in Tiryns), könnte sie auch z. B. von Fremdarbeitern oder Söldnern stammen. Zudem ging die mykenische Kultur um 1200 nicht unter, sondern bestand noch ca. 150 Jahre weiter und erlebte in einigen Regionen ab Mitte des 12. Jahrhunderts v. Chr. sogar eine Nachblüte. Erst gegen 1050 v. Chr. setzen deutliche Veränderungen ein, wie man am Übergang der ornamentalen Keramik von späthelladischem IIIC-Stil zum submykenischen und protogeometrischen Stil verfolgen kann. Gleichzeitig nehmen Brandbestattungen zu. Aufgrund dieser Forschungsergebnisse wird eine „Dorische Wanderung“ heute nicht mehr als Ursache für den Untergang der mykenischen Kultur angenommen. Manche Historiker – zum Beispiel Jonathan Hall – nehmen aufgrund von Überlegungen zur Verteilung der griechischen Dialekte sogar an, infolge innerer Wirren sei es um 1100 v. Chr. zu einer zeitweiligen Aufgabe der Sesshaftigkeit gekommen, so dass nicht fremde Einwanderer, sondern überwiegend nur Teile der bereits einheimischen Bevölkerung als Halbnomaden durch Hellas gewandert seien. Gleichwohl wird eine langsame, gruppenweise Einwanderung von Dorern in nachmykenischer Zeit von vielen Forschern für wahrscheinlich gehalten. Entscheidend ist dabei die Beobachtung, dass sich bislang keine Spuren dorischen Dialekts in Schriftdokumenten der mykenischen Zeit (s. Linearschrift B) gefunden haben, in klassischer Zeit der dorische Dialekt jedoch in weiten Teilen der Peloponnes, auf Kreta und den südlichen Ägäisinseln gesprochen wurde. Darüber hinaus wird eine Einwanderung ab ca. 900 v. Chr. durch die schrittweise Herausbildung der dorischen Bauordnung nahegelegt (wenngleich nicht bewiesen). Wahrscheinlich sind Dorer in dieser Zeit in kleinen Gruppen nach Mittel- und Südgriechenland vorgedrungen. Da der Übergang von der spätmykenischen zur protogeometrischen Epoche vielerorts fließend war, handelte es sich dabei vermutlich um eine unkoordinierte Zuwanderung über einen längeren Zeitraum, die wohl auch nicht grundsätzlich gewalttätig verlief. Diese „Wanderung“ hatte ihren Ausgangspunkt allerdings höchstwahrscheinlich \"nicht\" im illyrisch-dalmatinischen Raum, sondern in der mittelgriechischen Landschaft Doris. Die Dorer sprachen einen eigenen, ursprünglich nordgriechischen Dialekt, der nun neben den achaischen und ionischen Dialekt trat und in klassischer Zeit in weiten Teilen der Peloponnes, auf Kreta, den südlichen Kykladen und in den griechischen Städten Südwest-Kleinasiens gesprochen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Dorische Wanderung (auch Griechische Völkerwanderung) wird traditionell die angebliche \"Völkerwanderung\" des griechischen Volksstammes der Dorer (oder \"Dorier\") bezeichnet, die im dalmatischen Raum begonnen haben und zunächst in die Landschaft Doris in Mittelgriechenland erfolgt sein soll. Ein Einfall der Thessalier in die Doris soll ab etwa 1200 v. Chr. die eigentliche \"Dorische Wanderung\" ausgelöst haben, im Zuge derer die Dorer auf die Peloponnes vordrangen, die Landschaften Argolis, Lakonien, Messenien sowie Gebiete am Isthmus von Korinth eroberten und sich dabei u. a. der Burgen von Tiryns und Mykene bemächtigten.", "tgt_summary": "多利安人入侵(英语:Dorian invasion),古希腊历史学家发展出的一个理论,用来解释为何南希腊的原住民以及他们的语言会消失,以及古典希腊时期文化是如何形成的。", "id": 1503582} {"src_title": "Fruchtkörper", "tgt_title": "蕈類", "src_document": [{"title": "Fruchtkörpertypen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Basidiokarpe oder Basidiomata.", "content": "Bei den Ständerpilzen (Basidiomycota) werden die Fruchtkörper Basidiokarpe bzw. Basidiomata genannt. Ständerpilze nennt man sie, weil die Sporen auf besonderen, ständerartigen Hyphen, den Basidien gebildet werden. Die Sporen entwickeln sich an den Basidien, fallen ab und werden meist vom Wind verbreitet (Beispiele: Champignons, Steinpilze).", "section_level": 2}, {"title": "Ascokarpe oder Ascomata.", "content": "Bei den Schlauchpilzen (Ascomycota) spricht man von Ascomata bzw. Ascokarpen. Die Sporen reifen hier in schlauch- oder sackartigen Zellen heran, die man als Asci bezeichnet. Aus den Asci werden die Sporen teilweise regelrecht herausgeschleudert (Beispiele: Morcheln, Trüffel).", "section_level": 2}, {"title": "Teleomorphe oder Hauptfruchtform.", "content": "Bei den Großpilzen dienen Fruchtkörper in aller erster Linie dazu, die für eine geschlechtliche Fortpflanzung notwendigen haploiden Meiospore zu bilden. Solche Fruchtkörper werden auch \"Hauptfruchtform\" oder Teleomorphe genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Anamorphe oder Nebenfruchtform.", "content": "Bei vielen Ascomyceten, aber auch bei einigen Basidiomyceten, werden über eine mitotische Teilung ungeschlechtlich Vermehrungssporen – sogenannte Konidiosporen – gebildet. Fruchtkörper, die diese Sporen bilden, werden Anamorphe oder Nebenfruchtform genannt. Bei einigen niederen Pilzen kennt man nur eine ungeschlechtliche Vermehrung über die Anamorphe. Solche Pilze werden auch als Fungi imperfecti bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Fruchtkörperformen.", "content": "Die Fruchtkörper können bei Pilzen ganz unterschiedlich geformt sein. Dabei ist die Form des Fruchtkörpers ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Grundsätzlich unterscheidet man die Fruchtkörper danach, ob sich das Hymenium (Fruchtschicht) auf der Außenseite des Fruchtkörpers, auf der Unterseite oder im Inneren des Fruchtkörpers befindet.", "section_level": 1}, {"title": "Hymenium im Inneren des Fruchtkörpers.", "content": "Früher wurden die Bauchpilze als eigenständige Verwandtschaftsgruppe angesehen, neuere molekularbiologische Untersuchungen haben aber gezeigt, dass Bauchpilze innerhalb der Basidiomyceten mehrmals unabhängig voneinander entstanden sind. In der neueren Literatur wird häufig der Begriff \"sequestrat\" verwendet. Als sequestrat werden Basidio- oder Ascomyceten bezeichnet, die ihre Sporen nicht aktiv freisetzen, sondern bei denen die Basidien oder Asci im Inneren des Fruchtkörpers heranreifen. Die Bezeichnung kann sowohl für echte Trüffel, als auch für trüffelartige oder secotioide Fruchtkörper verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Fruchtkörper bei Bakterien.", "content": "Bakterien der Gattung Myxobacteria, wie \"Myxococcus xanthus\" oder \"Stigmatella aurantiaca\", sind ebenfalls zur Fruchtkörperbildung befähigt. Diese entstehen als Abschluss eines für Prokaryoten außergewöhnlich komplexen Lebenszyklus durch Bildung einer mehrzelligen Struktur von bis zu über 0,5 mm Größe. Die Fruchtkörper sind deshalb teilweise schon mit bloßem Auge erkennbar. Je nach Art können dabei einzelne oder verzweigte Fruchtkörper entstehen. Die Fruchtkörper enthalten Myxosporen, die den Bakterien primär als Verbreitungseinheit dienen und eher weniger als Überdauerungsform.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fruchtkörper (Karposoma) sind die Fortpflanzungsorgane mehrzelliger Pilze. Sie entsprechen dem, was man gemeinhin als „\"Pilz\"“ bezeichnet. Biologen verstehen unter einem Pilz den gesamten Organismus, also auch die Teile, die meist im Substrat oder Boden verborgen sind und als Myzel bezeichnet werden. Vergleicht man Pilze mit höheren Pflanzen, so entsprechen die Fruchtkörper der Pilze den Blüten der Pflanzen. Der Fruchtkörper wird auch als Sporocarp bezeichnet, weil in ihm die für die geschlechtliche Vermehrung notwendigen Meiosporen gebildet werden. Er besteht aus verzweigten, mehr oder weniger miteinander verwachsenen Hyphen, welche die sporenbildenden Strukturen ausbilden und daher auch als generative Hyphen bezeichnet werden. Wenn die Umweltbedingungen günstig sind – besonders Temperatur, Feuchtigkeit und Nährstoffangebot – können sie schnell heranwachsen. Früher war die Fruchtkörperform ein sehr wichtiges Kriterium für die systematische Einteilung der Pilze, neuere molekularbiologische Untersuchungen haben aber gezeigt, dass die Fruchtkörpermorphologie wenig über die Verwandtschaftsverhältnisse eines Pilzes aussagt.", "tgt_summary": "蕈类(注音:ㄒㄩㄣˋㄌㄟˋ;拼音:xùn lèi),通称蘑菇、菇类,是大型、高等的真菌,子实体通常肉眼可见。菌丝具横隔壁,将菌丝分隔成多细胞。", "id": 2442512} {"src_title": "Windschutzscheibe", "tgt_title": "擋風玻璃", "src_document": [{"title": "Montage.", "content": "Die Windschutzscheibe wird in den Windschutzscheibenrahmen mit Gummiprofilen schwimmend befestigt oder bei modernen Fahrzeugen ein- oder aufgeklebt oder selten auch eingeschraubt. Sie trägt dann maßgeblich zur Torsionssteifigkeit eines Fahrzeuges bei und ist damit ein tragendes Teil der Karosserie.", "section_level": 1}, {"title": "Design.", "content": "Die Wölbung, Größe und Tönung der Windschutzscheibe stellen außerdem ein wichtiges Designelement dar. Sie werden durch gesetzliche Vorgaben und das Herstellverfahren eingeschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Reinigung.", "content": "Man muss zwischen der Reinigung auf der Außenseite und der Reinigung auf der Innenseite der Windschutzscheibe unterscheiden. Auf der Außenseite erfolgt die Reinigung oft während der Fahrt. Im Regen genügen meistens die Scheibenwischer, um die Windschutzscheibe (weitgehend) frei von Wasser zu halten und die Sicht des Fahrers zu gewährleisten. Bei Nieselregen, beim Fahren auf feuchten Straßen und bei winterlichen Straßenverhältnissen dient zur Reinigung der Scheibe die heute standardmäßige Scheibenwaschanlage. Diese kann auch bei trockenem Wetter zur Reinigung der Scheibe von Schmutz, Staub, toten Insekten und Vogelexkrementen eingesetzt werden. Weitere Möglichkeiten zur Reinigung der Windschutzscheibe von außen bieten sich beim Tankstopp mittels Waschwasser, Schwamm und Gummiwischer und im Rahmen der generellen Außenreinigung des Fahrzeugs, z. B. in einer Waschanlage. Die Entfernung von Eis geschieht gewöhnlich vor Fahrtantritt mithilfe eines Eiskratzers. Die Reinigung der Windschutzscheibe von innen ist gewöhnlich seltener nötig als von außen. Auf der Innenseite einer Windschutzscheibe bildet sich mit der Zeit ein zunächst kaum sichtbarer \"Nebelschleier\", der sich aber im Lauf von wenigen Wochen soweit verstärken kann, dass er bei Gegenlicht mit tief stehender Sonne zu einer erheblichen Sichtbehinderung führt. Einfache Gegenmaßnahme ist das gelegentliche, am besten vorsorgliche Abwischen der Innenseite der Scheibe (möglichst nicht während der Fahrt) mit einem sauberen, trockenen Tuch. Bei stärkerer Verschmutzung kann man auch ein Glasreinigungsmittel verwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Beschlagschutz.", "content": "Zur Vermeidung des Beschlagens durch Feuchtigkeit kann die Windschutzscheibe mit Warmluft angeströmt werden. Noch besser lassen sich die Scheiben mit eingeschalteter Klimaanlage beschlagfrei halten. Bei einigen PKW-Modellen kann die Scheibe elektrisch beheizt werden. Dies erfolgt entweder durch eine elektrisch leitende Beschichtung des Glases oder durch in die Verbundfolie eingelegte, sehr feine Drähte. Bei älteren Fahrzeugen, die oft eine noch nicht so leistungsfähige Lüftungs-, Heizungs- oder Klimaanlage hatten, wurden auch Tücher oder Schwämmchen mit Antifog verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Antenne.", "content": "Bei manchen Modellen ist eine Antenne für das Autoradio in die Windschutzscheibe integriert.", "section_level": 1}, {"title": "Reparatur.", "content": "Bei Verbundglas kann man, im Gegensatz zum Einscheiben-Sicherheitsglas, kleinere Steinschläge oft in einer Fachwerkstatt reparieren lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Windschutzscheibe (auch \"Frontscheibe\") ist eine Glasscheibe, die dem Führer eines Fahrzeuges die Sicht nach vorne ermöglicht und ihn vor Wind, Wetter und Teilchen im Luftstrom schützt. Sie wird meist aus Verbundglas ausgeführt. Der Wechsel von Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) zu Verbund-Sicherheitsglas führte zu einer erhöhten Sicherheit der Insassen. Die Anforderungen an Windschutzscheiben bzw. Frontscheiben sind höher als die Anforderungen an alle anderen Scheiben. Dies liegt unter anderem daran, dass die Frontscheiben die Airbags halten müssen und somit den Schutz der Fahrgäste bei einem Unfall maßgeblich beeinflussen. Die Anforderungen an die Scheibenklebstoffe sind bei Frontscheiben besonders hoch, weswegen oft Polyurethanklebstoffe eingesetzt werden.", "tgt_summary": "挡风玻璃指的是飞机、汽车、公共汽车、机车以及电车等前面部分的窗户。现代的挡风玻璃通常是以层压过的安全玻璃所制作,里外各一层弯曲的玻璃,中间夹着一层被层压过的塑胶作为安全上的考量,然后被粘上窗户的框架。机车的挡风玻璃通常是以压克力所制作。", "id": 1311384} {"src_title": "Dämpfungsglied", "tgt_title": "衰減器", "src_document": [{"title": "Optische Dämpfungsglieder.", "content": "Optische Übertragungssysteme sind so ausgelegt, dass sie Signale über lange Glasfaserverbindungen übertragen können. Die Sendeleistung der Laserdiode im Sender muss also entsprechend hoch sein, damit trotz Leitungsdämpfung auf der Empfängerseite ein ausreichender Signalpegel erreicht wird. In der Praxis gibt es jedoch die Situation, dass zwei Übertragungsgeräte, die nicht weit voneinander entfernt sind, optisch miteinander verbunden werden. In solchen Fällen wird zwischen Sender und Empfänger ein Dämpfungsglied in die Übertragungsstrecke eingebaut, damit die hohe Sendeleistung nicht die Empfangsdiode übersteuert. Das Dämpfungsglied erhöht also die Dämpfung und simuliert damit eine längere Glasfaserstrecke. Optische Abschwächer mit Glasfaser-Anschluss werden auch für Messzwecke verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Elektrisches Dämpfungsglied.", "content": "Während etwa in der Audiotechnik einfache Spannungsteiler bei Spannungsanpassung verwendet werden, muss bei elektrischen Dämpfungsgliedern für hohe Frequenzen auf die Impedanzanpassung geachtet werden – es müssen also die Eingangsimpedanz und die Ausgangsimpedanz gleich der Wellenimpedanz der Leitungen sein. Auch für Messverstärker hoher Eingangsimpedanz werden oft Abschwächer eingesetzt, deren Eingangs- und Ausgangsimpedanz gleich (und gleich der des Messverstärkers) sind; diese Abschwächer können beliebig miteinander kombiniert oder durch eine Brücke ersetzt werden, ohne dass sich die Eingangsimpedanz der Schaltung ändert (Beispiel: Eingangsabschwächer von Oszilloskopen). Schaltbare Kombinationen von Dämpfungsgliedern zur genauen Abschwächung werden auch als Stufenabschwächer oder Eichleitung bezeichnet. Dämpfungsglieder mit gleicher Eingangs- und Ausgangsimpedanz können in π-Schaltung (engl. PI pad) oder T-Schaltung (engl. T pad) aufgebaut sein; die π-Schaltung wird häufiger verwendet. Wenn die Widerstände auf der Eingangs- und Ausgangsseite nicht gleich sind, findet gleichzeitig mit der Abschwächung eine Impedanzanpassung statt. Bei Abschwächern hoher Eingangsimpedanz sind den Widerständen noch kleine Kondensatoren parallelgeschaltet, um trotz der unvermeidlichen Streukapazitäten eine frequenzunabhängige Dämpfung zu erzielen. Räumliche Anordnungen in Hohlleitern zur (variablen) Absorption eines Teils der Hochfrequenzenergie werden ebenfalls als Dämpfungsglieder bezeichnet (Ferrite, Leitungsbeläge...).", "section_level": 1}, {"title": "Berechnungen.", "content": "Bei gegebener Impedanz formula_1 und einem Abschwächungsfaktor formula_2 zwischen Eingangsspannung formula_3 und Ausgangsspannung formula_4 (bzw. Dämpfungsmaß formula_5 in dB) errechnen sich die Widerstände eines symmetrischen π-Dämpfungsglieds aus Für das T-Glied ergeben sich die Widerstände aus", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Dämpfungsglied, oder Abschwächer ist ein Bauteil, das in den Signalweg geschaltet wird, um das Signal in seiner Amplitude beziehungsweise seinem Pegel zu verringern. Auch ein Spannungsteiler ist ein Dämpfungsglied.", "tgt_summary": "衰减器是一种电子器件,可以在波形不失真的情形下,减少信号的振幅或功率。", "id": 409200} {"src_title": "The New York Times", "tgt_title": "纽约时报", "src_document": [{"title": "Unternehmensentwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge der New York Times.", "content": "Die New York Times wurde als „The New-York Daily Times“ 1851 von Henry J. Raymond und George Jones gegründet; die erste Ausgabe erschien am 18. September 1851. Davor war Raymond jahrelang enger Mitarbeiter von Horace Greeley, der die New York Tribune herausgab. Die Absicht der Gründer war es, eine weitere seriöse Alternative zu den damals in New York vorherrschenden reißerischen Zeitungen anzubieten. Bekannt wurde die New York Times zwischen 1860 und 1870 durch ihren damaligen Redaktionschef John Swinton. Adolph Ochs (1858–1935) übernahm die Zeitung 1896. Unter ihm erreichte die Zeitung internationale Reichweite und Beachtung. Die heutige Eigentümerin der New York Times, die New York Times Company, wird bis heute (2016) von einigen Nachfahren Ochs’ dominiert. Ochs änderte den Titel der Zeitung in „New York Times“ und schuf ihren Slogan “All the news that’s fit to print” (etwa: „Alle Nachrichten, die es wert sind, gedruckt zu werden“). Damit einher geht das Selbstverständnis der NYT als “Newspaper of record” – als Zeitung mit gründlicher und umfassender Berichterstattung. Allgemein gilt die NYT als zuverlässige Quelle für Nachrichten. Ihre redaktionelle Ausrichtung bei der Interpretation von Ereignissen gilt als liberal; die New York Times beschäftigt jedoch Kommentatoren aller in den USA wichtigen politischen Richtungen. Seit September 1896 erscheint als sonntägliche Zeitungsbeilage das \"The New York Times Magazine\". Im Oktober 1896 begann die New York Times darüber hinaus mit der Herausgabe einer wöchentlichen Beilage, die Buchbesprechungen veröffentlichte und heute den Titel „The New York Times Book Review“ trägt.", "section_level": 2}, {"title": "Modernisierung ab 1969.", "content": "Während der Herausgeberschaft unter A. M. Rosenthal von 1969 bis 1988 modernisierte sich die New York Times (NYT) grundlegend in redaktioneller Hinsicht. Rosenthal erweiterte die NY Times durch neue Tagesrubriken, den „sections“, nämlich die „SportsMonday“, „Science Times“ am Dienstag, die „Living section“ am Mittwoch, die „Home section“ am Donnerstag und „Weekend“ am Freitag. Weiterhin erfreute sich das Lesepublikum am Wochenende an vielen Sonntagsbeilagen zu den Themen Wirtschaft, Reisen, Unterhaltungsspiele, Freizeitaktivitäten, Erziehung, Mode, Gesundheit und anderen. In dieser Zeit florierte das Anzeigengeschäft; der Gesamtumsatz der NYT versiebenfachte sich nominell in den siebzehn Jahren von 1969 (238 Mio. $) bis 1986 (1,6 Milliarden US-Dollar). Er achtete in der Regel auf eine Trennung von Kommentar und Berichterstattung, wodurch NYT „straight“ werden sollte. Die themenbezogene Diversifizierung wurde zum Vorbild US-amerikanischer und ausländischer Tageszeitungen. Im Jahr 1997 fand ein Redesign statt, bei dem die vielfach als \"Gray Lady\" bezeichnete NYTimes lange nach den meisten anderen Zeitungen erstmals Farbfotos auf der Titelseite bekam. Im Juni 1971 wurden in der \"New York Times\" ein erster Teil der Pentagon-Papiere veröffentlicht, die Daniel Ellsberg der Zeitung zugespielt hatte. Die Bundesregierung erwirkte vor einem Bezirksgericht eine einstweilige Anordnung, die eine weitere Veröffentlichung untersagte. Der Prozess ging vor das Obersten Bundesgericht der USA, das eine Grundsatzentscheidung über die Pressefreiheit im Kontext des 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten fällte. Das Gericht entschied, dass die Pressefreiheit es der Regierung verbietet, nach dem Espionage Act ein vorheriges Veröffentlichungsverbot zu erlassen, es sei denn, dass die Regierung nachweist, dass die Veröffentlichung „schweren und irreparablen“ (“grave and irreparable”) Schaden für die Interessen der Öffentlichkeit bedeuten würde. Die Veröffentlichung sorgte für weltweites Aufsehen und trug zur verstärkten Ablehnung des Vietnamkriegs in der amerikanischen Öffentlichkeit bei.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungen nach 2000.", "content": "Mit der Washington Post zusammen gab die NYT die weltweit erscheinende International Herald Tribune heraus. Am 30. Dezember 2002 übernahm die NYT den Aktienanteil der Washington Post und gibt die „Tribune“ seitdem allein heraus. Das Image der NYT als vertrauenswürdige Nachrichtenquelle wurde im März 2003 erschüttert, als bekannt wurde, dass ihr Reporter Jayson Blair zahlreiche Artikel nicht vor Ort recherchiert und zum Teil auch einfach erfunden hatte. Chefredakteur Howell Raines und der leitende Redakteur Gerald Boyd traten zurück. Die NYT kündigte an, ihre Veröffentlichungspraxis zu überprüfen. Nachfolger Raines als Chefredakteur wurde der langjährige NYT-Redakteur und Manager Bill Keller.", "section_level": 2}, {"title": "Machtkampf mit Morgan Stanley (2006–2008).", "content": "Im April 2006 kündigte Hassan Elmasry, der Portfolio-Manager der Investmentbank Morgan Stanley an, den Einfluss der Unternehmerfamilie Sulzberger zu brechen. Dazu verbündete er sich mit dem Medieninvestor Bruce Sherman, dessen „Fonds Private Capital Management“ mit 15 Prozent den damals größten Aktien-Anteil an der Times Company hielt. 7,15 Prozent Anteile von Morgan Stanley kamen hinzu. Dieser Kampfansage vorausgegangen war eine wütende Kritik des Weißen Hauses und der US-Republikaner am vorsichtigen Abrücken der NYT-Unterstützung für den immer umstritteneren Irak-Krieg. Elmasry kritisierte, dass es bei der NYT zwei Klassen von Aktien gebe, nämlich Class-B-Aktien mit vollem Stimmrecht für die acht Treuhänder der Familie und weniger stimmberechtigte Class-A-Aktien für institutionelle Anleger. Nach Ansicht von Fondsmanager Elmasry wäre bei der NYT ein Wechsel im Aufsichtsrat notwendig, da es die NYT an ökonomischer Vernunft fehlen lasse. Dieser Behauptung standen drastische Einsparungsmaßnahmen im Druckbereich und eine inhaltlich größere Ausgabe gegenüber. Darüber hinaus wandten bzw. wenden die Verlegerfamilien des Wall Street Journal und der Washington Post dasselbe Verfahren an, um die Kontrolle über ihre Gründungen aufrechtzuerhalten und es ist die gesamte Zeitungsbranche, die seit Jahren mit sinkender Auflage und fallenden Werbeeinnahmen kämpft. Im Februar 2007 zog die Familie Sulzberger ihr Geld bei Morgan Stanley ab. Der Druck der Hauptaktionäre verfehlte seine Wirkung nicht: die New York Times Company erhöhte die Dividende, verkaufte unprofitable TV-Lokalsender und kürzte die Managementgehälter. So verkaufte die NYT Co. im Mai 2007 ihre Fernsehstationen für 575 Millionen US-Dollar, um ihre Verbindlichkeiten abzahlen zu können. Weiterhin sollten 250 Stellen bis April 2008 wegfallen und das Papierformat der NYT verkleinert werden; dies wiederum hatte eine Kürzung von fünf Prozent aller Nachrichten zur Folge. Am 17. Oktober 2007 wurde bekannt, dass Morgan Stanley sein gesamtes Aktienpaket an der New York Times Company an bis dahin unbekannte Investoren veräußert hatte. Damit wurde der Machtkampf um die Gesellschaft zugunsten der Familie Sulzberger beendet. Ein Investmentberater von „Mediatech Capital Partners LLC“ bestätigte, dass Elmasry auch im Namen weiterer einflussreicher Interessenten handelte. Im dritten Quartal 2007 konnte das Unternehmen, zum ersten Mal seit langer Zeit, einen leichten Gewinnanstieg melden. Das Anzeigengeschäft wuchs um elf Prozent und die Auflage der NYT um vier Prozent, das Online-Ressort verzeichnete 26 Prozent mehr Umsatz. Nach dem Verkauf der Morgan-Stanley-Anteile wiederholte sich das Bedrohungsszenario für die Verlegerfamilie Ochs Sulzberger. Der Hedgefonds-Manager Scott Galloway, Mehrheitseigner des Fonds „Firebrand Partners“, kaufte gemeinsam mit Philip Falcones Fonds „Harbinger Capital“ NYT-Aktien auf. Mitte Februar 2008 erhöhten sie ihren Anteil auf 14,3 Millionen Aktien oder 9,96 Prozent und verdoppelten ihren Anteil Ende März 2008 auf 19,8 Prozent. Zunächst bestanden die beiden Anteilseigner nicht mehr auf einer formalen Entmachtung der Verlegerfamilie Ochs Sulzberger, allerdings sollten diese in inhaltlichen Fragen durch vier eigene Direktoren überstimmt werden können. Am 18. März 2008 einigten sich beide Parteien auf eine Zuwahl von Scott Galloway (* 1965) und James Kohlberg, dem Sohn des Mitbegründers der Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts, Jerome Kohlberg, Jr., als zusätzliche Board-Mitglieder. Grundsätzlich ist eine Aktienmehrheit familienfremder Anteilseigner unmöglich und Herausgeber Arthur Ochs Sulzberger Jr. stellte klar, den Qualitätsjournalismus nicht kurzfristigen Rendite-Interessen opfern zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen der Wirtschaftskrise 2009.", "content": "Die Bankenkrise ab 2007 und die Rezession 2009 trafen durch geringere Anzeigeneinnahmen auch die New York Times. Am 19. Januar 2009 teilte die New York Times Company mit, dass sich der mexikanische Milliardär Carlos Slim mit weiteren 250 Millionen Dollar an der New York Times beteiligt. Slim erhält dafür jährlich Zinsen in Höhe von etwas mehr als 14 Prozent. Bereits im September 2008 hatte er einen Aktienanteil von 6,9 Prozent am Zeitungsverlag gekauft. Die NYT stellte 15,9 Millionen Anteilsscheine aus, die 2015 fällig werden und dann auch in Verlagsaktien umgewandelt werden können, was etwa weiteren elf Prozent entspräche. Im Gegenzug erwarte Slim keine Berichterstattung über seine umstrittenen Geschäftspraktiken, wie in den Medien vermutet wurde. Eine redaktionelle Einflussnahme Slims ist nach Angaben von Janet L. Robinson, der Vorstandsvorsitzenden der NYT Co., nicht verbunden. Tatsächlich berichtete die NYT weiterhin in kritischer Weise über Carlos Slim. Der Konzern hatte Liquiditätsschwierigkeiten wegen sinkender Werbeeinnahmen und wegen des Auslaufens einer Kreditlinie über 400 Millionen Dollar im Mai 2009 und noch einmal im Jahr 2011 sowie Schulden in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar. Zum Abbau der Schulden wurden unter anderem noch weitere Verkäufe diskutiert wie etwa der Anteil am Baseball-Team Boston Red Sox oder ein Verkauf des 2007 neu bezogenen New York Times Buildings, was etwa 225 Millionen Dollar erbringen könnte. 2009 strich die Verlagsgesellschaft die Jahresausschüttung der Dividende in Höhe von 34,5 Millionen Dollar ( Millionen Euro), was bis dahin die Haupteinnahmequelle der Verlegerfamilie Ochs Sulzberger war. Auch der Firmenjet wurde verkauft. In einem Memo vom 26. März 2009 kündigte die New York Times Co. (Arthur Ochs Sulzberger Jr. und Janet L. Robinson) ihren Mitarbeitern eine fünfprozentige Gehaltskürzung ab April 2009 an. Außerdem mussten sie in diesem Jahr zehn Tage unbezahlten Urlaub nehmen. Am selben Tag kündigte die Chefredaktion die Entlassung von 100 Redakteuren des Wirtschaftsressorts an. Am 4. April 2009 veröffentlichte der Boston Globe auf der Titelseite die Aufforderung seines Verlagshauses NYT Co., bis zum Monatsende 20 Millionen US-Dollar einzusparen. Sollte dies nicht gelingen, würde man bis Ende 2009 85 Millionen Dollar Verluste machen und der Zeitung drohe das Ende. Der \"The Boston Globe\" gilt als eine der angesehensten Tageszeitungen in den USA. Die Redaktion wurde 2008 um 80 Mitarbeiter (von 1330 auf 1250) reduziert und 2009 um 100 Mitarbeiter. Sie war danach immer noch die größte Tageszeitungs-Redaktion in den USA; die nächstkleineren Konkurrenten hatten damals etwa 750 Redaktionsmitarbeiter. Im Sommer 2011 trat Chefredakteur Bill Keller zurück und wurde durch die leitende Redakteurin Jill Abramson ersetzt, die als erste Frau die Redaktion der NYT leitete. Die Amtszeit Kellers war neben den Sparmaßnahmen vor allem durch die Suche nach einer Online-Strategie geprägt. Anfang Dezember 2011 entließ Sulzberger Janet Robinson, die seit 2003 als CEO die NYT Company geführt hatte. In ihrer Amtszeit hatte das Unternehmen rund 80 Prozent seines Börsenwerts verloren. Gegen Ende ihrer Tätigkeit hatte Robinson gegen den erklärten Willen des Leiters der Online-Ausgabe wieder eine Paywall vor der Webseite hochgezogen. Die Entlassung Robinsons war mit einer Abfindung von gut 24 Millionen Dollar ( Millionen Euro) verbunden, was der Hälfte des Jahresgewinns 2011 entsprach. Davon waren rund 20 Millionen vertraglich zugesagt. Die verbleibenden rund 4,5 Millionen, die als Beratervertrag für die Zeit nach ihrem Ausscheiden ausgestaltet wurden, lösten eine heftige Debatte bei den Aktionären und bei der Gewerkschaft der Journalisten aus. Ende Dezember 2011 gab die New York Times den Verkauf von 16 kleinen Regionalzeitungen im Süden der USA bekannt. Die Zeitungen mit 430.000 Exemplaren täglich hatten im Jahr 2010 elf Prozent des Gesamtumsatzes von 2,4 Milliarden US-Dollar ausgemacht. Sie wurden für 143 Millionen Dollar ( Mio. Euro) an die US-amerikanische Halifax Media Holdings verkauft. Dies helfe der New York Times, \"„die Wandlung in ein digital und multimedial ausgerichtetes Unternehmen fortzusetzen“\", so Arthur Ochs Sulzberger Jr. Das Unternehmen wird seitdem von Sulzberger als Vorsitzendem des Aufsichtsrats der NYT Company und zugleich Herausgeber der New York Times geführt, neben ihm steht sein Cousin Michael Golden, der die einzige verbliebene weitere Zeitung des Konzerns, den Boston Globe führt. Die Struktur der Unternehmensführung wurde seit dem Abbau der Beteiligungen und Lokalzeitungen nicht vereinfacht, so dass sie für die verbliebenen Unternehmen als überdimensioniert gilt. 2012 kehrte die Zeitung in die Gewinnzone zurück. Im August 2013 verkaufte die Times den Boston Globe zusammen mit den zugehörigen Lokalblättern, der Website und dem Marketing-Unternehmen \"Globe Direct\" an den Bostoner Unternehmer John W. Henry. Der Verkaufspreis betrug 70 Millionen Dollar, ein Bruchteil der 1,1 Milliarden Dollar, die die Times 1993 für den Globe bezahlt hatte. Da die New York Times Company in dem Vertrag die Pensionszahlungen des Boston Globe behielt, die auf etwa 110 Millionen Dollar geschätzt werden, zahlt die NYT letztlich noch 40 Millionen Dollar, um den Globe abzugeben. Im Mai 2014 wurde Chefredakteurin Jill Abramson entlassen. Ihr war es in den drei Jahren ihrer Leitung der Redaktion gelungen, die Zeitung ohne größere Umbrüche zu führen und auch das Online-Geschäft zu stabilisieren. Als Grund für die Entlassung nach der vergleichsweise kurzen Amtszeit von drei Jahren nannte Verleger Arthur Sulzberger Jr. ihr persönliches Auftreten und ihren Umgang mit der Redaktion. Die Entlassung löste eine Debatte darüber aus, ob das Verhalten von Frauen anders beurteilt würde als das von Männern. Unter ihrer Leitung erhielt die NYT acht Pulitzer-Preise, steigerte die Einnahmen entgegen dem Branchentrend und erhöhte den Börsenwert weit über dem Durchschnitt des S&P 500 Index. Als Nachfolger der ersten weiblichen Chefredakteurin wurde mit dem bis dahin leitenden Redakteur Dean Baquet der erste schwarze Chefredakteur bestellt. Anfang 2015 machte Carlos Slim von seinem Optionsrecht aus dem Kredit von 2009 Gebrauch und erwarb rund elf Prozent der New York Times für 101,1 Millionen Dollar, was etwa dem halben Marktwert entsprach. Slim hält damit 16,8 Prozent des Unternehmens und ist der größte externe Anteilseigner. Mit den Einnahmen aus dem Geschäft will das Unternehmen eigene Aktien zurückkaufen.", "section_level": 2}, {"title": "Verstärkte Konzentration auf Digitale Inhalte und Recherche.", "content": "Im Februar 2015 richtete Chefredakteur Dean Baquet die Redaktionsprozesse primär auf die digitale Ausgabe aus. Statt der täglichen Redaktionssitzung, die seit Jahrzehnten \"Page One Meeting\" hieß, weil auf ihr die Themen für die Seite Eins des Folgetages festgelegt wurden, entscheidet seitdem die zentrale Redaktionskonferenz zweimal am Tag, welche Themen digital bevorzugt bekannt gemacht werden. Jeweils drei bis vier selbst erstellte Produktionen, keine Nachrichten, werden über soziale Medien und die bevorzugte Platzierung in der App \"NYT Now\" und auf der Website herausgehoben. Die nachmittägliche Konferenz legt auch die Gestaltung der Seite Eins des Folgetages fest; dies steht aber nicht mehr im Vordergrund. Michael Golden beendet Ende 2016 seine langjährige Tätigkeit als 'Vice Chairman' der NYT. Arthur Gregg Sulzberger (* 1980), Sohn von Arthur Ochs Sulzberger Jr., wurde im Oktober 2016 zum 'deputy publisher' ernannt. Der 2016 gewählte US-Präsident Donald Trump kritisierte wiederholt die NYT und prophezeite ihr im Wahlkampf den Bankrott innerhalb von drei Jahren. \"Unsere Auflage steigt. Jedes Mal, wenn er tobt, geht unsere Auflage hoch. Gut fürs Geschäft. Eigentlich hilft er uns unfreiwillig\", sagt der Kolumnist Jim Rutenberg 2017 zu den Angriffen von Trump. Als eine Reaktion baute die Zeitung für fünf Millionen Dollar in Washington einen Investigativpool auf. Eine gleichartige Entwicklung ließ sich bei der Konkurrenzzeitung \"Washington Post\" beobachten. Organisatorisch reagiert die Times auf die Medienkrise mit einer radikalen Konzentration auf das Kerngeschäft Journalismus. Holding und Verlag stießen seit etwa 2010 praktisch alle externen Beteiligungen ab und erwarben andererseits kleine Projekte hinzu, die spezielle journalistische Angebote konnten. Entgegen dem Branchentrend stieg so die Zahl der Journalisten der Times bis Ende 2019 auf 1700. Dies ist mit gewaltigem Abstand das größte Team aller Medien weltweit und bei einer geschätzten Zahl der Voll- und Teilzeitjournalisten in den USA von 20.000 bis 38.000 ein massiver Anteil der gesamten Branche. Zudem kann es sich die Times erlauben, angemessene Gehälter zu zahlen. Reporter erhalten Anfang 2020 ein Einstiegsgehalt von $104,600. Diese Konzentration und die damit erreichte Steigerung der Abonnenten und Leser hat auch an der Börse genützt. Ende 2019 lag der Wert des Verlags beim dreifachen des Tiefstkurses von 2014. Dadurch stehen Mittel bereit, um 2020 mit Serial einen Konkurrenten zu kaufen, der sich auf Podcasts spezialisiert hat, um das Angebot von Audio-Formaten auszuweiten. Aufgrund der starken Stellung der Times sprechen andere Medien Anfang 2020 bereits von der Gefahr eines journalistischen Monopols in den USA.", "section_level": 2}, {"title": "Ausrichtung und Kontroversen.", "content": "Die erste große Untersuchung der Objektivität der Medienberichterstattung, die Studie \"A Test of the News\" von 1920, widmete sich der New York Times und ihren Russland-Nachrichten von 1917 bis 1920. Die Inhaltsanalyse Walter Lippmanns kam zu dem Schluss, dass die Darstellungen grob einseitig und parteiisch waren. Ursache sei das Verfehlen der journalistischen Standards, indem sich die Times beispielsweise auf \"offizielle Lieferanten\" von Informationen verließ. Noch irreführender sei es, sich statt auf eine offizielle Mitteilungen auf halboffizielle anonyme Äußerungen zu stützen. Journalisten dürften keine zu engen Verbindungen zur Politik haben (vgl. S. 41). Zudem werde nicht einmal eine Zeitung wie die Times dem Bedarf an geeigneten Korrespondenten gerecht. (vgl. S. 42) In kritischen Zeiten breche die Trennung von Leitartikeln und Nachrichten zusammen. Die russlandpolitische Haltung der Herausgeber habe die Nachrichten zutiefst und in krasser Form beeinflusst. Die Textgestaltung der Nachrichten hinsichtlich Akzentsetzung und Schlagzeilen sei eindeutig von anderen als professionellen Standards bestimmt. Diese Tatsache sei so offensichtlich, so auffällig die Einwirkung der Voreingenommenheit der Herausgeber, dass es „einer ernsthaften Reform bedarf, bis der Kodex, der verletzt wurde, wiederhergestellt werden kann“. (vgl. S. 42) Die New York Times wird in den größten Medien überwiegend als linksliberale Zeitung eingeordnet. Von konservativer Seite wird der NYT vorgeworfen, zu sehr den Demokraten zugeneigt zu sein. Nach Angabe des konservativen Meinungsforschungsunternehmens Rasmussen Reports ergab ihre Umfrage von 2007, dass 40 Prozent der Befragten glauben, dass die Zeitung Liberale bevorzuge; 11 Prozent die Konservativen als bevorzugt ansehen und 20 Prozent hingegen die Times als neutral zwischen den beiden Seiten einordnen. Laut einer Analyse des Ökonomen Riccardo Puglisi zu zahlreichen während der Wahlkämpfe zwischen 1946 und 1997 erschienen Artikeln werden in der New York Times stärker Themen behandelt, bei denen die Demokratische Partei als kompetenter wahrgenommen wird (Bürgerrechte, Gesundheitssystem, Arbeit, soziale Absicherung), wenn der Präsident ein Republikaner ist. Unter der durch Meinungsumfragen gestützten Annahme, dass die politischen Präferenzen der Leser in keinem Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Präsidenten stehen, sei diese Parteinahme nicht nachfragegesteuert. Von liberaler bis linksliberaler Seite wird unter anderem die außenpolitische Positionierung kritisch gesehen. Die liberale Pressevereinigung Fairness & Accuracy in Reporting warf der \"Times\" beispielsweise 1988 vor, die PR-Strategie der Reagan-Regierungen übernommen zu haben. Begründung war, dass die NYT laut dem Vorwurf die Menschenrechtsverletzungen der Diktaturen unter anderem in Guatemala (Guatemaltekischer Bürgerkrieg) und El Salvador, also von Regierungen die von der US-Regierung unterstützt wurden, verharmlost habe. Kontrovers wird bis heute auch die Rolle der New York Times während des Zweiten Weltkriegs betrachtet. Der ehemalige Chefredakteur, Max Frankel, kritisierte 2001, dass die Times zu den Zeitungen gehörte, die erst spät den Holocaust umfangreich thematisierten. Damit habe sich laut dem Vorwurf von Frankel die Times der Strategie der britischen und der US-Regierung angeschlossen, die eine Immigrationswelle im Falle der Rettung von Holocaust-Bedrohten befürchteten und ablehnten. Außerdem habe, so Frankels Vermutung, die Redaktion befürchtet, dass aufgrund des noch breit vorhandenen Antisemitismus in dieser Zeit das Thema auf das Missfallen der Leser hätte stoßen können. Weiterhin wurde das Image der New York Times dadurch beschädigt, dass einer ihrer bekanntesten Journalisten, William L. Laurence, vom Kriegsministerium der Vereinigten Staaten Gelder für seine Berichterstattung erhielt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die New York Times zu den amerikanischen Medien, welche am engsten mit der CIA kooperierten. Der New York Times-Herausgeber Arthur Hays Sulzberger erließ eine allgemeine Regel, der CIA zu assistieren, wann immer es möglich ist. So hat die New York Times beispielsweise in mehreren Operationen CIA-Agenten gedeckt. 2004 hat sich die New York Times auf Veranlassung ihres „Public Editor“ (eine Art Ombudsmann der Leser) Daniel Okrent in zwei Artikeln für die Berichterstattung vor dem Angriff auf den Irak 2003 entschuldigt. Im Juni 2020 kündigte der Chef der NYT-Meinungsseite, James Bennett, mit sofortiger Wirkung. Zuvor hatte der von ihm befürwortete Abdruck eines Gastbeitrag des republikanischen Senators Tom Cotton mit der Überschrift „Schickt die Truppen rein“ (\"Send In The Troops\") im Zusammenhang der landesweiten Proteste hunderttausender US-Bürger gegen Polizeigewalt und Rassismus zu zeitungsinternem Aufruhr von hunderten Mitarbeitern geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Redaktionsgebäude und Ausstattung.", "content": "Am 17. April 2007 begann der Umzug der Redaktion aus dem 1913 eröffneten Verlagsgebäude (229 West 43rd Street) in den New York Times Tower, ebenfalls am Times Square in Manhattan. Das neue Gebäude ist 319 Meter hoch und damit eines der höchsten Gebäude von New York City. Es wurde vom Architekturbüro Renzo Piano konzipiert, von Fox & Fowle Architects erbaut und mit einem Atrium mit Birken und Moosgarten ausgestattet, um in der Mitte eine kontemplative Atmosphäre zu schaffen. Der äußeren Glasfassade ist ein Stahlgerüst mit tausenden horizontal montierten weißen Keramikröhren vorgesetzt, die die Sonneneinstrahlung reduzieren und eine schleierartige ästhetische Wirkung schaffen. Das Licht wird zudem über mechanisierte Fensterblenden und interne dimmbare Fluoreszenzleuchten gesteuert, um mit einem möglichst geringen Energieaufwand optimale Lichtverhältnisse herzustellen. Die Redaktion belegt nur die unteren 27 Etagen der insgesamt 52 Stockwerke, der Rest wird vermietet. Die Kosten des Gebäudes und des Umzugs beziffert man mit 850 Millionen Dollar. Jeder Arbeitsplatz der Redakteure verfügt über Gigabit-Ethernet, ein IP-Telefon und ein integriertes Voice-E-Mail-Chat-System. Die Redaktionszentrale befindet sich in einem separaten Gebäude nebenan, erstreckt sich über drei Stockwerke und ist als High-Tech-Newsroom „für alle Plattformen“ konzipiert. Darum herum gruppieren sich weitere Online-Projekte wie der „City Room“, eine technisch anspruchsvolle Website für die New Yorker Kommunalpolitik, Nahverkehr, Justiz und Schulen, die Blogs, Fotos und Videos als Medien anbietet. Für den US-Präsidentschaftswahlkampf 2008 nahm man die Vorteile eines internen Politik-Wikis in Anspruch, was den Redakteuren als zentrales Informationsarchiv dienen sollte. Für diese Wahlen gaben die Herausgeber im Januar 2008 die Wahlempfehlung („endorsement“), Hillary Clinton bei den Demokraten und John McCain bei den Republikanern zu wählen. Vernichtend kritisiert wurde dagegen der frühere New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani unter anderem wegen seiner Versuche, aus der Tragödie des 11. September 2001 Kapital zu schlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Online-Ausgabe.", "content": "Seit dem 2. April 2006 präsentiert sich die Website der „New York Times“ in einem behutsam angepassten Design. Video und Multimedia seien nun „fundamentale Bestandteile“ des Webauftritts. Im September 2005 wurden Teile der Site, die damals mit Ausnahme der Titelseite eine einmalige Anmeldung erforderte, unter dem Label \"Times Select\" vorübergehend kostenpflichtig, darunter auch die Beiträge führender Op-Ed-Autoren wie Thomas L. Friedman, Paul Krugman oder Maureen Dowd. Im März 2005 zählte die Website der \"Times\" 555 Millionen Seitenabrufe. Anfang 2007 verzeichnete der Online-Auftritt der NYT 1,5 Millionen Besucher täglich (was durchschnittlich 10 bis 14 Seitenaufrufen je Besucher entspricht), das Blatt selbst hatte aber nur 1,1 Millionen Abonnenten. Verantwortliche stellten den Fortbestand der Druckausgabe in Frage. Am 17. September 2007 wurde angekündigt, alle Inhalte mit Ausnahme des Archivs aus der Zeit zwischen 1923 und 1986 wieder kostenfrei online zur Verfügung zu stellen. Man hoffe, dass dadurch die Werbeeinnahmen mehr als bei zahlenden Kunden ansteigen. Die Aussicht auf noch mehr Suchmaschinen-Treffer gab den Ausschlag für eine weitgehende Reduzierung der bezahlpflichtigen Inhalte. \"Times Select\", der bezahlpflichtige Teil der Webpräsenz, wurde eingestellt. Im Mai 2008 äußerten der NYT-CTO Marc Frons und Aron Pilhofer, Leiter der neuen \"Interactive Newsroom Technologies\"-Gruppe, dass sich das Internetangebot der Zeitung neuen Zugangsweisen öffnen werde. Seit Oktober 2008 stellt die Zeitung den Online-Nutzern neue Programmierschnittstellen (API) zur Verfügung. Mit den APIs kann man zielgruppenspezifische Suchanfragen an das Artikelarchiv richten, das nun bis 1981 kostenfrei ist. Die API-Suchmasken können in die Internetseiten von anderen Nutzern eingebunden werden wie dies schon etwa mit Google und Google Maps möglich ist, diese Kombination wird auch mit dem neuen Anglizismus „Mashup“ bezeichnet. Bisher wurden veröffentlicht: \"Best Sellers\", ein API für Buchhändler oder Autoren, \"Congress\", ein API über das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten des amerikanischen Kongresses seit 1989, Filmkritiken (Movies Review), Wahlkampagnen und \"TimesPeople\", ein API für Leser, die sich mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren und freien Zugang zu Eilmeldungen, Rezensionen, Kleinanzeigen und Anderem erhalten. Die Neuerungen werden unter der Sonderseite \"Open\" bekanntgemacht und erklärt. Für die Nutzer von Mobiltelefonen, Netbooks und anderen mobilen Geräten wird ein radikal vereinfachtes Seitendesign angeboten: mit dem \"„Skimmer“\" (Querleser, Überflieger) kann man zwischen 15 Ressort-Seiten, der Homepage und der Empfehlungsliste mit einer einfachen Tastenkombination (shortcut) hin- und herwechseln und die Einleitungen verteilen sich auf maximal 19 kleinen Quadraten je Seite. Mit dieser leichteren Zugänglichkeit zur Zeitung sollen eine neuartige Leserbindung aufgebaut und neue Leserkreise gewonnen werden. 2011 wurde bekanntgegeben, die Online-Ausgabe der Zeitung werde ab Ende März nur noch eingeschränkt frei lesbar. Nicht-Abonnenten hätten ab diesem Zeitpunkt nur noch Zugriff auf 20 Artikel je Monat. Danach würden sie dazu aufgefordert, ein Abonnement abzuschließen. Über Smartphones blieben die \"Top News\"-Meldungen weiterhin frei abrufbar. Auch für Artikel, die über soziale Netzwerke oder über Suchmaschinen zu finden seien, werde es keine Beschränkungen geben. Die Zahl der freien Zugriffe wurde im April 2012 auf zehn pro Monat reduziert. 2013/14 erstellte ein Team unter der Führung von Arthur Gregg Sulzberger, dem Sohn des Herausgebers und sein designierter Nachfolger, einen 90-seitigen Bericht über den Zustand der Online-Ausgabe. Der Bericht leakte im Mai 2014 und wurde zum Gegenstand ausführlicher Berichterstattung. Das \"Nieman Journalism Lab\" der Harvard University nannte den Text schonungslos offen und lobte die NYT; sie habe die Situation des Online-Mediums gründlich durchdacht. Zu den Schlüsselergebnissen zählte die Bedeutung sozialer Medien als Zugang der Leser zu Artikeln der Times und der Anteil mobiler Abrufe. Weitere Aspekte sind die Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Marketing, insbesondere für Marketing besonderer Artikel in sozialen Medien, die Nutzung der Archivbestände des NYT seit 1851, aber auch die Ausrichtung von Personalentscheidungen an den Bedürfnissen der Online-Redaktion. Das Nieman Lab kam zum Schluss: Die Umsetzung der Empfehlungen zeigt sich in der Entwicklung und Förderungen der Mobile App \"NYT Now\" und der zunehmenden Ausrichtung der Redaktionsprozesse an der digitalen Publikation. Seit Oktober 2017 ist die Website auch im Darknet als sogenannter Hidden Service mithilfe des Anonymisierungs-Netzwerks Tor abrufbar. Im Juni 2020 führte Alexa die Website \"nytimes.com\" auf Platz 25 der beliebtesten Websites in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Kooperationen.", "content": "Anfang des 21. Jahrhunderts begann die New York Times mit anderen internationalen Zeitungen zu kooperieren und eigene Inhalte als deren Beilage zu verbreiten. Zwischen 2004 und 2017 wurde in der Süddeutschen Zeitung zunächst jeden Montag, später jeden Freitag die Beilage \"The New York Times International Weekly\" beigelegt. Das englischsprachige Supplement wurde in einer exklusiven Kooperation der SZ mit der New York Times für den deutschsprachigen Raum zusammengestellt. Die verbreitete Auflage lag beim Start bei fast 430.000 Exemplare. Die \"New York Times International Weekly\" erscheint auch in der La Repubblica, dem spanischen El Pais, dem französischen Le Monde und im britischen Daily Telegraph. Die Beilage ist Teil eines europäischen Anzeigennetzwerkes. Neben den genannten Partnerzeitungen und der New York Times gehört zu ihm auch die NYT-Tochter International Herald Tribune.", "section_level": 1}, {"title": "Parodie.", "content": "Am 23. Oktober 1978 und erneut am 12. November 2008 erschienen Parodien der \"NYT\". Die \"New York Times\" selbst enthüllt im Jahr 2020, wie sie 1978 während eines Streiks einmal stilgerecht parodiert wurde – hieran beteiligt waren auch Mitarbeiter des eigenen Hauses. 1978 wurde der Kopf der Zeitung um ein Wort erweitert, sie hieß \"Not The New York Times\", und auch das Motto war um die Negation erweitert worden: \"All the News Not Fit to Print\" (Alle Nachrichten, die nicht zum Druck geeignet sind). 2008 betrug die Auflage der Parodie 1,2 Millionen Exemplare und umfasste 14 Seiten. Das NYT-Motto wurde in \"All the news we hope to print\" umgeändert und als Ausgabedatum der kommende Nationalfeiertag, 4. Juli 2009, angegeben. Positive, doch fiktive Meldungen wie etwa über das Ende des Irakkrieges wurden flankiert mit Großanzeigen von Öl-Konzernen, die dieses Kriegsende als vernünftig begrüßten. Weiterhin wurde die Schließung des umstrittenen US-Gefangenenlagers Guantánamo Bay auf Kuba bekannt gegeben und eine Anklage des scheidenden US-Präsidenten George W. Bush wegen Hochverrats. Als Herausgeber bekannte sich eine Arbeitsgruppe von rund 30 Kriegsgegnern, Menschenrechtsaktivisten und Umweltschützern wie der NGO \"United for Peace and Justice\", der \"Anti-Advertising Agency\" und der globalisierungskritischen Aktionskünstler-Gruppe \"The Yes Men\". Zur Begründung dieser Aktion gab man an, die Wahlversprechen des gerade gewählten Präsidenten Barack Obama sichern zu wollen. Die Ausführung beanspruchte etwa ein halbes Jahr Vorbereitung, darunter sollen auch Redakteure der NY Times beteiligt gewesen sein, die Aktion wurde durch Spenden in Höhe von 100.000 US-Dollar finanziert. Die Unternehmenssprecherin kündigte an, auf rechtliche Schritte zu verzichten, erstattete jedoch zehn Tage später Anzeige gegen die Initiatoren.", "section_level": 1}], "src_summary": "The New York Times (NYT) ist eine einflussreiche überregionale US-amerikanische Tageszeitung, die in New York City im Verlag der New York Times Company erscheint.", "tgt_summary": "《纽约时报》(英语:\"The New York Times\",缩写:英语:NYT)是一家美国日报,由纽约时报公司于1851年9月18日在美国纽约创办和持续出版。和《华尔街日报》的保守派旗舰报纸地位相对应,《纽约时报》是美国亲自由派的第一大报。", "id": 1345730} {"src_title": "Johannes Tzimiskes", "tgt_title": "約翰一世 (拜占庭)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karriere bis zur Kaiserkrönung.", "content": "Johannes war armenischer Abstammung und ein Verwandter des Kaisers Nikephoros II. Unter dessen Oberkommando führte er bereits 959 als führender General des Ostheeres einen Feldzug gegen die Hamdaniden zum oberen Euphrat durch. Zusammen mit General Basileios Lekapenos erstürmte General Tzimiskes die Stadt Samosata und fügte dem Gegner eine schwere Niederlage zu. Nach der Erhebung Nikephoros II. zum Kaiser im August 963 wurde Tzimiskes \"Strategos\" (General) des Themas Anatolikon. In erster Ehe war er mit Maria Sklerina verheiratet; er sorgte auch dafür, dass sein Schwager Bardas Skleros mit hohen militärischen Posten bedacht wurde und baute seine eigene Machtstellung beim Ostheer aus. Das anfänglich gute Verhältnis zum neuen Kaiser wurde jedoch bald gestört; vermutlich wollte dieser Johannes abberufen. Daraufhin plante Johannes mit der Kaiserin Theophanu, die ihren Gatten wegen seines Äußeren verabscheute und sich zu dem gutaussehenden Johannes hingezogen fühlte, die Ermordung des Kaisers. Am 11. Dezember 969 gelangte Johannes mit seinen Schergen in den Bukeleon-Palast und tötete den schlafenden Nikephoros auf schändliche Weise. Theophanus Drängen zur raschen Heirat mit Tzimiskes, wurde jedoch bitter enttäuscht. Der greise Patriarch Polyeuktos von Konstantinopel verlangte unerbittlich vor Bewilligung seiner Krönung die Kirchenbuße des selbsternannten Kaisers. Verbittert sah Theophanu jetzt ihre Machtposition schwinden, sie musste zusehen wie Johannes seine Position durch die Heirat mit einem anderen Mitglied des älteren Kaiserhauses legitimierte. Theodora, eine der fünf Schwestern des früheren Kaisers Romanos II. wurde aus dem Nonnenkloster geholt und im November 971 durch den neuen Patriarchen Basileios Skamandrenos mit dem Kaiser vermählt.", "section_level": 2}, {"title": "Innere Aufstände und Außenpolitik.", "content": "Johannes hatte anfangs schwer mit den Umständen seiner Machtübernahme zu kämpfen. Der Kaiser musste angeordnete Verordnungen seines Vorgängers bezüglich der Besteuerung der Kirche widerrufen, um seine Stellung festigen zu können. Bardas Phokas, Neffe des Kaisers Nikephoros II. und Dux von Chaldia und Koloneia wurde von Tzimiskes nach Amaseia verbannt. Von dort entkam Bardas im Sommer 970 nach Kaisareia in Kappadokien, der Machtbasis seiner Familie und ließ sich zum Basileus ausrufen. Sein Vater Leon Phokas unterstützte von seinem Verbannungsort Lesbos aus die Rebellion, indem er versuchte, die Truppen im europäischen Reichsteil zum Abfall von Johannes Tzimiskes zu bewegen. Der Aufstand der Phokaden wurde jedoch rasch niedergeschlagen. Während sein Vater geblendet wurde, musste Bardas Phokas sich im Sommer 971 in Pisidien dem Feldherrn Bardas Skleros ergeben. Leon Phokas und seine Familie wurden vom Kaiser zwar begnadigt, verloren aber alle Stellungen und wurden auf Chios interniert. Der Kaiser konnte sich aber im Inneren gegen die Großgrundbesitzer, die sich gegen die Zentralgewalt stemmten, mit harten Maßnahmen durchsetzen. Zudem war er ja nur Sachwalter: ebenso wie unter seinem Vorgänger gehörte die Kaiserkrone offiziell den beiden minderjährigen Söhnen des Kaisers Romanos II. In der Außenpolitik gelangen ihm diplomatische Erfolge. Nach der Gefangennahme des Herzogs Pandulf I. von Capua folgte die Verständigung mit Otto I., welche den Erhalt der letzten Besitzungen in Kalabrien vorerst sicherten. Er sandte 972 seine Nichte Theophanu in das Ostfrankenreich. Sie wurde am 14. April 972 in Rom durch Papst Johannes XIII. mit Ottos Sohn, den späteren Otto II. getraut. Damit entspannten sich die Beziehungen zwischen den beiden Kaiserreichen merklich.", "section_level": 2}, {"title": "Die Feldzüge des Kaisers.", "content": "Bereits Nikephoros II. hatte den Ruf eines erfolgreichen Feldherrn. Doch Johannes sollte ihn diesbezüglich noch in den Schatten stellen. Johannes träumte von einer Restauratio imperii des Ostreichs. Ziel war sicherlich keine Restauration in den Grenzen eines Justinian I., doch hatten die vorherigen Jahre deutlich gezeigt, dass die Araber längst nicht mehr so stark waren wie in den beiden Jahrhunderten davor. Infolge des russisch-bulgarischen Krieges eroberte Großfürst Swjatoslaw I. von Kiew große Teile des Zarenreiches Bulgarien. 968 hatte Swjatoslaw den bulgarischen Zaren Boris II. besiegt und 969 seine Hauptstadt nach Pereslavetz verlegt. Im gleichen Jahr eroberten die Russen Philippopolis, marschierten in Thrakien ein und belagerten im Sommer 970 Adrianopel. Im Jahr 970 gelang es dem Feldherrn und Schwager des Kaisers, Bardas Skleros, den geplanten Vormarsch einer russisch-bulgarischen Koalition auf Konstantinopel in der Schlacht von Arkadiopolis vorerst zu stoppen. Johannes Tzimiskes begann im Frühjahr 971 zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes einen Feldzug nach Bulgarien. Mit einem gut gerüsteten Heer besiegte er die Russen am Ufer des Flusses Goljana Kamciya und erstürmte während des Osterfestes die Stadt Preslaw. Die byzantinische Armee wurde durch eine starke Flotte verstärkt, 300 Schiffe operierten an der Donau im Rücken des Gegners und waren mit griechischem Feuer ausgestattet. Nach einem byzantinischen Sieg an der Donau bei Silistra im Mai rettete sich Swjatoslaw Heer in die Festung Dorostolon (Drustur/Durostorum). Johannes Tzimiskes begann mit der Belagerung von Dorostolon, welche insgesamt 65 Tage dauern sollte. Nachdem er seine ausweglose Situation erkannt hatten, ergab sich Swjatoslaws Heer am 24. Juli 971 auf freien Abzug und unterzeichnete einen Friedensvertrag mit dem Byzantinischen Reich. Darin mussten die Rus ihre Ansprüche auf Bulgarien, Ungarn und den früheren byzantinischen Handelsknoten Chersones auf der Krim aufgeben. Silistra wurde nach dem Einzug der Byzantiner nach der Gattin des Kaisers in Theodoropolis umbenannt. Nach dem Machtverfall der Abbasiden versuchte das Konkurrenz-Kalifat der Fatimiden in Tunesien (Mahdia) durch Truppenverschiebungen über das Niltal und Palästina bei der Verteidigung Syriens einzugreifen. Während der Kämpfe am Balkan hatten die Araber bereits 971 versucht, das verlorene Antiochia zurückzugewinnen und konnten im Juli 972 ein byzantinisches Kontingent vor Amida vernichten. Im Feldzug von 974 wandte sich der Kaiser mit einem neuen Heer gegen die Araber an der Ostgrenze, der Marsch erfolgte über Umwegen nach Armenien. Er konnte sich mit Truppen des verbündeten Königs Aschot III. erheblich verstärken und marschierte über Martyropolis (Mayyafariquin) und Amida nach Süden. Die Bevölkerung von Nisibis entfloh beim Anmarsch der Byzantiner kampflos in die Ebene von Dschazira. Warum Tzimiskes den Feldzug nicht gegen das ungeschützte Bagdad weiterführte und mit reicher Beute ins Winterlager nach Antiochia zurückkehrte, bleibt unklar. Während des Winters auf 975 musste Johannes, in die Hauptstadt zurückgekehrt, den asketischen Patriarchen Basileios Skamandrenos ersetzen und den nach Konstantinopel geflohenen römischen Papst Bonifaz VII. Asyl gewähren. Im Frühjahr 975 wurde die verworrene Kirchenpolitik durch die Erhebung des neuen Patriarchen Antonios Studides beigelegt. Nach Antiochia zurückgekehrt, führte er seine Armee im Feldzug von 975 zuerst nach Emesa, das sich kampflos ergab und nahm dann die alte Handelsmetropole Baalbek ein. Das Ende der arabischen Herrschaft in Syrien schien kurz bevorzustehen, schließlich fiel die syrische Hauptstadt Damaskus an Byzanz zurück. Schließlich marschierte Johannes Tzimiskes im Sommer 975 in Palästina ein. Es gelang seinen Truppen, Nazareth und die wichtigen Hafenstädte Akkon und Caesarea Maritima zu erobern. Er ließ darauf auch Sidon und Byblos stürmen, um sich über diese Hafenstädte den Nachschub durch seine Flotte sichern zu können. Auf die Einnahme der Heiligen Stadt Jerusalem verzichtete er jedoch, weil er sich bereits an der Küste am Widerstand der Festung Tiberias verrannt hatte und um seine Versorgungslinien nicht über Gebühr zu belasten. Dennoch hatte Byzanz einen nicht geringen Teil seiner verlorenen Ostgebiete wiedererobert. Es war ein neuer Höhepunkt byzantinischer Macht, gleichzeitig wurde die strukturellen Schwächen der arabischen Herrschaft offengelegt. Doch auf dem Höhepunkt seines Erfolgs starb der Kaiser überraschend nach der Rückkehr vom syrischen Kriegsschauplatz am 10. Januar 976. Die Todesursache war vermutlich Typhus, allerdings stimmen die griechischen und arabischen Quellen weitgehend darin überein, dass er auf Betreiben des Basileios Lakapenos vergiftet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Johannes I. galt als einer der fähigsten Feldherren und Kaiser, welche Byzanz hervorgebracht hatte. Nachdem bereits sein Vorgänger Nikephoros II. militärisch sehr erfolgreich agiert hatte, gelang es Tzimiskes die Großmachtstellung von Byzanz neu zu errichten. Durch seine Erfolge gegen die Truppen des Kiever Rus am Balkan und gegen die Araber in Syrien stand Byzanz nach der Katastrophe der islamischen Expansion in Palästina und der Levante auf einem neuen Höhepunkt seiner Machtentfaltung. Allerdings blieb Johannes im Hinblick auf territoriale Gewinne hinter seinem Nachfolger Basileios II. zurück, dessen Erfolge aber nur von kurzer Dauer waren. Dass Johannes aber nur als Usurpator an die Macht kam, indem er seinen Vorgänger und Verwandten Nikephoros II. ermorden ließ, warf aber schon damals, trotz seiner späteren in den zeitgenössischen Quellen bezeugten „ritterlichen Gesten“, einen schwarzen Schatten auf seinen zweideutigen Charakter. Nach ihm ist die türkische Kleinstadt Çemişgezek benannt worden.", "section_level": 2}, {"title": "Quellen.", "content": "Die wichtigste erzählende Quelle zu seiner Regierungszeit sind die \"Historien\" des Leon Diakonos. Davon wohl teilweise abhängig ist Johannes Skylitzes, der aber auch andere, heute verlorene Quellen benutzte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes I. Tzimiskes (; * wahrscheinlich 924 in Konstantinopel; † 10. Januar 976 ebenda) war von 969 bis 976 byzantinischer Kaiser. Er starb nach der Rückkehr von einem Feldzug gegen die Araber wahrscheinlich an Typhus. Sein Beiname „Tzimiskes“ stammt vom armenischen Wort \"tschemschkik\" ab, das „klein“ bedeutet.", "tgt_summary": "约翰一世·齐米斯基斯(希腊语:Ιωάννης A' Τσιμισκής,925年-976年-1月10日),969年至976年在位为拜占庭帝国皇帝。", "id": 3009236} {"src_title": "Orlando (Florida)", "tgt_title": "奥兰多 (佛罗里达州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Orlando befindet sich im Zentrum der Florida-Halbinsel. Tampa liegt 120 km, Jacksonville 200 km, Miami 350 km und Tallahassee 400 km entfernt. Gemäß dem United States Census Bureau besitzt die Stadt eine Fläche von rund 261,5 km2 (101 mi2), davon sind rund 242,2 km2 (94 mi2) Landfläche. Das Stadtgebiet besitzt eine maximale West-Ost-Ausdehnung von 25 km und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 30 km.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Orlando grenzt an die Städte Winter Park (im Norden) sowie Belle Isle und Edgewood (im Süden).", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Stadt ist in die vier Stadtbezirke Northwest, Northeast, Southwest und Southeast Orlando aufgeteilt, deren Grenzen sich an den zwei größten Schnellstraßen durch die Stadt (I-4 und SR 408) orientieren. Die Innenstadt (\"Downtown\") selbst ist im Südwesten von Northeast Orlando gelegen.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima in der Region Orlando besitzt Merkmale eines tropischen Regenklimas, wird jedoch noch als ein subtropisches, humides Ostseitenklima beschrieben und in der Klimaklassifikation nach Köppen mit \"Cfa\" angegeben. Nach dem US-Landwirtschaftsministerium befindet sich Orlando an der Grenze der USDA-Klimazonen \"9a\" und \"9b\". Das Wetter gestaltet sich allgemein von Mai bis September heiß und regenreich (einhergehend mit der Atlantischen Hurrikansaison), während es von Ende Oktober bis April vergleichsweise trocken und kühl ist. Das feuchtwarme Klima der Gegend ist insbesondere durch ihre Lage auf Meeresniveau nahe dem Golf von Mexiko sowie nahe dem Nördlichen Wendekreis bedingt. Während der Sommermonate liegen die Höchstwerte der Temperaturen zwischen 32 und 36 °C, während nachts die Werte nur selten unter 21 °C sinken. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit steigen die tatsächlichen Temperaturen so gut wie nie auf Werte über 38 °C an, dafür aber die gefühlte Temperatur (Hitzeindex) auf bis zu 43 °C. Am 8. September 1921 wurde mit 39 °C (103 °F) die höchste jemals gemessene Temperatur erreicht. Im Sommer kommt es beinahe täglich zu Gewittern und damit einhergehend zu kurzen, aber teilweise sintflutartigen Regenschauern. Während der kühleren Monate ist die Luftfeuchte geringer und die Temperaturen sind moderater, sind dafür aber größeren Schwankungen unterworfen. Die Durchschnittstemperatur im Januar liegt bei 15,7 °C, dabei treten im Schnitt an 2,4 Tagen im Jahr Nachtfröste auf. Die niedrigste Temperatur wurde im Zuge der als \"Great Freeze\" in die Geschichte eingegangenen Kältewelle am 28. Dezember 1894 mit −8 °C (18 °F) gemessen. Da das Winterklima eher trocken ist und die kälteste Luft erst nach Durchzug der Kaltfronten eintrifft, ist Schneefall in der Region sehr selten. Eine Besonderheit stellt dabei der Winter von 1977 dar, in dem Orlando zum ersten Mal eine geschlossene Schneedecke zu vermelden hatte. Der durchschnittliche Jahresniederschlag in Orlando liegt bei 1.290 mm. Orlando ist einem nennenswerten Risiko durch Hurrikans ausgesetzt, wenngleich es als niedriger als im Süden Floridas und generell in direkter Küstennähe eingestuft wird. Aufgrund der Entfernung zum Golf (70 km) bzw. zum Atlantik (120 km) verlieren die Stürme bis zum Eintreffen bereits ihre größte Kraft. Dennoch wurde die Stadt von mehreren Hurrikans wie beispielsweise im Jahr 1960 von Hurrikan Donna und im Jahr 2004 von Hurrikan Charley direkt getroffen und teilweise schwer verwüstet.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Bevor sich im Jahr 1836 die ersten Siedler aus Europa ansiedelten, war die Gegend von Orlando spärlich von den Muskogee und anderen Indianerstämmen besiedelt. Im Jahr 1842, kurz nach dem Ende des zweiten Seminolenaufstandes, zogen dann immer mehr Siedler nach Zentralflorida. Einer von ihnen, Aaron Jernigan, gründete in der Nähe eines alten Armeelagers, Fort Gatlin, die Siedlung „Jernigan“. 1857 wurde der Ort, der damals noch aus nur ein paar Hütten und drei bis vier Saloons bestand, nach dem US-Offizier Orlando Reeves umbenannt, der 1835 durch die Seminolen getötet wurde. Noch in den 1850er und 1860er Jahren war die Viehzucht der bestimmende Wirtschaftszweig. 1863 wurde ein erstes Gerichtsgebäude errichtet, welches zugleich als Schule und Kirche genutzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgründung und Aufschwung.", "content": "1875 wurde Orlando mit 85 Einwohnern offiziell das Stadtrecht verliehen. Im Jahr 1881 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen; die Einwohnerzahl von 200 sollte dadurch in den Folgejahren schnell anwachsen. In den Jahren 1883 und 1884 kam es zu zwei verheerenden Stadtbränden, die schließlich zur Gründung des \"Orlando Fire Department\" führten. Im Jahr 1890 verzeichnete Orlando, begünstigt durch die Entwicklung der Zitrusindustrie, bereits 10.000 Einwohner. Auf Grund der klimatisch günstigen Lage wurde Orlando zum Zentrum des Zitronenanbaus schlechthin. Im Jahr 1894 wurde der größte Teil der Ernte durch einen Frosteinbruch, den sogenannten „Big Freeze“ vernichtet und dadurch die Entwicklung der Stadt um Jahrzehnte zurückgeworfen. 1895 wurden nur noch 2.481 Einwohner gezählt. Es dauerte 30 Jahre, bis die Einwohnerzahl von 10.000 wieder erreicht wurde. 1896 wurde das erste Rathaus von Orlando erbaut. Beim Census 1930 wurden 27.330 Einwohner und 1950 51.826 Einwohner gezählt. Der Aufschwung zur heutigen wirtschaftlichen Bedeutung Orlandos begann erst 1964. Seit Anfang der 1960er Jahre hatten anonyme Investoren sukzessive und nach außen hin unabhängig voneinander günstiges Sumpfland gekauft. Es stellte sich heraus, dass Walt Disney auf diesen zusammen etwa 150 km2 (15.000 ha) großen Grundstücken einen neuen Themenpark bauen wollte. Das erfolgreiche Vorbild Disneyland in Anaheim war an die Grenzen seiner Wachstumsmöglichkeiten gekommen, da Disney dort von vornherein nicht ausreichend Land gekauft hatte. Das Disney World Resort in Orlando sollte ausreichend Platz zur Expansion haben. Die Bauarbeiten für dieses Projekt waren bereits 1971 abgeschlossen, sodass der Park am 1. Oktober desselben Jahres eröffnet wurde. Wettbewerber von Disney erkannten das Potential und zögerten nicht lange. In den folgenden Jahren siedelten sich weitere Großunternehmen aus der Unterhaltungsindustrie an, und Orlando entwickelte sich zu einem beispiellosen Vergnügungszentrum. Der ca. 20 km südlich von Orlando gelegene Reptilien-Tierpark Gatorland wurde bereits 1949 unter dem Namen Florida Wildlife Institute eröffnet und 1954 in Gatorland umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung 2010 verteilten sich die damaligen 238.300 Einwohner auf 122.261 Haushalte. Die Bevölkerungsdichte lag bei 983,9 Einw./km2. 57,6 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 28,1 % als Afroamerikaner, 0,4 % als Indianer und 3,8 % als Asian Americans. 6,9 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 3,4 % zu mehreren Ethnien an. 25,4 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Im Jahr 2010 lebten in 28,5 % aller Haushalte Kinder unter 18 Jahren sowie 16,8 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 52,5 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme). Die durchschnittliche Größe eines Haushalts lag bei 2,29 Personen und die durchschnittliche Familiengröße bei 3,03 Personen. 24,5 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 37,5 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 24,8 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 13,4 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 33 Jahre. 48,6 % der Bevölkerung waren männlich und 51,4 % weiblich. Das durchschnittliche Jahreseinkommen lag bei 42.147 $, dabei lebten 19,2 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Im Jahr 2000 war Englisch die Muttersprache von 75,43 % der Bevölkerung, spanisch sprachen 16,60 % und 7,97 % hatten eine andere Muttersprache.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Die Stadtvertretung besteht aus einem \"mayor-council government\" mit sechs direkt gewählten Stadträten und einem direkt gewählten Bürgermeister.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister ist seit dem 25. Februar 2003 fast ununterbrochen der Demokrat Buddy Dyer. Er löste die Republikanerin Glenda Hood ab, die vorzeitig das Amt des \"Secretary of State\" unter Gouverneur Jeb Bush annahm. Bei der nächsten, im Folgejahr regulär stattgefundenen Bürgermeisterwahl setzte er sich gegen seinen Herausforderer Ken Mulvaney durch und konnte dabei eine Stichwahl knapp vermeiden. Nachfolgend wurde Dyer von diesem des Wahlbetrugs bezichtigt, woraufhin eine Untersuchung eingeleitet und Anklage gegen Dyer erhoben wurde. Im März 2005 wurde Dyer vom Amt suspendiert und Ernest Page als Bürgermeister \"pro tempore\" eingesetzt. Sechs Wochen später wurde die Anklage gegen Dyer fallen gelassen, sodass er wieder ins Amt zurückkehren konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Orlando listet neun Partnerschaften auf:", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "In Orlando bestehen das \"Orlando Shakespeare Theater\", das \"Mad Cow Theatre\" und das \"Bob Carr Theater\". Jährlich im Mai wird das Orlando \"International Fringe Theater Festival\" veranstaltet. In Orlando existiert die Theater- und Konzerthalle \"Dr. Phillips Center for the Performing Arts\".", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musikszenen des Hip-Hop, Metal, Rock, Reggaeton und Latino sind in der Stadt vorzufinden. Insbesondere die Rock- und Popmusik hat sich seit den 1990er Jahren hervorgetan. Unter anderem stammen die \"Backstreet Boys\" (Gründung 1993), \"matchbox twenty\" (1995), \"*NSYNC\" (1995) und \"O-Town\" (1999) aus Orlando. Im Jahr 2000 gründete sich die Metalband \"Trivium\" und im Jahr 2004 die Rockband \"Alter Bridge\". Schließlich entstanden noch die Bands \"Blood on the Dance Floor\" (2007), \"Broadway\" (2007) und \"Sleeping with Sirens\" (2009).", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Folgende Objekte in Orlando sind im \"National Register of Historic Places\" gelistet: Die Stadt verfügt über verschiedene Einkaufszentren, von denen die größte die \"Florida Mall\" mit etwa 172.000 m2 Verkaufsfläche ist. Weitere Malls sind der \"Orlando Fashion Square\", der \"Artegon Marketplace\" (am \"International Drive\") und die \"Mall at Millenia\".", "section_level": 2}, {"title": "Parks und Naherholung.", "content": "Es bestehen 17 verschiedene Stadtparks, darunter sind der \"Lake Eola Park\", der \"Loch Haven Park\" und der \"Bill Frederick Park at Turkey Lake\". Teilweise werden dort Feste, Märkte, Konzerte und andere Veranstaltungen durchgeführt. Die Parks können zudem auch für private Zwecke gemietet werden. Orlando fungiert als Werbeträger einer Reihe bekannter Freizeitparks. Das Walt Disney World Resort wurde 1971 eröffnet und befindet sich in Bay Lake und Lake Buena Vista, rund 20 km südwestlich von Orlando gelegen. Vier Themen- und zwei Wasserparks erstrecken sich auf einer Gesamtfläche von etwa 101 km2. Das Resort wurde 2018 von knapp 62 Millionen Menschen besucht, was es zum meistbesuchten Freizeitpark-Resort der Welt macht. Die Themenparks des Universal Orlando Resorts wurden 1990 bzw. 1999 eröffnet und zählten 2018 gut 22 Millionen Besucher. Weitere Parks sind die Themenparks der SeaWorld-Gruppe, zwei Freizeitparks der Fun Spot America Gruppe sowie die Attraktionen Gatorland und Holy Land Experience. Bis auf Walt Disney World liegen alle Parks entlang des \"International Drive\", einer Touristenstraße, die von der \"Oak Ridge Road\" im äußersten Südwesten Orlandos zum \"World Center Drive\" führt. Genau genommen liegen trotz der „Orlando“-Vermarktung bis auf das Universal Orlando Resort alle Freizeitparks außerhalb des Stadtgebiets von Orlando.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Die Orlando Magic wurden 1989 gegründet und sind ein Basketball-Team der National Basketball Association (NBA). Sie spielen in der Southeast Division der Eastern Conference. Die Spielstätte des Teams ist seit 2010 das Amway Center, zuvor war es seit 1989 die Amway Arena. Die Orlando Solar Bears wurden 2011 gegründet und sind ein Eishockeyteam der drittklassigen East Coast Hockey League (ECHL). Sie spielen in der South Division der Eastern Conference. Ihre Spielstätte ist ebenfalls das Amway Center. Bereits von 1994 bis 2001 spielte ein Vorgängerteam gleichen Namens in der International Hockey League (IHL), welches damals noch in der Amway Arena beheimatet war. Später existierten von 2002 bis 2007 die Orlando Seals (2005 umbenannt in Florida Seals), die ebenfalls in diversen Profiligen aktiv waren. Orlando City ist ein Fußball-Franchise, das seit 2015 in der höchsten Fußballliga der USA, der Major League Soccer (MLS) spielt. 2015 trug der Verein seine Heimspiele im Orlando Citrus Bowl aus. Im Jahr 2017 erfolgte der Umzug in das neue Orlando City Stadium. Ein weiteres Franchise gleichen Namens (s. selben Artikel) spielte von 2011 bis 2014 in der United Soccer League (USL) und war im ESPN Wide World of Sports Complex bei Celebration, rund 25 km südwestlich von Orlando, beheimatet. Die Orlando Predators wurden 1991 gegründet und sind ein Arena-Football-Team, das in der South Division der American Conference innerhalb der Arena Football League (AFL) spielt. Seine aktuelle Heimstätte ist das Amway Center. Weitere Heimspielorte waren die Amway Arena und die CFE Arena.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Metropolregion von Orlando erbrachte 2016 ein Bruttoinlandsprodukt von 126,8 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 32 unter den Großräumen der USA. Dank des boomenden Tourismus zählt Orlando zu den wirtschaftlich dynamischsten Städten des Landes. Die Arbeitslosenrate in der Metropolregion betrug 3,0 Prozent und liegt damit unter dem landesweiten Durchschnitt von 3,8 Prozent. (Stand: März 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Bedeutende, in Orlando ansässige Unternehmen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Die größte Zeitung ist der \"Orlando Sentinel\" und der Auflage nach die drittgrößte Zeitung Floridas hinter der \"Tampa Bay Times\" und der \"Tampa Tribune\". Die Zeitung vertreibt zudem den spanischsprachigen Ableger \"El Sentinel\". Weitere Zeitungen sind das \"Orlando Business Journal\" und die \"Orlando Weekly\".", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bibliotheken.", "content": "Orlando unterhält eine öffentliche Bibliothek, die „Orlando Public Library“, die eine Niederlassung der „Orange County Library“ darstellt. 2014 besaß die County Library rund 1,6 Millionen Bücher, die insgesamt rund 11,8 Millionen Mal verliehen wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßen.", "content": "Durch das Stadtgebiet Orlandos führt als einzige Interstate die Interstate 4 von Tampa nach Daytona Beach. Damit ist Orlando nach Austin in Texas die zweitgrößte Stadt in den Vereinigten Staaten, die von nur einem Interstate Highway durchquert wird. Darüber hinaus wird das Stadtgebiet von mehreren \"Expressways\" bedient, die autobahnähnlich ausgebaut und mautpflichtig sind. Dies sind der \"Florida’s Turnpike\" (SR 91), der \"East-West Expressway\" (SR 408), der \"Central Florida GreeneWay\" (SR 417) und der \"Martin Andersen Beachline Expressway\" (SR 528). Schließlich führen noch die U.S. Highways 17, 92 und 441 sowie die Florida State Roads 15, 50, 416, 423, 424, 434, 435, 438, 482, 500, 527, 551, 552 und 600 durch Orlando.", "section_level": 3}, {"title": "Bahnverkehr.", "content": "Durch Orlando verläuft der sogenannte \"Central Florida Rail Corridor\" (CFRC). Bis 2013 war er im Besitz von CSX Transportation und wurde danach vom Staat Florida aufgekauft. Auf dem CRFC wurde am 1. Mai 2014 der Betrieb der SunRail aufgenommen, deren Linie heute von Poinciana im Osceola County über Downtown Orlando bis DeBary im Volusia County verläuft. Weitere SunRail-Stationen im Stadtgebiet sind \"Church Street\", \"LYNX Central\" und \"Florida Hospital Health Village\". Der Bahnhof Orlando liegt südlich der Innenstadt. Er wurde 1927 von der Atlantic Coast Line Railroad erbaut und später von der Bahngesellschaft Amtrak übernommen. Die Züge \"Silver Star\" und \"Silver Meteor\" bedienen den Bahnhof mit jeweils einem Zugpaar täglich in Richtung Miami sowie New York City. Erste Pläne für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke von Tampa über Orlando nach Miami wurden im März 2011 gestoppt, im Jahr 2019 aber erneut von der von Brightline-Highspeed-Zuglinie – betrieben von der Virgin Group – aufgegriffen. Ebenfalls wird der Flughafen Orlando bis Anfang 2022 im Rahmen des Brightline-Projekts an eine Neubaustrecke nach West Palm Beach, Fort Lauderdale und Miami angebunden. Im Frachtverkehr wird Orlando heute durch die Transportunternehmen Florida Central Railroad und CSX Transportation angebunden.", "section_level": 3}, {"title": "Busverkehr.", "content": "Der Bahnhof von Orlando ist an das Fernbusnetz von Amtrak Thruway Motorcoach angebunden. Die Haltestelle von Greyhound Lines befindet sich westlich der Innenstadt. Orlando wird zudem im Busnahverkehr durch die Busgesellschaft \"Lynx\" an das Umland angebunden.", "section_level": 3}, {"title": "Flughäfen.", "content": "Der Orlando International Airport ist der Hauptflughafen für Orlando und Zentralflorida. Im Jahr 2018 wurden hier rund 23 Millionen Passagier-Boardings abgefertigt, was ihn zum meistgenutzten Flughafen Floridas mach, gefolgt vom Flughafen Miami. Der zweite im Stadtgebiet von Orlando gelegene Flughafen ist der Orlando Executive Airport, der ausschließlich für den Privat- und Geschäftsflugverkehr genutzt wird. Beide Flughäfen werden von der \"Greater Orlando Aviation Authority\" betrieben. Der Orlando Sanford International Airport liegt rund 30 km nördlich von Orlando nahe der Stadt Sanford im Seminole County und wird von der \"Sanford Airport Authority\" betrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Kriminalität.", "content": "Die Kriminalitätsrate lag im Jahr 2010 mit 526 Punkten (US-Durchschnitt: 266 Punkte) im hohen Bereich. Die Polizei zählte 18 Morde, 113 Vergewaltigungen, 672 Raubüberfälle, 1.771 Körperverletzungen, 4.015 Einbrüche, 10.357 Diebstähle, 1.193 Autodiebstähle und 42 Brandstiftungen. Am 12. Juni 2016 kam es zu einem Massaker in Orlando mit 49 Toten und über 50 Verletzten, als ein Bewaffneter im Nachtclub \"Pulse\" um sich schoss.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Personen, die in Orlando geboren wurden, sowie solche, die in der Stadt ihren Wirkungskreis hatten, ohne hier geboren zu sein. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Orlando ist eine Stadt und \"County Seat\" des Orange County im US-Bundesstaat Florida mit 238.300 Einwohnern (Stand: 2010). Nach Jacksonville, Miami, Tampa und Saint Petersburg ist Orlando die fünftgrößte Stadt Floridas. Die Stadt ist Teil der \"Metropolitan Statistical Area\" (MSA) \"Orlando–Kissimmee–Sanford\" (kurz auch \"Greater Orlando\") mit rund 2,4 Millionen Einwohnern (Stand: 2016).", "tgt_summary": "奥兰多(英语:Orlando)是位于美国佛罗里达州中部的一座城市,也是橙县(又译奥兰治县)的县治所在,根据美国人口调查局2006年统计,人口共220,186人。2016年3月都会区已上升至2,387,138人。", "id": 2320420} {"src_title": "Cixi", "tgt_title": "慈禧太后", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Von 1861 bis 1872 führte Cixi als „Kaiserinwitwe“ (chin. \"huángtàihòu\", 皇太后) die Regentschaft für ihren Sohn, den minderjährigen Kaiser Tongzhi, und von 1875 bis 1889 für ihren Neffen, den minderjährigen Kaiser Guangxu. 1898 übernahm sie erneut die Regierungsgeschäfte, nachdem sie Guangxu unter einem Vorwand hatte inhaftieren lassen, und behielt die Macht dann bis zu ihrem Tode 1908 inne. Sie regierte damit länger als jede andere Kaiserin. Historisch betrachtet gehört sie zu den zwiespältigsten Personen der chinesischen Geschichte. Innenpolitisch versuchte Cixi ausgleichend zwischen den konservativen und reformorientierten Fraktionen des Hofes zu wirken, um so die Macht des Kaiserhauses erneut zu festigen und das im Niedergang befindliche Land wieder zu stabilisieren. Dabei unterliefen ihr immer wieder schwere Fehleinschätzungen der wirklichen Lage, die etwa in der Katastrophe des Boxeraufstands und einer völlig verspäteten Reformpolitik endeten. Dies hatte auch in der Außenpolitik schwerwiegende", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Über die Herkunft der späteren chinesischen Regentin ist außer ihrem Geburtsdatum wenig bekannt. So kennt man den Geburtsnamen von Cixi nicht, da es gegen chinesische Umgangsformen verstieß, unmittelbare Mitglieder des kaiserlichen Umfelds mit Namen zu bezeichnen. Während der Zeit, in der man sie als eine der kaiserlichen Nebenfrauen in Betracht zog, wurde sie als „die Dame Yehenara, Tochter des Huizheng“ tituliert. Dies ist jedoch kein Geburtsname, sondern bezeichnet ihre Abstammung aus dem Mandschu-Clan, dem sie angehörte (\"Yèhè Nālā Shì\", 叶赫那拉氏). Cixi wurde im Jahr 1835 am zehnten Tag des zehnten Mondmonats in Peking", "section_level": 2}, {"title": "Die Aufnahme in den Harem.", "content": "Als im Februar 1850 Kaiser Doaguang starb, wurde sein 19-jähriger Sohn als Kaiser Xianfeng Nachfolger. Kurz nach der Krönung begann die Suche nach geeigneten Gemahlinnen im ganzen Land. Der Harem eines chinesischen Kaisers im 19. Jahrhundert setzte sich aus einer Kaiserin, zwei Gemahlinnen, elf Nebenfrauen und zahlreichen Konkubinen zusammen. Die Nebenfrauen wiederum waren in unterschiedliche Ränge unterteilt. Der Großteil der Frauen des kaiserlichen Harems stammte aus Familien der Acht Banner, wies also entweder eine Mandschu-, Mongolen- oder Han-Abstammung auf. Manchmal wurden auch Koreanerinnen und Angehörige von Turkvölkern in den", "section_level": 2}, {"title": "Leben im Harem.", "content": "Der Umgang des Kaisers mit seiner Kaiserin, seinen zwei Gemahlinnen oder Nebenfrauen sowie den übrigen Konkubinen unterlag einer Reihe traditioneller Regeln. Diese sollten sicherstellen, dass der Kaiser regelmäßig mit einer großen Anzahl der Haremsfrauen Geschlechtsverkehr hatte und einmal im Monat mit der Kaiserin verkehrte. Jede sexuelle Begegnung zwischen dem Kaiser und einer der Haremsangehörigen wurde in Listen notiert. Der Kaiser musste auf einer Bambustafel, welche ihm vom Obereunuchen beim Abendessen überreicht wurde, seine Partnerin für die Nacht notieren. Laut Gesetz des Hofes war es verboten, dass der Kaiser bei einer seiner Frauen schlief, deswegen mussten die Frauen zu ihm kommen. Nach der Legende wurde", "section_level": 2}, {"title": "Rolle als Mutter.", "content": "Cixi brachte am 27. April 1856 im Neuen Sommerpalast ihren Sohn Zaichun, den späteren Kaiser Tongzhi, zur Welt. Er sollte der einzige Sohn des Kaisers bleiben. 1859 gebar die Favoritin Li Fei zwar einen weiteren Sohn, er lebte jedoch nur kurze Zeit. Den Rang einer offiziellen Mutter hatte nicht Cixi, sondern die Kaiserin Ci’an (Zhen) inne. Cixi war auch nicht in die Erziehung des Kindes involviert, das von Ammen gestillt wurde und um das sich Eunuchen kümmerten. Kontakte zwischen der leiblichen Mutter und ihrem Sohn gab es nur bei offiziellen Anlässen. Cixi", "section_level": 2}, {"title": "Die Flucht nach Jehol.", "content": "China durchlitt zu jener Zeit eine Reihe von Konflikten mit westlichen Mächten. Insbesondere Großbritannien, das 1858 siegreich aus dem Indischen Aufstand hervorgegangen war, betrieb eine aggressive Kanonenbootpolitik, um seine kommerziellen Interessen in China durchzusetzen: Die Erträge aus dem in Bengalen angebauten Opium, das in China verkauft wurde, waren notwendig, um die britische Herrschaft in Indien zu finanzieren. Dies führte letztlich zum Zweiten Opiumkrieg. Mit dem Vertrag von Tianjin aus dem Jahre 1858 erzwangen Großbritannien, Frankreich, Russland und die USA Aus nichtigem Anlass griffen die westlichen Alliierten China 1860 erneut an. Dabei erlitten sie vor der Festung Taku zunächst eine Niederlage, worauf Lord Elgin im Sommer 1860 eine zweite Strafexpedition nach China entsandte. Diese eroberte die Festung Taku, drang bis nach Peking vor, besiegte dort ein mongolisches Heer und plünderte anschließend den im Nordwesten von Peking gelegenen Alten Sommerpalast und brannte ihn nieder. Der kaiserliche Hofstaat hatte nach der Niederlage des mongolischen Heeres vor den Toren Pekings überstürzt den Sommerpalast verlassen und war zu dem in der Nähe der Chinesischen Mauer", "section_level": 2}, {"title": "Die kaiserliche Nachfolge.", "content": "In der Regel ernannte der amtierende Kaiser einen seiner Söhne oder – in Ausnahmefällen – einen Neffen zum Nachfolger. Die Ernennung des Thronerben musste keineswegs durch eine Verlautbarung geschehen. Tradition des kaiserlichen Hofes war es, den Namen des designierten Nachfolgers in einem stets verschlossenen Kästchen aufzubewahren. Gab es dagegen keinen designierten Nachfolger, oblag es der Kaiserinwitwe in Absprache mit den ranghöchsten Personen des Herrscherhauses, einen geeigneten Kandidaten zu bestimmen. Xianfengs Gesundheitszustand hatte sich seit der Ankunft in Jehol stetig verschlechtert. Ende August 1861 war er so krank, dass sein Zustand als kritisch galt. Der sterbende Kaiser hatte bereits einen aus acht Personen bestehenden konservativen Regentschaftsrat um den einflussreichen Sushun gebildet. Kein Mitglied des Regentschaftsrates gehörte der direkten kaiserlichen Linie an und alle Brüder des Kaisers waren übergangen worden. Sushun hatte auch bereits die Anordnung gegeben, das versiegelte Kästchen zu", "section_level": 2}, {"title": "Regentinnen.", "content": "Die lange chinesische Geschichte weist nur wenige Regentinnen auf. Zu den bekanntesten zählt Han-Kaiserin Lü Zhi, die um 185 v. Chr. kaiserliche Edikte in eigenem Namen erließ sowie Tang-Kaiserin Wu Zetian (625–705), die vierzig Jahre lang teils hinter den Kulissen, teils direkt regiert hatte. Die meisten Regentinnen herrschten nur für eine kurze Übergangszeit, bis der Nachfolger eines verstorbenen Kaisers ein bestimmtes Mindestalter erreicht hatte. Die weiblichen Mitglieder eines kaiserlichen Harems erwarben entsprechend auch keinerlei Erfahrung, die sie auch nur annähernd darauf vorbereitet hätte, als Regentin zu agieren. Dies gilt auch für Cixi und Ci’an. Sie hatten außerdem nur wenig Kenntnisse über Ereignisse, die sich außerhalb des unmittelbaren Palastbereiches abspielten. Die eigentliche Machtausübung lag bei Prinz Gong als regierendem Prinzregenten, der als solcher auch dem Großen Rat vorsaß, und den sechs bis sieben Audienzministern, an deren Spitze Gongs jüngerer Bruder Prinz Chun I. stand. Die Audienzminister hatten unmittelbaren Zugang zum jungen Kaiser und galten als diejenigen, die den Kaiser am leichtesten beeinflussen konnten und daher den", "section_level": 2}, {"title": "Reform und Restauration.", "content": "In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es immer spürbarer, dass sich China dem Westen gegenüber auf wirtschaftlichem, technologischem und militärischem Gebiet erheblich im Rückstand befand. Vielfach wurden daher von der Bevölkerung, insbesondere aber von den intellektuellen Eliten, entsprechende Reformen gefordert. Während ihrer ersten Regentschaft betonte Cixi zwar die Überlegenheit Chinas in weltanschaulichen und moralischen Dingen und forderte eine Besinnung auf seine konfuzianischen Traditionen (die sog. Tongzhi-Restauration, benannt nach dem amtierenden Kaiser). Gleichwohl erkannte sie durch das Zureden ihrer Vertrauten", "section_level": 2}, {"title": "Innenpolitische Unruhen.", "content": "Cixis gesamte Wirkungsperiode war von erheblichen innenpolitischen Unruhen geprägt: Der Taiping-Aufstand wurde mit der Eroberung Nanjings durch Regierungstruppen im Jahre 1864 endgültig niedergeschlagen. 1866 nutzte ein gewisser Jakub Bek die Dunganenaufstände in Chinesisch-Turkestan aus, um ein Regime namens Jetti-Schahr zu errichten. Es konnte erst 1877 von General Zuo Zongtang beseitigt werden; fünf Jahre später erhielt das Gebiet unter dem Namen Xinjiang den Status einer Autonomen Region. Dazu kamen Volksaufstände in mehreren Provinzen, etwa 1865 in Gansu. Während Cixis dritter Regentschaft kam es aus Protest gegen ihre zunehmend reaktionäre Politik landesweit zu subversiven Tätigkeiten mehrerer Geheimgesellschaften (beispielsweise „Faustkämpfer für Recht und Einigkeit“), die im Westen traditionell vereinfachend als „Boxer“ zusammengefasst werden. Cixi gelang es, diese ihrer Dynastie geltende Aggression auf die Fremdmächte umzulenken, was 1900 zum Boxeraufstand führte. Die Boxer zerschlugen aufgrund weit verbreiteter Erwerbslosigkeit durch Importwaren fremde Maschinen und technische Einrichtungen. Am 11. Januar 1900 erlaubte die Kaiserin die Boxerbewegung, die bereits die Hauptstadt erfasst hatte: \"Wenn friedliche und gesetzestreue Menschen ihre Fertigkeiten in mechanischen Künsten üben, um sich und", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis zu den Fremdmächten.", "content": "In Cixis Zeit fällt die durch den Vertrag von Tianjin von 1858 erzwungene Aufnahme diplomatischer Beziehungen Chinas mit westlichen Staaten und die Errichtung des chinesischen Außenamts, des Zongli Yamen. Nachdem bereits 1860 die Fremdmächte Vertretungen in Peking eröffnet hatten, wurde am 21. Januar 1877 in London die erste chinesische Botschaft in Europa gegründet. Noch im selben Jahr folgten das Deutsche Reich und Japan, 1878 Russland und die USA, 1895 Frankreich, 1902 schließlich Italien, Österreich, Belgien und die Niederlande. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die ausländischen Mächte ihre Annexionsbestrebungen in China verstärkten.", "section_level": 2}, {"title": "Cixis Ende.", "content": "Am 15. November 1908 starb Cixi an der Influenza. Zuvor hatte sie mit Puyi zum dritten Male ein Kind zum Nachfolger auf dem Drachenthron bestimmt. Der kinderlose Kaiser Guangxu war schon einen Tag vor ihr unter völlig ungeklärten Umständen gestorben. Ob er wirklich von einem ihrer Anhänger oder sogar auf ihren Befehl hin umgebracht wurde, kann nur vermutet werden. Neuere chemische Analysen wiesen jedoch eine Arsenvergiftung nach. Durch Ernennung", "section_level": 2}, {"title": "Historische Bewertung.", "content": "Cixi wird häufig als hart, herrschsüchtig und manchmal auch grausam geschildert. Genauso gibt es jedoch auch Berichte, die sie als charismatisch und rücksichtsvoll charakterisieren. Weitgehend unumstritten verfügte sie über ein politisches Gespür, um sich an der Macht zu halten, und nutzte alle Wege, um ihre Interessen zum Sieg zu führen. Nach Ansicht von Sterling Seagrave war die Durchsetzung ihres Sohnes als neuer Kaiser und die Regentschaft durch sie und die Kaiserinwitwe Ci’an angesichts der Palastintrigen durch Höflinge und mandschurische Adlige für die damals junge, regierungsunerfahrene Frau mutig. Ohne diese Eigenschaften hätte sie sich wohl nicht 47 Jahre an der Macht halten können. Ferner sind viele ihrer Entscheidungen vor dem Hintergrund andauernder Machtkämpfe zwischen Konservativen und Reformern hinter den höfischen Kulissen und häufiger, die Autorität des Qing-Kaisers beim chinesischen Volk beeinträchtigender, ausländischer Einmischungen zu betrachten. Bei der Integration der Mandschuren und Mongolen in den Staat sowie der Niederschlagung von Revolten (vor allem in Ost-Turkestan) war sie erfolgreich, nicht jedoch bei der Eindämmung europäischer und japanischer Übergriffe. Das Bild von der grausamen, machthungrigen und von starken sexuellen Trieben geleiteten Frau wurde vor allem in Großbritannien gefördert. Besonders der britische Peking-Korrespondent der Londoner \"Times\", George Morrison, schilderte Cixi in seinen Artikeln als Monster und Meuchelmörderin. Heute ist bekannt, dass Morrison auf Aussagen von vermeintlich „intimen Kennern des chinesischen Hofes“ (allen voran auf Edmund Backhouse und den exilierten Kang Youwei) hereinfiel und seine Artikel mehr den Phantasien und Erwartungen puritanisch orientierter Briten entsprachen. Heute wird daher auch die Ansicht vertreten, dass Cixi, die Zeit ihres Konkubinats und ihrer Regentschaft das Umfeld der Verbotenen Stadt kaum verließ und das Leben außerhalb weitgehend nur vom Hörensagen kannte, von ihr nahestehenden konservativen Beratern der Aristokratie mit inkorrekten Nachrichten zu ihren mitunter wenig klugen Entscheidungen gebracht wurde. Durch diese Fehleinschätzungen trägt sie Mitschuld am Untergang des Kaiserreichs China. Anstatt frühzeitig auf einen erfahrenen und reformfreudigen Prinzen als Kaiser zu setzen, inthronisierte sie immer wieder schwache Kindkaiser, um ihre eigene Stellung zu sichern. Auch die Ernennung Puyis war ein derartiger folgenschwerer Akt über ihren Tod hinaus, da sie zugunsten eines kaiserlichen Nepotismus politischen Notwendigkeiten nicht nachkam. Möglicherweise hätte die chinesische Monarchie weiter Bestand gehabt, wäre Cixi Chinas Problemen mit anderen Lösungsansätzen begegnet. Andererseits kämpfte die Kaiserinwitwe in einem patriarchalischen Herrschaftssystem als Frau um ihr Überleben und war durchaus gewillt, das Land zu erneuern sowie politische Reformen anzustrengen. Aus kultureller Sicht hat Cixi den Neuen Sommerpalast als historisch bedeutsames Symbol kaiserlicher Prachtentfaltung und chinesischer Gartenbaukunst zweimalig wiederaufgebaut, auch wenn dafür Marinegelder genutzt wurden und dieser Wiederaufbau damals von vielen Europäern als Anzeichen für Degeneration gewertet wurde. Insgesamt wird ihre Lebensleistung stark ambivalent bewertet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cixi (; * 29. November 1835; † 15. November 1908 in Peking) war eine Nebenfrau des chinesischen Kaisers Xianfeng und wurde zur einflussreichsten Persönlichkeit der späten Qing-Dynastie.", "tgt_summary": "孝钦显皇后(;1835年-11月29日-1908年-11月15日),叶赫那拉氏,满洲镶蓝旗。是清朝末年的一位皇太后,为同治、光绪年间实际上的主政者。她是咸丰皇帝妃,也是同治皇帝的生母。同治皇帝即位后,给徽号「慈禧」,称慈禧太后;光绪帝即位后,称为皇爸爸,人人以老佛爷尊称之,与慈安太后在养心殿里一起垂帘听政长达二十年,直到光绪七年(1881年)慈安太后过世,慈禧太后才正式独揽大权。", "id": 1558070} {"src_title": "Panzerkampfwagen IV", "tgt_title": "四號坦克", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zur Endausstattung der zukünftigen Panzertruppe hatte schon im Jahre 1930 eine Arbeitsgruppe um den späteren Generaloberst Heinz Guderian zwei Grundtypen von Panzerkampfwagen vorgesehen, wobei das Heereswaffenamt die endgültige Ausstattung der Panzerdivisionen im Januar 1934 festlegte. Drei der vier Kompanien einer Panzerabteilung sollten einen Wagen mit panzerbrechender Kanone erhalten, den späteren Panzerkampfwagen III. Die vierte Kompanie sollte mit einem Unterstützungsfahrzeug ausgerüstet werden, das mit seiner großkalibrigen Waffe Ziele bekämpfen sollte, für welche die kleinere panzerbrechende Waffe des Panzers III ungeeignet war. Aus dieser Überlegung heraus entstand der Panzerkampfwagen IV. Abgesehen von der Hauptwaffe glich das Anforderungsprofil dem des Panzers III; die Besatzung sollte aus fünf Mann bestehen, eine Funkanlage sollte die Kommunikation ermöglichen und das Gesamtgewicht sollte mit 24 Tonnen die standardmäßige Brückenlast berücksichtigen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Wegen des noch als Reichsgesetz geltenden Versailler Vertrages erhielt das Fahrzeug aus Gründen der Geheimhaltung die Tarnbezeichnung „Mittlerer Traktor“. Dieser Deckname wurde kurz darauf in „Begleitwagen“ (BW) geändert, bis 1935 mit der Gründung der Wehrmacht sämtliche Tarnnamen entfielen. An den noch Ende 1934 beginnenden Entwicklungsarbeiten beteiligten sich Rheinmetall, MAN und Krupp. Neu war das Konzept eines Unterstützungspanzers mit nur einem Turm, denn zur damaligen Zeit bestand bei den Armeen der größeren Staaten die Ansicht, dass für solche Aufgaben Multiturmpanzer besser geeignet wären. Der Rheinmetall-Prototyp hatte ein Gewicht von 18 Tonnen und", "section_level": 2}, {"title": "Serienproduktion.", "content": "Im Oktober 1937 lief die Produktion des Panzers der Ausführung „A“ im Krupp-Grusonwerk in Magdeburg-Buckau an. Im Gegensatz zur Produktion der vorangegangenen Panzerkampfwagen I bis III, bei der mehrere Hersteller herangezogen worden waren, war das Magdeburger Werk bis Herbst 1941 die einzige Produktionsstätte für den Panzer IV. Aufgrund der Funktion als Unterstützungsfahrzeug war seine Beschaffung in deutlich geringerer Anzahl als die des Panzers III vorgesehen, was sich in den anfangs niedrigen Stückzahlen bemerkbar machte. Nachdem schon im Jahr 1938 die Ausstattung der bis dahin bestehenden Panzerregimenter mit dem Panzer IV weitgehend abgeschlossen war, verblieb die Produktion auch nach dem Kriegsbeginn auf niedrigem Niveau. Infolge der geringen Leistungsfähigkeit der Industrie sowie der", "section_level": 2}, {"title": "Ausführungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ausführung A mit 7,5-cm-KwK 37 L/24.", "content": "Die erste Serie des Panzerkampfwagens IV wurde unter der Typbezeichnung 1./BW im Oktober 1937 aufgelegt. Bis zum März des darauffolgenden Jahres wurden von der „Ausführung A“ 35 Stück produziert. Auffällig war der stufenförmig vorspringende Fahrererker und eine in die Turmrückwand eingelassene tonnenförmige Kommandantenkuppel. Das Fahrwerk bestand aus acht Doppellaufrollen, die paarweise an Viertelblattfedern aufgehängt waren. Diese Laufwerksanordnung wurde – im Gegensatz zu den Laufwerken der", "section_level": 3}, {"title": "Ausführung B.", "content": "Bei den 1938 gebauten 42 Wagen der „Ausführung B“ (2./BW) war die Fahrerfront gerade ausgebildet. Durch die Verstärkung der Wannenfrontpanzerung auf 30 mm stieg das Gewicht auf 17,7 Tonnen. Als Antriebsaggregat kam der verstärkte Maybach-Motor HL 120 TR mit 300", "section_level": 3}, {"title": "Ausführung C.", "content": "Die im selben Jahr erscheinenden 140 Fahrzeuge der „Ausführung C“ (3./BW) unterschieden sich kaum von", "section_level": 3}, {"title": "Ausführung D.", "content": "Größere Veränderungen erfuhren die 1938/39 in zwei Serien (4. und 5./BW) gebauten 248 Panzerkampfwagen der „Ausführung D“. Die Stirnwand war jetzt nicht mehr gerade, sondern vor dem Funker stufenförmig zurückgesetzt. Diesem Besatzungsmitglied stand nunmehr auch wieder ein Bug-MG in einer Kugelblende zur Verfügung. Die bis dahin innenliegende Walzenblende des Hauptgeschützes wurde nach außen verlegt, so dass die Turmfront nun besser vor Geschossen geschützt war. Die Heck-", "section_level": 3}, {"title": "Ausführung E.", "content": "Im Jahre 1940 lief die Produktion der „Ausführung E“ (6./BW) an. Um die unzureichende Panzerung zu verstärken, wurden zusätzliche Platten am Bug und an den Seiten der Wanne angebracht. Das", "section_level": 3}, {"title": "Ausführung F1 und ab F2 mit 7,5-cm-KwK 40 L/43.", "content": "Die Erfahrungen der vorangegangenen Feldzüge schlugen sich in der ab April 1941 ausgelieferten „Ausführung F“ (7./BW) nieder. Die Frontpanzerung des Turmes und der Wanne wurde von 30 auf 50 mm verstärkt, die Seitenpanzerung von 20 mm auf 30 mm. Die Antriebsräder wurden minimal geändert und die bisher aus Gussstahl hergestellten Leiträder bestanden ab jetzt aus geschweißten Rohren. Gleichzeitig erhielt der Panzer geringfügig breitere Ketten. Die Stirnwand der Wanne war jetzt wieder gerade ausgeführt und sollte auch nicht mehr verändert werden. Fahrer und Funker erhielten eine leicht verbesserte Visieröffnung beziehungsweise Kugelblende. Die seitlichen Turmeinstiegsklappen des Richt- und Ladeschützen waren ab jetzt zweiteilig ausgeführt. Zur Anwendung kam weiterhin eine verbesserte Zieleinrichtung für den Richtschützen. Im Krieg gegen die Sowjetunion zeigte sich schnell die unterlegene Kampfstärke der deutschen Panzer gegen die neueren sowjetischen Panzerfahrzeuge. Um zumindest die Bewaffnungsdefizite", "section_level": 3}, {"title": "Ausführung G mit 7,5-cm-KwK 40 L/43 und L/48.", "content": "Im Juli 1942 wurde die Ausführung F2 (7./BW Umbau) in 8./BW, ab September 1942 als „Ausführung G“ bekannt, umgezeichnet und mit wenigen Änderungen weitergebaut. Von dieser Ausführung verließen bis Frühjahr 1943 etwa 1700 Stück die Werkhallen. Eine doppelt wirkende Mündungsbremse ersetzte die bis dahin verwendete kugelförmige Mündungsbremse. Die Erfahrungen mit den extremen klimatischen Bedingungen des russischen Winters führten zum Einbau eines Kühlwasser-Austauschers, mit dem es möglich war, heißes Kühlwasser in den Kühlkreislauf eines anderen Fahrzeuges zu pumpen, um so den bis dahin oft aufgetretenen Kaltstartschwierigkeiten begegnen zu können. Ab Frühjahr 1943 stand die endgültige", "section_level": 3}, {"title": "Ausführung H.", "content": "Im April 1943 begann die Auslieferung der „Ausführung H“ (9./BW), die lange KwK 40 L/48 war serienmäßig verbaut und die vordere Grundpanzerung der Wanne betrug nunmehr 80 mm. Leicht veränderte Leiträder und mit austauschbaren Zahnkränzen versehene Antriebsräder kamen zum Einbau. Aufgrund Materialmangels wurden teilweise die gummibereiften", "section_level": 3}, {"title": "Ausführung J.", "content": "Im Februar 1944 erschien mit der „Ausführung J“ (10./BW) die letzte Serie (10./BW) des Panzerkampfwagens IV. Unter dem Aspekt der Ressourcenverknappung lag die Priorität auf einer Produktionsvereinfachung. Als taktischer Nachteil galt der Wegfall des elektrischen Turmschwenkwerkes, wodurch der Turm nun per Hand gedreht werden musste. Stattdessen wurde ein zusätzlicher Tank zur Reichweitenerhöhung eingebaut. Die Seitenschürzen bestanden größtenteils aus einem Drahtgeflecht (Thoma-Schürzen), was deren Wirkung aber nicht einschränkte. Statt vier Stützrollen hatte das Fahrgestell ab Dezember 1944 nur noch drei; diese hatten aus Mangel an Buna serienmäßig keine Gummibandagen mehr. Der große außen angebrachte Auspuffendtopf wurde ab September 1944 durch zwei einfache, nach oben gerichtete Rohre ersetzt. Dieses Modell wurde anfangs noch von VOMAG, später nur noch vom Nibelungenwerk – faktisch bis zum Kriegsende – produziert.", "section_level": 3}, {"title": "Planungskonzepte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklung.", "content": "Im Mai 1941 ordnete Hitler bei einer Besprechung auf dem Berghof an, beim Panzer IV die Durchschlagskraft der Waffe zu erhöhen. Aus diesem Grund sollte der Einbau der 5-cm-PaK 38 bis zum Ende des Jahres vorbereitet werden. Ein Fahrzeug der Ausführung D wurde mit der langen 5-cm-Kwk L/60 ausgerüstet. Als sich schon zu Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges zeigte, dass die 5-cm-Kanone gegen die neuen sowjetischen Panzermodelle nicht wirksam", "section_level": 3}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Schon 1937 vergab das Heereswaffenamt Aufträge an Henschel, MAN, Porsche und Daimler-Benz, unter dem Projekt VK 3001 einen Nachfolger für den Panzerkampfwagen IV in der 30-t-Klasse zu erschaffen. Während die gebauten Prototypen von Henschel (zwei Stück dienten später als Fahrgestell der Selbstfahrlafette L/61) und Porsche gewisse Ähnlichkeiten mit dem Tiger hatten und später auch die Voraussetzungen zu dessen Bau lieferten, leiteten die Entwürfe von MAN und Daimler-Benz später zum Panther über. Wie auch der VK 2001 beim Panzer III wurden die noch konventionellen Entwürfe mit dem ersten Auftauchen des T-34 hinfällig.", "section_level": 3}, {"title": "Einsatz.", "content": "Gedacht als Unterstützungspanzer, sollte der Panzer IV dem Panzer III im Gefecht Rückhalt geben und Ziele bekämpfen, die für dessen kleinkalibrige panzerbrechende Waffe ungeeignet waren. Die Hauptmunition des Panzers IV sollten Sprenggranaten sein, mit denen aus großer Distanz von bis zu 6 km feindliche Panzerabwehrwaffen und Infanterie bekämpft werden sollten. Deswegen wurden anfangs die schwache Panzerung und die kurze Stummelkanone als ausreichend erachtet. Der Panzer IV war für die Ausstattung der vierten Kompanie, der Unterstützungskompanie, einer Panzerabteilung vorgesehen. Während der Mobilmachung kurz vor dem Kriegsausbruch wurde diese Kompanie zu einer Ersatzeinheit umfunktioniert, so dass die Gliederung jetzt aus zwei leichten und einer mittleren bestand, wobei letztere aus Panzern III und Panzern IV bestehen sollte. Nach der Umstrukturierung der Panzerdivisionen infolge deren zahlenmäßiger Erhöhung 1940/41 bestand die mittlere Kompanie sollmäßig aus drei Zügen mit insgesamt 14 Panzern IV und einem leichten Zug mit fünf Panzern II. Eine völlig einheitliche Gliederung und Ausstattung aller Divisionen gelang aufgrund des Kriegsverlaufes aber nicht. Bis zum Erscheinen des Tigers im Herbst 1942 und des Panthers im Sommer 1943 war der Panzer IV der schwerste deutsche Panzerkampfwagen.", "section_level": 2}, {"title": "Überfall auf Polen, Westfront und Nordafrika.", "content": "Von den bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges produzierten 211 Panzerkampfwagen IV nahmen im Rahmen der Truppenerprobung 198 Stück am Überfall auf Polen teil. Die restlichen Fahrzeuge waren bei den Panzerschulen, beim Ersatzheer oder standen im Heereszeugamt kurz vor ihrer Übergabe. Daher spielte der Panzer IV während dieses Feldzuges so gut wie keine Rolle. Aufgrund der qualitativen und quantitativen Überlegenheit der deutschen Panzer kam es nicht zu hohen Verlusten – 19 Panzer IV mussten dort als Totalverlust abgeschrieben werden. Kurz vor dem Ende des Überfalls auf Polen wurde der Panzerkampfwagen IV im Heeresverordnungsblatt vom 27. September 1939 aufgrund seiner Truppenerprobung für einführungs- und beschaffungsreif erklärt. Die Grenzen des Panzer IV wurden erstmals im Westfeldzug erkennbar. Mit 278 Exemplaren spielte auch hier der Panzerkampfwagen IV bei rund 2500 Panzern nur eine untergeordnete Rolle; neben den tschechischen Beutepanzern P 35(t) und P 38(t) waren die mit Abstand wichtigsten Panzer die leichten Panzer I und Panzer II. Jedoch hatte mit 97 komplett zerstörten Fahrzeugen der Panzer IV mit 35 % die höchste Verlustrate aller deutschen Panzer. Es zeigte sich, dass aufgrund ungewöhnlich tiefer Vorstöße der Verbände der Panzer IV oft die Funktion eines Kampfpanzers übernehmen musste, für", "section_level": 2}, {"title": "Ostfront.", "content": "Im Juni 1941 belief sich der Gesamtbestand des gesamten Heeres auf 572 Panzerkampfwagen IV, von denen sich 41 Stück noch in der Instandsetzung befanden. An dem am 22. Juni beginnenden Russlandfeldzug nahmen 439 Panzer IV teil. Er war der Masse der meist aus leichten Modellen bestehenden sowjetischen Panzerverbände überlegen. Dies änderte sich grundlegend, als die neuen kampfstarken – aber noch relativ seltenen und taktisch ungünstig eingesetzten – Modelle T-34 und KW-1 auf dem Schlachtfeld erschienen und den Panzer IV deklassierten. Dessen kurze Waffe war absolut unterlegen und erzielte selbst auf geringe Distanz kaum Wirkung, während der T-34 bereits aus 1000 m Entfernung die Front des Panzers IV durchschlagen konnte. Deshalb blieb den Besatzungen nur übrig, entweder von vorne auf das Laufwerk zu zielen, um den Panzer bewegungsunfähig zu machen, oder den Feindpanzer im gefährlichen Nahkampf mit Treffern an den Seiten oder am Heck außer Gefecht zu setzen. Erst mit der Einführung einer verbesserten Hohlladungsgranate, die im Sommer 1940 mit einer Durchschlagsleistung von erst 40 mm, dann 70 mm und schließlich 100 mm entwickelt wurde, konnten diese Panzer wirkungsvoll bekämpft werden, auch wenn aufgrund der geringen Anfangsgeschwindigkeit der Projektile infolge", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsende.", "content": "Im Zuge der Landung in der Normandie traf der Panzer IV erstmals auf größere Stückzahlen des M4 Sherman, nachdem er mit diesen schon zum Ende des Afrikafeldzuges im Kampf gestanden hatte. Anfangs war der Panzer IV noch erfolgreich, da er defensiv aus gut erkundeten und getarnten Stellungen noch in ziemlich großer Anzahl kämpfte. Nur wenige alliierte Panzermodelle konnten ihn aus großer Entfernung bekämpfen. Seine lange Kanone war der 75-mm-Kanone des Sherman weit überlegen. Bezüglich der Feuerkraft glichen die Alliierten mit der britischen 17-Pfünder-Kanone aus, die unter anderem im „Sherman Firefly“ oder im Achilles zum Einsatz kam. Wenn auch bis zum Ende der Panzer IV ein kampfstarkes Fahrzeug", "section_level": 2}, {"title": "Nachbetrachtung.", "content": "Der Panzerkampfwagen IV galt als robustes und zuverlässiges Kampffahrzeug. Seine anfänglich dünne Panzerung und kurze Kanone waren der Verwendung als Unterstützungspanzer geschuldet und entsprachen dem damaligen Stand der Technik. Sein Potenzial und seine Ausbaufähigkeit wurden lange nicht erkannt, was sich unter anderem darin widerspiegelte, dass er in den utopischen Planungen des Heereswaffenamtes vom Juli 1941 mit ihren beabsichtigten 36 Panzerdivisionen und 15.440 Panzern nur mit 2160 Exemplaren vorgesehen war, während von dem eigentlich nur als Übungsfahrzeug konzipierten Panzer II mehr als doppelt so viele beschafft werden sollten. Erst mit der verstärkten Panzerung und vor allem mit dem Einbau der langen Kanone wandelte sich der Panzer IV vom Unterstützungspanzer zum Kampfpanzer, der fast allen gegnerischen Standard-Modellen zu diesem Zeitpunkt entweder überlegen oder zumindest ebenbürtig war und bis zum Ende des Krieges aufgrund seiner zahlenmäßigen Verfügbarkeit und seiner Verbreitung das Rückgrat der deutschen Panzerwaffe bildete.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung in anderen Armeen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung in der Roten Armee.", "content": "Wie der Panzerkampfwagen III fand auch der Panzer IV Verwendung in der Roten Armee, wo er die Bezeichnung T-4 erhielt. Die erbeuteten Fahrzeuge wurden hauptsächlich 1942 und 1943 eingesetzt. So besaß die Westfront im August 1942 in zwei selbstständigen Panzerbataillonen insgesamt 50 ehemals deutsche Panzer, darunter sieben Panzerkampfwagen IV. Ein Jahr später belief sich der Bestand auf elf Panzer IV. Auch in der Nordkaukasusfront kamen solche Fahrzeuge zum Einsatz, darunter auch in Angriffsoperationen. In den", "section_level": 3}, {"title": "Verwendung in weiteren Armeen.", "content": "Das verbündete Ungarn erhielt 1942 insgesamt 32 Panzer IV mit der kurzen Kanone und zum Kriegsende noch einige neue Modelle. 1943 erhielt Bulgarien 88 Fahrzeuge, von denen ein Teil noch viele Jahre als eingegrabene Bunker an der bulgarisch-türkischen Grenze verwendet wurden. Im gleichen Zeitraum wie Bulgarien erhielt auch Rumänien eine ähnliche Anzahl von Panzern IV, von denen einige nach dem Regierungswechsel und der Kriegserklärung an Deutschland gegen Einheiten der Wehrmacht eingesetzt wurden. Die Türkei erhielt 1943 sechs fabrikneue Fahrzeuge. Auch Kroatien erhielt einige der letzten Ausführungen. Im Jahre 1944 kaufte Finnland 18 Panzerkampfwagen IV, die aber für den Kriegseinsatz zu spät zur Auslieferung kamen. Die letzten Fahrzeuge wurden 1962 von der finnischen Armee ausgemustert. Ein Exemplar diente noch bis 2014 als Hartziel, danach wurde es als Schrott für 213.000 Euro an einen Sammler verkauft. Ebenfalls 1944 erhielt Spanien eine größere Anzahl Panzer IV, die noch bis in die 1950er Jahre genutzt wurden. Syrien und Jordanien erhielten nach dem Zweiten Weltkrieg aus unterschiedlichen Ländern einige Panzer IV Ausführung G, J und H und setzten diese auch noch im Sechstagekrieg ein, wo sie entweder von der israelischen Armee zerstört oder erbeutet wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Abwandlungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Tauchpanzer IV.", "content": "Analog zum auf den Panzer III basierenden Tauchpanzer III wurde auch der Panzer IV durch die gleichen Umrüstmaßnahmen tauchfähig gemacht, um an der Invasion Englands teilnehmen", "section_level": 3}, {"title": "Panzerbefehlswagen IV.", "content": "Ab Frühjahr 1944 kam es zu einer kleinen Serie des Panzerbefehlswagen IV. Sie waren bewaffnet wie der normale Panzerkampfwagen IV, verfügten jedoch über", "section_level": 3}, {"title": "Panzerbeobachtungswagen IV.", "content": "Für die Panzerartillerieregimenter wurde der Panzerbeobachtungswagen IV produziert, der ebenfalls wie die ursprünglichen Panzerkampfwagen IV bewaffnet war. Statt der normalen Antenne hatte das Fahrzeug am Heck eine Sternantenne und eine zusätzliche Antenne auf dem Turmdach. Dem Kommandanten stand ein ausfahrbares Periskop zur Verfügung. Von Herbst 1944 bis Frühjahr 1945 wurden an die Truppe 96 Stück ausgeliefert.", "section_level": 3}, {"title": "Verwendung des Panzer-IV-Fahrgestells.", "content": "Das bewährte und in großer Anzahl verfügbare Fahrgestell diente als Grundlage für eine Vielzahl von Waffenträgern und Selbstfahrlafetten. Auch in dieser Verwendung war das Chassis das meistgenutzte Fahrgestell der deutschen Wehrmacht.", "section_level": 2}, {"title": "Sturmpanzer IV.", "content": "Beim „Sturmpanzer IV“ handelte es sich um einen stark gepanzerten Sturmpanzer, der mit dem 15-cm-schweren Infanteriegeschütz 33 bewaffnet war. Das ab 1943 verwendete Fahrzeug wurde eingeführt, da sich die bisherigen Sturmgeschütze immer mehr zu Jagdpanzern entwickelten", "section_level": 3}, {"title": "Sturmgeschütz IV.", "content": "Wie auch das Sturmgeschütz III war das StuG IV ein turmloses Fahrzeug mit einer in einem Aufbau eingebetteten langen 7,5-cm-Kanone. Mit nur einem Zehntel der", "section_level": 3}, {"title": "Jagdpanzer IV.", "content": "Bei dem ab Januar 1944 von VOMAG produzierten Jagdpanzer IV handelte es sich um einen Panzerjäger, der mit der langen 7,5-cm-Kanone mit 48 Kaliberlängen bewaffnet war. Ab August 1944 gab es von VOMAG und in geringerer Stückzahl von Alkett eine überarbeitete Version mit einer leicht", "section_level": 3}, {"title": "Panzerjäger Hornisse/Nashorn.", "content": "Bei dem ab 1943 im Einsatz stehenden Panzerjäger mit dem Suggestivnamen „Hornisse“ (ab 1944 „Nashorn“) handelte es sich um eine Selbstfahrlafette, auf der die langrohrige 8,8-cm-PaK 43 in einem leichten und nach hinten und oben offenen Aufbau aufgesetzt war. Als Chassis diente der Geschützwagen (GW) III/IV, der", "section_level": 3}, {"title": "Panzerhaubitze Hummel.", "content": "Das Fahrgestell der Panzerhaubitze Hummel war ebenfalls ein Geschützwagen III/IV, auf dem eine 150-mm-Haubitze in einem leicht gepanzerten und oben offenen Aufbau installiert war.", "section_level": 3}, {"title": "Flakpanzer IV.", "content": "Die starke alliierte Luftüberlegenheit, die eine Bewegung der Panzerverbände bei Tage immer schwieriger machte, führte ab 1943 zur Planung und ab 1944 zum Bau von Selbstfahrlafetten mit dem", "section_level": 3}, {"title": "Brückenlegepanzer IV.", "content": "Bereits im Jahre 1939 gab das Heereswaffenamt 50 Brückenlegefahrzeuge in Auftrag, an deren Herstellung sich Krupp und Magirus beteiligten. Die ersten Brückenlegepanzer IV erhielt im März 1940 die 1. Panzer-Division. Bis Mai standen 20 Brückenlegepanzer mit ausgebildetem Personal zur Verfügung. Es war vorgesehen, die 1. bis 5. Panzer-Division damit auszurüsten, wobei jede Division drei Fahrzeuge erhalten sollte. Die Fahrzeuge gab es in zwei Ausführungen: die Krupp-Variante konnte mit einem 9 m langen Brückenteil Geländeeinschnitte überbrücken, während die Magirus-Variante zum Überwinden von Hindernissen gedacht war. Dazu setzte ein Fahrzeug seine Brücke ab, die am", "section_level": 3}, {"title": "Munitionsträger für Karl-Gerät.", "content": "Im Jahre 1941 wurde eine Spezialausführung des Panzer-IV-Fahrgestelles als Munitionsfahrzeug für den überschweren Mörser Karl ausgeliefert. Je zwei dieser Munitionsschlepper sollten", "section_level": 3}, {"title": "Bergepanzer IV.", "content": "Im Herbst 1944 wurden 36 Bergepanzer IV an die Truppe ausgeliefert, die", "section_level": 3}, {"title": "Panzerfähre.", "content": "Im Frühsommer 1942 wurden von Klöckner-Humboldt-Deutz zwei Panzerfähren hergestellt, bei denen das Fahrgestell des Panzers IV mit einem Wasserantrieb versehen wurde. Zusätzlich erhielt es einen großen pontonartigen Auftriebskörper, der das Fahrzeug schwimmfähig machte. Die Panzerfähren sollten entweder einen – von Kässbohrer hergestellten – schwimmfähigen Anhänger hinter sich herziehen oder zwischen sich eine kleine Brücke einhängen, auf der Panzer bis zu einem Gewicht von 24 t über Gewässer transportiert werden konnten. Zu einer weiteren Fertigung kam es nicht, da aufgrund der ansteigenden Gefechtsgewichte der Panzer die Betriebssicherheit dieser Tandemfähre nicht mehr gewährleistet werden konnte.", "section_level": 3}, {"title": "Prototypen auf Panzer-IV-Fahrgestell.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Panzerjäger 10,5 cm K18 auf Selbstfahrlafette.", "content": "Im Frühjahr 1941 wurden von Krupp zwei Prototypen einer Panzerjäger-Selbstfahrlafette hergestellt, die mit der Schweren 10,5-cm-Kanone 18 bewaffnet waren. Die offizielle Bezeichnung lautete „10,5 cm K 18 auf Panzer-Selbstfahrlafette IVa“, im Soldatenjargon wurden sie aber auch „Dicker Max“ genannt. Die Projektierung der Fahrzeuge erfolgte unter dem Gesichtspunkt der Bunkerbekämpfung und der Abwehr von vermuteten schweren Panzern der Alliierten. Auf der Wanne des Panzers IV befand sich ein vorne ausreichend und", "section_level": 3}, {"title": "Panzerhaubitze GW IVb.", "content": "Vom Unternehmen Krupp wurden erste Versuche mit einer Panzerhaubitze durchgeführt und Ende 1942 acht Prototypen einer Selbstfahrlafette hergestellt. Als Fahrgestell wurde ein um zwei Laufrollen verkürztes Laufwerk des Panzerkampfwagens IV verwendet. Die Bewaffnung bestand aus der leichten 10,5-cm-Feldhaubitze leFH 18, die in einem oben offenen Kampfraum eingebaut war und deren Schussreichweite 10,5 km betrug. Das Geschütz hatte ein Richtfeld von jeweils 35° nach beiden Seiten und 40° nach oben. Mit einer Besatzung von fünf Mann, einem Munitionsvorrat von 60 Schuss, einer Frontpanzerung von 20 mm und einer Seitenpanzerung", "section_level": 3}, {"title": "Panzerhaubitze Heuschrecke.", "content": "Einer der wichtigsten Punkte bei den 1942 festgelegten Anforderungen an die Panzerartillerie war neben der Absetzbarkeit des Geschützes die Möglichkeit einer Rundumfeuerung. An der Entwicklung solcher Panzerhaubitzen unter dem Namen „Heuschrecke“ beteiligten sich Rheinmetall und Krupp, die Anfang 1943 ihre Prototypen vorführten. Das Rheinmetall-Fahrzeug hatte eine leichte 10,5-cm-Feldhaubitze in einem einfachen oben offenen Aufbau. Der Krupp-Prototyp dagegen", "section_level": 3}, {"title": "Einheitsfahrgestell III/IV.", "content": "Im Sommer 1944 sah das „Vorläufige Richtwertprogramm IV“ noch eine zahlreiche Verwendung des Geschützwagens III/IV vor, der nach leichten Modifikationen als Einheitsfahrgestell in Großserie gehen sollte. Folgende Projekte waren ab Frühjahr 1945 vorgesehen: Sturmgeschütz III/IV mit 7,5-cm-Kanone L/70 (800 Stück/Monat), Sturmhaubitze III/IV mit 10,5-cm-Haubitze (125 Stück/Monat), Sturmpanzer III/IV (20 Stück/Monat), schwere Panzerhaubitze (25 Stück/Monat), leichte Panzerhaubitze (45 Stück/Monat) und Flakpanzer III/IV Kugelblitz (30 Stück/Monat). Der Kriegsverlauf machte alle Planungen obsolet.", "section_level": 3}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "Die Grundkonstruktion des Panzers IV bestand wie bei seinen Vorgängern I bis III aus einer Wanne, einem auf der Wanne aufgeschweißten Panzerkastenoberteil und einem Turm. Da bei jeder Heimat-Instandsetzung die Fahrzeuge jeweils auf den aktuellen Stand modernisiert wurden, ist eine zweifelsfreie Identifizierung und eine für alle Modelle gleich geltende Beschreibung nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Turm und Bewaffnung.", "content": "Anders als beim Panzer III hatte der Panzer IV einen Turmboden, der mit Tragarmen am Turmring befestigt war und sich mit dem Turm bewegte. Wie bei fast allen deutschen Panzerkampfwagen saß der Ladeschütze rechts und der Richtschütze links von der Hauptwaffe. Der Kommandant saß mittig im Turm hinter der Waffe und hatte eine eigene Kuppel mit Sehschlitzen zur Verfügung, die mit außenliegenden Stahlschiebern geschlossen werden konnten. Richt- und Ladeschütze hatten jeweils auf beiden Turmseiten eine zunächst einteilig und später zweiteilig ausgeführte Ausstiegsklappe, in der zusätzlich eine Sichtöffnung und eine Pistolenklappe integriert waren. Bei den ersten Ausführungen befand sich im Turmheck rechts und links eine MPi-Klappe zur Nahabwehr. In der Turmfront befand sich rechts und links je eine mit einer Schutzklappe", "section_level": 3}, {"title": "Fahrer- und Funkerstand.", "content": "Der Fahrer saß vorn links und der Funker rechts, wobei sich zwischen beiden das Schaltgetriebe befand. Beiden Besatzungsmitgliedern stand eine eigene Einstiegsluke zur Verfügung. Der Fahrer orientierte sich nach vorn durch einen Sehschlitz mit einem schützenden Glasbaustein, der mit einem herunterklappbaren Panzerriegel abgedeckt werden konnte. In diesem Fall schaute der Fahrer durch ein Periskop, dessen Ausblicksöffnungen durch zwei Bohrlöcher oberhalb des Visiers gingen. Bei den Ausführungen A, D und E mit ihrem vorgezogenen Fahrererker konnte der Fahrer durch eine MPi-Klappe rechts von ihm nach vorn schießen. Zusätzlich hatte er auf der linken Seite eine Beobachtungsöffnung, die", "section_level": 3}, {"title": "Motor und Kraftübertragung.", "content": "Der ab der Ausführung „B“ eingebaute wassergekühlte Zwölfzylinder-V-Motor von Maybach mit 220 kW (300 PS) Maximal- und 195 kW (265 PS) Dauerleistung befand sich im Heck des Panzers. Die Kühlluft wurde durch zwei an der rechten Fahrzeugseite angebrachte Lüfter von rechts eingesaugt und nach dem Durchströmen der Kühler an der linken Seite des Heckpanzer wieder abgeführt. Ähnlich wie beim Panzer III ging der Kraftfluss über eine Gelenkwelle unter dem Kampfraum zu einer trockenen Dreischeibenkupplung und von dort zum Sechsgang-Getriebe. Vom Getriebe aus verlief der Antrieb über einen Kegeltrieb zu dem Kupplungs-Lenkgetriebe, das den Kraftfluss über die außen an der Wanne angeflanschten Seitenvorgelege zu den Kettenantriebsrädern regulierte. Vorne auf der flachen Bugpanzerplatte befanden sich für das Lenkgetriebe zwei Wartungsklappen mit jeweils einer kleinen Entlüftungshutze der Lenkbremse. Die 1270 kg schwere Kette wurde mit dem hintenliegenden Leitrad gespannt. Die Tankkapazität betrug 470 Liter, die sich aus drei im Motorraum untergebrachten Tanks mit je 220 l, 140 l und 110 l zusammensetzten. Der Zusatztank für den Benzingenerator umfasste knapp 20 Liter. Auf dem am Wannenheck befindlichen Auspuff war noch ein Nebelkerzen-Wurfgerät installiert.", "section_level": 3}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Anmerkungen zur", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Panzerkampfwagen IV (kurz PzKpfw IV oder Panzer IV) war ein mittlerer deutscher Panzer des Zweiten Weltkrieges. Anfangs nur in sehr geringen Stückzahlen hergestellt, wurde der von Krupp entwickelte und von 1937 bis zum Kriegsende produzierte Panzer IV mit 8500 Exemplaren der meistgebaute deutsche Panzerkampfwagen. Der zunächst mit einer kurzen Kanone ausgestattete Panzer war ursprünglich als Unterstützungsfahrzeug gedacht, jedoch änderte sich sein Einsatzspektrum mit dem Einbau einer langen Kanone grundlegend. Obwohl er aufgrund der Rezeption in der Militärliteratur nicht den Bekanntheitsgrad eines Panther oder Tiger erreichte, war er in der zweiten Kriegshälfte der wichtigste deutsche Panzer. Der Panzerkampfwagen wurde in unterschiedlichen Ausführungen an nahezu allen Fronten eingesetzt. Darüber hinaus diente das Fahrgestell als Basis für zahlreiche weitere Waffenträger.", "tgt_summary": "四号坦克(,或称IV号坦克)为纳粹德国在第二次世界大战中生产的一款中型坦克。它原本设计目的是支援步兵,并且与专门执行反战车任务的三号坦克协同作战。在三号坦克的整体性能逐渐不敷二次大战中期装甲战斗需要时,四号坦克因所使用的技术较为成熟而比三号坦克有更大的改良空间,因此在不断改进的过程中,四号战车逐渐成为装甲师装备的主力车种。四号坦克较大的改良空间亦使其较为容易改装,既有改造为突击砲、驱逐战车,也有改造为弹药运送车、架桥坦克等,成为用途最广泛的坦克。从投产至二战结束,德国共制造了逾8,800辆四号坦克或其改造型。四号坦克参加了几乎所有战役,而且表现出相当的可靠性,没有像豹式坦克初期型号有大量的技术问题,就数量、服役时间来看,这型战车才是德国装甲兵的主力,因此被德军装甲兵暱称为「军马」。四号坦克除了由德国自行使用,亦有出口至其它国家,甚至二战结束后仍有国家将其投入战争。", "id": 1631507} {"src_title": "Eye-Tracking", "tgt_title": "眼动追踪", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im 19. Jahrhundert wurden Augenbewegungen durch direkte Beobachtung erfasst. Einer der Ersten war der Franzose \"Émile Javal\", der die Augenbewegungen beim Lesen beschrieb. Mit der Erfindung der Filmkamera wurde es möglich, die direkte Beobachtung aufzuzeichnen und nachträglich zu analysieren. Dies erfolgte bereits 1905 durch \"Judd, McAllister und Steel\". Als eigentlicher Pionier der Blickregistrierung mit hoher Genauigkeit gilt der Russe \"A.L.Yarbus\", der insbesondere den Einfluss der Aufgabenstellung auf die Blickbewegungen beim Betrachten von Bildern nachwies. In den 1970er-Jahren wurden dann neue Verfahren entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufzeichnungsgeräte.", "content": "Grundsätzlich lassen sich Eyetracker in zwei verschiedene Bauweisen unterteilen: mobile Eyetracker, die fest auf dem Kopf des Probanden angebracht werden und solche, die extern installiert sind. Letztere kann man wiederum in zwei Kategorien unterteilen: \"Remote\"-Geräte sowie solche, die mit einer Fixierung des Kopfes des Probanden verbunden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Mobile Systeme.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau und Anwendung.", "content": "Mobile Systeme, sogenannte \"Head-mounted Eye Tracker\" bestehen im Wesentlichen aus drei Komponenten: a) einer Infrarot-Lichtquelle zur Realisierung der Cornea-Reflex-Methode, b) einer oder mehreren Kameras, die die Reflexionsmuster auf der Hornhaut aufnehmen, und c) einer Blickfeldkamera, die den Bereich festhält, auf den der Proband schaut. Die Komponenten wurden früher in eine spezielle Vorrichtung eingebaut, die auf dem Kopf des Probanden montiert wurde. Heute sind die Komponenten so klein, dass sie in ein Brillengestell integriert werden können. Das Gewicht einer solchen Brille liegt häufig unter 50 g. Auch der zugehörige Steuerrechner – früher noch im Format eines Notebooks – lässt sich heute in einem Gerät von der Größe eines Handys unterbringen. Während bei externen Geräten lediglich der Blick auf einen Bildschirm aufgezeichnet werden kann, eignen sich mobile Eyetracker somit auch für Feldstudien außerhalb des Laborkontextes. Der Hauptgrund liegt darin, dass die Blickrichtung durch die Befestigung des Infrarotsenders und der Kameras unmittelbar an der Brille unabhängig von überlagernden Kopfbewegungen erfasst werden kann. Der Nachteil mobiler Eyetracker liegt in der bisher nicht parametrisierbaren Aufzeichnung der Daten. So wird lediglich der Blick des Probanden in einem Video seiner Blickfeldkamera eingeblendet. Für eine statistische Auswertung müssen diese Videos zurzeit noch mit hohem Aufwand manuell durchgesehen werden. Es ist davon auszugehen, dass dieses Problem in Zukunft mit Methoden der automatisierten Videoanalyse gelöst werden kann. Anwendungen mobiler Eyetracker sind beispielsweise die Marktforschung (wohin schaut ein Proband beim Gang durch einen Supermarkt) oder die Usability-Forschung (wie lange schaut ein Proband beim Autofahren auf die Straße, wie lange auf das Navigationsgerät). Auswertungen und Analysen erfolgen im Wesentlichen individuell und anwenderzentriert. Die Methode erlaubt so online oder auch offline, eine Verfolgung des Blickpfades und der Verweildauer des Blicks (Fixation) auf bestimmte Objekte während einer freien Bewegung des Probanden. Generalisierungen über mehrere Probanden und Aufmerksamkeitsanalysen auf bestimmte Objekte lassen sich technisch über 3D/6D Positionserfassungssysteme (sogenannte Head Tracker) realisieren.", "section_level": 3}, {"title": "Frühe Beispiele für mobile Eyetracker.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Das \"EyeLink II (EL II)\".", "content": "Das System „EL II“ besteht aus zwei mit entsprechender Software ausgestatteten Computern, einem „Programmrechner“ und einem damit verbundenen „Stimulusrechner“ inklusive Monitoren sowie aus einem Headset. An diesem befinden sich zwei an seitlichen Halterungen befestigte Kameras zur Aufzeichnung der Augenbewegungen. Eine weitere, oben befindliche Kamera ist auf vier – an einem der beiden Rechner montierten – Infrarotmarker abgestimmt. Damit ist es möglich, jede Art von Fixation auf Bilder oder Handlungen aufzuzeichnen. Das System arbeitet bereits nach der Methode der cornealen Reflexionen. Auch Störfaktoren wie der Muskeltremor können damit ausgeschlossen werden. \"Montage des Headsets\" Dem Probanden wird das Kopfband mit den Kameras aufgesetzt. Danach wird die oben befindliche Kamera in Position gebracht. Dafür wird sie möglichst genau auf mittlere Höhe und mittlere Breite des einen der beiden Monitore, nämlich des sogenannten Stimulusmonitors, eingestellt. An diesem Monitor sind auch die referentiellen Infrarotmarker für die Einstellung der Kamera montiert. Für die korrekte Justierung wird einfach entweder der Monitor selbst verschoben oder der Sessel des Probanden in der Höhe verstellt. Die beiden auf den seitlichen Haltearmen befindlichen Augenkameras werden so geschwenkt, dass sie nicht störend im Blickfeld des Probanden liegen. Sie sollten sich ungefähr auf der Höhe der Nasenspitze befinden und können bereits in die ungefähre Position für die spätere Aufnahme gebracht werden. Die Kameras können mit dem Schwenkarm selbst sowie mittels Klemmen und Feststellschrauben dreidimensional verstellt werden. \"Feineinstellung\" Mit Hilfe einer mitgelieferten Software kann die Feineinstellung – Ausrichtung der Kamera und Schärfeneinstellung – vorgenommen werden. Letztere funktioniert über die im System integrierte automatische Schwellenwerteinstellung für die corneale Reflexion und die Pupillenerhellung. Bei der Kalibrierung werden dem Probanden am Stimulusbildschirm in einer Autosequenz zufällige Punkte angeboten, die sich quer über den Bildschirm bewegen. Der Proband erhält die Anweisung, die Punkte mit beiden Augen zu verfolgen. Nach erfolgreicher Kalibrierung folgt die Validierung. Dies läuft wie das Kalibrieren ab, wobei aber die maximale Abweichung der Blickbewegungen in Grad gemessen wird. Dabei muss der Experimentleiter entscheiden, ob die Einstellung verwendbar ist oder ob nachjustiert werden soll. Eine einmal akzeptierte Einstellung lässt sich während des Experiments immer wieder nachjustieren, da zwischen den einzelnen Stimuli jeweils eine neutrale Bildschirmmaske mit Fixationspunkt erscheint. Das System selbst schlägt das besser eingestellte Auge vor. \"Systemkonfiguration\" Programmrechner und Stimulusrechner sind mittels eines Netzwerkkabels miteinander verbunden. Der Programmrechner steht darüber hinaus mit den Augenkameras und den Infrarotmarkern in Verbindung. Auf dem Stimulusrechner laufen eine Software zur Darbietung der Stimuli und die Programmiersprache Visual C++ für die Programmierung der Experimente. Der Monitor, auf dem die Stimuli präsentiert werden, sollte eine Größe von 17 Zoll aufweisen, da diese gerade für die Durchführung von Leseexperimenten am geeignetsten erscheint. Mit Hilfe eines Joysticks kann der Proband den jeweils nächsten Stimulus anfordern. Programm- und Stimulusrechner sollten in einer bestimmten räumlichen Position aufgestellt werden, um Spiegelungen und unerwünschte Lichtreize während der Aufnahme zu verhindern. Zudem sollte sich der Programmrechner mit dem Kontrollmonitor außerhalb des Blickfeldes des Probanden befinden, um eine Ablenkung von den dargebotenen Stimuli zu vermeiden.", "section_level": 4}, {"title": "Das \"Eye Tracking Device (ETD)\".", "content": "Dieser Eyetracker wurde ursprünglich vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für den Einsatz auf der Internationalen Raumstation ISS entwickelt. Anfang 2004 wurde er als Teil des europäisch-russischen Raumfahrtprogramms auf die ISS befördert. Das Gerät wurde von Andrew H. Clarke vom Vestibular-Labor der Charité in Berlin in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Chronos Vision und Mtronix in Berlin entwickelt und für die Anwendung im Weltraum von der Firma Kayser-Threde in München integriert. Bei ersten Experimenten, ausgeführt von Clarkes Team in Kooperation mit dem Moskauer Institut für Biomedizinische Probleme (IBMP), wurde das ETD für die Messung der Listingschen Ebene – einem Koordinatensystem zur Bestimmung der Augenbewegungen relativ zum Kopf – genutzt. Das wissenschaftliche Ziel bestand darin, zu bestimmen, wie die Listingsche Ebene sich unter verschiedenen Gravitationsbedingungen verändert. Insbesondere wurde der Einfluss langfristiger Mikrogravitation an Bord der ISS und nach der anschließenden Rückkehr in die Erdgravitation untersucht. Die Ergebnisse tragen zum Verständnis der neuralen Plastizität in Vestibular- und Oculomotor-Systemen bei. Diese Experimente begannen im Frühling 2004 und wurden bis Ende 2008 von einer Reihe von Kosmonauten und Astronauten fortgeführt, die jeweils sechs Monate auf der ISS verbrachten. \"Operationen\" Die Untersuchung der Orientierung der Listingschen Ebene während einer langfristigen Raumfahrtmission ist von speziellem Interesse, weil die Listingsche Ebene auf der Erde scheinbar durch das vestibuläre System beeinflusst wird. Dies lässt sich durch Messung der Kopfposition relativ zur Gravitation feststellen. Das Experiment untersucht die Anpassung des Vestibularsystems des Astronauten während des Aufenthalts in der Schwerelosigkeit und nach der Rückkehr zur Erde. Das Experiment soll darüber hinaus klären, in welchem Maße sich die Orientierung der Listingschen Ebene in Abhängigkeit von der Adaption des vestibulären Systems an veränderte Gravitationsverhältnisse, insbesondere an die Schwerelosigkeit, verändert. Eine weitere Frage ist, ob der menschliche Körper während eines langen Raumfluges die fehlenden Inputs des Vestibularsystems durch andere Mechanismen kompensiert. \"Missionen\" Das ETD kam für diese Studie zwischen 2004 und 2008 zum Einsatz. Während der sechsmonatigen Experimente wurden die Versuche im Drei-Wochen-Rhythmus wiederholt, wodurch die Adaption der Mikrogravitation evaluiert werden konnte. Ergänzend wurden in den ersten Wochen nach der Rückkehr zur Erde äquivalente Messungen bei jedem Kosmonauten oder Astronauten durchgeführt. Inzwischen ist das ETD-System ein universelles Instrument auf der ISS. Zurzeit wird es von einer Gruppe russischer Wissenschaftler des Instituts für Biomedizinische Probleme verwendet, die die Koordination der Augen- und Kopfbewegungen in der Mikrogravitation untersuchen. \"Technologie\" Die digitalen Kameras sind mit leistungsstarken CMOS-Bildsensoren ausgerüstet und werden via bidirektionalen, digitalen Hochgeschwindigkeitsverbindungen (400Mb/s) mit dem zugehörigen Prozessorboard des Host-PC verbunden. Auf diesem PCI-Prozessor-Bord befindet sich die Front-End-Steuerungsarchitektur, welche aus dem digitalen Signalprozessor (DSP) und programmierbaren integrierten Schaltkreisen (FPGA) besteht. Diese Komponenten sind so programmiert, dass sie die pixelorientierte Onlineakquisition und das Messen der 2D-Pupillenkoordinaten ermöglichen. Für die Aufgabe der Blickbewegungsregistrierung wird eine substanzielle Datenreduktion von den Sensoren und der Front-End-Steuerungsarchitektur ausgeführt. So werden nur vorselektierte Daten vom Bildsensor zum Host-PCs, auf dem die finalen Algorithmen und die Datenspeicherung ausgeführt werden, übertragen. Diese Entwicklung beseitigt die Flaschenhalsprobleme herkömmlicher Frame-by-Frame-Bildverarbeitung und ermöglicht eine wesentliche Steigerung der Bildwiederholungsraten. Die Steuerungsarchitektur ist in einem PC integriert und ermöglicht die Visualisierung der Augen und der entsprechenden Signale bzw. Daten. Ein wichtiges Entwicklungsmerkmal ist die digitale Speicherung aller Bildsequenzen der Kameras als digitale Dateien auf austauschbaren Festplatten. Auf diese Weise kann die Festplatte mit den gespeicherten Augendaten, nach Abschluss der ISS-Mission zur Erde zurückgesendet werden. Dies gewährleistet eine umfangreiche und zuverlässige Bilddatenanalyse im Forschungslabor und minimiert die Zeit, die für das Experiment auf der ISS benötigt wird. \"ETD auf der Erde\" Parallel zu der im Weltraum eingesetzten Ausführung des ETD wurde von Chronos Vision auch eine kommerziell anwendbare Version entwickelt, die in vielen europäischen, nordamerikanischen und asiatischen Laboren für die neurophysiologische Forschung eingesetzt wird.", "section_level": 4}, {"title": "Externe Systeme.", "content": "Externe Systeme, sogenannte \"Remote Eye Tracker\" ermöglichen die Durchführung berührungsloser Messungen. Hierbei entfallen mechanische Bauteile wie Übertragungskabel oder Kinnstützen. Der Proband kann sich nach erfolgreicher Kalibrierung in einem gewissen Bewegungsradius frei bewegen. Ein bedeutender Aspekt liegt hierbei in der Kompensation der Kopfbewegungen. Eine Person kann einen Ort fixieren und dabei Kopfbewegungen durchführen, ohne den Fixationsort zu verlieren. Zur Registrierung von Blickbewegungen auf einem Computerbildschirm können die Komponenten des Gerätes entweder direkt in einen Bildschirm eingebaut oder unter beziehungsweise neben diesem angebracht werden. Die Augenkamera erkennt automatisch das Auge und „verfolgt“ dieses. Es besteht kein Kontakt zwischen Proband und Gerät. Dem gegenüberstehen Eyetracker in „Tower“-Bauweise, wobei der Kopf des Probanden im Gerät fixiert wird. Letztere Bauart ist in der Regel teurer in der Anschaffung und für den Probanden eher unbequem, liefert in der Regel dafür exaktere Ergebnisse in höherer Bildfrequenz. Unterschiedliche Techniken werden dabei eingesetzt: Mechanisch bewegliche Komponenten führen die Kamera mit Kameraoptik den Kopfbewegungen des Probanden nach. Aktuelle Systeme erreichen dabei Messraten von bis zu 120 Hz. Während Kamera und Optik raumfest bleiben erlauben servogetriebene Spiegel ein Nachverfolgen des Auges bei Kopfbewegungen. Diese Systeme verzichten auf jegliche mechanisch bewegliche Komponenten und erzielen den Bewegungsfreiraum mittels Bildverarbeitungsmethoden. Diese Varianten haben gegenüber der mobilen Bauart den Vorteil, dass sie Daten aufzeichnen, die eindeutig parametrisierbar sind und so einer statistischen Auswertung zugeführt werden können (es lässt sich also in exakten Werten angeben, zu welchem beliebigen Zeitpunkt die Person in welchen Bereich des Bildschirms geschaut hat). Während Remote-Eyetracker vorwiegend in der Markt- und Medienforschung zum Einsatz kommen (z. B. Nutzung von Webseiten, Blickbewegung beim Betrachten von Filmen), finden die Tower-Eyetracker in den Neurowissenschaften Verwendung (z. B. Forschung zu Mikrosakkaden).", "section_level": 3}, {"title": "Sonderformen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Einfache Direktaufzeichnungen.", "content": "Vor dem Aufkommen von komplexen Aufzeichnungsgeräten wurden einfache Filmaufzeichnungen eingesetzt, die durch Auswertung der Einzelbilder die Analyse der Augenbewegungen in bestimmten Fällen ermöglichten. Sie konnten dort eingesetzt werden, wo es genügte, die Blickpunkte oben, unten, rechts, links und Mitte zu erfassen. Zudem hatten diese den Vorteil, dass auch die Handbewegungen und der Gesichtsausdruck gesehen werden konnten.", "section_level": 3}, {"title": "Aufzeichnung mit der Webcam.", "content": "Heutzutage werden auch vielfach Webcams für kosteneffektives Eye-Tracking eingesetzt. Einer der ersten kommerziellen Anbieter in diesem Bereich war die Firma GazeHawk, die 2013 von Facebook aufgekauft wurde. Seitdem haben sich andere Anbieter in diesem Bereich etabliert, z. B. Sticky.", "section_level": 3}, {"title": "Aufzeichnung mit der Computermaus.", "content": "Moderne Verfahren wie das AttentionTracking ermöglichen eine Blickaufzeichnung mit Hilfe der Computermaus oder einem vergleichbaren Zeigegerät. Die Blickpunkte fallen in Form von Mausklicks an.", "section_level": 3}, {"title": "Komponenten von Eyetrackern.", "content": "Die technische Ausführung eines Eyetrackers ist je nach Modell etwas unterschiedlich. Dennoch finden sich grundsätzliche Gemeinsamkeiten: jeder Eyetracker besitzt eine Augenkamera, eine Blickfeldkamera und eine Infrarot-Lichtquelle.", "section_level": 2}, {"title": "Darstellungsformen.", "content": "Um Eye-Tracking-Daten visuell zu repräsentieren und Aufnahmen von einzelnen Personen oder aggregierten Personengruppen graphisch zu analysieren, werden verschiedene Visualierungsverfahren verwendet. Die folgenden Visualisierungen sind die gängigsten: Die Heatmap ist die am häufigsten verwendete Darstellung für Eye-Tracking-Daten, reicht aber für tiefere Analysen oft nicht mehr aus. Hier werden andere Visualisierungen oder statistische Methoden herangezogen, wie z. B. Parallel Scanpaths, Visualisierungen für spezielle Bereiche (Areas-of-Interest) oder Space-Time Cubes im 3D Raum.", "section_level": 1}, {"title": "Analyse von Eye-Tracking-Daten anhand von Areas of Interest (AOIs).", "content": "Eye-Tracking-Daten beschreiben, zu welchem Zeitpunkt eine Person welchen Punkt fixiert. Bei der Analyse werden die Daten in Bezug zu dem betrachteten Stimulus gesetzt. Im Usability-Bereich wird damit analysiert, welche Elemente einer Webseite betrachtet wurden, wie lange sie angeschaut wurden oder wann zuerst. Dazu verwendet man Areas of Interest (AOIs). AOIs sind Bereiche, die manuell im Stimulus markiert werden und für die dann verschiedene Eye-Tracking-Maße berechnet werden. Es gibt eine Vielzahl an Maßen. Einige Maße berücksichtigen nur die Position der Fixationen, etwa „Number of Fixations“, welches ausdrückt, wie viele Fixationen innerhalb einer AOI lagen. Maße werden auch häufig in Prozent ausgedrückt und zur Gesamtzahl der Fixationen auf einem Stimulus gesetzt. Für das Maß „Total dwell time“, auch Fixationsdauer, wird die Dauer der Fixationen aufaddiert. Es wird also die Gesamtdauer der Betrachtung einer AOI berechnet. Andere Maße berücksichtigen den Zeitpunkt bestimmter Fixationen. Das Maß „Time to First Fixation“ identifiziert den Zeitpunkt der ersten Fixation innerhalb einer AOI. Es drückt also aus, wie lange es gedauert hat, bis ein bestimmter Bereich zum ersten Mal betrachtet wurde. Die Berechnungen der Maße anhand von AOIs kann sowohl für die Daten eines einzelnen Probanden, also auch für die Daten mehrere Probanden durchgeführt werden. Dabei werden Durchschnittswerte über alle Probanden gebildet. Die AOI-Analyse erlaubt es, Eye-Tracking-Daten quantitativ auszuwerten. Sie wird eingesetzt um z. B. die Aufmerksamkeitsverteilung innerhalb eines Stimulus, wie einer Webseite, zu beurteilen. Sie ist aber auch besonders geeignet um Eye-Tracking-Aufzeichnungen in A/B-Tests zu vergleichen, etwa auf verschiedenen Stimuli oder wenn zwei Probandengruppen miteinander verglichen werden sollen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Usability.", "content": "Der Einsatz von Eye-Tracking-Analysen im Bereich der Software-Ergonomie ist weit verbreitet. Im Rahmen von Usability-Tests wird die Wahrnehmung von Versuchspersonen während der Ausführung von Aufgaben mit einer Software oder auf einer Webseite analysiert. Damit können Probleme etwa bei der Informationssuche oder der Interaktion identifiziert und die Softwareprodukte optimiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Medizin.", "content": "Die Laserbehandlung bei Fehlsichtigkeiten verdankt Ihren Erfolg u. a. dem Einsatz von Eye Trackern, welche sicherstellen, dass der Laser die Hornhaut an der geplanten Stelle behandelt und Augenbewegungen überwacht werden. Gegebenenfalls wird der Laser nachgeführt – oder aber abgeschaltet bis das Auge wieder die richtige Position hat. Andere Systeme werden in den Bereichen Neurologie, Gleichgewichtsforschung, Okulomotorik und Augenfehlstellungen eingesetzt. Auch in der Psychiatrie gewinnen Eye-Tracker immer mehr an Bedeutung: Mit Ihnen verbindet sich die Hoffnung, dadurch künftig zuverlässigere und frühere Diagnosen zu ermöglichen (z. B. bei Autismus oder ADHS).K. Bartl-Pokorny, F. Pokorny u. a.: \"Eye-Tracking: Anwendung in Grundlagenforschung und klinischer Praxis.\" In: \"Klinische Neurophysiologie.\" 44, 2013, S. 193–198,.", "section_level": 2}, {"title": "Neurowissenschaften.", "content": "Eye Tracker werden als Vergleichssysteme bei funktioneller Bildgebung in Kernspintomographen (fMRI), bei Studien mit Magnetoenzephalographie-Geräten (MEG), oder Elektroenzephalografie (EEG)-Systemen eingesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit Eye-Tracking, auch Blickerfassung oder im medizinischen Bereich Okulographie bezeichnet man das Aufzeichnen der hauptsächlich aus Fixationen (Punkte, die man genau betrachtet), Sakkaden (schnellen Augenbewegungen) und Regressionen bestehenden Blickbewegungen einer Person.", "tgt_summary": "眼动追踪,(英语:Eye Tracking),是指通过测量眼睛的注视点的位置或者眼球相对头部的运动而实现对眼球运动的追踪。眼动仪是一种能够跟踪测量眼球位置及眼球运动信息的一种设备,在视觉系统、心理学、认知语言学的研究中有广泛的应用。目前眼动追踪有多种方法,其中最常用的无创手段是通过视频拍摄设备来获取眼睛的位置。有创的手段包括在眼睛中埋置眼动测定线圈或者使用微电极描记眼动电图。", "id": 1841596} {"src_title": "Windenstart", "tgt_title": "绞盘车牵引起飞", "src_document": [{"title": "Windentypen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufrollwinden.", "content": "Obwohl die Schleppwinde zum Transport meist mobil ist, behält die Aufrollwinde während der ganzen Schleppaktion einen festen Standort. Die Schleppwinde besteht aus einem Motor, der über eine zugkraftregelnde Mechanik eine Seiltrommel antreibt. Die Aufrollwinde ist die am meisten verwendete Variante. Zur Startvorbereitung wird das Seil mit einem Auto oder Motorrad (in Fliegerkreisen meist Lepo genannt) auf dem Schleppgelände ausgezogen. Am anderen Ende der zwischen 400 m und 3000 m langen Strecke wird das Fluggerät mit einer Auslöseklinke eingehängt. Sobald der Windenfahrer die Winde startet und anfängt das Seil aufzurollen, wird das Fluggerät angezogen. Durch die Zugkraft steigt das Fluggerät auf. Diese Phase des Windenstartes verlangt vom Piloten und auch vom Windenfahrer besondere Konzentration. Die Beschleunigung liegt beim Schlepp von Segelflugzeugen bei 2 bis 4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Begrenzt wird die erreichbare Höhe durch die Länge der Schleppstrecke, sowie durch die Steigleistung des Fluggeräts und durch die Windstärke. Im Segelflug werden üblicherweise Seillängen um die 1000 m verwendet, wobei in Einzelfällen bis zu 3000 m (Hohenwindenstart) zu finden sind. Die Schlepphöhe beträgt bei Windstille etwas weniger als die halbe Seillänge, bei starkem Gegenwind etwas mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Abrollwinden.", "content": "Hierbei ist die Seilwinde an einem Kraftfahrzeug (Auto, Motorrad, Boot) montiert. Das Seil ist auf der Trommel aufgewickelt. Am Ende des Seils wird das Fluggerät mit einer Auslöseklinke eingehängt. Dann fährt das Fahrzeug los und die Seilwinde beginnt, das Seil abzuspulen. Da man das Seil von der gebremsten Seiltrommel langsamer abrollen lässt als das Fahrzeug fährt, wird eine voreingestellte Zugkraft auf das Fluggerät ausgeübt. Daraufhin beginnt das Fluggerät aufzusteigen und gewinnt an Höhe. Begrenzt wird die erreichbare Höhe geometrisch durch die Länge des Sekantenlänge des zuletzt bestehenden Seilbogens (= etwas weniger als die freie Seillänge) und durch die drei Faktoren Länge der fahrbaren Strecke, Steigleistung des Fluggeräts und Windstärke.", "section_level": 2}, {"title": "Schleppvorgang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beim Segelflugzeug.", "content": "Beim Start von Segelflugzeugen werden üblicherweise Aufrollwinden mit einer Leistung von 130–250 kW und einer Seillänge von 1000 bis 1200 m verwendet (in Einzelfällen 600 bis 3000 m), typische Seillasten sind etwas größer als das Flugzeuggewicht. Die optimale Schleppgeschwindigkeit für ein Segelflugzeug hängt vom Flugzeugtyp ab und beträgt zwischen 80 und 120 km/h, empfohlen wird das 1,3- bis 1,7-Fache der Mindestgeschwindigkeit. Nach der Startphase ist die Steiggeschwindigkeit wegen des steilen Steigwinkels des Fluggerätes erheblich größer als die Aufrollgeschwindigkeit. Den Windenstart unterteilt man in drei Phasen.", "section_level": 2}, {"title": "Anschleppen und abheben.", "content": "Zu Beginn zieht der Windenfahrer langsam das Seil ein, bis es straff zwischen Segelflugzeug und der Winde liegt. Ist es straff, beschleunigt der Windenfahrer das Flugzeug über dessen Abhebegeschwindigkeit. Nachdem nun das Segelflugzeug abgehoben ist, muss der Pilot darauf achten, innerhalb der ersten fünfzig Meter Höhengewinn nicht zu steil aufzusteigen (maximal 30° Steigwinkel). Reißt das Schleppseil oder fällt der Seilzug durch eine Störung an der Winde (z. B. Motor oder Getriebe) aus, verringert sich die Geschwindigkeit des Flugzeuges sehr schnell. Es bleibt dann nur wenig Zeit, wieder in Normalfluglage zu kommen, bevor die Mindestgeschwindigkeit unterschritten wird und ein Absturz durch Abreißen der Strömung erfolgt. Hierbei ist zu beachten, dass die Mindestgeschwindigkeit durch die Seillast um Faktor 1,3 bis 1,7 erhöht wird. Eine lastunabhängige Einschätzung des Anstellwinkels, um den Strömungsabriss zu vermeiden, kann mittels Seitenfadens erfolgen.", "section_level": 3}, {"title": "Steigflug.", "content": "Ab Erreichen der Sicherheitshöhe von etwa 50 m kann der Pilot sich allmählich stärker an das Seil „hängen“, das heißt unter Beachtung der optimalen Geschwindigkeit – je nach Flugzeug zwischen 80 und 140 km/h – mit dem Höhenruder die Geschwindigkeit steuern. In der Regel steigt dann das Segelflugzeug mit 45–50° und etwa 10–20 m/s.", "section_level": 3}, {"title": "Endphase, Ausklinken.", "content": "In der letzten Phase des Starts lässt der Seilzug, da der Windenfahrer das Gas herausnimmt, nach. Der Pilot lässt das Höhenruder nach, um das Segelflugzeug in Normalfluglage zu bringen. Am höchsten Punkt des Schlepps wird das Seil aus der Schleppkupplung ausgeklinkt. Bei Segelflugzeugen geschieht dies meist automatisch, sobald der Winkel zwischen Seil und Flugzeugrumpf ca. 70° überschreitet. Der Pilot kann die Kupplung aber auch jederzeit manuell auslösen. Das Kupplungsstück am Seilende fällt dann an einem kleinen Seilfallschirm herunter, während das Seil von der Winde komplett eingezogen wird. Die im Windenstart erreichte Höhe ist von vielen Faktoren abhängig. Den größten Einfluss hat die Länge des Windenseils, welche durch die Größe des Flugplatzes begrenzt wird. Üblicherweise beträgt die Länge ca. 1000 m, was im Regelfall Schlepphöhen von durchschnittlich ca. 400 m ermöglicht. Bei sehr langen Schleppstrecken wurden auch schon über 1500 m Schlepphöhe erreicht.", "section_level": 3}, {"title": "Kommunikation.", "content": "In der Regel erfolgt die Kommunikation zwischen Startstelle und Winde per Telefon oder Funk, seltener auch mittels Lichtzeichen. In Deutschland ist nach \"Segelflugsport-Betriebs-Ordnung\" (SBO) eine betriebssichere Sprechverbindung vorgeschrieben; die Verwendung des Flugfunks ist nicht erlaubt. Diese veraltete Regelung entsteht aus frühen Zeiten, als die Funkverbindungen schlechte Qualität hatten. Vorteilhaft ist die kleinere Störung des Flugfunks mit dem Windenstartbetrieb. Nachteil davon ist, dass es keine direkte Verbindung zwischen Piloten und Windenfahrer gibt: Möchte der Pilot zum Beispiel eine zu hohe oder zu niedrige Geschwindigkeit zum Windenfahrer mitteilen, so muss er das per Flugfunk zum Startleiter mitteilen, der das per Feldtelefon zum Windenfahrer weiterleitet, mit großer zeitlicher Verzögerung und eventuellen Verständigungsfehlern. Heutzutage ist die Qualität des Flugfunks stark verbessert, während die Verbindung über Feldtelefone häufig auf alter, unzuverlässiger Technik basiert. In Frankreich und in der Schweiz ist es aus diesem Grund üblich, dass Pilot und Windenfahrer über den Flugfunk auf der normalen Platzfrequenz direkt miteinander kommunizieren. Somit kann der Windenfahrer direkt die Startmeldung des Piloten und eventuelle Hinweise zum Schleppvorgang (zu hohe oder zu niedrige Geschwindigkeit) hören, sowie dem Piloten mitteilen, wann er zum Ausklinken den Seilzug nachlassen soll und ob er bei Seitenwind vorhalten soll. Bei der üblicherweise kleinen Auslastung der Flugfunkfrequenzen an Segelfluggeländen spielt diese zusätzliche Störung meist keine große Rolle. Bei stark belasteten Flugfunkfrequenzen ist es bei manchen Winden üblich, nur einen Funkempfänger zu installieren. Damit entsteht keine zusätzliche Belastung der Frequenz, der Windenfahrer kann jedoch Hinweise zum Schlepp mithören, die sonst mit zeitlicher Verzögerung über dem Startleiter übertragen werden sollten.", "section_level": 3}, {"title": "Forschung.", "content": "Zwischen den Jahren 2008 und 2010 befassten sich Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter am \"Lehrstuhl für Flugdynamik\" (später dann \"Institut für Flugsystemdynamik\") der RWTH Aachen unter der Leitung der Professoren W. Alles sowie D. Moormann mit der flugmechanischen Modellierung des Windenstarts. Schwerpunkt der Arbeiten war das Schaffen von Modellen zur Abbildung der Interaktion zwischen Flugzeug, Winde, Seil, Pilot und Windenfahrer. Diese Modelle erlauben eine Flugleistungsanalyse im Windenstart. Später wurden sie um aerodynamische Modelle zur Abbildung der aerodynamischen Effekte an den Steuerflächen des Flugzeugs ergänzt. Wichtige Ergebnisse der Simulationen sind unter anderem: Weitere Untersuchungen zur Sicherheit des Windenstarts (siehe den unteren Abschnitt Höchstgeschwindigkeit und Sollbruchstellen) haben gezeigt, dass die heutzutage von Flugzeugherstellern empfohlenen Geschwindigkeiten und maximalen Belastungen (d. h. Sollbruchstellen am Seil) zu niedrig sind und somit zu Gefahrensituationen führen können. Das liegt daran, dass zum Zeitpunkt der Zulassung von älteren Flugzeugen viel schwächere Winden im Einsatz waren.", "section_level": 3}, {"title": "Beim Hängegleiter.", "content": "Auch beim Windenstart eines Hängegleiters benötigt man neben dem Piloten und einem Windenfahrer noch einen Startleiter, sofern der Pilot keine bedienfreie Sprechfunkverbindung zum Windenfahrer hat. Da der Pilot beim Start beide Hände zum Steuern des Fluggeräts benötigt, kann er nicht zusätzlich die Sprechtaste eines Funkgeräts bedienen. Der Startleiter ist dann für die Kommunikation (Funk) zwischen Pilot und Windenfahrer zuständig. Zudem überwacht er den Start und greift notfalls eigenständig per Funk ein. Im Unterschied zum Gleitschirmstart ist der Pilot durch zwei Gabelseile vor dem Seilfallschirm mit dem Schleppseil verbunden. Das kürzere der beiden Seile wird oberhalb des Steuerbügels (der Basis) geführt und in die Schleppklinke eingehängt, das Längere unterhalb davon. Der komplette Schlepp gliedert sich in sechs Phasen auf:", "section_level": 2}, {"title": "Am Boden.", "content": "In dieser Phase werden die letzten Vorbereitungen zum Starten getroffen. Am besten lässt sich das Procedere anhand der Kommandos, die zwischen Pilot und Windenfahrer ausgetauscht werden, veranschaulichen. Der Startleiter steht dabei einige Meter neben dem Piloten und gibt die Kommandos des Piloten an den Windenfahrer und umgekehrt weiter. Startleiter an Winde: Zuerst muss der Pilot angemeldet werden. Hierzu werden an den Windenfahrer folgende Informationen übermittelt: Pilot an Winde: Pilot und Gerät startklar. Der Pilot bestätigt damit, dass er den 5-Punkte-Check gemacht hat (Gurtzeug verschlossen, Probeliegen, ob Gurtzeug mit Gleiter verbunden usw.). Winde an Pilot: Winde startklar. Dient als Bestätigung der vorherigen Meldung und besagt, dass der Windenfahrer die Winde in Betrieb genommen hat. Pilot an Winde: Pilot eingehängt. Der Pilot bestätigt, dass er am Seil eingehängt ist und dies vom Startleiter überprüft wurde. Winde an Pilot: Pilot eingehängt. Dient nur zur Bestätigung, dass der Windenfahrer die Meldung erhalten hat. Pilot an Winde: Seil anziehen. In diesem Moment sucht der Pilot einen sehr festen Stand und der Windenfahrer zieht langsam das Schleppseil ein. Es dient dazu das Seil vorzuspannen. Diese Meldung wird durch den Windenfahrer nicht bestätigt. Wenn das Seil gespannt ist, gibt der Pilot das nächste Kommando: Pilot an Winde: Seil straff. Dieses Kommando bedeutet, dass der Windenfahrer aufhört das Schleppseil langsam einzuziehen. Gleichzeitig sollte der Pilot in diesem Moment noch einmal die Windrichtung prüfen, um endgültig seine Startentscheidung zu treffen. Winde an Pilot: Seil straff. Dient zur Bestätigung des letzten Kommandos. Pilot an Winde: Start Dies ist das Zeichen dafür, dass der Windenfahrer langsam das Seil wieder anzieht. Gleichzeitig lässt sich jetzt der Pilot von dem Seil nach vorne ziehen und fängt an zu laufen. Wichtig dabei ist, dass sich der Pilot wirklich ziehen lässt und nicht einfach losläuft und dadurch das Seil wieder entspannt wird. Der Hängegleiter wird jetzt von dem Piloten gestartet. Im Gegensatz zu Gleitschirmen entfällt an dieser Stelle das Kommando Fertig. Sollte es während dieser Prozedur zu Unstimmigkeiten kommen, so liegt es am Piloten und Startleiter den Start mittels des Kommandos Halt Stopp an den Windenfahrer abzubrechen.", "section_level": 3}, {"title": "Schlepp bis zur Sicherheitshöhe.", "content": "Nachdem der Pilot den Boden verlassen hat, wird er langsam bis zur Sicherheitshöhe von 50 m geschleppt. Erst ab dieser Höhe ist der effektive Einsatz des Rettungsfallschirms möglich. In dieser Phase muss der Pilot auch immer laufbereit bleiben und darf sich nicht in sein Gurtzeug legen, um beim Ausfall der Winde oder einem Seilriss sicher landen zu können.", "section_level": 3}, {"title": "Schlepp bis zum Umklinken.", "content": "Nachdem die Sicherheitshöhe erreicht wurde erhöht der Windenfahrer den Zug auf das Schleppseil. Der Pilot gewinnt jetzt schneller Höhe. Da der Windenfahrer nur sehr begrenzt wissen kann, welche Windverhältnisse in der Höhe herrschen, hat der Pilot die Möglichkeit mittels „Beinzeichen“ den Windenfahrer aufzufordern den Zug am Seil zu erhöhen oder zu verringern. Wenn der Pilot in der Luft anfängt mit zu laufen, bedeutet dies, dass der Windenfahrer die Zugkraft erhöhen soll. Wenn der Pilot anfängt die Beine (einem Hampelmann ähnlich) zu spreizen und zu schließen, bedeutet dies, dass der Windenfahrer die Zugkraft vermindern soll.", "section_level": 3}, {"title": "Umklinken.", "content": "Da das Schleppseil mit zunehmender Höhe nach unten wandert (sich der Winkel vergrößert), drückt das kürzere Gabelseil von oben auf den Steuerbügel. Würde der Pilot jetzt nicht umklinken, würde der Hängegleiter durch den Druck, den das gespannte Seil auf den Bügel ausübt, Richtung Boden gesteuert. Um das Umklinken einzuleiten gibt der Pilot Beinzeichen (Spreizen und Schließen der Beine), so dass der Windenfahrer den Zug auf das Schleppseil verringert. Nachdem kein Zug mehr auf dem Seil ist, klinkt der Pilot das kürzere der beiden Gabelseile (das sich oberhalb des Bügels befindet) aus. Hierdurch ist es dem Piloten wieder möglich frei zu steuern. Im Anschluss daran erhöht der Windenfahrer wieder die Zugkraft, um den Piloten weiter zu schleppen. Da dieser jetzt nur noch am zweiten Gabelseil hängt, das sich unterhalb des Steuerbügels befindet, kann der Schlepp ohne Einbußen der Manovrierfähigkeit fortgesetzt werden. Erfolgt das Umklinken zu spät, drückt das kürzere Gabelseil den Hängegleiter nach unten, erfolgt das Umklinken zu früh, zieht das längere Gabelseil den Hängegleiter nach oben (der Anstellwinkel wird zu steil und die Sollbruchstelle im Schleppseil reißt hoffentlich bevor die Strömung am Gleiter abreißt).", "section_level": 3}, {"title": "Schlepp bis zum Ausklinken.", "content": "Nach dem Umklinken erhöht der Windenfahrer den Zug auf das Schleppseil. Der normale Schlepp, wie er oben bereits vor dem Umklinken beschrieben wurde, wird hier fortgesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Ausklinken.", "content": "Am Ende des Schlepps muss der Pilot aktiv ausklinken. Dies geschieht, wenn das Schleppseil in einem Winkel von ca. 70° schräg nach unten zeigt. In diesem Moment gibt er Beinzeichen (Spreizen und Schließen der Beine), was den Windenfahrer dazu veranlasst die Winde zu stoppen. Da der Hängegleiter weiterhin vorwärts fliegt, erkennt dies der Pilot, indem das Seil durchhängt. Jetzt betätigt der Pilot die Schleppklinke. Sollte es zu Problemen mit der Klinke kommen, so ist der Pilot angehalten, weiter auf die Winde zuzuhalten und diese zu überfliegen. Ein Überfliegen der Winde ist für den Windenfahrer das Zeichen das Schleppseil zu kappen, da sonst ein Absturz droht. Falls der Pilot jetzt (bedingt durch das Kappen oder durch einen Seilriss) mit mehreren hundert Metern Seil weiterfliegt, sollte er darauf achten, keine Hindernisse zu überfliegen. Er sollte die Höhe über der Startwiese abspiralen und auf der Wiese landen. Sollte sich der Seilrest in Bäumen, Zäunen usw. verfangen, droht der sofortige Absturz. Um diesen schweren Folgen vorzubeugen, sollte sich der Pilot in einer solchen Situation mental darauf vorbereiten, den Rettungsfallschirm zu werfen, falls sich der Seilrest in Hindernissen am Boden verfangen sollte.", "section_level": 3}, {"title": "Beim Gleitschirm.", "content": "Zum Windenstart eines Gleitschirms benötigt man neben dem Piloten und einem Windenfahrer noch einen Startleiter, sofern der Pilot keine bedienfreie Sprechfunkverbindung zum Windenfahrer hat. Da der Pilot beim Start meist beide Hände für die Schirmkontrolle benötigt, kann er nicht zusätzlich die Sprechtaste eines Funkgeräts bedienen. Der Startleiter ist dann für die Kommunikation (Funk) zwischen Pilot und Windenfahrer zuständig. Zudem überwacht er den Start und greift notfalls eigenständig per Funk ein. Die optimale Schleppgeschwindigkeit beträgt für einen Gleitschirm ca. 20 bis 25 km/h. Der komplette Schlepp gliedert sich in vier Phasen:", "section_level": 2}, {"title": "Der Start am Boden.", "content": "In dieser Phase werden die letzten Vorbereitungen zum Starten getroffen. Am besten lässt sich das Procedere anhand der Kommandos, die zwischen Pilot und Windenfahrer ausgetauscht werden, veranschaulichen. Der Startleiter steht dabei einige Meter neben dem Piloten und gibt die Kommandos des Piloten an den Windenfahrer und umgekehrt weiter. Winde für Start! Winde hört! Der Pilot wird angemeldet. Hierzu werden an den Windenfahrer folgende Informationen übermittelt: Der Windenfahrer bestätigt die Daten durch Wiederholen und notiert sie in seine Kladde. Startleiter an Winde:„Pilot und Gerät startklar.“ Der Pilot bestätigt damit, dass er den 5-Punkte-Check gemacht hat. Winde an Startleiter:\" Winde startklar.\" Dient als Bestätigung der vorherigen Meldung und besagt, dass der Windenfahrer die Winde in Betrieb genommen hat. Das gelbe Rundumlicht leuchtet erst nachdem der Windenfahrer eingekuppelt hat. Startleiter an Winde: „Pilot eingehängt.“ Der Pilot bestätigt, dass die Gurte des Gurtzeugs geschlossen sind (und dies vom Startleiter überprüft wurde). Winde an Startleiter: „Pilot eingehängt.“ Dient nur zur Bestätigung, dass der Windenfahrer die Meldung erhalten hat. Startleiter an Winde: „Seil anziehen.“ In diesem Moment sucht der Pilot einen festen Stand und der Windenfahrer zieht langsam das Schleppseil ein. Es dient dazu, das Seil leicht vorzuspannen. Keine Rückmeldung vom Windenfahrer. Der Windenfahrer zieht langsam das Schleppseil an. Startleiter an Winde: „Seil straff.“ Dieses Kommando bedeutet, dass der Windenfahrer aufhören kann das Schleppseil weiter einzuziehen. Der Pilot kann in diesem Moment noch einmal die Windrichtung prüfen, um endgültig seine Startentscheidung zu treffen. Winde an Startleiter: „Seil straff.“ Dient zur Bestätigung des letzten Kommandos. Startleiter an Winde: „Fertig.“ Dies ist das Zeichen für den Windenfahrer, das Seil langsam anzuziehen (60 kp für Sicherheitsstart). Es erfolgt wieder keine Bestätigung. Nun lässt sich der Pilot vom Seil nach vorne ziehen, fängt an zu laufen und zieht somit den Gleitschirm auf. Der Schirm, der zuvor hinter dem Piloten auf dem Boden lag, steigt nun über den Piloten. Im Lauf muss der Pilot den Schirm kontrollieren. Sollte dieser nicht „sauber“ über den Piloten kommen, so ist der Start abzubrechen. Der Startleiter ist verpflichtet, bei Problemen den Start mit dem Kommando: „Halt Stopp, halt Stopp, halt Stopp!“ abzubrechen. Startleiter an Winde: „Staaaaaart.“ Ist der Schirm sauber über dem Piloten, gibt er dieses Kommando. Der Windenfahrer erhöht nun den Zug und der Pilot hebt ab. Sollte es während dieser Prozedur zu Unstimmigkeiten kommen, so bricht der Startleiter mittels dreimaligem Kommando Halt Stopp! den Startvorgang ab. Der Windenfahrer reduziert darauf den Seilzug durch sofortiges Auskuppeln. Halt Stopp, Halt Stopp, Halt Stopp Jederzeit kann der Schleppvorgang abgebrochen werden, wenn z. B. der Pilot stolpert, das Seil irgendwo hängen bleibt, oder der Schirm im Wind in eine falsche Richtung geht.", "section_level": 3}, {"title": "Der Schlepp bis zur Sicherheitshöhe.", "content": "Nachdem der Pilot den Boden verlassen hat, wird er langsam bis zur Sicherheitshöhe von 50 m geschleppt. Bis zu dieser Höhe bestünde (bei zu starkem Zug) die Gefahr, dass man beim Seilriss durchpendelt und mit dem Rücken aufschlägt. Ab dieser Höhe ist zudem der effektive Einsatz eines Rettungsfallschirms möglich. In dieser Phase muss der Pilot weiterhin laufbereit bleiben und darf sich nicht ins Gurtzeug setzen. Dadurch kann er beim Ausfall der Seilwinde oder einem Seilriss eine sichere Landung durchführen.", "section_level": 3}, {"title": "Der Schlepp bis zum Ausklinken.", "content": "Nachdem die Sicherheitshöhe überschritten wurde, erhöht der Windenfahrer die Zugkraft auf dem Schleppseil bis zum voreingestellten Maximalwert. Der Pilot gewinnt jetzt schneller Höhe. Da er nun bei eventuellen Störungen mehr Höhe und somit Zeit für eine Gegenreaktion hat, kann er sich in sein Gurtzeug setzen. Während der folgenden Steigphase kann der Pilot mittels Beinzeichen den Windenfahrer auffordern, den Zug am Seil zu erhöhen oder zu verringern. Mit Laufbewegungen fordert er den Windenfahrer auf, die Zugkraft zu erhöhen. Wenn der Pilot die Beine ähnlich einem Hampelmann mehrmals spreizt, soll der Windenfahrer die Zugkraft vermindern.", "section_level": 3}, {"title": "Ausklinken.", "content": "Am Ende des Schlepps muss sich der Pilot aktiv ausklinken. Dies geschieht, wenn das Schleppseil in einem Winkel von ca. 70° schräg nach unten zur Seilwinde zeigt. In diesem Moment gibt er dem Windenfahrer per Beinzeichen das Kommando zum Herausnehmen der Zugkraft. Sobald das Seil mangels Zugkraft durchhängt, kann der Pilot die Schleppklinke betätigen und das Seil abwerfen. Das Zugseil fällt nun an einem kleinen Seilfallschirm herunter, der Windenfahrer spult dabei das Seil komplett auf die Seiltrommel auf. Sollte es hier zu Problemen mit der Klinke kommen, so ist der Pilot angehalten auf die Winde zuzuhalten und diese zu überfliegen. Ein Überfliegen der Winde ist für den Windenfahrer das Zeichen, das Schleppseil zu kappen, da dem Piloten sonst ein Absturz droht. Hat der Pilot bedingt durch das Kappen des Seils oder durch einen Seilriss noch ein langes Stück Seil an der Klinke hängen, sollte er jede Hindernisberührungen vermeiden und seine Höhe über einer freien Wiese durch eine kreisende Flugbahn abbauen. Ferner empfiehlt es sich, baldmöglichst das herunterhängende Stück Seil mit einer Hand zu ergreifen, die Klinke dann auszulösen und das Seil nur noch lose in der Hand festzuhalten. Denn sollte sich der Seilrest in Bäumen, Zäunen oder dergleichen verfangen, droht ihm ein Absturz, wenn das Seil noch fest mit der Klinke verbunden ist. Notfalls muss der Rettungsfallschirm ausgelöst werden.", "section_level": 3}, {"title": "Stufenschlepp.", "content": "Eine erweiterte Starttechnik ist der Stufenschlepp. Hier wird das Fluggerät wie oben beschrieben mit einer Aufrollwinde in die Luft gezogen. Ist das Fluggerät kurz vor der Winde angekommen, wird nun nicht ausgeklinkt, sondern nur vom Windenfahrer die Zugkraft vom Seil genommen. Das Fluggerät kann nun mit angehängtem Seil und seiner gewonnenen Höhe zum Ausgangspunkt (oder weiter) zurückfliegen. Dort dreht das Fluggerät wieder in Richtung Winde und kann abermals von der Winde angezogen werden. Mit dieser Technik kann eine größere Flughöhe erreicht werden. Diese wird nur durch die Länge des Seils und sein Gewicht begrenzt. Diese Technik ist im Segelflug aufgrund der technischen Auslegung von Winden und Schleppkupplungen zurzeit nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Seiltypen.", "content": "Im Umfeld der Segelflieger kommen traditionell Schleppseile aus Stahl mit einer Stärke von 4 bis 5 mm und einer Länge von 1000–1500 m zum Einsatz. Aktuelle Systeme verfügen heutzutage über Kunststoffseile, was zu einer erheblichen Gewichtsreduzierung und damit zu einer leicht besseren Ausklinkhöhe führt. Vorteile der Kunststoffseile sind: Nachteile der Kunststoffseile sind: Bei den Gleitschirmen und Hängegleitern finden schon länger Kunststoffseile Anwendung, da mit geringeren Zugkräften gearbeitet wird. Ein gerissenes Stahlseil kann auf zwei verschiedene Weisen repariert werden: Gerissene Kunststoffseile werden gespleißt. Dies ist jedoch deutlich einfacher (und schneller) als bei den Stahlseilen und mit wenigen Handgriffen in etwa 10 Minuten möglich. Ein Seil kann mehrmals repariert werden. Üblicherweise werden Seile gewechselt, wenn sie mehr als 5–10 Reparaturen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Winden.", "content": "Die Konstruktion der Schleppwinde ist stets davon abhängig, für welches Fluggerät sie später genutzt werden soll. Bei Gleitschirmen, die nur geringe Geschwindigkeitsbereiche erreichen müssen, reicht ein kleiner Windenmotor vollkommen aus. Bei modernen Segelflugzeugen, mit hohen Geschwindigkeitsbereichen, sind größere Motoren nötig. Meistens werden Automatikgetriebe eingesetzt, um die Zugkraft ruckfrei und gleitend weiter zu leiten. Die weit verbreiteten Doppeltrommel-Winden sind mit umgebauten LKW-Hinterachsen ausgerüstet, auf denen die Seiltrommeln sitzen. Spezielle Rollenkonstruktionen sorgen für eine sichere Seilführung. Bei breiten Trommeln mit kleinem Durchmesser wird noch eine Spulvorrichtung benötigt, um die Trommel gleichmäßig mit Seil zu belegen. Ältere Segelflugzeugschleppwinden haben Motoren mit wesentlich weniger Leistung als heutige. Aber für die Flugzeuge, die damals zur Verfügung standen (z. B. Baby oder FES), reichte diese Leistung, denn sie wogen weniger und hoben bei geringeren Geschwindigkeiten ab. Ein Beispiel für eine solche Winde ist die auf DDR-Gebiet weit verbreitet gewesene Maybachwinde. Ihren Nachfolger in der DDR bildete die vielseitige und weit verbreitete Herkules III. Moderne Schleppwinden für Segelflugzeuge haben Antriebsmotoren mit über 200 kW, um auch schwere Segelflugzeuge sicher in die Höhe zu bringen. Für Gleitschirme sind Motoren im Einsatz, die eine Zugkraft von ca. 1–1,3 kN ausüben. Neben Auto-, Mähdrescher-, Schiffs- und Motorradmotoren werden heute auch vermehrt Elektromotoren eingesetzt. Die Steuerung erfolgt fast immer manuell, wobei Flugzeuggewicht, die im Flughandbuch vorgegebene Schleppgeschwindigkeit, die aktuelle Fluglage, Steiggeschwindigkeit, Seildurchhang, Windgeschwindigkeit und -richtung sowie „Materialgefühl“ des Windenfahrers in einer bestimmten Motordrehzahl resultieren. Ein Hilfsmittel zur Verbesserung der Flugsicherheit ist eine telemetrische Anzeige der Flugzeuggeschwindigkeit für den Windenfahrer. Wesentlich aufwendiger und deshalb nur gering verbreitet sind automatische Steuerungen. So hat u. a. die Segelfluggruppe Wershofen eine eigene SPS-basierte Motorsteuerung entwickelt, die es erlaubt, jeden Start identisch zu gestalten. Der Windenfahrer wird somit entlastet und braucht nur zur Beobachtung im Führerhaus der Winde zu sitzen. Vor dem Start wird eine gespeicherte Einstellung für den jeweiligen Flugzeugtyp gewählt und der Wind eingestellt, danach wird der Schleppvorgang eingeleitet und die Steuerung übernimmt bis zum Ausklinken die Kontrolle. Eine halbautomatische Steuerung wurde von der Firma Skylaunch entwickelt: Hier müssen vor dem Start der Flugzeugtyp und die Windgeschwindigkeit mit Hilfshebeln am Gashebel eingestellt werden, um einen Richtwert für die Gashebelstellung im Schleppvorgang zu haben. Damit der Windenfahrer das Schleppseil nach dem Ausklinkvorgang schlaufenfrei auf die Seiltrommel aufspulen kann, wird es von einem Seilfallschirm beim Herabfallen abgebremst und dadurch auf Spannung gehalten. Der Seilfallschirm öffnet sich nach dem Ausklinken selbsttätig durch den Fahrtwind, während er während des Startvorgangs durch den Zug am Seil straffgezogen wird und nicht aufgehen kann. Moderne Winden verwenden meist spezielle Getriebe, die die Verwendung von Seiltrommeln mit großem Durchmesser ermöglichen. Dies bringt vier wichtige Vorteile: Typische Preise schwanken von wenigen Tausend Euro für eine alte, gebrauchte Winde, bis zu über Hunderttausend Euro für eine moderne Winde.", "section_level": 1}, {"title": "Windenstart und Flugzeugschlepp.", "content": "Im Vergleich zum Flugzeugschlepp hat der Windenstart Vor- und Nachteile. Der Windenstart ist kostengünstig (etwa 3–6 €/Start auf 350–500 m Höhe gegen etwa 3–6 €/100 m im Flugzeugschlepp) und ermöglicht eine hohe Startrate. Die Bedienung der Winde ist ausreichend leicht und ungefährlich, sodass man die Windenfahrer in etwa 10–20 Stunden ausbilden kann (mindestens 100 Starts an mindestens 10 unterschiedlichen Tagen). Die geringere Lärmbelastung vom Windenstart ist vorteilhaft in der Nähe von Ortschaften; insbesondere muss die in Deutschland oft vorgeschriebene Ruhezeit von 13 bis 15 Uhr nicht eingehalten werden. Beim Windenstart sind abgesehen von der Flugzeugbesatzung mehrere Personen beteiligt: Ein Startleiter (fällt aus bei direkter Funkverbindung zur Winde), ein Windenfahrer, eventuell ein Seilrückholer, ein Flächenhalter (nicht zwingend notwendig beim Flugzeugschlepp). Beim Flugzeugschlepp können jedoch Ausklinkort und -höhe frei festgelegt werden und man braucht bei ausreichend starken Flugzeugen eine kürzere Schleppstrecke: Während ein Windenstart mit weniger als 800–1000 m kaum praktikabel ist, ist ein Flugzeugschlepp oft schon bei 500 m Bahn möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Flugsicherheit.", "content": "Die Sicherheit des Windenschlepps hängt von der Erfahrung des Windenfahrers, des Piloten und vom verwendeten System ab. Mögliche Gefahren werden im Folgenden beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Belastung im Windenstart.", "content": "Beim Windenstart werden am meisten die Befestigung der Schleppkupplung und die Tragflächenwurzel überwiegend beansprucht. Eine Überbelastung ist insbesondere an der zweiten Stelle relevant. Die Tragfläche wird von der eigenen Masse nicht belastet, weil diese ähnlich zur Auftriebsverteilung verteilt ist. Beim normalen unbeschleunigten Flug wird sie also hauptsächlich von den nicht tragenden Teilen belastet. Um eine äquivalente Belastung zu errechnen, muss also die maximale Seillast bei fast senkrechtem Seil zur Masse der nicht tragenden Teile addiert werden (Rumpf und Zuladung zzgl. Wasserballast). Bei üblichen Segelflugzeugmuster beträgt die so errechnete äquivalente Belastung an der Tragflächenwurzel 2–3 g. Im Extremfall kann die ASK 13 als Beispiel genommen werden: Bei einer maximalen Masse der nicht tragenden Teilen von 320 kg und einer zulässigen Sollbruchstelle von 1070 daN errechnet sich eine äquivalente Belastung von 4,3 g.", "section_level": 2}, {"title": "Zulässige Geschwindigkeiten und Sollbruchstellen bei modernen Startwinden.", "content": "Die Erfahrung hat gezeigt, dass Überlastungen im Windenstart auch bei Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit und zu starken Sollbruchstellen selten vorkommen. Startabbrüche stellten dagegen häufiger eine Gefahr. Die von den Flugzeugherstellern angegebenen Sollbruchstellen und Höchstgeschwindigkeiten stammen in einigen Fällen aus Zeiten, bei denen es keine ausreichend starke Winden gab, um hohe Belastungen zu testen. Als Beispiel kann der Grob G 103 Twin Astir erwähnt werden, welches laut Flughandbuch mit einer 600 daN Sollbruchstelle (blau) zugelassen ist, allerdings aufgrund der 650 kg zulässigen Abflugmasse meist mit deutlich stärkeren Sollbruchstellen gestartet wird (im Gegensatz dazu haben die ähnlich schwere ASK 21 und sogar die deutlich leichtere ASK 13 eine Zulassung für 1000 daN Sollbruchstellen). Unter Berücksichtigung der heute üblichen Seillasten sollte die Mindestgeschwindigkeit im Windenstart etwa 1,3–1,7 mal höher als die Mindestgeschwindigkeit im freien Flug Vs1 sein, die maximale Geschwindigkeit dürfte bis zu 80 % der Manövergeschwindigkeit steigen. Diese Mindestgeschwindigkeit liegt oft in der Nähe oder sogar oberhalb der im Handbuch angegebenen Höchstgeschwindigkeit. Entsprechend stärkere Sollbruchstellen werden schon oft trotz der Angaben im Flughandbuch eingesetzt und es wird von einigen Studien zum Windenstart darauf hingewiesen, dass sie eine höhere Sicherheit gewährleisten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Windenstart ist eine Technik, mit der ein Luftfahrzeug ohne eigenen Antrieb auf eine für den Weiterflug ausreichende Geschwindigkeit und Höhe gebracht wird. Dabei wird es mit einem langen, an einer Seilwinde befestigten Seil in die Luft gezogen. Am höchsten Punkt der Bahn wird die Verbindung zwischen Seil und Luftfahrzeug getrennt und das Luftfahrzeug fliegt frei weiter.", "tgt_summary": "绞盘车牵引起飞 是一种帮助飞行器在不依靠自身动力的情况下,达到继续飞行所需高度与速度的技术。具体办法是将一根很长的牵引绳一端固定在绞盘上,另一端与飞行器相连,绞盘车开动后,牵引绳将飞行器牵引升空,当飞行器达到最高点时解脱牵引绳,以便继续飞行。", "id": 2847164} {"src_title": "Haruki Murakami", "tgt_title": "村上春樹", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Haruki Murakami wurde 1949 in Kyōto geboren. Sein Vater ist der Sohn eines buddhistischen Priesters, die Mutter Tochter eines Händlers in Osaka. Seine Kindheit verbrachte Murakami in einem Vorort der Stadt Kōbe, in der beide Eltern japanische Literatur unterrichteten. Entgegen dem elterlichen Beruf interessierte sich der junge Haruki weniger für japanische als für westliche Literatur und Musik. Wegen des Status Kōbes als Hafenstadt konnte er leicht an Second-Hand-Bücher dort stationierter amerikanischer Marinesoldaten gelangen. Murakami studierte ab 1968 an der Waseda-Universität Theaterwissenschaft. Dort lernte er seine Frau Yoko kennen, die er nach Abschluss des Studiums im Jahr 1971 heiratete und mit der er bis heute zusammen ist. Gleichzeitig jobbte er in einem Plattenladen, bevor er 1974 in Tokio seine eigene Jazzbar – \"Peter Cat\" – eröffnete, die er bis 1982 leitete. Auch diese Erfahrungen finden sich in Murakamis Werk wieder: Mehrere seiner Bücher sind nach Liedtiteln benannt, unter anderem \"Noruwei no mori\" (japanisch für \"Norwegian Wood,\" nach dem Lied der Beatles; in deutscher Übersetzung: \"Naokos Lächeln\") und \"Dansu dansu dansu\" (japanisch für \"Dance, dance, dance,\" nach einem Titel der Beach Boys; in deutscher Übersetzung: \"Tanz mit dem Schafsmann\"). Außerdem leitet der Protagonist von \"Kokkyō no minami, taiyō no nishi\" (japanisch für \" South of The Border, West of the Sun\" (nach dem Lied \"South of the Border\"); deutsch: \"Gefährliche Geliebte\") einen Jazz-Club. Mit dem Schreiben begann Murakami laut eigener Aussage 1978, inspiriert durch einen eindrucksvollen Schlag in einem Baseball-Spiel. 1979 und 1980 erschienen seine beiden ersten Romane, \"Kaze no uta o kike\" (deutsch: \"Wenn der Wind singt\") und \"1973-nen no pinbōru\" (deutsch: \"Pinball 1973\"), von denen er sich später ausdrücklich distanzierte, und die erst 2015 in einer deutschen Übersetzung erschienen. 1984 verlegte er mehrmals seinen Wohnsitz (Fujisawa, Tokio, Ōiso), dann führten ihn Reisen nach Italien und Griechenland. 1991 wurde er an der Princeton University (New Jersey) zunächst Gastdozent, dann Gast-Professor. Im Juli 1993 folgte er einem Ruf an die Tufts University in Medford, Massachusetts, um zwei Jahre später in seine Heimat zurückzukehren. Seit 2001 lebt er in Ōiso. Das Nachrichtenmagazin Time führte ihn 2015 in seiner Liste Time 100 als eine der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt an.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Preise.", "content": "Für sein Schaffen wurde Murakami mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter folgende:", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Romane.", "content": "Ein übergreifendes Thema in Murakamis Werk ist der Verlust geliebter Menschen und die oft vergebliche Suche nach ihnen. Die Romane sind häufig im Stil des magischen Realismus gehalten, wo physische und psychische Realität nahtlos ineinander übergehen. Mystisch oder märchenhaft anmutende Passagen bilden dabei einen selbstverständlichen Teil der erzählten Wirklichkeit. Den zentralen Figuren in seinen Werken verleiht Murakami oftmals autobiografische Züge. Sie teilen die Vorliebe ihres Schöpfers für einfaches, schmackhaftes Essen, hören Jazz oder Rock und verbringen ihre Zeit in guten Bars. Oft zeichnen sie sich durch eine vielschichtige Tiefe aus, die Murakami wortreich und bildhaft zu beschreiben oder in wenigen Sätzen zu umreißen vermag. Murakami ist sehr belesen in europäischer und nordamerikanischer Literatur und bekennt sich zu seinen großen Vorbildern Franz Kafka und Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Seit vielen Jahren bemüht er sich darum, den japanischen Lesern die amerikanische Literatur näher zu bringen, und übersetzte Autoren wie F. Scott Fitzgerald, John Irving, Paul Theroux, Raymond Carver, Raymond Chandler und Truman Capote in die japanische Sprache. Dies brachte ihm von Seiten traditioneller japanischer Kritiker den Vorwurf „westlicher Einflüsse“ in seinen Werken ein.", "section_level": 2}, {"title": "Wenn der Wind singt / Pinball 1973.", "content": "Murakamis beiden ersten Romane Wenn der Wind singt (jap. \"kaze no uta o kike,\" 1979, dt. 2015) und Pinball 1973 (jap. \"1973-nen no pinbōru,\" 1980, dt. 2015) haben als Grundthema die Selbstfindung der Protagonisten im Kontext der aufkeimenden Popkultur in Japan. Zusammen mit Murakamis drittem Roman \"Wilde Schafsjagd\" bilden sie die \"Trilogie der Ratte,\" wobei Ratte ein Freund des Erzählers ist. Murakami hat sich von diesen beiden Romanen bald distanziert und jahrzehntelang Übersetzungen verhindert, so dass sie erst 2015 auf deutsch erschienen.", "section_level": 3}, {"title": "Wilde Schafsjagd.", "content": "Der Roman Wilde Schafsjagd (jap. \"hitsuji o meguru bōken,\" 1982, dt. 1991) mischt Elemente der Detektivgeschichte, die in einem sehr modernen Japan spielt, mit denen der Murakami eigenen Mystik. Im Mittelpunkt steht der namenlose Ich-Erzähler, um die 30, Whiskytrinker und Fan von Rockmusik, der aufgrund eines Fotos in die Welt zwischen Leben und Tod gezogen wird.", "section_level": 3}, {"title": "Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt.", "content": "Bei dem Roman Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt (jap. \"sekai no owari to hādoboirudo wandārando,\" 1985, dt. 1995) handelt es sich um einen phantastischen Roman. In der fernen Gegenwart tobt ein Datenkrieg, in dem der 35-jährige Ich-Erzähler als Waffe dient. Durch die Manipulation der rivalisierenden Mächte ist er gezwungen, in zwei parallelen Welten – dem realen Tokio und einem reduzierten, märchenhaften Ort – zu leben. Letztlich wird er jedoch nur in einer überleben können. 2006 erschien \"Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt\" in einer Neuauflage als gebundene Ausgabe beim Dumont Verlag.", "section_level": 3}, {"title": "Naokos Lächeln.", "content": "In dem Roman Naokos Lächeln (jap. \"noruwei no mori,\" 1987, dt. 2001) (Englischer Titel Norwegian Wood) geht es um den Studenten der Theaterwissenschaften Toru, der sich zwischen der geheimnisvollen Naoko und der lebenslustigen Midori nicht recht entscheiden kann. Auch hier spielt das Thema des Verlustes eine große Rolle, betrifft dies doch nicht nur die geliebte Naoko, sondern auch den Jugendfreund Kizuki, der Selbstmord begeht.", "section_level": 3}, {"title": "Tanz mit dem Schafsmann.", "content": "Tanz mit dem Schafsmann (jap. \"dansu dansu dansu,\" Roman, 1988, dt. 2002) vermischt mystische Elemente mit Realem. Der 34-jährige Ich-Erzähler wurde gerade von seiner Frau wortlos verlassen und macht sich nun auf nach Sapporo, um seine frühere Geliebte ausfindig zu machen. Sein Alter Ego, der Schafsmann, berät ihn weise. Es handelt sich hier um die Fortsetzung von „Wilde Schafsjagd“.", "section_level": 3}, {"title": "Gefährliche Geliebte / Südlich der Grenze, westlich der Sonne.", "content": "In dem Roman Gefährliche Geliebte (englischer Titel \"South of the border, West of the Sun\") (jap. \"kokkyō no minami, taiyō no nishi,\" 1992, dt. 2000) geht es um die Liebe und Leidenschaft, die den verheirateten Jazzbarbesitzer Hajime an seine nach Jahren wiedergefundene Kinderliebe Shimamoto bindet. Der Roman wurde 2005 Ein Buch für die Stadt in Köln. Bei der Besprechung des Buchs Ende Juni 2000 in der Sendung \"Das Literarische Quartett\" kam es zum Eklat, als Sigrid Löffler dem Autor vorwarf, keine Sprache zu besitzen, und das Buch wortwörtlich als literarisches Fast Food – McDonald’s bezeichnete. Sie hob dabei besonders negativ die erotischen Darstellungen hervor, aber auch die Japanische Anrede qualifizierte sie als ritualisierten Sprachgebrauch ab. Marcel Reich-Ranicki und Hellmuth Karasek hingegen verteidigten das Buch. Besonders Karasek kritisierte Löffler für ihr Urteil, lobte die Kunstfertigkeit des Autors und erwähnte, dass Murakami von einigen bereits als kommender Nobelpreisträger gehandelt würde. In der Folge verließ Löffler die Sendereihe. Im Zuge des Streits stellte sich heraus, dass die deutsche Fassung des Romans nicht auf dem japanischen Originaltext basierte, sondern eine Zweitübersetzung aus dem Amerikanischen war. 2013 hat die Murakami-Expertin Ursula Gräfe das Buch aus dem Japanischen neu übersetzt; die Neuübersetzung erschien bei Dumont unter dem neuen Titel \"Südlich der Grenze, westlich der Sonne\" (der näher am Originaltitel ist als der Titel der ersten Übersetzung). In Gräfes Übersetzung wirkt die Geschichte der Kritik zufolge „weicher, runder, weniger flapsig“.", "section_level": 3}, {"title": "Mister Aufziehvogel.", "content": "In Mister Aufziehvogel (jap. \"nejimakidori kuronikuru,\" Roman, 1994–1995, dt. 1998) geht es um einen 30-jährigen Arbeitslosen, der sich an einem Scheidepunkt seines Lebens sieht, nachdem er von seiner Frau verlassen wurde. Eine große Rolle spielen dabei die Suche nach seinem Kater und die Bekanntschaft mit einem jungen Mädchen aus der Nachbarschaft. In die Handlung eingeflochten sind mitunter erschreckende Erinnerungen der Protagonisten an die Zeit der japanischen Besatzung der Mandschurei und an den japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt. Bei dem Roman handelt es sich um die Wiederaufnahme eines Stoffes, den Murakami erstmals 1986 in der Kurzgeschichte \"Der Aufziehvogel und die Dienstagsfrauen\" verarbeitet hatte. (Erschienen in: \"Der Elefant verschwindet.)\" Bei der 1998 erschienenen deutschen Fassung des Romans handelt es sich wie bei \"Gefährliche Geliebte\" um eine Zweitübersetzung aus dem Amerikanischen, die nicht auf dem japanischen Original beruht. Die für 2020 angekündigte Neuübersetzung aus dem Japanischen von Ursula Gräfe wird unter dem Titel \"Die Chroniken des Herrn Aufziehvogel\" erscheinen.", "section_level": 3}, {"title": "Sputnik Sweetheart.", "content": "Sputnik Sweetheart (jap. \"supūtoniku no koibito,\" Roman, 1999, dt. 2002) vermischt wieder Fantastisches mit der realen Welt. Die 22-jährige Sumire ist für ihren Freund K., der sie liebt, unerreichbar, da sie ihrerseits eine Frau liebt. Als Sumire in Griechenland verschwindet, macht sich K. auf die Suche nach ihr.", "section_level": 3}, {"title": "Kafka am Strand.", "content": "Kafka am Strand (jap. \"umibe no kafuka,\" 2002, dt. 2004) knüpft formal an „Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt“ an. Wieder gibt es zwei Handlungsstränge, von denen sich der eine mit der Flucht des Jungen Kafka Tamura befasst. Dieser verlässt seine Heimat, nachdem ihm von seinem Vater ein ödipaler Fluch prophezeit worden ist. Der andere Handlungsstrang behandelt das Schicksal von Nakata, einem geistig Behinderten, der nach einem Zwischenfall im Zweiten Weltkrieg mit Katzen sprechen kann. Nachdem Nakata jedoch von einem mysteriösen Mann namens Johnnie Walker gezwungen wird, den Vater Kafka Tamuras umzubringen, vermischen sich die fantastischen Handlungsstränge, in deren Zentrum eine alte Bibliothek steht.", "section_level": 3}, {"title": "Afterdark.", "content": "Afterdark (jap. \"afutā dāku,\" 2005) befasst sich mit den Ereignissen einer Nacht. Der Erzähler beschreibt im Wechsel das Leben zweier Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können: während die eine schlaflos umherirrt, befindet die andere sich in einem komaähnlichen Zustand. Nicht nur die Bewusstseinszustände der Schwestern stellen einen Gegensatz dar, sondern auch die Erzählweise. Während der Handlungsstrang um die schlaflose Schwester durch eine temporeiche Schilderung ihrer Erlebnisse konstruiert wird, beobachtet der Erzähler (und damit auch der Leser) die schlafende Schwester stets wie durch eine Kamera.", "section_level": 3}, {"title": "1Q84.", "content": "1Q84 (jap. いちきゅうはちよん \"ichi-kyū-hachi-yon,\" phonetisch identisch mit \"1984\") erschien im Mai 2009 beim Verlag Shinchōsha. Das Buch erscheint in drei Teilen und behandelt das Thema, wie das Jahr 1984 hätte \"sein\" können, im Gegensatz zu George Orwells Vorstellung, wie das Jahr 1984 hätte \"werden\" können. Die deutsche Übersetzung der ersten beiden Teile erschien im Oktober 2010 in einem Band und die Übersetzung des dritten Teils in einem weiteren Band im Oktober 2011.", "section_level": 3}, {"title": "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki.", "content": "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki (jap., \"Shikisai o Motanai Tazaki Tsukuru to, Kare no Junrei no Toshi\") erschien am 12. April 2013 in Japan. In Deutschland wurde der Roman am 10. Januar 2014 veröffentlicht. Aus Liebe zu einer Frau entscheidet sich der 36-jährige Eisenbahningenieur Tsukuru Tazaki, sich seinem schlimmsten Jugend-Trauma zu stellen. Ohne Begründung kündigten ihm damals gleichzeitig seine engsten vier Freunde ihre Freundschaft. Der Grund dafür ist bis heute ungeklärt. Um sich für die Liebe wieder neu öffnen zu können, entschließt er sich, sich seiner Vergangenheit zu stellen und seine früheren Freunde zur Rede zu stellen.", "section_level": 3}, {"title": "Die Ermordung des Commendatore.", "content": "Die Ermordung des Commendatore (jap. \"Kishidanchō goroshi\", erschienen bei Shinchōsha, 2017) besteht aus zwei Teilen und wird auf Deutsch vom DuMont-Buchverlag herausgegeben: \"Eine Idee erscheint\" wurde am 22. Januar 2018 veröffentlicht, \"Eine Metapher wandelt sich\" erschien am 16. April 2018. Ein erfolgreicher Porträtmaler wird von seiner Frau verlassen und zieht sich nach einer langen ziellosen Irrfahrt in ein einsames Haus in den Bergen zurück, welches einem berühmten japanischen Künstlers gehört, der inzwischen jedoch im Altersheim lebt. Er findet dort auf dem Dachboden ein rätselhaftes Bild, was eine Kette von merkwürdigen Ereignissen auslöst, in die der Maler sowie sein geheimnisvoller und exzentrischer Nachbar, dessen Porträt er zu erstellen versucht, verstrickt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Erzählungen.", "content": "Murakami hat außerdem einige Bände mit \"Erzählungen\" veröffentlicht, darunter:", "section_level": 2}, {"title": "Zeitzeugenberichte.", "content": "Murakami hat sich mit zwei Katastrophen auseinandergesetzt, die Japan 1995 in relativ kurzer Folge trafen. Dies war zum einen das Erdbeben von Kōbe am 17. Januar, zum anderen der Sarinanschlag auf die Tokioter U-Bahn am 20. März, verübt durch die als „Aum-Sekte“ bekannte Ōmu Shinrikyō. Zur Aufarbeitung des Sarinanschlags führte Murakami Dutzende von Interviews mit Opfern oder Angehörigen und veröffentlichte diese in Japan 1997 im Buch \"Underground\" (jap. アンダーグラウンド \"Andāguraundo\"). Dabei wurden die Interviews nach den fünf U-Bahn Linien geordnet, in denen das Giftgas freigesetzt wurde. Murakami hielt sich bei den Befragungen bewusst zurück und wollte die Opfer zu Wort kommen lassen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Sicht der Dinge wiederzugeben. In Deutschland erschien das Buch unter dem Titel \"\" im Jahre 2002. In der deutschen Ausgabe ebenfalls enthalten sind acht Interviews, die Murakami mit ehemaligen Mitgliedern der Sekte Ōmu Shinrikyō führte und die in Japan zunächst in dem Magazin \"Bungei Shunjū\" (jap. 文藝春秋), 1998 unter dem Titel 約束された場所で \"Yakusoku sareta basho de\" als Buch veröffentlicht wurden. Grund für die Veröffentlichung des Buchs \"Untergrundkrieg\" in Deutschland waren die Ereignisse des 11. September 2001, die Murakami veranlassten, einen Brief an die Süddeutsche Zeitung, an seine deutschen Leser gerichtet, zu schreiben. Dort hieß es: „\"Ich habe ein Buch über den Giftgas-Anschlag auf die U-Bahn von Tokyo verfasst. Dabei habe ich einen nachdrücklichen Eindruck davon erhalten, welch große Gefahr der Terrorismus für die moderne Gesellschaft darstellt.\"“ Der Erzählband \"Nach dem Beben\" (jap. 神の子どもたちはみな踊る \"Kami no Kodomo-tachi wa Mina Odoru;\" 2001, dt. 2003) setzt sich in sechs Kurzgeschichten sowohl mit dem Giftgasanschlag als auch mit dem Erdbeben auseinander.", "section_level": 2}, {"title": "Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede.", "content": "Die japanische Originalausgabe erschien 2007 unter dem Titel \"Hashiru koto ni tsuite kataru toki ni boku no kataru koto\" (jap. 走ることについて語るときに僕の語ること) bei Bungei Shunjū, Tokio. Murakami erzählt in diesem Buch über seinen Lebenswandel vom Barbesitzer in Tokio zum erfolgreichen Autor. Er beschreibt, wie er zu dem Entschluss kam, ein Buch verfassen zu wollen, und warum er seither ein unerbittlicher Marathon- und Langstreckenläufer geworden ist, der aus seinem Drang zum Laufen auch literarische Kraft schöpfen kann. Zugleich listet er hier sowohl seine wichtigsten schriftlichen Arbeiten als auch seine sportlichen Höhepunkte auf. Seine Frau erwähnt er nur knapp als die Person, die ihm das Essen zubereitet und meist im Zieleinlauf auf ihn wartet.", "section_level": 2}, {"title": "Streit um die Übersetzungen ins Deutsche.", "content": "Murakami wurde zunächst von Annelie Ortmanns-Suzuki und Jürgen Stalph, Sabine Mangold und Nora Bierich aus dem Japanischen übersetzt. Später wurden seine Werke von Giovanni und Ditte Bandini (mit Zustimmung des Autors, s.) aus dem amerikanischen Englisch übersetzt, ein Vorgehen, das kostengünstiger ist als eine Direktübersetzung aus dem Japanischen ins Deutsche. Nachdem die lockere Sprache der sexuellen Szenen in \"Gefährliche Geliebte\" in der ZDF-Sendung \"Das Literarische Quartett\" hitzig diskutiert worden war (siehe oben), beschloss der Verlag DuMont, nur noch direkt aus dem Japanischen übersetzen zu lassen. Seitdem werden die meisten Werke durch Ursula Gräfe übersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Haruki Murakami (jap. \"Murakami Haruki;\" * 12. Januar 1949 in Kyōto) ist ein japanischer Autor von Romanen, Erzählungen und Sachbüchern. Sein Stil zeichnet sich durch surrealistische Elemente und Anspielungen auf die Popkultur aus. Obgleich seine Erzählungen in Japan spielen, sind sie durch Vorbilder westlicher Literatur geprägt. Von Rezensenten wurde Murakami wiederholt zu den populärsten und einflussreichsten japanischen Autoren seiner Generation gezählt. Seine Bücher erhielten zahlreiche Literaturpreise, wurden in rund 50 Sprachen übersetzt und zum Teil zu Filmen oder Bühnenstücken adaptiert. Der Autor führte darüber hinaus eine Jazzbar in Tokio, betätigte sich als Übersetzer amerikanischer Literatur und hatte vier Jahre lang Gastprofessuren an US-amerikanischen Universitäten inne.", "tgt_summary": "村上春树(,1949年-1月12日),日本小说家、美国文学翻译家。热爱音乐。29岁开始写作,第一部作品《且听风吟》,即获得日本群像新人奖,1987年第五部长篇小说《挪威的森林》在日本畅销四百万册,广泛引起「村上现象」。村上春树的作品写作风格深受欧美作家影响的轻盈基调,少有日本战后阴郁沉重的文字气息。被称作第一个纯正的「二战后时期作家」,并誉为日本1980年代的文学旗手。", "id": 777386} {"src_title": "Hidschra", "tgt_title": "希吉拉", "src_document": [{"title": "Hidschra in der Frühzeit des Islams.", "content": "Schon im Jahre 615 waren Anhänger Mohammeds, nicht jedoch der Prophet selbst, in einer ersten Welle aus dem heidnischen Mekka ins christliche Aksumitische Reich emigriert. Mohammeds Übersiedlung nach Medina 622 – die „eigentliche“ \"Hidschra\" – war somit genaugenommen der zweite derartige „Auszug“. Die mekkanischen Muslime, die Mohammed nach Medina begleiteten, werden „die Auswanderer“ („al-Muhadschirun“) genannt. Mit der Ankunft in Medina wurde der zuvor verfolgte und von den mekkanischen Eliten gehasste Prophet sehr schnell zu einem geachteten Staatsmann und Begründer nicht nur einer Religion, sondern auch eines Staates, der sich bald nach seinem Tod mit Hilfe der islamischen Expansion zu einem Großreich entwickelte (siehe auch Kalifat).", "section_level": 1}, {"title": "Hidschra als Pflicht für Muslime.", "content": "Innerhalb der islamischen Jurisprudenz hat sich schon früh eine Theorie entwickelt, nach der die Welt grundsätzlich in zwei Zonen aufgeteilt ist: das islamische Herrschaftsgebiet (Dār al-Islām), in dem Normen der Scharia gelten, und das von Nicht-Muslimen beherrschte „Haus des Krieges“ (Dār al-Harb), das als feindlich und einer legitimen Rechtsordnung entbehrend aufgefasst wird. Menschen, die auf nicht-islamischem Territorium zum Islam übergetreten sind, sollten nach dieser Theorie dem Vorbild der Hidschra Mohammeds folgen und möglichst bald das Dār al-Harb verlassen. Einige Gelehrte meinten sogar, dass Muslime grundsätzlich nicht im Dār al-Harb leben dürften. So urteilte zum Beispiel der malikitische Gelehrte Ahmad al-Wanscharīsī (1430–1508) in einem Fatwa aus der Zeit kurz vor dem Fall Granadas, dass die auf christlichem Territorium verbliebenen Muslime (Mudejaren) in das nordafrikanische Dār al-Islām auszuwandern hätten, weil die auf christlichem Territorium vollbrachten gottesdienstlichen Handlungen (Gebet, Almosen, Fasten) keine Gültigkeit hätten. Ähnliche Aufrufe islamisch-religiöser Autoritäten zur Hidschra aus Gebieten, die von christlichen europäischen Staaten eingenommen worden waren, waren auch noch im 19. Jahrhundert und am Anfang des 20. Jahrhunderts bei den Tataren auf der Krim und in Bosnien zu hören und führten dazu, dass die Auswanderungswellen, die in dieser Zeit stattfanden, einen religiösen Charakter erhielten. Im Zusammenhang mit dem europäischen Kolonialismus griffen im frühen 20. Jahrhundert auch Muslime in Afrika und Südostasien auf das Hidschra-Konzept zurück. So verfasste 1903 nach der Eroberung des Sokoto-Kalifats durch die Briten ein gewisser Qadi ʿAbdallāh ibn ʿAlī eine Schrift, in der er die Auffassung vertrat, dass die Muslime von Sokoto nun die Hidschra vollziehen müssten, weil sie von ihrer Position aus keinen erfolgreichen Widerstand gegen die britische Invasion leisten könnten. In Niederländisch-Indien bezeichnete in den 1930er Jahren die Partei Sarekat Islam ihre Politik der Non-Kooperation mit der Kolonialmacht ebenfalls als Hidschra. Der stellvertretende Parteivorsitzende Sekarmadji Maridjan Kartosuwirjo fasste 1936 ein zweibändiges Buch über die „Hidschra-Haltung“ (\"Setiap Hidjrah\") seiner Partei ab, in dem er diese mit Mohammeds Positionen gegenüber den Mekkanern parallelisierte. Der Islamwissenschaftler Rüdiger Lohlker weist darauf hin, dass salafistische Vorträge und Seminare in Europa lebende Muslime oftmals dazu animierten, sich innerlich von der sie umgebenden nicht-islamischen Gesellschaft zu distanzieren, und spricht diesbezüglich von einer Art „psychischer \"hidschra\"“. Doch reisten auch zum Beispiel aus Frankreich viele Muslime nach Ägypten (um dort Arabisch und die religiösen Grundlagen des Salafismus zu lernen) oder nach Algerien (als dem Land der Vorväter), während in Deutschland der \"Islamische Staat\" die \"hidschra\" als Verpflichtung systematisierte, als Dschihadist speziell ins IS-Kalifat zu reisen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hidschra (), auch Hedschra (persisch \"heǧra\"), bezeichnet die Flucht (eigentliche Wortbedeutung: Auswanderung, Auszug) Mohammeds von Mekka nach Medina und seine Ankunft in Qubāʾ am 12 Rabīʿ al-awwal = 24. September 622. Sie markiert den Beginn der islamischen Zeitrechnung, die jedoch erst 17 Jahre später durch den Kalifen Umar ibn al-Chattab eingeführt wurde. Die Jahreszahlen werden oftmals durch ein nachgestelltes \"H.\" markiert. Auch der iranische Kalender und der Rumi-Kalender, die beide auf dem Sonnenjahr basieren, zählen die Jahre seit der Hidschra.", "tgt_summary": "希吉拉(阿拉伯语:,罗马字:Hegira/Hijrath),旧译徙志,又译作希吉来、黑嗤拉、黑吉拉,原意为“出走”、“离开”,后来变为公元622年伊斯兰先知穆罕默德带领信众离开麦加,迁移到叶斯里卜(麦地那)这个事件的简称。由于这是伊斯兰历史上非常重要的事件,后世将公元622年被定为伊斯兰历的元年,因此伊斯兰历又被称为“希吉拉历”或“希吉来历”。", "id": 118379} {"src_title": "Manama", "tgt_title": "麦纳麦", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Manama liegt im Norden der Insel Bahrain, unmittelbar am Persischen Golf.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Manama wurde in islamischen Chroniken erstmals 1345 erwähnt. 1521 nahmen portugiesische Seefahrer den Ort ein und ab 1602 wurde er von Persern beherrscht. Seit 1783 herrscht mit kurzen Unterbrechungen die arabische Al-Chalifa-Dynastie. Im Jahre 1947 kam es zu schweren religiösen Pogromen gegen die jüdische Minderheit in der Stadt. Im heutigen Bahrain sind Angehörige der verschiedenen Religionen willkommen. In der Sasa’ah Avenue, in einem Geschäftsviertel von Manama, ist die einzige Synagoge der Region erhalten. Manama wurde 1958 zum Freihafen erklärt und 1971 zur Hauptstadt des unabhängigen Bahrain. 1987 eröffnete die al-Fatih-Moschee im Stadtteil Juffair als größte Moschee des Landes; sie bietet Platz für 7000 Gläubige. Bevölkerungsentwicklung der Agglomeration", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die wirtschaftliche Basis der Stadt wird von den Banken dominiert. Über 400 Institute sind im Manama Distrikt eingetragen. Immer weitere Hochhäuser und Bürokomplexe werden für Bankenniederlassungen und Finanzdienstleister gebaut, wie der Bahrain Financial Harbour oder das World Trade Center. Außerdem existiert eine aufstrebende Textilindustrie, die auf importierte Rohmaterialien zurückgreift.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Aufstrebend ist auch der Tourismus mit sieben Millionen Besuchern – überwiegend Kurzurlauber aus dem arabischen Raum – und somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. In den letzten Jahren entstanden viele neue Hotels und Ferienresorts, vor allem aber die beliebten vollklimatisierten Malls (Al Ali, Seef, Bahrain, Marina) im Gebiet und in der Umgebung von Manama. Die größte ist das Marken-Outlet \"City Centre Bahrain\", es wurde im September 2008 eröffnet. Manama zeichnet sich durch seine vitale und typisch arabische Altstadt und ein relativ lebendiges Nachtleben aus, der intakte Suq ist noch nicht touristisch überlaufen. Manama war Hauptstadt der Arabischen Kultur 2012 und bot ein umfangreiches Programm, das in die Kultur und die Tradition des Landes und der Golf-Region einführt.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "1986 wurde in Manama die Universität Bahrain gegründet. Daneben gibt es einige Filialen ausländischer Universitäten in der Hauptstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Norden von Manama befindet sich auf der Insel al-Muharraq der Internationale Flughafen Bahrain. In der Stadt al-Hidd an der Ostküste wurde der künstliche Hafen „Hidd Port“ (offiziell „Khalifa bin Salman Port in Hidd“) weit ins Meer hinaus gebaut, er ging im März 2009 in Betrieb. Mit seiner Jahreskapazität von 1,1 Millionen TEU dient er vor allem dem Containerumschlag. Auf einem aufgeschütteten Areal von 90 Hektar bietet er rund fünf Kilometer Kailänge plus weitere 45 Hektar modernster Logistikzone. Die neue Anlage zählt damit zu den leistungsfähigsten Frachtterminals am Persischen Golf. Der öffentliche Nahverkehr wird noch überwiegend von Taxis getragen, der Busverkehr besteht aus nur wenigen privaten Linien, die sich selten an den Fahrplan halten. Dies ist eine Folge der großen Pkw-Dichte, Omnibusse werden daher fast nur von ärmeren Migranten nachgefragt. Planungen für einen echten ÖPNV gibt es, die Realisierung ist jedoch noch nicht beschlossen. Weit verbreitet bei Besuchern und Touristen ist der Mietwagen direkt ab Flughafen. Im Finanzdistrikt befindet sich der Perlenplatz, der im Zuge der Proteste in Bahrain 2011 von Demonstranten besetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verschiedenes.", "content": "Das Hauptquartier der 5. Flotte der United States Navy befindet sich in Manama. Die 260 Meter hohen Dual Towers wurden 2007 fertiggestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manama ([],, \"al-Manāma\") ist die Hauptstadt des Königreichs Bahrain. In Manama lebten 2008 etwa 155.000 Menschen, rund 15 Prozent der gesamten Bevölkerung Bahrains. Damit ist Manama zugleich die größte Stadt des Inselstaates. Zusammen mit den nordöstlich direkt angrenzenden Städten Muharraq und al-Hidd und einigen kleineren Gemeinden ergibt sich ein Ballungsraum von knapp 300.000 Einwohnern.", "tgt_summary": "麦纳麦( \"\",巴林阿拉伯语发音: )是中东国家巴林的首都,濒临波斯湾,在巴林岛的东北部。麦纳麦是巴林最大的城市,面积达30平方公里,人口约150,000,都会区则有32万人以上,占巴林总人口的近四分之一。", "id": 1593004} {"src_title": "Tausendfüßer", "tgt_title": "多足類", "src_document": [{"title": "Bau der Tausendfüßer.", "content": "Tausendfüßer besitzen einen Körper, der in zwei Abschnitte (Tagmata) gegliedert ist: Auf eine Kopfkapsel, die aus mehreren miteinander verschmolzenen Segmenten besteht, folgt ein in sich gleichartig (homonom) gegliederter Rumpf mit mindestens vier beintragenden Segmenten.", "section_level": 1}, {"title": "Kopf.", "content": "Die Kopfkapsel der Tausendfüßer trägt als Anhänge ein Paar Antennen und zwei oder drei Paar Mundwerkzeuge. Die Antennen sind Gliederantennen, bei denen jedes Glied eigene Muskulatur besitzt. Die Antennen der Chilopoda und Symphyla sind einfach und wenig modifiziert. Die Diplopoden besitzen charakteristische, gewinkelte \"(gekniete)\" aus acht Segmenten aufgebaute Antennen, deren letztes Glied vier große Sinneszapfen aufweist. Die Antennen der Pauropoden sind gespalten mit mehreren Antennengeißeln. Auf die Antennen folgt ein gliedmaßenloses Segment (Interkalarsegment), das demjenigen der zweiten Antennen der Krebstiere entspricht. Der Mundraum beginnt mit einer – oft gezähnten – Oberlippe (Labrum), die ihn nach oben abschließt, anschließend ein Paar Mandibeln und zwei Paar Maxillen. Diplopoda und Pauropoda besitzen nur ein Maxillenpaar, das hier Gnathochilarium genannt wird. Hier sind entweder beide Maxillenpaare verschmolzen, oder eines ist vollständig verlorengegangen. Bei den Symphyla sind die Maxillenpaare untereinander recht ähnlich. Bei den Chilopoda ist das zweite Maxillenpaar langgestreckt und laufbeinähnlich. Bei den Pauropoda sind die Mundwerkzeuge mehr oder weniger reduziert und vereinfacht. Der Bau der Mandibeln ist für die Tausendfüßer charakteristisch: Die Mandibel ist fast immer in zwei gegeneinander bewegliche Abschnitte (bei den Diplopoda sogar drei) geteilt. An der Mandibelbewegung ist das Tentorium, eine im Kopfinneren sitzende Skelettstruktur beteiligt. Diejenigen Muskeln, die die Mandibeln zusammenziehen (Adduktoren), setzen nicht an der Mandibel selbst, sondern am Tentorium an, das ein Gelenk mit der Mandibelbasis ausbildet. Es besteht aus zwei beweglich gelagerten Längsstreben, die durch einen Querbalken verbunden sind. Das bewegliche, \"schwingende\" Tentorium kommt bei keiner anderen Arthropodengruppe vor. Augen sind bei vielen Chilopoda und Diplopoda ausgebildet, während Symphyla und Pauropoda immer augenlos sind. Der Bau der Augen ist untereinander recht verschieden. Viele Chilopoda (Lithobiomorpha, Scolopendromorpha außer Cryptopidae, Craterostigmomorpha) besitzen eine unterschiedliche Anzahl einlinsiger, knopfförmiger Ocellen. Die Scutigeromorpha besitzen echte Komplexaugen, die aber in ihrem Feinbau von denjenigen der Insekten und Krebstiere abweichen. Die Diplopoda besitzen Komplexaugen-artige Augenfelder aus zahlreichen Ommatidien, die in Reihen angeordnet sind. Bei der Häutung der Juvenilstadien wird in jedem Stadium jeweils eine Augenreihe angefügt. Die Ommatidien weichen in ihrem Feinbau ebenfalls deutlich von denjenigen der Tetraconata (Insekten und Krebstiere) ab; insbesondere besitzen sie keinen Kristallkegel, sondern stattdessen eine stark verdickte Linse (Cornea). Ob man diese Augenformen als abgewandelte, aus Komplexaugen hervorgegangene Reduktionsbildungen oder als eigenständige, aus denselben Grundformen abgeleitete Parallelentwicklungen ansieht, hängt von der Hypothese über die Verwandtschaftsverhältnisse der Tausendfüßer ab.", "section_level": 2}, {"title": "Rumpf.", "content": "Der gleichförmige, zahlreiche Beinpaare tragende Rumpfabschnitt ist das auffallendste Merkmal der Tausendfüßer. Tatsächlich ist der Rumpf der diversen Klassen der Tausendfüßer aber verschieden aufgebaut. Der Körperbau ist abgeplattet oder rund. Auf der Oberseite (dorsal) sitzt bei den Chilopoda und den Symphyla eine Reihe oft etwas überlappender Rückenschilder (Tergite). Bei den Chilopoda folgen in charakteristischer Reihung immer ein kurzes und ein langes Tergit aufeinander (Ausnahme: siebtes und achtes Tergit, die beide lang sind). Bei den Zwergfüßern sind die Tergite unterschiedlich gestaltet, oft halbmondförmig oder hinten in dreieckige Zipfel ausgezogen; bei manchen bodenlebenden Formen sind sie teilweise reduziert und in zwei nebeneinander liegende Plattenpaare aufgelöst. An einigen Segmenten sind sie oft auch quer gespalten und in hintereinander liegende Paare aufgelöst. Bei den Diplopoda sind jeweils zwei aufeinander folgende Segmente zu einem Doppelsegment (mit zwei Beinpaaren) verschmolzen, bei den meisten (den Helminthomorpha) ist der Körper von fast geschlossenen, durch Einlagerung von Calciumcarbonat gepanzerten Ringen umgeben, die nur durch die Beinreihen unterbrochen werden. Jedes Segment trägt im Prinzip jeweils ein Beinpaar. Oft sind allerdings die ersten und letzten Segmente abweichend. Das erste Rumpfsegment der Chilopoda ist an den Kopf angeschlossen. Dieses Segment trägt mächtige, als Maxillipeden bezeichnete Beinpaare, die Giftklauen besitzen und der (räuberischen) Ernährung dienen. Bei vielen Arten der anderen Gruppen trägt das erste Segment hingegen keine oder stark reduzierte Beinpaare. Am Körperende sitzen sehr oft ein oder zwei Segmente ganz ohne Extremitäten. Die Beine befinden sich entweder seitwärts (Chilopoda) oder auf der Bauchseite (Diplopoda) des Rumpfes. Die Beine sind in sechs oder sieben Segmente, benannt Coxa – Trochanter – Präfemur – Femur – (Postfemur) – Tibia – Tarsus gegliedert. Dabei besitzen die Diplopoda ein Glied, den Postfemur mehr. Ihre gewinkelten Beine bilden ein Kniegelenk-artiges Scharnier. Hinzu kommt ein Prätarsus, an dem in der Regel eine einzelne (unpaare) Klaue sitzt.", "section_level": 2}, {"title": "Zur Anzahl der Beine.", "content": "Wie der Name andeutet, haben einige Tausendfüßer-Arten eine große Anzahl von Beinen – die meisten, nämlich 750 Beine wurden bei der Art Illacme plenipes gezählt. Den wortwörtlichen Tausendfüßer gibt es demnach gar nicht. Allerdings besitzen nicht alle Arten eine hohe Zahl von Beinen. Gerade die ursprünglichsten, systematisch basalsten Gruppen besitzen nur relativ wenige Beinpaare. Man nimmt daher an, dass die hohe Beinzahl womöglich kein primitives, sondern ein in der Evolution erst später erworbenes Merkmal darstellt. Die Frage ist aber schwierig zu entscheiden, da bis heute keine Fossilien von Vertretern der Stammgruppe Tausendfüßer gefunden wurden. Bei den Tausendfüßern kommen bei verschiedenen Gruppen unterschiedliche Entwicklungswege vor: Bei der Anamorphose gibt es zwei unterschiedliche Wege: Bei Arten mit Euanamorphose existiert damit keine fixierte Beinzahl, diese ist bei unterschiedlichen Individuen unterschiedlich. Innerhalb der Tausendfüßer sind u. a. folgende Gruppen zu unterscheiden: Bei Arten der Gattung \"Scolodendropsis\" (Chilopoda, Scolopendromorpha) konnte gezeigt werden, dass nahe verwandte Arten in derselben Gattung teilweise 21 oder 23, teilweise 39 oder 43 Beinpaare besitzen; hier liegt die Vermutung nahe, dass die Zahl der Segmente sich durch eine einzelne Mutation verdoppelt hat. Die Verhältnisse werden noch dadurch kompliziert, dass bei verschiedenen Myriapoden die Anzahl der Beine, der dorsalen Platten (Tergite) und anderer segmentaler Anlagen nicht übereinstimmen muss. Beim Saftkugler \"Glomeris\" entwickeln sich Dorsal- und Ventralseite im Embryo offensichtlich voneinander unabhängig, so dass gar keine fixierte Anzahl \"Segmente\" existieren muss, die beiden gemeinsam wäre.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik der Tausendfüßer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Traditionell wurden die durch Tracheen atmenden Tausendfüßer mit den Sechsfüßern (deren Hauptgruppe die Insekten sind) als Tracheentiere zusammengefasst. Dies hielt jedoch späteren Untersuchungen nicht stand. Jüngere Arbeiten zur Morphologie, vor allem des Nervensystems, des Feinbaus der Augen und zahlreiche molekulare Stammbäume (aufgrund homologer DNA-Sequenzen) haben klar ergeben, dass die Hexapoda (unter Einschluss der Insekten) und die Krebstiere (Crustacea) eine gemeinsame Abstammungslinie darstellen, die nach dem Bau der Augen meist „Tetraconata“ benannt wird. Demnach können nicht, wie vorher jahrzehntelang als beinahe sicher angenommen worden war, die Tausendfüßer und die Hexapoda Schwestergruppen sein. Diese Gruppierung, die nach den Atmungsorganen als Tracheentiere (Tracheata, auch „Atelocerata“) bezeichnet worden war, erschien vorher nach morphologischen Kriterien gut begründet. Von inzwischen Dutzenden molekularen Studien, umfassend und methodisch immer ausgefeilter, hat das aber nicht eine einzige bestätigt. Die gemeinsamen Merkmale der Tausendfüßer und der Hexapoda sind demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit konvergente Bildungen, die vor allem mit dem Übergang von wasser- zu landlebenden Formen zusammenhingen. Wenn die Hexapoda also nicht die Schwestergruppe der Myriapoda sind, besteht an der Monophylie der Tausendfüßer keinerlei begründbarer Zweifel mehr. Dementsprechend wird, entgegengesetzt zu einer einige Zeit vorherrschenden Theorie des Zoologen Otto Kraus, von allen modernen Bearbeitern die monophyletische Abstammungsgemeinschaft der Myriapoda vorausgesetzt. Über das tatsächliche Schwestergruppenverhältnis der Tausendfüßer existieren bis heute zwei Hypothesen. Die meisten Wissenschaftler sind der Ansicht, dass die Tausendfüßer, die Hexapoda und die Crustacea zusammen eine \"Mandibulata\" benannte Gruppe bilden. Diese ist durch zahlreiche morphologische Argumente, zum Beispiel den Bau der Mundwerkzeuge und des Nervensystems sowie eine Reihe molekularer Studien unterstützt. Viele andere molekulare Studien lassen es aber ebenfalls denkbar erscheinen, dass tatsächlich die Kieferklauenträger (Chelicerata; umfassen vor allem die Spinnentiere) die nächsten Verwandten der Tausendfüßer wären. Für diese Gruppierung gibt es (von einer Besonderheit bei der embryonalen Bildung des Nervensystems abgesehen) gar kein auf der Morphologie begründbares Argument. Diese mögliche Gruppierung wird „Myriochelata“ oder auch „Paradoxopoda“ genannt. Hypothese 1: Hypothese 2:", "section_level": 2}, {"title": "Interne Systematik.", "content": "Die interne Systematik der Myriapoda ist relativ gut gesichert. So bilden die Doppelfüßer und die Wenigfüßer aufgrund mehrerer gut begründeter Merkmale das Taxon Dignatha. Diese Merkmale sind eine Verschmelzung der basalen Glieder der ersten Maxille zu einer Unterlippe (Gnathocilarium), der Verlust der zweiten Maxille beziehungsweise rudimentäre Anlage derselben in der Embryonalentwicklung, Genitalöffnungen im zweiten Segment, Tracheenöffnungen nahe den Beinen, Jungtier mit nur drei Beinpaaren. Die Dignatha wiederum bilden mit den Zwergfüßern das Taxon Progoneata aufgrund der Darm- und Fettkörperbildung innerhalb des Dotters sowie des Aufbaus der Mechanorezeptoren (Trichobothrien).", "section_level": 2}, {"title": "Tausendfüßer-Plagen.", "content": "Fallweise kommt es zu Massenvermehrung von Tausendfüßern, wahrscheinlich bedingt durch milde Witterungsverhältnisse und günstiges Nahrungsangebot. Durch das massenhafte Auftreten des Diplopoden \"Megaphyllum unilineatum\" fühlten sich die Einwohner im bayerischen Obereichstätt belästigt. Zusammen mit dem Wasserzweckverband errichtete die Gemeinde eine 200 m lange und 30 cm hohe Schutzwand am Ortsrand. Die Gemeinde Röns in Vorarlberg, Österreich, wurde seit dem Jahr 2000 über mehrere Jahre jeden Frühling ebenfalls von \"Megaphyllum unilineatum\" heimgesucht. Dort wurden die Tausendfüßer mit Raubmilben und Diatomeenerde bekämpft.", "section_level": 1}, {"title": "Terrarienhaltung.", "content": "Tausendfüßer, besonders die größeren tropischen Arten, werden auch gerne als Terrarientiere gehalten. Sie erfordern zwar, wie alle anderen Tiere auch, regelmäßige Pflege und artgerechte Unterbringung, weisen aber den Vorteil auf, sehr kostengünstig im Unterhalt zu sein. Die meisten Arten benötigen weder Lebendfutter noch spezielle Beleuchtung, üblicherweise auch keine Heizung. Als Futter reicht ihnen meist das Bodensubstrat mit halbverrottetem Laub, weißfaulem Holz und gelegentlichen Früchtegaben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tausendfüßer (Myriapoda; auch \"Tausendfüßler\") sind ein Unterstamm der Gliederfüßer (Arthropoda). Sie umfassen ausschließlich landlebende Formen mit einer meist zwei- oder höchstens dreistelligen Anzahl von Beinen.", "tgt_summary": "多足亚门(或称多足类、多足纲,学名Myriapoda,来自古希腊语μυριάς一万和 πούς脚、腿),是节肢动物门下的一类,包含了马陆及蜈蚣等。多足类有超过13000个物种,都是陆地动物。虽然学名Myriapoda的词源是一万条腿,但实际上多足类最多只有约750条腿(\"Illacme plenipes\"),少至10只以下。牠们有一对触角及单眼。", "id": 2889871} {"src_title": "Megalith", "tgt_title": "巨石文化", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Als megalithisch wurden in Nord- und Westeuropa ursprünglich Großsteinsetzungen (Dolmen, von und, also eigentlich „Steintisch“) und aufrecht stehende Steine bezeichnet, die entweder als Menhir einzeln stehen oder zu mehreren arrangiert sind, beispielsweise Steinkreise (Cromlechs) bilden. 1867 einigte man sich im zweiten darauf, nur Monumente aus nahezu unbehauenen Steinen als Megalithen zu bezeichnen, also beispielsweise nicht die ägyptischen Obelisken oder die Pariser. Die Mauern von Tyrins wurden als zyklopisch, nicht als megalithisch bezeichnet. Diese Definition würde allerdings zum Beispiel die Trilithe von Stonehenge und die megalithischen Tempel von Malta ausschließen, die aus bearbeiteten Steinen zusammengesetzt sind. Auf die Verschiedenartigkeit der älteren unbehauenen Steinmonumente von den neueren, komplexeren Konstruktionen nach Erscheinungsbild und Funktion hat Colin Renfrew hingewiesen. Glyn Daniel folgend, bezeichnet man inzwischen nur jungsteinzeitliche Bauwerke aus großen Steinen als Megalithe, denn sonst wären, wie Daniel bemerkt, auch einige walisische Schweineställe als megalithisch zu bezeichnen. Gordon Childe schlug 1946 vor, weitere Bauten einzuschließen: Für Childe sind nur Kollektivbestattungen als megalithisch zu klassifizieren. Geschlossene Steinkisten für Einzelbestattungen werden dagegen nicht eingeschlossen, auch wenn sie aus großen Steinen bestehen, wie einige Dolmen in Nordafrika und Palästina. Childes Definition ist unhandlich und in Gegenden ohne Knochenerhaltung nicht zu gebrauchen, sie hat sich dementsprechend in der weiteren Forschung auch nicht durchgesetzt. Karl Joseph Narr definierte 1956 einen Megalithbau wie folgt: Umstrittene Typen bleiben „große Anlagen aus kleineren Steinen“ und „in den Fels gehauene Anlagen“. Narr fügt dem hinzu, dass heute „wenig Neigung“ bestehe, Kuppelgräber und Gräberrunde, wie sie aus der mykenischen Bronzezeit bekannt sind, als megalithisch zu bezeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "Typologie.", "content": "Die erste Einteilung der megalithischen Bauwerke Nordeuropas wurde von Oskar Montelius vorgenommen. Er unterschied Dolmen, Ganggräber und Steinkisten. Sein System wurde unter anderem von Sprockhoff und Schuldt erweitert. Inzwischen gibt es eine Vielzahl nationaler und regionaler Typologien, die sich nicht zu einem einheitlichen Sprachgebrauch kombinieren lassen. Daher schlugen Furholt et al. 2010 eine Klassifikation vor, die verschiedene Einzelmerkmale miteinander kombiniert.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle Einordnung.", "content": "Die verschiedenen Megalithbauwerke Europas sowie anderer Kontinente lassen nicht notwendigerweise auf eine gemeinsame Kultur (\"Megalithkultur\") schließen. Keramik und anderen Artefakte, die die Steinsetzungen begleiten, gehören nicht stets derselben Kultur an; das gilt auch für die am meisten verbreiteten Typen, also Menhire, Dolmen, Ganggräber oder Steinkisten. Nach anderen lässt die Ähnlichkeit der an der europäischen Atlantik- und Nordseeküste erhaltenen Megalithbauwerke auf eine genetische Verwandtschaft schließen, auch wenn die begleitenden Artefakte nicht der gleichen Kultur angehören, z. B. durch Kolonisation oder Kulturaustausch.", "section_level": 1}, {"title": "Bauweise.", "content": "In Europa bestehen zwischen den langlebigen, oftmals umgebauten megalithischen und verwandten Stätten aus weniger dauerhaftem Material (wie Holzkreisen u. ä.) vielfältige Beziehungen, innerhalb deren man meist vergeblich nach einem Schema der Abhängigkeiten, der Chronologie und der geographischen Verbreitung sucht. Dies ist meist nur auf regionaler Ebene möglich. Die Frage, ob die verschiedenen regionalen Typen voneinander unabhängige Ursprünge oder eine gemeinsame Wurzel haben, ist noch offen. In Europa sind verschiedene Bauweisen bekannt, bei denen (zumindest teilweise) Megalithen eingesetzt wurden: In Europa sind in einigen Regionen auch einzelne Megalithen (Menhire) oder Gruppen von Einzelsteinen in Steinsetzungen aufgestellt worden: Aus der Eisenzeit oder dem Frühmittelalter stammende aufrecht stehende Steine oder ähnliche Megalithformen sind nicht zu den traditionellen Megalithanlagen zu rechnen. Dazu gehören: Teilweise auch:", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft des Baumaterials.", "content": "Die Steine der nordeuropäischen Megalithen stammen von den Ablagerungen der Eiszeit (erratische Blöcke, Granite, Gneise und andere Gesteine). Viele der übrigen Megalithen wurden aus relativ weichen Sedimentgesteinen gebrochen.", "section_level": 1}, {"title": "Neue Forschungen.", "content": "Die Theoriebildung als auch die Kriterien für Einbezug oder Ausschluss als megalithisches Monument oder Bauwerk, waren bis zuletzt eingeschränkt durch geringe Möglichkeiten zur Altersbestimmung: Damit fehlte eine wesentliche Kategorie, um Zugehörigkeiten oder Gleichzeitigkeit und Abfolgen über eine Datierung festzulegen. Karl Joseph Narr hatte noch 1956 grundsätzlich darauf hingewiesen, dass „sich die prähistorische Megalithik nicht mit irgendeiner, durch archäologische Mittel herauszuarbeitenden Formengruppe deckt oder mit einiger Wahrscheinlichkeit als in einem derart aufgestellten Komplex wurzelnd erweisen läßt.“ 2015 begann ein Projekt der Universität Göteborg, das unter Leitung der Jungsteinzeitforscherin Bettina Schulz Paulsson insgesamt 35.000 auf dem europäischen Festland und im westlichen Mittelmeerraum existierende Megalith-Objekte auch mit vorliegenden älteren Befunden erschloss. Dabei wurde mit der inzwischen deutlich verbesserten Analysetechnik der Radiokarbonmethode „das Alter von 2410 Fundstellen anhand von zum Teil bereits früher untersuchten Proben im Kontext der Megalithbauten und von gleich alten Artefakten benachbarter Kulturen (bestimmt).“ Schulz Paulsson fasste 2017 die Arbeit in Buchform zusammen; anderthalb Jahre später veröffentlichte die wissenschaftliche Fachzeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) ihren Bericht und konstituierte sie damit als Grundlagenforschung. Zu den Resultaten der Forschungen siehe: Datensammlung und Schlussfolgerungen", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "In Europa.", "content": "Der Bau mit Megalithen () erfolgte in Europa etwa zwischen 4500 v. Chr. (Bretagne) und 800 v. Chr., als die letzten Großsteine auf Sardinien verbaut wurden. Die Menhire finden sich primär in Süd- und Westeuropa; in Deutschland zwischen dem Saarland und Thüringen. Viele Megalithanlagen wurden seit der Industrialisierung zerstört. Megalithen fielen Flurbereinigungen, landschaftlichen Projekten oder dem Kirchen- und Hafenbau zum Opfer. In Norddeutschland wurden sie zum Deichbau und in zerkleinerter Form als Straßenpflaster verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Außerhalb Europas.", "content": "Megalithen finden sich in Georgien, der Türkei, Syrien und Palästina, in Indien, Indochina, Indonesien und Korea sowie in Afrika (Nordafrika, Äthiopien und Madagaskar), ohne dass eine genetische Verbindung zwischen den Standorten bestehen muss. Eine geologische Kuriosität ist der zweigeteilte Al-Naslaa-Megalith bei der Oase Tayma in Saudi-Arabien. Auch die Moai-Statuen der Osterinsel, die Olmekenköpfe, einige wenige toltekische und aztekische Statuen sowie mehrere Monumente in Tiahuanaco können als „megalithisch“ bezeichnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Deutung.", "content": "In vielen Fällen ist heute unbekannt, welchen Zwecken Megalithbauten dienten und warum sie errichtet wurden. Oft dienten sie als Gräber und für religiöse Zwecke. Manchmal kommt eine Funktion als Mahnmal, als Grenzmarkierung oder als Symbol für politische Macht in Betracht. Auch eine Bedeutung für astronomische Berechnungen wird bei manchen Objekten erwogen, ein bekanntes Beispiel ist die Anlage von Stonehenge; weniger bekannt ist das Observatorium von Nabta-Playa in Südägypten. Die Größe der Steine verleitete die Menschen früher dazu, an Hünen (Riesen) zu glauben, welche die Steine transportiert haben mussten. Dies zeigt sich noch in der Etymologie der Bezeichnung „Hinkelstein“: Durch einen Verständnisfehler wurde aus dem „Hünenstein“ erst ein „Hühnerstein“. Im südwestdeutschen Raum gibt es für „Hühner“ die Dialektworte \"Hünkel\" oder \"Hinkel\" – so kam es zu der deutschen Wortbildung „Hinkelstein“. Mit der Christianisierung entstanden Legenden über das Entstehen von Megalithen durch Teufels Hand. Einige tragen den Teufel im Namen (\"Teufelssteine\", \"Devil’s Arrows\", \"Devils Circles\" etc.). Im 18. und 19. Jahrhundert interessierte man sich wieder für die Megalithanlagen. Damals glaubten viele, die Bauwerke seien auf die Druiden der Kelten zurückzuführen, wie etwa der englische Antiquar William Stukeley.", "section_level": 1}, {"title": "Nichtmegalithische Traditionen in Europa.", "content": "Megalithanlagen konnten nur dort entstehen, wo Steine mit den Mitteln der jeweiligen Zeit zu bearbeiten waren. Im Gebiet der Trichterbecherkultur (TBK) waren das im Wesentlichen die erratischen Blöcke der Eiszeit, die nur zu transportieren oder ggf. zu spalten waren. Wo Findlinge nicht in ausreichender Menge und Größe vorhanden waren, entstanden andere Bauten, z. B. im Bereich der südlichen TBK die Totenhütten und die Kammeranlagen in der Mittelgebirgszone (südlich des Mittellandkanals) in Deutschland, im Wesentlichen zwischen Weser und Saale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Megalith (von „groß“ und „Stein“) bezeichnet man einen großen, meist unbehauenen Steinblock, der aufgerichtet und manchmal in Steinsetzungen positioniert wurde.", "tgt_summary": "巨石文化(megalith)是一种以巨大石结构建筑为代表的史前文化类型。欧洲西部是巨石文化时间上出现较早且分布较集中的地区。", "id": 823606} {"src_title": "Christoph Metzelder", "tgt_title": "克里斯托弗·梅策尔德", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Metzelder interessierte sich zuerst für Leichtathletik, welche er lange auch parallel zum Fußball ausübte. Fußball spielte er zunächst beim TuS Haltern, für den er von 1986 an aktiv war, zuerst auf der Position des Torwarts. Er blieb dem Verein auch nach dem Wechsel verbunden und unterstützt finanziell als auch in beratender Funktion die dortige Weiterentwicklung. Im Jahr 1995 wechselte er, gemeinsam mit seinem Mannschaftskollegen Sérgio da Silva Pinto, in die Jugend des FC Schalke 04, ein Jahr später ging er zu Preußen Münster. Als Spieler von Preußen Münster absolvierte er am 17. März 1999 sein erstes Spiel in der U-18-Nationalelf des Deutschen Fußball-Bundes bei einer 0:4-Niederlage gegen die Alterskollegen aus Italien in einem Kurzeinsatz. Kurz darauf wurde er in der Spielzeit 1999/2000 in den Regionalliga-Kader der Preußen aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Borussia Dortmund und Sprung in die Nationalmannschaft.", "content": "Im Sommer 2000 wechselte Metzelder zu Borussia Dortmund, wo er zunächst nur als Spieler der zweiten Mannschaft vorgesehen war. Aufgrund der Verletzungen der etatmäßigen Verteidiger Christian Wörns und Stefan Reuter rückte er bereits am ersten Spieltag der Saison in die Startelf des BVB und spielte beim 1:0-Sieg gegen Hansa Rostock. Fortan wurde Metzelder regelmäßig in der Innenverteidigung (seltener als Außenverteidiger) eingesetzt und absolvierte in seiner Premierensaison 19 Spiele. Die folgende Spielzeit, die zur erfolgreichsten in der Karriere Metzelders werden sollte, begann für den damals 20-Jährigen mit der ersten Berufung in die deutsche Fußballnationalmannschaft, für die er am 15. August 2001 beim 5:2 im Freundschaftsspiel in Ungarn debütierte. In der Meistersaison der Borussia spielte er 25 Partien für den BVB, zudem stand er dreimal in der Champions League und achtmal im UEFA-Pokal auf dem Platz. Im Endspiel des Wettbewerbs, in dem Dortmund mit 2:3 gegen Feyenoord Rotterdam unterlag, kam Metzelder nicht zum Einsatz, da er im Halbfinale seine zweite gelbe Karte im laufenden Wettbewerb erhalten hatte und für das Finale gesperrt war. Nach der Saison wurde Metzelder in den Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea berufen, bei der er alle sieben Partien absolvierte. Auch zu Beginn der folgenden Saison war Metzelder Stammspieler bei Borussia Dortmund. Jedoch hatte er ab Oktober 2002 mit Beschwerden an der rechten Achillessehne zu kämpfen, die im März 2003 operativ behoben wurden. Nach der Sommerpause 2003 wurde Metzelder zum Kapitän der Borussia bestimmt, ohne jedoch aktiv ins Geschehen auf dem Platz eingreifen zu können. Im Oktober 2003 wurde eine zweite Operation durchgeführt, an die sich erneut eine lange Phase der Rehabilitation anschloss. Dennoch verlängerte der Verein im Sommer 2004 Metzelders auslaufenden Vertrag bis zum Ende der Spielzeit 2006/07. Sein erster Einsatz war nach fast zweijähriger Pause ein Auswärtsspiel Dortmunds bei Hansa Rostock im Dezember 2004, in dem Metzelder eingewechselt wurde. Danach blieb er in seiner Dortmunder Zeit bis auf kleinere Blessuren verletzungsfrei. Im Herbst 2005 wurde er – kurz nach seinem ersten Bundesligator gegen den 1. FSV Mainz 05 – wieder für Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft berufen, zu deren Stamm er fortan gehörte. Bei der Weltmeisterschaft 2006 absolvierte er sechs Spiele für die deutsche Elf. Aufgrund einer drohenden Gelbsperre wurde er im dritten Vorrundenspiel gegen Ecuador nicht eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Real Madrid (2007 bis 2010).", "content": "Im Frühjahr 2007 verlängerte Metzelder seinen Vertrag bei Borussia Dortmund nicht und wechselte zur Saison 2007/08 zu Real Madrid. Am ersten Spieltag der Saison 2007/08 gab Metzelder sein Debüt in der spanischen Primera División, als er beim 2:1 gegen Atlético Madrid zur Halbzeit eingewechselt wurde. In der ersten Mannschaft von Real Madrid kam Metzelder bis Dezember 2007 auf elf Einsätze (siebenmal in der Primera Division, dreimal in der Champions League und einmal in der Copa del Rey), danach wurde er verletzungsbedingt nicht mehr berücksichtigt. Nach über fünf Monaten Pause gab Metzelder am 37. Spieltag beim 2:2 gegen Real Saragossa sein Comeback. Nach der Verpflichtung des Trainers Juande Ramos als Nachfolger von Bernd Schuster und nachdem sein Mannschaftskamerad Pepe nach einer Tätlichkeit für zehn Spiele gesperrt worden war, rückte Metzelder wieder in die Startelf von Real Madrid und spielte unter anderem im Kampf um die Meisterschaft gegen den FC Sevilla und im \"El Clasico\" gegen den FC Barcelona. Insgesamt kam er am Ende der Saison 2008/09 auf 15 Einsätze. Auch in seiner dritten Saison bei Real war Metzelder nur Ersatzspieler. Zwar wechselte sein Konkurrent Fabio Cannavaro zu Juventus Turin zurück, im Gegenzug kamen aber mit Raúl Albiol und Ezequiel Garay zwei neue Innenverteidiger, sodass Metzelder die meiste Zeit einen Platz auf der Bank innehatte. Durch sein Reservisten-Dasein und viele Verletzungen kam Metzelder in dieser Saison nur auf drei Einsätze – einen im spanischen Pokal, zwei in der Liga.", "section_level": 2}, {"title": "FC Schalke 04 (2010 bis 2013).", "content": "Zur Saison 2010/11 wechselte Metzelder ablösefrei zum FC Schalke 04, bei dem er einen Dreijahresvertrag bis 2013 erhielt. Damit schloss sich Metzelder seiner einstigen Jugendmannschaft und dem Erzrivalen seines ehemaligen Vereins Borussia Dortmund an. Sein erstes Bundesligaspiel für Schalke bestritt Metzelder am 1. Spieltag der Saison 2010/11 gegen den Hamburger SV, nachdem er sein Pflichtspieldebüt am 7. August 2010 im Spiel um den Supercup gegen den FC Bayern München gegeben hatte. Am 20. November 2010 (13. Spieltag) erzielte Metzelder beim 4:0 gegen den SV Werder Bremen nach einem Eckball sein erstes Tor für den FC Schalke 04. Mit Schalke gewann er 2011 den DFB-Pokal sowie den DFL-Supercup. Während er unter Felix Magath noch zum Stammpersonal gehörte, verliefen die letzten zwei Jahre auf Schalke ähnlich wie seine Zeit in Madrid. Aufgrund von Trainerwechseln und Verletzungspech brachte er es in den letzten Jahren seiner Karriere nur noch auf 20 Bundesligaeinsätze. Sein zum Saisonende 2012/13 auslaufender Vertrag wurde von Schalke nicht verlängert. So entschied er sich, zum 30. Juni 2013 seine aktive Profikarriere zu beenden.", "section_level": 2}, {"title": "TuS Haltern (2013–2015).", "content": "Sein Comeback bei seinem Jugendverein gab Metzelder am 25. August 2013 bei der 0:3-Niederlage gegen die DJK Eintracht Coesfeld, wo er allerdings nach 28 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Aufgrund von fehlender Zeit und Trainingsrückstand blieb dieser Pflichtspieleinsatz sein einziger für die erste Mannschaft des TuS Haltern. Für die zweite und dritte Mannschaft absolvierte er in der Saison 2014/15 jeweils noch einige Spiele in der Bezirks- bzw. Kreisliga.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Nationalmannschaft: Verein: Individuelle Auszeichnungen:", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Profifußball.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "TV-Experte und Sportmarketing.", "content": "Von Juli 2013 bis Juni 2019 arbeitete Metzelder als Experte und Co-Kommentator für den Fernsehsender Sky Deutschland. Anschließend wurde er TV-Experte bei der ARD. Er war zudem als Geschäftsführer für die Sportmarketingagentur \"Jung von Matt/sports\" tätig, bevor er im Oktober 2018 zusammen mit Raphael Brinkert die Agentur \"BrinkertMetzelder\" gründete. Im September 2019 verließ er die Agentur.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Nach seiner Rückkehr zu seinem Jugendverein TuS Haltern war Metzelder zunächst eine Saison lang Co-Trainer der ersten Mannschaft und der U19. Zur Saison 2014/15 wurde er Cheftrainer der U19-Mannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Metzelder nutzt seine Popularität als Profifußballer, um sich für soziale Zwecke zu engagieren. So war er beispielsweise Botschafter für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung in Deutschland sowie beim Verein \"Herzenswünsche\" in Münster und der \"SKM – Schuldnerberatung für junge Leute\" in Dortmund. Um sein soziales Engagement zu bündeln, gründete Christoph Metzelder im Jahr 2006 seine eigene Stiftung „Zukunft Jugend“. Gerade durch die Begegnung mit jungen Menschen wurde ihm nach eigener Aussage bewusst, dass auch in Deutschland immer mehr Kinder mit Armut und Perspektivlosigkeit konfrontiert werden. Die Stiftung unterstützt gezielt Projekte, die Jugendliche auf ihrem schulischen und beruflichen Weg helfen und ihre soziale Kompetenz fördern. Seit 2016 ist Metzelder zudem Mitglied im Kuratorium der \"DFL Stiftung\" (ehemals Bundesliga-Stiftung). Des Weiteren war er als Werbebotschafter „Schutzengel“ im Verein gegen Kinderprostitution \"roterkeil.net\" tätig. Er gehörte ferner dem Kuratorium der \"Stiftung Jugendfußball\" an, die im Jahr 2000 von mehreren Nationalspielern und Dozenten des Fußball-Lehrer-Sonderlehrgangs gegründet wurde. Zudem ist er seit 2004 gemeinsam mit Carsten Ramelow Vizepräsident der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VdV). Am 7. November 2011 wurde Christoph Metzelder der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Weiteres Engagement.", "content": "Im Juli 2014 wurde er zum 1. Vorsitzenden des TuS Haltern gewählt. Vom 13. Oktober 2016 bis Januar 2020 war Christoph Metzelder parallel dazu Aufsichtsratsmitglied bei seinem Jugendverein Preußen Münster.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Christoph Metzelder wurde in Haltern geboren und ist dort aufgewachsen. Sein jüngerer Bruder Malte war ebenfalls Fußballprofi. Die beiden anderen Geschwister sind Ärzte. In seiner Jugend war er Ministrant, im Jahr 2000 machte er am örtlichen Joseph-König-Gymnasium Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,8. Parallel zu seiner Karriere als Fußballprofi studierte er ein Semester lang Betriebswirtschaftslehre an der Fernuniversität in Hagen. Er ist Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Silesia (Halle, Bonn) zu Bochum im CV und trat 2006 in die CDU ein. Christoph Metzelder, der im Oktober 2009 Vater einer Tochter wurde, wohnt aktuell (Stand 2020) in Düsseldorf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christoph Tobias Metzelder (* 5. November 1980 in Haltern) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger -trainer sowie -funktionär. Der Verteidiger wurde 2002 mit Borussia Dortmund Deutscher Meister, gewann 2008 mit Real Madrid die spanische Meisterschaft und 2011 mit dem FC Schalke 04 den DFB-Pokal. Mit der Deutschen Nationalmannschaft wurde er 2002 Vizeweltmeister.", "tgt_summary": "克里斯托弗·梅策尔德(,1980年-11月5日),已退役德国足球运动员,司职后卫。", "id": 2030406} {"src_title": "Johannes Gutenberg-Universität Mainz", "tgt_title": "美茵茨大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1477–1823.", "content": "Die erste Mainzer Universität geht auf den Mainzer Erzbischof, Kurfürst und Reichserzkanzler Adolf II. von Nassau zurück. Die Gründung einer Universität musste damals vom Papst approbiert werden und Adolf II. hatte einen entsprechenden Genehmigungsprozess während seiner Amtszeit in die Wege geleitet. Papst Sixtus IV. genehmigte am 23. November 1476 die Errichtung der Hochschule. Eröffnet wurde die Universität aber erst 1477 von Adolfs Nachfolger auf dem Bischofsthron Diether von Isenburg. Erste Rektor war Jakob Welder. Da die Matrikel der Universität verloren sind, ist von den eingeschriebenen Studenten des Anfangsjahres nur Johannes Ugelheimer namentlich bekannt, der 1481 eine Studienbescheinigung erhielt. In der Anfangszeit war ab 1477 der Hof Zum Algesheimer das zentrale Gebäude, da hier auch die Senatssitzungen und Promotionen stattfanden, sowie die universitätsinternen Feste. Etwas später wurde für die Juristen eine Burse im Hof zum Gutenberg eingerichtet. Die Anhänger der Via Antiqua richteten ab 1482 eine eigene Burse im \"Hof zum Schenkenberg\" ein. Neben den Philosophen waren auch die medizinische Fakultät in dem Haus untergebracht und die ersten Bestände der Universitätsbibliothek. Nach Ankunft der Jesuiten 1562 war der Hof zum Schenkenberg das einzige Gebäude für den Unterricht bis zum Neubau der Domus Universitatis. Dieser erfolgte 1615 bis 1618 unter der Leitung der Jesuiten. Kurfürst und Erzbischof Friedrich von Erthal (1719–1802) versuchte, die Universität zu reformieren. Um die finanzielle Situation der Universität zu verbessern, löste er 1781 die Mainzer Klöster Altmünster, Reichklara und Kartause auf und übergab das Klostervermögen der Universität. 1790 kam es zum Mainzer Knotenaufstand, als von den Studenten provozierte Handwerker die Studenten und Organe der Universität angriffen. In den Wirren nach der Gründung der Mainzer Republik 1792 und deren Niederschlagung durch die Preußen kam es zu einem allmählichen Erliegen des Lehrbetriebs. 1798 wurde die Universität unter französischer Herrschaft offiziell aufgehoben. Lediglich eine Grande école in Form einer \"École spéciale de médecine\" sollte beibehalten werden. So fanden bis 1823 in der medizinischen Fakultät noch Vorlesungen statt.", "section_level": 2}, {"title": "(Wieder-)Gründung 1946.", "content": "Die heute existierende Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde 1946 von der französischen Besatzungsmacht gegründet. Raymond Schmittlein, Leiter der Kultur- und Erziehungsabteilung der französischen Militärregierung, war einer der maßgeblichen Betreiber dieser Wiederbegründung. Durch das Dekret der französischen Militärregierung am 1. März wurde die Kontinuität der Mainzer Universität impliziert: Die Universität wurde „ermächtigt, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen“. Als erste Universitätsgebäude dienten die auch heute noch in Gebrauch befindlichen Reste einer Luftwaffenkaserne, die 1938 nach der Remilitarisierung des Rheinlandes während der Zeit des Nationalsozialismus errichtet worden war. Am 15. Mai 1946 nahm die nun „Johannes Gutenberg-Universität Mainz“ genannte Hochschule unter dem Leitspruch „Ut omnes unum sint – Dass alle eins seien“ den Lehrbetrieb auf. In der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ging die 1877 gegründete \"Philosophisch-Theologische Hochschule Mainz\" auf, sie wurde zu deren Katholisch-Theologischer Fakultät.", "section_level": 2}, {"title": "Kontinuitätsfrage.", "content": "Die Kontinuität zwischen Alter Universität und Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist wegen der Unterbrechung des Lehrbetriebes von über 100 Jahren strittig. Mit der Gründungsurkunde, in der ausdrücklich die Wiederaufnahme der Tätigkeit gestattet wird, begründete der Generalverwalter der französischen Militärregierung in Baden-Baden die umstrittene Kontinuität der Mainzer Universität. Begründet wird die Kontinuität besonders damit, dass die alte Universität nie förmlich aufgelöst wurde und weil der 1781 gegründete Mainzer Universitätsfonds von staatlicher Seite stets als Universitätsvermögen anerkannt wurde. Die Stiftung Mainzer Universitätsfonds, deren Erträge in vollem Umfang an die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz fließen, umfasst bis heute Wohnungen, Häuser und Erbbaurechte sowie 850 ha landwirtschaftliche Nutzfläche in Form von Ackerland und Weinbergen. Damit gehört die Stiftung zu den bedeutendsten Großgrundbesitzern in Rheinland-Pfalz. Lediglich das Priesterseminar und eine Hebammenlehranstalt bestanden in der Zeit bis zur Wiedereröffnung fort.", "section_level": 3}, {"title": "Nach 1946.", "content": "Im Jahr 1950 wurde das Forschungsinstitut für Wirtschaftspolitik gegründet. Seit der Wiedereröffnung der Universität widmete sich Fritz Straßmann dem Aufbau des Instituts für Chemie und des MPI für Chemie, das aus dem Umzug des vormaligen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie in Berlin nach Mainz entstand. 1956 wurde das MPI für Chemie von Otto Hahn eingeweiht. 1967 nahm Otto Hahn den Forschungsreaktor Mainz in Betrieb, der als Forschungsneutronenquelle dient. 1972 schlug sich die Wirkung der 68er Studentenproteste auch in der Struktur der Universität Mainz nieder. Die Fakultäten wurden aufgehoben und die Universität in Fachbereiche gegliedert. 1973 wurde im Zuge der Hochschulreform und der Neugliederung der Universität in Fachbereiche das Auslands- und Dolmetscherinstitut in Germersheim sowie die Hochschulinstitute für Kunst, Musik und Leibesübungen in die Universität eingegliedert. 1974 wurde schließlich Peter Schneider zum ersten Präsidenten der nun als „verfasste Gruppenuniversität“ organisierten Hochschule gewählt. 1979 wurde die erste Beschleunigerstufe des Elektronen-Beschleuniger MAMI (Mainzer Mikrotron) am Institut für Kernphysik in Betrieb genommen, nachdem vier Jahre zuvor die Entstehung eines solchen Rennbahn-Mikrotrons auf dem Campus der Universität beschlossen wurde. 1990 wurde die Stufe B des Elektronen-Beschleuniger MAMI (Mainzer Mikrotron) nach zehnjähriger Umbau- und Entwicklungszeit in Betrieb genommen. 1990 wurde Jürgen Zöllner Präsident, er blieb jedoch nur ein Jahr im Amt und wurde dann Minister für Wissenschaft und Weiterbildung des Landes Rheinland-Pfalz. Als Koordinator der SPD für Hochschulpolitik spielte der beurlaubte Professor des Institutes für Physiologische Chemie eine entscheidende Rolle in der Hochschulpolitik der SPD und bei der Entwicklung der Studienkonten. 2002 wurde die Johannes Gutenberg-Universität Mainz für ihre besonderen Reformergebnisse als „Best-Practice-Hochschule“ durch das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) ausgezeichnet. Im Jahr 2004 kam die Universität durch die europäischen und amerikanischen Marsmissionen Mars Express/Beagle 2 und Opportunity/Spirit in die Schlagzeilen, da zwei der wichtigsten Analysegeräte an Bord aus Mainz stammten. Das APXS (Alpha Particle X-Ray Spectrometer) wurde vom MPI für Chemie in Mainz auf dem Campusgelände der Universität und das MIMOS II (Miniaturisiertes Mößbauer-Spektrometer) an der Johannes Gutenberg-Universität entwickelt. Seit einer Strukturreform zum 1. Januar 2005 ist die Universität in elf Fachbereichen organisiert. 2006 wurden im Rahmen der 1960-Jahr-Feier zur Wiedereröffnung der Universität erstmals goldene Promotionsurkunden an die noch lebenden Promovenden der Jahre 1947 bis 1956 verliehen. Die allererste Promovendin war eine Zoologin, die bei Wolfgang von Buddenbrock-Hettersdorff promovierte. Weiterhin wurde die aktuelle vierte Stufe C des Elektronen-Beschleunigers MAMI (Mainzer Mikrotron) nach mehrjähriger Umbau- und Entwicklungszeit am Institut für Kernphysik für Experimente in Betrieb genommen. Vom Ministerium für Wissenschaft und Weiterbildung wurden die von Zöllner mitentwickelten Studienkonten im Wintersemester 2004/2005 eingeführt. Bei Überziehen des Studienkontos fallen in der Übergangszeit pauschal Studiengebühren von 650 Euro pro überzogenem Semester an. Die Studienkonten erlauben ein kostenfreies Erststudium innerhalb des 1,75-Fachen der Regelstudienzeit. In einem zweiten Schritt sollen die Konten zukünftig nach tatsächlich „verbrauchten“ Studienzeiten abgebucht werden. Ob der enorme Verwaltungsaufwand zur tatsächlichen Verbesserung der Studienbedingungen führt, ist nach wie vor umstritten. Messbarer Erfolg ist ähnlich wie bei der Einführung von Langzeitstudiengebühren in anderen Bundesländern der Rückgang der nominell eingeschriebenen Studierenden. Ob durch die Maßnahme tatsächlich weniger Lehrleistung an der Universität abgefragt wird, oder letztlich nur Karteileichen aus den Akten des Studierendensekretariates entfernt werden, ist durch die dezentrale Organisation der universitären Lehre nicht nachweisbar. Zum 1. März 2012 wurden die Studienkonten in Rheinland-Pfalz abgeschafft. Im Juni 2009 wurde das Helmholtz-Institut Mainz als Gemeinschaftsprojekt zwischen der Universität und der GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt gegründet.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Heute hat die Johannes Gutenberg-Universität Mainz rund 32.000 Studierende und besteht aus mehr als 100 Instituten und Kliniken. Beim Erasmus-Studierendenaustausch stand die Universität 2007 an erster Stelle, belegt seitdem bezüglich der absoluten Zahl der Austauschstudierenden im bundesweiten Vergleich deutscher Hochschulen Spitzenplätze und hat mit 15 % nach eigenen Angaben den höchsten Anteil ausländischer Studierender. Sie erhielt mehrfach das Europäische Qualitätssiegel für besondere Verdienste im Erasmus-Programm. Das Fächerspektrum ist fast vollständig, es fehlen lediglich die technischen Fächer, die Tiermedizin und Ernährungswissenschaften. Stattdessen kann man Buchwissenschaft, Sportwissenschaft, Anthropologie, Musik, Bildende Kunst sowie Theater- und Filmwissenschaft studieren. Die Fächervielfalt resultiert in einer Vielzahl von Hochschulgruppen, vom Debattierclub über studentische Unternehmensberatungen bis Unterwasserrugby. Die Hochschule ist Teil des IT-Clusters Rhein-Main-Neckar, dem Silicon Valley Europas. Für Seniorstudierende, Gasthörer und Studierende von Aufbaustudiengängen fallen Studiengebühren an.", "section_level": 2}, {"title": "Fachbereiche.", "content": "Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist seit dem 1. September 2010 in zehn Fachbereiche gegliedert. Dazu kommen die Hochschule für Musik und die Kunsthochschule, die als eigenständige künstlerische Hochschulen Teil der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sind.", "section_level": 2}, {"title": "Profilbereiche.", "content": "Profilbereiche der Forschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sind:", "section_level": 2}, {"title": "Studierendenparlament.", "content": "Das Studierendenparlament der Johannes Gutenberg-Universität setzt sich aus 35 Studierenden zusammen, die einmal im Jahr von und aus der Studierendenschaft heraus gewählt werden. Dem Studierendenparlament liegt das Haushaltsrecht über die Finanzen der Verfassten Studierendenschaft inne. Dieser Haushalt umfasst etwa 21 Millionen Euro und wird vor allem zur Finanzierung des Semestertickets verwendet. Darüber hinaus fasst das Studierendenparlament Beschlüsse politischer und anderweitig inhaltlicher Art, um die Studierendenschaft gegenüber der Öffentlichkeit oder anderen Organen der Universität zu vertreten. Außerdem erfüllt das Studierendenparlament die Aufgabe der parlamentarischen Kontrolle des Allgemeinen Studierendenausschuss in Form von Anfragen durch die Fraktionen. Auch werden die Mitglieder des Allgemeinen Studierendenausschuss sowie der ständigen Ausschüsse der Verfassten Studierendenschaft vom Studierendenparlament gewählt. Diese sind: Die letzte Wahl zum Studierendenparlament fand vom 16. bis 21. Mai 2019 statt. Ergebnisse der Hochschulgruppen (n. k. = nicht kandidiert):", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeiner Studierendenausschuss.", "content": "Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Johannes Gutenberg-Universität wird, von späteren Nachwahlen einzelner Personen abgesehen, auf der Konstituierenden Sitzung des Studierendenparlaments gewählt. Eine Ausnahme bilden die Mitglieder der Autonomen Referate, die ihrerseits von Personen aus den betroffenen Gruppen innerhalb der Studierendenschaft gewählt werden. Der AStA setzt sich aus dem Vorsitzenden, dessen Stellvertretung sowie Referenten in diesen Arbeitsbereichen zusammen:", "section_level": 2}, {"title": "Exzellenzinitiative.", "content": "Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz war eine von 39 Universitäten, die sich in der Exzellenzinitiative des Bundes beworben hatten. Zwar war das Zukunftskonzept „The Gutenberg Spirit: Moving Minds – Crossing Boundaries“ in der Initiative nicht erfolgreich, der Exzellenzcluster „Precision Physics, Fundamental Interactions and Structure of Matter“ (PRISMA) und die Graduiertenschule „Materials Science in Mainz“ (MAINZ) bekamen jedoch Fördermittel in Höhe von 50 Millionen Euro bewilligt.", "section_level": 2}, {"title": "Rankings und akademische Reputation.", "content": "Laut dem Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhielt die Universität Mainz absolut und personalrelativiert in den Jahren 2014 bis 2016 die höchsten Fördermittelbewilligungen der DFG in den Naturwissenschaften; für die Jahre 2011 bis 2013 befand sie sich unter den 20 Hochschulen mit der höchsten Bewilligungssumme in dieser Fachgruppe. Die DFG wählt in einem wettbewerbsorientierten Auswahlverfahren die besten Forschungsprojekte von Forschern an Universitäten und Forschungseinrichtungen aus und finanziert sie. Im Shanghai Academic Ranking of World Universities (ARWU) wurde die Universität Mainz 2013 im Vergleich der Universitäten (Academic Ranking of World Universities) auf den 12. Platz in Deutschland gewählt. Im Leiden Ranking 2013 und 2014 befindet sich die Universität Mainz in allen Kategorien unter den zwanzig besten Universitäten in Deutschland. Im QS World University Rankings 2014 wird die Universität Mainz in den Fächern Physik, Chemie und Pharmazie zu den besten 101–150 Universitäten der Welt gerechnet. Im Gesamtbereich Naturwissenschaften steht sie weltweit auf Rang 124 (2013). Im CHE-Hochschulranking 2014 belegte die Universität Mainz im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften in Deutschland insgesamt den fünften Platz. In 4 von 5 Kategorien wurden Spitzenpositionen erreicht. Bezüglich der Studienbedingungen liegt die Universität Mainz auf dem ersten Platz in Deutschland. Beim Master-CHE-Ranking des Studiengangs Wirtschaftswissenschaften belegt die Universität den ersten Platz in Deutschland. Mit Isabel Schnabel ist die Universität zudem im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung seit 2014 vertreten, wie bereits bis 2012 mit Beatrice Weder di Mauro. 2012 gehörte die Universität zu den Gründern der German U15, fünfzehn großen forschungsorientierten und medizinführenden Universitäten in Deutschland, die gemeinsam ihre Interessen in diesem Bereich wahrnehmen wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzierung & Unabhängigkeit.", "content": "Die Boehringer Ingelheim Stiftung hat der Universität Mainz Gelder in Höhe von 150 Millionen Euro gespendet, welche u. a. für den Aufbau des Instituts für Molekulare Biologie verwendet wurden. Die Verträge dazu wurden nicht veröffentlicht, laut Universität sollen diese aber mittelfristig auf der Internetseite der Stiftung abrufbar sein. Mitte 2016 wurde bekannt, dass die Universität der Boehringer Ingelheim Stiftung ein weitgehendes Vetorecht bei der Ernennung von Professoren eingeräumt hat. Dies wurde von der Hochschule bedauert.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Campusuniversität.", "content": "Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist eine Campus-Universität. Beinahe alle Institute und Einrichtungen sind auf einem ehemaligen Kasernengelände im Südwesten der Stadt untergebracht. Außerhalb des Campusgeländes befinden sich die Universitätsklinik sowie der 1973 eingegliederte Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften mit Sitz in Germersheim (vormals Auslands- und Dolmetscherinstitut Germersheim). Verschiedene kleinere Institute und Einrichtungen sind aus unterschiedlichen Gründen außerhalb des Campus untergebracht. So hat das Journalistische Seminar seinen Sitz in der „alten Universität“ neben dem Mainzer Theater. Das Institut für Vor- und Frühgeschichte ist samt Bibliothek in einem historischen Gebäude am Schillerplatz untergebracht. Auch die Studiengänge Filmwissenschaft und Mediendramaturgie, sowie die medienpraktischen Veranstaltungen der Publizistik, aber auch das Fernsehprojekt \"CampusTV\" sind nicht auf dem Campus untergebracht, sondern mit Videothek und Bibliothek im Medienhaus in der Wallstraße. Seit 2009 befindet sich das Institut für Psychologie zusammen mit der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie in einem Gebäudekomplex in der Binger Straße, bzw. in der Wallstraße. Berühmt war das ehemalige Studentenhochhaus Inter 1. Auf dem Universitätsgelände befinden sich außerdem der Elektronenbeschleuniger MAMI und der Forschungsreaktor Mainz, der botanische Garten sowie ein Sportstadion samt Hallenbad. Einmalig in der bundesdeutschen Hochschullandschaft ist die Integration der Hochschule für Musik, der Kunsthochschule und des Sports in eine Universität. Hierzu gehört auch die Integration von Katholischer Theologie und Evangelischer Theologie in \"einem\" Fachbereich, jedoch bilden die beiden Fächer weitgehend eigenständig agierende „Fakultäten“. Neben der Universität sind auf dem Campus auch das Max-Planck-Institut für Chemie und das Max-Planck-Institut für Polymerforschung untergebracht. In direkter Nachbarschaft zum Universitätscampus befindet sich ein Campus der Hochschule Mainz.", "section_level": 2}, {"title": "Bibliotheken.", "content": "Die Universität Mainz verfügt über eine Zentralbibliothek, neun fachbereichs- bzw. fakultätsübergreifende Bereichsbibliotheken sowie etwa 30 Fachbereichs(teil)bibliotheken als dezentrale Präsenzbibliotheken und eine Frauenbibliothek, die von den Studenten selbst verwaltet wird. Der Bestand umfasst derzeit etwa 4 Millionen Medien.", "section_level": 2}, {"title": "Supercomputer Mogon.", "content": "Im Jahr 2012 wurde der Supercomputer „Mogon I“ in Betrieb genommen. Mit einer Leistung von 287 TFlops gehörte \"Mogon I\" zu den leistungsstärksten Computern der Welt. Er belegte damals im weltweiten Ranking Platz 264 und deutschlandweit Platz 6 der schnellsten Computer. Vorrangig wird er für die Fachbereiche Physik, Mathematik, Biologie, Medizin und Geowissenschaften genutzt. Der im Sommer 2017 in Betrieb genommene Supercomputer „Mogon II“ belegt deutschlandweit Platz 1 der schnellsten Universitätscomputer. Seine Rechenleistung wurde u. a. während der COVID-19-Pandemie zur Selektion aussichtsreicher Medikamentenkandidaten genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Collegium musicum.", "content": "Gegründet wurde das Collegium musicum an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 1946 durch den damaligen Direktor des musikwissenschaftlichen Instituts, Arnold Schmitz. Danach stand es bis 1972 unter der Leitung von Ernst Laaff. Fast zehn Jahre dauerte die anschließende Zusammenarbeit mit Wolfram Wehnert, der 1973 die Direktion übernahm. Von 1985 bis 2012 leitete Joshard Daus das Institut. Seit Oktober 2012 hat Felix Koch die Leitung übernommen. Zielsetzung ist die enge Verknüpfung künstlerischer, musikwissenschaftlicher und pädagogischer Aspekte. Die beiden sinfonischen Haupt-Ensembles sind der UniChor Mainz und das UniOrchester Mainz. Seit 2013 tritt das chorische Auswahlensemble Gutenberg-Kammerchor hinzu.", "section_level": 2}, {"title": "Debattierclub.", "content": "Seit 2002 existiert der Debattierclub Johannes Gutenberg (DCJG) der Universität. Er zählt heute zu den größten und erfolgreichsten deutschsprachigen Debattierclubs. Es gelang dem DCJG dreimal den Titel des Deutschen Meisters und viermal den des Deutschen Vizemeisters zu gewinnen. Damit ist er der bislang erfolgreichste Club bei der Deutschen Debattiermeisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Elektronische Klausuren.", "content": "Die Universität Mainz gehörte zu den ersten Universitäten in Deutschland, welche seit dem Jahr 2004 die elektronische Klausur („E-Klausur“) einführten, und gilt bundesweit als Vorreiter auf diesem Gebiet. Mittlerweile werden 25 % aller Klausuren elektronisch geschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Studiengänge.", "content": "An der Johannes Gutenberg-Universität gibt es mehrere internationale integrierte Studiengänge, bei denen neben dem Erwerb des deutschen Studienabschlusses auch mindestens ein ausländischer Abschluss vergeben wird. Schwerpunktmäßig sind die binationalen Studiengänge Mainz-Dijon in den Geistes- und Kulturwissenschaften, der trinationale Master in European Studies und die Beteiligung der Mainzer Universität am Joint Degree Programme „Sociolinguistics and Multilingualism“ zu nennen.", "section_level": 2}, {"title": "Schreibweise.", "content": "Gemäß § 50 der amtlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung wäre der Name der Universität mit zwei Bindestrichen zu schreiben: \"Johannes-Gutenberg-Universität Mainz\". Diese Hochschule wählte aber – abweichend davon – die Schreibweise mit nur einem Bindestrich: \"Johannes Gutenberg-Universität Mainz\". So wird sie u. a. auch im Hochschulgesetz des Landes Rheinland-Pfalz, § 1 (2), bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Rektoren und Präsidenten.", "content": "Die Universität hatte bis 1974 einen Rektor, dem ein Prorektor zur Seite stand. Gründungsrektor war von 1946 bis 1947 Josef Schmid. Seit 1974 hat die Universität einen Präsidenten sowie zwei Vizepräsidenten. Gegenwärtig ist Georg Krausch Präsident (seit dem 1. April 2007); Vizepräsidenten sind derzeit Stephan Jolie (Studium und Lehre, seit dem 16. Januar 2018) und Stefan Müller-Stach (Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs, seit dem 1. April 2017). Für eine vollständige Übersicht über die Amtsinhaber siehe Liste der Rektoren und Präsidenten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist eine Universität in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Mit rund 32.000 Studierenden an etwa 100 Instituten und Kliniken gehört sie zu den zwanzig größten Universitäten in Deutschland.", "tgt_summary": "约翰内斯·谷登堡-美因茨大学(),简称美因茨大学,位在德国莱茵兰-普法尔茨州首府美因茨市,以西方活字印刷术发明人约翰内斯·谷登堡之名为大学命名。", "id": 1051404} {"src_title": "Grünblättriger Schwefelkopf", "tgt_title": "簇生黄韧伞", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Hut erreicht eine Größe von zwei bis sechs Zentimetern und ist leuchtend gelb bis grünlich gefärbt. Er ist zunächst kugelig, später flach ausgebreitet, wobei in der Mitte oft ein Buckel hervortritt, manchmal befindet sich dort auch eine Vertiefung. Der Scheitel ist etwas dunkler, oft blass fuchsrötlich oder orangebraun getönt. Die Oberfläche ist meist kahl und glatt, kann aber auch mit blassen Velumfasern bedeckt sein. Am Rand befindet sich oftmals ein häutiger Saum. Die dichtstehenden Lamellen sind zunächst gelblich, dann grünlich und schließlich bei Reife olivbräunlich gefärbt und angewachsen. Manchmal sind die Pilze unfruchtbar, wobei die Lamellen in ihrer Grundfarbe leuchtend gelb erscheinen. Der Stiel ist weißlich bis hellgelb, zur Basis hin dunkler, ins Bräunliche gehend, getönt. Er ist zwischen drei und acht oder auch zehn Zentimeter lang. Manchmal lässt sich eine schwach ausgeprägte faserige Ringzone erkennen. Das Fleisch ist vorwiegend gelb, im Stiel eher bräunlich gefärbt und besitzt einen sehr bitteren Geschmack. Die braunen Sporen haben eine Größe von 6–8 × 4–4,5 Mikrometern.", "section_level": 1}, {"title": "Artabgrenzung.", "content": "Von unkundigen Pilzsammlern kann er leicht mit dem essbaren Graublättrigen Schwefelkopf verwechselt werden, der eher graue Lamellen, weißes Fleisch und einen milden Geschmack besitzt. Ähnlich ist auch der Ziegelrote Schwefelkopf, dessen Hut eine kräftigere, ziegelrote Färbung hat. Das Stockschwämmchen, dessen Stiel beringt ist, kann ebenfalls zu Verwechslungen führen.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Der Grünblättrige Schwefelkopf ist ein weit verbreiteter und überall häufiger Pilz in den Wäldern Europas. Er wächst oft in großen Büscheln an totem Laub- und Nadelholz, vor allem an Baumstümpfen; das Substrat kann auch vergraben sein, so dass es nicht gleich als solches erkennbar ist. Er ist vor allem an Holz von Kiefer und Rotbuche zu finden. Der Pilz ist zwischen Mai und Dezember zu finden, kann aber bei mildem Wetter auch im Winter vorkommen. Der Grünblättrige Schwefelkopf hat forstwirtschaftliche Bedeutung, da sein Myzel sich ganz überwiegend saprotroph als Holzabbauer ernährt und nur selten gehölzparasitische Potenzen zeigt. Damit kann er womöglich die Ausbreitung des Hallimasch in seinem Verbreitungsgebiet vermindern. Dieser befällt neben Totholz auch lebende Bäume und bringt sie in wenigen Jahren zum Absterben.", "section_level": 1}, {"title": "Toxikologie.", "content": "Der Grünblättrige Schwefelkopf ist ein Giftpilz. Seine Giftstoffe (Fasciculole) wirken auf Magen und Dünndarm und lösen Erbrechen sowie Durchfälle aus; Dauerschäden treten jedoch nicht auf. Vor einiger Zeit glaubte man, der Pilz sei tödlich giftig, da Zellgifte isoliert wurden, die bei Mäusen Lähmungen und den Tod hervorriefen. Eine ähnliche Wirkung auf den Menschen wurde bisher nicht nachgewiesen. Die frühere Behauptung, dass der Grünblättrige Schwefelkopf Gifte des Grünen Knollenblätterpilzes enthalte, erwies sich als falsch.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "Ein Extrakt des Grünblättrigen Schwefelkopfes zeigt im Labor eine hemmende Wirkung gegenüber Thrombin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Grünblättrige Schwefelkopf (\"Hypholoma fasciculare\") ist ein Blätterpilz aus der Gattung der Schwefelköpfe. Der lateinische Name \"fascicularis\" beschreibt die Wuchsform und bedeutet auf deutsch „büschelig“.", "tgt_summary": "簇生黄韧伞(学名:\"Hypholoma fasciculare\")是一种常见的林地蘑菇,属球盖菇科韧伞属。这种真菌往往成簇生长在树桩、死根或阔叶树腐烂的树干上。", "id": 1456202} {"src_title": "El País", "tgt_title": "国家报", "src_document": [{"title": "Eigentümer.", "content": "Die Zeitung gehört zur größten Mediengruppe Spaniens, der Grupo Prisa, deren Hauptaktionär seit 2010 die US-amerikanische Gruppe Liberty Acquisition Holding ist. Im Jahr 2011 verzeichnete die Prisa-Gruppe (auch Eigentümerin von Cadena SER (Radio), Cinco Días (Finanzpresse), Los 40 Principales und anderen Medien) den größten Verlust in ihrer Geschichte: 451 Millionen Euro, sechsmal höher als im Vorjahr.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrichtung.", "content": "Die politische Ausrichtung von \"El País\" gilt als linksliberal. Sie steht der sozialistischen Partei PSOE nahe, versteht sich selbst allerdings nicht als sozialistisch oder sozialdemokratisch. Für die Zeitung schreiben aktuell unter anderem Antonio Muñoz Molina, Juan José Millás und Javier Marías, sowie der peruanische Autor Mario Vargas Llosa. Prinzipien der journalistischen Deontologie und der Sprachkultur sind in einem Redaktionsstatut und in dem Libro de Estilo niedergelegt. Über die Einhaltung der Prinzipien und Regeln von El País wacht ein Ombudsmann der Zeitung, der von den Lesern angerufen werden kann und in einer sonntäglichen Rubrik über seine Entscheidungen berichtet. \"El País\" ist Gründungsmitglied der Leading European Newspaper Alliance (LENA), in der sie zurzeit mit den Tageszeitungen \"Die Welt\", der italienischen \"La Repubblica\", \"Le Figaro\" aus Frankreich, \"Le Soir\" aus Belgien und den beiden Schweizer Blättern \"Tages-Anzeiger\" und \"Tribune de Genève\" bei der internationalen Berichterstattung redaktionell zusammenarbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ende 1975, in der Endzeit des Regimes unter dem Diktator Francisco Franco, wurde einer Gruppe von Journalisten die Gründung von \"El País\" von der Regierung erlaubt. Die erste Ausgabe erschien jedoch erst im Mai 1976, kurz nach Beginn der spanischen Transition, während der sie sich zu einer der wichtigsten publizistischen Plattformen des Landes entwickelte. Von besonderer Bedeutung für den Ruf der Zeitung war ihre Reaktion auf den Putschversuch vom 23. Februar 1981, als \"El País\", noch während die Putschisten das Parlament besetzt hielten, eine Sonderausgabe herausbrachte, in der sie sich zur demokratischen Verfassung bekannte. Mitte November 2002 wurde das Angebot der Internet-Präsenz \"El País Digital\" kostenpflichtig. Dies wurde 2005 unter anderem aufgrund der kostenlosen Online-Präsenz weiterer spanischer Zeitungen wie El Mundo wieder aufgegeben. \"El País\" praktizierte als erste auch die inzwischen weitverbreitete Beilagen-Publizistik in Magazin-Form (TV-Programm, Jugendmagazin, feuilletonistische Supplements etc.). Im November 2012 wurde bekannt gegeben, dass die Zeitung ein Drittel ihrer Mitarbeiter entlassen wolle. Die Lateinamerika-Ausgabe von \"El País\" wird von einer Redaktion in Mexiko-Stadt verantwortet. Bis Ende 2019 wurde sie in Mexiko-Stadt und in Buenos Aires gedruckt. Seither erscheint die Lateinamerika-Ausgabe nur noch digital.", "section_level": 1}, {"title": "Leitung.", "content": "Seit ihrer Gründung durch José Ortega Spottorno am 4. Mai 1976 hatte \"El País\" fünf Direktoren und seit Juni 2018 erstmals eine Direktorin.", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufer.", "content": "Die heutige Zeitung ist nicht die erste Zeitung mit dem Namen El País, die es in Spanien gab. Es gab eine andere, die 1887 gegründet und 1921 geschlossen wurde, mit einem sehr ähnlichen Logo, mit ägyptischen Buchstaben und in Großbuchstaben geschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "El País [] ( für \"Das Land\") ist die größte Tageszeitung Spaniens. Im Dezember 2015 betrug die durchschnittliche täglich verkaufte Auflage von El País (geprüft durch OJD) 221.390, im Jahr 2018 bei 85.594 Exemplare. Nach Angaben der OJD war sie im Dezember 2017 die Tageszeitung mit der zweithöchsten Auflage in Spanien. El País ist die am dritthäufigsten gelesene spanische Online-Zeitung und eine der drei Madrider Tageszeitungen, die (neben El Mundo und ABC) als landesweite Tageszeitungen Spaniens gelten. Sie ist auch die führende spanischsprachige Zeitung im Internet und erreichte laut Comscore-Daten im Dezember 2017 18.941.000 eindeutige Leser, ist somit die weltweit am häufigsten konsultierte digitale Zeitung in spanischer Sprache. Sie ist auch in sozialen Netzwerken präsent, mit mehr als 7,2 Millionen Followern auf Twitter und mehr als 4 Millionen auf Facebook.", "tgt_summary": "《国家报》()是西班牙的一家综合性日报,总部设在首都马德里,由普利沙集团所有。", "id": 1552033} {"src_title": "Laufwerk (Computer)", "tgt_title": "碟盤存儲", "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Während im Wort „Laufwerk“ ein mechanisches Gerät impliziert ist, gibt es auch Medien mit Speicherchips, für deren Zugriff keine bewegliche Mechanik erforderlich ist. Dazu zählen Speicherkarten, USB-Sticks, geräteinterne Speicher usw. Obwohl solche Geräte keine Laufwerke im engeren Sinne sind, werden auch sie so bezeichnet, weil sie aus der Sicht des Anwenders die gleiche Funktion haben. Um große Datenvolumen zu fassen, werden eigene Systeme aufgebaut, die nur der Datenspeicherung dienen. Diese sind über besondere Protokolle wie iSCSI mit dem Anwendungsserver per Netzwerk verbunden (NAS), oder in einem besonderen Storage Area Network (SAN) zum Beispiel mit Fibre Channel angebunden. Man spricht bei solchen Datenspeichern von Festplattensubsystemen, Tape Libraries und CD/DVD/WORM-Jukeboxen.", "section_level": 1}, {"title": "Volume.", "content": "Auch ein \"\" wird im Deutschen oft als \"Laufwerk\" bezeichnet. Traditionell ist dies auf denselben Systemen der Fall, die auch Laufwerksbuchstaben verwenden, etwa Windows von Microsoft.", "section_level": 1}, {"title": "Laufwerksbuchstaben.", "content": "Auf einigen Systemen, wie u. a. CP/M, DOS, Windows und OS/2, wird der Datenspeicher aus'wie Laufwerken im Betriebssystem als Laufwerksbuchstabe bereitgestellt bzw. kann darüber angesprochen werden. Gerätetreiber für externe Geräte, beispielsweise Cardreader oder Diskettenlaufwerke, stellen die verfügbaren Wechselmedien als Laufwerksbuchstabe im System bereit. Neben physischen Laufwerken im eigentlichen Sinne – als Hardware – gibt es verschiedene Methoden, die dazu führen, dass über das Betriebssystem für den Anwender „Laufwerke“ () sichtbar sind, die keine Eins-zu-eins-Entsprechung zu physischen Laufwerken haben: \"Partitionen,\" um ein Laufwerk in mehrere Dateisysteme zu unterteilen, \"logische Laufwerke\" für komplexere Verteilung von Dateisystemen auf Laufwerke, \"RAID\"-Systeme, um mehrere Laufwerke zusammenzulegen, sowie \"virtuelle Laufwerke,\" die physische Laufwerke auf Software- bzw. Betriebssystemseite nachbilden, wobei der Inhalt einzelner Medien in Abbild-Dateien vorgehalten wird. Auch freie Bereiche des Hauptspeichers können als Laufwerke in diesem Sinn verwendet werden. Diese werden als RAM-Disks bezeichnet. Da der Inhalt des Hauptspeichers beim Neustarten oder Ausschalten des Rechners verlorengeht, können RAM-Disks nicht als Massenspeicher verwendet werden. Ihr Vorteil liegt vor allem in den wesentlich kürzeren Zugriffszeiten und viel höheren Datenübertragungsraten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Laufwerk oder auch Speichergerät genannt – ist ein Gerät für den schreibenden und/oder lesenden Zugriff auf ein Speichermedium für digitale Daten. Das Speichermedium wird auch Datenträger oder, je nach Funktionalität, Massenspeicher genannt. Laufwerke lassen sich unterteilen in solche für Wechselmedien (Magnetband, Diskette, CD, DVD usw.) und Festplatten oder Solid-State-Drives (SSD), welche der Benutzer im Laufenden Betrieb wechseln kann. Sie können in einem Computer eingebaut sein (internes Laufwerk) oder ein eigenes, mit dem Computer verbundenes Gerät (externes Laufwerk) sein.", "tgt_summary": "碟盘存储(英语:Disk storage,或 英语:Disc storage),一种储存资料的机制,它将类比资料或数码资料存放在一个或多个经过特殊处理的圆盘表面,通过旋转圆盘的方式,来取出资料。根据它的储存媒介,又可以分成电子式、磁性式、光学式或机械式等。这类装置,最著名的就是磁盘,如软碟(floppy disk,FD)、硬盘(hard disk,HD)以及黑胶唱片、光盘(optical disk)等。碟盘驱动程序(disk drive)是用来控制这类硬件装制的软件驱动。", "id": 2926663} {"src_title": "Microsoft PowerPoint", "tgt_title": "Microsoft PowerPoint", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Programm wurde seit 1984 bei der Firma Forethought in Sunnyvale entwickelt und trug in dieser Phase den Namen \"Presenter.\" Die erste Version erschien im April 1987 für Apple Macintosh-Computer (mit 512 KB RAM). Durch die Übernahme von Forethought für 14 Millionen US-Dollar am 31. Juli 1987 erwarb Microsoft die Rechte an dem Programm. Die dann im Mai 1988 veröffentlichte Version 2.0 unterstützte erstmals Farben und wurde in mehrere Landessprachen lokalisiert. Die deutsche Sprachversion war ab dem 8. Dezember 1988 lieferbar. Mit der Einführung von Windows 3.0 wurde die Version 2.0 von PowerPoint für Windows am 22. Mai 1990 ausgeliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "PowerPoint ist das am weitesten verbreitete Präsentationsprogramm. 2001 schrieb Ian Parker, dass PowerPoint auf rund 250 Millionen Computern installiert ist. Die Zahl der täglich stattfindenden PowerPoint-Präsentationen wurde im selben Jahr von Microsoft mit 30 Millionen angegeben. Edward Tufte schätzt, dass jährlich bis zu 100 Milliarden Folien erstellt werden. Bei LaPorte et al. findet sich die Angabe, dass 95 Prozent aller Präsentationen mit PowerPoint erstellt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Konzepte.", "content": "PowerPoint ist ein seitenorientiertes Programm. Für die einzelnen Seiten, auch Folien genannt, bestehen umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Sie reichen von der einfachen Textfolie über Folien mit Grafiken, Tabellen und Diagrammen bis hin zu Folien mit Multimedia-Inhalten wie Film und Sound. Grafiken können dabei sowohl in PowerPoint selbst mit verschiedenen Zeichenwerkzeugen erstellt als auch in Form von Bildern (in den Formaten PNG, JPG, GIF, TIF, BMP, EMF, SVG) oder Piktogrammen (derzeit 863 mitgelieferte Grafiken im SVG-Format) eingefügt werden. Ebenso ist es möglich, Audio- (zum Beispiel in den Formaten MP3, M4A, WMA und WAV) und Videodateien (zum Beispiel in den Formaten MP4, WMV, AVI, und MPG) zu integrieren. Nachdem das Vorführen von Präsentationen mit Hilfe von Videoprojektoren \"(Beamern)\" oder Großbild-Monitoren die Verwendung von klassischen Folien auf Tageslichtprojektoren mehr und mehr verdrängte, spielen auch die Animationsmöglichkeiten in PowerPoint eine große Rolle (sie wurden in der Version 2002 für Windows bzw. v.X für Mac OS deutlich erweitert). Texte und Bilder lassen sich mit vielen verschiedenen Animationen in die einzelnen Folien einbinden. Der Wechsel zwischen den einzelnen Folien kann mit Folienübergangseffekten erfolgen. Eine spezielle \"Bildschirmpräsentationsansicht\" ermöglicht es, nur den Inhalt der Folie auf die Leinwand zu projizieren, während auf dem Monitor als Übersicht (sogenannte \"Referentenansicht\") die aktuelle und die nächste Folie sowie Notizen angezeigt werden. Dies wurde mit der Version 2004 in der Mac-Version eingeführt, nachdem Office v.X noch ein anderes Konzept für die Präsentationsansicht verfolgte. Dort wurde die in der gewöhnlichen PowerPoint-Bedienoberfläche aktuell am Monitor angezeigte Folie auf den Beamer als Vollbild übertragen, was den Vorteil hatte, dass Anpassungen an der Folie sofort an den Beamer übertragen werden konnten. Mit der 2004er-Version war dies nicht mehr möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Office-Implementierung.", "content": "PowerPoint wird sowohl einzeln als auch als Teil der verschiedenen Microsoft-Office-Pakete verkauft. Mit jedem neuen Release der Office-Pakete wird auch eine neue Version von PowerPoint herausgegeben, die den gleichen Namen trägt.", "section_level": 1}, {"title": "Programmierung und Automatisierung.", "content": "PowerPoint lässt sich mittels VBA (Windows/Mac OS außer PowerPoint 2008) und AppleScript (nur Mac OS) automatisieren und erweitern. Das Konzept von VBA steht allerdings mit den XP-Nachfolgern zur Revision an. Mit PowerPoint 2008 wurde die VBA-Unterstützung für den Mac fallengelassen, mit PowerPoint 2011 aber wieder eingeführt. Zudem ist die Windows-Version über.NET-Schnittstellen von externen Programmen automatisierbar, dazu existieren sogenannte „Interop“-Klassenbibliotheken.", "section_level": 1}, {"title": "Anzeige der Präsentationen.", "content": "Um die Präsentationen anzeigen zu können, muss PowerPoint vorhanden sein. Unter Windows, nicht unter Macintosh, kann auch der kostenlos erhältliche \"PowerPoint Viewer\" verwendet werden. Dieser ist bis zur Version 2003 von CD lauffähig, der PowerPoint Viewer 2007 muss installiert werden. Oft ist es jedoch auch möglich, PowerPoint-Präsentationen mit LibreOffice, Apache OpenOffice oder Keynote anzusehen und zu bearbeiten. Allerdings werden dabei nicht immer alle neuen Funktionen der jeweiligen PowerPoint-Versionen unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Dateiformate.", "content": "Nachdem Microsoft bisher das proprietäre, nicht offen dokumentierte Format \".ppt\" verwendete, werden die Präsentationen seit PowerPoint 2007 bzw. 2008 standardmäßig im \"Office Open XML\"-Format (\".pptx\") gespeichert. Die erstellten Präsentationen lassen sich auch als Webseiten (*.html) oder als einzelne Folien in den gängigsten Grafikformaten ausgeben. Neben dem Standard-Präsentationsformat (\".ppt\" bzw. \".pptx\" und \".pptm\" für Dateien mit Makros, letzteres nur Windows) wird häufig das Bildschirmpräsentationsformat (\".pps\" bzw. \".ppsx\") verwendet, das der sofortigen Anzeige der Präsentation im Vollbildmodus dient. Zwischen den beiden Formaten besteht inhaltlich kein Unterschied; es werden die gleichen Informationen gespeichert. Zur Anzeige der Präsentationen muss entweder die Vollversion des Programms oder der kostenlose \"PowerPoint Viewer\" für Windows auf dem Computer vorhanden sein. Alternativ lässt sich mit der Windows-Version von PowerPoint ab der Version 2003, mit der Option \"Verpacken für CD\", eine Präsentations-CD erstellen. Dabei werden alle mit der Präsentation verlinkten Dateien zusammengefasst. Eine Option ermöglicht, eine Autostart-Datei sowie den \"PowerPoint Viewer\" mit auf die CD zu brennen. Dieser ist von der CD aus lauffähig und muss auf dem Zielrechner nicht installiert werden. Für alte Versionen gibt es die \"„Pack & Go“-Funktion\", mit der eine gepackte Datei kopiert und auf dem Zielrechner entpackt wird. Die gepackte Datei hat die Dateiendung \".ppz\" und ist im ZIP-Format komprimiert. Wird PowerPoint mit Hilfe von VBA automatisiert, werden diese Makros entweder innerhalb der einzelnen Präsentationsdatei gespeichert oder können als Add-in (Dateiendung \".ppa\" bzw. \".ppax\") für alle Präsentationen die Funktionen von PowerPoint ergänzen. Zur Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes von Präsentationen, zum Beispiel zur Einhaltung eines Corporate Design, dienen Vorlagen mit den darin enthaltenen Mastern. Sie haben die Dateiendung \".pot\" bzw. \".potx\" oder \".potm\".", "section_level": 1}, {"title": "App.", "content": "Für PowerPoint wurde am 17. Dezember 2014 die erste iOS-App mit der Versionsnummer 1.4 lanciert. Es ist möglich, mit der App, die für das iPhone wie das iPad optimiert ist, vollständige Präsentationen zu erstellen oder zu editieren. Durch den Microsoft-Cloud-Dienst OneDrive können Präsentationen online abgespeichert werden und sind so von allen Geräten erreichbar. Es ist auch möglich, nur lokal eine neue Präsentation zu erstellen oder vorhandene zu speichern. Mit der Version 1.6 wurde ebenfalls iCloud gekoppelt. Am 21. April 2015 erschien die erste Applikation für die Apple Watch. Es wurde möglich, die Präsentation vom Handgelenk aus zu steuern. Ist die App über Bluetooth oder WLAN mit einem Apple-TV Gerät verbunden, so können Präsentationen in der Referenten-Ansicht auf dem Abspielgerät angezeigt werden und auf dem verbundenen Bildschirm (TV-Gerät oder Beamer) präsentiert werden. Durch Wischen nach rechts lassen sich die einzelnen Folien wechseln und man kann direkt mit dem Finger auf die Folien zeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Es kann zu Problemen mit Grafiken kommen, wenn Präsentationen auf Mac erzeugt und auf Windows abgespielt werden sollen. Dies liegt am nicht kompatiblen Format TIFF, das zwar als Standardformat bei Mac verwendet wird, allerdings in der Windows-Version nicht unterstützt wird. Gegenwärtig scheint es keine Lösung für dieses Problem zu geben, außer dem absoluten Vermeiden von Drag and Drop, um Bilder einzufügen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Microsoft PowerPoint ist ein Präsentationsprogramm von Microsoft.", "tgt_summary": "Microsoft PowerPoint,简称PowerPoint,是一个由公司开发的简报程序,是Microsoft Office系统中的其中一个组件。它支持Microsoft Windows以及Apple的Mac OS X操作系统。现时最新的版本是Microsoft PowerPoint 2019 for Windows及2016 for Mac。", "id": 483051} {"src_title": "Curare", "tgt_title": "箭毒", "src_document": [{"title": "Unterarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tubocurare.", "content": "Tubocurare wird aus der Rinde der Art \"Chondrodendron tomentosum\" sowie verschiedener anderer Arten der Mondsamengewächse (Menispermaceae) gewonnen. Diese Form des Curares wird vor allem von den Ureinwohnern Guayanas und des oberen Amazonasbeckens hergestellt. Die Bezeichnung Tubocurare oder Tubencurare leitet sich von der Aufbewahrung des flüssigen Curares in Bambusrohren (spanisch \"tubo\") ab. Die Hauptkomponente ist das Bisbenzylisochinolinalkaloid Tubocurarin, das früher auch in der Anästhesie Verwendung fand, heute jedoch durch die Verfügbarkeit neuerer Substanzen mit günstigeren Wirkprofilen obsolet ist. Im Tubo-Curare sind weitere Bisbenzylisochinolinalkaloide enthalten, wie zum Beispiel (–)-Curin, Chondocurarin und (+)-Chondocurin.", "section_level": 2}, {"title": "Calebassencurare.", "content": "Calebassencurare – gelegentlich auch Kalebassen-Curare geschrieben – wird vor allem aus Arten der Gattung der Brechnüsse (\"Strychnos\") gewonnen, insbesondere Strychnos toxifera. Aufbewahrt wird es in kleinen ausgehöhlten flaschenförmigen Kürbissen (spanisch \"calabaza\"). Gegenüber dem Topf- und Tubocurare gelten die Kalebassencurare als hoch toxisch. Es enthält verschiedene Strychnosalkaloide. Das Hauptalkaloid ist das Toxiferin I, welches als Muskelrelaxans bei medizinischen Operationen benutzt wird. Daneben enthält es 40 weitere Alkaloide. Weitere Vertreter sind zum Beispiel C-Dihydrotoxiferin, C-Curarin I und C-Calebassin.", "section_level": 2}, {"title": "Topfcurare.", "content": "Topf- und Tubocurare ähneln einander und sind weniger toxisch. Topfcurare ist typisch für die Indios des Orinocobeckens. Aufbewahrt wird das Gift, seinem Namen entsprechend, in kleinen Tontöpfen. Die Hauptvertreter sind Tubocurarin und Curarin.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "Curare ist ein kompetitiver Antagonist nikotinischer Acetylcholinrezeptoren. Es fungiert als Antagonist des Acetylcholins: Es besetzt die Bindungsstellen am Acetylcholinrezeptor, ohne diesen Rezeptor zu aktivieren. Eine Aktivierung durch den eigentlichen Agonisten des Rezeptors, das Acetylcholin selbst, kann somit nicht mehr stattfinden. Acetylcholin ist der Neurotransmitter an der neuromuskulären Endplatte, der Synapse zwischen motorischen Nerven und Skelettmuskeln. Deswegen bewirkt Curare eine schlaffe Muskellähmung. Zum Tode führt letzten Endes der Atemstillstand durch Lähmung der Atemmuskulatur. Das zentrale Nervensystem bleibt weitgehend intakt, auch der Herzmuskel ist nicht betroffen. Zur Therapie des neuromuskulären Blocks muss der Patient ausreichend beatmet werden, bis die Giftwirkung nachlässt. Alternativ lässt sich durch Einsatz eines Cholinesterase-Inhibitors (Pyridostigmin, Neostigmin) der Acetylcholinspiegel erhöhen und damit das Curare von der motorischen Endplatte verdrängen. Curare wirkt bei Aufnahme über die Blutbahn tödlich, nicht aber über den Verdauungstrakt. Der Genuss der mit dem Pfeilgift erlegten Beute ist daher ungefährlich. In der Anästhesie wurde Tubocurarinhydrochlorid als stabilisierendes (nicht depolarisierendes) Muskelrelaxans eingesetzt. Dies ist nach der Hypnose, Analgesie und Amnesie die vierte Komponente einer Narkose. Tubocurarin bewirkt auch eine Histaminfreisetzung mit Konstriktion der Bronchien und Blutdruckabfall. Aufgrund dieser sehr ungünstigen Nebenwirkungen finden in der modernen Anästhesie als nicht-depolarisierende Muskelrelaxantia heutzutage stattdessen Nachfolgesubstanzen wie Mivacurium (kurze HWZ), Pancuronium (lange HWZ), Vecuronium (mittlere HWZ), Cisatracurium, Alcuroniumchlorid oder Rocuronium Verwendung, die ein günstigeres Wirkprofil aufweisen. Ihr Wirkmechanismus ist jedoch prinzipiell der gleiche. Die Anwendung geringer Dosen nicht-depolarisierender Relaxantien vor Verabreichung depolarisierender Relaxantien (derzeit klinisch nur Succinylcholin) nennt man Präcurarisierung, einem mittlerweile weitgehend vom „Priming“ und „Timing“ abgelösten Verfahren. Ziel ist die Vermeidung von Faszikulationen durch die Depolarisation der Muskelfasern. Curare ähnelt in seiner Wirkung dem Coniin des Gefleckten Schierlings. Andere Acetylcholinrezeptorblocker sind das Nicotin des Tabaks, Anatoxin A einiger Cyanobakterien, Cytisin des Goldregens, Epibatidin der Baumsteigerfrösche und Arecolin der Betelnüsse. Diese Toxine fungieren, im Unterschied zu Curare, jedoch primär als Aktivator am nikotinischen Acetylcholinrezeptor, führen also zu einem Reiz und können dadurch Krämpfe hervorrufen, bevor eine physiologisch bedingte Inaktivierung des Rezeptors (und somit eine Rezeptorblockade) folgt und der curare-ähnliche, muskelrelaxierende Effekt auftritt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung des Gifts durch die Europäer.", "content": "Bereits die Conquistadoren beschrieben die tödlichen Giftpfeile der südamerikanischen Einwohner, deren Gift innerhalb kurzer Zeit das Muskelsystem des Getroffenen lähmte. So beschrieb der Dominikaner Gaspar de Carvajal, wie auf einer 1541 in Quito gestarteten Expedition auf dem Amazonas auf der Suche nach dem sagenhaften Eldorado zwei spanische Söldner von Giftpfeilen getroffen wurden und qualvoll starben. Spätestens 1516 hatte der von der Entdeckung der Neuen Welt berichtende italienische Chronist Pietro Martire d’Anghiera mit Skorpionstacheln bestückte Pfeile, aber auch ein aus bestimmten Baumsäften zubereitetes Pfeilgift erwähnt, wobei es sich um Curare gehandelt haben könnte. Das traditionelle Jagdgift ist beim Verzehr nicht schädlich, da es über den Magen-Darm-Trakt nur in unerheblicher Menge ins Blut der Menschen gelangt und so keine giftige Wirkung erzielen kann. Sein Gebrauch war in Südamerika weit verbreitet, wobei Rezeptur und Zubereitungsweise nach Region und Volksgruppe unterschiedlich waren. Curare wurde erstmals vom französischen Chemiker und Geographen Charles Marie de La Condamine beschrieben. La Condamine nahm an einer am 16. Mai 1735 gestarteten Expedition zum Äquator teil. Ziel der Expedition waren eigentlich Meridianmessungen. La Condamine sammelte darüber hinaus jedoch Informationen über die Rohstoffe der durchquerten Länder und die Bräuche der dort lebenden Einwohner. Unter anderem gelangten vergiftete Pfeile in seinen Besitz. Er schrieb über die von den Ticunas verwendete Substanz: Alexander von Humboldt beschrieb in seinem Reisebericht von der Station Esmeralda am Orinoco detailliert, wie das Curaregift von einem Indianer aus der frisch gesammelten Pflanze \"Mavacure\" über die Prozesse Eindampfen und Filtrieren gewonnen wurde. Humboldt und sein Begleiter Aimé Bonpland wurden dabei aufgefordert, von dem Saft zu kosten und sich von der Bitterkeit des Stoffes zu überzeugen. Der französische Ethnologe Claude Lévi-Strauss beschrieb in seinem Reisebericht \"Traurige Tropen\" die Zubereitung des Giftes bei den brasilianischen Nambikwara: Eine genaue Beschreibung der Verwendung durch die Indios des brasilianischen Urwalds stammt ebenfalls von Lévi-Strauss:", "section_level": 2}, {"title": "Medizingeschichte.", "content": "Zu den ersten, die in Europa mit Curare experimentierten, gehörte der französische Wissenschaftler Claude Bernard. An Experimenten mit Fröschen zeigte Bernard 1856, dass das Gift die Erregungsübertragung an neuro-muskulären Synapsen blockiert. Damit unterbleibt die Erregung des Muskels. Die Aufhebung der Curare-Wirkung durch Physostigmin wurde um 1900 durch den Wiener Arzt Jakob Pál entdeckt. Medizinische Verwendung fand das D-Tubocurarin, ein Alkaloid der Mondsamengewächse, das zur Ruhigstellung der Muskulatur der inneren Organe verwendet wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Curare ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene alkaloidhaltige Substanzen aus Brechnuss-Arten und Mondsamengewächsen, die von der indigenen Bevölkerung Südamerikas als Pfeilgift für die Jagd genutzt werden. Hergestellt wird Curare aus eingedickten Extrakten von Rinden und Blättern verschiedener südamerikanischer Lianenarten, wobei die Rezepturen der einzelnen Volksgruppen unterschiedlich sind. Nach den Aufbewahrungsformen der Gifte werden sie in Tubo-Curare, Topf-Curare und Calebassen-Curare unterteilt.", "tgt_summary": "箭毒(Curare,),一种生物碱类骨骼肌松弛药。来源于植物,现代医学中用作全身麻醉的辅助用药,常与环丙烷合用,尤其常用于腹部手术。属于神经肌肉阻断药,注射后在神经末梢与乙酰胆碱竞争,阻断来自骨骼肌的神经冲动,使骨骼肌松弛无力。首先对脚趾、耳部及眼部肌肉发生作用,次及颈部、背部及四肢肌肉,最后影响呼吸肌。大剂量时因麻痹呼吸而致死。其粗制品即称“箭毒”,南美印第安人以此涂抹在箭头或飞镖上用于狩猎。它曾被世界各地狩猎采集阶段的人使用,各种各样的箭毒主要来自南美洲,箭毒蛙的皮肤分泌物和箭毒马鞍子是著名的箭毒,南美洲原住民用“ampi”一词作为他们所用的一系列植物萃取的箭毒的总称。现在在南美洲,非洲和亚洲还有人在使用它。", "id": 2440030} {"src_title": "Ohrid", "tgt_title": "奥赫里德", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "In der Antike war der Ort unter dem griechischen Namen \"Lychnidós\" () bekannt, was entweder von \"lychnís\" (Genitiv \"lychnidós\"; „ein kostbarer Stein, der Licht ausstrahlt“) oder von \"lýchnos\" („Laterne“, „tragbares Licht“) kommt und vermutlich „Stadt des Lichts“ bedeutet. Später entstand aus \"Lychnidos\" unter den Römern das lateinische \"Lychnidus\" oder \"Lycnidus\". Im frühen Mittelalter taucht ein neuer Name auf.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Ohrid liegt auf (beim heutigen Marktplatz) am nordöstlichen Ufer des Ohridsees. Das Stadtgebiet erstreckt sich mit einer Fläche von rund neun Quadratkilometern über zwei Hügel und der umliegenden Ebene. Die beiden Erhebungen \"Gorni Saraj\" (Festungshügel) und \"Deboj\" liegen auf 785 bzw. und bieten einen Panoramablick über Stadt, See und Umgebung. Durch die Jahrhunderte wuchs die Stadt von ihrem historischen Stadtkern aus vor allem in Richtung Nordosten zu ihrer heutigen Größe heran; es entstanden so neue großflächige Wohngebiete, die heute bis zu den Dörfern Leskoec und Velgošti reichen. Östlich des Stadtgebietes erhebt sich der bis zu hohe Galičica-Bergzug, dessen Gebiet 1958 zum Nationalpark erklärt wurde. Zwischen Ohrid und dem Dorf Vapila – rund 15 Kilometer nördlich gelegen – erstreckt sich die Ohrid-Ebene. Danach beginnt die Hügellandschaft \"Plakenska Planina\" mit Höhen von über. Nordwestlich von Ohrid erhebt sich bei der St. Erasmus-Höhlenkirche ein kleinerer Gebirgszug, der die Ebenen von Ohrid und der Nachbarstadt Struga trennt. Südwestlich bildet der Ohridsee auf rund 4,5 Kilometer die natürliche Stadtgrenze. Mit Ausnahme des Sees sind Gewässer in Ohrid rar. Die kleinen Bäche \"Grašnica\" und \"Orman\" im Westen der Stadt münden südlich des Stadtstrandes \"(Gradska Plaža)\" in den See. Oft sind Wohngebiete in Bachnähe an regenreichen Tagen von Hochwasser bedroht. Die Stadtverwaltung unternahm Anfang 2000 einige Schutzmaßnahmen, wie die Tieferlegung des Bachbettes, die Erweiterung des Ufers, die teilweise Kanalisierung von einzelnen Bachabschnitten und die Errichtung von Schutzdämmen. Die Hochwassergefahr konnte so verringert werden. Im Weiteren führt von der Wasserquelle \"Biljanini Izvori\" („Weiße Quellen“) im Südosten der Stadt ein längerer Wasserlauf bis zum See, an dem sich eine Marina befindet.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "In Ohrid herrscht wie auch überwiegend im Land ein Übergangsklima", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der letzten Volkszählung vom Jahr 2002 hatte Ohrid 42.033 Einwohner. Zum orthodoxen Christentum bekannten sich 33.987, zum sunnitischen Islam 7.599, zur römisch-katholischen Kirche 119, zur protestantischen Kirche vier und zu anderen Religionen 324 Personen. Die Zahl der Haushalte wurde mit 12.043 angegeben, dies machte durchschnittlich 3,4 Einwohner pro Haushalt. Ohrid war zu Ende", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Stadt Ohrid ist offiziell nicht gegliedert, jedoch können größere Quartiere unterschieden werden, die aber meist nicht genaue Grenzen aufweisen. Zu den wichtigsten Stadtvierteln gehören \"Centar\", \"Varoš\", \"Košišta\", \"Mesokastro\", \"Leskaica\", \"Voska\", \"Daljan\", \"Železnička\", \"Ost-Ohrid\", \"Pristanište\" und \"Biljanini Izvori\". Sie wurden meist nach den örtlichen Gegebenheiten benannt. Die Quartiere \"Košišta\", \"Mesokastro\" und \"Varoš\" befinden sich um die mittelalterliche Festung (im Uhrzeigersinn und von Norden beginnend) und bilden zusammen den historischen Stadtkern mit zahlreichen Bürgerhäusern und engen Gassen. Mit anderen Städten auf dem Balkan, unter anderem Berat (Albanien) und Nessebar (Bulgarien), hat Ohrid große Ähnlichkeiten in der städtebaulichen Architektur. Als \"Varoš\" (früher auch \"Grad\", „Stadt“) wird derjenige Teil der Stadt bezeichnet, der sich innerhalb der einstigen Stadtmauern befand. Die beiden Hügel, welche die Mauern umschlossen, tragen die Namen \"Gorni Saraj\" („Obere Residenz“) und \"Deboj\"", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der fischreiche See und die strategisch günstige Lage zogen schon vor 5000 Jahren erste Siedler an. Die ältesten Skelettfunde auf dem Ohrider Stadtgebiet datieren aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. Etwa um 800 oder 700 v. Chr. erfolgte dann die Stadtgründung unter dem Namen \"Lychnidos\" (aus dem altgriechischen, „Stadt des Lichtes“). Aufgrund einiger archäologischen Zeugnisse nimmt man an, dass die Gründer von den illyrischen Encheläern abstammten. Diese siedelten zu dieser Zeit um das Gebiet des Ohridsees und am Oberlauf der mittel- und südostalbanischen Flüsse Drin, Shkumbin und Devoll (siehe hierzu Karte im Artikel \"Liste der Flüsse in Albanien\"). Vorerst war Lychnidos jedoch eine kleine, eher unbedeutende Fischersiedlung mit wenigen Handwerkern und Händlern. Als das Makedonische Reich seine Herrschaft immer weiter ausdehnen konnte, blieb auch Ohrid nicht von den makedonischen Feldzügen verschont. Obwohl das Gebiet westlich der Lynkestis lange Zeit in gewisser Weise unabhängig von den benachbarten Makedoniern war – ein Staatswesen ist nicht überliefert – eroberte der makedonische König Philipp II., der Vater Alexanders des Großen, im Jahr 355 v. Chr. die Lynkestis und konnte sein Einflussgebiet auch bis an die Ufer des Ohridsees ausdehnen. Um 335 v. Chr. eroberte Alexander der Große weite Teile Illyriens und Thrakiens. Fortan entwickelte sich die eher unbedeutende Siedlung Lychnidos zu einer Stadt (Polis), in der sich auch griechische Kolonisten ansiedelten. In dieser Epoche des Hellenismus wurde unter anderem das antike Theater errichtet. Erstmals gab es in Lychnidos Musen: Im Theater wurden Komödien, Tragödien und Dramen aufgeführt, die Hunderte von Zuschauern anzogen. Nach dem allmählichen Zerfall des riesigen Reiches Alexanders des Großen (siehe hierzu den Artikel \"Diadochenreiche\") schrumpfte der makedonische Machtbereich immer mehr, nicht zuletzt durch die drei Makedonisch-Römischen Kriege, deren Ergebnis 148 v. Chr. die Eroberung durch die Römer war. Auch Lychnidos wurde Teil der Römischen Republik und damit \"Colonia\". 146 v. Chr. wurde die römische Heerstrasse Via Egnatia angelegt. Die Lage Lychnidos an der strategischen Straße begünstigte die weitere Entwicklung der Stadt. Mit dem Verkehr auf dieser Trasse, die Rom und Konstantinopel verband, kamen Händler, Handwerker und römische Kolonisten nach Lychnidos. Die Stadt wurde Verwaltungs- und Handelszentrum der Region \"Dassaretia\", die bis in die frühe Kaiserzeit eine freie Kommune () blieb. Die örtlichen Autoritäten verewigten sich in zahlreichen Monumenten, den bedeutendsten archäologischen Dokumenten aus der Antike in Ohrid. Die Hellenisierung der Stadt kam im kulturellen Leben deutlich zum Ausdruck: Eine Agora, ein Gymnasion, ein Buleuterion und einzelne Tempel wurden errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Im alten Gebäude der Schule \"Kliment Ohridski\" wurde im Jahre 1985 innerhalb des Museumskomplexes nahe der St.-Kliment-Kirche vom \"Institut für Denkmalpflege\" und dem \"Nationalmuseum\" die ständige Ausstellung der slawischen Schreibkunde eröffnet \"(Museum von Ohrid)\". Unter den etwa 500 Exponaten befinden sich diverse Fotos, Kopien und Originale alter Handschriften aus der Stadt. Die Sammlung wurde anlässlich des 1100. Todestages von Method von Saloniki und seines Bruders Kyrill von Saloniki veröffentlicht, deren Werk den Slawen in der Kulturgemeinschaft der europäischen Völker eine würdige Stelle verschaffte. Das \"Stadtmuseum\" ist im Bürgerhaus der Familie \"Robevi\" untergebracht. Das Haus mit drei Etagen hat den für viele südbalkanische Städte typischen Baustil. Das Museum ist das älteste der Stadt und zeigt ethnographische und archäologische Ausstellungen, darunter 9000 antike und mittelalterliche Münzen aus der Region. Die \"Ikonengalerie\" in der Altstadt besitzt eine Sammlung von Ikonen aus Kirchen der Region. Das \"Museum des jungsteinzeitlichen Pfahldorfes\" im südlich von Ohrid gelegenen Gradište bietet einen Einblick in das Leben der Pfahlbausiedler um 1000 v. Chr. Dort wurden 6000 Holzpflöcke gefunden, die drei bis fünf Meter in den Boden gerammt waren. Archäologen schätzen die Anzahl der Gebäude auf 16. Die 1945 gegründete öffentliche Stadtbibliothek ist nach Grigor Parlitschew benannt und besitzt 100.000 Buchexemplare.", "section_level": 1}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Neben dem Stadtfest am 8. Dezember, dem kirchlichen Festtag des Heiligen Kliments, finden in Ohrid vor allem im Sommer mehrere Festivals statt, darunter im Mai das traditionelle \"Sindikalna Festival\". Im Juni wird der internationale \"Ohrid International Swimming Marathon\" von Sveti Naum", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Ohrid hat eine Vielzahl von Sportklubs. Der Fußballklub \"GFK Ohrid Lihnidos\" wurde 1921 gegründet und spielt in der regionalen Liga. Den Frauenfußballklub \"ŽFK Biljanini Izvori\" gibt", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Festung.", "content": "Die \"Festung des Zaren Samuil\", wie heute die Zitadelle meist genannt wird, steht auf dem höchsten Punkt der Stadt, dem Stadthügel \"Gorni Saraj\". Sie war Teil der Festungsanlagen, welche die Stadt umschlossen. Erste Spuren einer Befestigung, die möglicherweise von Philipp II. von Makedonien weiter ausgebaut wurde, stammen von", "section_level": 2}, {"title": "Kirchen und Klosteranlagen.", "content": "Das mittelalterliche Ohrid war ein geistiges Zentrum des Christentums in Südosteuropa. In den vielen orthodoxen Kirchen und Klöstern waren zahlreiche Skriptorien und Bibliotheken untergebracht. Seinen außerordentlichen kunsthistorischen Ruhm verdankt die Stadt vor allem zwei Kirchen:", "section_level": 2}, {"title": "Sophienkirche (Sveti Sofija).", "content": "Auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche wurde im 11. Jahrhundert unter dem griechischen Erzbischof Leo (1036–56) eine dreischiffige Kathedrale mit drei Apsiden, einer mächtigen Kuppel über dem Mittelteil und einem Glockenturm vor der Westfassade errichtet. 1317 ließ Erzbischof Grigorije das Gebäude um einen großen, zweigeschossigen Exonarthex mit Vorhalle, zwei weiteren Kuppeln und Galerien im Obergeschoss erweitern. Die Türken gestalteten die Kirche in eine Moschee um, wobei Glockenturm, Zentralkuppel und Innengalerien zerstört wurden. Sie fügten den noch heute bestehenden Minbar ein und übertünchten die Fresken, was diese – ungewollt – über die Jahrhunderte rettete. Diese wurden erst in den Fünfzigerjahren des", "section_level": 3}, {"title": "Klementskirche (Sveti Kliment).", "content": "Im Jahr 1295 stifteten der byzantinische Feldherr Progon Sguros und seine Gemahlin Eudokia, die Tochter des Kaisers Andronikos II., eine Kirche, die zunächst der Gottesmutter Peribleptos (\"Periblèptos\" = hochangesehen) geweiht war. Erst als später die Reliquien des Heiligen Kliments überführt worden waren, erhielt die Kirche, die wegen der Umwandlung der Sophienkirche in eine Moschee jetzt erzbischöfliche Hauptkirche war, den Namen Sveti Kliment. Der byzantinische Ziegelsteinbau auf dem Grundriss des „eingeschriebenen Kreuzes“ ist mit einer oktogonalen Kuppel und einer gestuften Altarapsis versehen. Im 14. Jahrhundert wurden zu beiden Seiten des Altarraums", "section_level": 3}, {"title": "Osmanische Bauwerke.", "content": "Die über 500-jährige osmanische Herrschaft hinterließ in Ohrid viele Spuren in Form von Bauwerken und Denkmälern. Als Hauptstadt eines Sandschaks war sie überregionales politisches, administratives, wirtschaftliches, religiöses und kulturelles Zentrum. Diese Bedeutung zeigt sich in der hohen Anzahl an osmanischen Baudenkmälern.", "section_level": 2}, {"title": "Moscheen.", "content": "In erster Linie sind da die zehn erhaltenen Moscheen zu erwähnen, welche die Kriege des letzten Jahrhunderts und die städtebaulichen Maßnahmen der darauffolgenden Regierungen überlebt haben. Alles in allem bauten die Osmanen 17 Moscheen in Ohrid (zwei davon waren in Moscheen umfunktionierte Kirchen), die meist Zentrum einer Mahalla waren. Sie wurden von Gelehrten, Politikern oder Militärs gestiftet und beherbergten oft eine Madrasa und ein \"İmaret\". Die Moscheen verteilen sich über die gesamte Stadt, konzentrieren sich aber auf die historischen Zentren. Sie werden alle von der muslimischen Gemeinde benutzt und betrieben. Die \"Ali-Pascha-Moschee\" wurde 1573 gebaut. Sie ist heute das größte islamische Gotteshaus der Stadt und wurde", "section_level": 3}, {"title": "Hamame, Türben etc..", "content": "Neben den Moscheen gibt es weitere gut erhaltene Kulturdenkmäler aus der osmanischen Zeit, den \"Voska-Hammām\" (orientalisches Badehaus); den Han (Karawanserei), heute ein Einkaufszentrum, den osmanischen Uhrturm (Sahat Kula) von 1725 und die Türbe (Mausoleum) des Sinaneddin Yusuf Çelebi der adeligen Ohrizâde-Familie aus dem Jahre 1591; sie waren alle feste Bestandteile der osmanischen Städtearchitektur. Der \"Voska-Hammām\" befand sich bis vor kurzer Zeit in einem sehr heruntergekommenen Zustand. Das Gebäude war unter Ranken und Staub verborgen, auch im Inneren waren Wände und Fliesen kaum zu erkennen. 2012 jedoch wurde mit türkischer Hilfe das ganze Areal um den Hammām erneuert und auch ein Museum eröffnet.", "section_level": 3}, {"title": "Andere historische Bauten.", "content": "Zeugnisse der antiken Geschichte der Stadt sind das Hellenistisch-Römische Theater und die frühchristliche Basilika aus dem 5. oder 6. Jahrhundert. Das Haus der Kaufmannsfamilie \"Robevi\" wurde zwischen 1863 und 1864 vom Baumeister Todor Petkow aus dem Dorf Gari bei Debar gebaut. Der Auftrag erfolgte vom Konstantin Robev, Familienoberhaupt zu diesem Zeitpunkt. Das Haus hatte einen Vorgängerbau, der 1827 errichtet wurde, und 1861/62 vom osmanischen Verwalter Ustref Beg niedergebrannt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Fischerei ist der älteste Wirtschaftszweig von Ohrid. Schon die antiken Illyrer gingen dieser Beschäftigung nach, denn der Ohridsee bot reichlich Speisefische. Während die Stadtbevölkerung auch in anderen Sektoren tätig war, sicherte in den benachbarten Dörfern Trpejca und Peštani nur der Fischfang den Lebensunterhalt der Einwohner. Weiterer wichtiger Zweig der Wirtschaft war vor allem das Handwerk, das durch die Schule von Ohrid Verbreitung fand. Breite Schichten der Bevölkerung waren Schreiner, Lederverarbeiter, Kesselmacher, Sattelmacher, Goldschmiede, Schneider, Schuhmacher und Holzschnitzer. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Ort, neben dem westmakedonischen Kastoria, ein Zentrum der Pelzverarbeitung und damit verbunden des Pelzhandels. Da Ohrid ein geistiges Zentrum war, waren die lokalen Baumeister, Handwerker, Maler, Ikonostasenbauer überregional bekannt. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Die historische Altstadt, das kulturelle Umland und die Natur mit dem großen See ziehen nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen aus den Nachbarländern und Durchreisende an. Der Großteil der Touristen kommt aus dem Inland, sowie aus Bulgarien, Serbien, Slowenien, den Niederlanden, vermehrt auch aus Russland und neuerdings aus China und Israel. Die Stadt bietet in der Sommersaison ein reges Nachtleben mit zahlreichen Cafés, Bars, Kneipen, Restaurants und sehr vielen Boutiquen. In diesen Monaten verwandelt sich die Stadt in eine Touristen-Hochburg: Nachtleben, volle Strände, Verkehrsüberlastung, Konzerte, Festivals, Vergnügungsparks, zahlreiche Charter-Flüge nach Westeuropa und kaum leere Hotelzimmer. Der Dienstleistungssektor ist ein weiterer Wirtschaftsfaktor in der Region. Die Bankinstitute \"Ohridska Banka\", \"Stopanska Banka\", \"Commercial Bank\" und \"Tutunska Banka\" haben Niederlassungen. In der Industrie zählt die Textilfabrik \"Ohridski Tekstilni\" zu den größten Arbeitgebern der Region. Der Großteil der Bevölkerung verdient ihren Lebensunterhalt im Gewerbe und im Einzelhandel. In der Landwirtschaft sind nur noch sehr wenige beschäftigt. Die Großbäckerei Жито леб (Žito leb, deutsch: Weizenbrot), die landesweit Brot, Back- und Süßwaren herstellt, hat ihren Sitz in Ohrid. 2002 wurde die von ihr produzierte Brotmenge auf 18.300 Tonnen beziffert.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der innerstädtische Verkehr wird hauptsächlich durch private Personenwagen, Busse und Taxis bewältigt. Durch die schadstoffreichen Abgase entsteht in der touristischen Hochsaison im Sommer oft Smog über der Stadt. Auch im Winter wird die Luft durch Holzofenheizungen stark verschmutzt. Viele Straßen sind in einem eher schlechten Zustand, obwohl ständig neu asphaltiert wird. Die Hauptverkehrsader ist der \"Bulevar Turistička\", der die Umgehungsstraße \"Železnička\" mit der Innenstadt und mit den touristischen Gebieten am östlichen Ufer des Ohridsees verbindet. Die Umgehungsstraße, auf die der Schwerverkehr von der Innenstadt verlegt ist, wurde 2011 erneuert und verbindet die Straße von Struga im Nordwesten mit der von Bitola im Nordosten der Stadt. Die Europastraße E852 verbindet", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Der 1992 gegründete größte Fernsehsender Südwestmazedoniens, TVM, hat seinen Sitz in Ohrid. In seinem Sendegebiet wohnen etwa 120.000 Zuschauer. Der 1957 gegründete", "section_level": 2}, {"title": "Bildungseinrichtungen.", "content": "Die Pflichtschulzeit dauert in Mazedonien acht Jahre; die fünf Grundschulen in Ohrid haben große Kapazitäten, da es viele Schüler gibt. Daneben existiert eine Schule für Musikbegabte, deren Besuch ebenfalls acht Jahre dauert. In der Sekundärstufe stehen drei Sekundarschulen zur Verfügung, eine polytechnische, eine gastronomische und eine naturwissenschaftliche. Die", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitswesen.", "content": "Im Osten der Stadt befindet sich das größte Krankenhaus von Ohrid und an der alten Straße nach Struga das Spital", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Ohrid arbeitet weltweit mit Städten vor allem auf dem Gebiet des Tourismus und Kulturaustausches zusammen, mit denen es seit 1977 zahlreiche Partnerschaften pflegt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ohrid (manchmal auch \"Ochrid\",, Aussprache:,, ) ist mit etwa 39.000 Einwohnern die achtgrößte Stadt Nordmazedoniens. Sie ist Verwaltungssitz einer Großgemeinde und liegt im Südwesten des Landes am Ohridsee, unweit der albanischen Grenze.", "tgt_summary": "奥赫里德(;)是位于北马其顿共和国西南部,奥赫里德湖东岸的一个城市。奥赫里德位于斯科普里西南,比托拉以西,靠近马其顿与阿尔巴尼亚的边界。奥赫里德人口大约有4.2万人,为马其顿第八大城市;于972—1018年间,此城曾是保加利亚第一帝国的首都。奥赫里德市内拥有丰富的古迹景点,例如城内的古教堂就达到365座,是一座观光资源丰富的城市。", "id": 2188548} {"src_title": "Schnellkochtopf", "tgt_title": "壓力鍋", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1679 erfand Denis Papin den \"Papin’schen Topf\", mit dem durch Erzeugung unterschiedlicher Drücke die Siedetemperatur von Wasser beeinflusst werden konnte. Dieser wurde auch in naturwissenschaftlichen Laboratorien eingesetzt. Ein moderner Schnellkochtopf kam 1927 unter dem Markennamen \"Sicomatic\" (kurz \"Siko\" für „Sicherheits-Kochtopf“) der Riedlinger Firma Silit auf den Markt. In der Schweiz wurde der Schnellkochtopf der Marke \"Flexsil\" der Firma Sigg in Frauenfeld populär. Dessen Überdruckventil arbeitete mit einem Gewichtsstein, nicht mit einer Feder. Der flexible (und unter Vorspannung stehend gekrümmte) Deckel wurde ohne Gummidichtung in den nach innen überstehenden Rand der Pfanne eingespannt, wobei der Deckelgriff als Hebel diente, und nicht wie heute üblich mit einem Bajonettverschluss geschlossen. Am 18. Mai 1946 reichte der Zürcher Max Keller beim Schweizerischen Institut für Geistiges Eigentum ein Patentgesuch für „Mit einer Signalvorrichtung und einem Überdruckventil versehener Einsatzkörper für Druckgefässe, insbesondere für Druckkocher“ ein. 1949 kam in der Schweiz \"Duromatic\" von Kuhn Rikon auf den Markt. In den 1950er-Jahren wurde in Österreich der \"Kelomat\" entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Funktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Der Schnellkochtopf ist ein dickwandiger Kochtopf, dessen Öffnung einen nach außen gebogenen Rand mit bajonettartigen Aussparungen zur druckfesten Aufnahme des Deckels besitzt. Der Deckel hat eine Gummiringdichtung und üblicherweise sowohl ein Regelventil als auch ein Sicherheitsventil zur Begrenzung des Drucks. Moderne Schnellkochtöpfe haben fest in den Deckel integrierte Ventile, bei älteren waren sie eingeschraubt. Das Regelventil besitzt meistens einen druckabhängig aufsteigenden Stift mit Ringmarkierungen zur Druckanzeige. Das Ventil ist heutzutage mit der Deckelverriegelung gekoppelt, so dass der Topf zur Unfallvermeidung nur drucklos geöffnet werden kann. Für die Drucktöpfe gibt es gelochte und ungelochte Einsätze zum Garen von Gerichten, die dadurch nicht mit dem noch flüssigen Kochwasser in Berührung kommen, sondern im Dampf gegart werden.", "section_level": 2}, {"title": "Funktion.", "content": "Beim Schnellkochtopf ist das eigentliche Kochgefäß in der Regel über einen Verschlussmechanismus (Bajonettverschluss) mit dem Deckel und einer Dichtung luft- und wasserdicht verschlossen. Durch den daraus folgenden Wasserdampfdruck ist es möglich, eine höhere Temperatur als normal zum Kochen zu erreichen und dadurch die Garzeiten zu verkürzen. Üblicherweise herrscht bei Betrieb im Topf etwa 1,8 bar Absolut-Druck, d. h. 0,8 bar Überdruck; das ist nicht besonders viel, erhöht jedoch die Siedetemperatur des Kochwassers auf etwa 117 °C. Die RGT-Regel besagt als Faustregel, dass die Reaktionsgeschwindigkeit bei einer Temperaturerhöhung von 10 Grad auf das 2- bis 3-fache ansteigt (die Garung ist insgesamt ein Zusammenspiel verschiedener chemischer Reaktionen). Mit dem Schnellkochtopf können auch in Höhenlagen, in denen Wasser unter normalen Bedingungen nicht auf 100 °C erhitzt werden kann, „Tieflandgerichte“ gekocht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Ein Schnellkochtopf ist ein Druckgefäß, das einer Baumusterprüfung unterzogen werden muss, bevor es in den Handel gebracht werden darf, da er in den Geltungsbereich der Richtlinie 2014/68/EU über Druckgeräte fällt. Als zusätzliche Sicherheit gegen die bestehende Berstgefahr des Topfes (z. B. bei verklebtem Regelventil) hat ein Schnellkochtopf immer auch ein Sicherheitsventil, das eventuellen Überdruck sicher abbauen kann. Eine Druckanzeige ist vom Prinzip her nicht zwingend notwendig, da aber die notwendige Druckregelung mit einfachsten Mitteln eine Anzeige ermöglicht, ist sie mit eingebaut. Meistens ist diese ein Stäbchen, das je nach Druck mehr oder weniger weit aus dem Deckel heraussteht. So ist die minimal notwendige Wärmezufuhr zum Druckerhalt leicht einzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Einzelteile eines modernen Schnellkochtopfs.", "content": "Bild 2: Deckel von außen Bild 3: Deckel von innen Um den Deckel öffnen (drehen) zu können, muss zuerst mit dem Schieber am Deckelgriff der Einraster eingezogen (der Deckel entriegelt) werden. Dabei wird gleichzeitig das Sicherheitsventil, jetzt in seiner Funktion als Druckentlastungsventil, zwangsweise geöffnet. Bild 4: Einzelteile des Regelventils", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung.", "content": "Zusätzlich zum Kochgut (Braten, Pellkartoffeln, Früchte zum Entsaften usw.) wird eine bestimmte Mindestmenge an Wasser in den Topf gegeben und der Deckel gasdicht verschlossen. Beim Erhitzen verdampft ein Teil des Wassers und der Druck im Topf steigt. Vor dem Öffnen eines Drucktopfes muss zuerst der Druck abgebaut werden: entweder über das Ventil (Schnellentlüftung) oder durch Erkalten. Die Schnellentlüftung eignet sich nur für feste Speisen: Flüssige Speisen würden verspritzen, Kartoffeln platzen bei Schnellentlüftung auf. Die ordnungsgemäße Funktion der Ventile, die beispielsweise durch Verschmutzung beeinträchtigt werden kann, muss sichergestellt sein. Bei zu hohem Druck kann Dampf an der Dichtung entweichen oder das schlagartige Verdampfen des Wassers beim Öffnen unter Druck zu Verbrühungen führen. Nur bei mangelnder Wartung kann es im schlimmsten Fall zu einem Bersten des Kessels („Kesselzerknall“) kommen. Ein solcher kann selbst bei verhältnismäßig geringem Überdruck eines Dampfkochtopfes schwere Verletzungen oder Verbrühungen verursachen. Die Druckanzeige besitzt meist zwei Stufen. Die zweite (höhere) Stufe ist die normale, mit der die Zubereitungszeiten um etwa 50–70 % gesenkt werden (bei oben genannten höheren Druck- und Temperaturwerten). Für empfindliche Lebensmittel ist die erste Stufe geeignet, bei der der Garvorgang etwas länger dauert, aber immer noch weniger lang als in einem üblichen Topf. Blumenkohlröschen auf ‚normal‘ (3–3,5 Minuten) sind kaum \"à point\" zu bekommen; auf Stufe eins ist der richtige Garzeitpunkt einfacher erreichbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schnellkochtopf, Druckkochtopf, Drucktopf, Dampfdrucktopf, Dampfkochtopf ist ein Kochtopf, in dem Lebensmittel bei höheren Temperaturen als der Normalsiedetemperatur (bei Wasser 100 °C auf Meereshöhe) gegart werden können, wodurch sich die Kochzeit verkürzt. Die Erhöhung des Siedepunkts wird dadurch ermöglicht, dass sich im druckfest verschlossenen Topf ein erhöhter Druck aufbauen kann.", "tgt_summary": "压力锅(又名快锅、高压锅、压力煲等)是一种厨房的锅具。压力锅利用液体在较高气压下沸点会提升这一物理现象,对水施加压力,使水可以达到较高温度而不沸腾,以加快炖煮食物的效率。在高海拔地区,利用压力锅可避免水沸点降低而不易煮熟食物的问题。", "id": 2593664} {"src_title": "Risikomanagement", "tgt_title": "风险管理", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Das Risikomanagement umfasst Risikobeurteilung, Risikobewältigung und Risikokommunikation, wobei die Risikobeurteilung in die Teilbereiche Risikoidentifikation, Risikoanalyse und Risikobewertung untergliedert ist. Ein Risikomanagement kann erst mit der Risikowahrnehmung beginnen, sie ist die Voraussetzung dafür, dass Risiken überhaupt erkannt und entdeckt werden können. Hierbei ergibt sich bereits das Problem, dass verschiedene Risikoträger dasselbe Risiko unterschiedlich oder gar nicht wahrnehmen. Erfolgt die Risikowahrnehmung fehlerhaft als selektive Wahrnehmung, so werden nur bestimmte Risiken wahrgenommen, andere vorhandene jedoch ausgeblendet. Eine mangelhafte Risikowahrnehmung wirkt sich negativ auf die nachfolgenden Phasen des Risikomanagements aus.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben des Risikomanagements.", "content": "Das Risikomanagement ist eine Aufgabe, die einer Funktion in einer Organisationseinheit in Unternehmen oder Behörden zugeordnet ist. Risikomanagement ist nach der Norm ISO 31000: 2009 eine Führungsaufgabe, im Rahmen derer die Risiken einer Organisation identifiziert, analysiert und später bewertet werden. Hierzu sind übergeordnete Ziele, Strategien und Politik der Organisation für das Risikomanagement festzulegen. Im Einzelnen betrifft dies die Festlegung von Kriterien, nach denen die Risiken eingestuft und bewertet werden, die Methoden der Risikoermittlung, die Verantwortlichkeiten bei Risikoentscheidungen, die Bereitstellung von Ressourcen zur Risikoabwehr, die interne und externe Kommunikation über die identifizierten Risiken (Berichterstattung) sowie die Qualifikation des Personals für das Risikomanagement. 2018 ist eine aktualisierte Version der Norm ISO 31000 erschienen. Eine formale Ausbildung und Zertifizierung zum Risikomanager kann in Deutschland dem Stand der Technik entsprechend gemäß DIN VDE V 0827 „Notfall- und Gefahren-Systeme – Teil 1: Notfall- und Gefahren-Reaktions-Systeme (NGRS) – Grundlegende Anforderungen, Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Aktivitäten“ und in Österreich nach ONR 49003 „Risikomanagement für Organisationen und Systeme – Anforderungen an die Qualifikation des Risikomanagers – Anwendung von ISO/DIN 31000 in der Praxis“ erfolgen. Risikomanagement wird als ein fortlaufender Prozess verstanden, in dem Planung, Umsetzung, Überwachung und Verbesserung kontinuierlich stattfinden (Demingkreis: „Plan-Do-Check-Act“). Risikomanagement soll über die gesamte Lebensdauer einer Organisation zur Anwendung kommen und eine Kultur der Risikolenkung in der Organisation entstehen lassen. Die in der Norm ISO 31000 beschriebenen Grundsätze und Verfahren zum Risikomanagement gelten allgemein. Sie können in allen Bereichen, in denen Risiken existieren, angewendet werden und sind nicht auf eine spezifische Branche zugeschnitten. Das Risikomanagement (Risikofrüherkennungssystem) insbesondere der Aktiengesellschaften orientiert sich an den Anforderungen des Kontroll- und Transparenzgesetzes (KonTraG) und dem darauf basierenden IdW-Prüfungsstandard PS 340 und dem jüngeren DIIR Revisionsstandard Nr. 2 des Deutschen Instituts für Interne Revision (von 2018). Ziel ist es, bestandsbedrohende Risiken frühzeitig zu erkennen und nachvollziehbar zu überwachen. Da oft gerade Kombinationseffekte mehrerer Einzelrisiken bestandsbedrohend werden, wird eine Aggregation der Einzelrisiken zur Bestimmung des Gesamtrisikoumfangs gefordert (Risikoaggregation). Der ökonomische Mehrwert des Risikomanagements ist die Reduzierung der Wahrscheinlichkeit bestandsbedrohender Krisen durch mehr Risikotransparenz. Die Beurteilung des Grades der finanzwirtschaftlichen Bestandsbedrohung erfolgt durch die Berechnung der Auswirkungen von Risiken auf das zukünftige Rating mittels einer sogenannten Ratingprognose. Als weitere Vorteile eines leistungsfähigen Risikomanagements sind eine Verbesserung der Planungssicherheit und eine Reduzierung der Risikokosten zu nennen. Der Risikomanagement-Prozess umfasst im Einzelnen: Um die Komplexität des Risikomanagement-Prozesses zu bewältigen, große Datenmengen zu analysieren und ein strategisches Risikomanagement zu implementieren, bedienen sich viele Unternehmen einer Risikomanagement-Software. Diese ist in der Lage, die Risiken eines Unternehmens abzubilden oder zukünftige Risiken zu simulieren.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmensrisiken.", "content": "Das Unternehmensrisiko findet zunächst in der Volatilität des Ergebnisses (Gewinn oder Verlust) seinen Niederschlag, die durch statistische Analysen oder zukunftsorientiert mittels Risikoaggregation bestimmbar ist. Gemeint ist die durch Unvorhersehbarkeit der Zukunft bestehende Möglichkeit von betrieblichen Zielen abzuweichen. Die extreme Ausprägung des Unternehmensrisikos wird Insolvenzrisiko genannt und drückt die Wahrscheinlichkeit aus, dass das Unternehmen wegen Zahlungsunfähigkeit und/oder Überschuldung seinen Verpflichtungen nicht oder nicht in voller Höhe nachkommen kann. Die vom aggregierten Risikoumfang, aber auch der Risikotragfähigkeit (Eigenkapital) und der Ertragskraft, abhängige Insolvenzwahrscheinlichkeit wird durch das Rating ausgedrückt (siehe auch Ratingprognose und Insolvenzprognoseverfahren). Eine Insolvenz kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, wobei allgemein zwischen internen und externen Insolvenzursachen differenziert wird. Interne Ursachen betreffen die Aktivitäten, die unmittelbar vom Unternehmen selbst ausgehen und schließlich zur Insolvenz führen. Hierbei kann es sich beispielsweise um Fehlplanungen oder Fehleinschätzungen des Managements handeln. Externe Insolvenzursachen betreffen Faktoren, die von außen auf das Unternehmen einwirken, beispielsweise strukturelle und konjunkturelle Veränderungen des Unternehmensumfelds sowie Markteintritte von neuen Wettbewerbern. Aktiengesellschaften müssen nach dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich ( Abs. 2 AktG) zur frühzeitigen Erkennung von Risiken ein Überwachungssystem einrichten, um den Fortbestand der Gesellschaft gegen gefährliche Entwicklungen zu sichern. Der Vorstand der AG steht dabei in der obersten Verantwortung. Eine Verpflichtung des Vorstandes zur Einrichtung eines Überwachungssystems bestand nach dem AktG bereits vor Inkrafttreten des KonTraG. Für Kreditinstitute unterteilt man das betriebswirtschaftliche Gesamtrisiko in ein operationelles Risiko (z. B. durch Ausfälle in der IT), das Kreditrisiko (d. h. den Ausfall von Kreditnehmern), das Kontrahentenrisiko (d. h. den Ausfall von Kontrahenten bei Handelsgeschäften) als besonderen Teil des Kreditrisikos, das Liquiditätsrisiko (fällige Gelder können nicht aus den flüssigen Mitteln bedient werden), Marktliquiditätsrisiko (Geschäfte können auf Grund mangelnder Marktliquidität nicht zu den erwarteten Bedingungen abgeschlossen werden) und das Marktrisiko (z. B. Wechselkursrisiko, Zinsänderungsrisiko). In der Praxis wird oftmals das Reputationsrisiko (Risiko des Ansehensverlustes durch geschäftspolitische Entscheidungen o. Ä.) separat vom operationellen Risiko betrachtet. Die Häufung von risikobehafteten Engagements, die (z. B. aufgrund von Branchenrisiken oder Länderrisiken) in engem Zusammenhang stehen, bezeichnet man in der Kreditwirtschaft auch als Klumpenrisiko.", "section_level": 2}, {"title": "Risikomanagement in der Finanzdienstleistung.", "content": "Dabei tragen die Kreditinstitute Liquiditätsrisiken, als Finanzintermediäre übernehmen sie außerdem die Fristen-, Losgrößen- und Transformationsrisiken. Die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (BA) für die Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute in Deutschland geben einen Rahmen für ein angemessenes und wirksames Risikomanagement vor. Er soll dazu dienen, Missständen im Kredit- und Finanzdienstleistungswesen entgegenzuwirken. Die Prozesse des Risikomanagements betreffen: Das Institut hat geeignete Indikatoren für die frühzeitige Identifizierung von Risiken abzuleiten, die die Einrichtung und Weiterentwicklung eines Systems von Risikokennzahlen und eines Risikofrüherkennungs- und Risikoklassifizierungsverfahrens ermöglichen. Zur Anwendung der Risikoquantifizierung wird festgestellt: \"Da jegliche Methoden und Verfahren zur Risikoquantifizierung die Realität nicht vollständig abzubilden vermögen, ist dem Umstand, dass die Risikowerte Ungenauigkeiten aufweisen oder das Risiko unterschätzen könnten, bei der Beurteilung der Risikotragfähigkeit hinreichend Rechnung zu tragen.\" In diesem Zusammenhang steht auch die Forderung: \"Bedeutende Schadensfälle sind unverzüglich hinsichtlich ihrer Ursachen zu analysieren.\" Es dient dazu, Systemschwachstellen und Unzulänglichkeiten in den Risikomodellen zu erkennen sowie der statistischen Ermittlung von Schadenshäufigkeiten (Erfahrungsrückfluss). Die Mindestanforderungen an das Risikomanagement für die Kreditinstitute geben einen Rahmen für die Einhaltung der Treuepflicht bei der Verfügung fremden Vermögens vor. Im Fall der Verletzung der Treuepflicht (Missbrauch) kommt die Strafbarkeit der Untreue gemäß StGB zur Anwendung. Für Versicherungsunternehmen zählt die Übernahme von Risiken zum eigentlichen Geschäftsmodell. Versicherungen begrenzen die Wahrscheinlichkeit einer überdurchschnittlichen Belastung durch Schadensfälle durch die Größe des Versicherungskollektivs, darüber hinaus in erster Linie durch Rückversicherung, mit deren Hilfe sie Großschäden und Kumulrisiken begrenzen. Versicherungstechnische Risiken spielen im Versicherungsmarkt als Vorstufe zur Versicherung eine zentrale Rolle. Bevor ein Risiko richtig versichert werden kann, muss es erkannt, bewertet und der Umgang mit dem Risiko festgelegt werden. Die europäische Richtlinie Solvabilität II stellt umfangreiche Anforderungen an das Risikomanagement in Versicherungsunternehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Risikoarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Risiken des nationalen und internationalen Finanzsystems.", "content": "Finanzkrisen sind größere Verwerfungen im Finanzsystem, die durch einen Rückgang der Vermögenswerte und die Zahlungsunfähigkeit zahlreicher Unternehmen der Finanzwirtschaft und anderer Branchen gekennzeichnet sind und die die ökonomische Aktivität in einem oder mehreren Ländern beeinträchtigen. Sie manifestieren damit das \"Risikopotential des Finanzsystems\", wie auch das Versagen des nationalen bzw. internationalen Risikomanagements und seiner Kontrollorgane. Nationale und internationale Regelwerke, wie Mindestanforderungen an das Risikomanagement (BA), Basel II und Basel III werden zur Risikokontrolle erstellt und – wie die Erfahrung zeigt – mit jeder neuen Krise fortgeschrieben. Nach Kondratjew durchläuft die Weltwirtschaft immer wiederkehrende Zyklen, die jeweils durch schwere wirtschaftliche Turbulenzen beendet werden. Die Mechanismen für diese Konjunkturzyklen sind immer gleich. Die grundlegenden Mechanismen für das Kollabieren komplexer Systeme, sei es nun in der Finanzwirtschaft oder einer komplexen Industrieanlage wie einem Chemiewerk oder Kernkraftwerk, sind immer dieselben. Charakteristisch für diese Systeme ist, dass sie aus einer praktisch nicht mehr überschaubaren Anzahl von Komponenten bzw. Funktionseinheiten bestehen und über vielschichtige Wirkungsstrukturen das gemeinsame Systemergebnis erzielen. Aus der Anwendererfahrung wird das System ständig verbessert, so dass es nach einer Erprobungszeit als stabil und ausgereift gilt. Wegen der großen Risiken, die mit einem Scheitern der System verbunden sind, unterliegen diese Systeme vielfältigen Kontrollmechanismen. Je länger ein System ohne großen Schaden betrieben wird, desto mehr wird es von seinen Betreibern und Kontrolleuren als sicher empfunden. In diesem Zustand beginnt das Sicherheitsnetz des Systems an Wirksamkeit zu verlieren. Kompromisse zu Gunsten des Unternehmenserfolges gegenüber der Sicherheitsvorsorge sind leichter durchsetzbar, mit der Folge, dass sich im System zunehmend unerkannte Fehler festsetzen (vgl. Charles Perrow, Normal Accidents, 1984). In der Finanzwirtschaft erklärt es – je nach Stand im laufenden Zyklus – den Ruf nach mehr bzw. weniger Regeln auf dem Finanzmarkt.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltrisiken.", "content": "Umweltrisiken sind aus Unternehmenssicht wirtschaftliche Risiken, die dadurch entstehen, dass durch Umweltschäden (Bodenkontamination, Schadstoffemission, Verseuchung von Gebäuden, Gesundheitsschäden des Personals, Produktmängel) Wirtschaftsgüter ganz oder teilweise der Wertminderung unterliegen, kostenintensiv entsorgt werden müssen oder nur mit hohen Kosten wiederhergestellt werden können. Arbeitnehmer können durch mangelnden Arbeitsschutz und mangelnde Arbeitssicherheit erkranken und dadurch das Risiko von Fehlzeiten erhöhen. Das Umweltrisikomanagement befasst sich mit der Handhabung dieses Umweltrisikos und stellt in Unternehmen einen Teilbereich des betrieblichen Umweltmanagements und des Risikomanagements dar. Es werden interne und externe Umweltrisiken unterschieden, wobei externe Umweltrisiken wie Sturm oder Hochwasser auftreten können. Die internen Umweltrisiken liegen im Unternehmen begründet und können technische, technologische oder organisatorische Schäden sein wie etwa die Betriebsstörung. Es werden drei Arten von Umweltrisiken unterschieden: Im Bereich des Hochwasserschutzes wurde von staatlicher Seite die Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie 2007/60/EG eingeführt. Im Bereich des Brandschutzes werden Brandschutzbedarfspläne für Feuerwehren mit standardisierten Schutzzielen sowie lokalen Besonderheiten erstellt. Weiträumige Risiken werden in einem Gefahrenzonenplan dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Risiken.", "content": "Sicherheitsmanagement (SM) ist synonym zu Risikomanagement und wird definiert: „SM: Führt, lenkt und koordiniert eine Organisation in Bezug auf alle Sicherheitsaktivitäten.“ Die Verwendung des Begriffs „Sicherheitsmanagement“ in der Technik (im deutschen Sprachraum) erklärt sich aus der allgemeinen Verwendung des Begriffs „Sicherheit“ in der Technik. Sicherheitsmanagementsysteme (SMS) kommen heute in allen Industriebereichen mit Gefährdungspotentialen zur Anwendung. Die Notwendigkeit der Einführung und Anwendung der SMS ergaben sich praktisch in allen Industriebereichen aus der Unfallerfahrung, wonach über die Fehlermöglichkeiten der Technik und des Personals hinaus sich gravierende Mängel in der Organisation als wesentliche Unfallursachen herausstellten. In der Luftfahrt wird die Notwendigkeit der Einführung von Sicherheitsmanagementsystemen (SMS) wie folgt begründet: \"„Sicherheits-Management \"(safety management)\" basiert auf der Prämisse, dass es immer Sicherheitsrisiken und menschliche Fehler \"(safety hazards and human errors)\" gibt. Das SMS lässt Prozesse entstehen, die die Kommunikation über diese Risiken und die Maßnahmen zu deren Verringerung verbessern. Das Sicherheitsniveau und die Sicherheitskultur einer Organisation werden damit nachhaltig verbessert.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Risiken des Projektmanagements.", "content": "Risikomanagement in Projekten beschäftigt sich mit allen Tätigkeiten, welche zur Verhinderung von oder zum Umgang mit ungeplanten Ereignissen beitragen, welche den Projektverlauf gefährden. Im Projektmanagement sind fehlerhafte Zeitpläne, Inflation von Anforderungen, Mitarbeiterfluktuation, Spezifikationskollaps, geringe Produktivität und Gruppendruck/„group think“ typische Projektrisiken.", "section_level": 2}, {"title": "Produkt- und Medizinrisiken.", "content": "Unter \"Produktrisiken\" versteht man Gefährdungen, die zu Lasten des Kunden (Ausfall, Versagen, Tod, Zerstörung) und damit auch zu Lasten des Herstellers (Haftung, Imageverlust, Wartungsaufwand) fallen können. Mithilfe eines systematischen Risikomanagementprozesses soll sichergestellt werden, dass Produktrisiken bereits bei der Entwicklung identifiziert, bewertet, kontrolliert und überwacht werden [siehe auch Produktsicherheitsgesetz (Deutschland)]. Bei der Entwicklung und Herstellung von Medizinprodukten müssen unter anderem die Methoden des Risikomanagements gemäß den Vorgaben der Norm EN ISO 14971 eingesetzt werden, um der zunehmenden Komplexität und der damit verbundenen Fehleranfälligkeit effektiv und sicher zu begegnen. Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und in Verwendung mit anderen Medizinprodukten und während des Betriebes bis hin zur Entsorgung eines Medizinproduktes berücksichtigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Software-Risiken.", "content": "Bei der Entwicklung und Implementierung von Informationssystemen werden zunehmend Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um der Komplexität und der damit verbundenen Fehleranfälligkeit von Software-Produkten zu begegnen (siehe Softwaretechnik). Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Supply-Chain-Risikomanagement.", "content": "Das Supply-Risk-Management ist ein Teilbereich des Risikomanagements, das sich mit der Identifikation, Analyse und Kontrolle von auftretenden Gefahren im Beschaffungsumfeld eines Unternehmens beschäftigt. Die Risiken bestehen in Störungen und Verzögerungen der Flüsse innerhalb des Güter-, Informations- und Finanznetzes sowie des sozialen und institutionellen Netzes (Absatzketten, Lieferketten).", "section_level": 2}, {"title": "Beschaffungs- und Logistikrisiken.", "content": "Aufgrund von Abhängigkeiten von Zulieferern können sich unvorteilhafte Zielabweichungen ergeben. Geeignete Gegenmaßnahmen können sein: Vertragliche Bindung von Lieferanten, Lieferantenrating, Rückwärtsintegration oder Just-in-time-Vertrag. Daneben existiert ein Beschaffungspreisrisiko, das durch vertragliche Preisfixierung, Preisgleitklauseln in Verträgen mit Kunden oder Termingeschäfte auf Rohstoffmärkten gesteuert werden kann. Während der Lagerdauer besteht ein Lagerrisiko.", "section_level": 3}, {"title": "Reifegradmodelle des Risikomanagements.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Definition.", "content": "„Ein Reifegradmodell beschreibt die Reife eines Betrachtungsfeldes hinsichtlich einer bestimmten Methode oder eines Handlungs- bzw. Führungsmodells.“ Für die Erreichung eines Reifegrades müssen gewisse Anforderungen erfüllt werden sowie alle vorhergehenden Stufen erreicht sein. Reife wird nach Rosemann und De Bruin definiert als „a measure to evaluate the capabilities of an organisation“ – ein Maß, um die Fähigkeiten einer Organisation zu bewerten. Reifegradmodelle des Risikomanagements dienen der Bewertung des Risikomanagementsystems im Unternehmen und ermöglichen einen Vergleich mit anderen Unternehmen (Benchmarking). Sie bestehen aus Reifegradstufen, Dimensionen und Bewertungsinstrumenten. Eine Entwicklung kann top-down oder bottom-up erfolgen. Bei top-down gibt es feste Reifegradstufen, die mit weiteren Eigenschaften präzisiert werden. Beim bottom-up werden zuerst Eigenschaften und Bewertungselemente definiert und später in Reifegrade gruppiert. Dafür werden zum Beispiel Kreativitätstechniken, Delphi-Methode oder Fokusgruppenbefragung verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "6 Stufen des Risikomanagements nach Gleißner und Mott.", "content": "In diesem Modell gibt es 6 Entwicklungsstufen: Die Unternehmensführung hat ein unzureichendes Risikobewusstsein und somit kein systematisches Vorgehen im Umgang mit Risiken. Unternehmerische Entscheidungen, als Reaktion auf Gefahren, finden nur sporadisch statt. Die Existenz bestimmter Risiken ist bekannt. Es werden bewusst Maßnahmen eingeleitet, die Gefahren verhindern sollen. Regelungen, wie Umweltschutz und Arbeitsschutz, finden dabei auch Berücksichtigung. Bei selteneren und größeren Risiken werden Versicherungen abgeschlossen, um Schäden zu minimieren. Zur Gefahrenbeurteilung wird kein spezifisches Instrument eingesetzt und Risikomaßnahmenpläne werden in „Silos“ (abgeschotteten Teams) bearbeitet. Das Unternehmen besitzt ein kontinuierliches Risikomanagementsystem. Risiken werden ständig überwacht und bewertet. Die Gesamtheit der Risiken bilden das sog. Risikoinventar. Informationen wie Umfang, Verantwortlichkeit und Turnus werden gemäß dem KonTraG schriftlich fixiert. Für die wichtigen Risiken werden Risikobewältigungsstrategien entwickelt, dafür werden die Risiken hinsichtlich der Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit quantifiziert und bewertet. Am Ende erfolgt eine einfache Risikoaggregation. Als Risiken werden sowohl Gefahren (negative Abweichungen) als auch Chancen (positive Abw.) betrachtet. Es existiert ein umfassendes, Software gestütztes Risikomanagementsystem im Unternehmen, basierend auf einem starken Risikobewusstsein der Unternehmensführung. Durch Aggregation der Einzelrisiken wird ein Gesamtrisikoumfang berechnet. Mittels der Monte-Carlo-Simulation können „bestandsbedrohende Entwicklungen“ nach Kombination von Einzelrisiken deutlich gemacht werden. Ziel ist es ein flexibles und bewegliches Risikomanagement zu schaffen, welches mit der Strategieentwicklung eng verknüpft ist. Im Idealfall soll es sich an unvorhergesehene Entwicklungen anpassen. Risiken sollten so eingeschätzt werden, dass ein Unternehmen auch bei Marktschwankungen liquide bleibt und sein Rating beibehalten kann. Dies kann durch Abwägen von möglichen Risiken und Erträgen mittels Kapitalmarktmodellen (z. B. CAMP) erfolgen. Nicht nur in Hinsicht auf die Kostenreduzierung sollte das Unternehmen überlegen, ob es Unternehmensaktivitäten auslagert, sondern auch in Bezug auf die damit verbundene Risikosenkung. Diese Risikosenkung erfolgt auch bei einer breiten Diversifikation des Portfolios und einer Verlust- und Haftungsbeschränkung. Der Risikomanagement-Prozess ist mit der operativen Ebene des Unternehmens eng verknüpft. Alle Planungen können Risiken zugeordnet werden (stochastische Planung), sodass sich daraus eine Planungssicherheit ermitteln lässt. Daraus kann das Unternehmen den Wertbeitrag berechnen, „was eine am Unternehmenswert orientierte Optimierung der Risikobewältigung“ ermöglicht und womit strategische Züge in Bezug auf Risiken bewertet werden können. Die Hypothese eines vollkommenen Kapitalmarktes wird verworfen und durch die realitätsnahe Betrachtung eines unvollkommenen Kapitalmarktes ersetzt. Alle Risiken, die bewertungsrelevant sind, werden berücksichtigt („Risikodeckungssatz“). Zum Bewerten und zur Portfoliooptimierung werden Risikomaße, wie Eigenkapitalbedarf, Ausfallwahrscheinlichkeit und Value-at-Risk verwendet. Die Bewertung des risikogerechten Ertragswertes oder des Risikonutzens spiegelt die Risikopräferenz des Eigentümers wider und bildet die Grundlage für strategische und operative Entscheidungen. Die Risikoanalyse beinhaltet die ex ante Integration unternehmerischer Reaktionsmöglichkeiten auf die Entwicklung von Zielgrößen und exogenen Risikofaktoren. Metarisiken, d. h. Unsicherheiten und Reaktionen von Wettbewerbern, sowie andere „Verhaltensrisiken“ und „Managementrisiken“ werden ebenfalls in die Bewertung mit einbezogen. Das Risikomanagement ist fest in der Unternehmenskultur und im unternehmerischen Denken integriert, sodass jede Form von Management im Unternehmen als Risikomanagement angesehen wird. Ein gutes Risikomanagement ist ein Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen. Es sollten möglichst viele Mitarbeiter integriert werden um der Unternehmensführung die Möglichkeit zu geben Risiken richtig zu erfassen, die Erträge und Risiken richtig bewerten und in die Praxis umzusetzen. Das wird allerdings erst in der 4. Stufe erreicht. Die Geschäftsführung muss „Oberster Risikomanager“ sein, weil sie maßgebliche Entscheidungen über den Risikoumfang trifft. Hierbei sollten Strategien und feste organisatorische Muster und Methoden angewandt werden, um sicherzustellen, dass mögliche „bestandsbedrohende Entwicklungen“ bereits früh erkannt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Psychologische Aspekte des Risikomanagements.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Risikowahrnehmung.", "content": "Bei der subjektiven Einschätzung, wie relevant und wahrscheinlich ein Risiko ist, spielen die psychologischen Aspekte eine bedeutende Rolle. Die Risikowahrnehmung ist u. a. abhängig von persönlichen Erfahrungen, Erziehung, Moralvorstellung oder dem Bildungshintergrund. Die intuitive Risikowahrnehmung ist gleichzusetzen mit dem wahrgenommenen Risiko. Die Risikowahrnehmung ist beeinflusst durch qualitative Risikomerkmale. Die Eigenschaften der Risikoquelle beachten das Ausmaß der Folgen sowie die Gewöhnung an diese Quelle. Die Eigenschaften der Risikosituation behandeln die persönliche Kontrollmöglichkeit und die Eindeutigkeit der Gefahreninformation. Der Mensch strebt nach Sicherheit und vollkommener Kontrolle. Es fällt ihm schwer, eine Risikoeinschätzung rein rational und objektiv vorzunehmen. Zu unterscheiden ist in das intuitive sowie rationale Denken.Eric Eller, Bernhard Streicher, Eva Lermer: \"Psychologie und Risikomanagement: Warum wir Risiken falsch einschätzen.\" In: \"Risiko Manager.\" Nr. 23, 2012. Das intuitive Denken erfolgt schnell und häufig unterbewusst, es wird nicht willentlich gesteuert. Die zu behandelnden Probleme sind bekannt und können deshalb spontan und mit dem vorhandenen Wissen gelöst werden. Entscheidungen kosten wenig Anstrengung. Aus mangelnder Erfahrung benötigt das rationale Denken mehr Zeit und erzeugt eine bewusste, kognitive Anstrengung. Um eine Fragestellung lösen zu können, ist gezielte Konzentration notwendig.", "section_level": 2}, {"title": "Entscheidungstheorie unter psychologischen Gesichtspunkten.", "content": "Die Entscheidungstheorie geht davon aus, dass Entscheidungen rational getroffen und Informationen in unbegrenzter Größe aufgenommen und verarbeitet werden können. Emotionale, zufällige Entscheidungen werden außen vor gelassen. Es geht somit verstärkt darum vorzugeben, wie eine Entscheidung getroffen werden soll, nicht wie die Umsetzung in der Realität aussieht. Der Homo oeconomicus gilt im Modell als idealer Entscheider. Er entscheidet sich anhand seiner persönlichen Präferenzen und vorliegender Restriktionen. Abweichend von der Theorie des Homo oeconomicus agiert der wirtschaftlich handelnde Mensch nicht vollständig rational und ist nicht vollständig informiert. Seine Präferenzen verändern sich mit der Zeit und damit auch seine Handlungen. Die persönlichen Ziele sind nur schwer messbar, ihre Entstehung und Veränderung wird nicht erklärt. Problemlösungen werden durch heuristische Strategien bewältigt. Hierbei geht es um die Befriedigung der Ansprüche, nicht um die Erreichung des Optimums. Die meisten Entscheidungen werden intuitiv gefällt, um Komplexität zu reduzieren. Die Prospect Theory beschreibt das risikoscheue Verhalten bei Gewinnchancen sowie ein risikofreudiges Verhalten bei möglichen Verlusten. Bei kognitiven Heuristiken werden gut zugängliche, vorhandene Informationen genutzt, um einen Sachverhalt unter geringem Aufwand einzuschätzen. Sogenannte Biases bezeichnen Fehlurteile, die auf Basis dieser Faustregeln getroffen werden. Die Beurteilung von Wahrscheinlichkeiten und die Vorhersage von Werten unterscheiden Kahneman und Tversky drei Heuristiken:", "section_level": 2}, {"title": "Umgang mit Risiken.", "content": "Die persönliche Einschätzung eines Risikos variiert stark, weshalb keine Standardisierung des Umfangs möglich ist. Um eine Einschätzung vornehmen zu können, müssen Risiken erfasst und Konsequenzen gesammelt werden, um abschließend die Eintrittswahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Das menschliche Unterbewusstsein wird dabei durch Erfahrungen bei der Entscheidungsfindung beeinflusst. Je leichter verfügbar Informationen bezüglich eines Risikos sind, desto wahrscheinlicher erscheinen sie. Risiken, die stärker thematisiert werden, werden somit mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eingeschätzt, obwohl die Fakten dagegen sprechen. Wenn ein Risiko beurteilt werden soll, erfolgt häufig ein Vergleich mit ähnlichen Risiken und ihren Wahrscheinlichkeiten. Das zu treffende Ergebnis wird durch bekannte Skalen beeinflusst. Stereotype führen dazu, dass die Basisrate ausgeblendet wird und wahrgenommene Faktoren die Beurteilung des Risikos verzerren. Aus der risikoaversen Einstellung heraus ignorieren Menschen Risiken und wägen sich in Sicherheit. Eintretende Konsequenzen werden stärker fokussiert als Eintrittswahrscheinlichkeiten. Bei potentiell höheren Gewinnmöglichkeiten werden die Wahrscheinlichkeiten für deren Eintritt eher ausgeblendet, ebenso wie das Schadensausmaß wichtiger als die Wahrscheinlichkeit ist. Um ein Nullrisiko zu erreichen, werden durch Unternehmen große Investitionen getätigt. Um ein Risiko möglichst genau abzuschätzen, vertraut man auf Urteile durch Experten und Autoritäten. Expertenkompetenzen werden gern überschätzt. Hierbei wird oft vernachlässigt zu prüfen, ob die Informationen verlässlich, relevant für die Risikobewertung sind und auf einer stabilen Regelmäßigkeit beruhen. Eine andere Verfälschungs- und Vereinfachungstechnik beruht darauf, dass komplexe Fragestellungen zu einfach beantwortet und potentielle Risiken übersehen werden. Heuristiken werden genutzt, um die begrenzten kognitiven Ressourcen bestmöglich zu nutzen. Generell ist im Umgang mit Risiken in folgende Strategien zu unterscheiden:", "section_level": 2}, {"title": "Entscheidungstypen.", "content": "Übertragen aus dem Bereich der Anlegertypologie gibt es bei risikobehafteten Entscheidungen drei Typen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Risikomanagement übernimmt in Unternehmen das Management von Unternehmensrisiken durch deren Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikoquantifizierung, Risikoaggregation, Risikobeurteilung, Risikobewertung, Risikokommunikation und abschließende Risikobewältigung.", "tgt_summary": "风险管理(英语:risk management)是一个管理过程,包括对风险的定义、测量、评估和发展因应风险的策略。目的是将可避免的风险、成本及损失极小化。理想的风险管理,事先已排定优先次序,可以优先处理引发最大损失及发生几率最高的事件,其次再处理风险相对较低的事件。", "id": 491230} {"src_title": "Wiener Kreis", "tgt_title": "维也纳学派", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Zum Kern der Gruppe zählten neben Schlick Hans Hahn, Philipp Frank, Otto Neurath, Rudolf Carnap, Herbert Feigl, Richard von Mises, Karl Menger, Kurt Gödel, Friedrich Waismann, Felix Kaufmann, Victor Kraft und Edgar Zilsel. Zu den gelegentlichen Besuchern des Wiener Kreises gehörten Alfred Tarski, Hans Reichenbach, Carl Gustav Hempel, Willard Van Orman Quine, Ernest Nagel, Alfred Jules Ayer, Frank P. Ramsey. Auch Ludwig Wittgenstein und Karl Popper standen in engem Kontakt zum Wiener Kreis, nahmen selbst aber nie an den Treffen des Schlick-Zirkels teil. Die philosophische Position des Wiener Kreises wurde als Logischer Empirismus, Logischer Positivismus oder Neopositivismus bezeichnet. Beeinflusst wurde sie durch Ernst Mach, David Hilbert, den französischen Konventionalismus (Henri Poincaré und Pierre Duhem), Gottlob Frege, Bertrand Russell und Ludwig Wittgenstein. Innerhalb des Wiener Kreises herrschte ein Pluralismus philosophischer Positionen. Die Teilnehmer verband aber der Versuch einer Verwissenschaftlichung der Philosophie mit den Mitteln der modernen Logik und das Bekenntnis zu den Werten der Aufklärung. Vorherrschende Themen waren die Grundlagendebatten in den Natur- und Sozialwissenschaften, der Mathematik und Logik, die Aktualisierung des Empirismus durch die moderne Logik, die Suche nach einem „empiristischen Sinnkriterium“, die Kritik der Metaphysik und die Verbindung der Wissenschaften im Rahmen einer Enzyklopädie der „Einheitswissenschaft“. Der Wiener Kreis trat öffentlich in Erscheinung durch die Publikation mehrerer Schriftenreihen (die Buchreichen \"Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung\", \"Einheitswissenschaft\", die Zeitschrift \"Erkenntnis\") und die Organisation internationaler Konferenzen (u. a. in Prag, Königsberg, Paris, Kopenhagen, Cambridge, UK und Cambridge, Mass.). Im Rahmen des \"Vereins Ernst Mach\" waren Mitglieder des Wiener Kreises auch in der Volksbildung aktiv. Im Zuge des Austrofaschismus und der späteren Machtergreifung der Nationalsozialisten waren viele Mitglieder des Wiener Kreises zur Emigration gezwungen. Die Ermordung Schlicks 1936 durch einen ehemaligen Dissertanten markiert das faktische Ende des Wiener Kreises. Die Arbeiten, die im Umfeld des Wiener Kreises entstanden, hatten einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Wissenschaftsphilosophie und der Analytischen Philosophie bis zur Gegenwart.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte und Entwicklung des Wiener Kreises kann in mehrere Phasen eingeteilt werden:", "section_level": 1}, {"title": "Der „erste Wiener Kreis“ (1907–1912).", "content": "Bereits vor dem Ersten Weltkrieg gab es eine informelle Diskussionsrunde, zu der sich die späteren Wiener-Kreis-Mitglieder Hans Hahn, Philipp Frank, Otto Neurath trafen. Diskutiert wurden unter anderem Grundlagenprobleme der modernen Mathematik und Naturwissenschaften, die (Un-)Wissenschaftlichkeit der Philosophie und die Erneuerung des Empirismus in Verbindung mit dem französischen Konventionalismus und den Mitteln der modernen Logik. Behandelt wurden dabei Autoren wie Mach, Duhem, Poincaré, Brentano, Meinong, Husserl, Freud, Russell, Whitehead, Lenin und Frege. Spätestens der Erste Weltkrieg setzte dieser ersten Phase ein Ende.", "section_level": 2}, {"title": "Die Konstituierungsphase (1918–1924).", "content": "Die Konstituierung des Wiener Kreises begann 1921 mit der Rückkehr Hans Hahns nach Wien. Hahn veranstaltete gemeinsam mit dem Mathematiker Kurt Reidemeister Seminare zu Ludwig Wittgensteins \"Tractatus logico-philosophicus\" und zur \"Principia Mathematica\" von Whitehead und Russell. 1922 gelang mit Unterstützung Hahns die Berufung von Moritz Schlick nach Wien auf den Lehrstuhl für Naturphilosophie, den vor ihm Ernst Mach innegehabt hatte und an dem auch teilweise Ludwig Boltzmann unterrichtet hatte. Unmittelbar nach seiner Ankunft organisierte Schlick gemeinsame Diskussionskreise mit den Mathematikern um Hahn. Ab dem Wintersemester 1924/1925 wurde schließlich auf Vorschlag von Schlicks Studenten Friedrich Waismann und Herbert Feigl ein donnerstäglicher „Abendkreis“ eingerichtet, zu dem Schlick persönlich in das Mathematische Institut in der Wiener Boltzmanngasse 5 einlud. Diese Treffen können als „Geburtsstunde“ des späteren „Wiener Kreises“ betrachtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Die nichtöffentliche Phase des Wiener Kreises – Der Schlick-Kreis (1924–1928).", "content": "Die seit 1924 bestehenden wöchentlichen interdisziplinären Diskussionsrunden setzten sich aus unterschiedlichen Teilnehmern zusammen: Es nahmen daran sowohl arrivierte Forscher, jüngere Dozenten als auch Studierende und Doktoranden teil. Hinzu kamen geladene Gäste aus dem Ausland. 1926 wurde Rudolf Carnap auf Betreiben Schlicks als Privatdozent nach Wien geholt. Carnaps \"Logischer Aufbau der Welt\" wurde im Kreis intensiv diskutiert. Daneben wurde Wittgensteins \"Tractatus logico-philosophicus\" laut vorgelesen und debattiert. Seit 1927 bestanden zudem persönliche Kontakte zu Wittgenstein und es kam zu Treffen mit Schlick, Waismann, Carnap und Feigl.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Phase – Schlick-Kreis und \"Verein Ernst Mach\" (1928–1934).", "content": "Mit der Gründung des \"Vereins Ernst Mach\" 1928 und der Publikation der Programmschrift \"Wissenschaftliche Weltauffassung. Der Wiener Kreis\" 1929 trat der Wiener Kreis an die Öffentlichkeit. Ziel des \"Vereins Ernst Mach\", zu dessen Vorsitzenden Schlick gewählt wurde, war die Popularisierung „wissenschaftlicher Weltauffassung“ durch Vortragstätigkeit, an der sich Mitglieder des Wiener Kreises aktiv beteiligten. 1929 trat der Wiener Kreis schließlich erstmals unter diesem Namen – die Bezeichnung stammt von Otto Neurath – mit der Programmschrift \"Wissenschaftliche Weltauffassung. Der Wiener Kreis\" auf. Dieses Manifest wurde anlässlich der im Herbst 1929 in Prag stattfindenden „Tagung für Erkenntnislehre der exakten Wissenschaften“ vorgestellt. Diese Tagung, die gemeinsam vom \"Verein Ernst Mach\" und der \"Berliner Gesellschaft für Empirische Philosophie\" veranstaltet wurde, war der erste internationale Auftritt der Logischen Empiristen und die erste einer Reihe internationaler Konferenzen, an deren Organisation Mitglieder des Wiener Kreises beteiligt waren. Es folgten weitere Tagungen, die sich bis in die Jahre der Emigration fortsetzten: 1930 in Königsberg, 1934 in Prag, 1935 in Paris, 1936 in Kopenhagen, 1938 in Cambridge (England), 1939 in Cambridge (USA) und 1941 in Chicago. 1930 übernahmen der Wiener Kreis und die Berliner Gruppe zudem die Zeitschrift \"Annalen der Philosophie\" und führten sie unter dem Titel \"Erkenntnis\", herausgegeben von Carnap und Reichenbach, als zentrale Publikationsplattform des Logischen Empirismus weiter. Die Publikationstätigkeit des Wiener Kreises wurde ergänzt durch die Buchreihen \"Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung\" (herausgegeben von Schlick und Frank, 1928–1937), \"Einheitswissenschaft\" (herausgegeben von Neurath, 1933–1939), und später – bereits in der Emigration – die \"International Encyclopedia of Unified Science\" (mit Neurath als Hauptherausgeber, Carnap und Charles W. Morris als Nebenherausgeber, insgesamt von 1938 bis 1970).", "section_level": 2}, {"title": "Desintegration, Emigration, Internationalisierung (1934–1938).", "content": "Seit Anfang der Dreißigerjahre zeigten sich aus politischen, weltanschaulichen und rassistischen Gründen erste Anzeichen einer Desintegration: Herbert Feigl verließ Österreich 1930, Carnap wurde 1931 nach Prag berufen und ging 1935 nach Chicago. Eine Zäsur markiert das Jahr 1934: Hahn starb an den Folgen einer Operation, Neurath musste im Zusammenhang mit dem Austrofaschismus nach Holland emigrieren und in Wien wurde der \"Verein Ernst Mach\" vom Schuschnigg-Regime aufgelöst. Das faktische Ende des Wiener Kreises kam durch die Ermordung Schlicks durch seinen ehemaligen Dissertanten Hans Nelböck aus persönlicher und weltanschaulicher Gegnerschaft. Danach wurden noch sporadisch weitere Treffen mit Kraft, Waismann, Zilsel, Menger und Gomperz veranstaltet. Der „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland bedeutete das endgültige Verschwinden des Wiener Kreises aus Österreich. Mit der Emigration ging eine Internationalisierung des Logischen Empirismus einher. Viele ehemalige Mitglieder emigrierten in den angloamerikanischen Raum und nahmen dort Einfluss auf die weitere Entwicklung der Wissenschaftsphilosophie. Bezeichnend für die Internationalisierung ist auch die vor allem von Neurath, Carnap und Morris getragene Unity-of-Science-Bewegung zum Aufbau einer \"International Encyclopedia of Unified Science\", die maßgeblich an der Organisation der angeführten Kongresse beteiligt war und die \"International Encyclopedia of Unified Science\" publizierte.", "section_level": 2}, {"title": "Die Mitglieder des Wiener Kreises im Überblick.", "content": "Abgesehen von den zentralen Protagonisten des Schlick-Zirkels ist die Zurechnung zum Wiener Kreis in vielen Fällen offen. Die Aufteilung in „Mitglieder“ und „dem Wiener Kreis nahestehende Autoren“ in der Programmschrift von 1929 ist eine „Momentaufnahme“. Abhängig von den verwendeten Kriterien (Häufigkeit des Besuchs, inhaltliche Nähe) können sich unterschiedliche Zurechnungen zu Kern oder Umfeld des Kreises ergeben. In der folgenden Auflistung (in alphabetischer Reihenfolge) wurde der „Kern“ nach dem Kriterium der Häufigkeit der Teilnahme am Schlick-Zirkel bestimmt. In der „Peripherie“ finden sich gelegentliche Besucher, ausländische Gäste und intellektuelle Bezugspersonen des Kreises: Kern: Gustav Bergmann, Rudolf Carnap, Herbert Feigl, Philipp Frank, Kurt Gödel, Hans Hahn, Olga Hahn-Neurath, Béla Juhos, Felix Kaufmann, Victor Kraft, Karl Menger, Richard von Mises, Otto Neurath, Rose Rand, Josef Schächter, Moritz Schlick, Friedrich Waismann, Edgar Zilsel. Peripherie: Alfred Jules Ayer, Egon Brunswik, Karl Bühler, Josef Frank, Else Frenkel-Brunswik, Heinrich Gomperz, Carl Gustav Hempel, Eino Kaila, Hans Kelsen, Charles W. Morris, Arne Naess, Karl Raimund Popper, Willard Van Orman Quine, Frank P. Ramsey, Hans Reichenbach, Kurt Reidemeister, Alfred Tarski, Olga Taussky-Todd, Oskar Morgenstern, Ludwig Wittgenstein.", "section_level": 2}, {"title": "Themen und Debatten.", "content": "Der Wiener Kreis kann nicht auf \"eine\" philosophische Position festgelegt werden. Einerseits gab es innerhalb des Kreises viele unterschiedliche Positionen, andererseits veränderten sich die Positionen einzelner Mitglieder immer wieder grundlegend. Es lassen sich dennoch einige zentrale Themen und Debatten ausmachen.", "section_level": 1}, {"title": "Institut Wiener Kreis / Wiener Kreis Gesellschaft.", "content": "Seit 1991 besteht in Wien das Institut Wiener Kreis, das sich der Dokumentation, Erforschung und Weiterentwicklung der Philosophie des Wiener Kreises widmet. 2011 wurde es als universitäres Institut im Rahmen der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft an der Universität Wien eingerichtet. Der weiter bestehende Verein wirkt seit 2016 als Wiener Kreis Gesellschaft in enger Zusammenarbeit mit dem universitären Institut Wiener Kreis. 2015 organisierte das Institut im Rahmen des 650-Jahre-Jubiläums der Universität Wien die international erste Ausstellung zum Wiener Kreis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Wiener Kreis des Logischen Empirismus war eine Gruppe Intellektueller aus den Bereichen der Philosophie, der Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, der Mathematik und Logik, die sich von 1924 bis 1936 unter der Leitung von Moritz Schlick regelmäßig in Wien trafen.", "tgt_summary": "维也纳学派(),1920年代发展出来的一个自然科学和哲学的学派。", "id": 1891018} {"src_title": "C4.5", "tgt_title": "C4.5算法", "src_document": [{"title": "Algorithmus.", "content": "C4.5 generiert aus Trainingsdaten einen Entscheidungsbaum, mit dem zukünftige Instanzen, die nicht in den Trainingsdaten enthalten waren, klassifiziert werden können. Dabei wird, ähnlich wie beim ID3 Algorithmus, die Berechnung der Entropie verwendet, um die Reihenfolge der Entscheidungsknoten in deren Abstand zum Wurzelknoten innerhalb des zu generierenden Entscheidungsbaumes zu bestimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Die Trainingsdaten seien eine Menge formula_1, bestehend aus den bekannten Trainingsbeispielen. Jedes Trainingsbeispiel formula_2 dieser Menge sei ein p+1-dimensionaler Vektor aus den zu erlernenden Merkmalen (Instanz) formula_3 und der zu erlernenden Zielklassifikation formula_4: formula_5. Bei der Erzeugung des obersten Knotens im Entscheidungsbaum sucht C4.5 nach dem ersten Entscheidungsmerkmal. Zu dessen Bestimmung vergleicht C4.5 für jedes Merkmal die Effizienz, mit der die Trainingsdatenmenge unter diesem Merkmal aufgeteilt würde, und entscheidet sich für das beste. Als Kriterium gilt dabei der durch das Merkmal zu erreichende höchste Zugewinn an Information (Kullback-Leibler-Divergenz). Die Trainingsdaten werden daraufhin in Teilmengen gemäß ihren Werten des ausgewählten Merkmales aufgeteilt, für die jeweils ein Ast unterhalb des Wurzelknotens entsteht. Der Algorithmus wird rekursiv fortgeführt, indem der bisherige Ablauf erneut für jeden dieser Äste unter Einschränkung der diesem Ast zugeordneten Teilmenge der Trainingsdaten angewandt wird. Wenn an einem Ast kein Zugewinn an Information durch eine weitere Unterteilung der Trainingsdaten möglich ist, entsteht an diesem Ast ein Blatt mit der verbleibenden Zielklassifikation. Der höchst mögliche maximale Grad des Baumes beträgt somit formula_6.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Sarah geht an einigen Tagen segeln, an anderen Tagen nicht. Ob sie an einem bestimmten Tag segeln geht, sei vorwiegend von den folgenden Merkmalen abhängig: Wetterlage (sonnig / bedeckt / regnerisch); Temperatur; Luftfeuchtigkeit; Windstärke (leicht / stark). An 14 zufälligen Tagen wurden diese Daten zusammen mit der Information, ob Sarah segeln geht, erfasst: Maschinelles Lernen soll eingesetzt werden, um den Zusammenhang zwischen den vier tagesbedingten Merkmalen und der Aussage, ob Sarah segeln geht, aufzudecken. Hat man einmal diesen Zusammenhang ermittelt, dann lässt sich auch für beliebige andere Tage bei Kenntnis der Wetterdaten bestimmen, ob Sarah segeln geht. C4.5 generiert aus den in der Tabelle gegebenen Trainingsdaten den abgebildeten Entscheidungsbaum. Die Zahlen in den Klammern geben die Anzahl der Trainingsdatensätze an, die diesem Pfad entsprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbesserungen gegenüber ID3.", "content": "Als Erweiterung des ID3 Algorithmus bietet C4.5 einige Verbesserungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "C4.5 ist ein Algorithmus des maschinellen Lernens, der verwendet wird, um aus Trainingsdaten einen Entscheidungsbaum zu erzeugen, mit dem Datensätze klassifiziert werden können. Er wurde als Erweiterung des ID3-Algorithmus von Ross Quinlan entwickelt.", "tgt_summary": "C4.5算法是由Ross Quinlan开发的用于产生决策树的算法。该算法是对Ross Quinlan之前开发的ID3算法的一个扩展。C4.5算法产生的决策树可以被用作分类目的,因此该算法也可以用于统计分类。", "id": 695048} {"src_title": "Bodenmechanik", "tgt_title": "土力学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste mathematische Theorie über Bodenbewegungen und -kräfte legte Charles Augustin de Coulomb (1773) vor. Das erste umfassende Lehrbuch über Bodenmechanik verfasste Karl von Terzaghi (1925). Terzaghi gilt damit als Begründer der Bodenmechanik als eigenständige Wissenschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Die Bodenmechanik als Ingenieurwissenschaft.", "content": "Die Bodenmechanik hat sich als Übergangsbereich zwischen Geotechnik, Kontinuumsmechanik und Bodenkunde entwickelt. Sie ist die theoretische Grundlage der Erdstatik, welche Berechnungsmethoden für das Verhalten des Bodens liefert, mit der im Gebiet der Baustatik die Belastung der Bauwerke bestimmt wird, und mit deren Hilfe ihre Fundamente bemessen werden. Der wesentliche Unterschied der Bodenmechanik zur Felsmechanik besteht darin, dass der Boden bei Standsicherheitsberechnungen als Kontinuum behandelt werden kann, der Fels jedoch aufgrund seiner Schicht- und Kluftstruktur häufig nur als Diskontinuum. Dieses erfordert verschiedene Ansätze. Die Notwendigkeit bodenmechanischer Berechnungen ergibt sich aus der Tatsache, dass der Baugrund die Lasten der Bauwerke sicher abtragen muss, um beispielsweise Grundbrüche und damit ein Kippen des Baukörpers sicher zu vermeiden. Der im näheren Umfeld des Bauwerks anzutreffende Baugrund ist damit mechanisch ein Teil des Bauwerks, dessen Versagen es sicher zu vermeiden gilt. Andererseits muss in vielen Fällen der Einfluss des Bodens auf das Bauwerk ermittelt werden, so zum Beispiel die Größe des Erddrucks. Eine wichtige Rolle spielen bodenmechanische Berechnungen bei der Feststellung der Standsicherheit von Erdbauwerken wie etwa Böschungen oder natürlichen Hängen.", "section_level": 1}, {"title": "Teilgebiete.", "content": "Ein wichtiges Teilgebiet der Bodenmechanik (als Teilbereich der Bodenkunde) ist die Bodenklassifizierung, sowie die Erforschung der mechanischen Eigenschaften von Böden und die Entwicklung entsprechender Prüfmethoden, um die mechanischen Eigenschaften der Böden klassifizieren und wirklichkeitsnah modellieren zu können: Ein weiterer Bereich der Bodenmechanik ist die Entwicklung von materialwissenschaftlichen \"Stoffgesetzen\" zur Beschreibung des Verhaltens von Böden. Die einfachsten Stoffgesetze, mit denen das Verhalten von Böden beschrieben wird, sind das Hookesche Gesetz (linear Elastisches Verhalten) und die Bruchbedingung von Mohr-Coulomb (starr plastisches Verhalten). Mit diesen kann das mechanische Verhalten von Böden jedoch nur grob angenähert werden, ihr Einsatz ist daher jeweils auf spezielle Fragestellungen beschränkt. Für eine realistischere Beschreibung des Materialverhaltens werden immer anspruchsvollere Stoffgesetze angewendet, wobei dies zu einem erhöhten Aufwand führt. Ein ebenfalls wichtiger Aspekt bei der Beschreibung des mechanischen Verhaltens von Böden ist deren \"Mehrphasigkeit\". Boden besteht aus verschiedenen Phasen: dem Korngefüge (fest), in dessen Poren sich Wasser (flüssig) und Luft (gasförmig) befinden. Die Wechselwirkungen zwischen diesen drei Phasen zu beschreiben, ist eine Aufgabe der Bodenmechanik. Durch Wechselwirkungen bedingte bodenmechanische Phänomene sind hier z. B. der statische Auftrieb, die Kapillarität sowie die Durchlässigkeit, die meistens mit dem Darcy-Gesetz beschrieben wird. Auf Grund einer Änderung der Phasenanteile kann der Boden seinen Zustand von fest über plastisch bis hin zum flüssigen Zustand (siehe Casagrande) ändern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bodenmechanik ist die Lehre von den physikalischen Eigenschaften des Bodens und seines Verhaltens als Baugrund (im Unterschied zum Fels: Felsmechanik). Sie untersucht die Bewegungen und Kräfte in Lockergesteinen bzw. Erdstoffen, insbesondere die Vorgänge bei Bauwerken im Boden (Grundbau) und aus Erde (Erdbau). Sie beschäftigt sich auch damit, wie die Kräfte aus der Statik eines Bauwerkes in den Untergrund schadlos abgeleitet werden.", "tgt_summary": "土壤力学是应用土壤物理学和工程力学方法来研究土的力学性质的一门学科。土壤力学的研究对象是与人类活动密切相关的土和土体,包括人工土体和自然土体,以及与土的力学性能密切相关的地下水。奥地利工程师卡尔·太沙基(1883-1963)首先采用科学的方法研究土力学,被誉为现代土力学之父。土力学被广泛应用在地基、挡土墙、土工建筑物、堤坝等设计中,是土木工程、岩土工程、工程地质学等工程学科的重要分枝。", "id": 3041187} {"src_title": "Soziale Bewegung", "tgt_title": "社會運動", "src_document": [{"title": "Allgemein.", "content": "Soziale Bewegungen können anhand ihres Organisationsgrades, ihrer Größe, der von ihnen gewählten Strategien und ähnlicher Kriterien unterschieden werden. Die Bewegungen durchlaufen idealtypisch mehrere Phasen: erste Auseinandersetzungen mit dem Problem, Thematisierung (meistens vor allem Ablehnung des Bestehenden), Formierung von Initiativen, Gruppen und Verbänden wobei es zu Kooperationen, Allianzen, aber auch Gegnerschaft kommt, eine Vielfalt von demonstrativen Akten, oftmals symbolischen, aber auch konkreten direkten Aktionen; mitunter treten mehr oder weniger charismatische Anführer auf, Alternativen zum Bestehenden werden entwickelt, die Etablierung im Alltag angestrebt. Schließlich folgt eine langsame Auflösung der sozialen Bewegung, entweder, weil das Problem zufriedenstellend gelöst ist, weil es zumindest gesellschaftlich allgemein als wichtiges Problem anerkannt ist, oder weil andere Problemdeutungen dominant wurden. Typisch an einer sozialen Bewegung ist, dass zunächst sehr offene informelle Organisationsformen vorherrschen. Im Allgemeinen beginnen bald nach dem Entstehen einer Bewegung die Menschen damit, Strukturen zu schaffen (Vereine, Initiativen, u. Ä.) Im weiteren Verlauf geschieht es oft, dass die Bewegung an Bedeutung verliert oder als nicht mehr relevant wahrgenommen wird, während Strukturen und Formen, die sich daraus entwickelt haben, weiter existieren und wirken. Oftmals wird dies als Tod einer Bewegung und Aufgabe der ursprünglichen Ziele verstanden. In diesem Zusammenhang wird an einigen Stellen auf die Notwendigkeit von Visionen und Träumen einer sozialen Bewegung als deren Beweggrund und antreibende Kraft hingewiesen. Die Etablierung neuer Strukturen und der Wandel alter differenziert eine soziale Bewegung: Radikalere werfen Gemäßigteren Karrierismus oder gar Verrat vor, Gegenvorwürfe sind Utopismus oder gar diktatorischer Ehrgeiz. Dabei tritt zurück, dass ein Wandel der etablierten Strukturen das einigende Ziel war. Allerdings gehen beim Eintritt in die Realpolitik oft große Anteile der ursprünglichen Zielvorstellungen verloren, Kompromisse werden eingegangen und die Pluralität, die Bewegungen in ihren aktivsten Phasen kennzeichnet, lässt sich institutionell nicht oder nur schlecht beibehalten. Erwähnenswert ist hier der in den USA von Bill Moyer (1933–2002) entwickelte Aktionsplan (\"Movement Action Plan\", MAP), der mit politischen Zielen einen idealtypischen Verlauf von sozialen Bewegungen entwirft. Im Übrigen liegen für die Entstehung und den Verlauf von Revolutionen (\"siehe dort\") mindestens seit Crane Brinton (\"The anatomy of revolution\", 1938, 21965) mehrere einschlägige analytische Typisierungsversuche vor.", "section_level": 1}, {"title": "Historische und aktuelle Beispiele.", "content": "Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren in Deutschland politische Parteien und Organisationen wie z. B. Gewerkschaften, Verbände (v. a. Kriegsheimkehrer, Vertriebene) die zentralen Protestakteure. Bei den sogenannten Neuen sozialen Bewegungen liegt seit den 1980er Jahren (ausgehend von Europa) der Schwerpunkt auf der Identitätsproblematik. Mit der Identitätsproblematik treten expressive Aspekte von Protest in den Vordergrund. Der Begriff Neue Soziale Bewegungen markiert also eine Verschiebung von sozialen und politischen zu identitätspolitischen Protestmotiven. Also auch zu Bewegungen, die ihre politischen Ziele mit Lebensstilen und Werten verbinden. Proteste sind hier an kollektive Identitätsmuster gekoppelt, die auf eine Verteidigung bzw. Verbesserung individueller Lebensformen abzielen. Umstritten ist unter Protestforschern, ob nur Basisbewegungen mit emanzipatorischen und sozialen Forderungen als Soziale Bewegung gelten, oder ob auch Bewegungen mit autoritären Zielen wie etwa der Faschismus als soziale Bewegung bezeichnet werden sollen. Im 19. und 20. Jahrhundert wären beispielsweise zu nennen: Als neue soziale Bewegungen wären beispielsweise zu nennen: Neuartig sind in den Industrieländern (z. B. Europäische Union, Israel, USA) politische Seniorenaktivitäten seit den 1990er-Jahren mit der Zielsetzung Einkommen und Gesundheitsversorgung im bedeutender werdenden Lebensabschnitt Alter zu sichern. In der Historischen Jesusforschung entstanden seit den 1970er Jahren zahlreiche sozialgeschichtliche Untersuchungen zur Jesusbewegung. Allgemein in der Religionssoziologie findet das auf Max Weber zurückgehende Paradigma der charismatischen Bewegung bzw. Herrschaft breite Zustimmung. Weber selbst verfasste Studien zu einzelnen Bewegungen der Geschichte und seiner Gegenwart.", "section_level": 1}, {"title": "Theoretische Ansätze der Bewegungsforschung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Structural-Strains-Ansatz.", "content": "Der Structural-Strains-Ansatz sieht die sozialstrukturellen Merkmale von sozialen Bewegungen als zentrales Element dieser Bewegungen an. Die Gesellschaftsstruktur ist hierbei in zweierlei Hinsicht entscheidend. Zum einen behandelt dieser Ansatz die Frage, inwiefern beispielsweise sozialer Wandel, Modernisierungsschübe oder gesellschaftsstrukturelle Spannungen den Ausgangspunkt für die Entstehung von Protest bzw. sozialen Bewegungen darstellen. Zum anderen ist die spezifische sozialstrukturelle Zusammensetzung von sozialen Bewegungen ein Anhaltspunkt für Analysen. In diesem Falle stellt die Sozialstruktur nicht den Anlass, sondern die Möglichkeit der Mobilisierung für soziale Bewegungen dar. Hierbei spielen vor allem bereits bestehende Netzwerke eine Rolle, die für die jeweilige soziale Bewegung aktiviert werden können. Hierdurch haben die zugrundeliegenden Netzwerke auch immer einen Einfluss auf die Möglichkeiten der Ausbildung kollektiver Identitäten. Soziale Bewegungen weisen daher eine gewisse „Milieuverhaftung“ auf. Hellmann ordnet das Konzept der „structural strains“ einer marxistischen Denkschule zu, da die Erklärungskraft des Ansatzes auf der Gesellschaftsstruktur und den spezifischen gesellschaftlichen Konstellationen beruht, die für die Mobilisierung von sozialen Bewegungen entscheidend sind. Zudem ist sozialstrukturelle Perspektive hinsichtlich des Mobilisierungspotentials von sozialen Bewegungen eng mit dem „new social movements approach“ verbunden. Diese Perspektive, die vor allem bestehende Netzwerke in den Blick nimmt, schlägt zudem eine Brücke zu dem Konzept der kollektiven Identität. Kritisiert wird am Structural-Strains-Ansatz, dass das Verhältnis zwischen den sozialstrukturellen Gegebenheiten und dem Mobilisierungspotential sozialer Bewegungen unklar bleibt. Zudem liefert der Ansatz Mittag und Stadtland zufolge keine konkreten Analysemöglichkeiten, um die makrotheoretischen Annahmen auf eine mikrotheoretische Ebene zu übertragen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass nicht in allen Teilen der Welt die typischen Milieus, aus denen sich soziale Bewegungen rekrutieren, die gleichen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Political-Opportunity-Ansatz.", "content": "Der Political-Opportunity-Structure-Ansatz (POS) basiert auf der Annahme, dass sich Protestbewegungen durch Umwelteinflüsse (insb. politische Rahmenbedingungen) entwickeln. Hierbei rücken nicht interne (Collective Identity), sondern externe Möglichkeitsbedingungen in den Blick der Untersuchung. Ein Protest muss dabei nicht zwangsweise – wie fälschlicherweise angenommen werden kann – politisch sein. Von entscheidender Relevanz ist, dass politische Forderungen gestellt werden, die sich auf Strukturen und Ereignissen im politischen System beziehen, da nur so eine Veränderung der Gesellschaftsstrukturen erreicht werden kann. Insbesondere die Perspektive des internationalen Vergleichs kann dabei günstige Möglichkeiten für Protest und Mobilisierung schaffen. Konzeptionell lässt sich der POS-Ansatz in mehreren Varianten fassen, die jeweils mit eigenen Kategoriendefinitionen und Unterscheidungen operieren. Der POS-Ansatz weist eine gewisse Nähe zum Structural-Strains-Ansatz auf, da beide Ansätzen von externen Faktoren ausgehen, die zum Entstehen von sozialen Bewegungen beitragen. Der Ansatz kann zudem beliebig mit anderen Theorien mittlerer Reichweite kombiniert werden, um ein breiteres Spektrum an Erklärungen für soziale Bewegungen (und andere spezifische Gegenstände) zu finden. Kritisiert werden kann an diesem Ansatz sein gleichzeitiger Ansatzpunkt: der Fokus auf politische Gelegenheitsstrukturen. Für das Entstehen einer sozialen Bewegung ist das Vorhandensein mehrere Faktoren ausschlaggebend, nicht nur etwa ein politisches Ereignis oder bspw. die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Zusätzlich ist auf einen möglichen theorieimmanenten Bias zu verweisen, durch das die politischen Gelegenheitsstrukturen (zu schnell) als Ausgangspunkt einer sozialen Bewegung interpretiert werden. Ferner wird eine fehlende Verbindung zu sozial-strukturellen Entwicklungen und (politischer) kleinräumiger Interaktion sowie Mikropolitik kritisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Collective-Identity-Ansatz.", "content": "Der Collective-Identity-Ansatz (CI) betrachtet die kollektive Identität als zentrales Kriterium für soziale Bewegungen. Sie ist wichtigste Mobilisierungsressource der Bewegung und ebenfalls zentral für ihre Handlungsfähigkeit und Selbststeuerung. Der Ansatz grenzt sich damit von anderen Theorien sozialer Bewegungen ab, die Organisation als Kern der Bewegung und als am bedeutendsten erachten. Die soziale Bewegung wird als eine dreidimensionale Einheit auf sachlicher, sozialer und zeitlicher Ebene verstanden, die einen kollektiven, handlungsfähigen Akteur konstituiert. Dem Ansatz nach arbeitet eine Bewegung mit der grundlegenden Differenz von \"Wir\" und \"Die\". Sie grenzt sich so von ihrer Umwelt ab. Konstruiert wird die kollektive Identität, der \"Wir-Die\"-Unterscheidung, einerseits diskursiv (gemeinsame Schicksale, Geschichte, Legenden, Sprache ec.) und andererseits durch Praktiken (gemeinsame Rituale, Symbole, Moden ec.). Der Collective-Identity-Ansatz untersucht Bewegungen primär aus der Innenperspektive heraus. Damit stellt er eine Ergänzung zum Framing-Ansatz dar, der hauptsächlich das Umweltverhältnis der sozialen Bewegung untersucht. Beide Ansätze, CI und Framing, wurzeln im Sozialkonstruktivismus. Angeregt wurde der Ansatz durch die Collective-Behaviour-Forschung (Collective behavior) und weist daher auf der einen Seite Bezüge zur Massenpsychologie und auf der anderen Seite, in sozialstruktureller Hinsicht, Bezüge zum Marxismus auf, die soziale Bewegung konstruiert sich als „Klasse für sich“. Schwachpunkte des Collective-Identity-Ansatzes sind Generalisierungstendenzen, das Übersehen von Außenbezügen (wodurch sich eine Kombination mit dem Framing-Ansatz anbietet) und die zu große Nähe zur Bewegung selbst, da sich der Bezug auf das Innenleben abhängig macht von der Erzählung der Bewegung über sich selbst. Somit bedarf der CI-Ansatz der Kombination mit anderen Ansätzen, um zu aussagekräftigeren Forschungsergebnissen zu kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Framing-Ansatz.", "content": "Der Kerngedanke des Framing-Ansatzes ist, dass soziale Probleme nicht objektive Gegebenheiten widerspiegeln, sondern dass soziale Probleme erst als solche definiert werden müssen. Dies gelingt, indem das Problem in einen bestimmten Bedeutungsrahmen bzw. in einen Sinnzusammenhang eingebettet wird, der eine spezifische Interpretation des Problems ermöglicht. Für soziale Bewegungen bedeutet dies, dass Protestthemen erst als soziale Probleme konstruiert werden müssen und in einen Deutungsrahmen eingebettet werden müssen, damit sie zum einen in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen (insbes. Politik und Massenmedien) soziale Resonanz erzeugen können und zum anderen die Bewegung selbst mobilisieren. Da die Konstruktion eines Bedeutungsrahmens immer ein selektiver Prozess ist, geht es dann auch darum, dass die soziale Bewegung in der „öffentlichen Arena“ gegenüber anderen Akteuren eine Deutungshoheit bei der Konstruktion eines Bedeutungsrahmens gewinnen muss. Darüber hinaus versucht der Framing-Ansatz auch häufig aufzuzeigen, welche „sozialen Mechanismen“ (z. B. die Nachrichtenwerte der Massenmedien) bedient werden müssen, damit einem Protestthema die nötige Aufmerksamkeit gewidmet wird. Dabei enthält jeder Frame folgende drei Spezialframes: Der Framing-Ansatz in der Bewegungsforschung bezieht sich am ehesten auf Inhalte des symbolischen Interaktionismus. So betont der symbolische Interaktionismus, dass in der Interaktion Frames ausgehandelt werden müssen, die dabei helfen, soziale Phänomene zu interpretieren. Es geht sowohl dem Framing-Ansatz in der Bewegungsforschung als auch dem symbolischen Interaktionismus also darum, dass Frames konstruiert und durchgesetzt werden müssen, um soziale Gegebenheiten interpretieren zu können. Da soziale Bewegungen für die Etablierung ihres Frames Resonanz bei den Massenmedien auslösen müssen, kann die Erzeugung öffentlicher Aufmerksamkeit auch als eine Ressource im Sinne des Resource Mobilization- Ansatzes interpretiert werden. Am Framing-Ansatz wird kritisiert, dass dieser sich bisher sehr stark auf Deutungs- und Überzeugungsanstrengungen von Bewegungen konzentriert hat und dabei dann die historische Konstruktionsphase des Frames vernachlässigt wurde. Den Konstruktionsprozessen von Frames und den dahinterstehenden Akteuren und Interessen wurde demnach bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Weiterhin ist kritisch anzumerken, dass der Framing-Ansatz – wie viele andere Theorien der Bewegungsforschung auch – nur einen Teilaspekt behandelt, der für die Erforschung sozialer Bewegungen relevant ist. Es fehlt diesem Forschungsfeld insgesamt eine integrierende Theorie, die in der Lage ist, soziale Bewegungen in ihrer Gänze zu beschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Ressourcenmobilisierungsansatz.", "content": "Der Fokus des Ressourcenmobilisierungsansatzes (RMA) liegt auf den strukturellen Rahmenbedingungen und der Rationalität von Protestbewegungen (Makroebene). Es wird die These vertreten, dass im Kern von sozialen Bewegungen sogenannte Bewegungsorganisationen rational als deren \"Kopf\" agieren. Diese sind abhängig von verfügbaren personellen, immateriellen und ideellen Ressourcen, die zur kollektiven Mobilisierung akquiriert werden müssen. Daran lässt sich auch der Erfolg von sozialen Bewegungen messen. Bewegungsorganisationen können deshalb als Katalysator zur kollektiven Mobilisierung von Protesten verstanden werden. Der RMA folgt den Grundgedanken der Rational Choice Theorie, nach der jeder Akteur rational handelt, das heißt mit möglichst geringem Aufwand/Kosten möglichst hohen Nutzen erzielen möchte. Kritisch anmerken lässt sich bei dieser Theorie die Vernachlässigung von Beziehungen zwischen sozialen Bewegungen und ihren Umwelten, da primär Entscheidungen und Handlungen innerhalb von Bewegungen in den Blick genommen werden. Zudem hebt der RMA den instrumentellen Charakter von Bewegungen hervor und blendet Individualbiografien sowie individuelle Komponenten generell aus. Schwierigkeiten bereitet aufgrund von fehlender Begriffsschärfe auch die Deutung von Ressourcen.", "section_level": 2}, {"title": "Systemtheoretischer Ansatz.", "content": "In der Systemtheorie definieren Systeme sich über eine Innen-/Außendifferenz. Außerhalb der Systemgrenze liegt dessen Umwelt. Strukturen und Prozesse innerhalb des Systems beziehen sich auf die besagte Umwelt, um jene überhaupt erst zu ermöglichen. „Das System ist seine Beziehung zur Umwelt, das System ist die Differenz zwischen System und Umwelt“ (Luhmann 2009). Es zeichnet sich dadurch aus, dass „Einheiten (Substanzen) durch Beziehungen als Teile zu einem Ganzen verbunden sind“ (Luhmann 1976). Darin impliziert, also in der Grenzziehung vom System zu seiner Umwelt, ist eine innere Ordnung, die für den Erhalt dieser Grenzen sorgen muss. Durch diese innere Ordnung, die sich in Handlungszusammenhängen innerhalb des Systems ausdrückt, werden Sinnbeziehungen erzeugt, die das System davor schützen sollen durch die Veränderungen seiner Umwelt in seiner Existenz beeinflusst zu werden. Ebenso werden Systeme als autopoietisch beschrieben. Grob zusammengefasst, ist ein autopoietisches System eines, welches sich selbst erzeugt und selbst beobachtet. Das System ist demnach sein eigenes Produkt, verfügt jedoch nicht über „alle Ursachen, die zur Selbstproduktion erforderlich sind.“ (Luhmann 2006) Systemtheoretische Ansätze der Bewegungsforschung gehen zunächst von einer Funktion sozialer Bewegungen aus. Diese Funktion besteht in der Möglichkeit einer öffentlichen Artikulation von Widerspruch (Bergmann 1987), welche im Zuge einer zunehmenden Ebenendifferenzierung von Interaktion und Gesellschaft nicht mehr durch einzelne Interaktionssysteme geleistet werden kann (Luhmann 2014). Soziale Bewegungen wirken auf diese Weise wie ein Immunsystem der Gesellschaft (Mittag und Stadtland 2014; Bergmann 1987), das Schutzmechanismen gegen bestimmte Folgen der funktionalen Differenzierung aufbaut oder funktionale Differenzierung gegen Übergriffe einzelner Funktionsbereiche schützt (Tratschin 2016: 258). Im Gegensatz zu Ansätzen, wie dem Structural-Strains-Ansatz oder dem Political-Opportunity-Structures-Ansatz (vgl. Hellmann und Koopmans 1998), wird die Entstehung von Bewegungen in der Systemtheorie nicht primär als Ergebnis externer Faktoren angesehen, sondern es wird davon ausgegangen, dass „Bewegungen in einem sich selbst selektiv entfaltenden Konfliktprozess entstehen“ (Mittag und Stadtland 2014). Für die Mechanismen der Ausdifferenzierung sozialer Bewegungen gibt es in der Systemtheorie verschiedene Vorschläge. Prominente Vorschläge zielen auf die selektionsverstärkenden Effekte von Elementaroperationen: Während Luhmann hauptsächlich auf Proteste als Elementaroperationen fokussiert (1996), rückt Japp besonders Angstkommunikation als Elementaroperationen sozialer Bewegungen hervor (1986). Dagegen präsentiert Ahlemeyer (1989) einen Vorschlag der auf die ausdifferenzierenden Effekte von Mobilisierungskommunikation abzielt und Bergmann verweist auf die Bedeutung von Moralkommunikation (Bergmann 1987: 374). Ein jüngerer Beitrag weist dagegen auf die Relevanz von Selbstbeschreibungen für die selbstreferentielle Ausdifferenzierung sozialer Bewegungen hin (Tratschin 2016). Kritisiert wird am systemtheoretischen Ansatz, dass eine Engführung auf Protestbewegungen stattfindet, wodurch soziale Bewegungen, die sich nicht als Konfliktsystem erzeugen aus dem Blick geraten. Erinnert sei zum Beispiel an religiöse Bewegungen (vgl. Kühl 2014). Ein zweiter Kritikpunkt ist ihr Fokus auf neue soziale Bewegungen, der bislang keine Möglichkeit für eine historische Perspektive auf frühere soziale Bewegungen zulässt (vgl. Mittag und Stadtland 2014).", "section_level": 2}, {"title": "Forschung.", "content": "Die soziale Bewegungsforschung untersucht:", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter einer sozialen Bewegung, auch kurz Bewegung, wird in den Sozialwissenschaften ein kollektiver Akteur oder ein soziales System verstanden, der bzw. das unterschiedliche Organisationsformen umfasst und mit unterschiedlichen Mobilisierungs- und Handlungsstrategien versucht, gesellschaftlichen Wandel zu beschleunigen, zu verhindern oder umzukehren.", "tgt_summary": "社会运动(英语:Social movement)是由个体或社会群体松散组织为了实现推动、执行、抵制、阻止或撤消社会变革变化,而用体制外的策略,来改变现有体制的一种政治现象行动与集体。社会运动被描述为“组织结构和战略,这些结构和战略可能使被压迫人口能够提出有效的挑战,并抵抗更强大和更有优势的精英”。", "id": 2244667} {"src_title": "Erasmus Darwin", "tgt_title": "伊拉斯謨斯·達爾文", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Berufsleben.", "content": "Erasmus Darwin wurde in der Nähe von Elston Hall in Nottinghamshire als Jüngster von vier Söhnen geboren. Nachdem er zunächst die Chesterfield School besucht hatte, ging er 1750 bis 1754 auf das St John’s College in Cambridge, wo er mit dem Bachelor of Arts abschloss. In Edinburgh studierte er Medizin und eröffnete 1756 eine Praxis in Nottingham. Nach nur zwei Monaten musste er sie aufgrund des geringen Erfolgs wieder schließen. Im Jahr darauf siedelte er nach Lichfield bei Birmingham über, wo er über zwanzig Jahre praktizierte und einer der berühmtesten Ärzte Englands wurde. Auch der König bat ihn in jener Zeit wiederholt und vergeblich, sein Leibarzt zu werden: “Why doesn’t Dr Darwin come to London? He shall be my physician if he comes.” („Warum kommt Doktor Darwin nicht nach London? Er soll mein Arzt sein, wenn er kommt.“) Von konservativer, kirchlicher Seite wurde Erasmus Darwin wegen seiner evolutionstheoretischen und staats- wie kirchenkritischen Aussagen scharf angegriffen. So veröffentlichte Georg Canning im \"Anti-Jacobin\" unter dem Titel \"Die Liebe der Dreiecke\" höhnische Parodien von Darwins Versen. Darin wurden die Ideen lächerlich gemacht, dass Menschen jemals aus Elektrizität Nutzen ziehen könnten, dass Menschen sich aus „niederen“ Lebensformen entwickelt haben könnten, dass die Berge älter sein könnten, als es in der Bibel stand. „Canning hatte das Subversive an Darwins Gedanken sehr genau erkannt und schaffte es, seinen Ruf als Dichter zu ruinieren.“ 1781 übersiedelte Darwin nach Derby (Grafschaft Derbyshire).", "section_level": 2}, {"title": "Ehefrauen und Nachkommen.", "content": "In erster Ehe heiratete Erasmus Darwin 1757 die siebzehnjährige Mary Howard (1740–1770). Diese Verbindung brachte fünf Kinder, eine Tochter und vier Söhne, hervor, von denen jedoch zwei bereits im Säuglingsalter starben. Der älteste Sohn von Erasmus Darwin, Charles Darwin, verstarb im Alter von 20 Jahren an einer kleinen Verletzung, welche er sich bei einer Gehirnsektion an einem Kind während seines Medizinstudiums in Edinburgh zuzog. Sein zweiter Sohn Erasmus wurde Anwalt und nahm sich im Alter von 40 das Leben. Der dritte Sohn, Robert Waring Darwin, wurde ebenfalls ein bekannter Arzt und der Vater von Charles Darwin, welcher später eine Biographie über seinen Großvater schreiben sollte. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Erasmus Darwin im Alter von 50 Jahren nach seinem Umzug nach Derby die attraktive, 16 Jahre jüngere Witwe Elizabeth Collier Sacheveral-Pole (1747–1832). Mit ihr hatte er sieben weitere Kinder, darunter Frances Anne Violetta, die Mutter von Francis Galton. Die Verbindung rief damals große Verwunderung hervor, denn Erasmus Darwin und der verstorbene Ehemann, Colonel Sacheveral-Pole, waren verfeindet gewesen. Außerdem stach er viele besser aussehende Rivalen aus. Darwin fehlten seit seiner Jugend einige Vorderzähne, er war pockennarbig und dank seines gesegneten Appetits stark übergewichtig. 1776 ließ er aus seinem Esstisch einen Halbkreis heraussägen, damit er mit seinem Bauch überhaupt noch Platz nehmen konnte. 1802 zogen die Darwins nach Breadsall Priory und begannen dort mit dem Aufbau eines kleinen botanischen Gartens. Im selben Jahr verstarb Erasmus Darwin im Alter von 71 Jahren. Außerdem hatte Darwin eine außereheliche Affäre mit Mary Parker, aus der zwei Töchter hervorgingen, die zusammen mit den anderen Kindern erzogen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Naturwissenschaften.", "content": "Erasmus Darwin formulierte zahlreiche Ideen zur stammesgeschichtlichen Entwicklung der Organismen in seinem Werk \"Zoonomia, or, The Laws of Organic Life\" (1794–1796). Diese kamen ihm sowohl durch das Beobachten des Verhaltens von Haustieren als auch durch seine umfangreichen Kenntnisse auf dem Gebiet der Naturwissenschaften. Dabei kamen ihm unter anderen Gedanken, die später auch sein Enkel Charles Darwin wieder aufgriff. So zum Beispiel die Idee, dass alles Lebendige von einem gemeinsamen Vorfahren abstamme und sich somit ein Stammbaum aller Lebensformen konstruieren lassen müsse. Die Entdeckung von Fossilien ausgestorbener Tierarten ließ ihn zu dem Schluss kommen, das Leben auf der Erde habe sich aus mikroskopisch kleinen Muscheln entwickelt. Bei der Frage, wie aus einer Art eine andere Art hervorgeht, waren seine Ideen jenen von Jean-Baptiste de Lamarck bzw. dem Lamarckismus zum Teil sehr ähnlich, jedoch machte er sich auch über die Wirkung von „sexual selection“ und Konkurrenz auf die Bildung von Arten Gedanken. Erasmus Darwins \"Zoonomia\" wurde von der katholischen Kirche auf den Index librorum prohibitorum gesetzt, \"The Origin of Species\" seines Enkels Charles Darwin hingegen nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Poesie.", "content": "Erasmus Darwin war zu seiner Zeit ebenfalls ein angesehener Poet. Seine Ideen über die Natur faßte er auch in Verse. Das folgende ist ein Auszug aus seinem Werk \"The Botanic Garden\", A Poem in Two Parts: Part 1, \"The Economy of Vegetation\" von 1791: Roll on, ye Stars! exult in youthful prime, Mark with bright curves the printless steps of Time; Near and more near your beamy cars approach, And lessening orbs on lessening orbs encroach; - Flowers of the sky! ye too to age must yield, Frail as your silken sisters of the field! Star after star from Heaven’s high arch shall rush, Suns sink on suns, and systems systems crush, Headlong, extinct, to one dark center fall, And Death and Night and Chaos mingle all! - Till o'er the wreck, emerging from the storm, Immortal Nature lifts her changeful form, Mounts from her funeral pyre on wings of flame, And soars and shines, another and the same. In einem Gedicht drückt er in gut zweitausend Versen seine evolutionstheoretischen Thesen aus (aus dem 1803 posthum erschienenen Band \"The Temple of Nature\"). Ein Auszug: Im gleichen Gedicht prognostiziert er auch, ähnlich wie Jules Verne, künftige technische Entwicklungen der Menschen:", "section_level": 2}, {"title": "Erfindungen.", "content": "Neben seiner Tätigkeit als Arzt, Dichter und Naturwissenschaftler betätigte sich Erasmus Darwin auch als Erfinder von verschiedenen Gerätschaften. Zum Beispiel erfand er eine horizontale Windmühle für Josiah Wedgwood, den anderen Großvater Charles Darwins. Erasmus Darwin erfand auch als erster ein verbessertes Design für Lenkung bei Kutschen. Kutschenfahrten in England waren während des achtzehnten Jahrhunderts notorisch gefährlich, denn die Holprigen und löchrigen Straßen verschärften die Mängel in der Lenkung, Federung und Stabilität. Im Jahre 1758 war der junge Dr. Erasmus Darwin als Arzt viel unterwegs und rund 10 000 Meilen pro Jahr musste er aus seinem Haus in Lichfield seine Patienten besuchen. Um die Gefahr und Beschwerden von seiner Reise zu lindern, entwickelte er 1761 ein Design für einen verbesserten Lenkschlitten und zur Stabilität mit einer Achsschenkellenkung, die er in Fahrversuchen über 20.000 Meilen auf zwei Kutschen erprobte. Sie unterscheidet sich damit von der bei Kutschen üblichen drehbaren Deichsel mit Drehschemel-Lagerung. 1768 wurde er bei einer Probefahrt aus einer von ihm erfundenen Kutsche herausgeschleudert und verletzte sein Knie so schwer, dass er danach fortwährend humpelte. Im Jahre 1765 hatte Richard Lovell Edgeworth über Darwins Achsschenkel-Design gehört und forderte die Society of Arts, auf, sich darüber zu erkundigen. Danach besuchte er Darwin selbst um sich bei ihm zu erkundigen. Mit Hilfe von Handschriften aus dem Archiv der Royal Society of Arts und anderswo, konnte eine Rekonstruktion von Darwins verbessertes Verfahren zu dieser Lenkung hergestellt werden, die auf vier Gelenkstangen in Form eines gleichschenkligen Trapezes setzte. Zu den potenziellen Erfindungen machte er sich während der Fahrten von einem Hausbesuch zum nächsten Notizen (u. a. über Wasserklosetts, eine Kohlenlore, eine „Sprechmaschine“, eine mechanische Fähre, Kreiselpumpen und Raketenantriebe). Allerdings meldete er keine seiner Erfindungen zum Patent an, da er glaubte, dass das seinen Ruf als Arzt beschädigen würde. Stattdessen ermunterte er seine Freunde, ihre eigenen Modifizierungen seiner Werke patentieren zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "1754 wurde Darwin ein Mitglied im Bund der Freimaurer (\"St. David’s Lodge No. 36\" in Edinburgh). 1761 wurde er Mitglied der Royal Society. Seit 1792 war er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society. 1765 war er einer der Gründer der einflussreichen Lunar Society, die den wissenschaftlichen Gedankenaustausch zwischen führenden Köpfen Englands pflegte und bis 1813 bestand. Zu ihren Mitgliedern gehörten James Watt, Matthew Boulton sowie auch Benjamin Franklin (korrespondierendes Mitglied). Ein Jahr später lernte er Jean-Jacques Rousseau kennen, mit dem er später in brieflichem Kontakt stand.", "section_level": 1}, {"title": "Nachruf.", "content": "Einige Arbeiten halten Erasmus Darwin für „eine der genialsten Persönlichkeiten, die je britischen Boden bewohnt hat“, derart angesehen war er als Arzt, Wissenschaftler und Dichter. Den Ruf, den er zu seiner Zeit genoss, zeigt unter anderem ein Zitat des Philosophen Samuel Coleridge von 1796 über Erasmus Darwin: Nach seinem Tod wurde er jedoch – vor allem außerhalb Großbritanniens – schnell vergessen. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Genius Erasmus Darwin durch den Geophysiker Desmond King-Hele in mehreren Biographien wiederentdeckt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erasmus Darwin (* 12. Dezember 1731 in Elton/Nottinghamshire; † 18. April 1802 in Derby) war ein britischer Dichter, Naturforscher, Arzt und Erfinder, der zu den führenden Intellektuellen des 18. Jahrhunderts zählte. Zu seinen Enkeln gehören Charles Darwin, der Begründer der modernen Evolutionstheorie, und Francis Galton, der als Vater der Verhaltensgenetik gilt.", "tgt_summary": "伊拉斯谟斯·达尔文(Erasmus Darwin,1731年-12月12日-1802年-4月18日)是一位英国医学家、诗人、发明家、植物学家与生理学家。在多门自然科学领域中有所贡献,并且在诗作中融入了自然界的事物,以及早期的演化思想。他是达尔文-威治伍德家族成员,查尔斯·达尔文的祖父及法兰西斯·高尔顿的外祖父。他对组织进行电击以恢复其活性的理论启发了玛丽·雪莱写下《科学怪人》。", "id": 931049} {"src_title": "Isle of Wight", "tgt_title": "怀特岛郡", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Insel hat in etwa die Form einer Raute. Vom britischen Festland wird sie heute durch den Solent, einen Meeresarm des Ärmelkanals, getrennt. Bis 6000 v. Chr. war sie Teil des Festlandes, und der Solent war ein Fluss. Geologisch gesehen gehört die Insel zur südenglischen Kreideformation. Landschaftliches Merkmal sind die Kreidehügel, die sich im Zentrum über die gesamte Insel ziehen, um am westlichen Ende von Wight vor The Needles, drei bis zu 30 m aus dem Meer ragenden Kalkfelsen, steil ins Meer abzufallen. Ein Großteil der Insel ist als Area of Outstanding Natural Beauty (AONB) besonders geschützt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Es gibt Spuren einer mesolithischen und neolithischen Anwesenheit auf der Insel, die sich in Artefakten widerspiegelt. Aus der Bronzezeit sind Hügelgräber vorhanden, die Funde in Form von Dolchen und Äxten lieferten. Als eisenzeitliche Siedlung wird das Hügelfort auf dem „Chillerton Down“ angesehen. Keltische Belgae kamen auf die Insel, als sie der römischen Eroberung Galliens auswichen. Gaius Suetonius Tranquillus, Sueton genannt, beschreibt die Eroberung der Insel, die die Römer Vectis nannten, im Jahre 43 n. Chr. durch Vespasian. Aus römischer Zeit erhielten sich die Grundmauern von acht Landhäusern, am besten bei Brading und Newport. Nach dem Abzug der Römer wurde die Insel und das auf der britischen Hauptinsel gegenüberliegende südliche Hampshire von Jüten besiedelt. Die Isle of Wight stand in enger kultureller Verbindung mit dem ebenfalls jütischen Königreich Kent. Dass die Insel der Angelsächsischen Chronik zufolge um 530 an den Westsachsen Cerdic gefallen sein soll, gilt als unhistorische Legende. Die jütische Besiedlung in den Dunklen Jahrhunderten (Dark Ages) wurde durch archäologische Funde von den im 19. Jahrhundert ausgegrabenen Gräberfeldern „Chessell Down“ und „Bowcombe Down“ belegt. Neben Skeletten wurden Eisenschwerter, Messer und Schmuck, wie Broschen und Schnallen, gefunden. Wulfhere von Mercia unternahm um 660 einen erfolgreichen Feldzug gegen die Isle of Wight und das inzwischen zu Wessex gehörende \"Meonwara\" (Tal des Flusses Meon, südöstliches Hampshire). Beide \"provinciae\" (Provinzen), die zuvor eine „Pufferzone“ zwischen den Königreichen Sussex und Wessex bildeten, unterstellte er dem ihm untergeordneten König Æthelwalh von Sussex. Im Jahr 686 eroberte der westsächsische König Caedwalla das heidnische Kleinkönigreich unter König \"Arualdus\" (Arwald). Dieser war gegen die Übermacht der Truppen aus Wessex machtlos und kam, ebenso wie seine beiden jüngeren Brüder, in den Kämpfen, in denen auch ein Großteil der Inselbewohner hingemetzelt wurde, ums Leben. Caedwalla ließ die Insel durch Westsachsen neu besiedeln und gab ein Viertel des eroberten Landes an die Kirche. Fortan war die Isle of Wight eine „Provinz“ des Königreichs Wessex. In der Wikingerzeit wurde die Insel mehrfach das Ziel von Überfällen und diente den Wikingern auch zeitweilig als Basis. Der Belehnung durch William den Eroberer an die FitzOsberns folgte eine ruhige Periode, die 1293 damit endete, dass die Insel wieder an die Krone fiel. Im Hundertjährigen Krieg wurde die Insel mehrmals durch französische Truppen verwüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Flüsse.", "content": "Die Isle of Wight wird von zwei Flüssen durchflossen, die im südlichen Teil der Insel entspringen. Der Fluss Medina fließt in nördliche Richtung durch die Hauptstadt Newport in den Solent bei Cowes. Der Fluss Yar verläuft bis ins Zentrum der Insel parallel zur Medina und fließt dann in östlicher Richtung bei St. Helens ins Meer. Hinzu kommt noch der kleinere Blackbridge Brook mit seinem Mündungstrichter dem Wooton Creek zwischen Wooton und Fishbourne.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fährverbindungen.", "content": "Von den Einwohnern schlicht „\"die Insel\"“ genannt, gibt es zu/von ihr diverse Schiffsverbindungen. Fähren:", "section_level": 2}, {"title": "Flugplätze.", "content": "Flugplätze für kleinere Maschinen bestehen in Bembridge und Sandown.", "section_level": 2}, {"title": "Straßennetz.", "content": "Auf der Insel selbst existiert ein dichtes Straßennetz, das vor allem in der Urlaubssaison auch stark frequentiert wird. Wegen der Nähe zum Festland ist die Insel ein beliebtes Ziel für Briten, die speziell die Küstenorte Ryde, Sandown, Shanklin, Ventnor und Freshwater, aber auch verschiedene kleinere Ortschaften z. B. Godshill in verschiedenen Gegenden gern besuchen.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentlicher Nahverkehr.", "content": "Die Insel wird von einem sehr gut ausgebauten Busnetz von \"Southern Vectis\" durchzogen. Das sog. Rover Ticket ist die preiswerteste Art die Insel zu erkunden. Die Isle of Wight hat eine der kürzesten britischen Eisenbahnlinien. Die Island Line („Insel-Linie“) fährt gerade einmal 13,6 Kilometer von Ryde Pier Head nach Shanklin im Osten der Insel. Alte Züge der Londoner U-Bahn, teilweise noch Baujahr 1938, fahren auf dieser Strecke. Dennoch soll die Bahngesellschaft die höchste Zuverlässigkeit aller britischen Bahngesellschaften haben.", "section_level": 2}, {"title": "Seefunkstelle.", "content": "In Niton befindet sich eine von drei britischen NAVTEX-Seefunkstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Das wichtigste Ereignis des Jahres ist die weltberühmte Segelregatta. Die Cowes Week zieht jeden August hunderttausende von Besuchern auf die Insel. Andere wichtige Segelveranstaltungen in Cowes sind der Start des Admiral’s Cup im Juli und der \"Commodores Cup\" im August. Ein berühmtes Rock-Festival – das Isle of Wight Festival – fand 1970 in der Nähe von Tennyson Down, West Wight statt. Hier spielten unter anderem The Doors, The Who, Miles Davis, Leonard Cohen, Jimi Hendrix und Supertramp. Diesem Festival gingen zwei kleinere Veranstaltungen in den Jahren 1968 und 1969 voraus, bei denen auch John Lennon und Yoko Ono zu Besuch waren. Ein Revival fand im Jahr 2002 statt. Seit einigen Jahren ist es eine regelmäßige Veranstaltung, die jährlich Bands präsentiert und zu einem der wichtigsten Festivals in Großbritannien geworden ist. Ein weiteres regelmäßiges Festival ist das IOW Jazz Festival sowie die IOW International Scooter Rally, das größte Motorrollertreffen der Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Isle of Wight [] (deutsch \"Insel Wight\") ist eine der Südküste Großbritanniens vorgelagerte Insel – gegenüber der Stadt Southampton gelegen. Sie ist rund 35 km lang und bis zu etwa 20 km breit. Auf einer Fläche von 381 km2 leben rund 138.700 Menschen (2012). Früher gehörte die Insel zur Grafschaft Hampshire, aber seit 1974 ist sie eigenständig. Hauptstadt ist Newport.", "tgt_summary": "怀特岛(郡)(英语:Isle of Wight,又译威特岛),大不列颠岛南岸岛屿,南临英伦海峡,北临索伦特海峡,英国英格兰的名誉郡、非都市郡、单一管理区,郡治是纽波特,人口140,000(2005年),面积380平方公里。怀特岛是著名的旅游胜地,欧洲内化石资源最丰富的地方之一。", "id": 152260} {"src_title": "Ohridsee", "tgt_title": "奥赫里德湖", "src_document": [{"title": "Zu- und Abflüsse.", "content": "Der Ohridsee, dessen Einzugsgebiet 1414 Quadratkilometer groß ist, verfügt über keinen wesentlichen Zufluss. Er wird durch zahlreiche Quellbäche gespeist. Die wichtigste Quelle liegt beim Kloster Sveti Naum. Dort tritt Wasser hervor, das unterirdisch aus dem 200 m höher und südöstlich vom Ohridsee gelegenen Prespasee zufließt. Ob diese Verbindung jedoch immer noch besteht bzw. wann und wie lange sie bestanden hat, ist nicht sicher. Möglich ist, dass diese Verbindung temporärer Natur ist und durch geologische Prozesse im Karstgestein zwischen beiden Seen geöffnet und getrennt wird. Auf der albanischen Seite liegt eine wichtige Quelle im Park von \"Drillon\" nahe dem Ort Tushemisht. Eine weitere, unterirdische Quelle bei Tushemisht wird für die Wasserversorgung von Pogradec genutzt. Entwässert wird der See bei Struga durch den Fluss Schwarzer Drin zur Adria hin. Über ein Nadelwehr wird der Abfluss reguliert.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Der Ohridsee gehört zu den ältesten Seen der Welt. Sein Alter wird auf 2 bis 5 Millionen Jahre geschätzt, das Vorkommen endemischer Arten (s. u.) lässt auf eine Entstehung im Pliozän, also vor mehr als 2,6 Millionen Jahren, schließen. Der See entstand durch einen Grabenbruch. Die auch heute auftretenden tektonischen Aktivitäten bedingen wahrscheinlich auch die Existenz eines etwa 100 Meter hohen subaquatischen Berges.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Anhand der vorhandenen lückenlosen Sedimente im See ist eine Erforschung der paläoklimatologischen Bedingungen gut möglich. Gegenwärtig widmen sich u. a. Forscher der \"Rekonstruktion der spätquartären Klima- und Umweltgeschichte\" des Sees.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Als Europas bekanntester Langzeitsee ist der Ohridsee wegen seiner Fauna bemerkenswert. Viele der in den übrigen europäischen Gewässern typischen Fischarten fehlen, z. B. alle Echten Barsche, die Äschen, Saiblinge und Coregonen, der Hecht und der Dreistachlige Stichling. Dagegen kommen hier einige auf dem Balkan endemische Fischarten vor, z. B. der Barbengründling (\"Aulopyge huegelii\") und weitere Karpfenfischarten aus den Gattungen \"Pachychilon\" und \"Phoxinellus\". Wirtschaftlich bedeutend ist die endemische Ohridforelle (\"Salmo letnica\"; maz. \"Ohridska pastrmka\", alb. \"Koran\"). Sie ist wegen Überfischung bedroht, wird aber auch in Fischfarmen gezüchtet. Ebenfalls gefährdet oder bereits ausgestorben sind \"Salmo ohridanus\" (alb. \"Belushka\", maz. \"Belvica\"), \"Salmo balcanicus\", \"Salmo lumi\" und \"Salmo aphelios\". Es finden sich auch verschiedene Vertreter der Gastropoden, die sich während des Mesozoikums im Paratethys ausbreiteten. Neben dem Fischfang ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle der rings um den See gelegenen Gemeinden. Südöstlich des Sees liegt der \"Nationalpark Galičica\", der das gesamte Galičica-Gebirge umfasst und sich bis zum Prespasee erstreckt. Zusammen mit der Altstadt von Ohrid gehören dieser Uferabschnitt und der mazedonische Teil des Sees seit 1979 zum UNESCO-Welterbe; 2019 wurde auch der albanische Teil ins Welterbe aufgenommen, das jetzt Natur- und Kulturerbe der Region Ohrid heißt. An den Hängen des nordwestlich gelegenen Jablanica-Gebirges gibt es Weinbauflächen und Kastanien-Plantagen. Die Rosskastanienminiermotte (\"Cameraria ohridella\") wurde hier erstmals in Europa beobachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Antike Völker und Stämme wie die Illyrer, die Makedonen und die Griechen siedelten rund um den See und gründeten die Städte Lychnidos (heute Ohrid), Enhallon (vielleicht heutiges Struga) und Damastion. In der illyrischen Stadt Damastion, deren Lage nicht bekannt ist, aber die durch dort geprägte Silbermünzen überliefert ist, befand sich eine Silbermine. Die Städte profitierten von Rohstoffen wie Gold und Silber in der Umgebung. Das Siedlungsgebiet am Ohridsee war umstritten und Schauplatz von wiederholten Konflikten. Die Makedonen konnten die Region unter Philipp II. (359–336 v. Chr.) unter ihre Herrschaft bringen. Am Ohridsee führte in der Antike auch die Römerstraße Via Egnatia vorbei, die die östliche Adriaküste mit Thessaloniki und Konstantinopel verband. Um die erste Jahrtausendwende war Ohrid kurze Zeit die Hauptstadt des bulgarischen Reiches. Am 5. September 2009 sank ein Ausflugsschiff im Ohridsee mit bulgarischen Touristen an Bord rund 250 m vom Ufer in Ohrid entfernt, wobei 15 Menschen ums Leben kamen. An Bord des 1924 in Deutschland gebauten Schiffs befanden sich deutlich mehr Personen als zugelassen. Der bulgarische Metropolit Nikolaj sah im Unglück eine Gottesstrafe. Die örtliche Polizei erklärte einige Monate später, dass das Schiff zu viele Passagiere geladen und dass es fast keine Rettungsringe an Bord gegeben hatte, was die vielen Toten erkläre. Im Sommer 2014 wurde erstmals eine regelmäßige Bootsverbindung für Touristen zwischen Ohrid und Pogradec aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ohridsee ([],,, selten auch \"Liqeni i Pogradecit\") ist der zweitgrößte See der Balkanhalbinsel sowie einer der ältesten der Erde. Er gehört zum größeren Teil zu Nordmazedonien, dessen größtes Gewässer er ist, zum kleineren Teil zu Albanien. Der Wasserspiegel liegt Der Ohridsee hat eine maximale Tiefe von 288 Metern. Seine Fläche wird in Nordmazedonien mit 349 Quadratkilometern angegeben, während amtliche albanische Quellen sogar von 362,6 Quadratkilometern sprechen und sich in der Literatur auch weitere Zahlen wie 358 Quadratkilometer finden. Der größere Teil gehört zu Nordmazedonien, der kleinere zur Republik Albanien, wobei auch hier unterschiedliche Zahlen vorliegen. Am nordmazedonischen Ufer sind Ohrid und Struga die wichtigsten Städte, am albanischen ist es Pogradec. Insgesamt leben mehr als 200.000 Menschen rund um den See.", "tgt_summary": "奥赫里德湖(;),是阿尔巴尼亚和北马其顿边界上的淡水湖泊,以湖边北马其顿一侧的奥赫里德市而得名。其面积达358平方公里,最深处为288米,是欧洲最深和最古老的湖泊之一。", "id": 1487416} {"src_title": "Schlacht an der Marne (1914)", "tgt_title": "第一次马恩河战役", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Der Chef des deutschen Generalstabes General von Moltke hatte den angreifenden rechten Heeresflügel in Abänderung des Schlieffen-Plans im Verhältnis 2:5 (linker, südlicher Flügel : rechter Schwenkungsflügel) verteilt (Schlieffen-Plan: 1:7). Der rechte Heeresflügel – die 1. bis 5. Armee – marschierte durch Belgien und Nordfrankreich vor und stand Anfang September zwischen Verdun als „Drehpunkt“ des Schwenkungsflügels (Sehnenlänge etwa 170 Kilometer) und dem westlichsten Punkt des Flügels nördlich von Meaux bei Nanteuil-le-Haudouin, damit etwa 50 Kilometer nordöstlich von Paris. Die 1. Armee war von ihrer planmäßigen Vorstoßrichtung schon nach der Einnahme von Brüssel (20. August) südlich abgewichen, da Befehlshaber Alexander von Kluck die französischen Truppen und das Britische Expeditionskorps (BEF) verfolgte und vor allem letzteres zu umfassen suchte. Nachdem der von dem französischen Oberbefehlshaber Joseph Joffre befohlene Angriff der französischen 5. Armee auf die deutsche 2. Armee unter Generaloberst Karl von Bülow bei St. Quentin zurückgeschlagen worden war, befand sich die französische 5. Armee seit dem 31. August auf dem Rückzug über die Marne auf die Seine. Das englische Expeditionskorps unter Feldmarschall John French hatte sich nach der Niederlage bei Le Cateau am 26. August zur Seine zurückgezogen. Joffre hatte derweil durch Umgruppierungen aus Lothringen die Aufstellung der neuen 6. Armee unter General Joseph Maunoury organisiert, sie sollte das bedrohte Paris im nordöstlichen Vorfeld decken und bereitete gleichzeitig einen Flankenstoß gegen die offene Westflanke der Deutschen vor. Durch die zunehmende Frontausdehnung schwand der Überraschungseffekt der deutschen Offensive, auch die zahlenmäßige Überlegenheit des rechten deutschen Flügels ging mit der Dehnung verloren, die Verbindungslinien der Deutschen wurden immer länger, jene der Franzosen immer kürzer. Die auseinandergezogene deutsche Front drohte Ende August zu zerreißen, der rechte Flügel musste aufgrund von Gegenangriffen die Stoßrichtung weiter ändern und nach Süden und Südosten einschwenken, die Einkreisung von Paris wurde am 30. August aufgegeben, wovon Joffre am 3. September informiert war. Die Verteidigung von Paris war seit 25. August dem Kommando von General Joseph Gallieni unterstellt; die Regierung unter Präsident Raymond Poincaré hatte ihren Sitz am 2. September nach Bordeaux verlegt. Seit 27. August rückte Generaloberst Alexander von Kluck mit seiner 1. Armee östlich von Paris nach Süden vor; diese Bewegung wurde vom deutschen Hauptquartier in Anerkennung der Lage nachträglich gebilligt. Am 3. September 1914 beobachteten französische Aufklärungsflugzeuge, dass die 1. Armee ihre Marschrichtung änderte und nun auf Paris zuhielt. Das brachte Joffre dazu seine neue Gegenoffensive an der Marne auszuführen. Die in Luxemburg stationierte Oberste Heeresleitung verlor inzwischen den Überblick über die operative Lage, vor allem fehlte jegliche Fernsprechverbindung zum bedrohten rechten Flügel. Der technisch unzureichende Funkverkehr konnte dies nicht wettmachen, die Fliegermeldungen blieben oft ungenutzt. Die 1. Armee versuchte mit Gewaltmärschen doch noch die britische Expeditionsarmee einzuschließen und vernachlässigte dabei den Flankenschutz des gesamten deutschen Vorstoßes gegenüber dem westlich liegengelassenen Paris, sie hatte unter schweren Kämpfen über 500 Kilometer zurückgelegt. Nach den langen Märschen waren die deutschen Truppen allgemein erschöpft. Die Versorgung der Truppen, die sich mindestens 125 Kilometer von der jeweils nächsten intakten Eisenbahnendstation entfernt hatten, war problematisch. Auch die Nachrichtenverbindungen zwischen den Armeen und dem Oberkommando waren schwierig, da die Alliierten auf dem Rückzug auch die Telegrafen- und Telefonleitungen zerstört hatten. Anders als die Deutschen konnten die Alliierten eine weitgehend unzerstörte Verkehrs- und Nachrichteninfrastruktur nutzen. Zudem wurde der rechte Heeresflügel seit 20. August durch Anweisungen Moltkes bereits um fünf Korps geschwächt – die 1. Armee (Generaloberst Alexander von Kluck) musste das III. und IX. Reserve-Korps zur Bindung der Belgier im Raum vor Brüssel bis Antwerpen und zur Belagerung von Antwerpen selbst belassen, die 2. Armee (Generaloberst Karl von Bülow) stellte das VII. Reserve-Korps zur Belagerung von Maubeuge ab. Marsch- und Kampfverluste und Versorgungsschwierigkeiten verursachten Stockungen, des Weiteren befanden sich seit 25. August wegen der Gefahr in Ostpreußen das Garde-Reserve-Korps und das XI. Korps im Abtransport an die Ostfront. So musste die deutsche Heeresleitung mit nur noch dreizehn verfügbaren Infanteriekorps (27 Divisionen) und zwei Kavalleriegruppen (6 Kavalleriedivisionen) in die entscheidende Marneschlacht eintreten. Dennoch war die Moral der deutschen Truppen gut und es herrschte allgemeine Siegeszuversicht.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "Nach dem Scheitern des Gegenangriffes der französischen 5. Armee in der Schlacht bei St. Quentin wurde General Lanrezac am 3. September von Joffre entlassen und durch General Franchet d’Esperey ersetzt. Der 5. und 4. Armee befahl Joffre den Rückzug unter hinhaltendem Widerstand, um Zeit für einen Gegenangriff zu gewinnen. Im Verlauf des 4. September drängte General Gallieni seinen Oberbefehlshaber Joffre telefonisch um die Zustimmung zu einem Angriff der Truppen aus dem Militärbezirk Paris in die offene Flanke der 1. Armee und um die gleichzeitige Unterstützung dieses Angriffs durch die 5. Armee. Joffre ließ sich überzeugen und befahl am Vorabend der Marneschlacht die Einstellung des Rückzuges sowie den Gegenangriff für den 6. September. Die französische 6. Armee (Maunoury) stand vor Schlachtbeginn an der Linie Dammartin-en-Goële nach Claye-Souilly. Der Rückzug des englischen Korps (General French) erreichte die Linie Gretz – Armainvilliers und Tournan-en-Brie, nach Osten schloss die französische 5. Armee (General Franchet d’Espèrey) vom Plateau nördlich Provins bis Sézanne an. Das Kavalleriekorps Conneau hielt die Verbindung zur neu aufgestellten 9. Armee (General Foch), die in Stellungen gegenüber den Sümpfen von Saint Gond (bei Val-des-Marais) lagerte. Eine nach Osten folgende breite Frontlücke wurde vom Kavalleriekorps Mitry (9. und 6. Kavalleriedivision) bis Mailly ausgefüllt. Anschließend folgte die durch die deutsche 4. Armee in die Champagne zurückgedrängte französische 4. Armee (General Langle de Cary) an der Linie Saint-Souplet bis Vienne-la-Ville bis zu den Argonnen. Im Raum Varennes folgte der Anschluss an den von Souilly bis Revigny-sur-Ornain reichenden linken Flügel der 3. Armee (General Maurice Sarrail). Den Abschluss bildete der bereits durch die deutsche 5. Armee umfasste Frontbogen um die Festung Verdun, von wo der östliche Heeresflügel der französischen Front bis in den Elsaß reichte. Am Morgen des 5. September hatte die deutsche 1. Armee (Alexander von Kluck) die Linie Coulommiers (IV. A.K.) – Courtacon (H.K.K. 2) – Montceaux-lès-Provins (III. A.K.) – Esternay (IX. A.K.) erreicht, daran schloss sich die 2. Armee (Karl von Bülow) über Montmirail (VII. A.K.) – Orbais (X. R.K.) – Étoges (X. A.K.) nach Écury-le-Repos (Garde) an, es folgte die 3. Armee (Max von Hausen) über Normée nach Huiron, die 4. Armee (Albrecht von Württemberg) verfolgte über Vitry-le-François nach Sainte-Menehould, die 5. Armee (Kronprinz Wilhelm von Preußen) schloss von Passavant-en-Argonne über Triaucourt-en-Argonne, Froidos-sur-Aire zur Maas bei Montfaucon-d’Argonne bis Consenvoye an. Am 5. September ergingen neue Befehle Moltkes an seinen rechten Heeresflügel: Die 1. und 2. Armee sollten gegenüber der Ostfront von Paris verbleiben, um feindlichen Unternehmungen aus Paris offensiv entgegenzutreten zu können. Die 3. Armee sollte weiter auf Troyes und Vendeuvre, die 4. Armee im Raum Vitry-le-François vorgehen.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf der Schlacht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "5. September.", "content": "Der Befehl Moltkes für die 1. Armee entsprach am 5. September nicht mehr der aktuellen Lage, da Generaloberst von Kluck mit seinen Korps bereits die Marne überschritten hatte. Am Abend hatte das IV. Armee-Korps die Linie Amillis-Choisy, das III. Sancy-Montceaux, und das IX. Armee-Korps den Raum zwischen Neuvy-Esternay erreicht. Das II. Armee-Korps unter General von Linsingen war zum Schutz seiner rechten Flanke gegen Paris als Sicherung zurückgelassen und war ohne Feindberührung auf die Linie La Celle-St. Augustin vorgegangen. General Joffre begab sich an diesem Tag ins englische Hauptquartier zu General French und rang ihm durch einen dramatischen Appell an die Ehre Englands die Zustimmung ab, die französische Offensive zu unterstützen und wieder vorzurücken. Da die britischen Kräfte bereits südlich der Marne am Grand Morin lagen, würden sie allerdings erst einen Tag brauchen, um überhaupt wieder zu den Franzosen aufschließen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Kampf am Ourcq.", "content": "Nördlich der Marne hatte an diesem Tag das zurückgelassene IV. Reservekorps unter General Hans von Gronau sein Marschziel Varcy-Chambry erreicht, die 4. Kavallerie-Division klärte bis Oissery auf. Aufgrund widersprechender Aufklärungsergebnisse befahl von Gronau einen begrenzten Angriff mit dem Ziel, die Lage vor seiner Front zu klären (gewaltsame Aufklärung). Die 7. und 22. Reserve-Division trafen über Saint-Mard – Dammartin vorgehend zwischen Marcilly und Saint-Soupplets auf starke gegnerische Kräfte. Damit war der durch die französische 6. Armee (General Maunoury) geplante Flankenstoß frühzeitig aufgedeckt und keine Überraschung mehr gegeben. Als das IV. Reserve-Korps dabei angegriffen wurde, schlug es die Angriffsdivision zunächst zurück und setzte sich dann ab. General Gronau zog sich bis zum Abend etwa 10 Kilometer nach Osten auf die Thérouanne zurück und meldete dem Hauptquartier Klucks nach Rebais diese gefährliche Lage. Zur ersten Hilfsleistung wurde das II. Korps alarmiert und marschierte den Truppen Gronaus am folgenden Tag über Lizy zur Hilfe.", "section_level": 2}, {"title": "6. September.", "content": "Am 6. September um 6 Uhr morgens begann Joffre seine Gegenoffensive auf der gesamten Front und gab für diesen Tag folgenden Tagesbefehl aus: Eine böse Überraschung für die Deutschen wurde der Gegenangriff der bereits geschlagen geglaubten 5. Armee (General Franchet d’Espèrey), welche äußerst kräftig das Zentrum und den linken Flügel der deutschen 2. Armee (Bülow) angriff, weiter rechts anschließend führte die neu formierte 9. Armee (Foch) ebenfalls Angriffe gegen die deutsche 3. Armee (Hausen) durch. Nördlich der Marne schloss General Maunoury am Ourcq wieder auf und erneuerte seinen Angriff, seine Truppen drängten Gronaus Korps bis 15 Uhr nach Étrépilly zurück. Die französische 6. Armee erreichte die Linie Chambry – Acy – Étavigny und wurde nach dem Eingreifen der 4. Division an dieser Linie gestoppt. Am Abend erschien auch bereits die Vorhut des zuerst von der Marne nach Norden umgruppierten IV. Korps (General Sixt von Armin). Der um die rechte Heeresflanke besorgte Generaloberst Kluck hatte an diesem Tag auch die Herauslösung des IX. und der 6. Division des III. Korps aus seinem noch nicht angegriffenen Zentrum am Petit Morin angeordnet und schickte auch diese Verbände hinter dem IV. Korps in Richtung Mareuil an den Ourcq ab. Die noch nicht im Kampf stehenden Briten bemerkten inzwischen den Abzug des deutschen II. Korps vor ihrer Front bis zum Anschluss an die französische 6. Armee. General French erzwang von Joffre als Vorbedingung der Wiederaufnahme des englischen Vormarsches für den nächsten Tag die Zuführung der französischen 8. Division. Im Zentrum konnte die stark bedrängte deutsche 2. Armee (Bülow) am 6. September noch alle französischen Angriffe abschlagen. Der Angriff des 9. Korps unter General Dubois bei Sézanne – Concy scheiterte ebenso wie das Vorgehen der 42. Infanteriedivision (General Grossetti) bei Villeneuve-lès-Charleville am Widerstand des deutschen X. Armee-Korps unter General von Emmich. Am linken Flügel konnte das deutsche Gardekorps unter General von Plettenberg seinen Angriff gegen das französische 11. Korps unter General Eydoux sogar auf Fère-Champenoise fortsetzen. Am linken Flügel der Armee Franchet d’Espèrey gelangen dem französischen 3. Korps (General Hache) mit seiner 6. Division (General Petain) Fronteinbrüche bei Saint-Bon und Montceaux-lès-Provins, während das 18. Korps (Maud’huy) mit seiner 35. Division (Marjoulet) den Vorstoß des Kavalleriekorps unter General Conneau in Richtung Marne auf Château-Thierry folgte.", "section_level": 2}, {"title": "7. September.", "content": "Im Schlachtzentrum erreichte die französische 5. Armee zwischen dem Petit Morin und Fromentières erste Einbrüche beim deutschen X. Reserve-Korps (General Johannes von Eben) sowie beim VII. Armee-Korps (General Karl von Einem). Weiter östlich eröffnete jetzt auch die französische 4. Armee (Fernand Louis Langle de Cary) bei Vitry-le-François den Angriff an der Naht zwischen der gegenüberliegenden deutschen 3. und 4. Armee. An diesem Abschnitt lieferten sich die Truppen an diesem und am folgenden Tag mit starkem Artillerieeinsatz Kämpfe mit der französischen 9. und 4. Armee im Sumpfgebiet von Saint-Gond und im Raum Vitry, ohne dass eine Seite entscheidend Boden gewinnen konnte. General Joseph Gallieni verstärkte am westlichen Abschnitt der Schlacht die 6. Armee durch seine Reserve – die 7. Division (General Trentinian) – die mit Hilfe von Taxis über Paris zum Ourcq verbracht wurde. Mit jeweils fünf Mann besetzt, brachten unter anderem die sogenannten „Marnetaxis“ insgesamt 6.000 Mann an die Front nach Nanteuil-le-Haudouin. Dieser Einsatz der Taxis war für Deutsche völlig unvorstellbar, denn in den Kriegen zuvor waren Pferde wichtiger; außerdem war die französische Automobilproduktion 1914 noch bedeutend größer als die deutsche. Zusätzlich wurde General Joseph Maunoury die 61. Reservedivision als Verstärkung nach Dammartin-en-Goële zugeführt. General Kluck sah abends den französischen Flankenstoß an seiner Nordflanke abgeschlagen und wollte für den nächsten Tag selbst zum Gegenangriff antreten – nach 80 Kilometer Fußmarsch erschienen seine Verstärkungen bis zum 8. September am Ourcq. Im Zentrum der Schlacht bekam derweil Klucks linker Flügel – das III. Armee-Korps (General Lochow) im Vorgehen bei Courtacon und im Wald von Crécy-en-Brie – erneut Fühlung mit den wieder vorgehenden englischen Truppen. Nachdem Kluck zuvor zwei Tage starke Kräfte zur rechten Flanke abgezogen hatte, war jetzt das 2. Kavalleriekorps (General Marwitz) und das nur mehr halbe III. Korps mit der 5. Division (General Wichura) gegenüber den Briten bei Rebais fast isoliert, dadurch entstand hier die nächsten Tage im Anschluss nach Osten eine Frontlücke von 10 Kilometern, welche durch die gleichzeitige Zurücknahme des heftig attackierten rechten Flügels (X. Reservekorps) der 2. Armee am nächsten Tag gefährlich erweitert wurde. Diese etwa 30 Kilometer breite Lücke wurde lediglich vom Kavalleriekorps unter Manfred von Richthofen mehr verschleiert als gedeckt. Die französische 5. Armee nutzte den Abzug der Infanterie Klucks und brach mit den 18. und 3. Korps an der rechten Flanke der 2. Armee – dem VII. Armeekorps – ein, mit der Absicht deren rückwärtige Linien abzuschneiden.", "section_level": 2}, {"title": "8. September.", "content": "Am Vormittag entschied Moltke, seinen Adjutanten Oberstleutnant Richard Hentsch abermals zu den Armeen zu entsenden, um einen Überblick zu gewinnen und die Aktionen zu koordinieren. Hentsch begann seine Fahrt bei der 5. Armee ganz links, um dann nacheinander die 4., 3. und 2. Armee aufzusuchen. Den Stab der 3. Armee fand er fast vollständig von einer Ruhr- oder Typhuserkrankung geschwächt vor, doch war hier die Lage nach einem in der Nacht zuvor durchgeführten Bajonettangriff gut. Ganz anders beurteilte der Oberkommandierende der 2. Armee, Generaloberst Karl von Bülow, in dessen Hauptquartier Champaubert Hentsch am Abend eintraf, die Situation. Bülow war nicht in der Lage, mit seinem rechten Flügel die Lücke zur 1. Armee zu schließen, vielmehr hatte er ihn an diesem Tag nach Norden zurückgezogen. Dadurch hatte sich die bereits durch Klucks Manöver entstandene Lücke zur 1. Armee auf 40 Kilometer vergrößert. In die Lücke zwischen der 1. und 2. deutschen Armee stießen gegen Mittag starke britische und französische Kräfte vor. Auf Drängen General Joffres waren die Engländer seit Tagesbeginn wieder 15 km nach Norden vorgegangen. General French überschritt mit zwei Korps den Grand Morin bei La Ferté-sous-Jouarre und bei Viels Maison (Département Aisne) und forcierte seinen Vormarsch zur Marne. Das dort nach Osten deckende deutsche Höhere Kavalleriekommando 1 (von Richthofen) musste infolge der Zurücknahme von Bülows rechtem Flügel ebenfalls zurückgehen, dadurch bildete sich jetzt eine gefährliche Frontlücke, die Marneübergänge zwischen Dormans und Château-Thierry waren für die Engländer wieder freigegeben. Der Zusammenhang der deutschen Front war zerrissen, die Gefahr eines operativen Durchbruches und einer Umfassung der deutschen Armeen wuchs Stunde um Stunde, es drohte die Abschneidung deutscher Heeresteile, schlimmstenfalls sogar eine rückwärtige Umfassung des gesamten deutschen Westheeres. Der zum Oberkommando der 1. und 2. Armee entsandte Oberstleutnant Hentsch empfahl daher in Anbetracht der Lage zunächst für die 2. Armee den Rückzugsbefehl.", "section_level": 2}, {"title": "Deutscher Rückzug am 9. September.", "content": "Am Morgen des 9. September erschien Oberstleutnant Hentsch in Mareuil, im Hauptquartier der 1. Armee. Er schilderte dem Generalstabschef der 1. Armee, Generalmajor Hermann von Kuhl, die Lage am rechten Heeresflügel sehr düster und verwies durch den eingeleiteten Rückzug der 2. Armee auf die völlige Isolierung der 1. Armee. Generaloberst von Kluck war noch immer zuversichtlich, er wollte an diesem Tag die französische 6. Armee unter General Maunoury entscheidend angreifen und den Vormarsch auf Paris wieder aufnehmen. Am Vormittag stand das IX. Armee-Korps nach längerem Anmarsch am rechten Flügel der 1. Armee an der Linie Mareuil-sur-Ourcq – La Ferté-Milon bereit, um den linken Flügel Maunourys bei Nanteuil-le-Haudouin zu umfassen. Der hier kommandierende General Ferdinand von Quast meldete noch, dass die gegnerische Infanterie bereits im Weichen sei. Auch vermochten die südlicher stehenden Korps der 1. Armee alle Durchbruchsversuche des französischen 7. Korps (General Vautier) an der Linie Nanteuil-le-Haudouin – Villers-Cotterêts – Bouchy-Saint-Genest auf Silly-le-Long abzuweisen. Zusätzlich war die 43. Reserve-Brigade seit vier Tagen von Belgien her auf Nanteuil-le-Haudouin im Anmarsch und stand bereits bei Verberie. Dahinter folgte auch die 10. Landwehr-Brigade nach und erreichte bereits Ribécourt-Dreslincourt – beide Verbände verstärkten nacheinander die offene Flanke der 1. Armee nach Westen, welche seit Tagen durch Raids des Kavalleriekorps unter General Bridoux zusätzlich bedroht war. Gegenüber dem Vorgehen der Engländer in der Frontlücke bei Château-Thierry sicherte aber an diesem Tag nur mehr die deutsche 5. Kavallerie-Division, welche abends noch durch die Landwehr-Brigade Kraewel und die 5. Division verstärkt worden war. Generaloberst Kluck besprach mit seinem Generalstabschef Kuhl die gefährliche Lage seiner Armee und sah sich gezwungen, alle eigenen Angriffe zwischen Crepy en Valois – La Ferte Milon und dem Oberlauf des Ourcq einzustellen. Gegen 14 Uhr befahl er den allgemeinen Rückzug seiner Truppen über Villiers-Cotterêts in Richtung auf Soissons. An der Aisne sollte der Anschluss an der bereits dorthin zurückgehenden 2. Armee erneut erfolgen, und die Lücke dadurch wieder geschlossen werden. Das Höhere Kavallerie-Kommando 2 (General Georg von der Marwitz) und die Brigade Kraewel deckte dabei die offene linke Flanke der 1. Armee im Raum südlich Compiègne. Das X. Reserve-Korps (Johannes von Eben) und die 13. Division hatten zur Deckung des Rückzuges der 2. Armee ihre südlichen Stellungen zwischen Champaubert bis Mareuil zu halten. Am Abend des 9. September erreichten die zuerst zurückgegangenen Teile der 2. Armee die Linie Mareuil en Brie – Vertus. An deren linken Flügel verblieb zur Deckung des Rückzuges das X. Armee-Korps und das Gardekorps unter General Plettenberg bis zuletzt am südlichen Marneufer als Nachhut stehen. Generalstabschef Moltke schrieb an diesem Tage:", "section_level": 2}, {"title": "10. September.", "content": "Die deutsche Oberste Heeresleitung unterstellte für die Zeit des Rückzuges auch die 1. Armee dem Oberbefehlshaber der 2. Armee, somit trug Generaloberst Bülow die Hauptverantwortung für den Aufbau der neuen Front nördlich der Aisne. Der Rückzug war zwar überstürzt, aber weitgehend geordnet. Im Laufe des Tages gingen die Marschtruppen der 1. Armee durch das Waldgelände nördlich von Villers Cotterets auf die Aisne zurück. Das rechts über Villers- Cotterêts zurückgehende IV. Armeekorps (Sixt von Armin) sollte mit der 8. Division die Gegend nördlich Juvigny, die 7. Division die Linie südlich Tartiers erreichen. Die deutsche 4. Kavallerie-Division (General Otto von Garnier) ging nördlich voraus und sicherte die südlichen Aisne-Brückenköpfe von Attichy bis Soissons. Die über Compiègne zurückgehende rechte Flanke wurde durch die 43. Reserve-Infanterie-Brigade unter General Lepel und die 11. Landwehr-Brigade gedeckt, die linke Flanke der 1. Armee durch das II. Höhere Kavallerie-Kommando (Marwitz). Unter dem Schutz der noch südlich der Aisne stehenden Divisionen (von West nach Ost – 7., 8., 3., und 5. Division) wurden die zuerst zurückgehenden Verbände derart auf das nördliche Aisneufer geleitet, dass sie hinter ihrer zum Korpsverband gehörenden Division zu stehen kamen: die 6. Division kam in Gegend Crouy, also nördlich der bei Billy stehenden 5. Division, die 4. Division ging nach Pasly, also nördlich der bei Saconin stehenden 3. Infanterie-Division. Dem IX. Armee-Korps (General Quast) bildete bis zur Ankunft des IX. Reserve-Korps bei Noyon den äußersten rechten Flügel der 1. Armee. Die 17. Division ging bei Berneuil über die Aisne zurück, die 18. Division blieb zunächst südlich des Flusses. Die Brigade Lepel des IV. Reserve-Korps hatte nach Westen gegen das französische Kavalleriekorps des Generals Bridoux bei Compiègne deckend, Nampcel zu erreichen. Das IX. Armee-Korps (General Ferdinand von Quast) folgte dahinter und sicherte beiderseits Morsain den Aisneübergang. Am Abend des 10. September wurde bereits wieder Feinddruck gegen den rechten Flügel der 2. Armee und auch gegen die östlich anschließenden Armeen spürbar. Die 2. Armee stand mit Nachhuten an der Linie Boursault – Moussy – Avize – südöstlich Flavigny, während die Vorhut des X. Reserve-Korps – Pourcy, des X. Armee-Korps – Sermiers, die 14. Division – Germaine und das Gardekorps die Linie Tauxières – Mitry erreichte. Das VII. Armee-Korps (ohne 14. Division) sperrte die Marne-Übergänge zwischen Port à Binson bis Jaulgonne und deckte somit die rechte Flanke der 2. Armee. Die 3. Armee hielt im Anschluss an die 2. Armee die Linie Mourmelon le Petit – Francheville (südöstlich Châlons).", "section_level": 2}, {"title": "11. September.", "content": "Am 11. September fuhr General Moltke selbst zu den Armeestäben und befahl daraufhin der 4. und 5. Armee, sich dem Rückzug anzuschließen. Der linke Flügel der 2. Armee verblieb noch südlich der Marne, die Nachhut des Gardekorps (General Plettenberg) wurde vorerst bei Flavigny belassen, um den rechten Flügel der 3. Armee nicht zu entblößen. Bei Dormans wurde das X. Reservekorps (General Eben) heftig vom linken Flügel der französischen 5. Armee, dem 18. Korps (General Maud’huy) angegriffen. Die Nachhuten der 2. Armee waren mit Tagesanbruch auf das Nordufer der Marne gewichen, sollten aber nach Zerstörung der Brücken das nördliche Ufer noch besetzt halten. Um der noch immer drohenden Umfassung ihres rechten Flügels (X. RK) zu entgehen, musste der Rückmarsch der 2. Armee mit stark vorgenommenem Westflügel eilig fortgesetzt werden. Die zur Verbindung mit der 1. Armee bestimmte 13. Division (General von dem Borne) hielt den Vesle-Abschnitt zwischen Braisne und Fismes besetzt. Die 1. Kavalleriegruppe (General von Richthofen) deckte nordöstlich Épernay den Rückmarsch des rechten Flügels der 2. Armee. Die verfolgende französische 5. Armee erreichte am Abend dieses Tages die Linie Fère en Tardenois – Verneuil – Épernay – Mareuil. Bei der deutschen 3. Armee bestand am 11. September noch Gelegenheit, die eigene Offensive wieder aufzunehmen, die nach dem passiven Verhalten der französischen 9. Armee (General Ferdinand Foch) erfolgversprechend schien. Abends traf jedoch der Funkspruch des Generaloberst Bülow ein, der besagte, dass die 2. Armee beabsichtige, jetzt alle Nachhuten hinter die Marne zurückzunehmen und dass deshalb auch die 3. Armee den Rückmarsch in nordöstlicher Richtung anzutreten habe. Die 3. Armee sollte vorerst auf die Linie Mourmelon – Francheville (13 Kilometer südöstlich Châlons sur Marne) zurückgehen, der erkrankte Oberbefehlshaber dieser Armee Generaloberst Max von Hausen wurde durch General der Infanterie Karl von Einem abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen der Schlacht.", "content": "Die Notwendigkeit des Rückzuges – vor allem jener der 1. Armee – war später umstritten, überwiegend wird jedoch heute eine Meinung vertreten, wie sie zum Beispiel Holger Afflerbach formulierte: „Operativ war der Rückzugsbefehl richtig und zwingend notwendig, seine psychologischen Auswirkungen waren indes fatal.“ Der Schlieffen-Plan war gescheitert, die Einschnürung des französischen Heeres an der Ostgrenze (Lothringen und Elsass) war misslungen. Joffre, am 10. September noch unsicher über die Tatsache, ob er die Schlacht gewonnen hatte, ließ seine Kräfte nur vorsichtig nachstoßen. Zwar wurde er sich am Abend über den Sieg bewusst und befahl nun energische Verfolgung, hierzu waren seine Truppen aber zu schwach und zu erschöpft. So erreichten die Deutschen am 12. die Aisne und besetzten die strategisch günstigen Anhöhen. Die Marneschlacht war beendet. In der nachfolgenden Schlacht an der Aisne konnten die alliierten Angriffe abgewehrt werden, es gelang jedoch nicht, die Offensive wieder aufzunehmen. Aus der Suche nach einer offenen Flanke des jeweiligen Gegners entwickelte sich der „Wettlauf zum Meer“, der sein blutiges Finale in der Ersten Flandernschlacht fand. Die weitgestreckte Westfront erstarrte im Stellungskrieg, der sich zum Grabenkrieg entwickelte. Moltke wurde unmittelbar nach der Marneschlacht am 14. September seines Postens enthoben und durch Generalleutnant Erich von Falkenhayn ersetzt, den bisherigen preußischen Kriegsminister. Falkenhayn eröffnete Reichskanzler Bethmann Hollweg am 18. November 1914, dass der Krieg aufgrund des Fehlschlages an der Marne und bei Ypern sowie angesichts der gegnerischen Ressourcen für Deutschland verloren sei, und plädierte für einen Verhandlungsfrieden, was jedoch abgelehnt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Aufarbeitung.", "content": "Mit der lapidaren Meldung vom 13. September 1914... ... hat die Oberste Heeresleitung den Ausgang der Marneschlacht verschwiegen. Eine Untersuchung der Fahrt des Oberstleutnants Hentsch, die dieser 1917 gegen sich selbst durchführen ließ, blieb intern. So begann die für die Öffentlichkeit wahrnehmbare Aufarbeitung der Schlacht auf deutscher Seite erst nach dem Kriegsende 1918. Während militärhistorische Kritiker vor allem Moltke die Verantwortung zuschrieben, nahmen völkisch-nationale Kreise zur Untermauerung ihrer Dolchstoßlegende auch Hentsch ins Visier. Von der ernstzunehmenden Kritik werden den Beteiligten folgende Fehler zugeschrieben: Je nach Autor wird hierbei die Gewichtung der Verantwortung zwischen den obigen Faktoren verschoben. Zugleich vertreten andere namhafte Autoren die Ansicht, dass der Schlieffenplan an der Westfront mit den vorhandenen Mitteln nicht durchführbar gewesen sei und die Fehler in der operativen Führung vor diesem Hintergrund unbeachtlich oder unvermeidbar gewesen seien. Von der deutschen Diskussion kaum wahrgenommen wird die Aufarbeitung der Marneschlacht durch die Franzosen und Engländer. Dabei existieren hier einige kritische Stimmen, die mit dem Mythos des „Wunders an der Marne“ nicht übereinstimmen. Insbesondere Henri Mathias Berthelot, Planungschef unter Joffre im französischen Generalstab, bezeichnete die Marneschlacht als verlorene Chance, die Deutschen vernichtend zu schlagen. Nach seiner Darstellung wurde sein von Joffre gebilligter Plan, die deutsche 1., 2. und 3. Armee bis an die Seine vorrücken zu lassen und sie erst dann durch den gleichzeitigen Vorstoß von Verdun und Paris aus einzukesseln, durch Galliénis vorzeitigen Angriff zunichtegemacht. Abgesehen von solchen Ansichten verzeichnet Joffres \"Ordre général No. 15\" vom 12. September 1914 eine \"\" (etwa: \"unstrittiger/unbestreitbarer Sieg\"). Der Begriff des „Wunders an der Marne“ wurde auch in Frankreich erst nach Kriegsende geprägt. In England ist die Darstellung noch nüchterner. Es wird auf die entscheidende Rolle der in die Lücke einrückenden Truppen der BEF verwiesen, ansonsten aber der Schlacht keine herausragende Bedeutung zugemessen. So verwenden weder das Standardwerk von John Keegan noch populärwissenschaftliche Werke wie \"Great Military Battles\" und \"World War I\" den Begriff des Wunders im Zusammenhang mit der Marneschlacht.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen des Reichsarchivs.", "content": "Die Veröffentlichungen des Reichsarchivs in Potsdam beschreiben die Schlacht sehr detailliert, sind aber aufgrund des zeitlichen Kontextes und der Entstehungsgeschichte des Archivs einseitig gehalten. Durch dessen Zerstörung im April 1945 ist eine Überprüfung der dortigen Angaben nicht mehr ohne weiteres möglich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Erste Schlacht an der Marne war eine entscheidende Schlacht des Ersten Weltkriegs und fand vom 5. bis 12. September 1914 entlang der Marne östlich von Paris statt. Der am 2. August begonnene deutsche Vormarsch der fünf Armeen des rechten deutschen Flügels verlief bis zur Marneschlacht durchaus erfolgreich, wurde aber am 5. September durch eine überraschende französisch-englische Gegenoffensive unter Marschall Joseph Joffre und Sir John French gestoppt, ab dem 9. September sogar in einen taktischen Rückzug der Deutschen an die Aisne verwandelt. Die Schlacht markiert damit den ersten Wendepunkt des Ersten Weltkrieges und das Scheitern des Schlieffen-Plans. Der Plan der deutschen Heeresleitung unter Generaloberst Helmuth von Moltke, Frankreich mit seinen geballten Hauptkräften in kurzer Zeit zu besiegen, war nach dieser Schlacht gescheitert. Die Alliierten gewannen durch ihren taktischen Sieg genug Zeit, um weitere Verstärkungen aus ihren Kolonien an die Westfront heranzuholen und die anfängliche deutsche Überlegenheit an Truppen zahlenmäßig auszugleichen. Chancen auf Durchbrüche gab es für beide kriegführende Parteien im Jahre 1914 nur noch im nördlichen Abschnitt, im belgisch-flandrischen Grenzgebiet, das noch Raum zum Manövrieren bot.", "tgt_summary": "第一次马恩河战役(英语:First Battle of the Marne,)又名马恩河奇迹(英语:Miracle of Marne)是第一次世界大战西部战线的一次战役。这场战役发生在1914年9月5日至12日。在这场战役中,英法联军合力击退了德意志帝国军。第一次马恩河战役是德军自八月的边境战役并向巴黎郊区推进以来,对法国攻势的高峰。六组法国军团及英国远征军沿马恩河展开反击,迫使德军撒退至法国西北,导致日后的及「奔向大海」的行动。虽然马恩河战役对协约国是一场胜利,但亦导致长达四年的西线堑壕战。", "id": 2309967} {"src_title": "Diabetes insipidus", "tgt_title": "尿崩症", "src_document": [{"title": "Formen des Diabetes insipidus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Diabetes insipidus centralis.", "content": "Beim \"zentralen Diabetes insipidus\" (Syn. \"Diabetes insipidus neurohormonalis\") ist die Ursache ein Fehlen oder eine unzureichende Produktion des antidiuretischen Hormons ADH (Syn.: Vasopressin) im Hypothalamus, ein fehlender Transport des ADH vom Hypothalamus über den Hypophysenstiel in die Hypophysenhinterlappen oder ein Fehlen der Speicherung oder eine ausbleibende Sekretion des ADH im Hypophysenhinterlappen. Das ADH wirkt an den Sammelrohren antidiuretisch – es wirkt also der Harnausscheidung entgegen – und führt zur Bildung eines konzentrierteren Urins. Für den ADH-Mangel können ein Schädel-Hirn-Trauma mit Abriss des Hypophysenstiels, eine Zyste, eine Operation, eine Entzündung, eine infiltrative Erkrankung, eine Blutung, ein Infarkt oder ein Tumor im Hypothalamus oder in der Hypophyse verantwortlich sein. Seltener können auch eine Granulomatose, z. B. eine Histiozytosis X, eine Sarkoidose oder eine Granulomatose mit Polyangiitis einen zentralen Diabetes insipidus auslösen. Aber auch ein familiärer Diabetes insipidus mit einem congenitalen, autosomal-dominant vererbten Erbfehler ist möglich als Ursache. Bei einem Drittel aller Diabetes-insipidus-Fälle ist die Ursache nicht bekannt, und es wird eine Autoimmunerkrankung mit Autoantikörpern gegen die vasopressinproduzierenden Zellen vermutet.", "section_level": 2}, {"title": "Diabetes insipidus renalis.", "content": "Bei der seltenen Form des \"renalen\" (auch: \"nephrogenen\" = von der Niere ausgehenden) \"Diabetes insipidus\" (Syn. \"ADH- bzw. Vasopressin-resistenter Diabetes insipidus\") liegt der Defekt in der Niere, die trotz Anwesenheit des Hormons ADH keinen normal konzentrierten Harn bilden kann, da der für die Rückresorption des Wassers aus dem Primärharn nötige Aquaporinkanal AQP2 defekt ist bzw. fehlt oder da die Nierentubuli durch chronische Nierenerkrankungen oder Medikamente (z. B. Lithium) zu stark geschädigt sind. Bei beiden Formen scheidet die Niere vermehrt Wasser aus. Wenn Wasser nicht genügend durch Trinken ersetzt wird, kommt es zu einer Konzentrierung von Natrium im Blut (Hypernatriämie), einer sogenannten hypertonen Dehydratation.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie.", "content": "Therapeutische Ansätze sind die Korrektur und Vermeidung eines etwaigen Wasserdefizits sowie eine Reduktion der Urinverluste. Bei wachen Patienten mit intaktem Durstgefühl sind Polyurie und Polydipsie oft einschränkend im Alltag und deshalb zu beheben. Bei komatösen Patienten besteht dagegen die Gefahr der Dehydratation und Hypernatriämie. Bei ADH-Mangel wird synthetisches ADH (bzw. das ADH-Analogon Desmopressin) täglich als Nasenspray, Tablette oder subkutane Injektion verabreicht. Das ADH gelangt ins Blut und mit dem Blut zu den Nieren. Beim renalen \"Diabetes insipidus\" ist die Therapie schwieriger. Erhöhte Flüssigkeitszufuhr ist hier obligat. Außerdem können Thiazid-Diuretika hilfreich sein, da sie eine vermehrte Natriumausscheidung und konzentrierteren Urin bewirken. Insbesondere bei Vorliegen eines zentralen Diabetes insipidus muss nach behandelbaren Grunderkrankungen, wie beispielsweise Tumoren des Zwischenhirns, gesucht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Diabetes insipidus (Syn.: \"Diabetes spurius\"; Wasserharnruhr oder Wasserruhr) (Griechisch διαβαίνειν \"diabainein\" ‚hindurch passieren‘ und Latein \"insipidus\" ‚ohne Geschmack‘: „geschmacklose Harnruhr“) ist eine angeborene oder erworbene Krankheit, die durch eine vermehrte Urinausscheidung (Polyurie) und ein gesteigertes Durstgefühl (Polydipsie) mit vermehrtem Trinken charakterisiert ist. Betroffen sind eher Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene als ältere Menschen.", "tgt_summary": "尿崩症(英语:Diabetes insipidus)由于肾脏集尿管(renal collecting ducts)对抗利尿激素(antidiuretic hormone; ADH, 又称为血管加压素(Arginine vasopressin; AVP)没有反应,造成尿液无法进行再浓缩(concentrate),进而导致此症患者发生多尿(polyuria)及剧渴(polydipsia)等表征。此症依罹病遗传模式的不同,又可分为两型:", "id": 424713} {"src_title": "Betelnusspalme", "tgt_title": "檳榔", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Betelnusspalme bildet schlanke, einstämmige Fiederpalmen, die bis zu 25 m hoch werden können. Die Fiederblätter erreichen dabei Längen von bis zu 2 m. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Blüten stehen in zylindrischen Blütenrispen mit etwa 150–200 ovalen, orangen bis roten Steinfrüchten. Sie haben etwa die Größe eines Hühnereis, etwa 7 cm, und umschließen mit faserigem Fruchtfleisch einen 3–10 g schweren, braunen Steinkern. Die Steinkerne („Nüsse“) der Früchte werden Betelnüsse oder Arekanüsse genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Betelnusspalme ist eine alte Kulturpflanze, die in ganz Südostasien von Malaysia bis zu den Inseln der Salomonen, nordöstlich bis Taiwan und den Philippinen, südlich bis nach Nordaustralien verbreitet ist. In Thailand wurden die Überreste von Betelnüssen gefunden, die auf über 7500 Jahre datiert werden. Angebaut wird die Pflanze außerdem in tropischen Regenwäldern in Ostafrika und auf Madagaskar.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirkstoffe.", "content": "Überwiegend handelt es sich bei den Wirkstoffen der Pflanze um Alkaloide, der Gehalt beträgt dabei 0,3–0,6 %. Das Hauptalkaloid ist hierbei Arecolin, daneben sind Arecaidin, Arecolidin, Guvacolin und Guvacin vorhanden. Werden die Nüsse zerkaut, erfolgt teilweise eine Hydrolyse von Arecolin zu Arecaidin.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Unreife Betelnüsse werden in Asien mit Betelschneidern kleingehackt. Üblicherweise werden diese in mit gelöschtem Kalk bestrichene Blätter gerollt, welche nicht von der Betelpalme, sondern vom Betelpfeffer (\"Piper betle\") stammen. Der fertige \"Betelbissen\" (auch \"sirih\") wird gekaut. Wegen des bitteren Geschmacks werden häufig Gewürze wie Pfefferminze, Lakritze oder auch Kautabak hinzugegeben. Der gelöschte Kalk bewirkt, dass das in den Nüssen befindliche Arecolin in Arecaidin und Methanol hydrolysiert, greift aber auch das Zahnfleisch an. Sinn der Umwandlung des Alkaloids in die freie Base ist die leichtere Resorbierbarkeit. Die Wirkstoffe werden nach dem Kauen im Mund direkt resorbiert und passieren rasch die Blut-Hirn-Schranke, was gegen Ermüdung wirkt. Das Betelkauen wird seit Jahrhunderten praktiziert, aktuellen Schätzungen zufolge in Ostafrika und Asien von mehr als 450 Millionen Menschen. Durch die Alkalisierung bilden sich Phlobatannine, welche den Speichel rot färben. Daher fand dies in Asien auch zum Färben der Lippen Verwendung. Ähnliche „Nüsse“, chinesische Betelnüsse, liefert die Manilapalme \"Adonidia merrillii\" oder auch andere Palmen wie \"Areca caliso\", \"Heterospathe elata\" und \"Livistona jenkinsiana\" u. a., sie sind aber ein schlechtes Substitut. Neben dem Konsum durch den Menschen findet Arecolin auch in der Tiermedizin Anwendung. Bei Rindern und Hunden wird es als Mittel gegen Eingeweidewürmer verwendet. Aus den grünen, unreifen Früchten können außerdem Gerbstoffe zum Färben gewonnen werden. Samen der Betelpalme keimen unter warmen und feuchten Bedingungen innerhalb einiger Wochen. Die Jungpflanzen werden gelegentlich in Blumengeschäften angeboten, lassen sich in Deutschland aber nur als Zimmerpflanzen halten, da sie keinen Frost vertragen. Die Blätter junger Betelpalmen vertragen zudem auch keine direkte Sonneneinstrahlung. Aus gereinigten und gepressten Blättern der Betelpalme lassen sich formbeständige Gegenstände wie Einweggeschirr formen.", "section_level": 2}, {"title": "Symptomatik.", "content": "Der Konsum von Betelnüssen führt zum einen zu vermehrtem Speichelfluss und Wohlbefinden. Zum anderen dämpft er den Appetit. Die Wirkung ist ähnlich der von Alkohol. Weitere typische Symptome sind Übelkeit, starkes Schwitzen sowie ein Brennen im Mund- und Rachenraum. In einer hohen Dosis führen die Nüsse zu Bradykardie, Zittern, Erbrechen, Verwirrung, Krämpfen und Durchfall. Tod durch Atem- oder Herzstillstand kann die Folge sein.", "section_level": 2}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "Die Wirkstoffe der Pflanze sind neurotoxisch, wirken anregend und sind giftig. Das enthaltene Arecolin wirkt parasympathomimetisch und aktiviert den muscarinergen Acetylcholin-Rezeptor. Es wirkt dabei ähnlich wie Pilocarpin. Die Auswirkung ist eine erhöhte sekretorische Drüsenaktivität, also vermehrter Speichelfluss. Hinzu kommt eine schwach betäubende Wirkung des Arecaidin. Dies beruht auf der verminderten GABA-Aufnahme in inhibierende Neuronen, welche durch die Substanz ausgelöst wird. Außerdem besitzt Arecaidin anregende und sedierende Eigenschaften. Die enthaltenen Alkaloide, eventuell auch Eugenol, sind mutagen und können zu Krebs in der Mundhöhle und Speiseröhre führen. In der Regel ist hierfür jedoch ein längerfristiger Konsum nötig. Die Aufnahme von 8–10 g Samen kann für einen Menschen tödlich sein. Die LD von Arecaidin für Mäuse liegt bei 850 mg/kg Körpergewicht bei einer oralen Aufnahme und bei 520 mg/kg bei einer intravenösen Applikation. Für Arecolin wurde eine LD bei Mäusen von 100 mg/kg subkutan und 34 mg/kg intravenös ermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Hilfe.", "content": "Eine Magenspülung erfolgt nur nach der Aufnahme sehr großer Mengen, in der Regel ist die Gabe von Aktivkohle und Natriumsulfat ausreichend. Gegebenenfalls ist die Applikation von 1–2 mg Atropin als Gegengift notwendig. Nur bei schweren Vergiftungen erfolgt eine Intubation mit künstlicher Beatmung des Patienten. Bei Herzstillstand wird entsprechend eine Herzmassage beziehungsweise eine Schocktherapie durchgeführt. Notwendig ist auch eine Überwachung der Funktion von Leber, Nieren und Herz.", "section_level": 2}, {"title": "Verkauf in Taiwan.", "content": "In Taiwan sind Betelnuss-Mädchen an jeder Straßenecke zu finden und verkaufen Betelnüsse. Da die Konkurrenz sehr hoch ist, sind die Verkäuferinnen oft nur spärlich bekleidet, um vor allem bei der männlichen Kundschaft ihren Absatz zu steigern. Die Verkaufsorte sind landesweit meistens mit grünen Leuchtstoffröhren markiert. Taiwans Gesundheitsbehörde ist bestrebt, den Konsum einzudämmen. Regelmäßiges Kauen kann neben gelben Zähnen und schlechtem Atem auch Mundhöhlenkrebs verursachen, in Taiwan im Jahr 2011 die fünfttödlichste Krebsart. Die Diagnose Mundhöhlenkrebs erhalten in Taiwan pro Jahr rund 6000 Menschen.", "section_level": 2}, {"title": "Tradition in Vietnam und Malaysia.", "content": "In Vietnam ist die Betelnuss ein sehr wichtiges Symbol für die Ehe. In Malaysia ist sie traditionell ein Willkommensgruß für Gäste. Sie ziert die Flagge der Insel Penang.", "section_level": 2}, {"title": "Betelmaß in Indien.", "content": "In Pondichery galt als Stückmaß 1 Adoucu = 48 Blätter Betel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Betelnusspalme (\"Areca catechu\"), auch Betelpalme, Katechupalme oder Arekapalme genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Zusammen mit den etwa 60 anderen Arten aus der Gattung der Betelpalmen (\"Areca\") ist sie im indo-malayischen Raum verbreitet.", "tgt_summary": "槟榔(学名:)别名傧郎、宾门、螺果、仁频、仁榔、洗瘴丹、仙瘴丹,与椰子同属棕榈科常绿乔木,主干可长至廿米。“槟榔”一词源于马来语“pinang”。槟榔原产于马来西亚,分布区域涵盖亚洲斯里兰卡、泰国、印度等热带地区、东非及大洋洲。", "id": 2810635} {"src_title": "Gundam Wing", "tgt_title": "新機動戰記GUNDAM W", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Im Manga sowie im Anime geht es um fünf Jugendliche, die im Rahmen der \"Operation Meteor\" von den Kolonien zur Erde entsandt wurden, um dort mit ihren speziell entwickelten „Mobile Suits“ (siehe auch Mecha) gegen die Geheimorganisation OZ zu kämpfen und diese zu zerschlagen, da sie für die Unterdrückung der Kolonien verantwortlich ist. Entwickelt wurde zunächst nur ein Gundam, der Tallgeese, der jedoch nicht fertiggestellt wurde. Die fünf für seine Entwicklung verantwortlichen Wissenschaftler nahmen die Baupläne des Tallgeese und flüchteten zu den Kolonien. In der Folge entstanden die fünf weiteren Gundams.", "section_level": 1}, {"title": "Konzeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bezug zum Gundam Universum.", "content": "Die Idee, mehrere spezialisierte „Gundam Mobile Suits“ in einer Geschichte zu bringen, trat erstmals beim Vorläufer „G Gundam“ auf.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehserie.", "content": "Die von Sunrise produzierte 49-teilige Fernsehserie wurde auf dem japanischen Fernsehsender TV Asahi vom 7. April 1995 bis zum 29. März 1996 ausgestrahlt. In den USA startete die Serie am 5. April 2000 auf dem Cartoon-Network-Sender Toonami, am 2. Dezember 2002 in Lateinamerika und Brasilien auf dem dortigen Sender Cartoon Network. In Deutschland war Gundam Wing eine der ersten Anime-Serien, die auf dem 2002 neu gestarteten privatrechtlichen Sender Tele 5 gestartet wurden. 2003 begann die Ausstrahlung am Freitagabend des 4. Juli 2003 mit jeweils zwei aufeinander folgenden Episoden nacheinander.", "section_level": 2}, {"title": "Manga.", "content": "Es existieren mehrere verschiedene Mangaserien von Gundam Wing; von \"Gundam Wing Mobile Suit\" sind insgesamt acht Bände in Deutschland erschienen: Sechs bei Egmont Manga und Anime und zwei bei Planet Manga.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gundam Wing (jap., \"Shin Kidō Senki Gandamu Uingu\") ist der Titel eines im Jahr 1995 entstandenen Anime zum Gundam-Franchise, zu dem auch ein gleichnamiger Manga sowie die OVA \"Endless Waltz\" existieren.", "tgt_summary": "《新机动战记GUNDAM W》,是1995年4月到1996年3月在日本朝日电视台所播映的GUNDAM系列作品电视系列动画片共49话。本作是GUNDAM系列首部成功打入女性观众市场的作品。", "id": 1032723} {"src_title": "Flurstück", "tgt_title": "地號", "src_document": [{"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland ist \"Flurstück\" die amtliche Bezeichnung für die kleinste Buchungseinheit des Liegenschaftskatasters. Der Begriff wird in den Vermessungsgesetzen der Bundesländer definiert, z. B. § 3 Abs. 2 Satz 2 des Landesgesetzes über das amtliche Vermessungswesen (LGVerm) von Rheinland-Pfalz: Ein Flurstück kann im Kataster in Abschnitte verschiedener Nutzungsarten unterteilt sein, die jedoch keine eigene Buchungseinheit mehr darstellen. Über die Flurstücksangabe im Bestandsverzeichnis des Grundbuchs bzw. die Bestandsverzeichnisnummer im Liegenschaftskataster werden die Angaben des Grundbuchs und die des Katasters aufeinander bezogen. Ein Grundstück besteht aus einem oder mehreren Flurstücken, wobei Grundstücksgrenzen (Eigentumsgrenzen) immer auch Flurstücksgrenzen sind. Ein Flurstück wird innerhalb des jeweiligen Nummerierungsbezirks, also der Flur oder der Gemarkung, durch eine \"Flurstücksnummer\", die aus einer Zahl, einer Kombination von Zahl und Buchstabe (z. B. 234 a) oder einer Kombination zweier Zahlen besteht (z. B. 234/34 – gesprochen: 234 Strich 34 oder, falls die zweite Zahl ein früheres Flurstück bezeichnet, aus dem das jetzige entstanden ist, 234 aus 34), identifiziert. In der Landwirtschaft und Forstwirtschaft erfolgt eine Bewirtschaftung oftmals in Schlägen oder Feldblöcken, die aus mehreren Flurstücken bestehen können und oft durch natürliche Grenzen befriedet sind. Als Schlag wird auch eine zusammenhängende Fläche eines Bewirtschafters bezeichnet, die mit einer Kultur bebaut wird.", "section_level": 1}, {"title": "Österreich.", "content": "Das Wort \"Flurstück\" wird in Österreich nicht verwendet. Stattdessen wird \"Grundstück\" oder \"Parzelle\" gebraucht. Ein \"Grundstück\" (Parzelle) ist Teil einer Katastralgemeinde; es führt im Grundbuch eine eigenständige \"Grundstücksnummer\". Eine Parzelle hat eine Nutzungsart wie Baugrund, Wald, Wiese usw. Ein Grundstück (Parzelle) ist die kleinste selbständige Grundbuchseinheit. Mehrere Grundstücke können zu einem Grundbuchskörper zusammengefasst sein, der auch Grundstücke mehrerer Nutzungsarten umfassen kann. Ein Grundstück hat eine \"Katasternummer\" in arabischen Ziffern, denen nach Grundstücksteilungen hinter einem Schrägstrich weitere Ziffern folgen können: So ist das Grundstück 123/14 im Regelfall ein Grundstück, welches aus einer Aufteilung des Grundstückes 123 entstanden ist. Grundstücke, auf denen Bauten errichtet wurden und die seit der Erstellung des Franziszeischen Katasters nicht verändert wurden, können mit einem Punkt vor der Grundstücksnummer versehen sein, so beispielsweise „ \".\"123“. Flächenangaben über Grundstücke im Grundbuch sind nicht immer verlässlich, weil sie auf Angaben aus Zeiten bis zurück in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts beruhen können (Übernahme alter Katasterdaten). Das Wort \"parzellieren\" bezieht sich auf die österreichische Rechtslage: Damit wird die Aufteilung eines größeren Grundstücks in einzelne Parzellen bezeichnet. Damit wird es möglich, die einzelnen Parzellen an verschiedene Eigentümer zu übertragen. \"Grundbuchskörper\" (Grundbuchseinlage) ist die rechtliche Grundeinheit des Grundbuchs. Die Grundbuchseinlage einer Liegenschaft wird mit einer Einlagezahl (EZ) bezeichnet und umfasst ein oder mehrere Grundstücke. Der Grundbuchskörper umfasst neben den amtlichen Angaben zu den Grundstücken auch die damit verbundenen „dinglichen“ (allgemein wirksamen) Rechte und Belastungen wie Eigentum, Dienstbarkeiten (Servitute), Reallasten, pfandrechtliche Ansprüche, dingliche Veräußerungs- und Belastungsverbote (Wiederkaufsrechte, Vorkaufsrechte, Bestandrechte etc., baurechtliche Einträge nach dem BauRG 1912) sowie eine taxative Aufzählung der Liegenschaftsbestandteile \"(Grundstücksverzeichnis)\". Ein Grundbuchskörper kann nur eine einheitliche Eigentümerstruktur (Alleineigentum, Miteigentumsgemeinschaft etc.) haben. Soll ein Teil eines Grundbuchskörpers einen abweichenden Eigentümer erhalten, muss dieser Teil von diesem Grundbuchskörper getrennt (abgeschrieben) und ein neuer Grundbuchskörper angelegt werden, wenn dieser Teil nicht einem anderen Grundbuchskörper mit gleicher Eigentümerstruktur angeschlossen (zugeschrieben) werden kann. In Vorarlberg wird der Begriff \"Parzelle\" auch anstatt der Rotte verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Polen.", "content": "Im Regelfall entspricht das Flurstück einem Grundstück. Bis 1989 spielte das Eigentumsrecht eine untergeordnete Rolle, sodass keine eindeutige Besitzzuordnung erfolgte. Ein Grundstück wird im Grundbuch eingetragen und kann aus einem oder mehreren Flurstücken bestehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Flurstück ist in Deutschland ein amtlich vermessener und in der Regel örtlich abgemarkter Teil der Erdoberfläche. In Österreich auch als Grundstück oder Parzelle (von ‚Teilchen‘) bezeichnet, ist es in Flurkarten, Liegenschaftskarten sowie in Katasterbüchern und ‐plänen nachgewiesen. Das Liegenschaftskataster weist jedes Flurstück mit einer eigenen \"Flurstücksnummer\" (in Österreich \"Grundstücksnummer\") aus. Im Burgenland werden solche Flächen auch als \"Hotter\" bezeichnet.", "tgt_summary": "地号是地籍用语,指土地的编号。地号主要用于不动产登记,由地政单位制订、管理。", "id": 301700} {"src_title": "Boot", "tgt_title": "艇", "src_document": [{"title": "Begriffsentwicklung im deutschsprachigen Raum.", "content": "Betrachtet man die allgemeinen Definitionen im deutschsprachigen Raum seit etwa 1900 sowie die danach stattgefundenen Entwicklungen, lässt sich eingrenzen, was unter dem Begriff „Boot“ im engeren Sinne verstanden wurde und wie sich die Definition bis heute verändert hat. Um 1900 besteht Einigkeit darüber, dass es sich um offene, zumindest mit Riemen bewegbare kleine Fahrzeuge handelt, die im Kurzstreckenverkehr eingesetzt werden. Besonders wird hervorgehoben, dass Boote auf Schiffen mitgeführt werden, sei es als Rettungsboot oder zum Transport von Personen oder Fracht. Die größten Boote in diesem Sinne sind die Barkassen, im militärischen Bereich mit einer Länge von bis zu 14 m, Platz bis zu 100 Personen sowie 2 Masten mit Segeln. Im zivilen Bereich wird von einer Länge bis ca. 20 m ausgegangen, diese Angabe wird auch heute noch vertreten. Zu beachten ist hierbei auch, dass im seemännischen Sprachgebrauch Fahrzeuge, die nicht der eingrenzbaren Beschreibung des Bootes entsprachen, nicht automatisch ein „Schiff“ darstellten. Diese wurden tatsächlich nur als „Fahrzeuge“ bezeichnet. Besonders mit der Einführung des Motors haben sich Formen entwickelt, die sich einer Einteilung anhand der früher geltenden Kriterien entziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich der Begriffe.", "content": "Die Schwierigkeiten der Differenzierung kann anhand des Vergleiches mehrerer Fischereifahrzeuge deutlich gemacht werden. Dürfte ein Katboot wie die \"Brek Marshall\" trotz eines kleinen Vordecks unzweifelhaft als Boot eingeordnet werden, ist dies bei einem Fahrzeug wie der \"Catarina\" schwieriger. Mit 16 Metern Länge kann sie noch im Bereich der Boote angesiedelt werden. Sie besitzt zwar eine Plicht, tatsächlich ist sie aber als eingedeckt anzusehen. Sie ist bei einer Mannschaft von maximal drei Menschen auch nicht dazu ausgelegt, gerudert werden zu können. Betrachtet man die Präsident Freiherr von Maltzahn mit etwas mehr als 20 m Länge der Konstruktionswasserlinie (KWL), so ist diese mit den gegebenen Kriterien in keiner Form in Übereinstimmung zu bringen. Dennoch wurde sie im althergebrachten Sprachgebrauch auch noch nicht als „Schiff“ deklariert, während ein Walfänger wie die Charles W. Morgan mit einer KWL von 26,00 m den damaligen Kriterien eines Schiffes entsprach.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Entwicklungen.", "content": "Die Ungenauigkeiten haben sich bis in die heutige Zeit eher verstärkt. Ab 1960 wird an der in Hamburg liegenden „Gewerbeschule Werft und Hafen“ gelehrt, dass die zu bauenden Wasserfahrzeuge in „Boote“ und „Schiffe“ aufgeteilt werden. Es wird Wert darauf gelegt, dass es unmöglich ist, eine scharfe Grenze zwischen diesen beiden Begriffen zu ziehen. Dort wird der einfache Fischkutter schon zu den Schiffen gezählt, obwohl auch viele von diesen auf Bootsbauwerften gebaut werden. Der Begriff des „Fahrzeuges“ als Zwischenform ist nicht mehr zu finden, stattdessen wird „Yacht“ als Sonderbegriff hervorgehoben, unter dem nach anderen Kriterien als der Größe sowohl bestimmte „Boote“ als auch „Schiffe“ zusammengefasst werden. Eine andere Quelle definiert, dass kleine Segelfahrzeuge als „Boot“, größere Segler, die zur Bedienung meist eine angestellte Mannschaft benötigen, jedoch als „Segelschiff“ bezeichnet werden. Hieraus lasse sich auch ableiten, warum Messen für Freizeitwassersportler auch „Bootsmesse“ (z. B. „Interboot“, „hanseboot“ oder „boot Düsseldorf“) und nicht „Schiffsmesse“ – ein Begriff der allerdings auch eine andere Bedeutung hat – hießen. Zusätzlich entstanden Bezeichnungen wie „Luftkissenboot“ für Fahrzeuge, die kein Wasserfahrzeug im eigentlichen Sinne mehr sind, da sie das Wasser während der Fahrt weder verdrängen, noch auf ihm gleiten. „Unterwasserboote“ hingegen schwimmen, exakt ausbalanciert, gemäß dem archimedischen Prinzip und können damit als „Boote“ betrachtet werden. Allerdings gehen viele U-Boote heute weit über die oben beschriebenen Maße hinaus, so dass sie eigentlich als „Unterwasserschiffe“ bezeichnet werden könnten; dieser Begriff ist jedoch bereits seit langer Zeit für den unter Wasser liegenden Teil des Schiffsrumpfes belegt.", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsprechung.", "content": "Das deutsche Recht definiert gesetzlich weder den Begriff Boot, noch den Begriff Schiff. Der Bundesgerichtshof versteht \"unter einem Schiff im Rechtssinne [...] jedes schwimmfähige, mit einem Hohlraum versehene Fahrzeug von nicht ganz unbedeutender Größe [...], dessen Zweckbestimmung es mit sich bringt, daß es auf dem Wasser bewegt wird.\"", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Marine.", "content": "In der deutschen Marine werden Schiffe und Boote gemäß der Disziplinarbefugnis des Kommandanten und des Ersten Offiziers unterschieden:", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Boot wird im allgemeinen Sprachgebrauch ein kleines Wasserfahrzeug bezeichnet, welches in der Regel nicht eingedeckt ist.", "tgt_summary": "艇是一种在水面滑行或飘浮的中小型船,通常排水量低于500吨,在内陆水域(湖泊或河流)或沿海地区航行,不过也有设计作近海航行的如捕鲸划艇。根据传统航海术语定义,艇是「体积小至可被其他船只装载的物体」,不过现今已有不少小船如内河船、湖船、渡轮的体积已大至不可被其他船只装载。除了军事用途外,民用潜艇多半也算艇的一种。", "id": 323204} {"src_title": "Ladegerät", "tgt_title": "充電器", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Die meisten Akkutypen reagieren empfindlich auf Tiefentladung, Überladung und Überhitzung, meist mit einer Verringerung von Lebensdauer und Kapazität bis hin zur Zerstörung. Daneben wird unter Umständen das Ladeziel – ein vollgeladener Akku – nicht erreicht. Nur durch für den jeweiligen Akkumulatortyp geeignete Ladegeräte und Ladeverfahren kann eine hohe Lebensdauer und vollständige Ausnutzung der Kapazität der betreffenden Akkus erreicht werden. Die Nutzung einfacher Ladegeräte, teils ohne Laderegler, erfordert Steuerung (z. B. Zeitkriterium) und intensive Überwachung (z. B. Temperaturkriterium) des Ladevorgangs durch den Nutzer, was bei regelmäßiger Nutzung praktisch nicht sicherzustellen ist. Durch kurze Lebensdauer der Akkumulatoren und ständige Anschaffungskosten für Ersatz wird der Preisvorteil solcher „Billiglader“ rasch aufgezehrt. Die rasante Entwicklung der Mikroelektronik hat seit den 2000er-Jahren das Angebot für intelligente Ladegeräte in allen Preisklassen stark ansteigen lassen. Bei Ladegeräten für Wechselakkus sind Halterungen zur Aufnahme und elektrischen Kontaktierung der Akkus oft ein Gestaltungselement, sie werden oft als Ladeschacht bezeichnet. Die meisten Ladegeräte werden direkt am Stromnetz betrieben, sehr leistungsstarke Lader auch am Drei-Phasen-Kraftnetz. Kleinere – meist mobile Geräte, beispielsweise für Handys – können auch mit 12 Volt, beispielsweise aus Zigarettenanzünderbuchsen, über Solarzellen oder kleine, handbetriebene Generatoren geladen werden. Da sich die notwendige Ladeelektronik im Endgerät befindet, handelt es sich bei den benötigten Geräten, Adaptern zur Stromversorgung nicht um Ladegeräte. Einige Energiequellen, beispielsweise KFZ-Lichtmaschinen oder Solarzellen liefern keine konstante Leistung. Ladeverfahren, die eine konstante Energieversorgung benötigen, beispielsweise die Erkennung des Gasungsbuckels bei NiMH-Akkus (Delta-Peak) oder auch einfache zeitgesteuerte Verfahren sind damit nur schwer realisierbar. Bei den immer mehr Verbreitung findenden Ladegeräten mit elektronischer Laderegelung wird der Ladeschluss meist anhand der Zellspannung bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Ladestrom.", "content": "Der Ladestrom bezeichnet die Stromstärke, mit der ein Akku geladen wird. Er wird als absoluter Wert in Ampere angegeben, jedoch hat es sich in der Akkutechnik auch etabliert, den Strom für das Laden und auch für das Entladen im Verhältnis zur Kapazität des Akkus in Amperestunden (Ah) anzugeben, um so die Belastung des Akkus zu beschreiben (siehe auch Peukert-Gleichung). Ein Akku mit einer Kapazität von einer Amperestunde, der mit einem Ladestrom von zwei Ampere geladen wird, wird mit 2C geladen, also dem Zweifachen der Kapazität. Ist der Ladestrom geringer, wird ein Verhältnis zur Kapazität angegeben, beispielsweise C/2 für 0,5 A (auch die Angabe von 0,5C ist dafür üblich) im vorgenannten Beispiel. Die Angabe als Bruch ist insofern begründet, als dass sich so sehr anschaulich die Zeit erkennen lässt, in der die Nennkapazität ge- oder entladen wird: Bei C/2 sind es 2 Stunden. Für Bleiakkus ist die Angabe der Nennkapazität bei C/20, also einer Entladung über 20 Stunden üblich, bei anderen Akkutypen sind je nach Anwendungsfeld auch kürzere Zeiten verbreitet.", "section_level": 2}, {"title": "Ladegeräte.", "content": "Alle Ladegeräte sollen einen Akkumulator für den mobilen Betrieb elektrischer Geräte nach Entladung wieder aufladen. Die Ausführung variiert dabei je nach Einsatzzweck und Akkutyp erheblich.", "section_level": 1}, {"title": "Einfache Ladegeräte.", "content": "Lader bestehen oft aus einem separaten Steckernetzteil und einer im Gerät beim Akku untergebrachten Ladeschaltung – das Steckernetzteil liefert in diesem Fall nur die transformierte, aber ansonsten ungeregelte Spannung. Das ist insbesondere bei Lithium-Ionen-Akkus üblich, da deren Ladeschlussspannung und Temperatur ansonsten nicht exakt genug gemessen werden kann. Das Steckernetzteil transformiert die Netzspannung auf eine niedrigere Wechsel- oder Gleichspannung, beispielsweise auf 9 Volt. Schlichte Ladegeräte laden einen Akku mit konstantem Strom (z. B. Nickel-Cadmium-Akkus) oder konstanter Spannung (z. B. Bleiakkumulatoren). Sie besitzen keine weiteren Einrichtungen zur Steuerung, Überwachung und Beendigung des Ladevorgangs und verfügen gelegentlich über eine zeitgesteuerte Abschalteinrichtung. Für viele Akkus sind Ladezeit und Ladestrom angegeben, so dass die Ladung nur bei Kenntnis des Entladezustandes annähernd richtig erfolgen kann. Diese Einschätzung muss jedoch durch den Bediener getroffen werden. Fehleinschätzungen führen zum Überladen oder nicht vollständig geladenen Akkus. Bei fehlender Abschaltung kann es ebenfalls zum Überladen der Akkus kommen, da grundsätzlich bei menschlichen Handlungen auch von Fehlbedienung (z. B. Vergessen) auszugehen ist. Schnellladung und eine Ladezustandsüberwachung sind mit diesem Gerätetypus nicht möglich. Über viele Ladevorgänge gesehen, zerstört dies das elektrochemische System im Akku und macht die Zelle unbrauchbar. Die Zellen verlieren an Kapazität und sind nicht mehr belastbar. Durch massive Überladung kann sich im Inneren des Akkus durch Gasbildung Druck aufbauen. Wird er zu groß, löst er ein Sicherheitsventil aus, so dass Gase und Elektrolyt austreten. Das ist eine Sicherheitsfunktion, um den Akku vor dem Bersten zu schützen. Bei Paarladern werden zwei hintereinander geschaltete Zellen gleichermaßen geladen. Sie sind nur für Zellen gedacht, die auch paarweise benutzt werden. Unterscheiden sich diese beiden Zellen in ihrem Ladezustand, wird der volle Akku längere Zeit überladen bzw. der leere Akku nicht vollständig aufgeladen (siehe Balancer). Teils erkennt das Ladegerät bei entsprechender Ladeelektronikausstattung den Ladeschluss nicht mehr richtig, wodurch dann beide Zellen überladen werden, falls nicht weitere Sicherheitsmaßnahmen wie eine zeitgesteuerte Abschaltung oder die Temperaturüberwachung den Ladevorgang beenden.", "section_level": 2}, {"title": "Elektronische Ladegeräte.", "content": "Elektronische – gern auch als intelligent bezeichnete – Ladegeräte verfügen über komplexere elektronische Ladeschaltungen oder über einen eingebauten Mikrocontroller und können dadurch aufwändigere, dem Akkutyp angepasste Ladeverfahren realisieren. Eine exakte Erkennung der Vollladung des angeschlossenen Akkus aufgrund des Gasungsbuckels (siehe Ladeverfahren) erlaubt die sichere Schnellladung ohne die Gefahr einer akkulebenszeitverkürzenden Überladung. Weitere Eigenschaften sind zum Beispiel die automatische Entladung der Akkus vor dem Ladebeginn oder Ladeprogramme, die durch mehrmaliges Laden und Entladen die Zellen regenerieren sollen, das automatische Umschalten auf Erhaltungsladung nach dem Ladeende und die Variation der Ladeströme und deren Überwachung anhand der Temperatur (Temperaturkompensation). Intelligente Ladegeräte für einzelne Zellen besitzen eine Einzelschachtüberwachung. Bei ihr wird die Zellspannung, oft auch die Zelltemperatur jeder Akkuzelle individuell überwacht. Einige Geräte können auch die Kapazität über Lade- und Entladeprogramme bestimmen. So lassen sich verschlissene oder defekte Zellen leicht identifizieren. Das unabhängige Laden der Einzelzellen vermeidet die Überladung von einzelnen Zellen oder das nicht vollständige Aufladen, wie es bei Akkupacks oder Mehrfachladern auftreten kann. Es stellt auch eine Form des manuellen Balancings dar. Ladegeräte für Akkupacks sind oft in der Lage, die Zellenzahl selbst zu bestimmen und die Ladeparameter darauf abzustimmen. Lithium-Hochleistungsakkupacks für den Modellbau weisen stets eine Einzelüberwachung der Zellen auf, entsprechende Ladegeräte sind darauf abgestimmt. Manchmal ist die Ladeelektronik in den Akku selbst integriert, beispielsweise bei mobilen Stromspeichern, wie sie für USB-Geräte angeboten werden. Fest an bestimmte Geräte angepasste Akkus wie die auch bei Mobiltelefonen und tragbaren Computern verwendeten Lithium-Ionen-Akkus besitzen jedoch meist lediglich eine interne Schutzschaltung, die bei Übertemperatur, Kurzschluss, Unter- oder Überspannung abschaltet. Als reines Sicherheitselement erfüllt sie nicht die Funktion eines Ladereglers. Weiterhin enthalten diese Akkus oft separat herausgeführte Temperatursensoren, mit denen von der Ladeschaltung die Temperaturgrenzen überwacht und der Ladewirkungsgrad ausgewertet wird. Im RC-Modellbau verfügen die Lithiumakku-Ladegeräte oft über integrierte Balancer.", "section_level": 2}, {"title": "Alternative Ladetechnik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mobile Stromquellen.", "content": "Die zunehmende Leistungsfähigkeit moderner Smartphones und Tablets und der Trend zu immer dünneren Gehäusen hat dazu geführt, dass die Betriebszeit mit den integrierten Akkus bei intensiver Nutzung unter Umständen auf weniger als zwei Stunden schrumpfen kann. Nicht für jedes Modell existieren alternativ einsetzbare Akkumulatoren mit erweiterter Kapazität, was zur Entwicklung eines vielfältigen Angebots externer, transportabler Stromversorgungen geführt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Powerbank.", "content": "Powerbank ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine mobile Zusatzbatterie, kein Ladegerät.", "section_level": 3}, {"title": "Solarmodule mit Laderegler.", "content": "Im tragbaren Bereich, speziell für Geräte, die über die USB-Schnittstelle geladen werden, aber auch für Einzelzellen (vor allem AA und AAA) existieren verschiedenste Solarladegeräte, die das Bedürfnis nach regenerativer und mobil verfügbarer Energie erfüllen sollen. Während bei Geräten mit geringem Energiebedarf, beispielsweise Radios oder Uhren, auch bereits kleine Solarzellenflächen ausreichen, sind zum Aufladen von Mobiltelefonen oder Mignon-Zellen deutlich größere Flächen notwendig. Häufig werden kurze Ladezeiten auch bei ungünstiger Sonneneinstrahlung (z. B. hinter Fenstern) erwartet. Geräte mit kleinen Solarzellen, die oft nur die Größe eines Smartphones haben, können diese Erwartung in der Regel nicht erfüllen. Sie sind nur unter optimalen Bedingungen überhaupt in der Lage, einen relevanten Ladestrom zu liefern. Bei integrierten Akkus kommt erschwerend dazu, dass die Geräte im prallen Sonnenlicht positioniert werden müssen. Dabei heizt sich das gesamte Gerät inklusive Akku stark auf, was der Akkulebensdauer abträglich ist. Bei reinen Solarmodulen ohne Pufferung bricht schon bei leichten kurzzeitigen Verschattungen die Leistung stark ein. Werden Geräte mit elektronischer Erkennung der Spannungsversorgung geladen, führt das zum Abbruch des Ladevorgangs, der dann geräteabhängig nicht zwangsläufig automatisch fortgesetzt wird. Hier bieten sich jedoch spezielle Pufferakkus mit integriertem Solarladeregler oder auch einfache externe USB-Akkus an, die im Schatten des Solarmoduls positioniert werden können. Nur wenige der letztgenannten Geräte können jedoch gleichzeitig über das Solarmodul aufgeladen werden, während sie Energie an das Endgerät abgeben.", "section_level": 3}, {"title": "Qi-Ladetechnik.", "content": "Eine neue Entwicklung im Bereich der Ladeadapter ist die \"Qi\"-Ladetechnik, die den Qi-Standard nutzt. Dabei wird die Energie induktiv übertragen, was einen Komfortgewinn gegenüber kabelgebundenen Steckerverbindungen darstellt und die Zuverlässigkeit durch den Verzicht auf verschleißende Steckkontakte erhöht. Dieser geräteübergreifende Standard wurde vom Wireless Power Consortium entwickelt und zielt derzeit noch hauptsächlich auf Smartphones ab. Theoretisch ließen sich beliebige Kleingeräte entsprechend ausrüsten und so kabellos aufladen. Damit ein Gerät den Qi-Standard nutzen kann, wird ein entsprechender Qi-Sender und Qi-Empfänger benötigt. Einige Smartphones, wie beispielsweise das Google Nexus, enthalten ein internes Empfängermodul. Für Smartphones verschiedener Hersteller sind externe Qi-Empfänger mit Micro-USB-Anschluss verwendbar. Module für proprietäre Anschlüsse wie beim Apple iPhone sind ebenfalls erhältlich. Der Vorteil der Steckerlosigkeit geht bei externen Empfängern wieder verloren. Die Qi-Ladetechnik hat durch die Verluste bei der induktiven Energieübertragung einen niedrigeren Wirkungsgrad als herkömmliche Ladegeräte (Wirkungsgrad von ca. 0,6). Dem steht der mit der kabellosen Technologie verbundene Komfortgewinn gegenüber. Qi-Sender sind teilweise mit USB-Anschluss versehen und lassen sich so auch mit dem bereits vorhandenen USB-Steckernetzteil versorgen. Die Ladegeschwindigkeit hängt dabei von dem Power Profile nach dem QI-Standard ab. Es wird unterschieden zwischen dem \"Baseline Powerprofile \", welches bis zu 5 Watt überträgt und dem \"Extended Power Profile\", welches bis zu 15 Watt überträgt. Bei passiven Schnelladegeräten mit dem \"Extended Power Profile\", welche häufig über ein USB-Netzteil versorgt werden, kann die Schnellladefunktion nur genutzt werden, wenn das angeschlossene USB-Netzteil genügend Energie zur Verfügung stellt. Weiterhin muss der Empfänger die Schnelladefähigkeit über den QI-Standard unterstützen. Abhängig von der möglichen Leistung kann es deshalb, je nach Gerät, zu längeren Ladezeiten als mit kabelgebundenen Ladegräten kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Laderegler in Kfz.", "content": "Starterbatterien in Kraftfahrzeugen werden bei laufendem Motor mit einem Laderegler über die Lichtmaschine geladen. Der Laderegler steuert den Erregerstrom der Lichtmaschine, um last- und drehzahlunabhängig die Ladespannung (beim 12-Volt-Bordnetz 13,8 bis 14,2 Volt) zu regeln und den Bordakkumulator nachzuladen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Ladegerät ist ein spezielles Gerät zum Wiederaufladen von Akkumulatoren. Die im Gerät enthaltene elektronische Schaltung, der Laderegler, steuert den Ladevorgang und setzt das Ladeverfahren um. Die Stromversorgung eines Ladegerätes erfolgt meist aus dem öffentlichen Stromnetz über ein Netzteil. Im Modellbau sind auch mobil einsetzbare Ladegeräte üblich, die wahlweise auch aus einem größeren Versorgungsakkumulator oder einem externen Netzteil die kleineren Akkumulatoren der Modelle laden können.", "tgt_summary": "充电器(英语:Charger),是一种用于通过强制电流通过它来将能量输入蓄电池的装置。", "id": 1377505} {"src_title": "Adverbiale Bestimmung", "tgt_title": "狀語", "src_document": [{"title": "Abgrenzungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Adverbial und Adverb.", "content": "Mit \"Adverbial\" wird eine grammatische Funktion bezeichnet, die von Funktionen wie z. B. Subjekt oder Objekt abzugrenzen ist; mit \"Adverb\" wird eine Wortart bezeichnet, die von anderen Wortarten wie z. B. Adjektiv oder Präposition abzugrenzen ist. Das Adverb ist somit eine Wortart, die in der Funktion eines Adverbials verwendet werden kann – oder auch anders. Das Adverbial ist eine grammatische Funktion, die als Adverb realisiert sein kann – oder auch anders.", "section_level": 2}, {"title": "Adverbial und Attribut.", "content": "Wenn das Adverbial als Satzglied definiert ist, sind die Vorkommen gleichartiger Einheiten im Inneren von Satzgliedern, also Attribute zu Substantiven, in einem strengen Sinn keine Adverbiale: Um die Verwandtschaft der beiden Verwendungen anzudeuten, ist vereinzelt der Kompromiss vorgeschlagen worden, den Fall b. als „adverbielles Attribut“ zu bezeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "Adverbial und Objekt.", "content": "Verben fordern manchmal eine Ergänzung, die von einer bestimmten Präposition eingeleitet wird, d. h. ein sogenanntes Präpositionalobjekt. Daher können sich Fälle ergeben, wo Adverbiale und Objekte sehr ähnlich aussehen, da es für Adverbiale typisch ist, gleichfalls durch Präpositionen ausgedrückt zu werden: Dass die beiden Verwendungen von \"„auf“\" verschiedene Funktionen haben, zeigt sich unter anderem daran, dass sie sich kombinieren lassen: Beim Erfragen eines Präpositionalobjekts kann die Präposition nicht wegfallen, sie muss im Fragewort weiter enthalten sein, genauso wie sonst der Kasus des erfragten Objekts im Fragewort beibehalten werden muss. Hingegen können Adverbiale auch komplett, inklusive der Präposition, durch ein Frageadverb ersetzt werden: Die Unterscheidung zwischen Objekten und Adverbialen zeigt sich ferner sehr wesentlich darin, dass beim Präpositionalobjekt die Präposition nicht frei wählbar ist und auch ihre wörtliche Bedeutung nicht aktiv zu sein scheint; das Adverbial kann dagegen beliebige Formen annehmen, solange wie eben die gewünschte Bedeutung vermittelt wird: Somit zeichnen sich Adverbiale generell dadurch aus, dass sie zwar vom Verb abhängen können, aber dass das Verb bei ihnen keine bestimmte Formeigenschaft verlangt (d. h. keinen Kasus und keine bestimmte Präposition regiert).", "section_level": 2}, {"title": "Adverbial, Angabe und Ergänzung.", "content": "Die Unterscheidung zwischen Angabe und Ergänzung beruht wesentlich auf der Obligatorik von Satzteilen: Angaben sind Satzteile, die immer weglassbar sind, Ergänzungen können obligatorisch sein. Damit verbunden sind die semantischen Funktionen, Modifikator oder Argument zu sein. Der Begriff des Adverbials läuft quer zu dieser Einteilung. Die meisten Adverbiale sind zwar Angaben und Modifikatoren, also weglassbare Beschreibungen von „näheren Umständen“, aber ebenso kann es Adverbiale geben, die von einem Verb zwingend verlangt werden, die also Ergänzungen bzw. Argumente des Verbs sind (es wird nur eben keine bestimmte Formeigenschaft von ihnen verlangt): Da schon \"Adverbial\" und \"Angabe\" zu unterscheiden sind, ist der Begriff des Adverbials ebenso wenig deckungsgleich mit dem Begriff des \"Adjunktes.\" Dieser Unterschied zeigt sich am stärksten bei Richtungsadverbialen (z. B. „\"vom Spielfeld\" / \"in die Kabine\" humpeln“), die keine Adjunkte sind, aber wegen der freien Wahl der Präposition auch keine Präpositionalobjekte sind, also als Adverbiale bezeichnet werden (vgl. weiter unten unter \"Lokaladverbial\").", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutungsklassen.", "content": "Adverbiale Bestimmungen werden gemäß ihrer Bedeutung traditionell in verschiedene Klassen unterteilt, denen oft auch verschiedene Frageformen bzw. andere Ersetzungen entsprechen. Die Auflistungen in der Literatur unterscheiden sich und sind vielleicht nicht erschöpfend. In nicht wenigen Kurzdarstellungen zu Adverbialen bleiben Satzadverbiale unerwähnt, ihre Zugehörigkeit zur Klasse der Adverbiale ist aber nicht strittig.", "section_level": 1}, {"title": "Untergruppe: Situationsadverbiale.", "content": "\"Situationsadverbiale\" oder \"Ereignisadverbiale\" liefern nähere Angaben zu Eigenschaften des vom Verb bezeichneten Ereignisses oder Zustands, einschließlich deren Einordnung in größere Zusammenhänge (z. B. Kausalketten). Ereignisse und Zustände können als eine besondere Art von Gegenstand aufgefasst werden, der genauso hinsichtlich seiner Eigenschaften beschrieben werden kann wie die von Substantiven bezeichneten Gegenstände; es gibt also etliche Parallelen zwischen Attributen zum Substantiv und Adverbialen beim Verb. Einige Haupttypen solcher Adverbiale sind: Lokaladverbiale (= Umstandsbestimmung des Ortes) Temporaladverbiale (= Umstandsbestimmung der Zeit) Modaladverbiale etc. (= Umstandsbestimmung der Art und Weise und Ähnliches. Für weitere Beispiele siehe auch unter Modaladverb sowie Modalsatz) Kausaladverbiale im weiten Sinne, incl. Finaladverbiale etc. (= Umstandsbestimmung des Grundes, des Zwecks usw.)", "section_level": 2}, {"title": "Untergruppe: Satzadverbiale.", "content": "\"Satzadverbiale\" oder auch \"Kommentaradverbiale\" modifizieren nicht die Beschreibung, \"wie\" das Ereignis beschaffen ist, sondern zielen in verschiedener Weise auf die Tatsache bzw. Möglichkeit, \"dass\" es sich ereignet, oder aber auf Eigenschaften der Äußerung, mit der ein Sprecher diesen Sachverhalt mitteilt. Sie haben mit anderen Worten also propositionalen oder pragmatischen Bezug. Adverbiale dieser Gruppe sind meistens nicht erfragbar. Epistemische Adverbiale (= Bestimmung des Sicherheitsgrades oder der Herkunft einer Aussage) Evaluative Adverbiale (= Bewertung eines Sachverhaltes, meist aus Sicht des Sprechers) Subjektorientierte (agentive) Adverbiale (= Bewertung der Handlungsweise des Subjekts im Zusammenhang des geschilderten Sachverhalts). Bereichsadverbiale (= Einschränkung der Aussage auf einen Gültigkeitsbereich) Textadverbiale (= Verdeutlichung von Textzusammenhängen, in die die Aussage eingebettet ist) Sprechaktadverbiale (= Angaben, die sich darauf beziehen, welchen Stellenwert die Äußerung des Satzes als Handlung hat)", "section_level": 2}, {"title": "Formklassen und die Markierung von Adverbialen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Präpositionen und Adverbien.", "content": "Präpositionen und vor allem Adverbien sind die typischen Mittel zum Ausdruck adverbieller Funktionen und benötigen hierfür keine zusätzlichen grammatischen Markierungen. Die genaue Abgrenzung zwischen Präpositionen und Adverbien ist nicht immer klar, und es gibt auch Vorschläge, wonach zumindest manche Adverbien nichts anderes seien als intransitive Präpositionen. Für Einzelheiten siehe die Artikel Adverb, Präpositionaladverb und Präposition, sowie zur Abgrenzung weiter oben das Thema Präpositionalobjekt.", "section_level": 2}, {"title": "Adjektive.", "content": "Im Deutschen können Adjektive meistens ohne weitere Markierung adverbiell gebraucht werden. Nur für bestimmte Bedeutungsklassen von Adverbialen erscheinen spezielle Endungen an Adjektiven (wie die obigen Beispiele \"glücklicherweise, unverschämterweise\"). In vielen anderen Sprachen existieren Endungen, die Adjektive für adverbiellen Gebrauch markieren, z. B. das englische \"-ly\" wie in \"(sing) beautifully.\"", "section_level": 2}, {"title": "Verben.", "content": "Adverbiale, die auf Verben basieren, sind im Deutschen mithilfe einer Partizip-Form möglich, z. B.: Dieses Vorkommen des Partizips lässt sich als adjektivische Ableitung eines Verbs einordnen und stellt damit einfach einen weiteren Fall der adverbiellen Verwendung von Adjektiven dar. Manche Sprachen besitzen jedoch gesonderte Verbformen, die für adverbiellen Gebrauch dienen und sich von normalen adjektivischen Partizipien unterscheiden; man bezeichnet solche Formen je nach Tradition als Adverbialpartizipien (v. a. in der Grammatik slawischer und baltischer Sprachen) oder als Konverben (v. a. in der Grammatik uralischer und türkischer Sprachen).", "section_level": 2}, {"title": "Substantive.", "content": "Im Deutschen, wie auch in verwandten Sprachen, können Substantive bzw. Substantivgruppen (Nominalphrasen) bestimmte adverbielle Funktionen markieren, indem sie in einen bestimmten Kasus gesetzt werden. So können z. B. im Deutschen Adverbiale der Zeitdauer durch Akkusativ markiert werden (a.) und Adverbiale des Zeitpunktes durch Genitiv (b.); man spricht in diesem Fall von Akkusativ bzw. Genitiv als einem \"Adverbialkasus:\" Der Akkusativ in a) unterscheidet sich von einem Akkusativobjekt unter anderem dadurch, dass er im Passiv nicht zu einem Nominativ werden kann: Man erhält also nicht \"*Der ganze Tag wurde gearbeitet,\" sondern vielmehr bleibt dieser Akkusativ auch im Passiv stehen: \"Es wurde den ganzen Tag gearbeitet.\" Adverbialkasus ist somit kein vom Verb regierter Kasus, sondern erscheint ebenso frei wie eine Präposition, ausgelöst nur durch die jeweilige Adverbial-Bedeutung, die ausgedrückt werden soll. Weitere Beispiele für solche Adverbialkasus sind der Akkusativ an Richtungsangaben im Lateinischen sowie viele Verwendungen des Instrumentalkasus im Russischen. Obwohl das Englische keine Kasusformen an Substantiven bildet, erlaubt es ebenfalls Nominalphrasen in adverbieller Funktion: In manchen Sprachen übernehmen Kasusformen in großem Maßstab die Funktionen, die im Deutschen Präpositionen haben: Für das Ungarische werden beispielsweise neben Nominativ und Akkusativ noch 19 weitere Kasusformen beschrieben, dies liegt jedoch daran, dass im Ungarischen adverbielle Funktionen wie Ortsangabe, verschiedene Richtungsangaben, Kausalbestimmung etc. von Endungen am Substantiv übernommen werden statt von Präpositionen (bzw. Postpositionen).", "section_level": 2}, {"title": "Nebensätze.", "content": "Auch ganze Nebensätze können für den Hauptsatz die Funktion eines Adverbials haben. Der jeweilige Bedeutungstyp wird dann häufig durch spezielle (unterordnende) Konjunktionen angezeigt, z. B. \"weil\" für einen kausalen Adverbialsatz, \"obwohl\" für einen konzessiven Adverbialsatz, \"während\" für einen temporalen Adverbialsatz etc. Da ein uneingeleiteter Nebensatz mit vorangestelltem Verb (Verb-Erst-Satz) auch Funktionen wie z. B. ein Konditional haben kann, also analog zu einem \"wenn-\"Satz, zählen diese Fälle ebenfalls zu den Adverbialsätzen. Daneben kann ein Adverbialsatz auch noch als freier Relativsatz gebildet werden, der von einem Relativadverb eingeleitet wird, zum Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Syntax.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Adverbialpositionen im Feldermodell des deutschen Satzes.", "content": "Adverbiale können im Prinzip in allen den Zonen auftreten, die vom Feldermodell des deutschen Satzes beschrieben werden: Vorfeld, Mittelfeld und Nachfeld. Nachfeldstellung ist hierbei meistens adverbiellen Nebensätzen vorbehalten, die Positionierung von Adverbialen im Vorfeld ist hingegen ohne Einschränkungen möglich und ergibt häufig eine normale („unmarkierte“) Wortstellung. Im Mittelfeld greift eine Vielfalt von Abfolgeregeln ineinander und sorgt für besonders komplexe Muster. Hierbei zeigt sich auch, dass die Position der Adverbiale von der genauen Bedeutungsklasse abhängen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Adverbiale im deutschen Mittelfeld.", "content": "Die deutsche Wortstellung im Mittelfeld ist geprägt von Freiheiten in der Abfolge, sodass Objekte und Subjekt einerseits sowie verschiedene Adverbiale andererseits miteinander und untereinander vertauscht werden können. Dennoch werden in der Literatur Argumente dafür gegeben, dass sich Grundpositionen herausfiltern lassen. Demnach haben zunächst Satzadverbiale stets eine Grundposition mehr an der Peripherie und Situationsadverbiale näher am Verb. Außerdem lassen sich feinere Unterschiede je nach Bedeutung der Adverbien zeigen, die auf unterschiedliche Adverbialpositionen relativ zur Position von Subjekt und Objekt hindeuten. Diese Positionsklassen decken sich nicht genau mit den traditionell beschriebenen Bedeutungsklassen (siehe oben); insbesondere die Klasse der sogenannten Modaladverbiale erweist sich unter dieser Perspektive als nicht einheitlich.", "section_level": 2}, {"title": "Adverbiale der Art und Weise.", "content": "Die Syntax von Adverbialen, die die Art und Weise eines Ereignisses angeben, ist relativ umstritten. Sie sind häufig in Positionen direkt vor oder nach dem direkten Objekt (in der Kasusterminologie Akkusativobjekt) anzutreffen, beispielsweise: Die umstrittene Frage ist hier, ob die Stellung des Adverbials vor dem direkten Objekt in b) und d) auf Sondereffekte zurückzuführen ist, sodass nur die Position nach dem Objekt als Grundposition des Adverbs bezeichnet werden würde. In b) besteht die Möglichkeit, dass ein feiner Bedeutungsunterschied entsteht, und \"konzentriert\" in die Klasse der Subjekthaltungen (s. u.) überwechselt; in d) besteht die Möglichkeit, dass das Objekt als Bestandteil eines zusammengesetzten Prädikats aufgefasst worden ist — dann ergäbe sich als generelle Regel, dass Adverbiale, die den Verlauf eines Ereignisses beschreiben, direkt vor dem Prädikatskomplex stehen. Zu beachten ist, dass Adverbiale der Subjekthaltung generell nicht dieselben Stellungseigenschaften haben wie solche der Art und Weise, obwohl sie traditionell beide als „Modaladverbiale“ zusammengefasst werden.", "section_level": 3}, {"title": "Adverbialpositionen zwischen Subjekt und Objekt.", "content": "Im Gegensatz zu Adverbialen der Art und Weise gibt es für Ortsangaben, Zeitangaben und Instrumente Hinweise, dass sie eine Position vor dem Objekt, aber hinter dem Subjekt einnehmen. Ein häufig angewandtes Kriterium, um dies zu beurteilen, stellt die Abfolge im Verhältnis zu indefiniten W-Pronomen dar, d. h. Verwendungen der Formen \"wer, was, wo\" etc. in der Bedeutung \"irgendwer, irgendwas, irgendwo...\" Die These ist hierbei, dass volle Nominalphrasen in der Wortstellung Sondereffekte erzeugen, indem sie nach vorn gezogen werden können, um eine Kontrastinterpretation oder aber eine Interpretation als Topik zu erhalten. Die schwachbetonten Indefinitpronomen vom Typ \"wer\" können hingegen nicht in dieser Weise umgestellt werden, und geben daher zuverlässigere Orientierungsmarken ab. Unter dieser Voraussetzung ergibt sich die genannte Positionierung z. B. für Ortsadverbiale (Fettdruck): Die Position unterhalb des Subjekts ist auch die typische Position für Adverbiale der Subjekthaltung und für agentive (subjektorientierte) Adverbiale:", "section_level": 3}, {"title": "Adverbialpositionen vor dem Subjekt.", "content": "Gewisse Adverbialtypen haben (in neutral betonten Sätzen, so wie die Beispiele a. und b.) Positionen vor dem Subjekt, und zwar sind dies insbesondere Satzadverbiale vom epistemischen oder evaluativen Typ: Außerdem können die meisten anderen Adverbialtypen in eine Position vor das Subjekt gestellt werden, wenn ihr Status als bekannte Information oder als einschränkender Rahmen für die nachfolgende Aussage verdeutlicht werden soll (siehe Beispiel e. unten), oder auch wenn sie stark kontrastierend gemeint sind (v. a. Beispiel c. unten). Das Auftreten solcher Sondereffekte zeigt, dass die alternativ mögliche Position weiter innen im Satz als ihre Grundposition aufzufassen ist; man findet insofern einen Kontrast zwischen den Beispielen c) bis e), die besondere Betonungseffekte zeigen, im Vergleich zu a) oben, wo das Adverb in derselben Position neutral wirkt.", "section_level": 3}, {"title": "Adverbiale in SVO-Sprachen.", "content": "Auch wenn in der Grammatik anderer Sprachen die Einteilungen des deutschen Feldermodells üblicherweise nicht verwendet werden, übertragen sich viele der Regeln über die relative Anordnung der Adverbialtypen und ihre Anordnung relativ zu den Positionen von Subjekt und Objekt. Da im Deutschen das Prädikat am Satzende steht (abgesehen vom Sondereffekt der Verbzweitstellung), ergibt sich, dass ein Adverbial umso weiter von dieser Prädikatsposition entfernt ist, je weiter vorne es im Satz steht. Die oben erläuterten Wortstellungsregeln ergeben fürs Deutsche zunächst die Abfolge: Diese Abfolge bedeutet hauptsächlich, dass z. B. Satzadverbiale weiter vom Prädikat entfernt sein müssen als Orts- oder Art-und-Weise-Adverbiale. Diese allgemeinen Regeln über Distanz vom Prädikat übertragen sich im Grundsatz genauso auf Sprachen mit anderen Wortstellungsregeln. Sprachen mit der Grundreihenfolge Subjekt-Verb-Objekt erlauben meist eine Anreihung von Adverbialen am Satzanfang oder am Satzende es bleibt dabei aber der Effekt erhalten, dass Satzadverbiale jeweils weiter entfernt vom Verb stehen und Ereignisadverbiale näher am Verb.", "section_level": 2}, {"title": "Abfolge: SVO + Adverbial.", "content": "In SVO-Sprachen können viele Adverbiale am Satzende positioniert werden. Dabei findet sich meistens ein Muster, wonach die Reihenfolge spiegelbildlich ist zu der, die im Deutschen vor dem Verb herrscht. Haider (2000) gibt für den Vergleich Deutsch-Englisch folgendes Beispiel mit den Ergänzungs- bzw. Adverbialtypen 1 = Präpositionalobjekt, 2 = Art-und-Weise-Adverbial, 3 = Ortsadverbial, 4 & 5 = Zeitadverbial: Englisch: Deutsch: Derselbe Kontrast zeigt sich für den Vergleich des Deutschen mit der SVO-Sprache Spanisch: Die Erklärung für die spiegelbildliche Reihung liegt darin, dass Positionen \"nach\" dem Verb (in SVO-Sprachen) umso \"näher\" am Verb sind, je weiter links sie sind. Während die Grammatik unterschiedliche Reihenfolgen festlegt, bleibt also die Hierarchie der Adverbiale normalerweise über verschiedene Sprachtypen hinweg dieselbe.", "section_level": 3}, {"title": "Abfolge: Adverbial + SVO.", "content": "Bei Adverbialen am Satzanfang wird dieselbe Reihenfolge erwartet wie oben fürs Deutsche aufgelistet, da auch hier Adverbiale, die weiter vorne stehen, weiter außen sind. Nach Haider (2000) entsteht jedoch Variation, da hier zusätzlich Topikalisierung von Adverbialen möglich ist, das heißt, Anfangsstellung eines Adverbials kann allein dadurch motiviert sein, dass die entsprechende Angabe aus dem Kontext schon erwartet wird. Daher stehen, anders als sonst, in SVO-Sprachen in solchen Fällen oft Ortsangaben vor Zeitangaben:", "section_level": 3}], "src_summary": "Die adverbiale Bestimmung – auch: das Adverbial (Pl.: \"die Adverbiale\") bzw. das Adverbiale (Pl.: \"die Adverbialia \"oder\" Adverbialien\"); oder deutsch: die Umstandsbestimmung, Umstandsangabe – ist ein Begriff aus der Grammatik und bezeichnet Satzglieder, die weder Subjekt, Objekt noch Prädikativum sind. Adverbiale können durch beliebige Formklassen von Ausdrücken repräsentiert werden: durch Substantive bzw. Nominalphrasen, Adjektive, Adverbien, Präpositionalphrasen oder durch Nebensätze. Ihre Bestimmung als einheitliche Klasse erfolgt daher meistens über die Bedeutungstypen, die sie markieren können. Diese Bedeutungstypen teilen sich hauptsächlich in \"Satzadverbiale,\" die die Gültigkeit der Aussage modifizieren oder eine Bewertung der Aussage ausdrücken, und \"Situationsadverbiale,\" die Eigenschaften der dargestellten Situation modifizieren wie Ort, Zeit, Art und Weise oder Kausalbeziehungen und Verwandtes. Viele, aber nicht alle Adverbialtypen können auch durch spezielle Fragewörter erfragt werden.", "tgt_summary": "状语(adverbial)是用来修饰、限制谓语(动词或形容词)的语言单位,以表明谓语(动词或形容词)的状态、方式、时间、处所或程度等。", "id": 858095} {"src_title": "Yves Joseph de Kerguelen de Trémarec", "tgt_title": "伊夫-約瑟夫·德·凱爾蓋朗-特雷馬雷克", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Kerguelen entstammte einer alten, aber nur wenig wohlhabenden bretonischen Adelsfamilie. Seine Eltern waren Guillaume-Marie de Kerguelen (1701–1750), Offizier im seinerzeit als \"Régiment", "section_level": 1}, {"title": "Offizier in der französischen Marine.", "content": "Nach Abschluss der Schule am Jesuitenkolleg von Quimper trat er 1750 in Brest als Seekadett, damals als \"Gardes de la Marine\" bezeichnet, der königlich französischen Marine bei. Diese Ausbildung sollte ihn auf eine Karriere als zukünftiger Offizier vorbereiten. Bereits nach vier Jahren, und obwohl es ihm seinem Range nach eigentlich nicht zugestanden hätte, war er als Adjutant an der Neuvermessung der Küste rund um Brest beteiligt. Im Jahr darauf wurde er Mitglied der ebenfalls in Brest beheimateten Académie de marine. Nachdem er sein Offizierspatent erlangt hatte, leistete er Dienst auf verschiedenen Schiffen, darunter waren \"Le Prothe\", \"Le Tigre\", \"L’Algonkin\" sowie die Fregatten \"L’Héroine\" und \"L’Émeraude\". Zeitweise war er auch als Hafenoffizier im Hafen von Brest in der Funktion eines Leutnants der Artillerie tätig. Im Jahre 1757 wurde er in einer Garnison in Dünkirchen stationiert. Dort lernte er seine Ehefrau Marie-Laurence de Bonte kennen, die aus", "section_level": 1}, {"title": "Fahrten in den Nordatlantik 1767–1768.", "content": "Im Januar 1767 erhielt Kerguelen das Kommando über die \"Folle\", eine ältere, mit 26 achtpfündigen Kanonen und zweihundert Mann Besatzung ausgestattete Fregatte. Mit dieser sollte er, auf Anweisung des Marineministers Praslin, die nordatlantischen Gewässer rund um Island, das seinerzeit noch Teil Dänemarks war, ansteuern. Dort beschäftigten sich französische Fischereiboote während des Sommerhalbjahres mit dem Fang von zu Stockfisch verarbeitbaren Fischen. Kerguelen sollte diese Fischer unterstützen und vor Übergriffen beschützen, aber auch für die Einhaltung der Bestimmungen durch die Fischer sowie gegebenenfalls für Ordnung zwischen den Booten selbst sorgen. Das Hauptproblem lag dabei darin, dass die dänische Krone einige Jahre zuvor ein Monopol für den Fischfang vor der Küste Islands an eine private Gesellschaft vergeben hatte. Damit verbunden war gleichzeitig auch die Genehmigung, ausländische Schiffe, welche dagegen verstießen, aufbringen zu lassen. Drei Jahre zuvor hatte diese auch tatsächlich zwei französische Boote beschlagnahmen und anschließend verkaufen lassen und erst nach einer diplomatischen Intervention die Eigentümer entschädigt. Nachdem das Schiff so weit ausgerüstet worden war, stach Kerguelen Mitte April von Brest aus in See. Sein Kurs führte ihn an der Mizen-Halbinsel und den Skelligs im Südwesten Irlands vorbei. Am elften Mai kamen die Ausläufer des Vulkans Hekla und die Westmänner-Inseln in Sicht. Die \"Folle\" folgte nun der isländischen Küste in westlicher Richtung und traf an verschiedenen Stellen auf Fischer vornehmlich französischer und niederländischer Herkunft, ohne dass sich Besonderes ereignet hätte. Am 22. Mai zwang ein heraufziehender Sturm Kerguelen, in Patriksfjord vor Anker zu gehen. Dort hielt er sich einige Tage auf, um die Umgebung zu erkunden. Infolge eines Sturmes am 29. Mai kamen 36 französische und niederländische Fischereischiffe, teilweise schwer beschädigt, ebenfalls in den Hafen. Kerguelen ließ seine Mannschaft Hilfe bei der Reparatur der Boote leisten und gab gleichzeitig die Mitteilung heraus, dass er sich noch einige Zeit in Patriksfjord aufhalten werde, um gegebenenfalls weitere Unterstützung zu leisten. Kerguelen waren drei landeskundliche Beschreibungen Islands bekannt: diejenigen von Isaac de La Peyrère aus dem Jahre 1663, Johann Anderson von 1746 sowie Peder Nielsen Horrebow von 1752. Da er diese für unvollständig, fehlerhaft und sich teilweise widersprechend hielt, nutzte Kerguelen die Zeit seines Aufenthaltes, um in längeren Gesprächen mit Eggert Ólafsson (in seinem späteren Reisebericht als \"Olave\" bezeichnet), der schon etliche Jahre in Patriksfjord ansässig und nach Kerguelens Meinung von hoher Gelehrsamkeit war, weitere Informationen zur isländischen Natur und Kultur zu sammeln und damit, in Verbindung mit seinen eigenen Beobachtungen, die bestehenden Wissenslücken zu füllen. Am 15. Juni verließ die \"Folle\" den Hafen und setzte ihre Reise in nördlicher Richtung fort. Seine Absicht war, entlang der Nordküste Islands über die Insel Grímsey und die Halbinsel Langanes die Nordsee zu erreichen. Diese wollte er überqueren und den norwegischen Hafen Bergen ansteuern, um Proviant zu übernehmen und", "section_level": 1}, {"title": "Erste Südmeerexpedition 1771–1772.", "content": "Im Jahre 1504 hatte Binot Paulmier de Gonneville, nachdem er am Kap der Guten Hoffnung mit seinem Schiff abgetrieben war und die Orientierung verloren hatte, durch Zufall einen bewohnten, gastlichen Landstrich entdeckt und dort auch einige Zeit zugebracht. Bei der Rückreise verlor er die Logbücher mit seinen Aufzeichnungen bei einem Piratenangriff. Es war also nicht nachvollziehbar, wo er tatsächlich gewesen war. Da erst 1847 nachgewiesen werden konnte, dass er an der Küste Brasiliens gelandet war, existierte lange Zeit die Vermutung, es könne einen noch unentdeckten, bewohnbaren südlichen Kontinent geben: eine Terra Australis. Der Verlust eines großen Teils des französischen Kolonialreiches als Folge des Pariser Friedens 1763 führte dazu, dass sich Frankreich verstärkt der Suche nach noch unentdeckten Landstrichen zuwandte, um dort neue Kolonien zu errichten oder zumindest Handelsbeziehungen aufzunehmen. Der zentrale Bereich des Indischen Ozeans war seit dem 16. Jahrhundert von verschiedenen, hauptsächlich portugiesischen Schiffen befahren worden, und weder Louis Antoine de Bougainville noch James Cook hatten bei ihren 1769 bzw. 1771 abgeschlossenen Weltumsegelungen ein entsprechendes Land entdecken können. 1739 hatte Bouvet de Lozier (1705–1786) die nach ihm benannte Bouvet-Insel entdeckt und vermutet, es könnte sich um ein Vorgebirge ebendieses Kontinents handeln. All dies veranlasste die französische Krone auf Anregung von Praslin, Kerguelen im März 1771 mit einer Expedition zu beauftragen. Er sollte den südlich der Breite der Inseln Amsterdam und Sankt Paul gelegenen Teil des Indischen Ozeans durchkreuzen, um das vermutete Land nebst geeigneten Häfen ausfindig zu machen, Kontakt mit der Bevölkerung aufnehmen und das Land untersuchen, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Aufnahme des Handels mit der dortigen Bevölkerung. Am 1. Mai 1771 stach die \"Berryer\" unter Kerguelen und seinem Stellvertreter Saint Aloüarn (1738–1772) von Lorient aus in See. Als Astronom war Alexis-Marie de Rochon (1741–1817) mit an Bord, der spätere Erfinder des nach ihm benannten Prismas. Erstes Ziel war die seinerzeit noch als \"Île de France\" bezeichnete Insel Mauritius, deren Haupthafen Port Louis am 19. August erreicht wurde. Hier verließ Rochon die Gruppe aufgrund fachlicher und persönlicher Differenzen mit Kerguelen. Der Verwalter der Insel, Pierre Poivre, empfahl Rochon, sich stattdessen der von Marion du Fresnes beabsichtigten Expedition in die Südsee anzuschließen. Rochon beriet Fresnes auch bei der Planung, eine Teilnahme an dessen Fahrt wurde ihm aber von Gouverneur des Roches verwehrt, trotz Fürsprache von Poivre und Fresnes. Rochon unternahm nun auf eigene Faust verschiedene Erkundungsreisen, so auch nach Madagaskar. Sein Ausfall führte dazu, dass die Positionsmessungen auf der weiteren Reise mit großen Ungenauigkeiten behaftet waren. Die Expedition tauschte die \"Berryer\" gegen eine mit 24 Kanonen bestückte Fleute namens \"Fortune\", die unter Kerguelens Kommando verblieb, sowie die \"Gros Ventre\", eine Gabarre mit 16 Geschützen, die Saint Aloüarn übernahm. Beide Schiffe verließen die Île de France am 13. September, verfolgten aber zunächst einen anderen Auftrag, den Kerguelen", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Südmeerexpedition 1773–1774.", "content": "Unterdessen war Kerguelen nach Frankreich zurückgekehrt und ließ sich dort als Entdecker des so lange gesuchten Südkontinentes feiern, des Landes, in dem Gonneville so gastlich empfangen worden war und das er als \"France australe\", als \"Frankreich des Südens\" bezeichnete. Er schilderte es in den blühendsten Farben, obwohl er dort keinen Fuß auf den Boden gesetzt hatte und auch den Bericht der Landungsgruppe nicht kennen konnte. Ihm wurde der Sankt-Louis-Orden verliehen und er wurde befördert. Vor allem Letzteres verschaffte ihm einige Feinde in Kreisen der Marine, insbesondere bei denen, die ebenfalls eine Beförderung erhofft hatten, aber übergangen worden waren. Gleichzeitig tauchten Vorwürfe auf, er habe Saint-Aloüarn und auch seine Landungsgruppe im Stich gelassen und sei, unter dem Vorwand eines beschädigten Schiffes, nach Frankreich zurückgekehrt, um den Ruhm der Entdeckung alleine für sich zu beanspruchen. Gleichwohl erhielt Kerguelen den Auftrag zu einer zweiten, vertiefenden Expedition. Am 26. März 1773 lief Kerguelen aus Brest mit dem Flaggschiff \"Roland\" und der Fregatte \"L’Oiseau\" unter Charles de Rosnevet aus. Auch diesmal sollte die Île de France erstes Etappenziel und Ausgangspunkt der weiteren Unternehmungen sein. Kerguelen sollte von dort aus zunächst Kurs auf die Insel \"Nutegat\" (also die Prinz-Edward-Inseln) nehmen und dort einen Landeplatz ausfindig machen. Nächstes Ziel sollte die Stelle sein, an der sich während der ersten Expedition \"Fortune\" und \"Gros Ventre\" aus den Augen verloren hatten. Von dort ausgehend, sollte das neu entdeckte Land erkundet und aufgenommen werden. Insbesondere sollte nach einem geeigneten Platz für die Errichtung einer Niederlassung gesucht und, sofern möglich, diese auch gleich gegründet werden. Nach Abschluss dieser Arbeiten sollte die Expedition sich dann nach Osten wenden. Zwischen dem vierzigsten und sechzigsten Breitengrad sollte sie nach weiterem Land suchen und dabei möglichst in südlicher Richtung Ausschau halten. Von Neuseeland, Van-Diemens-Land oder irgendwelchen Häfen in der Südsee sollte sich Kerguelen fernhalten. Die Rückreise sollte über Buenos Aires erfolgen, das seinerzeit noch zum spanischen Kolonialreich zählte. Dessen spanischer Gouverneur sollte Kerguelen auch gegebenenfalls unterstützen, was kein Problem darstellte, waren Spanien und Frankreich doch durch die bourbonischen Hausverträge freundschaftlich miteinander verbunden. Als Biologe und Pharmakologe war der Naturforscher Jean-Guillaume Bruguière mit an Bord, als Astronom ein Schüler Jérôme Lalandes: Joseph Lepaute Dagelet, der später an La Pérouses Weltumsegelung teilnehmen und ebenso wie die übrigen Teilnehmer dabei umkommen sollte. Unterstützt wurde Dagelet von einem jüngeren Studenten namens Manche, der sich auf der Rückreise in einem Anfall von Wahnsinn über Bord stürzen würde. Die Teilnahme der beiden führte zu wesentlich besseren Messergebnissen als bei der ersten Reise, darüber hinaus konnten auch fehlerhafte Koordinatenangaben aus der ersten Fahrt korrigiert werden. Die Fahrt stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Bereits in Kapstadt musste die Expedition für vierzig Tage unterbrochen werden, da verdorbene Nahrung und faules Wasser die Mannschaft geschwächt hatten. Auf der Weiterfahrt kamen die Schiffe in einen Sturm und die \"Roland\" wurde beschädigt. Bei seiner Ankunft in Port Louis musste Kerguelen feststellen, dass sich dort die Verhältnisse geändert hatten. Gouverneur des Roches und Verwalter Poivre, die seine erste Expedition tatkräftig unterstützt hatten, waren abgelöst worden. Deren Nachfolger, Gouverneur d’Arsac de Ternay und Verwalter Maillart Du Mesle, standen der Sache ablehnend gegenüber und machten", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Jahre.", "content": "Seine Haftstrafe musste Kerguelen im Schloss Saumur verbüßen. Die Bedingungen dort waren nicht allzu hart. So war es Kerguelen gestattet worden, seinen Diener, einen zehnjährigen dunkelhäutigen Jungen, den er in Madagaskar als Sklaven erworben hatte, nach Saumur mitzunehmen. Er nutzte die Zeit und begann mit dem Verfassen seiner Reiseberichte über die Südmeerexpeditionen. Bereits im August 1778 wurde er vorzeitig entlassen. Er rüstete anschließend in Rochefort die \"Comtesse de Brionne\" aus und beteiligte sich mit dieser als Kaperfahrer, mit einigem Erfolg, am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. 1780 entschloss er sich, dieses Geschäft aufzugeben und stattdessen eine wissenschaftliche Weltumsegelung in Angriff zu nehmen. Er beantragte und erhielt auch einen Geleitbrief der britischen Admiralität für das Gebiet des britischen Weltreiches, ausgestellt am 30. Juni 1780 und mit einer Gültigkeit für vier Jahre. Am 16. Juli 1781 stach er von dem an der Mündung der Loire gelegenen Hafen Paimbœuf aus mit der \"Liber Navigator\" in See. Bereits am nächsten Tage wurde sein Schiff von der \"Alfred\", einem britischen Kaperschiff unter dem Kapitän Thomas Walker, trotz des Geleitbriefes geentert und in den irischen Hafen Kinsale gebracht. Er selbst wurde dort auch kurzzeitig inhaftiert, konnte aber bald wieder mit einem Passagierschiff nach Frankreich zurückkehren. Eine Klage vor einem britischen Gericht blieb erfolglos: Man warf Kerguelen vor, keine wissenschaftlichen, sondern vielmehr wirtschaftliche Interessen verfolgt zu haben. Sein Ziel sei es gewesen, mit Schmuggelware an Bord zollrechtliche Bestimmungen umgehen zu wollen, Warenspekulation im Auge gehabt und außerdem Angriffe auf britische Kolonien wie St. Helena angedacht zu haben. Er habe damit gegen die Bestimmungen des Geleitbriefes verstoßen. Schiff und Ware blieben konfisziert. In der Folgezeit verlagerte Kerguelen seine Aktivitäten in den schriftstellerischen Bereich. Er veröffentlichte 1782 ein Werk, in dem er, gemeinsam mit einer Reihe weiterer kurzer Aufsätze, die sich hauptsächlich mit Themen rund um die Seefahrt beschäftigten, die Reiseberichte seiner beiden Südmeerexpeditionen präsentierte. Hierin beschrieb er die Schwierigkeiten, denen er sich bei der zweiten Fahrt gegenübersah, und nannte dabei auch Ross und Reiter. Das Buch sollte gleichzeitig der Rechtfertigung der von ihm während der Reise getroffenen Entscheidungen dienen. Ebenfalls 1782 erschien ein weiterer Bericht von der zweiten Expedition, verfasst von Pierre de Pagès (1748–1793), der auf der \"Roland\" an der Reise teilgenommen hatte. Obwohl an sich sehr ausführlich, ging dieses Buch an keiner Stelle auf Kerguelens Schwierigkeiten ein, es wird darüber hinaus dessen Name, immerhin Leiter der Expedition, an keiner Stelle erwähnt. Auch auf der beigefügten Karte tauchte Kerguelens Name nicht auf. Beides stieß außerhalb Frankreichs auf eine gewisse Verwunderung. Pagès’ Bericht wurde in den folgenden Jahren in mehrere Sprachen übersetzt. Kerguelens Werk hingegen wurde bereits im Mai des folgenden Jahres auf Anordnung des Königs verboten und blieb daher weitgehend unbekannt. Kerguelen bemühte sich weiterhin, aber letztlich vergeblich, um die Wiederaufnahme seines Verfahrens mit dem Ziel der Rehabilitierung. Mit dem Aufziehen der französischen Revolution unterstützte Kerguelen deren Ideen. Dementsprechend schloss er sich 1790 in Quimper der Nationalgarde an. In der Folgezeit bemühte er sich verstärkt darum, wieder in die Kriegsmarine aufgenommen zu werden, zunächst aber ohne Erfolg. Sein Wunsch sollte erst Anfang 1793 in Erfüllung gehen. Als Folge der Revolution waren, wenngleich in geringerem Maße als bei den Landtruppen, auch bei der französischen Kriegsmarine etliche Offiziere adliger Abstammung", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung der Inselgruppe.", "content": "Bereits im November 1772 erhielt James Cook auf der Hinreise zu seiner zweiten Weltumsegelung bei einem Aufenthalt in der Kapkolonie vom dortigen Gouverneur Joachim van Plettenberg eine erste Information über Kerguelens Entdeckung. Da die Angabe mit „südliche Breite 48°, gleicher Meridian wie Mauritius“ nicht nur sehr spärlich, sondern insbesondere in Bezug auf den Längengrad auch noch falsch war, gelang es Cook bei der Weiterfahrt nicht, die Inseln aufzusuchen. Auf der Rückreise traf er im März 1775, ebenfalls am Kap, auf Jules Crozet, der die Südseeexpedition von Marion du Fresne, nach dessen Tod auf Neuseeland, sicher nach Mauritius zurückgebracht hatte. Er übergab Cook eine Karte, auf der sowohl die Entdeckungen seiner eigenen als auch die von Kerguelens erster Fahrt enthalten waren. Für seine dritte Weltumsegelung erhielt Cook nun den expliziten Auftrag des britischen Königs, jene von den Franzosen entdeckten Inseln aufzusuchen. Etwa einen Monat nach seiner Abreise hatte Cook das Glück, auf seiner ersten Zwischenstation im August 1776 in Santa Cruz auf Teneriffa auf Jean-Charles de Borda zu treffen. Zur Besatzung von Bordas Schiff \"Boussole\" gehörte auch ein Steuermann, der Kerguelens zweite Fahrt mitgemacht hatte. Dieser konnte genauere Angaben zur Lage der Felseninsel \"Rendez-Vous\" geben, und so gelang es Cook an Heiligabend 1776, die Inselgruppe ausfindig zu machen. Allerdings hatte ihn weder Crozet, Borda noch der Steuermann darüber informiert, dass Kerguelen noch eine zweite Reise zu den Inseln unternommen und dabei auch die von Cook nun ebenfalls aufgesuchte Nordküste besucht hatte. In Unkenntnis dieser Fahrt versah Cook bei seinen Küstenaufnahmen die entsprechenden Abschnitte mit eigenen Bezeichnungen. Die Bucht, welche auch Rosnevet drei Jahre zuvor zum Landen genutzt und die er als \"Baie de L’Oiseau\" bezeichnet hatte, erhielt von Cook aus aktuellem Anlass den Namen \"Christmas Harbour\". Am 27. Dezember entdeckte ein Mitglied von Cooks Mannschaft dann aber jene Urkunde, die Rochegude in der Bucht in einer Flasche zurückgelassen hatte. Cook ergänzte diese mit einem weiteren Eintrag zu seinem eigenen Besuch, versiegelte sie und hinterlegte sie wieder. In der Gewissheit, dass dieses die Insel war, welche Kerguelen vor ihm entdeckt hatte, gab er ihr dessen Namen, um ihm den Ruhm der Erstentdeckung nicht zu nehmen. Cook merkte aber in seinem Expeditionsbericht gleichzeitig an, dass er sie ebenso gut, wegen ihrer Unfruchtbarkeit, hätte Island of Desolation, Insel der Trostlosigkeit, nennen können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yves Joseph de Kerguelen de Trémarec (* 13. Februar 1734 in Landudal; † 3. März 1797 in Paris) war ein französischer Marineoffizier, Seefahrer und Entdecker. Er segelte auf zwei Expeditionen zwischen 1771 und 1774 durch den südlichen Indischen Ozean, um zu dem vermuteten Südkontinent Terra Australis zu gelangen. Dabei entdeckte er am 12. Februar 1772 eine Inselgruppe, welche er als \"La France Australe\", \"Frankreich des Südens\", bezeichnete. James Cook, der die Inseln 1776 aufsuchte, gab ihnen nach dem Erstentdecker den Namen Kerguelen-Inseln.", "tgt_summary": "伊夫-约瑟夫·德·凯尔盖朗-特雷马雷克(,1734年-2月13日-1797年-3月3日)是法国布列塔尼探险家及法国海军官员。", "id": 1470280} {"src_title": "Joe Cocker", "tgt_title": "乔·科克尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von 1944 bis Ende der 1960er Jahre.", "content": "Joe Cocker wuchs zusammen mit einem drei Jahre älteren Bruder Vic in seinem Geburtsort Sheffield in West Riding of Yorkshire; auf. Mit 16 Jahren verließ er die Schule. Nach Presseberichten soll seine Motorik durch Kinderlähmung gehemmt gewesen sein, „was die einzigartigen Zuckungen und Greifbewegungen“ zur Folge gehabt habe. Cocker selbst äußerte sich demgegenüber, Ausgangspunkt seiner eigentümlichen Bewegungen sei die Orientierung an denen seines Vorbildes Ray Charles gewesen. An anderer Stelle erklärte er, sein Auftreten entspringe der Verlegenheit, vor einem Standmikrofon gezwungen zu sein, „an einer Stelle stehen zu bleiben und dort irgend etwas zu tun“. Der gelernte Gasinstallateur begann seine Musikerkarriere im Alter von 15 Jahren in mehreren kleineren Bands in seiner Heimatstadt. Seine erste Band war „Vance Arnold and the Avengers“ (sein Künstlername war \"Vance Arnold),\" die immerhin einen Auftritt der Rolling Stones eröffnete. Die nächste Band hieß „Big Blues“ (1963). Damals unterzeichnete Cocker einen Vertrag bei Decca Records, veröffentlichte seine erste Single mit dem Lennon/McCartney-Titel \"I’ll Cry Instead\" (1964), beendete nach fünf Jahren seine Installateurtätigkeit und gründete schließlich The Grease Band (1966). 1968 schaffte er es zum ersten Mal mit seiner Musik in die britischen Singlecharts. Der Song \"Marjorine,\" den er zusammen mit Chris Stainton komponierte, kletterte im Mai ’68 bis Platz 48. Der große Durchbruch gelang ihm dann Ende 1968 mit einer Coverversion des Beatles-Liedes \"With a Little Help from My Friends,\" Platz 1 im Vereinigten Königreich, in Deutschland Rang 3. Um Finanzen oder Verträge kümmerte sich Cocker zunächst nur sehr nachlässig, so dass er im selben Jahr eine 56-tägige US-Tournee absolvieren musste, obwohl er sich gerade von seiner Band getrennt hatte und aufgrund der Vertragsbedingungen kaum finanziellen Nutzen daraus ziehen konnte. Seine Manager ließen ihn auf zahlreichen Festivals auftreten, um ihn zu bewerben. Im August 1969 eröffnete er den dritten Tag des Woodstock-Festivals. Seine gefühlvoll zappelnde und zuckende Bühnengestik, die er vor dem Mikrofon pflegte, wurde von da an sein Markenzeichen. Während des Gitarrensolos von \"With a Little Help from My Friends\" bildete er die Musik unbewusst mit bloßen Händen nach und prägte so die Bewegungsformen der Luftgitarre. Ebenfalls 1969 trat er in den USA in Ed Sullivans Fernsehshow auf.", "section_level": 2}, {"title": "In den 1970er Jahren.", "content": "Auch ein Großteil seiner weiteren Plattenerfolge waren Cover-Versionen wie \"She Came In Through the Bathroom Window\", ebenfalls von den Beatles, oder \"The Letter\" von The Box Tops, beide 1970. Andere frühe Hits hatte Cocker mit \"Cry Me a River\" (1970), im Original 1955 von Julie London, Dave Masons \"Feelin’ Alright\" (1969/1972) und das von Billy Preston und Bruce Fisher geschriebene \"You Are so Beautiful\" (1974), die sich allesamt, teilweise als Live-Versionen, in den Top-40 der US-Billboard-Charts platzieren konnten. Ein wichtiger Songwriter für Cocker war Leon Russell, der für ihn unter anderem den britischen Top-Ten-Hit \"Delta Lady\" im Jahre 1969 komponierte, die als \"Mad Dogs & Englishmen\" bekannte Tournee organisierte und auch selbst als Gitarrist und Keyboarder zur Band gehörte. Während dieser 56-tägigen Tour quer durch die USA, von Detroit nach San Bernardino (Kalifornien), spielte Cocker 1970 zusammen mit einer Big Band von 40 Musikern das gleichnamige Live-Album ein, das in Großbritannien bis auf Platz 16 der LP-Charts kam. Diese Tournee wurde auch verfilmt und kam als Konzertfilm mit demselben Titel in die Kinos. Zusammen mit dem ebenfalls 1944 in Sheffield geborenen Bassisten Chris Stainton verfasste Cocker aber auch eigene Songs. Stainton war schon in Cockers frühen Bands Mitglied, gehörte zur Live-Formation beim Woodstock-Festival und auf der \"Mad Dogs & Englishmen\" Tour, und war bis einschließlich des 1972 erschienenen Albums \"Something to Say\" an nahezu allen Aufnahmen beteiligt. Während dieser Zusammenarbeit entstanden Lieder wie \"High Time We Went\" (Platz 22 in den USA), \"Pardon Me Sir\" oder \"Woman to Woman\", dessen Groove und markantes Piano-Riff unter anderem von 2Pac in dessen 1996er Top-Hit \"California Love\" gesampelt wurde. Anfang der 1970er Jahre bekam Cocker Probleme mit verschiedenen Suchtmitteln, was sich negativ auf die Qualität und den Verkauf seiner Musik auswirkte. Nach seinen ersten Erfolgen hatte er bald wieder Geldprobleme. Laut eigener Aussage vergaß Cocker zudem einen 100.000 Dollar-Scheck in einer Jeans, die seine Mutter in der Waschmaschine gewaschen hatte. Er habe sich auch nicht darum bemüht, einen Ersatzscheck zu bekommen, weil er drogenabhängig war. Jahrelang nahm er nichts Neues auf, sondern tourte permanent, um seine Rechnungen zahlen zu können. Psychische Probleme machten seine Konzerte oftmals zu einem Risiko und führten 1974 sogar zu einem Haftaufenthalt. Wegen dieses Haftaufenthaltes aufgrund von verschiedenen Straftaten (unter anderem Drogendelikten und Körperverletzung) konnte ein Konzert in Wien nicht stattfinden.", "section_level": 2}, {"title": "Seit den 1980er Jahren.", "content": "1981 ging er eine Kooperation mit den Crusaders ein. Er veröffentlichte den Titel \"I'm So Glad I'm Standing Here Today\" und das Album \"Sheffield Steel\" (1982). Cocker landete in den folgenden Jahren mehrere große Charts-Hits wie \"When The Night Comes\" (US Platz 11), \"N’oubliez jamais\", \"Unchain My Heart\" (von Bobby Sharp) oder \"Up Where We Belong\" im Duett mit Jennifer Warnes (Platz 1 in den USA, 7 im UK, 6 in D). Randy Newmans \"You Can Leave Your Hat On\" wurde in Cockers Version 1986 weltberühmt. Der Song wurde im US-Erotikfilm \"91⁄2 Wochen\" gespielt. Ebenfalls 1987 kam es zur Zusammenarbeit mit dem deutschen Rocksänger und Komponisten Klaus Lage sowie dem Sänger, Komponisten, Liedermacher und Texter Diether Dehm. Unter anderem entstand der Titelsong \"Now, That You’re Gone\" für die WDR-Kinoproduktion \"Zabou\". Im Jahr 1988 durfte Cocker als einer von wenigen westlichen Musikern zweimal vor insgesamt 170.000 Menschen in der DDR auftreten, nämlich in Berlin und in Dresden, wo seitdem die Cockerwiese im Volksmund seinen Namen trägt. 1989, drei Tage nach dem Mauerfall, trat er bei dem Konzert für Berlin auf. Im Jahr 1991 schrieb ihm Prince den Song \"Five Women\", den Cocker auf seinem Album \"Night Calls\" veröffentlichte. 1995 sang Cocker den Bier-Werbesong \"Sail Away\" (im Original von Hans Hartz) für die Bremer Brauerei Beck’s. 1996 trat er in der Fernsehproduktion \"Crossroads\" zusammen mit der Kelly Family auf. Unter anderem präsentierte er dort \"Up Where We Belong\" zusammen mit Kathy Kelly.", "section_level": 2}, {"title": "Ab den 2000er Jahren.", "content": "2002 trat Cocker zusammen mit Phil Collins und Brian May bei der \"Party at the Palace\" auf, die anlässlich des goldenen Thronjubiläums von Königin Elisabeth II. stattfand. Am 16. Juni 2007 wurde Cocker von Königin Elisabeth II. zum \"Officer of the Order of the British Empire (OBE)\" ernannt und am 22. September 2007 im Rahmen des SWR3 New Pop Festivals für sein Lebenswerk mit dem „Pioneer of Pop“ ausgezeichnet. Ebenfalls 2007 war Cocker im US-Filmmusical \"Across the Universe\" in einer Nebenrolle als Tramp, Zuhälter und Hippie zu sehen und dabei zum ersten Mal als Filmschauspieler tätig. Das im Oktober 2010 veröffentlichte Album \"Hard Knocks\" erreichte auf Anhieb die Spitze der deutschen Charts. Im Februar 2013 erhielt er die Goldene Kamera für sein Lebenswerk. Dem 2012 veröffentlichten Studioalbum \"Fire it up\" folgte eine ausgedehnte Tournee, die 2012 in den USA begann und 2013 nach Europa führte. Allein in Deutschland spielte Cocker dabei 25 Konzerte. Das Konzert vom 22. April 2013 in der Kölner Lanxess Arena wurde später komplett auf CD und DVD unter dem Titel \"Fire it up Live\" veröffentlicht. Das Abschlusskonzert der Tournee und gleichzeitig Cockers letzter Live-Auftritt fand am 7. September 2013 auf der Freilichtbühne Loreley bei Sankt Goarshausen statt. Joe Cocker starb im Dezember 2014 in seinem Haus in Crawford an Lungenkrebs.", "section_level": 2}, {"title": "Mad Dog Ranch.", "content": "Am 11. Oktober 1987 heiratete Cocker die US-amerikanische Erzieherin Pam Baker, die er 1979 kennengelernt hatte und lebte danach zurückgezogen in Crawford, Colorado, wo er eine Ranch namens \"Mad Dog Ranch\" mit knapp 100 Hektar Grundbesitz betrieb. Er besaß dort auch eine Eisdiele, die seine Frau führte. 1999 gründete er zusammen mit seiner Frau eine karitative Stiftung, die „Cocker Kids' Foundation“, die sich mit Sport-, Schul- und Kulturprojekten für Kinder aus dem Landkreis, in dem sich Cockers Ranch befindet, engagiert.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "John Robert „Joe“ Cocker, OBE (* 20. Mai 1944 in Sheffield; † 22. Dezember 2014 in Crawford) war ein britischer Rock- und Blues-Sänger.", "tgt_summary": "乔·科克尔,OBE(英语:John Robert \"Joe\" Cocker,1944年-5月20日-2014年-12月22日),英国著名摇滚乐及爵士乐歌手。", "id": 1030464} {"src_title": "Überwachtes Lernen", "tgt_title": "監督式學習", "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "Um im folgenden mathematische Zusammenhänge besser darstellen zu können, werden folgende Definitionen verwendet:", "section_level": 1}, {"title": "Vorgehen.", "content": "Um ein bestimmtes Problem mit überwachtem Lernen zu lösen, muss man die folgenden Schritte durchführen: Es steht eine breite Palette von überwachten Lernalgorithmen zur Verfügung, von denen jeder seine Stärken und Schwächen hat. Es gibt dabei keinen Lernalgorithmus, der bei allen überwachten Lernproblemen am besten funktioniert (siehe No-free-Lunch-Theoreme). Im Folgenden werden sowohl für Regressions- als auch für Klassifikationsprobleme die geläufigsten Lernalgorithmen vorgestellt und weitere Algorithmen verlinkt.", "section_level": 1}, {"title": "Regressionsprobleme.", "content": "Das Ziel von überwachtem Lernen im Falle von Regressionsproblemen ist es meist auf Basis von bestimmten erklärenden Variablen wie die Größe oder die Farbe eines Hauses, etwas über diesen Sachverhalt vorauszusagen. Der Sachverhalt kann dabei grundlegend verschieden sein, beispielsweise der Preis von Häusern in bestimmter Umgebung oder die Entwicklung des Preises einer Aktie am nächsten Tag. Das Ziel ist es dementsprechend den Zusammenhang zwischen der erklärenden und der erklärten Variable anhand eines Trainingsdatensatzes zu erlernen und mit Hilfe dieses Zusammenhangs zukünftige Ereignisse, die noch nicht bekannt sind, vorherzusagen. Ein Beispiel für einen solchen Lernalgorithmus der Vorhersagen treffen kann, ist die lineare Regression.", "section_level": 1}, {"title": "Lineare Regression.", "content": "Die lineare Regression ist die geläufigste Form zur Durchführung einer Regression. Das dazu verwendete Modell ist linear in den Parametern, wobei die abhängige Variable eine Funktion der unabhängigen Variablen ist. Bei der Regression sind die Ausgaben der unbekannten Funktion verrauscht wobei formula_8 die unbekannte Funktion darstellt und formula_9 für zufälliges Rauschen steht. Die Erklärung für das Rauschen liegt darin, dass es zusätzliche verborgene Variablen gibt, die unbeobachtbar sind. Hierzu wird die folgende Regressionsfunktion verwendet: bzw. in Vektorschreibweise: Die formula_12 sind dabei die Parameter der Funktion und formula_13 ist der Vektor, welcher die erklärenden Variablen enthält. Dementsprechend gewichten die Parameter die einzelnen erklärenden Variablen und werden deshalb auch oft als Regressionsgewichte bezeichnet. Um nun aus den erklärenden Variablen eine möglichst genaue Annäherung an den Output formula_14 zu erhalten, muss eine sogenannte „Kostenfunktion“ aufgestellt werden. Diese Funktion beschreibt die mittlere quadratische Abweichung, die dadurch entsteht, dass die Hypothesenfunktion die zu erklärende Variable formula_14 nur approximiert und nicht genau darstellt. Insofern muss die Kostenfunktion welche durch die folgende Gleichung beschrieben wird: angewendet werden, um den Fehler, der bei jeder Approximation von formula_14 gemacht wird, zu berechnen. Das Ziel ist es nun die Kostenfunktion zu minimieren. Um die Funktion zu minimieren, müssen die Parameter so gewählt werden, dass sie die jeweiligen x-Werte richtig gewichten, um dem gewünschten y-Wert möglichst nahe zu kommen. Das Minimum kann an dieser Stelle auf zwei verschiedene Weisen berechnet werden. Eine Methode ist das sogenannte Gradientenverfahren. Diese Methode umfasst folgende Schritte: Dies ist in der folgenden Gleichung für ein einzelnes Beispiel dargestellt (Alpha steht hierbei für die Lernrate): Diese Gleichung wird so oft wiederholt bis formula_19 bzw. bis diese Differenz minimiert wurde und der Parameter somit seinen optimalen Wert gefunden hat. Eine weitere Methode, die verwendet werden kann, sind die sogenannten Normalgleichungen (siehe Multiple lineare Regression). Mit dieser kann die Minimierung der Kostenfunktion explizit und ohne Rückgriff auf einen iterativen Algorithmus durchgeführt werden, indem die folgende Formel implementiert wird: Diese Formel liefert uns die optimalen Werte der Parameter. In der folgenden Tabelle sind die Vor- und Nachteile von Gradientenverfahren und der Normalgleichung dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Klassifikationsprobleme.", "content": "Im Gegensatz zu Regressionsproblemen erkennt man Klassifikationsprobleme daran, dass der Output y nur wenige diskrete Werte annehmen kann. Meistens liegen diese Werte in qualitativer Form vor, beispielsweise, wenn es darum geht auf der Basis von mehreren erklärenden Variablen zu bestimmen, ob es sich bei einer E-Mail um Spam oder keinen Spam handelt. In diesem Beispiel wären die erklärenden Variablen dann formula_1 und der Output formula_14 wäre 1, wenn es sich um eine Spam-E-Mail handelt und 0, wenn keine Spam-E-Mail vorliegt. Man unterscheidet zudem zwischen Binären Klassifikationsproblemen und Klassifikationsproblemen bei denen multiple Klassen vorliegen. Ein Beispiel hierfür wäre zu klassifizieren von welcher von drei Marken ein gekauftes Produkt ist (Die Klassen sind in diesem Fall Marke A, B oder C).", "section_level": 1}, {"title": "Logistische Regression.", "content": "Die geläufigste Methode, um Klassifikationsprobleme im überwachten maschinellen Lernen zu bewältigen ist die logistische Regression. Obwohl es sich hier, wie der Name sagt, ebenfalls um eine Regression handelt, ist sie sehr gut dafür geeignet, einem Computer-Programm die Lösung von Klassifikationsproblemen beizubringen. Wie bereits an dem Beispiel zur Klassifikation von Spam-E-Mails erklärt, nimmt der Output entweder Werte von 1 oder 0 an. Würde man nun zur Lösung dieses Klassifikationsproblems eine lineare Regression verwenden, dann würde man vermutlich viele Werte erhalten die über 1 oder unter 0 liegen. Die logistische Regression hingegen verwendet die Sigmoidfunktion, gegeben durch folgende Gleichung: Dies lässt sich auf die Hypothesenfunktion folgendermaßen anwenden: Da g(z) immer Werte zwischen 0 und 1 liefert, liegen auf diese Weise auch die Werte von formula_5 zwischen 0 und 1. Dies lässt sich im folgenden Graphen erkennen: Die Einteilung einer Beobachtung in eine bestimmte Klasse erfolgt folgendermaßen: Um nun eine möglichst akkurate Zuordnung der Inputs in die Zielklassen zu ermöglichen, müssen die Parameter wie bei der linearen Regression optimiert werden. Wir nehmen dazu den folgenden Zusammenhang an: formula_29 Diese Gleichungen bedeuten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmter Input der Klasse 1 angehört, durch das Ergebnis die Hypothesenfunktion formula_5 gegeben ist. Daraus folgt, dass die allgemeine bedingte Wahrscheinlichkeit für einen bestimmten Output y unter der Bedingung eines bestimmten Inputs x durch die folgende Funktion gegeben ist: Multipliziert man diese Wahrscheinlichkeit nun für alle Beobachtungen in dem Datensatz zusammen, erhält man die Formel für die sogenannte „Likelihood“ eines bestimmten Parameters. Hat man bei der linearen Regression die mittlere quadratische Abweichung minimiert, um die optimalen Werte für die Parameter zu erhalten, maximiert man bei der logistischen Regression die Likelihood-Funktion, um die optimalen Werte der Parameter zu erhalten. Dieses Verfahren wird als Maximum-Likelihood-Methode bezeichnet. Um die Maximierung zu erleichtern, wird oft auch die Log-Likelihood-Funktion gebildet: Von dieser Funktion muss nun die Steigung berechnet werden, wozu der sogenannte \"gradient ascent\" verwendet wird. Er funktioniert ähnlich wie das bei der linearen Regression angewendete Gradientenverfahren, außer dass er eine Addition anstatt einer Subtraktion durchführt, da die Log-Likelihood-Funktion maximiert und nicht minimiert werden soll. Durch die folgende Gleichung erhält man somit den optimierten Wert des Parameters:", "section_level": 2}, {"title": "Perzeptron-Algorithmus.", "content": "In den 1960er Jahren wurde der sogenannte Perzeptron-Algorithmus entwickelt. Er wurde entsprechend den Vorstellungen der damaligen Zeit über die Funktionsweise des Gehirns aufgebaut. Der wesentliche Unterschied zwischen dem Perzepton Algorithmus und der logistischen Regression ist, dass die Funktion formula_5 entweder den Wert 0 oder den Wert 1 annimmt, aber nicht wie bei der logistischen Regression einen beliebigen Wert zwischen 0 und 1. Dies wird sichergestellt, indem die Funktion formula_39 nicht wie bei der logistischen Regression mit Hilfe einer Sigmoid Funktion einen Wert zwischen 0 und 1 annimmt, sondern entsprechend der Formeln: entweder genau 0 oder genau 1 entspricht. Es gilt weiterhin: Und die Updating Regel ist ebenfalls beschrieben durch: Diese Gleichung sieht sehr ähnlich aus zu den Lernprozessen der vorherigen Algorithmen. Es muss jedoch beachtet werden, dass durch die Definition von formula_39 Perzeptron einen nicht sonderlich fließenden Lernprozess hat, da der Fehler, der entsteht, wenn ein Input durch den Algorithmus falsch klassifiziert wird, entweder wesentlich überschätzt oder unterschätzt werden kann, in dem formula_5 nur 1 oder 0 annehmen kann. So wird beispielsweise, wenn formula_48 beträgt sowie wenn formula_49 beträgt in beiden Fällen die Klasse 0 vorhergesagt. Gehören die Beobachtungen allerdings in Wahrheit Klasse 1 an, so werden die Parameter in beiden Fällen, um den gleichen Wert angepasst.", "section_level": 2}, {"title": "Zu berücksichtigende Faktoren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verzerrung-Varianz-Dilemma.", "content": "Bei überwachtem Lernen kommt es oftmals zu einem Kompromiss zwischen Verzerrung und Varianz (Verzerrung-Varianz-Dilemma). Die Varianz bezieht sich auf den Betrag, um den sich formula_5 verändern würde, wenn wir es mit Hilfe eines anderen Trainingsdatensatzes schätzen würden. Da die Trainingsdaten zur Anpassung an die statistische Lernmethode verwendet werden, führen unterschiedliche Trainingsdatensätze zu unterschiedlichen formula_5. Im Idealfall sollte die Schätzung für formula_14 jedoch nicht zu viel zwischen den Trainingssets variieren. Hat eine Methode jedoch eine hohe Varianz, dann können kleine Änderungen in den Trainingsdaten zu einer viel schlechteren Abbildung des Testdatensatzes führen. Grundsätzlich haben flexiblere statistische Methoden eine höhere Varianz, da sie den Trainingsdatensatz sehr gut abbilden, dadurch aber viele Fehler machen, wenn sie zuvor unbekannte Daten vorhersagen müssen. Auf der anderen Seite bezieht sich die Verzerrung auf den Fehler, der durch die Annäherung an ein reales Problem, das sehr kompliziert sein kann, durch ein einfacheres Modell entstehen kann. Zum Beispiel geht die lineare Regression davon aus, dass ein Problem vorliegt, das eine lineare Beziehung zwischen formula_53und formula_54 aufweist. In der Realität liegen jedoch selten Probleme vor die eine einfache lineare Beziehung aufweisen, und so führt die Durchführung einer linearen Regression zweifellos zu einer gewissen Verzerrung zwischen formula_5 und formula_14.", "section_level": 2}, {"title": "Menge an Daten und Komplexität der „wahren Funktion“.", "content": "Die zweite Frage ist die Menge der verfügbaren Trainingsdaten in Relation zur Komplexität der „wahren Funktion“ (Klassifikator- oder Regressionsfunktion). Wenn die wahre Funktion einfach ist, dann kann ein „unflexibler“ Lernalgorithmus mit hoher Verzerrung und geringer Varianz aus einer kleinen Datenmenge lernen. Wenn die wahre Funktion jedoch sehr komplex ist (z. B. weil sie komplexe Interaktionen zwischen vielen verschiedenen Eingabemerkmalen beinhaltet und sich in verschiedenen Teilen des Eingaberaums unterschiedlich verhält), dann wird die Funktion nur aus einer sehr großen Menge von Trainingsdaten und unter Verwendung eines „flexiblen“ Lernalgorithmus mit geringer Vorspannung und hoher Varianz erlernbar sein.", "section_level": 2}, {"title": "Ausnahmeerscheinungen in den Ausgabewerten.", "content": "Ein weiteres mögliches Problem sind sogenannte „Ausreißer“ in den Zielwerten. Wenn die Zielwerte formula_14 oft falsch sind (aufgrund von menschlichen Fehlern oder Sensorfehlern), dann sollte der Lernalgorithmus nicht versuchen, eine Funktion zu finden, die genau zu den Trainingsbeispielen passt. Der Versuch, die Daten zu sorgfältig anzupassen, führt zu einer Überanpassung. Auch wenn keine Messfehler vorliegen, kann es zu Fehlern kommen, wenn die zu erlernende Funktion für den gewählten Lernalgorithmus zu komplex ist. In einer solchen Situation, kann ein Teil der Zielfunktion nicht modelliert werden, wodurch die Trainingsdaten nicht korrekt abgebildet werden können. Wenn eine der beiden Probleme vorliegt, ist es besser, mit einer stärkeren Verzerrung und einer niedrigeren Varianz zu arbeiten. In der Praxis gibt es mehrere Ansätze Probleme mit den Ausgabewerten zu verhindern, wie z. B. frühzeitiges Anhalten des Algorithmus' zur Vermeidung von Überanpassung sowie das Erkennen und Entfernen der Ausreißer vor dem Training des überwachten Lernalgorithmus. Es gibt mehrere Algorithmen, die Ausreißer identifizieren und deren Entfernen ermöglichen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Überwachtes Lernen ist ein Teilgebiet des maschinellen Lernens. Mit Lernen ist dabei die Fähigkeit einer künstlichen Intelligenz gemeint, Gesetzmäßigkeiten nachzubilden. Die Ergebnisse sind durch Naturgesetze oder Expertenwissen bekannt und werden benutzt, um das System anzulernen.", "tgt_summary": "监督式学习(英语:Supervised learning),是机器学习的一种方法,可以由训练资料中学到或建立一个模式(函数 / learning model),并依此模式推测新的实例。训练资料是由输入物件(通常是向量)和预期输出所组成。函数的输出可以是一个连续的值(称为回归分析),或是预测一个分类标签(称作分类)。", "id": 2827160} {"src_title": "Stromwärmegesetz", "tgt_title": "焦耳加热", "src_document": [{"title": "Stromwärme in einer elektrischen Leitung.", "content": "Vorzugsweise wird ein Strom in einer elektrischen Leitung geführt. Die elektrische Leistung ist im Zusammenhang mit Wärmeentwicklung immer eine Wirkleistung. Sie ergibt sich aus der vorhandenen Stromstärke formula_7 und der längs des Leiters abfallenden elektrischen Spannung formula_8 infolge des Leiterstroms (die Formelzeichen gelten für Gleichgrößen sowie für die Effektivwerte von Wechselgrößen) Da die Spannung durch den ohmschen Widerstand formula_10 des Leiters entsteht, gilt das ohmsche Gesetz Damit steigt die Erwärmung (z. B. in einer elektrischen Leitung, einem Transformator oder einem Heizwiderstand) mit dem Quadrat der Stromstärke Wenn die Erzeugung der Wärme erwünscht ist, bezeichnet man die Wärme als Elektrowärme, sonst als Stromwärmeverlust oder ohmscher Verlust. Die Wärmeenergie führt primär zu einer Erwärmung des Leiters um eine Temperaturdifferenz mit der Wärmekapazität formula_14. Bei konstanter Leistung steigt formula_1 linear mit der Zeit an. Damit steigt auch die Temperatur linear mit der Zeit an, bis sich ein weiterer Vorgang überlagert. Da so der Leiter wärmer wird als seine Umgebung, gibt er Wärmeenergie durch Wärmeleitung, Wärmestrahlung oder Konvektion weiter. Bei fortdauernd gleichmäßiger Energiezufuhr stellt sich bei einer erhöhten Temperatur ein Gleichgewichtszustand ein, in dem der abgegebene Wärmestrom formula_16 (Wärme pro Zeitspanne, also eine thermische Leistung) der aufgenommenen elektrischen Leistung gleicht: Bei einer am Wärmetransport beteiligten Oberfläche formula_18 und einem Wärmeübergangskoeffizienten formula_19 entsteht eine Temperaturdifferenz Im Allgemeinen weisen Körper eine derartige thermische Trägheit auf, dass sich bei stationärem Strom die Temperaturdifferenz als Gleichgröße einstellt, auch bei Erwärmung durch Wechselstrom. Nur bei einem sehr kleinen Verhältnis von Masse zu Oberfläche, wie bei der gezeigten Doppelwendel, ist mit messtechnischen Mitteln eine Temperatur- bzw. Helligkeitsschwankung mit der doppelten Frequenz des Wechselstroms zu beobachten.", "section_level": 1}, {"title": "Stromwärme im elektrischen Strömungsfeld.", "content": "Wird ein über ein größeres Volumen verteilter leitfähiger Stoff von Strom durchflossen, so fließt durch ein Flächenelement formula_21 ein Strom der Stärke auf dessen Weg längs eines Wegelementes formula_23 eine Spannung abfällt, wobei Wärme entsteht. Darin steht formula_25 für die elektrische Stromdichte, formula_26 für die elektrische Feldstärke, formula_27 für das ohmsche Gesetz, formula_28 für den spezifischen elektrischen Widerstand (Kehrwert der elektrischen Leitfähigkeit formula_29). Der Verlust an elektrischer Leistung ergibt sich im Volumenelement formula_30 zu Metallische Leiter weisen einen weitgehend vom Strom unabhängigen (aber temperaturabhängigen) spezifischen elektrischen Widerstand auf. In Halbleitern ist formula_28 nicht konstant. In Supraleitern ist formula_33, dort entsteht keine Stromwärme. Die Gesamtheit des Stromwärmeverlustes in einem stromdurchflossenen Leiter berechnet sich allgemein aus dem Volumenintegral Falls formula_28 konstant ist, kann dieser Faktor vor das Integral gezogen werden. In einem homogenen Leiter, etwa in einem von einem Gleichstrom durchflossenen langen Draht, ist die Stromverteilung vom Ort unabhängig, so dass für ein solches von einem integralen Strom durchflossenes Objekt die Verlustleistung auf die oben angegebene makroskopische Formel führt. Bei komplizierterer geometrischer Ausbildung mit nicht gleichmäßiger Stromverteilung muss diese z. B. mittels Finite-Elemente-Methode berechnet werden, um die Verlustleistung und den makroskopischen Widerstand des Leiters bestimmen zu können. In Materialien mit nicht konstantem spezifischem Widerstand kann ein stromabhängiger Widerstand formula_37 gefunden werden. Die Berechnung des Stromwärmeverlustes durch formula_38 ist dann auf diesem Wege gültig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Stromwärmegesetz (auch \"Erstes Joulesches Gesetz\" nach James Prescott Joule oder Joule-Lenz-Gesetz nach Joule und Emil Lenz) besagt, dass ein elektrischer Strom in einem elektrischen Leiter die Wärmeenergie formula_1 erzeugt durch fortwährende Umformung von elektrischer Energie formula_2, die dem Leiter entnommen wird", "tgt_summary": "焦耳加热也称为欧姆加热或电阻加热,是电流通过导体产生热量的过程。", "id": 1956786} {"src_title": "Jimmy Connors", "tgt_title": "占美·干納斯", "src_document": [{"title": "Tenniskarriere.", "content": "Connors’ Profikarriere begann in der Saison 1972, nachdem er in den Jahren zuvor unter anderem die amerikanische College-Meisterschaft im Einzel gewonnen und als Amateur schon an mehreren Grand-Slam-Turnieren teilgenommen hatte. Der Durchbruch auf der Profitour gelang ihm schon in seiner Debütsaison, in der er gleich fünf Turniere gewann. In der Saison 1973 folgten elf weitere Einzeltitel, dazu der Doppeltitel in Wimbledon. Doch auch abseits des Platzes sorgte Connors für Schlagzeilen, indem er den Eintritt in die neu gegründete Spielervereinigung ATP verweigerte und einen Großteil der wichtigen Saisonturniere ausließ. Stattdessen spielte er auf einer von seinem Manager Bill Riordan neu eingerichteten Turnierserie. Auf dem Tennisplatz griff Connors zu Beginn seiner Karriere auch mal zu unpopulären Methoden, indem er das Publikum gegen seinen Gegner aufwiegelte sowie Schiedsrichter und Kontrahenten beleidigte. 1974 unterschrieb er einen Vertrag für die World-Team-Tennis-Spielserie, worauf er von der ATP für die French Open gesperrt wurde. Connors und Riordan reagierten mit einer Klage gegen die Vereinigung und deren Präsident Arthur Ashe mit der Begründung, die ATP schränke ihn in seiner Freiheit ein. Tatsächlich waren die French Open das einzige Grand-Slam-Turnier der Saison 1974, das Connors nicht für sich entscheiden konnte, und die Sperre verhinderte möglicherweise den ersten Grand-Slam-Gewinn eines Spielers seit Rod Laver im Jahr 1969. Während der Saison 1974 konnte Connors erstmals die Spitzenposition der im Vorjahr eingeführten Weltrangliste einnehmen und diese Position gleich für die Rekordanzahl von 160 Wochen halten. Der Rekord wurde erst 2007 von Roger Federer gebrochen. Die Saison war eine der erfolgreichsten der Tennisgeschichte, er gewann 15 Titel und erreichte 17 Finals. Mit 93 Siegen und 4 Niederlagen erreichte er die zweitbeste Bilanz in der Open Era, die nur von John McEnroe im Jahr 1984 (82:3) überboten wurde. In seiner vierten Profisaison 1975 erreichte Connors bei allen Grand-Slam-Turnieren, bei denen er als Titelträger antrat, wiederum das Finale, er verlor aber alle drei Begegnungen. Bei den Australian Open sollte er danach nie wieder antreten. Einzig der Doppeltitel bei den US Open stand am Ende in seiner Grand-Slam-Erfolgsbilanz jenes Jahres. Im Finale von Wimbledon kam es zu einem medienwirksamen Duell, da Connors auf Arthur Ashe, den Vorsitzenden der Spielervereinigung ATP, traf. Ashe gewann das Spiel in vier Sätzen, und nur kurze Zeit später zog Connors seine Klagen zurück und trennte sich von Manager Riordan. 1976 folgte der vierte Grand-Slam-Triumph, als er bei den US Open Björn Borg bezwingen konnte. Obwohl der Streit mit der ATP geschlichtet war, sorgte Connors weiterhin für negative Schlagzeilen. So weigerte er sich in der Saison 1977, an einer Veranstaltung zur Feier des hundertjährigen Jubiläums des Wimbledon-Turniers teilzunehmen; in der Folge wurde er bei seinen Turnierauftritten ausgebuht. Dennoch erreichte er das Finale, in dem er Borg diesmal allerdings unterlag. In derselben Saison gewann Connors dann erstmals das saisonabschließende Masters (bei dem er in den Jahren 1974 bis 1976 trotz Qualifikation nicht angetreten war). 1978 erreichte Connors zwei weitere Grand-Slam-Endspiele. In Wimbledon unterlag er erneut Borg, doch im Finale der US Open gelang ihm die erfolgreiche Revanche gegen den Schweden und der dritte US-Open-Triumph seiner Karriere. Es sollte für Connors der letzte Grand-Slam-Titel für die nächsten fast vier Jahre sein. Von 1979 bis 1981 spielte er zwar weiterhin erfolgreich bei den vier großen Turnieren (bei neun Turnierteilnahmen stand er achtmal im Halbfinale), er gewann jedoch keinen weiteren Grand-Slam-Titel. Erst in der Saison 1982 gelang Connors (der nach dem Verlust der Weltranglistenführung am 9. April 1979 nur noch für wenige Wochen an die Topposition zurückkehren sollte) der erneute Einzug in ein Major-Finale. Im Duell gegen den jüngeren John McEnroe im Finale von Wimbledon konnte Connors durch einen Fünf-Satz-Erfolg den sechsten Grand-Slam-Triumph seiner Karriere feiern. Später in der Saison folgte der vierte Titel bei den US Open, im Finale gegen Ivan Lendl. Gegen Lendl sollte ihm im folgenden Jahr bei den US Open auch die erste erfolgreiche Titelverteidigung seiner Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier gelingen. Durch diesen Sieg gelang es Connors als erstem Spieler in der Open-Era 100 Titel zu gewinnen. Dies war auch der letzte große Turniersieg für ihn, da er zwar 1984 noch einmal das Finale in Wimbledon erreichte, dort aber gegen John McEnroe nur ganze vier Spiele im Matchverlauf gewinnen konnte. 1984 gelang Connors der dritte Sprung ins Halbfinale der French Open, in dem wie auch im Jahr darauf eine Niederlage folgte. Es sollte bis zur Saison 1988 dauern, bis Connors noch einmal ein Turnier auf der ATP Tour gewinnen konnte. Aus dem einst so aggressiven Spieler war eine respektierte, ältere Persönlichkeit geworden. Viel Beachtung fand aus diesem Grund seine Erfolgsserie bei den US Open in der Saison 1991 (nachdem er 1990 nur drei Profipartien bestritten hatte und bereits offen über ein Karriereende gesprochen wurde), als er bis ins Halbfinale vordrang, um dort schließlich seinem Landsmann Jim Courier zu unterliegen. Bis in die Saison 1996 hinein spielte Connors noch vereinzelt auf der Tour, bis er schließlich nach 25 Profijahren seine Karriere beendete. 1998 wurde Jimmy Connors in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen. Von Juli 2006 bis Mai 2008 war er Trainer seines Landsmanns, des ehemaligen Weltranglistenersten Andy Roddick. Einer Studie der Northwestern University von 2010 zufolge war Jimmy Connors der zum Zeitpunkt der Studie erfolgreichste Tennisspieler aller Zeiten. Im Juli 2013 wurde er von Marija Scharapowa als Trainer verpflichtet, die beiden trennten sich jedoch bereits nach einem Spiel wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "In den 1970er Jahren sorgte ein Verhältnis zwischen Connors und der damaligen Nummer 1 der WTA-Weltrangliste, Chris Evert, für Aufsehen. Es kam zur Verlobung, die 1975 wieder gelöst wurde. 1980 heiratete er das ehemalige Playmate Patti McGuire (* 1951), mit der er zwei Kinder hat: Sohn Brett und Tochter Aubree Leigh. Die Familie lebt in Santa Barbara, Kalifornien.", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebilanz.", "content": "\"Ziffer = 1.–3. Turnierrunde;\" \"AF = Achtelfinale;\" \"VF = Viertelfinale;\" \"HF = Halbfinale;\" \"F = Finale;\" \"S = Turniersieg;\"", "section_level": 1}], "src_summary": "James Scott „Jimmy“ Connors (* 2. September 1952 in Belleville, Illinois) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Tennisspieler.", "tgt_summary": "詹姆斯·史考特·康诺斯(英语:James Scott Connors,1952年-9月2日),暱称吉米·康诺尔斯 (英语:Jimmy Connors),又译康纳斯,生于美国伊利诺伊州东圣路易,美国职业网球运动员,前世界排名第一,亦是首位球员连续五年(1974-78年)成为ATP单打年终世界排名第一。 他是网坛历史上职业生命最长的球员之一,从上个世纪七十年代初到九十年代中,横跨三个年代,见证了网球坛由木球拍年代到碳钢球拍年代。 他也是公开赛年代中较早采用碳钢球拍的球员。 他是七十年代中至八十年代初男子网球坛最有竞争力球员之一,其职业生涯共夺109个巡回赛单打冠军(不计算任何表演赛、慈善赛等非ATP承认的赛事),是公开赛年代以来最多,当中包括八项大满贯锦标。 职业生涯单打胜负为1274 - 283,也是最高单打胜仗纪录;获得奖金8,641,040美元。他曾在1975年、1981年和1984年三年中代表美国参加戴维斯杯,当中美国队也在1981年夺得冠军(参看戴维斯杯一节)。 此外,他亦曾协助美国队夺得1985年世界团体杯。他曾和美国女子网球名将埃弗特订婚,但恋情最后无疾而终。", "id": 428884} {"src_title": "Vanessa Paradis", "tgt_title": "凡妮莎·帕拉迪丝", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Vanessa Paradis wuchs in Villiers-sur-Marne als erstes Kind von André und Corinne Paradis auf. Ihre jüngere Schwester Alysson wurde ebenfalls Schauspielerin. Paradis war Schülerin im Lycée Marcelin-Berthelot in Saint-Maur-des-Fossés und anschließend im Lycée Pablo Picasso in Fontenay-sous-Bois. Am 3. Mai 1980 trat sie in der von Jacques Martin moderierten Sendung \"L’école des fans\" zum ersten Mal im Fernsehen auf. Dort sang sie Philippe Chatels Titel \"Je m’appelle Emilie jolie\". Den Auftritt hatte ihr Onkel, der Schauspieler und Musikproduzent Didier Pain, organisiert. Drei Jahre später nahm die damals Zehnjährige, ebenfalls durch Vermittlung ihres Onkels, mit der Band \"Les Forbans\" den Titel \"La Magie des surprises parties\" auf. Dieser wurde 1985, als Paradis mit ihm auf einem Talentwettbewerb antrat, als Single unter ihrem Namen veröffentlicht. Paradis internationale Karriere als Sängerin begann, als Pains Freund Franck Langolff, auf dessen Album \"Normal\" sie 1986 als Chorsängerin mitgewirkt hatte, sich ihrer als Produzent annahm. Das von ihm und Étienne Roda-Gil geschriebene \"Joe le taxi\" wurde im Sommer 1987 Paradis erster Nummer-eins-Hit. Der Titel führte in Frankreich elf Wochen lang die Hitliste an. Auch in Deutschland und Großbritannien wurde das Lied zu einem Top-10-Hit. Ein weiterer vergleichbarer Erfolg war \"Be My Baby\", das im Herbst 1992 als Single erschien. Die Texte für ihr 1990 erschienenes Album \"Variations sur le même t’aime\" schrieb Serge Gainsbourg, der es auch mit Langolff produzierte. Ihr Debüt als Filmschauspielerin wurde ihr 1989 von Jean-Claude Brisseau ermöglicht, der die Sechzehnjährige für die Hauptrolle in seinem Film Weiße Hochzeit verpflichtete, der neben Elisa, Der Hexenclub von Bayonne und Die Frau auf der Brücke zu ihren erfolgreichsten Filmen zählt. In den 1990er-Jahren war Paradis auch Model in einer Werbekampagne für den Damenduft Chanel No 5. Taschen und Lippenstifte von Chanel wurden von ihr ebenfalls beworben. Zwischen 1988 und 1991 war sie die Freundin von Sänger Florent Pagny. Diese Beziehung wurde vor allem des Altersunterschieds der beiden Künstler wegen (sie war damals 15 Jahre alt und er 26) medial kritisch bewertet. Danach folgte von 1992 bis 1996 eine stürmische Romanze mit Lenny Kravitz, der ihr drittes Album \"Vanessa Paradis\" komponiert und produziert hatte. 1993 promotete sie dieses auf ihrer ersten Tournee, auf der die Aufnahmen ihres ersten Live-Albums entstanden, das 1994 veröffentlicht wurde. Anschließend hatte sie von Ende 1997 bis Anfang 1998 eine kurze Beziehung mit dem Schauspieler Stanislas Merhar. Im September 2007 erschien nach sechs Jahren wieder ein neues Studioalbum mit dem Titel \"Divinidylle\". Das Albumcover zeigt ein Porträt von ihr, das Johnny Depp gemalt hatte. Paradis war von 1998 bis 2012 mit dem Schauspieler liiert, mit dem sie eine Tochter (Lily-Rose Melody, * 1999) und einen Sohn (* 2002) hat. Ihrer Tochter widmete Vanessa Paradis das Lied \"La ballade de Lily Rose\", das auf dem Album \"Bliss\" veröffentlicht wurde. Im Mai 2013 erschien ein neues Album mit dem Titel \"Love Songs\", eine Doppel-CD, die von dem französischen Sänger und Songschreiber Benjamin Biolay, mit dem sie nach der Trennung vom Rocksänger Matthieu Chedid bis 2015 liiert war, produziert wurde. Ihre Beziehung mit Biolay hatte Paradis am 13. Mai 2014 bei einer Chanel-Modenschau in Dubai öffentlich gemacht. 2016 wurde Paradis in die Wettbewerbsjury der 69. Internationalen Filmfestspiele von Cannes berufen. Im selben Jahr wirkte sie bereits zum neunten Mal beim Wohltätigkeits-Projekt Les Enfoirés mit, bei dem sich viele Stars der französischen Musikszene einmal im Jahr treffen, um ein gemeinsames Konzert zu geben. Seit November 2016 ist sie mit dem Autor und Regisseur Samuel Benchetrit zusammen, der sie in der Hauptrolle seines 2017 fertiggestellten Films \"Chien\" besetzte. Paradis lebt abwechselnd in Los Angeles und im südfranzösischen Plan-de-la-Tour.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kompilationen und Livealben.", "content": "Weitere Veröffentlichungen", "section_level": 2}, {"title": "Als Gastmusikerin.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Vanessa Chantal Paradis (* 22. Dezember 1972 in Saint-Maur-des-Fossés) ist eine französische Sängerin und Schauspielerin, die sich auch als Model einen Namen gemacht hat.", "tgt_summary": "凡妮莎·尚塔尔·帕拉迪丝(Vanessa Chantal Paradis,,1972年-12月22日)是一位法国歌手,模特和演员。她14岁时凭借单曲\"《Joe le taxi》\"而成为红遍欧洲的童星。自1991年以来,帕拉迪丝一直是香奈儿的宣传模特儿。 1998年到2012年她曾与演员约翰尼·德普保持恋人关系。帕拉迪丝的姐妹Alysson Paradis,是一位法国女演员。", "id": 2583353} {"src_title": "Quality of Service", "tgt_title": "服务质量", "src_document": [{"title": "Anforderungen.", "content": "Standard IEEE 802.1p Um solche allgemeinen Anwender-Anforderungen messen zu können, werden Qualitätsparameter definiert, die diese Anforderungen beschreiben sollen. Durch Messung dieser netznahen Parameter und deren Zuordnung zu Anwender-Anforderungen versucht man die Qualität des Services zahlenmäßig zu erfassen. Da die Bereitstellung eines Dienstes bei hohen Qualitätsanforderungen entsprechend aufwendig ist, gehen Netzbetreiber dazu über, hohe Qualitätsstandards mit höheren Preisen zu belegen. Hier wird für einen bestimmten Qualitätsstandard die Einhaltung bestimmter Qualitätsparameter zugesagt. Der Kunde kann eine bestimmte Quality of Service anfordern (vgl. Service Level Agreement). Die Einhaltung hoher Qualitätsstandards setzt das ordnungsgemäße Funktionieren aller zusammenwirkenden Komponenten eines Telekommunikationsnetzes voraus. Der Betrieb der Technik muss dazu laufend überwacht werden, Fehlerparameter müssen erfasst und aufgezeichnet werden und so die Basis für eventuell nötige Wartungsmaßnahmen bilden.", "section_level": 1}, {"title": "QoS in Telekommunikationsnetzen.", "content": "Wesentliche Kategorien der QoS in Nachrichtennetzen sind die Verkehrsgüte, die sich mit der Vermittlungstechnik befasst, und die Übertragungsgüte, die sich mit der Übertragungstechnik befasst. Im UMTS-Mobilfunk sind beispielsweise vier QoS-Klassen definiert worden:", "section_level": 1}, {"title": "QoS in der Vermittlungstechnik.", "content": "Mit Verkehrsgüte (engl.: \"grade of service\") bezeichnet man den von der jeweiligen Bemessung der Betriebsmittel abhängigen und quantifizierbaren Teil der QoS. Die Verkehrsgüte eines Nachrichtennetzes hängt ab von der Bemessung der Anzahl von Leitungen und Steuereinrichtungen. Im Telefonnetz sind die Vermittlungsstellen die Steuereinrichtungen, im Internet sind es die Router. Quantitative Beschreibungen der Verkehrsgüte benutzen Parameter der Verkehrstheorie wie Wartewahrscheinlichkeit, mittlere Wartedauer oder Verlustwahrscheinlichkeit. In der Vermittlungstechnik gehen z. B. unter anderem folgende Einflussgrößen in die QoS ein: In diesem Beispiel bilden dann die gemessenen und gewichteten Zählungen solcher Ereignisse einen Bestandteil der Verkehrsgüte einer bestimmten Vermittlungsstelle. Weitere Einflussgrößen der Verkehrsgüte sind:", "section_level": 2}, {"title": "QoS in IP-Netzen.", "content": "Die Dienstgüte von Diensten, die über IP-Netze – Netze, die das Internet Protocol benutzen – übertragen werden, wird durch zusätzliche IP-spezifische Parameter beeinflusst. Wird IP in einem Telekommunikationsnetz als Übertragungsprotokoll benutzt, so bildet es nach dem OSI-Modell eine höhere Schicht in diesem Netz. Daher sind in diesem Fall für die Beurteilung der gesamten Dienstgüte eines auf IP-Technologie basierenden Dienstes sowohl die Übertragungsgüte der unteren Schichten, als auch die übertragungstechnischen Parameter der IP-Ebene relevant. Die vom Nutzer wahrgenommene Dienstgüte resultiert aus dem Zusammenspiel aller Qualitätsbeeinträchtigungen. Handelt es sich beispielsweise um einen Internetzugang, der über ein öffentliches Telekommunikationsnetz über eine Einwahl erfolgt, so bildet sich die gesamte Dienstgüte aus Übertragungs-, Verkehrs- und Vermittlungsgüte des Übertragungskanals über das öffentliche Telekommunikationsnetzes und der Qualität der höheren IP-Schichten. Wird IP nicht über ein öffentliches Telekommunikationsnetzwerk übertragen, sondern beispielsweise in einem LAN basierend auf Ethernet, so sind nur die Qualitätsbeeinträchtigungen dieses LANs und die der IP-Übertragung zu berücksichtigen. Ein besonderer Faktor bei der Dienstgüte von Diensten, die mit Hilfe des Internet Protocols realisiert werden, besteht darin, dass sie im Gegensatz zu Diensten in traditionellen Telekommunikationsnetzen vom Endgerät maßgeblich beeinflusst wird. In herkömmlichen (leitungsvermittelnden) Telekommunikationsnetzen wurde die Übertragungs-, Vermittlungs- und Verkehrsgüte dagegen meist auf die Qualität des Netzes bezogen; die Einflüsse der Endgeräte konnten vernachlässigt werden. In IP-Netzen wird der Einfluss auf die QoS üblicherweise mit Hilfe der folgenden Parameter erfasst: Unterschiedliche Dienste haben unterschiedliche Anforderungen an diese Parameter. Die Latenzzeit macht sich vor allem bei Anwendungen, die kurze Reaktionszeiten erfordern (beispielsweise Telnet), bemerkbar. Zum Beispiel erscheint bei großer Latenz eine Eingabe erst mit einer gewissen Zeitverzögerung auf dem Bildschirm. Für reine Dateitransfers ist üblicherweise der Gesamtdurchsatz der entscheidende Parameter, die individuelle Latenz und Verlustrate hingegen sind hier weniger von Bedeutung. Für Echtzeitkommunikation wie z. B. Voice over IP hingegen spielen die Latenz, der Jitter und die Verlustrate eine weitaus größere Rolle, weil sie maßgeblich die Sprachverständlichkeit beeinflussen. IPTV hat als Echtzeitanwendung sogar ganz erhebliche Anforderungen an die gesamte Dienstgüte, da bereits kleine Qualitätsmängel in der Übertragung sich sichtbar in der Bilddarstellung am Fernseher auswirken. Der Durchsatz ist wichtig, da Videos oft eine hohe Datenrate erfordern und bei Nichterbringung dieser Rate das Video einfach gestoppt wird. Innerhalb eines Übertragungskanals kann es so erforderlich sein, die QoS für bestimmte Datenströme zu Lasten anderer Datenströme zu erhöhen. Dies kann beispielsweise durch die Priorisierung von IP-Datenpaketen anhand bestimmter Merkmale und Eigenschaften geschehen. Mit diesen Mechanismen ist es möglich, bestimmte Dienste wie Voice-over-IP, welches einen verzögerungskonstanten und kontinuierlichen Datenstrom benötigt, stärker zu bevorzugen als das Herunterladen von einem Dateiserver (FTP) oder den Aufruf von Webseiten. Man stellt durch bestimmte Reservierungsprotokolle im Netz sicher, dass für die gesamte Dauer einer Datenkommunikation die Isochronität von Datenströmen gewährleistet werden kann. IPv4- und IPv6-Pakete haben standardmäßig ein Flag (DSCP Differentiated Service CodePoint (RFC 2474); früher Precedence (RFC 791)) im IP-Header, das kennzeichnet, welcher Art die Daten in diesem Paket sind (\"Traffic Class\"). Anhand dieses Flags werden die Datenpakete priorisiert (d. h. bevorzugt) behandelt. Die aktuellen Überlegungen dazu beschreibt (RFC 3260). Es gibt eine Reihe weiterer Verfahren zum Management von Dienstgüte.", "section_level": 1}, {"title": "Realisierung in IP-Netzen.", "content": "Auf der theoretischen Ebene kann QoS durch Priorisierung oder Parametrisierung des Datenverkehrs, Datenratenreservierung, Datenratenlimitierung und Paketoptimierung realisiert werden. Technisch gesehen existieren dafür zwei Mechanismen: Da IntServ, in der Praxis meist mittels Resource Reservation Protocol (RSVP), einen hohen Verwaltungsoverhead zur Folge hat und schon ein Gerät, das IntServ nicht unterstützt den ganzen Mechanismus scheitern lässt, hat sich die Alternative DiffServ mittlerweile durchgesetzt. DiffServ ist zudem besser skalierbar. Oft ist auch der Begriff Type of Service (ToS) anzutreffen. Für ToS wurde 1 Byte im IP-Header reserviert, wovon nur 6 Bit von ToS genutzt wurden. Es konnte jedoch kein verbindlicher Standard etabliert werden, den alle Hersteller von Netzequipment einhalten. Inzwischen wurden die sechs most significant Bits des früheren ToS-Feldes im IPv4-Header sowie auch des 'Type of Service' Oktetts im IPv6 Header von der Internet Engineering Task Force (IETF) neu definiert. Sie heißen jetzt einheitlich \"Differentiated Services Field\" und können zu einem Zahlenwert \"Differentiated Services Code Point\" (DSCP) ausgewertet werden. Da sich die praktische Umsetzung umfangreicher QoS-Maßnahmen im Internet dennoch seit Jahren kaum weiterentwickelt, gibt es kritische Stimmen, ob QoS-Mechanismen im Internet überhaupt nötig oder tauglich sind. Ein Grund für die Stagnation ist die Tatsache, dass sich bei DiffServ bisher weder explizite Zahlenwerte für QoS Parameter wie Jitter und Paketverlustrate noch überhaupt eine einheitliche Verwendung der Codepoints und eine einheitliche Festlegung für die per-hop-behaviour durchsetzen konnte. Das EU-Projekt MUSE des 6. Rahmenprogrammes der EU hat diesen Missstand behoben durch Definition von vier QoS-Klassen denen diese Werte fest vorgegeben sind. In einem weiteren europäischen Forschungsprojekt PLANETS wurde daraus ein praktischer Implementierungsvorschlag abgeleitet, in dem sogar die Längen der Warteschlangen vorgegeben sind.", "section_level": 2}, {"title": "QoS in ATM-Netzen.", "content": "Bei einem Verbindungsaufbau in ATM-Netzen handelt das Endsystem mit dem Dienstanbieter eine seinen Anforderungen genügende Dienstklasse/QoS-Klasse aus, die dann für die Verbindung garantiert ist: QoS-Parameter: Die bekanntesten Queuing-Mechanismen sind: Für Details zu einzelnen Queueing-Algorithmen siehe Network Congestion Avoidance", "section_level": 1}], "src_summary": "Quality of Service (QoS) oder Dienstgüte bezeichnet die Güte eines Kommunikationsdienstes aus der Sicht der Anwender. Das heißt, wie stark die Güte des Dienstes mit deren Anforderungen übereinstimmt. Formal ist QoS eine Menge von Qualitätsanforderungen an das gemeinsame Verhalten beziehungsweise Zusammenspiel von mehreren Objekten.", "tgt_summary": "服务质量(英语:Quality of Service,缩写QoS)是一个术语,在分组交换网络领域中指网络满足给定业务合同的概率;或在许多情况下,非正式地指分组在网络中两点间通过的概率。QoS是一种控制机制,它提供了针对不同用户或者不同数据流采用相应不同的优先级,或者是根据应用程序的要求,保证数据流的性能达到一定的水准。QoS的保证对于容量有限的网络来说是十分重要的,特别是对于串流多媒体应用,例如VoIP和IPTV等,因为这些应用常常需要固定的传输率,对延时也比较敏感。", "id": 1315779} {"src_title": "Hodgkin-Lymphom", "tgt_title": "霍奇金淋巴瘤", "src_document": [{"title": "Epidemiologie.", "content": "Die Häufigkeit der jährlichen Neuerkrankungen (Inzidenz) des Hodgkin-Lymphoms beträgt zwei bis vier Erkrankungen pro 100.000 Personen, das Verhältnis von Männern zu Frauen liegt bei 3:2. In den Industrieländern findet man zwei Krankheitsgipfel in der Altersverteilung, einen größeren im dritten und einen etwas kleineren im siebten Lebensjahrzehnt, während in Entwicklungsländern typischerweise der erste Krankheitsgipfel in das frühe Kindheitsalter verschoben ist. In den industrialisierten Ländern (Europa, Nordamerika) ist eine leicht rückläufige Neuerkrankungsrate zu beobachten. Bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland tritt das Hodgkin-Lymphom mit einer Häufigkeit von 0,7 Fällen pro 100.000 Kindern und Jugendlichen im Alter bis 14 Jahren auf. Im Vergleich hierzu liegt die entsprechende weltweite Rate bei 0,6 Fällen pro 100.000. Das Verhältnis Jungen zu Mädchen ist dabei analog zum Erwachsenenalter. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 12 Jahren und 6 Monaten, der Altersgipfel liegt in der Altersgruppe von 10 bis 14 Jahren. Kinder unter vier Jahren sind selten vom Morbus Hodgkin betroffen, dabei übersteigt die Anzahl der erkrankten Jungen in dieser Altersgruppe die der Mädchen um ein Vielfaches.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache.", "content": "Die Ätiologie (Ursache) des Hodgkin-Lymphoms ist noch nicht hinreichend geklärt. In der Vergangenheit wurden viele Krankheitsauslöser diskutiert. Eine Entstehung durch das onkogene (krebsauslösende) Epstein-Barr-Virus (EBV) wird vermutet, da das Risiko, einen Morbus Hodgkin zu entwickeln, nach einem vorausgegangenen Pfeiffer-Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose), das durch das EBV verursacht wird, etwa dreifach erhöht ist. Bei 50 Prozent der Erkrankten in den industrialisierten Ländern lässt sich das Epstein-Barr-Virus in den Lymphomzellen nachweisen, in Entwicklungsländern beträgt diese Rate über 90 Prozent. Umgekehrt infiziert sich nahezu jeder Mensch irgendwann im Laufe seines Lebens mit dem EBV, im 30. Lebensjahr liegt die Durchseuchungsrate bei über 95 Prozent. Störungen des Immunsystems kommt bei der Entstehung des Morbus Hodgkin eine bedeutende Rolle zu. Im Rahmen des zunehmenden Einsatzes immunsuppressiver (immunsystemunterdrückender) Therapien – beispielsweise nach Transplantationen von Organen, Knochenmark oder Blutstammzellen – wird ein vermehrtes Auftreten des Morbus Hodgkin berichtet. Auch die Infektion mit dem HI-Virus birgt ein erhöhtes Risiko, ein Hodgkin-Lymphom zu entwickeln, ebenso wie eine erhöhte Exposition toxischer Substanzen, zum Beispiel aus Holzschutzmitteln. Ende 2005 wurden in verschiedenen Arbeiten molekulare Mechanismen zur Pathogenese vorgeschlagen. Mathas und Kollegen identifizierten eine Störung des Transkriptionsfaktors \"E2A\" als mögliche Ursache einer Fehldifferenzierung der B-Lymphozyten. Eine andere Gruppe publizierte die Degradierung des Tumorsuppressorgens \"Rb\" durch das latente Antigen \"3C\" des Epstein-Barr-Virus in verschiedenen Tumoren. Die exakte Ursache ist also immer noch unbekannt und kaum Gegenstand aktueller Forschung, da der Großteil der Forschung nicht auf die Ursachensuche, sondern auf Therapieoptimierung ausgerichtet ist. Eine mögliche Impfung gegen EBV, um diesen Faktor der Entstehung auszuschalten oder weitere Erkenntnisse zu seiner Bedeutung zu gewinnen, steckt in der Entwicklungsphase.", "section_level": 1}, {"title": "Pathologie.", "content": "Kennzeichnend für die histologische (feingewebliche) Diagnose eines Hodgkin-Lymphoms sind die einkernigen \"Hodgkin-Zellen\" sowie die mehrkernigen \"Sternberg-Reed-Riesenzellen\", oft auch als \"Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen (HRS-Zellen)\" bezeichnet. Diese stammen von den B-Lymphozyten (weißen Blutzellen) aus den Keimzentren der Lymphknoten ab. Sie sind die eigentlichen maligne (bösartig) wachsenden Zellen des Hodgkin-Lymphoms und vermehren sich monoklonal (von einer Zelle abstammend). Typisch für Sternberg-Reed-Zellen ist dabei die Größe der Zelle von über 20 μm mit mehreren hellen Kernen, die jeweils große, eosinophile Nucleoli enthalten. Sie machen jedoch nur etwa ein Prozent des Lymphoms aus, der Rest wird durch reaktive Zellbeteiligung von CD4-positiven Lymphozyten, Monozyten, eosinophilen Granulozyten sowie Fibroblasten gebildet, wodurch sich ein „buntes“ zytologisches Bild ergibt. Die WHO unterscheidet in ihrer Klassifikation vier histologische Typen des sogenannten \"klassischen Hodgkin-Lymphoms\" von einer weiteren Form, dem \"lymphozytenprädominanten Lymphom\". Die klassische Form ist durch die immunohistochemisch nachweisbaren Oberflächenmerkmale CD30 sowie teilweise CD15 gekennzeichnet. Die vier unterschiedlichen Typen sind im Einzelnen: Bei den heutigen Therapiemöglichkeiten unterscheiden sich die einzelnen Formen des klassischen Hodgkin-Lymphoms kaum in der #Prognose. Den klassischen Formen steht das lymphozytenprädominante Hodgkin-Lymphom (Abkürzung: LPHD, frühere Bezeichnung: noduläres Paragranulom) gegenüber, typischerweise CD30- und CD15-negativ, dafür positiv für den B-Zell-Marker CD20. Die eigentlichen Tumorzellen dieses Typs sind lymphozytische und/oder histiozytische Zellen (\"L&H-Zellen\"), die große Ähnlichkeit mit den Hodgkin- und Sternberg-Reed-Zellen des klassischen Hodgkin-Lymphoms aufweisen können. Eine Besonderheit sind \"Popcorn-Zellen\", eine Variation der HRS-Zellen. Der klinische Verlauf ist bei einer nur geringen Tendenz zur Metastasierung so gut, dass in lokalisierten Stadien (IA) eine Strahlentherapie ohne eine zusätzliche Chemotherapie ausreichend ist.", "section_level": 1}, {"title": "Klinisches Bild.", "content": "Das Hodgkin-Lymphom beginnt zumeist mit schmerzlosen, zu Paketen verbackenen Lymphknotenschwellungen, die bei 80 bis 90 Prozent der Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose vorhanden sind. Sie treten vor allem am Hals (zervikal), unter der Achsel (axillär) oder in der Leistenregion (inguinal) auf, jedoch auch im Mittelfell des Brustkorbs (mediastinal) und (bei der abdominellen Lymphogranulomatose) im Bauchraum (abdominal). Begleitend kommt es zu unspezifischen Allgemeinsymptomen, der sogenannten B-Symptomatik. Darunter versteht man Fieber (gelegentlich als wellenförmiges Pel-Ebstein-Fieber), Nachtschweiß und eine (nicht anders erklärbare) Gewichtsabnahme von mehr als zehn Prozent innerhalb von sechs Monaten. Leistungsminderung und Juckreiz können ebenfalls bestehen. Selten ist eine Schmerzhaftigkeit der geschwollenen Lymphknoten nach Alkoholgenuss, dieser sogenannte Alkoholschmerz ist jedoch fast pathognomonisch für Hodgkin-Lymphome. In manchen Fällen kann auch eine Leber- (Hepatomegalie) oder Milzvergrößerung (Splenomegalie) beobachtet werden. In fortgeschrittenen Stadien mit Organbefall kann es zu Störungen des Nervensystems, des Hormonhaushaltes, des Urogenitaltraktes sowie zu Beschwerden bei Skelett- und Lungenbefall kommen. Eine Abschwächung des Immunsystems und infolgedessen gehäufte Infektionen, vor allem Tuberkulose, Pilz- und Virusinfektionen, sind möglich. Hodgkin-Lymphome können auch durch paraneoplastische Syndrome in Erscheinung treten. Darunter versteht man Erkrankungen oder Symptomkomplexe, welche zumeist durch Autoimmunmechanismen verursacht werden, die wiederum auf einen bisweilen noch nicht diagnostizierten Morbus Hodgkin zurückzuführen sind. Mögliche paraneoplastische Syndrome sind Hauterkrankungen wie erworbene Ichthyosis und Pemphigus oder Erkrankungen des Nervensystems wie autonome, motorische und sensorische Neuropathien (Nervenschäden), Encephalitis (Gehirnentzündung) oder das so genannte \"Ophelia-Syndrom.\" bestehend aus Hippokampussklerose und Demenz. Auch Autoimmunerkrankungen der Augen wie eine Entzündung der Lederhaut (\"Skleritis\") kommen in diesem Zusammenhang vor. Die paraneoplastischen Syndrome treten dabei oftmals vor der Ersterkrankung oder dem Rezidiv auf.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Diagnosestellung.", "content": "Die Verdachtsdiagnose basiert auf dem klinischen Bild, das durch Anamnese und Untersuchung erfasst wird. Hinweise geben auch Laborwerte: Als Entzündungszeichen sind oft die Blutsenkungsgeschwindigkeit und das C-reaktive Protein (CRP) erhöht. Typisch ist eine absolute Lymphopenie (Mangel an Lymphozyten, einer bestimmten Art weißer Blutkörperchen) (von bis zu < 1000/μl), und in einem Drittel der Fälle findet sich eine Eosinophilie. Im Labor zeigt sich weiterhin eventuell eine Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen), eine Thrombopenie (Mangel an Blutplättchen) sowie eine LDH-Erhöhung. Mehr oder weniger unspezifisch sind ein erniedrigter Eisenwert und ein erhöhtes Ferritin. Gesichert wird die Diagnose durch die histologische Untersuchung von Biopsien oder vollständig entnommenen verdächtigen Lymphknoten.", "section_level": 2}, {"title": "Staging-Untersuchungen.", "content": "Das Ziel der folgenden klinischen Stadienbestimmung \"(klinisches Staging)\" ist es, alle Manifestationen zu erfassen und die Ausbreitung der Krankheit zu bestimmen. Das geschieht anhand der Befunde von Anamnese, Untersuchung, Laborwerten, Biopsien des Knochenmarks mit feingeweblicher Beurteilung sowie bildgebender Verfahren. Dazu gehören Röntgenbilder des Thorax in zwei Ebenen, Thorax-Computertomografie (CT), Sonografie (Ultraschall) und CT des Abdomens und eine Knochenmarkspunktion. Anstelle des CT kann bei bestimmten Patientengruppen mit Morbus Hodgkin auch die Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz kommen. Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) wird im Staging des Morbus Hodgkin zunehmend dann zusätzlich zur CT oder MRT eingesetzt, wenn die anderen vorgenannten bildgebenden Verfahren keinen ausreichend sicheren Aufschluss über einen Rückgang der Erkrankung unter Behandlung bieten. Ziel der PET-Untersuchungen soll sein, die Therapie noch besser nach der Erkrankungsaktivität zu steuern. Die Methode des \"pathologischen Stagings\" mit Laparotomie (offener Bauchoperation) und Splenektomie (Milzentfernung) ist heute veraltet und wird nicht mehr durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Stadieneinteilung.", "content": "Auf der Basis der Befunde des klinischen Stagings, aber unabhängig vom histologischen Typ wird das Hodgkin-Lymphom nach der Ann-Arbor-Klassifikation (mit Modifikationen durch die Cotswolds-Konferenz 1989) in vier Stadien eingeteilt: Zusätze: A – ohne B-Symptome B – mit B-Symptomen E – extranodaler Befall (außerhalb von Lymphknoten) S – Milzbefall (Spleen; englisch für Milz) X – größere Tumor-Masse (\"Bulk\" oder \"bulky disease\": Tumor > 10 cm maximaler Durchmesser bei Erwachsenen) Bei Kindern und Jugendlichen gilt ein Befall des Knochens mit Zerstörung der Substanz (\"Compacta\") oder ein Befall des Knochenmarks immer als Stadium IV, unabhängig von der Größe oder Anzahl der befallenen Lymphknotenstationen.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Therapie des Hodgkin-Lymphoms basiert auf Chemotherapie und Bestrahlung. Die Therapie wird an das Stadium der Krankheit angepasst, wobei anhand des Ann-Arbor-Stadiums und vorhandener Risikofaktoren die drei Gruppen \"limitierte Stadien\", \"intermediäre Stadien\" und \"fortgeschrittene Stadien\" eingeteilt werden (siehe Tabelle). Vor Beginn einer Chemotherapie sollte sichergestellt werden, dass Maßnahmen zur Sicherung der Fortpflanzungsfähigkeit des Patienten ergriffen wurden (zum Beispiel das Einfrieren von Spermien).", "section_level": 1}, {"title": "Therapiestudien.", "content": "Die \"Deutsche Hodgkin-Studiengruppe\" (GHSG) erforscht seit 1978 die Therapiemöglichkeiten des Hodgkin-Lymphoms. Seitdem beteiligten sich über 14.000 Patienten an den Therapiestudien, an denen 400 Zentren beteiligt sind. Zurzeit (2014) ist die sechste Studiengeneration mit den Studien HD16 (limitierte Stadien) und HD18 (fortgeschrittene Stadien) sowie der Studie HD17 (intermediäre Stadien) aktuell. Unter anderem durch solche Studien gelang die erhebliche Prognoseverbesserung der letzten 20 Jahre, das Ziel der aktuellen Studien ist vor allem eine Verminderung der Nebenwirkungen der Therapie. Die GHSG veröffentlicht aufgrund dieser Studien Empfehlungen zur Therapie der verschiedenen Stadien, die aus einer Chemotherapie in Kombination mit einer Strahlentherapie besteht. Als Risikofaktoren gelten: Bei Kindern und Jugendlichen wird in Deutschland die Diagnostik, Behandlung und Nachsorge (Nachbeobachtung) des Hodgkin-Lymphoms durch die multizentrische Therapieoptimierungsstudie HD-2003 der \"Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie\" (GPOH) und der \"Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Leukämieforschung und -Behandlung bei Kindern\" (DAL) durchgeführt. Alle kinderonkologischen Zentren in Deutschland behandeln nach dieser Studie. Der Studie HD-2003 angeschlossen sind Therapieoptimierungsstudien zur Behandlung von Rezidiven des Hodgkin-Lymphoms oder zur Behandlung des Hodgkin-Lymphoms in bestimmten Risikogruppen (angeborene oder erworbene Immundefekte). Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Hodgkin-Lymphom in Therapieoptimierungsstudien erfolgt seit 1978 (DAL-HD 78 Studie). In anderen Staaten erfolgt die Behandlung ähnlich [in den USA beispielsweise gemäß den Therapieoptimierungsstudien durch die \"Children’s Oncology Group\" (COG)]. Bei Kindern sind Besonderheiten bei der Therapie zu berücksichtigen. Zum einen ist bei einem Großteil der Patienten das Wachstum nicht abgeschlossen. Dies führt zu besonderen Problemen in der Radiotherapie, insbesondere bei ausgedehntem Befall und somit ausgedehntem Bestrahlungsfeld, da die Radiotherapie selbst das Strahlenrisiko erhöht, d. h. spätere neue Krebserkrankungen befördert. Zum anderen wirken bestimmte Zytostatika toxisch auf die Spermienbildung. Auch weitere, wachstumsbedingte negative Effekte auf innere Organe erfordern angepasste Therapiepläne. Als wesentliche Unterscheidung zu Erwachsenen wird der Behandlungsplan auch nach dem Geschlecht ausgerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Chemotherapie.", "content": "Die Chemotherapie wird als Poly- oder Kombinations-Chemotherapie durchgeführt. Eine solche soll nach \"Hudson\" und \"Donaldson\" folgende Eigenschaften aufweisen: Nach diesen Grundsätzen werden verschiedene Zytostatika kombiniert. In internationalen Therapieprotokollen werden die Zytostatika dabei in festgelegten Dosierungen und Zyklen verabreicht. Abhängig vom Fortschritt der Erkrankung werden dabei verschiedene Protokolle und verschiedene Anzahl von Zykluswiederholungen eingesetzt. Die Schemata der Wahl sind das ABVD-Protokoll und das BEACOPP-Protokoll. In Deutschland wird gemäß den Therapieempfehlungen der Deutschen Hodgkin-Studiengruppe ABVD bei limitierten (zwei Zyklen) und intermediären Stadien (vier Zyklen), BEACOPP bei fortgeschrittenen Stadien mit acht Zyklen in erhöhter (eskalierter) Dosis angewandt. Der Grund dafür ist, dass bei BEACOPP die Rezidivwahrscheinlichkeit etwas geringer ist, wobei jedoch Spätfolgen gegenüber ABVD etwas vermehrt vorkommen. Im Gegensatz dazu ist in den Vereinigten Staaten ABVD die Standardtherapie für alle Stadien, BEACOPP wird jedoch als Alternative ebenfalls angewandt. Die Chemotherapie bei Kindern und Jugendlichen entspricht in ihren Grundlagen der Chemotherapie bei Erwachsenen: auch bei Kindern wird eine block- oder zyklusweise Poly-Chemotherapie durchgeführt. In Deutschland werden nachfolgende Kombinationen im Rahmen der Primärbehandlung des Morbus Hodgkin verwendet: Im Gegensatz zum Erwachsenenalter bestimmt das Geschlecht bei der Chemotherapie im Kindesalter teilweise die verwendeten Kombinations-Chemotherapien: dem OPPA-Block wurde aufgrund der Toxizität auf die Spermienbildung das Procarbazin entnommen und durch das Etoposid ersetzt: so resultiert aus dem ursprünglichen OPPA-Block der OEPA-Block. Letzteren erhalten Jungen, ersteren die Mädchen, deren Eierstöcke deutlich unempfindlicher gegenüber Procarbazin sind als die Hoden der Jungen.", "section_level": 2}, {"title": "Chemoimmunkonjugat.", "content": "Seit Ende 2012 ist in der Europäischen Union mit der Substanz Brentuximab Vedotin ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) zur Behandlung des CD30-Hodgkin-Lymphoms verfügbar. Das Arzneimittel ist zugelassen für die Therapie von erwachsenen Patienten mit einem rezidivierten oder refraktären CD30-Hodgkin-Lymphom nach autologer Stammzelltransplantation oder nach mindestens zwei vorangegangenen Therapien, wenn eine autologe Stammzelltransplantation oder eine Kombinationschemotherapie nicht in Frage kommt. Ein immunphänotypisches Charakteristikum des klassischen Hodgkin-Lymphoms ist das CD30-Molekül. Brentuximab Vedotin verknüpft einen anti-CD30 Antikörper über einen Aminosäure-Linker mit dem Zytostatikum Monomethyl-Auristatin E (MMAE). Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat wurde bei mehrfach vorbehandelten und refraktären Hodgkin- sowie anderen CD30-positiven Lymphom-Patienten untersucht.", "section_level": 3}, {"title": "Strahlentherapie.", "content": "Bei einem nodulären Paragranulom (NLPHL) findet auch eine alleinige Bestrahlung ohne Chemotherapie statt. Die Bestrahlung (Radiotherapie) erfolgt in der \"involved-field\"-Technik, worunter man eine Bestrahlung jedes klinisch manifesten Befalles unter Aussparung der angrenzenden Region versteht. Die empfohlene Gesamtdosis beträgt dabei je nach Stadium 20 oder 30 Gray (Gy), die in Einzeldosen von etwa 2 Gy pro Behandlungstag aufgeteilt wird. Weiterhin kommt nach Chemotherapie die konsolidierende Bestrahlung von ausgesuchten Tumorlokalisationen – wie \"Bulk\"-Regionen oder Resttumoren – in Frage. In den Studien HD16 und HD17 wird bei negativem PET auf eine Bestrahlung nach Chemotherapie verzichtet, um die Spättoxizität der Behandlung zu mindern. Bei Kindern und Jugendlichen findet die Strahlentherapie ebenfalls Anwendung. Grundsätzlich folgt sie dabei den gleichen Prinzipien wie die Strahlentherapie bei Erwachsenen. Bestrahlt werden alle Regionen, die zum Diagnosezeitpunkt befallen waren (für die Risikogruppen \"intermediär\" und \"hoch\" beziehungsweise \"intermediate disease\" und \"extended disease\"). Dies bedeutet, dass die anfänglich betroffene Region bestrahlt wird, auch wenn sich unter Chemotherapie der Befall vollständig zurückgebildet hat. Die Bestrahlung erfolgt ebenfalls in der \"involved-field\"-Technik: das befallene Areal wird mit einem Sicherheitsabstand von 2 bis 3 cm bestrahlt. Die bei Kindern und Jugendlichen verwendete Gesamtdosis (Kumulativdosis) beträgt 20–30 Gy, die Aufteilung (Fraktionierung) wird mit Einzeldosen von 2 Gy pro Tag verabreicht. Aufgrund des zumeist noch fortschreitenden Wachstums im Kindesalter ist die Bestrahlung größerer Regionen mit der \"involved-field\"-Technik bei ausgedehntem Befall (Stadium III oder IV nach \"Ann Arbor\") nicht unproblematisch. Wenn oberhalb und unterhalb des Zwerchfells Lymphknotenregionen durch das Hodgkin-Lymphom betroffen sind, ergeben sich trotz der Begrenzung der Bestrahlungsfelder mittels der \"involved-field\"-Technik in der Summe große Bestrahlungsfelder. Diese enthalten oft Strukturen mit besonderer Bedeutung für das Wachstum, beispielsweise Wirbelsäule oder Schilddrüse. Darüber hinaus ist der Zusammenhang zwischen Strahlentherapie des Hodgkin-Lymphoms und der Entstehung von Sekundärmalignomen (Zweitkrebserkrankung) gut beschrieben und mittlerweile etabliert. Die Häufigkeit oder Wahrscheinlichkeit, dass Zweitmalignome auftreten, hängt einerseits von der verwendeten Dosis und andererseits vom Bestrahlungsfeld und dessen Größe ab. Folgerichtig ist es Ziel von Therapieweiterentwicklungen, die Bestrahlung auf das unumgängliche Maß zu reduzieren. Eine Dosisabsenkung unter 20 Gy Gesamtdosis ist nicht sinnvoll, da bei einer solchen Dosis die Wirksamkeit der Bestrahlung gegen das Hodgkin-Lymphom eingeschränkt wird. Ein Ansatz verfolgt die Reduktion der Bestrahlungsfelder. Einerseits kann durch Intensivierung oder neue Chemotherapien die Notwendigkeit einer Bestrahlung vermindert werden. Zum anderen können unter Chemotherapie vollständig zurückgebildete befallene Regionen von der Bestrahlung ausgenommen werden. Um möglichst die therapeutischen Effektivität der Gesamtbehandlung nicht zu vermindern, werden zur Feststellung der Bestrahlungsnotwendigkeit Untersuchungsverfahren wie das PET eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Vitamin D.", "content": "Ein Vitamin-D-Mangel verschlechtert die Prognose von Patienten mit einem Hodgkin-Lymphom.", "section_level": 2}, {"title": "Therapieerfolgskontrolle (Restaging).", "content": "Um den Therapieerfolg von Chemotherapie und Strahlentherapie zu überprüfen, wird in regelmäßigen vorbestimmten Zeitintervallen eine erneute Diagnostik (Staging) durchgeführt. Diese Untersuchungen werden zusammenfassend als \"Restaging\" (Wieder-Einstufen) bezeichnet. Beim Restaging kommen die gleichen Untersuchungsverfahren wie beim Staging im Rahmen der Erstdiagnose zum Einsatz. Die Ergebnisse des Restagings werden mit den Ergebnissen des Stagings verglichen. Damit wird das Ansprechen auf die Therapie und das Ausmaß des Ansprechens festgestellt. In Abhängigkeit vom verwendeten Therapieprotokoll beziehungsweise der Therapieoptimierungsstudie sind Restaging-Untersuchungen nach zwei, vier oder sechs Chemotherapie-Zyklen sowie vor und nach der Strahlentherapie vorgesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachsorge.", "content": "Nach Therapieende/Remission erfolgt die Nachsorge meist alle drei Monate im ersten Jahr, alle sechs Monate ab dem zweiten Jahr und jährlich ab dem fünften Jahr. Die Nachsorge besteht im Wesentlichen aus Sonografie des zuvor befallenen Bereiches sowie einer Blutuntersuchung. In längeren zeitlichen Abständen wird außerdem ein Röntgenbild des Thorax oder eine Computertomographie erstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezidivtherapie.", "content": "Tritt ein Rezidiv nach mehr als zwölf Monaten in vollständiger Remission auf, wird eine erneute Chemotherapie mit guter Chance für eine Langzeitremission durchgeführt. Ist die Phase der kompletten Remission kürzer oder ist die Remission nur unvollständig (primäres Therapieversagen), kann eine intensivierte Polychemotherapie (\"Salvage-Therapie\") versucht werden. Alternativ wird eine myeloablative (knochenmarkselimierende) Hochdosis-Chemotherapie mit folgender Knochenmark- oder Stammzelltransplantation durchgeführt, wobei letztere auch autolog (durch Eigenspende während kompletter Remission) durchgeführt werden kann. Die Alternative ist eine allogene Blutstammzelltransplantation, wobei der Spender der Blutstammzellen nicht der Patient, sondern eine andere Person (verwandt oder nicht-verwandt) ist. Dieses Verfahren ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt als experimentell einzustufen und wird im Rahmen von Studien international geprüft. Bislang ist ein Nutzen allerdings nicht belegt. Gleichsinniges gilt für Stammzelltransplantationen mit dosis- oder intensitätsreduzierter Konditionierungsbehandlung durch Chemotherapie oder Strahlentherapie (nicht-myeloablative Stammzelltransplantation; \"Mini-Transplant\"). Seit Ende 2012 ist in der Europäischen Union ein Chemoimmunkonjugat (Brentuximab Vedotin) zur Behandlung des rezidivierten oder refraktären Hodgkin-Lymphoms zugelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Prognose.", "content": "Während der letzten Jahrzehnte ist es gelungen, die Überlebensraten deutlich zu steigern. Durch die stadienangepasste Therapie ist die Prognose mittlerweile auch für fortgeschrittene Stadien gut. Die Auswertung der dritten Studiengeneration der GHSG ergab eine Fünf-Jahres-Überlebensrate von über 90 Prozent auch für mittlere Stadien (HD8-Studie) und fortgeschrittene Stadien (HD9-Studie), was durch die Zwischenergebnisse der vierten Studiengeneration gestützt wird. Die Behandlungsergebnisse bei einem Rückfall oder Wiederauftreten des Hodgkin-Lymphoms hängen im Wesentlichen vom Zeitraum zwischen Abschluss der ersten Behandlung und Auftreten des Rückfalls ab. Wenn der Rückfall binnen drei bis zwölf Monate nach Ende der Erstbehandlung auftritt, ist die Prognose des Rückfalls mit nachfolgender Therapie schlechter als bei einem Rückfall, der mehr als zwölf Monate nach Ende der Erstbehandlung auftritt. Neben dem Zeitpunkt des Rückfalls sind auch die Ausmaße und Begleiterscheinungen des Rückfalls selbst von prognostischer Bedeutung. Ungünstig sind ein Rückfall mit Ausdehnung entsprechend Stadium III oder IV nach Ann Arbor, ein Hämoglobin-Wert von weniger als 10,5 g/dl bei Frauen und weniger als 12,0 g/dl bei Männern. Diese drei Kriterien oder Faktoren bestimmen nach Daten der Deutschen Hodgkin-Studiengruppe (GHSG; Internistische Onkologie) wesentlich die Prognose. Patienten, welche keines der drei Kriterien erfüllen, weisen eine rezidivfreie Vier-Jahre-Überlebensrate von 48 Prozent auf. Patienten, welche alle drei Kriterien erfüllen, weisen eine rezidivfreie Vier-Jahre-Überlebensrate von 17 Prozent auf. Patienten, die haben ebenfalls eine schlechte Prognose. Nach den Daten der GHSG beträgt die rezidivfreie Fünf-Jahre-Überlebensrate bei diesen Patienten 17 Prozent. Sofern eine Hochdosis-Chemotherapie durchgeführt wird, steigt die rezidivfreie Fünf-Jahre-Überlebensrate auf 42 Prozent. Allerdings erhalten nur 33 Prozent der Patienten mit den vorgenannten Kriterien eine Hochdosischemotherapie, da bei den verbleibenden 67 Prozent das Hodgkin-Lymphom rapide fortschreitet oder die Hochdosis-Chemotherapie mit einem extrem hohen Nebenwirkungsrisiko verbunden ist. Auch sind Patienten oftmals für eine geplante Hochdosis-Chemotherapie in einem nicht zureichenden Allgemeinzustand. Bei Kindern und Jugendlichen ist durch die Anwendung von multimodalen Therapieoptimierungsstudien die Prognose in den entwickelten Ländern exzellent. In Deutschland haben zwischen 1994 und 2003 96 Prozent aller 920 Fälle fünf Jahre überlebt, zehn Jahre nach Diagnosestellung lebten von den 920 Fällen noch 95 Prozent. Die gute Prognose nach der Initialtherapie wird durch die Langzeittoxizität der Radio-/Chemotherapie etwas getrübt: Schädigung des Herzmuskels (durch Adriamycin und Bestrahlung) und der Lunge (durch Bleomycin und Bestrahlung), Schilddrüsenfunktionsstörungen sowie Störungen der Fruchtbarkeit werden unter anderem beobachtet. Die wichtigste Spätkomplikation ist jedoch die sekundäre Entwicklung anderer Krebsformen, insbesondere eines Mammakarzinoms, Schilddrüsenkarzinoms oder einer akuten myeloischen Leukämie. Die Erkrankungsrate an solchen Zweitneoplasien liegt etwa bei 15–20 Prozent in 20 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliche Aspekte.", "content": "Der Morbus Hodgkin war nicht die erste Krebserkrankung, die entdeckt wurde, aber eine der ersten, für die wirksame Therapiemöglichkeiten entwickelt wurden. Wiederholte Verbesserungen der Therapie und deren klinische Überprüfung in Studien haben beim anfangs unheilbaren Morbus Hodgkin zu den heutigen Therapieerfolgen geführt. Marcello Malpighi beschrieb 1666 als einer der Ersten in seiner Schrift \"De viscerum structura exercitatio anatomica\" wahrscheinlich ein Hodgkin-Lymphom. Benannt wurde die Krankheit nach Thomas Hodgkin, der im Januar 1832 in seiner Arbeit \"On the morbid appearances of the Adsorbent Glands and Spleen\" verschiedene Fälle einer Krankheit, die das lymphatische System betrifft, beschrieb. 1872 und 1878 veröffentlichten Langhans und Greenfield erstmals Arbeiten zu histopathologischen Aspekten der Krankheit, die Sternberg-Reed-Zellen wurden jedoch erst 1898 von Carl Sternberg und 1902 von Dorothy Reed unabhängig voneinander beschrieben. Benannt nach Sternberg erhielt das Hodgkin-Lymphom auch den Namen \"Sternbergsche Krankheit\". Krumbhaar und Krumbhaar beobachteten 1919 erstmals, dass eine Senfgas-Vergiftung mit einer Leukopenie einhergeht. 1931 führten Adair und Mitarbeiter die ersten experimentellen Untersuchungen über den Einsatz von Senfgas (Dichloroethylsulfid) bei Krebserkrankungen durch. Im Zweiten Weltkrieg beobachtete man bei alliierten Soldaten, die nach dem Untergang des Munitionstransporters \"SS John Harvey\" (Bari, 2. Dezember 1943) Senfgas-Derivaten der N-Lost-Gruppe ausgesetzt waren, eine Suppression von Knochenmark und Lymphsystem, was in den folgenden Jahren systematisch von verschiedenen Forschern wie Goodman (1946) untersucht wurde. Diese Beobachtungen und Untersuchungen mündeten in der Entwicklung von zunächst Mechlorethamin (Mustargen), nachfolgend Cyclophosphamid (1959) und des darauf basierenden MOPP-Therapieschemas (1964), der ersten Kombinations-Polychemotherapie des Morbus Hodgkin. Der erste publizierte Einsatz von Mechlorethamin in der Behandlung des Morbus Hodgkin bei Kindern erfolgte 1952. In den folgenden Jahrzehnten wurde intensiv zu den Kombinationschemata geforscht und es wurden immer neue Therapien entwickelt, wie beispielsweise MOPP, ABVD, COPP und BEACOPP. Im April 1971 wurden bei der Konferenz in Ann Arbor, USA, wichtige Definitionen zur Diagnose und Klassifikation (Ann-Arbor-Klassifikation) festgelegt. Die \"Deutsche Hodgkin-Studiengruppe\" erforscht seit 1978 die Effektivität verschiedener Therapien in großen, multizentrischen Studien und hat dadurch wesentlich zu den aktuellen Therapieempfehlungen und der damit verbundenen Prognoseverbesserung beigetragen. 1975 gelang Milstein und Köhler erstmals die Herstellung monoklonaler Antikörper, was als maßgebliche Grundlage für heutige Antikörpertherapien 1984 mit dem Nobelpreis für Medizin honoriert wurde. Auf dieser Basis wurde in den 1990er Jahren der Antikörper Rituximab für die Therapie der Non-Hodgkin-Lymphome eingeführt, 2002 wurde ein erfolgreicher Einsatz auch bei der lymphozyten-prädominanten Form des Morbus Hodgkin nachgewiesen. Eine Pilotstudie von \"Younes et al.\" zur Therapie beim klassischen Hodgkin-Lymphom läuft seit 2003. Im Dezember 2005 veröffentlichten Mathas et al. und Knight, Robertson et al. verschiedene molekulare Mechanismen zur Entstehung der Krankheit, die vorher weitgehend unklar und lange Gegenstand intensiver Forschung gewesen waren.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Lehrbücher Leitlinien", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hodgkin-Lymphom (Synonyme sind Morbus Hodgkin, früher Lymphogranulomatose oder Lymphogranulom, auch \"Hodgkinsche Krankheit\"; englisch \"Hodgkin’s disease\", abgekürzt HD, oder \"Hodgkin’s lymphoma\", abgekürzt HL) ist ein bösartiger Tumor („malignes Granulom“) des Lymphsystems. Die Erkrankung macht sich durch schmerzlose Schwellungen von Lymphknoten bemerkbar, begleitend können sogenannte B-Symptome, wie zum Beispiel der für diese Erkrankung fast pathognomonische Alkoholschmerz, auftreten. Im mikroskopischen Gewebebild ist das Hodgkin-Lymphom (genannt auch \"Sternbergsche Krankheit\") durch das Vorkommen einer besonderen Zellart \"(Sternberg-Reed-Zellen)\" gekennzeichnet, wodurch es sich von den Non-Hodgkin-Lymphomen abgrenzt. Patienten werden mit standardisierten Therapieschemata durch eine Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung behandelt. Die Heilungsaussichten sind vor allem bei Kindern gut bis sehr gut. Die Krankheit wurde nach dem englischen Arzt Thomas Hodgkin (1798–1866) benannt, der sie 1832 zum ersten Mal beschrieb.", "tgt_summary": "霍奇金氏淋巴瘤(英语:Hodgkin's lymphoma)又称霍奇金氏病、何杰金氏病,或何杰金氏淋巴瘤,为淋巴瘤的一型,是一种淋巴细胞的癌变,症状包含发烧、夜间盗汗,以及体重减轻,常见颈部、上臂,以及鼠蹊部淋巴结肿大,患者同时也可能会感到疲惫或搔痒。 约半数的何杰金氏淋巴瘤是因EB病毒引起,其他危险因子包含家族有相关病史,或是个人曾受HIV感染。何杰金氏淋巴瘤主要分为典型(classical Hodgkin lymphoma)及结节型淋巴细胞为主型何杰金氏淋巴瘤两种,可以借由寻找淋巴结中的何杰金氏淋巴细胞协助诊断,例如李特-斯顿伯格细胞。 何杰金氏淋巴瘤可以借由化学疗法、放射线疗法,以及骨髓移植治疗,治疗的选择一般借由疾病的进展程度,以及其特性进行判断。在疾病初期,治愈率通常较高,在美国,此疾病的五年存活率约为86%,20岁以下的患者存活率更高达97%。但放疗及化疗药物可能增加日后罹患其他癌症、心血管疾病,以及肺部疾病的风险。 2015年,全球约有57.4万人罹患何杰金氏淋巴瘤,其中约2.39万人死于此病,在美国,0.2%的人在一生中的某一时间点有罹患过此一疾病此疾病最常于20至40岁之间诊断出来。何杰金氏淋巴瘤命名自英国医师汤玛士·何杰金,他于1832年首次描述了此一疾病。", "id": 205600} {"src_title": "Überhitzer", "tgt_title": "过热器", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Diesen Dampf nennt man auch Heißdampf oder Frischdampf. Die Dampftemperatur liegt oberhalb der Sättigungstemperatur (Rückkondensationspunkt). Im Falle von Wasserdampf mit einem Druck von 1,013 bar ist der Dampf dann überhitzt, wenn seine Temperatur über dem atmosphärischen Siedepunkt liegt, also über 100 °C. Bei erheblich höheren Drücken liegt die kritische Temperatur ebenfalls erheblich höher. Kesselanlagen werden mit Überhitzern ausgerüstet, wenn Arbeitsmaschinen (Dampfturbine oder Dampfmotor) angetrieben werden. Die Überhitzung beim Betrieb von Dampfturbinen dient der Erhöhung des Anlagenwirkungsgrades und vermeidet eine Schädigung der Turbinenschaufeln durch kondensierte Flüssigkeitstropfen. Zur besseren Energieausnutzung des erzeugten Dampfes werden bei Kraftwerken mit höheren Dampfdrücken ein bis zwei Zwischenüberhitzer eingebaut. Die Hochdruckturbine ist so ausgelegt, dass der Dampf hinter der Turbine eine Enthalpie aufweist, die eine geringfügige Kondensation von Wasserdampf zulässt. Der entnommene Dampf wird nunmehr im Zwischenüberhitzer (ZÜ) des Dampfkessels nochmals erhitzt und kann dann auf eine Mittel- oder Niederdruckturbine geleitet werden. Bei Anlagen mit mehrstufigen Arbeitsmaschinen (Verbundwirkung) wird auch zwischen den einzelnen Stufen eine Zwischenüberhitzung angewandt, das heißt, der Dampf wird von der ersten Stufe der Arbeitsmaschine wieder zum Kessel geführt, dort erneut aufgeheizt und zur nächsten Stufe der Arbeitsmaschine geleitet, um die Vorteile des Heißdampfes möglichst für den gesamten Prozess zur Verfügung zu haben. Überhitzer wurden erstmals um 1890 von Wilhelm Schmidt, einer Anregung Carl von Lindes folgend, ausgeführt und etablierten sich rasch in stationären Anlagen. Auch Dampflokomotiven wurden um die Jahrhundertwende mit Überhitzern ausgerüstet. Gründe für die spätere Einführung war, weil erst um die Zeit Schmiermittel aufkamen, bei denen der Flammpunkt über 350 °C lag und Stopfbuchsen aus metallenem Werkstoff für die Abdichtung der Kolbenstange zu dem Zylindergehäuse hinzukamen.", "section_level": 1}, {"title": "Überhitzer in Kraftwerken.", "content": "Es wird unterschieden zwischen \"Strahlungsüberhitzern\", die auch der Wärmestrahlung der Flamme ausgesetzt sind und \"Berührungsüberhitzern\", die nur durch den konvektiven Wärmeübergang von dem Rauchgas beheizt werden. Überhitzer werden in Wasserrohrkesseln oft als \"Schottenüberhitzer\" ausgeführt. Es handelt sich dabei um Rohranordnung mit 180°-Umlenkungen, die in einer Ebene liegen und vertikal aufgehängt sind. Die Rohrabstände sind so bemessen, dass die Verschmutzung und Brückenbildung durch Rußablagerungen zwischen den Rohren minimiert ist. Bei starkem Rußanfall müssen Rußbläser eingebaut werden, die mittels Luft oder Dampf die Verschmutzungen von den Rohren abblasen. Bei Naturumlaufkesseln wird der Nassdampf über einen Tropfenabscheider aus der Trommel entnommen und dem Überhitzer zugeführt. Der Überhitzer besteht meistens aus Teilüberhitzerflächen, die entsprechend der Strömungsrichtung des Heißdampfes nummeriert sind. Der Dampf von der Trommel wird zuerst in den Überhitzerteil 1 geleitet, der als letzter im Rauchgasweg angeordnet ist. Die weiteren Überhitzer sind in Gegenrichtung zum Rauchgasstrom – also zum heißeren Bereich hin – angeordnet. Die einzelnen Teilüberhitzer bilden somit eine Gegenstromanordnung. Der Vorteil ist eine günstigere mittlere Temperaturdifferenz zwischen Rauchgastemperatur und Heißdampftemperatur im jeweiligen Überhitzerteil. Damit wird der Wirkungsgrad durch eine bessere Ausnutzung der Rauchgasenthalpie erhöht und es wird eine Schonung der Überhitzerrohre erreicht. Aufgrund von Lastschwankungen und insbesondere durch Rußablagerungen wird der Wärmeübergang zum Überhitzer stark beeinflusst. Daher ist es notwendig, die Überhitzungstemperatur zu regeln. Bei neuen Anlagen wird dies meistens durch eine Einspritzung von Kesselspeisewasser zwischen den Teilüberhitzern erreicht, die über die Austrittstemperaturen an dem jeweiligen Überhitzer geregelt wird. Eine andere Variante ist die Heißdampfkühlung. Der Heißdampf wird dabei durch eine Rohrschlange geleitet, die im wassergefüllten Teil der Dampftrommel angeordnet ist. Das kältere Trommelwasser mit der Sattdampftemperatur kühlt somit den Heißdampf; der Wärmeinhalt bleibt im System. Im Kraftwerksbereich werden heute je nach eingesetztem Brennstoff und Größe der Anlage Dampftemperaturen von 420 bis 570 °C erreicht, die Entwicklung tendiert bei Großkraftwerken zu Dampftemperaturen von 600 °C und darüber. Jedoch vollzieht sich die Entwicklung nur in sehr kleinen Schritten, da über die Zeitstandfestigkeit der Wärmetauschermaterialien bei diesen Temperaturen und Drücken von bis zu 250 bar noch vergleichsweise wenig bekannt ist. Beim Anfahren von Dampfkesseln mit Überhitzern muss darauf geachtet werden, dass eine Mindestdampfmenge immer durch den Überhitzer zum Anfahrventil strömt, um eine Überhitzung zu vermeiden. Die Sicherheitsventile sind hinter dem Überhitzer angeordnet. Bei absperrbaren Überhitzern muss auch ein Sicherheitsventil an der Dampftrommel installiert sein. Die Sicherheitsventile werden so eingestellt, dass das Ventil hinter dem Überhitzer früher als das an der Trommel öffnet. So ist sichergestellt, dass auch beim Ansprechen der Überdruckabsicherung der Überhitzer durchströmt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Überhitzer in Dampflokomotivkesseln.", "content": "Konstruktiv ist die Überhitzereinrichtung bei später gebauten Dampflokomotiven so ausgeführt, dass der Dampf vom Dampfdom in zahlreiche U-förmig gebogene Rohre geleitet wird, die in die Rauchrohre des Dampfkessels hineinragen. Diesem \"Rauchrohrüberhitzer\" gingen Versuche mit anderen Formen der Überhitzung voraus, so dem \"Flammrohrüberhitzer\" und dem \"Rauchkammerüberhitzer\". Durch den abermaligen Kontakt mit der Hitze der Verbrennungsgase wird der Dampf auf 300 bis 400 °C erhitzt, und auch die feinen Wassertröpfchen verdampfen. Ohne weitere Druckerhöhung enthält damit der Dampf mehr Energie, zudem geht auf dem Wege zu den Zylindern kein Dampf durch Kondensation in den Rohrleitungen verloren. Zusätzlich senkt die geringere Dichte des Heißdampfes den Kohleverbrauch um etwa 20 % und den Wasserverbrauch um bis zu 45 %. Die hohen Temperaturen machen jedoch bei Kolbenmaschinen den Einsatz geeigneter Schmiermittel (Heißdampföle) erforderlich. Diese haben im Vergleich zu Ölen für den Betrieb mit Nassdampf eine höhere Viskosität und einen höheren Flammpunkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Überhitzer (oder \"Dampftrockner\") ist Teil einer Dampfkesselanlage, bei der Wasserdampf, der im Kessel erzeugt wurde, über seine Verdampfungstemperatur hinaus weiter erhitzt wird. Betreibt man mit diesem überhitzten Dampf eine Wärmekraftmaschine, so arbeitet diese Maschine effizienter (siehe Carnot-Wirkungsgrad).", "tgt_summary": "过热器是一种设备,把饱和蒸汽或湿蒸汽转化为过热蒸汽或干蒸汽。用于蒸汽涡轮发动机或者蒸汽重整工艺。蒸汽机再热锅炉生产的水蒸气,增加其热能,减低凝结水含量,从而提高了热效率。", "id": 1021094} {"src_title": "Lothar Matthäus", "tgt_title": "洛塔尔·马特乌斯", "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Matthäus wuchs in der mittelfränkischen Kleinstadt Herzogenaurach auf. Im Alter von neun Jahren begann Matthäus beim örtlichen 1. FC Herzogenaurach mit dem Fußballspielen und durchlief die Jugendabteilung des Vereins. Nach dem Ende seiner Schulzeit folgte eine Lehre zum Raumausstatter. Mit 18 Jahren wurde er deutscher A-Jugendnationalspieler.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Durchbruch in Gladbach und Sprung in die Nationalelf.", "content": "Im Sommer 1979 wurde der 18-jährige Matthäus von dem Erstligisten Borussia Mönchengladbach verpflichtet. Hier setzte er sich unter seinem Trainer und Förderer Jupp Heynckes auf Anhieb durch und schaffte den Sprung in die Stammelf im zentralen Mittelfeld. In seiner ersten Saison erreichte Matthäus mit der Mannschaft das Finale des UEFA-Pokals, das gegen Eintracht Frankfurt verloren wurde. Nationaltrainer Jupp Derwall nominierte Matthäus in den Kader für die Fußball-Europameisterschaft 1980 in Italien. Matthäus gab in dem Turnier, das die deutsche Nationalmannschaft gewann, sein Länderspieldebüt, als er am 14. Juni 1980 in Neapel beim Stand von 3:0 im Gruppenspiel gegen die Niederlande in der 73. Minute eingewechselt wurde. Der Mönchengladbacher verursachte in der 79. Minute einen Foulelfmeter; das Spiel endete mit einem knappen 3:2-Sieg. Dieser Einsatz war Matthäus’ einziger Auftritt im Turnier, auch, weil auf derselben Position Bernd Schuster als Spielmacher ein überragendes Turnier spielte. In den folgenden Jahren spielte er mit Gladbach meist im Mittelfeld der Liga und bestätigte seinen Status als Nationalspieler durch konstante Leistungen. 1982 gehörte er zum Kader der DFB-Elf bei der WM in Spanien. Obwohl Deutschland Vize-Weltmeister wurde (1:3-Niederlage im Finale gegen Italien), verlief die Endrunde für Matthäus persönlich nicht zufriedenstellend, er wurde in der Vorrunde zweimal eingewechselt und blieb die nächsten Spiele ohne Einsatz. Trainer Derwall hatte sich mit Paul Breitner ausgesöhnt, der in die Mannschaft zurückkehrte und die Rolle im zentralen Mittelfeld übernahm. 1983/84 spielte Mönchengladbach eine starke Saison, die Mannschaft erreichte am Ende den dritten Tabellenplatz und zog in das DFB-Pokalfinale ein, in dem man auf den FC Bayern München traf. Matthäus hatte inzwischen einen Vertrag bei Bayern München für die neue Saison unterschrieben und diesen Wechsel bereits vor dem Finale bekannt gegeben. Somit fand das Finale zwischen seinem alten und seinem neuen Verein statt. Im Elfmeterschießen – nach regulärer Spielzeit stand es 1:1 – verschoss er seinen Elfmeter. Auch Norbert Ringels verschoss und die Bayern gewannen den Pokal (6:7 n. E.). 1984 spielte er bei der Europameisterschaft in Frankreich sein drittes großes Turnier. Matthäus hatte sich in der Gruppenphase einen Stammplatz erkämpft, doch eine schwache deutsche Elf kam nicht über die Vorrunde hinaus. Außerdem wurde er während des Turnierverlaufs zusammen mit seinem Gladbacher Vereinskollegen Hans-Günter Bruns als erster DFB-Spieler überhaupt zu einer Geldstrafe (1000 DM) verurteilt, weil er nachts heimlich das Quartier verlassen hatte und in einer Gaststätte erkannt worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Titel und Durchbruch in der Nationalmannschaft.", "content": "Der FC Bayern München zahlte im Sommer 1984 2,4 Millionen DM Ablöse an Mönchengladbach für Matthäus. Die Erwartungen an ihn waren groß, denn die Mannschaft hatte gerade mit Karl-Heinz Rummenigge und ein Jahr zuvor mit Paul Breitner ihre Topspieler verloren. Die entstandene Lücke im Mittelfeld sollte nun Matthäus schließen. Trainer Udo Lattek formte eine neue Mannschaft und Matthäus entwickelte sich unter ihm zu einem Mittelfeldspieler von internationalem Format. Als Spielgestalter und Antreiber führte Matthäus die Mannschaft in seiner ersten Saison zur Meisterschaft 1985. 1986 wurde er erneut mit Bayern Deutscher Meister und gewann zusätzlich den DFB-Pokal. Der neue DFB-Teamchef Franz Beckenbauer übertrug Matthäus nun auch in der Nationalmannschaft mehr Verantwortung. Matthäus fuhr im Sommer 1986 als Stammspieler zur Weltmeisterschaft nach Mexiko. Dort bildete er mit dem routinierten Felix Magath ein Duo im zentralen Mittelfeld. Im Achtelfinale gegen Marokko traf Matthäus drei Minuten vor Schluss mit einem 30-Meter-Freistoß zum 1:0-Sieg. Nach Siegen über Mexiko und Frankreich zog die deutsche Mannschaft in das WM-Finale ein, in dem sie auf Argentinien traf. Matthäus wurde von Beckenbauer mit der Bewachung des argentinischen Stars Diego Maradona beauftragt. Deutschland verlor 2:3 und wurde wie 1982 Vize-Weltmeister. Mit der deutschen Meisterschaft 1987 komplettierte Matthäus den Titel-Hattrick mit den Bayern und stand im Finale des Europapokals der Landesmeister, in dem die Mannschaft mit 1:2 gegen den FC Porto verlor. Zuvor, am 25. März 1987, führte Matthäus die Nationalmannschaft zum ersten Mal als Kapitän auf das Spielfeld. Im Frühjahr 1988 gab Lothar Matthäus seinen Wechsel zu Inter Mailand bekannt. Der italienische Spitzenclub bezahlte 8,4 Millionen DM Ablöse für Matthäus. Zuvor war Matthäus bei der EM-Endrunde 1988 im eigenen Land erstmals bei einem großen Turnier Kapitän der DFB-Elf, die im Halbfinale mit 1:2 gegen die Niederlande unterlag.", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeister in Italien und auf dem Höhepunkt der Karriere.", "content": "Unter Inters Trainer Giovanni Trapattoni entwickelte sich Matthäus als Spieler und Führungspersönlichkeit weiter. In der italienischen Serie A, die damals als stärkste Liga der Welt galt, schaffte er den Sprung zum Weltstar. Am Ende seiner ersten Saison in Italien gewann er mit Inter 1989 die italienische Meisterschaft – seit neun Jahren hatte Inter keine Meisterschaft mehr geholt – und galt neben Diego Maradona als bester Spieler der Liga. Im folgenden Jahr fand die Weltmeisterschaft 1990 in Italien statt. Matthäus führte im deutschen Mittelfeld Regie und erzielte vier Tore. Deutschland erreichte zum dritten Mal nacheinander ein WM-Finale, in dem Argentinien mit 1:0 besiegt wurde. 1990 war der Höhepunkt der Karriere von Matthäus, der in diesem Jahr noch vier persönliche Auszeichnungen erhielt: Deutschlands Fußballer des Jahres, Europas Fußballer des Jahres, (inoffizieller) Weltfußballer und Weltsportler des Jahres. Auch im Verein hielt die Siegesserie an. Inter besiegte im Finale des UEFA-Pokals 1991 den AS Rom, wobei Matthäus ein Tor erzielte. Zudem wurde er zum ersten offiziellen Weltfußballer des Jahres gewählt. Einige Monate nach diesem Erfolg – Matthäus war sich mit Juventus Turin über einen Vereinswechsel einig – zog er sich am 12. April 1992 im Spiel gegen Parma einen Kreuzbandriss zu. Der DFB-Kapitän musste deshalb seine Teilnahme an der Europameisterschaft 1992 absagen, in dem Deutschland im Finale Dänemark unterlag. Inter rechnete mit seiner Rückkehr frühestens Ende des Jahres. Nach einer Operation bei Richard Steadman in Vail (Colorado) in den USA trainierte Matthäus „heimlich“ in den Bergen und arbeitete täglich mehrere Stunden für sein Comeback. Juventus Turin zog aufgrund der Verletzung sein Angebot zurück. Dafür zeigte Bayern München Interesse, und nach einem Angebot über 4,2 Millionen D-Mark Ablöse wechselte Matthäus im August 1992 wieder zum FC Bayern München. Bedingung der Zustimmung des Inter-Präsidenten Pellegrinis zu diesem Wechsel war zudem die schriftliche Erklärung Matthäus’, zukünftig für keinen anderen italienischen Verein zu spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Deutschland und Wechsel auf die Liberoposition.", "content": "Am 19. September 1992, fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss, feierte Matthäus sein Comeback in der Fußball-Bundesliga. Am 21. November erzielte er im Spiel bei Bayer 04 Leverkusen das Tor des Jahres. Die Meisterschaft 1993 wurde hinter Werder Bremen knapp verpasst. Im November 1993 wurde Lothar Matthäus deutscher Rekordnationalspieler: Mit seinem 104. Einsatz zog er an Franz Beckenbauer vorbei und hält den Rekord mit insgesamt 150 Länderspielen bis heute. Nach schwachen Darbietungen der DFB-Elf bei einer Nordamerikareise reagierte Nationaltrainer Berti Vogts auf die mäßigen Abwehrleistungen und baute sein System um. Matthäus wurde aus dem zentralen Mittelfeld zurückbeordert und spielte von nun an Libero, Andreas Möller sollte die Lücke im Mittelfeld schließen. Bald wurde Matthäus auch bei Bayern neuer Libero. Diese Umstellung zahlte sich aus, da er auch von dieser Position Einfluss auf das Spiel nehmen konnte. So schaltete er sich weiterhin in das Offensivspiel ein, indem er Angriffszüge und Konterchancen einleitete. 1994 führte Franz Beckenbauer als Interims-Coach die Bayern nach vier Jahren wieder zur deutschen Meisterschaft. Im Sommer 1994 flog Matthäus zum zweiten Mal bei einer WM als Kapitän der Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft in die USA. Deutschland wurde souverän Gruppensieger, doch war die deutsche Defensive überaus anfällig. Beim Sieg im Achtelfinale (3:2 über Belgien) musste Matthäus in der Halbzeit angeschlagen in der Kabine bleiben. Im Viertelfinale kam gegen Bulgarien das frühe Aus; Matthäus hatte seine Mannschaft zunächst per Elfmeter in Führung gebracht, ein Doppelschlag der Bulgaren bedeutete das Ausscheiden. Matthäus blieb das Verletzungspech treu: Anfang 1995 zog er sich in einem Freundschaftsspiel einen Riss der Achillessehne zu, der ihn für mehrere Monate zu einer Pause zwang. Das Fehlen ihres Abwehrchefs machte sich bei den Bayern bemerkbar, für die die Saison 1994/95 enttäuschend verlief. Ende 1995 kehrte Matthäus wieder zurück, wobei einige Kritiker vermuteten, mit nun schon 34 Jahren werde er nach dieser zweiten schweren Verletzung nicht mehr seine Topform erreichen. Doch Matthäus kämpfte sich zurück und fand zu alter Leistungsstärke. 1996 besiegten die Bayern Girondins Bordeaux in den Finalspielen des UEFA-Pokals und Matthäus gewann diesen Wettbewerb somit zum zweiten Mal. Da Matthäus aus der Nationalmannschaft nicht zurückgetreten war, rechnete man mit seiner Nominierung für die EM 1996. Doch er hatte sich mit Bundestrainer Vogts überworfen, dessen engster Vertrauter in der Mannschaft inzwischen Kapitän Jürgen Klinsmann war. Zwischen Matthäus und Klinsmann, die zu dieser Zeit bei Bayern München – wie schon vorher bei Inter Mailand – im selben Verein spielten, herrschte eine Konfliktsituation. Im Sommer 1996 veröffentlichte Matthäus in der \"Bild\" ein „geheimes Tagebuch“, in dem er Interna aus der Mannschaft des FC Bayern, insbesondere von Klinsmann, öffentlich machte. Dies führte zu seiner Absetzung als Kapitän des FC Bayern München. Unbeeindruckt von der Kritik an seiner Person knüpfte Matthäus in den folgenden Jahren wieder an sein Leistungsniveau an. 1997 gewann er unter Trainer Trapattoni seine fünfte Meisterschaft. Nach der verletzungsbedingten Absage von Matthias Sammer für die WM 1998 und einer Kampagne der Bild-Zeitung zugunsten von Matthäus holte Berti Vogts ihn kurz vor dem Turnier in den DFB-Kader zurück. Er bestritt zum ersten Mal seit fast dreieinhalb Jahren wieder ein Länderspiel.", "section_level": 2}, {"title": "Fünfte WM-Teilnahme und langsamer Karriereausklang.", "content": "Mit 37 Jahren nahm Matthäus bei der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich zum fünften und letzten Mal an einer WM teil. Als Matthäus im zweiten Gruppenspiel nach dem 0:2-Rückstand gegen Jugoslawien in der Halbzeit eingewechselt wurde, kam die deutsche Elf noch zu einem 2:2-Unentschieden. Gegen den Iran stand er in der Anfangself und Deutschland gewann die Gruppe. Im Achtelfinale gegen Mexiko spielte Matthäus wieder Libero. Deutschland erreichte das Viertelfinale, in dem man von der Überraschungsmannschaft aus Kroatien mit 0:3 aus dem Turnier geworfen wurde. Es war Matthäus’ letztes WM-Spiel, wobei er mit seinem 25. Einsatz einen neuen und bis heute gültigen Weltrekord aufstellte. Im selben Jahr übernahm Erich Ribbeck den Posten des Bundestrainers und überredete Matthäus, seine Karriere in der Nationalmannschaft fortzusetzen. Mit Ottmar Hitzfeld hatte auch im Verein ein neuer Trainer die Regie übernommen, der ebenfalls auf den Routinier setzte. Matthäus spielte im Alter von 38 Jahren eine Saison auf hohem Niveau und wurde 1999 zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt, während die Bayern den Meistertitel errangen. Einen Schock erlebten die Bayern, als sie im Finale der UEFA Champions League nach einer 1:0-Führung in letzter Sekunde gegen Manchester United 1:2 unterlagen. Matthäus hatte sich ob des sicher geglaubten Sieges kurz vor Schluss auswechseln lassen. Zum zweiten Mal in seiner Karriere blieb ihm ein Erfolg in Europas Königsklasse verwehrt. Sein letztes Pflichtspiel für die Bayern absolvierte er am 8. März 2000 im Champions-League-Spiel gegen Real Madrid, das mit 4:1 gewonnen wurde. Danach wechselte er in die Major League Soccer zu den New York Metro Stars. Dort spielte er von März bis September 2000 und erreichte mit der Mannschaft die Play-off-Spiele. Matthäus wurde von Trainer Ribbeck in das Aufgebot für die EM 2000 berufen. Er gab gleichzeitig bekannt, nach dem Turnier aus der Nationalmannschaft auszuscheiden. Nach dem schlechten Abschneiden der deutschen Elf – sie schied in der Vorrunde aus – wurde Matthäus in der Presse stark kritisiert, der Wechsel in die USA sei ein Fehler gewesen, dort habe er stark abgebaut. Das letzte Gruppenspiel gegen Portugal, das 0:3 verloren wurde, war sein letztes von insgesamt 150 Länderspielen. Damit war er über 20 Jahre, so lange wie kein anderer deutscher Nationalspieler, in der Nationalmannschaft aktiv und hat als bisher einziger deutscher Nationalspieler an fünf Weltmeisterschaften teilgenommen. Sein Rekord bezüglich der Zeitspanne als Nationalspieler wurde 2010 von Jari Litmanen übertroffen, der 21 Jahre für Finnland spielte. 2001 begann Matthäus beim SK Rapid Wien eine Karriere als Trainer. Vier Jahre später, am 13. Mai 2005, trat er nochmals für ein Spiel für den 1. FC Lokomotive Leipzig im Stadtpokal-Halbfinale an. Im Alter von 57 Jahren bestritt Matthäus am 13. Mai 2018 ein Punktspiel für seinen Jugendverein 1. FC Herzogenaurach, der am vorletzten Spieltag bereits als Meister der siebtklassigen Bezirksliga Mittelfranken Nord feststand. Beim 3:0-Sieg gegen die SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf wurde er nach 50 Spielminuten ausgewechselt. Es sei immer sein Wunsch gewesen, sein letztes Pflichtspiel für seinen Jugendverein zu machen.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "Seit der Saison 2001/02 war Matthäus bei mehreren Mannschaften als Trainer tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Rapid Wien.", "content": "Seine erste Station war der SK Rapid Wien (6. September 2001 bis 10. Mai 2002). Mit den Wienern erreichte er den achten Tabellenplatz – die schlechteste Platzierung seit der Einführung der österreichischen Meisterschaft 1911 für den Verein. Anschließend wurde er wegen öffentlicher vereinsschädigender Aussagen entlassen, ohne dass sein restliches Gehalt ausgezahlt wurde. Ein Versuch von Matthäus, das Gehalt und zusätzliche Gelder vom Verein wegen Rufschädigung einzuklagen (insgesamt ca. 2 Mio. Euro), schlug fehl.", "section_level": 2}, {"title": "Partizan Belgrad.", "content": "Seine nächste Trainerstation war Partizan (22. Dezember 2002 bis 13. Dezember 2003). Die Belgrader führte er zur Meisterschaft in Serbien-Montenegro und schaffte anschließend mit der Mannschaft auch die Qualifikation zur Champions League (u. a. über Newcastle United).", "section_level": 2}, {"title": "Nationaltrainer von Ungarn.", "content": "Vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2005 war Matthäus Nationaltrainer der ungarischen Fußballnationalmannschaft. In dieser Zeit konnte Matthäus einen Achtungserfolg erzielen, als Ungarn die DFB-Auswahl in einem Länderspiel anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des WM-Endspiels von 1954 in Bern am 6. Juni 2004 in Kaiserslautern mit 2:0 bezwang. Die Qualifikation für die WM 2006 in Deutschland wurde nach einem vierten Platz in der Qualifikationsgruppe verfehlt. 2005 war Matthäus für den TV-Sender RTL II als Trainer der Amateurmannschaft Borussia Banana tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Athletico Paranaense in Brasilien.", "content": "Ab Februar 2006 trainierte er kurzzeitig den brasilianischen Erstligaverein Athletico Paranaense in Curitiba und verkündete nach nur etwas mehr als einem Monat aus familiären Gründen während eines Heimaturlaubs in Europa seinen Rücktritt. Kurz zuvor hatte Matthäus aufgrund einer Schiedsrichterbeleidigung eine 30-tägige Sperre hinnehmen müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Red Bull Salzburg.", "content": "Im Mai 2006 unterschrieb er einen Vertrag beim FC Red Bull Salzburg und war als Co-Trainer an der Seite von Giovanni Trapattoni tätig, bis der Vorstand die Zusammenarbeit am 12. Juni 2007 wegen „unterschiedlicher Auffassungen“ beendete.", "section_level": 2}, {"title": "Maccabi Netanja in Israel.", "content": "Mitte April 2008 unterschrieb Matthäus einen Zweijahresvertrag beim israelischen Erstligisten Maccabi Netanja. Er trat seine neue Trainerstelle im Juli 2008 an. Ende April 2009 gab Maccabi Netanja bekannt, dass der bis 2010 datierte Vertrag mit Lothar Matthäus zum Saisonende aufgelöst werde. Grund hierfür war nach offiziellen Angaben die wirtschaftliche Situation des Vereins. Maccabi Netanja belegte in der Saison 2008/09 den vierten Tabellenplatz. Im Juni 2009 wurde Matthäus vom ungarischen Verein FC Fehérvár umworben, der ihm einen Zweijahresvertrag mit Option auf ein drittes Jahr anbot, im Oktober 2009 vom argentinischen Club Racing Club Avellaneda. Matthäus konnte sich aber mit keinem der Vereine auf einen Vertrag einigen. Nach dem frühen Scheitern der kamerunischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 war Matthäus als Nachfolger für den zurückgetretenen Nationaltrainer Paul Le Guen in der engeren Auswahl. Der Verband sah aber von einer Verpflichtung ab.", "section_level": 2}, {"title": "Nationaltrainer von Bulgarien.", "content": "Im September 2010 übernahm Matthäus als Nachfolger von Stanimir Stoilow die bulgarische Nationalmannschaft. Er erhielt einen Einjahresvertrag mit einer Option für zwei weitere Jahre. Matthäus betreute Bulgarien erstmals beim EM-Qualifikationsspiel am 8. Oktober 2010 gegen Wales, das Bulgarien 1:0 gewann. Nachdem Bulgarien in der Qualifikationsgruppe den letzten Platz belegte und die EM-Qualifikation verpasste, wurde Matthäus am 19. September 2011 entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeit als Kolumnist und TV-Experte.", "content": "Neben und zwischen seinen Trainer-Engagements arbeitet Matthäus als regelmäßiger Kolumnist für \"Sport Bild\" (seit 2001) und ist weltweit als TV-Experte tätig (für den Bezahlsender Premiere vor allem bei den Weltmeisterschaften 2002 und 2006, für das ZDF bei der EM 2004, für Eurosport bei der EM 2008, für den arabischen Fernsehsender Al Jazeera bei der WM 2010 und WM 2014 und für Das Erste bei der EM 2012). Bei der EM 2016 in Frankreich hatte Matthäus das Turnier für den englischen Sender ITV kommentiert sowie als Experte für türkische und chinesische Medien-Plattformen gearbeitet. Seit Beginn der Bundesliga-Saison 2012/13 ist er als Experte beim Pay-TV-Sender Sky Deutschland u. a. beim wöchentlichen Topspiel der Woche tätig. Als solcher ist er seit der Bundesliga-Saison 2018/19 fester Experte in der Fußball-Talkshow \"Wontorra – der Fußball-Talk\" auf Sky Sport News HD. In England verfasst Matthäus eine wöchentliche Taktik-Kolumne in der Zeitung The Sun. Matthäus hat 2017 den Deutschen Sportjournalistenpreis als meistzitierter Fußballexperte erhalten. Darüber hinaus wurde er am 26. Mai 2017 offiziell in die Hall of Fame der Stiftung Deutsche Sporthilfe aufgenommen. Die Laudatio bei der Aufnahmezeremonie hielt Franz Beckenbauer.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehen.", "content": "Matthäus heiratete fünf Frauen und hat vier Kinder. Matthäus hat seinen Hauptwohnsitz in Budapest.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehauftritte.", "content": "Mit Joanna Tuczyńska zusammen hatte Matthäus im März 2012 eine Gastrolle in der Fernsehserie \"Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei,\" in der er sich selbst spielte. Im Frühjahr 2012 ließ sich Matthäus von einem Kamerateam des deutschen Fernsehsenders VOX begleiten, das die sechsteilige Personality-Doku \"Lothar – immer am Ball\" drehte, die ab 24. Juni 2012 ausgestrahlt wurde. jeweils mit dem FC Bayern München", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Juli 2018 traf sich Matthäus im Rahmen der WM 2018 in Russland mit dem umstrittenen russischen Präsidenten Wladimir Putin, was in einigen Medien Kritik auslöste. Matthäus verteidigte sein Treffen mit Putin allerdings, ihm sei es um die WM und nicht um Politik gegangen. Zudem erklärte Matthäus: „Sport verbindet Menschen aus unterschiedlichsten Ländern und Kulturen und kann helfen, Brücken zu bauen und Dialoge zu fördern. Das ist besser als Abschottung, Boykott und nicht mehr miteinander zu sprechen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Lothar Herbert Matthäus (* 21. März 1961 in Erlangen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer sowie -experte im Fernsehen.", "tgt_summary": "洛塔尔·马特乌斯(,1961年-3月21日)出生于巴伐利亚的埃尔朗根,前德国足球运动员,曾在1990年以队长身份带领德国国家队赢得世界杯,被评选为当年度世界杯银球,欧洲足球先生和德国足球先生。一年后,他被评选为首位世界足球先生(也是该奖项至今唯一一位德国籍得主)。世界足坛史上最佳德国巨星之一。2004年,他位列球王比利评选的125位最出色的在世球星(FIFA 100)中。", "id": 608325} {"src_title": "Emissionsrechtehandel", "tgt_title": "排污交易", "src_document": [{"title": "Theoretische Grundlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundidee.", "content": "Die Grundidee für den Emissionsrechtehandel wurde 1966 von Thomas Crocker, einem Ökonomie-Doktoranden an der University of Wisconsin–Milwaukee erdacht. Er argumentierte, dass Selbstorganisation durch Handel zu den besten Resultaten für alle Akteure führen würde. J. H. Dales schlug in seinem Buch \"Pollution, Property and Prices\" vor, einen Markt für Verschmutzungsrechte einzurichten, um Gewässerverschmutzung durch Industrieabwässer zu begrenzen. Dafür muss zuerst eine Obergrenze für bestimmte Emissionen (z. B. Kohlenstoffdioxid, Schwefeldioxid, Stickoxid) innerhalb eines konkreten Gebiets (regional, national, international) und eines konkreten Zeitraums (z. B. Kalenderjahr) politisch festgelegt werden. Dann werden, entsprechend dieser Obergrenze, sogenannte Umweltzertifikate ausgegeben, die zur Emission einer bestimmten Menge berechtigen. Wird z. B. für eine bestimmte Region eine Obergrenze von 100 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid innerhalb eines Jahres festgelegt, so werden Zertifikate ausgegeben, die insgesamt zur Emission von 100 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid berechtigen. Diese Obergrenze kann in den folgenden Jahren schrittweise gesenkt werden. Da diese Zertifikate frei handelbar sind, wird der Preis für diese Zertifikate durch die Nachfrage bestimmt. Emissionen, die ohne Emissionsrecht erfolgen, werden mit einer Strafe belegt. Im englischen Sprachgebrauch spricht man auch von \"cap and trade\". Der entscheidende Vorteil dieser marktorientierten Lösung besteht darin, dass nicht jeder Akteur die gleiche Menge an Verschmutzung einsparen muss. Ausschlaggebend ist nur das Gesamtergebnis aller Akteure. Es besteht ein Anreiz für diejenigen Akteure, denen die Einsparung besonders leicht fällt (welche die geringsten Reduktionskosten haben), ihre Emissionen am stärksten zu reduzieren. Oder anders ausgedrückt: Es können durch den Handel diejenigen Akteure mit den geringsten Reduktionskosten die Emissionsreduktion jener Betriebe übernehmen, für welche die Reduktion sehr teuer wäre. Im Ergebnis bedeutet dies, dass unter der Annahme vollständiger Konkurrenz eine gewünschte Reduktionsmenge kosteneffizient erzielt werden kann (ökonomisches Minimalprinzip). Der Emissionshandel ist dabei aus Sicht der ökonomischen Theorie ebenso kosteneffizient wie eine Umweltabgabe. Er ist in der Regel deutlich effizienter als ordnungsrechtliche oder planerische Instrumente der Umweltpolitik, denn der Staat hat in der Regel nicht die notwendigen Informationen über Vermeidungskosten der Unternehmen, um ordnungsrechtliche Eingriffe in optimaler Höhe vorzunehmen. Im Fall des Emissionshandels benötigt er diese Informationen nicht. Durch den Emissionsrechtehandel können die Marktpreise für bestimmte Produkte steigen. Dadurch erhalten die Verbraucher entsprechende Signale zum sparsamen Umgang mit umweltschädigenden Produkten.", "section_level": 2}, {"title": "Einordnung des Emissionsrechtehandels in das umweltpolitische Instrumentarium.", "content": "Der Emissionsrechtehandel wird zu den marktwirtschaftlichen Instrumenten der Umweltpolitik gezählt. Marktwirtschaftliche Instrumente können in Preis- und Mengenlösungen unterschieden werden. Zu den \"Preislösungen\" werden Umweltabgaben (z. B. die Pigou-Steuer oder die Ökosteuer) gezählt. Der Beitrag der Abgabe zur Preisentwicklung ist für die Marktteilnehmer im Idealfall langfristig vorhersehbar. Grundproblem bei diesen Instrumenten ist, dass die Lenkungswirkung im Hinblick auf das Umweltziel schwer vorauszusagen ist. Eine zu niedrige Steuer verpasst das Umweltziel, eine zu hohe führt zu unnötig hohen Vermeidungsaufwänden. Der Emissionsrechtehandel wird zu den \"Mengenlösungen\" gezählt, weil die Regierung hier eine konkrete Menge für eine bestimmte Emission vorgibt. Dadurch entfällt die problematische Festlegung der Höhe des Steuersatzes, und der Gesetzgeber kann das Umweltziel direkt beeinflussen. Man spricht daher auch von einer hohen \"ökologischen Treffsicherheit\" des Emissionsrechtehandels. Jedoch sind die Preisentwicklung und damit die Belastung von Unternehmen und Verbrauchern schwierig zu prognostizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgabe der Zertifikate.", "content": "Die Ausgabe der Zertifikate kann grundsätzlich in zwei Formen unterschieden werden: Bei der Zuteilung durch die Regierung wird politisch festgelegt, wer wie viele Zertifikate erhält. Diese Form der Ausgabe realisiert einen Bestandsschutz: Unternehmen werden nicht einem Preisschock ausgesetzt, indem sie von einem Tag auf den anderen für einen neuen Produktionsfaktor zahlen müssen. Orientiert sich die Anzahl zugeteilter Zertifikate an der Emissionshöhe vor Zuteilung, dann besteht für Unternehmen jedoch kein Anreiz, noch vor Zuteilung ihre Emissionen zu vermindern, sondern im Gegenteil besonders viel zu emittieren. Außerdem besteht das Risiko, dass politisch einflussreiche Interessengruppen begünstigt werden. So können zum Beispiel im Rahmen eines internationalen Emissionsrechtehandels, bei dem es darum geht, Schadstoffemissionen mit globalen Auswirkungen (zum Beispiel Treibhausgase) auf die teilnehmenden Staaten zu verteilen, die Zertifikate entsprechend der Einwohnerzahl zugeteilt werden. Staaten mit einem hohen Verbrauch an fossiler Energie müssten dann Zertifikate bei Staaten mit geringem Energieverbrauch nachkaufen. Wirtschaftlich schwach entwickelte Staaten, die in der Regel einen verhältnismäßig geringen Energieverbrauch haben, können so zusätzliche Einnahmen erzielen. Diese Ausgabeform ist aufkommensneutral. Gibt es keine objektiven Kriterien für eine Zuteilung durch die Regierung, ist es sinnvoll, die Zertifikate zu versteigern. Die Zertifikate werden bereits bei der Erstauktion an die Unternehmen gehen, die damit den höchsten Nutzen erzielen. Der Staat generiert mit der Auktion zusätzliche Einnahmen und kann diese einsetzen, um zum Beispiel aus steigenden Preisen herrührende soziale Härten oder Nachteile im internationalen Wettbewerb auszugleichen oder um den Produktionsfaktor Arbeit zu entlasten. Dadurch sind weitere Effizienzsteigerungen möglich. Sowohl für die „Versteigerung“ als auch für den Handel bieten sich als Marktmechanismus z. B. Börsen an. Damit einher geht freilich, dass auch spekulative Geschäfte möglich werden. In der Bundesrepublik Deutschland ist die Deutsche Emissionshandelsstelle zuständig für den Verkauf und die Zuteilung von Zertifikaten.", "section_level": 2}, {"title": "Emissionsrechtehandel bei Treibhausgasen.", "content": "Mit Beginn der ersten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls gab es zwei große Handelssysteme für Treibhausgase: Den im Kyoto-Protokoll vereinbarten bilateralen Handel zwischen Annex-I-Staaten sowie innerhalb Europas den EU-Emissionshandel für Unternehmen. Bis 2017 gab es 21 verschiedene Handelssysteme in 35 Staaten. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass viele Schadstoffe nicht nur lokal wirken, sondern großräumig, so dass die Minderung von Emissionen nur über große geographische Räume betrachtet und bewertet werden kann. Die vom Menschen verursachten Emissionen von Treibhausgasen, also Gasen, die zu einer weiteren Erwärmung der Erdatmosphäre beitragen, sollen weltweit reduziert werden. Damit soll die globale Erwärmung aufgehalten bzw. deren Fortschreiten abgebremst werden. Kohlenstoffdioxid (CO) ist das Treibhausgas mit der mengenmäßig größten Emission. Einige andere Gase sind trotz sehr geringer Emissionsmengen für den Treibhauseffekt von Bedeutung. Die Bemessung dieses Anteils geschieht mit Hilfe des Treibhauspotentials (engl.: Global warming potential – GWP). Dieser Wert gibt an, wie groß der jeweilige Beitrag eines Gases zum Treibhauseffekt in CO-Äquivalenten ist. Meist wird das Treibhauspotential auf 1 kg Gas und einen Betrachtungszeitraum von 100 Jahren bezogen. Das Treibhauspotential von beispielsweise 1 kg Methan entspricht dem von 25 kg CO. Distickstoffoxid ist 298-mal und Schwefelhexafluorid SF sogar 22.800-mal so klimaschädlich wie CO. Deswegen wurde im Kyoto-Protokoll, das die Bestimmungen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen konkretisiert, vereinbart, wie viele dieser klimawirksamen Gase einzelne Länder bzw. Ländergruppen emittieren dürfen und zu welchen Minderungsschritten innerhalb eines bestimmten Zeitplanes sie sich verpflichten. Mit dem herkömmlichen Instrumentarium (in Deutschland das Bundes-Immissionsschutzgesetz) wären solche mengenmäßigen Ziele kaum oder nur unter großen Schwierigkeiten zu erreichen. Theoretisch könnten die Verwaltungsbehörden jedem Unternehmen auf Antrag eine Erlaubnis für die Emission bestimmter Mengen klimawirksamer Gase erteilen. Neben rechtlichen Problemen, die eine solche Vorgehensweise hätte, spricht vor allem die Überlegung dagegen, dass die Minderung von Emissionen klimawirksamer Gase je nach Branche bzw. je nach industrieller Technik sehr unterschiedliche Kosten verursacht. Wer zu welchen Kosten wie viel Emissionen vermeiden kann, wissen jedoch die Unternehmen selbst sehr viel besser, weil sie ihre eigene Technik, ihre eigenen Prozesse und deren Weiterentwicklungsmöglichkeiten kennen.", "section_level": 1}, {"title": "Handelssysteme in der Praxis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Handelssysteme.", "content": "Als Vorbereitung auf das ETS (Emissions Trading System der EU) wurden in Großbritannien und Dänemark für einige Jahre kleinere Handelssysteme etabliert.", "section_level": 2}, {"title": "Zukünftige Handelssysteme.", "content": "Um auch die Emissionen der privaten Verbraucher zu erfassen, werden unter dem Stichwort „Personal carbon trading“ weitere Systeme diskutiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "In einer Befragung amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler, die in Unternehmen, beim Staat und in Hochschulen tätig waren, stimmten um 1990 78 Prozent der Befragten der These zu, dass marktwirtschaftliche Instrumente wie Steuern und Emissionszertifikate einen besseren Ansatz für die Beschränkung von Emissionen bilden als die ordnungsrechtliche Festlegung von Schadstoffobergrenzen. Als positiv wurde bewertet, dass sich der Emissionsrechtehandel administrativ verhältnismäßig einfach abwickeln lasse und dennoch effizient sei. Ein Ziel werde vorgegeben und nicht der (möglicherweise ineffiziente) Weg zum Ziel festgelegt. Auf diese Weise entstehe technischer Fortschritt hin zur besten Lösung. Der deutsche Sachverständigenrat für Umweltfragen sieht den Emissionsrechtehandel als mögliches zentrales Element einer langfristigen Klimaschutzstrategie. Die Attraktivität dieser Idee liege in der Einfachheit des Systems. Es werde lediglich ein globales Emissionsminderungsziel festgelegt, die einzelwirtschaftliche Steuerung werde dem Marktmechanismus überlassen. Dadurch werde das politisch vorgegebene Umweltziel zu den gesamtwirtschaftlich minimalen Kosten erreicht (sogenannte statische Effizienz). Im Gegensatz zu einzelwirtschaftlichen Standards gebe der Emissionsrechtehandel darüber hinaus einen ständigen Anreiz, durch Mengenanpassungen und technischen Fortschritt Emissionen zu reduzieren (sogenannte dynamische Effizienz). Der Sachverständigenrat kritisiert jedoch die konkrete gesetzliche Ausgestaltung der Emissionrechte-Allokation im Nationalen Allokationsplan I. Laut dem Politologen Elmar Altvater ist der Emissionsrechtehandel eine „juristische Konstruktion“, wonach die Verschmutzung der Atmosphäre zu einem Recht erhoben wird; der Verzicht darauf zieht eine Inwertsetzung nach sich. Diese juristische Form der Inwertsetzung widerspreche der klassischen politischen Theorie, der zufolge die Arbeit den Erwerb von Eigentumsrechten ermögliche. Hans-Werner Sinn vom Ifo Institut unterstützt die Forderung vieler Umweltökonomen nach einem weltweiten Handel mit Emissionszertifikaten für Kohlenstoffdioxid. Er weist jedoch darauf hin, dass die Einführung eines solchen Systems rasch und global abgestimmt erfolgen muss und sich alle Länder daran beteiligen müssen. Eine einseitige Vorgehensweise mit der Hoffnung, alle Länder irgendwann in das System einzubinden, wie sie derzeit von der EU verfolgt wird, könne aufgrund der Reaktion der Angebotsseite mit fortschreitender Zeit einen immer stärker werdenden komparativen Preissenkungseffekt erzeugen. Dies könne sogar zu einer Beschleunigung des weltweiten Schadstoffausstoßes führen.", "section_level": 1}, {"title": "Verknüpfung von Emissionshandelssystemen.", "content": "Verschiedene regionale Emissionshandelssysteme können sich verknüpfen (englisch \"\"), indem sie Emissionsgutschriften des anderen Systems für ihre Reduktionsverpflichtungen anerkennen. Dieses Verknüpfen von Emissionshandelssystemen schafft einen größeren Kohlenstoffmarkt; insgesamt kann es Kosten reduzieren und die Liquidität und Stabilität des Marktes verbessern. Wenn es bestehende Steuern oder Subventionen gibt oder Akteure Marktmacht ausüben, kann die Wirksamkeit der Handelssystemverknüpfung sinken, sie kann sich sogar unter Umständen in das Gegenteil verkehren (Theorie des Zweitbesten). Die Verknüpfung hat auch einen symbolischen Wert, da sie eine gemeinsame Anstrengung, Treibhausgase zu reduzieren, demonstriert. Einige Autoren argumentieren, dass das Verknüpfen Startpunkt für die Entwicklung einer neuen internationalen „Bottom–up“-Klimapolitikarchitektur sein kann, indem verschiedene Einzelsysteme sich weltweit zusammenschließen. Elemente eines Handelssystem können sich „ansteckend“ auf andere auswirken: Ein Höchstpreis in einem System greift auch in jedem verknüpften, selbst wenn dort keiner vorgesehen ist. Preisschocks in einem der beteiligten Märkte wirken sich nach der Verknüpfung auch in anderen Märkten aus. Die „Qualität“ der Emissionsrechte kann sinken. Zum Beispiel kamen nach dem Zusammenschluss des europäischen Emissionshandelssystems mit dem Offset-Markt aus dem Clean Development Mechanism Zertifikate aus Projekten auf den Markt, die keine zusätzlichen Emissionsminderungen bewirkt hatten. Bei der Verknüpfung der Emissionshandelssysteme von Kalifornien und Québec 2014 importierte Québec auch Schlupflöcher des kalifornischen Systems. Daneben besteht aber die Chance, dass die Aussicht auf eine Verknüpfung dazu führt, schwache Handelssysteme zu verbessern, um sie an höhere Standards eines Partners anzugleichen. Mit der Verknüpfung sinkt die Flexibilität der Partner. Einerseits trägt dies dazu bei, dass Unternehmen langfristige, stabile Erwartungen über künftige Emissionsreduktionen und Preise bilden. Andererseits besteht die Gefahr, dass sich Design-Fehler kaum noch beheben lassen, wenn die Partner sich nicht auf eine Reform einigen können. Einzelne Teilnehmer verlieren die Möglichkeit, unabhängig zu agieren, zum Beispiel bei ökonomischen Krisen das Verschieben von Emissionsrechten zwischen Handelsperioden zuzulassen. Die International Carbon Action Partnership (ICAP) verbindet regionale, nationale und subnationale Regierungen und öffentliche Behörden aus der ganzen Welt, um wichtige Aspekte der Ausgestaltung von Emissionshandelssystemen und den Weg zu einem globalen Kohlenstoffmarkt zu diskutieren. 30 nationale und subnationale Jurisdiktionen sind ICAP seit dem Start im Jahr 2007 beigetreten.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Literatur, die sich überwiegend mit dem EU-Emissionshandel beschäftigt ist hier aufgelistet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Emissionsrechtehandel, kurz \"Emissionshandel\" oder auch \"Handel mit Emissionszertifikaten\", ist ein Instrument der Umweltpolitik mit dem Ziel, Schadstoffemissionen mit möglichst geringen volkswirtschaftlichen Kosten zu verringern. In der Europäischen Union wurde der EU-Emissionshandel für Kohlenstoffdioxidemission 2005 gesetzlich eingeführt, wobei die Vorstellung des Emissionshandels bereits 1968 von John Harkness Dales (1920–2007) entwickelt worden ist.", "tgt_summary": "排污交易是一种以「奖励」形式的经济诱因,鼓励私人企业致力减排的,控制污染经济工具和政府行政门径;以达致减少排放污染物目标。 仍发展中的减低排放温室气体的碳排放计划,可令参与公司及人士产生可交易的碳排放牌照。 京都议定书内清洁发展机制(CDM)可提供这方面的排放指标规定。在不影响科技与经济发展的同时, 排污交易可以有弹性的减少污染排放量。", "id": 1398077} {"src_title": "Dejima", "tgt_title": "出島", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Aufgeschüttet von einheimischen Kaufleuten in den Jahren 1634 bis 1636 sollte Dejima die in der Stadt verstreut lebenden „Südbarbaren“ (Nambanjin) aufnehmen. Doch nach deren Ausweisung lag die Insel brach. Da mit dem Ausbleiben der portugiesischen Handelsschiffe auch die lokale Wirtschaft in eine Krise geriet, setzte die Zentralregierung in Edo die Niederländische Ostindien-Kompanie (\"Verenigde Oostindische Compagnie\" oder \"VOC\") unter Druck, bis diese ihre Handelsstation in Hirado 1640/41 hierher verlegte. Die Grundstücke waren Privatbesitz jener Kaufleute, die das Kapital für die Landgewinnung aufgebracht hatten. Die Kompanie entrichtete für die Nutzung eine jährliche Pacht und musste sich um den Erhalt der Gebäude kümmern. Seit 1672 war Dejima ein Stadtviertel von Nagasaki, weshalb es auch hier einen japanischen Stadtteilsvorsteher (jap. \"otona\") gab. Für die Sicherheit und Überwachung der Insel war der Gouverneur der reichsunmittelbaren Domäne Nagasaki verantwortlich. Das japanische Dienstpersonal wurde von der Kompanie entlohnt, war aber durch einen Eid zur Einhaltung vielerlei Vorschriften des Gouverneurs verpflichtet. Für die Verständigung sorgten japanische Dolmetscher; die Ausbildung europäischer Sprachmittler blieb bis ins 19. Jahrhundert verboten. Niedere Dienstränge der VOC durften bisweilen mehrere Jahre auf Dejima leben, die Leiter (ndl. \"opperhoofden\") jedoch mussten nach einem Jahr ausgewechselt werden. Sie trafen mit einem der Schiffe der Ostindien-Kompanie im Sommer ein und traten ihren Dienst bei der Abreise ihres Vorgängers, gewöhnlich im November, an. Diese von den Japanern \"kapitan\" (portug. \"capitão\") genannten Leiter waren verpflichtet, einmal jährlich (nach 1790 nur noch alle vier Jahre) nach Edo zu reisen, um durch eine Reverenzerweisung im Schloss die Dankbarkeit der Kompanie für die Genehmigung ihres Handels in Japan zum Ausdruck zu bringen. An dieser Hofreise nach Edo durfte der Arzt der Handelsstation teilnehmen, der sowohl von hochgestellten Patienten als auch von japanischen Kollegen sehr geschätzt wurde. Als (temporäre) Bewohner eines Stadtviertels durften die Europäer, unter Aufsicht zahlreicher japanischer Beamter, zudem die jährliche Festlichkeit zu Ehren der Schutzgottheit Nagasakis im Suwa-Schrein (\"Suwa jinja\") besuchen. Ansonsten blieben die Angestellten der VOC auf die Insel Dejima beschränkt. Der Zugang wurde reglementiert und kontrolliert. Das enge Zusammenleben und die gegenseitige Abhängigkeit machten es jedoch möglich, dass sich neben dem offiziellen Handel ein reger Privathandel und Schmuggel ausbreitete. Dieser wurde gewöhnlich geduldet. Persönliche Wünsche hochrangiger Persönlichkeiten in Edo wurden so rasch wie möglich erfüllt, da derartige Gefälligkeiten das Umfeld des offiziellen Handels verbesserte. So gelangten über Dejima bis ins 19. Jahrhundert zahlreiche westliche Bücher, Instrumente, Arzneimittel und Informationen ins Land, die den Aufschwung einer sogenannten Hollandkunde (\"rangaku\") stimulierten und die Grundlage für die rasche Modernisierung Japans nach 1868 bildeten. Auf niederländischen Schiffen wurden andererseits immer wieder japanische Objekte, Bücher, Karten usw. ausgeführt, welche den Kenntnisstand der Europäer anhoben. Während der Koalitionskriege wehte die niederländische Flagge weltweit nur noch in Nagasaki. Einige der auf Dejima stationierten Chirurgen und Ärzte wie Caspar Schamberger, Engelbert Kaempfer, Carl Peter Thunberg oder Philipp Franz von Siebold übten einen großen Einfluss auf die Entwicklung der japanischen Medizin aus. Engelbert Kaempfer, Carl Peter Thunberg, Philipp Franz von Siebold, George Meister, aber auch Faktoreileiter wie Andreas Cleyer, Isaac Titsingh, Hendrik Doeff oder Jan Cock Blomhoff betrieben während ihres Aufenthalts intensive landeskundliche Studien und trugen über ihre Publikationen und Sammlungen zum europäischen Verständnis Japans im sogenannten Zeitalter des Landesabschlusses (\"sakoku\") bei. Viele der frühen Informationen über die Akupunktur und Moxibustion wurden von Willem ten Rhijne und anderen Ärzten dieser Handelsniederlassung nach Europa vermittelt. Nach der Öffnung Japans in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging Dejima im Zuge der Neulandgewinnung in den Stadtkern von Nagasaki über und war im 20. Jahrhundert kaum noch zu erkennen. Inzwischen sind die meisten Gebäude anhand alter Pläne und Modelle rekonstruiert, und nahezu das gesamte Grundstück ist wieder zusammengefasst, so dass der Besucher einen guten Eindruck vom Handel und Wandel der Europäer in Japan zu Beginn des 19. Jahrhunderts gewinnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dejima (jap., dt. etwa: „Vorinsel“, im 17. Jahrhundert auch Tsukishima, „aufgeschüttete Insel“ genannt) war eine fächerförmige kleine künstliche Insel in der Bucht von Nagasaki. Während der Edo-Zeit war sie der einzige Ort des direkten Handels und Austauschs zwischen Japan und Europa. Im modernen Japanisch wird die Aussprache des Namens in den Silbenschriften Hiragana und Katakana als bzw. wiedergegeben und dementsprechend in Hepburn-Umschrift als Dejima transkribiert. In der Edo-Zeit sind in westlichen Berichten Schreibungen wie „Disma“, „Decima“, „Dezima“, „Desima“, „Desjima“ und „Deshima“ zu finden. Auch in japanischen Quellen gibt es Indizien, dass die damalige Aussprache eher der Schreibung Deshima () nahekam.", "tgt_summary": "出岛是一个曾在日本江户时代肥前国(现在的长崎县)长崎港内的扇形人工岛、外国人居留地。在1641年到1859年期间,是荷兰商馆所在地。在锁国政策实行期间,出岛是日本对西方开放的唯一窗口。", "id": 2645725} {"src_title": "Siegessäule (Berlin)", "tgt_title": "胜利纪念柱", "src_document": [{"title": "Anlass der Erbauung.", "content": "Der preußische König Wilhelm I. regte 1864 nach dem Deutsch-Dänischen Krieg Denkmalsetzungen auf den Schlachtfeldern wie auch in Berlin an. Mit der Durchführung aller Projekte beauftragte er den Hofbaurat Heinrich Strack. Dafür wurden 1867 Gelder in Höhe von 330.000 Talern bewilligt. Für das Düppel-Denkmal und Arnkiel-Denkmal waren nach etwa zwei Jahren Bauzeit 38.652 bzw. 33.300 Taler angefallen. Für die Siegessäule in Berlin blieben somit nur noch 258.000 Taler übrig. Innerhalb weniger Jahre kamen zwei weitere siegreiche Kriege hinzu, 1866 der Deutsche Krieg gegen Österreich sowie 1870–1871 der Deutsch-Französische Krieg. Die drei Segmente der Siegessäule und die krönende Bronzeskulptur der Viktoria sollten an die Siege erinnern. Das Denkmal war 60,5 Meter hoch. Eingeweiht wurde die Siegessäule zur Feier des Sedantages am 2. September 1873, dem dritten Jahrestag der siegreichen Schlacht bei Sedan. Die Säule wurde 1938–1939 vom \"Königsplatz\" 1,6 Kilometer westwärts auf ihren heutigen Standort, den Großen Stern, versetzt und durch eine vierte Säulentrommel auf ihr heutiges Maß erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Siegessäule steht auf dem Mittelplatz des verkehrsreichen Großen Stern und kann westlich und östlich über T-förmige Fußgängertunnel unterhalb der Fahrbahn erreicht werden. Vier neoklassizistische Torhäuser bilden nördlich und südlich der Straße des 17. Juni den Zugang zu diesen Tunneln. Die Pläne hierzu stammen von Johannes Huntemüller. Die Siegessäule besteht aus einem mit poliertem roten Granit verkleideten Sockel und vier sich nach oben verjüngenden Säulentrommeln aus Obernkirchener Sandstein. In ihren Kannelierungen trägt sie in den unteren drei Trommeln 60 in den drei Kriegen erbeutete, vergoldete Kanonenrohre. Der Säulenschaft oberhalb der Säulenhalle wurde im Zuge der Umsetzung des Denkmals 1938–1939 unten um eine vierte Säulentrommel erhöht. Die Kanonenrohre wurden dabei jeweils um eine Säulentrommel nach unten versetzt, wobei die nun freien Kannelierungen der obersten Säulentrommel vergoldete Lorbeergehänge erhielten. Im Inneren führt eine Wendeltreppe mit 285 Stufen zur 50,66 Meter hoch gelegenen Aussichtsplattform. Von dort aus hat man einen guten Ausblick über den Großen Tiergarten, den Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor und das umliegende Stadtgebiet. Die Gesamthöhe der Siegessäule einschließlich der Statue beträgt 67 Meter. Die Grünfläche um die Siegessäule befindet sich. Auf dem Sockel befindet sich eine kreisrunde Säulenhalle mit einem Glasmosaik an der Rückwand. Nach einem von Anton von Werner geschaffenen Karton hatte es 1876 die venezianische Firma Antonio Salviati hergestellt. Bei der Einweihung war nur der Karton angebracht worden. Wie von Wilhelm I. gewünscht, stellt das Bild die Reichseinigung als Folge des Sieges über Frankreich dar.", "section_level": 1}, {"title": "Die krönende Viktoria.", "content": "Die Säule trägt eine von Friedrich Drake geschaffene Bronzeskulptur in Form einer weiblichen Figur, der Viktoria. Sie hält in der Rechten einen Lorbeerkranz in die Höhe, in der Linken ein Feldzeichen mit dem Eisernen Kreuz. Ihr Helm ist mit Adlerflügeln geschmückt. Viktoria ist in der römischen Mythologie als Siegesgöttin bekannt, sie entspricht in der griechischen Mythologie der \"Nike\". Beide werden geflügelt dargestellt. Ihr Adlerhelm lässt die Viktoria auf der Siegessäule auch als \"Borussia\", die Personifikation Preußens, erscheinen. Friedrich Drake entwarf die Figur nach den Zügen von Victoria von Großbritannien und Irland, die zu diesem Zeitpunkt Kronprinzessin in Preußen war. Hergestellt wurde die 8,32 Meter hohe und 35 Tonnen schwere Bronzefigur durch den Berliner Bildgießer Hermann Gladenbeck. Sie wurde 1954 restauriert und von der Friedenauer Bildgießerei Hermann Noack neu vergoldet. 1989 und 2011 wurde sie abermals restauriert. An ihrem ursprünglichen Standort am \"Königsplatz\" blickte die Viktoria nach Süden in Richtung \"Siegesallee\", seit der Umsetzung 1939 blickt sie nach Westen in Richtung Ernst-Reuter-Platz. Zur Bezeichnung „Goldelse“ war sie wegen ihrer Vergoldung und des Titels des Romans \"Goldelse\" von E. Marlitt gekommen, den 1866 die Zeitschrift \"Die Gartenlaube\" als populäre Fortsetzungsgeschichte veröffentlichte.", "section_level": 2}, {"title": "Die Reliefs am Sockel.", "content": "Der Sockel ist verziert mit vier bronzenen Reliefs, die die drei Einigungskriege und den siegreichen Einzug der Truppen in Berlin im Jahr 1871 darstellen, im Einzelnen: \"Auszug zum dänischen Feldzug und Sturm auf die Düppeler Schanzen\" vom Bildhauer Alexander Calandrelli, \"Schlacht von Königgrätz und Begebenheiten des Deutschen Kriegs\" von Moritz Schulz, \"Deutsch-Französischer Krieg mit Schlacht von Sedan und Einzug in Paris\" von Karl Keil und schließlich \"Einzug der Truppen in Berlin\" von Albert Wolff. Über diesem, heute in nördlicher Richtung montierten Relief, befand sich die nach dem Zweiten Weltkrieg entfernte Widmung „Das dankbare Vaterland dem siegreichen Heere“. Die Befestigungsspuren der Widmung sind noch heute erkennbar. Im Jahr 1945 wurden die Reliefs auf Verlangen der französischen Besatzungsmacht entfernt. Während das Relief zum Deutschen Krieg in der Zitadelle Spandau verblieb, galten die übrigen drei zunächst als verschollen. Nachforschungen des Auswärtigen Amtes ergaben, dass sie im Hof des Musée de l’Armée in Paris lagerten. Frankreich forderte für die Rückgabe zunächst einen Tausch mit dem Gemälde \"Übergang Napoleons über die Alpen\", was die Stiftung Preußischer Kulturbesitz jedoch ablehnte. Nachdem Präsident François Mitterrand bei einem Besuch West-Berlins im Mai 1987 die Reliefs anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins zurückgegeben hatte, wurden alle vier nach einer Restaurierung im Jubiläumsjahr 1987 wieder angebracht. Die Reliefs an der Süd- und Westseite des Sockels sind nur in Fragmenten erhalten. Das Relief \"Auszug zum dänischen Feldzug und Sturm auf die Düppeler Schanzen\" von Calandrelli an der Westseite des Sockels bezieht sich auf den Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 (laut \"Meyers Lexikon\": „das beste der vier Reliefs“). Einige Figuren des Reliefs lassen sich als historische Personen identifizieren: Teilansicht 1, Gruppe links oben: Ferdinand Heinrich August Knerk (Staatsbeamter), Johann Heinrich Strack (Architekt), Heinrich Ludwig Alexander Herrmann (Technische Oberleitung) – sie waren für den Bau der Siegessäule verantwortlich. Rechts daneben der Prediger Wilhelm Hoffmann. Teilansicht 3, Bildmitte: Generalmajor Eduard von Raven, er starb nach einer Verwundung beim Sturm auf die Düppelner Schanzen. Teilansicht 4, links unten: Pionier-Leutnant Lommatzsch fiel als Fahnenträger beim Angriff.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Säule wurde bis 1873 auf dem \"Königsplatz\" errichtet. Den Platz säumten im Norden das Generalstabsgebäude, im Westen die \"Krolloper\" und im Osten das Galeriegebäude \"Palais Raczyński\", das in den 1880er-Jahren dem Reichstagsgebäude weichen musste. Unmittelbar vor der Einweihung der Säule wurde als Sichtachse südwärts durch den Tiergarten zum Kemperplatz eine 750 Meter lange Allee angelegt. Der Kemperplatz erhielt 1877 den \"Wrangelbrunnen\", den 1902 der \"Rolandbrunnen\" ersetzte. Die Allee ließ Wilhelm II. ab 1895 zur \"Siegesallee\" ausbauen. Im Zuge der in der Zeit des Nationalsozialismus begonnenen Umgestaltung Berlins zur „Welthauptstadt Germania“ wurde 1938–1939, im Auftrag des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt Albert Speer, die Säule durch das Bauunternehmen Philipp Holzmann auf den Großen Stern versetzt, dessen Durchmesser von 80 auf 200 Meter vergrößert wurde. Um die städtebauliche Wirkung des Denkmals als Teil der \"Ost-West-Achse\" zu verstärken und ein angemessenes Größenverhältnis zum Platzdurchmesser zu erreichen, wurde der Sockel um 6,5 Meter verbreitert und die Säule durch eine vierte Trommel um 6,5 Meter erhöht. Eine weitere Erhöhung von rund einem Meter entstand durch das Anheben der Säulenhalle, was durch den Dachanschluss zum verbreiterten Sockel kaschiert wird. Durch diese Änderungen erreichte das Denkmal seine aktuelle Höhe von rund 67 Metern. Des Weiteren wurde bei der Neuaufstellung der Sockeleingang von der Nord- auf die Südseite verlegt. Zusammen mit der Siegessäule versetzte man auch die Denkmäler für Bismarck, Moltke und Roon an den nördlichen Rand des Großen Stern, der als \"Forum des Zweiten Reiches\" verstanden werden sollte. Im Zweiten Weltkrieg hatte die Siegessäule die Luftangriffe und die Schlacht um Berlin weitgehend unbeschädigt überstanden. Am Tag der Kapitulation Berlins hissten polnische Soldaten am 2. Mai 1945 auf der Siegessäule die polnische Fahne, bevor sie nach Nauen abmarschierten. Nach eigenen Angaben bedauerten sie später, das Monument in Unkenntnis seiner Bedeutung nicht gesprengt zu haben. Bei der Siegessäule handelte es sich um ein Bauwerk, das vor dem 1. August 1914 errichtet worden war. Dieses Datum, der Beginn des Ersten Weltkriegs, war der Stichtag, der nach der alliierten Kontrollratsdirektive Nr. 30 vom Mai 1946 über Erhalt oder Beseitigung „militaristischer Denkmäler“ entschied. Trotzdem beschloss der von der sowjetischen Besatzungsmacht eingesetzte, SED-dominierte Magistrat Werner den Abriss der Siegessäule bis zum August 1946. Er konnte verzögert werden, bis der im Oktober 1946 demokratisch gewählte Magistrat nicht mehr darauf zurückkam. Am 26. November 1946 beantragte die französische Besatzungsmacht im Alliierten Kommandatura den Abriss der Siegessäule. Diesen lehnten Briten und Amerikaner ab, und die sowjetischen Vertreter enthielten sich. Die leicht beschädigten Bronzetafeln, die an die Kriege gegen Frankreich und Dänemark erinnerten, sowie das Relief über den Triumphzug in Berlin wurden nach Paris verbracht. Erst zur 750-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1987 kamen sie wieder zurück und wurden in bewusst fragmentarischem Zustand, zusammen mit dem 1945 in Berlin verbliebenen Relief über den Deutschen Krieg, das über Jahre vergessen in der Zitadelle Spandau gelagert hatte, wieder am Sockel angebracht. Im Jahr 1989 war die Renovierung der Siegessäule abgeschlossen. Am 15. Januar 1991 verübten die Revolutionären Zellen einen Sprengstoffanschlag auf die Siegessäule. Die Teil-Explosion eines mindestens zwei Kilogramm schweren Sprengsatzes an der Aussichtsplattform beschädigte lediglich eine Stütze der Viktoria. Menschen wurden nicht verletzt, da sich zum Zeitpunkt der Explosion niemand auf der Aussichtsplattform befand. Während der Reparaturarbeiten war die Aussichtsplattform für Besucher zehn Monate lang gesperrt. In den Folgejahren war die Siegessäule Mittelpunkt von Großveranstaltungen wie der Loveparade, dem Christopher Street Day, Demonstrationen sowie Auftrittsort von Politikern. Am 24. Juli 2008 hielt im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfs in den Vereinigten Staaten der damalige Kandidat Barack Obama vor mehr als 200.000 Zuhörern eine Rede vor der Siegessäule. Zwischen März 2010 und Mai 2011 wurde die Siegessäule umfassend renoviert. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen wurden unter anderem die Viktoria sowie weitere Bauteile mit 1,2 kg Blattgold neu vergoldet. Außerdem wurden die zwei Fußgängertunnel und die umgebenden Torhäuser von 1939, die Bronzereliefs, das Glasmosaik, die vergoldeten Kanonenrohre, der Treppenaufgang sowie die Sandsteinsäule und die Viktoria selbst aufwendig saniert. Ein neues Lichtkonzept zeigt sie nachts mit beleuchteter Rundhalle und Reliefs. Nach der Wiedereröffnung ist sie seit dem 21. Mai 2011 wieder kostenpflichtig für Besucher begehbar, weiterhin nur über Stufen. Seit Oktober 2011 sind an den vier Torhäusern zweisprachige Infotafeln zur Geschichte des Denkmals aufgestellt. In den Fußgängertunneln sind die Granittafeln angebracht, die bis 1987 die Relieffelder verschlossen hatten, sowie eine interaktive Lichtinstallation.", "section_level": 1}, {"title": "Straße der Monumente.", "content": "Seit 2008 gehört die Siegessäule zur \"Straße der Monumente\", ein auf Initiative des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig gegründetes Netzwerk deutscher Denkmale und Erinnerungsorte. Ziel des Netzwerkes ist es,", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Siegessäule auf dem Großen Stern im Großen Tiergarten gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins und den bedeutendsten Nationaldenkmälern Deutschlands. In den Jahren 1864–1873 von Heinrich Strack zur Erinnerung an die Einigungskriege ursprünglich auf dem \"Königsplatz\" erbaut, wurde sie 1938–1939 zusammen mit den Denkmälern Bismarcks, Roons und Moltkes an den heutigen Standort versetzt. Die bekrönende Viktoria von Friedrich Drake wird im Berliner Volksmund „Goldelse“ genannt.", "tgt_summary": "胜利纪念柱(德语:\"\")是德国柏林市区内的一座著名纪念性建筑,1864年为庆祝普鲁士在普丹战争中获胜而兴建,到1873年9月2日举行揭幕仪式时,普鲁士又在普奥战争(1866年)和普法战争 (1870–71)中击败了奥地利和法国,给予雕像新的含义。与原先规划不同,后来在所谓统一战争中的胜利,增加了胜利女神维多利亚青铜雕塑,高8.3米,重35吨。", "id": 1868771} {"src_title": "Buckingham Palace", "tgt_title": "白金汉宫", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühere Geschichte.", "content": "Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, über das Aufzeichnungen vorliegen, wurde \"Goring House\" genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenwärtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield ließ das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein großes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstflügeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an König Georg III. verkauft. Es sollte zunächst lediglich als privater Rückzugsort für die königliche Familie dienen, besonders für Königin Charlotte, und nicht als offizielle königliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als „Queen’s House“ bezeichnet wurde", "section_level": 2}, {"title": "Vom Haus zum Palast.", "content": "Königin Charlotte starb im Jahr 1818 und ihr geistig umnachteter Ehemann Georg III. im Jahr 1820. Daraufhin entschied ihr verschwenderischer Sohn König Georg IV., das von ihm bis dahin bewohnte Carlton House aufzugeben und das Buckingham House zu erweitern, um es zusammen mit dem St. James's Palace zu verwenden, so wie es sein Vater getan hatte. Doch schon 1826 entschied er sich um und begann, das Haus in einen voll ausgestatteten königlichen Palast umzuwandeln. Er beauftragte den Architekten John Nash mit der Umsetzung seiner Pläne. Der Palast umschloss an drei Seiten ein großes Quadrat als Innenhof, mit dem früheren Buckingham House als zentralem Flügel. Das neue Bauwerk wurde mit Bath Stone verkleidet und war im französischen klassizistischen Stil gehalten. Diese Erweiterung bildet noch heute den größten Teil des Palastes. Lediglich der Flügel, der den Innenhof zur Straße The Mall abschließt, wurde später erbaut. An der Stelle, wo später dieser neue Ostflügel entstehen sollte, stand mit dem Marble Arch ein kolossaler Triumphbogen aus Racaccione-Marmor, der dem Konstantinsbogen in Rom nachempfunden war. Der Bogen kostete 34.450 Pfund und diente als Eingang für Staatsgäste. Georg IV. hatte ursprünglich geplant, den Bogen mit einer bronzenen Reiterstatue von sich selbst zu krönen, doch starb er vor Abschluss der Arbeiten. Als das Parlament schließlich zögerlich die Rechnung für die Statue beglich, entschied es, diese auf dem Trafalgar Square aufzustellen. Die Inneneinrichtung des Palastes wies bis dato ungekannten Glanz auf. Georg IV. wurde bei der Inneneinrichtung von Sir Charles Long beraten, der sich für großflächigen Einsatz von leuchtenden Marmormalereien und blau- und rosafarbenem Lapislazuli aussprach. Die Decken wurden mit Stuckskulpturen versehen. Georg IV. starb 1830 und die farbenfrohen und stark vergoldeten Staatsgemächer wurden erst unter der Herrschaft von König Wilhelm IV. und seiner Frau, Königin Adelheid, vollendet. König Wilhelm IV. und seine Gemahlin bevorzugten einen bescheideneren Stil als Georg IV. Die ausufernden Kosten und der noch immer unvollendete Palast führten zu Besorgnis im Parlament und in der Presse. Wilhelm IV. entließ John Nash als Architekt und stellte stattdessen Edward Blore ein, der in bewundernswerter Weise dem eher zurückhaltenden Geschmack des Königs entgegenkam. Edward Blore vertrat im Gegensatz zu Nash einen eher geschäftsmäßigen statt idealistischen Baustil. Dennoch behielt er Nashs bisheriges Werk bei und vollendete es in ähnlicher, wenn auch soliderer und weniger pittoresker Weise. Obwohl der König und die Königin Empfänge in den Staatsgemächern abhielten und dort auch Hof hielten, so wohnten sie doch selbst nie im Palast. Sie wohnten stattdessen im Clarence House, einem bescheideneren Londoner Stadthaus, das sie vor ihrer Thronfolge hatten erbauen lassen. Die Gesamtkosten für den Umbau und die Erweiterung des Buckingham Palace summierten sich auf über 719.000 Pfund. Als 1834 das Parlamentsgebäude abbrannte, bot der König den unvollendeten Buckingham Palace als Ersatz an. Dies deutet darauf hin, dass er von dem prunkvollen Palast weniger begeistert war als sein verstorbener Bruder. Das Angebot wurde jedoch nicht angenommen und das Parlamentsgebäude wieder neu errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Königin Victoria.", "content": "Mit dem Einzug von Königin Victoria, die drei Wochen zuvor ihrem verstorbenen Onkel Wilhelm IV. auf dem britischen Thron gefolgt war, wurde der Buckingham Palace am 13. Juli 1837 offiziell zur Hauptresidenz der britischen Monarchen. Während die Staatsgemächer in verschwenderischer Pracht in Gold und leuchtenden Farben gehalten waren, erwiesen sich die zum Betrieb des neuen Palastes erforderlichen Einrichtungen weniger ausgereift. Die Kamine rauchten so sehr, dass die Feuer gelöscht werden mussten. Infolgedessen fror der Hof in eisiger Pracht. Die Belüftung war so ungeeignet, dass im Inneren ein muffiger Geruch vorherrschte. Und als entschieden wurde, Gasbeleuchtung zu installieren, wurden ernsthafte Bedenken erhoben, dass sich in den unteren Stockwerken das Gas sammeln könnte. Es hieß auch, dass die Dienerschaft undiszipliniert und arbeitsscheu war, so dass der Palast schmutzig wirkte. Nach der Heirat der Königin mit Prinz Albert im Jahr 1840 befasste sich der Prinz mit der Reorganisation der Ämter des königlichen Haushalts und der Dienerschaft des Palasts. Auch machte er sich an die Beseitigung der Konstruktionsmängel, die noch im selben Jahr behoben werden konnten. Der große Flügel nach der Straße The Mall wurde nach der Hochzeit des Paares errichtet. Gegen 1847 empfand das Paar den Palast als zu klein für ihre wachsende Familie und das Hofleben. So wurde der neue Ostflügel nach Plänen des Architekten Edward Blore als Abschluss des quadratischen Innenhofes errichtet. Der neue Flügel verfügt unter anderem über den Balkon, von dem aus die königliche Familie den Menschenmengen bei verschiedenen Anlässen zuwinkt. Ebenfalls in dieser Epoche wurden der Ballraumflügel und einige weitere Staatsgemächer von James Pennethorne errichtet, einem Schüler des Architekten John Nash. Vor dem Tod von Prinz Albert liebte Königin Victoria Musik und Tanz, und man lud die großen Künstler der Zeit zu Auftritten im Buckingham Palace ein. Felix Mendelssohn Bartholdy gab dort drei Konzerte. Auch Johann Strauss und sein Orchester traten im Buckingham Palace auf, als sie sich zu einem Gastspiel in England aufhielten. Die Uraufführung von Strauss’ „Alice Polka“ fand 1849 im Palast zu Ehren der Tochter der Königin, Prinzessin Alice, statt. In dieser Zeit wurden im Buckingham Palace neben den üblichen königlichen Zeremonien, Amtseinführungen und Präsentationen häufig auch großzügige Kostümbälle veranstaltet. 1851 ließ Victoria den Marmorbogen (Marble Arch), der zuvor der Staatseingang zum Palast gewesen war, zu seinem gegenwärtigen Standort an den nordöstlichen Rand des Hyde Parks versetzen. Nach dem Tod von Prinz Albert im Jahr 1861 verließ die Königin den Buckingham-Palast und lebte fortan in Windsor Castle, Balmoral Castle und Osborne House. Viele Jahre lang wurde der Palast nur selten genutzt und vernachlässigt. Wachsender Druck der öffentlichen Meinung veranlasste die verwitwete Königin schließlich dazu, nach London zurückzukehren. Doch selbst dann bevorzugte sie einen anderen Wohnsitz. Offizielle Veranstaltungen des Hofes hielt Victoria weiterhin in Windsor Castle ab statt im Buckingham Palace, wobei die ernste Königin gewöhnlich in Trauerschwarz gekleidet war.", "section_level": 2}, {"title": "Das 20. Jahrhundert.", "content": "Mit der Thronbesteigung von König Eduard VII. wurde der Palast erneut belebt. Der König und seine Gemahlin Alexandra von Dänemark waren immer wichtiger Teil der Londoner High Society gewesen und ihre Freunde, die man „Club vom Marlborough House“ nannte, galten als die wichtigsten Vertreter dieser Epoche. Der Buckingham Palace wurde erneut zum Mittelpunkt des Britischen Weltreichs und Kulisse für Unterhaltung von majestätischen Ausmaßen. Im Jahr 1913 gestaltete der Architekt Aston Webb die berühmte östliche Hauptfassade neu, die im Jahr 1850 von Blore geschaffen worden war. Sie wurde nun zum Teil Giacomo Leonis Lyme Park in Cheshire nachempfunden. Die neu verkleidete Hauptfassade wurde als Hintergrund für das Victoria Memorial entworfen, dem großen Marmordenkmal auf dem Vorplatz außerhalb des Haupttores. Georg V., der Eduard VII. im Jahr 1910 auf dem Thron nachfolgte, war nachdenklicher als sein Vater. Dies spiegelte sich im Palastleben wider: es wurde ein größerer Akzent auf die offiziellen Staatsanlässe und die königlichen Pflichten gelegt und weniger Wert auf prunkvolle Feiern und Spaß. Die Ehefrau Georgs V., Königin Mary, war Kunstliebhaberin und interessierte sich sehr für die königliche Sammlung an Möbeln und Kunstwerken. Sie ließ sie zum Teil wiederherstellen und erweitern. Königin Mary ließ auch viele Verkleidungen und Ausstattungsstücke anbringen, so zum Beispiel ein Paar Marmorkamine im Empirestil, gestaltet von Benjamin Vulliamy, die im Jahr 1810 angefertigt worden waren. Die Königin ließ sie im Bogenraum im Erdgeschoss einbauen. Der Bogenraum ist ein gewaltiger niedriger Raum in der Mitte der Gartenfassade. Sie war auch verantwortlich für die Gestaltung des Blauen Salons. Dieser Raum ist 21 Meter lang und war zuvor bekannt als der Südliche Salon. Er weist eine der schönsten von Nash geschaffenen Decken auf und wird vom Historiker Olwen Hedley in seinem Buch \"Buckingham Palace\" als der schönste des ganzen Palastes bezeichnet. Er sei großartiger und prunkvoller als der Thronsaal und der Ballsaal. Letzterer wurde errichtet, um die ursprüngliche Funktion des Blauen Salons zu übernehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Weltkriege.", "content": "Während des Ersten Weltkriegs wurde der Palast nicht beschädigt. Die wertvolleren Ausstattungsstücke wurden nach Windsor Castle ausgelagert, doch König Georg V. und die königliche Familie blieben vor Ort. Die Regierung überzeugte den König, demonstrativ und öffentlich die Weinkeller abzuschließen und für die Dauer des Krieges dem Alkohol abzuschwören, um ein gutes Beispiel für die Bevölkerung abzugeben. Eduard VIII. berichtete später einem Biographen, dass sein Vater jeden Abend heimlich ein Glas Portwein trank, während die Königin ihrem Becher Fruchtsaft einen Schuss Champagner hinzufügte. Die Kinder des Königs wurden in dieser Zeit dabei fotografiert, wie sie verwundeten Offizieren in den benachbarten Royal Mews Tee servierten. Während des Zweiten Weltkrieges war der Palast ausgewähltes Ziel der Angriffe durch die deutsche Luftwaffe und wurde siebenmal bombardiert. Die Deutschen gingen davon aus, die Zerstörung des Buckingham Palace würde die Moral der Briten schwächen. Eine Bombe schlug in den Innenhof ein, während sich König Georg VI. und Königin Elizabeth im Gebäude aufhielten. Obwohl viele Scheiben zu Bruch gingen, entstand kein größerer Schaden an dem Gebäude. Während des Krieges wurde über solche Vorfälle allerdings nur eingeschränkt berichtet. Die Bombardierung, die den größten Schaden anrichtete und über die am meisten berichtet wurde, war jene der Palastkapelle im Jahr 1940. Bilder der Schäden wurden in allen Kinos Englands gezeigt, um darzustellen, dass Reiche wie Arme gemeinsam litten. Der König und die Königin wurden dabei gefilmt, wie sie ihre zerbombte Wohnung in Augenschein nahmen, wobei die Königin lächelte und einen zum Hut passenden Mantel trug. Zu dieser Zeit äußerte die Königin ihr berühmtes Zitat: „Ich bin froh, dass wir bombardiert worden sind. Jetzt kann ich den Leuten im East End in die Augen schauen.“ Erst weit nach Kriegsende wurde berichtet, dass bei manchen Fahrten vor diesem Ereignis die königliche Familie mit Buhrufen statt mit Jubel begrüßt wurde, wenn sie die Orte von Bombenschäden in London besuchte. Allerdings sei der Minister, der die königliche Familie begleitete, das eigentliche Ziel der öffentlichen Feindseligkeit gewesen. Die Zeitung „The Sunday Graphic“ berichtete pflichtschuldig: Am 15. September 1940 rammte der Royal-Air-Force-Pilot Ray Holmes mit seiner Hawker Hurricane eine deutsche Do 17, die versuchte, den Palast zu bombardieren. Holmes war die Munition ausgegangen, und er entschloss sich kurzerhand, das angreifende Flugzeug zu rammen. Beide Flugzeuge stürzten ab, wobei die Piloten überlebten. Es existiert eine Filmaufnahme von diesem Vorfall. Der Flugzeugmotor wurde später im Imperial War Museum in London ausgestellt. Eleanor Roosevelt wurde während ihres Besuchs im Zweiten Weltkrieg wie ein Staatsoberhaupt empfangen. Der britischen Presse war es zu Kriegszeiten wichtig, zu zeigen, dass die Monarchen wie ihre Untertanen litten. Deshalb berichtete sie, die Präsidentengattin werde als Ehrengast im einzigen komfortablen Schlafzimmer untergebracht, nämlich im Schlafzimmer von Königin Elizabeth, während alle anderen Möbelstücke aus dem Buckingham Palace entfernt worden seien. Möglicherweise ist diese Geschichte aber lediglich eine Anekdote. Es ist heute bekannt, dass die königliche Familie zu ihrer Sicherheit während des Zweiten Weltkrieges die meiste Zeit in Windsor Castle übernachtete. Es ist daher unwahrscheinlich, dass sie Mrs. Roosevelt zu Zeiten der Luftangriffe nachts allein im leeren Palast zurückließen. Anlässlich des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa am 8. Mai 1945 (V-E-Day) stand der Palast im Mittelpunkt der britischen Feierlichkeiten. Der König und die Königin erschienen mit ihren Töchtern Prinzessin Elisabeth und Prinzessin Margaret auf dem Balkon, um die Jubelrufe der riesigen Menschenmenge auf der Mall entgegenzunehmen. Nach Angaben der WAZ ist der Palast 2008 1,2 Milliarden Euro wert.", "section_level": 2}, {"title": "Räume.", "content": "Buckingham Palace verfügt über 775 Räume. Die Haupträume des Palastes liegen im Piano nobile (Hauptgeschoss) hinter der nach Westen gerichteten Gartenfassade im hinteren Teil des Palastes. Das Zentrum dieser geschmückten Suite von Staatsgemächern bildet das Musikzimmer. Sein großer Bogen ist das herausstechende Merkmal der Fassade. Zu beiden Seiten des Musikzimmers liegen der Blaue und der Weiße Salon. In der Mitte der Zimmerflucht befindet sich die Gemäldegalerie, die als Korridor dient und die Staatsgemächer miteinander verbindet. Die Galerie verfügt über Oberlichter und ist 50 m lang. Sie zeigt unter anderen Gemälde von Rembrandt, Van Dyck, Rubens und Vermeer. Weitere Räume, die neben der Gemäldegalerie liegen, sind der Thronsaal und der Grüne Salon. Der Grüne Salon dient als gewaltiges Vorzimmer zum Thronsaal und ist Teil des zeremoniellen Weges vom Wachzimmer am Kopf des Großen Treppenhauses zum Thronsaal. Das Wachzimmer beinhaltet eine große weiße Marmorstatue von Prinz Albert, der römische Kleidung trägt und sich auf einer mit Wandbehängen drapierten Tribüne befindet. Im Erdgeschoss unter den Staatsgemächern befindet sich eine Zimmerflucht mit etwas weniger prunkvoll ausgestatteten Räumen, die Halbstaatsgemächer genannt werden. Sie zweigen von der Marmorhalle ab und werden für weniger formelle Empfänge genutzt, wie etwa Mahlzeiten und Privataudienzen. Einige der Räume sind nach einzelnen Besuchern benannt und dekoriert, wie etwa das „Gemach von 1844“, das für den Staatsbesuch von Zar Nikolaus I. besonders dekoriert wurde. Im Zentrum der Zimmerflucht befindet sich der Bogenraum, den jährlich Tausende von Gästen passieren, um an den Gartenpartys der Königin in den königlichen Gärten teilzunehmen. Die Königin verwendet zu privaten Zwecken eine kleinere Suite im Nordflügel. Als Blore zwischen 1847 und 1850 den neuen Ostflügel errichtete, wurde der Royal Pavilion in Brighton erneut vieler seiner Beschläge beraubt. Infolgedessen strahlen viele Räume im neuen Flügel eine bemerkenswert orientalische Atmosphäre aus. Der rote und blaue chinesische Speisesaal ist mit Teilen der Bankett- und Musikzimmer aus Brighton ausgestattet. Der Kamin, der ebenfalls aus Brighton stammt, ist jedoch eher von indischem als chinesischem Design. Der Gelbe Salon verfügt über eine Tapete aus dem 18. Jahrhundert, die im Jahr 1817 für den Salon in Brighton geliefert wurde, während der Kamin der europäischen Vorstellung davon entspricht, wie ein chinesisches Gegenstück aussehen würde. Er weist deshalb in Nischen nickende Mandarine auf sowie furchteinflößende geflügelte Drachen. In der Mitte des Ostflügels befindet sich der berühmte Balkon, hinter dessen Glastüren der Zentralraum liegt. Dies ist ein Salon in chinesischem Stil, der durch Königin Mary in den späten zwanziger Jahren verschönert wurde. Die Lacktüren wurden jedoch bereits im Jahr 1873 aus Brighton herbeigeschafft. Über die ganze Länge des Piano Nobile im Ostflügel verläuft eine gewaltige Galerie, die bescheiden als Hauptkorridor bezeichnet wird. Sie hat verspiegelte Türen und die ebenfalls verspiegelten Wände werfen Abbilder der Porzellanpagoden und anderer orientalischer Möbelstücke, die aus Brighton stammen. Der Chinesische Speisesaal und der Gelbe Salon befinden sich an den jeweils gegenüberliegenden Enden der Galerie. Ausländische Staatsoberhäupter, die während eines Staatsbesuches im Buckingham Palace zu Gast sind, bewohnen Räume der sogenannten 'belgischen Suite'. Diese Zimmerflucht befindet sich im Erdgeschoss der nach Norden weisenden Gartenfront. Diese Räume wurden für Prinz Alberts Onkel Leopold I., dem ersten König der Belgier, ausgestattet. Während seiner kurzen Herrschaft lebte König Eduard VIII. in diesen Räumen.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Im Ballroom befindet sich seit 1855 eine Orgel, die 1818 von dem Orgelbauer Lincoln für den Royal Pavilion in Brighton erbaut worden war. Das Instrument hat 27 Register auf drei Manualen und Pedal.", "section_level": 2}, {"title": "Hofzeremoniell.", "content": "Unter der Regentschaft von Elisabeth II. hat sich das Hofzeremoniell radikal verändert. Der Zugang zum Palast ist jetzt nicht länger ein ausschließliches Privileg der Oberschicht. Die formelle Hofkleidung ist abgeschafft worden. Unter früheren Herrschern mussten Männer, die keine Uniform trugen, Kniebundhosen nach Vorlagen aus dem 18. Jahrhundert tragen. Zu Abendgesellschaften mussten Frauen obligatorisch Kleider mit Schleppen und Diademe tragen, alternativ oder sogar zusätzlich dazu mit Federschmuck. Die Kleiderordnung im Palast nach dem Ersten Weltkrieg war sehr streng. Als Königin Mary im Zuge der damaligen Mode ihre Kleider auf eine Länge einige Zentimeter über dem Boden kürzen wollte, bat sie eine Hofdame, eines ihrer Kleider testweise zu verkürzen, um dann die Reaktion des Königs abzuwarten. König Georg V. war entsetzt, und so blieb Königin Marys Kleidersaum unmodisch lang. König Georg VI. und Königin Elisabeth waren etwas modischer, und so durften die Kleidersäume der Tageskleider verkürzt werden. Der Premierminister der Labour Party Ramsay MacDonald war im Jahr 1924 der erste Mann im Anzug, der vom Monarchen im Palast empfangen wurde. Dies blieb jedoch in der Folgezeit einmalig. Bis zum Zweiten Weltkrieg blieb der Hofanzug die obligatorische Bekleidung für Gäste am Hof. Heutzutage tragen die meisten Männer zu Besuch bei Hof ihre Ausgehuniform oder einen Anzug, sowie zu Abend je nach dem Grad der Formalität des Ereignisses Smoking oder Frack. Sofern für die Herren Frack vorgeschrieben ist, tragen die Damen ein Diadem, falls sie eines besitzen. Dies wird allerdings offiziell nicht verlangt. Eine der ersten größeren Änderungen, die die Königin 1958 vornahm, war, dass sie die Vorstellungsfeier für die Debütantinnen abschaffte. Dabei waren zuvor die adligen jungen Damen dem Monarchen im Thronsaal vorgestellt worden. Die Debütantinnen trugen dabei ein Hofkleid mit drei langen Straußenfedern als Haarschmuck. Nachdem sie den Thronsaal betreten hatten, machten sie einen Hofknicks, gingen nach einer festgelegten Choreographie einige Schritte rückwärts und vollführten einen weiteren Hofknicks. Währenddessen hatten sie die ganze Zeit über auf ihre Schleppe von vorgeschriebener Länge achtzugeben, die eine nicht zu unterschätzende Stolpergefahr darstellte. Die Königin hielt diese Zeremonie für zu elitär und veraltet und ersetzte die Vorstellungen durch große und häufige Gartenfeste, zu denen ein breiter Querschnitt der britischen Gesellschaft eingeladen wird. Der Thronsaal wird heute verwendet, wenn die Königin offizielle Adressen erhält, etwa wenn ihr Glückwünsche zu Jubiläen überbracht werden. Auf dem Podest des Thrones werden auch die königlichen Hochzeitsbilder angefertigt. Investituren, wie etwa der Ritterschlag, sowie Ordensverleihungen finden im viktorianischen Ballsaal statt, der 1854 erbaut wurde. Er ist mit 37 m × 20 m der größte Raum des Palastes und wird mittlerweile häufiger benutzt als der Thronsaal. Während der Investituren sitzt die Königin nicht auf dem Thron, sondern steht auf dem Podest unter einem gewaltigen kuppelförmigen Samtbaldachin. Dieser wurde schon im Jahr 1911 bei der Durbar in Delhi verwendet, einem großen Hoftag anlässlich der Krönung von Georg V. zum Kaiser von Indien. Eine Militärkapelle spielt auf der Musikantengalerie, während die Empfänger der Ehrungen sich dem Monarchen nähern und ihre Ehrungen entgegennehmen. Staatsbankette finden ebenfalls im Ballsaal statt. Diese formellen Abendessen finden am ersten Abend des Besuchs ausländischer Staatsoberhäupter statt. Zu diesen Gelegenheiten erscheinen häufig über 150 geladene Gäste und speisen von goldenen Tellern. Die größte solche Abendgesellschaft findet jeden November statt, wenn der Monarch die Angehörigen des ausländischen diplomatischen Korps einlädt. Zu diesem Anlass werden alle Staatsgemächer genutzt, durch die die gesamte königliche Familie eine Prozession durchführt. Sie beginnt ihren Weg an den großen Türen am nördlichen Ende der Gemäldegalerie. Wie von Nash ersonnen stehen dabei die großen beidseitig verspiegelten Türen offen und reflektieren die zahlreichen Kristallkronleuchter und Wandleuchter, was die beabsichtigte optische Illusion von Raum und Licht erzeugt. Kleinere Zeremonien wie der Empfang neuer Botschafter finden im „Raum von 1844“ statt. Hier hält die Königin auch kleine Mittagessen ab sowie Treffen des Privy Council. Größere Mittagessen werden im bogenförmigen und kuppelbekrönten Musikzimmer oder im Staatsspeisesaal abgehalten. Bei allen formalen Anlässen sind Wächter der Yeomen of the Guard in ihren altertümlichen Uniformen dabei sowie andere Hofbeamte wie der Lord Chamberlain of the Household. Seit der Bombardierung der Palastkapelle im Zweiten Weltkrieg fanden die königlichen Taufen im Musikzimmer statt. Die ersten drei Kinder der Königin wurden hier in einem besonderen goldenen Taufbecken getauft. Auch Prinz William wurde hier getauft, während sein Bruder Prinz Harry in der St.-Georgs-Kapelle in Schloss Windsor getauft wurde. Das von der Zahl der Teilnehmer größte Ereignis des Jahres ist das Gartenfest, an dem bis zu 9000 Gäste teilnehmen, die Tee und Sandwiches in mehreren Festzelten einnehmen. Zuerst versammeln sich die Gäste, zum Klang der Nationalhymne, die von einer Militärkapelle gespielt wird, erscheint die Königin aus dem Bogenraum, schreitet langsam durch die Reihen der Gäste und begrüßt einige für diese Ehre ausgewählte Gäste in ihrem privaten Teezelt.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitsvorkehrungen.", "content": "Die Maßnahmen zum Schutz der königlichen Familie sind umfangreich. Allerdings gab es auf dem Palastgelände und auch anderswo einige gravierende Sicherheitspannen, über die in der Presse berichtet wurde. Aus Sicherheitsgründen ist kein detaillierter Grundriss des Palastes erhältlich. Es wird in der Öffentlichkeit gemeinhin davon ausgegangen, dass den berühmten bewaffneten Wachtposten vor dem Palast lediglich eine zeremonielle Rolle zukommt. Demgegenüber sind sie tatsächlich auch ein Teil der Sicherheitsmaßnahmen. Der Palast verfügt auch über eine eigene Polizeistation, und die Mitglieder der königlichen Familie haben alle Leibwächter. Andere Sicherheitsmaßnahmen werden nicht bekannt gegeben. Ein Bataillon der Garde-Infanterie (Foot Guards) befindet sich in nur 275 m Entfernung in der Wellington-Kaserne. Weitere Einheiten befinden sich in etwa ein Kilometer Entfernung in der Chelsea-Kaserne (Garde-Infanterie) und der Hyde-Park-Kaserne (Household Cavalry). Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Luftschutzraum in einem Zimmer eines Hausmädchens angelegt. Aus jüngerer Zeit datieren Berichte über einen Bunker, der aus Sorge über eine erhöhte Bedrohungslage im Zuge des Krieges gegen den Terror angelegt worden sein soll. Die bislang gravierendste Sicherheitspanne geschah im Jahr 1982, als es einem gewissen Michael Fagan gelang, bis in das Schlafzimmer von Königin Elisabeth II. zu gelangen, während sie schlief. Im Jahr 2003 arbeitete der Reporter Ryan Parry vom Daily Mirror als Hausdiener im Buckingham Palace. Eine seiner Referenzen war eine Täuschung, so dass seine Überprüfung offensichtlich nur oberflächlich durchgeführt wurde. Der Vorfall ereignete sich zur selben Zeit wie der Staatsbesuch von George W. Bush in Großbritannien, der unter anderem im Palast übernachtete. Es gelang Parry, Fotos von Bushs Schlafzimmer, dem Frühstückstisch der Königin sowie vom Gemach des Duke of York anzufertigen. Die Fotos selbst zeigten nichts Spektakuläres abgesehen von der Tatsache, dass die zwei jüngeren Söhne der Königin bei der Auswahl der Möbelstücke in ihren Schlafzimmern einen geradezu bürgerlichen Geschmack an den Tag legten und dass die Königin ihr Müsli in einem Tupperwarebehälter aufbewahrt. Der Palast verklagte den Daily Mirror wegen Eindringens in die Privatsphäre, und die Zeitung übergab ihr entsprechendes Material an den Palast und ersetzte der Königin ihre Kosten in einer außergerichtlichen Einigung im November 2003. Die meisten Sicherheitspannen geschahen außerhalb des Palastgebäudes. Im Jahr 1974 versuchte Ian Ball, Princess Anne bei ihrer Rückkehr in den Palast auf der Straße The Mall zu entführen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Im Jahr 1981 campierten drei deutsche Touristen im Palastgarten. Dazu überwanden sie die mit mehreren Lagen Stacheldraht gesicherte Gartenmauer. Anscheinend gingen sie davon aus, dass es sich bei dem Park um einen Teil des Hyde-Parks handelte. 1993 überkletterten Atomkraftgegner die Palastmauer und hielten einen Sitzstreik auf dem Palastrasen ab. Ein Jahr später landete ein nackter Paraglider auf dem Dach. 1995 rammte der Student John Gillard die schweren schmiedeeisernen Palasttore mit seinem Fahrzeug und hob ein 1500 kg schweres Tor aus seinen Angeln. Im Jahr 1997 wurde ein weggelaufener geistig verwirrter Patient dabei aufgegriffen, wie er auf dem Palastgelände herumspazierte. Dies führte zu einer erneuten Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen. Im Jahr 2004 gelang es einem Protestierer, der für die Rechte von Vätern eintrat, die von ihrer Frau getrennt leben, ein weites Presseecho hervorzurufen. Er war in einem Batmankostüm auf einen Etagenabsatz am Ostflügel geklettert, in der Nähe des zentralen Balkons. Beim selben Vorfall konnte ein zweiter, als Batmans Gehilfe Robin verkleideter Mann festgenommen werden, bevor er das Gebäude erklimmen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung und Öffnung für die Öffentlichkeit.", "content": "Neben seiner Nutzung als Wohnung von Königin Elisabeth II. und ihres Gemahls Prinz Philip ist der Palast der Arbeitsplatz für 450 Personen. Jedes Jahr nehmen etwa 50.000 Personen an Veranstaltungen auf dem Palastgelände wie den Gartenfesten, Empfängen, Audienzen und Banketten teil. Der Buckingham-Palast dient auch als Kulisse für die tägliche Zeremonie des Wachwechsels (\"Changing of the Guard\"), einer bedeutenden Touristenattraktion in London. Die Öffnung der Staatsgemächer des Palastes für die Öffentlichkeit zu Beginn der 1990er Jahre war ein gewaltiger Traditionsbruch. Ursprünglich diente das dabei eingenommene Geld zur Beseitigung der Brandschäden an Windsor Castle. Seitdem wird jeden Sommer in den Monaten August und September der Westflügel des Palastes der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Palast befindet sich nicht im privaten Eigentum der Königin, sondern gehört mitsamt seiner Kunstsammlung dem britischen Staat. Die unschätzbaren Möbel, Gemälde, Wandbeschläge und anderen Kostbarkeiten, darunter viele Fabergé-Schmuckstücke, sind Teil der Königlichen Sammlung (\"Royal Collection\"). Auf der Rückseite des Palastes befindet sich ein großer parkartiger Garten. Es ist der größte private Garten in London. Die ursprüngliche Landschaftsarchitektur stammte von Capability Brown. Sie wurde später von William Ailton neu gestaltet, der auch die Kew Gardens geschaffen hat, sowie von John Nash. Wie der Palast sind auch die Gärten reich an Kunstwerken. Eines der bemerkenswertesten Stücke ist die Waterloo-Vase, eine große Urne, die von Napoleon in Auftrag gegeben wurde, um seine erwarteten Siege zu feiern. Sie wurde im Jahr 1815 noch unvollendet dem Prinzregenten Georg von Großherzog Ferdinand von Toskana geschenkt. Der König ließ die Vase durch den Bildhauer Richard Westmacott vollenden, um sie zum Mittelpunkt der neugeschaffenen Waterlookammer auf Schloss Windsor zu machen. Doch da sie 15 Tonnen wog und 5 m hoch war, konnte kein Deckenboden ihr Gewicht tragen. So wurde sie der Londoner Nationalgalerie übergeben. Diese gab diesen weißen Elefanten im Jahr 1906 an den Monarchen zurück. Eduard VII. löste das Problem, indem er die Vase an ihrem heutigen Standort im Garten aufstellen ließ. Im Garten befindet sich auch ein kleines Sommerhaus, das aus den 1740er Jahren stammt und auf William Kent zurückgeht. Neben dem Palast befinden sich die Royal Mews, die ebenfalls von Architekt John Nash geschaffen wurden. Dort werden die königlichen Kutschen abgestellt, darunter auch die Goldene Staatskutsche. Diese Rokokokutschen wurden von Sir William Chambers im Jahr 1760 gebaut und von Giovanni Battista Cipriani verziert. Sie wurde zuerst von König Georg III. bei der Parlamentseröffnung im Jahr 1762 benutzt und wurde seitdem nur zur Krönung des Monarchen oder Jubiläumsfeiern verwendet. In den Mews werden auch die Kutschpferde gehalten, die bei den königlichen Zeremonien in London eingesetzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Buckingham Palace () ist die offizielle Residenz des britischen Monarchen in London. Das Gebäude im Stadtbezirk \"City of Westminster\" dient neben seiner Funktion als Wohnung von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip auch offiziellen Staatsanlässen. So werden dort ausländische Staatsoberhäupter bei ihrem Besuch in Großbritannien empfangen. Daneben ist er ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen.", "tgt_summary": "白金汉宫(英语:Buckingham Palace)是英国君主位于伦敦的主要寝宫及办公处。宫殿坐落在大伦敦西敏市,是国家庆典和王室欢迎礼举行场地之一,也是一处重要的旅游景点。在英国历史上的欢庆或危机时刻,白金汉宫也是一处重要的集会场所。", "id": 2882222} {"src_title": "Eva Perón", "tgt_title": "伊娃·裴隆", "src_document": [{"title": "Zur Person.", "content": "Eva Duarte wurde als eines von fünf unehelichen, aber anerkannten Kindern der unverheirateten Juana Ibarguren (1894–1971) und ihres verheirateten Liebhabers, des wohlhabenden Großgrundbesitzers Juan Duarte (1872–1926), geboren und wuchs in der Nähe von Junín auf. Als sie drei Jahre alt war, verließ ihr Vater die Region und die Mutter blieb mit den 5 Kindern allein zurück. Im Alter von 15 Jahren ging Eva Duarte nach Buenos Aires und begann intensiv an ihrer Karriere zu arbeiten. Hier war sie zuerst als Model, später Radiomoderatorin, Theater- und Filmschauspielerin tätig. Ab 1938 wurde sie zunehmend als Filmschauspielerin und Radiomoderatorin öffentlich bekannt. Im folgenden Jahr, am 20. Mai 1939, erschien sie erstmals auf den Titelseiten einer Zeitschrift. Weitere öffentlichkeitswirksame Auftritte folgten und am 3. August 1943 wurde sie Sprecherin des argentinischen Radioverbandes. Im gleichen Jahr erreichte sie den Durchbruch als Interpretin einer sehr erfolgreichen Radioserie über berühmte Frauenfiguren in der Geschichte. Eva traf mit Juan Perón 1944 zum ersten Mal bei einer Wohltätigkeitsfeier nach einem Erdbeben in San Juan im dortigen Luna Park zusammen. Als sie im Verlauf der Veranstaltung sah, dass der Sitzplatz neben ihm frei wurde, setzte sich Eva kurzerhand neben ihn. Zwischen beiden entwickelte sich in den darauffolgenden Wochen eine Liebesbeziehung. Am 13. Oktober 1945 wurde Juan Perón, der bei der Arbeiterschaft beliebte Arbeitsminister, auf Geheiß einiger Militärs seines Amtes enthoben und auf eine Gefängnisinsel verbracht. Recht beherzt beteiligte sie sich an den öffentlichen Protesten. Sie sprach im Radio für seine Freilassung, organisierte die Massenstreiks und Demonstrationen, die viele tausend Argentinier auf den Straßen veranstalteten, mit. Besonders aktiv war sie bei dem Marsch der Armen „Descamisados“ (Hemdlosen) auf das Regierungsgebäude und dem ausgerufenen Generalstreik. Auf Grund dieser öffentlichen Protestbewegung musste Juan Perón am 17. Oktober 1945 wieder freigelassen werden. Eva und Juan Perón heirateten am 20. Dezember 1945 kirchlich in La Plata. Nach der Hochzeit änderte sie ihren Namen zum allgemein in der Öffentlichkeit bekannten \"María Eva Duarte de Perón.\" Das Paar hatte keine Kinder. In dem anschließenden Wahlkampf 1946 um die zukünftige Präsidentschaft unterstützte sie ihren Mann massiv. In ihrer wöchentlichen Radiosendung „für eine bessere Zukunft“ hielt sie populistische Reden, in denen sie die Armen aufforderte, Perón zu unterstützen. Dabei betonte sie vor allem immer wieder ihr eigenes Aufwachsen in Armut, damit sich die Unterschichten mit ihr identifizieren konnten. Eva Perón zeigte, dass sie von ihrer Herkunft her eine von ihnen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle in der Politik.", "content": "Nachdem Juan Perón am 24. Februar 1946 zum Präsidenten Argentiniens gewählt wurde, verstärkte Eva Perón ihr soziales Engagement für die \"Descamisados\" („Hemdlosen“) und wurde ihre Heldin. Sie organisierte erste Wohltätigkeitskampagnen, die aber immer wieder von kurzen Krankheitsphasen unterbrochen wurden. Sie setzte sich für die Aufnahme von Sozialprogrammen und die Zurückdrängung der Macht der Großgrundbesitzer in der Politik des Landes ein. Durch ihr Redetalent und ihr Gespür für die Bedürfnisse der ärmeren Schichten verstand sie es, im Gegenzug die politischen Aktivitäten des Präsidenten den unteren Volksschichten nahezubringen. Sie fungierte sozusagen als „Presidenta“. Durch ihre Unterstützung mit getragen wurde am 11. September 1947 eine Gesetzesvorlage ins Parlament zur Verbesserung der Bürgerrechte von Frauen in Argentinien eingebracht. Ab Herbst 1947 war sie im Arbeitsministerium tätig. Die Angehörigen der arbeitenden und sozial nicht so gut gestellten Bevölkerungsschichten Argentiniens verehrten Evita, dagegen wurde sie von der reichen Elite gehasst. Diese verabscheute Evitas ärmliche Wurzeln und verwies mit Häme auf ihre frühere Promiskuität. Besonders aber die Kreise des Militärs meinten, eine Frau wie sie spiele eine viel zu aktive Rolle in der Politik, zu einer Zeit, als die Frauen in Argentinien noch immer nicht wählen durften. Dieser Hass beruhte auf Gegenseitigkeit, was unter anderem zur Verfolgung von Gegnern und zum Verbot von Zeitungen wie \"La Prensa\" führte. Binnen kurzer Zeit erarbeitete sich Evita eine Machtposition. Ursula Prutsch schreibt: „Evita war nicht gebildet, aber schlau. Sie hatte eine rasche Auffassungsgabe und eine strategische Intelligenz. Bald war sie eine Mitwisserin von Intrigen, die ihr schaden, und Möglichkeiten, die ihr nützen konnten. Dieses Wissen verlieh ihr Macht.“ Vom 6. Juni bis 23. August 1947 ging das Ehepaar Perón auf die berühmte „Regenbogentour“ nach Europa, wo sie eine Reihe von Staatsoberhäuptern trafen, darunter auch Francisco Franco und Papst Pius XII, der ihnen eine Audienz gewährte. In der Schweiz wurde sie vom Außenminister offiziell empfangen und dinierte mit dem Bundespräsidenten im Von-Wattenwyl-Haus. Das Ziel war, massiv Werbung für die Regierung Perón zu machen, die nach außen noch immer als faschistisch angesehen wurde. Andere Historiker betrachten diese Form der Herrschaft auch als subtropische Form einer europäischen Arbeiterpartei; die Peronisten selbst sahen ihre Politik als dritten Weg zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Juan Perón hatte sich als junger Mann in Italien durch Mussolini beeindrucken lassen und gehörte zu den Argentiniern, die in den dreißiger Jahren und während des Zweiten Weltkrieges mit dem nationalsozialistischen Deutschland sympathisierten. Auch Eva Perón stand so in engen Beziehungen zu einigen offen auftretenden Nationalsozialisten, weshalb ihr amerikanische und englische Geheimdienste und auch Regierungsmitglieder unterstellten, bei der Flucht gesuchter Nationalsozialisten nach Südamerika entscheidend mitgewirkt zu haben, behauptet Frank Garbely, ohne als Beleg eine Quelle zu nennen. Am 19. Juni 1948 wurde durch Eva Perón eine Stiftung für Wohltätigkeit gegründet, die „Fundación de Ayuda Social Eva Duarte de Perón“. Diese Stiftung setzte sich für den Bau und das Entstehen von Altersheimen, Waisenhäusern, Krankenstationen und weitere dringend benötigte Sozialinstitutionen ein. Sie verteilte an Arme und Bedürftige Geschenke. Es war ein Marathon der Nächstenliebe, der vor allem auch ihren späteren Ruf prägte. Weil Evita Kranke berührte und Aussätzige küsste, die Bilder und Informationen dazu auch von den Medien intensiv unter die Massen gebracht wurde, verbreitete sich ein Bild der Heiligen, der Santa Evita, rasch. De facto war Eva Perón durch ihre Stiftung eine Akteurin der Politik Argentiniens, obwohl sie offiziell kein politisches Amt innehatte. Ab 1948 verbreiterte sie den Aktionsradius der Stiftung durch die Gründung und Finanzierung weiterer Unterorganisationen und Niederlassungen in anderen Regionen des Landes. Doch auch nach außen gerichtet bemühte sie sich, Hilfe und Unterstützung zu geben. So war Evita im September 1949 daran beteiligt, eine Kampagne für die Opfer des Erdbebens in Ecuador auf den Weg zu bringen. Einfluss auf die Frauenpolitik Als erste Frau an der politischen Spitze in Lateinamerika nahm sie großen Einfluss auf die Entwicklung der Rolle der Frauen in der Gesellschaft. Noch immer waren Frauen in Argentinien politisch quasi inexistent und konnten über die politische Situation des Landes nicht mitbestimmen. Neben ihrer Arbeit in und für die Stiftung Eva Duarte de Perón unterstützte sie deshalb die Rechte der Frauen Argentiniens sehr stark. In mehreren Radioansprachen 1947 zum Frauenwahlrecht und zu anderen Themen, die Rolle der Frauen betreffend, wurde sie zu einem wichtigen Sprachrohr der Frauenorganisation der Peronistischen Partei. Mit großem Widerhall wurde ihre Rede in Buenos Aires auf der Plaza de Mayo aufgenommen. Im Unterhaus wurde am 17. September 1932 ein Gesetz beschlossen, das Frauen über 18 unabhängig davon, ob sie Analphabetinnen waren oder nicht, das Wahlrecht gab. Das konservative Oberhaus (Senat) wies das Gesetz zurück. Als Juan Perón im Februar 1946 zum Präsidenten gewählt worden war, brachte er ein Gesetz auf den Weg, das Frauen das Wahlrecht verschaffen sollte. Einige Konservative versuchten, das Gesetz zu blockieren und zögerten die die Abstimmung darüber immer wieder hinaus. Als Eva Perón von einer Europareise zurückkehrte und die Situation erfasste, begab sie sich mit vielen Unterstützerinnen zum Kongressgebäude und stellte klar, dass sie bleiben würde, bis das Gesetz verabschiedet sei. Das Gesetz wurde beschlossen, und argentinische Frauen erhielten im September 1947 das aktive und passive Wahlrecht. In einigen Provinzen hatten Frauen das aktive und passive Wahlrecht schon früher erhalten. Durch diese Aktivitäten, ihr politisches Engagement und auch ihre persönliche Ausstrahlung wurde Eva Perón zu einer auch in der breiten Öffentlichkeit anerkannten Person Argentiniens. 1949 gründete sie die peronistische Frauenpartei mit, in der sich Frauen in Verbindung mit der Eva-Perón-Stiftung und unter der Leitung Evitas politisch und sozial beteiligen konnten. Bei der Präsidentschaftswahl 1951 durften zum ersten Mal in der Geschichte Argentiniens Frauen ihr Wahlrecht ausüben. Diese unermüdliche Arbeit und ihr öffentliches Agieren blieb für Eva Perón nicht ohne gesundheitliche Folgen. Bei einer Einweihungszeremonie am 9. Januar 1950 erlitt sie einen Zusammenbruch. Sie musste sich einer gründlichen ärztlichen Untersuchung unterziehen, wobei ein Krebsgeschwür an der Gebärmutter diagnostiziert wurde. Ungeachtet dessen nahm sie bereits am 27. Januar ihre Arbeit wieder auf. Am 1. Mai 1950 hielt sie eine vielbeachtete Rede „Brücke der Liebe“ zwischen Perón und dem argentinischen Volk. Für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen für den Herbst 1951 kündigte Juan Perón am 24. Februar 1951 seine erneute Kandidatur an. Das erfolgte mit der Besonderheit, so sein Vorschlag, dass Evita als Vize-Präsidentin kandidieren solle. Trotz ihrer politischen Aktivität und ihres Einsatzes für die Integration der Frauen in die Politik nahm sie nie ein öffentliches Amt an. Im September 1950, so schreibt \"Alexander\" in „Die Ära Perón“, verkündete die New York Times, dass man in Argentinien annehme, Evita werde für die Vizepräsidentschaft kandidieren, wenn Perón noch einmal zum Präsidenten gewählt werde. Obwohl Evita selbst sich nie dazu geäußert hat, inwiefern es in dem von Männern dominierten Land passend sei, als Frau ein öffentliches Amt zu bekleiden, lässt sich spekulieren, dass damit ein „kühner Bruch mit der argentinischen Tradition“ vollzogen werde. Schließlich versuchte Evita 1951, ihrer Macht durch die Kandidatur zur Vizepräsidentschaft eine reelle Grundlage zu geben. Dieser Schritt verärgerte viele Militärs, die sie verachteten und ihren zunehmenden Einfluss auf die Regierung ablehnten. Unter diesem starken Druck und angesichts ihrer Erkrankung zog Juan Perón dann ihre Nominierung zurück. Als in den Sommermonaten des Jahres 1951 Putschpläne extremer militärischer Kreise um den General Mario Benjamin Menéndez bekannt wurden, prangerte Evita diese geheimen Pläne vor der Öffentlichkeit in einer Rundfunkansprache am 31. August 1951 an. Damit erreichte sie mit, dass die Kräfte des hasserfüllten Militärs durch den Druck der Öffentlichkeit nicht zum Zuge kamen. Für ihr Handeln wurde sie am 17. Oktober 1951 mit der Juan-Perón-Medaille ausgezeichnet und hielt aus diesem Anlass eine Rede vom Balkon des Präsidentenpalastes. Drei Wochen später, am 6. November 1951, musste sie sich einer schwierigen Krebsoperation unterziehen. Im November 1951 erfolgte die Wiederwahl Juan Peróns als Präsident Argentiniens. Auf lateinamerikanischer Ebene hat der „Mythos Evita“ zu einer zweigeteilten kulturellen Veränderung geführt. Auf der einen Seite wurde der Öffentlichkeit und den politischen Machthabern demonstriert, welche beachtenswerte Rolle das Bewusstsein und die Wahrnehmung ihr ureigenster Rechte der Volksmassen, einschließlich der Frauen, spielen. Das zeigte sich auch in den späteren Jahren bei politischen Auseinandersetzungen, so in Chile, in Nicaragua, El Salvador und auch Argentinien selbst. Auf der anderen Seite führte es jedoch auch dazu, dass kandidierende Präsidenten im Wahlkampf zunehmend ihre Ehefrauen instrumentalisierten, eine Evita-Rolle zu kopieren, um den positiven Nachhall sozialer Integrität für ihre eigene Popularität zu benutzen. Ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte Evita Perón am 4. Juni 1952 bei der Vereidigung Juan Peróns zu seiner zweiten Amtszeit als Präsident Argentiniens.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Eva Perón starb mit 33 Jahren an Gebärmutterhalskrebs. Etwa ein halbes Jahr vor ihrem Tod wurde als Experte der deutsche Gynäkologe Hans Hinselmann eingeflogen. Er war der Entwickler der Kolposkopie, mit der die erste Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs möglich war. Am 24. Juli 1952 kamen zwei weitere deutsche Ärzte hinzu: Paul Uhlenbruck aus Köln, ein Herz- und Kreislaufspezialist, und Heinrich Kalk aus Kassel, ein Leberspezialist. Einige Wochen vor ihrem Tod wurde an ihr zur Schmerzbehandlung und gegen allgemeine Angst und Unruhe eine Lobotomie durchgeführt. Am 26. Juli 1952 starb Eva Perón, ohne dass ihr die Experten noch helfen konnten. Ihr Körper wurde einbalsamiert. Der Sarg, der einen Deckel aus Glas hatte, wurde im Kongressgebäude aufgebahrt und zur Schau gestellt. Nach dem Sturz Peróns 1955 verschwand die Leiche für 17 Jahre aus der Öffentlichkeit, da die neuen Machthaber die Erinnerung an sie und ihren Mann bekämpften. Eva Peróns Leichnam wurde 1957 heimlich nach Mailand ausgeflogen und unter dem Namen \"Maria Maggi de Magistris\" bestattet. Im September 1971 wurde der Leichnam nach Madrid gebracht, wo Perón im Exil lebte. 1974 ließ Isabel Perón, die dritte Ehefrau des seit 1973 erneut amtierenden, aber bereits am 1. Juli 1974 verstorbenen argentinischen Staatspräsidenten, den Leichnam Eva Peróns nach Südamerika überführen. Am 22. Oktober 1976 erfolgte dessen Beisetzung im Familiengrab der Duartes auf dem Friedhof La Recoleta in Buenos Aires. Eva Perón ist bis heute eine Legende geblieben. Selbst heute pilgern noch viele Menschen an den Ort ihrer letzten Ruhestätte. Insbesondere am Muttertag kommen viele Menschen zu der Grabstätte, beten und legen Blumen nieder. In der Familiengruft der Duartes stehen zwei Särge. In keinem dieser Särge liegt jedoch Eva Perón. Sie liegt einbalsamiert in sechs Metern Tiefe in der Familiengruft. Allerdings ist dieser Weg mit einer Stahlplatte blockiert. Man ging damals davon aus, dass Eva Peróns Leichnam nochmals entführt werden könnte und entschied sich daher für diese Vorsichtsmaßnahme.", "section_level": 1}, {"title": "Personenkult.", "content": "Eva Perón wurde der Mittelpunkt eines besonderen Personenkults. Ihr Bild und ihr Name tauchten überall auf. Trotz ihrer Dominanz und politischen Macht achtete sie immer darauf, die wichtige symbolische Rolle ihres Ehemannes nicht zu beeinträchtigen. Obwohl sie die Kontrolle über die Angelegenheiten des Präsidenten hatte, war sie immer bestrebt, ihre Handlungen als durch die Weisheit Peróns „inspiriert“ oder „ermutigt“ zu rechtfertigen. Auch heute noch ist für viele Argentinier, Männer wie Frauen, Evita eine der größten Wohltäterinnen der Nation. 1955, nach dem Sturz Peróns, wurde von Antiperonisten auch der Mythos der Hure und der Domina geprägt. Sie zeichneten das Bild einer kalten, machtgierigen Frau, die Wohltätigkeit als Show betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Leben von Eva Perón und ihr Eintreten für die Belange des argentinischen Volkes regten den Komponisten Andrew Lloyd Webber an, daraus ein Musical zu kreieren. Im Jahre 1974 begann er gemeinsam mit Tim Rice sich mit dem Stoff und seiner Darstellung intensiv zu befassen. Das Musical \"Evita\" über das Leben der Eva Perón wurde am 21. Juni 1978 in London am Prince Edward Theatre uraufgeführt. Viele der Lieder daraus wurden auch von der argentinischen Bevölkerung mit Begeisterung aufgenommen. Dieses Musical wurde später mit Madonna in der Hauptrolle von Alan Parker verfilmt. Auch im Fernsehen wurde ihre Geschichte gezeigt (mit Faye Dunaway als Evita). Der spanische Zweiteiler (2012) des Regisseurs Agustí Villaronga \"Brief an Evita\" (im Original \"Carta a Evita\") ist ein TV-Drama, das vor dem Hintergrund des 1947 stattgefundenen Besuches Evita Perons in Spanien vor allem Werte wie Empathie für Arme und Zivilcourage thematisiert. Julieta Cardinali spielte die Rolle der Evita Peron, weitere Rollen wurden mit Ana Torrent (Carmen Polo, die Ehefrau Francos), Nora Navas (Juana Doña, eine Widerständlerin), Carmen Maura (Paca, Mutter der Juana Doña), Jesús Castejón (Franco), Héctor Colomé (Perón) u. v. a. besetzt. Ein weiterer Film über Eva Perón ist Ende 2015 erschienen. Ein Drama, das von dem argentinischen Regisseur Pablo Agüero inszeniert wurde, der Titel lautet im Original: \"Eva no duerme\" (zu deutsch: \"Eva schläft nicht\"). Dieser handelt primär von der 17 Jahre andauernden Reise des Leichnams sowie dem Totenkult um Evita.", "section_level": 1}], "src_summary": "María Eva Duarte de Perón (auch \"Eva Duarte, Evita\" genannt; * 7. Mai 1919 in Los Toldos; † 26. Juli 1952 in Buenos Aires) war Schauspielerin, Radiomoderatorin, die Primera Dama („First Lady“) Argentiniens, als „Presedenta“ sozial engagiert und die zweite Frau des Präsidenten Juan Perón.", "tgt_summary": "玛丽亚·伊娃·杜阿尔特·德·贝隆(;1919年-5月7日-1952年-7月26日),常被称为贝隆夫人或艾薇塔(Evita),是阿根廷总统胡安·裴隆的第二任妻子。她在身为第一夫人期间积极介入国政,和丈夫并列为裴隆主义运动的领袖人物。对她的个人崇拜在阿根廷历史上影响巨大。", "id": 2330969} {"src_title": "Kalte Fusion", "tgt_title": "冷核聚变", "src_document": [{"title": "Vorgeschlagene Funktionsmechanismen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Myonen-katalysierte Fusion.", "content": "Überlegungen dazu stellten Ende der 1940er Jahre Frederick Charles Frank und Andrei Sacharow an, die aufgrund theoretischer Ansätze postulierten, dass Myonen die Einleitung von Fusions-Kernreaktionen in der Art eines Katalysators erleichtern könnten. Sacharow prägte 1948 dafür auch den Begriff „kalte Fusion“. Luis W. Alvarez, der 1968 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde, entdeckte 1956 auf Blasenkammer-Aufnahmen ungewöhnliche Spuren. Zusammen mit Edward Teller kam er zu dem Schluss, dass Myonen Kernfusionen ausgelöst hätten. Wenedikt Petrowitsch Dschelepow fand Mitte der 1960er Jahre am Kernforschungsinstitut in Dubna heraus, dass die Anzahl der durch Myonen katalysierten Fusionen in Deuterium mit steigender Temperatur zunimmt. Eine Erklärung lieferte bald darauf 1967 der damalige Student E. A. Wesman (der mit Semjon Solomonowitsch Gerschtein zusammenarbeitete) durch Resonanzen mit komplizierteren Molekülkonfigurationen (wie drei Deuteronen mit sowohl myonischer als auch elektronischer Bindung). 1975 fand Leonid Iwanowitsch Ponomarjow, der führend in der Sowjetunion an der immer genaueren Berechnung der Energieniveaus solcher mesonischer Moleküle war, einen besonders starken Resonanzeffekt in Deuterium-Tritium-Molekülen. Der Effekt konnte in Dubna 1979 durch Dschelepow bestätigt werden, was zur Wiederbelebung des Interesses an Myon-katalysierter Fusion auch im Westen beitrug (insbesondere Steven Jones in Los Alamos). Nach einem Ergebnis aus der Atomphysik ist der Bahnradius eines Myons um einen Atomkern umgekehrt proportional zur reduzierten Masse des Atomkerns und des Myons. Da ein Myon im Vergleich zu einem Elektron eine wesentlich höhere Masse besitzt, liegt sein Orbital wesentlich dichter am Atomkern als bei einem Elektron. Da in die reduzierte Masse zusätzlich auch die Masse des Atomkerns eingeht, führt eine höhere Masse des Atomkerns ebenfalls zu einem dichter liegenden Orbital des gebundenen Teilchens. Trifft nun ein negativ geladenes Myon auf ein DT-Molekül (aus einem Deuterium- und einem Tritiumatom), kann es vorkommen, dass das Myon ein Elektron aus den Molekülorbitalen verdrängt und ein neues Molekülorbital bildet. Durch die enge Abschirmung der Ladung des Tritiumkerns durch das Myon werden dabei die Atomkerne rund 200-mal enger gebunden als bei dem ursprünglichen Molekül. Daher kann es vergleichsweise leicht zur Kernverschmelzung (Fusion) kommen, durch die aus dem \"myonischen DT-Molekül\" ein \"myonisches Helium-5-Atom\" entsteht. Dieses zerfällt mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,4 % in ein Helium-4-Atom, ein Myon und ein Neutron, wobei Energie freigesetzt wird: Das freigesetzte Myon kann nach dieser Reaktion die gleiche Reaktion erneut auslösen und somit einen Fusionsprozess kettenreaktionsartig am Laufen halten. Das Myon wirkt dabei ähnlich wie ein chemischer Katalysator. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,6 % bleibt das Myon aber auch am Helium-4-Atom haften (engl. ) und steht dann für weitere Fusionsvorgänge nicht mehr zur Verfügung: Der gesamte Zyklus vom Myoneneinfang bis zur Fusion geschieht in etwa 10 s. Die kurze Lebensdauer des Myons von etwa 2,2 μs begrenzt damit die Zahl der katalysierten Einzelreaktionen prinzipiell etwa auf 2000. Danach zerfällt das Myon wieder gemäß: Für die Herstellung eines Myons mit einem Teilchenbeschleuniger werden rund 3 GeV benötigt. Eine Netto-Energiegewinnung durch den Einschuss der erzeugten Myonen in ein Deuterium-Tritium-Gasgemisch erschien zunächst möglich. Dass dies trotzdem nicht der Fall ist, liegt an dem oben beschriebenen zweiten Folgeprozess, bei dem das Myon haften bleibt und damit keine weiteren Fusionsreaktionen katalysieren kann. Aufgrund des zweiten Prozesses reduziert sich gemäß den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung die durchschnittliche Anzahl der katalysierten Fusionen auf formula_4. Das Ergebnis dieser geometrischen Reihe ist formula_5. Bei dieser geringeren Anzahl an Fusionen werden nur mehr 2,9 GeV Fusionsenergie erzeugt, also weniger, als zur Herstellung eines neuen Myons nötig ist. Daher lässt sich mit diesem Prozess im statistischen Mittel keine Nutzenergie gewinnen, insbesondere wenn die zusätzliche elektrische Energie berücksichtigt wird, die zur Herstellung und zum Grundbetrieb des Teilchenbeschleunigers erforderlich ist.", "section_level": 2}, {"title": "Metall-katalytische Fusion.", "content": "Palladium besitzt die höchste Absorptionsfähigkeit aller Elemente für Wasserstoff; es kann bei Raumtemperatur das 900-Fache seines eigenen Volumens binden. Zudem hat Palladium katalytische Eigenschaften. Viele Versuche zur kalten Fusion nutzen daher Palladium.", "section_level": 2}, {"title": "Paneth (1926).", "content": "Der erste Bericht zur Umwandlung von Wasserstoff in Helium in Verbindung mit Palladium stammt aus dem Jahr 1926 von Fritz Paneth. Bei der Erwärmung von mit Wasserstoff behandelten Palladiumpräparaten stellte er eine nicht zu erklärende Menge an Helium fest. Im darauf folgenden Jahr hatte man jedoch einige Fehlerquellen erkannt. Ein Beispiel ist die bei erhöhter Temperatur bessere Durchlässigkeit von Glas für Helium. In einer Veröffentlichung von 1927 deutete Paneth zusammen mit weiteren Autoren das Helium daher als Folge dieser Ursachen.", "section_level": 3}, {"title": "„Kalte Fusion“ nach Fleischmann und Pons.", "content": "Der Begriff „kalte Fusion“ wurde durch einen zunächst als Erfolg berichteten Versuch von Fleischmann und Pons bekannt. Am 23. März 1989 berichteten Martin Fleischmann und Stanley Pons im Rahmen einer Pressekonferenz von Experimenten, bei denen sie kalte Fusion beobachtet hätten. Diese Berichte wurden als Sensation aufgenommen, denn danach wäre auf einfache Weise Energie aus schwerem Wasser freizusetzen. Für kurze Zeit gab es in der Fachwelt die Hoffnung, dass dies als praktisch unerschöpfliche Energiequelle großtechnisch nutzbar gemacht werden könnte. Bei diesem Experiment soll die Verschmelzung der Wasserstoff-Isotope Protium, Deuterium und Tritium während der Elektrolyse eines Elektrolyten an der Oberfläche einer Palladium-Kathode stattgefunden haben. Als Hinweise auf eine \"kalte Fusion\" gelten der Nachweis der dabei entstehenden Helium-Atome, Tritium und Neutronen- oder Gammastrahlen (bestimmter Energie bzw. Frequenz) sowie der Nachweis einer Überschuss-Wärmeproduktion, die nicht durch chemische Prozesse erklärt werden kann. Schon am 1. Mai 1989 wiesen die Physiker Steven Koonin, Nathan Lewis, und Charles Barnes vom Caltech auf einer Sitzung der amerikanischen physikalischen Gesellschaft Fehler der Fleischmann-Pons-Experimente nach und widerlegten deren Ergebnisse. Auch anderen Laboratorien gelang es nicht, die Fleischmann-Pons-Ergebnisse zu bestätigen, auch nicht mit um Größenordnungen empfindlicheren Messapparaturen. Fleischmann und Pons selbst konnten ihre Ergebnisse vor Zeugen nicht wiederholen. Inzwischen hatten weltweite Forschungen eingesetzt. So wurde z. B. im Juli 1989 von einer indischen Forschergruppe des BARC (P. K. Iyengar und M. Srinivasan) und im Oktober 1989 von einer US-amerikanischen Gruppe (Bockris \"et al\".) über die Entstehung von Tritium berichtet. Im Dezember 1990 berichtete Richard Oriani von der Universität Minnesota über Überschusswärme bei Versuchen zur kalten Fusion. Die amerikanische Regierung setzte eine Kommission des Energieministeriums (DOE) ein, um die möglichen Auswirkungen auf die nationale Energieversorgung untersuchen zu lassen. Die Kommission des DOE kam im November 1989 zum Schluss, dass \"die gegenwärtigen Hinweise auf die Entdeckung eines neuen kernphysikalischen Prozesses, genannt „kalte Fusion“, nicht überzeugend seien\". Über die innerhalb von wenigen Monaten zunächst aufgebaute Euphorie mit anschließender Enttäuschung wurde in den allgemeinen Medien breit berichtet. Eine erneute Veröffentlichung von Fleischmann trug dazu bei, dass sich das DOE in den Jahren nach 2003 nochmals der Sache annahm. Trotz der seit 1989 weiter fortgeschrittenen Technik der kalorimetrischen Messung und den durchgeführten Folgeexperimenten kommt das DOE zum gleichen Ergebnis wie 1989 und rät von einer gezielten Förderung der Erforschung der beschriebenen Effekte zur Entwicklung einer alternativen Energiequelle ab. Im November 2005 erschien ein Artikel in der Hochschulzeitung der TU Berlin, in welchem davon die Rede ist, \"TU-Wissenschaftler um den Kernphysiker Armin Huke hätten in kernphysikalischen Beschleunigerexperimenten erste experimentelle Belege für die „Wunder“ der Kalten Fusion gefunden\". Die Fakultät für Physik distanzierte sich kurz darauf davon und erklärte, an der TU Berlin gebe es keine umfassenden Arbeiten zur kalten Fusion.", "section_level": 3}, {"title": "Forschungsarbeiten.", "content": "Weltweit führen einige Forschergruppen bis heute wissenschaftliche Untersuchungen in dem Themenbereich „kalte Fusion“ bzw. LENR durch, zum Teil auch mit neuen Ansätzen. Journalisten bereiten das Thema gelegentlich auf oder berichten über Wissenschaftler, die Potenzial in der kalten Fusion sehen. Die Amerikanische Physikalische Gesellschaft lässt regelmäßig Symposia zu LENR zu; die Amerikanische Chemische Gesellschaft tat dies nach 1989 im Jahre 2007 erstmals wieder. Im März 2012 wurde auf einer Konferenz der American Nuclear Society (ANS) über LENR berichtet. Es erscheinen auch begutachtete Fachartikel zum Thema. Die US-Militärbehörde SPAWAR (Space and Naval Warfare Systems Command) fördert seit 1989 LENR-Experimente. Mehrfach dankten verschiedene Autoren der SPAWAR für ihre Unterstützung. Daneben beschäftigen sich die ENEA und das SRI International mit dem Thema LENR. Die Universität von Missouri erhielt 2012 von einer privaten Stiftung Forschungsgelder in Höhe von 5,5 Millionen USD, um die Entstehung überschüssiger Wärme bei Wechselwirkungen zwischen Wasserstoff und Palladium, Nickel oder Platin zu erforschen. Die Universität Göteborg forscht unter der Leitung von Leif Holmlid an Laser-induzierten Myonen-katalysierten Fusionsreaktionen in hochdichtem Deuterium (Rydberg-Zustand). Im Jahr 2015 berichtete Holmlid in mehreren Arbeiten über Beobachtungen emittierter schwerer, neutraler Teilchen mit Energien über 10 MeV u. Das Wissenschaftsjournal Nature veröffentlichte Ende Mai 2019 einen Bericht einer von Google zusammengestellten und finanzierten Forschergruppe. Die Forscher konnten keine Anhaltspunkte für kalte Fusion finden. Da sie einige der als am günstigsten für die Fusion geltenden Bedingungen nicht erreicht haben, plädieren sie dennoch für weitere Untersuchungen.", "section_level": 2}, {"title": "Pyrofusion.", "content": "Seth Putterman von der Universität von Kalifornien und seine Mitarbeiter Naranjo und Gimzewski veröffentlichten in Nature im Jahr 2005 eine Arbeit über pyroelektrisch induzierte Kernverschmelzungen. Sie stellen darin eine vergleichsweise kleine Apparatur „auf dem Labortisch“ vor, die Verschmelzungen von Deuteriumkernen ermöglicht. Um Deuteriumatome zu ionisieren und anschließend auf die für die Fusion benötigte Geschwindigkeit zu beschleunigen, benutzten die Forscher einen pyroelektrischen Kristall als Spannungsquelle – daher der Begriff Pyrofusion. Das Deuterium wird durch das starke elektrische Feld an einer Wolframspitze ionisiert und die Ionen beschleunigt. Der erzeugte Neutronenfluss lag beim 400-Fachen der natürlichen Neutronenstrahlung. Als Quelle der Neutronen vermuten die Experimentatoren die Fusion zweier Deuteriumkerne zu Helium, wobei ein freies Neutron entsteht: Wegen der prinzipbedingt auf geringe Teilchenströme begrenzten Leistung besteht keine Möglichkeit, auf diese Weise Energie für praktische Zwecke freisetzen zu können. Als Neutronenquelle, etwa für Analysezwecke, ist der Aufbau gleichwohl geeignet.", "section_level": 2}, {"title": "Sonofusion.", "content": "Der US-Wissenschaftler Rusi P. Taleyarkhan vom Oak Ridge National Laboratory berichtete im März 2002 im Magazin Science über die Möglichkeit, mit durch Schallwellen ausgelöster Kavitation eine kontrollierte Fusion herbeizuführen. Bei diesem Sonofusion oder auch Bläschenfusion genannten Vorgang sollen hohe Temperaturen, Drücke, Strahlungs- und Neutronendichten entstehen, die eine Kernfusion ermöglichen. Eine auf Betreiben der US-Marine eingerichtete Kommission von fünf Universitäten kam zu dem Ergebnis, dass Experimente einer anderen Gruppe, die die Ergebnisse zu bestätigen schienen, gefälscht waren. Im August 2008 wurde Taleyarkhan von der Purdue University wegen unwissenschaftlichen Verhaltens () die Professur entzogen. Er bleibt zwar weiterhin Mitglied der Fakultät, jedoch unter der Bezeichnung und ohne das Recht, Doktoranden zu betreuen. Die Affäre wurde unter dem Namen \"bubblegate\" bekannt. In Deutschland wurde die Sonofusion von Günter Lohnert, Universität Stuttgart, propagiert; Lohnert, der sich auch mit Kugelhaufenreaktoren beschäftigt, bezeichnete die Sonofusion schon 2005 als bewiesen. Lohnert hat zudem als Herausgeber der Zeitschrift \"Nuclear Engineering and Design (NED)\" nach nur kurzer Prüfung, ohne andere Gutachter hinzuzuziehen, die vorgenannte, mittlerweile als gefälscht bewertete Arbeit, welche die Sonofusion zu bestätigen schien, akzeptiert. Er gab während des US-Untersuchungsverfahrens zur Sonofusion Taleyarkhan 2007 und 2008 die Möglichkeit, seinen Standpunkt in NED darzulegen. Lohnert wurde 2009 als aktiver Herausgeber von NED abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Umstrittene Nickel-Wasserstoff-Reaktion.", "content": "Anfang 2011 behauptete der italienische Unternehmer Andrea Rossi zusammen mit dem Physiker Sergio Focardi (1932–2013), dass er Nickel und Wasserstoff zu Kupfer verschmelzen und damit eine sich über längere Zeit selbst aufrechterhaltende exotherme Reaktion in einem als „E-Cat“ bezeichneten Gerät erzeugen könne. Entsprechenden Patentansprüchen war vom Europäischen Patentamt schon 2010 die nötige Erfindungshöhe (\"inventive step\") abgesprochen worden. Unabhängige Bestätigungen des Experiments liegen bisher nicht vor. Die bei solchen Fusionsreaktionen eigentlich zu erwartende Gammastrahlung wurde nicht beobachtet. Eine gründliche Untersuchung des Geräts erlaubt Rossi nicht. Mehrere Gutachter sahen daher von einer abschließenden Beurteilung ab. Der LENR-Blogger Krivit hat Belege dafür zusammengetragen, dass Rossi systematisch das Gerät manipuliert, um den Eindruck einer nennenswerten Energieproduktion zu erwecken. Die für den Herbst 2011 in Griechenland angekündigte Präsentation eines funktionsfähigen Reaktors wurde abgesagt; ein seit Jahren angekündigter kommerzieller 1-MW-Reaktor befand sich nach Rossi-nahen Quellen auch im September 2015 noch immer erst im Testbetrieb. Nachdem die US-amerikanische Firma Industrial Heat von Rossi eine Lizenz für den Verkauf E-Cat-basierter Produkte gekauft hatte, entzündete sich ein Rechtsstreit. Medienberichten zufolge forderte Rossi ausstehende Zahlungen in Höhe von 100 Millionen Dollar, wohingegen Industrial Heat den E-Cat für nicht funktionsfähig erklärte.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Bücher Zeitschriftenaufsätze", "section_level": 1}], "src_summary": "Als kalte Fusion bezeichnet man Verfahren, die eine als Energiequelle nutzbare kontrollierte Kernfusion von Wasserstoff-Isotopen herbeiführen sollen und dazu keine thermonukleare Reaktion, also kein Plasma mit hoher Temperatur und Dichte, benötigen. Damit grenzt sich die kalte Fusion von den Verfahren ab, die im Kernfusionsreaktor oder bei der Trägheitsfusion genutzt werden. Ein häufig gebrauchtes Synonym für die kalte Fusion ist \"LENR\" (, also Kernreaktionen bei niedriger Energie).", "tgt_summary": "冷核融合(英语:Cold fusion)是指理论上在接近常温(1000K以下)、常压和相对简单的设备条件下发生核聚变反应。核聚变反应中,多个轻原子核被强行聚合形成一个重原子核,并伴随能量释放。", "id": 900853} {"src_title": "Blue Stilton", "tgt_title": "斯蒂爾頓芝士", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der \"Stilton\" wird in England als \"König der Käse\" angesehen und hat eine lange Tradition. Benannt ist er nach der Ortschaft Stilton in der mittelenglischen Grafschaft Cambridgeshire an der Postkutschenlinie Great North Road. Dort führte im 18. Jahrhundert Cooper Thornhill das Gasthaus \"Bell Inn\". Im Jahre 1730 entdeckte Thornhill beim Besuch eines kleinen Bauernhofes bei Melton Mowbray in der Grafschaft Leicestershire einen sehr speziellen Blauschimmelkäse, der ihm so zusagte, dass er mit der Bäuerin Frances Pawlett einen Vertrag abschloss, der dem \"Bell Inn\" die Vermarktungsrechte des nachfolgend \"Blue Stilton\" genannten Käses exklusiv sicherte. Schon kurze Zeit später wurden über das \"Inn\" ganze Wagenladungen des Käses vertrieben, denn die Haupthandelsroute zwischen London und dem Norden Englands verlief über Stilton, so dass Thornhill den Käse optimal bewerben und verkaufen konnte und sich der besondere Ruf des \"Stilton\" sehr schnell im ganzen Land verbreitete. Heute wird der Stilton von sechs Molkereien gekäst, die in den Grafschaften Leicestershire, Derbyshire und Nottinghamshire angesiedelt sind. \"Stilton\" ist als Warenzeichen der \"Stilton Cheesemakers' Association (SCMA)\" geschützt, der fünf der Produzenten angehören, außerdem genießt der Käse seit 1996 im gesamten EU-Rechtsraum den Status einer geschützten Ursprungsbezeichnung / PDO. Inzwischen ist auch der kleinste Hersteller von Rohmilch auf pasteurisierte Milch umgestiegen. Insgesamt werden heute jährlich über eine Million Laibe Stilton hergestellt, von denen etwa ein Zehntel in rund 40 Länder weltweit exportiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Um einen 8 kg schweren Stilton-Käse herzustellen, braucht man 78 Liter Milch. Das dabei angewendete Verfahren ähnelt dem beim Cheddar üblichen: zunächst wird die Milch unter Verwendung einer Starterkultur und anschließender Zugabe von Lab dickgelegt. Sobald sich die Gallerte gesetzt hat, wird sie mit einer Käseharfe in lange Bänder oder Würfel zerteilt. Nachdem der Bruch eine Zeit lang geruht hat, werden – anders als beim Cheddar – Blauschimmelkulturen (\"Penicillium roqueforti\") hinzugefügt. Dann wird der Bruch in große Abtropfbecken gefüllt, wo er für 24 Stunden verbleibt, bis er zunächst in Blöcke zerteilt und anschließend von Hand auf Apfelgröße zerkleinert wird. Sobald die Molke abgetropft ist, wird der Bruch geschnitzelt und gesalzen, wobei das Salz möglichst gleichmäßig verteilt werden muss. Anschließend wird der Bruch in runde Formen gefüllt und mehrmals gewendet, bis er sich aus der Form löst. Nun kann er zur Reifung in das Käselager gebracht werden, wo er während der etwa dreimonatigen Reifezeit zwei- bis dreimal pikiert, also mit langen Edelstahlnadeln durchstochen wird, damit Sauerstoff ins Innere gelangt und das Schimmelwachstum anregt. In dieser Zeit beginnt sich die charakteristische braune Rinde zu formen. Die großen zylindrischen Laibe werden vor dem Verkauf durch Probebohrungen sortiert und klassifiziert, nur einwandfreie Ware darf als \"Blue Stilton\" gehandelt werden, der Rest gelangt als \"Blue Cheese\" in den Handel.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Der \"Stilton\" hat eine dicke, runzelig-faltige, etwas schuppige Rinde von graubrauner Farbe mit Anflügen von weißem Schimmel. Der Teig ist bei jungem Stilton hell elfenbeinfarben mit dezenter blauer Marmorierung und noch recht bröckelig, im Alter wird er weicher und dunkelt nach, wobei sich auch das Pilzgeflecht von der Mitte zum Rand hin immer mehr ausprägt und sich leuchtend blaugrün färbt. Der Käse hat ein ausgeprägt nussiges Aroma und schmeckt mild und rein, fruchtig und würzig, mit zunehmender Reife immer pikanter. Er ist ein typischer Saisonkäse, der beste Stilton wird im Sommer produziert und gelangt im Spätherbst und in den Wintermonaten in den Verkauf. Manchmal wird er in zu frischem Zustand verkauft und ist dann hart, weiß, kalkartig und schmeckt leicht säuerlich. Ist der Teig dagegen mit brauner Schmiere überzogen, deutet das auf Überalterung hin.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Der Käse ergibt mit Brot und Mixed Pickles eine kleine Mahlzeit. In seiner Heimat wird er gerne mit Bleichsellerie gereicht. Auch als Zutat in Salaten oder als Bestandteil einer Füllung für gebackene Kartoffeln oder Pilze macht er sich gut. Er schmilzt gut in Suppen, in England wird er beispielsweise zusammen mit Rahm an Selleriesuppen gegeben. Genauso eignet er sich für Saucen, außerdem ergibt er zusammen mit Butter, Brandy und etwas Muskat eine Würzpaste für gegrillte Steaks und Koteletts. Schließlich ist er auch ein Dessertkäse, der in England traditionell mit Portwein gereicht oder sogar übergossen wird, dazu wird in eine kleine Vertiefung im Käselaib etwas Portwein gegossen und mit einem Löffel eine cremige Stilton-Portwein-Paste herausgearbeitet, die mit Crackern gegessen wird. Sehr gut schmeckt der Stilton auch zu einem rauchigen Whisky.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blue Stilton oder einfach Stilton ist ein englischer Blauschimmelkäse aus pasteurisierter Kuhmilch mit mindestens 48–55 % Fett in der Trockenmasse.", "tgt_summary": "斯蒂尔顿 (英文: Stilton cheese) 是原产于英国的奶酪。最著名的种类是以青霉菌发酵而成的蓝干酪,虽然也有不使用青霉菌的白干酪。", "id": 2260464} {"src_title": "Meristem", "tgt_title": "分生组织", "src_document": [{"title": "Vergleich mit tierischen Stammzellen.", "content": "Meristematische Zellen bei Pflanzen entsprechen den Stammzellen bei tierischen Organismen insofern, als sie mit ihnen die Eigenschaft gemeinsam haben, undifferenziert und der Ursprung aller spezialisierten Zelltypen zu sein. Die strikte Unterscheidung zwischen embryonalen Stammzellen und ausdifferenzierten adulten Zellen, die sich bei tierischen Organismen aufgrund der einzigartigen Plastizität der Stammzellen treffen lässt, ist bei Pflanzen allerdings weniger ausgeprägt. Selbst ausdifferenzierte Zellen sind hier in der Lage, sich unter bestimmten Bedingungen zu dedifferenzieren und neue, ganz andere Organe zu bilden. Anschaulich macht dies beispielsweise die Wurzelbildung bei Stecklingen.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation der Meristeme.", "content": "Primärmeristeme bilden sich aus Apikalmeristemen und sind für das Primärwachstum der Pflanze zuständig: Sekundärmeristeme (auch \"Lateralmeristeme\") dienen dem Dickenwachstum: Tertiärmeristeme (auch \"Restmeristeme\") sind größere meristematische Zellkomplexe in einer Umgebung mit bereits ausdifferenziertem Gewebe:", "section_level": 1}, {"title": "Sekundäre Meristeme.", "content": "Der junge Keimling besitzt zunächst lediglich ein einziges primäres Sprossapikalmeristem, das bei zweikeimblättrigen Pflanzen zwischen den beiden Keimblättern zu finden ist und während der Embryogenese angelegt wird. Dieses Meristem ist durch die Produktion von Spross und Blättern für die Bildung der primären Sprossachse verantwortlich. Die Etablierung weiterer Sprossachsen findet durch die Anlage von Meristemen in den Achseln von Laubblättern statt, die als Achselmeristeme oder laterale Meristeme bezeichnet werden. Die unterschiedlich ausgeprägte Aktivität der Achselmeristeme ist eine Grundlage für die mannigfaltigen Wuchsformen im Pflanzenreich. Die Aktivität der Achselmeristeme wird häufig durch das primäre Sprossapikalmeristem zunächst unterdrückt, so dass Seitentriebe verzögert auswachsen. Diese Kontrolle durch das Sprossapikalmeristem wird als Apikaldominanz bezeichnet. Die Bildung lateraler Wurzelmeristeme findet in keinem anatomisch definierten Bereich in einem gewissen Abstand vom primären Wurzelmeristem statt. Hier ist eine innere Gewebeschicht, das Perizykel, der Ursprung dieser lateralen Wurzelmeristeme. Mit dem Begriff \"laterale Meristeme\" werden – neben den sekundären Meristemen in den Achseln der Laubblätter und der Wurzelspitzen – auch das Kambium und das Phellogen bezeichnet, beides teilungsaktive Zellschichten, die im äußeren Bereich des Sprosses für das sekundäre Dickenwachstum vieler Pflanzen verantwortlich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Das primäre Sprossapikalmeristem der Bedecktsamer lässt sich in verschiedene Schichten und Zonen aufteilen: Die Schichten L1 und L2 bilden zusammen die sogenannte \"Tunica\". Die Zellen teilen sich hier lediglich in antikliner Orientierung, was dazu führt, dass ihre Nachkommen im Allgemeinen in derselben Schicht bleiben. Zellen der L3-Schicht teilen sich in anti- und perikliner Orientierung, so dass in der L3-Schicht keine einzelnen Zellschichten voneinander abgegrenzt werden können. Eine weitere Form der Einteilung bezieht sich eher auf die Funktion des Meristems. So sind in der zentralen Zone die eigentlichen Stammzellen lokalisiert, die durch Teilung Zellen zur Differenzierung an die periphere Zone des Meristems abgeben. In dieser peripheren Zone beginnen sich die Zellen zu den lateralen Organen, wie beispielsweise den Blättern, zu differenzieren. Unterhalb der zentralen Zone ist die Rippenzone lokalisiert, die hauptsächlich zum Wachstum des Sprosses beiträgt.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Das Sprossapikalmeristem ist theoretisch in der Lage, seine Teilungsaktivität nahezu unbegrenzt fortzuführen, und dies geschieht auch häufig, wie beispielsweise bei Bäumen. Abhängig von zahlreichen Faktoren wie äußeren Einflüssen, Position an der Pflanze oder Alter der Pflanze terminiert das Sprossmeristem aber ebenso häufig, indem es verschiedene Entwicklungsstufen durchläuft und sich schließlich zu einem Blütenmeristem umwandelt, das mit der Produktion einer Blüte seine Aktivität einstellt. Die letzten lateralen Organe, die innerhalb dieses festgelegten Programms vom Meristem produziert werden, sind Kelchblätter, Kronblätter, Staubblätter und Fruchtblätter (in dieser Reihenfolge). Blüten sind demnach terminierte Sprossapikalmeristeme.", "section_level": 1}], "src_summary": "Meristem oder Bildungsgewebe bezeichnet einen Gewebetyp der Pflanzen, der aus undifferenzierten Zellen besteht und an dem Wachstum durch Zellteilung beteiligt sein kann.", "tgt_summary": "分生组织指植物中具有分裂分化能力的细胞。这些细胞体积小,有着相对较大的细胞核,没有或者薄细胞壁。胞内被原生质充分填充。细胞排列紧密。", "id": 1261792} {"src_title": "Slip (Kleidung)", "tgt_title": "三角褲", "src_document": [{"title": "Formen und modische Entwicklung.", "content": "Diese vom Schlüpfen bzw. dem englischen Verb \"to slip\" entstandene Wäschebezeichnung kommt von der Tatsache her, dass die ursprüngliche Unterwäsche gar keine Gummizüge bzw. Gummibänder hatte, so dass sie mit Bändern, Schleifen und Knöpfen festgehalten werden musste. Als nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert das \"Elastik\", wie der Hosengummi auch genannt wurde, seinen siegreichen Einzug hielt, nannte man die \"schnellen\" Unterhosen einfach \"Schlüpfer\". Im Englischen hingegen bezeichnet das Wort \"slip\" ein Unterkleid, und \"half-slip\" einen Unterrock. Slip-Unterhosen werden \"briefs\" (für Jungen und Männer) oder \"panties\" (für Mädchen und Frauen) genannt. Slips werden, in unterschiedlichen Formen, sowohl von Männern als auch von Frauen getragen. Aufgrund der anatomischen Unterschiede werden manche Slipformen eher von dem einen oder anderen Geschlecht getragen, sofern es sich nicht um Cross-Dressing handelt. Bis in die 1970er Jahre trugen Männer meist weiße Doppelripp-Slips oder Unterhosen mit Eingriff. Diese wurden dann durch Feinripp-Slips oder Unterhosen mit Eingriff, die häufig auch farbig (meist hellblau oder beige) und/oder bedruckt waren, sowie durch bunte Sportslips ohne Eingriff abgelöst. Sowohl in der Bademode als auch im Bereich Unterwäsche wechselten sich seitdem Modetrends schnell ab. Noch bis in die 1960er Jahre unterschied man zwischen Unterwäsche, die etwa zur Arbeit getragen wurde: dunkle Farben, meist grau, und Unterwäsche, die zu anderen Zeiten getragen wurde: helle Farben, meistens weiß. Ebenso unterschied man zwischen Sommer-Unterwäsche (leicht, Doppelripp) und Winter-Unterwäsche (angerauht, dick, Cuprama- oder Futterschlüpfer, mit Beingummibund für Frauen oder langen Unterhosen für Männer). Bis in die 1980er Jahre war insgesamt ein Trend zu immer knapperen Formen zu beobachten. Für die immer neuen Schnitte wurden auch immer neue Bezeichnungen kreiert, z. B. Minislip, Mikroslip oder Rioslip. Ab den 1980er Jahren kamen vermehrt Boxershorts und Bodies auf den Markt, in den 1990ern Retropants.", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Formen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Formen, die für beide Geschlechter geeignet sind.", "content": "Die Bezeichnungen \"Tanga, String, Stringtanga\" und \"Thong\" werden häufig nicht trennscharf verwendet, da sie einander kaum ausschließen.", "section_level": 2}, {"title": "Posingslip.", "content": "Im Bodybuilding werden zu Wettkämpfen und zu Show-Zwecken spezielle Posingslips getragen. Sie sind eng anliegend und so geschnitten, dass sie möglichst nicht den Blick auf die Muskulatur verdecken. Insbesondere die Beinmuskulatur soll weitestgehend frei bleiben. Daher sitzen Posingslips sehr hoch, und der Beinausschnitt ist ebenso hoch. Vorn beschränkt sich der bedeckte Bereich fast ausschließlich auf die Genitalien, hinten ist eine kaum größere dreieckige Fläche bedeckt, seitlich besteht nur eine minimale Verbindung (die IFBB schreibt 1 Zentimeter vor). In der Vorderansicht sitzt der Posingslip an den Seiten meist höher als in der Mitte, so dass die Oberkante einen konkaven Verlauf hat. Von hinten ist mindestens die Hälfte des Gesäßes sichtbar. Posingslips haben sich aus Badehosen entwickelt und folgten lange Zeit den Trends der Bademode. Im Laufe der Geschichte des Bodybuildings sind sie immer knapper geschnitten worden, damit die Bodybuilder möglichst viel von ihrer Muskulatur zeigen konnten. Der Trend wird von professionellen Wettkämpfern bestimmt, die meistens maßgeschneiderte Posingslips tragen. Der heutige Standard, der am ehesten einem Thong ähnelt, ist kaum mehr zu minimieren. Posingslips sind das Kennzeichen von Bodybuildern, denn Wettkämpfer sind mit nichts als einem Posingslip bekleidet. Er soll eine komplette Beurteilung der Körperentwicklung ermöglichen, jedoch nicht von der Muskulatur ablenken. Deshalb sind Posingslips schlicht gehalten, können aber die unterschiedlichsten Farben haben. In der Regel sind sie monochrom und im Material aus einem Mix aus Nylon und Elasthan.", "section_level": 2}], "src_summary": "Unter einem Slip (engl. \"to slip\", „schlüpfen“) versteht man eine relativ knappe, eng anliegende Unterhose oder Badehose, die ohne Beinansatz geschnitten ist. Das aus dem Englischen übernommene Wort Slip ist ein Scheinanglizismus, da im Englischen mit \"slip\" ein Unterkleid bezeichnet wird.", "tgt_summary": "三角裤指的是一种利用内衣材质或泳衣材质制作的短而紧的内裤样式,这种内裤通常呈现“Y”字型且一般没有裤腿部分的设计。本则介绍内容以男性的三角内裤为主。", "id": 2333434} {"src_title": "Marie Bonaparte", "tgt_title": "瑪麗·波拿巴公主", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über ihren Vater Roland Bonaparte war sie die Urenkelin Lucien Bonapartes, des Bruders von Napoléon Bonaparte. Ihre Mutter, Marie Blanc, starb wenige Wochen nach ihrer Geburt an Tuberkulose. Ihre Großeltern mütterlicherseits waren François Blanc und dessen Frau Marie, die als Konzessionäre der Spielbank von Monte Carlo reich wurden. Als designierte Erbin des beträchtlichen mütterlichen Vermögens wuchs sie unter der Obhut wechselnder Kinderfrauen und Gouvernanten im Haushalt des meist abwesenden Vaters auf. Als Haushaltsvorstand fungierte ihre Großmutter väterlicherseits. Die verarmten Bonapartes sorgten sich sehr um die kleine \"Mimi\", die von allen möglicherweise schädlichen Außeneinflüssen abgeschirmt wurde. Sie durfte nicht mit Gleichaltrigen spielen, um Infektionskrankheiten zu verhindern. Auch der Kontakt zur Verwandtschaft der Mutter wurde beschnitten. Mimi flüchtete sich ins Schreiben von Horrorgeschichten, die sie Jahrzehnte später, während ihrer Behandlung durch Sigmund Freud, mit dessen Hilfe aufarbeitete. Im Sommer 1898 verliebte sich die sechzehnjährige Marie in den Sekretär ihres Vaters, der ihr den Hof machte und sie in Opposition zur väterlichen Familie der Bonapartes brachte. Roland Bonaparte entließ schließlich seinen offenbar korrupten Sekretär. Dieser benutzte daraufhin die Liebesbriefe der Sechzehnjährigen, um die Bonapartes zu erpressen. Marie fühlte sich verraten und verfiel in eine Depression, deren heftige hysterische Begleiterscheinungen sie in Behandlung durch einen Schüler Charcots brachte. Am 21. November 1907 heiratete sie standesgemäß Prinz Georg von Griechenland aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Sie hatten zwei Kinder:", "section_level": 1}, {"title": "Marie Bonaparte und Sigmund Freud.", "content": "Marie Bonaparte litt lebenslang unter Frigidität. Die Zeugung ihrer Kinder war für beide Beteiligte mehr lästige Pflichtübung als befriedigender Liebesakt. Die Penetration ließ sie praktisch kalt. Symbolisch empfand sie die Penetration als traumatische Bedrohung, als sadistischen Einbruch in ihr Wesen, der ihrer Vernichtung galt. Sie war mit René Laforgue, einem der führenden französischen Freudianer, befreundet und befasste sich mit der Freudschen Sicht auf Probleme weiblicher Sexualität, insbesondere mit dessen entwicklungstheoretischer Einschätzung von infantil-klitoraler und reifer vaginaler Erogenität. Im Gegensatz zum Freudschen Begriff der Psychosexualität glaubte sie, dass ihre Frigidität und auch der übrigen Frauen anatomisch bedingt sei, durch die Distanz zwischen Klitoris und Meatus urethrae; später empfahl sie einen chirurgischen Eingriff zur Verkürzung des Abstandes von Klitoris und Vaginalöffnung, um die Frigidität zu kurieren. Zugleich kritisierte sie die Freudsche Vorstellung der notwendigen Ablösung der Klitoris als erogene Leitzone: Nach scheiternden Vermittlungsversuchen Rene Laforgues wandte sie sich 1925 direkt an Sigmund Freud, der einer Behandlung schließlich zustimmte. Im Herbst begann eine erste, etwa sechs Monate dauernde Analyse, die später durch kürzere Sitzungsphasen aufgefrischt wurde. Sie entdeckte ihre Schreibhefte aus der Kindheit wieder und konnte Zusammenhänge zwischen den alptraumhaften Geschichten und vergessenen, \"verdrängten\" realen Ereignissen von damals herstellen. Durch Freud begleitet wurde ihr klar, dass sie im frühkindlichen Alter zur Zeugin diverser sexueller Praktiken (u. a. Fellatio) zwischen ihrer Pflegerin und einem Stallknecht geworden war. Diese verstörenden Erlebnisse hatte sie unter anderem in ihren kindlichen Schreibheften in symbolisch entstellter Form notiert, um sie nun in reales Geschehen rückübersetzt an der Realität überprüfen zu können. Sie befragte den ehemaligen Pferdepfleger, der schließlich die rekonstruierte Geschichte bestätigte. Damit aber war für Marie Bonaparte zugleich die Wissenschaftlichkeit der Psychoanalyse zur Gewissheit geworden. Ihre spezielle „Frigidität“ allerdings konnte auch Freud nicht beheben. 1927 ließ sie den Wiener Gynäkologen Halban die Operation an sich ausführen, für die sie zuvor schon geworben hatte. Aus der zunächst als didaktisch geplanten Behandlung bei Freud entwickelte sich eine enge Freundschaft. Marie Bonaparte, Freuds \"Prinzessin\", setzte ihren gesellschaftlichen Status und ihr Vermögen für die Sache Freuds ein. Als Mme \"Freud-a-dit\" wurde sie zum leitenden Gründungsmitglied der \"Société psychanalytique de Paris\" (SPP, 4. November 1926) und der \"Revue française de psychanalyse\" (1927). Sie übersetzte Freuds Werke ins Französische und verfasste Studien über Edgar Allan Poe, die Triebtheorie und die weibliche Sexualität. Sie erforschte als eine der ersten Wissenschaftlerinnen ab Mitte der 1930er Jahre die Konsequenzen der Beschneidung von Frauen in Afrika. 1937 erwarb sie die Briefe, die Freud an seinen ehemaligen Freund Wilhelm Fließ geschrieben hatte, und sicherte damit dokumentarisches Material aus der Frühzeit der Psychoanalyse, nicht zuletzt vor dem Verfasser selbst. Nach dem „Anschluss“ Österreichs im März 1938 trug sie entscheidend zum Gelingen seiner Flucht vor den Nationalsozialisten bei, indem sie für ihn die „Reichsfluchtsteuer“ auslegte, die Freud ihr aber später in London zurückerstattete. Sie starb im Alter von achtzig Jahren und wurde in Griechenland auf dem Königlichen Friedhof in Tatoi begraben. Bonapartes Beziehung zu Sigmund Freud als Patientin und Freundin wurde 2004 im Fernsehfilm \"Princesse Marie\" (deutscher Titel: Marie und Freud) verarbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marie Bonaparte, Prinzessin von Griechenland und Dänemark, auch als Pseudonym A. E. Narjani (* 2. Juli 1882 in Saint-Cloud; † 21. September 1962 in Gassin bei Saint-Tropez), war eine französische Psychoanalytikerin und Autorin.", "tgt_summary": "玛丽·波拿巴公主(Princess Marie Bonaparte,1882年-7月2日-1962年-9月21日),法国精神分析学家,和西格蒙德·弗洛伊德关系密切。她促进了精神分析学的大众化,并曾帮助弗洛伊德逃离纳粹统治。", "id": 1140759} {"src_title": "Veteran", "tgt_title": "退伍軍人", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veteranen im Römischen Reich.", "content": "Im Römischen Reich waren Veteranen die Soldaten, die ihre Dienstzeit von meistens 20 Jahren vollendet hatten und entlassen worden waren, oder aber auch noch beim Heer als sogenannte Evocati blieben. Die Kampfkraft von Caesars Veteranenlegionen, den Eisenmännern, war gefürchtet. Während in republikanischer Zeit im Kriegsfall ein Bürgerheer ausgehoben und nach Beendigung des Kriegszuges sofort wieder aufgelöst wurde, setzte sich seit dem 2./1. Jahrhundert v. Chr. nach und nach das Berufsheer durch (Heeresreform des Gaius Marius). Die für eine bestimmte Zeit verpflichteten Berufssoldaten erhielten nach Beendigung ihrer Dienstzeit Ackerland in den Provinzen zugeteilt. Da die Versorgung der Veteranen durch die jeweiligen Feldherren garantiert wurde, betrachteten die Veteranen sich als zu seiner Klientel gehörig und bildeten damit einen Machtfaktor, der vor allem in den Bürgerkriegen Bedeutung hatte. In einigen Fällen wurden sie seit Pompeius in den Dienst als Evocatus zurückberufen, was als ein besonderes Privileg galt.", "section_level": 2}, {"title": "Veteranen in der Moderne.", "content": "Je nach Land ist der moderne Begriff des Veteranen enger oder weiter gefasst. In Norwegen und Dänemark gilt nur als Veteran, wer an einem Auslandseinsatz teilgenommen hat (skandinavisches Modell). In Großbritannien und den USA gilt jeder als Veteran, der in den Streitkräften gedient hat (angloamerikanisches Modell). Das heutige Veteranenwesen, insbesondere viele traditionelle Kriegervereine bzw. Veteranenvereine in Deutschland, geht auf die Zeit des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 zurück. Auch heute spricht man von Teilnehmern an einem der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts von \"Kriegsveteranen\", ebenso beim Vietnamkrieg. Zahlreiche Veteranenvereine kümmern sich um Kameradschaft und um Probleme, die durch die jeweilige Kriegsteilnahme entstanden. Auch politisch sind manche Vereine tätig. Viele Veteranen haben eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder andere psychische Probleme. Bei Rückkehrern aus den Weltkriegen beobachtete man verschiedene Varianten von Tremor, im Volksmund oft „das Zittern“ genannt. Unter Veteranen ist die Selbstmordrate höher als unter anderen Bevölkerungsgruppen. Dies zeigte sich zum Beispiel nach beiden Irakkriegen und bei Heimkehrern aus Afghanistan. Jeder zehnte britische Strafgefangene und vierte amerikanische Obdachlose ist Veteran.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland gibt es bisher kein gesetzlich geregeltes Veteranenkonzept. Der Veteranenbegriff ist seit 2018 wie folgt definiert: „Veteranin oder Veteran der Bundeswehr ist, wer als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist, also den Dienstgrad nicht verloren hat.“ Gemäß dieser Festlegung gibt es rund 10 Millionen Veteranen (Stand: 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Sozialleistungen.", "content": "Veteranen haben Anspruch auf Familienbetreuung vor und während des Einsatzes, medizinische Behandlung nach dem Einsatz, finanzielle Entschädigung für erlittene Verwundungen sowie Bildungsmaßnahmen vor dem Ausscheiden aus der Bundeswehr.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftliche Anerkennung.", "content": "Für die gesellschaftliche Anerkennung von Veteranen setzen sich Interessenvertretungen wie der Bundeswehrverband, der Reservistenverband und der Bund Deutscher Einsatzveteranen ein. Außerdem strebt Deutschland die Austragung der Invictus Games an. Am 15. Juni 2019 wurde anlässlich des Tages der Bundeswehr auf dem Fliegerhorst Faßberg erstmals das Veteranenabzeichen verliehen. Einen Veteranentag gibt es bisher nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "In Frankreich ist das Veteranenkonzept gesetzlich im \"Code des pensions militaires d'invalidité et des victimes de la guerre\" geregelt. Das französische Recht kennt nur den Begriff des ehemaligen Kämpfers. Es versteht darunter rund 3 Millionen Soldaten und Zivilisten (Stand: 2016), die zum Erhalt des Kombattantenausweises oder des Titels „Anerkennung der Nation“ jeweils verschiedene Anforderungen erfüllen müssen. Aus dem Kombattantenausweis leiten sich mehr Ansprüche ab als aus dem Titel „Anerkennung der Nation“.", "section_level": 1}, {"title": "Sozialleistungen.", "content": "Ehemalige Kämpfer mit Kombattantenausweis haben Anspruch auf Rentenzuschläge, Steuerabschläge, Zugang zu Dienstleistungen des \"Office national des anciens combattants et victimes de guerre\" und bei Tod das Recht, dass der Sarg bei der Trauerfeier mit der Nationalflagge bedeckt wird. Ehemalige Kämpfer mit dem Titel „Anerkennung der Nation“ haben Anspruch auf eine Lebenszusatzversicherung.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftliche Anerkennung.", "content": "Aktuell stellen der Generationenwechsel und die geringe Präsenz von Veteranen eine Herausforderung für die gesellschaftliche Anerkennung dar. Dem will die Regierung durch einfacheren Erhalt des Kombattantenausweises, höhere Unterstützung von Veteranenorganisationen und stärkere Würdigung von Veteranen (z. B. mit einem Ehrenmal) begegnen.", "section_level": 2}, {"title": "Niederlande.", "content": "In den Niederlanden ist das Veteranenkonzept gesetzlich im \"Veteranenwet\" und \"Veteranenbesluit\" geregelt. Der Veteranenbegriff ist wie folgt definiert: „Der Militär, der ehemalige Militär oder der ehemalige Wehrpflichtige, der [...] dem Königreich der Niederlande unter Kriegsumständen gedient hat und/oder an einer Mission zur Handhabung oder Förderung der internationalen Rechtsordnung teilgenommen hat, soweit diese Mission durch den Verteidigungsminister angeordnet war.“ Danach gibt es rund 115.000 Veteranen (Stand: 2016).", "section_level": 1}, {"title": "Sozialleistungen.", "content": "Veteranen haben Anspruch auf sozialmedizinische Begleitung, Hilfe bei der Arbeitsplatzsuche sowie Unterstützung bei der Organisation von bzw. Teilnahme an Veteranentreffen.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftliche Anerkennung.", "content": "Zur Stärkung der gesellschaftlichen Anerkennung ist das öffentliche und private Veteranenwesen verzahnt. Es gibt verschiedene Initiativen, die die Verdienste von Veteranen würdigen, wie die Feier des Veteranentags am letzten Samstag im Juni und die Verleihung von Veteranenabzeichen. Außerdem werden Stiftungen (Veteraneninstitut, Veteranentag, Veteranenplattform) und Veteranenheime gefördert.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigtes Königreich.", "content": "Im Vereinigten Königreich ist das Veteranenkonzept gesetzlich im \"Armed Forces Covenant\" und \"Armed Forces Act\" geregelt. Der Veteranenbegriff ist wie folgt definiert: „Ein Veteran ist jeder, der jemals in den Streitkräften Ihrer Majestät gedient hat, unabhängig von Alter oder Dienstdauer.“ Danach gibt es rund 2,6 Millionen Veteranen (Stand: 2015).", "section_level": 1}, {"title": "Sozialleistungen.", "content": "Veteranen und teilweise ihre Angehörigen haben Anspruch auf eine Vielzahl staatlicher Unterstützungsleistungen. Diese umfassen Grundsteuerabschläge, Wohnungsbeihilfe, Ausstellung eines Veteranenausweises (z. B. zur kostenlosen oder ermäßigten Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen Einrichtungen), Kindergeldzuschläge und Darlehen bei Elternschaft, Arbeitslosengeldzuschläge und bevorzugten Zugang zum staatlichen Gesundheitssystem.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftliche Anerkennung.", "content": "Durch Königshaus und Politik genießen Veteranen hohe gesellschaftliche Anerkennung und starke öffentliche Würdigung. Es gibt zahlreiche spendenfinanzierte Wohltätigkeitseinrichtungen wie die Royal British Legion. Häufig werden Medaillen und Ehrenzeichen an ehemalige Soldaten verliehen. Jährlich am letzten Samstag im Juni wird der \"Armed Forces Day\" als Ehrentag der Streitkräfte und Veteranen gefeiert.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "In den Vereinigten Staaten ist das Veteranenkonzept gesetzlich im \"38 United States Code\" und \"38 Code of Federal Regulations\" geregelt. Der Veteranenbegriff ist wie folgt definiert: „A person who served in the active military, naval, or air service, and who was discharged or released therefrom under conditions other than dishonorable.“ Danach gibt es rund 21 Millionen Veteranen (Stand: 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Sozialleistungen.", "content": "Veteranen haben Anspruch auf statusunabhängige Versorgungsleistungen. Diese umfassen Renten, medizinische Versorgung, Versicherungen, Bildungs- und Eingliederungsmaßnahmen teilweise auch für Angehörige, Immobiliendarlehen, Hinterbliebenenhilfe, Auszeichnungen und Abzeichen sowie Übergangsversorgung.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftliche Anerkennung.", "content": "Durch ein öffentlich koordiniertes Veteranenwesen und Interessenvertretung genießen Veteranen eine breite Anerkennung. Es gibt zahlreiche Organisationen wie die American Legion und Veranstaltungen wie den \"Veterans Day\" am 11. November, die die gesellschaftliche Anerkennung von Veteranen stärken. Diese zeigt sich auch in Vergünstigungen, die private Einrichtungen gewähren (z. B. Einkaufsrabatte in Supermärkten).", "section_level": 2}], "src_summary": "Veteran (von lateinisch \"veteranus\" „altgedienter Soldat“) ist eine Bezeichnung für einen altgedienten Soldaten. Bei ehemaligen Kriegsteilnehmern wird auch von Kriegsveteranen gesprochen. In Deutschland gilt jeder Soldat, der aktiven Dienst in der Bundeswehr leistet oder ehrenhaft daraus ausgeschieden ist, als Veteran.", "tgt_summary": "退伍军人(英语:Veteran),指服完常备役或预备役之后,退伍离开军队,恢复一般公民身份,至社会工作的人。在台湾又称为荣民。在韩语中,参加过特定战事的退伍军人(如各国的朝鲜战争、越战、八年抗战老兵)亦特别称作参战勇士()。", "id": 2226972} {"src_title": "Floß", "tgt_title": "筏", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ältere Flöße sind kaum zu finden. Ein wikingerzeitliches Floß fand man auf dem Elisenhof bei Tönning im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Das berühmteste Floß der Weltgeschichte ist jenes, das aus Teilen der Fregatte \"La Méduse\" gebaut wurde. Sie war 1816 vor der Küste Senegals gesunken. Die Abschleppseile zwischen den von Privilegierten besetzten Rettungsbooten und dem 8 × 15 Meter großen Floß wurden gekappt. Von den 149 Menschen auf dem Floß überlebten nur 15. Das Ereignis führte zu einem großen politischen Skandal und beeinflusste Théodore Géricault bei seinem berühmten Gemälde \"Das Floß der Medusa\". 1445 setzten die Schwyzer zwei abgedachte mit 400 bis 600 Mann besetzte Kampfflöße genannt \"Kiel\" und \"Gans\" gegen die im Bündnis mit Zürich und Österreich stehende Stadt Rapperswil ein. Das größte Floß war mit einer hölzerne Kugeln verschießenden Kanone und Büchsen versehen. Die Zürcher ihrerseits setzten dem eigene Flöße entgegen. Das 800 Mann tragende Zürcher Kampfloß \"Bär\" hatte eine Länge von 120 Fuß und war ebenfalls mit einer Kanone und Büchsenständen ausgestattet. In der siebenstündigen Seeschlacht vor Männedorf am 29. Oktober 1445 wurden auf beiden Seiten die mit Infanterie besetzten Großflöße neben Schiffen eingesetzt. Das laut dem Guinness-Buch der Rekorde weltweit größte Floß wurde am 29. August 2009 in Potsdam gebaut. Es bestand aus 66 Einzelflößen, trug 303 Personen und war 594 Quadratmeter groß. Die 3 × 3 Meter großen Einzelflöße wurden aus jeweils 5 Bohlen, 13 Brettern und 5 Seilen gebaut. Als Auftrieb dienten jeweils 8 Lkw-Schläuche. Initiator dieser Aktion war der brandenburgische RBB-Radiosender \"Radioeins\" und der Veranstalter Teamgeist GmbH.", "section_level": 1}, {"title": "Südamerikanisches Floß.", "content": "Ein peruanisches Floß unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem, was Europäer unter einem Floß verstehen. Die Küstenindianer Perus verwendeten Flöße für den Transport schwerer Lasten über weite Strecken auf dem Meer. Waren bis zu einem Gewicht von 30 Tonnen und bis zu 20 Seeleute sowie deren Verpflegung konnten die gesamte Küste Perus – rund 2500 Kilometer – und mindestens bis nach Nordecuador befördert werden. Die Länge eines Floßes betrug bis zu 30 Meter, die Breite bis zu 10 Meter. Baumaterial ist frisch geschlagenes Balsaholz, der Saft im Baumstamm verhindert das Eindringen von Seewasser und hält es so ca. zwei Jahre schwimmfähig. Ein Floß besteht in der Regel aus fünf, sieben, neun oder elf Baumstämmen, in der Mitte der längste, nach außen immer kürzer werdend. Zusätzlich sind sie abgeschrägt um den Wasserwiderstand zu verringern. Die Stämme werden durch Querbalken zusammengehalten. In eingekerbten Ringen um das Holz verlaufen die Taue, die sie verbinden. Auf dem Schwimmkörper befindet sich eine erhöhte Plattform, die eine bedeckte Hütte mit einem oder mehreren Räumen trägt. Am Ende des Floßes ist eine offene Feuerstelle. Zur Fortbewegung und Steuerung dienen ein Zweibeinmast mit Segel und Takelage, sowie bis zu neun Guaras (Steckschwerter). Das richtige Zusammenspiel von Segel und Guaras ermöglicht alle Schiffsmanöver, einschließlich das Kreuzen gegen den Wind. Noch bis 1900 gab es in Peru wichtige Balsafloßhäfen. 1947 gelang es Thor Heyerdahl, mit einem nachgebauten Floß dieser Bauart, der \"Kon-Tiki\", den Pazifik zu überqueren. Ein Floß mit Besegelung und zusätzlich einem absenkbaren Schwert ist auch die Jangada, ein hochseetüchtiger Fahrzeugtyp von Fischern in Nordost-Brasilien.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaft.", "content": "Dass man mit Flößen auch größte Entfernungen auf hoher See überwinden kann, bewies 1947 Thor Heyerdahl, der mit dem besegelten Floß \"Kon-Tiki\" aus Balsabaumholz in einer dreimonatigen Fahrt von Callao in Peru 7800 Kilometer über den Pazifik trieb und segelte. Heyerdahl erreichte nach drei Monaten das Raroia-Atoll östlich von Tahiti und bewies damit seine These, dass eine prähistorische Besiedlung der Südseeinseln von Amerika aus möglich gewesen wäre. (Genetische Untersuchungen zeigen aber inzwischen, dass die Besiedlung von Asien aus erfolgte.) Heyerdahl ist Wiederentdecker der vergessenen Kunst, ein Floß perfekt steuern zu können. Nur Küstenindianer Südamerikas haben diese Technik entwickelt, in Europa ist diese Art der Steuerung unbekannt. Mit Hilfe von Segeln und Guaras (Steckschwertern) ist es möglich, sämtliche Richtungs- und Wendemanöver auszuführen und auch gegen den Wind zu kreuzen (vor Ecuador 1953).", "section_level": 1}, {"title": "Freizeit.", "content": "In Europa werden Flöße seit dem Ende der gewerblichen Holzbeförderung lediglich im Tourismus verwendet. Die bekannteste deutsche Floßstrecke in diesem Zusammenhang führt von Wolfratshausen auf der Isar zum Floßkanal in München-Thalkirchen. Für diesen Zweck werden die Flöße mit Musikkapelle, Sitzgelegenheiten, Bewirtungsmöglichkeit mit Bier und Brotzeit und einer einfachen Bordtoilette ausgestattet. Die heute wohl bekannteste und häufig genutzte Form des Floßes ist das Raft, mit dem man sich einen Wildwasserfluss hinabstürzt. Um ein einfaches Floß zu bauen, benutzt man dicke Stämme für den Auftrieb und dünne Hölzer zur Stabilisierung. Mit Leinen verbindet man die Hölzer miteinander. Bester Knoten zum Verbinden ist der Webeleinstek. Das Bauen von Flößen wird im Rahmen von Teamentwicklungen und Outdoortrainings benutzt, um gruppendynamische Prozesse anzuregen. In vielen Seen dienen Badeflöße als Spielgerät und Ruhemöglichkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsbezeichnungen.", "content": "In Graz gibt es nahe dem rechten Murufer die \"Floßlendstraße\" und den anschließenden \"Floßlendplatz\". In Hennef (NRW) heißt eine Adresse quer zum Fluss Bröl \"Am Floß\". In Mainz am Rhein liegt eine Floßstraße ohne ein nahes Gewässer. Verschiedene flussnahe Gasthäuser nennen sich \"Zum Flößer\" oder ähnlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Floß (Pl.: \"Flöße\") bezeichnet man ein einfaches Wasserfahrzeug zur Beförderung von Lebewesen oder Material.", "tgt_summary": "筏子或称筏,是用竹、木等平摆着编扎成的水上交通工具,有时也可用牛、羊皮等制囊而成。依不同材质制成而有不同称别:竹制为竹筏、竹排,木制为木筏,皮制成囊为皮船或皮囊筏。", "id": 2735854} {"src_title": "Gneis", "tgt_title": "片麻岩", "src_document": [{"title": "Entstehung, Vorkommen und Zusammensetzung.", "content": "Gneise entstehen durch Metamorphose, d. h. Umwandlung von Gestein unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen. Das Ausgangsmaterial wird von vielen Gesteinsschichten überlagert. An die Oberfläche kommt Gneis folglich nur dann, wenn entweder das überliegende Material erodiert ist oder ehemals tiefliegende Schichten durch Tektonik an die Oberfläche gehoben wurden. Gneise sind weltweit verbreitet und finden sich häufig in den alten Kernen (Kratonen) der Kontinente, wo sie durch tiefreichende Erosion freigelegt wurden. In der Regel haben diese Gesteine seit ihrer Entstehung mehrere Phasen Umwandlung (Regionalmetamorphosen) mitgemacht. Sie bilden die ältesten Gesteinsformationen der Erde, beispielsweise den Acasta-Gneis aus dem Hadaikum von (4.030 mya) im westlichen Kanadischen Schild und den Gneise enthaltende Nuvvuagittuq-Grünsteingürtel im östlichen Kanadischen Schild. Gneise treten auch in den Kristallinzonen jüngerer Faltengebirge auf, z. B. im Alpenhauptkamm der Zentralalpen. Die Zusammensetzung der Gneise hängt vom Ausgangsgestein ab: Die wichtigsten Minerale im Gneis bilden sich nicht während der Metamorphose, sondern sind schon im Ausgangsmaterial vorhanden. Gneise bestehen hauptsächlich aus den in der folgenden Tabelle aufgeführten Mineralbestandteilen (in %). Das Gefüge schwankt zwischen fein- und grobkörnig bei mitunter gut sichtbarer Paralleltextur. Im letzteren Fall spricht man von eingeregelten Kristallen. Das Gestein kann dann lagig-flaserig bis grobschieferig und oft auffällig gebändert erscheinen. Im Gegensatz dazu gibt es Orthogneise mit schwach ausgebildeten Texturmerkmalen und relativ gleichmäßigen Kristallgrößen oder in der Grundmasse nur gering ausgeprägter Kristallinität.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung.", "content": "Gneise unterscheiden sich in ihrer mineralischen Zusammensetzung, in ihrem Gefüge und in ihrer Genese (Entstehungsgeschichte). Mineralogisch unterscheiden sich die Gneise nach Art der vorhandenen Minerale. Unterschieden nach verschiedenen Glimmern kennt man zum Beispiel den \"Biotitgneis\", den \"Muskovitgneis\" oder den aus beiden genannten Glimmern bestehenden Zweiglimmergneis. Bei hohen Anteilen von Cordierit oder Hornblende spricht man von \"Cordieritgneis\" oder \"Hornblendegneis\". Unabhängig davon kann man Gneise auch auf Grund ihres Gefüges unterscheiden: so kennt man Augengneise, wenn eine feinkörnigere Gesteinsmatrix größere Mineral-Einsprenglige „umfließt“ oder Flasergneise, wenn das Gefüge linienhaft-flaserig entwickelt ist und weniger flächenhaft-schiefrig. Oft sind Gneise deutlich gebändert. Stark durchbewegte Schiefergneise (Glimmerschiefer) werden unter der Sammelbezeichnung Gneisphyllite zusammengefasst. Üblich ist darüber hinaus eine Unterscheidung der Gneise nach ihren Ausgangsgesteinen (Edukten). \"Granitgneis\", \"Syenit-\" oder \"Geröllgneis\" unterscheiden sie sich von chemisch und mineralogisch identischen metamorphen Gesteinen (wie Metagranit etc.) nur durch ihre typisches, schiefriges Gefüge. Gneise werden auch nach dem Grad ihrer Metamorphose als \"Epi\"-, \"Meso\"- oder \"Katagneis\" unterschieden. Je höherer Druck und höhere Temperaturen herrschten bei ihrer Entstehung. Das Schichtgefüge (Foliation) der Gneise entstehen durch Entmischung (Seigerung) von Lagen aus hellen Feldspäten, Quarz und dunklen Mineralen. Dies geschieht wegen der unterschiedlichen Plastizität bei unterschiedlichen Temperaturen. Schichtsilikate (insbesondere Biotit) neigen dazu, sich unter tektonischer Belastung durch seitliche Neukristallisation flächig einzuregeln. Quarz und Feldspäte bleiben eher körnig. Die räumliche Lage der Schieferungsflächen entspricht dabei der Richtung der maximalen tektonischen Scherkräfte.", "section_level": 1}, {"title": "Gneis als Naturstein.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Oftmals werden Gneise auch als „Granit“ gehandelt, da sie sehr ähnliche technische Eigenschaften wie diese Gesteinsgruppe aufweisen. Sie haben allerdings eine durchwegs höhere Wasseraufnahme und bessere Biegezugwerte. Sie sind als Natursteine polierfähig und weitgehend frostbeständig. Die Feldspäte und Glimmer bestimmen die Farbe, und Quarz bestimmt die Abriebfestigkeit der Gneise. Schichtsilikate verleihen den Gneisen ihre gute Spaltfähigkeit, wenn sie lagenförmig im Gestein auftreten. Wesentliche technisch-physikalische Parameter sind in der folgenden Tabelle am Beispiel von Erzgebirgs-Gneis zusammengefasst. Die technischen Unterschiede zwischen Para- und Orthogneisen sind minimal. In aller Regel sind die bunten Gneise entweder Migmatite oder Orthogneise, und die grauen Gneise sind Paragneise. Die hellen (fast weißen) „Gneise“ können auch Granulite sein.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler hat den Gneis zum Gestein des Jahres 2015 ernannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gneise (alte sächsische Bergmannsbezeichnung aus dem 16. Jahrhundert, vielleicht zu althochdeutsch \"gneisto\", mittelhochdeutsch \"ganeist(e)\", \"g(e)neiste\" „Funke“) sind metamorphe Gesteine mit Paralleltextur, die mehr als 20 % Feldspat enthalten. In der Vergangenheit (teilweise noch bis in das frühe 19. Jahrhundert) waren gebräuchliche Namen: \"Gneus\" oder \"Geneus\".", "tgt_summary": "片麻岩(英语:gneiss)是一种变质岩,而且变质程度深,具有片麻状构造或条带状构造,有鳞片粒状变晶,主要由长石、石英、云母等组成,其中长石和石英含量大于50%,且长石占比多于石英。如果石英占比多于长石,就叫做“片岩”。片麻岩在前寒武纪结晶基底和显生宙的造山带中有大量分布。", "id": 1750131} {"src_title": "Al-Andalus", "tgt_title": "安达卢斯", "src_document": [{"title": "Etymologie von al-Andalus.", "content": "Die Etymologie des Wortes „al-Andalus“ ist umstritten. Als Name für die Iberische Halbinsel oder deren muslimisch beherrschten Teil ist das Wort zuerst belegt durch Münzinschriften der muslimischen Eroberer um 715. Vertreter der traditionellen Theorie leiten den Namen von der Bezeichnung der Vandalen ab, des germanischen Stammes, der in Iberien von 409 bis 429 ein kurzlebiges Reich errichtete. Allerdings gibt es hierfür keine Quellenbelege, und es erscheint wenig glaubhaft, dass sich der Name über fast drei Jahrhunderte bis zur Ankunft der Araber 711 erhalten haben soll. Die Hypothese wird manchmal auf Reinhart Dozy, einen Orientalisten des 19. Jahrhunderts, zurückgeführt, aber Dozy fand sie vor und erkannte bereits manche ihrer Schwächen. Zwar nahm er an, dass sich „al-Andalus“ aus „Vandale“ entwickelte, doch meinte er, dass sich die Bezeichnung geographisch nur auf den – unbekannten – Hafen bezog, von dem die Vandalen Iberien in Richtung Afrika verließen. Auch der Islamwissenschaftler Heinz Halm hat eine germanische Namensherkunft vermutet. Ihm zufolge sei \"al-Andalus\" die alte \"gothica sors (\"lat. „Das Los der Goten“). Er rekonstruiert daraus ein gotisches \"landa-hlauts\", dessen anlautendes analog zu Alexandria (\"al-Iskandariyya\"), der Lombardei (\"al-Ankubardiyya\"), Alicante (lateinisch \"Leucante\", arab. \"al-Laqant\" oder \"Madinat Laqant\") etc. von den Arabern als Teil des Artikels \"al-\" fehlgedeutet wurde. Dem hat der Romanist Georg Bossong mit ortsnamenkundlichen, historischen und sprachstrukturellen Argumenten widersprochen. Er meint, dass der Name bereits aus vorrömischer Zeit stammt, denn es gibt den Namen \"Andaluz\" für mehrere Orte in gebirgigen Teilen Kastiliens. Weiterhin ist das Morphem \"and-\" in spanischen Ortsnamen nicht unüblich, und auch das Morphem \"-luz\" tritt mehrmals verteilt über Spanien auf. Weiter vermutet Bossong, ähnlichen Überlegungen von Dozy und Halm folgend, dass der Name ursprünglich der einer kleinen, der Stadt Tarifa vorgelagerten Insel war, der Ort, an dem im Juli 710 ein erstes Vorauskommando hispanischen Boden betreten hatte, zugleich der südlichste Punkt der iberischen Halbinsel. Dieser Name hätte sich dann auf die Region Baetica und schließlich auf das maurische Spanien insgesamt übertragen. Der These Bossongs wird allerdings entgegengehalten, dass die Ortsnamen mit \"-andaluz\" im Namen auch aus dem Mittelalter stammen und von al-Andalus abgeleitet worden sein können. Es war im Zuge der Repoblación nicht unüblich, christliche Andalusier in den Grenzgebieten anzusiedeln. Auch der Romanist Volker Noll widersprach der These Halms und stellte Überlegungen an, die zur Vandalen-Hypothese zurückkehrten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eroberung und frühe Jahre.", "content": "Das Invasionsheer von 711 bestand aus Arabern und (wohl größtenteils) aus nordafrikanischen Berbern. Auf Befehl des Umayyaden-Kalifen al-Walid I. führte Tariq ibn Ziyad zunächst einen kleinen Trupp von Kriegern nach Iberien, die am 30. April 711 in Gibraltar landeten (siehe auch \"Islamische Expansion\"). Tariq ibn Ziyad konnte in der Schlacht am Río Guadalete (19. bis 26. Juli 711) einen Sieg über das westgotische Heer unter König Roderich erzielen, der sich als entscheidend für den weiteren Verlauf der Auseinandersetzung erwies. Er brachte sodann in einem siebenjährigen Feldzug den größten Teil der Iberischen Halbinsel unter muslimische Kontrolle. Anschließend überquerten die muslimischen Truppen schließlich auch die Pyrenäen und besetzten Teile von Südfrankreich. 732 wurden sie aber von den Franken unter Karl Martell in der Schlacht von Tours besiegt. Damit wurde die Iberische Halbinsel unter dem Namen al-Andalus Teil des Umayyaden-Reichs, das hierdurch den Höhepunkt seiner Expansion erreichte. Allerdings begann schon 718 in einer entlegenen Berggegend Asturiens die Rebellion des vornehmen Westgoten Pelayo, die zur Gründung des zunächst sehr kleinen christlichen Königreichs Asturien führte. Zunächst wurde al-Andalus durch vom Kalifen ernannte Statthalter regiert, deren Herrschaft zumeist weniger als drei Jahre andauerte. Jedoch führte eine Folge von kriegerischen Auseinandersetzungen verschiedener muslimischer Gruppen dazu, dass die Kalifen ihre Kontrolle verloren. Yusuf al-Fihri konnte, auch begünstigt durch die Schwäche der Umayyaden-Kalifen, sich als Hauptgewinner dieser Auseinandersetzungen durchsetzen und wurde zu einem faktisch unabhängigen Herrscher.", "section_level": 2}, {"title": "Das Emirat und das Kalifat von Córdoba.", "content": "Im Jahr 750 stürzten die Abbasiden die Umayyaden und übernahmen die Herrschaft im Arabischen Reich. Jedoch konnte der von den Abbasiden vertriebene Umayyaden-Prinz Abd ar-Rahman I. (später \"ad-Dāchil\" genannt) im Jahr 756 Yusuf al-Fihri als Herrscher von al-Andalus entmachten und sich zum von den Abbasiden unabhängigen Emir von Córdoba erheben. In dreißigjähriger Herrschaft etablierte er gegen den Widerstand der al-Fihri-Familie und der Parteigänger der Abbasiden-Kalifen eine fragile Kontrolle über große Teile von al-Andalus. In den folgenden 150 Jahren waren er und seine Nachkommen Emire von Córdoba und herrschten nominell über al-Andalus und zeitweise auch Teile des westlichen Nordafrikas. Aber der Umfang ihrer tatsächlichen Herrschaft schwankte und hing, insbesondere in den Marken an der Grenze zu den Christen, immer von den Fähigkeiten des jeweiligen Emirs ab. So reichte die Macht von Emir Abdallah um 900 nicht über Córdoba hinaus. Dessen Enkel und Nachfolger Abd ar-Rahman III. konnte aber ab 912 die Macht der Umayyaden in ganz al-Andalus wiederherstellen und sie darüber hinaus auf Teile des Maghrebs ausdehnen. Im Jahr 929 proklamierte er sich zum Kalifen und brachte sein Reich damit in eine Konkurrenz sowohl zu dem Abbasiden-Kalifen in Bagdad, als auch dem Fatimiden-Kalifen in Ifrīqiya, mit dem er um die Kontrolle des Maghrebs rang. Die Periode des Kalifats wird von muslimischen Autoren als das goldene Zeitalter von al-Andalus betrachtet. Mit einem künstliche Bewässerungssysteme nutzenden Ackerbau sowie aus dem Nahen Osten importierten Nahrungsmitteln versorgte die Agrarwirtschaft Córdoba und andere Städte weit besser, als dies die Wirtschaft in anderen Gebieten Europas konnte. Unter dem Kalifat wurde Córdoba mit einer Bevölkerung von vielleicht 500.000 Einwohnern schließlich die größte und wohlhabendste Stadt in Europa noch vor Konstantinopel. Innerhalb der islamischen Welt war Córdoba eines der führenden kulturellen Zentren. Die Werke seiner wichtigsten Philosophen und Wissenschaftler, insbesondere Albucasis und Averroes, hatten erheblichen Einfluss auf die intellektuelle Entwicklung des mittelalterlichen Europa, und die Bibliotheken und Universitäten von al-Andalus waren in Europa und in der islamischen Welt berühmt und renommiert. So kamen nach der Eroberung von Toledo im Jahr 1085 Gelehrte aus anderen Ländern dorthin, um Übersetzungen wissenschaftlicher Literatur aus dem Arabischen ins Lateinische anzufertigen. Der bekannteste von ihnen war Michael Scotus (um 1175 – um 1235), der die Werke von Averroes und Avicenna später nach Italien brachte. Dieser Wissenstransfer hatte starken Einfluss auf die Entstehung der Scholastik im christlichen Europa.", "section_level": 2}, {"title": "Die erste Taifa-Periode.", "content": "Die Herrschaft des Kalifats von Córdoba brach durch einen ruinösen Bürgerkrieg zusammen, der von 1009 bis 1013 dauerte. Im Jahr 1031 wurde das Kalifat schließlich auch formal abgeschafft. Al-Andalus zerbrach in mehrere, im Wesentlichen unabhängige Staaten, die Taifas genannt wurden. Diese waren meist zu schwach, um sich gegen die ständigen Angriffe und Tributforderungen der christlichen Staaten im Norden und Westen zu wehren. Diese von den Muslimen so genannten \"galizischen Völker\" hatten sich von ihren ursprünglichen Stützpunkten in Galicien, Asturien, Kantabrien, dem Baskenland und der fränkischen \"Spanischen Mark\" ausgebreitet und wurden zu den Königreichen von Navarra, León, Portugal, Kastilien und Aragon sowie der Grafschaft Barcelona. Ihre Angriffe auf die Territorien der \"Taifa\"-Könige nahmen immer bedrohlichere Ausmaße an. Nach der Eroberung von Toledo durch Alfons VI. von Kastilien und León im Jahre 1085 setzte sich der Abbadiden-Herrscher al-Muʿtamid, der durch Alfons VI. stark in Bedrängnis geraten war, mit anderen Taifa-Königen ins Benehmen und organisierte eine Gesandtschaft zu dem Almoraviden-Herrscher Yusuf ibn Taschfin, um ihn um Unterstützung gegen Alfons VI. zu bitten. Yusuf ibn Taschfin, der kurz zuvor in hoher Geschwindigkeit Marokko erobert hatte, überquerte noch im gleichen Jahr die Straße von Gibraltar und fügte den Christen in der Schlacht bei Zallaqa eine schwere Niederlage zu. Dieser Schritt richtete sich auch in der Folge gegen die \"Taifa\"-Könige selbst, als die Almoraviden ihre Königreiche eroberten, nachdem sie sich nach dem Sieg über Alfons VI. von Kastilien nicht einig zeigten.", "section_level": 2}, {"title": "Almoraviden, Almohaden und Meriniden.", "content": "Yusuf ibn Taschfin setzte mit Ausnahme von Saragossa bis 1094 alle muslimischen Fürsten in Iberien ab und annektierte ihre Gebiete. Zudem eroberte er Valencia von den Christen zurück. Im 12. Jahrhundert folgten auf die Almoraviden die Almohaden, eine andere Berber-Dynastie, nachdem Yaʿqūb al-Mansūr den kastilischen König Alfons VIII. im Jahr 1195 in der Schlacht bei Alarcos besiegt hatte. Im Jahr 1212 unterlagen die Almohaden jedoch in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa einem Bündnis der christlichen Königreiche unter Führung von Alfons VIII. von Kastilien. Die Almohaden regierten \"al-Andalus\" noch für ein weiteres Jahrzehnt, waren aber nur noch ein Abglanz früherer Macht und Bedeutung, und die inneren Unruhen nach dem Tod von Yusuf II. al-Mustansir führten zur baldigen Wiederbegründung der Taifas. Die Taifas, wieder unabhängig aber weiterhin schwach, wurden bald von Portugal, Kastilien und Aragon erobert. Nach dem Fall von Murcia (1243) und der Algarve (1249) gab es als einziges muslimisch beherrschtes Gebiet noch das Emirat von Granada, das aber tributpflichtig gegenüber Kastilien wurde. Dieser Tribut wurde überwiegend in Gold geleistet, das über die Handelswege in der Sahara aus dem heutigen Mali und Burkina Faso nach Iberien gebracht wurde. Die letzte ernsthafte Bedrohung für die christlichen Königreiche Iberiens war der Aufstieg der Meriniden in Marokko im 13./14. Jahrhundert. Sie betrachteten Granada als Teil ihrer Einflusssphäre und besetzten einzelne seiner Städte, unter anderem Algeciras. Sie waren jedoch nicht in der Lage, Tarifa zu erobern, das im Jahr 1340 bis zur Ankunft einer kastilischen Armee unter Alfons XI. aushielt. Mit Unterstützung von Alfons IV. von Portugal und Peter IV. von Aragon besiegte Alfons XI. die Meriniden entscheidend in der Schlacht am Salado im Jahr 1340 und nahm Algeciras im Jahr 1344 ein. Gibraltar, zu dieser Zeit unter der Herrschaft Granadas, wurde 1349–1350 belagert, bis Alfons XI. dort mit einem Großteil seines Heeres vom Schwarzen Tod dahin gerafft wurde. Sein Nachfolger Peter I. von Kastilien schloss Frieden mit den Muslimen und richtete seine Ambitionen auf christliche Gebiete. Die Kriege und Rebellionen zwischen und in den christlichen Territorien während der folgenden 150 Jahre sicherten zunächst das Fortbestehen des muslimischen Granada.", "section_level": 2}, {"title": "Das Emirat von Granada.", "content": "In den auf den Friedensvertrag mit König Peter I. von Kastilien folgenden 150 Jahren bestand Granada als muslimisches Emirat unter der Dynastie der Nasriden fort, das den christlichen Bewohnern seines Gebiets die Freiheit der Religionsausübung gewährleistete. Arabisch war weiterhin seine Amtssprache und die Muttersprache der Mehrheit seiner Bewohner. Das Emirat verband die Handelswege Europas mit denen des Maghreb und vermittelte so Handelsbeziehungen zur muslimischen Welt, insbesondere im Goldhandel mit den Gebieten südlich der Sahara. Die Heirat von Ferdinand von Aragón und Isabella von Kastilien im Jahr 1469 bereitete den Weg für den letzten Angriff auf den Rest des muslimischen Iberien, einen sorgsam geplanten und finanzierten Feldzug. Das Königspaar brachte auch den Papst dazu, ihren Feldzug zu einem Kreuzzug zu erklären, dem schließlich Granada im Januar 1492 unterlag, als der letzte Emir Muhammad XII. Abu Abdallah, genannt \"Boabdil\", in seiner Festung, der Alhambra, vor ihnen kapitulieren musste. Damit war die letzte muslimische Herrschaft in Iberien gefallen und die Reconquista vollendet.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaft.", "content": "Die Gesellschaft von al-Andalus setzte sich hauptsächlich aus drei Religionsgruppen zusammen: Christen, Muslime und Juden. Die Muslime teilten sich wiederum in mehrere ethnische Gruppen auf, deren größte die Araber und die Berber waren. Als Mozaraber wurden Christen bezeichnet, die sich kulturell teilweise der muslimischen Dominanz assimiliert hatten, etwa durch Übernahme von arabischen Gebräuchen, arabischer Kunst und arabischen Ausdrücken, dabei aber ihren christlichen Glauben mit seinen Ritualen und ihre romanischen Sprachen beibehalten hatten. Üblich waren eigene Viertel der verschiedenen Gruppen in den Städten von al-Andalus. Die Berber, die den Hauptteil der muslimischen Invasoren gestellt hatten, lebten vorwiegend in den bergigen Regionen im heutigen nördlichen Portugal und in der Meseta, dem kastilischen Hochland, während sich die Araber im Süden sowie im Ebrotal im Nordosten ansiedelten. Seit dem Kalifat von Córdoba wurde eine Berufsarmee unterhalten, indem man vermehrt auf die sogenannte Saqāliba zurückgriff. Diese waren hauptsächlich dem Herrscher verpflichtet und für Machtkämpfe kaum zu gebrauchen. Allerdings waren sie nur schwer in die Bevölkerung zu integrieren, da sie im Land nicht verwurzelt waren. Bei der Eroberung der Halbinsel wurde das Land der ursprünglichen Besitzer nicht verkauft, sondern blieb in ihrem Besitz, sofern sie nicht geflohen waren, was aber bei vielen westgotischen Adligen der Fall war. Diese Besitzungen wurden an Muslime vergeben, die sich auf Kriegszügen bewährt hatten, was dazu führte, dass viele von ihnen Landbesitzer wurden. Nach dem Untergang des Kalifats setzten sich die Teilkönigreiche und ihre Führer aus drei ethnischen Gruppen zusammen: den nordafrikanischen Berbern, den Saqāliba und den Andalusiern, worunter man jetzt alle Muslime arabischer und iberischer Herkunft verstand, also auch die breite Schicht der Neubekehrten (\"muwalladūn\"). Gegen Ende des 15. Jahrhunderts lebten etwa 50.000 Juden in Granada und grob geschätzt 100.000 im gesamten muslimisch beherrschten Iberien, die teilweise wirtschaftlich oder gesellschaftlich bedeutende Positionen einnahmen, beispielsweise als Steuereinnehmer, Händler oder auch Ärzte und Diplomaten.", "section_level": 1}, {"title": "Christen und Juden.", "content": "Nichtmuslime zählten zum \"ahl al Dhimma\" (Schutzbefohlene). Sie hatten dementsprechend die Dschizya zu zahlen. Die keiner Schriftreligion angehörende („heidnische“) Bevölkerung von al-Andalus zählte als \"Madschūs\". Die Behandlung der religiösen Minderheiten unter dem Kalifat wird in der Forschung und in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Auch über die Sinnhaftigkeit der Verwendung moderner Begriffe wie Toleranz und Gleichheit in Bezug auf die andalusische Gesellschaft besteht keine Einigkeit. Über das tatsächliche Ausmaß der muslimischen Duldung der Juden und Christen bestehen in der Forschung Meinungsverschiedenheiten. Der Historiker und Literaturwissenschaftler Darío Fernández-Morera sieht in seinem Essay \"The Myth of the Andalusian Paradise\" die Annahme eines toleranten, pluralistischen und multikulturellen al-andalus als modernen Mythos, der sich heute bereits im akademischen Mainstream eingenistet habe aber in keiner Weise der historischen Realität entspreche. Seine Thesen, die er in seinem gleichnamigen Buch aus dem Jahr 2016 vertieft hat, sind aber auch auf Widerspruch gestoßen. Die Romanistin und Mediävistin María Rosa Menocal ist der Auffassung, dass „Toleranz ein inhärenter Aspekt der Gesellschaft von al-Andalus“ war. Für sie war die Situation der Juden unter dem Kalifat deutlich besser als in den christlichen Reichen Europas. So wanderten Juden aus anderen Teilen Europas ein, da sie sich in al-Andalus eine vergleichsweise bessere Stellung versprachen. Gleiches galt für Angehörige christlicher Sekten, die in christlichen Staaten als Häretiker galten. In al-Andalus entwickelte sich deshalb während des Mittelalters eine der stabilsten und wohlhabendsten jüdischen Gemeinden, die ein Zentrum der jüdischen Kultur bildete, welches bedeutende Gelehrte hervorbrachte. Bernard Lewis weist dagegen darauf hin, dass in al-Andalus ebenso wie in anderen Teilen der islamischen Welt von einer Gleichberechtigung Andersgläubiger keine Rede sein konnte, da dies im islamischen Recht nicht vorgesehen ist. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der spanische Mediävist Francisco Garcia Fitz, der „die Toleranz im islamischen Spanien“ als einen „multikulturellen Mythos“ bezeichnet: „Unbestreitbar hat es kulturelle Anleihen und Einflüsse und friedliche wirtschaftliche Beziehungen gegeben, aber keine Beziehungen auf der Basis von Gleichheit und voller Akzeptanz der Unterschiede.“ Der spanische Literaturwissenschaftler Darío Fernández-Morera kommt in seinem Essay \"The Myth of the Andalusian Paradise\" zu dem Schluss, dass die Beziehung zwischen den drei Religionsgruppen durch religiöse, politische und Rassenkonflikte geprägt war, die in den besten Zeiten nur durch die tyrannische Durchsetzungskraft der Herrscher unter Kontrolle gebracht werden konnten. Katholiken litten unter repressiven Maßnahmen wie hoher Besteuerung, Konfiszierung ihrer Güter und Versklavung sowie religiöser Verfolgung. Muhammad I. (823–886) ordnete die Zerstörung aller seit der Eroberung Spaniens 711 neugebauten Kirchen an, (siehe auch Märtyrer von Córdoba 851–859) und seine Nachfolger bewilligten nur selten den Bau neuer oder die Reparatur bestehender Kirchen. Der muslimische Jurist Ibn Abdun sprach sich für die Rassentrennung der Muslime und ihrer christlichen und jüdischen \"dhimmis\" aus. Auch die Beziehungen zwischen den christlichen und jüdischen Untertanen waren durch gegenseitige Ressentiments geprägt. Die Behandlung der Nichtmuslime in al-Andalus war zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich. Die längste Periode der relativen Toleranz begann 912 unter Abd ar-Rahman III. und seinem Sohn al-Hakam II. Die Juden von al-Andalus prosperierten im Kalifat von Córdoba und erbrachten in Wissenschaft, Handel und Gewerbe, etwa im Handel mit Seide und Sklaven, ihren Beitrag zum Wohlstand des Landes (→ Radhaniten). Das südliche Iberien war in dieser Zeit Asyl für die unterdrückten Juden anderer Länder. Auch während solcher Toleranzzeiten propagierten einzelne Christen das Märtyrertum. So wurden im 9. Jahrhundert in Córdoba 48 Christen wegen religiöser Vergehen gegen den Islam hingerichtet. Sie werden als die „Märtyrer von Córdoba“ bezeichnet. Diese Eiferer fanden gelegentlich Nachahmer. Nach dem Tod al-Hakams II. im Jahr 976 verschlechterte sich die Situation der Nichtmuslime. So wird von einem Pogrom gegen Juden in Córdoba im Jahr 1011 berichtet. Die erste größere Verfolgung gab es am 30. Dezember 1066 mit dem Massaker von Granada, bei dem 1500 Familien getötet wurden (siehe auch Ziriden von Granada - Juden). Im frühen 12. Jahrhundert wurden die katholischen Einwohner von Málaga und Granada nach Marokko vertrieben. Unter den Almoraviden und den Almohaden mag es zwischenzeitliche Verfolgung der Juden gegeben haben, aber die Quellenlage ergibt kein klares Bild. Jedenfalls scheint sich die Lage der Nichtmuslime nach 1160 verschlechtert zu haben. Vor dem Hintergrund dieser sich wiederholenden Wellen der Gewalt gegen Nichtmuslime, insbesondere gegen Juden, verließen viele jüdische, aber auch muslimische Gelehrte das muslimische Iberien und gingen in das damals noch verhältnismäßig tolerante Toledo, das die Christen 1085 erobert hatten. Einige Juden – man nimmt an bis zu 40.000 – schlossen sich den christlichen Heeren an, andere aber den Almoraviden in deren Kampf gegen Alfons VI. von Kastilien. Die Almohaden übernahmen um 1147 die Macht in den zuvor von den Almoraviden kontrollierten Gebieten des Maghreb und Iberiens. Ihr Weltbild war weit fundamentalistischer als das der Almoraviden, dementsprechend wurden die Dhimmis unter ihrer Herrschaft deutlich härter behandelt. Ansonsten vor die Wahl zwischen Konversion und Tod gestellt, verließen viele Christen und Juden das Land. Manche, so etwa die Familie von Maimonides, flüchteten nach Osten in tolerantere muslimische Gebiete, andere emigrierten in die sich ausdehnenden christlichen Königreiche. Gleichzeitig förderten die Almohaden aber Wissenschaft und Kunst, insbesondere die Falsafah-Schule, zu der Ibn Tufail, Ibn al-Arabi und Averroes gehörten. Im mittelalterlichen Iberien befanden sich Muslime und Christen in einem fast ununterbrochenen Krieg, der die und Portugals in dieser Zeit prägte. Periodische Überfälle aus al-Andalus verheerten die christlichen Königreiche und brachten Beute und Sklaven zurück. So nahm der Almohaden-Kalif Yaʿqūb al-Mansūr bei dem Überfall auf Lissabon im Jahr 1189 3.000 Frauen und Kinder als Sklaven, ebenso nahm 1191 der ihm untergegebene Gouverneur von Córdoba bei dem Überfall auf Silves 3.000 Christen als Sklaven.", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Statthalter von al-Andalus.", "content": "Der Nachfolger Abd ar-Rahman I. erhob sich zum ersten Emir von Córdoba und trennte Andalusien so vom Kalifat der Abbasiden.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "1997 wurde ein Netz von Straßen in Spanien vom Europarat zu einem Kulturweg ernannt. Es erhielt die Bezeichnung „Das Erbe von al-Andalus“.", "section_level": 1}], "src_summary": "al-Andalus (, ) ist der arabische Name für die zwischen 711 und 1492 muslimisch beherrschten Teile der Iberischen Halbinsel. Staatsrechtlich war al-Andalus nacheinander eine von Kalif Al-Walid I. begründete Provinz des Kalifats der Umayyaden (711–750) bzw. der Abbasiden (750–756), das Emirat von Córdoba (756–929), das Kalifat von Córdoba (929–1031), eine Gruppe von „Taifa“-(Nachfolger-)Königreichen und eine Provinz in den Reichen der nordafrikanischen Berber-Dynastien der Almoraviden und dann der Almohaden; schließlich zerfiel es wiederum in Taifa-Königreiche. Während langer Perioden, vor allem zur Zeit des Kalifats von Córdoba, war al-Andalus ein Zentrum der Gelehrsamkeit. Córdoba wurde ein führendes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum sowohl des Mittelmeerraums als auch der islamischen Welt.", "tgt_summary": "安达卢斯(;Al-Andalus)是穆斯林在中世纪对伊比利亚半岛的称呼。全盛时期包括大部分伊比利亚半岛和今天南法的塞蒂马尼亚。这词语也指半岛被阿拉伯和柏柏尔政权(西方称摩尔人)统治的711年-1492年这段时期,而基督教王国收复失地运动的进程亦不断改变这一地域的界线,结果它萎缩到南部并最终只指小小的格拉纳达酋长国。今天西班牙南部的安达卢西亚因此得名。", "id": 2806299} {"src_title": "De Havilland DH.98 Mosquito", "tgt_title": "蚊式轟炸機", "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Bereits 1938 begann ein Team unter der Leitung von R. E. Bishop mit der Konstruktion des von Geoffrey de Havilland vorgeschlagenen Konzeptes unter der Spezifikationsbezeichnung B.I/40. Wegen der sehr hohen Geschwindigkeit, welche die beiden Rolls-Royce-Merlin-Motoren dem Flugzeug verliehen, wurde es zunächst als Schnellbomber ohne zusätzliche Bewaffnung geplant. In Voraussicht auf die kommende Kriegslage wurde Holz als Baumaterial ausgewählt, um andere kriegswichtige Ressourcen einzusparen. Das britische Air Ministry stand dem Projekt wegen ebendieser Holzbauweise und des Fehlens einer Abwehrbewaffnung sehr kritisch gegenüber – bis auf Air Marshal Sir Wilfrid R. Freeman, der den Entwurf genehmigte und damit seinen Ruf aufs Spiel setzte. Einer der Spitznamen für die Mosquito war demnach auch „Freeman’s Folly“. Bei Kriegsbeginn zeigte sich jedoch schnell der Vorteil dieser Konstruktion. Am 1. März 1940 wurde ein erster Serienauftrag für 50 Maschinen erteilt. Im Juni 1940 fiel die Mosquito jedoch aufgrund der Kriegsentwicklung aus der priorisierten Produktion, welche sich auf die absolut wichtigsten Typen beschränkte. Drei Prototypen wurden gebaut, darunter der erste (W4050) als Bomber und der zweite (W4051) als Fotoaufklärer. Der Erstflug des Piloten Geoffrey de Havilland Jr. erfolgte erst am 25. November 1940. Die ersten Flugtests übertrafen mit einer Geschwindigkeit von über 630 km/h sogar die Erwartungen des Herstellers und konnten nun auch die Vertreter des Air Ministry völlig von der Leistungsfähigkeit des Flugzeuges überzeugen. Zunächst wurden drei Varianten in Auftrag gegeben: die \"PR Mk.I\" als unbewaffneter Aufklärer (PR = Photo Reconnaissance), ein Bomber unter der Bezeichnung \"B Mk.IV\" (B = Bomber) und ein Nachtjäger mit der Bezeichnung \"NF Mk.II\" (NF = Night Fighter). Schon der erste operative Einsatz der \"PR Mk.I\" am 14. Juli 1941 bestätigte die Einschätzung, dass eine Abwehrbewaffnung für den Aufklärer nicht notwendig war – das Flugzeug entkam drei Messerschmitt Bf 109, die es verfolgten, indem es einfach mit Höchstgeschwindigkeit geradeaus flog, bis die Deutschen die Verfolgung abbrechen mussten. Am 15. November 1941 wurde die erste \"B Mk.IV\" an die 105. Squadron ausgeliefert, die bis dahin Bristol Blenheim-Bomber einsetzte. Im Mai 1942 kam die \"B Mk.IV\" bei der Squadron 105 in den Kampfeinsatz. Dabei erwies sich neben dem Vorteil der hohen Geschwindigkeit auch die Robustheit der hölzernen Konstruktion als vorteilhaft. Einer der ersten Einsätze war der Angriff von vier Flugzeugen der 105. Squadron auf das Gestapohauptquartier in Oslo am 25. September 1942. Schon bald sprach man in Deutschland von der „Mosquito-Plage“. In der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 1941 kam auch die \"NF Mk.II\" zu ihrem ersten Einsatz. Sie löste damit bald ihren Vorgänger \"Bristol Beaufighter\" ab, dessen Geschwindigkeit sie um fast 80 km/h überbot. Später wurden auch V1 von Mosquitos nachts angegriffen; aufgrund der Lage ihrer Basis \"RAF Ford\", etwa 3 Kilometer südwestlich von Arundel (West Sussex), trug die No. 96 Squadron RAF eine Hauptlast und schoss 180 der \"Doodlebugs\" ab. Innerhalb der ersten neun Wochen wurden 620 der fliegenden Bomben abgeschossen. Zahlreiche weitere Varianten folgten, unter anderem der ab Februar 1943 mit Kanonen und Maschinengewehren ausgerüstete Jagdbomber \"FB Mk.VI\" (FB = Fighter Bomber), der auch acht Raketen unter den Tragflächen mitführen konnte. Diese Variante war mit 2718 Stück auch die meistgebaute. \"Mk.IX\" war ein Höhenbomber und Aufklärer, \"Mk.XVI\" die meistgebaute Bombervariante mit über 400 Exemplaren. Die Mosquito-Bomber hatten die niedrigste Verlustrate aller RAF-Bomber im Zweiten Weltkrieg. 18 Mk.VI wurden zur \"FB Mk.XVIII\" „Tsetse“ aufgerüstet, die unter anderem mit einer Molins-57-mm-Kanone besonders gegen Schiffe eingesetzt wurde. Die \"FB Mk.26\" und \"FB Mk.40\" wurden auf Basis der Mk.VI in Kanada bzw. Australien gebaut und mit Packard-Merlin-Triebwerken (in Lizenz von Packard in den Vereinigten Staaten gebaute Merlin-Motoren) ausgerüstet. 97 \"NF Mk.II\" wurden mit einem \"AI-Mk.VIII\"-Radar zur \"NF Mk.XII\" aufgerüstet. Zusätzlich wurden 270 \"NF Mk.XIII\" mit der gleichen Ausrüstung neu gebaut. Weitere Nachtjäger trugen die Bezeichnung \"Mk.XV\", \"Mk.XVII\" (aus umgebauten \"Mk.II\"), \"Mk.XIX\" und \"Mk.30\". Letztere trug das US-amerikanische \"AI-Mk.X\"-Radar. Die \"NF Mk.36\" mit Merlin-113-Motoren und die \"NF Mk.38\" mit dem britischen AI-Mk.IX-Radar wurden erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gebaut. Im Deutschen Reich wurde der \"Naxos-ZR\"-Radardetektor eingesetzt, um die mit „H2S“-Zentimeterwellen-Radargeräten ausgerüsteten Mosquito-Nachtjäger zu melden. Die Briten wiederum verwendeten Systeme mit den Namen \"Serrate\" bzw. \"Perfectos\", um deutsche Nachtjäger zu orten. Wegen der hohen Geschwindigkeit brauchten die Besatzungen eine Weile, um sich an die Maschine zu gewöhnen. Deshalb wurde eine Trainingsvariante des Flugzeuges gebaut, die \"T Mk.III\". Die australische Variante dieses Typs trug die Bezeichnung \"T Mk.43\". Es wurden auch 50 \"TR Mk.33\" für den Einsatz auf Flugzeugträgern gebaut. Diese hatten nach oben wegklappbare Tragflächen, ein Radom und Halterungen für Torpedos. Bei der originalen Mosquito hingegen war die ganze Flügelspannweite zur Gewichtsersparnis und Vereinfachung der Konstruktion in einem Stück gebaut worden. Weitere Einsatzarten waren unter anderem die eines Schnellbombers, Begleitjägers, Schlachtflugzeugs, Transportflugzeugs, Minenlegers und Zielschleppers. Die Royal AF setzte diese Zielschlepper bis Ende der 1940er-Jahre auch auf ihrem Stützpunkt im Norden der Insel Sylt ein. Die hölzerne Bauweise erwies sich in tropischen Regionen als problematisch, da der Tragflächenholm unter diesen Bedingungen mitunter nachgab und trotz hoher Tragfähigkeit brach. Bei Überführungsflügen von Kanada nach Europa gab es ebenfalls unerwartete Probleme – einige Flugzeuge explodierten aus bis heute ungeklärten Gründen mitten über dem Atlantik. Die letzte Mosquito – eine \"NF Mk.38\" – wurde 1950 in Chester gebaut. Einige „Mossies“ blieben noch nach dem Zweiten Weltkrieg im Einsatz. In Großbritannien wurden die letzten Aufklärer 1961 außer Betrieb genommen. Während des Krieges wurden 6710 Flugzeuge gebaut. Insgesamt wurden 7781 Flugzeuge gebaut, davon 1134 in Kanada und 212 in Australien.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktionsmerkmale.", "content": "Das Flugzeug bestand im Wesentlichen aus Sperrholz, Fichtenholz und Birkenholz mit einer Zwischenschicht aus Balsaholz, was ihm auch den Spitznamen einbrachte. Der Rumpf der De Havilland Mosquito wurde als Monocoque in zwei Halbschalen hergestellt, die mit wenigen Längsaussteifungen auskamen. Zur Herstellung der Schalen war weder Druck noch Wärmezufuhr notwendig. Die zwei etwa 12 Meter langen Positivformen bestanden entweder aus Mahagoni-Holz, zum Teil wurden aber, beispielsweise bei der kanadischen Produktion, auch Formen aus Beton eingesetzt. Bei der ersten Baustufe wurden die Rumpfspanten und andere interne Elemente in Schlitze der Form eingebaut. In der zweiten Stufe folgte die Verlegung der inneren Rumpfhaut und der Einbau der strukturellen Bauteile zwischen der inneren und äußeren Sperrholzschicht. Beim hinteren Rumpfteil wurden die Sperrholzstreifen schräg verklebt, um die aus der Torsionsbelastung durch das Leitwerk auftretenden Kräfte besser aufnehmen zu können. Die Maserungen der innen und der äußeren Streifen liefen dabei quer zueinander. Die Maschine wurde von zwei Rolls-Royce-Merlin-Motoren mit Propellern in gleicher Drehrichtung angetrieben. In den Flügelvorderkanten zwischen den Motorgondeln und dem Rumpf befanden sich die Kühler. Bei Bombern war die Rumpfspitze verglast. Bei einigen Varianten wurde eine „Radarnase“ angesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionszahlen.", "content": "Die Mosquito wurde in Großbritannien bei De Havilland in Hatfield und Watford, bei Standard Motors, Airspeed und Percival gebaut. In Kanada und Australien erfolgte der Bau bei den jeweiligen De-Havilland-Töchtern. Bei Kriegsende befanden sich die F.B.VI, T.III, P.R.34, B.35 und N.F.36 noch in Produktion. Damit belief sich die Kriegsproduktion der DH Mosquito auf 6.639 Flugzeuge.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Nutzer.", "content": "Stationierungsorte der British Air Force of Occupation (BAFO) in Deutschland:", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltene Flugzeuge.", "content": "Heute existieren nur noch drei flugbereite Mosquitos. Die im September 2012 erstmals geflogene FB.26 (KA114) ist Teil der Sammlung des Military Aviation Museum in Virginia Beach (USA), eine weitere (B.35 VR796/CF-HML) ist erst 2014 restauriert worden und befindet sich in kanadischem Privatbesitz. Die dritte, eine \"T Mk.III\" (TV959), gelangte im Dezember 2016 nach mehrjähriger Restauration aus Neuseeland in den Besitz von Paul Allens \"Flying Heritage Collection\", wo sie umfangreich überholt wurde und am 25. Juni 2017 ihren zweiten Erstflug durchführte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die De Havilland DH.98 Mosquito war ein Mehrzweckflugzeug der Zeit des Zweiten Weltkrieges aus britischer Produktion. Die zweimotorige, zweisitzige Maschine wurde von der de Havilland Aircraft Company in Holzbauweise hergestellt und mit großem Erfolg im Krieg und danach eingesetzt. Zwischen 1940 und 1950 wurden über 7700 \"Mosquitos\" gebaut. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit und guten Höhenflugeigenschaften war die Mosquito für die deutsche Luftverteidigung nahezu unangreifbar. Die Maschine wurde außer von Großbritannien auch von den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien, der Republik China, Neuseeland, Südafrika, der Tschechoslowakei, Jugoslawien und Israel verwendet.", "tgt_summary": "蚊式轰炸机(Mosquito)是英国二次世界大战时期服役的一款双发动机轰炸机。因为机身结构以木材为主,又有木制奇迹(Wooden Wonder)的绰号。除了担任日间轰炸任务以外,还有夜间战斗机、侦察机等多种衍生型。", "id": 991062} {"src_title": "Tyros", "tgt_title": "泰尔", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bronzezeit und frühe Eisenzeit.", "content": "Der Aufstieg von Tyros begann Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. Seine große Zeit hatte Tyros als Handelsmetropole ab der 20. Dynastie des ägyptischen Neuen Reichs im 12. Jahrhundert v. Chr. Der Handel von Tyros und anderen phönizischen Städten erfasste das gesamte Mittelmeerbecken. Auch Gebiete jenseits der Meerenge von Gibraltar, der sogenannten „Säulen des Herakles“, wurden bereits früh angesteuert, wie phönizische Funde ab ca. 900 v. Chr. in Huelva bezeugen. Für die Kanarischen Inseln ist auf Lanzarote zumindest eine punisch-karthagische Siedlung bei Teguise ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. sicher belegt, ein sehr frühes C-Datum von diesem Fundort könnte sogar auf phönizische Kontakte bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. hinweisen. Ob auch Großbritannien bereits durch Seefahrer aus Tyros erreicht wurde, ist umstritten. Die nördlichste bekannte phönizische Handelsniederlassung am Atlantik war jedenfalls Abul (ca. 50 km südöstlich von Lissabon); phönizische Funde, die eventuell teilweise bereits ins 9. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen, kamen auch weiter nördlich, in Santa Olaia zu Tage. Der Handel stützte sich auf eine Vielzahl von Faktoreien an den Küsten. Dauerhafte Siedlungen und Kolonien wurden nur ausnahmsweise gegründet, vor allem in Nordwestafrika, Sardinien und auf der Iberischen Halbinsel. Die bedeutendste Gründung war Karthago, der Sage nach im Jahr 814 v. Chr. durch die tyrische Königstochter Dido. Tyros konnte seine politische Unabhängigkeit vor allem deshalb behaupten, weil die bisherigen Großmächte, das ägyptische Neue Reich und das Reich der Hethiter, geschwächt oder zerstört waren und zunächst keine andere Großmacht das Machtvakuum füllen konnte. Im Tanach taucht Tyrus namentlich an folgenden relevanten Stellen auf: Für die Regierungszeit Salomos berichtet die Bibel von der Entsendung von Männern und Material in dessen Großreich für den Bau des Jerusalemer Tempels. Gemäß einer Freimaurer-Legende wurde auch Hiram Abif als Delegierter von Hiram I. entsandt, dem König von Tyros.", "section_level": 2}, {"title": "Assyrische/Babylonische Zeit.", "content": "Mit dem Wiedererstarken des Assyrischen Reichs wurde Tyros tributpflichtig und verlor zunehmend seine politische Eigenständigkeit, nicht jedoch seine Wirtschaftskraft. Die Seeherrschaft der Phönizier wurde allerdings seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. zunehmend von den antiken Griechen zurückgedrängt. 858/857 und 856/855 v. Chr. empfing Šulmanu-ašared III. den Tribut von Tyros. Dass dies für das Jahr 853 nicht erwähnt wurde, will der Historiker Brad E. Kelle als Anzeichen dafür werten, dass die Stadt an dem Bündnis von Ben-Hadad II. von Aram, Irhuleni von Hama und Ahab vom Nordreich Israel gegen das Assyrische Reich beteiligt war und Truppen für die Schlacht von Qarqar stellte. Im 18. Regierungsjahr (841/840 v. Chr.) Šulmanu-ašareds III. wurde der Tribut von Tyros wieder erwähnt. Der Vasallenvertrag zwischen Aššur-aḫḫe-iddina (681–669 v. Chr.) und dem Stadtgott von Tyros enthält eine genaue Beschreibung des Herrschaftsgebietes von Tyros und verschiedene Vorschriften: Diesen Vorschriften folgen die üblichen Selbstverfluchungen im Falle des Eidbruches: Es wurden sowohl die obersten Götter der babylonischen Religion als auch lokale Götter und Götter der assyrischen Mythologie angerufen. Eine Stele des Aššur-aḫḫe-iddina von 672 v. Chr. aus Sam'al, dem heutigen Zincirli zeigt, wie er die winzig kleinen Könige von Tyros und Ägypten an Seilen hält, die in den Nasenringen der Unterworfenen befestigt sind. Nabū-kudurrī-uṣur II. (bekannter als Nebukadnezar II.) konnte die Stadt selbst nach dreizehnjähriger Belagerung nicht stürmen. Sie ergab sich 568 v. Chr. Danach setzte Nabu-kudurri-usur Ba’al II. als neuen König ein, der 568 bis 558 v. Chr. regierte. Rationenlisten aus dem 10. bis 35. Jahr Nabu-kudurri-usurs erwähnen Adelige und Handwerker aus Tyros. Dabei dürfte es sich um Geiseln und Deportierte gehandelt haben. Aus dem 40. Jahr Nabu-kudurri-usurs sind tyrische Händler in Babylon überliefert. Nach dem Tode Ba’als wurde Tyros 558 bis 551 v. Chr. von Richtern regiert, die Verhältnisse waren aber anscheinend sehr instabil. Vermutlich in dieser Zeit der Schwäche verlor Tyros auch die Kontrolle über seine Kolonien Kition auf Zypern und Karthago in Nordafrika. Im ersten Jahr Nabonids wurde wieder ein König eingesetzt, der in Babylon erzogen worden war, vermutlich ein Abkömmling der alten Herrscher. Tyros gehörte anschließend zum Perserreich und hatte wie auch die anderen phönizischen Küstenstädte eine relativ unabhängige Stellung. Die phönizischen Küstenstädte stellten die persische Flotte.", "section_level": 2}, {"title": "Hellenismus.", "content": "Um 333 v. Chr. war Azemilkos König von Tyrus. Auf die Nachricht von der persischen Niederlage in der Schlacht bei Issos segelte Azemilkos unter Befehl des Autophradates nach Halikarnassos. In Phönizien eroberte Alexander der Große ohne Gegenwehr die Häfen Arados, Marathos, Tripolis, Byblos und Sidon. Auch Tyros hatte Verhandlungen angeboten, es Alexander aber verweigert, im Tempel des Stadtgottes Melkart in Neu-Tyros, also auf der Insel zu opfern. Sie boten ihm lediglich an, Alt-Tyros auf dem Festland zu betreten. De facto hieß das, dass sie versuchten, neutral zu bleiben bzw. sich einer direkten makedonischen Kontrolle zu entziehen. Als Alexander darauf bestand, auch Neu-Tyros zu besetzen, kam es zur Belagerung der Stadt (\"siehe\" Belagerung von Tyros (332 v. Chr.)). Sie begann im Januar 332 v. Chr. und dauerte sieben Monate. Alexander musste in mehrmonatiger Arbeit vom Festland aus zweimal einen Damm bauen, um die Inselstadt einzunehmen. Dazu benutzte er Pfeiler aus Libanonzedern und die Bauten der Altstadt. Nach archäologischen Untersuchungen konnte er dabei auch auf einen nicht vollendeten Vorgängerbau Nabu-kudurri-usurs aufbauen. Die geologischen Verhältnisse des Schwemmlandsaumes kamen ihm ebenfalls entgegen. Auf dem Damm konnten Belagerungsmaschinen aufgestellt werden. Schiffe aus Sidon, Byblos, Arwad und Zypern beteiligten sich an der Belagerung. Tyros fiel im Herbst 332 v. Chr. Die Schiffe aus Arwad nahmen den Südhafen ein, die zypriotischen Schiffe liefen in den Nordhafen ein und die Besatzungen konnten Teile der Stadtmauern besetzen. König Azemilkos war mit den Sufeten und den Gesandten aus Karthago in den Tempel des Melkart geflüchtet und wurde von Alexander verschont, während er 2.000 Männer kreuzigen (Diodor) und 13.000 (Diodor) oder 30.000 (Arrian) Einwohner in die Sklaverei verkaufen ließ. Dem Rest gelang die Flucht nach Karthago. Alexander beging seinen Sieg im Melkarttempel der Stadt, wo er den Rammbock, der als Erster die Mauern gesprengt hatte und das heilige tyrische Melkartschiff, das er bereits früher erbeutet hatte, feierlich dem Gotte weihte. Die Stadt wurde wieder aufgebaut und war der wichtigste makedonische Hafen an der levantinischen Küste. „Von Alexander d. Gr. nach der Eroberung dem Reich eingegliedert, bleibt die Stadt doch autonom (neue Ära 275 beginnend). Auch unter röm. Herrschaft (seit 64 v. Chr.) blühte T. als selbstständige Stadt (eigene Münzen) lange Zeit, um 200 n. Chr. wird T. Hauptstadt der Provinz Syria Phönice“. Die Ausgrabungen in Tyros insbesondere in den letzten 20 Jahren brachten Hunderte von griechischen Inschriften zum Vorschein, die teilweise gut erhalten sind. Sie entstanden zwischen dem 3. Jahrhundert v. Chr. und dem 8. Jahrhundert n. Chr. also von der Eroberung durch Alexander den Großen bis zur muslimischen Eroberung. Die Großereignisse finden in ihnen kaum ihren Niederschlag. Die Inschriften sagen etwas über das tägliche Leben und die sozialen und kultischen Einrichtungen aus. Die wahrscheinlich älteste griechische Inschrift ist in roten Granit gemeißelt. Die Inschrift ehrt Ptolemäus IV. von Ägypten zu einer Zeit, als Tyros zwischen den griechischen Pharaonen in Ägypten und den Seleukiden Streitobjekt war. Die Inschrift hilft, eine Passage des griechischen Historikers Polybios besser zu verstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Römerzeit.", "content": "Von den Römern wurden mehrere größere Bauwerke errichtet, die teilweise heute noch erhalten sind. Die Stadt war vermutlich der Geburtsort des berühmten römischen Juristen Domitius Ulpianus (D.50.15.1pr). Die oströmische Zeit dauerte bis zur Schlacht am Jarmuk. Danach wurde Tyros von den Arabern erobert.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Im Jahre 1089 wurde die Stadt von den Seldschuken erobert, geriet jedoch bald wieder in die Abhängigkeit der Fatimiden. Nachdem sie 1112 einer Belagerung durch die Kreuzritter standgehalten hatte, wurde die Stadt am 27. Juli 1124 von diesen erobert und der Krondomäne des Königreichs Jerusalem zugeschlagen. Sie wurde weiterhin Sitz eines Erzbischofs. Nach dem Fall Jerusalems an Saladin (1187) wurde der Thronsitz nach Akkon verlegt, während die Beratungssitzungen in Tyros stattfanden. Einer Belagerung durch Saladin hielt die Stadt 1187 stand. Wenig später wurde Tyros in eine eigene Herrschaft umgewandelt. In der Kathedrale von Tyros wurden möglicherweise die Gebeine des während des Dritten Kreuzzugs verstorbenen römisch-deutschen Kaisers Friedrich I. Barbarossa († 1190) beigesetzt. Am 19. Mai 1291 eroberten die Mamluken die Stadt. Bis heute ist das Erzbistum Tyrus ein Titularerzbistum der römisch-katholischen Kirche.", "section_level": 2}, {"title": "Die Götterwelt.", "content": "Die älteste schriftliche Bezeugung tyrischer Götter findet sich im 676 v. Chr. geschlossenen Vertrag zwischen dem Assyrerkönig Asarhaddon und dem Baal von Tyros. Die drei Götter, die den Vertrag auf Seiten von Tyros garantieren heißen Baalschamin, Astarte und Melkart (König der Stadt), der später auch als Baal Sur (Herr des Felsens – auf dem die Stadt errichtet ist) angerufen wird. Flavius Josephus setzt diese Götter mit Zeus, Aphrodite und Herakles gleich. Überliefert ist auch, dass Hiram von Tyros, der im AT der Bibel als Zeitgenosse Salomos erscheint, die Tempel für diese drei Götter errichtete. Münzabbildungen aus römischer Zeit zeigen u. a. Aphrodite-Tyche mit einer Mauerkrone. Neben ihr eine Viktoria und ein Tropaion abgebildet. Andere Münzen zeigen einen Baum, einen Brandaltar und zwei Bätyloi, die als „ambrossie petre“ (göttliche Felsen) bezeichnet sind. Der Dichter Nonnos von Panopolis erwähnt einen brennenden Ölbaum und Herodot zwei Meter hohe Stelen aus Gold und Smaragd als Tempeleinrichtungen. Die Einrichtung des Tempels, den tyrische Seefahrer im spanischen Gades errichteten, bestand aus einem goldenen Ölbaum, einem Feueraltar und den Baetyl aus Gold- und Silberlegierungen. Das älteste Bild Melqarts findet sich auf einer Stele des Bar-Hadad (König von Aram) in Aleppo aus dem 9. Jahrhundert v. Chr., auf ihr ist der Gott mit einer Doppelaxt dargestellt. Die Geburt des stetig wiedergeborenen Vegetations- oder Fruchtbarkeitsgottes wird auf einem Weiherelief dargestellt. Eine gehörnte Hirschkuh säugt das Kind, neben dem von einem Adler überragten Bett der Mutter und einem Baum mit brennenden Blättern. Texte erwähnen ihn öfter als Sohn der Aphrodite und des Baalschamin. Die von Hiram installierte Egersis (eine Art Passionsspiel), so berichten zumindest christliche Quellen, nachvollzog den Tod, die Verbrennung auf einem Scheiterhaufen und die Auferstehung dieses Gottes. Ähnliches wird auch über die Götter Adonis und Eschmun berichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Heutiges Tyros.", "content": "Heute sind vor allem Ruinen aus der Römerzeit erhalten, Reste eines gigantischen Hippodroms und die Nekropole vor den Toren der alten Stadt. 1978 marschierte Israel in den südlichen Libanon ein und zerstörte im Rahmen der Operation Litani Teile der Stadt. 1982 griff Israel in den libanesischen Bürgerkrieg ein und eroberte den südlichen Teil des Landes. Bei der israelischen Invasion wurden ca. 50 % der Häuser Tyros’ durch Israel zerstört und ca. ein Drittel der 60.000 Einwohner verlor seine Unterkunft. 1982 und 1983 wurden Bombenanschläge auf Einrichtungen der israelischen Armee ausgeübt. 1984 wurden die Ruinen von Tyros in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Große Teile der Stadt sind darüber hinaus geschütztes Kulturgut entsprechend der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. Während des Libanon-Konfliktes im Sommer 2006 wurde Tyros von der israelischen Luftwaffe mehrfach bombardiert und erlitt schwere Schäden. Viele internationale Journalisten, wie zum Beispiel Antonia Rados, berichteten Anfang August aus Tyros vom Konflikt. In der Nähe der Stadt befinden sich seit Ende der 1940er Jahre mehrere palästinensische Flüchtlingslager: Al-Bass, ar-Raschidiya (mit etwa 25.580 Bewohnern) und Burj al-Shemali.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tyros (; von phönizisch „Felsen“, wegen einer vorgelagerten Klippe) ist eine Großstadt im Libanon mit rund 117.100 Einwohnern. Sie liegt im Süden des Landes an der Küste des Mittelmeers. Das antike Tyros, auf einer kleinen Insel gelegen, war eine der wichtigsten Städte der Phönizier.", "tgt_summary": "苏尔( ';腓利基语: '; \"Tzor\";提比里安希伯来语: ', 阿卡德语:, ),又译苏尔、提洛、提尔,位于地中海东部沿岸,为古代海洋贸易的中心,今属黎巴嫩。基督教的和合本《圣经》译本翻译为“推罗”。", "id": 871467} {"src_title": "Sozialfaschismusthese", "tgt_title": "社会法西斯主义", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die These wurde erstmals im Zuge eines Linksschwenks der Kommunistischen Internationale (Komintern) Anfang 1924 von Sinowjew propagiert, im September 1924 folgte ihm Josef Stalin und bezeichnete die Sozialdemokratie und den Faschismus als „Zwillingsbrüder“: Als jedoch rund ein Jahr später, im Herbst 1925, die „Einheitsfront von unten und oben“ ausgerufen wurde, waren diese Worte Sinowjews und Stalins zunächst wieder obsolet. 1928 erfolgte sowohl in der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) als auch in der Komintern eine abermalige Radikalisierung, die zur Reaktivierung der Sozialfaschismustheorie führte. Hintergrund des Schwenks der KPdSU war die Kollektivierung und Entkulakisierung in der Sowjetunion. „Rechter“ Widerstand gegen diese Politik sollte beiseite geräumt werden, sowohl in der UdSSR als auch auf internationaler Ebene. Transmissionsriemen dieser Politik war die Komintern. Ihr führender Vertreter Otto Wille Kuusinen lieferte zentrale Versatzstücke der Sozialfaschismus-Theorie: Vertreter der KPdSU und der Komintern behaupteten 1929, die Phase der „relativen Stabilität“ des Kapitalismus, die sich an die revolutionären Nachkriegsjahre angeschlossen habe, sei beendet. Die kommende Phase sei eine von scharfen Klassenkämpfen und imperialistischen Kriegen, vor allem drohe ein Krieg gegen die Sowjetunion und die Errichtung faschistischer Diktaturen. Dies verheiße aber zugleich die Chance einer revolutionären Radikalisierung unzufriedener Massen. Vom 10. Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) im Juli 1929 formell bestätigt, war die Sozialdemokratie dementsprechend eine bloße Variante des Faschismus und jegliche Einheitsfront der kommunistischen Parteien mit den sozialdemokratischen unzulässig. Auf ihrem 12. Parteitag (9. bis 16. Juni 1929) schloss sich die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) dieser These an. Die Ereignisse des so genannten Blutmais (1929) dienten dem Parteiführer Ernst Thälmann als schlagender Beweis für die „Wandlung der Sozialdemokratie zum Sozialfaschismus“. Auch in der britischen Labour Party – sie regierte ab Mitte 1929, geführt von Ramsay MacDonald – machte Thälmann eine solche Wandlung aus. Der Historiker Hermann Weber sieht eine „Stalinisierung der KPD“ mit diesem Parteitag als abgeschlossen an.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen und Ende.", "content": "In Deutschland trug die an der Sozialfaschismusthese orientierte Politik der KPD, die in allen Funktionsträgern der Freien Gewerkschaften und der SPD erklärte Feinde sah, erheblich dazu bei, die Spaltung und Lähmung der Arbeiterbewegung, die indirekt mit zum Sieg des Nationalsozialismus beitrug, zu zementieren. Margarete Buber-Neumann, damals Mitglied der KPD, berichtete in ihren Erinnerungen, das Schlagwort sei ab Mitte 1929 „sogar von den gemäßigteren Elementen übernommen“ worden. Zwischen 1929 und 1934 bildete das Konzept des Sozialfaschismus die ideologische Konstante der KPD. Die Priorität der Kommunisten für den Kampf gegen die als „sozialfaschistisch“ geschmähte SPD führte 1931 dazu, dass der vom republikfeindlichen Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten initiierte Volksentscheid zur Auflösung des preußischen Landtages gegen die von Otto Braun geführte sozialdemokratische Regierung Preußens neben den Rechtsparteien und der NSDAP auch von der KPD unterstützt wurde. Selbst nach Errichtung der NS-Diktatur hielt die Komintern, die „die politische Linie und die organisatorische Politik“ der KPD „mit dem Genossen Thälmann an der Spitze“ für „vollständig richtig“ erklärte, an dieser These fest. Noch im Mai 1933 erklärte die KPD: Ende 1933 forderte der KPD-Führer Fritz Heckert, der Kampf gegen die „faschistische Bourgeoisie“ müsse „nicht gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Partei, sondern gegen sie“ geführt werden. In Frankreich wurde der Sozialfaschismus-Vorwurf vom Parti communiste français (PCF) gegen die Section française de l’Internationale ouvrière erhoben, bis die Unruhen vom 6. Februar 1934, die von der Linken als faschistischer Putschversuch wahrgenommen wurden, eine Zusammenarbeit der beiden Parteien einleitete. Nach den Wahlen vom Mai 1936 tolerierte die PCF die Volksfrontregierung unter dem Sozialisten Léon Blum. Auf dem 1935 stattfindenden VII. Weltkongress der Komintern wurde die „Sozialfaschismustheorie“ verworfen und die Volksfront (Einheitsfront) gegen den Faschismus propagiert. Dort definierte Georgi Dimitrow den Faschismus als „die offene terroristische Diktatur der am meisten imperialistischen Kreise des Finanzkapitals“ – ein Modell, das ganz eigene Probleme mit sich bringen sollte und die Sowjetunion nicht von der Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes im Jahre 1939 abhielt. Von oppositionellen Kommunisten wurde die Sozialfaschismusthese scharf kritisiert. Trotzkis Kampf gegen die „Sozialfaschismus“-Linie der KPD und sein Eintreten für eine Einheitsfront der Arbeiterbewegung gegen den Nationalsozialismus etwa schien seinem Biographen Isaac Deutscher seine „größte politische Tat im Exil“.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Faschismus-Vorwürfe.", "content": "Auch die Sozialdemokraten sahen in den Kommunisten meist nicht mögliche Verbündete gegen den Faschismus, sondern weitere Feinde neben den Nationalsozialisten. Häufig wurden beide politische Richtungen als Verwandte bezeichnet, so beispielsweise durch Kurt Schumacher, der die Kommunisten 1930 eine „rotlackierte Doppelausgabe der Nationalsozialisten“ nannte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Sozialfaschismus wurde 1924 von Grigori Sinowjew kreiert und von der Kommunistischen Internationale bis 1935 propagiert. Der Sozialfaschismusthese (weniger häufig auch \"Sozialfaschismustheorie\") zufolge stellte die Sozialdemokratie den „linken Flügel des Faschismus“ dar und war daher vorrangig zu bekämpfen. Sie führte in Deutschland zu einer Lähmung der Arbeiterbewegung und trug indirekt dazu bei, das Aufkommen und den Sieg des Nationalsozialismus zu zementieren. 1935 wurde die Sozialfaschismusthese durch die Komintern verworfen und stattdessen eine Volksfront (Einheitsfront) gegen den Faschismus verfolgt.", "tgt_summary": "社会法西斯主义(;)是共产国际在1930年代早期持有的一种理论。它认为社会民主主义是法西斯主义的变种,在资本主义经济崩溃和无产阶级激进化的第三时期中,阻碍了无产阶级革命。", "id": 2940541} {"src_title": "Becken (Musikinstrument)", "tgt_title": "銅鈸", "src_document": [{"title": "Geschichte und Verwendung.", "content": "Becken sind seit uralten Zeiten bekannt, ihr Ursprung liegt wahrscheinlich in Asien. Für die modernen Schlagzeugbecken haben das Kaiserreich China und die Türkei den größten Einfluss auf die Entwicklung ausgeübt. Mit der Janitscharenmusik gelangten die Becken im Laufe des 17. Jahrhunderts nach Mitteleuropa, wo sie Eingang in die Militärorchester und später auch in die Sinfonieorchester fanden. In der Militärmusik spielen sie eine wichtige Rolle und markieren gemeinsam mit der Großen Trommel die Grundschläge.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Die Herstellung eines Beckens ist ein kompliziertes Verfahren und umfasst mehrere Arbeitsschritte. Insbesondere die Metall-Legierung, aber auch die Bearbeitungsvorgänge des Hämmerns und Abdrehens – die bei hochwertigen Modellen nach wie vor von Hand durchgeführt werden – beeinflussen maßgeblich den Klang des späteren Beckens. Bei den hauptsächlichen Herstellermarken Paiste, Zildjian, Sabian, Meinl, Soultone, UFIP, Istanbul, Anatolian und anderen sind zwei Legierungen üblich: Die häufiger verwendete sogenannte B20-Legierung (rund 20 % Zinn, 80 % Kupfer) und B8 (mit entsprechend geringerem Zinngehalt und rötlicher Farbgebung). Qualitativ minderwertige und günstigere Becken bestehen meist aus Messing oder Neusilber. Übliches Herstellungsverfahren ist das Schmieden: Rohlinge, gegossene Scheiben oder Metallklumpen werden in Handarbeit durch Hämmern mit kleinen Schmiedehämmern in Form gebracht und danach ganz, teilweise oder auch nicht abgedreht. Das ergibt einen ursprünglichen und charakteristischen Klang. Becken: Der Prozess beginnt in der Gießerei, die Kupfer-Zinn-Mischung wird bei 1150 Grad Celsius geschmolzen. Diese Temperatur wird durch einen thermischen Induktionsprozess erzeugt. Sobald die Metallgussteile wieder abgehärtet sind, werden sie in den Ofenraum gebracht, wo sie nach Gewicht sortiert werden. Das gewährleistet, dass pro Rohling nur minimaler Abfall entsteht. Sorgfältig wird jegliche Verunreinigung aus den Gussformen entfernt. Um die schweren Gussteile für die Beckenherstellung vorzuformen, werden sie erhitzt und sechs- bis zwölfmal gewalzt. Mit jedem Durchlauf wird der Abstand zwischen den Rollen verringert, um das Becken auf den Bruchteil eines Millimeters genau auf die spezifizierte Stärke des Beckens zusammenzupressen. Bei jedem Durchlauf werden die Rohlinge gedreht. Danach werden die großen geschwärzten Rohlinge abgelegt, um abzukühlen und auszuhärten. Zu diesem Zeitpunkt ist das Metall extrem steif und spröde. Nach dem Abkühlen werden die Rohlinge erneut erhitzt und somit weich gemacht, um sie mittig mit einer Glocke oder einer Schale in Form zu bringen. Dann werden sie nochmals erhitzt, bevor sie in kaltes Wasser getaucht werden. Nun wird mittig ein Loch gebohrt und der Rohling auf den ungefähren Enddurchmesser gebracht. In der gehobenen Preisklasse werden die Becken jetzt vollständig in Handarbeit vollendet. Jeder Hammerschlag verändert dabei die Form und den Klang eines Beckens; so wird jedes Becken einzigartig. Mit jedem Hammerschlag wird die Bronze verdichtet. Hierbei entstehen Grübchen, welche die klangliche Komplexität des Beckens ausmachen. Platzierung, Frequenz und Intensität der Hammerschläge beeinflussen maßgeblich den Klang der Becken. Billigere Produkte werden mit bis zu 20 Tonnen schweren Pressen gepresst. Die anspruchsvolle Formung des Beckens hebt die Tonhöhe und sorgt für einen helleren Klang. Anschließend wird das Becken abgedreht und somit auf die gewünschte Stärke gebracht. Es ist sehr wichtig, bei diesem Vorgang die richtige Form und den richtigen Ton zu erhalten. Anschließend werden Rillen hineingeschnitten, die ein besseres Vibrieren des Beckens ermöglichen, um dessen vollen Klang zu entfalten. Im nächsten Arbeitsgang reduziert der Trimmer das Becken auf die exakte Größe und glättet gleichzeitig die Beckenkanten. Anschließend werden die Becken in Regalen gelagert, wo sie sich vom ständigen Erhitzen erholen und reifen können.", "section_level": 1}, {"title": "Taktangebende Becken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ride-Becken.", "content": "Ride-Becken \"(ride cymbal)\" haben meist einen Durchmesser von 18 bis 24 Zoll (ca. 45 bis 60 cm) und können sehr unterschiedliche Materialstärken aufweisen. Je nach Bearbeitung verfügen sie über einen relativ definierten Anschlag („Ping“), der von einem Grundrauschen („Wash“) unterlegt ist. Einige Becken klingen relativ trocken, andere dünnere erzeugen mehr „weißes Rauschen“ und dadurch einen eher undefinierten Klangteppich. Spielt man die Kuppe („Glocke“) an, so ertönt ein heller und klarer glockenartiger Ton. Spielt man dagegen den Rand an, wird der Obertonanteil entsprechend größer, und das Becken kann sich aufschaukeln. Entsprechend ihrer Anwendungen gibt es einige Sonderformen, wie zum Beispiel Sizzle-Rides, die symmetrisch angeordnete Bohrungen mit lockeren kleinen Hohlnieten aufweisen, um ein fließendes, ausgeprägtes Grundrauschen zu erzeugen oder das Flat-Ride, das über keine Kuppe verfügt und somit weniger Obertöne hat. Auf dem Ride-Becken werden meist ein durchgehender Puls oder feste rhythmische Figuren („patterns“) gespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Hi-Hat.", "content": "Die Hi-Hat (auch \"High Hat\" und \"Charlestonmaschine\") ermöglicht die maschinelle Tonerzeugung mit Becken und ist ein Teil eines Schlagzeugs. Sie besteht aus einem Becken-Paar, dem oberen \"Top\"-Becken und dem unteren \"Bottom\"-Becken. Diese sind horizontal auf einem Ständer mit einem Pedal montiert. Dieses ermöglicht mittels eines Federzugs ein Öffnen und Schließen der Hi-Hat mit dem linken Fuß im Standard-Set-up. Hi-Hat-Becken haben meistens eine Größe von 13 oder 14 Zoll (ca. 33 bis 36 cm), im Hardrockbereich werden auch 15-Zoll-Hi-Hats (ca. 38 cm) eingesetzt. Es gibt sehr verschiedene Anfertigungen. So wurden Bottom-Becken mit Löchern angefertigt, um für einen besseren Luftausgleich zu sorgen. Bei einigen Herstellern ist die Außenkante dieses unteren Beckens gewellt, beispielsweise bei den Sound-Edge-Serien von Paiste.", "section_level": 2}, {"title": "Crash-Ride-Becken.", "content": "Das Crash-Ride-Becken ist eine Mixtur aus dem Crash- und dem Ride-Becken. Es ist schwerer als Ersteres, jedoch leichter als Letzteres.", "section_level": 2}, {"title": "Akzentuierende Becken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Crash-Becken.", "content": "Das Crash-Becken, auch Abschlag- oder Akzentbecken genannt, wird auf einem Beckenständer montiert. Beim Anschlagen (mit einem Drumstick, Besen oder ähnlichem) erzeugt man einen anfangs explodierenden, dann, je nach Stärke und Größe des Beckens usw., mehr oder weniger lang ausklingenden Ton. Das Material ist hier meistens Bronze; je dicker, desto lauter und heller, je dünner, desto dunkler und feiner, aber auch leiser wird der Klang. Übliche Größen liegen zwischen 12 und 20 Zoll (ca. 30 bis 50 cm). Crash-Becken können zur Klangveränderung geschliffen, gehämmert oder beides zugleich sein. Sie werden meistens nicht im Groove, sondern zum Setzen von Akzenten gebraucht.", "section_level": 2}, {"title": "China-Becken.", "content": "Das China-Becken (\"china cymbal,\" „chinesisches Becken“) stellt insofern eine Ausnahme dar, als es sich – bedingt durch einen anderen kulturellen Hintergrund – in der Formgebung deutlich von den anderen Beckentypen unterscheidet. Es hat ebenfalls eine exponierte Kuppe. Diese ist allerdings im Gegensatz zu den anderen Beckentypen häufig nicht rund, sondern eher zylindrisch. Augenfälligstes Merkmal ist der hochgebogene Rand, der das Becken im Querschnitt wie eine Art lang gezogene Gugelhupfform aussehen lässt. Der Durchmesser liegt meist bei 14 bis 24 Zoll (ca. 35 bis 60 cm). Das Klangbild ist mit dem eines Crash-Beckens vergleichbar, allerdings eher „schmutziger“ oder „roher“ und kürzer. China-Becken werden häufig für kurze, explosive Akzente oder Staccato-Figuren eingesetzt. Größere, oft mit Sizzles versehene Chinas haben auch im Jazz und der Big-Band-Musik Eingang als Ride-Becken gefunden. Um den Rand des Beckens zu schützen, werden diese meist verkehrt herum oder senkrecht aufgehängt, damit man den umgebogenen Rand flächig treffen kann. Dieses Problem hat die Firma Paiste mit dem sogenannten Novo China gelöst – die Kuppel ist hier zur anderen Seite geformt.", "section_level": 2}, {"title": "Splash- und Effekt-Becken.", "content": "Splash-Becken \"(splash cymbal)\" sind in Art und Funktion vergleichbar mit Crash-Becken, allerdings sind sie im Durchmesser deutlich kleiner (etwa 6 bis 12 Zoll, das sind ca. 15 bis 30 cm), weshalb sie auch eine andere Klang-Charakteristik aufweisen: Splash-Becken sprechen rasch an, klingen hell, spritzig und klingen kaum nach. Sie werden für kurze, helle Akzente verwendet. Besonders Stewart Copeland und Manu Katché etablierten den Einsatz von Splash-Becken. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe verschiedener Effekt-Becken mit verschiedenen speziellen Features wie Löchern oder Schellen, um das Klangspektrum des Drumsets zu erweitern. Die Kreativität der Beckenhersteller ist schier unerschöpflich, ebenso wie die Liste an Namen, unter denen diese Becken auf dem Markt sind. Somit wird die Palette an „Cups“, „Bells“, „Stacks“, „Mini-Chinas“, „Jingle-Hats“ oder ähnlichen Instrumenten immer größer, wobei nicht alle von diesen eindeutig einer der oben genannten Gruppen zuzuordnen sind. Cups oder Bells sind Becken, die einen Klang ähnlich der Glocke eines Ride-Becken erzeugen. Stacks sind mehrere Becken, die direkt übereinander gelegt werden. Dabei ist meistens ein Becken deutlich kleiner als das andere oder ein Becken wird in ein China gelegt. Sie erzeugen damit sehr „dreckige“ und kurze Klänge, die vorwiegend im Drum and Bass und vergleichbaren elektronischen Stilrichtungen eingesetzt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Becken ( oder ) ist eine leicht konvexe, meist aus einer Bronzelegierung bestehende tellerförmige Metallscheibe unterschiedlicher Legierung, Form und Abmessung, die entweder paarweise verwendet und zur Tonerzeugung manuell oder maschinell gegeneinander geschlagen (als \"Paarbecken\" oder \"Tschinellen\") oder, auf einem Ständer montiert, mit Holz- oder Garnschlägeln angeschlagen wird. Instrumentenkundlich gehören die erstgenannten Becken zu den Gegenschlagidiophonen, die letztgenannten zu den Aufschlagidiophonen. Beim modernen Schlagzeug sind die Becken auf Ständern befestigt und werden mit Stöcken angeschlagen.", "tgt_summary": "铜钹(cymbal)是一种常见的打击乐器。铜钹一般会是成对的,是由各种合金材质的薄圆盘。大多数铜钹的音高是可变的。不过有些依西洋早期设计的小型铜钹音高是固定的(参考铙钹,英文crotales)。铜钹常用在许多不同类型的乐团中,例如交响乐团、锣鼓队、爵士乐团,重金属乐团和仪乐队。爵士鼓一般会有至少一个碎音钹、叠音钹及一对脚踏钹。", "id": 2688872} {"src_title": "Satoshi Tajiri", "tgt_title": "田尻智", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Satoshi Tajiri verbrachte seine Kindheit in Machida, einem Vorort von Tokio, wo er bevorzugt Insekten sammelte. Tajiri jagte sie überall, so auch am Ufer der Tümpel, auf den Feldern oder im Wald. Er dachte sich immer wieder neue Techniken aus, um Käfer anzulocken. Der Junge war von den Insekten so fasziniert, dass ihn seine Freunde \"Konchū-hakase\" (, dt. „Dr. Insekt“) nannten. Tajiri ging nicht gern in die Schule. Sein Vater wollte, dass er den Beruf eines Elektrikers erlernte, doch Tajiri war dagegen. Später, in den 1970er Jahren, wurden die Felder und Tümpel bebaut. Zu diesem Zeitpunkt keimten die ersten Ideen, welche die \"Pokémon\" betrafen. Tajiri wollte der neuen Generation der Kinder die Möglichkeit geben, Kreaturen zu jagen, wie er es selbst als Kind getan hatte. Er meldete sich in einer Technikschule an. 1982 erschuf Tajiri zusammen mit Freunden das Spielmagazin \"Game Freak\". Einer dieser Freunde war Ken Sugimori, der alle Bilder der Pokémon zeichnete. 1991 entdeckte Tajiri den Game Boy. Als er zum ersten Mal die \"Link Cables\" sah, stellte er sich sofort Insekten vor, welche die Kabel entlangkrabbeln. Die Pokémon waren nun geboren. Am Anfang basierte das Spiel auf einigen der Ideen über Kreaturen eines anderen Studios, das Kreaturen erfand. Zudem wollte er seine neu geschaffenen Kreaturen erst \"Capsule Monsters\" (Kapselmonster) nennen, da man die Pokemon in der geplanten Betaversion des Spiels noch in Kapseln fangen sollte, da die Pokébälle noch nicht erfunden waren, doch Tajiri hatte Probleme, sich die Rechte für diesen Namen zu sichern, da eine frühe Version von \"Yu-Gi-Oh!\" diesen Namen bereits für sich beansprucht hatte. So kam er anschließend auf den Namen Pokémon. Tajiri nannte seine Firma \"Game Freak\", wie das Fanzine, das er in seiner Kindheit schrieb. Tajiri begann für Nintendo zu arbeiten und verbrachte die nächsten sechs Jahre damit, die Pokémon zu erfinden. Er wurde so zum Freund von Shigeru Miyamoto, dem Schöpfer von \"Mario Bros.\", \"The Legend of Zelda\", \"Pikmin\" und \"Donkey Kong\". Die Figuren \"Ash Ketchum\" und \"Gary Eich\" tragen in den japanischen Versionen der Pokémon die Namen \"Satoshi\" und \"Shigeru\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Satoshi Tajiri (jap., \"Tajiri Satoshi\"; * 28. August 1965 im Tokioter Bezirk Setagaya) ist der Leiter von Game Freak und der Erfinder von Pokémon.", "tgt_summary": "田尻智(,1965年-8月28日),日本电子游戏制作人,现任Game Freak社长。他是《精灵宝可梦》系列的原案企划者,他是个昆虫采集和街机游戏的爱好者,他将这些兴趣结合、并创作了《精灵宝可梦 红》和《精灵宝可梦 绿》两款游戏,之后衍生成一系列的跨媒体作品。除了精灵宝可梦,他也参与其它的游戏,例如玛利欧系列和萨尔达传说。", "id": 2920678} {"src_title": "Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne", "tgt_title": "蒂雷纳子爵", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Der spätere Marschall von Frankreich entstammte dem hugenottischen Haus der \"La Tour d’Auvergne\". Der politische Aufstieg der Familie vollzog sich im späten 16. Jahrhundert unter dem Vater Turennes, Henri de La Tour d’Auvergne (1555–1623). Im Jahre 1591 kamen durch die Heirat des Prinzen mit Charlotte von der Marck (1574–1594) und deren frühem Tod das Herzogtum Bouillon und das Fürstentum Sedan in den Besitz des Hauses. Dieser Schritt war von großer Tragweite, denn die beiden Territorien waren souveräne Staaten, sogenannte \"terres souveraines\". Ihr Besitz machte Henri de La Tour d’Auvergne zum \"Duc de Bouillon\" und somit zu einem der \"Princes étrangers\". Als unabhängige Herren waren diese Adligen dem französischen Königshaus direkt nachgeordnet und spielten im politischen Verkehr jener Zeit eine bedeutende Rolle. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau ehelichte der Herzog im Jahre 1595 Prinzessin Elisabeth von Oranien-Nassau (1577–1642), eine Tochter Wilhelms I. von Oranien (1533–1584). Aus dieser zweiten Ehe resultierten zwei Söhne und sechs Töchter sowie enge familiäre Bindungen zu den als Statthalter der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande regierenden Vertretern des Hauses Oranien. Zunächst diente Henri de La Tour d’Auvergne als Maréchal de France der französischen Krone, doch schon bald wurde der Herzog zu einem der führenden Akteure der hugenottischen Opposition gegen die Politik des Königs von Frankreich Henri IV. Da Henri in die „Biron-Verschwörung“ des Jahres 1602, einer Intrige gegen den König, verwickelt war, floh er im folgenden Jahr nach Genua. Er söhnte sich zwar 1606 mit dem König aus und kehrte in seine Besitzungen zurück, doch als Mitglied des Regentschaftsrates Maria de’ Medicis schloss er sich wiederum der Opposition an und wurde kurzzeitig zum „Rebellen“ erklärt. Noch 1621 bot ihm die hugenottische Versammlung von La Rochelle den Oberbefehl über ihre Streitkräfte an, den der alte Herzog jedoch ablehnte. Als der Herzog im Jahre 1623 verstarb, bestanden deshalb erhebliche Spannungen und Misstrauen zwischen dem neuen französischen König Louis XIII. und den Vertretern des Hauses La Tour d’Auvergne.", "section_level": 1}, {"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugendjahre.", "content": "Henri de La Tour d’Auvergne wurde am 11. September 1611 in Sedan geboren. Als zweitgeborenem Sohn war für ihn der militärische Werdegang vorgesehen, während sein Bruder Frédéric-Maurice (1605–1652) als Familienoberhaupt den Titel eines \"Duc de Bouillon\" erben würde. Beim Tod des Vaters gingen dessen Titel und Besitz 1623 auf seine Söhne über, wobei der junge Henri de La Tour d’Auvergne die Vizegrafschaft Turenne erhielt und sich fortan als \"Vicomte de Turenne\" bezeichnen konnte. Über die Jugendjahre des jungen Henri de La Tour d’Auvergne ist wenig bekannt. Wie es oft hieß, war er ein eher kränkliches und schmächtiges Kind. Einer durch seinen Biographen Ramsay überlieferten Legende nach soll sich der gerade 10-jährige Junge in einer Winternacht auf die Wälle von Sedan geschlichen haben, um Wache zu stehen und seinem Vater zu beweisen, dass er im Stande war, die Strapazen einer militärischen Laufbahn zu meistern. Angeblich fand man ihn später eingeschlafen auf einer Lafette liegend. In jungen Jahren wurde Henri von dem Pastor und Privatlehrer Daniel Tilenus in Mathematik, Geschichte und Fremdsprachen unterrichtet. Sein Lehrer, geboren 1563 in Schlesien, war Professor der Akademie Sedan und hatte bereits andere Angehörige des Hauses Bouillon unterrichtet. Die besondere Vorliebe des Schülers galt dabei den lateinischen Beschreibungen der Taten Caesars und Alexanders des Großen (besonders Quintus Curtius Rufus). Nach Aussagen seines Lehrers lernte er jedoch nur langsam und ließ sich schnell verwirren. Für seine sonstige Ausbildung und die Leibesertüchtigungen wie Reiten, Tanzen und Jagen war der Erzieher Chevalier de Vassignac zuständig. Von diesem erhielt er auch seine militärischen Grundkenntnisse. Der Chevalier begleitete Turenne seit frühester Jugend, so dass sich zwischen beiden eine enge väterliche Beziehung entwickelte. Auch der Einfluss der Mutter Elisabeth von Nassau-Oranien kann nicht unterschätzt werden. Sie verabscheute das Leben am königlichen Hof und hielt ihre Familie weitgehend davon fern. Dadurch verließ der junge Henri Sedan während seiner Jugend kaum. Sie war es auch, die dafür sorgte, dass ihre Söhne von Tilenus streng im calvinistischen Glauben erzogen wurden. Nach älteren Biographen wie Weygand, Roy oder Morris wurde Turenne bereits 1625 zu seinem Onkel nach Holland geschickt, wo er in niederländische Kriegsdienste trat und 1626 zum Capitaine befördert wurde. Der französische Historiker Jean Bérenger wies in seiner Biographie des Marschalls 1987 einen anderen Lebensweg nach: Demnach erhielt Turenne bereits 1625, im Alter von 14 Jahren, die Inhaberschaft über ein Regiment. Als dieses im folgenden Jahr aufgelöst wurde, schickte ihn seine Mutter im Herbst an die \"Académie de Benjamin\" in Paris. Im Frühjahr 1628 entschied sich die Duchesse jedoch dazu, ihren Sohn wieder von der Schule zu nehmen. Die Gründe hierfür stehen nicht vollständig fest. Zum einen könnte das Schulgeld von jährlich 3600 \"livres\" zu teuer gewesen sein, und zum anderen verschärften sich zu diesem Zeitpunkt wieder die konfessionellen Gegensätze in Frankreich, die in der gleichzeitigen Belagerung von La Rochelle ihren Höhepunkt fanden. Die Duchesse könnte ihren Sohn deshalb vorsorglich aus Angst vor einer zweiten Bartholomäusnacht nach Hause geholt haben. Erst im Feldzug von 1629 diente der junge Turenne als \"volontaire\" im niederländischen Heer und nahm dabei an der Belagerung von Herzogenbusch teil. Hier wurden ihm erste militärische Aufgaben wie das Kommando über eine Geschützbatterie und über Erkundungspatrouillen übertragen. Allerdings wurde der Erzieher und langjährige Freund Turennes, der Chevalier de Vassignac, während der Belagerung tödlich verwundet. Wie aus den Briefen des Vicomte hervorgeht, traf ihn dieser Verlust schwer.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere im französischen Militär.", "content": "1630 wechselte er als Mestre de camp in französische Dienste, machte unter Jacques Nompar de Caumont einen Feldzug nach Lothringen und 1634 als Maréchal de camp unter La Valette einen Zug an den Rhein mit, wo er die Festung Mainz entsetzte und 1638 Breisach belagerte. Zum Lieutenant-général ernannt, kämpfte er 1639–1643 zuerst unter dem Grafen von Harcourt, dann unter Prinz Thomas von Savoyen in Italien und nahm 1640 Turin ein. 1643 wurde Turenne zum Marechal de France ernannt und mit dem Oberbefehl über die französischen Truppen in Deutschland betraut. Er reorganisierte die Truppen im Elsass, überschritt im Mai 1644 den Rhein, versuchte mit dem Herzog von Enghien (Condé) vergeblich den Entsatz von Freiburg, das bereits gefallen war, als die beiden das kaiserliche Heer in der unentschiedenen Schlacht von Freiburg stellten. Die Kaiserlichen behaupteten Freiburg, mussten ihr Heer in der Folge der Schlacht aber nach Württemberg zurückziehen, was den Weg für Turenne und Condé nach Norden freimachte. Mit der Eroberung von Philippsburg brachten sie im Anschluss den Norden der Rheinebene unter ihre Kontrolle. 1645 wagte Turenne einen Einfall in Württemberg, wurde aber vom bayrischen Marschall Franz von Mercy in der Schlacht bei Herbsthausen geschlagen und zum Rückzug hinter den Rhein gezwungen. Hier vereinigte er sich wieder mit Condé, und beide erfochten am 3. August bei der Schlacht bei Alerheim bei Nördlingen unter hohen Verlusten einen Sieg, in dem ihr bisheriger Hauptwidersacher Mercy fiel. Die Verluste zwangen sie zum erneuten Rückzug, vor Ende des Jahres eroberte Turenne jedoch am 18. November noch Trier. Das Zustandekommen des Westfälischen Friedens von 1648 wird auch auf die Besetzung Bayerns bis zum Inn 1648 durch Turenne zurückgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Turenne und die Fronde.", "content": "Während der Fronde befand er sich zunächst im Exil. Er vereinigte nach der Verhaftung der Prinzen Armand und Louis am 18. Januar 1650 die Truppen der Fronde mit den spanischen und fiel von Belgien aus in Frankreich ein. Er eroberte Le Catelet, La Capelle und Rethel, wurde aber am 15. Dezember 1650 vom Marschall du Plessi-Praslin in der Schlacht bei Rethel geschlagen und söhnte sich 1651 mit der Königin Anna von Österreich aus. Er stellte sich jetzt auf die Seite der Regierung und schlug am 2. Juli 1652 Condé, seinen ehemaligen Waffengefährten, vor Paris und drängte ihn bis an die Grenze von Flandern zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Karriere.", "content": "Im Krieg gegen Spanien 1654 bis 1659 erlitt er in der Schlacht bei Valenciennes 1656 seine größte Niederlage, siegte 1658 in der Schlacht in den Dünen bei Dünkirchen, besetzte ganz Flandern und ermöglichte so den Pyrenäenfrieden von 1659. Von 1657 bis 1675 bekleidete er das Amt des Colonel général der leichten Kavallerie. 1660 wurde ihm der Titel \"maréchal général des camps et armées du roi\" (sinngemäß: „Oberbefehlshaber der Armeen des Königs“) verliehen. Hierbei handelte es sich jedoch nur um einen Ehrentitel, der mit keinerlei Befehlsgewalt verbunden war. Auf Wunsch Ludwigs XIV. trat er 1668 vom Calvinismus zum Katholizismus über. Er befehligte im Krieg gegen Holland 1672 die Armee am Niederrhein gegen die Kaiserlichen und Brandenburger. 1673 zwang er den „Großen Kurfürsten“ Friedrich Wilhelm zum Frieden von Vossem (16. Juni 1673), Im August 1673 hatte sich Turenne, von der Gegend von Frankfurt und Aschaffenburg aus in Franken einfallend, auf dem linken Mainufer festgesetzt, um hier die kaiserliche Armee zu erwarten, welche unter Raimund von Montecuccoli sich bei Eger sammelte und über Nürnberg im Anmarsch war. Am 8. September kam der französische Marschall auf seinem Zug mit seiner Armee vor Mergentheim an wurde aber dann von den überlegenen, 40.000 Mann starken Heer Montecuculis zurückgedrängt, nachdem bei Marktbreit die gegnerischen Heere hier Ende September zwar unentschieden, aber mit beträchtlichem Verlust auf beiden Seiten gekämpft hatten. Eine österreichische Abteilung hatte bei Würzburg das rechte Ufer des Main gewonnen und hatte, bis Wertheim streifend, die Magazine und Zufuhren der Franzosen nach wenigen Gefechten, zerstört und abgeschnitten. Durch den weiteren Vormarsch der Österreicher auf dem rechten Mainufer und durch Mangel an Magazinen sah Turenne in der Folge sich genötigt, zurück zu weichen. Am 23. Oktober erreichte er Ladenburg und ging bei Philippsburg auf das linke Rheinufer. Vor seinem Abzug aus der Gegend von Würzburg überließ er die Lande des Bischofs der Plünderungssucht und der Gewalttätigkeit seiner Armee. 1674 überschritt er bei Philippsburg den Rhein, schlug am 16. Juni den Herzog von Lothringen in der Schlacht bei Sinsheim und eroberte die ganze Pfalz, die er völlig verwüstete. Nachdem er am 4. Oktober Alexander de Bournonville in der Schlacht bei Enzheim geschlagen hatte, räumte er das Elsass, trieb aber Anfang 1675 die Verbündeten wieder aus diesem Land, ging über den Rhein und traf im Juli in der Schlacht bei Sasbach auf die Kaiserlichen unter Montecuccoli. Ehe es aber zur Schlacht kam, wurde Turenne am 27. Juli 1675 bei einer Aufklärung des Terrains dort getötet, als eine Kanonenkugel in einen Nussbaum einschlug und ein darauf hinabfallender großer Ast ihn erschlug. Bis heute wird dort, auf deutschem Boden, seiner im Turenne-Museum gedacht. Turennes Leiche wurde auf Ludwigs Befehl in der königlichen Gruft der Kathedrale von Saint-Denis beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Revolution wurde er als einziger nicht in dem Massengrab verscharrt, sondern zunächst im Jardin des plantes in Paris beerdigt, dann ins Musée des monuments français gebracht, später auf Befehl Napoléon Bonapartes im Invalidendom gegenüber dem Grabmal Vaubans bestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Turenne als Militär.", "content": "Turenne war einer der ersten Feldherren, die entscheidenden Wert auf die Verpflegung ihrer Truppen legten. Oft gab er eine vorteilhafte Unternehmung auf, wenn dadurch der Nachschub gefährdet wurde. Er gilt deshalb auch als Schöpfer einer geschickten, unnötige Verluste vermeidenden Manöverstrategie. Er hatte diese Praxis während seiner Ausbildungszeit im niederländischen Heer kennengelernt und übernommen. Er selbst betont in seinen Memoiren diese Verpflegungsrücksichten immer wieder. So verzichtete er beispielsweise 1644 auf die aussichtsreiche Verfolgung des Generals Mercy, nachdem er ihn nach der Schlacht bei Freiburg im Breisgau zum Abzug aus Freiburg gezwungen hatte, da \"„alles, was man an Infanterie besaß, gewohnt war, fertiges Brot zu erhalten, und nicht wie die alten Truppen, die lange in Deutschland gedient hatten, es sich selbst zu backen, so konnte man dem Feinde nach Württemberg um so weniger folgen, als man dort keine Magazine vorbereitet fand.“\"", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In Sasbach wurde Turenne am Ort seines Todes durch den Landesherrn, den Bischof von Straßburg Kardinal Rohan, 1781 ein Gedenkstein errichtet, den 1829 die französische Regierung durch einen Granitobelisken ersetzen ließ. Heute befindet sich in Sasbach das 1945 entstandene (das vierte; das dritte war 1940 von den Nationalsozialisten entfernt worden) Turenne-Denkmal, das von General de Gaulle eingeweiht wurde, und das Turenne-Museum, ein deutsch-französisches Kooperationsprojekt. Das Gelände unmittelbar um das Denkmal befindet sich im Besitz des französischen Staates (ähnlich dem Latour-Denkmal in Oberhausen). Eine Porträtbüste befindet sich in Thüringen im Schlosspark Kromsdorf. Turenne hinterließ seine Memoiren, die von 1643 bis 1658 reichen und unter dem Titel \"Collection des mémoires du maréchal de Turenne\" veröffentlicht wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "\"Collection des lettres et mémoires trouvés dans les porte-feuilles du Marechal de Turenne\" heausgegeben von Philippe-Henri de Grimoard, Paris 1782 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums", "section_level": 1}], "src_summary": "Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne (* 11. September 1611 in Sedan; † 27. Juli 1675 bei Sasbach, Baden, gefallen) war ein französischer Heerführer und Marschall von Frankreich. Er war einer von nur sieben Generalmarschällen von Frankreich.", "tgt_summary": "蒂雷纳子爵——亨利·德·拉图尔·奥弗涅又译为杜伦尼(法语:,1611年-9月11日-1675年-7月27日),是六大法国大元帅(Marshal General of France)之一。", "id": 1705930} {"src_title": "Nolan Bushnell", "tgt_title": "诺兰·布什内尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bushnell stammt aus einer Mormonen-Familie in Utah, ist selbst aber nach eigenen Angaben nicht religiös. Er hatte während seiner Schul- und College-Zeit viel im Lagoon Amusement Park in seiner Heimatstadt Ogden gearbeitet. Dort interessierte er sich besonders für die Midway Arcade Spiele, wo die Themenpark-Besucher ihr Glück und Geschick einsetzen mussten, um zum Ziel zu kommen und einen Preis zu gewinnen. 1968 studierte er an den Universitäten von Utah und Stanford Elektrotechnik und war ein Mitglied der Bruderschaft Pi Kappa Alpha. Dort kam er zum ersten Mal in Kontakt mit Computern. Während seines Informatik-Studiums spielte er besonders gern Spacewar, das ursprünglich von Steve Russell für die DEC PDP-1 geschrieben worden war, und wollte es als Automatenversion veröffentlichen. Er produzierte einige Exemplare des ersten Arcade-Automaten namens \"Computer Space\", doch letztlich wurde das Spiel aufgrund seiner Komplexität nicht angenommen – die potenziellen Kunden waren noch nicht erfahren genug im Umgang mit Videospielen. Nachdem er Atari für 28 Millionen Dollar an Time Warner verkauft hatte, erwarb er das Herrenhaus des Kaffee-Magnaten James Folger in Woodside, Kalifornien, und lebte dort mit seiner Frau Nancy und seinen acht Kindern. Die Bushnells leben heute in Südkalifornien. Bushnells ältestes Kind, Alissa, arbeitet mit ihm bei uWink. Nolan wuchs in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage auf, ist aber nicht länger aktives Mitglied. Ein 1999er \"Time-Magazine\"-Artikel bezeichnet ihn als einen „abgelaufenen Mormonen“ und beschreibt, wie er eine Pfeife raucht, was mit den Gesundheitsvorschriften der Kirche unvereinbar ist. Im Juni 2008 wurde ein neuer Film angekündigt, in dem Leonardo DiCaprio Bushnell spielen sollte. Am 10. März 2009, bei den British Academy Video Games Awards, verlieh ihm die British Academy of Film and Television Arts die Ehrenmitgliedschaft der Kunstakademie für seine Leistungen als Gründervater der Videospiel-Industrie. Bushnell wurde im Dokumentarfilm \"Something Ventured\" vorgestellt, der 2011 seine Premiere hatte. Privat engagiert er sich für den internationalen Schüleraustausch.", "section_level": 1}, {"title": "Syzygy.", "content": "1969 formierten sich Nolan Bushnell und sein Partner Ted Dabney zu Syzygy, in der Absicht, einen \"Spacewar\" Clone zu produzieren, der \"Computer Space\" heißen sollte. Um ihr Unternehmen am Leben zu halten, während sie den Prototyp entwickelten, boten sie einen Reparaturdienst für defekte Flipperautomaten an. Sie trafen ein Abkommen mit Nutting Associates, einem Hersteller von münzbasierten Rate- und Schießspielen, der ein Fiberglasgehäuse produzierte, das den Münztransport-Mechanismus beinhaltete. \"Computer Space\" wurde ein kommerzieller Misserfolg, obwohl die Verkäufe über 3 Mio. Dollar erzielten. Bushnell war der Ansicht, dass Nutting Associates das Spiel nicht wirklich gut vermarktet hatte, und entschied sich dafür, sein nächstes Spiel für einen größeren Hersteller zu lizenzieren.", "section_level": 2}, {"title": "Atari.", "content": "Am 27. Juni 1972 gründete er mit seinem Partner Dabney und einem Startkapital von 500 Dollar die Computerfirma Atari. Ursprünglich wollte er die Firma \"Syzygy\" nennen, aber zu seiner eigenen Überraschung gab es bereits einen Dachdecker mit diesem Namen, und er wich auf den Namen „Atari“ aus – einen Begriff aus der japanischen Kampfkunst und dem Brettspiel Go, das er in seiner Freizeit gern spielte. Atari bedeutet da: Angriff, Treffer. Er ließ von seinem Kollegen, dem Atari-Mitbegründer Allan Alcorn ein einfaches Reaktionsspiel programmieren: Pong. Dieses auch für Anfänger leicht verständliche Spiel begründete 1972 den ersten Erfolg der Firma. Bushnell geriet damit in einen juristischen Streit mit der Firma Magnavox, der damit endete, dass Magnavox von Atari bis 1976 einen Gewinnanteil erhielt. Atari stellte 1977 die Videokonsole 2600 her und bot Spiele auf Steckmodulen an, die man leicht in das Gerät einstecken konnte, um so zu spielen. Diese entwickelte sich zu einem Renner mit ca. 30 Millionen verkauften Geräten und über 500 Spielen. 1979 folgten die Atari Heimcomputer, mit denen man nicht nur spielen, sondern auch programmieren konnte. 1976 verkaufte Bushnell Atari an Time Warner, blieb jedoch weitere zwei Jahre als Berater tätig. Während dieser Zeit missfiel ihm das Warner-Management immer mehr, etwa die konservative Art, neue Produkte herauszubringen, den Speisesaal für den Geschäftsführer oder der 4-Sterne-Koch. 1978 verließ Bushnell schließlich die Firma.", "section_level": 2}, {"title": "Chuck E. Cheese Pizza.", "content": "Im Mai 1977 gründete er die Fastfoodkette \"Chuck E. Cheese’s Pizza Time Theater\", die als Zielgruppe Familien mit Kindern hatte. Zum Konzept gehörte, den Kunden neben dem Essen auch Automatenspiele in einem mit Animatronic-Figuren dekorierten Ambiente anzubieten. Vermutlich war diese Restaurantkette die erste mit diesem Ansatz. Ab 1979 vergab Bushnell erfolgreich Lizenzen an Franchise Unternehmen, woraus auch das Unternehmen Showbiz Pizza Place entstand. 1984, während einer Krise der Spieleindustrie, machte Chuck E. Cheese 15 Millionen Dollar Verlust und ging mit insgesamt 250 Standorten (davon 128 Corporate, der Rest Franchise) ins \"Chapter 11\"-Konkursverfahren. Die von Chuck E. Cheese selbst betriebenen Restaurants wurden von Bushnells Franchisenehmer Bob Brock in dessen Unternehmen Showbiz Pizza Place eingegliedert. Bis 1993 liefen beide Ketten nebeneinander, dann übernahm Showbiz Pizza Chuck E. Cheese als Maskottchen und Namensgeber.", "section_level": 2}, {"title": "Axlon und Androbot.", "content": "In den 80er Jahren gründete Nolan Bushnell die Spielefirma \"Axlon\", welche auch für den Atari 2600 Spiele produzierte. Er war auch Mitbegründer von Sente Games. Auch den Namen „Sente“ entnahm er dem Japanischen. Während in dem Spiel Go das Wort „Atari“ die Drohung ist, einen Stein zu schlagen, bedeutet Sente, in der Vorhand zu sein. Mit Allan Alcorn gründete Bushnell 1982 das Unternehmen \"Androbot Inc.\", das erschwingliche Heimroboter herstellen sollte, die sich zum Spielen und dem Transport kleiner Gegenstände eigneten. Das Vorhaben zog so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass Bushnell Anrufe von Leuten bekam, die die Aktien seiner Firma kaufen wollten. Er wollte Androbot deshalb an die Börse bringen und lieh sich dazu Kapital von Merrill Lynch Private Capital Inc. Als 1983 der Technologie-Aktienmarkt zusammenbrach, zog Merril Lynch die Unterstützung zurück, so dass Bushnell plötzlich allein mit 5 Mio. Dollar in der Kreide stand. Kurz darauf verklagte Merrill Lynch Bushnell wegen eines 500.000 Dollar Schuldscheins, Bushnell konterte mit einer Gegenklage, weil Merrill Lynch seiner Meinung nach an der Androbot-Pleite mitschuldig war. Dieser Rechtsstreit zog sich über Jahre hin und kostete ihn fast sein gesamtes Vermögen. Um ihn endlich zu beenden, verkaufte er 1998 sein Herrenhaus und bezahlte damit seine Restschulden.", "section_level": 2}, {"title": "uWink.", "content": "Seit 1999 leitet er die Internetfirma uWink. Diese versuchte sich mit verschiedenen Produkten am Markt zu etablieren, einschließlich eines berührungsempfindlichen Kiosk-Modells, einem Gewinnkonzept für Bar- und Preisgewinne und als Online Entertainment Systemnetzwerk. Die Produktion des Kiosk-Modells wurde inzwischen eingestellt. Der letzte Versuch war das uWink Bistro, ein interaktives Restaurant, bei dem sich die Gäste ihr Essen über berührungsempfindliche Bildschirme bestellen und sich die Zeit bis zur Lieferung mit Spielen oder dem Anschauen von kurzen Filmen vertreiben konnten. Es sollten sogar Interaktionen mit anderen Gästen an anderen Tischen über die Bildschirme möglich sein. Drei Restaurants wurden in Kalifornien eröffnet, das erste in Woodland Hills am 26. Oktober 2006, das zweite in Hollywood und das dritte in Mountain View. Die Wirtschaftskrise 2008 zog die Restaurants jedoch in Mitleidenschaft, so dass sie wieder schließen mussten. Im April 2010 lud Atari Bushnell ein, künftig als Mitglied des Aufsichtsrats und Berater im Unternehmen tätig zu sein. Bushnell nahm an: „Ich bin sehr froh, wieder mit Atari zusammenzukommen – und das zu einer Zeit, in der wir mit großen Schritten in wachsende Schlüsselbereiche der Spieleindustrie hineinwachsen können.“. Im Juli 2013 musste Atari jedoch Insolvenz anmelden. Bushnell sagte dazu in einem Interview, eine Reihe von Aktionären hätten Atari missbraucht, es wäre ihnen nur um die hohen Gehälter gegangen, statt um die Rettung des Unternehmens.", "section_level": 2}, {"title": "Brainrush.", "content": "Bushnells jüngste Firma ist Brainrush, deren Gründer, Chef und Vorsitzender er ist, eine Firma, die Videospieltechnologie nutzt, um Lernsoftware herzustellen. Die Firma wurde 2012 durch einen Risikokapitalfonds finanziert. Sie basiert auf der Idee, dass der Lehrplan durch Minispiele unterstützt werden kann. Man kann eine beliebige Einheit aus Sprache, Kunst, Geographie, Einmaleins, Chemie oder Biologie nehmen und diese in ein Lernspiel verwandeln. Brainrush nennt die zugrundeliegende Technologie „Adaptive Praxis“. Das Lernen, die Praxis und das Ausprobieren soll alles zur selben Zeit stattfinden und sich in einer Sache wiederfinden: Dem Spiel. Bewertungen sollen automatisch erfolgen und in Abständen wiederholt werden können. Zwischen 2010 und 2012 testete Brainrush das Konzept im Lernfach Spanisch mit 2.200 Lehrern sowie 80.000 Schülern und erzielte nach eigenen Angaben eine bis zehnfach höhere Lerngeschwindigkeit. Im Herbst 2013 will Brainrush die volle Plattform für jedes Thema herausbringen.", "section_level": 2}, {"title": "Modal VR.", "content": "2017 wurde bekannt, dass Bushnell an einer \"revolutionären\" VR-Technik mit seiner Firma Modal VR arbeitet. Das Start-Up entwickelt ein portables Großflächen-VR-System für Unternehmen, das nicht nur für Unterhaltungszwecke genutzt werden kann, sondern beispielsweise auch fürs Training von Sicherheitskräften.", "section_level": 2}, {"title": "Umgangssprachliche Verwendung von Atari.", "content": "Im Buch Tobias O. Meißners zur Entwicklung der Computerspielindustrie und der zugehörigen Szene wird die Generation der amerikanischen \"Atari-Kids\" mit der zugehörigen Generation Golf in Deutschland parallel gesetzt. Als Atari Democrats werden in den USA moderat linke technologiefreundliche Politiker aus der Zeit bezeichnet, so unter anderem Al Gore.", "section_level": 2}, {"title": "Preise und Auszeichnungen.", "content": "Im Juli 2010 erhielt Bushnell den Lara-Award in der Kategorie Lebenswerk \"(Lara of Honor)\", eine Auszeichnung der deutschen Videospielbranche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nolan Key Bushnell (* 5. Februar 1943 in Clearfield, Utah) ist ein amerikanischer Ingenieur und Unternehmer, der sowohl Atari, Inc. als auch die Kette Chuck E. Cheese’s Pizza-Time Theaters gründete. Bushnell wurde in die Video Game Hall of Fame und die Consumer Electronics Association Hall of Fame aufgenommen, erhielt den BAFTA Fellowship und die Auszeichnung „Erfinder des Jahres“ von \"Nations Restaurant News\" und befindet sich unter \"Newsweek’s\" „50 Menschen, die Amerika veränderten“. Bushnell gründete über 20 Unternehmen und ist einer der Gründerväter der Videospiele-Industrie. Gegenwärtig ist er im Vorstand der Anti-Altersspiele, aber sein neuestes Projekt ist der Lernsoftware-Hersteller Brainrush, der Videospieltechnologie zu Lernzwecken einsetzt, unter Einbeziehung von Hirnforschung in einer Weise, von der Bushnell glaubt, dass sie die Bildung fundamental verändern wird. Bushnell, der Mitgründer und Vorsitzender von Brainrush ist, glaubt daran, dass Brainrush sein größter Erfolg werden wird.", "tgt_summary": "诺兰·布什内尔(英语:Nolan Key Bushnell,1943年-2月5日)是一位美国工程师和企业家,是雅达利和出奇老鼠的创始人。已进入电子游戏名人堂和美国消费电子产品协会名人堂,是BAFTA成员,被《新闻周刊》选为“改变美国的50位人物”之一。在电子游戏刚起步之时就已进入业界,是电子游戏的创始人之一。 诺兰·布什内尔决定从事电子游戏产业,起因于他大学时代玩过的一款电子游戏《太空战争!》。", "id": 2234994} {"src_title": "Ajaccio", "tgt_title": "阿雅克肖", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Ajaccio liegt am Nordufer des gleichnamigen Golfes an der südlicheren Westküste Korsikas. Rund zehn Kilometer westlich, am Golf von Ajaccio, liegt die Inselgruppe Îles Sanguinaires.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsverbindungen.", "content": "Ajaccio verfügt über den größten Flughafen der Insel, den internationalen Flughafen Ajaccio Napoléon Bonaparte, auch Campo dell'Oro genannt. Der Handelshafen ist nach dem von Bastia der zweitgrößte der Insel. Fähren verbinden Ajaccio ganzjährig mit Marseille, Toulon und Nizza. Zur Saison gibt es außerdem innerkorsische Fährverbindungen nach Calvi und Propriano. Schiffe zahlreicher Kreuzfahrt-Reedereien laufen Ajaccio an. Am Hafen befindet sich der Bahnhof der korsischen Eisenbahn (\"Chemins de fer de la Corse\"). Das Schienennetz Korsikas ist 230,6 km lang und verbindet die Hafenstädte Bastia und Ajaccio. Von Ponte-Leccia aus führt eine Strecke bis nach Calvi. Der öffentliche Busverkehr in der Stadt wird betrieben von der Gesellschaft \"Muvistrada\". Das Einheitsticket kostet pro Fahrt und Person 1 € (Stand Mai 2018). Beispielsweise fährt der Bus der Linie 5 von der zentral gelegenen Place Charles de Gaulle die Küste entlang 10 km in westlicher Richtung zum Ausflugsziel Pointe de la Parata am Ende der Route des Sanguinaires.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zur Zeit der Ptolemäer war die Küstenregion bereits besiedelt, zur römischen Zeit gab es den Hafenort Adiacium. Das heutige Ajaccio wurde 1492 von den Genuesen gegründet. Das korsische Regionalparlament (\"Assemblée de Corse\") ist hier seit seiner Gründung im Jahre 1982 beheimatet. Die Gründung dieses Parlamentes erfolgte im Zuge der Regionalisierung Frankreichs unter Staatspräsident François Mitterrand.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: In Blau eine auf grünem Schildfuß stehende silberne Säule mit darüber schwebender dreispitziger silberner Krone, beiderseits gehalten von zwei aufrechten zugewandten goldenen Löwen, den jeweils hinteren Fuß auf der Säulenbasis ruhend. Bis 1768 gehörte Korsika zur Republik Genua im heutigen Italien. Deshalb weist auch das Wappen von Ajaccio Bezüge zu Italien auf: Die Säule mit der Krone stammt aus dem Wappen des römischen Geschlechts Colonna, die ursprünglichen Wappentiere – Hunde – wurden durch Löwen ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtbild.", "content": "Die Innenstadt ist von schmalen, schattigen Gassen mit mehrstöckigen alten Häusern geprägt. In den umliegenden Vierteln finden sich größzügige Boulevards mit prachtvollen Villen. Die Fassaden der Häuser sind meist in warmen Rot-, Orange- und Gelbtönen gehalten. Die Westseite der Stadt ist von Häfen geprägt: Zwischen zwei Yachthäfen liegt der \"Gare Maritime\" mit Anlegern für große Fähren und Kreuzfahrtschiffe. Die Zitadelle Ajaccio an der Südwestspitze trennt als markante Landmarke das westliche vom südlichen Meeresufer der Stadt. Diese südliche Ufer ist geprägt von einem Boulevard, der sich 10 km bis über die Stadt hinaus zur Landspitze Pointe de la Parata zieht. Das gesamte südliche Ufer ist gesäumt von sandigen Badestränden.", "section_level": 2}, {"title": "Innenstadt.", "content": "Die genuesische Altstadt mit ihren engen Gassen ist stark touristisch geprägt. Sie erstreckt in mit einem Durchmesser von rund 250 m nordwestlich der Zitadelle. Vor der Zitadelle liegt der vornehmste Yachthafen, der Port de Plaisance Tino Rossi. Innerhalb dieses Yachthafens liegt der Fischereihafen Port Abri im Schatten der Zitadelle. Die Spitze der Jetée de la Citadelle auf der Außenmole des Yachthafens bietet einen Ausblick auf Hafen, Stadt und die Bucht von Ajaccio. Die Zitadelle selbst kann nur im Rahmen einer organisierter Führungen des Tourismusbüros besichtigt werden. Nördlich an die Altstadt schließt sich die Place Maréchal Foch, auch Place des Palmiers genannt, mit dem von vier Löwen geschmückten Denkmal für Napoléon Bonaparte an. An der Avenue Serafini, die die Nordseite des Platzes begrenzt, liegt das Rathaus der Stadt. Auf dem Platz findet mehrmals wöchentlich ein Markt statt, auf dem korsische Produkte, insbesondere korsische Wurst und korsischer Käse angeboten werden. Jeden Donnerstag im Juli und August veranstaltet dort die \"Association du 2e Régiment des chasseurs à pied de la garde\" eine Parade in den Originaluniformen der napoleonischen Zeit. Nördlich an den Platz schließt sich das lebhafte Einkaufsviertel um die Fußgängerzone Rue du Cardinal Fesch an.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Bauten und Denkmäler.", "content": "Für eine Liste der historischen Bauwerke und Denkmäler siehe Liste der Monuments historiques in Ajaccio. Napoleon Bonaparte ist in seiner Heimatstadt Ajaccio allgegenwärtig. Neben dem erwähnte Denkmal auf der Place Maréchal Foch steht oberhalb der Stadt an der Place d`Austerlitz eine monumentale Statue. Auf der Schräge unterhalb sind Eckdaten seines Lebenslaufs eingraviert. Von der Statue aus hat man durch den Cours Général Leclerc und den Cours Grandval eine Sichtachse durch den neueren Teil der Innenstadt bis zum Hafen. In der Altstadt befindet sich das Geburtshaus Napoleons Maison Bonaparte. Eine Statue von Napoleon in Gestalt eines römischen Konsuls, das Monument à Napoléon Ier et ses frères, steht auf der großen freien Place Charles de Gaulle unmittelbar westlich der Altstadt. Um die Statue Napoleons gruppieren sich Statuen seiner Brüder Joseph, Lucien, Louis und Jérôme. An der südöstlichen Seite des Platzes steht ein an die Weltkriege erinnerndes Kriegerdenkmal. Mit der Büste von Napoleon II. besteht in der Stadt auch ein kleines Denkmal für Napoleon II. Vor dem Palais Fesch erinnert das Fesch-Denkmal an Kardinal Fesch. Eine Büste des Freiheitskämpfers, demokratischen Verfassungsgebers und Bonaparte-Gegners Pasquale Paoli, das Paoli-Denkmal, ist am Boulevard Danielle Casanova zwischen Altstadt und Zitadelle aufgestellt. In Ajaccio befinden sich mehrere historische Kirchen, darunter die Kathedrale Notre-Dame-de-l’Assomption, das 1565 errichtete Oratoire Saint-Jean-Baptiste, das 1599 entstandene Oratoire Saint-Roch, die 1622 gebaute Saint-Erasme und die 1885 erbaute Kirche Saint-Roch. Besonders bemerkenswert ist die 1801 von Lucien Bonaparte gegründete Stadtbibliothek Ajaccio. Der Sitz der Regionalregierung befindet sich im Palais Lantivy.", "section_level": 2}, {"title": "Friedhof.", "content": "Am südlichen Uferboulevard liegt am Rande des Innenstadtbereichs der \"Cimetière d`Ajaccio\" mit vielen, teils monumental gestalteten Familiengrabkapellen. Hier befindet sich auch eine kleinere Grabkapelle für den im Ort geborenen Sänger Tino Rossi. Außerhalb des Friedhofs liegt eine Reihe besonders großer Kapellen, die \"Sept Chapelles\".", "section_level": 2}, {"title": "Pointe de la Parata.", "content": "Die westliche Landspitze Pointe de la Parata wird von einem genuesischen Wachturm überragt. Der Turm selbst kann nicht betreten werden. Dessen Anhöhe und die Landspitze unterhalb bieten einen Rundblick in die erweiterte Bucht von Ajaccio, in die Berg- und Küstenlandschaft südlich davon, hinüber zu der Inselkette der Îles Sanguinaires, hinaus aufs offene Meer und hinüber zu den nördlichen Küstenabschnitten. Mit Booten kann man sich zu den Inseln übersetzen lassen. Eine Wanderpfad führt über die Klippen und durch die Macchia Richtung Norden bis hin zu abgelegenen Badestränden und zum Capo di Feno mit seinem Leuchtturm.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "In der Gemeinde sind die Fußballvereine AC Ajaccio und Gazélec FCO Ajaccio beheimatet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ajaccio ( [], [], []) ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) und die Hauptstadt der Mittelmeerinsel Korsika. Innerhalb der Gliederung Frankreichs ist Ajaccio Hauptstadt der Region Corse (Korsika) sowie Sitz der Präfektur des Départements Corse-du-Sud (Südkorsika).", "tgt_summary": "阿雅克肖(,;),法国东南部科西嘉岛上的城市,南科西嘉省的一个市镇,也是该省的省会以及整个科西嘉集体的首府,下辖阿雅克肖区,其市镇面积为平方公里,时人口数量为人,是科西嘉人口最多的城市,在法国城市中排名第72位。", "id": 1287290} {"src_title": "Stellarator", "tgt_title": "仿星器", "src_document": [{"title": "Theoretische Grundlagen und Abgrenzung zum Tokamaks.", "content": "Es kann theoretisch gezeigt werden, dass ein Stellarator (im Gegensatz zum Tokamak) nicht kontinuierlich rotationssymmetrisch sein kann, also bei einer beliebigen Drehung in toroidaler Richtung in sich selbst übergeht. Vielmehr besteht das Stellaratorfeld aus einer Anzahl formula_1 gleicher Abschnitte, den \"Feldperioden\", z. B. fünf im Wendelstein 7-X, zehn im Large Helical Device (LHD), und besitzt somit eine \"diskrete\" Symmetrie: Nur bei Drehung um den Winkel 360°/formula_1 in toroidaler Richtung geht die Konfiguration in sich selbst über. Als zweite Symmetrie kann noch die sogenannte Stellaratorsymmetrie vorliegen: Bei dieser geht eine Feldperiode in sich über, wenn sie um eine spezielle Achse um 180° gedreht wird. Durch die nicht kontinuierliche Symmetrie kann es – anders als beim Tokamak – vorkommen, dass die magnetischen Feldlinien nicht mehr überall auf ineinander verschachtelten Flächen verlaufen, sondern sich stellenweise chaotisch verhalten. Da sich dies negativ auf den Einschluss des Plasmas auswirkt, müssen diese Gebiete (ergodische Bereiche und magnetische Inseln) möglichst klein sein. In torusförmigen Anordnungen kann ein stabiler magnetischer Einschluss des Plasmas nur erreicht werden, wenn die Magnetfeldlinien nicht kreisförmig in sich geschlossen, sondern schraubenförmig (helikal) verdrillt sind. Beim Tokamak wird diese Verdrillung des Magnetfeldes durch einen elektrischen Strom erzeugt, der im Plasma selbst (toroidal) fließt. Beim Stellarator wird dagegen das verdrillte Magnetfeld vollständig von äußeren stromdurchflossenen Spulen erzeugt. Im Plasma fließt somit kein toroidaler Gesamtstrom. Der Stellarator hat gegenüber dem Tokamak-Konzept zwei wesentliche Vorteile: Da kein toroidaler Strom im Plasma aufrechterhalten werden muss, Diesen Vorteilen steht gegenüber, dass die dreidimensionale Struktur des Plasmas dessen Einschluss im heißen Zustand grundsätzlich erschwert, so dass eine Optimierung der Magnetfeldgeometrie notwendig wird. Auch ist das Spulensystem eines Stellarators komplexer als das eines Tokamaks. Tokamak und Stellarator haben sonst viele ähnliche Komponenten; auch die technischen Anforderungen sind weitgehend ähnlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Konzept des Stellarators wurde 1951 von Lyman Spitzer in Princeton, USA entwickelt, der zunächst eine Konfiguration vorschlug, bei der ein Torus zur Form einer Ziffer 8 gebogen wurde. Die experimentellen Ergebnisse auch des Nachfolgers, des „rennbahn-förmigen“ Model-C, zeigten nur ungenügenden Plasma-Einschluss. Die vor dem Hintergrund des Kalten Krieges als geheim klassifizierten Experimente trugen den Namen Projekt Matterhorn. Daher bekamen die nach der Veröffentlichung 1958 in Garching bei München fortgeführten Arbeiten den Namen des bayrischen Berges Wendelstein. In Grundsatzexperimenten ließ sich zeigen, dass Ungenauigkeiten beim Bau der Spulen und die geringe Symmetrie der ersten Anordnungen Grund für deren schlechten Einschluss waren. Es wurden daher symmetrischere kreisförmige Konfigurationen entwickelt (als Größenmaßstab ist im Folgenden jeweils der große Radius R des Plasmas im Torus mit angegeben): der klassische Stellarator Wendelstein 7-A (Garching, 1976–85, R=2 m), das Heliotron-E, Kyoto (R=2,2 m), die Torsatrons, Advanced Toroidal Facility ATF (1988, Oak Ridge, USA, R=2 m) und Uragan (Charkow, Ukraine). Mit der Verfügbarkeit von Heizmethoden, die unabhängig von einem im Plasma getriebenen Strom waren, ließen sich auch erstmals im Gegensatz zu einem Tokamak stromlose „reine“ Stellaratorplasmen untersuchen. Dadurch konnte erwartungsgemäß eine ganze Klasse von (stromgetriebenen) Instabilitäten vermieden werden, ebenso der plötzliche Verlust des Einschlusses durch Stromabbruch. Der Plasma-Einschluss dieser ersten Stellaratorgeneration entsprach bei den damals erreichbaren Temperaturen etwa dem von Tokamaks vergleichbarer Größe. Es stellte sich aber heraus, dass die mit steigender Temperatur stark ansteigenden Teilchenverluste und die mit wachsendem Druck auftretende horizontale Verschiebung des Plasmas keinen Fusionsreaktor in wirtschaftlich akzeptabler Größe erlauben würden. Ein weiterer konzeptioneller Nachteil waren die großen Kräfte insbesondere an Stellen, wo sich Magnetspulen nahe kommen oder überkreuzen. Der Durchbruch gelang mit dem Konzept modularer Spulen (Wobig und Rehker, 1972). In diesen können die auftretenden Kräfte besser aufgefangen werden; sich überkreuzende Spulensysteme werden vermieden. Gleichzeitig ergaben sich mehr Freiheitsgrade zur Optimierung des erzeugten Magnetfelds hinsichtlich des inzwischen weiterentwickelten Verständnisses von Plasmatransport (wichtig bei steigender Temperatur), Gleichgewicht (wichtig mit steigenden Druck) und Instabilitäten (wichtig bei steigenden Temperatur- und Dichte-Unterschieden). Um die grundsätzliche Machbarkeit des modularen Konzepts und die Richtigkeit der theoretisch gewonnenen Optimierungskriterien zu überprüfen, wurde in Garching das Projekt Wendelstein 7-AS (für Advanced Stellarator) vorgeschlagen, das Komponenten des Vorgängers Wendelstein 7-A teilweise weiterverwendete und daher nur eine Teil-Optimierung darstellte. Die Ergebnisse des 1988–2002 betriebenen Experiments erfüllten bzw. übertrafen sogar in einiger Hinsicht die Erwartungen. Dies führte in den 90er Jahren zu einer Neubelebung der weltweiten Stellaratoraktivitäten und zum Bau einer Reihe kleiner und mittlerer Experimente, die Teilaspekte und weitere Magnetfeld-Konfigurationen untersuchen sollten: u. a. H-1 (Canberra, Australien), TJ-II, (Madrid, Spanien, R=1,5 m), Heliotron-J (Kyoto, Japan) und das Helically Symmetric Experiment (HSX) (Madison, Wisconsin, R=1,2 m). Die beiden letztgenannten Experimente nutzen bereits die sich mit modularen Spulen ergebenden Möglichkeiten. In Princeton (USA) wurde mit dem Bau des vergleichsweise kompakten (R=1,4 m) National Compact Stellarator-Experiments begonnen, das eine alternative Optimierungsstrategie des Magnetfeldes verfolgte. Der Strom im Plasma sollte hier gerade nicht minimiert werden, so dass ein Hybrid zwischen Tokamak (Verdrillung des Magnetfelds durch Stromfluss im Plasma) und Stellarator (Verdrillung des Magnetfelds durch externe Spulen) entsteht. Der Bau dieses quasi toroidal-symmetrischen Stellarators wurde von der US-Regierung 2008 aus Kostengründen abgebrochen. Das seit 1998 in Nagoya (Japan) betriebene, konventionelle Heliotron Large Helical Device hat die Machbarkeit eines reaktor-relevanten großen supraleitenden Spulensystems demonstriert und untersucht Eigenschaften von Stellaratorplasmen im Langzeit-Betrieb (großer Radius = 3,6 m, kleiner Radius = 0,6 m, Plasmavolumen V = 26 m). Auf Basis der Wendelstein-Stellaratoren in Garching und mit den Möglichkeiten der modularen Spulen wurde der sogenannte HELIAS (HELIcally Advanced Stellarator) entwickelt: ein Konzept, welches es erlaubt, mehrere Optimierungskriterien für das Magnetfeld gleichzeitig zu erfüllen. Dies führte 1990 zum Design des Wendelstein 7-X, mit dem dieses Konzept auf seine Tauglichkeit für einen Fusionsreaktor untersucht werden soll. Mit dem Bau wurde 2001 in Greifswald begonnen; das erste Plasma wurde Ende 2015 erzeugt.", "section_level": 1}, {"title": "Stellarator-Typen.", "content": "Stellaratoren werden überwiegend für Fusionsplasmen entwickelt. Daneben verwendet man inzwischen Stellaratoren auch für grundlegende plasmaphysikalische Untersuchungen. Beispiele sind der Columbia Non-Neutral Torus in New York und das Torsatron TJ-K (Universität Stuttgart). Die Fusionsforschung konzentriert sich aber auf die folgenden Typen:", "section_level": 1}, {"title": "Heliotron, Torsatron.", "content": "Hier fließt der Strom in formula_3 (mit einer natürlichen Zahl formula_3) geschlossenen helixförmigen Leitern jeweils in die gleiche toroidale Richtung. Die Spulen erzeugen somit gemeinsam auch die toroidale Magnetfeldkomponente. Man benötigt daher kein toroidales Spulensystem, dafür aber Vertikalfeldspulen zur Kompensation des durch die helikalen Spulen erzeugten vertikalen Feldes. Im Gegensatz zum klassischen Stellarator sind die beiden Spulensysteme nicht ineinander verschränkt, die Kräfte zwischen den Spulen sind daher geringer und lassen sich somit leichter durch Stützstrukturen abfangen. Geht man in toroidaler Richtung, entspricht der Querschnitt des Plasmas bei formula_3 = 2 einer rotierenden Ellipse. Beispiele sind das Large Helical Device (Japan), die Advanced Toroidal Facility (Oak Ridge, USA) und Uragan 3M (mit formula_3 = 3, Kharkov, Ukraine). Das Experiment Heliotron-J (Kyoto, Japan) ist eine Mischform aus Heliotron und Heliac: Die Plasmaachse windet sich, wie in einem Heliac, um den helikalen zentralen Leiter, aber die Toroidalfeldspulen sind wie in einem klassischen Stellarator angeordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Heliac.", "content": "Im Gegensatz zum Heliotron oder dem klassischen Stellarator bildet die Plasmaachse beim Heliac keinen Kreis, sondern windet sich formula_3-mal um eine zentrale, kreisförmige Magnetfeldspule. Die das Plasma umgebenden Toroidalfeldspulen folgen dieser Plasmaachse. Dadurch wird im Bezugssystem des Plasmas eine helikal verwundene Komponente des Magnetfeldes erzeugt. Zum Kompensieren des vertikalen Feldes werden Vertikalfeldspulen benötigt. Heliacs bieten zwischen den Toroidalfeldspulen guten Zugang zum Plasma, was z. B. für Messungen vorteilhaft ist. Andererseits kommt das Plasma dem zentralen Leiter sehr nahe. Da deshalb dort eine Neutronenabschirmung und ein Brutblanket nur schwer realisiert werden können, gibt es derzeit kein auf dem Heliac basierendes Konzept für einen Fusionsreaktor. Beispiele für Heliacs: TJ-II (Madrid, Spanien) und H-1 (Canberra, Australien).", "section_level": 2}, {"title": "Klassischer Stellarator.", "content": "Das Spulensystem besteht aus 2formula_3 geschlossenen helixförmigen Leitern, bei denen der Strom in jeweils benachbarten Leitern in entgegengesetzte Richtung fließt. Dieses Spulensystem ist von weiteren Spulen umgeben, die die toroidale Magnetfeldkomponente erzeugen. Ein klassischer Stellarator besitzt somit zwei ineinander verschränkte Spulensysteme. Dies kann hohe Anforderungen an die mechanische Stabilität stellen, da die an den Kreuzungspunkten der Spulen auftretenden Kräfte durch die Konstruktion aufgefangen werden müssen (Beispiel: Wendelstein 7-A).", "section_level": 2}, {"title": "Stellarator mit modularen Spulen.", "content": "Die Möglichkeit, ein Stellarator-Magnetfeld mit modularen Spulen zu erzeugen, d. h. Spulen, die poloidal geschlossen, aber nicht eben sind, gibt große Gestaltungsfreiheit bei der Wahl des Magnetfeldes. Gleichzeitig lassen sich die magnetischen Kräfte in und zwischen den Spulen besser abfangen. Da keine toroidal umlaufenden Spulen benötigt würden, könnten in einem Reaktor wesentlich kleinere supraleitende Spulen verwendet werden, was entscheidende technische und auch wirtschaftliche Vorteile brächte. Eine Stellaratorkonfiguration mit modularen Spulen erlaubt, nahezu beliebige Stromverteilungen auf einer Fläche um das Plasma herum zu erzeugen. Damit ergeben sich mehr Freiheitsgrade, um Form und Stärke des Magnetfeldes zu optimieren (Beispiel: Wendelstein 7-AS, Wendelstein 7-X).", "section_level": 2}, {"title": "Optimierter Stellarator.", "content": "Aufgrund ihrer dreidimensionalen Geometrie bieten Stellaratoren ein hohes Maß an Freiheit in ihrem Design. Diese Freiheit wird bei modernen Stellaratoren ausgenutzt, um die magnetische Konfiguration in Hinblick auf gewisse Kriterien zu optimieren. Dabei wird die Form des Plasmas unter Verwendung von numerischen Optimierungsalgorithmen so lange verändert, bis ein Satz vorher aufgestellter Bedingungen erfüllt ist, die Forderungen an das physikalische Verhalten des Stellarators darstellen (z. B. Stabilität des Plasmas gegenüber kleinen Störungen, guter Einschluss von Teilchen). Es wird somit zuerst die Form des Plasmas berechnet und dann in einem zweiten Schritt das (modulare) Spulensystem, welches das benötigte Magnetfeld erzeugt. Eine neuere Entwicklung stellen Mischformen zwischen Tokamak und Stellarator dar, welche sowohl eine dreidimensionale Geometrie als auch einen toroidalen Gesamtstrom besitzen. Erste Beispiele für modulare Stellaratoren, die solchen Optimierungskriterien folgen, sind Wendelstein 7-AS (optimiert bezüglich der Shafranov-Verschiebung), Helically Symmetric Experiment HSX (s. Abbildung unten) (Teilaspekte der Optimierung: Quasi helikale Symmetrie, Madison, Wisconsin), NCSX (Teilaspekte der Optimierung: Quasi toroidale Symmetrie, Princeton, USA, Bau abgebrochen) und Wendelstein 7-X (Greifswald).", "section_level": 2}, {"title": "Stand der Stellaratorentwicklung.", "content": "Die an Stellaratoren gewonnenen experimentellen Ergebnisse entsprechen in weiten Bereichen denen von Tokamaks und lassen sich daher auf die grundsätzlichen Eigenschaften eines toroidalen Plasma-Einschlusses zurückführen. Das gilt etwa für den Wärme- und Teilchentransport, wie er z. B. durch Instabilitäten, Turbulenz und Strömungen im Plasma getragen wird. Die verwendeten Heizverfahren, die benötigte Diagnostik sowie die wichtigen Materialfragen der ersten Wand decken sich ebenfalls weitgehend. Wendelstein 7-AS und LHD haben jeweils mit unterschiedlichen Konzepten gezeigt, dass – wie beim Tokamak – der stabile Betrieb eines Divertors möglich ist. Die Experimente haben folgende wesentlichen Unterschiede zum Tokamak gezeigt bzw. bestätigt:", "section_level": 1}, {"title": "Stellarator-Reaktorkonzepte.", "content": "Reaktorkonzepte auf der Basis des Stellarator-Einschlussprinzips sind in vielen technischen Aspekten ähnlich denen von Tokamaks und profitieren von deren Entwicklung. Der Dauerbetrieb vermeidet jedoch die im Pulsbetrieb auftretenden mechanischen Wechselbelastungen der Strukturteile. Aus der Dreidimensionalität des Magnetfelds ergibt sich andererseits eine hohe physikalische und technische Komplexität. Drei Konzepte werden derzeit (2016) untersucht.", "section_level": 1}, {"title": "Heliotron-Reaktor.", "content": "Ein Heliotron-Reaktor hätte den Vorteil geringer Kräfte zwischen den supraleitenden Spulen und guter Zugänglichkeit zwischen den Spulen hindurch, etwa zur Wartung des Blankets. Dem steht die technische Herausforderung sehr großer toroidal umlaufender supraleitender Spulen entgegen, wie sie am LHD allerdings schon in etwas geringerer Größe realisiert wurden. Die zum Divertor führende Magnetfeldstruktur entsteht an den Ecken des annähernd elliptischen Plasmaquerschnitts durch die Konfiguration von selbst und muss nicht wie beim Tokamak durch Extraspulen erzeugt werden. Entsprechend windet sich der \"helikale Divertor\" mit seinen Prallplatten schraubenförmig um den Torus – im Gegensatz zum Tokamak, wo der Divertor oben bzw. unten toroidal umläuft. Allerdings ist für das klassische Heliotron kein Gesamtkonzept absehbar, bei dem mit ein und derselben Magnetfeldkonfiguration sowohl ausreichend geringer Wärmetransport als auch genügender Plasmadruck erreicht werden können. Entsprechende Studien gleichen diese Nachteile mit der Annahme eines Betriebs bei relativ hoher Dichte und sehr hohen Magnetfeldern (bis B = 12 T auf der magnetischen Achse) aus, deren Erzeugung erst noch technisch gezeigt werden müsste.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktoren mit modularen Spulen.", "content": "Sowohl die US-amerikanische ARIES-Studie als auch der in Europa untersuchte HELIAS-Reaktor sehen modulare Spulen vor. Die Spulen wären mit ihrer mäßigen Größe weitgehend schon mit heutiger Technologie realisierbar, (gerade noch) transportabel und könnten daher einzeln vor dem Zusammenbau getestet werden. An Stellen, wo an der Torus-Innenseite eine starke Krümmung des Magnetfeldes erreicht werden soll, müssen sich allerdings Spule und Plasma relativ nahe kommen. Um dort auch noch ein Brutblanket und eine Neutronen-Abschirmung zu realisieren, benötigt man einen Mindestabstand zwischen dem Plasma und den Spulen von etwa 1,3 m, was nur in relativ großen Reaktoren zu erreichen wäre. Die sich ergebende große Wandfläche würde allerdings auch die Wärmeabfuhr aus dem Plasma erleichtern und die Leistungsdichte auf der ersten Wand und deren Belastung mit Neutronen verringern. Die hohen Magnetkräfte an Stellen, wo sich die modularen Spulen nahe kommen, scheinen konstruktiv beherrschbar zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "ARIES-Studie.", "content": "Auf Basis des in den USA nicht realisierten modularen Stellarators NCSX, einer quasi toroidal-symmetrischen Konfiguration mit endlichem Strom, wurde eine Studie zu einem vergleichsweise kompakten Stellarator-Reaktor ARIES durchgeführt. Wegen der erwünschten geringen Größe wird in Kauf genommen, dass das Plasma an Engstellen den Spulen so nahe kommt, dass dort nur eine Neutronenabschirmung, aber kein Brutblanket mehr untergebracht werden könnte.", "section_level": 3}, {"title": "HELIAS-Reaktor.", "content": "Die Weiterentwicklung des in Wendelstein 7-X angewandten HELIAS-Konzepts würde zu Reaktoren mit vergleichsweise großen Radien (>18 m) führen. Diese werden notwendig, um überall ein Brutblanket zu realisieren und um Zündung zu erreichen; beides erfordert einen kleinen Radius von mindestens 1,8 m, wenn man für die supraleitenden Spulen konservativ von heute verfügbarer Technologie und moderaten Magnetfeldern (B=5 T) ausgeht. Ein solcher Reaktor wäre knapp viermal so groß wie das Wendelstein-7-X-Experiment.", "section_level": 3}], "src_summary": "Ein Stellarator ist eine torusförmige Anlage zum magnetischen Einschluss eines heißen Plasmas mit dem Ziel der Energiegewinnung durch Kernfusion (siehe Fusion mittels magnetischen Einschlusses und Kernfusionsreaktor). Der Name dieses Fusionskonzeptes soll an die Kernfusion als Energiequelle der Sterne ( „Stern“) erinnern. Das gleiche Ziel wie die Stellaratoren verfolgt das dazu alternative Konzept des Tokamaks.", "tgt_summary": "仿星器(Stellarator)因模拟恒星内部持续不断的核聚变反应而得名,是以磁场约束核聚变等离子体,稳定运行提供动力的实验装置。它是最早期的受控核聚变装置中,最初美国物理学家莱曼·史匹哲在1950年发明,并且在第二年建造在后来的普林斯顿等离子体物理实验室。这个名字指的是利用恒星对象太阳动力源的可能性。", "id": 2689045} {"src_title": "Mordred", "tgt_title": "莫德雷德", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Die früheste Erwähnung von Mordred findet sich in den \"Annales Cambriae\", einer Chronik, die Teil einer überarbeiteten Fassung der \"Historia Brittonum\" ist. Diese Chronik erwähnt die beiden Kontrahenten Artus und Mordred im Zusammenhang mit der Schlacht von Camlann, in der Mordred fällt, nachdem er Artus tödlich verwundet hat. Mordred findet auch Erwähnung in den Walisischen Triaden: In einer Triade, die auf Geoffrey of Monmouths \"Historia Regum Britanniae\" beruht, wird sein Verrat an Artus erwähnt. In einer anderen wird er als der Urheber einer der „drei hemmungslosen Verwüstungen der Insel Britannien“ bezichtigt. Er kommt zum Hof von König Artus zu Kelliwic in Cornwall, verschlingt alle Nahrung und Getränke und schleift sogar Gwenhwyfar (Guinevere) von ihrem Thron und misshandelt sie. Über die Abstammung von Mordred gibt es drei Versionen: Die erste berichtet, dass er ein Sohn von Lot Luwddoc, König von Gododdin (in späteren Fassungen der Orkneyinseln), und seiner Frau Morgause, einer Halbschwester mütterlicherseits von Artus, gewesen sei (also sein Neffe). In der zweiten ist Mordred ein Sohn von Artus und Morgause, der von Lot adoptiert und aufgezogen wurde. In der dritten Variante sind Artus und seine zweite Halbschwester Morgan le Fay (die Fee) die Eltern von Mordred. Da Morgan Le Fay unverheiratet bleibt, adoptieren ihre Schwester Morgause und deren Mann Lot das Kind und ziehen es als ihr eigenes auf. Der Magier Merlin weissagt in einer der Sagen, „dass Mordred eines Tages auf Artus' Thron sitzen werde“. Später wird Mordred einer der Ritter von Artus' Tafelrunde und gerät in Konflikt mit Lancelot. Die Gründe hierfür differieren in den verschiedenen Fassungen der Sage: Einerseits sind Lancelot, als bester Ritter und engster Freund von Artus, und Mordred, als dessen Sohn oder Neffe, Konkurrenten um die Nachfolge des Königs. Andererseits ist Lancelot als (vermeintlicher) Geliebter der Königin Guinevere ein ideales Mittel, um Artus und seine Ritter zu entzweien. In einer weniger bekannten Variante sind Lancelot und Mordred Konkurrenten um die Gunst der Königin Guinevere. Mordred soll zwei- oder dreimal verheiratet gewesen sein: Zuerst mit Guinevak (walisisch: \"Gwenhwyvach\"), einer jüngeren Schwester von Guinevere (walisisch: Gwenhwyfar), danach mit Cwyllogm, einer Prinzessin von Gwynedd, und als drittes mit Guinevere selbst. Mit einer seiner Gemahlinnen soll er die Zwillingssöhne Melehan und Melou gezeugt haben. Der dramatische Höhepunkt der Artussage ist Mordreds Verrat am König. Auch hier gibt es mehrere Varianten der Erzählungen: In einer setzt Artus nach Gallien (Frankreich) über, um dort Verbündete zu unterstützen oder um nach Rom zu ziehen. In einer anderen führt er Krieg gegen Lancelot, um dessen (vermeintlichen) Ehebruch mit Guinevere zu rächen. Mordred wird von Artus als Statthalter in Britannien eingesetzt; er nutzt diese Position und Artus' Abwesenheit, um seine Macht auszubauen. Schließlich erklärt er Artus für tot und besteigt selbst den Thron. Als Grund soll eine schwere Niederlage von Artus in Gallien gelten, von der teilweise berichtet wird. In einer der vielen Spielarten der Geschichte vermählt sich Mordred anschließend mit Königin Guinevere. Der Verrat oder die Niederlage in Gallien zwingen König Artus, nach Britannien zurückzukehren. Dort kommt es zwischen den Heeren der Widersacher zur Schlacht von Camlann, in deren Verlauf Artus von Mordred tödlich verwundet und dieser von Artus getötet wird. Die beiden Söhne Mordreds, Melehan und Melou, versuchen zwar, den Thron an sich zu reißen, werden aber von Lancelot und Bors erschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Mordred als moderne Romanfigur.", "content": "Mordred ist eine Romanfigur von Stephen King aus seinem Fantasywerk Der Dunkle Turm. Mordred, eine Zwittergestalt aus Mensch und Riesenspinne, hat zwei leibliche Väter: den Romanhelden Roland (Welcher aus der Erblinie des Arthur Eld, einem Pendant zu König Arthus, stammt, was die Annäherung der Rolle Mordreds aus der Arthussage in Kings Romanreihe weiter verdeutlicht) und gleichzeitig dessen Haupt-Gegenspieler, den sogenannten Scharlachroten König, ein menschenähnliches Wesen mit glühend roten Augen. In der Trilogie über die Artussage von Gillian Bradshaw, die die Romane „Falke des Lichts“, „Königreich des Sommers“ und „Die Krone von Camelot“ umfasst, tritt Mordred unter dem Namen Medraut auf. In diesem Romanzyklus wird Medraut von seiner Mutter Morgas zum Hass gegen Artus angestiftet und arbeitet blind daran, die Pläne seiner Mutter zur Zerstörung von Artus' Reich umzusetzen, so dass er dabei sogar die Liebe zu seinem Halbbruder Gawain verrät. Auch in der Kinder- und Jugendbuchliteratur taucht die Figur des Mordred auf: Im Fantasyroman \"Der Winterprinz\" von Elisabeth E. Wein wird Mordred Medraut genannt und hat alle Qualitäten, um ein großer König wie sein Vater Artus zu werden. Doch seine inzestuöse Herkunft mit Artus' Halbschwester Morgause steht ihm im Weg; es kommt zu einer großen Rivalität zwischen ihm und seinem Halbbruder Lleu, dem Sohn von Artus und Guinevere. Im Camelot-Roman \"Mordred, Sohn des Artus\" von Nancy Springer ist Mordred auf der Suche nach seiner Identität und will nicht der grausame Königsmörder werden, wie es das Schicksal verlangt. Er sucht die Liebe und Anerkennung seines königlichen Vaters, da seine Mutter Morgause ihn verachtet. In der Fantasy-Trilogie „Mordred, Bastard Son“ von Douglas Clegg ist Mordred ein homosexueller Antiheld und erzählt seine Lebensgeschichte einem jungen Mönch als Preis für seine Freiheit. Tad Williams verarbeitet das Motiv Mordred in seinem vierteiligen Science Fiction-Roman „Otherland“ in Form des Antagonisten „John Dread“, der unter anderem den Spitznamen „More Dread“ (deutsch: Mehr Furcht) führt und Verrat an seinem vermeintlichen Großvater übt und diesen somit von dessen Herrscherposition entbindet, um selbst das Zepter zu übernehmen. Bernard Cornwell arbeitet Mordred ebenfalls in seine Artus-Reihe ein. Dort ist Mordred ein Enkel von Uther Pendragon und damit Arthus' Neffe. Johnny Capps hat in seiner Saga Merlin – Die neuen Abenteuer Mordred erstmals als kleinen Druidenjungen vorgestellt, der weder mit Uther oder Arthus Pendragron verwandt oder bekannt ist, sondern vielmehr mit Merlin selbst verbunden zu sein scheint.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mordred () ist eine Gestalt des Sagenkreises um König Artus. Nach verschiedenen Quellen ist er entweder ein Neffe oder der Sohn von Artus.", "tgt_summary": "莫德雷德(英语:Mordred,又译为莫俊德、莫卓),是亚瑟王传说中一位重要的人物。他是亚瑟王同母异父的姐姐莫歌丝的儿子,名义上为亚瑟王的外甥,但实际上却是亚瑟王与莫歌丝乱伦而生出的不义之子(私生子)。有的文献及传说中则描述莫德雷德是女巫摩根勒菲的儿子。同时,莫德雷德也是圆桌骑士团的成员之一。", "id": 2851864} {"src_title": "Metro AG", "tgt_title": "麦德龙", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Expansion.", "content": "Die Geschichte der Metro begann am 8. November 1963 in Essen-Vogelheim mit der Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter dem Namen Metro, der heute noch besteht. Der heute ebenfalls noch bestehende Markt in Mülheim an der Ruhr kam Ende 1964 als zweiter Standort hinzu. Gründungs-Gesellschafter für den ersten Markt in Essen waren zwei Lebensmittel-Großhändler, die Gebrüder Ernst Schmidt und Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck, die in zweiter Generation die von ihrem Vater 1923 gegründete Firma \"Karl Schmidt OHG\" im Duisburger Innenhafen erfolgreich betrieben und über 500 SPAR-Lebensmittel-Einzelhändler belieferten. Ideengeber war im Wesentlichen Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck. Den Namen „Metro“ hat er wahrscheinlich von dem Begriff „Metropole“ abgeleitet. Er ließ die Namensrechte für „Metro“ frühzeitig schützen (auch nach Abstimmung mit dem damaligen Hollywoodriesen „Metro-Goldwyn-Mayer“), was seinerzeit ohne Vergütung möglich war. Der Vertriebstyp Selbstbedienungs-Großhandel (Cash-and-Carry-Markt) kam Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre aus den USA nach Deutschland. Insbesondere durch die Ratio-Märkte der Firma \"Terfloth & Snoek\" in Münster und Bochum sowie die Märkte der Firma Handelshof in Haan, Köln und Mönchengladbach, aber auch durch die Märkte der Gebrüder Karl und Theo Albrecht unter dem Namen Aldi in Neuss und Mülheim an der Ruhr wurden diese bekannt. Planung und Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter der Firmierung Metro in Essen verantwortete Walter Vieth, der von 1963 bis 1970 dort Geschäftsführer war. 1964, ein Jahr nach Eröffnung des ersten Metro-Marktes in Essen, plante die Firma \"Stöcker & Reinshagen\" (Inhaberfamilie Schell) in der Nachbarstadt Mülheim/Ruhr am Heifeskamp ebenfalls einen Cash-and-Carry-Markt. Während der Bauphase lernten sich die Kaufleute Schmidt-Ruthenbeck, Schmidt und Schell kennen und beschlossen, ihre C&C-Aktivitäten zusammenzulegen. So gründeten sie die Metro-SB-Großmärkte GmbH & Co. KG mit Sitz in Mülheim, später in Düsseldorf. Alleinverantwortlicher Geschäftsführer wurde Otto Beisheim, bis 1964 Prokurist der Firma Stöcker & Reinshagen (Großhandel mit Elektro- und Hausgeräten). 1966 kam als dritter Metro-Markt ein Haus in West-Berlin hinzu. Ebenfalls 1966 lernte Otto Beisheim durch Zufall Friedrich Wilhelm Lenz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung des Unternehmens Franz Haniel & Cie. GmbH in Duisburg, im Flugzeug von Berlin nach Düsseldorf kennen und konnte ihm von den erfolgreichen Metro-Aktivitäten berichten. Haniel suchte zu dieser Zeit nach dem Verkauf einer Tankstellen-Kette („Rheinpreußen“) neue Anlage-Möglichkeiten. Die angesehenen Unternehmerfamilien des Ruhrgebiets, Haniel und Schmidt-Ruthenbeck, kannten und vertrauten einander aus Gründen privater und geschäftlicher Beziehungen. Vor diesem Hintergrund gelang es Otto Beisheim mit großem Geschick, Haniel als Gesellschafter der Metro zu gewinnen und im Rahmen dieser Umgründung selbst zum Gesellschafter aufzusteigen. Die Anteile lagen ab diesem Zeitpunkt zu je rund einem Drittel bei der Gründerfamilie Schmidt-Ruthenbeck und den Gesellschaftern Beisheim und Haniel. Unter der alleinigen Führung von Otto Beisheim begann 1967 mit der Eröffnung der Metro-Märkte in Godorf bei Köln, Hamburg, München und, nach einer Verbindung mit der niederländischen Firma SHV Holdings (\"Steenkolen Handels-Vereeniging\") Utrecht, dem ersten C&C-Großmarkt (Firma: Makro) in den Niederlanden, sowie 1968 in Düsseldorf, eine rasche, sehr erfolgreiche Expansion der C&C Märkte in die Fläche Deutschlands und Europas. Seit 1971 war Erwin Conradi Leiter der Metro, er revolutionierte das Marketing durch die Einführung von Postwurfsendungen und expandierte durch Marktöffnungen in den Niederlanden, Frankreich, Österreich und Dänemark (teils unter dem Namen \"Makro\"). Im Jahr 1980 übernahm die Metro 24,9 Prozent von Kaufhof, die Handelskette feierte im Jahr zuvor den 100. Geburtstag, im gleichen Jahr konnte das gesamte Warenwirtschaftssystem der einhundert Metro-Märkte in Westeuropa elektronisch betrieben werden. 1996 wurde zusammen mit der Jinjiang Group der erste Markt in Shanghai eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Verschmelzung mit Kaufhof.", "content": "Im März 1996 wurde die Bildung der Metro als Verschmelzung der Metro Cash & Carry mit der \"Kaufhof Holding AG\", der \"Deutsche SB-Kauf AG\" (aus der Insolvenzmasse der co op AG) und der \"Asko Deutsche Kaufhaus AG\" (entstanden aus der Allgemeine Saar Konsum, an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) bekannt gegeben. Zum Konzern gehörten auch die \"Huma\" Einkaufszentren, die Sportfachmärkte \"Primus Sportwelt\", die \"MHB Handel AG\" und der Büroartikel- und Schreibwarenhersteller Pelikan, sowie Media-Saturn, das Unterhaltungselektronikgeschäft von MediaMarkt und Saturn. Die Aktie der rückwirkend zum 1. Januar gegründeten Metro AG notierte erstmals am 22. Juli 1996 an der Frankfurter Wertpapierbörse und war bis 2012 Bestandteil des DAX. 1998 wurden zudem 94 Allkauf-SB-Warenhäuser übernommen, außerdem die \"Allkauf Touristik Vertriebs GmbH\" mit 160 Reisebüros, die von der Metro wieder veräußert wurden. Die \"Allkauf Franchise GmbH\", zu der zirka 90 Fotofachgeschäfte gehörten, wurde im November 1998 an \"Nina’s Bildermarkt Sommer GmbH\", Castrop-Rauxel verkauft (2001 Insolvenz). 1998 wurden die Computerhandelsunternehmen Vobis und Maxdata, die Adler Modemärkte und die Schuhhandelsgeschäfte von Reno, der Discounter \"TiP\", Möbel Roller sowie unrentable Kaufhof-Filialen in das zusammen mit der Deutschen Bank und dem Gerling-Konzern gegründete Beteiligungsunternehmen Divaco eingebracht, um hierfür neue Käufer zu finden. Die Bilanzierungspraktiken des Vorstands der Gesellschaft waren insbesondere im Zusammenhang mit der bis 2003 bestehenden Beteiligung an der Divaco der heftigen Kritik des ehemaligen Managers und Musik-Mäzens Hannjörg Hereth ausgesetzt, der in einem aktienrechtlichen Anfechtungsprozess gegen die Wahl des langjährigen Abschlussprüfers \"Fasselt & Partner\" erfolgreich in die Berufung ging.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung ab 2000.", "content": "Seit November 2002 firmiert die Metro als „Metro Group“. Im Dezember 2003 trennte sich die Metro von ihrer Beteiligung an der Divaco KG und veräußerte ihre Anteile an den Alleinaktionär und Alleinvorstand Siegfried Kaske für einen Euro. 2004 kaufte Metro von Divaco die Adler Modemärkte wieder zurück. 2005 trennte sich Metro von der Baumarktkette Praktiker, die als eigenständiges Unternehmen an die Börse ging. Mit ihr wurden auch \"Top-Bau\" und die Baumärkte von \"Extra Bau+Hobby\" aus der Gruppe herausgelöst. Im Juli 2006 kaufte Metro die 85 deutschen Verkaufsniederlassungen des Wal-Mart-Konzerns, der damit sein verlustreiches Deutschland-Geschäft aufgab. Die Wal-Mart-Läden wurden zum großen Teil in die Real-Vertriebsmarke eingegliedert. Im Juli 2008 wurde die Vertriebsmarke Extra (Verbrauchermarktaktivitäten mit etwa 250 Standorten und zirka 1,6 Mrd. Euro Umsatz) durch die Rewe-Gruppe übernommen. Die Extra-Märkte wurden in der zweiten Jahreshälfte 2008 auf das Rewe-Sortiment umgestellt. Die Franchisemarken \"Comet\" und \"Bolle\", unter denen rund ein Fünftel der zirka 250 Märkte läuft, wurden dagegen zunächst weitergeführt. Die Franchise-Zentrale ging an die Rewe Group. Metro veräußerte im Februar 2009 die Adler Modemärkte an die Beteiligungsgesellschaft BluO. Anlässlich der Bilanzpressekonferenz im März 2010 wurde der Öffentlichkeit ein neues Logo der Handelsgruppe vorgestellt. Durch die gestalterische Orientierung am Logo der Metro-Cash-&-Carry-Märkte soll nach Aussage der Unternehmensvertreter auch mehr Kundennähe signalisiert werden. Die veränderte Corporate Identity ist zudem Ausdruck der neuen, durch das Reorganisationsprogramm „Shape 2012“ initialisierten Konzernstruktur. Ende 2010 zog sich Metro mit der Vertriebslinie Metro C&C aus Standorten in Rostock, Halle und Berlin zurück. Der Standort Rostock wurde von Handelshof übernommen. Die anderen Großmärkte wurden geschlossen. Im November gab Metro bekannt, dass der bisherige Vorstandschef Eckhard Cordes zum Jahresende 2011 aus dem Unternehmen ausscheiden werde. Neuer Vorstandsvorsitzender wurde zum 1. Januar 2012 Olaf Koch, zuvor im Vorstand für das Finanzressort zuständig. Im Herbst 2014 vereinbarte Metro eine internationale Kooperation mit der französischen Handelsgruppe Auchan in Form abgestimmter Verhandlungen mit Großlieferanten und gemeinsamer Beschaffung von Nonfood-Artikeln insbesondere im Bereich der Handelseigenmarken. Im Juni 2015 gab Metro bekannt, dass der kanadische Handelskonzern Hudson's Bay die Warenhaustochter Kaufhof für 2,8 Milliarden Euro übernehme. Im Oktober 2019 gab Metro bekannt, eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Einzelhandelsunternehmen Wumei Technology Company einzugehen, indem sie ihre gesamte Beteiligung an der Metro China verkauft und im Gegenzug eine 20-prozentige Beteiligung an dem daraus resultierenden Joint Venture erhält. Die Transaktion wird mit 1,9 Milliarden Euro bewertet. Metro China erzielte 2017/18 einen Jahresumsatz von 2,7 Milliarden Euro. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Putuo, Schanghai, und wird von Claude Sarrrailh als CEO geleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Metro vor der Aufteilung (2017).", "content": "Die historische Metro, vor der Abspaltung von Ceconomy (im Jahr 2017) und Verkauf von Kaufhof (im Jahr 2015), war in vier Vertriebslinien untergliedert. Die größten Umsatzbringer werden in der folgenden Tabelle dargestellt (mit Umsatzangaben für 2011):", "section_level": 3}, {"title": "Aufteilung (2016–2017).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Erich Kellerhals und seine Frau Helga eröffneten 1979 zusammen mit dem ehemaligen Karstadt-Abteilungsleiter Walter Gunz den ersten Media Markt und bauten daraus zusammen mit dem Einzelhandelskaufmann Leopold Stiefel eine Kette auf. Die Mehrheit der Anteile haben sie 1988 an den damaligen Kaufhof veräußert, der seinerseits die Saturn-Märkte mit in die Verbindung einbrachte und der 1996 von Metro übernommen wurde. Im Zuge der Eingliederung hatte Kellerhals das weitgehende Mitentscheidungsrecht über Media-Saturn, das Unterhaltungselektronikgeschäfts der Gruppe, eingeräumt bekommen – ab 2010 kam es zu wiederholten Spannungen zwischen Metro und Kellerhals über die Geschäftspolitik der Gruppe, die auch auf den Börsenkurs drückte.", "section_level": 3}, {"title": "Abspaltung.", "content": "Am 30. März 2016 kündigte der Vorstand an, Metro aufzuspalten. Dabei sollten die Sparten Elektronik (\"Media Markt\" und \"Saturn\") und Lebensmittel (\"Real\" und \"Metro C&C\") voneinander getrennt werden. Das Lebensmittel-Segment wurde anschließend in die Tochtergesellschaft Metro Wholesale & Food Specialist AG ausgegliedert, die 2006 als \"LEDA Unternehmens-Verwaltungs GmbH\" von Walmart übernommen worden war. Am 6. Februar 2017 stimmten die Aktionäre fast einstimmig der geplanten Aufteilung zu. Mit Eintragung ins Handelsregister wurde am 12. Juli 2017 die \"Metro Wholesale & Food Specialist AG\" von der Metro abgespalten. Jedem Besitzer von Stamm- oder Vorzugsaktien der Metro AG wurden dabei im Verhältnis 1:1 Stamm- und Vorzugsaktien der \"Metro Wholesale & Food Specialist AG\" zugeteilt, die am nachfolgenden Tag im Segment Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse sowie an der Börse Luxemburg notiert wurden. Abschließend wurde die bisherige Metro AG in Ceconomy AG umbenannt, und die Metro Wholesale & Food Specialist AG in Metro AG.", "section_level": 3}, {"title": "Verkauf von Real.", "content": "Im September 2018 gab Metro bekannt, die Supermarktkette Real verkaufen zu wollen. Das Unternehmen wolle sich künftig ganz auf den Großhandel fokussieren. Im Mai 2019 gab Metro exklusive Verhandlungen über einen Verkauf von Real als Ganzes bis zum Sommer an ein Konsortium um die Redos-Gruppe bekannt. Anfang Juli 2019 bestätigte das Unternehmen, ein Angebot von dem Immobilieninvestor X+Bricks gemeinsam mit dem Investor SCP Group erhalten zu haben. X-Bricks wurde 2018 von dem früheren CEO der Corestate Capital Group, Sascha Wilhelm, gegründet mit Fokus auf Lebensmittelhandelsimmobilien; die SCP Group (Sistema Capital Partners) ist eine Tochter des russischen Finanzkonzerns Sistema; die beiden Unternehmen hatten sich für das Angebot zusammengeschlossen und sich zudem die Unterstützung von Kaufland gesichert. Im Dezember 2019 gab Metro bekannt, dass die Verhandlungen mit Redos beendet und fortan exklusiv mit dem Konsortium aus X-Bricks und SCP Group geführt werden. Im Unterschied zu Redos beabsichtigt das Konsortium, Real zunächst als Ganzes ohne Minderheitsbeteiligung der Metro zu übernehmen, erst später Teile an Marktteilnehmer zu veräußern und einige Märkte unter dem bisherigen Namen Real weiterzuführen. Der Kaufvertrag wurde im Februar 2020 abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Gescheitertes Übernahmeangebot von EP Global Commerce.", "content": "Im August 2018 verkaufte der historische Aktionär Franz Haniel & Cie. ein Stammaktienpaket (7,3 % der Metro-Aktien) mit Option auf den Erwerb des restlichen Haniel-Anteils (15,2 %) für 316 Millionen Euro an die Gesellschaft EP Global Commerce der beiden Unternehmer Patrik Tkáč aus der Slowakei und Daniel Křetínský aus Tschechien. Am 21. Juni 2019 legte die Aktionärin EP Global Commerce dann ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für die Metro vor. Sie bot 16 Euro je Stammaktie und 13,80 Euro je Vorzugsaktie. Der Metro-Vorstand wies das Angebot als zu gering zurück und empfahl den Aktionären, vorerst keine Anteile an die Bieterin zu verkaufen. Auch die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) rieten vom Verkauf vorerst ab. Die Meridian-Stiftung der Familie Schmidt-Ruthenbeck wollte aus grundsätzlichen Erwägungen ihren Anteil nicht verkaufen. Kurz nach dem Übernahmeangebot verkaufte Ceconomy entsprechend einer bestehenden Option fast alle seiner restlichen Metro-Anteile an die EP Global Commerce. Auch die Großaktionärin Haniel bekräftigte, ihren verbliebenen Metro-Anteil im Rahmen des als fair bewerteten Angebots an EPGC verkaufen zu wollen. Die Beisheim-Holding äußerte sich zunächst nicht zu ihren Absichten. Alle gekauften Aktien und Haniel-Optionen zusammengenommen, kam die Investmentgesellschaft EPGC rechnerisch über die Schwelle von 30 %. Das Übernahmeangebot erreichte bis zum Ende der Annahmefrist lediglich eine Annahmequote von rund 42 %, verfehlte damit die von EPGC gesetzte Mindestannahmequote von 67,5 % deutlich, womit der Übernahmeversuch scheiterte.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Eigentumsverhältnisse.", "content": "An der Metro waren bis August 2007 Otto Beisheim mit 18,8 Prozent, die Franz Haniel & Cie. GmbH mit 18,4 Prozent und die Familie Schmidt-Ruthenbeck mit 13,0 Prozent beteiligt. Es bestand eine Vereinbarung, dass die drei „Alteigentümer“ zusammen über 50 Prozent der Aktien halten müssen. Anfang September 2007 gab Haniel bekannt, dass sie ihren Anteil um 15,68 Prozent auf 34,24 Prozent erhöht hat. Gleichzeitig hat die Familie Schmidt-Ruthenbeck ihren Anteil auf 15,77 Prozent erhöht. Somit halten diese beiden Gesellschafter 50,01 Prozent der Aktien. Gemeinsam mit den 18,46 Prozent von Otto Beisheim hielten die Altgesellschafter somit 68,47 Prozent an Metro. Die Aufstockung der Aktienanteile durch die anderen beiden Altgesellschafter veranlasste Otto Beisheim (1924–2013) dazu, aus dem vorhandenen Poolvertrag auszusteigen. Anfang Oktober 2009 wurde bekannt, dass Otto Beisheim 17 Millionen Aktien für rund 600 Mio. Euro verkauft habe. Damit hat er seinen Anteil von rund 18,5 Prozent auf rund 13 Prozent vermindert. Zu Ende Oktober 2014 löste Haniel den Poolvertrag mit Schmidt-Ruthenbeck auf. Im Juni 2015 waren die Aktien wie folgt verteilt: Haniel 25 Prozent, Gesellschafterstamm Beisheim 9,10 Prozent und im Streubesitz 50,1 Prozent. Im August 2018 verkaufte Haniel ein Stammaktienpaket (7,3 % der Metro-Aktien) für 316 Millionen Euro an die Gesellschaft 'EP Global Commerce Commerce', die den beiden Unternehmern Patrik Tkáč (47 %) und Daniel Křetínský (53 %) gehört. Ihnen wird zudem eine Option auf den Erwerb des restlichen Haniel-Anteils (15,2 %) eingeräumt, woraufhin diese ein Übernahmeangebot veröffentlichten; dabei sicherten sie sich auch die von Ceconomy gehaltenen Aktien – nachdem das Angebot gescheitert war, reduzierte EP Global seinen Anteilsbesitz auf knapp unter 30 %, der Anteil, bei dem ein Pflichtangebot fällig gewesen wäre. Die Aktionärsstruktur ist seither folgende:", "section_level": 1}, {"title": "Rechte am Namen „Metro“.", "content": "In verschiedenen Verfahren versuchte Metro, ihre Nutzungsrechte für den Begriff „Metro“ zu sichern. Die niedersächsische Eisenbahngesellschaft \"MetroRail\" musste sich in \"Metronom Eisenbahngesellschaft mbH\" umbenennen, darf ihre Züge jedoch weiterhin \"Metro\" nennen. Auch der Metrorapid-Nachfolger \"MetroExpress\" wurde nach Klageandrohung umbenannt. In Nabburg (Oberpfalz) wurde die Diskothek \"Metro\" verklagt und musste sich umbenennen. Klagen gegen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die Hamburger Hochbahn (HHA), den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wegen des Namens \"Metro-Bus\" für einige Hauptbuslinien wurden in erster Instanz abgewiesen. Die zweite Instanz hat die Urteile zwar bestätigt, jedoch die Nutzungsmöglichkeiten der Verkehrsbetriebe für den Namen Metro deutlich eingeschränkt. Im Ruhrgebiet musste das Fahrradverleihsystem \"Metrorad ruhr\" in \"Metropolradruhr\" umbenannt werden. Ebenso wurden Privatpersonen abgemahnt, wie beispielsweise ein 17-jähriger U-Bahn-Fan, der die Domain \"nuernberg-metro.de\" besaß. Angesichts eines drohenden Markenkonfliktes benannte das Unternehmen Microsoft seine Benutzeroberfläche \"Metro\" im Computerbetriebssystem Microsoft Windows 8 um.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Mai 2009 machte Metro Schlagzeilen, weil im Dezember 2008 in dem Zulieferbetrieb \"R.L. Denim\" in Bangladesch eine 18-jährige Arbeiterin gestorben war, deren Tod in Verbindung mit den Arbeitsbedingungen in dem Betrieb gestellt wurde. Metro stellte den Zusammenhang in Frage und kündigte das Geschäftsverhältnis mit dem Betrieb. Die Gewerkschaft NGWF (National Garment Workers Federation) in Bangladesch setzte sich daraufhin mit der Kampagne für Saubere Kleidung in Verbindung. Seit Mai übte diese gemeinsam mit dem Verein Christliche Initiative Romero, Verdi und dem National Labor Committee öffentlich Druck auf Metro aus, so dass der Konzern am 18. Juni 2009 einer Wiederaufnahme der Geschäftsbeziehungen mit \"R.L. Denim\" zustimmte. R.L. Denim hatte zwischenzeitlich die Arbeitsbedingungen in der Fabrik verbessert. Im Februar 2015 berichtete Der Spiegel, dass Metro entgegen einer Selbstverpflichtung aus dem Jahr 1999 weiterhin Produkte aus Tropenhölzern ohne FSC-Zertifizierung für nachhaltige Forstwirtschaft beziehe. So arbeitete das Unternehmen danach mit einem asiatischen Konzern zusammen, „der riesige Regenwaldflächen in Indonesien zerstört hatte“. Die selbstauferlegte Einschränkung ist offenbar bis ins Jahr 2015 hinein unterlaufen worden. „Die verwendeten Hölzer... kommen alle aus dem tropischen Zentral- und Westafrika. 50 bis 90 Prozent der Bäume dort werden laut Interpol illegal geschlagen. Zudem stehen fast alle Hölzer auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, sechs Produkte waren falsch deklariert.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Metro AG ist ein börsennotierter Konzern von Großhandels- und Einzelhandelsunternehmen. Der Konzern mit Hauptsitz in Düsseldorf beschäftigt in 678 Märkten weltweit mehr als 100.000 Mitarbeiter, die meisten davon in Deutschland. In Deutschland betreibt das Unternehmen vor allem die Metro-Cash-&-Carry-Märkte und die Real-Handelskette.", "tgt_summary": "麦德龙集团(),是德国最大、欧洲第二、世界第三的零售批发超市集团。是德国股票指数DAX的成分公司,世界500强之一,分店遍布31个国家。由奥托·拜斯海姆(Otto Beisheim)创建,目前总部位于杜塞尔多夫。旗下除麦德龙超市、real,-超市外,还有MediaMarkt、土星电器等零售市场品牌。", "id": 2117074} {"src_title": "Immunsuppression", "tgt_title": "免疫抑制", "src_document": [{"title": "Folge einer Erkrankung.", "content": "Im Verlauf einiger Infektionskrankheiten kommt es zu einer Immunsuppression, vor allem durch das Humane Immundefizienz-Virus, was dem voll ausgebildeten Krankheitsbild den Namen AIDS gab. Aber auch andere Erreger beeinträchtigen das Immunsystem, so geschieht dies regelhaft kurzfristig und in einigen Fällen auch über Jahre hinweg nach Masern. Auch Tumorzellen können, beispielsweise als Folge des Antigen-Sheddings, eine Immunsuppression bewirken.", "section_level": 1}, {"title": "Folge von Überforderung.", "content": "Nach körperlicher und psychischer Überlastung (Stress) kommt es zu einer Verringerung von Immunzellen im Blut, so der Granulozyten, der natürlichen Killerzellen sowie der B- und T-Lymphozyten. Die immunsuppressive Wirkung von Stress ist Gegenstand der Psychoneuroimmunologie. In der Sportmedizin wird die Zeit nach hohen sportlicher Belastungen des Organismus, in der Infektionskrankheiten vermehrt auftreten, Open-Window-Phänomen genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Strahlen.", "content": "Die Freisetzung radioaktiver Partikel und Gase im Rahmen von Unfällen in Atomkraftwerken, nach Explosion von Kernwaffen und beim Abbau radioaktiver Mineralien bzw. Erze wie im Uranbergbau sowie das langfristige Einatmen der Luft in Gebäuden, deren Baumaterial regional bedingt Radon freisetzt, erhöht die Neigung zu Mutationen. Zusätzlich kann dadurch zumindest in der akuten Phase nach hohen Dosen die Zahl der Immunzellen verringert werden. Als Folge häufen sich bei den Betroffenen bösartige Erkrankungen. Die in Deutschland sozialmedizinisch und gerichtlich anerkannten Gesundheitsschäden durch militärische Radaranlagen, die auf nicht beabsichtigte Freisetzung von Röntgenstrahlen zurückgeführt werden, umfassen vor allem Krebs verschiedener Organe, während Fälle von Immunsuppression in diesem Zusammenhang zwar beschrieben, aber bisher nicht anerkannt wurden. Eine Schwächung des Immunsystems kann auch eine Folge der immunsuppressiven Wirkung der UV-B-Strahlen sein, die die T-Zell-abhängige Immunantwort stört. Eine übermäßige UVB-Belastung der Haut fördert die Entwicklung von bösartigen Hauttumoren wie Basalzellkarzinomen und Plattenepithelkarzinomen und mindert die Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien, Pilzen oder Viren deutlich. Auch durch Parasiten hervorgerufene Erkrankungen wie die Leishmaniose, Bilharziose oder Malaria verlaufen schwerer und länger nach UV-Exposition. Die medizinische Anwendung von Strahlen zur Diagnostik (Röntgen, Kernspin) und zur Behandlung kann das Immunsystem ebenfalls beeinträchtigen.", "section_level": 1}, {"title": "Erwünschte Immunsuppression.", "content": "Bei Autoimmunerkrankungen ist eine – möglichst spezifische – Absenkung der Immunantwort erwünscht, so nach einer Transplantation von Zellen, Geweben- oder Organen und nach immunologisch bedingten Reaktionen nach Bluttransfusion. Auch bei starken allergischen Reaktionen auf Umwelt-Allergene wie etwa Heuschnupfen, allergischem Asthma und allergischem Kontaktekzem wird eine – ebenfalls möglichst spezifische – Immunsuppression angestrebt. Die Medikamente, die dafür eingesetzt werden, heißen \"Immunsuppressiva\".", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Eine ernste Gefahr bei Immunsuppression stellen opportunistische Erreger dar. Außerdem kommt es im Verlauf einer Immunsuppression zum Anstieg des Krebsrisikos, so in Form eines Non-Hodgkin-Lymphoms oder einer Mukositis kommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Immunsuppression ist die Unterdrückung des körpereigenen Abwehrsystems. Sie bezeichnet einen Vorgang, der die immunologische Aktivität des humoralen und/oder zellulären Immunsystems unterdrückt. Dies kann unerwünschte Folge einer Einwirkung aus der unbelebten Umwelt, einer Infektion, eines bösartigen Leidens, einer anders bedingten Erkrankung oder einer seelischen oder körperlichen Überlastung sein, aber auch unerwünschte Folge einer medizinischen Diagnostik sowie erwünschte oder unerwünschte Folge einer medizinischen Behandlung.", "tgt_summary": "免疫抑制(英语:immunosuppression)是指对于免疫应答的抑制作用。免疫抑制可由天然或人为因素导致。", "id": 2505224} {"src_title": "Handlesen", "tgt_title": "手相", "src_document": [{"title": "Altertum und Mittelalter.", "content": "Das Bestreben, Anlagen und Schicksal des Menschen aus der Hand zu lesen, reicht bis in die frühen Hochkulturen Indiens, Ägyptens, Babyloniens und Assyriens zurück. In der Antike galt die Handlesekunst als eine angesehene Geheimwissenschaft. Eine besondere Eignung der Hände für Rückschlüsse auf Anlagen, Charaktereigenschaften oder zukünftige personenbezogene Ereignisse wurde aus dem Umstand abgeleitet, dass diese neben dem Gesicht den am individuellsten ausgeprägten Teil des Körpers darstellen. Im Mittelalter wurden zahlreiche Texte über Chiromantie verfasst, in Latein und in den Landessprachen. Der älteste lateinische Text über Chiromantie findet sich kurioserweise in einem Psalter, im sogenannten Eadwine Psalter, der um 1160 von Eadwine und anderen Mönchen in Canterbury geschrieben wurde. Der kurze Text über Chiromantie steht zusammen mit einem Text über Onomantie mitten zwischen theologischen Kommentaren. Er erklärt die Bedeutung der Handlinien und einiger anderer Merkmale der Handfläche. Zwei der Erläuterungen sagen einen beruflichen Erfolg in der Kirche voraus, zum Beispiel: „Wenn am unteren Ende der ersten natürlichen Linie ein c-förmiges Zeichen erscheint [...], wird er ein Bischof sein.“", "section_level": 1}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Agrippa von Nettesheim (1486–1535) und Robert Fludd (1574–1637) deuteten die Hand als Abbild des Kosmos. Zwischen etwa 1550 und 1700 erschienen in Deutschland, England und Frankreich Bücher über das Handlesen. Dazu zählen die Veröffentlichungen von Johann Abraham Jacob Höping (\"Institutiones Chiromanticae\", 1673) und von Johann Ingeber (\"Chiromantia\", 1692). In dieser Zeit wurden an mehreren Universitäten Kollegien über das Handlesen abgehalten. Zwischen 1924 und 1935 nahm die Berliner Chiromantin Marianne Raschig 2500 Handabdrücke von bekannten Personen ab, darunter Hans Albers, Gerhart Hauptmann, Albert Einstein, Thomas Mann, Wilhelm Furtwängler, Theodor Heuss, Bertolt Brecht und Alfred Döblin. Als Chiromantin sah sie in Handlinien und ‐formen einen Spiegel seelischer und physischer Eigenschaften. 1985 wurde die Sammlung von den Raschig-Erben für 200.000 Mark an einen Antiquar veräußert, der später Handabdrücke von Igor Strawinski, Alban Berg und Richard Strauss mit Gewinn bei Sotheby’s versteigern ließ. Eine der bedeutendsten Chirologinnen des 20. Jahrhunderts ist Charlotte Wolff. Anfang der 1930er Jahre kam sie in Berlin durch Julius Spier zur Psychochirologie, mit der sie nach ihrer Flucht nach Frankreich und England zunächst ihren Lebensunterhalt bestritt. Im Exil führte sie umfangreiche Handuntersuchungen durch, die ihr die Ehrenmitgliedschaft in der British Psychological Society einbrachten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Handlesen oder Handlesekunst bezeichnet Versuche, aus der „Physiognomie der Hände“ (\"Chirognomie\"), also aus der Form der Hände und insbesondere aus den Handlinien Rückschlüsse auf die Gesundheit, den Charakter oder das Schicksal einer Person zu ziehen. Chiromantie (seltener auch Chiromantik; altgr. \"cheír\" „Hand“ und \"manteía\" „Weissagung“) bezieht sich auf das Handlesen als Wahrsagekunst. Zeitweise wurde das Handlesen als Wissenschaft verstanden und auch als Chirologie bezeichnet. Das Handlesen wurde jedoch bereits im Zeitalter der Aufklärung weitgehend auf Jahrmärkte zurückgedrängt.", "tgt_summary": "手相又称掌相,是一种以手掌的形态和纹理去推论运程的占卜法,中国、西方、吉卜赛都有这种学问。现代手相学主要研究人的心理状态。", "id": 1983080} {"src_title": "Vignettierung", "tgt_title": "暈影", "src_document": [{"title": "Echte Vignettierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktiv bedingte Vignettierung.", "content": "Sie entsteht dadurch, dass die Lichtstrahlen mehrere aufeinanderfolgende Öffnungen (Linsenränder, Blenden) durchqueren müssen, bevor sie die Bildebene erreichen. Ein zur optischen Achse symmetrisches Strahlenbündel (von einem Objektpunkt auf der Achse ausgehend) wird von einer dieser Öffnungen (Aperturblende; meist eine Irisblende) begrenzt und füllt sie vollständig aus. Wenn die Strahlen jedoch in einem Winkel zur Achse einfallen (Abbildung eines Objektpunktes neben der Achse), dann kann das Bündel außerdem von weiteren Öffnungen beschnitten werden und füllt die Aperturblende nicht mehr ganz aus, wodurch entsprechend weniger Licht die Bildebene erreicht. Dies nennt man Vignettierung. Die Animation verdeutlicht diese Zusammenhänge. Die meisten Fotoobjektive werden bewusst mit Vignettierung konstruiert, da man dadurch einen besseren Kompromiss zwischen Lichtstärke, Korrektion der Abbildungsfehler, Kosten und Größe des Objektivs erreichen kann. Vor und nach der Aperturblende gibt es meist noch weitere Blenden, die bei voll geöffneter Aperturblende vom achsparallelen Strahlenbündel ganz ausgefüllt werden. Bereits in einem kleinen Winkel einfallende Bündel werden dann vignettiert. Beim Abblenden des Objektivs verringert sich die Vignettierung, und es gibt einen Bereich um die Bildmitte herum, in dem keine Vignettierung mehr auftritt. Typischerweise reicht eine Abblendung um zwei bis vier Blendenstufen, um diesen Bereich bis zu den Ecken auszudehnen, so dass die Vignettierung ganz verschwindet. In dem Zusammenhang gibt es keinen Unterschied zwischen einer Blende und einem Linsenrand. Letzterer wirkt genauso begrenzend auf die Strahlenbündel. Im Folgenden ist dies am Beispiel eines Teleobjektivs gezeigt (\"Tele\" bezeichnet ein Konstruktionsprinzip, das die Baulänge von langbrennweitigen Objektiven verkürzt). Es ergibt sich die gleiche Vignettierung durch die Öffnung der Austrittslinse wie bei einer Blendenöffnung. Auf den ersten Blick scheint es erstaunlich, dass man eine Verdunkelung durch noch weiteres „Abschatten“ durch die Blende (verkleinern der Blendenöffnung) reduzieren kann. Tatsächlich vergrößert man durch das Abblenden den vignettierungsfreien Bereich, aber man verkleinert dadurch unter Umständen auch den maximal nutzbaren Bereich, wenn nämlich der äußerste, mit maximalem Winkel einfallende Strahl, der bei offener Blende gerade noch durchkommt, durch die verkleinerte Blendenöffnung aufgehalten wird. Die Zone der Vignettierung wird dadurch schmaler. Man erkennt, dass sich durch Abblenden der vignettierungsfreie Bildkreis vergrößert. Dies ist von Bedeutung z. B. in der Großformatfotografie. Viele Objektive für Großformat erlauben es, durch Abblenden einen größeren Bildkreis zu nutzen (was aber vor allem daran liegt, dass die Abbildungsfehler durch Abblenden vermindert werden und dadurch ein größerer Bildbereich ausreichend scharf wird). Aber auch normale Kleinbild- oder Kompaktkamera-Objektive zeigen bei Offenblende oft eine sichtbare Vignettierung, die durch Abblenden reduzierbar ist.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzungsbedingte Vignettierung.", "content": "Darunter versteht man Abschattungen, die durch zusätzliche Teile vor oder nach dem Objektiv verursacht werden, beispielsweise falsch gewählte Streulichtblenden oder zu viele Filter oder Vorsatzlinsen, deren Fassungen die Randstrahlen abblocken. Diese Abschattungen werden mitunter auch als \"mechanische\" oder \"physikalische Vignettierung\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Pixel-Vignettierung.", "content": "Pixel-Vignettierung ist ein Randlichtabfall der nur bestimmte Aufnahmemedien betrifft, wie zum Beispiel Bildsensoren oder Mikrokanalplatten. Er kommt dadurch zustande, dass die einzelnen lichtempfindlichen Elemente eines Sensors nicht auf der Oberfläche liegen, sondern sich konstruktionsbedingt in winzigen Vertiefungen befinden. So wie die flachen Lichtstrahlen der Abendsonne nicht mehr in die Täler reichen, können auch flach auftreffende Lichtstrahlen die lichtempfindliche Fläche der Sensoren nur noch teilweise ausleuchten. Die Pixel-Vignettierung lässt sich technisch prinzipiell verbessern, wie zum Beispiel durch Einsatz von Mikrolinsen oder die Minimierung der Vertiefungen. Moderne Bildsensoren können die Pixel-Vignettierung durch entsprechende Algorithmen bereits elektronisch „OnChip“ kompensieren.", "section_level": 2}, {"title": "Einflüsse auf den Randlichtabfall.", "content": "Ein Abfall der Bildhelligkeit zum Rand hin bei einem durch optische Abbildung entstehenden Bild wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Der \"natürliche Randlichtabfall\" erzeugt einen Lichtabfall, der proportional zur vierten Potenz des Cosinus des Winkels zur optischen Achse ist. Er kann weder durch Abblenden noch durch konstruktive Maßnahmen behoben werden. Dieser Helligkeitsabfall erfolgt sehr gleichmäßig von der Mitte bis zum Rand und fällt daher kaum auf, wenn er nicht zu stark ist. Er wird am deutlichsten bemerkt bei der Abbildung von konturlosen Flächen gleichmäßiger Helligkeit (z. B. blauer Himmel). Eine tonnenförmige Verzeichnung bewirkt, dass die Beleuchtungsstärke der Bildebene zum Rand hin zunimmt. Die Bildpunkte drängen sich mit zunehmender Bildhöhe immer dichter, da sie zur Bildmitte hin verschoben sind. Das vermindert den Helligkeitsabfall. Dieser Effekt wirkt sich aber nur bei Fischaugenobjektiven erheblich aus, die stark tonnenförmig verzeichnen. Umgekehrt wird der Helligkeitsabfall durch eine kissenförmige Verzeichnung verstärkt. Eine Pupillenaberration entsteht durch die Abbildung der Blende auf die Eintrittspupille. Wenn diese mit erheblichen Fehlern erfolgt, kann das Bild der Blende abhängig vom Einfallswinkel der Strahlenbündel verzerrt werden, was wiederum den Querschnitt der eintretenden Strahlenbündel und damit die Lichtmenge beeinflusst. Für den natürlichen Randlichtabfall und die Vignettierung sind mehrere Bezeichnungen im Umlauf (etwa \"optische\", \"technische\", \"mechanische\", \"künstliche Vignettierung\"), die nicht einheitlich verwendet werden. So wird der natürliche Randlichtabfall zuweilen fälschlich als \"natürliche\" oder \"physikalische Vignettierung\" bezeichnet, obwohl es sich nicht um eine Vignettierung handelt, denn die Ursache für den Randlichtabfall ist keine Abschattung. Mitunter werden auch Randabdunkelungen durch eine mangelhafte Ausleuchtung z. B. durch den Elektronenblitz fälschlicherweise als Vignettierung bezeichnet. Beispielsweise leuchtet ein Blitzgerät auf oder in der Kamera ein flaches Objekt ungleichmäßig aus. Dabei werden die Teile des Motivs, die am weitesten von der Lichtquelle entfernt sind, schwächer ausgeleuchtet als näher liegende Teile der Szene. Leuchtet das Blitzgerät einen kleineren Winkel aus, als vom Objektiv auf dem Aufnahmemedium abgebildet wird (siehe Bildwinkel), hat dies ebenfalls eine Randabdunkelung zur Folge.", "section_level": 1}, {"title": "Korrektur.", "content": "Bei vielen Weitwinkelobjektiven wird gezielt eine Pupillenaberration erzeugt, um den Querschnitt von Strahlenbündeln, die von Punkten neben der Achse ausgehen, zu vergrößern. Das ist der Hauptgrund, weshalb der Helligkeitsabfall bei vielen Objektiven weniger stark ist als er nach dem cos-Gesetz sein sollte. Man kann eine ungleichmäßige Helligkeitsverteilung auch durch einen Verlaufsfilter vermindern oder beseitigen. Das ist ein Graufilter, der am Rand ungefärbt ist und zur Mitte hin dunkler wird. Dadurch wird allerdings die effektive Lichtstärke reduziert. Die Hersteller von extremen Weitwinkelobjektiven liefern manchmal einen passenden Verlaufsfilter mit, der den Helligkeitsabfall soweit korrigiert, dass er nicht mehr stört. Bei der digitalen Nachbearbeitung ist es einfach, den Helligkeitsabfall beliebig zu beeinflussen und auch ganz zu beseitigen. Dabei bleibt jedoch der Nachteil eines in den abgedunkelten Ecken verminderten Rauschabstands bestehen. Durch die Aufhellung dieser Bereiche tritt hier das Rauschen des Sensors stärker hervor. Beim Vergrößern einer analogen Aufnahme kann man die Ränder und Ecken abwedeln und dadurch aufhellen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Vignettierung (frz. \"vignette\" „Randverzierung“, „Abzeichen“) bezeichnet man in der Fototechnik eine Abschattung zum Bildrand hin (Randlichtabfall), die durch eine axiale Anordnung von zwei oder mehr Öffnungen hervorgerufen wird. Sie kann auch bei Spiegelteleskopen auftreten und wird beim Schmidt-Teleskop durch Vergrößerung des Hauptspiegels umgangen.", "tgt_summary": "在摄影和光学领域内,晕影或暗角是指图像的外围部分的亮度或饱和度比中心区域低。晕影的出现通常是因为相机的设定和镜头的限制因素等,被认为是不希望得到的和非故意的效果,然而,有时却因为需要创意风格而被刻意加入,例如引起对图像中心区的注意。摄影师也会故意选择能产生晕影的镜头来制造特效,也可以使用特别的滤镜或以后期处理来制造晕影。", "id": 102767} {"src_title": "S-Bahn München", "tgt_title": "慕尼黑城市快铁", "src_document": [{"title": "Liniennetz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Herzstück des S-Bahnnetzes ist die Stammstrecke mit dem Verbindungstunnel, der das Münchner Stadtzentrum unterquert. Westlich des Tunnels verzweigt sich das Netz in sieben Streckenäste, deren Linien ursprünglich von Nord nach Süd von S 1 (Freising) bis S 7 (Wolfratshausen) durchnummeriert wurden. Nach betrieblichen Erfordernissen, die sich im Lauf der Zeit, insbesondere durch Streckenausbauten, mehrfach änderten, werden diese über den Stammstreckentunnel mit den fünf Ostästen gekoppelt, wobei der Ast nach Ebersberg von zwei Linien bedient wird (S 4 und S 6), zudem endet die Linie S 1 am Leuchtenbergring. Dadurch ergibt sich jeweils die Nummerierung im Osten. Im Juni 1991 gab es den ersten Wechsel von der S 4 zur S 5 auf dem Ast nach Ebersberg. Die Linie nach Wolfratshausen hieß zunächst S 10 und wurde erst mit der Einführung in die Stammstrecke", "section_level": 2}, {"title": "Linien und Takt.", "content": "Der Grundtakt der Münchner S-Bahn (Linien S 1 bis S 8) beträgt ganztägig 20 Minuten. Auf Teilstrecken einzelner Äste wurde ab Herbst 2004 in der Hauptverkehrszeit durch Verstärkerzüge ein 10-Minuten-Takt hergestellt. Dieser wurde jedoch gegen Ende der 2010er Jahre nach und nach durch immer häufigere Zugausfälle faktisch eingestellt. Diese verkehren allerdings – außer bei Baumaßnahmen in der Stammstrecke – seit Anfang 2020 wieder. Ein Sonderfall ist die Strecke nach Erding, wo werktags morgens eine Kombination aus Expresszügen ab Erding und normalen S-Bahn-Zügen ab Markt Schwaben verkehrt, die sich ab Ostbahnhof in den 10-Minuten-Takt eingliedern. Ähnlich geschieht dies auch auf der S 7 zwischen Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Kreuzstraße. Weiterhin gibt es auch auf der S 4-West sporadisch Verstärkerfahrten in der Hauptverkehrszeit, die allerdings nicht den Stammstreckentunnel befahren. Auf einigen Außenästen wendet einer von drei Zügen außerhalb der Hauptverkehrszeit bereits einige Halte vor der Endstation, so dass sich auf den letzten Teilstücken ein 20/40-Minuten-Takt ergibt. (+) zusätzlich einzelne Verstärkerzüge, so dass zeitweise ein 10-Minuten-Takt entsteht.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrplan-Symmetrie auf der Stammstrecke.", "content": "Derzeit (Jahresfahrplan 2015) verkehren die Linien von Ost nach West auf der Stammstrecke in folgender Reihenfolge: S 2, S 6, S 7, (S 8), S 3, (S 2), S 4, S 1, S 8, (S 3) (in Klammern Taktverstärkerzüge) In der Gegenrichtung fahren die Züge exakt in umgekehrter Reihenfolge, was für gute Über-Eck-Anschlüsse unabdingbare Voraussetzung ist. Diese in den Anfangsjahren schon einmal vorhandene Fahrplan-Symmetrie wurde mit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 wieder eingeführt. Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 (Inbetriebnahme des Haltes Hirschgarten) blieb die Reihenfolge der Züge der Westäste auf der Stammstrecke fast unverändert, nur diejenigen nach Maisach (Taktverstärker) und nach Petershausen wurden getauscht. Im Osten wurden", "section_level": 3}, {"title": "Strecken.", "content": "Die Züge der S-Bahn befahren teilweise eigene Strecken (ein- oder zweigleisig), teilweise zweigleisige Strecken im Mischbetrieb (Richtungsbetrieb) mit anderen Verkehren (Personen- und Güterverkehr), sowie teilweise mehr als zweigleisige Strecken im Linienbetrieb. Auf letzteren", "section_level": 2}, {"title": "Bahnhöfe.", "content": "Im Bereich der S-Bahn München liegen acht von 31 unterirdischen Stationen im Netz der Deutschen Bahn. Davon liegen fünf im Bereich der Stammstrecke zwischen Haupt und Ostbahnhof und drei an der Flughafen-Linie S 8.", "section_level": 2}, {"title": "Barrierefreier Ausbau.", "content": "Im Ursprungszustand von 1972 waren keinerlei Stationen im Außenbereich und nur wenige Stationen entlang des Stammstrecken-Tunnels barrierefrei ausgebaut. Die Bahnsteighöhe von nur 76 Zentimetern (bei einer Einstiegshöhe in die Züge von 96 Zentimetern) sowie fehlende Aufzüge verhinderten dies in den meisten Fällen. Seit Ende der 1990er Jahre werden jedoch die Stationen der S-Bahn München sukzessive barrierefrei ausgebaut. Anfangs geschah dies zumeist im Rahmen von Streckenausbauten, da hierfür die Bahnhöfe oftmals ohnehin abzubrechen und neu zu bauen waren, so z. B. entlang der mehrgleisig ausgebauten Streckenabschnitte nach Grafing Bahnhof (1999), Deisenhofen (2004) und Dachau", "section_level": 3}, {"title": "Stillgelegte Bahnhöfe.", "content": "Als Besonderheit weist die S-Bahn München einige stillgelegte, allesamt oberirdisch gelegene, aber nicht abgebaute Bahnhöfe auf. Erwähnenswert ist hier der ehemalige S-Bahnhof Olympiastadion, der 1972 zu den Olympischen Spielen eröffnet wurde und eine erhebliche Verkehrslast während der Olympischen Sommerspiele 1972 trug. Danach wurde der Bahnhof noch an Fußball-Spieltagen oder bei Veranstaltungen im Olympiastadion von einer Sonderlinie angefahren, dann jedoch überflüssig und 1988 schließlich stillgelegt. Der Bahnhof befindet sich heute noch großteils im Ursprungszustand und verfällt zusehends. Eine Gleisverbindung zum übrigen Netz gibt es seit mehreren Jahren nicht mehr, da die Strecke durch eine Baugrube für die Verlängerung der U 3 unterbrochen wurde. Eine Reaktivierung des Bahnhofs ist nicht geplant, da das Gebiet mittlerweile durch die zum Olympia-Einkaufszentrum verlängerten Linien der Münchner U-Bahn erschlossen wird. Nach dem Planungsende für das Transrapid-Projekt vom Hauptbahnhof zum Flughafen München, dessen Trasse direkt durch den ehemaligen Bahnhof verlaufen wäre, wurde der Weg frei für den Grunderwerb des Areals durch die Stadt München, die auf dieser Strecke", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erste Pläne.", "content": "Um die Jahrhundertwende des 19. und 20. Jahrhunderts entstanden im Münchner Umland zahlreiche Vorortbahnen. An bestehenden Bahnstrecken wurden im Münchner Westen 1896 und im Münchner Osten 1897 zahlreiche neue Haltepunkte eingerichtet, um den Münchner Vorortbereich besser mit der Stadt München verknüpfen zu können. Am 1. Mai 1895 führten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen einen Vororttarif für zwei Pfennig pro Kilometer ein. Der Verkehr auf den Vorortbahnen stieg in der Folgezeit stark an, sodass vor allem im Ausflugsverkehr an Wochenenden eine dichte Taktfolge bestand. Die Züge bestanden meist aus Wagen der dritten Klasse, die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 25 km/h. Ein Nachteil dieses aus insgesamt 13 Linienästen bestehenden Vorortbahnnetzes war, dass sieben Linien des Netzes im Münchner Hauptbahnhof und in seinen Flügelbahnhöfen begannen und endeten, weitere fünf im Münchner Ostbahnhof und eine weitere, die Isartalbahn, im ehemaligen Münchner Isartalbahnhof. Eine Verknüpfung der Bahnhöfe war über Vorortbahnen nicht vorhanden, sodass die Fahrgäste meist die überfüllten Straßenbahnzüge nutzen mussten. Im Jahre 1900 wurde eine Studie von Theodor", "section_level": 3}, {"title": "Planungen zum Bau einer S-Bahn bis 1941.", "content": "Nachdem Adolf Hitler den Auftrag gab, die Münchner Bahnanlagen um einen neuen Hauptbahnhof in der Nähe der heutigen Friedenheimer Brücke neu zu strukturieren, begann die Deutsche Reichsbahn ab 1937 mit dem Konzept, ihn durch die Stadt München mit einer Untergrundbahn an die Innenstadt anbinden zu lassen. Im Oktober 1937 entschied man, die Untergrundbahn mit den Vorortbahnen zu verknüpfen, weshalb die Deutsche Reichsbahn die Planungen wieder an sich nahm. Zur Verbindung der Vorortbahnen aus Richtung Pasing und München Ost sollte ein Ost-West-Verbindungstunnel gebaut werden. Der Verlauf des Tunnels entsprach dem ungefähren Verlauf", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Entwicklung des Vorortverkehrs.", "content": "München wurde 1957 zur Millionenstadt, auch im Münchner Umland stiegen die Bevölkerungszahlen. Zehn Jahre später überschritt die Bevölkerung des Münchner Umlandes ebenfalls die Millionengrenze. So waren es nach dem Zweiten Weltkrieg rund 24.000 Pendler täglich, die die Münchner Vorortzüge benutzten. 1950 verdoppelte sich die Zahl, und im Jahr 1961 nutzten täglich 114.300 Pendler die Vorortzüge. Die meisten Pendler aus dem Münchner Umland nutzten jedoch Kraftfahrzeuge, um in die Stadt München zu kommen. Die Vorortzüge erwiesen sich als zu unbequem und fuhren nicht in einem festen Taktsystem. Dies führte dazu, dass die Stadt München zu einer der kraftfahrzeugreichsten Städte in Deutschland wurde. Um das drohende Verkehrschaos zu verhindern, wurden die Planungen zur Einführung eines Massenverkehrsmittels im Jahr 1954 wieder aufgenommen. Die Deutsche Bundesbahn sah vor allem in einem", "section_level": 3}, {"title": "Erste Ausbaustufe.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Im Jahr 1956 übernahm die Deutsche Bundesbahn die Pläne von 1941 zur S-Bahn mit Ost-West-Tunnel und den wesentlichen Außenstrecken; erweiternde Planungsvarianten entfielen. Erste Überlegungen zur Finanzierung des Projektes ergaben, dass die Bundesbahn nicht die gesamte Stammstrecke finanzieren konnte. Also schlug man eine Mischfinanzierung durch eine Trägergesellschaft vor, an der sich auch der Bund, der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München beteiligen sollten. Im Dezember desselben Jahres führte die Deutsche Bundesbahn erste Gespräche mit dem Bund, dem Freistaat Bayern und der Stadt München. Im Jahr 1961 stimmten der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München einer Finanzierung mit der Deutschen Bundesbahn zu. Der Bund stellte eine Sachverständigen-Kommission, die die Umstände im Raum München prüfen sollte. Im Oktober 1964 war die Arbeit der Kommission abgeschlossen, der Bund sah daraufhin auch Vorteile einer Mischfinanzierung durch eine Trägergesellschaft. Sie sollte nach Ergebnissen der Kommission auch die Nord-Süd-Tunnelstrecke der U-Bahn finanzieren. Um den U-Bahn-Bau nicht zu verzögern, gründeten die Landeshauptstadt", "section_level": 3}, {"title": "S-Bahn-Netz.", "content": "Nach Planungen der Deutschen Bundesbahn im Jahr 1963 war ein Stundentakt als Grundtakt auf allen S-Bahn-Linien vorgesehen. In den Hauptverkehrszeiten wurde wegen des höheren Verkehrsaufkommens mit einem 20-Minuten-Takt geplant. 1972 ging die Deutsche Bundesbahn von einem 20- und 40-Minuten-Takt aus, da man sich 1963 im Verkehrsaufkommen verschätzt hatte. Der 20-Minuten-Takt zu stadtnahen Vororten und der 40-Minuten-Takt zu den Endbahnhöfen konnte in den Anfangsjahren wegen Fahrzeugmangels jedoch nicht eingehalten werden, da bis 1972 nur 101 der bestellten 120 Triebzüge ausgeliefert wurden. Die fehlenden Triebzüge wurden durch lokbespannte Züge ersetzt, die allerdings die kurzen Fahrzeiten der Triebzüge nicht einhalten konnten. An den Bahnhöfen wurde eine Aufenthaltszeit von 20 bis 30 Sekunden eingerechnet.", "section_level": 3}, {"title": "Baumaßnahmen.", "content": "Bis zur Eröffnung des S-Bahn-Netzes im", "section_level": 3}, {"title": "Stammstreckentunnel.", "content": "Nachdem 1965 der Bund, der Freistaat Bayern, die Landeshauptstadt München und die Deutsche Bundesbahn den Vertrag über den Bau der Münchner S-Bahn und die Stammstrecke geschlossen hatten und am 26. April 1966 die Olympischen Sommerspiele 1972 an München vergeben worden waren, standen die Bauarbeiten unter enormen Zeitdruck. Der vier Kilometer lange Stammstreckentunnel musste für die olympischen Spiele in München also binnen sechs Jahren einsatzfähig sein. Zwischen Hauptbahnhof und Karlsplatz ist die Strecke 476 Meter lang, zwischen Karlsplatz und Marienplatz beträgt die Länge des Streckenabschnittes 748 Meter.", "section_level": 3}, {"title": "Betriebsaufnahme 1972.", "content": "Im Mai 1972 kam ein erster S-Bahn-Zug der Baureihe 420 auf der Strecke Pasing–Gauting zum Einsatz. Der regelmäßige Vorlaufbetrieb wurde dort am 1. September 1971 mit Wendezügen aufgenommen. Am 28. April 1972 wurde die S-Bahn-Stammstrecke (Hauptbahnhof–Marienplatz–Ostbahnhof) für den Probebetrieb eröffnet. Am 28. Mai 1972 wurde die Münchner S-Bahn schließlich mit über 360 Kilometern an Gleisen und 101 Zügen der Baureihe 420 in der damals aktuellen Pop-Lackierung Grünblau/Kieselgrau von der Deutschen Bundesbahn feierlich eröffnet. Es war das erste Mal, dass in Deutschland ein S-Bahn-Netz zu einem Stichtag in einem derartig großen Umfang in Betrieb ging. Die Prognosen vor der Inbetriebnahme gingen von 240.000 Reisenden pro Tag aus, nach einem", "section_level": 3}, {"title": "Südstreckeneinführung.", "content": "Die Strecke nach Wolfratshausen – die heutige S 7 – ging mit der Eröffnung als Linie S 10 in das Münchner S-Bahn-Netz ein, wurde jedoch noch mit älteren n-Wagen-Wendezügen, die vom Holzkirchner Flügelbahnhof des Hauptbahnhofs aus fuhren, betrieben. Durch den Einsatz der lokbespannten Züge, die längere Fahrzeiten benötigten, waren auf den S-Bahn-Linien in Richtung Wolfratshausen und Deisenhofen nur ein 30- bzw. 60-Minuten-Takt möglich. Da eine Verbindung vom Südring zur S-Bahn-Stammstrecke nicht bestand, endeten die S-Bahn-Züge im Holzkirchner Flügelbahnhof, womit längere Umsteigezeiten entstanden. Nachdem der Anschluss der Südstrecken an die Stammstrecke von der Deutschen Bundesbahn zurückgestellt wurde, begannen 1972 erneut Untersuchungen, die feststellen sollten, wie die Südstrecken an die Stammstrecke angeschlossen werden sollen. Als Ergebnis der Untersuchung wurde aufgeführt, das als einziger Abschnitt der Bereich um den Haltepunkt Donnersbergerbrücke geeignet wäre, die zusätzlichen Linien aufzunehmen und eine Umsteigemöglichkeit zu anderen Linien herzustellen. Nach dem Beginn des S-Bahn-Betriebs wurde der Bau einer Südstreckeneinführung wieder in Frage gestellt, da die Fahrplantrassen von anderen westlichen Linien dringender benötigt wurden. So entstanden Alternativplanungen, die den Anschluss der Südstrecken an den Haltepunkt Donnersbergerbrücke vorsahen, woraufhin die S-Bahnen im Starnberger Flügelbahnhof enden sollten. Ein weiteres Alternativprojekt war der Bau eines weiteren Haltepunktes auf der Südseite der Donnersbergerbrücke. 1976 beschloss die Deutsche Bundesbahn am Haltepunkt Donnersbergerbrücke einen Anschluss an die Stammstrecke zu ermöglichen und somit die Weiterfahrt über die Stammstrecke oder zum Starnberger Flügelbahnhof des Hauptbahnhofes möglich zu machen. Um die Stammstrecke von der Südseite der Gleisanlagen zu erreichen, musste ein sogenannter Südstreckentunnel, der zehn Ferngleise unterquert, erbaut werden. An der Donnersbergerbrücke sollte ein weiterer Bahnsteig eingerichtet werden, um ein direktes Umsteigen zu ermöglichen. Zur Ausführung der Gleise in Richtung dem Starnberger Flügelbahnhof", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Entwicklung.", "content": "Nach der Eröffnung des S-Bahn-Netzes nutzen Anfang des Jahres 1972 ungefähr 150.000 bis 160.000 Fahrgäste die S-Bahn München täglich. Die Prognosen vor der Eröffnung des S-Bahn-Netzes, die 240.000 Fahrgäste voraussahen, waren Ende des Jahres mit 250.000 Fahrgästen täglich schon überschritten. Einzelne Außenstrecken mussten jedoch immer noch von Wendezügen betrieben werden, da von den 120 bestellten Fahrzeugen nur 101 Einheiten vorhanden waren. Bis Anfang 1973 waren alle 120 S-Bahn-Fahrzeuge ausgeliefert, ihre Anzahl war jedoch immer noch nicht ausreichend, da das Verkehrsaufkommen vor allem für die Hauptverkehrszeiten unterschätzt wurde und Züge auf anderen schon mit Triebzügen befahrenen Außenstrecken verstärkt werden mussten. Im Herbst 1976 konnte München weitere sechs Fahrzeuge einsetzen, sodass der Ostast der Linie S 1 von Hohenbrunn nach Kreuzstraße, welcher zuvor mit n-Wagen-Wendezügen betrieben wurde, auch mit S-Bahn-Triebfahrzeugen betrieben werden konnte. Des Weiteren war der Einsatz der Triebwagen auf dem Ostast der S 3 von Ostbahnhof nach Ismaning möglich, zuvor wurde der Verkehr auf der Strecke mit Bussen durchgeführt. Nachdem der S-Bahn", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Ausbaustufe.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Übersicht / Planungen.", "content": "Die erste Ausbaustufe war durch die Olympischen Spiele im Jahr 1972 zeitlich begrenzt. Wegen des enormen Zeitdrucks konnten nicht alle Strecken für einen 10- bzw. 20-Minuten-Takt ausgerüstet werden. Die zweite Ausbaustufe wurde vor allem wegen des steigenden Verkehrsaufkommens notwendig. In den Jahren 1973 und 1974 legte die Deutsche Bundesbahn folgende Baumaßnahmen fest: Es sollten eigene S-Bahn-Gleise auf den Bahnstrecken von Lochhausen nach Nannhofen (heute Mammendorf) und von München Ost nach Grafing gebaut werden, um den Fern- und Regionalverkehr auf den entsprechenden Strecken nicht mehr zu behindern. Da in Esting, im Süden Neuperlachs und in Unterschleißheim neue Siedlungsgebiete entstanden, wurden die neuen Haltepunkte", "section_level": 3}, {"title": "S 3-West Richtung Nannhofen (heute Mammendorf).", "content": "Auf der Linie S 3 zwischen München-Pasing und Lochhausen waren seit der Eröffnung des S-Bahn-Netzes eigene S-Bahn-Gleise vorhanden. Das steigende Verkehrsaufkommen auf der Fernbahn nach Augsburg und der S-Bahn nach Nannhofen machte den Bau eigener Gleise zwischen Lochhausen und Nannhofen notwendig. Zwischen Lochhausen und Maisach konnte der Takt somit auf einen 20/40-Minuten-Takt erhöht werden. Bis Nannhofen sah man einen 40/80-Minuten-Takt vor, aufgrund der geringen", "section_level": 3}, {"title": "S 4-Ost nach Ebersberg.", "content": "Auf der S-Bahn-Linie S 4 standen zwischen München-Berg am Laim und München-Trudering eigene Gleise zur Verfügung. Diese wurden anfangs von Güterzügen mitbenutzt, bis 1973 ein eigenes Gütergleis erbaut werden konnte. Wegen der dichten Folge der Fernzüge in Richtung Rosenheim war bei der S-Bahn ab München-Trudering nur noch ein 40- bzw. 60-Minuten-Takt möglich. Weiter steigende Fahrgastzahlen ließen die Strecke zum meistfrequentierten Ostast werden und machten eine Verdichtung auf einen 20-Minuten-Takt notwendig. Dies konnte jedoch nur durch", "section_level": 3}, {"title": "S 5-West (heute S 8) nach Herrsching.", "content": "Auch auf dem Westast der Linie S 5 nach Herrsching (heute S 8) waren Ausbaumaßnahmen im Rahmen der zweiten Ausbaustufe notwendig. Der Streckenabschnitt von München-Pasing bis Freiham war, aufgrund des schon damals hohen Verkehrsaufkommens, seit 1913 zweigleisig ausgebaut. Seit 1972 wurde auf der gesamten Strecke bis Herrsching ein 20-Minuten-Takt angeboten. Der 20-Minuten-Takt reichte in den Hauptverkehrszeiten jedoch nicht aus, sodass teilweise ein Zehn-Minuten-Takt angeboten wurde. Die Verstärkerzüge konnten allerdings nicht in einem festen Takt verkehren, da nicht genügend", "section_level": 3}, {"title": "Zentraler Bereich im Osten.", "content": "Einen weiteren Teil der zweiten Ausbaustufe stellte der Umbau der Gleisanlagen um den Bahnhof Leuchtenbergring dar. Es wurden eigene Gleise bis Berg am", "section_level": 3}, {"title": "Park-and-Ride-Plätze.", "content": "Im Zuge eines Ausbauprojektes wurden bis 1996 an 90 S-Bahn-Stationen 14.600 Park-and-Ride-Stellplätze errichtet. Auch für Fahrräder mussten aufgrund der steigenden Zahlen an Fahrgästen, die", "section_level": 3}, {"title": "S 8-Ost Strecke zum Flughafen.", "content": "Am 17. März 1992 wurde die S-Bahn-Strecke nach Ismaning zum neu in Betrieb genommen", "section_level": 3}, {"title": "S 1-West Strecke zum Flughafen.", "content": "Sechs Jahre später, am 29. November 1998, konnte", "section_level": 3}, {"title": "Linie A Dachau – Altomünster.", "content": "Bis 1995 wurde die Strecke der Linie A modernisiert. Die Strecke wurde erneuert, um einen festen Stundentakt zu ermöglichen. Auf der Strecke kamen von 1994 bis 2014 Triebwagen der Baureihe 628 an Stelle von n-Wagen-Wendezügen zum Einsatz. Im Dezember 2014 wurde die Strecke auf elektrischen Betrieb umgestellt und wird seither mit Elektrotriebwagen der Baureihe 420 und Baureihe 423 bedient.", "section_level": 3}, {"title": "Einführung des Zehn-Minuten-Takts.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ausbau des S-Bahn-Netzes.", "content": "Aufgrund der in den Hauptverkehrszeiten sehr stark frequentierten S-Bahn-Züge war eine weitere Taktverdichtung notwendig. Im Berufsverkehr konnte der 20-Minuten-Takt zwar mit Ergänzungszügen verdichtet werden, diese waren jedoch nicht auf allen Strecken möglich oder verkehrten nicht in einem festen Takt. Des Weiteren war die Durchfahrt der Züge durch die S-Bahn-Stammstrecke aufgrund von Kapazitätsengpässen im Stammstreckentunnel nicht möglich, dies bedeutete zusätzliches Umsteigen an den Bahnhöfen München-Pasing und München Ost. Um die Situation zu verbessern, beauftragte das Staatsministerium 1991 die Bundesbahndirektion München, einen 10-Minuten-Takt auf drei West- und drei Ostästen zu ermöglichen. Hierfür war der Ausbau und der Bau eigener S-Bahn-Gleise auf einigen Strecken notwendig. Die Kapazität des Ostastes der Linie S 2 von Giesing nach Deisenhofen, der heutigen S 3,", "section_level": 3}, {"title": "Ertüchtigung der Stammstrecke.", "content": "Im Januar 2003 wurde im Zuge der Realisierung des Projektes \"Takt 10\" ein weiteres großes S-Bahn-Bauprojekt begonnen. Auf der Stammstrecke zwischen den Stationen Pasing und Leuchtenbergring wurde ein neues Signalsystem installiert. Deshalb wurde der Stammstreckentunnel bis Februar 2004 nachts und an 49 Wochenenden nicht befahren, ein Schienenersatzverkehr an der Oberfläche wurde angeboten. Außerdem wurde für die Stammstrecke ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW) mit Unterzentralen in der Nähe der Donnersbergerbrücke und am Ostbahnhof errichtet, das von der Betriebszentrale nahe der Donnersbergerbrücke bedient wird. Seit Herbst 2004 wird der Fahrbetrieb auf der S-Bahn-Stammstrecke mit LZB CIR-ELKE II durchgeführt. Diese Signaltechnik ermöglicht \"Fahren", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Entwicklung des S-Bahn-Netzes.", "content": "2001 wurde die zuvor von \"DB Regio\" betriebene S-Bahn München als eigenständige Gesellschaft mit beschränkter Haftung innerhalb des DB-Konzerns gegründet, zum 1. November 2005 jedoch wieder in die \"DB Regio\" eingegliedert. Im August 1998 beschlossen der Bund, der Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn ein sogenanntes \"266-Millionen-Euro-Paket\", in dessen Rahmen in absehbarer Zeit realisierbare Projekte zur Einführung eines Zehn-Minuten-Taktes beschlossen und Ende 1998 dazu eine Finanzierungsvereinbarung abgeschlossen. Kernpunkt war die Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik zwischen Pasing und Ostbahnhof, einschließlich des Einbaus einer Linienzugbeeinflussung. Zwischen 2001 und 2005 wurden die Bauarbeiten an den Außenstrecken im Rahmen des 266-Millionen-Euro-Programms zum zweigleisigen Ausbau fortgesetzt. Weiter wurden im Rahmen dieses Programms", "section_level": 2}, {"title": "Neuer Verkehrsvertrag.", "content": "Die BEG schrieb am 16. Juni 2017 die Verkehrsleistungen für das Netz der S-Bahn München europaweit aus. In einer ersten Betriebsstufe sollen ab frühestens Dezember 2019 jährlich rund 21,3 Millionen Zugkilometer erbracht werden. Mit Inbetriebnahme der Zweiten Stammstrecke (voraussichtlich Dezember 2028) beginnt eine zweite, bislang noch nicht genauer durchgeplante Betriebsstufe", "section_level": 2}, {"title": "Modernisierung der Fahrzeugflotte.", "content": "Die Triebzüge der Baureihe 423 werden seit Juli 2018 modernisiert. Der letzte Triebzug soll bis Ende 2020 modernisiert sein. Für den Kunden sind modernisierte Fahrzeuge an den", "section_level": 2}, {"title": "Besondere Ereignisse.", "content": "Am Silvestertag des Jahres 1988 verließ ein Lokführer in Ebersberg den Führerstand eines aus München angekommenen Zugs, ohne die Bremsen angelegt zu haben. Der nicht mehr mit Fahrgästen besetzte Triebzug der Baureihe 420 setzte sich daraufhin auf der abschüssigen Strecke in Bewegung. Er rollte bis in den Wasserburger Bahnhof, wo ihn der Fahrdienstleiter auf ein Abstellgleis leiten konnte. Am 16. August 2003 ereignete sich ein schwerer Unfall im Bahnhof Neufahrn: Ein Zug der S 1 war planmäßig in zwei Zugteile getrennt worden, um nach Freising und zum Flughafen zu fahren. Aufgrund einer Verkettung ungünstiger Umstände (u. a. starker Nebel, falsche bauliche Anlagen im Bahnhof Neufahrn, falsch vergebene Steuercodes aufgrund von Bauarbeiten in der Stammstrecke) kollidierte der hintere mit dem vorderen Zugteil bei einer Geschwindigkeit von ca. 50 km/h. Ca. zwei Dutzend Reisende wurden verletzt, der Triebfahrzeugführer des auffahrenden Zugteils wurde eingeklemmt und schwer verletzt. Die beiden verunglückten Triebwagen (423 225 und 423 227) konnten repariert werden und nach ca. zwei Jahren wieder in den Regeldienst zurückkehren. Am 8. Mai 2004 stieß eine S-Bahn (423 190) am Bahnhof Leuchtenbergring mit einem Bauzug, der mehrere Halt zeigende Signale", "section_level": 2}, {"title": "Betrieb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Betriebsführung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Steuerung.", "content": "Ein Teil des S-Bahn-Betrieb wird über die Betriebszentrale München der DB Netz AG in der Nähe der Donnersbergerbrücke gesteuert. Über drei Rechner werden die Daten aus der Zugüberwachung und aus den Stellwerken an den Außenstrecken mit Hilfe von Fahrplandaten ausgewertet. Über mehrere Monitore wird das Fahrverhalten der S-Bahn-Züge dem \"Bereichsdisponenten S-Bahn\"", "section_level": 3}, {"title": "Fahrgastinformationssystem.", "content": "Alle Stammstreckenbahnhöfe und Stationen, an denen mindestens zwei S-Bahn-Linien halten, wurden 1972 mit zwei bis sechs Zugzielanzeigern pro Bahnsteig ausgestattet. Die Anzeigen waren als Fallblattanzeiger ausgeführt, an denen die Gleisnummer fest, das Zugziel und die Zuglänge angezeigt wurde. Anfangs wurden die Zuglängen \"Langzug\", \"Vollzug\" und \"Kurzzug\" noch in Textform angeschrieben, später wurde der Text durch Symbole ersetzt. Die Anzeigen werden über einen zentralen Prozessrechner in der Betriebszentrale automatisch gesteuert, dies", "section_level": 3}, {"title": "Abfertigungsverfahren.", "content": "Nach der Eröffnung des S-Bahn-Netzes 1972 wurden alle S-Bahn-Fahrzeuge durch den Triebfahrzeugführer, bei Langzügen durch einen Zugbegleiter abgefertigt. Die Zugbegleiter waren in den Außenbahnhöfen notwendig, da nicht alle Bahnsteige neigungsfrei ausgeführt werden konnten. In drei Stammstreckenbahnhöfen, im Hauptbahnhof, im Ostbahnhof und am Marienplatz, ist seit der Eröffnung des S-Bahn-Netzes örtliches Personal vorhanden. Dieses fertigt mit Hilfe von Kameras und Monitoren die Züge über Lautsprecheransagen am Bahnsteig ab. In den 1960er Jahren ließ das Bundesbahn-Zentralamt Versuche zum drahtlosen Übertragen der Videobilder der Bahnsteige an den Führerstand durchführen. Antennen an den Drehgestellen der Fahrzeuge ermöglichen das drahtlose Übertragen an einigen Bahnhöfen mit großen Neigungsverhältnissen. Heute werden dadurch auch in Langzügen keine Zugbegleiter mehr eingesetzt, die Züge werden vom Triebfahrzeugführer abgefertigt.", "section_level": 3}, {"title": "Personal.", "content": "Derzeit beschäftigt die S-Bahn München rund 1.100 Mitarbeiter. Den Hauptanteil bilden insgesamt 538 Lokführer. Es kam Anfang der Jahre 2012 und 2015 zu einigen Zugausfällen aufgrund Personalmangels, da aufgrund einer Krankheitswelle einige erkrankt waren oder andere in den besser bezahlten Güterverkehr wechselten. Die Deutsche Bahn lässt deshalb statt bisher 12 nun 20 Azubis zu Lokführern ausbilden. Für den Ausbildungsstart im Jahr 2016 werden statt wie bisher 20 Azubis, nur noch 14", "section_level": 2}, {"title": "Betriebsstörungen.", "content": "Im Jahr 2009 gab es während des Betriebes der S-Bahn München 237 Betriebsstörungen. Am störungsanfälligsten sind die Westzweige mit über 40 Notarzt- und Polizeieinsätzen. Die Linie S 1 ist die am häufigsten verspätete S-Bahn-Linie, da die S-Bahn-Gleise auch von den Regionalzügen in Richtung Landshut mitgenutzt werden. Aufgrund der engen Taktfolge im Stammstreckentunnel wird die Verspätung des verspäteten Zuges auf die darauffolgenden übertragen. Mit circa 15 Betriebsunterbrechungen ereigneten sich auf der Stammstrecke am seltensten Störungen. Im Falle einer Unterbrechung des S-Bahn-Betriebs auf der Stammstrecke wird ein sogenanntes Notprogramm angewendet, sodass die S-Bahn-Züge bereits am Ostbahnhof", "section_level": 2}, {"title": "Betriebswerk München-Steinhausen.", "content": "Die vorhandenen Münchner Bahnbetriebswerke, namentlich Neuaubing und München Ost, verfügten nicht über die Kapazität, auf Dauer zusätzlich die S-Bahn-Züge zu warten, zumal die Expansion des S-Bahn-Verkehrs bereits absehbar war. Die Deutsche Bundesbahn beschloss daraufhin zur Wartung, zum Reinigen und zum Abstellen ein neues Bahnbetriebswerk zu errichten. Im Stadtteil Steinhausen stand eine Teilfläche des damaligen Rangierbahnhofs München Ost zur Verfügung, die in der Nähe eines Industriegebiets liegt. Das Bahnbetriebswerk wurde am 1. Februar 1972 in Betrieb genommen. Anfangs besaß seine Halle vier Gleise mit einer Länge von 210 Metern. Insgesamt war in der Halle Platz für zwölf Fahrzeuge. Alle Gleise erhielten eine Untersuchungsgrube. Drei Gleise wurden mit einer Oberleitung ausgestattet, auf dem vierten", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zugbildung.", "content": "Ein S-Bahn-Triebzug der Baureihen 420 und 423 besteht aus knapp 70 Meter langen Einheiten. Bei der S-Bahn München bilden jeweils ein, zwei oder drei Triebfahrzeugeinheiten einen Zug. Ein einzelnes Triebfahrzeug wird als Kurzzug bezeichnet und kommt meist an schwach frequentierten Sonn- und Feiertagen zum", "section_level": 2}, {"title": "Aktuell eingesetzte Fahrzeuge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Baureihe 420.", "content": "Seit der Eröffnung des S-Bahn-Netzes 1972 bis 2004 wurden im Münchner S-Bahn-Netz Fahrzeuge der Baureihe 420 eingesetzt. 1972 standen jedoch nur 101 der bestellten 120 Triebfahrzeugen zur Verfügung, sodass auf einigen Strecken bis 1975 noch mit Wendezügen gefahren werden musste. Die ersten 120 Fahrzeuge stammten aus der ersten Bauserie dieser Baureihe. In den folgenden Jahren kamen durch den höheren Bedarf an Fahrzeugen auch circa 30 Fahrzeuge der zweiten Bauserie nach München. Die Zahl der Züge der zweiten Bauserie variierte, da diese auch mit Fahrzeugen aus anderen Städten ausgetauscht wurden. Von 1979 bis 1982 kamen auch Fahrzeuge der fünften und sechsten Bauserie nach München, diese wurden nach 1982 jedoch wieder in anderen S-Bahn-Netzen eingesetzt. Ab 1992 kamen einige Fahrzeuge der siebten und ab 1996 der achten Bauserie hinzu, sodass der Fahrzeugbestand in München 1996 209 Fahrzeuge umfasste. Seit der Auslieferung der Fahrzeuge der Baureihe 423 wurden die", "section_level": 3}, {"title": "Baureihe 423.", "content": "Ab Herbst 2000 wurden die teilweise über dreißig Jahre alten Triebzüge der Baureihe 420 durch neue Fahrzeuge der Baureihe 423 ersetzt. Die neuen Fahrzeugeinsätze wurden linienweise durchgesetzt, da die Züge nicht untereinander gekuppelt werden konnten. Als erstes wurde die Linie S 7 von den neuen Triebfahrzeugen bedient. Bis 2003 wurden 211 Triebfahrzeuge ausgeliefert. Für das \"Takt-10\"-Programm wurden 2004 weitere 23 Einheiten beschafft. 2005 wurden vier weitere Züge ausgeliefert, sodass heute 238 Triebfahrzeuge existieren. Von Januar bis Juli 2008 installierte die Deutsche Bahn", "section_level": 3}, {"title": "Baureihe 425.", "content": "Seit November 2019 kommen bei der S-Bahn München aushilfsweise Fahrzeuge der Baureihe 425 zum Einsatz, um die angespannte Fahrzeugsituation zu entschärfen. Die Fahrzeuge kommen aus anderen Regionen (z.B Hessen, Nordrhein-Westfalen und Trier) und werden auf der Linie S20 und den S4 Verstärkern (Buchenau – München Hauptbahnhof) eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Frühere eingesetzte Fahrzeuge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Baureihe 628.", "content": "Da die Strecke der Linie A von Dachau nach Altomünster nicht elektrifiziert war, verkehrten auf dieser bis April 2014 sechs zweiteilige Dieseltriebwagen der Baureihe 628. Diese waren im Bahnbetriebswerk der Südostbayernbahn in Mühldorf am", "section_level": 3}, {"title": "n-Wagen-Wendezüge.", "content": "Da nach der Eröffnung des S-Bahn-Netzes 1972 der Deutschen Bahn nicht genügend Triebfahrzeuge der Baureihe 420 zur Verfügung standen, mussten auf dem Ostast der S 1 (heute S 7) zwischen Hohenbrunn und Kreuzstraße, auf dem Ostast der S 2 (heute S 3) zwischen Deisenhofen und Holzkirchen auf der S 22 (später S 27) und auf der S 10 (heute S 7) Wendezüge mit n-Wagen eingesetzt werden. Nachdem 1975", "section_level": 3}, {"title": "Versuch mit Doppelstockwagen.", "content": "Die Deutsche Bundesbahn testete zwischen dem 28. Mai und dem 21. Juni 1989 auf der S 4 zwischen Geltendorf und Ebersberg einen Zug aus vier DDM-Doppelstockwagen der niederländischen Staatsbahn, der mit zwei Elektrolokomotiven der Baureihe 120 in Sandwichtraktion bespannt war. Mit 600 Sitz- und 440 Stehplätzen bot dieser Zug eine circa 20 Prozent höhere Kapazität als ein Vollzug aus zwei Triebwagen der Baureihe 420 und war dabei nur zehn Meter länger. Das bewährte sich aber nicht. Weil dieser Zug weniger Türen hat, waren die Fahrgast-Wechselzeiten viel länger.", "section_level": 3}, {"title": "Planungen zum weiteren Ausbau.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Stammstrecke.", "content": "Die Zweite Stammstrecke der Münchner S-Bahn wurde seit den 1990er Jahren kontrovers diskutiert. Das Ausbauprojekt der S-Bahn München besteht in einer Tunnelverbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem Ostbahnhof, die nördlich der bereits bestehenden Tunnelverbindung, der bisher einzigen Stammstrecke, verläuft. Diese neue Trasse soll, von Laim über Hauptbahnhof, Marienhof", "section_level": 2}, {"title": "Südring.", "content": "Als Alternative zum zweiten Innenstadttunnel wurden Pläne ausgearbeitet, den Münchner Südring für den S-Bahn-Verkehr zu ertüchtigen. Die drei Bahnhöfe Heimeranplatz, Poccistraße (neu,", "section_level": 2}, {"title": "Nordtunnel.", "content": "2009 wurde von Vieregg-Rössler als weiterer Ausbau ein Nordtunnel vorgeschlagen, der den Hauptbahnhof über das Kunstareal (mit den drei Pinakotheken) und die Münchner Freiheit mit dem Münchner Norden (Münchner Nordring, Fußballstadion, Garching, Flughafen) verbinden", "section_level": 2}, {"title": "Nordring.", "content": "Seit 2015 existieren Überlegungen, den Münchner Nordring, welcher aktuell (Stand: 2020) nur für den Güterverkehr genutzt wird, auch für den Personenverkehr zu ertüchtigen. Insbesondere der Autobauer BMW forciert diese Erschließung, da zukünftig etwa 15.000 weitere Arbeitsplätze durch den Ausbau des Forschungs- und Innovationszentrums in Milbertshofen entstehen sollen. Die Freien Wähler haben mit dem Planungsbüro Vieregg-Rössler ein Erschließungskonzept erarbeitet, welches in der Maximalvariante 14 Bahnhöfe von Pasing bis Trudering beinhaltet, von denen jedoch bereits 6 auf den aktuellen Linien existieren. Der Nordring würde von Pasing über einen neuen", "section_level": 2}, {"title": "Innenstadtbereich.", "content": "Im Januar 2011 wurde in Abänderung der 2012 beschlossenen 2. Fortschreibung des Nahverkehrsplanes München, die Errichtung des Haltepunktes \"Berduxstraße\" zwischen Obermenzing und Laim (S 1/S 2 West) nicht weiter", "section_level": 2}, {"title": "Flughafenexpress.", "content": "Es bestehen unverändert Planungen, den Flughafen München schneller an die Münchener Innenstadt anzubinden. Dazu muss neben Errichtung der zweiten Stammstrecke auch der viergleisige Ausbau der S", "section_level": 2}], "src_summary": "Die S-Bahn München ist neben der U-Bahn das wichtigste Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs im Großraum der bayerischen Landeshauptstadt München. Sie wird von der DB Regio AG betrieben und ist in den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) integriert. Zuständiger Aufgabenträger ist die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG).", "tgt_summary": "慕尼黑城市快铁()是德国慕尼黑的一个城市快铁系统,也是当地除地铁外最重要的运输方式。它由运营,并与慕尼黑交通及资费集团相结合。主管责任机构则为。", "id": 1865054} {"src_title": "Jürgen Klinsmann", "tgt_title": "尤尔根·克林斯曼", "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1964 bis 1981: Jugendzeit.", "content": "Jürgen Klinsmann wurde als einer von vier Söhnen des aus Brandenburg stammenden Bäckermeisters Siegfried Klinsmann († 2005) und dessen Frau Martha im baden-württembergischen Göppingen geboren. Mit acht Jahren begann er beim \"TB Gingen\" in Gingen an der Fils Vereinsfußball zu spielen. Ein halbes Jahr später erzielte er in einem Spiel seines Vereins 16 Tore. Mit zehn Jahren wechselte Klinsmann zum SC Geislingen. Als er 14 Jahre alt war, kaufte der Vater in Stuttgart eine Bäckerei. Der Sohn, der in der württembergischen Jugendauswahl positiv aufgefallen war, unterschrieb mit 16 Jahren einen Vertrag bei den Stuttgarter Kickers, der ihn zwei Jahre später zum Vollprofi machen sollte. Auf Beschluss der Eltern absolvierte er zuvor eine Berufsausbildung in der väterlichen Bäckerei und erhielt seinen Gesellenbrief im Jahr 1982. Anschließend leistete er bei der Bundeswehr als 18-Jähriger seinen Grundwehrdienst, dabei gehörte er als Sportsoldat zu einer Sportfördergruppe der Bundeswehr.", "section_level": 2}, {"title": "1981 bis 1989: Kickers und VfB Stuttgart.", "content": "Die erste Station in Klinsmanns Profilaufbahn war ab 1981 der Zweitligist Stuttgarter Kickers, bei dem er seit 1978 in der Jugend gespielt hatte. Ab der Spielzeit 1982/83 zählte er fest zum Zweitligaaufgebot. In der Saison 1983/84 erzielte er 19 Treffer. Einer der damaligen Trainer der Stuttgarter Kickers, Horst Buhtz, berichtete, dass sich Klinsmann in dieser Zeit während einer Sommerpause zum Training in der Leichtathletikabteilung bei Horst Allmann angemeldet hätte, einem der damals besten Sprinttrainer in Deutschland. Klinsmann habe dadurch zum Trainingsauftakt der neuen Saison seine 100-Meter-Zeit von 11,7 auf 11,0 Sekunden verbessern können. 1984 wechselte er zum erstklassigen Lokalrivalen VfB Stuttgart. In seiner ersten Saison beim VfB unter Trainer Helmut Benthaus erzielte Klinsmann 15 Tore und war damit nach Karl Allgöwer, der 19-mal getroffen hatte, bester Torschütze der Mannschaft. Der Verein, der im Vorjahr noch Meister geworden war, wurde nur Tabellenzehnter. In den Saisons 1985/86 und 1986/87 traf Klinsmann jeweils 16-mal. Außerdem erreichte er 1986 mit dem VfB das DFB-Pokalfinale, das mit 2:5 gegen den FC Bayern München verloren wurde und in dem Klinsmann das letzte Tor des Spiels erzielte. In der Saison 1987/88 wurde er mit 19 Treffern – darunter das Tor des Jahres 1987, ein spektakulärer Fallrückzieher im Spiel gegen Bayern München – Torschützenkönig der Bundesliga. Im Jahr 1987 bestritt er in Brasilien sein erstes Länderspiel (1:1), 1988 wurde er Deutschlands Fußballer des Jahres. Nachdem er 1989 mit Stuttgart das UEFA-Pokal-Finale gegen den SSC Neapel erreicht hatte, das in zwei Spielen (Niederlage in Neapel und Unentschieden in Stuttgart) verloren wurde, wechselte Klinsmann zum italienischen Verein Inter Mailand, bei dem zu diesem Zeitpunkt mit Lothar Matthäus und Andreas Brehme zwei weitere deutsche Nationalspieler unter Vertrag standen.", "section_level": 2}, {"title": "1989 bis 1992: Drei Jahre bei Inter und Weltmeister in Italien.", "content": "Klinsmann unterschrieb bei Inter Mailand einen Dreijahresvertrag. Trotz der von Giovanni Trapattoni auf Defensive ausgerichteten Taktik erzielte Klinsmann in seiner ersten Spielzeit 13 Treffer. Beim Publikum war Klinsmann einer der beliebtesten Ausländer, nicht zuletzt weil er Italienisch gelernt hatte und sich mit seinen Sprachkenntnissen und seinem Auftreten den Respekt der Fans erwarb. Nach einem dritten Platz in der Liga fuhr Klinsmann zur WM 1990. Nachdem die Vorrunde von der deutschen Mannschaft problemlos überstanden wurde, traf man im Achtelfinale auf die Niederlande, gegen die man bei der EM zwei Jahre zuvor gescheitert war. Es sollte Klinsmanns bestes Spiel im Nationaldress werden. Nach dem Platzverweis seines Sturmpartners Rudi Völler in der 22. Minute war Klinsmann im Angriff auf sich allein gestellt. Er lieferte ein läuferisches Pensum ab, mit dem er die gesamte niederländische Abwehr alleine beschäftigte, erzielte den 1:0-Führungstreffer und war ein ständiger Unruheherd. Die Süddeutsche Zeitung schrieb am nächsten Tag über Klinsmanns Leistung: Nach weiteren Siegen über die Tschechoslowakei (1:0) und England (1:1 n. V., 4:3 i. E.) wurde er mit der deutschen Elf im Finale gegen Argentinien durch einen 1:0-Sieg Weltmeister. In der nächsten Saison gewann Klinsmann mit Inter den UEFA-Pokal (2:1 in der Addition gegen den AS Rom) und konnte in der Liga mit 14 Treffern die Leistung des Vorjahres wiederholen. Klinsmanns Vertrag wurde bis 1994 verlängert. Die Saison 1991/92 lief für Inter Mailand unter Trainer Corrado Orrico nicht so erfolgreich wie erwartet. Am Saisonende stand der Verein auf dem achten Rang, Klinsmann hatte sieben Tore erzielt. Die Mannschaft war zerstritten und in Grüppchen aufgesplittert. Für Klinsmann stand nach dieser Saison fest, dass er den Verein wechseln wollte. Aufgrund der negativen Saison bei Inter Mailand verlor Klinsmann kurzfristig seinen Stammplatz in der Nationalmannschaft an Karl-Heinz Riedle. Nur durch einen Armbruch Völlers im Auftaktspiel der EM 1992 gegen die GUS rückte Klinsmann in die Stammformation. Er steigerte sich von Spiel zu Spiel während der Europameisterschaft und war einer der besten im Finale gegen Dänemark, das 0:2 verloren wurde.", "section_level": 2}, {"title": "1992 bis 1994: AS Monaco.", "content": "Klinsmann wechselte nach der EM 1992 zur AS Monaco in die Ligue 1, mit der er in der ersten Saison den zweiten Platz erreichte. Nachdem Olympique Marseille der Meistertitel aufgrund eines Bestechungsskandals aberkannt worden war, spielte die AS Monaco im folgenden Jahr als französischer Teilnehmer in der Champions League und scheiterte erst im Halbfinale am späteren Sieger AC Mailand. In der Meisterschaft wurde die Mannschaft nach dem Erfolg im Vorjahr nur Tabellenneunter und Klinsmann, der durch einen Bänderriss zwei Monate ausgefallen und meistens als einzige Spitze aufgestellt worden war, kritisierte zunehmend die Einstellung seiner Mitspieler und verließ den Verein bereits ein Jahr vor dem eigentlichen Vertragsende im Jahr 1995. Trotz des Ausscheidens im Viertelfinale der WM 1994 gegen Bulgarien verlief auch dieses Turnier für Klinsmann persönlich mit fünf erzielten Treffern sehr erfolgreich, sodass er zum zweiten Mal nach 1988 zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "1994 bis 1995: Tottenham Hotspur.", "content": "Etwas überraschend wechselte Klinsmann zur Saison 1994/95 zu Tottenham Hotspur in die Premier League, wo er sowohl von den Fans als auch von den Medien sehr kritisch begrüßt wurde, da er von einigen englischen Medien als Schwalbenkönig, als sogenannter \"Diver\", hingestellt wurde. Klinsmann eroberte jedoch auch die Herzen der Engländer im Sturm. Schon bei seinem Debüt im Auswärtsspiel gegen Sheffield Wednesday gelang Klinsmann ein Tor, das er mit einem \"Diver\" feierte. Aufgrund seines Humors, aber natürlich auch seiner sportlichen Leistungen und seiner kämpferischen Spielweise, wurde er in England schnell extrem populär: So wurden beispielsweise in kürzester Zeit über 150.000 Klinsmann-Trikots verkauft. 1995 wurde Klinsmann daraufhin Englands Fußballer des Jahres und er wird bei den Spurs heute offiziell als „Legende“ geführt.", "section_level": 2}, {"title": "1995 bis 1998: Weitere internationale Stationen.", "content": "Anschließend spielte er erfolgreich beim FC Bayern München, bei dem er die Spielzeiten 1995/96 und 1996/97 verbrachte. In beiden Spielzeiten war Klinsmann erfolgreichster Torschütze der Bayern. 1996 gewann er mit dem FC Bayern den UEFA-Cup und stellte dort mit 15 Treffern in zwölf Partien einen neuen Torrekord auf, der erst im Jahr 2011 von Falcao verbessert wurde. Ein Jahr darauf wurde er auch Deutscher Meister. Im Sommer 1997 wechselte Klinsmann nach Italien zu Sampdoria Genua, verließ das Team allerdings wieder im Winter und kehrte zu Tottenham Hotspur zurück, die er mit vier Toren im entscheidenden Spiel gegen den FC Wimbledon zum Klassenerhalt führte. Das letzte Spiel seiner Klubkarriere absolvierte Klinsmann 1998 am letzten Spieltag der Premier League gegen Southampton.", "section_level": 2}, {"title": "Karriereende als Spieler und Übersicht.", "content": "Seine Karriere als Spieler endete 1998 bei der Fußball-WM in Frankreich, als die DFB-Elf gegen Kroatien aus dem Turnier ausschied. Klinsmann war zehn Jahre lang A-Nationalspieler und zuvor auch in U21- und U16-Begegnungen eingesetzt worden. Bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul erkämpfte der Stürmer mit dem deutschen Team die Bronzemedaille. Klinsmann bestritt insgesamt 221 Bundesliga-Spiele, in denen er 110 Tore erzielte. In der Nationalmannschaft absolvierte er 108 Spiele; 29 davon, als er bei Inter Mailand unter Vertrag stand, 24 als Vereinsspieler des AS Monaco, 23 als Spieler des FC Bayern München, 17 während seiner Zeit bei Tottenham Hotspur, 12 während der beim VfB Stuttgart und drei als Spieler von Sampdoria Genua. Er erzielte 47 Tore für die deutsche Nationalmannschaft und belegt damit zusammen mit Völler den vierten Platz in der (nationalen) \"Ewigen Torschützenliste\". Außerdem erzielte er bei den WM-Endrunden 1990, 1994 und 1998 insgesamt elf Tore und ist damit nach Miroslav Klose (16) und Gerd Müller (14) der deutsche Spieler mit den meisten WM-Toren. Zusammen mit Thomas Häßler war er deutscher Rekordspieler bei Europameisterschaften (je 13 Spiele), bis Philipp Lahm diesen Rekord mit 14 Spielen bei der EM 2012 übertraf. Klinsmann erzielte die meisten Tore (5) für Deutschland bei EM-Endrunden. 1995 war Klinsmann in England Fußballer des Jahres. In Deutschland erhielt er diesen Titel in den Jahren 1988 und 1994. 1995 wurde er von der IFFHS zum Welttorjäger ernannt. Nachdem er bereits seit Jahren mit seiner Familie in Newport Beach lebte, schloss er sich im Jahre 2003 unter dem Pseudonym \"Jay Göppingen\" (in den USA auch \"Jay Goppingen\") dem US-amerikanischen Viertligisten Orange County Blue Star an, bei dem er plante, für etwa ein Jahr zum Spaß zu spielen. Beim Viertliga-Franchise wurde er in acht von 18 Spielen der \"Southwest Division\", einer Staffel der achtgleisigen Liga, eingesetzt, erzielte dabei fünf Treffer und bereitete weitere drei für seine Teamkollegen vor. Mit der Mannschaft schied er als Zweiter der \"Southwest Division\" erst in den \"National Semifinals\" gegen die Chicago Fire Reserves aus.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer- und Funktionärskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bundestrainer des DFB.", "content": "Nach dem Rücktritt Rudi Völlers als Teamchef der deutschen Fußballnationalmannschaft infolge des enttäuschenden Abschneidens bei der EM-Endrunde 2004 wurden mehrere Nachfolger gehandelt, darunter vor allem Ottmar Hitzfeld und Otto Rehhagel. Außerdem interessierte sich der DFB mit einer extra für diese Entscheidung ins Leben gerufenen \"Trainerfindungskommission\" für mehrere ausländische Trainer. Als jedoch die Anfragen beim französischen Arsenal-Trainer Arsène Wenger, dem dänischen Nationaltrainer Morten Olsen und dem Niederländer Guus Hiddink ebenso ohne Erfolg blieben wie bei Hitzfeld, der sich nach seinem Engagement beim FC Bayern München eine Auszeit nahm, und bei Rehhagel, der nach seinem Erfolg als Europameistertrainer seine Amtszeit in Griechenland fortsetzen wollte, fiel die Aufmerksamkeit schließlich auf den Trainerneuling Klinsmann, der im Jahr 2000 seine Trainerlizenz bei einem DFB-Sonderlehrgang für ehemalige Nationalspieler erworben hatte. Nachdem dieser aber in den Interviews zur Nationalmannschaft die Reform des gesamten DFB forderte, weckte dies zunächst den Eindruck eines missglückten Bewerbungsversuchs, zumal sich mittlerweile auch Lothar Matthäus mit der Unterstützung seines ehemaligen Förderers Franz Beckenbauer und der Bild-Zeitung ins Gespräch gebracht hatte. Dennoch wurde nach einer vier Wochen andauernden Vakanzphase Klinsmann am 26. Juli 2004 als neuer Bundestrainer der DFB-Auswahl vorgestellt. Dazu waren zuvor Gerhard Mayer-Vorfelder und Werner Hackmann zu Verhandlungen mit Klinsmann in die Vereinigten Staaten geflogen. An der Seite von Klinsmann sollten fortan Oliver Bierhoff als Teammanager und Joachim Löw als Co-Trainer fungieren. Klinsmann, der sich weitgehende Befugnisse ausgehandelt hatte, begann mit umfangreichen Reformarbeiten. Zudem kündigte er an, verstärkt auf junge Spieler zu setzen, andererseits aber nur solche Spieler in die Nationalmannschaft zu berufen, die in ihrem Verein regelmäßig eingesetzt würden. Taktisch setzte Klinsmann auf einen offensiv orientierten Spielstil. Auch die Personalpolitik des neuen Bundestrainers sorgte für weitreichende Veränderungen im Stab der Nationalmannschaft – erstes prominentes „Opfer“ wurde der ehemalige DFB-Direktor Bernd Pfaff. Ihm folgte der langjährige Torwarttrainer Sepp Maier, nachdem dieser in der Frage nach der „Nummer 1“ im Tor entgegen Klinsmanns Auffassung für Oliver Kahn Partei ergriffen hatte. Bei der Einbindung von Berti Vogts, der vom DFB abgelehnt wurde, scheiterte Klinsmann jedoch genauso wie bei seiner Nominierung des Hockey-Nationaltrainers Bernhard Peters als Koordinator der Jugendnationalmannschaften. Für eine systematische körperliche Arbeit stellte Klinsmann den US-amerikanischen Fitnesstrainer Mark Verstegen ein, der gemeinsam mit Oliver Schmidtlein – ehemaliger Physiotherapeut des FC Bayern München und seit seinem zweijährigen Aufenthalt in Los Angeles mit Klinsmann befreundet – individuelle Trainingspläne zur Verbesserung des Bewegungsablaufs erstellte. Dazu erhielten die Nationalspieler individuelle „Hausaufgaben“, die sich an diesen Plänen ausrichteten.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Weltmeisterschaft 2006.", "content": "Zwei Tage nach Ende der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 am 11. Juli 2006 verkündete Klinsmann, dass er seinen Vertrag als Bundestrainer nicht verlängern werde. Als Grund gab Klinsmann an, durch die vergangenen zwei Jahre „ausgebrannt“ zu sein. Zu seinem Nachfolger wurde Klinsmanns damaliger Co-Trainer Löw bestimmt. Später erhielt Klinsmann für seine Verdienste das Bundesverdienstkreuz am Bande – dieser erschien aber nicht zum ursprünglichen Verleihungstermin, sondern erhielt es anlässlich einer Feierstunde am 28. Februar 2007 im Berliner Kanzleramt. Überreicht wurde es ihm durch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nach der Weltmeisterschaft wurde Klinsmann als künftiger Fußball-Nationaltrainer der Vereinigten Staaten gehandelt. Er führte bereits wenige Wochen nach dem Turnier Gespräche mit dem US-amerikanischen Fußballverband. Am 7. Dezember 2006 zog sich Klinsmann endgültig aus den Verhandlungen zurück, nachdem keine Übereinkunft erzielt worden war. Anfang 2007 gab es Gerüchte, dass er José Mourinho beim englischen Verein FC Chelsea ablösen könnte. Kurz nachdem Chelsea-Geschäftsführer Peter Kenyon jedoch bekannt gab, dass man Mourinho nicht entlassen werde, unterschrieb Klinsmann einen Zwei-Jahres-Vertrag als TV-Kommentator beim Bezahlsender Arena. Jedoch kam dieser aufgrund der Auflösung Arenas nicht zustande.", "section_level": 2}, {"title": "FC Bayern München.", "content": "Zur Saison 2008/09 wurde Klinsmann als Cheftrainer beim FC Bayern München tätig, den er langfristig modernisieren wollte. Er erreichte mit der Mannschaft das Champions-League-Viertelfinale, in dem er mit 0:4 und 1:1 am späteren Sieger FC Barcelona scheiterte. Unmittelbar vor der Hinspiel-Niederlage in Spanien gab es in der Bundesliga mit einem 1:5 beim späteren Meister VfL Wolfsburg eine blamable Niederlage. Während der ganzen Spielzeit war Klinsmann mit den Bayern nie Tabellenführer gewesen, auch im DFB-Pokal scheiterte die Mannschaft im Viertelfinale an Bayer 04 Leverkusen, sodass die Münchner 2008/09 keinen Titel erringen konnten. Am 27. April 2009 wurde er freigestellt und für den Rest der Saison durch Jupp Heynckes ersetzt, da die Qualifikation zur Champions League in Gefahr schien.", "section_level": 2}, {"title": "Nationaltrainer der Vereinigten Staaten.", "content": "Am 29. Juli 2011 wurde Klinsmann neuer Trainer der Nationalmannschaft der USA. Er trat die Nachfolge von Bob Bradley an, von dem sich der Verband am Vortag getrennt hatte. Sein erstes Länderspiel als US-Trainer fand am 10. August 2011 gegen Mexiko statt und endete 1:1. Im November 2011 brachte er in einem Interview zum Ausdruck, dass die US-amerikanische Nationalelf sich an der Spielweise der europäischen Topnationen orientieren wolle, um diese „dann irgendwann auch zu schlagen“. Für dieses Ziel berief er „Militärkinder“, die als Söhne von US-Soldaten in europäischen Ländern die fußballerische Ausbildung durchlaufen hatten. So berief er die in Deutschland aufgewachsenen Timothy Chandler, Fabian Johnson, Jermaine Jones, Daniel Williams, Terrence Boyd und Julian Green. Des Weiteren berief er in seinen ersten drei Jahren als Nationaltrainer den gebürtigen Norweger Mikkel Diskerud, dessen Mutter aus den USA stammt, und den Isländer Aron Jóhannsson, der während eines Studienaufenthaltes seiner Eltern in den USA zur Welt kam. Am 29. Februar 2012 erreichte Klinsmann bei einem Freundschaftsspiel in Genua den ersten Sieg einer US-Elf gegen Italien. Am 28. Juli 2013 gewann die von ihm betreute US-Nationalmannschaft den CONCACAF Gold Cup, wobei Klinsmann das Finale in Chicago von der Tribüne verfolgte, da er im Halbfinale einen Platzverweis erhalten hatte. Im Dezember 2013 wurde seine Vertragslaufzeit bis 2018 verlängert; außerdem war er seitdem auch technischer Direktor des Verbandes. Die US-Amerikaner hatten sich zu diesem Zeitpunkt als Gruppensieger der CONCACAF-Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien qualifiziert, bei der die Mannschaft am 26. Juni 2014 im letzten Gruppenspiel auf Deutschland traf. Sie verlor das Spiel mit 0:1, kam aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Portugal dennoch weiter. Im Achtelfinale schied sie gegen Belgien mit 1:2 n. V. aus. Im Juni 2015 gewann Klinsmann mit der Nationalmannschaft nach einem 0:1- und 1:3-Rückstand mit 4:3 ein Testspiel in Amsterdam gegen die Niederlande und mit 2:1 ein folgendes Testspiel in Köln gegen Deutschland. Beim folgenden CONCACAF Gold Cup 2015 im eigenen Land kam die US-Mannschaft jedoch nicht über den vierten Platz hinaus. Im September 2015 verlor Klinsmann mit der Nationalmannschaft das Entscheidungsspiel um die Teilnahme am FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 mit 2:3 n. V. gegen Mexiko. 2016 nahm die Mannschaft an der Copa América Centenario in den USA teil, bei der man im Halbfinale gegen Argentinien mit 0:4 verlor. Am 21. November 2016 wurde Klinsmann beurlaubt, nachdem durch Niederlagen gegen Mexiko (1:2) und Costa Rica (0:4) der Auftakt in die entscheidende WM-Qualifikationsrunde misslungen war.", "section_level": 2}, {"title": "Aufsichtsrat und Cheftrainer bei Hertha BSC.", "content": "Am 8. November 2019 wurde Klinsmann durch Investor Lars Windhorst in den Aufsichtsrat der Profi-KGaA von Hertha BSC berufen. Am 27. November 2019 wurde Klinsmann als Cheftrainer der Bundesligamannschaft vorgestellt. Diese befand sich zu diesem Zeitpunkt, am 12. Spieltag der Saison, mit 11 Punkten auf dem 15. Platz. Er löste damit den bisherigen Trainer Ante Čović ab. Sein Aufsichtsratsmandat ruhte für diesen Zeitraum. Vorgesehen war, dass Klinsmann mindestens bis zum Ende der Saison 2019/20 diese Funktion ausüben werde. Am 11. Februar 2020 kündigte Klinsmann auf Facebook seinen sofortigen Rücktritt als Cheftrainer an, da er das Vertrauen der handelnden Personen von Hertha BSC vermissen würde. Jedoch wolle er wieder in den Aufsichtsrat zurückkehren. Zu diesem Zeitpunkt stand Hertha mit 23 Punkten auf dem 14. Platz, wobei der Vorsprung auf den Relegationsplatz (Spiele am Ende der Saison gegen den Abstieg) sechs Punkte betrug. Interimistischer Nachfolger als Cheftrainer von Klinsmann wurde sein bisheriger Assistent Alexander Nouri. In einem Interview mit der \"Bild\" erklärte Klinsmann am selben Tag, dass er mit den Klub-Verantwortlichen über eine „mittelfristige Zusammenarbeit und über Kompetenzen“ diskutiert habe. Klinsmann habe die Erwartung gehabt, dass der Cheftrainer eines Vereines die gesamte sportliche Verantwortung tragen sollte, ähnlich wie in England. Diese Konstellation sei in Deutschland jedoch so nicht möglich, durch Einbezüge von Sportvorständen und Direktoren in sportliche und wirtschaftliche Entscheidungen; darin würde sich Klinsmann nicht wiederfinden. Klinsmann soll zudem gefordert haben, sein Gehalt zu erhöhen. Ein Hertha-Funktionär bezeichnete später Klinsmanns Gehaltsvorstellungen im \"Tagesspiegel\" als „völlig irre“. Nachdem der Rücktritt von Klinsmann in den Medien bekanntgegeben wurde, nannte der Investor Windhorst auf einer Pressekonferenz die Art und Weise von Klinsmanns Abgang als „unakzeptabel“ und kündigte an, ihn nicht erneut in den Aufsichtsrat berufen zu wollen. Ende Februar 2020 wurden von der Zeitschrift \"Sport Bild\" schriftliche Aufzeichnungen veröffentlicht, die Klinsmann angeblich in seiner Zeit als Cheftrainer und Funktionär verfasst haben soll. Darin äußert Klinsmann persönliche und kritische Ansichten über Vereinsführung, Funktionsbereiche und Spieler von Hertha BSC, wobei hauptsächlich die verantwortlichen Personen der Geschäftsführung des Vereins in ein schlechtes Licht gestellt werden. Die Vereinsführung wies daraufhin in einer Pressekonferenz die in den Notizen geäußerten Beschreibungen zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis zu den Medien.", "content": "Klinsmann wird eine Abneigung gegen die \"Bild-Zeitung\" nachgesagt. So folgte Klinsmann Berti Vogts darin, dass er der Zeitung die Spielaufstellung nicht exklusiv bereits einen Tag vor Spielbeginn übermittelte. Viele Journalisten sagen, dass diese Haltung auf Gegenseitigkeit beruhe, da \"Bild\" mit Antipathie über Klinsmann berichtete. In einem Interview mit dem \"Stern\" erklärte Klinsmann, die \"Bild-Zeitung\" habe schon Ende der 1980er Jahre behauptet, er sei homosexuell. Seitdem sei das Verhältnis „sehr angespannt“. 1996 wiederholte die Zeitung diese Behauptung. Klinsmann ging dagegen gerichtlich vor und ihm wurde Recht zugesprochen. Während die \"Bild\" im März 2006 noch „Klinsmanns Unverschämtheit“ titelte, wandelte sich zum Ende der WM 2006 mit dem Erfolg der deutschen Nationalmannschaft und der Begeisterung in der Bevölkerung die Berichterstattung durch das Boulevardblatt deutlich. Klinsmann wurde nun sehr positiv dargestellt und am 6. Juli 2006 hieß es auf der Titelseite: „Klinsi – Deutschland wünscht sich, dass er bleibt“. Eine Unterlassungsklage gegen die \"taz\" aufgrund einer satirischen Abbildung am 11. April 2009 scheiterte beim Landgericht München. Die Zeitung hatte ihn in einer Karikatur in Anlehnung einer Monty-Python-Parodie mit dem Text „Always Look on the Bright Side of Life“ an einem Kreuz genagelt dargestellt. Klinsmann ging daraufhin nach einer erfolglosen Beschwerde vor das Oberlandesgericht München. Dort wurde sein Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung erneut abgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben und weitere Tätigkeiten.", "content": "Klinsmann absolvierte, nachdem er seine schulischen Ausbildung nach dem Wechsel von der Geschwister-Scholl-Realschule in Süßen auf der Schloss-Realschule in Stuttgart mit der mittleren Reife abgeschlossen hatte, neben seiner beginnenden Fußballkarriere eine Lehre in der elterlichen Bäckerei im Stuttgarter Stadtbezirk Botnang. 1995 heiratete er die Sinoamerikanerin Debbie Chin, ein Model aus San José, und lebt seit 1998 mit ihr in einer Villa am Strand von Huntington Beach bei Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien. Das Paar hat einen Sohn und eine Tochter. Sohn Jonathan steht als Fußballtorwart seit 2019 beim Schweizer Erstligisten FC St. Gallen unter Vertrag. Bis zum Antritt seiner Position als Bundestrainer arbeitete Klinsmann als Manager seines Sportmanagementunternehmens. Zuvor war er als Co-Trainer des MLS-Franchise LA Galaxy tätig gewesen. Im November 2010 verpflichtete der FC Toronto Klinsmann mit dessen Sportmarketingfirma \"SoccerSolutions\" als Berater für den Klub. Klinsmann gehört dem Präsidium der Stiftung Jugendfußball an. Außerdem engagiert sich Klinsmann für das von ihm gegründete Hilfswerk Agapedia zur Unterstützung hilfsbedürftiger Kinder, die im November 2014 von der Stiftung Warentest im Rahmen einer Untersuchung zu Spendenorganisationen getestet wurde. Ebenso engagiert er sich in der Gedenk- und Versöhnungsarbeit zur NS-Herrschaft, auch hier vor allem mit gefährdeten Jugendlichen. Er ist Mitglied im Beirat des 1993 gegründeten Vereins \"Für die Zukunft lernen – Verein zur Erhaltung der Kinderbaracke Auschwitz-Birkenau e. V.\" und hat in diesem Zusammenhang seit 1997 mehrmals die Schirmherrschaft für internationale Jugendbegegnungsveranstaltungen übernommen. Seit Mai 2001 ist Klinsmann \"Vice President\" der Sport-Consulting-Agentur \"SoccerSolutions\" in den Vereinigten Staaten. Nach seiner Tätigkeit für den DFB als Fußballnationaltrainer widmete er sich wieder seiner Firma in seinem Hauptbereich \"Business Development\". Von März 2019 bis Ende Februar 2020 war Klinsmann TV-Experte bei den Fußball-Übertragungen von RTL.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jürgen Klinsmann (* 30. Juli 1964 in Göppingen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, -trainer und -funktionär.", "tgt_summary": "尤尔根·克林斯曼(德语:Jürgen Klinsmann,1964年-7月30日),生于西德格平根,昵称“金色轰炸机”,已退役的德国著名足球运动员及现任美国队主教练,世界足坛史上最佳德国巨星之一。2004年,他位列球王比利评选的125位最出色的在世球星(FIFA 100)中。", "id": 616663} {"src_title": "Jaguar Racing", "tgt_title": "捷豹車隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Formel 1.", "content": "Da die britische Traditions-Automarke Jaguar bereits in den 1990er Jahren vom US-amerikanischen Automobilhersteller Ford erworben worden war, muss man das Jaguar-Formel-1-Team als Werksrennstall von Ford sehen. Die Marke Jaguar wurde aufgrund ihrer sportlichen Tradition und zu Zwecken der Wiederbelebung ihres Mythos in der Formel 1 platziert. Da Ford zudem Haupteigner der britischen Motorenschmiede Cosworth war, wurden die Jaguar-Rennwagen zur besseren Nutzung von konzernübergreifenden Synergieeffekten stets von Cosworth-Aggregaten angetrieben. Jaguar Racing nahm an insgesamt 85 Grands Prix in der Formel-1-Weltmeisterschaft teil. Erfolg war dem Team dabei nicht beschieden: Erste Startplätze, schnellste Rennrunden oder gar Grand-Prix-Siege blieben aus – von Weltmeisterschaften ganz zu schweigen. Lediglich zweimal stieg ein Jaguar-Pilot auf das Siegerpodest: Eddie Irvine wurde in Monaco 2001 und Italien 2002 jeweils Dritter. Einmal stand ein Jaguar-Fahrer in der ersten Startreihe: Mark Webber qualifizierte sich in Malaysia 2004 überraschend als Zweiter. Die Geschichte des Teams war geprägt von häufigen Personalwechseln. Teamchefs, Technische Direktoren und Chefdesigner wurden verpflichtet und wieder entlassen, auch bei den Fahrern herrschte Fluktuation. In fünf Jahren steuerten acht Piloten die insgesamt zu langsamen und zu anfälligen Jaguar-Renner. Der im Februar 2001 zunächst als Berater verpflichtete ehemalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda wurde sechs Monate später als Nachfolger Bobby Rahals Teamchef. Doch auch unter seiner Regie besserte sich die Erfolgsbilanz nicht, im November 2002 musste Lauda gehen. Wegen ausbleibenden Erfolgen verkaufte Ford das Team Ende 2004 an Red Bull. Seit der Saison 2005 tritt es somit unter dem Namen Red Bull Racing an.", "section_level": 2}, {"title": "FIA-Formel-E-Meisterschaft.", "content": "Im Dezember 2015 gab die nun im Besitz von Tata Motors befindliche Marke Jaguar bekannt, als Nachfolger des Trulli Formula E Teams in die FIA-Formel-E-Meisterschaft einzusteigen. Gleichzeitig wurde die Kooperation mit Williams Advanced Engineering bekanntgegeben, dem Hersteller der Einheitsakkumulatoren der Formel-E-Fahrzeuge. Jaguar entschied sich dazu, als Konstrukteur in die Meisterschaft einzusteigen und entwickelte eine eigene Antriebseinheit. Als Fahrer für den \"Jaguar I-Type 1\" genannten Wagen wurden für die FIA-Formel-E-Meisterschaft 2016/17 Adam Carroll und Mitch Evans verpflichtet. Als Teamchef fungierte James Barclay. Das Team schloss die Saison mit 27 Punkten auf dem zehnten und letzten Platz ab. In der Saison 2017/18 trat das Team mit dem \"Jaguar I-TYPE 2\" genannten Wagen und den Fahrern Evans und Nelson Piquet junior an. Evans erzielte eine Podestplatzierung, am Saisonende belegte Jaguar den sechsten Platz in der Teamwertung. In der Saison 2018/19 trat Jaguar zunächst erneut mit dem Fahrerduo Evans und Piquet an. Piquet wurde nach dem Sanya E-Prix jedoch durch Alex Lynn ersetzt. Evans erzielte beim Rom E-Prix den ersten Sieg für das Team und belegte am Saisonende den fünften Platz in der Fahrerwertung, Lynn wurde 18. und Piquet 22. Das Team belegte mit 116 Punkten den siebten Platz in der Teamwertung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jaguar Racing war ein britischer Formel-1-Rennstall mit Sitz im englischen Milton Keynes. Er ging Ende 1999 aus dem \"Stewart Grand Prix Team\" hervor, das zuvor vollständig von der Ford Motor Company gekauft worden war. Ende 2004 stieg Ford aus der Formel 1 aus und veräußerte das Team an den österreichischen Energydrink-Hersteller Red Bull, der seit 2005 als \"Red Bull Racing\" an der Weltmeisterschaft teilnimmt.", "tgt_summary": "捷豹车队(英语:Jaguar Racing)是一支2016年开始参加国际汽联电动方程序的车队,曾在2002至2004年间参加国际汽联世界一级方程序锦标赛。", "id": 2712078} {"src_title": "Gammablitz", "tgt_title": "伽玛射线暴", "src_document": [{"title": "Beobachtungen.", "content": "Gammablitze setzen in zehn Sekunden mehr Energie frei als die Sonne in Milliarden von Jahren. Für die Dauer seines Leuchtens ist ein Gammablitz heller als alle übrigen Gammastrahlenquellen am Himmel. Gammablitze haben zudem ein Nachglühen im optischen sowie im Röntgenspektrum, das in Zeiträumen der Größenordnung von Tagen und Wochen langsam verblasst. Den bislang hellsten beobachteten Gammablitz registrierte der NASA-Forschungssatellit Swift am 19. März 2008. Der Ausbruch kam von einem Objekt, das 7,5 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt war. Er war 2,5 Millionen Mal heller als die leuchtstärkste bisher beobachtete Supernova und konnte als erster GRB (englisch gamma-ray burst) mit dem bloßen Auge gesehen werden. Diese Explosion wurde unter der Nummer GRB 080319B katalogisiert. Die Strahlung von Gammablitzen kann die Erdatmosphäre nicht unverändert durchdringen. Daher können Gammablitze Wegen ihrer kurzen Dauer und hohen Leuchtkraft und wegen des geringen räumlichen Auflösungsvermögens der Satellitenteleskope konnte man die Gammablitze lange Zeit weder bekannten (sichtbaren) Quellen zuordnen noch glaubhafte Vermutungen zu ihren Ursachen anstellen. Zuerst wurden die Quellen der Blitze innerhalb unserer Milchstraße vermutet, weil Ereignisse derartiger Helligkeit bei weiterer Entfernung physikalisch nicht erklärbar schienen. Aus ihrer gleichförmigen Verteilung über den gesamten Himmel konnte man jedoch schließen, dass es sich um extragalaktische Ereignisse handelt. Andernfalls müssten sie sich in der Ebene der Milchstraße, in der sich die meisten Sterne der Milchstraße befinden, häufen oder, falls sie zum Halo der Milchstraße gehörten, in Richtung des galaktischen Zentrums. Ein wesentlicher Fortschritt gelang durch sehr rasche Lokalisierung der Gammablitze, so dass andere Teleskope noch während des Gammablitzes automatisch auf dessen Himmelsposition gerichtet werden können. Mit Hilfe des Röntgen-Satelliten BeppoSAX konnte 1997 erstmals das Nachglühen von Gammablitzen im Röntgenbereich beobachtet werden. Auf Grund der wesentlich exakteren Positionsbestimmung in der Röntgenastronomie konnte man gezielte Nachbeobachtungen auch im UV- und sichtbaren Licht machen und sie bekannten Quellen zuordnen. Man fand an den Stellen der Gammablitze weit entfernte Galaxien und konnte so direkt nachweisen, dass Gammablitze extragalaktische Quellen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Dauer.", "content": "Die Dauer von Gammablitzen beträgt wenige Sekunden bis maximal einige Minuten; zwei bekannte Ausnahmen sind \"GRB 060218\" mit 33 Minuten und \"GRB 110328A\" (Sw 1644+57), der eine Rekorddauer von mehreren Wochen erreichte. GRB lassen sich nach ihrer Dauer in zwei verschiedene Klassen einteilen. Die langen GRB dauern im Mittel etwa 35 Sekunden, Ultralange GRB mehr als 10.000 Sekunden. In einigen sehr langen GRB konnte man zeitgleich zum Gammablitz eine Kernkollaps-Supernova beobachten. Am 4. September 2005 registrierte der NASA-Satellit Swift einen Ausbruch, der 200 Sekunden aufleuchtete und damit zu den langen GRB gehört. Er kam aus einer 12,7 Milliarden Lichtjahre entfernten Region, also aus der Zeit des relativ jungen Universums. Dieser Gammablitz mit der Bezeichnung GRB 050904 gehört zu den von der Erde entferntesten GRB und stellte zum damaligen Zeitpunkt das zweitälteste dokumentierte Ereignis im Universum dar. Im Gegensatz dazu dauern kurze GRB weniger als zwei Sekunden. Auch das optische Nachleuchten dieser GRB ist wesentlich kürzer als das der langen GRB. Es konnte 2005 erstmals beobachtet werden. Kurze GRB haben normalerweise härtere Röntgenspektren als die langen. Etwa 30 % aller kurzen GRB folgt ein bis zu 100 Sekunden andauernder, stark veränderlicher Röntgenausbruch. Dieses unterschiedliche Verhalten innerhalb der Klasse der kurzen GRB lässt auf mehr als einen Entstehungsmechanismus schließen. Am 27. Dezember 2004 wurde die Erde (21:30 UTC) vom Gamma- und Röntgenstrahlen-Ausbruch \"GRB 041227\" getroffen. Ein Neutronenstern hatte in 0,2 Sekunden mehr Energie freigesetzt als die Sonne in 150.000 Jahren. Die Wellenfront in etwa 50.000 Lichtjahren Entfernung von der Quelle war intensiver als der stärkste jemals gemessene Strahlungsausbruch unserer Sonne. Forscher in Australien berichteten, die Riesenexplosion des Neutronensterns SGR 1806–1820 habe ihn für eine Zehntelsekunde heller als den Vollmond gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Vorausbruch.", "content": "Ungefähr 15 Prozent aller Gamma Ray Bursts zeigen einen oder mehrere Vorläufer (\"precursors\"). Dabei handelt es sich um bis zu 100 Sekunden vor dem Hauptausbruch auftretende Gammastrahlung mit etwa 100-mal schwächerer Leuchtkraft. Vor der Haupteruption folgt meistens eine Phase, in der keine Strahlung nachgewiesen wird. Das Spektrum entspricht dem des Hauptausbruchs. Wenn mehrere Precursors beobachtet werden, liegen zwischen ihnen jeweils Ruhephasen von rund 10 Sekunden.", "section_level": 1}, {"title": "Spektrum.", "content": "Die Strahlung zeigt ein kontinuierliches Spektrum mit Photonenenergien von weniger als 1 keV bis in den MeV-Bereich. Die meisten Spektren lassen sich durch eine Unterteilung in zwei Bereiche beschreiben. Im Bereich niedriger Energien bis zu einigen hundert keV (je nach GRB) nimmt mit zunehmender Energie der Photonen ihre Häufigkeit exponentiell ab. Im Bereich hoher Energien folgt die weitere Abnahme der Häufigkeiten einer Hyperbel. Wegen der weit ausgedehnten Skala der vorkommenden Energien unterscheiden sich die Häufigkeiten für die einzelnen Kanäle um viele Zehnerpotenzen. Daher ist eine lineare Darstellung des gesamten Spektrums in einem Diagramm nicht sinnvoll. Besser wird eine Leistungsgröße (Häufigkeit · Energie2) über der Energie doppelt logarithmisch aufgetragen. In dieser Darstellung zeigt sich für die meisten Spektren ein Maximum, nämlich bei derjenigen Photonenenergie, bei der die größte Leistung empfangen wurde. Diese Peak-Energie ist charakteristisch für den Gammablitz und liegt im Mittel der von BATSE untersuchten Gammablitze bei 250 keV. Das genaue phänomenologische Modell für das kontinuierliche Spektrum ist: Für formula_8 und formula_9 ergibt sich: Dem Kontinuum sind schwache einzelne Spektrallinien überlagert, die allerdings stark dopplerverbreitert sind. Solche Linien auf dem kontinuierlichen Spektrum geben Einblick in die physikalischen Prozesse der Entstehung der Strahlung. Die starke Blauverschiebung bedeutet, dass sich das Explosionsmaterial mit hochrelativistischer Geschwindigkeit auf den Beobachter zubewegt. Die Dopplerverbreiterung ergibt sich aus der starken thermischen Bewegung aufgrund der hohen Temperatur des emittierenden Materials. Das Spektrum ist während der Dauer des GRB nicht konstant, lässt sich aber zu allen Zeiten mit den gleichen oben genannten Funktionen annähern, nur die Parameter ändern sich zeitlich. Im Allgemeinen nimmt die Peak-Energie und damit die Härte des Spektrums während der Dauer des Gammablitzes ab, kann aber im Verlauf des Blitzes bei Intensitätsschüben auch wieder kurz ansteigen.", "section_level": 1}, {"title": "Mögliche Entstehung.", "content": "Auf Grund der kurzen Dauer des Gammablitzes kann das Gebiet, aus dem er ausgesendet wurde, nicht sehr groß sein. Der Durchmesser eines langsamen Objekts (mit weniger als 10 % der Lichtgeschwindigkeit) ist maximal gleich der kürzesten Helligkeitsänderung multipliziert mit der Lichtgeschwindigkeit; wegen relativistischer Effekte kann dieser Bereich etwas größer sein, ist aber immer noch recht klein. Spezielle Supernovaexplosionen, so genannte \"Hypernovae\", sind daher mögliche Ursache für Gammablitze. Eine weitere mögliche Ursache für einen Gammablitz sind verschmelzende Neutronensterne. Würde ein Gammablitz gleichmäßig in alle Richtungen abstrahlen, so hätte beispielsweise der Gammablitz GRB-990123 vom Januar 1999 (siehe obiges Bild) eine Strahlungsleistung von über 10 Watt haben müssen, entsprechend der 2,5·10-fachen Sonnenleuchtkraft, also 2,5 Trillionen Sonnen. Selbst Quasare kommen nur auf 10 Watt. Man nimmt daher an, dass ein Gammablitz nur in zwei engen, entgegengesetzten, kegelförmigen Bereichen mit einem Öffnungswinkel von wenigen Grad ausgesandt wird, die Strahlung also wie bei einem Leuchtturm fokussiert ist. Dadurch verringert sich die erforderliche Strahlungsleistung, um die beobachtete Helligkeit zu erklären, um ca. 3 Zehnerpotenzen, ist jedoch immer noch extrem groß. Zudem lässt sich durch die Fokussierung die Heftigkeit der Energieausbrüche erklären, ohne dass grundlegende physikalische Prinzipien verletzt würden. Der Gammablitz schließlich entsteht durch Stoßwellen in dem sich mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ausbreitenden Gas der Supernovaexplosion. Die gesamte freiwerdende Energiemenge ist ungefähr in derselben Größenordnung wie von einer Supernova, jedoch strahlt die Supernova den Großteil ihrer Energie in Form von Neutrinos ab. Modellrechnungen zeigen, dass der beobachtete Helligkeitsverlauf der Gammablitze gut zu den Annahmen passt. Die Beobachtungen von GRB 080319B (siehe oben) ergeben, dass innerhalb der kegelförmigen Bereiche je noch ein kleinerer, noch ‚spitzkegeligerer‘ Jet existiert, der praktisch keine Durchmesseraufweitung mehr aufzeigt. Bei dem erwähnten Gammablitz befand sich die Erde genau innerhalb dieses ‚Laser-Strahls‘, was ein seltenes Ereignis darstellen sollte: Möglicherweise existiert bei jedem Gammablitz ein solcher zweiter Strahl, der aber nur beobachtet werden kann, wenn sich die Erde bzw. das Messgerät innerhalb dieses engen Strahlungskegels befindet. Bisher war dies nur bei GRB 080319B der Fall. Den Unterschied zu einer normalen Supernova erklärt man sich dadurch, dass bei besonders massereichen Sternen von über 20 Sonnenmassen eine \"Hypernova\" entsteht, deren zentraler Kernbereich zu einem rasch rotierenden Schwarzen Loch kollabiert. Das umgebende Gas läuft in einer Akkretionsscheibe um das Schwarze Loch und heizt sich beim Einfall sehr stark auf, Gasjets werden dann senkrecht zur Scheibenebene ausgestoßen und erzeugen die Gammablitze. Die Verschmelzung zweier Neutronensterne führt zu ähnlichen Resultaten. Auch wenn schon lange ein Zusammenhang mit Supernovae vermutet wurde, war es doch erst 1997 möglich, einen Gammastrahlenausbruch direkt in Verbindung mit solch einem Sternentod zu bringen. Der Satellit High Energy Transient Explorer (HETE) beobachtete einen Gammastrahlenausbruch, als dessen Quelle sich der Kollaps eines Sterns mit 15-facher Sonnenmasse herausstellte. Zu einem Teil der GRB mit einem langen Ausbruch konnte eine Supernova am selben Ort gefunden werden, die einige Stunden später aufleuchtete. Es handelt sich bei allen bestätigten Übereinstimmungen um eine nackte Kernkollaps-Supernova vom Typ Ic-b1. Diese entwickelten Sterne haben in ihrem Kern alle Elemente bis zum Eisen produziert und wenigstens die wasserstoffreichen Atmosphärenschichten durch Sternwind oder Interaktion in einem Doppelsternsystem verloren. Allerdings ist nur bei einem sehr geringen Anteil der Supernovae vom Typ Ic-b1 ein entsprechender Gammablitz gefunden worden. Dies erklärt sich erstens durch den schmalen Kegel, in dem die Gammastrahlung abgestrahlt wird und nur bei einem kleinen Teil aller Supernovae zufällig in Richtung Erde ausgerichtet ist; zweitens reicht die Energie des Gammastrahlenausbruchs nicht immer aus, um die Restatmosphäre des Sterns zu durchdringen. Auf der anderen Seite sind nicht zu allen langen Gammablitzen Supernovae gefunden worden. Es dürfte daher noch weitere Entstehungskanäle für lange Gammastrahlenausbrüche geben. Mit der Entstehung langer Gammablitze werden folgende Ereignisse in Verbindung gebracht: Kurzzeitig glaubten Astronomen, dass Magnetare (instabile junge Neutronensterne, die von einem extrem starken Magnetfeld umgeben sind) die Quelle besonders kurzer Gammablitze sein könnten. Doch die Magnetar-Theorie ist wahrscheinlich falsch, wie weitere Beobachtungen im Jahr 2005 ergaben. So konnte die Sonde HETE-2, die bereits seit Oktober 2000 im All ist, am 9. Juli 2005 einen Gammablitz von nur 70 Millisekunden Dauer auffangen. In höchster Eile richteten Wissenschaftler die Weltraumteleskope Hubble und Chandra sowie das dänische 1,5-Meter-Teleskop im chilenischen La Silla auf die Explosion aus. Auf diese Weise entstanden die ersten Bilder vom Nachglühen eines kurzen Gammablitzes im Bereich des optischen Lichts. Für die Entstehung kurzer Gammablitze werden drei Szenarien diskutiert Die dem Ausbruch folgende Emission von Röntgenstrahlung könnte aus dem Verlust von Rotationsenergie eines gerade entstandenen Magnetars kommen. Am 16. Oktober 2017 gab die LIGO-Kollaboration bekannt, dass erstmals ein Gravitationswellen-Signal aus der Kollision zweier Neutronensterne entdeckt wurde. Gleichzeitig wurde sie mit einem kurzen Gammablitz (GRB 170817A) in Verbindung gebracht und konnte im optischen und in anderen elektromagnetischen Wellenbereichen beobachtet werden. Das war der erste Nachweis eines vermutlichen Zusammenhangs von kurzen Gammablitzen und der Kollision zweier Neutronensterne. Mit Hilfe einer Computersimulation haben Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik die Verschmelzung zweier Neutronensterne zu einem Schwarzen Loch genauer untersucht und konnten erstmals zeigen, dass sich durch Reorganisation des Magnetfeldes bei der Verschmelzung eine Jet-förmige Struktur entlang der Rotationsachse bildet, in dessen Inneren Gammablitze entstehen können. Für die Simulation hatten die Wissenschaftler die Einsteinschen Feldgleichungen und die Gleichungen der Magnetohydrodynamik für dieses Szenario gelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Spekulationen über die Folgen naher Gammablitze.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Möglicher Mechanismus.", "content": "Der unmittelbare, sofortige Schaden durch einen Gammablitz, der direkt auf die Erde gerichtet ist, wäre nach den Ergebnissen einer Studie begrenzt, da Gammablitze meist nur kurz sind und ein großer Teil der Gammastrahlen den Erdboden nicht erreicht. Gammastrahlung wird in der Atmosphäre absorbiert, wobei unter anderem Stickoxid entsteht. Auch wäre die vom Gammablitz abgewandte Erdseite von dem Gammablitz nicht sofort betroffen, da die Gammastrahlung den Planeten nicht durchdringen kann. Ein ausreichend naher Gammablitz bildet aber so viel Stickoxid in der Atmosphäre, dass die Ozonschicht schwer geschädigt würde. Das könnte auch die unberührte Erdseite stark beeinflussen.", "section_level": 2}, {"title": "Historisches Massenaussterben.", "content": "Eventuell ist sogar eines der größten Massenaussterben der Erdgeschichte durch einen Gammablitz in der Milchstraße ausgelöst worden. Beispielsweise wird über ein Ereignis vor 443 Millionen Jahren (Ende des Ordoviziums) spekuliert. Infolge eines Gammablitzes wäre die UV-Strahlung der Sonne nach Zerstörung der Ozonschicht ungehindert in die obersten Wasserschichten der Urozeane eingedrungen. Dort könnten Organismen, die nahe der Wasseroberfläche lebten, abgetötet worden sein (Landlebewesen gab es zu dieser Zeit noch nicht). Als Indiz für ein solches Szenario wird angeführt, dass am Ende des Ordoviziums viele nahe der Wasseroberfläche lebende Trilobiten ausstarben.", "section_level": 2}, {"title": "Zukünftige Gefahren.", "content": "Eine Gruppe von Wissenschaftlern an der Ohio State University wurde beauftragt herauszufinden, welche Konsequenzen der Treffer eines in der Nähe (ca. 500 Lichtjahre) entstehenden Gammablitzes auf die Erde hätte. Die Untersuchung sollte auch helfen, Massenaussterben auf der Erde zu klären und die Wahrscheinlichkeit von extraterrestrischem Leben einschätzen zu können. Im Ergebnis vermuten Wissenschaftler, dass ein Gammablitz, der in der Nähe unseres Sonnensystems entsteht und die Erde trifft, ein Massensterben auf dem gesamten Planeten auslösen könnte. Die zu erwartende schwere Schädigung der Ozonschicht würde die globale Nahrungsmittelversorgung zusammenbrechen lassen sowie zu langanhaltenden Veränderungen des Klimas und der Atmosphäre führen. Das würde ein Massenaussterben auf der Erde bewirken und die Weltbevölkerung auf beispielsweise 10 % ihres jetzigen Wertes schrumpfen lassen. Der Schaden durch einen Gammablitz wäre deutlich höher als der durch eine Supernova, die sich in gleicher Entfernung wie der Gammablitz ereignet. Gammablitze jenseits von 3.000 Lichtjahren stellen nach der Studie keine Gefahr dar.", "section_level": 2}, {"title": "Erwähnenswerte Gammablitze.", "content": "GRB von besonderer historischer oder wissenschaftlicher Bedeutung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Gammablitze, Gammastrahlenblitze, Gammastrahlenausbrüche oder auch Gammastrahlenexplosionen (, oft abgekürzt \"GRB\") sind Energieausbrüche sehr hoher Leistung im Universum, von denen große Mengen elektromagnetischer Strahlung ausgehen.", "tgt_summary": "伽玛射线暴(英语:Gamma Ray Burst,缩写英语:GRB),又称伽玛暴,是来自天空中某一方向的伽玛射线强度在短时间内突然增强,随后又迅速减弱的现象,持续时间在0.01-1000秒,辐射主要集中在0.1-100 MeV的能段。伽玛暴发现于1967年,数十年来,人们对其本质了解得还不很清楚,但基本可以确定是发生在宇宙学尺度上的恒星级天体中的爆发过程。伽玛暴是目前天文学中最活跃的研究领域之一,曾在1997年和1999年两度被美国《科学》杂志评为年度十大科技进展之列。", "id": 1625214} {"src_title": "Beretta", "tgt_title": "貝瑞塔", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Firma Beretta wurde im Jahr 1526 das erste Mal urkundlich erwähnt, als der Büchsenmacher Bartolomeo Beretta aus Venedig einen großen Auftrag über Arkebusenläufe für das städtische Arsenal erhielt. Damit ist Beretta das älteste Rüstungsunternehmen der Welt. Seit fast einem halben Jahrtausend ist das Unternehmen im Besitz derselben Familie, heutiger Unternehmensführer ist Ugo Gussalli Beretta, ein Nachkomme Bartolomeo Berettas, zusammen mit seinem Sohn Pietro Gussalli Beretta. Seit 2000 sind Sako und Tikka Tochtergesellschaften der Beretta-Holding. Beretta fertigt Schusswaffen für Zivilpersonen (Jäger und Sportschützen) und ist Hersteller der Ordonanzwaffen vieler Behörden und Armeen. Der Konzern hat ca. 3.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 623 Mio. Euro (2014). Mit dem Rückkauf eines Minderheitenanteils von einem belgischen Partner im Jahr 1996 hat Pietro Gussalli Beretta die Umstrukturierung des Konzerns begonnen, der seitdem Präsident und Geschäftsführer des Mutterunternehmens Beretta Holding ist.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Waffen.", "content": "Eines von Berettas bekanntesten Waffenmodellen ist die Beretta 92FS 9 mm Parabellum, (auch bekannt als M9). Sie ist die offizielle Dienstpistole vieler großer Streitkräfte, besonders der US-Armee, die sie 1985 unter der Bezeichnung M9 einführte. Die erfolgreiche Teilnahme an der Ausschreibung über eine 9-mm-Ordonnanz-Seitenwaffe brachte Beretta einen Auftrag über mehr als eine halbe Million Stück ein. Aufgrund ihrer Bekanntheit wird sie oft als Requisit in amerikanischen Actionfilmen genutzt. Die Manufaktur stellt auch exklusive Jagdgewehre her, wie das S010 oder die Bockflinte S09, die mit aufwändigen Gravuren zu Stückpreisen ab ca. 60.000 Euro erhältlich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Messer.", "content": "Unter dem Namen und Logo Beretta sind auch in Japan gefertigte Messer unterschiedlicher Ausführung erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Produktliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gewehre.", "content": "Büchsen Flinten", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Fabbrica d’Armi Pietro Beretta () mit Sitz in Gardone Val Trompia ist einer der größten Hersteller von Handfeuerwaffen in Italien.", "tgt_summary": "皮埃特罗·贝瑞塔武器制造厂股份公司()是意大利主要的枪支制造商,他们的武器都广泛的被全世界的平民、警察与军队所使用。", "id": 640639} {"src_title": "Arrhenius-Gleichung", "tgt_title": "阿伦尼乌斯方程", "src_document": [{"title": "Arrhenius-Gleichung in der chemischen Reaktionskinetik.", "content": "Die Arrhenius-Gleichung beschreibt in der chemischen Kinetik für den Spezialfall monomolekularer Reaktionen die quantitative Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten formula_1 von der Temperatur: mit Der Arrheniusgraph ist eine reziproke Darstellung, bei der die logarithmierte Geschwindigkeitskonstante gegen den Kehrwert der Temperatur aufgetragen wird (\"vgl. Abb.\"):", "section_level": 1}, {"title": "Temperaturabhängigkeit des Frequenzfaktors.", "content": "Die Arrhenius-Gleichung gilt jedoch nicht exakt, weil auch formula_3 temperaturabhängig ist und häufig der Gesetzmäßigkeit folgt. Somit nimmt auch der präexponentielle Faktor mit steigender Temperatur in geringem Maß (Wurzelfunktion) zu. Seine Temperaturabhängigkeit ist jedoch deutlich geringer als die des Exponentialterms. In diesem Fall kann eine modifizierte Arrhenius-Gleichung verwendet werden: Mit dem zur Arrhenius-Zahl formula_12 zusammengefassten Exponenten wird die Arrhenius-Gleichung auch folgendermaßen dargestellt:", "section_level": 2}, {"title": "Arrhenius-Gleichung bei anderen Prozessen.", "content": "Die Temperaturabhängigkeit der Viskosität von Flüssigkeiten sowie der Diffusionskoeffizienten in Feststoffen wird ebenfalls durch eine Arrhenius-Gleichung beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung der Aktivierungsenergie.", "content": "Durch Messen zweier Geschwindigkeitskonstanten formula_15, formula_16 und zweier Temperaturen formula_17 derselben Reaktion kann die Aktivierungsenergie durch das Aufstellen der Arrhenius-Gleichung für die beiden Messungen wie folgt berechnet werden (unter der Annahme, dass A nicht von der Temperatur abhängt): formula_19 Ziehen des Natürlichen Logarithmus: Subtraktion der Gleichungen (2') − (1') liefert: Durch die Subtraktion entfällt formula_22 und das Vorzeichen im 2. Term wechselt: Zusammenfassen des natürlichen Logarithmus und Ausklammern liefert: Umstellen nach formula_25: multiplizieren mit formula_6 und dividieren durch formula_27 ergibt schließlich Temperaturerhöhung führt zur Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeit. Eine Faustregel, die sogenannte Reaktionsgeschwindigkeit-Temperaturregel (RGT-Regel), sagt bei einer Temperaturerhöhung von formula_29 eine Verdopplung bis Vervierfachung der Reaktionsgeschwindigkeit voraus. Der Faktor, um den sich die Reaktionsgeschwindigkeit bei einer Temperaturerhöhung von 10 K ändert, wird als Q-Wert bezeichnet. Für eine Ver-formula_30-fachung der Reaktionsgeschwindigkeit gilt demnach: und somit:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Arrhenius-Gleichung, benannt nach Svante Arrhenius, beschreibt näherungsweise eine quantitative Temperaturabhängigkeit bei physikalischen und vor allem chemischen Prozessen, bei denen auf molekularer Ebene eine Aktivierungsenergie überwunden werden muss. Die Arrhenius-Gleichung beschreibt eine phänomenologische Beziehung und gilt für sehr viele chemische Reaktionen. Die Arrhenius-Gleichung ist mit der Eyring-Gleichung verwandt, die einen Zusammenhang der mikroskopischen Deutung darstellt.", "tgt_summary": "T|zh-hans:阿伦尼乌斯方程;zh-hant:阿瑞尼斯方程序 阿伦尼乌斯方程(或公式)是化学反应的速率常数与温度之间的关系式,适用于基元反应和非基元反应,甚至某些非均相反应。其不定积分形式为:", "id": 81759} {"src_title": "Der Fürst", "tgt_title": "君主论", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"Il Principe\" ist Lorenzo di Piero de’ Medici gewidmet. Zuerst sollte es Giuliano di Lorenzo de’ Medici gewidmet werden, aber Machiavelli entschied sich um. Otfried Höffe behauptet, dass einige Interpreten des \"Fürsten\" dieses als eine Gelegenheitsschrift ansehen, da es aus „einer persönlichen Not und einer politischen Not“ verfasst worden ist. Denn am 7. November 1512 verlor Machiavelli durch die Rückkehr der Medici alle seine Ämter, wurde dadurch ins politische Abseits gestellt und zog auf sein kleines Landgut \"Albergaccio\" in dem Dorf Sant’Andrea in Percussina, das 15 Kilometer südwestlich von Florenz liegt. Höffe jedoch widerspricht dieser Ansicht und meint, dass \"Der Fürst\" keine Gelegenheitsschrift war, sondern das Werk „gut komponiert, in den einzelnen Gedankenschritten wohlüberlegt und vor allem von einem reichen Erfahrungsmaterial getragen [ist], das sich der Autor sowohl dank seiner humanistischen Bildung als auch aus eigener politischen Tätigkeit erworben hat.“ Eines der Motive des Autors, eines überzeugten Republikaners, war, die Gunst der Medici zu erwerben, die zu dieser Zeit Florenz regierten. Nach dem Sturz der Republik Florenz hatten ihn diese in den Kerker werfen und mehrfach foltern lassen. Nach seiner Freilassung 1513 schickten sie ihn ins Exil, und selbst von Machiavelli verfasste Bettelbriefe hatten sie bis dahin nicht bewegen können, den ehemaligen Staatsbediensteten zu begnadigen. Gleichzeitig sah der Autor zur Zeit, da er den \"Principe\" verfasste, Italien in Not. Denn zum damaligen Zeitpunkt war Italien in zahlreiche Kleinstaaten und Fürstentümer zerfallen und ständig von seinen Nachbarn, den Spaniern, Franzosen und Deutschen, bedroht (Italienische Kriege). Als weitere Triebfeder für Machiavellis Werk kann somit der Wunsch angesehen werden, politische Lösungen zur Bewältigung dieser politischen Krise und deren negativen moralischen Folgen für den Einzelnen (Machiavelli nennt sie \"Verderbtheit\") zu finden. Machiavelli schrieb \"Il principe\" also nicht aus reinem Eigennutz, sondern träumte von einem italienischen Staat und hoffte, dass ein Fürst kommen würde, der die Kraft und das Können besäße, Italien zu einen und zu seinem alten Ruhm zurückzuführen. Einen solchen sah er in dem für seine Grausamkeit berühmten Cesare Borgia, dessen Taten er zum Teil stark glorifizierte und ihn als „lebendes“ Beispiel für viele seiner Handlungsempfehlungen anführte. Einen weiteren Hoffnungsträger sah er im Fürsten Lorenzo di Piero de’ Medici, dem Enkel von Lorenzo il Magnifico, dem er sein Werk widmete. Ihm sollte es als eine Art politischer Leitfaden dienen. Dirk Hoeges geht davon aus, dass Moses „mehr als jeder andere“ dem Idealfürsten nahekommt. Das Buch gefiel den Medici allerdings nicht, und so konnte Machiavelli keinen Nutzen daraus ziehen: Er stieg nicht in dem erhofften Maße in der Gunst der Herrscherfamilie, sondern musste bis 1521 warten, um als Bürger von Florenz rehabilitiert zu werden; und auch seinem Appell, die italienischen Fürstentümer zu einen und die fremden Besatzer zu verjagen, kamen die Medici nicht nach.", "section_level": 1}, {"title": "Zum Titel.", "content": "Die ersten Übersetzungen des Werkes in das Französische, Englische und Deutsche stammen aus Zeit und Vorstellungswelt des Barock, für welche der Träger der höchsten Gewalt im Staat selbstverständlich ein durch Abstammung legitimierter Herrscher sein musste. Viele dieser Übersetzungen eines in vielen Teilen Europas verbotenen Buches erfolgten nicht für das Publikum, sondern gleichsam „für den Dienstgebrauch“ nur für einen elitären Kreis am Hof. Die erste deutsche Übersetzung stammt von Christian Albrecht von Lenz und war für die Herrscher am Hof Oels (Schlesien) bestimmt. Für Machiavellis politische Vorstellungen macht es jedoch keinen prinzipiellen Unterschied, ob das Staatsoberhaupt durch Abstammung legitimiert war oder ein zur Herrschaft gelangter Adliger bzw. Bürger, Kirchenfürst oder Condottiere war. Für ihn ist der \"principe\" im Sinne des römischen princeps Träger der höchsten Gewalt im Staat, und die \"principati\" mehr oder minder monarchisch regierte Staaten. Allerdings behandelt er ausführlich die spezifischen Probleme mit denen die jeweiligen Herrschaftsformen konfrontiert sind (\"Kapitel II, III, VI, VII, IX, und XI\"). Es ist daher wohl richtiger, den Begriff \"principe\" im Allgemeinen mit \"Herrscher\" und \"principati\" mit \"Herrschaft\" wiederzugeben.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Das Buch ist in 26 Kapitel aufgeteilt, wobei Machiavelli zunächst von den verschiedenen Fürstentümern spricht und wie man sie erlangen kann, anschließend über die richtige Führung eines Heeres und abschließend über das richtige Verhalten eines Fürsten und welche Eigenschaften er aufweisen sollte. Hier liegt der Schwerpunkt des Buches. In der Widmung nennt Machiavelli „den Gegenstand und die Methode des Vorhabens, nämlich aus Erfahrung der politischen Gegenwart und antiker Verhältnisse Regeln für die Fürstenherrschaft zu gewinnen.“ Höffe teilt das Fürstenbuch in die Widmung, vier Hauptteile und den Schluss ein. Den ersten Hauptteil bilden nach Höffe die Kapitel 1 bis 11, die „die Arten der Herrschaft“ klassifizieren. Für Höffe bildet Kapitel 6 einen Höhepunkt, da dieses Kapitel die neue, nicht erbliche, Fürstenherrschaft thematisiert und die wichtigsten Beispiele für Fürsten aufführt: Moses, Romulus, Kyros und Theseus. Der zweite Hauptteil, Kapitel 12 bis 14, behandelt das Militärwesen und der dritte, Kapitel 15 bis 19, handelt „über die provisorische Amoral“. Der vierte Hauptteil, Kapitel 20 bis 25, erscheint uneinheitlich. Themen sind unter anderem: Festungsbau, Reputation, „über den Herrschaftsverlust der Fürsten Italiens“ sowie Fortuna und Tüchtigkeit. Bereits mit dem ausführlichen Inhaltsverzeichnis verdeutlicht Machiavelli seine Intention. Die Kapitelüberschriften sind nach der Übersetzung von Rudolf Zorn gehalten.", "section_level": 2}, {"title": "Kapitelübersicht.", "content": "Im ersten Kapitel des \"Fürsten\" beginnt Machiavelli zu erläutern, dass nach seiner Ansicht eine Dichotomie der Herrschaftsformen besteht. So existieren für ihn zwei Kategorien – die der Alleinherrschaft und jene des Freistaates – und alle erdenklichen Herrschaftsformen lassen sich einer dieser beiden Gruppen zuordnen. An dieser Stelle kündigt Machiavelli an, sich in der Folge ausschließlich mit denjenigen Herrschaftsformen befassen zu wollen, die der Kategorie der Alleinherrschaften zuzurechnen seien, da die Auseinandersetzung mit dem Thema der Freistaaten gesondert in den \"Discorsi\" erfolge. Bezogen auf jene Alleinherrschaften in denen die Macht vererbt wird, meint Machiavelli, dort sei es den Fürsten vergleichsweise einfach sich zu behaupten. Hier könne etwa selbst ein nur mittelmäßig begabter Herrscher erfolgreich regieren und brauche nur das Risiko einer plötzlichen Revolution fürchten. Dieses sei jedoch nur gering und darüber hinaus die Chancen des Erbfürsten erheblich, nach einem solchen Sturz schnell wieder auf den Thron zurückzukehren. Auch brauche der Monarch in solchen Staaten weniger Härte walten zu lassen als anderswo und habe die Gefahr progressiven Gedankenguts in weit geringerem Maße zu fürchten als die sonstigen Fürsten. Somit scheint die ererbte Regentschaft in Machiavellis Augen eine relativ dankbare Aufgabe darzustellen. Der Machterhalt eines Alleinherrschers in frisch eroberten Staaten (sogenannten vermischten Alleinherrschaften) gestaltet sich nach Einschätzung des Florentiners hingegen wesentlich komplizierter. Grund dafür sei, dass der Fürst in diesem Fall naturgemäß die Günstlinge des alten Systems fürchten müsse, und darüber hinaus oftmals auch seine einstigen Gefolgsleute schnell zu fürchten brauche. Jedoch sieht Machiavelli auch in solcher Situation den Machterhalt des Fürsten nicht als ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Seiner Meinung nach reicht es nämlich aus, die gegebenen Umstände richtig einzuordnen und dementsprechend zu handeln. Erobert der Fürst beispielsweise ein Gebiet, welches seinem angestammten Herrschaftsgebiet kulturell relativ nahesteht, so reicht es dem Autor zufolge aus, das vorherige Herrscherhaus zu neutralisieren und darüber hinaus die Fiskalpolitik sowie die Gesetzgebung unangetastet zu lassen. Steht das eroberte Gebiet hingegen dem Fürsten kulturell weit weniger nah, so rät Machiavelli zu weitreichenderen Schritten wie der Verlegung des Herrschaftssitzes oder dem Aufbau von Kolonien; auch scheint es ihm notwendig, sich in besagten Territorien die Unterstützung der weniger mächtigen Volksgruppen zu sichern, um so die alten Eliten in Schach halten zu können. Befolge der Fürst diese Anweisungen und agiere auch allgemein vorausschauend und entschlossen, so schließt Machiavelli, könne es diesem durchaus gelingen, auch die schwierige Aufgabe des Machterhalts in vermischten Alleinherrschaften zu meistern. In Anbetracht dieser zuvor konstatierten Schwierigkeiten, die sich einem Herrscher in neu eroberten Gebieten stellen, fragt sich Machiavelli warum es Alexander dem Großen und seinen Nachfolgern so mühelos gelang, sich in den eroberten asiatischen Gebieten zu behaupten. Als Ursache hierfür identifiziert der Autor die besondere Struktur der hier unterworfenen Staaten. Seiner Meinung nach existiert nämlich eine Dichotomie der Staatsstrukturen: Auf der einen Seite finden sich Staaten die auf die Person des Herrschers zentriert sind, wie es etwa in der von Alexander eroberten Türkei der Fall war. Solche Staaten seien schwierig zu erobern aber in der Folge einfach zu beherrschen, meint Machiavelli. Auf der anderen Seite existierten aber auch Staaten wie das Frankreich der damaligen Zeit, wo sich der Fürst mit einer Vielzahl an Baronen die Macht teilen würde. Diese seien einfach zu erobern aber in der Folge schwer zu beherrschen. Folglich beschließt Machiavelli dieses Kapitel mit der Feststellung, dass die Leichtigkeit mit der es Alexanders Nachfolgern gelungen war, dessen Reich nach seinem Tod zu kontrollieren, weniger auf außergewöhnliche Tüchtigkeit als auf die besondere Struktur der eroberten Staaten zurückzuführen sei. Im folgenden Kapitel untersucht Machiavelli wie es dem Fürsten gelingen kann, sich in Staaten, die zuvor frei und nach ihren eigenen Gesetzen lebten, an der Macht zu halten. Er erkennt dabei drei Möglichkeiten um dieses Ziel zu erreichen: besagten Staat zu zerstören, dort seinen Herrschaftssitz hin zu verlegen oder aber eine Regierung einzusetzen, die aus Bürgern des Staates besteht und der es gegen Entrichtung eines Tributs gestattet wird über ihre Heimat zu herrschen. Welche dieser Methoden zu wählen sei, hängt dabei für den Autor wiederum von der Historie der einzelnen Staaten ab: Kannten deren Bürger nämlich in der Vergangenheit Rechte und Freiheiten, so wäre es für den Fürsten am sichersten den Staat zu zerstören, oder zumindest seine Residenz dorthin zu verlegen. Hat die herrschaftliche Unterdrückung in einem Staat hingegen Tradition, so müsse der Fürst dort weniger rigoros vorgehen, da Aufstände sehr viel unwahrscheinlicher seien. Richte sich der Fürst folglich nach diesen Anweisungen, so meint Machiavelli, sei es ihm am ehesten vergönnt, dauerhaft über seine Eroberungen zu herrschen, so wie es in der Vergangenheit den Römern in Capua oder Karthago gelungen war. In diesem Kapitel befasst sich Machiavelli mit der Frage wie es gelingen kann, eine gänzlich neue Herrschaft erfolgreich zu begründen. Zu diesem Zweck untersucht er historische Gestalten wie Moses oder Theseus, denen er bescheinigt, dieses – in seinen Augen kolossale – Werk vollbracht zu haben. Nach näherer Betrachtung meint der Autor die Ursache für den Erfolg dieser Herrscher in ihren Waffen und ihrer Tüchtigkeit zu erkennen: Sie hätten sich nämlich so wenig wie möglich auf ihr Glück verlassen und stattdessen versucht, durch eifrige Arbeit und mit Hilfe einer starken Armee, das Überleben ihrer Herrschaftsordnung zu gewährleisten. Machiavelli selbst preist solches Vorgehen als absolut vorbildlich und rät seiner Leserschaft, es Herrschern wie Moses nach Möglichkeit gleichzutun, wolle sie denn auch eine völlig neue Herrschaft zum Erfolg führen. In der Folge versucht Machiavelli aber auch zu ergründen, wie es dem Fürsten gelingen kann an der Macht zu bleiben, wenn er seine Herrschaft hauptsächlich einer glücklichen Fügung und fremder militärischer Unterstützung zu verdanken hat. In solcher Lage empfiehlt er dem Fürsten, sich Cesare Borgias als Vorbild zu nehmen. Denn dieser befand sich zu Beginn seiner Regentschaft nach Machiavellis Analyse in exakt jener Situation: er verdankte seine Krone Papst Alexander VI., dessen unehelicher Sohn er war, und seine Herrschaft hing vom Wohl und Wehe der Orsini, der Colonna sowie Ludwig XII. ab. Jedoch habe Cesare Borgia in der Folge klugerweise den Versuch unternommen, sich aus dieser Abhängigkeit zu befreien und dieses Vorhaben dank seiner außerordentlichen Tüchtigkeit beinahe verwirklicht. Nur der plötzliche Tod Alexander VI. sowie seine eigene lebensgefährliche Krankheit, hätten ihn im Endeffekt daran gehindert seine Herrschaft auf lange Sicht zu sichern. So schließt Machiavelli, dass es zwar möglich sei, fürstliche Macht, die anfangs mit Glück und fremden Waffen erlangt worden sei, in der Folge durch besondere Tüchtigkeit zu konsolidieren; jedoch weist er auch darauf hin, dass es hierzu unerlässlich sei, von schweren Schicksalsschlägen verschont zu bleiben. Weiterhin sieht Machiavelli Verbrechen und Grausamkeiten als mögliches Mittel um an die Macht zu gelangen und nennt Agathokles von Syrakus sowie Oliverotto da Fermo als Beispiele von Fürsten, die ihre Herrschaft auf diesem Wege begründeten. Jedoch merkt der Autor auch an, dass das weitere Bestehen solcher Herrschaft ganz von der Art und Weise abhängt, in der die Grausamkeit angewandt wird. So unterscheidet er zwischen gutem und schlechtem Gebrauch der Grausamkeit. Der gute Gebrauch besteht dabei darin, Grausamkeiten ausschließlich dann zu begehen wenn sie dem eigenen Machterhalt oder dem Nutzen der Untertanen dienen; auch müsse in diesem Fall, die Grausamkeit auf einen Schlag ausgeführt werden, um das Leid nicht unnötig zu verlängern. So erkennt Machiavelli mit diesem Kapitel an, dass es durchaus realistisch ist, als Fürst seine Herrschaft auf Verbrechen und Gewalt zu begründen. Er schränkt jedoch gleichzeitig ein, dass in solchem Falle der Fürst bestenfalls Macht, niemals aber Ruhm erhoffen dürfe. Schließlich sieht Machiavelli eine letzte Möglichkeit an die Macht zu kommen darin, „durch die Gunst seiner Mitbürger der Beherrscher seines Vaterlandes“ zu werden. Bei diesen Mitbürgern kann es sich entweder um wenige „große Herren“ handeln, oder aber um die breite Masse des Volkes. Des Weiteren urteilt Machiavelli, dass es für den Alleinherrscher dabei einfacher sei sich zu behaupten, wenn er seine Macht dem Volk verdanke als wenn er von den großen Männern einer Stadt abhänge, da diese niemals aufhören würden, sich als ihm ebenbürtig zu betrachten. Damit erkennt Machiavelli also an, dass auch ein Fürst, der von der Unterstützung seiner Mitbürger abhängt, bestehen kann, sofern es ihm gelingt beliebt zu bleiben und seine Unterstützer in stetiger Abhängigkeit zum Staat zu halten. Die Stärke einer Herrschaft bemisst sich Machiavelli zufolge in der Fähigkeit des Fürsten, „sich im Notfall aus eigener Kraft zu behaupten“ zu können. Dazu bedarf es nach Ansicht des Autors vor allen Dingen einer schlagkräftigen Armee und starker Verteidigungsanlagen. Als vorbildlich in dieser Hinsicht sieht er die deutschen Städte seiner Zeit und legt seinem Leser ans Herz, deren Beispiel zu folgen, wenn ihm daran gelegen ist, seine Herrschaft auf ein möglichst stabiles Fundament zu stellen. Im Falle der geistlichen Herrschaften sieht Machiavelli die Hauptschwierigkeit des Fürsten darin, an die Macht zu gelangen, da hierzu zwangsläufig erhebliches Glück oder persönliches Verdienst vonnöten sei. Sei der Thron jedoch einmal erklommen so gestalte sich die weitere Herrschaft vergleichsweise erholsam, da die altehrwürdigen religiösen Institutionen derart stark seien, „dass sie den Herrscher an der Macht halten, wie immer dieser auch handeln und leben mag“. Vor diesem Hintergrund kommt Machiavelli zu dem Fazit, dass unter allen denkbaren Herrschaften einzig die geistliche für den Fürsten „sicher und glücklich“ ist. Eine durchdachte Heeresorganisation muss in Machiavellis Augen für den Fürsten allerhöchste Priorität haben, da sie eine conditio sine qua non für einen stabilen und gerechten Staat darstellt. Dazu allerdings muss nach seiner Ansicht unter allen Umständen der Fehler vermieden werden, Söldner anzuheuern; denn diese seien treulos und teuer im Unterhalt. Außerdem seien sie entweder inkompetent oder aber eine gefährliche Konkurrenz für den Fürsten. Und so warnt Machiavelli seinem Fürsten dringlichst davor eine Armee von Söldnern zusammenzustellen, da andernfalls sein Reich das gleiche Schicksal wie Italien zu erleiden drohe, das diesen fatalen Fehler begangen habe, in der Folge in viele Staaten zerfallen sei, und seitdem „Knechtschaft und Schande“ ertragen müsse. Für noch verheerender als Söldner hält Machiavelli indes sogenannte „Hilfstruppen“. Als solche bezeichnet er Truppen, die einer fremden Macht unterstehen, und von einem Fürsten nur deshalb angefordert werden, weil ohne sie ein militärischer Sieg nicht möglich scheint. Denn, so argumentiert er, „werden sie geschlagen, bist du verloren; siegen sie bist du ihr Gefangener.“ Als nur unwesentlich günstiger stuft der Autor gemischte Verbände ein, die teils aus Söldnern, teils aus eigenen Soldaten bestehen. Als Königsweg empfiehlt Machiavelli somit zum Schluss des Kapitels das Vorgehen von Herrschern wie Philipp von Makedonien, die ein aus Untertanen und Bürgern bestehendes Volksheer aufgestellt, und dadurch ihren Staat wahrlich gesichert hätten. Als oberste Pflicht des Fürsten nennt Machiavelli in diesem Kapitel das Beherrschen der Kriegskunst. Sei dies nämlich nicht der Fall, so drohe ein Fürst verachtet und letztlich vom Thron gestoßen zu werden. Das Studium der Kriegskunst könne dabei ebenso gut im Zuge tatsächlicher bewaffneter Konflikte, wie bei der Jagd oder in der Auseinandersetzung mit der Militärgeschichte geschehen. Wichtig sei lediglich, dass der Fürst in militärischen Angelegenheiten ausreichend bewandert sei, da andernfalls seine Herrschaft niemals von Dauer sein könne. In diesem Kapitel wendet sich Machiavelli gegen die Auffassung, der Fürst könne dem Anspruch gerecht werden, immer und überall den Gesetzen der Moral zu gehorchen. Dies sei nämlich nur in einer idealen Welt möglich. Die real existierende Welt hingegen sei voller schlechter Menschen und der Fürst somit nicht in der Lage in allen Situationen den moralischen Geboten folge zu leisten. So rät Machiavelli seinem Fürsten zwar, nach Möglichkeit den Ruf der Lasterhaftigkeit zu meiden, gesteht ihm jedoch zu, dass lasterhaftes Benehmen manchmal unumgänglich und bei vorsichtiger Vorgehensweise unbedenklich sei. Weiterhin merkt Machiavelli an, dass Verhaltensweisen die gemeinhin als tugendhaft gelten, für den Fürsten nicht von Vorteil sind. Zum Beleg dieser These führt er das Beispiel der Freigebigkeit an. Diese werde zwar allgemein als löblich betrachtet, im Falle des Fürsten aber geschehe sie entweder unbemerkt oder führe zu Steuererhebungen und somit zu Ungemach in der Bevölkerung. Folglich kommt der Autor zu dem Schluss, dass sich dem Fürsten ein sparsamer Regierungsstil gebiete und er den Ruf der Knauserigkeit, der daraus mithin resultiere, nicht zu fürchten brauche, da die Vorteile eines solchen Verhaltens die Einbußen im öffentlichen Ansehen bei weitem überstiegen. Machiavelli beginnt das Kapitel mit der Aussage, dass ein Fürst immer versuchen soll, als barmherzig und nicht als grausam zu gelten. Ist dies allerdings nicht möglich, so ist es vorzuziehen, als grausam zu gelten. Auf keinen Fall darf ein Fürst es allerdings zulassen, verachtet zu werden. Dies begründet Machiavelli damit, dass die Menschen im Allgemeinen undankbar, wankelmütig, falsch und feige seien. Im Frieden und Glück würden sie zu einem stehen und einem mit ihrem Leben die Treue schwören. Wende sich allerdings das Glück, so könne man sich auf die Unterstützung des Volkes nicht verlassen, da es einem den Rücken zudrehe und einen im Stich lasse. Gelte ein Fürst allerdings als grausam, so fürchte das Volk seine Rache und traue sich nicht, ihn zu hintergehen. Im ersten Falle sei der Fürst also vom Wohlwollen des Volkes abhängig, wohingegen im letzteren der Fürst sich auch bei dessen Wegfall immer noch durch die von ihm ausgehende Drohung auf das Volk verlassen könne. Zu beachten sei allerdings, dass der Fürst, wenn er sich gefürchtet mache, nicht zugleich verhasst werde. Dies könne er dadurch verhindern, dass er sich nie am Hab und Gut seiner Untertanen vergreife und dass er, falls Blutvergießen nötig sei, immer einen triftigen Grund vorzuweisen habe oder die Ursache offensichtlich sei. Dies begründet Machiavelli damit, dass es weitaus menschlicher sei, das Blut einiger weniger zu vergießen, als Unruhen und Anarchie zuzulassen, welche der ganzen Gemeinschaft schaden. Befehligt ein Fürst allerdings eine Streitmacht, so ist es seine Pflicht, als grausam zu gelten, weil er nur so in der Lage ist, Unruhen und Aufstände unter seinen Truppen zu unterbinden und seine Feinde zu schlagen. Hier verweist Machiavelli als Vorbild auf Hannibal, der für seine Grausamkeit berühmt war, und obwohl er tausende Soldaten aus verschiedensten Ländern in die Schlacht führte, niemals mit Unruhen oder gar einem Aufstand zu kämpfen hatte. Des Weiteren betont Machiavelli, dass in Bezug auf moralisches Verhalten, in erster Linie der Schein von Belang ist. So erklärt er den Wortbruch des Fürsten für fast unausweichlich, will dieser denn Erfolg haben. Und da Machiavelli im Erfolg das wichtigste Ziel des Fürsten sieht, stuft er die Lüge als legitimes Mittel ein, um diesen Zweck zu verwirklichen. Allerdings weist er darauf hin, dass dies im Verdeckten stattfinden müsse. Dann nämlich könne höchstens eine Minderheit die wahre Natur des Fürsten erkennen, während die breite Masse weiterhin an die Aufrichtigkeit seines Herrschers glaube. Und da der Machterhalt des Fürsten im Wesentlichen von dieser Mehrheit der Bevölkerung abhänge, kommt Machiavelli zu dem Ergebnis, dass der Fürst durchaus wortbrüchig werden dürfe, solange dies unbemerkt geschehe, weil er auf diese Weise seine Erfolge zu mehren vermag ohne seine Herrschaft dabei in Gefahr zu bringen. Auch warnt Machiavelli seinen Fürsten davor, Hass und Verachtung innerhalb der Bevölkerung zu schüren, da dies zum Verlust der Herrschaft führe, wie die Beispiele römischer Kaiser wie Commodus oder Caracalla zeigten. Stattdessen müsse ein Fürst darauf bedacht sein, von seinen Untertanen geachtet zu werden, da er auf diese Weise im Krieg die Menschen auf seiner Seite wüsste, und im Frieden das Risiko einer Verschwörung gegen seine Person minimiere. Um aber solche Achtung zu gewinnen, müsse es der Fürst vermeiden „launisch, leichtfertig, weibisch und entschlusslos“ zu wirken und stattdessen „Großmut, Kühnheit, Ernst und Kraft“ an den Tag legen. Nur auf diese Weise schließt der Autor, könne der Fürst eine ähnlich erfolgreiche Herrschaft wie etwa Mark Aurel begründen. In diesem Kapitel erörtert der Autor den Nutzen verschiedener Maßnahmen, die des Öfteren von Herrschern in der Absicht ergriffen werden, ihre Macht zu sichern. Dazu zählt etwa die Bewaffnung der Bevölkerung, die Machiavelli für sinnvoll hält, wenn der Fürst innerhalb eines Staates den alten Machthaber abgelöst hat, da er sich so die Unterstützung wichtiger Einflussträger im Reiche sichern könne. Erobert der Fürst hingegen fremde Gebiete, urteilt Machiavelli, so müsse er die dortige Bevölkerung entwaffnen und verweichlichen um seine Herrschaft zu sichern. Ähnlich gespalten steht der Autor dem Festungsbau gegenüber; dieser könne opportun erscheinen wenn ein Fürst innere Unruhen zu fürchten habe, nicht aber wenn er sich durch fremde Mächte bedroht sehe. Abschließend empfiehlt Machiavelli seinem Fürsten statt solcher Mittel, im Kampf gegen den drohenden Machtverlust nach der Achtung der Bevölkerung zu trachten, da dies die sicherste aller Festungen darstelle. Als am besten geeignet dem Fürsten zu Ansehen zu verhelfen, sieht Machiavelli bedeutende Unternehmungen wie beispielsweise die Eroberungsfeldzüge Ferdinand des Katholischen. Ebenso wichtig sei es für den Fürsten zu seinen Freunden zu stehen, d. h. seinen Verbündeten zur Hilfe zu eilen, wenn diese danach riefen, und nicht etwa aus Furcht und Scheu sein Heil in der Neutralität zu suchen. Aber, so gibt Machiavelli schließlich zu bedenken, der Fürst dürfe nicht allein sein Ansehen bei den Königen im Auge haben, sondern sich auch um das Volk bemühen. Hierzu empfiehlt der Autor als geeignetstes Mittel, die Belohnung fleißiger Arbeit, die Rücksichtnahme auf Zünfte und Stände, sowie die Ausrichtung von Festen und Schauspielen. Als Hilfe zur Auswahl seiner Mitarbeiter gibt Machiavelli dem Fürsten den Ratschlag, darauf zu achten, dass diese stets nur nach dem Vorteil ihres Vorgesetzten strebten und niemals eigenen Interessen verfolgten. Im Gegenzug müsse der Fürst für ihr Wohlbefinden Sorge tragen, um sie so an sich zu binden. Eine solch besonnene Auswahl seiner Mitarbeiter sei von größter Wichtigkeit, betont Machiavelli, da der Fürst ansonsten Gefahr laufe, ein „schlimmes Ende“ zu nehmen. Zu Beginn dieses Kapitels konstatiert Machiavelli, dass die Meinungsfreiheit den Fürsten vor ein Dilemma stelle: gewähre er davon zu viel, mangele es an Ehrerbietung ihm gegenüber. Lasse er aber zu wenig Meinungsfreiheit walten, so sei er bald nur noch von Schmeichlern umgeben. Als Ausweg empfiehlt der Autor einen Mittelweg. Meinungsfreiheit müsse existieren, aber nur ein erlesener Kreis von fürstlichen Beratern dürfe in ihren Genuss kommen. So schütze sich der Fürst vor den Risiken, die allzu große Freiheit ihm gegenüber mit sich brächten, und komme trotzdem in den Besitz aufrichtiger Ratschläge, ohne die er nicht zu regieren vermöge. Als Ursache für den Machtverlust italienischer Herrscher wie Friedrich I. von Neapel oder Ludovico il Moro identifiziert Machiavelli deren Unvermögen eine schlagkräftige Armee zu unterhalten und ihren fehlenden Rückhalt in der Bevölkerung. Darüber hinaus macht der Autor diesen Fürsten den Vorwurf, vor den anrückenden feindlichen Truppen die Flucht ergriffen und sich somit der Feigheit schuldig gemacht zu haben. Folglich lautet Machiavellis Fazit, dass die Herrscher Italiens selbst für den Verlust ihrer Macht verantwortlich zu machen sind. In diesem Kapitel erkennt Machiavelli zwar an, dass manche Dinge auf Erden alleine vom Zufall oder einer höheren Macht bestimmt würden. Er meint aber auch, dass in etwa der Hälfte aller Fälle der Fürst in der Lage sei, sein Schicksal selbst zu bestimmen. Dazu sei es allerdings nötig, klug zu planen und ausreichend Vorkehrungen für die Zukunft zu treffen, um sich gegen die verschiedensten Unwägbarkeiten und Schicksalsschläge des Lebens zu wappnen. Ebenso wichtig wie umsichtige Prävention, sei es aber, dass der Fürst in den entscheidenden Momenten energisch und zupackend handle. Denn, so beschreibt es der Autor zu Abschluss des Kapitels metaphorisch: „... Fortuna ist ein Weib; um es unterzukriegen muss man es schlagen und stoßen.“ Letztlich haben fast alle Ratschläge Machiavellis mit dem Schluss-Kapitel zu tun, in welchem er wie Otfried Höffe meint, Lorenzo di Piero de’ Medici dazu auffordert „sich Italiens zu bemächtigen und es von den Barbaren zu befreien.“ Um Lorenzo von seinem Projekt zu überzeugen, beschreibt ihm Machiavelli welch großen Ruhm ein Erfolg in diesem Unterfangen mit sich brächte. Darüber hinaus berge das italienische Volk enormes Potential in sich und bedürfe lediglich eines starken Führers um dieses voll ausschöpfen zu können. Und so ruft Machiavelli Lorenzo dazu auf, dem Beispiel vergangener Herrscher wie Theseus oder Moses zu folgen, indem er sein Volk aus der Knechtschaft befreie und es in eine glorreiche Zukunft führe.", "section_level": 2}, {"title": "Kernbegriffe.", "content": "Im \"Fürsten\" skizziert Machiavelli bereits einige Konzepte, die er in den \"Discorsi\" noch genauer erläutert, und ohne die sein Denken schwer zu begreifen ist. Diese Konzepte sind häufig sehr facettenreich, was eine einheitliche Übersetzung ins Deutsche schwierig macht, und erklärt, dass auch hierzulande in den Besprechungen des Werks häufig auf die italienischen Termini zurückgegriffen wird. Zu diesen Konzepten zählen unter anderen: Die Fortuna ist eine althergebrachte Figur, die Machiavelli im \"Fürsten\" aufgreift. Sie wurde bereits in der Antike als „Göttin der Kontingenz“ verehrt; später im Mittelalter wandelte sich das Verständnis der Fortuna, die fortan als „Schaffnerin der göttlichen Vorhersehung“ galt. Diese wechselhafte Geschichte des Begriffs erklärt die Schwierigkeiten der deutschen Übersetzer, die „fortuna“ abwechselnd mit „Glück“ oder „Schicksal“ wiedergeben. Zusätzlich dazu wohnt der Fortuna im \"Fürsten\" eine fundamentale Ambiguität inne, da sie den Herrscher sowohl an der Macht halten (XII.Kapitel), als ihn auch zu Fall bringen kann (VII.Kapitel). Allgemein sieht Machiavelli in der Fortuna aber vornehmlich eine Gefahr für den Fürsten, wie es das XXV. Kapitel zeigt. Dort macht er dem Fürsten aber auch Mut, wenn er versichert: Dazu empfiehlt Machiavelli dem Fürsten sich vorausschauend gegen die Unwägbarkeiten des Schicksals abzusichern und im Zweifel durch energisches und tatkräftiges Handeln den Widrigkeiten des Lebens zu trotzen. Das Konzept der \"virtù\" bezeichnet bei Machiavelli die Tugend des Herrschers im weitesten Sinne. Im \"Fürsten\" ist sie noch eine exklusive Charaktereigenschaft, die dem \"uomo virtuoso\" von Geburt an innewohnt, und ihm die Kraft verleiht die Macht im Staate zu ergreifen, sie zu verteidigen und der Fortuna zu trotzen. Dabei offenbart der Begriff allerdings einen bemerkenswerten Facettenreichtum. Er bezeichnet sowohl ein sehr rationelles Denken, wodurch der Fürst Probleme bereits frühzeitig identifizieren und somit leichter bewältigen kann (III.Kapitel). Ebenso versteht Machiavelli darunter eine außerordentliche Tüchtigkeit, durch die der Fürst seine wohldurchdachten Pläne in die Tat umzusetzen vermag (VII.Kapitel). Schließlich verleiht Machiavelli seiner \"virtù\" auch eine etwas martialische Seite, die an die römische Virtus erinnern lässt. So heißt es im XXV. Kapitel des \"Fürsten\":", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Da Machiavelli zur Zeit \"des Fürsten\" auch mehrere Komödien und Satiren geschrieben hat (z. B. \"Belfagor\", \"La Mandragola\") und das Werk in einem Brief an seinen Freund Guicciardini im Mai 1521 als \"Ghiribizzi\" (Phantastereien) bezeichnete, gibt es für die Interpretation des Werks viele Spielräume. Der historische Kontext und die persönliche Situation des Autors im Moment der Verfassung werden häufig herangezogen, um besonders kontrovers diskutierte Passagen des Werks zu deuten und zu erklären. Denn im Lauf seiner Geschichte hat \"Der Fürst\" sehr widersprüchliche Reaktionen hervorgerufen. So rief Machiavellis \"Principe\" unmittelbar nach seiner Veröffentlichung harsche Kritik hervor. Machiavellis geistige Widersacher sahen in dem Traktat eine Anleitung für nach persönlichem Erfolg und Macht strebende Politiker und empörten sich ob der geringen Beachtung, die Machiavelli den christlichen Moralvorstellungen der damaligen Zeit zollte. Darüber hinaus störten sich viele Zeitgenossen an Machiavellis empirischem Denkansatz, der im Widerspruch zur rationalistischen Methodik der Scholastik stand. Diese vernichtende Kritik führte dazu, dass \"Der Fürst\" im Jahre 1557 von der päpstlichen Indexkommission zensiert wurde. Auch spätere Aufklärer wie Spinoza, Rousseau und Diderot waren der Auffassung, dass Machiavelli mit dem \"Principe\" in erster Linie einer korrupten Machtpolitik die ideologische Legitimation entziehen wollte. Die Kritiker des \"Principe\" prägten somit den Begriff des Machiavellismus, welcher auch heute meist noch als abwertender Begriff verwendet und mit Tyrannei, Ausbeutung und Gewissenlosigkeit in Verbindung gebracht wird. Diese Lesart des \"Fürsten\" widerspricht jedoch den Intentionen, die Machiavellis in seinem Hauptwerk Discorsi formuliert, und mit denen er sich als leidenschaftlicher Republikaner zu erkennen gibt: „Nicht das Wohl der einzelnen, sondern das öffentliche Wohl macht Staaten groß!“ oder „Republiken sind Staaten, in denen das Volk Fürst ist!“ Und so analysiert der deutsche Politiker Carlo Schmid in seiner Machiavelli-Biographie: Somit lässt sich auch erklären, dass \"Der Fürst\" im Lauf der Zeit, nebst Anhängern aus dem politischen Betrieb wie z. B. Napoleon Bonaparte oder Cavour, auch Bewunderer unter den Geistesgrößen wie etwa Goethe, Hegel oder Nietzsche fand. Auch vormalige Gegner Machiavellis wie Friedrich II. von Preußen, der in seiner Jugend zusammen mit Voltaire eine flammende Streitschrift gegen den \"Principe\" verfasst hatte, stimmten mit der Zeit dessen Thesen zu. So schrieb Friedrich in seinem politischen Testament: Heute wird darauf hingewiesen, dass ein Fürst, der sich, wie Machiavelli es rät, nicht am Besitz und den Frauen seiner Untertanen vergreift, für die Verhältnisse der Renaissance ein berechenbarer Fürst gewesen sei, der relative Rechtssicherheit garantiert. Und auch der empirische Denkansatz Machiavellis wird heutzutage häufig als revolutionär hervorgehoben, da er dem modernen politischen Denken von Autoren wie Max Weber oder Carl Schmitt erst den Weg geebnet habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fürst (; ursprünglich \"De principatibus\"), um 1513 von Niccolò Machiavelli verfasst, gilt als eines der ersten – wenn nicht als \"das\" erste – Werk der modernen politischen Philosophie. Stilistisch in der Tradition mittelalterlicher Fürstenspiegel stehend, formuliert es die modernen, vom moralischen und religiösen Vorstellungen losgelösten Grundsätze der Staatsraison. Zusammen mit den gleichzeitig entstandenen \"Discorsi\" stellt es das Hauptwerk Macchiavellis dar. Von ihm leitet sich sowohl der Begriff des Machiavellismus als auch der des Antimachiavellismus her.", "tgt_summary": "《君主论》(意大利语:,或翻译为《君主论》)是意大利文艺复兴时期作家马基维利的政治论著,1513年献给洛伦佐二世·德·美第奇,但此书在马基雅弗利死后第五年的1532年才出版。这是在美第奇教皇克莱门特七世的允许下进行的。但事实上,自从君主论的手稿首次面世以来,关于他的著作的争议就不断的增加。", "id": 1080686} {"src_title": "Walkman", "tgt_title": "Walkman", "src_document": [{"title": "Geschichte und Design.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kassettenbasierter Walkman.", "content": "Am 1. Juli 1979 brachte Sony seinen ersten Walkman namens TPS-L2 auf den Markt. Bereits 1977 hatte der Deutsche Andreas Pavel ein ähnliches Gerät, die „körpergebundene Kleinanlage für hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen“, zum Patent angemeldet. 2004 erkannte Sony dies nach langem Rechtsstreit an. In den 1980er Jahren war der Walkman unter den Jugendlichen ein wichtiges Statussymbol und Sinnbild für eine neue Lebensform geworden. Von Geräten mit dem Markennamen Walkman wurden bis zum Jahr 2004 ca. 335 Millionen Stück verkauft. Bei einigen Geräten war damals noch eine sogenannte „Hot-Taste“ vorhanden, über die die Lautstärke abgesenkt und ein externes Mikrofon aktiviert wurde. Zum Teil verfügten die Geräte über zwei Kopfhörer-Ausgänge, um simultanes Hören der Musik mit zwei Personen zu ermöglichen. Der Lautstärkeregler hatte bei einigen Geräten eine getrennte Einstellmöglichkeit für den linken und rechten Audiokanal. Nach einer Produktionszeit von über 30 Jahren gab Sony im Oktober 2010 die Einstellung der Produktion in Japan bekannt. Die Produktion war bereits im April des gleichen Jahres eingestellt worden, insgesamt wurden nach Konzernangaben rund 200 Millionen Kassetten-Abspielgeräte verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "CD-Walkman (Discman).", "content": "Der erste Walkman, der CDs lesen konnte, wurde 1984 unter dem Namen D-50 (in manchen Ländern auch D-5) veröffentlicht. Der CD-Walkman wurde unter dem Markennamen „Discman“ verkauft, bis Sony sich dazu entschied, alle seine tragbaren Musikabspielgeräte unter dem Walkman-Logo zu verkaufen. 2009 produzierte Sony immer noch CD-Walkmans. Die neueren Modelle spielten nun auch MP3-CDs ab, zusätzlich auch das von Sony entwickelte ATRAC3 und ATRAC3Plus.", "section_level": 2}, {"title": "Walkman mit Digitalkassetten (DAT).", "content": "In den 1990er Jahren stellte Sony auch eine Reihe von DAT-Geräten her (Digital Audio Tape). Sie boten auch die Möglichkeit der digitalen Aufnahme auf Kassetten in CD-Qualität. Wegen der hohen Preise, und weil sich DAT allgemein nicht als Nachfolger der analogen Kassette etablieren konnte, erlangte auch der DAT-Walkman nur geringe Verbreitung.", "section_level": 2}, {"title": "MiniDisc-Walkman.", "content": "Die MiniDisc wurde in Japan bereits 1991 vorgestellt, 1992 kam das erste Modell auf den Markt. Anfangs wurden MiniDiscs mit kleineren CDs verglichen, die in der Lage waren, 74 Minuten Musik in CD-ähnlicher Qualität bei zwei Dritteln der Größe zu speichern. Der erste MiniDisc-Player von Sony, der MZ-1, war groß und relativ unhandlich, jedoch wurden die Nachfolgermodelle immer kleiner, so dass die letzten Modelle kaum noch größer waren als die Disc selbst. Im Verlauf der MiniDisc-Geschichte wurden einige wichtige Neuerungen eingeführt. Von der 80-Minuten-Disc bis zum Zusatz des MDLP-(MiniDisc LongPlay)Codecs, der es erlaubt, bis zur vierfachen Menge an Musik auf einer Disc zu speichern. Mit der NetMD erfolgte auch die Einführung der Software OpenMGJukeBox, später SonicStage. Nur mit dieser konnten die inzwischen USB-fähigen MiniDisc-Geräte mit Musik gefüllt werden. Im Jahr 2004 wurde die Hi-MD als Nachfolgerin der MiniDisc vorgestellt, die nun in der Lage war, 1 Gigabyte Daten zu speichern. Durch die strenge Kopplung an SonicStage verlor Sonys Audiospieler immer mehr an Popularität – vor allem in den USA und in Europa. Um dem entgegenzuwirken, lockerte Sony die Vernetzung der Audiospieler zur Software. Das aktuelle Modell (MZ-RH1) erschien 2006. Alle anderen Hersteller von MiniDisc-Playern haben bereits ihre Produktion eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Walkman-Handys.", "content": "Mit dem Markennamen Walkman brachte Sony beziehungsweise das Mobilfunk-Joint-Venture Sony Ericsson eine neue Handy-Produktlinie auf den Markt. Diese sind laut Herstellerangabe mit einem besonders guten Musikspieler ausgestattet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Walkman-Produkten sind sie jedoch nicht in der Lage, Sonys ATRAC abzuspielen, auch müssen sie nicht mittels SonicStage bespielt werden. Im Juni 2007 verkündete SonyEricsson, dass 26,5 Millionen Walkman-Handys weltweit verkauft worden seien. Damit hatte SonyEricsson den größten kommerziellen Erfolg mit Musikhandys. Als sich in der Folgezeit Smartphones durchsetzten, konnten sich die Sony-Handys allerdings nicht mehr am Markt behaupten.", "section_level": 2}, {"title": "MP3-Walkman.", "content": "Anfangs basierten Sonys MP3-Walkman auf Flash-Speichern und unterstützten ausschließlich Sonys ATRAC. Ihre Kapazität reichte bis zu 1 GB. Der erste MP3-Walkman war der NW-MS70D mit einer Kapazität von 256 MB. Zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung (2003) wurde er als der kleinste Player auf dem Markt angesehen. Nach dem Erfolg von Apples iPod verlor Sony kontinuierlich Marktanteile an die Konkurrenz. Die erste Reaktion, um dem iPod die Stirn zu bieten, war der NW-HD1, welcher kleiner war und damit beworben wurde, eine bessere Klangqualität zu haben. Doch da der Player nur ATRAC spielte und somit das weit verbreitete MP3-Format erst mittels SonicStage, welche zudem fehlerreich war, umgewandelt werden musste, wurde der HD1 und seine Nachfolger HD-3 und HD-5 keine ernsthafte Gefahr für die Verkäufe des iPod und anderer MP3-Player. Es folgten weitere Versuche, den Markt zurückzuerobern (etwa den Walkman Bean). Da all diese Versuche scheiterten, wurden die Modelle Mitte 2006 vom Markt genommen. Sony brachte nun die NW-A-Serie heraus. Diese Player waren anfangs mit 6 (NW-A1000) und 20 (NW-A3000), später auch mit 8 (NW-A1200) Gigabyte Speicher verfügbar. Wichtige, in der Werbung hervorgehobene technische Merkmale waren unter anderem die lange Akkulaufzeit, das EL-Display und die zahlreichen Musikfunktionen. So gab es Funktionen wie „Artist Link“, welche dazu diente, ähnliche Künstler zu finden. Bei Aktivierung von „My Favourite Shuffle“ wählte der Player automatisch die 100 meistgehörten Songs aus und spielte diese in einer zufälligen Wiedergabe ab. Die 'Time Machine Shuffle' suchte ein Zufallsjahr und spielte alle in diesem Jahr erschienenen Titel in einer zufälligen Reihenfolge ab. Das letzte Firmwareupdate (V.3.00) fügte weitere Funktionen dazu, sowie eine Uhr und einen Kalender. Des Weiteren spielte der Player nun neben ATRAC3, MP3 und WMA auch AAC-Dateien ab. Dennoch setzte Sony weiterhin auf SonicStage und den eigentlich als Nachfolger von SonicStage gedachten, inzwischen aufgegebenen Connect-Player. Da andere Betriebssysteme wie Mac OS X oder Linux nicht unterstützt wurden, SonicStage sehr fehlerhaft war und viele Benutzer prinzipiell derartige Software ablehnten, erntete Sony viel Kritik für seine Strategie, wie die Musik auf die Player übertragen wurde. Aber die Serien NW-S und NW-E erhielten generell exzellente Noten für Batterielaufzeit und Soundqualität. Vor allem die NW-S700-Serie wurde für die futuristische Funktion „Noise-Cancelling“ gelobt. Bei dieser Serie wurden Kopfhörer mit Mikrofonen mitgeliefert, welche in der Lage waren, die Außengeräusche zu unterdrücken. Auch verschiedene, von Sony so genannte „Clear-Audio-Technologien“ wurden immer positiv hervorgehoben. Der Punkt, der die Player immer wieder in Misskredit brachte, war SonicStage. Zwar wurde mit dem Nachfolger der NW-A1000 Serie (NW-A80x) ein Erfolg verbucht, doch dieser spielte auf dem MP3-Player-Markt kaum eine Rolle. Als Reaktion von Sony wurde Ende August 2008 den Mitgliedern des Connect Music Stores eine Mitteilung über die Einstellung der Plattform geschickt. Diese wurde damit begründet, dass Sony sein ATRAC-Format nicht mehr weiter entwickeln wolle. Neben dem Ende von ATRAC wurde auch das Ende von SonicStage beschlossen. Neue Walkman-Geräte sollen nur noch per Drag&Drop mit Musik bespielt werden können oder mit populären Mediaplayern wie zum Beispiel dem Windows Media Player kompatibel sein. Die NW-80x-Serie wurde unter dem Namen NWZ-A81x neu aufgelegt und gewann dadurch an Beachtung. So gewann der Player einen Editors-Choice-Award von CNET und erreichte bei einem Test von Computer Bild den zweiten Platz. Zusätzlich wurde die NWZ-S51x-Serie veröffentlicht, welche ebenfalls gute Noten bekam. Die Aufgabe von ATRAC und das Loslösen von SonicStage wurde von vielen als Schritt in die richtige Richtung angesehen. Ein dauerhafter Erfolg blieb jedoch aus.", "section_level": 2}, {"title": "Android-Walkman.", "content": "Seit Anfang 2012 hat Sony unter der Marke \"Walkman\" wieder zahlreiche neue Geräte vorgestellt. Diese besitzen meist einen berührungsempfindlichen Bildschirm und laufen mit dem Betriebssystem Android, so dass sie klassischen Smartphones sowohl im Bezug auf die Software als auch Hardware sehr ähnlich sind. Die Geräte ermöglichen jedoch keine Telefonie über 3G/4G-Netze und sind damit ähnlich ausgestattet wie der Apple iPod touch. Der jüngste Android-Walkman trägt die Bezeichnung F800 und wurde am 18. Juli 2012 vorgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Patentrechtliche Situation.", "content": "Die Compact Cassette wurde 1963 von dem Elektronikkonzern Philips auf den Markt gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Das Olympus-Patent.", "content": "Olympus hatte 1964, bereits ein Jahr nach Markteinführung der Musikcassette, ein Patent für ein kleines, an der Cassettenform orientiertes tragbares Aufnahmegerät angemeldet (Erfinder Matayo Toyozumi, US Patent D203049). Der Patentschutz lief 1979 aus, was mit der Produktionseinführung des Walkman durch Sony übereinstimmt. Es ist unbekannt, ob eine Serienfertigung erfolgte.", "section_level": 2}, {"title": "Der Stereobelt.", "content": "In seiner Autobiographie behauptete der Sony-Firmengründer Akio Morita (1921–1999), Erfinder des Walkman zu sein. Allerdings hatte bereits 1977 der Deutsche Andreas Pavel ein ähnliches Gerät in mehreren Ländern zum Patent angemeldet. Die Patentschrift beschreibt seinen „Stereobelt“ als „körpergebundene Kleinanlage für die hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen“. Sony bestritt lange Zeit die Ansprüche von Pavel, auch mehrere Gerichte verneinten dessen Anspruch auf Lizenzgebühren. Nach dem Tod von Akio Morita schloss Sony 2004 jedoch einen außergerichtlichen Vergleich mit Andreas Pavel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Walkman [] ist eine Marke der Firma Sony für ein tragbares Abspielgerät von Musik (u. a. in Form von Kassetten, CDs, MiniDiscs oder auch MP3- und Video-Dateien), das als kassettenbasiertes Gerät erstmals 1979 auf den Markt kam und in der Folge weltweit unter Jugendlichen Kultstatus erreichte. In den Umgangssprachen mancher Länder ist der Markenname inzwischen zum Gattungsnamen geworden (unabhängig vom Hersteller). In Australien und Österreich wurden Sony deshalb die Rechte an der Marke entzogen.", "tgt_summary": "Walkman,是日本索尼公司(Sony)在1979年所推出的一个随身听品牌,而中文的随身听名称即是由“Walkman”转变而来。", "id": 2362707} {"src_title": "Yohimbin", "tgt_title": "育亨宾", "src_document": [{"title": "Pharmakologie.", "content": "Yohimbin ist ein hochpotenter Antagonist an α-Adrenozeptoren, welche u. a. in der glatten Muskulatur von Blutgefäßen zu finden sind. Eine Blockade dieser glattmuskulären Rezeptoren führt zu einer Erweiterung der Gefäße. Yohimbin überquert zudem rasch die Blut-Hirn-Schranke und erhöht durch zentrale Mechanismen den Blutdruck und die Herzfrequenz. Außerdem erhöht es die motorische Aktivität und führt zu Tremor. Weiterhin beschrieben sind eine antiemetische, antidiuretische, lokal betäubende und monoaminooxidasehemmende Wirkung. Die aphrodisierende Wirkung des Yohimbins soll einerseits ebenfalls auf die Blockade von α-Adrenozeptoren auf Blutgefäßen in den männlichen Geschlechtsorganen und andererseits auf die Blockade von α-Adrenozeptoren im Zentralnervensystem zurückzuführen sein. Darüber hinaus interagiert Yohimbin mit zahlreichen Serotonin-(5-HT)-Rezeptoren.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Zu den häufigsten beobachteten Nebenwirkungen (1 bis 10 %) nach Einnahme von Yohimbin in therapeutischer Dosierung zählen Schlaflosigkeit, Angst, Unruhe, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und verstärkter Harndrang. Gelegentlich (0,1 bis 1 %) treten Nervosität, Schwindel, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Durchfall, Schwitzen, Frösteln, Herzklopfen, Steigerung des Blutdrucks und der Herzfrequenz auf. Über das gelegentliche Auftreten allergischer Reaktionen und Hautrötungen wurde ebenfalls berichtet. Deutlich seltenere Nebenwirkungen sind unter anderem Hypotonie, Bronchospasmus und Tremor. Nach Einnahme einer sehr hohen Dosis Yohimbin (200 mg) wurde unter anderem ein Lupus erythematodes mit chronischem Nierenversagen beschrieben. Yohimbin kann bei Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung Panikattacken und Flashbacks auslösen.", "section_level": 1}, {"title": "Therapeutischer Stellenwert.", "content": "Studien zeigen, dass Patienten mit psychogener und/oder organischer Impotenz teilweise von einer Medikation mit Yohimbin profitieren können. Die Anwendung erfolgte über einen Zeitraum von 2 bis 10 Wochen. Nachteilig ist die zwischen 7 und 87 % stark schwankende Bioverfügbarkeit des Yohimbins, die inter- und intraindividuell beobachtet wird. Mit dem Aufkommen der gut wirksamen PDE-5-Hemmer für die Behandlung der erektilen Dysfunktion ist die Bedeutung des schwach und unzuverlässig wirkenden Yohimbins zurückgetreten. Die früher praktizierte Behandlung des Bluthochdrucks mit Yohimbin ist seit langem obsolet.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmazeutische Informationen.", "content": "Yohimbin ist oral anwendbar. Arzneilich verwendet wird das Yohimbinhydrochlorid.", "section_level": 1}, {"title": "Tiermedizin.", "content": "In der Tiermedizin wird Yohimbin eingesetzt, um bei Hunden und Hirschen die Wirkung von Xylazin aufzuheben. In Deutschland ist Yohimbin in der tierärztlichen Praxis nicht zugelassen, hier wird Atipamezol eingesetzt. Yocon-Glenwood (D, A), Procomil (D)", "section_level": 1}], "src_summary": "Yohimbin ist eine vornehmlich in den Blättern und der Rinde des Yohimbe-Baumes (Pausinystalia yohimbe) natürlich vorkommende Substanz aus der Gruppe der Indolalkaloide. Darüber hinaus ist Yohimbin auch in den Wurzeln zahlreicher Schlangenwurze (Rauvolfia-Arten) anzutreffen. Zu den nach dieser Art benannten \"Rauvolfia-Alkaloiden\" gehören neben Yohimbin ferner auch beispielsweise Reserpin, Mitragynin, Serpentin und Ajmalin. Therapeutisch wird Yohimbin bei Erektionsstörungen eingesetzt.", "tgt_summary": "育亨宾(英语:Yohimbine)是一种温和的单胺氧化酶抑制剂,并具有壮阳与兴奋剂功效。它作为治疗性功能障碍的医用处方药销售。育亨宾也是携带α肾上腺素受体基因多态性的人类与动物模型的2型糖尿病治疗的探索药物。", "id": 1183204} {"src_title": "Lydien", "tgt_title": "呂底亞", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Hinsichtlich der Grenzen bestand schon in der Antike Unklarheit. Das ist z. T. auf die verschiedenen Bezugsobjekte zurückzuführen: Die Grenzen des lydischen Königreichs bzw. Kerngebiets, des lydischen Kulturraumes, des lydischen Großreichs, der persischen Satrapie und der späteren Provinz der Diokletianischen Reform können sich ganz erheblich voneinander unterscheiden. Andererseits ist man auf eine sehr dünne Belegdecke angewiesen (etwa bei den Grenzen des Kulturraumes) und ganz generell auf unklare Beschreibungen. Plinius der Ältere gibt eine knappe und gleichermaßen vage Beschreibung des Landes: Zentrum des Kernlandes waren der Berg Tmolos, an dem die Hauptstadt Sardes lag, der Gygische See (heute: \"Marmara Gölü\") und die umgebende", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Periodisierung.", "content": "In der Vergangenheit wurden sehr unterschiedliche, in sich uneinheitliche Periodisierungsschemata verwendet, in denen sich archäologische und historische Kategorien abwechselten. Roosevelt", "section_level": 2}, {"title": "Prälydische Zeit (vor dem 12. Jh. v. Chr.).", "content": "Für das Hermos-Tal lässt sich bereits für die Altsteinzeit eine Bevölkerung nachweisen, deren Techniken auf Verbindungen zur Levante und Europa verweisen. Für die Kupferzeit lässt sich eine hohe kulturelle Kontinuität feststellen, allerdings mit einer Ausrichtung nach Zentralanatolien. Die kulturelle Kontinuität besteht auch in der Bronzezeit, doch die Bevölkerung nahm erheblich zu, die materielle Kultur wurde niveauvoller und der Warenaustausch in West- und Zentralanatolien nahm", "section_level": 2}, {"title": "Frühlydische Periode (etwa 12. Jh. bis 7. Jh. v. Chr.).", "content": "Wann sich die Lyder als eigene Entität konsolidierten, bleibt Gegenstand der Forschungsdiskussion, denn die Quellen zeichnen nur ein", "section_level": 2}, {"title": "Mittellydische Periode (etwa 7. Jh. bis 547 oder 545 v. Chr.).", "content": "Erst mit Gyges (etwa 680 bis 644 v. Chr.) werden die Lyder in historischen Quellen fassbar. Seine Historizität wird sicher vom Rassamzylinder belegt, auch die seiner Usurpation ist kaum zu bezweifeln. Ob es sich dabei um eine Palastrevolte oder um einen „regelrechten Bürgerkrieg“ handelte, ist für die aktuelle Mehrheitsmeinung der Forschung nicht zu entscheiden, da es recht widersprüchliche Berichte gibt, die z. T. kaum glaubwürdig sind (bei Platon nutzt Gyges einen unsichtbar machenden Ring). Gelegentlich wird ein Aufstand gegen eine maionische Fremdherrschaft angenommen. Gyges ist vielfach mit dem", "section_level": 2}, {"title": "Spätlydische Periode (etwa 547 bis 217 v. Chr.).", "content": "Nach der Eroberung durch Kyros den Großen wurde Lydien zur persischen Satrapie Sparda (persisch für Sardes). Die Lyder scheinen sich mit der Perserherrschaft schnell abgefunden zu haben: Unter dem noch von Kyros selbst als Schatzmeister eingesetzten Paktyes kam es zu einem erfolglosen Aufstand, dann blieb es ruhig. Nichtsdestoweniger war es Schauplatz wichtiger Ereignisse, was sich vor allem aus dem Status der „Frontstadt“ ergab: Es wurde von den Persern als westlichste Provinz und damit als Grenze nach Griechenland hin gesehen. So wurde Sardes Ziel griechischer Heereszüge – während des Ionischen Aufstands (500 bis 494 v. Chr.) und des Zuges des spartanischen Königs Agesilaos (396 bis 394 v. Chr.) – und diente als Aufmarschgebiet für persische Heereszüge – im Vorfeld des Griechenlandfeldzuges von Xerxes (480 v. Chr.) und des Aufstandes von Kyros dem Jüngeren (401 v. Chr.). Aber auch der von den Persern vermittelte Königsfrieden zwischen Sparta und ihren griechischen Feinden wurde 387/6 v. Chr. in Sardes unterzeichnet. Wie tiefgreifend die Änderungen in der Verwaltung Lydiens", "section_level": 2}, {"title": "Postlydische Zeit (fortgeschrittenes 3. Jh. v. Chr. und später).", "content": "In der Spätphase des Hellenismus zeigte das Römische Reich einige Aktivität im vormals lydischen Raum: Nach dem Sieg über Antiochos III. wurden in Sardes Verhandlungen mit den Seleukiden geführt, wie auch später mit den Galatern. Mit dem Sieg über die Seleukiden blieb es in Kleinasien lange Zeit ruhig. Als mit dem Tod des Attalos III. die Attalidendynastie endete, vermachte der Herrscher sein Reich – und damit das ehedem lydische Gebiet – den Römern. Diese entließen Sardes und andere lydische Städte in die Unabhängigkeit, wobei sie fest ins römische Amicitia-System eingebunden wurden. Trotz des Umstandes, dass die lydischen Städte relativ unberührt von der Vesper", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftsstruktur.", "content": "Generell wird eine dem mittelalterlichen Feudalismus ähnelnde Struktur angenommen. Mindestens in der mittellydischen Periode, vermutlich schon früher, lassen sich fünf Gruppen ausmachen: das Haus des Königs, die Elite (Adel und Priester), die Mittelschicht (Krämer, Händler, Handwerker), Arbeiter (freie oder an Güter der Elite gebundene halbfreie) und Sklaven. Weitere Untergliederungen sind sehr", "section_level": 2}, {"title": "Militär.", "content": "Die griechische Überlieferung zeichnet die Lyder als verweichlichte Barbaren, doch dieses Bild entstand erst, nachdem Lydien persische Satrapie geworden war. In der früh- bis mittellydischen Zeit und wohl auch später stellte der Adel eine schon im 6. Jh. v. Chr. militärisch unnütze Streitwagentruppe und eine gefürchtete Reiterei. In mittellydischer Zeit wurde die lydische Infanterie mit griechischen und karischen Söldnern aufgestockt. Die Bewaffnung der", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ressourcen.", "content": "Der Name Lydien wurde schon in der Antike mit Reichtum verknüpft. Zumeist wird in herausgehobener Position erwähnt, dass der Paktolos Gold aus dem Tmolos herausspült, welches zum Reichtum der Lyder geführt hätte. Die Ansicht wurde noch ins 20. Jh. hineingetragen, in den letzten Jahren allerdings zunehmend relativiert. Tatsächlich war Lydien in wirtschaftlicher Hinsicht gut positioniert. Da waren zunächst die Böden, mit denen sich zusammen mit dem milden Klima", "section_level": 2}, {"title": "Ackerbau und Viehzucht.", "content": "Hinsichtlich der Landwirtschaft unterschied sich Lydien nicht wesentlich von den meisten griechischen Städten. Neben Getreide, Hülsenfrüchten, Kürbissen und Oliven wurde ein sehr beliebter Wein angebaut; rötliche Feigen wurden in der Antike „lydische", "section_level": 2}, {"title": "Keramik, Textilien und Luxusartikel.", "content": "Keramik wurde im erheblichen Maß in Lydien produziert, sie war teilweise sogar von hoher Qualität. Außerhalb Lydiens kam ihr allerdings wenig Bedeutung zu, sieht man von dem „Lydion“, einem Gefäß für Duftsalben, ab. Griechische Keramik wurde dagegen schon seit dem 9. Jh. importiert. Infolgedessen brachte die lydische Keramikproduktion vielfach fremde Einflüsse zum Ausdruck. In der postlydischen Zeit verschwanden lydische Eigenarten sehr schnell und die Produkte unterschieden sich nicht mehr von den griechischen. Im Gegensatz zur Keramikproduktion", "section_level": 2}, {"title": "Handel.", "content": "Zum wirtschaftlichen Wohlstand hat der erhebliche Warenverkehr ebenfalls beigetragen. So schreibt Herodot den Lydern die Erfindung des Kleinhandels zu – anscheinend wurden viele Waren zentral in Sardes produziert und dann von den „Kapeloi“, einer Art Hausierer, auf dem Land verteilt. Möglicherweise waren sie auch die ersten, die als Ladenbesitzer Töpferwaren usw. verkauften. Herodot hält die Lyder ebenfalls für die ersten Gastwirte – vielleicht sind hiermit Karawansereibetreiber gemeint. Anscheinend wurde nur die Förderung und Produktion von Metallen kontrolliert, zunächst vom lydischen Königshaus, später von durch", "section_level": 2}, {"title": "Münzen.", "content": "Im 7. Jahrhundert v. Chr. wurden die ersten Münzen als Zahlungsmittel herausgegeben, die die ältesten Münzfunde im Mittelmeerraum darstellen. Die Münzerfindung ließ den Handel des Landes erblühen. Die Lyder prägten zunächst Elektrum und später Goldmünzen mit Löwenköpfen bzw. Löwen- und Stierköpfen. Schon in der Antike wurde ihnen die Erfindung der Münzprägung zugeschrieben. Tatsächlich spricht einiges dafür: Zumindest die ältesten Goldmünzen sind eindeutig lydisch – in der griechischen Welt heißen sie nach dem letzten lydischen König Kroisos \"Kroiseids\" und wurden selbst nach seiner Hinrichtung weitergeprägt. Alle älteren Münzen wurden aus Elektrum geprägt – eine Verbindung zu Lydiens Elektrum-Staub führenden Paktolos liegt nahe. Weiterhin finden sich auf einigen der ältesten Münzen lydische Buchstaben. Schließlich spricht auch das hohe", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Die lydische Religion ist polytheistisch, wobei besonders ab der spätlydischen Epoche nicht immer klar ist, wie weit von lydischer Religion gesprochen werden kann, denn einerseits kam es zu erheblichen Synkretismus mit griechischen Göttern, weiter wurden viele griechische Götter übernommen und andererseits gehen seit der späteren Zeit viele Zeugnisse auf die sich rasant durchsetzende hellenistische Kultur zurück. Die zentrale Göttin war Kybele bzw. Kuvava, die eng mit der phrygischen Kybele bzw. Matar verknüpft ist. Sie wird zumeist als Frauenfigur mit Löwenbegleitern dargestellt. Artemis erhielt ebenfalls große Verehrung, z. B. von Kroisos. Die sardische Artemis", "section_level": 2}, {"title": "Apollon und qldans.", "content": "Die Opfer der lydischen Könige an Delphi belegen eindeutig, dass Apollon verehrt wurde – ob es allerdings Kultstätten in Lydien selbst gab, ist wiederum unklar, aber wahrscheinlich. Danielsson las den Götternamen", "section_level": 2}, {"title": "Hermes, Kandaules und das „puppy dinner“.", "content": "Hermes wird über ein Gedicht des Hipponax mit Kandaules in Verbindung gebracht. Kandaules war anscheinend ein lydischer Gott oder Halbgott, der mit Diebstahl bzw. Raub verknüpft war. Der Beiname „Hundewürger“ verweist außerdem auf das „puppy dinner“, die Opferung von Hundewelpen im Rahmen einer", "section_level": 2}, {"title": "Verwurzelung des Glaubens.", "content": "Josef Keil teilte die in Lydien praktizierten Kulte in verschiedene Schichten ein, die einander beeinflussten, indem sie z. T. miteinander verschmolzen, z. T. einander verdrängten, z. T. aber auch nebeneinander bestanden. Schon er hielt fest, dass Anatolien zwar wie eine geschlossene Einheit aussehe, es aber einige Korridore zwischen Europa und Levante gebe, die erheblich den Einfluss ihrer großen Nachbarn ausgesetzt waren, und abgelegene, schwer zugängliche Regionen, in denen sich epichore Eigenheiten viel länger hielten. Keil kommt zum Schluss, dass von 354 Inschriften heidnischer Verehrung, von denen die überwiegende Mehrheit immerhin aus römischer Zeit stammt, ganze 112 altanatolischen Gottheiten gewidmet sind – ein handfester Beleg für die enorme Verwurzelung dieser Gottheiten in der Lebenswirklichkeit der Menschen der lydischen Region. Diese grundlegende Studie wurde verschiedentlich erweitert. Wenig überraschend findet sich in den lydischen Inschriften, die überwiegend aus dem 5. und 4. Jh. v. Chr. stammen, eine erhebliche Mehrheit von anatolischen Götternamen. Außerdem betraf die Hellenisierung mehr die Städte und weniger das Land: Dort finden", "section_level": 2}, {"title": "Kultstätten.", "content": "Es wurden materielle Überreste zweier Tempel in Sardes gefunden, dem Artemis-Tempel und dem Kybele-Tempel; beide lagen außerhalb der Stadtmauer am Paktolos. Der Artemis-Tempel besitzt ein Stufen-Fundament, wie es von persischen Gräbern bekannt ist, die Wände etc. sind dagegen klar von ostgriechischen Strukturen beeinflusst. Hier liegt vielleicht ein Fall von Synkretismus vor. In Sardes ist ebenfalls ein der Kybele geweihter Altar nachgewiesen. Dieser war in der mittellydischen Epoche Teil der Gold-Raffinerie, die vermutlich während der Achaimenidenherrschaft stillgelegt wurde. Hieran anschließend wurde der Tempel überarbeitet und in einen persischen Feuertempel umgewandelt. Außerdem", "section_level": 2}, {"title": "Kunst.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bildende Kunst.", "content": "Die überwiegende Mehrheit von Zeugnissen der lydischen Kunst entstammen der Bildenden Kunst, wozu neben Werken der Malerei, Bildhauerei und Architektur auch Schmuck zu rechnen ist. Die Malerei findet Ausdruck in Wandgemälden und Keramiken; es wurden auch Reliefs und Statuen bemalt. Bei den Wandgemälden ist die Quellenlage sehr dünn. Die Überreste finden sich in lydischen Tumulus-Gräbern und stellen daher wohl Szenen aus dem Leben des Toten oder Vorstellungen vom Totenreich dar: Häufige Themen sind Jagd- und Bankett-Szenen. Vom Stil lässt sich wenig erkennen, er ist vermutlich dem in der Ägäis üblichen Stil sehr ähnlich gewesen. Bei den Keramikgefäßen finden", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "In der lydischen Musik wurden nach den griechischen Quellen vor allem helle, hohe und schrille Töne verwendet. Als Instrumente werden ihnen", "section_level": 2}, {"title": "Theater, Dichtung.", "content": "Hinweise auf diese", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Die einflussreichsten, am häufigsten reflektierten Nachrichten über die Lebensart der Lyder entstammen den griechischen Quellen. Sie entstanden einerseits in einer Zeit, in der in Griechenland selbst der Adel sich in einer Krise befand, die ganz erheblich mit dem Umgang mit Luxus in Verbindung gebracht wurde (vgl. Athener Luxusgesetze). Von diesem Standpunkt aus wurde besonders der zweifellos im erheblichen Ausmaß vorhandene Luxus der Lyder reflektiert: Z. T. wurde", "section_level": 2}, {"title": "Luxus.", "content": "Es kann als gesichert gelten, dass in Sardes in der Zeit des Alyattes und Kroisos die Elite über einigen Reichtum verfügte und diesen repräsentativ zur Schau stellte. Dazu gehörten Schmuck, Parfüme, aufwendig gefärbte Kleidung, die aber auch so drapiert wurde, dass es einiger Übung bedurfte, um damit elegant gehen zu können, und aufwendig gestaltete Frisuren. Tatsächlich", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung.", "content": "Die Mahlzeiten unterschieden sich in der Grundstruktur wohl nicht wesentlich von denen der Griechen; nach dem archäologischen Befund waren eintopfartige Gerichte möglicherweise beliebter. Einige Berühmtheit erlangte der Eintopf „kandaulos“, der wegen der Namensähnlichkeit mit dem Götternamen Kandaules und dem puppy dinner in Verbindung gebracht wird, auch wenn", "section_level": 2}, {"title": "Prostitution.", "content": "Wesentlicher Unterschied zwischen griechischen und lydischen Sitten sei die lydische Tradition, nach der unverheiratete Frauen sich durch Prostitution ihre Mitgift verdienen, berichtet Herodot. Für gewöhnlich wird von der", "section_level": 2}, {"title": "Weibliche Eunuchen.", "content": "Wenig behandelt wurde die auf Xanthos zurückgehende Nachricht, die Lyder hätten Frauen zu Eunuchen gemacht und entsprechend gebraucht. Üblicherweise wird es als", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Die lydische Sprache wird weitgehend aus Inschriften der Zeit von ca. 600 bis ins 4. Jh. v. Chr. rekonstruiert (wobei die älteste Inschrift aus der zweiten Hälfte des 7. Jh. v. Chr. aus Ägypten stammt – sie wurde wohl von einem der Söldner hinterlassen, die Gyges an Pharao Psammetich I. sandte); anscheinend wurde die Sprache bald nach dem Fall des Perserreiches nicht mehr geschrieben. Strabon berichtet, dass zu seiner Zeit", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Übersichtsdarstellungen Untersuchungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Lydien \"(lat. Lydia, auch \"Mäonien\")\" ist der Name einer Landschaft im Altertum. Sie befand sich an der Mittelmeerküste Kleinasiens in der heutigen Türkei gegenüber den der Küste vorgelagerten Inseln Lesbos, Chios und Samos. Das Gebiet erstreckte sich um das heutige İzmir bis etwa Alaşehir ins Landesinnere. In homerischer Zeit wurde das Gebiet von den Griechen \"Mäonien\" genannt. Es wurde vom Volk der Lyder (\"Mäonen\") bewohnt.", "tgt_summary": "吕底亚(Lydia),小亚细亚中西部一古国(公元前7世纪至公元前546年),濒临爱琴海,位于今天小亚细亚的西北部,其居民的语言为印欧语系安那托利亚语族,以其富庶及其宏伟的首都萨第斯(Sardis)著称,它大约在公元前660年开始铸币,可能是最早使用铸币的国家。", "id": 23230} {"src_title": "Wettrüsten", "tgt_title": "军备竞赛", "src_document": [{"title": "Rüstungswettläufe in der Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutsch-Britisches Flottenwettrüsten.", "content": "Die Flottengesetze des Admiral von Tirpitz im Deutschen Reich unter Kaiser Wilhelm II. führten zu einem Wettrüsten mit Großbritannien und gelten als eine der Ursachen des Ersten Weltkrieges. Die Britische Marine-Doktrin war der so genannte \"Two-Power-Standard\", der forderte, dass die Royal Navy immer mindestens so stark sein müsse wie die beiden nachfolgenden Flotten zusammen. Als Start des Wettrüstens wurde das 2. Flottengesetz gesehen (verabschiedet im Juni 1900), das eine deutliche Vergrößerung der deutschen Flotte vorsah. In die gleiche Zeit fällt der Bau des britischen Schiffes HMS Dreadnought im Jahr 1905, das als Typschiff für eine neue Generation von Großkampfschiffen, der Dreadnoughts, gesehen wird, das allen bisherigen Typen überlegen war und sie entwertete. Somit mussten beide Marinen neu beginnen und dies gab Deutschland die Chance, in der Rüstung mitzuhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Im „Kalten Krieg“.", "content": "Bald nach Ende des Zweiten Weltkriegs begann im Zeichen des „Kalten Kriegs“, der Systemkonfrontation zwischen West und Ost, ein Wettrüsten zwischen den USA und der 1949 gegründeten NATO auf der einen und der Sowjetunion und dem Ostblock auf der anderen Seite, das bis zur Selbstauflösung des Warschauer Pakts Anfang der 1990er Jahre anhielt. Anfang der 1950er Jahre – der Zeit des Koreakriegs – nahm der Rüstungswettlauf zwischen Ost und West an Umfang (Zahl der beteiligten Staaten) und Tempo zu. Beteiligt waren fast alle Industriestaaten der Welt. Technologische Innovationen ließen vorhandene Rüstungsgüter – zum Beispiel Flugzeuge – rasch veralten. All das führte zu einer Kostenexplosion und zur bislang größten Aufrüstungswelle der Geschichte. Bei den herkömmlichen Streitkräften waren zunächst kennzeichnend Neuerungen wie Vollmotorisierung und Verpanzerung der Truppen, die flächendeckende Einführung von Raketenwaffen und Strahlflugzeugen, bei der Marine die Einführung von atomgetriebenen Schiffen usw. Trotz der Anhäufung riesiger Bestände spektakulär neuartiger Waffenkategorien in den darauffolgenden Jahrzehnten – neben den Atomwaffen auch Chemische und Biologische Waffen – bildeten die konventionellen Armeen nach wie vor den weitaus größten Kostenfaktor der gesamten Rüstungsausgaben. Technologisch behauptete das westliche Bündnis und insbesondere die USA nahezu während des gesamten Rüstungswettlaufs im Kalten Krieg einen Vorsprung vor der Sowjetunion. Die wohl bemerkenswerteste Ausnahme hiervon war die erstmalige Entwicklung einer funktionsfähigen Interkontinentalrakete durch die Sowjetunion – der sogenannte Sputnik-Schock von 1957. So wurde 1960 von der Sowjetunion die R-7, eine Weiterentwicklung der Trägerrakete des Sputnik, als weltweit erste Interkontinentalrakete in Betrieb genommen. Im Bereich der Massenvernichtungswaffen wurde zunächst vor allem die Zahl und die Sprengkraft der Kernwaffen erhöht. Bereits die ersten beiden im August 1945 eingesetzten US-Atombomben mit einer Sprengkraft von 20 Kilotonnen TNT genügten, um einige hunderttausend Menschen zu töten. Ab Anfang der 1960er Jahre gab es Wasserstoffbomben mit etwa 20 Megatonnen Sprengkraft. Eine von ihnen hätte genügt, eine Großstadt einzuäschern. Während der Kubakrise 1962 standen die USA und die Sowjetunion unter der Führung von John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow am Rande eines Krieges. Erstmals begann sich ein wirkliches Problembewusstsein zu bilden, dass es zu einem Atomkrieg kommen könnte. Resultat dessen war insbesondere der 1963 geschlossene Atomteststoppvertrag. Bald konzentrierte sich das Wettrüsten auf die Vervollkommnung der Trägersysteme und deren Zielgenauigkeit. Von der bisher betriebenen, militärisch bald als unsinnig erkannten Steigerung der Sprengkraft, wie sie im Extrem in der sowjetischen sogenannten Zar-Bombe zum Ausdruck kam, ging man ab. Langstreckenbomber, die noch durch die Luftverteidigung abgefangen werden konnten, wurden durch Interkontinentalraketen ergänzt, für die es bis heute keine Abwehrmöglichkeit gibt. Dieses Wettrüsten beschwor die Möglichkeit herauf, dass beide Seiten theoretisch nicht nur den Gegner \"(Mutual assured destruction)\", sondern die ganze Welt mehrfach vernichten konnten (siehe „Overkill“). Angesichts der Tatsache, dass die noch kurz zuvor bestehende eindeutige nuklearstrategische Überlegenheit der USA/NATO seit Anfang der 1960er Jahre aufgrund einer massiven sowjetischen Aufrüstung dahinschwand und bald nicht mehr gegeben war, wurde vom Grundsatz abgegangen, dass jeder Angriff mit der vollständigen Zerstörung des Angreifers beantwortet werden sollte (sog. \"Massive Vergeltung\"). In der Folge entwickelte man im westlichen Bündnis das Prinzip der \"flexible response\", das 1967 als offizielle NATO-Doktrin beschlossen wurde. Man strebte an, auf einen Angriff flexibler zu reagieren als bisher (z. B. Rückgriff auf taktische Nuklearwaffen erst dann, wenn die konventionellen Kräfte nicht mehr ausreichen) um so einen umfassenden strategischen \"all-out\"-Schlagabtausch nach Möglichkeit zu vermeiden. Auch wenn die Realitätstauglichkeit dieser Vorstellungen vielfach angezweifelt wurde, maß man der konventionellen Rüstung und traditionellen Landkriegführung seit Anfang der 1960er Jahre in West und Ost allgemein wieder eine deutlich erhöhte Bedeutung bei. Im Vergleich zu den USA und der NATO nahm die Zivilverteidigung im Machtbereich der Sowjetunion einen wesentlich höheren Stellenwert ein. Es wurden mehr Schutzräume errichtet und insbesondere für die Führung von Partei und Militär riesige Bunkersysteme angelegt. Auch die Luftverteidigung war im Gegensatz zu den USA (die ihre Abwehrsysteme ab den 1960er Jahren deutlich abbauten) mit tausenden Flugabwehrraketenstellungen und Abfangjägern sowie den ABM sehr viel umfangreicher aufgestellt. Im Jahr 1972 bildeten die ABM- und SALT-Vertragswerke eine erste Grundlage, um zumindest den Ausbau der nuklearen Trägersysteme abzustoppen. Das weitere Anwachsen und die Perfektionierung der strategischen Arsenale konnten SALT und ABM-Vertrag (Mai 1972) allerdings nicht hindern, seit Anfang der 1970er Jahre führten beide Seiten nukleare Mehrfachsprengköpfe ein; insgesamt besaßen beide Seiten in den 1980er Jahren jeweils um die 10.000 strategische Sprengköpfe. Die „rohe Kraft“ wurde zunehmend durch immer ausgeklügeltere Technologien ersetzt. Außerdem umfasste das dazugehörige Spektrum Spionagesatelliten und Tarntechnologien. Weiterhin wurden neuartige taktische Nuklearwaffen erdacht und teilweise auch entwickelt, zum Beispiel die sogenannte \"Rucksackbombe\" (eine tragbare Atomwaffe mit relativ kleiner Sprengkraft). Ein bald nicht mehr weiterverfolgtes Projekt war die \"Neutronenbombe\", die durch freigesetzte Neutronenstrahlung vor allem lebende Ziele (Menschen) töten und die Infrastruktur des Zielgebietes möglichst unversehrt lassen sollte. Die Vernichtungskraft konventioneller Waffensysteme wurde derart erhöht, dass sie der kleiner Atomwaffen nahekam. Die übliche Rechtfertigung für das Wettrüsten beziehungsweise die Rüstungsspirale bestand in der Behauptung, dass die eigene Seite jeweils weiter aufrüsten müsse, da die andere Seite dies auch tue und eine Überlegenheit anstrebe. Ronald Reagan betrieb das Wettrüsten mit dem erklärten Ziel, den kommunistischen Block wirtschaftlich in die Knie zu zwingen. Aufsehen erregte besonders seine Ankündigung des SDI-Projektes im Jahre 1983, hinter der die Zielvorstellung einer strategischen Unverwundbarkeit der USA gegen eventuelle sowjetische Angriffe deutlich erkennbar war. In einer bereits durch Afghanistankrieg und NATO-Doppelbeschluss seit 1979 erneut verschärften Blockkonfrontation zeichnete sich damit allmählich die angestrebte Überforderung der östlichen Führungsmacht und ihrer Satellitenstaaten ab. Mit dem Ende des Kalten Krieges endete auch das Wettrüsten zwischen NATO und Warschauer Pakt beziehungsweise den USA und der UdSSR.", "section_level": 2}, {"title": "Wettrüsten heute.", "content": "Heute findet lediglich noch ein hochtechnologisches defensives Wettrüsten zwischen den USA und den von ihnen so benannten „Schurkenstaaten“ statt, ohne dass man den Begriff \"Wettrüsten\" noch benutzt. Dabei wird postuliert, dass auch ein unterentwickeltes Land mit wenigen interkontinental einsetzbaren Massenvernichtungswaffen ein hoch entwickeltes Land wirksam bedrohen kann. Zum einen wird nun versucht, diese Bedrohung im Ansatz zu unterbinden, indem man diesen Staaten Kontrollen bzgl. der Herstellung von ABC-Waffen auferlegt. Zudem versuchen die USA, Abwehrsysteme zu entwickeln, die interkontinental einsetzbare Waffen im Anflug zerstören können.", "section_level": 1}, {"title": "Griechenland und die Türkei.", "content": "Griechenland und die Türkei sind seit Jahrzehnten in einen kostspieligen Rüstungswettlauf verstrickt, in dem sich vor allem Griechenland immer neue Schulden aufbürdet. Die beiden Staaten standen zuletzt 1995 am Rande eines Krieges, was die Rüstungsanstrengungen der militärisch weit unterlegenen Griechen erneut anfachte. 1999 begann ein Dialog, mit dem Griechenland die Hoffnung verband, dieses Wettrüsten beenden zu können. Aus demselben Grund unterstützt Griechenland auch die EU-Kandidatur der Türkei. Eine in Europa integrierte Türkei werde (so das Kalkül) ein friedlicher Nachbar sein. Als sich diese Hoffnungen zerschlugen, begann Griechenland Verhandlungen mit Waffenlieferanten, um u. a. sechs Fregatten, 17 Hubschrauber (geschätzte Kosten einschließlich Bewaffnung: rund 3,7 Milliarden Euro) und fünf Aufklärungsflugzeuge für die Marine (250 Millionen Euro) zu kaufen. Zudem verhandelte Athen über die Lieferung von 415 Schützenpanzern mit Russland. Griechenland gab jährlich 3 bis 6,4 % seines Bruttosozialprodukts für Rüstung aus, die Türkei über 5 %, zum Vergleich Deutschland 1,5 %, die Schweiz 1 %, Österreich 0,9 %. Auch die griechische Finanzkrise führte bis Ende 2011 weder zu einer Verkleinerung der Armee (bislang etwa 130.000 Mann) noch zu Abrüstungsmaßnahmen bei militärischem Gerät und die „Wunschliste“ blieb bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "Pazifik.", "content": "China liegt mit mehreren Nachbarn im Streit über Territorialansprüche und Rohstoffvorkommen in Seegebieten. China hat seine Rüstungsausgaben massiv erhöht, speziell in den Jahren 2009 und 2010. Die Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 hat den Machtanspruch der Vereinigten Staaten erschüttert; China dagegen ist aus der Krise gestärkt hervorgegangen. Der damalige US-Verteidigungsminister Robert Gates wies Befürchtungen über einen direkten Kräftevergleich mit den Chinesen zurück. »Wir sollten uns nicht so sehr sorgen, dass sie die USA symmetrisch herausfordern könnten, Flugzeug für Flugzeug, Schiff für Schiff, sondern dass sie die Fähigkeit erlangen, unsere Bewegungsfreiheit und unsere strategischen Optionen einzuschränken.« Klar scheint, dass der Ausbau und die Modernisierung von Marine und Luftwaffe ein überragendes strategisches Ziel haben, nämlich \"access denial\": China will in der Lage sein, den USA den Zugang zu den Seegebieten vor seiner Küste zu verwehren. China hat einen flugfähigen Tarnkappenbomber J-20, die ballistische Anti-Schiffs-Rakete Dongfeng 21D und den am 25. September 2012 in Dienst gestellten Flugzeugträger \"Liaoning\". Während des Taiwan-Konflikts 1995/1996 schickten die USA zwei Flugzeugträger-Verbände in die Straße von Taiwan, um China von einem Angriff auf Taiwan abzuhalten; viele Beobachter nehmen an, dass China eines Tages Taiwan erobern will. Inoffiziell macht China im südchinesischen Meer nationale Kerninteressen geltend. Nach Chinas »Jahrhundert der Demütigungen«, das bis zu den Opiumkriegen Mitte des 19. Jahrhunderts und der erzwungenen Öffnung des Landes durch den europäischen Imperialismus zurückreicht und in der kollektiven Erinnerung Chinas bis heute bewusst ist,. Bei einem Treffen der Außenminister des Asean Regional Forum (ARF) im Juli 2010 in Hanoi bot Hillary Clinton im Territorialstreit amerikanische Vermittlung an. Beim chinesischen Außenminister führte dies zu einem Wutausbruch. Er warnte die Staaten Südostasiens vor der Zusammenarbeit mit auswärtigen Mächten bei der Lösung der Territorialkonflikte. Die Südostasiaten suchen die Nähe der Vereinigten Staaten. Länder wie Thailand, Singapur, Indonesien oder die Philippinen intensivieren heute wieder ihre traditionell engen Beziehungen zu Washington. Erstaunlicherweise lehnt sich nun auch Vietnam an Amerika an und macht gemeinsame Manöver mit dem ehemaligen Kriegsgegner. Die Kriegsschiffe der Amerikaner dürfen sogar wieder den Marinestützpunkt Cam Ranh Bay anlaufen. Auch der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea (siehe auch Nordkorea-Krise 2013) heizt das Wettrüsten im Pazifik an. Das SIPRI veröffentlichte 2013 statistische Daten für den Zeitraum 2008 bis 2012. 74 % von Chinas Waffenlieferungen gingen an Länder in Asien und Ozeanien. 55 % von Chinas Waffenexporten gingen an Pakistan. China unterstützt Pakistan im Wettrüsten mit dessen Nachbarn Indien. Zwischen den beiden Ländern gibt es Spannungen (siehe Kaschmir-Konflikt), seit sie im August 1947 aus Britisch-Indien hervorgingen (Teilung Indiens). Neben wirtschaftlichen verfolgen die Chinesen auch handfeste strategische Interessen in Pakistan.", "section_level": 2}], "src_summary": "Unter Wettrüsten oder \"Rüstungswettlauf\" versteht man die etappenweise erfolgende militärische Aufrüstung sich antagonistisch gegenüberstehender Staaten oder Bündnisse. Es handelt sich um einen Teilprozess der Rüstungsdynamik. Bekannte Rüstungswettläufe fanden zwischen dem Deutschen Reich und der Triple Entente (vgl. auch: Deutsch-Britisches Flottenwettrüsten) vor dem Ersten Weltkrieg und zwischen den beiden westlichen und östlichen Machtblöcken im Kalten Krieg statt.", "tgt_summary": "军备竞赛指和平时期敌对国家或潜在敌对国家互为假想敌、在军事准备方面展开质量和数量上的竞赛。最著名的案例为冷战时,美国与苏联为了维持恐怖平衡,不断制造比对方更多的核弹,以确保自己在遭受核弹攻击时也可以同时使对方受到重创。", "id": 2187950} {"src_title": "Pendeluhr", "tgt_title": "摆钟", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Prinzip der Pendeluhr beruht darauf, dass ein schwingendes oder rotierendes Pendel bei jedem Durchgang an einem bestimmten Punkt seines Wegs eine Aktion im Uhrwerk auslöst, wodurch die Zeitanzeige weitergeschaltet wird (am häufigsten geschieht dies durch Steigrad und Ankerhemmung). Außerdem erhält das Pendel vom Uhrwerk oder einem anderen Antrieb einen Impuls (Hebung), damit die Schwingung trotz des Energieverlustes durch Reibung aufrechterhalten bleibt. Das Gleichmaß der Pendelbewegung ist bestimmend für die Ganggenauigkeit der Uhr, weshalb der Konstruktion des Pendels und der Auslösung der Aktion im Uhrwerk große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Reibung der Pendelaufhängung wurde bald durch Achatlager reduziert, das Schlingern durch Pendelfedern gemindert, die gleichmäßige Kraftübertragung auf das Pendel über eine Pendelstange verbessert und der Luftwiderstand durch schnittige Pendellinsen gemindert. Sich ändernde äußere Einflüsse auf die Schwingungsdauer wie Temperatur, Luftdichte und -feuchtigkeit können durch Kompensationen ausgeglichen werden. Eine reibungsarme Auslösung des Uhrwerks und eine gleichmäßige Impulsübertragung vom Uhrwerk auf das Pendel sind weitere Voraussetzungen für gute Gangergebnisse. Die Justierung der Schwingungsdauer von Pendeluhren erfolgt durch Verändern der wirksamen Pendellänge.", "section_level": 1}, {"title": "Genauigkeit der Schwingung.", "content": "Die Schwingungen hängender, stabil gebauter Pendel, die sich um eine horizontale Achse drehen, besitzen eine höhere Gleichmäßigkeit als andere Pendelschwingungen. Solche ungenaueren Vorgänge sind beispielsweise das vertikal oszillierende Federpendel (siehe Harmonische Schwingung) oder ein einfaches Fadenpendel. Beide übertreffen nur schwer Genauigkeiten von 0,01 Prozent, wohingegen beispielsweise ein abgeschirmtes Kompensationspendel 0,0001 Prozent (10 oder ±0,1 Sekunden pro Tag) erreichen kann. Spezialkonstruktionen kommen in den Bereich einiger ms pro Tag. Bei klassischen Pendeluhren wird die Schwingung über die Hemmung in ein schrittweises Drehen des Hemmungsrades umgewandelt, welches seinerseits über ein Räderwerk zum Beispiel durch das Uhrgewicht angetrieben wird, um einen dosierten Impuls an das Pendel abgeben zu können. Das Pendel elektrischer Pendeluhren erhält seine Energie durch eine Spule, die im richtigen Moment über Pendelkontakte oder eine andere Steuerung mit elektrischem Strom versorgt wird. Die Spule bewegt das hierzu aus einem Dauermagnet gefertigte Pendel. Die Spule kann auch selbst zur Gewinnung des Steuersignales benutzt werden, indem ihre Gegeninduktionsspannung ausgenutzt wird. Die bei solchen Uhren geringere Dämpfung und die besser erreichbare konstante Amplitude des Pendels verbessert die Ganggenauigkeit wesentlich. Zu den genauesten Pendeluhren zählt die weitgehend von Störungen befreite Shortt-Uhr. In der Hauptuhr schwingt ein fast freies Pendel im Vakuum. Eine zweite, auf die Hauptuhr synchronisierte Uhr enthält alle anderen beweglichen Teile, welche die Hauptuhr beeinträchtigen würden. Der Fehler dieser Uhr liegt bei einigen Millisekunden pro Tag. Diese Ganggenauigkeit wurde erst um 1933 von temperaturstabilisierten Quarzuhren übertroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Spezielle Formen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Astronomische Pendeluhren.", "content": "Astronomische Pendeluhren sind Uhren mit besonders hoher Genauigkeit, die meist Sekundenpendel haben. Der Sekundenschlag erlaubt bei Messungen von Stern­durchgängen – etwa im Fernrohr eines Meridiankreises – die genaue Korrelation der Zeit mit dem durchs Gesichtsfeld ziehenden Stern (bis 15\"/s). Mit der so genannten Auge-Ohr-Methode können Zeitmessungen auf bis 0,1 Sekunden genau durchgeführt werden. Die Gangregulierung (Kalibrierung) von Pendeluhren erfolgt mittels Stellschrauben am unteren Ende des Pendels oder durch Gewichtsplättchen. Die Temperaturkompensation guter Pendeluhren erfolgt mittels \"Dreistabpendeln\" oder Quecksilberpendeln. Dabei werden der Masseschwerpunkt oder die Stablänge des Pendels beeinflusst, um die thermische Ausdehnung des Pendels und die dadurch hervorgerufene Temperaturabhängigkeit der Schwingfrequenz auszugleichen. Die Abhängigkeit der Schwingungsdauer vom Luftdruck kann mit Hilfe der Aneroiddosenkompensation verringert oder durch Kapselung des Pendels ausgeglichen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Reversionspendel für Gravimetrie.", "content": "Ein Pendel, das umgedreht werden kann und um beide Achsen (meist Achatschneiden) dieselbe Schwingungsdauer hat, heißt Reversionspendel. Diese Technik erlaubt die genaue Messung der Pendellänge und daher mittels obiger Pendelformel auch der Erdbeschleunigung formula_1. Auf ähnliche Art erforschte man schon im 18. Jahrhundert das Erdschwerefeld. Durch Kombination von Gravimetrie und geometrischer Gradmessung wurde die Form der Erde bestimmt und das Meter definiert. Heute verwendet man dafür hochpräzise Federwaagen, die sogenannten Gravimeter.", "section_level": 2}, {"title": "Private Pendeluhren.", "content": "Private Pendeluhren haben meistens Pendellängen von 15 bis 25 cm; Letzteres entspricht etwa 1 [s] Schwingungsdauer. Sie erreichen etwa eine Ganggenauigkeit von einigen Sekunden pro Tag. Kürzere, vor dem Zifferblatt schwingende Pendel haben sogenannte Zappler, bei zwei schwingenden Pendeln spricht man von Doppelzapplern. Sie sind Tisch- oder kurze Wanduhren, deren Gehäuse nur auf der Schauseite geschlossen ist. Ihre Genauigkeit liegt bei zehn Sekunden pro Tag.", "section_level": 1}, {"title": "Bodenstanduhren.", "content": "Bodenstanduhren, auch kurz Standuhren oder Hausuhren, haben Gewichtsantrieb und längere Pendel mit kleiner Amplitude und somit gute Voraussetzungen für höhere Ganggenauigkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Drehpendeluhr.", "content": "Drehpendeluhren nutzen statt eines hin- und herschwingenden Pendels ein Torsionspendel als Zeitbasis. Torsionspendel sind sehr dämpfungsarm, da sie sich langsam bewegen und daher die Luftreibung gering ist. Drehpendeluhren können daher mit einem Aufzug sehr lange laufen (z. B. ein Jahr). Drehpendeluhren können – ebenso wie gewöhnliche Pendeluhren – auch selbst ihr eigenes Pendel bilden (d. h. sich als Pendelmasse mitdrehen bzw. mitschwingen). Bei Drehpendeluhren führt dies jedoch zu Gangungenauigkeiten aufgrund der sich ausdehnenden Feder. Drehpendeluhren benötigen derart wenig Leistung, dass sie auch lediglich durch die Luftdruck- und Temperaturschwankungen ihrer Umgebung angetrieben werden können (Atmosphärische Uhr). Solche Uhren besitzen einen Aufzugsmechanismus, der mit einer Druckmessdose ähnlich wie in Manometern arbeitet.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende der Pendeluhren.", "content": "1933 konstruieren Scheibe und Adelsberger aus Berlin die erste Quarzuhr und läuten damit das Ende der Pendeluhren ein. Heutzutage nimmt es eine Quarzuhr ohne weiteres in der Ganggenauigkeit mit einer Präzisionspendeluhr auf. Die heutzutage als Massenware angebotenen Zieruhren mit Drehpendel (oft mit imitierten Messingkugeln) oder kleinen schnellen Pendeln sind an sich Quarzuhren – sie haben nur zur Zierde einen zusätzlichen elektrischen Antrieb für die Bewegung des Pendels.", "section_level": 2}, {"title": "Augenwender.", "content": "Ein \"Augenwender\" ist eine Uhr, bei der sich mit dem Pendel die Augen einer Figur bewegen.", "section_level": 2}, {"title": "Mysterieuse.", "content": "Dies ist eine Schwingpendeluhr, bei der Pendel und Uhrwerk eine Einheit bilden.", "section_level": 2}, {"title": "Miniaturzappler.", "content": "Der Miniaturzappler ist ein Vitrinenobjekt, welches im 19. Jahrhundert sehr beliebt war. Die geringe Größe machten das Ablesen der Uhrzeit jedoch beschwerlich. Die Ganggenauigkeit war sehr gering und durch die kleine Feder musste der Miniaturzappler täglich aufgezogen werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Pendeluhr, auch Pendule oder Pendüle genannt, ist eine Uhr, deren Taktgeber ein mechanisches Pendel (veraltet auch: \"Perpendikel\") ist. Die Schwingung des Pendels gibt den Zeittakt vor, ein ca. 1 m langes Pendel (genau 0,994 m) schwingt in 1 Sekunde von einer Seite zur anderen. Je kürzer das Pendel, umso öfter schwingt es pro Sekunde.", "tgt_summary": "摆钟是以一种称为钟摆的摆动重锤为计时装置的时钟。使用钟摆计时的优势乃是因其为一谐振子,钟摆基于其摆长以同一频率反复振动,且其振动单一而稳定。从1656年克里斯蒂安·惠更斯正式发明摆钟以来直到20世纪30年代,基于摆钟的普遍程度,摆钟一直保持着世界上最精确的计时装置的地位。", "id": 307926} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 1992", "tgt_title": "1992年夏季奥林匹克运动会", "src_document": [{"title": "Bewerbung.", "content": "Die Lokalpolitiker Barcelonas hatten schon Jahrzehnte zuvor die Idee, dass sich die Stadt um die Ausrichtung Olympischer Spiele bewerben sollte. Einen ersten Versuch machten sie mit einer Bewerbung für die Spiele von 1924. Dieses Ansinnen vereitelte jedoch Baron Pierre de Coubertin, indem er in einem Brief an alle Mitglieder des IOC um die Wahl von Paris als Austragungsort bat. Auch die Austragungsorte der Spiele von 1928 und 1932 wurden schon sehr frühzeitig mit Amsterdam und Los Angeles festgelegt. Somit war eine zweite Kandidatur erst wieder für die Spiele von 1936 möglich, bei der Barcelona gegen Berlin antrat. Die IOC-Session, auf der die Ausrichterstadt ermittelt werden sollte, fand dabei 1931 ungünstigerweise in Barcelona statt. Wegen der Wirren während der spanischen Revolution konnten nur 19 IOC-Mitglieder nach Barcelona reisen, sodass die fehlenden Mitglieder durch Briefwahl über den Austragungsort abstimmen mussten. Die Auszählung ergab für Berlin 43 Stimmen und nur 16 für Barcelona. Wenige Monate vor den Spielen 1936 wurde die Idee einer Gegenolympiade in Barcelona, der „Olimpiada Popular“, zu den von den Nationalsozialisten missbrauchten Spielen in Berlin geboren. Etwa 6000 Sportler reisten zwar", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Fünf Monate nach dem Zuschlag des IOC konstituierte sich das Organisationskomitee, COOB’92 genannt. Es setzte sich aus Vertretern des Stadtrates und der Stadtverwaltung von Barcelona, der Regierung von Katalonien sowie aus Mitgliedern des NOK für Spanien und von Sportverbänden zusammen. Zum Präsidenten des Organisationskomitees wurde der Bürgermeister der Stadt, Pasqual Maragall, ernannt, Ehrenpräsident war Kronprinz Felipe von Spanien. Eines der ersten Ziele des Organisationskomitees war der Aufbau einer passenden Infrastruktur, die in Barcelona noch nicht vorhanden war. Es fehlte an Ringstraßen, einem Fernmeldeturm, modernen Hotelanlagen, einem Segelhafen sowie dem Ausbau und der Modernisierung des Flughafens. Zudem sollte der Küstenbereich der Stadt attraktiver werden, da gerade hier viele unansehnliche kleine Schuppen, Lagerhallen und Betriebe vorhanden waren. Diese Bauten ließ die Stadt abreißen und die Firmen und Bewohner in ein freies Areal in der Nähe des Flughafens umsiedeln. An ihrer Stelle entstand der Parc del Mar mit dem olympischen Dorf und dem olympischen Segelhafen. Die Sportstätten konzentrierten sich auf dem Montjuïc, dem „Hausberg“ von Barcelona, im Vall d’Hebron und einem Areal an der Avinguda Diagonal. Von den 43 Sportanlagen mussten nur 15 neu erbaut werden, die anderen waren bereits vorhanden und bedurften", "section_level": 1}, {"title": "Das Erscheinungsbild der Spiele.", "content": "Bereits 1988 wählte eine Jury des Organisationskomitees in einem Gestaltungswettbewerb für das Logo der Spiele den Vorschlag des Grafikers Josep M. Trias aus. Es bestand aus einer stilisierten dynamischen menschlichen Figur, die über die olympischen Ringe springt. Dabei symbolisieren der blaue Kopf den Mittelmeerraum, die Arme das Gelb der Sonne und – weit geöffnet – die Gastfreundschaft, die roten Beine die Lebendigkeit der Spiele. Dieselbe Jury wählte auch das Maskottchen aus. Es war ein katalanischer Hirtenhund, den der Grafiker Javier Mariscal entworfen hatte. Der Name \"Cobi\" sollte eine Anlehnung an das Organisationskomitee COOB’92 sein. Mariscal entwickelte eine Serie von Cartoons, um Cobi einem breiteren Publikum näherzubringen und auf sympathische Weise für die Spiele zu werben. Für das Motto der Spiele wählte die Jury", "section_level": 1}, {"title": "Fackellauf.", "content": "Nachdem die olympische Flamme am 5. Juni 1992 in Olympia von der griechischen Schauspielerin Maria Pambuki entzündet wurde, kam es schon kurz darauf zu einem Zwischenfall. Der erste Fackelläufer wurde seiner Fackel beraubt, jedoch hatte er zum Glück für die Organisatoren, das Feuer bereits an den zweiten Läufer weitergereicht. Die Flamme erreichte am 7. Juni Athen und trat zwei Tage später an Bord der Fregatte Cataluña die Reise in Richtung Spanien an, wo sie am 13. Juni vor dem katalanischen Empúries eintraf und mit einem Ruderboot an Land gebracht wurde. Der Ort wurde deshalb gewählt, weil dort früher eine kleine griechische Kolonie bestand und auf diesem Wege die Verbundenheit von Spanien und Griechenland demonstriert werden sollte. Für den Fackellauf hatte das Organisationskomitee ursprünglich geplant, in alle bisherigen Olympiastädte zu reisen und dort das Feuer nochmals", "section_level": 1}, {"title": "Wettkampfstätten und olympisches Dorf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Olympiapark auf dem Montjuïc.", "content": "Der Montjuïc, ein im Süden der Stadt direkt an der Küste gelegener 173 Meter hoher Berg, ist die größte Parkanlage im Stadtgebiet von Barcelona (auf ihm befand sich bereits vor den Olympischen Spielen das Olympiastadion, das für die Weltausstellung von 1929 erbaut worden war). Für die Spiele 1992 wurde es vom Italiener Vittorio Gregotti in Zusammenarbeit mit mehreren katalanischen Architekten generalsaniert. Er ließ das Stadion völlig entkernen und das Spielfeld um elf Meter absenken, einzig die historische neoklassizistische Fassade blieb erhalten. Die Kapazität konnte dadurch auf 60.000 Sitzplätze erhöht werden. Während der Spiele fanden hier die Eröffnungs- und Schlussfeier sowie die Leichtathletikwettbewerbe statt. Das Olympiastadion steht am Ende einer Ringstraße, die als \"Anella Olímpica\" (‚Olympischer Ring‘) bezeichnet wird und die Sportstätten auf dem Montjuïc miteinander verbindet. Südwestlich des Stadions wurde das Palau Sant Jordi vom japanischen Architekten Arata Isozaki errichtet. In diesem großen Hallenstadion mit dem markanten Kuppeldach und einer Kapazität von 15.000 Zuschauerplätzen wurden während der Spiele die Turnwettkämpfe sowie die Finalspiele im Volleyball und Handball ausgetragen. Neben dem Palau Sant Jordi steht der im Auftrag der spanischen Telefongesellschaft Telefónica erbaute futuristische 136 Meter hohe Fernmeldeturm \"Torre Telefónica\", der vom spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen worden", "section_level": 2}, {"title": "Die Diagonal-Area.", "content": "Die Diagonal-Area im Südwesten von Barcelona ist ein Gebiet mit mehreren bereits vor der Vergabe der Spiele vorhandenen Sportstätten und gutem Anschluss an die Autobahn und wichtigen Straßen, wie die Avinguda Diagonal. Die bekannteste Sportstätte ist dabei das Camp Nou, das Stadion des FC Barcelona mit einer Kapazität von 98.787 Zuschauerplätzen. Es war eines der fünf Stadien, in denen die Fußballspiele ausgetragen wurden. Auch das Endspiel fand hier statt. Gleich neben dem Camp Nou und über", "section_level": 2}, {"title": "Das Vall d’Hebron.", "content": "Die Vergabe der Olympischen Spiele an Barcelona bot die Chance, eine isolierte und unstrukturierte Gegend im Norden der Stadt in eine Zone mit hohem Freizeitwert und wichtigen Sportstätten zu verwandeln. Vor den Spielen war hier nur das 1984 für die Bahn-Radweltmeisterschaften erbaute Velodrom vorhanden. Es ist nicht überdacht, die Holzbahn weist eine Länge von 250 Meter auf.", "section_level": 2}, {"title": "Der Parc de Mar mit dem olympischen Dorf.", "content": "Der direkt an der Küste gelegene Parc de Mar war der Teil von Barcelona, der den größten Wandel während der Vorbereitungen für die Olympischen Sommerspiele erfuhr. Durch ein großes Umstrukturierungsprogramm ließ die Stadt ca. 100 Hektar industriell und gewerblich genutztes Gebiet in Zonen mit Wohnbebauung und öffentlichen Gebäuden umwandeln. Die Bahnstrecken, die das Gebiet zur Küste hin und in Richtung Innenstadt abschnitten, wurden unter die Erde verlegt. Dadurch konnte auch ein Strand entstehen, der mit zu der positiven Entwicklung des Tourismus nach den Spielen in Barcelona beitrug. Am südlichsten Teil des Parc de Mar gelegen, fand der olympische Segelhafen mit direktem Zugang zum olympischen Dorf seinen Platz. Er war die Basis für die Segelwettbewerbe, die in den Gewässern vor Barcelona stattfanden. Die olympische Badmintonkonkurrenz wurde im Pavelló de la Mar", "section_level": 2}, {"title": "Wettkampfstätten außerhalb von Barcelona.", "content": "Die Spiele der XXV. Olympiade wurden neben dem Stadtgebiet von Barcelona auch in 15 ausgelagerten Wettkampforten ausgetragen, von denen mit Valencia und Saragossa für die Fußballspiele zwei außerhalb von Katalonien lagen. Weitere Fußballspiele fanden in Sabadell statt. Die Spiele im Basketball wurden im Palau d’Esports de Granollers im ca. 7,5 km nordöstlich entfernten Badalona ausgetragen. Die Kosten für die neu erbaute Halle für 12.500 Zuschauer teilten sich das COOB’92 und die Stadt Badalona. Ebenfalls in Badalona, im Pavelló Club Joventut, fanden die Boxwettkämpfe statt. Die Handballspiele wurden ins 24 km entfernte Palau d’Esports in Granollers ausgelagert. Die neue Halle für 5500 Zuschauer wurde gemeinsam von der Stadt Granollers, dem Bezirk Barcelona, der Regierung von Katalonien und dem COOB’92 finanziert. Die Schießwettbewerbe fanden im 35 km entfernten Mollet del Vallès auf dem Gelände der katalanischen Polizeiakademie statt. Die Stände für die Wurfscheibenschützen sind dabei durch eine Autobahn vom Rest der Anlage getrennt und nur durch einen Tunnel zu erreichen. In dem Neubau wurde zum ersten Mal", "section_level": 2}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "An den Spielen der XXV. Olympiade in Barcelona nahmen 169 Nationale Olympische Komitees teil, was einen Teilnehmerrekord bedeutete. Erstmals seit Mexiko 1968 wurden die Spiele von keinem Land boykottiert. Nach dem Zerfall der Sowjetunion war der Staatenbund „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“ gegründet worden. Seine Mitglieder einigten sich darauf, in Barcelona unter einer gemeinsamen Mannschaft mit dem Namen „Vereintes Team“ an den Start zu gehen. Während der Eröffnungs- und der Schlussfeier sowie bei den Siegerehrungen wurden jedoch die Flaggen der einzelnen Länder gezeigt und ihre Hymnen gespielt. Die baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland wurden 1991 vom IOC anerkannt und traten als eigenständige Länder bei den Spielen an, ebenso wie Kroatien und Slowenien, die Anfang 1992 die Zulassung erhalten hatten, im Gegensatz zu Jugoslawien, das wegen", "section_level": 1}, {"title": "Zeremonien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eröffnung.", "content": "Die Eröffnungsfeier der XXV. Olympischen Sommerspiele am 25. Juli 1992 begann vor 65.000 Zuschauern im Olympiastadion mit einem Willkommensgruß von Tänzern, die die traditionellen Blumenverkäufer auf der Rambla, der Promenade im Zentrum von Barcelona, darstellten. Zu den Klängen der katalanischen und anschließend der spanischen Hymne betrat das spanische Königspaar in Begleitung von IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch die Ehrentribüne im Stadion. Anschließend zeigten Tänzer, Musiker und 360 Trommler katalanische und spanische Folklore. Weitere Tänzer brachten dem Publikum mediterrane Mythologie und die Verbindung zwischen Griechenland und Barcelona näher. Neben einer großen griechischen Galeere formten andere Darsteller mit weiten blauen Umhängen die Wellen des Meeres. Traditionell führte die griechische Mannschaft den Einmarsch der teilnehmenden 172 Nationen an. Die Fahne der deutschen Mannschaft trug dabei Manfred Klein, Steuermann des Ruderachters und Olympiasieger von Seoul 1988, Fahnenträger der Mannschaft der Schweiz war der Turner Daniel Giubellini.", "section_level": 2}, {"title": "Schlussfeier.", "content": "Am Abend des 9. August 1992, kurz nachdem der letzte Marathonläufer das Olympiastadion erreicht hatte, begann mit der Schlussfeier der letzte Teil der Spiele von Barcelona. Gleich zu Beginn sorgten drei katalanische Komiker als Sportler verkleidet mit ihren Späßen auf der Laufbahn für Heiterkeit bei den Zuschauern. Nach der Vorführung spanischer Polizeireiter zeigten 100 Flamencotänzer ihr Können. Im Anschluss an den Einmarsch der Sportler, wie bei der Schlussfeier üblich ungeordnet und nicht nach Ländern getrennt, folgten die vom IOC vorgeschriebenen Zeremonien. Die Flaggen von Griechenland, von Spanien und den USA für den Gastgeber der nächsten Olympischen Sommerspiele 1996 in Atlanta wurden gehisst und die Hymnen gespielt. Der Ansprache des Präsidenten des", "section_level": 2}, {"title": "Medaillen und Siegerehrungen.", "content": "Für die Medaillen gab das COOB’92 das Design des Bildhauers Xavier Corberó bei der Fábrica Nacional de Moneda y Timbre, der Königlichen Spanischen Münze in Madrid, in Auftrag. Sie waren 3 Millimeter dick und hatten einen Durchmesser von 70 Millimetern. Auf der Vorderseite war asymmetrisch ein Medaillon mit einem Durchmesser von 56 Millimetern angebracht. Es zeigte die von Giuseppe Cassioli für die Sommerspiele von Amsterdam 1928 entworfene Siegesgöttin, die seither auf allen Medaillen Olympischer Spiele erschien, den Schriftzug „XXV Olimpíada Barcelona 1992“ und die olympischen Ringe. Auf der Rückseite war das", "section_level": 1}, {"title": "Wettkampfprogramm.", "content": "Während der XXV. Olympischen Sommerspiele wurden 257 Wettbewerbe (160 für Männer, 86 für Frauen und 11 offene Wettbewerbe) in 25 Sportarten/34 Disziplinen ausgetragen. Das waren 20 Wettbewerbe und 2 Sportarten/3 Disziplinen mehr als in Seoul 1988. Insgesamt sahen 3.033.064 Zuschauer die Wettkämpfe an den verschiedenen Austragungsorten. Die meisten Zuschauer gab es dabei bei der Leichtathletik im Olympiastadion, die 705.198 Besucher verzeichnen konnte. Auch der in Spanien sehr populäre Fußball lockte viele Fans in die Stadien, es konnten 586.749 Karten verkauft werden. Nachfolgend die Änderungen zu den vorherigen Sommerspielen im Detail:", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wettbewerbe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Badminton.", "content": "Die beiden ersten Goldmedaillen im Badminton bei Olympischen Spielen gingen nach Indonesien. Susi Susanti bei den Damen und Alan Budikusuma bei den Herren wurden als Olympiasieger geehrt", "section_level": 2}, {"title": "Baseball.", "content": "Obwohl Baseball als eine der US-amerikanischen Volkssportarten gilt, stand das Team der USA, das sich ausschließlich aus Spielern von Universitätsmannschaften rekrutierte, nicht auf dem Siegerpodest. Nach den Vorrundenspielen, in denen alle acht qualifizierten Mannschaften jeweils gegeneinander", "section_level": 2}, {"title": "Basketball.", "content": "Einer der Höhepunkte der Spiele von Barcelona war das „Dream Team“, die Auswahl der besten amerikanischen NBA-Profis, die zum ersten Mal zu den Spielen zugelassen wurden. In der Mannschaft standen unter anderem Magic Johnson, Michael Jordan und Larry Bird. Alle Spiele der Amerikaner waren ausverkauft und in den fünf Vorrundenspielen wurden die Gegner im Schnitt um 40 bis 50 Punkte distanziert. Auch Viertel-", "section_level": 2}, {"title": "Bogenschießen.", "content": "Von den hohen Favoriten bei den Wettkämpfen im Bogenschießen aus Südkorea, die bei den Spielen in der Heimat vier Jahre zuvor noch drei der vier Goldmedaillen gewinnen konnten, überzeugten in Barcelona nur die Frauen. Sie wurden Mannschaftsolympiasieger und erreichten", "section_level": 2}, {"title": "Boxen.", "content": "Nachdem Kuba die Spiele von Los Angeles und Seoul boykottiert hatte, konnten in Barcelona auch die hochfavorisierten Boxer von der Karibikinsel wieder in das olympische Geschehen eingreifen, wobei sie den Erwartungen vollauf gerecht wurden. In den zwölf Gewichtsklassen im Boxturnier gewannen sie sieben Goldmedaillen, zwei weitere Kubaner erreichten ebenfalls das Siegerpodest. Unter den Olympiasiegern war auch Félix Savón im Schwergewicht bis 91 kg, der in Barcelona die erste von insgesamt drei Goldmedaillen", "section_level": 2}, {"title": "Fechten.", "content": "Bei den Fechtduellen im Palau de la Metal-lurgia am Aufgang zum Montjuic nahmen die italienischen Fechterinnen den Platz der Damen aus Tauberbischofsheim ein, die im Einzel leer ausgingen und sich in der Mannschaft mit Silber begnügen mussten. Die Italienerinnen konnten zwar keinen Dreifacherfolg wie die deutschen Florettfechterinnen vier Jahre zuvor verbuchen, aber sie gewannen", "section_level": 2}, {"title": "Fußball.", "content": "Das olympische Fußballturnier, das bis 1992 nur für Männermannschaften ausgerichtet wurde, stand ganz im Zeichen der Gastgeber aus Spanien. Sie gewannen ihre Vorrundengruppe souverän und hatten auch nach Viertel- und Halbfinale noch kein Gegentor kassiert. Im Endspiel gegen Polen lag man zur Halbzeit jedoch durch ein Tor von Wojciech Kowalczyk mit 0:1 zurück. Nach dem Seitenwechsel", "section_level": 2}, {"title": "Gewichtheben.", "content": "Die meisten der zehn Gewichtsklassen im Gewichtheben wurden von Athleten aus der ehemaligen Sowjetunion dominiert. Das Vereinte Team gewann fünfmal Gold und viermal Silber. Eigentlich kam zu dieser Aufzählung noch eine Bronzemedaille hinzu, doch die Siegerehrung im Leichtschwergewicht endete mit einem Skandal. Ibrahim Samadow warf die ihm verliehene Bronzemedaille", "section_level": 2}, {"title": "Handball.", "content": "Im Handballturnier der Männer traten zwölf Mannschaften, aufgeteilt in zwei Vorrundengruppen im Modus jeder gegen jeden an. Hier kristallisierten sich die Teams aus Schweden und dem Vereinten Team als die Favoriten heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Hockey.", "content": "Beim Hockeyturnier in Terrassa spielten bei den Herren zwölf Mannschaften in zwei Vorrundengruppen im Modus jeder gegen jeden. Die beiden Gruppenersten zogen in das Halbfinale ein. Dort besiegte das deutsche Team Pakistan mit 2:1 nach Verlängerung und im anderen Match schaffte Australien mit", "section_level": 2}, {"title": "Judo.", "content": "Die weiblichen Judoka feierten im Palau Blaugrana ihre olympische Premiere. Während für die Gastgeberinnen das Judoturnier mit zwei Goldmedaillen durch Almudena Muñoz im Halbleichtgewicht und Míriam Blasco im Leichtgewicht sehr erfolgreich verlief, mussten sich die Damen aus Japan, dem Mutterland des Judo, mit zwei Silber- und zwei", "section_level": 2}, {"title": "Kanu.", "content": "Die schnellsten Boote bei den Kanurennen auf der neuen Regattastrecke in Castelldefels waren pink lackiert. In den zwölf ausgetragenen Wettbewerben nahmen die deutschen Starter die Hälfte der Goldmedaillen mit nach Hause. Zwei Olympiasiege gab es dabei im Zweier-Kajak über 500 und 1000 Meter für Kay Bluhm und Torsten Gutsche aus Berlin, die auf der längeren Strecke ihren Verfolgern zur Halbzeit bereits drei Sekunden enteilt waren aber im Ziel nur noch knapp vor dem schwedischen Boot lagen. Auch der deutsche Kajak-Vierer gewann Gold und verwies die Boote aus Ungarn und Australien auf die Plätze. In den Einerkonkurrenzen im Kajak konnten sich der Finne Mikko Kolehmainen über 500 Meter und der Australier Clint Robinson über 1000 Meter die Goldmedaillen sichern. Bei den Damen konnte Birgit Schmidt, die", "section_level": 2}, {"title": "Leichtathletik.", "content": "Die Leichtathletikwettbewerbe im Olympiastadion sahen über die Sprintstrecken eine klare US-amerikanische Dominanz – außer über die 100 Meter. Während die 200 und die 400 Meter, sowie die beiden Staffeln von den Athleten aus den USA gewonnen wurden, setzte sich über die 100 Meter der britische Europarekordler Linford Christie durch. In Abwesenheit von Titelverteidiger, Weltmeister und Weltrekordler Carl Lewis verwies Christie – mit 9,96 s als Einziger im Finale unter der 10-Sekunden-Marke – Frank Fredericks (Namibia) und Dennis Mitchell (USA) auf die Plätze. Auf den Mittel- und Langstrecken brachen europäische Läufer die Dominanz der afrikanischen Läufer. Konnte Kenia über die 800 Meter noch einen Doppelsieg feiern, siegte über die 1500 Meter Fermín Cacho aus dem Land des Gastgebers. Im 5000-Meter-Lauf profitierte der Deutsche Dieter Baumann vom moderaten Renntempo in einem überwiegend taktisch geprägten Rennen, bei dem er sich auf den letzten 200 Metern als der Stärkste einer bis dato fünfköpfigen Spitzengruppe erwies. Der Ausgang des 10.000-Meter-Laufs wurde von Unmutsbekenntnissen des Publikums begleitet. Dem war ein Rennen vorausgegangen, bei dem acht Runden vor Schluss mit Khalid Skah aus Marokko und Richard Chelimo aus Kenia nur noch zwei Läufer für den Olympiasieg in Frage kamen. Kurz bevor das Zweiergespann bei 8800 Metern Skahs Landsmann Hammou Boutayeb überrundete, hatte der Marokkaner seinem kenianischen Widersacher die", "section_level": 2}, {"title": "Moderner Fünfkampf.", "content": "Eine der traditionsreichsten Sportarten bei Olympischen Spielen ist der Moderne Fünfkampf. Er wurde 1912 vom damaligen IOC-Präsidenten Pierre de Coubertin als Vielseitigkeitswettkampf für Offiziere ins Programm genommen. In Barcelona waren die polnischen Athleten die überragenden Teilnehmer", "section_level": 2}, {"title": "Radsport.", "content": "Die Radsportwettbewerbe der Spiele von Barcelona begannen mit den Wettbewerben auf der Straße. Im Motodrom des Circuit de Catalunya befand sich das Ziel des 100-km-Mannschaftszeitfahrens, bei dem nach 25 km der italienische Vierer noch klar in Führung gelegen hatte. Doch zur Halbzeit verschärfte das deutsche Team auf ihren schwarzen FES-Zeitfahrrädern das Tempo und nach 100 km lagen sie genau eine Minute vor der Mannschaft aus Italien, die Silber gewann und weitere knapp drei Minuten vor dem französischen Vierer. Am selben Tag wurde bei großer Hitze auch das Straßenrennen der Damen gestartet, bei dem 81 km in fünf Runden zu fahren waren. 15 km vor dem Ziel startete die Australierin Kathy Watt einen Ausreissversuch, der auch erfolgreich war. Sie gewann die Goldmedaille mit 20 s Vorsprung vor der Französin Jeannie Longo-Ciprelli und Monique Knol aus den Niederlanden, die die Titelverteidigerin in dieser Disziplin war. Auf dem gleichen Kurs wie das Frauenrennen, aber über eine Distanz von 194,4 km ging das Straßenrennen", "section_level": 2}, {"title": "Reiten.", "content": "Außer im Mannschaftsspringen standen immer deutsche Reiter mit auf dem Siegerpodest bei den Reitwettbewerben in Barcelona. In der Einzel-Dressurprüfung gingen alle Medaillen an Deutsche. Hier setzte sich Nicole Uphoff auf ihrem Pferd „Rembrandt“ klar gegen Isabell Werth auf „Gigolo“ und den in Polizeiuniform reitenden Klaus Balkenhol auf „Goldstern“ durch. Alle drei behielten auch als Mannschaft, noch ergänzt durch Monica Theodorescu auf „Grunox“, im Teamwettbewerb die Oberhand vor den Mannschaften der Niederlande und den USA. Im Vielseitigkeitswettbewerb, der bei vorangegangenen Spielen meist schon am zweiten Tag nach dem Geländeritt entschieden war, musste erst das abschließende Springen für Klarheit und die Medaillenvergabe sorgen. So führte vor dem Springen die Mannschaft von Neuseeland vor den britischen Reitern und den Australiern. Kurz vor Beginn des abschließenden Wettbewerbs nahmen die Tierärzte das Pferd des", "section_level": 2}, {"title": "Ringen.", "content": "Bei den im INEFC am Montjuic ausgetragenen Ringerwettkämpfen in Barcelona fanden 20 Wettbewerbe statt, je zehn im Freistil und im griechisch-römischen Stil. Dabei erwiesen sich vor allem die Ringer aus den ehemaligen Sowjetrepubliken als die eifrigsten Medaillensammler. Im griechisch-römischen Stil gewannen sie in den zehn Gewichtsklassen neun Medaillen, darunter dreimal Gold, sowie sieben Medaillen im freien Stil mit", "section_level": 2}, {"title": "Rudern.", "content": "Auf dem See von Banyoles wurden im Rudern acht Wettbewerbe bei den Männern und sechs bei den Frauen ausgetragen. Im Einer konnte der damals noch für die DDR startende Olympiasieger von Seoul, Thomas Lange seinen Titel verteidigen. Der Brite Steven Redgrave errang in Banyoles seinen mittlerweile dritten Olympiasieg seit 1984. Er ließ zusammen mit Matthew Pinsent im Zweier ohne Steuermann die Boote aus Deutschland und Slowenien hinter sich. Gerade mit diesem deutschen Boot gab es im Mai vor den Spielen einen Vorfall. Colin von Ettingshausen und Peter Hoeltzenbein rammten während einer Regatta in Essen das Boot der kanadischen Favoritin im Einer Silken Laumann, die sich schwer verletzte. Sie konnte aber", "section_level": 2}, {"title": "Schießen.", "content": "Traditionell stellen die Schützen den ersten Olympiasieger jeder Spiele, dessen Siegerehrung meist vom IOC-Präsidenten persönlich vorgenommen wird. Somit konnte Juan Antonio Samaranch die erste Goldmedaille der südkoreanischen Gewehrschützin Soon Yeo-kab umhängen. Sie hatte sich im Finale mit dem Luftgewehr der Damen klar mit fast drei Ringen Unterschied gegen ihre Konkurrentinnen durchgesetzt. Der zweite Schießwettbewerb auf der Schießanlage in Mollet endete mit einer Überraschung. Mit der Freien Pistole gewann der erst 16 Jahre alte Weißrusse Konstantin Lukaschik, der für die Vereinigte Mannschaft an den Start gegangen war mit einem Ring Vorsprung vor Wang Yifu aus China, der auch Gold mit der Luftpistole gewann und dem ringgleichen Schweden Ragnar Skanåker,", "section_level": 2}, {"title": "Schwimmen.", "content": "Krisztina Egerszegi aus Ungarn trat bei drei Schwimmwettbewerben an, holte über 100 und 200 Meter Rücken und über 400 Meter Lagen dreimal Gold und war dadurch die erfolgreichste Athletin im Freibad auf dem Montjuïc. Dabei stellte sie auf den beiden Rückenstrecken jeweils olympische Rekorde auf. Nicole Haislett aus den USA bekam zwar auch drei Goldmedaillen, aber nach den Siegen über 200 Meter Freistil und mit der 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel der USA trat sie in der Lagenstaffel nur im Vorlauf aber nicht mehr im Finale an. Trotzdem bekam auch sie während der Siegerehrung eine Goldmedaille verliehen. Auf den kurzen Freistildistanzen gaben die chinesischen Schwimmerinnen den Ton an. Über 50 Meter verbesserte Yang Wenyi ihren eigenen Weltrekord auf 24,79 s vor ihrer Mannschaftskollegin Zhuang Yong, die über 100 Meter Olympiasiegerin wurde. Auch über 100 Meter Schmetterling und 200 Meter Lagen kamen die Erstplatzierten aus dem Reich der Mitte, wobei Lin Li auf der Lagenstrecke einen elf Jahre alten Weltrekord verbesserte. Die Schwimmerinnen aus den USA konnten immerhin beide Staffeln in Weltrekordzeit und drei Einzelstrecken für sich entscheiden, wobei Summer Sanders einen kompletten Medaillensatz mit Gold über", "section_level": 2}, {"title": "Segeln.", "content": "Bei den Segelwettbewerben vor Barcelona gewannen die Gastgeber von den zehn Klassen viermal Gold, darunter beide 470er-Wettbewerbe, sowie eine Silbermedaille. Unter den spanischen Olympiasiegern war auch der Sprecher des olympischen Eides, Luis Doreste Blanco, der die", "section_level": 2}, {"title": "Tennis.", "content": "Im olympischen Tennisturnier siegte Marc Rosset im Endspiel gegen den Lokalmatador Jordi Arrese aus Barcelona mit 3:2 und gewann damit die einzige Medaille für die Mannschaft der Schweiz. Im Doppel siegten die beiden deutschen Wimbledonsieger Boris Becker und Michael Stich, denen untereinander ein eher schwieriges", "section_level": 2}, {"title": "Tischtennis.", "content": "Von den vier ausgetragenen Wettbewerben im Tischtennis gewannen die hohen Favoriten aus China drei Goldmedaillen, in den Frauenwettbewerben gelangen zwei Doppelsiege, wobei Deng Yaping jeweils zwei Goldmedaillen erreichte. Lediglich in der Einzelkonkurrenz der Männer mussten sie sich mit Bronze zufriedengeben. Unter den", "section_level": 2}, {"title": "Turnen.", "content": "Der überragende Turner und auch erfolgreichste Sportler der Olympischen Spiele von Barcelona war der für das Vereinte Team startende Weißrusse Wital Schtscherba. Er holte jeweils Gold in den Einzelgerätefinals am Barren, am Pferdsprung, an den Ringen und gemeinsam mit dem Nordkoreaner Pae Gil-su am Seitpferd. Mit den Siegen im Einzelmehrkampf und im Mannschaftswettbewerb kamen zwei weitere Goldmedaillen hinzu. Bei den Damen teilten sich zwei Sportlerinnen den Titel der erfolgreichsten Turnerin. Die Rumänin Lavinia Miloșovici gewann Gold am Pferdsprung und am Boden, sowie Silber im Mannschaftswettbewerb und Bronze im Einzelmehrkampf. Tetjana Guzu aus der Ukraine siegte im Einzelmehrkampf und mit dem Vereinten Team in der Mannschaft und gewann ebenfalls noch Silber und Bronze in den Einzelgerätefinals. In der Riege der Olympiasiegerinnen stand auch die Usbekin Oksana Chusovitina, die 16 Jahre später in Peking im Alter von 33 Jahren Silber am Sprung holen sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Rhythmische Sportgymnastik.", "content": "Im einzigen Wettbewerb der Rhythmischen Sportgymnastik gab es etwas Verwirrung um den Austragungsmodus. Nach dem Vorkampf kamen zwar 17 Athletinnen ins Finale, doch nur die ersten acht wurden für die Medaillen gewertet, die anderen kämpften nur noch um die Platzierungen. Auch das unfaire Publikum, das ihrer spanischen Landsfrau Carolina Pascual zum Sieg verhelfen wollte und fragwürdige Kampfrichterentscheidungen sorgten für Unmut unter den Teilnehmerinnen. Gold gewann die Ukrainerin Oleksandra Tymoschenko vor der Spanierin und ihrer Teamkollegin Oksana Skaldina.", "section_level": 3}, {"title": "Volleyball.", "content": "Für das olympische Volleyballturnier hatten sich bei den Männern zwölf Mannschaften qualifiziert, die in zwei Vorrundengruppen gegeneinander antreten mussten. Nach einer Vorrunde ohne Niederlage kristallisierte sich die Mannschaft aus Brasilien als klarer Favorit heraus. Bis zum Finale, das mit 3:0", "section_level": 2}, {"title": "Demonstrationssportarten.", "content": "Das IOC legte 1989 fest, dass es nach den Spielen von Barcelona keine Demonstrationssportarten mehr geben sollte. Für die kommenden Spiele", "section_level": 1}, {"title": "Erfolgreichste Sportler.", "content": "Erfolgreichster Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele von Barcelona war Wital Schtscherba. Mit sechs Goldmedaillen blieb der Weißrusse nur bei einem seiner Starts ohne Sieg und dominierte die olympischen Turnwettbewerbe der Herren in bisher nie dagewesener Art und Weise. In der olympischen Kernsportart Schwimmen war die Ungarin Krisztina Egerszegi mit drei Goldmedaillen die erfolgreichste Teilnehmerin. Das Gleiche gilt für die US-Amerikanerin Nicole Haislett, die zwei ihrer drei Siege mit der Staffel erreichte. Bei den", "section_level": 1}, {"title": "Doping.", "content": "Bei den Spielen von Barcelona wurden 1848 Dopingkontrollen durchgeführt, ca. 300 Tests mehr als bei den Sommerspielen von Seoul 1988. Es wurden alle Medaillengewinner und der Viertplatzierte eines jeden Wettbewerbs, sowie weitere ausgeloste Sportler zum Urintest gebeten. Bei den fünf positiv getesteten Sportlern handelte es sich um den US-Hammerwerfer Jud Logan und seine Landsfrau, die Kugelstoßerin Bonnie Dasse, denen die Einnahme des Asthmamittels Clenbuterol nachgewiesen wurde, sowie", "section_level": 1}, {"title": "Berichterstattung.", "content": "Die zur Sicherstellung der Berichterstattung von den Spielen benötigte Telekommunikationsinfrastruktur wurde in erster Linie von der Telefongesellschaft Telefónica aufgebaut, für die sie ca. 326 Milliarden Pesetas investierte. Neben dem Torre Telefónica auf dem Montjuïc und dem von Architekt Sir Norman Foster entworfenen Torre de Collserola auf einem Berg im Nordwesten von Barcelona, entstanden 40 km entfernt zwei Satellitenkommunikationsstationen mit großen Parabolantennen. Insgesamt berichteten 12.831 akkreditierte Medienvertreter von den Spielen, davon 7.951 von Radio- und Fernsehanstalten. Das International Broadcast Centre (IBC) mit dem Hauptpressezentrum (MPC) befand sich dabei auf dem Montjuïc. Ràdio-televisió Olímpica ’92 (RTO ’92), die Fernsehorganisation des Organisationskomitees, produzierte insgesamt 2800 Stunden", "section_level": 1}, {"title": "Die Spiele in der Bevölkerung.", "content": "Das COOB’92 hatte sich schon vor dem Fackellauf gewisse Sorgen gemacht, ob die Spiele auch außerhalb von Katalonien in der Bevölkerung gut angenommen werden. Diese Bedenken wurden schon mit der Ankunft der olympischen Flamme in Saragossa, der ersten Station außerhalb von Katalonien zerstreut. Eine große Menschenmenge bereitete der Fackel einen begeisterten Empfang. Dies sollte sich auch in den anderen Etappenstädten in allen spanischen Provinzen und auch in Madrid fortsetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Kaum eine andere olympische Gastgeberstadt hat so sehr von der Ausrichtung der Spiele profitiert wie Barcelona. Vor allem die Umstrukturierung des Stadtteils am Meer von einem mit Industriebetrieben und Lagerhallen zugebauten Gebiet zu einer attraktiven Wohngegend mit dem beliebten Stadtstrand hat auch dem Tourismus großen Auftrieb gegeben. Durch die Spiele erweiterten sich die Hotelkapazitäten in der Stadt, sodass die Erhöhung der Besucherzahlen auch auf diesem Sektor gut aufgefangen werden konnte. Weitere Verbesserungen gab es bei der Verkehrsinfrastruktur. Kurz vor den Spielen eröffnete die Stadtverwaltung von Barcelona eine neue Ringstraße, die für eine wesentliche Verbesserung der Verkehrssituation und eine einfachere Verbindung mit den Vororten sorgte. Auch der Ausbau des Flughafens El Prat trug dem florierenden Tourismus Rechnung. Nach den Spielen wurden viele der Sportstätten auch weiterhin reichlich genutzt. Im Olympiastadion auf dem Montjuïc trug der zweite Fußballclub der Stadt, Espanyol Barcelona, von 1997 bis 2009 seine Heimspiele aus. Das Palau Sant Jordi wird seit den Spielen für Konzerte international bekannter Künstler und Musikgruppen verwendet. Die Ruderregattastrecke in Banyoles wurde ein beliebtes Trainingszentrum auch für ausländische Sportler. 2004 fanden auch die Weltmeisterschaften im Rudern hier statt. Die Schießanlage in Mollet del Vallès wird seit den Spielen von der katalanischen Polizei und für das Training spanischer und ausländischer Spitzenschützen verwendet. Seit den Spielen wurden schon mehrere Weltcupveranstaltungen abgehalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Olympischen Sommerspiele 1992 (offiziell \"Spiele der XXV. Olympiade\" genannt) wurden vom 25. Juli bis zum 9. August 1992 in Barcelona ausgetragen. Zum ersten Mal seit 20 Jahren waren Sportler aller Nationen vertreten, die ein Nationales Olympisches Komitee hatten (allerdings im Falle Jugoslawien nicht als Repräsentanten ihrer Nation). Südafrika war seit dem Ausschluss aufgrund der Apartheid erstmals seit 1960 wieder dabei. Nach der Deutschen Wiedervereinigung startete nun wieder eine gesamtdeutsche Mannschaft. Da 1991 die Sowjetunion aufgelöst wurde, schickten zum ersten Mal seit 1936 die Staaten Estland, Lettland und Litauen eigene Mannschaften zu Olympischen Sommerspielen. Die übrigen Nachfolgestaaten der Sowjetunion stellten eine gemeinsame Mannschaft unter der Bezeichnung „Vereintes Team“ zusammen. Jugoslawien wurde wegen des Balkankrieges von den Spielen ausgeschlossen. Die Sportler durften jedoch als „Independent Olympic Participants“ unter dem Kürzel „IOP“ teilnehmen.", "tgt_summary": "第二十五届夏季奥林匹克运动会(,,,),于1992年7月25日至8月9日在国际奥委会主席萨马兰奇的故乡、西班牙加泰罗尼亚的巴塞罗那举行。巴塞罗那是于1986年10月17日在瑞士洛桑举行的国际奥委会第91次全会上击败阿姆斯特丹、贝尔格莱德、伯明翰、布里斯班和巴黎,获选为主办地。", "id": 1413266} {"src_title": "Lützowsches Freikorps", "tgt_title": "吕措志愿军", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem für Napoleon katastrophalen Ausgang des Russlandfeldzuges wurde das erzwungene Bündnis Preußens mit Frankreich im Winter 1812/1813 aufgehoben. Friedrich Ludwig Jahn und Friedrich Friesen, die schon seit 1810 in Berlin das Turnen und Schwimmen gefördert und den geheimen Deutschen Bund gegründet hatten, drängten den preußischen Minister Hardenberg zur Sammlung einer Freischar, in der Freiwillige aus allen deutschen Staaten gegen Napoleon kämpfen sollten. Offenbar vereinbarte man damals die Gründung einer solchen Truppe. Denn noch bevor der König vertraulich von Gerhard von Scharnhorst und offiziell von Major von Lützow um die Errichtung eines von diesem zu führenden Freikorps gebeten wurde, trafen Jahn und Friesen am 29. Januar 1813 am Sammelplatz Breslau ein. Dort warben sie in der Umgebung um Freiwillige und bereiteten alles zur Aufnahme des zu erwartenden Ansturms vor. Lützows Truppe wurde im Februar 1813 mit offizieller Billigung unter dem Namen \"Königlich Preußisches Freikorps\" als reguläre Truppe des preußischen Heeres gegründet. Grundlage für die Aufstellung dieses und weiterer Freikorps war die Allerhöchste Kabinetts-Ordre (AKO) vom 3. Februar 1813 über die Aufstellung freiwilliger Jägerdetachements, von der auch der Beiname „Lützower“ oder „Schwarze Jäger“ herrührt, obwohl nur ein kleiner Teil der Truppe tatsächlich aus Jägern bestand. Von dem am 5. Juni 1813 in Kraft getretenen Waffenstillstand erhielt Lützow erst am 9. Juni 1813 Kenntnis. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt mit jeweils rund 400 Mann Infanterie und Kavallerie bei Plauen hinter den feindlichen Linien. Statt sich entsprechend den Waffenstillstandsbedingungen binnen dreier Tage von dort zu entfernen, zögerte er und setzte seine Männer erst danach Richtung Leipzig in Marsch. Zahlenmäßig überlegene französische und württembergische Kavallerie unter Befehl des Generals François Fournier verstellten ihnen bei Kitzen den Weg und griffen am 17. Juni 1813 ohne Vorwarnung an. Ein Teil von Lützows Kavallerie wurde niedergemacht, das Gros der Infanterie konnte entweichen. Rund 150 Lützower gerieten in Gefangenschaft, wurden jedoch nicht als Kriegsgefangene behandelt, sondern von den Franzosen als „bandits noirs“ betrachtet. Lützow und Theodor Körner entkamen nur mit Mühe und schwer verwundet. Nach Streifzügen in Sachsen (insbesondere im Vogtland), Thüringen und Bayern kämpfte sich die Truppe im Herbstfeldzug 1813 die Elbe flussabwärts und eroberte zusammen mit Kosaken Bremen. Das Freikorps musste aber die Stadt umgehend wieder räumen, als französische Verstärkung anrückte. Später kämpfte es, meist Seite an Seite mit Kosaken, in Westfalen, Schleswig-Holstein und am Rhein. Sie nahmen am 16. September 1813 an der Schlacht an der Göhrde unter der Russisch-Deutschen Legion General Wallmodens teil. Teile der Kavallerie wurden Anfang 1814 in den Niederlanden und Nordostfrankreich eingesetzt. Theodor Körner wurde im August 1813 bei einem Gefecht in Mecklenburg getötet, Friedrich Friesen im März 1814 in den Ardennen. Nach der ersten Abdankung Napoleons und dem Einmarsch der Alliierten in Paris 1814 wurden die nichtpreußischen Freiwilligen entlassen und aus dem Rest des Freikorps das Infanterie-Regiment Nr. 25 und das Ulanen-Regiment Nr. 6 gebildet. Als Napoleon im März 1815 aus der Verbannung zurückgekehrt war, wurden auch diese beiden ehemals Lützower Regimenter wieder mobilisiert. Lützow selbst wurde als Kommandeur des Ulanenregiments in der Schlacht von Ligny am 16. Juni 1815 schwer verwundet und gefangen genommen. Beide Regimenter nahmen an der Schlacht von Waterloo am 18. Juni 1815 teil, die zur endgültigen Niederlage Napoleons führte.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft der Angehörigen.", "content": "Das Freikorps rekrutierte sich ausschließlich aus Freiwilligen. In seinen Reihen dienten neben Preußen auch Bürger anderer deutscher Staaten, die dem Rheinbund angehörten (etwa 56 Personen aus Franken) oder wie das Herzogtum Oldenburg und die Provinz Westfalen von Frankreich annektiert waren. Als Selbstversorger und -ausstatter erhielten die Soldaten keinen Sold und rüsteten sich selbst aus. Insgesamt dominierten unter den Freiwilligen die Handwerker, lediglich bei den Jägern gab es einen überdurchschnittlichen Studentenanteil. Das Freikorps verdankte seine Popularität nicht zuletzt seinen prominenten Mitgliedern, wie dem 1813 gefallenen Dichter Theodor Körner, der dem Freikorps das bekannte Lied \"Lützows wilde Jagd\" widmete. Carl Maria von Weber vertonte es ebenso wie Körners kurz vor seinem Tod verfasstes \"Schwertlied\". Weitere berühmte Mitglieder waren der Turner Friedrich Friesen, „Turnvater“ Jahn, Joseph von Eichendorff, ein bedeutender Dichter der deutschen Romantik, sowie der spätere Begründer der Kindergärten Friedrich Fröbel. Mit Eleonore Prochaska, alias Jäger \"August Renz\", und Anna Lühring hatten sich auch zwei namentlich bekannte Frauen, als Männer verkleidet, an dem Kampf des Freikorps beteiligt.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung und Erscheinungsbild.", "content": "Das Freikorps hatte zeitweise eine Stärke von über 3500 Mann, die sich 1814 wie folgt zusammensetzte: Die Uniformen waren grundsätzlich schwarz, weil Schwarz der einzige Farbton war, der sich durch Einfärbung der in den Armeedepots und auf dem Markt vorhandene unterschiedlichen Tuchvorräte herstellen ließ. Dazu kamen Rot als Abzeichenfarbe der Vorstöße und goldfarbene Messingknöpfe. Musketiere, Artillerie und Ulanen trugen Litewkas, Husaren Dolman und Mente, eine mit Pelz verzierte Jacke, während die Schützen eine am österreichischen Vorbild orientierte hechtgraue Uniform mit hellgrünen Abzeichen trugen. Allgemein wurden Tschakos getragen, nur die Schützen hatten österreichische Jägerhüte. Die Lanzenfähnchen der Ulanen waren Schwarz-Rot. Die schwarzen Uniformen wurden nach der Übernahme in die Linientruppen zunächst weiter getragen und erst nach Waterloo durch die vorschriftsmäßige preußischblaue Uniform ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Das Lützowsche Freikorps nahm zwar an zahlreichen Gefechten und Schlachten teil, blieb aber militärisch nach Einschätzung Heinrich von Treitschkes weitgehend erfolglos. Tatsächlich hatten die Lützower die größte Desertionsquote innerhalb der preußischen Armee: Von der Freiwilligen Infanterie begingen 24,4 Prozent Fahnenflucht, von der Freiwilligen Kavallerie 8,5 Prozent, bei der Jäger-Infanterie 1,1 Prozent, bei der Jäger-Kavallerie 5,7 Prozent. Der Durchschnitt der Desertionsrate im Freikorps Lützow lag bei 15,6 Prozent. Rudolf Ibbeken schreibt dazu: Angesichts der eher unspektakulären Einsätze des Freikorps verballhornten seine Mitglieder Körners patriotisches Lied bald als „stille, verlegene Jagd“. Dessen ungeachtet hatte das Freikorps eine enorme propagandistische Wirkung: Freiwillige aus fast allen deutschen Gebieten trafen zusammen und warben aus ihrer Heimat weitere Freiwillige für diesen oder einen anderen Verband. Die schwarze Farbe der Uniform, damals durchaus ungewöhnlich, zusammen mit ihren riskanten und auch verlustreichen Unternehmungen und den berühmten Mitgliedern, die selbst wieder propagandistisch arbeiteten, führten rasch zur Entstehung eines Mythos, der weitere Kräfte in Form von Spenden und Unterstützung aus der Zivilbevölkerung mobilisierte. Nach dem Sieg über das Frankreich Napoleons wurde das Freikorps Lützow zu einer Ikone und zur tatsächlichen Keimzelle der wachsenden Nationalbewegung, die nach der Unabhängigkeit auch die Vereinigung der Deutschen anstrebte. Die Uniformfarben des Freikorps wurden legendär. Nach dem Krieg trugen manche seiner Mitglieder diese Uniform weiter, als sie ihr Studium an der Universität Jena fortsetzten. Sie gründeten 1815 in dieser Uniform auch die neuartige, weil gesamtdeutsch ausgerichtete Urburschenschaft. So wurden die Farben \"Schwarz-Rot\" und dann Schwarz-Rot-Gold ab 1815 die Farben der Burschenschaftsbewegung und verbreiteten sich von Universität zu Universität als Zeichen des Einheits- und Freiheitswunsches. Veteranen des Freikorps nahmen daher 1817 auch am Wartburgfest teil.", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Die Geschichte des Lützowschen Freikorps diente als Vorlage für mehrere Historienfilme:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lützowsche Freikorps war ein Freiwilligenverband der preußischen Armee in den Befreiungskriegen. Es wurde von Major Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow 1813 errichtet und 1814 als Infanterie-Regiment Nr. 25 bzw. Ulanen-Regiment Nr. 6 in die preußischen Linientruppen übernommen. Obwohl das Freikorps im Krieg gegen Napoleon eher glücklos war, entwickelte es aufgrund seiner Zusammensetzung aus Freiwilligen fast aller deutscher Staaten eine hohe Symbolkraft für die Bestrebungen zur Errichtung eines deutschen Nationalstaates. Von seinen Uniformfarben (schwarzes Tuch, rote Paspeln, goldene Knöpfe) leiten sich die deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold her.", "tgt_summary": "吕措志愿军(德文:Lützowsches Freikorps),是普鲁士王国在拿破仑战争时期的一支志愿军部队,1813年2月成立,1814年解散。名字来自于志愿军的指挥官路德维希·阿道夫·威廉·冯·吕措男爵。由于绝大部分志愿军军人穿着染成黑色的制服,所以吕措志愿军的别名叫做「黑猎人」(Schwarze Jäger)。", "id": 69228} {"src_title": "Antinomie", "tgt_title": "二律背反", "src_document": [{"title": "Begriffsklärung.", "content": "Antinomien finden sich der Sache nach, wenn auch nicht im Wortsinn bereits bei Platon (vgl. Phaedon 102; Rep. 523 ff., Parm. 135 E). Die moderne Verwendungsweise geht auf einen juristischen Begriff des 17. Jahrhunderts zurück. Philosophische Bedeutung erhält er in Immanuel Kants \"Kritik der reinen Vernunft\" (KrV). In der \"transzendentalen Dialektik\" definiert Kant eine Antinomie als einen „Widerstreit der Gesetze“ (KrV A407/B434). In der modernen Logik wird der Begriff nicht ganz einheitlich verwendet und ist zum Teil nicht scharf gegen den Begriff der „Paradoxie“ abgegrenzt. Im deutschen Sprachraum ist es jedoch weitgehend üblich, den Ausdruck „Antinomie“ für solche Widersprüche zu reservieren, die im Rahmen eines formalen Systems streng beweisbar sind und somit auf einen Fehler bei der Konzeption der Schlussregeln oder der Axiome dieses Systems hinweisen (z. B. die Antinomien der naiven Mengenlehre, die bekannteste ist die Russellsche Antinomie). Als Paradox oder Paradoxie ( \"para\" „gegen“, δόξα \"doxa\" „Meinung“) wird dann im Gegensatz dazu meist eine wohlbegründete Aussage bezeichnet, die der landläufigen Meinung widerspricht, was aber keine echten logischen Schwierigkeiten bewirkt. Viele wissenschaftliche Einsichten können in diesem harmlosen Sinn paradox erscheinen (z. B. die Zwillingsparadoxie in der Einsteinschen Relativitätstheorie oder die sogenannten Paradoxien der materialen Implikation in der formalen Logik; vgl. Relevanzlogik). Wohl unter dem Einfluss des Englischen, wo der Ausdruck'nicht besonders verbreitet und in seiner Anwendung meist auf die Kantischen Antinomien beschränkt ist, wird der Ausdruck „Paradoxie“ (engl. ') jedoch häufig auch in einem weiten Sinn verwendet, der auch die Antinomien umfasst. Unter einem „Widerspruch“ wiederum wird in der modernen Logik einfach die Konjunktion aus einer Aussage und ihrer Negation verstanden, also eine Aussage der Form formula_1 (lies: „A und Nicht-A“). Dieser (sehr weit gefasste) Begriff verhält sich neutral gegenüber der Frage der Beweisbarkeit bzw. Begründbarkeit und umfasst z. B. auch solche Widersprüche, die im Rahmen eines indirekten Beweises eigens zu dem Zweck hergeleitet werden, eine der an der Herleitung beteiligten Annahmen zu negieren. Nicht jeder Widerspruch ist deshalb philosophisch problematisch. Wiederum unabhängig von diesem – im modernen Sinne logischen – Gebrauch wird das vieldeutige Wort „Widerspruch“ ferner in der Hegelschen Dialektik völlig anders verwendet und umfasst dort auch gesellschaftliche Antagonismen, Konflikte und Ähnliches.", "section_level": 1}, {"title": "Antinomien in der modernen Logik, Mathematik und Sprachphilosophie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unterscheidung semantischer und logischer Antinomien.", "content": "Geläufig ist die Unterscheidung der Antinomien in semantische und logische. Logische Antinomien sind Antinomien, die sich aus nur formallogischen Gründen ergeben. (Stattdessen spricht man auch von \"logischen Paradoxien\" oder \"mengentheoretischen Antinomien\".) Semantische Antinomien sind Antinomien, die sich aus der Semantik der verwendeten Ausdrücke ergeben. (Synonym ist auch von \"linguistischen\" oder \"grammatikalischen Antinomien\" die Rede).", "section_level": 2}, {"title": "Logische Antinomien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Begriff.", "content": "Das gemeinsame Kennzeichen der logischen Antinomien wird u. a. von Alfred Tarski und Bertrand Russell in der „Selbstbeziehung“ oder „Rückbeziehung“ gesehen.", "section_level": 3}, {"title": "Lösungen.", "content": "Zur Überwindung logischer Antinomien wurde von Bertrand Russell die sogenannte Typentheorie eingeführt. Kritisiert wird an ihr, dass sie zwar die Russellsche Antinomie vermeide, nicht aber die Paradoxien von Epimenides (Antinomie des Lügners) und Grellings löse und im Übrigen mit einer „künstlich erscheinenden Hierarchie“ arbeite.", "section_level": 3}, {"title": "Semantische Antinomien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Lösungen.", "content": "Eine Möglichkeit der Lösung der semantischen Antinomien ist Nach modifizierender Auffassung geht es spezifischer um eine negative Selbstbeziehung, die in sich widersprüchlich sei.", "section_level": 3}, {"title": "Die Kantischen Antinomien.", "content": "Die vier Antinomien der reinen Vernunft in der \"Transzendentalen Dialektik\" (KrV A 426/B 454ff.) sollen bei Kant den und damit den antinomischen Charakter der reinen Vernunft überhaupt belegen, die einerseits Bedingtes durch Unbedingtes zu begründen sucht, andererseits aber immer bis ins Unendliche weitere Bedingungen auffinden will. Die Antinomien bestehen aus „Thesis“ und „Antithesis“, für die jeweils ein „Beweis“ vorgelegt wird:", "section_level": 2}, {"title": "Zitat.", "content": "Tarski: „Das Auftauchen einer Antinomie ist für mich ein Krankheitssymptom.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Antinomie ( \"anti\" ‚gegen‘, νόμος \"nomos\" ‚Gesetz‘; sinngemäß „Unvereinbarkeit von Gesetzen“) ist eine spezielle Art des logischen Widerspruchs, bei der die zueinander in Widerspruch stehenden Aussagen gleichermaßen gut begründet oder (im Fall formaler Systeme) bewiesen sind.", "tgt_summary": "二律背反(英语:Antinomy,)是一种哲学概念。意指对同一个对象或问题所形成的两种理论或学说虽然各自成立但却相互矛盾的现象,又译作二律背驰,相互冲突或自相矛盾。", "id": 1675766} {"src_title": "Qaa", "tgt_title": "卡 (法老)", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Es ist nicht klar, wer Qaas Vater ist. Man vermutet jedoch, dass Semerchet (sein Vorgänger) oder Anedjib sein Vater sein könnte. Manetho zufolge ist er der Sohn des Semerchet.", "section_level": 1}, {"title": "Regierung.", "content": "Peter Kaplony identifiziert Qaa vor seinem Regierungsantritt als den Beamten Qaa-nebti, der den Funktionstitel eines \"Sem\" trug. Die Aufgaben des erst in der 5. Dynastie belegten Sem-Priesters führte zu dieser Zeit noch der älteste Königssohn und Nachfolger selbst aus. Kaplony vermutet aus diesen Gründen, dass Qaa als Kronprinz und ältester Sohn über den natürlichen Nachfolgeritus den Thron bestieg. Qaa scheint relativ lange Zeit regiert zu haben. Auf Steinschalen aus Sakkara ist sein zweites Sedfest (\"Heb-sed\") belegt. In Sakkara datieren mehrere Mastabas (S3500, S3505, S3120) in seine Regierungszeit. Die ersten Regierungsjahre sind auf dem Kairener Fragment des Palermosteins erhalten, doch verzeichnet dies meist nur religiöse Feierlichkeiten. Es sind einige Jahrestäfelchen des Herrschers bekannt, wovon eines die Gründung eines Gebäudes namens \"qau-netjeru\" erwähnt. Eine Mastaba in Sakkara (S3505) gehört dem Beamten Merka. Erstmals ist dieser Mastaba ein Totentempel vorgelagert, wobei noch Reste der Bemalung erkennbar sind. Weitere hohe Beamte unter Qaa sind ein gewisser Henuka, der auch schon unter Semerchet im Amt war, sowie Neferef und Sabef, die in Abydos begraben wurden. Von Sabef fand sich dort eine dekorierte Stele. Unter Qaa ist zum ersten Mal das wichtige Amt eines Tjati bezeugt, dessen Name jedoch nicht überliefert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Übergang von 1. zu 2. Dynastie.", "content": "Es gibt Anzeichen, dass das Ende seiner Regierungszeit nicht ganz unproblematisch war. Im oben genannten Grab des Beamten Merka fand sich der Name eines sonst wenig bezeugten Herrschers, Seneferka. Auf weiteren Gefäßfragmenten, die in etwa in diese Zeit datieren, fand sich der Name eines gewissen König „Vogel“. Beide Herrscher erscheinen nicht in späteren Königslisten. Es wird vermutet, dass diese Herrscher nach dem Tod von Qaa um den Thron kämpften und Hetepsechemui, erster Herrscher der 2. Dynastie, die Lage gewaltsam beenden musste, woraufhin eine neue Dynastie begann. Im Falle des Namens von Seneferka ist aber auch vermutet worden, dass es ein zweiter Horusname von Qaa gewesen sein könnte, den dieser nur sehr kurze Zeit trug.", "section_level": 1}, {"title": "Grabstätte.", "content": "Von Qaa, dem letzten König der 1. Dynastie, kennt man das Grab in Abydos (Grab Q), welches ca. 30 mal 23 Meter groß ist. Es bestand aus einer unterirdischen Grabkammer, zu der eine Treppe hinabführte. Neben der Treppe fanden sich vier Vorratskammern. Das Grab war beraubt. Ein bemerkenswerter Fund ist ein Elfenbeinstäbchen, wohl von einem Spiel, auf dem ein gefesselter Asiate dargestellt ist, wie die Beischrift besagt. Neben den üblichen Gefäßsiegeln mit seinem Namen fand man in seinem Abydos-Grab zwei Stelen. Sie befinden sich heute in den Museen von Kairo und Pennsylvania (siehe Bild). Der Brauch, mit dem Tod des Königs auch die königlichen Bediensteten mit zu bestatten, hat unter der Regierungszeit von Qaa nachgelassen (nur 26 Nebengräber) und in der 2. Dynastie ganz aufgehört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Qaa (eigentl. Hor-qa-a) ist der Horusname eines altägyptischen Königs (Pharaos) der 1. Dynastie (Frühdynastische Zeit), welcher um 2870/50 v. Chr. regierte.", "tgt_summary": "卡(Qa'a)是古埃及第一王朝的最后一位法老。其位于阿拜多斯的陵墓十分庞大,面积达到了98.5×75.5英尺(或30×23米)。据曼涅托之记载,卡的统治期长达26年——如果卡即为其书中记载的比厄彻尼斯(Biechenes),而其位于阿拜多斯的庞大陵墓则支持了这一观点。20世纪年代中期,德国考古研究所的工作人员在卡的陵墓入口处发现了一枚刻有霍特普塞海姆威王名的印鉴——在1993年,德国考古研究所挖掘了卡的陵墓,并在其四周发现了26个陪葬陵墓——这一发现证明了曼涅托的观点:即卡即埋葬于此,而其继任者为霍特普塞海姆威——后者是古埃及第二王朝的创建者。", "id": 364851} {"src_title": "Bemannte Raumfahrt", "tgt_title": "载人航天", "src_document": [{"title": "Länder.", "content": "Derzeit gibt es zwei Länder, deren Raumfahrtbehörden bemannte orbitale Raumfahrtmissionen mit eigenen Raumfahrzeugen durchführen: Russland (Roskosmos) und die Volksrepublik China (CNSA). Dazu kommt, abhängig von der Definition der Weltraumgrenze, für suborbitale Raumflüge die amerikanische Firma Virgin Galactic mit dem Raumflugzeug SpaceShipTwo. Russland und China starten ihre Missionen mit konventionellen Trägerraketen, an deren Spitze ein Raumschiff aufgesetzt ist. Die Volksrepublik China baut eine eigene Infrastruktur im Weltall auf. Der 2003 durchgeführte, bemannte Raumflug wurde zwar größtenteils durch Verwendung eines modifizierten Nachbaus des russischen Sojus-Raumschiffs ermöglicht, die eigenen Entwicklungen und Programme stehen aber in der Zwischenzeit im Vordergrund. Die NASA betreibt seit der Stilllegung der Space-Shuttle-Flotte derzeit keine bemannte Raumfahrt mehr mit eigenen Trägerraketen. Wie die Raumfahrtbehörden aus Europa (ESA), Japan (JAXA) und Kanada (CSA) nutzt die US-amerikanische NASA Kapazitäten der russischen Sojus-Raumschiffe als Transportmittel zur Internationalen Raumstation ISS. Ein chronologischer Überblick ist in der Liste der bemannten Raumflüge verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Stellenwert in der Berichterstattung.", "content": "Über bemannte Fahrten in den Weltraum wird in den Medien tendenziell öfter und ausführlicher berichtet als über unbemannte (ferngesteuerte). Die wissenschaftliche Bedeutung bemannter Missionen ist jedoch inzwischen geringer als die unbemannter. Fehlschläge und Unfälle, bei denen Astronauten gefährdet oder gar getötet worden sind, haften lange im Gedächtnis der Öffentlichkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Motivation für bemannte Missionen.", "content": "In den ersten Jahrzehnten beherrschten politische. militärische und wissenschaftliche Beweggründe die Entwicklung. Die Raumfahrt war eine nationale Angelegenheit. Inzwischen, mit der Hoffnung auf wirtschaftlichen Ertrag, engagieren sich auch vermehrt private Firmen. In den Anfängen der bemannten Raumfahrt zielte man für seine Nation aufs größtmögliche Prestige, auch der militärische Aspekt spielte eine gewisse Rolle. In den siebziger Jahren trat der Gedanke der Völkerverständigung hinzu (Ankoppeln eines russischen an ein amerikanisches Raumschiff am 17. Juli 1975 mit Handschlag zwischen den Raumfahrern), was in der Schöpfung der Internationalen Raumstation (ISS) gipfelte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Entwicklung und erste Pioniere.", "content": "In den USA und der Sowjetunion wurden bereits vor 1960 Ballonfahrten in große Höhen (bis etwa 30 km) mit anschließenden Fallschirmsprüngen aus der Stratosphäre unternommen, um die Belastungen zu untersuchen, denen der Mensch im Weltraum durch den fehlenden Luftdruck, der kosmische Strahlung u. a. ausgesetzt ist. Bekannt wurden insbesondere die amerikanischen Projekte Manhigh und Excelsior mit Joseph Kittinger, aber auch der sowjetische Springer Jewgeni Andrejew stellte ebenfalls neue Rekorde auf.", "section_level": 2}, {"title": "1. Epoche: Kalter Krieg – Wettlauf ins All – Mondlandung.", "content": "Im Zeitalter des Kalten Krieges begann zwischen den verfeindeten Supermächten USA und der Sowjetunion ein Wettlauf ins All, zuerst mit unbemannten Flügen, später mit bemannten Starts. Am 12. April 1961 umkreiste Juri Gagarin mit einem Wostok-Raumschiff als erster Mensch die Erde. Die USA konnten wenige Wochen später, am 5. Mai 1961, im Rahmen des Mercury-Programms einen 16-minütigen suborbitalen Flug von Alan Shepard vorweisen. 1968 flogen dann mit Apollo 7 die ersten Menschen im Rahmen des Apollo-Programms ins Weltall, was schließlich in der ersten bemannten Mondlandung 1969 mit Apollo 11 gipfelte. Danach konzentrierte man sich auf den erdnahen Weltraum. Die Raumstationen Saljut und Skylab boten den Menschen im All ein bescheidenes Zuhause. Mit Apollo-Sojus-Projekt gab es 1975 außerdem zum ersten Mal eine gemeinsame amerikanisch-sowjetische Mission. Danach gingen die beiden Nationen für die nächsten 20 Jahre wieder getrennte Wege.", "section_level": 2}, {"title": "2. Epoche: Das Shuttle-Konzept und die Raumstation Mir.", "content": "Bereits in den 1970er Jahren erfolgte die Entwicklung der US-Raumfähren. Das Space Shuttle flog regelmäßig ab 1981. Auch die Sowjetunion setzte in den 1980er Jahren auf das Shuttle-Konzept: Es entstand die Raumfähre Buran, die das Gegenstück zum US-Space-Shuttle bieten sollte. Aufgrund von finanziellen und politischen Schwierigkeiten konnte Buran nie eine bemannte Mission absolvieren. 1993 wurde das Programm endgültig gestoppt. Parallel arbeitete die Sowjetunion weiter an ihrem bemannten Raumstationsprogramm. 1986 startete das erste Modul der Raumstation Mir, weitere Module folgten. Die Station blieb bis 2001 in Betrieb und diente 28 Stammbesatzungen als ein Zuhause.", "section_level": 2}, {"title": "3. Epoche: Die Internationale Raumstation (ISS).", "content": "Außer in der Volksrepublik China ist die Basis für alle gegenwärtigen Aktivitäten der staatlichen Raumfahrtagenturen die Internationale Raumstation (ISS). Bis zum Unglück der US-Raumfähre Columbia wurde die ISS von den US-Raumfähren und den russischen Sojus-Raumschiffen angeflogen. Nach dem Unglück im Februar 2003 startete zweieinhalb Jahre kein Space Shuttle mehr, erst im Juli 2005 wurde ein neuer Flug (STS-114) gestartet. Mit dem letzten Start des Space Shuttles Atlantis (STS-135) am 8. Juli 2011 endete die Ära des Space Shuttles. Abgesehen von unbemannten Weltraumfrachtern wurde die ISS bis Mai 2020 nur noch von russischen Sojus-Raumschiffen angeflogen.", "section_level": 2}, {"title": "4. Epoche: Privatisierung und Weltraumtourismus.", "content": "Privat finanzierte Raumfahrt steht erst am Anfang ihrer Geschichte, wenn auch erste Erfolge, etwa die Flüge von SpaceShipOne am 21. und 29. September und 4. Oktober 2004, vorzuweisen sind. Seit 2001 konnten mehrere Weltraumtouristen mit zur Internationalen Raumstation (ISS) fliegen. Dabei handelte es sich aber um Ausnahmen, da die Transportkapazitäten zur ISS derzeit begrenzt sind. Seit den späten 2000er Jahren arbeiten mehrere US-Unternehmen an Raumschiffen für den Transport von Astronauten zur Internationalen Raumstation. Bigelow Aerospace entwickelt entfaltbare Module, mit denen später private Raumstationen gebaut werden sollen. Die Stationen sollen als Hotels für Touristen dienen und von Firmen für Forschungen in der Schwerelosigkeit gemietet werden können. Als ersten Schritt plant Bigelow – in Zusammenarbeit mit der NASA – ein solches Wohnmodul für Touristen an der ISS. SpaceX, Boeing und die Sierra Nevada Corporation entwickeln mit der Crew Dragon, dem CST-100 Starliner und dem Dream Chaser bemannbare Raumschiffe. Dies geschieht hauptsächlich im Auftrag der NASA, aber auch Bigelow reservierte 2018 erste Crew-Dragon-Flüge.", "section_level": 2}, {"title": "Aktueller Stand & zukünftige Entwicklungen.", "content": "Einige Raumfahrtnationen & private Unternehmen haben zukünftige bemannte Raumfahrtprogramme in Planung: · Europa: Die ESA beschäftigte sich ab 2003 innerhalb des Aurora-Programms noch mit einem bemannten Flug zum Mond im Jahr 2024, ebenso war in den 2030er Jahren ein Flug zum Mars geplant. Seit 2010 beschränkt sich das Projekt nur noch auf unbemannte Erforschungsflüge zu Zielen innerhalb unseres Sonnensystems. Gegenwärtig befinden sich keine bemannten europäischen Raumflüge in Planung. · China: Das Büro für bemannte Raumfahrt der Volksrepublik China (kurz: CMSA) plant für 2030 die Landung eines Menschen auf dem Mond, später soll dort unter Einbindung von ESA und Roskosmos eine Forschungsstation errichtet werden. Gegenwärtig entsteht unterdes eine chinesische Raumstation im All, für die ebenso bemannte Flüge mittels eines selbstentwickelten Raumschiffes vorgesehen sind. · USA: Nach Einstellung des US-amerikanischen Constellation Programms 2009, wurde nach knapp einer Dekade im März 2019 das Artemis-Programm ins Leben gerufen. Die US-Regierung möchte damit bis zum Jahre 2024 erstmals eine Frau auf den Mond bringen. Das übergeordnete Ziel ist es „eine dauerhafte Präsenz“ auf dem Erdsatelliten zu errichten, um einen besseren Ausgangspunkt für spätere Missionen zum Mars zu haben. Konträr zu etwa China, will die NASA dabei auf „kommerzielle Partner“ setzen und verstärkt mit privaten Unternehmen wie bspw. SpaceX, Dynetics oder BlueOrigin für die Vorbereitungen und Durchführungen zusammenarbeiten. · Indien: Die Indische Regierung kündigte 2018 einen bemannten Flug in den Weltraum für das Jahr 2022 an. ISRO wird dabei aktuell von der US-amerikanischen NASA innerhalb der NASA-ISRO Human Space Flight Working Group und von der russischen Roskosmos unterstützt. · Iran: Die Iranische Weltraumagentur ISA, plant derzeit keine bemannten Flüge in den Weltraum. Pläne für einen Mission im Jahre 2024 wurden 2017 aufgrund hoher Kosten gestrichen. · Russland: Die bemannte Raumfahrt der russischen Roskosmos, beschränkt sich aktuell auf die Beförderung von Personen hin zur ISS. Dabei werden sowohl Kosmonauten als auch ab 2021 (wieder) Privatpersonen befördert. · SpaceX: Als erstes Privatunternehmen hat die US-amerikanische Firma SpaceX im Mai 2020 einen Menschen zur ISS befördert. SpaceX plant in naher Zukunft weitere bemannte Missionen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bemannte Raumfahrt ist der Sammelbegriff für alle Weltraummissionen, bei der Menschen in Raumschiffen in den Weltraum vorstoßen. Sind Raumfahrer gezwungen, außerhalb der schützenden Hülle ihres Raumschiffs oder Raumstation zu arbeiten \"(Außenbordeinsatz)\", so müssen sie luftdichte, temperierte Raumanzüge tragen.", "tgt_summary": "载人航天是指由太空人执行的太空探索,可以由单人或多人执行,惟均需使用载人航天器进行。目前为止只有俄罗斯(包括前苏联)、美国、中国3国有能力完成载人航天。", "id": 919406} {"src_title": "Märklin", "tgt_title": "馬克林 (公司)", "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "Das zunächst mit der Herstellung von Puppenküchen beschäftigte Unternehmen wurde 1856 von Theodor Friedrich Wilhelm Märklin gegründet. Dieser war seit 1840 in Göppingen wohnhaft, als Flaschnermeister selbständig und heiratete (nach dem Tod an Krebs seiner ersten Frau Sophie 1857) 1859 Caroline Hettich, die in der Firma mitarbeitete und als Vertreterin ganz Süddeutschland und die Schweiz bereiste. Sie soll die erste weibliche Handelsreisende ihrer Zeit gewesen sein. 1866 starb Theodor Friedrich Wilhelm Märklin, seine Frau konnte das Unternehmen aber für die Söhne erhalten. Eugen und Karl Märklin übernahmen das Unternehmen ab 1888 als \"Gebr. Märklin\". Die Produktpalette umfasste zu dieser Zeit Puppenküchen, Karren jeglicher Art, Modelle von Schiffen, Karussells, Kreisel und Bodenläufer. Durch Unternehmenspolitik und den Aufkauf des Blechspielzeugherstellers \"Ludwig Lutz\" in Ellwangen im Jahr 1891 expandierte das Unternehmen. Im gleichen Jahr präsentierten die Gebrüder Märklin auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals eine Eisenbahn als Uhrwerkbahn mit Schienenanlage in Form einer Acht. Damit legten die beiden Unternehmer den Grundstein zu dem Welterfolg der Spielzeugeisenbahn von Märklin. Märklin ist es zu verdanken, dass in dieser Zeit auch die Spurweiten der Modelle vereinheitlicht wurden und in ihren Grundzügen noch heute weltweit gelten. Bis dahin hatte es unter den Modelleisenbahnen Unterschiede in den Größen gegeben, die es verhinderten, einzelne Teile verschiedener Bahnen miteinander zu kombinieren, selbst wenn sie vom selben Hersteller stammten. Märklin selbst verwendete damals die Spur 1 (Maßstab 1:32). 1909 umfasste die Produktpalette 90 verschiedene Dampfmaschinenmodelle, Puppenstuben- und Küchenzubehör, Karussells, Autos, Flugzeuge, Schiffe, Kreisel und Metallbaukästen. Ab 1926 wurde die elektrische Bahn mit 20 V Wechselstrom (zunächst noch mit einer Glühlampe als „Vorwiderstand“) eingeführt, welche ohne die Laufzeitbeschränkung der Uhrwerke oder der Spiritus-Brennzeit kontinuierlichen Spielbetrieb erlaubte. 1929 kamen zu den schwarz-messingfarbenen Teilen der Metallbaukästen farbige Teile hinzu. Mit den Jahren wurde die Modelleisenbahn zum wichtigsten Produkt von Märklin. 1935 trat Fritz Märklin in die Geschäftsführung ein. Nachdem Stephan Bing, bis 1927 Vorstand der Bing Werke AG, das Unternehmen \"Vereinigte Spielwaren Fabriken Nürnberg\" 1928 übernahm und zur Leipziger Frühjahrsmesse 1935 die erste moderne Tischeisenbahn in der Nenngröße \"00\" unter dem Markennamen TRIX Express vorstellte, folgte Märklin zur Herbstmesse dieses Jahres ebenfalls mit einer Tischeisenbahn in dieser Baugröße. Es gab zwar bereits in den Jahren von 1922 bis 1932 eine Tischbahn von Bing mit einer Spurweite von 16,0 mm, die jedoch technisch noch nicht so ausgereift und betriebssicher war, um daraus eine vollwertige Modellbahn entwickeln zu können. Die Nenngröße 00 war mit einem Maßstab von angenähert 1:87 nur halb so groß wie die bis dahin kleinste Spur 0 (1:43 oder 1:45). In den Jahren bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs entwickelten TRIX und Märklin zahlreiche technische Neuerungen, mit denen die Praxistauglichkeit und der Spielwert der 00-Bahnen gesteigert wurde, womit diese Baugröße den größten Teil des Modellbahnmarktes erobern konnte. Der geringe Platzbedarf und die vergleichsweise niedrigen Kosten sorgten dafür, dass Modelleisenbahnen nun von einem größeren Teil der Haushalte gekauft werden konnten. Die Baugrößenbezeichnung \"00\" für den Maßstab 1:87 wurde ab 1950 in „Halb-Null“, mit der bis heute üblichen Abkürzung \"H0\", gesprochen „Ha Null“, geändert. Durch den rasanten Anstieg der Absatzzahlen von Modelleisenbahnen in den 1950er und 1960er Jahren wurde Märklin zu einem der weltweit größten Anbieter dieser Branche. 1969 kam mit der „neuen Spur 1“ die Traditionsbaugröße von 1891 zurück in den Märklin-Katalog, zunächst allerdings nur als Spielbahn ausgelegt. Eine Dampflokomotive der DB-Baureihe 80 und eine Diesel-Werkslokomotive zogen erste Personen- und Güterwagen dieser alten Spurweite in Wohnzimmern und Gärten. Ab 1978 wurde die Baugröße anspruchsvoller ausgerichtet, bis 1984 auch das „Schweizer Krokodil“ ins Programm aufgenommen wurde. 1994 erlebte die Spur 1 eine Renaissance der klassischen Blech-Technologie als „Maxi-Bahn“, einer Spielbahn für Kinder, deren Herstellung jedoch wieder eingestellt wurde. 1972 wurde zur Nürnberger Spielwarenmesse die Nenngröße Z im Maßstab 1:220, genannt „Mini-Club“, als Neuheit vorgestellt. Bis 2007 war dies die kleinste in Großserie hergestellte Modellbahn. Ab 1984 wurde für H0 und Spur 1 eine digitale Mehrzugsteuerung angeboten. Bis zu 80 Loks konnten damit unabhängig voneinander in einem Stromkreis über bis zu 256 Weichen oder Signale hinweg gesteuert werden. Inzwischen können Computer bestimmte Steuerungsaufgaben der ursprünglich unternehmenseigenen Steuer-Chips übernehmen und die Anzahl steuerbarer Loks und Weichen ist auf Werte gestiegen, die selbst für Sammler und Großanlagen eher utopisch sind. 1997 übernahm das Unternehmen den bis dahin eigenständigen Mitbewerber Trix aus Nürnberg. In der Nacht zum 18. Januar 2005 wurde in das unternehmenseigene Märklin-Museum eingebrochen. Entwendet wurden Exponate der historischen Spur 1, alle ausgestellten Fahrzeuge der Spur 0, die vor 1910 hergestellten Schiffe, sowie Dampfmaschinen und unersetzliche Prototypen der Spur 00. Das älteste Fahrzeug des Museums, die erste Lokomotive von 1891, wurde ebenfalls gestohlen. Nach Aufklärung des Falls im März 2005 waren die Exponate seit Mai 2005 wieder in der Ausstellung zu sehen. Am 11. Mai 2006 wurde die \"Gebr. Märklin GmbH\" nach einigen Jahren sinkender Umsätze und zuletzt gar Verlusten an die britische Finanzgruppe Kingsbridge Capital verkauft, eine Tochtergesellschaft der österreichischen Hardt Group. Die neuen Gesellschafter sahen Wachstumspotential aufgrund der Bekanntheit der Marke insbesondere bei Sammlern. Mittelfristig wurden eine Sanierung und der Weiterverkauf angestrebt. Zum 1. Februar 2007 wurde Axel Dietz Geschäftsführer und Teilhaber des Unternehmens. Am 26. Juli 2007 wurde die Übernahme des insolventen Unternehmens \"Ernst Paul Lehmann Patentwerk OHG\", Hersteller der Lehmann-Groß-Bahn, durch Märklin bekanntgegeben. Am 22. August 2007 wurde das Unternehmen \"Hübner Feinwerktechnik GmbH\" in den Märklin-Unternehmensverbund integriert. Alle Werkzeuge sowie das Fertigwaren- und Ersatzteillager gingen an Märklin. Die Lieferung der Fertigware, die Ersatzteilversorgung und der Reparaturservice werden in vollem Umfang zentral von Göppingen aus fortgeführt. Am 11. August 2008 wurde bekannt, dass der Vorsitzende der Geschäftsführung, Axel Dietz, zum Ende des Jahres 2008 ausscheiden wolle. Ein Nachfolger wurde nicht berufen, die zwei verbliebenen Mitglieder der Geschäftsführung, Dietmar Mundil und Thomas Bauer, bekamen vom Beirat erweiterte Verantwortungsbereiche. Ende Januar 2009 sollte Ralf Coenen den aus Altersgründen ausscheidenden Dietmar Mundil als Geschäftsführer ablösen. Anfang Februar 2009, zeitnah zum 150-jährigen Bestehen des Unternehmens, wurde u. a. der Zahlungsverzug beim Januarlohn gemeldet. Am 4. Februar 2009 sah sich das Unternehmen gezwungen, beim Amtsgericht Göppingen Insolvenz anzumelden, nachdem Verhandlungen über die Verlängerung von Krediten gescheitert waren. Das Unternehmen führte seine Geschäfte anschließend unter dem Insolvenzverwalter Michael Pluta fort, der noch im Februar 2009 Kurt Seitzinger als neuen Geschäftsführer einsetzte. Es stellte sich heraus, dass im Jahr 2006 10,7 Mio. Euro Beraterhonorare gezahlt worden waren (bei einem Verlust von 13 Mio. Euro) und im Jahr 2007 noch einmal weitere 13,8 Mio. Euro (bei einem Verlust von 16 Mio. Euro); insgesamt waren in den drei Jahren vor der Insolvenz 40 Mio. Euro an Beraterhonoraren angefallen. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse vom 5. bis 10. Februar 2009 war das Unternehmen im üblichen Rahmen vertreten. Am 19. und 20. September 2009 fanden trotz der Insolvenz die Märklintage zum 150-jährigen Bestehen der Firma mit rund 45.000 Besuchern statt. Die Veranstaltungsorte waren der Bahnhof Göppingen, die Werfthalle im Stauferpark, das Firmengelände von Leonhard Weiss und die Märklin-Erlebniswelt. Vom 30. September bis 4. Oktober 2009 nahm das Unternehmen Märklin an der Schweizer Spiel-und-Hobby-Messe \"Suisse Toy\" teil. Am 4./5. Dezember 2009 und am 17./18. September 2010 veranstaltete Märklin in Göppingen Tage der Offenen Tür und lud zu einem Werksbesuch ein. Im November 2010 löste Stefan Löbich Kurt Seizinger als Geschäftsführer ab. Am 21. Dezember 2010 stimmten 1350 Gläubiger dem Insolvenzplan des Insolvenzverwalters Michael Pluta zu. Damit war die Grundlage gelegt, dass die nun den Gläubigern (vor allem der BW-Bank, Goldman Sachs sowie der Kreissparkasse Göppingen) gehörende und wieder mit positiven Ergebnissen arbeitende Firma aus eigener Kraft „gesund“ werden konnte. Hierzu wurden allerdings rund 400 Arbeitsplätze abgebaut. Im September 2011 wurde Wolfrad Bächle zweiter Geschäftsführer von Märklin; er verantwortet seitdem den Bereich Technik. Aufgrund eines Schiedsgerichtsurteils Ende 2011 sollte die amerikanische Unternehmensberatung Alix Partner wegen fehlerhafter Beratung des Investors Kingsbridge 14 Mio. Euro Schadenersatz zahlen. Märklin stand 2006 als Familienbetrieb vor der Insolvenz und Alix Partner beriet den Investor Kingsbridge damals beim Einstieg und kontrollierte die Buchführung. 2007 verkündeten sie die gelungene Sanierung und Alix Partner kassierte jährlich Millionensummen für die laufende Beratung. Erst später wurde dem Investor bekannt, dass 2006 bis 2008 Verluste eingefahren wurden, so dass 2009 Insolvenz angemeldet werden musste. Das Urteil gegen Alix hatte auch wegweisenden Charakter für die Rechtsprechung gegenüber Unternehmensberatungen. 2012 erzielte Märklin einen Umsatz von 109 Millionen Euro, der EBIT lag bei rund 10 Millionen Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmen und Markt.", "content": "Der Markt für hochwertige Spielwaren, insbesondere Modelleisenbahnen, muss sich bei technisch interessierten Kindern und Jugendlichen nicht nur gegen die klassischen Freizeitthemen Sport und Modellbau behaupten, sondern auch gegen die neuen Spielmöglichkeiten digitaler Geräte. Das Unternehmen versuchte diesem Trend unter Beibehaltung der Bindung an den Fachhandel zu begegnen, indem immer höherwertige und aufwändig verarbeitete eigentliche Sammlermodelle hergestellt wurden, die ein zahlungskräftiges Publikum fortgeschrittenen Alters ansprachen. Teils wurde diese Klientel auch wieder verprellt, indem formgleiche oder -ähnliche Modelle in vielen Varianten zu hohen Preisen auf den Markt gebracht wurden. Sammlermodelle zeichneten sich zuvor durch eine gewisse Limitiertheit aus. Wer als Sammler bei Märklin auf „Vollständigkeit“ sammeln will, muss finanzstark sein. Anfang der 2000er Jahre betrug der Summenpreis der Produkte eines Märklin-Katalogs der meistgesammelten Nenngröße H0 etwa", "section_level": 1}, {"title": "Nenngrößen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nenngröße II.", "content": "Für die derzeit größte Nenngröße (Stand 2009) bietet Märklin seit", "section_level": 2}, {"title": "Nenngröße I.", "content": "Als derzeit zweitgrößte Nenngröße bietet Märklin seit 1969 wieder ein Sortiment in der Spur I an. Anfangs war das ganze Programm als reine Spielzeug-Eisenbahn", "section_level": 2}, {"title": "Nenngröße 0.", "content": "In den Jahren 1893 bis 1954 wurden in Göppingen ebenfalls blecherne Spielzeug-Eisenbahnen und Zubehör größtenteils aus Weißblech (Tinplate) hergestellt. Die Spur 0 war ab 1895 bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die dominierende Baugröße der Modelleisenbahn. Die ersten Fahrzeuge waren abstrakte Nachbauten realer Vorbilder. In den", "section_level": 2}, {"title": "Nenngröße H0.", "content": "Den größten Anteil am Sortiment und am Umsatz hat die Nenngröße H0 im Maßstab 1:87. Die Spur H0, die Märklin im Jahr 1935 etwa ein halbes Jahr nach Trix einführte ist heute weltweit am weitesten verbreitet. Das Unternehmen ist in der Nenngröße H0 im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) Marktführer mit einem Marktanteil von etwa 50 Prozent. Im Bereich der Nenngröße H0 existieren damit zwei etwa gleich große Segmente – zum einen das Zweileiter-Gleissystem mit mehreren Herstellern, zum anderen das Mittelleiter-Gleissystem, das von Märklin dominiert wird. In diesem Segment ist Märklin der einzige Vollsortiment-Anbieter. Das Angebot umfasst in dieser Spurweite ein komplettes Sortiment aus Rollmaterial, Gleisen, analogen und digitalen Steuerungen, einem Oberleitungssystem sowie weiteren Zubehörteilen. Die Auswahl an Rollmaterial umfasst eine breite Palette an Modellen, hauptsächlich nach Vorbildern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Benelux-Ländern. Diese Länder stellen auch die Hauptabsatzmärkte für Märklin dar. Daneben gibt es einige Modelle nach Vorbildern aus den USA, Dänemark, Schweden und Italien, verstreut auch aus anderen europäischen Ländern, die primär für hiesige Sammler, teilweise für den Export an dortige Märklin-Fans gedacht sind.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelleiter-Gleissystem.", "content": "Während die Mehrzahl der Hersteller Modelle primär für das Zweileiter-Gleissystem anbietet, bei denen die beiden isolierten Schienen als Leiter eingesetzt werden, verwendet Märklin ein Gleissystem, bei dem in Schienenmitte Punktkontakte (ursprünglich eine durchgehende Mittelschiene) eingelassen sind. Die Stromabnahme ab diesem isolierten Mittelleiter erfolgt über den charakteristischen Schleifer auf der Unterseite der Fahrzeuge. Das System wird manchmal fälschlicherweise als \"Dreileiter-Wechselstrom-System\" bezeichnet, aus technischer Sicht ist die Bezeichnung \"Mittelleiter-Gleissystem\" korrekt, da beide Schienen elektrisch verbunden sind und einen gemeinsamen Leiter (Neutralleiter) bilden. Als Vorteil des Systems gilt eine höhere Betriebssicherheit, da die Kontaktfläche zwischen Lokomotive und Schiene gegenüber dem Zweileiter-Gleissystem deutlich größer ist. Praktische Erfahrungen mit beiden Systemen, etwa im Großanlagenbetrieb im Miniatur-Wunderland in Hamburg, bestätigen diese Aussage jedoch nicht, dort besitzen alle Mittelleiter-Züge einen zweiten Schleifer unter dem ersten Wagen des Zuges. Die symmetrische Stromzuführung macht auch Gleisfiguren (z.", "section_level": 3}, {"title": "Gleistypologie der Spur H0.", "content": "Die Metallgleise (\"M-Gleise\") prägten jahrzehntelang das Bild der Märklin-Eisenbahn. Sie bestehen in der Urform von 1935 aus einem hellbraunen Böschungskörper aus Blech, auf den die Schienen als Vollprofile aufgesetzt sind. Um die Optik edler erscheinen zu lassen, bekam die Gleisbettoberfläche einen Lacküberzug. Der Mittelleiter war durchgehend ausgeführt. Die Produkte der Nachkriegszeit sind wegen des Materialmangels dieser Jahre im Aussehen etwas unterschiedlich. Ab 1952 wurden die Vollprofilschienen durch Hohlprofil abgelöst, ohne optisch einen Unterschied zu zeigen – in erster Linie, um die Gleise zu einem günstigeren Preis (0,75 DM gegenüber 1,25 DM für 1/1 Gleis) anbieten zu können. Ab 1953 wurde zunächst ein komplett neuentwickeltes Modellgleis mit eingesetzten Schwellen aus Kunststoff und darin verschweißten Punktkontakten angeboten. Dieses Gleis hatte, bedingt durch die aufwändige Fertigung, einen deutlich höheren Verkaufspreis (1,50 DM gegenüber 0,60 DM für 1/1 Gleis), weshalb es sich am Markt nicht durchsetzte und kurz darauf vom Markt genommen wurde. Stattdessen wurde das alte M-Gleis ab 1956 durch so genannte Punktkontakte aufgewertet und jahrzehntelang mit nur kleinen Änderungen, wie Überarbeitungen an den Weichen, weiter produziert. Als Nachteil erwies sich die Rostanfälligkeit der stromführenden und beweglichen Teile,", "section_level": 3}, {"title": "Hobby-Programm.", "content": "Um auch Modellbahneinsteiger und weniger kaufkräftige Kunden zu bedienen, setzte Märklin von 1991 bis 2005 auf ein „HOBBY“ (Eigenschreibweise) genanntes Produktprogramm. Nachdem jahrelang hauptsächlich Auslaufmodelle im Hobby-Programm weiter angeboten wurden, stellte Märklin im Jahr 2004 mit dem Modell der Baureihe 185 erstmals eine vollständig neu konstruierte, relativ preiswerte Lokomotive für dieses Sortiment vor. Schon 2005 wurde das Programm offiziell wieder eingestellt mit der Begründung, dass alle Märklin-Artikel „mit den Märklin-typischen", "section_level": 3}, {"title": "Millenniumslok, Schweizer Krokodil Lokomotive aus Platin.", "content": "Zum Jahrtausendwechsel stellte Märklin ein außergewöhnliches und für Modelleisenbahner einmaliges Modell des Krokodils vor: \"Die Millenniumslok\" in Spur H0. Das Gehäuse ist ein aus ca. 475 Gramm Platin gefertigtes Unikat, versehen mit jeweils einem eingesetzten Rubin als Rangierlichter an den beiden Vorbauten, Führerstandsfenstern aus Echtverglasung, Rädern aus Edelstahl, Gestänge aus Titan, Isolatoren aus Keramik, vergoldeten Kontakten und Leiterbahnen sowie mit Ruthenium veredelten Fahrgestellblöcken. Die Fertigung der Platinbauteile wurde mittels sogenannter verlorenen Formen, wie beim Glockenbau, durchgeführt. Somit ist jedes dieser Einzelbauteile ein Unikat mit der in jedes Teil miteingegossenen Fertigungsnummer. Mit jedem Modell wurde eine Präsentationsvitrine mit einem Granitsockel mitgeliefert,", "section_level": 3}, {"title": "Nenngröße N.", "content": "Ende der 1960er Jahre hatte Märklin an einer eigenen Modelleisenbahn in der Nenngröße N gearbeitet, die Planungen jedoch zugunsten der noch kleineren Spur Z wieder aufgegeben. Es blieb", "section_level": 2}, {"title": "Nenngröße Z.", "content": "Das Unternehmen führte mit der im Maßstab 1:220 ausgeführten Spur Z im Jahr 1972 die kleinste in Serie produzierte Modelleisenbahn unter dem Markennamen \"mini-club\" ein.", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsstandorte.", "content": "Produziert wird von Märklin aktuell in Göppingen (Stammwerk) sowie im ungarischen Győr (Stand: Dezember 2016). Die Wagenproduktion, bei der in Schwäbisch Gmünd zeitweilig 200 Menschen beschäftigt waren, verlagerte Märklin zunächst in ein 1991 übernommenes Gelände in Sonneberg. Dieses Werk wurde 2007 ebenfalls geschlossen und die Produktion nach Győr verlagert. Anlässlich der Betriebsversammlung vom 18. März 2009 gab der Insolvenzverwalter Michael Pluta bekannt, dass die Außenstelle von Märklin, der Produktionsstandort Nürnberg, als Teil des Sanierungskonzeptes der angeschlagenen Firma Märklin ebenfalls geschlossen werde, was im August 2009 umgesetzt wurde. Auch in diesem Fall wurde die Produktion nach Győr verlagert. Dort werden aktuell die Spur-1-Produkte, seit 2008 auch", "section_level": 1}, {"title": "Digitale Steuerungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Märklin Digital.", "content": "Das Unternehmen führte 1984 als einer der ersten Modellbahn-Hersteller ein Digitalsystem ein, das Märklin-Digitalsystem (Motorola-Format), mit dem bis zu 80 Lokomotiven unabhängig voneinander gesteuert werden können, dabei wird jeder Lokomotive eine spezifische Adresse zugewiesen. Das System wurde im Laufe der Jahre weiter verbessert, so dass am Ende bis zu fünf Zusatzfunktionen pro Lok geschaltet werden konnten. Ein von Märklin für Hamo kurz nach Einführung des Wechselstrom-Digitalsystems zusätzlich angebotenes Digitalsystem", "section_level": 2}, {"title": "Märklin Systems.", "content": "Seit dem Jahr 2004 gibt es Märklin Systems, das mit dem bisherigen Märklin-Digital-System kompatibel ist. Das System hat als Neuerung u. a. eine begrenzte Bidirektionalität: Loks mit dem „systems“-eigenen, sogenannten „mfx“-Decoder melden sich automatisch bei der Steuereinheit an. Die Fahrgeräte haben eine Anzeige, in der die Loks mit Namen bezeichnet werden. Die neuen Decoder bieten statt maximal fünf nun bis zu 9 (später 16) schaltbare Funktionen; die Anzahl", "section_level": 2}, {"title": "Markennamen.", "content": "Für einige Märkte verwendet der Märklin-Konzern eigene Markennamen. Dabei handelt es sich teilweise um ehemals eigenständige Unternehmen, teilweise um extra hierfür kreierte Namen.", "section_level": 1}, {"title": "Alpha.", "content": "Im Jahr 1988 brachte das Unternehmen die Alpha-Spielbahn auf den Markt. Diese wurde mit dem neu entwickelten „Gleis 2000“ (Spurweite 16,5 mm entsprechend Nenngröße H0) ausgeliefert, welches einen Vorläufer des späteren C-Gleissystems darstellte. Die Alpha-Bahn wurde in Zusammenarbeit mit Kindern als „Abenteuerbahn“ konzipiert. Für die Bahn gab es die Alpha-Lok, eine Phantasie-Stromliniendampflokomotive mit Tender, sowie Niederbordwagen, auf welchen mittels Magneten verschiedene exakt passende Module wie Kran, Bus/Passagierkabine, Hovercraftcontainer, Power-Unit usw. montiert werden konnten. Darüber hinaus gab es weitere Modelle wie einen Truck, einen Expeditionsrover oder ein Raumschiff, wobei der Truckanhänger oder das Raumschiff ebenfalls die genannten Module aufnehmen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "ANTEX.", "content": "Unter dem Markennamen „ANTEX“ verkaufte Märklin von 1964 bis 1968 in den Niederlanden und in Belgien Zugpackungen. Die Packungen", "section_level": 2}, {"title": "Primex.", "content": "Von 1969 bis 1992 verkaufte das Unternehmen unter der Marke „PRIMEX“ vereinfachte, jedoch kompatible Modellbahnprodukte für das Kundensegment der Modellbahneinsteiger. Auffallend war die orangefarbene Primex-Verpackung mit weißem Aufdruck. Vornehmlich wurden die Primex-Produkte in Supermärkten und Kaufhäusern vertrieben. Abgestimmt auf diese Vertriebsschiene, wurde Primex als Vollsortiment mit Gleismaterial, Fahrgeräten und einer großen Palette an Zubehörteilen wie Gebäuden, Figuren, Straßenfahrzeugen", "section_level": 2}, {"title": "MAXI.", "content": "Ab 1994 versuchte man, das Spur-1-Profisortiment mit der Marke „Märklin-Maxi“ um eine Spielzeugeisenbahn aus Metall zu ergänzen. Die Modelle waren einfacher und robuster als die anderen Spur 1-Modelle und sollten mit hohem Spielwert", "section_level": 2}, {"title": "MINEX.", "content": "Eine kurzlebige und weitgehend unbekannte Marke von Märklin ist die Märklin-MINEX-Bahn. Von 1970 bis 1972 wurde unter dieser Marke eine Schmalspurbahn in der Nenngröße 0e im Maßstab 1:45 angeboten, die auf dem vorhandenen H0-Gleismaterial lief. Der Name", "section_level": 2}, {"title": "HAMO.", "content": "Der Markenname „Hamo“ stammte von einer bis 1963 eigenständigen Firma aus Nürnberg, die von Märklin aufgekauft wurde. 1966 präsentierte Märklin unter dem Namen HAMO die ersten Zweileiter-Gleichstrom-Lokmodelle mit Radsätzen und Stromabnahmen für den Gleichstrombetrieb. Die Abwandlung der Modelle war dabei so gering wie technisch möglich, was einen Umbau in eine Wechselstromlok erleichtert, den Modellen bei Gleichstrom-Bahnern aber zu", "section_level": 2}, {"title": "TRIX.", "content": "Am 1. Januar 1997 wurde Trix aus Nürnberg mit Modellbahn-Sortimenten in den Nenngrößen H0 und N sowie mit dem Trix Metallbaukasten übernommen. Vorausgegangen war über mehrere Jahre hinweg eine Kooperation, bei der Produkte in der H0-Spur gemeinsam entwickelt wurden. Kurz darauf wurde die Produktion des Metallbaukastens eingestellt, so dass heute nur noch die Segmente Trix H0 und Minitrix (Spur N) weitergeführt werden. Ersteres zunächst ergänzt durch Gleichstromversionen von", "section_level": 2}, {"title": "LGB.", "content": "Der Gartenbahn-Anbieter LGB wurde nach dessen Insolvenz im Jahr 2007 von Märklin übernommen. Dabei wurde die LGB-Produktion, die sich in der Saganer Straße in Nürnberg befand, nach Győr in Ungarn verlagert. Marketing, Vertrieb, Entwicklung, Leitung", "section_level": 2}, {"title": "Hübner.", "content": "Hübner Feinwerktechnik, ein Anbieter in Baugröße 1,", "section_level": 2}, {"title": "My World.", "content": "2011 brachte Märklin das Programm \"my World\" auf den Markt, um drei- bis sechsjährige Kinder wieder für die", "section_level": 2}, {"title": "Andere Produkte.", "content": "Das Unternehmen hat seit Anbeginn verschiedene Produkte aus dem Bereich der Metallspielwaren hergestellt und angeboten. So begann die Unternehmensgeschichte mit der Fabrikation von Puppenküchen und Puppenwagen. Zuletzt brachte das Unternehmen im Jahr 2002 ein knapp 1 m langes, schwimmfähiges Modell des Passagierdampfers „Viktoria“ auf den Markt.", "section_level": 1}, {"title": "Metallbaukästen.", "content": "Spätere Bezeichnung: Märklin Metall Der Märklin-Metallbaukasten ist ein Stück deutscher Spielzeuggeschichte. Ehemals ein Lizenzprodukt der Firma Meccano, erwarb", "section_level": 2}, {"title": "Märklin Plus.", "content": "Märklin Plus war ein Baukastensystem ähnlich dem von Lego und Fischertechnik (also aus Kunststoff) und voll kombinierbar mit Märklin Metall. Es kam 1973 auf den", "section_level": 2}, {"title": "Märklin SPRINT.", "content": "1934 begann Märklin mit der Produktion einer Spielzeugautobahn mit spurgeführten Autos (\"Slotcars\"). Aufgrund harter Konkurrenz stellte man die Produktion bereits 1938 wieder ein. Als Konkurrenz zum Marktführer Carrera griff Märklin diesen Markt 1967 mit der Rennbahn „Märklin Sprint“ wieder auf. Die Realisierung im Maßstab 1:32 wurde", "section_level": 2}, {"title": "Metal Military Mission.", "content": "Im Jahr 2007 stellte Märklin auf der 58. Nürnberger Spielwarenmesse erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder Kriegsspielzeug vor. Das Unternehmen hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg entschlossen, entsprechendes Spielzeug nicht", "section_level": 2}, {"title": "Märklin Toys Spy Tec.", "content": "Unter dem Namen „Spy Tec“ bietet Märklin seit Herbst 2008 (unter der Unternehmensführung von Kingsbridge) elektronisches Agentenspielzeug für Kinder ab sechs Jahren an. Mit der Agentenausrüstung, bestehend aus \"GPS-Alarm, 3D Lazer-Alarm, SMS-Messenger\" und \"Base-Control,\" sollen Kinder", "section_level": 2}, {"title": "Märklin als Sammlerobjekt.", "content": "Da das Unternehmen einer der ältesten Hersteller von Modelleisenbahnen und anderem Spielzeug ist, gibt es viele Sammler für Spielzeug von Märklin. Einzelne Objekte, insbesondere Lokomotiven der Vorkriegszeit mit Farbgebungen der Auslands-Lieferungen, erzielen auf Auktionen zum Teil Preise von mehreren 10.000 Euro. Auch für alte Kataloge oder Originalkartons werden auf Auktionen und Sammlermärkten oft hohe Preise erzielt, in erster Linie für Modelle aus der Zeit vor etwa 1955. Die oftmals angenommene Wertsteigerung sämtlicher Märklin-Artikel ist jedoch ein Irrglaube. Auf dem Büchermarkt gibt es einige Fachkataloge, die den aktuellen Marktwert der Modelle einzuordnen versuchen. Bekanntester und anerkannter Katalog ist der sogenannte „Koll“. Für Sammler der Modellreihen von vor etwa 1965 ist auch die „mikado Märklin-Edition“ von Interesse. Da sich das Modellbahnhobby während der Jahre des Wirtschaftswunders großer Beliebtheit erfreute, stiegen die von jedem Modell produzierten Stückzahlen stark an. Nur noch wenige limitierte Serien, wie z. B. das auf 5000 Exemplare begrenzte Modell des \"Northlanders\" aus dem Jahr 1978, erreichten später noch Spitzenpreise. Allerdings ist nicht alles, was bei Märklin in alten Fertigungsverfahren hergestellt wird, wirklich alt: Sammler werden bei Märklin teils noch mit Sonderserien altertümlich anmutender Produktionen bedient. Ein Beispiel sind die 1985 in bedrucktem Blech der 1930er Jahre mit aktueller Motorentechnik gefertigten Doppelzugpackungen zum fünfzigjährigen Jubiläum der Spur H0. Im Jahr 2000 gab es eine Wagenpackung mit drei Blechgüterwagen zum hundertjährigen Bestehen des Märklin-Museums. Auch das bekannte Schweizer Krokodil mit der Artikelnummer CCS800 (später 3015) wurde 1996 als Modell für Märklin-Insider wieder aufgelegt, diesmal mit brauner Farbgebung, aber technisch fast identisch mit den Modellen der 1950er Jahre. Mit der Herstellung der Gehäuse vieler Lokomotivmodelle in Zinkdruckguss bleibt Märklin einer Tradition treu, die bei den Anhängern als werthaltig und robust gilt, von Kritikern jedoch gegenüber der sonst üblichen Kunststoff- oder Verbundbauweisen als schlechter detaillierbar angesehen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Märklin-Insiderclub.", "content": "Seit 1993 bietet das Unternehmen auch einen hauseigenen Club an, den \"Märklin-Insiderclub\". Mitglieder dieses Clubs erhalten gegen einen Jahresbeitrag eine Reihe von Leistungen: ein Abonnement der Hauszeitschrift Märklin Magazin, die speziell für Mitglieder herausgegebenen \"Insider-News\", einen Gutschein für den Jahreskatalog, sowie einen speziellen \"Jahreswagen\", ein speziell für die Clubmitglieder produziertes Güterwagenmodell. Auch werden über die Clubkarte Vergünstigungen bei Kooperationspartnern angeboten. Zusätzlich produziert das Unternehmen in jeder Spurweite jedes Jahr eine einmalige Serie eines Lokomotiv- oder Zugmodells, das laut Märklin-Werbung nur von Märklin-Insidern erworben werden kann. Diese von Märklin dargestellte Exklusivität dieses \"Insider-Modells\" ist jedoch in der Realität nicht unbedingt gegeben, da ein Großteil der derzeit etwa 90.000 Mitglieder dieses Modell erwirbt. Zudem bestellen", "section_level": 2}, {"title": "Märklin Start up Club.", "content": "Der Märklin Start up Club ist die neue Form des alten „1. FC Märklin“ bzw. des „Märklin Kids Club“. Für einen Mitgliedsbeitrag erhalten Mitglieder sechs Sammelhefte mit kleinen Geschenken.", "section_level": 2}, {"title": "Märklin-Händler-Initiative (MHI).", "content": "Die Märklin-Händler-Initiative, kurz MHI, wurde 1990 unter Federführung der Märklin-Geschäftsleitung gegründet. In ihr sind die Mehrzahl der Deutschen Märklin-Händler organisiert, die Händler haben durch den Beitritt zur MHI die Möglichkeit Sonderauflagen, die sogenannten MHI-Modelle, zu verkaufen. Darin enthalten sind auch die Kunden-Club-Modelle (insider-Club, Profi-Club, LGB-Club). 2014 gab es neun", "section_level": 2}, {"title": "Märklinist.", "content": "Spielzeug- und Modelleisenbahner, die eine Anlage in Nenngröße H0 betreiben und dabei weitgehend Produkte der Firma Märklin einsetzen, werden auch als \"Märklinisten\" bezeichnet. Diese Bezeichnung ist in der ehemals unterschiedlichen Produktphilosophie von Märklin einerseits und in Abgrenzung gegenüber der Mitbewerber andererseits begründet. Der Begriff entstand, als das Unternehmen einer der wenigen Hersteller war,", "section_level": 2}, {"title": "Museum.", "content": "2015 eröffnete Märklin am Stammsitz in Göppingen ein neues und auf 1000 m2 vergrößertes Museum zur Firmengeschichte und einer Dokumentation der historischen und aktuellen Märklin-Produkte. Im selben Jahr wurde bekannt, dass Märklin einen 3000 m2 großen Neubau für das Museum plant, das bis 2018 fertiggestellt sein soll. Die Kreissparkasse Göppingen kaufte die auf einen Wert von fünf bis sieben Millionen Euro taxierte Sammlung, überführte diese in eine Stiftung und überließ sie Märklin für die Ausstellung. Märklin verpflichtete sich, den Kauferlös für den Bau des Museums zu verwenden und etwa zehn Prozent der jährlichen Eintrittserlöse an die Stiftung zurückzuführen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gebr. Märklin & Cie. GmbH ist ein Spielzeughersteller im schwäbischen Göppingen. Märklin ist heute vor allem für seine Modelleisenbahnen bekannt und war mit einem Umsatz von 117 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2019/2020 Marktführer der europäischen Modelleisenbahnbranche.", "tgt_summary": "马克林公司(,简称Märklin、MÄRKLIN或MAERKLIN),是一家德国的玩具公司。该公司成立于1859年,总部位于巴登-符腾堡格平根。该公司最初专注于玩具屋配件,后来以模型铁路和技术性玩具知名于世界。在德国和瑞典的某些地方,该公司的名称几乎与模型铁路同义。", "id": 908703} {"src_title": "Radjedef", "tgt_title": "雷吉德夫", "src_document": [{"title": "Herkunft und Familie.", "content": "Radjedef war ein Sohn von Pharao Cheops, seine Mutter ist unbekannt. Brüder waren Babaef I., Minchaef, Hordjedef sowie Chephren, der nach Radjedefs Tod den ägyptischen Thron bestieg. Unsicher ist die Zuordnung von Anchhaf (Bruder oder Onkel) sowie Mindjedef und Duaenhor (Brüder oder Neffen). Unklar ist auch, ob Horbaef ein Bruder des Radjedef war. Er ist nur durch seinen Sarkophag bezeugt, dessen genauer Fundort aber nicht notiert wurde. Eine spätere Zuordnung zu einem Grab auf dem Ostfriedhof der Cheops-Pyramide, auf dem die Söhne des Cheops bestattet wurden, ist daher spekulativ. Bauefre, der nur durch Zeugnisse aus dem Mittleren Reich bekannt ist, könnte ein weiterer Bruder sein, wenn er nicht identisch mit Babaef I. ist. Chufuchaef I. war eventuell ein weiterer Bruder, es wurde aber auch vermutet, dass er identisch mit Chephren ist. Als ältester Sohn des Cheops und ursprünglicher Thronfolger wurde lange Zeit Kawab angesehen. Nach neueren Erkenntnissen scheint Kawab aber wohl eher ein Sohn des Snofru und damit nicht ein Bruder, sondern ein Onkel des Radjedef gewesen zu sein. (Halb-)Schwestern des Radjedef waren seine Gemahlin Hetepheres II. sowie Chamerernebti I. (Gemahlin des Chephren), Meresanch II. (Gemahlin des Horbaef) und Neferetiabet. Radjedef hatte zwei bekannte Ehefrauen: Chentetenka und seine Halbschwester Hetepheres II., die vor ihrer Ehe mit Radjedef bereits mit dessen Onkel Kawab verheiratet gewesen war. Sechs Kinder des Radjedef sind namentlich bekannt, ihre Mütter konnten bisher aber noch nicht identifiziert werden. Es handelt sich um die vier Söhne Baka, Setka, Hornit und Nikauradjedef sowie die beiden Töchter Hetepheres und Neferhetepes. Neferhetepes war möglicherweise die Mutter der späteren Pharaonen Userkaf oder Sahure. Der nur unter seiner griechischen Namensform bekannte Nachfolger des Chephren, Bicheris, wird häufig als Sohn des Radjedef angesehen, es ist aber unklar, um welchen seiner Söhne es sich handelt. Sowohl Baka als auch Setka wurden bisher in Betracht gezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Herrschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regierungsdauer.", "content": "Die genaue Regierungsdauer des Radjedef ist unbekannt. Der Königspapyrus Turin, der im Neuen Reich entstand und ein wichtiges Dokument zur ägyptischen Chronologie darstellt, gibt ihm acht Regierungsjahre. Der im 3. Jahrhundert v. Chr. lebende ägyptische Priester Manetho nennt hingegen 25 Jahre. Zeitgenössisch ist mit Sicherheit nur ein „1. Mal der Zählung“ überliefert, womit eine landesweite Zählung des Viehs zum Zwecke der Steuererhebung gemeint ist. Bei der Nennung eines „10.“ oder „11. Mals der Zählung“ auf einem Deckstein von einer der Bootsgruben der Cheops-Pyramide ist nicht sicher, ob sie sich auf Cheops bezieht oder auf Radjedef, der die Cheops-Bootsgruben anlegen ließ. Sollte Letzteres der Fall sein, ergibt sich die zusätzliche Problematik, dass diese Zählungen ursprünglich alle zwei Jahre stattfanden (d. h. auf ein „x-tes Jahr der Zählung“ folgte ein „Jahr nach dem x-ten Mal der Zählung“), später aber zum Teil auch jährlich stattfinden konnten (auf ein „x-tes Jahr der Zählung“ folgte das „y-te Jahr der Zählung“). Ob unter Radjedef eine regelmäßige zweijährliche Zählung stattfand, lässt sich aus dem vorhandenen Quellenmaterial nicht herauslesen. Bedingt durch diese Unsicherheiten gibt es in der modernen Forschung sehr unterschiedliche Auffassungen über Radjedefs Regierungslänge. Während einige Forscher mit den acht Jahren des Turiner Papyrus konform gehen, halten andere aufgrund der recht umfangreichen Bautätigkeit dieses Königs auch eine deutlich längere Regierungszeit von bis zu 25 Jahren für möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Ereignisse und Entwicklungen.", "content": "Durch Inschriften ist bezeugt, dass Radjedef eine Expedition in die Oase Dachla in der Libyschen Wüste entsandte, wie es bereits vor ihm sein Vater Cheops zweimal getan hatte. Ziel all dieser Expeditionen war die Gewinnung von mineralischen Pigmenten. Die inschriftlichen Zeugnisse hierfür stammen von einem Lagerplatz in der Wüste, etwa 60 km von Dachla entfernt. Er liegt am Fuß eines Sandsteinfelsens und wurde in pharaonischer Zeit offenbar als „Wasserberg des Radjedef“ bezeichnet. Unter Radjedef wurde der Kult des Sonnengottes Re von Heliopolis zur höchsten Staatsreligion erhoben. Die königlichen Eigennamen trugen nun bis auf wenige Ausnahmen bis zum Ende der 5. Dynastie den Namen des Re als Bestandteil (Beispielsweise Chephren = Cha-ef-Re bzw. Ra-cha-ef oder Mykerinos = Men-kau-Re). Passend dazu führte Radjedef das Epitheton „Sohn des Re“ (\"Sa-Re\") ein, welches ab dem Mittleren Reich zum festen Titel des königlichen Eigennamens wurde. Dieser religiöse Wandel machte auch eine neue Interpretation der Natur des Königs notwendig. Galt er vorher als Verkörperung des Horus und somit selbst als höchster Weltgott, rückte nun das Konzept der Gottessohnschaft in den Vordergrund, wodurch die eigene Göttlichkeit des Königs vermindert und er den Göttern gegenüber in eine stärkere Verantwortungsposition gerückt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Nachfolge.", "content": "Nach Radjedefs Tod folgte ihm zunächst nicht einer seiner Söhne, sondern sein Bruder Chephren auf den Thron. Da im pharaonischen Ägypten in der Regel die Herrschaft vom Vater auf einen Sohn überging, war dieser Regierungswechsel Anlass für zahlreiche Spekulationen. So ging etwa George Andrew Reisner davon aus, dass es nach dem Tod des Cheops zu Familienstreitigkeiten kam und zwei Familienzweige um die Vorherrschaft stritten. Radjedef wäre demnach gar nicht als rechtmäßiger Thronfolger vorgesehen gewesen und nach seinem Tod hätte dann Chephren die Macht ergriffen. Diese Annahme Reisners wird allerdings durch keinerlei archäologische Funde gestützt. Nach Radjedefs Tod kam es zu keiner Damnatio memoriae, er genoss kultische Verehrung und taucht auch in späteren Königslisten auf. Eine unrechtmäßige Machtergreifung ist daher auszuschließen. Die Frage, warum auf ihn nicht einer seiner Söhne, sondern sein Bruder Chephren folgte, bleibt daher weiterhin offen.", "section_level": 2}, {"title": "Bautätigkeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gizeh.", "content": "→ \"Hauptartikel: Cheops-Pyramide\" Zum Pyramidenkomplex des Cheops gehören fünf Bootsgruben. Drei davon wurden beraubt, zwei an der Südseite der Pyramide gelegene Gruben wurden allerdings unversehrt vorgefunden. In ihnen wurden zwei hölzerne, zerlegte Boote beigesetzt, von denen eines restauriert wurde und nun in einem eigenen Museum ausgestellt ist. An den Wänden und Deckensteinen der Grube, in welcher dieses Boot gefunden wurde, sind zahlreiche Graffiti angebracht, die den Namen von Radjedef beinhalten. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass einige Teile von Cheops' Grabanlage erst unter Radjedef vollendet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Abu Roasch.", "content": "→ \"Hauptartikel: Radjedef-Pyramide\" Seine eigene Pyramide errichtete Radjedef in Abu Roasch, nördlich von Gizeh. Mit einer Seitenlänge von 106,2 m und einer Höhe von 67,4 m war sie deutlich kleiner konzipiert als die Grabanlagen seiner beiden Vorfahren Snofru und Cheops. Von der Römerzeit an bis ins 19. Jahrhundert diente sie als Steinbruch, wodurch sie so stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass sie von den Ausgräbern ursprünglich für unvollendet angesehen wurde. Neuere Grabungen, die in den 1990er Jahren begannen, haben allerdings gezeigt, dass die Pyramidenanlage vollendet worden war. Teile der zum Pyramidenkomplex gehörenden Tempelanlagen wurden aber wohl erst nach Radjedefs Tod fertiggestellt, da sie in zeitsparender Ziegelbauweise errichtet wurden. Das innere Kammersystem wurde gegenüber den Pyramiden von Snofru und Cheops wieder stark vereinfacht. Die Grabkammer wurde nun wieder wie bei den Pyramiden der 3. Dynastie unterirdisch angelegt und nicht mehr im eigentlichen Pyramidenkörper. Der Taltempel liegt etwa 1,5 km nordöstlich der Pyramidenanlage und ist mit ihr durch einen Aufweg verbunden, der an der Nordseite einer Umfassungsmauer endet. An der Ostseite der Pyramide liegt der Totentempel und südlich von ihm eine Bootsgrube, die allerdings beraubt und von den Steinräubern als Schutthalde genutzt worden war. Dort wurden die Überreste mehrerer Statuen des Königs gefunden. Zum Grabkomplex gehören auch zwei kleine Nebenpyramiden. Die erste befindet sich an der Südwestecke der Königspyramide und diente als sogenannte Kultpyramide. Bei der zweiten, die an der Südostecke der Königspyramide entdeckt wurde, scheint es sich um das Grab einer Königin zu handeln.", "section_level": 2}, {"title": "Statuen.", "content": "Alle bekannten Statuen des Radjedef stammen wahrscheinlich aus seiner Pyramidenanlage in Abu Roasch. Keine von ihnen ist vollständig erhalten und nur vier von ihnen zeigen das Porträt des Königs. Die Statuen befinden sich heute im Louvre in Paris, im Ägyptischen Museum in Kairo und im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München. Die Stücke in Paris und Kairo wurden von Émile Chassinat bei seinen Grabungen zwischen 1901 und 1924 in der Bootsgrube der Radjedef-Pyramide und deren Umgebung entdeckt. Das größte und berühmteste Fundstück ist ein aus Sandstein gefertigter Kopf einer Sphinx des Radjedef. Er ist 33,5 cm hoch, 28,8 cm breit und 26,5 cm lang. Der König ist mit Nemes-Kopftuch dargestellt, Kinn und Nase sind bestoßen. Auf den Augen sind noch die Reste einer schwarzen Bemalung erkennbar, welche die Iris darstellte. Ein weiterer, mit 12 cm Höhe deutlich kleinerer Statuenkopf zeigt Radjedef mit einer Krone auf dem Kopf. Da ihr oberer Teil zerstört ist, ist unklar, ob es sich um die weiße Krone Oberägyptens oder um die rote Krone Unterägyptens handelt. Der Louvre beherbergt außerdem den unteren Teil einer Sitzstatue des Radjedef. Er misst 28 × 19,5 × 23 cm und nennt den Eigen- sowie den Horusnamen des Königs. Zur Linken des Herrschers ist deutlich kleiner eine kniende Königin dargestellt. Darüber hinaus gehören zur Sammlung des Louvre noch einige Bruchstücke weiterer Sitzstatuen des Radjedef und seiner Gemahlin Chentetenka. Das Ägyptische Museum in Kairo besitzt zwei Statuenköpfe, die Radjedef darstellen. Der erste (JE 35138) ist 14 cm hoch und zeigt ihn mit Nemes-Kopftuch, der zweite (JE 35139) misst 19 cm und trägt die weiße Krone Oberägyptens. Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst in München schließlich besitzt 39 Statuenfragmente, die aus einer Privatsammlung erworben wurden, ursprünglich aber vielleicht ebenfalls aus Grabungen in Abu Roasch stammen. Neben den königlichen Statuen wurden in Abu Roasch auch mehrere zum Teil sehr gut erhaltene Statuen seiner Familienmitglieder gefunden. Dazu gehören eine Statuenbasis seines Sohnes Baka (Kairo 5.11.24.8), zwei weitere Basen von Statuen des Hornit (Kairo 5.11.24.16 und Louvre E 12630), eine vollständig erhaltene Schreiberstatue des Setka (Louvre E 12629 und E 12631), Basis und Torso einer Statue der Prinzessin Neferhetepes (Louvre E 12628 und E 12632), der untere Teil einer Statue der Königin Hetepheres (Kairo, ohne Nr.) und eine Sphinx (Kairo JE 35137), die ebenfalls Hetepheres II. darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Radjedef im Gedächtnis des Alten Ägypten.", "content": "Radjedef genoss einen Totenkult, der bis zum Ende des Alten Reiches in der 6. Dynastie andauerte, der aber nicht so umfangreich war wie bei anderen Pharaonen der 4. Dynastie. So sind für ihn insgesamt nur acht Totenpriester und mit dem Totenkult in Zusammenhang stehende Beamte belegt, für seinen Vater Cheops hingegen 73 und für seinen Bruder und Nachfolger Chephren 32. Ein solcher Totenkult hatte stets auch große wirtschaftliche Bedeutung, da für die Versorgung mit Opfergaben zahlreiche landwirtschaftliche Güter (Domänen) eingerichtet wurden. Aber auch die Zahl dieser Domänen ist mit lediglich vier bei Radjedef deutlich geringer als beispielsweise bei Cheops und Chephren. Aus der 4. Dynastie ist lediglich eine Domäne bezeugt. Die wirtschaftliche Bedeutung des Totenkults hielt aber ebenso wie bei Cheops nur bis in die 5. Dynastie an, für die 6. Dynastie sind keine Domänen mehr bezeugt. Ein wichtiges Dokument aus der 12. Dynastie ist eine Felsinschrift im Wadi Hammamat. Hier werden nebeneinander die Namen von Radjedef, seinem Vater Cheops und seinen Brüdern Chephren, Hordjedef und Bauefre genannt. Alle diese Namen sind in Kartuschen geschrieben, was zu der Vermutung führte, Hordjedef und Bauefre könnten einst als Könige regiert haben. Allerdings gibt es dafür keinerlei zeitgenössische Anhaltspunkte. Als wahrscheinlichere Motivation für die Anbringung der Inschrift kann angenommen werden, dass Radjedef, seine Brüder und sein Vater als Schutzheilige des Wadi Hammamat verehrt wurden. Diese These wird dadurch unterstützt, dass in Koptos, am Ausgangspunkt für Expeditionen ins Wadi, ein Alabastergefäß mit dem Namen des Cheops gefunden wurde und somit anzunehmen ist, dass er dort einst kultische Verehrung genoss. Aus dem Neuen Reich stammt ein im Ägyptischen Museum in Berlin befindlicher Reliefblock, der aus einem Grab aus Sakkara stammen soll. Auf ihm sind fünf thronende Könige des Alten Reiches abgebildet: Beim ersten ist der Namenszug mittlerweile nicht mehr erhalten, kann aber anhand alter Fotografien wohl zu Snofru rekonstruiert werden; es folgen Radjedef, Mykerinos, Menkauhor und Pepi II. (Neferkare). Der auf diesem Block erhaltene Bildausschnitt kann als Anbetungsszene rekonstruiert werden, bei welcher der Grabbesitzer vor den Königen steht. Der Totentempel der zum Cheops-Komplex gehörenden Königinnenpyramide G-I-c diente wahrscheinlich schon während der 18. Dynastie als Heiligtum der Isis. In der 21. Dynastie, während der Regierungszeit der Pharaonen Psusennes I. und Amenemope, wurde dieser Tempel stark ausgebaut. Im Zuge des Isiskultes wurde erneut eine Priesterschaft für Cheops etabliert. Neben Cheops wurden auch vereinzelt andere Könige verehrt. Für Radjedef sind aus der 26. und 27. Dynastie drei Priester bezeugt, von denen aber nur einer lediglich den Titel „Priester des Radjedef“ trug, während die beiden anderen ebenso Priester des Cheops waren. Eine Verehrung Radjedefs über die Grenzen Gizehs hinaus, etwa in seiner eigenen Begräbnisstätte Abu Roasch, ist allerdings nicht nachweisbar.", "section_level": 1}, {"title": "Moderne Rezeption.", "content": "1974 veröffentlichte Herta von Auer den Roman \"König Dedefré. Der Fremdling aus dem Norden\", in dem ein nordeuropäischer Fürstensohn während Cheops’ Herrschaft eine Hungerkatastrophe abwendet, von ihm adoptiert wird und nach ihm unter dem Namen Djedefre regiert. Der französische Schriftsteller und Archäologe Guy Rachet veröffentlichte in den Jahren 1997 und 1998 fünf Romane über die Pyramidenbauer der 4. Dynastie. Der dritte Band \"Die unvollendete Pyramide\" spielt während der Regierungszeit Radjedefs.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Allgemein Zum Namen Zur Pyramide \"Für weitere Literatur zur Pyramide siehe unter Radjedef-Pyramide\". Detailfragen", "section_level": 1}], "src_summary": "Radjedef (nach anderer Lesung Djedefre oder Djedefra) war der dritte König (Pharao) der altägyptischen 4. Dynastie (Altes Reich) und regierte etwa von 2580 bis 2570 v. Chr. Über seine Person und seine Regierungszeit existieren nur sehr wenige Zeugnisse. Radjedef ist im Wesentlichen durch seine Bautätigkeit bekannt, die die Vollendung der Grabanlage seines Vaters Cheops und die Errichtung einer eigenen Pyramidenanlage in Abu Roasch umfasste. Unter seiner Herrschaft stieg außerdem der Sonnengott Re zur zentralen Gottheit Ägyptens auf.", "tgt_summary": "雷吉德夫(或名拉迪耶迪夫,Radjedef;约公元前2528年-约公元前2520年在位)是古埃及第四王朝法老,是胡夫的儿子,卡夫拉的同父异母兄弟。一般人认为他因谋杀了他的哥哥卡瓦布,原来的王位继承人,结果被逐。最新的发现改变了对他的看法,他其实是一个贤明的君王、建筑师。在胡夫死后,国家财政虚空,人民感到非常疲倦,因为他们花了好几个世纪建造金字塔。继承了王位的雷吉德夫另外选择在高地建造较小型的金字塔,使金字塔的高度看起来和胡夫的相若,亦可减轻人民的负担。雷吉德夫还根据父亲的肖像建造了狮身人面像这座纪念碑,把他看成是太阳神拉,这是雷吉德夫的宣传手段之一,并且将拉加入自己的名字,也是古埃及法老第一次使用太阳神之子的称呼,目的是恢复人们对这个王朝的敬畏。他本人亦是第一位把太阳神拉的名字写进自己的金字塔中的法老,其后的法老亦仿傚他。这位贤君的下场,可能就是被谋杀在其弟卡夫拉的手上。", "id": 199064} {"src_title": "CSV (Dateiformat)", "tgt_title": "逗号分隔值", "src_document": [{"title": "Dateiaufbau.", "content": "Innerhalb der Textdatei haben einige Zeichen eine Sonderfunktion zur Strukturierung der Daten. Der erste Datensatz kann ein Kopfdatensatz sein, der die Spaltennamen definiert. Jeder Datensatz sollte laut RFC 4180, Absatz 2, Punkt 4 die gleiche Anzahl Spalten enthalten – dies wird aber nicht immer eingehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Formatierung der Datenfelder.", "content": "Die Formatierung der Daten selbst ist nicht festgelegt. Das bedeutet, dass die verwendeten Formate zwischen den beteiligten Benutzern abgesprochen werden müssen. Besonders davon betroffen sind: Beispiele: Ist \"04/03/02\" der 4. März 2002, der 3. April 2002, der 2. März 2004 oder ein ganz anderer Wert? Entspricht \"8:09\" „morgens neun Minuten nach acht“, „20 Uhr 09“ oder ist es eine „Dauer von 8 Minuten und 9 Sekunden“?", "section_level": 1}, {"title": "Berechnungen.", "content": "Das CSV-Format beschreibt zeilenweise miteinander verknüpfte Datensätze. Berechnungen sind nicht vorgesehen, dennoch akzeptieren viele Programme wie LibreOffice Calc, OpenOffice.org Calc, Excel und Gnumeric entsprechende Rechenausdrücke. Diese orientieren sich am jeweiligen Programm. Für die genannten Programme funktioniert beispielsweise folgende (erste) Zeile: codice_1 Je nach Sprachumgebung können auch benannte Funktionen verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Der folgende Quelltext einer CSV-Datei, mit dem Komma (, ) als Feldtrennzeichen und Zeilenumbruch (CR LF) als Datensatz-Trennzeichen sowie mit Spaltenüberschriften in der ersten Zeile: repräsentiert die folgende Tabelle: In diesem Beispiel werden die Anführungszeichen verwendet, um das Komma zwischen \"ev\" und \"kath\" in der letzten Zeile als Text zu kennzeichnen. Das dritte Element dieser Zeile lautet also \"Religion (ev, kath)\". Außerdem werden alle ASCII-Zeichen in Form des 8-Bit-Zeichensatzes ISO 8859-1 verarbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Normen und Standards.", "content": "Das Dateiformat CSV ist auch als Request for Comments (RFC) spezifiert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dateiformat CSV steht für (seltener \"Character-separated values\") und beschreibt den Aufbau einer Textdatei zur Speicherung oder zum Austausch einfach strukturierter Daten. Die Dateinamenserweiterung lautet \".csv\".", "tgt_summary": "逗号分隔值(Comma-Separated Values,CSV,有时也称为字符分隔值,因为分隔字符也可以不是逗号),其文件以纯文本形式存储表格数据(数字和文本)。纯文本意味着该文件是一个字符序列,不含必须像二进制数字那样被解读的数据。CSV文件由任意数目的记录组成,记录间以某种换行符分隔;每条记录由字段组成,字段间的分隔符是其它字符或字符串,最常见的是逗号或制表符。通常,所有记录都有完全相同的字段序列。", "id": 1626010} {"src_title": "Büllingen", "tgt_title": "比林根", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das Gemeindegebiet von Büllingen grenzt an die belgischen Gemeinden Bütgenbach, Amel und St. Vith sowie an die deutsche Verbandsgemeinde Prüm, Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz, die Gemeinde Hellenthal, Kreis Euskirchen und Monschau, Städteregion Aachen in Nordrhein-Westfalen. Auf dem Gemeindegebiet liegt mit der Ortschaft Losheimergraben auf 677,5 m auch die höchstgelegene Ortschaft sowie der zweithöchste Punkt Belgiens, der Weiße Stein auf 692 m. Rund 46,5 Prozent des Gebietes der Gemeinde sind bewaldet. Diese Wälder bedecken den gesamten Norden und Nordosten Büllingens, weiter zieht sich ein ausgedehnter Waldgürtel von Nordost nach Südwest mitten durch die Großgemeinde. Dieser gliedert die Gemeinde in zwei Hauptsiedlungsgebiete: Einerseits das Gebiet rund um den Hauptort Büllingen im Nordwesten der Großgemeinde, wo die Siedlungsstruktur durch mittlere und größere Dörfer bestimmt ist. Andererseits das \"Manderfelder Land\" im Südosten, dieses ist durch zahlreiche kleine und kleinste Dörfer geprägt. Das nördliche Gemeindegebiet grenzt an den Truppenübungsplatz Elsenborn. Insgesamt gehören 27 Ortschaften zur Großgemeinde Büllingen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erstmals erwähnt wurde Büllingen im Jahr 850 n. Chr. als Königshof \"Bulinge\". Die heutige Gemeinde Büllingen wurde 1977 im Rahmen der belgischen Gemeindefusion aus den folgenden (Alt-)Gemeinden neu gebildet: Im Winter 1944/45 war das jetzige Gemeindegebiet Schauplatz der sog. Ardennenoffensive (Unternehmen „Wacht am Rhein“) und zahlreiche Ortschaften (insbesondere die Doppelortschaft Rocherath-Krinkelt) wurden fast völlig zerstört. Aus dem Wappen von Büllingen gehen die drei ursprünglichen Herrschaftsbezirke hervor, die sich das Gebiet von Büllingen in der Vergangenheit teilten: Das Trierer Kreuz, der Viandener Balken und der Luxemburger Löwe.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Flächennutzung.", "content": "Die Gesamtfläche der Gemeinde Büllingen von 150,48 km2 teilt sich in folgende Nutzung: Die Bahntrasse der ehemaligen Vennquerbahn wurde zu einem Wander- und Radverkehrsweg ausgebaut (RAVeL-Netz-Linie 45a Waimes-Jünkerath), mit Anschluss sowohl in Weywertz an die Vennbahnstrecke als auch in Jünkerath an das deutsche Radwegenetz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Büllingen () ist die flächenmäßig größte Gemeinde der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) in Belgien und zugleich die östlichste Gemeinde des Landes. Die Einwohnerzahl beträgt (Stand ).", "tgt_summary": "比林根(;),又依法语译作比朗日,是位于比利时列日省部的一座城市。它是比利时面积上第二大的镇,是德语区第一大的镇。它的平均高度为650米,最高点692米,是比利时第二高的地方。人口5,385人(2006年)。", "id": 2326905} {"src_title": "Aufstand", "tgt_title": "舉事", "src_document": [{"title": "Gewaltsamer Aufstand.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Interventionsverbot.", "content": "Aufständischen, die sich im Kampf gegen ihre etablierte Regierung befinden, dürfen dritte Staaten gemäß dem völkerrechtlichen Interventionsverbot der UN-Charta (Artikel 2, Ziffer 7) keine Hilfe leisten, weder in Form von Finanzierung, Waffen, Ausbildung noch Logistik. Nur humanitäre Hilfe darf geleistet werden, also zur Versorgung der Bevölkerung, der Verwundeten und Gefangenen.", "section_level": 2}, {"title": "Völkerrechtlicher Status.", "content": "Wenn die Aufständischen eine eigene Regierung gebildet haben, können sie als Kriegführende anerkannt werden; dadurch erhalten sie eine partielle Völkerrechtspersönlichkeit. Damit soll die Anwendung des ius in bello erreicht werden, wovon man sich eine Linderung der Schrecken eines Bürgerkrieges verspricht. Wenn die Kampfhandlungen beendet sind und die neue Regierung einen Teil des Staatsgebiet effektiv beherrscht, kommt die Anerkennung als Kriegführender nicht mehr in Frage. Nunmehr kann es sich um ein De-facto-Regime handeln.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Hannah Arendt unterscheidet zwischen einer Rebellion und einer Revolution strikt: „Das Ziel einer Rebellion [ist] nur die Befreiung [...], während das Ziel der Revolution die \"Gründung der Freiheit\" ist“. Friedrich Engels definiert den Aufstand als eine Kunst, die genau „wie der Krieg oder irgendeine andere Kunst... gewissen Regeln unterworfen“ ist. Die Regeln sind „logische Schlußfolgerungen aus dem Wesen der Parteien und der Verhältnisse, mit denen man in einem solchen Falle zu tun hat.... Erstens darf man nie mit dem Aufstand spielen, wenn man nicht fest entschlossen ist, alle Konsequenzen des Spiels auf sich zu nehmen. Der Aufstand ist eine Rechnung mit höchst unbestimmten Größen, deren Werte sich jeden Tag ändern können; die Kräfte des Gegners haben alle Vorteile der Organisation, der Disziplin und der hergebrachten Autorität auf ihrer Seite; kann man ihnen nicht mit starker Überlegenheit entgegentreten, so ist man geschlagen und vernichtet. Zweitens, hat man einmal den Weg des Aufstands beschritten, so handle man mit der größten Entschlossenheit und ergreife die Offensive. Die Defensive ist der Tod jedes bewaffneten Aufstands... Überrasche deinen Gegner, solange seine Kräfte zerstreut sind, sorge täglich für neue, wenn auch noch so kleine Erfolge; erhalte dir das moralische Übergewicht, das der Anfangserfolg der Erhebung dir verschafft hat; ziehe so die schwankenden Elemente auf deine Seite...; zwinge deine Feinde zum Rückzug, noch ehe sie ihre Kräfte gegen dich sammeln können; um mit den Worten Dantons, des größten bisher bekannten Meisters revolutionärer Taktik, zu sprechen: \"de l’audace, de l’audace, encore de l’audace!\"“ (Kühnheit, Kühnheit, und abermals Kühnheit!) 1895 äußerte sich Engels zu den veränderten Bedingungen eines Aufstands, insbesondere aufgrund des modernen bürgerlichen Heeres, dessen politische Zersetzung als eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Aufstand definiert wird. Ebenfalls geht er auf die defensiven Aspekte des Aufstands (Barrikadenkampf) ein und definiert die Bedeutung des Straßenkampfes als mehr „moralisch“ denn „materiell“. Lenin orientiert sich stark an Engels Überlegungen, wobei er sich insbesondere für den Aspekt des „Offensiven“ und der Verbindung zwischen Revolutionsarmee und Revolutionsregierung interessierte. Kurz vor der Oktoberrevolution schreibt Lenin, dass sich erfolgreiche Aufstände erstens „nicht auf eine Verschwörung, nicht auf eine Partei stützen“, sondern auf „die fortgeschrittenste Klasse“. Zweitens müsse sich ein Aufstand ebenso „auf den revolutionären Aufschwung des Volkes stützen“. Drittens müsse sich ein Aufstand „auf einen solchen Wendepunkt in der Geschichte der anwachsenden Revolution stützen, wo die Aktivität der vordersten Reihen des Volkes am größten ist, wo die Schwankungen in den Reihen der Feinde und in den Reihen der schwachen, halben, unentschlossenen Freunde der Revolution am stärksten sind.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Aufstand, teils auch Volksaufstand, Rebellion oder (veraltet) Insurrektion genannt, ist im engeren Sinne ein offener, gewaltsamer Widerstand mehrerer Personen gegen eine Staatsgewalt. Dies bedeutet fallweise eine bewaffnete Widerstandsaktion gegen eine bestehende Regierung; Vorform eines Aufstandes sind oft Straßenschlachten in Regierungs- und Bevölkerungszentren. Aufständische nennt man auch Rebellen, besonders von Seiten der mit ihnen sympathisierenden Partei, etwa im Ausland. Eine veraltete Bezeichnung ist \"Insurgenten\".", "tgt_summary": "举事,或称起事,指使用武力推翻、脱离或反抗现政权的行为,是中性词;故此也可以作为褒义词「起义」或贬义词「暴动」的委婉表述。使用上,如要强调举事者以使用武力为手段,可加上「武装」或「武力」二字在前,即「武装起事」、「武装起义」或「武装暴动」。", "id": 929880} {"src_title": "Wilhelm (Österreich)", "tgt_title": "威廉 (奧地利)", "src_document": [{"title": "Herkunft und Familie.", "content": "Wilhelm war der älteste Sohn des Herzogs Leopold III. von Österreich (1351–1386) aus dessen Ehe mit Viridis Visconti (1350–1414), einer Tochter von Bernabò Visconti, dem Stadtherrn von Mailand. Seine Verlobung mit der Königin Hedwig von Polen (1380) gilt als einer der ersten Versuche des Hauses Habsburg, Heiratspolitik in Ostmitteleuropa zu betreiben. Nach der durch polnischen Widerstand erzwungenen Auflösung seiner Verlobung bzw. verhinderten Heirat mit der kindlichen Königin Hedwig heiratete Wilhelm im Jahr 1401 deren Cousine Johanna, die Schwester von König Ladislaus von Neapel aus dem Haus Anjou, der wegen seines Anspruches auf die Krone des ungarischen Königreiches zu den Gegnern von Hedwigs Schwester Maria und dem späteren Kaiser Sigmund (als deren Ehemann, Mitregent und Nachfolger) gehörte. Von Wilhelm sind keine Nachkommen bekannt, seine Ehe mit Johanna blieb kinderlos.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolgeregelungen.", "content": "Als sein Vater im Jahr 1386 in der Schlacht bei Sempach fiel, trat Wilhelm, der zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung, aber bereits volljährig war, als dessen ältester Sohn die Nachfolge an. Allerdings akzeptierte er mit Zustimmung der Prälaten und Landesherren nur wenig später am 10. Oktober 1386 für sich und seine Geschwister seinen Onkel Albrecht III. als Vormund, der daraufhin die zwischen ihm und seinem Bruder im \"Vertrag von Neuberg\" von 1379 vereinbarte Realteilung vorerst außer Kraft setzte und die alleinige Herrschaft über alle Herrschaften der Familie übernahm. Nach dem Tod seines Onkels beanspruchte Wilhelm als nun mehr ältestes männliches Mitglied der Familie und somit deren Senior eine Vorrangstellung gegenüber den übrigen Familienmitgliedern, wobei er sich auf das Testament seines Onkels, der sich in diesem gegen eine neuerliche Realteilung ausgesprochen hatte und das Privilegium maius berief. Das führte zum Konflikt mit seinem Cousin Albrecht IV., der seinem Vater im Herzogtum Österreich nachgefolgt war, wobei er Unterstützung bei der Bürgerschaft der Stadt Wien, Albrecht IV. aber bei den Adeligen fand. Auf Vermittlung der österreichischen Landesstände wurde daher am 22. September 1395 der Vertrag von Hollenburg geschlossen, der eine gemeinsame Herrschaft der beiden vorsah, jeder sollte als Herr in seiner eigenen Ländergruppe und als Mitregent in der des anderen herrschen. Die Verwaltung, der Hof und der \"Schatz\" sollten gemeinsam geführt bzw. verwaltet werden. Als Folge dieses Vertrages regierte Wilhelm ab 1396 als Herzog in Innerösterreich die Herzogtümer (Steiermark, Kärnten und Krain sowie die Küstenlande) mit dem Hauptsitz in Graz. Seine Hauptresidenz war aber die Hofburg in Wien, wo er gemeinsam mit Albrecht IV. residierte. Die Verwaltung der Grafschaft Tirol und der \"Vorderen Lande\" hatte Albrecht III. schon 1392 Wilhelms jüngeren Bruder Leopold IV. übertragen. Auf dessen Drängen hin wurde 1396 in Wien ein neuer Hausvertrag geschlossen, durch den Leopold IV. die völlige Gleichberechtigung in den leopoldinischen Ländern, erneut die Verwaltung von Tirol und den Vorderen Landen und eine finanzielle Kompensation zugestanden wurde. In diesem Vertrag kam es außerdem zu einer vorläufigen Regelung, die Wilhelms andere jüngere Brüder betraf. Wilhelm sollte die Versorgung für Herzog Ernst I. und Leopold IV. die für Herzog Friedrich IV. übernehmen. Dieser Wiener Vertrag war befristet und wurde in der Folge noch dreimal verlängert. 1402 wurden Ernst I. und Friedrich IV. außerdem Mitregenten in den Herrschaftskomplexen ihrer Brüder. Nach dem Tod von Albrecht IV. wurde Wilhelm als Senior des Hauses Österreich ab 1404 herzöglicher Regent für dessen minderjährigen Sohn Albrecht V.", "section_level": 1}, {"title": "Politik unter Wilhelm.", "content": "Noch im Dezember 1395 wurde mit König Wenzel ein Waffenstillstand geschlossen und in der Folge der Konflikt mit und um diesen, in den Albrecht III. mitgewirkt hatte, zu einem vorläufigen Ende gebracht. Dass es Wilhelm und den anderen Herzögen von Österreich bis zu seinem Tod nicht gelang, zu einer gemeinsamen politischen Linie zu finden, hatte eine wesentliche Schwächung der Dynastie zur Folge. Die Absetzung Wenzels als König des Heiligen Römischen Reichs im Jahr 1400 und die Wahl des Pfalzgrafen und Kurfürsten Ruprecht III. zum Gegenkönig führten ebenfalls zu einer Spaltung der Dynastie, wobei Wilhelms Positionierung in der Sekundärliteratur sehr unterschiedlich eingeschätzt wird. Seit 1402 führte Albrecht IV. gemeinsam mit Wilhelm im Herzogtum Österreich mit Zustimmung des Adels, der Prälaten und der Städte das \"Geräune\", eine Art \"Standrecht\" ein, um den Übergriffen von Fehde führenden Adeligen und Räuberbanden Einhalt gebieten zu können, eine Folge der instabilen politischen Lage in den Nachbarländern Böhmen und Mähren. Diese Politik setzte er auch nach Albrechts Tod fort. Um ähnliche Übergriffe aus Ungarn abzuwehren, eroberte Wilhelm Neusiedl am See, wo er einen Stützpunkt einrichtete, und bestätigte zu Beginn des Jahres 1406 die österreichische Adelsgesellschaft \"vom Häferl mit dem Sterne\", zu deren Zielen die Wahrung des Landfriedens gehörte.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Nachfolge.", "content": "Wilhelm starb bereits 1406 und fand in der Herzogsgruft des Stephansdoms zu Wien seine letzte Ruhestätte. Damit kam es 1406, nach dem \"Vertrag von Neuberg\" von 1379 und dem \"Vertrag von Hollenburg\" 1395, zu einer neuerlichen Umverteilung des Habsburgischen Erbes, Leopold der Dicke, der zweite Bruder der Leopoldiner, Regent in Innsbruck und Graf von Tirol, wurde Vormund des jungen Neffen Albrecht und herzoglich österreichischer Regent in Wien, Ernst der Eiserne, der dritte Bruder, 1396 zu jung und 1401–1402 in Italien (Heerzug des römisch-deutschen Königs Ruprecht) gewesen und noch ohne Regentschaft, wurde Herzog in Innerösterreich, und der Jüngste, Friedrich, der mit der leeren Tasche, vorher Regent der Vorlande in Freiburg im Breisgau, nahm die Grafschaft Tirol mit dazu, wodurch sich die Verwaltungseinheit Oberösterreich ausbildete.", "section_level": 1}, {"title": "Wilhelms Persönlichkeit.", "content": "Eine Beschreibung zu Wilhelm in der \"Österreichischen Chronik von den 95 Herrschaften\" deutet eine einnehmende Gesamterscheinung des Herzogs an, gibt aber keine konkreten Hinweise zu seinem tatsächlichen Aussehen. Ein als authentisch einzustufendes Porträt hat sich zudem nicht erhalten. Im Gegensatz zu seinem Brüdern wird er als ruhig und besonnen bezeichnet, das dürfte allerdings weniger ein Hinweis auf seinen tatsächlichen Charakter sein, sondern mit seiner Stellung in der Familie als ältester Sohn und späterer Senior zusammenhängen.", "section_level": 1}, {"title": "Kunstmäzen und Förderer.", "content": "Zusammen mit Albrecht IV. förderte er den Weiterbau der Kirche Maria am Gestade in Wien. Zwar werden mit ihm heute nur wenige Kunstwerke in Verbindung gebracht, doch lässt die Qualität der aus seinem Besitz erhaltenen wenigen Bücher vermuten, dass er, wie auch sein Onkel Albrecht III., ein Förderer der Buchkunst gewesen sein dürfte.", "section_level": 1}, {"title": "Präsentation.", "content": "Wilhelms kleiner Titel lautete: \"\"Wilhalm von gotes gnaden herczog ze Österreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, graf ze Tyrol etc\"\". In seinem großen Titel bezeichnet er sich als Herzog zu Österreich, zu Steier, zu Kärnten und zu Krain, Herr auf der Windischen Mark und zu Portenau, Graf zu Habsburg, zu Tirol, zu Pfirt und zu Kiburg, Markgraf zu Burgau und Landgraf im Elsaß. Hier bezeugte er wohl auch seine politischen Ansprüche gegenüber über seinem Cousin Albrecht IV. In den Urkunden, welche er gemeinsam mit seinen Verwandten ausstellte, wird er gewöhnlich als Senior des Hauses zuerst genannt. In einem Lehenbrief, der am 20. Mai 1404 ausgestellt wurde, wird Wilhelm als Erzherzog bezeichnet, woraus gefolgert werden kann, dass der Erzherzogstitel damals in Verwendung war. Wilhelm selbst hat den Titel in seinen Urkunden nicht verwendet. Er ist jedoch der erste Habsburger bzw. Herzog von Österreich nach Rudolf IV., von dem eine bildnerische Darstellung mit dem Erzherzogshut erhalten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Wilhelm in Legende und Sage.", "content": "Historisch eindeutig belegte Fakten sind, dass König Wenzel IV. von Böhmen 1402 tatsächlich von seinem Bruder Sigmund gefangen genommen wurde. Dieser ließ ihn nach Wien bringen, wo er Wenzel in den Gewahrsam von Herzog Albrecht IV. gab. Wenzel gelang es jedoch, am 11. November 1403 aus Wien zu flüchten. Nach seiner Rückkehr nach Böhmen übernahm er dort selbst wieder die Herrschaft. Herzog Albrecht IV. musste sich deswegen vor Sigmund persönlich rechtfertigen, wobei in der Sekundärliteratur, die offensichtlich auf Chroniken aufbaut, die Details dieser Begegnung in wesentlichen Punkten von einander abweichen. Mal wird das als Angelegenheit zwischen Sigmund und ihm dargestellt, mal sucht Albrecht Sigmund in Begleitung des einen oder anderen Cousins auf, mal sind es alle seine Cousins (außer Wilhelm), die ihn begleiten müssen. In einigen Versionen der Legende, die sich um die Flucht Wenzels aus Wien gebildet hat, findet sich Herzog Wilhelm in der Rolle des Fluchthelfers, der die Flucht möglich macht, oder er ist zumindest der Mitwisser, der die Flucht zulässt.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Lexikonartikel Belletristik", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm, genannt \"der Ehrgeizige\" bzw. \"der Freundliche\" oder \"der Artige\" (* um 1370 in Wien; † 15. Juli 1406 ebenda) aus dem Haus Österreich bzw. Habsburg war seit 1395 Familienoberhaupt der Albertinischen und Leopoldinischen Linien seiner Familie. Seit 1386 bzw. 1395 war er außerdem Herzog von Steiermark, Kärnten und Krain und ab 1404 auch herzöglicher Regent des Herzogtums Österreich.", "tgt_summary": "威廉(1370年-1406年-7月15日)哈布斯堡王朝的利奥波德支系的成员及首领,施蒂里亚、克恩滕及卡尼鄂拉(内奥地利公国)的统治者(1386年-1406年在位)。威廉是奥地利大公利奥波德三世长子,出生于维也纳。", "id": 117750} {"src_title": "Hindernislauf", "tgt_title": "障碍跑", "src_document": [{"title": "Hindernisse.", "content": "Die Hindernisse haben dieselbe Höhe wie beim 400-Meter-Hürdenlauf: Für Männer und männliche Jugend 91,4 Zentimeter (3 Fuß) und für Frauen und weibliche Jugend 76,2 Zentimeter (2,5 Fuß bzw. 2 Fuß und 6 Zoll). Im Gegensatz zum Hürdenlauf stehen die Hindernisse auf Stützen, die sich durch die Läufer nicht umkippen lassen. Als Breite sind mindestens 3,96 Meter (13 Fuß) vorgeschrieben, häufig werden breitere Hindernisse verwendet, um das gleichzeitige Überspringen durch mehrere Läufer zu erleichtern. Der Querbalken des Hindernisses hat einen Querschnitt von 12,7 mal 12,7 Zentimetern (5 × 5 Zoll). Der Hindernisbalken soll mit schwarzen und weißen Streifen oder anderen kräftigen Kontrastfarben (auch im Kontrast zur Umgebung) gestrichen sein, sodass sich die helleren Streifen mit einer Länge von mindestens 22,5 Zentimetern an den Außenseiten befinden. Das erste Hindernis darf erst nach dem erstmaligen Überlaufen der Ziellinie, also nach ca. einer halben Stadionrunde zu überwinden sein. Da die Läufer auf der Gegengeraden starten, müssen deshalb Helfer zwei der Hindernisse erst nach dem Start in die Laufbahn tragen. Der Wassergraben befindet sich hinter einem Hindernis im Innenraum der Laufbahn im Bereich der Kurve vor der Ziellinie. Das Hindernis am Wassergraben muss 3,66 Meter (12 Fuß) lang und fest im Boden verankert sein, damit eine horizontale Bewegung unmöglich ist. Die Läufer laufen deshalb diese Kurve nicht auf der üblichen Laufbahn, sondern auf einer mit Fähnchen markierten Abkürzung. In seltenen Fällen befindet sich der Wassergraben in einem extra Abschnitt außerhalb dieser Kurve. Der Wassergraben einschließlich des Hindernisses hat eine Breite und eine Länge von jeweils 3,66 Metern (12 Fuß). Die Länge wird von der ersten Hinderniskante gemessen, die eigentliche Länge des Wassergrabens muss mindestens 2,50 Meter betragen. Am Beginn der Wasserfläche ist er 70 Zentimeter tief. Nach 30 Zentimetern läuft er flach bis zur Laufbahnhöhe aus. Der Boden ist mit Kunststoff oder Matten ausgelegt. Nach Zulassung des Hindernislaufes für Frauenwettkämpfe hatte die Internationale Leichtathletik-Föderation IAAF zunächst einen im Vergleich zu Männerwettbewerben verkürzten und flacheren Wassergraben vorgeschrieben. Die Regel wurde 2003 wieder zurückgenommen, um die Kosten und den organisatorischen Aufwand zu verringern. Die Einzelheiten sind in Regel 169 der technischen Vorschriften der IAAF festgelegt (siehe Abschnitt Weblinks).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Hindernislauf soll um 1850 aus einer Wette von Oxforder Studenten entstanden sein, die das Pferderennen über Hindernisse nachempfanden und bei denen die Läufer Ausgleichsgewichte wie die Jockeys bekamen. 1879 war der Hindernislauf Bestandteil der Englischen Leichtathletikmeisterschaften, ins Programm der Olympischen Spiele kam er 1900 – zunächst mit Laufstrecken von 2500 und 4000 Metern. 1904 wurden nur die 2500 Meter gelaufen, 1908 die von der 2-Meilen-Strecke abgeleiteten 3200 Meter. Die bis in die Gegenwart gelaufene Streckenlänge von 3000 Metern wurde bei den Olympischen Spielen 1920 eingeführt, allerdings noch ohne genaue Festlegungen für die Beschaffenheit und den Abstand der Hindernisse – diese gibt es erst seit 1953. Die IAAF ließ den Hindernislauf 1998 für Frauen zu, erstmals bei einem internationalen Höhepunkt stand er im Programm der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005.", "section_level": 1}, {"title": "Meilensteine.", "content": "Männer Frauen", "section_level": 1}, {"title": "Erfolgreichste Sportler.", "content": "Erfolgreichste Deutsche:", "section_level": 1}, {"title": "Technik und Training.", "content": "Hindernisläufer überspringen in der Regel die Hindernisse ohne Wassergraben, wie ein 400-Meter-Hürdenläufer, also berührungslos. Wirklich kraftsparend ist dieser Hindernissprung aber nur ab einem Tempo, bei dem nicht mehr vorher beschleunigt werden muss (etwa 9 min oder schneller bei 3000 m Hindernis). Wenn langsamer gelaufen wird, sollte die Auf-Tipp-Technik angewendet werden (ein Mix ist auch möglich). Diese ist technisch allerdings nicht einfacher, als das Überspringen: Vor dem Hindernis braucht hierbei nicht beschleunigt zu werden, wer diese Technik gut beherrscht. Das Überspringen der Hindernisse sollte in beiden Fällen optimalerweise mit rechts und links angelaufen werden können. Nach dem Absprung wird mit dem zuerst zu überquerenden Bein das Hindernis nur leicht und möglichst locker am Ballen angetippt. Mit dem Absprungbein wird dann so zügig wie möglich nach dem Hindernis wieder Boden gefasst und möglichst danach im selben Tempo weiter gelaufen. Zu Beginn mag sich das Überqueren der Hindernisse zwar zeitlich auszahlen, dennoch werden am Ende alle gegenüber der Auf-Tipp-Technik 5 bis 15 Sekunden später im Ziel sein, je nach Gleichmäßigkeit im Rennverlauf. Beim Wassergraben ist es umgekehrt: In der Regel mit Drauf-tippen, wie oben beschrieben; in Ausnahmefällen schaffen es wenige Spitzen-Athleten auch diesen zu überspringen. Vor allem im Endspurt ist dies öfters zu beobachten. Zum 400-Meter-Hürdenlauf bestehen zwei Unterschiede:", "section_level": 1}, {"title": "Technik am Wassergraben.", "content": "Am Wassergraben springt der Läufer mit dem Fuß auf das Hindernis und stößt sich zu einem möglichst weiten Sprung ab. Für ein flüssiges Auflaufen muss der Hindernisläufer sein Tempo auf den letzten zehn Schritten steigern und ca. 1,50 bis 1,80 Meter vor dem Hindernis abspringen, abhängig von der Beinlänge. Bei einem optimalen Absprung wird der Lauf nicht gebremst. Ähnlich wie beim Hürdenlauf wird der Oberkörper kurz vor dem Aufsetzen des Schwungbeins stark nach vorn gebeugt, um den Körperschwerpunkt zu senken. Ebenfalls zugunsten eines niedrigen Körperschwerpunktes ist das Knie beim Überwinden des Hindernisses etwa rechtwinklig gebeugt. Das Sprungbein setzt nicht auf dem Balken auf, sondern schwingt am Schwungbein vorbei nach vorn. Für einen sicheren Absprung ist eine besondere Technik nötig, bei der die vorderen Spikes-Dornen um die Kante des Balkens fassen. Ein günstiger Aufsprungpunkt liegt ca. 30 Zentimeter vor dem Grabenende. Der Läufer muss dafür eine Sprungweite von ca. 3,20 Metern erreichen. Um beim Aufsprung ein temporaubendes Abknicken im Kniegelenk zu vermeiden, muss das vordere Bein fast gestreckt sein. Im günstigsten Fall wird mit dem nächsten Schritt wieder normales Lauftempo erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltrekordentwicklung.", "content": "Die Internationale Leichtathletik-Föderation IAAF legte erst 1953 Einzelheiten zur Anzahl, Reihenfolge und Beschaffenheit der Hindernisse fest und führt von da an eine offizielle Weltrekordliste. Bestleistungen werden seit 1933 registriert, für diese sind die Streckenlänge und die Anzahl der Hindernisse verbürgt. Ab dem 1. Januar 2000 werden Weltrekorde auch für Frauen anerkannt. Erster offizieller Rekord wurde die damalige Weltbestzeit von Jelena Motalowa.", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "In Klammern: Elektronisch gestoppte Zeit, als Weltrekord wurde aber die handgestoppte Zeit registriert.", "section_level": 3}, {"title": "Weltbestenliste.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "Alle Läufer mit einer Zeit von 8:07,18 Minuten oder schneller. Letzte Veränderung: \"4. Oktober 2019\"", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Alle Läuferinnen mit einer Zeit unter 9:20 Minuten (Letzte Veränderung: 30. September 2019)", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Hindernislauf (engl. \"steeplechase\", kurz \"steeple\") ist ein leichtathletischer Laufwettbewerb über 3000 Meter, bei dem auf siebeneinhalb Stadienrunden jeweils vier Hindernisse sowie ein Hindernis mit Wassergraben zu überwinden sind. Da in den meisten Stadien der Wassergraben im Innenraum der Laufbahn platziert ist, verkürzt sich die Runde dort auf 390 Meter. Daraus ergibt sich ein Abstand von 78 Metern zwischen den Hindernissen. Es gibt allerdings Stadien, die von der IAAF anerkannt sind, bei denen sich der Wassergraben außerhalb der Zielkurve befindet. Im Jugend- und Seniorenbereich werden auch kürzere Strecken von 1500 und 2000 Metern gelaufen.", "tgt_summary": "障碍跑是一种在赛程中安插各种障碍并让选手通过的径赛运动。现在正式比赛通常为3000米障碍赛。", "id": 1349707} {"src_title": "Video 2000", "tgt_title": "Video 2000", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Video-2000-System wurde 1979 auf der Internationalen Funkausstellung Berlin vorgestellt und traf in der Fachwelt auf großes Interesse. Video 2000 war eine Weiterentwicklung des VCR-Systems, benutzte jedoch eine vollkommen neu entwickelte Kassette mit nebeneinander angeordneten Bandspulen. VCR hatte den Konstrukteuren die Möglichkeit gegeben, zahlreiche Techniken zur Kapazitätssteigerung (Faktor 1:4) zu erproben. Video 2000 stellte mit bis zu 18 Stunden Laufzeit einen Abschluss dieser Arbeit dar. Die Bezeichnung VCR blieb auch bei einigen Video-2000-Rekordern von Philips erhalten. Im Jahr 1985 stellte Grundig die Weiterentwicklung und Produktion von Video-2000-Geräten zugunsten von VHS-Rekordern ein.", "section_level": 1}, {"title": "Anfangsprobleme bei Grundig und Philips.", "content": "Video 2000 war als europäische Antwort auf VHS des japanischen Victor-Konzerns (Markenname JVC) und Sonys Betamax gedacht, konnte sich jedoch auf dem Markt gegen die Konkurrenten nicht behaupten. Obwohl es hinsichtlich der technischen Ausstattung überlegen war, stand dessen Einführung anfangs unter keinem guten Stern: Die ersten Geräte von Grundig und Philips arbeiteten unzuverlässig; zusätzlich wiesen sämtliche Grundig-Recorder (mit dreistelligen Modellbezeichnungen) aufgrund von zu dünnwandigen Kunststoff-Steckverbindern zwischen Laufwerk und Motoranschluss-Platine bereits nach kurzer Zeit eine hohe Ausfallquote auf, was erst bei den späteren, ab Herbst 1983 am Markt befindlichen Modellen (mit vierstelligen Modellnummern) ausgebessert wurde. Ferner gab es anfänglich gewisse Kompatibilitätsprobleme beim Bandaustausch, angeblich sogar mit der Lippensynchronität, falls Kassetten, die mit Philips-Geräten aufgenommen waren, auf Grundig-Maschinen abgespielt werden sollten. Hintergrund ist hier die jeweils eigenständige Entwicklung und Herstellung der Laufwerke bei Grundig und Philips. Die Grundig-Laufwerke verfügten bei allen drei Generationen über ein U-Loading-System, vergleichbar mit den Betamax-Recordern von Sony, das jedoch recht kostensparend aufgebaut war. Die Philips-Laufwerke waren bei der ersten Generationen mit einem U-förmigen Bandweg (Lösch-/Audioköpfe am Anfang und Ende des „U“ hinter der Kopftrommel) ausgestattet, verfügten aber über ein M-Load-System mit Seilzugantrieb und recht langen Transportwegen. Nach dem Einfädeln wurden die Umlenkbolzen sogar in der Endstellung durch eine aufwendige Mechanik verriegelt. Das Laufwerk war ein massives, sehr aufwendig zu produzierendes Bauteil und trotz der Komplexität relativ unanfällig. Die Genauigkeit im Bezug auf die technischen Parameter waren aber durch die Verwendung einer hochpräzisen Funktionsgruppe bestehend aus Kopftrommel, Capstan, Audio-/Löschköpfe und den jeweiligen Antriebsmotoren mit der gemeinsamen Grundplatte gegenüber Grundig besser ausgeführt. Im Fachjargon wurde diese Bauweise der Funktionsgruppe auch als „Mikrowelt“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Verbesserungen beim Generationswechsel.", "content": "Ab der zweiten, spätestens dritten Generation hielten jedoch alle Grundig-Laufwerke durch entsprechende Detailarbeit die technischen Parameter zur Kompatibilität ein. Im Vergleich zur VHS-Konkurrenz waren bei Video 2000 jedoch auch die Herstellungskosten ein großes Problem. Deshalb entwickelte Philips für die zweite Generation ein vollständig neues Laufwerk auf der Basis des M-Load-Verfahrens mit direkter Bandumlenkung neben der Kopftrommel und entsprechend danebenliegenden Lösch-/Audioköpfen wie bei VHS. Dieses Laufwerk war sehr kompakt gebaut, verfügte jedoch trotzdem über 5 separate Direktantriebsmotoren (Kopftrommel-, Capstan-, zwei Bandteller- und einen Fädel- und Kassettenfachmotor) mit sehr hoher Qualität und auch gegenüber VHS sehr kurzen Reaktionszeiten. Auch der Bandtransport bei Bildsuchlauf wie Vorlauf, Rücklauf, Standbild, Zeitlupe usw. waren rein elektronisch über die jeweiligen Direktantriebsmotoren ohne mechanische Bremsen und Eingriff des Fädelmotors zur Laufwerksumstellung wie bei VHS oder Beta möglich und entsprach eher den professionellen Studiolaufwerken. Auch der Bandzug wurde wie bei der ersten Generation elektronisch geregelt, aber ohne separaten optoelektronischen Bandzugfühler. Hier wurde interessanterweise auf die Grundig-Technik (bereits bei erster Grundig-Generation) zurückgegriffen, bei der unter Auswertung der Bandtellerdrehzahlen und der Stromaufnahme der beiden Wickelmotoren das jeweilige Drehmoment und damit der Bandzug berechnet wurde, eine Qualität, die selbst bei den teuersten VHS- und Beta-Geräten nie erreicht werden konnte. Allerdings waren diese letzten Philips-Laufwerke wegen ihrer Kompaktheit recht aufwendig im Service, z. B. bei der Reinigung. Defekte an der Laufwerksmechanik sind bis heute jedoch äußerst selten, ausgenommen ist hier die Gummiandrucksrolle, die jedoch leicht zu wechseln ist. Das Laufwerk wurde kurzzeitig sogar zum VHS-Laufwerk umgebaut, nachdem Philips und Grundig beschlossen hatten, beide Systeme parallel auf dem Markt anzubieten. Interessant ist dies auch deshalb, weil damit, bis Stand heute, die jeweils besten VHS-Laufwerke produziert worden sind, bevor dann wegen der weiterhin hohen Fertigungskosten auf die einfachen VHS-Laufwerke umgestellt wurde. Gleiches gilt auch für die Grundig-Laufwerke, die aber wie auch schon bei Video 2000 immer an einer gewissen Anfälligkeit durch den riemengetriebenen Capstan-Antrieb litten. Die erreichte Qualität der Geräte waren deshalb nicht der ausschlaggebende Punkt im Systemkrieg zu VHS, sondern eher die hohen Kosten für die Genauigkeit des Laufwerks, des DTF und der jeweiligen Steuerelektronik. Zudem erwies sich die Marktpolitik des VHS-Entwicklers JVC, Lizenzen zur Produktion von VHS-Geräten und Leerkassetten zu vergeben, als durchsetzungsfähiger als die späte Neueinführung eines weiteren Videosystems. Grundig und Philips selbst boten deshalb ab Herbst 1984 auch VHS-Geräte an, die wegen der bereits genannten Verwandtschaft mit den Video-2000-Laufwerken noch dazu sehr gute Geräte waren. Als unbestätigter weiterer Grund für den Niedergang des Video-2000-Systems gilt Philips’ Weigerung, pornografische Inhalte auf Video 2000 veröffentlichen zu lassen. Die Produktionseinstellung neuer Geräte erfolgte im Jahre 1986, der auf professionelle Kunden gerichtete Geschäftsbereich \"Grundig electronic\" vertrieb Neugeräte noch bis 1988. Vor der Einstellung von Video 2000 waren bei Grundig bereits Geräte in der Entwicklung, welche ein beidseitiges Abspielen der Kassetten ohne Umdrehen ermöglichten (Modell: Video 2x4 Stereo/2400 Reverse) und die Aufzeichnung von Hi-Fi-Ton in Schrägspuraufzeichnung oder PCM-Ton boten. Diese Geräte wurden jedoch nicht mehr auf den Markt gebracht. Die Video-2000-Kassetten verfügten an der Rückseite über Aussparungen für die Detektion künftiger Weiterentwicklungen von Systemen mit erhöhter Linienanzahl (ähnlich S-VHS) bzw. Digital-Aufzeichnung (ähnlich D-VHS). Ein Charakteristikum und Alleinstellungsmerkmal des Systems war, dass man die Kassetten wie die Audiokassetten wenden und so auf einem Band acht Stunden Film, mit den ab Herbst 1984 am Markt befindlichen Longplay-fähigen Geräten sogar 16 Stunden unterbringen konnte. Um auch im Longplay-Modus eine bestimmte Bandstelle leichter wiederfinden zu können, verfügten die Grundig-Modelle über eine Ziellauffunktion, die bereits von den Philips-Rekordern der ersten Stunde als \"Go-To\" bekannt war. Zusätzlich wurden im Longplay-Modus die Umspulgeschwindigkeiten für eine korrekte Spielzeitanzeige und die Bildsuchlauf-Geschwindigkeiten zwecks guter Bildqualität automatisch angepasst.", "section_level": 2}, {"title": "Video 2000 im Krieg der Videoformate.", "content": "Durch die erst relativ spät erfolgte Markteinführung des Systems hatte es Video 2000 schwer, sich gegen die Formate VHS und Betamax durchzusetzen. Wenn überhaupt, gelang dies nur in Westeuropa und lediglich auf Zeit. Obwohl das Video-2000-Format in einigen Bereichen technisch überlegen war, konnte es manche Schlüsseleigenschaften von VHS und Betamax nie erreichen. Hier eine Zusammenfassung:", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Ein Unterschied zu sämtlichen anderen Videoformaten auf dem Markt war, dass man die Kassette beidseitig bespielen konnte (weshalb es eigentlich ein 1⁄4-Zoll-Format war). Wirklich revolutionär an diesem Format aber war, dass es vollständig ohne Synchronspur auskam. Diese Spur wird beispielsweise bei VCR oder VHS dazu benutzt, Synchronimpulse aufzuzeichnen und damit bei der Wiedergabe den momentanen Drehwinkel des Kopfrades bezüglich des Bandvorschubs zu steuern. Video 2000 verwendete aber spezielle Signale, um die Videospuren zu definieren. Diese Technik fand 1985, in vereinfachter Form mit nicht aktuatorgesteuerten, sondern starr montierten Videoköpfen, auch in Video 8 Verwendung und gestaltete sich bei Video 2000 als kompliziert und anfangs noch nicht ganz ausgereift. Bereits minimal beschädigte Bänder, wie sie an häufig benutzten Kassetten leicht auftreten können, führten zu Störungen in der Wiedergabe. Die Funktionssicherheit des DTF-Systems wurde maßgeblich durch die Qualität der Videobänder beeinflusst. Hochwertige High-Grade-Bänder mit höherer Koerzitivkraft zeigten bezüglich des DTF-Systems eine signifikant höhere Funktionssicherheit. Der Video-2000-Standard sieht Videoköpfe an piezoelektrischen Elementen, sogenannten Aktuatoren, vor, so dass die Köpfe auch bei vom Normal abweichenden Bandgeschwindigkeiten die Videospuren präzise nachfahren können, wie beispielsweise beim Bildsuchlauf. Dies ergibt ein störstreifenfreies Bild. Bei VHS war ein solcher streifenfreier Bildsuchlauf selbst mit Einführung mehrerer Videoköpfe und einer technisch aufwendigen Umschaltmatrix für deren Abtastsignale nicht störungsfrei möglich. Lediglich Systementwickler JVC führte fast 20 Jahre später in wenigen Spitzengeräte eine sogenannte „Dynamic Drum“ ein, d. h. eine Kopftrommel mit motorisch verstellbarem Neigungswinkel, die bei der Wiedergabe von Sonderfunktionen eine mit Video 2000 vergleichbare Störfreiheit erreichen kann. Allerdings benötigt diese Technik eine gewisse Zeit, um sich bei jeder einstellbaren Geschwindigkeit dem eingelegten Band erstmals adaptieren zu können; erst dann erfolgt die Genauigkeit wie bei Video 2000. Das Kopfrad hatte bei Video 2000 in etwa den Durchmesser eines VHS-Kopfrades (Video 2000: 65 mm, VHS: 62 mm) und gestaltete sich damit deutlich kleiner als das der vorangegangenen VCR-Systeme, deren Durchmesser 105 mm betragen hatte. Video 2000 benötigte eine Übertragung der Piezo-Steuerspannung von bis zu ±150 Volt auf das rotierende Kopfrad mittels Schleifringen. Diese waren aus verschiedenen Gründen auch eine potentielle Fehlerquelle, die aber nach einer Reinigung der Schleifringe schnell wieder zu reparieren war; mit Ausnahme der ersten Generation bei Philips-Laufwerken, da hier zur Reinigung die Kopftrommel ausgebaut werden musste. Die Kassetten waren mit drei nebeneinander auf jeder Seite angeordneten, wahlweise ausgestanzten Löchern codiert. Diese Löcher wurden von den Rekordern über Kontakte abgeprüft, wodurch der Rekorder die Kassettenlänge (120, 180, 240, 360, 480 oder 540 Minuten) und das Bandmaterial sofort nach dem Einlegen erkennen konnte. Hierdurch wurde ab der zweiten Gerätegeneration mittels der Auswertung der Tachoimpulse der beiden Bandteller die Anzeige eines minutengenauen Bandzählerstands möglich, wie es ihn bei VHS erst Jahre später und bei Betamax niemals gab. Die Bandendabschaltung erfolgte bei der Video-2000-Kassette mit Hilfe von aufgedampften Reflexionsfolien an beiden Bandenden.", "section_level": 1}, {"title": "Bildqualität.", "content": "Bei einer Videoauflösung (Luminanz) von 3 MHz, d. h. etwa 240 Linien bei 625 Zeilen (sichtbar 576 Zeilen) und der Farbauflösung von 500 kHz ist Video 2000 etwa mit der ersten Generation der VHS-Geräte vergleichbar, jedoch bei verringertem Farbrauschen, schärferem Bild, aber etwas höherem Kantenrauschen. Durch weitere Verbesserung, insbesondere auch der Qualität des Bandmaterials (die späteren Video-2000-Geräte konnte die sog. High-Grade-Kassetten auf Grund der Lochkodierung erkennen), wurde die Videoauflösung bei den Top-Geräten (z. B. Philips VR 2350, VR 2840, Grundig 2280) auf 3,1 MHz angehoben, was in etwa 250 Linien entspricht. Eine weitere Verbesserung im Bezug auf Kantenschärfe und Farbrauschen wurde bei den letzten Geräten der XL-Play- (nur Philips VR 2840) und 2x8-Serie (Grundig 2280/2280a) durch Verringerung der Videospurbreite auf 16 μm erreicht, sodass sich praktisch wieder ein Spurbild mit dem sog. Rasen (6,5 μm) zwischen den einzelnen Videospuren ergibt (bei gleichzeitig voller Abwärtskompatibilität), der neben dem Azimutwinkel der Videoköpfe zusätzlich das Übersprechen zwischen den Spuren reduziert. Gleichzeitig konnte mit den gleichen Videoköpfen auch der Longplay-Betrieb abgedeckt werden. Hier ergab sich durch die Überlappung der 16 μm breiten Spuren um 2,25 μm dann die effektive Videospur von 11,25 μm. VHS verwendet für Longplay zwei separate Videoköpfe mit entsprechend verkleinerten Videospuren und hatte deshalb in dieser Betriebsart eine bessere Bildqualität als Video 2000; erst später im SLP-Modus (z. B. JVC) wurde bei nochmals reduzierter Bandgeschwindigkeit mit der gleichen Technik gearbeitet. Da das Format ab 1985 nicht mehr weiterentwickelt wurde, waren insbesondere die zur gleichen Zeit weiterentwickelten VHS-HQ-Geräte nun von der Bildqualität her besser als Video 2000. Hier wurde auch die Videoauflösung auf 3,1 MHz (250 Linien) angehoben und eine Reihe weiterer Verbesserungen durch andere Filter des HQ-Schaltkreises realisiert. Interessanterweise wurde damit auch die Möglichkeit eines Kopierschutzes von VHS-Kaufkassetten erreicht, welcher wiederum von allen GRUNDIG VIDEO2000- sowie den VHS-Geräten der 200er, 300er und 400er Serien ignoriert wurde. Die Bildqualität des Betamax-System wurde jedoch nicht ganz erreicht, da diese insbesondere durch die größere Videokopftrommel (74,5 mm) und die höhere Relativgeschwindigkeit (5,83 m/s) der Videoköpfe erreicht wurde (Videoauflösung 3,2 MHz = 260 Linien). Auch die Farbauflösung und das Farbrauschen war bei Betamax gegenüber Video 2000 und VHS geringfügig besser, die Lineartonwiedergabe wegen der geringen Bandgeschwindigkeit jedoch schlechter. Weitere Verbesserungen des Video-2000-Standards, beispielsweise durch die bereits entwickelte Hi-Fi-Tonaufzeichnung via PCM-Ton über die Videoköpfe, wurden nicht mehr auf den Markt gebracht, ebenso wie die Möglichkeit einer weiteren Steigerung der Videoauflösung wie beim späteren S-VHS (5 MHz = 400 Linien) oder ED-Beta (6,25 MHz = 500 Linien).", "section_level": 2}, {"title": "Das Spurnachführungssystem DTF (Dynamic Track Following).", "content": "Das dynamische Spurnachführungssystem ermöglicht es, dass die Videoköpfe die Spuren auf dem Band genau nachfahren können. Dies verhindert Störzonen, wie sie bei anderen Systemen beispielsweise beim schnellen Vorlauf entstehen. Beim dynamischen Spurnachführungssystem werden die Videoköpfe auf Piezoplättchen befestigt. Durch Anlegen einer Spannung von bis zu ± 150 Volt wird eine Verformung der Plättchen erreicht, welche die Position der Köpfe verschiebt. Bei der Aufnahme werden die notwendigen Tracksensingfrequenzen mit der FM auf das Band aufgesprochen. Bereits während der Aufnahme wird ein Teil dieser Frequenz ausgelesen – Nachbarspur – und zur Regelung verwendet. Die dafür benötigte Regelspannung wird in der Regel über einen Microcontroller durch die Auswertung dazu aufgezeichneter „Tracksensingfrequenzen“ gewonnen. Dadurch ist es möglich, genau die Mitte der Schrägspur zu verfolgen. Die dabei gewonnenen Signale werden auch für weitere Regelsysteme verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Video 2000 ist ein System für die analoge Aufzeichnung von Farbvideo in PAL – bei einigen Modellen zusätzlich SECAM – auf Magnetband. Es wurde von den Unternehmen Grundig und Philips entwickelt und 1979 als Nachfolger des von beiden Unternehmen 1971 eingeführten VCR-Systems auf den Markt gebracht.", "tgt_summary": "Video 2000(或称作V2000、Video Compact Cassette、VCC)是一种由飞利浦与Grundig公司开发出的一种与JVC的VHS格式和索尼的Betamax格式竞争的一种家用录像带格式标准。其上市贩售始于1979年,终于1988年。它们只有在欧洲与阿根廷上市贩售。", "id": 131990} {"src_title": "Bauernhof", "tgt_title": "农场", "src_document": [{"title": "Begriffe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gutshof, Meierhof.", "content": "Als Gutshof oder Meierhof, wurden und werden meist große Wirtschaftsgüter bezeichnet, in denen die praktische Arbeit überwiegend von Landarbeitern ausgeführt wird, während ein Gutsherr oder Verwalter (Meier) vor allem als Unternehmer tätig ist, also in Abgrenzung zum üblichen bäuerlichen Familienbetrieb. Die Besitzer können aus der ländlichen Oberschicht stammen (Landadel, so z. B. das Rittergut) oder Städter sein, oder Institutionen wie Staat und kirchlichen Einrichtungen angehören. Ähnlich ist die antiquirte Form des Fronhofes. Viele ehemalige Güter, die nicht zerfallen sind, gehören heute größeren Firmen, oder es sind Genossenschaften, z. B. in Ostdeutschland als Nachfolgebetriebe der LPG. In Ländern mit bestehendem Adel, wie in England, sind Gutshöfe im klassischen Sinne oft noch Familienbesitz.", "section_level": 2}, {"title": "Bergbauernhof.", "content": "Bergbauern sind Landwirte in Hochgebirgen wie den Alpen, Karpaten oder hohen Mittelgebirgen. Die Anpassung an die zwar immer schwierigen, aber regional unterschiedlichen Bedingungen kann in Spezialisierung, z. B. auf Viehhaltung, aber auch in aufwändiger Landschaftsgestaltung (Terrassenfelder) bestehen. Typisch für Viehhaltung im Hochgebirge sind die Almen, die aber im Gegensatz zu Bauernhöfen nur für einen Teil des Jahres bewirtschaftet und bewohnt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Farm.", "content": "In seiner englischen Ursprungssprache bezeichnet das Wort Farm jeden landwirtschaftlichen Betrieb. Im deutschsprachigen Raum werden nur einzelne Tierzuchtbetriebe als Farm bezeichnet, die von klassischen Strukturen eines Bauernhofes wesentlich abweichen, bei industriell orientieren Anlagen spricht man nur von Tierhaltungs- oder Agrar-Betrieb. Marktorientierte Betriebe außerhalb Europas werden unabhängig von Größe und Besitzverhältnissen auch auf Deutsch überwiegend Farm genannt. Große Farmen mit extensiver Viehzucht werden in vielen englischsprachigen Ländern als Ranches bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Plantage, Agrarfabrik.", "content": "In Abgrenzung zur bäuerlichen Landwirtschaft werden Bauernhöfe in der industriellen Landwirtschaft – teils polemisch – als Agrarfabrik oder Plantage bezeichnet. Plantagen (‚Pflanzung‘) sind ursprünglich Betriebe der tropischen Gebiete, die dauerhafte Pflanzen züchten und abernten. Der Ausdruck ist meist negativ besetzt und beinhaltet Kritik an angeblich nicht artgerechter Massentierhaltung und der Bewirtschaftung großer Flächen mit Monokulturen, etwa für große Obstbaubetriebe. Insbesondere die Größe der Tierställe etwa in der Schweineproduktion oder Geflügelproduktion wird kritisch beurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weniger, größere, praktischere Betriebe.", "content": "In Gegenden mit geschlossenen Dörfern erschwert räumliche Enge der Wirtschaftsgebäude und Dorfstraßen oft moderne Landwirtschaft. Die wenigen verbliebenen Vollerwerbsbetriebe ziehen darum nicht selten in Aussiedlerhöfe um.", "section_level": 2}, {"title": "Resthof.", "content": "Baulich erhaltene Bauernhöfe, die jedoch keine landwirtschaftlichen Betriebe mehr sind und zu denen keine Äcker oder Weiden mehr gehören, werden als \"Resthöfe\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Spezialisierung.", "content": "Während die Bauern früherer Zeiten vor allem für die Eigenversorgung arbeiteten und auch Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände möglichst selbst herstellten, so genannte Subsistenzwirtschaft, ist mit der Marktorientierung auch eine Spezialisierung eingetreten. Frühe Formen der Spezialisierung waren vor allem geografisch bedingt, wie beim Weinbau und bei der Milchwirtschaft (Meierei). Extremformen sind die Geflügelfarm, die gar keine Freiflächen mehr bewirtschaftet, und der Reiterhof, eine Sportstätte ohne Nahrungsmittelproduktion.", "section_level": 2}, {"title": "Diversifikation.", "content": "Das Bedürfnis nach schadstoffarmen ökologisch erzeugten Nahrungsmitteln wirkt dem Spezialisierungstrend allerdings etwas entgegen, da zur biologisch-dynamischen Produktionsweise gehört, Abfälle aus der Tierhaltung für die Pflanzenproduktion zu nutzen und umgekehrt. Bauernhöfe mit mehreren Produktionssparten sind zudem besonders attraktiv für eine weitere Einnahmequelle, den Tourismus. Wer „Urlaub auf dem Bauernhof“ machen möchte, sucht wohl eher ein Ambiente, das seinem idealisierten Bild von Landwirtschaft entspricht.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebsgrößen.", "content": "Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ist seit Jahrzehnten rückläufig. Während es 2007 insgesamt 288.633 Bauernhöfe gab, waren es 2010 nur noch 271.783 Betriebe (Betriebsgröße ab 5 ha LF). Die pro Hof bewirtschaftete Fläche stieg von 58,0 auf 61,3 Hektar. Mehr als die Hälfte der deutschen Agrarfläche wird von Großbetrieben mit mehr als 100 Hektar Größe bewirtschaftet.", "section_level": 2}, {"title": "Hofformen.", "content": "Das Hauptgebäude ist das Bauernhaus. Bauernhäuser sind ein Kompromiss aus verschiedensten Anforderungen an ein Gebäude. Neben einem Wohntrakt, der oft für mehr als zwei Generationen reichen muss, wird das Haus verbreitet als Stall, Lager, Werkstatt oder Remise („Unterstand“ für landwirtschaftliches Gerät) genutzt. Je nach Anlageform umfasst der Hof stattdessen weitere Wohn- und Wirtschaftshäuser, Stallungen, Speicher, Scheunen, Schuppen, Gärten, Brunnen, Lagerplätze und anderes. Bei Güterteilung bilden sich daraus dann schnell eigenständige kleine Ortschaften. Zur Lagerung oder Zwischenlagerung von Futtermitteln und ähnlichem werden zunehmend Silos benutzt. In jüngerer Zeit werden zunehmend Biogasanlagen installiert. Die traditionelle Klassifikation von Höfen nach ihrem Grundriss unterscheidet den \"Eindachhof\", auch \"Einhof\", den Paarhof aus zwei parallel aufgestellten Gebäuden, den Zweiseithof oder Hakenhof, den Dreiseithof und den Vierseithof (auch Vierkanthof), und lockerer gruppierten Formen wie dem Haufenhof. Traditionelle Hofform bedeutet nicht zwingend, dass alle Gebäude uralt sein müssen. Bis weit ins zwanzigste Jahrhundert orientierte man sich auch bei Neubauten überwiegend am traditionellen Baustil, nicht selten auch an der gewohnten räumlichen Anordnung.", "section_level": 1}, {"title": "Eindachhöfe.", "content": "Der Eindachhof (häufig auch \"Einfirsthof\") besteht im Wesentlichen aus einem Gebäude mit durchlaufender Firstlinie, dem Einhaus. Konstruktion und Raumaufteilung können dabei sehr unterschiedlich sein: Regionaltypische Eindachhöfe", "section_level": 2}, {"title": "Mehrdachhöfe.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Paarhof.", "content": "Bei einem \"Paarhof\" sind, im Gegensatz zum Einhof, Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude zwei getrennte Gebäude. Diese Bauweise eignet sich besonders für Hanglagen, wo für ausladende Einhöfe kein Platz ist. Um die Wege kurz zu halten, stehen die Gebäude möglichst nahe beieinander. Im typischen Fall besteht die Anlage aus zwei zweigeschossigen, im äußeren Erscheinungsbild möglichst gleichartigen, parallel angeordneten Bauten, von denen der eine Wohnräume und Speicher, der andere Stall und Scheune beherbergt. Abhängig vom Gelände können die beiden Gebäude auch hintereinander oder quer zueinander angeordnet sein. Der Paarhof ist von Vorarlberg bis zum östlichen Alpenrand verbreitet. Im Westen weisen die Höfe meist ein flaches Legschindeldach auf, im Osten ein steileres Nagelschindeldach. Auch beim \"Frankenhof\" waren im Gegensatz zur niedersächsischen Bauweise Wohnung und Tierställe getrennt in gegenüberliegenden Gebäuden untergebracht.", "section_level": 3}, {"title": "Mehrseithöfe.", "content": "Der \"Zweiseithof\" besteht aus zwei rechtwinklig (\"Hakenhof, Winkelhof\") oder einander gegenüberliegend angeordneten Gebäuden. Zweiseithöfe gibt es in den verschiedensten Gegenden Europas. Oft sind es kleinbäuerliche Betriebe. Ein Wohnhaus plus ein Wirtschaftsgebäude ergibt fast immer einen Zweiseithof, ohne dass dies immer der regionalen Tradition entspricht. Bei größerer Zahl der um einen rechteckigen Hof gruppierten Gebäude ergeben sich ein \"Dreiseithof\" oder ein \"Vierseithof\". Mehrseithöfe schließen aber nicht aus, dass sich z. B. Wohnung und Stall unter einem Dach befinden (\"Wohnstallhaus\"). In Ortslagen sind Gebäude benachbarter Bauernhöfe nicht immer streng getrennt. So gibt es im Oberwallis traditionell Scheunen, die zwei getrennte Zugänge und unter dem First eine Trennwand haben. Jede Scheunenhälfte wird von einem anderen Bauern genutzt. In einzelnen niedersächsischen Dörfern (also eigentlich Einhaus-Gebiet) wurde im 18. Jh. aus Feuerschutzgründen am Ortsrand ein Scheunenviertel angelegt, in dem jeder Bauer eine Scheune hatte.", "section_level": 3}, {"title": "Haufenhof.", "content": "Sind die verschiedenen Hofgebäude unregelmäßig angeordnet, spricht man von einem Haufenhof. Dieser wird als die urtümlichste Hofform angesehen. Eine Extremform des Haufenhofs ist die \"Musha\" (so die Bezeichnung in Schona, der Landessprache von Simbabwe) einiger Bantuvölker, hier ist sogar der Wohnraum auf verschiedene Gebäude verteilt, getrennte Hütten als Schlafräume der verschiedenen Generationen und die Küchenhütte.", "section_level": 3}, {"title": "Abweichungen vom Schema.", "content": "Für besondere Zwecke bevorzugte man auch bei Eindachhöfen Nebengebäude (Beispiel Schweinestall). Durch Not wie durch Wohlstand ergaben sich noch stärkere Übergänge. Engadiner Bauern bauten sich nach einem Krieg mit Österreich nacheinander Wohnhaus, Scheune und Stall und verbanden diese Gebäude erst nach Jahren durch Mauerverbindungen und ein neues, gemeinsames Dach. Polnische Bauern bauten sich nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs zuerst ein Wirtschaftsgebäude mit provisorischer Wohnküche, später ein geräumiges Wohnhaus an der Straßenseite des Hofes. Wohlhabende Bauern in \"Einhaus\"-Gegenden bauten sich zusätzliche Scheunen und seit dem 19. Jh. Geräteschuppen.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Regionale Zusammenstellungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter einem Bauernhof versteht man einen kleinstrukturierten landwirtschaftlichen, oft land- und forstwirtschaftlichen Betrieb, respektive auch die Hofstelle mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden dieses Betriebes als klassische Siedlungsform (Gehöft).", "tgt_summary": "农场,指农业生产单位、生产组织或生产企业,以从事农业生产或畜牧养殖为主,经营各种农产品和畜牧产品。", "id": 1926034} {"src_title": "Tiberias", "tgt_title": "提比里亞", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wurde von Herodes Antipas ab dem Jahr 17 erbaut und löste Sepphoris als Hauptstadt der Tetrarchie Galiläa - Peräa im Jahr 19 ab. Das Gründungsdatum geht aus datierten Münzen hervor, welche die Aufschrift \"Tiberias\" tragen. Den Namen wählte Herodes zu Ehren des römischen Kaisers Tiberius. Die Stadt wurde im römisch-griechischen Stil mit Palästen und typisch römischen Bauten wie Forum, Theater und Rennbahn erbaut. Dabei wurde der jüdische Friedhof des Nachbarorts Hammat überbaut, weswegen die Stadt von gläubigen Juden zunächst als „unrein“ gemieden wurde. Nach urchristlichen Quellen wurde Johannes der Täufer vor dem Jahr 30 in Tiberias hingerichtet. Nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 wurde die Stadt bald das geistige und religiöse Zentrum der Juden. Ende des 2. Jahrhunderts erklärte Schimon ben Jochai die Stadt für „rein“, und mit Anfang des 3. Jahrhunderts nahm Tiberias mit dem Sitz des Sanhedrin und einer berühmten Jeschiwa einen weiteren Aufschwung. Hier wurde gegen 210 die Mischna fertiggestellt, bis um 400 entstand die Gemara und bis ca. 450 wurde hier der Palästinische Talmud vollendet sowie der masoretische Text des Alten Testaments festgestellt. Im Jahr 637 wurde die Stadt von den muslimischen Arabern erobert. Sie war jedoch auch weiterhin von Juden bewohnt. 1099 eroberten die Kreuzritter die Stadt, die sie, nach der Befestigung durch eine Stadtmauer, als Stützpunkt nutzten. Tiberias bildete das Zentrum des Fürstentums Galiläa innerhalb des Königreichs Jerusalem. Am 2. Juli 1187 wurde die Stadt nach kurzer Belagerung von Sultan Saladin erobert, allein die Zitadelle von Tiberias leistete noch Widerstand. Am 4. Juli 1187 wurde das vereinte Heer der Kreuzritter, das Tiberias zu entsetzen versuchte, in der Schlacht beim nahegelegenen Hattin vernichtend geschlagen, so dass die Stadt erneut an die Muslime fiel. Der jüdische Gelehrte Maimonides, der 1204 in Kairo starb, wurde entsprechend seinem Wunsch in Tiberias bestattet. 1240 wurde die Stadt auf diplomatischen Druck des Kreuzzugs Theobalds IV. von Champagne vom Sultan as-Salih Ismail von Damaskus an die Christen abgetreten, der sich im Gegenzug ein Bündnis mit den Kreuzfahrern gegen Sultan as-Salih Ayyub von Ägypten erhoffte. Choresmische Söldner des Sultans von Ägypten plünderten Tiberias 1244. 1247 zerstörte ein ägyptisches Heer unter dem späteren Mamluken-Sultan Baibars die Stadt, die erst unter osmanischer Herrschaft (seit 1517) wieder besiedelt wurde. 1561 erhielt Joseph Nasi, Herzog von Naxos, ein aus Portugal vor der Inquisition geflüchteter sephardischer Jude, vom Sultan Süleyman I. Tiberias und sieben kleinere Orte in dessen Umgebung. Durch einen Ferman des Sultan unterstützt und mit dem Geld seiner Tante Dona Gracia Nasi stellte er die Stadtmauern wieder her. Die heutige am See gelegene Altstadt wurde um 1738 unter der Herrschaft von Dhaher al-Omar errichtet, und die heute noch teilweise erhaltene Stadtmauer auf den Resten der alten Stadtmauern aus der Kreuzfahrerzeit erbaut. Bei einem Erdbeben im Jahr 1837 wurde die Stadtmauer zerstört und nur teilweise wieder aufgebaut. Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung als jüdische Siedlung wegen der verstärkten jüdischen Einwanderung (Alija) wieder zu. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Wohnviertel außerhalb der Stadtmauer angelegt. Bei der großen Flut 1934 wurde die Altstadt am Ufer und die Stadtmauern erneut zerstört. Die Stadtmauer wurde in der Folge nicht wieder aufgebaut, die Wohngebiete wurden vermehrt an höheren Stellen gebaut. 1940 hatte die Stadt 12.000 Einwohner, je zur Hälfte Araber und Juden. Als es 1948 zum israelischen Unabhängigkeitskrieg kam, flohen die Araber aus der Stadt bzw. wurden aus ihr vertrieben, die Altstadt wurde im Krieg abermals zerstört und danach größtenteils wieder aufgebaut. In der Zeit nach der Staatsgründung hatte Tiberias den Status einer Entwicklungsstadt. Seit Jahren finden archäologische Ausgrabungen statt. Das antike Amphitheater soll in der Zukunft wieder für das Publikum geöffnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Tiberias liegt im Jordantal und erstreckt sich am Westufer des Sees Genezareth, der 212 m unter dem Meeresniveau liegt, bis zu einer Höhe von 457 m über dem Wasserspiegel des Sees (245 m über Meeresniveau).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Tiberias ist das Zentrum des landwirtschaftlich intensiv genutzten Umlandes. Hier werden Gemüse und Obst, hauptsächlich Bananen, Datteln und Trauben angebaut. Aufgrund des milden Winterklimas kann auch Frühgemüse für den Export angebaut werden. Die Stadt ist außerdem ein bedeutender Touristenort. Das liegt einerseits am milden Klima und an den schwefel- und radonhaltigen Thermalquellen, andererseits an den vielen christlichen und jüdischen Stätten im Bereich des See Genezareth. Christen besuchen vor allem Tabgha, den Berg der Seligpreisungen, Kafarnaum und die christliche Taufstelle Jardenit, Ziele der Juden sind vor allem die Gräber der jüdischen Erzmütter, aber auch die Gräber der bekannten Rabbinen Maimonides, Jochanan ben Sakkai und Akiba, der nach dem jüdischen Bar-Kochba-Aufstand gegen die Römer hingerichtet worden war, sowie das Grab seines Schülers Rabbi Meir. Das im Jahr 1990 entdeckte Amphitheater stammt nach Erkenntnissen aus dem Jahr 2010 nicht wie ursprünglich angenommen aus dem 2. oder 3. nachchristlichen Jahrhundert, sondern wurde bereits kurz nach der Stadtgründung erbaut.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Söhne der Stadt.", "content": "Diese Aufstellung enthält eine Übersicht im heutigen Tiberias geborener Persönlichkeiten. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Tiberias hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Viele sind nach ihrer Geburt weggezogen und andernorts bekannt geworden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tiberias ( \"Twerja\" ['tvɛrja], ; teilweise auch \"Tiberius\") ist eine Stadt in Galiläa im Staat Israel (Nordbezirk) am Westufer des Sees Genezareth, der nach der Stadt auch „See von Tiberias“ genannt wird. Tiberias ist eine der vier Heiligen Städte im Judentum, zusammen mit Jerusalem, Hebron und Safed.", "tgt_summary": "提比里亚或太巴列(,\"Tveria\",\"Tiveria\",,\"\",,\"Tiberiás\",,\"Tiveriáda\",英语:Tiberias,),以色列城市,位于巴勒斯坦北部加利利海畔的下加利利。1948年被以色列占领。目前是以色列的一个古城。", "id": 348360} {"src_title": "Deutschösterreich", "tgt_title": "德意志-奧地利共和國", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Mit dem sich abzeichnenden militärischen Zusammenbruch im Herbst 1918 und der daraus resultierenden Niederlage der k.u.k. Armee im Ersten Weltkrieg begann der Zerfall Österreich-Ungarns. Kroaten, Serben und Slowenen (6. Oktober), Polen (7. Oktober) und Tschechen (28. Oktober) erklärten ihre Unabhängigkeit von der Habsburgermonarchie und riefen eigene Staaten aus. Am 24. Oktober erklärte die ungarische Regierung die Realunion mit Österreich – mit Zustimmung des Königs – zum Monatsende als erloschen. Am 30. Oktober wurde durch die Provisorische Nationalversammlung der Staat Deutschösterreich konstituiert. Mit dem Waffenstillstand vom 3. November schied Österreich offiziell aus dem Ersten Weltkrieg aus. Als Kaiser von Österreich verzichtete Karl I. am 11. November 1918 „auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften“, zwei Tage später erklärte er den gleichen Verzicht als König Karl IV. von Ungarn. Ungarn blieb nach einem Zwischenspiel als Räterepublik ein verkleinertes Königreich ohne König. Weite Gebiete wechselten zum Kriegssieger Italien, zum neuen Staat der Slowenen, Kroaten und Serben, zu Rumänien und zu Polen, das als Staat aus Teilen Altösterreichs, des Deutschen Reiches und Russlands wieder erschaffen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Gründungsphase.", "content": "Am 16. Oktober 1918 hatte Kaiser Karl I. in seinem \"Völkermanifest\" an Stelle der cisleithanischen Reichshälfte die Bildung eines Staatenbundes mit ihm als Kaiser angeregt. (Im Königreich Ungarn unterblieb eine ähnliche Initiative, da die magyarische Regierung an der Einheit der historischen Gebiete des Königreichs festhalten wollte.) Am 21. Oktober 1918 traten die zuletzt 1911 gewählten Reichsratsabgeordneten des \"deutschen Österreich\" (ihre Funktionsperiode war im Krieg bis 31. Dezember 1918 verlängert worden) im niederösterreichischen Landhaus in Wien als \"Nationalversammlung der deutschen Abgeordneten\" zusammen (es handelte sich ausschließlich um Männer). Sie übernahmen die Idee des Staatenbundes nicht. Zu dieser konstituierenden Sitzung kamen von den insgesamt 516 Reichsratsabgeordneten die 208 Vertreter jener Gebiete der Monarchie zusammen, die überwiegend deutsch, also deutschsprachig, besiedelt waren. Es handelte sich um 65 christlichsoziale und 37 sozialdemokratische Abgeordnete sowie 106 Vertreter deutschnationaler und liberaler Gruppierungen. Zu gleichberechtigten Präsidenten der Versammlung wurden Franz Dinghofer (Deutschnationale Bewegung), Jodok Fink (Christlichsoziale Partei) und Karl Seitz (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) gewählt (sie wechselten sich in ihren Funktionen wöchentlich ab). Für sich selbst beschloss die Versammlung den Namen \"Provisorische Nationalversammlung für Deutschösterreich\", womit die amtliche Staatsbezeichnung festgelegt war. Diese war schon Jahrzehnte vorher in der politischen Publizistik verwendet worden; z. B. brachte der spätere erste Bundespräsident Österreichs, Michael Hainisch, 1892 eine statistisch-volkswirtschaftliche Studie unter dem Titel \"Die Zukunft der Deutschösterreicher\" heraus. Seitz, bis 4. März eines der drei Staatsoberhäupter, vom 5. März 1919 an das republikanische Staatsoberhaupt, erklärte nach seiner Wahl: „Wir legen heute den Grundstein für ein neues Deutschösterreich. Dieses neue Deutschösterreich wird errichtet werden nach dem Willen des deutschen Volkes.“ Speziell die Sozialdemokraten und die Großdeutschen verbanden damals mit dem Begriff „Österreich“ die vergangene Habsburgermonarchie. Karl Renner hatte daher in seinem im Oktober 1918 entstandenen, vor der Beschlussfassung mehrfach geänderten Entwurf zur provisorischen Verfassung den neuen Staat als „Südostdeutschland“ bezeichnet. Auch Namen wie „Hochdeutschland“, „Deutsches Bergreich“, „Donau-Germanien“, „Ostsass“, „Ostdeutscher Bund“, „Deutschmark“, „Teutheim“, „Treuland“, „Friedeland“ oder „Deutsches Friedland“ waren als Vorschläge in Umlauf. Schließlich setzten sich die christlichsozialen Politiker durch, die den Österreich-Begriff nicht völlig aufgeben wollten. Von der provisorischen Nationalversammlung wurde Parallel dazu organisierten sich die anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen Doppelmonarchie. Am 24. Oktober erklärten galizische Politiker, ein gemeinsames Parlament in Wien sei ab sofort sinnlos. Tschechische Politiker gründeten am 28. Oktober 1918 die Tschechoslowakische Republik; die Völker des heutigen Serbien, Kroatien und Slowenien bildeten am 29. Oktober das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929 \"Königreich Jugoslawien\"). Mit 31. Oktober erklärte das Königreich Ungarn die Realunion mit Österreich für beendet.", "section_level": 1}, {"title": "Der neue Staat.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Regierung.", "content": "Am 30. Oktober 1918 ernannte der Staatsrat unter Vorsitz von Karl Seitz die erste Regierung (Staatsregierung Renner I); mit deren Angelobung am Folgetag war die Staatswerdung abgeschlossen. Staatskanzler der Konzentrationsregierung aus Sozialdemokraten, Christlichsozialen und Großdeutschen wurde der Sozialdemokrat Karl Renner. Gleichzeitig amtierte in den ersten Novembertagen 1918 noch die kaiserlich-königliche Regierung Lammasch, deren Zuständigkeitsbereich sich innerhalb einer Woche von ganz Cisleithanien auf das verkleinerte deutsche Restösterreich bzw. das neue Österreich (der österreichische Name sollte im neuen Staatsnamen erhalten bleiben) reduziert hatte. Sie administrierte die Auflösung des früheren Staatsgebietes, soweit sie von Wien aus zu beeinflussen war, übergab ihre Deutschösterreich betreffenden Agenden Anfang November der Staatsregierung Renner I, wurde aber auf Wunsch des Kaisers erst am 11. November 1918 von ihm enthoben, als er seine Verzichtserklärung abgegeben hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Klärung der Staatsform.", "content": "Der neue Staat hatte seine Staatsform vorerst offen gelassen. Sozialdemokraten plädierten von Anfang an für die Republik ohne rechtlichen Zusammenhang mit der früheren Verfassung, wollten also auf revolutionärem Wege die Bildung eines neuen republikanischen Staates einleiten. Die Christlichsozialen konnten sich den Kaiser vorerst noch als „lebenslänglichen Volksanwalt“, wie Ignaz Seipel die Funktion in einem Zeitungsbeitrag beschrieb, vorstellen. Letztlich nahmen auch die Christlichsozialen von monarchischen Staatsformen Abstand. Ihre Spitzenpolitiker arbeiteten gemeinsam mit Renner und Vertretern der wenige Stunden später entlassenen k.k. Regierung an der Erklärung, die der zur vollständigen Abdankung nicht bereite Kaiser abgeben sollte, um einen Konflikt des Monarchen mit den Repräsentanten des republikanischen Staates zu vermeiden. Am 11. November 1918 unterzeichnete Kaiser Karl I. in Schloss Schönbrunn die so genannte \"Verzichtserklärung\". Die Schlüsselsätze dieser Erklärung lauteten: In der Erklärung enthob der Kaiser von Österreich weiters seine Regierung ihres Amtes; noch am gleichen Abend übersiedelte er nach Schloss Eckartsau in den Donauauen, damals ein Schloss im Privateigentum der Habsburgischen Familienstiftung.", "section_level": 2}, {"title": "Proklamation der Republik.", "content": "Zu diesem Zeitpunkt war für den 12. November von den neuen Politikern längst die Ausrufung der Republik vereinbart worden: Die Provisorische Nationalversammlung trat im bis dahin dem – sich am gleichen Tag de facto selbst auflösenden – Reichsrat unterstehenden Parlamentsgebäude zusammen und beschloss mit nur zwei Gegenstimmen das \"Gesetz über die Staats- und Regierungsform von Deutschösterreich\". Das Gesetz zählt zu den wesentlichen Bausteinen der Bundesverfassung des neuen Staates. Die ersten beiden Artikel lauteten: Die öffentliche Proklamation der Republik war von Tumulten begleitet, bei denen aus den vor dem Parlament gehissten rot-weiß-roten Fahnen der weiße Streifen herausgerissen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Gebietsansprüche.", "content": "Nach dem Krieg sprach man von \"Restösterreich\" für die deutlich verkleinerten Gebiete, die schon vor 1918 als „Österreich“ im engeren Sinne bezeichnet wurden, also die Habsburgischen Erblande ohne die Länder der Böhmischen Krone. Restösterreich umfasste Nieder- und Oberösterreich (mit Wien: das eigentliche Kernherzogtum Österreich), Innerösterreich (Steiermark und Kärnten, die Krain war unstrittig hauptsächlich slowenisch/italienisch), Tirol mit Vorarlberg, sowie Salzburg (erst 1803 an Österreich). Insbesondere die Grenzgebiete Böhmens zum Deutschen Reich waren strittig. Die Provisorische Nationalversammlung erhob Anspruch auf (also im ganzen „österreichischen“ Landesteil Cisleithanien der Doppelmonarchie ab 1867). Diese proklamierte Republik umfasste 118.311 km2 und 10,37 Mio. Einwohner, bestehend aus: Auf Deutsch-Westungarn (später Burgenland) wurde im Sinne des Selbstbestimmungsrechts der Völker politisch, nicht aber rechtlich Anspruch erhoben. Der rechtliche Anspruch Österreichs entstand erst im Oktober 1919 mit dem Staatsvertrag von Saint-Germain-en-Laye und wurde 1921 weitgehend eingelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende des Staatskonzepts Deutschösterreichs.", "content": "Es stellte sich bereits im Frühjahr 1919 heraus, dass das Staatskonzept Deutschösterreichs nicht realisierbar war. Es gelang dem neuen Staat nicht, all jene Gebiete des früheren kaiserlichen Österreich mit einer deutschen Bevölkerungsmehrheit in einem Staatsverband zusammenzufassen, auf die er Anspruch erhob. Südtirol, bereits seit dem 3. November 1918 italienisch besetzt, wurde schließlich von Italien formell annektiert; die mehrheitlich deutsch besiedelten Gebiete Böhmens und Mährens waren von der Tschechoslowakei besetzt worden und fielen letztendlich ihr zu. Auch der Zusammenschluss mit der Weimarer Republik, der unter anderem unter Berufung auf das von US-Präsident Woodrow Wilson formulierte Selbstbestimmungsrecht der Völker angestrebt wurde, konnte nicht realisiert werden. 85 der 208 an der Provisorischen Nationalversammlung teilnehmenden (Reichsrats-)Abgeordneten waren 1911 in Gebieten gewählt worden, in denen die Konstituierende Nationalversammlung am 16. Februar 1919 nicht mitgewählt werden konnte. Das neue Parlament (159 gewählte und elf einberufene Abgeordnete) bestand aus 72 Sozialdemokraten, 69 Christlichsozialen, 26 Vertretern deutschnationaler Gruppierungen, einem Tschechen, einem bürgerlichen Demokraten und einem Zionisten. Man hatte für Südtiroler und untersteirische Gebiete Abgeordnete aus den bei der Wahl verwendeten Parteilisten einberufen. Die ursprüngliche Absicht der provisorischen Verfassung, für die von Deutschen besiedelten Gebiete Tschechiens, deren Bewohner nicht mitwählen konnten, ernannte Volksvertreter einzusetzen, konnte aber, da sich die Sozialdemokraten dagegen aussprachen, nicht verwirklicht werden. Dies hätte zu enormen außenpolitischen Problemen geführt. Die erste Zusammenkunft der Konstituierenden Nationalversammlung ohne Vertreter dieser Gebiete bewirkte die Demonstration der Sudetendeutschen am 4. März 1919. Renner rechnete am 5. März 1919 in der zweiten Sitzung vor, dass rund vier Millionen „unzweifelhaft deutsche Einwohner“, das seien „mehr als die ganze Schweiz Einwohner hat“, daran gehindert worden seien, das neue Parlament Deutschösterreichs mitzuwählen; damit habe man „eine Teilung Deutschlands“ bewirkt. Im Einzelnen nannte der Staatskanzler: Am 6. September 1919 kam es im Parlament in Wien zu heftigen Debatten hinsichtlich des in Aussicht genommenen Friedensvertrages; insbesondere der christlichsoziale Abgeordnete Leopold Kunschak prangerte Ministerpräsident Clemenceaus Begleitnote zum Vertrag, die schwere Vorwürfe gegen Österreich enthielt, scharf an. Dennoch stimmten am Ende der Debatte die Christlichsozialen und die Sozialdemokraten, nicht aber die Großdeutschen der Vertragsunterzeichnung zu, erhoben aber zugleich Protest gegen die Losreißung der Sudetendeutschen und gegen die Abtrennung Südtirols. Am 10. September 1919 unterzeichnete Staatskanzler Renner den Vertrag von Saint-Germain, der als „Diktat der Siegermächte“ bezeichnet wurde (vgl. Pariser Vorortverträge) und die größtenteils bereits erfolgte Auflösung der österreichischen Reichshälfte juristisch regelte. Mit der Ratifizierung des Vertrages durch die Nationalversammlung am 21. Oktober wurde der Name des Landes gemäß den Vertragsbestimmungen von \"Staat Deutschösterreich\" auf \"Republik Österreich\" geändert. Den Bestrebungen zum Zusammenschluss mit dem republikanischen Deutschen Reich stand das „Anschlussverbot“ entgegen, das sowohl im Vertrag von Saint-Germain für Österreich (Art. 88: „Die Unabhängigkeit Österreichs ist unabänderlich, es sei denn, daß der Rat des Völkerbundes einer Abänderung zustimmt. [...]“) als auch im Versailler Vertrag für das Deutsche Reich (Art. 80: „Deutschland erkennt die Unabhängigkeit Österreichs innerhalb der durch Vertrag zwischen diesem Staate und den alliierten und assoziierten Hauptmächten festzusetzenden Grenzen an und verpflichtet sich, sie unbedingt zu achten [...]“) festgehalten wurde. Die Siegermächte des „Großen Krieges“ wollten damit ein neues übermächtiges Deutschland verhindern. Im Gesetz vom 21. Oktober 1919 über die Staatsform hieß es daher: Abgesehen von den nicht erreichten Zielen wurden im Friedensvertrag die Kärntner Gebiete Mießtal und Unterdrauburg Slowenien und das seit November 1918 von Italien besetzte Kanaltal mit Tarvis Italien zugesprochen, Feldsberg und Gmünd-Böhmzeil in Niederösterreich der Tschechoslowakei. Die Untersteiermark, der südlichste Teil der historischen Steiermark, schloss sich – vom steirischen Landtag mit Bedauern zur Kenntnis genommen – Ende Oktober 1918 dem neu entstandenen \"Staat der Slowenen, Kroaten und Serben\" an. Andererseits wurde im Vertrag Deutsch-Westungarn Österreich zugesprochen und im Herbst 1921 angeschlossen; das Gebiet von Ödenburg, natürliche Hauptstadt des Gebiets, blieb auf Grund der Volksabstimmung 1921 im Burgenland, deren Seriosität von den deutschösterreichischen Politikern sehr stark bezweifelt wurde, bei Ungarn. Ohne Abstimmung verblieben deutschsprachige Gebiete des Komitats Wieselburg sowie des Komitats Eisenburg bei Ungarn. Karl Renner, der auch den Staatsregierungen Renner II und III vorstand, verfasste 1920 eine Hymne, \"Deutschösterreich, du herrliches Land\", die den nicht mehr staatsoffiziellen Landesnamen enthielt. Die Komposition wurde allerdings nie offiziell zur Nationalhymne erklärt. Die Sozialdemokratische Arbeiter-Partei Deutschösterreichs änderte hingegen ihren Namen nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Deutschösterreich, auch \"Deutsch-Österreich\", bezeichnete in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie die mehrheitlich deutsch besiedelten Gebiete der österreichischen Länder (Cisleithanien). Nach der Auflösung des Vielvölkerstaates entstand 1918 ein großteils deutscher Staat, der deshalb als Deutschösterreich bezeichnet wurde, sich aber bald in \"Republik Österreich\" umbenennen musste.", "tgt_summary": "德意志-奥地利共和国()是第一次世界大战结束、奥匈帝国解体后,其境内说德语的人所短暂建立的政权。其德语名Deutschösterreich,意为“德意志奥地利”,原本为奥匈帝国时代帝国西部主要说德语的内莱塔尼亚地区一个非官方的称谓。", "id": 2324016} {"src_title": "Nassersee", "tgt_title": "納賽爾湖", "src_document": [{"title": "Geschichte und Beschreibung.", "content": "Der See wurde angelegt, um ausreichende Wassermengen zu bevorraten, mit denen eine Niedrigwasserperiode, wie sie voraussichtlich im statistischen Mittel einmal alle hundert Jahre vorkommt, überbrückt und dadurch Ägypten vor immensen Schäden bewahrt werden könnte. Das Volumen des von der älteren Assuan-Staumauer gebildeten Sees reichte kaum aus, um die Bewässerung der ägyptischen Landwirtschaft während der regelmäßigen Niedrigwasserperiode des jeweiligen Jahres aufrechtzuerhalten. Bereits eine besonders niedrige Nilflut hätte zu großen Ernteausfällen geführt. Zwei oder gar mehrere Jahre mit niedrigen Wasserständen – Ereignisse, die seit pharaonischen Zeiten immer wieder vorkamen – hätten zu katastrophalen Folgen für die Landwirtschaft und die Bevölkerung Ägyptens geführt. Harold Edwin Hurst ermittelte das notwendige Stauvolumen mit 37 km3 für die Bewässerung während eines Jahres, 90 km3 für die Bevorratung \"(Century Storage)\" und 30 km3 Vorsorge für die Sedimentationsverluste. Später wurde das Gesamtvolumen um weitere 6 km3 auf insgesamt 163 km3 erweitert. Bereits Muhammad Ali Pascha (1805–1848 Vizekönig von Ägypten) hatte damit begonnen, die Bewässerungsmethoden am Nil von der traditionellen saisonalen Bewässerung in Überschwemmungsbassins auf ganzjährige Kanalbewässerung umzustellen, um dadurch mehrere Ernten pro Jahr zu ermöglichen. Der Nilschlamm verlor in den immer weiter ausgebauten Systemen von Bewässerungskanälen immer mehr an Bedeutung. Man nahm daher bei der Konzeption des Nassersees in Kauf, dass der Nilschlamm sich im See absetzten würde und die Bauern vermehrt Mineraldünger einsetzen müssten. Die Füllung des Stausees begann 1964; bis 1976 hatte der See den vorgesehenen Wasserstand erreicht. Während der extremen Dürre von 1984 bis 1985 konnte ein Abfluss von mehr als 53 km3 pro Jahr aufrechterhalten werden. Auch die hohe Flut von 1988 konnte ohne Schäden abgefangen werden. Vor der Überflutung wurden ab 1959 (Rettungskampagnen mehrerer Länder unter Federführung der UNESCO) einige berühmte antike Baudenkmäler (z. B. „Abu Simbel“) abgebaut und an sicheren Orten neu errichtet. Andere weniger bedeutende Ruinenstätten mit Bauwerken aus altägyptischer bis mittelalterlich-christlicher Zeit wurden teilweise freigelegt, vermessen und ihre Kleinfunde geborgen, bevor sie unter Wasser verschwanden. Der See beziehungsweise der Assuan-Staudamm soll auch der Grund sein, warum das Nildelta nicht mehr weiter ins Meer vorgeschoben, sondern durch Brandung und Strömungen abgetragen wird. Das Delta hat seine äußere Form aber schon seit der Antike nicht mehr wesentlich geändert, im Übrigen ist nicht der See oder der Damm der Grund für eine gewisse Erosion des Küstenverlaufs, sondern die Tatsache, dass so viel Wasser für die Bewässerung verwendet wird, dass nur noch etwa 5 % des Nil-Wassers im Mittelmeer ankommen. Hohe Fluten können durch einen Wadi zur Toshka-Senke abfließen. In der Nähe dieses Wadis entstand im Rahmen des Toshka-Projekts eine gigantische Pumpstation, um neue landwirtschaftliche Felder in der Senke westlich des Nils mit Wasser aus dem Nassersee zu versorgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Nassersee (), benannt nach dem ehemaligen ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser, ist der in Ägypten durch den Staudamm \"as-Sadd al-ʿĀlī\" (, auch als \"Assuan-Hochdamm\" bekannt) im Niltal entstandene Stausee, der südlich von Assuan liegt. Ein Teil des Sees befindet sich im Sudan, bei Wadi Halfa, wo er Nubia-See heißt.", "tgt_summary": "纳赛尔湖(;罗马化转写:Buhayrat Nasir)是位于埃及南部和苏丹北部的大型水库。严格来说,只有位于埃及境内的部分(占总面积的83%)被称为「纳赛尔湖」(Lake Nasser),而苏丹境内的部分被称为「努比亚湖」(Lake Nubia)。", "id": 2245493} {"src_title": "Dao", "tgt_title": "道", "src_document": [{"title": "Schriftzeichen.", "content": "Das chinesische Schriftzeichen für Dao () setzt sich aus dem Zeichen \"shou\" (), das für sich „Haupt“ (formal für „Kopf“) bedeutet, und einem so genannten Radikal oder Determinativ \"chuo\" ( /, \"chuò\", Jyutping \"coek3\") mit der Bedeutung von „gehen / stampfen“ zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dào ist unübersetzbar.", "content": "Traditionellerweise wird Dào mit „Der Weg“ wiedergegeben. Die moderne Sinologie erachtet es aber für besser, es als eigenständigen Begriff unübersetzt zu gebrauchen, da die Inhalte für ein Wort zu umfassend seien. 『吾不知其名。 字之曰道』 \"Ich kenne seinen Namen nicht,\" \"darum nenne ich es „Dào“.\" Auch im Chinesischen – so wird von Autoren gesagt – gehe die Bedeutung des Dao über Worte hinaus. Dao werde von unterschiedlichen Schulen und Kulten unterschiedlich verwendet. Worte gehörten zu den flüchtigen Erscheinungen der Sprache. Die Sprache könne keine Vorstellungen vermitteln über eine Wirklichkeit, die sich ständig verändere. Das Dao sei tief verwurzelt im chinesischen Denken und in den Lebensgewohnheiten. Konfuzianisten, Buddhisten und Daoisten sprächen alle von der gleichen Sache, auch wenn sie das Dao verschieden erläuterten. Dazu eine daoistische Weisheit von Meister Zhuangzi:", "section_level": 2}, {"title": "Dào in westlich-philosophischen Begriffen.", "content": "Dào bezeichnet in der daoistischen chinesischen Philosophie ein ewiges Wirk- oder Schöpfungsprinzip, das für den Ursprung der Einheit und Dualität und damit für die Entstehung der Welt (Die „Zehntausend Dinge“) verantwortlich ist. Aus Dào entstehen die Polaritäten Yīn und Yáng und dadurch die Gegensätze, aus deren Zusammenspiel sich Wandel, Bewegung und gegenseitige Durchdringung und dadurch die Welt ergibt. Dào ist allumfassend und meint sowohl die dualistischen Bereiche der materiellen Welt als auch die transzendenten jenseits der Dualität. Das Dào ist also sowohl ein Prinzip der Immanenz als auch der Transzendenz. Es stellt den höchsten Seinszustand dar. In seiner transzendenten Funktion, als undifferenzierte Leere, ist es die Mutter des Kosmos, als immanentes Prinzip das, was alles durchdringt \"(vergleiche „das Eine“ der antiken griechischen Philosophie)\".", "section_level": 2}, {"title": "Lǎozǐ über Dào.", "content": "Lǎozǐ – der Vater der dàoistischen Lehre – fand bereits eine alte Lehre vom Dào vor. Ihm gefiel an dieser alten Lehre, dass das Dào als etwas Reines aufgefasst werden konnte, die „Zehntausend Dinge“ (das Vorhandene) aber als mangelhaft. Er entschied sich, in der Reinheit des Dào zu leben, und entwickelte daraus die Idee vom Zusammenhang zwischen Sein und Nichtsein, der die große Einheit des Lebens schafft. Im Sinne dieses lebendigen Zusammenhanges von Widersprüchlichem erläuterte er das Dào oft in gegensätzlichen Ausdrücken. Gemäß Lǎozǐ bringt das Dào die Einheit hervor, die Einheit bringt die Zwei hervor, diese dann die Drei und diese schließlich die manifestierte Welt der zehntausend (≅ gemeint ist: unzählige, unendliche, aller) Dinge (). Das kann darauf hindeuten, dass das Dào die Potentialität aller Formen ist, denn es ist mehr als die Einheit. Gleichzeitig steht es für die Kraft, die den ganzen Schöpfungsprozess und die Schöpfung durchzieht. Da das Dào alles umfasst, auch die Gegensätze von Leere () und Dasein (), ist es mit westlich-philosophischen Begriffen eigentlich nicht zu beschreiben. So haftet den Erklärungen der chinesischen Philosophie immer das Paradoxe an. Es kann z. B. vom Dào nicht gesagt werden, es besitze eine Existenz, denn das hieße, seine Nicht-Existenz oder Leere auszuschließen; doch sagte man, es existiere nicht, so würde man seine Erscheinung in der Fülle der manifestierten Welt leugnen.", "section_level": 2}, {"title": "Zhuangzi über das Dào.", "content": "Zhuangzi, der Verfasser des traditionellen dàoistischen Standardwerkes \"Das wahre Buch vom südlichen Blütenland\", entschied sich für eine andere Variante der bereits vorhandenen Dào-Lehre: Er verstand das Dào vor allem als das Bewegende und als das Prinzip des Lebens. Das Dào bestimmt den Weg der Welt und bewegt alle Dinge. Die „Zehntausend Dinge“ verändern sich ständig. Das Dào ist unfassbar weit und ohne Form. Es vereint Tod und Leben, es verbindet Himmel und Erde und ist durch Erleuchtung erreichbar. Die „Zehntausend Dinge“ verbindet das Dào auf eine solche Art, dass man sich dem Einzelnen nicht mehr zuwenden möchte. Die Betonung des Dào als Bewegung schlug sich in seiner Entscheidung für Darstellungen seiner Auffassungen in Gesprächen nieder und auch in seiner Betonung der Möglichkeiten des Menschen, sich verändern zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Dào in der Literatur.", "content": "In den Begriffen der klassischen daoistischen Literatur erscheint das Dào als unergründlicher, weiter und ewiger reiner Geist, die Mutter des Kosmos. Auch ist es das alles Durchdringende, das Umfassende und das Ziel der Existenz, selbst Nichtsein, aber auch der Ursprung des Daseins. Es wirkt ohne Aktivität und Absicht, die Dinge gehen aus ihm hervor und erhalten ihre Ordnung. Das Dào verursacht jeglichen Wandel und ist doch selbst leer und ohne Aktivität. Es ordnet, ohne zu herrschen, und jedes Wesen und jedes Ding besitzt sein eigenes Dào, seinen eigenen Weg, weshalb es als weise angesehen wird, dem Dào zu folgen, indem man Nichthandeln, Wúwèi (), praktiziert, denn das Dào ordnet von selbst, und man sollte in diese natürliche Ordnung nicht eingreifen.", "section_level": 2}, {"title": "Dào ist irrational.", "content": "Das Dào ist am ehesten als ein allumfassendes Prinzip zu verstehen, rein rational unzugänglich. Der Mensch soll es möglichst wenig durch bewusstes Handeln und Streben stören, sondern in mystisch-intuitiver Weise mit dem Gesetz im Einklang leben. Doch nicht nur der Mensch hat Teil am Dào, sondern jedes Ding und Wesen hat sein eigenes Dào, seinen eigenen Weg. Jedes Wesen ist auf seinem Weg einmalig in seinen Wandlungen und Entwicklungen, und durch den ständigen Fluss offenbart sich das Dào als Bewegung und Wandlung, die auf die Erfahrung von Existenz hindeutet und nicht auf das Verständnis starrer intellektueller Konzepte.", "section_level": 2}, {"title": "Dào im I Ging.", "content": "In den Kommentaren zum I Ging () wird dieses Urprinzip Tàijí () genannt. Den Begriff \"Dào\" führte Lǎozǐ im Dàodéjīng als Synonym für Tàijí ein. Allerdings existierte er schon vor dem Dàodéjīng, und auch Konfuzius () benutzt ihn, allerdings im Sinne von „der (rechte) Weg zu handeln“. Erst Lǎozǐ gab dem Begriff \"Dào\" die umfassende Bedeutung des absoluten Wirkprinzips.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere umfassende Prinzipien.", "content": "In der Geschichte des Daoismus gerieten auch noch andere Gestaltungen umfassender Prinzipien mit dem Dào in Verbindung. So ist es Tàixū (太虛), die große Leere, wie auch Tàiyì (太易), das Wandlungsprinzip, und in einer begrenzten Form auch Tiān (天), der Himmel, Quelle und Ausdruck der Ordnung. Das Dào als immanentes Prinzip, das alles Sein durchdringt, ist ein Prinzip der Wandlung () und des Fließens (), jedoch nicht in chaotischer Form, denn das Dào bewirkt auch die natürliche Ordnung der Dinge, und die Wandlungen des Dào sind zyklisch. In der traditionellen chinesischen Kultur ist Dào ein Schlüsselprinzip für viele Bereiche der Wissenschaft und der Kunst (z. B. Kampfkunst – Wushu, Medizin, Kriegskunst, Malerei, Kalligraphie, Teezeremonie).", "section_level": 2}, {"title": "Schlüsselprinzip chinesischer Kultur.", "content": "In den japanischen Künsten ist die Namenssilbe DŌ (=Dào, ), neben ihrer wörtlichen Bedeutung „Weg“, auch ein Hinweis auf die spirituellen Dimensionen und den Einfluss des Dào auf die Praxis der einzelnen Disziplinen, z. B. Budō (), Bushidō (), Kendō (), Iaidō (), Kyūdō (), Aikidō (), Jūdō (), Sadō (), Shodō () und Kadō (). Durch die Auflösung der Gegensätze (z. B. durch daoistische Meditation) kann der Dào-Praktizierende (siehe Daoismus) Dào erfahren – beschreiben kann man Dào nach Lǎozǐ jedoch nicht. 道可道非常道 名可名非常名 無名天地之始 有名萬物之母 \"Das nennbare Dào ist nicht das absolute (ewige/dauerhafte) Dào.\" \"Der nennbare Name ist nicht der absolute (ewige/dauerhafte) Name.\" \"Das Namenlose ist der Ursprung des Universums (von Himmel und Erde).\" \"Das Benannte ist die Mutter aller Dinge (der zehntausend Dinge).\" 1 müssen daher eine Ausdehnung besitzen, die höher als der ihrer Masse entsprechende Gravitationsradius ist, da sich der Ereignishorizont sonst auflösen und eine nackte Singularität an den Polen und am Äquator von außen sichtbar würde. Dass nackte Singularitäten durch Ereignishorizonte gegenüber Beobachtern von außen abgeschirmt sind, ist Gegenstand der Cosmic Censorship Hypothesis. Sie ist im Allgemeinen unbewiesen und erfordert möglicherweise eine Erweiterung bekannter physikalischer Theorien, es gibt aber Hinweise auf ihre Gültigkeit aus numerischen Simulationen, mathematischen Analysen und Gedankenexperimenten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Singularität bezeichnet man in der Physik und Astronomie Orte, an denen die Gravitation so stark ist, dass die Krümmung der Raumzeit divergiert, umgangssprachlich also „unendlich“ ist. Das bedeutet, dass an diesen Orten die Metrik der Raumzeit ebenfalls divergiert und die Singularität kein Bestandteil der Raumzeit ist. Physikalische Größen wie die Massendichte, zu deren Berechnung die Metrik benötigt wird, sind dort nicht definiert.", "tgt_summary": "引力奇异点(英语:Gravitational singularity),也称时空奇异点(英语:spacetime singularity)或奇点,是一个体积无限小、密度无限大、引力无限大、时空曲率无限大的点,在这个点,目前所知的物理定律无法适用。例如黑洞的中心和大爆炸之前的宇宙奇点。", "id": 2013340} {"src_title": "Jacques de Molay", "tgt_title": "雅克·德·莫莱", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Über das Leben Jacques de Molays vor seiner Zeit als Großmeister des Templerordens ist nur weniges zweifelsfrei belegt. Schon das Geburtsjahr lässt sich nicht mit Bestimmtheit feststellen. Man kann jedoch annehmen, dass de Molay um 1244 geboren wurde. Dies ergibt sich ausgehend von 1265 (Eintritt in den Templerorden) daraus, dass die Ordensregel die Aufnahme Erwachsener vorsah, d. h. die Aufnahme nach dem Ritterschlag, der üblicherweise im Alter von 20 Jahren erfolgte. Da jedoch auch Fälle belegt sind, in denen die Aufnahme in den Orden schon früher erfolgte, ist dies auch bei de Molay möglich und ein um wenige Jahre späteres Geburtsjahr nicht auszuschließen. Bei der Herkunft ist gesichert, dass er aus der Freigrafschaft Burgund, der heutigen Franche-Comté stammte. Da de Molay adelig sein musste, um Tempelritter zu werden, lässt sich die Herkunft auf zwei Gemeinden einschränken: Jacques de Molay stammte entweder aus der Ortschaft Molay im Bezirk Chemin, die damals zum Lehen von Rahon gehörte, oder aus Molay in der Haute-Saône im Bezirk Vitrey, das damals zum Dekanat Traves in der Diözese Besançon ressortierte. Aufgrund einiger Indizien kann angenommen werden, dass de Molay aus dem Ort Molay in Vitrey stammt. Ein Geschlecht de Molay aus dem ländlichen, niederen Adel ist dort seit dem Jahr 1138 urkundlich belegt. Jacques ist möglicherweise ein Sohn des Gérard de Molay, der als Vasall des Seigneurs von La Rochelle 1233 urkundlich erwähnt wird. Die Freigrafschaft Burgund gehörte damals zum Heiligen Römischen Reich, die de Molays waren also Untertanen des römisch-deutschen Kaisers. Jacques de Molay wuchs in der Zeit der Kreuzzüge des Königs Ludwig IX. von Frankreich auf. Über seine Kindheit und Jugend ist sonst nichts bekannt. Man kann annehmen, dass die Berichte und Erzählungen der heimkehrenden Kreuzritter aus dem benachbarten Frankreich auch den jugendlichen de Molay beeinflussten.", "section_level": 2}, {"title": "De Molay als Templer.", "content": "Im Jahre 1265 wurde Jacques (nach eigenen Angaben) von Humbert de Pairud, Generalvisitator des Ordens in Frankreich und England, sowie von Amaury de la Roche, dem Ordensmeister der Provinz Frankreich, in der Ordenskapelle der Komturei Beaune in den Templerorden aufgenommen. Über die Beweggründe seines Eintritts ist nichts bekannt. Entsprechend dem damals Üblichen kann man annehmen, dass sozialer oder wirtschaftlicher Druck den jungen Adeligen in die Reihen der Kreuzritter führte oder dass er von seinem Vater für die kirchliche Laufbahn prädestiniert worden war (der Templerorden galt als geistlicher Orden). Es wäre aber auch möglich, dass der Lehnsherr sich dem Kreuzzug anschloss und alle Vasallen ihm folgen mussten. De Molay gab später an, als junger Ritter unter dem Großmeister Guillaume de Beaujeu im Orient gewesen zu sein. Beaujeu wurde 1273 zum Großmeister gewählt. Daraus kann man schließen, dass de Molay irgendwann zwischen 1270 und 1282 ins Heilige Land kam. Zu dieser Zeit näherte sich die Herrschaft der Kreuzfahrer in der Region bereits ihrem Ende. Den Grandes Chroniques de France ist zu entnehmen, dass sich der kampfbegierige junge Ritter gegen den Großmeister aufgelehnt zu haben scheint, weil er dessen Linie, in der Zeit des Waffenstillstandes mit dem Sultan der Mameluken einen friedlichen Ausgleich zu suchen, anfangs nicht mittragen wollte.", "section_level": 2}, {"title": "Großmeister des Ordens.", "content": "Im September 1291 – nach dem Fall von Akkon und damit dem Ende der Kreuzfahrerstaaten – nahm de Molay am Generalkapitel des Ordens in Zypern teil und wurde als Nachfolger von Pierre de Sevry, der in Akkon gefallen war, zum Marschall des Ordens gewählt. 1292, vermutlich im Februar, starb der Großmeister Thibaud Gaudin. Jacques de Molay wurde daraufhin zum Großmeister des Ordens gewählt. Dies muss vor dem 20. April 1292 gewesen sein: Ein Brief an den Meister der Provinz Aragón mit diesem Datum, den de Molay als Großmeister unterzeichnet hat, liegt im Archivo General de la Corona de Aragón in Barcelona vor. 1293 brach er zu einer ausgedehnten Reise in den Okzident auf, die ihn zunächst in die Provence führte. Im August 1293 nahm er am Generalkapitel des Ordens in Montpellier teil. 1294 reiste er nach England und anlässlich der Wahl von Papst Bonifaz VIII. nach Italien. Anfang 1296 kam er zu einem weiteren Generalkapitel des Ordens nach Arles. Im Herbst kehrte er nach Zypern zurück. Diese Reise hatte zunächst den Zweck, mit den europäischen Herrschern Übereinkommen zu erzielen, um die angestrebte Rücknahme der Privilegien der Templer zu verhindern (die Templer waren von sämtlichen Abgaben, Steuern und Lehnspflichten befreit). Auch wurden zwischen den Templern und dem Königshaus von Aragón intensive Verhandlungen einen Tausch von Ländereien betreffend geführt. In England erreichte er die Herabsetzung einer Strafzahlung, die über den örtlichen Ordensmeister verhängt worden war. Mit König Karl II. von Neapel verhandelte er über die Aufhebung von besonderen Kontrollen der Templerschiffe. Vor allem ging es aber darum, Unterstützung für das Heilige Land zu erhalten. Nach dem Fall Akkons 1291 bedeutete das die Verteidigung der verbliebenen christlichen Staaten auf Zypern (wohin sich auch die Templer zurückgezogen hatten) und in Armenien. Außerdem mussten die stark geschrumpften Reserven des Ordens an Kämpfern und Material wieder ergänzt werden. So setzte sich de Molay in seinen Verhandlungen mit den einzelnen Herrschern dafür ein, dass sämtliche Exporte von den einzelnen Tempelgütern nach Zypern von allen Zöllen befreit werden sollten. Letztlich sollte der Boden bereitet werden für die angestrebte Rückeroberung des Heiligen Landes, denn diese blieb das Hauptanliegen der Ritterorden. In Limassol auf Zypern befand sich der Hauptsitz der Templer. De Molay suchte einen Ausgleich mit König Heinrich II. von Zypern. Dieser wollte die Einkünfte der Orden – das betraf neben den Templern auch die Hospitaliter (Johanniter) und die Zisterzienser – beschränken und ihnen den weiteren Landerwerb untersagen. In den Verhandlungen darüber ersuchte de Molay auch Papst Bonifaz VIII. um Vermittlung. Ab 1299 setzte sich de Molay massiv dafür ein, zusammen mit anderen christlichen Streitkräften und im Bündnis mit den Mongolen das Heilige Land zurückzuerobern. Ein erster Angriff des persischen Khans Ghazan Ende 1299 erfolgte unter der Teilnahme armenischer Truppen sowie armenischer Templer- und Hospitaliter-Kontingente. Ghazan richtete zwei Schreiben an die Ritterorden auf Zypern, in der er um Unterstützung ersuchte. Er schickte diese Schreiben aber erst ab, als er schon wochenlang im Feld stand. Die auf Zypern ansässigen Kontingente konnten nicht mehr eingreifen. Ghazan eroberte im Dezember zunächst Aleppo. Am 24. Dezember 1299 errang der Khan mit seinen armenischen Verbündeten einen glanzvollen Sieg über die Mameluken bei Homs; wegen der schlechten Versorgungslage der mongolischen Reiterei musste man aber die Verfolgung der flüchtenden Feinde bald einstellen und vergab so die Chance auf einen nachhaltigen Erfolg. Dennoch gelang es ihnen, in den ersten Monaten des Jahres 1300 Syrien fast vollständig zu erobern. Zugleich verstärkte der Khan seine diplomatischen Bemühungen. Für den November 1300 kündigte er einen neuen Feldzug an. Im Frühjahr 1300 griff eine kleine Flotte, die aus Abordnungen der Templer, der Hospitaliter, des Königs von Zypern und des Khans bestanden, Ägypten an; Rosette und Alexandria wurden geplündert. Daraufhin wandte man sich nach Norden gegen Akkon und Tartus; ein Versuch, die Hafenstadt Maraclea einzunehmen, scheiterte aber. Molay betrieb die Koordination mit den Verbündeten und die Leitung der templerischen Beteiligung an den Unternehmungen von Zypern aus. Ende September brach Ghazan von Täbris auf, während Templer und Hospitaliter und der König von Zypern ihre Truppen auf der Insel Ruad vor Tartus in Stellung brachten. Doch ein ungewöhnlich strenger Winter brachte den Vormarsch der Mongolen zum Erliegen, und Ghazan musste den Angriff auf die Mameluken auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Einstweilen hielten die Templer die Insel und unternahmen von dort immer wieder Streifzüge auf das Festland. 1302 wurden sie von der Insel vertrieben und erlitten dabei schwere Verluste (siehe Belagerung von Aruad). Die mongolischen Angriffe scheiterten im Jahr 1303 endgültig und Ghazan starb im darauffolgenden Jahr. Dies bedeutete das Ende der christlichen Bemühungen, über Bündnisse mit den Mongolen zum Erfolg zu gelangen. De Molay blieb in den folgenden Jahren auf Zypern. Im Jahr 1306 kam es auf Zypern zu einer Revolte, in der der Bruder des Königs, Amalrich von Tyrus, die Macht auf der Insel übernahm. In die Revolte, die von Teilen des örtlichen Adels unterstützt wurde, hatten sich de Molay und Foulques de Villaret, der Großmeister der Hospitaliter, nicht eingemischt, waren aber im Folgenden bemüht, einen Ausgleich zwischen den verfeindeten Brüdern zu erzielen. Im Oktober 1306 brach de Molay nach Frankreich auf. Papst Clemens V. residierte zu dieser Zeit in Poitiers. Er hatte die Führer der Ritterorden eingeladen, um mit ihnen zwei Anliegen zu besprechen: die Vereinigung der Ritterorden und die Vorbereitung eines neuen Kreuzzuges. Beide Ordensmeister hatten dazu Denkschriften vorgelegt, über die nun beraten werden sollte (die de Molays sind erhalten). Aufgrund einer Erkrankung des Papstes wurde der Termin der Zusammenkunft aber von November 1306 auf das kommende Jahr verschoben. Zwischen dem französischen König Philipp IV. und de Molay soll es zu Verstimmungen gekommen sein. Ein Grund war, dass der Schatzmeister des Ordens (siehe auch Templerschatz) gleichzeitig der Schatzmeister des Königs war, da die Templer die Staatsfinanzen in Frankreich verwalteten. Der Schatzmeister des Ordens hatte an Philipp IV. eine enorme Summe Geld verliehen, was aber der Zustimmung des Großmeisters bedurft hätte. Dazu kam nun, dass sich de Molay einer Vereinigung der Kreuzfahrer-Orden heftig widersetzte, von der Philipp IV. jedenfalls profitiert hätte, denn er rechnete sich gute Chancen aus, zum Großmeister eines vereinigten Ordens aufzusteigen. In Frankreich, England und Spanien kursierten allerhand Gerüchte über angebliche Verfehlungen der Templer. Die Vorwürfe betrafen häretische Praktiken wie Götzendienst, Verleugnung Christi im Aufnahmezeremoniell und Laienabsolution sowie mangelnde Wohltätigkeit, Habsucht und Anmaßung. Guillaume de Nogaret, ein Vertrauter des französischen Königs, hatte bereits 1305 Ermittlungen gegen die Templer eingeleitet, um belastendes Material zu sammeln. Dieses sollte in erster Linie dazu dienen, den Papst, dem der Templerorden unterstand, zu erpressen. Bei einer Unterredung mit dem König versuchte de Molay, einige Praktiken des Templerordens wie die Laienabsolution zu entschuldigen. De Molay ersuchte den Papst selbst um eine Untersuchung der Vorwürfe. Der Papst stimmte zu und behielt sich die Leitung der Untersuchungen vor. Er kündigte an, diese Untersuchungen in der zweiten Oktoberhälfte 1307 zu beginnen. Am 24. Juni 1307 nahm de Molay am Generalkapitel des Ordens teil, das er nach Paris einberufen hatte. Anschließend begab er sich wieder nach Poitiers. Am 24. August informierte Papst Clemens V. den König über die Einleitung von Untersuchungen gegen den Templerorden. Vorgeblich wegen der Schwere der Beschuldigungen beschloss Philipp, die Untersuchungen rechtswidrig an sich zu ziehen, und schob zunächst den Inquisitor von Frankreich vor, Guillaume de Paris. Im September trat daraufhin Gilles I. Aycelin de Montaigut, der Erzbischof von Narbonne, aus Protest gegen die Verletzung des Kirchenrechts von seinem Amt als Kanzler des Königs zurück. Sein Nachfolger wurde Guillaume de Nogaret. Anfang Oktober kehrte de Molay nach Paris zurück. Am 12. Oktober nahm er dort als Mitglied des Ehrengeleits an den Trauerfeierlichkeiten für Catherine de Courtenay teil.", "section_level": 2}, {"title": "Verhaftung, Prozess und Tod.", "content": "Am nächsten Tag, Freitag, dem 13. Oktober 1307, wurden auf Befehl des Königs die Templer verhaftet. Unter den Festgenommenen in der Pariser Templerburg (dem „Temple“) war auch der Großmeister Jacques de Molay. Nur wenigen Templern gelang die Flucht. Am 24. Oktober wurde de Molay zum ersten Mal von den Inquisitoren vernommen. Er gab zu, bei seiner Aufnahme in den Orden aufgefordert worden zu sein, Christus zu verleugnen und auf das Kreuz zu spucken. Er habe dies widerwillig befolgt und auch nur neben das Kreuz gespuckt. Er bestritt entschieden, dass die Ritter bei der Aufnahme aufgefordert würden, im Falle sexueller Begierden zu homosexuellen Handlungen Zuflucht zu nehmen. Auch Geständnisse anderer Templer in den ersten Verhören im Oktober und November lieferten die gewünschte Bestätigung der vermuteten Häresie. Nogaret verwendete die Geständnisse sogleich für einen Propagandaschlag, mit dem nicht nur die Templer, sondern auch der Papst diskreditiert werden sollte. Philipp IV. forderte die Herrscher in Europa auf, gegen die Templer vorzugehen, sein Aufruf blieb aber zunächst folgenlos. Erst als der Papst die Verhaftung der Templer in der Bulle \"Pastoralis praeeminentiae\" vom 22. November 1307 anordnete, wurden die Templer auch in England, Zypern, Italien oder Aragon festgesetzt. Allerdings nahm die Verfolgung der Templer nirgendwo solche Ausmaße an wie in Frankreich. Der Papst versuchte, die Überstellung der verhafteten Templer in die Obhut der Kirche zu erreichen, was von Nogaret mit allen Mitteln hintertrieben wurde. Der König drängte den Papst, nun auch die Aufhebung des Templerordens zu verfügen, aber dieser wollte sich selbst ein Bild machen. Er sandte zwei Kardinäle zu de Molay. Erst als der Papst dem König die Exkommunikation androhte, wurden diese zu de Molay vorgelassen. De Molay widerrief sein Geständnis und beklagte sich über die schlechte Behandlung. Wahrscheinlich war er gefoltert worden. Er verließ sich in der Folge auf die Unterstützung des Papstes, da er davon überzeugt war, dass dem Orden keinerlei häretische Verfehlungen vorzuwerfen waren. Dem Papst wurden sorgfältig ausgewählte Gefangene zur Weiterführung der Untersuchungen nach Poitiers überstellt. Ausgerechnet die Würdenträger des Ordens, unter ihnen de Molay, waren aber nach Auskunft der königlichen Untersuchungsbehörden zu schwach für eine Reise nach Poitiers. Angeblich wegen ihrer Erschöpfung wurden sie vom König in der Burg Chinon aufgenommen. Dort wurde de Molay im August 1308 neuerlich verhört, auch in Anwesenheit von Kardinälen. Er wiederholte dort sein erstes Geständnis. Der Papst musste schließlich einem zweigleisigen Verfahren zustimmen. Die Ermittlungen gegen einzelne Ritter blieben in der Hand der königlichen französischen Verwaltung, nur das Verfahren gegen den Orden sollte der Kurie unterstellt bleiben. Die Urteilsfindung über die Ordensleitung behielt sich der Papst persönlich vor. Am 26. November 1309 wurde de Molay der päpstlichen Untersuchungskommission in Paris vorgeführt. Er verweigerte weitere Aussagen und verlangte, sich und den Orden vor dem Papst persönlich zu verteidigen. Auch bei seiner letzten Einvernahme im März 1310 beharrte er auf seiner Position. Zu einer Begegnung zwischen dem Papst und de Molay kam es jedoch nicht mehr. Die päpstliche Untersuchungskommission war bald zu teilweise anderen Ergebnissen gelangt als die Kommissionen des Königs. Damit drohte die Angelegenheit dem König neuerlich zu entgleiten. Nogaret und Philipp verwendeten daraufhin den Erzbischof von Sens, Philippe de Marigny, als ihr Werkzeug. Marigny war ein Bruder von Enguerrand de Marigny, einem der engsten Vertrauten des Königs. Er führte nun den Vorsitz über das Richterkollegium von Paris, dem die Aburteilung der Templer in dieser Diözese oblag (das Bistum Paris war damals dem Erzbischof von Sens unterstellt). Die Templer, die vor der päpstlichen Kommission aussagten, um den Orden zu verteidigen, wurden von Marigny als rückfällige Ketzer neuerlich angeklagt und unverzüglich auf den Scheiterhaufen geschickt: Am 12. Mai 1310 wurden 54 Templer in Paris verbrannt. Damit wurde der langsam aufkeimende Widerstand der Templer in den Verfahren endgültig gebrochen. Am 22. März 1312 erklärte der Papst den Templerorden auf dem Konzil von Vienne für aufgelöst. Ein von der Historikerin Barbara Frale im Geheimarchiv des Vatikans aufgefundenes Handschreiben Papst Clemens’ aus jener Zeit belegt, dass dieser von der Schuld des Ordens nicht überzeugt war. Als er die Aufhebung des Ordens verfügte, tat er dies nicht wegen nachgewiesener Verfehlungen des Ordens, sondern weil der Ruf des Ordens so stark beschädigt worden war, dass an eine Wiedererrichtung nicht zu denken war. Als der Papst endlich eine Kommission zu Verurteilung der verbliebenen Ordensoberen einsetzte, waren diese seit rund vier Jahren in der Burg Gisors inhaftiert: Neben Jacques de Molay waren dies der Meister der Normandie Geoffroy de Charnay sowie Hugues de Pairaud und Geoffroy de Gonneville. Die drei vom Papst eingesetzten Kardinäle Nicolas Caignet de Fréauville, Arnaud d’Auch und Arnaud Novelli traten im März 1314 in Paris zusammen. Am 18. März 1314 wurde das Urteil auf dem Platz vor der Kirche Notre Dame öffentlich verkündet, das auf lebenslange Haft lautete. Als de Molay und de Charnay das Urteil vernommen hatten, fühlten sie sich vom Papst verraten. Sie protestierten heftig und widerriefen alle ihre früheren Geständnisse. Die beiden anderen schwiegen. Während sich die päpstliche Gerichtskommission zu einer weiteren Beratung zurückzog, beschloss Philipp, der bei der Urteilsverkündung nicht anwesend war, die sofortige Hinrichtung von Jacques de Molay und Geoffroy de Charnay: ein neuerlicher Rechtsbruch des Königs, da er handelte, ohne das Urteil der Kirche abzuwarten, was auch der anwesende Inquisitor Bernard Gui feststellte. Am Abend desselben Tages wurden Jacques de Molay und Geoffroy de Charnay auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Auf den Ort der Hinrichtung weist heute eine kleine Gedenktafel hin an der Westseite des Pont Neuf auf der Île de la Cité in Paris. Die Plakette befindet sich am Fuß der Brücke, an der Mauer gegenüber dem Eingang zum Park an der Westspitze der Insel.", "section_level": 2}, {"title": "Historisches Umfeld und Hintergründe.", "content": "Die Lage der Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land war seit 1258 von den Einfällen der Mongolen und den Auseinandersetzungen mit dem ägyptischen Sultanat der Mameluken geprägt. Bohemund VI., der Graf von Tripolis und Fürst von Antiochia, und Hethum I., der König von Kleinarmenien, arrangierten sich mit den Mongolen und leisteten ab 1247 Tributzahlungen. Sie setzten auf die Mongolen als Unterstützer gegen die Mameluken. Das Königreich Jerusalem schwankte, ob es eher den Mameluken oder den Mongolen zuneigen sollte. Obwohl sich das Königreich Jerusalem anfangs neutral verhielt und den Mameluken den Durchzug durch sein Territorium gestattete, konnte es nicht verhindern, dass sich die Angriffe des Sultans Baibars I. auch gegen die Kreuzfahrerstaaten richteten. 1268 fiel neben anderen Festungen auch Antiochia. Als Ludwig IX., der das Sultanat vom Westen angreifen wollte, 1270 in Tunis starb, fiel Baibars in die Grafschaft Tripolis ein und nahm zahlreiche Festungen der Templer, der Hospitaliter (Johanniter) und des Deutschen Ordens ein. Im April 1272 konnte der englische Thronfolger Eduard einen Waffenstillstand mit den Mameluken schließen. Die Mameluken aber brachen die Waffenstillstände nach Belieben. Angriffe der Mameluken führten 1289 zum Fall von Tripolis und 1291 zum Fall von Akkon. Danach brachen die Kreuzfahrerstaaten endgültig zusammen. Der Papst und die nach Zypern zurückgedrängten Kreuzfahrerbarone sowie die Ritterorden bemühten sich nun verstärkt um eine Kooperation mit dem persischen Mongolenkhanat, mit dem Ziel, die von den Mameluken zurückzuerobernden Gebiete untereinander aufzuteilen. Khan Ghazan konnte im Jahr 1300 Syrien großteils erobern. Er wurde jedoch schließlich von den Mameluken besiegt. Als er 1304 starb, bemühte sich sein Nachfolger um eine Lösung am Verhandlungstisch. Die Taktik des Abendlandes, sich mit den Mongolen zu verbünden, war damit gescheitert. Die beiden großen Kreuzfahrerorden, die Templer und die Hospitaliter, aber auch die kleineren Orden nahmen nach dem Fall der Kreuzfahrerstaaten Quartier auf der Insel Zypern, auf der sie bereits Güter besaßen. Die unabhängigen Orden mit ihren kampferprobten Truppen und ihren umfangreichen Besitzungen beschränkten de facto die Verfügungsgewalt des Königs von Zypern über die Insel. Andererseits aber benötigte der König die Ritter zum Schutz gegen eventuelle Angriffe der islamischen Streiter. De Molay hatte also den König von Zypern davon abzubringen, die Templer zu besteuern und den weiteren Erwerb von Gütern zu verbieten. Dieses Problem stellte sich auch den anderen Orden auf der Insel. De Molay ging es auch um eine Reform des Ordens. Als sich die Templer nach dem Rückzug nach Zypern nicht mehr ständig im Krieg befanden, wollte er die Ordensregeln in einigen Punkten verschärfen. Das Ansehen der Ritterorden war gesunken, da man sie für den Verlust des Königreich Jerusalems verantwortlich machte. Man warf etwa den Templern vor, sie hätten lieber Waffenstillstandsverträge abgeschlossen, anstatt die Feinde zu bekämpfen. Auch dass die einzelnen Orden oftmals untereinander zerstritten waren, hatte dem Ruf der Ritterorden nachhaltig geschadet. De Molay bemühte sich darum, dass sein Orden die wirtschaftlichen Voraussetzungen dafür erhielt, seiner Verpflichtung zur Wohltätigkeit nachkommen zu können. Bereits beim Zweiten Konzil von Lyon 1274 hatten sich die Templer gegen den Vorwurf mangelnder Wohltätigkeit verteidigen müssen. Schon damals war auch die Forderung geäußert worden, die Ritterorden zu vereinigen. Diese Forderung wurde nach dem Verlust der Kreuzfahrerstaaten lauter. Von einer Zusammenlegung der Orden versprach man sich eine größere Effizienz bei weiteren Kreuzzügen zur Wiedergewinnung des Heiligen Landes. De Molay wollte dagegen das Weiterbestehen und die Unabhängigkeit seines Ordens sicherstellen. Ein wesentlicher Faktor waren ab 1305 die Ambitionen des französischen Königs Philipp IV. Von verschiedenen Seiten war der Vorschlag gemacht worden, dass an der Spitze eines vereinigten Kreuzritter-Ordens ein König stehen sollte. Der König von Sizilien schlug den französischen König vor, während sich etwa die Aragonesen den Vorschlägen widersetzten. Philipp IV. war schon wegen des finanziellen Aufwandes nicht an einem Kreuzzug interessiert, aber die Verfügungsgewalt über die bestens trainierten und kampferfahrenen Kreuzrittertruppen und der Zugriff auf ihr Vermögen erschienen ihm verlockend. Philipp beabsichtigte nicht von vornherein die Zerschlagung des Templerordens, vielmehr wollte er dessen Erbe antreten. Die geistlichen Ritterorden unterstanden ausschließlich dem Papst, sie waren von allen weltlichen und kirchlichen Abgaben befreit. Ihre Güter, die sie in großer Zahl in allen europäischen Königreichen besaßen, waren de facto exterritoriale Gebiete. Man sagte den Ritterorden gewaltige Reichtümer nach. Ihre starken Kampfverbände wurden von einigen Herrschern als eine Bedrohung ihrer Macht gesehen. Philipp IV. versuchte beständig, die Päpste unter Druck zu setzen. Mit Bonifaz VIII. geriet er in Streit, weil er die Steuereinnahmen der französischen Kirche für sich beanspruchte. Nachdem von seinem Vertrauten Guillaume de Nogaret und zwei Kardinälen aus dem römischen Adelsgeschlechts der Colonna ein Attentat durchgeführt wurde, an dessen Folgen der Papst verstarb, verlangte er von dessen Nachfolger Clemens V. mit allem Nachdruck eine Verurteilung Bonifaz’.", "section_level": 1}, {"title": "Der Fluch: Fakten und Legende.", "content": "Die spektakuläre Zerschlagung des Templerordens und die Hinrichtung des Großmeisters, dazu die zahlreichen Geheimnisse, die den Ritterorden zu umgeben schienen, führten zu einer Unzahl von Legenden. In den zeitgenössischen Berichten und Chroniken jener Zeit wird jedoch kaum auf die Person de Molays eingegangen. Lediglich die in zahlreichen Abschriften verbreitete Schrift \"De casibus virorum illustrium\" des Italieners Giovanni Boccaccio widmet dem Großmeister breiten Raum, ohne jedoch Anhaltspunkte für eine legendarische Ausschmückung zu bieten. Boccaccios Vater, ein florentinischer Händler, war Augenzeuge des Geschehens in Paris geworden. In den Chroniken des 14. und 15. Jahrhunderts finden andere Ereignisse um die Templer mehr Aufmerksamkeit als der Tod des Großmeisters: vor allem die Verbrennungen der Templer im Jahr 1310, der Prozess insgesamt und die Zuweisung des Ordensvermögens an die Johanniter. Nur drei Chronisten des 15. Jahrhunderts erwähnen die Hinrichtung de Molays, wobei in einer Chronik aus Flandern de Molay mit Guillaume de Beaujeu verwechselt wird, in der \"Chronographia Regum Francorum\" wird zudem die Hinrichtung von 1314 mit der Templerverbrennung von 1310 verwechselt. Einen besonderen Rang nimmt in der Legendenbildung der Fluch Jacques de Molays ein, den er gegen den König und den Papst ausgestoßen haben soll. Folgt man den zeitnahen Berichten – also der durch einen Anonymus verfassten Fortsetzung der Chronik von Nangis – und dem Chronisten Geoffroy de Paris sowie dem Bericht Giovanni Villanis, ergriff Molay das Wort erst, als er vor den Kardinälen stand, wo er die Reinheit des Ordens beteuerte, und dann auf dem Scheiterhaufen. Ehe dieser in Brand gesteckt wurde, bezeichnete er sich als guten Christen und rief Gott um seinen Beistand an. In all diesen Berichten wird weder von einem Fluch noch von ausführlichen Reden berichtet. Dennoch begleitet die Geschichtsschreibung der Templer seit jeher das Gerücht, de Molay habe auf dem Scheiterhaufen eine wohlformulierte Rede gehalten, in der er den König Philipp IV. und den Papst Clemens V. binnen Jahresfrist vor den Richtstuhl Gottes lud, und er habe das baldige Aussterben der Kapetinger angekündigt. Papst Clemens V. starb dann tatsächlich auch bereits am 20. April 1314, vermutlich an Krebs. Philipps Tod am 29. November 1314 nach einem Jagdunfall wurde von seinen Untertanen als Befreiung von einer Gewaltherrschaft angesehen. Wie die Historikerin Colette Beaune untersuchte, galten die Kapetinger unabhängig von de Molay als verfluchtes Geschlecht. Ein Fluch galt damals als Hilferuf um himmlische Gerechtigkeit, und der Hilferuf galt als erhört, wenn ein gewaltsamer Tod denjenigen ereilte, auf dem er lastete. Die Sünden des Königshauses, die von den Zeitgenossen Philipps IV. als Gründe für einen Fluch angeführt wurden, waren: Ehebruch bei den Schwiegertöchtern des Königs, hohe Steuerlasten und eine Wirtschaftskrise, hervorgerufen durch Münzverschlechterung, die viele Menschen ins Elend gebracht hatte, dazu die Verfolgung Papst Bonifaz’ VIII. und der Anschlag von Anagni. Bei Villani ist es ein Bischof, der nach dem Attentat auf den Papst den Fluch ausspricht. Andere Chronisten schreiben sogar Bonifaz selbst den Fluch zu. Der Fluch wurde schließlich auf Clemens V. ausgedehnt, und zwar zur Zeit der Templerprozesse. Ein Chronist aus Vicenza, Ferreto de Ferretis, berichtet im Jahr 1330 im Anschluss an seine Darstellung des Konzils von Vienne von einem unbekannten Templer, der vor dem Papst erschien und erfolglos gegen sein Todesurteil protestierte. Dieser Templer soll auf dem Scheiterhaufen den Papst und den König verflucht und beiden den Tod binnen Jahresfrist angekündigt haben. Erst im 16. Jahrhundert wird die Geschichte de Molays immer weiter ausgeschmückt und schließlich seine Einlassung vor den Kardinälen zu einer einzigen Rede zusammengefasst. Paolo Emili legt in seiner von König Franz I. in Auftrag gegebenen Chronik \"De rebus gestis Francorum\" Jacques de Molay den berühmten Fluch in den Mund – hier noch, bevor er den Scheiterhaufen besteigt. Alle nachfolgenden Geschichtsschreiber haben den Fluch übernommen, der bei ihnen nun vom Scheiterhaufen herab verkündet wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacques de Molay, auch Jacob de Molay und Jacobus von Molay (* zwischen 1240 und 1250 in Molay, heutiges Département Haute-Saône in der Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté); † 11. oder 18. März 1314 in Paris) war der dreiundzwanzigste und letzte Großmeister des Templerordens. In seine Zeit als Großmeister fällt die Zerschlagung des Templerordens durch König Philipp IV. von Frankreich und die offizielle Auflösung des Ordens durch Papst Clemens V. beim Konzil von Vienne (1312). Zwei Jahre später wurde Jacques de Molay zusammen mit Geoffroy de Charnay auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.", "tgt_summary": "雅克·德·莫莱(,约1243年-1314年-3月18日)圣殿骑士团第二十三任、亦为最后一任大团长。于公元1292年4月20日开始担任大团长一职直至1312年教宗克雷芒五世宣布解散骑士团。因其身为最后一任圣殿骑士团大团长,在历史上与圣殿骑士团的创始人雨果·德·帕英齐名。1307年法王腓力四世在法国逮捕雅克·德·莫莱及众多其他圣殿骑士团成员。雅克·德·莫莱在狱中不堪酷刑拷打而认罪,后又翻供。1314年3月在巴黎塞纳河上的小岛被腓力四世处以火刑。", "id": 1665776} {"src_title": "Liam Neeson", "tgt_title": "連恩·尼遜", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Neeson wurde als Sohn eines Schulhausmeisters und einer Köchin geboren. Er entstammt einem katholischen Elternhaus und ist das dritte von vier Kindern. Während seiner Schulzeit trat er regelmäßig in Schulaufführungen auf. In seiner Jugend war Neeson zudem sportlich sehr aktiv und gewann den nordirischen Meistertitel im Boxen. Dieser Kampfsport brachte ihm auch einen Nasenbeinbruch ein, dem er seine charakteristische Nasenform zu verdanken hat. Ursprünglich wollte er Lehrer werden und studierte an der Queen’s University Belfast die Fächer Mathematik, Physik, Informatik und Theaterwissenschaft. Er brach das Studium jedoch ab und jobbte unter anderem als Gabelstaplerfahrer in einer Guinness-Brauerei.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "1976 schloss Neeson sich der Theatergruppe \"Lyric Players’ Theatre\" in Belfast an, wo er in Joseph Plunketts Drama \"The Risen People\" sein Bühnendebüt gab. Zwei Jahre später wechselte er an das Abbey Theatre in Dublin. Dort sah ihn 1980 John Boorman die Rolle des \"Lennie\" in John Steinbecks \"Of Mice and Men (Von Mäusen und Menschen)\" spielen und engagierte ihn daraufhin für die Rolle des Ritters Gawain in dem Fantasyfilm \"Excalibur\". Fortan spielte er in zahlreichen Filmen mit, immer wieder in Nebenrollen an der Seite von bekannten und erfolgreichen Schauspielern, wie zum Beispiel in \"Die Bounty\" (1984) neben Mel Gibson und Anthony Hopkins, in \"Mission\" (1986) neben Jeremy Irons und Robert De Niro, in \"High Spirits\" (1988) neben Peter O’Toole, Beverly D’Angelo, Steve Guttenberg und Daryl Hannah, und in \"Ehemänner und Ehefrauen\" (1992) von und mit Woody Allen und Blythe Danner, Judy Davis, Mia Farrow, Juliette Lewis, Sydney Pollack. In Steven Spielbergs \"Schindlers Liste\" spielte Neeson 1993 die Rolle des deutschen Industriellen Oskar Schindler, der im Dritten Reich rund 1200 Juden durch die Anstellung in seiner Fabrik das Leben gerettet hatte. Für seine Darstellung erntete Neeson großes Lob von den Kritikern. Er schaffte damit seinen endgültigen Durchbruch und erlangte internationale Anerkennung mit Nominierungen für den Oscar, Golden Globe sowie BAFTA Award jeweils in der Kategorie \"Bester Hauptdarsteller\". 1995 übernahm er die Rolle des schottischen Volkshelden Robert Roy MacGregor in \"Rob Roy\" von Michael Caton-Jones und 1996 die des irischen Freiheitskämpfers Michael Collins in dem gleichnamigen Film von Neil Jordan. 1998 spielte er den \"Jean Valjean\" in Bille Augusts \"Les Miserables\" (nach dem Roman \"Die Elenden\" von Victor Hugo) und 1999 den Jedi-Ritter \"Qui-Gon Jinn\", eine der Hauptrollen in \"\" von George Lucas. 2004 verkörperte er den US-amerikanischen Sexualforscher Alfred Charles Kinsey in Bill Condons \"Kinsey – Die Wahrheit über Sex\". 2005 war er in Ridley Scotts Historienepos \"Königreich der Himmel\" als Kreuzritter zu sehen. Im selben Jahr wirkte er auch im ersten Teil von Christopher Nolans \"The-Dark-Knight\"-Trilogie, \"Batman Begins\", und 2012 im dritten Teil, \"The Dark Knight Rises\", in denen er \"Batmans\" Mentor und späteren Gegenspieler \"Ra’s al Ghul\" verkörperte, mit. Von da an verkörperte er regelmäßig den Actionhelden, ob 2010 in Louis Leterriers \"Kampf der Titanen\" und in dessen Fortsetzung \"Zorn der Titanen\" oder in Joe Carnahans \"Das A-Team – Der Film\". 2008 spielte er die Rolle des \"Bryan Mills\" in \"96 Hours\" und führte diese Rolle 2012 in der Fortsetzung \"96 Hours – Taken 2\" fort. 2014 übernahm er in Jaume Collet-Serras \"Non-Stop\" die Rolle des Air Marshals \"Bill Marks\". 2014 übernahm er zum dritten und letzten Mal die Rolle des \"Bryan Mills\" in \"96 Hours – Taken 3\". 2016 spielte er die Rolle des amerikanischen Generals Douglas MacArthur in dem südkoreanischen Film \"Operation Chromite\". Es handelt sich um die Verfilmung der Landung bei Incheon, die durch MacArthur eine Wende im Koreakrieg einleitete. Neesons deutsche Synchronstimme stammt überwiegend von Bernd Rumpf; in drei der wichtigeren Filme seiner Karriere, nämlich \"Schindlers Liste\", \"Rob Roy\" und \"Michael Collins\", wurde er jedoch von dem sehr ähnlich, allerdings etwas wärmer klingenden Helmut Gauß gesprochen, der Neeson auch in einigen kleineren Filmen seine Stimme lieh (\"Darkman\" und \"Tatsächlich... Liebe\"). Neeson war auch selber schon des Öfteren als Synchronsprecher tätig. So lieh er 2005 in dem Fantasyfilm \"\" und dessen Nachfolgefilmen dem Löwen \"Aslan\" seine Stimme, hier war seine deutsche Stimme Thomas Fritsch. Eine weitere Sprecherrolle hatte er 2014 in dem Kinderfilm \"The LEGO Movie,\" hier wurde Neeson unter anderem von Norbert Gastell synchronisiert. Neben seiner Karriere als Filmschauspieler ist Neeson weiterhin noch auf der Theaterbühne zu sehen. 1993 spielte er in der Wiederaufführung von Eugene O’Neills \"Anna Christie\" neben Natasha Richardson; beide wurden für den Antoinette Perry Award (Tony Award) nominiert. In \"The Judas Kiss\" spielte er die Rolle des Oscar Wilde, und seine Darstellung in dem Stück \"The Crucible (Die Hexenjagd)\" (2003) mit Laura Linney brachte ihm erneut eine Tony-Award-Nominierung ein. Im März 2003 hatte Neeson einen Gastauftritt in dem Stück \"The Play What I Wrote\", das in New York unter der Regie von Kenneth Branagh aufgeführt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "In den frühen 1980er Jahren war Neeson der Lebensgefährte der Schauspielerin Helen Mirren, die er bei den Dreharbeiten zu \"Excalibur\" kennenlernte. Durch Mirren konnte Neeson, der zu dieser Zeit noch in seinen Anfängen als Schauspieler steckte, auch einen passenden Agenten bekommen und seine Karriere vorantreiben. Von 1994 bis zu ihrem Tod im Jahr 2009 war Neeson mit Natasha Richardson, Tochter von Vanessa Redgrave und Tony Richardson, verheiratet. Aus der Beziehung zu der Schauspielerin gingen zwei Söhne hervor. Das Paar hatte sich 1993 bei der Wiederaufführung von \"Anna Christie\" auf dem Broadway kennengelernt und in dem Film \"Nell\" (1994) gemeinsam vor der Kamera gestanden. Als gebürtiger Nordire hat Neeson die britische und die irische Staatsbürgerschaft, die US-Staatsbürgerschaft erhielt er im August 2009.", "section_level": 2}], "src_summary": "William John „Liam“ Neeson OBE (* 7. Juni 1952 in Ballymena, Nordirland) ist ein aus Nordirland stammender britisch-irischer Schauspieler, der seit 2009 auch im Besitz der Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten ist. Berühmtheit erlangte er durch die Rolle des Oskar Schindler in Steven Spielbergs \"Schindlers Liste\".", "tgt_summary": "连恩·约翰·尼森(英语:Liam John Neeson,1952年-6月7日)是一位生于英国北爱尔兰的电影演员,曾经入围奥斯卡最佳男主角奖。他最知名的电影演出是《辛德勒的名单》,也曾经在《星际大战》系列电影中演出,电影《即刻救援》系列中饰演赶去救女儿的退休中央情报局(CIA)情报员再度走红。", "id": 2928553} {"src_title": "Myrte", "tgt_title": "香桃木", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Myrte ist ein immergrüner, reich verzweigter Strauch, der Wuchshöhen bis 5 Metern erreichen kann. Ältere Zweige sind kahl, nur die jungen Zweige sind drüsenhaarig. Die derben, ganzrandigen Blätter sind kurz gestielt und zugespitzt eilanzettlich. Die Blattstellung ist gegenständig, bisweilen stehen auch drei Blätter an einem Knoten. Die Blätter sind durchscheinend drüsig punktiert und werden zwischen 1 und 5 cm lang. Die Oberseite der Blätter ist dunkler grün und glänzend, die Unterseite ist heller. Zwischen Mai und August entwickeln sich zahlreiche kleine, weiße duftende Blüten. Sie stehen einzeln in den Blattachseln an bis zu 3 cm langen Blütenstielen und werden bis zu 3 cm breit. Die Kelchblätter sind dreieckig, die Kronblätter verkehrt-eiförmig bis fast kreisförmig. Die zahlreichen Staubblätter haben gelbe Staubbeutel. Aus dem unterständigen Fruchtknoten entwickelt sich eine kugelige, etwa 1 cm große, blauschwarze Beerenfrucht. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet umfasst den Mittelmeerraum, die Kanaren und reicht östlich bis Pakistan. Als Standort werden Macchien und Wälder auf etwas feuchteren, steinigen, kalkfreien Böden bevorzugt. Die Myrte wird seit dem Altertum kultiviert und ist entsprechend häufig verwildert. Als ältestes und größtes Exemplar in Deutschland gilt die Myrte im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim an der Bergstraße.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Man kann zwei Unterarten unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "Kulturgeschichte.", "content": "Die Myrte spielte in der griechischen Mythologie eine große Rolle. Es ist ein Ritual überliefert, bei dem Myrtenzweige auf einen zu beschreitenden Weg gestreut werden, während Weihrauch verbrannt wird. Im alten Griechenland war die Myrte der Göttin Aphrodite geweiht, der Göttin der Liebe und Schönheit. Myrtenzweige gelten als Symbol für Jungfräulichkeit, Lebenskraft und viele gesunde Kinder, aber auch der über den Tod hinausgehenden Liebe. Bereits Griechen und Römer schmückten die jungfräuliche Braut mit einem Myrtenkranz. Im 16. Jahrhundert wurde dieser Hochzeitsbrauch auch in Deutschland Sitte. Der Bräutigam und die Trauzeugen erhielten Zweige zum Anstecken. Teilweise wurden auch die Brautjungfern mit einem Myrtenkranz geschmückt. Es entwickelte sich der Brauch, dass die junge Ehefrau einen aus dem Brautkranz stammenden Zweig in die Erde setzte und bewurzeln ließ. Die grünende Pflanze wurde als Indikator für das beständige Eheglück angesehen und besonders gehegt. So fand die Myrte Einzug in die Wohnstuben und gilt als eine der ältesten Zimmerpflanzen. Auch heute noch werden gelegentlich Myrtenkränze bzw. -sträuße zur Hochzeit getragen. Im Mittelalter und später wurde die Myrte auch als „Welsche Heidelbeere“ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Durch das ätherische Öl der Blätter, das stark sekretionsfördernd wirkt, hat die Pflanze Bedeutung bei der Behandlung der Atemwege und dient zur Appetitanregung. In der Küche dient sie hauptsächlich als Gewürz für Fleischgerichte. Volkstümlich werden sowohl Blätter und Beeren als auch Blüten verwendet. Darüber hinaus findet die Myrte Verwendung bei der Likörherstellung. In Sardinien ist sie die Grundlage des \"Mirto Rosso\" (roter Mirto), eines süßen Likörs, der aus den Beeren hergestellt wird. Der \"Mirto Bianco\" (weißer Mirto) ist ein trockener Likör, in dem Blätter und Blüten der Myrte Verwendung finden. Die korsische Variante des Mirto heißt \"Myrtei\". Der Name der Wurst Mortadella leitet sich von der ursprünglichen Rezeptur mit Myrte ab, bevor Pfeffer in Europa populär wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Myrte (\"Myrtus communis\"), auch Brautmyrte und Gemeine Myrte genannt, ist ein immergrüner Strauch und der einzige im Mittelmeergebiet einheimische Vertreter der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae).", "tgt_summary": "香桃木(学名:)为桃金娘科香桃木属下的一个种。常绿灌木,分布于中南半岛、菲律宾、日本、印度、斯里兰卡、马来西亚、印度尼西亚、台湾岛以及中国大陆的福建、广东、广西、云南、贵州、湖南,生长于海拨50-900米的地区,常见于丘陵坡地,是一种酸性土壤指示植物。", "id": 166994} {"src_title": "Grande Arche", "tgt_title": "新凱旋門", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Grande Arche wurde zwischen 1984 und 1989 auf Initiative des damaligen Präsidenten François Mitterrand gebaut, der in den 1980er Jahren durch viele monumentale Bauwerke das Stadtbild von Paris verändern ließ. Entworfen wurde die Grande Arche von Johan Otto von Spreckelsen und Paul Andreu. Von 425 Teilnehmern gewann von Spreckelsen den 1. Preis eines internationalen Wettbewerbs. Die Eröffnung der Grande Arche erfolgte am 14. Juli 1989 zur 200-Jahr-Feier der Französischen Revolution.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das Bauwerk ist mit einer Höhe von 110,9 Metern, einer Breite von 106,9 Metern und einer Länge von 112 Meter fast würfelförmig, wobei die Gebäudekanten der äußeren und inneren Fassade die geometrische Form der Zellen-zuerst-Projektion eines vierdimensionalen Hyperwürfels, des sogenannten Tesserakts, beschreiben. Die Fassade bestand vor der Sanierung aus Glas und Carrara-Marmor, welcher bei der Sanierung durch Granitplatten ersetzt wurde. Die Gebäudekonstruktion besteht aus Stahlbeton (Spannbeton), das Betonvolumen beträgt 125.000 Kubikmeter. Auf die etwa 19 Meter breiten Seitenwände verteilen sich 35 Geschosse, die zumeist als Büro- und Konferenzräume genutzt werden. Ein weißes, in der Höhe verstellbares, wolkenähnliches Segel mit dem Namen \"les nuages\" (deutsch: \"die Wolken\") soll einen Kontrast zum monumentalen Torwürfel setzen. Die Fundamente sind 30 m tief.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Das Gebäude wird als Amtssitz für das französische Handels- und Verkehrsministerium, für privatwirtschaftliche Büros und als Sitz der Internationalen Stiftung für Menschenrechte (im Dach) genutzt. Touristen konnten bis April 2014 nach Zahlung eines Eintrittsgeldes mit einem der Glasaufzüge – auch mit gläsernem Boden – direkt in den Dachbereich fahren. Von dort konnte eine Aussichtsplattform betreten werden, die einen Blick auf \"La Défense\" und die \"Axe historique\" erlaubt. Zusätzlich fanden im obersten Geschoss regelmäßig Ausstellungen verschiedenster Art statt, deren Eintritt jeweils inklusive war. Nach technischen Problemen mit dem Aufzug beendete der Betreiber diese Möglichkeit und kündigte im Sommer 2010 an, die Räume zu Büros umzubauen und der Öffentlichkeit damit nicht mehr zugänglich zu machen. 2014 bis 2018 mussten die Fassadenplatten aus Carraramarmor alle ersetzt werden, da sich die dünnen Marmorplatten durch die Witterung (Wechsel Kälte/Hitze und feucht/trocken) verformten und als ungeeignet erwiesen. Sie wurden durch eine spezielle Oberflächenbehandlung farblich und vom Glanz her an den ursprünglichen Marmor angepasste weiße Granitplatten (Sorte \"Bethel White\") aus Vermont ersetzt. Der Umbau kostete rund 200 Millionen Euro. Die einzelnen Platten sind nach der Sanierung auch austauschbar. Außerdem wurden die Dachterassse neu gestaltet, die Panoramaaufzüge erneuert und die Büros modernisiert. Nach Renovierungsarbeiten wurde am 1. Juni 2017 die Dachterrasse wieder eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grande Arche () ist ein modernes Bauwerk in Gestalt eines Triumphbogens, dessen Form an die dreidimensionale Projektion eines Tesserakts erinnert. Es steht im Hochhausviertel La Défense in der Stadt Puteaux, westlich von Paris. Dieser neue Triumphbogen trägt offiziell den Namen \"La Grande Arche de la Fraternité\", wird in Paris häufig aber auch \"L’Arche de La Défense\" oder einfach \"La Grande Arche\" genannt. Er bildet die westliche Perspektive der sogenannten \"Axe historique\", der Avenue, die eine Gerade bildet mit dem bekannteren Arc de Triomphe und dem Arc de Triomphe du Carrousel, der sich zwischen dem Jardin des Tuileries und dem Louvre befindet.", "tgt_summary": "新凯旋门(,意为「大拱门」),全名拉德芳斯新凯旋门(,),是法国首都巴黎西部拉德芳斯商业区的一个地标建筑,位于巴黎著名的历史轴线西侧末端,与埃菲尔铁塔成为法国最具有影响力的现代建筑之一。", "id": 2998310} {"src_title": "Laki-Krater", "tgt_title": "拉基火山", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Zwischen den Gletschergebieten des Mýrdalsjökull und des Vatnajökull verläuft auf 50 km Länge das sogenannte „Streifenland“ mit zahlreichen von Südwesten nach Nordosten ausgerichteten Spalten. Die Gegend, zu der auch die Eldgjá gehört, ist bekannt für einige der gewaltigsten Vulkanausbrüche Islands. Deshalb hießen diese Bezirke im Volksmund auch \"eldhéröð\" (dt. „die Feuerbezirke“). Bei der Kraterreihe selbst handelt es sich um ca. 130 bis 140 Schlackenkegel und Schweißschlackenkegel sowie zwei Tuffkegel, die sich über etwa 25 km in Südwest-Nordost-Richtung erstrecken und deren Ausrichtung in etwa parallel zum Grabenbruch der östlichen Vulkanzone Islands verläuft. Die Kraterreihe entstand während einer Ausbruchsserie im 18. Jahrhundert, die von 1783 bis 1784 andauerte. Weitere Ausbrüche aus der Kraterreihe hat es bisher nicht gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Der Ausbruch von 1783 bis 1784.", "content": "Móðuharðindin (isländisch etwa für ) war eine Naturkatastrophe, die sich in den Jahren 1783 und 1784 in Island ereignete. Ursache war der Ausbruch der Laki-Krater, der sogar Auswirkungen auf das weltweite Klima hatte. Isl. \"móða\" bedeutet auf Deutsch. Der Ausbruch der Vulkanspalte der Laki-Krater, dem mehrere Erdbeben vorausgegangen waren, begann am 8. Juni 1783 und dauerte bis zum 7. Februar 1784. Er gilt als eine der größten in historischer Zeit dokumentierten Vulkaneruptionen. Die Eruption verwüstete einen erheblichen Teil des südlichen Island und hatte Auswirkungen in erster Linie auf Island, aber auch auf das gesamte globale Klima. Wegen des dadurch hervorgerufenen vulkanischen Winters kam es weltweit zu Missernten und Massensterben.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen in Island.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Effusive Eruptionsphasen.", "content": "Beim Ausbruch von 1783/84 wurde aus insgesamt etwa 130 Kratern ein Gesamtvolumen von ungefähr 14,7 km3 basaltischer Lava ausgestoßen, die eine Fläche von 600 km2 bedeckte. Dies ist die zweitgrößte in historischer Zeit in Island ausgestoßene Lavamenge nach der Ausbruchsserie der Eldgjá in den Jahren 934–940 n. Chr. Außerdem wurden bei explosiven Eruptionen zusätzlich 0,9 km3 Tephra ausgestoßen, was die Eruption bei VEI 4+ einstuft. Die effusive Phase begann gleich am ersten Ausbruchstag, am Pfingstsonntag, dem 8. Juni 1783, mit etwa 1000 m hohen Lavasäulen. Der Fluss Skaftá, durch den normalerweise bis zu 100 m3/s an Wasser strömen, trocknete am 11. Juni durch Verdunstung völlig aus. Am Tag darauf strömte Lava unter großem Lärm das Flussbecken in einer Menge hinunter, die dem normalen Wasserfließvolumen des Flusses entsprach. Dieser Lavastrom riss während der nächsten 45 Tage nicht ab. Als er schließlich zum Stehen kam, hatte er die 100 m tiefe Schlucht des Flusses auf einer Länge von 27 km vollständig aufgefüllt und dabei 17 Bauernhöfe sowie deren Ländereien bedeckt. Ein weiterer sehr umfangreicher Lavastrom entsprang Anfang August und folgte dem Tal des Flusses Hverfisfljót. Die beiden Lavaströme werden \"Ytra-Eldhraun\" und \"Eystra-Eldhraun\" genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Die Feuerpredigten.", "content": "Berühmtheit erlangte der Pfarrer Jón Steingrímsson aus Kirkjubæjarklaustur wegen seiner so genannten „Feuerpredigten“. Während die Gemeinde in der Kirche versammelt war, stoppte der Lavastrom kurz vor der Kirche. Der Pfarrer gab die gegen den Lavastrom gerichteten „Feuerpredigten“ (\"eldmessa\") 1788 zusammen mit detaillierten Berichten über die Katastrophe unter dem Titel \"Eldrit\" heraus. Sie dienen der Wissenschaft, auch der Vulkanologie, als wichtige Quelle. Eine Kapelle in Kirkjubæjarklaustur erinnert an Jón Steingrímsson.", "section_level": 3}, {"title": "Gas- und Aschewolken.", "content": "Durch die ausgestoßenen Aschewolken kam es zur Verdunkelung der Atmosphäre und zu einem deutlichen Temperatursturz in Island und weiten Teilen der Welt. Die Sommer der Jahre 1783 bis 1785 waren ungewöhnlich kurz. Das Land lag unter dem aerosolischen Schleier einer mit giftigen vulkanischen Gasen (insbesondere Schwefeldioxid) und fluoridhaltigen Partikeln angereicherten Dunstwolke. Daraus entstand der isländische Begriff „Nebelnot“. Die ungeheure Menge von 120 Millionen Tonnen ausgestoßenen Schwefeldioxids reagierte mit den Wassertröpfchen der Wolken zu Schwefliger Säure und Schwefelsäure.", "section_level": 3}, {"title": "Entgasung von Fluor in Island.", "content": "Als die Eruptionen im Februar 1784 aufhörten, hatten die Laki-Krater 8 Millionen Tonnen Fluor ausgestoßen; dieses hochgiftige Gas regnete vermengt mit Asche auf den Boden. Es kam in der Folge zu einem Absterben der Vegetation in bestimmten Teilen Islands und über mehrere Jahre zu schweren Missernten. Ein großer Teil des isländischen Viehbestandes an Schafen (80 %), Kühen und Pferden (50 %) ging zugrunde bzw. musste notgeschlachtet werden. Eine Hungerkatastrophe war die Folge, die Zähne der Menschen fielen aus. Etwa ein Viertel der isländischen Bevölkerung von damals ungefähr 50.000 starb bis Anfang 1785 an den Folgen der Naturkatastrophe.", "section_level": 3}, {"title": "Globale Auswirkungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1783.", "content": "In Westeuropa wirkte sich der Ausbruch ebenfalls aus. Die 120 Millionen Tonnen Schwefeldioxid, die in die Atmosphäre geschleudert worden waren, hatten in Verbindung mit Wasserpartikeln die doppelte Menge an giftigen Aerosolen produziert, die nun mit dem Jetstream nach Osten wanderten und sich kreisförmig über Nordeuropa und besonders über Frankreich und die britischen Inseln bewegten. Der schwefelhaltige Nebel wurde als Höhenrauch oder „trockener Nebel“ gedeutet und lag am 10. Juni über Bergen, am 16. Juni über Prag, am 17. Juni über Berlin, am 18. Juni über Paris, am 20. Juni über Le Havre und am 22. Juni über Großbritannien. Die Schwefelsäure belastete die Lungen und führte bei Landarbeitern zu einer höheren Sterberate (Region Chartres und Großbritannien). Schiffe, die aus Nordamerika nach Europa fuhren, kollidierten beinahe mit anderen, weil der Nebel über dem Atlantik die Sicht deutlich einschränkte. Malta wurde am 20. Juni von einem so dichten Nebel bedeckt, dass die Sonne nicht mehr zu sehen war. In England und Finnland gab es Ascheregen. Aus ganz Europa existieren zahlreiche Berichte, die eine ungewöhnlich neblige Witterung erwähnen. Ab September 1783 kam es zu schweren Regenfällen und Unwettern.", "section_level": 3}, {"title": "1784.", "content": "Darauf folgte ein sehr kalter Winter 1783/84. In Großbritannien starben ca. 8000 Personen mehr als in einem normalen Winter. Im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika lagen die durchschnittlichen Wintertemperaturen um 4,8 Grad Celsius unter dem 225-jährigen Mittel. Die gesamte nördliche Hemisphäre kühlte sich im Durchschnitt um 1,5 Grad Celsius ab. Der Naturforscher Benjamin Franklin sprach 1784 davon, dass sich. Im Frühjahr 1784 kam es zu heftigen Überschwemmungen durch Schmelzwasser. Diese Eruptionen gehören somit zu den folgenschwersten der letzten 2000 Jahre.", "section_level": 3}, {"title": "Wissenschaftliche Debatte zum Ausbruch von Laki.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zeitgenössische Darstellung und Diskussionen.", "content": "Die Ausbrüche sind insgesamt ungewöhnlich gut belegt. Besonders aufschlussreich sind die Berichte des oben erwähnten Pfarrers Jón Steingrímsson, \"Eldrit. A complete description of the Síða Fires\" (1788). Über die Herkunft des Phänomens entwickelte sich eine breite Debatte. Viele Wissenschaftler brachten es mit den Erdbeben in Süditalien in Zusammenhang, welche durch Gärungen oder auch durch elektrisches Feuer im Erdinneren ausgelöst worden seien. Damit steht das Ereignis in Zusammenhang mit der damals aktuellen Debatte bezüglich der Herkunft der Gesteine unter Wissenschaftlern und interessierten Laien der Aufklärungszeit, die sich in verschiedene Richtungen spalteten, je nachdem ob sie zu den Neptunisten gehörten – wie Goethe – oder den Plutonisten, auch Vulkanisten genannt.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Laki-Krater () liegen im Süden Islands in der Nähe der Ausbruchsspalte Eldgjá. Die Kraterreihe wird dem Vulkansystem der Grímsvötn zugerechnet. Dies wird unter anderem damit begründet, dass die Grímsvötn 1783 gleichzeitig mit den Laki-Kratern ausbrachen (von August 1783 mit Unterbrechungen bis ins Jahr 1785).Thor Thordarsson, Armann Hoskuldsson: \"Iceland. Classic Geology of Europe 3.\" Harpenden 2002, S. 111ff.", "tgt_summary": "拉基火山()是位于北欧国家冰岛的一个火山及裂缝喷发口。拉基火山本身实际上是火山裂缝喷发的产物。拉基火山曾经在934年和1783年两次大规模喷发。在934年的那次喷发中,拉基火山喷出了多达19.6km3的玄武岩熔岩。1783年的喷发开始于1783年6月8日,直到持续到1784年2月才结束。共喷出了高达一亿两千万吨的二氧化硫。导致20%–25%的冰岛人因饥荒和中毒而死亡。以至于对欧洲和北美都产生了很大的影响。", "id": 3041329} {"src_title": "Alexander Alexandrowitsch Friedmann", "tgt_title": "亞歷山大·弗里德曼", "src_document": [{"title": "Friedmanns Arbeiten zur relativistischen Kosmologie.", "content": "Die Entwicklung eines homogenen und isotropen Universums wird durch die Friedmann-Gleichungen beschrieben. Von der allgemeinen Relativitätstheorie ausgehend, veröffentlichte 1917 Albert Einstein ein statisches Weltmodell unter Hinzuziehung einer kosmologischen Konstante. Auch Willem de Sitter entwickelte zu dieser Zeit ein Weltmodell mit einer kosmologischen Konstante, das zwar expandierte, jedoch materiefrei war. In seiner Arbeit aus dem Jahr 1922 \"Über die Krümmung des Raumes\" entdeckte Friedmann erstmals die Möglichkeit eines dynamischen Universums mit gleichmäßig verteilten Massen, ohne Annahme einer kosmologischen Konstante und mit einer zeitlich veränderlichen positiven Raumkrümmung, die nicht kleiner als Null werden durfte. „Unter 'Raum' verstehen wir hier einen Raum, der durch eine Mannigfaltigkeit von drei Dimensionen beschrieben wird; der 'Welt' entspricht eine Mannigfaltigkeit von vier Dimensionen.“ Für solche mit der Zeit veränderliche Räume positiver oder verschwindender Krümmung unterscheidet Friedmann dabei zwei grundsätzliche Fälle: eine solche Welt expandiert entweder immer weiter oder aber die Expansion kehrt sich irgendwann in eine Kontraktion um. Friedmann schätzte, dass eine solche „Weltperiode“ 10 Milliarden Jahre dauern könne und kam damit schon grob heutigen, verbesserten Schätzungen des Alters unseres Universums nahe. Die früheren Modelle Einsteins und de Sitters sind in den Modellen Friedmanns als Sonderfälle enthalten. In seinen \"Bemerkungen zu der Arbeit von A. Friedmann\" (Zeitschrift für Physik 1922, 11,1) lehnte Einstein zunächst die Resultate Friedmanns ab, sie schienen ihm „verdächtig“ und mit den Feldgleichungen „nicht verträglich“. Jedoch korrigierte Einstein schon bald darauf in der \"Notiz zu der Arbeit von A. Friedmann\" (Zeitschrift für Physik 1923, 21,1) seine frühere Einschätzung: „Mein Einwand beruhte aber – wie ich mich auf Anregung des Herrn Krutkoff an Hand eines Briefes von Herrn Friedmann überzeugt habe – auf einem Rechenfehler. Ich halte Herrn Friedmanns Resultate für richtig und aufklärend.“ Im Jahr 1924 veröffentlichte Friedmann wiederum in der Zeitschrift für Physik den Aufsatz \"Über die Möglichkeit einer Welt mit konstanter negativer Krümmung des Raumes\" als dritten Fall für ein relativistisches Weltmodell und schrieb darin: „Die Möglichkeit, aus den Weltgleichungen eine Welt konstanter positiver räumlicher Krümmung abzuleiten, steht aber mit der Frage nach der Endlichkeit des Raumes im Zusammenhange. Aus diesem Grunde dürfte es von Interesse sein zu untersuchen, ob man aus denselben Weltgleichungen eine Welt konstanter negativer Krümmung erhalten kann, von deren Endlichkeit (auch unter einigen ergänzenden Annahmen) wohl kaum die Rede sein kann.“ Am Ende seines Aufsatzes erörtert Friedmann, dass man für Aussagen über die tatsächliche Gestalt unseres Universums auch topologische Erwägungen hinzuziehen müsse und weist damit auf Fragestellungen hin, die erst in jüngerer Zeit wieder aufgegriffen worden sind. Die Arbeiten Friedmanns wurden bei Erscheinen kaum beachtet, und auch Einstein kam auf sie zunächst nicht zurück. Friedmanns Lösung wurde 1927 durch den belgischen Astronomen Georges Lemaître wiederentdeckt, aber auch dessen Lösung wurde zunächst in der Fachwelt ignoriert, da man stationäre Universen bevorzugte. Man diskutierte bis Anfang der 1930er Jahre fast nur die beiden kosmologischen Modelle von Willem de Sitter und Einstein. Als 1929 durch Edwin Hubble durch astronomische Messungen eine systematische Rotverschiebung in den Spektren entfernter Galaxien entdeckt wurde, musste fortan eine Expansion des Universums ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Die Friedmann-Modelle können dabei als idealisiertes Referenzmodell für expandierende Welten angesehen werden. Nachdem die Expansion des Universums anerkannt war, soll Einstein seine Verwendung der kosmologischen Konstante als angeblich „größte Eselei meines Lebens“ bezeichnet haben. In Wahrheit wurde ihm dieser Spruch jedoch nur von Gamow nachgesagt. Später fand diese Konstante als Repräsentant der dunklen Energie wieder Verwendung. In ihrem Buch \"A. Friedmann: the man who made the universe expand\" (Cambridge 1993) findet sich durch die Verfasser Tropp, Frenkel und Chernin diese Würdigung: „So wie Copernicus die Erde um die Sonne kreisen ließ, so wurde das Universum durch Friedmann ein expandierendes.“ („As Copernicus made the Earth go round the Sun, so Friedmann made the Universe expand.“)", "section_level": 1}, {"title": "Tod durch Typhus.", "content": "Friedmann starb im September 1925 nach einem Ferienaufenthalt auf der Krim, wo er sich mit Typhus angesteckt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Konfusion um Name und Geburtsdatum.", "content": "Das Geburtsdatum Friedmanns wurde häufig falsch angegeben, weil bei der Konvertierung vom julianischen zum gregorianischen Kalender Rechenfehler und Missverständnisse stattfanden. So ergab sich z. B. das häufig genannte Geburtsdatum 29. Juni (gregorianisch) anstatt richtig 16. Juni. Zu vielfältigen Verwirrungen führte auch die unterschiedliche Schreibweise seiner Vornamen und seines Familiennamens. Dieser wurde z. B. geschrieben als „Friedmann“, „Friedman“, „Fridmann“ und „Fridman“. „Das führt z. B. dazu, dass Meyers Enzyklopädisches Lexikon unter dem Stichwort „Fridman, Alexander Alexandrowitsch“ nur den Geophysiker und Mathematiker, nicht aber den Kosmologen würdigt; zur Person des unter dem Stichwort „Kosmologie“ erwähnten „A. Friedmann“ wird kein Bezug hergestellt.“", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Seit 1972 wurde von der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften (ab 1991 Russische Akademie der Wissenschaften der) der Friedmann-Preis () für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Kosmologie und Gravitation, bis 1993 auch zur Atmosphärenphysik, vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Alexandrowitsch Friedmann (; * in Sankt Petersburg; † 16. September 1925 in Leningrad) war ein russischer und sowjetischer Physiker, Geophysiker und Mathematiker. Nach Friedmanns Lösungsvorschlag der einsteinschen Feldgleichungen ist das Weltall nicht statisch, sondern dehnt sich aus oder zieht sich zusammen.", "tgt_summary": "亚历山大·亚历山大洛维奇·弗里德曼(,1888年-6月16日-1925年-9月16日),苏联数学家、气象学家、宇宙学家。", "id": 2532235} {"src_title": "Hikaru no Go", "tgt_title": "棋魂", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 12-jährige \"Hikaru Shindo\" bringt schlechte Schulnoten nach Hause und bekommt dafür das Taschengeld gestrichen. Deshalb sucht er auf dem Dachboden seines Großvaters nach Krempel, den er zu Geld machen kann. Dabei findet er einen alten Go-Tisch. In diesem Go-Tisch wohnt ein Geist, \"Fujiwara no Sai\", der die Chance ergreift und sich in Hikarus Bewusstsein einnistet, um der „Hand Gottes“, einem in allen Aspekten vollkommenen Go-Spiel, näherzukommen. Hikaru ist davon überhaupt nicht begeistert, da Go als Spiel für alte Männer gilt. Sai zuliebe geht er aber doch mal in einen Go-Club und trifft dort auf den 12-jährigen \"Akira Tohya\", den Sohn des zu der Zeit dreifachen Titelträgers \"Koyo Tohya\". Akira ist ein Naturtalent und hätte eigentlich schon längst Profispieler werden können, jedoch kommt er gegen Sais Spiel nicht an. Getrieben von dem Gedanken, selbst so gut wie Akira zu werden, wächst Hikarus Interesse an Go, so dass er immer tiefer in das alte asiatische Brettspiel eintaucht.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Manga wurde unter der Beratung durch die Go-Spielerin Yukari Umezawa geschaffen. \"Hikaru no Go\" erschien in Japan von 1998 bis 2003 als Einzelkapitel im Manga-Magazin \"Weekly Shonen Jump\" des Shueisha-Verlags. Diese Einzelkapitel wurden auch in 23 Sammelbänden zusammengefasst. Auf Deutsch erschien ein Teil der Manga-Serie von November 2003 bis Dezember 2005 bei Carlsen Comics im mittlerweile eingestellten BANZAI!-Magazin. Der Verlag veröffentlicht die Serie außerdem in bisher 23 Sammelbänden. Außerdem erschien unter anderem eine englische Fassung bei Viz Media, eine italienische bei Planet Manga und eine französische bei Editions Tonkam.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Auf der Grundlage der Manga-Serie entstand eine Anime-Fernsehserie mit 75 Folgen bei Studio Pierrot. Regie führte Susumu Nishizawa, das Charakterdesign entwarf Hideyuki Motohashi und künstlerischer Leiter war Sawako Takagi. Die Serie wurde vom 10. Oktober 2001 bis zum 26. März 2003 auf dem japanischen Fernsehsender TV Tokyo ausgestrahlt. Nach jeder Episode folgte der wenige Minuten dauernde Go-Kurs \"Go Go Igo!\" mit der Profi-Spielerin Yukari Umezawa und zwei Schülern, die gemeinsam mit den Zuschauern das Go-Spiel näher kennenlernen. Später folgte eine Wiederholung bei Kids Station. Da die Anime-Serie einen offenen Schluss hat, wurde im Januar 2004 ein zusätzliches 77-minütiges Neujahrs-Special namens \"Hikaru no Go: Hokuto-hai e no Michi\" () gezeigt, das den Anime allerdings auch nicht eindeutig abschließt. Die Serie wurde unter anderem ins Englische, Französische und Tagalog übersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Kei Wakakusa. Die Vorspanntitel sind Für die Abspanne verwendete man folgende Lieder", "section_level": 3}, {"title": "Videospiele.", "content": "Von \"Hikaru no Go\" wurden auch mehrere Videospiele für verschiedene Konsolen produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Hikaru no Go\" gewann im Jahr 2000 den 45. Shōgakukan-Manga-Preis in der Kategorie Shōnen. Im Jahr 2003 gewann der Manga den siebten Osamu-Tezuka-Kulturpreis in der Kategorie \"Newcomer-Preis\", nachdem er im Vorjahr bereits für den Preis nominiert gewesen war.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Laut Irene Salzmann von Splashcomics bietet der Manga trotz geringer Erwartungen an ein Werk über Go-Spieler eine spannende, realistische Handlung und sympathische Charaktere. Dazu kämen die schönen Zeichnungen von Takeshi Obata und eine auf Anfänger abgestimmte Einführung in das Go-Spiel. \"Hikaru no Go\" sei ein häufig unterschätztes Werk, das sich vor allem an Jungen ab zehn Jahren richte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hikaru no Go (jap. ) ist eine abgeschlossene Manga-Serie von der Autorin Yumi Hotta und Zeichner Takeshi Obata. Das Werk handelt vom 2000 Jahre alten chinesischen (und später auch in Japan vertretenen) Brettspiel Go und jugendlichen Go-Spielern.", "tgt_summary": "《棋魂》(,直译为“光的围棋”、“光之棋”)作者为堀田由美,漫画由小畑健绘制。于集英社的《少年JUMP周刊》漫画杂志上1999年2・3合并号至2003年33号期间进行连载的日本漫画作品。单行本全23卷。该作品曾获得2000年第45届小学馆漫画赏 、2003年第7届手冢治虫文化奖新生奖。", "id": 516677} {"src_title": "Zenobia", "tgt_title": "芝诺比娅", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Zenobia war die Tochter eines Antiochos. Ihre Hochzeit mit Odaenathus fand um 255 n. Chr. statt. Von den Kindern, die sie ihrem Gatten gebar, wird von den Primärquellen (Inschriften, Münzen, Papyri) nur ihr Sohn Vaballathus erwähnt, der aber in den literarischen Quellen seltener auftaucht als ihre jüngeren, historisch unbedeutenderen Söhne Herennianus und Timolaos. Außerdem hatte Zenobia laut dem byzantinischen Geschichtsschreiber Johannes Zonaras auch Töchter, über die wenig bekannt ist. Odaenathus erwies sich für die Zentralgewalt des in einer Krise steckenden Römischen Reichs als wichtige militärische Stütze, der erfolgreich Usurpatoren bekämpfte und die Ostgrenze des Imperiums gegen Angriffe der persischen Sassaniden sicherte. Er stieg zum \"corrector totius Orientis\" auf und war damit de facto Stellvertreter des Kaisers und mächtigster Herrscher im römischen Orient. Sein großes palmyrenisches Teilreich war ein nahezu völlig autonomer Bestandteil des römischen Imperiums. Es dehnte sich im Nordwesten über Emesa hinaus aus, im Süden bis etwa Damaskus und Petra, nördlich davon über die syrische Wüste bis zum Euphrat und beherrschte daher die Karawanenwege, die von Palmyra zum Persischen Golf führten, bis Dura Europos am Euphrat. Zu Odaenathus’ Lebzeiten spielte seine Gemahlin Zenobia politisch keine Rolle. Der genaue Zeitpunkt und Ort sowie die Hintergründe der 267 n. Chr. erfolgten Ermordung des Odaenathus und seines ältesten Sohnes aus erster Ehe, Herodianus (Hairan), sind aufgrund widersprüchlicher Quellenangaben nicht sicher zu ermitteln. Wahrscheinlich wurde er aufgrund eines Streits mit einem zu seinem Clan gehörigen Verwandten umgebracht; auch eine römische Initiative zur Beseitigung des zu mächtig gewordenen palmyrenischen Herrschers wäre möglich. Weniger plausibel ist dagegen die Behauptung der anonymen und unzuverlässigen \"Historia Augusta\", Zenobia sei die Anstifterin der Morde gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Herrscherin Palmyras.", "content": "Nach Odaenathus’ Tod übernahm Zenobia die vormundschaftliche Regierung für ihren minderjährigen Sohn Vaballathus. Obwohl die Funktion eines „Lenkers des Orients“ nicht vererbbar war, herrschte sie wie zuvor ihr Gatte über einen beträchtlichen Teil des römischen Orients, vor allem über die Provinz Syria. Aufgrund gravierender innen- und außenpolitischer Probleme in Europa schritt Kaiser Gallienus nicht gegen Zenobias Machtergreifung ein, wenn er auch anscheinend an einer Reduzierung von Palmyras Einfluss sehr interessiert war. Noch 268 wurde er bei einer Offiziersverschwörung ermordet; Claudius Gothicus folgte ihm nach. Die Herrscherin des palmyrenischen Teilreichs ihrerseits erkannte die römischen Kaiser zwar an, ging aber allmählich dazu über, die erwähnte Krise des Römischen Reichs zur Erweiterung ihres Einflussgebiets auszunutzen. Zenobia war sehr gebildet und beherrschte laut der \"Historia Augusta\" außer ihrer Muttersprache Palmyrenisch auch Griechisch, Ägyptisch und Latein. An ihrem Hof war der mittelplatonische Philosoph Longinos als (auch politischer) Berater tätig. Ferner pflegte Zenobia Beziehungen zum als häretisch verurteilten Bischof von Antiochia, Paulus von Samosata, der sie zum Judentum bekehrt haben soll, was allerdings unglaubwürdig ist. Möglicherweise hielten sich an ihrem Hof auch die Geschichtsschreiber Kallinikos von Petra, der ihr eine nicht erhaltene, zehn Bücher umfassende Darstellung der Geschichte Alexandrias gewidmet haben soll, und Nikostratos von Trapezunt auf, dessen Geschichtswerk die Kampfhandlungen mit Persien zwischen 244 und ca. 260 schilderte. Während der frühen Regierungszeit des Claudius Gothicus änderte Zenobia noch nichts am Status quo ihres Verhältnisses zu Rom. So arbeitete etwa die Münzstätte von Antiochia normal und prägte Geldstücke, auf denen Claudius Gothicus dargestellt war. Die palmyrenische Monarchin, der die Gründung der beiden benachbarten Festungen Halabiya (damals nach ihr \"Zenobia\" benannt) und Zalabiya am Euphrat zugeschrieben wird, begann aber etwa Anfang 270 mit der Unterwerfung des unter römischer Oberhoheit stehenden Arabiens. Ihre Armee verwüstete den römischen Jupiter-Hammon-Tempel von Bosra und drang von dort weiter nach Süden vor. Dies zeigen Brunnenanlagen für Truppenkontingente, die an der Straße von Bosra nach Philadelpheia entdeckt wurden. Noch im selben Jahr 270, als Claudius Gothicus noch römischer Kaiser war, machten sich palmyrenische Militäreinheiten unter der Führung des Zabdas an die Eroberung Ägyptens, wobei sie auf die Unterstützung des mit ihnen sympathisierenden Ägypters Timagenes bauen konnten. Sie nutzten den Umstand, dass der \"praefectus Aegypti\" Tenagino Probus abwesend war, weil er Seeräuber bekämpfte, schlugen ein ägyptisches Heer und besetzten das Nilland. Die Armee Zenobias trat daraufhin wieder den Rückzug an, doch verteidigte nun Timagenes mit einer bedeutenden Streitmacht Ägypten für sie. Der anrückende Tenagino Probus erzielte anfangs militärische Erfolge, wurde dann aber von Timagenes in einen Hinterhalt gelockt und nahm sich wahrscheinlich nach seiner Gefangennahme das Leben. So vermochte Zenobia ihre Herrschaft über Ägypten zu behaupten. Laut der \"Historia Augusta\" behauptete Zenobia angeblich, eine Nachfahrin Kleopatras und damit der Ptolemäer zu sein. Sie führte in Ägypten auch wieder die ptolemäische Währung als Zahlungsmittel ein. Nach mancher modernen Forschermeinung soll sie hingegen auf Inschriften ihre Abstammung vom bedeutenden Seleukidenkönig Antiochos IV. verkündet haben, eine Hypothese, die der Althistoriker Bruno Bleckmann zurückweist. Außer dem südlichen Vorstoß nach Arabien und Ägypten wurden auch im Norden des palmyrenischen Reichs Eroberungen gemacht, wobei Teile des östlichen Kleinasiens, so etwa Kilikien und die Stadt Tyana, bis hin nach Ankyra Zenobias Machtbereich angeschlossen wurden. Ein etwa 271 erfolgter Vorstoß in das westliche Kleinasien scheiterte allerdings. Unterdessen war nach dem an der Pest verstorbenen Claudius Gothicus und der anschließenden kurzen Regierungszeit seines Nachfolgers Quintillus noch im Jahr 270 Aurelian auf den römischen Kaiserthron gelangt. Im Folgejahr 271 geprägte Münzen in Antiochia und Alexandria zeigen die Köpfe von Aurelian und Zenobias Sohn Vaballathus. Letzterer trägt auf diesen Geldstücken wie in damaligen Urkunden u. a. die klingenden Titel „König“, „Imperator“ und „General der Römer“, aber noch nicht den Augustus-Titel, was bezeugt, dass Aurelians Oberherrschaft nach wie vor anerkannt wurde. Aus diesem Umstand folgert Jacqueline F. Long, dass Zenobia gar nicht gegen Rom revoltiert habe und ihr militärisches Vorgehen vielleicht ursprünglich durch Konflikte mit arabischen Stämmen ausgelöst worden sei; möglicherweise habe sie erwartet, dass die römische Zentralregierung ihr Handeln akzeptieren würde. Bruno Bleckmann nimmt hingegen an, dass Zenobia einstweilen noch vor einem völligen Bruch mit Aurelian zurückgeschreckt sei, aber letztlich die Usurpation der Herrschaft über das gesamte römische Imperium für Vaballathus angestrebt habe. Derselbe Althistoriker lehnt daher Forschermeinungen ab, nach denen Zenobias Ziel für ihren Sohn nur die Regierung eines zwischen Rom und Persien vermittelnden palmyrenischen Zwischenreichs gewesen sei. So habe sie auch nicht, wie öfters postuliert, hellenistische Herrschaftstraditionen fortführen wollen, indem sie etwa eine Schaffung eines römisch-hellenistischen Zwischenreichs nach dem Vorbild jenes von Kleopatra und deren Geliebten, des Triumvirn Marcus Antonius, ins Auge fasste.", "section_level": 2}, {"title": "Entmachtung durch Aurelian.", "content": "Sobald Kaiser Aurelian durch die Aufgabe der nördlich der Donau gelegenen Reichsgebiete, vor allem jener Dakiens, die Donaugrenze nachhaltig gesichert hatte, ging er nicht gegen das Gallische Sonderreich vor, sondern eröffnete Anfang 272 mit insbesondere aus den Kerntruppen der Donauarmee bestehenden Streitkräften einen Feldzug gegen die von ihm offenbar als wesentlich gefährlicher eingestufte Zenobia. Diese ließ spätestens jetzt Vaballathus zum \"Augustus\" und sich zur \"Augusta\" ausrufen. Mit diesem Titel erscheinen Mutter und Sohn auf Münzen. Über Aurelians Krieg gegen Zenobia liegt der ausführliche, insgesamt recht zuverlässige Bericht des um 500 n. Chr. schreibenden heidnischen Historikers Zosimos vor, der auf Eunapios von Sardes zurückgehen dürfte. Dass Zosimos’ Quelle die palmyrenischen Verhältnisse gut darstellt, zeigt sich darin, dass ihre Angaben zur Stellung des Feldherrn Zabdas mit jenen der Inschrift auf zwei Statuen übereinstimmen, die Zabdas und der Stadtkommandant Septimius Zabbai für Odaenathus und Zenobia hatten errichten lassen. Daneben gibt auch die \"Historia Augusta\" eine detailliertere Darstellung von Aurelians Ostfeldzug wieder, in der sich keine gröberen Widersprüche zur Erzählung des Zosimos, bisweilen aber Einschübe über das angebliche Eingreifen übernatürlicher Kräfte finden. Zenobias militärische Kräfte, von denen vor allem die schwer gepanzerte palmyrenische Kavallerie und die Bogenschützen gefährlich waren, konzentrierten sich auf Syrien. Die Herrscherin verfügte zudem über reiche Schätze. Der römische Kaiser rückte zunächst nach Kleinasien vor, besetzte ohne Gegenwehr Ankyra und konnte dann das sich widersetzende Tyana durch den Verrat des Bürgers Heraklammon einnehmen, ließ aber Milde gegenüber den Einwohnern der eroberten Stadt walten. Die palmyrenische Armee, bei der sich außer dem die militärischen Operationen leitenden Zabdas auch Zenobia selbst befand, erwartete die gegnerischen Streitkräfte im Tal des Flusses Orontes (dem heutigen Nahr al-Asi). Der anmarschierende Aurelian beabsichtigte offenbar, Antiochia abzuschneiden. In der Folge fand etwa im Mai 272 bei Immae unweit von Antiochia der militärische Schlagabtausch statt. Die römische Kavallerie führte zunächst eine Scheinflucht durch und wandte sich dann überraschend und erfolgreich gegen die sie verfolgende schwere palmyrenische Reiterei, die ihr eigentlich überlegen, nun aber mittlerweile ermattet war. Durch dieses Manöver gelang den Römern der Sieg. Zabdas flüchtete mit dem noch übrigen Teil seines besiegten Heers nach Antiochia, mit der Absicht, seinen Einwohnern die Niederlage zu verheimlichen, und trat dann mit Zenobia den Rückzug nach Emesa an. In der dortigen ausgedehnten Ebene konnte sich seine Reiterei voll entfalten. Aurelian besetzte unterdessen Antiochia, begnadigte die dortigen Anhänger Zenobias, schlug beim nahegelegenen Daphne ein palmyrenisches Heer, das sein Fortkommen hemmen sollte, und machte sich dann auf den Weg nach Emesa, wo die angeblich 70.000 Mann starke Armee Zenobias lagerte. Dort kam es zur nächsten Schlacht. Die Palmyrener verfügten wiederum über die stärkere Reiterei. Diese warf die dalmatinische und maurische Kavallerie Aurelians zurück, die eine Flankenbewegung eingeleitet hatte, damit das römische Heer nicht überflügelt wurde. Allerdings verfolgte Zenobias Reiterei dann die gegnerische ungestüm, wodurch die palmyrenische Stellung in Unordnung geriet und der Attacke der römischen Fußtruppen nicht standhielt. Damit war Aurelians erneuter Sieg gesichert. Zenobia und Zabdas, die nun in Emesa eine feindselige Stimmung vorfanden, gelang der Rückzug nach Palmyra. Der in Emesa einrückende Kaiser entdeckte dort große Geldmittel, die die in aller Eile geflohene Herrscherin nicht hatte mitnehmen können. Etwa Mitte 272 rückte Aurelian gegen Palmyra vor, erlitt aber bei dem dafür notwendigen Wüstenmarsch durch Überfälle von Beduinen beträchtliche Verluste. Er soll nun Zenobia laut der literarischen Überlieferung längere Zeit belagert haben, doch seien die Verteidigungswerke Palmyras gemäß archäologischer Erkenntnisse nicht stark genug zur Abwehr der Streitkräfte des Kaisers gewesen. Jedenfalls hatte Zenobia in auswegloser Situation die Unterstützung der Sassaniden erbeten. Aurelian jedoch gelang es, ein von diesem Gegner gesandtes Truppenkontingent zurückschlagen. Die palmyrenische Monarchin, die – nach der Darstellung des Zosimos zu schließen – im gesamten Abwehrkampf offenbar keine sonderliche Führungsrolle gespielt hatte, suchte nun ihr Heil in der Flucht ins Perserreich. Auf schnellen Dromedaren erreichte sie mit ihrem Gefolge den Euphrat, wo die Flucht durch römische Reiter, die sie verfolgt hatten, ein Ende fand. Ihre Verfolger brachten sie zurück, und sie wurde Aurelian vorgeführt. Laut Zosimos soll sich Aurelians Freude darüber, sie zu sehen, aber in Grenzen gehalten haben, da er glaubte, sein Triumph über lediglich eine Frau werde ihm keinen großen Nachruhm einbringen. Die Bürgerschaft Palmyras ergab sich und wurde anfangs mild behandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Ungewisses späteres Schicksal.", "content": "Zenobia musste Aurelian ebenso nach Emesa begleiten wie ihr Sohn Vaballathus und einige vornehme Gefolgsleute, vor allem ihr Feldherr Zabdas und ihr politischer Berater, der Philosoph Longinos. In Emesa vor Gericht gestellt schob die entmachtete Herrscherin die Verantwortung für ihre ehrgeizigen Pläne zur Erweiterung des palmyrenischen Reichs auf ihre Ratgeber ab. Mehrere von diesen wurden daraufhin hingerichtet, so auch Longinos, der seine Verurteilung tapfer hinnahm. Das Leben Zenobias verschonte der Kaiser, da er die Exekution einer Frau für unwürdig hielt; sie sollte stattdessen in seinem Triumphzug in Rom den Schaulustigen präsentiert werden. Ein nicht lange nach Aurelians Abreise von Palmyra durch Septimius Apsaios angestifteter erneuter Aufstandsversuch der Palmyrener, bei dem sich ein Mitglied des Herrscherhauses, Antiochos-Achilleus, zum Kaiser ausrufen ließ, wurde rasch niedergeschlagen, woraufhin Aurelian die rebellische Stadt zerstören ließ. Über Zenobias weiteres Schicksal gehen die Quellen auseinander. Zosimos gibt an, die Königin sei auf dem Transport nach Rom infolge einer Krankheit oder ihrer ablehnenden Haltung, Essen zu sich zu nehmen, gestorben; adlige Palmyrener, die sich seinerzeit mit ihr aufgelehnt hätten, seien auf der Überfahrt nach Byzanz bei einem Schiffbruch ertrunken. Nach den übrigen erhaltenen Quellen soll Zenobia die Reise hingegen heil überstanden haben und von Aurelian nach der Beseitigung des gallischen Sonderreichs im Jahre 274 zusammen mit dem gallischen Usurpator Tetricus I. im Triumphzug in Rom vorgeführt worden sein. Bei dieser Gelegenheit sei sie schwer mit Juwelen behangen und goldene Ketten tragend dem römischen Volk gezeigt worden. Zonaras unterrichtet über beide Versionen. Der oströmische Historiker Johannes Malalas behauptet in einer historisch unbrauchbaren Notiz seiner Weltchronik, dass Zenobia nach ihrer Präsentation im Triumph geköpft worden sei. Nach der \"Historia Augusta\" und anderen Zeugnissen verbrachte sie ihren Lebensabend vielmehr angemessen auf einem Anwesen unweit der Villa Hadrians bei Tivoli und starb, angeblich in fortgeschrittenem Alter, im italischen Exil. Während etwa der klassische Philologe Rudolf Hanslik die Version von Zenobias Aufführung in Aurelians Triumph und ihres Weiterlebens in Italien als den glaubwürdigeren Überlieferungsstrang präferiert, hält der Althistoriker Bruno Bleckmann die in der modernen Forschung weniger anerkannte Tradition, die Zosimos wiedergibt, für wahrscheinlicher. Mitglieder der Familie Zenobias sind bis Ende des 4. Jahrhunderts nachweisbar. Sie könnten Nachkommen von jenen Töchtern Zenobias sein, die laut Zonaras nach Rom gebracht wurden und dort Ehen mit Senatoren eingingen. So stammte etwa eine schon als Kind ums Leben gekommene \"L. Septimia Patabiniana Balbilla Tyria Nepotilla Odaenathiana\", die der stadtrömischen Nobilität des 4. Jahrhunderts angehörte, aus Zenobias Familie.", "section_level": 2}, {"title": "Quellen.", "content": "Abgesehen von den Primärquellen wie Inschriften, Münzen und Papyri sowie Bemerkungen spätantiker Breviarien (u. a. von Eutropius) und byzantinischer Chronisten (Georgios Synkellos, Johannes Zonaras) sind die beiden erhaltenen Hauptquellen zum Leben Zenobias die oft sehr unzuverlässige \"Historia Augusta\" und der Bericht des Historikers Zosimos im ersten Buch seiner \"Historia nea\". Die Autoren beider letztgenannter Darstellungen waren Heiden, die in der Spätantike lebten, als sich das Christentum bereits größtenteils durchgesetzt hatte. Die \"Historia Augusta\" beschäftigt sich ausführlicher mit Zenobia in der Vita des Aurelian und widmet ihr außerdem das Kapitel 30 des Berichtes über die „Dreißig Tyrannen“, Usurpatoren, die zur Zeit des Kaisers Gallienus aufgrund von dessen Schwäche überall im Römischen Reich die Macht ergriffen hätten. Zu diesen Usurpatoren hätten sogar zwei Frauen gehört, von denen die eine Zenobia gewesen sei. Diese wird als heldenhafte orientalische Monarchin geschildert, die bei Heeresversammlungen zugegen gewesen sei, und in Parallele zu den mythischen Herrscherinnen Dido und Semiramis sowie zur ägyptischen Königin Kleopatra gesetzt, die angeblich ihre Vorfahrin war. Der unbekannte Verfasser der \"Historia Augusta\" will mit der Stilisierung Zenobias zur amazonenhaften Gegenspielerin des schwächlichen Gallienus die angeblich während dessen Regierung aufgetretene Auflösung der Herrschaftsordnung demonstrieren und manipuliert zu diesem Zweck die tatsächlichen historischen Zeitverhältnisse, da Zenobia in Wahrheit ihre ehrgeizigen politischen Pläne erst unter Aurelian zu realisieren trachtete. Laut demselben Autor sei Zenobia auch sehr keusch gewesen; sie habe mit ihrem Gemahl nur zum Zweck der Empfängnis geschlechtlich verkehrt und sich ihm ansonsten nicht hingegeben. Zosimos nahm sich zur Abfassung seines Werks den über den Aufstieg Roms zur Weltmacht berichtenden Historiker Polybios zum Vorbild, betrachtete sich selbst aber als Chronisten des Niedergangs des römischen Imperiums. Dass Aurelian erfolgreich gegen Zenobia vorgehen konnte, Rom aber seit dem späten 4. Jahrhundert schwere Niederlagen gegen „barbarische“ Heere einstecken musste, wurde – nach den Ausführungen des Zosimos zu schließen – von heidnischen Kreisen der Vernachlässigung der alten Religion und der seit Konstantin dem Großen vorangetriebenen Christianisierung des Reichs zugeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Eine Frau, die sich Rom entgegenstellte, inspirierte auch die Fantasie späterer Generationen; ihre Lebensgeschichte wurde teils zum Mythos verklärt. In Westeuropa setzt die literarische Verwertung der Vita der antiken Herrscherin in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ein. Zuerst nahm sich der italienische Dichter Giovanni Boccaccio des Lebens Zenobias an, indem er sie in sein Werk \"De mulieribus claris\" (1356–1364), eine biographische Sammlung von 106 berühmten mythologischen und historischen Frauen, aufnahm. Ein weiterer damaliger italienischer Dichter, Francesco Petrarca, erwähnt die palmyrenische Monarchin flüchtig in seinem \"Trionfo della Fama\" (2, 108ff.). Der englische Poet Geoffrey Chaucer berührte das Thema in \"The monk’s tale\", die zu seinen \"Canterbury Tales\" (1386–1400) gehört. Dabei lässt er einen Mönch u. a. über Zenobia berichten, wobei ihm deren Darstellung in Boccaccios \"De mulieribus claris\" als fast wörtlich übernommene Vorlage diente. In den folgenden Jahrhunderten behandelten den Zenobia-Stoff literarisch u. a. der englische Schriftsteller William Painter (\"Palace of Pleasure\", 1566/67), der spanische Dramatiker Pedro Calderón de la Barca (\"La gran Cenobia\", 1625), der französische Autor François Hédelin, abbe d’Aubignac (\"Zénobie\", 1647) und die deutschen Autoren Georg Döring (\"Zenobia. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen\", 1823) und Adolf von Wilbrandt (\"Der Meister von Palmyra\", 1889). Offenbar unveröffentlicht blieb eine Bearbeitung des Stoffes von Josef Viktor Widmann, der am 23. März 1877 an Gottfried Keller schreibt: „Diesen Winter habe ich ein Drama geschrieben, \"Zenobia\". Der Stoff scheint ein oft benutzter; aber mein Gedicht hat mit allen bisherigen Bearbeitungen beinahe gar nichts gemein, ja nähert sich beinahe der Komödie, indem ich eine brauchbare Novelle von Boccaccio in das Ganze hineingeleitet habe. Manchmal kommt mir vor, es sei was Hübsches geworden; manchmal fürchte ich, daß ich mich vielleicht irre und daß nicht viel damit sei. Vor der Hand bleibts liegen.“ Musikalische Bearbeitung fand das Leben der orientalischen Monarchin u. a. durch die Opern \"Zenobia, regina de’ Palmireni\" (1694) von Tomaso Albinoni, \"Zenobia in Palmira\" (1710 oder 1711) von Fortunato Chelleri, \"Zenobia in Palmira\" (1725) von Leonardo Leo, \"Zenobia di Palmira\" (1789) von Pasquale Anfossi, \"Zenobia in Palmira\" (1790) von Giovanni Paisiello und \"Aureliano in Palmira\" von Gioachino Rossini. Das letztgenannte Werk, dessen Libretto wohl von Felice Romani stammt, wurde am 26. Dezember 1813 an der Mailänder Scala uraufgeführt. Den wohl bedeutendsten Beitrag zur Zenobia-Rezeption in der bildenden Kunst stellt der um 1730 entstandene dreiteilige Gemäldezyklus des venezianischen Malers Giovanni Battista Tiepolo dar, der die palmyrenische Herrscherin u. a. bei einer Ansprache an ihre Soldaten und beim Triumph Kaiser Aurelians zeigte. Auch in der neueren Rezeption erfuhr der Zenobia-Stoff eine rege Verwertung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Septimia Zenobia (palmyrenisch \"spṭymy’ btzby\", ; geboren um 240 in Palmyra in Syrien; gestorben 272/73 oder nach 274 in Rom) war von 267/68 bis 272 n. Chr. die Herrscherin Palmyras und des römischen Orients von Kleinasien bis Ägypten. Sie war die zweite Gemahlin des Exarchen der Oasenstadt Palmyra, Septimius Odaenathus. Ihr aramäischer Name lautete Bat-Zabbai.", "tgt_summary": "芝诺比阿或译洁诺比亚(英语:Zenobia),(240年-?)。帕尔米拉王国国王奥德那特之妻与继承人之一。丈夫死后,她成为王太后并垂帘听政。她之后更取代儿子成为皇帝。她执政期间否定了亲罗马帝国的政策,并将其赶出了埃及、叙利亚以及土耳其。后被罗马帝国统治者奥列良所击败,并将其押至罗马城游街示众。后其被奥列良免死,并被赐予罗马城外一块面积广大的庄园颐养天年,成为了一名普通的罗马贵妇。其子女多与罗马贵族通婚,血脉融入了罗马上层社会。", "id": 3017555} {"src_title": "Schweigeminute", "tgt_title": "默哀", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung.", "content": "Die Schweigeminute ist ein Brauch, der sich in der Zeit um den Ersten Weltkrieg entwickelt hat. Die Angaben, wo und bei welcher Gelegenheit er zum ersten Mal praktiziert wurde, sind unterschiedlich, teils widersprüchlich. Teilweise wird auf Frankreich verwiesen, teils auf das Vereinigte Königreich. Der erste Fall eines Schweigemoments ist aus dem Jahr 1912 aus Portugal bekannt, als die Abgeordneten des Parlaments der ersten Republik zehn Minuten lang eines verstorbenen brasilianischen Politikers gedachten, „der als einer der Ersten die Republik anerkannt hatte“. Seit 1919 wurde und wird in Großbritannien und den anderen Ländern des Commonwealth alljährlich am 11. November um 11:00 Uhr eine \"Zwei-Minuten-Pause\" abgehalten, die dem Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918 dient. Sie geht auf eine ähnliche Gedenkpause zurück, die seit 1918 in Kapstadt in Südafrika praktiziert wurde. Das heute verbreitete Ritual der Schweigeminute dürfte in Frankreich entstanden sein. Dort soll die „erste offizielle Schweigeminute“ am 11. November 1919 aus Anlass des ersten Jahrestages des Waffenstillstands von Compiègne stattgefunden haben, um der Kriegstoten zu gedenken. Nach anderer Quelle sei dieses Gedenkritual in Frankreich erstmals 1922 abgehalten worden.", "section_level": 2}, {"title": "Anlässe und Ausdrucksformen.", "content": "Die Kommunikationsform der \"Schweigeminute\" zählt bei Gedenkritualen „in den modernen Gesellschaften zu den weit verbreiteten Präsentationsformen“ und kommt vor allem bei offiziellen Ritualen zur Anwendung. Sie dient als öffentliche Bekundung der Trauer und des Mitgefühls für die Opfer und Hinterbliebenen von schweren Unglücksfällen, Terrorismus oder Verbrechen (z. B. Naturkatastrophen, schweren Verkehrsunfällen, Terroranschlägen oder Völkermorden). Darüber hinaus ist das Ritual beim Tod prominenter Persönlichkeiten üblich. Manche proklamierte Gedenkminute hat zudem den Charakter einer Demonstration, insbesondere im Falle des Gedenkens an die Opfer von Gewaltverbrechen. Die Schweigeminute zum Ausdruck der Verbundenheit kann auch von Personen genutzt werden, die den Opfern und Hinterbliebenen nicht persönlich nahestehen und daher nicht auf dem üblichen Wege kondolieren können. Sie kann aber auch dazu dienen, das Geschehene zu verinnerlichen. Ebenso können auch nicht religiöse Personen diese Form der Anteilnahme – anstelle des Gebets – ausüben. Um die Einhaltung einer Schweigeminute wird meist von hohen Politikern oder Verbandsvertretern gebeten. Das während der Schweigeminute innehaltende öffentliche Leben soll den Einschnitt symbolisieren, den der Unglücks- beziehungsweise Todesfall hervorgerufen hat. So wird zum Beispiel beim Tod eines herausragenden Sportlers eine Schweigeminute im Stadion eingelegt, oder beim Tod eines Staatsmannes erfolgt eine Schweigeminute im Parlament. Das Ritual der Schweigeminute ist zudem oft bei dem Tod eines Mitglieds eines Verbandes, Vereins oder einer Gruppe anzutreffen, indem es zu Beginn eines nachfolgenden Treffens der Gruppe oder einer nachfolgenden Jahresmitgliederversammlung etc. ausgeübt wird. Der „Tod eines Menschen und die Zeit der Trauer“ seien insbesondere für Kinder und Jugendliche „ein einschneidendes Erlebnis“, bei dem ihre Gefühle „durcheinander [...] und vieles ins Wanken [geraten]“ könne, so der EC-Referent Thomas Kretzschmar. Ein Halt könne durch Rituale wie die Schweigeminute vermittelt werden: Für eine Zeit lang könne „immer zu Beginn der Gruppenstunde [...] eine Schweigeminute für den verstorbenen Freund gehalten werden“.", "section_level": 2}, {"title": "Ablauf.", "content": "Offiziellen Schweigeminuten geht oft ein Aufruf durch hohe Politiker oder Verbandsvertreter voraus, in dem meist sowohl die Öffentlichkeit als auch bestimmte Adressaten wie zum Beispiel „Behörden, Verwaltungen, Schulen, Institutionen und Betriebe“ um Beteiligung gebeten werden. Beim Gedenken im kleinen Kreis geht der Aufruf meist vom Ältesten oder sonst sozial Ranghöchsten der Gruppe aus. Man erhebt sich und steht gemeinsam still, bis das Schweigen von dem Aufrufenden gebrochen wird, um es zu beenden. Danach werden die alltäglichen Verrichtungen wieder aufgenommen. In der Regel wird eine anstehende Schweigeminute zu Beginn von Versammlungen und Sitzungen ausgeübt, teils bei Vollzähligkeit der Teilnehmer oder nach Eintreffen eines ranghohen Gastes. Je nach Anlass und Ort der Schweigeminute nehmen manchmal auch Hinterbliebene von Opfern oder Überlebende teil. Der Aufrufende leitet die Schweigeminute meist mit einigen Worten des Gedenkens ein, teils wird zur Einleitung eine kurze Gedenkrede gehalten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Schweigeminute oder Gedenkminute ist eine Zeitspanne mit einer Dauer zwischen einigen Sekunden und mehreren Minuten, in denen Menschen in ihren Alltagsabläufen und -tätigkeiten innehalten und still eines oder mehrerer Toter gemeinsam gedenken. Die Schweigeminute ist ein Brauch, der sich im Umgang mit dem Tod von Menschen entwickelt hat und mittlerweile eines der „wichtigsten Rituale des Gedenkens an Tote und Katastrophen“ darstellt.", "tgt_summary": "默哀,或称默祷,是指团体或个人为表示哀悼或吊唁,在一段时间内低头静立,视为一种礼仪,而非属任何宗教仪式。与半旗一样,默哀通常用于哀悼重要人物去世或是重大天灾或战争的死难者。", "id": 1529651} {"src_title": "Fascis", "tgt_title": "束棒", "src_document": [{"title": "Etruskische Ursprünge.", "content": "Das Rutenbündel mit Beil ist seit den Anfängen der etruskischen Geschichte belegt. In einem Grab bei Vetulonia (etruskisch Vatluna) fand man ein solches Rutenbündel in verkleinertem Maßstab als Weihegabe. Das Artefakt ist aus Eisen hergestellt und stammt aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. Bei dem beigefügten Beil handelt es sich um eine Doppelaxt. Die Fasces als Attribute der Macht werden auch von den antiken Autoren als spezifisch etruskisch beschrieben. Nach Silius Italicus, einem Dichter aus der Zeit der Flavier, wurde das Rutenbündel in Vetulonia entwickelt. Die Rutenbündel tragenden Amtsdiener zählten bei den etruskischen Herrschern ebenso zu den Insignien ihrer Macht wie das Zepter, die bestickte Toga \"(toga praetexta)\" und ein Herrscherstuhl \"(sella curulis)\". Die Axt besaß bereits bei den Mittelmeerkulturen auf Kreta und Sardinien einen politischen und religiösen Charakter. Die mediterranen Kulturströmungen brachten die Doppelaxt als Attribut der Macht in das archaische Italien, wo die Axt zur Waffe und zum Symbol des Anführers wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Römische Adaption.", "content": "Die Römer übernahmen von den Etruskern zahlreiche kulturelle Errungenschaften, darunter auch viele zeremonielle Bräuche und äußere Attribute der Herrschergewalt. Die Fasces wurden zunächst den römischen Königen, nach deren Vertreibung dann den mit Imperium ausgestatteten Amtsträgern der Republik, also v. a. Konsuln, Prätoren und Diktatoren, vorangetragen. Auch die Promagistrate, als Statthalter fungierende ehemalige Konsuln oder Prätoren, führten die Fasces. Während eines Triumphzugs wurden auch dem triumphierenden Feldherrn von ausgezeichneten Angehörigen seines Heeres die Fasces vorangetragen. Diese Verwendung blieb auch im Prinzipat bestehen, welches die republikanischen Ämter unangetastet ließ. Die ursprüngliche Aufgabe der Liktoren war es, den Weg für die Amtsträger frei zu machen. Dabei benutzten sie auch Gerten, um sich bei den Schaulustigen durchzusetzen. Die Gerten wurden später mit einem Lederriemen zum Rutenbündel verbunden. Seit den Anfängen der Republik konnten römische Bürger nicht ohne Weiteres zum Tode verurteilt werden bzw. konnten gegen Urteile des Amtsträgers an das Volk appellieren. Aus diesem Grund ließen die Konsuln die Beile erst außerhalb der römischen Stadtgrenze einstecken. Einen Sonderfall bildet hierbei jedoch der Diktator, der als Zeichen seiner unbeschränkten Macht auch innerhalb der Stadtgrenze die Fasces mit eingesetztem Beil führte. Die Anzahl der dem jeweiligen Amtsträger vorangetragenen Fasces drückte dessen Rang aus. Führten die Konsuln zwölf Rutenbündel, wurden einem Prätor nur sechs Fasces vorangetragen. Ein Diktator dagegen führte 24 Rutenbündel.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung im italienischen Faschismus.", "content": "Meist wird davon ausgegangen, dass die Bezeichnung „Faschismus“ (it. \"Fascismo\") vom Begriff der Fasces abgeleitet worden ist. Ein direkter Zusammenhang der beiden Begriffe ist jedoch nicht sichtbar. Der Ausdruck \"fasci\" wurde in der italienischen Politik bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts verwendet, allerdings in erster Linie von Sozialisten, Syndikalisten und Republikanern. Die als eine Art von außerparlamentarischer Opposition gegründeten Landarbeiterzusammenschlüsse \"fasci dei lavoratori\" oder \"fasci siciliani\" waren offenbar die Wortschöpfer dieses Begriffs. Das Symbol erscheint bereits als Logo der Arbeiterzeitung \"Es muß Tag werden!\" im Jahr der Märzrevolution 1848. Weiterhin scheinen die \"fasces\" bei den Parlamentswahlen am 11. November 1919 aufgetaucht zu sein. Erst später wurden sie zum Parteiabzeichen des \"Partito Nazionale Fascista\" auserkoren. Benito Mussolini wollte in seiner Bildsprache an Ruhm und Glanz des Römischen Weltreichs anknüpfen und wählte für seine politische Bewegung das Zeichen der Liktoren aus. Er selbst erklärte dazu später: Der Faschismus fordere „Disziplin und eine Autorität, die in die Geister eindringt und darin unumstritten herrscht. Sein Wahrzeichen ist daher das Liktorenbündel, das Symbol der Einheit, der Kraft und der Gerechtigkeit“. Ab dem 30. Dezember 1926 wurden die Fasces Teil des königlich-italienischen Wappens. Während des Zweiten Weltkriegs waren die Fasces auch das Hoheitsabzeichen auf den Flugzeugen der italienischen Luftwaffe. Auch das aus der Zeit des Faschismus stammende Bozner Siegesdenkmal (errichtet 1926/28 von Marcello Piacentini mit der dort formulierten \"liktorischen Säulenordnung\") und das Abzeichen der italienischen Division der Waffen-SS führten die Fasces.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Verwendung in der Symbolik.", "content": "Das aktuelle Hoheitszeichen Frankreichs, der spanischen Guardia Civil, das Wappen des Schweizer Kantons St. Gallen und auch das Staatswappen von Kamerun zeigen ein Liktorenbündel, zum Teil verdeckt. Das auch auf der Nationalflagge verwendete Wappen Ecuadors zeigt jeweils ein Rutenbündel. In den USA wird das Symbol häufig verwendet, u. a. das Siegel des Senats der Vereinigten Staaten und das Siegel des \"National Guard Bureau\" mit zwei gekreuzten Liktorenbündeln. Ebenso findet es sich mehrfach zu Füßen (im vom unmittelbar vor dem Gebäude stehenden Fußgänger nicht einsehbaren Sockel) der die Kuppel des Washingtoner Kapitols zierenden Freiheitsstatue und auch links und rechts des Rednerpults im Repräsentantenhaus der USA.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fasces (lateinisch \"fascis, is m.\": Bündel, i. d. R. Plural Fasces) sind mehrere Ruten in einem Bündel, in dem ein Beil steckt. In der Antike waren Fasces das Amtssymbol der höchsten Machthaber bei den Etruskern und später im Römischen Reich. Die Rutenbündel wurden diesen von ihren Amtsdienern (Liktoren) vorangetragen, weshalb sie auch Liktorenbündel genannt werden. In neuerer Zeit wird das Symbol in Staaten verwendet, die einen Bezug zum Römischen Reich herstellen möchten, etwa von den Vereinigten Staaten von Amerika, von Frankreich, aber auch das faschistische Italien verwendete dieses Machtsymbol.", "tgt_summary": "束棒(英语:fasces),音译“法西斯”,在古罗马是权力和威信的标志。束棒是一根被多根绑在一起的木棍围绕的斧头。", "id": 1482519} {"src_title": "Mark Knopfler", "tgt_title": "马克·诺弗勒", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Knopflers ungarisch-jüdischer Vater Erwin Knopfler (1909–1993) war Architekt, seine jüdische Herkunft und Sympathien für den Kommunismus zwangen ihn 1939 zur Flucht aus Ungarn. Knopflers englische Mutter Louisa Mary Knopfler war Lehrerin. Mark Knopfler wurde im schottischen Glasgow geboren und zog im Alter von sieben Jahren mit seinen Eltern in das im Nordosten Englands gelegene Blyth, die Heimatstadt seiner Mutter. Als Teenager lernte er das Gitarrespielen und begann nach der Schulzeit für die \"Yorkshire Evening Post\" in Leeds zu schreiben. Zusammen mit gelegentlichen Auftritten in Clubs konnte er damit sein Journalistikstudium an der University of Leeds finanzieren, das er 1973 abschloss. Später war Knopfler auch Dozent am Loughton College in Leeds. In London gründete er 1977 mit seinem Bruder David Knopfler, dem Bassisten John Illsley und dem Schlagzeuger Pick Withers die Band Dire Straits. Der Name der Gruppe, der „ernste Notlage“ bedeutet, bezieht sich auf die damals schwierige finanzielle Situation der Band. 1978 erschien das Album \"Dire Straits\", das mit \"Sultans of Swing\" auch gleich den ersten Hit enthielt. In den folgenden Jahren kristallisierte sich Mark Knopfler als Kopf der Band heraus. Bis auf Bassist Illsley wechselten die Bandmitglieder mehrfach. Wichtigster musikalischer Begleiter für Knopfler wurde Guy Fletcher, der 1985 Mitglied der Dire Straits geworden war und ihn bei seinem Nebenprojekt The Notting Hillbillies und allen Soloalben unterstützte. Mit dem Soundtrack zu dem Film \"Local Hero\" veröffentlichte Knopfler 1983 sein erstes Soloalbum. Doch er blieb Mitglied der Dire Straits, die 1985 mit dem Album \"Brothers in Arms\" ihren größten Erfolg hatten. Ihr nächstes und zugleich letztes Studioalbum \"(On Every Street)\" erschien erst 1991. Nach der anschließenden Tour konzentrierte sich Knopfler auf seine Solokarriere, mit der er nahtlos an die Erfolge mit Dire Straits anknüpfte. Neben seinen Aufnahmen unter eigenem Namen bzw. mit den Dire Straits war Knopfler auch Gastmusiker und Produzent. Er arbeitete unter anderem mit bekannten Country-Musikern wie seinem Vorbild Chet Atkins, Emmylou Harris oder John Anderson, aber auch mit Eric Clapton, Van Morrison, Randy Newman und Sting zusammen. Für Tina Turner schrieb er den Song \"Private Dancer\" und verhalf ihr damit 1984 zu ihrem Comeback. Für Bob Dylan produzierte Knopfler 1983 das Album \"Infidels\". In erster Ehe war er mit einer Jugendfreundin verheiratet. Aus seiner zweiten Ehe mit Lourdes Salomone stammen Zwillingssöhne. Mark Knopfler lebt relativ zurückgezogen mit seiner dritten Frau Kitty Aldridge, einer englischen Schauspielerin, und den beiden gemeinsamen Töchtern in Notting Hill.", "section_level": 1}, {"title": "Solokarriere.", "content": "Nach den Jahren mit Dire Straits widmete sich Knopfler seiner Solokarriere. 1994 und 1995 nahm er in Dublin und London das Album \"Golden Heart\" auf, das seiner Frau Kitty Aldridge gewidmet ist. Spitzenmusiker, wie der aus Chicago stammende Gitarrist Richard Bennett, Bassist Glenn Worf, Pianist Jim Cox und Schlagzeuger Chad Cromwell unterstützten ihn bei den Aufnahmen. Außerdem begleitete ihn sein Dire-Straits-Kollege Guy Fletcher. Später wurde diese Besetzung die „96ers“ genannt. Alle genannten Musiker spielen mindestens zwei Instrumente und haben sich in der Nashville-Szene, also eher im Country-Bereich, einen Namen gemacht. Auf dem Album \"Golden Heart\" hat Knopfler auch einige Titel mit irischen Folkmusikern, unter anderem Dónal Lunny, Liam O’Flynn, Seán Keane und Máirtin O’Connor, aufgenommen (beispielsweise das Intro von \"Darling Pretty\", \"A Night in Summer Long Ago\" oder \"Done With Bonaparte)\". Anstatt einer ausgedehnten Tournee wie zu Dire-Straits-Zeiten folgte 1996 eine kleine Tour durch Europa. Von 1996 bis 1998 tourte er mit den Notting Hillbillies wieder durch Großbritannien. Außerdem schrieb er in diesen Jahren die Soundtracks für die Filme \"Metroland\" und \"Wag the Dog\". Im Gedenken an die Opfer des Schulmassakers in der schottischen Stadt Dunblane vom 16. März 1996, bei dem in der Dunblane Primary School 16 Schüler und ihr Lehrer getötet wurden, nahm Ted Christopher mit einem Schülerchor aus Dunblane und Mark Knopfler an der Sologitarre den Bob-Dylan-Klassiker \"Knockin’ on Heaven’s Door\" neu auf, bei der Christopher eine neue Strophe passend zur Tragödie schrieb. Mit dieser Aufnahme wurden gleichzeitig Spenden gesammelt, die einem neuen Gemeindezentrum der Stadt zugutekamen. Im September 1997 fand in der Londoner Royal Albert Hall ein Benefizkonzert für die Insel Montserrat statt, wo Knopfler mit den Dire Straits ihr erfolgreichstes Album \"Brothers in Arms\" aufgenommen hatte. Knopfler spielte eigene Stücke und unterstützte andere Musiker wie Eric Clapton, Phil Collins, Sting und Paul McCartney an der Gitarre. Von 1998 bis 2000 nahm Knopfler \"Sailing to Philadelphia\" mit der Hitsingle \"What It Is\" in Nashville auf. Das Album war in den Hitparaden erfolgreich: in Österreich kam es auf Platz 2, in Deutschland auf Platz 1. \"Sailing to Philadelphia\" unterschied sich sehr von Knopflers zuvor erschienenen Alben. Bis auf wenige Ausnahmen wie \"What It Is\" oder \"Silvertown Blues\" sind die meisten Lieder vom Country-Stil geprägt. Auf dem Album finden sich auch Duette mit James Taylor und Van Morrison. 2001 folgte eine Tournee, die Knopfler erstmals nach Südamerika führte. Im Jahr 2000 schrieb er den Soundtrack für den Film \"A Shot at Glory\". Im selben Jahr zog sich Ed Bicknell als sein Manager (er war auch Manager der Dire Straits gewesen) zurück. Seine Aufgabe übernahm Paul Crockford. Im Juli 2002 gab Knopfler vier Wohltätigkeitskonzerte, bei denen er sich im ersten Teil der Auftritte mit den Notting Hillbillies wiedervereinte und im zweiten Teil mit Musikern der Dire Straits (John Illsley am Bass, Chris White am Saxophon und Danny Cummings am Schlagzeug) spielte. \"The Ragpicker’s Dream\" – wieder in Nashville aufgenommen – war noch countrylastiger als der Vorgänger. 2003 musste Knopfler allerdings die Tournee für das Album wegen eines Motorradunfalls absagen. Im Februar 2004 begann Knopfler in Los Angeles mit den Aufnahmen zu \"Shangri-La\". Das Titelstück \"Our Shangri-La\" drückt Knopflers Dankbarkeit dafür aus, dass bei seinem Motorradunfall nichts Schlimmeres passiert war. Die Textzeile „This is all the heaven we’ve got, right here where we are“ soll daran erinnern, das Leben zu schätzen und zu genießen. Eine limitierte DVD zeigt das \"Making of\" der Platte mit Interviews der Band. 2005 folgte eine weitere große Tournee, die ihn erstmals seit 1992 wieder nach Australien führte. Von 1999 bis 2005 hatte Knopfler einige Titel mit der Country-Sängerin Emmylou Harris aufgenommen. Diese Songs wurden zu einem Duett-Album mit dem Titel \"All the Roadrunning\" zusammengestellt, das im April 2006 veröffentlicht wurde. Danach gingen die beiden auf Tournee durch Europa und die USA. 2006 war Knopfler auch zweimal in Deutschland zu sehen. Im Rahmen seiner Konzertreise \"An Evening of Duets\" mit Emmylou Harris spielte er im 2006 in der Color Line Arena in Hamburg und im Juni in der Frankfurter Festhalle. Auf dieser Tour wurde er von Richard Bennett (Rhythmusgitarre), Glenn Worf (Bass und Backgroundgesang), Matt Rollings (Keyboards und Backgroundgesang), Guy Fletcher (Keyboards und Backgroundgesang), Danny Cummings (Schlagzeug) und Stuart Duncan (Fiddle, Mandoline und Akustikgitarre) begleitet. Zu dieser Tournee erschien im November 2006 eine Live-DVD und eine Live-CD mit dem Titel \"Real Live Roadrunning\". Im September 2006 gab Knopfler ein Benefiz-Konzert in der amerikanischen Stadt Boothbay im Bundesstaat Maine für die Rettung des alten Opernhauses am Boothbay Harbor. Er spielte mit Guy Fletcher (Keyboards und Gitarre), Richard Bennett (Gitarre) und Glenn Worf (Bass) ohne Schlagzeuger. Dafür waren in dem knapp zwei Stunden langen Auftritt Titel von seinen Soloalben dabei, die Knopfler bis dahin nicht live gespielt hatte. Im Mai 2007 wurde eine Neuaufnahme der Dire-Straits-Ballade \"Brothers in Arms\" veröffentlicht, die daran erinnern sollte, dass sich 2007 der Falklandkrieg zum 25. Mal jährte. Die Einnahmen unterstützten bedürftige Veteranen des Krieges. Knopfler nahm diese neue Version in den Abbey Road Studios in London in einer „One-Take-Session“ auf. Im Winter 2006/2007 und Frühling 2007 arbeitete Knopfler mit Guy Fletcher, Glenn Worf und Danny Cummings in London an seinem Soloalbum \"Kill to Get Crimson\", das im September 2007 veröffentlicht wurde. Es ist ein ruhiges Album, das viele Texte mit Handlungen oder historischem Hintergrund präsentiert. Der Titelsong \"Let It All Go\" mit der Textzeile „kill to get crimson“ handelt beispielsweise von einem Maler, der Menschen töten will, um an die Farbe Purpur zu kommen. Auf dem Album sind unter anderem Akkordeon, Violine und Flöte zu hören. Auch Saxophonist Chris White war erneut mit von der Partie und ist bei dem Song \"In the Sky\" zu hören. Anschließend ging Knopfler auf Promotion-Tour für das neue Album und spielte in kleinen Konzerthallen einstündige „Showcases“. Die Tournee zum Album \"Kill to Get Crimson\" startete Ende März 2008 in Amsterdam. Die Setlist enthielt vom Album nur die Titel \"True Love Will Never Fade\" und \"The Fish and the Bird\". Im Winter 2008/2009 ging Knopfler erneut ins Studio, um mit dem Team, mit dem er bereits \"Kill to Get Crimson\" eingespielt hatte, ein neues Album aufzunehmen. Es erschien im September 2009 unter dem Namen \"Get Lucky\". Die anschließende \"Get Lucky Tour\" führte 2010 durch Nordamerika und Europa. Im Oktober 2011 begann Knopfler in Dublin mit Bob Dylan eine gemeinsame Europatournee. Beide Musiker spielten mit ihrer Band jeweils ihre eigenen Konzerte nacheinander. Je weiter die Tour fortschritt, umso mehr arbeitete Knopfler sich in das Programm von Dylan ein, so dass Knopfler als Höhepunkt des Abends gemeinsam mit Dylan auf der Bühne stand und einige von Dylans Songs auf der Gitarre begleitete. Im August 2012 wurde das Doppelalbum \"Privateering\", veröffentlicht. Es folgte eine Europatournee von April bis Juli; im Oktober 2013 gab er vier Konzerte in den USA. Sein achtes Soloalbum, \"Tracker\", erschien im März 2015. Auch hier schloss sich eine Tournee durch Europa und Nordamerika an. 2018 veröffentlichte er sein neuntes Soloalbum \"Down The Road Wherever\", das er gemeinsam mit Guy Fletcher in seinem eigenen Studio in London produziert hat. Die erste Single \"Back on the Dancefloor\" sei wahrscheinlich der beste Song, den Knopfler seit etwa dreißig Jahren geschrieben habe, urteilte Richard Kämmerlings. Von April bis Juli 2019 ging Knopfler auf Tournee durch Europa und absolvierte beginnend in Barcelona 57 Konzerte in zwanzig Ländern.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Einflüsse und Stil.", "content": "Knopfler ist Linkshänder, spielt seine Gitarre aber wie Paul Simon wie ein Rechtshänder. Musikalisch wurde Knopfler in seiner Jugend, wie er im Oktober 2004 in einem Interview mit dem österreichischen Radiosender Ö3 erzählte, stark von dem Gitarristen der Band The Shadows, Hank Marvin, beeinflusst. Da dieser eine rote Fender Stratocaster spielte, musste Knopflers erste Gitarre auch rot sein. Der Vergleich der Gitarre bei dem Song \"Atlantis\" von den Shadows mit den Stücken \"Our Shangri-La\" und \"Everybody Pays\" auf Knopflers Album \"Shangri-La\" zeigt, wie sehr ihn Marvins Sound inspiriert hat. Der US-amerikanische Musiker J. J. Cale zählt ebenfalls zu seinen Einflussquellen. Charakteristisch, neben seiner rauchigen Stimme, ist seine Art des Gitarrenspiels, bei dem die Saiten der E-Gitarre mit den Fingern angeschlagen oder gezupft werden. Mark Knopfler zählt zu einer Minderheit von E-Gitarristen, die (fast) ohne Plektrum spielen. Für „Notfälle“ hat er, wie er sagt, ein Plektrum dabei, das er dann für ein sogenanntes Hybridpicking einsetzt. Ein charakteristisches Merkmal seiner Gitarrensoli ist das bewusste „Stolpern auf dem Griffbrett“ – ein sehr schnelles und kontrolliertes, stark asynkopisches Versetzen einzelner Töne innerhalb der Melodie, ohne dabei aus dem Takt zu geraten. Ein weiteres Merkmal ist, beim Anschlag der Saite den Lautstärkeknopf aufzudrehen. Für gewöhnlich spielt Knopfler eine Fender Stratocaster. Fender widmete ihm ein eigenes rotes Signature-Modell names „Hot Rod Red“. Daneben spielt Knopfler auch andere Gitarren wie Gibson Les Paul, National Style O, Schecter, Gretsch oder Rickenbacker, auf der Shangri-La-Tournee 2005 auch Instrumente von Danelectro und Silvertone. Eine seiner bevorzugten Live-Gitarren ist die MK-II aus dem Hause Pensa-Suhr; die „zweitliebste Gitarre“ eine 1937 National Style “O” guitar, die er etwa für das Stück \"Romeo and Juliet\" verwendete und die auch auf dem Cover des Dire-Straits-Albums \"Brothers in Arms\" abgebildet ist. Der \"Rolling Stone\" listete Knopfler 2011 auf Rang 44 der 100 besten Gitarristen aller Zeiten. In einer Liste aus dem Jahr 2003 hatte er Rang 27 belegt.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie (Solokarriere).", "content": "Studioalben", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Nach Mark Knopfler wurde die auf Madagaskar entdeckte Dinosaurierart \"Masiakasaurus knopfleri\" benannt. 2015 wurde ein Asteroid nach ihm benannt: (28151) Markknopfler. Aus Protest gegen Razzien und Repressionen russischer Behörden gegen Menschenrechtler von Amnesty International und Human Rights Watch sagte Knopfler 2013 zwei Konzerte in Moskau und St. Petersburg ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mark Freuder Knopfler OBE [] (* 12. August 1949 in Glasgow) ist ein britischer Gitarrist, Sänger und Songwriter. Der mehrfache Grammy-Gewinner war Kopf und Mitgründer der Rockgruppe Dire Straits, mit der er weltweit bekannt wurde. Auch solo ist er erfolgreich. Mit insgesamt etwa 120 Millionen verkauften Tonträgern zählt er zu den „Best-selling music artists“ der Musikgeschichte. Er gehört zu den bekanntesten E-Gitarristen der Welt und schrieb Soundtracks für mehrere Filme.", "tgt_summary": "马克·诺弗勒(英语:Mark Freuder Knopfler,1949年-8月12日),英国吉他手、歌手,摇滚乐队“险峻海峡”的主唱兼吉他手。", "id": 2278125} {"src_title": "(90377) Sedna", "tgt_title": "小行星90377", "src_document": [{"title": "Entdeckung und Benennung.", "content": "Entdeckt wurde Sedna am 14. November 2003 von Mike Brown (California Institute of Technology), Chad Trujillo (Gemini-Observatorium) und David Rabinowitz (Yale-Universität) mit dem 1,2-m-Schmidt-Teleskop am Mount-Palomar-Observatorium. Weitere Untersuchungen wurden mit dem Spitzer-Weltraumteleskop und dem Hubble-Weltraumteleskop durchgeführt. Am 15. März 2004 wurde die Entdeckung veröffentlicht. Die vorläufige Bezeichnung lautete \"2003 VB\". Das Objekt erhielt die Kleinplanetennummer \"90377\". Nach ihrer Entdeckung ließ sich Sedna auf älteren Aufnahmen bis zurück ins Jahr 1990 identifizieren, wodurch genauere Bahndaten berechnet werden konnten. Seither wurde der Planetoid durch verschiedene Teleskope wie das Hubble-, das Spitzer- und das Herschel-Weltraumteleskop sowie erdbasierte Teleskope beobachtet. Im Dezember 2017 lagen insgesamt 196 Beobachtungen über einen Zeitraum von 25 Jahren vor. Wegen seines kalten und entfernten Wesens benannten die Entdecker das Objekt nach Sedna, der Meeresgöttin der Inuit, die der Sage nach in den kalten Tiefen des Atlantischen Ozeans lebt. Am 28. September 2004 gab das Minor Planet Center den Namen bekannt. Wie alle anderen transneptunischen Objekte außer Pluto besitzt Sedna kein offizielles oder allgemein verwendetes astronomisches Symbol. Im Internet kursierende Sednasymbole (z. B. oder ) sind Entwürfe von Privatpersonen. Eine offizielle Symbolzuweisung ist nicht zu erwarten, da astronomische Symbole in der modernen Astronomie nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "Sedna umrundet die Sonne auf einer prograden, hochgradig elliptischen Umlaufbahn zwischen 76,15 Astronomischen Einheiten (AE) und etwa 900 AE Abstand zu deren Zentrum. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,841, die Bahn ist 11,9° gegenüber der Ekliptik geneigt. Die derzeitige Entfernung zur Sonne beträgt 85,2 AE (knapp 12,75 Milliarden Kilometer). Dies entspricht in etwa der dreifachen Entfernung des Neptun (des äußersten Planeten) zur Sonne. Das Sonnenlicht benötigt für diese Strecke 11 Stunden und 49 Minuten. Sedna wird ihr Perihel im September 2076 erreichen. Im Aphel ist Sedna etwa 181⁄4-mal weiter von der Sonne entfernt als Pluto an seinem äußersten Punkt. Dies entspricht 0,0142 Lichtjahren. Damit benötigt das Sonnenlicht etwa 5 Tage und 5 Stunden, um zu Sedna zu gelangen, wenn sie im Aphel ist, während es am sonnennächsten Punkt etwa 101⁄2 Stunden sind. Man müsste Sednas Apheldistanz über 300-mal zurücklegen, um zum nächsten Sternsystem Alpha Centauri zu gelangen. Die Apheldistanz ist außergewöhnlich groß, jedoch wird Sedna in dieser Hinsicht von dem erheblich kleineren neptunbahnkreuzenden Objekt (308933) 2006 SQ übertroffen. Die Umlaufzeit von Sedna beträgt rund 10.513 Jahre. Das Objekt gehört aufgrund der extremen Bahnelemente nicht mehr zum Kuipergürtel, andererseits ist es von der Sonne nur ein Zehntel so weit entfernt wie die angenommene Oortsche Wolke. Auch wenn die genaue Einordnung noch unklar ist, gehört Sedna einer neuen Klasse von Objekten an (siehe \"unten\").", "section_level": 2}, {"title": "Größe und Rotation.", "content": "Nach gegenwärtigen Schätzungen (Stand 2012) hat Sedna einen Durchmesser von 995 km. Zuvor wurde von wesentlich größeren Durchmessern von 1400 bis zu 1700 km ausgegangen. Da Sedna jedoch offenbar ein größeres Rückstrahlvermögen hat als ursprünglich angenommen, hat sich dieser Wert stark nach unten korrigiert. Damit ist Sedna etwas größer als der größte Körper im Hauptgürtel, der Zwergplanet Ceres. Sedna rotiert in rund 10 Stunden einmal um ihre Achse.", "section_level": 2}, {"title": "Oberfläche.", "content": "Sedna hat eine stark rötliche Färbung, die jener des viel sonnennäheren Zentauren Pholus oder des Planeten Mars ähnelt. Die Ursache dieser Färbung ist bisher ungeklärt, sie weicht deutlich von der meist kohligen Farbe der bisher entdeckten Transneptune ab. Die Oberflächentemperatur dürfte aufgrund dieser großen Distanz zur Sonne bei lediglich 30 K (−243 °C) liegen. Die scheinbare Helligkeit von Sedna beträgt im Perihel 20,4.", "section_level": 2}, {"title": "Zwergplaneten-Kandidat.", "content": "In den Medien wurde Sedna vielfach als der 10. Planet unseres Sonnensystems bezeichnet – eine Aussage, die jedoch von Seite der Wissenschaft wenig Unterstützung fand. Astronomen sahen in Sedna wegen ihrer relativ geringen Größe und der hohen Bahnexzentrizität keinen „echten“ Planeten. Bevor es eine offizielle und allgemein anerkannte Planetendefinition gab, war die Frage, wann ein Objekt als Planet zu bezeichnen ist, nicht eindeutig geklärt. Ginge man nur von der Größe des Objektes aus, so hätte das am 29. Juli 2005 bekanntgegebene Objekt Eris, dessen Durchmesser auf 2326 km geschätzt wird, in jedem Fall als 10. Planet gelten müssen, vorausgesetzt, Pluto hätte seinen Status beibehalten. Wird als Maßstab eine stabile Umlaufbahn angesetzt, so unterscheiden sich Pluto und alle anderen Objekte hier erheblich von den anderen Planeten durch ihre stark exzentrische Umlaufbahn. Die offizielle Definition benutzt eine dritte Bedingung, die fordert, dass ein Objekt durch seine Anziehungskraft seine Umlaufbahn von anderen Objekten gesäubert haben muss, um als Planet zu gelten. Dies trifft auf keines der seit 1846 entdeckten Objekte zu, wodurch diesen der Planetenstatus aberkannt beziehungsweise verwehrt wurde. Stattdessen sind Objekte, die diese Bedingung nicht erfüllen, jetzt als die neue Klasse der Zwergplaneten definiert. Es war eine Grundsatzfrage, ob das Sonnensystem 8 oder 10 (und gegebenenfalls noch mehr) Planeten hat. Eine Kommission der Internationalen Astronomischen Union veröffentlichte am 16. August 2006 vorab eine Definition für einen Planeten, nach der Sedna als „Planetenkandidat“ eingestuft wurde. Die Abstimmung am 24. August ergab für Sedna jedoch höchstens eine mögliche Einstufung als Zwergplanet. Bis zu einer offiziellen Festlegung durch die IAU gilt Sedna als Zwergplanetenkandidat. Sowohl Mike Brown als auch Gonzalo Tancredi kommen zu dem Schluss, dass es sich bei Sedna \"fast sicher\" um einen Zwergplaneten handelt, da sie sich aufgrund ihrer geschätzten Größe und Masse vermutlich im hydrostatischen Gleichgewicht befindet, also nahezu sphärisch geformt sein dürfte. Gonzalo Tancredi schlägt der IAU vor, sie offiziell als solchen anzuerkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Hypothesen und Spekulationen.", "content": "Als das entfernteste bekannte große Objekt des Sonnensystems, noch dazu auf einer unerwarteten Bahn, regt Sedna zu Spekulationen an – viel mehr als andere Kleinplaneten. Die große Entfernung zur Sonne etwa wirft Fragen nach Alternativen zu bisherigen Entstehungsmodellen auf. So liefert das derzeitige Modell zur Planetenentstehung (Zusammenballung von Planetesimalen) bereits für reguläre Objekte des Kuipergürtels aufgrund der geringen Dichte des protoplanetaren Materials eine Entstehungsdauer, die um mehr als eine Zehnerpotenz länger ist (mehrere 100 Millionen Jahre) als die Lebensdauer der protoplanetaren Scheibe (weniger als 10 Millionen Jahre). Zur Erklärung dieser und anderer bislang unverstandener Fakten gibt es verschiedene Hypothesen, die zu beurteilen es jedoch noch weiterer Forschung bedarf.", "section_level": 1}, {"title": "Diskussion zu Ursprung und Herkunft.", "content": "Die drei Entdecker äußern die Vermutung, Sedna gehöre zu einer \"„Inneren Oortschen Wolke“\". Diese könnte sich aus der ursprünglichen Oortschen Wolke durch eine Störung von außen gebildet haben. In Frage kommt dafür zum Beispiel eine frühere, enge Begegnung des Sonnensystems mit einem nahen Stern. Die ungewöhnlich exzentrische Bahn könnte aber auch von Störungen durch einen größeren Körper unseres Sonnensystems weiter außen herrühren (Planet Neun). Dann wäre Sedna ein nach außen gestreutes Objekt des Kuipergürtels.", "section_level": 2}, {"title": "Sednas hypothetischer Mond.", "content": "Zunächst wurde beobachtet, dass sich das von Sedna reflektierte Sonnenlicht periodisch alle 40 Tage ändert, woraus auf eine gleich lange Rotationsperiode geschlossen wurde. Für einen Kleinplaneten wäre dies eine außergewöhnlich langsame Rotation, was die Frage nach bremsenden Effekten erhebt. Eine Erklärungsmöglichkeit wären Gezeitenkräfte durch einen oder mehrere große Monde. Die Beispiele von Venus und Merkur zeigen zwar, dass eine langsame Rotation \"ohne\" Mond vorkommen kann. Merkur wurde allerdings durch die Gezeitenkräfte der Sonne auf eine 3:2-Resonanz mit seiner Umlaufzeit abgebremst. Am 14. April 2004 veröffentlichte die NASA neue Bilder des Hubble-Weltraumteleskops, auf denen laut Untersuchung kein Begleiter zu erkennen ist. Ein Mond in der erforderlichen Größe müsste erkannt worden sein, es sei denn, er hätte bei der Aufnahme unmittelbar vor oder hinter Sedna gestanden. Zudem konnte aus den Beobachtungen mit Hubble die Rotationsperiode Sednas nicht exakt abgeleitet werden. Von Oktober 2004 bis Januar 2005 führte eine Gruppe des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics um Scott Gaudi eine Beobachtungskampagne durch, die die Ergebnisse von Brown et al. nicht bestätigen konnte. Diese Gruppe ermittelte Rotationsperioden von 10 beziehungsweise 18 Stunden, die zur Erklärung keinen bremsenden Effekt eines Mondes benötigen. Durch diese Messungen können Rotationsperioden von über 10 Tagen ausgeschlossen werden. Nach einer Vermutung von Gaudi könnte die ursprünglich gemessene Periode von 40 Tagen durch Hintergrundgalaxien vorgetäuscht worden sein – es werden jedoch noch weitere Beobachtungen benötigt, um die genaue Rotationsperiode exakt bestimmen zu können.", "section_level": 2}], "src_summary": "(90377) Sedna ist ein großes transneptunisches Objekt jenseits des Kuipergürtels und gehört aufgrund seiner Größe und Masse höchstwahrscheinlich zu den Zwergplaneten. Aufgrund des Perihels von 76 Astronomischen Einheiten (AE) kann es kein von Neptun gestreutes Objekt des Kuipergürtels (KBO) sein und wird von Mike Brown in die neue Klasse der „Distant detached objects“ (DDOs) zugehörig eingeordnet.", "tgt_summary": "赛德娜(英文:Sedna)为一颗外海王星天体,小行星编号为90377。它于2003年11月14日由天文学家布朗(加州理工学院)、特鲁希略(双子星天文台)及拉比诺维茨(耶鲁大学)共同发现,它被发现时是太阳系中距离地球最远的天然天体。赛德娜目前距离太阳88天文单位,为海王星与太阳之间距离的3倍。在赛德娜大部分的公转周期中,它与太阳之间的距离比任何已知的矮行星候选都要遥远。赛德娜是太阳系中颜色最红的天体之一。它大部分由水、甲烷、氮冰及托林(Tholin)所构成。国际天文联会目前并未将赛德娜视为矮行星,但是有一些天文学家认为它应该是一颗矮行星。", "id": 332617} {"src_title": "Allgemeine SS", "tgt_title": "一般親衛隊", "src_document": [{"title": "Namensbedeutung.", "content": "Die Allgemeine SS wurde als vollgültiger Teil der SS und als Gliederung der NSDAP eingeführt, um die unbewaffnete SS von den bewaffneten Tochterorganisationen zu unterscheiden. Die Allgemeine SS war zum einen dem Kommandoamt der Allgemeinen SS des SS-Führungshauptamtes und zum anderen dem SS-Hauptamt zugeordnet. Die Bezeichnung „Schwarze SS“ wurde von der schwarzen SS-Uniform abgeleitet, als die bewaffneten SS-Verbände, namentlich die SS-Verfügungstruppe und die SS-Totenkopfverbände, begannen, die schwarzen Uniformen abzulegen. An deren Stelle führte die Verfügungstruppe erst erd- und später feldgraue Uniformen nach dem Vorbild der Wehrmacht ein, die jedoch wie die schwarze SS-Uniform geschnitten waren. In den SS-Totenkopfverbänden wurde dagegen eine erdbraune Uniform eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Die Allgemeine SS bestand aus folgenden Teilorganisationen und war wie die \"SA\" nach einer militärischen Hierarchie aufgebaut:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung und Aufgaben im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Ab März 1938 wurde es den SS-Führern der Allgemeinen SS gestattet, die aktuellen Uniformen der Waffen-SS zu tragen. Auf diesen wurden bis 1945 beidseitig die schmalen Schulterschnüre der Allgemeinen SS getragen. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Mitglieder der Allgemeinen SS überwiegend in die Wehrmacht einberufen und leisteten dort ihren Kriegsdienst ab. Nur ein geringer Teil von ihnen wurde in der Waffen-SS eingesetzt. Ab 1940 wurde innerhalb der Allgemeinen SS eine Gliederung geschaffen, die sich \"Germanische SS\" nannte. Dieser gehörten SS-ähnliche Organisationen in den Niederlanden (\"Niederländische SS\"), Flandern (Belgien), Dänemark und Norwegen an. Ihre Mitglieder wurden überwiegend in der Waffen-SS eingesetzt. Mit der Aufstellung des Volkssturms (Oktober 1944) wurden auch die bis dahin nicht kriegsverwendeten Mitglieder der Allgemeinen SS mit einbezogen. Im Kampfeinsatz trugen sie ihre schwarze SS-Uniform und veraltete schwarz lackierte Stahlhelme (M1916). Zu diesen trugen sie eine Armbinde mit der Aufschrift „Deutscher Volkssturm“, die über der Hakenkreuz-Armbinde angebracht wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Allgemeine SS, auch \"Allgemeine-SS\", \"Schwarze SS\" oder \"Heimat-SS\", war ab Herbst 1934 die offizielle Bezeichnung jenes Teils der Schutzstaffel, der seinen Dienst in dieser Organisation ehrenamtlich, das heißt freiwillig und unentgeltlich versah. Die hauptberuflichen SS-Führer in der Allgemeinen SS, die einem der SS-Hauptämter angehörten, wurden 1940 der Waffen-SS unterstellt.", "tgt_summary": "一般亲卫队(德语:Allgemeine SS)是纳粹德国的准军事组织「亲卫队」旗下规模最为庞大的组成部分,由亲卫队中央行政部指挥统辖。一般亲卫队于1934年秋季正式创立以将其成员与亲卫队特别机动队(武装亲卫队的前身)以及骷髅总队(负责纳粹集中营的管理)的成员作出区别。", "id": 2365897} {"src_title": "HyperTransport", "tgt_title": "HyperTransport", "src_document": [{"title": "Technisches.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau eines Links.", "content": "Diese Verbindung wird als „Link“ bezeichnet und besteht aus zwei (einzelnen) unidirektionalen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Noch zu Bus-Takt-Zeiten wurde jede einzelne Information bzw. jedes einzelne Signal freigeschaltet und weitergeleitet. HT-Technologie ermöglicht ein direktes Weiterleiten der Signale durch direkte Geräte- bzw. Chip-Verbindungen (Links). Bei HT ist jede der beiden unidirektionalen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen eines Links 2, 4, 8, 16 oder 32 Bit breit. Unterschiedliche Linkbreiten für beide Richtungen sind explizit erlaubt. Des Weiteren kennt HT eine Reihe von unterschiedlichen Taktfrequenzen, mit denen der Link betrieben werden kann. Es ist nicht erforderlich, dass jedes Gerät alle Taktfrequenzen unterstützt, jedoch müssen alle Geräte das Minimum von 200 MHz unterstützen. Die Daten werden im DDR-Verfahren übertragen, so dass sich die effektive Datenrate verdoppelt.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrische Details.", "content": "Die elektrische Schnittstelle von HT benutzt zur Übertragung der Daten differentielle Signalpaare mit niedriger Spannung (1,2 Volt ± 5 %). Die Terminierung muss laut HT-Spezifikation beim Empfänger „on-die“ und mit 100 Ohm Impedanz stattfinden. Weitere elektrische Leitungen pro Richtung eines Links sind: Für x86-Systeme sind zwei zusätzliche Leitungen verlangt:", "section_level": 3}, {"title": "Geräteklassen.", "content": "Es wird zwischen drei Geräteklassen hinsichtlich ihrer Funktion und Lage innerhalb der HT-Kette unterschieden. Dazu zählen Cave, Tunnel und Bridge. Die HT Bridge ist der Vermittler zwischen der primären Seite, mit CPU und Speicher, und der sekundären Seite mit den HT-Geräten (der Chain). Ein Tunnel besitzt zwei Seiten mit jeweils einer Empfangs- und einer Sendeeinheit. Der Tunnel kann z. B. eine Netzwerkkarte oder eine Bridge zu einem weiteren Protokoll sein. Ein Cave markiert das Ende der Kette und besitzt nur eine Kommunikationsseite. Durch die Verschaltung von mindestens einer Bridge und einem Cave kann eine einfache HT-Kette aufgebaut werden.", "section_level": 2}, {"title": "HT-Pakete.", "content": "HT arbeitet paketbasiert mit einer Paketgröße, die ein Vielfaches von 4 Byte ist. Es gibt zwei Arten von Paketen: Daten- und Kontrollpakete. Letztere sind 4 oder 8 Byte groß, während die Größe von Datenpaketen von 4 bis 64 Bytes (in 4-Byte-Schritten) variiert. Müssen weniger als 4 Byte Daten übertragen werden, so wird der Rest des Pakets mit beliebigen Bits aufgefüllt. Kontrollpakete können drei Typen annehmen: Info-, Anforderungs- und Antwortpakete. Infopakete sind immer 4 Bytes lang. Diese werden nur für die Kommunikation mit dem gegenüberliegenden Gerät eines Links verwendet und werden deswegen nicht zwischengespeichert oder geroutet. Infopakete stellen die niedrigste Ebene des HT-Protokolls dar und werden für Informationen über Flusskontrolle, zur Link-Synchronisation und zur Fehlerbehebung verwendet. Anforderungspakete mit Adresse sind 8 Bytes lang, sonst 4. Die Adresse ist hierbei 40 Bit groß. Ein optionales Feature ist die Übertragung von 64-Bit-Adressen in Anforderungspaketen. Dies wird für jeden Link separat zwischen den beiden Teilnehmern ausgehandelt. In diesem Fall steigt die Größe eines Anforderungspakets auf 12 Byte. Es sind verschiedene Typen von Anforderungen möglich, wie normales Lesen oder Schreiben von Daten, atomares Lesen-Verändern-Schreiben, Broadcast uvm. Antwortpakete sind immer 4 Byte groß und dienen nur zur Information, dass eine zuvor gesendete Anforderung fertiggestellt wurde. Eventuelle Daten (z. B. bei einer Leseanforderung) werden nicht direkt im Antwortpaket gesendet, sondern folgen diesem direkt danach in Form eines oder mehrerer Datenpakete.", "section_level": 3}, {"title": "Leistungsdaten.", "content": "Bei HT sind Links mit unterschiedlichen Breiten und Taktfrequenz möglich, so dass entsprechend mehr oder weniger Daten übertragen werden. Bei 32 Bit Link-Breite und 1,4 GHz Taktfrequenz sind gleichzeitig je Richtung brutto 11,2 GByte/s möglich. Da neben den Nutzdaten auch Adressen und Kontrollinformationen mit in den Paketen enthalten sind, muss man hiervon aber noch einen gewissen Overhead abziehen, so dass die tatsächlich nutzbare Bandbreite ein wenig darunter liegt. Im Vergleich mit anderen technischen Standards wie PCI Express oder Rapid I/O kann sich HT also gut sehen lassen. Bei HT ist insbesondere die Fähigkeit hervorzuheben, dass dringende Kontrollpakete (z. B. Anforderungen) jederzeit zwischen einzelne Datenpakete eingefügt werden können, auch wenn die Bandbreite des Links bereits voll ausgeschöpft wird. (\"Priority Request Interleaving\") Diese Fähigkeit macht HT zusammen mit dem hohen Takt zu einer Verbindungslösung, die sehr niedrige Latenzzeiten aufweist, was insbesondere für Anwendungen im HPC-Bereich wichtig ist.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Backplane-Ersatz.", "content": "Haupteinsatzgebiet für HyperTransport wird der Ersatz von Backplane-Bussen sein, die gegenwärtig für fast jede Prozessorgeneration unterschiedlich sind. Um ein traditionelles System erweitern zu können, muss die Backplane Schnittstellen zu anderen Standard-Schnittstellen wie z. B. AGP oder PCI haben. Diese werden meist in einen Controller mit dem Namen Northbridge integriert. Ein Computer mit HyperTransport ist flexibel. Ein einziger HyperTransport↔PCI-Adapterchip funktioniert in jeder Maschine und erlaubt den PCI-Karten, mit jeder CPU zu kommunizieren. AMD ersetzt damit in der AMD64-Familie die Prozessor-Backplane. HyperTransport könnte auch die Backplane in Routern und Switches ersetzen. Diese Geräte haben mehrere Ports, und die ankommenden Daten müssen so schnell wie möglich zwischen den entsprechenden Ports weitergeleitet werden. Ein Ethernet-Switch mit 4 Ports benötigt beispielsweise eine Backplane mit 800 Mbit/s (100 Mbit/s × 4 Ports × 2 Richtungen). Mit HyperTransport könnte man Switches bauen, die aus vier HyperTransport↔Ethernet-Umsetzern bestehen und HT als Backplane benutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Multiprozessor-Verbindungen.", "content": "Ein weiteres Anwendungsgebiet für HyperTransport ist die Verbindung von NUMA-Prozessoren in Multiprozessor-Systemen, wie sie derzeit bei AMDs Opteron-Reihe praktiziert wird. Unter dem Namen „Torrenza“ betreibt AMD eine Initiative zur Einbindung von speziellen Prozessoren, wie z. B. Physikbeschleunigern oder SIMD-CPUs in die Rechnerarchitektur. Obwohl nicht streng an HyperTransport gebunden, ist es eine bevorzugte Technik zur Anbindung solcher Prozessoren im Rahmen von Torrenza. Tatsächlich gibt es Planungen zur Entwicklung von Coprozessoren, die Sockel-kompatibel mit dem AMD Opteron sind.", "section_level": 2}, {"title": "HTX.", "content": "Mit HTX ist ab Version 2.0 auch ein Steckkartenstandard definiert, so dass es nun möglich ist, einzelne Karten direkt mit einem nativen HT-Interface zu produzieren. Verglichen mit einer Lösung, bei der zwischen Karte und HT-Link noch ein anderer Busstandard (z. B. PCI-X) benutzt wird, sinkt damit noch einmal die effektive Latenz; z. B. bietet Pathscale einen InfiniBand-Adapter mit HTX-Konnektor an und wirbt mit sehr geringen Latenzen (1,29 μs MPI-Latenz).", "section_level": 2}], "src_summary": "HyperTransport (HT) ist eine bidirektionale Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen mehreren integrierten Schaltkreisen, die aus einem Projekt von AMD mit dem Namen Lightning Data Transport (LDT) hervorging.", "tgt_summary": "HyperTransport总线技术,简称“HT总线”,以前曾被称作“闪电数据传输”(Lightning Data Transport,LDT),是一种电脑处理器的互联技术。它是一种高速、双向、低延时、点对点(P2P)、串行或者并行的高带宽连接总线技术,最早在1999年由超微半导体提出并发起,并联合NVIDIA、ALi、ATI、Apple、全美达、IBM、CISCO等多个硬件厂商组成HyperTransport开放联盟,于2001年4月2日开始将此总线技术投入使用,并由HyperTransport联合会(The HyperTransport Consortium)负责改进和发展此技术。", "id": 1947848} {"src_title": "Ägir", "tgt_title": "埃吉爾", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Name \"Ägir\" bezieht sich im Altnordischen auf den Meeresriesen selbst und das Meer sekundär. Der Name hängt mit urgermanisch *ahwō, lat. aqua \"Wasser\" zusammen. Es handelt sich folglich um einen Wassermann (lat. Aquarius). Die dänische Insel Læsø gilt als seine Heimstatt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung des Ägir in der Mythologie.", "content": "Ägir ist ein Meeresriese, der den Asen nahesteht, aber dem älteren Geschlecht der Jötunn angehört, und in der nordischen Mythologie die Züge eines Meeresgotts annimmt. Er ist der Sohn des Miskorblindi bzw. Fornjótr. Seine beiden Brüder sind Logi, das Feuer, und Kari, der Wind. Er ist Vater von neun Töchtern, den Ägirstöchtern (Angeyja, Atla, Eistla, Eyrgjafa, Gjálp, Greip, Imðr, Járnsaxa und Úlfrún), die verschiedene Arten von Meereswellen darstellen \"(neben diesen Namen nennt Snorri aber andere: Bára, Blóðughadda, Bylgja, Dúfa, Hefring, Himinglæva, Hrönn, Kolga und Uðr)\". Seine Gattin ist die Meeresgöttin Rán. Er wohnt auf der Insel, die Hlésey genannt wird, und ist sehr weise. Da die Menschen glaubten, dass Ägir sein Unterwasserreich nur verließ, um Schiffe und ihre Besatzung zu vernichten, wurden ihm vor Antritt einer Seereise Gefangene geopfert, um eine sichere Überfahrt zu gewährleisten.", "section_level": 1}, {"title": "Ægir als Gastgeber.", "content": "In der Einleitung zur Lokasenna in der Edda steht: \"Ægir, der mit einem anderen Namen Gymir hieß, hatte den Asen Bier bereitet, nachdem er den großen Kessel erhalten hatte, wie es eben erzählt wurde. Zu diesem Gastmahl kam Odin und Frigg, seine Frau. Thor kam nicht, denn er war auf einer Fahrt in den Osten. Sif war dort, Thors Frau, Bragi und Idun, seine Frau.\"", "section_level": 1}, {"title": "Ägir in der Literatur.", "content": "Ägir findet sich häufig in den Erzählungen der Edda, die kurz nach der Christianisierung Islands geschrieben wurde. Er tritt hier immer wieder als Freund der Götter und als Wirt in Erscheinung. Im restlichen Skandinavien ist er auch fester Bestandteil des Kultes. [Keningar, Egill, Sonatorrek (8), Grm (45), Skaldsk (1)(23) usw.] In den Texten zur norwegischen Urgeschichte wird Ägir/Hlér beispielsweise als Sohn des Fornjótr bezeichnet und gibt uns ein gutes Beispiel dafür, dass die nordische Mythologie vielfältig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Männlicher Vorname.", "content": "Ægir ist ein männlicher Vorname in Dänemark, Norwegen, Island und auf den Färöern. In Schweden verwendet man die Form Ägir oder Aegir.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ägir oder Ægir (anord. für \"Meer\") ist nach der Prosa-Edda in der germanischen bzw. nordischen Mythologie der Name für den \"Riesen der See\". Er wird außerdem auch Gymir oder Hlér bezeichnet. In vielen nordischen Erzählungen ist er der Freund der Götter und bewirtet diese in der Rolle des Gastwirtes.", "tgt_summary": "埃吉尔,古北欧语:。英语:英语:Aegir。亦称阿戈尔,在北欧神话中,他是深海的海神,名字就是「水」的意思。他另外的名字有赫勒尔(英语:Hler,海)及盖密尔(Gymir)。", "id": 744899} {"src_title": "Ufologie", "tgt_title": "幽浮學", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Schon im Zweiten Weltkrieg hatte es durch amerikanische Militärpiloten UFO-Sichtungen gegeben, die sie „Foo-Fighter“ oder „Kraut-Feuerbälle“ nannten. Laut den Berichten sollen diese Lichtkugeln die Kampfflieger umrundet und begleitet haben, weshalb sie manchmal für Beobachtungsflugkörper des Feindes gehalten wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es die sogenannten „Geisterraketen“ in Schweden und schließlich die Sichtung des US-amerikanischen Piloten Kenneth Arnold von „fliegenden Untertassen“ 1947, die das öffentliche Interesse auf das UFO-Phänomen lenkten. Mit den Versuchen, diese Sichtungen aufzuklären, beginnt auch die Geschichte der Ufologie. Anfangs war es vor allem das Militär, welches Untersuchungen anstrengte. Das US-Militär befürchtete geheime Fluggeräte der UdSSR hinter den Sichtungen – möglicherweise auf der Basis von erbeuteter deutscher Technologie. Daher war es an Untersuchungen sehr interessiert. Anfang der 1950er Jahre änderte das US-Militär jedoch – zumindest in der Öffentlichkeit – seine Strategie: UFOs wurden nun heruntergespielt und lächerlich gemacht, auch mit Hilfe der Geheimdienste. Ein Grund ist die Furcht vor Hysterie und Panik in der Bevölkerung.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Ufologie bezeichnet ein Tätigkeitsfeld – der Begriff sagt nichts über die Überzeugungen einer Person aus, die sich Ufologe nennt. Innerhalb der Ufologie gibt es mehrere Strömungen und Erklärungsmodelle. Verschiedene Ufologen vertreten auch die Ansicht, dass alle UFOs rein konventionell aufgeklärt werden können. Neben der reinen Beschäftigung mit UFO-Sichtungen werden teilweise auch mit UFO-Sichtungen vermeintlich zusammenhängende Phänomene in den Bereich der Ufologie gezählt, wie Kornkreise, sogenannte Viehverstümmelungen oder Berichte über Entführung durch Außerirdische. Ernsthafte Ufologie erfordert interdisziplinäres Fachwissen und Herangehensweisen: So werden für die Identifikation von Objekten Kenntnisse der Astronomie, Meteorologie, Luft- und Raumfahrt benötigt, für die Analyse von Spuren und physikalischen Wechselwirkungen mit der Umgebung Kenntnisse der Physik, Chemie und Biologie, für die Bewertung von Zeugenaussagen Fachkenntnisse der Wahrnehmungspsychologie und Neurologie. Die Auswertung indirekter Belege erfordert u. a.", "section_level": 1}, {"title": "Studien, Untersuchungen und Konferenzen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Project Sign, Project Grudge (USA, 1947–1949).", "content": "Die ersten offiziellen Untersuchungen zum Thema UFOs der US-Air Force waren Project Sign (1947–1949) und dessen Nachfolger Project Grudge (1949). Untersucht wurden mehrere hundert Vorfälle. Die meisten davon konnten konventionell aufgeklärt werden. Einige als glaubwürdig eingestufte Vorfälle blieben jedoch unerklärt. Die Informationen", "section_level": 2}, {"title": "'Flying Saucer' Working Party (GB, 1950–1951).", "content": "Die 'Flying Saucer' Working Party ist die erste Untersuchung des Phänomens durch die Regierung Großbritanniens. Durch die vermehrt auftauchenden UFO-Berichte alarmiert, richtete das englische Verteidigungsministerium die 'Flying Saucer'-Arbeitsgruppe für deren Untersuchung ein. Die Arbeitsgruppe setzte sich aus Personal der Geheimdienste, des Luftfahrtministeriums, der Admiralität und des Verteidigungsministeriums zusammen. Die Arbeit umfasste die Analyse einiger hundert UFO-Berichte. Im Abschlussbericht", "section_level": 2}, {"title": "Project Blue Book (USA, 1951–1969).", "content": "Als Nachfolger von Project Sign und Project Grudge wurde 1951 unter der Leitung von Edward J. Ruppelt Projekt Blue Book ins Leben gerufen. Project Blue Book unterstand der US Air Force und hatte hauptsächlich zwei Ziele: Project Blue Book wurde am 17. Dezember 1969 nach dem Bericht des Condon Committee (siehe unten) eingestellt. Bis dahin wurden 12.618 Vorfälle untersucht; die meisten konnten konventionell erklärt werden (Wolken, Planeten, Flugzeuge etc.). 701 Fälle blieben jedoch „unidentifiziert“, was 6 % entspricht. → Project Blue Book kann online abgerufen werden, siehe unter Weblinks/Dokumente.", "section_level": 2}, {"title": "Battelle Memorial Institute Report (USA, 1952–1954).", "content": "Der Battelle Memorial Institute Report (auch bekannt als Project Blue Book – Special Report No. 14) ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Project Blue Book und dem Battelle Memorial Institute. Entstanden ist die Zusammenarbeit auf Initiative des damaligen Leiters von Project Blue Book, Edward J. Ruppelt. von 1952 bis 1954 wurden 2199 Objekt-Sichtungen von Mitarbeitern des Battelle Memorial Institute kategorisiert und analysiert. Dabei wurden 434 Objekte der Kategorie „unbekannt“", "section_level": 3}, {"title": "Robertson Panel (USA, 1953).", "content": "Ende 1953 schaltete sich die CIA in die UFO-Kommission der Air Force ein. Sie bildete ein Wissenschaftsgremium, das sogenannte Robertson Panel (auch bekannt als Durant Report, dem Abschlussbericht), das sich mehrere Tage lang mit dem UFO-Problem befassen", "section_level": 3}, {"title": "Condon Report (USA, 1969).", "content": "1966 bis 1968 untersuchte im Auftrag der US Air Force ein als unabhängig bezeichnetes Forschungsteam unter Leitung des Quantenphysikers Edward U. Condon das UFO-Phänomen an der Universität von Colorado auf der Basis eines 500.000 Dollar-Vertrages. In dem Abschlussbericht kam Condon zu dem Schluss: Auf dieser Grundlage beendete die Air Force 1969 Project Blue Book und stellte fest, dass Allerdings endete die Untersuchung in einem kleinen Skandal wegen der Veröffentlichung des sog. 'Low-Memorandums' in der Presse. Die Aktennotiz von Robert Low, eines Mitarbeiters von Condon, beschrieb den Plan, die UFO-Untersuchung nur zum Schein objektiv durchzuführen, aber letztendlich zu einem von vornherein feststehenden Ergebnis zu gelangen. Condons Zusammenfassung stand ebenfalls in einem gewissen Widerspruch zu den", "section_level": 3}, {"title": "Project Identification (USA, 1973–1980).", "content": "1973 versuchte Harley D. Rutledge, Physiker an der University of Missouri, die Existenz oder Nichtexistenz des UFO-Phänomens durch eine wissenschaftliche Feldstudie zu belegen. Mehrere hundert Helfer mit mobilen Beobachtungswagen und technischer Ausrüstung (u. a. Kameras, elektromagnetische", "section_level": 2}, {"title": "Studien der GEPAN, SEPRA & GEIPAN (F, 1977–heute).", "content": "1977 wurde in Frankreich die staatliche Groupe d'étude des phénomènes aérospatiaux non-identifiés (GEPAN – zu deutsch \"Studiengruppe für nichtidentifizierte Luft- und Raumfahrtphänomene\") gegründet. Diese ist (seit 2005 unter dem Namen GEIPAN) eine Unterabteilung der französischen Raumfahrtadministration CNES und hat die Aufgabe, UFO-Berichte zu sammeln und zu analysieren. Im ersten ausführlichen Bericht von 1978, der die Jahre 1974 bis 1978 umfasst, konnte die GEPAN von 678 untersuchten Fällen 263 nicht aufklären. Dies entspricht 38 % (Fälle mit mangelnder Datengrundlage sind", "section_level": 2}, {"title": "UN-Panels (1977–79).", "content": "Auf Vorschlag des Premierministers von Grenada, Eric Gairy, befasste sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen Ende der 1970er Jahre mit der Thematik. Am 14. Juli 1978 informierten u. a. Gordon Cooper, Jacques Vallée und", "section_level": 2}, {"title": "Studie des Instituts für Weltraumforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften (UdSSR, 1979).", "content": "Auch in der Sowjetunion wurden UFOs beobachtet. 1979 brachte das \"Institut für Weltraumforschung der Akademie der Wissenschaften der UdSSR\" in Moskau einen Bericht heraus mit dem Titel \"„Beobachtungen anomaler atmosphärischer Phänomene in der UdSSR: Statistische Analyse“\". Betont wird, dass die Arbeit auf Empfehlung der Akademie der Wissenschaften der UdSSR erstellt wurde. Die Autoren sind die Physiker L. M. Gindilis vom", "section_level": 2}, {"title": "Projekt Hessdalen / Projekt EMBLA.", "content": "Seit 1981 werden in einem Gebiet nahe dem Gebirgstal Hessdalen in Norwegen häufig unidentifizierte, fliegende, leuchtende Objekte beobachtet. Dieses sogenannten \"Hessdalen-Phänomen\" war bereits zweimal Gegenstand wissenschaftlicher Feldstudien: Das Projekt Projekt Hessdalen (1983–1985, sowie 1995 bis heute) wurde u. a. von der Norwegischem Forschungsgesellschaft für Verteidigung (\"Forsvarets forskningsinstitutt\") unterstützt und wurde ab 1995 als automatische Beobachtungsstation von der Hochschule Østfold betrieben. Das Projekt EMBLA (1999–2004) wurde von einem italienischen Wissenschaftlerteam unter der Führung von Massimo Teodorani, Astrophysiker des", "section_level": 2}, {"title": "Untersuchungen der Luftwaffe von Uruguay (ROU, 1989-heute).", "content": "Die Luftwaffe von Uruguay (\"Fuerza Aérea Uruguaya\") sammelt seit 1989 systematisch UFO-Meldungen und analysiert diese in einer eigenen Abteilung. 2009 wurden die ehemals geheimen Akten dazu freigegeben. Analysiert wurden bis 2009 etwa 2100 Fälle. Dies umfasst militärische", "section_level": 2}, {"title": "Project Condign (GB, 1996–2000).", "content": "Das britische Verteidigungsministerium Ministry of Defence (MoD) veröffentlichte 2006 einen Bericht mit dem Titel \"„Unidentified Aerial Phenomena in the UK Air Defence Region / Scientific & Technical Memorandum 55/2/00“\" (besser bekannt als Project Condign). Der Bericht stammt vom Dezember 2000 und war zuvor streng geheim. Behandelt werden die britischen Meldungen von UFOs (das MoD verwendete den Begriff \"Unidentified Aerial Phenomena\", UAP) im Zeitraum von 1959 bis 1997. Gemäß der diesem Bericht vorangestellten Zusammenfassung war es die Aufgabe der Untersuchung, a) einen statistischen Überblick zu erstellen, b) die Frage einer etwaigen Relevanz für die Verteidigung zu beantworten und c) die „atmosphärischen und terrestrischen Bedingungen“ des Auftretens von UFOs, wo immer möglich, festzustellen. Eine weitere Aufgabe bestand in der Untersuchung aller unerklärbaren Flugzeugabstürze hinsichtlich der Möglichkeit ihrer Verursachung durch UFOs. Der Untersuchung wurde fast ausnahmslos das der Behörde vorliegende eigene Material zugrunde gelegt, um eine unbeeinflusste Analyse zu gewährleisten, d. h., Medienberichte oder Veröffentlichungen von UFO-Forschern wurden nicht berücksichtigt. Die Autoren brachten zum Ausdruck, dass jede auch noch so kleine Einzelheit von Belang für eine Analyse sei, und", "section_level": 2}, {"title": "Sturrock Panel Report (USA, 1997).", "content": "Vom 29. September bis 4. Oktober 1997 fand in New York ein Workshop zu Untersuchung ausgewählter UFO-Vorfälle statt. Initiiert wurde dieser von dem Physiker Peter Andrew Sturrock von der Stanford University. Sturrock war mit der Arbeit des Condon-Reports unzufrieden und der Meinung, dass das Phänomen weiterstudiert werden müsse. Nach langjähriger Forschung zum UFO-Thema gelang es ihm, 1997 eine Gruppe von Wissenschaftlern", "section_level": 2}, {"title": "COMETA Report (F, 1999).", "content": "Die COMETA (\"„COMité d’ETudes Approfondies“\" zu deutsch etwa \"„Komitee für detaillierte Studien“\") ist eine private Gruppe aus Frankreich, welche sich vor allem aus dem Umfeld des französischen Verteidigungsministeriums zusammensetzt. 1999 brachte die COMETA einen 90 Seiten umfassenden Report heraus mit dem Titel \"„UFOs und Verteidigung - auf was müssen wir uns vorbereiten?“\" (\"„Les Ovni Et La Defense: A", "section_level": 2}, {"title": "Pressekonferenz „Disclosure Project“ (USA, 2001).", "content": "Am 9. Mai 2001 traten im National Press Club in Washington, D.C. zwanzig Zeugen aus Militär und zivilen Organisationen vor die Öffentlichkeit und berichteten von ihren Erfahrungen bezüglich UFOs und Geheimhaltung. Initiator der Pressekonferenz war Steven Greer, Doktor der Medizin und Gründer des Disclosure Projects, dessen Ziel eine Offenlegung der vermeintlichen UFO-Geheimhaltung ist. Die Zeugen gehörten großteils zu Militär- und Geheimdienstkreisen,", "section_level": 2}, {"title": "Pressekonferenz „Neue Untersuchung des UFO-Phänomens“ (USA, 2007).", "content": "Am 12. November 2007 wurde im National Press Club in Washington D.C. eine Pressekonferenz abgehalten, geleitet vom ehemaligen Gouverneur Arizonas Fife Symington. 19 Piloten, Militär und Regierungsangestellte berichteten von ihren Erlebnissen mit UFOs und forderten von der US-Regierung eine neue Untersuchung des", "section_level": 2}, {"title": "Pressekonferenz „UFOs und Nuklearwaffen“ (USA, 2010).", "content": "Organisiert vom Buchautor Robert Hastings fand am 27. September 2010 eine Pressekonferenz mit dem Thema „UFOs und Nuklearwaffen“ statt, abermals im National Press Club in Washington D.C. Sechs ehemalige Offiziere und ein Pilot der US-Luftwaffe traten vor die Presse, stellvertretend für über 120 Aussagen weiterer Militärs, die Hastings zu dem Thema zusammengetragen und veröffentlicht hat. Ziel der Pressekonferenz war es, die offizielle Haltung der US-Regierung zum UFO-Thema zu diskreditieren. Offiziell hat kein untersuchter UFO-Vorfall", "section_level": 2}, {"title": "Bürgeranhörung für eine Offenlegung (engl. Citizen Hearing on Disclosure, USA 2013).", "content": "Vom 29. April bis 3. Mai 2013 fand im National Press Club in Washington D.C. eine Anhörung vor ehemaligen Angehörigen des US-Kongresses statt. 40", "section_level": 2}, {"title": "Ausgewählte Fälle der Ufologie.", "content": "Dies sind einige der interessantesten Fälle aus dem Forschungsgebiet der Ufologie. Die Fälle sind bis heute Gegenstand kontroverser Diskussionen.", "section_level": 1}, {"title": "Roswell-Zwischenfall (USA, 1947).", "content": "In dem wohl berühmtesten UFO-Zwischenfall soll in der Nähe der Kleinstadt Roswell (New Mexico) ein extraterrestrisches Flugobjekt abgestürzt sein. Das Flugobjekt sowie", "section_level": 2}, {"title": "Die „Washington Nationals“ (USA, 1952).", "content": "Vom 13. bis 29. Juli 1952 gab es eine größere Welle von UFO-Sichtungen über Washington, D.C. Täglich gingen zahlreiche Berichte bei den Behörden ein. Diese UFO-Welle – in den USA als „Washington Nationals“ (auch \"Washington flap\"", "section_level": 2}, {"title": "Teheran-Zwischenfall (Iran, 1976).", "content": "Am Morgen des 19. September 1976 wurde über Teheran (Iran) ein unbekanntes, hell leuchtendes Objekt gesichtet und auch vom Radar erfasst. Zwei Kampfflugzeuge", "section_level": 2}, {"title": "Rendlesham-Forest-Zwischenfall (GB, 1980).", "content": "Vom 26. bis 28. Dezember 1980 sollen mehrere hell leuchtende UFOs von Militärpersonal im Rendlesham Forest, Suffolk, England, beobachtet worden sein. In einem Fall wurde nach Aussage der Zeugen ein gelandetes Objekt gesichtet. Ein Zeuge gibt an, das Objekt umrundet, angefasst und Zeichen auf dessen Oberfläche abgezeichnet zu", "section_level": 2}, {"title": "Belgische UFO-Welle (B, 1989–1990).", "content": "In der Nacht vom 30. zum 31. März 1990 sahen mehrere tausend Personen UFOs im Luftraum von Belgien, die auch fotografiert und vom Radar erfasst", "section_level": 2}, {"title": "Phoenix Lights (USA, 1997).", "content": "Am 13. März 1997 wollen Tausende von Bürgern der Stadt Phoenix (Arizona) ein riesenhaftes, V-förmiges Objekt gesehen haben, das über Teile von Phoenix hinwegflog. Zu den Zeugen gehört u.", "section_level": 2}, {"title": "Stand der Forschung.", "content": "Die Ufologie ist ein heterogenes Feld, in dem sich Menschen und Gruppen mit sehr unterschiedlichen, teils auch gegensätzlichen Ansichten begegnen. Der UFO-Forscher Illobrand von Ludwiger versucht, das breite Spektrum in zwei Gruppen zusammenzufassen: Allerdings zeigt es sich, dass lediglich die Skeptiker als homogene Gruppe gelten und das Feld von unterschiedlichen Akteuren auch sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Wichtige Urteilskriterien bei der Strukturierung der Szene sind der \"Glaube an die Existenz von UFOs im Rahmen von nichtkonventionellen Erklärungsansätzen\", die \"empirisch-wissenschaftliche vs. ideologische Orientierung\" sowie eine \"populäre vs. elitäre Ausrichtung\". Während der Anspruch der Wissenschaftlichkeit von den meisten Akteuren in der Ufologie erhoben wird, gibt es zahlreiche Diskussionen darüber, inwieweit dieser Anspruch auch tatsächlich eingelöst wird. Während die internationalen (und insbesondere auch die deutschen) Massenmedien, Politik und Öffentlichkeit die UFO-Frage als geklärt ansehen und der Meinung der „Skeptiker“ folgen, akzeptieren die meisten Studien das Vorhandensein von unidentifizierbaren fliegenden Objekten. Einige dieser Studien favorisieren eine bestimmte unkonventionelle Erklärung (Project Condign, COMETA Report), der Rest legt sich nicht fest und verweist auf weiteren Forschungsbedarf ('Flying Saucer' Working Party, Project Identification, Studien der GEIPAN, Studie des Instituts für Raumfahrtforschung, Projekt Hessdalen / Projekt EMBLA, Sturrock Panel Report). Lediglich die von der US-Air Force und CIA beauftragten Studien kommen zu Ergebnissen, die mit den „Skeptikern“ konform gehen (Project Sign/Project Grudge, Battelle Memorial Institute Report, Robertson Panel, Condon Report). Ein Dialog zwischen den beiden von Illobrand von Ludwiger aufgeführten Gruppen ist schwer möglich; man wirft sich gegenseitig unwissenschaftliches Arbeiten und Inkompetenz vor. So kommt es, dass beide Lager heute größtenteils getrennt agieren: Während die Gruppe der „Skeptiker“ die Existenz von UFOs weiter strikt verneint, sieht die zweite Gruppe diese Frage als längst überholt an und beschäftigt sich vor allem mit dem Ursprung das Phänomens.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunftshypothesen.", "content": "Bei den Forschern, die eine konventionelle Erklärung aller Fälle ausschließen, sind drei Hypothesen", "section_level": 2}, {"title": "Verschiedene Erscheinungsformen von UFOs.", "content": "Ein weiteres Ergebnis der UFO-Forschung ist die Erkenntnis, dass bestimmte Erscheinungsformen besonders häufig auftreten. Hier eine Auswahl.", "section_level": 2}, {"title": "Dreiecks-UFO.", "content": "Dreiecks-UFOs oder auch schwarze Dreiecke werden solche unbekannte Flugobjekte genannt, die eine Dreiecksform besitzen. Oftmals entstehen sie durch die Illusion der Zugehörigkeit von unabhängigen Lichtern am Nachthimmel zu einem Objekt. Sie wurden seit den 1940er Jahren wiederholt vor allem über den USA und dem Vereinigten Königreich gesichtet. Die Zahl der Sichtungen nahm jedoch seit den 1990er Jahren erheblich zu. Die Ausmaße dieser Flugobjekte werden oft", "section_level": 3}, {"title": "Fliegende Untertasse.", "content": "Sogenannte Fliegende Untertassen sind die häufigste Erscheinungsform unbekannter Flugobjekte. Seit den 1940er-Jahren werden sie weltweit von verschiedensten Zeugen gesichtet, wobei die angebliche Größe der Objekte stark variiert.", "section_level": 3}, {"title": "Klassifikation von UFOs.", "content": "Im Laufe der Zeit haben sich in der Ufologie", "section_level": 2}, {"title": "Freigegebene Regierungsakten.", "content": "Verschiedene Regierungen haben ihre Akten zu Thema UFOs, zumindest teilweise, der Forschung zugänglich", "section_level": 1}, {"title": "Verbindung zwischen Ufologie, Esoterik und Rechtsradikalismus.", "content": "In ihrer Studie \"Mutter Erde, Magie und Politik. Zwischen Faschismus und neuer Gesellschaft.\" dokumentierten die Autoren Eduard Gugenberger und Roman Schweidlenka die Verbindung zwischen Ufologie und einem sich neu entwickelnden Rechtsradikalismus. Zum einen finden sich Verflechtungen auf publizistischer Ebene, etwa indem in rechtsextremen Flugblättern und Schriften angebliche Weissagungen von Außerirdischen verkündet werden. Zum anderen werden die theosophische Wurzelrassenlehre und die Welteislehre inklusive aller ihrer Abwandlungen in der nationalsozialistischen Geschichtsschreibung wieder aufgewärmt. In der sogenannten „esoterischen Ufologie“ finden sich extrem hierarchische Strukturen. In deren rassischen Konzepten kommt die Idee von höherwertigen besser entwickelten Wesen zum tragen, wonach sich die Ufos nur an die „reifen“ Völker wenden, namentlich die Europäer und die Nordamerikaner. Dabei huldigt man der Karmalehre und präsentiert die von den Plejaden kommenden Außerirdischen als überzeugte antisemitische Volksdeutsche. So behauptete etwa der der rechtsradikalen Milizbewegung nahestehende amerikanische Autor Milton William Cooper in einem 1991 erschienenen Buch, Außerirdische würden seit langem die Menschheit manipulieren. Dabei bedienten sie sich verschiedener Geheimgesellschaften, namentlich des Illuminatenordens, aber auch diverser neureligiöser oder satanistischer Gruppen, um eine Neue Weltordnung allgemeiner Unfreiheit zu errichten. Den bösen Aliens gab er in seiner Schilderung erkennbar nach antisemitischen Stereotypen geformte Züge. Ab 1995 revidierte Cooper seine Behauptungen und gab nun an, die ufologischen Verschwörungstheorien wären nur ein Tarnmanöver einer irdischen „globalen Elite“, die damit von ihren Weltherrschaftsplänen ablenken wolle. Der britische Rechtsesoteriker David Icke verbreitet die Verschwörungstheorie, reptiloide Außerirdische aus dem Sternbild des Drachen wären seit Tausenden Jahren auf der Erde anwesend, um die Menschheit zu versklaven. Der deutsche Verschwörungstheoretiker Jan Udo Holey stellt in einem 1997 erschienenen Buch Ähnliches über Aldebaraner dar, die er zudem in Zusammenhang mit dem Mythos der Nazi-UFOs bringt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ufologie (Ableitung von \"UFO\", Abk. für \"Unidentifiziertes Flug-Objekt\", und griechisch λόγος \"logos\", „Lehre“) ist eine Protowissenschaft, die sich mit der Untersuchung und dem Studium von UFO-Sichtungen und den damit zusammenhängenden Phänomenen beschäftigt. Ufologie ist keine ausgewiesene akademische Wissenschaft und wird größtenteils von privaten Organisationen (vielfach von Wissenschaftlern gegründet) und Einzelforschern betrieben. Besonders stark ist die Ufologie in den USA vertreten; in Deutschland gibt es seit den späten 1970er Jahren Ufologie in vergleichsweise begrenztem Umfang.", "tgt_summary": "幽浮学(Ufology)或飞碟学或UFO研究是指对不明飞行物体(UFO)报告、目击事件、物理现象与相关奇异现象的各种研究。", "id": 207152} {"src_title": "Edmund Burke", "tgt_title": "埃德蒙·伯克", "src_document": [{"title": "Der Literat und Ästhetiker.", "content": "Burke studierte von 1743 bis 1750 klassische Literatur und Geschichte am Trinity College Dublin. Ein begonnenes Rechtsstudium vollendete er nicht. Sein schriftstellerisches Wirken begann 1756 mit dem Werk \"A Vindication of Natural Society\", das von manchen als Satire, von anderen als „eine anarchistische Kritik der bestehenden Gesellschaftsordnung“ gelesen wird. 1757 veröffentlichte er \"A philosophical enquiry into the origin of our ideas of the sublime and beautiful\" (deutsch: \"Philosophische Untersuchung über den Ursprung unserer Ideen vom Erhabenen und Schönen)\", in dem er erstmals den Begriff des \"Erhabenen\" als eine ästhetische Kategorie neben der des \"Schönen\" einführte. Insbesondere Immanuel Kant griff diese Einteilung auf, ersetzte aber die empirische Begründung durch eine transzendentale.", "section_level": 1}, {"title": "Der Politiker.", "content": "Burke arbeitete von 1765 bis 1766 als Privatsekretär von Lord Rockingham, dem Ersten Schatzhalter (First Lord of the Treasury). Im Laufe seiner politischen Karriere wurde Burke in London ein Mitglied im Bund der Freimaurer. Seine Loge war die \"Jerusalem Lodge Nr. 44\". Ab 1765 war Burke für verschiedene Wahlkreise Abgeordneter des britischen Unterhauses. Er profilierte sich als scharfsinniger Vordenker und brillanter Rhetoriker. Ein zusammenhängend geschriebenes politisches Werk gibt es von ihm nicht. Seine politischen Schriften setzen sich aus Kampfschriften und -reden zusammen: In seinem Hauptwerk, den „Reflexionen“ von 1790, formulierte Burke eine scharfe Kritik an den damals in Frankreich nach der Revolution von 1789 herrschenden Zuständen und Entwicklungen, die schließlich in der Terrorherrschaft der Jakobiner 1793/1794 mündeten. Burke hielt es für unvorstellbar, dass eine Regierung von „500 Advokaten und Dorfpfarrern“ dem Willen einer Masse von 24 Millionen und deren recht verschieden gearteten Belangen gerecht werden könne. Die damaligen Machthaber betrachtete er mit Geringschätzung und bezeichnete sie als untragbar, aber immerhin als aufgewertet bezeichnet durch die abgefallenen Angehörigen höherer Stände, die nun an der Spitze dieses Kreises stehen. Die naturgegebenen Verhältnisse, und damit Recht und Ordnung, sind für ihn einer ochlokratischen Ordnung zum Opfer gefallen, und schließlich bleibe auch die Vernichtung des Eigentums unvermeidlich. Bei dem Versuch der siegreichen Vordenker der Aufklärung, Frankreich in eine demokratische Form zu pressen, sei es zerstückelt worden. Für höchst bedenklich hält Burke die Einteilung in 83 Départements, die er als Republiken aufgefasst wissen will, die ihrerseits autonome Bestrebungen hegen und kaum von einer Zentralherrschaft unterworfen werden und auch nicht zugunsten der \"Republik\" von Paris verordnete Einschränkungen in Kauf nehmen wollten. Dabei werde die \"Republik Paris\" nichts unversucht lassen, um ihren Despotismus erstarken zu lassen. Burke stand mit seiner skeptischen, den Rationalismus in der Politik ablehnenden Haltung in scharfem Gegensatz zu Jean-Jacques Rousseau, auf den sich die Vordenker der Französischen Revolution beriefen. Der Versuch, die Grundsätze des gesellschaftlichen Zusammenlebens \"a priori\" festzulegen, müsse an der objektiven Realität und der menschlichen Natur scheitern, so Burke.", "section_level": 1}, {"title": "Der Staatsphilosoph.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Menschenbild.", "content": "Burke sieht den Menschen als unvollkommenes Wesen, das erst in der Gemeinschaft, im Staat, sein volles Menschsein erlangt. Der Mensch sei geprägt durch seine Vernunfts- und Gefühlsnatur. Seine Vernunft sei allerdings begrenzt und auch innerhalb der Menschheit unterschiedlich ausgeprägt. Die Menschen seien nicht gleich. Nur im gegliederten Staat sei es möglich, die Vernunft zu vervollkommnen. Burke lehnt das unbegrenzte Vertrauen der Aufklärer in die Vernunft des einzelnen Menschen ab. Seine Konzeption der Menschenrechte wurde in der Folgezeit von Thomas Paine scharf kritisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Staatsvorstellung.", "content": "Burkes Menschenbild relativiert die Gesellschaftsvertragstheorien der Aufklärer. Die Hierarchie eines Staates sei natur- und gottgegeben. Der Ursprung des Staates liege somit hinter einem „heiligen Schleier“. Der Staat mit seiner Form und Gliederung gedeihe und wachse mit der Gesellschaftsstruktur. Burke sieht die Regierungsmitglieder als Repräsentanten des gesamten Volkes, die jedoch nur ihrem Gewissen unterliegen (Trustees) und demnach ein freies Mandat innehaben. Statt revolutionärer Umwälzungen bevorzugt Burke den permanenten Wandel der Verfassung, weshalb er die Französische Revolution entschieden ablehnt. Wichtig ist Burke ein historisch langsames Wachsen und Verändern, das von der Politik nicht behindert werden soll – aus diesem Grund unterstützt er die Emanzipationsbestrebungen in Nordamerika. In der Dreiteilung von Krone, Ober- und Unterhaus sieht er den besten Schutz vor Despotismus, aber auch vor der Herrschaft des Pöbels. Das freie Mandat des Abgeordneten dient als Schutz vor weitergehender Demokratisierung. In politischen Parteien (hier nur in Fraktionsform) sieht er eine wirksame Eindämmung der Monarchie. Burke war es, der den in Britisch-Ostindien residierenden Generalgouverneur Warren Hastings 1786 anklagte, den \"guten Ruf Englands zu schänden\". 1795 wurde Hastings freigesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Vater des Konservatismus.", "content": "Da Burke erstmals die Maximen der Konservativen in all ihren Facetten umriss, wird er auch als Vater des Konservatismus bezeichnet. Für die Konservativen, die sich Burke anschließen, existiert eine göttliche oder naturgegebene Weltordnung, die sich auch in der Gesellschaft niederschlägt. In seinen Vorstellungen ist der Mensch unvollkommen und sündig. Es gibt eine körperliche und geistige Ungleichheit unter den Menschen. Eigentum, auch ungleich verteiltes, und das Recht darauf, ist im Sinne des Konservativen ein wichtiger Eckpfeiler einer funktionierenden Gesellschaftsform. Der Konservative erkennt die Kehrseiten des Fortschritts und weiß den Menschen an Tradition, Religion, Mythen und Verfassung gebunden. Bei Burke verläuft die Bindung an eine Tradition über die Idee einer generationenübergreifenden Gemeinschaft. Es gelte, die Erfahrung und das Wissen, die in den überlieferten Institutionen und Gebräuchen gespeichert seien, zu nutzen und weiterzuentwickeln, statt potenziell verheerende radikale Neuerungen umzusetzen: „Wut und Verblendung können in einer halben Stunde mehr niederreißen, als Klugheit, Überlegung und weise Vorsicht in hundert Jahren aufzubauen imstande sind.“ Daher kann der demokratischen Mehrheit, die nur die Gegenwart vertritt, das Recht auf einschneidende Neuerungen nach Burkes Ansicht nicht zukommen.", "section_level": 2}, {"title": "Fälschlich zugeschriebenes Zitat.", "content": "Einer der bekanntesten (angeblichen) Aussprüche Burkes, „Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“ („The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing“) wurde u. a. im Vorspann des Films \"Hitler – Aufstieg des Bösen\" (2003), im Film \"Tränen der Sonne\" (2003) und von Martin Schulz (SPD) in einer Sondersendung des ZDF, das sich dem Europa-Wahlkampf widmete, zitiert. Die Schauspielerin Emma Watson zitierte ebenfalls diesen Ausspruch Burkes im September 2014 in ihrer Rede vor der UNO. Obwohl Burke sich mehrfach sinnverwandt geäußert hat, findet sich der zitierte Satz in keiner seiner Schriften. Das berühmte Zitat stammt aus dem Werk \"Thoughts on the Cause of the Present Discontents\" (1770) und lautet: “When bad men combine, the good must associate; else they will fall, one by one, an unpitied sacrifice in a contemptible struggle.”", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach ihm ist das Burke County in Georgia benannt. 1784 wurde er zum Fellow der Royal Society of Edinburgh gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edmund Burke (Aussprache: [bə:k]) (* in Dublin; † 9. Juli 1797 in Beaconsfield) war ein irisch-britischer Schriftsteller, früher Theoretiker der philosophischen Disziplin der Ästhetik, Staatsphilosoph und Politiker in der Zeit der Aufklärung. Er gilt als geistiger Vater des Konservatismus.", "tgt_summary": "埃德蒙·伯克(英语:Edmund Burke,1729年-1月12日-1797年-7月9日),爱尔兰裔的英国的政治家、作家、演说家、政治理论家、和哲学家,他曾在英国下议院担任了数年辉格党的议员。他最为后人所知的事迹包括了他反对英王乔治三世和英国政府、支持美国殖民地以及后来的美国革命的立场,以及他后来对于法国大革命的批判。对法国大革命的反思使他成为辉格党里的保守主义主要人物(他还以「老辉格」自称),反制党内提倡革命的「新辉格」。伯克也出版了许多与美学有关的著作,并且创立了一份名为\"Annual Register\"的政治期刊。他经常被视为是英美保守主义的奠基者。", "id": 155610} {"src_title": "Pyrochlor", "tgt_title": "烧绿石", "src_document": [{"title": "Besondere Eigenschaften.", "content": "Durch Substitution lassen sich zahlreiche weitere Elemente in die Kristallstruktur einfügen. Das Mineral kann eine große Menge an Seltenen Erden, Uran und Thorium enthalten. Durch die Radioaktivität von Uran und Thorium kann das Kristallgitter zerstört, das Mineral „isotropisiert“ und zu einem amorphen Metamikt werden. Durch Ausheizen kann es allerdings wieder rekristallisiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Der Name Pyrochlor (griechisch πυρ \"pyr\" = Feuer, χλωρός \"chlorós\" = grün) geht auf die Eigenschaft des Minerals zurück, nach dem Schmelzen mit Phosphorsalz (Natrium-ammonium-hydrogenphosphat) vor dem Lötrohr zu einem grünen Glas zu erstarren. Erstmals gefunden wurde Pyrochlor 1826 bei Stavern in der norwegischen Provinz Vestfold und beschrieben durch Friedrich Wöhler.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der mittlerweile veralteten gehört Pyrochlor noch zur Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 2 : 3. Mit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage wurden die Abteilungen jedoch teilweise neu definiert und präziser unterteilt. Der Pyrochlor findet sich daher jetzt in der Unterabteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 1 : 2 und vergleichbare, mit großen (± mittelgroßen) Kationen und Lagen kantenverknüpfter Oktaeder“. Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Pyrochlor ebenfalls in die Klasse der Oxide und Hydroxide, dort allerdings in die Unterabteilung der mehrfachen Oxide mit Nb, Ta und Ti; mit der Formel A(BO)(O,OH,F). Dort ist er namensgebendes Mineral der „Pyrochlorgruppe (Pyrochlor-Untergruppe; Nb>Ta;(Nb+Ta)>2(Ti))“.", "section_level": 1}, {"title": "Modifikationen und Varietäten.", "content": "Aufgrund der mannigfaltigen Substitutionsmöglichkeiten sind zahlreiche Modifikationen und Varietäten des Pyrochlors beschrieben worden. \"Koppit\" ist kirschrot gefärbt und Ce-haltig, der schwarze \"Mutarait\" enthält größere Mengen Zn und Fe, im grünlichbraunen Betafit finden sich neben U bedeutende Anteile an Seltenerdelementen und Pb.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Pyrochlor ist häufig mit Apatit, Aegirin, Zirkon sowie Seltenen-Erden-Mineralen vergesellschaftet. Es tritt meist in Alkali-Pegmatiten und in Karbonatiten auf (Koppit z. B. im Kaiserstuhl/Baden-Württemberg). Als häufige Mineralbildung ist Pyrochlor an vielen Fundorten anzutreffen, wobei bisher (Stand: 2013) über 2300 Fundorte als bekannt gelten. In Deutschland trat das Mineral an vielen Orten im Schwarzwald (Münstertal, Oberwolfach, Sulzburg) in Baden-Württemberg, an einigen Stellen im Bayerischen Wald, im Taunus (Grube Silbergaut und Phillipseck) in Hessen, an mehreren Orten im Harz (Bad Lauterberg, Clausthal-Zellerfeld, St Andreasberg, Harzgerode) von Niedersachsen bis Sachsen-Anhalt, im Sauerland und Siegerland in Nordrhein-Westfalen, an vielen Stellen in der Eifel (Laacher See, Rieden, Westerwald) sowie an einigen Orten in Sachsen und Thüringen auf. In Österreich fand man Pyrochlor bisher vor allem in Kärnten wie unter anderem im Gebiet Friesach-Hüttenberg und den Gurktaler Alpen, aber auch an mehreren Stellen in Niederösterreich (Bucklige Welt), Salzburg (Lungau), der Steiermark und im Tiroler Inntal. In der Schweiz kennt man das Mineral bisher nur aus dem Hinterrheintal, vom Chlitobel und vom Murettopass im Kanton Graubünden, aus dem Weisstannental in St Gallen und aus Malcantone im Tessin. Weitere Fundorte liegen unter anderem in Afghanistan, Ägypten, Algerien, Angola, Argentinien, Äthiopien, Australien, Bolivien, Brasilien, Chile, China, der Demokratischen Republik Kongo, Finnland, Frankreich, Französisch-Guayana, Französisch-Polynesien, Gabun, Griechenland, Grönland, Guatemala, Guinea, Guyana, Indien, Iran, Irland, Italien, Japan, Kamerun, Kanada, Kasachstan, Kenia, Kirgisistan, Luxemburg, Madagaskar, Malawi, Malaysia, Mali, Marokko, Mazedonien, Mexiko, der Mongolei, Mosambik, Myanmar, Namibia, Neuseeland, Niger, Nigeria, Nord- und Südkorea, Norwegen, Pakistan, Paraguay, Peru, Polen, Portugal, Ruanda, Rumänien, Russland, Sambia, Saudi-Arabien, Schweden, Simbabwe, Slowakei, Somalia und Somaliland, Spanien, Südafrika, Swasiland, Tadschikistan, Tansania, Thailand, Tschechien, Türkei, Uganda, der Ukraine, Ungarn, Usbekistan, Venezuela, im Vereinigten Königreich (Großbritannien), den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und in Vietnam. Auch auf dem Mond, genauer in den Gesteinsproben, die die Sonde Luna 24 vom Mare Crisium und die Mission Apollo 14 aus dem Fra Mauro-Hochland mitbrachte, konnte Pyrochlor nachgewiesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Pyrochlor kristallisiert kubisch in der Raumgruppe \"Fd\"\"m\" (Raumgruppen-Nr. 227) mit dem Gitterparameter \"a\" = 10,4 Å sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Da das Mineral einen hohen Anteil an Niob enthält, ist es für die Luft- und Raumfahrtindustrie von Interesse. Niob-Legierungen gelten als verschleiß- und korrosionsbeständig. Weiterhin wird das Mineral zur Herstellung von Supraleitern benötigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pyrochlor ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“ mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung CaNbO. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem und bildet häufig oktaedrische Kristalle mit brauner, roter, grünlicher, oranger, gelblicher oder schwarzer Farbe.", "tgt_summary": "烧绿石(英语:Pyrochlore)是一类含铌矿物,化学式可表示为Na,Ca)NbO(OH,F)。", "id": 1652868} {"src_title": "Gregor X.", "tgt_title": "額我略十世", "src_document": [{"title": "Vor seinem Pontifikat.", "content": "Tebaldo Visconti kam um 1236 in Kontakt mit dem Kardinal Jacopo da Pecorara, für den er anschließend arbeitete. Im Jahr 1246 wurde er Archidiakon von Lüttich.", "section_level": 1}, {"title": "Wahl zum Papst.", "content": "Nachdem das Amt des Bischofs von Rom nach dem Tod von Papst Clemens IV. fast drei Jahre lang nicht besetzt gewesen war – es war seit Marcellinus die längste Sedisvakanz – wurde Tebaldo Visconti am 1. September 1271 in Abwesenheit zum Papst gewählt, ohne jemals Priester gewesen zu sein. Schuld an diesen Zuständen war Karl von Anjou, König von Sizilien, der seine von ihm abhängigen Kardinäle gegen die Kardinäle ausspielte, die als Gegengewicht zu ihm einen neuen römisch-deutschen König zum Kaiser krönen wollten. In dieser Zeit festigte Karl sein tyrannisches Regime, verlor aber sein Hauptziel, die Eroberung von Byzanz, nicht aus den Augen. Zum Zeitpunkt seiner Wahl befand Gregor X. sich noch mit dem Heer Eduards I. von England auf dem Siebten Kreuzzug in Palästina. Dort beauftragte er angeblich als neu gewählter Papst in Akkon die drei schon auf ihrem Weg zum Mongolenherrscher befindlichen Handelsreisenden Niccolò, Maffeo und Marco Polo offiziell, ihre Reise zum Großkhan fortzusetzen, um diesen zum Christentum zu bekehren und als Bündnispartner gegen den Islam zu gewinnen. Am 13. März 1272 traf Tebaldo Visconti dann in Rom ein, wo er am 19. März zum Priester geweiht und am 27. März als Papst Gregor X. eingesetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Pontifikat.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kirchenpolitik.", "content": "Gregor berief das 2. Konzil von Lyon ein, um einen neuen Kreuzzug zu organisieren, konnte jedoch trotz der Zusagen der Könige von England, Frankreich und Sizilien weder genügend Begeisterung entfachen noch ausreichend Geld dafür gewinnen, so dass dieser Kreuzzug nicht zustande kam. Andererseits kam es auf diesem Konzil auf Betreiben Michaels VIII., des Kaisers von Byzanz, zur kurzzeitigen (1274–82) Wiedervereinigung der Ost- mit der Westkirche. Kaiser Michael wollte sich durch die Union vor den Expansionsgelüsten König Karls, der natürlich gegen diese Union war, schützen. König Karl nannte sich derweil König von Albanien und setzte seine Eroberungspolitik in Griechenland fort. Diese Union kam trotz des Widerstandes des byzantinischen Klerus und des byzantinischen Volkes zustande. Doch der Hass der Byzantiner auf Lateinertum und Westen, besonders wegen der im Vierten Kreuzzug begangenen Verbrechen, war zu groß. Darum konnte sich Kaiser Michael trotz Unterdrückungsmaßnahmen am Ende nicht durchsetzen. Sein Sohn und Nachfolger Andronikos II. Palaeologos widerrief schließlich nach seinem Amtsantritt 1282 die Union. Der Papst konnte am Ende nur einen kurzen Waffenstillstand zwischen Kaiser Michael und König Karl vermitteln. Das aus heutigem Gesichtspunkt bekannteste Ergebnis der Synode dürfte jedoch das Dekret \"Ubi periculum\" gewesen sein, in dem die Papstwahl zehn Tage nach dem Tod des alten Papstes angesetzt und das Konklave eingeführt wurde, um die Zeit bis zur Wahl eines neuen Papstes zu verkürzen. Damit war es den Kardinälen bis zur erfolgreichen Papstwahl nicht mehr erlaubt, die Räumlichkeiten zu verlassen, in denen sie sich für dieses Vorhaben trafen.", "section_level": 2}, {"title": "Weltliche Politik.", "content": "Gregor setzte sich für die Beilegung der Streitigkeiten unter den Fürsten in Italien und Deutschland ein. Er verfasste selbst eine Schrift, um Guelfen und Ghibellinen zu versöhnen, und arbeitete auch auf die Beendigung des Interregnums in Deutschland hin. Der neue französische König Philipp III. von Frankreich wollte die Kaiserwürde für sich. Der Papst lehnte jedoch diese Forderung strikt ab. Auch Ottokar II. von Böhmen verweigerte er die Unterstützung für die deutsche Königskrone. Er kündigte stattdessen den Kurfürsten an, dass er einen deutschen König bestimmen würde, sollten sie sich nicht entscheiden können – wobei das ausschlaggebende Motiv für das Drängen Gregors in dessen Suche nach Unterstützung für seinen geplanten Kreuzzug gesehen werden muss. Daraufhin wurde am 1. Oktober 1273 Graf Rudolf von Habsburg in Frankfurt am Main gewählt und am 24. Oktober in Aachen gekrönt. Nach langen Verhandlungen erreichte der Papst den Verzicht Alfons’ X. auf die deutsche Krone. Gregor versuchte vergeblich ein Bündnis zwischen König Rudolf und König Karl zu vermitteln. Er traf sich mit König Rudolf am 20. Oktober 1275 in Lausanne, um ihm für den 2. Februar 1276 die Kaiserkrönung zuzusagen, zu der es aufgrund des Todes Gregors jedoch nicht mehr kam.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Gregor X. starb am 10. Januar 1276 in Arezzo und wurde im dortigen Dom begraben. Sein Tod läutete das bisher einzige Vierpäpstejahr ein. Er wird in der katholischen Kirche als Seliger verehrt. Sein Gedenktag ist sein Todestag am 10. Januar.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gregor X. (* 1210 in Piacenza als Tebaldo Visconti; † 10. Januar 1276 in Arezzo) war Papst von 1271 bis 1276.", "tgt_summary": "真福教宗额我略十世(;约1210年-1276年-1月10日)本名泰巴尔多·维斯孔蒂(Tebaldo Visconti),1271年9月1日当选罗马主教(教宗),翌年3月27日即位至1276年1月10日为止。他是意大利籍的教宗,而他的即位,也代表结束了史上最著名的宗座出缺期。他于任内召开了第二次里昂大公会议。", "id": 1550469} {"src_title": "Krähenscharbe", "tgt_title": "歐洲綠鸕鶿", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Krähenscharben erreichen eine Körperlänge von 66 bis 76 Zentimeter und eine Flügelspannweite von 122 Zentimetern. Das Hauptgefieder ist glänzend grünlich-schwarz. Auffällig ist das Brutkleid: Die Scheitelfedern sind dann verlängert und bilden einen nach vorn gedrehten Schopf. Schnabel und Füße der Krähenscharbe sind schwarz gefärbt, die nackte Haut um den Schnabel ist gelb und auf der Kehle schwarz mit gelben Tupfen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Drei gering differenzierte Unterarten werden unterschieden: Die Nominatform \"Phalacrocorax aristotelis aristotelis\" kommt im Norden und Westen Europas vor. Die Unterart \"P. a. riggenbachi\" besiedelt den Nordwesten Afrikas und die Unterart \"P. a. desmarestii\" besiedelt das Mittelmeer und das Schwarze Meer. In Mitteleuropa ist die Nominatform alljährlich und die Unterart \"P. a. desmarestii\" gelegentlicher Gastvogel. Sie kommt einzeln oder in kleinerer Zahl an der Nordseeküste Belgiens, der Niederlande und Deutschlands vor und ist außerdem in der Deutschen Bucht um Helgoland gelegentlich zu beobachten. Die Art ist ein Standvogel und Teilzieher. Größere Streuungswanderungen zeigen die Kolonien im Norden Europas. Dies ist vermutlich auf stärkere Nahrungs- und Witterungseinflüsse zurückzuführen. Insbesondere Nahrungsengpässe können eine massierte Abwanderung zur Folge haben. Einzelne Krähenscharben werden jedoch auch durch Stürme verschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Männchen der Krähenscharbe brüten erstmals mit drei, die Weibchen mit vier Jahren. Sie führen eine monogame Saisonehe, wobei jedoch Brutverlust zu einem Partnerwechsel führen kann. Bei einer Untersuchung zur Partnerstabilität trennte sich jährlich rund jedes dritte Paar. Das Nest befindet sich in felsigen Küstenbereichen. Krähenscharben brüten in Kolonien, jedoch zeigen sie größere Nestabstände als Kormorane. Das Nistmaterial wird meist vom Männchen eingetragen, beide Elternvögel verbauen es. Die Legezeit fällt in den März/April bis Mai/Juni. Die Gelege umfassen zwischen einem und sechs Eier, die meisten Gelege haben drei Eier. Der Brutbeginn ist ab dem zweiten Ei. Beide Elternvögel brüten und füttern und die Nestlingszeit beträgt durchschnittlich 53 Tage. Die Jungvögel werden auch nach dem Verlassen des Nestes von den Elternvögel mindestens zwanzig Tage weiter gefüttert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Krähenscharbe (\"Phalacrocorax aristotelis\") ist ein Vogel aus der Familie der Kormorane. Von der nahe verwandten Art des Kormorans (\"Phalacrocorax carbo\") unterscheiden sich Krähenscharben durch das völlige Fehlen von Weiß am Körper.", "tgt_summary": "欧洲绿鸬鹚(学名:),又名长鼻鸬鹚、绿鸬鹚,是一种鸬鹚。牠们在欧洲西部及南部、亚洲西南部及非洲北部的石岸孵蛋。除了居住在最北部的以外,牠们主要在繁殖季节迁徙。", "id": 2483532} {"src_title": "Nigel Mansell", "tgt_title": "奈杰尔·曼塞尔", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge im Motorsport.", "content": "Die Rennsportkarriere Nigel Mansells begann mit Kartsport – schon mit zehn Jahren (obwohl das Mindestalter bei elf lag) erhielt er dort seine erste Lizenz. Mit 14 gewann er sein erstes Rennen. Zwischen 1969 und 1976 gewann er verschiedene Kartmeisterschaften (Wales, North und sieben Mal in Folge Midland) und wurde 1973 britischer Kartmeister. Sein weiterer Weg führte ihn 1976 in die Formel Ford, welche er bereits 1977 gewann (32 Siege in 42 Rennen). Mit dem Verkauf des gemeinsamen Hauses finanzierte Mansell mit Unterstützung seiner Frau Rosanne selbst 1978 den Eintritt in die Formel 3, die für ihn mit andauernden Geldproblemen verbunden blieb. Durch die Formel 3 wurde Colin Chapman auf Mansell aufmerksam und gab ihm 1980 einen Platz in seinem Lotus-Formel-1-Team, in dem er bis 1984 bleiben sollte.", "section_level": 2}, {"title": "1980–1984: Formel 1 bei Lotus.", "content": "Mansell wurde von Lotus in einer Umbruchsphase verpflichtet, die das Team zurückgeworfen hatte. Bei seinem Grand-Prix-Debüt am Österreichring 1980 saß Mansell wegen einer geplatzten Benzinleitung im Benzinbad. Bis ein Motorschaden den endgültigen Ausfall bedeutete, hatte er sich dadurch bereits Verbrennungen ersten und zweiten Grades zugezogen. Immer wieder blitzte sein Talent auf – 1981 erlangte er durch einen dritten Platz in Zolder (GP von Belgien) seine ersten WM-Punkte. Aber es gab auch viele, oft kuriose Unfälle und Rückschläge, etwa 1984 beim Großen Preis der USA in Dallas, als sein Auto in Zielnähe ohne Benzin stehenblieb und er beim Versuch, es über die Linie zu schieben, wegen der Hitze ohnmächtig zusammenbrach. Mitte 1984 verpflichtete Manager Peter Warr das aufstrebende Talent Ayrton Senna für die nächste Saison, da er von Mansells Fähigkeiten nicht überzeugt war. Mansell und Senna sollte auch deshalb die nächsten Jahre eine intensive Rivalität verbinden.", "section_level": 2}, {"title": "1985–1988: Williams.", "content": "1985 kam Nigel Mansell zu Williams-Honda, was seiner Karriere einen entscheidend positiven Schub gab. Nachdem zur Saisonmitte die Honda-Motoren stark verbessert wurden und die schnellsten in der Formel 1 wurden, profitierten er und sein Teamkollege Keke Rosberg enorm davon. In Brands Hatch gewann Mansell in diesem Jahr seinen ersten Grand Prix, seinen ersten nach 72 Grand-Prix-Starts. Auch das Folgerennen im südafrikanischen Kyalami gewann er. In den Jahren 1986 und 1987 dominierte Mansell die Weltmeisterschaft und erzielte jeweils die meisten Saisonsiege, verlor jedoch beide Male den greifbaren Titel und wurde nur Vize-Weltmeister – 1986 hinter Prost, 1987 hinter seinem neuen Teamkollegen Nelson Piquet. Ursprünglich nur als zweiter Fahrer engagiert, konnte sich Mansell intern gegenüber seinem Teamkollegen Nelson Piquet, dem etatmäßigen Fahrer Nummer 1, behaupten. Piquet kritisierte Mansell in diesen beiden Jahren wiederholt; neben persönlichen Angriffen (u. a. auf Mansells Ehefrau Roseanne) kritisierte er vor allem Mansells mangelnde Fähigkeiten beim Testen und Abstimmen der Autos, die er allein übernehmen müsse. 1986 verlor Mansell die Weltmeisterschaft im letzten Rennen durch einen Reifenschaden an der für ihn zum Weltmeistertitel ausreichenden dritten Position; zuvor war der überlegen führende Keke Rosberg ebenfalls durch einen Reifenschaden ausgefallen. 1987 waren die Williams-Honda FW11B von Mansell und Piquet zwar deutlich überlegen und Mansell konnte 6 Siege erringen, Piquet punktete bei nur drei Saisonsiegen jedoch zuverlässiger, während Mansell durch riskante Manöver oft Punkte verschenkte. So verlor er einen möglichen Sieg in Spa-Francorchamps durch ein Überholmanöver, bei dem sowohl er wie auch Ayrton Senna ausschieden. Der aufgebrachte Mansell attackierte Senna danach körperlich in der Boxengasse und musste von Mechanikern zurückgehalten werden. In Suzuka erlitt Mansell bei einem schweren Unfall im Qualifying Rückenprellungen. Zum Rennen sowie beim Saisonfinale in Adelaide konnte er nicht antreten und verlor so seine letzte Chance, den Rückstand auf Piquet zu egalisieren und doch noch den WM-Titel zu erringen. Nachdem Honda zum Ende des Jahres die Zusammenarbeit mit Williams beendete und zu McLaren überwechselte, folgte für das Team und Mansell 1988 ein Übergangsjahr. Williams fuhr nun mit unterlegenen Judd-Motoren und trieb die Entwicklung der aktiven Radaufhängung weiter, die jedoch erst 1992 genügend ausgereift war, um eingesetzt zu werden. Mansell konnte nur zweimal überhaupt punkten und blieb sieglos. Die Rennen in Belgien und Italien musste er zudem auslassen, nachdem er an Windpocken erkrankt war. Er wurde bei diesen Rennen von Martin Brundle bzw. Jean-Louis Schlesser vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "1989–1992: Ferrari und Rückkehr zu Williams.", "content": "1989 wechselte Mansell zu Ferrari und zeigte neben Gerhard Berger und Alain Prost weiterhin Spitzenleistungen, blieb jedoch ohne Titel. Er gewann das erste Rennen der Saison 1989 in Brasilien und wurde somit der erste Fahrer, der ein Rennen mit der neu entwickelten halbautomatischen Gangschaltung gewinnen konnte. In Ungarn fuhr er ein denkwürdiges Rennen und gewann vom 12. Startplatz aus das Rennen; ansonsten war seine Saison jedoch von der Unzuverlässigkeit der Ferrari geprägt. Beim Rennen in Portugal löste Mansell eine Kontroverse aus, als er verbotenerweise in der Boxengasse den Rückwärtsgang benutzte; darauf wurde ihm wiederholt die schwarze Flagge gezeigt. Mansell ignorierte diese jedoch und kollidierte wenig später mit Ayrton Senna. Trotz seiner Beteuerungen, er habe die schwarze Flagge nicht gesehen, wurde er für den nachfolgenden Grand Prix gesperrt. Nachdem der amtierende Weltmeister Alain Prost im Jahr 1990 von McLaren zu Ferrari wechselte, geriet Mansell zunehmend in die Rolle des zweiten Fahrers. Ursprünglich seit Jahren mit Prost befreundet, konnte er sich im teaminternen Duell nicht durchsetzen und das beiderseitige Verhältnis litt zusehends. Mitte der Saison äußerte sich Prost – wie Jahre zuvor schon Piquet – kritisch über Mansell, was dessen Fähigkeiten beim Testen und Abstimmen betraf. Prost attestierte, bei der Abstimmung eines Autos mitzuarbeiten, sei nicht die Stärke Mansells und er habe 1990 keine Chance auf den Titel; andererseits stufte er Mansell auch ein als einen „extrem schnellen, sehr begabten Mann, der jedes Auto exzellent fahren könne, ein gut abgestimmtes wie auch ein schlecht abgestimmtes“. Der frustrierte Mansell, der sich von Ferrari nicht gleichwertig behandelt fühlte, kündigte bei seinem Heim-Grand Prix in Silverstone zunächst wiederum (nach seiner Sperre 1989 hatte er bereits einmal mit seinem Rücktritt gedroht) sein Karriereende zum Ende der Saison an. 1991 kehrte Mansell jedoch zu Williams zurück, nachdem Frank Williams ihn in der Winterpause überzeugt hatte, ein konkurrenzfähiges Auto zu haben. In den ersten Rennen stand er etwas im Schatten von Riccardo Patrese und das neue halbautomatische Getriebe des Williams-Renault ließ ihn oft im Stich, letzten Endes verlor er jedoch die WM nur knapp gegen seinen Dauerrivalen Ayrton Senna. Bemerkenswert ist sein verschenkter Sieg beim Großen Preis von Kanada in Montreal, als ihm in der letzten Runde deutlich führend schon im Jubel der Motor ausging, so dass er letztendlich nur auf den sechsten Platz kam. In der folgenden Saison wurde Mansell mit Williams-Renault überlegen Formel-1-Weltmeister und stellte in diesem Jahr einen zu der Zeit neuen Saisonrekord von neun Siegen und 14 Pole-Positionen auf. Die ersten fünf Rennen gewann Mansell in Serie, ebenfalls ein damaliger Rekord, der erst 2004 von Michael Schumacher egalisiert wurde. Beim Grand Prix in Silverstone löste er mit seinem Sieg den Schotten Jackie Stewart als den nach Siegen erfolgreichsten britischen Fahrer ab, der diesen Rekord seit 1973 innehatte. Erst in der Formel-1-Saison 2014 überbot Lewis Hamilton diesen Rekord beim Großen Preis der USA 2014. Obwohl Mansell die Saison derart dominierte, scheiterte zur Saisonmitte eine Vertragsverlängerung an seinen hohen Gehaltsforderungen und der Tatsache, dass Williams-Renault bereits Alain Prost als zweiten Fahrer für 1993 verpflichtet hatte, was Mansell nicht akzeptieren wollte.", "section_level": 2}, {"title": "1993–1995: IndyCars und nochmal Formel 1.", "content": "Zu noch größerer Popularität gelangte Mansell im Jahre 1993, als er für Newman/Haas Racing als erster Rookie in der Geschichte die Champ-Car-Meisterschaft (gegen den favorisierten Emerson Fittipaldi) für sich entschied. Zudem gewann er gleich sein erstes Champ-Car-Rennen in Surfers Paradise (Australien), in dem er ebenso einmalig gleich von der Poleposition startete. Diesem Sieg schlossen sich vier weitere (u. a. beim Michigan 500) an. Am Gewinn der Meisterschaft ist weiterhin bemerkenswert, dass Mansell dieser Triumph trotz eines größeren Unfalls in Phoenix gelang. Mansell ist auch als \"Red Five\" bekannt – seine legendäre Startnummer, welche auf seinem Lola-Ford des Newman/Haas-Teams auch noch nach seinem CART-Titelgewinn parallel zur Nummer 1 aufgeklebt war. Dies brachte 1994 jedoch wenig Erfolg: drei Pole-Positions und einige zweite Plätze, einer davon in Long Beach. 1994 fuhr Mansell – neben seinen Einsätzen im Newman-Haas-IndyCar-Team – bei Williams für den tödlich verunglückten Ayrton Senna vier Formel-1-Rennen und siegte beim letzten Rennen der Saison, dem Grand Prix von Australien in Adelaide. 1995 unterschrieb Mansell zwar einen Saisonvertrag bei McLaren, konnte aber aufgrund des zu kleinen Cockpits und einer daraus resultierenden überaus unkomfortablen Sitzposition (zu breite Schultern) die ersten zwei Rennen nicht bestreiten. Nach Umgestaltung des Cockpits fuhr Mansell noch zwei letzte Rennen (zehnter Platz im GP von San Marino und Ausfall im GP von Spanien), bevor er das Fahrzeug für nicht konkurrenzfähig erklärte und seine Monoposto-Karriere beendete. Ab dem fünften Rennen (GP von Monaco) übernahm Mark Blundell seinen Platz im McLaren-Mercedes-Team.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Rennkarriere.", "content": "Im Jahre 1996 führte Mansell zwar einige Tests für Jordan-Peugeot durch, bestritt aber kein Formel-1-Rennen. 1998 kehrte Mansell ins Renncockpit zurück und startete bei den \"24 Stunden von Chamonix\" (Zwölfter an der Seite von Ari Vatanen). Außerdem nahm er mit einem wenig konkurrenzfähigen Ford Mondeo an sechs Rennen der \"British Touring Car Championship\" teil und erreichte beim Rennen in Donington Park den fünften Platz. Im Herbst 2005 verkündete Mansell sein erneutes Comeback und die Teilnahme an der \"Grand-Prix-Masters\"-Rennserie für ehemalige Formel-1-Piloten. Er gewann im November des Jahres hierzu das Auftaktrennen in Kyalami (Südafrika) und auch das erste Rennen des Jahres 2006 im April in Katar. Beim Rennen in Silverstone kam er wegen eines technischen Defekts über die Aufwärmrunde nicht hinaus. Im Laufe des Jahres 2008 testete Mansell zusammen mit seinem Sohn Leo zwei Le-Mans-Prototypen von \"Lola\" beziehungsweise \"Ginetta-Zytek\". Mit dem Wechsel des Sohnes in die GT2-Kategorie der Le Mans Series schien das Vorhaben zunächst beendet, zudem war Team LNT von Lawrence Tomlinson nur als Gaststarter in der Meisterschaft eingeschrieben. Chamberlain Synergy mit ihrem Lola zog sich darüber hinaus 2009 komplett aus der Serie zurück. Beim 1000-km-Rennen von Silverstone, dem letzten Lauf der Saison, erschien Teameigner Tomlinson zusammen mit Nigel Mansell und dessen Sohn Greg an der Strecke. Außerdem war auch Leo Mansell auf einem Ferrari F430 GTC gemeldet. Im Rennen fiel das Fahrertrio Mansell-Mansell-Tomlinson durch technische Defekte des Ginetta-Zytek GZ09S weit zurück und beendete den Lauf außerhalb der Punkteränge. Im Januar 2010 gab Mansell bekannt, dass er als Teamchef seines eigenen Rennstalls in der Le Mans Series und im 24-Stunden-Rennen von Le Mans aktiv wird. Als Fahrer des \"Beechdean Mansell Motorsport\" genannten Teams meldete er seine beiden Söhne. Bei ausgewählten Meisterschaftsläufen und dem 24-Stunden-Rennen verstärkte der Vater zudem Leo und Greg im Cockpit des Le-Mans-Prototypen. In Le Mans verunglückte Nigel jedoch nach wenigen Rennrunden wegen eines Reifenschadens schwer und musste von den Streckenposten aus seinem Fahrzeug befreit werden, konnte das medizinische Zentrum in Le Mans aber später selbstständig verlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Mansell wurde als drittes von vier Kindern geboren. Während seiner Kindheit musste er aufgrund der Beschäftigung seines Vaters häufig umziehen und die Schule wechseln. Größere Teile seiner Jugend- und frühen Erwachsenenjahre verlebte er in Hall Green, Birmingham. Er ging auf die \"Rosslyn School\" und später auf die \"Hall Green Bilateral\". Anschließend begann er ein Ingenieursstudium am \"Matthew Boulton College\". Mansell lebt mit seiner Ehefrau, einer Tochter und zwei Söhnen in St. Brelade auf der Kanalinsel Jersey. Im nahegelegenen St. Aubin befindet sich ein kleines Formel 1-Museum, in dem einige seiner Rennfahrzeuge ausgestellt sind. Die Söhne Leo und Greg traten, mit seiner Unterstützung, in die Fußstapfen des Vaters – so fuhren sie beispielsweise 2006 in der britischen Formel-BMW-Rennserie. Außerdem hatten sie im selben Jahr einen Gastauftritt beim Saisonfinale der britischen Formel-3-Meisterschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1986 und 1992 wurde Mansell jeweils zur BBC Sports Personality of the Year, zum Sportler des Jahres in Großbritannien, gewählt. Ebenfalls im Jahr 1992 wurde er zu Europas Sportler des Jahres gewählt. 2005 wurde er in die International Motorsports Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Englischsprachig: Deutschsprachig:", "section_level": 1}], "src_summary": "Nigel Ernest James Mansell, CBE (* 8. August 1953 in Upton-upon-Severn, Malvern Hills) ist ein britischer Automobilrennfahrer. Er startete zwischen 1980 und 1995 in der höchsten Motorsportklasse Formel 1 und wurde dort 1992 Weltmeister. Mansell wurde zudem 1993 Meister der IndyCar World Series und ist damit bis heute der einzige Fahrer, der – wenn auch nur kurz – gleichzeitig amtierender Meister beider Serien war.", "tgt_summary": "奈杰尔·欧内斯特·詹姆斯·曼塞尔,(英语:Nigel Ernest James Mansell,1953年-8月8日),英国前赛车手,曾夺得1992年一级方程序锦标赛世界冠军,以及1993年北美CART方程序世界冠军。", "id": 281226} {"src_title": "Tichon Nikolajewitsch Chrennikow", "tgt_title": "吉洪·尼古拉耶维奇·赫连尼科夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Chrennikow fasste schon früh den Entschluss, Komponist zu werden und begann 1929 ein Kompositions- und Klavierstudium am Gnessin-Institut in Moskau. 1932 wechselte er an das Moskauer Konservatorium, wo er sein Studium bei Wissarion Schebalin 1936 mit seiner ersten Sinfonie als Diplomarbeit abschloss. 1941 nahm er eine Stelle als Musikabteilungsverwalter des Zentralen Theaters der Sowjetarmee an, die er bis 1954 innehatte. Das entscheidende Jahr für seine Karriere war 1948, als er infolge des Beschlusses des ZK der KPdSU, in dem vermeintliche „Formalisten“ wie Schostakowitsch und Prokofjew scharf kritisiert wurden, zum Generalsekretär des Komponistenverbandes der Sowjetunion befördert wurde. Diesen Posten behielt er de facto bis 1992, teilte ihn sich seit 1991 allerdings mit Edisson Denissow. In dieser Funktion war Chrennikow stets auf Nähe zur Regierung bedacht; er vertrat musikalisch konservative Positionen und agitierte gegen Komponisten, die modernere Tendenzen in ihre Werke einfließen ließen wie zunächst Schostakowitsch und später etwa Schnittke. Nach der Wende stellte sich Chrennikow allerdings mitunter selbst als Opfer des Regimes dar. Seit 1961 unterrichtete Chrennikow Komposition am Moskauer Konservatorium, 1966 wurde er Professor. Chrennikow, dem mannigfaltige Verbindungen nachgesagt wurden (u. a. zum Geheimdienst), wurden viele Auszeichnungen verliehen. Er wurde Volkskünstler der RSFSR (1954), Volkskünstler der UdSSR (1963), Held der sozialistischen Arbeit (1973), dreifacher Träger des Stalinpreises (1942, 1946, 1951) und vierfacher Träger des Leninordens (1963, 1971, 1973, 1983), sowie Träger des Leninpreises (1974). 2003 wurde ihm die UNESCO Mozart Medal verliehen. 1970 wurde er in die Deutsche Akademie der Künste in Berlin (Ost) aufgenommen. Neben seiner Tätigkeit als Komponist und Funktionär trat Chrennikow auch als Pianist eigener Werke hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Tonsprache.", "content": "Chrennikow entwickelte recht schnell einen eigenen Stil, der Bindungen zur Tradition nicht leugnet. Zu jeder Zeit stellten die ästhetischen Positionen des Sozialistischen Realismus das Fundament seiner Kompositionen dar. Chrennikows Musik ist besonders durch stark forciertes Pathos, Vitalität und rhythmische Triebkraft gekennzeichnet. Er sah die Melodie als beherrschendes Element der Musik überhaupt an. Seine Fähigkeit, eingängige, nicht selten am russischen Volkslied geschulte Melodien zu erfinden, kommt in besonderem Maße in seinen zahlreichen Liedern, Film- und Bühnenmusiken zur Geltung. Ein besonderes Merkmal seiner Harmonik und Melodik ist die häufige Verwendung von Ganztonschritten. Die Tonalität stellte er niemals in Frage. Selbst in einem vergleichsweise avancierten Werk wie der Dritten Sinfonie, in der (freilich ausschließlich melodisch und nicht im Sinne der Zwölftontechnik gehandhabte) Zwölftonreihen verwendet werden, bleibt die Tonsprache eindeutig konservativ. Speziell in Bezug auf die Orchesterwerke ist seine farbige, kraftvolle Instrumentierung hervorzuheben. Insgesamt komponierte Chrennikow recht konstant; größere stilistische Wandlungen lassen sich in seinem Œuvre nicht feststellen. Ab den 1970er Jahren ging er etwas freier mit der Tradition um und verwendete einen etwas höheren Dissonanzgrad als zuvor. Jedoch blieb Chrennikow auch nach dem Fall der Sowjetunion seinen alten stilistischen Idealen treu; Werke wie sein Ballett \"Napoléon Bonaparte\" unterscheiden sich kaum von früheren Kompositionen. Seiner Musik wird ein Einfluss Schostakowitschs und insbesondere Prokofjews nachgesagt. Tatsächlich lassen sich Ähnlichkeiten zur Tonsprache dieser Komponisten nachweisen; eine Gesamtbetrachtung seines Schaffens zeigt indes, dass seine Tonsprache zwar grundsätzlich eklektisch ist, seine Werke andererseits über gewisse stilistische Konstanten verfügen, die sie eindeutig als Kompositionen Chrennikows ausweisen. Chrennikow wurde zu Sowjetzeiten als einer der bedeutendsten Komponisten seines Landes angesehen. Im Westen vertrat man dagegen zumeist die gegenteilige Position und sprach ihm zum Teil jegliches kompositorisches Talent ab. Der Grund für diese starke Diskrepanz liegt nicht zuletzt in Chrennikows politischem Engagement und seiner Funktionärstätigkeit. Derzeit (2007) scheint die Rezeption seiner Musik von ideologischen Positionierungen nicht trennbar zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In seinem Roman \"The Noise of Time\" thematisiert der britische Schriftsteller Julian Barnes den Einfluss, den Chrennikows Funktionärstätigkeit auf das Leben Schostakowitschs hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tichon Nikolajewitsch Chrennikow (; wiss. Transliteration \"Tichon Nikolaevič Chrennikov\"; * in Jelez, Gouvernement Orjol, Russisches Reich, heute Oblast Lipezk, Russland; † 14. August 2007 in Moskau) war ein russischer Komponist.", "tgt_summary": "吉洪·尼古拉耶维奇·赫连尼科夫(,1913年-6月10日-2007年-8月14日),苏联作曲家、音乐活动家,曾执掌苏联作曲家协会长达数十年,因为1948年带头对普罗科菲耶夫、肖斯塔科维奇等人进行批判而著名,众多作曲家在此事件中被指责为“形式主义”从而遭受了各种程度的迫害。数十年后他作为作曲家协会的领导又公开批评七名年轻作曲家,并封杀他们的作品,这七人中包括了古拜杜丽娜和杰尼索夫。对赫连尼科夫的评价一向很有争议,有的认为他并非杰出的作曲家,只是靠取悦当局和打压其他作曲家而获得名利;有的则认为他其实是迫不得已,而他风格保守的音乐作品也确实具有一定价值。2007年在莫斯科逝世。", "id": 1201877} {"src_title": "Bileam", "tgt_title": "巴蘭 (聖經人物)", "src_document": [{"title": "Biblische Überlieferung.", "content": "Im 4. Buch Mose (Numeri) des Alten Testaments wird berichtet, dass Balak, der König der Moabiter, Bileam bittet, den bedrohlichen Vormarsch Israels aus Ägypten durch einen Fluch zu stoppen. Bileam lehnt eine erste, schmeichelnde Einladung Balaks – wenn auch widerwillig – nach Rücksprache mit Gott ab. Er wird erneut von Balak eingeladen und folgt jetzt der Einladung, nachdem Gott ihn diesmal ziehen lässt. Bileam reitet auf seiner Eselin los, die vor einem Engel mit Schwert auf dem Weg zurückscheut. Als sie deswegen geschlagen wird, verleiht ihr JHWH die Stimme, und sie klagt darüber bei ihrem Herrn. Bileam erreicht die „Gassenstadt“ Balaks. Dort will er sich einerseits Balak zur Verfügung stellen, um Gottes Volk zu verfluchen. Andererseits will er nach wie vor Gott gehören, der gesagt hat, dass sein Volk gesegnet sei. Erst auf der „Höhe Baals“, dann auf der „Höhe Pisga“, dann auf dem „Berg Peor“, von denen aus man das Volk Israel sehen kann, lässt Balak auf Geheiß Bileams sieben Altäre bauen, auf denen Bileam und Balak je einen Stier und einen Widder opfern. Unter Darbringung dieser Opfer gerät der von Balak erwünschte Fluch zu einem dreimaligen Segen. Daraufhin prophezeit Bileam seinen Auftraggebern den Untergang und ergreift die Flucht. Nach jüdischer Sicht ist die Episode mit der sprechenden Eselin weit mehr als ein bloßes Märchen. Zunächst können die Verse als Traumgesicht von Bileam verstanden werden. Das sprechende, demütige Lasttier ist eine dramaturgische Antithese zum bisweilen arrogant auftretenden Bileam, dient aber hauptsächlich als Plädoyer gegen Tierquälerei. Dazu ein Kommentar von Maimonides: Nach wird Bileam wegen Wahrsagerei und als Volksverführer vom Heer der Israeliten, das Moses anführte, getötet. Bileam wird auch zweimal im Neuen Testament erwähnt und als Beispiel für das Verhalten der Anhänger von Irrlehren genannt ( und ).", "section_level": 1}, {"title": "Archäologisches Indiz.", "content": "1967 wurden bei Ausgrabungen am Tell Der-Alla (Sukkoth im Jordantal, heute Jordanien) ein außerbiblisches Indiz für die Geschichtlichkeit des Bileam gefunden: Putzfragmente mit einer aramäischen Inschrift, die mit der Radiokohlenstoffmethode auf 816 v. Chr. ± 70 Jahre (uncal.) datiert wurden (Biblical Archaeology Review, September/Oktober 1985).", "section_level": 1}, {"title": "Deutungen.", "content": "Eine wichtige Prophezeiung Bileams ist die in, beschriebene: „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen...“. Im Judentum meist auf König David bezogen, wird diese Stelle im Christentum als Hinweis auf das Kommen Jesu Christi gedeutet. Die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland aktualisiert diese Verheißung; wie Bileam, der den Stern angekündigt hat, kommen sie aus dem Osten, um die Einlösung der Prophezeiung zu bestätigen. (vgl. die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland in ). Die Geschichte ist damit eine narrative Variante der bei Matthäus üblichen Reflexionszitate, vgl. das gesamte Kapitel Matthäus 2.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bileam (, auch als \"Balaam\" bekannt), der Sohn des Beor, war ein am Euphrat wohnender Prophet. Er wollte, trotz Gottes eindeutigem Missfallen, die Israeliten für Geld in Gottes Namen verfluchen, aber gemäß der biblischen Erzählung musste er entgegen seiner zwischenzeitlichen Absicht Israel segnen.", "tgt_summary": "巴兰()是《希伯来圣经·民数记》中的人物。", "id": 2918068} {"src_title": "Emmanuel Joseph Sieyès", "tgt_title": "埃马纽埃尔-约瑟夫·西哀士", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg im Klerus.", "content": "Er war Sohn eines Angestellten des Fiskus und Postmeisters. Durch Stipendien gefördert konnte Sieyès am Priesterseminar St. Sulpice in Paris studieren. Dort kam er mit den Lehren John Lockes, Condillacs und anderer politischer Denker der Aufklärung in Berührung und vernachlässigte die Theologie. Gleichwohl wurde er im Jahr 1774 zum Priester geweiht und war ab 1775 Kanoniker in Tréguier. Dank seiner Gelehrsamkeit und Scharfsinnigkeit stieg er in der kirchlichen Hierarchie auf. Seit 1780 diente er dem Bischof von Chartres als Generalvikar. Bereits in den Jahren 1787 und 1788 war er Mitglied der Provinzialstände der Provinz Orléanais für den Klerus seiner Diözese.", "section_level": 2}, {"title": "Politischer Schriftsteller.", "content": "In dieser Zeit kam er in Kontakt mit radikalen politischen Salons der Aufklärer in Paris und wurde wohl Freimaurer. Er gehörte zur sogenannten Philosophenloge Neuf Sœurs in Paris und wurde wie auch andere ihrer Mitglieder zudem Teil der Gesellschaft der Dreißig. Nach der Ankündigung der Generalstände im Sommer 1788 trat er als politischer Schriftsteller erstmals hervor. Innerhalb kurzer Zeit veröffentlichte er mehrere umfangreiche Schriften. In diesen stellte der Aufklärer die bisherige ständische Ordnung in Frage und plädierte für eine gewählte Repräsentativversammlung als gesetzgebende Körperschaft. Die bekannteste Schrift war \"Qu'est-ce que le Tiers État?\" (\"Was ist der Dritte Stand?\") vom Januar 1789. Diese ist die bis heute auflagenstärkste politische Flugschrift geblieben. Darin beginnt er mit folgenden Fragen und Antworten: Es wird vermutet, dass er diese Formulierung Nicolas Chamfort verdankt. Weiter schreibt er in diesem Pamphlet über die herrschenden politischen Verhältnisse:", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied der Nationalversammlung.", "content": "Das Pamphlet erregte große Aufmerksamkeit und sein Autor wurde vom Dritten Stand, nicht vom Klerus, als letzter der zwanzig Pariser Abgeordneten in die Generalstände gewählt. Er gehörte dem \"Comité breton\" an und versuchte mit diesem, die Willensbildung der ungeordneten Masse der Abgeordneten zu strukturieren. Trotz seines Versagens als Redner wurde sein Einfluss groß; er empfahl energisch die Erklärung der Ständeversammlung zur ständelosen Nationalversammlung. In der Folge hatte er erheblichen Anteil an der Ausgestaltung der Französischen Verfassung von 1791. Anfangs lehnte er die Abschaffung des Zehnten und die Konfiszierung von Kirchengütern ab, stimmte dem aber zu, als klar wurde, dass das Staatsdefizit durch die Säkularisation des Kirchenguts verkleinert werden könnte. Er unterstützte die Einführung der Zivilkonstitution des Klerus. Die Wahl zum Bischof lehnte er 1791 ab, weil er sich für die Laufbahn des Politikers entschieden hatte. Im Komitee zur Ausarbeitung einer Verfassung, in das er gewählt worden war, lehnte er das Recht eines absoluten Vetos für den König ab, das Mirabeau erfolglos unterstützte. Im Verfassungsausschuss ging es ihm um die Schaffung einer modernen Nation als Zusammenschluss mündiger Bürger und er sprach sich für eine Repräsentativverfassung aus. Er hatte beträchtlichen Einfluss bei der Gestaltung des Département-Systems, aber nach dem Frühjahr 1790 wurde er von Männern mit entschlossenerem Charakter verdrängt. Nur einmal wurde er in das Amt des zweiwöchigen Präsidenten der Nationalversammlung gewählt. Da er als Mitglied der verfassungsgebenden Versammlung nicht in die gesetzgebende Versammlung wiedergewählt werden durfte, tauchte er wieder in der dritten Nationalversammlung auf, die man als Nationalkonvent bezeichnet (September 1792 bis September 1795). In dieser Versammlung wurde seine Zurückgezogenheit noch auffälliger; zurückzuführen war sie teilweise auf seine Empörung, teilweise auf seine Ängstlichkeit. Nach dem Terrorregime charakterisierte er sein Verhalten mit der ironischen Bemerkung \"J'ai vécu\" (Ich habe überlebt). Er stimmte für die Hinrichtung Ludwigs XVI., aber es ist bekannt, dass er viele der Vorschriften in den Konstitutionen der Jahre 1791 und 1793 missbilligte, wenngleich er wenig oder nichts tat, um sie zu verbessern. Insgesamt hielt sich Sieyès im Konvent im Hintergrund, wirkte aber am Sturz von Maximilien de Robespierre und von Antoine de Saint-Just aktiv mit. Er trat danach in den Wohlfahrtsausschuss ein. In diesem war er am Übergang zum Direktorialsystem beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "Direktorium der Republik.", "content": "In den Jahren zwischen 1795 und 1799 befürwortete Sieyès die französische Expansionspolitik. 1795 begab er sich auf eine diplomatische Mission nach Den Haag und war an der Verhandlung über einen Vertrag zwischen Frankreich und der Batavischen Republik beteiligt. Er wich von der 1795er Konstitution (des Direktoriums) in einigen Punkten ab, allerdings ohne Erfolg. Daraufhin lehnte er ab, als Direktor der Republik zu dienen. Im Januar 1798 reiste er als Generalbevollmächtigter Frankreichs an den Hof in Berlin, um zu versuchen, Preußen zu einem Zusammenschluss gegen die Zweite Koalition zu bewegen. Sein Verhalten war geschickt, jedoch scheiterte er mit seiner Hauptabsicht. Das mit seinem Namen verbundene Prestige führte dazu, dass er im Mai 1799 zum Direktor Frankreichs an Reubells Stelle gewählt wurde. Dabei hatte er bereits begonnen, Intrigen für einen Sturz des Direktoriums zu spinnen. Er machte sich nun daran, die Basis der Konstitution von 1795 zu unterminieren und verursachte schließlich die Schließung des neojakobinischen Club du Manège. Wegen eines zukünftigen Staatsstreichs näherte er sich General Barthélemy-Catherine Joubert an. Der Tod Jouberts in der Schlacht von Novi und die Rückkehr Napoleons aus Ägypten machten seine Pläne allerdings zunichte.", "section_level": 2}, {"title": "Bündnis mit Napoleon.", "content": "Schließlich kam er jedoch zur Übereinkunft mit dem jungen General Napoleon. Nach dem Staatsstreich am 18. Brumaire wurde er einer der drei Konsuln der Republik. Sieyès schrieb eine Verfassung nach seinen Vorstellungen, die aber von Bonaparte stark verändert wurde. Sieyès zog sich bald vom Posten eines provisorischen Konsuls zurück; er wurde daraufhin einer der ersten Senatoren. Nach dem Bombenattentat Ende 1800 (Nivôse-Affäre) verteidigte Sieyès im Senat das willkürliche und illegale Vorgehen, mit dem sich Bonaparte der führenden Jakobiner entledigte.", "section_level": 2}, {"title": "Französische Akademie.", "content": "Im Jahre 1795 wurde Sieyès eines der ersten Mitglieder der Académie des sciences morales et politiques, des neuen Institut de France. Bei der Reorganisation des Instituts von 1803 wurde er in die zweite Klasse gewählt, wo er Sitz 31 einnahm, auf dem früher der Astronom und Politiker Jean-Sylvain Bailly, guillotiniert 1793, gesessen hatte. Nach der Restauration von 1815 wurde Sieyès von der Akademie wegen seiner Rolle bei der Exekution von Ludwig XVI. als Régicide ausgeschlossen und durch den Marquis de Lally-Tollendal ersetzt, ernannt durch königlichen Beschluss.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Jahre.", "content": "Während des Kaiserreichs wurde er zum Grafen und 1815 zum Pair von Frankreich ernannt. Politisch spielte er aber kaum eine Rolle. Da er wegen seines Votums für die Hinrichtung Ludwigs XVI. als „Königsmörder“ galt, musste Sieyes 1816 ins Exil gehen. Er lebte in Brüssel. Erst nach der Julirevolution kehrte er zurück und starb 1836 in Paris.", "section_level": 2}], "src_summary": "Emmanuel Joseph Sieyès (seit 1808 Graf), auch: l'abbé Sieyès (* 3. Mai 1748 in Fréjus; † 20. Juni 1836 in Paris) war ein französischer Priester (Abbé) und Staatsmann, einer der Haupttheoretiker der Französischen Revolution und der Ära des Französischen Konsulats.", "tgt_summary": "埃马纽埃尔-约瑟夫·西哀士(,1748年-3月3日-1836年-6月20日),法兰西天主教会神父,法兰西大革命、法兰西执政府和法兰西第一帝国的主要理论家之一,法兰西督政府督政官、法兰西执政府执政官。西哀士的《》成为了事实上的大革命的宣言并促使三级会议转而成为1789年6月的国民议会。1799年,西哀士煽动雾月政变 (11月9日),协助拿破仑·波拿巴得到权力。", "id": 3016542} {"src_title": "Kugelkoordinaten", "tgt_title": "球座標系", "src_document": [{"title": "Übliche Konvention.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Ein Kugelkoordinatensystem im dreidimensionalen euklidischen Raum wird festgelegt durch die Wahl Oft wird gleichzeitig ein kartesisches Koordinatensystem verwendet. Dann wird typischerweise der Ursprung des kartesischen Koordinatensystems als Zentrum gewählt, die \"z\"-Achse als Polachse (und damit die \"x-y\"-Ebene als Äquatorebene) und die \"x\"-Achse als Bezugsrichtung. In der Version der Kugelkoordinaten, die in der Mathematik und in der Physik üblich ist, wird ein Punkt formula_2 durch die folgenden drei Koordinaten festgelegt: Die nebenstehende Abbildung zeigt einen Punkt formula_2 mit den Kugelkoordinaten formula_21. Die beiden Winkelgrößen formula_7 und formula_13 werden auch als Winkelkoordinaten bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Umrechnungen.", "content": "Jedem Koordinatentripel formula_21 wird ein Punkt im dreidimensionalen euklidischen Raum zugeordnet (Parametrisierung). Wählt man ein kartesisches Koordinatensystem wie oben, so kann die Zuordnung durch die folgenden Gleichungen beschrieben werden: Bei diesen Gleichungen können für formula_3, formula_7 und formula_13 beliebige Zahlenwerte eingesetzt werden. Damit die Kugelkoordinaten eindeutig bestimmt sind, muss man den Wertebereich der Koordinaten einschränken. Üblicherweise wird der Radius formula_3 auf nichtnegative Werte beschränkt, der Winkel formula_7 auf das Intervall formula_31 bzw. [0, 180°] und der Winkel formula_13 entweder auf das Intervall formula_33 bzw. (−180°, 180°] oder das Intervall formula_34 bzw. [0, 360°). Auch dann gibt es ausgeartete Punkte, für die die Winkelkoordinaten nicht eindeutig sind. Für Punkte auf der \"z\"-Achse ist der Winkel formula_13 nicht festgelegt, also beliebig. Für den Ursprung ist auch formula_7 beliebig. Um Eindeutigkeit zu erreichen, kann man für diese Punkte formula_37 festlegen und für den Ursprung zusätzlich formula_38. Für die anderen Punkte lassen sich die Kugelkoordinaten formula_21 aus den kartesischen Koordinaten formula_40 durch die folgenden Gleichungen berechnen: Die angegebenen Gleichungen für den Winkel formula_13 gelten, wenn formula_13 zwischen formula_16 und formula_11 gewählt wird. Wählt man formula_13 zwischen 0 und formula_18, so sind sie geeignet zu modifizieren. In der Analysis und ihren Anwendungen werden Kugelkoordinaten-Winkel meist im Bogenmaß angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Kugelkoordinaten werden oft bei der Untersuchung von Systemen verwendet, die rotationssymmetrisch bezüglich eines Punktes sind. Beispiele sind: Volumenintegrale über Kugeln, die Beschreibung und Untersuchung rotationssymmetrischer Kraftfelder, wie z. B. das Gravitationsfeld eines kugelförmigen Himmelskörpers, das elektrische Feld einer Punktladung oder einer geladenen Kugel. Die betrachteten Größen hängen dann nicht von den Winkelkoordinaten ab, was viele Formeln vereinfacht. Wichtige partielle Differentialgleichungen wie die Laplace-Gleichung oder die Helmholtzgleichung können in Kugelkoordinaten durch Separation der Variablen gelöst werden.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Konventionen.", "content": "Die obige Koordinatenwahl ist internationaler Konsens in der theoretischen Physik. Manchmal werden die Zeichen formula_7 und formula_13 aber im umgekehrten Sinne verwendet, insbesondere in amerikanischer Literatur. Der Polarwinkel formula_7 ist \"nicht\" die geographische Breite, sondern lässt sich mit der Kobreite identifizieren. Die geographische Breite ist der Winkel zwischen der Äquatorialebene und dem Ortsvektor und nimmt Werte zwischen formula_53 und formula_54 an. Wird sie mit formula_14 bezeichnet, so ist formula_56. Hingegen kann man das oben benutzte formula_13 ohne weiteres mit der geographischen Länge formula_58 östlich von Greenwich gleichsetzen (siehe geographische Koordinaten). Die obige Konstruktion ist in gewisser Hinsicht inkonsistent mit dem Aufbau der ebenen Polarkoordinaten. Für manche Probleme ist es praktischer, die Darstellung zu benutzen. In dieser Darstellung entspricht formula_14 der geographischen Breite. Die Rücktransformation des Punktes bzw. Vektors formula_63 in die Winkelbestandteile erfolgt dann mit wobei formula_66.", "section_level": 1}, {"title": "Transformation von Differentialen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jacobi-Matrix.", "content": "Die lokalen Eigenschaften der Koordinatentransformation werden durch die Jacobi-Matrix beschrieben. Für die Transformation von Kugelkoordinaten in kartesische Koordinaten lautet diese Die zugehörige Funktionaldeterminante lautet: Man berechnet die Jacobi-Matrix der entgegengesetzten Transformation am einfachsten als Inverse von formula_69: Einige Komponenten dieser Matrix sind Brüche, an deren Nennern man die Uneindeutigkeit der Polarkoordinaten bei formula_71 und bei formula_72 (also formula_73 oder formula_74) erkennt. Weniger gebräuchlich ist die Darstellung in kartesischen Koordinaten:", "section_level": 2}, {"title": "Differentiale, Volumenelement, Flächenelement, Linienelement.", "content": "Die Jacobi-Matrix erlaubt es, die Umrechnung von Differentialen übersichtlich als lineare Abbildung zu schreiben: beziehungsweise Das Volumenelement formula_78 lässt sich besonders einfach mit Hilfe der Funktionaldeterminante umrechnen: Durch Differentiation formula_81 erhält man für das Flächenelement formula_82 auf einer Sphäre mit Radius formula_3 Das Linienelement formula_85 errechnet man gemäß", "section_level": 2}, {"title": "Metrik und Rotationsmatrix.", "content": "Im Fehlen gemischter Glieder im Linienelement formula_87 spiegelt sich wider, dass der metrische Tensor auch in Kugelkoordinaten keine Außerdiagonalelemente hat. Der metrische Tensor ist offensichtlich das Quadrat der Diagonalmatrix Mit Hilfe dieser Matrix lässt sich die Jacobi-Matrix als formula_90 schreiben, wobei formula_91 die Rotationsmatrix ist.", "section_level": 2}, {"title": "Transformation von Vektorfeldern und -Operatoren.", "content": "Im Folgenden soll die Transformation von Vektoren und Differentialoperatoren exemplarisch dargestellt werden. Die Ergebnisse werden bevorzugt in kompakter Form unter Benutzung von Transformationsmatrizen geschrieben. Die allermeisten Aussagen und Formeln gelten nur für Punkte außerhalb der \"z\"-Achse, für die die Jacobi-Determinante ungleich null ist.", "section_level": 1}, {"title": "Transformation der Vektorraumbasis.", "content": "Der Basisvektor formula_93 zur Koordinate formula_13 gibt an, in welche Richtung sich ein Punkt formula_95 bewegt, wenn die Koordinate formula_13 um einen infinitesimalen Betrag formula_97 verändert wird: Daraus erhält man Um eine orthonormale Basis zu erhalten, muss formula_100 noch auf die Länge formula_101 normiert werden: Auf gleiche Weise erhält man die Basisvektoren formula_103 und formula_104: Als Spaltenvektoren geschrieben: Diese Basisvektoren bilden in der Reihenfolge formula_108 ein Rechtssystem. Die zugehörigen Richtungen werden auch radial, meridional und azimutal genannt. Diese Begriffe spielen nicht nur in der Astronomie und den Geowissenschaften (z. B. Geographie, Geologie oder Geophysik) eine zentrale Rolle, sondern auch in Mathematik, Physik und verschiedenen Ingenieurwissenschaften, etwa bei der Ausstrahlung von elektromagnetischen Wellen („Hertzscher Dipol“) durch eine in \"z\"-Richtung aufgespannte Antenne, wo die Ausstrahlung in radialer Richtung erfolgt, während elektrisches bzw. magnetisches Feld in meridionaler bzw. azimutaler Richtung schwingen. Mithilfe der oben eingeführten Rotationsmatrix formula_91 lassen sich die Transformationen auch kompakt darstellen: In die Gegenrichtung lauten die Gleichungen dann:", "section_level": 2}, {"title": "Transformation eines Vektorfeldes.", "content": "Ein Vektor, als ein geometrisches Objekt, muss vom Koordinatensystem unabhängig sein: Diese Bedingung wird erfüllt durch", "section_level": 2}, {"title": "Transformation der partiellen Ableitungen.", "content": "Die partiellen Ableitungen transformieren sich wie die Basisvektoren, aber ohne Normierung. Man kann genau wie oben rechnen, nur lässt man den Punkt formula_2 im Zähler weg (tatsächlich werden in der modernen Formulierung der Differentialgeometrie die Koordinatenbasisvektoren des Tangentialraums und die partiellen Ableitungen gleichgesetzt) und verwendet die Jacobi-Matrix formula_90 anstelle der Rotationsmatrix formula_91. Die Transformation lautet also: und in die Gegenrichtung", "section_level": 2}, {"title": "Transformation des Nabla-Operators.", "content": "Der Nabla-Operator formula_122 hat nur in kartesischen Koordinaten die einfache Form Sowohl die partiellen Ableitungen als auch die Einheitsvektoren muss man in der oben hergeleiteten Weise transformieren. Man findet: In dieser Form kann der transformierte Nabla-Operator unmittelbar angewandt werden, um den Gradienten eines in Kugelkoordinaten gegebenen Skalarfeldes zu berechnen. Um die Divergenz eines in Kugelkoordinaten gegebenen Vektorfeldes A zu berechnen, ist hingegen zu berücksichtigen, dass formula_122 nicht nur auf die Koeffizienten formula_126 wirkt, sondern auch auf die in A implizit enthaltenen Basisvektoren formula_127 Um die Rotation eines in Kugelkoordinaten gegebenen Vektorfeldes A zu berechnen, ist dasselbe zu berücksichtigen:", "section_level": 2}, {"title": "Transformation des Laplace-Operators.", "content": "Wenn man in der Divergenzformel als Vektorfeld A den Gradientenoperator formula_122 einsetzt, findet man den Laplace-Operator bzw.", "section_level": 2}, {"title": "Verallgemeinerung auf n-dimensionale Kugelkoordinaten.", "content": "Eine Verallgemeinerung der Kugelkoordinaten auf formula_133 Dimensionen: Die Winkel entwickeln sich nach: Durch Umnummerierung erhält man eine Rekursionsformel für die Winkel: Woraus sich die folgenden Winkel ergeben: mit formula_138 und Der Radius ist: Eine Fallunterscheidung liefert mittels Arkustangens den passenden Winkel zur gegebenen kartesischen Koordinate, wobei formula_141: Dabei fällt auf, dass formula_143 immer ein zweidimensionaler Vektor ist für formula_144.", "section_level": 1}, {"title": "Jacobi-Matrix.", "content": "Die Jacobi-Matrix der Kugelkoordinaten lautet bezüglich der als oberes gegebenen Nummerierung: Ihre Determinante beträgt: Das Integral über den Betrag dieser Determinante lässt sich mit der Gammafunktion formula_147 angeben. Dies entspricht dem Kugelvolumen einer formula_133-dimensionalen Hyperkugel:", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "2D: 3D: 4D:", "section_level": 3}, {"title": "Beispiel.", "content": "Zuordnung am Beispiel formula_154 mit den geläufigen Koordinatenachsen formula_155: Die Winkel sind dann:", "section_level": 2}], "src_summary": "In Kugelkoordinaten oder räumlichen Polarkoordinaten wird ein Punkt im dreidimensionalen Raum durch seinen Abstand vom Ursprung und zwei Winkel angegeben. Bei Punkten auf einer Kugeloberfläche (Sphäre) um den Koordinatenursprung ist der Abstand vom Kugelmittelpunkt konstant. Dann sind nur noch die beiden Winkel variabel, sie werden dann als sphärische Koordinaten oder Kugelflächenkoordinaten bezeichnet.", "tgt_summary": "在数学里,球座标系(英语:spherical coordinate system)是一种利用球座标formula_1表示一个点P在三维空间的位置的三维正交座标系。右图显示了球座标的几何意义:原点与点P之间的“径向距离”(英语:\"radial distance\")formula_2,原点到点P的连线与正z-轴之间的“极角”(英语:\"polar angle\")formula_3,以及原点到点P的连线在xy-平面的投影线,与正x-轴之间的“方位角”(英语:\"azimuth angle\")formula_4。它可以被视为极坐标系的三维推广。球座标的概念,延伸至高维空间,则称为超球座标。", "id": 1432911} {"src_title": "Freileitung", "tgt_title": "高压电线", "src_document": [{"title": "Energieübertragung.", "content": "Freileitungen zur Energieübertragung bilden den Überlandteil des Stromnetzes zur Weiterleitung von elektrischer Energie. Vielerorts dienen sie auch zur Stromlieferung auf der Niederspannungsebene (von Haus zu Haus mittels Dachständern oder an Masten, auch zur Straßenbeleuchtung). Sie sind nicht mit Luftkabeln zu verwechseln: bei Luftkabeln wird ein isoliertes Kabel auf Masten verlegt. Luftkabel können, da sie isoliert sind, ohne Isolatoren am Mast befestigt werden. Bei beiden Arten kann Schnee anfrieren und im Zusammenspiel mit Wind im Extremfall zum Abriss der Leitung oder Einbrechen von Masten führen. In diesem Falle sollten Personen einen entsprechenden Sicherheitsabstand einhalten: mindestens vier Meter bei 400 kV und trockener Luft von herunterhängenden Leitungen, bzw. wesentlich mehr bei feuchter Witterung und vor allem bei am Boden liegenden Leitungen. In letzterem Fall besteht eine Gefährdung durch den entstehenden Spannungstrichter in Verbindung mit der sogenannten Schrittspannung. Für Spannungen über 50 kV ist aber auch heute und in absehbarer Zeit die Freileitung im Regelfall die wirtschaftlichste Form der Stromleitung. Die Kühlung durch die umgebende Luft ermöglicht es, Freileitungen im Winter, wenn der Stromverbrauch sehr hoch ist, hoch zu belasten. Durch Freileitungs-Monitoring kann dieser Effekt optimal ausgenutzt werden. Freileitungen zur Elektroenergieübertragung werden auch zur Nachrichtenübertragung benutzt (mitverlegte Nachrichtenkabel, Lichtleitkabel oder Trägerfrequenzanlagen, die die Leiterseile selbst nutzen).", "section_level": 1}, {"title": "Leiterseil.", "content": "Leiterseile von Freileitungen bestehen aus Kupfer, Aldrey und Verbundseilen aus Stahl und Aluminium. Letztere haben wegen ihrer geringeren Dichte bei gleichem Gewicht einen größeren Querschnitt und dadurch einen höheren Leitwert als Kupferseile und werden deshalb bei Hochspannungsleitungen bevorzugt eingesetzt. Für Spannungen über 110 kV Wechselspannung werden häufig, um Koronaerscheinungen zu vermeiden und die natürliche Leistung der Leitung zu erhöhen, so genannte Bündelleiter eingesetzt. Diese bestehen aus mehreren mittels Abstandhaltern verbundenen Leiterseilen und reduzieren die effektive elektrische Randfeldstärke auf Werte unter 17 kV/cm, ab welcher in Luft Ionisierung einsetzt. Für 220-kV-Leitungen werden meist Zweierbündel, für 380-kV-Leitungen meist Dreier- oder Viererbündelleiter verwendet. Die maximale Dauertemperatur der Leiterseile infolge der Strombelastung beträgt je nach Seiltyp 70 °C bis 80 °C und ist in den Normen DIN 48201 und DIN 48204 spezifiziert. Im Kurzschlussfall darf kurzzeitig die maximale Temperatur des Leiterseils auf 160 °C bis 170 °C steigen – höhere Temperaturen würden bei den auf Zug beanspruchten Seilen zu einer Materialentfestigung führen. Die wirtschaftliche Stromdichte mit geringer thermischer Erwärmung beträgt 0,7 A/mm2 bis 1 A/mm2, bei Dauerbetrieb mit ca. 2 A/mm2 bis 2,5 A/mm2 wird bei 30 °C Umgebungstemperatur im Sommer die maximal zulässige Dauerbetriebstemperatur der Leiterseile erreicht, im Winter ist dieser Wert höher. Zum Enteisen von Freileitungen im Winter können sogenannte Abtauschaltungen eingesetzt werden. Ein typisches Leiterseil einer \"Hochspannungsleitung\" (110 kV) besteht aus einem siebenadrigen Stahlkern mit einer Gesamtquerschnittsfläche von 60 mm2, der von einem Geflecht aus 30 Aluminiumadern mit einer Gesamtfläche von 257 mm2 ummantelt ist. Bei einem Nennstrom von 560 A je Leitung ergibt sich eine Leistung von 107 MVA je Drehstromsystem. Mit einer 380-kV-Leitung mit 1.300 A je Außenleiter lassen sich über 850 MVA übertragen, wobei die natürliche Leistung bei 600 MW liegt. Bei Freileitungen für Drehstrom werden je Drehstromsystem drei Leiterseile (oder drei Bündelleiter) gespannt. In bestimmten Abständen wechselt deren Lage an Verdrillmasten zueinander und – bei unterschiedlichen Abständen zum Erdboden – zur Erde. Durch diese Verdrillung wird eine symmetrische Kapazität im Dreileitersystem erreicht, dies ist unter anderem für die Erdschlusskompensation in sogenannten \"gelöschten Netzen\" wesentlich. In Flughafennähe werden zur Kennzeichnung als Luftfahrthindernis in manchen Regionen Markierungslampen für Hochspannungsleitungen auf den Leiterseilen angebracht, wie beispielsweise das System Balisor. Als Tagesmarkierung werden kugelförmige Seilmarker verwendet. auch als Luftwarnkugeln bezeichnet", "section_level": 2}, {"title": "Erdseil.", "content": "Ein Erdseil ist wie die Leiterseile ein elektrisch leitfähiges Seil, das jedoch keine elektrische Spannung führt, sondern oberhalb der stromführenden Leiterseile verläuft und in der Regel geerdet an den Mastspitzen befestigt wird. Das Erdseil soll die stromführenden Leiterseile vor Blitzeinschlägen schützen. In der Regel werden Freileitungen mit Betriebsspannungen über 50 kV mit einem Erdseil ausgestattet. Im Erdseil ist oft noch ein Lichtwellenleiter zur Datenübertragung eingebettet. Diese Datenübertragungskapazitäten werden von den Netzbetreibern auch Telekommunikationsanbietern zur Verfügung gestellt. Für höhere Ansprüche an den Blitzschutz werden Hochspannungsleitungen manchmal mit zwei Erdseilen ausgestattet. Diese befinden sich entweder an den äußersten Enden der obersten Traverse, an einer V-förmigen Mastspitze oder an einer separaten Erdseiltraverse. Bei der Einebenenanordnung sind zwei Erdseile mindestens immer dann erforderlich, wenn eine Mastspitze nicht vorhanden ist, da hier der Schutzbereich eines einzelnen Erdseils nicht ausreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Isolatoren.", "content": "Als Isolatoren kommen für Spannungen bis ca. 50 kV hängende oder stehende Isolatoren zum Einsatz. Erstere können höhere Kräfte aushalten, letztere bieten eine zusätzliche Sicherheit, da im Fall eines Isolatorbruchs das Leiterseil auf den Mast fällt. Die Leitungen auf stehenden Isolatoren stellen auch eine Gefahr für große Vögel dar, die auf der Traverse zwischen den Isolatoren landen oder abfliegen und dabei leicht Erdschlüsse verursachen können. Um das zu vermeiden, werden manche Leitungen im Mastbereich mit Vogelschutzarmaturen abgedeckt, oder es wird in sicherem Abstand über der oberen Traverse eine zusätzliche Ansitzstange montiert. Höhere Bruchsicherheit kann durch Verwendung von zwei (oder mehr) parallelen Isolatoren erzielt werden. Für Spannungen über 50 kV werden nur hängende Langstabisolatoren verwendet. Als Isolatormaterial wird meist Glas oder Keramik verwendet. Für Spannungen über 200 kV werden häufig Kettenisolatoren, bestehend aus zwei bis vier Langstabisolatoren, verwendet. Für Spannungen über 100 kV werden auch Isolatoren aus hochfestem Kunststoff eingesetzt (Silikonisolatoren). Bei langen Abspannweiten kann es durch Wind und andere mechanische Einflüsse zu unerwünschten mechanischen Schwingungen des Leiterseils kommen. Die Folge können mechanische Schäden am Leiter und den Isolatoren sein. Zur Dämpfung dieser Schwingungen werden in der Nähe der Aufhängungspunkte der Freileitung, in unmittelbarer Nähe zu den Isolatoren, Stockbridge-Schwingungstilger angebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Abstände zu Hochspannungs-Freileitungen.", "content": "Freileitungen müssen bestimmte Mindestabstände vom Erdboden, Verkehrswegen und Gebäuden einhalten, um eine unzulässige Annäherung zu verhindern. Die Bemessung dieser Abstände ist in EN 50341 geregelt. Zugrundegelegt wird dafür der größte Durchhang, der in Abhängigkeit von Leitertemperatur bzw. Eisbesatz auftreten kann. Die nach EN 50341 geforderten Abstände setzen sich aus einem elektrischen Grundabstand \"D\" und einem Sicherheitsabstand \"D\" zusammen. Der elektrische Grundabstand \"D\" stellt einen fiktiven Umkreis um das Leiterseil mit dem Radius \"D\" dar, innerhalb dessen es auch ohne Berührung des Leiters zu einem Überschlag kommen kann. Der Abstand zu anderen Leiterseilen \"D\" stellt sicher, dass es zu keinem Überschlag zu anderen Leiterseilen derselben oder bei Leitungskreuzungen zu einer anderen Leitung kommt. Die Werte für Spannungen kleiner 110 kV lagen nicht vor. Ersatzweise sind die Abstände der Gefahrenzone aus DIN VDE 0105-100 angegeben. Die von Freileitungen einzuhaltenden Abstände sind in EN 50341 Abhängigkeit von der Objektart festgelegt: Daneben existieren noch separate Vorgaben für Gewässer. Beispielsweise sind in schifffahrtsrechtlichen Regeln für 110-kV-Leitungen folgende Abstände vorgegeben: für die Elbe 17,5 m, für den Mittellandkanal 15 m, für untergeordnete Gewässer 8 m. Die Abstände für das Ausführen von Arbeiten in der Nähe von spannungsführenden Teilen sind in DIN VDE 0105 festgelegt und gelten prinzipiell auch für Arbeiten in der Nähe von Freileitungen. Die geforderten Abstände hängen von der Qualifikation der Beschäftigten ab. Für elektrotechnische Laien, denen die mit der Elektrizität verbundenen Gefahren nicht vertraut sind, gelten höhere Abstände als für Elektrofachkräfte bzw. elektrotechnisch unterwiesene Personen. Es ist in Deutschland und Österreich prinzipiell zulässig, Freileitungen unter Talbrücken hindurchzuführen. Man findet eine derartige Unterquerung beispielsweise bei der Brenztalbrücke der A 7 oder dem Körschtalviadukt nahe Esslingen am Neckar. Aber auch Brücken selbst können Konstruktionen tragen, an denen Freileitungen befestigt sind, wie zum Beispiel die Storstrømsbroen in Dänemark.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebsparameter.", "content": "Freileitungen für die Energieübertragung werden durch Parameter der Nennspannung, der natürlichen Leistung und des Leitungswellenwiderstandes charakterisiert. In nachfolgender Tabelle sind für einige übliche Spannungsebenen beispielhafte Richtwerte zusammengefasst:", "section_level": 2}, {"title": "Geräuschentwicklung.", "content": "Bei Regen, Nebel, Schnee oder feuchtem Wetter fällt oft ein tiefes Brummen oder Surren auf, das von Hochspannungsleitungen ausgeht. Diese Geräusche werden durch zwei Effekte hervorgerufen:", "section_level": 2}, {"title": "Fernmeldetechnik.", "content": "Eine Freileitung ist in der Fernmeldetechnik eine über Telefonmasten geführte, aus blanken Drähten bestehende Leitung. Die Drähte bestehen im Kern aus Stahl, um die Zugkräfte sicher aufzunehmen, für eine bessere Leitfähigkeit werden sie mit Bronze ummantelt, deren Oberfläche mit der Zeit mattgrüne Kupferpatina ausbildet. An den Masten sind sie mit Isolatoren aus Glas, Keramik oder Kunststoff befestigt. Kurzschlüsse zwischen den Drähten werden durch einen Mindestabstand vermieden; in Deutschland war der Abstand auf 17 cm zwischen den Drähten genormt. Ein Telefonanschluss (Teilnehmeranschluss) benötigt jeweils zwei Drähte. Bis gegen Ende der 1960er Jahre waren Telefon-Freileitungen an Land- und Kreisstraßen üblich, vor allem in ländlichen Gebieten. Fernleitungen wurden an Bahnstrecken entlanggeführt. An sogenannten Übergangsmasten endete die Freileitung und wurde als Erdkabel weitergeführt, z. B. vor Ortschaften und Häusergruppen, welche erdverkabelt waren. Den Übergang bildet die \"Kabelübergabestelle\" (KÜ), ein besonderer Kabelendverschluss in einem wetterfesten Gehäuse. Er enthält für den Blitzschutz zusätzlich zwischen Kabel- und Freileitungsadern Messer- und zwischen den Freileitungsadern und dem Erdpotential Spannungsdurchschlagsicherungen. Das ursprünglich mit Freileitungen ausgeführte öffentliche Telefonnetz in Deutschland wurde mittlerweile auf Erdkabel, gelegentlich auch Luftkabel umgerüstet, da Freileitungen oft durch Witterungseinflüsse gestört werden: Stürme werfen Masten um, Drähte reißen durch Eisansatz. In Deutschland und dem westlichen Kontinentaleuropa sind Freileitungen zum Zweck der Nachrichtenübermittlung inzwischen fast vollständig verschwunden. Die letzten Telefonleitungen mit blanken Drähten im öffentlichen Fernsprechnetz dürften in den alten Bundesländern in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre, in den neuen Bundesländern gegen 1999 durch Luft- oder Erdkabel ersetzt worden sein. Allerdings lässt sich kein Datum für den Abbau der letzten Fernsprechfreileitung im öffentlichen Fernsprechnetz in Deutschland ermitteln. Man findet Fernmeldefreileitungen noch gelegentlich im bahninternen Telefonnetz BASA entlang nichtelektrifizierter Nebenbahnen. Auch diese werden mit der Einführung von GSM-R zunehmend abgebaut. In der Vergangenheit existierten Freileitungen nahezu flächendeckend an fast allen Eisenbahnstrecken, an Hauptbahnen oft in Form von Doppelgestängen. Vielfach wurden sie als Gemeinschaftsgestänge von der Eisenbahn- und der Postverwaltung gemeinsam genutzt. Auf Strecken mit Freileitungen werden darüber auch die Leitungsverbindungen des Streckenblocks geführt. Dafür wird besonderer, kunststoffisolierter \"Blockdraht\" verwendet. Bei Freileitungsgestänge mit mehreren Traversen übereinander werden die Blockadern nach Möglichkeit auf den oberen Positionen angeordnet. Wird eine Blockverbindung im Störungsfall auf nichtisolierte Fernmeldeadern umgeschaltet, dann muss wegen der reduzierten Sicherheit vor Aderberührung Rückmelden bestehen bleiben. Ausschlaggebend für den Ersatz von Freileitungs- durch Kabelverbindungen an Eisenbahnstrecken war die Elektrifizierung mit Einphasenwechselstrom. An Gleichstrombahnen können Freileitungen prinzipiell bestehen bleiben, die induktive Beeinflussung macht parallele Fernmeldefreileitungen an Wechselstrombahnen dagegen unbenutzbar. In anderen Ländern, darunter auch industrialisierten Ländern wie beispielsweise Großbritannien, den USA und Japan, sind große Teile der Teilnehmeranschlussleitungen noch als Freileitungen ausgeführt. In den beiden letztgenannten Ländern ist diese stellenweise betrieblich günstiger, da nach den dort gebietsweise häufig auftretenden Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Stürmen eine Instandsetzung von Erdkabeln wesentlich aufwändiger als von Freileitungen ist. Freileitungen zeigen eine Antennenwirkung und können daher auch Amateurfunk und CB-Funk einfangen. Während der normale Telefonverkehr davon kaum beeinträchtigt wird, können auf einer DSL-Übertragung Störungen auftreten, wenn Funk und DSL dieselben Frequenzbereiche verwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Freileitungen bei Alarmierungssystemen.", "content": "Bis in die 1990er Jahre erfolgte die Signalübertragung von handbedienten Feuermeldern im öffentlichen Raum zu den Meldestellen teilweise über Freileitungen. Diese waren meist einpolig und häufig an Laternenpfählen, Aufhängungen von Straßenlampen oder Hauswänden befestigt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Arten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Oberleitungen.", "content": "Eine besondere Form der Freileitung sind die Oberleitungen und Stromschienen elektrischer Bahnen; diese müssen für die Entnahme von elektrischer Energie durch den Stromabnehmer von Schienenfahrzeugen ausgestattet sein und bestehen daher aus massiven Leitern aus einer Kupferlegierung.", "section_level": 2}, {"title": "Reusenleitungen.", "content": "Auch zur Speisung von Sendeantennen, insbesondere von Antennen sehr leistungsfähiger Sender für Lang-, Mittel- und Kurzwelle, werden gelegentlich Freileitungen verwendet. Hierfür wird oft eine Reusenleitung verwendet. Bei einer Reusenleitung bilden mehrere parallele Leiterseile mit den auf Erdpotential liegenden Außenleitern eine Koaxialleitung. Im Innern des Ringes verläuft, an Isolatoren befestigt, die unter Hochspannung stehende Speiseleitung der Antenne. Sie ist meist ebenfalls als Bündelleiter ausgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Eindraht-Hochspannungsversorgung.", "content": "In vielen dünn besiedelten Gebieten der Welt (in Europa z. B. in Island) gibt es Eindraht-Hochspannungsversorgungen für abgelegene Häuser oder Weiler. Als „Rückleiter“ fungiert der Erdboden.", "section_level": 2}, {"title": "Eindraht-Wellenleitung.", "content": "Eindraht-Wellenleiter dienten früher in Orten mit ungünstigen Empfangslagen (Täler) zur Verbreitung der Rundfunkprogramme. Die sich entlang einer einzelnen Freileitung ausbreitenden Wellen konnten durch nahe der Leitung liegende Dipolantennen empfangen werden; siehe hierzu Goubau-Leitung.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung des Gebietes unter einer Freileitung.", "content": "Das Gebiet unter einer Freileitung kann für die meisten Zwecke genutzt werden, bei denen nicht die Gefahr besteht, dass Objekte, die mit dem Erdboden verbunden sind, in die Nähe der Leiterseile geraten können oder bei denen die Gefahr besteht, dass durch die Nutzungsweise die Leiterseile, Isolatoren oder Mastkonstruktionen Schaden nehmen können. Allerdings kann es unter Freileitungen zu Beeinträchtigungen des Funkempfangs – insbesondere beim Empfang von Signalen mit Frequenzen unter 10 MHz – bei Einsatz von Stabantennen kommen. Wenn es nicht möglich ist, die Empfangsantenne zu verlegen, dann sollte man in diesem Fall magnetische Antennen (Rahmen- oder Ferritantennen) verwenden. Bei der baulichen Nutzung des Areals unter Freileitungen ist daran zu denken, dass im Winter Eisansatz an den Masten und Leiterseilen stattfinden kann und dass herabfallende Eisbrocken unter Umständen Gebäudeschäden verursachen können.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitsratschläge.", "content": "Im Umfeld von Freileitungen (und auch von Funktürmen, insbesondere von selbststrahlenden Sendemasten) ist es verboten und gefährlich, Drachen oder Fesselballone aufsteigen zu lassen, da durch die Leine, insbesondere im feuchten Zustand, gefährliche Ströme fließen können. Aluminisierte Folienballons dürfen seit einiger Zeit in manchen Ländern (USA, A...) nur mehr mit montiertem Ballastgewicht ausgegeben werden, um ihr Entfliegen zu verhindern, da die dünne, gasdichtend wirkende Aluminiumschicht nahe einem Leitungsisolator eine Lichtbogenentladung auslöst, die den Ballon verbrennt und eine elektrisch leitende Verschmutzung des Isolators hinterlässt, weshalb er danach ausgetauscht werden muss. Bei tiefhängenden Freileitungen ist Vorsicht im Umgang mit langen Stangen oder Leitern geboten, insbesondere wenn diese aus elektrisch leitfähigem Material bestehen. Unter Hochspannungs-Freileitungen soll man keine Kraftfahrzeuge betanken oder Behälter mit brennbarer Flüssigkeit umfüllen. Falls ein abgerissenes Leiterseil einer Hochspannungsleitung am Boden liegt, sollte man sich ihm nicht nähern, bzw. sich aus dessen Nähe nur mit Trippelschritten entfernen (Schrittspannung).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Freileitung der Welt baute der Physiker Stephen Gray am 14. Juli 1729, um zu zeigen, dass man Elektrizität übertragen kann. Er verwendete als Leiter feuchte Hanfschnüre, die an Bohnenstangen befestigt waren. Allerdings gab es erste praktische Anwendungen von Freileitungen erst im Rahmen der Telegrafie. 1882 wurde die erste Freileitungsübertragung mit Hochspannung zwischen München und Miesbach durchgeführt, wobei Gleichstrom mit einer Spannung von 2 kV verwendet wurde. Der Wirkungsgrad lag bei 25 %. An der Realisierung waren Oskar von Miller und der Franzose Marcel Deprez beteiligt. 1891 erfolgte der Bau der ersten Drehstromfreileitung anlässlich der internationalen Elektrizitätsausstellung in Frankfurt/Main zwischen Lauffen am Neckar und Frankfurt am Main. Die Energie wurde bei 10 kV über 176 Kilometer transportiert, der Wirkungsgrad lag bei 75 Prozent. 1905 nahm zwischen Moosburg und München die erste Freileitung mit 50 kV Betriebsspannung ihren Betrieb auf. 1912 ging die erste 110-kV-Freileitung (zwischen Lauchhammer und Riesa) und 1922 die erste 220-kV-Freileitung in Betrieb. In den 1920er Jahren baute die RWE AG das erste Freileitungsnetz für diese Spannung, welches zum Teil schon für 300 kV ausgelegt war (Nord-Süd-Leitung) und zu dem auch die 1926 gebaute Rhein-Freileitungskreuzung Voerde mit zwei 138 Meter hohen Masten gehörte. 1957 ging in Deutschland die erste 380-kV-Freileitung in Betrieb (zwischen dem Umspannwerk Hoheneck und Rommerskirchen). Im gleichen Jahr ging in Italien die Freileitungsquerung der Straße von Messina in Betrieb, deren Masten als Vorbild für die Tragmasten der Elbekreuzung 1 dienten und bis zum Bau der Elbekreuzung 2 in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre die höchsten Freileitungsmaste der Welt waren. Ab 1967 wurden in Russland, den USA und Kanada Freileitungen für Spannungen von 765 kV gebaut. 1982 wurde in Russland zwischen Elektrostal und dem Kraftwerk Ekibastus eine Drehstromleitung mit 1.150 kV gebaut. 1999 wurde in Japan eine 500-kV-Doppelleitung gebaut, die für eine Betriebsspannung von 1100 kV ausgelegt ist, die Drehstromleitung Kita-Iwaki. 2003 erfolgte in China der Bau der bisher höchsten Freileitungsmaste der Jangtse-Freileitungskreuzung.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Beim Bau von Höchstspannungs-Freileitungen kam und kommt es in dichtbesiedelten Regionen in Zentraleuropa und in beengten Regionen wie Gebirgstälern wiederholt zu Widerständen der Anlieger. Die Gegner von Freileitungen wenden Nachteile aus landschaftlich-optischen Gründen, wegen wirtschaftlicher Beeinträchtigung etwa durch die Aufstellung eines Mastes auf einem Acker, aber auch wegen Beeinträchtigungen durch vermeintlich nicht gegebene Elektromagnetische Umweltverträglichkeit ein. Gegner von Freileitungen fordern in der Regel eine Erdverkabelung, welche allerdings teurer als eine Freileitung ist und oft physikalisch schwierig ist. Die objektive Beeinflussung der Anlieger einer Freileitung oder einer Oberleitung ist durch das elektrische und das magnetische Feld, die Geräuschentwicklung und das Landschaftsbild gegeben. Bereits in geringem seitlichen Abstand zur Leitung und besonders in Gebäuden liegt das elektrische Feld unter dem Grenzwert 5 kV/m. Das magnetische Feld ist von der Höhe des Stromes in der Leitung abhängig. Es liegt auch bei dem maximal möglichen Strom und direkt unter den Freileitungen noch unter dem Grenzwert von 100 μT (Vorsorge-Grenzwert für die Bevölkerung). Bei einer Messstudie wurden unmittelbar unter Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen maximal 5,9 kV/m und 4,6 μT gemessen und daraus für die maximale Anlagenauslastung 9,0 kV/m und 52 μT extrapoliert. Ab einem Abstand von 100 bis 400 Metern übersteigen die Feldstärken, die typischerweise im Haushalt auftreten, die Felder der Hochspannungs-Freileitungen. Die 26. Bundesimmissionsschutzverordnung sieht ein Minimierungegebot vor, das heißt, bei der Planung sollen potentielle elektrische und magnetische Felder so gering wie möglich gehalten werden. Mittel- und Hochspannungs-Erdkabel werden trotz der höheren Übertragungsverluste, höheren Kosten und längeren Ausfallszeiten oft im Stadtgebiet eingesetzt, da dort oft Freileitungen nicht errichtet werden können. Es handelt sich um vergleichsweise kurze Strecken von einigen Kilometern.", "section_level": 1}, {"title": "Fachliteratur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fachbücher.", "content": "Freileitungstechnik: Energietechnik: Fernsprechtechnik:", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Freileitung (auch \"Überlandleitung\") ist eine elektrische Leitung, deren spannungsführende Leiter im Freien durch die Luft geführt und meist auch nur durch die umgebende Luft voneinander und vom Erdboden isoliert sind. In der Regel werden die Leiterseile von Freileitungsmasten getragen, an denen sie mit Isolatoren befestigt sind.", "tgt_summary": "高压电线,简称高压线,是一种主要用作电力传输的电线,一般基于避免电力损耗,均会采用高压电的传输方式,而根据电力的输送范围而作电压上的调整。", "id": 582250} {"src_title": "Anna (Russland)", "tgt_title": "安娜 (俄羅斯女皇)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Anna war die vierte Tochter von Iwan V. (1666–1696) von Russland und dessen Gemahlin Praskowja Fjodorowna Saltykowa (1664–1723) und Halbnichte des Zaren Peter I.", "section_level": 2}, {"title": "Regentin in Kurland.", "content": "Anna wurde im November 1710 mit Herzog Friedrich († 1711) verheiratet und fungierte nach dessen frühen Tod als – allerdings nicht unbestrittene – Regentin von Kurland. Anna residierte ab 1711 in Mitau und war dort völlig dem Wohlwollen Peter I. unterworfen. Der Zar stützte sie als Regentin um den russischen Einfluss in Kurland zu gewährleisten, versah sie aber nur mit einer knappen Apanage, die kaum ausreichte, um das Hofpersonal zu bezahlen. Als Annas Obersthofmeister fungierte der Russe Pjotr Michailowitsch Rjumin-Bestuschew, der sie, obwohl fast zwei Jahrzehnte älter, im Geheimen als Liebhaber verführte und sie langjährig völlig unter seinem Willen brachte. Auch ihre Mutter, die Zarin Praskowja Saltykowa, machte der Tochter bis zu ihren Tod 1723 brieflich Vorschriften, welche Lebensstil und Auswahl ihrer Beziehungen gleichsam vorschrieben. 1726 erschien Prinz Moritz von Sachsen als Brautwerber Annas am Hof von Mitau. Das Werben schmeichelte zwar Anna, aber weniger den Zaren, welcher sofort den Fürsten Alexander Menschikow absandte, um diese Liaison zu unterbinden. Nachdem Moritz von Sachsen aus Kurland vertrieben war, stieg der kurländische Adelige Ernst Johann von Biron (1690–1772) als erster Günstling Annas auf. Biron fungierte schon länger als Sekretär der Herzogswitwe, dann als Hofmeister und enger Vertrauter Annas, in dieser Position machte er sich jetzt unentbehrlich. Als Anna 1730 Zarin von Russland wurde, folgte er ihr an den Hof nach Sankt Petersburg.", "section_level": 2}, {"title": "Regentschaft.", "content": "Nach dem Tod ihres Halbneffen zweiten Grades (also des Sohnes ihres Halbcousins), des Kaisers Peter II., bestieg sie den Thron und wurde 1730 zur Kaiserin gekrönt. Diese Nachfolge war durch den Kanzler Heinrich Johann Friedrich Ostermann erreicht worden, obwohl Anna und Elisabeth, die zwei Töchter Peters, bzw. deren Nachkommen, vorrangig Ansprüche auf den Thron gehabt hätten. Ostermann verhandelte für die von ihm favorisierte Thronfolge mit den Bojaren und unter dem schriftlichen Zugeständnis, dass Adel und Senat Mitbestimmungsrechte bei der Politik bekämen, wurde Anna inthronisiert. Dieses Dokument wurde von Anna nach ihrer Krönung widerrufen. Sie löste sich von konstitutionellen Beschränkungen des Adels und rief sich zur Alleinherrscherin aus. Diese handstreichartige Machtergreifung blieb eine Einzelerscheinung. Anna kümmerte sich in der Folge wenig um die Regierungsgeschäfte und zog es vor, ihren Vergnügungen nachzugehen wie dem Jagdsport in einem ihrer Parks. Der ausgeprägte Luxus, mit dem sich die Kaiserin umgab, war selbst nach den Maßstäben des russischen Hofes einzigartig. Trotz ihres politischen Desinteresses besaß Anna einen feinen Machtinstinkt. In den zehn Jahren ihrer Regierungszeit blieb ihre Herrschaft erstaunlich stabil und musste sich keiner nennenswerten Opposition erwehren. Unter der Kaiserin Anna erhielt Sankt Petersburg, die Gründung ihres Halbonkels, den Status der Hauptstadt zurück und wurde grundlegend verändert: die Stadt wurde in fünf Stadtteile geteilt. Das Zentrum wanderte von der Petrograder Seite zu der Großen Seite bei der Admiralität. 1732 bis 1740 wurden hier städtebauliche Probleme gelöst, die für Jahrhunderte die architektonische „Biographie“ Sankt Petersburgs vorherbestimmt haben. Das von Kaiserin Anna und ihrer Kommission entworfene dreistrahlige Straßensystem im Zentrum der Stadt bestimmt noch heute ihre Struktur. Newski-Prospekt, Gorochowaja Uliza und Wosnessenski-Prospekt durchschneiden, von der Admiralität ausgehend, strahlenförmig den historischen Kern. Unter Annas Regierung erhielt der deutschbaltische Adel, namentlich ihr Günstling Ernst Johann von Biron, großen Einfluss \"(siehe auch: \"Deutschen-Herrschaft\")\". Unter ihrem Namen soll er 12.000 Verschwörer hingerichtet und 20.000 weitere nach Sibirien verbannt haben. Das Ministerkabinett wurde seit 1731 vom Kanzler Golowkin geführt, als Vizekanzler fungierte Andrei Iwanowitsch Ostermann, als Kabinettsminister wirkte Tscherkasski, zu dem 1735 auch die Minister Jaguschinski und Wolynski dazukamen. Der 1732 zum Feldmarschall ernannte Burkhard Christoph von Münnich befehligte die russische Armee und kämpfte von 1736 bis 1739 gegen die Türken. Der Günstling Biron blieb aber unangefochten wichtigster Berater der Zarin und wurde von Anna 1737 zum Herzog von Kurland ernannt. Unter ihrer Regierung löste das Zarenreich 1733 den Polnischen Thronfolgekrieg (1733–1738) und den Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1736–1739) aus, die jedoch nur zu geringfügigen Eroberungen führten. Ihre zehnjährige Regierungszeit wird auch als die „dunkle Epoche“ zwischen der Ära von Peter dem Großen und derjenigen der Kaiserin Elisabeth Petrowna bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolge.", "content": "Da ihre kurze Ehe kinderlos geblieben war und kein männlicher Thronfolger ernannt war, bestimmte Anna ihren Großneffen, den Enkel ihrer älteren Schwester Katharina, zu ihrem Nachfolger, den man als Kleinkind unter dem Namen Iwan VI. (1740–1764) zum Kaiser ausrief. Dieses erwies sich allerdings als schweres Erbe und hatte keinen politischen Bestand. Die Inthronisation ihres zwei Monate alten Großneffen stürzte Russland zum wiederholten Male in Turbulenzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Iwanowna (, auch – und hauptsächlich – /; * in Moskau; † in Sankt Petersburg) war Kaiserin von Russland von 1730 bis 1740.", "tgt_summary": "安娜·伊凡诺芙娜(俄语:,1693年-2月7日-1740年-10月28日,1730年-1740年在位)是俄罗斯帝国女皇,俄国沙皇伊凡五世与妻子普拉斯科维亚·费奥多罗芙娜的第四女,俄罗斯帝国皇帝彼得大帝的侄女。", "id": 725305} {"src_title": "Niederländische Fußballnationalmannschaft", "tgt_title": "荷蘭國家足球隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor dem Ersten Weltkrieg.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge internationaler Fußballbeziehungen.", "content": "Internationale Spiele niederländischer Mannschaften sind von Anfang an geprägt von den „Bruderduellen“ mit den Nachbarn aus Belgien. Fußballerische Kontakte gab es seit etwa 1890. Am 30. März jenes Jahres kam der älteste belgische Verein Royal Antwerpen, der von Engländern gegründet worden war und zu dieser Zeit auch fast nur englische Spieler hatte, zu einem Spiel zu \"Concordia\" in Rotterdam. Im folgenden Jahr empfingen die „englischen Belgier“ eine Auswahl aus der niederländischen Stadt. Mit dabei der spätere Innen- und Landwirtschaftsminister Jan Kan, der sich später erinnerte: Weitere Begegnungen zwischen niederländischen und belgischen, aber auch britischen Mannschaften folgten. Insbesondere Sparta Rotterdam leistete in dieser Hinsicht Pionierarbeit.", "section_level": 3}, {"title": "Erste offizielle Länderspiele.", "content": "Im Jahr 1904 gehörte der NVB zu den Gründern der FIFA, und im selben Jahr trug der belgische Verband sein erstes Länderspiel aus. Grund genug für den NVB, ebenfalls ein Länderspiel zu planen. Im Vorfeld absolvierte die Mannschaft am 21. April 1905 ein Trainingsspiel gegen den englischen Hauptstadtclub \"London Caledonians\", das sie mit 2:3 verlor. Am 30. April 1905 gab es dann das erste offizielle Länderspiel einer niederländischen, und in diesem Fall wirklich \"holländischen\" Auswahl, denn alle Spieler kamen aus den beiden Provinzen Noord- und", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklungshilfe durch einen Engländer.", "content": "Das Spiel hatte aber die Wirkung, dass nunmehr von Verbandsseite mehr auf die Ausbildung von Spielern gedrängt wurde. Das englische Trainingssystem sollte als Vorbild dienen, und 1908 wurde mit Edgar Chadwick ein ehemaliger englischer Berufsspieler als Trainer für die Nationalmannschaft verpflichtet. Chadwick führte das Team bei den Olympischen Spielen in London zur Bronzemedaille und etablierte es als eine der besten Mannschaften auf dem europäischen Festland. 1910 und 1912 spielte die \"Elftal\" dreimal gegen das Team aus dem Deutschen Reich, nach Belgien, Englands Amateuren, Frankreich und Schweden der fünfte Gegner. Die ersten beiden Begegnungen gewann \"Oranje\", erst im dritten Spiel gelang den Deutschen ein Unentschieden. Bei den Olympischen Spielen 1912 in Schweden erreichte das Team erneut Bronze. Am 24. März 1913 konnte die von Chadwick trainierte Mannschaft die „Schande von Darlington – oder auch die von London 1911: 9:1?“ ausmerzen. In Den Haag gelang es, im einzigen Länderspiel", "section_level": 3}, {"title": "1919 bis 1930 – Vom Olympiatreppchen ins Mittelmaß.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die dritte Bronzemedaille und die „Schande von der Schelde“.", "content": "Fred Warburton war nach dem Krieg der nächste Engländer, dem der NVB das Traineramt anvertraute. Warburton führte das Team zu den Olympischen Spielen im Nachbarland Belgien und dort zur dritten olympischen Bronzemedaille. Eine zentrale Spielerfigur dieser Spiele und der nächsten Jahre war Jan de Natris, der 1950 als der „beste Spieler, der je bei Ajax Amsterdam aktiv war“ bezeichnet wurde und im Frühjahr 1920 in der Nationalelf debütiert hatte. Beim olympischen Fußballwettbewerb in Brüssel und Antwerpen gehörte de Natris zunächst im Angriff der niederländischen Mannschaft zur Stammformation. Im Viertelfinale gegen Schweden erzielte er in der Verlängerung den Treffer zum 5:4-Sieg. Dem folgte, was als \"De Schande van de Schelde\" („die Schande von der Schelde“) bekannt wurde. Die Mannschaft war mit einem von der niederländischen Regierung zur Verfügung gestellten Schiff, der \"Hollandia\", nach Antwerpen gereist. Während der Spiele blieben die Spieler", "section_level": 3}, {"title": "Keine Chance gegen den Olympiasieger.", "content": "Vier Jahre später, bei den Olympischen Spielen in Frankreich, gewannen die Niederlande – noch immer von einem Engländer, jetzt Bill Townley, trainiert – das Achtelfinale mit 6:0 gegen Rumänien; Kees Pijl erzielte dabei vier Treffer. Nach dem verlorenen Halbfinale – gegen Uruguay mit dem „schwarzen Wunder“ Andrade – war erneut Schweden Gegner der Niederländer. Das Spiel um Platz drei endete 1:1 unentschieden; das Wiederholungsspiel verlor \"Oranje\" mit 1:3, so dass nach zuvor drei Bronzemedaillen beim vierten Olympischen Fußballturnier nur der „undankbare“ vierte Platz blieb. 1925 übernahm Bob Glendenning das Traineramt. Er sollte bis 1940 im Amt bleiben und ist noch im neuen Jahrtausend der \"Bondscoach\" mit den meisten Spielen in Folge. Doch große Erfolge konnte er mit seiner Mannschaft nicht feiern, obwohl die Erwartungen oft hoch waren, so vor", "section_level": 3}, {"title": "Die Ära Karel Lotsy.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Beb Bakhuys und unerwartete Niederlagen bei Weltmeisterschaften.", "content": "Im Jahr 1930 erhielt Karel Lotsy sein erstes Amt beim KNVB, als er in den Hauptvorstand gewählt wurde. Damit begann die „Ära Lotsy“: bis 1954 sollte er maßgeblich die Geschicke des niederländischen Fußballs bestimmen. Am 25. Januar 1931 nahm er sein Amt als Leiter der Auswahlkommission auf; schon zwei Wochen später wurden die Kandidaten für die Nationalmannschaft erstmals zu einem gemeinsamen Training in Den Haag zusammen. Ab diesem Zeitpunkt gab es diese Treffen zweimal wöchentlich auf dem Gelände von VUC Den Haag. Jeden Donnerstag", "section_level": 3}, {"title": "Die erfolgreichen 1970er Jahre.", "content": "Die Blüte des niederländischen Fußballs begann Anfang der 1970er Jahre mit den Erfolgen von Ajax Amsterdam und Feyenoord Rotterdam im Fußball-Europapokal. Bei der WM 1974 galt die niederländische Mannschaft um den genialen Spielmacher Johan Cruyff mit ihrem \"Totaalvoetbal\" als das spielerisch beste Team, verlor im Finale aber gegen die stark spielende deutsche Mannschaft mit 1:2. Zwei Jahre später qualifizierten sich die Niederlande vor dem Vizeweltmeister von 1970 Italien", "section_level": 2}, {"title": "Die 1980er Jahre – der Weg zum einzigen Titel.", "content": "Mit der Europameisterschaft 1980 waren, nachdem die Stars der erfolgreichen Generation ihre Karrieren beendet oder ihren Zenit überschritten hatten, die glanzvollen Jahre der niederländischen Nationalmannschaft beendet. Ein recht altes Team – die Stützen der Mannschaft hatten wie Mannschaftskapitän Ruud Krol und Mittelfeldstratege Arie Haan die 30 bereits überschritten, oder standen wie René und Willy van de Kerkhof und Johnny Rep kurz davor, lediglich die nicht eingesetzten Romeo Zondervan und John Metgod waren nach 1956 geboren – fand in Italien vor allem im Gruppenspiel gegen Deutschland nicht zur früheren Turnierform zurück. In diesem Match bekam Willy van de Kerkhof seinen glänzend aufgelegten direkten Gegenspieler, Mittelfeldregisseur Bernd Schuster, nicht in den Griff, was sich als spielentscheidend erwies. Der 20-jährige Schuster bereitete zwei der drei Treffer von Klaus Allofs vor. Auch wenn die Niederlande durch einen unberechtigten, vom eingewechselten 19-jährigen Lothar Matthäus verursachten, Strafstoß von Rep und ein Tor Willy van de Kerkhofs in den letzten zehn Minuten noch auf 2:3 herankamen, war der deutsche Sieg nie in Gefahr. Im letzten Gruppenspiel gegen die ČSSR hätte die \"Elftal\" einen Sieg gebraucht, um wenigstens noch ins Spiel um Platz drei einzuziehen,", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Jahre der 1988er-Generation (1988–1994).", "content": "Seit dem EM-Titel 1988 waren die Niederlande mit der Ausnahme der WM 2002 bei allen großen Turnieren vertreten, kamen in den nächsten 20 Jahren jedoch niemals über das Halbfinale hinaus. In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1990 in Italien traf die niederländische Nationalmannschaft auf Wales, erneut auf Deutschland sowie auf Finnland. Die Niederlande qualifizierte sich als Gruppensieger vor dem Erzrivalen aus Deutschland für die Endrunde, wo die \"Elftal\" in der Gruppenphase auf Ägypten, England und Irland traf. Mit drei Unentschieden in allen drei Partien qualifizierte sich die niederländische Elf für das Achtelfinale, in dem sie mit einer 1:2-Niederlage gegen den Erzrivalen Deutschland ausschieden. Die Achtelfinalpartie gegen die Bundesrepublik blieb durch die Spuckattacke von Frank Rijkaard gegen den deutschen Stürmer Rudi Völler in Erinnerung, wobei sowohl Rijkaard als auch Völler die Rote Karte sahen. In der folgenden Qualifikation für die Europameisterschaft 1992 in Schweden spielte \"Oranje\"", "section_level": 2}, {"title": "Elfmeterniederlagen und Heim-EM (1994–2001).", "content": "In der folgenden Qualifikation zur EM 1996 in England wurde die niederländische Nationalmannschaft in einer Gruppe mit Luxemburg, Norwegen, Tschechien, Malta und Weißrussland Gruppenzweiter. Durch einen 1:0-Sieg im Entscheidungsspiel gegen Irland qualifizierte sich die \"Elftal\" für die Endrunde im „Mutterland des Fußballs“. Die Niederlande wurde in eine Gruppe mit Schottland, der Schweiz und Gastgeber England gelost. Einem torlosen Unentschieden folgte ein 2:0 gegen die Schweiz. Trotz einer 1:4-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen England qualifizierte sich die Niederlande als Gruppenzweiter vor den punktgleichen Schotten und mit derselben Tordifferenz wie Schottland für das Achtelfinale, da die niederländische Nationalmannschaft mehr Tore erzielte. Im Viertelfinale schied die Niederlande im Elfmeterschießen gegen Frankreich aus. Daraufhin spielte die Niederlande in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich in einer Gruppe mit Wales, Belgien, San Marino und der Türkei. Mit einem Punkt", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg der Generation um van der Vaart, Sneijder und Robben (2001–2008).", "content": "Unter Dick Advocaat, der die Mannschaft bereits bis 1994 trainierte, folgte ein Neuaufbau. Zu dieser gehörte auch die Integration von Rafael van der Vaart in die Stammelf. In der Qualifikation für die Europameisterschaft 2004 in Portugal traf die niederländische Auswahl auf Weißrussland, Österreich, Tschechien und Moldawien. Dabei wurde die Niederlande durch eine 1:3-Niederlage im vorletzten Spiel gegen Tschechien Gruppenzweiter und traf in den Playoffs der Gruppenzweiten auf Schottland. Einem 1:0-Hinspielsieg in Glasgow folgte ein 6:1-Kantersieg im Rückspiel in den Niederlanden. Den Niederlanden wurde in der Gruppenphase Erzrivale Deutschland, Tschechien und Lettland zugelost. Im Auftaktspiel gegen Vizeweltmeister Deutschland lag die Niederlande seit der 30. Minute durch ein Tor von Torsten Frings mit 0:1 zurück, ehe Ruud van Nistelrooy der Ausgleich gelang; dies war gleichbedeutend mit dem Endstand. Im zweiten Spiel gegen Tschechien lag die Niederlande mit 2:0 vorne und verloren am Ende mit 2:3. Durch einen 3:0-Sieg im letzten Spiel gegen Außenseiter Lettland und der gleichzeitigen Niederlage der Deutschen im Parallelspiel gegen Tschechien qualifizierte sich die Niederlande für das Viertelfinale, in dem sie nach Elfmeterschießen", "section_level": 2}, {"title": "Vize-Weltmeistertitel 2010 und Niedergang (2008–2017).", "content": "Nach der EM 2008 übernahm wie geplant Bert van Marwijk den Posten als Bondscoach. Im Kader gab es zunächst wenige Änderungen, sieht man von den Rücktritten Edwin van der Sars und Ruud van Nistelrooijs ab. Wenig überraschend kam das Comeback von Mark van Bommel, der im ersten Länderspiel unter der Leitung seines Schwiegervaters im defensiven Mittelfeld auflief. In Moskau gab es im Revanchespiel gegen Russland ein 1:1. Im zweiten Freundschaftsspiel gegen Australien gab es in Eindhoven eine 1:2-Niederlage, bei der Maarten Stekelenburg – Nachfolger van der Sars als Nummer eins – die Rote Karte sah und so Henk Timmer zu seinem sechsten Einsatz in \"Oranje\" verhalf. Ryan Babel kehrte nach seiner Verletzung in die Mannschaft zurück. Als Spitze nahm Klaas-Jan Huntelaar in den ersten Spielen den Platz von van Nistelrooij ein. In der WM-Qualifikation gab es zum Auftakt einen 2:1-Sieg in Mazedonien. Im zweiten Spiel besiegte \"Oranje\" Island mit 2:0. In Rotterdam feierte dabei Edwin van der Sar sein „Comeback“ und damit seinen 129. Einsatz in der Nationalmannschaft. Van Marwijk hatte ihn überzeugt, noch einmal für zwei Spiele in der WM-Qualifikation für den verletzten Stekelenburg einzuspringen. Dirk Marcellis gab als erster Neuling der Van-Marwijk-Ära sein Debüt in der \"Elftal\", deren Abwehr er auch im folgenden Match in Oslo verstärkte. Dank eines Tors von van Bommel gewannen die Niederlande gegen Norwegen nach unattraktivem Spiel mit 1:0 und blieben damit auch im dritten WM-Qualifikationsspiel ohne Punktverlust. Im", "section_level": 2}, {"title": "Neuaufbau unter Ronald Koeman (2018–).", "content": "Im Februar 2018 wurde Ronald Koeman als neuer Bondscoach vorgestellt. Zudem wurde mit Nico-Jan Hoogma ein neuer Sportdirektor eingestellt. Koeman setzt in der Defensive auf eine Dreier- oder Fünferkette. Im März 2018 trat Wesley Sneijder aus der Nationalmannschaft zurück; am 6. September 2018 feierte er im Rahmen eines Testspiels in Amsterdam gegen Peru seinen Abschied aus der Nationalmannschaft, wobei Mitte der zweiten Halbzeit der 21-jährige Frenkie de Jong eingewechselt wurde. In der Gruppe 1 der Liga A der neu geschaffenen UEFA Nations League traf die niederländische Nationalmannschaft auf den amtierenden Weltmeister Frankreich und Deutschland. Das Hinspiel gegen die deutsche Mannschaft in Amsterdam wurde mit 3:0 gewonnen. Es war einerseits der höchste Sieg gegen Deutschland und andererseits der erste Sieg gegen die deutsche Nationalelf seit 16 Jahren. Am 16. November folgte ein 2:0 in Rotterdam gegen Weltmeister Frankreich, durch Tore von", "section_level": 2}, {"title": "Länderspielbilanzen.", "content": "Die Niederlande haben folgende Bilanzen gegen andere Nationalmannschaften (mind. 10 Spiele; Stand: 13. Oktober", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft.", "content": "Die Niederlande haben an zehn Endrunden teilgenommen und es dreimal bis in das Finale geschafft, zuletzt im", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahme an der Fußball-Europameisterschaft.", "content": "Die Niederlande nahmen erstmals an der Qualifikation zur EM 1964 teil, scheiterten aber in der ersten Runde gegen Luxemburg. Erstmals gelang die Qualifikation für die Endrunde", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Kader.", "content": "Die folgenden Spieler wurden für die EM-2020-Qualifikationsspiele gegen Nordirland und Estland am 16. und 19. November 2019 berufen. Im", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rekordspieler.", "content": "Die Angaben in den folgenden Tabellen (Stand: 19. November 2019)", "section_level": 2}, {"title": "Die Verbandstrainer des KNVB.", "content": "In den ersten drei Jahren, in denen Länderspiele stattfanden, gab es keinen offiziellen Verbandstrainer (niederländisch: \"Bondscoach\") des KNVB. Kees van Hasselt, Schneider und ehemaliger Spieler von Sparta Rotterdam, wird meist als Trainer der Mannschaft bezeichnet, die in den ersten Jahren für die Niederlande antrat; er war auch Organisator der ersten Spiele und wählte die", "section_level": 1}, {"title": "Länderspiele gegen deutschsprachige Fußball-Nationalmannschaften.", "content": "Die Niederländer sind zweithäufigster Gegner der", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landesfarben auf dem Trikot.", "content": "Die Nationalmannschaft trägt seit den Vorbereitungsspielen zur EM 2000 auf den Heimtrikots auf der linken Brust unterhalb des KNVB-Logos und auf den", "section_level": 2}, {"title": "Der Begriff \"„Oranjes“\".", "content": "Die niederländische Nationalmannschaft wird auf Deutsch oft als die „Oranjes“ bezeichnet. „Oranje“ steht als Synonym für die Niederlande wie zum Beispiel in dem niederländischen Ausdruck „Oranje boven“. Die deutsche Pluralvariante ist im Niederländischen eine Bezeichnung für Mitglieder des Königshauses.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als niederländische Fußballnationalmannschaft (ndl.: Nederlands voetbalelftal) wird die Fußballauswahl der Niederlande bezeichnet. Seit 1905 traten 759 Spieler für das vom Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond organisierte Team an. In 797 Spielen erreichte die niederländische Nationalmannschaft 401 Siege und 176 Unentschieden, 221 Partien verlor sie. Sie nahm bislang an neun Fußball-Weltmeisterschaften und acht Europameisterschaften teil. Ihre größten Erfolge waren der Europameistertitel 1988, sowie drei Vizeweltmeisterschaften 1974, 1978 und 2010. Weiterhin gewann die Nationalmannschaft drei Bronzemedaillen bei den Olympischen Spielen 1908, 1912 und 1920 und wurde Dritte bei der Weltmeisterschaft 2014. Am 24. August 2011 führte die Mannschaft erstmals allein die FIFA-Weltrangliste an. Aufgrund der seit dem 21. Dezember 1907 traditionellen orangefarbenen Trikots und des in den Niederlanden herrschenden Königshauses Oranien-Nassau wird die Mannschaft auch als \"Oranje elftal\" (orange Elf) oder kurz \"Oranje\", im Deutschen auch fälschlicherweise im Plural als \"Oranjes\" bezeichnet.", "tgt_summary": "荷兰国家足球队(,英语:Netherlands national football team),外国的球迷称荷兰国家队为\"Oranje\",有橙色的意思。由于荷兰国家队的球员皆穿上橙色衣服,故有「橙衣军团」称号。荷兰的球衣赞助商是Nike。", "id": 460741} {"src_title": "Sonntagsschule", "tgt_title": "主日學", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprünge.", "content": "Gründungsdatum der ersten Sonntagsschule war das Jahr 1780. Der englische Zeitungsverleger und Sozialreformer Robert Raikes (1735–1811) begann, am Sonntagmorgen in einem Elendsviertel von Gloucester verwahrloste Kinder anhand der Bibel im Schreiben und Lesen zu unterrichten. Seine eigentliche Absicht war es, die Kinder zum christlichen Glauben zu erziehen. Die Sonntagsschule breitete sich in England und kurze Zeit später in Amerika schnell aus und gehörte alsbald zum festen Programmangebot der meisten Kirchen und der Freikirchen. Im Jahr 1803 wurde in London eine \"interdenominationelle Sonntagsschulunion\" gegründet.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Bereits am 9. Dezember 1790 ordnete das \"Hamburger Armenkollegium\" in einem Rundschreiben an die „Herren Armenpfleger“ die Einrichtung einer \"Abend- und Sonntagsschule\" für solche Armenkinder an, \"die wegen andern Broterwerbs die Spinnanstalt nicht besuchen können\". Geplant war, die Kinder \"jeden Abend von 5 bis 8 Uhr im Lesen, in der Religion, im Schreiben und im Rechnen, wie auch am Sonntage von 11 bis 12, oder von 2 bis 4 Uhr, in der Religion\" zu unterrichten. Ob diese \"Abend- und Sonntagsschule\" ihre Arbeit aufgenommen hat, ist allerdings anhand der vorliegenden Quellen nicht zu klären. In Bayern wurde 1803 die Sonntagsschule eingeführt. 1813 wurde in der Umgebung von Weimar eine Sonntagsschule eingerichtet. „Waisenvater“ Johannes Daniel Falk, der durch die napoleonischen Kriegszüge verwaiste Kinder in seinem Haus aufnahm, und Stiftsprediger Karl Friedrich Horn aus Weimar gründeten die philanthropische Vereinigung \"Gesellschaft der Freunde in der Not\". Die Vereinigung mit Stätten in Wiegendorf, Isserstedt, Umpferstedt, Schwabsdorf und wo sonst neben Näh-, Spinn- und Strickschulen auch eine Sonntagsschule ist damit manchen verwilderten oder verlassenen Kindern zur Erlernung von nützlichen Hantierungen und Gewerben behilflich gewesen. Anlass dieser Gründung waren die für die Bevölkerung dieses Landstrichs verheerenden Begleiterscheinungen der Schlacht bei Großgörschen. Die Sonntagsschule zählte rund 100 Zöglinge. Graf Adalbert von der Recke-Volmerstein, Stifter der \"Rettungsanstalten zu Düsselthal und Overdyck\" regte in einer Denkschrift aus dem Jahr 1820 den Aufbau von „Sonntagsschulen in den Städten und auf dem Lande“ an. Seine Sorge galt vor allem den „ganz oder halb verwaisten Verbrecher- und Vagabundenkindern beiderlei Geschlechts“. Der entscheidende Durchbruch der Sonntagsschularbeit gelang allerdings erst 1825. In diesem Jahr erfolgte – inspiriert durch den aus Varel stammenden Kaufmann und späteren Gründer der kontinentaleuropäischen Baptistenkirche Johann Gerhard Oncken – die Gründung der Sonntagsschule Hamburg-St. Georg. Oncken hatte die Idee aus England mitgebracht, wo er einige Jahre als Kaufmann tätig gewesen war. Umgesetzt wurde diese Idee allerdings von dem evangelisch-lutherischen Pastor Johann Wilhelm Rautenberg, der die Anfänge und Aufgabenstellung der Sonntagsschule so beschrieb: \"[...] Deshalb nahm ich es denn als eine Weisung von oben, als im Sommer 1824 von dem [Sonntags-]Schulverein in London durch den hier befindlichen Agenten der dortigen Kontinentalgesellschaft [zur Verbreitung der Heiligen Schrift], Herrn J. G. Oncken, an mich die Aufforderung erging, eine Sonntagsschule zu errichten und mir zugleich eine Beihilfe von zehn Pfund für die Gründung derselben mit der liebevollsten Bereitwiliigkeit versprochen wurde [...] Zweck der zu stiftenden Sonntagsschule [soll sein]:\" Die Hamburger Sonntagsschule wurde zur Keimzelle der von Johann Hinrich Wichern begründeten Inneren Mission und des Kindergottesdienstes. 1826 stellte Oncken in Bremen einen Antrag an die Wittheit, den erweiterten bremischen Senat, \"Sonntagsschulen für arme Kinder nach der Weise derer einzurichten, wie sie unter der Leitung des Predigers Rautenberg zu St. Georg zu Hamburg [...] bestehen\". Dieser Antrag wurde abgelehnt. Der spätere Versuch des Kaufmanns Bröckelmann, in Bremen eine Sonntagsschule zu gründen, war dann schließlich erfolgreich. Auch in Berlin (Pfarrer Stobwasser) und Dresden (Oberhofprediger Dibelius) entstanden Sonntagsschulen, die allerdings von ihrer Form her eher am Gottesdienst der Kirche als am Schulunterricht orientiert waren. Die Staatskirche und die staatlichen Organe begegneten der Sonntagsschularbeit zunächst sehr kritisch, sogar feindselig. In Hamburg kam es sogar zur zeitweiligen polizeilichen Überwachung des Unterrichts. Erst auf dem Stuttgarter Kirchentag 1869 wurde die Sonntagsschularbeit kirchlich offiziell anerkannt. Sie erhielt für den staatskirchlichen Bereich die Bezeichnung „Sonntagsschule als Kindergottesdienst“. Auf dem Sonntagsschulkongress in Bremen 1882 wurde für den Bereich der evangelischen Volkskirchen der Begriff „Sonntagsschule“ durch „Kindergottesdienst“ ersetzt. Die Freikirchen (Baptisten, Evangelisch-methodistische Kirche u. a.), die Neuapostolische Kirche sowie die Christadelphians haben jedoch bis in die Gegenwart den Begriff „Sonntagsschule“ beibehalten. Die Siebenten-Tags-Adventisten führen den Begriff \"Kindersabbatschule\", da sie nicht sonntags, sondern sabbats (samstags) Gottesdienst feiern. Heute findet allerdings auch hier die Bezeichnung „Kindergottesdienst“ immer stärker Eingang, neuerdings auch der Begriff „Kinderkirche“.", "section_level": 2}, {"title": "Hymne.", "content": "Zu den bekanntesten Sonntagsschulliedern im deutschen Sprachraum gehörte die sogenannte \"Sonntagsschulhymne\", die häufig zu Beginn oder zum Abschluss der Veranstaltung gesungen werden musste; hier die drei Strophen: Die Sonntagsschul ist unsere Lust Die Sonntagsschul’ ist unsre Lust / und wird es immer mehr; sie bringt uns, was wir nicht gewusst, / in süßen Stunden her. Die Wahrheit aus der reinsten Quell / und Jesu Liebe klar und hell. Man lehrt uns lieben, aufwärts schaun / und auf den HERRN vertrau’n. [Refrain:] \"Singet, daß es laut erschallt / und Erd’ und Himmel widerhallt:\" \"Hosianna, Hosianna, Hosianna sei dem Gotteslamm!\" Wir danken, liebe Lehrer, euch / für eure Sorg und Müh’! Ihr führt uns zu dem Himmelreich / in unsrer Jugend früh. Und zieh’n wir aus dem Vaterhaus / einst in die weite Welt hinaus, so führ’ uns euer treuen Rat / stets auf dem Lebenspfad. [Refrain:] Wie schön ist’s doch, wenn wir geschart / um unsern Prediger, wie junge Lämmer, fein und zart / um ihren Hirten her! Wir hören seine Stimme gern / und folgen mit ihm unserm Herrn. Wie wird’s erst in dem Himmel sein! / O Herr, bring uns hinein. [Refrain:] ", "section_level": 1}, {"title": "Sonntagsschulen für Erwachsene.", "content": "Bei den Mormonen wird vor dem eigentlichen Gottesdienst eine Sonntagsschule für Jugendliche und Erwachsene angeboten. Parallel zur Sonntagsschule findet in mormonischen Gemeinden die Primarvereinigung statt, welche sich an Kinder bis 12 Jahren richtet.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Lehrer und Schüler.", "content": "Zu den bedeutenden Personen, die sich gegenwärtig als Sonntagsschullehrer engagieren, gehört der vormalige US-Präsident Jimmy Carter. An den von ihm gestalteten Sonntagsschulstunden für Erwachsene, die in seiner Heimatgemeinde, der \"Maranatha Baptist Church\" in Plains (Georgia), stattfinden, nehmen jährlich bis zu 12.000 Schüler teil. Zu den bekanntesten deutschen Sonntagsschülern zählt der ostfriesische Komiker Otto Waalkes, dessen Mutter Adele Waalkes Mitglied der Emder Baptistengemeinde war und die ihren Sohn regelmäßig zum Sonntagsschulunterricht schickte. Lehrern und Schüler waren (Auswahl):", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sonntagsschule dient in vielen, vor allem protestantischen, Kirchen der sonntäglichen Katechese von Kindern und – seltener – Jugendlichen oder Erwachsenen. Sie hat sich heute häufig zum sogenannten Kindergottesdienst entwickelt.", "tgt_summary": "主日学(英语:Sunday school)是基督教教会于主日(通常即星期日)早上在教堂或其他场所进行的宗教教育,一般在主日敬拜之前或之后举行。主日学的形式多样化,因教会而异,内容多以查经、教授基本圣经内容为主,并由教会所指定的小组长、执事、传道或牧师讲道。", "id": 1391557} {"src_title": "Universal Time", "tgt_title": "世界时", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die heutige Weltzeit hieß von 1884 bis 1928 die Greenwich Mean Time (GMT). Da die Astronomen die GMT ab Mittag zählten, während sie im bürgerlichen Leben von Mitternacht an gerechnet wurde, waren Verwirrungen entstanden, sodass man 1928 eine neue Weltzeit vereinbarte und sie Universal Time (UT) nannte. 1968 wurde die Universal Time in mehrere Zeitsysteme gesplittet (UT0, UT1 und UT2), um kleinen Unregelmäßigkeiten der Erdrotation Rechnung zu tragen. Die Variante UT1 ist direkt der Phasenwinkel der Erdrotation und dient als Referenzzeit für die 1972 eingeführte Koordinierte Weltzeit (UTC). Diese als Atomzeit von der Erdrotation unabhängige und völlig gleichmäßige Zeitskala wird je nach Bedarf durch vereinzelte Schaltsekunden an die UT1 angepasst und bildet so den Beitrag der Astronomischen Chronologie zur präzisen Bestimmung der Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Messung und Bedeutung.", "content": "Gemäß ihrer Definition als eine \"mittlere Sonnenzeit\" misst UT den \"Drehwinkel der Erde bezüglich der mittleren Sonne\". In der Praxis bestimmt man jedoch den Drehwinkel der Erde bezüglich des Frühlingspunkts (Sternzeit im Äquatorialsystem), bezüglich geeigneter Fixsterne (Galaktisches System, mit Astrolabien oder Zenitkameras) oder bezüglich ferner Radioquellen (im Fundamentalsystem, mit VLBI (Interferometrie)) und rechnet den so erhaltenen Winkel über geeignete Formeln in Sonnenzeit um (86400 Sonnenzeit-Sekunden entsprechen ungefähr 86636,6 Sternzeit-Sekunden). Der Vorteil liegt darin, dass die Positionen von Sternen und Radioquellen wesentlich genauer beobachtet werden können als die der Sonne. Radioquellen sind außerdem auch tagsüber anmessbar, so dass eine kontinuierliche Bestimmung von UT möglich wird. Da die UT über eine Beobachtung des Drehwinkels der Erde gewonnen und daher letztlich von der Erdrotation abgeleitet wird, spiegelt sie deren kurzfristige Fluktuationen und langfristige Verlangsamung wider. UT ist daher \"kein\" strikt gleichförmiges Zeitmaß und für manche wissenschaftliche oder technische Anwendungen nicht geeignet. Andererseits liefert UT gerade wegen dieser Abhängigkeit Informationen über die augenblickliche Rotationsgeschwindigkeit der Erde und den genauen Drehwinkel, was für zahlreiche Anwendungen in Astronomie, Raumfahrt, Vermessungswesen usw. unerlässlich ist. Darüber hinaus bleibt die UT, weil sie aufgrund ihrer Definition alle Änderungen der Erdrotation mitmacht, stets mit dem Tag-Nacht-Wechsel der Erde synchron, was z. B. für Atomzeitskalen langfristig nicht der Fall ist. UT bildet daher die Grundlage für die im Alltag benutzten bürgerlichen Zeitskalen.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung.", "content": "Während die Internationale Atomzeit (TAI) und die Koordinierte Weltzeit (UTC) physikalisch \"gleichmäßige\" Zeitskalen sind, stellt UT1 den wahren Phasenwinkel der Erdrotation dar – d. h. den Winkel zwischen dem Greenwich-Meridian und dem astronomischen Frühlingspunkt. Damit definiert UT1 die momentane „Lage des Kreisels Erde“ im astronomischen Fundamentalsystem, hat aber kleine Unregelmäßigkeiten von einigen Zehntelsekunden pro Jahr. Es gibt keine ideale Zeitskala für alle Disziplinen, aber für jeden Zweck eine gut geeignete.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Es gibt einige um Millisekunden verschiedene Varianten. Mit „UT“ ohne weitere Spezifikation ist in der Regel UT1 gemeint.", "section_level": 1}, {"title": "UT0.", "content": "Die Bestimmung geschieht, indem ein Beobachter seine lokale Sternzeit (oder äquivalent dazu den Drehwinkel der Erde) misst und über geeignete Formeln in UT umrechnet. Dabei muss er auch den Unterschied in geographischer Länge zwischen sich und Greenwich berücksichtigen. Legt er dafür seine mittleren geographischen Koordinaten zugrunde, so erhält er UT0.", "section_level": 2}, {"title": "UT1 – Universal Time No.1.", "content": "UT1 wird durch astronomische Beobachtungen gewonnen – etwa mit einem modernen Meridiankreis – oder mittels Very Long Baseline Interferometry. Die kleinen Differenzen zu UTC werden als Zeitkorrektur formula_1 bezeichnet und ist neben den Polkoordinaten \"x\" und \"y\" einer der drei Parameter der Erdrotation. Die Differenz UT1 − UTC tendiert im Laufe einiger Monate zu negativen Werten, weil unser Zeitsystem die mittlere Sekunde von 1900 bis 1905 zur Basis hat und die Erdrotation seither um rund 0,002 Sekunden pro Tag langsamer geworden ist. Bevor UT1 − UTC einen absoluten Wert von 0,9 Sekunden erreicht, wird eine Schaltsekunde zum 30. Juni oder zum 31. Dezember eingefügt. Die genaue Lage der momentanen Drehachse der Erde unterliegt geringfügigen Schwankungen im Meterbereich. Da sich im Zuge dieser Polbewegungen auch die Lage des Beobachters bezüglich der Drehachse ändert, sind seine geographischen Koordinaten kleinen Schwankungen unterworfen. Die Schwankungen seiner geographischen Länge führen dazu, dass die Umrechnung seiner Beobachtungen nach UT, in die nur die \"mittlere\" geographische Länge einging, nicht ganz korrekt ist. Nach entsprechender Korrektur ergibt sich UT1. Die Korrektur lautet in erster Näherung (mit der mittleren Länge formula_2, der mittleren Breite formula_3 und den Polkoordinaten formula_4 und formula_5): Die Polkoordinaten werden in Bogensekunden veröffentlicht. (15 Bogensekunden entsprechen einer Zeitsekunde.)", "section_level": 2}, {"title": "UT1R.", "content": "Diese Zeitskala ähnelt der UT1, wobei die Glieder mit einer Periode, die kleiner als 35 Tage ist, weggerechnet sind. Diese Zeitskala ist also im Vergleich zu UT1 geglättet. Das R steht für \"Removed\" (zu Deutsch: entfernt) oder \"Reduced\" (zu Deutsch: reduziert).", "section_level": 2}, {"title": "UT1D.", "content": "Diese Zeitskala ähnelt der UT1, wobei auch Gezeiteneffekte mit einer halbtägigen oder täglichen Periode berücksichtigt sind. Diese Zeitskala ist also im Vergleich zu UT1 aufgeraut. Das D steht für \"Daily\" (zu Deutsch: täglich) oder \"tiDes\" (zu Deutsch: Gezeiten).", "section_level": 2}, {"title": "UT2.", "content": "Die so gewonnene UT1 unterliegt bislang nur den aus der Erdrotation stammenden Fluktuationen. Der jahreszeitlich bedingte Anteil, einerseits durch vegetative Veränderungen, andererseits aufgrund Wasserverlagerungen durch Schnee, lässt sich leidlich genau mit einer empirisch gewonnenen schematischen Formel wiedergeben. Im Bemühen, eine möglichst gleichmäßige Zeitskala zu erhalten, hat man diesen Schwankungsanteil von UT1 abgezogen: Dabei ist formula_8 der als Bruchteil des Besseljahres ausgedrückte Zeitpunkt der Beobachtung. Von UT2 wurden in den 60er-Jahren die Radio-Zeitzeichen abgeleitet. Mit der Einführung von UTC im Jahre 1972 verlor UT2 an Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "UT und UTC.", "content": "Seit die Definition der Einheit Sekunde nicht mehr durch astronomische Beobachtungen gewonnen, sondern von einer Atomuhr abgeleitet wird (1968), wird die Weltzeit (\"UTC\") mit dieser Atomzeit (\"TAI\") synchronisiert. Durch Schaltsekunden wird gewährleistet, dass die Differenz zwischen UT1 und UTC nicht mehr als 0,9 Sekunden beträgt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Universal Time (UT; deutsch \"Universalzeit\") ist die durch astronomische Beobachtung gewonnene mittlere Sonnenzeit des durch die Sternwarte von Greenwich führenden Nullmeridians. Sie ist eine universelle Zeitskala, welche die gemessene Erdrotation widerspiegelt. In den Geowissenschaften und der Astrometrie ist sie das am meisten verwendete Zeitsystem.", "tgt_summary": "世界时(Universal Time,简称UT)是一种以格林尼治子夜起算的平太阳时。世界时是以地球自转为基准得到的时间尺度,其精度受到地球自转不均匀变化和极移的影响,为了解决这种影响,1955年国际天文联合会定义了UT0、UT1和UT2三个系统:", "id": 79492} {"src_title": "Elisabeth (Russland)", "tgt_title": "伊莉莎白 (俄羅斯女皇)", "src_document": [{"title": "Leben als Großfürstin.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Elisabeth wurde 1709 als uneheliches Kind Peters des Großen und Martha Skrawronskas, der späteren Katharina I., in Kolomenskoje geboren. Erst zwei Jahre später, 1711, wurde sie durch die Heirat ihrer Eltern legitimiert und zur Großfürstin erhoben. Die Kindheit verbrachte Elisabeth zunächst in Kolomenskoje. Da die Eltern meist abwesend waren, kümmerten sich russische und finnische Kindermädchen um ihre Erziehung, später gab man sie zusammen mit ihrer älteren Schwester Anna Petrowna und ihrer jüngeren Schwester Natalja Petrowna in die Obhut ihrer Tante Praskowja Fjodorowna Saltykowa, die zumeist in Ismailowo unweit von Moskau residierte. Unter den Fittichen der Tante entwickelte sich Elisabeth zu einer von starken religiösen Gefühlen durchdrungenen Person: strenges Fasten, ständiges Gebet und Wallfahrten gehörten bald zum Tagesablauf. Erst mit acht Jahren erhielt die Großfürstin regelmäßig Schulunterricht. Obwohl Peter der Große mehrere Lehrer zur Ausbildung seiner Kinder anstellte, erlernte Elisabeth hauptsächlich Fremdsprachen von den ausländischen Lehrern (Franzosen, Italiener, Deutsche), um auf ein Leben an einem fremden Hof vorbereitet zu sein, blieb ansonsten aber höchst ungebildet. 1721 wurde Elisabeth für volljährig erklärt – sie war damals 12 Jahre alt. Ausländische Gesandte berichten von der außergewöhnlichen Schönheit der Großfürstin, auch bemerkten sie ihr musikalisches Talent.", "section_level": 2}, {"title": "Heiratspläne.", "content": "Als Peter der Große sich 1717 in Paris aufhielt, kam zum ersten Mal der Gedanke einer russisch-französischen Heirat auf. 1721 wurden die Pläne konkreter und es begannen sehr komplexe Verhandlungen, die jedoch wegen religiöser Fragen und der unehelichen Herkunft Elisabeths ohne Ergebnis blieben. Als Ersatzkandidaten für Ludwig XV. schlug man von französischer Seite Ludwig von Chartres vor. Der Zar sollte dessen Kandidatur um die polnische Königskrone unterstützen. Die Verhandlungen gestalteten sich wieder außerordentlich schwierig: von französischer Seite beharrte man darauf, die Eheschließung erst zu vollziehen, wenn der Herzog von Chartres zum König von Polen gewählt worden sei. Damit erklärte sich Peter der Große nicht einverstanden – der damalige König von Polen, August der Starke lebte immerhin noch. 1725 starb Peter der Große und Elisabeths Mutter trat als Katharina I. seine Nachfolge an. Katharina I. verlobte Elisabeth mit dem Lübecker Fürstbischof Karl August von Schleswig-Holstein-Gottorf (1706–1727), zu dem die Großfürstin eine aufrichtige Zuneigung fasste. Der geplante Hochzeitstermin musste wegen einer Erkrankung der Mutter jedoch verschoben werden. Katharina I. starb 1727, und 13 Tage später starb der Bräutigam der Großfürstin an den Pocken. Elisabeth beschloss, unverheiratet zu bleiben.", "section_level": 2}, {"title": "Erbstreitigkeiten.", "content": "Katharina I. hatte den russischen Thron in ihrem Testament Peter II. vermacht. Peter war der Sohn Alexeis (1690–1718), des legitimen Sohns Peters des Großen aus dessen erster Ehe. Da er damals 12 Jahre alt war, leitete Alexander Danilowitsch Menschikow die Regierungsgeschäfte. Sollte Peter II. ohne Erben sterben, sollte der Thron nach dem Testament Katharinas I. zunächst an Anna Petrowna und deren Nachkommen, dann an Elisabeth Petrowna und deren Nachkommen fallen. Für die vorläufige Abtretung ihrer Thronrechte an Peter II. sollten die beiden Töchter Peters des Großen reich entschädigt werden. Menschikow konnte die Auszahlung dieser Entschädigung jedoch erfolgreich verhindern. Anna Petrowna verließ daraufhin mit ihrem Gemahl Russland, Elisabeth blieb in sehr bescheidenen Verhältnissen zurück. Um Elisabeth 'unschädlich' zu machen, versuchte Menschikow, sie zu verheiraten, doch konnte sich Elisabeth erfolgreich dagegen zur Wehr setzen und blieb unverheiratet, doch unterhielt sie ein intimes Verhältnis zu Alexander Borissowitsch Buturlin. Als Peter II. von dem Verhältnis erfuhr, verbannte er Buturlin nach Sibirien. Das war ein herber Schicksalsschlag für Elisabeth, das Verhältnis zu Peter II. war fortan gestört. Elisabeth zog sich nach Ismailowo in der Nähe von Moskau zurück und führte dort das einfache Leben einer Gutsherrin. In dieser Zeit schloss sie mit einigen Leuten Freundschaft, die später, als sie Kaiserin geworden war, zu Bedeutung gelangten: Michael Larionowitsch Woronzow (später Vize-, dann Großkanzler), Peter Iwanowitsch Schuwalow (später Senatspräsident), Alexander Iwanowitsch Schuwalow (später Chef der Geheimpolizei) und Armand Lestocq (ihrem Leibarzt). Auch hatte Elisabeth, ähnlich wie ihr Vater, keine Scheu, sich unter das einfache Volk zu mischen – besondere Freude empfand sie dabei, Kinder niederer Herkunft bei der Taufe zu halten. Das blieb auch später so, sie war eine der volkstümlichsten Herrscherinnen Russlands.", "section_level": 2}, {"title": "Exiljahre.", "content": "Nach dem plötzlichen Tod Peters II. 1730 war Elisabeth nach dem Testament ihrer Mutter Katharina I. die rechtmäßige Thronerbin. Die Großfürstin hätte ihr Leben in Ismailowo aufgeben und nach Moskau, wo sich zu der damaligen Zeit der Hof aufhielt, fahren müssen, um ihre Thronrechte geltend zu machen. Aber sie unternahm nichts, obwohl ihre Freunde und vor allem ihr Leibarzt Lestocq sie drängten. So konnte es geschehen, dass der Oberste Geheime Rat, der ebenfalls von Katharina I. ins Leben gerufen worden war, ihre Halbcousine Anna Iwanowna, die Herzogin von Kurland, zur russischen Kaiserin erwählte. Die Historiker rätseln, warum Elisabeth sich damals nicht auf den Thron gesetzt hat. Sie selbst äußerte dazu: „Ich bin froh, es nicht getan zu haben, ich war zu jung und mein Volk hätte mich nicht akzeptiert.“ Während der Herrschaft Anna Iwanownas lebte Elisabeth weiterhin meist fern vom Hof in Ismailowo oder in Saarskaja Mysa, dem späteren Zarskoje Selo. Sie beschäftigte sich dort hauptsächlich mit der Jagd, für die sie eine außerordentliche Leidenschaft hegte, oder mit der Aufführung von Theaterstücken. Die Theaterstücke karikierten oft das Leben am Hof Anna Iwanownas. Das forderte den Argwohn der Kaiserin heraus, die die Großfürstin mit einem Netz von Spitzeln umgeben und einige Personen aus der Umgebung der Großfürstin entfernen ließ. Immer wieder musste Elisabeth demütige Bittgesuche an Anna Iwanowna richten und um Gnade für ihre Untergebenen bitten. Zu offiziellen Anlässen erschien Elisabeth jedoch demonstrativ bei Hof und stellte durch ihre Schönheit und ihren Witz Anna Leopoldowna in den Schatten, die Nichte der Kaiserin, die von ihr zur Thronfolgerin ernannt worden war. Besonders demütigend für Elisabeth war, dass Anna Iwanowna ihren Liebhaber Alexej Schubin, einen einfachen Soldaten, nach Sibirien deportieren ließ und dass ihr wiederholt gedroht wurde, man werde sie, „wegen schlechten Betragens“ in ein Kloster sperren, wenn sie nicht bald heiraten würde. Elisabeth blieb aber standhaft und heiratete nicht. 1735 lernte Elisabeth den Mann kennen, der sie fortan ihr ganzes Leben lang begleiten sollte: Alexei Grigorjewitsch Rasumowski, ein Ukrainer einfacher Herkunft, Sänger in der Hofkapelle. Als sie Kaiserin geworden war, hat Elisabeth Rasumowskij wahrscheinlich geheiratet. Dies lässt sich aber nicht beweisen, einziges Indiz ist ein kleines Doppelporträt mit der Aufschrift: „Das Geheimnis ist gesegnet.“ Nach dem Tode Anna Iwanownas gelangte nicht ihre Nichte Anna Leopoldowna auf den Thron, sondern deren Sohn Iwan VI. Anna Leopoldowna setzte allerdings schon nach wenigen Wochen Biron, den Anna Iwanowna zum Regenten ernannt hatte, ab und übernahm selbst die Regierungsgeschäfte. Als Biron im November 1740 verhaftet wurde, tauchte im einfachen Volk das Gerücht auf, man handle im Namen von Elisabeth, die nun beschlossen hätte, sich auf den Thron zu setzen, und es kam zu einer spontanen Bewegung zugunsten der Großfürstin. Fortan hatte Anna Leopoldowna regelrecht Angst vor Elisabeth. Während die Regentin, eine Tochter eines deutschen Fürsten, oft wochenlang für die Öffentlichkeit unsichtbar blieb, zeigte sich die Großfürstin überall in der Hauptstadt.", "section_level": 2}, {"title": "Staatsstreich.", "content": "Das Volk war unzufrieden mit dem neuen Zaren Iwan VI. Elisabeth konnte die Opposition um sich sammeln. Besonders die Garderegimenter waren ihr treu ergeben. Sie stilisierte sich zur Tochter Peters des Großen, die gekommen sei, Russland von der „Fremdherrschaft“ zu befreien. Auch ausländische Mächte waren an einer Thronbesteigung Elisabeths interessiert, allen voran Frankreich und Schweden. Würde man Elisabeths Thronansprüche unterstützen, so hoffte man, sie zur Rückgabe der von Peter dem Großen eroberten Gebiete in Osteuropa bewegen zu können – Russland sollte wieder in seine alten Grenzen zurückgedrängt werden. Die Verhandlungen, welche die ausländischen Mächte mit Elisabeth führten, gingen vor allem über Jacques Joachim Trotti de la Chétardie, den französischen Gesandten in Russland. Auf Drängen Chétardies und Lestocqs hatte sich Elisabeth zwar mündlich zu weitgehenden Zugeständnissen gegenüber Schweden bereiterklärt, doch zur selben Zeit äußerte Elisabeth im intimen Kreis: „Bevor ich meine Krone um diesen Preis kaufe, verzichte ich lieber darauf, zu regieren.“ Die Großfürstin beschloss, den Staatsstreich ohne ausländische Hilfe durchzuführen. Um Frankreich und Schweden zu täuschen, führte sie die Verhandlungen mit Chétardie jedoch weiter fort. Im August 1741 erklärte Schweden Russland den Krieg. Die Truppen verließen die Hauptstadt, nur die Garderegimenter, die der Großfürstin treu ergeben waren, blieben zurück. Dennoch fehlte Elisabeth zunächst die Entschlusskraft zum gewaltsamen Staatsstreich. Indes wurde sie von der Regierung beobachtet, im Oktober wurden die staatsfeindlichen Umtriebe im Haus der Großfürstin aufgedeckt. An einem Hoftag am 22. November/3. Dezember 1741 kam es zu einer Aussprache zwischen Anna Leopoldowna und Elisabeth. Elisabeth schwor der Regentin, an keinen staatsfeindlichen Umtrieben beteiligt zu sein. Anna Leopoldowna ließ sich zwar davon beruhigen, verbot Elisabeth jedoch, fortan Chétardie zu empfangen. Außerdem drohte Anna Leopoldowna Elisabeth endgültig mit dem Kloster, falls sie sich weiter weigere, zu heiraten. Elisabeth und ihre Anhänger waren in Alarmbereitschaft versetzt. Anna Leopoldowna handelte: am 24. November/5. Dezember erteilte sie den Befehl an die in St. Petersburg verbliebenen Garderegimenter, die Elisabeth treu ergeben waren und nicht auf den Kriegsschauplatz wollten, sich an die Front zu begeben – obwohl zu befürchten war, dass die Mannschaft unter dem Einfluss von Agitatoren den Gehorsam verweigern würde. Unterdessen hatte Elisabeth mit ihren Parteifreunden beschlossen, die momentane Lage zu nutzen. In der Nacht auf den 25. November/6. Dezember 1741 begab sich Elisabeth zu den Kasernen des Preobraschenski-Garderegiments und vereidigte die Soldaten auf sich, nahm ihnen aber den Schwur ab, dass während des Umsturzes niemand getötet würde. Delegationen wurden zum Semjonowski- und Ismailowski Leibgarde-Regiment geschickt, die Staatsmänner des alten Regimes verhaftet. Um zwei Uhr in der Nacht begab sich Elisabeth an der Spitze des Preobraschenski-Garderegiments zum Winterpalast. Es war ein unblutiger Staatsstreich, keiner der Wachsoldaten des Winterpalastes leistete Widerstand. Der minderjährige Iwan VI. wurde mit seiner Mutter gefangengesetzt. Anna Leopoldowna wurde nach der Legende von Elisabeth aufgeweckt mit dem Zuruf: „Schwesterchen, es ist Zeit aufzustehen.“ Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass sich die beiden Frauen in der Umsturznacht gesehen haben. Am frühen Morgen wurde das Volk mit einem Manifest vom Umsturz in Kenntnis gesetzt und es wurde damit begonnen, die Staatsmänner zu vereidigen. Der Staatsstreich war ohne ausländische Hilfe durchgeführt worden. Elisabeth wollte Anna Leopoldowna, Iwan VI. und ihre Familie zuerst nach Deutschland ausreisen lassen. Dann jedoch behielt sie die Familie als Geiseln in Russland, denn gleichzeitig mit ihrer Thronbesteigung holte sie ihren Nachfolger, den Sohn ihrer Schwester Anna Petrowna, Karl Peter Ulrich von Holstein-Gottorp (den späteren Peter III.) nach Russland, und sie wollte ihm damit eine sichere Reise durch Preußen garantieren – der Gemahl Anna Leopoldownas war ein Schwager Friedrichs II. von Preußen. Nach der Verschwörung von 1743 war an eine Ausreise der Familie nicht mehr zu denken und die Familie wurde nach Cholmogory am Weißen Meer verbannt, der kleine Iwan VI. später in Einzelhaft in Schlüsselburg gefangen gesetzt. Als Usurpatorin versuchte Elisabeth von Anfang an, ihre Macht zu festigen, indem sie die Privilegien ihrer Unterstützer ausweitete. Ihre Unterstützer in den Garderegimentern wurden allesamt in den Adelsstand erhoben und mit diversen Privilegien ausgestattet. Elisabeth betonte stets, dass sie die Tochter Peters des Großen sei und sie dessen Werk fortführen werde. Der Dichter Alexander Sumarokow verlieh dieser Idee Gestalt, als er schrieb: „In Gestalt seiner Tochter hat Peter noch einmal den Thron bestiegen. An Elisabeth hat er seine Ziele weitergegeben.“ Gleichzeitig mit der Verherrlichung Peters des Großen setzte die Verteuflung der Zeit, die nach ihm folgte, ein, die nun als absolute Schreckenszeit, als dunkler Tiefpunkt in der Geschichte des russischen Reiches empfunden wurde – als Zeit der Ausländerherrschaft. Die Regierung förderte nationale Ausschreitungen gegen die Ausländer, namentlich gegen die Deutschen. So weigerten sich im April 1742 in St. Petersburg Gardesoldaten, weiterhin ihren deutschen Vorgesetzten zu gehorchen. Selbst eine gehorsame Tochter der Kirche, konnte Elisabeth sich sicher sein, dass die Geistlichkeit hinter ihr stand und ihre Machtansprüche in vielen Predigten und Denkschriften festigte. Doch kann nichts darüber hinwegtäuschen, dass es im Grunde keinen Bruch zum Vorgängerregime gab. Zwar waren mit Ostermann und Münnich die prominentesten Ausländer vom Hof entfernt worden, es gab aber noch weiterhin eine Reihe Ausländer in der Regierung. Auch übernahm Elisabeth eine Reihe fähiger Russen, die bereits unter Anna Leopoldowna gedient hatten, und die es geschafft hatten, rechtzeitig umzuschwenken: Tscherkasski (Großkanzler), Trubezkoi (Generalprokureur des Senats), Uschakow (Chef der Staatspolizei), um nur einige zu nennen.", "section_level": 1}, {"title": "Schauprozess.", "content": "Mit den Anhängern des alten Regimes – Ostermann, Münnich, Mengden, Golowkin, Löwenwolde u. a. wurde in Form eines großangelegten Schauprozesses abgerechnet. Das Gerichtsverfahren leitete Nikita Jurjewitsch Trubezkoi. Alle Angeklagten wurden zu teilweise sehr grausamen Todesstrafen verurteilt. Elisabeth wollte ein Exempel statuieren: erst als die Angeklagten am 18. Januar/29. Januar 1742 auf den Richtplatz geführt wurden, erfuhren sie, dass ihre Todesstrafen in Verbannungen umgewandelt worden waren. Elisabeth wohnte diesem grausamen Schauspiel nicht bei, sie hielt sich an diesem Tag in Peterhof auf. Die Volksmenge war mit der Begnadigung der Staatsfeinde nicht einverstanden: Es kam zu einem Tumult, der mit Waffengewalt niedergeschlagen werden musste.", "section_level": 2}, {"title": "Leben als Kaiserin.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Krönung in Moskau.", "content": "Am 6. Mai 1742 erfolgte die Krönung in Moskau. Elisabeth setzte sich die Kaiserkrone selbst aufs Haupt, was bis dahin kein russischer Herrscher gewagt hatte. Bei der Krönung schwor die Monarchin, künftig kein Todesurteil mehr zu unterzeichnen. Die Todesstrafe war damit zwar nicht abgeschafft, wurde aber unter ihrer Herrschaft nicht mehr vollstreckt (die Urteile wurden in Verbannung umgewandelt). Nicht abgeschafft wurde aber die Folter und vor allem die sehr brutale Knutenstrafe, die oft zum Tode führte. Am 7./18. November 1742 ernannte Elisabeth den Sohn ihrer Schwester Anna Petrowna, Karl Peter Ulrich von Holstein-Gottorp (in Russland: Peter Fjodorowitsch), den späteren Peter III., zu ihrem Nachfolger.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Regierungsgeschäfte.", "content": "Ein großes Anliegen war Elisabeth die Beendigung des Krieges mit Schweden, der für Russland bisher zwar recht günstig verlaufen war, dennoch unnötig Ressourcen kostete. Am 7./18. August 1743 wurde der Frieden von Åbo geschlossen: Schweden musste an Russland ein paar kleinere Gebiete abtreten, außerdem konnte Elisabeth die Wahl Adolf Friedrichs zum König von Schweden durchsetzen. Er war ein Bruder ihres ehemaligen Verlobten. Elisabeth gilt in Russland als Inbegriff einer absolutistischen Herrscherin: Sie führte einen äußerst verschwenderischen Hof und ließ zahlreiche barocke Schlossanlagen erbauen (Großer Palast in Peterhof, Katharinenpalast in Zarskoje Selo und vor allem den Winterpalast in Sankt Petersburg). In ihrer Regierungszeit wurde das erste russische Nationaltheater gegründet, 1755 auf Anregung des Universalgelehrten und Schriftstellers Michail Lomonossow in Moskau die erste russische Universität eröffnet und die Akademie der Künste in Sankt Petersburg aufgebaut. Allerdings verlor Elisabeth relativ bald nach ihrem Machtantritt ihr Interesse an den wirklichen Regierungsgeschäften und ließ ihren Beratern oftmals vollkommen freie Hand. Das hing auch damit zusammen, dass ihr Gesundheitszustand sehr schwankend war. Vor allem in den fünfziger Jahren des 18. Jahrhunderts war die Kaiserin häufig krank und sogar mehrfach dem Tode nahe.", "section_level": 2}, {"title": "Verschwörung von 1743.", "content": "1743 musste Elisabeth eine Verschwörung zu Gunsten des abgesetzten Iwan VI. niederschlagen, das sogenannte Lopuchin-Komplott. Die Verschwörer hatten sich um Natalja Lopuchina, die einen persönlichen Groll gegen Elisabeth hatte, und den österreichischen Gesandten in Russland, Botta Adorno, versammelt. Obwohl die Idee mehr aus jugendlichem Leichtsinn entstanden war und der Kaiserin keine wirklich ernsthafte Gefahr gedroht hatte, reagierte sie äußerst grausam: Sie ließ die Verschwörer foltern (dabei schonte sie auch eine Hofdame nicht, die hochschwanger war). Botta weilte zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr in Russland. Im Grunde ließ sich nichts Konkretes ermitteln. Dennoch verbannte Elisabeth die Verschwörer „auf ewig“ nach Sibirien, befahl allerdings, dass Natalja Lopuchina zur Verschärfung der Strafe die Zunge herausgerissen werden sollte. Es ist jedoch nicht ganz eindeutig, ob dieser Befehl ausgeführt wurde. Keiner der Angeklagten überlebte die Verbannung, nur Lopuchina konnte als alte Frau nach St. Petersburg zurückkehren, starb aber dort nach kurzem Aufenthalt an den Strapazen der Reise. Durch die Beteiligung des österreichischen Botschafters am Komplott und der Weigerung Maria Theresias, ihn den russischen Behörden auszuliefern, kam es zu kurzzeitigen diplomatischen Spannungen zwischen Russland und Österreich und 1743 mit Abschluss der Preußisch-russischen Allianz zu einer kurzfristigen Annäherung Russlands an Preußen. Friedrich der Große war es, der Elisabeth in dieser Situation den Rat gab, die Braunschweiger Familie nicht aus Russland ausreisen zu lassen. Die Angst vor einem Staatsstreich, der sie stürzen könnte, beherrschte von nun an Elisabeth, die fortan jeden Tag in einem anderen Zimmer schlief, um ihr Leben vor einem nächtlichen Überfall zu schützen. In ihren späteren Regierungsjahren hatte die Kaiserin so starke Angst vor der Nacht, dass sie am Tage schlief und die Nacht durchwachte.", "section_level": 2}, {"title": "Auf Reisen.", "content": "1744 konnte Elisabeth erreichen, dass der Kaisertitel, den Peter der Große eingeführt hatte, von Frankreich anerkannt wurde. Im selben Jahr verlobte sie ihren Neffen und Nachfolger, wiederum auf Anraten Friedrichs II., mit Sophie Friederike Auguste von Anhalt-Zerbst, der späteren Katharina II. Den Sommer des Jahres 1744 verbrachte Elisabeth in der Ukraine, wohin sie sich zwecks einer Wallfahrt hinbegeben hatte. Den Sommer des nächsten Jahres begab sie sich nach Tallinn. Es war das erste Mal seit Peter dem Großen, dass sich ein russischer Herrscher in die neuerworbenen Ostseeprovinzen begab. Die Weiterreise nach Riga wurde jedoch durch einen rechtzeitig aufgedeckten Mordanschlag vereitelt.", "section_level": 2}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "Die Impulse zu einigen innenpolitischen Reformen, die während Elisabeths Regierung in Angriff genommen wurden, gingen vor allem auf Peter Iwanowitsch Schuwalow zurück. Er war ein Jugendfreund der Kaiserin. Nachdem 1749 einer seiner Verwandten, sein Cousin Iwan Iwanowitsch Schuwalow, zum Favoriten der Kaiserin emporgestiegen war, hatte er unumschränkte Macht über Elisabeth. Obwohl Peter Schuwalow ein fähiger Staatsmann war, wird sein Talent dadurch verdunkelt, dass er nicht davor zurückschreckte, sich skrupellos zu bereichern. Zahlreiche Reformprojekte befassten sich denn auch mit Wirtschaftsangelegenheiten: 1753 die Aufhebung der Binnenzölle zur Belebung des Handels und 1754 die Gründung der Adelsbank. Ein anderer Schuwalow, Alexander Iwanowitsch, war Chef der Geheimen Kanzlei der Kaiserin – der Staatspolizei. Er war der gefürchtete Inquisitor des Reiches.", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzesreform.", "content": "1754 wurde eine Gesetzesreform beschlossen. Russland sollte zum ersten Mal in seiner Geschichte ein allgemein verbindliches Gesetzeswerk erhalten. Es wurde eine Gesetzgebungskommission einberufen, die im August 1754 ihre Arbeit aufnahm. Bereits im Juli 1755 wurden die ersten beiden Bände der Kaiserin vorgelegt. Doch Elisabeth weigerte sich, die Gesetze durch ihre Unterschrift zu ratifizieren, da sie, nach ihrem Ausspruch, „mit Blut“ geschrieben seien – die darin geforderten Strafen erschienen ihr zu barbarisch. Die Gesetzgebungskommission arbeitete zwar die restliche Regierungszeit Elisabeths weiter, es kam aber in der Folge zu keiner Vollversammlung ihrer Mitglieder mehr, im Jahr 1757 gab es sogar nur eine einzige Sitzung. Erst am Ende der Regierung Elisabeths kam neuer Elan in die Sache: im September 1761 wurde beschlossen, eine Versammlung aus Abgesandten aller Teile Russlands ins Leben zu rufen, deren Aufgabe es sein sollte, ein neues Gesetzbuch auszuarbeiten. Neben Adeligen und Vertretern der Kirche waren auch Kaufleute und freie Bauern zugelassen – Leibeigene nicht. Doch die ersten Abgesandten trafen erst nach dem Tod der Kaiserin in St. Petersburg ein.", "section_level": 3}, {"title": "Allgemeine Landesvermessung.", "content": "Auch dem zweiten großen Reformprojekt Elisabeths war nur dürftiger Erfolg beschieden: die erste allgemeine Landesvermessung, begonnen im Januar 1752, scheiterte nach ersten Erfolgen, da man sich in Streitigkeiten mit den Gutsbesitzern verzettelte. Diese versuchten, auf Kosten des staatseigenen Landbesitzes ihre Güter zu vergrößern. Auch gab es zu wenige ausgebildete Landvermesser, die man erst in Schulen heranziehen musste. Die Landvermessung war nötig geworden, da die Gutsbesitzer oft regelrechte Kriege miteinander führten. 1752 gab Elisabeth einen Ukas heraus, in dem sie Streitigkeiten dieser Art verbot. Zwar hatte man 1752 mit der Landesvermessung begonnen, die Statuten für die Landesvermessung waren aber erst 1754 ausgearbeitet und die Landesvermessungskanzlei wurde erst 1755 gegründet. Mit dem Ausbruch des Siebenjährigen Krieges 1756 wurde die Landesvermessung eingestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Leibeigenschaft unter Elisabeth.", "content": "An der seit Jahrhunderten überkommenen Leibeigenschaft änderte Elisabeth nichts. Um Freiheit zu erlangen, flüchteten viele Leibeigenen in die baltischen Provinzen. 1743/44 wurde eine Sonderkommission mit der Aufgabe ins Leben gerufen, die in die baltischen Provinzen entlaufenen Leibeigenen einzufangen und zurück zu ihren Besitzern zu bringen. In den zehn Jahren ihres Bestehens führte die Kommission 1.125 Leibeigene zurück. Jeder männliche Leibeigene in Staatsbesitz hatte die sogenannte Seelensteuer zu entrichten, die alle paar Jahre sehr brutal eingetrieben wurde. 1752 annullierte Elisabeth als Weihnachtsgeschenk an ihre Nation alle Steuerrückstände, die sich bis 1747 angesammelt hatten, immerhin 2.534.000 Rubel. Nach Eröffnung der Adelsbank wurde 1756 erlaubt, auf Leibeigene Hypotheken aufzunehmen; der Wert einer Seele wurde auf 10 Rubel festgesetzt, was heißt, dass man an die Bank einen Leibeigenen für 10 Rubel verkaufen konnte.", "section_level": 3}, {"title": "Religionspolitik.", "content": "Selbst sehr religiös, versuchte sie vor allem die Moslems in ihrem Reich zu missionieren und gründete eigens dafür die \"Kanzlei für Heidenbekehrung\". Dabei ging es nicht ohne Blutvergießen zu. So richtete man unter den Mordwinen ein Massaker an. Zwischen 1743 und 1760 bekehrte die Kanzlei laut den Akten 409.894 Personen. Zahlreiche Moscheen wurden abgerissen. Neben den Moslems hatten besonders die Altorthodoxen unter starken Repressalien zu leiden und es kam zu zahlreichen rituellen Selbstverbrennungen. Als 1743 die zweite Volkszählung begann, brachte diese eine schwere Krise für die Altgläubigen, da sie ihren Glauben angeben und fortan eine Extrasteuer bezahlen mussten. Viele Altgläubige sahen sich veranlasst, das Reich zu verlassen oder in seine entlegensten Winkel zu ziehen. Insgesamt schätzt man, dass während Elisabeths Herrschaft ca. 6000 Menschen bei rituellen Selbstverbrennungen den Tod fanden. Auch Juden gegenüber war die Kaiserin feindlich eingestellt. 1742 befahl sie, die wenigen im Russischen Reich lebenden Juden des Landes zu verweisen. Als der Senat versuchte, ihren Ausschaffungsbefehl zu widerrufen und darauf hinwies, dass der Handel in Russland und der Staat dadurch in Mitleidenschaft gezogen würden, entgegnete die Kaiserin: „Ich will keinen Nutzen von den Feinden Christi.“ Siehe dazu Geschichte der Juden in Russland. Auf der anderen Seite war Elisabeth bestrebt, den Bildungsstand der russisch-orthodoxen Geistlichkeit zu erhöhen, außerdem regte sie die Herausgabe einer neuen Bibelübersetzung an. Berühmtheit erlangte die \"Kommission zur Aufspürung außerehelicher Verhältnisse\".", "section_level": 3}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Lag die Innenpolitik in den Händen Peter Iwanowitsch Schuwalows, so lag die Außenpolitik in den Händen von Alexei Petrowitsch Bestuschew-Rjumin, der 1744 zum Großkanzler ernannt worden war. Gleich zu Beginn ihrer Regierung hatte sich Elisabeth Bestuschew an ihre Seite geholt. Bestuschew war ein Feind Frankreichs und Preußens. Im Juni 1744 hatte er die Ausweisung Chétardies erreicht, der als geheimer Botschafter Frankreichs in Russland weilte. Chétardie hatte sich in seinen Briefen auf kompromittierende Weise über Elisabeth geäußert, aus Gram, weil sie mit ihm nicht über Regierungsangelegenheiten sprechen wollte und er keinerlei Einfluss auf sie besaß. Im November 1748 erreichte Bestuschew den Sturz eines weiteren seiner Feinde: Lestocq musste den Weg in die Verbannung antreten, ungeachtet seiner früheren Verdienste. In den späteren Jahren der Herrschaft Elisabeths hatte Bestuschew allerdings hauptsächlich gegen die Intrigen des Vizekanzlers Michail Larionowitsch Woronzow anzukämpfen. Dieser ging aus dem Machtkampf als Sieger hervor: Russland schloss ein Bündnis mit Frankreich. Während des Siebenjährigen Krieges wurde Bestuschew des Hochverrats angeklagt, im Februar 1758 verhaftet und zum Tode verurteilt, dann aber zu Verbannung begnadigt.", "section_level": 2}, {"title": "Siebenjähriger Krieg.", "content": "Elisabeth und ihre Regierung waren an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Lettland, und zwar Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Diese standen allerdings unter der Oberhoheit von Polen-Litauen. Elisabeth wollte Polen dafür mit Ostpreußen entschädigen. So kam ihr der Krieg gegen Preußen, für den Österreich Verbündete suchte, gerade recht. Am 31. Dezember 1756/10. Januar 1757 trat Russland dem Versailler Vertrag bei, im Mai/Juni 1757 rückte eine große russische Armee unter dem Kommando des Feldmarschalls Apraxin in Ostpreußen ein. Es folgte am 19./30. August 1757 der Sieg in der Schlacht bei Groß-Jägersdorf. Genau zu dieser Zeit erlitt Elisabeth einen Schlaganfall und man erwartete ihren Tod. Nun war aber die preußenfreundliche Politik des Thronfolgers allgemein bekannt. Trotz des Erfolges befahl Apraxin, wie er behauptete, wegen mangelhafter Verpflegung infolge Versagens des Nachschubs, den Rückzug nach Tilsit, weil er fürchtete, im Falle einer Thronbesteigung Peter Fjodorowitschs bestraft zu werden. Apraxin wurde verhaftet und des Verrates angeklagt, starb aber schon vor Beendigung des Verfahrens an einem Schlaganfall in Narwa. Zum Oberbefehlshaber der Truppen wurde General Saltykow ernannt. Ein Jahr nach Großjägersdorf, am 14./25. August 1758, wurde das russische Heer in der Schlacht von Zorndorf besiegt. Darauf wurde Ostpreußen von der russischen Armee geräumt. Die Schlachten von Kay am 12./23. Juli 1759 und von Kunersdorf am 1./12. August 1759 konnten die Russen wiederum für sich entscheiden. Doch waren die Verluste gewaltig. Saltykow meldete der Kaiserin: „Ihre Majestät darf über unsere Verluste nicht überrascht sein, denn sie weiß ja, dass der König von Preußen seine Niederlagen teuer verkauft. Noch ein zweiter solcher Sieg und ich werde mit einem Stecken in der Hand nach Petersburg pilgern und die Nachricht, wegen Fehlens von Meldereitern, selbst überbringen müssen.“ Doch war die Kaiserin mit der zögerlichen Kriegstaktik Saltykows unzufrieden. Verärgert und unzufrieden, über seinen schlechten Gesundheitszustand klagend, bat er um seinen Abschied, den man ihm im September 1757 gewährte. Zum neuen Oberkommandierenden wurde nach vorübergehender Vertretung durch Fermor der frühere Geliebte Elisabeths, Buturlin, ernannt, eine völlige Fehlbesetzung. Dennoch besetzten russische Truppen vom 28. September/9. Oktober 1760 für drei Tage Berlin. Der Siebenjährige Krieg forderte von Russland ungeheure Kraftanstrengungen und brachte den Staat an den Rand des Ruins (Inflation). Der Krieg war auch die Hauptursache, warum die durchaus ehrgeizigen Reformpläne der Elisabeth-Zeit nicht in die Tat umgesetzt werden konnten: Alle Kräfte wurden vom Krieg in Anspruch genommen.", "section_level": 3}, {"title": "Alter und Tod.", "content": "Im Alter wurde der Charakter der Monarchin immer seltsamer: Sie liebte die absolute Einsamkeit, schlief den Tag über und war in der Nacht wach, oft betete sie stundenlang auf Knien vor ihren Ikonen. Sie dachte an Abdankung und ließ das Smolny-Auferstehungs-Kloster in Sankt Petersburg erbauen, wohin sie sich als Nonne zurückziehen wollte. Elisabeth war häufig krank und ließ sich oft wochenlang in der Öffentlichkeit nicht sehen, um ihren Gesundheitszustand zu verbergen. 1757 erlitt sie bei einem Gottesdienst in Zarskoje Selo, der gut besucht war, vor den Augen des Hofes einen Schlaganfall und ihr Gesundheitszustand wurde allgemein bekannt. Als besonders schweres Problem galt ihre Nachfolge: Obwohl sie ein langes Liebesverhältnis zu Alexei Rasumowski (einem Mann einfacher Herkunft, den sie kurz nach ihrer Thronbesteigung wahrscheinlich heimlich geheiratet hat) und später zu Iwan Schuwalow unterhielt, war sie kinderlos geblieben. Das Haus Romanow war aber in seiner männlichen Linie bereits 1730 mit Peter II. ausgestorben. Elisabeths Neffe Peter Fjodorowitsch, den sie zu ihrem Nachfolger ernannt hatte, war oft krank. Elisabeth liebte ihren Neffen nicht, und seine politischen Ansichten entsprachen ihr nicht, weil er ein Bewunderer Friedrichs II. von Preußen war, gegen den sie Krieg führte. Je kränker die Kaiserin wurde, desto mehr wandten sich die Höflinge von ihr ab und versuchten, dem Thronfolger zu gefallen. So wurden die Erfolge der russischen Armee an der Front an der Heimatfront vernichtet, wo man eine preußenfreundliche Politik betrieb. Elisabeth reagierte abermals grausam und ließ mehrere Personen nach Sibirien verbannen. Doch das kam zu spät. Elisabeth starb mit nur 52 Jahren, kurz nachdem sie 1762 eine allgemeine Amnestie erlassen hatte. Nach ihrem Tod wurden ihre militärischen Erfolge gegen Preußen von ihrem Nachfolger, Peter III., zunichtegemacht. Im Übrigen hinterließ sie das Reich hochverschuldet. Als \"Elisabethgrad\" war Kropywnyzkyj nach ihr benannt. Zum 31. Mai 2019 wurde der Flughafen von Kaliningrad offiziell nach Elisabeth in \"Aeroport Chrabrowo Elisabeth Petrowna\" umbenannt (russisch Аэропорт Храбро́во имени императрицы Елизаветы Петровны).", "section_level": 2}], "src_summary": "Jelisaweta Petrowna Romanowa (, wiss. Transliteration: \"Elizaveta Petrovna Romanova\"; * in Kolomenskoje bei Moskau; † in Sankt Petersburg) war von 1741 bis 1762 Kaiserin von Russland. Unter Elisabeths Herrschaft wurde die Todesstrafe faktisch ausgesetzt. Sie förderte die Barockkünste und die Wissenschaft, betrieb aber auch Günstlingswirtschaft. Während ihrer Herrschaft kämpfte Russland erfolgreich im Siebenjährigen Krieg, ihr unerwarteter Tod wird von manchen Historikern als ein Faktor für die Rettung Preußens betrachtet. Mit Elisabeth starb die ursprüngliche Dynastie der Romanows aus.", "tgt_summary": "伊丽莎白·彼得罗芙娜(俄文:,—),俄罗斯帝国女皇(1741年—1762年),彼得一世与叶卡捷琳娜一世的第三女。", "id": 1248212} {"src_title": "Nogaier-Horde", "tgt_title": "諾蓋汗國", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte unter Emir Nogai.", "content": "In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, ab etwa 1260, stieg Emir Nogai an der Westflanke der Goldenen Horde, im Gebiet der heutigen Ukraine, zum eigentlichen Herrscher der „südrussischen Steppe“ auf. Dieser war in seiner Funktion als Emir zwar de jure dem Khan der Goldenen Horde unterstellt und verantwortlich, aber nach 1280 vernachlässigte Nogai seine Lehnspflicht dem Khan gegenüber und führte eine eigene Münzprägung ein und das von Nogai beherrschte Gebiet wurde de facto unabhängig. Dabei suchte er auch den engen diplomatischen Schulterschluss mit der mongolischen Ilchan-Dynastie im heutigen Iran, die mit den Fürsten der Goldenen Horde um die Kaukasusregion rang. Ende 1299 wurde Emir Nogai in einem Krieg mit dem rechtmäßigen Khan besiegt und getötet. Die ihm unterstehende Horde wurde aufgelöst und ihre Bevölkerung in den Gebieten der Goldenen Horde zerstreut. So wurde ein Teil von ihnen am Aralsee angesiedelt, ein anderer beispielsweise in der südlichen Uralregion. Ein Sohn Nogais, Tschaka, wurde später in Bulgarien getötet und ein Enkel namens Qara-kesek entkam nach Podolien.", "section_level": 2}, {"title": "Erneute Nogaier-Horde in den Mächtkämpfen des 15. und 16. Jahrhunderts.", "content": "Während des 14. Jahrhunderts verfiel das Khanat der Goldenen Horde zusehends. Zahlreiche Kleinfürsten schlossen sich zu neuen Stammesföderationen zusammen. Im 15. Jahrhundert rückte die Nogaier-Horde wieder in das Blickfeld der Geschichte. So wurde beispielsweise ein einflussreicher Emir namens Edigü († 1419) als „Herr über die Nogaier- oder Mangit-Horde“ bezeichnet. Die Mangit waren ursprünglich ein mongolischer Clan, der schon im 14. Jahrhundert vollständig turkisiert war und sich unter anderem zwischen Wolga und Emba angesiedelt hatte. Bis dato ist es nicht eindeutig geklärt, in welchem Verhältnis die Nogaier zu den Mangit standen und wie die wechselseitige Namensverwendung von „Nogaier“ und „Mangit“ in den verschiedenen russischen, krimtatarischen und osmanischen Quellen des 15. Jahrhunderts zustande kam. Nicht gänzlich auszuschließen ist eine persönliche Verflechtung zwischen beiden Clans. Im Laufe des 15. und des 16. Jahrhunderts wanderten die Gruppen der „Nogaier“ und der „Mangit“ unter Führung diverser Fürsten aus dem Geschlecht Edigüs durch die südrussischen Steppen. Sie hatten zunächst ein Zentrum am Ural und befanden sich zwischen dem Khanat von Astrachan und der „Kleinen Nogaier-Horde“. Die Nogaier nahmen diverse Außenseiter in ihre Stammesföderation auf und als Verbündete des Astrachaner Khanates beteiligten sie sich auch in den internen Machtkämpfen der Goldenen Horde:", "section_level": 2}, {"title": "Unter dem Druck der Russen und der Kalmücken.", "content": "Ein tatarischer Fürst namens Qasim bildete 1466 das Khanat Astrachan, das eng mit den Nogaiern verbündet war. Es wurde (wie auch zuvor das Khanat von Kasan) 1555 von den Russen des Zaren Iwan IV. erobert, auch die Nogaier wurden besiegt. Danach spalteten sich die Nogaier sukzessive in Gruppen auf: die „Große Horde“ unter dem Khan Ismail (reg. ca. 1554–1563/4) am Ural-Fluss und die „Kleine Nogaier-Horde“ unter dem Khan Qasim (reg. ca. 1555–1601) bei Asow, die dort praktisch unter dem Schutz des Krim-Khanats stand und sich weiter westlich in die direkt vom Osmanischen Reich beherrschten Gebiete des Jedisan, Budschak und der Dobrudscha ausbreitete. Die Nogaier, als Mitglieder der Umma, wirkten somit auch an der Ausbreitung des Islam in der Ukraine, Rumänien und Bulgarien mit. Mit dem beginnenden 17. Jahrhundert wanderten die Kalmücken aus dem Westen der Mongolei aus und wurden unter Khu Urluk († 1644) zu einer Bedrohung für die nogaische „Große Horde“ am Ural-Fluss. Diese und die „Kleine Nogaier-Horde“ mussten sich um 1616 mit ihnen auseinandersetzen und verloren. Nach weiteren schweren Niederlagen um 1633 gab die Mehrzahl der Nogaier das Siedlungsgebiet am Ural-Fluss auf und floh westwärts auf das Gebiet der „Kleinen Horde“, nach Asow und jenseits des Don. Die Kalmücken waren in der Folge gewöhnlich mit Russland verbündet. Auch Zar Peter I. benutzte die Kalmücken des Khan Ayuki (reg. 1670–1724) gegen die Nogaier. Daher ließen sich die Nogaier im 18. Jahrhundert verstärkt am Kuban und im Kaukasus nieder, ein Exodus, der sich nach der Eroberung des Krim-Khanats durch Russland unter Zarin Katharina II. 1783 noch verstärkte.", "section_level": 2}, {"title": "Nogaier und die Dschaniden Bucharas.", "content": "Ein anderer Teil der Nogaier bzw. der Mangit wanderte mit den Usbeken um 1500 bis Qarshi und Buchara, wobei angenommen werden kann, dass ihnen im 16. bis 18. Jh. weitere Gruppen folgten. Als das Khanat Astrachan 1555 an den russischen Zaren fiel, floh ein Astrachaner Prinz ins Usbeken-Khanat und heiratete in die Herrscherfamilie ein. Während der aus Astrachan stammenden Dschaniden-Dynastie in Buchara (1598–1785) hatten die Nogaier auch dort großen Einfluss. Ein Nogaier namens Muhammad Rahim (reg. 1753–1758) usurpierte sogar selbst den Thron von Buchara. Dem letzten Dschaniden Abu'l Ghazi (1758–85) folgte sein Schwiegersohn, der Nogaier Ma'sum Schah (reg. 1785–1800), der das Emirat Buchara begründete und dessen Mangiten-Dynastie dort bis 1920 an der Macht blieb.", "section_level": 2}, {"title": "Nogai-Emire und -Khane.", "content": "in der Yaik-Wolga-Region: sog. \"Große Horde\" am Ural-Fluss: sog. \"Kleine Horde\" bei Asov:", "section_level": 1}], "src_summary": "Nogaier-Horde (alternative Schreibung ist auch \"Noghaier-Horde\", ) war der Name einer historischen tatarischen Horde.", "tgt_summary": "诺盖汗国(Nogai Horde)是一个位于里海钦察草原上的突厥语族游牧汗国。由15世纪生存至17世纪,至卡尔梅克人来到为止。这里居民是诺盖人。他们由阿瓦尔人、钦察人、可萨人、佩切涅格人与蒙古人。汗国名称来自那海。", "id": 639528} {"src_title": "Georgi Parwanow", "tgt_title": "格奥尔基·珀尔瓦诺夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Georgi Parwanow stammt aus einer kleinbäuerlichen Familie und studierte an der Universität Sofia Geschichte. Nach seiner Promotion 1988 arbeitete er am Historischen Institut der Bulgarischen Kommunistischen Partei (BKP, seit 1990 Bulgarische Sozialistische Partei – BSP), der er 1981 beigetreten war, und für die bulgarische kommunistische Staatssicherheitsbehörde. 1994 zog er ins Parlament ein und wurde stellvertretender Vorsitzender, 1996 schließlich Vorsitzender der BSP (bis 2001).", "section_level": 1}, {"title": "Präsident.", "content": "Am 18. November 2001 konnte Parwanow die Stichwahl bei der Wahl zum bulgarischen Staatspräsidenten gegen den amtierenden Amtsträger Petar Stojanow gewinnen. Als Staatspräsident wurde er im Januar 2002 vereidigt. Wie sein Vorgänger konnte er sich vor allem durch außenpolitischen Themen Gehör verschaffen und stieg zum beliebtesten bulgarischen Politiker auf. Während im Vorfeld des Irak-Krieges der damalige bulgarische Außenminister Solomon Pasi die von den USA geführte Koalition unterstützte, warnte Parwanow vor möglichen Konsequenzen für den bevorstehenden EU-Beitritt des Landes. Bei seiner Wiederwahl im Oktober 2006 konnte er zunächst vom Wahlerfolg seiner Partei bei den Parlamentswahlen von 2005 profitieren. Am 29. Oktober 2006 wurde er in einer Stichwahl mit klarer Mehrheit im Amt bestätigt. Erstmals seit 16 Jahren wurde in Bulgarien damit ein Staatsmann wiedergewählt. Am 24. Juli 2007 begnadigte Parwanow die im sogenannten HIV-Prozess in Libyen verurteilten und nach Bulgarien ausgelieferten fünf Krankenschwestern Kristijana Waltschewa, Nasja Nenowa, Walentina Siropulo, Walja Tscherwenjaschka und Sneschana Dimitrowa und den aus Palästina stammenden Arzt Aschraf al-Hajuj, der seit Juni 2007 bulgarischer Staatsangehöriger ist, bei ihrer Ankunft in Sofia. Am 11. November 2011 gab Parwanow bekannt, nach dem Ablauf seines Mandates als Präsident in die Parteipolitik zurückzukehren.", "section_level": 2}, {"title": "Skandale.", "content": "Seine Präsidentschaften sind durch mehrere Skandale gekennzeichnet. 2007 wurde festgestellt, dass er bis 1990 für die bulgarische Staatssicherheitsbehörde DS unter dem Tarnnamen \"Goze\" gearbeitet hat. Im Februar 2009 bat er den neuen russischen Patriarchen Kyrill I. zum Eingreifen in die Belange und innere Zersplitterung der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche. Damit verletzte er die bulgarische Verfassung, die den Staat zur religiösen Neutralität und Parität aufruft. Diese Bitte folgte einem Beschluss des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg, der den bulgarischen Staat aufforderte, das Problem mit der Registrierung der „alternativen Synode“ innerhalb von drei Monaten zu beheben. Zurück in Bulgarien äußerte Parwanow, dass die Beschlüsse des Straßburger Gerichts nicht für den bulgarischen Staat gelten. Im Dezember 2010 ergab eine Untersuchung, dass fast die Hälfte der bulgarischen Botschafter und Konsuln nach der Wende Angehörige der berüchtigten kommunistischen Staatssicherheit (DS) waren. Darunter sind derzeit 13 bulgarische Botschafter in EU-Ländern wie Deutschland, Großbritannien und Spanien tätig. Georgi Parwanow, der ebenfalls ein ehemaliger Mitarbeiter der \"DS\" ist, verweigerte die Forderungen des bulgarischen Ministerpräsidenten Borissow und des Außenministers Mladenow diese zurückzuberufen. In seine Kompetenzen fällt die Ernennung der bulgarischen Botschafter und 97 von 127 der von ihm ernannten Botschafter waren Mitarbeiter der Staatssicherheit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Georgi Parwanow (; * 28. Juni 1957 in Sirischnik, Oblast Pernik) ist ein bulgarischer Politiker und war zwischen 2002 und 2012 bulgarischer Präsident.", "tgt_summary": "格奥尔基·珀尔瓦诺夫(,1957年-6月28日)于2002年—2012年任保加利亚总统,出生于保加利亚西部佩尔尼克地区。毕业于索非亚大学历史系,获得历史学博士学位。1981年加入保加利亚共产党(现为保加利亚社会党)并成为当时的保加利亚共产党历史研究所研究人员,1988年晋升为高级研究员,主攻课题为19世纪末20世纪初的保加利亚民族问题、保社会民主主义运动和马其顿问题。", "id": 658019} {"src_title": "Druckluftflasche", "tgt_title": "潜水气瓶", "src_document": [{"title": "Verwendungszwecke.", "content": "In der Industrie und in Gewerbebetrieben werden Kompressoren zur direkten Drucklufterzeugung verwendet. Wo dies nicht möglich ist, oder auch wenn große Mengen in kurzer Zeit benötigt werden, zum Beispiel beim Anlassen großer Verbrennungsmaschinen (Dieselmotor/Gasturbine), werden Druckluftflaschen eingesetzt. Außerdem sind Druckluftflaschen ein Bestandteil von Drucklufttauchgeräten für Taucher (umgangssprachlich \"Tauch-\" oder \"Taucherflasche\") und von umluftunabhängigen Atemschutzgeräten für die Feuerwehr und viele andere Anwender. Spezielle Atemgasgemische werden auch in Druckluftflaschen gelagert und transportiert. Diese nennt man, obwohl es sich um den gleichen Behälter handelt, Nitrox-, Sauerstoff- oder Trimix-Flasche, je nach Inhalt. Die Druckluftflasche besteht aus einem Druckbehälter aus Stahl, Aluminium oder aus einem Kompositverbund, einem dünneren Stahlinnenkörper, der mit Faserverbundkunststoff verstärkt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Druckluftflasche für Atemgeräte.", "content": "Die Flaschenkörper von Druckluftflaschen für Atemgeräte besitzen ein kleinkonisches, großkonisches (beide veraltet) oder zylindrisches Flaschengewinde, in welches das Absperrventil eingeschraubt wird. Das konische Gewinde wird mit Teflonband abgedichtet, das zylindrische mit einem O-Ring. Konische Gewinde können den Flaschenhals aufweiten und zerstören, wenn sie unsachgemäß mit zu hohem Drehmoment montiert werden. Am Absperrventil wird der Atemregler und/oder eine Brücke zur Verbindung mehrerer Druckluftflaschen angeschraubt. Diese Ventile sind in verschiedenen Ausführungen gebräuchlich: Das Atemgas steht bei einer vollen Flasche in der Regel unter einem Druck von 200 Bar. Es gibt auch spezielle Druckbehälter, welche bis 300 Bar gefüllt werden. Diese haben ein anderes, längeres Gewinde, welches sich immer mehr als Standard im europäischen Raum durchsetzt. Zudem sind 300-Bar-Regler abwärtskompatibel zu 200-Bar-Geräten. Bei der Feuerwehr und beim THW werden Geräte aus zwei 4-Liter-Flaschen (200 Bar) oder einer 6-Liter-Flasche bzw. 6,8-Liter-Flasche (300 Bar) verwendet. Die Doppelflaschengeräte mit 4-Liter-Flaschen sind allerdings in der Zwischenzeit veraltet und werden von den neueren 6-Liter-Geräten oder 6,8-Liter-Geräten abgelöst. Dazu ist zu erwähnen, dass die 6-Liter-Flaschen genauso aus Stahl sind wie die 4-Liter-Flaschen und daher zwar veraltet, aber nach wie vor beliebt bei Anwendungen sind, bei denen eine hohe mechanische Belastung nicht ausgeschlossen werden kann. Sie gelten als robuster als die neuen Kompositflaschen. Mittlerweile werden von den Herstellern auch 9-Liter-Kompositflaschen angeboten. Diese 9-Liter-Flaschen sind ca. 50 mm höher und dicker als die üblichen 6,8-Liter-Flaschen. Sie können in den herkömmlichen Atemschutzgeräten anstelle der 6,8-Liter-Flasche eingesetzt werden. Bei Tauchern haben sich 10- und 12-Liter-Flaschen durchgesetzt. Es sind auch kleinere oder größere Flaschen mit z. B. 15 Litern erhältlich. Ebenso werden Doppelflaschen eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Verwendungen.", "content": "Neben den oben erwähnten Verwendungen werden Druckluftflaschen auch beim Paintballsport und zur Befüllung von Sinkkastenschnellverschlüssen und Hebekissen verwendet. Beim Paintballsport dienen sie dazu, die Markierer zu betreiben. Diese Flaschen fassen in der Regel zwischen 0,8 und 1,1 Liter und werden mit 200 bis 300 bar befüllt. Zum Anlassen von Schiffsmotoren sind Flaschen von mehreren hundert Litern Volumen und einem Druck von bis zu 250 bar durchaus üblich. Diese sind dann fest verbaut.", "section_level": 2}, {"title": "Fälschliche Bezeichnung als Sauerstoffflasche.", "content": "Oft wird fälschlicherweise im Zusammenhang mit dem Gerätetauchen von Sauerstoffflaschen gesprochen, wenn Druckluftflaschen gemeint sind. Taucher verwenden in der Regel keine Sauerstoffflaschen unter Wasser. Die Atmung von reinem Sauerstoff wirkt ab einer Tauch-Tiefe von mehr als 6 Meter toxisch, da ab dieser Tiefe der Partialdruck von Sauerstoff über der kritischen Grenze von 1,6 Bar liegen würde. Die Folge wäre eine Sauerstoffvergiftung. Beim Technischen Tauchen wird jedoch reiner Sauerstoff in bis zu 6 m Tiefe für eine begrenzte Zeit als Dekompressionsgas geatmet. Darüber hinaus ist auch nicht unüblich, Sauerstoff an den Tauchplatz bzw. auf einem Tauchboot mitzuführen, der bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes von einem verunfallten Taucher außerhalb des Wassers geatmet werden kann, um die Auswirkungen seines Dekompressionsunfalls zu mildern.", "section_level": 2}, {"title": "Vorschriften, Normierung und Gesetze.", "content": "Je nach verwendetem Gas muss die Druckluftflasche evtl. durch Gefahrgutaufkleber gekennzeichnet werden, die das verwendete Gasgemisch anzeigen. Diese Kennzeichnung ist auf der Flaschenschulter aufzubringen. Als farbliche Kennzeichnung für Druckluft kann gemäß EN 1089-3 zusätzlich entweder eine leuchtgrüne Schulter bei technischer Druckluft oder eine weiße Flaschenschulter mit einem schwarzen Ring, der die untere Hälfte des Flaschenhalses überdeckt, bei Druckluft für Atemzwecke eingesetzt werden. Der zylindrische Flaschenkörper kann farblich frei gestaltet werden. Durchgesetzt hat sich diese Regelung aber bis heute nicht. So beschaffen beispielsweise Feuerwehren in Deutschland weiterhin Druckluftflaschen mit gelb-schwarz-weißen Schultern. Einzig verbindlich bleibt in Deutschland der Gefahrgutaufkleber. Zur Sicherheit bei Lagerung und Transport ist in Deutschland im gewerblichen Bereich ein Ventilschutz vorgeschrieben, z. B. belüftete Ventilschutzkappen. Dies wird durch das Europäische Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) europaweit und durch die \"Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschifffahrt\" (GGVSEB) in Deutschland geregelt. In Österreich ist neben dem ADR die StVO, das KFG und die Kraftfahrdurchführungsverordnung im Straßenverkehr maßgeblich. Anzumerken ist, dass diese Gesetze und Vorschriften für Privatpersonen in den verschiedenen Ländern bindend sein können. Beim Transport im privaten PKW ist manchmal nur auf die Ladungssicherheit nach der jeweiligen Straßenverkehrs-Ordnung zu achten, manchmal gilt allerdings auch das ADR. Nach § 15 (7) der deutschen Betriebssicherheitsverordnung müssen Tauchgeräte und Atemschutzgeräte alle 2,5 bzw. 5 Jahre geprüft werden; Flaschen, die diese Überprüfung nicht bestehen, dürfen nicht mehr gefüllt werden. Im Feuerwehrbereich sind in Deutschland diese Ventilschutzkappen nicht vorgeschrieben. Anstelle dessen sind aber sichere Halterungen sowohl in den Fahrzeugen als auch in den Anwendungsbereichen, wie beispielsweise im Atemschutzraum, notwendig. Problematisch ist immer der Transport der Flaschen in Privatfahrzeugen, wo es diese Halterungen standardmäßig nicht gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Flaschenanschlüsse.", "content": "Bei technischen Anwendungen kommen verschiedene Anschlüsse zum Einsatz, die von den jeweiligen Zertifizierungsbehörden genehmigt werden müssen. Im Tauchsport gibt es zwei verbreitete Varianten des Flaschenanschlusses, den jeweils sogenannten \"INT\"- und \"DIN\"-Anschluss. Atemschutzgeräte weisen in Europa meist einen DIN-Anschluss auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Druckluftflasche (auch Pressluftflasche oder Atemluftflasche) ist eine Gasflasche für komprimierte Luft. Anwendungen sind etwa die Nutzung als Atemgasvorratsbehälter oder als Energiespeicher und Ausgleichsbehälter für technische Anlagen und Maschinen.", "tgt_summary": "潜水用高压气瓶是所有水肺式潜水的关键设备。在开放式水肺潜水中所使用的气瓶约可容纳潜水1小时的空气,具体时间长短视深度、呼吸速率和具体使用的气瓶容量而定。", "id": 361566} {"src_title": "Chios", "tgt_title": "希俄斯", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die Insel Chios liegt in der Ostägäis und ist der Küste Kleinasiens vorgelagert. Die Entfernung zur \"Çeşme-Halbinsel\" (), auch \"Erythrea- Halbinsel\" (Χερσόνησο της Ερυθραίας) liegt zwischen 7 km und 13 km. Die Inselgruppe Inousses ist der Nordostküste in etwa zwei Kilometer Entfernung vorgelagert. Psara liegt etwa 20 km westlich der Nordwestküste. Die Insel Lesbos liegt 48 km nördlich und Ikaria 58 km südlich. Die maximale Ausdehnung beträgt vom \"Kap Masticho\" (Ακρωτήριο Μάστιχο) im Süden bis zum \"Kap Epanochoro\" (Ακρωτήριο Επανωχώρω) im Norden 51 km. Die Breite variiert zwischen etwa 29 km im Inselnorden und fast 13 km in der Inselmitte. Der Inselnorden wird von zwei Bergmassiven dominiert. Mehrere Gipfel des \"Pelinneo\" (Πελινναίο) liegen über 1000 Meter, der \"Profitis Ilias\" (Προφήτης Ηλίας) ist mit 1297 m höchster Berg der Insel. Das kleinere Massiv der \"Amani\" (Αμανή) im Nordwesten erreicht 809 m. Südlich des \"Pelinneo\" liegt die baumlose \"Epos-Hochebene\" (Οροπέδιο Αίπος), an deren Südwestrand der \"Kochlias\" (Κοχλίας) auf 929 m ansteigt. In der Inselmitte nehmen die Höhen deutlich ab, nach Süden hin wird das Relief hügelig, und liegt dann selten über 400 m. Die größten Ebenen liegen in der Inselmitte, südlich der Stadt Chios und im Südosten. Die Küstenlinie von Chios zeichnet sich durch wenige große und offene Buchten aus. Die Nordküste ist steil, die Nordostküste bietet mit der \"Bucht von Marmoro\" (Όρμος Μάρμορου) und der \"Bucht von Kolokythia\" (Όρμος Κολοκυθίας) bei Langada zwei geschützte Häfen. Der Haupthafen sowie der Großteil der Ankerplätze der Insel liegen entlang der Ostküste und sind durch die kleinasiatische Küste geschützt. Die \"Bucht von Megas Limionas\" (Όρμος Μέγα Λιμιώνα) und die \"Bucht von Kalamoti\" (Όρμος Καλαμοτής) folgen im Südosten. Westlich dem Kap \"Kap Masticho\" (Ακρωτήριο Μάστιχο) auch \"Kap Oura\" (Ακρωτήριο Ουρά), der Südspitze der Insel, ist der Küstenverlauf durch zahlreiche kleine Hafenbuchten und Kaps stärker gegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das subtropische Winterregenklima Griechenlands ist gekennzeichnet von milden, regenreichen Wintern und warmen, trockenen Sommern und lässt sich demnach dem Csa-Klima, in höheren Lagen dem Csb-Klima zuordnen. Auf die Lage von Chios in der östlichen Ägäis trifft dies ebenfalls zu, jedoch wird das Klima zusätzlich von der Nähe zur kleinasiatischen Küste beeinflusst. Die Winter verzeichnen niedrigere Temperaturen und höhere Niederschläge, dennoch ist das Klima insgesamt wärmer. Eine kühle und regenreiche Jahreszeit von Mitte Oktober bis Ende März und eine trockene und warme von April bis Mitte Oktober. Über das Jahr gesehen treten extreme Wettererscheinungen wie Schnee, Hagel oder Hitzewellen eher selten auf. Durchschnittlich zwei Tage pro Jahr fällt Schnee. Die jährliche Durchschnittstemperatur auf Chios liegt bei 17,5 °C. An der langsamen Erwärmung von Januar bis März und den sommerlichen Durchschnittstemperaturen von etwa 26,0 °C im Juli und August ist der maritime Charakter der Insel zu erkennen. Die wärmsten Tage im Sommer sind Ende Juli bis Mitte August mit Tageshöchsttemperaturen zwischen 29 °C und 35 °C. Die Niederschläge verteilen sich ungleichmäßig über das Jahr. In der Zeit von Mitte Oktober bis Ende März fallen fast die gesamten Niederschläge. Trotzdem bleibt der Himmel nicht tagelang bewölkt und von Januar bis Mitte Februar kann ein Wetterphänomen mit sonnenreichen Tagen auftreten. Die Monate Mai bis September werden von Trockenheit bestimmt. Auf Chios herrschen Winde aus Nord bis Nordost zu etwa 75 % vor. Der Meltemi weht in den Monaten Juli und August konstant aus nördlichen Richtungen und sorgt für Abkühlung. Die Winde im November und Dezember können durchaus Sturmcharakter erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Insel Chios ist seit fünf Jahrtausenden bewohnt. Archäologische Funde in den Höhlen von Agios Gala wurden auf 3000 v. Chr. datiert. Nahe der Stadt Emborio gab es Funde aus der Zeit 2600–2000 v. Chr. Eine frühe Erwähnung der Insel findet sich auf Linear-B-Täfelchen aus dem mykenischen Pylos. Dort ist das weibliche Ethnikon aufgeführt. Der erste überlieferte König von Chios wurde \"Amphialos\" oder Amphiklos genannt. Er wurde von einem Orakel nach Chios geschickt. Später besiedelten Ionier aus Kleinasien die Insel. Um 700 v. Chr. wurde Chios eine Seemacht und ein Zentrum der Kultur und des Handels. Dies war eine Blütezeit für die Insel, deren Bewohner zu den reichsten im ägäischen Meer gehörten. Der Wohlstand der Insel basierte auch auf dem Sklavenhandel, der seit der Antike bis in die Neuzeit dort betrieben wurde. Laut Theopompos waren es die Griechen auf Chios, die den ersten Sklavenmarkt eröffneten. Um 512 v. Chr. wurde Chios durch die Ausdehnung des persischen Reiches erobert. Nachdem die Perser in den Schlachten von Salamis und Platäa besiegt worden waren, vertrieb man auch den persischen Statthalter von Chios. Die Insel erlebte in der Zeit des Attischen Seebundes eine zweite Blüte. Diese Periode endete mit dem Peloponnesischen Krieg, wo es sich von Athen löste und Sparta anschloss. Eine Zeit der Instabilität folgte. Chios ging noch verschiedene Bünde mit den Athenern, Alexander dem Großen und den Römern ein. In dieser Periode verschob sich das Machtzentrum vom ägäischen Meer zum Festland. Die frühen Jahre des ersten Jahrtausends waren durch viele Erdbeben gezeichnet. Chios war von 1304 bis 1329 und von 1346 bis 1566 eine genuesische Kolonie, danach wurde sie von den Osmanen erobert und gehörte von 1566 bis 1912 zum osmanischen Reich. Chios war in der frühen Neuzeit eine wohlhabende und bevölkerungsreiche Insel, die vor allem von Mastix-Anbau lebte. Als persönliches Lehen der Sultanin genoss es besondere Vorrechte. Die Insel gehörte zu dieser Zeit verwaltungstechnisch der Provinz İzmir. Obwohl sich die Einwohner dem Osmanischen Reich gegenüber loyal zeigten, wurde während des Unabhängigkeitskriegs Griechenlands (1821–1829) am 11. April 1822 der größte Teil der Einwohner (etwa 40.000) von Osmanen ermordet. Auf Befehl des Sultans wurden nur die Mastixbauern vorerst verschont. Als der griechische Freiheitskämpfer Konstantinos Kanaris wenig später das türkische Admiralsschiff in Brand steckte, wurden auch die Mastix-Bauern getötet. Diese „Türkengräuel“ empörten damals ganz Europa. Berühmt wurde das Gemälde \"Das Massaker von Chios\" von Eugène Delacroix. Am 3. April 1881 zerstörte ein Erdbeben vieles von dem, was übrig geblieben war, insbesondere die Inselhauptstadt. Im November 1912 eroberten griechische Marine- und Armee-Einheiten in einer Landeoperation die Insel Chios. Das Osmanische Reich unterzeichnete am 30. Mai 1913 den Londoner Vertrag und erkannte damit den Verbleib der Insel im Königreich Griechenland an. Während der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 wurde auf Chios ein Auffanglager errichtet. Mit Stand April 2017 waren dort mehr als 3000 Personen untergebracht, die zuvor aus der Türkei übergesetzt hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Mit der Umsetzung der Gemeindereform nach dem Kapodistrias-Programm im Jahr 1997 war die Insel Chios in acht Gemeinden mit insgesamt 58 Gemeindebezirken untergliedert. Zum 1. Januar 2011 führte das Kallikratis-Programm die ehemaligen Gemeinden der Insel zur neu geschaffenen Gemeinde Chios (\"Dimos Chiou\" Δήμος Χίου) zusammen, Verwaltungssitz ist die Stadt Chios. Die bisherigen Gemeinden bilden Gemeindebezirke.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Städte und größeren Orte.", "content": "Über 70 % der Bevölkerung lebt im Osten der Insel. In der Stadt Chios leben 50 % der Inselbewohner.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Der Chios Island National Airport \"Omiros\" (Κρατικός Αερολιμένας Χίου, Όμηρος) liegt etwa 3 km südlich des Stadtzentrums. Linienflüge von Athen werden von der nationalen griechischen Fluglinie Olympic Airways und von Aegean Airlines angeboten. Zusätzlich bietet Olympic Airlines Direktflüge von Lesbos, Samos, Rhodos und Thessaloniki an. Auch die kretische Sky Express fliegt Chios an (von Rhodos, Samos, Lesbos und Limnos). In den Sommermonaten sind Charterflüge aus Österreich, den Niederlanden, Belgien, Slowenien und Norwegen im Angebot.", "section_level": 2}, {"title": "Fährverkehr.", "content": "Der mit Abstand wichtigste Hafen der Insel ist in Chios. Mehrmal pro Woche gibt es Direktverbindungen von Piräus mit Blue Star Ferries. NEL Lines fährt den Hafen Limenas Mesta ab Lavrio (Attika) an. Zu den benachbarten Inseln Psara und Inousses und auch nach Çeşme in der Türkei existieren regelmäßige Verbindungen. Zusätzlich sind Verbindungen von Thessaloniki und Kavala im Norden über Mytilini und Samos bis nach Rhodos im Süden möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Busverkehr.", "content": "Das Busterminal der 1952 gegründeten KTEL Chios S.A. ist im selben Gebäude wie das Passagierterminal des Hafens untergebracht. Sieben Buslinien erschließen die Insel, die Busverbindungen sind gut. Insbesondere in den Süden fahren mehrmals täglich Busse. Zusätzlich existiert für die Stadt ein eigenes Liniennetz.", "section_level": 2}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Neben Olivenöl und Wein ist Chios vor allem durch die Mastix-Produktion speziell im südlichen Bezirk \"Mastichochoria\" bekannt. Hier und besonders in der Umgebung der „Mastixdörfer“ Pyrgi, Mestá und Olympia, wachsen jene immergrünen Mastixbäume, die das wertvolle Naturharz absondern. Die Ernte ist von August bis Ende Oktober. Das Harz, das durch Einritzen der Mastixbäume gewonnen wird, wird von den Frauen der Insel noch mit Pinzetten von Fliegen und Rindenteilen gereinigt und unter anderem auch zur Herstellung von Ouzo, Kaugummi und Süßigkeiten verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Auf Chios sind geboren: Auf Chios sind gestorben: In Chios im Exil war: Sonstige Persönlichkeiten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die griechische Insel Chios ( ) bildet seit 2011 die \"Gemeinde Chios\" (Δήμος Χίου) und gemeinsam mit der Inselgruppe Inousses, mit Psara und Andipsara sowie einigen kleineren unbewohnten Inseln den \"Regionalbezirk Chios\" (Περιφερειακή Ενότητα Χίου) in der Region Nördliche Ägäis. Mit einer Fläche von 842,796 km2 ist Chios die fünftgrößte Insel Griechenlands und die zehntgrößte im Mittelmeer. Nach der Volkszählung von 2011 hatte die Insel insgesamt 51.390 Einwohner. Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum der Insel ist die Stadt Chios mit 26.850 Einwohnern.", "tgt_summary": "希俄斯()是希腊第五大岛屿,位于爱琴海东部,距安纳托利亚(今属土耳其)海岸仅7公里。希俄斯有名于其强大的商船社区,以及岛上独特的乳香脂和中世纪村落。它同时也是希俄斯州的行政区域,据说也是荷马及希波克拉底的故乡。岛上于十一世纪、由君士坦丁九世资助兴建的新修女院(\"Nea Moni\")是联合国教科文组织认定的世界文化遗产。", "id": 1700243} {"src_title": "Kiruna", "tgt_title": "基律纳", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Kiruna liegt zwischen den beiden Erzbergen Kiirunavaara (749 m ü. NN) und Luossavaara (729 m), wo hochwertiges Magnetit-Eisenerz mit 60 bis 70 Prozent Eisengehalt gefunden wurde. Westlich der Stadt befindet sich der See Luossajärvi. Die Bodenstation Kiruna zur Kommunikation mit ESA-Satelliten liegt etwa 30 km, der Raketenstartplatz Esrange für den Start von zivilen Forschungsraketen 45 Kilometer östlich der Stadt. Die Stadt liegt nördlich des Polarkreises. Die Mitternachtssonne scheint von Juni bis Juli 50 Tage ununterbrochen. Im Winter herrscht 20 Tage Polarnacht: vom 12. bis einschließlich 31. Dezember steigt die Sonne nie vollständig über den Horizont. Im Sommer betragen die Temperaturen in Kiruna zwischen 8 und 16 Grad (im Juli). Die Winter sind kalt, die Tagestemperaturen liegen im Januar zwischen −9 und −15 Grad. In klaren, windstillen Nächten kann es bis unter −30 °C gehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte Kirunas.", "content": "Mit dem Bau der Erzbahn konnten die schon vorher bekannten Erzfunde bei Kiirunavaara und Luossavaara abgebaut werden. Rund um die Eisenbahnstation Luossavaare entstand eine Siedlung, die im Jahr 1900 in Kiruna umbenannt wurde. Kiruna wurde 1908 zur Minderstadt erhoben. 1948 wurde die Gemeinde Jukkasjärvi, zu der der Ort Kiruna gehörte, in \"Kiruna\" umbenannt und zur Stadt erhoben. Seit 1993 tagt hier der Samething, die parlamentarische Vertretung des Volkes der Samen. Der frühere Name Luossavaara ist erstmals 1736 als \"Luosawara\" belegt und entstand aus der Übernahme des samischen Wortes \"Luossavárri\" ins Finnische, das seinerseits eine Zusammensetzung aus dem Wort für ‚Lachs‘ (nordsamisch \"luossa\") und dem Wort für ‚Berg‘ (nordsamisch \"várri\") ist. Der Name ging ursprünglich vom nahe gelegenen See \"Luossajárvi\" (\"járvi\" für See) auf den einen Erzberg über und war bis 1900 die Bezeichnung des Ortes. Der heutige schwedische Name des Ortes leitet sich von der finnischen Form \"Kiiruna\" ab, die wiederum eine Übersetzung des samischen Wortes \"Giron\" (Schneehuhn) ist. Ursprünglich war damit nur der zweite Erzberg Kiirunavaara (\"Berget Kieruna\", 1736) gemeint.", "section_level": 1}, {"title": "Erzabbau und dessen Folgen.", "content": "Der Erzabbau erfolgt in einer vulkanisch-exhalativen Lagerstätte, die schräg unter der Stadt verläuft. Zurzeit (2008) werden vom schwedischen Bergbauunternehmen LKAB jährlich etwa 24 Millionen Tonnen Roherz gefördert. Mit Fortschreiten des Abbaus werden die Stadtteile darüber zu unsicherem Gebiet, so dass es erforderlich wird, die Bevölkerung innerhalb der nächsten Jahrzehnte umzusiedeln. Die Alternative zur Umsiedlung wäre die Einstellung des Bergbaus und damit der wirtschaftlichen Grundlage der Stadt. Im Januar 2007 fasste der Stadtrat von Kiruna den Beschluss, dass die Stadt entsprechend „verschoben“ werden muss. Das Stadtzentrum von Kiruna müsse innerhalb der nächsten Jahrzehnte um vier Kilometer versetzt werden, damit es nicht durch Einstürze gefährdet wird. Die Planung sah vor, die Eisenbahn westlich des Berges Kiirunavaara zu verlegen. Die Siedlungen würden Schritt für Schritt weiter nordwestlich an die bestehende Stadt angebaut, so dass die Erhaltung der Infrastruktur relativ einfach möglich wäre. Auf diese Weise hätte sich Kiruna im Laufe der folgenden 50 bis 100 Jahre um einige Kilometer von seinem jetzigen Standpunkt verlagert. Im Juni 2010 wurde beschlossen, ein neues Stadtzentrum fünf Kilometer weiter \"östlich\" zu bauen. Der 2014 vorgelegte Umzugsmasterplan sieht eine schrittweise Übersiedlung der Stadt bis 2033 vor. Die 1912 von Gustaf Wickman aus Holz erbaute Kirche – welche in Anlehnung an die Form einer samischen Kote aus Birkenstämmen errichtet wurde – soll vollständig erhalten bleiben und an einen neuen Standort übersiedelt werden. Für einige Gebäude wurde vom Staat der Denkmalschutz aufgehoben. So wird das 1959 bis 1962 nach Plänen des Architekten Artur von Schmalensee errichtete, denkmalgeschützte Rathaus abgerissen, da eine Übersiedlung teurer als ein Neubau wäre. Das neue Rathaus soll nach den Plänen des dänischen Architekturbüros Henning Larsen Architects gebaut werden. Am 18. Mai 2020 ereignete sich in der Stadt eines der stärksten je in Schweden registrierten Erdbeben mit einer Magnitude von 4,9 m. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden. Nach Ansicht des Geologen Björn Lund von der Universität Uppsala standen die Erschütterungen im Zusammenhang mit dem Bergbau.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Eine wichtige Verkehrsverbindung ist die 1903 vollendete, am 14. Juli 1903 offiziell von König Oskar II. eingeweihte und bis 1915 vollständig elektrifizierte Bahnlinie von Luleå über Gällivare, Kiruna nach Narvik. Von dort wird das mit der Malmbanan („Erzbahn“, von Norwegern als „Ofotbanen“ bezeichnet) aus Kiruna antransportierte Erz verschifft. Die Strecke Luleå–Narvik beträgt 473 Kilometer. In Richtung Luleå wird sie fünfmal pro Tag und in der Gegenrichtung viermal pro Tag befahren. Diese Strecke ist eine wichtige Zugverbindung für Gütertransporte innerhalb Skandinaviens. Neben der Malmbanan gibt es einen direkten Nachtzug von Stockholm nach Kiruna und zurück. Die Stadt liegt an der Europastraße 10. Kiruna verfügt darüber hinaus über einen Flughafen, der mehrmals täglich von SAS und Norwegian Air Shuttle bedient wird.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Kiruna bietet vielfältige Betätigungsmöglichkeiten für Urlauber. Im Sommer können diese wandern, Kanu fahren, jagen und fischen, im Winter Ski und Hundeschlitten fahren oder mit Schneeschuhen Wanderungen unternehmen. Der höchste Berg Schwedens, der Kebnekaise, ist nicht weit. Bekannt ist das Eishotel in Jukkasjärvi, welches jährlich ab Oktober neu gebaut und im Dezember eröffnet wird. Sehenswert ist die ganz aus Holz erbaute Kirche von Kiruna, die 1912 von Gustaf Wickman in Anlehnung an die Form einer samischen Kote errichtet wurde. Besonders eindrucksvoll ist das Altarbild, das von Prinz Eugen von Schweden gemalt wurde und eine sonnendurchströmte Landschaft zeigt. Die Kirche wurde 2001 zum schönsten Gebäude Schwedens gewählt. Einen Besuch wert ist die Kåppashålagrotte, eines der längsten Grottensysteme Schwedens. Nach dem Einstieg können unterirdische Wasserfälle bewundert werden. Das Bergwerkmuseum informiert über die 100-jährige Geschichte und die Entwicklung der Grube. Seit einiger Zeit bietet die LKAB Führungen durch eine Ausstellungsmine an. Der Bus fährt vom Kiruna-Touristenbüro zu den Ausstellungsminen (nicht alle sind zur Besichtigung freigegeben). Dort kann 500 m unter der Erde besichtigt werden, wie Eisenerz gewonnen wird. Ein Fremdenführer erklärt mit Diashows die Weiterverarbeitung des Erzes. Die Führung wird täglich angeboten, von September bis Mai jedoch nur bei ausreichender Nachfrage. Aus Sicherheitsgründen müssen Kinder mindestens sechs Jahre alt und 1,1 m groß sein, um die Mine betreten zu dürfen; ferner muss der Besucher schwedisch oder englisch sprechen können um im Notfall dem Sicherheitspersonal Folge leisten zu können. Eine weitere Attraktion sind die zu bestimmten Zeiten stattfindenden Besichtigungstouren des Raketenstartplatzes Esrange. In einigen Jahren sollen von Kiruna aus kommerzielle Weltraumflüge starten. Ursprünglich war 2012 als frühester Termin vorgesehen. Anbieter der Flüge soll Virgin Galactic in Zusammenarbeit mit der Firma Spaceport Sweden sein.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Der örtliche Fußballverein Kiruna FF stand 1991 auf dem Sprung in die 1. schwedische Liga (Allsvenskan) und spielt derzeit in der Div. III Norra Norrland (5. Liga). Das Eishockey-Team der Stadt, Kiruna IF, spielt in der Div. I Norra, der dritthöchsten Eishockey-Klasse in Schweden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kiruna ist die nördlichste Stadt in Schweden. Der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde liegt in der Provinz Norrbottens län und der historischen Provinz Lappland. Der Name stammt vom nordsamischen Wort \"giron\" – der nordsamische Name für die Stadt – für Schneehuhn, das im Stadtwappen dargestellt ist.", "tgt_summary": "基律纳(、、),又译作基鲁那,是瑞典最北部的一个城市,位于北博滕省,为瑞典萨米议会的所在地。", "id": 528792} {"src_title": "Lancia", "tgt_title": "蓝旗亚", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1906 bis 1969.", "content": "Am 29. November 1906 wurde das Unternehmen Lancia von Vincenzo Lancia und seinem Freund, dem ehemaligen Fiat-Versuchsfahrer Claudio Fogolin gegründet. Lancia gehört somit zu den ältesten Automobilherstellern. Carlo Biscaretti di Ruffia gestaltete 1911 das erste Lancia-Logo. Es zeigt ein Volant und eine Lanze, da der Name Lancia auf Italienisch Lanze bedeutet. Die Nomenklatur der Modelle folgte dem griechischen Alphabet, Varianten wurde ein \"Di-\" oder ein \"Tri-\" vorangestellt. Ständig wurden neue Modelle präsentiert, so dass nur wenige auf große Stückzahlen kamen. Der Wechsel ging auf die zahlreichen Patente zurück, die man stets zur Abgrenzung zur Konkurrenz umsetzte. So hatte der 1913 vorgestellte Lancia Theta als erstes Auto in Europa eine elektrische Anlage und war auch das erste Auto mit einem Anlasser und beleuchteten Instrumenten. Der 1923 vorgestellte Lancia Lambda mit Einzelradaufhängung vorn und hydraulischen Stoßdämpfern war das erste Fahrzeug mit selbsttragender Karosserie. Typisch für Lancia waren kompakte V-Motoren mit sehr kleinen Winkeln (um 15°) zwischen den Zylindern. Lancia hatte wegen der durchdachten Konstruktionen den Ruf, die „Marke der Ingenieure“ zu sein. Zwischen 1919 und 1922 wurde das große Werkstor gebaut (an der Ecke Corso Peschiera und Corso Racconigi). Der Jugendstil-Portalbau wurde von Michele Frapolli entworfen und ist bis heute erhalten. Wie die meisten italienischen Kraftfahrzeughersteller baute Lancia nicht nur PKW. Die Marke war auch auf dem Sektor der Nutzfahrzeuge eine anerkannte Größe und baute LKW und Omnibusse jeder Art und Größe wie auch Oberleitungsbusse und Militärfahrzeuge. Angeboten wurden zwei Automobil-Baureihen, eine in der Mittelklasse und eine in der Oberklasse, beide zumeist nur als Limousine. Die Gestaltung und die Ausführung der zahlreichen Coupés, Cabriolets, Roadster etc. wurde externen Karosseriebauern überlassen, mit denen Lancia kooperierte. 1922 fertigte Boneschi Fahrzeuge auf Basis des Lancia Lambda, Pininfarina lieferte 1937 das Aprilia Coupé. Der Vertrieb im deutschsprachigen Raum wurde von 1925 bis 1960 von der Wiener Firma Smoliner & Kratky geführt, die auch ein Lancia-Autohaus an der Wiener Ringstraße (Stubenring) eröffnete. Im Zweiten Weltkrieg wurde Lancia von der Wehrmacht verpflichtet, nur noch LKW zu produzieren. Den Wachstumsmarkt der einfachen, billigen Wagen in Großserie konnte Lancia nach 1945 nicht bedienen. Man setzte weiterhin auf teuer zu bauende Autos, wie etwa Limousinen ohne eine B-Säule im Einstieg. Der erste von Lancia in Serie gefertigte Sechszylinder-V-Motor wurde ab 1950 im Lancia Aurelia verwendet. Der Winkel der Zylinderbänke war mit 60 Grad nicht mehr so eng wie bei den älteren Motoren. Der „unechte“ V-Motor (jedes Pleuel hatte einen eigenen Kurbelwellenhubzapfen) galt als sehr laufruhig (zur Laufkultur dieses Motors trug bei, dass er mit 1754 cm3 nur 56 PS leistete). Ungewöhnlich waren auch Antrieb und Achsen: Kupplung, Getriebe, Differenzial und die innenliegenden Trommelbremsen waren als eine Einheit zwischen den Hinterrädern angeordnet. Auch eine Schräglenkerachse hinten hatte es vorher noch nicht gegeben. 1953 wurde das 70 m hohe Lancia-Hochhaus eingeweiht. Das Gebäude in Turin wurde von Nino Rosani und Gio Ponti als Brücke über die öffentliche Straße \"Via Vincenzo Lancia\" entworfen, die zwei Werksgelände voneinander trennte. Nachdem Lancias Werksfahrer Alberto Ascari 1955 bei Testfahrten tödlich verunglückt war, verschenkte Lancia seine Formel-1-Abteilung an Ferrari und stellte für neun Jahre alle Motorsportaktivitäten ein. 1956 wurde Juan Manuel Fangio mit einem Lancia-Ferrari D 50 Weltmeister. Gianni Lancia verkaufte im selben Jahr die Mehrheit am Unternehmen an die Italcementi-Gruppe unter Carlo Pesenti. Mit neuem Geld konnten die vielbeachteten Studien Lancia Florida I & II realisiert werden. Sie waren von Pininfarina gestaltet. Am 2. April 1955 wurde Prof. Antonio Fessia (1901–1968) von Fiat zu Lancia abgeworben und zum technischen Direktor bestellt. Dieser initiierte noch zahlreiche Änderungen, unter anderem am neukonstruierten 2,5-l-V6-Motor. 1957 wurde das Oberklassemodell Lancia Flaminia vorgestellt. In der Folgezeit entstanden von den zwei Lancia-Baureihen weiterhin auch zahlreiche Varianten als Coupé, Sportwagen, Roadster oder Cabriolet bei externen Karosseriebetrieben. Zu jener Zeit waren besonders die Sechszylinder-Fahrzeuge der Marke sehr teuer und wurden von einer kleinen Zielgruppe bevorzugt. Nur diese Preispolitik ermöglichte damals die große Bandbreite an Karosserievarianten. Im Film Verliebt in scharfe Kurven von 1962 fährt der Protagonist Bruno, ein Jurastudent aus gutem Hause, eine Aurelia als Cabriolet und fällt ständig durch seine offensive Fahrweise auf. In die USA importiert wurden die Wagen von Max Hoffman, der u. a. auch den Mercedes 300 SL initiierte und den Porsche 356 förderte. Lancia gehörte zu den Herstellern der qualitativ besten Automobile, machte jedoch über Jahre hinweg Verlust. Zuletzt versuchte man die Modellpalette auf 16 Varianten und drei Baureihen zu begrenzen, selbst das kleinste Modell kostete jedoch noch 9300 Mark. „Die Zeit“ zählte Lancia zu den Fahrzeugen des \"„großbürgerlichen Geltungsdranges“\". 1969 wollte sich die Italcementi-Gruppe von Lancia trennen. BMW-Vertriebsvorstand Paul G. Hahnemann verhandelte mit dem Lancia-Großaktionär Pesenti und dem Vatikan, der eine 35-%-Beteiligung an Lancia SpA hielt. Das Interesse von BMW lag darin begründet, dass man der Meinung war, dass \"Image und Reputation\" der Marke Lancia zu BMW passe. Letztendlich scheiterte die Übernahme an unterschiedlichen Preisvorstellungen. Auch Mercedes-Benz hatte Interesse an der Marke signalisiert.", "section_level": 2}, {"title": "1969 bis 1986.", "content": "Als schließlich Fiat das Unternehmen kaufte, belief sich der Kaufpreis nur noch auf einen symbolischen Betrag, da der Schuldenberg enorm gewachsen war und Carlo Pesenti das Defizit nicht aus dem Zementgeschäft ausgleichen wollte. Fiat reagierte nach der Übernahme mit einer Preissenkung bei den Lancia-Modellen, ein großer Preisunterschied zum günstigeren Konkurrenten Alfa Romeo blieb jedoch bestehen. Ein Jahr nach der Übernahme bekam Lancia einen über Jahre verhandelten Auftrag zur Beteiligung an der Fertigung der Leopard-Panzer. Die LKW-Sparte ging nach dem Auslaufen des letzten Modells 1972 (Esagamma E) ab dem Jahr 1975 in der ebenfalls zu Fiat gehörenden Iveco auf. Seitdem konzentriert sich Lancia auf PKW und intensivierte nach und nach sein Motorsport-Engagement. Man führte bei den Modellen wieder die Nomenklatur mit dem griechischen Alphabet ein (zwischenzeitlich: römische Straßen), womit man mit der Einführung des Mittelklassewagens Beta im Herbst 1972 begann. Dieser war als Limousine (Berlina), Coupé (ab 1973), Kombicoupé HPE (ab 1974), Spider (ab 1974) und als sportliches Mittelmotor-Coupé Montecarlo (ab 1975) von Pininfarina erhältlich. Einige Lancia Beta hatten ein Cockpit, das vom bekannten italienischen Industriedesigner Mario Bellini gestaltet war. Mit dem Beta wurden nicht nur moderne Fertigungsmethoden eingeführt, mit dem Rückgriff auf Komponenten anderer Hersteller wie Fiat und Citroën ließen sich zudem wesentlich die Kosten senken. Ein Derivat des Beta war die Stufenhecklimousine \"Trevi\", welche ab 1980 angeboten wurde. Im Gegensatz zu dem unscheinbaren konservativen Karosseriedesign stand das Cockpit von Bellini und ab 1982 der Volumex-Motor des Konstrukteurs Aurelio Lampredi. Nicht zuletzt um die Kundschaft hochpreisiger Modelle nicht zu verlieren, präsentierte Lancia 1971 den Supersportwagen Lancia Stratos, motorisiert mit dem V6-Aggregat des Dino 246 GT von Ferrari und gebaut bei Bertone. Zu jener Zeit machte Franz Beckenbauer in Deutschland Werbung für Lancia. Fiat – Muttergesellschaft sowohl von Lancia als auch von Autobianchi – entschied 1975, das Autobianchi-Werk unter die Regie Lancias zu stellen, da die meisten Händler ohnehin beide Marken führten und sich so das Lancia-Programm aufgrund derselben Zielgruppen ideal nach unten abrunden ließ. Gleichzeitig fügte sich die bisherige, rechtlich eigenständige \"Lancia & C. Fabbrica Automobili S.p.A.\" als Division in die neu gegründete Fiat Auto S.p.A. ein, mit welcher der Konzern sein Geschäft mit Personenwagen und leichten Nutzfahrzeugen zu bündeln beabsichtigte. Im Frühjahr 1976 folgte in der oberen Mittelklasse der Lancia Gamma, der als Schräghecklimousine und ab Frühjahr 1977 auch als Coupé erhältlich war. Entsprechende Studien für ein Kombicoupé, einen Spider und einen Minivan blieben unrealisiert. 1978 verhandelte Lancia über die Errichtung einer Montagefabrik in Österreich, die 15.000 Autos im Jahr produzieren sollte. Das neue Segment der Kompaktklasse wurde ab Herbst 1979 mit dem neuen Delta bedient, der im Werk Chivasso gefertigt wurde. Die Stufenheckversion war der ab Ende 1982 angebotene Prisma, der auch mit zuschaltbarem Allradantrieb erhältlich war. Abermals entstanden diverse Varianten, diesmal als Straßenversionen von Rennversionen des Delta, darunter der verbreiterte \"Delta Integrale\" und \"Delta Integrale Evoluzione\" (der \"Delta S4\" alias Abarth SE038 folgte als Mittelmotor-Fahrzeug technisch einer anderen Konzeption). Zu diesem Zeitpunkt war die Modell-Palette von Lancia wesentlich sportlicher angesiedelt als jene der Marke Fiat. 1982 führte Lancia das Roots-Gebläse, einen Kompressor, wieder im Automobilbau ein. Diese früher schon bekannte, aber bereits seit den frühen 1930er-Jahren kaum noch verwendete Technik benutzte man bei Abarth in Turin für die Rallye-Wagen von Lancia. Um die hohen Entwicklungskosten für den als „Volumex“ bezeichneten Kompressor zu amortisieren und die Fertigungskosten zu senken, stattete Lancia bestimmte Versionen des Lancia Beta damit aus. Parallel dazu entwickelte das Lancia-Motorenwerk in Verrone die Kompetenz der Marke im Bau von Turbomotoren.", "section_level": 2}, {"title": "1986 bis 2008.", "content": "Im Herbst 1986 erwarb Fiat den bis dahin staatlichen Konzern Alfa Romeo und legte dessen Autosparte mit der bisherigen Division Lancia im neuen selbständigen Unternehmen \"ALFA LANCIA Industriale S.p.A.\" zusammen. Zuvor präsentierte Lancia auf dem Genfer Automobilsalon im März 1985 als Nachfolger des langjährigen Bestsellers A112 den futuristischen Y10, Wegbereiter einer neuen Klasse luxuriöser, hochwertig ausgestatteter Kleinwagen. Wie der A112, der noch bis Ende 1986 in einer vereinheitlichten Version vom Band rollte, wurde auch der Y10 bei Autobianchi (seit 1975 unter Lancia-Regie) in Desio bei Mailand gebaut. Zusammen mit Saab, Fiat und Alfa Romeo entwickelte Lancia den Thema. Im Herbst 1984 zunächst als Stufenhecklimousine lanciert, bot Lancia dieses Modell der oberen Mittelklasse ab Ende 1986 auch als hochwertigen, bei Pininfarina konzipierten (und dort auch gebauten) Lifestyle-Kombi an. Als absolute Top-Version erschien 1986 der in Kooperation mit Ferrari entwickelte Thema 8.32 – die erste und bislang einzige Limousine mit Ferrari-Motor. Überdies baute Lancia Versionen mit verlängertem Radstand zu Repräsentationszwecken, vor allem als Fahrzeug für Staatsoberhäupter. Das Schrägheck war Saab vorbehalten, welches das Schwestermodell als Saab 9000 anbot. Das Fiat-Modell Croma wurde zwar mit einem angedeuteten Stufenheck ausgestattet, hatte aber eine große Heckklappe. Der Alfa Romeo 164 hingegen verwendete lediglich dieselbe Bodengruppe und wies eine eigene Stufenheck-Karosserie auf. Sowohl Thema als auch Saab 9000, Fiat Croma und Alfa Romeo 164 verfügten über die Charakteristika der jeweiligen Marken. Weiterhin entstand aus dieser Kooperation der Saab 600 als Skandinavien-Version des Lancia Delta, zudem vertrieb Saab auch den A112 dort. Im Frühjahr 1989 erfolgte die Markteinführung des neuen Mittelklassemodells Dedra, das den insbesondere auf dem italienischen Markt erfolgreichen Prisma ablöste. Der Dedra vermochte den Verkaufserfolg des Prisma auf Anhieb fortzusetzen, so dass man in Turin stetig wachsende Verkaufszahlen registrieren konnte, denn im Jahr 1991 erreichte Lancia mit insgesamt 308.400 abgesetzten Einheiten einen neuen Verkaufsrekord. Der entsprechenden Marktpräsenz folgend sah das damalige Marketing-Kommunikationskonzept vielfältige Sponsoring-Aktivitäten vor, insbesondere im Tennis- und Golf-, aber auch im Breitensport (z. B. von 1991 bis 1993 beim TSV 1860 München). Im Frühjahr 1993 präsentierte Lancia die zweite Generation des Delta (Baureihe 836) und Mitte 1994 folgte die Kombiversion des Dedra. Das bisherige Hauptwerk in Chivasso verkaufte man an den Karosseriebauer Maggiora, der für ein Jahr den ersten Delta (Baureihe 831) weiterfertigen durfte. Maggiora realisierte zahlreiche Sonderserien und Einzelstücke auf Basis des \"Delta Integrale Evoluzione\". Auf Initiative eines niederländischen Händlers zeichnete und fertigte Zagato in Kleinserie den \"Lancia Hyena\" – faktisch die einzige Coupé-Version des Delta 831. Allerdings musste man dazu Serienfahrzeuge des Delta Integrale Evoluzione fertig im Handel kaufen und danach zerlegen, da für das Projekt keine Autorisierung seitens Lancia vorlag. Zu dieser Zeit löste der Mutterkonzern Fiat S.p.A. das Unternehmen \"ALFA LANCIA Industriale S.p.A.\" auf, so dass die jeweiligen Marken erneut als Divisionen der damit ergänzten Fiat Auto S.p.A. geführt wurden. Marktseitiger Anlass dazu war ein neues integriertes Gesamtmarketingkonzept der Fiat Auto S.p.A., das den einzelnen Marken spezifische Missionen zuwies. Auf der operativen Ebene fungierten als neues Hauptwerk von Lancia nun die Produktionsanlagen in Rivalta bei Turin, wo (bis 2002) sämtliche Baureihen außer dem Y10 vom Band liefen. Im Spätsommer 1994 stellte Lancia in Paris den Lancia Kappa als Nachfolger des Thema vor. Neben der Limousine und dem ab Mitte 1996 bei Pininfarina gebauten Kombi führte Lancia im Frühjahr 1997 auch das Lancia Kappa Coupé ein. Es war das erste Coupé seit Ableben des im Sommer 1984 eingestellten Gamma. Gemäß der Tradition aller Coupés der Marke wurde es mit einem externen Karosseriebauer (in diesem Fall Maggiora) entwickelt und dort in Kleinserie gefertigt. Ab Herbst 1994 bediente Lancia mit dem \"Zeta\" in der Eurovan-Gruppe auch das Van-Segment, wobei schon in den frühen 1980er-Jahren der von Giugiaro konzipierte Lancia Megagamma als Show-Car die Minivan-Welle antizipierte. 2002 löste der Phedra den Zeta ab. Gleichzeitig machten die drei Ausstattungsvarianten \"LE\", \"LS\" und \"LX\" den neuen Bezeichnungen \"Argento\", \"Oro\" und \"Platino\" Platz. Im Herbst 1995 erschien der Y10-Nachfolger Lancia Y. Aus der 1998 vorgestellten Studie Lancia Dialogos wurde der Thesis abgeleitet, der im Herbst 2001 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Mit ihm wollte Lancia im konservativen Segment der Oberklasse einen avantgardistischen Wagen etablieren. Der Thesis war im Verkauf kein Erfolg. Diverse Details wie die erstmals eingeführten LED-Heckleuchten oder die schmale C-Säule fanden sich trotzdem später bei anderen Marken wieder. Das wachsende Segment der luxuriösen Kleinwagen wurde zunehmend auch von anderen Marken entdeckt, so dass der Lancia Y nun ernste Konkurrenz bekam. Ende 2001 kam der BMW Mini und im Sommer 2010 folgte der Audi A1. Die neue Generation des Kleinwagens Ypsilon – nun ausgeschrieben – kam im Herbst 2003 auf den Markt, gefolgt vom Kompakt-MPV Lancia Musa im Sommer 2004. Die Markenkommunikation von Lancia findet weniger über Autohäuser 'auf der grünen Wiese' statt, sondern mittels innerstädtischer Showrooms, die als \"Lancia Café\" betrieben werden. Im Spätsommer 2008 erfolgte die Markteinführung der dritten Generation des Lancia Delta (Baureihe 844).", "section_level": 2}, {"title": "2009 bis 2017.", "content": "Mit der Übernahme der amerikanischen Chrysler Group durch den Fiat-Konzern begann ab Januar 2009 eine weitreichende Kooperation der Marken Lancia und Chrysler, die von der Entwicklung bis zum Vertrieb reichte. In Europa wurden die kleineren Modelle entwickelt und gefertigt, in Nordamerika die größeren und die Vans. Regionale Unterschiede bestehen auch hinsichtlich der Motorisierungen. Der Vertrieb erfolgte in Europa unter der Marke Lancia (bis auf UK, Irland, Russland, Ukraine) und auf den restlichen Märkten als Chrysler. Der Markenchef von Chrysler/Lancia, Olivier Francois, charakterisierte die Zusammenlegung: \"„...wie eine Marke, deren Name in Europa und den USA anders ausgesprochen wird...“\". Nur die separate Marke Jeep ist auf allen Märkten erhältlich. Im Herbst 2011 wurden auf der IAA die Serienversionen der neuen Modelle vorgestellt. Die Palette umfasste neben dem neuen Lancia Ypsilon, Lancia Musa und Lancia Delta auch die neue Lancia Flavia (Cabriolet), den neuen Lancia Thema und den Lancia Voyager, davon sind Letztere drei Chrysler-Neuentwicklungen. Neu war diese Art einer transatlantischen Zusammenarbeit nicht. Zahlreiche italienische Sportwagenfirmen setzten auf das Know-how von Chrysler in der Fertigung von V8-Motoren, die sie dann in eigenen Karosserien auf europäische Bedürfnisse anpassten. Für Chrysler bedeutete die Zusammenarbeit eine wesentliche Aufwertung des Automobil-Designs, insbesondere des Interieurs, während Lancia eine größere Modellpalette anbieten konnte. Wenngleich es sich um eine echte Kooperation handelte und kein Produkt auf einem Markt unter zwei Namen angeboten wurde, wurde in der Presse häufig berichtet, es handele sich um ein Badge-Engineering. Insbesondere in Europa blieben die Verkaufszahlen der neuen Modelle gering. Das Konzept wurde 2014 wieder aufgegeben, die Modellpalette wurde auf den Ypsilon und den Voyager beschränkt. Die Konzernleitung gab im März 2015 bekannt, dass Lancia sich auf den Heimatmarkt Italien zurückzieht. Schließlich stoppte Lancia Ende April 2017 den Export in andere Länder.", "section_level": 2}, {"title": "Lancia im Motorsport.", "content": "Bereits 1927 nahm Lancia an Rennen teil. Bei der erstmals durchgeführten Mille Miglia belegten drei Lancia Lambda die Plätze vier, fünf und sechs. Ein Jahr später wurde Ermenegildo Strazza Dritter und Luigi Scarfiotti wurde Siebenter. Bei der Targa Florio auf Sizilien, die 1936 nur für Serientourenwagen ausgeschrieben war, belegte die Lancia Augusta die ersten vier Plätze. Gaston Descollas und Joe Fry setzten ihre Lancia Aprilia erfolgreich auf Bergrennen ein. 1951 wurde der neue Aurelia B10 mit einem auf 1991 cm3 vergrößerten Motor bei der 1800 Kilometer langen Rallye Sestriere eingesetzt, und Alberto Ascari holte den Gesamtsieg. Bei der Sizilienrundfahrt 1951 errang Lancia mit dem neuen Aurelia B20 einen Doppelsieg in der Gran-Tourismo-Klasse über 1500 cm3. Bei der III. Carrera Panamericana 1952 ging Lancia mit dem Aurelia B20 mit Roots-Kompressor an den Start und wurde hinter Mercedes und Ferrari Dritter. Die Wagen der Firma Lancia wurden oft im Rallyesport eingesetzt. Die Scuderia Lancia konnte mit Lancia D24 und ihrem Fahrer Juan Manuel Fangio 1953 einige Erfolge feiern. Die Scuderia Lancia war dann auch kurze Zeit mit dem Lancia D50 in der Formel 1 tätig. Nachdem ihr Fahrer Alberto Ascari aber 1955 infolge eines schweren Crashs in Monza starb, verschenkte Lancia seine sechs Wagen an die Scuderia Ferrari, die 1956 mit dem Ferrari-Lancia D50 Weltmeister wurde. Seit 1970 gab es die offizielle Rallye-Weltmeisterschaft. Dort kam der Lancia Fulvia zum Einsatz, der 1972 den ersten Weltmeistertitel holte. Berühmt wurde auch der Lancia Stratos HF, der 1974–1976 die Marken-WM gewann. Einer der bekanntesten Fahrer war Sandro Munari. Er fuhr 13 Siege ein und holte 1977 den Weltmeistertitel. Der Lancia Beta Monte-Carlo wurde in der \"Gruppe 5\" unter 2000 cm3 eingesetzt und wurde 1980 und 1981 Weltmeister. Daraufhin überarbeitete man das Modell und es entstand der Lancia Rally 037. Fahrer wie Walter Röhrl holten 1982–1985 etliche Siege in der Rallye-WM und 1983 konnte man den Marken-WM-Titel feiern. Nebenbei wurde für die \"Gruppe 6\" der Lancia LC1 mit 450 PS (331 kW) und für die \"Gruppe C\" der Lancia LC2 mit 800 PS (588 kW) eingesetzt. Fahrer wie Riccardo Patrese fuhren hier mit dem Martini Racing Team einige Siege ein, Porsche konnte man zwar nur selten schlagen, dennoch stellten die Erfolge eine respektable Leistung dar. Dann kam die Zeit des Lancia Delta. In verschiedenen Ausführungen (S4, bis 1986; 4WD bis 1987; integrale bis 1988; integrale 16V bis 1989) wurden etliche Titel eingefahren. Der Lancia Delta S4 holte den Weltmeistertitel 1986 in der Gruppe B. Die so genannten „Gruppe-B-Monster“ hatten 400 bis 550 PS, konnten allerdings nur noch von einigen wenigen Top-Piloten am Grenzbereich bewegt werden. Der finnische Lancia-Werksfahrer Henri Toivonen und sein Kopilot verunglückten in einem Delta S4 bei der Korsika-Rallye 1986 tödlich. Die \"Gruppe B\" wurde infolge weiterer schwerer Unfälle dann auch von der FIA wieder aus dem Rallyesport verbannt. In der \"Gruppe A\" lief es besser und der Lancia Delta hielt sich bis 1992 im Geschäft. Von 1987 bis 1992 wurde die Marken-WM gewonnen. Weltmeister wurden Juha Kankkunen (1987 und 1991) und Miki Biasion (1988 und 1989). Man kann mit Recht behaupten, dass Lancia eine überaus bedeutende Rolle im Rallyesport spielte. Allein die Rallye Monte Carlo wurde seit 1973 elfmal mit einem Lancia gewonnen. In der Rallye-WM gab es seit 1970 neun Weltmeister mit einem Auto der Marke Lancia. Der Lancia Delta integrale gilt bis heute als das erfolgreichste Rallyeauto aller Zeiten. Er gewann sechsmal hintereinander die Marken-WM. Mit keinem anderen Fahrzeug konnte ein derartiger Erfolg bisher wiederholt werden. Im Rahmen der Eingliederung von Alfa Romeo in den Fiat-Konzern änderte das Management die Ausrichtung der Marke Lancia insgesamt und beendete auch deren Engagement im Motorsport am 18. Dezember 1991 durch eine offizielle Pressemitteilung zu Gunsten von Alfa Romeo. Das ehemalige Lancia-Abarth-Rally-Team unter Leitung von Cheftechniker Ing. Sergio Limone, dem ehemaligen Projektleiter des Lancia 037 Rally, des S4 und der Delta-Gr.A-Fahrzeuge, betreute anschließend ab 1992 die Sportversionen des Alfa Romeo 155 der Alfa Corse in der Italienischen Tourenwagen-Meisterschaft (CIVT) und ab 1993 auch in der DTM. Die erste Sportversion, Alfa Romeo 155 GTA, verwendete dabei das Motorkonzept des Lancia Delta Integrale 16V und verfügte auch über einen Allradantrieb. Das damalige Lancia-Management begann die Marke als weniger sportlich und mehr luxusorientiert zu platzieren und erklärte in Interviews: „Die Vollgasperiode bei Lancia ist vorbei.“", "section_level": 1}, {"title": "Lancia und Prominenz.", "content": "Die italienische Edelmarke erfreute sich großer Beliebtheit bei Prominenten wie Caruso, Greta Garbo, Gloria Swanson, Ernest Hemingway, Gary Cooper oder Max Schmeling. Auch Technikfreaks wie die Rennfahrer Tazio Nuvolari und Mike Hawthorn oder der Flugzeugbauer Anthony Fokker besaßen Wagen der Marke. 1923 schrieb Franz Kafka in sein Tagebuch über den Eindruck, den eine Reklame von Lancia auf ihn machte. Der Wiener Architekt Adolf Loos, bekannt für das Zitat \"ornament ist ein verbrechen\" entwarf im selben Jahr einen Wagen auf Lancia-Basis. Erich Maria Remarque floh in seinem Lancia Dilambda zusammen mit Marlene Dietrich und deren Tochter aus Deutschland nach Frankreich und widmete dem Wagen sogar eine Erzählung. Zu dieser Zeit fuhr Albert Speer einen weißen Lancia-Sportwagen, ebenso der Unternehmer und Ingenieur Robert Blohm, der sich mit einem roten Lancia seinen Lebenstraum erfüllte. Bis in die Nachkriegszeit fuhr Konstantin Prinz von Bayern ein Lancia Dilambda Cabriolet, welches er als \"Auto meines Lebens\" bezeichnete. Die Popularität bei Prominenten riss auch in der Nachkriegszeit nicht ab, als Coupés und Cabriolets der Marke etwa von Gregory Peck, Audrey Hepburn, Jean-Paul Belmondo, Brigitte Bardot und Marcello Mastroianni gefahren wurden. Die Karosseriebauer Elio Zagato und Battista Pininfarina fuhren privat eine Eigenkreation für die Marke Lancia. Der Industriedesigner Raymond Loewy baute sich ein individuelles Fahrzeug auf Lancia Basis. Wenngleich Juan Manuel Fangio für Mercedes-Benz Rennen fuhr, fuhr er privat weiterhin einen Lancia und setzte diesen dann auch im Film „Fangio“ ein. Die Comicfigur Tim wurde von Hergé als Fahrer eines Lancia Aprilia in „L'Or Noir“ (und später das Nachfolgemodell Lancia Aurelia in „L'Affaire Tournesol“) gezeichnet. Sowohl im James-Bond-Roman von Ian Fleming als auch in der Verfilmung \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" fährt James Bond mit einem Lancia in die Flitterwochen, im Film ist eine Flaminia Zagato Spyder zu sehen. Martin Walser und Ernst Augustin schrieben über Szenen mit Lancia-Fahrzeugen. Der Luxusuhrenhersteller Buèche-Girod fertigte mehrere Uhrenmodelle in Form und mit Logo des Kühlergrills der Lancia Flavia. Peter Gabriel verwendete sein Flavia Coupé auf einem Plattencover. Nachdem keine Neuauflage des Lancia Stratos geplant ist, ließ 2010 der Unternehmer Michael Stoschek einen \"New Stratos\" auf Ferrari-Basis bei Pininfarina neu entwerfen und bauen. Das Auto wurde mit Lancia-Logos versehen.", "section_level": 1}, {"title": "Modelle und Platzierung.", "content": "Stets bedienten Modelle von Lancia eine exklusive Nische, die von der Limousine bis zu mehreren sportlichen Coupés und luxuriösen Cabriolets reichte. Dies hat sich auch seit der Übernahme durch Fiat nicht geändert, wenngleich die Bandbreite an Varianten aufgrund von höheren Mindestzahlen dann doch abgenommen hat. Lancia-Modelle haben den Anspruch, im Design eleganter und zurückhaltender zu sein als etwa die Wagen von Alfa Romeo, teilen aber häufig eine technische Basis. Meist verfügen die Modelle von Lancia über Ausstattungsmerkmale, die bei anderen Marken nur in höheren Klassen und gegen Aufpreis angeboten werden. Hierzu zählen unter anderem der exklusive Bezugstoff Alcantara, Navigationssysteme mit Monitor und Bluetoothfunktionalität und das in vielen Modellen enthaltene Bose-Soundsystem. Als besondere Modelle entstanden beispielsweise der Lancia Thema 8.32 (mit Ferrari-Motor), der \"Lancia Thema Verde York\" und das Lancia Kappa Coupé, welches weitestgehend in Handarbeit entstand. Zu den besonders erfolgreichen Modellen zählen der Lancia Delta (Rallye-Gruppe-A-Weltmeister 1987–1992) und der Y10/Ypsilon.", "section_level": 1}, {"title": "Personenwagen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1945 bis 1969.", "content": "Die Modelle der frühen Nachkriegszeit trugen (wie seit den 1930er-Jahren) die Namen berühmter Straßen des römischen Reiches, man sprach auch von den „A“- und „F“-Modellen. Neben den bei Lancia gefertigten Modellen entstanden auch Kleinserien zahlreicher Coupés und Cabriolets, die von externen Karosseriemanufakturen gefertigt wurden.", "section_level": 3}, {"title": "1970 bis 1989.", "content": "Mit Erscheinen des Mittelklassemodells Beta wurde ab Herbst 1972 in der Namensgebung wieder auf die Buchstaben des griechischen Alphabets zurückgegriffen, wobei der Buchstabe Alpha aus naheliegenden Gründen entfällt. Weiterhin werden auch andere griechische Begriffe verwendet. Der Modellvielfalt bleibt Lancia weitestgehend treu. Allein den Beta gab es in einem halben Dutzend Karosserievarianten und der Delta war auch in diversen von Rallye-Versionen abgeleiteten Sondermodellen erhältlich. Mit der 1975 erfolgten und konzerninternen Übernahme der bisherigen Schwestermarke Autobianchi konnte Lancia seine Modellpalette um Stadt- und Kleinwagen abrunden, die technisch, vor allem aber hinsichtlich der Ausstattung, den Ansprüchen der eigenen Kundschaft gerecht wurden.", "section_level": 3}, {"title": "1990 bis 2014.", "content": "Die Wagen von Lancia zeichneten sich in den 1990er-Jahren vor allem durch ein aufwendiges Interieur und eine gute Ausstattung aus. So bot der im Herbst 1995 eingeführte Lancia Y ein Farbspektrum aus 110 Farben (das sogenannte \"Kaleidos\"-Programm). Viele Modelle hatten eine Alcantara-Polsterung und optional teilweise eine Lederausstattung der Manufaktur Poltrona Frau. Mit dem Zeta beteiligte sich Lancia am Eurovan-Konsortium und bot erstmals einen Van an. Im Sommer 1994 wurde der Lancia Kappa als Nachfolger des Thema vorgestellt. Zu der Limousine gab es erneut auch einen bei Pininfarina gefertigten Kombi, sowie seit langem wieder ab Frühjahr 1997 mit dem Kappa Coupé ein in Kleinserie gefertigtes Coupé. Im Sommer 1999 wurde die Produktion des Delta II eingestellt, der keinen direkten Nachfolger erhielt. Sein als Stufenheck und Kombi verfügbares Schwestermodell Dedra hingegen schon, dessen Erbe der Lybra antrat. Nachdem 1998 die Studie Dialogos für Furore sorgte, wurde die Serienversion Thesis getauft, die im Frühjahr 2002 zum Händler kam. Wenige Monate später wurde auch der Zeta durch den Phedra abgelöst. Im Herbst 2003 erschien ein neuer Ypsilon, dem im Sommer 2004 als fünftürige Alternative der Minivan Musa zur Seite gestellt wurde. Nach neunjähriger Abstinenz in der Kompaktklasse kam im Herbst 2008 ein neuer Delta auf den Markt. Er basierte auf dem Anfang 2007 präsentierten Fiat Bravo.", "section_level": 3}, {"title": "Aktuelle Modellpalette.", "content": "Als ausschlaggebend für das Design der heutigen Fahrzeugpalette kann die 1998 vorgestellte Studie Lancia Dialogos gelten. Auf Basis dieser Formensprache entstand das heutige Modell. Der Lancia Ypsilon ist seit dem Rückzug des Lancia Voyager (Mitte 2015) das einzige Modell der Marke Lancia, er wurde jedoch in Deutschland im Jahr 2017 offiziell nicht mehr angeboten.", "section_level": 3}, {"title": "Historische Produktsparten.", "content": "Neben PKW hat Lancia in seiner Geschichte auch zahlreiche Nutzfahrzeuge gefertigt. Im Jahre 1975 ging die in Bozen beheimatete LKW-Sparte \"Lancia Veicoli Speciali\" in der ebenfalls zu Fiat gehörenden Iveco auf. Die bekanntesten Lancia-Nutzfahrzeuge sind folgende:", "section_level": 2}, {"title": "Corporate Design.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Firmenlogo.", "content": "Das Lancia-Logo wurde 1911 vom italienischen Industrie-Designer Graf Carlo Biscaretti di Ruffia (1879–1959) entworfen. Es zeigt einen Schild mit Lanze und Flagge. Biscaretti schuf 1957 das nach ihm benannte Automobilmuseum \"Museo dell'automobile Carlo Biscaretti di Ruffia\". Zur Genfer Automobilmesse 2007 wurde das Logo komplett überarbeitet. Das Logo ist unter dem Schild nur noch als Schriftzug auf blauem Grund ohne Vierspeichen-Volant und der Fahne mit Lanze zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Typografie.", "content": "Als einer der ersten Automobilhersteller pflegte Lancia auch in der Typografie ein einheitliches Corporate Design, das aus der Hausfarbe Dunkelblau auf Weiß und der Hausschrift Bodoni besteht. Lancia verwendete die klassizistische Schrift Bodoni, lange bevor sie in den 1980er-Jahren zur Modeschrift avancierte und noch viele Jahre danach. Mittlerweile wird auch die Helvetica verwendet. Alle aktuellen Modelle tragen ein freigezeichnetes Logo mit der Modellbezeichnung.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeugbezeichnungen.", "content": "Das erste Fahrzeug – der Typ 12 HP, später auch Alpha genannt – wurde 1908 vorgestellt, wobei dieser schon 1907 als Prototyp existierte. Bis 1919 wurden alle Fahrzeuge nach der Motorleistung benannt. Erst später kamen – auch rückwirkend – Modellbezeichnungen nach dem griechischen Alphabet hinzu, wobei einige Versionen ein \"Di-\" oder \"Tri-\" vorangestellt bekamen und an erfolgreiche Vorgänger anknüpften. Als das Alphabet erschöpft war, wurden alle Fahrzeuge nach Orten mit A- benannt, nach Appia (nach der Römerstraße Appia) folgten weitere Namen von Römerstraßen wie Flaminia, Flavia usw. (sog. A- und F- Modelle). Ab 1972 wurden dann teilweise wieder die früheren Bezeichnungen nach dem griechischen Alphabet verwendet: Beta, Delta, Gamma, später aber auch andere griechische Begriffe wie Stratos, Thema und Dedra. Der Delta blieb erhalten, nur wurde nicht der griechische Buchstabe verwendet, sondern „Delta“ wurde ausgeschrieben. Bei der zweiten Serie des Delta wurde dann wieder auf den griechischen Buchstaben zurückgegriffen. Der Nachfolger des Thema war der Lancia k, wobei das „k“ den griechischen Buchstaben Kappa darstellt. Als Nachfolger des Dedra erschien der Lybra. Es folgten weitere Fahrzeuge unter den Bezeichnungen Thesis, Musa, Ypsilon und Phedra.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lancia [] ist ein italienischer Automobilhersteller mit Sitz in Turin. Das Unternehmen wurde 1906 in Turin gegründet und gehört seit 1969 zum Fiat-Konzern.", "tgt_summary": "兰吉雅(意大利语:Lancia),台湾译作「zh」、香港译作「zh」、中国译作「zh」,是一家意大利汽车品牌。该品牌于1906年由飞雅特的赛车手Vincenzo Lancia创立,1969年被菲亚特集团收购,定位为高价位汽车。", "id": 2470973} {"src_title": "Nutzfahrzeug", "tgt_title": "商用车辆", "src_document": [{"title": "Geschichte der Nutzfahrzeuge.", "content": "Die Geschichte der Nutzfahrzeuge beginnt mit der Erfindung des Rades ca. 5000 v. Chr. Die Herstellung von Karren und Kutschen im Laufe der Jahrtausende stellt als Geschichte des Nutzfahrzeughandwerks eine Vorbedingung der Erfindung motorisierter Nutzfahrzeuge dar. Deren geschichtliche Entwicklung seit der Erfindung von Omnibus und Lastkraftwagen ist vielfältig und wechselhaft. Sie beginnt mit der motorisierten Nutzfahrzeug-Entwicklung im Jahr 1895, wird rasch zu einem wichtigen Faktor in der Industriegeschichte und bewirkte, dass die Nutzfahrzeugindustrie bis heute einen volkswirtschaftlich bedeutenden Wirtschaftszweig darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz von Nutzfahrzeugen.", "content": "Nutzfahrzeuge werden hauptsächlich im gewerblichen, landwirtschaftlichen und behördlichen Bereich eingesetzt. Spezielle Nutzfahrzeuge werden auch von Einsatzkräften der Polizei und der Feuerwehr sowie von Organisationen wie etwa dem THW genutzt. Nutzfahrzeuge können mit einer nötigen Fahrzeugzulassung am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Ausschließlich für Arbeitseinsätze konzipierte Nutzfahrzeuge werden mit Tiefladern oder anderen Transportmitteln an ihren Einsatzort gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Steuerliche Behandlung von Nutzfahrzeugen.", "content": "Nutzfahrzeuge werden in Deutschland oft nicht wie Pkw nach Hubraum, sondern nach Gewicht besteuert.", "section_level": 1}, {"title": "Formen von Nutzfahrzeugen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nutzfahrzeuge zum Personentransport.", "content": "Nutzfahrzeuge zum Personentransport werden im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als auch im öffentlichen Personenfernverkehr sowie von privaten Personen-Transportunternehmen und Gewerbebetrieben genutzt. Beispiele für Nutzfahrzeuge zum Personentransport:", "section_level": 2}, {"title": "Nutzfahrzeuge zur Lastenbeförderung.", "content": "Nutzfahrzeuge für die Lastenbeförderung gibt es in vielen verschiedenen Formen. So werden leichte Nutzfahrzeuge oft für den Transport des Materialbedarfs zum Beispiel eines Handwerksbetriebs oder für den Post-Zustellbetrieb genutzt, während für den Schwerlastverkehr spezielle Nutzfahrzeuge auf Lkw-Basis nötig sind, die über einen geeigneten Fahrzeugaufbau verfügen. Weiterhin gibt es unter anderem auch Nutzfahrzeuge für den Transport von Flüssigkeiten und -gasen. Sie müssen die Regeln des Güterverkehrsgesetzes einhalten. Fahrer müssen in Deutschland das \"Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrFQG)\" einhalten. Manche Nutzfahrzeuge zur Lastenbeförderung haben Einrichtungen zur Verladung des Transportguts an Bord (Ladebordwand, Kran, Kleinstgabelstapler, Saugpumpe etc.). Beispiele für Nutzfahrzeuge zur Lastenbeförderung:", "section_level": 2}, {"title": "Nutzfahrzeuge für Einsatzkräfte.", "content": "Nutzfahrzeuge für Einsatzkräfte wie die der Feuerwehr, der Polizei oder des THW verfügen meist über eine spezielle Ausstattung und Ausrüstung. Beispiele für Nutzfahrzeuge der Einsatzkräfte:", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Arten von Nutzfahrzeugen.", "content": "Beispiele im Baugewerbe und für andere Arten von Nutzfahrzeugen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Nutzfahrzeug (Nfz), auch Nutzkraftwagen (Nkw), ist ein Kraftfahrzeug, das nach seiner Bauart und Einrichtung zum Transport von Personen oder Gütern bestimmt ist, oder zum Ziehen von Anhängern, aber kein Kraftrad ist, sondern beispielsweise ein Omnibus, ein Lastkraftwagen, eine Zugmaschine oder ein Kranwagen.", "tgt_summary": "商用车辆(commercial vehicle),在设计和技术特性上用于运送乘客和货物的汽车,并且可以牵引挂车。类别上可分为出租车、货车及客车。", "id": 1749254} {"src_title": "Hosenbandorden", "tgt_title": "嘉德勋章", "src_document": [{"title": "Ordensträger.", "content": "Ordensträger sind der Monarch, der Prince of Wales und maximal 24 weitere, lebende, vom Monarchen eingesetzte Ritter (\"Knights and Ladies Companion\"), wobei aber Mitglieder des Königshauses (') und ausländische Ritter (') nicht mitzählen. \"Royal Knights and Ladies Companion\" und \"Stranger Knights and Ladies Companion\" werden zusammen auch als \"Extra Knights and Ladies Companion\" bezeichnet. Das einzige nichtchristliche Mitglied ist Akihito, der emeritierte Kaiser von Japan. Weitere europäische Monarchen sind Mitglieder des Ordens. Beispielsweise sind Margrethe von Dänemark und Carl Gustaf von Schweden Mitglieder des Ordens. Ausländische Monarchen werden als Ehrenmitglieder (\"Stranger Knights and Ladies Companion\") im Ordensregister verzeichnet. Der Hosenbandorden stellt eine Besonderheit unter den europäischen Ritterorden dar, denn nur ausländische Monarchen werden in den Orden aufgenommen und nicht wie in anderen europäischen Orden auch deren Thronfolger. Anlässlich ihres 80. Geburtstages ernannte Königin Elisabeth II. im April 2006 ihre Söhne Andrew, Duke of York, und Edward, Earl of Wessex, zu Rittern des Hosenbandordens. Am 5. Mai 2008 wurde Prinz William von seiner Großmutter Königin Elisabeth II. als 1000. Mitglied in den Hosenbandorden aufgenommen. Kandidaten für den Orden sind Persönlichkeiten, die sich um das Königreich oder den Souverän verdient gemacht haben.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Stiftung des Hosenbandordens wurde 1344 angekündigt und vom englischen König Eduard III. am 19. Januar 1348 vollzogen. Der Orden war König Artus’ legendärer Tafelrunde nachempfunden. Eduard versuchte mit diesem Orden, die wichtigsten Ritter des Königreichs fester an sich, den König, zu binden. Zu den ersten Ordensrittern gehörte sein Sohn Edward of Woodstock, genannt „der schwarze Prinz“.", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnung.", "content": "Die englische Bezeichnung des Hosenbandordens ist \"Most Noble Order of the Garter\", wobei \"garter\" eigentlich ein Strumpf- oder Knieband bezeichnet. Die Herkunft des Namens ist nicht geklärt. Der galantesten Legende zufolge verdankt es die Bezeichnung einem Vorfall bei einem Tanz von König Eduard III. mit seiner Geliebten Catherine Grandison, Countess of Salisbury. Diese verlor ihr blaues Strumpfband. Der König entkrampfte die entstandene peinliche Situation dadurch, dass er das Strumpfband aufhob und sich selbst an das eigene Bein band. Dabei soll er laut ausgerufen haben: „Honi soit qui mal y pense“ (ein Schelm, wer Böses dabei denkt), das Motto des zukünftigen Ordens. Nach einer anderen Erzählung soll sich der König nach dem Missgeschick der unglücklichen Countess schirmend mit ausgebreitetem Mantel vor sie gestellt haben, als sie das Hosenband wieder befestigte, während er, sich dem Hofstaate zuwendend, eben den bekannten Spruch: „Böses dem, der Böses denkt!“ getätigt haben soll. Zum einen sei dies Zeichen seiner ritterlichen Gesinnung und der daraus erwachsenden Pflicht, in Bedrängnis geratene Menschen zu schützen, gewesen. Zum anderen wäre es Ausdruck der Courtoisie, mit der ein Troubadour schöne Frauen ohne sexuelles Verlangen zu verehren pflegte. Das Motto dürfte sich aber in Wahrheit eher auf Eduards Anspruch auf den französischen Thron bezogen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Schutzpatron, Ordensämter.", "content": "Schutzpatron des Ordens ist der Heilige Georg. Der Orden hat sechs Ämter: Prälat, Kanzler, Registrar, Herold, Ordensdiener (usher) und Sekretär. Als Prälat fungiert stets der Bischof von Winchester, einer der höchsten Geistlichen der Church of England. Das Amt des Kanzlers wird jeweils von einem Träger des Ordens ausgeübt, zurzeit James Hamilton, 5. Duke of Abercorn. Registrar ist der Dekan von Windsor Castle. Das Amt des Herolds (Garter Principal King of Arms) ist dem Vorsteher der obersten heraldischen Autorität in England, des College of Arms, übertragen. Einer der anderen Herolde des Colleges übt das Amt des Sekretärs aus. Als Ordensdiener fungiert der Gentleman Usher of the Black Rod, in der Regel ein hochrangiger pensionierter Offizier, der den Souverän auch im House of Lords vertritt.", "section_level": 1}, {"title": "Treffen.", "content": "An einem Montag im Juni eines jeden Jahres, am sog. Garter Day, versammeln sich die Ordensritter in Windsor Castle. Nach einem gemeinsamen Essen in der Waterloo Chamber bewegen sich alle in einer Art Prozession, angeführt vom Souverän, zum Gottesdienst in die St. George’s Chapel, in der jeder Ritter seinen festen Platz hat. Bis zum Ersten Weltkrieg hingen in der Kapelle auch noch die Fahnen der deutschen Ritter des Ordens, die aber 1915 wegen der sich verbreitenden antideutschen Stimmung aus dem Ordensregister gestrichen wurden. Die Verleihung des Ordens gilt als so feierliche Handlung, dass Publikum oder Presse keinen Zugang haben. Dieser Gottesdienst hat stets folgende Teile:", "section_level": 1}, {"title": "Insignien.", "content": "Die Insignien des einklassigen Ordens bestehen aus einer Ordenskette (Collane) mit Ordenszeichen (The George), einem Bruststern mit St. Georgs-Kreuz und bei Aufnahmefeierlichkeiten zu einer speziellen Tracht (blaue Samtroben mit blauen Samthüten und weißer Feder) noch ein blaues Schnallenband mit dem Motto des Ordens, das von den Männern am linken Knie, von den Frauen (seit 1987 Vollmitglieder) am linken Oberarm getragen wird. Wird die Collane nicht angelegt, wird das Kleinod am über die linke Schulter geführten blauen Ordensband getragen. Die Ritter werden, sofern sie Briten sind und keinen höheren Titel innehaben, mit „Sir“ angesprochen und können hinter ihren Namen die Abkürzung KG (\"Knight of the Garter\") oder LG (\"Lady of the Garter\") (sog. \"post-nominals\") setzen. Jeder Ritter hat seinen eigenen Sitz im Chorgestühl der Kapelle. Über ihm hängen sein Wappen auf einer emaillierten Metallplatte, sein Banner und die Helmkleinodien seines Wappens. Die Insignien werden nach dem Ableben des Ritters an den Orden zurückgegeben, das Banner erhält die Familie, die Helmkleinodien das College of Arms, nur das Emailplättchen verbleibt am Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Frauen im Hosenbandorden.", "content": "In den Hosenbandorden konnten – anders als bei den großen kontinentalen Orden, dem Orden vom Goldenen Vlies (gegründet 1430), dem Michaelsorden (gegründet 1469) und dem Orden vom Heiligen Geist (gegründet 1578) – in den ersten eineinhalb Jahrhunderten seines Bestehens Frauen aufgenommen werden. König Eduard III. stellte dies klar, indem er 10 Jahre nach Ordensgründung seine Ehefrau Philippa von Hennegau aufnahm, wobei sie nicht den Titel eines „Knight Companion of the Garter“, sondern den einer „Lady of the Garter“ bekam. Im Jahr vor seinem Tod nahm er seine einzige noch lebende Tochter Isabella – neben seinen Söhnen Edward of Woodstock (1348, 1376), Lionel of Antwerp, John of Gaunt und Edmund of Langley (alle um 1361), der jüngste Thomas of Woodstock (* 1355; † 1397) folgte 1380 – ebenfalls in den Orden auf. Bis 1488 wurden 64 Frauen in den Orden aufgenommen, wobei der Schwerpunkt eindeutig in der Regierungszeit von Eduards Nachfolger Richard II. (König 1377–1399) bzw. der Regentschaft von dessen Vormund John of Gaunt liegt: allein 35 dieser 64 Aufnahmen entfallen auf diese Jahre, wobei auch festzustellen ist, dass in der gleichen Zeit „nur“ 33 Männer in den Orden aufgenommen wurden. Knapp vier Fünftel der Frauen, 27, wurden in nur vier Jahren aufgenommen, 1378, 1384, 1386 und 1399, während die Aufnahme der 33 Männer kontinuierlich über den gesamten Zeitraum verlief. Unter Richards Nachfolger Heinrich IV. kamen im Jahr 1408 noch einmal 9 Frauen dazu, danach versiegte der Zustrom: von 1420 bis 1488 waren es dann in 68 Jahren nur noch 17 Frauen, und mit dem Ende des Jahrhunderts wurde der Orden dann wieder zu einer reinen Männergesellschaft – woran auch die Tatsache nichts änderte, dass England in den folgenden Jahrhunderten lange von Frauen (u. a. Elisabeth I., Victoria) regiert wurde. Erst mit der Aufnahme von Alexandra von Dänemark, der Ehefrau von Victorias Sohn und Nachfolger Eduard VII. im Jahr 1901, wurde dieser Zustand beendet. Gleichwohl waren „Ladies of the Garter“ keine Vollmitglieder (\"Companions\") des Ordens und genossen nicht dieselben Privilegien wie die „Knights Companion of the Garter“, sondern durften lediglich an den Zeremonien des Ordens teilnehmen. Diese Praxis wurde erst 1987 beendet, als Königin Elisabeth II. mittels einer Statutenänderung die Gleichberechtigung weiblicher Ordensmitglieder verfügte. Seither werden Frauen als „Ladies Companion of the Garter“ in den Orden aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der vom englischen König Eduard III. 1348 gestiftete Hosenbandorden (Orden des blauen Hosenbandes, Orden des Heiligen Georg in England, Hochedler Orden vom Hosenbande, Order of the Garter, The Most Noble Order of the Garter) ist der exklusivste Orden des Vereinigten Königreichs und einer der angesehensten Europas. Er ist einer der drei ehemaligen Hoforden. Bis heute fungiert er als höchster Ritterorden des Vereinigten Königreichs, vor dem schottischen Distelorden und dem nicht mehr verliehenen Orden von St. Patrick, jedoch nach dem Victoria-Kreuz und dem Georgs-Kreuz als Ehrenzeichen für höchste Tapferkeit.", "tgt_summary": "最高贵的嘉德勋章(英语:The Most Noble Order of the Garter,KG或LG)是授予英国骑士的勋章,起源于中世纪。嘉德勋章是英国荣誉制度最高的一级,只有极少数人能够获得这枚勋章,其中包括英国国君和最多25名在世者。英国君主亦可少数超额授予给王室成员以及外国君主。与其他勋章不同,只有国君可以授予嘉德勋章,首相无权建议或者提名受勋者。", "id": 1575223} {"src_title": "Meknès", "tgt_title": "梅克内斯", "src_document": [{"title": "Lage und Klima.", "content": "Die Stadt liegt in einer Höhe von etwa in einer fruchtbaren Ebene zwischen dem Zerhoun-Massiv im Norden und dem Mittleren Atlas im Süden. Die Stadt Fès ist etwa 65 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung entfernt, die marokkanische Hauptstadt Rabat befindet sich gut 150 km westlich. Mitten durch die Stadt verläuft das Wadi \"Bou Fekrane\". Das Klima in Meknès ist für marokkanische Verhältnisse gemäßigt; Regen (ca. 575 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich im Winterhalbjahr.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Ursprünglich lebte in der Gegend der Berberstamm der \"Meknassa\" (), der im 9. oder 10. Jahrhundert aus dem heutigen Tunesien einwanderte. Doch durch die Aktivitäten Mulai Ismails und später der Franzosen kamen auch viele arabisch-stämmige Bewohner hinzu. Seit den 1970er Jahren haben sich erneut viele Berberfamilien aus allen Teilen Marokkos hier angesiedelt. Man spricht heute generell Marokkanisch-Arabisch.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Lage der Stadt in einem der landwirtschaftlich ertragreichsten Gebiete Marokkos macht die Stadt zu einem wichtigen Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Obst und Gemüse) und zu einem regionalen Zentrum für Handel und Handwerk. Die Nationale Landwirtschaftsschule Marokkos hat hier ihren Sitz. In den vergangenen Jahrzehnten sind auch mittelständische Industrieunternehmen (Zementherstellung, Metallverarbeitung etc.) entstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Almoraviden errichteten im 11. Jahrhundert eine Festung, die sich lange Zeit gegen die Einnahmeversuche der Almohaden wehrte, am Ende (1145) jedoch zerstört wurde. Eine neue Festungsanlage und mehrere Moscheen wurden in der Folge errichtet bis schließlich die Meriniden die Stadt einnahmen und mit neuen Bauten ausstatteten. Danach verfiel Meknès, bis es ca. 250 Jahre später der Alawidensultan Mulai Ismail (reg. 1672–1727) zur Hauptstadt seines Reiches erhob und in großem Umfang umgestaltete. Nach seinem Tod wurde die Hauptstadt des Landes allerdings wieder nach Fès verlegt. Neben Fès, Marrakesch und Rabat ist Meknès eine der vier Königsstädte Marokkos. Meknès ist durch mehrere volksislamische Bruderschaften \"(Tariqas)\" bekannt geworden, zu denen die Isawiya (ʿĪsawīya) gehört, die auf den Schutzpatron der Stadt, den Heiligen Sīdi Muḥammad ibn ʿĪsā (1465–1523) zurückgeht. Weitere Sufi-Sekten mit ausgefallenen Ritualen sind die Hamadscha (Ḥamadša), in deren Glaubensvorstellungen das Geistwesen Aisha Qandisha eine zentrale Rolle spielt, die Dschilala (Jilala, Ǧilāla), Milyāna und die Gnawa. Zu den überregionalen Sufiorden gehören die Tiǧānīya und die Darqāwīya von ad-Darqāwī. Ausflüge zu den Ruinen der etwa 25 km nördlich gelegenen römischen Stadt Volubilis und zum unmittelbar daneben liegenden Pilgerort Moulay Idris sind empfehlenswert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Meknès (, ) ist eine Stadt im nördlichen Marokko mit knapp 600.000 Einwohnern. Sie liegt in der Region Fès-Meknès am Fuße des Mittleren Atlasgebirges. Ihr Name leitet sich vom Berberstamm der Miknasa ab, der den Ort ursprünglich besiedelte. Die gesamte Altstadt \"(medina)\" von Meknès und die \"Ville impériale\" Mulai Ismails wurden von der UNESCO im Jahr 1996 in ihre Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.", "tgt_summary": "梅克内斯坐落于摩洛哥的北部,处在首府拉巴特与非斯的中间。8世纪,这里仅是个堡垒。10世纪,巴巴里人的氏族战争使得一些村镇围绕梅克内斯建立起来,真正进入黄金时代是摩洛哥的苏丹穆莱·伊斯梅尔(1672年-1727年)时期,是他使这成为帝国的首都。", "id": 983220} {"src_title": "Hexenschuss", "tgt_title": "下背痛", "src_document": [{"title": "Ursache.", "content": "Als Ursache des Hexenschusses wird eine Muskelverhärtung nach ruckartiger oder ungeschickter Bewegung oder nach falschen oder überhöhten Belastungen genannt. Er wird durch eine unterentwickelte Rückenmuskulatur und damit einhergehende funktionelle Instabilitäten und Überlastungen begünstigt. Werden durch Wirbelsäulenverengungen, sei es durch einen Bandscheibenvorfall oder eine knöcherne Enge (Stenose), die Spinalnerven eingeengt oder gequetscht (Spinale Stenose), so kann es zu einer in die Beine ausstrahlenden Schmerzsymptomatik kommen (Lumboischialgie). Landläufig spricht man dann von einem Ischiassyndrom, das den Ischiasnerv meint, wobei dieser als peripherer Nerv nicht in der Wirbelsäule vorkommt und daher auch nicht betroffen ist. Komprimiert werden die davor geschalteten Spinalnerven. Auch ist nicht jede Beinausstrahlung radikulär, das heißt, von den Nervenwurzeln der Spinalnerven ausgelöst, sondern zumeist pseudoradikulär bedingt, im Sinne einer vielfältigen Schmerzausstrahlung von Gelenkfacetten, der Bandscheibe und der Rückenmuskulatur. In der manuellen Medizin (Chirotherapie, Chiropraktik) werden Blockierungen (Blockaden, Verschiebungen, Subluxationen) in einem der beiden Iliosakralgelenke als Ursache für den Hexenschuss angesehen. Die manualmedizinische Behandlung besteht in einer Mobilisation (Mobilisierung, Deblockierung, Manipulation, „Einrenken“, „Knochenbrechen“, „Einrücken“) des „ausgerenkten“ Gelenks. Diese Blockierungen sind mit diagnostischen, bildgebenden Verfahren nicht nachweisbar. Bei der orthopädischen Untersuchung findet man beim Seitenvergleich jedoch regelmäßig das sogenannte Vorlaufphänomen.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Die typischen Symptome sind starke Schmerzen beim Aufrichten aus einer gebeugten Haltung. Die Schmerzen sind oft positionsabhängig. Zudem kommt es zu einer Verspannung der Rückenmuskulatur und zu Bewegungseinschränkungen im Rückenbereich. Ist die Brustwirbelsäule betroffen (Brustwirbelsäulensyndrom), kann auch die Atmung beeinträchtigt sein. Der Hexenschuss ist schmerzhaft, aber in der Regel harmlos. Folgende Symptome weisen jedoch auf möglicherweise schwererwiegende Ursachen hin:", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "In der Regel ist keine medizinische Therapie erforderlich, der Hexenschuss verschwindet nach einigen Tagen von selbst. Trotzdem können folgende Mittel schmerzlindernd wirken: Früher wurde bei Hexenschuss auch das mittellang wirkende Benzodiazepin Tetrazepam verordnet. Dessen Arzneimittelzulassung wurde 2013 wegen seiner Nebenwirkungen aufgehoben. Es gibt außerdem keine Beweise dafür, dass Muskelrelaxation bei Hexenschuss hilft. Zur Vorbeugung vor weiteren Hexenschüssen werden gezielte Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur nach der Genesung empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "Kuriosa.", "content": "Der Begriff \"Hexenschuss\" verdeutlicht die mittelalterliche bzw. frühneuzeitliche Vorstellung, dass Krankheiten von übernatürlichen Wesen (z. B. Hexen, Alben, Elfen) einem Menschen mittels eines Pfeilschusses zugefügt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter einem Hexenschuss, veraltet auch Albschoss, versteht die volkstümliche Sprache einen plötzlich auftretenden, stechenden (lanzierenden) und anhaltenden Schmerz insbesondere im Lendenwirbelbereich mit nachfolgenden Bewegungseinschränkungen; der medizinische Begriff lautet Lumbago oder lokales Lumbalsyndrom (von lat. \"\" „Lende“).", "tgt_summary": "下背痛(英语:low back pain,英语:LBP),也称腰痛,是常见背部肌肉骨骼伤病,对许多民众生活构成影响。疼痛感可能为钝痛感,也有可能成刺痛。下背痛可按照时程分为急性(小于6周)、亚慢性(6至12周)与慢性(大于12周)。依照其成因,则可进一步分为机械性疼痛、非机械性疼痛和转移痛。症状通常会在发作后的几周内缓解,有40-90%的人可以在六周内完全缓解。 绝大多数的下背痛无法找到或确认病源,只能推测这类下背痛是因物理伤害所导致,如扭伤或挫伤。如下背痛经保守疗法仍无法止痛,或是伴随有一些「危险征象」,如不明原因的体重减轻、发烧,抑或在行动或感觉上有明显异状,则需进一步检查是否有较严重的潜在问题。X射线电脑断层扫描之类影像检查在多数情况下帮助不大,而且检查本身也具风险,但仍是常见的下背痛检查手段。部分下背痛源自椎间盘损伤,举腿试验是这种损伤的有效辨别方式。对慢性下背痛而言,有时疼痛处理系统会失常,造成即便只受到轻度刺激,也会有剧烈的疼痛反应。 针对急性发作且未能明确病因的下背痛,一般会先采取非药物治疗。若非药物治疗无效,才建议使用非甾体抗炎药(NSAIDs)进行治疗。若症状可以忍受,建议维持足量日常活动。若疼痛无法控制则可以用药物辅助。使用常规疗法后无法改善下背痛的患者,则可以选择其他治疗方法。如果简单的止痛药无法解除疼痛,鸦片类药物可能有所帮助,但由于这种药物存在副作用,因此通常不建议使用。椎间盘相关的慢性疼痛与失能可以采用手术解决,手术也可能对椎管狭窄引发的疼痛有效。但对其他非特定原因的下背痛,手术疗效无法证实。下背痛常会影响患者的情绪,这可以借由心理治疗或抗忧郁剂改善。", "id": 2807139} {"src_title": "Hackfleisch", "tgt_title": "絞肉", "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Hackfleisch wird vor allem aus rohem Schweinefleisch, Rind- und Kalbfleisch, Hammel- und Lammfleisch, Wildfleisch sowie Geflügel oder gemischten garen Fleischresten oder Wurstresten (Anschnitte oder Wurstenden) hergestellt. Beispiele für Hackfleischgerichte sind Frikadellen, Königsberger Klopse und Hackbraten; Verwendung oft als Füllung z. B. in Kohlrouladen und gefüllten Paprika. Zahlreiche Wurstsorten werden aus Hackfleisch hergestellt, zum Beispiel die Thüringer Rostbratwurst.", "section_level": 1}, {"title": "EU-Hackfleisch.", "content": "EU-Hackfleisch ist Hackfleisch, das in Betrieben mit einer speziellen EU-Zulassung unter besonderen hygienischen Anforderungen hergestellt wird. Es wird in der Regel unter Schutzatmosphäre verpackt. Dieses Gasgemisch besteht aus Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid. Durch den Anteil Sauerstoff bleibt die rote Farbe des Fleischs länger erhalten, die Graufärbung wird verlangsamt, durch den Anteil Kohlenstoffdioxid in der Packung wird das Wachstum der Mikroorganismen gehemmt. Das Hackfleisch ist damit einige Tage länger haltbar. Das Verbrauchsdatum bei EU-Hackfleisch kann durch Lagertests durch den Hersteller selbst bestimmt werden, es bezieht sich auf eine Lagertemperatur von maximal 2 °C. Diese Temperatur wird in haushaltsüblichen Kühlschränken mit ihren 4–7 °C Lagertemperatur normalerweise nicht erreicht, hierzu sind spezielle Kühl- oder Gefrierfächer erforderlich.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensmittelhygiene.", "content": "Der Umgang mit Hackfleisch ist in der Bundesrepublik Deutschland in der Tierischen Lebensmittel-Hygieneverordnung (Tier-LMHV) vom 8. August 2007 geregelt. Diese Verordnung zur Durchführung von Vorschriften des gemeinschaftlichen Lebensmittelhygienerechts enthält und ersetzt die Regelungen der vormaligen Hackfleisch-Verordnung. Frisches Hackfleisch darf danach nur am Tag der Herstellung verkauft werden. Zu den Bakterien, die in Hackfleisch relativ leicht wachsen und beim Menschen zu Erkrankungen führen können, zählen \"Escherichia coli\", Salmonellen und Listerien. Um die Vermehrung von Bakterien zu behindern und damit auch die Haltbarkeit zu erhöhen, werden Versuche unternommen, bei industrieller Herstellung Milchsäurebakterien zuzusetzen wie bei Joghurt und Käse. Die Wirksamkeit von in den USA entwickelten Verfahren, bei denen dem Hackfleisch Ammoniak zugesetzt wird, um Bakterien abzutöten, ist umstritten. Die Stiftung Warentest hat gemischtes Hackfleisch (halb Rind, halb Schwein) 2015 untersucht und die Ergebnisse in der Ausgabe 2/2015 von test (Zeitschrift) veröffentlicht. Die Hälfte der getesteten Produkte enthielt Keime wie \"Escherichia coli\" (auch als \"E.coli\"-Bakterien bekannt) und Salmonellen. In 8 von 21 Fällen stießen die Tester auch auf antibiotikaresistente Keime.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hackfleisch, auch Gehacktes, Faschiertes (österr.), Gewiegtes, Mett oder Haschee, ist mehr oder weniger fein gehacktes, grob entsehntes Muskelfleisch, das als einzige Beigabe maximal 1 % Salz enthalten darf. Heute wird es nicht mehr mit dem Messer gehackt oder gewiegt, sondern mithilfe eines Fleischwolfs hergestellt. Da die Muskelfasern stark zerkleinert sind, gart es wesentlich schneller als ganze Fleischstücke und kann auch roh verzehrt werden. Rohes Hackfleisch ist aufgrund der vergrößerten Oberfläche und teilweise zerstörten Zellmembranen sehr schnell verderblich.", "tgt_summary": "绞肉(或称碎肉、肉末、肉酱,潮汕话为肉糙,古代称醢)是用刀子或绞肉机切碎的肉,可以用任何肉类制成,是一种加工食品。绞肉通常是用较零碎、便宜的肉来制成,并可能加入食品添加物。绞肉是许多料理的原料,汉堡、卤肉饭、肉丸等。", "id": 879434} {"src_title": "Octavio Paz", "tgt_title": "奥克塔维奥·帕斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Octavio Paz wurde 1914 während der mexikanischen Revolution in Mexiko-Stadt als Sohn eines Anwalts und Enkel eines Romanciers geboren und starb 1998 auch dort. Paz war Diplomat, engagierter Intellektueller und Schriftsteller. Er studierte in Mexiko Jura und Literaturwissenschaften, lebte mehrfach im Ausland, und gründete zwei einflussreiche Zeitschriften: Plural und Vuelta. 1943 reiste er mit einem Stipendium der Guggenheim-Stiftung durch die USA, bevor er nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den diplomatischen Dienst eintrat. In den 1950er Jahren führte sein Beruf als Botschafter ihn zunächst nach Japan und dann nach Indien. Er befasste sich zu dieser Zeit intensiv mit taoistischen und buddhistischen Schriften. Bis 1962 war er in Frankreich tätig, wo er unter anderem mit Pablo Neruda zusammenarbeitete. In dieser Zeit entstand \"Das Labyrinth der Einsamkeit\", eine Erforschung der mexikanischen und lateinamerikanischen Identität. Ein surrealistischer Einfluss auf sein Werk ergab sich unter anderem durch die Zusammenarbeit mit André Breton und Benjamin Péret. Aus Protest gegen das Massaker von Tlatelolco, ein Massaker an Studenten, das sich im Jahr 1968 in Mexiko-Stadt ereignete, trat er von seinem Posten als mexikanischer Botschafter in Indien zurück. Hatte Paz sich während des spanischen Bürgerkriegs noch mit den linken Republikanern solidarisiert, prangerte er nun in seinen Zeitschriften die Menschenrechtsverletzungen der Sowjet-Kommunisten an und wurde daraufhin von der lateinamerikanischen Linken heftig kritisiert. 1972 wurde Paz in die American Academy of Arts and Letters und 1975 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1982 eröffnete er in West-Berlin das Festival Horizonte Festival der Weltkulturen (Nr. 2, 1982), gemeinsam mit dem damaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin, Richard von Weizsäcker. Paz wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, zum Beispiel mit dem Jerusalempreis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft (1977), dem Premio Cervantes (1981), dem Neustadt International Prize for Literature, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1984) und dem Nobelpreis für Literatur (1990). 2017 wurde ein Asteroid nach ihm benannt: (58498) Octaviopaz.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Als Neunzehnjähriger veröffentlichte Paz seinen ersten Lyrikband, \"Luna Silvestre\". 1950 erschien mit \"El laberinto de la soledad\" (\"Das Labyrinth der Einsamkeit\") seine erste und zugleich bekannteste Prosaveröffentlichung. Der Essayband verkaufte sich allein in Mexiko über eine Million Mal und zählt neben Juan Rulfos Roman \"Pedro Páramo\" bis heute zu den erfolgreichsten mexikanischen Publikationen. Es folgten 1956 \"El arco y la lira\" und 1974 \"El mono gramático\". 1990 bekam Paz den Literaturnobelpreis allerdings nicht vorrangig für seine Essayistik verliehen, sondern für Lyrikbände wie \"Piedra de Sol\" (\"Sonnenstein\", 1957), ein Werk, das hinsichtlich seiner Wirkung auf die lateinamerikanische Literatur mit der Wirkung von T. S. Eliots \"The waste land\" auf die englischsprachige Literatur verglichen wird, \"Blanco\" (\"Weiß\") aus den 60er Jahren und \"Pasado en claro\" (\"Von der Kladde zur Klarheit\") aus den 70er Jahren. Diese drei genannten Werke sind unter dem Titel \"Die großen Gedichte\" auch auf Deutsch erschienen. Außerdem: \"Libertad bajo palabra\" (1960) und \"Salamandra\" (1962).", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prosa.", "content": "Die Jahreszahlen orientieren sich an der Entstehungszeit bzw. dem Herausgabejahr der Originalausgaben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Octavio Paz Lozano (* 31. März 1914 in Mixcoac, heute Mexiko-Stadt; † 19. April 1998 ebenda) war ein mexikanischer Schriftsteller und Diplomat. Er erhielt 1990 den Nobelpreis für Literatur.", "tgt_summary": "奥克塔维奥·帕斯(西班牙语:,1914年-3月31日-1998年-4月19日),是墨西哥优秀的诗人、随笔、学者、评论家、小说家、翻译家、职业外交官,创作诗、随笔、小说、政论杂文、文学评论。1914年3月31日在墨西哥首都墨西哥城出生,1998年4月20日在墨西哥首都墨西哥城逝世。", "id": 2521608} {"src_title": "Weißwal", "tgt_title": "白鲸", "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Weißwale sind zwischen drei und maximal sechs Metern lang bei einem Gewicht von 400 bis 1000 Kilogramm; die Männchen sind in der Regel größer und schwerer als die Weibchen. Der Körper wirkt massig und ist im Schulterbereich rechteckig ausladend. Der Kopf ist relativ kurz und trägt eine vorgewölbte Verdickung (Melone), die sich im Laufe des Lebens ausbildet. Der Hals ist meist gut durch einen Nackenabschnitt zu erkennen und der Kopf ist durch unverwachsene Halswirbel recht gut beweglich. Die Fluke (Schwanzflosse) ist verhältnismäßig breit und wird mit dem Alter der Tiere zunehmend ginkgoblattförmig. Die Flipper (Brustflossen) sind abgerundet rechteckig, der Außenrand rollt sich bei älteren Tieren auf. Die Augen sind sehr klein und liegen dicht hinter den Mundwinkeln, die Ohröffnung ist fast gar nicht sichtbar. Kurz vor dem Nacken liegt das halbmondförmige Blasloch. Wie bei allen Walen ist die Haut unbehaart und besitzt eine dicke Oberschicht. Diese Epidermis ist bei den Weißwalen zwischen 5 und 12 Zentimeter dick und liegt damit auch für Wale über dem Durchschnitt, ebenso die darunter liegenden Schichten. Das Unterhautgewebe ist zu einer Fettschicht ausgebildet, die, abhängig vom Ernährungszustand, dem Geschlecht und der Jahreszeit, zwischen 2 und 22 Zentimeter dick ist. Die Zitzen der Weibchen liegen in speziellen Taschen und sind nur bei alten oder säugenden Tieren sichtbar. Ihren Namen erhielten die Weißwale durch ihre Färbung, die sich im Laufe ihres Lebens ändert. So sind neugeborene Weißwale eher schiefergrau bis braun und erhalten nach etwa einem Jahr eine blaugraue Färbung, die sie bis zum fünften Lebensjahr behalten. In dieser Zeit werden sie als „blues“ bezeichnet. Danach werden die Tiere gänzlich weiß, wobei ein bläulicher Schimmer vor allem bei Weibchen bleiben kann. Da sich die Belugas häufig an der Packeisgrenze aufhalten, nützt ihnen ihre weiße Färbung wahrscheinlich als Tarnschutz gegen Eisbärangriffe. Ein wichtiges Merkmal der Weißwale sind die Zähne. Sie sind gleichmäßig kegelförmig und die vorderen Zähne sind, besonders bei den Jungtieren, vorn umgebogen. Von diesen Zähnen besitzen Weißwale im Oberkiefer 10 bis 22, im Unterkiefer 6 bis 22; eine Unterscheidung in verschiedene Zahntypen ist, wie bei allen Zahnwalen, nicht möglich. Durch eine Reihe physiognomischer Eigenheiten, die der Kommunikation dienen, sind Weißwale in der Lage, ihren Gesichtsausdruck zu ändern. Sie können beispielsweise ihre Mundwinkel nach oben oder unten ziehen, was allerdings kein Ausdruck von Freude oder Missmut ist, und sogar die Lippen spitzen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Belugas sind in den meisten arktischen und subarktischen Gewässern anzutreffen, vor allem an den Küsten Alaskas, Kanadas und Russlands. Die südlichsten Vorkommen liegen im Ochotskischen Meer und dem Japanischen Meer in Asien sowie im Bereich der St.-Lorenz-Mündung in Kanada. In Europa ist ihr Vorkommen ausschließlich auf den äußersten Norden Norwegens im Bereich des Varangerfjords, auf die Barentssee und die Gewässer an der Halbinsel Kola sowie um die Inselgruppen Franz-Joseph-Land und Spitzbergen beschränkt. Sporadische Funde sind allerdings auch um Island, Großbritannien und sogar aus der Ostsee bekannt. Am 16. Mai 1966 wurde ein Einzeltier sogar im Rhein gesichtet. Nachdem der Moby Dick genannte Wal über mehrere Wochen den Nachstellungen durch interessierte Biologen entkommen war und sich etwa 400 Kilometer stromaufwärts bei Bonn befand, schwamm er am 16. Juni 1966, streckenweise eskortiert von zwei Polizeifahrzeugen, zurück ins Meer. Die Einwanderung in Flüsse wird beim Beluga sehr häufig beobachtet. So stieß man auch in der Loire, in der Elbe und in beinahe allen sibirischen Flüssen auf Einzeltiere oder kleinere Gruppen. Dieses Einwandern steht meist im Zusammenhang mit den jahreszeitlichen Wanderungen der Tiere oder ihren Versammlungen zur Paarung vor den Flussmündungen. Sie können bei allen Populationen beobachtet werden und dienen wahrscheinlich dem Auffinden von Nahrungsgründen, Paarungsplätzen oder Kalbungsorten.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Weißwale bevorzugen als Lebensraum ruhige Küstenbereiche mit mäßiger Tiefe, besonders Meeresbuchten oder den Mündungsbereich größerer Flüsse. Der Brandungsgürtel der Meere wird gemieden. Häufig sind sie auch im Treibeisbereich oder am Rande des Packeises zu finden, die offene See passieren sie wahrscheinlich nur während ihrer Wanderungen. Weißwale ernähren sich beinahe ausschließlich von tierischer Nahrung. Dabei stellt die Zusammensetzung ihrer Nahrung unter den bislang untersuchten Walen die abwechslungsreichste dar. Insgesamt sind über hundert verschiedene Futtertiere bekannt; das Spektrum reicht von Hohltieren über Tintenfische, Muscheln, Krebstiere und Gliederwürmer bis hin zu größeren Knochenfischen wie Dorschen und Lachsen. Die Nahrung nehmen die Wale vor allem in flachen Meerestiefen von maximal zehn Metern auf, indem sie den Boden nach Organismen absuchen; daneben können sie jedoch auch im Freiwasser jagen. Die maximal dokumentierten Tauchtiefen liegen bei etwa 200 Metern; diese werden allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit eher selten erreicht. Die Nahrungszusammensetzung verändert sich bei den Weißwalen auch mit dem Alter. Besteht sie bei den Neugeborenen und den „blues“ noch vor allem aus Krebsen wie den Sandgarnelen (Gattung \"Crangon\"), verschiebt sie sich mit zunehmendem Alter mehr in Richtung der Fische.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung und Entwicklung.", "content": "Die Männchen der Belugas werden mit etwa acht bis neun Jahren geschlechtsreif, die Weibchen mit etwa fünf Jahren. Bei den Männchen ist der Zeitpunkt des Erwachsenwerdens hormonell direkt mit einer vollständigen Weißfärbung und einer sprunghaften Vergrößerung der Hoden von etwa 130 Kubikzentimetern auf mindestens 360, durchschnittlich aber 900 Kubikzentimetern verbunden. Die Paarung findet in den Monaten April bis Mai, nördlicher auch erst im Juli im Bereich der Kalbungsgründe statt. Dabei werden Flussmündungen bevorzugt, da das dortige Wasser in der Regel bis zu zehn Grad Celsius wärmer ist. Es kann dann zu Ansammlungen von mehreren tausend Tieren aus allen Altersbereichen kommen; so wurden im Jahr 1974 etwa im Delta des Mackenzie River über 5.000 Belugas gezählt. Paarungsbereite Weibchen locken meist mehrere Männchen an, die ihnen folgen. Die Kopulation beginnt mit einem Im-Kreis-Schwimmen der Paarungspartner mit der Bauchseite, worauf eine längere Begattung folgt. Nach der Paarung bildet das Weibchen einen Vaginalpfropf aus, der Eisprung (Ovulation) wird erst durch die Paarung ausgelöst. Die Tragzeit dauert bei den Weißwalen etwa vierzehneinhalb Monate. Die Neugeborenen sind zwischen 1,40 und 1,70 Meter lang und wiegen zwischen 45 und 75 Kilogramm. Für die ersten Atemzüge werden sie von der Mutter mit der Schnauze über die Wasseroberfläche gebracht, danach bleiben sie immer in ihrer direkten Nähe, meist mit Körperkontakt. Der Zahndurchbruch beginnt zum Ende des zweiten Lebensjahres, bis zu diesem Zeitpunkt werden die Jungtiere von der Mutter gesäugt (Muttermilch mit ungefähr 23 % Fett und 16 % Eiweiß). Nach der Entwöhnung verpaart sich die Mutter neu, ihr Jungtier bleibt jedoch meist noch bis zu zwei Jahre bei ihr. In einem Fall ließ sich durch DNA-Untersuchungen nachweisen, dass ein auffälliger Walschädel zu einem Tier gehört hatte, das aus einer Paarung eines weiblichen Narwals mit einem männlichen Beluga hervorgegangen war.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten, Kommunikation.", "content": "Belugas sind ausgesprochen gesellige und soziale Tiere und leben meist in Familienverbänden oder kleinen Gruppen. Normalerweise findet man sie in kleineren Schulen von etwa zehn Individuen (über 50 Prozent der Beobachtungen), manchmal auch als Einzelschwimmer (etwa 16 Prozent der Beobachtungen); es werden aber auch vereinzelt Gruppen mit mehr als hundert Tieren beobachtet. Die sich während der Paarungszeit bildenden Großgruppen mit teilweise mehr als tausend Tieren stellen allerdings eine Ausnahmeerscheinung während der saisonalen Zusammentreffen dar. Die Kommunikation der Weißwale erfolgt über akustische Signale, die im Bereich des Nasenganges zum Blasrohr gebildet werden. Das Repertoire ist bei den Weißwalen ausgesprochen groß und reicht von Brummgeräuschen über Quieklaute bis zu sehr hohen Zwitscherlauten. Der genutzte Frequenzbereich reicht dabei von 0,7 bis über 20 Kilohertz. Viele der Töne sollen offensichtlich Artgenossen herbeirufen und werden beispielsweise von gestrandeten Walen abgegeben. Früher nannten Walfänger die Belugas gerade aufgrund ihrer \"Sangesfreude\" und ihres enormen Repertoires die „Kanarienvögel der Meere“.", "section_level": 1}, {"title": "Mensch und Weißwal.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jagd und Kultur.", "content": "Nach wie vor wird der Weißwal bejagt, doch ist die Zahl erlegter Tiere in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Im Wesentlichen wird der Weißwal aus traditionellen Gründen und zum persönlichen Bedarf von Eskimos gejagt (\"native hunt\"). Während die Eskimos bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts alles vom Wal verwerteten – Knochen, Sehnen und Fasern für Haus-, Schlitten-, Boots- und Werkzeugbau, Haut und Eingeweide als Abdeckungs- und Verpackungsmaterial, Fleisch und Speck (Tran) als Nahrungsmittel für Mensch und Schlittenhund und als Energielieferant (Brennmaterial) –, hat sich dies inzwischen grundlegend geändert. Heute ist der Weißwal für sie vor allem als Lieferant des als besondere Delikatesse geltenden Maktaaq, der Walhaut mit der unter der Oberhaut gelegenen Speckschicht (Blubber, Schwarte), von Bedeutung. Außerdem verwenden sie die geeigneten Teile des Wals als Futter für Schlittenhunde.", "section_level": 2}, {"title": "Kommerzielle Jagd, Fangkonkurrenz.", "content": "Kommerziell wird der Weißwal praktisch nur noch im Norden Russlands gefangen. Relevant für den Rückgang kommerzieller Waljagd wurde die vor allem in Küstennähe zunehmende Schadstoffbelastung mit DDT, PCB, Blei, Cadmium, Titan und Quecksilber der von den Walen verzehrten Organismen, die sich im Fleisch und Fett der Wale nachweisen ließ und vermehrt Krankheiten zur Folge hat. Bei der im schadstoffbelasteten Mündungsgebiet des Sankt-Lorenz-Stroms lebenden Weißwal-Population treten z. B. häufig Krebserkrankungen des Verdauungstrakts auf. Mangelnde Kenntnisse von natürlichen Schwankungen der Fischbestände, vor allem bei Heilbutt und Lachs, führten 1929 dazu, dass jedem Fischer vor Neufundland Prämien für den Abschuss von Belugas gezahlt wurden, sowie eine Extraprämie, wenn sie eine Belugaflosse vorweisen konnten. Da man die Belugas für den katastrophalen Einbruch der Fischindustrie vor der kanadischen Ostküste verantwortlich machte, scheute sich das Fischereiministerium nicht, mittels eines gecharterten Flugzeugs Bomben im Sankt-Lorenz-Strom abzuwerfen. Der Schutz der Weißwale wird aufgrund nachlassender Bejagung und weltweiter Walschutzmaßnahmen als ausreichend angesehen. Einen wichtigen Beitrag liefert überdies der Tourismus, nachdem Walbeobachtungsprogramme auch von Belugas an leicht zugänglichen Küsten in Kanada und Alaska sehr populär geworden sind. Als problematisch erweisen sich andererseits zunehmende Aktivitäten zur Gewinnung von Erdöl in polaren Gewässern, die zu zunehmender Störung der Tiere und Verschmutzung ihrer Lebensräume führen.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltbelastungen.", "content": "Für eine Betrachtung der Schadstoffbelastung ist die Population der Weißwale des Sankt-Lorenz-Stroms besonders geeignet. Erstens sind die Belugas hier von den anderen Vorkommen sehr stark isoliert. Zweitens zählt die Region zu den am höchsten belasteten in der Welt. Durch Landwirtschaft und Industrie werden Schwermetalle, insbesondere Quecksilber und Blei eingetragen. Ebenso organische Chlorverbindungen wie PAH, PCB und DDT und ihren Metaboliten, um nur einige zu nennen. Der Sankt-Lorenz-Strom stellt quasi ein „Auffangbecken“ für die Abflüsse der am höchsten industrialisierten Region der Welt dar. Darüber hinaus ist eine natürliche Umweltbelastung durch Quecksilber dort bekannt. Daher ist es wichtig zu wissen, wie hoch der Unterschied zwischen den natürlich vorhandenen und anthropogen verursachten Quecksilberbelastungen ist. So konnten u. a. Outridge (2001), Martineau (2002) oder z. B. Béland (1996) aufzeigen, dass seit dem 13. Jahrhundert ein konstanter Gehalt an natürlichem Quecksilber vorlag, jedoch die anthropogen verursachten Belastungen deutlich angestiegen sind. Auch Martineau (2002) wies nach, dass Zusammenhänge zwischen dem Wirtschaftsstandort des St.-Lorenz-Stromes und den Schadstoffbelastungen der dort lebenden Belugas besteht. Es wurde festgestellt, dass mit der fortschreitenden Industrialisierung auch ein Anstieg der Schadstoffbelastungen in den Weltmeeren bewirkt wurde. Dennoch wurde nicht genau geklärt, wie hoch der von den Menschen verursachte Anteil ist, was mit verschiedenen Methoden untersucht werden sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Hartgewebe vs. Weichgewebe.", "content": "Es boten sich Analysen der Zähne an, um die Konzentrationsveränderungen von Quecksilber in den Belugapopulationen im Laufe der Zeit darzustellen. Diese unterliegen im Gegensatz zu Knochen einem schrittweisen Wachstum und keiner ständigen Veränderung, sodass die Spurenelemente, die sich im Laufe der Zeit ansammeln, eher erhalten bleiben. Auch nach dem Tod können diese Elemente besser analysiert werden als in Knochen, bei denen auch dann noch chemische Veränderungsprozesse stattfinden. Die Anlagerungen von Hg in Zähnen wird dementsprechend als Indikator für die Belastung des Weichgewebes der Belugas angesehen. Dennoch wurden auch Gewebeproben aus Leber und Nieren untersucht und mit den Ergebnissen der Zahnanalyse verglichen. In diesen Ergebnissen stellte sich dar, dass die Quecksilber-Konzentrationen in den Zähnen der Belugas zu 46 – 61 % mit den Werten aus anderen Gewebsteilen des Körpers (darunter Niere, Leber und Muskeln) übereinstimmte. Der Quecksilberanteil steigt demnach im Weichgewebe und Hartgewebe gleich an, sodass die Zahlen korrelieren und die Ergebnisse in gleicher Weise interpretiert werden können. Des Weiteren sollten die Zähne in Studien mit einbezogen werden, da sie durch die Übereinstimmung der Konzentrationen des Quecksilbers auch Auskunft über das Alter des Tieres geben können, was auch nach dem Tod erfolgen kann. Demnach wird durch die Untersuchung an Zähnen die Forschung auf diesem Gebiet erleichtert, da für eine retrospektive Studie Materialien aus vergangener Zeit benötigt werden. Da diese länger erhalten bleiben und keinem starken Verwesungsprozess unterliegen, wie es bei anderen Organen der Fall ist, eignen sich diese besonders gut für eine dementsprechende Analyse. Gewebedatenbanken kennt man erst seit wenigen Jahrzehnten. Daher ist es kaum möglich an Weichgewebeproben aus der Zeit vor 1800 zu gelangen. Bei Hartgewebe, wie den Zähnen, ist diese Problematik kaum vorhanden.", "section_level": 3}, {"title": "Methode und Ergebnisse.", "content": "Laut des Arctic Monitoring und der Assessment Programme (AMAP) 2011 hat sich die Schwermetallbelastung von Belugas, Robben, Eisbären oder Greifvögeln in den vergangenen 150 Jahren verzehnfacht. Um die Veränderungen der Quecksilberkonzentrationen in den betroffenen Gewässern nachvollziehen zu können, haben Outridge, Martineau und Belánd Untersuchungen an den Belugas durchgeführt, die die Werte aus vorindustrieller Zeit bis heute in einen Kontext stellen sollten. Dabei wurden die gestrandeten Belugas und deren Kadaver über 17 Jahre lang obduziert und mögliche Todesursachen, wie z. B. Parasiteninfektionen, Krebserkrankungen und virale Infektionen, untersucht. Im Zeitraum von 1983 bis 1999 wurden 128 gestrandete Weißwale analysiert, von denen an 23 Tieren Krebserkrankungen festgestellt wurden, wobei es sich um 21 verschiedene Krebstypen handelte, von denen sich 18 Typen bereits im Endstadium befanden. Seit 1982 wurden innerhalb von 15 Jahren erneut von Béland und Martineau weitere 73 Belugas an der Tierärztlichen Fakultät der Universität Montreal (Kanada) obduziert. Davon wiesen ca. 40 % der obduzierten Tiere Tumore und ca. 45 % der adulten Muttertiere eine zu geringe Milchbildung auf, was auf Entzündungen, nekrotisches Gewebe oder Tumore in den Milchdrüsen zurückzuführen ist. Die häufigste Ursache für die Krebserkrankungen bei den St.-Lorenz-Strom-Belugas waren gastrointestinale Epithelkarzinome. Die am Sankt-Lorenz-Strom gestrandeten Belugas waren im Alter zwischen 21 und 25 Jahren, wohingegen die Belugas in Nordalaska häufig ein Alter von 38 Jahren erreichen. Es stellte sich heraus, dass bei 10-jährigen Belugas aus dem Jahr 1993 die Quecksilberbelastung 2,1-mal höher, als bei denen aus vorindustrieller Zeit war. Bei den 40-jährigen waren es bereits 9,1 und bei den über 60 Jahre alten konnte sogar eine 17,7-mal höhere Belastung festgestellt werden. Im Schnitt wurde bei den Belugas aus dem Jahre 1960/61 im Alter zwischen 10 und 60 Jahren ein 3,1 – 4,5 mal höherer Belastungsgrad ermittelt im Vergleich zu denen aus vorindustriellen Zeiten zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert. Dies wird zu 67 – 78 % auf anthropogene Einflüsse bei den Belugas aus dem Jahre 1960/61 und zu 52 – 94 % bei den Individuen aus dem Jahre 1993 zurückgeführt. Insgesamt resultierten aus den Ergebnissen der Analysen, dass ca. 80 – 95 % der Quecksilberbelastungen in den Belugas, die das zehnte Lebensjahr bereits erreicht hatten, auf anthropogene Einflüsse zurückzuführen ist.", "section_level": 3}, {"title": "Die Quecksilberbelastung (Hg).", "content": "Ein Anstieg der Quecksilberbelastung (Hg) in den arktischen Gewässern Nordamerikas und West-Grönlands belastet nicht nur die Weißwale, deren Krebserkrankungsrate aufgrund dessen im Gebiet des Sankt-Lorenz-Stromes sehr hoch ist. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Höhe der Quecksilber-Konzentrationen in den verschiedenen Geweben der Belugas. Allerdings muss an dieser Stelle die Bilanz der Aufnahme und der Ausscheidung von Quecksilber betrachtet werden. Die jährliche allgemeine Ausscheidung von Hg liegt bei ca. 70 %, die der Häutung beträgt ca. 0,42 – 2 % der aufgenommenen jährlichen Gesamtaufnahme. Die Zahlen der Belastungen legen die Vermutungen nahe, dass nicht alle aufgenommenen Mengen des giftigen Quecksilbers ausgeschieden werden können und sich somit im Laufe der Zeit im Organismus der Tiere anreichern, wodurch sich die hohen Zahlen an krebserkrankten oder toten Individuen erklären.", "section_level": 3}, {"title": "Folgen der Hg-Belastungen.", "content": "Die genannten Chemikalien, wie Quecksilber, PAH, PCB und DDT und deren Metabolite, sind fettlöslich, können beim Stoffwechsel nicht abgebaut werden und lagern sich im Fettgewebe der Tiere an. Vor allem die Problematik der Quecksilber-Anreicherung entsteht eben nicht nur dadurch, dass Hg für das Tier selbst schädlich ist, sondern auch besonders für Konsumenten des Beluga-Fleisches gefährlich ist. Dies ergibt sich auch durch die natürliche Nahrungskette, in der Fleischfresser die Chemikalien durch andere bereits belastete Tiere aufnehmen und in noch höherer Konzentration an andere Tiere weitergeben, sodass dann z. B. der Beluga auch als Endkonsument am stärksten belastet wird. Aufgrund dessen muss darauf hingewiesen werden, dass selbst in naturbelassenen Gebieten der Verzehr von Belugafleisch vermieden werden sollte. Dies ist besonders für die einheimische Bevölkerung der Eskimos problematisch, da diese die Belugas als traditionelle Hauptnahrungsquelle beziehen. Mittlerweile sind die Weißwale des St.-Lorenz-Stromes zwar geschützt, dennoch ist die belastete Population nicht im Stande, sich zu erholen, da sich die Chemikalien über viele Jahrzehnte festgesetzt haben und durch die Muttertiere an ihren Nachwuchs in Form von belasteter, konzentrierter Milch weitergegeben werden.", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Weißwal (\"Delphinapterus leucas\") oder Beluga (russ. белуха, von белый \"bely\" „weiß“) ist eine Art der Gründelwale, die in arktischen und subarktischen Gewässern lebt. Wie die nahe verwandten Narwale besitzen sie keine Rückenfinne; auffällig ist ihre bläulich-weiße bis cremeweiße Färbung.", "tgt_summary": "白鲸(学名:)又称贝鲁卡鲸,为一角鲸科白鲸属的唯一物种,以多变化的叫声与丰富的脸部表情闻名,早期的捕鲸者称之为「海中金丝雀」。白鲸广泛分布于北极与亚北极地区,自古以来牠们一直是北极地区人类社会的重要商品,为当地原住民提供了食物、燃油、皮革等物资。牠们的活力与适应力、特殊的外貌、易受吸引的天性、以及可接受训练等因素,使其成为海洋世界 的明星之一。几个白鲸集中的地区已成为赏鲸圣地,包括加拿大东部的圣劳伦斯河下游与哈德逊湾西部的丘吉尔河河口。白鲸的潜水能力相当强,对于北极的浮冰环境有很好的适应力。", "id": 1421385} {"src_title": "Ruhollah Chomeini", "tgt_title": "鲁霍拉·穆萨维·霍梅尼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ruhollah Chomeini wurde 1902 im Ort Chomein als \"Ruhollah Musavi\" ( []) geboren. Chomeinis genaues Geburtsdatum ist umstritten. Es gibt Quellen, die angeben, er sei: Sein Mausoleum im Süden von Teheran hat vier Minarette mit jeweils 91 m Höhe. Die Höhe von 91 m wurde entsprechend dem in Mondjahren gerechneten angeblichen Alter Chomeinis bei seinem Tod 1989 gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Urgroßvater.", "content": "Die Herkunft des Urgroßvaters ist höchst zweifelhaft. Eine Version geht davon aus, dass ein Hindu namens Jajal als Pförtner und Wachmann bei der Zweigstelle der unter britischer Leitung stehenden Bank-e Shahi, der späteren Imperial Bank of Persia, in Bombay beschäftigt gewesen sein soll. Da die Bank hauptsächlich mit muslimischen Geschäftsleuten zu tun hatte, legte", "section_level": 3}, {"title": "Großvater.", "content": "Seyyed Ahmad Musavi (1800–1869) war Ruhollah Chomeinis Großvater. Als Seyyed und damit direkter Nachfahre", "section_level": 3}, {"title": "Vater.", "content": "Seyyed Mustafa Musavi (1856/62–1902) war Ruhollah Chomeinis Vater. Mustafa Musavi studierte islamische Theologie in Isfahan, Nadschaf und Samarra – dort unter Mohammad Hasan Schirazi – und soll den religiösen Titel eines Mudschtahid erworben haben. Er hatte mit Hadschiyeh Agha Chanum, der Tochter des Mirza Ahmad Modschtahed-e Chonsari, sechs Kinder, jeweils drei Mädchen und drei Söhne. Nach der Geburt der ersten Tochter soll die Familie von Nadschaf nach Chomein gezogen sein. Die Söhne hießen Mustafa Musavi starb, als Ruhollah gerade 5 Monate alt war. Hierzu gibt es drei Versionen:", "section_level": 3}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Ruhollah, der nach dem Tod des Vaters von seiner Tante Sahebe erzogen wurde, soll mit 15 Jahren die Schule beendet haben und von seinem ältesten Bruder Morteza im Fach Islamkunde unterrichtet worden sein. 1918 ging Chomeini nach Arak, um eine Ausbildung zum Rechtsgelehrten zu erhalten. 1922 wechselte er nach Ghom, wo sich gerade die islamische Rechtsschule unter Abdolkarim Haeri Yazdi im Aufbau befand. 1936 erhielt er dort die Qualifikation eines Mudschtahid und den religiösen Titel Hodschatoleslam. 1943", "section_level": 2}, {"title": "Erstes öffentliches Auftreten.", "content": "Bis 1963 unterrichtete Chomeini islamisches Recht in Ghom. Im selben Jahr rief er zum Widerstand gegen die Weiße Revolution (u. a. Landreform und Frauenwahlrecht) des Schahs auf. Mit dem Tod des Großajatollahs und des von allen Geistlichen anerkannten \"Mardschaʿ-e Taghlid\" Hossein Borudscherdi, der die Ansicht vertreten hatte, dass sich die Geistlichkeit aus der aktiven Politik heraushalten solle, reduzierte sich der Einfluss der quietistischen Gruppe unter den Geistlichen. Am 22. März 1963, anlässlich des Todestages des 6. Imams, Dschaʿfar as-Sādiq, predigte Chomeini in Ghom: Chomeini wurde zunächst festgenommen, dann aber wieder freigelassen. Nach der Rede vom 3. Juni", "section_level": 2}, {"title": "Die Jahre im Exil.", "content": "An seinem Aufenthaltsort Bursa in der Türkei war Chomeini jede Tätigkeit als Geistlicher untersagt worden. Auch das Tragen der Kleidung eines Ajatollahs war ihm nicht erlaubt. Chomeini wandte sich daraufhin in einem persönlich gehaltenen Schreiben an den Schah und bat ihn, ihm die Fortsetzung seiner Lehrtätigkeit in Nadschaf zu gestatten. Im Oktober 1965 wurde Chomeini die Übersiedlung in den Irak erlaubt, wo er sich zuerst in Bagdad, dann in Nadschaf, einem heiligen Ort der Schiiten, niederließ. Chomeini konnte sich dort relativ frei bewegen und seine Studien und seine Lehrtätigkeit wiederaufnehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorlesungen über den „Islamischen Staat“.", "content": "In Nadschaf hielt Chomeini zwischen Januar und Februar 1970 Vorlesungen über die politische Bedeutung des Islam. Aus den Vorlesungsmitschriften von Studenten und Interviews entstand eine Textsammlung, die, obwohl nicht von Chomeini herausgegeben, als Buch unter dem Titel \"Der Islamische Staat (1970)\" erschien. Chomeini betrachtete es als Pflicht der Geistlichkeit, eine aktive Rolle im politischen Handeln zu übernehmen. Er verglich den Kampf gegen das bestehende politische System im Iran mit dem Kampf des Imams Hossein. Deshalb forderte er die Geistlichen von Ghom, Maschhad und Nadschaf auf, eine zeitgemäße Form der Tragödie des Todes von Imam Hossein zu entwickeln. Die Studenten der Religionsschulen sollten", "section_level": 2}, {"title": "Die ewige Gültigkeit der Gesetze des Islam.", "content": "Mit dieser Aussage wird der Begriff des Gesetzes im Kontext der religiösen Überlieferung des", "section_level": 3}, {"title": "Die politisch-rechtlichen Grundlagen des islamischen Staates.", "content": "Die rechtlich-politische Grundlage des islamischen Staates beruht nicht auf der Volkssouveränität als verfassungsgebender Gewalt, sondern auf Gott. Alle Gewalt in", "section_level": 3}, {"title": "Der islamische Staat als gesellschaftliche Utopie.", "content": "Defizite in der Gegenwart des politischen Alltags sind demnach kein Beleg dafür, dass der islamische Staat die Vorstellungen und Erwartungen der Bevölkerung nicht erfüllen kann, sondern lediglich ein Beleg dafür, dass die Realisierung des islamischen Staates noch nicht abgeschlossen ist. Chomeini definiert den Islam im Rahmen einer befreiungstheologischen Auslegung als „Religion militanter Individuen, die sich der Wahrheit und Gerechtigkeit verpflichtet haben. Der Islam ist die Religion derer, die nach Freiheit und Unabhängigkeit streben.“ Den Islam der konstitutionellen Monarchie des Iran charakterisierte er als Fehlinterpretation, die durch", "section_level": 3}, {"title": "Taqiyya.", "content": "Taqiyya, das Verheimlichen ritueller Pflichten, war ursprünglich als Schutz der Schiiten vor sunnitischer Verfolgung gedacht. Für Chomeini ein erlaubtes Mittel zur Selbsterhaltung, das er jedoch bei Fällen der Zerstörung heiliger Stätten, dem Abfall vom Glauben und allen Handlungen, die den Glauben verderben, kategorisch ausschloss. Chomeini empfahl diese Methode dem Personenkreis, die „sich gegenwärtig in die Reihen eines despotischen Regimes einreiht, um es so zu unterwandern und", "section_level": 2}, {"title": "Die Ereignisse des Jahres 1978.", "content": "Der Machtverfall des Schahs und der Aufstieg Chomeinis im Jahr 1978 lässt sich an vier Ereignissen festmachen:", "section_level": 2}, {"title": "Zeitungsartikel gegen Chomeini.", "content": "Am 7. Januar 1978 erschien in der iranischen Zeitung Ettelā'āt ein Artikel unter dem Titel Iran und der Schwarze und Rote Kolonialismus. „Jahrelang hatte der Propagandaapparat des Regimes nichts unversucht gelassen, die pure Existenz Chomeinis zu leugnen“ und nun wurde Chomeini als „kommunistischer Verschwörer“ geschmäht. Dieser Artikel, unter dem Pseudonym \"Ahmad Raschidi-ye Motlagh\" erschienen, gilt als Initialzündung der islamischen Revolution. Als Urheber des Artikels", "section_level": 3}, {"title": "Brandanschlag Cinema Rex.", "content": "Am 25. Jahrestag des Sturzes von Mossadegh, dem 19. August 1978, wurden 25 Kinos, darunter ein Kino in Abadan, in Brand gesteckt. Bei dem Brandanschlag auf das Cinema Rex in Abadan starben 477 Kinobesucher. Als Urheber des Brandes wurde von den Anhängern Chomeinis der Geheimdienst SAVAK beschuldigt. Scheich Ali Tehrani hat 16", "section_level": 3}, {"title": "Schwarzer Freitag.", "content": "Am 5. September 1978 fanden anlässlich des Fastenmonats Ramadan im ganzen Land Demonstrationen statt. Zwei Tage danach riefen Schah-Gegner – eine Allianz aus Geistlichkeit und Nationaler Front – zum Generalstreik auf, der allein in Teheran von 100.000 bis 200.000 Menschen, je nach Quelle, befolgt wurde. In der Nacht zum 8. September wurde das Kriegsrecht über Teheran und zehn weitere Städte verhängt. 200", "section_level": 3}, {"title": "Ausweisung aus dem Irak.", "content": "Chomeini, der seit 1978 auf Drängen des Schahs in Nadschaf unter Hausarrest stand, wurde am 6. Oktober 1978 von Saddam Hussein des Landes verwiesen. Chomeinis Ausreise nach Kuwait wurde durch die dortigen Behörden allerdings verwehrt. Die französische Regierung (Kabinett Barre III) stimmte schließlich zu, Chomeini aufzunehmen. Ihm blieb keine andere Wahl, obwohl er zunächst „keine Sekunde lang daran dachte, ins Ausland, nach Paris, zu reisen.“ In Neauphle-le-Château, seinem Wohnort in Frankreich, gelang es Chomeini, die Aufmerksamkeit der internationalen Presse auf sich zu ziehen und die Verbreitung seiner", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr in den Iran.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Revolution und die Errichtung der Islamischen Republik.", "content": "Nachdem der Schah am 16. Januar 1979 das Land verlassen hatte, kündigte Chomeini seine baldige Rückkehr an. Hektische Betriebsamkeit entfaltete sich davor schon in Neauphle-le-Château. Es kam zu Besuchen der unterschiedlichsten Fraktionen und Führer der Nationalen Front, der mitgliederstarken Tudeh Partei und machte selbst vor US-amerikanischen Politikern nicht halt. Das Ziel war allen gemeinsam: der Sturz des Schahs. Chomeini, der nie eine wie auch immer vom Schah legitimierte Regierung anerkannte, formte in Paris einen Schulterschluss zwischen Mullahs, Bürgerlichen und Linken, die gemeinsam am Sturz des Schahs mitarbeiteten. Mehdi Bāzargān, der von Chomeini als Übergangs-Ministerpräsident gebilligt wurde, sollte die Erste Phase bilden, wie Riyahi schreibt. Der „Unbestechliche“, von allen Fraktionen anerkannt, sollte sich der Neutralität der Armee versichern, die diese dann auch am 11. Februar 1979 erklärte. Gleichzeitig sollte Bazargan der Garant und die Beruhigung der Bürgerlichen, Demokraten und Linken vor einer absoluten Machtübernahme der Kleriker sein, da Bazargan zwar eine religiöse aber demokratische Republik befürwortete. Die Regierung Schapur", "section_level": 2}, {"title": "Die Festigung der Macht.", "content": "Der Revolutionsrat beschloss auf Anweisung Chomeinis am 4. Juni 1980, alle Universitäten des Landes zu schließen und mit einer Kulturrevolution zu beginnen. Chomeini war sich der Unterstützung der Studenten und des Lehrkörpers mit den Worten: nicht sicher. Hintergrund war", "section_level": 2}, {"title": "Der Erste Golfkrieg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Am 8. April 1980 erklärte Chomeini: Die weitere Ansprache an das irakische Volk: ist eine Kampfansage an Saddam Hussein. Schon am nächsten Tag kam es zu einem Artillerieduell bei Qasr-e Schirin,", "section_level": 2}, {"title": "Beginn der Kampfhandlungen.", "content": "Am 4. September 1980 griffen iranische Verbände die irakischen Städte Mandali und Chanaqin an, die irakischen Verbände beantworteten dies am 10. September 1980 mit der Besetzung eines Gebietes bei Musian am Schatt al-Arab. Dieses 120 km2 große Gebiet war im Abkommen von Algier dem Irak zugesprochen, jedoch nicht übergeben worden. Am 17. September 1980 kündigte Saddam Hussein das Abkommen von Algier und beanspruchte die volle Souveränität über den Schatt al-Arab. Am 22. September 1980 um 14.00 Uhr Ortszeit begann der Krieg mit massiven irakischen Luftschlägen auf iranische Flughäfen der Städte Teheran, Täbris, Kermānschāh, Ahvaz, Hamadan und Dezful. Gleichzeitig rückte die irakische Armee mit insgesamt 100.000 Mann an drei Stellen über die iranische Grenze vor. Chomeini soll, nach der Überbringung der Nachricht durch Banisadr, das erste Mal die Beherrschung verloren haben. „Seine Hände zitterten [...] so verängstigt hatte ich den Imam noch nie gesehen.“ Im ersten Jahr des Ersten Golfkriegs (1980–1988) verweigerte Chomeini den von der UNO vorgeschlagenen Waffenstillstand, ein Jahr danach ignorierte er den von Saddam Hussein verkündeten, einseitigen Waffenstillstand. Nach", "section_level": 2}, {"title": "Waffenstillstand.", "content": "Die Ablösung von Seyyed Ali Chamene’i und die Ernennung von Akbar Hāschemi Rafsandschāni zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte am 2. Juni 1988 brachte die Wende. Wegen der Kriegsmüdigkeit der iranischen Bevölkerung sowie der Aussichtslosigkeit, den Krieg gegen den Irak und gegen westliche Interessen zu", "section_level": 2}, {"title": "Kampf gegen Regimegegner.", "content": "Es scheint, dass Chomeini und seine Anhänger nach ihrer Machtübernahme vergleichbare Verbrechen begangen haben, die sie dem Schah zur Last gelegt hatten. Monarchisten, Linke, Liberale, Homosexuelle, Baha'i und Freimaurer erlitten schwerste Repressionen. Geschätzte 8.000 Iraner wurden von 1981 bis 1985 wegen „politischer Vergehen“ hingerichtet. Insgesamt sollen unter Chomeini 12.000 Iraner exekutiert worden sein. Die Zahl der Gefängniszellen wurde unter Chomeini verdoppelt. Und Folterpraktiken, die unter dem Schah verboten worden waren, wurden wieder eingeführt. Im Juli 1988 wurden allein in einer Woche 3.000 Iraner hingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Verfolgung von Nichtmuslimen.", "content": "Chomeini unterschied nach der islamischen Lehre zwischen Muslimen, Schutzbefohlenen (Dhimmi), Ungläubigen und Harbī. Das Harbi-Konzept sieht die Tötung von nicht unterworfenen Nichtmuslimen vor. Chomeini erklärte in einer Rede über den Dschihad am 12. Dezember 1984: Besonders betroffen waren die Bahai, die systematisch verfolgt wurden und heute noch", "section_level": 2}, {"title": "Verfolgung von Regimegegnern.", "content": "Unmittelbar nach der Machtübernahme Chomeinis wurden 23 Generäle und 30 Offiziere des Schahs hingerichtet, 80 % der ersten zweihundert Exekutierten gehörten dem Militär bzw. Geheimdienst des Schahs an. Amnesty International verzeichnete vom Beginn der Revolution im Februar 1979 bis", "section_level": 2}, {"title": "Verfolgung im Ausland.", "content": "Geflüchtete Regimegegner waren selbst im Ausland vor Verfolgung und Exekution", "section_level": 2}, {"title": "Massenhinrichtung politischer Gefangener.", "content": "Kurz nach dem Ende des Iran-Irak-Krieges kam es zu Massenhinrichtungen politischer Gefangener. Die Zahlen der Opfer gehen von 1.367, 2.700, bis zu spekulativen 10.000, politischen Gefangenen in Iran aus. Im Jahr", "section_level": 2}, {"title": "Blut-„Spende“ von Verurteilten.", "content": "„Der Mangel an Blutkonserven und die Unmöglichkeit sofortiger Besorgung derselben führt meist zum Tod der Verletzten,“ so das Schreiben des Oberstaatsanwalts der Islamischen Republik Iran, vom 2. Oktober 1981. Aus diesem Grunde,", "section_level": 2}, {"title": "Chomeinis Positionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pahlavi-Monarchie.", "content": "Seine Abneigung gegen die Monarchie der Pahlavi reicht zurück zu Reza Schah Pahlavi: Damit waren die unter Reza Schah Pahlavi eingeführten Reformen gemeint, wie z. B. westliche Kleidung für Männer, das Verbot des Schleiers für Frauen und die Abschaffung der Scharia-Gerichtsbarkeit, die nur", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Die Vereinigten Staaten galten für Chomeini als „großer Satan, der teuflische Pläne ausheckt, die zur fremden Vorherrschaft", "section_level": 2}, {"title": "Israel.", "content": "Am 7. August 1979, dem letzten Freitag des islamischen Fastenmonats Ramadan, proklamierte Chomeini den internationalen al-Quds-Tag – al-Quds ist die koranische Umschreibung für Jerusalem –, um die Solidarität aller Muslime mit den palästinensischen Volk zu bekunden und \"die Befreiung der Muslime unter dem zionistischen Regime anzumahnen\". Der al-Quds-Tag, mittlerweile ein Selbstläufer, der jedes Jahr zu Demonstrationen führt, sollte an den durch den Koran implizierten Anspruch auf Jerusalem, die drittheiligste Stadt der Muslime neben Mekka und Medina, erinnern. Auf der anderen Seite bestätigte Chomeini den Status der jüdischen Religion, so wie der Koran vorsieht, als Schutzbefohlene. Artikel 13 der", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetunion.", "content": "Nach der Wahl Gorbatschows zum Staatsoberhaupt der Sowjetunion richtete Chomeini am 1. Januar 1989 einen Brief an diesen, worin er Gorbatschow bat: und den Rat anbrachte , um", "section_level": 2}, {"title": "Kommunisten.", "content": "Das Verhältnis zwischen Chomeini und den Kommunisten der Tudeh-Partei war geprägt von einer gewissen Ambivalenz, vor dem Sturz des Schahs war für Chomeini jede Hilfe recht. Auch in den ersten Monaten der islamischen Revolution biederte sich die Tudeh-Partei förmlich Chomeinis Vorstellungen", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "In einem Interview mit Oriana Fallaci, angesprochen auf die islamische Kleidung entgegnete Chomeini: Die Zusammenfassung der umfangreichen Abhandlungen Chomeinis zum", "section_level": 2}, {"title": "Paradies und Hölle.", "content": "Auch in seinen berühmten 40 Hadithen", "section_level": 2}, {"title": "Bitte Johannes Pauls II., die Geiseln freizulassen.", "content": "Anlässlich der Bitte des Papstes Johannes Paul II. bezüglich der Geiselnahme", "section_level": 2}, {"title": "Messias.", "content": "Die Verehrung der Person Chomeini, die mit der Bezeichnung seiner Anhänger \"Imam\" sowie \"unser heiliger Imam\", in Anlehnung an die zwölf schiitischen Imame, einherging, die seine Fortsetzung gleich in Artikel 1 der iranischen Verfassung mit seiner Namensnennung fand und der er selber nie widersprach, führten zu einem Personenkult, der sich ins \"quasi-Messianische\" steigerte. „Chomeini du bist meine Seele“, ein Ausspruch, der von vielen Iranern zu hören war, dazu seine Worte: und der Glaube, er könne Wunder vollbringen, besäße eine überirdische Kraft, wird zur Realität. Gholamasad spricht von einer „eschatologischen Hoffnung auf eine messianische Erlösung.“ Er", "section_level": 1}, {"title": "Fatwa gegen Salman Rushdie.", "content": "Bereits kurz nach dem Erscheinen des Romans \"Die satanischen Verse\" von Salman Rushdie im September 1988 erschienen erste Kopien davon im Iran. Die Buchbesprechung und Auszüge wurden kurz darauf im iranischen Rundfunk verbreitet, deren Sendungen Chomeini regelmäßig verfolgte. Ein unbekannter Geistlicher übersetzte, auf eigene Initiative, eine 700-Seiten-Version und überreichte diese, etwa einen Monat danach, dem Büro Chomeinis. Chomeinis Kommentar nach dem Lesen war: „Die Welt war schon immer voller Geisteskranker, die Unsinn geredet haben. Es lohnt sich nicht, auf so etwas zu reagieren. Nehmt es nicht ernst.“ Damit schien die Angelegenheit erledigt, kein Hinweis auf ein Importverbot oder eine Fatwa. Am 12. Februar 1989 wurden erste Unruhen aus Pakistan publik. Am 14. Februar rief Chomeini in einer Fatwa alle Muslime zur Tötung des Schriftstellers Salman Rushdie auf, aufgrund der von ihm als blasphemisch erachteten Äußerungen gegen den Propheten Mohammed in Rushdies Roman \"Die satanischen Verse\": Der Anlass der Fatwa waren vordergründig Textpassagen, in denen der Koran und der Prophet", "section_level": 1}, {"title": "Putschversuche und Attentate.", "content": "Saddam Hussein soll 1982, so der syrische Geheimdienst nach Angaben einer Zeitung, für die Ermordung von Chomeini ein Kopfgeld von umgerechnet 200 Millionen Euro zugesichert haben.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitszustand.", "content": "Chomeini soll, so Ali Tehrani, seit seiner Jugend unter Asthma gelitten haben und – so Tehrani – für sich in Anspruch genommen haben, nicht zu fasten. Er soll im Jahre 1959 in Isfahan einen Schlaganfall erlitten", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "1931 heiratete Chomeini Batol Khadijeh Saghafi, genannt Frau Ghodsi, die 15-jährige Tochter des Agha Mirza Mohammad Saghafi, eines Klerikers aus Teheran. Saghafi", "section_level": 1}, {"title": "Privatperson.", "content": "Chomeini verließ nach seiner Rückkehr in den Iran nie das Haus seiner Tochter, in das er zog. Er besuchte, wie Kapuscinski schreibt: „nichts und niemanden. Er lebte asketisch, ernährte sich nur von Reis, Joghurt und Früchten, und bewohnte nur ein einziges Zimmer mit kahlen Wänden, ohne Möbel, nur eine Schlafstätte auf dem Boden und ein Stoß Bücher.“ Auf einer Decke sitzend, den Rücken an die Wand gelehnt, empfing er ausgesuchte Gäste. Die Menschenmassen, die verständlicherweise nicht zu ihm vordringen durften, konnten ihn am Balkon", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Nachfolger.", "content": "Chomeini starb am 3. Juni 1989 um 22.20 Uhr Ortszeit nach einem zweiten Herzanfall in einem Teheraner Krankenhaus. Elf Tage zuvor hatte er sich einer Darmoperation unterzogen. Die letzten Worte Chomeinis, gesprochen gegen 13 Uhr Ortszeit zu seiner Frau und seinen Kindern, sollen gewesen sein: Die Nachricht vom Tode des Ajatollah wurde am 4. Juni 1989 um 5.30 Uhr über Radiodurchsagen der Öffentlichkeit mitgeteilt. Das Staatsbegräbnis geriet außer Kontrolle, Millionen versuchten den Sarg zu erreichen, dabei sollen 11.000 Menschen verletzt und dutzende Menschen zu Tode gequetscht worden sein. Als Trauernde an dem Leichentuch zerrten, fiel der Leichnam zu Boden. Per Hubschrauber wurde dann der Leichnam aus der Innenstadt von Teheran zum Friedhof Behescht-e Zahra geflogen. Noch Tage nach seinem Tod wurden Tausende am Grab gezählt. Weil befürchtet wurde, dass Trauernde Erde von der Grabstelle mitnehmen und, bei den Massen, die Leiche freilegen könnten, wurde die Grabstelle mit Containern abgeriegelt und von Soldaten bewacht. An dieser Stelle wurde später das Chomeini-Mausoleum errichtet. Das Mausoleum befindet sich außerhalb des Teheraner Zentralfriedhofes auf einem beschlagnahmten Grundstück, das zuvor der Familie Generals Iraj Matbooie gehört hatte. General Matbooie hatte 1935 während der Regentschaft von Reza Schah eine Demonstration in Maschhad gegen das neu erlassene Tschadorverbot gewaltsam aufgelöst. 1979, kurz nach der Rückkehr Chomeinis in den Iran, wurde der über 80 Jahre alte General Matbooie 44 Jahre nach diesem Vorfall verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Einen Tag nach Chomeinis Tod, am 4. Juni 1989, wurde sein früherer Schüler, der damalige Staatspräsident Ajatollah Seyyed Ali Chamene’i, vom Expertenrat mit den Stimmen von 60 der 70 anwesenden Mullahs überraschend zum Obersten Rechtsgelehrten gewählt. Chomeini hatte die Nachfolgeregelung vermutlich längst getroffen, da für das Amt auch Akbar Hāschemi Rafsandschāni zur Verfügung gestanden hätte, der in den letzten Monaten als „rechte Hand Chomeinis“ fungierte. in europäische Sprachen übersetzt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ruhollah Musawi Chomeini ( [], auch \"Khomeini\", * 1902 in Chomein; † 3. Juni 1989 in Teheran) war ein iranischer Ajatollah, politischer und religiöser Führer der Islamischen Revolution von 1979 und danach bis zu seinem Tod iranisches Staatsoberhaupt. Mit der Revolution stürzte er aus dem französischen Exil heraus die Regierung von Mohammad Reza Pahlavi, dem damaligen Schah des Iran. Chomeini gilt als der Gründer der Islamischen Republik Iran.", "tgt_summary": "赛义德鲁霍拉·穆斯塔法维·穆萨维·霍梅尼(,1902年-9月24日-1989年-6月3日;或آیت الله روح الله خمینی, Āyatollāh Rūhollāh Khomeinī),伊朗什叶派宗教学者(大阿亚图拉),1979年伊朗革命的政治和精神领袖。该革命推翻了伊朗国王穆罕默德·礼萨·巴列维。在经过革命及全民公投后,霍梅尼成为了国家最高领袖,最高领袖是宪法所创造的一个职位,是国家政治和宗教上的最高职位。", "id": 316525} {"src_title": "Weinraute", "tgt_title": "芸香", "src_document": [{"title": "Wortherkunft.", "content": "Der Pflanzenname „Raute“ (kurz für Weinraute), über mittelhochdeutsch \"rūte\" entlehnt von lateinisch \"ruta\" bzw. (wie bei Dioskurides, der die Raute in seiner \"Materia medica\" auch als \"peganon\" bezeichnete) griechisch \"rute\" (Weinraute), ist möglicherweise abgeleitet von indogermanisch \"srū-\" (‚sauer‘, ‚herb‘) im Zusammenhang mit dem bittersüßen Aroma der Pflanze. Der botanische Artname „graveolens“ ist zusammengesetzt aus lateinisch \"gravis\" (‚stark‘) und \"olere\" (‚riechen‘) in Bezug auf den stark aromatischen Duft der Weinraute.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Weinraute ist ein Halbstrauch mit am Grunde schwach verholzenden unteren Zweigen, der Wuchshöhen von bis zu 1 Meter erreicht. Die fein geteilten Laubblätter fallen durch ihre spatelförmigen Blättchen und ihre blaugrüne Farbe auf, die auf „Bereifung“ mit einer Wachsschicht beruht.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Blütezeit reicht von Juni bis August oder November. Der reichblütige, trugdoldige Blütenstand ist ein rispiges Pleiochasium. Die fast geruchlosen Blüten sind zwittrig. Die seitlichen Blüten sind vierzählig und die endständigen fünfzählig. Die Blütenkrone ist mattgelb bis gelb. Die bei einem Durchmesser von etwa 1 Zentimeter kugelförmigen Kapselfrüchte sind vier- bis fünffächrig. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 72 oder 81.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Alle Pflanzenteile der Rauten besitzen zahlreiche Öldrüsen, die ätherische Öle enthalten und den sehr intensiven Geruch der Pflanze hervorrufen. Die etwas derben Laubblätter schmecken leicht bitter, im durchscheinenden Licht kann man ihre Öldrüsen gut erkennen. Blütenökologisch handelt es sich bei den streng vormännlichen Blüten um „Nektar führende Scheibenblumen“. Der Nektar ist offen zugänglich, er hat einen Zuckergehalt von 55 % und wird von einem gut sichtbaren Diskus abgeschieden. Die Weinraute ist eine Pollenblume, deren Staubblätter auffällige autonome Bewegungen ausführen, sie nehmen der Reihe nach eine Stellung ein, wo sich später die Narben befinden, das soll offenbar ihre Schaufunktion unterstützen. Bestäuber sind vor allem Zweiflügler und Hautflügler. Auch spontane Selbstbestäubung ist möglich. Die Kapselfrüchte fungieren als Austrocknungsstreuer.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet der Weinraute ist Südeuropa, der östliche Mittelmeerraum, die Balkanhalbinsel und die Krim. In Mitteleuropa ist sie meist nur unbeständig verwildert im Weinbaugebiet; auf der südlichen Schwäbischen Alb ist sie örtlich wohl eingebürgert. Als kultivierte Pflanze ist die Weinraute in England (wie in Deutschland und der Schweiz) seit dem Mittelalter bekannt. Am Alpenfuß, dem Gebirgsfuß der Alpen, ist sie beständig eingebürgert, und sie war dort wohl auch ursprünglich vorhanden. Die Weinraute gedeiht am besten auf trockenen, locker steinigen, stickstoffsalz- und kalkreichen Lehmböden. Sie besiedelt Gariguen, Felsband- und ähnliche Pflanzengesellschaften an trockenheißen Standorten. Sie besiedelt in Mitteleuropa sommerwarme und im Winter frostgeschützte Lagen. Nach Neuengland, einem Gebiet im Nordosten der USA, gelangte die Pflanze wohl schon vor 1669 durch europäische Siedler, nach Mexiko mit den Konquistadoren. Auch in den \"Libros del judio de Sotuta\" (ein im 18. und 19. Jahrhundert entstandenes, auch auf älteren Quellen beruhendes Manuskript über die Medizin der Maya) wird die Raute erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "Bei der Raute waren bereits 1998 über 200 Inhaltsstoffe identifiziert worden. Seit den 1960er Jahren wurden die Wirkstoffe der Weinraute näher untersucht und isoliert. Die Hauptinhaltsstoffe der Raute, welche auch die seit der Antike beschriebenen medizinischen Wirkungen erklären, lassen sich in vier Gruppen einteilen:", "section_level": 1}, {"title": "Ätherisches Öl.", "content": "Weinrautenblätter liefern ein in lysigenen Ölbehältern lokalisiertes, überwiegend 2-oxygenierte Alkanderivate enthaltendes Blattöl und enthalten ein ätherisches Öl (0,2 bis 0,7 Prozent) mit dem auch 90 Prozent des Fruchtöls ausmachenden Hauptbestandteil 2-Undecanon (Methylnonylketon), einem aliphatischen Keton, das den Geruch dominiert und deshalb auch Rautenketon genannt wird. Weitere Bestandteile sind homologe Ketone (2-Nonanon, 2-Decanon) sowie deren Carbinole und Carbinolacetate, 1,8-Cineol, Limonen und verschiedene Ester (2-Nonylacetat, 2-Undecylacetat, auch Propionate und Isobutyrate). Die Wurzelöle der Raute enthalten vor allem Kohlenwasserstoffe terpenoiden Ursprungs (vor allem Geijeren und Pregeijeren).", "section_level": 2}, {"title": "Furanocumarine.", "content": "Typisch für Rutaceen ist die zu den Benzopyronen gezählte Stoffgruppe der Cumarine. Als Hauptcumarin wurde von Schneider und Müller das Glykosid „Rutarin“ (CHO) angesehen. In der Weinraute ist die Cumaringruppe mit 30 Einzelsubstanzen und zum Teil im ätherischen Öl zu finden. An der Blattoberfläche lagert die Weinraute verschiedene Furanocumarine vom Psoralentyp ab, die je nach Art und Dosis photosensibilisierende bzw. phototoxische Eigenschaften besitzen. Diese können in Zusammenhang mit Sonnenlicht (UVA-Strahlung) nach Berührung (des frischen Rautenkrauts) zu einer Photodermatitis führen, die sich durch Rötung der Haut und Bläschenbildung mit anschließender bräunlicher Pigmentierung äußert. Typische Furanocumarine der \"Ruta graveolens\" sind Bergapten, Isoimperatorin, Psoralen und Xanthotoxin. Der für die Art \"Ruta chalepensis L.\" charakteristische Inhaltsstoff Chalepensin (ebenfalls, wie 1967 gezeigt werden konnte, ein Furanocumarin) wurde auch für alles Pflanzenteile von \"Ruta graveolens\" (vor allem in der Wurzel) beschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Chinolinalkaloide.", "content": "Weiter enthält die Weinraute 0,4 bis 1,4 Prozent Alkaloide verschiedener, auch pharmakologisch bedeutsamer Typen, beispielsweise Chinolinalkaloide (Chinolin-Typ: Graveolinin, Graveolin; Furochinolin-Typ bzw. Furanochinolin-Typ: Skimmianin, Dictamnin, γ-Fagarin, Kokusaginin, Rutamarin; Acridon-Typ: Arborinin; Dihydrofuroacridin-Typ: Rutacridon) und Chinazolin-Alkaloide (Arborin). Die Alkaloide werden vorwiegend in der Wurzel und im Spross, aber auch in den Blättern gespeichert. Einigen dieser Stoffklassen wurde beträchtliche Giftwirkung nachgewiesen; so sind die Acridon-Alkaloide mutagen.", "section_level": 2}, {"title": "Flavonoide.", "content": "Des Weiteren sind in der Weinraute Flavonolglykoside (siehe Flavonoide) wie Rutin (als Hauptflavonoid) und Quercetin sowie in den Blütenblättern die gelben Gossypetin-Glykoside enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Arten.", "content": "Aufgrund des Aussehens bestanden, vor allem in alten Texten, Verwechslungsmöglichkeiten mit ähnlichen Rauten. So stehen sich Ruta montana (L.) L. (im Mittelmeerraum vorkommend), Ruta angustifolia und die Gefranste Raute (Ruta chalepensis L. bzw. Ruta bracteosa DC. Prodr.) sehr nahe und wurden möglicherweise sehr häufig auch mit der Weinraute als synonym angesehen. Mit \"Raute\" bzw. \"Ruta\" wurde und wird meist die Weinraute (Ruta graveolens) bezeichnet, aber in historischen Quellen ist vor allem auch Ruta chalepensis L. in Betracht zu ziehen. Selbst in wissenschaftliche Untersuchungen (etwa in mexikanischen Feldstudien) wird die Weinraute als Ruta chalepensis L. bezeichnet. In den historischen Quellen ist eine genaue botanische Unterscheidung der ähnlichen Arten kaum möglich. Wegen der geringen Unterschiede bezüglich ihrer Inhaltsstoffe ist jedoch im Hinblick auf die medizinische oder kultische Verwendung beider Arten eine Unterscheidung auch meist nicht zwingend geboten.", "section_level": 2}, {"title": "Gartenbaugeschichte.", "content": "Seit der griechischen Antike (Hippokrates, Pedanios Dioskurides) ist die Raute als Arzneipflanze bekannt. Die Raute ist in Mitteleuropa seit der Römerzeit belegt. In dem römischen Kastell Praetorium Agrippinae bei Valkenburg wurden verkohlte Raute-Samen gefunden. Im frühmittelalterlichen Europa wurde die Raute auch nördlich der Alpen eine wichtige Heil- und Gartenpflanze. Die Landgüterverordnung Karls des Großen empfahl (in ihrem 70. Kapitel) um 800 den Anbau der Raute als Gartenpflanze. Als angebaute Pflanze findet die Raute, wobei es sich um Ruta chalepensis gehandelt haben könnte, jedoch bereits in der Bibel (Lukas 11,42) Erwähnung. Dioskurides teilte die von ihm beschriebenen Rauten (\"Peganon\") in drei Arten ein: Gartenraute (die Weinraute, „Ruta hortensis“), Bergraute (Ruta montana (L.) L.) und Wilde Raute (die Steppenraute, Peganum harmala). Bis ins 19. Jahrhundert war die Weinraute fester Bestandteil von Bauerngärten.", "section_level": 2}, {"title": "Weinraute als Gewürzpflanze.", "content": "Die intensiv würzig-bitter schmeckenden bzw. riechenden Blätter der Weinraute kann man als Charaktergewürz der antiken griechischen und römischen Küche ansehen. Als Küchenkraut wird die Raute bei Columella beschrieben (Für ein überliefertes Rezept siehe den Kräuterkäse Moretum). Die durch ihr bittersüßes Aroma auffällige Raute war im alten Rom auch Bestandteil der Würzmischung Garum bzw. Liquamen. Die Laubblätter der Weinraute finden in der Herstellung von Grappa und ähnlichen Schnäpsen Verwendung, außerdem ist die Weinraute Hauptbestandteil des sogenannten Vierräuberessigs. Die Würze wird zu verschiedenen Fleischgerichten (Wild, Hammel), zu Eiern, Fisch und Streichkäse, Salat, Soße, Gebäck und Kräuterbutter empfohlen. In Äthiopien werden auch die Weinrautenfrüchte getrocknet und als Gewürz verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Weinraute als Duftpflanze.", "content": "Aufgrund der ihr einen charakteristischen starken Geruch (wie er seit jeher für als stark wirksam geltende und sogar gegen Gift, Pest und Unheil gebrauchte Pflanzen typisch ist) gebenden ätherischen Öle findet die Weinraute in der Parfümindustrie Verwendung. Sie wird oder wurde auch in der Lebensmitteltechnologie gebraucht, wo sie den Geschmackstyp „Kokosnuß“ erzeugt. Hält man die Laubblätter gegen das Licht, erkennt man durchscheinende, nadelstichartige „Löcher“ (da ist kein Loch, die mit Öldrüsen versehenen Blätter sind nur stellenweise durchscheinend) – die mit ätherischem Öl gefüllten Drüsen. Weinraute, in Küche oder Speisekammer aufgehängt, soll Ameisen fernhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Weinraute als technisch verwertbare Pflanze.", "content": "Seit dem Mittelalter wurde die Raute vor allem in klösterlichen Werkstätten bei der Farbherstellung zur Erzielung farbkräftiger Grüntöne in der Buchmalerei verwendet. Eine dementsprechende Farbrezeptur findet sich etwa im \"Codex Forster II\" (Blatt 64).", "section_level": 2}, {"title": "Weinraute in Medizin und Volksmedizin.", "content": "Die seit dem Altertum therapeutisch verwendete Raute war im Mittelalter eine sowohl in der wissenschaftlichen als auch populärwissenschaftlichen Literatur häufig vertretene Heilpflanze (so bereits in Pseudo-Apuleius-Ausgaben, im Lorscher Arzneibuch und in den Salernitanischen Werken Antidotarium Nicolai, Liber iste und Circa instans sowie in den auch für medizinische Laien formulierten Gesundheitsregeln wie Regimen sanitatis und Tacuinum sanitatis und dann in Kräuterbüchern des 14. und 15. Jahrhunderts). Sie wurde bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt, sollte etwa bei Augenleiden (vor allem zur Stärkung der Sehschärfe) helfen, ebenso bei Ohrenschmerzen und bei Wurmbefall sowie (als Bestandteil der im Antidotarium Nicolai \"Trionfilon\" genannten Rezeptur) viertägigem Fieber. Sie stand außerdem in dem Ruf, ein wirksames Gegenmittel gegen Gift zu sein (und sollte sogar das gefahrlose Töten eines Basilisken ermöglichen). Im 16. Jahrhundert destillierte Conrad Gessner erstmals nachweislich das ätherische Öl der Raute. Rautenöl, das aber auch ein durch Pressung gewonnenes fettes Öl bezeichnet haben könnte, wurde jedoch bereits Ende des 15. Jahrhunderts erwähnt. Das ätherische Öl wurde dann Bestandteil der Arzneitaxen (Berlin 1574; Frankfurt 1582). Die in Deutschland in den 1940er Jahren als Heilmittel bereits weitgehend wieder vergessene Raute war allerdings bis 1954 Bestandteil des Ergänzungsbuchs zum Deutschen Arzneibuch (EB 6) und bis 1988 des Deutschen Arzneimittel-Codex 1986 (DAC 86). Hippokrates beschrieb Raute als Diuretikum, stuhlerweichendes, milzreinigendes und Uterusmittel (einige Rauteninhaltsstoffe wirken uterusstimulierend). Die diuretische (harntreibende) Wirkung, wie sie von den Hippokratikern und späteren Autoren berichtet wird, ist vereinbar mit einer angenommenen positiven Wirkung ätherischer Öle (wie sie auch im Rautenöl vorkommen) auf die Nierenfunktion. Im 1. Jahrhundert wird bei Dioskurides (in \"De materia medica\") die Raute allgemein als brennend, erwärmend, „Geschwüre machend“, harntreibend, menstruationsfördernd (und damit auch als Abortivum fruchtabtreibend) und durchfallstillend beschrieben. Im Speziellen kommen gemäß Dioskurides Rautenbestandteile als Heilmittel bei entzündlichen Hauterscheinungen (zum Beispiel Entzündungen und Geschwüre) sowie anderen Hautleiden (Vitiligo, Feigwarzen und Warzen, Flechten) und Hautausschlägen, Gebärmutterkrämpfen, Ödemen („Wasser unter dem Fleisch“), Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Augenschmerzen und unzureichender Sehschärfe, Brustschmerz, Atemnot und Husten, periodischen Frostschauern, Hodenentzündung und Nasenbluten, bei geblähtem Magen, Uterus und Mastdarm sowie als (Band-)Wurmmittel, als Gegenmittel bei Schlangenbissen und anderen Vergiftungen sowie prophylaktisch gegen tödliche Gifte in Betracht. Die noch im 20. Jahrhundert diskutierte Heilwirkung bei Hautleiden (Psoriasis, Vitiligo, atopisches Ekzem) wurde auf die phototoxischen Effekt der im ätherischen Öl gelösten Furanocumarine zurückgeführt, aus dem durch Reaktion mit der DNA eine antimitotische (photochemotherapeutische) Wirkung entsteht. Die antiödematöse Wirkung, die bei „unter dem Fleisch gebildetem Wasser“ empfohlen wurde mit einem normalisierenden Effekt der in der Raute enthaltenden Flavonoide, insbesondere Rutin bzw. das wasserlösliche Rutosid, auf die Kapillarresistenz in Zusammenhang gebracht. Die menstruationsfördernde (emmenagoge) Eigenschaft, welche bei hohen Dosierungen das Wirkprinzip der abtreibenden (abortiven) „Nebenwirkung“ der Raute als bekanntes Gift darstellt, wurde sowohl dem ätherischen Öl als auch Cumarinen und Alkaloiden in der Pflanze zugeschrieben. Eine geringe anthelmintische Wirkung als Wurmmittel war bei Untersuchungen abhängig vom Undecanon-2-Gehalt des Rautenöls. Für krampflösende (spasmolytische) Effekte können neben dem ätherischen Rautenöl auch die Inhaltsstoffe Rutamarin und Arborinin verantwortlich gemacht werden, die als Reinsubstanzen ähnlich wirkintensiv sind wie Papaverin. Hildegard von Bingen empfahl sie bei Sehschwäche, Nieren- und Lendenweh. Bei Paracelsus ist sie Antikonvulsivum, Abortivum, Emmenagogum, Magenmittel, Antihelminthikum und Prophylaxe gegen Infektionskrankheiten und Schlangenbisse, wirkt äußerlich bei Gelenkschmerz, Augenflecken, Kopf- und Ohrenweh, Ausschlag und Ozaena. Indikationen bei Lonicerus sind Magenweh, Aufstoßen und Flatulenz, Asthma, Husten, Lungenabszess, Hüft- und Gliederweh oder -zittern, Hydrops, Augenschwäche, Schwindel, Fallsucht, schwere Geburten, äußerlich bei Flechten, Ohrenweh, Warzen, Grind, Zahnfleischfäule, als Abmagerungsmittel und Anaphrodisiakum, bei Matthiolus besonders Fallsucht, zur Stärkung der Augen, als Wurmmittel, Anaphrodisiakum, Diuretikum, Emmenagogum, zur Beschleunigung der Geburt und äußerlich bei Hautleiden („fließender Grind des Haupts“). Einen Ruf als hervorragendes Heilmittel erlangte die Raute auch im 17. Jahrhundert zur Zeit der großen Pestepidemien. Sie war in dem berühmten \"Essig der vier Räuber\" enthalten, mit dem sich vier französische Diebe eingerieben hatten, bevor sie in Toulouse die Häuser von Pestkranken ausraubten, ohne sich anzustecken. Dieser Essig enthielt auch Salbei, Thymian, Lavendel, Rosmarin und Knoblauch. Nach von Haller ist Ruta „Haupt- und Nerven-stärkende, Harn- und Gift-treibende“ Arznei, besonders für „Mutterzustände“, äußerlich bei Ohnmacht und für zerteilende Umschläge. Täglicher Genuss eines mit Rautenblättern belegten Brotes solle vor Pest und ansteckender Krankheit schützen. Hecker nennt Uterusaffektionen, hysterische Beschwerden, Krämpfe, Epilepsie, Kopfweh, Windkoliken, Schwindel, Ohnmacht, Amenorrhoe, Typhus, Lähmungen, Augenschwäche. Er empfiehlt Umschläge, Dämpfe und Bäder, den Rautenessig besonders für kalte, indolente Geschwüre. Hufeland gab Raute bei sehr schmerzhafter Menstruation, Pitschaft bei nervöser Augenschwäche. Madaus nennt noch Clarus und Kneipp, der sie besonders bei Kopfweh empfahl, und eine Abhandlung von Veleslavin zur tschechischen Volksmedizin. Bohn beschreibe sie als Muskel- und Rheumamittel, bei nervlichen Uterus-, Harn- und Augenleiden. Bekannt ist die Weinraute auch wegen ihrer, in den 1980er Jahren „wiederentdeckten“ abortiven Wirkung. In einigen Regionen Frankreichs trägt sie deshalb auch den Namen „\"herbe à la belle fille\"“ – Kraut der schönen Mädchen. Angeblich mussten im Botanischen Garten von Paris vor Jahrzehnten die Rautenpflanzen mit einem Gitter umgeben werden, weil junge Frauen die Bestände plünderten. Von den Azteken wurde die von den Konquistadoren nach Mexiko gebrachte Weinraute in ihre traditionelle Heilkunde integriert und gewann als Ersatzmittel für \"iztauhyatl\" („Artemisia mexicana“, \"Artemisia ludoviciana \") zunehmend an Bedeutung. In der mexikanischen Volksmedizin wird die Raute vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden und Atemwegserkrankungen verwendet, aber wohl auch als magisch wirkende Pflanze. Auch im 21. Jahrhundert ist die Raute in Süd- und Mittelamerika noch eine der populärsten Heilpflanzen. In der heutigen Pflanzenheilkunde außerhalb der Volksheilkunde (vor allem im Mittelmeerraum und in lateinamerikanischen sowie südamerikanischen Ländern) findet die Weinraute (auch aufgrund ihrer vielen Inhaltsstoffe) keine Verwendung mehr. In Deutschland hatte die Kommission E des Bundesgesundheitsamtes 1989 die therapeutische Anwendung von Rautenzubereitungen abgelehnt. Die Pflanze ist phototoxisch, das heißt, sie kann (schon Dioskurides im 1. Jahrhundert bestens bekannte) Hautreizungen bei gleichzeitiger Berührung und Sonneneinstrahlung hervorrufen (vergleiche Herkulesstaude). Die Homöopathie kennt Ruta, welche offizinell zuletzt nur noch im HAB I erschien, u. a. bei Verletzung von Bindegewebe, Rheuma mit Steifigkeit und Augenproblemen.", "section_level": 2}, {"title": "Weinraute im Volksglauben.", "content": "Als Universalheilmittel bzw. magische Pflanze sagte man der Weinraute nach, gegen alle Gifte, gegen Geister und Teufel (auch im Zusammenhang mit Praktiken des Exorzismus) und vor dem Bösen Blick zu schützen. Die zauberträchtige und als Apotropaikum (vor Unheil schützend) seit langem gebrauchte Raute wurde in viele Rituale und Bräuche integriert. Damit sich die Pflanze gut entwickelte und heilkräftig sei, sollte der Samen unter Flüchen und Verwünschungen ausgestreut werden; Jungpflänzchen hingegen hatte man zu stehlen. In Italien wehrte das einfache Volk mit Rautenzweigen den bösen Blick ab. Auch tauchte man sie in Weihwasser und besprengte damit Schlafzimmer, in denen böse Geister die Liebesbeziehungen eines Ehepaares gestört hatten. Der Weinraute schrieb man auch zu, dass sie helfe, die Keuschheit zu bewahren oder sie zu schützen. Im Schweizer Simmental wurde Weinraute gemeinsam mit Birnbrot oder Hutzelbrot, Salz und Eichenkohlen in ein Tuch gepackt, alles in ein Loch in der Türschwelle gelegt und dieses Loch mit einem Rechenzahn verstopft. Mit dieser Abfütterung versöhnte man alle Geister und Hexen, die als Gewürm im Schwellenholz hausen mussten. Vor allem im englischen Sprachraum steht die Pflanze Raute auch sinnbildlich für Reue und Buße. So im Werk Shakespeares, wo das Wortspiel mit englisch \"rue\" in der Bedeutung sowohl von „Raute“ als auch von „Reue“/„bereuen“ zu finden ist. Zudem wird bereits bei Shakespeare die Raute auch \"Herb of Grace\" genannt. Leonardo da Vinci (in seinen Notizbüchern) und Joachim Camerarius der Jüngere (1595) erwähnen die Raute als dem Wiesel wunderbare Kraft verleihende, böse Kräfte bezwingende und ein Sinnbild der Tugend darstellende Pflanze. In Litauen ist die Weinraute zwar nicht ursprünglich heimisch, aber so weit verbreitet, dass sie als Nationalpflanze betrachtet werden kann. Sie wurde von katholischen Missionaren im späten Mittelalter eingeführt, welche jene in ihren Gärten anbauten, nachdem die katholische Kirche jene schon im 9. Jahrhundert der Jungfrau Maria gewidmet hatte. Sie ist als Symbol für Jugend und Jungfräulichkeit häufiger Gegenstand litauischer Volkslieder und Erzählungen. „Den Weinrautenkranz zu verlieren“ bedeutete eine große Schande. Mädchen schmückten sich traditionell beim Besuch der heiligen Messe und insbesondere bei ihrer Hochzeit mit Weinrautenkränzen. Beispiele für die christologische Symbolik der Raute als Christus-Pflanze finden sich literarisch bei Hrabanus Maurus sowie belegt bei Heinrich Marzell und (zur Symbolik in Litauen) Stith Thompson sowie Jonas Balys. Im persischen Kulturkreis werden die Rautensamen als glückbringendes Räucherwerk bei festlichen Anlässen verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weinraute oder Gartenraute (\"Ruta graveolens\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Rauten (\"Ruta\") innerhalb der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Sie zählt zu den Gewürzpflanzen sowie zu den traditionellen pflanzlichen Heilmitteln und wird manchmal als Zierpflanze angebaut.", "tgt_summary": "芸香(学名:'),别称芸香草、小叶草、小香草、小叶香、鸡鬼草、百应草、香草、臭草、臭艾、臭节草 、臭芙蓉、荆芥七及心脏草等,为芸香科芸香属植物。本种种加词 graveolens 意为「有强烈气味的 」。叶片的圆形裂片为扑克牌梅花图案的来源。", "id": 1947980} {"src_title": "Kollektive Sicherheit", "tgt_title": "集体安全", "src_document": [{"title": "Rechtlich.", "content": "Das System kollektiver Sicherheit soll gemäß dem Grundsatz „Einer für alle, alle für einen“ den Weltfrieden sichern. Im beschränkteren Sinne einigen die beteiligten Staaten sich lediglich auf eine friedliche Zusammenarbeit und definieren eine Liste der Verstöße dagegen, die entsprechend geahndet werden. In der klassischen Bedeutung bezeichnet der Begriff also ein System mit universeller oder regionaler Reichweite, das jedem seiner Mitgliedsstaaten Schutz vor jedweder zwischenstaatlicher Aggression verspricht. Bei kollektiver Sicherheit in diesem Sinne handelt es sich um eine durch multilaterale Prinzipien gekennzeichnete Institution mit gleichen Rechten und Pflichten für die Mitgliedstaaten. Kollektive Sicherheit beruht auf der Annahme, dass Frieden unteilbar ist und jedes Mitglied jedem anderen zu Hilfe kommen muss; mit diplomatischen Mitteln, durch Wirtschaftssanktionen und im Extremfall durch militärische Mittel. Ein potentieller Aggressor soll somit durch die Aussicht auf eine überlegene Gegenmacht abgeschreckt werden. Die herkömmliche Ansicht, die Vereinten Nationen würden kein universelles System kollektiver Sicherheit darstellen, da mit dem Vetorecht der Großmächte von vornherein auf einen solchen Anspruch verzichtet wurde, ist genauer betrachtet nicht haltbar. Kollektive Sicherheit im Rahmen der UN ist mit einem Souveränitätsverzicht bzw. einer Hoheitsübertragung zugunsten der Weltorganisation verbunden, ohne die Abrüstung und eine wirksame Friedenssicherung nicht möglich sind. Die Großmächte sollen dabei für die in der UN-Charta vorgesehene Übergangszeit nach Artikel 106 der Charta Sicherheitsgarantien übernehmen. Vor allem in diesem Zusammenhang ist das Konsensprinzip, dessen Kehrseite das Vetorecht ist, von Bedeutung. In einer sehr weiten Bedeutung wird kollektive Sicherheit allerdings heute auch im Sinne gemeinsamen Handelns von Staaten (Koalition der Willigen) in jenen Fällen verstanden, in denen international anerkannte Normen zwischen Staaten oder auch innerhalb von Staaten verletzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Historisch.", "content": "Vor dem Ersten Weltkrieg glaubte man, dass man die Sicherheit eines Staates nur auf Kosten anderer Staaten erhöhen konnte, weil man glaubte, Sicherheit ließe sich nur durch militärische und politische Stärke erreichen. Der erste Versuch, der militärischen Friedenssicherung eine Absage zu erteilen und globale Rechtssicherheit durch verbindliche, internationale Schiedsgerichtsbarkeit zu erreichen, waren die Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907. Dieser Versuch scheiterte vor allem an Deutschland. Seit dem Ersten Weltkrieg gibt es immer mehr Versuche durch internationale Kooperation, die Sicherheit aller Staaten einer Region gemeinsam zu erhöhen. Dies geschah etwa im Völkerbund. Ein wichtiges System regionaler, kollektiver Sicherheit waren die Verträge von Locarno. Auch Japan bemühte sich – wenngleich vergeblich – in den dreißiger Jahren Verbündete für ein „fernöstliches Locarno“, das heißt eine Sicherheitsgemeinschaft in Ostasien zu gewinnen. Ein weiteres wichtiges System kam nach 1934 zustande, als die Sowjetunion dem Völkerbund beitrat mit dem Ziel, gemeinsam mit Frankreich und England den Faschismus einzudämmen. Wegen gegenseitigen Misstrauens wurde dieses Ziel allerdings nicht erreicht. Auch bei der Gründung der EWG war die Idee kollektiver Sicherheit ein wichtiger Impuls. Als regionales System kollektiver Sicherheit für Europa gilt heute die OSZE. Als europäische Weiterentwicklung dieses Systems kann das Konzept der Gemeinsamen Sicherheit gesehen werden. Die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages (WD) betrachteten 2009 die Frage, ob die NATO als System der kollektiven Sicherheit anzusehen ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kollektive Sicherheit bezeichnet in der Rechts- und Politikwissenschaft ein System von Sicherheit zwischen mehreren Staaten (\"vgl.\" Art. 24 II GG), das nach innen Wirksamkeit entfaltet und im Prinzip nicht gegen einen äußeren Feind gerichtet sein sollte. Normalerweise bezeichnet man damit ein universales Sicherheitssystem, etwa der Vereinten Nationen (UNO) oder des Völkerbundes, das die allgemeine und umfassende Abrüstung unter wirksamer internationaler Kontrolle ermöglichen soll. Zu diesem Zweck müssen die Staaten in einem längeren Prozess, der in der UN-Charta als Übergangszeit definiert ist, in Hoheitsbeschränkungen einwilligen. Die Errichtung eines universalen Systems der kollektiven Sicherheit im Rahmen der Vereinten Nationen konnte aufgrund der Blockierung durch einige Staaten, die traditionell und historisch der kollektiven Sicherheit und verbindlichen internationalen Rechtsprechung – die auch als Teil eines solchen umfassenden Systems gedacht ist – ablehnend gegenüberstehen, nicht realisiert werden.", "tgt_summary": "集体安全是一种保障所有国家生存与国际和平的制度。在这种机制下,每个参与国都认为破坏和平是对所有参与国共同的挑战,也即参与国认为其他国家的安全是所有国家的安全。", "id": 2635590} {"src_title": "Gothic (Kultur)", "tgt_title": "哥德次文化", "src_document": [{"title": "Bezeichnungen und deren Herkunft.", "content": "\"Goth(ic)\" (eigtl. ‚gotisch‘, hier im Sinne von ‚düster‘, ‚schaurig‘) fand Ende der 1970er für einen Stil der Rockmusik aus dem Post-Punk-Umfeld Verwendung und wurde ab 1982/1983 auf die Anhänger der dazu entstehenden Jugendkultur übertragen. Der Szene-Name geht dabei nicht direkt auf das Volk der Goten, auf die Epoche der Gotik oder auf die Gothic Novels zurück, sondern ist grundsätzlich an einen in England entstandenen Musikstil angelehnt, der aufgrund seines dunklen und dumpfen Klanges und seiner verwendeten Themen als „schaurig“ empfunden wurde. Demgemäß existierte zwischen der Gothic-Szene und der Gotik-Epoche bzw. dem Mittelalter kein direkter Bezug, wie er in den nachfolgenden Jahrzehnten hauptsächlich von Außenstehenden fehlinterpretiert wurde. So titulierte 1982 unter anderem Ian Astbury, Sänger der Band The Southern Death Cult, die Fans der Gruppe Sex Gang Children als „Goths“. Nur kurze Zeit später formierte Ian Astbury aus The Southern Death Cult die Band Death Cult und absolvierte 1983 einen Auftritt in Berlin. Der Musikjournalist Tom Vague, der diesem Konzert beiwohnte, äußerte in einem Bericht in der Oktober-Ausgabe des Musikmagazins \"ZigZag\" von 1983 über das Berliner Publikum \"„Hordes of Goths. It could be London...“\" (engl. ‚Horden von Goths. Es könnte London sein...‘) und versuchte damit, die Ähnlichkeiten zwischen dem Publikum beider Städte zu verdeutlichen. In den Jahren 1983 und 1984 festigte sich in Großbritannien die Bezeichnung für eine neue Jugendkultur allmählich und fand in der Zeitschrift \"The Face\" in einem Special über den Londoner Batcave-Club erneut Erwähnung. Innerhalb des deutschen Sprachraums nutzte man gleichzeitig Bezeichnungen wie „Gruftis“ oder szeneübergreifend „Schwarze“ oder „Waver“, da sich \"Gothic\" in den 1980er Jahren weder als Genrebegriff noch als Bezeichnung für eine Subkultur über britische Grenzen hinaus weitläufig durchsetzen konnte. In Kanada und den USA geschah dies erst um etwa 1988, im mitteleuropäischen Raum zu", "section_level": 1}, {"title": "Die Szene.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Szene im Überblick.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sozialstatistik.", "content": "Über den Umfang der Gothic-Bewegung ist bisher wenig bekannt. Eine Marktstudie aus den späten 1990er Jahren geht – bezüglich der Szene in Deutschland – von etwa 60.000 Anhängern aus, obgleich diese Zahl als unrealistisch gilt, da sie neben der tatsächlichen Gothic-Kultur auch Teile der gesamten Schwarzen Szene und zahlreiche Sympathisanten mit einbezieht. So äußert bspw. Roman Rutkowski in seinem Buch \"Das Charisma des Grabes\": Vor diesem Hintergrund wird auch ein Wachstum der Gothic- und Wave-Szene, das um die Jahrtausendwende mehrmals prognostiziert wurde, szeneintern stark angezweifelt. Stattdessen wurde bereits Ende der 1990er in vielen Regionen eine sukzessive Rückbildung angenommen, die dem Niedergang der Gothic- und Dark-Wave-Musik zugrunde liegt. Die meisten Größenstatistiken beruhen auf der Grundlage von Festivalveranstaltungen und Zeitschriftenverkäufen,", "section_level": 3}, {"title": "Szenemerkmale.", "content": "Die Gothic-Szene gilt als ästhetisch orientierte Subkultur, deren Mitglieder als friedlich, aber auch als unnahbar, elitär oder wirklichkeitsfremd wahrgenommen werden. Sie ist eine retrospektive Kultur mit einer enormen Bandbreite an modischen Formen. Die Durchschnittsbevölkerung wird von Teilen der Gothic-Kultur negativ kritisiert, etwa als konservativ, konsumorientiert, intolerant, egoistisch und vom Gesetz der sozialen Bewährtheit geleitet. Aus der Ablehnung dieser Eigenschaften resultiert eine demonstrative Distanzierung zur Gesellschaft. Eine charakteristische Lebenseinstellung, die alle Angehörigen der Gothic-Kultur miteinander teilen, gibt es nicht. Zwar werden philosophische, religiöse sowie politische Fragen unter Goths thematisiert, allerdings nicht einheitlich beantwortet.", "section_level": 3}, {"title": "Interessen / Freizeitgestaltung.", "content": "Laut einer international angelegten Studie (hauptsächlich Europa, Nordamerika, Südafrika und Australien betreffend) beschäftigen sich 95 % der Szeneangehörigen in ihrer Freizeit mit Musik, was untermauert, dass es sich bei der Gothic-Kultur im Wesentlichen um eine musik-orientierte Kultur handelt. Etwa 75 %–80 % der Befragten verbringen darüber hinaus ihre Zeit mit Lesen, am PC oder mit Freunden. Rund 60 % gehen gerne aus (Partys, Kino usw.). 48 % beschäftigen sich mit Lyrik und Poesie und verfassen eigene Texte und Gedichte. Rund 40 % fotografieren, malen oder reisen gerne. Vor allem weibliche Goths widmen sich dem bildnerischen Gestalten. Nur 20 %–30 % zeigen sich jedoch naturverbunden. Auch ohne Berücksichtigung der Szene in Deutschland bleiben die Ergebnisse im Vergleich annähernd identisch. Auffallend ist allerdings, dass nur etwa 30 % der im Ausland Befragten ihre Freizeit mit Freunden verbringen, was auf einen höheren Anteil von Einzelgängern schließen lässt.", "section_level": 3}, {"title": "Erscheinungsbilder.", "content": "Ein zentrales Merkmal der Gothic-Kultur ist das Styling, das von vielen ihrer Angehörigen als Mittel der Abgrenzung, der Zugehörigkeit und des Ausdrucks eingesetzt wird. Goths, die ihre Gefühls- und Gedankenwelt durch ihr Erscheinungsbild auszudrücken versuchen, bevorzugen im Allgemeinen die „Farbe“ Schwarz. Sie ist Ausdruck von Ernsthaftigkeit und Nachdenklichkeit, einer Faszination an mystisch-okkulten Inhalten, aber auch von Hoffnungslosigkeit und Leere, Melancholie, Trauer und Tod. Konträr dazu wird sie als einfaches, modisches Element verwendet. Aber auch Blau, Violett, Weiß oder Bordeaux-Rot sind vorzufindende Haar- bzw. Kleiderfarben. Diese werden hauptsächlich zur Akzentuierung eingesetzt. In Anlehnung an die Wurzeln im Punk werden Kleidungsstücke, wie Strumpfhosen oder Netzhemden, absichtlich mit Rissen oder Löchern versehen. Ebenso orientieren sich etliche Frisuren an der Punk- und Wave-Kultur der 1980er Jahre, wodurch sich die Gothic-Bewegung auch heute noch optisch im Post-Punk-Milieu verorten lässt. Die Bekleidungsstrategie der frühen Gothic-Szene zeigte sich jedoch nicht wie bei den Punks als Ästhetisierung des Hässlichen oder bei den \"New Romantics\" als Revival des Glamourösen vergangener Zeiten, sondern als Inszenierung des Horrors. Insbesondere bei den Gruftis galt es lange Zeit als modisch, die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins gezielt durch ein totenähnliches Auftreten zu", "section_level": 2}, {"title": "Bevorzugte Musikformen.", "content": "Impulsgeber für die Entstehung zahlreicher Jugendsubkulturen ist die Musik. Sie wird emotional erlebt und dient dabei als Ventil für angestaute Emotionen wie Wut, Trübsinn oder Angst, als Fluchtmöglichkeit aus dem grauen Alltag und zugleich als Ausdrucksform jugendlichen Protests, der meist optisch durch ein entsprechendes Erscheinungsbild unterstrichen wird. Musikerleben und Körperinszenierung bilden auf diese Weise eine untrennbare Einheit. Diese wiederum dient – je nach Bevorzugung eines Künstlers oder Genres – als Übermittler eines bestimmten Lebensgefühls. Die Gothic-Kultur entstand auf der Grundlage des sogenannten Gothic Punk, einer frühen Form des Gothic Rock, umgangssprachlich auch als „Batcave“ bezeichnet. Daneben wurde eine Reihe verwandter Spielarten favorisiert, die sich –", "section_level": 2}, {"title": "Tanzstile.", "content": "In der Gothic-Szene sind unterschiedliche Tanzformen präsent, die grundsätzlich solistisch ausgeführt werden. Paar- oder Gruppentänze sind dieser Kultur fremd. Noch in der Entwicklungsphase der frühen Gothic-Szene war der Pogo als Tanzstil weit verbreitet. Dieser wurde direkt aus dem Punk-Umfeld übernommen und konnte mit dem Batcave-Revival nach der Jahrtausendwende erneut Bedeutung erlangen. Daneben war in den 1980ern bei den Gruftis der sogenannte „Totengräber“ prävalent, spöttisch auch als „Nord-Süd-Kurs“ oder „Staubsaugertanz“ bezeichnet. Hierbei bewegt", "section_level": 2}, {"title": "Wohnraumgestaltung.", "content": "Da der Wohnraum oft als Wohlfühl- und Rückzugsort genutzt wird, spielt bei vielen Goths die Wohnraumgestaltung eine wesentliche Rolle. In den 1980er Jahren war es üblich, die Wände und Zimmerdecken mit zumeist schwarz gefärbten Stoffen und Tüchern auszuschmücken und mit Accessoires wie Rosenkränzen, Kreuzen, Plastikrosen oder Grabschärpen zu dekorieren. Auch die Zimmereinrichtung bestand häufig aus schwarzen Möbeln und", "section_level": 2}, {"title": "Splitterkulturen und Homologie.", "content": "Aufgrund des Wachstums der Szene, persönlicher Vorlieben bezüglich der Kleidung und Musik sowie der damit verbundenen Entfaltung eines Lebensstils, entwickelten sich innerhalb eines Zeitraums von etwa 15 Jahren einige erkennbare Splitterkulturen („Interessengemeinschaften“), die seitdem beständig oder nur zeitweilig koexistieren. Insbesondere die Herausbildung neuer musikalischer Substile in den 1980er Jahren (siehe hierzu den Artikel Dark Wave) förderte das Szenewachstum und prägte die Vielfalt der Gothic-Kultur bezüglich ihrer Weltanschauungen und modischen Erscheinungsformen grundlegend. Das Ende dieses Entwicklungsprozesses lässt sich auf die Mitte der 1990er Jahre datieren. Speziell die „Hardliner“ der jeweiligen Splitterkultur können sich dabei durchaus ablehnend gegenüberstehen. So kann ein Angehöriger der \"Batcave\"-Szene eine völlig andere Geisteshaltung vertreten als beispielsweise ein \"Endzeitromantiker\". Zwei Charakteristika, die jedoch alle Splitterkulturen miteinander vereinen, sind die Verwurzelung in der Post-Punk- und Wave-Bewegung", "section_level": 2}, {"title": "Pseudonyme.", "content": "Ein hervorstechendes Merkmal der Gothic- und Dark-Wave-Bewegung war lange Zeit die Nutzung von Pseudonymen, die seit der zweiten Hälfte der 1980er weite Verbreitung erfuhren. Anfangs noch deutlich von der Punk-Kultur beeinflusst, wurde die Bandbreite an Pseudonymen recht früh um Namen erweitert, die den Bereichen Film, Musik, Literatur und Mythologie entstammten und zugleich auf die Interessen ihrer Namensträger verwiesen. Dazu gehörten", "section_level": 2}, {"title": "Szenemedien.", "content": "Zeitschriften für die Gothic-Szene erschienen primär Anfang bis Ende der 1990er nur in geringer Auflage. Neben Fanzines wie \"Goth’s Not Dead\" aus dem Norden Deutschlands und dem Koblenzer Magazin \"The Torturer\", das beiläufig Kassetten-Compilations mit Newcomerbands aus dem Gothic-Rock- und Dark-Wave-Umfeld veröffentlichte, etablierten sich insbesondere \"The Gothic Grimoire\" oder das \"Gothic\"-Magazin. Letzteres ist infolge seiner Schwerpunktverlagerung bis heute aktiv. Es widmet sich inzwischen dem Themenspektrum der gesamten Schwarzen Szene und weit darüber hinaus, sodass es den Status als Gothic-Magazin in der zweiten Hälfte der 1990er verloren hatte. Außerhalb Deutschlands waren das \"Naked Truth\" aus Glasgow, das \"Gothic Chapter\" aus Paris, das \"Propaganda Magazine\" aus New York, das \"Under the Black Rose Magazine\" aus Latina sowie \"Alma Mater\" und \"Sturm und Drang\" aus Barcelona und \"Maldoror\" aus Madrid federführend. Ein weiteres, schlicht mit \"Gothic Mag\" betiteltes Magazin erschien in Griechenland. Viele der seit den 1980er Jahren herausgegebenen Fanzines und Musikmagazine, wie \"Spex\", \"ZigZag\", \"Glasnost\", \"Der Wahrschauer\", \"Strange Ways\", \"PopNoise\", \"Zillo\", \"Inquisita\" oder \"Epitaph\", beinhalteten stets eine breite Auswahl unterschiedlicher Genres der Wave- und Independent-Bewegung und waren somit nicht ausschließlich für die Gothic-Kultur bestimmt. Noch in der Entstehungsphase der Gothic-Bewegung wurden szeneprägende Bands, wie Bauhaus, Joy Division", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis zu anderen Subkulturen.", "content": "Ein freundschaftliches Verhältnis verbindet Teile der Gothic-Szene mit der Punk- und Psychobilly-Kultur. Ein Grund hierfür findet sich vor allem in den musikalischen Vorlieben, die sich diese Jugendkulturen teilen (The Cramps, Alien Sex Fiend, Fliehende Stürme). Seit den Anfängen der Szene lassen sich zudem Berührungspunkte mit der Post-Industrial-Bewegung erkennen (so bspw. über Gruppen wie Einstürzende Neubauten, Cabaret Voltaire, Foetus oder später auch Skinny Puppy), die besonders in den 1990er Jahren intensiviert wurden. Demgegenüber kam es häufiger zu Konflikten mit Anhängern der EBM-Szene, die sich überwiegend in den westeuropäischen Metropolregionen Brüssel, Lüttich, Rotterdam, Frankfurt am Main und Berlin oder im Osten Deutschlands abseits der Schwarzen Szene entwickelte und sich mit der Weltschmerz-Attitüde und dem androgynen Erscheinungsbild, das in Teilen der Gothic-Kultur vorherrscht, nicht anfreunden konnte. Für sie stand martialisches Auftreten und körperbetonte Härte als Zeichen von Männlichkeit im Vordergrund. Als eines der größten Feindbilder der Gothic-Kultur galt lange Zeit die Metal-Szene. Dieser Feindseligkeit, die von beiden Subkulturen ausging, wirkten in den 1990er Jahren hauptsächlich Künstler aus dem musikalischen Umfeld, wie Secret Discovery,", "section_level": 2}, {"title": "Weltanschauung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Die Zugehörigkeit einer Person zur Gothic-Kultur ist unabhängig von Glauben, Konfession und Religionszugehörigkeit. Goths beschäftigen sich in Grundzügen mit dem Thema Religion und ziehen individuelle Schlüsse, wodurch eine nähere Bestimmung nicht möglich ist. Einige Teile der Szene sind dem Atheismus zugeneigt und lehnen die Institution Kirche, beispielsweise aufgrund ihrer Verfehlungen im Laufe der Geschichte, völlig ab. Bei manchen Goths herrscht eine Sehnsucht nach den Ursprüngen des Glaubens und dem Heidentum vor, das im Verlauf der Christianisierung gewaltsam zerstört wurde. Das drückt oftmals den Wunsch nach den eigenen Ursprüngen und Wurzeln aus. Es lässt sich darüber hinaus ein Interesse an okkulten oder neuheidnischen Inhalten (bspw. an Wicca) feststellen. Damit einher geht eine Tendenz zum Synkretismus (auch „Patchwork-Religion“ genannt). Anders als im Black Metal ist Satanismus kein elementarer Bestandteil der Gothic-Kultur. Obwohl sich etliche Angehörige der Gothic-Bewegung vom Satanismus distanzieren und ein völlig anderes Lebensgefühl auszudrücken versuchen, werden sie aufgrund ihrer äußeren Erscheinung oft mit diesem in Verbindung gebracht und von Außenstehenden belächelt oder gar als potentiell gefährlich eingestuft. Zwar", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Eine eindeutige politische Ausrichtung ist nicht feststellbar. Im Vergleich zu anderen Subkulturen, die sich im Umkreis der Schwarzen Szene bewegen, nimmt Politik innerhalb der Gothic-Bewegung einen nebensächlichen Stellenwert ein, wodurch konservative oder rechtstendierende Ideologien seltener anzutreffen sind. Einige Goths interessieren sich für linksalternative Politikansätze. Andere wiederum nehmen eine primär unpolitische Haltung ein – seit den 1990ern mit steigender Tendenz. Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit werden in der Gothic-Kultur weitgehend abgelehnt. Dieser Umstand machte sich vor allem in den 1990er Jahren", "section_level": 2}, {"title": "Begegnungsräume.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Events.", "content": "Ein „Event“ ist die in der Schwarzen Szene verbreitete Bezeichnung für eine Diskothekenveranstaltung. Reine Gothic-Events gab es bis in die späten 1990er Jahre hinein kaum. Diese wurden meist in Form von „Independent-Feten“ veranstaltet, das Publikum setzte sich zunächst aus Anhängern unterschiedlicher Subkulturen, wie Punks, Rockabillies, Psychobillies, Wavern, Rude Boys, EBM- und Elektro-Fans, seltener aus Anhängern der Post-Industrial-Kultur oder der Crossover-Szene, zusammen. Diese vielseitigen Independent-Veranstaltungen waren notwendig, da sich ein Event für nur eine Musik- und Szene-Richtung aufgrund der anfallenden Kosten nur schwer verwirklichen ließ. Zwischen Anfang und Mitte der 1990er Jahre verschwand ein Teil des Publikums aus den Diskotheken, vor allem Punks, Rockabillies oder Anhänger der EBM- und Crossover-Szene. Zu dieser Zeit teilten sich Goths mit nur wenigen Subkulturen, wie der Elektro-Szene, die Tanzfläche. In den darauf folgenden Jahren wandelte sich das Publikum drastisch. Dies äußerte sich speziell durch den enormen Zulauf von Angehörigen der Metal-Szene, vor allem aber der Techno-Kultur, deren Mitglieder", "section_level": 2}, {"title": "Friedhöfe.", "content": "Ein weiterer bedeutsamer – wenn auch umstrittener – Treffpunkt und Aufenthaltsort für Goths ist der Friedhof. In den 1980er Jahren wurde der Friedhof hauptsächlich aufgrund jugendlicher Abenteuerlust aufgesucht. Zu Beginn der 1990er wich der Nervenkitzel an den nächtlichen Besuchen einer Faszination an der Ästhetik alter Gräber. So avancierte der Friedhof zu einem beliebten Besuchsziel mit ruhiger, romantischer und mystischer Ausstrahlung.", "section_level": 2}, {"title": "Festivals.", "content": "Bekannte Anlaufpunkte für die Gothic-Kultur bild(et)en das: Keine dieser Veranstaltungen wurde ausschließlich für die Gothic-Szene konzipiert. Sie werden jedoch häufig von Vertretern der Gothic-Kultur aufgesucht. Speziell das Wave-Gotik-Treffen, das ursprünglich als Treffpunkt für Waver und Goths ins Leben gerufen wurde, deckt mittlerweile durch ein vielseitiges Angebot das", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss auf die Kunst.", "content": "Die Gothic-Kultur hat verschiedene Künstler beeinflusst, nicht nur Musiker, sondern auch Maler, Fotografen und Schriftsteller. Allen gemein ist die Hinwendung zu mystischen, morbiden und romantischen Themen. Dabei wird wahlfrei auf Stilmittel verschiedener Epochen zurückgegriffen, beispielsweise auf die deutsche und englische Romantik. So facettenreich sich die Gothic-Kultur präsentiert, so vielseitig erscheinen auch die von ihr beeinflussten Kunstformen: In der Fotografie und Malerei reicht das Spektrum von unaufdringlichen Porträts über erotische Aufnahmen bis hin zu Darstellungen von Märchen-, Götter- und Fantasie-Gestalten. In der Literatur dominieren die Thematiken Poesie, Horror und Fantasy. Präsent ist die Vorliebe für dunkle Farben und Stimmungen, ähnlich den Gothic Novels, den Präraffaeliten oder den Malern des Jugendstils. Zu den der Gothic-Kultur nahestehenden Fotografen zählen Felix Flaucher, Gerd Lehmann und Anni Bertram aus Deutschland; Viona Ielegems aus Belgien; Nadja Lev aus den USA; Stéphane Lord aus Kanada oder Lord Heathcliff aus Frankreich. Unter den Zeichnern sind Natalie", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung der Gothic-Szene in den Medien.", "content": "Das negative Image, das der Gothic-Szene anhaftet, wurde und wird zu einem Großteil durch die kommerziellen Medien aber auch durch die Szene selbst geprägt. Berichte über Satanismus, Grabschändungen oder schwarze Messen bilden den Inhalt zahlreicher Publikationen und nehmen starken Einfluss auf die Betrachtungsweise der Bevölkerung. Viele dieser Berichte, deren Inhalt über zwei Dekaden hinweg nahezu unverändert übernommen und vervielfältigt wurde, repräsentieren das Bild einer aufmüpfigen Jugendszene, die bezüglich ihrer Geisteshaltung und Lebensart als längst erloschen gilt. Tatsächlich kam es in den 1980er Jahren in Teilen der Grufti-Szene vereinzelt zu Friedhofsvandalismus, dem die spätere Gothic-Bewegung jedoch ablehnend gegenübersteht. Hierzu zählten unter anderem das Umstoßen von Grabsteinen oder das Entwenden von Grabschmuck wie Kränzen, Grableuchten, Vasen oder Kruzifixen, die als Dekoration für die eigene Wohnstätte dienten. Dahinter standen vermutlich weniger antireligiöse Beweggründe als jugendliche Unbekümmertheit, Imponierverhalten und der Nervenkitzel beim Spiel", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufer und Einflussfaktoren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Punk.", "content": "Die Punk-Bewegung entstand in der Mitte der 1970er Jahre, ihre subkulturellen und musikalischen Ursprünge reichen jedoch bis in die späten 1960er zurück. Die Kultur entwickelte sich als Reaktion zu dem als verlogen empfundenen, friedvollen Idealismus und Optimismus der Hippies wie auch gegen das politische Establishment (auch gegen die Linke) und vertrat eine anti-bürgerliche Lebensweise. Im Vordergrund stand die Provokation der von ihr abgelehnten Gesellschaft, sowohl durch das Aussehen, das vor allem das Hässliche betont (wie zerrissene, häufig mit Parolen und umstrittenen Symbolen versehene oder anderweitig modifizierte Kleidung, auffällige Sonnenbrillen, Piercings), als auch durch das Verhalten. Durch die Zuspitzung des Kalten Krieges, die Wirtschaftsrezession und der damit verbundenen Massenarbeitslosigkeit entpuppten sich fehlende Zukunftsperspektiven, Identifikationsprobleme und wachsender Groll der Jugend auf die deutlich konservativen Moralvorstellungen der Obrigkeit und der Kirche. Die pessimistische Haltung der Punks, die eine merkliche Nähe zum Anarchismus und zum Nihilismus zeigten, drückte sich in dem Leitspruch \"„No Future“\" aus. Jedoch gingen nicht alle Angehörigen der Punk-Bewegung in", "section_level": 3}, {"title": "New Romantic.", "content": "New Romantic, eigtl. \"New Romanticism\", war eine jugendkulturelle Szene, die sich Ende der 1970er Jahre innerhalb der New-Wave-Bewegung als Reaktion auf den Punk entwickelte. Die Angehörigen dieser Szene, die \"New Romantics\", \"Mantics\" oder auch \"Blitz Kids\" (benannt nach dem Nachtclub „The Blitz“ in London, der als Wiege dieser Jugendkultur gilt), fielen vor allem durch ihr glamouröses Erscheinungsbild, bestehend aus klassischen Uniformteilen (18./19. Jahrhundert), Hüten (Zweispitz oder Dreimaster), Cutaways, Gilets, Rüschenhemden, Spitzenkleidern, Harlekin-Kostümen, Gehstöcke und indianischen Schmuckgegenständen sowie extrem aufgetragenem Make-up und bizarren Haarstilen auf, mit dem sie sich bewusst von dem als schmuddelig empfundenen Punk-Look abzugrenzen versuchten. Musikalisch bewegten sich die New Romantics zwischen New Wave, Funk und Glam Rock, bevor szene-eigene Bands wie Spandau Ballet, Visage, Classix Nouveaux, Duran Duran", "section_level": 3}, {"title": "Schwarze Romantik.", "content": "Die Schwarze Romantik war eine literarische Strömung des 19. Jahrhunderts, die von dem italienischen Literaturwissenschaftler Mario Praz in seiner Studie \"La Carne, la Morte e il Diavolo nelle Letteratura Romantica\" (dt. Titel: \"Liebe, Tod und Teufel. Die schwarze Romantik\") von 1963 ausgiebig untersucht wurde und sich sowohl den Abgründen menschlicher Existenz (Wahnsinn, morbide Neigungen wie Nekrophilie) als auch antichristlichen, nihilistischen und gespenstischen Themenkreisen zuwandte. Bedeutsame Autoren dieser Strömung der Romantik, als deren Wegbereiter Mario Praz Marquis de Sade begreift, waren Ludwig Tieck, E. T. A. Hoffmann, Edgar Allan Poe, Algernon Charles Swinburne und Lord Byron, aber auch Gérard de Nerval, Gustave Flaubert, Charles Baudelaire und Gabriele D’Annunzio. Essentieller Bestandteil der Schwarzen Romantik waren die sogenannten", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklung der Gothic-Szene.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfangsjahre (1981–1989).", "content": "Die Gothic-Kultur entstand ab den frühen 1980er Jahren europaweit als musikkulturelle Jugendszene. Wie bei anderen Jugendkulturen erfolgte hierbei ein Tribalisierungsprozess, der in einer ersten Stufe etwa 1983 abgeschlossen war. Nicht ganz geklärt ist, ob die Gothic-Szene von England aus Verbreitung fand oder ob sich in anderen europäischen Ländern gleichzeitig Parallelszenen entwickelten. So tourten Gruppen wie Siouxsie and the Banshees oder The Cure bereits in den Jahren 1980/1981 durch Deutschland (unter anderem Hamburger Markthalle und SO36 in Berlin; im Rahmen der „Rock/Pop“-Sendungen wurde 1981 ein Auftritt der \"Banshees\" im ZDF übertragen) und konnten schon zu dieser Zeit zahlreiche Fans gewinnen. Auch die Post-Punk-Band Joy Division gab 1980 zwei Auftritte in Köln und Berlin und war demzufolge in Deutschland bekannt. England diente jedoch als Reiseziel sowie als Orientierungspunkt bezüglich Musik und Mode. Es fand somit ein Austausch auf internationaler Ebene statt. Inspiriert durch weitere Künstler, wie Bauhaus, The Sisters of Mercy, Christian Death, Xmal Deutschland und UK Decay, entwickelten sich so", "section_level": 3}, {"title": "Weiterentwicklung (1990–1995).", "content": "In den frühen 1990er Jahren erlebte die deutsche Independent-Szene einen Aufschwung, durch die Wende und das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland wuchs das Interesse an Musik. Es erfolgte ein Austausch zwischen zwei Kulturen und verschiedene Plattenfirmen und Newcomerbands, wie Love Like Blood, Garden of Delight, Silke Bischoff oder The Tors of Dartmoor, etablierten sich innerhalb der heranwachsenden Gothic- und Wave-Bewegung. Verschiedene Treffen wurden arrangiert, so zum Beispiel das \"Waver-Treffen\" am 16. Juni 1990 in Köln, das Wave-Gotik-Treffen am 29. und 30. Mai 1992 in Leipzig oder auch das \"Gothic-Treffen\" am 6. August 1992 in Berlin. Zahlreiche Musikmagazine, wie das \"Glasnost Wave-Magazin\", \"Zillo\", \"Sub Line\", \"Gothic Press\" oder \"The Gothic Grimoire\", etablierten sich auf dem deutschen Markt. Speziell das \"Zillo\" avancierte zum Sprachrohr der gesamten Independent-Kultur. Hier erfolgte die regionenübergreifende Kommunikation über einen Kleinanzeigenmarkt. Auf der Basis dieser Austauschmöglichkeiten wuchs im Laufe der Jahre eine Infrastruktur heran, bezüglich der man erstmals von einer landesweit ausgeprägten Gothic-Szene sprechen konnte. Obwohl bereits in den 1980er Jahren entstanden, stieg erst in dieser Dekade die Nachfrage nach", "section_level": 3}, {"title": "Kultureller Niedergang (1996–1999).", "content": "In der zweiten Hälfte der 1990er erfuhr die Gothic-Szene einen deutlichen Einschnitt. Mit dem Verschwinden des Gothic Rock aus den Clubs und dem simultan verlaufenden Ausklingen der Dark-Wave-Ära verlor die Bewegung einen Teil ihrer Hauptinspirationsquelle – die Musik. Zahlreiche Bands, Labels und Musikzeitschriften stellten ihre Aktivitäten ein oder wandten sich stilistisch sowie inhaltlich anderen Bereichen zu. Besonders zwischen 1996 und 1999 führte dies szeneintern zu einem deutlichen Umschwung; mit jedem weiteren Generationswechsel zog sich die Gothic-Kultur stufenweise aus den Diskotheken zurück und entwickelte sich in vielen Regionen zu einer Randbewegung, die vor allem durch retrospektive Veranstaltungen und durch wenige gothic-nahe Bands, wie Faith and the Muse, Untoten, London After Midnight oder Sopor Aeternus, am Leben gehalten wurde. In vielen Klein- und Mittelstädten starb sie, beispielsweise infolge demografischer, biologischer oder interessensbedingter Veränderungen (zum Beispiel Ost-West-Verlagerung, Austritt aus der Pubertät, Rückzug ins Familienleben), gänzlich aus. \"Save the Wave – Ist die Szene noch zu retten?\" titelte 1997 der zweiseitige Bericht einer Ausgabe des \"Gothic\"-Magazins, in dem der Verfall der Wave-/Gothic-Bewegung", "section_level": 3}, {"title": "Das 1980er-Jahre-Revival (seit 2000).", "content": "Erst die Jahrtausendwende brachte mit Bands wie Cinema Strange, Diva Destruction, Bloody Dead and Sexy, Zadera, Scarlet’s Remains und Chants of Maldoror einige Neuerungen und führte hierdurch auch ein jüngeres Publikum an die traditionelle Gothic-Musik heran. Tonangebend bei diesem wiederholten Aufschwung waren Labels wie Alice in... (Deutschland), Strobelight Records (Österreich) und Infrastition (Frankreich). Anders als in den 1990ern, ist dieses Revival jedoch nur auf wenige Ballungsräume, wie Berlin, Leipzig, Westfalen, Los Angeles oder London, beschränkt und knüpft kulturell direkt an die 1980er Jahre an. Damit teilt die Gothic-Kultur das Schicksal anderer Post-Punk-Szenen, wie Oi! und Psychobilly, die sich vornehmlich in den Großstädten verfestigt haben. Eine hohe Anzahl provinziell verteilter Szeneangehöriger nutzt aus diesem Grund das Internet als Kommunikationsmedium. Vielerorts wird die Infrastruktur fast ausschließlich über das Internet regionen- und länderübergreifend aufrechterhalten („Virtuelle Infrastruktur“). So ermöglicht es zum Beispiel die Bekanntgabe kleinerer Gothic-Veranstaltungen, die in den großen Medien kaum Erwähnung finden würden. Ebenso sind der Verbreitung und Präsentation szene-relevanter Musik (auch der eigenen) über Plattformen wie MySpace, Soulseek, CD Baby oder last.fm kaum Grenzen gesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklung von Parallelszenen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vermarktung.", "content": "Ende der 1990er Jahre setzte eine partielle Kommerzialisierung der Schwarzen Szene ein, von der die Gothic- und Dark-Wave-Kultur jedoch weitgehend unberührt blieb. Einzig die Bezeichnung „Gothic“ wurde dabei – ohne jegliche Berücksichtigung ihrer ursprünglichen Bedeutung – als Vermarktungsetikett aufgegriffen und auf vergleichbare und vollkommen unabhängige kulturelle Strömungen und Musikformen ausgedehnt. Diese Entwicklung begann insbesondere mit dem Hype um gothic-untypische Musikgruppen wie HIM, Nightwish, Cradle of Filth, Rammstein, Oomph!, Marilyn Manson, Evanescence, Xandria, Krypteria, In Extremo, Subway to Sally, ASP, Eisbrecher, Staubkind oder Samsas Traum, die von den kommerziellen Medien (darunter inzwischen auch Musikzeitschriften wie \"Orkus\", \"Zillo\" und \"Sonic Seducer\") mit der Gothic-Kultur in Verbindung gebracht werden, und gipfelte in dem Versuch der Musikindustrie, Retorten-Bands wie Nu Pagadi als Gothic-Acts zu vermarkten. Viele dieser Gruppen stammen", "section_level": 3}, {"title": "Folgen.", "content": "Mit der zunehmenden Entfaltung dieser Parallelbewegungen wurde die clubspezifische Infrastruktur der Gothic-Szene in vielen Städten nahezu vollständig zerstört. Dies liegt unter anderem an den strengen Vorgaben der Geschäftsführung, infolge derer etliche DJs dazu gezwungen sind, gezielt trendgerechte Musik zu spielen, um ein gewinnbringendes Publikum in die Diskotheken zu führen. Andererseits beschäftigen sich viele Nachwuchs-DJs nicht mit der Musik der Szene und orientieren sich vorrangig an den kommerziellen Medien. Zwar werden die Veranstaltungen weiterhin als „Gothic-Events“ beworben – in den meisten Fällen handelt es sich jedoch um szenefremde, meist metal-, mittelalterrock-, techno- oder gar j-rock-orientierte Veranstaltungen, die auf ein Massenpublikum ausgerichtet sind. Infolgedessen fielen seit den späten 1990er Jahren zahlreiche Diskotheken als essentielle Begegnungs- und Kommunikationsräume der Gothic-Kultur weg (siehe hierzu auch den Absatz Events).", "section_level": 3}, {"title": "Gruftis in der DDR.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gruftis im öffentlichen Leben.", "content": "Um etwa 1985 drang die Grufti-Bewegung über Berlin und Westdeutschland auch in Teile der Deutschen Demokratischen Republik vor. Das Alter der Szenemitglieder bewegte sich zwischen 14 und 23 Jahren und entspricht ungefähr den Angaben zur heutigen Szene. Dieter Baacke räumte in seinem Buch \"Jugend und Jugendkulturen – Darstellung und Deutung\" (1999) der Szene in der DDR eine Blütezeit ein, die sich auf die Jahre 1988/1989 datieren lässt. Von der Mitte der 1980er Jahre bis kurz vor der Wende zählte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) mehr als 600 Gruftis innerhalb der DDR, 150 davon in Ost-Berlin. Weitere Zentren waren Cottbus, Frankfurt (Oder), Leipzig,", "section_level": 2}, {"title": "Musik und Mode.", "content": "Musikkollektionen beschränkten sich in der Regel auf Magnetbandkassetten (ORWO-Kassetten), deren Aufnahmen vorwiegend in schlechter Qualität von Radio mitgeschnitten wurden. Als ein bedeutendes Medium galt hierbei die Sendung \"Parocktikum\", die in der zweiten Hälfte der 1980er vom Jugendradio DT64 ausgestrahlt wurde. Mithilfe dieser Radiosendung erlangten Bands wie Joy Division, The Cure, Alien Sex Fiend, Bauhaus, Einstürzende Neubauten, Cocteau Twins, The Smiths, Dead Can Dance, Clan of Xymox, Marquee Moon und viele andere im Osten Deutschlands schnell Bekanntheit. Dessen ungeachtet blieb die Anzahl landeseigener Wave- und Gothic-Rock-Bands gering.Axel Schmidt, Klaus Neumann-Braun: \"Die Welt der Gothics. Spielräume düster konnotierter Transzendenz – Die schwarze Musik\", S. 257, 2004, ISBN 3-531-14353-0 Kultstatus erreichten lediglich Gruppen wie Rosengarten aus Salzwedel, Die Art aus Leipzig, Happy Straps, Die", "section_level": 2}, {"title": "Begegnungsräume.", "content": "Fungierte der Breitscheidplatz als Treffpunkt der Gruftis und Waver in West-Berlin, so übernahm der Alexanderplatz in Ost-Berlin diese Aufgabe für die Gruftis in der DDR. Zumeist an den Wochenenden reisten Anhänger der Gothic-Szene aus verschiedenen Städten Ostdeutschlands, wie Leipzig, Cottbus, Suhl oder Zwickau, nach Berlin und versammelten sich dort in der Nähe der Urania-Weltzeituhr. Obwohl in den Jahren 1985 bis 1988 zahlreiche Treffen von der Staatsgewalt unterbunden wurden, gelang es ostdeutschen Szeneangehörigen dennoch, spontan und illegal private Partys, wie in Berlin-Weißensee oder im \"Jugendclub Rotkamp,\" zu organisieren. Größere Veranstaltungen, wie die Silvesterfeste 1987 und 1988 in Berlin-Spindlersfeld, waren hingegen selten. Ein Schlüsselereignis in der Geschichte der ostdeutschen Wave- und Grufti-Bewegung war", "section_level": 2}, {"title": "Abschwung und Auftrieb.", "content": "Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung erlebte die ostdeutsche Szene einen rasanten Abschwung. Zahlreiche Gruftis und Waver wanderten aufgrund fehlender Zukunftsperspektiven in die alten Bundesländer ab. Weitere", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Gothic-Kultur ist eine Subkultur, die Anfang der 1980er Jahre aus dem Punk- und New-Wave-Umfeld hervorging und sich aus mehreren Splitterkulturen zusammensetzt. Sie existierte in den 1980er und 1990er Jahren im Rahmen der Dark-Wave-Bewegung und bildete bis zur Jahrtausendwende den Knotenpunkt der sogenannten Schwarzen Szene.", "tgt_summary": "哥德次文化是现今存在于许多国家中的一种文化,起源于1980年代初期的英国,自后庞克衍生出来的哥德摇滚界。哥德次文化比同时期其它文化的存在时间还要长久,并不断衍生出各种类型。其意象及文化影响从19世纪的哥德文学与恐怖电影,到少部分的BDSM文化。", "id": 374383} {"src_title": "Ahmad Yasin", "tgt_title": "艾哈迈德·亚辛", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit.", "content": "Yasin wurde 1936 (nach anderen Angaben 1938) im Fischerdorf Dschura im Bezirk Madschdal, einem Dorf in der Negev-Wüste nahe Askalon (heute: Aschkelon), geboren. Er war eines von neun Kindern. Das Geburtsdatum in seinem palästinensischen Pass lautete 1. Januar 1929. Er selbst gab 1938 an. Als Yasin fünf Jahre alt war, starb sein Vater, ein lokaler Würdenträger. Infolge des 1. Arabisch-Israelischen Krieges von 1948 flüchtete seine Familie nach Gaza. Seit einem Sportunfall im Jahre 1952 war er von der Hüfte an abwärts querschnittgelähmt. Zu dem Unfall selbst gibt es sehr gegensätzliche Angaben: Einige Quellen geben an, er habe am Strand von Gaza einen Kopfstand gemacht, sei dabei gestürzt und habe sich das Rückgrat gebrochen. Laut anderen Quellen habe er sich hingegen beim Muscheln-Tauchen schwer an der Wirbelsäule verletzt. Als dritte Möglichkeit wird ein Tritt in die Wirbelsäule während eines Fußballspiels im Flüchtlingslager von Schati angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Politische und religiöse Aktivitäten.", "content": "1955 wurde er Mitglied der Moslembrüder und studierte 1959 in Kairo ein Jahr lang an der Ain-Schams-Universität Sprachen und islamische Theologie. 1960 heiratete Achmed Yasin Halima. Sie hatte elf oder zwölf Kinder, hier widersprechen sich die Quellen. Bis 1984 arbeitete er phasenweise noch als Lehrer. Als Mitglied der Moslembrüder kam er wegen subversiver Aktivitäten und Verbindung zur Bruderschaft für 45 Tage in ein ägyptisches Gefängnis. Nach dem Sechstagekrieg 1967 bemühte sich Ahmad Yasin um eine Stärkung der Moslembruderschaft im Gazastreifen. Es entstand eine Organisation für arabische Arbeiter namens \"al-Mudschamma\". 1973 gründete er ein „Islamisches Zentrum zur Koordinierung von sozialen Programmen“. Dieses wurde auch von den Staaten der OPEC (Organisation Erdöl exportierender Staaten) gefördert. 1978 ließ Yasin die Vorläuferorganisation der Hamas, \"al-Mudschamma al-islāmī\", bei den israelischen Besatzern offiziell registrieren. Anfang der 80er Jahre gründete Yasin die \"Madschd al-mudschāhidīn\" („Ruhm der Kämpfer des Islams“). Die Fatah, die palästinensische patriotische Befreiungsbewegung Jassir Arafats, warf Yasin „Kooperation mit den Zionisten“ vor, da er sich nicht am Kampf gegen Israel beteiligte. Daraufhin begann Yasin 1982 Waffen zu sammeln. 1984 flog dieser Waffenring auf: ein israelisches Gericht verurteilte ihn wegen Waffenbesitzes zu 15 Jahren Gefängnis, andere Quellen sprechen von 13 Jahren. Bereits nach elf Monaten kam er bei einem Gefangenenaustausch zusammen mit 1150 anderen Häftlingen frei; der israelische Panzerkommandant Hezi Schai wurde dafür freigelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Hamas.", "content": "1986 gründete er mit anderen Muslimbrüdern die islamistische Hamas und wurde deren Chefideologe. Gründungsmitglieder waren neben ihm Mohammed Jamal al-Natsheh, Jamal Mansur, Scheich Hassan Yousef, Mahmud Muslih, Jamil Hamami und Ayman Abu Taha. Er rief wiederholt zum gewalttätigen Widerstand gegen Israel auf und setzte hierbei vor allem auf die zahlreichen Selbstmordattentäter. Er war seitdem die treibende Kraft hinter den \"Izz-ad-Dīn-al-Qassām-Brigaden\", dem militärischen Arm der Hamas. Am 18. August 1988, acht Monate nach Beginn der ersten Intifada, veröffentlichte Ahmad Yasin die Hamas-Charta. 1989 wurde die Hamas von Israel verboten. 1989 wurde der stark sehbehinderte Scheich von den israelischen Behörden verhaftet und 1991 von einem Gericht wegen Anstiftung zum Mord an so genannten palästinensischen Kollaborateuren sowie wegen Anstiftung zur Entführung und Ermordung zweier israelischer Soldaten zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Jahr 1993 organisierte die Hamas zur Torpedierung des Oslo-Friedensprozesses eine Welle von Selbstmordanschlägen. 1997 wollten die Israelis unter dem damaligen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu den sich im jordanischen Amman aufhaltenden Hamas-Führer Chalid Maschal umbringen. Dieses Unternehmen misslang allerdings, und zwei Mossad-Agenten wurden festgenommen. Daraufhin setzte König Hussein von Jordanien Netanjahu unter Druck, Yasin im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freizulassen: Am 1. Oktober 1997 wurde Yasin aus dem Tel-Mond-Gefängnis entlassen. Nachdem Ahmad Yasin nach Jordanien abgeschoben worden war und dort medizinische Hilfe bekommen hatte, flog er schon am 6. Oktober 1997 wieder in den Gaza-Streifen zurück, wo er im Fußballstadion Yarmuk einen triumphalen Empfang erhielt. Diese Popularität musste auch Yassir Arafat zur Kenntnis nehmen: am 27. Januar 1998 küsste er Yasin auf die Stirn, obwohl die beiden um die Führung der Palästinenser in gewissem Maße miteinander rivalisierten. Unter maßgeblichem Einfluss Yasins folgte für die Hamas eine Phase der Mäßigung, die eine vorläufige Anerkennung Palästinas in den Grenzen von 1967 enthielt, im Jahr 2000 nach dem Ausbruch der Zweiten Intifada allerdings endete. Im Frühjahr 1998 unternahm Yasin eine viermonatige Reise durch arabische Länder, um Geld für seine Sache zu sammeln. Die Reise ging durch die Länder Jemen, Kuwait, Katar, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach Jordanien durfte er nicht, und die Einreise nach Ägypten wurde ihm erst erlaubt, als Israel zustimmte. Er kam mit 50 Millionen US-Dollar zurück. Im August 1999 untersagten die jordanischen Behörden alle Aktivitäten der Hamas auf ihrem Staatsgebiet. Nach dem Ausbruch der Zweiten Intifada, auch al-Aqsa-Intifada genannt, fuhr Yasin fort, Israel aggressiv verbal anzugreifen und zu Mordanschlägen gegen das Militär und Zivilisten aufzurufen. Zu den Anschlägen vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten äußerte sich Yasin, „es stimme ihn zwar traurig, aber die Anschläge auf Israel“ seien „etwas ganz anderes“. Am 13. Dezember brach Israel offiziell alle Kontakte zu Arafat ab. In der Folge verlor Arafat immer mehr an Ansehen. Um dennoch seine Macht zu demonstrieren, stellte er Yasin am 24. Juni 2002 unter Hausarrest. Es kam zur Protestdemonstration und zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen etwa 150 Hamas-Anhängern und palästinensischen Polizisten; und Yasin nannte Arafat „Überläufer“ und „Verräter“. Arafats Behörde musste die Maßnahme gegen den Scheich beide Male auf den massiven Druck der Bevölkerung hin wieder aufheben. Am 13. Juni 2003 ließ Israel verlauten, Yasin sei nicht gegen eine gezielte Tötung immun. Am 6. September überstand Yasin einen Angriff von israelischen F-16-Flugzeugen mittels einer 250-Kilogramm-Bombe mit einer leichten Handverletzung, worauf er erneut öffentlich Rache schwor.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Am Montag, dem 22. März 2004 um 5 Uhr wurde Ahmad Yasin durch drei Hellfire-Raketen eines israelischen Hubschraubers im Rahmen einer gezielten Tötungsaktion im Viertel Zaitūn in Gaza-Stadt liquidiert. Neun weitere Personen starben, darunter zwei seiner Söhne. Laut palästinensischen Krankenhäusern wurden 15 Personen verletzt. Die Entscheidung, ihn zu töten, sei, so die israelische Begründung, nach den zwei Selbstmordanschlägen auf den Hafen von Aschdod am 14. März gefallen. Yasins Nachfolger wurde Abd al-Aziz ar-Rantisi, der jedoch 26 Tage später ebenfalls von den Israelis getötet wurde. UNO-Generalsekretär Kofi Annan verurteilte diese Tötung entschieden („strongly condemned“). Am 26. März scheiterte im UN-Sicherheitsrat eine Resolution zur Verurteilung Israels wegen der Tötung Yasins am Veto der Vereinigten Staaten. Deutschland, Großbritannien und Rumänien enthielten sich. Am Trauerzug anlässlich der Beerdigung Yasins nahmen Tausende Palästinenser teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Scheich Ahmad Yasin (, Alternativschreibweise \"Ahmad Jassin\"; * 1936 oder 1937 bei Madschdal/Negev; † 22. März 2004 in Gaza) war einer der führenden Begründer der Hamas und bis zu seiner gezielten Tötung durch das israelische Militär ihr geistiger Führer.", "tgt_summary": "谢赫艾哈迈德·亚辛(;1937年-2004年-3月22日),前加沙穆斯林兄弟会领导人,巴勒斯坦伊斯兰抵抗运动哈马斯的精神领袖与创始人。哈马斯在巴勒斯坦社会建造医院、教育系统、图书馆和其他服务,使得哈马斯在巴勒斯坦民众中颇有民意。亚辛在12岁时因为体育事故伤了脊髓,后来终生依靠轮椅生活。", "id": 2981785} {"src_title": "Grau", "tgt_title": "灰色", "src_document": [{"title": "Farbräume.", "content": "Grau entsteht in der additiven und in der subtraktiven Farbmischung, wenn die Anteile der jeweiligen Grundfarben gleich sind, aber die Helligkeit weder maximal (Weiß) noch minimal (Schwarz) ist. Im HSV-Farbraum ist Grau ungesättigt und unbunt, dementsprechend wird die Sättigung null als \"Grauwert\" bezeichnet. Ein Wert für den Farbton ist somit nicht definiert, da einzig die Helligkeit über den Grauton entscheidet.", "section_level": 1}, {"title": "Farbkonstanz.", "content": "In der Fotografie werden Grautöne oft auch als \"Halbtöne\" bezeichnet. Allerdings wird die Wahrnehmung des (Neutral-)Grau durch benachbarte Flächen beeinflusst. Ein True-Color-Grafiksystem (24 Bit Farbtiefe) kann 256 reine Grautöne anzeigen. Der Gamut, also die technischen Einschränkungen des Wiedergabesystems, begrenzt diese Anzahl. Beispielsweise gibt ein handelsüblicher Monitor selbst bei guter Kalibrierung die Farbwerte unterhalb des RGB-Wertes {16, 16, 16} als maximales Schwarz (rechnerisch läge maximales Schwarz erst bei {0, 0, 0}) und alle Werte oberhalb von {235, 235, 235} als reines Weiß (rechnerisch erst bei {255, 255, 255}) wieder. Da dunkles Grau subjektiv als Schwarz und helles Grau subjektiv als Weiß empfunden werden, würde man nur die dargestellten Grauwerte zwischen etwa 10–95 % als „grau“ bezeichnen. Diese Einschränkung gilt sinngemäß auch für die technische Möglichkeit anderer Wiedergabesysteme, etwa bei Kunstdrucken.", "section_level": 1}, {"title": "Farbnamen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alltagssprache.", "content": "In der Alltagssprache wird oft zwischen drei Grautönen unterschieden: \"Hell-\", \"Mittel-\" und \"Dunkelgrau\". Wenig gesättigte Farben nahe dem Grau werden mit Zusätzen wie \"blass\", \"hell\", \"weißlich\", \"fahl\", \"matt\" oder \"dunkel\", \"schwärzlich\" bezeichnet. Für verschiedene Grautöne mit unterschiedlichem Farbstich gibt es weithin bekannte, alltägliche Namen, die die Farben durch Vergleiche kennzeichnen. Einige häufig benutzte Bezeichnungen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Neutralgrau – kühles Grau – warmes Grau.", "content": "\"Neutralgrau\" ist ein Grau ohne jeglichen Farbstich. Im RGB-Farbraum bedeutet dies gleiche additive Anteile der Grundfarben Rot, Grün und Blau (r=g=b). Neutralgrau wird von den meisten Menschen als warme Farbe empfunden. Eine in der Farbwahrnehmung als neutral empfundene Nuance ist leicht bläulich. Der Maler bezeichnet deutlich blaustichige Graunuancen als \"Kühlgrau\", etwa die Künstlerfarbe \"Paynesgrau\". Das ist die ideale Farbe, um lasierende Schatten darzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Reizarme Farbe.", "content": "Generell gilt die Farbe Grau als langweilig, traurig und nichtssagend. Grau ist unauffällig und steht für etwas Unbedeutendes oder Uninteressantes. Sprichwörtlich bezeichnet man etwa eine unscheinbare („farblose“) oder schüchterne Person als \"graue Maus\". Das diesige Grau eines wolkenverhangenen Himmels signalisiert schlechtes Wetter und eine negative, deprimierende Grundstimmung. Grau steht damit symbolhaft für Eintönigkeit und Trübsinn. In Wendungen wie oder wird Grau in diesem Sinne in Gegensatz zu den positiv besetzten bunten, „strahlenden“ Farben gesetzt. Das beschreibt das Verschwinden der Individualität in einem nicht mehr zu differenzierenden, gleichförmigen Einerlei. Im Hintergrund steht hier die Erfahrung, dass ein „chaotisches Farbpixelgemisch“ aus der Entfernung betrachtet fast immer grau erscheint. Unauffälligkeit steht auch bei der Wahl von Grau als Kleidungsfarbe im Vordergrund. So war Feldgrau die kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs eingeführte erste Tarnfarbe der Uniformen der deutschen Armee und löste in Deutschland die aus dem 19. Jahrhundert überkommenen bunten Uniformfarben des Militärs ab. Andererseits steht Grau auch für Eleganz: Graue Kleidung wird mitunter als vornehm betrachtet, gerade weil sie farblich kein großes Aufsehen erregt und „vornehme Zurückhaltung“ signalisiert. Grau steht auch für Sachlichkeit und einen gewissen Mangel an Lebendigkeit und Esprit, der ermüdend wirken kann. Die Farbe wird daher gern mit der Bürokratie assoziiert und überhaupt mit trockenen, öden, monotonen, faden, unoriginellen, phantasie-, stimmungs-, spannungs- und reizlosen Stoffen, Eigenschaften oder Erscheinungsformen in Zusammenhang gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenton.", "content": "Grau ist weder Weiß noch Schwarz und wird dadurch zu zusammengesetzten Wörtern im Sinne von Zwischenton und Zwischenwert benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Geister.", "content": "Nebelgestalten, wie Geister oder ruhelose Tote haben in vielen künstlerischen Darstellungen die Farbe Grau. Sie befinden sich in einem Zustand zwischen Leben (Weiß) und Tod (Schwarz). Der graue Nebel verhüllt die klaren Farben des Sonnentages und unterstützt eine mystische, „entrückte“ Sicht.", "section_level": 2}, {"title": "Alter.", "content": "Das Haar wird durch den nachlassenden Anteil des Pigments Melanin immer heller und graue Haare sind das Zeichen für fortgeschrittenes Alter. Ein Effekt bei vielen Säugetieren und auch Vögeln. Obwohl der Ausdruck „graues Haar“ gebräuchlich ist, wird das einzelne Haar nicht grau, sondern weiß. Solange die Farben der anderen Haare durchscheinen, erscheint das „weiße Haar“ in einem Grauton. Erst wenn alle Haare, abhängig von der Ausgangsfarbe, weiß sind, ist das Haupthaar \"schlohweiß\". Ergrautes Haar steht für Dominanz durch Erfahrung, wie bei „graue Eminenz“ oder „grauer Wolf“, zum anderen für das Ausscheiden aus dem Kampf um Fortpflanzung. Diese Ambivalenz von Bedrohung und Harmlosigkeit drückt die Wendung aus, wobei \"Alter\" mit der Bedeutung Ehrfurcht gekoppelt ist. Diese übertragene Bedeutung findet sich bei \"graue Vorzeit\". In der politischen Farbenlandschaft wurde die Farbe in dieser Bedeutung von der Partei \"Die Grauen – Graue Panther\" gewählt, des Weiteren auch von Die Grauen – Generationspartei. Es sind also Parteien, die die Interessen der Ergrauten vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Unbunt.", "content": "Eine andere Anwendung erhält der Zusatz Grau bei Begriffen und Dingen, die „kaum“ Farbiges benennen.", "section_level": 1}, {"title": "Heraldik.", "content": "Grau ist keine heraldische Bezeichnung, auch wenn es in Darstellungen trotz fehlendem Glanz für \"Silber\" (heraldisch Weiß) oder \"Eisenfarbe\" genutzt wird. Grauwerk ist das Pelzwerk in der Heraldik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Grau wird ein Farbreiz bezeichnet, der dunkler ist als Weiß und heller als Schwarz, aber keinen oder nur einen geringen farbigen Eindruck (Farbvalenz) erzeugt. Grau besitzt also keine Buntheit, es ist eine unbunte Farbe. Die Abstufungen zwischen reinem Weiß und reinem Schwarz (Schwarz-Weiß-Skala) werden als Graustufen bezeichnet. Während Grau in der Alltagssprache auch leicht farbige Nuancen umfasst, betonen die fachsprachlichen Bezeichnungen \"Neutralgrau\" und \"Reingrau\", dass kein Farbstich vorliegt.", "tgt_summary": "灰色介于黑和白之间的一系列颜色,可以大致分为深灰和浅灰。像乌云密布的天空、草木灰及铅都是灰色的。", "id": 2132074} {"src_title": "Comic Market", "tgt_title": "Comic Market", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der Comic Market wurde 1976 von den Studenten Teruo Harada, Jun Aniwa und Yoshihiro Yonezawa aus Protest gegen die ihrer Meinung nach schlecht organisierte Manga-Veranstaltung Nihon Manga Taikai gegründet. Die erste Veranstaltung hatte etwa 70 Besucher. Bis in die 80er vergrößerte sich die nichtkommerzielle Messe zur einflussreichsten Veranstaltung der entstandenen Otaku-Kultur. Daraufhin präsentierten sich auch die kommerziellen Verlage auf der Messe. Zum 72. Comic Market im August 2007 kamen in drei Tagen etwa 550.000 Besucher, 35.000 Aussteller und 12.500 Cosplayer. Zum 89. Comiket im Dezember 2015 kamen an den drei Tagen 520.000 Besucher, 35.000 Aussteller sowie 29.000 Cosplayer.", "section_level": 1}, {"title": "Angebot.", "content": "Der Schwerpunkt des Comic Market liegt auf dem Verkauf von selbst gezeichneten Fan-Mangas, den Dōjinshi, zumeist herausgegeben im Eigenverlag von den Mitwirkenden, die in einer Gruppe (genannt Zirkel) zusammenarbeiten. Auch Cosplay und Stände von Anime-Studios haben auf der Messe ihren festen Platz. Die Zirkel verteilen sich jedoch nicht beliebig auf die Ausstellungsfläche, sondern bilden tägliche und örtliche Themenschwerpunkte, so dass sich Zirkel mit demselben Manga oder Thema als Grundlage in näherer Umgebung zueinander befinden. Der erste Tag der Messe widmet sich Anime, Manga und Science-Fiction für das allgemeine Publikum. Themen des zweiten Tages sind Charaktere aus Computerspielen und Shōnen-ai. Der letzte Tag ist ernsthaften Studien zu den Medien und dem erotischen Angebot für Männer vorbehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Katalog.", "content": "Um den Besuchern die Orientierung in den Messehallen zu erleichtern, wird ein Katalog als Print-Version sowie auf DVD-ROM einige Wochen im Vorfeld im Handel verkauft. Seit der Comiket 83 ist der Katalog auch kostenlos online einsehbar. Die gedruckte Version besitzt etwa die Größe und Umfang des Telefonbuchs einer Großstadt und enthält in der Hauptsache zeitlich, örtlich und thematisch sortierte Ausstellerlisten sowie weitere Informationen rund um die Messe. Der Katalog diente Besuchern einstmals als Zutrittserlaubnis zur Veranstaltung, dies ist heute jedoch nicht mehr erforderlich. Ohne Katalog ist es jedoch sehr schwierig, sich in den Messehallen zurechtzufinden.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "In Japan gibt es keine Anime-Conventions westlicher Art. Für die meisten japanischen Manga-Fans ist der Comic Market eines der wichtigsten Ereignisse innerhalb ihres Hobbys. Die Veranstaltung ist die größte Publikumsmesse Japans und eine der größten kulturellen Veranstaltungen des Landes. Zahlreiche bekannte Manga-Zeichner haben ihre Karriere als Dōjinshi-Künstler auf dem Comic Market begonnen, z. B. Masamune Shirow, Kenichi Sonoda und das Zeichnerinnenteam CLAMP.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Comic Market (jap. コミックマーケット \"komikku māketto\", abgekürzt bzw. umgangssprachlich auch コミケット \"komiketto\" oder international Comiket) ist die größte Manga-Messe und -Convention Japans. Sie findet jedes Jahr im August und im Dezember für jeweils drei Tage im Tokioter Stadtteil Odaiba auf dem \"Big-Sight\"-Messegelände statt.", "tgt_summary": "Comic Market(),简称Comike()、Comiket()或CM。是由Comic Market准备会举办的日本以及全球最大型的同人志即卖会。", "id": 1505890} {"src_title": "Rush", "tgt_title": "匆促樂團", "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Auf dem ersten Album spielte John Rutsey (1953–2008) Schlagzeug, stieg aber dann aus gesundheitlichen Gründen aus. Peart stieg 1974 ein, woraufhin sich die Besetzung nicht mehr änderte. Obwohl Lee alle Titel sang, wurden nahezu alle Texte der Band von Peart geschrieben. Peart kündigte im Dezember 2015 an, die Band aus familiären Gründen zu verlassen. Die Auflösung wurde von Lee und Lifeson im Januar 2018 bekannt gegeben. Neil Peart starb am 7. Januar 2020 an einem Glioblastom.", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Rushs Musikstil hat sich im Lauf der Zeit stark verändert. Die Alben vor \"Permanent Waves\" (1980) sind eine Mischung aus Hard Rock und aufkommenden Heavy Metal sowie Progressive Rock. Die Liedtexte dieser Zeit waren geprägt von Science-Fiction und zum Teil philosophischen Einflüssen von Ayn Rand, was bei den Alben \"2112\" (von 1976) und \"Hemispheres\" (1978) deutlich wird. Mit \"Permanent Waves\" begannen die größten Veränderungen: Obwohl die Musik weiterhin auf Hardrock basierte, baute das Trio zunehmend Keyboardklänge ein. Die Songs gerieten kürzer, kamen aber auch schneller auf den Punkt. Zwar fiel Rushs Songwriting, d. h. Musik und Text, nun etwas konventioneller und somit zugänglicher aus, der Stil des Trios blieb jedoch weiterhin progressiv, wenn auch mit einer Portion Alternative Rock versehen. Speziell der Song \"Spirit of Radio\", benannt nach der wegweisenden lokalen Radiostation \"CFNY\" aus Toronto, wurde ein großer Hit in der alternativen Szene. Ein weiterer Favorit der amerikanischen „Classic Rock“-Radiostationen jener Zeit ist \"Tom Sawyer\" vom 1981er Album \"Moving Pictures\". Einige ihrer komplexesten Songs und etliche Klassiker wie z. B. \"Subdivisions\", \"Distant Early Warning\" und \"Force Ten\" entstammen der Zeit zwischen 1982 und 1987. Allerdings empfand die Band selbst die Technisierung des Sounds insbesondere bei Live-Auftritten als zunehmende Beeinträchtigung. Auf den folgenden Alben vollzogen Rush daher eine langsame Abkehr vom Synthie-lastigen Sound der 80er, ohne dabei das Songwriting zu vernachlässigen. Mit \"Roll the Bones\" legte die Band 1991 ein überaus erfolgreiches und von Kritikern und Fans enthusiastisch aufgenommenes Album hin, das mit \"Dreamline\", \"Bravado\" und dem Titeltrack drei Songs enthält, die sich zu Live-Klassikern entwickelten. 1993 erschien \"Counterparts\". Dieses Album ist sehr Hardrock-orientiert. Nach dem 1996er Album \"Test for Echo\" legte die Band eine sechsjährige Pause ein, die durch persönliche Tragödien in Pearts Leben ausgelöst wurde: Pearts Tochter Selena starb bei einem Autounfall im August 1997, gefolgt vom Krebstod seiner Frau Jacqueline im Juni 1998. Lange war es fraglich, ob die Band jemals wieder zusammenkommen würde. Peart begab sich schließlich auf eine selbstverordnete Heilungsreise mit dem Motorrad, bei der er tausende Kilometer durch Nordamerika und Mexiko fuhr. Die Erlebnisse veröffentlichte er in dem Buch \"Ghost Rider: Travels on the Healing Road\". Die Band kehrte 2002 mit dem überraschenderweise ziemlich harten Album \"Vapor Trails\" zurück, dem ersten Album ohne Keyboards seit mehr als 20 Jahren. Darauf befindet sich auch der Song \"Ghost Rider\", der Pearts Motorrad-Reise beschreibt. Öffentliche Auftritte wie Pressekonferenzen oder Interviews überließ Peart fortan immer häufiger seinen beiden Bandkollegen. Ab Mai 2006 arbeiteten die drei Kanadier an neuen Songs. Im November 2006 waren Rush mit Co-Producer Nick Raskulinecz in den Allaire Studios, N.Y., um das neue Album zu produzieren. Es trägt den Titel \"Snakes & Arrows\" und erschien am 27. April 2007. Am 1. Juni 2010 erschien die Single \"Caravan\". Am 8. Juni 2012 wurde das Album \"Clockwork Angels\" in Europa veröffentlicht und Rush tourte damit ab September 2012 in Nordamerika und ab Mai 2013 in Europa, u. a. mit Auftritten am 4. Juni 2013 in Köln und 6. Juni 2013 in Berlin. Die „Clockwork Angels Tour“ wurde erstmals in der Bandgeschichte von Streichern begleitet. Das Album \"Clockwork Angels\" stieg mit Platz 2 und 103.000 verkauften Einheiten in die Billboard Charts ein. Des Weiteren erschien der Film \"Beyond The Lighted Stage\", der ab 7. Juni in ausgewählten Kinos zu sehen war. Der Film beschreibt den Werdegang der Band – produziert wurde er von Scot McFadyen und Sam Dunn, die auch schon für Filme wie \"Metal – A Headbanger’s Journey\" oder \"Global Metal\" verantwortlich waren.", "section_level": 2}, {"title": "Rush live.", "content": "Rush gilt als bemerkenswerte Live-Band. Zum einen tritt die Band stets nur in der eigentlichen Besetzung auf und verzichtet auf Gastmusiker als Ergänzung. Da der Anteil elektronischer Elemente seit Anfang der achtziger Jahre stark angestiegen war und Geddy Lee zugleich Bass und Keyboards spielen sollte und zu singen hatte, mussten weite Teile der Musik per Computer zugespielt werden; der technische Aufwand für Live-Auftritte erreichte bei Rush einen Umfang, den sonst nur Elektronik-Bands wie \"Depeche Mode\" kannten. Bemerkenswert ist aber, dass Rush nach wie vor keine mitlaufenden Samplings verwenden, sondern sämtliche Effekte von den Musikern über Keyboards, Pedale oder Drum-Pads ausgelöst werden. \"Vapor Trails\" diente als Stoff für die erste Tour seit 1996, unter anderem mit Erstauftritten in Mexiko-Stadt und Brasilien, wo die legendäre Live-DVD \"Rush in Rio\" entstand. Die Band war unter anderem eine der berühmten Lokalbands, die bei dem »SARS Relief Konzert« im Downsview Park in Toronto im August 2003 spielten, das von über einer halben Million Zuschauer besucht wurde. Im Verlauf der Jahre erschienen etliche Live-Alben, das erste mit dem Titel \"All The World's a Stage\" im September 1976, \"Exit Stage Left\" erschien 1981, das dritte \"Show of Hands\" um 1989; das Drei-CD-Album \"Different Stages\" folgte 1998, das zweite Drei-CD-Album \"Rush in Rio\", erschien Ende Oktober 2003. Eine Companion-DVD ist ebenfalls verfügbar. Im November 2005 erschien die DVD \"R30 – 30th Anniversary Tour\", ein um acht Songs gekürzter Mitschnitt des Konzertes aus Frankfurt/Main vom 24. September 2004. Die DVD belegte hinter Green Day Platz 2 der Billboard Charts. Die Hintergrundmusik der Menus dieser DVD wurde von Alex Lifeson persönlich beigesteuert. Auch zu ihren kommerziell erfolgreichsten Zeiten war die Band in Kontinentaleuropa weit weniger bekannt als in Nordamerika und Großbritannien. Konzerte auf dem europäischen Kontinent haben daher Seltenheitswert. Am 17. November 2009 ist die erste „Best Of“ Live-Zusammenstellung mit dem Titel \"Working Men\" erschienen, der zwei Jahre später das Livealbum \"Time Machine 2011: Live in Cleveland\" folgte. Das Album enthält u. a. das Stück \"Caravan\", welches bereits im Jahr 2010 im Voraus für das angekündigte neue Album exklusiv zum Download angeboten wurde. Anfang Dezember 2015 erklärte Neil Peart in einem Interview, dass er sich aus der Band zurückziehen werde. Als Grund gab er an, mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu wollen. Nach Äußerungen von Alex Lifeson mögen aber auch gesundheitliche Beeinträchtigungen dazu beigetragen haben, da im Verlauf der letzten Jahre Lifeson selbst vermehrt mit \"Psoriasisarthritis\" und Peart mit chronischer \"Tendinitis\" zu kämpfen hatten. Lifeson deutete zwar an, dass weitere (kleinere) Konzerte und Soundtrack-Arbeiten denkbar seien; die Band selbst würde jedoch in ihrer alten Zusammensetzung weder auftreten noch weitere Produktionen einspielen. Am 7. Januar 2020 starb Schlagzeuger Neil Peart an den Folgen eines Hirntumors.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studioalben.", "content": "EP \"Feedback\" (Juni 2004)", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Rush haben während ihrer Karriere zahlreiche Auszeichnungen erhalten. 1994 wurde die Band mit der Aufnahme in die Canadian Music Hall of Fame geehrt. Am 25. Juni 2010 wurde der Band – in Anerkennung ihrer seit 1974 andauernden Bandgeschichte – ein Stern auf dem „Hollywood Walk Of Fame“ verliehen. U. a. anwesend bei der Verleihung waren Geddy Lee und Alex Lifeson. Neil Peart befand sich währenddessen mit dem Motorrad auf dem Weg nach Albuquerque, wo am 29. Juni 2010 Start der aktuellen Tour sein sollte. Als Laudatoren fungierten Donna Halper und Billy Corgan (Smashing Pumpkins). „Rush always stayed true to themselves and true to their music, and never lost their integrity.“ (Donna Halper) Am 5. März 2012 wurde Rush mit dem höchsten kanadischen Orden für Künstler ausgezeichnet, dem \"Governor General's Performing Arts Awards for Lifetime Artistic Achievement\". Am 18. April 2013 wurde Rush in die \"Rock and Roll Hall of Fame\" aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Juno Awards.", "content": "Rush gewannen von 38 Nominierungen die folgenden sechs \"Juno\"-Auszeichnungen: und wurde außerdem gewählt zum Weiterhin wurden sie insgesamt 14-mal als Band des Jahres nominiert (1977 – 1984, 1986, 1989 – 1992, 1994).", "section_level": 2}, {"title": "Von Zeitschriften verliehene Preise.", "content": "Neil Peart bekam die nachfolgenden Auszeichnungen bei den Leserwahlen des Magazins \"Modern Drummer\":", "section_level": 2}], "src_summary": "Rush war eine kanadische Rockband, bestehend aus dem Bassisten, Keyboarder und Sänger Geddy Lee, dem Gitarristen Alex Lifeson und dem Schlagzeuger Neil Peart. Sie bestand von 1968 bis 2018.", "tgt_summary": "匆促乐团(英语:Rush) 是加拿大的前卫摇滚团体,主要成员为主唱兼贝斯手的盖迪·李,吉他手艾力克斯·莱夫森以及鼓手兼填词人尼尔·佩尔特,在1974年发行首张专辑。匆促乐团于1968年成军,当时的鼓手是约翰·兰特赛。而佩尔特则于1974年的夏天接替鼓手的工作。 匆促乐团获颁过许多次的朱诺奖(如同加拿大的格莱美奖)另外,莱夫森、李与佩尔特都曾获颁加拿大勋章,乐团于1994年被引入加拿大音乐名人堂,2009年获得的国际成就奖,2013年被引入摇滚名人堂 。", "id": 2432665} {"src_title": "Tower (Luftfahrt)", "tgt_title": "塔台", "src_document": [{"title": "Aufgaben, Funktion.", "content": "Der Kontrollturm dient je nach Flugplatzart zwei unterschiedlichen Funktionen: An unkontrollierten Flugplätzen beherbergt er die Flugleitung (Rufzeichen im Funk: „Info“), die an- und abfliegende Flugzeuge hauptsächlich mit Informationen versorgt (lediglich in Ausnahmesituationen können zur Gefahrenabwehr Anweisungen erteilt werden). An kontrollierten Flugplätzen ist auf dem Kontrollturm eine Flugverkehrskontrollstelle (Rufzeichen im Funk: „Turm“ oder „Tower“) untergebracht. Diese erteilt an- und abfliegenden Maschinen Anweisungen und Freigaben zur Verkehrssteuerung. Diese sind für die Piloten grundsätzlich bindend (Ausnahme: Not- und Gefahrensituationen). Der größere Teil der Flugsicherung arbeitet jedoch an Monitoren und befindet sich nicht im Tower, sondern meistens in daneben liegenden Gebäuden oder Räumen. In einem Kontrollturm größerer Flugplätze findet meist folgende Aufgabenteilung Anwendung: Während Towerlotsen den Verkehr in der Luft und auf der Start- und Landebahn regeln, regeln Roll- oder Groundlotsen den Verkehr auf den Ab- und Zurollwegen zu und von der Start- und Landebahn. Oft gibt es nochmals eine spezielle Verkehrsregelung auf dem Vorfeld durch die Vorfeldlotsen der Vorfeldkontrolle. Eine spezielle Funktion nehmen Lotsen bei der sogenannten „Clearance Delivery“ ein. Sie erteilen den nach Instrumentenflugregeln abfliegenden Maschinen Ihre Anlass- und Streckenfreigabe. Die Höhe eines Towers ist abhängig von der benötigten Übersicht über das Rollfeld sowie über die an- und abfliegenden Luftfahrzeuge sowie der Hindernisfreiheit der seitlichen Übergangsflächen (dies ist Teil des Hindernisfreiflächensystems). Auf dem Tower sind gelegentlich Funkantennen aufgebaut, die eine gewisse Höhe benötigen. Als Kommandozentrale mit kritischer Schlüsselfunktion ist der Zugang streng reglementiert und gelten besonders hohe Sicherheitsanforderungen, etwa beim Brandschutz und zur Unterbrechungsfreien Stromversorgung.", "section_level": 1}, {"title": "Standort, Bauweise.", "content": "Kontrolltürme waren allgemein und sind heute noch auf kleinen Flugplätzen dem seitlich des Hangars stehenden und oft an diesen angebauten Bürogebäude aufgesetzt. Heute stehen sie oft völlig eigenständig und mitunter auch an der dem Flugverkehr abgewandten Seite des Flughafengebäudes, wodurch es die Sicht und den Rollverkehr am Vorfeld nicht stört und es vom Turm eine etwas distanziertere Sicht von der Seite auf die Bewegungen auf der Start- und Landebahn gibt. Türme hatten ursprünglich eine einzige Etage mit Fenstern für die Beobachtung und rechteckigen Grundriss. Heute dominieren Türme mit zwei oder mehr Aussichtsebenen. Durch eine große Zahl an ebenen Glasflächen werden oft runde oder abgerundete Grundrisse für gleichmässigere Rundumsicht realisiert. Durch eine gegenüber dem ringförmigen Arbeitstisch am Fenstergesims nach außen auskragende Decke wird ein gewisser Sonnenschutz bei hochstehender Sonne erzielt. Wenn die Fensterflächen oben zu dieser Deckenkante hin streben, also nach oben hin nach außen geneigt sind, sehen die Lotsen nachts beim Blick auf das Geschehen in der Luft keine Reflexionen von Lichtquellen von den Arbeitstischen (Bildschirme, Tischleuchten) in den Scheiben. Die Decke darf aus diesem Grund keine Leuchten tragen. Ein Turm mit nur einer schräg auskragender Scheibe steht schon als Ikone für Flugplatz. In Grundprinzien ähnlich gestaltete Türme oder Kanzeln für ähnliche Funktionen stehen an:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tower (engl. \"air traffic control tower\" (TWR)) bzw. Flugverkehrskontrollturm ist ein Turm auf Flugplätzen, von dem aus die Bewegung der Flugzeuge sowohl in der Luft (Start, Landung) als auch am Boden kontrolliert wird.", "tgt_summary": "塔台在此主要解释航空交通管制塔(大型火车调车场、港口等设施亦设有塔台),是一种设置于机场中的航空交通管制设施,用来监看以及控制飞机起降的地方。世界上大部分的机场都设有塔台,或是使用命令频率(mandatory frequency),只有少数最忙碌的机场拥有需要设置塔台的航班流量,但也有些机场会在特别活动期间(例如奥旭寇旭航空秀)暂时启用塔台。", "id": 1713610} {"src_title": "Chartreux", "tgt_title": "沙特爾貓", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Es wird aufgrund ihrer Fellstruktur vermutet, dass die Chartreux ursprünglich aus den Bergen Syriens oder dem Felsengebirge zwischen der Türkei und dem Iran stammt. Demnach gelangte die Rasse durch Handelsbewegungen mit dem Vorderen Orient nach Frankreich und war bis ins 19. Jahrhundert sehr bedeutsam für die Pelzindustrie und zur Nahrungsgewinnung. Die moderne Zucht begann 1925 durch die Geschwister Léger auf der Insel Belle-Île, der größten der bretonischen Inseln, da hier eine ausreichende Population an wildlebenden grauen Katzen (den Vorläufern der heutigen Chartreux) bestand. Obwohl es naheliegt, hat diese Rasse nichts mit den Kartäuser-Mönchen zu tun. Es wird vermutet, dass die Chartreux nach der in der Farbe ähnlichen, blaugrauen Wollsorte \"Pile des Chartreux\" benannt wurde, die aus Spanien importiert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Da im Zweiten Weltkrieg die Anzahl der Chartreux sehr gering war und man Inzucht vermeiden wollte, wurde zeitweise die Britisch Kurzhaar (BKH) mit der französischen Chartreux gekreuzt, was heute in den Zuchtverbänden nicht mehr erlaubt ist. Anfang der 1970er Jahre wurden die blauen Farbschläge beider Rassen vom internationalen Zuchtverband FIFe unter dem gemeinsamen Namen \"Chartreux\" zusammengefasst, in Deutschland und Österreich eingedeutscht zu \"Kartäuser\". Zudem wurden Perserkatzen eingekreuzt, was die Merkmale der ursprünglichen Chartreux zunehmend verdrängte; nur die typische blaue Färbung des Fells und die Augenfarbe erinnerten im Wesentlichen an diese Rasse. Parallel dazu wurden die wenigen ursprünglichen französischen Chartreux weiterhin gezüchtet, vor allem in Frankreich und den Benelux-Ländern, aber nicht mit anderen Rassen gekreuzt. So blieben die Merkmale der Chartreux bis heute erhalten. Durch die Bemühungen des Präsidenten des Club Du Chat Des Chartreux, Jean Simonnet, der in mehreren Veröffentlichungen die Unterschiedlichkeit der Rassen BKH und Chartreux dargestellt hatte, erkannte 1977 die FIFe die Chartreux als eigenständige Rasse mit eigenem Standard an. Heute darf sich nur noch die Chartreux \"Kartäuser\" nennen, was aber nicht verhindert, dass einige Züchter der Britisch Kurzhaar die blauen Vertreter der Rasse immer noch als \"Kartäuser\" bezeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "Aussehen.", "content": "Die Chartreux ist kräftig und muskulös, der Kater größer als die Katze. Schädel und Schnauze sind bei beiden gut ausgeprägt, ebenfalls der Brustkorb. Der Kopf ist trapezförmig. Beim Kater umrahmen die Backen das Gesicht wie eine Kapuze. Die mittelgroßen Ohren sind relativ eng und hoch gesetzt und stehen aufrecht, was dem Gesicht einen aufmerksamen Ausdruck verleiht. Die leicht schräg platzierten Augen haben eine intensiv gelbe Farbe. Das Fell ist einfarbig blaugrau, kurz, dicht und leicht wollig.", "section_level": 1}, {"title": "Charakter.", "content": "Die Chartreux gilt als intelligente Rasse, die in einer neuen Umgebung schnell heimisch wird und ihren Menschen überall hin folgt. In ihrer Heimat Frankreich bezeichnet man sie auch als \"Hunds-Katze\", da sie häufig auf ihren Namen hört und das Apportieren lernen kann. Die Stimme dieser Rasse ist eher fein und ruhig. Neben der reinen Wohnungshaltung eignet sie sich aufgrund ihrer Robustheit und ihres dichten Fells für die Haltung mit Freilauf. Das über jahrhundertelange Überleben in freier Wildbahn hat der Chartreux bis in die heutige Zeit die Ursprünglichkeit der Naturrasse erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Rassestandard.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fehler.", "content": "Als Fehler gelten unter anderem eine Stupsnase, runde Augen, eine trübe oder blasse Augenfarbe und eine fehlende Augenumrandung. Ebenfalls unerwünscht sind Ringzeichnungen am Schwanz, Geisterzeichnungen oder andere Fellzeichnungen an Schwanz oder Körper. Ebenfalls nicht erlaubt sind eine runde oder orientalische Kopfform und grüne Augen. Als Fehler des Fells gelten weiße Haare, Sandtöne, bräunliche oder rötliche Fellfarben sowie ein zu stark ausgeprägter Farbunterschied zwischen Deckhaar und Unterfell.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheitsdisposition.", "content": "Aufgrund der Häufigkeit der Blutgruppe B besteht bei Verpaarung einer Katze mit Blutgruppe B mit einem Kater mit Blutgruppe A oder AB die Gefahr einer felinen neonatalen Isoerythrolyse bei den Katzenwelpen.", "section_level": 1}, {"title": "Genetik.", "content": "Bei blauen Katzen wie der Chartreux, aber auch der Korat und den British Blue (BKH) bzw. Russisch Blau, wird das schwarze Eumelanin durch einen Diluter (=Verdünner; d/d genannt) zu blau verdünnt. Das Gen, das durch eine Mutation den Diluter darstellt wurde als MLPH (Melanophilin) identifiziert. Es wird voll durchdringend, autosomal rezessiv vererbt. Orange/rote Katzen werden durch das Allel zu cremefarben, chocolate-braune zu lilac. Die Mutation ist ein einzelnes fehlendes Basenpaar in Exon 2 des Gens, das zu einem Abbruch der Transkription führt. Dies resultiert in vergrößerten Pigmentgranula, die ungleich im Haarschaft verteilt werden. Dadurch kommt es zu einer schlechteren Lichtabsorption und so zu einer Aufhellung des Fells.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Chartreux, im deutschen Volksmund seit Import der gleichfarbigen langhaarigen Varietät der Angorakatze nach Europa auch als Kartäuser oder Malteserkatze bezeichnet, ist eine französische Rassekatze mit blaugrauem Fell und bernsteinfarbenen Augen.", "tgt_summary": "沙特尔猫(Chartreux)又称法国蓝猫,体重3~7.5千克,中到大型,公猫比母猫威武,强壮有力,表情甜美:头大且圆,眼大呈金色被毛短而密,单色(包括任何蓝色或烟灰色、石板色)。法国蓝猫历史悠久,牠的祖先可能起源于伊朗、叙利亚和土耳其山区,传说在古代因为牠的皮毛呈短羊毛状被当作水獭毛皮卖,20世纪20年代法国育种专家将这种猫与波斯猫杂交进行育种,1939年在法国建立了该品种猫的标准。法国蓝猫性格温顺,独立性强,感情丰富,忠心于主人,易相处,不爱叫,喜欢安静。这种猫生命力强.在寒冷地区和室外环境饲养有利用保持牠羊毛质般的皮毛,但太多的阳光照射能导致产生棕色重点色的出现性。成熟较晚,2~3岁才发情,每周1次被毛掩理,除去松动的死毛和死结以保持其羊毛状的整洁。", "id": 1827954} {"src_title": "Fußball-Bundesliga 1998/99", "tgt_title": "1998年至1999年德国足球甲级联赛", "src_document": [{"title": "Saisonüberblick.", "content": "Während Bayern München mit 15 Punkten Differenz Deutscher Meister und der einen Punkt vor der Abstiegszone liegende SV Werder Bremen DFB-Pokalsieger gegen die Bayern wurde, galten besonders zwei Ereignisse als prägend für die Saison: Das Finale der Champions League zwischen Bayern München und Manchester United (1:2, zwei Tore Manchesters in der Nachspielzeit) und die Abstiegsentscheidung am letzten Spieltag der Bundesliga. Der dritte Platz für Hertha BSC war deren beste Platzierung seit 1978.", "section_level": 1}, {"title": "Letzter Spieltag.", "content": "Vor dem letzten Spieltag am 29. Mai 1999 standen Borussia Mönchengladbach und der VfL Bochum bereits als Absteiger fest. Für die Gladbacher war es der erste Abstieg überhaupt nach 34-jähriger Bundesligazugehörigkeit. Zwischen dem 1. FC Nürnberg, dem VfB Stuttgart, dem SC Freiburg, Hansa Rostock und Eintracht Frankfurt musste der dritte Absteiger ermittelt werden. Da mit Nürnberg und Freiburg zwei dieser Mannschaften gegeneinander spielten, bestand für alle noch die Möglichkeit, aus eigener Kraft den Klassenerhalt zu sichern. Nürnberg und Stuttgart hätte ein Unentschieden, Freiburg und Rostock ein Sieg in beliebiger Höhe gereicht, während Frankfurt für den sicheren Klassenerhalt einen Sieg mit sechs Toren Vorsprung benötigte (praktisch mit fünf, da ein 11:11 zwischen Nürnberg und Freiburg nicht zu erwarten war). Die Situation vor dem letzten Spieltag: Stuttgart führte früh mit 1:0, gewann verdient gegen Werder Bremen und schaffte den Klassenerhalt. In den anderen Partien: Nürnberg–Freiburg, Bochum–Rostock und Frankfurt–Kaiserslautern entwickelte sich jedoch eine Dramaturgie, die die Abstiegsentscheidung zur bisher dramatischsten der Bundesligageschichte machte: Zu diesem Zeitpunkt deutete viel auf einen Abstieg Frankfurts, ohnehin mit den geringsten Chancen in diesen Spieltag gegangen, hin: Die drei direkt vor Frankfurt platzierten Vereine lagen in ihren Spielen in Führung: Stuttgart mit 1:0 gegen die bereits zuvor geretteten Bremer, Rostock mit 1:0 in Bochum, Freiburg mit 2:0 in Nürnberg. Der \"Club\" wiederum schien trotz des Rückstands gerettet, denn für den Abstieg Nürnbergs hätte nicht nur Nürnberg selbst verlieren und Rostock in Bochum gewinnen müssen, sondern vor allem Frankfurt gegen Kaiserslautern mit drei Toren Differenz gewinnen müssen, wenn es beim 0:2-Rückstand Nürnbergs geblieben wäre. Die Eintracht, die mit sechs, bzw. fünf Toren Unterschied hätte gewinnen müssen, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen, führte zwar zunächst gegen den Vorjahresmeister Kaiserslautern, doch die \"Roten Teufel\", die noch die Teilnahme an der Champions League erreichen konnten, glichen nach 68 Minuten aus, es stand 1:1 – zu wenig für Frankfurt. In den letzten zwanzig Minuten der Saison, überschlugen sich die Ereignisse: Die Situation nach 68 Minuten: Frankfurt ging gegen Kaiserslautern wieder in Führung (70. Spielminute). Als Bochum fast gleichzeitig gegen Rostock aus einem 0:1 ein 2:1 (71. und 74.) machte, wäre Rostock abgestiegen und Frankfurt gerettet gewesen. Die Situation nach 74 Minuten: Rostock glich wieder aus (77.). Dies hätte zur Rettung aber nicht gereicht, weil Frankfurt zwei weitere Tore geschossen (80. und 82.) und beim Spielstand von 4:1 sogar Nürnberg im Hinblick auf die Tordifferenz ein- und wegen der mehr geschossenen Tore auch überholt hatte. Zu diesem Zeitpunkt wäre nach wie vor Hansa Rostock abgestiegen, d. h., die Ostseestädter brauchten zu diesem Zeitpunkt einen Sieg. Die Situation nach 82 Minuten: Rostock ging in Bochum erneut in Führung. Dadurch wären die Hanseaten gerettet gewesen und Nürnberg, das immer noch 0:2 gegen Freiburg zurücklag, abgestiegen. Nürnberg schoss das 1:2, und obwohl die Franken weiterhin zurücklagen, hätte sie dieser Spielstand aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Eintracht Frankfurt vor dem Abstieg gerettet, für die ihrerseits auch der deutliche 4:1-Sieg gegen Kaiserslautern nicht ausreichend gewesen wäre. Frankfurts Jan Åge Fjørtoft gelang nach einem Übersteiger doch noch das unglaubliche 5:1 gegen Kaiserslautern und damit die Rettung seines Vereins vor dem Abstieg. Nürnberg, das nun wieder abgestiegen wäre, erhielt jedoch fast zeitgleich eine letzte Chance: Nach einer Kopfballabwehr der Freiburger rauschte Marek Nikl aus dem Hintergrund an und drosch den Ball mit einem Distanzschuss an den Pfosten. Der Abpraller fiel Nürnbergs Frank Baumann vor die Füße, der jedoch aus kurzer Entfernung den Ball dem Freiburger Keeper Richard Golz in die Arme schoss. Der Ausgleich hätte wiederum den Frankfurter Abstieg bedeutet. Aufgrund der vergebenen Torchance blieb es bei der Nürnberger Niederlage, und da Rostock 3:2 in Bochum und Frankfurt 5:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern gewannen, musste der 1. FC Nürnberg absteigen. Der \"Club\", der vor dem letzten Spieltag – mit drei Punkten und fünf Toren Vorsprung auf einen Abstiegsplatz auf Platz zwölf stehend – beste Chancen auf den Klassenerhalt zu haben schien, wies am Ende die gleiche Tordifferenz wie die Frankfurter Eintracht auf, hatte aber vier Tore weniger geschossen. Besonders tragisch für die Franken war dabei, dass viele Club-Fans zum Zeitpunkt des Abpfiffs im Stadion in Nürnberg noch gar nicht bemerkt hatten, dass ihre Mannschaft abgestiegen war. Dieser letzte Spieltag der Saison gilt als eine Sternstunde der Bundesligakonferenz im Radio. Die Reporter Manfred Breuckmann in Bochum, Günther Koch in Nürnberg und Dirk Schmitt in Frankfurt schafften es, die Dramatik der sich überschlagenden Ereignisse intensiv zu vermitteln (Allen voran Koch, der Nürnbergs Anschlusstreffer zum 1:2 mit sich überschlagender Stimme und den Sätzen \"Ich pack' das nicht! Ich halt' das nicht mehr aus! Ich will das nicht mehr sehen!\" kommentierte). Ihre mitreißende Reportage wurde preisgekrönt, auf Tonträger vertrieben und in Buchform veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.", "section_level": 1}, {"title": "Die Meistermannschaft FC Bayern München.", "content": "\"* Alexander Bugera (1/-) und Berkant Göktan (1/-) haben den Verein während der Saison verlassen.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Erster in der Saison 1998/99 der deutschen Bundesliga und somit Deutscher Meister der Männer wurde der FC Bayern München. Die Saison begann am 14. August 1998 endete am 29. Mai 1999.", "tgt_summary": "1998年至1999年德国足球甲级联赛是第36届德国足球甲级联赛。赛季于1998年8月14日开始,至1999年5月29日结束。凯泽斯劳滕为该赛季的卫冕冠军。最终,拜仁慕尼黑夺得了本届德国足球冠军,最佳射手则由射入23球的柏林赫塔球员获得。", "id": 964446} {"src_title": "Fußball-Bundesliga 1999/2000", "tgt_title": "1999年至2000年德國足球甲級聯賽", "src_document": [{"title": "Saisonüberblick.", "content": "Im Mittelpunkt der Saison stand der Zweikampf um den Meistertitel zwischen Bayern München und Bayer 04 Leverkusen. Anders als in der Vorsaison, als die Bayern am Saisonende einen 15-Punkte-Vorsprung herausgearbeitet hatten, blieb die Meisterfrage bis zum Saisonende spannend und gipfelte in einem Fernduell am letzten Spieltag. Bayer Leverkusen übernahm am 30. Spieltag durch ein 4:1 gegen Arminia Bielefeld die Tabellenführung, nachdem sich der FC Bayern eine überraschende 1:2-Niederlage im Derby gegen den 1860 München erlaubt hatte. Beide Meisterschaftsaspiranten gewannen ihre folgenden Spiele (Leverkusen 3:1 in Bremen, 2:0 beim HSV und 4:1 gegen Frankfurt, Bayern 1:0 in Dortmund, 4:1 gegen Rostock und 3:0 in Bielefeld), sodass die Entscheidung am letzten Spieltag fiel. Leverkusen ging mit 73 Punkten und einer Tordifferenz von + 40 in das Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching. Die Bayern hatten vor dem letzten Spieltag gegen Werder 70 Punkte und eine Differenz von + 43, also in dieser Wertung drei Punkte mehr. Zum Meistertitel reichte Leverkusen also ein Unentschieden in Unterhaching oder eine Punktmitnahme der Bremer aus München. Leverkusen geriet durch ein Eigentor von Michael Ballack nach 20 Minuten auf die Verliererstraße, während München eine 3:1-Halbzeitführung herausspielte. Nach 72 Minuten versetzte der Unterhachinger Markus Oberleitner mit dem 2:0 Bayer 04 den letzten Stoß, während in München keine weiteren Tore fielen. Bayern München war somit am Saisonende punktgleich mit Leverkusen (73 Punkte), hatte aber eine um sieben Treffer bessere Tordifferenz und gewann seine 16. Meisterschaft. Die Übergabe der Meisterschale sollte im Sportpark in Unterhaching stattfinden. Lediglich eine Kopie befand sich im Olympiastadion in München und wurde Bayern München nach Spielende überreicht. Bayer Leverkusen wurde wie im Vorjahr Zweiter und erhielt nach dem nun zum dritten Mal in vier Jahren erreichten zweiten Platz den Spottnamen \"Vizekusen\". Schon in der Saison 1996/97 war Bayer Zweiter geworden, schon damals hinter dem FC Bayern München. Mit 73 Punkten war Bayer Leverkusen der stärkste Tabellenzweite seit Einführung der Drei-Punkte-Regel. Aufsteiger Unterhaching schaffte den Klassenerhalt vergleichsweise sicher, der Hamburger SV und 1860 München belegten die Plätze drei und vier und erreichten die Qualifikationsspiele für die Champions League. Die zu Beginn als stärker eingestuften Mannschaften aus Dortmund und Schalke schafften nur relativ knapp den Klassenerhalt. Udo Lattek und Co-Trainer Sammer retteten den BVB durch ein 2:1 beim VfB Stuttgart. In der Abstiegszone fielen zwei Entscheidungen vorzeitig: Der MSV Duisburg stand nach einem 1:3 in Rostock am 31. Spieltag als Absteiger fest, Arminia Bielefeld nach dem 33. Spieltag nach dem 0:3 gegen den FC Bayern. Rostock, Frankfurt und der SSV Ulm 1846 spielten den letzten Absteiger unter sich aus; Hansa erreichte mit einem 2:0 beim FC Schalke 04 seinen ersten Auswärtssieg der Saison, und im direkten Duell gegen Ulm behielt Frankfurt mit 2:1 die Oberhand. In der Rückschau dieser Saison findet insbesondere das Spiel Hansa Rostock gegen SSV Ulm (2:1) Beachtung, in dem der SSV Ulm insgesamt 4 Platzverweise erhielt und auch der Ulmer Trainer auf die Tribüne musste.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.", "section_level": 1}, {"title": "Die Meistermannschaft FC Bayern München.", "content": "\"* Lothar Matthäus (15/1) und Mario Basler (2/-) haben den Verein während der Saison verlassen.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Erster in der Saison 1999/2000 der Bundesliga und somit Deutscher Meister der Männer wurde der FC Bayern München. Die Saison begann am 13. August 1999 mit den Spielen VfL Wolfsburg gegen 1860 München und MSV Duisburg gegen Bayer Leverkusen. Der letzte Spieltag fand am 20. Mai 2000 statt.", "tgt_summary": "1998年至1999年德国足球甲级联赛是第37届德国足球甲级联赛。赛季于1999年8月13日开始,至2000年5月20日结束。拜仁慕尼黑为该赛季的卫冕冠军。最终,他们成功实现卫冕,最佳射手则由射入19球的慕尼黑1860球员马丁·马克斯获得。", "id": 2048468} {"src_title": "Wolverhampton", "tgt_title": "伍爾弗漢普頓", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Wolverhampton ist die zweitgrößte Stadt der Konurbation West Midlands und liegt knapp 20 km nordwestlich der Millionenstadt Birmingham. Nördlich und westlich von Wolverhampton schließen sich die Landschaften von Staffordshire und Shropshire an. Der Siedlungsraum zwischen Birmingham und dem Stadtzentrum Wolverhamptons wird, durch seine historische Prägung durch den Kohlebergbau, als Black Country bezeichnet. Von Wolverhampton werden meist jedoch nur die südöstlichen Teile des Metropolitan Borough wie Bilston und Heath Town dazugezählt. Eine einheitliche Abgrenzung existiert aber nicht. Die Stadt befindet sich auf dem sogenannten \"Midlands Plateau\" auf etwa. Im Stadtgebiet Wolverhamptons entspringen mehrere Flüsse: Der River Penk und der River Tame sind Zuflüsse des River Trent, und der Smestow Brook ist ein Zufluss des Stour, der wiederum in den Severn mündet. Da der River Trent über den Humber in die Nordsee und der Severn in den offenen Atlantik mündet, befindet sich Wolverhampton exakt auf der Hauptwasserscheide Großbritanniens.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Geologie des Gebietes ist sehr komplex. Es existiert eine Kombination aus Gesteinsschichten des Trias- sowie des Karbonzeitalters. Im Speziellen sind dies Buntsandstein, Keuper und Kohleflöze. Außerdem ist sogar Dolerit-Gestein vulkanischen Ursprungs zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte.", "content": "Eine Legende besagt, dass der Angelsachsen-König Wulfhere an der Stelle des heutigen Wolverhampton im Jahre 659 ein der Heiligen Maria geweihtes Kloster gegründet hat. Stichhaltige Beweise konnten hierfür bislang jedoch nicht erbracht werden. Wolverhampton gilt als der Ort der Schlacht von Tettenhall, einer bedeutenden Auseinandersetzung zwischen den Angelsachsen und den Dänen im Jahre 910. Es herrscht jedoch Unklarheit darüber, ob sich die Schlacht bei Wednesfield oder bei Tettenhall (beides heutige Stadtteile Wolverhamptons) abspielte. Die Angelsachsen errangen einen entscheidenden Sieg über die Wikinger. Im Jahre 985 übertrug der angelsächsische König Æthelred der reichen Landbesitzerin Wulfrun Landgüter an einem Ort, der urkundlich als \"Heantun\" bezeichnet wurde. Sie gründete 994 in Wolverhampton ein Kloster, dem sie weitere Ländereien übertrug. An der Stelle des Klosters steht heute die St. Peter's Collegiate Church. Auf dem Vorplatz der Kirche wurde zu Ehren von Wulfrun eine Statue errichtet. 1179 wird erstmals ein Markt in Wolverhampton erwähnt. Marktrechte für einen mittwochs stattfindenden Markt wurden der Stadt jedoch erst 1258 durch König Heinrich III. zugeteilt. Im 14. und 15. Jahrhundert konnte eine wichtige Rolle der Stadt im frühen Textilhandel nachgewiesen werden, woran auch heute noch das ein Stoffbündel beinhaltende Wappen der Stadt erinnert. Im Jahre 1512 gründete der frühere Lord Mayor of London Stephen Jenyns die \"Wolverhampton Grammar School\", eine der ältesten heute in Betrieb befindlichen Schulen Großbritanniens. Im April 1590 sowie im September 1696 kam es zu großen Stadtbränden. Durch das erste, fünf Tage andauernde Feuer wurden etwa 700 Menschen obdachlos. Der zweite Brand zerstörte 60 Häuser und erstreckte sich über fünf Stunden. 1703 wurde ein Löschwagen zur Brandbekämpfung beschafft. 1606 wurden die Farmbesitzer Thomas Smart und John Holyhead durch Hängen, Ausweiden und Vierteilen hingerichtet, da sie einige der Verschwörer des Gunpowder Plots bei sich beherbergt hatten, die zuvor in die West Midlands geflohen waren. Tage später wurden auch die Verschwörer um Guy Fawkes selbst exekutiert.", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Während des Viktorianischen Zeitalters prosperierte die Stadt aufgrund ihrer blühenden Industrie, was durch die Existenz von Rohstoffen wie Kohle und Eisen begünstigt wurde. Viele in dieser Zeit erbauten Gebäude wurden durch Neubauten aus den 1960er und 1970er Jahren ersetzt. Im 19. Jahrhundert kam es durch Missernten zu größeren Zuwanderungsströmen aus Irland und Wales. Erstmals wurde die Stadt im Zuge des Reform Act 1832 parlamentarisch vertreten. Damals war Wolverhampton eines von 22 Städten, denen jeweils zwei \"Members of Parliament\" zugestanden wurden. Gemäß dem Municipal Corporations Act 1835 wurde die Stadt 1848 in einem \"municipal borough\" zusammengefasst, bevor sie 1889 zu einem County Borough erhoben wurde. Im Jahre 1866 wurde eine Statue zu Ehren von Albert von Sachsen-Coburg und Gotha errichtet, bei deren Enthüllung dessen Cousine und Ehegattin Königin Victoria, die Großmutter des deutschen Kaisers Wilhelm II., zugegen war. Es war der erste öffentliche Auftritt der Königin seit dem Tod ihres Mannes 1861. Sie war über die Statue dermaßen erfreut, dass sie den damaligen Bürgermeister John Morris zum Ritter schlug. In Erinnerung an diesen bedeutsamen Besuch wurde der vormals \"High Green\" genannte Marktplatz in \"Queen Square\" umbenannt. Die Statue ersetzte eine russische Kanone, die 1855 in Sewastopol während des Krimkrieges erbeutet wurde und an derselben Stelle aufgestellt war. 1837 erhielt die Stadt einen ersten Bahnanschluss. Der erste Bahnhof wurde im heutigen Stadtteil Heath Town von Grand Junction Railway errichtet. 1965 wurde der Bahnhof wieder abgerissen.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Das Gebäude des 1852 an heutiger Stelle errichteten Bahnhofs wurde 1965 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Ein zweiter, von der Great Western Railway betriebener Bahnhof, wurde 1855 errichtet. 1972 wurde der Personenverkehr und 1981 sämtlicher Verkehr an dieser Station eingestellt. Derzeit wird der Bahnhof restauriert. Erste Oberleitungsbusse wurden 1923 eingesetzt, und 1930 besaß die Stadt für kurze Zeit das größte O-Bus-System weltweit. Die Einstellung des O-Bus-Verkehrs erfolgte im Jahr 1967. Am \"Princes Square\" wurden 1927 die ersten automatischen Ampelanlagen Englands installiert. Die Masten der heutigen Anlagen wurden als Erinnerung daran mit der originalen Lackierung versehen. Für besonderes Aufsehen sorgte die Kommunalpolitik Wolverhamptons, als der konservative Abgeordnete Enoch Powell in seiner „Ströme von Blut“-Rede vor einer Überfremdung durch Zuwanderung aus dem Commonwealth nach Großbritannien warnte. Als Konsequenz wurde Enoch 1968 aus dem Schattenkabinett von Edward Heath entlassen. Tatsächlich siedelte in den 1950er und 1960er Jahren eine größere Anzahl an Immigranten in verschiedenen Stadtbezirken Wolverhamptons. Als Folge kam es in den Jahren 1981, 1985 und 1989 immer wieder zu rassistisch motivierten Unruhen. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde die Stadt 1974 zu einem Metropolitan Borough ernannt. Am 18. Dezember 2000 erklärte die britische Regierung, der Stadt Wolverhampton den Titel einer City zu übertragen. Frühere Anträge auf diesen Titel wurden 1953, 1966, 1977, 1985 und 1992 stets abgelehnt. 2002 wurde auch der Antrag auf einen Lord Mayor abgewiesen. Viele Gebäude der Stadt wurden im frühen 20. Jahrhundert oder davor errichtet. Die ältesten Bauten sind die \"St Peter’s Church\" aus dem 13. Jahrhundert. sowie ein Fachwerkbau in der \"Victoria Street\" aus dem 17. Jahrhundert. Ursprünglich als privates Wohnhaus genutzt, wurde das Gebäude später zu einem Gasthof umgebaut. Nach einer Grundrenovierung 1981 diente der Bau verschiedenen Zwecken, aktuell ist ein Second-Hand-Shop darin untergebracht. In den 1960er Jahren entstanden Pläne zum Bau einer Ringstraße, die die Innenstadt umschließen sollte. Ende des Jahrzehnts war bereits mehr als die Hälfte des Rings fertiggestellt. Der Ringschluß erfolgte jedoch erst 1986. In den 1960er Jahren wurde im südlichen Stadtzentrum eine Polizeistation errichtet, deren Funktionen mit dem Bau einer neuen Station in den frühen 1990ern jedoch verringert wurden. Die neue Station wurde am 31. Juli 1992 von Prinzessin Diana eröffnet. Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Jahrtausendwende verlieh Königin Elisabeth II. im Jahr 2000 der Stadt den Status einer City.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die nachfolgenden Tabellen stellen die Bevölkerungsentwicklung Wolverhamptons dar. Die erste Tabelle umfasst dabei das historisch gewachsene Wolverhampton, die zweite Tabelle umfasst das derzeit vom \"Wolverhampton City Council\" verwaltete Gebiet.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Am 31. Dezember 1898 wurde das Stadtwappen anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung des \"City Council\" genehmigt. Seit 1848 war ein anderes Wappen in Gebrauch, welches jedoch nie offiziell beglaubigt wurde. Die verschiedenen Symbole im Wappen repräsentieren die Geschichte Wolverhamptons. Das Buch symbolisiert die Bildungsgeschichte der Stadt, das Wollknäuel symbolisiert den mittelalterlichen Wollehandel, die Säule bildet die Säule nach, die im Kirchhof der \"St. Peter’s Collegiate Church\" ausgestellt ist, und die Schlüssel symbolisieren die Kirche selbst. Das Vorhängeschloss symbolisiert eine der wichtigen Industrien im späten 19. Jahrhundert: Der Herstellung von Schlössern. Der Kohleofen verdeutlicht die Bedeutung der Stahlindustrie in der Region. Das Kreuz wird Angelsachsen-König Edgar zugeschrieben. Das Motto auf dem Wappen lautet: 'Out of Darkness Cometh Light'.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Wolverhampton unterhält Städtepartnerschaften mit", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater und Museen.", "content": "Das am 10. Dezember 1894 eröffnete \"Grand Theatre\" ist Wolverhamptons größtes Theater. Es wurde vom Architekten Charles J. Phipps entworfen und innerhalb von sechs Monaten erbaut. Unter anderem traten dort Henry Irving, Charles Chaplin und Sean Connery auf. Außerdem wurde es für Auftritte von Politikern wie von Winston Churchill und David Lloyd George genutzt. Zwischen 1980 und 1982 war das Theater geschlossen. Das \"Arena Theatre\" ist ein Teil der Universität Wolverhampton und ist die Aufführungsstätte zahlreicher Darbietungen, sowohl im Amateurbereich als auch im professionellen Bereich. Die \"Wolverhampton Art Gallery\" beherbergt Englands größte Sammlung von Pop Art außerhalb der Tate Gallery. Im \"Bantock House\" innerhalb des gleichnamigen Parks werden regelmäßig Ausstellungen zeitgenössischer Kunst veranstaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musikgruppen Slade, Sahotas, Cornershop, The Mighty Lemon Drops und Babylon Zoo stammen aus Wolverhampton, ebenso wie der Soul- und R&B-Sänger Beverley Knight und der Drum-and-Bass-Guru Goldie sowie der Roots-Reggae-Künstler Macka B. Die Pop- und Contemporary R&B-Sängerin Jamelia lebt mit ihrer Familie in Wolverhampton. Auch der Sänger von One Direction Liam Payne wurde in Wolverhampton geboren. Mehrere Einrichtungen sind für Großveranstaltungen geeignet. Im Molineux Stadium etwa fand 2003 ein Konzert von Bon Jovi statt. Der größte überdachte Veranstaltungsort ist die \"Wolverhampton Civic Hall\" mit einer Kapazität von 3.000 Zuschauerplätzen. Eine weitere Halle ist die \"Wulfrun Hall\", die gut 1.100 Personen fasst. Zudem existieren eine Reihe kleinerer Lokalitäten für Musikdarbietungen. Darunter fällt auch die im 18. Jahrhundert erbaute Kirche St \"John’s-in-the-Square\", die beliebt für die Austragung klassischer Konzerte ist. Die beiden wichtigsten Chöre der Stadt sind der \"City of Wolverhampton Choir\" und der Chor der \"St. Peter’s Collegiate Church\".", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Die St. Peter's Collegiate Church steht am höchsten Punkt des Stadtzentrums. Ein Großteil des als \"Grade I listed building\" geführten Kirchenbaus datiert aus dem 15. Jahrhundert und ist von hohem architektonischen und historischen Interesse. Der Ursprung der Kirche geht auf das Jahr 1205 zurück. Die 1760 eröffnete Kirche \"St. John\" befindet sich auf der Südseite der Innenstadt und wird als \"Grade I listed building\" geführt. Das Wightwick Manor ist ein im Westen der Stadt stehendes viktorianisches Herrenhaus, welches eines der wenigen noch heute existenten Bauwerke ist, die im Einfluss des \"Arts and Crafts Movement\" erbaut wurden. Das Haus besaß eine erfolgreiche Industriellenfamilie des 19. Jahrhunderts. Das als \"Grade I listed building\" geführte Gebäude wurde in zwei Schritten bis 1887 und bis 1893 erbaut. Das Molineux Hotel ist eine ehemalige Villa, die früher als Hotel genutzt wurde und heute das städtische historische Archiv beherbergt. Das in der Innenstadt stehende Gebäude wird als \"Grade II* listed building\" geführt. Es wurde um 1720 erbaut und im 18. und 19. Jahrhundert mehrfach erweitert. 1860 wurde das Gelände um das Gebäude herum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zum ersten öffentlichen Stadtpark umgestaltet. Jahre später wurde das Gelände an den Fußballverein Wolverhampton Wanderers verpachtet. 1889 wurde darauf das Molineux Stadium errichtet. Am \"Queen Square\" steht die 1866 errichtete Statue von Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Dieses weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt wird im Volksmund auch \"„The Man on the Horse“\" genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Parks.", "content": "Öffentliche Parkanlagen in Wolverhampton sind unter anderem der East Park, der West Park, der Bantock Park, der Wrightwick Family Park, der Valley Park, der Fallings Park und der Heath Town Park.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fußball.", "content": "Wolverhampton wird im englischen Fußball von den Wolverhampton Wanderers vertreten. Der Verein, der heute in der Premier League spielt, war 1888 eines der Gründungsmitglieder der Football League, der damals höchsten Spielklasse. Seine größten Erfolge erzielte der Klub in den 1950er Jahren, als drei nationale Meisterschaften und zwei FA-Cup-Titel gewonnen wurden. Die Wanderers gehörten zu den ersten Mannschaften, die an der Austragung von internationalen Spielen beteiligt waren und spielten als erstes englisches Team überhaupt in der Sowjetunion. 1967 gewannen die Wolves als \"Los Angeles Wolves\" zudem den einzigen Titel in der nordamerikanischen United Soccer Association. Insgesamt gewann der Verein drei nationale Meisterschaften, vier FA Cup-Titel sowie zwei League Cup-Titel. Zudem wurde 1972 sogar das Finale des UEFA-Pokals erreicht. Zwischen 1984 und 2009 verbrachte der Klub jedoch nur eine Saison in der höchsten englischen Spielklasse, ansonsten musste er in den englischen Profiligen zwei bis vier antreten. Nach drei Saisonen in der ersten Liga mussten die Wolverhampton Wanderers 2012 wieder in die zweite Liga absteigen. Die Wolves sind der einzige Verein, der in allen vier Ligen die Meisterschaft gewinnen konnte. Die Heimspielstätte der Wolves ist seit 1889 das Molineux Stadium mit einer Kapazität von 28.525 Zuschauerplätzen. Zu den bekanntesten Spielern der Wolves gehör(t)en Billy Wright, Bert Williams, Johnny Hancocks, Dicky Dorsett, John Richards, Geoff Palmer, Emlyn Hughes, Wayne Clarke, Steve Bull sowie die Eigengewächse Robbie Keane, Joleon Lescott und Wayne Hennessey. Zu den bekanntesten Trainern der Mannschaft gehörten Stan Cullis (der zuvor als Spieler auftrat), Bill McGarry, John Barnwell, Tommy Docherty, Graham Turner, Graham Taylor, Dave Jones, Glenn Hoddle und Mick McCarthy. Taylor und Hoddle trainierten zudem die englische Fußballnationalmannschaft und McCarthy die irische Nationalelf, bevor sie bei den Wolves ihren Dienst antraten. Außerdem existiert in der Stadt noch der in der zehntklassigen \"West Midlands (Regional) League Premier Division\" spielende Amateurverein Wolverhampton Casuals.", "section_level": 3}, {"title": "Leichtathletik.", "content": "Der \"Wolverhampton & Bilston Athletics Club\" ist im \"Aldersley Leisure Village\" beheimatet. Er entstand 1967 durch die Fusion der \"Wolverhampton Harriers\" mit dem \"Bilston Town Athletic Club\". Der Verein gewann die \"National League Division One\" von 1975 bis 1982 sowie die Pokalfinals 1976, 1977, 1979 und 1980. Er vertrat Großbritannien von 1976 bis 1983 zudem im European Clubs Cup. Medaillengewinner aus Wolverhampton sind Denise Lewis, Tessa Sanderson, Kathy Smallwood-Cook, Garry Cook und Sonia Lannaman.", "section_level": 3}, {"title": "Motorsport.", "content": "Der Sieger der 1970er Auflage der 24 Stunden von Le Mans Richard Attwood kommt aus Wolverhampton. Der in Wolverhampton ansässige Fahrzeughersteller Sunbeam baute zahlreiche Rennwagen im frühen Motorsport, darunter das einzige britische Fabrikat, welches einen Grand Prix in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewinnen konnte. Außerdem baute Sunbeam verschiedene Fahrzeuge, die zwischenzeitlich einen neuen Landgeschwindigkeitsrekord aufstellten. Darunter befindet sich der rechts abgebildete \"Sunbeam 1000hp\", der 1927 die 200-mph-Grenze (322 km/h) überwand. Der ebenfalls in Wolverhampton ansässige Automobilhersteller Kieft Cars erbaute in den frühen 1950er Jahren Rennwagen für die Formel 3. Ihr bester Fahrer war der später in der Formel 1 erfolgreiche Stirling Moss. Der in Wolverhampton gegründete Motorradhersteller A.J.S. nahm vor und nach dem Zweiten Weltkrieg an zahlreichen Motorrad-Rennwettbewerben teil. 1949 konnte sogar mit dem fahrer Leslie Graham sowohl die Fahrer- als auch die Herstellerwertung in der 500-cm3-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft gewonnen werden. Im Speedway-Sport wird die Stadt von den Wolverhampton Wolves vertreten, die in der Speedway Elite League antreten. Ihr Heimatrennkurs ist das \"Monmore Green Stadium\", welches zu den ältesten (seit 1928) in Betrieb befindlichen Rennbahnen der Welt gehört. Berühmte Rennfahrer der Wolves waren unter anderem Ole Olsen (Einzel-Weltmeister 1971 und 1975) Sam Ermolenko (Weltmeister 1993) und Tai Woffinden (Weltmeister 2013).", "section_level": 3}, {"title": "Pferdesport.", "content": "Die Galopprennbahn von Wolverhampton befindet sich nördlich des Stadtzentrums. Es ist die einzige mit Flutlicht ausgestattete Rennbahn von Großbritannien. Außerdem werden im Monmore Green Windhundrennen ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Radsport.", "content": "Die \"Wolverhampton Wheelers\" wurden 1891 gegründet und sind der älteste Radsportverein der Stadt. Es war der Heimatverein von Hugh Porter, der vier Medaillen bei Rad-Weltmeisterschaften gewann sowie von Percy Stallard, der 1942 mit dem Rennen von Llangollen nach Wolverhampton den Radrennsport nach Großbritannien brachte. Der Verein nutzt regelmäßig auch das Velodrom am Aldersley Stadium. Wolverhampton war zudem mehrmals Gastgeber der Tour of Britain: 2006 war die Stadt ein Etappenstartort, 2007 ein Etappenziel und 2008 das Ziel einer Sprintetappe.", "section_level": 3}, {"title": "Darts.", "content": "Seit 2006 trägt die Professional Darts Corporation (PDC) den Grand Slam of Darts in der Civic Hall von Wolverhampton aus. Das Besondere an dem Turnier ist das gemeinsame Antreten von Major-Siegern beider Weltverbände PDC und BDO (British Darts Organisation).", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Wolverhampton ist traditionell von den Ingenieurswissenschaften und produzierenden Industrien geprägt. Der Dienstleistungssektor ist jedoch stetig gewachsen und erreichte 2008 einen Beschäftigungsanteil von 74,9 %. Darunter fallen die öffentliche Verwaltung, die Erziehung und der Gesundheitsbereich (32,8 %) sowie Vertrieb, das Hotel- und Gaststättengewerbe (21,1 %) und die Finanz- und IT-Branche (12,7 %). Das produzierende Gewerbe besitzt mit 12,9 % den größten Beschäftigungsanteil außerhalb des Dienstleistungssektors. Insgesamt 5,2 % aller Beschäftigten arbeiten in der Tourismusbranche. Das \"Wolverhampton City Council\" ist mit über 12.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber. Wolverhampton war 2006 das viertgrößte Zentrum des Einzelhandels in der Region West Midlands. In diesem Jahr wurde ein Umsatz von £384 Mio. erzielt. Bis 2015 soll die Stadt auf Rang 2 aufsteigen. In Wolverhampton ansässige Firmen sind oder waren unter anderem die Fahrzeugbauer A.J.S., Clyno, Guy Motors, Kieft Cars, Norton Motorcycles, Sunbeam Car Company, Sunbeam Motorcycles, der Flugzeughersteller Boulton Paul Aircraft sowie der Reifenproduzent Goodyear Tire & Rubber Company. Goodyear gründete 1927 im Stadtteil Fordhouses eine Fabrik zur Reifenproduktion. Im Jahr 2003 wurde jedoch die Schließung des Betriebs im Folgejahr beschlossen, was den Verlust von 400 Arbeitsplätzen bedeutete. Bereits in der Zeit nach 1997 wurden schrittweise etwa 2.000 Stellen abgebaut. Die Arbeitslosenrate lag im Borough im November 2007 bei 4,7 %. Besonders hoch war die Quote in den Bezirken Ettingshall, St Peter’s und Heath Town mit über 7 %. In den Bezirken Penn, Tettenhall Wightwick and Tettenhall Regis lag sie bei unter 3 %.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Individualverkehr.", "content": "Wolverhampton befindet sich in der Nähe mehrerer Autobahnen, die alle im Umkreis von etwa zehn Kilometern an der Stadt vorbeiführen: Wolverhampton besitzt einen City-Ring, der den Durchgangsverkehr von der eigentlichen Innenstadt fernhält. Folgende A-Straßen sind Teil des Rings: Die A41 (London–Birkenhead), die A449 (Stafford–Ross-on-Wye), die A454 (Bridgnorth–Sutton Coldfield) sowie die A4123 nach Birmingham. Die A4123 wurde 1927 eröffnet und gilt als die erste Überlandverbindung in GB, die eigens zum Zweck des Straßenverkehrs erbaut wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Schienen- und Busverkehr.", "content": "Der Bahnhof Wolverhampton befindet sich an der West Coast Main Line mit direktem Anschluss nach London, Birmingham, Manchester und einigen anderen Städten auf der Insel. Im Zuge eines Projektes, das \"Wolverhampton Interchange\" genannt wird, wird der Bahnhof derzeit bis 2012 umgebaut. Neben der Fernanbindung existieren einige Linien von regionaler Bedeutung, so zum Beispiel auf der Cambrian Line (nach Newtown), auf der Bahnstrecke nach Walsall, auf der Strecke nach Shrewsbury und auf der Bahnstrecke Rugby–Birmingham–Stafford. Der zentrale Busbahnhof befindet sich direkt neben dem Bahnhof, was ein schnelles Umsteigen zwischen Bus und Bahn ermöglicht. Im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofs wird auch der Busbahnhof komplett umgebaut. Der Umbau sieht zudem die Errichtung neuer Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten nebenan vor; 2011 soll dieser Bereich fertiggestellt sein. Das Busnetz wird von der \"West Midlands Passenger Transport Executive\" betrieben; der Anbieter der meisten Buslinien in der Stadt ist National Express West Midlands. Neben zahlreichen innerstädtischen Linien verkehren Busse auch ins nahe Birmingham, Dudley, Walsall, Sedgley, Bilston, Willenhall und Bloxwich.", "section_level": 3}, {"title": "Midland Metro.", "content": "Die Midland Metro ist eine 1999 eröffnete Regionalstadtbahn, die aus einer 20,2 km langen Linie besteht und von Wolverhampton über West Bromwich und Wednesbury zum Bahnhof Birmingham Snow Hill führt. Es sind Erweiterungen wie eine innerstädtische Tramlinie sowie eine Linie nach Walsall über Wednesfield und Willenhall geplant.", "section_level": 4}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "Ursprünglich befand sich bei Pendeford, einem heutigen Stadtteil Wolverhamptons ein Flughafen, der von 1938 bis 1970 in Betrieb war. Gegenwärtig befindet sich 13 km südwestlich des Stadtzentrums ein Flugplatz, dessen kommerzieller Ausbau von lokalen Anwohnern jedoch erfolgreich verhindert wurde. Der nächste internationale Flughafen ist der 40 km entfernte Flughafen Birmingham, der direkt mit dem Zug erreicht werden kann. Mit dem Auto ist der Flughafen Manchester (ca. 100 km entfernt) aufgrund des oft dichten Verkehrs auf dem M6 im Raum Birmingham teilweise schneller zu erreichen.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstiger Verkehr.", "content": "Im Stadtgebiet existieren zwar keine schiffbaren Flüsse, dafür aber ist Wolverhampton durch drei Kanäle erschlossen: Der Birmingham Main Line-Kanal, der Staffordshire-Worcestershire-Kanal sowie der Wyrley-Essington-Kanal. Der industrielle Nutzen der Kanäle ist heute nur noch gering, und so werden sie heute überwiegend touristisch genutzt. Die meisten Orte innerhalb des Borough sowie einige Dörfer in South Staffordshire sind leicht mit dem Rad zu erreichen, dabei sind in der Regel nur geringe Steigungen zu bewältigen. Der Radverkehr in der Innenstadt profitiert von der 20-mph-Zone (32 km/h), die innerhalb des City-Rings eingerichtet wurde. Wolverhampton befindet sich an der Route 81 des National Cycle Network von Smethwick nach Telford.", "section_level": 3}, {"title": "Gesundheitswesen.", "content": "Das New Cross Hospital stellt mit etwa 700 Betten das größte Krankenhaus in der Region dar und dient der University of Birmingham als Lehrkrankenhaus. Es wurde 1903 ursprünglich als Armenhaus in dem östlichen Stadtteil Wednesfield eröffnet und wird seit 1994 vom Royal Wolverhampton NHS Trust getragen.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "In Wolverhampton ist die Tageszeitung \"Express & Star\" beheimatet, die von sich selbst behauptet, das größte Einzugsgebiet einer regionalen Abendzeitung im Vereinigten Königreich zu besitzen. In der Stadt haben die vier Radiostationen \"WCR FM\", \"107.7 The Wolf\", \"Beacon Radio\" und \"Classic Gold WABC\" ihren Sitz.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben.", "content": "In Wolverhampton wirkende Politiker waren und sind unter anderem Enoch Powell, Sir Charles Pelham Villiers und Helene Hayman, Baroness Hayman, die erste Sprecherin des Britischen Oberhauses. Bekannte, in der Stadt lebende Sportler waren und sind unter anderem die Fußballspieler Billy Wright, Steve Bull, Bert Williams und Jimmy Mullen, die Radrennfahrer Percy Stallard und Hugh Porter, die Schwimmerin Anita Lonsbrough, der Dartspieler Wayne Jones, der Autorennfahrer und 24 Stunden von Le Mans-Gewinner Richard Attwood, die Leichtathleten Tessa Sanderson und Denise Lewis sowie der Cricketspieler Vikram Solanki, der hier aufwuchs und in der Anfangszeit bei seinem Heimatverein Wolverhampton Cricket Club spielte. Der Bildhauer, Maler und Medailleur Robert Jackson Emerson (1878–1944) wirkte ab 1910 in Wolverhampton. Aus Wolverhampton stammen unter anderem die Schauspieler Nigel Bennett, Goldie, Frances Barber, Meera Syal und Eric Idle sowie die Musiker Noddy Holder, Dave Hill, Jamelia, Beverley Knight, Dave Holland, Maggie Teyte, Edward Elgar, Mitch Harris und Robert Plant.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wolverhampton ist eine Großstadt im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland und gleichzeitig ein Metropolitan Borough mit dem Status einer City im englischen Metropolitan County West Midlands innerhalb der gleichnamigen Region. Im Jahr 2012 besaß das gesamte Stadtgebiet 252.987 Einwohner, womit die Stadt die dreizehntgrößte Englands ist.", "tgt_summary": "伍尔弗汉普顿(英语:Wolverhampton,),英国英格兰西米德兰兹郡的都市自治市和城市,2006年人口236,600人。", "id": 1330321} {"src_title": "Pitfall!", "tgt_title": "陷阱 (游戏)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Spieler steuert die Figur \"Pitfall Harry\" in einer Dschungel-Umgebung über verschiedene Hindernisse (unter anderem rollende Baumstämme, Seen, Skorpione, Krokodile, Treibsand,...). Ziel des Spieles ist es, 32 Schätze (Goldbarren, Silberbarren, Brillantringe und Geldsäcke) innerhalb eines Zeitraumes von 20 Minuten einzusammeln. Der Szenenwechsel erfolgt horizontal beim Erreichen des Bildrandes. Das gesamte Spielgebiet erstreckt sich über 255 Bildschirme. Dabei hat der Spieler die Möglichkeit, Pitfall Harry auf zwei Ebenen durch das Spielgebiet zu steuern: Über den normalen Weg auf der Erde oder durch einen unterirdischen Tunnel. Eine unterirdische Szene entspricht drei Szenen auf der Oberfläche. So wird wertvolle Zeit gespart, jedoch kann dabei leicht ein Schatz übersehen werden. Unter der Erde stehen zudem oftmals Mauern im Weg, die dort ein Weiterkommen nicht mehr zulassen. Um innerhalb des Zeitlimits an alle versteckten Schätze zu kommen, muss der Spieler die richtige Kombination aus über- und unterirdischem Weg herausfinden. Harry hat zu Beginn 3 Leben und 2000 Punkte. Kontakte mit bestimmten Gegnern wie beispielsweise Skorpionen, Krokodilen oder Treibsand kosten ein Leben. Andere Gegner verlangsamen Harry beziehungsweise kosten Zeit. Kollisionen mit rollenden Baumstämmen kosten Punkte entsprechend der Länge des Kontaktes. Beim Absturz in eine Fallgrube erhält Harry einen Abzug von 100 Punkten. Ein perfektes Spielergebnis entspricht 114.000 Punkten. Dies ist jedoch nur zu erreichen, indem alle Szenen praktisch fehlerfrei durchgespielt werden und der Spieler keinen einzigen Punktabzug erhält. Alle 255 Szenen des Spielgebietes sind ringförmig aufgebaut, so dass Harry das Spielgebiet sowohl rechts- als auch linksherum durchlaufen kann. In der Spielanleitung gibt Entwickler David Crane selbst den Hinweis, von Beginn an gleich linksherum zu laufen. Man erleichtere sich so das Spielen, da vor allem die Baumstämme immer von rechts nach links rollen. Außerdem wird die Spielfigur beim Verlust eines Lebens standardmäßig am linken Rand abgesetzt, so dass die jeweilige Szene anschließend leichter durchlaufen – oder direkt mit der links nachfolgenden Szene – begonnen werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliches.", "content": "\"Pitfall!\" war kommerziell sehr erfolgreich (es ist mit mehr als 4 Millionen verkauften Einheiten nach \"Pac-Man\" das zweitmeistverkaufte Spiel für das Atari-2600-System) und erschien auch für andere gängige Konsolen und Heimcomputer, z. B. ColecoVision und C64.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Spiel taucht in der Serie \"South Park\" in der Folge \"Nur körperliche Liebe im Vatikan?\" (8. Folge der 6. Staffel, Erstausstrahlung 7. März 2002) auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pitfall! (engl. für „Fallgrube!“) ist ein im Jahr 1982 von Activision veröffentlichtes Videospiel des Entwicklers David Crane für die Spielkonsole Atari 2600.", "tgt_summary": "是一款由动视公司于1982年发行的游戏。本游戏最初在雅达利2600发行。本游戏是雅达利2600上销售量最高的游戏之一。", "id": 1042926} {"src_title": "Gewöhnliche Differentialgleichung", "tgt_title": "常微分方程", "src_document": [{"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Historisch gesehen wurden die ersten Differentialgleichungen verwendet, um die Bewegung von Objekten zu modellieren. Besonders hervorzuheben sind dabei die Gleichungen für die Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit bzw. konstanter Beschleunigung. Im Jahr 1590 erkannte Galileo Galilei den Zusammenhang zwischen der Fallzeit eines Körpers und seiner Fallgeschwindigkeit sowie dem Fallweg und formulierte (noch) mit geometrischen Mitteln das Gesetz des freien Falles. Als Isaac Newton auch Bewegungen mit Reibungen betrachtete, die zum Betrag oder zum Quadrat der Geschwindigkeit proportional sind, war er genötigt, die Differentialrechnung und den heute geläufigen Formalismus der Differentialgleichungen einzuführen. Durch die exakte Formulierung des Grenzwertbegriffes, der Ableitung und des Integrals stellte schließlich Augustin Louis Cauchy im 19. Jahrhundert die Theorie der gewöhnlichen Differentialgleichungen auf ein festes Fundament und machte sie somit vielen Wissenschaften zugänglich. Das wissenschaftliche Interesse an Differentialgleichungen ist im Wesentlichen darin begründet, dass mit ihnen auf Grund vergleichsweise einfacher Beobachtungen und Experimente vollständige Modelle geschaffen werden können. Nur wenige Typen von Differentialgleichungen lassen sich analytisch lösen. Trotzdem lassen sich qualitative Aussagen wie Stabilität, Periodizität oder Bifurkation auch dann treffen, wenn die Differentialgleichung nicht explizit gelöst werden kann. Eines der wichtigsten Hilfsmittel für skalare Differentialgleichungen sind Argumente mittels eines Vergleichssatzes.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Definition.", "content": "Seien formula_1 und formula_2 eine stetige Funktion. Dann heißt ein \"gewöhnliches Differentialgleichungssystem\" formula_4-ter Ordnung von formula_5 Gleichungen (formula_6 ist hier die unabhängige Variable, formula_7 usw.). Im Fall formula_8 nennt man dies eine \"gewöhnliche Differentialgleichung\" formula_4-ter Ordnung. Ihre Lösungen sind formula_4-mal differenzierbare Funktionen formula_11, welche die Differentialgleichung auf einem zu bestimmenden Intervall formula_12 erfüllen. Sucht man eine spezielle Lösung, welche zu gegebenen formula_13 und formula_14 zusätzlich erfüllt, so bezeichnet man dies als Anfangswertproblem. Kann die Differentialgleichung nach der höchsten vorkommenden Ableitung aufgelöst werden und hat somit die Form so heißt sie \"explizit\", andernfalls \"implizit\"; siehe auch Satz von der impliziten Funktion.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Notation.", "content": "In der Literatur zu gewöhnlichen Differentialgleichungen werden standardmäßig zwei unterschiedliche Notationen verwendet. In der einen Variante wird die unabhängige Variable mit formula_6 bezeichnet und die Ableitungen der Funktion formula_18 nach formula_6 mit formula_20 usw. Die andere Schule verwendet eine auf Newton zurückgehende Notation. Dabei ist die unabhängige Variable formula_21 bereits mit einem Sinn versehen; formula_21 ist die Zeit. Lösungen werden dann oft mit formula_6 bezeichnet und die Ableitungen nach der Zeit werden als formula_24 notiert. Da dieser Artikel von Vertretern beider Schulen bearbeitet wurde, finden sich beide Notationen wieder.", "section_level": 2}, {"title": "Existenz und Eindeutigkeit.", "content": "Ob überhaupt eine Lösung existiert, lässt sich anhand einiger Kriterien erkennen. Die Differentialgleichung selbst reicht im Allgemeinen nicht aus, um die Lösung eindeutig zu bestimmen. Beispielsweise ist der grundsätzliche Bewegungsablauf aller schwingenden Pendel gleich und kann durch eine einzige Differentialgleichung beschrieben werden. Der konkrete Bewegungsablauf ist jedoch durch die \"Rand- oder Anfangsbedingung(en)\" (wann wurde das Pendel angestoßen, und wie groß ist die Anfangsauslenkung) bestimmt. Die lokale Lösbarkeit von Anfangswertproblemen bei gewöhnlichen Differentialgleichungen erster Ordnung wird durch den Satz von Picard-Lindelöf und den Satz von Peano beschrieben. Aus der Existenz einer lokalen Lösung kann man in einem zweiten Schritt auf die Existenz einer nicht-fortsetzbaren Lösung schließen. Mit Hilfe des Satzes vom maximalen Existenzintervall kann man darauf aufbauend von dieser nicht-fortsetzbaren Lösung dann gelegentlich Globalität nachweisen. Die Eindeutigkeit bekommt man als Anwendung der gronwallschen Ungleichung.", "section_level": 2}, {"title": "Reduktion von Gleichungen höherer Ordnung auf Systeme erster Ordnung.", "content": "Gewöhnliche Differentialgleichungen beliebiger Ordnung lassen sich immer auf ein System von gewöhnlichen Differentialgleichungen erster Ordnung zurückführen. Hat eine gewöhnliche Differentialgleichung die Ordnung formula_4, so führt man dazu die voneinander abhängigen Funktionen formula_26 ein: Aus der expliziten Differentialgleichung formula_4-ter Ordnung für formula_18 wird dabei: Man erhält also ein System von formula_4 gewöhnlichen Differentialgleichungen erster Ordnung: Umgekehrt kann man aus manchen Differentialgleichungssystemen eine einzige Differentialgleichung höherer Ordnung ableiten.", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Typen von Differentialgleichungen.", "content": "Den bekanntesten Typ der gewöhnlichen Differentialgleichungen bildet die lineare Differentialgleichung formula_4-ter Ordnung mit: Weitere wichtige Typen von gewöhnlichen Differentialgleichungen sind die folgenden:", "section_level": 1}, {"title": "Autonome Systeme.", "content": "Ein Differentialgleichungssystem heißt \"autonom\" oder zeitinvariant, falls die beschreibende Gleichung nicht von der unabhängigen Variable formula_6 abhängt. D.h., wenn das System von der Form ist. Ein Differentialgleichungssystem heißt vollständig, wenn zu jedem Anfangswert formula_63 die globale Lösung auf ganz formula_64 definiert und eindeutig ist. Dies ist z. B. der Fall, wenn formula_65 linear beschränkt und Lipschitz-stetig ist. Es bezeichne formula_66 diese (eindeutig bestimmte globale) Lösung. Dann nennt man formula_67 den \"Fluss\" der Differentialgleichung formula_68, und formula_69 bildet dann ein dynamisches System. Besonders einfach zu analysieren ist der Fall formula_70 der \"ebenen autonomen Systeme\". Mit Hilfe des Satzes von Poincaré-Bendixson kann man oft die Existenz periodischer Lösungen nachweisen. Ein wichtiges ebenes autonomes System bildet das Lotka-Volterra-Modell. Da die Poincaré-Bendixson-Theorie zentral auf den jordanschen Kurvensatz aufbaut, sind höherdimensionale Analoga falsch. Insbesondere ist es sehr schwierig, periodische Lösungen höherdimensionaler autonomer Systeme zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Lösungsverfahren für lineare gewöhnliche Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten.", "content": "Durch gewöhnliche Differentialgleichungen lassen sich viele dynamische Systeme aus der Technik, Natur und Gesellschaft beschreiben. Viele auf den ersten Blick sehr verschiedene physikalische Probleme lassen sich mit der GDGL jedoch formal identisch darstellen. Ein dynamisches System ist eine Funktionseinheit zur Verarbeitung und Übertragung von Signalen, wobei die Eingangsgröße formula_71 als Ursache und die Ausgangsgröße formula_72 als Folge des zeitlichen Übertragungsverhaltens des Systems definiert ist. Ist die Eingangsgröße formula_73, so handelt es sich um eine homogene GDGL, anderenfalls um eine inhomogene GDGL. Ein dynamisches System verhält sich linear, wenn die Wirkungen zweier linear überlagerter Eingangssignale sich am Ausgang des Systems in gleicher Weise linear überlagern. Eine lineare GDGL enthält die gesuchte Funktion und deren Ableitungen nur in der ersten Potenz. Es dürfen keine Produkte der gesuchten Funktion und ihren Ableitungen auftreten. Die gesuchte Funktion darf auch nicht in Argumenten von Winkelfunktionen, Logarithmen usw. erscheinen. Ein bekanntes Beispiel aus der Mechanik ist die lineare GDGL zweiter Ordnung eines gedämpften Federpendels mit der Federsteifigkeit formula_74, Masse formula_5 und Dämpfungskonstante formula_76. Dabei ist die Eingangsgröße: die Kraft formula_38, die Ausgangsgröße der Weg formula_6. Linear zeitinvariante Systeme können durch die nachfolgenden Verfahren berechnet werden:", "section_level": 1}, {"title": "Lösung mit Hilfe des Exponentialansatzes.", "content": "Die Lösung einer inhomogenen GDGL besteht aus der allgemeinen Lösung der homogenen GDGL und einer speziellen Lösung (partikuläre Lösung) der inhomogenen GDGL. Deshalb erfolgt das Lösungsverfahren der inhomogenen GDGL, unabhängig von der Ordnung, in zwei Stufen. Die Gesamtlösung ist die Summe der beiden Lösungen: Mit Hilfe des Exponentialansatzes und der sich daraus ergebenden charakteristischen Gleichung lassen sich auch GDGL höherer Ordnung lösen. Dieser Exponentialansatz gilt als universelles Lösungsverfahren für homogene GDGL beliebiger Ordnungen mit konstanten Koeffizienten. Hat eine GDGL die Ordnung n, so hat ihre Lösung n Integrationskonstanten. Dazu müssen n Anfangsbedingungen gegeben sein. Der Exponentialansatz formula_89 liefert Ableitungen der Form: formula_90. Werden diese Beziehungen in die homogene GDGL eingesetzt, entsteht die charakteristische Gleichung als Polynom n-ter Ordnung für formula_91. Die homogene Lösung einer inhomogenen Differenzialgleichung lautet damit allgemein für den Fall reeller ungleicher Nullstellen formula_92 des charakteristischen Polynoms: Wird für den Fall der zwei reellen Nullstellen in die Gleichung für formula_93 eingesetzt, entsteht eine Division durch Null formula_94, was nicht zulässig ist. Als „verschiedene“ Nullstellen gelten bereits Nullstellen, wenn sie sich in einer theoretisch unendlichen Dezimalstelle eines Wertes unterscheiden. Die Gesamtlösung einer GDGL ergibt sich aus der Überlagerung der Systemantworten auf die Anfangsbedingungen und auf das Eingangssignal: Die partikuläre Lösung der GDGL bezieht sich darauf, dass die Anfangswerte formula_96 gleich Null sind und das Eingangssignal formula_84 ist. Sie lässt sich aus der Übertragungsfunktion formula_86 bestimmen, indem die Differentialgleichung einer Laplace-Transformation unterzogen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Berechnungsbeispiel der partikulären Lösung einer GDGL 2. Ordnung mit der Laplace-Transformationstabelle.", "content": "Anmerkung: Enthält die Ausgangsgröße eines Übertragungssystems Schwingungsanteile, ergeben sich laut Transformationstabellen aufwendige trigonometrische Gleichungen.", "section_level": 3}, {"title": "Lösung einer linearen gewöhnlichen Differentialgleichung mittels der numerischen Berechnung.", "content": "Eine lineare gewöhnliche Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten, die ein dynamisches System mit einem Eingangssignal und einem Ausgangssignal beschreibt, wird in eine Differenzengleichung umgeformt, indem die Differentialquotienten der GDGL durch Differenzenquotienten ausgetauscht werden. Die rekursive Lösung einer Differenzengleichung erster Ordnung erfolgt von einer Anfangsbedingung durch nummerierte Folgegleichungen. Jede Folgegleichung bezieht sich auf das Ergebnis einer zurückliegenden Folgegleichung. Bei allen numerischen Verfahren wird der Wert der gesuchten Funktion für diskrete Zeitpunkte ermittelt. Die numerische Gesamtlösung des Systems erfolgt – bei einfachen Differenzengleichungen – rekursiv (sich selbst aufrufend) über viele Berechnungsfolgen formula_99 in meist je kleinen konstanten Zeitstufen. Die Form der Gesamtlösung ist damit tabellarisch für die gesuchten Werte formula_100 (Stützpunkt, Knoten) eines Funktionsverlaufs im zeitlichen Abstand formula_101. Das einfachste numerische Verfahren ist das Euler-Streckenzugverfahren. Zu den Einschritt-Verfahren gehören Euler-Vorwärtsverfahren (Explizites Euler-Verfahren), Euler-Rückwärtsverfahren (Implizites Eulerverfahren), Runge-Kutta-Verfahren, Heun-Verfahren. Bei den Mehrschrittverfahren wird die Information aus den zuvor bereits errechneten Stützpunkten gebildet. Zum weiteren Verständnis der numerischen Berechnung linearer dynamischer Systeme in Form von linearen gewöhnlichen Differentialgleichungen siehe:", "section_level": 2}, {"title": "Software.", "content": "Einige CAS können Differentialgleichungen lösen, z. B.:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine gewöhnliche Differentialgleichung (oft abgekürzt mit GDGL oder ODE, englisch \"ordinary differential equation\") ist eine Differentialgleichung, bei der zu einer gesuchten Funktion nur Ableitungen nach genau einer Variablen auftreten.", "tgt_summary": "在数学分析中,常微分方程(英语:ordinary differential equation,简称英语:ODE)是未知函数只含有一个自变量的微分方程。对于微积分的基本概念,请参见微积分、微分学、积分学等条目。", "id": 2670095} {"src_title": "Brunsche Konstante", "tgt_title": "布朗常数", "src_document": [{"title": "Brunsche Konstante für Primzahlzwillinge.", "content": "Im Jahr 1919 zeigte der Mathematiker Viggo Brun, dass die Summe der Kehrwerte aller Primzahlzwillinge (Paare von Primzahlen, deren Differenz 2 beträgt) konvergiert. Der Grenzwert formula_1 dieser Summe wird Brunsche Konstante für Primzahlzwillinge genannt: Dieses Ergebnis der analytischen Zahlentheorie ist auf den ersten Blick überraschend, da die Summe der Kehrwerte aller Primzahlen divergiert, wie bereits im 18. Jahrhundert von Leonhard Euler bewiesen wurde. Wäre auch formula_1 divergent, hätte man einen Beweis für die bis heute offene Vermutung, dass es unendlich viele Primzahlzwillinge gibt (Alphonse de Polignac (1817–1890) 1849). Aus der Konvergenz lässt sich jedoch nicht auf das Gegenteil schließen.", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung.", "content": "Die Idee zur Berechnung besteht darin, dass die Summation zunächst möglichst weit durchgeführt wird und dann der fehlende Rest abgeschätzt wird. So haben Daniel Shanks und John William Wrench, Jr. (1911–2009) alle Primzahlzwillinge unterhalb 2·10 benutzt. Eine Schätzung stammt von Pascal Sebah aus dem Jahr 2002, der hierfür alle Primzahlzwillinge bis 10 betrachtete. Die Berechnung von formula_1 ist allerdings außerordentlich schwierig, zum einen, da die Reihe sehr langsam konvergiert, zum anderen, da das Auffinden aller großen Primzahlzwillinge äußerst kompliziert ist (\"siehe auch:\" Primzahltests). Die bislang genaueste Abschätzung ist (Stand 16. März 2010) Hierfür wurden die Kehrwerte aller 19.831.847.025.792 Primzahlzwillinge unterhalb 2·10 summiert: und der Restterm abgeschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Brunsche Konstante für Primzahldrillinge.", "content": "Neben formula_1 gibt es noch zwei weitere Brunsche Konstanten formula_9 und formula_10 für Primzahldrillinge. Die ersten drei Primzahldrillinge der Form formula_11 sind (5, 7, 11), (11, 13, 17) und (17, 19, 23). Auch in diesem Fall konvergiert die Summe und es gilt (Stand 16. März 2010): Die ersten drei Primzahldrillinge der Form formula_13 sind (7, 11, 13), (13, 17, 19) und (37, 41, 43). Die Summe konvergiert ebenfalls und es gilt (Stand 16. März 2010):", "section_level": 1}, {"title": "Brunsche Konstante für Primzahlvierlinge.", "content": "Neben formula_1 gibt es noch die Brunsche Konstante formula_16 für Primzahlvierlinge, Paare von Primzahlzwillingen, die einen Abstand von 4 haben (dies ist der kleinstmögliche Abstand zweier Primzahlzwillinge zueinander). Die ersten drei Primzahlvierlinge sind (5, 7, 11, 13), (11, 13, 17, 19) und (101, 103, 107, 109), also Da alle Summanden von formula_16 auch in formula_1 vorkommen und bis auf formula_20 und formula_21 keine Summanden doppelt vorhanden sind, konvergiert auch diese Reihe. Sie hat den Wert (Stand 16. März 2010)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brunsche Konstante ist eine mathematische Konstante aus dem Bereich der Zahlentheorie. Benannt ist sie nach dem Mathematiker Viggo Brun.", "tgt_summary": "1919年,挪威数学家维果·布朗()证明了所有孪生素数的倒数之和收敛于一个数学常数,称为布朗常数(Brun's constant),记为\"B\" :", "id": 2066497} {"src_title": "Optimaten", "tgt_title": "貴人派", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Bezeichnungen \"Optimaten\" und \"Popularen\" tauchte zuerst in Bezug auf die Zeit der Gracchischen Reformen ab 133 v. Chr. auf. Die erste Anwendung des \"senatus consultum ultimum\" im Jahr 121 gegen Gaius Sempronius Gracchus kann als eine Art \"Gründungsdatum\" für die optimatische Gruppe gesehen werden. Der Begriff \"optimates\" als Gegenbegriff zu \"populares\" ist allerdings erst spät belegt, insbesondere bei Cicero. Ohne die Gracchen bzw. ohne ihre \"popular\", also durch Berufung auf die Volksversammlung, durchgebrachten Gesetze hätten sich die Optimaten als Verfechter der traditionellen Senatsherrschaft nicht gefunden. Diese Reaktion kann als Zeichen der Ratlosigkeit und Schwäche der konservativen Senatoren gesehen werden. Zum ersten Mal in der Geschichte der Republik arbeiteten nun Männer aus ihrem Kreis unter Zuhilfenahme des Volks gegen sie. Tiberius Gracchus stellte sie nicht nur in ihrem Selbstverständnis bloß, er manövrierte sie zudem in eine Situation, für die sie keine Handlungsschemata kannten und die die \"auctoritas\" in Frage stellte. Plakativ gesagt, hätte es ohne die Nutzer der popularen Methode keine Optimaten gegeben. Der Konflikt zwischen Optimaten und Popularen war Ausdruck der eskalierenden Rivalität innerhalb der römischen Senatsaristokratie.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Ausrichtung.", "content": "Politisch und sozial gesehen waren die Optimaten eine relativ homogene Gruppierung mit wechselnder Besetzung, die die Senatsmehrheit bildete und sich mithin auf sich selbst stützte. Ihre politische Tätigkeit war fast immer als Reaktion auf populare Aktionen zu verstehen. Nur dann, wenn die Tagespolitik es erforderte, schlossen sich die führenden Familien und ihre Anhänger zusammen. Waren ihre Interessen nicht in Frage gestellt oder gefährdet, gab es auch keine optimatische Gruppe. Hierzu kam es dann, wenn Aristokraten, die im Senat keine Mehrheit finden konnten, versuchten, ihre Interessen stattdessen mit Hilfe der Volksversammlung durchzusetzen – diese Politiker nannte man Popularen. Sie hatten ebenso wie die Optimaten kein festes politisches Programm und keine feste Besetzung. Vielmehr finden sich Einzelpersönlichkeiten innerhalb der Nobilität, die auf populare Aktionen anderer reagierten und ihre Anhängerschaft mobilisierten, wozu nicht nur Klientel zählten, sondern auch befreundete oder persönlich verbundene \"nobiles\". Sowohl Optimaten als auch Popularen gehörten mithin zur Nobilität, und der Konflikt zwischen ihnen war im Kern ein Machtkampf innerhalb der Aristokratie. Sprachlich ist der Begriff \"optimates\" mit ἄριστοι verwandt und bezeichnet die, die sich für die Besten in einem Staat hielten – den Adel bzw. im römischen Sinne die Nobilität. Sie beriefen sich auf die Tradition und sahen sich durch sie legitimiert. Die Optimaten bildeten sich dabei aus jenen Vertretern der Nobilität, die den alten Zustand der ungefährdeten Senatsherrschaft, der in der späten Republik nicht mehr vorhanden war, wiederherstellen wollten. Mit anderen Worten: Diejenigen Politiker, die die Mehrheit im Senat hinter sich hatten, waren zugleich Optimaten, da ihnen im Gegensatz zu popularen Politikern daran gelegen sein musste, die Autorität und den politischen Führungsanspruch dieses Gremiums zu bewahren. Es war das Ziel der Optimaten, die Macht des Senats zu sichern und zu erweitern, während die Popularen als Minderheit unter den Senatoren notgedrungen eine andere Politikkonzeption vertraten: Sie ließen Gesetze auch ohne Beteiligung des Senats allein durch die Volksversammlung beschließen und schwächten damit die Stellung des Senats. Die Optimaten dagegen rückten den Senat ins Zentrum der legitimen politischen Entscheidung. Das Instrument dieser Politiker war die sog. „optimatische Methode“: Gelang es nicht, die Gegner politisch auszumanövrieren oder durch eine Anklage vor Gericht auszuschalten, so war Ausdruck dieser Methode stets ein Senatsbeschluss (\"senatus consultum\"). Die erste Stufe war die Feststellung, eine politische Handlung eines popularen Politikers sei \"contra rem publicam\", also gegen die Republik bzw. ihr Wohl gerichtet. Damit wurden entweder bereits durchgeführte Schritte missbilligt oder es war eine implizite Aufforderung, geplante zu unterlassen. Die zweite und weitaus folgenreichere Entschließung war das \"senatus consultum ultimum\". Nach Cicero, der allerdings selbst zu den Optimaten zählte, war es ein Mittel, um Schaden von der Republik abzuwenden. Somit wurde die außerordentliche Vollmacht, einen Staatsnotstand mit allen notwendigen Mitteln zu beheben, und das Wohl der Republik (\"salva res publica\") wiederherzustellen, an die Konsuln übertragen. Auch wenn Sallusts Beschreibung nach fast diktatorischer Gewalt klingt, entsprach die Bevollmächtigung der obersten Amtsträger nicht der Amtsgewalt eines Diktators. Ob das \"senatus consultum ultimum\" überhaupt verfassungskonform war, wurde nie geklärt; strenggenommen lag die Souveränität in Rom nicht beim Senat, sondern bei den Volksversammlungen, weshalb man argumentieren kann, dass die Optimaten hier ein Recht usurpierten, das dem Senat eigentlich nicht zustand. Den Gipfel ihrer Macht erreichten die Optimaten unter der Diktatur Sullas (82–79 v. Chr.). Während seiner Herrschaft wurde der Senat von 300 auf 600 Männer erweitert, und eine große Zahl von (angeblichen) Popularen wurde mittels Proskriptionslisten ermordet. Nach Sullas Tod wurden jedoch viele Senatsbefugnisse wieder eingeschränkt, und vor allem untergrub seine Gewaltherrschaft das Ansehen des Senats in empfindlicher Weise. Bereits Sullas Anhänger Pompeius bediente sich daher, obwohl er eigentlich zu den Optimaten gezählt wurde, der popularen Methode, was anschaulich illustriert, dass man der Unterscheidung zwischen den beiden Gruppen nicht zu viel Gewicht beimessen darf. Am Ende konnten die Optimaten nicht verhindern, dass ehrgeizige Aristokraten wie Gaius Iulius Caesar und Octavian die populare Methode nutzten, um die Herrschaft des Senats ein für alle Mal durch eine Monarchie zu ersetzen – die Niederlage der Optimaten entsprach dem Ende der \"res publica libera\". Herausragende Vertreter der Optimaten waren Sulla, Cato der Jüngere und Cicero, der als \"homo novus\" allerdings nie völlig von den Optimaten akzeptiert wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Optimaten (lat. \"optimates\", dt.: \"die Besten\", Singular: \"optimus\"; seltener \"boni\", \"die Guten\", genannt) waren die Vertreter des konservativen Adels und die Verfechter der Vorherrschaft des Senats in der späten Römischen Republik. Die Optimaten waren aber keine Partei im modernen Sinne. Der Begriff bezeichnet eher eine Methode, Politik zu machen: Aus Sicht der Optimaten lagen alle wichtigen Entscheidungen im römischen Staat beim Senat, während die Popularen sich auf die Volksversammlung stützten.", "tgt_summary": "贵族派(,单数:Optimas,“好人”之意)是晚期罗马共和国的菁英派系。他们希望限制公民会议的权力,而加强代表贵族意志、控制国家的元老院的权力。他们尤其关注新近崛起的军队将领,唯恐得到保民官、公民会议以及军队支持的后者从元老院和贵族手中夺取权力。", "id": 1571306} {"src_title": "Kurvenintegral", "tgt_title": "曲线积分", "src_document": [{"title": "Reelle Wegintegrale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wegintegral erster Art.", "content": "Das Wegintegral einer stetigen Funktion, entlang eines stückweise stetig differenzierbaren Weges ist definiert als Dabei bezeichnet formula_5 die Ableitung von formula_6 nach formula_7 und formula_8 die euklidische Norm des Vektors formula_9. Die Bildmenge formula_10 ist eine stückweise glatte \"Kurve\" in formula_11.", "section_level": 2}, {"title": "Wegintegral zweiter Art.", "content": "Das Wegintegral über ein stetiges Vektorfeld mit einer ebenfalls so parametrisierten Kurve ist definiert als das Integral über das Skalarprodukt aus formula_24 und formula_25:", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss der Parametrisierung.", "content": "Sind formula_3 und formula_28 \"einfache\" (d. h. formula_29 und formula_30 sind injektiv) Wege mit formula_31 und formula_32 und demselben Bild, parametrisieren sie also dieselbe Kurve in derselben Richtung und durchlaufen sie die Kurve (bis auf Doppelpunkte) genau einmal, so stimmen die Integrale entlang formula_6 und formula_34 überein. Dies rechtfertigt den Namen \"Kurvenintegral\"; ist die Integrationsrichtung aus dem Kontext ersichtlich oder irrelevant, wird daher der Weg in der Notation unterdrückt.", "section_level": 2}, {"title": "Kurvenintegrale.", "content": "Da eine Kurve formula_14 das Bild eines Weges formula_6 ist, entsprechen die Definitionen der Kurvenintegrale im Wesentlichen den Wegintegralen. Kurvenintegral 1. Art: Kurvenintegral 2. Art: Ein Spezialfall ist wieder die Länge der durch formula_6 parametrisierten Kurve formula_14:", "section_level": 2}, {"title": "Wegelement und Längenelement.", "content": "Der in den Kurvenintegralen erster Art auftretende Ausdruck heißt \"skalares Wegelement\" oder \"Längenelement\". Der in den Kurvenintegralen zweiter Art auftretende Ausdruck heißt \"vektorielles Wegelement\".", "section_level": 2}, {"title": "Rechenregeln.", "content": "Seien formula_44, formula_45 Kurvenintegrale gleicher Art (d. h. entweder beide erster oder beide zweiter Art), sei das Urbild der beiden Funktionen formula_46 und formula_47 von gleicher Dimension und sei formula_3. Dann gelten für formula_49, formula_50 und formula_51 die folgenden Rechenregeln:", "section_level": 2}, {"title": "Notation für Kurvenintegrale von geschlossenen Kurven.", "content": "Ist formula_6 ein geschlossener Weg, so schreibt man und analog für geschlossene Kurven formula_14 Mit dem Kreis im Integral möchte man deutlich machen, dass formula_6 geschlossen ist. Der einzige Unterschied liegt hierbei in der Notation.", "section_level": 1}, {"title": "Wegunabhängigkeit.", "content": "Ist ein Vektorfeld formula_73 ein \"Gradientenfeld\", d. h. formula_73 ist der Gradient eines skalaren Feldes formula_75, mit so gilt für die Ableitung der Verkettung von formula_75 und formula_78 was gerade dem Integranden des Wegintegrals über formula_73 auf formula_78 entspricht. Daraus folgt für eine gegebene Kurve formula_82 Dies bedeutet, dass das Integral von formula_73 über formula_82 ausschließlich von den Punkten formula_86 und formula_87 abhängt und der Weg dazwischen irrelevant für das Ergebnis ist. Aus diesem Grund wird das Integral eines Gradientenfeldes als \"wegunabhängig\" bezeichnet. Insbesondere gilt für das Ringintegral über die geschlossene Kurve formula_82, mit zwei beliebigen Wegen formula_89 und formula_90 Dies ist insbesondere in der Physik von großer Bedeutung, da beispielsweise die Gravitation diese Eigenschaften besitzt. Da die Energie in diesen Kraftfeldern stets eine Erhaltungsgröße ist, werden sie in der Physik als konservative Kraftfelder bezeichnet. Das skalare Feld formula_75 ist dabei das Potential beziehungsweise die potentielle Energie. Konservative Kraftfelder erhalten die mechanische Energie, d. i. die Summe aus kinetischer Energie und potentieller Energie. Gemäß dem obigen Integral wird auf einer geschlossenen Kurve insgesamt eine Arbeit von 0 J aufgebracht. Wegunabhängigkeit lässt sich auch mit Hilfe der Integrabilitätsbedingung zeigen. Ist das Vektorfeld nur in einer (kleinen) Umgebung formula_93 eines Punktes nicht als Gradientenfeld darstellbar, so ist das geschlossene Wegintegral von Kurven außerhalb von formula_93 proportional zur Windungszahl um diesen Punkt und ansonsten unabhängig vom genauen Verlauf der Kurve (siehe Algebraische Topologie: Methodik).", "section_level": 1}, {"title": "Komplexe Wegintegrale.", "content": "Ist formula_95 eine komplexwertige Funktion, dann nennt man formula_12 integrierbar, wenn formula_97 und formula_98 integrierbar sind. Man definiert Das Integral ist damit formula_100-linear. Ist formula_12 stetig und formula_102 eine Stammfunktion von formula_12, so gilt wie im Reellen Der Integralbegriff wird nun auf die komplexe Ebene wie folgt erweitert: Ist formula_105 eine komplexwertige Funktion auf einem Gebiet formula_106, und ist formula_107 ein stückweise stetig differenzierbarer Weg in formula_93, so ist das \"Wegintegral\" von formula_12 entlang des Weges formula_6 definiert als Der Malpunkt bezeichnet hier komplexe Multiplikation. Die zentrale Aussage über Wegintegrale komplexer Funktionen ist der Cauchysche Integralsatz: Für eine holomorphe Funktion formula_12 hängt das Wegintegral nur von der Homotopieklasse von formula_6 ab. Ist formula_93 einfach zusammenhängend, so hängt das Integral also überhaupt nicht von formula_6, sondern nur von Anfangs- und Endpunkt ab. Analog zum reellen Fall definiert man die \"Länge\" des Weges formula_6 durch Für theoretische Zwecke ist folgende Ungleichung, die sogenannte \"Standardabschätzung\", von besonderem Interesse: Wie im reellen Fall ist das Wegintegral unabhängig von der Parametrisierung des Weges formula_6, d. h. es ist nicht zwingend notwendig, formula_122 als Parameterbereich zu wählen, wie sich durch Substitution zeigen lässt. Dies erlaubt die Definition komplexer Kurvenintegrale, indem man den obigen Formeln den Weg formula_6 durch eine Kurve formula_14 in formula_100 ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kurven-, Linien-, Weg- oder Konturintegral erweitert den gewöhnlichen Integralbegriff für die Integration in der komplexen Ebene (Funktionentheorie) oder im mehrdimensionalen Raum (Vektoranalysis).", "tgt_summary": "在数学中,曲线积分(英语:curve integral或英语:curvilinear integral)或路径积分(英语:path integral或contour integral【留数定理】)是积分的一种。积分函数的取值沿的不是区间,而是特定的曲线,称为积分路径。曲线积分有很多种类,当积分路径为闭合曲线时,称为环路积分或围道积分。", "id": 2674518} {"src_title": "Hawker Hurricane", "tgt_title": "颶風戰鬥機", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Unter der Leitung von Chefkonstrukteur Sydney Camm hatte man bei Hawker seit 1933 ohne eine Ausschreibung an einem neuen Eindeckerjagdflugzeug gearbeitet. Die ersten Detailzeichnungen im Januar 1934 stießen beim Luftfahrtministerium auf zu wenig Begeisterung, um einen Prototyp in Auftrag zu geben. Die Verfeinerung des Projekts, dessen äußerlich größte Änderung ein Einziehfahrwerk war, erfolgte darum weiterhin auf private Initiative. Nach Versuchen mit einem Windkanalmodell bestellte das Ministerium im September 1934 einen Prototyp, der am 6. November 1935 zum Erstflug startete. Bei der RAF fand der schnelle Jäger großen Anklang und bereits im Juli 1936 wurden 600 des \"Hurricane\" benannten Typs in Auftrag gegeben, um die veralteten Doppeldeckerjäger der RAF mit ihrem festen Fahrwerk schnellstens zu ersetzen. Die erste Serienmaschine Hurricane I flog schließlich am 12. Oktober 1937.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Von der Konstruktion her war der neue Hawker-Jäger altbewährt: Rumpf und Flächen bestanden aus einem Stahlrohrgerüst als tragende Komponente sowie aus Sperrholz gesägten und laminierten Rippen und Spanten, die größtenteils stoffbespannt oder mit Balsaholz beplankt waren (formgebende Komponente). Diese Bauweise entsprach zwar schon damals nicht mehr dem neuesten Stand der Technik – der in metallbeplanktem Mischmetalltragwerk Stahl/Aluminium mit zunehmender Verwendung von geodätischen Elementen bestand – ermöglichte aber die schnelle Serienproduktion der Hurricane. Vor allem kleine holz- und metallverarbeitende Betriebe fertigten die Einzelteile dezentral im Manufakturstil. Auch in diesem Stil war die Kabinenhaube entstanden: ein aus Winkeleisen geschweißtes Rahmengestell mit planen Glasscheiben, später zur Gewichtsreduktion aus Plexiglas, herstellbar durch Kleinbetriebe. Diese Produktionsbedingungen waren zur Zeit der schweren Bombenangriffe auf die Insel 1940/41 ein rüstungsstrategischer Vorteil. Waffen und Motor hingegen wurden in Industriezentren gefertigt. In den Hawker-Werken erfolgte die Endmontage. Erst ab 1939 wurden die stoffbespannten Tragflächen durch blechbeplankte ersetzt; die Flächen waren austauschbar und so wurden während der Luftschlacht um England alle Flugzeuge nach und nach umgerüstet. Die blechbeplankten Tragflächen waren nur noch bis zu den Fahrwerkanschlüssen hin als Rohrgerüst ausgeführt, während die Außenflächen in moderner Schalenbauweise gefertigt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung und Motorisierung.", "content": "Die Hawker Hurricane war zunächst mit acht Browning-Maschinengewehren des Kalibers.303 British (7,7 mm) bewaffnet. Angetrieben wurde der stabile, mit Einziehfahrwerk versehene Tiefdecker von einem 1030 PS leistenden Rolls-Royce-Merlin-II-Motor, der auf eine starre Zweiblattluftschraube wirkte. Anfang 1939 kam der gleich starke Merlin III zum Einbau, der einen effizienteren, mit konstanter Drehzahl laufenden Verstellpropeller mit drei Blättern antrieb. Um die Leistung der Hurricane, besonders die Höchstgeschwindigkeit und Steigrate, zu erhöhen, erhielt die Version Mk.II den stärkeren Merlin-XX-Motor mit zweistufigem Lader und einer Leistung von 1300 PS. Die ersten der um rund 20 km/h schnelleren Hurricane Mk.IIA wurden im Herbst 1940 ausgeliefert. Bei dieser Baureihe kamen auch neuer Tragflächen zum Einsatz, die zum Tragen von Abwurflasten oder Zusatztanks ausgelegt waren. Zugleich erhielt das Flugzeug einen verlängerten Rumpf. Mit der Mk.IIBc wurde die Flügelbewaffnung auf zwölf Browning-MG erhöht. Versuche hatten jedoch gezeigt, dass eine Bewaffnung mit Bordkanonen effektiver war als mit MG, deshalb erhielt die 1941 erschienene Version Mk.IIC vier 20-mm-Hispano-Suiza-Maschinenkanonen. Da die Hurricane mit dem Fortschreiten des Krieges als Jäger gegenüber ihren Gegnern immer mehr ins Hintertreffen geriet, richtete sich das Augenmerk der Entwickler vorrangig auf deren Tiefangriffsqualitäten. Dies führte ab 1942 zur Variante Mk.IID, die mit zwei schweren 40-mm-Bordkanonen unter den Tragflächen als Schlachtflugzeug zur Panzerjagd verwendet wurde. Eine erst Mk.IIE, dann Mk.IV genannte Version, angetrieben von einem Motor des Typs Rolls-Royce Merlin 24 oder 27 mit 1620 PS Leistung, konnte wahlweise mit schweren Kanonen, Bomben oder Raketen ausgerüstet werden. Sämtliche in Wüstenregionen eingesetzten Hurricane erhielten spezielle Sandfilter, die allerdings die Motorleistung und damit die Geschwindigkeit erheblich herabsetzten. Für den Flugzeugträger-Einsatz bei der Fleet Air Arm (FAA) wurden verschiedene Varianten mit Fanghaken für den Einsatz auf Flugzeugträgern und Hilfsträgern versehen. Dabei kam der Hurricane wiederum ihr Aufbau zugute, bei dem zur Gewichtsreduktion formgebende Teile ausgetauscht werden konnten. Insgesamt wurden über 14.000 Hurricane gebaut, viele davon in Lizenz im Ausland. 2952 Maschinen wurden ab September 1941 an die sowjetischen Luftstreitkräfte geliefert. Um den Geleitzügen zur See wirksame bordgestützte Jäger zur Verfügung zu stellen und die veraltete Sea Gladiator abzulösen, wurden etwa 800 Hurricane der Baureihen Mk.IA bis C, IIB und in Kanada hergestellte Mk.XIIA zu Sea Hurricane umgerüstet. Sie kamen mit Katapultspulen oder Fanghaken versehen entweder auf sogenannten CAM-Schiffen oder Flugzeugträgern zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Die Hurricane im historischen Rückblick.", "content": "Die Stabilität des Rumpfes und des Tragwerks waren während der gesamten Produktion des Baumusters durch eine Kombination von tragenden und formgebenden Teilen gewährleistet. Dadurch war die Hurricane weniger anfällig gegen Explosivgeschosse als ihre Pendants mit tragender Außenhülle. Ihr modularer Aufbau ermöglichte es, nachträglich einen gepanzerten Sitz, ein Panzerschott nach vorne und einen gepanzerten Boden einzubauen. Selbstabdichtende Treibstofftanks standen 1940 allerdings nicht zur Verfügung. Obwohl die Hurricane eine Löscheinrichtung für den Motorraum hatte, war das Flugzeug bei einem Motorbrand praktisch verloren, da das Tragwerk – zum Feuchtigkeitsschutz aus ölgetränktem Sperrholz gefertigt – sofort in Brand geriet. Diese Mängel konnten nie wirklich behoben werden. Zur weiteren Gewichtsreduktion hatte man zudem die Bord-MG bzw. -Maschinenkanonen ausschließlich zur Flügelmontage vorgesehen, da der Einbau synchronisierter Bordwaffen, die das Feuern durch den Propellerkreis erlauben, nicht vorgesehen war. Diese lagen daher außerhalb des Propellerkreises und wurden gleichzeitig abgefeuert. Falls Waffen auf einer Seite ausfielen, geriet die Maschine beim Feuern aufgrund der unterschiedlich großen Rückstöße schnell ins Trudeln. Im Vergleich zur Spitfire wurde die Hurricane als Abfangjäger, ungeachtet ihrer großartigen Leistung, als weniger gut beurteilt. Die britische Propaganda bauschte die Spitfire Mk.II zum Garanten des Sieges auf. Ihre bekannten Schwächen wurden dabei verständlicherweise übergangen. Dem kam entgegen, dass die Einführung der Spitfire Mk.II zeitlich zusammenfiel mit der bereits spürbaren Wende zugunsten der britischen Luftverteidigung während der Luftschlacht um England.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Kurz nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die leistungsstärkere spätere Mk.I-Variante mit dreiblättriger Luftschraube an die Einheiten geliefert. Doch konnte sich auch diese Variante nur mit Mühe gegen die deutschen Messerschmitt Bf 109 behaupten, denen sie über Frankreich im Frühjahr 1940 begegnete. Anfang August 1940 waren 32 Jägerstaffeln mit der Hurricane ausgerüstet, nur 19 mit der Spitfire. Während der Luftschlacht um England erzielten die Hurricane-Piloten einen Großteil der britischen Abschüsse, und nicht wenige Jagdflieger zogen 1940 die langsamere und wendigere Hurricane der zwar schnelleren und besser steigenden, aber beschussempfindlicheren Spitfire vor. Große Erfolge verbuchten Hurricane-Einheiten auch bei der Verteidigung von Malta und über Nordafrika, wo sie sich schon in ihrer neuen Rolle als Jagdbomber bewährte. Mit zwei schweren 40-mm-Kanonen bewaffnet, gingen Hurricane sogar erfolgreich auf Panzerjagd. Auch hier zeigte sich die Hawker-Konstruktion wieder als hervorragende Waffenplattform. So waren es auch Hurricane, mit denen alliierte Piloten 1942 erstmals Raketen gegen Erdziele einsetzten. Weitere Einsatzgebiete lagen in der Fotoaufklärung und in der Nachtjagd. Schon im Herbst 1940 starteten Hurricane zu Dämmerungs- und Nachtjagdeinsätzen, was sich bis ins Jahr 1943 in nennenswertem Umfang fortsetzte. Im Februar 1941 erfolgte der erste Einsatz von bordgestützten Sea Hurricane bei der 804. Squadron. Die Flugzeuge wurden von CAM-Schiffen aus mit einem Katapult gestartet und mussten nach dem Einsatz zu Landbasen zurückkehren. War dies nicht möglich, musste der Pilot mit dem Fallschirm abspringen oder notwassern. In beiden Fällen endete der Einsatz mit dem Verlust des Flugzeugs. Am 3. August 1941 wurde erstmals mit einem „Catafighter“, der von der „HMS Maplin“ gestartet war, ein deutscher Fernaufklärer Fw 200 abgeschossen. Im März 1941 stellte die 880. Squadron ihre ersten mit einem Fanghaken für den Trägereinsatz versehenen Sea Hurricane in Dienst. Sie wurden im Juli vom Flugzeugträger Furious aus erstmals gegen den Eismeerhafen Petsamo eingesetzt. Im folgenden Kriegsverlauf kamen die Sea Hurricane auch im Mittelmeer und Atlantik zum Einsatz. Im August 1943 wurde die letzte Sea Hurricane ausgeliefert. Außer in der Royal Air Force und Royal Navy des Mutterlandes flogen Hurricane auch in Verbänden der britischen Überseegebiete und Luftstreitkräften weiterer Länder: Polen hatte 15 Hurricane I bestellt, um damit eine Jagdstaffel auszurüsten. Die Flugzeuge wurden fertiggestellt und mit polnischen Hoheitszeichen versehen, konnten aber vor dem deutschen Überfall auf Polen nicht mehr ausgeliefert werden. Diese Maschinen wurden dann an die Türkei geliefert. Es kam auch zu Kämpfen zwischen finnischen und sowjetischen Hurricane. Die Sowjets waren mit der Hurricane nicht sonderlich zufrieden. Im russischen Winter gab es oft Triebwerksprobleme und die Piloten hielten das Flugzeug für unterbewaffnet. Vereinzelt wurden deshalb die 7,7-mm-MG gegen 12,7-mm-UB-Maschinengewehre und SchWAK-Maschinenkanonen ausgetauscht. Als auf deutscher Seite die deutlich überlegenen Bf 109G-6 und Fw 190 zum Einsatz kamen, dienten die Hurricane, ausgerüstet mit zwei FAB-100-Bomben oder sechs RS-82-Raketen, hauptsächlich als Erdkampfflugzeug zur Unterstützung der Bodentruppen. Einige Flugzeuge kamen als Nachtjäger zum Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Taktik.", "content": "Weil die Flugleistungen der Hurricane insgesamt schlechter waren als die der Spitfire, schlug die RAF eine Aufgabenteilung vor: die \"Spitfires\" sollten den Begleitschutz der deutschen Bomber angreifen, die \"Hurricane\" die Bomber selbst. Der ausgedehnte Jagdschirm der deutschen Bomber, aufgeteilt in Vorausjagd, erweiterten Begleitschutz und Nahbegleitschutz, konnte in der Praxis aber die meisten Hurricane-Staffeln in Luftkämpfe verwickeln, bevor ihnen der Durchbruch zu den Bombern gelang. Da außerdem auch die Spitfire-Staffeln weiterhin Bomber angriffen, wenn sich die Gelegenheit bot, wurde diese Aufgabenteilung im Einsatz nicht verwirklicht.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionszahlen.", "content": "Die Hurricane wurde in Großbritannien bei Hawker, Gloster und Austin Motors gebaut. In Kanada erfolgte der Bau bei Canadian Car and Foundry. In Kanada wurden von 1940 bis 1943 insgesamt 1.451 Hurricane gebaut, davon 1.051 auf britische und 400 auf kanadische Rechnung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hawker \"Hurricane\" war ein britisches Jagdflugzeug aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die bei Hawker Aircraft Ltd. konstruierte Maschine wurde von 1936 bis 1944 mehr als 14.000 Mal gebaut.", "tgt_summary": "飓风战斗机是英国于30年代设计的战斗机,在不列颠空战期间皇家空军取得的战果大都由飓风战斗机击落,是英国成功渡过不列颠空战的最大功臣。到1944年末共生产14,000架飓风战斗机和海飓风战斗机(Sea Hurricane),并在第二次世界大战各个主要战场服役。", "id": 974151} {"src_title": "Simpson-Paradoxon", "tgt_title": "辛普森悖论", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Edward Hugh Simpson beschrieb das Phänomen 1951. Er war aber nicht der Erste, der sich damit beschäftigte. So beschrieben bereits 1899 Karl Pearson et al. und 1903 George Udny Yule einen ähnlichen Sachverhalt. Die Bezeichnung Simpson-Paradoxon () wurde vermutlich 1972 von Colin R. Blyth eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eine Prüfung.", "content": "Eine Fahrschule hat zwei Prüfungstage mit folgenden Ergebnissen: Obwohl die Männer an beiden Tagen eine geringere Durchfallquote als die Frauen haben, haben sie im Gesamtergebnis eine höhere. Ursache ist der Umstand, dass die Einzelergebnisse mit unterschiedlichem Gewicht in das Gesamtergebnis eingehen. Das erkennt man leicht in der zahlenmäßig zugespitzten Variante der obigen Tabelle, die nachfolgend wiedergegeben wird:", "section_level": 2}, {"title": "Diskriminierungsklage gegen die Universität Berkeley.", "content": "Einer der bekanntesten Fälle des Simpson-Paradoxons tauchte auf, als die University of California, Berkeley verklagt wurde, weil Frauen offenbar geringere Chancen auf einen Graduierten-Studienplatz hätten als männliche Bewerber. Die Zahlen für Herbst 1973 zeigten, dass mehr Männer als Frauen zugelassen wurden – die Differenz war so groß, dass sie nicht mehr durch Zufall zu erklären war (Signifikanztest): Ein Mann hat also eine 44-prozentige Chance, zum Studium zugelassen zu werden, eine Frau aber nur eine 35-prozentige. Die Aufschlüsselung nach Fakultäten zeigte allerdings, dass Frauen kaum in bedeutender Weise diskriminiert wurden. Von 101 Departements der Universität hatten 16 nur erfolgreiche Bewerber oder nur Bewerber des einen Geschlechts. Bei den übrigen 85 Departements ergab sich dieses Bild: Ein Chi-Quadrat-Test zeigt eindrücklich, dass sich die Bewerbungen von Frauen und Männern von vorneherein nicht zufällig auf die 101 Departements verteilten (χ = 3091; p < 0,0001). Dies führte zur Erklärung, dass keine Diskriminierung stattfand, sondern dass Frauen sich tendenziell dort bewarben, wo es für beide Geschlechter niedrigere Zulassungsraten gab, während Männer ihre Bewerbungen tendenziell dorthin sandten, wo es generell höhere Zulassungsraten gab. Die ursprüngliche Interpretation der Gesamterfolgsquote von 44 gegenüber 35 Prozent lässt dies außer Acht.", "section_level": 2}, {"title": "Unentdeckte Einflussfaktoren.", "content": "Liegen je nach Beurteilungsweise deutlich unterschiedliche Ergebnisse vor, kann dies auf nicht erfasste Einflussfaktoren zurückgeführt werden. Wollen Auswertende mögliche Fehlschlüsse vermeiden, müssen sie diese Einflussfaktoren finden, soweit sie vorhanden sind. Das Vorliegen eines Simpson-Paradoxons kann hier als Indikator dienen. Eine Methode für die Suche nach weiteren Einflussfaktoren ist die getrennte Auswertung von Teilgruppen, bei denen man spezifisches Verhalten erwartet, zum Beispiel das Krankheitsstadium der Patienten. Im obigen Beispiel aus Berkeley wären dies die Teilgruppen \"Departements mit niedrigen Zulassungsraten\" und \"Departements mit hohen Zulassungsraten\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Simpson-Paradoxon (auch simpsonsches Paradoxon oder Simpson’sches Paradoxon, benannt nach Edward Hugh Simpson) ist ein Paradoxon aus der Statistik. Dabei scheint es, dass die Bewertung verschiedener Gruppen unterschiedlich ausfällt, je nachdem ob man die Ergebnisse der Gruppen kombiniert oder nicht. Dieses Phänomen tritt oft bei statistischen Auswertungen in den Sozialwissenschaften und in der Medizin auf. Das Simpson-Paradoxon ist möglich, wenn mehrere Vierfeldertafeln mit einem Chancenverhältnis kleiner (größer) als 1 zu einer Gesamttafel zusammengefasst werden, die einen Chancenquotienten größer (kleiner) als 1 aufweist.", "tgt_summary": "当人们尝试探究两种变量(比如新生录取率与性别)是否具有相关性的时候,会分别对之进行分组研究。然而,在分组比较中都占优势的一方,在总评中有时反而是失势的一方。该现象于20世纪初就有人讨论,但一直到1951年,E.H.辛普森在他发表的论文中阐述此一现象后,该现象才算正式被描述解释。后来就以他的名字命名此悖论,即辛普森悖论。此悖论的最终原因和选择偏差、幸存者偏差、以及柏克森悖论一样,是源自对撞因子。", "id": 1205745} {"src_title": "U-Bahn-Linie 55 (Berlin)", "tgt_title": "柏林地鐵55號線", "src_document": [{"title": "Planungsgeschichte.", "content": "Der Name \"Kanzler-U-Bahn\" ist eine Anspielung auf den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl, da der Bau der Linie auf Betreiben der damaligen Bundesregierung im Hauptstadtvertrag geregelt wurde. Die ursprünglichen Planungen stammen allerdings aus dem \"200-Kilometer-Plan\" der West-Berliner Verwaltung Mitte der 1950er Jahre, die bereits damals neben vielen anderen Projekten unter anderem eine westliche Verlängerung der U-Bahn-Linie E (heute: U5) in der heute projektierten Trassenführung vorsahen. Unter den im Zuge der deutschen Wiedervereinigung geplanten U-Bahn-Verlängerungen und Linien-Neubauten war die U5 die erste größere Baumaßnahme. Die existierenden Pläne aus den 1950er Jahren wurden so angepasst, dass die vom Alexanderplatz verlängerte U5 den neu geplanten Hauptbahnhof sowie das neue Regierungsviertel bedient. Für den heutigen Bundestag wurde damals eine großzügige Verteilerebene mit direkten Zugängen zum Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus (Bundestagsgebäude) vorgesehen. Auch dies trug zur Verbreitung des Begriffs „Kanzler-U-Bahn“ bei. In der langfristigen Planung soll die U5 im Westen ab Hauptbahnhof weiter durch den Ortsteil Moabit (Anschlussbahnhof zur U9 in der Turmstraße) und über die Jungfernheide (Anschluss U7, Nordring der S-Bahn) bis zum Flughafen Tegel verlaufen. Allerdings wurde nur der Abschnitt Alexanderplatz–Turmstraße in den vordringlichen Bedarf aufgenommen und näher untersucht. Dieser Abschnitt wurde mit den folgenden Bahnhöfen geplant: Eine Finanzierungsvereinbarung wurde im Rahmen des Hauptstadtvertrages allerdings nur für den Abschnitt Alexanderplatz – Hauptbahnhof getroffen, obwohl die Kosten-Nutzen-Untersuchung sich auf den Abschnitt bis Turmstraße bezog. Angesichts der projektierten Baukosten von ca. 650 Millionen Euro allein zwischen Alexanderplatz und Hauptbahnhof und der auf diesem Abschnitt parallel verlaufenden Stadtbahn wird die Notwendigkeit dieser Linie häufig in Frage gestellt. Der Kosten-Nutzen-Wert der Strecke vom Alexanderplatz bis zur Turmstraße betrug 1,79. Werte größer 1 bedeuten in diesem Fall, dass der Nutzen im Allgemeinen größer ist als die Kosten und das Projekt somit als wirtschaftlich gelten kann. Eine gesonderte Berechnung für den Abschnitt nur bis zum Hauptbahnhof wurde nicht durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Bau, Baustopp und Zwischennutzung.", "content": "Im Jahr 1995 wurde mit dem Bau begonnen. 2002 stoppte der Berliner Senat das Projekt aus finanziellen Gründen. Die Stationen Hauptbahnhof und Reichstag waren dabei schon im Rohbau fertiggestellt gewesen. Um die Rückzahlung von 170 Millionen Euro Fördergeldern des Bundes zu vermeiden, beschloss der Senat 2003 eine Fortführung bis zum Brandenburger Tor, die bis 2006 fertiggestellt werden sollte. Auf einem Gleis sollte anschließend ein Zwei-Wagen-Zug auf der dann 1,47 Kilometer langen Strecke pendeln. Am 27. Oktober 2005 wurde bekannt, dass die Fertigstellung aufgrund hohen Grundwasserstands am Brandenburger Tor nicht bis Mai 2006 erfolgen könne. Daraufhin wurde ein vorübergehender Betrieb im 610 Meter langen Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Reichstagsgebäude zur Fußball-WM 2006 diskutiert. Diese Pläne wurden letztlich nicht realisiert. Die Berliner Verkehrsbetriebe weigerten sich, die Betriebskosten für den Inselbetrieb auf diesem kurzen Abschnitt zu tragen. Darüber hinaus äußerten Polizei und Feuerwehr Bedenken, ob die kurzen Fahrzeuge die erwarteten Menschenmassen bewältigen könnten. Das Bundesverkehrsministerium verzichtete darüber hinaus auf die Rückzahlung von 70 Millionen Euro Fördermitteln, die in den bis dahin realisierten Bau investiert worden waren und durch die Verletzung der Betriebspflicht eigentlich hätten zurückgezahlt werden müssen. Während des Baustopps wurde der im Rohbau fertige Bahnhof Bundestag als Veranstaltungs- und Filmdrehort zwischengenutzt. Beispielsweise fanden dort die Uraufführung von \"Angie\" (ein Stück über Angela Merkel), Kart-Rennen und eine Party mit Robbie Williams während seiner Tournee statt. Aber auch Teile der Horror-Filmproduktion \"Resident Evil\" und des Science-Fiction-Films \"Æon Flux\" wurden im U-Bahnhof gedreht. Im April und Mai 2008 diente der fertiggestellte und nunmehr in \"Bundestag\" umbenannte Bahnhof als Aufführungsort einer Inszenierung von Mozarts \"Zauberflöte\" unter der Regie von Christoph Hagel. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung nutzte die leerstehende U-Bahn-Station außerdem von Ende Oktober bis Mitte November 2008 für die Ausstellung „Weltmaschine“, eine Exposition über die Aktivitäten rund um den Teilchenbeschleuniger LHC am internationalen Forschungsinstitut CERN.", "section_level": 1}, {"title": "Teil-Fertigstellung als U55.", "content": "Als der Bund drohte, die schon geleisteten Finanzhilfen wegen des Baustopps zurückzufordern, wurde 2003 beschlossen, den schon fertigen Abschnitt als ‚Mini-U-Bahn-Linie‘ zu betreiben. Sie sollte, um die Fahrgäste nicht zu verwirren, \"U55\" heißen. Unter dem SPD-Senator Peter Strieder sollte der Bahnhof Brandenburger Tor, der noch nicht fertiggestellt war, nur für Kurzzüge mit einem Ausgang geöffnet werden. Nach dem Rücktritt des Senators und der Übernahme des Amtes durch Ingeborg Junge-Reyer wurden diese Pläne geändert: So sollte der Bahnhof Brandenburger Tor nun komplett ausgebaut werden. Da dies jedoch wesentlich mehr Zeit in Anspruch nahm, dauerten die Bauarbeiten bis Sommer 2009. Bis Oktober 2005 wurde noch mit einem provisorischen Betrieb während der Fußballweltmeisterschaft 2006 gerechnet. Doch aufgrund von Grundwasserproblemen verzögerte sich der Bau, sodass die komplette Einweihung der 1,8 Kilometer langen Linie – dann jedoch mit einem 120 Meter langen Bahnsteig Brandenburger Tor – erst am 8. August 2009 stattfand. Ein zuvor angekündigter Inselbetrieb zwischen den Stationen Hauptbahnhof und Bundestag ab 28. Mai 2006 fand wegen Unrentabilität nicht statt. Der Bund förderte das Teilstück der U55 mit 170 Millionen Euro, die Gesamtkosten betrugen 320 Millionen Euro. Die Benennung des U-Bahnhofs Bundestag (der ursprüngliche Planungsname war „Reichstag“) geht auf eine Initiative des Ältestenrats des Deutschen Bundestags zurück, der eine Benennung nach dem aktuellen Namen des deutschen Parlamentes wünschte. Dieser Name wird auch der Lage des Bahnhofs besser gerecht, da er sich nicht vor dem Reichstagsgebäude, sondern vor dem Paul-Löbe-Haus des Bundestages befindet. Die Strecke wurde seit dem 9. August 2009 im Pendelbetrieb bedient. Dabei fuhr der Zug zwischen 4:45 Uhr und 0:45 Uhr (sonntags ab 5:45 Uhr) alle zehn Minuten jeweils um die Minute 0 ab Brandenburger Tor und um die Minute 5 ab Hauptbahnhof. Die Fahrt dauerte 2 1⁄2 Minuten, wobei pro Schicht nur ein Fahrer im Einsatz war. Besonderheiten der Linie U55 waren das Fehlen eines Anschlusses an das Berliner U-Bahn-Netz und eine von Hand zu bedienende Weichenanlage am Hauptbahnhof. Für die eingleisige Strecke mit nur einem Zug gab es eine vereinfachte Zugsicherung ohne Hauptsignale. Auf der Strecke waren ursprünglich acht Wagen vom Typ F79 im Einsatz, die für die Strecke angepasst wurden. Geplant war, dass vier Wagen als Fahrgastzug unterwegs sind und vier Wagen als Reserve in einer Hilfswerkstatt ohne Arbeitsgruben am Hauptbahnhof stehen. Tatsächlich wurden vorwiegend zwei der sechs vorhandenen Wagen eingesetzt. Durchschnittlich transportierte die U55 rund 6200 Passagiere pro Tag, erwartet wurden 6400. Die „Werkstatt“ bestand aus zwei Seitenbahnsteigen auf Gitterrosten für die Reinigung der Wagen und einer Fahrzeughebeanlage. Wegen fehlender Anbindung an das Berliner U-Bahn-Netz wurden die Wagen am 23. und 24. Juli 2009 mit einem Kran durch die Materialeinlassöffnung an der Minna-Cauer-Straße auf das Gleis herabgelassen. Zwei Wagen wurden Mitte Januar 2013 für Fristarbeiten aus dem Tunnel herausgehoben und werden nicht auf die U55 zurückkehren. Am 24. und 25. März 2017 wurden die restlichen F79 gegen bereits stillgelegte Fahrzeuge des Typs D aus den 1950er Jahren ausgetauscht. Diese wurden fahrzeugtechnisch modernisiert und ihre Inneneinrichtung entspricht mit grünen Kunstledersitzen dem Originalzustand. Wegen des geringen Fahrgastaufkommens wurden an der Station Bundestag zunächst noch keine Rolltreppen eingebaut, die hierfür vorgesehenen Bereiche neben den Treppenabgängen waren provisorisch mit Blechen verkleidet. Eine Nachrüstung erfolgte im zweiten Halbjahr 2018. Vom 4. Juni bis zum 10. Dezember 2018 war die U55 wegen Bauarbeiten zur Vorbereitung auf den Lückenschluss mit der U5 außer Betrieb. Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie wurde am 18. März 2020 der Betrieb der U55 vorübergehend eingestellt. Am 1. Mai 2020 wurde entschieden, die Linie vor der Durchbindung der U5 nicht wieder in Betrieb zu nehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die U-Bahn-Linie U55 war eine Linie der Berliner U-Bahn zwischen Brandenburger Tor und Hauptbahnhof, die vom 8. August 2009 bis zum 17. März 2020 betrieben wurde. Die von der U55 befahrene, nur 1,8 Kilometer lange Strecke ist Bestandteil der auch als „Kanzler-U-Bahn“ bezeichneten Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 vom Alexanderplatz nach Westen. Nach Bau und Inbetriebnahme der Verlängerung der Linie U5 vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor, voraussichtlich Ende 2020, soll diese die Strecke befahren.", "tgt_summary": "柏林地铁55号线()是德国柏林的一条地铁路线,起点是中央车站,终点是勃兰登堡门。柏林地铁55号线目前只有三个车站,不和任何其他地铁路线连接,且只有一辆列车运行。在未来柏林地铁5号线延长之后,柏林地铁55号线将成为柏林地铁5号线的一部分。", "id": 238610} {"src_title": "Finanzwissenschaft", "tgt_title": "公共財政", "src_document": [{"title": "Themen der Finanzwissenschaft.", "content": "Im engeren Sinne beleuchtet sie die Einnahmen- (zum Beispiel Steuern, Abgaben) und Ausgabenseite (zum Beispiel Subventionen, öffentliche Einrichtungen) eines Staates sowie das Verhältnis der verschiedenen staatlichen Ebenen (Bund, Länder, Gemeinden) zueinander (Finanzausgleich). Sie bezeichnet also die Finanzwirtschaft der öffentlichen Hand und stützt sich auf die Daten der Finanzstatistik und der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Die traditionelle Bezeichnung \"Finanzwissenschaft\" beschreibt den Untersuchungsgegenstand nur unzureichend. Neben den klassischen Fragestellungen (zum Beispiel Optimale Ausgestaltung des Steuersystems) beschäftigt sich die moderne Finanzwissenschaft zusätzlich noch mit der Verwendung der Ressourcen einer Volkswirtschaft (Allokationsproblem), der Beeinflussung von Einkommen und Beschäftigung (Stabilisierungsproblem) und der Einkommens- und Vermögensverteilung (Distributionsproblem). Außerdem werden institutionelle Rahmenbedingungen (zum Beispiel Gebote, Verbote, gesetzliche Regelungen) in die ökonomische Analyse einbezogen. Die Frage, welche Handlungsalternativen der öffentlichen Hand aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive vorzuziehen sind, versucht die Wohlfahrtsökonomik zu bestimmen. Im angelsächsischen Sprachraum wird für diese Thematik zunehmend die Bezeichnung \"Public Economics\" (statt \"Public Finance\") verwendet, um die Breite des Untersuchungsgegenstands anzudeuten. Der entsprechende deutsche Begriff \"Staatswirtschaftslehre\" hat sich jedoch nicht durchgesetzt. Weitere Bereiche, die in der Finanzwissenschaft behandelt werden, sind: Die Finanzwissenschaft überlappt sich zu großen Teilen mit der Wirtschaftspolitik, auch wenn diese im Vergleich früher stärker theoriegeleitet war. Diese Trennung war eine deutsche Eigentümlichkeit und international wenig gebräuchlich. Heute sind Theorie und Ökonometrie in der Finanzwissenschaft ebenso gebräuchlich wie in der sonstigen Volkswirtschaftslehre.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Finanzwissenschaft.", "content": "Im 16. Jahrhundert im Zeitalter des Kameralismus stand vor allem der fiskalische Zweck der Besteuerung im Vordergrund. Verteilungspolitische Ausrichtung erhielt die Finanzwissenschaft im 17. und 18. Jahrhundert im sogenannten Akzisestreit. Dieser wurde durch Johann Heinrich Gottlob von Justi geschlichtet: eine allgemeine Verbrauchsteuer belaste ärmere Bevölkerungsschichten stärker als Angehörige höherer Einkommensklassen und sei daher abzulehnen. Mit der Auseinandersetzung zwischen Liberalismus und Sozialismus im 19. Jahrhundert rückten wieder verteilungspolitische Aspekte in den Vordergrund: Adolph Wagner forderte, die Besteuerung auch in den Dienst sozialpolitischer Ziele zu stellen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die öffentlichen Haushalte einen Umfang angenommen, dass ihre Einflüsse auf die ökonomischen Aktivitäten nicht länger vernachlässigt werden konnten. Die Weltwirtschaftskrise 1929 und die von John Maynard Keynes aufgestellte These, dass eine einmal eingetretene Unterbeschäftigung nicht unbedingt wieder zu einer Vollbeschäftigung führe, gaben den Anstoß, ein konjunkturelles Ziel in die Finanzpolitik aufzunehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Finanzwissenschaft ist neben der Wirtschaftstheorie und der Wirtschaftspolitik die dritte Teildisziplin der Volkswirtschaftslehre. Sie befasst sich insbesondere mit wirtschaftlichen Aspekten der öffentlichen Haushalte, den Staatsfinanzen und der Besteuerung. Verallgemeinert ist die Finanzwissenschaft eine wirtschaftliche Staatswissenschaft, die auch kollektiven Entscheidungen besondere Aufmerksamkeit widmet.", "tgt_summary": "公共财政(英语:Public finance),或政府财政,指政府的收入和支出,是政府实现经济政策目标、提供公共物品与服务的主要途径之一。这里政府可以是代表一个国家的中央政府,也可以是地方政府。国家或地区每年的财政的支出预算,以及其比例大小,一般可以体现一个国家或地区未来一段时间的重点发展方向。公共财政之外,政府实现经济政策目标的其他途径包括货币政策、贸易政策、法律法规等。", "id": 2888673} {"src_title": "Isobutan", "tgt_title": "异丁烷", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Isobutan kommt in Erdgasen und Erdölen vor. Es wird auch daraus bei der Reinigung und Verarbeitung gewonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Isobutan ist ein farbloses, fast geruchloses, brennbares Gas. Es ist schwerer als Luft und wirkt in hohen Konzentrationen narkotisierend und erstickend. Der Flammpunkt liegt bei −83 °C, die Zündtemperatur bei 460 °C. Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T1. Für Isobutan liegt die untere Explosionsgrenze (UEG) bei 1,5 Vol.-% (37 g/m) und die obere Explosionsgrenze (OEG) bei 9,4 Vol.-% (231 g/m). Diese Werte unterscheiden sich kaum von den Werten für das strukturisomere \"n\"-Butan. Die Sauerstoffgrenzkonzentration liegt bei 10,3 Vol.-%.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Isobutan ist ein Grundstoff in der chemischen Industrie. Große Mengen werden zur Herstellung von Alkylat (Alkylierung, Isooktan) verwendet. Einige andere Chemikalien, wie Isobuten und \"tert\"-Butylhydroperoxid werden aus Isobutan hergestellt. Zusammen mit Butan wird es als Treibgas in Sprühdosen eingesetzt (Lebensmittelzusatzstoff E 943b). Da es wie andere Alkane brennbar ist, wird es als Brennstoff benutzt. Isobutan wird auch als Beimischung für Campinggas verwendet. Da Isobutan einen niedrigeren Siedepunkt als \"n\"-Butan (−0,5 °C) aufweist, wird Campinggas aus Propan und Isobutan gemischt. Dadurch eignet sich dieses Gasgemisch nicht nur für den Sommer, sondern auch für den Einsatz im Winter und auf Hochtouren.", "section_level": 1}, {"title": "Kältemittel.", "content": "Isobutan weist einen sehr niedrigen Treibhauseffekt auf (\"GWP\" 3) und wird deswegen in Kühlschränken und Klimaanlagen als Kältemittel mit der Bezeichnung \"R-600a\" eingesetzt. Die Einsatzgrenze liegt aus Sicherheitsgründen derzeit bei 150 g pro Gerät. Seit 1992 Greenpeace das Projekt Greenfreeze mit Hilfe der Firma Foron vorgestellt hat, wird R-600a in Kühlschränken verwendet. In Europa hat R-600a das zuvor als Kältemittel in Haushaltsgeräten verwendete R-134a fast vollständig verdrängt, da R-600a billiger ist, ein wesentlich niedrigeres Treibhauspotenzial hat, weniger chemische Verträglichkeitsprobleme hat und mit Mineralöl mischbar ist. Die meisten Geräte kommen mit weniger als 50 g Kältemittel aus. Bis 2011 sind schon 300 Millionen Geräte auf den Markt gekommen. Manche Solarkollektoren verwenden Methylpropan als Wärmeträger.", "section_level": 2}], "src_summary": "Isobutan (systematischer Name nach IUPAC: Methylpropan) ist eine organische chemische Verbindung aus der Gruppe der Alkane. Es ist ein Konstitutionsisomer des \"n\"-Butans und der einfachste verzweigte Kohlenwasserstoff.", "tgt_summary": "异丁烷(IUPAC命名2-甲基丙烷,又称甲基丙烷)是一种烷烃,与(正)丁烷互为同分异构体。", "id": 2890563} {"src_title": "Adolf Urban", "tgt_title": "阿道夫·乌尔班", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Urban, „einer der besten Spieler, die der FC Schalke 04 jemals hervorgebracht hat“, gehörte zu der großen Gruppe Schalker Spieler, deren Eltern aus Ostpreußen ins Ruhrgebiet gezogen waren, Vater und Mutter Urban stammten aus dem Landkreis Allenstein. Urbans Spitzname „Ala“ ist eine Abkürzung polnischen Ursprungs für den Namen „Adolf“. Das Eigengewächs der Schalker war 1926 deren Jugendabteilung beigetreten. Nach einem kurzen Zwischenspiel beim Arbeitersportklub Schalke 24 gehörte er ab der Runde 1933/34 der Meistermannschaft der „Knappen“-Elf an, die souverän die Gauliga Westfalen dominierte. Der vielseitige rechtsfüßige Offensivspieler bildete mit Ernst Kuzorra und Fritz Szepan den so genannten Schalker Kreisel. „[A]ngeschnittene Schüsse ins lange Toreck sowie mitreißende Alleingänge“ waren seine Spezialität. Mit den Schalkern wurde er fünfmal Deutscher Meister. Beim ersten Gewinn der Deutschen Meisterschaft am 24. Juni 1934 in Berlin gegen den 1. FC Nürnberg war der enorm dynamische und vor Spielwitz sprühende Blondschopf noch als Halbrechts in der Elf von Trainer Hans „Bumbes“ Schmidt im Einsatz. Der Ex-Nationalspieler aus Nürnberg schulte den Angreifer danach – gegen Urbans Willen, bedingt auch durch eine Verletzung des vormaligen Linksaußen Emil Rothardt – aber erfolgreich zum Außenstürmer am linken Flügel um. Auf dieser Position – mit den Sturmpartnern Ernst Kalwitzki, Rudolf Gellesch, Ernst Poertgen und Ernst Kuzorra – eröffnete er bei der Titelverteidigung im Meisterschaftsfinale 1935 nach einem Sololauf den Torreigen beim 6:4 gegen den VfB Stuttgart. Auf Linksaußen debütierte er dann auch wenige Wochen später, am 18. August 1935, beim \"Doppelländerspieltag\" gegen Luxemburg in der Nationalmannschaft. Mit ihm debütierten auch Franz Elbern und Rudolf Gellesch beim 1:0-Erfolg gegen das Großherzogtum in der Nationalelf. Die Auswahl der „Etablierten“ gewann zur gleichen Zeit in München mit 6:0 gegen die Nationalmannschaft Finnlands. Der Wormser „Seppl“ Fath stürmte dabei auf Linksaußen. Mit dem Gewinn der dritten Deutschen Meisterschaft, durch den 2:0-Erfolg am 20. Juni 1937 gegen den 1. FC Nürnberg, revanchierten sich die Schalker für die Halbfinalniederlage gegen den „Club“ aus dem Vorjahr, als sie dann mit dem 3. Platz nach einem 8:1-Sieg gegen Vorwärts-Rasensport Gleiwitz vorliebnehmen mussten. Der Erfolg im Tschammerpokal 1937, das Finale fand erst am 9. Januar 1938 in Köln-Müngersdorf vor 72.000 Zuschauern gegen den West-Rivalen Fortuna Düsseldorf statt, krönte das Spieljahr 1936/37. Durch eine Meniskusverletzung konnte Urban wie sein Abwehrspieler Otto Schweisfurth nicht an den Endrundenspielen 1938, auch an den zwei Finals gegen Hannover 96, teilnehmen. Für ihn stürmte Willi Mecke am linken Flügel. Als Schalke am 18. Juni 1939 mit dem unerwartet hohen 9:0 Sieg gegen SK Admira Wien, zum vierten Mal die Victoria gewinnen konnte, agierte Urban aber wieder auf Linksaußen. Seit 1935 war der gelernte Anstreicher Soldat der Wehrmacht. Er war seit Kriegsbeginn 1939 im Einsatz und gastierte ab Januar 1940 beim BuEV Danzig. Daher stand Urban Schalke in der Endrunde 1940 nur am 9. Juni im Spiel in Leipzig gegen Fortuna Düsseldorf zur Verfügung und konnte 1941 überhaupt nicht eingesetzt werden. Im Frühjahr 1942 war Urban als Unteroffizier in der Kesselschlacht von Demjansk beteiligt und erhielt daraufhin Heimaturlaub. Zur Meisterschaftsendrunde ab Mai 1942 gehörte Urban nochmals der Stammformation der „Königsblauen“ an, lediglich beim Zwischenrundenspiel am 7. Juni gegen die SS-Sport-Gemeinschaft Straßburg wurde er durch den jungen Karl Barufka am linken Flügel ersetzt. Seinen fünften Finalerfolg um die Deutsche Meisterschaft erlebte er am 5. Juli in Berlin mit dem 2:0-Erfolg gegen First Vienna Wien. Es war gleichzeitig das letzte Endrundenspiel für den Mann aus Schalke. In der Saison 1942/43 stand er seinem Verein bis Februar 1943 in allen sechs Spielen des Pokalwettbewerbs – das Finale verloren die Schalker gegen den TSV 1860 München – sowie noch in zehn Gauligaspielen, in denen er ebenso viele Tore erzielte, zur Verfügung. Sein letztes Spiel bestritt er im Frühjahr 1943 gegen Hertha BSC vor 70.000 Zuschauern. Das Infanterie-Regiment 422, dem er 1942/43 angehörte, war an der Ostfront weiter in die Kämpfe um Demjansk verwickelt. Im Mai 1943 ereilte den Träger des Eisernen Kreuzes der Tod an der Ostfront. Er erlag trotz einer sofortigen Operation am Hauptverbandsplatz Alexino bei Staraja Russa am Ilmensee einer Kopfverletzung und einem Lungenschuss. Schon 1942 hatte Urban geahnt: Für 70 Jahre fand er seine Ruhestätte in der Kriegsgräberstätte Korpowo, ehe der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04, Clemens Tönnies, am 29. Juni 2013 auf der Jahreshauptversammlung des Vereins ankündigte, dass die sterblichen Überreste Urbans aus Russland überführt und in Gelsenkirchen beigesetzt werden sollen, was im November 2013 auch geschah. Der langjährige Angriffsspieler des FC Schalke 04 mit Zug zum Tor bewies seine Treffsicherheit mit 79 Toren in 80 Gauligaspielen sowie 30 Toren in 47 Endrundenspielen um die Deutsche Meisterschaft. Das \"Sport-Magazin\" schwärmte noch im Jahr 1958 über den Schalker Angreifer: „Er war ein Flügelstürmer, wie wir ihn vielleicht alle 50 Jahre einmal zu sehen bekommen. Schnell, rasant in seinen Flankenläufen, ein ausgezeichneter Techniker und Dribbelkünstler und ein wahrer Meisterschütze.“ Der \"Kicker\" beurteilte die Spielweise von Urban so: Urban gehörte zu den populären Spitzensportlern, deren Einsatz als Soldat von der NS-Propaganda besonders herausgestellt wurde. So kam er in Uniform auf die Titelseite des damals gleichgeschalteten \"Kicker\". Auf seinen „Heldentod“ verwies die NS-Propaganda wiederholt. Stefan Goch und Norbert Silberbach notieren dazu: Als Soldat der Wehrmacht war Urban außer in Danzig später beim VfB 03 Bielefeld und \"Sturm Bielitz\" als Gastspieler im Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Nachdem „Ala“ Urban sich bereits im Februar 1935 in der Gauauswahl von Westfalen im Bundespokal gegen Brandenburg ausgezeichnet hatte, debütierte er am 18. August 1935 beim Länderspiel gegen Luxemburg in der Fußballnationalmannschaft. In seinem zweiten Länderspiel, am 15. März 1936 in Budapest gegen Ungarn, erzielte er sein erstes Tor in der DFB-Auswahl. Der Mann von Schalke 04 nahm 1936 unter Reichstrainer Otto Nerz an den Olympischen Spielen in Berlin teil. Auf Halblinks spielend bildete er dabei mit dem Münchner Wilhelm Simetsreiter den linken Flügel der deutschen Mannschaft, die aber durch eine überraschende 0:2-Niederlage am 7. August 1936 gegen Norwegen aus dem Turnier ausscheiden musste. Seine weitere Nationalmannschaftskarriere wurde dadurch aber nicht verhindert. Am 15. November des gleichen Jahres gehörte er dem DFB-Team an, das in Berlin gegen Weltmeister und Olympiasieger Italien durch zwei Tore von Mittelstürmer Otto Siffling ein 2:2-Remis erreichte. Zu einem Höhepunkt der Geschichte der Nationalmannschaft bis zu diesem Zeitpunkt wurde das Länderspiel am 16. Mai 1937 in Breslau gegen Dänemark. Nach einem begeisternd herausgespielten 8:0-Erfolg sprach man von nun an von der „Breslau-Elf“. 1937 folgten noch die drei Länderspiele gegen Finnland (2:0), Norwegen (3:0) und Schweden (5:0). In seinem zehnten Länderspiel erzielte er am 29. Juni 1937 im WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland ein Tor. Bei der „Olympiarevanche“ am 24. Oktober 1937 gegen Norwegen zeichnete sich der Waldhof-Stürmer Otto Siffling als dreifacher Torschütze aus und beim souverän herausgespielten 5:0-Heimerfolg in Hamburg im weiteren Qualifikationsspiel zur Fußballweltmeisterschaft 1938 gegen Schweden debütierte Helmut Schön mit zwei Toren in der ansonsten unveränderten „Breslau-Elf“. Im Sommer 1938 verpasste der Nationalstürmer durch eine Meniskusverletzung mit Schalke 04 die Endrunde um die deutsche Meisterschaft und mit der Nationalmannschaft das Weltmeisterschafts-Endturnier in Frankreich. Seine Rückkehr in die Nationalmannschaft feierte Urban am 26. Februar 1939 beim 3:2-Sieg in Berlin gegen Jugoslawien. Er spielte auf Linksaußen und erzielte in der 36. Spielminute den Ausgleichstreffer zum zwischenzeitlichen 1:1. Sein nächstes Länderspiel fand am 22. Juni 1939 gegen Norwegen (4:0) in Oslo statt, wobei er wiederum ein Tor erzielte. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 wurde er in den Kriegseinsatz geschickt. Trotzdem konnte er unter Reichstrainer Sepp Herberger in jenem Jahr noch an den drei Länderspielen gegen Jugoslawien (15. Oktober), Bulgarien (22. Oktober) und gegen Böhmen-Mähren (12. November) teilnehmen. Danach konnte er durch seine Kriegsverwendung nur noch am 5. Mai 1940 in Mailand beim Spiel gegen Italien mitwirken. Vom 26. November 1939 bis zum 20. September 1942 trug die Nationalmannschaft 27 Kriegs-Länderspiele ohne den Mann von Schalke 04 aus. Im Oktober und November 1942 kam Urban dann nochmals in den Spielen gegen die Schweiz (5:3) und Kroatien (5:1) zum Einsatz. Das 197. Länderspiel in der DFB-Historie fand in Stuttgart statt, der deutsche Angriff setzte sich beim 5:1 gegen Kroatien aus Ernst Lehner, Fritz Walter, Ernst Willimowski, Urban und August Klingler zusammen. Für „Ala“ Urban war es das 21. Länderspiel und mit dem 22. November 1942 endete vorübergehend die Länderspielgeschichte des DFB, ehe nach dem Zweiten Weltkrieg, am 22. November 1950 in Stuttgart, beim Spiel gegen die Eidgenossen aus der Schweiz, eine neue Zeitrechnung begann.", "section_level": 2}], "src_summary": "Adolf Urban (* 9. Januar 1914 in Gelsenkirchen; † 27. Mai 1943 in Alexino bei Staraja Russa, Russische SFSR, Sowjetunion), Spitzname „Ala“, war ein deutscher Fußballspieler. Der Offensivspieler des FC Schalke 04 gewann mit den „Königsblauen“ in den Jahren 1934, 1935, 1937, 1939 und 1942 fünf Endspiele um die Deutsche Meisterschaft. Von 1935 bis 1942 bestritt er 21 Länderspiele für die A-Nationalmannschaft und erzielte elf Tore. Er war Spieler der legendären Breslau-Elf, die 1937 die Nationalmannschaft Dänemarks mit 8:0 besiegte.", "tgt_summary": "阿道夫·乌尔班(,1914年-1月9日-1943年-5月23日),是一名已逝世的德国足球运动员。", "id": 167227} {"src_title": "R. A. Salvatore", "tgt_title": "R·A·萨尔瓦多", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Salvatore studierte zunächst Informatik, wechselte jedoch, nachdem er von J. R. R. Tolkiens Buch \"Der Herr der Ringe\" beeinflusst worden war, zum Journalismus. Kurz darauf machte er seinen Abschluss in Anglistik und Kommunikation. Seine Schriftstellerkarriere begann er 1982 mit \"Echoes of the Fourth Magic\". Salvatore veröffentlicht seine Bücher meist in Reihen von drei bis fünf Bänden. Unter anderem schrieb er Romane, die in der fiktiven Welt der \"Vergessenen Reiche\" und im \"Star-Wars-Universum\" angesiedelt sind. Des Weiteren schrieb er auch die Handlung des Anfang 2005 erschienenen Action-Adventures \"\" und erarbeitete das Hintergrundszenario des Rollenspiels \"\". Salvatore ist verheiratet und hat mit seiner Frau Diane drei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2011 gewann er mit \"Das Vermächtnis\" den Deutschen Phantastik Preis für das beste Hörbuch/Hörspiel des Jahres.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aus den Vergessenen Welten ().", "content": "In den meisten dieser Geschichten ist der gutmütige Drow (Dunkelelf) Drizzt Do'Urden die Hauptfigur. Neuausgaben wurden, wie das englischsprachige Original, nicht in zwei Bände aufgeteilt. Die nachfolgende Aufzählung orientiert sich an der Chronologie der Handlung: Die Saga vom Dunkelelf/Die Dunkelelfen (The Dark Elf Trilogy) Die Vergessenen Welten 1–6 (The Icewind Dale Trilogy) Das Lied von Deneir (The Cleric Quintet) Die Vergessenen Welten 7-10 (Legacy of the Drow) Die Vergessenen Welten 11-14 (Paths of Darkness) Die Vergessenen Welten 15-16 (The Sellswords Trilogy) Die Rückkehr des Dunkelelf (The Hunter's Blades Trilogy) Die Legende vom Dunkelelf (Transitions) Niewinter (Neverwinter) Die Gefährten Das Buch der Gefährten (Companions Codex) Band 1: \"Die Nacht des Jägers 16. April 2018\" Band 2: \"Der Aufstieg des Königs 21. Mai 2018\" Band 3: \"Die Vergeltung des eisernen Zwerges 18. Juni 2018\" Homecoming (Die Heimkehr) Es wurde außerdem ein Sammelband von Kurzgeschichten um Drizzt Do'Urden veröffentlicht: Stone of Tymora Die Reihe Stone of Tymora ist noch nicht in deutscher Sprache erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Aus der Drachenwelt.", "content": "Drachenwelt (The Spearwielder's Tales)", "section_level": 2}, {"title": "Von der Dämonendämmerung.", "content": "Dämonendämmerung (The Demon Wars Saga) Schattenelf (Second Demon Wars Saga) Vorgeschichte (Corona Novels) Hexenzirkel (The Coven)", "section_level": 2}], "src_summary": "Robert Anthony Salvatore (* 20. Januar 1959 in Leominster, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller, der vor allem als Autor zahlreicher Fantasybuchreihen bekannt ist.", "tgt_summary": "R·A·萨尔瓦多(R. A. Salvatore,全名Robert Anthony Salvatore,1959年-1月20日)是美国的一个小说家,以撰写奇幻小说著名。其笔下最受欢迎的角色是《黑暗精灵三部曲》中的主人公黑暗精灵崔斯特。", "id": 1383632} {"src_title": "Turing-Vollständigkeit", "tgt_title": "圖靈完備性", "src_document": [{"title": "Definition und Anwendung des Begriffs.", "content": "Exakt ausgedrückt bezeichnet Turing-Vollständigkeit in der Berechenbarkeitstheorie die Eigenschaft einer Programmiersprache oder eines anderen logischen Systems, sämtliche Funktionen berechnen zu können, die eine universelle Turingmaschine berechnen kann. Anders ausgedrückt, das System und eine universelle Turingmaschine können sich gegenseitig emulieren. Noch vor der Prägung des Begriffs wurde der erste turingmächtige mathematische Formalismus von Kurt Gödel im Jahre 1931 in seiner Arbeit zum Unvollständigkeitssatz veröffentlicht. Obwohl solche Maschinen physikalisch unmöglich sind, da sie unbegrenzten Speicherplatz besitzen müssten, werden gängige Programmiersprachen und Computer, die universell wären, wenn sie unbegrenzten Speicher besäßen, als Turing-vollständig bezeichnet. Die Analytical Engine von Charles Babbage wäre in diesem Sinne Turing-vollständig gewesen, wenn sie jemals gebaut worden wäre. Die Zuse Z3 wurde 1941 gebaut, sie war nicht turingmächtig konstruiert und wurde auch nicht dafür genutzt. Wie Raúl Rojas im Jahr 1998 herausfand, ist sie über zwei Tricks (begrenzte Rechengenauigkeit und Zusammenkleben des Lochstreifens zu einer Schleife) dennoch Turing-vollständig, wird dabei aber sehr langsam. Im Jahre 1954 veröffentlichte Hans Hermes als einer der Ersten einen Beweis für die Turing-Vollständigkeit von Von-Neumann-Rechenmaschinen, also von tatsächlich realisierten Computern. Alle modernen Computer sind ebenfalls im weiteren Sinne Turing-vollständig. Eine Maschine, die Turing-vollständig ist, kann jede Berechnung, die \"irgendein\" Computer ausführen kann, ebenso ausführen und wird daher auch als \"universell programmierbar\" bezeichnet. Hierdurch ergibt sich jedoch weder eine Aussage über den Aufwand, ein bestimmtes Programm auf einer solchen Maschine zu implementieren, noch über die Zeit, die zur Ausführung benötigt werden würde. Die Berechenbarkeitstheorie befasst sich damit, welche Probleme mit Hilfe einer Maschine, insbesondere mit einer Turingmaschine, lösbar sind.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Die gängigen Programmiersprachen sind Turing-vollständig. Dies schließt konventionelle prozedurale Sprachen wie C und objektorientierte Sprachen wie C++ und Java ein. Auch Sprachen, die nach weniger geläufigen Paradigmen entworfen wurden, unter anderem funktionale Programmiersprachen wie LISP und Haskell und Sprachen für Logikprogrammierung wie Prolog, sind Turing-vollständig. Ebenfalls Turing-vollständig sind die in der Berechenbarkeitstheorie verwendeten, minimalistischen Programmiersprachen GOTO und WHILE. Beispiele für nicht Turing-vollständige Programmiersprachen zu finden, fällt Fachleuten schwer, da diese die Sprachen nach Funktionalität filtern und strukturelle Sprachen und rein prozessorientierte von vornherein als sehr eingeschränkt erachten und sie gar nicht erst in die Betrachtung aufnehmen. Ein häufig diskutiertes Beispiel sind SGML-Dialekte und -Derivate wie beispielsweise HTML, die Auszeichnungssprache zur Darstellung von Webseiten. Diese Struktur-Sprache ist bei Einsatz aller gegebenen Attribute durchaus in der Lage, universelle Beschreibungen für Prozesse zu halten. Auch die zeit-diskrete Steuerung bzw. die zeitliche Abfolge lässt sich mit Hilfe der Relationalen beschreiben. Alle Instrumentale, die nötig wären, sind im Sprachschatz vorhanden. Einziges Hindernis zur Aufnahme in die Reihe der Turing-vollständigen Sprachen stellt die Tatsache dar, dass HTML in sich nicht aktiv sein kann. Erst in Ergänzung um eine aktive Komponente, wie z. B. JavaScript, oder durch den ausführenden Webbrowser ergibt sich die Steuerbarkeit und verfolgbare zeitliche und hierarchische Abhängigkeit. Einige Autoren definieren den Begriff „Programmiersprache“ auf Basis der Turing-Vollständigkeit. Eine Folge von Formeln in einer Tabellenkalkulation ohne Schleife ist nicht Turing-vollständig, obwohl es möglich ist, komplexe Operationen mit einem solchen System durchzuführen. Dagegen ist z. B. die Makrosprache VBA für Microsoft Excel ihrerseits Turing-vollständig. Reguläre Ausdrücke in Programmiersprachen, Editoren oder Systemwerkzeugen (z. B. grep), wo sie vor allem zum Pattern Matching verwendet werden, sind nicht Turing-vollständig, auch wenn in vielen Implementierungen reguläre Ausdrücke um Konstrukte wie Rückwärtsreferenzen (engl. \"\") erweitert werden, die nicht mehr von endlichen Automaten erzeugt werden können. Die Relationale Algebra ist nicht Turing-vollständig, da es innerhalb dieser nicht möglich ist, die transitive Hülle zu bilden. Außerdem verfügt die Relationale Algebra nicht über Schleifen. Eine wichtige Schlussfolgerung aus der Berechenbarkeitstheorie ist, dass es keinen Algorithmus geben kann, der über jedes in einer bestimmten Turing-vollständigen Programmiersprache geschriebene Programm aussagen kann, ob es in endlicher Zeit abbricht oder für immer in einer Schleife bleibt (siehe Halteproblem). Eine Methode, dieses Problem zu umgehen, ist das Abbrechen eines Programmablaufs nach einer fixen Zeitspanne oder das Herabsetzen der Mächtigkeit von Kontroll-Anweisungen. Solche Systeme gelten jedoch strikt als nicht Turing-vollständig. Dieses Resultat wurde z. B. von Landweber abgeleitet. Ein weiteres Theorem stammt aus der Berechenbarkeitstheorie. Mit einer Maschine, die nur endliche Schleifen bietet (zum Beispiel LOOP oder die dazu äquivalenten Primitiv-rekursiven Funktionen), ist garantiert, dass jedes Programm irgendwann anhält. Mit dieser Maschine können jedoch nicht alle Probleme gelöst werden, die von einer Turing-Maschine gelöst werden können, z. B. die Ackermann-Funktion. Turing-vollständig sind μ-rekursive Funktionen (daher kommt auch die Bezeichnung \"rekursiv\" für entscheidbare Mengen). Der untypisierte Lambda-Kalkül ist Turing-vollständig, aber viele typbehaftete Kalküle, unter anderem System F, sind es nicht. Der Vorteil von typbehafteten Systemen ist ihre Möglichkeit, die meisten typischen Computerprogramme darzustellen, dabei aber mehr Fehler entdecken zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Turing-Vollständigkeit eines Systems wird seine universelle Programmierbarkeit beschrieben. Für die Adjektivform \"Turing-vollständig\" wird synonym häufig auch \"turingmächtig\" verwendet. Der Name ist abgeleitet vom englischen Mathematiker Alan Turing, der das Modell der universellen Turingmaschine eingeführt hat.", "tgt_summary": "在可计算性理论里,如果一系列操作数据的规则(如指令集、编程语言、细胞自动机)可以用来模拟单带图灵机,那么它是图灵完备的。这个词源于引入图灵机概念的数学家艾伦·图灵。", "id": 1589499} {"src_title": "Fouling (Schiffbau)", "tgt_title": "生物附着", "src_document": [{"title": "Biologie.", "content": "Die Bewuchsbildung beginnt mit der Bildung eines makromolekularen Films aus Zucker und Eiweiß, sobald ein Körper dem Wasser ausgesetzt wird. Darauf folgt eine Ansiedlung von Bakterien, denen dieser Film als Nahrung dient und ihre Anheftung begünstigt. Der Besiedlung durch Bakterien folgen Mikroorganismen (einzellige Algen, Tiere und Pilze). Durch die von diesem \"Mikrofouling\" ausgeschiedenen Stoffe entsteht ein schleimartiger Film, ein sogenannter Biofilm, der schnell zu einer dicken Schicht anwachsen kann und auf die pelagischen Larven und Sporen von Makroorganismen eine überwiegend anziehende Wirkung ausübt. Aus diesen Larven entwickeln sich größere Organismen, die das \"Makrofouling\" bilden. Dabei wird unterschieden zwischen hartem Bewuchs (engl. „hard fouling“), zu dem Arten der Krebstiere, krustenbildenden Moostierchen, Mollusken und röhrenbildenden Würmer gehören, sowie dem Weichbewuchs (engl. „soft fouling“), zu dem Algen und Weichkorallen wie Seeanemonen zählen.", "section_level": 1}, {"title": "Mechanismen.", "content": "Sessile Bewuchs-Organismen sind in der Lage, sich selbst an sehr glatten oder auch fettigen Oberflächen fest anzuheften. Sie können auch durch massive mechanische Belastung nicht gelöst werden. Im Fall der erwähnten Krebstiere (Entenmuscheln und Seepocken) sorgt dafür eine Zementdrüse der Cyprislarve, dem letzten pelagischen Larvenstadium dieser Rankenfüßer. Mittels der Ausscheidung einer sehr effektiven Klebersubstanz bildet sich nach dem ersten Anheften eine stabile Kalkplatte aus, die den Organismus für den Rest seines Lebens an diesen Standort bindet. Miesmuscheln halten sich durch ein Netz von Byssus-Fäden fest, die von einer speziellen Drüse am Fuß gebildet und abgeschieden werden. An jedem Ende eines Byssus-Fadens befindet sich ein starker Klebstoff, der selbst an Teflon klebt und so einen extrem guten Halt gewährleistet. Die chemische Struktur dieses Stoffes wurde 2004 aufgeklärt. Es ist die in der Therapie der Parkinson-Krankheit eingesetzte Aminosäure -3,4-Dihydroxyphenylalanin (Levodopa), die im Klebstoff durch ein Fe-Ion in einem oktaedrischen Komplex gebunden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Schaden.", "content": "Im Falle des Foulings an Schiffsrümpfen entsteht ein wirtschaftlicher Schaden für den Besitzer und Nutzer des Schiffes. Durch den Bewuchs nimmt das Schiff an Gewicht zu, und er erhöht zugleich den Strömungswiderstand, was zu langsamerer Fahrt und bis zu 30 % höheren Treibstoffkosten führen kann. Zudem sind Dockungen in kürzeren Intervallen notwendig, und der Schiffsrumpf kann beschädigt werden. Der jährliche von Fouling verursachte Schaden wird auf mindestens 200 Milliarden $ geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Antifouling.", "content": "Um dem Fouling entgegenzuwirken, werden vor allem sogenannte Antifouling-Beschichtungen verwendet, die permanent toxische Stoffe (Biozide) in das Wasser abgeben. Diese sollen das Anheften von Organismen unter Wasser verhindern oder bei Berührung der Larven mit dem Schiffsrumpf zu deren Absterben führen. Welche Antifouling für welche Gebiete geeignet ist, hängt vor allem von der Bewuchsintensität des jeweiligen Gewässers ab: Limnische Gewässer weisen dabei tendenziell einen geringeren Bewuchsdruck auf als marine.", "section_level": 1}, {"title": "Biozide.", "content": "Biozide sind chemische oder biologische Substanzen, die Wasserorganismen schädigen oder abtöten. Sie sollen so die Bewuchsentwicklung verhindern bzw. verzögern. Seit den 70er Jahren wurden vor allem hochgiftige Tributylzinn-Verbindungen (TBT) eingesetzt. Nachdem ein Massensterben von Austernlarven und Fehlbildungen von Austern in französischen Zuchtfarmen entlang der Atlantikküste ebenso wie hormonelle Störungen in anderen Organismen auf dieses Gift zurückgeführt wurden, wurden ab 1989 nationale Verbote ausgesprochen und ab 2003 ein internationales Verbot von TBT (s. gesetzliche Regelungen). Stattdessen werden seitdem weiterhin andere Biozide eingesetzt, die zwar ebenfalls effektiv Fouling verhindern, jedoch auch andere Organismen des aquatischen Lebensraums schädigen. Derzeit stellen Kupfer und Kupferverbindungen (z. B. Dikupferoxid, Kupferpyrithion, Kupferthiocyanat) die wichtigsten Hauptbiozide dar. Einige Produkte enthalten zusätzlich Zinkoxid, das jedoch nicht offiziell als Biozid definiert ist. Weitere gängige Biozide sind Zinkpyrithion, Zineb, Isothiazolinone, Dichlofluanid und Tolylfluanid sowie Tralopyril und Medetomidin. Diese Biozide sind zwar weniger schädlich als TBT, trotzdem handelt es sich auch bei diesen hochwirksamen Verbindungen um Substanzen, die unerwünschte Nebenwirkungen auf Wasserorganismen haben können und schwer abbaubar sind. Einige Forschungen zielen darauf, diese und weitere, noch nicht zugelassene Biozide in Nanogröße oder nanoverkapselt einzusetzen. Als Beispiel seien hier winzige Nanopartikel aus Vanadium(V)-oxid genannt, die den Bewuchs an Grenzflächen unterbinden. Vanadiumpentoxid wirkt hierbei als Katalysator, der für Mikroorganismen hoch toxische Verbindungen bildet.", "section_level": 2}, {"title": "Biozidfreie Beschichtungen.", "content": "Neue Entwicklungen im Bereich biozidfreier Antifouling-Systeme existieren in vielfältiger Ausführung. Einige basieren auf Silikonen, den sogenannten Silikon-FRCs (\"Silicone Fouling Release Coatings\"). Diese Systeme zeichnen sich durch eine extrem glatte Oberfläche sowie in einem hohen Maße flexible, kälteunempfindliche, nichterodierende und seewasserbeständige Eigenschaften aus. Theoretisch können diese rein auf physikalischen Oberflächeneigenschaften beruhenden Systeme eine deutlich längere Standzeit erreichen als biozidhaltige Antifoulingbeschichtungen, bei denen der Wirkstoff durch Hydrolyse oder Abtragung des Bindemittels freigesetzt und somit verbraucht wird. Problematisch ist bei Silikonen allerdings deren Anfälligkeit gegenüber mechanischen Belastungen, wie sie in der Schifffahrt z. B. durch Eisgang, Grundberührungen, Schlepperkontakt oder bei Anlegemanövern vorkommen können. Neuerdings verfügen einige dieser hydrophoben Silikon-Beschichtungen über eine hydrophile Hydrogel-Schicht, die bei Wasserkontakt aus in der Beschichtung verteilten Polymeren gebildet wird. Diese Schicht wirkt wasseranziehend. Das erschwert den Organismen die Ansiedlung, da die Grenzschicht vom flüssigen Medium Wasser zum festen Schiffsrumpf nicht klar ausgeprägt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Reinigungsfähige Beschichtungen.", "content": "Für den Sportbootbereich werden zunehmend auch Verfahren entwickelt, die mit Hilfe mechanischer Unterstützung den Bootsrumpf frei von Bewuchs halten sollen. Dafür werden reinigungsfähige, nichttoxische Hartbeschichtungen verwendet, die in regelmäßigen Abständen mit handgeführten Reinigungsgeräten oder automatischen „Waschstraßen“ gereinigt werden. Diese Methode der Bewuchsverhinderung wird jedoch derzeit nur für Süßgewässer empfohlen. Im Meerwasser ist der Bewuchsdruck so stark, dass das Reinigungsintervall zu kurz wäre. Einer Erfassung der Sportboote in Deutschland aus dem Jahr 2014 zufolge liegen allerdings zwei Drittel aller Sportboote in Deutschland im Süßwasser.", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzliche Regelungen.", "content": "In zahlreichen Untersuchungen wurde gezeigt, dass TBT in Antifouling-Farben lange in der Umwelt verbleibt und sich in Sedimenten ablagert und anreichert. Es schädigt durch seine hohe Toxizität Wasserorganismen und wirkt sich hormonell auf diese und letztendlich auf den Menschen am Ende der Nahrungskette aus. Daher wurde der Einsatz von TBT in Schiffsanstrichen in der EU-Verordnung 782/2003 verboten und seit dem 1. Januar 2008 für Schiffe, die unter der Flagge der EU fahren oder Häfen der EU anfahren, umgesetzt. Die gleiche Regelung wurde 2001 von der IMO (International Maritime Organization) verabschiedet und trat am 17. September 2008 in Kraft, so dass TBT international als Wirkstoff in Schiffsanstrichen verboten ist. In den folgenden Jahren gingen die Konzentrationen von TBT in Wasser und Sedimenten zurück, trotzdem werden die zulässigen Grenzwerte teilweise immer noch überschritten. In der Verordnung (EU) Nr. 528/2012 (Biozid-Verordnung) werden die zukünftig zugelassenen Wirkstoffe geregelt. Einige Altbiozide wie Diuron, Chlorthalonil u. a. sind dadurch bereits seit 2008 verboten, da für diese von der Industrie kein Antrag gestellt wurde. Sie dürfen in keinem Antifoulingprodukt mehr enthalten sein. Von zehn beantragten Altbioziden haben Zineb, Isothiazolinon, Kupferpyrithion, Tolylfluanid und als neue Biozide Tralopyril und Medetomidin die Prüfung vollständig durchlaufen und sind inzwischen als Antifoulingbiozide zugelassen. Cybutryn, besser bekannt unter dem Namen Irgarol®, wurde hingegen abgelehnt und darf ab dem 31. Januar 2017 nicht mehr in Antifoulingprodukten verwendet werden (EU-Durchführungsbeschluss 2016/107 vom 27. Januar 2016). Ab dem 2. März 2017 dürfen keine Boote mehr verkauft werden, die mit Cybutryn beschichtet sind, und Restmengen von Antifouling-Produkten mit Cybutryn müssen vor dem Stichtag (31. Januar 2017) entsorgt werden. Auch Altbestände, die bis vor einigen Jahren Cybutryn enthielten, dürfen dann nicht mehr verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Besonders schädlich war Fouling bei hölzernen Seeschiffen, wie sie bis ins 20. Jahrhundert benutzt wurden. Auf den Holzplanken lagerte sich besonders viel ab. Seit der Antike, so zum Beispiel im römischen Reich, bedeckte man den Unterwasserbereich der Schiffe mit Bleiplatten, um das Fouling zu behindern. Blei ist weich genug, um es auf holzigen Untergrund hämmern zu können. Diese Technik wurde bei den Nemi-Schiffen dokumentiert. Man begann im 18. Jahrhundert vermehrt, die Schiffe mit Kupferplatten zu bedecken. Dies schützte auch vor dem Schiffsbohrwurm \"Teredo navalis\", einer holzbohrenden Muschelart.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Fouling wird die unerwünschte Ansiedlung von Organismen an technischen Oberflächen verstanden. Dies betrifft z. B. Schiffsrümpfe, wasserbauliche Anlagen aus Holz, Metall und Kunststoff.", "tgt_summary": "当人造的物体被浸没在海水中时,包括微生物、藻类、动植物在内的各种生物会在它的表面上生长,累积,并逐渐覆盖这个表面。这一过程被称为生物附着(英语:Biofouling)。生物附着大致可分为“微生物附着”(英语:Microfouling)和“宏观生物附着”(英语:Macrofouling)两类。在生物附着的过程中,两类附着过程依次出现。生物附着的速率和附着生物的种类受到物体表面结构和周围环境的共同影响。无论是在过去还是现在,海洋生物在海洋作业平台,船只,港口建筑物表面和内部的附着都带来了很大的危害。为此,人们采取了一系列的措施阻止生物附着的进行。", "id": 1099291} {"src_title": "Endgegner", "tgt_title": "頭目 (角色類型)", "src_document": [{"title": "Auftreten.", "content": "Endgegner kommen in den meisten Spielegenres vor, bei denen der Einzelspielermodus in eine Rahmenhandlung eingebettet ist. Besonders häufig findet man sie in Action-Adventures, Ego-Shootern, Rollenspielen, Jump ’n’ runs und Shoot ’em ups. In vielen Spielen folgt nach dem erfolgreichen Kampf gegen einen Endgegner eine Filmsequenz, die einen Höhepunkt oder den Abschluss der Geschichte erzählt.", "section_level": 1}, {"title": "Charakteristika.", "content": "Endgegner sind meist grafisch besonders aufwendig gestaltete, große Ungeheuer, die dem Spieler derart überlegen sind, dass spezielle Techniken zu ihrer Überwindung notwendig sind. Thematisch passt ein Endgegner in die Gestaltung des zuvor durchschrittenen Spielabschnitts. Von der Handlung her entspricht die Rolle des Endgegners oft der des Antagonisten, welcher der durch den Spieler verkörperten Figur feindlich gegenübersteht. Bossgegner folgen oft bestimmten Bewegungsmustern und haben spezielle Schwachstellen. Der Spieler muss diese durchschauen und eine entsprechende Taktik entwickeln. Oft treten Endgegner, besonders wenn es sich um die finalen Endgegner handelt, in mehreren aufeinanderfolgenden Formen (Inkarnationen) auf, die nacheinander besiegt werden müssen. Während des Kampfes gegen einen Endgegner wird oft eine Anzeige der verbleibenden Trefferpunkte des Gegners bzw. der jeweiligen Inkarnation eingeblendet, die darüber informiert, wie viel Schaden diesem noch zugefügt werden muss, bevor er besiegt ist. Nicht selten kann der Kampf gegen einen Endgegner mehrere Minuten dauern, in Einzelfällen auch mehr als eine halbe Stunde. Nach erfolgreichem Kampf erhält der Spieler häufig eine Belohnung, z. B. einen Bonus oder ein \"Loot\". In 3D-Spielen findet der Kampf gegen einen Endgegner oft in einem eigens dafür angelegten Level statt, der meistens um einen großen Hauptraum herum angelegt und räumlich begrenzt ist, um dem Spieler keine Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Nicht selten spielt die Gestaltung des Levels eine besondere Rolle bei der Überwindung des Endgegners, beispielsweise durch das Vorhandensein von Fallen, die der Spieler aktivieren muss (Beispiel: Endgegner \"Chthon\" in Quake). Meistens ist die Gestaltung des Raumes auf die Angriffstaktik und die Fähigkeiten des Endgegners zugeschnitten. Ein Beispiel dafür sind unter anderem höher gelegene Ebenen, auf die der Endgegner hinaufspringen kann, um einen stärkeren Angriff vorzubereiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Endgegner (auch Boss genannt, weitere Varianten sind \"Endboss\", \"Bossgegner\", \"Boss-Monster\" oder im MMORPG-Jargon auch \"BossMob\") ist in Computerspielen ein besonders starker und widerstandsfähiger Gegner, den der Spieler am Ende eines Spielabschnitts besiegen muss. Der Kampf gegen einen Endgegner stellt innerhalb des Spielverlaufs einen Höhepunkt dar und bildet den Abschluss eines Levels, einer Mission, eines Dungeons oder auch des Spiels selbst. In einigen Spielen trifft der Spieler auch mitten in einem Level auf Gegner mit Endgegner-Eigenschaften. Diese bezeichnet man als Zwischengegner (oder auch als \"Mini-Boss\" oder \"Zwischenendgegner\").", "tgt_summary": "头目(英语:Boss,同义词:老大、老怪,粤语又称大佬、大嘢、大机)指虚构作品中出场与主角交手的重要角色。动漫中的头目没有正邪之分,富于正气的角色有时也会成为头目。电子游戏中的头目是在电玩游戏和桌上游戏中攻击玩家的非玩家角色(NPC),是游戏中较为高级的一种敌人,可能是怪物的首领,或背景故事中的巨型怪兽、魔王或超级武器等。在电子游戏中,玩家和头目间的战斗则称为BOSS战或头目战(英语:BOSS battle或BOSS fight)。电子游戏中的头目可能出现在游戏故事中高潮的部分,通常是一个关卡中最强的敌人,或作为一个游戏中重要道具或信息的守护者。一些游戏中(尤其RPG),玩家将它打败后便可过关。美国、日本的一些特摄片、电影、电视剧也出现头目的角色。", "id": 440050} {"src_title": "Loch Lomond", "tgt_title": "洛蒙德湖", "src_document": [{"title": "Größe und Lage.", "content": "Der Loch Lomond ist mit einer Fläche von etwa 71 km2 der größte See Schottlands. Er erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über eine Länge von 39 km, ist bis zu 8 km breit und bis zu 190 m tief. Loch Lomond ist sowohl mit der Bahn als auch über die A82 leicht erreichbar. Längs des Sees führen westlich und östlich zwei Wege für sehr unterschiedliche Ansprüche. Am belebten Westufer führt die A82 den Straßenverkehr über die gesamte Länge des Sees von Balloch im Süden bis nach Ardlui im Norden. Öffentliche Verkehrsmittel finden sich fast ausschließlich auf dieser Seite des Sees. Für Radfahrer verläuft an diesem Ufer außerdem der etwa 28 km lange West Loch Lomond Cycle Path. Er verbindet den Endbahnhof von Balloch mit dem Bahnhof von Arrochar and Tarbet im Norden, letztere ist eine Station der West Highland Line. Etliche Buslinien vervollständigen die Verkehrsverbindungen. Das gegenüber liegende ruhigere Ostufer ist dicht bewaldet; längs des Ufers verläuft der West Highland Way, die populäre schottische Wanderstrecke, die über 154 km von Milngavie (Glasgow) bis nach Fort William führt. Mit dem Auto ist das Ostufer kaum erreichbar. Lediglich nach Balmaha führt aus Südosten eine Stichstraße (B837), die bis Rowardennan weiterführt und sich später in einem alten Forstweg verliert. Balmaha ist auch der einzige Ort an der Ostküste, der mit dem Bus erreichbar ist. Nördlich davon führt zudem eine eigene Stichstraße von Osten kommend nach Inversnaid. Über den Loch Lomond gibt es, zumindest während der Sommermonate, mehrere kleine Fährverbindungen. Anlegestellen finden sich unter anderem in Rowardennan, Inversnaid, Ardleish, Ardlui, Inverbeg, Tarbet und Balmaha.", "section_level": 1}, {"title": "Inseln.", "content": "Der Loch Lomond hat, je nach Wasserstand, bis zu 60 Inseln unterschiedlicher Größe. Einige der Inseln sind nur bei niedrigem Wasserstand sichtbar. Andere Quellen sprechen von insgesamt 30 Inseln. Drei Inseln sind bewohnt, es handelt sich um Inchmurrin (13 Einwohner), Inchtavannach (3 Einwohner) und Inchfad (2 Einwohner). Inchmurrin, nach dem irischen Heiligen Mirin benannt, ist mit 1,2 km2 die größte Süßwasserinsel der Britischen Inseln. Sie liegt im Südzipfel des Sees und ist für die Allgemeinheit zugänglich. Auf Inchfad wurde im 19. Jahrhundert eine illegale Whiskydestillerie errichtet, deren Ruinen heute noch im Dickicht erkennbar sind. Einige weitere Inseln befinden sich in Privatbesitz, die anderen dienen als Naturreservate. Die Insel Inchcailoch wurde zum Naturerbe Schottlands ernannt, darf aber betreten werden. Bucinch und Ceardach befinden sich im Besitz des National Trust for Scotland. Einige der Inseln werden als \"Sites of Special Scientific Interest\" (SSSI), also als „Stätten von besonderem wissenschaftlichem Interesse“ behandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Seit 1966 wird am Südufer des Loch Lomond bei Alexandria Whisky der Marke Loch Lomond gebrannt. In der Comic-Serie Tim und Struppi trinkt eine der Hauptfiguren, Kapitän Haddock, gern (und meist zu viel) schottischen Whisky dieser damals noch fiktiven Marke. Unter Golfspielern ist der See bekannt wegen seines Mitte der 1990er Jahre errichteten Golfplatzes, auf dem von 2001 bis 2010 die Scottish Open abgehalten wurden. 2005 wählten die Leser der britischen Programmzeitschrift \"Radio Times\" den Loch Lomond als das sechstschönste Naturwunder (\"finest natural wonder\") des Vereinigten Königreichs, das bestplatzierte in Schottland. Gewonnen wurde die Abstimmung vom Höhlensystem Dan yr Ogof in Wales.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Loch Lomond (Aussprache: britisch ; lokal ; gälisch \"Loch Laomainn\") ist ein See 23 km nordwestlich von Glasgow. Er liegt in den Council Areas Argyll and Bute, West Dunbartonshire und Stirling. Loch Lomond ist seit 2002 Teil des Nationalparks\" Loch Lomond and the Trossachs\" und gilt als der schönste See Schottlands.", "tgt_summary": "洛蒙德湖(英语:Loch Lomond,;苏格兰盖尔语:Loch Laomainn),又译为罗莽湖、罗蒙湖、罗梦湖,是位于苏格兰高地边界断层上的一座淡水湖。 洛蒙德湖是大不列颠地区最大的湖泊,湖面上有许多岛屿,例如不列颠群岛中最大的淡水岛英尺马林岛。", "id": 1279261} {"src_title": "Campylobacter", "tgt_title": "弯曲菌属", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Zellgröße liegt im Bereich von 0,2–0,8 × 0,5–5 Mikrometer. Sie sind entweder mit jeweils einer einzelnen Geißel unipolar an einem Ende oder bipolar an beiden Enden der Zelle begeißelt. Die Zellen können sich im Laufe der Kultur von korkenzieherförmig zu kokkenförmig ändern. Die meisten Arten von \"Campylobacter\" sind Katalase- und Oxidase-positiv, zu den Katalase-negativen zählen beispielsweise \"C. sputorum\", \"C. concisus\", \"C. mucosalis\" und \"C. helveticus\". Die medizinisch wichtigen \"C. fetus subsp. fetus\", \"C. coli\", \"C. jejun subsp. jejuni\" sind Katalase-positiv.", "section_level": 1}, {"title": "Stoffwechsel.", "content": "Die Arten der Gattung \"Campylobacter\" sind chemoorganotroph, und zwar Nitrat-Atmer. Das bedeutet, sie haben einen oxidativen Energiestoffwechsel und verwenden Nitrat als Oxidans, anstelle des bei der „normalen“ aeroben Atmung verwendeten Sauerstoffs (O). Elektronendonatoren sind Aminosäuren und Zwischenprodukte des Tricarbonsäurezyklus, die durch Nitrat oxidiert werden. Kohlenhydrate werden nicht verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Pathogenität.", "content": "Viele Arten sind für den Menschen krankheitserregend, andere sind ungefährlich und natürliche Mitbewohner des Menschen und verschiedener Tiere. Die pathogenen Bakterien der Campylobacter-Gruppe gehören zur Gruppe der Zoonoseerreger, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden und dort zu einer Erkrankung führen können. Sie befinden sich auch oft auf rohem Geflügelfleisch (Stand 2017: Durchseuchungsrate in Großbritannien bei 50 %). Bei Tieren wie Schwein oder Rind bleibt die Erkrankung häufig unentdeckt, weil diese meist keine Krankheitssymptome zeigen. Im Haushalt hingegen, insbesondere bei Geflügelfleisch, ist auf gute Küchenhygiene zu achten, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Die Behördliche Lebensmittelüberwachung in Deutschland führt daher epidemiologische Studien durch. Sie empfiehlt Verbrauchern die Produkte gut durchzugaren. Hersteller werden im Sinne einer vorbeugenden Produkthaftung dazu angehalten entsprechende Zubereitungshinweise aufzudrucken. Seit 1. Januar 2018 gilt eine gesetzliche Untersuchungspflicht für Masthähnchen innerhalb der Europäischen Union. Die Umstände der Schlachthygiene sind jedoch nach wie vor besorgniserregend. Die Erreger \"C. jejuni\" und \"C. coli\" können beim Menschen eine entzündliche Durchfallerkrankung (Campylobacter-Enteritis) auslösen. \"C. jejuni\" zählt mit den Salmonellen zu den häufigsten bakteriellen Durchfallerregern. Für den Menschen weniger wichtige Durchfallerreger sind \"C. lari\", \"C. fetus\" und \"C. upsaliensis\". Sehr selten tritt auch \"C. helveticus\" als Erreger auf. Einige Arten wie \"C. curvus\", \"C. showae\" und \"C. gracilis\" können an Parodontitis beteiligt sein. \"C. fetus\" (Synonym: \"Vibrio fetus\") verursacht neben dem Durchfall beim Menschen auch einen enzootischen Campylobacter-Abort bei Rindern und Schafen. \"C. hyointestinalis\" und \"C. mucosalis\" sind Verursacher einer nekrotisierenden Enterocolitis bei Schweinen.", "section_level": 1}, {"title": "Meldepflicht.", "content": "In Deutschland ist der direkte oder indirekte Nachweis von \"darmpathogenen Campylobacter sp.\" namentlich meldepflichtig nach des Infektionsschutzgesetzes (IfSG), soweit der Nachweis auf eine akute Infektion hinweist. Die Meldepflicht betrifft in erster Linie die Leitungen von Laboren ( IfSG). In der Schweiz ist der positive und negative laboranalytische Befund von \"Campylobacter spp.\" für Laboratorien meldepflichtig und zwar nach dem \"Epidemiengesetz\" (EpG) in Verbindung mit der \"Epidemienverordnung\" und der \"Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Campylobacter (altgriechisch καμπὐλος kampylos = krumm, βακτήρια bakteria = Stab) (vereinzelt auch \"Camphylobacter\") ist eine Gattung korkenzieherförmiger (Spirillen) Bakterien, die Krankheiten wie Campylobacter-Enteritis (Campylobacteriose) hervorrufen kann. Sie sind gramnegativ, mikroaerophil und polar begeißelt. Der Gattungsname wurde 1963 von Sebald und Veron geschaffen. Früher wurden Vertreter der Gattung als „mikroaerophile Vibrionen“ bezeichnet und zu der Familie Vibrionaceae gestellt.", "tgt_summary": "弯曲菌属(学名:'),又名曲状杆菌属或弯曲杆菌属,是一种革兰氏阴性细菌的属。曲状杆菌属的型态就是折曲了的一般杆菌,呈「逗号」状或S字型。", "id": 2993177} {"src_title": "Giardiasis", "tgt_title": "梨形鞭毛蟲病", "src_document": [{"title": "Schadwirkung und Epidemiologie.", "content": "Im Gegensatz zu \"Entamoeba histolytica\" ist \"Giardia intestinalis\" nicht invasiv, die Schleimhautzellen werden nicht zerstört. Es kommt aber zu einer Einschränkung ihrer Funktion und zu einer Entzündung. Die Symptome einer Giardiasis (Lamblienruhr) sind Durchfall, Blähungen und selten auch Fieber, und es kommt in schweren Fällen zu einer Mangelernährung. In Kanada findet sich die landläufige Bezeichnung Biberfieber (beaver fever), da die Erreger vermeintlich durch Biberkot in das Wasser gelangen. Ein Problem besteht darin, dass es Menschen gibt, die zwar Giardia in ihrem Darm tragen, aber keine krankhaften Symptome zeigen. Diese scheiden monatelang Zysten aus, die dann bei unzureichender Hygiene andere Menschen infizieren. Jedoch gelingt es dem Immunsystem normalerweise, die Trophozoiten innerhalb weniger Wochen zu eliminieren. Die Inkubationszeit beträgt eine bis etwa zehn Wochen. Jedes Jahr erkranken rund 200 Millionen Menschen an Giardiasis und die Krankheit kann in Entwicklungsländern ein bedeutendes Problem sein. Die Zahl der Todesfälle, die auf \"Giardia intestinalis\" zurückzuführen sind, ist, etwa im Vergleich zu der von Malaria, völlig unbedeutend. \"Giardia\" ist ein möglicher Erreger der Reisediarrhoe. \"Giardia intestinalis\" wurde bisher in über 140 Ländern gefunden und ist somit weltweit verbreitet. In gemäßigten Zonen sind bis zu 25 % der Kinder und 10 % der Erwachsenen von ihr befallen. Noch höhere Durchseuchung findet man in den Tropen. In europäischen Ländern führt der Einzeller sehr selten zu Infektionen, aber unter Rückkehrern aus den Tropen beträgt die Prävalenz etwa 4 %. Rinder und Schafe sind je nach Gegend bis zu 30 % infiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Der Nachweis von Trophozoiten oder Zysten kann im Stuhl erfolgen oder (nach einer Magen-Darmspiegelung) aus Dünndarmsekret, ggf. aus Biopsien der Schleimhaut des Zwölffingerdarmes. Weiterhin ist der Nachweis von Giardia-Antigen im Stuhl mittels ELISA und PCR möglich. Zum sicheren Ausschluss einer Infektion ist die Untersuchung mehrerer möglichst frischer Stuhlproben erforderlich.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Zur Behandlung wird vor allem Metronidazol eingesetzt, alternativ können Albendazol, Mebendazol, Secnidazol, Tinidazol, Furazolidon oder Quinacrin eingesetzt werden. Es gibt aber Fälle, bei denen, trotz erfolgreicher Eliminierung des Erregers, Magen-Darm-Probleme über Monate persistieren können. Vermutlich kann eine Giardiasis anhaltende Funktionsstörungen wie Laktoseintoleranz, Reizdarmsyndrom und eventuell sogar eine Nahrungsmittelunverträglichkeit auslösen.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliches.", "content": "In Deutschland besteht eine Meldepflicht bei Infektion durch \"Giardia intestinalis\", nicht jedoch in Österreich und der Schweiz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Giardiasis (Syn.: Lambliasis, Lamblienruhr) ist eine durch das Geißeltierchen \"Giardia intestinalis\" (Genotyp A und B) hervorgerufene Erkrankung des Menschen. Auch andere Säugetiere können an einer Giardiose erkranken, wobei hier andere Genotypen als Auslöser ermittelt wurden. Die beim Menschen vorkommenden Genotypen können auch bei Hunden (→ Giardiose des Hundes) und Katzen eine Erkrankung auslösen.", "tgt_summary": "梨形鞭毛虫病(Giardiasis或beaver fever),系为一种由兰氏贾第鞭毛虫引起的寄生虫病,约有一成的患者毫无症状,可能的症状则有腹泻、腹痛及体重减轻 。呕吐,粪便有血或发烧则相对少见,通常症状始于接触鞭毛虫后 1~3 周,如不接受治疗,最久会在六周后发病。 贾第虫散布的方式是,含有贾第鞭毛虫囊肿的粪便污染了食物或饮水后被人吃或喝下肚.,也可能在人与人之间或从动物传到人类身上。风险因子有生食、换尿布、饲养犬类或到发展中国家旅游。贾第鞭毛虫囊肿可在冷水中存活将近三个月;确诊方法是做粪便检验。 典型的预防方式是促进环境卫生,没有症状的患者通常不需要药物治疗,若症状显现,往往会使用梯尼达诺或甲硝唑。感染后的患者可能会暂时出现乳糖不耐的情形,此时则会建议避免饮用奶类几周 ;也可能对服用的药物产生抗生素抗药性。 贾第虫是全球最常见的人类寄生虫之一。2013 年,全球约有 28 亿患者罹患此症并显现症状。,已开发国家约占 7%,但在发展中国家却高达 30%;世界卫生组织将此症列为被忽视热带病 。", "id": 1923343} {"src_title": "Hector Guimard", "tgt_title": "艾克特·吉瑪", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Guimard war einer der wichtigsten französischen Art-Nouveau-Künstler, erhob das Postulat der untrennbaren Einheit von Architektur, Möbeln und dekorativem Zubehör. Ab 1895 waren eine Reihe von Häusern entstanden, in denen Guimard seine Vorstellungen verwirklichen konnte. In einem Mappenwerk (\"L'Art dans Habitation Moderne\" von 1898) dokumentiert Guimard die Entwürfe und Arbeiten für seinen ersten großen Auftrag, das Castel Béranger, Rue La Fontaine Nr. 60 in Paris, und legt darin auch bekenntnishaft sein künstlerisches Credo von der organischen Einheit der Architektur und Raumkunst dar. Guimards Gestaltungswille ließ kein Element des täglichen Lebens aus, kein Detail erschien unwichtig. So schuf er zum Beispiel für das Eau de Toilette „Kantirix“ anlässlich der Weltausstellung Paris 1900 einen Flakon. Guimard war Architekt der Synagoge der Rue Pavée im Marais, seinem einzigen sakralen Gebäude. Viele der älteren Stationseingänge der Pariser Métro sind noch mit den von Guimard entworfenen verflochtenen Eisenträgern ausgestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Stationseingänge der Pariser Métro.", "content": "1899 lobte der künftige Betreiber der Pariser Métro, die Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris (CMP), auf der Suche nach einem Design für ihre unterirdischen Stationen einen Wettbewerb aus. Von den eingegangenen Entwürfen konnte jedoch keiner überzeugen. Ihr Präsident Adrien Bénard, ein Bewunderer des Art nouveau, schlug daraufhin Hector Guimard vor, der sich nicht am Wettbewerb beteiligt hatte, in jenem Jahr aber u. a. eine beachtete Straßenbahnhaltestelle in Caen entworfen hatte. Er gab ihm den Auftrag, Formen zu entwickeln, die wiedererkennbar sein sollten, die dabei aber nicht den Abstieg in eine industrielle Hölle suggerieren durften. Die Zugänge sollten einladend wirken und ihr Design vielmehr an Äste und Kaninchenhöhlen erinnern. Von Guimards Entwürfen wurden vier Arten von Zugängen realisiert. Zwei große Gebäude entstanden an den Stationen Bastille und Étoile der Métrolinie 1. Ihr gebogenes, reich verziertes Äußeres sollte an japanische Pagoden erinnern. Der Eingangsbau am U-Bahnhof Étoile wurde mit einem ebenfalls von Guimard gestalteten Technikbauwerk bereits 1926 wieder abgerissen. Das markante Gebäude über dem Ostkopf der Station Bastille verschwand 1962. Kleinere überdachte Zugangsbauwerke entstanden als Typ „A“ (verglaste Dächer auf eisernen Stützen) an den U-Bahnhöfen Reuilly – Diderot, Saint-Paul und Hôtel de Ville. Letzteres wurde später an die Station Abbesses verlegt, wo es noch heute existiert. Ähnlich, aber verspielter und aufwendiger gestaltet war die Bauart „B“, von deren acht Exemplaren eines an der Station Porte Dauphine überlebt hat. Ursprünglich stand ein solches Bauwerk auch am U-Bahnhof Nation. Vereinzelt entwarf Guimard Sonderbauformen, wie zum Beispiel eine auf nur drei Säulen ruhende Überdachung an der Station Gare de Lyon. An einem Eingang des U-Bahnhofs Châtelet hat die RATP ein Replikat dieses Bauwerks aufgestellt. Ab 1901 erhielten die Zugänge keine Überdachungen mehr. Mit dem offenen Standardtyp wurden 154 Métroeingänge ausgestattet, 84 davon sind in Paris noch existent. Den Treppenschacht rahmt auf drei Seiten ein gemauerter Sockel ein, der ein reich verziertes, grün lackiertes schmiedeeisernes Geländer trägt. Zwei gebogene, in sich verflochtene Pfosten flankieren den Schacht etwa in Höhe der obersten Stufe. An der gebogenen Spitze tragen sie je eine Lampe mit orangefarbenem Glas. Sie sind mit einem filigranen Querträger verbunden, der in der Mitte ein Schild mit dem Schriftzug METROPOLITAIN trägt. Nachträglich wurden ab 1913 im Stil Guimards gegenüber oder seitlich beleuchtete Informationstafeln aufgestellt, die heute einen Stadtplan mit eingezeichneten Métro-, RER- und Straßenbahnlinien zeigen. Die früher häufig separaten Ausgänge erhielten entsprechende Geländer, aber keinen weiteren Hinweis auf ihre Funktion. 1902 kam es mit der CMP zu einer Auseinandersetzung auf finanzieller und rechtlicher Ebene. Im folgenden Jahr wurde eine Übereinkunft erzielt, die es der CMP erlaubte, Zugänge auch von anderen Architekten gestalten zu lassen. Als erste erhielten die Treppenabgänge des U-Bahnhofs Opéra 1904 von Joseph Cassien-Bernard entworfene steinerne Balustraden im neoklassizistischen Stil. Bereits 1910 wurde der Stil Guimards als nicht mehr modern erachtet. Die von ihm entworfenen und von der Kunstgießerei Fonderie d’art du Val d’Osne gefertigten Teile wurden aber noch bis 1913 – allerdings seit ca. 1910 ohne seine Mitwirkung – an fast allen in unterirdische Stationen führenden Zugängen angebracht. An besonders exponierten U-Bahnhöfen wie jenen an der Avenue des Champs-Élysées wurden sie durch Balustraden des Typs Cassien-Bernard ersetzt. Teilweise wurden die Guimard-Brüstungen beibehalten, die gebogenen Laternen wichen aber Kandelabern der Typen Val d’Osne (ab 1913) oder Adolphe Dervaux (ab 1921). Die insgesamt 87 noch vorhandenen Guimard-Zugänge wurden 1978 unter Denkmalschutz gestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hector Guimard (* 10. März 1867 in Lyon; † 20. Mai 1942 in New York City) war ein französischer Architekt und Designer.", "tgt_summary": "艾克特·吉玛(Hector Guimard,1867年-3月10日-1942年-5月20日)是法国里昂出身的建筑师,新艺术的代表者之一。较知名的作品是巴黎地下铁车站的出入口。", "id": 2036843} {"src_title": "Joaquim Maria Machado de Assis", "tgt_title": "马查多·德·阿西斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Portugiesischer und afrikanischer Herkunft, wurde Machado de Assis in ärmlichen Verhältnissen in Rio de Janeiro geboren. Sein Vater, \"Francisco José Machado de Assis\", war Arbeiter. Seine Mutter, \"Leopoldina Machado de Assis\", verlor er sehr früh. Er wuchs im Stadtviertel Livramento von Rio de Janeiro auf. Als armer Mulatte (\"mulato\": abwertend von \"mulo\", Maulesel) hatte er nicht die Mittel zu einer geregelten Ausbildung und lernte deshalb, wo und wann er konnte. Dank seiner Stiefmutter, die in einer Mädchenschule Kerzen herstellte, konnte er dort am Unterricht teilnehmen. Nachts lernte er Französisch bei einem eingewanderten Bäcker. Schon mit 15 Jahren veröffentlichte er sein erstes Gedicht, \"Ela\" (Sie). Es erschien in der Zeitung \"Marmota Fluminense\" am 12. Januar 1855. Im folgenden Jahr trat er in die Setzerlehre in den staatlichen Druckwerkstätten ein. Später arbeitete er dort auch als Korrekturleser. Schon im Jahr 1859 begann er dann, als Journalist beim \"Correio Mercantil\" zu schreiben, und 1860 beim \"Diário do Rio de Janeiro\". 1869 heiratete er die fünf Jahre ältere Portugiesin Carolina Augusta Xavier de Novais, die Schwester seines Freundes, bei dessen Zeitung er auch arbeitete, der jedoch drei Monate zuvor verstorben war. Seine gebildete Frau eröffnete ihm die Klassiker der portugiesischen und englischen Sprache. Während Machado auf die aufsteigende Liberale Partei setzte, wurde er zu seiner Überraschung von dem mehrprachigen und gelehrten Kaiser Dom Pedro II. unterstützt, der ihn 1867 als Führungskraft im Regierungsanzeiger beschäftigte und ihn 1888 zum Ritter des Rosenordens schlug. Ab 1872 arbeitete er als erster Sekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Handel und öffentliche Arbeiten. Im Jahr 1889 wurde er zum Direktor für Handel in diesem Ministerium ernannt. Dennoch setzte er die Arbeit an seinem umfangreichen Werk fort. Mit seinen Freunden José Veríssimo und Lúcio de Mendonça arbeitete er in der Zeitschrift \"Revista Brasileira\" zusammen. In dieser intellektuellen Gruppe wurde die Idee der Schaffung der Brasilianischen Akademie der Literatur geboren, die 1879 gegründet und zu deren erstem Präsidenten Machado de Assis ernannt wurde. Während seines gesamten Lebens schrieb er in allen literarischen Genres. Seine frühen Werke sind klassische, romantische Gedichte und Romane. Ab den 1880er Jahren lassen sich seine Arbeiten keinem Genre zuordnen. Die Charaktere seiner Romane bringen seine Ansicht zum Ausdruck, dass man nicht vorwärtskommt, indem man einfach den Spielregeln folgt. Viele dieser Charaktere gewinnen, um morgen zu verlieren. Autobiographische Züge sind in seinen Werken sehr schwer zu finden; er war der Ansicht, dass man ein interessantes Buch schreibt, indem man Dinge auslässt. Dies soll die Vorstellungsgabe des Lesers anregen. Über das persönliche Leben der wichtigsten Figur in der brasilianischen Literatur, der stets auch gegen seine Epilepsie und sein Stottern ankämpfen musste, ist deshalb wenig bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Stellung des Werkes in der brasilianischen Literatur.", "content": "Machado de Assis ist der Klassiker der brasilianischen Frühmoderne. Er verfasste 9 Romane und 226 \"contos\" (deutsche Entsprechung etwa: Novellen, Erzählungen, aber auch Legenden, Mythen). Anfangs macht er Konzessionen an den romantischen Zeitgeist, doch in den 1870er Jahren wird sein Ton realistischer und skeptischer, später neigt er einem literarischen Impressionismus zu. Bis etwa 1880 bringt er die Literatur auf die Höhe der europäischen Moderne. Mit Machado hält der Zweifel Einzug in die brasilianische Literatur; er bricht auch mit dem uneingeschränkten Patriotismus der weißen Eliten, für den beispielhaft das Werk des Romantikers Gonçalves de Magalhães (1811–1882) steht. Der Krieg gegen Paraguay 1864–1870 hatte – obgleich er siegreich beendet wurde – ein Trauma hinterlassen, das Kaiserreich ging 1889 an seinen Dysfunktionalitäten und am Widerstand der nationalistischen städtischen Elite gegen den „portugiesischen“ Kaiser zugrunde, doch die neuen Realitäten kamen bei den weißen Grundbesitzern auf dem Lande, die ihren Reichtum der Arbeit von Sklaven verdankten, nicht an. Machado de Assis zeigt die Verdrängung und Heuchelei auf, die der Nostalgie der Besitzenden zugrunde lag. In seinem Roman \"Dom Casmurro\" steht der Held Bento beispielhaft für die Brasilianer, die sich nicht mit den neuen Realitäten abfinden können. Dem Problem der Leibeigenschaft begegnet er mit der ihn kennzeichnenden subtilen Ironie. Immer wieder tritt er aus der Erzählung heraus und spricht die Leser direkt an. Die Literaturkritik hat in der Folge vor allem darüber diskutiert, ob sein Werk noch als realistisch oder gar als antirealistische zu bezeichnen ist. Seine stilistischen Innovationen heben ihn jedoch aus dem Realismus des 19. Jahrhunderts heraus, während es zugleich ein realistisches Abbild der brasilianischen Gesellschaft erzeugt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joaquim Maria Machado de Assis [] (* 21. Juni 1839 in Rio de Janeiro; † 29. September 1908 ebenda) war ein brasilianischer Autor von Romanen, Kurzgeschichten und Gedichten. Er ist die wichtigste Figur in der brasilianischen Literatur und hatte großen Einfluss auf die Literatur Brasiliens im 19. und 20. Jahrhundert.", "tgt_summary": "若阿金·马里亚·马查多·德·阿西斯(,1839年-6月21日-1908年-9月29日),巴西作家,既是诗人、小说家、专栏作家、编剧、短篇小说家、记者和安那其主义者。被巴西文学界公认是最伟大的作家。几乎所有的文学体裁,他都擅长,他见证了共和国取代帝国时的政治变革,是其时代社会政治事件的一个伟大的评论员和记录者。", "id": 431888} {"src_title": "John Talbot, 1. Earl of Shrewsbury", "tgt_title": "第一代什鲁斯伯里伯爵约翰·塔尔博特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Talbot wurde 1384 als zweiter Sohn von Richard, 4. Baron Talbot, und Ankaret Strange, 7. Baroness Strange of Blackmere, geboren. Von 1404 bis 1413 diente er mit seinem älteren Bruder Gilbert im Krieg in Wales gegen Owain Glyndŵr. Seine Parteinahme für das Haus York (s. Rosenkriege) hatte 1413 beim Regierungsantritt Heinrichs V. seinen Umzug in den Tower of London zur Folge. Ab 1414 war er fünf Jahre lang Lord Lieutenant of Ireland und schlug dort Aufstände nieder. Anschließend war er wiederum fünf Jahre in Frankreich eingesetzt, bevor er 1425 nochmals kurzzeitig Lord Lieutenant of Ireland wurde. Seit 1427 kämpfte Talbot wieder im englischen Heer in Frankreich, später sogar als Feldherr des Königs. In Frankreich zeichnete er sich während der Belagerung von Orléans aus und wurde 1429 in der Schlacht bei Patay gefangen genommen. Er blieb vier Jahre in Gefangenschaft, wurde dann aber gegen Jean Poton de Xaintrailles ausgetauscht. Talbot galt als ein aggressiver und wagemutiger Heerführer, der meist gegen einen zahlenmäßig überlegenen Feind kämpfen musste. Die von ihm befehligten Einheiten wurden eingesetzt, wo immer die Not am größten war und eroberten diverse französische Städte, so im Jahre 1440 Harfleur. Nicht wenige nannten ihn deshalb den englischen Achilles. Im Jahr 1449 erlitt Talbot bei Rouen eine entscheidende Niederlage und stellte sich als Garant der eingegangenen Kapitulation als Geisel. 1452 erhielt er die Ernennung zum Gouverneur von Guienne, das der französische König Karl VII. besetzt hielt. Nach dem Wiederaufflammen der Kämpfe führte er die englischen Truppen in Südwestfrankreich, dem einzigen größeren Gebiet, das noch unter englischer Herrschaft stand. Außer Bordeaux eroberte er zunächst etliche Städte. Talbot fiel am 17. Juli 1453 genauso wie sein Sohn Thomas in der Schlacht bei Castillon, die die letzte entscheidende Niederlage der Engländer im Hundertjährigen Krieg darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Titel.", "content": "Am 2. März 1406 heiratete Talbot Maud Nevill, die Erbin des 5. Barons Furnivall. Mit ihr hatte er vier Kinder: Seit 1409, als sein Schwiegervater gestorben war, nahm er als Baron Furnivall den Sitz seiner Frau im House of Lords (Peer jure uxoris) ein. Diese war zwar Baroness aus eigenem Recht, war jedoch als Frau nicht berechtigt, einen Sitz im Oberhaus einzunehmen. Im Jahre 1421 fielen ihm beim Tod seiner Nichte die Titel Baron Talbot und Baron Strange of Blackmere zu. Drei Jahre später wurde er in den Hosenbandorden aufgenommen. Am 6. September 1425 heiratete Talbot Margaret Beauchamp, Tochter von Richard Beauchamp, 13. Earl of Warwick, nachdem seine erste Frau Maud am 31. Mai 1422 gestorben war. Mit seiner zweiten Frau hatte er sechs Kinder: Heinrich VI. ernannte Talbot 1442 zum \"Earl of Shrewsbury\", 1445 zum Marschall von Frankreich und im nächsten Jahr zum erblichen Lord High Steward of Ireland (Seneschall des Königreichs) sowie zum \"Earl of Waterford\" und \"Earl of Wexford\". Ein Nachfahre war Mitbegründer der englischen Automarke Talbot.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Talbot, 1. Earl of Shrewsbury KG (* 1384 in Blechmore, Shropshire, England; † 17. Juli 1453 in Castillon-la-Bataille, Département Gironde, Frankreich) war ein bedeutender englischer Feldherr des Hundertjährigen Krieges.", "tgt_summary": "约翰·塔尔波特,第一代什鲁斯伯里及沃特福德伯爵(英语:John Talbot, 1st Earl of Shrewsbury and 1st Earl of Waterford,1384年-1453年-7月17日),又被称为老塔尔波特,出生于施洛普郡,是英法百年战争中一名重要的英国军事将领,也是唯一由兰开斯特人担任的法国骑士统帅", "id": 1360464} {"src_title": "Szientometrie", "tgt_title": "科學計量學", "src_document": [{"title": "Werkzeuge und Methoden.", "content": "Methoden der Szientometrie sind unter anderem die Bibliometrie (Beobachtung der Publikationen und Zitierhäufigkeit), Informetrie (Verfolgen bestimmter Begriffe in ihrer Wanderung durch z. B. Zeitschriften und andere Medien) und die Webometrie (Untersuchung von Internet-Strukturen). Mittels Evaluationen wird versucht, Aussagen über die Informationsqualität zu treffen. Im Science Citation Index werden, ähnlich zur Suchmaschine Google, die Quellen gezählt, die die untersuchte Veröffentlichung zitieren. Die Anzahl der Referenzen bestimmen das Wichtigkeitsmaß (Impact Factor) einer Publikation gegenüber anderen. Je öfter eine Publikation zitiert wird, desto höher ist der Impact Factor. Dabei ist der Artikel-Impact vom Zeitschriften-Impact zu unterscheiden: Der Zeitschriften-Impact in einem bestimmten Jahr wird berechnet aus den Zitationen im betreffenden Jahr von zitierbaren Teilen (Artikeln, Editorials, Letter,...) der Ausgaben der beiden vorangegangenen Jahre. Bei der Beurteilung eines Artikels und seiner Autoren ist die Anzahl seiner Zitationen höher zu bewerten als der Impact der Zeitschrift, in der er erschienen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Fragestellungen.", "content": "Typische Fragen der Szientometrie sind in der Regel bezogen auf bestimmte Fachgebiete und/oder geographisch/politische Einheiten (Regionen/Staaten/Institutionen) und lauten:", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Viele Ergebnisse der Szientometrie sind in so genannten „Gesetzen“ formuliert, die allerdings nicht mit physikalischen Gesetzen zu verwechseln sind, sondern empirische Regelmäßigkeiten beschreiben; ob und wie weit diese Gesetze gelten, ist Gegenstand der wissenschaftlichen Fachdiskussion. Wichtige Ergebnisse der Szientometrie sind:", "section_level": 1}, {"title": "Forschung und Lehre.", "content": "Szientometrie wird an einigen Hochschulen im Rahmen von Studiengängen der Bibliotheks- und Informationswissenschaft gelehrt. Auch gehören Grundlagen der Zitationsanalyse zusammen mit Anleitungen zum wissenschaftlichen Arbeiten teilweise zum Curriculum anderer Fächer. Die Kernzeitschrift für szientometrische Forschung ist die 1978 in Ungarn gegründete Fachzeitschrift \"Scientometrics\". Wichtigste Fachkonferenz ist die seit 1987 zweijährlich stattfindende \"International Conference of the International Society for Scientometrics and Informetrics\", die von der International Society for Scientometrics and Informetrics (ISSI) organisiert wird. Auf der Konferenz wird auch der Derek John de Solla Price Award verliehen. Im Jahr 2004 wurde erstmals auch die \"International Conference on Webometrics, Informetrics and Scientometrics\" (WIS) von dem globalen interdisziplinären Forschungsnetzwerk COLLNET \"Collaboration in Science and in Technology\" organisiert. Diese Konferenzen finden seit 2000 jährlich statt. COLLNET gibt seit 2007 die Zeitschrift \"COLLNET Journal of Scientometrics and Information Management\" heraus; die Zeitschrift erscheint zweimal pro Jahr bei TARU Publications; Shabahat Husain und Hildrun Kretschmer sind die Editoren. Ebenfalls seit 2007 erscheint bei Elsevier die Zeitschrift \"Journal of Informetrics\"; deren Herausgeber ist der belgische Informetriker Leo Egghe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Szientometrie (auch Scientometrie) ist die Lehre vom Messen (Metrik) der Wissenschaften. Sie trifft keine inhaltlichen Aussagen zur Qualität wissenschaftlicher Forschung und deren Produkte, sondern misst mithilfe mathematischer und statistischer Methoden Quantitäten, wie etwa die Anzahl von Universitätsabsolventen oder die Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen eines Wissenschaftlers in einem Jahr.", "tgt_summary": "科学计量学(英语: Scientometrics)是科学学的一门核心学科,旨在对科学自身进行定 量研究。该领域的主要课题包括测量科学为社会带来的冲击、调查学术机构对社会带来的冲击、了解科学引用、将科学领域与管理和政治决策联系起来。在实际应用中,科学计量学和其他许多科学领域之间都有很大交集,比如书目计量学、信息系统、信息学以及科学政策学。", "id": 2072649} {"src_title": "Agia Napa", "tgt_title": "阿依納帕", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vor der Invasion des türkischen Militärs im Jahre 1974 war Agia Napa („Agia“ = „heilig“, „Napa“ = „Waldland“) ein kleines und beschauliches Fischer- und Bauerndorf mit bewässertem Gemüse- und Kartoffelanbau. Erste Erwähnungen datieren auf das Jahr 1530, als einer Legende nach in einer Waldhöhle eine Marien-Ikone gefunden wurde. Dies wurde als göttliches Zeichen angesehen, und zum Dank errichtete man ein Kloster, um das herum der spätere Ortskern entstand. Der damaligen venezianischen Herrschaft entsprechend, nennt man den Baustil des Klosters auch \"Kreuzfahrergotik\". Heute ist das Kloster ökumenisches Zentrum der christlichen Kirchen im Nahen und Mittleren Osten. Ungefähr 2 km weiter westlich soll die heilige Thekla gelebt haben, wo ihr zu Ehren Katakomben in den Fels geschlagen wurden und auch Messen abgehalten wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Religiöses.", "content": "Die Touristen haben meist die Möglichkeit des Besuches einer Heiligen Messe nicht nur in den einheimischen griechisch-orthodoxen Kirchen, sondern auch durch Angebot einer katholischen Messe vor allem durch die inselansässigen Franziskaner (OFM). Zypern untersteht der Jurisdiktion des Lateinischen Patriarchates von Jerusalem.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Der größte Teil der griechisch-zypriotischen Bevölkerung wohnt mittlerweile außerhalb des eng bebauten alten Agia Napa und hat ihre ehemaligen Wohnhäuser zu Geschäften, Restaurants, Discos und Kneipen umgebaut. Neben den vielen Engländern, die sich die Gegend um die Stadt als Altersruhesitz ausgewählt haben, existiert auch eine größere schwedische Kolonie.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die ursprünglich bescheidene Ortschaft mit Arbeitsplätzen in Landwirtschaft, Handwerk und Fischerei ist in kaum zwei Jahrzehnten zu einem wichtigen touristischen Zentrum geworden. Dabei ist es nach der türkischen Einnahme des nördlichen Teiles der Insel (1974) in seiner touristischen Bedeutung an die Stelle der Ortschaft Varosia (bei Famagusta) getreten. Den Fehler sehr eng aneinanderliegender Hotels hat man in Agia Napa aber nicht wiederholt. Die meisten großen Hotels und Apartmentanlagen erstrecken sich längs der Küstenlinie nach Osten und vor allem nach Westen, wo noch einige Landreserven vorhanden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung des Tourismus.", "content": "Nach Agia Napa und auch ins benachbarte Protaras kommen vor allem junge Leute aus Großbritannien, Skandinavien und den osteuropäischen Ländern, um neben den Stränden die unzähligen Bars und Clubs zu bevölkern. Auch Soldaten von der nahegelegenen britischen Basis in Dekelia sowie UNO-Soldaten aus Nikosia kommen zum Feiern hierher, nicht immer ohne Konflikte, sodass des Öfteren von den militärischen Vorgesetzten Ausgehverbote oder bestimmte Lokalverbote verhängt werden. Auch der Hafen Ayia Napas ist heute überwiegend durch die touristische Nutzung geprägt. Der schwedisch-englische Tourismus in Agia Napa ähnelt dem deutschen auf Mallorca. Der eigentliche Strandbetrieb beginnt etwa Anfang Mai und endet im Oktober. Die Sandstrände sind in dieser Zeit auch von Rettungsschwimmern bewacht. Russische und englische Touristen sind bekannt dafür, auch zu Weihnachten im Meer zu baden. Am Kap Greco, drei Kilometer östlich von Ayia Napa, soll der Sage nach auch das mythische Seemonster, das Ayia-Napa-Seeungeheuer, leben.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Makronissos Gräber.", "content": "In Strandnähe beim Makronissos Strand finden sich in die Felsen eingeschlagen die Makronissos Gräber, ein Friedhof aus hellenistischer und römischer Zeit. Die Grabkammern sind leer.", "section_level": 2}, {"title": "Kloster.", "content": "Aus dem Mittelalter, genauer aus der Zeit der venezianischen Kreuzfahrer, hat sich ein Kloster in gotischem Stil erhalten, das sich im Ortskern befindet. Heute dient es als orthodoxes Begegnungszentrum, kann aber besichtigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Marienkirche.", "content": "Unterhalb des Klosters ist die moderne Kirche von Ayia Napa gelegen, die aber im Innern ganz in traditionellen Stil der orthodoxen Kirche gestaltet ist und daher für Kulturinteressierte sehr interessant ist.", "section_level": 2}, {"title": "Thalassa Museum.", "content": "Das kleine Thalassa Museum beinhaltet höchst interessante und aussagekräftige Exponate zum Meer und zur antiken Seefahrt. Bemerkenswert ist der lebensgroße Nachbau eines altgriechischen Handelsschiffes, der Kyrenia II, der auf Basis eines Schiffswracks entstand. Im gleichen Gebäude ist das Tornaritis - Pierides Museum of Marine Life untergebracht, das eine reiche Sammlung Muscheln, Schwämme sowie präparierte Fische und Vögel präsentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Attraktionen.", "content": "\"Der Agia Napa Water World Wasser Park\" In Agia Napa liegt der größte Themen-Wasserpark in Europa mit vielen Rutschen und weiteren Attraktionen. Sein Thema ist die Griechische Mythologie mit Nachbildungen Altgriechischer Bauten und Götterstatuen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Agia Napa, auch Ayia Napa (Aussprache: Ajía Nápa), griechisch Αγία Νάπα, ist ein Ort mit 2.800 Einwohnern (mit Residenten und Touristen bis zu 10.000) an der Südost-Küste der Mittelmeerinsel Zypern.", "tgt_summary": "阿依纳帕(;)是位于塞浦路斯东南部海岸的一座城市,也是著名的度假区。城市名称起源自威尼斯统治时期。2001年时,阿依纳帕有人口2,693人。阿依纳帕是塞浦路斯的观光业中心之一,除了众多度假区之外,也有多做博物馆供游客参观。", "id": 19087} {"src_title": "Carl Zeiss (Unternehmen)", "tgt_title": "蔡司公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Carl Zeiss 1846–1945.", "content": "Der aus Weimar stammende Mechaniker-Meister Carl Zeiß eröffnete 1846 eine feinmechanisch-optische Werkstatt in der Neugasse 7 in Jena. Hierfür erhielt er eine „Großherzogliche Konzession zur Fertigung und zum Verkauf mechanischer und optischer Instrumente“. 1847 stellte er August Löber als seinen ersten Lehrling ein, der später Werksmeister bei Zeiss wurde. Ende des Jahres wurden bereits die ersten einfachen Mikroskope in der Werkstatt gefertigt. 1852 beschäftigte Zeiss zehn Mitarbeiter. Der 1860 zum „Universitätsmechanikus“ ernannte Carl Zeiß war mit der Qualität seiner Mikroskope nicht zufrieden. Jedes Mikroskop war ein Unikat. Man hatte zwar große Übung darin, Linsen durch Probieren („Pröbelei“) zu einem vollständigen Mikroskopobjektiv zusammenzustellen, es gab aber keine Möglichkeit, die Eigenschaften eines Mikroskops vorauszuberechnen und gezielt zu optimieren. Der Mathematiker Friedrich Wilhelm Barfuß versuchte zwischen 1850 und 1854, Mikroskop-Optiken zu berechnen, um so die Grundlagen für einen wissenschaftlichen Mikroskopbau zu schaffen. Er hatte jedoch keinen Erfolg. Zeiss arbeitete deshalb ab 1866 mit Ernst Abbe, einem Physikprofessor der Universität Jena, zusammen. Diesem gelang es nach jahrelanger Arbeit und Rückschlägen, eine Theorie der Mikroskop-Optik aufzustellen. Als weltweit einzige Firma war Carl Zeiss nun in der Lage, Mikroskope mit vorberechneten Eigenschaften zu produzieren. Damit begann eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Bereits 1875 beschäftigte Carl Zeiss 60 Mitarbeiter. Ein wichtiges Problem konnte aber von Zeiss und Abbe nicht gelöst werden: Die Herstellung von speziellem optischem Glas, das ganz neue Optiken ermöglichte. Sie arbeiteten deshalb mit dem Chemiker Otto Schott zusammen, den sie nach Jena holten. Nach erfolgreichen Glasschmelzversuchen für das Unternehmen Carl Zeiss bauten sie das Jenaer Glaswerk Schott und Genossen in Jena auf, heute Schott AG. 1875 entschloss sich Carl Zeiß, seinem Freund Ernst Abbe die Teilhaberschaft an der Firma anzubieten. Roderich Zeiss, der älteste Sohn von Carl Zeiß, trat ein Jahr später ebenfalls in das Unternehmen ein. Carl Zeiß starb 1888 und hinterließ ein bedeutendes Unternehmen mit nun 327 Beschäftigten und glänzenden Perspektiven. Vor dem Ersten Weltkrieg erlebte das Unternehmen einen rasanten Aufstieg, der auch mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges nicht nachließ. In beiden Weltkriegen gehörte das Unternehmen zu den wichtigsten deutschen Produzenten von rüstungs- und kriegsrelevanten Optiken. Unter anderem wurde im Jahr 1912 in Wien eine Fabrik eröffnet, für die in den Kriegsjahren 1916 und 1917 durch den Architekten Robert Oerley ein viergeschossiger Neubau das Zeiss-Werk Wien errichtet wurde. Nachdem es zunächst zu Konflikten mit den nationalsozialistischen Machthabern gekommen war, beteiligte sich das Unternehmen in den 1930er Jahren an der Aufrüstung und sponserte die sogenannte Rassenforschung an der Universität Jena. Während des Zweiten Weltkrieges beschäftigte die Firma Zeiss Tausende von Zwangsarbeitern, etwa am Hauptstandort in Jena und in den verschiedenen Produktionsstandorten und Beteiligungsgesellschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Spaltung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Carl Zeiss in Jena.", "content": "Nachdem sich die amerikanischen Truppen aus Thüringen zurückgezogen hatten, übernahmen die sowjetischen Besatzer die Kontrolle über das Unternehmen und begannen mit der Entnahme von Reparationsleistungen. 1946/47 wurde das Werk fast vollständig demontiert und am 1. Juli 1948 verstaatlicht. Das Jenaer Werk wurde als VEB Carl Zeiss Jena in die DDR-Staatsindustrie integriert. Das Dresdner Werk der Tochterfirma Zeiss Ikon wurde ebenfalls verstaatlicht und firmierte zunächst als VEB Zeiss Ikon, 1960 wurde es, zusammengelegt mit der optischen Abteilung des VEB Feinmess Dresden, die das Bonotar produzierte, zu einer Fertigungsabteilung von Carl Zeiss. 1965 wurde der VEB Carl Zeiss Jena zum Stammbetrieb des gleichnamigen Kombinates weiterentwickelt, dem nach und nach andere VEB der optisch-feinmechanischen und Elektronik-Industrie zugeordnet wurden. 1965 wurde der VEB Rathenower Optische Werke an das Kombinat angegliedert. Weitere VEB gab es in Dresden, Suhl, Gera, Saalfeld, Eisfeld und Freiberg. 1985 kam das Kombinat VEB Pentacon Dresden hinzu, in dem seinerseits bereits große Teile der sächsischen optisch-feinmechanischen Industrie aufgegangen waren (u. a. Zeiss Ikon, Meyer-Optik, Ihagee, Filmosto, Praktica). In den 1980er Jahren umfasste das Zeiss-Kombinat 25 Betriebe mit bis zu 70.000 Beschäftigten. Technologische Höhepunkte des VEB Carl Zeiss 1955 wurde bei Zeiss Jena mit dem OPREMA der erste in der DDR gebaute Computer fertiggestellt, von dem nur zwei Exemplare gebaut wurden. 1961 wurde mit dem Zeiss-Rechen-Automat (ZRA 1) ein weiterer Computer vorgestellt, der bis 1964 gefertigt wurde. Ab den 1960er Jahren übernahm ein betriebsinternes Designbüro, das durch den angesehenen Industriedesigner Gerd Böhnisch geleitet wurde, die Gestaltung aller neuentwickelten Produkte des VEB Carl Zeiss Jena. Mikroskope, Theodoliten, Planetarien, Teleskope, Kinotechnik und andere Geräte zeigten eine einheitliche Designlinie. Zumindest auf dem Gebiet des Produktdesigns sorgten Gerd Böhnisch und sein Team im VEB Carl Zeiss Jena für das, was man heute als Corporate Design beziehungsweise Corporate Identity bezeichnet. Im VEB Carl Zeiss Jena wurde die Multispektralkamera MKF 6 zur Fernerkundung vom Weltraum und aus Flugzeugen entwickelt und gebaut. Der erste Einsatz erfolgte im September 1976 an Bord des Raumschiffs Sojus 22. Auch Sigmund Jähn, der erste Deutsche im Kosmos, führte damit während seines Raumfluges Experimente zur Erdfernerkundung durch. Die weiterentwickelte Version MKF 6M kam u. a. auf der Raumstation Mir zum Einsatz. Nachdem man in der DDR lange nur einfache Optiken für den militärischen Bedarf fertigen durfte, übertrug die Sowjetunion seit den 1970er Jahren zunehmend militärische Entwicklungs- und Produktionsprojekte. Damit gewann das Kombinat zunehmend größere Bedeutung als Rüstungsbetrieb: Eine Vielzahl optischer Militärgeräte wurden hier entwickelt und produziert, so etwa das Universalmessgerät UMGPi für Pioniere, das Stereonachtsichtgerät PM 1 für Pionierpanzer, der Zielsuchkopf der Luft-Luft-Rakete K-13M, die Feuerleitanlage Wolna für den T-55 A und der Zielentfernungsmesser für den T-72, um nur einige Projekte zu nennen. In den Jahren 1976 bis 1980 belief sich der Anteil der militärischen Produktion auf 5,5 % der Gesamtproduktion, 1986 betrug er für das Kombinat Carl Zeiss 21,8 %. Bis 1990 war die weitere Erhöhung auf 28 % geplant. Die Abrüstungspolitik Gorbatschows führte aber dazu, dass die bereits errichteten Fertigungskapazitäten nicht mehr für diesen Zweck genutzt wurden. Deshalb gewann ein anderes Großprojekt der DDR zunehmende Bedeutung: Die Bereitstellung der gesamten Ausrüstung zur Herstellung von Mikrochips. Für den 1-Megabit-Chip U61000 wurde dem Kombinat VEB Carl Zeiss Jena auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1989 die Goldmedaille verliehen. Ob die Ausrüstung für die Herstellung dieses Chips zu diesem Zeitpunkt serienreif war, ist umstritten. Sicher ist, dass dieses Projekt die finanziellen Möglichkeiten der DDR und das technologische Potential des Kombinates weit überforderte. In Jena wurden weiterhin Planetariumsprojektoren entwickelt, gebaut und weltweit exportiert.", "section_level": 3}, {"title": "Carl Zeiss in Oberkochen.", "content": "Am Ende des Zweiten Weltkrieges war Jena für kurze Zeit durch US-amerikanische Truppen besetzt. Mit dem Abzug der US-Streitkräfte aus Thüringen im Juni 1945 wurden zahlreiche Spezialisten sowie die amtierende Geschäftsführung Jena nach Heidenheim (Württemberg) deportiert. Am 4. Oktober 1946 wurde in Oberkochen die Opton Optische Werke Oberkochen GmbH gegründet und ein neuer Produktionsstandort aufgebaut. Am 31. Juli 1947 wurde der Name in „Zeiss-Opton Optische Werke Oberkochen GmbH“ geändert. Am 1. Oktober wurde daraus das Unternehmen „Carl Zeiss“. Aus dem Nichts heraus wurden neue Fabrikationsanlagen aufgebaut, die sich anfänglich auf die in der Bevölkerung besonders benötigten Bereiche Brillengläser sowie Mikroskope und Fotooptiken konzentrierten. Auswahl technischer Meilensteine Carl Zeiss West (1946–1989) 1949 werden neue Brillengläser gerechnet, welche erstmals die physiologischen Sehbedingungen des Menschen berücksichtigen. 1950 wurde die komplett neuentwickelte Mikroskop-Modellreihe „Standard“ vorgestellt, die zur erfolgreichsten und meistverkauften Mikroskopgeneration weltweit wird. 1956 wurde das Elektronenmikroskop EM9 vorgestellt, das weltweit erste elektromagnetische Transmissionselektronenmikroskop mit automatischer Belichtungskontrolle. 1957 wird der Xenon-Lichtkoagulator nach Meyer-Schwickerath vorgestellt, das erste lichtchirurgische Gerät der Welt und Vorläufer ophthalmologischer Laser. 1969 werden die Fotografien der ersten Mondlandung mit Zeiss-Objektiven angefertigt. 1977 wird das Objektiv S-Planar 10/0,28 mit einer Auflösung von 1 Mikrometer im weltweit ersten Waferstepper der amerikanischen Firma David Mann (später GCA) eingesetzt. 1982 stellt Zeiss die erste Optik für die Arbeitswellenlänge 365 Nanometer (I-Line) vor. Das S-Planar 10/0,32 ist der erste Schritt in die Nanometer-Welt (Strukturgröße: 800 Nanometer) und Grundlage für Entwicklungen in der Halbleitertechnologie. 1984 wird das Simultan-Spektrometer vorgestellt, das mehrere Spitzentechnologien vereinigt und als eine der 100 bedeutendsten Entwicklungen des Jahres 1984 mit dem amerikanischen IR-100-Preis sowie kurz darauf mit dem Innovationspreis 1985 der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet wird. 1986 führt Zeiss eine neue Generation von hochmodularen Mikroskopen mit Unendlich-Optik (ICS), die „Pyramidengeneration“ ein.", "section_level": 3}, {"title": "Carl Zeiss nach 1990.", "content": "Ab 1990 kam der VEB Carl Zeiss Jena unter die Verwaltung durch die Treuhandanstalt und wurde von 1990 bis 1991 in die Carl Zeiss Jena GmbH und die Jenoptik GmbH aufgespalten, wobei erstere das optische Kerngeschäft beinhaltete. Carl Zeiss Oberkochen und Jenoptik teilten sich die Gesellschafteranteile an der Carl Zeiss Jena GmbH, 1995 wurden die Anteile der Jenoptik von Carl Zeiss in Oberkochen übernommen. Bedingt durch die Unternehmenskrise des Gesamtkonzerns und die Folgen der Wiedervereinigung kam es in der Mitte der 1990er Jahre zu mehreren Entlassungswellen. In den folgenden zehn Jahren wurde das Unternehmen umstrukturiert. Die größeren Geschäftsbereiche wurden zu eigenständigen Tochterunternehmen mit durchgängiger Verantwortung für Entwicklung, Produktion und Vertrieb. Für die Halbleitertechnik wurde in Oberkochen ein neues Werk errichtet. Mit Ausnahme des Krisenjahres 2008/09 gehörten die Jahre seit der Jahrtausendwende zu den erfolgreichsten der Unternehmensgeschichte.", "section_level": 2}, {"title": "Konzernstruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eigentümerin.", "content": "Nach dem Tod von Carl Zeiß gründete Ernst Abbe 1889 die Carl-Zeiss-Stiftung, der er und die Nachfahren von Carl Zeiß ihre Firmenanteile übertrugen. Auch das Jenaer Glaswerk, heute Schott AG, befindet sich zu 100 Prozent im Eigentum der Carl-Zeiss-Stiftung. Im Stiftungsstatut von 1896 legte Abbe nicht nur die Ziele der Stiftung fest, sondern auch grundlegende Prinzipien der Unternehmensführung und einklagbare Rechte der Mitarbeiter. Insoweit ist die Stiftung eine Vorläuferin des modernen Arbeitsrechts. Während der deutschen Teilung gab es zwei Carl-Zeiss-Stiftungen in der DDR und in der Bundesrepublik Deutschland, die jeweils das Alleinvertretungsrecht beanspruchten. Nach langjährigen Rechtsauseinandersetzungen einigte man sich am 1. Oktober 1971 im Londoner Abkommen. Für den Export in RGW-Staaten führten die Geräte aus dem Westen den Namen „Opton“, umgekehrt führten Waren aus Jena außerhalb des RGW-Bereichs den Namen „aus Jena“. In den anderen Ländern mussten die genaueren Herkunftsbezeichnungen „Jena“ bzw. „West-Germany“ die Produkte unterscheidbar machen. 1992 wurden diese beiden Stiftungen zusammengeführt. 2004 wurde das Stiftungsstatut grundlegend reformiert und die der Stiftung gehörenden Unternehmen in Aktiengesellschaften umgewandelt. Die Stiftungsverwaltung, die von den Wissenschaftsministern der Länder Baden-Württemberg und Thüringen gebildet wird, ernennt einen aus drei Personen bestehenden Stiftungsrat. Er übt die Eigentümerrechte und -pflichten der Stiftung gegenüber den Unternehmen aus. Die Vorstände der Unternehmen wiederum haben einen Sitz im Vorstandsbeirat und müssen in allen wichtigen Fragen der Carl-Zeiss-Stiftung gehört werden. Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung ist seit Januar 2020 Dr. Felix Streiter.", "section_level": 2}, {"title": "Produkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Exkurs Fototechnik.", "content": "Seit 1890 stellt Carl Zeiss Fotoobjektive her. Mit wenigen Ausnahmen beschränkte sich die Mutterfirma Carl Zeiss auf die Optikproduktion und -entwicklung und überließ die Produktion von Kameras den Tochterfirmen. Zeiss erhielt 1902 das Patent auf das von Paul Rudolph berechnete Tessar-Objektiv, dessen hintere Linsenanordnung im ehemaligen Firmenlogo von Carl Zeiss verwendet wurde. Rudolph beteiligte sich im Jahr 1900 an der Gründung der Palmos AG zur Herstellung von Kameras, der allerdings geschäftlich kein Erfolg beschieden war. Um den Konkurs abzuwenden, übernahm Carl Zeiss das Unternehmen und brachte es 1909 in die neu gegründete ICA AG ein, in der auch die Hüttig AG und die Wünsche AG aus Dresden und die Firma Dr. E. Krügener aus Frankfurt am Main eingingen. Die ICA AG wurde wiederum 1926 in die Zeiss Ikon AG eingebracht.", "section_level": 2}, {"title": "VEB Carl Zeiss Jena.", "content": "Ursprünglich war die Contax-Kamera bei Zeiss Ikon in Dresden entwickelt und produziert worden. Da die Produktionsmittel in einer ersten Demontagewelle abgebaut worden waren, aber niemals vollständig in der Sowjetunion ankamen, beauftragte die sowjetische Besatzungsmacht Carl Zeiss Jena mit dem Aufbau einer Fertigung. Ab 1946 wurde in Jena und Saalfeld die Produktion von Contax-Messsucherkameras (und Objektiven dazu) der Vorkriegsbaureihen vorbereitet. Nach Aufnahme einer Versuchsproduktion wurden die Anlagen nach Kiew gebracht, wo die Kamera unter dem Namen Kiew gefertigt wurde, und damit die Kameraproduktion in Jena wieder beendet. Der VEB Carl Zeiss Jena lieferte einen Teil der Objektive für die Spiegelreflexkameras des VEB Pentacon in Dresden zu, darunter die Contax, Praktina, Praktica, Praktisix und Pentacon Six bis zur Einstellung der Kameraproduktion bei Pentacon Anfang der 1990er Jahre. Von 1954 bis 1967 wurde im Werk Eisfeld die Kamera Werra hergestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Carl Zeiss (Oberkochen).", "content": "Nach Aufbau einer eigenen Optikproduktion wurden von Carl Zeiss die Objektive für die Messsucherkameras Contax IIa und Contax IIIa sowie nachfolgend für die Spiegelreflexkameras Contaflex und Contarex gebaut, nach Übernahme von Voigtländer durch die Carl-Zeiss-Stiftung auch für deren Kameras. Später fertigte Carl Zeiss auch Objektive für Mittelformatkameras stiftungsfremder Hersteller, nämlich Hasselblad und Rollei. Die bei der ersten Mondlandemission Apollo 11 am 21. Juli 1969 verwendete Video- und Fotoausrüstung (Hasselblad-Kameras), mit der die weltbekannten Bilder entstanden, war mit Objektiven aus dem Hause Zeiss ausgestattet. Nach Einstellung der Kameraproduktion bei Zeiss Ikon 1972 fungierte Carl Zeiss kurzzeitig selbst als Hersteller der Contarex-Kameras bis zu deren Einstellung. Ebenfalls 1972 wurde der Kooperationsvertrag mit dem japanischen Kamerahersteller Yashica unterzeichnet, der die Lieferung von Objektiven für neu zu entwickelnde Spiegelreflexkameras unter dem klassischen Namen Contax, der weiterhin im Besitz von Carl Zeiss blieb, vorsah. Realisiert wurde die Kooperation ab 1974, jedoch wurde schon bald die Herstellung der meisten Contax-Objektive als Lohnfertigung an Yashica übertragen. Diese Kooperation dauerte bis 2005 an und wurde bis dahin um Kompaktkameras, Mittelformatkameras und Digitalkameras des Herstellers Kyocera, der 1982 Yashica übernommen hatte, erweitert. Carl Zeiss war jedoch in allen Fällen für die optische Konstruktion und Qualitätsüberwachung verantwortlich. So wurde beispielsweise das Zeiss-Tessar-Objektiv in den Kompaktkameras der Serie \"Yashica (Kyocera) T2/T3/T4/T5\" verwendet. Aktuell (2015) bietet Zeiss neben Objektiven für technische Anwendungen und zum Filmen Wechselobjektive von 12 bis 135 mm Brennweite für Systemkameras verschiedener Marken an. Diese Objektive werden unter Aufsicht von Zeiss-Mitarbeitern ebenfalls bei Cosina in Japan gefertigt. Überdies ist Zeiss auch als Zulieferer von Objektiven für Smartphones und Kompaktkameras aktiv. Eine besonders enge Kooperation herrscht seit 1996 zwischen Zeiss und Sony. Beide Firmen entwickeln gemeinsam Objektive für Sony-Kameras, die durch Zeiss spezifiziert, von Sony produziert und mit dem Zeiss-Logo ausgeliefert werden. Darüber hinaus produziert Zeiss selbst die Objektiv-Familien \"Batis\", \"Loxia\" und \"Touit\" für die spiegellosen Systemkameras von Sony.", "section_level": 3}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Juni 2010 verhängte das Bundeskartellamt gegen mehrere Brillenglashersteller und den Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) wegen Kartellabsprachen Bußgelder in Höhe von insgesamt 115 Millionen Euro. Bußgeldadressat in der Carl-Zeiss-Gruppe war die \"Carl Zeiss Vision GmbH.\" Die Geldbeträge wurden aber aufgrund guter Kooperation reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Verschiedenes.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fußballclub FC Carl Zeiss Jena.", "content": "Nach dem Unternehmen ist der Fußballclub FC Carl Zeiss Jena benannt, der momentan in der 3. Liga spielt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Carl Zeiss AG ist ein Unternehmen der feinmechanisch-optischen Industrie. Sitz der Konzernleitung ist heute Oberkochen. Weitere Standorte befinden sich in Jena, Aalen, Dresden, Berlin, Göttingen, München, Bochingen, Roßdorf und Wetzlar sowie in den USA, Ungarn, der Schweiz, Mexiko, Weißrussland, Frankreich, Israel, Indien, im Vereinigten Königreich und in der Volksrepublik China.", "tgt_summary": "卡尔·蔡司公司(Carl Zeiss AG)是一家制造光学系统、工业测量仪器和医疗设备的德国企业。公司的名称来源于它的创始人之一———德国光学家卡尔·蔡司。它由卡尔·蔡司、恩斯特·阿贝和奥托·肖特于1846年在耶拿建立。", "id": 814389} {"src_title": "Eleftherios Venizelos", "tgt_title": "埃莱夫塞里奥斯·韦尼泽洛斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kretische Anfänge und der Eintritt in die griechische Politik.", "content": "Venizelos stammte aus einer einfachen kretischen Familie. Ab 1888 war er einer der wichtigsten Aktivisten für einen Anschluss der Insel an Griechenland (Enosis-Bewegung). Im Türkisch-Griechischen Krieg 1897 gehörte er zu den Anführern auf griechischer Seite. Der Krieg verlief für Griechenland zwar erfolglos, aber auf Druck der internationalen Großmächte musste das Osmanische Reich Kreta eine begrenzte Autonomie gewähren. Ein kretisches Exekutivkomitee unter Beteiligung Eleftherios Venizelos’ übernahm die Verwaltung Kretas, bis Prinz Georg von Griechenland am 9. Dezember 1898 als Generalgouverneur auf die Insel kam. Danach war Venizelos vom 29. April 1899 bis zum 18. März 1901 Justizminister der ersten kretischen Regierung. Im Streit um eine zukünftige Zugehörigkeit Kretas zu Griechenland entlassen, setzte Venizelos sich an die Spitze der Opposition, die offen eine Vereinigung Kretas mit dem griechischen Festland forderte. Mit der einseitigen Proklamation des Anschlusses vom 11. März 1905 und der damit verbundenen politischen Entwicklung stürzte Venizelos den Prinzen, der am 12. September 1906 sein Entlassungsgesuch als Generalgouverneur einreichte. Am 6. Oktober 1908 proklamierte Venizelos erneut den Anschluss an Griechenland. Als 1909 ein Aufstand in Makedonien Griechenland erschütterte, holte die Militärregierung Venizelos zunächst als Berater nach Athen. Er gründete 1910 die fortschrittsorientierte „Liberale Partei“, die bei Wahlen im gleichen Jahr die Mehrheit erhielt, worauf Venizelos zum Premierminister gewählt wurde. Im November 1913 erlebte er die Umsetzung seines Ziels, die Union Kretas mit Griechenland.", "section_level": 2}, {"title": "Die \"Megali Idea:\" Die Balkankriege und das kleinasiatische Engagement.", "content": "Die außenpolitischen Erfolge im Zuge der Balkankriege 1913 mit dem Anschluss Kretas an Griechenland und Verdoppelung des festländischen Staatsgebietes ließen ihn zu einem Verfechter der \"Megali Idea\" werden, der Idee eines Groß-Griechenlands unter Einschluss Konstantinopels und der kleinasiatischen Westküste. An der Seite der Entente versuchte er dieses Ziel im Ersten Weltkrieg zu erreichen. Venizelos’ Bündnis mit Serbien und sein Mobilisierungsbefehl, nachdem das verbündete Bulgarien in den Krieg eingetreten war, brachte ihn in Konflikt mit König Konstantin I. Im Oktober 1916 installierte Venizelos, nachdem er durch eine Wahl bestätigt, vom König aber entlassen worden war, eine republikanische Gegenregierung im nordgriechischen Thessaloniki; schon zuvor waren britische und französische Truppen in Thessaloniki gelandet, um die Mittelmächte an ihrer südöstlichen Front unter Druck zu setzen. 1917 wirkte Venizelos an der Vertreibung des Königs durch die Entente-Mächte mit und erklärte anschließend den Mittelmächten den Krieg. Innenpolitisch setzte er als Ministerpräsident Reformen in nahezu allen Zweigen der staatlichen Verwaltung durch, darunter eine feste Beamtenbesoldung, die Schulpflicht und eine Neuorganisation des Militärs, die freilich zugleich einer ‚Säuberung‘ der Streitkräfte – wie auch der politischen Führung – von den Anhängern Konstantins gleichkam. Auf den Pariser Vorort-Konferenzen 1919 und 1920 schien Venizelos eine bedeutende Erweiterung des Staatsgebietes erreicht zu haben – darunter Ostthrakien und eine Schutzzone um das kleinasiatische Smyrna, die auszudehnen man in der Folge bemüht war. Das Mandat für die Errichtung einer griechischen Zone um Smyrna (gr. Ζώνη Σμύρνης) war Venizelos gleichwohl schon im Mai 1919 noch vor Vertragsabschluss von den Vertretern Großbritanniens, der Vereinigten Staaten und Frankreichs erteilt worden, die die Errichtung einer umfänglichen italienischen Schutzzone im Südwesten der kleinasiatischen Halbinsel, unter Einschluss ebenso Antalyas wie Smyrnas, verhindern wollten. Doch der daraufhin begonnene Griechisch-Türkische Krieg (1919–1922) endete in der „kleinasiatischen Katastrophe“. Nachdem bei den Wahlen des Jahres 1920 die konservative Opposition gewann, verließ Venizelos – zehn Jahre nach seiner ersten Wahl zum Premierminister und mitten in der Auseinandersetzung mit einer erstarkenden Türkei unter Mustafa Kemal – das Land und zog sich nach Paris zurück, während Konstantin nach Griechenland zurückkehrte. Der kleinasiatische Feldzug, den seine Nachfolger fortsetzten, endete mit dem Verlust der im Vertrag von Sèvres gewonnenen ostthrakischen und kleinasiatischen Provinzen und der Entwurzelung der dort und im übrigen Kleinasien ansässigen Griechen.", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Amtszeit, Exil und Tod.", "content": "Nach seiner Zeit im Exil war Venizelos vom 4. Juli 1928 bis zum 26. Mai 1932 noch einmal Premierminister. Er hatte einen großen Anteil an der Integration der aus der Türkei vertriebenen Griechen und bemühte sich außenpolitisch um gute Beziehungen zu allen Nachbarn. 1932 trat er wegen der schlechten Wirtschaftslage (Weltwirtschaftskrise) und starker royalistischer Strömungen zurück. Mehrere Attentate auf Venizelos scheiterten. 1935 ging er erneut ins Exil nach Frankreich, wo er ein Jahr später starb. Eine Trauerfeier für Venizelos fand am 21. März 1936 in der Cathédrale grecque Saint-Étienne statt, bevor sein Leichnam per Eisenbahn nach Italien und per Schiff nach Kreta gebracht wurde. Seine Grabstätte () befindet sich auf der Insel Kreta (\"Profitis Ilias\", Anhöhe im nordöstlichen Stadtgebiet von Chania, an der Grenze zur Halbinsel \"Akrotiri\"). Der neue Flughafen Athen trägt ebenso seinen Namen, wie viele Straßen und Plätze sowie die \"El. Venizelos\", eine der größten auf dem Mittelmeer verkehrende Fähren. Abbildungen Venizelos’ befanden und befinden sich in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens, wie z. B. auf der Rückseite der griechischen 50-Cent-Münze. Einer seiner Söhne war der griechische Politiker und Ministerpräsident Sophoklis Venizelos.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eleftherios Venizelos (, * in Mournies bei Chania auf Kreta; † 18. März 1936 in Paris) war ein Politiker und Premierminister in Griechenland.", "tgt_summary": "埃莱夫塞里奥斯·基里亚科斯·韦尼泽洛斯(,;1864年-8月23日-1936年-3月18日)是希腊现代历史上最著名的政治家之一,曾七次出任希腊王国首相,共12年之久;他更是20世纪上半最杰出的希腊政治家,但他领导的自由共和派严重敌视、斗争保王派(他被多数希腊国王敌视),急剧深化了国家大分裂。", "id": 1313642} {"src_title": "Jacqueline Cochran", "tgt_title": "傑奎琳·考克倫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über ihre Biografie gibt es widersprüchliche Aussagen. Sie selbst behauptete, als Findelkind bei Pflegeeltern aufgewachsen zu sein. Der Legende nach soll sie sich ihren Namen aus dem Telefonbuch ausgewählt haben. Bereits mit acht Jahren musste Jackie angeblich die Schule verlassen und als Dienstmädchen sowie als Laufmädchen in einer Wollspinnerei arbeiten. Mit elf kam sie als Dienstmädchen in einen Schönheitssalon, wo sie das Frisierhandwerk lernte. Mit 14 gab sie ihre Arbeit auf, um eine Ausbildung als Krankenpflegerin zu machen. Anschließend arbeitete sie erst als Praxisassistentin eines Arztes, bis sie mit 19 Mitinhaberin eines Schönheitssalons wurde. Bald unterrichtete sie an der Kosmetikschule in Philadelphia. Anschließend jobbte sie abwechselnd in New York und in Miami. In einem Restaurant in Miami, in dem sie arbeitete, lernte sie Floyd Odlum, den Präsidenten der Atlas-Flugzeugwerke kennen. Odlum unterstützte sie in ihrem Wunsch, selbständige reisende Kosmetikverkäuferin zu werden. Er riet ihr, Fliegen zu lernen und ihre Termine mit dem Flugzeug statt dem Auto wahrzunehmen, um so konkurrenzfähig zu bleiben. Bereits nach drei Wochen Unterricht auf Long Island erwarb Jackie Cochran 1932 ihren Pilotenschein. Gleich anschließend besuchte sie in Kalifornien einen Flugkurs, bei dem sie mit den US-amerikanischen Marinefliegern trainierte. Nun flog sie neben Zivil- und Verkehrsflugzeugen auch Bomber und Jagdflugzeuge. Als erste Frau nahm sie mit einer Granville Gee Bee R-6H 1934 am MacRobertson-Luftrennen von London nach Melbourne teil. 1935 machte sie, wiederum als erste Frau, bei der Bendix Trophy von Los Angeles nach Cleveland (Ohio) mit. Sie gründete ihr eigenes Unternehmen und heiratete 1936 Floyd Odlum. 1938 gewann sie als erste Frau das Bendix Transcontinental Air Race. In ihrem Langstrecken-Prototyp Seversky AP-7 (1200 PS) brauchte sie 8 Stunden, 10 Minuten und 31 Sekunden, um die 3286 Kilometer lange Strecke zu bewältigen.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Als die USA 1941 in den Zweiten Weltkrieg eintraten, meldete sich Jackie Cochran, um für die United States Army Air Forces Flugzeuge nach Großbritannien zu überführen, wurde jedoch zunächst abgewiesen. Nachdem sie ihre zukünftigen Kollegen von ihren Fähigkeiten überzeugen konnte, wurde sie als erste Frau schließlich doch ins Überführungsgeschwader aufgenommen. Sie überquerte im Zweiten Weltkrieg mehr als 100 Mal den atlantischen Ozean. Ab 1943 übernahm sie die Leitung des 1942 gegründeten „Women’s Auxiliary Ferrying Squadron“, das fortan ins WASP überging. Unter der Leitung Cochrans verlor das Geschwader während des gesamten Krieges insgesamt nur 38 seiner 1074 gut ausgebildeten Pilotinnen. Als 1945 die auf den Philippinen eingesetzten japanischen Streitkräfte kapitulierten, war Jackie Cochran als Berichterstatterin einer amerikanischen Zeitschrift anwesend. In dieser Funktion beobachtete sie auch die Nürnberger Prozesse.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Krieg.", "content": "Am 18. Mai 1953 startete Cochran mit einer von der kanadischen Luftwaffe entliehenen F-86 Sabre vom Rogers Dry Lake, erreichte eine Geschwindigkeit von 1049 km/h und überschritt damit als erste Frau Mach 1. Der US Air Force-Pilot Charles “Chuck” Yeager, der sechs Jahre zuvor als erster die Schallmauer durchbrochen hatte, flog bei diesem erfolgreichen Rekordversuch in einem Begleitflugzeug neben ihr. 1954 erschien ihr Buch \"The Stars at Noon\" („Mein Weg zu den Sternen“), in dem sie ihr bisheriges Leben erzählte. Zwischen 1961 und 1964 erhielten Cochran und die mit ihr konkurrierende französische Pilotin Jacqueline Auriol die inoffizielle Bezeichnung „Schnellste Frau der Welt“ abwechselnd. Cochrans letzter Geschwindigkeitsrekord in Höhe von 2300 km/h wurde von der Französin nicht mehr überboten. Im Jahr 1956 bewarb sich Cochran als Mitglied der Republikanischen Partei um ein Mandat im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Im 29. Kongresswahlbezirk von Kalifornien unterlag sie dem Demokraten Dalip Singh Saund mit drei Prozentpunkten Rückstand. Danach hat sie sich um kein politisches Amt mehr bemüht. 1958 wurde Jacqueline Cochran zur Präsidentin der FAI gewählt. Als erste Frau überhaupt wurde sie 1971 in die National Aviation Hall of Fame in Dayton (Ohio) aufgenommen. Im selben Jahr machte sie in Paris ihren letzten Flug. Wegen einer Herzerkrankung musste sie die Fliegerei aufgeben. In den sechziger Jahren leistete Cochran finanzielle Unterstützung für das Mercury 13-Programm. Dabei handelte es sich um ein Astronautentrainingsprogramm für Frauen, das jedoch schon bald wieder eingestellt wurde. Jackie Cochran hatte keine eigenen Kinder zur Welt gebracht, adoptierte jedoch fünf Waisenkinder. Im Kreis ihrer Familie starb sie am 9. August 1980 74-jährig in Indio, östlich von Palm Springs (Kalifornien). 1985 wurde der Venuskrater Cochran nach ihr benannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jacqueline Cochran, genannt Jackie (* 11. Mai 1906 in Muscogee, Florida; † 9. August 1980 in Indio, Kalifornien) war eine der bekanntesten Fliegerinnen der USA. Sie durchbrach als erste Frau die Schallmauer. Im Wechsel mit der Französin Jacqueline Auriol galt sie als „Schnellste Frau der Welt“.", "tgt_summary": "杰奎琳·「贾姬」·考克伦(Jacqueline \"Jackie\" Cochran,1906年-5月11日-1980年-8月9日),原名贝西·李·彼得曼(Bessie Lee Pittman),美国女飞行员,美国空军退役上校。1953年5月18日,杰奎琳·考克伦成为第一位驾驶飞机超越音障的女性。", "id": 573329} {"src_title": "Deus Ex", "tgt_title": "杀出重围", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Spiel spielt in einer nahen, dystopischen Zukunft und gilt als eines der wenigen Spiele, die dem Genre des Cyberpunk angehören. Die im Spiel dargestellte Veränderung der menschlichen Rasse durch Nanotechnologie und viele andere Aspekte der Handlung reflektieren außerdem Ideen der philosophischen Denkrichtung des Transhumanismus. Der Spieler besucht dabei an Originalschauplätze angelehnte Orte, wie New York, Hong Kong, Paris, den Luftwaffenstützpunkt Vandenberg Air Force Base sowie die Area 51. Die Handlung von \"Deus Ex\" greift viele Verschwörungstheorien auf und setzt diese Elemente zu einer tiefgehenden Geschichte zusammen, in der der Spieler als nanotechnisch verbesserter Agent hinter die Machenschaften einer Untergrundorganisation kommen und verhindern muss, dass diese die Weltherrschaft an sich reißt. Zum Ende hin weitet sich die Handlung zu einem philosophischen Trilemma aus, in dem der Spieler entscheiden muss, wie die Geschichte der Welt weitergehen soll – entweder im Stile des Kapitalismus des 20. Jahrhunderts mit all seinen Fehlern, einem Rückfall der Welt in ein Zeitalter prähistorischer Anarchie, oder einer wohlwollenden Diktatur einer allmächtigen und allwissenden Computer-KI angebotenen Frieden. \"Deus Ex\" baut auf eine große Zahl wissenschaftlicher Hintergrundinformationen. Eines der zentralen Themen ist Nanotechnologie – der Hauptcharakter, JC Denton, dient als mit symbiotischen, mikroskopisch kleinen biomechanischen Computern (sogenannte \"Naniten\", siehe Nanotechnologie) verbesserter Agent unter der Flagge der fiktiven UN-Organisation \"United Nations Anti-Terrorist Coalition (UNATCO)\". Im Spiel integriert finden sich zahlreiche Texte über Nanotechnologie, die die dahinter stehende Wissenschaft sehr genau beschreiben. In der gesamten Spielumgebung finden sich außerdem viele Anspielungen auf Einflüsse von klassischer Literatur (in E-Mails, Büchern, Mottos und Notizen). Handlungen und Entscheidung des Spielers wirken sich in geringem Maße auf den weiteren Spielverlauf aus und der Spieler erhält ein entsprechendes Feedback. So wird JC Denton im UNATCO-Hauptquartier beim Betreten der Damentoilette nicht nur von der dort anwesenden Frau zurechtgewiesen, sondern wird auch in einer späteren Zwischensequenz von seinem Vorgesetzten ermahnt, dies zukünftig zu unterlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "\"Deus Ex\" kombiniert Action-Elemente eines Ego-Shooters mit der Charakterentwicklung eines Rollenspiels. Der Erfolg im Umgang mit Waffen ist daher nicht allein vom Geschick des Spielers, sondern auch von den Talentwerten des Hauptcharakters abhängig. \"Deus Ex\" zeichnet sich vor allem durch eine große Handlungsfreiheit aus. Für fast jede Aufgabenstellung im Spiel gibt es mehrere Lösungsmöglichkeiten, jedoch hat jede Handlungsweise Konsequenzen im weiteren Spielverlauf. Im Wesentlichen steht der Spieler immer vor der Wahl, ob er mit Waffengewalt, mit technischen Hilfsmitteln oder durch Schleichen und Infiltration an sein Ziel gelangen möchte. Werden alle gebotenen Möglichkeiten ausgenutzt, ist es möglich, das Spiel nahezu durchgängig ohne die Abgabe eines einzigen Schusses oder das (eigenhändige) Töten eines Gegners durchzuspielen. Es steht jedoch auch ein großes Waffenarsenal zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Das Spiel basiert auf der Unreal Engine und wurde von Warren Spector produziert, der unter anderem auch für \"System Shock\" verantwortlich zeichnete. Die Motivation für die Entwicklung von \"Deus Ex\" kam laut Warren Spector von seiner Unzufriedenheit mit \"\", an dem er kurzzeitig mitgearbeitet hatte, und der Art und Weise, wie es den Spieler in die Kämpfe zwinge. Er wollte daher ein Spiel entwickeln, in dem sowohl Schleichen als auch Kämpfen als gleichberechtigte Lösungen möglich sein sollten. Er hoffte ebenfalls, damit branchenweit Einfluss auf das künftige Design von Spielen zu nehmen. Der Soundtrack wurde von Alexander Brandon, Dan Gardopée, Michiel van den Bos und Reeves Gabrels komponiert und beinhaltet verschiedene Musikstile wie Techno, Jazz und Klassik, wobei sich die Musik übergangslos an die jeweils vorherrschende Situation anpassen kann (Gespräche, Kampfszenen, Level-Übergänge etc.). Das Spiel lief auf damaligen Rechnern mitunter langsam, die nicht mit entsprechenden 3D-beschleunigten Grafikkarten mit z. B. Nvidia GeForce 1/2, 3dfx-Voodoo 3/4/5, oder S3 Savage-2000-Chipsatz ausgerüstet waren. Nach der Veröffentlichung des Spiels gab der Hersteller Ion Storm einige Patches heraus. Neben diverser Fehlerbereinigungen wurde dabei die PC-Version des Spiels um einen Mehrspieler-Modus mit den Spielmodi Deathmatch, Basic Team Deathmatch, and Advanced Team Deathmatch erweitert. Einige weitere Probleme wurden später durch Fan-Patches behoben. 2002 erschien eine angepasste Version des Spiels unter dem Titel \"Deus Ex: The Conspiracy\" für die PlayStation 2, allerdings ohne Mehrspieler-Modus. Eine Portierung für das Betriebssystem Linux war beinahe fertiggestellt, wurde jedoch nicht veröffentlicht, da die ausführende Firma Loki Software vor Abschluss der Arbeiten Insolvenz anmeldete. Am 16. Mai 2012 wurde die PS2-Variante des Spiels als Downloadtitel für die PlayStation 3 veröffentlicht. Für \"Deus Ex\" gibt es einen inoffiziellen DirectX-10-Renderer und mehrere Modifikationen, die das Spiel durch hochauflösende Texturen und technische Anpassungen grafisch aufwerten. Bis heute werden umfangreiche Mods wie \"GMDX\" (seit 2013) und \"Revision\" (seit 2015) für \"Deus Ex\" entwickelt und veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Metacritic gibt bei 28 Rezensionen für die PC-Version eine durchschnittliche Wertung von 90 von 100 Punkten an, GameRankings insgesamt 91,03 %. Positiv wurden dabei die zahlreichen unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten hervorgehoben. Die Grafik wurde als zeitgemäß bewertet, gleichzeitig jedoch auch als ein wenig trist und zweckmäßig bezeichnet. Kritik geäußert wurde am Fehlen der ursprünglich angekündigten deutschen Synchronisation. Die Academy of Interactive Arts & Sciences zeichnete das Spiel bei den Preisverleihungen 2001 in den Kategorien \"Innovation\" und \"Bestes PC-Spiel Action/Adventure\" aus. Daneben war es außerdem nominiert in den Kategorien \"Spiel des Jahres\", \"PC-Spiel des Jahres\", \"Computer-Rollenspiel des Jahres\" und \"Sound Design\". Bei den Game Developers Choice Awards 2001 wurde das Spiel für das beste Gamedesign und mit einem Game Spotlight Award ausgezeichnet, nominiert war es außerdem in der Kategorie Spiel des Jahres. In Deutschland wurde das PC-Spiel mit dem Gold-Award der Zeitschrift GameStar und dem Gold Player der PC Player ausgezeichnet. In einer Umfrage unter professionellen Lesern des Branchenmagazins Gamasutra vom September 2006 wurde das Spiel auf den vierten Platz der Quantum Leap Awards (dt.: Quantensprung) gewählt, als eines von fünf Spielen, das das Rollenspiel-Genre am meisten vorangebracht hätte. Die PS2-Version erhielt ebenfalls positive, jedoch deutlich schlechtere Bewertungen. (Metacritic: 81/GameRankings: 82,97 %) Bis April 2009 wurden etwa eine Million Exemplare des Spiels verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Theaterstück und Verfilmung.", "content": "Auch in Nicht-Spielerkreisen erhielt \"Deus Ex\" aufgrund seiner Handlung und seines kulturellen Anspruchs als eines der wenigen Computerspiele seiner Zeit Beachtung. 2002 war in Absprache mit Publisher Eidos eine Bühnenumsetzung der Thematik am Staatstheater Kassel geplant. Wesentliches Element des Theaterstückes von Regisseur Christian Suhr und seinem Co-Autor Herbert Debes um den Anti-Terror-Agent war die Interaktion mit dem Publikum, das an Schlüsselstellen entscheiden sollte, wie die Handlung verläuft. Zwei Wochen vor der Uraufführung zog Publisher Eidos die Genehmigung jedoch wieder zurück, da sie mit den Verwertungsrechten einer bereits zuvor vergebenen Filmlizenz kollidierten. Eine Verfilmung der beiden ersten Teile des Spiels war durch Columbia Pictures vorgesehen, die Produktion wurde jedoch im Mai 2004 aus bisher unbekannten Gründen eingestellt. Gerüchtehalber hatte dies auch mit den damaligen Querelen bei Ion Storm zu tun, die sich unter anderem im Weggang des Studiogründers Warren Spector und der Designer Harvey “Witchboy” Smith und Randy Smith manifestierten. Anfang 2005 wurde Ion Storm schließlich von Besitzer Eidos geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deus Ex: Invisible War.", "content": "Der direkte Nachfolger zu \"Deus Ex\" von Ion Storm Austin erschien im Jahr 2004 für Xbox und PC. \"Invisible War\" spielt 20 Jahre nach den Ereignissen von \"Deus Ex\". Der Spieler steuert darin Alex D., einen weiteren Denton-Klon. Für die Handlung des Spiels wurden alle Lösungsmöglichkeiten des Vorgängers miteinander kombiniert. Darin befindet sich die Welt im Wiederaufbau nach dem sogenannten Großen Zusammenbruch, mehrere religiöse Organisationen und Geheimbünde ringen um die Vorherrschaft. Alex D. wächst in der Tarsus-Akademie in Chicago auf, die zu Beginn des Spiels einem terroristischen Anschlag zum Opfer fällt. Alex wird in die Tarsus-Akademie nach Seattle evakuiert, von wo aus er die Hintergründe der Anschläge aufzudecken versucht. Der Nachfolger war von Beginn an für eine Veröffentlichung auf der Xbox konzipiert und daher auf die schwächere Hardware der Konsole ausgelegt. Die damit verbundenen Einschränkungen wie bspw. die Verkleinerung der Levels und Vereinfachungen beim Gameplay wurde vielfach kritisiert. Dennoch erhielt das Spiel ebenfalls sehr gute, wenn auch schlechtere Noten als sein Vorgänger und verkaufte sich mit 1,2 Millionen Kopien deutlich besser als sein Vorgänger.", "section_level": 2}, {"title": "Deus Ex: Human Revolution.", "content": "2007 eröffnete Publisher Eidos in Montreal ein neues Entwicklungsstudio, das mit der Fortführung der \"Deus-Ex\"-Reihe betraut wurde. Nach Übernahme Eidos’ durch den japanischen Publisher Square Enix im Jahr 2009 erschien das Spiel schließlich am 26. August 2011 für PC, Xbox 360 und PS3. Die Handlung des Spiels ist 25 Jahre vor den Ereignissen von \"Deus Ex\" angesiedelt und handelt vom Aufkommen mechanischer Augmentierungen. Der Spieler übernimmt darin die Rolle von Adam Jensen, dem Sicherheitschef eines führenden Unternehmens für Augmentierungen. Durch einen Angriff auf die Firma wird Jensen schwer verletzt und wird selbst mit Augmentierungen ausgestattet. Nach seiner Genesung erhält er den Auftrag, die Hintergründe des Überfalls und die dafür verantwortlichen Personen aufzudecken. Die aufwändig produzierte und beworbene Fortsetzung erhielt nicht zuletzt wegen ihrer deutlichen Orientierung am ersten Teil der Serie sehr gute Bewertungen.", "section_level": 2}, {"title": "Deus Ex: The Fall.", "content": "Im Juli 2013 wurde ein viertes Spiel ursprünglich exklusiv für mobile Geräte (iOS, später auch Android) veröffentlicht. Es handelt sich dabei um eine begleitende Vorgeschichte zu \"Human Revolution\" und schließt an die Vorerzählung durch den Begleitroman \"Deus Ex: Icarus Effekt\" von James Swallow an. Der ehemalige Belltower-Söldner kommt darin illegalen Medikamententests seines alten Arbeitgebers auf die Spur. Im März 2014 folgte eine Portierung des Spiels für Windows-PCs. Das Spiel schnitt, im Vergleich zu Deus Ex: Human Revolution, bei verschiedenen Bewertungen eher mäßig ab.", "section_level": 2}, {"title": "Deus Ex: Mankind Divided.", "content": "Mit einer Coverstory für die Mai-Ausgabe des US-Spielemagazins Game Informer und der Veröffentlichung eines von Visual Works entworfenen CGI-Trailer am 8. April 2015 kündigte Square Enix 2015 eine Fortsetzung der Erzählung um Adam Jensen an. Der Titel spielt im Jahr 2029, zwei Jahre nach \"Human Revolution\". Die gesellschaftliche Lage ist durch die im Vorgänger beschriebenen Ereignisse angespannt, eine Form von „mechanischer Apartheid“ ist entstanden. Augmentierte Menschen werden verfolgt und ausgegrenzt, es kommt zu Unruhen. Adam Jensen bekämpft für die Interpol-Spezialeinheit Taskforce 29 augmentierte Terroristen, gleichzeitig versucht er mithilfe der Aktivisten des Juggernaut-Kollektivs hinter die Identität der Illuminaten zu kommen. Jensens Weg führt ihn nach Prag, wo die Augmentierten in einem eigenen Vorort, der nur noch als Golem City bezeichnet wird, interniert wurden. Das Spiel entstand auf Grundlage der Dawn-Engine, einer Weiterentwicklung der Glacier-2-Engine aus \"\", mit Unterstützung für DirectX 12 und TressFX 3.0. \"Deus Ex: Mankind Divided\" erschien am 23. August 2016 für PlayStation 4, Xbox One und Windows.", "section_level": 2}], "src_summary": "Deus Ex [] (angelehnt an den lateinischen Ausdruck \"deus ex machina\") ist der erste Teil der gleichnamigen Videospiel-Reihe aus dem Jahr 2000 und wurde von dem US-amerikanischen Studio Ion Storm Austin entwickelt und von Eidos Interactive auf den Markt gebracht. Das futuristische Action-Rollenspiel mit Stealth- und Ego-Shooter-Elementen erschien für Microsoft Windows und macOS. 2002 folgte eine angepasste Version für die PlayStation 2. Aufgrund der gebotenen Handlungsfreiheit des Spielers gilt \"Deus Ex\" heute als Meilenstein der Videospielgeschichte.", "tgt_summary": "是一款动作角色扮演游戏,由离子风暴公司开发、Eidos Interactive于2000年发行,结合了第一人称射击和角色扮演的元素。该游戏广受好评,获选为PC Gamer评出的电脑游戏百强第一名以及英国游戏杂志《PC Zone》读者投票选出的“有史以来最佳电脑游戏”。它经常被选入年度游戏奖,其玩家选择和多重叙事路径方面的先锋性设计赢得了评论家的赞赏。截至2009年4月23日,该游戏被卖出超过100万份。2003年推出续集《骇客入侵:隐形战争》,以及2011年的前传《骇客入侵:人类革命》。2015年,发行商Square Enix宣布前传续集《骇客入侵:人类分裂》,预定于2016年8月23日推出。", "id": 1993097} {"src_title": "Lasagne", "tgt_title": "千層麵", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Die Römer nutzten in der Antike eine im Mittelmeerraum verbreitete Technik, flache Teigblätter herzustellen, die dann zu Streifen weiterverarbeitet und gekocht wurden. Diese Blätter wurden \"lagana\" genannt, worauf sich das heutige \"lasagna\" zurückführen lässt. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Herleitung über, das einen Rost für Töpfe oder Bratpfannen bezeichnet. Dieses Wort wurde von den Römern als \"lasanum\" in der Bedeutung „Kochtopf“ übernommen. Die Italiener verwendeten das Wort, um sich auf das Gefäß zu beziehen, in dem zubereitet wurde, was als \"Lasagne\" bekannt ist – so bezeichnet die Vokabel \"lasagna\" das Gericht selbst.", "section_level": 1}, {"title": "Nudelform.", "content": "Als Lasagne wird eine sehr breite Art der Bandnudel bezeichnet, die ähnlich wie Cannelloni zubereitet wird. Ein Gericht aus breiten Bandnudeln, die gekocht in Butter geschwenkt und à part mit geriebenem Parmesan und Hackfleischsosse serviert werden, trägt in der Küchensprache den Namen \"Lasagne alla bolognese\".", "section_level": 1}, {"title": "Auflauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach einer weniger verbreiteten Theorie soll es einen englischen Ursprung für das Gericht geben: Im Forme of Cury, einer Rezeptesammlung der Köche am Hofe König Richards II. von England aus dem 14. Jahrhundert, wird das Gericht „loseyns“ (ausgesprochen „lasan“) beschrieben, das ebenfalls geschichtete und mit Käse überbackene Nudelplatten beinhaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Lasagne pasticciate und Lasagne alla casalinga.", "content": "Aus Bologna stammt die \"Lasagne pasticciate\" oder \"Lasagne alla casalinga\", kurz \"Pasticcio\", die in Deutschland eher als \"Lasagne al forno\" bekannt ist. Das Gericht besteht aus mehreren abwechselnden Schichten von Nudelplatten, Ragù alla bolognese, Béchamelsauce und geriebenem Parmesan und wird im Ofen gebacken.", "section_level": 3}, {"title": "Vincisgrassi.", "content": "Diese Spezialität aus den Marken ist nach dem österreichischen Feldmarschall Alfred I. zu Windisch-Graetz benannt – \"Vincisgrassi\" ist eine Verballhornung dieses Namens. Es handelt sich um einen Auflauf, der aus mehreren sich abwechselnden Schichten von Nudelplatten, einer Sauce aus Kalbfleisch, Kalbshirn und/oder Kalbsbries, Kalbs- oder ersatzweise Geflügelleber, Wein und Tomate, einer Béchamelsauce sowie geriebenem Parmesan besteht. Die Besonderheit dieser Zubereitung liegt zum einen in dem mit Dessertwein zubereiteten Nudelteig, zum anderen in der mit wenig Zimt abgeschmeckten Fleischsauce.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Varianten.", "content": "In der modernen Küche finden sich Zubereitungen mit Fisch oder Meeresfrüchten sowie vegetarische und vegane Varianten. Lasagne wird auch als Fertiggericht in gekühlter oder tiefgefrorener Form angeboten.", "section_level": 3}], "src_summary": "Als Lasagne [] oder [] (Plural \"Lasagnen\") werden sowohl besonders breite Bandnudeln als auch der mehrere Teigschichten (Nudelplatten) beinhaltende Auflauf bezeichnet.", "tgt_summary": "千层面是一种面食,特点是用多张宽如手帕的大面皮叠起来,内层夹上多种成分如奶酪、肉酱(素食版可用菠菜代替)、蔬菜,经焗制调味而成,顶层可覆盖碎奶酪。烘制而成,然后切成二三寸见方的小块分食。水分非常大。意大利人一般称这种食品为Lasagne (或者单数形式Lasagna,此字源自希腊文Lasanon(痰罐),后来被罗马人引申成煮食炉,意大利人再借用此字指千层面,有时亦会叫作Lasagne al forno(千层面在焗炉),多会配合莫萨里拉干酪、帕马森干酪或利可他乳水奶酪,而且有许多食谱会加入白汁作为调味。", "id": 2914169} {"src_title": "Michael Bloomberg", "tgt_title": "迈克尔·布隆伯格", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Bloomberg wurde als Sohn einer jüdischen Familie im \"St. Elizabeth’s Hospital\" in Brighton, einem Stadtteil von Boston, geboren. Die Familien seiner Eltern stammten aus Russland; sein Vater William H., 1906 in Chelsea, Massachusetts, geboren, war als Buchhalter in einer lokalen Molkerei angestellt. Dessen Vater Alexander war Immobilienmakler. Seine Mutter, Charlotte (Rubens) Bloomberg (1909–2011), war ebenfalls Tochter eines russischen Immigranten und einer Mutter aus New Jersey. Nach einem Abschluss als Ingenieur für Elektrotechnik an der Johns Hopkins University besuchte Bloomberg die Harvard University, um einen MBA zu erlangen.", "section_level": 2}, {"title": "Berufsleben und Unternehmertum.", "content": "Nach Studienende arbeitete Bloomberg ab 1966 zunächst für \"Salomon Brothers\" (heute: Morgan Stanley Smith Barney), wo er sechs Jahre nach seiner Einstellung 1972 Partner wurde. Als Salomon Brothers 1981 aufgekauft wurde, wurde er zum Austritt bewogen und erhielt für seinen Anteil am Unternehmen rund zehn Millionen US-Dollar Abfindung. 1982 wechselte Bloomberg als Investor zu Merrill Lynch. Daraufhin gründete er noch im selben Jahr die Finanzdaten-Agentur Bloomberg L.P., mit der er ein Vermögen von mehreren Milliarden US-Dollar aufbaute. Später erweiterte er seine Firma um den Nachrichtendienst Bloomberg Television und bot nun auch Onlinehandel, Fernsehen und Radio an. Im Juni 2010 schloss er sich der philanthropischen Kampagne The Giving Pledge der Milliardäre Bill Gates und Warren Buffett an und versprach, mehr als die Hälfte seines Vermögens zu spenden.", "section_level": 2}, {"title": "Vermögen.", "content": "Auf der vom Wirtschaftsmagazin Forbes für das Jahr 2019 veröffentlichten \"The World’s Billionaires\"-Liste der reichsten Menschen der Welt belegte er mit einem Vermögen von ca. 55,5 Milliarden US-Dollar Platz 9. Im März 2020 wird sein Vermögen mit 60 Milliarden US-Dollar angegeben.", "section_level": 3}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister von New York City.", "content": "Bloomberg war langjähriges Mitglied der Demokraten, wechselte jedoch 2000 zur Republikanischen Partei, um den Vorwahlkampf in der Demokratischen Partei zu umgehen. Im Jahr 2001 gewann Bloomberg die Bürgermeisterwahl von New York City und trat die Nachfolge von Rudolph Giuliani an (mit einem symbolischen Gehalt von einem US-Dollar). Nach dem Wahlsieg stand er auch als Republikaner für eine weitgehend „demokratische“ Politik. So trat er für das Recht auf Abtreibung, für die Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren und eine strenge Waffenkontrolle ein. Während seiner Amtszeit sank die Kriminalitätsrate weiter, die bereits unter seinem Vorgänger Giuliani stark abgenommen hatte. Umstritten war hierbei die Methode Stop-and-Frisk (deutsch: „Anhalten und Filzen“), bei der Bürger von der Polizei routinemäßig angehalten und auf Waffen und illegale Substanzen durchsucht werden. Kritisiert wurde dabei unter anderem, dass ein unverhältnismäßig großer Anteil der kontrollierten Personen Afroamerikaner und Latinos waren. Stop-and-Frisk wurde schließlich von einem Bundesgericht der Vereinigten Staaten im August 2013 für unvereinbar mit der amerikanischen Verfassung erklärt und damit verboten. Ein wesentliches Projekt von Bloombergs Regierung war die Bereitstellung von günstigem Wohnraum. Das New-Housing-Marketplace-Programm sah vor, 165.000 Sozialwohnungen bis 2013 neu zu errichten oder zu erhalten, und beinhaltete Investitionen in Höhe von 7,5 Milliarden US-Dollar. 2005 wurde Bloomberg mit 58 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Politik zielte darauf, New York umweltfreundlicher zu gestalten. Sein 2007 beschlossener 23-Jahres-Plan zur nachhaltigen Entwicklung New Yorks (PlaNYC 2030) beinhaltete hierzu 127 Schritte. Prominente Einzelmaßnahmen betrafen eine PKW- und LKW-Innenstadtmaut für Manhattan während der Stoßzeiten nach dem Vorbild Londons, die Senkung des Treibhausgasausstoßes um 30 Prozent, die Umstellung aller Taxis (Yellow Cabs) bis 2012 auf Hybrid-Antrieb, die Begrünung aller Flachdächer, die Vervierfachung der Radwege sowie die Eröffnung neuer Parkanlagen (jeder New Yorker solle nicht mehr als zehn Gehminuten von einem Park entfernt leben). Eines der aufsehenerregenderen Projekte bildete hierbei die Umwidmung der 2,3 Kilometer langen High Line, einer ehemaligen Hochbahntrasse, zu einer Parkfläche. 2007 erreichte Bloomberg bei Umfragen zu seiner Politik unter der Bevölkerung von New York eine Zustimmung von bis zu 70 Prozent. Am 20. Juni 2007 gab er bekannt, dass er die Republikanische Partei verlassen und als unabhängiger Politiker arbeiten werde. Die Wahlkämpfe finanzierte er größtenteils aus eigenen Mitteln. So investierte er 75 Millionen US-Dollar in seinen Wahlkampf für das New Yorker Bürgermeisteramt. Im Kontext der Finanzkrise ab 2007, die sich von den Vereinigten Staaten ausgehend weltweit ausbreitete, erregte Bloomberg mit der Forderung nach einem neuen New Deal Aufmerksamkeit. Dies war insofern bemerkenswert, als Bloomberg bis dahin für seine fiskalkonservative und wirtschaftsliberale Haltung bekannt war. Im Oktober 2008 entschied der New Yorker Stadtrat mit einer Mehrheit von 29 zu 22 Stimmen, dass Bloomberg zum dritten Mal zur Bürgermeisterwahl antreten dürfe. Seit einem Volksentscheid 1993 ist die Amtszeit der New Yorker Bürgermeister grundsätzlich auf zwei Amtszeiten begrenzt. Ein Bürgervotum bestätigte 1996 diese Entscheidung. Bloomberg begründete sein Interesse an einer dritten Amtszeit mit der Finanzkrise. Er argumentierte, in derartig schweren Zeiten dürfe man eine erfahrene Stadtspitze nicht austauschen. Er selbst hatte die Beschränkung seinerzeit noch befürwortet. Am 4. November 2009 setzte er sich mit 51 Prozent der Stimmen gegen seinen Herausforderer Bill Thompson von den Demokraten durch. Dieser erhielt 46 Prozent der Stimmen und damit weit mehr als in den Prognosen erwartet, die Bloombergs Vorsprung auf 12 bis 16 Prozent schätzten. Bloomberg gab umgerechnet rund 68 Millionen Euro für den Wahlkampf aus. Am 24. bzw. 26. Mai 2013 wurden zwei an Bloomberg adressierte Briefe mit dem Gift Rizin abgefangen, die von der Schauspielerin Shannon Guess Richardson stammten. Bei der Bürgermeisterwahl in New York City am 5. November 2013 durfte Bloomberg nicht erneut kandidieren. Er wurde zum Jahreswechsel 2013/2014 vom Demokraten Bill de Blasio abgelöst.", "section_level": 3}, {"title": "Politisches Wirken nach der Zeit als Bürgermeister.", "content": "Bloomberg erwog eine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen der Vereinigten Staaten 2016 als unabhängiger Kandidat, um einen Wahlsieg Donald Trumps zu verhindern, verwarf dies aber, da eine derartige Kandidatur aufgrund der Eigentümlichkeiten des US-Wahlsystems letztlich nur Trump genutzt hätte. Bloomberg hielt auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten am 27. Juli 2016 eine Rede, in der er sich für deren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton aussprach. Er warnte vor dem republikanischen Kandidaten Trump und bezeichnete ihn als „Betrüger“. Am 22. April 2018 kündigte Bloomberg an, er werde die 4,5 Millionen US-Dollar, die die Vereinigten Staaten im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens zugesagt hatten, aus eigener Tasche bezahlen, nachdem die Trump-Regierung den Ausstieg aus dem Abkommen angekündigt hatte. Im Oktober 2018 erklärte Bloomberg, dass er sich wieder als Demokrat habe registrieren lassen, was Spekulationen über seine mögliche Präsidentschaftskandidatur 2020 befeuerte. Vor allem vor dem Hintergrund der steigenden Popularität Elizabeth Warrens und den schlechter werdenden Umfragewerten Joe Bidens wurde Bloomberg im Verlauf der Vorwahlen erneut als möglicher Kandidat des Establishments gehandelt. Am 24. November 2019 gab Bloomberg seine Kandidatur offiziell bekannt. Seit seiner Ankündigung, für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu kandidieren, hat er viel Lob, aber auch viel Kritik erhalten. Dies ist auf die Wahrnehmung zurückzuführen, dass die Demokraten „einen reichen New Yorker Milliardär mit einem noch reicheren New Yorker Milliardär bekämpfen“. Bloomberg trat erstmal am Super Tuesday dem 3. März bei den Vorwahlen der Demokraten an. Er hatte bis dahin mehr als eine halbe Milliarde Dollar für die Vorwahlen investiert. Er siegte nur im US-Außengebiet Amerikanisch-Samoa und gewann dort fünf von insgesamt sechs Delegiertenstimmen. Nach dem Rückzug seiner Kandidatur am 4. März erklärte er, nun Joe Biden zu unterstützen. Die Kosten für seinen Wahlkampf, den er ausschließlich selbst finanzierte, beliefen sich insgesamt auf eine Milliarde US-Dollar.", "section_level": 3}], "src_summary": "Michael Rubens „Mike“ Bloomberg KBE (* 14. Februar 1942 in Boston, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Unternehmer und Politiker (Demokratische Partei). Er ist Gründer der Unternehmen Bloomberg L.P. und Bloomberg Television und war von 2002 bis 2013 Bürgermeister von New York City. In der Vorwahl seiner Partei bewarb er sich für die Präsidentschaftskandidatur 2020.", "tgt_summary": "迈克尔·鲁本斯·布隆伯格(英语:Michael Rubens Bloomberg,1942年-2月14日),美国商人,第三代俄罗斯犹太移民,彭博有限合伙企业创始人,2001年至2013年间担任纽约市市长,C40城市气候领导组织主席。麦克·彭博在《福布斯》2019年亿万富翁排行榜中名列第9位,资产达到555亿美元。他也是一位慈善家,为枪支管制、气候变化和其他议题捐赠了50多亿美元。他在2019年美国400富豪榜,以534亿美元的资产,排名第8名。2020年4月,《福布斯》公布的全球富豪榜,迈克尔·布隆伯格以净资产480亿美元,排名第16名。", "id": 595806} {"src_title": "Unreal Tournament 2004", "tgt_title": "魔域幻境之浴血戰場2004", "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "\"Unreal Tournament 2004\" ähnelt seinem Vorgänger, enthält aber noch weitere Maps (rund 100, davon zahlreiche aus dem Vorgänger), den populären Assault-Modus von \"Unreal Tournament\", Fahrzeuge und einige neue Waffen. Die KI (Künstliche Intelligenz) der Bots gilt als vorbildlich. Das Gameplay ähnelt mehr dem ursprünglichen \"Unreal Tournament\" und wird daher von der Spielergemeinde besser akzeptiert als das vorhergehende, gegenüber dem alten \"Unreal Tournament\" etwas verfremdete, \"Unreal Tournament 2003\".", "section_level": 1}, {"title": "Offizielle Spielmodi.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deathmatch.", "content": "In dem klassisch aufgebauten Deathmatch ist das Ziel, möglichst viele Frags zu erreichen. Dabei spielen alle Spieler gegeneinander.", "section_level": 2}, {"title": "Team Deathmatch.", "content": "Bei dem Team-Deathmatch treten verschiedene Teams (Mannschaften) gegeneinander an. Im Gegensatz zu einem Deathmatch, in dem sich alle Spieler gegenseitig bekämpfen, müssen die Mitglieder eines Teams kooperieren.", "section_level": 2}, {"title": "Assault.", "content": "Schon bekannt aus dem ersten Unreal Tournament, es geht in diesem Mannschaftsspiel um das Einnehmen bzw. Halten von bestimmten Zielobjekten; in einer neuen und komplexeren Form (ist nicht in Unreal Tournament 2003 enthalten).", "section_level": 2}, {"title": "Onslaught.", "content": "Onslaught ist einer der neuen Spielmodi, die in Unreal Tournament 2004 eingefügt wurden. Es findet meistens auf verhältnismäßig großen Maps statt, unter anderem weil Fahrzeuge eine große Rolle spielen. Ziel ist es, einen Weg aus \"Energieknoten\" (Englisch: \"Power Nodes\") aufzubauen, die es dem Team ermöglichen, den \"Energiekern\" (Englisch: \"Power Core\") des gegnerischen Teams anzugreifen. Das Team, das den gegnerischen \"Energiekern\" zuerst zerstört hat, hat gewonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Mutant.", "content": "Eine Variante des Spielmodus King of the Hill. Der jeweils führende Spieler ist der Mutant und verfügt als solcher über eine höhere Laufgeschwindigkeit, Tarnung und unendlich Munition. Seine Position wird den übrigen Spielern über einen Kompass angezeigt. Wer ihn tötet, wird selbst zum nächsten Mutanten. Der Mutant verliert allerdings ständig Energie, die er nur durch Abschüsse auffüllen kann. Stirbt er, gilt wieder die Ausgangslage: Der erste, der tötet, wird Mutant. Außerdem ist der Spieler mit den wenigsten Punkten automatisch Schlusslicht. Er kann jeden anderen Spieler angreifen, um Punkte zu bekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Invasion.", "content": "Alle Spieler kämpfen gemeinsam gegen vom Computer gesteuerte, in mehreren Angriffswellen invasierende Monster, welche in Anzahl und Stärke allmählich zunehmen. Die Monster stammen alle aus dem Einzelspielertitel Unreal sowie der Fortsetzung.", "section_level": 2}, {"title": "Capture the Flag.", "content": "Capture the Flag ist ein Teamspiel, bei dem es darum geht, eine feindliche Flagge in die eigene Basis zu bringen und die eigene Flagge in der Basis zu verteidigen.", "section_level": 2}, {"title": "InstaGib CTF.", "content": "Wird ab \"Unreal Tournament 2004\" als vollwertiger Spielmodus angesehen, in \"UT99\" und \"UT2003\" war es eine Option. InstaGib CTF (kurz iCTF) ist der normale Capture the Flag Modus. Jedoch wird dabei jeder Spieler mit einer InstaGib-Waffe ausgestattet, mit der es möglich ist, den Gegner mit einem einzigen Treffer zu töten. Diese „Beförderung“ für InstaGib mag in der Popularität des Spielmodus begründet liegen.", "section_level": 3}, {"title": "Fahrzeug CTF (VCTF).", "content": "Dieser Modus ist ähnlich dem CTF, mit dem Unterschied, dass in den Maps Fahrzeuge vorhanden sind. (Dieser Modus ist nicht im Originalspiel enthalten)", "section_level": 3}, {"title": "Double Domination.", "content": "In dieser Spielart müssen die Teams zwei Punkte auf der Karte einnehmen. Gelingt es einem Team beide Punkte für 10 Sekunden zu halten, so erzielt dieses Team einen Punkt und eine neue Runde beginnt.", "section_level": 2}, {"title": "Bombing Run.", "content": "In dem sogenannten \"Bombing Run\" müssen die Teams einen Ball in das Tor des gegnerischen Teams befördern; das Spielprinzip ähnelt dem von traditionellen Ballspielen wie etwa Fußball.", "section_level": 2}, {"title": "Last Man Standing.", "content": "In dem Spielmodi \"Last Man Standing\" hat jeder Spieler eine begrenzte Anzahl von Leben. Ziel des Spieles ist es ähnlich wie beim Deathmatch möglichst viele Frags zu erlangen, wobei besonders auf die Anzahl der verbleibenden Leben geachtet werden muss.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Neben den offiziellen Spielmodi gibt es für \"Unreal Tournament 2004\" unzählige Mods und Total Conversions wie z. B. \"Red Orchestra\" (inzwischen ein kostenpflichtiges Spiel, das über Steam erhältlich ist), \"TacticalOps: Crossfire\", \"SAS – Into the Lion’s Den\" oder \"Jailbreak\". Mods (von Modifikation) sind von Fans geschriebene kostenlose Programme, die das vorhandene Spiel verändern und neue Spielmodi hinzufügen. Zum Beispiel wird beim Installieren der Mod Jailbreak der gleichnamige Spielmodus hinzugefügt, bei dem es darum geht, die Teamkameraden zu befreien, die nach ihrem Tod, anstatt zu respawnen (neu zu erscheinen), ins Gefängnis kommen. Das Team, das es schafft, das komplette gegnerische Team zu fangen, gewinnt. Eine Unterklasse dieser Mods sind \"Total Conversions\". Diese sind auch Mods, haben mit dem Originalspiel aber rein gar nichts mehr zu tun. Während bei \"Jailbreak\" noch die \"UT2004\"-Waffen und Spielermodelle benutzt wurden, sind diese bei z. B. \"SAS – Into the Lion’s Den\" nicht mehr vorhanden. Sie wurden durch zeitgenössische Waffen ersetzt, da es sich bei SAS um einen Taktik-Shooter handelt, in dem es darum geht, Terroristen bzw. Antiterror-Einheiten auszuschalten. Dadurch erinnert SAS stark an Counter-Strike, das ebenfalls als Mod für Half-Life begann und zu einem Vollpreis-Spiel avancierte.", "section_level": 1}, {"title": "Team Arena Master.", "content": "Team Arena Master ist eine auf Runden basierte Spielart, bei der (ähnlich wie im offiziellen Spielmodus \"Team Deathmatch\") zwei Teams gegeneinander antreten. Den Spielern stehen alle Waffen allerdings mit begrenzter Munition zur Verfügung. Das Team, dessen Spieler zuerst alle tot sind, hat verloren. Anders als bei dem klassischen Deathmatch kann ein Spieler nicht neu spawnen, bis die Runde zu Ende ist. Neben Team Arena Master gibt es auch noch leicht veränderte Modi, zum Beispiel \"Arena Master\", bei dem es wie im Deathmatch keine Teams gibt und der Spieler, der zuletzt noch überlebt (ähnlich dem Last Man Standing), gewinnt. Des Weiteren gibt es noch Freon, bei dem die Spieler nicht sterben, wenn sie getroffen werden, sondern einfrieren und durch ihre Teamkollegen wieder „aufgetaut“ werden können. Team Arena Master ist nach Angaben des Herstellers auf Platz 1 der populärsten Mods und Platz 2 der populärsten Spieltypen nach „Deathmatch“.", "section_level": 2}, {"title": "Trial.", "content": "Trial ist eine besondere Art des Assault. In diesen Maps müssen durch Sprünge Hindernisse überwunden werden, um Ziele zu erreichen – dies können auch Monster sein. Trial wird normalerweise in einem Team gespielt, dadurch soll verhindert werden, dass sich die beiden Teams bekämpfen und so das eigentliche Spielziel behindert wird.", "section_level": 2}, {"title": "2K BotPrize.", "content": "Beim 2K BotPrize prüfen menschliche Tester in \"Unreal Tournament 2004\" Bots auf menschliche Reaktionen. Ziel ist es, einen Bot so zu programmieren, dass er von einem menschlichen Spieler nicht mehr zu unterscheiden ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unreal Tournament 2004, auch UT2004 oder kurz UT2K4, ist ein futuristischer Ego-Shooter, der dritte „Tournament“-Teil der Unreal-Spieleserie und der Nachfolger von Unreal Tournament 2003. Das Spiel wurde von Digital Extremes sowie Epic Games entwickelt und erschien 2004 für macOS, Windows sowie Linux, wobei letztere Version als erstes Closed-Source-Spiel die x86-64-Erweiterung unterstützte.", "tgt_summary": "。由英佩数码(英语:Epic Games开发,内容基本上完全延续前作魔域幻境之浴血战场2003(Unreal Tournament 2003,以下简称UT2003)但是加入了相当多的新要素,可以说是UT2003的完全版,但是就内容来说也足以当成一款新游戏。", "id": 2543012} {"src_title": "Wahlbeteiligung", "tgt_title": "投票率", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die Wahlbeteiligung wird in der Regel als das Verhältnis der teilnehmenden Wähler zu der Gesamtzahl aller Wahlberechtigten definiert: So betrug beispielsweise bei der österreichischen Nationalratswahl 2008 die Anzahl der Wahlberechtigten 6.333.109 Personen, von denen 4.990.952 Personen tatsächlich gewählt haben. Daraus errechnet sich hier eine Wahlbeteiligung von 78,81 %. Es ist in diesem Beispiel auch ersichtlich, dass die Zahl der abgegebenen Stimmzettel (Zahl der Wähler) die Summe aus den gültigen (4.887.309) und den ungültigen (103.643) Stimmzetteln ist. Diese Berechnungsweise gilt auch in Deutschland und in der Schweiz. Die Zahl der Wähler ergibt sich somit auch aus der Gesamtzahl der Wahlberechtigten abzüglich der Nichtwähler. Bei dieser Definition ist zu berücksichtigten, dass in einigen Ländern eine Registrierung erforderlich ist, um ins Wählerverzeichnis aufgenommen zu werden. So betrug 2004 in den USA der Anteil der registrierten Wahlberechtigten 79 % der Personen im Wahlalter. Die Wahlbeteiligung bezogen auf alle Personen im Wahlalter betrug somit nur 55,27 %.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Bei Bundestagswahlen lag die Wahlbeteiligung (Quote) bis 1983 meist über 85 Prozent, seit 1987 meist unter 80 Prozent. Bei Landtagswahlen liegt sie in der Regel bei mehr als 50 Prozent, bei Kommunalwahlen über 45 Prozent. Bei der Europawahl 2014 betrug sie 48,1 Prozent. Die bisher höchste Wahlbeteiligung bei freien Wahlen gab es bei der Volkskammerwahl 1990 in der DDR mit 93,4 Prozent und bei der Bundestagswahl 1972 mit 91,1 Prozent, die niedrigste (Stand 2016) bei der Bundestagswahl 2009 mit 70,8 Prozent. Es gibt in Deutschland keine Mindestwahlbeteiligung, d. h., es gibt keine Mindestzahl an abgegebenen Stimmen, unterhalb derer die Wahl ungültig wäre. Leere Wahlzettel gelten nach dem Bundeswahlgesetz als ungültig (). Auf Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunalebene sinkt die Wahlbeteiligung seit ihrem Höhepunkt in den 1970ern. Die Gründe für diesen allgemein als Wahlmüdigkeit bezeichneten Abwärtstrend sind umstritten. Die Normalisierungshypothese verweist auf die historisch und im internationalen Vergleich ungewöhnlich hohe Wahlbeteiligung in den 50er und 60er Jahren in Deutschland und deutet das Sinken als Normalisierung. Manche Politikwissenschaftler und Soziologen führen dies auf das durch gebrochene Wahlversprechen sinkende Vertrauen in die Parteiendemokratie zurück. Außerdem seien die politischen Unterschiede zwischen den Parteien immer schwerer erkennbar („Politikverdrossenheit“). Es gibt auch die Theorie, die sinkende Wahlbeteiligung sei ein Generationeneffekt, d. h., die neu ins Wahlalter eintretenden Jahrgänge würden zu einem geringen Teil wählen gehen. Um das Ausmaß dieses Phänomens zu verdeutlichen, wird gelegentlich das Bild einer „Partei der Nichtwähler“ herangezogen: Hätten alle Nichtwähler für eine weitere, fiktive Partei gestimmt, wäre diese bei einigen Wahlen stärkste Fraktion im Parlament. Aus der hohen Zahl von Nichtwählern und den steigenden Zahlen von ungültigen Stimmen ergibt sich ein großes Stimmenpotenzial.", "section_level": 1}, {"title": "Bundestagswahlen.", "content": "Insgesamt befinden sich die Wahlbeteiligungen in Deutschland auf höherem Niveau im Vergleich zu anderen Ländern (siehe Japan, USA) – trotz des recht großen Absturzes der Beteiligung bei der Bundestagswahl 2009 im Vergleich zur Wahl im Jahr 2005.", "section_level": 2}, {"title": "Jugendliche.", "content": "Insgesamt ist sowohl bei der gesamten Bevölkerung (1980: 88,6 Prozent – 2002: 79,1 Prozent), wie bei den Jugendlichen (bis 25) (1980: 79,65 Prozent – 2002: 69,15 Prozent) eine Abnahme der Wählenden zu beobachten. Da die bis 25-Jährigen nur acht Prozent der Wahlberechtigten ausmachen, können sie nicht als einzige Gruppe für die Abnahme der Wahlbeteiligung verantwortlich sein. Die Differenz zwischen 1980 und 2002, also die Abnahme des Wähleranteils, ist bei den Jugendlichen etwas stärker (10,5 Prozentpunkte) als bei der gesamten Bevölkerung (acht Prozent). Nach Geschlecht aufgeschlüsselt zeigt sich, dass junge wie ältere Frauen stets seltener zur Wahl gehen als gleichaltrige Männer. Wie in der Stadt zeigt sich auf dem Land ein Abstand zur Wahlbeteiligung der Gesamtbevölkerung (6 %) sowie ein geringeres Vertrauen in die repräsentative Parteiendemokratie.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalsozialismus und DDR.", "content": "Bei den unfreien Wahlen zum Reichstag in der Zeit des Nationalsozialismus und der Volkskammer in der DDR wurden offiziell signifikant höhere Wahlbeteiligungen ausgewiesen, als dies bei freien Wahlen erreichbar gewesen wäre. Die Wahlbeteiligung wurde in der jeweiligen Propaganda als ein Ausdruck der Unterstützung der Bevölkerung für das Regime dargestellt. Wahlbeteiligungen bei den Reichstagswahlen im Nationalsozialismus, an denen lediglich eine Partei (NSDAP) zugelassen war: Wahlbeteiligungen bei Volkskammerwahlen der DDR (Beispiele, da sich die Größenordnung nicht veränderte): Aber auch bei den ersten freien Wahlen in der DDR am 18. März 1990 war die Wahlbeteiligung sehr hoch, fiel dann allerdings zu den ersten Landtagswahlen im Oktober und zur Bundestagswahl im Dezember des Jahres 1990 stark:", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1919 bis 1930.", "content": "Wahlbeteiligung bei Nationalratswahlen der ersten Republik ab 1919: Anmerkung: Im Jahr 1919 fand keine Nationalratswahl, sondern eine Wahl der konstituierenden Nationalversammlung statt und steht daher in der Tabelle in Klammer.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 1945.", "content": "Wahlbeteiligung bei Nationalratswahlen der zweiten Republik ab 1945: Anmerkung: Die besonders hohen Wahlbeteiligungen von 1945 bis 1986 lassen sich unter anderem dadurch erklären, dass (in einem Teil der Bundesländer) in Österreich bis Anfang der 1990er Wahlpflicht herrschte.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Zahl der Möglichkeiten abzustimmen, der «Urnengänge», in der Schweiz ist weltweit einmalig hoch – alle Behördenwahlen und Volksabstimmungen über Verfassungen, Gesetze, Finanzvorlagen, Volksinitiativen, Referenden etc. in Bund, Kantonen und Gemeinden zusammengenommen. Im «halb-direktdemokratischen» politischen System der Schweiz sind die Stimm- und Wahlberechtigten (der Souverän, das Volk, auf Bundesebene seit 1971 nicht nur Männer →\"Frauenstimmrecht in der Schweiz\") nicht nur berechtigt, ihre Repräsentanten zu wählen (Gemeinde-, Kantons-, National- und Ständeräte, sowie Exekutive), sondern auch über Abstimmungen direkten Einfluss auf die Regierungs- und legislativen Tätigkeiten zu nehmen. Dazu sind vier Abstimmungstermine jährlich vorgesehen. Zu einem dieser «Urnengänge» finden auch Wahlen statt (im üblichen Rhythmus der Legislativen). In der Schweiz errechnet sich die Stimm- und Wahlbeteiligung, indem man die Anzahl der abgegebenen und eingelegten Stimm- oder Wahlzettel durch die Anzahl der Wahl-/Stimmberechtigten teilt. Leere oder ungültig gemachte Stimmen fliessen in die Stimm-/Wahlbeteiligung ein.", "section_level": 1}, {"title": "Stimm- und Wahlbeteiligung.", "content": "An Abstimmungen und Wahlen nehmen in der Schweiz im langjährigen Durchschnitt rund 45 Prozent der Stimmberechtigten pro Abstimmung teil, was im internationalen Vergleich an sich gering wäre. Allerdings berücksichtigen solche Vergleiche nicht, dass in einer Legislaturperiode von (üblicherweise) vier Jahren sechzehn Abstimmungstermine stattfinden, dazu noch zu mehreren Abstimmungsthemen (Vorlagen). So kommt es dazu, dass in solchen Vergleichen die politische Beteiligung in der Schweiz massiv unterschätzt wird. Gründlichere, fundiertere politologische Untersuchungen ergeben ein anderes Bild – drei Viertel aller Stimmberechtigten gehen «mehr oder weniger» regelmässig «an die Urne», wie eine Studie der Uni Zürich und des Zentrums für Demokratie Aarau zeigte, die Daten aus den Kantonen Genf und St. Gallen auswertete. In der Stadt St. Gallen in einem Zeitraum von etwa einer halben Legislaturperiode (sieben Abstimmungstermine). Die Auswertung zeigt, dass in diesem Zeitraum 75 % der Stimmberechtigten an mindestens einem von sieben «Urnengängen» (mit mehreren Vorlagen) teilnehmen, welche die Studie erfasste. Weiter, dass rund 25 % der Stimmberechtigten an allen Wahlen und Abstimmungen teilnehmen, 20 % an keinen, und 55 % unregelmässig. Im von Uwe Serdült et al. untersuchten Zeitraum 2010 bis Anfang 2012 mit damals drei Abstimmungsterminen jährlich – also je drei Termine 2010 und 2011, einer 2012, insgesamt sieben in etwas über eine halbe Legislaturperiode – beteiligten sich in der Stadt St. Gallen (siehe auch Grafik unten) 47 % bis 55 % an einzelnen Abstimmungen, 58 % bis 63 % an einer von zwei, 66 % bis 67 % an einer von drei, 69 % bis 71 % an einer von vier, 71 % bis 73 % an einer von fünf, 74 % an einer von sechs, 75 % an einer von sieben. Für den ganzen Zeitraum einer Legislatur (plus weitere sechs Abstimmungen, 2. Q 2010 bis 1. Q 2014) war die Beteiligung 81,3 % (an einer von fünfzehn Abstimmungen). Dazu kämen noch die, in der Untersuchung nicht erfassten, Wahlen (auf Bundesebene Nationalrat und Ständerat), womit die gesamte Stimm- und Wahlbeteiligung noch etwas höher ist.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlbeteiligung.", "content": "Die Wahlbeteiligung in der Schweiz wird – in denjenigen Untersuchungen, die sie per isolierten Stimm-/Wahlgang betrachten – als die «niedrigste in einem demokratischen Land» betrachtet. Die Gründe dafür werden allgemein in ihrem politischen System gesehen. Durch das Konkordanzprinzip sind abrupte, grössere Machtwechsel – wie sie in Anfängen der Schweizer Demokratie auch üblich waren – ausgeschlossen. Wodurch die Wahlen, im Vergleich zu Ausland – wo Wahlen der Schwerpunkt der politischen Beteiligung sind – an «Brisanz» verlieren. Die politische Beteiligung in der Schweiz ist aber «massiv höher» – etwa 75 % bis 80 %. Dafür massgeblich ist die hohe «Dichte» der politischen Beteiligung, die in der Schweiz vor allem in Abstimmungen stattfindet (siehe auch oben Stimm- und Wahlbeteiligung). Die Stimmberechtigten werden jeden dritten Monat «aufgerufen», sich an Volksabstimmungen auf kommunaler, kantonaler und Bundesebene zu beteiligen. Die Wahlen, ebenfalls auf kommunaler, kantonaler und Bundesebene, finden zusätzlich zu einem der Abstimmungstermine statt, in auch anderswo üblichem Rhythmus der jeweiligen Legislaturperiode (i. d. R. vier Jahre).", "section_level": 3}, {"title": "Wahlbeteiligung Nationalratswahlen.", "content": "Die Wahlbeteiligung in der Schweiz sank im 20. Jahrhundert. Lag diese bei den ersten Nationalratswahlen nach dem Proporzsystem im Jahr 1919 noch bei 80,4 %, waren es im Jahr 1999 nur noch 43,4 % der Stimmberechtigten, die sich an der Wahl beteiligten. Die grössten Verluste waren in den drei Legislaturperioden von 1967 bis 1979 zu beobachten – die Wahlbeteiligung sank von 65,7 % (1967) um mehr als ein viertel auf 48,0 % (1979). Die folgende Tabelle zeigt die Wahlbeteiligung bei Nationalratswahlen seit der Einführung der Proporzwahl:", "section_level": 3}, {"title": "Liechtenstein.", "content": "Das Fürstentum Liechtenstein ist verfassungsmässig als eine „konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage“ definiert – mit zwei Souveränen. Das Volk einerseits, und der Landesfürst andererseits. Das Volk selbst kann sowohl direkt-, wie auch indirektdemokratisch in das Politgeschehen eingreifen. Die Landtagswahlen, in denen 25 Volksvertreter bestimmt werden, finden in der Regel alle 4 Jahre statt. Traditionellerweise ist die Wahlbeteiligung im Fürstentum sehr hoch. Während sie bis in die 1980er Jahre jeweils bei über 90 % gelegen hat, sank sie bis zu der Landtagswahl 2009 auf rund 85 %.", "section_level": 2}, {"title": "USA.", "content": "Die Wahlbeteiligung bei Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in den USA ist signifikant niedriger als im europäischen Durchschnitt. Bei den Präsidentschaftswahlen schwankt die Wahlbeteiligung nach 1900 zwischen 49 % und 65 %.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Länder.", "content": "In Frankreich ist es üblich, nicht die Wahl\"beteiligung\" anzugeben, sondern \"Abstentions\", also die relative Anzahl der Stimmenthaltungen oder der Nichtwähler, bezogen auf alle (eingetragenen) Wähler. In Spanien werden bei Wahlen immer auch die Ungültigen \"(esp.: nulos)\" und die Leeren \"(esp.: votos en blanco)\", die ebenfalls ungültig sind, aufgeführt. Wie in Deutschland und der Schweiz zählen sie mit den gültigen zu den Wahlteilnehmern. Es gibt in verschiedenen anderen Ländern, wie Belgien oder Australien anstelle eines Wahlrechts die Wahlpflicht. Bürgern, die nicht zur Wahl gehen, droht dann zumeist eine Geldstrafe, was die Wahlbeteiligung hoch ausfallen lässt. In der Schweiz betrifft dies den Kanton Schaffhausen. Als Buße werden sechs Schweizer Franken erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Deutschland Schweiz", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wahlbeteiligung gibt den Anteil der Wahlberechtigten wieder, die bei einer Wahl tatsächlich gewählt haben. Abhängig von der jeweiligen Gebietskörperschaft werden auch jene zu den Wählenden gezählt, die einen leeren Wahlzettel oder einen ungültigen eingelegt haben. In der Öffentlichkeit wird der Begriff meist im Zusammenhang mit politischen Wahlen gebraucht, allerdings kann er auch bezogen auf andere Wahlen benutzt werden. Bei politischen Wahlen ist sie eine Art der politischen Partizipation.", "tgt_summary": "投票率是指在选举中,有投票权的选民参与投票的人数占选民总人数的比率。在大部分成熟民主国家,投票率自1960年代起逐渐下跌。一般来说,投票率偏低的原因大致为对政府不存期望、对政治冷感、支持的候选人有很大或很小机会获选、对政府感到满意、不合理的投票制度、没有支持的候选人等。不同国家的投票率相差很大,不少地区投票率仅约一半,而在马耳他和实行强制投票的澳洲,投票率则曾达到95%。低投票率被视为不理想的状况,其成因与解决办法引起广泛讨论,而且意见分歧,主要认为是由一连串经济、人口分布、文化、科技、制度等因素所导致。", "id": 926410} {"src_title": "Stereografische Projektion", "tgt_title": "球極平面投影", "src_document": [{"title": "Anwendungsbeispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Astrolabium und Sternkarte.", "content": "Das Astrolabium in Bild 1 enthält den nördlichen Himmel. Die projizierten Sterne (inklusive Tierkreis) befinden sich auf der um das Bild des nördlichen Himmelspols (Polarstern) drehbaren \"Rete\". Auf der festen Unterlage (\"Tympanon\") ist die Safiha eingraviert, die aus den Abbildern der zum Zenit konzentrischen, horizontparallelen Höhenkreise (Almukantarate), des Horizonts (Abbild: eine konkave Linie) und der dazu rechtwinkligen Azimutkreise besteht. Eine der in Bild 2 abgebildeten drehbaren Planisphere ähnliche Sternkarte ist das prinzipiell gleich funktionierende und nützliche, aber preiswertere Folgeprodukt des Astrolabiums. Der unterbrochene Kreisbogen ist die Ekliptik, ein Stück eines in der Abbildung zum Polbild exzentrischen Kreises.", "section_level": 2}, {"title": "Kartographie der Erdoberfläche.", "content": "Die leichte zeichnerische Herstellbarkeit (nur Kreise und Geraden für Kreise auf der Erdoberfläche) und die Winkeltreue wurden bereits im Altertum auch für Karten und für die Navigation genutzt. Wird der Berührungspunkt der Abbildungsebene zum Beispiel in eine Hafenstadt gelegt, so sind die kürzesten Wege zu Zielen in allen Richtungen als Geraden abgebildet. Bei der polaren stereografischen Projektion (der Berührpunkt der Abbildungsebene liegt im Nord- oder Südpol) werden die Meridiane des geografischen Koordinatensystems der Erde als Geraden durch den Erdpol abgebildet (siehe Bild 3). Die Navigationselemente \"geografische Länge\" und \"geografische Breite\" werden daher durch diese Projektionsart für Navigationszwecke an den Polen anschaulich wiedergegeben. Die Abbildung der Erdpole als Teile der modernen internationalen Weltkarte erfolgt ebenfalls über die stereografische Projektion. In der Geophysik werden Karten über die Verteilung von Kräften oder Linienstrukturen auf der Erdkugel auf einem stereografischen Netzentwurf aufgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Mathematische Behandlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umrechnung Bild- in Objektkoordinaten.", "content": "Für die Objektpunkte werden sphärische (formula_1, wie in Abbildung 2) und für die Bildpunkte ebene Polarkoordinaten (Radius formula_2, Richtung formula_3, wie in Abbildung 3) verwendet. Ein Objektpunkt formula_4 wird auf den Bildpunkt formula_5 abgebildet. Für die Winkel formula_6 und formula_3 wird die gleiche Bezugsrichtung angenommen. Somit gilt: Der Abstand formula_2 (radiale Polarkoordinate) wird aus Dreiecksbetrachtungen (siehe Abbildung 3) ersichtlich: Während die Länge des Bogens auf der Kugel vom Berührungspunkt zum Breitenkreis linear zunimmt, vergrößert sich der Radius formula_2 in der Ebene progressiv bis ins Unendliche (bis zum Projektionszentrum). Diese sogenannte Längenverzerrung formula_12 ist der Differentialquotient der auf formula_13 normierten Funktion formula_14 nach formula_15: Wegen des stark progressiven Wachsens der Verzerrung (unendlich groß bei formula_17) bleiben die stereografischen Abbildungen in der Praxis auf formula_18 beschränkt.", "section_level": 2}, {"title": "Geographische Koordinaten der Erde.", "content": "Will man die nördliche Halbkugel stereografisch abbilden, so ergeben sich die Zuordnungen: Auf diese Weise erscheinen die Breitengrade in der Projektionsebene als konzentrische Kreise um den Berührungspunkt (= Nordpol) und die Längengrade als Ursprungshalbgeraden. Für die südliche Halbkugel gilt:", "section_level": 3}, {"title": "Geometrie ebener Kurven.", "content": "Gegeben sei eine beliebige Kurve formula_23 in der Ebene in expliziter Polarkoordinatendarstellung. Nun lege man die Projektionskugel mit Radius formula_24 auf den Koordinatenursprung, den Tangentialpunkt TP. Durch das Projektionszentrum – den auf der Kugeloberfläche gegenüberliegenden Punkt PZ – legt man nun eine zweite Ebene, die parallel zur ursprünglichen Ebene liegt (also durch Parallelverschiebung der ersten Ebene senkrecht zu selbiger um formula_25 entsteht). Nun werde mittels stereografischer Projektion in PZ die gegebene Kurve in der ersten Ebene auf die Sphäre projiziert. Indem der ursprüngliche Punkt TP als neues Projektionszentrum genutzt wird, wird durch eine weitere stereografische Projektion die Kurve auf der Sphäre auf die zweite Ebene projiziert – sie sei dort in Polarkoordinaten durch formula_26 beschrieben. Dann gilt formula_27. Die gegebene Kurve ist also durch diese doppelte stereografische Projektion am Kreis mit Radius formula_25 in der (parallelen) Bildebene invertiert worden.", "section_level": 2}, {"title": "Kreistreue.", "content": "Die Strahlen aus dem Projektionszentrum PZ (Abb.) an den \"Urkreis K\" (Durchmesserpunkte 1 und 2) bilden einen schiefen Kreiskegel, dessen zu K paralleler Schnitt K’ kreisförmig ist. Die Projektionsebene K’’ schneidet die Kegelachse gleich schräg wie der Schnitt K’, weshalb die in ihr liegende Schnittfigur ebenfalls ein Kreis (Punkte 1’’ und 2’’) ist. Wichtig: Die Kreistreue gilt generell nur für die Kreislinie. Der Mittelpunkt des Objektkreises wird z. B. nicht als Mittelpunkt des Bildkreises abgebildet. Hiervon sind nur die Fälle, bei denen der Kreiskegel gerade ist, ausgenommen. Weitere Besonderheiten der stereografischen Projektion sind:", "section_level": 2}, {"title": "Kugelspiegelung (Inversion).", "content": "Eine stereografische Projektion lässt sich auch als Spiegelung an einer Kugel (Inversion) interpretieren. Aus den Eigenschaften einer Inversion folgen dann sofort die Kreistreue und Winkeltreue.", "section_level": 2}, {"title": "Verallgemeinerung auf R.", "content": "Die oben beschriebene Projektion ist der Spezialfall der allgemeinen stereografischen Projektion: Im dreidimensionalen Raum formula_29 wird die zweidimensionale Kugeloberfläche formula_30 auf die Kartenebene und somit in den zweidimensionalen Raum formula_31 abgebildet. Die allgemeine Abbildung sieht wie folgt aus: Es ist jedoch auch möglich, das Urbild dieser Funktion so zu wählen, dass sein Äquator die Projektions-Hyperebene schneidet: Diese Abbildung ist für den Punkt formula_36, den sogenannten Nordpol, natürlich nicht definiert. Betrachtet man die Abbildung formula_37, deren Funktionsterm formula_38 statt formula_39 im Nenner hat, dann wird die Sphäre bis auf den Südpol abgebildet. Ändert man das Urbild der stereografischen Projektion auf diese Weise, so erhält man durch die beiden Abbildungen formula_37 und formula_41 einen Atlas der n-Sphäre.", "section_level": 2}, {"title": "Herleitung.", "content": "Exemplarisch wird hier die stereografische Projektion durch den Nordpol hergeleitet. Für die Projektion durch den Südpol kann die gleiche Herleitung verwendet werden. Die stereografische Projektion durch den Nordpol soll einen Punkt formula_42 der Sphäre auf seinen Bildpunkt formula_43 in der Hyperebene formula_44 so abbilden, dass der Bildpunkt formula_43 auf der Geraden durch den Nordpol und formula_42 liegt. Diese Gerade kann durch parametrisiert werden. Diese Gerade schneidet die Ebene formula_44, wobei gilt: Daraus folgt, dass die Koordinaten des Schnittpunktes von formula_50 und formula_44 durch gegeben sind. Betrachtet man nun die Ebene formula_44 als formula_54, so erhält man die stereografische Projektion durch den Nordpol.", "section_level": 3}, {"title": "Umkehrfunktionen.", "content": "Zu den stereografischen Projektionen durch Nord- bzw. Südpol existieren die durch beschriebenen stetigen Umkehrfunktionen. Daher sind formula_41 und formula_37 Homöomorphismen. Man hat mit der Projektion aus dem Nordpol und der aus dem Südpol einen möglichen Atlas gefunden. Damit ist gezeigt, dass die formula_59-Sphäre eine formula_59-dimensionale topologische Mannigfaltigkeit ist.", "section_level": 3}, {"title": "Kreistreue.", "content": "Sei formula_61 eine Hyperebene in formula_54. Ist formula_63 und formula_64, so folgt aus der Ebenengleichung von formula_65 sowie der Cauchy-Schwarzschen Ungleichung: Das Bild der Punkte der Ebene durch formula_41 erfüllt die Gleichung: Dies ist eine Sphärengleichung. Daher bildet formula_41 alle Schnitte von formula_70 und einer beliebigen Hyperebene, also insbes. Sphären, die in dieser Hyperebene liegen, auf Sphären in formula_54 ab.", "section_level": 3}, {"title": "Kompaktifizierung der komplexen Zahlenebene.", "content": "Die stereografische Projektion kann unter anderem zur Kompaktifizierung der komplexen Zahlenebene formula_72 herangezogen werden. Man erweitert formula_73 um einen zusätzlichen Punkt, der hier mit formula_74 bezeichnet wird. Die Menge formula_75 heißt Einpunktkompaktifizierung von formula_72 oder Riemannsche Zahlenkugel. Die Abbildung formula_41 wird mittels der Abbildung fortgesetzt. Man nennt nun formula_79 offen genau dann, wenn formula_80 offen in formula_81 ist. Dadurch wird auf formula_75 eine Topologie induziert.", "section_level": 2}, {"title": "Chordale Metrik.", "content": "Dieselbe Topologie wird durch die durch definierte chordale Metrik formula_84 induziert.", "section_level": 3}, {"title": "Literatur.", "content": "\"Quellen für die mathematischen Erläuterungen:\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine stereografische Projektion (auch \"konforme azimutale Projektion\") ist eine Abbildung einer Kugelfläche in eine Ebene mit Hilfe einer Zentralprojektion, deren Projektionszentrum (PZ) auf der Kugel liegt. Die das Projektionszentrum und den Kugelmittelpunkt enthaltende Gerade ist orthogonal zur Bildebene, die traditionell die dem Projektionszentrum gegenüberliegende Tangentialebene ist.", "tgt_summary": "球极平面投影(英语:stereographic projection),在几何学里,是一种将圆球面投影至平面的映射。在构造地质学里,称为球面立体投影或球面投影。除了投影点以外,这投影在整个球面都有定义。在这定义域里,这映射具有光滑性、双射性和共形性。共形性的意思就是角度维持不变。但是,这映射不会维持距离不变,也不会维持面积不变;它不会维持图案的距离与面积。", "id": 254112} {"src_title": "Bismarcksche Reichsverfassung", "tgt_title": "德意志帝国宪法", "src_document": [{"title": "Zustandekommen.", "content": "Die Bismarcksche Reichsverfassung ist aus der Norddeutschen Bundesverfassung (NBV) von 1867 hervorgegangen, als 1870 die süddeutschen Staaten sich mit dem Norddeutschen Bund vereinigten. Am 15. November 1870 unterzeichneten der Norddeutsche Bund, Baden und Hessen einen Vertrag über die Gründung des Deutschen Bundes und die Feststellung der Bundesverfassung. Am 23. November trat Bayern dem Deutschen Bund bei. Am 25. November erklärte Württemberg seinen Beitritt. Am 8. Dezember 1870 ratifizierte der Norddeutsche Reichstag die vier Verträge. Die Landtage von Baden, Hessen und Württemberg ratifizierten die Verträge noch im Dezember 1870; der Landtag von Bayern ratifizierte am 21. Januar 1871 den Beitrittsvertrag. Am 10. Dezember 1870 nahm der Reichstag auch den Vorschlag des Bundesrates", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung und Aufbau der Verfassung.", "content": "Das Deutsche Reich war ein Bundesstaat im Sinne eines föderativen Gesamtstaates; die Gliedstaaten hießen ebenfalls \"Bundesstaaten\". Es war eine halbparlamentarische Monarchie mit starker, konservativer preußischer Vorherrschaft. Der Monarch war nicht nur Staatsoberhaupt; er hatte auch viele Regierungskompetenzen, und das Staatsvolk war durch den Reichstag an der Gesetzgebung beteiligt. Der Vorspruch zur Verfassung erweckte mit Absicht den irreführenden Eindruck, dass der Bund nur als Vertrag zwischen den Bundesfürsten, mithin als Staatenbund vereinbart worden sei und nicht auf der verfassungsgebenden Gewalt der Gliedstaaten beruhte. Die Verfassung gliederte sich in vierzehn Abschnitte. Der erste Abschnitt beschreibt die Zusammensetzung des Bundesgebietes. Der stärkste Gliedstaat war Preußen mit etwa zwei Drittel der Gesamtbevölkerung. Die Abschnitte", "section_level": 1}, {"title": "Verfassungsrecht außerhalb der Verfassungsurkunde.", "content": "Die Verfassung vom 16. April 1871 war auf verschlungenem Wege zustande gekommen. Außerdem regelten Reichstag und Bundesrat einige Gegenstände, die zum materiellen Verfassungsrecht gehörten, durch Gesetze statt durch", "section_level": 1}, {"title": "Zuständigkeiten des Reiches.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gesetzgebungszuständigkeiten des Reichs.", "content": "Die Verfassung unterschied zwischen ausschließlicher und konkurrierender Gesetzgebung. Konkurrierende Gesetzgebung bedeutete, dass Reichsgesetze den Gesetzen der Gliedstaaten vorgingen, oder umgekehrt, dass Gesetze der Gliedstaaten dort wirksam waren, wo keine Reichsgesetze entgegenstanden. Ausschließliche Gesetzgebung bestand für Verfassungsänderungen, Reichshaushalt, Aufnahme von Darlehen und Übernahme von Bürgschaften, Friedenspräsenzstärke des Heeres, Militärausgaben, Zölle und Verbrauchsteuern sowie Notstandsgesetzgebung. In weiteren Bereichen hatte das Reich das Recht zur konkurrierenden Gesetzgebung, hauptsächlich", "section_level": 2}, {"title": "Reichsaufsicht.", "content": "Wo das Reich für die Gesetzgebung zuständig war, hatte es auch die Rechts- und Fachaufsicht. Die Rechts- und Fachaufsicht wurde von der Reichskanzlei und den späteren", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Da die Verwaltungshoheit bei den Bundesstaaten blieb, konnten sie in vielen Fällen die Einrichtung ihrer Behörden, das Verwaltungsverfahren und die Verwaltungsvorschriften selbst bestimmen. Innenpolitisch bestand daher auf vielen Sachgebieten eine gemeinsame Zuständigkeit von Reich und Bundesstaaten. Dieses kooperative Modell wurde noch dadurch verstärkt, dass die Regierungen der Bundesstaaten über den Bundesrat auf die Reichsgesetzgebung maßgeblichen Einfluss ausübten und über den Bundesrat auch die Rechtsaufsicht des Reiches über den Vollzug von Reichsgesetzen durch die Bundesstaaten kontrollierten. Einige Verwaltungszweige richtete das Reich auch ohne ausdrückliche Ermächtigung durch die Verfassung ein und schuf die dazugehörenden Verwaltungsvorschriften, z. B. für den diplomatischen Dienst und die Reichstagsverwaltung. Eine derartige Zuständigkeit kraft Sachzusammenhangs war anerkannt. Eine gemischte, aber einheitlich eingerichtete Verwaltung bestand für das Post- und Telegraphenwesen. Die für den lokalen und technischen Bereich zuständigen Beamten blieben bei den einzelnen Betriebsstellen Beamte der Bundesstaaten. Nur die oberen Beamten", "section_level": 2}, {"title": "Gerichtsbarkeit.", "content": "Gerichtshoheit hatten die Bundesstaaten. Das Reich übte nur dort die Gerichtsbarkeit aus, wo die Verfassung sie dem Reich ausdrücklich zusprach. Das Reich übte die Strafgerichtsbarkeit bei Straftaten gegen die Existenz des Deutschen Reiches aus, wenn sie als Hoch- und Landesverratssachen zu qualifizieren waren. Zunächst war das Oberappellationsgericht der drei freien und Hansestädte mit Sitz", "section_level": 2}, {"title": "Staatsorgane.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bundesrat.", "content": "Träger der Souveränität und höchstes Staatsorgan war der Bundesrat. Er bestand aus 58 Vertretern der 25 Bundesstaaten, die nicht notwendig Mitglieder der Regierung sein mussten. Vorsitzender des Bundesrats war der vom Kaiser ernannte Reichskanzler, der auch die laufenden Geschäfte führte und die Beschlussvorlagen erstellte. Der Bundesrat war kein Fürstenrat, sondern die Vertretung der Gliedstaaten, welche die Interessen der Bundesstaaten in die Ausübung der Hoheitsgewalt des Reichs einbringen konnte. Er war wie eine zweite Kammer an der Gesetzgebung beteiligt, an Regierungsaufgaben und an der Rechtsprechung. Der Bundesrat wirkte an der Gesetzgebung gleichberechtigt mit dem Reichstag mit. Er hatte ein Gesetzesinitiativrecht, und jedes Gesetz brauchte die Zustimmung des Bundesrats; er hatte also ein echtes Vetorecht. Der Bundesrat konnte die zur Ausführung von Reichsgesetzen erforderlichen allgemeinen Verwaltungsvorschriften erlassen und Organisationsentscheidungen über die Verwaltungsbehörden treffen. Im Rahmen der Reichsaufsicht über Materien einheitlicher Lebens- und Wirtschaftsverhältnisse im ganzen Reich konnte der Bundesrat Mängel in der Verwaltung der einzelnen Bundesstaaten feststellen. Darüber hinaus", "section_level": 2}, {"title": "Der Kaiser („Präsidium des Bundes“).", "content": "Die Verfassung betonte das monarchische Element. Der König von Preußen hatte das Präsidium des Bundes inne und führte gemäß Art. 11 den Namen „Deutscher Kaiser“. Zwischen beiden Ämtern bestand eine Real- und Personalunion. Am Ende des Ersten Weltkriegs gab es Pläne, beide Ämter zu trennen und zum Beispiel einen Reichsregenten einzusetzen. Dies wäre ohne Verfassungsänderung allerdings nicht möglich gewesen. Der Kaiser konnte für seine Amtsführung nicht zur Verantwortung gezogen werden; seine Person war unverletzlich. Dieser in Art. 43 der Preußischen Verfassung von 1850", "section_level": 2}, {"title": "Befugnisse des Kaisers als Staatsoberhaupt.", "content": "Der Kaiser war Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches und vertrat das Reich völkerrechtlich. Für das Reich schloss er völkerrechtliche Verträge, Bündnisverträge und Friedensverträge. Für Kriegserklärungen benötigte er die Zustimmung des Bundesrats. Völkerrechtliche Verträge, einseitige", "section_level": 3}, {"title": "Befugnisse des Kaisers in der Gesetzgebung.", "content": "Der Kaiser war zuständig für die Ausfertigung und Verkündung der Reichsgesetze im Reichsgesetzblatt. Nur er konnte den Reichstag und", "section_level": 3}, {"title": "Regierungsbefugnisse des Kaisers.", "content": "Der Kaiser ernannte und entließ ohne Zustimmung von Bundesrat und Reichstag den Reichskanzler, der den Vorsitz im Bundesrat führte und die Regierungsgeschäfte leitete. Der Kaiser überwachte die Ausführung der Reichsgesetze; seine Beanstandungen beim Gesetzesvollzug wurden mit Gegenzeichnung des Reichskanzlers wirksam. Der Kaiser hatte nach Ermächtigung durch den Bundesrat das Recht, Gliedstaaten, die ihre verfassungsrechtlichen Pflichten nicht erfüllten, durch Zwangsmaßnahmen hierzu", "section_level": 3}, {"title": "Militärische Befugnisse des Kaisers.", "content": "Dem Kaiser stand in Krieg und Frieden die Befehls- und Kommandogewalt über das Reichsheer zu. Im Falle eines militärischen Angriffs auf das Reich konnte der Kaiser auch ohne Zustimmung des Bundesrates, aber mit Gegenzeichnung des Reichskanzlers einem Angreifer den Krieg erklären. Akte der Befehls- und Kommandogewalt des Kaisers waren ohne Gegenzeichnung des Reichskanzlers wirksam. Am 2. August 1914", "section_level": 3}, {"title": "Notstandsbefugnisse des Kaisers.", "content": "Wenn die öffentliche Sicherheit bedroht war, konnte der Kaiser im gesamten Bundesgebiet in Krieg und Frieden, zwar bei Gegenzeichnung des Reichskanzlers, aber ohne Zustimmung von Bundesrat und Reichstag zeitlich unbegrenzt den Belagerungszustand erklären. Die vollziehende Gewalt wurde dadurch auf", "section_level": 3}, {"title": "Befugnisse des Kaisers in Elsass und Lothringen.", "content": "Die Staatsgewalt in Elsass und Lothringen übte der Kaiser aus. Anordnungen und Verfügungen des Kaisers bedurften", "section_level": 3}, {"title": "Politische Bedeutung der kaiserlichen Machtbefugnisse.", "content": "Die kaiserlichen Machtbefugnisse gingen insgesamt weiter, als der Name \"Präsidium des Bundes\" vermuten ließ. Machtpolitisch äußerst wirksam war, dass der Kaiser den Reichskanzler und die Reichsbeamten ernennen und absetzen konnte, sowie dass dem Kaiser nicht nur im Kriegsfalle, sondern auch im Frieden die Befehls- und Kommandogewalt über Heer und Marine zustand. Er konnte stets die Zeichnung der Vorlagen des Reichskanzlers verweigern, so dass das angestrebte Regierungsgeschäft nicht zustande kam. Zwischen 1890 und 1908 übte Kaiser Wilhelm II. sein Amt als persönliches Regiment aus, und bemühte sich trotz anhaltender Misserfolge in autokratischer Weise um Einfluss auf das politische Tagesgeschäft. Diese Möglichkeit war in der Verfassung angelegt: Das erforderliche Einvernehmen konnte auch dadurch hergestellt werden, dass der Kaiser Persönlichkeiten mit geringem politischem Gestaltungsbedürfnis zum Reichskanzler ernannte. Der Reichstag konnte den Reichskanzler weder wählen noch abwählen, so dass die Regierungsgewalt nicht auf Willensentschlüsse des Volkes zurückging, sondern auf den König von Preußen. Erst mit der Oktoberreform 1918 erhielt der Reichstag das Recht zur Abwahl des Reichskanzlers und die Zuständigkeit für Akte der kaiserlichen Befehls- und Kommandogewalt von politischer Bedeutung. Dadurch ging auch die Regierungsgewalt in die Souveränität des Volkes über.", "section_level": 3}, {"title": "Reichsleitung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Reichskanzler.", "content": "Der Reichskanzler war Vorsitzender des Bundesrats und als einziger verantwortlicher Minister des Reichs Leiter der gesamten zivilen Verwaltung. Aufgrund des Zusammentreffens beider Ämter war er Leiter der obersten Reichspolitik. Die Verfassung sah keinen", "section_level": 3}, {"title": "Reichsämter.", "content": "In der Zeit des Norddeutschen Bundes hatte der Bundesstaat nur zwei obersten Behörden. Das Auswärtige Amt war das ehemalige preußische Außenministerium, das Anfang 1870 auf den Bund überging. Für alles weitere gab es nur das Bundeskanzler-Amt, das von Staatssekretär Rudolph von Delbrück geleitet wurde und in \"Reichskanzleramt\" umbenannt wurde. Wegen der Komplexität der Aufgaben lagerte Bismarck Zuständigkeiten des Reichskanzleramtes in ihm nachgeordnete Reichsämter aus, die als oberste Reichsbehörden von Staatssekretären geleitet wurden. 1873 entstand das Reichseisenbahnamt, 1876 das Amt des Generalpostmeisters, ab 1880 umbenannt in", "section_level": 3}, {"title": "Zivilkabinett, Militärkabinett, Marinekabinett.", "content": "Der Kaiser ließ die Personalfragen der Reichsbeamten und Fragen der inneren Politik und Verwaltung des Reiches vom preußischen Zivilkabinett bearbeiten, das dadurch zum Organ des Reiches wurde. Im militärischen", "section_level": 3}, {"title": "Kronrat.", "content": "Ein Kronrat war in der Reichsverfassung nicht vorgesehen. Gemeinsame Immediatvorträge der Obersten Heeresleitung und des Reichskanzlers während des Ersten Weltkriegs, die unter der Leitung des Kaisers stattfanden, wurden so genannt. Die Ergebnisse waren als kaiserliche Kommandoakte für den Reichskanzler bindend, auch hinsichtlich übergeordneter politischer Belange, die das Reich als Ganzes betrafen.", "section_level": 3}, {"title": "Reichstag.", "content": "Dem Reichstag stand ein Teil der klassischen Parlamentsrechte zu. Er verabschiedete im Einvernehmen mit dem Bundesrat die Reichsgesetze in den Angelegenheiten, für die das Reich zuständig war. Er hatte ein Gesetzesinitiativrecht. Von großer Wichtigkeit war, dass der Etat des Reiches durch ein Haushaltsgesetz bewilligt werden musste. Das galt auch für die kaiserliche Marine. Der Reichstag setzte auch einvernehmlich mit dem Bundesrat die Friedens-Präsenzstärke des Heeres fest, dessen Aufwand die Bundesstaaten nach der Kopfzahl ihrer Wohnbevölkerung zu tragen hatten. Der Reichstag konnte aber die Ausgaben für das Heer bewilligen, allerdings nicht jährlich, sondern für einen Zeitraum von sieben, ab 1881 von fünf Jahren. Einnahmen und Ausgaben des Reichs waren jährlich festzustellen. Die Abgeordneten hatten ein freies Mandat und waren als Vertreter des gesamten Volkes anders als die Bundesratsbevollmächtigten an Weisungen nicht gebunden. Das Abgeordnetenmandat war ein Ehrenamt; die Zahlung von Besoldungen oder Entschädigungen war ausgeschlossen. Dieses Diätenverbot wurde 1906 nach mehreren Anläufen aufgehoben. Beamte, die in den Reichstag gewählt wurden, mussten ihr Amt aber nicht ruhen lassen. Die Abgeordneten genossen Immunität. Die Verhandlungen des Reichstags waren öffentlich. Das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht entsprach dem Wahlrecht der Frankfurter Nationalversammlung von 1849. Es", "section_level": 2}, {"title": "Grundrechte.", "content": "In der Bismarckschen Reichsverfassung gab es keine ausdrückliche Auflistung von Grundrechten der Bürger, im Sinne eines Grundrechtskatalogs wie in der Frankfurter Reichsverfassung oder zahlreicher anderer Verfassungen. Der Unterschied zwischen 1848 und 1867 war derjenige, dass es 1849 noch darum ging, dass es überhaupt Grundrechte geben sollte. 1867 war die Entwicklung in den Einzelstaaten so weit, dass man auf Bundesebene nur noch darüber diskutieren musste, ob Grundrechte \"zusätzlich\" in die gemeinsame Bundesverfassung aufgenommen werden sollten. Die Mehrheit im", "section_level": 1}, {"title": "Verfassungspraxis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Während die Zuständigkeiten des Reichs in der Innenpolitik klar beschrieben und begrenzt waren, hatte das Reich eine weit gefasste Zuständigkeit in der Außenpolitik. Die Außenpolitik stand grundsätzlich dem Kaiser zu, der einvernehmlich mit dem Reichskanzler handeln konnte. Kriegserklärungen benötigten die Zustimmung des Bundesrats. Eine Grundregel, wonach bei Verträgen und Erklärungen über", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis zwischen Preußen und dem Reich.", "content": "Die verfassungsrechtliche Stellung Preußens im Deutschen Reich war sehr dominierend: Dennoch ging nicht das Reich in Preußen auf, sondern Preußen im Reich. So verweigerte sich Preußen 1909 gleich wie die anderen Bundesstaaten einer Steuerreform zur Finanzierung des Flottenbaus für die Reichsmarine. Nicht ein neuer Ministerpräsident wurde zum Reichskanzler ernannt, sondern umgekehrt ein neuer Reichskanzler zum Ministerpräsidenten. Ähnlich war es bei vielen", "section_level": 2}, {"title": "Militärwesen.", "content": "Die Organisation des Landheeres war schon vor 1871 innerhalb des Norddeutschen Bundes und aufgrund von Bündnisverträgen mit den süddeutschen Staaten nach preußischem Muster vereinheitlicht. Der Übergangsprozess vom Norddeutschen Bund zum Deutschen Reich wurde auch mit völkerrechtlichen Militärkonventionen gestaltet. Ziel der Verfassung war ein einheitliches Heer unter dem Befehl des Kaisers. Dazu war im gesamten Deutschen Reich die gesamte preußische Militärgesetzgebung kurzfristig einzuführen. Ansonsten hatte das Reich im Militärwesen das Recht zur konkurrierenden Gesetzgebung. 1874 wurde das umfassende Reichs-Militärgesetz vom 2. Mai 1874 geschaffen, welches Organisationsvorschriften, Statusvorschriften für Soldaten, Wehrersatzwesen und Heeresreserve enthielt. Für eine förmliche Kriegserklärung benötigte der Kaiser nur die Zustimmung des Bundesrats, dessen Vorsitzender der Reichskanzler war, aber nicht des Reichstags. Danach stand ihm die Befehls- und Kommandogewalt alleine zu, auch ohne Einverständnis des Reichskanzlers. Der Einsatz von Heer und Marine außerhalb des Bundesgebiets bedurfte nicht der Zustimmung des Reichstags. Auf ein Reichskriegsamt als oberste Reichsbehörde mit einem Staatssekretär an der Spitze, für das der Reichskanzler verantwortlich gewesen wäre, wurde verzichtet. Stattdessen wurden die Verwaltungsaufgaben vom preußischen Kriegsministerium übernommen. Damit das Ministerium gegenüber Bundesrat und Reichstag auftreten", "section_level": 2}, {"title": "Finanzverfassung des Reichs.", "content": "Die Gliedstaaten hatten die größten Verwaltungen und Einrichtungen wie Polizei, Straßenbau, Universitäten vorzuhalten und zu finanzieren. Das Reich hatte zunächst das Heer zu unterhalten. Das Heer war einheitlich und stand unter dem Befehl des Kaisers. Es bestand aber weiterhin aus den bei Reichsgründung schon vorhandenen Kontingenten der einzelnen Bundesstaaten. Finanziert wurde das Heer zunächst durch das Reich; diese Ausgaben hatten aber die Bundesstaaten dem Reich zu ersetzen. Bemessungsgrundlage war die Friedensstärke des Heeres mit 1 % der Bevölkerung. Pro Kopf der Friedensstärke waren 225 Taler oder später 675 Mark an das Reich zu entrichten. Der sich hieraus ergebende Gesamtbetrag wurde auf die einzelnen Bundesglieder nach Einwohnerzahl umgelegt. Die Ausgaben für die zivile Verwaltung sollten durch die Reinerträge der Zölle und", "section_level": 2}, {"title": "Gründe für das Scheitern von Reich und Verfassung.", "content": "Die Kommandogewalt des Kaisers war zu weit gefasst und zeitlich unbegrenzt. Bismarck selbst konnte sich als preußischer Ministerpräsident 1866 im Deutsch-Österreichischen Krieg gegenüber dem König von Preußen und den Militärs nur mit einer Rücktrittsdrohung durchsetzen. Dennoch nahm er keine Einschränkung an der ausufernden Kommandogewalt vor. Der Reichskanzler hatte einen zu kleinen Anteil an der Kriegsführung. Kaiser und Oberste Heeresleitung vernachlässigten außenpolitische und geopolitische Aspekte militärischen Handelns. Im Januar 1917 ordnete der Kaiser nach einer Anhörung der Obersten Heeresleitung, der drei kaiserlichen Kabinette und des Reichskanzlers den uneingeschränkten U-Boot-Krieg an. Diese Entscheidung führte im April 1917 zum Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg. Dass der Kaiser im August 1914 seine Befugnis zur Erteilung von Befehlen an die obersten Kommandobehörden", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Bismarcksche Reichsverfassung wird die Verfassung des Deutschen Kaiserreichs vom 16. April 1871 bezeichnet. Sie ging ursprünglich als \"Verfassung des Deutschen Bundes\" vom 1. Januar 1871 in revidierter Fassung aus der 1867 ausgearbeiteten Norddeutschen Bundesverfassung hervor. Der amtliche Titel lautete nun \"Verfassung des Deutschen Reichs\" (RV 1871); sie galt fast fünfzig Jahre lang ohne wesentliche Änderungen.", "tgt_summary": "德意志帝国宪法(),德国历史学家常称为俾斯麦帝国宪法(),指的是1871年4月16日的德意志帝国宪法,该宪法的前身是1866年编纂的北德意志邦联宪法。该宪法由多个单独的文件汇总而成,最后的汇总通过1871年4月16日的“德意志帝国宪法”(\"Gesetz betreffend die Verfassung des Deutschen Reiches\")完成。", "id": 803618} {"src_title": "Eduard Dschabejewitsch Kokoity", "tgt_title": "爱德华·贾巴耶维奇·科科伊季", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Eduard Kokoity arbeitete nach dem Besuch der Mittelschule zunächst als Elektromonteur. 1980 wurde er Meister der Georgischen SSR im Freistilringen. Von 1983 bis 1985 leistete er seinen Wehrdienst bei der Sowjetarmee. Anschließend begann er ein Sportlehrerstudium am Pädagogischen Institut von Zchinwali, das er 1988 erfolgreich absolvierte. Während seines Studiums wurde Kokoity Komsomol-Sekretär. 1989 war er Erster Sekretär des Komsomol-Stadtkomitees von Zchinwali. Zwischen 1992 und 2001 lebte er als Geschäftsmann zumeist in Moskau. 1997 wurde er Leiter der Handelsvertretung Südossetiens in Russland. Am 18. November 2001 wurde er mit 45 % der abgegebenen Stimmen zum Präsidenten Südossetiens gewählt. Am 12. November 2006 kandidierte er in den Präsidentschaftswahlen gegen Oleg Gabodse, Inal Puchajew sowie Leonid Tibilow. Er wurde mit 96 % der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt und erhielt dabei auch die Unterstützung der Kommunistischen Partei Südossetiens. Kokoity gilt als politischer Hardliner. Er strebt die endgültige Trennung Südossetiens von Georgien und eine Vereinigung Süd- und Nordossetiens innerhalb Russlands an, hat wiederholt Anträge auf \"assoziierte Mitgliedschaft\" Südossetiens in der Russischen Föderation gestellt. Am 24. November 2003 bezeichnete er Südossetien bereits als \"„russisches Territorium“\". Zu Georgien kann er sich nur ein Verhältnis der \"guten Nachbarschaft\" vorstellen. Am 11. September 2008 bestätigte er diesen politischen Kurs, Südossetien plane den Beitritt zur Russischen Föderation. Nachdem sich diese Aussage über Nachrichtenagenturen verbreitet hatte, dementierte Kokoity: Seine Äußerungen seien \"„offensichtlich missverstanden“\" worden. Kokoity verdankt seinen Wahlsieg der finanziellen und politischen Unterstützung des einflussreichen Tedejew-Familienclans um den früheren Chef des südossetischen Sicherheitsrats Albert (Dick) Tedejew und seinem Bruder Dschambulat, früherer Ringerweltmeister und heutiger Trainer der russischen Nationalmannschaft. Der Familienclan hatte früher Kokoitys Vorgänger im Amt, Tschibirow, gefördert, sich aber 2001 abrupt von ihm abgewandt. Bei den Wahlen in Südossetien wurde Kokoity von der 2003 gegründeten Partei der Einheit stets unterstützt. Kokoity erstrebte den Eintritt der Republik Südossetien in den Unionsstaat Russland und Weißrussland. Nach seinem Wahlsieg übertrug Kokoity dem Tedejew-Clan zunächst die Verantwortung über den südossetischen Zolldienst und die bewaffnete Eskortierung von Gütertransporten entlang der Transkaukasischen Fernstraße nach Russland. Im Juli 2003 ließ Kokoity führende Mitglieder des Tedejew-Clans verhaften und Verbände des Verteidigungs-, Sicherheits- und Justizministeriums entwaffnen. Die Abteilung zur Eskortierung von Gütertransporten wurde aufgelöst, der Zoll direkt dem Präsidenten unterstellt. Von Kritikern werden Kokoity und anderen südossetischen Regierungspolitikern enge Geschäftsbeziehungen zur Organisierten Kriminalität in Russland nachgesagt. Ebenfalls kritisiert wurde seine unklare Verwendung russischer Hilfsgelder für Südossetien sowie sein zunehmend autoritärer Regierungsstil. Am 11. Dezember 2011 trat Kokoity von all seinen Ämtern zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Kokoity besitzt auch die russische Staatsbürgerschaft. Er ist verheiratet und hat drei Söhne.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eduard Dschabejewitsch Kokoity (, russifizierte Namensform / \"Kokojew\", ; * 31. Oktober 1964, in Zchinwali, Südossetisches Autonomes Gebiet, Georgische SSR, Sowjetunion) ist ein südossetischer Politiker.", "tgt_summary": "爱德华·贾巴耶维奇·科科伊季(,1964年10月31日 - ),出生于茨欣瓦利,摔跤运动员、商人、政治家,曾任茨欣瓦利共青团第一书记,奥塞梯共和国总统,现任最高苏维埃奥塞梯第一选区代表。", "id": 950016} {"src_title": "Eduard Weniaminowitsch Limonow", "tgt_title": "愛德華·利莫诺夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der gebürtige Russe Eduard Limonow wuchs in der ukrainischen Stadt Charkow auf. Mitte der 1960er Jahre übersiedelte er nach Moskau, wo er zunächst als Hosenschneider tätig war. Dann machte er Bekanntschaft mit dem literarischen Untergrund und betätigte sich als Avantgarde-Lyriker und Dissident. Zu seinem Freundeskreis im Moskauer Untergrund gehörte der Maler Vitali Stesin, der nach Israel emigrierte. 1974 wurde Limonow aus der Sowjetunion ausgewiesen. In den folgenden Jahren lebte er in den USA und protestierte gegen Machtstrukturen. Er wurde zum Dissidenten innerhalb der Dissidentenszene. Er warf den USA vor, ein ähnliches System wie in der Sowjetunion zu besitzen; nur sei das US-amerikanische wesentlich weiter entwickelt und hätte eine weiter entwickelte Propaganda. Echter Dissens sei auch in den USA unerwünscht. Limonow hatte Probleme, seine politischen Ansichten in den USA publizieren zu können. Für seinen autobiografischen Roman \"It's Me, Eddie\" von 1976 (Titel der deutschen Ausgabe: \"Fuck Off, Amerika\") fand er erst 1979 in Frankreich einen Verlag. Dieses Buch machte Limonow international bekannt. Ab 1982 lebte er in Frankreich. Hier veröffentlichte er einige Bücher, namentlich die \"Memoiren eines russischen Punks\" (die epische Erzählung des Wochenendes eines russischen Teenagers im poststalinistischen Charkow). Das Cosmopolitan-Magazin zählte ihn 1987 zu den 40 wichtigsten Intellektuellen Frankreichs; im selben Jahr erhielt er die französische Staatsbürgerschaft. Auch in Frankreich schrieb er in politischen Magazinen: Er begann auf der radikalen Linken, wechselte dann zur radikalen Rechten und wird den Akteuren einer Querfront-Strategie zugerechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Tätigkeit.", "content": "Nach dem Zerfall der Sowjetunion kehrte Limonow nach Russland zurück – Michail Gorbatschow gab ihm 1991 die sowjetische Staatsbürgerschaft zurück. \"It’s me, Eddie\" hatte sich bis dahin 1,5 Millionen Mal verkauft. Er unterstützte die Putschisten gegen Boris Jelzin, war auf der Seite der Abchasen gegen die Georgier und kämpfte auf der Seite der Serben im Jugoslawienkrieg, wobei er sich von Pawel Pawlikowski filmen ließ, wie er mit Radovan Karadžić an der Beschießung Sarajewos mitwirkte. Er saß als designierter Innenminister im Schattenkabinett des Ultranationalisten Wladimir Schirinowski. 1994 gründete Limonow die Nationalbolschewistische Partei Russlands (NBP). Diese gab sich antiamerikanisch, antikapitalistisch und propagierte russische Großmachtphantasien. 2005 wurde sie als verfassungsfeindlich eingestuft und verboten. Das Gleiche gilt für die Hauspostille der Nationalbolschewisten, das regierungskritische Magazin \"Limonka\" (russisch für eine Handgranate wegen ihrer Zitronenform). Das Moskauer Büro für Menschenrechte rief 2006 die Rechtsschutzorgane dazu auf, Äußerungen Limonows auf den Tatbestand einer Anstiftung zum Fremdenhass zu überprüfen. Im Januar 1995 begrüßte Limonow den Einmarsch russischer Truppen in Tschetschenien. Im Artikel „Schwarze Liste der Nationen“, der im gleichen Jahr in \"Limonka\" erschienen war, sprach Limonow von der Existenz der „schlechten Nationen“ und ihrer „Kollektivschuld vor Russland“. Zu dieser Kategorie zählen aus seiner Sicht Kroaten, Letten, Tschechen, Slowaken, aber auch Tschetschenen und Inguschetier. Er bedauerte sehr, dass Stalin die Deportation der Kaukasusvölker nicht bis zum Ende durchgeführt hatte. Im April 2001 wurde Limonow in der russischen Republik Altai, wohin er sich mit einigen Parteigängern zurückgezogen hatte, verhaftet. Die nächsten zwei Jahre saß er im Lefortowo-Gefängnis des FSB bei Moskau in Untersuchungshaft. Im April 2003 schließlich wurde Limonow wegen illegalen Waffenbesitzes und der Bildung illegaler bewaffneter Organisationen zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Am 31. Juli 2009 gründete Limonow Strategie 31, einen institutionalisierten friedlichen Straßenprotest zur Erinnerung an den Paragrafen 31 der russischen Verfassung, der die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit gewährt. Der Protestzug findet seither alle zwei Monate jeweils am 31. des Monats in Moskau auf dem \"Triumfalnaja ploschtschad\" (Triumph-Platz) statt. Nach der Kundgebung vom 31. Dezember 2010, unmittelbar nach der zweiten Verurteilung des früheren Oligarchen Michail Chodorkowski, wurden Limonow und zahlreiche andere Demonstranten, darunter Boris Nemzow, festgenommen. Limonow wurde im Eilverfahren zu 15 Tagen Haft verurteilt. Limonow hielt Stalin und Mussolini für von der Nachwelt missverstandene Männer und äußerte sich auch zu Hitler und den Deutschen provozierend. Am 10. Juli 2010 fand der Gründungskongress der Partei Das andere Russland in Moskau statt. Auf diesem wurde Eduard Limonow zum Parteivorsitzenden gewählt. \"Das andere Russland\" gilt als Nachfolgeorganisation der verbotenen Nationalbolschewistischen Partei Russlands. Seit September 2012 schrieb Eduard Limonow gelegentlich politische Kolumnen für die Zeitung Komsomolskaja Prawda.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Limonow wurde von Daniil Charms und Wladimir Majakowski beeinflusst. Aus der internationalen Literatur hat ihn vor allem die Avantgarde der 1960er- und 1970er-Jahre bewegt. Nach eigenen Angaben waren Texte von Lou Reed die ersten, die er übersetzt hat. Seine Begeisterung für die Punkkultur geht auf die Sex Pistols und The Clash zurück. Einige Werke schrieb Limonow in Untersuchungshaft und im Gefängnis, darunter \"Das Buch des Wassers\". Für diesen Roman erhielt Limonow 2002 den Andrei-Bely-Preis. Französische Ausgaben, die von Originalausgaben abweichen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eduard Weniaminowitsch Limonow (, eigentlich \"\", russ. ; * 22. Februar 1943 in Dserschinsk, Oblast Gorki; † 17. März 2020 in Moskau) war ein russischer Schriftsteller und Politiker (NBP / Das andere Russland), der in Moskau lebte.", "tgt_summary": "爱德华·利莫诺夫( 1943年-2月22日-2020年-3月17日),原名爱德华·韦尼阿米诺维奇·萨文科(),俄罗斯作家、诗人和持不同政见者,1974年离开苏联,1991年回到俄罗斯并组建国家布尔什维克党,该党后被取缔。利莫诺夫强烈反对新自由主义,2001年遭逮捕。2014年乌克兰亲俄骚乱后,支持普京政策。", "id": 368624} {"src_title": "Güterzug", "tgt_title": "货物列车", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Die Länge von Güterzügen wird durch Randbedingungen bestimmt, wie etwa die Leistungsfähigkeit der Triebfahrzeuge, die Belastbarkeit z. B. der Kupplungen, die Bremsfähigkeit, die Streckenklasse und die Länge der Ausweichgleise. Bis 2010 war die Zuglänge auf dem Netz der Deutschen Bahn auf 670 Meter beschränkt. Die DB-AG-Richtlinie 408 „Züge fahren und Rangieren“ erlaubte abweichend von dieser Festlegung bis zu 250 Achsen und 700 m Zuglänge. Durch Infrastrukturmaßnahmen ist es möglich, einmal festgelegte Begrenzungen nach oben zu verschieben. So können durch Infrastruktur-Ertüchtigungen Züge in Deutschland eine maximal mögliche Regelzuglänge von 740 m haben. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2012 verkehren auf der Strecke Rangierbahnhof Maschen – Padborg (Dänemark) nach Abschluss des Versuchsbetriebes Züge mit der schon in Dänemark maximal zugelassenen Länge von 835 m. Wie Personenzüge werden auch Güterzüge (außer bei Rangierfahrten und Anschlussbedienungen) nach einem Fahrplan gefahren. Deutlich häufiger als im Personenverkehr werden dabei Güterzüge als Sonderzüge (sogenannte „Ad-hoc-Züge“) gefahren. Für diese wird ein Bedarfsfahrplan erstellt, der freie Fahrplantrassen nutzt. Hierbei kann es aus Kapazitätsgründen auch zu deutlichen Umwegen, Wartezeiten und Überholungen kommen. Mit der Einführung der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) wurde 1967 die Höchst-Achszahl von Güterzügen in Deutschland aufgehoben. Maßgebend wurde damit (nach § 34 (5) EBO) die Gesamtlänge von 750 m. Ebenfalls entfiel für bestimmte Güterzuge die Vorschrift, einen Zugbegleiter mitzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Zugarten.", "content": "Güterzüge werden in verschiedene Zuggattungen eingeteilt:", "section_level": 1}, {"title": "Geschwindigkeiten und Verkehrszeiten.", "content": "Bis in die 1950er Jahre betrug die zulässige Geschwindigkeit von Güterzügen in Deutschland 65 km/h, die maximale Zuglänge 500 m. Durch den zunehmenden Einsatz von Rollenlagern stieg sie bis in die 1960er Jahre hinein auf 80 km/h an. Seit 1986 beträgt sie 90 km/h, seit 1995 100 km/h (120 km/h mit Leerwagen und SS-Wagen) sowie 740 m Zuglänge. Güterzüge fahren heute in der Regel etwa 90–120 km/h und somit im unteren Geschwindigkeitsbereich. Dadurch harmoniert ihre Geschwindigkeit gut mit den Zügen des Personenregionalverkehrs, die aufgrund der zahlreichen Halte auf ähnliche Durchschnittsgeschwindigkeiten kommen. Mit der dritten EBO-Änderungsverordnung wurde die zulässige Geschwindigkeit für Güterzüge in Deutschland von 100 auf 120 km/h heraufgesetzt. Größere Geschwindigkeiten erfordern eine Ausnahmezulassung des Bundesverkehrsministeriums. Ein schnellerer deutscher Güterzug war der InterCargoExpress, der von 1991 bis 1995 mit bis zu 160 km/h fuhr. Seit 1997 sind diese Wagen als Parcel InterCity wieder mit 160 km/h im Einsatz. Von Oktober 1984 bis Mitte 2015 setzte die französischen SNCF drei Hochgeschwindigkeitszüge für die Beförderung von Briefpost ein – die TGV postal. Der Betrieb mit den 270 km/h schnellen Zügen wurde wegen des zurückgegangenen Briefpostvolumens eingestellt. Güterzüge fahren in der Regel in der Bremsstellung G, um größere Zuglängen zu ermöglichen. Auch in der zulässigen Bremsstellung P können nicht analoge Bremswirkungen wie bei schnellfahrenden Reisezügen erreicht werden. Auf Strecken mit herkömmlicher Haupt-/Vorsignaltechnik kann deswegen nur bis 120 km/h gefahren werden. Schnellere Güterzüge benötigen aufgrund langer Bremswege die Führerstandssignalisierung, wie beispielsweise Linienzugbeeinflussung (LZB) oder European Train Control System (ETCS). Aufgrund der nachts geringeren Personenzugzahlen werden die meisten Güterzüge in dieser Tageszeit gefahren. Dies führt auch zu betrieblichen Regelungen, dass nachts Güterzügen Vorrang vor Personenzügen eingeräumt wird. So ist die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg nachts für Güterzüge reserviert. Personenzüge müssen in dieser Zeit über die langsamere Nord-Süd-Strecke fahren.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Triebfahrzeuge von Güterzügen benötigen eine hohe Anfahrzugkraft bei geringerer Höchstgeschwindigkeit. Dies wurde vor der Entwicklung leistungsfähiger Drehstrommotoren, durch die Konstruktion spezieller Güterzuglokomotiven realisiert. Diese hatten speziell an die Einsatzcharakteristik angepasste Gleichstrommotoren und in der Regel mehr angetriebene Achsen als Personenzuglokomotiven. Dies ist nötig, um die entsprechende Anfahrtzugkraft auf die Schiene zu übertragen. Durch den vermehrten Einsatz von Drehstromlokomotiven mit steuerbarer Motorcharakteristik werden zunehmend Universallokomotiven, gegebenenfalls in Doppeltraktion, eingesetzt. Eine weitere Herausforderung für Lokomotiven sind grenzüberschreitende Verkehre. Hierfür werden Mehrsystemlokomotiven benötigt, die unter verschiedenen Stromsystemen und verschiedenen Zugsicherungssystemen fahren können. Zweisystemfahrzeuge sind hierbei in größerer Stückzahl seit den 1960er Jahren verfügbar, seit der Jahrtausendwende werden auch immer mehr Mehrsystemfahrzeuge eingesetzt. Lediglich in Ausnahmefällen werden heutzutage noch besondere Güterzuglokomotiven gebaut. So etwa die LKAB Malmtrafik AB-IORE-Doppellokomotive, die für die Beförderung 8.600 t schwerer Erzzüge in Schweden eingesetzt wird. Der Güterzugverkehr zeichnet sich im Gegensatz zum Personenverkehr durch eine sehr große Vielfalt der Waggontypen aus. Durch die verschiedenen Anforderungen der zu transportierenden Güter entwickelte sich eine große Palette an unterschiedlichen Güterwagen. Am meisten verbreitet ist der Typ Flachwagen, mit dem unter anderem Container transportiert werden. Dieser hat einen Anteil von ca. 40 % am Güterwagenbestand in Deutschland. Durch die vielen Varianten und durch die Produktionsprozesse, die längere Standzeiten beinhalten, wird eine hohe Anzahl an Güterzugwagen benötigt. Gab es in Deutschland 2003 lediglich 12.269 Personenwagen, lag die Zahl für Güterzugwagen bei 164.138. Bei Güterzügen über 4.000 t Masse stößt die klassische Schraubenkupplung, wie sie in Mitteleuropa Standard ist, an ihre Grenzen. Im Rahmen des von der EU finanzierten Marathon Projektes führt die SNCF Versuche mit überlangen Zügen aus. In diesem Zusammenhang verkehrte in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober 2016 ein 5410 t schwerer Zug, der aus Fahrzeugen mit klassischer Schraubenkupplung gebildet war. Er bestand aus zwei hintereinander gekuppelten Zügen üblicher Länge – der vordere Zug bestand aus zwei Prima-Lokomotiven der Baureihe 27000 und 44 mit Stahlplatten beladenen Flachwagen, der hintere aus einer Lokomotive der Baureihe 27000 und 23 mit Kohle beladenen Trichterwagen. Der 947 m lange Zug verkehrte zwischen den Rangierbahnhöfen Somain und Woippy und erreichte auf der Fahrt eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Um hier größere Lasten zu transportieren, sind die stärkeren Mittelpufferkupplungen nötig. Diese sind in Nordamerika und in den GUS-Staaten Standard. In Westeuropa dagegen sind sie auf einige wenige schwere Güterzüge beschränkt. Hierbei kommt die in den 1960er Jahren entwickelte UIC-Mittelpufferkupplung zum Einsatz. Da diese zur Inkompatibilität der Fahrzeuge mit klassischen Wagenzügen führt, wurden nur wenige Lokomotiven in Deutschland damit ausgerüstet. Um diesen Mangel zu beheben wurde die C-AKv-Kupplung entwickelt, die man sowohl mit Schraubenkupplungen, westeuropäischen Mittelpufferkupplungen als auch osteuropäische Mittelpufferkupplungen kuppeln kann. Der schwerste in Deutschland verkehrende Güterzug wiegt rund 6.000 Tonnen. Er transportiert Eisenerz vom Hamburger Hafen zum Stahlwerk in Salzgitter. Diese Züge sind mit Mittelpufferkupplungen ausgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der Eisenbahngüterverkehr hat in den letzten Jahrzehnten in einigen Bereichen stark an Bedeutung verloren (Güterstruktureffekt). Der Stückgut-, Expressgut- und Eilgut-Verkehr wurde z. B. in Deutschland, beginnend mit dem Ende der 1960er Jahre, sukzessive aufgegeben (zusammen mit der Beförderung von Reisegepäck). Andere Eisenbahngesellschaften wie z. B. die SNCB (Belgien) befördern auch heute noch Stückgut und/oder Gepäck und halten die Wiedereinführung der klassischen Expressgutbeförderung auf internationaler Ebene, insbesondere zwischen Flughäfen, für machbar und rentabel. Ein Grenzfall zwischen solchem Stückgut- und dem konventionellen Güterverkehr ist die Beförderung von Luftfrachtcontainern mit Schnellgüterzügen, wie sie ursprünglich für die Strecke zwischen dem DHL-Luftfrachtdrehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle und Frankfurt am Main geplant war. In anderen Bereichen, vor allem im intermodalen Verkehr sowie in der Beförderung von Massengütern, ist die Bedeutung des Schienengüterverkehrs ungebrochen und nimmt tendenziell weiter zu. Untersuchungen um 1990, einen ICE-Güterverkehr als ICE-G, ähnlich dem TGV Postale, einzuführen, wurden nicht in die Praxis umgesetzt. Zwischen 2002 und 2004 führte DB Cargo das groß angelegte Sanierungsprogramm „Marktorientiertes Angebot Cargo“ durch. Dies zeichnete sich durch eine starke Konzentration auf Ganzzugverkehr aus. Viele Gleisanschlüsse und Rangierbahnhöfe wurden in diesem Zusammenhang stillgelegt. Seit 2003 nimmt der Schienengüterverkehr zu, auch der Anteil am gesamten Güterverkehr wächst. Dabei gerät das Schienennetz in Deutschland zunehmend an Kapazitätsgrenzen, wie der Wirtschaftsboom 2008 zeigte. Im Jahre 2010 lag der Anteil des Schienengüterverkehrs bei 17,2 % der Gesamttonnenkilometer in Deutschland. Damit lag er deutlich hinter dem Lkw mit 70,1 %. Der Anteil wuchs jedoch seit 2003 fast stetig von 15,7 % auf 17,2 % an. Lediglich im Jahr 2009 wurde diese Entwicklung durch die Wirtschaftskrise kurzzeitig unterbrochen. In den großen Flächenländern USA, Russland und Australien ist der Schienengüterverkehr der bedeutendste Verkehrsträger. Zwischen 1990 und 2006 vergrößerte sich der Marktanteil des Schienengüterverkehrs gemessen in Tonnenkilometer in den USA von 29,5 % auf 40 %. Damit liegt er deutlich vor dem Lkw mit 28 % und Pipelines mit 19,8 %. In Russland betrug der Marktanteil 2007 43,1 % und liegt damit knapp hinter Pipelines mit 50,9 %. Lkw haben nur einen untergeordneten Marktanteil von 4,3 %. In Australien überholte die Schiene zwischen 2000 und 2005 den Lkw und liegt nun mit 39,4 % vor dem Straßengüterverkehr mit 35,1 %. Ein wichtiger Faktor war hierbei die Eröffnung der Central Australian Railway im Jahr 2004. Diese verbindet Darwin mit der Transaustralischen Eisenbahn und damit mit den großen Städten im Süden des Kontinents.", "section_level": 1}, {"title": "Wagenladungsverkehr.", "content": "Nicht erst mit der Privatisierung der deutschen Staatsbahnen, aber seitdem besonders, hat auch der Wagenladungsverkehr stark abgenommen, unter anderem wegen seiner Einschätzung als zu teuer und unflexibel im Vergleich zum Lastkraftwagen (Lkw). Ursache hierfür ist die massenhafte Einstellung von Gleisanschlüssen und der Abbau sonstiger Infrastruktur (MORA C). Bei der Übernahme von kleineren Verkehren von der DB (heute DB Cargo) haben nichtbundeseigene Eisenbahnen eine erstaunliche Dynamik gezeigt. Trotzdem zeichnet sich ab, dass die mittlerweile auch in Deutschland angestoßenen Staatsprogramme zur Förderung von Gleisanschlüssen mindestens genauso nötig sind wie solche zur Förderung von Straßenanschlüssen. Positiv ist zu sehen, dass (ebenfalls mit erheblichen Staatsmitteln) in Deutschland derzeit die Kapazitäten und die Effizienz der verbliebenen großen Rangierbahnhöfe u. a. durch Ausstattung mit Elektronischen Stellwerken gesteigert werden, nachdem zuvor eine größere Zahl von Rangierbahnhöfen stillgelegt wurde. Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern (zum Beispiel Großbritannien, Dänemark, Norwegen und Japan) konnte eine verschiedentlich bereits erwogene vollständige Aufgabe des Wagenladungsverkehrs in Deutschland verhindert werden. Die Deutsche Bahn setzt seit den hauptsächlich damit erwirtschafteten Gewinnen des Jahres 2005/2006 wieder stark auf Einzelwagenverkehr, wohl auch, da im Ganzzugverkehr die Konkurrenz erheblich zugenommen hat. Der Rangierbahnhof Maschen soll auf Grund der zunehmenden Verkehre sogar um einige Gleise erweitert werden. Zurzeit sind verschiedene technische Innovationen in Entwicklung, die den klassischen Einzelwagenverkehr attraktiver und effektiver machen sollen: Mechatronische Drehgestelle sollen z. B. billiger in der Wartung sein und durch automatisierte Bremsproben die Laufzeiten verkürzen und Personal sparen. Die GPS-Ortung der Wagen hilft, die Disposition zu verbessern. Mittlerweile besteht auch die technische Möglichkeit, den europäischen Bahnverkehr sukzessive statt schlagartig auf automatische Kupplungen umzustellen, da neue Kupplungsbauarten unterhalb der herkömmlichen Zug- und Stoßeinrichtung montiert werden können. Eine solche Umstellung würde einen großen Effizienzsprung im Wagenladungsverkehr bedeuten, wird aber zurzeit von keiner europäischen Bahn beabsichtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Konkurrenz mit dem Straßenverkehr.", "content": "Die verstärkten Verkehre auf kurzen Relationen verschärfen die Situation auf den Autobahnen, da sich das Verkehrsaufkommen und somit auch die Staugefahr sowie die Umweltbelastung erhöht haben. Dem soll seit dem 1. Januar 2005 auch in Deutschland durch die Lkw-Maut gegengesteuert werden. In anderen Bereichen, wie dem mehrheitlich mit Ganzzügen gefahrenen Schüttgüterverkehr, Container- und Großfrachten, hat gerade auf weiten Strecken die Bedeutung des Schienenverkehrs zugenommen, da für diese Verkehre der Lkw nicht mehr und das Binnenschiff nur beschränkt wettbewerbsfähig ist. So ist die Frage, inwieweit Straße und Schiene im Güterverkehr reell konkurrieren: Nahezu die Hälfte des deutschen Schienengüterverkehrs (2004: 47,7 %) entfallen auf Montanverkehre (feste Brennstoffe und Metalle) sowie Mineralölverkehr; diese Leistungen lassen sich auf der Straße nicht sinnvoll über vergleichbare Distanzen transportieren. Auf der Straße hingegen werden meist „Just-In-Time“-Lieferungen transportiert, da die Eisenbahn, wenngleich der Transport hier nur ein Bruchteil des Straßentransportes kostet, diese Terminlieferung nur mit hohem Aufwand leisten kann. Ebenfalls praktischer sind Lastwagen bei der Belieferung des Einzelhandels direkt ab Werk, da das Umladen für die Feinverteilung entfällt.", "section_level": 2}, {"title": "Langstreckenverkehr.", "content": "Seinen Systemvorteil, nämlich energieeffizient große Einheiten (deutlich über 1000 Tonnen) zu transportieren, spielt der Schienengüterverkehr vor allem auf langen Strecken aus. Innerdeutsch ist hier vor allem der Punkt-zu-Punkt-Containerverkehr zwischen den Umschlagbahnhöfen von Bedeutung, wo ein nachhaltiges Wachstum und die starke staatliche Förderung dazu führen, dass diese Containerterminals laufend ausgebaut werden (zuletzt in Frankfurt am Main, neuerdings in Ludwigshafen am Rhein und Rostock). Wachsend ist die Bedeutung des Güterzugs auch im Hinterlandverkehr der großen Seehäfen. (siehe auch Intermodaler Verkehr = die Abwicklung eines Transportvorgangs mithilfe mindestens zweier unterschiedlicher Verkehrsträger). Das hauptsächliche Wachstum, zumindest des deutschen Schienengüterverkehrs, ergibt sich jedoch aus grenzüberschreitenden Leistungen und aus Transitverkehren. Aus dem bis heute stark verwurzelten Protektionismus der meisten europäischen (Ex-)Staatsbahnen entstanden jedoch Hindernisse für die Interoperabilität im Schienenverkehr; durch die Technische Spezifikationen für die Interoperabilität versucht die EU diese Hürden abzubauen. Technische Probleme wie unterschiedliche Stromsysteme (Folge: Systemtrennstellen), Spurweiten sowie Zugsicherungssysteme sind durch modulare Mehrsystemlokomotiven und Spurwechseldrehgestelle mittlerweile technisch handhabbar. Allerdings ist dies mit höheren Kosten und stark erhöhtem Verwaltungsaufwand verbunden. Lokomotiven benötigen von allen durchfahrenen Ländern eine Zulassung. Dies führt zu langen und aufwändigen Verfahren. Auch hier versucht die EU Hürden abzubauen, so dass etwa einzelne Nachweise nur einmal erbracht werden müssen und gegenseitig anerkannt werden. Interessierte Wirtschaftsunternehmen haben sich beispielsweise hierfür in FERRMED zusammengeschlossen und versuchen den Schienengüterverkehr zwischen Skandinavien und den westlichen Mittelmeerländern zu fördern.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltbelastung und öffentliche Akzeptanz.", "content": "Auch beim Schienengüterverkehr gibt es Umwelt- und Akzeptanzprobleme. Zu den Ursachen zählen der Schienenverkehrslärm durch Lauf- und Bremsgeräusche der schweren und oft langen Züge. Sie bestehen trotz seiner im Vergleich zum Straßenverkehr positiven Bilanz in Bezug auf Sicherheit, geringeren Ressourcenverbrauch und weniger Verkehrsstaus. Eisenbahnstrecken verlaufen im Gegensatz zu Autobahnen nicht selten in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten. Der Hauptteil des Güterverkehrs rollt nachts, wenn der Lärm besonders stört. Neue Bremssohlen aus Kompositmaterialien (Flüsterbremse), streckenseitige Lärmschutzmaßnahmen wie Schallschutzwände, organisatorische Maßnahmen wie das besonders überwachte Gleis, neue Drehgestellbauarten und weitere Maßnahmen sollen zur Verminderung der negativen Effekte beitragen. Trotz der grundsätzlichen politischen Forderung, mehr Güter auf der Schiene zu transportieren, werden konkrete Baumaßnahmen, um die Kapazität im Güterverkehrsnetz zu vergrößern besonders aufgrund des vergrößerten Schienenverkehrslärm vielfach kritisiert. So gibt es Bürgerinitiativen gegen den Wiederaufbau des Eisernen Rheins, den innerstädtischen Ausbau der Güterumgehungsbahn in Hamburg-Nord und den Hochrhein-Güterbypass bei Grenzach-Wyhlen.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz im Krieg.", "content": "Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden häufig Güterzüge umfunktioniert, um Soldaten an die Front zu bringen. Während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs wurden mit Güterzügen Juden, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert (siehe auch unter: \"Holocaust\"). Auch in der Sowjetunion kamen in dieser Zeit Güterzüge massenhaft zum Einsatz, als deutsche Kriegsgefangene und Angehörige sowjetischer Völker unter Stalin in die Straflager deportiert wurden (siehe auch unter: \"Der Archipel Gulag\"). Eine besondere Form der Güterzüge waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Panzerzüge, die als Waffe eingesetzt wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Doppelstock-Containerwagen.", "content": "Im Juli 1985 verkehrten in den USA erstmals Güterzüge, die 200 40-Fuß-Container beförderten. Bei den zunächst zwischen Chicago und Long Beach verkehrenden Doppelstock-Containerzügen wurden je zwei Container auf einem Wagen übereinander gestapelt. Diese Züge haben eine größere Höhe und benötigen deshalb eine höher installierte Oberleitung. Aus diesem Grund fahren diese Züge zumeist auf nicht elektrifizierten Strecken. Lediglich in China und Indien werden Fahrten unter Oberleitungen auf Strecken mit einer Fahrdrahthöhe von 7,5 m durchgeführt. Aufgrund fehlender Anschlussverbindungen fahren auf der entsprechend vorbereiteten Betuweroute in den Niederlanden bisher keine Doppelstock-Containerzüge.", "section_level": 3}], "src_summary": "Ein Güterzug ist ein Zug der Eisenbahn, der dem Transport von Gütern dient. Güterzüge werden aus besonders auf ihren Verwendungszweck ausgerichteten Güterwagen und (meistens) Lokomotiven gebildet. So gibt es neben den möglichst universellen Güterwagen spezielle Wagen für Container, Autotransport, gekühlte Waren, und Massengut wie Holz, Kohle, Erze und Flüssigkeiten wie Öl und viele mehr. Güterzüge, die nur aus einer Wagenart bestehen, werden Ganzzüge genannt.", "tgt_summary": "货物列车是铁路运输系统中用来运送各类货物的铁路列车,与之相对的是运送旅客为主的旅客列车。", "id": 372843} {"src_title": "Adipositaschirurgie", "tgt_title": "代謝手術", "src_document": [{"title": "Verfahren.", "content": "Es gibt zahlreiche Operationsverfahren, von denen in Deutschland vier als Standardverfahren anerkannt sind und individuell in Betracht kommen: Magenband, Schlauchmagen, Magenbypass (Roux-Y-Magen-Bypass) und biliopankreatische Diversion mit Duodenalswitch (BPD-DS). Diese Empfehlungen stammen aus der Medizinischen Leitlinie für die Chirurgie der Adipositas (sogenannte S3-Leitlinie), welche von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e.V. (DGAV) herausgegeben wird und regelmäßig an den Stand der medizinischen Erkenntnisse angepasst wird. Magenband, Schlauchmagen und Magenbypass entfalten ihre Wirkung ganz maßgeblich, indem die Nahrungszufuhr begrenzt wird (Restriktion). Eine Einschränkung der Aufnahme der Nahrungsinhaltsstoffe durch den Körper (Malabsorption oder Malresorption) wird in erster Linie bei der biliopankreatischen Diversion mit oder ohne Duodenalswitch (DS) erreicht, zu einem geringen Teil auch beim Magenbypass. Die malabsorptiven Techniken verkürzen (zusätzlich zur Begrenzung der Nahrungsaufnahme) die Verdauungspassage, sodass die Nahrung schlechter verwertet wird. Sie sind technisch aufwändiger und komplikationsbehafteter als die rein restriktiven Methoden. Bei sehr stark übergewichtigen Patienten (BMI >60) wird daher eher ein restriktiver Eingriff wie der Schlauchmagen empfohlen. Andere chirurgische Verfahren und Techniken gelten im Moment (Dezember 2011) als Außenseiterverfahren oder als experimentell und werden nur in Ausnahmefällen durchgeführt. Ein Magenballon gehört im engeren Sinne nicht zur Adipositaschirurgie, sondern ist nur als vorbereitendes Verfahren für einen chirurgischen Eingriff in besonderen Fällen akzeptabel. Die Entscheidung zu einem adipositaschirurgischen Eingriff und die Wahl des Operationsverfahrens hängt von vielen Faktoren sowie von den persönlichen Wünschen des Patienten ab. Die Beratung sollte individuell und gegebenenfalls wiederholt in einem versierten Zentrum erfolgen. Seit Anfang 2010 werden in Deutschland Zentren für Adipositas- und metabolische Chirurgie von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) als Referenz-, Kompetenz- und Exzellenzzentren (Frankfurt, Recklinghausen) zertifiziert. Referenzzentren müssen dabei eine besondere Expertise auf dem Gebiet der Adipositaschirurgie nachweisen, Exzellenzzentren darüber hinaus 350 Operationen/Jahr vornehmen und u. a. wissenschaftliche Studien betreiben. Heute werden alle Primäreingriffe laparoskopisch durchgeführt (sog. Schlüsselloch-OPs, operiert wird unter Kamerasicht über Instrumente, die durch kleine Schnitte in die Bauchhöhle eingebracht werden), was für den Patienten schonender und weniger komplikationsbehaftet ist (geringere Gefahr von Wundheilungsstörungen durch kleinere Narben). Mittlerweile wurden erste Operationen (Schlauchmagen, Magenband) auch in der sogenannten NOTES- bzw. SILS-Technik durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Restriktive Techniken.", "content": "\"Restriktive\" Operationen beschränken die Kapazität des Magens bei erhaltener Verdauungsleistung. Die Ergebnisse solcher Magenverkleinerungseingriffe sind sehr unterschiedlich. Auch Patienten mit starker Fettleibigkeit (BMI 50 und größer) haben damit schon in Ausnahmen normale BMI-Werte erreicht. Grob geht man im ersten Anlauf von etwa 60 % Erfolgsquote aus. Das heißt nicht, dass die anderen 40 % nicht auch eine Abnahme verzeichnen, allerdings bleibt diese dann oft hinter den Erwartungen zurück. Mit Ansteigen des BMI sinkt auch die Erfolgsquote deutlich. Die rein restriktiven Techniken lassen sich bewusst oder unbewusst überlisten, indem die Patienten flüssige oder weiche energiereiche Lebensmittel konsumieren oder Mahlzeiten zeitlich sehr stark ausdehnen. Es gibt derzeit keine zuverlässige Möglichkeit, die Eignung eines Patienten für eine restriktive Technik vor der OP zuverlässig zu überprüfen.", "section_level": 1}, {"title": "Magenballon.", "content": "Der Magenballon ist ein Ballon, der über die Speiseröhre ohne Operation in den Magen eingeführt werden kann. Wenn sich der Ballon im Magen befindet, wird er mit Wasser oder Luft gefüllt, sodass der Magenballon den Magen weder durch die Speiseröhre noch durch den Dünndarm verlassen kann. Durch den im Magen befindlichen Fremdkörper wird schon nach einer geringen Nahrungsaufnahme der Magen als gefüllt empfunden. Die Kosten des Magenballons liegen zwischen 2500 und 4000 € (je nach Klinik und Leistungsumfang). Ein Magenballon sollte maximal sechs Monate im Magen verbleiben, weil das Material mit der Zeit spröde wird und mit einem Defekt des Ballons gerechnet werden muss. Ein unbemerkter Abgang von Resten des Magenballons kann zu Komplikationen wie einem Darmverschluss (Ileus) führen. Gute Ergebnisse lassen sich erreichen, wenn der Magenballon als unterstützende Maßnahme im Rahmen einer Ernährungsumstellung genutzt wird. Aus diesen Gründen wird diese Methode hauptsächlich bei Patienten eingesetzt, deren gesundheitliche Verfassung so schlecht ist, dass eine Vollnarkose zu risikoreich wäre. Diese Patientengruppe kann mit Hilfe des Magenballons abnehmen, um sechs Monate danach einen adipositaschirurgischen Eingriff zu bekommen. In solchen Fällen kann auf Antrag auch die Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Magenband.", "content": "Als hinreichend erfahren in Bezug auf das Magenband (englisch \"gastric banding\") gilt ein Chirurg, der 50 Operationen durchgeführt hat. Der Hauptvorteil des Magenbandes ist seine praktisch vollständige Reversibilität, das heißt, es kann auch wieder entfernt werden. Andererseits kann ein solches körperfremdes Implantat prinzipbedingt zu technischen Problemen führen (Leckagen des Schlauchsystems, Probleme durch Infektionen oder Verwachsungen außen am Magen), Verrutschen (\"Slippage\"), Vormagenerweiterung (Pouchdilatation), Probleme im Bereich des Ports (Infektionen, Verrutschen/Drehen der Portkammer, Abreißen des Schlauches etc.). Die genannten Komplikationen führen im Langzeitverlauf (10 Jahre) in etwa 30–50 % der Fälle zu einer erneuten Operation, die in der Regel zur Magenbandentfernung und Umwandlung in einen Schlauchmagen (sleeve-Resektion) führt. Für den operativen Eingriff selbst besteht ein sehr geringes Komplikationsrisiko (< 1 %), und die Operation kann grundsätzlich als ambulanter Eingriff vorgenommen werden, sofern keine besonderen Kontraindikationen bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "Gastroplastiken.", "content": "Die Gastroplastiken nach Mason oder Eckhout gelten als veraltet. Ähnlich wie beim Magenband wurde auch bei einer Gastroplastik ein kleiner Vormagen (Pouch) durch Klammernähte gebildet, der nur eine begrenzte Nahrungsmenge aufnehmen konnte und so schneller ein Sättigungsgefühl entstehen lässt. Die Klammernähte haben sich aber häufig gelöst, sodass der Effekt der Operation in vielen Fällen wieder aufgehoben wurde. Diese Operation sollte daher nicht mehr durchgeführt werden und findet sich daher auch nicht mehr in der S3-Leitlinie. Derzeit erlebt die Bildung eines Schlauchmagens \"(Sleeve-Resektion)\" international einen enormen Aufschwung. Von der Häufigkeit des Eingriffs liegt die Schlauchmagenoperation mittlerweile deutlich vor dem Magenbypass (Statistisches Bundesamt 2012: Schlauchmagen 3351 gegenüber 3157 Magenbypass-OPs). Dabei wird der Magen entlang der großen Kurvatur reseziert, sodass ein schlauchförmiger Magenrest (kleine Kurvatur) verbleibt. Das resultierende Magenvolumen beträgt 100–150 ml. Der abgetrennte Magenteil wird im Unterschied zum Magenbypass entfernt. Die Nähte dieses Schlauches sind sehr anspruchsvoll und werden mit Klammer-Schneidegeräten laparoskopisch vorgenommen. In erfahrenen Zentren liegt die Komplikationsrate unter 1 %. Der Schlauchmagen (\"Sleeve\") wurde zunächst als erster Schritt der Zwei-Schritt-Methode bei Patienten mit einem BMI von größer als 60 kg/m2 gemacht. Als zweiter Schritt erfolgt etwa 1–2 Jahre später und nach entsprechender Gewichtsreduktion die biliopankreatische Diversion nach Scopinaro (BPD), die dann das Zielgewicht erreichen soll. Vorteil bei dieser Zwei-Schritt-Methode ist die Verringerung des Operationsrisikos, Nachteil aber ist, dass hier zweimal operiert werden muss. Die Sleeve-Gastrektomie ist aber inzwischen als alleiniges adipositaschirurgisches Verfahren anerkannt. Die Gewichtsreduktion beträgt im Durchschnitt 70 % (Verlust des Übergewichts) innerhalb der ersten 1 bis 2 Jahre nach der Operation. Im Gegensatz zum Roux-en-Y-Magenbypass wird der physiologische Weg in der Nahrungspassage nicht verändert und eine Endoskopie des Schlauchmagens einschließlich Duodenum ist möglich. Der dauerhafte Bedarf an Vitaminen und Mineralien ist nur mit einer Substitution von Vitamin B12 sicherzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Restriktiv-malabsorptive Verfahren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Roux-en-Y-Magenbypass.", "content": "Der Roux-en-Y-Magenbypass ist eine Technik, bei der durch eine Verkleinerung des Magens eine Restriktion der Nahrungsaufnahme erzeugt werden soll. Zusätzlich wird auch hier die Darmpassage verkürzt, sodass es auch eine malabsorptive Komponente gibt. Relativ gefürchtet beim R/Y ist das so genannte Dumping-Syndrom, die Übelkeit nach dem Konsum von Süßwaren. Die Gewichtsreduktion ist wohl bei vielen Patienten schneller und größer als beim Magenband, allerdings gibt es auch Berichte über Patienten, die wie beim Magenband nach mehreren Jahren wieder leicht an Gewicht zunehmen – in der Regel 5–10 % des verlorenen Gewichtes, dies gilt für alle OP-Verfahren mit Ausnahme des BPD. Wie bei allen adipositaschirurgischen Maßnahmen müssen lebenslang Vitamine, Spurenelemente und Eiweiß zugeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Biliopankreatische Diversion mit Duodenalswitch (BPD-DS).", "content": "Die biliopankreatische Teilung (englisch \"biliopancreatic diversion\") mit Duodenalswitch ergänzt die durch chirurgische Bildung eines Schlauchmagens bewirkte Magenverkleinerung mit einer Dünndarmausschaltung. Hierzu wird der Zwölffingerdarm (das Duodenum) hinter dem Magenpförtner verschlossen und ein kurzer Dünndarmanteil hinter dem Magenpförtner mit dem Magenrest verbunden. Der die Verdauungssäfte transportierende Dünndarmteil wird an weiter entfernter Stelle mit dem den Nahrungsbrei transportierenden verbunden, so dass die Resorption der Nahrungsbestandteile auf einer nur kurzen Strecke erfolgt. Nach dem Eingriff kommt es zu einem übelriechenden Stuhlgang. Der duodenale Switch (= duodenale Umstellung) basiert auf dem Prinzip der biliopankreatischen Diversion und ist eine Fortentwicklung dieser effektiven Technik. Beim Duodenalswitch ist jedoch der Magenpförtner vorhanden, der ein „Dumping“ (Sturzentleerung von Zucker aus dem Restmagen mit nachfolgender Blutzuckerregulation und Nebeneffekten, wie Übelkeit und Schweißausbruch) verhindert. Der Duodenalswitch ist die Weiterentwicklung des BPD. Diese Technik ist dem BPD in ihrer Funktion nicht ganz gleichwertig, besitzt jedoch den Vorteil, dass der Magenpförtner (Pylorus) erhalten werden kann. Der Schlauchmagen hat ein Volumen von etwa 80–120 ml. Die Technik wurde ursprünglich von Tom R. DeMeester zur Behandlung des Gallerefluxes entwickelt. Der Duodenalstumpf wird verschlossen und das postpylorische Duodenum (Zwölffingerdarm) wird mit dem Ileum (Teil des Dünndarms) verbunden. Der sogenannte Common Channel beträgt dabei im Gegensatz zur Bilopankreatischen Diversion n. Scopinaro 100 cm. Im Jahr 1988 hat Douglas Hess (Bowling Green, Ohio) als erster Chirurg die Kombination mit dem BPD zur Gewichtsreduktion in offener Technik vorgenommen. Die Ergebnisse bei Gewichtsverlust und Lebensqualität (Essverhalten) waren überzeugend. Michael Gagner (New York, USA) hat diesen Eingriff 1999 als erster Chirurg laparoskopisch durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Malabsorptive Verfahren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Biliopankreatische Diversion nach Scopinaro.", "content": "Diese so genannte biliopankreatische Teilung stellt eine Weiterentwicklung des intestinalen Bypasses dar und wurde seit 1976 von Nicola Scopinaro in Genua (Italien) entwickelt, der eine beachtliche Patientenzahl (ca. 2000) im Langzeitverlauf überblickt. Sie hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Roux-en-Y-Magenbypass. Dabei handelt es sich um eine anspruchsvolle und wegen der möglichen Komplikationen nach der Operation und im Langzeitverlauf potentiell gefährlichere, in Bezug auf den Gewichtsverlust aber äußerst effektive Therapie. Das Prinzip beruht weniger auf einer Nahrungsrestriktion – Magenverkleinerung durch eine distale Gastrektomie – ähnlich dem Magenbypass –, das heißt, die untere Magenteilentfernung mit Belassen eines Restmagens, das ein definiertes Volumen von 200 bis 250 ml aufweist – und einer Mangelverdauung. Neuerdings wird auch das verbleibende Antrum belassen. Die Rekonstruktion der Darmkontinuität erfolgt durch Verbindung des Restmagens mit ca. 200 cm distalem (unterem) Dünndarm, was einen raschen Shunt in den unteren Dünndarm (Ileum) ermöglicht. Das Halten des Gewichtes erfolgt durch die biliopankreatische Diversion (Umleitung der Verdauungssäfte) über eine permanente, selektive Malabsorption (verringerte Aufnahme) für Fett und Stärke. Dabei wird der proximale (obere), ausgeschaltete Dünndarmanteil, der sämtliche Verdauungsfermente aus der Bauchspeicheldrüse und die Galle aus der Leber enthält, wiederum mit dem unteren Dünndarm verbunden, rund 50 cm vor dem Übergang in den Dickdarm. Der sogenannte Common Channel beträgt dabei dann 50 cm. Damit ist die resorptive Dünndarmfläche für Fette und Stärke, die den Verdauungssaft aus dem Pankreas und die Gallensäuren aus der Leber benötigen, so stark verkleinert, dass nur eine kleine Menge verdaut und so in den Körper aufgenommen werden kann. Die Eiweißaufnahme aus dem Darm hingegen erfährt geringfügigere Reduktion und einfache Zuckerverbindungen werden ungehindert aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Verfahren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Magenschrittmacher.", "content": "Ein Magenschrittmacher ist ein durch eine Batterie angetriebener Impulsgeber, der Stromimpulse über eine mittels einer laparoskopisch an der vorderen Magenwand angebrachten elektrische Sonde an die Magenmuskulatur abgibt, um damit eine langsamere oder schnellere Entleerung des Magens zu erreichen. Die in die Magenmuskulatur eingebrachte Sonde ist hierbei über einen Katheter mit der Batterie verbunden. Ein modernes Magenschrittmachersystem besteht aus einem implantierbaren Gastrostimulator (IGS) und einem Leitungsdraht sowie einem für den Arzt bestimmten Programmiergerät, Lesestift und Softwarepaket. Der IGS ist ungefähr so groß wie eine Taschenuhr (60 × 54 × 10,3 mm) und wiegt 55 g. Der Leitungsdraht hat einen Durchmesser von 3 mm und eine Länge von 38,5 cm. Die Indikationen sind dieselben wie jene zum Magenband. Ein zu erwartender Gewichtsverlust von maximal 30 Prozent lässt den Einsatz allerdings bei einem BMI > 45 fragwürdig erscheinen. Das System ist sehr teuer, da keine Kasse es bezahlt und zum Tausch der Batterien erneute Operationen notwendig sind. Das Stadtkrankenhaus Schwabach meldete im März 2011, man habe den deutschlandweit ersten zertifizierten Magenschrittmacher eingepflanzt.", "section_level": 2}, {"title": "Dünndarm-Bypass.", "content": "Der reine Dünndarmbypass, bei dem lediglich der Dünndarm funktionell verkürzt wird und so die Verdauung der zugeführten Nahrung zum Teil verhindert werden soll (Malabsorption), gilt heute als überholt. Die Nebenwirkungen und Komplikationen mit teilweise tödlichen Folgen waren erheblich. Hierbei gibt es den Jejuno-Ilealen Bypass und den Jejuno-Colischen Bypass.", "section_level": 2}, {"title": "Kostenübernahme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Situation in Deutschland.", "content": "Adipositaschirurgische Eingriffe sind (Stand 2007) nicht im Regelleistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) enthalten, können aber als Einzelfall beantragt und von der Kasse finanziert werden. Voraussetzungen hierfür ist der Nachweis über das Ausschöpfen der sogenannten konservativen Methoden zur Gewichtsreduktion. Zur aktuellen Kostenübernahme gehört der Nachweis zur Teilnahme an einem Multimodalen Konzept, welches aus den Fachgebieten Psychologie, Innere Medizin, Adipositaschirurgie, Ernährungsberatung und Bewegungstherapie über den Zeitraum von 6 bis 12 Monaten gehört. Dieses Konzept gibt es allerdings nicht fertig. Jeder Patient muss sich selbst seine Therapeuten suchen und eine Verknüpfung derer herstellen. Zertifizierte Adipositaszentren müssen hier beratend und vermittelnd tätig werden, dazu gehört auch die Unterstützung von Selbsthilfegruppen.", "section_level": 2}, {"title": "Situation in der Schweiz.", "content": "In der Schweiz besteht für die Krankenkassen Leistungspflicht für die Operative Adipositasbehandlung, jedoch nicht für den Magenballon. Voraussetzungen: Richtlinien des SMOB zur Adipositaschirurgie In den Richtlinien des SMOBS wird als zusätzliche Voraussetzung angesehen: Es werden hier auch verschiedene Kontraindikationen für die Anwendung der Adipositaschirurgie genannt. Hierzu zählen neben körperlichen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf Erkrankungen und andere innere Leiden auch psychische Erkrankungen sowie Persönlichkeitsmerkmale (mangelnde Compliance, mangelnde Urteilsfähigkeit etc.)", "section_level": 2}, {"title": "Situation in Südafrika.", "content": "In Südafrika gelten rund 50 Prozent der Menschen als übergewichtig. Private Kassen übernehmen die Operation nicht vollständig, andere Krankenkassen denken über eine Kostenübernahme in Zukunft nach.", "section_level": 2}, {"title": "Nachsorge.", "content": "Die Nachsorge von Patienten, die sich einem bariatrischen Eingriff in anderen europäischen Ländern wie in Großbritannien und den Benelux-Ländern unterzogen haben, ist durch unterschiedliche organisatorische und administrative Strukturen und Einrichtungen gut etabliert. Dagegen findet dieser Prozess und das Verständnis zu deren Notwendigkeit in Deutschland erst seit kurzem statt. Dies ist jedoch umso bedeutsamer, als durch verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen seit mehreren Jahren bekannt ist, dass eine zufriedenstellende Gewichtsabnahme durch operative oder nicht-operative Maßnahmen unter plötzlich veränderten Rahmenbedingungen wie psychischer Belastung, Partnerverlust, Arbeitslosigkeit auch nach mehreren Jahren durch die Wiederzunahme von Körpergewicht zunichtegemacht werden kann. Die Wiederzunahme von Gewicht kann zu einem ernsthaften Problem für den Betroffenen werden. Die therapeutische Konsequenz ist nicht selten mit einer Erweiterung des operativen Verfahrens und verringerter Wahrscheinlichkeit verbunden, die Folgen des operativen Eingriffes (wie z. B. beim Magenband) weitestgehend rückgängig zu machen. Verlässliche Angaben zu den Auswirkungen der einzelnen therapeutischen Verfahren sind nötig. Daher ist eine unbedingte Voraussetzung bei der Diagnostik und Therapie der Adipositas eine lückenlose, verlaufsbegleitende Dokumentation der Patientendaten unter modernsten Prämissen: (1) Datenübernahme aus Praxis- oder Krankenhaus-Informations-Systemen (PIS bzw. KIS); (2) effizientes Patienten-Management durch moderne Software; (3) standardisierte strukturierte Dateneingabe insbesondere von immer wieder erhobenen Verlaufsdaten; (4) individuelle tabellarische und graphische Datenauswertungen von Patientengruppen; (5) direkte Dateneingabe in oder verschlüsselter Datenexport an die Qualitätssicherungsstudie in Magdeburg; (6) automatisiertes Berichtswesen und Schreibvorlagen für die Krankenkassen-Anträge. Zur Nachsorge und Langzeittherapie gehört mittlerweile auch die Beratung und Planung der in vielen Fällen erforderlichen Operationen zur Wiederherstellung der Körperkontur nach einer massiven Gewichtsreduktion. Die Patienten sollen z. B. bereits vor einem adipositaschirurgischen Eingriff auf die oft erforderlichen Folgeoperationen (postbariatrische Chirurgie) hingewiesen werden (siehe Leitlinie).", "section_level": 1}, {"title": "Adipositaschirurgie – Kritik.", "content": "Die Adipositaschirurgie ist nach aktuellen Studien eine erfolgreiche Therapieform des krankhaften Übergewichtes, die allerdings nicht ohne Kritik geblieben ist. Letztlich müssen Patient und Arzt die Risiken und Folgen des bariatrischen Eingriffs oder des Verbleibs in der risikoreichen Adipositaserkrankung abwägen.", "section_level": 1}, {"title": "Dimension Chirurgie.", "content": "Die meisten Maßnahmen der Adipositaschirurgie sind in aller Regel nicht rückgängig zu machen. Operiert werden gesunde Organe: der gesunde Magen-Darm-Trakt ist nicht Ursache des Übergewichtes. Operiert wird im gesunden Abdomen, damit entstehen alle Risiken einer Bauchoperation (intraoperativ z. B. Verletzung von Nachbarorganen, postoperativ z. B. Nahtinsuffizienzen oder Lungenentzündung, Langfristkomplikationen wie z. B. Verwachsungen). Nach den meisten Operationsverfahren müssen ein Leben lang Elektrolyte, Vitamine, Eisen und Spurenelemente zusätzlich zugeführt werden. Zu bedenken ist auch, dass sich die Resorption von Medikamenten verändert.", "section_level": 2}, {"title": "Dimension Psychologie.", "content": "Bei aller durchgeführten psychologischen Abklärung vor der Operation auf schwere psychische Erkrankungen, die die leitliniengerechte Durchführung einer Operation verbieten, bleibt immer noch der Mensch übrig, der eine Adipositas entwickelt hat. Diese Entwicklung des Übergewichtes hat meist über Jahre bis Jahrzehnte stattgefunden und oft ist die inadäquate Nahrungsaufnahme eine Kompensation für gefühlte oder tatsächliche psychisch-seelische Beeinträchtigungen oder Verletzungen. Diese Kompensation des Essens wird dem operierten Patienten genommen. Ein Leben lang muss auf eine besondere Ernährung geachtet werden, die operationsbedingt nicht mehr frei wählbar ist. Auch langdauernde, qualifizierte psychologische Nachsorge ist nicht gesichert, da die Krankenkassen eine derartige langfristige Therapie ablehnen.", "section_level": 2}, {"title": "Dimension hormonelle Regelmechanismen.", "content": "Letztendlich noch nicht verstanden sind einerseits die hormonellen Regelkreisläufe, die zur Entwicklung einer Adipositas führen, und andererseits die langfristigen Folgen der Operation mit teilweiser Entfernung neuronaler Organe und Unterbindung hormoneller Regulationsmechanismen (z. B. Hormone der pankreatischen Inselzellen, Peptidhormone des Magen- und Darmtraktes).", "section_level": 2}, {"title": "Dimension Diabetologie.", "content": "Viele operierte Patienten sind Diabetiker, deren Blutzuckerwerte sich nach der Operation erheblich verbessern bis hin zu einem scheinbar normalen Blutzuckerstoffwechsel. Zumindest vorübergehend schaffen die Chirurgen damit wesentlich bessere Behandlungsergebnisse des Diabetes mellitus als Diabetologen. Eine Heilung des Diabetes mellitus aber konnte in Studien nicht gezeigt werden. Nach Jahren kommt es häufig zu einem Rezidiv der diabetischen Stoffwechsellage. Langfristige Studien fehlen bisher. Es sind auch noch keine Studien veröffentlicht worden, die Kontrollgruppen mit einbezogen haben.", "section_level": 2}, {"title": "Dimension Gehirnstoffwechsel.", "content": "Laut der Selfish-Brain-Theorie nach Achim Peters destabilisiert der Eingriff durch die Absenkung der Blutzuckerwerte den Gehirnstoffwechsel. Dem Gehirn würde unmittelbar nach dem Eingriff weniger Energie als zuvor zugeführt. Entweder es komme danach mit zu geringer Energie aus, woraus eine allgemeine Erschöpfung folge, oder aber es überlaste dauerhaft das Stresssystem, wodurch sich ein plötzlich einsetzender anhaltender massiver Dauerstress ergebe.", "section_level": 2}], "src_summary": "Unter Adipositaschirurgie oder bariatrischer Chirurgie versteht man chirurgische Maßnahmen (metabolisch-bariatrische Operationen) zur Behandlung des \"krankhaften\" Übergewichtes. Sie ist ein Spezialgebiet der Viszeralchirurgie und beschäftigt sich mit der chirurgischen Veränderung des Magen-Darm-Traktes. Ziel ist es, Menschen mit krankhaftem Übergewicht, bei denen herkömmliche Maßnahmen zur Gewichtsreduktion nicht erfolgreich waren, bei der Gewichtsabnahme zu unterstützen. Sie stellt medizinisch das invasivste Mittel dar, um gegen krankhaftes Übergewicht und dessen Folgeerkrankungen vorzugehen. Nach einer adipositaschirurgischen Operation muss der Betroffene sich auf eine spezielle, ausgewogene Ernährung umstellen. Durch die Gewichtsreduktion kann eine deutliche Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes eintreten, da viele Folgeerkrankungen ebenfalls günstig beeinflusst werden.", "tgt_summary": "减肥手术(Bariatric surgery)是一种通过手术达到减肥并治疗肥胖症的办法。美国国立卫生研究院认为减肥手术的适应人群为:男性超过标准体重100磅,女性超过标准体重80磅。常见的减肥手术包括可调节胃绑带术, Roux-en-y式胃转流术, 胆胰转流术/十二指肠转位术和垂直袖胃切除术。", "id": 912338} {"src_title": "Rsync", "tgt_title": "Rsync", "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Rsync überträgt eine Datei (die Quelldatei) von einem Server auf eine Zieldatei auf einem Client. Existiert diese Zieldatei bereits, so überprüft rsync, ob diese gegenüber der Quelldatei verändert vorliegt und gleicht daraufhin die Zieldatei an die Quelle an. Dazu wird als erstes vom Client die Zieldatei in Blöcke einer bestimmten Länge unterteilt, für die jeweils zwei Prüfsummen gebildet und an den Server übertragen werden. Die erste dieser Prüfsummen ist rollierend und daher für den Server dazu geeignet, schnell eine gegebenenfalls verschobene Bytesequenz mit der gleichen Prüfsumme in der Quelldatei aufzuspüren. Da sie allerdings anfällig für Kollisionen ist, wird bei ihrer Übereinstimmung zunächst noch die zweite Prüfsumme getestet. Bei der zweiten Prüfsumme ist im Gegensatz zur rollierenden Prüfsumme eine Kollision praktisch ausgeschlossen, allerdings ist ihre Berechnung sehr viel aufwendiger. Diese zweite Prüfsumme wurde im ursprünglichen Entwurf mit dem MD4-Verfahren berechnet; seit dem Release 3.0.0 von rsync wird stattdessen MD5 benutzt. Mit den Prüfsummen generiert der Server Anweisungen, wie eine Kopie der Quelldatei aus den Datenblöcken der Zieldatei generiert werden kann. Für bereits auf dem Zielsystem vorhandene Blöcke werden Verschiebe-Vorschriften übertragen. Nur Daten, die sich nicht aus Blöcken der Zieldatei zusammensetzen lassen, werden direkt gesendet. Damit erhält der Client nun durch Befolgen dieser Vorschriften eine exakte Kopie der Quelldatei. Zur Kommunikation wird der TCP-Port 873 verwendet. Aber auch ein Zugriff über eine Remoteshell – etwa SSH (verschlüsselt) oder rsh (unverschlüsselt) – ist problemlos möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Hauptanwendungsgebiete von rsync sind Datensicherung und Spiegelserver (\"mirror\"), wie z. B. bei rsnapshot. Auch für einen Datenabgleich zu Firmenaußenstellen mit geringer Datenrate der Netzwerkanbindung, z. B. ISDN/ADSL, eignet es sich. rsync ist kompatibel zu rcp und kann deshalb auch für cvs verwendet werden – vorausgesetzt, ein rsyncd-Server ist vorhanden. rsync selbst kennt zwar keine Verschlüsselung, dies kann jedoch von ssh übernommen werden. rsync ist für alle gängigen Unix-Betriebssysteme und OS/2 verfügbar; auf der Basis von Cygwin ist es auch auf Windows-Systemen lauffähig. Daneben gibt es andere Programme – auch grafische – wie Unison (GTK+/Win), \"DeltaCopy\" (Win) oder RsyncX (macOS), die das rsync-Protokoll unterstützen. Die derzeit aktuelle RsyncX-Version unterstützt allerdings nur eine veraltete Version von rsync.", "section_level": 1}, {"title": "rdiff-backup.", "content": "Der rsync-Algorithmus wird in der Backup-Lösung \"rdiff-backup\" eingesetzt. Diese Software wird für Linux, macOS und Windows angeboten. Damit können auf lokalen oder entfernten Rechnern liegende Dateien oder Verzeichnisse in einem Backup-Mirror gesichert werden. Zusätzlich lässt sich jede ältere Version einer Datei oder eines Verzeichnisses wiederherstellen, da rdiff-backup \"reverse deltas\" in platzsparender Weise speichert – nur die Teile der Quelldateien, die sich verändert haben, werden übertragen. Dies macht rdiff-backup zur bevorzugten Backup-Software für große Dateien, die sich nur wenig verändern (z. B. E-Mail-Postfächer auf dem lokalen Rechner, virtuelle Maschinen). Mit dem Werkzeug \"archfs\" kann ein mit rdiff-backup erstelltes Backup-Verzeichnis als virtuelle Festplatte eingebunden (engl. \"mount\") werden. Alle gesicherten Daten sind nun als \"snapshots\" zugänglich, ähnlich wie bei Rsnapshot und Back In Time.", "section_level": 2}, {"title": "Grafische Oberflächen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Linux.", "content": "Als Teil der Sammlung GAdmintools gibt es mit \"GADMIN RSYNC\" eine grafische Benutzeroberfläche zur Administration des rsync-Servers und dessen Clients. Rsync wird außerdem als Grundlage für \"BackInTime\" – eine einfache grafische Backup-Software, ähnlich Apples Time Machine – verwendet. Weitere grafische Oberflächen sind bei den Linux-Versionen von \"QtdSync\" und \"Unison\" zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "macOS.", "content": "Unter macOS steht neben \"Unison\" als grafische Oberfläche die Open-Source-Anwendungen \"arRsync\" und \"grsyncx\" zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Windows.", "content": "Grafische Oberflächen für Windows – die sowohl Client- als auch Server- oder \"Daemon\"-Funktionen unterstützen – sind beispielsweise \"DeltaCopy\", \"QtdSync\" oder \"Unison\". \"HardlinkBackup\" (früher \"RsyncBackup\") bietet eine ähnliche Funktionalität wie Rsync (beispielsweise Hardlinks) und kann zur lokalen Sicherung verwendet werden. Es ist aber nicht mit rsync kompatibel und kann deshalb nicht als Client für einen Rsync-Server eingesetzt werden. Mit \"Acrosync\" gibt es seit kurzem eine eigenständige Win32-Rsync-Implementierung, die nicht auf dem rsync-Sourcecode aufbaut. Rsync läuft auch mit Cygwin, einer Posix-API und Toolsammlung für Windows, sowie mit Hilfe des Windows Subsystem for Linux.", "section_level": 2}], "src_summary": "rsync ist sowohl ein Netzwerkprotokoll als auch ein unter der GPL stehendes Programm zur Synchronisation von Daten, meistens über ein Rechnernetz. Die Synchronisation läuft bei rsync nur unidirektional, also von einem Quellverzeichnis zu einem Zielverzeichnis, ab.", "tgt_summary": "rsync是Unix下的一款应用软件,它能同步更新两处计算机的档案与目录,并适当利用差分编码以减少数据传输量。rsync中的一项同类软件不常见的重要特性是每个目标的镜像只需传送一次。rsync可以拷贝/显示目录内容,以及拷贝档案,并可选压缩以及递归拷贝。", "id": 1935729} {"src_title": "DB-Baureihe V 162", "tgt_title": "德国联邦铁路V162型柴油机车", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "In den frühen 60er-Jahren entwickelten die damalige Deutsche Bundesbahn (DB) und die deutsche Schienenfahrzeug-Industrie mit der Baureihe V 160, später als Baureihe 216 bezeichnet, einen Diesellokomotivtyp mit dieselhydraulischer Kraftübertragung für den Einsatz vor mittelschweren Personen- und Güterzügen auf Haupt- und Nebenstrecken. Die Lokomotiven des Typs V 160 verfügten über einen Dampfkessel zum Beheizen von Reisezugwagen. Es zeichnete sich ab, dass künftig vor allem Wagen mit elektrischer Zugheizung eingesetzt werden würden.", "section_level": 2}, {"title": "Prototypen.", "content": "Die DB gab daher 1963 bei der Krupp AG die Entwicklung einer V 160-Variante mit elektrischer Zugheizung in Auftrag, die die Typenbezeichnung V 162 tragen sollte. Krupp lieferte daraufhin 1965 die beiden Prototypen V 162 001 und V 162 002, die 1966 um den dritten Prototyp V 162 003 verstärkt wurden. Die drei Lokomotiven verfügten über einen von MTU gebauten 16-Zylinder-Motor des Typs 16V652 TB10 mit 1.427 Kilowatt (1.940 PS). Die Leistung des Hauptmotors sollte komplett für die Traktion zur Verfügung stehen. Da Krupp Mitte der 1960er Jahre kein stärkerer Motor für die V 162 zur Verfügung stand, musste für den Betrieb des Heizgenerators der elektrischen Zugheizung ein Hilfsmotor eingeplant werden. Dies bedingte wiederum einen im Vergleich zur V 160 längeren Lokomotivkasten mit einer Gesamtlänge über Puffer von 16,4 Metern. Als Hilfsmotor verwendete Krupp den 12-Zylinder-Motor D3650 HM3U des Herstellers MAN, der eine Leistung von 386 Kilowatt (500 PS) hat und als Traktionsdieselmotor bei der Baureihe 614 Verwendung findet. Gemäß Forderung der DB sollte der Hilfsmotor im Güterverkehr, wo er nicht für den Betrieb des Heizgenerators benötigt wurde, zusätzlich Traktionsleistung liefern. Die Traktionsleistung kann so bei Bedarf auf 1.813 Kilowatt gesteigert werden. Die Heizgeneratoren der drei Prototypen stammten von unterschiedlichen Herstellern: In V 162 001 von BBC, in V 162 002 von AEG und in V 162 003 von Siemens. Der Siemens-Generator in der V 162 003 bewährte sich dabei am besten. Die drei Prototypen wurden von 1965 bis 1968 umfassend erprobt. Sie kamen dabei von den Standorten Hamm und Mühldorf zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Vorserienlokomotiven.", "content": "Aufbauend auf den guten Erfahrungen mit den Prototypen gab die DB 1967 den Bau von zwölf Vorserienlokomotiven bei Krupp in Auftrag. Gemäß dem neuen, ab 1968 gültigen Nummernschema wurde die Typ- oder Baureihenbezeichnung von V 162 in (Baureihe) 217 geändert. Die Vorserienlokomotiven tragen die Nummern 217 011 bis 217 022, die Prototypen wurden zu 217 001 bis 217 003. Die zwölf Vorserienexemplare der Baureihe 217 wurden alle im Laufe des Jahres 1968 abgeliefert. Je sechs Fahrzeuge wurden den DB-Standorten Hagen-Eckesey und Regensburg zugeteilt. Nachdem sie zunächst mit Klotzbremsen ausgestattet waren, erhielten sie 1971 Scheibenbremsen, wodurch die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 20 km/h auf 140 km/h gesteigert werden konnte. Schon bei der Bestellung der Vorserien war absehbar, dass anschließend keine weiteren Fahrzeuge dieses Typs mehr gebaut werden: Zeitgleich entstanden ab 1968 die ersten Vertreter der Baureihe 218, bei der Traktions- und Heizleistung von einem einzigen, 2500 PS (später 2800 PS) starken Motor erzeugt werden. Von diesem Nachfolgertyp wurden in den darauffolgenden Jahren etwa 400 Exemplare gebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Ende 1970, Anfang 1971 wurden die drei von Mühldorf aus eingesetzten Prototyplokomotiven zum DB-Bahnbetriebswerk Regensburg umgesetzt, wo bereits sechs der Vorserienlokomotiven stationiert waren. Nachdem die Lokomotiven von Mühldorf aus in Oberbayern zum Einsatz gekommen waren, erstreckte sich ihr Einsatzradius überwiegend in der Oberpfalz und in Oberfranken. 1972 wurden die sechs zunächst vom Standort Hagen-Eckesey eingesetzten Vorserienlokomotiven nach Regensburg umstationiert, womit alle 15 Lokomotiven in Regensburg konzentriert wurden. Sie wurden dort unter anderem zur Bespannung schwerer Güterzüge auf den Verbindungen Regensburg – Schwandorf – Hof sowie Nürnberg – Sulzbach-Rosenberg – Schwandorf – Furth im Wald herangezogen. Am 28. April 1989 wurden die Prototyplokomotiven 217 001 und 217 002 offiziell zu \"Bahndienstfahrzeugen für den innerdienstlichen Zweck\" erklärt, womit eine Änderung der Nummern in 753 001 und 753 002 einherging. Beide Lokomotiven waren bereits seit 1974 häufig für Test- und Messfahrten im Zusammenhang mit der Erprobung von Fahrzeugen herangezogen worden, um zum Beispiel als Bremslokomotive zu fungieren. Die Umbenennung hatte daher rein formellen Charakter. 1993 kamen die Vorserienlokomotiven der Baureihe 217 probeweise vor aus Doppelstockwagen gebildeten Zügen auf der Verbindung Mühldorf – München zum Einsatz, da die Baureihe 218 Probleme bereitete. Den Fahrzeugen mit den Nummern 217 011 bis 217 021 wurde hierfür ein Abgas-Leitsystem (so genannte \"Hutzen\") an beiden Dieselmotoren installiert. Dieser Einsatz dauerte nur eineinhalb Tage, da sich die Baureihe 217 von den Leistungen her nicht bewährte, sodass wieder die Baureihe 218 die Doppelstock-Züge übernahm und die eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe 217 nach Regensburg zurückkehrten. 1998 erfolgte die Aufteilung des erst 1994 eingerichteten Geschäftsbereichs Traktion der Deutschen Bahn in die Geschäftsbereiche Fernverkehr/DB Fernverkehr, Nahverkehr/DB Regio und Güterverkehr/DB Cargo. Die 217er wurden dem Güterverkehr und damit der DB-Tochtergesellschaft DB Cargo (später Railion, 2008–2016 DB Schenker Rail Deutschland, heute wieder DB Cargo Deutschland) zugeteilt. Im Jahr 2000 wechselten alle Lokomotiven der Baureihe von Regensburg nach Mühldorf. Wegen Ablauf der Revisionsfristen wurden 217 003 und 217 022 als erste Maschinen z-gestellt. Andererseits haben 217 017, 012 und 019 im Jahr 2008 noch mal eine vereinfachte Hauptuntersuchung im Werk Bremen erhalten, bei denen ihnen der für diese Baureihe charakteristische Heizdieselmotor entfernt und durch ein Ballastgewicht ersetzt wurde. Zunächst plante DB Railion, die Exemplare 217 003 und 217 022 zu reaktivieren. Dies wurde aufgrund mangelnden Bedarfs im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise, die durch die Finanzkrise ab 2007 ausgelöst wurde, sowie wegen ihres schlechten Allgemeinzustands nicht mehr weiter verfolgt. Im Gegenteil wurden 2008 und 2009 mehrere 217 abgestellt. Nach der Planung von DB Schenker Rail Deutschland sollte die komplette Baureihe 217 ursprünglich zum Jahresende 2009 außer Betrieb genommen werden, so dass lediglich die 217 001 von DB Systemtechnik übrig geblieben wäre. Wegen chronischen Mangels an Lokomotiven in Mühldorf wurde die Einsatzzeit bis 2011 verlängert.", "section_level": 2}, {"title": "Letzter Einsatz bei der DB.", "content": "Im November 2011 waren mit 217 012, 017, 019 und 021 nur noch vier Lokomotiven betriebsfähig, welche ohne eigenen Umlaufplan vom Bh Mühldorf aus zum Einsatz kamen. Nachdem 217 002 am 6. September 2011 z-gestellt wurde, folgten die restlichen vier Maschinen bis zum Jahresende 2011. Letzte einsatzfähige Maschine war 217 017, welche zum 17. Dezember 2011 z-gestellt wurde. Das Prototypexemplar 217 001 wurde im Herbst 2010 mit einem Motorschaden z-gestellt und wegen ihrer geringen Restfristen nicht mehr repariert. Zuvor stand sie von München aus bundesweit bei Test- und Messfahrten im Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz bei Privatbahnen.", "content": "Die Vorserienlokomotive 217 002 wurde im Herbst 2012 vom letzten Eigentümer DB Schenker Rail Deutschland (heute DB Cargo Deutschland) an die Firma BahnTouristikExpress in Nürnberg verkauft und wird dort nach einer erneuten Hauptuntersuchung seit dem 22. Februar 2013 wieder betriebsfähig vorgehalten. Anfang 2014 wurden die Lokomotiven 217 012, 015, 017, 020 und 021 an die Pfalzbahn Eisenbahnbetriebsgesellschaft in Frankenthal verkauft, welche diese im Personen- und Güterverkehr einsetzt. Die 217 012 kommt seit dem Frühjahr 2014 mit Restfristen unter Regie der Pfalzbahn GmbH zum Einsatz. Die 217 017 wird zeitweise von Raphael Hofmann Güterverkehr seit Oktober 2014 eingesetzt und hat nach ihrer Revision 2015 eine Neulackierung in altrot erhalten. Die restlichen drei Maschinen sind mit Fristablauf oder Schäden abgestellt. Die Lokomotive 217 019 wurde an die Eisenbahn-Service Gesellschaft ESG in Vaihingen (Enz) verkauft. Die ESG setzt diese Maschine seit August 2014 nach erfolgter Anpassung und Ergänzung vonseiten DB Schenker Rail (heute DB Cargo) entnommener Ersatzteile in blauer Lackierung überwiegend in Süddeutschland in der Baustellenlogistik ein.", "section_level": 1}, {"title": "Museumslokomotiven.", "content": "Der Prototyp 217 001 befindet sich seit Mai 2011 als nicht betriebsfähiges Ausstellungsstück in der SVG Eisenbahn-Erlebniswelt Horb am Neckar. Die Vorserienmaschine 217 014 wird im DB Museum Koblenz aufbewahrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Baureihe V 162, beziehungsweise ab 1968 Baureihe 217, werden 15 von 1965 bis 1968 gebaute Diesellokomotiven der Deutschen Bundesbahn bezeichnet, die bis Ende 2011 von der Deutschen Bahn AG eingesetzt wurden. Seit 2013 kommen einige Maschinen bei nichtbundeseigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen zum Einsatz.", "tgt_summary": "德国联邦铁路V162型柴油机车(,自1968年起改称217型)是德国联邦铁路的一款柴油机车型号。它是在V160型机车的基础上发展而来,并在德国铁路成立后被一直运用至2011年底。与其原型V160型机车相比,该机车的主要区别是多出一台提供辅助动力的柴油发动机以及电力供暖装置(V160型使用的是蒸汽供暖)。", "id": 1383746} {"src_title": "Husainiden", "tgt_title": "侯赛因王朝", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem es im 17. Jahrhundert in der osmanischen Regentschaft Tunis immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Korsaren und Janitscharen um den Einfluss an der Regierung gekommen war, setzte sich 1705 Husain I. ibn Ali als Bey in Tunis durch und begründete die Dynastie der Husainiden. Durch den Bestand der Dynastie und die politische Stabilität kam es in Tunesien vor allem durch die Fähigkeiten der aus Andalusien eingewanderten Morisken wieder zu einem Wirtschaftsaufschwung. So wurden die Landwirtschaft und der Handel mit den europäischen Staaten gefördert, nachdem das Korsarentum an Bedeutung verloren hatte. 1756 wurde Ali I. al-Husain (1735–1756) von den Söhnen seines Vorgängers gestürzt, als diese mit algerischer Hilfe Tunis eroberten. Erst 1807 konnte die Vormacht von Algerien durch einen Sieg der Tunesier unter Hammuda al-Husain (1782–1814) beendet werden. Nach der Ausschaltung der osmanischen Janitscharen sank der Einfluss der Osmanen in Tunesien weiter, so dass die Husainiden faktisch selbständig regieren konnten. Allerdings wurde die tunesische Wirtschaft durch mehrere Pest- und Choleraepidemien sowie die Zerstörung der Korsarenflotte durch Frankreich (1827) erheblich geschwächt. Unter Muhammad II. al-Husain (1855–1859) und Muhammad III. al-Husain as-Sadaq (1859–1882) begannen Reformen zur Modernisierung des Landes, doch führten diese zu einer starken Verschuldung und zum Staatsbankrott. 1869 übernahmen Großbritannien, Frankreich und Italien die „Finanzkontrolle“ über Tunesien. Zwar wurden mit dem „Fundamentalen Akt“ alle Privilegien aufgehoben und allen Tunesiern die bürgerlichen Rechte zugestanden, doch auch wenn dies 1861 in der ersten arabischen Verfassung bestätigt wurde, trat diese nach Aufständen der Beduinen nie in Kraft. Nachdem Frankreich die Besetzung von Zypern durch Großbritannien akzeptiert hatte, bekam es in Tunesien freie Hand, besetzte das Land und erzwang im Bardo-Vertrag am 12. Mai 1881 die Anerkennung des Protektoratsstatus durch Bey Muhammad III. Nach der Unabhängigkeit Tunesiens 1956 blieb mit Muhammad VIII. al-Amin der bisherige Bey zunächst Staatsoberhaupt, wurde aber auf Druck des Premiers Habib Bourguiba im Juli 1957 abgesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dynastie der Husainiden (), auch Husseiniden, regierte von 1705 bis 1957 als Beys über Tunesien. Sie wurde 1705 von Hussein Ben Ali gegründet, ihre Herrschaft endete mit der Ausrufung der Republik am 25. Juli 1957.", "tgt_summary": "侯赛因王朝,是一个克里特土耳其人起源的突尼斯王朝。", "id": 2953520} {"src_title": "Medizinprodukt", "tgt_title": "医疗器械", "src_document": [{"title": "Gesetzliche Definition.", "content": "In Deutschland regelt das \"Gesetz über Medizinprodukte\" (Medizinproduktegesetz – MPG) vom 2. August 1994 den Verkehr mit Medizinprodukten. Es dient der nationalen Umsetzung von drei europäischen (Stamm-)Richtlinien (Richtlinie 90/385/EWG [aktive implantierbare medizinische Geräte], Richtlinie 93/42/EWG [sonstige Medizinprodukte] und Richtlinie 98/79/EG [In-vitro-Diagnostika]), die durch spätere Änderungsrichtlinien ergänzt bzw. geändert wurden, zuletzt mit zum 21. März 2010. Das MPG und seine acht ausführenden Rechtsverordnungen enthalten darüber hinaus weitere nationale Regelungen, die hauptsächlich der Überwachung im Markt befindlicher Medizinprodukte (Marktüberwachung) dienen.", "section_level": 1}, {"title": "EU-Definition.", "content": "Medizinprodukte im Sinne der Richtlinie 93/42/EWG (aufgehoben durch Verordnung (EU) 2017/745) sind alle einzeln oder miteinander verbunden verwendeten Instrumente, Apparate, Vorrichtungen, Software, Stoffe oder anderen Gegenstände, einschließlich der vom Hersteller speziell zur Anwendung für diagnostische und/oder therapeutische Zwecke bestimmten und für ein einwandfreies Funktionieren des Medizinprodukts eingesetzten Software, die vom Hersteller für Menschen für folgende Zwecke bestimmt sind: und deren bestimmungsgemäße Hauptwirkung im oder am menschlichen Körper weder durch \"pharmakologische\" oder \"immunologische\" Mittel noch \"metabolisch\" erreicht wird, deren Wirkungsweise aber durch solche Mittel unterstützt werden kann. Ebenso gelten „Produkte, die speziell für die Reinigung, Desinfektion oder Sterilisation“ von Medizinprodukten bestimmt sind, als Medizinprodukte, also z. B. Autoklaven, Reinigungs- und Desinfektionsgeräte oder Reinigungstücher (s. Begriffsbestimmungen im Artikel 2 der ). Zubehör zu einem Medizinprodukt ist ein Gegenstand, der selbst kein Medizinprodukt ist, sondern nach seiner vom Hersteller speziell festgelegten Zweckbestimmung „zusammen mit einem Medizinprodukt“ zu verwenden ist, damit dieses entsprechend der vom Hersteller des Medizinprodukts festgelegten Zweckbestimmung des Medizinprodukts angewendet werden kann. Zubehör wird jedoch regularisch wie ein Medizinprodukt behandelt. Auch \"In-vitro-Diagnostika\" sind Medizinprodukte ( Nr. 4 MPG). Ein „Aktives Medizinprodukt“ ist ein Medizinprodukt, dessen Betrieb von einer Stromquelle oder einer anderen Energiequelle (mit Ausnahme der direkt vom menschlichen Körper oder durch die Schwerkraft erzeugten Energie) abhängig ist. Ein Produkt zur, im Wesentlichen unveränderten, Übertragung von Energie, Stoffen oder Parametern zwischen einem aktiven Medizinprodukt und dem Patienten wird nicht als aktives Medizinprodukt angesehen. Eine „Sonderanfertigung“ ist jedes Produkt, das nach schriftlicher Verordnung eines Arztes nach spezifischen Auslegungsmerkmalen eigens angefertigt wird und zur ausschließlichen Anwendung bei einem namentlich genannten Patienten bestimmt ist. Serienmäßig hergestellte Produkte, die angepasst werden müssen, um den spezifischen Anforderungen des Arztes oder eines anderen berufsmäßigen Anwenders zu entsprechen, gelten nicht als Sonderanfertigungen. „Medizinprodukte aus Eigenherstellung“ sind Medizinprodukte einschließlich Zubehör, die in einer Gesundheitseinrichtung hergestellt werden, um in der Betriebsstätte oder in Räumen in unmittelbarer Nähe der Betriebsstätte angewendet zu werden, ohne dass sie in Verkehr gebracht werden (Übertragung auf einen anderen Rechtskörper gilt als Inverkehrbringen) oder die Voraussetzungen einer Sonderanfertigung erfüllen. Medizinprodukte aus Eigenherstellung müssen den Grundlegenden Anforderungen nach Anhang I der Richtlinie 93/42/EWG entsprechen und der Hersteller muss vor Inbetriebnahme bzw. Anwendung an Patienten ein Konformitätsbewertungsverfahren nach der Richtlinie 93/42/EWG bzw. dem MPG durchführen (lediglich die CE-Kennzeichnung ist nicht erforderlich). Die Eigenherstellung ist im deutschen Medizinproduktegesetz spezifiziert. Medizinprodukte unterscheiden sich von Arzneimitteln () dadurch, dass ihre bestimmungsgemäße Hauptwirkung überwiegend auf physikalischem Weg erreicht wird (siehe auch Produktabgrenzung). Aktive implantierbare medizinische Geräte (zum Beispiel Herzschrittmacher) werden durch die EU-Richtlinie 90/385/EWG, In-vitro-Diagnostika durch die IVD-Richtlinie 98/79/EG geregelt. Sie sind ebenfalls Medizinprodukte, aber nicht im Sinne der Richtlinie (93/42/EWG); sie werden in Deutschland und Österreich ebenfalls durch das jeweilige nationale Medizinproduktegesetz geregelt. Keine Medizinprodukte sind", "section_level": 2}, {"title": "Nationale Ausnahmen.", "content": "Jede nationale Gesetzgebung hat das Recht, zum Beispiel aus Sicherheitsgründen, bestimmte Medizinprodukte zu Arzneimitteln zu erklären (siehe auch Produktabgrenzung). Nicht möglich ist es dagegen, nur ein bestimmtes Medizinprodukt national anders als nach den EU-Richtlinien zu behandeln. In den meisten Ländern gelten Mundpflegemittel (Zahnpaste, Zahnbürste & Co) als Kosmetika, obgleich sie der Definition der Medizinprodukte entsprechen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Ausnahmen.", "content": "In-vivo-Diagnostika wie beispielsweise Kontrastmittel gelten nach dem deutschen Arzneimittelgesetz (AMG) als Arzneimittel. Zahnbürsten gelten nach deutschem Recht abweichend als Gegenstände des täglichen Bedarfs und nicht als Medizinprodukt.", "section_level": 3}, {"title": "Österreichische Ausnahmen.", "content": "Natürliche Heilvorkommen sowie auch daraus hergestellte Produkte gelten in Österreich nicht als Medizinprodukte.", "section_level": 3}, {"title": "Ausnahmen in Schweden.", "content": "Mundpflegemittel gelten in Schweden als Arzneimittel.", "section_level": 3}, {"title": "Einteilung.", "content": "Unterschieden werden aktive, nicht-aktive und implantierbare Medizinprodukte sowie In-vitro-Diagnostika. Zudem gibt es eine Einteilung in vier Klassen (I, IIa, IIb und III), je nach Risiko der Anwendung. Eine Hilfe zum Umgang mit dem komplexen Regelwerk bieten die (nicht verbindlichen) Guidelines der EU, welche in Form der MEDDEV-Guidelines auf Englisch vorliegen (zum Beispiel 2.4 Klassifizierung von Medizinprodukten.)", "section_level": 2}, {"title": "Aktive, nicht-aktive und implantierbare Medizinprodukte.", "content": "Nach Anhang IX der Richtlinie 93/42/EWG werden Medizinprodukte in aktive, nicht-aktive und Medizinprodukte mit Messfunktion eingeteilt: Ein implantierbares Medizinprodukt kann aktiv sein; beispielsweise ein implantierbarer Defibrillator, da er eine Batterie enthält und durch einen medizinischen Eingriff in den menschlichen Körper eingebracht wird, um nach dem Eingriff dort zu verbleiben. Für aktive implantierbare Medizinprodukte gelten besondere Richtlinien. Beispiele für nicht-aktive implantierbare Medizinprodukte sind Endoprothesen oder Portkatheter. Ein Blutzuckermessgerät ist ein aktives Medizinprodukt mit Messfunktion und gleichzeitig ein In-vitro-Diagnostikum.", "section_level": 2}, {"title": "Medizinprodukte der Anlagen 1, 2 und 3.", "content": "Nach der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) gelten in Deutschland für bestimmte nichtimplantierbare aktive Medizinprodukte, Säuglingsinkubatoren sowie externe aktive Komponenten aktiver Implantate laut besondere Auflagen, zum Beispiel bezüglich regelmäßiger sicherheitstechnischer Kontrollen und dokumentierter Einweisung in die Gerätebedienung. Entscheidend ist die vom Hersteller festgelegte Zweckbestimmung, ob das Medizinprodukt unter eine der Gruppen der Anlage 1 zur MPBetreibV fällt. Ähnliches gilt für Medizinprodukte der Anlage 2, die messtechnischen Kontrollen unterliegen. Für Anlage-1- und Anlage-2-Produkte ist ein Medizinproduktebuch zu führen. Zur Anlage 3 zählen alle aktiven implantierbaren sowie ausgewählte nicht-aktive implantierbare Medizinprodukte (Herzklappen, nicht resorbierbare Gefäßprothesen und -stützen, Gelenkersatz für Hüfte oder Knie, Wirbelkörperersatzsysteme und Bandscheibenprothesen und Brustimplantate). Ausnahmen gelten für automatische externe Defibrillatoren, die sich an öffentlich zugänglichen Orten befinden und für die Anwendung durch Laien vorgesehen sind ( der Medizinprodukte-Betreiberverordnung).", "section_level": 3}, {"title": "Risikoklassifizierung.", "content": "Die Klassifizierung eines Medizinprodukts orientiert sich rechtlich an der „Verletzbarkeit des menschlichen Körpers“ durch das jeweilige Produkt. Diese wiederum definiert sich über die Zweckbestimmung des Herstellers hinsichtlich des Anwendungsorts und der Anwendungsdauer seines Produkts. Die Risikoklasse bedingt den mit zunehmender Klassenhöhe ebenfalls zunehmenden Anteil an Fremdkontrolle bzw. an (externer) Zertifizierung des Konformitätsbewertungsverfahrens (Verfahren zum Nachweis der Erfüllung aller gesetzlichen Produktanforderungen) durch eine benannte Stelle. Kriterien für die Einteilung in vier Risikoklassen sind: Die Klassen sind EU-weit durch den Anhang IX der Richtlinie 93/42/EWG festgelegt. Davon ausgenommen sind In-vitro-Diagnostika und aktive implantierbare Medizinprodukte. Für die Bewertung der Einhaltung aller medizinprodukterechtlicher Bestimmungen gilt bei Einhalten der Vorgaben aller harmonisierten Normen die Konformitätsvermutung ( des Medizinproduktegesetzes). Werden die anwendbaren harmonisierten Normen nicht eingehalten, ist die Gleichwertigkeit der gewählten Lösung mit der harmonisierten Norm nachzuweisen. Die Regeln zur Klassifizierung sind detailliert im Anhang IX der EU-Richtlinie 93/42/EWG festgelegt. Die Anwendung der Klassifizierungsregeln richtet sich nach der Zweckbestimmung der Produkte (und liegt daher in der Verantwortung des Herstellers).", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "Einige konkrete Beispiele für die Klassifizierung von Medizinprodukten sind: Es ist jedoch zu beachten, dass weder durch die EU-Richtlinien noch durch die nationale Gesetzgebung eine derartige Klassifizierung von Medizinprodukten vorgenommen wird, da jeweils im Einzelfall, bezugnehmend auf den bestimmungsgemäßen Gebrauch (), die Einstufung durchzuführen ist.", "section_level": 3}, {"title": "Einteilung zur Aufbereitung.", "content": "Die Medizinprodukte-Betreiberverordnung verlangt eine ordnungsgemäße Aufbereitung. Dafür wurde von der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO), dem Robert Koch-Institut (RKI) und dem Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine gemeinsame Empfehlung herausgegeben. Danach werden wiederverwendbare Geräte und Instrumente in unkritische, semikritische und kritische Medizinprodukte eingeteilt. Entscheidend für die Einteilung ist die bestimmungsgemäße Anwendung des jeweiligen Produkts. Kommt das Produkt nur mit intakter Haut in Berührung, gilt es als unkritisch, oft ist nur eine Reinigung oder Desinfektion nötig. Semikritische Produkte berühren Schleimhaut oder krankhaft veränderte Haut, bei der Aufbereitung muss deshalb immer gereinigt und desinfiziert (Semikritisch A), in einigen Fällen zusätzlich unmittelbar nach der Anwendung nicht fixierend vorgereinigt, dann möglichst maschinell gereinigt und desinfiziert beziehungsweise sterilisiert werden (Semikritisch B). Dagegen müssen kritische Medizinprodukte, die die Haut beziehungsweise Schleimhaut durchdringen, immer sterilisiert werden. Je nachdem ob Hohlräume oder schwer zugängliche Teile vorhanden sind, die Aufbereitung die Funktion und Sicherheit des Medizinproduktes beeinflusst oder die Anzahl der Aufbereitungszyklen begrenzt ist, wird das kritische Medizinprodukt den Aufbereitungsstufen A, B oder C mit den entsprechenden Verfahren zugeordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzliche Regelungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzung in nationale Gesetze.", "content": "In jedem Land der Europäischen Union und in den assoziierten Ländern wurden die EU-Richtlinien über nationale Gesetze umgesetzt: Qualitative Regelungen zu Medizinprodukten trifft das Medizinprodukterecht. In Deutschland und Österreich sind die EU-Richtlinien durch das nationale Medizinproduktegesetz (MPG) umgesetzt. Mit der Novellierung des EU-Medizinprodukterechtes in Form einer EU-Verordnung statt wie bisher in Form einer EU-Richtlinie werden nationale gesetzliche Umsetzungen innerhalb der Länder der EU entfallen. In der Schweiz sind Medizinprodukte durch das Heilmittelgesetz (welches sich stark an die EU-Richtlinien anlehnt) geregelt.", "section_level": 2}, {"title": "Konformitätsbewertungsverfahren.", "content": "Für den Erhalt einer Marktzugangsberechtigung eines neuen Medizinproduktes für das erstmalige Inverkehrbringen (Import, Vertrieb etc.) sind umfangreiche Prüfungen durchzuführen: Gemäß Abs. 1 MPG dürfen Medizinprodukte, mit Ausnahme von Sonderanfertigungen, Medizinprodukte aus Eigenherstellung, Medizinprodukte gemäß Abs. 1 (Sondervorschriften im Interesse des Gesundheitsschutzes) sowie Medizinprodukte, die zur klinischen Prüfung oder In-vitro-Diagnostika, die für Leistungsbewertungszwecke bestimmt sind, in Deutschland nur in den Verkehr gebracht oder in Betrieb genommen werden, wenn diese mit einer CE-Kennzeichnung versehen sind. (Die Paragraphen beziehen sich auf das deutsche MPG.) Mit einer \"CE-Kennzeichnung\" dürfen Medizinprodukte nur versehen werden, wenn die Grundlegenden Anforderungen nach MPG, die unter Berücksichtigung ihrer Zweckbestimmung anwendbar sind, erfüllt sind und ein für das jeweilige Medizinprodukt vorgeschriebenes Konformitätsbewertungsverfahren (nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach Abs. 1 MPG) durchgeführt worden ist ( Abs. 2 MPG). \"Die Grundlegenden Anforderungen\" sind für aktive implantierbare Medizinprodukte die Anforderungen des Anhangs I der Richtlinie 90/385/EWG, für In-vitro-Diagnostika die Anforderungen des Anhangs I der Richtlinie 98/79/EG und für sonstige Medizinprodukte die Anforderungen des Anhangs I der Richtlinie 93/42/EWG. Bei Produkten der Klasse I muss der Hersteller in eigener Verantwortung das Konformitätsbewertungsverfahren durchführen und für jedes Produkt eine technische Dokumentation mitsamt Risikomanagement Akte erstellen und für die Überprüfung durch Behörden bereithalten. Nach dem Bericht der EU Kommission vom 2. Juli 2003 werden durch die nationalen Behörden verstärkt Hersteller inspiziert, die nicht durch eine Benannte Stelle überwacht werden. Die \"Zertifizierung\" durch eine staatlich benannte Stelle muss bei Produkten der Klassen IIa, IIb und III sowie Is und Im (Produkte der Klasse I, die im sterilen Zustand in den Verkehr gebracht werden oder eine Messfunktion haben) zusätzlich zur Bewertung durch den Hersteller durchgeführt werden. Die CE-Kennzeichnung wird dann durch eine vierstellige Nummer ergänzt. Die Verantwortung für das Produkt verbleibt beim Hersteller. \"Hersteller\" im Sinne des Medizinproduktegesetzes ist, wer das Produkt innerhalb des EWR erstmals unter eigenem Namen in Verkehr bringt, unabhängig davon, wer das Produkt produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Medizinprodukte-Verwaltungsvorschrift.", "content": "Die Bundesregierung hat am 24. Mai 2012 die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Durchführung des Medizinproduktegesetzes (Medizinprodukte-Durchführungsvorschrift – MPGVwV) erlassen, die am 1. Januar 2013 in Kraft trat. Die Verwaltungsvorschrift ist an die Bundesländer gerichtet und dient behördenintern der Vereinheitlichung der Marktüberwachung von Medizinprodukten in Deutschland. Neue \"Koordinierungsstelle\" der Länder ist die \"Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten\" (ZLG) mit Sitz in Bonn. Die Behörden führen nunmehr vermehrt unangemeldete Audits bei Herstellern und Betreibern durch und prüfen, ob die Voraussetzungen für das Inverkehrbringen und die Inbetriebnahme der Medizinprodukte (weiter) gegeben sind. § 1 Absatz 1 Satz 2 MPGVwV verpflichtet die Länder auch zur Überwachung der Einhaltung der Vorgaben des \"Heilmittelwerbegesetzes\" (HWG).", "section_level": 2}, {"title": "Herstellverfahren.", "content": "Die Herstellung von Medizinprodukten unterliegt der Pflicht zur Validierung. Das bedeutet, dass alle hergestellten Teile einer Charge auf die dem Kunden zugesicherten Eigenschaften überprüft worden sind (Produktprüfung; z. B. Baumusterprüfung). Alternativ wird der Produktionsprozess validiert. In der Regel (bei Produkten der Klassen IIa, IIb und III) erfolgt dies in einem zertifizierten Qualitätsmanagementsystem nach der Norm DIN EN ISO 13485 (Systemprüfung; z. B. vollständiges QM-System). Auch Kombinationen von Produkt- und Systemprüfungen sind möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Dokumentation für Medizinprodukte.", "content": "An die Dokumentation eines Medizinprodukts bestehen durch Gesetze und im Rahmen des Qualitätsmanagements besondere Anforderungen.", "section_level": 1}, {"title": "Marktzahlen in der EU einschließlich Schweiz und Norwegen.", "content": "Das Marktvolumen der Medizinprodukte in der EU einschließlich Schweiz und Norwegen wird für 2009 mit 95 Milliarden Euro abgeschätzt. Davon fließen ca. 4 Milliarden Euro in die Entwicklung neuer Medizinprodukte. Etwa 575.000 Arbeitsplätze sind in der Medizinprodukteindustrie befasst. Ungefähr 25.000 Unternehmen zählen zur Medizinprodukteindustrie, davon fast 95 % klein- und mittelständische Unternehmen. Die Gesamtbilanz für den Handel mit Medizinprodukten ist positiv, 2012 lag sie bei 15,5 Milliarden Euro, was einen Zuwachs um mehr als das Doppelte seit 2006 bedeutet. Die Zahl der erfolgreichen Patentierungen im Bereich der Medizinprodukte übertrifft mit 10.412 im Jahr 2012 nach Angaben des europäischen Patentamtes (EPA) alle anderen technischen Bereiche. Weltweit liegt Deutschland hinter den USA bei Medizinprodukteinnovationen an zweiter Stelle.", "section_level": 1}, {"title": "Zulassung der Medizinprodukte in EU und USA.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Marktzugangsverfahren in Europa.", "content": "Damit ein Medizinprodukt in der EU In Verkehr gebracht werden kann, müssen die Richtlinien 93/42/EWG über Medizinprodukte, 90/385/EWG über aktive implantierbare medizinische Geräte und 98/79/EG über In-vitro-Diagnostika (IVD) eingehalten werden. Dafür ist der Hersteller verantwortlich. Er muss seine Produkte mit einer CE-Kennzeichnung versehen, damit sie vermarktet werden können. Dadurch erklärt er die Konformität des Produkts mit den entsprechenden gesetzlichen Anforderungen. Der Hersteller muss zunächst anhand der Zweckbestimmung und Wirkungsweise die anzuwendende Richtlinie bestimmen, danach die Risikoklasse, wonach sich u. a. das Konformitätsbewertungsverfahren richtet. Die „Grundlegenden Anforderungen“ dienen der Bewertung eines Medizinprodukts und berücksichtigen dabei besonders gemäß der Zweckbestimmung und der Risikoklasse die Sicherheit sowie die technische und die medizinische Leistung eines Medizinprodukts. Im Rahmen des Risikomanagementsystems muss für alle Medizinprodukte eine Risikoanalyse durchgeführt werden und abhängig vom Risikopotential der Produkte das Konformitätsbewertungsverfahren. Die vom Hersteller durchgeführte Konformitätsbewertung wird von einer unabhängige Prüf- und Zertifizierungsstelle (=benannte Stelle) überprüft und deren Korrektheit nach einheitlichen Bewertungsmaßstäben bestätigt. Je höher das Risikopotenzial des jeweiligen Medizinprodukts, desto höher ist der Umfang der externen Fremdkontrolle. Die benannte Stelle prüft die Medizinprodukte, den Herstellungsprozess der Produkte und/oder die Produktdokumentation auf Übereinstimmung mit den Anforderungen der entsprechenden EG-Richtlinien. Stellt sie fest, dass der Hersteller die entsprechenden EG-Richtlinien erfüllt hat, stellt sie eine Richtliniengenehmigung aus und der Hersteller kann auf dem Produkt die CE-Kennzeichnung anbringen.", "section_level": 2}, {"title": "Marktzugangsverfahren in den USA.", "content": "Für die Marktzulassung von medizintechnischen Produkten ist in den USA das Center for Devices and Radiological Health (CDRH) innerhalb der FDA zuständig. Grundlage für die Arbeit ist der Medical Devices Regulation Act (1976). In diesem Gesetz werden drei Risikokategorien für Medizinprodukte definiert: Klasse I – geringes Risiko; Klasse II – moderates Risiko; Klasse III: hohes Risiko. Für die Zulassung gibt es zwei unterschiedliche Verfahren:", "section_level": 2}, {"title": "„Premarket Notification“ (510k-Verfahren).", "content": "Bei einigen medizintechnischen Produkten mit einem geringen bis mittleren Risiko für den Patienten (Klassen I und II) muss die Äquivalenz mit einem bereits auf dem amerikanischen Markt befindlichen Gerät oder Produkt nachgewiesen werden. Dieses Verfahren ist keine Produktzulassung, sondern eine Produktfreigabe. Bei vielen Produkten der Klasse I und einigen der Klasse II reicht eine Registrierung bei der FDA. In dieses Verfahren sind zum Teil auch unabhängige Dritte eingebunden, die eine entsprechende Bewertung durchführen. Die letztliche Entscheidung liegt bei der FDA.", "section_level": 3}, {"title": "„Premarket Approval“ (PMA).", "content": "Geräte, die ein potenziell hohes Risiko für den Patienten mit sich bringen (Klasse III), unterliegen einer behördlichen Zulassung, nämlich dem „Premarket Approval“ (PMA). In diesem Verfahren müssen die (grundsätzlich für alle Produktklassen nachzuweisende) Sicherheit als auch die Wirksamkeit durch klinische Studien nachgewiesen werden. Dieses Verfahren erfolgt jedoch nur bei rund 1 Prozent aller Produkte.", "section_level": 3}, {"title": "Gewährleistung der Verpackungs-, Transport- und Lagerstabilität von Medizinprodukten.", "content": "Aspekte wie das richtige Verpacken, Transportieren und Lagern beeinflussen die Qualität von Medizinprodukten.", "section_level": 2}, {"title": "Verpackungsstabilität.", "content": "Ein Medizinprodukt sollte so verpackt werden, dass eine Kontamination durch Mikroorganismen ausgeschlossen werden kann. Bei der Entscheidung für die richtige Verpackung wird Beschaffenheit der zu verpackenden Medizinprodukte, die Anforderungen der Anwender, strukturelle Gegebenheiten und die Transportlogistik berücksichtigt. Nach Verpackungsprozess sollte die Verpackung auf Sauberkeit und Unversehrtheit geprüft werden. Anwenderfreundlichkeit und Sicherheitsaspekte sind ebenfalls zu berücksichtigen. Dabei sind Aspekte wie z. B. einfaches Befüllen, keimdichtes Verschließen, Eignung für das vorgesehene Sterilisationsverfahren, sicherstellen von Funktion und Sterilität des Medizinproduktes bis zur Anwendung, Möglichkeit zur aseptischen Entnahme des Inhalts, Durchstichfestigkeit, Transport an den Ort der Anwendung, Kennzeichnung der Verpackung bzw. des Inhalts und einfaches Handling der Verpackung für die Auswahl der Verpackung entscheidend. Die Angaben der Hersteller sind auf der Verpackung zu berücksichtigen.", "section_level": 2}, {"title": "Transportstabilität.", "content": "Während des Transports darf das Medizinprodukt nicht beschädigt werden. Wenn eine Gefahr für Kontamination besteht, sollen die Medizinprodukte in einer Schutzverpackung transportiert werden. Die Schutzverpackung dient dem Schutz während dem Transport und der Lagerung. Wenn die Schutzverpackung geöffnet wird, muss diese nach der Entnahme sofort wieder verschlossen werden. Bevor die Schutzverpackung geöffnet wird, sollte darauf geachtet werden, dass die Verpackung staubfrei ist.", "section_level": 2}, {"title": "Lagerstabilität.", "content": "Die Lagerstabilität von Medizinprodukten ist von Kriterien wie z. B. äußere Einflüsse, Art der Lagerung, Art des Transports und Inhalt der Verpackung abhängig. Diese Bedingungen müssen in Bezug auf die zu lagernden Produkte geprüft werden. Die zulässige Lagerdauer ergibt sich in der Regel aus den Herstellerangaben oder wird von Hygieneverantwortlichen schriftlich festgelegt. Zu bedenken ist, dass die angegebene Lagerdauer nur bei sach- und fachgerechter Lagerung gültig ist. Medizinprodukte müssen trocken und staubarm gelagert und vor geschützt werden. Durch die vorgeschriebene Lagerdauer soll das Risiko einer Kontamination beim Transport und Öffnen minimiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Europäische Union: Deutschland: Österreich: Schweiz:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Medizinprodukt werden unter anderem Apparate, Gegenstände, Stoffe und auch Software bezeichnet, die zu therapeutischen oder diagnostischen Zwecken für Menschen verwendet werden, wobei die bestimmungsgemäße Hauptwirkung im Unterschied zu Arzneimitteln primär nicht pharmakologisch, metabolisch oder immunologisch, sondern meist physikalisch oder physikochemisch erfolgt. Es gibt über 500.000 verschiedene Arten von Medizinprodukten und In-vitro-Diagnostika auf dem Europäischen Binnenmarkt (Stand 2017).", "tgt_summary": "医疗器械(Medical Device),在台湾称为医疗器材(Medical Device),又作医疗设备或医疗仪器(Medical Equipment),用于医疗工作的诊断(diagnosis)、监护(Monitoring)和治疗(treatment)。", "id": 2716876} {"src_title": "Kyrenaika", "tgt_title": "昔兰尼加", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Kyrenaika liegt im Osten Libyens an der Mittelmeerküste zwischen der Syrte und der ägyptischen Grenze. Die Region ist 857.000 km2 groß, nach anderen Angaben 818.619 km2, mit einer Bevölkerung von 1.622.480 (Stand 2003). Hauptstadt und politisches Zentrum ist Bengasi, die zweitgrößte Stadt Libyens. Die Landschaft besteht im Norden aus einer schmalen Küstenebene, hinter der sich der Höhenzug Dschabal al-Achdar () erhebt. Im Süden dehnt sich die Libysche Wüste aus, deren bedeutendste Oasen al-Dschaghbub und die Kufra-Oasen sind. Auf dem Gebiet der früheren Großprovinz Kyrenaika lagen bis 2007 zehn der 32 Munizipien Libyens:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike und Spätantike.", "content": "Im Altertum war die Kyrenaika von Berberstämmen, den Libyern, besiedelt, die mehrmals Ägypten angriffen und im 10. Jahrhundert v. Chr. sogar die Herrschaft über Ägypten errangen. Seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. gründeten die Griechen mehrere Kolonien an der Küste, aus denen sich bedeutende Städte (\"póleis\") entwickelten. Die bedeutendste Gründung war 631 v. Chr. \"Kyrene\" durch griechische Kolonisten von der Insel Thera, die sie wegen Übervölkerung und einer Hungersnot verlassen hatten. Ihr Anführer Aristoteles nahm den libyschen Namen Battos an. Seine Dynastie, die Battiaden, konnte sich bis 440 v. Chr. gegen den heftigen Widerstand benachbarter Völker behaupten. In Kyrene wirkte bis etwa 355 v. Chr. der griechische Philosoph Aristippos von Kyrene und später die von ihm begründete Philosophenschule der Kyrenaiker (vgl. auch Aristippos der Jüngere). Nachdem die Gegend ab 322 v. Chr. zunächst vom Diadochen Ophellas und ab 118 v. Chr. von einem jüngeren Zweig der Ptolemäer beherrscht wurde, kam sie 96 v. Chr. als \"Cyrenaica\" unter die Herrschaft Roms. In der Spätantike wurde im Rahmen der diokletianischen Reichsreform die Provinz Creta et Cyrene aufgeteilt, wodurch die \"Cyrenaica\" unter dem Namen \"Libya superior\" eine eigene Provinz wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Die muslimische Herrschaft.", "content": "643 eroberten im Rahmen der islamischen Expansion arabische Muslime das Land. Seitdem wurde die Kyrenaika meist von Ägypten aus kontrolliert. Die Fremdherrschaft und der Einfall der Banu Hilal im 11. Jahrhundert führte zum endgültigen Niedergang der urbanen Kultur. So wurde Kyrene aufgegeben und Barka neues Zentrum der Provinz.", "section_level": 2}, {"title": "Die osmanische Herrschaft.", "content": "Diese Provinz kam mit Ägypten 1517 unter die Herrschaft der Osmanen. 1843 begründete Muhammad as-Sanussi in der Kyrenaika den Ordensstaat der sufistischen Sanusiya-Bruderschaft. Die erste Ordensniederlassung entstand in al-Bayda im Dschabal Achdar. Der straff organisierte Orden expandierte in den folgenden Jahren stark, vom Mutterkonvent in al-Bayda aus entstanden 80 weitere Ordenshäuser, vor allem in der Kyrenaika, aber auch in anderen Regionen Libyens. Nachdem der osmanische Statthalter in Libyen gegen die Bruderschaft vorging, musste 1856 deren Zentrum in die 500 km südöstlich gelegene Oase al-Dschaghbub verlegt werden. 1895 wurde der Orden von dort noch weiter nach Süden, in die Kufra-Oasen vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Die italienische Herrschaft.", "content": "1912 mussten die Osmanen neben Tripolitanien auch die Kyrenaika an Italien abtreten. Italien fasste seine nordafrikanischen Eroberungen zur Kolonie Libia zusammen. Im Zweiten Weltkrieg war die Kyrenaika ab Dezember 1940 Schauplatz wechselvoller Kämpfe. Es fanden besonders um Tobruk schwere Gefechte zwischen den britischen und den deutsch-italienischen Truppen des Afrikakorps unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel statt. Im Dezember 1942 besetzten britische Truppen die Kyrenaika endgültig.", "section_level": 2}, {"title": "Die Kyrenaika im unabhängigen Libyen.", "content": "1951 ging die Kyrenaika im unabhängig gewordenen Libyen auf. Am 6. März 2012 erklärte sich die Kyrenaika auf einer Versammlung von mehreren tausend Stammesführern, Milizenkommandeuren und Politikern in Bengasi gegen den Willen der libyschen Zentralregierung für halbautonom. Dabei erhoben sie über die Grenzen der historischen Provinz hinaus Ansprüche auf Teile der Ölregion Fezzan und einen erweiterten Küstenanteil. Nur überregionale Angelegenheiten sollen weiterhin vom Nationalen Übergangsrat geregelt werden. Zur Regelung regionaler Angelegenheiten wurde ein neues Ratsgremium eingesetzt und mit dessen Leitung Ahmed al-Zubair betraut. Dieser war in der Regierungszeit Gaddafis einer der am längsten inhaftierten politischen Gefangenen und wurde nach dem Sturz des Regimes Mitglied im Nationalen Übergangsrat.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Gegenwart Übersichtsdarstellungen zur Antike Untersuchungen zur Antike", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kyrenaika (auch Cyrenaika; ; ; ) ist eine Landschaft im östlichen Libyen und eine der drei historischen Großprovinzen des Landes, neben Tripolitanien im Nordwesten und dem Fessan im Südwesten. Ihr Name rührt von der antiken Stadt Kyrene her, der alte arabisch-türkische Name der Region ist \"Barqa\" nach der antiken Stadt Barke.", "tgt_summary": "昔兰尼加(古希腊语:),在阿拉伯语中称为拜尔盖(),是利比亚东部的一个地区,得名于古希腊城市昔兰尼,古称“五城地区”(),在罗马帝国统治时期是克里特和昔兰尼加行省的一部分。", "id": 280671} {"src_title": "Ahmed Ben Bella", "tgt_title": "艾哈邁德·本·貝拉", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ahmed Ben Bella wurde 1918 in einem kleinen Dorf in Westalgerien in eine Sufi-Familie neben sechs weiteren Geschwistern geboren, deren familiäre Wurzeln in Marokko lagen. Sein Vater betätigte sich als Landwirt und Kleinhändler. Er ging in Tlemcen zur Schule und litt unter der Diskriminierung von Muslimen durch seinen christlichen Lehrer. Unter diesen Umständen brach er die Schule ab. 1936 trat er in die französische Armee ein. Dieser Schritt war während des Code de l’indigénat für muslimische Algerier eine der wenigen Chancen, gesellschaftlichen Aufstieg zu erreichen, und daher üblich. Nachdem man ihn nach Marseille versetzt hatte, spielte er dort zwischen 1939 und 1940 für den Verein Olympique Marseille Fußball. Obwohl es sein Wunsch war, Profifußballer zu werden, lehnte er den ihm angebotenen Profivertrag ab. Er kehrte in sein Heimatdorf zurück und half seiner Familie auf dem dortigen Bauernhof. Ben Bella kehrte 1943 nach Frankreich zurück und diente während des Zweiten Weltkriegs in der französischen Armee, zunächst in einem Infanterieregiment der Turkos. Mit diesem nahm er 1944 unter General Juin an der Schlacht um Monte Cassino teil, anschließend an der Befreiung Frankreichs und in der 1. französischen Armee unter General de Lattre de Tassigny an der alliierten Eroberung Deutschlands. Er wurde 1944 zum Sergeant Major befördert und wegen Tapferkeit mit der „Médaille Militaire“ und dem „Croix de Guerre“ ausgezeichnet. Eine weitere Beförderung lehnte er jedoch aus Protest gegen das Massaker von Sétif, die brutale Niederschlagung eines algerischen Aufstandes im Mai 1945 durch die französische Armee, ab. Nach Ende des Krieges kehrte er in seinen Geburtsort Marnia zurück und übernahm eine Stelle in der Kommunalverwaltung. Hier wurde er zum Stadtrat seiner Heimatstadt gewählt. In dieser Zeit trat er dem Mouvement pour le Triomphe des Libertés Démocratiques des Messali Hadj bei, einer Organisation aus dem Umfeld der Parti du peuple algérien (PPA). Als die französischen Behörden sein Anwesen in Marnia konfiszierten, ging Ben Bella in den Untergrund und floh nach Algier. Bella ließ sich durch die politische Verfolgung der Franzosen nicht einschüchtern. In Algier kam er in Kontakt mit Messali Hadj und wurde einer seiner „Jungtürken“. Als Marcel-Edmond Naegelen 1948 französischer Generalgouverneur in Algerien wurde, entschloss sich Ben Bella in konsequente Opposition zum Besatzungsregime zu gehen. In Algier war er daraufhin an der Gründung der Organisation Spéciale – OS - beteiligt. Nach einem Banküberfall im Jahre 1950 auf die Hauptpostfiliale in Oran wurde er inhaftiert und musste eine Haftstrafe antreten, zwei Jahre später gelang ihm die Flucht und er ging nach Kairo. In Ägypten unternahm Ben Bella Anstrengungen, um die \"Organisation Spéciale\" zu reorganisieren. Im Jahr 1954 traf er sich mit neun weiteren algerischen Widerstandsaktivisten in der Schweiz. Der Kreis verständigte sich auf die Gründung der Front de Libération Nationale (FLN) (zu deutsch \"Nationale Befreiungsfront\"). Nach Ägypten zurückgekehrt war er mit der Waffenbeschaffung in Ländern des Nahen Ostens befasst. Beim Aufbau der FLN wurde darauf geachtet, dass Mitglieder des Mouvement national Algérien (MNA) von Messeli Hadj keine Aufnahme fanden. Im Jahr 1956 entging Ben Bella zwei Anschlagsversuchen. Im August 1956 nahm er am Kongress von Soummam teil, der das Programm der nationalen Revolution beschloss. Die FLN nahm daraufhin den militärischen Kampf gegen die französische Besatzungsmacht auf, der sich zum Algerienkrieg ausweitete. Im gleichen Jahr fand ein Treffen mit dem Präsidenten von Tunesien Habib Bourguiba und dem König Mohammed V. von Marokko in Tunis statt, um miteinander nach Lösungen zur Beendigung des Krieges in Algerien zu suchen. Kurz darauf flog er nach Rom, um sich dort mit dem französischen Ministerpräsidenten Guy Mollet zwecks Friedensverhandlungen zu treffen. Er wurde an Bord eines marokkanischen Flugzeugs von französischen Agenten festgenommen und später von 1956 bis 1962 in Frankreich inhaftiert. Während seiner Haftzeit vermied er Auseinandersetzungen, die die algerischen Kräfte noch weiter gespalten hätten. Er las sehr viel, setzte sich mit zahlreichen aktuellen Sachverhalten auseinander und erarbeitete sich so eine politische Haltung für die nächsten Jahre. Ein Ergebnis war dabei die Ausarbeitung eines Programms für eine zukünftige Regierung von Algerien. Darin war eine konsequente Opposition gegen den Kapitalismus in allen seinen Spielarten, eine Agrarreform, die Verstaatlichung der Produktionsmittel, die Aufhebung von Privilegien sowie die Rückkehr zu den arabischen sowie islamischen Traditionen verankert. Ein Umsturz am 19. September 1958 in Algerien führte zur Bildung der provisorischen Regierung unter Ferhat Abbas. Ehrenhalber erfolgte, in Abwesenheit durch seine Haftzeit, die Wahl Ben Bellas zum Vizevorsitzenden der \"Gouvernement provisoire de la République algérienne\" (GPRA). Es begannen intensive Friedensverhandlungen mit der französischen Regierung, um eine friedliche innere Entwicklung für Algerien einzuleiten. Die hierzu 1960 in Melun geführten Gespräche, an denen Ben Bella trotzt seiner Haft indirekt mit beteiligt war, scheiterten an der unnachgiebigen Haltung Frankreichs. Erst die dann zwei Jahre später erneut aufgenommenen Gespräche in Evian brachten den Erfolg und den ersehnten Waffenstillstand. Letztendlich führten sie auch dazu, dass die politischen Gefangenen frei gelassen wurden. Ben Bella kehrte daraufhin nach Algerien zurück. Bei einem Referendum im Juli stimmten 99,6 % der Bevölkerung für die Unabhängigkeit Algeriens. Bei der anschließenden Wahl konnte sich Ben Bella gegen seinen Konkurrenten Benyoucef Ben Khedda durchsetzen. Er wurde Algeriens erster Präsident. Während des Algerisch-Marokkanischen Grenzkrieges war er Oberbefehlshaber der algerischen Armee und konnte eine Invasion durch marokkanische Truppen vermeiden. In den folgenden Machtkämpfen gelang es Ben Bella, die FLN als sozialistisch ausgerichtete Einheitspartei durchzusetzen. Die Nationalversammlung proklamierte die demokratische Volksrepublik Algerien und im Oktober erfolgte der Beitritt des Landes zur UNO. Anfang des Jahres 1963 verkündete Ben Bella das Programm des „Arabischen Sozialismus“ und ließ eine sozialistische Verfassung ausarbeiten. Darin wurde die FNL als Einheitspartei verankert. Im März begann er mit der Verstaatlichung des Kolonialbesitzes und der industriellen Großunternehmen. Am 8. September wurde Ben Bella erneut als Staats- und Regierungschef gewählt. Als 97,5 % der Bevölkerung für die Annahme der neuen Verfassung stimmten, wurde damit begonnen, auch die notwendigen Staatsstrukturen aufzubauen. Gewerkschaften wurden gebildet und die Nationale Befreiungsfront verfolgte das Ziel, diese Institutionen zu stärken. Im darauffolgenden Jahr wurde Ben Bella auf dem 1. Parteitag der FLN im April erneut zum Generalsekretär gewählt. Die letzten Einheiten der französischen Besatzer verließen das Land. Doch diese Aufbauphase war nicht von langer Dauer. Ein „nationaler Revolutionsrat“ unter der Leitung von Houari Boumedienne stürzte durch einen Militärputsch am 19. Juni 1965 die gewählte Regierung. Ben Bella wurde verhaftet, in ein geheimes Gefängnis gebracht und es kam zu einer Neubildung der Regierung. Bis 1982 lebte er dann unter Hausarrest und konnte erst nach dessen Aufhebung ins Exil in die Schweiz gehen. Im Jahre 1990 durfte er nach Algerien zurückkehren. Hier bemühte er sich darum, die demokratische Bewegung Algeriens wieder ins Leben zu rufen. Doch nach dem Abhalten demokratischer Wahlen wurde das Land erneut durch Militärführer in einen Bürgerkrieg gestürzt. Die Wahlen wurden annulliert und die Partei Islam Salvation Front (FIS), Gewinner der Wahlen, wurde verboten. Mitte der 1990er Jahre nahm er dann vom Ausland aus in Rom wieder Gespräche mit anderen algerischen Oppositionsführern auf, um den Bürgerkrieg im Land zu beenden. Insgesamt blieb Ben Bella in diesen Jahren ein Kritiker des bestehenden Systems in Algerien. Ben Bella war viele Jahre gewählter Präsident der \"International Campaign Against Aggression on Iraq\". Im Widerspruch zu seinem im Land praktizierten Ein-Parteien-System setzte er sich in seinen letzten Jahren für Demokratie in Algerien ein. Bis zuletzt war er Vorsitzender eines Weisenrates der Afrikanischen Union (AU), der den Zweck verfolgt, bewaffnete Konflikte zu vermeiden oder aber, wenn sie ausgebrochen waren, zu lösen. Am 11. April 2012 starb Ben Bella in Algier nach einem Krankenhausaufenthalt im Alter von 93 Jahren. Er war zwischen dem 12. und 13. April aufgebahrt und wurde am 13. April bestattet auf dem \"Carré des Martyrs\" auf dem Al-Alia-Friedhof in Algier. Eine achttägige Staatstrauer wurde angeordnet. Zu seinem Begräbnis waren die Premierminister von Mauretanien und Marokko sowie die Präsidenten von Saharaui und Tunesien anwesend.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Ben Bella war seit 1971 mit der Journalistin Zohra Sellami verheiratet. Das Paar adoptierte zwei Töchter, Mehdia und Nouria.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ahmed Ben Bella (* 25. Dezember 1918 in Marnia in Algerien nahe der marokkanisch-algerischen Grenze; † 11. April 2012 in Algier; ) war ein algerischer Politiker, Kämpfer für die Unabhängigkeit und von 1962 bis 1965 erster Staatspräsident seines Landes.", "tgt_summary": "艾哈迈德·本·贝拉( ;1916年-12月25日-2012年-4月11日,阿尔及利亚军人、革命家及政治家,民族解放阵线(FLN)领袖,1962年至1965年任阿尔及利亚总统,被誉为阿尔及利亚的国父。", "id": 657136} {"src_title": "Kyrie eleison", "tgt_title": "垂憐經", "src_document": [{"title": "Herkunft und theologische Bedeutung.", "content": "Der Ruf stammt aus der griechischen Liturgie der Ostkirche – dort Einwurf der Gemeinde in den großen Litaneien (Fürbitten) – und wurde um 500 ohne Übersetzung in die römische und danach in andere westliche Liturgien übernommen. „Kyrie eleison“ war in vorchristlicher Zeit ein gebräuchlicher Huldigungsruf für Götter und Herrscher. Im spätantiken Hofzeremoniell wurde der Kaiser mit diesem Ruf begrüßt, wenn er den Raum betrat. Die Juden der griechischsprachigen Diaspora hatten den Kyrios-Titel auf den Gott Israels bezogen (als Übersetzung für \"Adonai\" „Herr“, vergleiche JHWH). \"Kyrios\" wurde im frühen Christentum zur zentralen Hoheitsbezeichnung Jesu Christi (vgl., ). In der öffentlichen Akklamation und dem Bekenntnis des Kyrie zu Beginn der Eucharistiefeier setzten die Christen sich betont vom Kaiserkult und vom Kult anderer Götter ab. Die Alternativform Christe eleison ( \"Christus, erbarme dich!\") entstand in Rom. Es entwickelte sich eine bis zu neunfache Kyrie-Litanei, die jahrhundertelang auch trinitarisch gedeutet wurde als Anrufung des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes (vgl. Kyrielieder der Reformation).", "section_level": 1}, {"title": "Kyrie eleison im Gottesdienst.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Heilige Messe und evangelischer Gottesdienst.", "content": "Das \"Kyrie eleison\" wird zu den gleichbleibenden Teilen der Heiligen Messe (\"Ordinarium Missae\") gerechnet. Im Eröffnungsteil der Heiligen Messe oder des evangelischen Gottesdienstes kann das \"Kyrie\" dem allgemeinen Schuldbekenntnis folgen oder auch mit diesem verbunden sein. Aus dem Huldigungsruf wird in diesem Fall ein Erbarmensruf. Es kann griechisch oder deutsch gesprochen werden. Vielfach wird es auch gesungen, gegebenenfalls im Wechsel zwischen Chor bzw. Kantor und Gemeinde. Je nach Gottesdienstanlass und Zeit im Kirchenjahr können kurze Texteinschübe (Tropen) verwendet werden. Bei diesen Anrufungen handelt es sich nicht um Fürbitten, sondern um Lobpreis. Jesus Christus wird für seine Heilstaten gepriesen. Gleichzeitig stellt das Kyrie einen Bittruf um Gottes Erbarmen dar. Nach dem Kyrie folgt an Sonntagen außerhalb von Advents- und Fastenzeit sowie an Festen das \"Gloria\" (lat. für „Ehre sei Gott“).", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele für Texteinschübe.", "content": "Es gibt zahlreiche Variationen des Kyrie, die je nach Anlass und Kirchenjahr Verwendung finden, so zum Beispiel: oder Der Ursprung für solche Kyrie-Litaneien findet sich in der \"deprecatio Gelasii\".", "section_level": 2}, {"title": "Orthodoxie.", "content": "In der Liturgie der orthodoxen Kirchen gibt es an mehreren Stellen zum Teil vielteilige Kyrie-Litaneien. Mit einem zwölffachen \"Kyrie eleison\" wird jede Hore der byzantinischen Tagzeitenliturgie eröffnet, die kleinen Horen schließen mit einem vierzigfachen \"Kyrie eleison\". In der Göttlichen Liturgie erscheint das dreifache \"Kyrie eleison\" als Antwort auf die einzelnen Anrufungen der Ektenieen. Das \"Christe eleison\" ist jedoch eine westliche Erweiterung und in der byzantinischen Liturgie nicht gebräuchlich.", "section_level": 2}, {"title": "\"Kyrie eleison\" und \"Pater noster\" als Gebetseinleitung oder -schluss.", "content": "In der mittelalterlichen Liturgie trat das drei- oder neunfache \"Kyrie/Christe eleison\" mehrfach auf, und zwar als Gebetsschluss nach einem Psalm in folgendem Aufbau: Solche Gebetssequenzen gab es beispielsweise im Rahmen der Vorbereitung des Priesters auf die Messfeier und beim Anlegen der Paramente, beim Stufengebet zwischen dem Psalm 42 \"Iudica me\", (\"Schaffe Recht mir, Gott\") und dem Confiteor, und beim Auszug des Priesters aus der Kirche. Dies war jedoch nicht durchgehend so, sondern phasenweise und regional sehr unterschiedlich. Spätestens mit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils sind solche Formen entfallen. Im Stundengebet ist dieselbe Abfolge von Gebeten ebenfalls seit dem 8. Jahrhundert (Amalarius) bezeugt: (IV, 2), und Amalarius bezeugt (III, 6), (\"dass nach jedem Vollzug des Stundengebets das Kyrie eleison vor dem Gebet des Herrn folgt, wie es in der Matutin und der Vesper geschieht\"). Später wurde dies auf Wochentage beschränkt (\"preces feriales\"), dann auf die Werktage der Advents- und Fastenzeit, seit 1955 nur noch für Mittwoch und Freitag im Advent und in der Fastenzeit. Mit der Neuordnung des Stundengebets nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist die Gebetssequenz wieder für Laudes und Vesper an allen Tagen vorgesehen: nach dem Benedictus bzw. Magnificat folgen die Fürbitten, dann das \"Kyrie eleison\" (oder eine andere Überleitung), das \"Vater unser\" und die Oration. Auch manche lutherischen Gebetsordnungen für das Morgen- und Abendgebet haben eine ähnliche Form: dreimaliges Kyrie eleison, Pater noster, Bitten, Oration.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kyrie eleison ( oder später \"kírië eléison\" „Herr, erbarme dich!“) ist der Anfang einer kurzen, in der Regel dreigliedrigen Litanei, die zu verschiedenen Anlässen in der christlichen Liturgie gesungen wird. Am bekanntesten ist das \"Kyrie eleison\" als Bestandteil der Eröffnung des Gottesdienstes. Auch Litaneien wie die Allerheiligenlitanei oder die Lauretanische Litanei beginnen mit dem Kyrie-Ruf.", "tgt_summary": "《垂怜经》(又译怜悯颂,,,意即求主怜悯),是基督教用于礼拜仪式的一首诗歌,亦是一般弥撒曲中的第1个乐章。", "id": 713687} {"src_title": "Camille Pissarro", "tgt_title": "卡米耶·畢沙羅", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Elternhaus, Kindheit und Jugend.", "content": "Camilles Vater, \"Abraham (Frederic) Gabriel Pissarro\" stammte aus einer marranischen Familie aus Bragança in Portugal und war als Kind mit seinen Eltern vor der Inquisition nach Bordeaux geflüchtet. In Bordeaux existierte eine große Gemeinde sefardischer Juden. Camilles Mutter, Rachel Manzano-Pomié, hatte spanische Vorfahren und stammte aus der Dominikanischen Republik. 1824 wanderte die Familie des Vaters nach den Antilleninseln aus. In Charlotte Amalie, der Hauptstadt von Dänisch-Westindien auf St. Thomas, gab es eine der ersten jüdischen Gemeinden der Neuen Welt. Dort betrieb der Vater eine Eisenwarenhandlung. Die Familie unterhielt weiterhin feste Verbindungen nach Bordeaux. Im Alter von zwölf Jahren schickte man Camille Pissarro in ein Internat in einen Vorort von Paris. Er zeigte bereits in diesem Alter großes Interesse am Zeichnen und sein Zeichenlehrer Auguste Savary, gleichzeitig Rektor und Gründer seiner Schule und ein angesehener Salonmaler, bestärkte Pissarro in dieser Neigung. Pissarro füllte seine Hefte mit Zeichnungen von Palmen und Plantagen seiner Heimat. 1847 holte sein Vater ihn zurück nach Westindien, um ihn in das Geschäft der Familie einzuführen. Pissarro zog es jedoch vor, jede freie Minute am Hafen zu verbringen und zu zeichnen. Dort begegnete er dem dänischen Maler Fritz Melbye, der trotz des Altersvorsprungs von nur vier Jahren schon ein arrivierter Maler war, der mehrmals in Kopenhagen ausgestellt hatte. Melbye erkannte Pissarros Talent und ermutigte ihn. Trotz des Widerstands seines Vaters schloss sich Pissarro Melbye an, als dieser 1852 nach Venezuela weiterreiste.", "section_level": 2}, {"title": "Der junge Künstler.", "content": "In Caracas mieteten sich Melbye und Pissarro gemeinsam ein Haus und Pissarro zeichnete das Stadtleben, den Markt und die Gebäude, die Tavernen, aber auch das ländliche Leben und die Vegetation in der Umgebung. 1854 kehrte er nach St. Thomas zurück. Schließlich gelang es ihm, seinen Vater zu überzeugen, ihn bei der Entscheidung, das Leben der Malerei zu widmen, zu unterstützen. Im September 1855 verließ er endgültig St. Thomas und reiste nach Paris. Bei der dortigen Weltausstellung konnte er nahezu 5.000 Werke der Malerei bewundern, unter anderem Bilder von Eugène Delacroix, Jean-Auguste-Dominique Ingres und Camille Corot. Pissarro wurde Schüler von Corot. Er suchte auch den Maler Anton Melbye, den Bruder von Fritz Melbye, auf. Vom Vater gedrängt, nahm er auch Unterricht bei Meistern der École des Beaux-Arts, doch deren dogmatischer Ansatz sagte ihm nicht zu. Stattdessen arbeitete er lieber im Kreise junger Kollegen, die sich in den Cafés trafen und dort über den Realismus und die Malerei im Freien debattieren. 1858 begann er, sich diese Themen anzueignen, und malte in den Wäldern nördlich von Paris. Eines dieser Bilder, \"Landschaft bei Montmorency\", wurde zum Salon von 1859 angenommen, fand dort jedoch keine große Beachtung. 1857 zogen seine Eltern zurück nach Frankreich. Pissarro wohnte wieder bei ihnen in deren Haus in Montmorency. 1859 kam Julie Valley als Bedienstete in den elterlichen Haushalt. Camille und sie begannen ein Verhältnis, aus dem zwei uneheliche Kinder hervorgingen. 1859 begegnete Pissarro an der Académie Suisse, einer freien Malschule, Claude Monet und Paul Cézanne.", "section_level": 2}, {"title": "Die mittleren Jahre.", "content": "Mitte der 1860er Jahre begann Pissarro, sich von seinem Lehrer Corot zu lösen und seinen eigenen Stil zu finden. 1863 zeigte Pissarro auf dem ersten Salon des Refusés Gemälde und fand bei den Kritikern lobenswerte Erwähnung. 1866 und 1868 wurden jeweils zwei seiner Bilder zum Salon zugelassen. Der junge Kritiker Émile Zola fand Gefallen an ihnen und lobte sie überschwänglich. Besonders hob er die Gewissenhaftigkeit des Künstlers Pissarro hervor, der sich nur der Wahrheit verpflichtet sehe. Diese Erfolge bei der Kritik bedeuteten jedoch mitnichten Erfolge bei Käufern und Händlern. Pissarro geriet in finanzielle Not und musste sich den Lebensunterhalt mit dem Bemalen von Markisen und Rollos verdienen. Weniger bekannt ist die soziale und politische Seite Pissarros: In seinen Zeichnungen stellt er in realistischen, bisweilen an Daumier erinnernden Ausdrucksformen die Lebensumstände armer Menschen dar. Er bekannte sich zum Anarchismus und beschäftigte sich mit Pierre-Joseph Proudhon. 1869 und 1870 arbeitete er eng und regelmäßig mit seinen Freunden Claude Monet und Pierre-Auguste Renoir. Oft stellten sie ihre Staffeleien nebeneinander auf und malten gemeinsam die gleichen Motive, wobei jedoch jeder seinen eigenen Stil bewahrte. Im Gegensatz zu Monet bezog Pissarro Menschen und Passanten viel stärker in seine Gemälde ein: Orte, Landschaften und Straßen sind bei ihm fast immer wesentlich mitbestimmt von arbeitenden, miteinander sprechenden oder flanierenden Menschen. Im November 1870 floh er vor dem Deutsch-Französischen Krieg nach London, nachdem er zuvor seine Familie in der Bretagne untergebracht hatte. Fast seine gesamte Bildproduktion musste er in Louveciennes bei Paris zurücklassen. In London traf er Monet wieder, der ebenfalls vor dem Krieg dorthin geflohen war. Der Kunsthändler Paul Durand-Ruel wurde auf ihn aufmerksam und kaufte ihm vier seiner Bilder ab, hatte jedoch seinerseits keinen Erfolg mit dem Weiterverkauf. Am 14. Juni 1871 heiratete Pissarro in Croydon südlich von London seine Geliebte Julie Vellay, die inzwischen mit dem dritten Kind von ihm schwanger war. Ende dieses Monats kehrte er nach Frankreich zurück und musste erfahren, dass ein Teil seiner Bilder von deutschen und französischen Soldaten zertrampelt worden war. Sie hatten sie im Garten als Teppich ausgelegt, damit ihre Stiefel nicht schlammig werden. Pissarro ließ sich davon nicht entmutigen, sondern arbeitete in den Folgejahren produktiver denn je. Besonders intensiv arbeitete er mit Paul Cézanne zusammen; beide beeinflussten sich sehr stark gegenseitig in ihrer künstlerischen Entwicklung. In finanzieller Hinsicht schöpfte er Zuversicht, als im Januar 1873 seine Gemälde auf einer Auktion hohe Preise erzielten, trotzdem hatte er danach kaum Einnahmen und war Ende desselben Jahres wieder mittellos. 1874 gehörte er zu den treibenden Kräften, die die erste Impressionisten-Ausstellung organisierten. Das Ergebnis der Kritik war enttäuschend und Pissarros Einnahmen aus der Ausstellung betrugen nur 130 Franc. In den 1870er Jahren kämpfte Pissarro verzweifelt um Verkäufe und um den schieren Lebensunterhalt für sich selbst und seine Familie. Pissarro war ein überzeugter Verfechter des Austauschs und der Zusammenarbeit zwischen Künstlern und beteiligte sich an sämtlichen weiteren Impressionisten-Ausstellungen bis 1882.", "section_level": 2}, {"title": "Die späten Jahre.", "content": "Mitte der 1880er Jahre lernte er die jungen Künstler Paul Signac und Georges Seurat kennen. Er interessierte sich für die Farbenlehre und adaptierte deren pointillistische Malweise. Er arbeitete mit reinen, unvermischten Komplementärfarben, die er in immer kürzeren Pinselstrichen einsetzte, um eine Vermischung der reinen Farben zu einer Gesamtharmonie zu erreichen. 1886 stellte er gemeinsam mit Signac, Seurat und seinem Sohn Lucien in einem separaten Raum auf der Ausstellung der Unabhängigen aus. Trotz wohlwollender Kritiken blieb ihm abermals der Durchbruch beim Käuferpublikum versagt. Mit der Zeit fühlte er sich auch eingeengt durch die Verfahrensregeln des Pointillismus. Hatte er sich noch im April 1887 in einem Brief an Signac als Adepten der neuen Kunst bezeichnet, so klagte er bereits Juli desselben Jahres, dass sie ihm zu zeitraubend sei. Um 1890 herum wendete sich Pissarro wieder „seinem“ ursprünglichen, freieren Impressionismus zu. 1892 gelang ihm endlich der Durchbruch: mit einer großen Retrospektive bei seinem Förderer, dem Kunsthändler Durand-Ruel. In den letzten zehn Jahren seines Lebens malte er eine Serie von Stadtbildern aus Rouen, Dieppe und Paris. Als er 1903 starb, hinterließ er eine riesige Zahl an Bildern. Seit 1980 befindet sich in Pontoise ein Musée Camille Pissarro.", "section_level": 2}, {"title": "Pissarros Interesse am Anarchismus.", "content": "In den 1880er Jahren lernte Pissarro Paul Signac und Georges Seurat kennen. Er beschäftigte sich zudem, wie viele Neo-Impressionisten, mit den Ideen des Anarchismus. Er entwickelte persönliche Bekanntschaften mit Émile Pouget, Louise Michel und Jean Grave. Nach dem Attentat durch Caserio wurde Pissarro von der Polizei gesucht. Er floh nach Belgien, wo er auf Élisée Reclus und Henry van de Velde traf. Pissarro hatte van de Velde 1894 in Belgien kennen gelernt. Im März 1897 schrieb er van de Velde einen Brief, in dem er über seine Bekehrung zum Neo-Impressionismus und über seine Abkehr von dieser malerischen Methode darlegte. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich veröffentlichte er in \"Les Temps nouveaux\" und engagierte sich während der Dreyfus-Affäre gegen Antisemitismus. 1889 trat er dem Debattierclub \"Club de l’Art Social\" bei und abonnierte anarchistische Zeitungen wie Le Père Peinard, Le Révolté, \"Le Prolétaire\", Les Temps nouveaux, in denen auch Illustrationen von ihm veröffentlicht wurden. Er unterstützte die Zeitungen teils auch finanziell und half den Familien verfolgter oder inhaftierter Anarchisten. In seinem Federzeichnungszyklus Turpitudes sociales (Soziale Schandtaten) drückte Pissarro seine Verachtung für die Ausbeutung der Arbeiter und für die Pariser Gesellschaft aus.", "section_level": 3}, {"title": "Pissarro und die Dreyfus-Affäre.", "content": "Pissarros Interesse an den politischen und gesellschaftlichen Folgen der Dreyfus-Affäre war das zentrale Thema zahlreicher Briefe an seinen Sohn Lucien. Am 19. November 1898 schrieb er: „\"Gestern, als ich zu Durand-Ruel ging, um fünf Uhr, geriet ich auf den Boulevards mitten in eine Horde von Gymnasiasten, hinter denen Strassenjungen hinterherliefen, und die schrien: „Tod den Juden! Nieder mit Zola!“ Ich bin mitten durch die Gruppe hindurchgegangen bis zur Rue Laffitte. Sie haben mich nicht einmal für einen Juden gehalten. Von allen Seiten hagelt es Proteste gegen das Dreyfus-Urteil. Die ganze Intelligenz protestiert; und die Sozialisten veranstalten Versammlungen.\"“ Die Spaltung seines Kreises von Kollegen und zum Teil engen Freunden in der Folge der Dreyfus-Affäre traf ihn zutiefst. Vor allem quälte ihn das Zerwürfnis mit Edgar Degas, mit dem er eng befreundet gewesen war. Pissarro, Monet, Signac und Vallotton und besonders vehement der Dichter und Kritiker Émile Zola („J’Accuse...!“), unterstützten Dreyfus. Auf der gegnerischen Seite standen Degas, Cézanne, Renoir und Armand Guillaumin. Im ganzen Land brachen anti-jüdische Proteste aus und Zola wurde wegen Verleumdung angeklagt und verurteilt. Er konnte sich seiner Inhaftierung nur durch die Flucht nach England entziehen. Im Zuge der Dreyfus-Affäre verließ Pissarro 1894 erneut Frankreich und ging nach Belgien, kehrte aber später wieder nach Paris zurück.", "section_level": 3}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "1939 erschien in Paris das Werkverzeichnis (Catalogue raisonné) mit der Auflistung von 1316 Ölgemälden und mehreren Hundert weiteren Werken. 2005 gab das Wildenstein Institute ein neues, umfassenderes Werkverzeichnis mit jetzt 1528 Ölgemälden heraus, das alle von 1939 enthielt und neue Entdeckungen und neue Erkenntnisse in der Genese des Künstlers hinzufügte. Für die Werke des Künstlers werden heute bis zu 19 Millionen Pfund Sterling bezahlt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jacob Abraham Camille Pissarro (* 10. Juli 1830 in Charlotte Amalie, Dänisch-Westindien heute: Amerikanische Jungferninseln; † 12. November 1903 in Paris) war einer der bedeutendsten und produktivsten Maler des Impressionismus. Er ist der Stammvater der Künstlerfamilie Pissarro.", "tgt_summary": "卡米耶·毕沙罗(Camille Pissarro,1830年-7月10日-1903年-11月13日),是一位丹麦裔法国的印象派、新印象派画家。毕沙罗喜好写生,画了相当多的风景画,他的后期作品是印象派中点彩画派的佳作,此外,毕沙罗的人像画也有他特殊的风格。", "id": 941151} {"src_title": "Yakuza", "tgt_title": "極道", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Die Bezeichnung \"Ya-Ku-Za\" ist die dialektale Aussprache der Zahlenkombination „\"8-9-3\"“, welche im Kartenspiel Oicho-Kabu als wertlos gilt. Es wird mit dem Kartensatz Kabufuda gespielt, das dem Black Jack ähnelt. So gesehen betrachten sich die Yakuza mit einem gewissen Stolz als die „Wertlosen“ der Gesellschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Yakuza folgen einer strengen Hierarchie, sprechen einen eigenen Berufsjargon und verwenden unterschiedliche Kodizes in Form von Hausordnungen. Sie sind auf nahezu allen japanischen Inseln und im Ausland tätig. Traditionell sind sie in Thailand und Südkorea vertreten. Als bevorzugte Bastion im westlichen Ausland gelten Hawaii und auf dem US-amerikanischen Festland San Francisco. Besonders nach 1990 waren auch Yakuza-Aktivitäten in New York und Australien zu beobachten. Als Stützpunkte in Europa gelten Amsterdam und Paris. Seit 1993 ist in Japan das sichtbare Bekenntnis zu einem \"kumi\" strafbar, was die modernen Yakuza in einigen Teilen des Landes immer mehr zur Arbeit im Untergrund zwingt. Trotzdem sind einige Gruppen und Banden unter nur sehr oberflächlichen Tarnungen immer noch mit Adressen und Telefonnummern in den Telefonbüchern Osakas und Tokios verzeichnet. Auch wenn sich in den letzten Jahren die vormals enge Beziehung zur Polizei und ihr allgemeines gesellschaftliches Ansehen verschlechtert haben, bilden die Yakuza nach wie vor eine einflussreiche Gemeinschaft innerhalb der japanischen Gesellschaft und haben ihre Bedeutung vor allem im Banken- und Immobiliengeschäft erhalten können. Die patriarchalische Führungsfigur in einem Yakuza-Netzwerk ist der \"Oyabun\" (jap. Vater) oder \"Kumichō\" (jap. Bandenchef). Er entspricht in etwa dem „Paten“ im Mafia-Milieu. Einem Oyabun gegenüber ist sein Untergebener zu absolutem Gehorsam verpflichtet. Unter Yakuza gilt ein Oyabun auch als „einer, der über den Wolken lebt“, eine Metapher, die von westlichen Experten als Synonym für Unantastbarkeit interpretiert wird. Als niederes Glied innerhalb der Hierarchie gelten die \"Kobun\", die Söhne. Dieses Prinzip wird über viele Stufen verschachtelt. Yakuza pflegen ein aufwändiges Aufnahmeritual, bei dem traditionelle Kleidung getragen wird und der zukünftige Kobun seinem Oyabun Treue und Loyalität bis in den Tod zu schwören hat. Die Notwendigkeit drakonischer Strafen gegen Geschäfte außerhalb der Strukturen und das damit verbundene Nicht-Abführen der Erlöse als „Mitgliedsbeiträge“ zeigt, dass die Bindungswirkung des Senioritätsprinzips nachlässt. Innerhalb der Organisationen kommt es häufig zu Konkurrenz und Machtkämpfen einzelner Machtzentren auf gleicher Stufe um die Gunst der übergeordneten Ebene. Die Mitgliederschaft der Yakuza bestand 2009 zu rund 60 % aus Burakumin, den Nachkommen der „Unreinen“ in der feudalen Epoche Japans. Etwa 30 % stammen aus der koreanischen Minderheit und 10 % gehören zu sonstigen Bevölkerungsgruppen. Rund die Hälfte der Yakuza gelten als \"jun-kōseiin\" (, dt. „Mitgliedsanwärter“), die außerhalb der Organisation leben und regulären Geschäften nachgehen, aber bei Bedarf von Fall zu Fall rekrutiert werden können. Die Mitgliedszahlen der Yakuza-gumis fallen seit den Gesetzen gegen Bankgeschäfte der kriminellen Gruppen aus dem Jahr 2011 rapide. Der Höchststand wurde 1963 registriert mit 184.100 Personen. Dann setzte über rund drei Jahrzehnte ein langsamer Rückgang ein. Von 1990 bis etwa 2010 wurde die Gesamtzahl der Yakuza stabil mit über 80.000 Menschen angegeben, bevor die staatliche Verfolgung einsetzte. 2013 wurde der Zahl nur noch auf 63.000 geschätzt, eine der kleineren Gruppen \"Kyūshū Seidō-kai\" löste sich 2013 unter dem Druck auf. 2015 fiel die Gesamtzahl aller Yakuza-Gumi erstmals unter 50.000. 2017 zählte die Nationale Polizeibehörde nach einer etwas anderen statistischen Erfassungsmethode nur noch unter 20.000 Vollmitglieder. Mehr als 2000 Mitglieder hatten Stand 2016: die Yamaguchi-gumi (5200 Mitglieder), die Sumiyoshi-kai (3100), die 2015 von der Yamagushi-gumi abgespaltene Kobe Yamaguchi-gumi (2600) und die Inagawa-kai (2500). Darüber hinaus sind 18 weitere Gruppen registriert. Auch abgesehen von der polizeilichen Verfolgung haben die Gruppen Nachwuchsprobleme, da in der alternden japanischen Gesellschaft mit behüteten Jugendlichen kaum mehr Interesse junger Leute an den Yakuza-Strukturen und den harschen Bedingungen für Neueinsteiger auf den untersten Ebenen besteht. Der Dokumentarfilm Young Yakuza aus dem Jahr 2007 begleitete einen 20-Jährigen bei seinem Eintritt in die Yakuza.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Yakuza berufen sich auf eine Abstammung von den Glücksspielsyndikaten (, \"bakuto\") der Edo-Periode (etwa 1600 bis 1868). Die damaligen Yakuza bestanden fast ausnahmslos aus Menschen von „niederer Geburt“, also Angehörigen der Stände der Bauern und Handwerker, hauptsächlich jedoch der Kaufleute. Hatte man als solcher sein Land oder Geschäft durch Glücksspiel, Naturkatastrophen oder plündernde Rōnin verloren oder kam als Flüchtling vor Unruhen oder Strafverfolgung mittellos in eine neue Stadt, blieb einem nicht viel anderes übrig, als bei der Yakuza anzufragen. Diese gab einem dann eine Unterkunft und Arbeit; nicht selten zogen allein Geborgenheit innerhalb der Familienstruktur sowie Abenteuerlust und Hoffnung auf Respekt und Anerkennung unter der ländlichen Bevölkerung auch Freiwillige in die Dienste der Yakuza. Alle Polizeikräfte dagegen kamen damals aus dem Stand der Samurai, die durch die so genannte \"pax Tokugawa\" keine kriegerische Beschäftigung mehr hatten und sich auf den Schutz der öffentlichen Sicherheit konzentrierten. So entstand oft ein spannungsgeladenes Verhältnis zwischen den beiden Parteien, und die Yakuza wurden oft von den \"bushi\" als Möchtegern-Samurai ohne Ehrung des Bushidō herablassend behandelt. Trotzdem war ein Interessenkonflikt nicht unvermeidbar, und die Radikalität der verschiedenen \"kumi\" unterschied sich von Ort zu Ort stark, so gab es auch in wenigen Fällen Kooperation zwischen den beiden Gruppierungen, wenn es um Gemeindepolitik und um Anliegen der Bürger ging. Die Yakuza leitet daraus ein Robin-Hood-Image ab. Relevanten Einfluss auf die japanische Gesellschaft erlangte die Yakuza erst wieder in den Zeiten der Unruhe am Anfang der Shōwa-Zeit ab 1926 und bis zum Zweiten Weltkrieg, sowie insbesondere nach der japanischen Niederlage ab 1945. Zu dieser Zeit entstanden die Strukturen der modernen Yakuza. Sie organisierte den Schmuggel und Schwarzhandel und schuf extra-legale Methoden zur Durchsetzung von legalen und illegalen Ansprüchen, als die staatliche Justiz und Polizei die legalen Strukturen nicht mehr aufrechterhalten konnte. Nach dem Ende der Besatzungszeit und der Anerkennung Japans als souveräner Staat 1952 im Friedensvertrag von San Francisco folgte der Wiederaufbau der Wirtschaft und der staatlichen Strukturen. Die Yakuza reagierte auf den Wandel mit dem Aufbau eigener wirtschaftlicher Aktivitäten, insbesondere im Glücksspiel und der Bauwirtschaft. Die verschiedenen Banden konkurrierten und gerieten in Konflikte, die als blutige Bandenkriege um Einflussgebiete geführt wurden. Mitte der 1960er Jahre führte die Gewalt erstmals zu Verfolgungsdruck des Staates, der wiederum die Konzentration der Macht in den bis heute vorherrschenden drei Gruppen Yamaguchi-gumi, Sumiyoshi-kai und Inagawa-kai beschleunigte. Die Rezession der 1970er Jahre und die folgende Blasenökonomie der 1980er nutzte die Yakuza zum Einstieg in die Finanzbranche. Schutzgelderpressung börsennotierter Aktiengesellschaften unter dem Druck langdauernder und kostspieliger Einsprüche und Klagen von Kleinaktionären gegen Rechnungsabschlüsse und Geschäftsmethoden wurden ebenso zum Mittel der organisierten Kriminalität, wie die aufkommende Containerschifffahrt den Schmuggel beflügelte. Ebenfalls in die 1980er Jahre fiel ein Generationswechsel in allen großen Syndikaten, insbesondere in der Yamaguchi-gumi wurde dieser bis Ende des Jahrzehnts blutig ausgetragen und führte zu erhöhtem Druck von Polizei, Politik und Öffentlichkeit auf die Gruppen. Bis zum Inkrafttreten des Bōryokudan-Gesetzes im März 1992 waren die verschiedenen Banden großteils in legalen Strukturen organisiert. Mit dem Gesetz wurden alle als „gewalttätig“ bezeichneten Gruppen unter Druck gesetzt. Mitgliedschaft wurde nicht illegal, aber die sichtbare Betätigung wurde mit drastischen Strafen belegt. Die Yakuza-Organisationen gingen in den Untergrund. Dies und der wirtschaftliche Abschwung Japans in den 1990er Jahren schädigte den Einfluss und die Einnahmen, worauf die Banden ihre Methoden wiederum anpassen mussten. 2004 entschied der Oberste Gerichtshof, dass der damalige oberste Führer der Yamaguchi-gumi nach den allgemeinen Grundsätzen des Gewerberechts für Handlungen seiner Untergebenen haftbar gemacht werden kann. Im konkreten Fall wurde er zu einer geringen Geldbuße verurteilt. Die Folge war jedoch, dass in allen Organisationen der nach außen sichtbare Druck und die Gewalt massiv reduziert wurden, was seinerseits das Potenzial für Erpressungen minderte. Seit Oktober 2011 ist jegliche finanzielle Zusammenarbeit mit Yakuza-Gruppen unzulässig, alle japanischen Banken und viele andere Unternehmen haben Ausschluss-Klauseln in ihre Geschäftsbedingungen aufgenommen. In der Folge wird es für Mitglieder zunehmend schwieriger, Konten zu unterhalten oder auch eine Wohnung zu mieten. 2013 ging die japanische Finanzaufsicht gegen die Mizuho Financial Group vor, weil sie ihre Geschäftspartner nicht ausreichend überprüft und so Transaktionen für Yakuza-Mitglieder abgewickelt hat. Ende 2015 wurde der oberste Leiter der Sumiyoshi-kai wegen Wahlbetrugs zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt. Auch die Gesetze über Finanztransaktionen von Gang-Mitgliedern werden schärfer angewendet, ein hochrangiger Leiter der Osaka-Yamaguchi-gumi wurde 2016 beschuldigt ein Auto gekauft zu haben und im Vertragsformular seine Gang-Mitgliedschaft nicht angegeben zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Wie bei allen Mafia-Organisationen ist die zentrale Rolle der japanischen Yakuza die eines „Dienstleisters“ in der und für die Gesellschaft. Ihre Kunden nehmen den Schutz der Mafia in Anspruch, weil sie entweder von der staatlichen Gewalt diskriminiert werden oder weil sie in der Illegalität tätig sind und die staatliche Gewalt sie nicht schützt. Die Yakuza erfüllt diese Funktion für die japanische Gesellschaft. Traditionell ist die Yakuza in die Glücksspiel- und Unterhaltungsindustrie involviert, heute zunehmend auch in anderen Bereichen. Die moderne Yakuza hat ihren Wirkungskreis bis hin zur Einflussnahme auf Finanzmärkte und politische Korruption ausgedehnt. Sie hat auch bereits versucht, Einfluss auf politische Wahlen zu nehmen, indem Kandidaten zunächst finanziell oder mit „Dienstleistungen“ unterstützt wurden, wofür nach der Wahl Gegenleistungen fällig werden sollen. Daneben betreibt die Yakuza weiterhin Schutz für „traditionelle“ Mafia-Aktivitäten wie Prostitution und Menschenhandel sowie legales (Pachinko) und illegales Glücksspiel. Zunehmend auch für Drogenhandel, der teilweise durch Yakuza selbst betrieben wird, obwohl mehrere große Gruppen ihren Mitgliedern die Beteiligung an Drogengeschäften verbieten. Ein Schwerpunkt sind legale und illegale Inkasso-Geschäfte, weil die japanische Rechtsordnung Privatleuten und Unternehmen nur unzureichende Verfahren zur Durchsetzung von Geld-Forderungen bietet. Dazu kommen Kreditvergabe (zu überhöhten Zinsen) und teils komplizierte Verschleierungen von Vermögenswerten und Geldwäsche im Vorfeld einer Insolvenz. Erheblichen Sachverstand erfordert es auch, das extrem unflexible japanische Aktienrecht gegen ein Unternehmen in Stellung zu bringen und Schwierigkeiten durch Kleinaktionäre zu inszenieren oder zumindest anzudrohen. Ähnliche Methoden können auch im Immobilienrecht angewandt werden, indem mit Sperrgrundstücken gegen große Bauvorhaben gedroht wird. In der an Konsens orientierten und konfliktscheuen japanischen Geschäftswelt können auch fiktive soziale Bewegungen, die unbegründete Forderungen erheben, für Unternehmen und deren Ansehen eine große Belastung darstellen. Zu den Methoden der Yakuza gehört es daher, im Auftrag von Unternehmen kleinste Demonstrationen oder auch nur die Drohung damit gegen Konkurrenten des Auftraggebers zu inszenieren. Häufig handelt es sich dabei um das plötzliche, lautstarke Auftreten bekannter rechtsextremer Splittergruppen. Schon deren Anwesenheit im öffentlichen Raum vor einem Geschäftsgebäude kann das Ansehen eines Unternehmens gefährden. Relativ neu ist die Vermittlung von illegalen Arbeitskräften, insbesondere Ausländern ohne Aufenthaltserlaubnis. Zudem steigt die Beteiligung der Yakuza an Betrugsdelikten, mit denen Senioren um ihre Ersparnisse gebracht werden. Abgewickelt werden die Schutzgeldzahlungen an Yakuza beispielsweise bei vielen Hotels und Restaurants verdeckt über den Wäschedienst der japanischen Erfrischungstücher Oshibori. In der Finanzwirtschaft werden nutzlose Wirtschaftsnachrichten teuer verkauft, um so die Schutzgelder einzuziehen. Mit dem Verbot des offenen Auftretens der Yakuza milderte sich das auffallende und herausfordernde Verhalten der Yakuza-Gruppen. Die ehemaligen offiziellen Büros firmieren jetzt als Kredit- oder Arbeitskräftevermittlungen u. ä. Selbst in Japan verschwimmen die Begriffe, die organisierte Kriminalität beschreiben. Offizielle japanische Stellen benutzen den Ausdruck Bōryokudan (gewalttätige Gruppen), jedoch gilt bei den Yakuza Gewalt als Ultima ratio. Der weitaus größte Teil der alltäglichen legalen Geschäfte wie Kreditvergabe oder Arbeitskräftevermittlung, und der illegalen wie Prostitution, Glücksspiel oder Erpressung läuft immer ohne sichtbare Gewalt ab. Im Januar 1993 konnte sich ein Kumi auf einer Pressekonferenz bei den Einwohnern Osakas ganz öffentlich für gewisse Unannehmlichkeiten während eines Führungskrieges entschuldigen. 2014 veröffentlichte die größte Yakuza-Organisation eine Website, auf der sie ihren positiven Einfluss für die Katastrophenhilfe nach den letzten Erdbeben und Tsunamis hervorhebt und sich als Kämpfer gegen den Drogenhandel darstellt. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima gab es Vorwürfe, Festnahmen und Geständnisse zu groß angelegtem Betrug mit Ausgleichszahlungen für Bewohner der Sperrzone. Die größte Gruppierung ist weiterhin die Yamaguchi-gumi. Zwischen den 1980er und den 2000er Jahren hatte sie weitgehend stabil rund um 20.000 „Mitarbeiter“ und einen Anteil von etwa 20 % an den jährlichen Einnahmen aller Yakuza. Sie drang 2005 erstmals in den bislang den beiden anderen großen Syndikaten gehörenden Ballungsraum Tokyo vor, als sie eine lokale Organisation im Ginza-Viertel übernahm. Dies führte zu mehrjährigen Spannungen zwischen den Banden. Unter dem steigenden Verfolgungsdruck durch Polizei und Gerichte sank die Mitgliederzahl ab 2010 rapide. Im September 2015 spaltete sich der Arm in Kobe von der Yamaguchi-gumi ab und mehrere Mitglieder sagten gegenüber der Polizei aus. Als Grund gelten die finanziellen Forderungen der Führungsspitze, die die sinkende Leistungsfähigkeit der unteren Ebenen überforderten. Als die örtliche Leitung in Kobe die Mutterorganisation verließ, gingen etwa 6100 Mitglieder nicht nur aus Kobe, sondern aus 36 Präfekturen mit. Im Zuge der Abspaltung kam es zu Tötungsdelikten und Unruhen in der Öffentlichkeit. Im April 2017 spaltete sich die aus Kobe geführte Gruppe erneut, alle drei Organisationen verloren im Zuge der Abspaltungen an Mitgliedern und Bedeutung. Anfang 2018 hatte die Yamaguchi-gumi noch 5200 Mitglieder, die Kobe-Yamaguchi zählte 2600 Personen und die neueste Gruppe, die sich Ninkyo-Yamaguchi nennt, etwa 460 Mitglieder.", "section_level": 1}, {"title": "Kennzeichen.", "content": "Yakuza verwenden seit hunderten von Jahren großflächige Tätowierungen als Ausdruck der Gruppenzugehörigkeit, aber auch um sich als ranghöheres Individuum zu kennzeichnen. Nicht selten gaben sich Bauern und Handwerker bei ihrem Eintritt in die Yakuza neue und kriegerisch klingende Namen wie \"Tiger und Kranich\", \"neun Drachen\", \"tobender Sturm\" usw., die sie dann in dieser Form auf Rücken oder Brust bildlich darstellen ließen. Zusätzlich wurden oft noch ausschweifende und künstlerische Verzierungen angebracht, nicht selten wurde alles bis auf Kopf, Hände, Füße und Genitalbereich mit Mustern versehen. Auch heute noch sind Tätowierungen in Japan direkt mit den Yakuza assoziiert, weshalb Tätowierten der Zutritt zu öffentlichen Badeanstalten meist untersagt ist. Tatsächlich aber verliert die Tätowierung bei den Yakuza an Bedeutung, seit die Organisationen verboten wurden. Begeht ein Angehöriger der Yakuza einen Fehler, der zu einem Gesichtsverlust führt, so kann er diesen tilgen, indem er sich ein Fingerglied mit einem Tantō und einem Hammer oder einem speziellen Schwert abtrennt. In der Regel wird mit der linken Hand und mit dem ersten Glied des kleinen Fingers begonnen. Dieses Ritual, genannt \"Yubitsume\", stammt ebenfalls noch aus der Zeit der Samurai. Mit jedem verlorenen Fingerglied lag das Schwert schlechter in der Hand – und mit dem Verlust der letzten Fingerkuppe war das Führen eines Schwertes nicht mehr möglich. Altgedienten Yakuza fehlen oft einige Fingerkuppen, die sie mit Fingerprothesen ersetzen, um in der Öffentlichkeit nicht sofort als Kriminelle erkannt zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Yakuza in den Medien.", "content": "Die ungewöhnliche Rolle, die die Yakuza in der japanischen Gesellschaft spielt, zeigt sich am Bild in den Medien. So gibt es Fachzeitschriften, die sich ausschließlich mit den Yakuza-Gruppen beschäftigen. Diese verbreiten in der Regel das Selbstbild der Organisationen und berichten über Personalien und Entwicklungen der japanischen organisierten Kriminalität wie über eine andere Branche. 2013 reagierte die Yamaguchi-gumi auf den Druck der neuen Gesetzgebung mit einer einmaligen Ausgabe einer interne Zeitschrift für alle Mitglieder. Das Heft stellte einerseits den Ehrenkodex der Bande dar und wurde durch ein Editorial des Oberhaupts eingeleitet. Andererseits enthielt es eine Unterhaltungsrubrik mit Freizeittipps, Lyrik und Go-Rätseln. Einen besonderen Stellenwert hat der Yakuza-Film. In den 1960er Jahren kamen Filme auf, in denen die historische Yakuza als ehrenwerte Kriminelle dargestellt wurden. Seit 1973 wurde das Bild durch Filme von Kinji Fukasaku bestimmt. Die Yakuza wurde nun realistisch und als gewalttätig dargestellt. 2010 kam mit Outrage von Takeshi Kitano der erste Film einer neuen Generation in die Kinos. Die Gewalt hier erscheint als Selbstzweck und in ihrer rohen Ästhetik nicht unbedingt abschreckend. Es folgten bis 2017 zwei Fortsetzungen im selben Stil.", "section_level": 1}, {"title": "„Designierte gewalttätige Gruppen“.", "content": "Am 15. Mai 1991 wurde von der Regierung das „Gesetz über die Verhinderung usw. von Straftaten durch Mitglieder gewalttätiger Gruppen“ (, \"bōryoku dan’in ni yoru futō na kōi no bōshi-tō ni kan suru hōritsu\") verkündet, das den Begriff \"shitei bōryokudan\" () – „designierte gewalttätige Gruppen“ – verwendete, womit größere Yakuza-Banden gemeint werden. Die zehn größten Gruppen im Jahr 2016 waren: Zum Vergleich die Zahlen von 2009: Eine der kleineren Gruppen löste sich 2013 unter dem Druck der Strafverfolgung auf, wobei neuorganisierte Strukturen seit etwa 2016 als Namikawamutsu-kai wieder aktiv sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yakuza (, ), auch als Gokudō (, dt. wörtlich „extremer Weg“, sinngemäß „das Dō der Extreme“) von offiziellen Stellen Bōryokudan (, dt. wörtlich „gewalttätige Gruppe[n]“) genannt, Eigenbezeichnung Ninkyō Dantai (,, dt. wörtlich „ritterliche Organisation“) ist der Oberbegriff für japanische kriminelle Organisationen, deren Geschichte einige Jahrhunderte zurückreicht. Sie werden in verschiedene rivalisierende \"kumi\" (, dt. Banden, Gruppen) eingeteilt und die ausländische Presse bezeichnet sie manchmal auch zusammenfassend als „japanische Mafia“.", "tgt_summary": "极道()俗称,指日本社会里从事暴力或有组织犯罪活动的人士或团体。“”这一俗称来自日本纸牌游戏花札(玩法一说是「」)的一个最坏组合「八九三」(ヤクザ),或说是指乡里仲裁纠纷的单位「役座」()而来(因江湖人士总处于纠纷之中),还有说法是「役者」()转音而成(指黑道人士作风高调如歌舞伎演员「役者」)。", "id": 1821376} {"src_title": "Mambo (CMS)", "tgt_title": "曼波", "src_document": [{"title": "Voraussetzungen.", "content": "Mambo benötigt die serverseitige Skriptsprache PHP sowie die Datenbank MySQL. Für eine problemlose Nutzung ist darüber hinaus Webspace mit der PHP-Einstellung \"Safe Mode Off\" empfehlenswert. Für die Installation wird die aktivierte zlib-Bibliothek von PHP benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Barrierefreiheit.", "content": "Mambo ist im Entwicklungszweig 4.5.x nicht für Barrierefreiheit optimiert. Öffentliche Verwaltungen sind in Zukunft verpflichtet, ihre Seiten barrierefrei zu gestalten, so dass Mambo dort nicht einsetzbar ist. Es gibt jedoch eine Reihe von Entwicklern, die Mambo so erweitert haben, dass eine barrierefreie Nutzung – wenn auch mit eingeschränktem Funktionsumfang – möglich ist. Weiterhin gibt es mit xMambo ein Derivat von Mambo Version 4.5 mit dem Schwerpunkt auf Barrierefreiheit, siehe auch Abschnitt \"Derivate\".", "section_level": 1}, {"title": "Derivate.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "xMambo.", "content": "\"xMambo\" ist eine 2004 erstellte Abspaltung von Mambo (Version 4.5). Schwerpunkt von xMambo sind die Einhaltung aktueller Webstandards (XHTML 1.0, CSS, Section 508/WAI), der Verzicht auf tabellenbasiertes Webdesign und damit Barrierefreiheit. xMambo ist in seiner aktuellen Version 4.5 r1.0.8 jedoch nicht so umfangreich im Hinblick auf Funktionen, Gestaltungsvorlagen und Unterstützung durch die Mambo-Community wie Mambo. Ob und wann xMambo weiterentwickelt wird, ist zurzeit unklar.", "section_level": 2}, {"title": "Limbo / LaniusCMS.", "content": "\"Limbo\" war ein CMS auf Basis von Mambo, benötigte jedoch keine Datenbankanwendung wie z. B. MySQL, sondern speicherte die Inhalte stattdessen in Textdateien (eine sogenannte FlatDB). Dies führte bei kleinen Websites zu Geschwindigkeitsvorteilen und ermöglichte die Ausführung auch auf Webspace-Angeboten ohne MySQL-Datenbankunterstützung. Nachteilig war, dass mit Limbo keine mehrsprachigen Webseiten erstellt werden konnten. Limbo wird nicht mehr weiterentwickelt. Ein Fork des Projektes nannte sich \"DrakeCMS\". 2008 wurde das Projekt in LaniusCMS umbenannt und nutzte (und erweiterte) weiterhin das Feature einer FlatDB (hier: GladiusDB und SQLite). Mit \"LaniusCMS\" konnten auch mehrsprachige Webseiten angelegt und gepflegt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Joomla!", "content": "Joomla! ist ein Community-Projekt, das nach einem Streit über kommerzielle Vermarktung und Communitybeteiligung aus Mambo hervorgegangen ist und von vielen der ursprünglichen Entwickler von Mambo getragen wird. Am 4. August 2005 gründete das Unternehmen Miro als Initiator des Mambo-Projekts die „Mambo Foundation“, in die künftig die Entwickler eintreten sollten und die die Arbeit koordinieren und finanzieren sollte. Es entwickelte sich eine Diskussion in der Community, ob dieser Schritt ohne ausreichende Beteiligung der Entwicklergemeinde gegangen worden sei. Viele der Kernentwickler von Mambo fühlten sich übergangen und schlossen sich daraufhin in der neu gegründeten Stiftung \"Open Source Matters\" zusammen. Da das Unternehmen Miro die Namensrechte an Mambo besaß, wurde von den in \"Open Source Matters\" zusammengeschlossenen Entwicklern eine Projektaufspaltung (engl. \"fork\") vorgenommen, und diese Abspaltung unter dem Namen Joomla! unabhängig von Mambo weiterentwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "MiaCMS.", "content": "MiaCMS ist eine Abspaltung der Mambo-Version 4.6.3. Am 12. Mai 2008 wurde als erste Version MiaCMS 4.6.4 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Mambo User Groups (MUGs).", "content": "Die sogenannten MUGs sind lokale Gruppen von Mambo-Benutzern und -Entwicklern, die sich regelmäßig zusammenfinden, um Informationen über Mambo auszutauschen, Projekte zu planen und natürlich, um sich kennenzulernen und somit die soziale Komponente von Open-Source-Software zu pflegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mambo (früher als Mambo Open Source bzw. MOS bezeichnet) ist ein freies Web-Content-Management-System (WCMS). Es basiert auf der serverseitigen Skriptsprache PHP und der Datenbank MySQL. Mambo wird seit Juni 2008 nicht mehr aktiv weiterentwickelt, so dass auch eventuelle Sicherheitslücken nicht mehr behoben werden.", "tgt_summary": "曼波(Mambo)是一套免费软件及开放源代码的内容管理系统,可透过简单的接口来新建及管理网站。由于它的使用方法简易,吸引不少用家采用。曼波系统拥有较为先进功能,例如页面贮存以改善繁忙网站的表现,高级模板技术及相当强劲的应用接口程序。它亦可以把许多工作自动化如静态页面分类,并提供RSS feeds、可打印页面模式、新闻快讯、网志、论坛、投票、日历、网站搜寻、语言国际化及其他可扩展功能。", "id": 277735} {"src_title": "Ivan Gašparovič", "tgt_title": "伊万·加什帕罗维奇", "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Gašparovičs Vater Vladimir Gašparović war im Ersten Weltkrieg aus Kroatien in die Slowakei gekommen und arbeitete als Lehrer an einer Oberschule in Bratislava. Gašparovič studierte von 1959 bis 1964 Jura an der Comenius-Universität Bratislava und lehrte dann von 1968 bis 1990 an dieser Universität. Von Juli 1990 bis März 1992 war er tschechoslowakischer Generalstaatsanwalt. Ab Sommer 1992 war er führendes Mitglied der Partei HZDS von Vladimír Mečiar und für diese in den Jahren von 1992 bis 1998 Parlamentspräsident, von Juli bis Oktober 1998 auch amtierender Staatspräsident (zusammen mit Vladimír Mečiar). Gašparovič galt als engster Vertrauter von Mečiar, dem er auch in den schwierigsten Situationen die Treue hielt. Als er im Juli 2002 nicht mehr für die Parlamentswahlen aufgestellt werden sollte, verließ er unter Protest die HZDS und gründete eine eigene Partei, die „Bewegung für Demokratie“ (HZD), die bei den Parlamentswahlen allerdings nur auf 3,28 % kam und damit nicht ins Parlament gelangte. 2004 trat Gašparovič bei den Präsidentschaftswahlen an, erreichte am 3. April 2004 im ersten Wahlgang 22,28 % und belegte damit überraschend den zweiten Platz hinter Vladimír Mečiar. Die Stichwahl vom 17. April 2004 gewann er mit 59,91 % der Stimmen und trat das Amt am 15. Juni 2004 an. Bei der Präsidentschaftswahl am 21. März 2009 erreichte Gašparovič 46,7 % der abgegebenen Stimmen, verfehlte damit aber die absolute Mehrheit. Bei einer Stichwahl am 4. April 2009 trat Gašparovič dann gegen die ehemalige christdemokratische Sozialministerin Iveta Radičová an, die bei der Wahl am 21. März 2009 38,0 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Er hat in der Stichwahl 55,53 % der Stimmen gewonnen und blieb damit im Amt. 2012 erhielt er von der Universität Tokio einen Ehrendoktortitel verliehen. Bei der Präsidentschaftswahl 2014 konnte Gašparovič nicht erneut kandidieren, da er nach der slowakischen Verfassung nur zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten als Präsident amtieren durfte. Am 15. Juni 2014 trat Andrej Kiska als sein Nachfolger das Amt des Präsidenten an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ivan Gašparovič [] (* 27. März 1941 in Poltár) ist ein ehemaliger slowakischer Politiker. Er war Generalstaatsanwalt der Tschechoslowakei (1990–1992), slowakischer Parlamentspräsident (1992–1998) und der dritte Staatspräsident der Slowakei (2004–2014).", "tgt_summary": "伊万·加什帕罗维奇(斯洛伐克语:,1941年-3月27日),斯洛伐克政治家、律师,2004年6月15日起任该国总统至2014年。", "id": 1565374} {"src_title": "Bastia", "tgt_title": "巴斯蒂亚", "src_document": [{"title": "Geografische Lage.", "content": "Bastia liegt am Fuße des Pigno-Massivs. Im Norden der Stadt beginnt das Cap Corse. Vom neuen Hafen (Nouveau Port) durch den Straßentunnel nach Süden gelangt man zu den südlichen Industriegebieten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im 14. Jahrhundert baute die Republik Genua eine Befestigungsanlage. Vom italienischen Namen \"bastiglia\" leitet sich der Name Bastia ab. Eine Erwähnung Bastias findet sich im 16. Jahrhundert in der Beschreibung \"Dialogo nominato Corsica\" von Monseigneur Agostino Giustinianis, Bischof von Nebbio. Zwischen dem 4. April und dem 19. Mai 1794 wurde Bastia belagert. Briten und Franzosen kämpften dabei um die Herrschaft über Korsika. An der Schlacht waren \"Lacombe St Michel\", Sir David Dundas, Abraham D'Aubant, Lord Hood und Horatio Nelson beteiligt. Der britisch-korsische Sieg führte zur Gründung des kurzlebigen Anglo-korsischen Königreiches (1794–1796). Während diesen zwei Jahren war Bastia auch für kurze Zeit Hauptstadt (neben Corte).", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das touristische Zentrum der Stadt ist der alte Hafen (\"Port de Plaisance\"), der jetzt als Marina genutzt wird, sowie die palmenbestandene Place Saint-Nicolas, die von zahlreichen Restaurants und Cafés gesäumt wird. An diesen schließt sich die Altstadt (\"Terra Vecchia\") mit ihren engen Gassen an. Mitten in der Altstadt liegt die \"Place du Marché\" mit der Barockkirche \"Saint-Jean-Baptiste\" und dahinter das alte Rathaus. Weitere bekannte Gebäude sind unter anderem die Oper, die Kapelle Saint-Roche und die Zitadelle mit dem Gouverneurspalast.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Das wirtschaftliche Herz der Stadt ist der Seehafen, in dem auch die vielen Autofähren anlegen. Es gibt Fährverbindungen nach Frankreich (Nizza, Toulon, Marseille) und Italien (Genua, Livorno und Savona). Weiterhin wird der Hafen für die Warenverschiffung verwendet. Die Stadt ist Ausgangspunkt der Korsischen Eisenbahn nach Ajaccio und Calvi. Der Flughafen Bastia liegt fast 20 Kilometer südlich.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Bastia ist die Heimat des SC Bastia, der im Stade Armand Cesari antritt. Seine größten Erfolge waren der dritte Platz in der Französischen Meisterschaft 1976/77, Pokalsieger 1981, Intertotopokalsieger 1997 und Finalist im UEFA-Pokal 1978.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bastia (vom italienischen \"Bastiglia\" für „Zitadelle“) ist eine französische Gemeinde und Hafenstadt im Nordosten Korsikas mit Einwohnern (Stand ). Die Stadt ist Hauptstadt des Départements Haute-Corse und sowohl der wichtigste Hafen als auch eines der beiden wirtschaftlichen Zentren der Insel.", "tgt_summary": "巴斯蒂亚(,),法国东南部城市,位于地中海的科西嘉岛上,是上科西嘉省的一个市镇,也是该省的省会和人口最多的城市,下辖巴斯蒂亚区,其市镇面积为平方公里,的人口数量为。", "id": 522323} {"src_title": "Michael VIII.", "tgt_title": "米海尔八世", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Michael VIII. stammt aus dem byzantinischen Adelsgeschlecht der Palaiologen, als dessen erster urkundlich greifbarer Vertreter Nikephoros Palaiologos auftritt, der 1078 General des Kaisers Nikephoros III. Botaneiates war, als Dux (Gouverneur) des Thema Mesopotamien fungierte und am 18. Oktober 1081 bei Durazzo im Kampf gegen die Normannen unter Robert Guiscard, Herzog von Apulien und Kalabrien (1059–1085) fiel. Die Familie zählte seitdem zur Spitze der byzantinischen Militäraristokratie und verschwägerte sich früh mit den kaiserlichen Dynastien der Dukai und der Komnenen. Der Vater von Michael VIII. war Andronikos Dukas Komnenos Palaiologos, General, Megas Domestikos (Oberkommandierender der byzantinischen Streitkräfte), 1246 Gouverneur von Thessaloniki, † 1248/52 als Mönch Arsenios. Die Mutter von Michael VIII. war eine Cousine seines Vaters, Theodora Komnene Palaiologina, die dieser 1216 geheiratet hatte. Sie war die Tochter des Alexios Komnenos Palaiologos, der 1199 den Titel Despotes und Thronfolger des byzantinischen Reiches erhielt, aber 1201/1204 verstarb, und der Irene Angelina, der ältesten Tochter des Alexios III. Angelos, der als Kaiser das byzantinische Reich von 1195 bis 1203 regierte und nach 1211 in Nikaia in Gefangenschaft verstarb.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Michael folgte der Tradition seiner Familie und schlug eine militärische Laufbahn ein wo er auf Grund seiner Herkunft eine Blitzkarriere durchlief. Schon 1246 wurde er Gouverneur von Melnik und Serrhai, 1252 Großkonstabler und 1258 Despot. Durch seine Vermählung mit Theodora Dukaina Komnene Batatzaina (* 1240; † 1303), einer Großnichte des Kaisers Johannes III., im Jahr 1253 war er fortan familiär mit der herrschenden Dynastie der Laskariden verbunden. Nach dem Tod von Theodor II. übernahm er die Regentschaft für dessen unmündigen Sohn Johannes. Durch eine Volksbefragung ließ er sich am 1. Januar 1259 zum Mitkaiser ausrufen und krönen. Seinen Schützling Johannes drängte er zunehmend in den Hintergrund. Dies brachte ihn in Konflikt mit Patriarch Arsenios Autoreianos, den er absetzen ließ, was zu dem bis 1310 die byzantinische Kirche spaltenden Arsenitenstreit führte. Zunächst regierte Michael in Nikaia (Nicäa), bis er seinen Regierungssitz nach der Befreiung Konstantinopels vom lateinischen Kaiser Balduin II. 1261 in die einstige Hauptstadt des Byzantinischen Reiches verlegte. Johannes, der sich noch in Nikaia aufhielt, ließ er blenden und ihn auf eine Insel im Marmarameer verbannen. In den ersten Jahren seiner Regierung gelangen ihm viele militärische Siege, unter anderem 1259 gegen eine westliche Allianz bei Pelagonia in Makedonien, 1262 gegen die Bulgaren, 1264 in Epiros. In Gestalt von Karl I. von Anjou, der 1266 den Stauferkönig Manfred von Sizilien besiegt und dessen Königreich in Unteritalien und Sizilien übernommen hatte, entstand dem Reich ein neuer gefährlicher Gegner. 1267 verbündete sich Karl I. mit dem vertriebenen lateinischen Kaiser Balduin und dem Fürsten von Achaia Wilhelm II. von Villehardouin zur Vorbereitung eines Feldzuges mit dem Ziel Konstantinopel. Um diese Pläne zur Wiedererrichtung des Lateinischen Kaiserreiches zu vereiteln, trat Michael VIII. in Verhandlungen mit dem Papsttum, um eine Union der orthodoxen und katholischen Kirche zu erreichen und so den Papst dazu zu bringen, jeglichen erneuten Kreuzzug nach Konstantinopel zu unterbinden. Trotz starken Widerstands aus den Reihen der Kirche, der Aristokratie und des Volkes erzwang Michael VIII. die Union. Auf dem Zweiten Konzil von Lyon 1274 ließ er feierlich die Union beider Kirchen verkünden, gegen den Widerstand vieler byzantinischer Griechen. Diese Union brachte aber nicht den erhofften Erfolg, da die nachfolgenden Päpste den ernsthaften Willen der Byzantiner zur Union bezweifelten; Karl I. von Anjou bereitete ungestört seinen Angriff vor, der neue französische Papst Martin IV. gab 1281 die Zustimmung zu einem Kreuzzug und exkommunizierte Michael. Der Kaiser trat daraufhin in Kontakt zu König Peter III. von Aragon, einem alten Feind von Karl I., sowie mit oppositionellen Gruppen in Sizilien. Die byzantinische (Geheim-)Diplomatie und Bestechungen waren Mitursache für einen Aufstand in Sizilien im März 1282 gegen Karl I., der seine Kreuzzugspläne aufgeben musste. Im August 1282 landete Peter III. in Sizilien und vertrieb die Truppen des Anjou. Gegen Ende seiner Herrschaft musste Michael sich auch den Beziehungen zum Kaiserreich Trapezunt unter Johannes II. widmen. Michael verlangte, dass Johannes den von ihm geführten und von seinen Vorgängern übernommenen Titel \"Kaiser der Romäer\" aufgeben sollte. Grund dafür war, dass Michael das von Trapezunt beherrschte Gebiet, welches vormals byzantinisch gewesen war, immer noch als Teil des Byzantinischen Reiches betrachtete und es nur dem in Konstantinopel herrschenden Regenten vorbehalten war, den Kaisertitel zu führen. Johannes gab dem Begehren Michaels zunächst nicht nach. Um die Beziehungen zwischen ihren beiden Reichen auf eine neue Basis zu stellen, bot Michael Johannes die Hand seiner dritten Tochter Eudokia Palaiologina an. 1282 heirateten die beiden in Konstantinopel. Nach seiner Rückkehr von der Hochzeitsfeier legte Johannes den Titel \"Kaiser der Romäer\" ab. Nach Michaels Tod am 11. Dezember 1282 folgte ihm sein Sohn Andronikos II. Palaiologos auf den byzantinischen Kaiserthron. Michael Palaiologos gelang es, mit den Palaiologoi eine Dynastie auf den Thron zu heben, die bis 1453 in Konstantinopel regierte. Er hatte drei Söhne und sechs Töchter (zwei illegitime).", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael VIII. Dukas Komnenos Palaiologos (, * 1224/1225 in Kleinasien; † 11. Dezember 1282 in Thrakien) war von 1259 bis zu seinem Tod 1282 byzantinischer Kaiser. Nachdem der Feldherr Alexios Strategopulos in der Nacht zum 25. Juli 1261 Konstantinopel eingenommen hatte, beseitigte er das infolge des Vierten Kreuzzuges errichtete Lateinische Kaiserreich und restaurierte das byzantinische Kaisertum neu.", "tgt_summary": "米海尔八世(拉丁语:,希腊语:,1224年-1282年-12月11日)又称麦克尔八世,是一位东罗马帝国皇帝,他的统治时间是从1259年至1282年。他是巴列奥略王朝的奠基人,这个王朝一直统治到1453年君士坦丁堡之陷落。1261年他从拉丁帝国手中夺回了君士坦丁堡,由此将尼西亚帝国转化为重建的东罗马帝国。", "id": 372515} {"src_title": "Revolution OS", "tgt_title": "操作系统革命", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film führt einen nahtlosen geschichtlichen Bogen über die Evolution von GNU/Linux, von den Anfängen – als Software auf Papierbändern zum Preis eines Biers kopiert wurde und Bill Gates in den 70ern anfing, proprietäre Programme in BASIC für von Computerhobbyisten verwendete Kleinstcomputer zu schreiben und diese in einem bitterlichen Brief aufforderte, Software zu kaufen statt zu tauschen – bis zu Richard Stallman und einer Beschreibung dessen, was ihn motivierte, seine Stelle am MIT aufzugeben und sein Leben fortan der Entwicklung freier Software zu widmen. Michael Tiemann erklärt in der Wüste, wie er von Stallman eine sehr frühe Version von dessen GNU C-Compiler bekam, und ihn weiterentwickelte. Larry Augustin beschreibt am Originalschauplatz, einem amerikanischen Universitätscampus, wie er sich mit dem von Stallman gegründeten GNU-Projekt und einem normalen Personal Computer eine leistungsfähige Unix-Workstation bauen konnte, die ihn ein Drittel des Preises einer Workstation von Sun Microsystems kostete, aber das Doppelte leistete, und wie daraus die Firma VA Linux wurde, deren Börsengang im Film ebenfalls lebhaft mitverfolgt wird. Brian Behlendorf, einer der ursprünglichen Entwickler des Apache Webservers – des am häufigsten im Internet eingesetzten Webservers – erzählt durch Clips sehr anschaulich unterstützt, wie er mit anderen Web-Entwicklern, die den damals meistverwendeten Web-Server NCSA httpd verwendeten, Patches (deutsch: Flicken) austauschte und es schließlich zu Apache, dem a-„patchy“ Webserver (auf deutsch: „Ein geflickter Webserver“) kam. Da die Filmaufnahmen und Interviews ausschließlich im Silicon Valley gemacht wurden, könnte bei Zuschauern das falsche Bild entstehen, dass Linux praktisch dort entwickelt wurde. Interviews mit Entwicklern in Europa fehlen, dennoch dokumentiert das Werk die wichtigsten Ereignisse in der Evolution von GNU/Linux.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Revolution OS wurde auf verschiedenen Filmfestivals gezeigt und gewann zwei Mal den Preis als beste Dokumentation auf dem \"Savannah Film Festival\" (30. Oktober bis 3. November 2001) und dem \"Kudzu Film Festival\" (11. Oktober 2001).", "section_level": 1}, {"title": "Film auf DVD.", "content": "Der Film ist auf zwei DVDs erhältlich, wobei die zweite DVD ungeschnittene Versionen der Interviews enthält. Daten der DVD:", "section_level": 1}], "src_summary": "Revolution OS ist ein Kino-Dokumentarfilm aus dem Jahr 2001, der die Geschichte von GNU/Linux, freier Software und der Open-Source-Bewegung erzählt. Der Film wurde vor Ort im Silicon Valley auf 35-mm-Film in Cinemascope gedreht und enthält zur Evolution von GNU/Linux geschnittene und um veranschaulichende Clips ergänzte Interviews – unter anderem mit Richard Stallman, Michael Tiemann, Linus Torvalds, Eric S. Raymond, Larry Augustin, Frank Hecker, Brian Behlendorf und Bruce Perens. Regie führte J.T.S. Moore.", "tgt_summary": "《操作系统革命》(\"英语:Revolution OS\")是一部2001年由J·T·S·摩尔(J. T. S. Moore)导演的纪录片电影,该电影追述了英语:GNU、英语:Linux、自由软件运动以及开放源代码运动长达二十余年的历史。该片的主演有理乍得·斯托曼、林纳斯·托瓦兹、布鲁斯·斐伦斯、拉里·奥古斯丁与埃里克·雷蒙等。", "id": 1840937} {"src_title": "Echte Katzenminze", "tgt_title": "貓薄荷", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Pflanzenteile besitzen einen angenehmen, herben, zitronenartigen, an Minze erinnernden Geruch.", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Echte Katzenminze wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 60 bis 100 Zentimetern. Der selbstständig aufrechte, verzweigte, vierkantige, hohle Stängel ist vom Grund an filzig behaart (Kollenchymstränge, offen-kollaterale Leitbündel). Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind deutlich in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis 7 Zentimetern ei-herzförmig mit zugespitztem oberen Ende. Der Blattrand ist sägezähnig gekerbt. Die Blattunterseite ist graufilzig behaart und die Blattoberfläche ist grau-grün und weich behaart (Drüsenhaare).", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Selten nur eine, meist wenige bis über zwanzig Blüten stehen in Scheinquirlen von einander entfernt in ährigen Blütenständen zusammen. Die Blüten sitzen dicht gedrängt in den Achseln gewöhnlicher oder zu Hochblättern (Brakteen) umgebildeter Laubblätter. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist regelmäßig fünfzähnig und die Kelchzähne schräg. Die zweilippige Blütenkrone ist meist weiß bis blassblau, selten rötlich. Die Unterlippe der Blumenkrone ist in Aufsicht muschelförmig bis schüsselförmig vertieft-gewölbt und gekerbt, purpurn gefleckt. Die vier Staubblätter (zwei kurze und zwei lange) ragen nicht über die Oberlippe hinaus; die Staubblätter und der Griffel sind aber länger als die geschlossene Blumenkronröhre. Die Echte Katzenminze bildet Klausenfrüchte, die zur Reife in vier einsamige Teilfrüchte (Klausen) zerfallen. Die braunen Klausen sind bei einer Länge von etwa 1,5 Millimetern sowie einem Durchmesser von etwa 1 Millimeter rundoval; sie bleiben fünf Jahre keimfähig. Auf der einen Seite sind die Samen homogen, auf der anderen ist eine Vertiefung in Längsrichtung und eine weiße Markierung an der Unterseite sichtbar.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensatz.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32, 34 oder 36.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Echte Katzenminze ist ein Hemikryptophyt (oder Chamaephyt). Sie enthält ätherische Öle. Es erfolgt teilweise Selbstbestäubung; ansonsten erfolgt die Bestäubung durch Hautflügler wie Bienen und Hummeln. Am Beispiel der Echten Katzenminze konnte nachgewiesen werden, dass die Blütenbesucher an den Blüten Duftmarken hinterlassen, die anzeigen, dass die Blüten schon besucht wurden und sich daher eine weitere Suche nach Nektar nicht lohnt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "\"Nepeta cataria\" ist in Südeuropa, Asien und Afrika verbreitet. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht von Südeuropa bis Korea. In Nordamerika und Neuseeland ist sie ein Neophyt. Die Echte Katzenminze ist in Mitteleuropa seit Mitte des 18. Jahrhunderts verwildert und kommt zerstreut an Hecken, auf Schuttplätzen und Weg- bzw. Straßenrändern vor, vielfach jedoch wieder verschwunden (Oberrhein-, Neckar- und Maingebiet, Saale- und Unstrutgebiet, Jura, Alpenvorland, Weserbergland, Schleswig-Holstein). In ganz Europa kommt sie in Höhenlagen von bis zu 900 Metern vor. Die Echte Katzenminze gedeiht am besten auf mäßig trockenen, nährstoffreichen Böden, meist sandigem oder steinigem Lehmboden, und ist sommerwärmeliebend sowie etwas stickstoffliebend. Sie ist nicht salz-, aber trockentolerant. Sie kommt in Mitteleuropa besonders in Pflanzengesellschaften des Verbands Onopordion, seltener auch des Verbands Arction vor.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstveröffentlichung von \"Nepeta cataria\" erfolgte 1753 durch Carl von Linné. Das Artepitheton \"cataria\" bedeutet „auf Katzen wirkend“.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Echte Katzenminze wird in mehreren Zuchtformen als Beetpflanze und Schnittblume verwendet. Die Vermehrung kann durch Stecklinge (April bis Mai oder im Herbst), Teilung des Wurzelstocks (April bis Juni) oder Aussaat (Keimdauer ein bis vier Wochen) erfolgen. Die ideale Bodenbeschaffenheit für die meisten \"Nepeta\"-Arten ist ein leicht sandiger, lockerer, lehmiger Boden mit einem pH-Wert von 6,4. Die Katzenminze wird aufgrund insektenabstoßender Stoffe selten von Schädlingen befallen, abgesehen von Schnecken.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "0,2 bis 0,7 % ätherisches Öl, das hauptsächlich aus α- und β-Nepetalacton (zu 10 bis 95 % im Öl), Nepetalsäure (zu 10 bis 85 % im Öl), Epinepetalacton (zu 1–28 % im Öl), Citronellol, Geraniol, α- und β-Citral und in geringeren Mengen auch Campher, Thymol, Carvacrol, Citronellal, Nerol, Humulen, Caryophyllen, Farnesen, Myrcen, Piperiton und Pulegon besteht. Das Öl von \"Nepeta faassenii\" besteht bis zu 40 % aus Menthol und bis zu 10 % aus Menthon, Epinepetalacton (= trans-cis-Nepetalacton, Hauptbestandteil) und freier Ursolsäure.", "section_level": 1}, {"title": "Nepetalacton.", "content": "Am eingehendsten erforscht von den Inhaltsstoffen der Katzenminze ist das Nepetalacton. Es ist chemisch gesehen ein Iridoid-Monoterpen und wurde erstmals 1941 aus \"Nepeta cataria\" isoliert und 1954 identifiziert. Die definierte Strukturermittlung erfolgte 1941 bis 1954. Nepetalacton wirkt antiviral und antimikrobiell, außerdem ist es ein Kontaktinsektizid gegen Pflanzenschädlinge und wirkt stark abstoßend auf Flöhe, (Stech-)Mücken und Kakerlaken (deshalb kann Nepetalacton bzw. Katzenminze-Öl als effektives Repellent verwendet werden). In Katzenminze kommt Nepetalacton als Konfigurationsisomerengemisch (Cis-trans-Isomerie) vor; das eine Stereoisomer riecht zitronenartig, das andere nach Pfefferminze. Aus der erwachsenen Platterbsen-Blattlaus (bzw. Wickenlaus, Ackerbohnenlaus) \"Megoura viciae\" (Aphididae) wurden Nepetalacton (cis-trans) und Nepetalactol als die aktiven Pheromonkomponenten identifiziert. Interessant ist, dass auf \"Megoura viciae\" nur (+)-Nepetalacton attraktiv wirkt, während auf Katzen (+)- und (−)-Nepetalacton wirkt. Für Menschen ist Nepetalacton relativ ungiftig. Es beeinflusst außerdem das Verhalten männlicher Chrysopiden (Florfliegen). Die Iridoid-Monoterpene entstehen in Pflanzen aus Geranylpyrophosphat (GPP). Um aus GPP Iridoide herzustellen, gibt es im Pflanzenreich mehrere Möglichkeiten. In Katzenminze wird der Weg über \"S\"-(−)-10-Hydroxycitronellol gegangen, die aus \"S\"-(−)-Citronellol durch eine Cytochrom P450-abhängige Oxigenase entsteht. Nepetalacton lockt potentielle Bestäuber an und wehrt parasitische Insekten, Schadpilze und Bakterien ab. Die anziehende Wirkung auf Katzen nutzt der Pflanze ebenfalls, denn wenn sich die Katzen über die Pflanze wälzen, bleiben oft Klausenfrüchte im Fell haften und fallen nach einigen Metern, aber spätestens nach der nächsten Fellpflege, wieder zu Boden (Epizoochorie).", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Im 15. Jahrhundert verwendete man die frischen Blätter zum Würzen von Fleisch. Einen frühen Beleg für die Verwendung der Katzenminze und deren Heilwirkungen findet man im Jahre 827 im Lehrgedicht Liber de cultura hortorum des Abts Walahfrid Strabo. Weiterhin berichtet John Gerald 1597 in einem Pflanzenbuch über die Katzenminze.", "section_level": 1}, {"title": "Heilkunde.", "content": "Die alte Heilkunde schrieb der Echten Katzenminze Linderung bei Erkältung, Grippe und Magenverstimmung zu, sie gilt in der Volksheilkunde als fiebersenkend und schweißtreibend, krampflösend, entgiftend, harntreibend und leicht euphorisierend. Ebenso wurde der Tee als Beruhigungsmittel genutzt. Katzenminze soll auch bei chronischer Bronchitis helfen und aufgrund ihrer antibakteriellen Eigenschaften Infektionen vorbeugen. Studien in den 1970er-Jahren zeigten, dass Tee von Katzenminze eine beruhigende Wirkung besitzt. Vor dem Essen wirkt er appetitanregend, nach dem Essen verdauungsfördernd. Diese Wirkung wird vom psychoaktiven Alkaloid Actinidin und den verschiedenen ätherischen Ölen verursacht. Der Tee kann aus den frischen Blättern (genauer ein Heißwasserextrakt) zubereitet werden. Für einen lagerfähigen Tee werden Blätter und Blüten in der Zeit zwischen Juli und August geerntet und an der Luft bei Raumtemperatur getrocknet. Der Tee soll bei der Zubereitung nicht bis zum Kochen erhitzt werden, da sich sonst die ätherischen Öle mit dem Wasserdampf verflüchtigen. Früher wurden die Blätter auch gegen Zahnschmerzen gekaut.", "section_level": 2}, {"title": "Volksglaube.", "content": "Im \"Universal Herbal\", einem Kräuterbuch aus dem Jahre 1820, steht geschrieben: \"Wenn man sie pflanzt, wird sie von Katzen umtanzt; wenn man sie sät, kommen die Katzen zu spät. Wenn man beim Pflanzen oder Ernten das Laub verletzt, kommen die Katzen von überall her, wälzen sich, zerfetzen die Blätter und fressen sie.\"", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung auf Katzen.", "content": "Der Name „Katzenminze“ oder „Katzenkraut“ rührt daher, dass geschlechtsreife Katzen vom Hauptgeruchsstoff der Katzenminze (Nepetalacton) angezogen werden. Aufgrund der anregenden Wirkung wird getrocknete Katzenminze (englisch \"catnip\") manchem Katzenspielzeug beigegeben. Katzenminze wird auch von vielen Katzen gefressen, oder sie wälzen sich regelrecht in der Pflanze. Die Gründe dafür sind unklar. Eine Wirkung als Aphrodisiakum wird von einigen Wissenschaftlern ausgeschlossen, da auch kastrierte Katzen auf \"Nepeta\" ansprechen. Zur Frage, warum Katzen so auf den Geruch der Pflanze reagieren, gibt es verschiedene Vermutungen und in den letzten Jahrzehnten auch etliche wissenschaftliche Untersuchungen. Möglicherweise ist die Reaktion der Katzen genetisch bedingt und bei etwa 70 % der Katzen ausgeprägt; Jungtiere und sehr alte Katzen zeigen nur geringe Anziehung. Früher ging man davon aus, dass die Wirkung der Katzenminze mit der Entwicklung des opioidergischen Systems bei Katzen in Zusammenhang steht. Gut belegt ist, dass die Anziehungskraft von Katzenminze auf Katzen auf dem Terpenoid Nepetalacton beruht, mit dessen Duft die Pflanze Insekten abwehrt. Wie Katzenminze genau auf Katzen wirkt, hat eine Arbeitsgruppe um die Biochemikerin Sarah E. O’Connor vom John Innes Centre in Norwich an der eng mit \"Nepeta cataria\" verwandten \"Nepeta mussinii\" untersucht. Dabei stießen die Wissenschaftler auf ein Enzym, das bis dato nicht bekannt war und bei der Katzenminze in zwei unabhängigen Schritten das für die Wirkung auf die Katzen entscheidende cis-trans-Nepetalacton erzeugt. Wenn dieses Molekül an den Geruchsrezeptor in der Nase der Katze gelangt, stimuliert das die Katzen; sie reiben Kopf und Kinn daran und rollen sich um die Pflanze. Warum sie das tun und auf welchem Weg die erforschten Moleküle des Nepetalacton ihre spezifische Wirkung erzeugen, ist nach wie vor unklar. Nicht nur die Hauskatze, auch Großkatzen (Löwen, Jaguar, Leoparden) werden angezogen; Ratten soll der Geruch hingegen vertreiben. Tiger reagieren nur gering auf Gerüche und so auch auf Nepeta.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Echte Katzenminze (\"Nepeta cataria\"), manchmal auch „Katzenmelisse“ oder „Katzenkraut“ genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Katzenminzen (\"Nepeta\") innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie wurde und wird vielseitig verwendet.", "tgt_summary": "猫薄荷(学名:),又称猫穗草,荆芥(山西)薄荷(陕西),香薷(甘肃),小荆芥(湖北),土荆芥、大茴香(四川叙永),薄荷、小薄荷(四川青川),巴毛(重庆奉节),凉薄荷(重庆南川),樟脑草(广西南宁)。是一种具有特殊气味的唇形科植物。", "id": 2689853} {"src_title": "France-Albert René", "tgt_title": "弗朗斯-阿尔贝·勒内", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Der Sohn eines Plantagenverwalters wuchs auf dem Farquhar-Atoll auf. Die Familie gehörte nicht zur Oberschicht, trotz ihrer europäischen Herkunft. Mit Hilfe von Stipendien konnte René die höhere Schule auf Mahé besuchen und studierte in Großbritannien Rechtswissenschaften am Saint Mary’s College und am King’s College London sowie in der Schweiz, bevor er von 1957 bis 1961 als Rechtsanwalt in Victoria, der Hauptstadt der Seychellen, tätig war. Politisch orientierte er sich an der Labour Party, die zu seiner Londoner Zeit von Clement Attlee und später Hugh Gaitskell geführt wurde. Sein Idealbild war zunächst eine moderat sozialistische Ideologie mit gleichzeitig enger Verbindung zu konservativen Kräften wie der römisch-katholischen Kirche. Ursprünglich war Priester sein Berufswunsch, er distanzierte sich aber später von der Kirche, als diese seine Politik kritisierte.", "section_level": 1}, {"title": "Politiker.", "content": "1964 gründete er die \"Seychelles People’s United Party\" (SPUP), die der im selben Jahr gegründeten konservativen \"Seychelles Democratic Party\" (SDP) von James Mancham gegenüberstand. Die SDP gewann 1967 die ersten Wahlen der zu Großbritannien gehörenden Inseln und siegte auch im November 1970, als sie 10 Mandate erhielt und Renés SPUP 5. Er selbst gewann bei dieser Wahl auch einen Sitz. Bei den auf Jahrzehnte hinaus letzten freien Wahlen im April 1974 erhielt die SDP 13 und die SPUP 2 Sitze. Im Gegensatz zu Mancham war René frühzeitig ein Befürworter der Unabhängigkeit. Am 29. Juni 1976 wurde Mancham mit der Unabhängigkeit des Landes Präsident und René sein Premierminister. Beider Zusammenarbeit endete am 5. Juni 1977, als der zu einer Gipfelkonferenz des Commonwealth nach London gereiste Mancham in einem Putsch abgesetzt wurde und René seinen Platz einnahm.", "section_level": 1}, {"title": "Präsident.", "content": "Seine 1978 in \"Seychelles People’s Progressive Front\" (SPPF) umbenannte Partei wurde im folgenden Jahr zur Einheitspartei, die maßgeblich aus dem Ausland, v. a. aus Tansania, Algerien, Libyen und der DDR, finanziert wurde. Bei den Präsidentschaftswahlen im Juni 1979, am 17. Juni 1984 und im Juni 1989 wurde er ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt. Die Parlamentswahlen vom Juni 1979, 7. August 1983 und 5. Dezember 1987 brachten seiner Partei sämtliche Sitze.", "section_level": 1}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Am 25. November 1981 scheiterte ein Umsturzversuch gegen ihn. Eine Gruppe von Söldnern unter Führung von „Mad“ Mike Hoare, meist aus Südafrika und Rhodesien, reiste als Touristen getarnt auf die Inseln. Die Sicherheitskräfte bemerkten die Waffen der Reisenden, von denen die meisten nach einem Feuergefecht entkommen konnten. Eine Untersuchung der Vereinten Nationen machte Südafrika für den Vorfall verantwortlich. Unter Verdacht gerieten auch der im englischen Exil lebende Ex-Präsident Mancham sowie die USA. Das Verhältnis Renés zu den Amerikanern wurde durch seinen sozialistischen Kurs und wegen seiner Opposition gegen den Ausbau der weiterhin britischen Insel Diego Garcia zu einer Militärbasis belastet. Südafrika kaufte die gefangen genommenen Söldner für rund drei Millionen US$ frei. Weitere Versuche, René zu stürzen, scheiterten 1986 und 1987. Er pflegte gute Beziehungen zu Tansania, Nordkorea und der Sowjetunion, ohne sich allerdings allzu eng mit dem damaligen Ostblock einzulassen.", "section_level": 2}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "René legte auf hohe Ausgaben für Bildung, Gesundheitswesen und Umwelt Wert. Im Vergleich zu den übrigen afrikanischen Staaten schnitten die Seychellen bei Kindersterblichkeit, Alphabetisierungsrate und Durchschnittseinkommen und Lebensstandard gut ab. Auf Widerstand traf der Zwang, dass alle Sekundärschüler dem staatlichen \"National Youth Service\" beizutreten hatten, der den Jugendorganisationen des damaligen Ostblocks nachempfunden war. Wie sein Vorgänger Mancham setzte er auf den Ausbau des Tourismus. Um die Sozialausgaben zu finanzieren, förderte René auch die Ansiedlung internationaler Banken und baute einen Offshore-Finanzplatz auf. Trotz der gelegentlichen Umsturzversuche galt sein Regime durch den Interessensausgleich von Sozialismus und Kapitalismus als stabil. Während Renés Amtszeit wurden die Seychellen immer wieder wegen Missachtung der Menschenrechte, Folter, Korruption und des Einparteiensystems kritisiert. Viele Oppositionelle suchten in anderen Ländern Zuflucht. Seine Regierung wurde auch mit dem Tod des prominenten Oppositionellen Gérard Horau in London in Verbindung gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Demokratisierung.", "content": "Im Zuge der allgemeinen Demokratisierung der afrikanischen Staaten gab er ab 1991 den Einparteienstaat auf. Die ersten Mehrparteienwahlen seit 1974 fanden vom 20. bis 23. Juli 1993 statt. Bei den Präsidentschaftswahlen setzte er sich mit 59,5 % gegen den im Vorjahr aus dem Exil zurückgekehrten Mancham durch. Die Parlamentswahlen gewann seine Partei mit 27 der 33 Sitze. Fünf Jahre später erhielt er bei den Wahlen vom 20. bis 22. März 1998 66,67 % der Stimmen vor Wavel Ramkalawan von der \"Seychelles National Party\" (SNP) mit 19,53 % und Mancham mit 13,8 %. Die SPPF blieb mit 30 von 34 Sitzen die dominierende Partei. Seine letzte Wahl bestritt er vom 31. August bis 2. September 2001. Er siegte diesmal mit 54,19 %, während Wavel Ramkalawan 44,95 % erhielt. Seine Partei gewann 23 der 34 Sitze. Am 24. Februar 2004 kündigte er seinen Rücktritt zugunsten seines alten Gefolgsmannes und seit 1996 amtierenden Vizepräsidenten James Alix Michel an. Der Amtswechsel fand am 14. April 2004 statt.", "section_level": 2}], "src_summary": "France-Albert René (oft zu Albert René abgekürzt; * 16. November 1935 auf Mahé; † 27. Februar 2019 ebenda) war von 1977 bis 2004 Präsident der Seychellen.", "tgt_summary": "弗朗斯-阿尔贝·勒内(;1935年-11月16日-2019年-2月27日),塞舌尔政治家,1977年至2004年间任塞舌尔总统。他曾于上任总统曼卡姆执政时出任塞舌尔总理,1977年6月5日,他发动政变推翻曼卡姆,出任总统。", "id": 111128} {"src_title": "Mokka (Stadt)", "tgt_title": "摩卡", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kaffeepflanze stammt wahrscheinlich vom gegenüber liegenden Äthiopien und hat im jemenitischen Hochland ihre Heimat. Aus den Anbauregionen in 1000 bis 2000 Metern Höhe wurden die Bohnen mit Kamelen zum Ausfuhrhafen gebracht. Bekannt wurde \"Mokka\" in Europa ab dem 16. Jahrhundert. 1554 wurde in Konstantinopel (Istanbul) ein Kaffeehaus eröffnet. 1615 kamen erstmals Kaffeebohnen aus Alexandria nach Venedig, wo 1645 das erste Kaffeehaus eröffnet wurde. Ihm folgten weitere nach: 1650 in Oxford, 1652 in London, 1659 in Marseille, 1663 in Amsterdam und Den Haag, 1672 in Paris, 1673 in Bremen, 1677 in Hamburg, 1685 in Wien, 1686 in Regensburg und 1694 in Leipzig. Das Stadtbild war geprägt durch mehrstöckige, weiß verputzte Häuser wohlhabender arabischer Händler und ähnelte anderen Hafenstädten am Roten Meer, mit denen Mokka Waren austauschte und beim Handel mit Indien konkurrierte: Hodeida, al-Luhayya, Dschidda und auf der afrikanischen Seite Massaua (im heutigen Eritrea), Suakin und Aidhab (beide im Sudan). Anfang des 17. Jahrhunderts gründeten Holländer und Briten Handelsniederlassungen, im 18. Jahrhundert auch Franzosen. Der Warenumschlag fand im Ort statt, ein Vordringen ins abgeschottete Hochland war den fremden Händlern nicht erlaubt. Im 17. und 18. Jahrhundert lebten in der Stadt bis zu 30.000 Einwohner. Dies war die Blütezeit von \"al-Mucha\", welche das Monopol im Welthandel mit Kaffee besaß und mit der Lieferung nach Europa kaum nachkam. Auf der Suche nach Stützpunkten wurde Mokka 1820 von britischen Marinesoldaten besetzt, 1839 wurde aber zugunsten einer britischen Handelskolonie in Aden entschieden. Der Niedergang setzte mit dem Ausbau des Hafens in Aden Mitte des 19. Jahrhunderts ein und wurde durch Kriegswirren beschleunigt. Die Vermarktung von Kaffee erfolgte zur Kolonialzeit weltweit. Es wird angenommen, dass die antike Hafenstadt Muza am Ort des heutigen Mokka lag.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Situation.", "content": "Die großen Wohn- und Handelshäuser aus besseren Zeiten werden allmählich von Sanddünen der Tihama-Wüste eingeebnet und sind praktisch nicht mehr bewohnt. Vor und neben diesen (Bau-)Ruinen leben die Einwohner zumeist als Fischer in einfachen Unterkünften. Beim Zensus 1994 betrug die Einwohnerzahl 10.355, einschließlich einer weitläufigen Siedlung an der Zufahrtsstraße im Osten. Für 2005 wurden 14.562 Einwohner geschätzt. Die Berechnung für 2012 liegt bei 10.146 Einwohnern. Zwei Kilometer südlich des Ortes wurde ein Industriehafen angelegt. Geringfügiger Grenzverkehr mit Booten besteht nach Dschibuti und Berbera. Sehenswert sind die Reste des alten Leuchtturms, sowie Reste von Wanddekor an den alten Kaufmannshäusern und das weiße Minarett der Großen Moschee aus dem 15. Jahrhundert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mokka (von, auch \"Mukha\", \"Mokha\", englisch \"Mocha\") ist eine ehemals blühende jemenitische Hafenstadt am Roten Meer. Sie liegt auf einer Höhe von 12 Metern über dem Meeresspiegel und hat ungefähr 10.000 Einwohner.", "tgt_summary": "摩卡(),又译穆哈,是位于也门红海岸边的一个港口城市,现属塔伊兹省。从十五世纪到十七世纪,这里曾是国际最大的咖啡贸易中心。在15世纪的全盛期,该港垄断了咖啡的出口贸易,对销往阿拉伯半岛区域的咖啡贸易影响特别大。后来新的咖啡种植地区被开发,加之该港泥沙淤积严重,该城咖啡贸易逐步衰落。", "id": 188207} {"src_title": "Mehrwertige Logik", "tgt_title": "多值逻辑", "src_document": [{"title": "Grundlagen mehrwertiger Logik.", "content": "Während mehrwertige Logik mit dem Prinzip der Zweiwertigkeit eines der beiden Grundprinzipien der klassischen Logik aufgibt, behält sie deren anderes Grundprinzip, das Extensionalitätsprinzip, bei: Der Wahrheitswert jeder zusammengesetzten Aussage ist weiterhin eindeutig durch die Wahrheitswerte ihrer Teilaussagen bestimmt. Im Gegensatz zur klassischen Logik ist die Deutung der Wahrheitswerte bei mehrwertigen Logiken weniger natürlich vorgegeben. Es sind zahlreiche unterschiedliche Interpretationen vorgeschlagen worden. Aus diesem Grund und weil viele Deutungen, die mehr als zwei Werte nicht als Abstufungen oder Arten von Wahrheit und Falschheit ansehen, sondern zum Beispiel epistemisch als Abstufung von Erkenntnis oder Gewissheit (zum Beispiel mit den drei Werten „als wahr bekannt“, „unbekannt“ und „als falsch bekannt“), werden die Werte mehrwertiger Logik häufig nicht als Wahrheitswerte, sondern als \"Pseudowahrheitswerte\" oder als \"Quasiwahrheitswerte\" bezeichnet. Aus Gründen der Kompaktheit verwendet dieser Artikel dennoch durchgehend die Bezeichnung „Wahrheitswert“. Neben dem Problem der Deutung der Wahrheitswerte stellen sich beim Umgang mit mehrwertiger Logik zahlreiche Aufgaben technischer Natur und es ergeben sich weitere Deutungsprobleme: Grundlegende Begriffe wie jener der Tautologie, jener der Kontradiktion oder jener der Folgerung müssen neu definiert und gedeutet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Systeme mehrwertiger Aussagenlogik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kleene-Logik \"K\".", "content": "Die Kleene-Logik formula_1 enthält drei Wahrheitswerte, nämlich 1 für „wahr“, 0 für „falsch“ und formula_2, das hier auch als i bezeichnet wird und für „weder wahr noch falsch“ steht. Kleene definiert die Negation formula_3, Konjunktion formula_4, Disjunktion formula_5 und Implikation formula_6 durch folgende Wahrheitswertfunktionen: formula_7 Damit bildet – wie zum Beispiel auch bei Łukasiewiczs dreiwertiger Logik formula_8, siehe dort – die Disjunktion das Maximum und die Konjunktion das Minimum der verknüpften Wahrheitswerte und errechnet sich die Negation einer Aussage mit Wahrheitswert \"v\" als 1-\"v\". Betrachtet man 1 als einzigen designierten Wahrheitswert, dann gibt es in formula_1 keinerlei Tautologien; betrachtet man sowohl als auch 1 als designiert, dann ist die Menge der Tautologien in formula_1 identisch mit der Menge der klassischen, zweiwertigen Aussagenlogik.", "section_level": 2}, {"title": "Gödel-Logiken \"G\" und \"G\".", "content": "Gödel definiert 1932 eine Familie mehrwertiger Logiken formula_11 mit endlich vielen Wahrheitswerten formula_12, sodass zum Beispiel formula_13 die Wahrheitswerte formula_14 und formula_15 die Wahrheitswerte formula_16 umfasst. Analog definiert er eine Logik mit unendlich vielen Wahrheitswerten, formula_17, bei der als Wahrheitswerte die reellen Zahlen im Intervall von 0 bis 1 verwendet werden. Designierter Wahrheitswert ist bei jeder dieser Logiken 1. Die Konjunktion formula_18 und die Disjunktion formula_19 definiert er als Minimum bzw. Maximum der Formelwahrheitswerte: Die Negation formula_22 und Implikation formula_23 werden durch folgende Wahrheitswertfunktionen definiert: Die Gödelschen Systeme sind vollständig axiomatisierbar, d. h. es lassen sich Kalküle aufstellen, in denen alle Tautologien des jeweiligen Systems herleitbar sind.", "section_level": 2}, {"title": "Łukasiewicz-Logiken \"L\".", "content": "Die Implikation formula_26 und die Negation formula_27 definiert Jan Łukasiewicz durch folgende Wahrheitswertfunktionen: Als erstes entwickelt Łukasiewicz nach diesem Schema 1920 seine dreiwertige Logik, das System formula_8, mit den Wahrheitswerten formula_14 und designiertem Wahrheitswert 1. 1922 folgt seine unendlichwertige Logik formula_32, in der er die Menge der Wahrheitswerte auf das Intervall der reellen Zahlen von 0 bis 1 erweitert. Designierter Wahrheitswert ist in beiden Fällen 1. Verallgemeinert zu formula_33 zerfallen die Łukasiewicz’schen Logiken in die endlichwertigen Systeme formula_34 (Wahrheitswertmenge wie bei Gödel formula_35), in das bereits angesprochene formula_32 und in formula_37, bei der als Wahrheitswerte die rationalen Zahlen (d. h. Brüche) im Intervall von 0 bis 1 verwendet werden. Die Menge der Tautologien, das heißt der Aussagen mit designiertem Wahrheitswert, ist bei formula_32 und formula_37 identisch.", "section_level": 2}, {"title": "Produktlogik \"Π\".", "content": "Die Produktlogik enthält eine Konjunktion formula_40 und eine Implikation formula_41, die folgendermaßen definiert werden: Zusätzlich enthält die Produktlogik eine Wahrheitswertkonstante formula_45, die den Wahrheitswert „falsch“ bezeichnet. Mittels der zusätzlichen Konstanten können eine Negation formula_22 und eine weitere Konjunktion formula_18 folgendermaßen definiert werden:", "section_level": 2}, {"title": "Post-Logiken \"P\".", "content": "Post definiert 1921 eine Familie von Logiken formula_50 mit (wie bei formula_34 und formula_11) den Wahrheitswerten formula_53. Negation formula_22 und Disjunktion formula_19 definiert Post folgendermaßen:", "section_level": 2}, {"title": "Vierwertige Logik von Belnap.", "content": "Nuel Belnap entwickelte 1977 seine vierwertige Logik mit den Wahrheitswerten t (true, wahr), f (falsch), u (unbekannt) und b (beides, also einer widersprüchlichen Information).", "section_level": 2}, {"title": "Bočvar-Logik \"B\".", "content": "Die Bočvar-Logik (von Dmitrij Anatoljewitsch Bočvar, geschrieben auch Bochvar oder Botschwar) formula_58 enthält zwei Klassen von Junktoren, nämlich die inneren Junktoren einerseits und die äußeren Junktoren andererseits. Die inneren Junktoren Negation formula_27, Implikation formula_60, Disjunktion formula_19, Konjunktion formula_18 und Bisubjunktion formula_63 entsprechen denen der klassischen Logik. Die äußeren Junktoren Negation formula_64, Implikation formula_65, Disjunktion formula_66, Konjunktion formula_67 und Bisubjunktion formula_68 sind metasprachlicher Natur und sind die folgenden: Die Wahrheitswertfunktionen entsprechen denen der Kleene Logik formula_1. Für die Definition der äußeren Junktoren wird ein weiterer einstelliger Junktor hinzugenommen, nämlich die externe Bestätigung formula_84 mit der Wahrheitswertfunktion formula_85 Damit lassen sich die äußeren Junktoren, wie folgt, definieren: Die Logik der äußeren Junktoren, welche eine Unterscheidung zwischen 0 und i trifft, entspricht exakt der klassischen Logik.", "section_level": 2}, {"title": "Bayeslogik.", "content": "Die \"Bayeslogik\" (auch \"Bayes-Logik\" oder \"induktive Bayes-Logik\") ist eine induktive mehrwertige Logik aus dem Grenzfeld von Logik, Erkenntnistheorie und Maschinenlernen mit Anwendungen auch in den Bereichen Psychologie und Mensch-Computer-Interaktion. Die Bayeslogik bestimmt die rationale subjektive Gültigkeit oder probabilistische Adäquatheit von logischen Prädikationen (etwa \"Raben sind schwarz UND können fliegen\") induktiv nach Regeln der Wahrscheinlichkeitstheorie. Ihre Ergebnisse können sich bei weiteren Daten wieder verändern (sie ist \"non-monoton\"). Die Wahrscheinlichkeitstheorie wird auf der Ebene alternativer logischer Erklärungsmuster (die sich aber überlappen können) angewendet. Bei Gegebenheit bestimmter Annahmen kann die Bayeslogik dadurch den rationalen Grad der Adequatheit von logischen Erklärungsmustern (logischen Junktoren) bestimmen und etwa die beste Erklärung aufgrund von Häufigkeitsdaten und Vorerwartungen bestimmt (Schluss auf die beste Erklärung). Nach dem Satz von Bayes gilt \"P\"(Junktor \"i\"|Daten) = \"P\"(Daten|Junktor \"i\")*\"P\"(Junktor \"i\") / \"P\"(Daten). Dabei wird hier von einer Likelihood-Funktion ausgegangen, die bei Ausnahmen einer Junktor-Hypothese nicht immer eine Wahrscheinlichkeit von Null zuordnet, falls ein Ausnahmeparameter \"r\" > 0. Bei Ausnahmeparameter \"r\" = 0 und Daten die einer Junktor-Hypothese widersprechenden folgt auch hier eine falsifikationistische Ädequatheitsnorm des Hypothesentestens: Eine einzige gegenlaufende Evidenz widerlegt eine Hypothese. Bei fehlender Widerlegung wird wie im Falsifikationismus auch die spezifischere (logisch'stärkere') Hypothese aufgrund einer Bayesschen Version von Ockhams Rasiermessers bevorzugt. Bei r > 0 erlaubt die Bayeslogik auch die Bevorzugung von spezifischeren Hypothesen selbst wenn sie mehr Ausnahmen zulässt. Trotz der Datenbasierung (extensionaler Aspekte) handelt es sich insofern um eine auch intensionale Logik, die unter manchen Bedingungen auch psychologische deskriptiv gute Ergebnisse zeigt und eventuell eine rationale Erklärung etwa von Konjunktionsfehlern (Conjunction Fallacy) bieten kann, die scheinbar im Widerspruch zu einer unmittelbaren Anwendung der Wahrscheinlichkeitstheorie zu stehen scheinen.", "section_level": 1}, {"title": "Fuzzy-Logik.", "content": "In der Fuzzy-Set-Theorie, oft auch als Fuzzy-Logik bezeichnet, werden ebenfalls nicht eindeutige Aussagen behandelt. Ein Beispiel ist die Aussage „das Wetter ist sehr warm“. Diese Aussage wird abhängig von der tatsächlichen Temperatur in unterschiedlichem Ausmaß zutreffen: bei 35 Grad mit Sicherheit, bei 25 Grad einigermaßen, bei 0 Grad auf keinen Fall. Die willkürlich festzulegenden Grade des Zutreffens werden durch eine reelle Zahl zwischen 0 und 1 repräsentiert. Die vorstehenden mehrwertigen Logiken behandeln einzelne Aussagen als atomar, kennen deren innere Struktur also gar nicht. Im Unterschied dazu behandelt die Fuzzy-Set-Theorie nur Aussagen mit einer sehr speziellen inneren Struktur: Einer Grundmenge möglicher Beobachtungen (z. B. die auftretenden Temperaturen) werden Grade des Zutreffens einer Aussage („ist sehr warm“) zugeordnet. Der Begriff Menge in fuzzy set bezieht sich auf die Menge der Beobachtungen, bei denen der Grad des Zutreffens der Aussage > 0 ist; der Begriff fuzzy deutet auf den variablen Grad des Zutreffens. Die Fuzzy-Set-Theorie behandelt nicht die Frage, ob es unbekannt oder zweifelhaft ist, ob eine Aussage zutrifft. Einer Aussage als solcher wird überhaupt kein Wahrheitswert zugeordnet; die Grade des Zutreffens sind keine Wahrheitswerte, sondern eher Interpretationen eines originären gemessenen Werts. Die Fuzzy-Set-Theorie liefert auch Methoden, den Grad des Zutreffens von Aussagen, in denen mehrere elementare Aussagen verknüpft sind („das Wetter ist warm und trocken“), zu bestimmen. Die Verfahren zur Kombination von Zutreffensgraden können teilweise auch auf die Kombination von Wahrheitswerten der mehrwertigen Logiken angewandt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung mehrwertiger Logiken.", "content": "In der Hardwareentwicklung von Logikschaltungen werden mehrwertige Logiken zur Simulation eingesetzt, um verschiedene Zustände darzustellen sowie Tri-State-Gatter und Busse zu modellieren. In der Hardwarebeschreibungssprache VHDL wird zum Beispiel oft die im IEEE-Standard mit der Nummer 1164 definierte neunwertige Logik verwendet, die Standard Logic 1164. Sie hat die Werte Standard Logic 1164, eine neunwertige Logik zur Hardwaresimulation In einer realen Schaltung treten nur 1, 0 und (bei Ein-/Ausgängen) Z auf. In der Simulation tritt der Zustand U bei Signalen auf, denen bisher noch kein anderer Wert zugewiesen wurde. Der Wert - (Don’t-Care, wird außerhalb von VHDL oft mit X dargestellt) dient nur zur Synthese; er signalisiert dem Übersetzungsprogramm, dass ein bestimmter Zustand nicht vorgesehen ist und es daher egal ist, wie die synthetisierte Schaltung mit diesem Zustand umgeht. Die Unterscheidung zwischen starken und schwachen Treibern dient dazu, in einem Konfliktfall (wenn zwei Ausgänge auf eine einzige Leitung zusammengeschaltet sind und verschiedene Werte liefern) zu entscheiden, welches Signal der entsprechenden Leitung zugeschrieben wird. Dieser Konflikt tritt oft bei Bussystemen auf, wo mehrere Busteilnehmer gleichzeitig anfangen, Daten zu senden. Trifft nun eine 1 (stark) auf ein L (schwach), so setzt sich das starke Signal durch, und der Signalleitung wird der Wert 1 zugeschrieben. Treffen jedoch gleich starke Signale aufeinander, so geht die Signalleitung in einen undefinierten Zustand. Diese Zustände sind X (bei Konflikt zwischen 1 und 0) und W (bei Konflikt zwischen H und L).", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung.", "content": "Mehrwertige Logiken werden oft unter metaphysischen oder erkenntnistheoretischen Fragestellungen diskutiert. Darunter fällt z. B. die häufig gestellte Frage, welches logische System „stimmt“, d. h. welches logische System die Wirklichkeit richtig (oder besser: am besten) beschreibt. Unterschiedliche philosophische Strömungen geben auf diese Frage unterschiedliche Antworten; einige Strömungen, z. B. der Positivismus, lehnen gar die Fragestellung an sich als sinnlos ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mehrwertige Logik ist ein Oberbegriff für alle logischen Systeme, die mehr als zwei Wahrheitswerte verwenden.", "tgt_summary": "多值逻辑是有多于两个的可能的真值的逻辑演算。传统上,逻辑演算是二值的,就是说对于任何命题都只有两个可能的真值,真和假(它一般对应于我们直觉概念的真理和虚假)。但是二值只有一个可以被指派的可能的真值范围,已经开发了一些其他逻辑系统,带有对二值的变异,或带有多于两个可能的真值指派。", "id": 522317} {"src_title": "Burt Bacharach", "tgt_title": "伯特·巴卡拉克", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Bacharach wurde 1928 als Sohn eines Journalisten und einer Musiklehrerin in Kansas City geboren und wuchs in New York auf. Er studierte Musik unter anderem an der McGill-Universität und am Mannes-Konservatorium, u. a. bei dem Komponisten Darius Milhaud. 1947 schrieb er einen ersten Song für den Bandleader Sammy Kaye. Von 1957 bis 1961 tourte er als Pianist, Arrangeur und später auch Bandleader mit Marlene Dietrich. Nebenbei schrieb er auch schon erste Hits für verschiedene Interpreten, etwa Perry Como (\"Magic Moments\", 1958). Damit begann auch seine langjährige Zusammenarbeit mit Texter Hal David (1921–2012). Die beiden lernten einander 1957 bei Paramount Records kennen und hatten im gleichen Jahr einen ersten Hit mit \"The Story of My Life\" für Marty Robbins. 1961 begann seine eigentliche Karriere als Komponist; er entdeckte auch die Sängerin Dionne Warwick, mit der ihn und Hal David eine langjährige Partnerschaft verband. Bis in die 1970er wurde Bacharach sehr bekannt und populär als Komponist und Produzent sanft arrangierter Popmusik, die damals von vielen Kritikern als Easy Listening verschrien war. Besonders mit dem Texter Hal David, aber auch mit Kollegen wie Bob Hilliard und Neil Diamond (\"Heartlight\") schrieb er eine große Anzahl weltweit erfolgreicher Hits, wie \"Walk on By\", \"Make It Easy on Yourself\" (für Warwick), \"I Never Fall in Love Again\" (für Jill O’Hara in dem Musical \"Promises, Promises\", 1968) oder \"This Guy’s in Love with You\". Insgesamt komponierte Bacharach 60 US-„Top-Forty“-Hits. Für seinen Soundtrack (\"Raindrops Keep Fallin’ on My Head\") zu dem Film \"Zwei Banditen\" erhielt er den Oscar. Einen Bruch erlebte seine Karriere kurz darauf in den frühen 1970er-Jahren, als der Film \"Lost Horizon\", für den er mit Hal David und Dionne Warwick die Musik geschrieben hatte, an der Kinokasse floppte und er sich mit seinen Partnern zerstritt. Ende 1979 lernte er die Sängerin und Songschreiberin Carole Bayer Sager kennen, mit der er bereits im folgenden Jahr die ersten Songs veröffentlichte. 1981 entstand Bayer Sagers letztes Studioalbum \"Sometimes Late At Night\" in Zusammenarbeit mit Bacharach, der hier auch wieder als Arrangeur und Produzent fungierte. Ebenfalls 1981 gelangte Christopher Cross mit \"Arthur’s Theme (Best That You Can Do)\" auf Platz eins der US-Single-Charts. Dieser mit Bayer, Cross und Peter Allen geschriebene Titel läutete das endgültige Comeback von Bacharach ein. Es folgten weitere Nummer-eins-Hits mit \"That’s What Friends Are For\" für das Trio Dionne Warwick, Gladys Knight und Elton John sowie \"On My Own\" für Patti LaBelle und Michael McDonald im Jahre 1986. Im Jahr 1993 kam es zu einer erneuten Zusammenarbeit von Bacharach, David und Warwick für das Album \"Friends Can Be Lovers\", schließlich noch einmal 1999 für die Filmbiographie von Jacqueline Susann, \"Isn’t She Great?\", für den sie den Song \"On My Way\" beisteuerten. Bacharachs letzter großer Erfolg war das Album \"Painted from Memory\", das in Zusammenarbeit mit Elvis Costello 1999 entstand, sowie im gleichen Jahr der Song \"Walkin’ Tall\" mit dem Text von Tim Rice. Bacharach hatte einige Cameo-Auftritte in Hollywood-Filmen, zum Beispiel in allen drei Austin-Powers-Filmen oder in den Serien \"Die Nanny\" und \"Nip/Tuck\".", "section_level": 1}, {"title": "Seine Musik.", "content": "Zu den bekanntesten Interpreten seiner Musik zählen Dionne Warwick, Marlene Dietrich, Connie Francis, Aretha Franklin, Luther Vandross, Jack Jones, Tom Jones, The Carpenters, Sérgio Mendes, Elvis Costello, Neil Diamond, Frank Sinatra und Dusty Springfield. 2007/08 hat Trijntje Oosterhuis (Traincha) zwei Alben mit Neuinterpretationen teilweise zusammen mit Bacharach aufgenommen. Seine Musik wird für die eingängigen Melodien und den eigenen Sound, der durch gezielten Einsatz von Klavier, Oboe und Streichern entsteht, von vielen Kollegen wie Brian Wilson, Frank Zappa, John Zorn und Noel Gallagher gelobt. Bacharach selbst sagt, dass seine Musik stark von Maurice Ravels Werk \"Daphnis und Chloe\" beeinflusst sei; daher rühre sein Gespür für üppige Instrumentierungen und den Einsatz im Pop unüblicher Instrumente wie Glockenspiel und Triangel, wie bei \"You’ll Never Got to Heaven,\" Vibraphon bei \"Make It Easy on Yourself.\" Seine Arbeiten für Dionne Warwick fußen auf Gospel und Rhythm and Blues; Titel wie \"I’ll Never Fall in Love Again\" und \"Paper Mache\" verströmen die luftig-leichte Atmosphäre des Bossa Nova.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Burt Bacharach war viermal verheiratet, mit Paula Stewart (1953–58), der Schauspielerin Angie Dickinson (1965–81), der Songtexterin Carole Bayer Sager (1982–91), mit der er zusammen einige Lieder schrieb, und seit 1993 mit Jane Hansen, die 32 Jahre jünger als Bacharach ist. Er hat vier Kinder. Sein Sohn Oliver spielt Keyboard in Bacharachs aktueller Band. Nebenbei betreibt er seit Anfang der 1970er auch eine eigene Pferdezucht (Vollblüter). Nikki, das einzige gemeinsame Kind von Burt Bacharach und Angie Dickinson, nahm sich 2007 im Alter von 40 Jahren das Leben. Sie litt am Asperger-Syndrom.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Außer dem erwähnten Oscar erhielt er im Jahr 2001 den inoffiziellen \"Nobelpreis für Musik\", den Polar Music Prize, zusammen mit Karlheinz Stockhausen und Robert Moog. Ende 2005 veröffentlichte er nach etlichen Jahren Pause noch einmal ein Solo-Album (wobei auch teilweise Chris Botti, Elvis Costello und Rufus Wainwright mitwirkten), „At This Time“, eine wütende Abrechnung mit der amerikanischen Regierungspolitik der letzten Jahre – wieder verpackt in seinem typischen Sound und ausgezeichnet mit einem Grammy. Am 10. Februar 2008 wurde Burt Bacharach mit dem Lifetime Achievement Award geehrt, der sein Lebenswerk als Musiker und Songwriter in besonderer Weise würdigt. Der \"Rolling Stone\" listete Bacharach 2015 gemeinsam mit Hal David auf Rang 32 der 100 besten Songwriter aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Namensherkunft.", "content": "Der Name Bacharach findet seinen Ursprung im gleichnamigen deutschen Städtchen (auch unter Bacharach am Rhein bekannt) im Mittelrheintal im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Er verweist auf die deutsch-jüdischen Wurzeln der Familie Burt Bacharachs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Burt Bacharach [] (* 12. Mai 1928 in Kansas City, Missouri) ist ein US-amerikanischer Pianist und Komponist. Seit 1957 gehört er zu den erfolgreichsten Komponisten Amerikas, rund 130 seiner Werke haben die Single-Charts seiner Heimat erreicht. Ein Großteil seiner Lieder entstand in langjähriger Zusammenarbeit mit dem Texter Hal David und im Anschluss daran mit Carole Bayer Sager. Besonders erfolgreich waren die mit David in den 1960er und 1970er Jahren verfassten Songs für Dionne Warwick. Für seine Leistungen erhielt Bacharach so gut wie alle wichtigen Preise der Entertainmentindustrie, darunter mehrere Grammys, Oscars und Golden Globes.", "tgt_summary": "伯特·巴卡拉克(Burt Freeman Bacharach,1928年-5月12日),美国歌手。他同时也是一个词曲作者、作曲家、唱片制作人及钢琴家。他一生共获得过六次格莱美奖与三次奥斯卡奖。他的音乐流派是流行乐,在20世纪50年代末到20世纪80年代他因流行乐而广为人知。他所在的乐队的大多数作品的歌词都是由巴哈拉赫和大卫两人所写(乐队人员见图表)。", "id": 1937009} {"src_title": "Peter Carl Fabergé", "tgt_title": "彼得·卡尔·法贝热", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fabergé wurde in St. Petersburg geboren. Sein Vater Gustave Fabergé (1814–1893), der einer hugenottisch-stämmigen deutsch-baltischen Juwelierfamilie entstammte, und seine dänische Mutter, Charlotte Marie, geborene Jungstedt, zogen 1860 nach Dresden, wo die beiden Söhne Peter Carl und Agathon ihre Ausbildung erhielten. 1861 wurde Peter Carl Fabergé in der Dresdner Hofkirche gefirmt. 1870 kehrten sie nach Sankt Petersburg zurück, wo Peter Carl Fabergé 1872 das Juweliergeschäft der Familie übernahm. Zunächst arbeitete Fabergé als Juwelier, daneben in der Petersburger Eremitage. Gemeinsam mit dem Bruder setzte er die umfangreiche Schmucksammlung instand, restaurierte zahlreiche Stücke, schätzte ihren Wert und katalogisierte sie. Diese Tätigkeit inspirierte die Fabergés, Geschmeide in altrussischem Stil nachzuempfinden und in der eigenen Werkstatt anzufertigen, teilweise als originalgetreue Kopien. Diese Geschäftsstrategie brachte ihnen erste Erfolge. Der Durchbruch gelang den Fabergés, nachdem sie auf der Allrussischen Ausstellung 1882 in Moskau einige kostbare Arbeiten an den Kaiser Alexander III. verkaufen konnten. Für das erste der Fabergé-Eier verlieh er Peter Carl Fabergé eine Goldmedaille. Diese Ehrung verdankte das Atelier u. a. \"Eric Kollin,\" einem finnischen Goldschmied, der die Idee hatte, das traditionelle russische Osterbrauchtum mit Goldschmiedekunst zu verbinden. In der Folge entstand zu jedem Osterfest ein Fabergé-Ei, das der Kaiserin Maria Fjodorowna, geb. Dagmar von Dänemark, zum Geschenk gemacht wurde. Fabergé gewann dafür renommierte Juweliermeister wie Michail Jewlampjewitsch Perchin und Henrik Wigström. Nach 1895 ließ Alexanders Sohn und Nachfolger Nikolaus II. je zwei Eier anfertigen, die er der Kaiserin Alexandra Fjodorowna, geb. Alix von Hessen-Darmstadt und seiner Mutter schenkte. Mit den Kronjuwelen, den offiziellen Krönungsgeschenken an Nikolaus II. und vielen von der Zarenfamilie in Auftrag gegebenen Arbeiten, zumeist originalgetreuen Kopien – nicht einmal der Zar selbst konnte seine Tabakdose von einer Replik zum Gebrauch in der Sommerresidenz unterscheiden –, entstanden bis 1916 die meisten Werke Fabergés, der nun den Titel des Kaiserlichen Hofjuweliers trug. Auf der Höhe seines Erfolgs, als Fabergé neben Tafelsilber, Tischuhren und dekorativen Skulpturen auch Metallschnitzereien nach Vorbildern der russischen Volkskunst herstellte – daneben aber auch billigen Modeschmuck in „westlichem“ Stil aus der Serienproduktion mit Strass und unedlen Metallen –, unterhielt die Familie Niederlassungen in Moskau, Odessa, Kiew und London mit mehr als 700 Mitarbeitern, davon alleine 500 am Stammsitz in Sankt Petersburg. Von 1882 bis 1917 entstanden ungefähr 150.000 Stücke. 1897 verlieh das schwedische Königshaus Peter Carl Fabergé den Titel des Königlichen Hofgoldschmieds. Sein Werk war im Jahr 1900 der Beitrag Russlands bei der Weltausstellung in Paris. Die Oktoberrevolution 1917 machte die Fortführung des Geschäfts unmöglich: Fabergé wurde enteignet, seine Fabriken und Geschäfte wurden „nationalisiert“. 1918 war er gezwungen nach Finnland und später nach Wiesbaden zu fliehen. Sein Lebenswerk wurde zerstört, was ihn schwer belastete und seinen Gesundheitszustand dramatisch verschlechterte. Fabergé starb in Lausanne in der Schweiz und wurde mit seiner Frau Augusta auf dem Cimetière du Grand Jas in Cannes bestattet. Seine Söhne Eugène und Alexander gründeten das Juwelierunternehmen nach seinem Tode neu.", "section_level": 1}, {"title": "Fabergé im 20. und 21. Jahrhundert.", "content": "Die Tradition Fabergés wurde von 1989 bis 2009 durch die Pforzheimer Juwelenmanufaktur Victor Mayer – als einzigem von Fabergé autorisiertem Werkmeister – nach längerer Unterbrechung wieder aufgegriffen und weitergeführt. Während dieser zwei Dekaden entstanden Werkstücke unter Verwendung der gleichen, heute äußerst seltenen Handwerkstechniken. Das erste Fabergé-Ei, das nach der Oktoberrevolution wieder offiziell Einzug in den Kreml hielt, war das „Gorbatschow-Friedens-Ei“, das dem ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion 1991 anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises überreicht wurde. Das aus Gold, Silber, Email, Diamanten und Rubinen gestaltete Gorbatschow-Friedens-Ei ist auf fünf Exemplare limitiert. Nur zwei Exemplare sind weltweit ausgestellt: Gorbatschows persönliches Exemplar in der Kreml-Rüstkammer in Moskau sowie das Werksexemplar, das 1993 dem Schwabacher Stadtmuseum übergeben wurde. Die Wiedereinführung von Fabergé in Russland wurde zu Ostern 2001 am 12. April bei einer Galaveranstaltung in der Rüstkammer des Kremls gefeiert. Zu den Exponaten in der Rüstkammer des Kremls gehört auch das bislang aufwändigste von Werkmeister Victor Mayer für Fabergé geschaffene Ei-Objekt: das „Mondphasen-Ei“. Für die Fertigstellung benötigten die Kunsthandwerker mehr als 18 Monate. Die Mondphasen zeigt das Kunstwerk in einer Kuppel aus geschliffenem Bergkristall, die Stunden werden in einem kleinen Sichtfenster aus Bergkristall angezeigt. 2009 beendete Fabergé die Praxis der Lizenzierung und übernahm die direkte Kontrolle über Design, Herstellung und Distribution. Victor Mayer bleibt dennoch ein wichtiger Zulieferer für Fabergé. Eine der bedeutendsten Privatsammlungen von Fabergé-Eiern war die des amerikanischen Medienunternehmers Malcolm Forbes. 2004 verkauften dessen Erben die neun Eier für etwa 90 bis 120 Millionen US-Dollar an den russischen Geschäftsmann Wiktor Wekselberg. Zusammen mit anderen Stücken seiner \"Link of Times\"-Sammlung werden die Eier im Petersburger Schuwalow-Palast ausgestellt. Am 9. Mai 2009 wurde das Fabergé Museum in Baden-Baden eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Carl Fabergé (; * in Sankt Petersburg; † 24. September 1920 in Lausanne) war ein russischer Goldschmied und Juwelier. Berühmtheit erlangte er durch seine überaus kunstvollen und meisterhaft gearbeiteten Schmuckstücke und dekorative Objekte, insbesondere die sogenannten Fabergé-Eier.", "tgt_summary": "彼得·卡尔·法贝热(,1846年-5月30日-1920年-7月24日)是俄罗斯一位著名金匠,珠宝首饰匠人、工艺美术设计家。", "id": 513521} {"src_title": "Erdferkel", "tgt_title": "土豚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitus.", "content": "Das Erdferkel ist ein mittelgroßer bis großer Vertreter der Säugetiere. Es erreicht allgemein eine Kopf-Rumpf-Länge von 94 bis 142 cm und eine Schulterhöhe von 60 bis 65 cm, der Schwanz misst 44 bis 63 cm. Das Gewicht liegt bei 40 bis 65 kg, da aber der Eintritt der Geschlechtsreife bei Tieren in freier Wildbahn unbekannt ist, sind die Variationen schwer bestimmbar. Ein auffälliger Geschlechtsdimorphismus ist nicht ausgebildet. Bei 31 untersuchten Tieren aus Simbabwe konnte eine Gesamtlänge von 149 bis 175 cm und eine Schwanzlänge von 44,3 bis 63,0 cm festgestellt werden. Die entsprechenden Maße bei 10 Tieren aus der Demokratischen Republik Kongo betrugen 161 bis 185 cm beziehungsweise 58 bis 72 cm. Insgesamt stellt das Erdferkel ein kompakt gebautes Tier dar, das einen kräftigen Leib mit markant aufgewölbtem Rücken, einen verhältnismäßig kleinen Kopf und einen langen, fleischigen Schwanz besitzt. Das Rückenfell ist mit rund 1,8 cm Haarlänge relativ kurz,", "section_level": 2}, {"title": "Schädel- und Gebissmerkmale.", "content": "Der Schädel des Erdferkels wird zwischen 24,0 und 25,5 cm lang und 9,4 bis 9,8 cm breit. Aufgrund seiner eher langgestreckten Gestalt wirkt er röhrenförmig. Ähnlich den anderen hoch spezialisierten Insektenfressern wie Ameisenbären und Schuppentieren fehlen ihm markante Knochenerhebungen oder -aufrauungen etwa in Form eines Scheitelkamms als Muskelansatzstellen. Im Unterschied zu den beiden anderen Vertretern verfügt das Erdferkel aber über einen geschlossenen, wenn auch schlanken Jochbogen. Der Oberkiefer, Zwischenkieferknochen und das Nasenbein sind gut entwickelt und formen ein verlängertes Rostrum. Das Nasenbein besitzt eine dreieckige Gestaltung mit nach vorn zeigender Spitze und sich verbreiterndem hinteren Teil, der paarige Knochen ist aber nie verwachsen. Das Stirnbein zeigt eine charakteristische Aufwölbung, die durch den außerordentlich entwickelten Riechkolben entsteht, dadurch hat auch der Naseninnenraum ein verhältnismäßig großes Volumen. Das Scheitelbein ist zumeist vollständig verwachsen, es steht im vorderen Bereich mit dem Flügelfortsatz des Keilbeins in Verbindung, sodass das Stirnbein und das Schläfenbein keinen Kontakt zueinander aufweisen. Das Gaumenbein ist langschmal, der seitlich aufsteigende Bereich bildet einen Teil des Randes der Orbita. Im hinteren Teil des Gaumenbeines", "section_level": 2}, {"title": "Körperskelett.", "content": "Die Wirbelsäule setzt sich aus 7 Hals-, 13 Brust-, 8 Lenden-, 6 Kreuzbein- und 25 bis 28 Schwanzwirbeln zusammen. Bei nicht ausgewachsenen Tieren und einigen ausgestorbenen Formen kommen nur 5 Kreuzbeinwirbel vor. Der Bewegungsapparat zeigt deutliche Anpassungen an eine grabende Lebensweise. So ist ein Schlüsselbein von kräftiger und stark gebogener Gestalt ausgebildet. An den Langknochen der Arme und Beine kommen zahlreiche erhabene Leisten als Muskelansatzstellen und zusätzlich breite Gelenke vor. Die Schäfte der Langknochen bestehen zum Großteil aus den kompaktierten Knochenbälkchen (Trabekel) des Knocheninnern (Substantia spongiosa), während die äußere Knochenhülle weitgehend resorbiert ist. Dieser besondere, von anderen Großsäugetieren abweichende Knochenaufbau wird mit der starken Anpassung an Grabungsaktivitäten in Verbindung mit teils extremen äußeren Umweltbedingungen und damit begrenztem Nahrungsangebot erklärt. Am Vorderbein", "section_level": 2}, {"title": "Weichteilanatomie.", "content": "Der Magen des Erdferkels entspricht dem einfachen Bauplan der Säugetiere und ist etwa 15 cm lang bei einem Durchmesser von 7,3 cm. Er besteht aus zwei gleichförmigen Säcken, die durch eine Einschnürung getrennt sind. Als Besonderheit ist aber im hinteren Abschnitt im Bereich des Pylorus eine äußerst kräftige, ringartige Muskulatur von rund 2 cm Dicke ausgebildet. Diese übernimmt das Zerkleinern der Nahrung, was sonst überwiegend über das Zerkauen erfolgt. Auffällig ist auch der für Insektenfresser außergewöhnlich große Blinddarm. Am", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Erdferkel ist endemisch in Afrika und dort über den ganzen Kontinent südlich der Sahara verbreitet. Es ist bisher nicht in Lesotho nachgewiesen, kommt dort höchstwahrscheinlich aber ebenfalls vor. Teilweise wird angenommen, dass die Art nicht im Kongobecken auftritt, doch liegen von dort zahlreiche Beobachtungen vor, etwa aus dem \"Ituri forest\" in der Demokratischen Republik Kongo. Die Verbreitung in Westafrika ist nur wenig untersucht. Aufgrund des weiten Verbreitungsgebietes lebt das Erdferkel in sehr unterschiedlichen Habitaten. Es ist vor allem aus offenen Landschaften wie Savannen, Busch- und Grasländern bis hin zur halbwüstenartigen Karoo nachgewiesen, allerdings ebenso aus Übergangsregionen von offenen zu geschlossenen Landschaften sowie aus dichten Wäldern. Extrem trockene Wüsten und sumpfige Regionen meiden die Tiere aber. Im östlichen", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Territorialverhalten.", "content": "Die Lebensweise des Erdferkels muss trotz seiner weiten Verbreitung als eher wenig erforscht angesehen werden, die detailliertesten Informationen wurden bisher bei Untersuchungen an Tieren aus dem Naturreservat Tussen die Riviere Nature in der Karoo des südlichen Afrika gewonnen. Das Erdferkel ist nachtaktiv und einzelgängerisch. Die Aktivitätsphase beginnt kurz nach der Abenddämmerung um etwa 19:30 Uhr, wenn die Tiere ihren Bau verlassen, und dauert ununterbrochen bis zur Morgendämmerung gegen 05:30 Uhr an. Am Tage sind sie selten zu sehen, Ausnahmen bilden die kalten Wintermonate im südlichen Afrika, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken. Dann treten sie schon in den späten Nachmittagsstunden etwa um 18:00 Uhr in Erscheinung und beenden ihren Tagesrhythmus kurz nach Mitternacht gegen 01:30 Uhr. Gründe für diese Verschiebung der Aktivität stellen die geringe Fellbedeckung und eine fehlende Körperfettschicht dar, wodurch die Körperwärme nur mäßig gespeichert wird. Den größten Teil des verfügbaren Tagesbudgets verbringt das Erdferkel mit der Suche nach Nahrung, was unabhängig von der vorherrschenden lokalen Witterung erfolgt. Es", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Das Erdferkel ernährt sich von Insekten, seine Hauptnahrung besteht aus Ameisen und Termiten, eine Spezialisierung, die als \"Myrmecophagie\" bezeichnet wird. Aufgrund der extrem weiten Verbreitung kann die Zusammensetzung der Nahrung lokal sehr unterschiedlich sein. In der Karoo stellen Ameisen die hauptsächliche Grundlage dar und unter diesem wiederum die Vertreter der Gattung \"Anoplolepis\", die durchschnittlich 68,4 % der vertilgten Menge ausmachen. Unter den Termiten gehören die Angehörigen der Gattung \"Trinervitermes\" zur bevorzugten Beute; ihr Anteil erreicht im Durchschnitt 15,3 %. Daneben wurden bei Untersuchungen von Kothaufen auch die Ameisengattungen \"Dorylus\", \"Messor\" und \"Crematogaster\" nachgewiesen, unter den Termiten zudem \"Hodotermes\". Insgesamt umfasst das Beutespektrum in der Karoo mehr als ein Dutzend Arten. Auf die Gesamtmenge bezogen, verzehrt das Erdferkel mehr als viermal so viele", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Über die Fortpflanzung des Erdferkels liegen nur wenige Berichte aus Freilandbeobachtungen vor, der überwiegende Teil der Informationen stammt von Tieren in menschlicher Obhut. Geburten in freier Wildbahn wurden in Äthiopien zwischen Mai und Juni, in Uganda im frühen November, in der Demokratischen Republik Kongo im Oktober und November sowie im südlichen Afrika von Mai bis August beobachtet. Die Paarungszeit ist in der Karoo im Oktober und November belegt. Beim Geschlechtsakt setzt sich das Männchen auf das Weibchen, die scharfen Krallen der Vorderfüße verursachen dabei häufig tiefe Kratzer auf dem Rücken des Weibchens. Der Akt selbst besteht aus mehreren Wiederholungen, die durchschnittlich nur 15 Sekunden dauern. Die Tragezeit reicht von 210 bis 266 Tagen, was im Durchschnitt etwa 8 Monaten (243 Tage) entspricht und länger ist als", "section_level": 2}, {"title": "Fressfeinde, Kommensalen und Sonstiges.", "content": "Zu den bedeutendsten Fressfeinden gehören Löwen, Leoparden, Geparden, Tüpfelhyänen und Afrikanische Wildhunde. Zuweilen erbeuten Pythons Jungtiere in deren Unterschlüpfen. Bei Sichtung von Beutegreifern flieht das Erdferkel in der Regel in den nächsten Erdbau oder gräbt sich ein, teilweise schlägt es dabei mit den Hinterbeinen aus. Direkt bedrohte Tiere wehren sich häufig auf den Hinterbeinen stehend mit dem Schwanz oder den scharfen Krallen der Vorderfüße oder auf dem Rücken liegend mit allen vieren. Eine Besonderheit findet sich in einem gewissen Kommensalismus mit anderen Tierarten. Hervorzuheben ist dabei der Erdwolf, der sich ebenfalls von Termiten ernährt. Allerdings verfügt er nicht über die körperlichen Voraussetzungen, die harten Baue etwa von \"Trinervitermes\" aufzubrechen. Im Winter, wenn sich die Termiten im südlichen Afrika in ihre Nester zurückziehen und somit die Hauptnahrung", "section_level": 2}, {"title": "Parasiten.", "content": "Zu den bedeutendsten äußeren Parasiten gehören Zecken aus den Gattungen \"Haemaphysalis\" und \"Rhiphicephalus\". Daneben kommen Tierläuse wie \"Haemotopinus\" und \"Hybophthirus\" beziehungsweise Flöhe wie \"Aucheromyia\", \"Neocordylobia\" und \"Pachychoeromyia\" vor. Unter den inneren Parasiten konnten", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere und Innere Systematik.", "content": "Das Erdferkel bildet als Art unter der wissenschaftlichen Bezeichnung \"Orycteropus afer\" das alleinige rezente Mitglied der Gattung \"Orycteropus\", ebenso wie der Familie der Orycteropodidae und der Ordnung der Tubulidentata. Als Ordnungsgruppe stellen die Tubulidentata die einzige innerhalb der Säugetiere dar, die nur eine Art beinhaltet. Die Tubulidentata gehören wiederum in die Überordnung der Afrotheria, welche eine der vier Hauptlinien der Höheren Säugetiere repräsentiert. Die Afrotheria selbst sind eine molekulargenetisch definierte Gruppe, die sich aus überwiegend in Afrika heimischen oder dort ursprünglichen Tieren zusammensetzt. Es können innerhalb der Afrotheria zwei größere Verwandtschaftsgemeinschaften unterschieden werden, die Paenungulata und die Afroinsectiphilia. Die Paenungulata umfassen die heutigen Elefanten, die Schliefer und die Seekühe, sie waren als Gruppe schon länger durch anatomische Übereinstimmungen bekannt. Dagegen konnte die Zusammengehörigkeit der Afroinsectiphilia erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts erkannt werden. Sie umschließen die Rüsselspringer, Tenreks, Otterspitzmäuse und Goldmulle, die drei zuletzt genannten bilden zusammen die Ordnung der", "section_level": 2}, {"title": "Überblick über die fossilen und rezenten Vertreter der Tubulidentata.", "content": "Die Ordnung der Tubulidentata besteht heute aus fünf Gattungen mit mehr als einem Dutzend Arten: Einige Formen wie \"A. seni\" und", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Etymologie.", "content": "Die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Erdferkels erfolgte durch Peter Simon Pallas (1741–1811) im Jahr 1766. Er führte sie anhand eines Fötusses durch, der vom Kap der Guten Hoffnung im südlichen Afrika stammte, das heute auch als Typusregion angesehen wird. Pallas gab dem Erdferkel die wissenschaftlichen Bezeichnung \"Myrmecophaga afra\" und stellte es so in die Nähe der Ameisenbären. Später, im Jahr 1780, beschrieb Pallas noch ein ausgewachsenes Tier unter der gleichen Bezeichnung. Johann Friedrich Gmelin stellte dann acht Jahre später in seiner Revision des \"Systema naturae\" von Linnaeus die neue Art \"Myrmecophaga capensis\" auf. Das Artepitheton \"capensis\" galt lange Zeit als gültige Bezeichnung für das Erdferkel. Ob Gmelin dabei die Schriften von Pallas kannte oder durch andere Naturforscher beeinflusst wurde, ist unbekannt. Der heute gebräuchliche Gattungsname \"Orycteropus\" geht auf Étienne Geoffroy Saint-Hilaire (1772–1844) zurück, der ihn im Jahr 1796 in seiner Schrift \"Extrait d’un mémoire sur le Myrmecophaga capensis\" erstmals gebrauchte und aufgrund deutlicher Abweichungen zu \"Myrmecophaga\" wählte. Der Name ist griechischen Ursprungs und", "section_level": 2}, {"title": "Von den Zahnlosen zu den Röhrenzähnern – Zur systematischen Stellung.", "content": "Die systematische Stellung des Erdferkels wurde in der forschungsgeschichtlichen Vergangenheit kontrovers diskutiert und ist bis heute nicht restlos geklärt. Die anfängliche Gleichsetzung des Erdferkels mit den südamerikanischen Ameisenbären war 1796 durch Geoffroy Saint-Hilaire mit der Etablierung der Gattung \"Orycteropus\" aufgehoben worden. Bereits im Jahr zuvor hatte dieser zusammen mit Georges Cuvier den Begriff der Edentata (Zahnlose) eingeführt, unter denen beide damals die Ameisenbären, die Schuppentiere und die Gürteltiere vereinten und in deren Nähe Geoffroy Saint-Hilaire auch das Erdferkel sah. Im Jahr 1798 gliederte Cuvier neben den Faultieren offiziell auch das Erdferkel in die Edentata ein. Kennzeichnende Merkmale der Edentaten stellten das weitgehende Fehlen der Zähne oder die Ausbildung", "section_level": 2}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Die Tubulidentata spalteten sich höchstwahrscheinlich schon sehr früh von den anderen Linien der Afrotheria ab, ihre Fossilgeschichte ist bisher aber nur für die letzten 20 Millionen Jahre belegt. Das früheste Auftreten fällt in den Beginn des Unteren Miozäns in Ostafrika, eine Radiation erfolgte aber in weiten Teilen Afrikas, Europas und Asiens. Neben einigen nicht genau zuweisbaren Unterkieferresten aus dem Muhoroni-Agglomerat im westlichen Kenia, die auf rund 23 Millionen Jahre datiert werden, stellen die Funde von Napak in Uganda den frühesten Nachweis dar. Geborgen wurde ein Teilskelett, das Grundlage für die im Jahr 2019 eingeführte Gattung \"Eteketoni\" bildete. Das Alter wird mit rund 20 bis 18,5 Millionen Jahren veranschlagt, die Tiere wogen rekonstruiert wohl rund 8,5 kg. Wahrscheinlich nur wenig jünger sind die Fossilreste von Songhor, wie das Muhoroni-Agglomerat ebenfalls im westlichen Kenia gelegen. Sie gehören der Gattung \"Myorycteropus\" und genauer der Art \"M. minutus\" an. Das hier aufgefundene Material, auf dem die Erstbeschreibung beruht, setzt sich überwiegend aus dem Hand- und Fußskelett nebst einzelnen Zähnen zusammen. Einige Unterkieferreste und Teile des Bewegungsapparates belegen die Art auch aus Arrisdrift im südlichen Namibia, sie weisen auf ein Tier hin, das möglicherweise nur 4 kg wog. Ähnlich alt ist \"M. africanus\", das ursprünglich anhand eines fragmentierten Schädels zuzüglich einiger Elemente des Körperskelettes eines nicht voll ausgewachsenen Tieres von der Insel Rusinga im Victoriasee beschrieben wurde. Weitere Funde sind aus Mfwangano in geographischer Nähe zu Rusinga in Kenia überliefert. Es war ebenfalls relativ klein, zeigte aber die stärksten Anpassungen an grabende Tätigkeiten, wie unter anderem aus dem Bau des Oberarmknochens geschlossen werden kann. Somit handelt es sich bei den Vertretern der Gattung \"Myorycteropus\" um relativ kleine Tiere, die im Maximum nur etwa halb so groß wurden wie die heutigen Erdferkel, aber schon zu einer \"myrmecophagen\" (auf Ameisen und Termiten spezialisierten) Ernährungsweise und einer \"fossorialen\" (unterirdisch grabenden) Lebensweise befähigt waren. Aus dem Mittleren Miozän (vor 16,0 bis 11,6 Millionen Jahren) sind nur wenige Funde aus Afrika bekannt. \"M. chemeldoi\" ist mit einzelnen Unterkieferresten und Teilen der Hand von den Tugen Hills in Kenia belegt. Die Backenzähne besaßen aber einen auffallend schmalen Bau. Dafür sind zu dieser Zeit erstmals Vertreter der Tubulidentaten außerhalb Afrikas nachgewiesen. Sie gehören neueren Untersuchungen zufolge der Gattung \"Amphiorycteropus\" an. Höchstwahrscheinlich wanderten die frühen Erdferkel nach der Schließung der Tethys und der Entstehung einer Landbrücke nach Eurasien zusammen mit vielen anderen afrikanischen Säugetieren, etwa den Rüsseltieren, aus. Die ältesten Funde stammen mit einigen wenigen Zähnen und Fußelementen aus Paşalar im westlichen Anatolien. Weitere Fossilien konnten unter anderem in der bedeutenden Fundstelle Çandir im zentralen Anatolien nordwestlich von Ankara geborgen werden. Sie werden zur Art \"A. seni\"", "section_level": 1}, {"title": "Erdferkel und Menschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lokale Kunst und Kultur.", "content": "Vereinzelt bildeten lokale Volksgruppen im südlichen Afrika das Erdferkel auf Felszeichnungen ab. Zwei Darstellungen finden sich im Mashonaland in Simbabwe. Sie wurden versteckt in einer Höhle angelegt: eine Darstellung zeigt eine", "section_level": 2}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Das Erdferkel wird in vielen Regionen Afrikas als Nahrungsressource bejagt, sein Fleisch gilt im Geschmack als ähnlich zu Schwein. Dadurch landet es häufig auf lokalen Märkten, die Bushmeat anbieten. Traditionell gibt es mehrere Methoden, ein Erdferkel zu erbeuten, etwa durch Hineinkriechen in einen besetzten Bau, durch Ausräuchern oder Fluten der Tunnel. Jedoch gilt das Erdferkel als schwer zu erbeuten, da ein bedrängtes Tier mit den Krallen seiner Vorderfüße starke Verletzungen verursachen kann. Neben der Nahrungsgewinnung werden Teile der Tiere auch in der lokalen traditionellen Medizin eingesetzt oder dienen als Glücksbringer, etwa die Krallen, Zähne oder borstenartigen Haare. Konflikte mit Menschen entstehen vor allem in land- und weidewirtschaftlich genutzten Gebieten, wo etwa das Nutzvieh durch Einbrechen der Decken der unterirdischen Baue verletzt oder Maschinen beschädigt werden können. Allerdings beeinflusst und kontrolliert das Erdferkel lokal die Populationen an Termiten und Ameisen. In der Vergangenheit kam es daher bei örtlicher Ausrottung der Tiere zu einem explosiven Anstieg der staatenbildenden Insekten, die dann teilweise bis zu 60 % Ernteverlust jährlich verursachten. Andererseits führt das Vernichten der örtlichen Termiten- und", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Erdferkel (\"Orycteropus afer\") ist eine Säugetierart und stellt den alleinigen rezenten Vertreter der Gattung Orycteropus in der Familie der Orycteropodidae und der Ordnung der Tubulidentata (Röhrenzähner) dar. Innerhalb der Systematik der heutigen Höheren Säugetiere sind die Röhrenzähner somit die einzige Ordnung, die nur eine Art beinhaltet.", "tgt_summary": "土豚(学名:')又称土猪或蚁熊\"',是管齿目土豚科现存的唯一物种,属土豚属,是活化石动物。", "id": 30122} {"src_title": "Balun", "tgt_title": "換衡器", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Balun mit Transformator.", "content": "Bei Frequenzen bis zu einigen 100 MHz verwendet man meistens eine Anordnung aus einer Spule mit Mittelanzapfung, die auf Massepotential liegt. Diese Anordnung wirkt als Spartransformator. Aus den Gesetzmäßigkeiten eines Transformators folgt, dass an der symmetrischen Seite eine viermal so große Impedanz angeschlossen werden muss wie an der unsymmetrischen Seite. Durch getrennte Primär- und Sekundärwicklungen kann man außer Potentialtrennung auch andere Transformationsverhältnisse erzielen. Bei geringen Ansprüchen an die Qualität genügt es mitunter, Mantelwellen von Hochfrequenzsignalen durch einige Windungen des Koaxialkabels oder durch aufgeschobene Ferrit-Ringkerne zu verhindern (Mantelwellensperre). Dann wirken Innen- und Außenleiter des Kabels wie Wicklungen eines Transformators mit Übertragungsverhältnis 1:1 (stromkompensierte Drossel). In diesem Fall gibt es keine Impedanztransformation.", "section_level": 2}, {"title": "Balun-Schaltungen mit Verzögerungsleitungen.", "content": "Bei sehr hohen Frequenzen sind die Verluste von Verzögerungsleitungen geringer als die von Induktivitäten, deshalb verwendet man hier Schaltungen mit Verzögerungsleitung, die meistens als Koaxialkabel ausgeführt ist. Diese Schaltungen funktionieren jedoch nur in einem kleinen Frequenzbereich, weil die Länge der Leitung exakt ein bestimmtes Vielfaches der Wellenlänge λ betragen muss. Im einfachsten Fall lässt sich eine Mantelwellensperre durch einen λ/4-Topfkreis erzielen. Ebenso wie bei der Schaltung mit stromkompensierter Drossel wird die Impedanz dadurch nicht verändert. Ein Balun mit λ/2-Umwegleitung funktioniert so: Die Phasenlage einer Wechselspannung am Anschluss A (im Bild rechts oben) wird entlang der (kupferfarbenen) Leitung um 180° verschoben, die Beträge von Strom und Spannung ändern sich dadurch nicht. Die Spannung zwischen linkem Ende B und rechtem Ende A dieser Umwegleitung ist wegen der Gegenphasigkeit \"doppelt\" so hoch wie zwischen einem Ende und der Abschirmung. Am linken Anschluss B des Baluns wird dieses phasengedrehte Signal mit der dortigen Wechselspannung parallel geschaltet. Deshalb addieren sich die Ströme der beiden Antennenhälften. Berechnet man den scheinbaren Widerstand zwischen A und B, so ergibt sich der vierfache Wert des Koax-Anschlusses.", "section_level": 2}, {"title": "Balun-Schaltungen mit elektronischen Bausteinen.", "content": "Digitalsignale werden in Computern immer unsymmetrisch erzeugt bzw. verarbeitet. Die Übertragung der Signale zu anderen Computern erfolgt aber fast immer symmetrisch per Ethernet oder USB, weil so besonders geringe Störungen auftreten. Die erhebliche Bandbreite der Signale von Null bis zu einigen 100 MHz verbietet den Einsatz von Transformatoren, deshalb wird die Umwandlung durch schnelle elektronische Schaltungen vorgenommen, wie in nebenstehendem Bild gezeigt wird. Empfängerseitig ähnelt die Schaltung einem Differenzverstärker. Obwohl die Schaltungen wie Baluns wirken, werden sie üblicherweise nicht so bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hochfrequenztechnik.", "content": "In der Hochfrequenztechnik setzt man zur Energieübertragung meistens unsymmetrische Koaxialkabel (Wellenimpedanz 50, 60 oder 75 Ω) ein, weil diese weder Energie abstrahlen noch aufnehmen und deshalb keine Störungen verursachen. Antennen sind jedoch oft symmetrische Dipole, deren Eigenschaften durch unsymmetrischen Anschluss verschlechtert werden (Fehlanpassung). Ein Balun ist daher oft Bestandteil von Antennenanlagen bei Kurzwelle, UKW und UHF. Bei offenen λ/2-Dipolantennen ist die Impedanz nahe 75 Ω; beim Anschluss an Koaxialkabel mit 75 Ω Wellenimpedanz ist keine Impedanztransformation nötig und es können Baluns verwendet werden, die nach dem Prinzip der Mantelwellensperre arbeiten. Hingegen ist bei Faltdipolen, wie sie beispielsweise in Yagi-Antennen verwendet werden, die Impedanz ca. 300 Ω; für koaxiale Antennenkabel mit 75 Ω Wellenimpedanz ist eine 4:1-Impedanztransformation notwendig (Balun mit Spartrafo oder λ/2-Umwegleitung). Baluns werden auch zwischen den symmetrischen Bandleitungen und asymmetrischen Koaxialkabeln verwendet. Hier ist meist zusätzlich eine Impedanztransformation nötig. Die Wellenimpedanz der Bandleitung mit beispielsweise 240 Ω ist etwa das Vierfache der Wellenimpedanz typischer Koaxialkabel mit 50...75 Ω, daher können auch hier Balun-Schaltungen mit 4:1-Impedanztransformation eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Audiotechnik.", "content": "In der Audiotechnik werden oft symmetrische Leitungsverbindungen (etwa zwischen Gitarre, Mikrofon und Mischpult oder Verstärker) genutzt, um Gleichtaktstörungen zu unterdrücken. Im Mischpult oder Verstärker wird jedoch oft ein asymmetrisches Signal benötigt. Zur Wandlung kann ein als Transformator ausgeführtes Balun mit getrennten Primär- und Sekundärwicklungen eingesetzt werden. Dieser wird meist als Übertrager bezeichnet. Diese Schaltungen werden jedoch heute oft durch elektronische Differenzverstärker ersetzt, da diese weniger Verzerrungen haben. Übertrager verursachen hingegen weniger Rauschen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Balun () ist in der Elektrotechnik und Hochfrequenztechnik ein Bauteil zur Wandlung zwischen einem symmetrischen Leitungssystem und einem unsymmetrischen Leitungssystem. Vor allem in der Hochfrequenztechnik wird für das Bauteil auch die Bezeichnung \"Symmetrierglied\" verwendet. Baluns arbeiten in beide Richtungen.", "tgt_summary": "换衡器(Balun,为“balanced to unbalanced”之缩写),全名为平衡-不平衡转换器,为一种常见的电路元件,其主要功用为将一单端讯号转为差动讯号。换衡器在不同的电路应用上有不同的实现方式,最常见的是利用一个变压器在一次侧的一端接地所做成。在天线工程中,利用一段四分之波长的同轴电缆做为换衡器使用则较为常见。", "id": 3046109} {"src_title": "Musiklabel", "tgt_title": "唱片公司", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Jedes Label kann sich bei der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten eintragen lassen und erhält dabei zur Kennzeichnung der Platten einen individuellen Labelcode. Musiklabels werden zumeist als vom Tonträgerunternehmen eigenständige Rechtsform geführt und bilden durch mehrheitliche Beteiligung mit dem Tonträgerunternehmen einen Konzern. Auch Verlage abseits des Musikmarkts sprechen – beispielsweise bei Hörbüchern – von Labels. Um die Vielzahl der jährlich veröffentlichten Tonträger eines Musiklabels zu sortieren und dem Handel, Käufern, Sammlern und Diskografen einen besseren Überblick zu verschaffen, werden numerisch sortierte Kataloge geführt. Anhand der Katalog-Nummern können dann die Tonträger eines Musiklabels leichter identifiziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Major-Labels und Independent-Labels.", "content": "Plattenlabels sind somit der Vertriebsbereich eines Tonträgerunternehmens, der auf der Grundlage eines Label-Katalogs sein Repertoire vermarktet. Die verbliebenen drei weltweit größten Tonträgerunternehmen Universal, Sony Music und Warner, die zusammen zwischen 75 und 80 % Marktanteil auf sich vereinigen, sind zwar nicht selbst \"Musiklabel\", werden jedoch in der Fachsprache Major-Labels oder auch „Big Three“ genannt. Ein Plattenlabel, das einem größeren Musiklabel als Tochtergesellschaft untergeordnet ist, bezeichnet man als \"Sublabel\" oder \"Unterlabel\", in selteneren Fällen auch als \"Division\" (engl. für \"Abteilung\") bzw. \"Subsidiary\" (engl. für \"Tochtergesellschaft\"). Die Sublabels eines Plattenlabels sind normalerweise auf eine bestimmte Musikrichtung spezialisiert, nämlich Klassische Musik, Jazz, Volkstümliche Musik, Pop, Rap, Rock etc. Darüber hinaus gibt es zahlreiche kleinere Independent-Labels (kurz: \"Indie-Labels\"; von engl. \"independent\": „unabhängig“), die unabhängig von den großen Plattenkonzernen auf dem Musikmarkt existieren. Sie sind umsatzmäßig deutlich kleiner als die Major-Labels und oft auf eine Stilrichtung spezialisiert. Zu den Indie-Labels zählen auch die Netlabel, die ihre Musik über das Internet verbreiten. Wichtige Indie-Labels sind unter anderem Chandos Records (\"weltgrößtes unabhängiges Klassik-Label\") und Epitaph Records (\"weltgrößtes Independent-Label\"). Ihr größter Nachteil ist meist, dass sie sich aus Kostengründen kein eigenes Vertriebsnetz leisten können und deshalb häufig mit den Major-Labels im Vertrieb zusammenarbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsherkunft und Geschichte.", "content": "Die auch im Deutschen übliche Bezeichnung „Label“ leitet sich ursprünglich von den Etiketten (englisch: „label“) ab, die in der Mitte der Schallplatten aufgeklebt sind und das Logo des Musiklabels sowie in der Regel Musiktitel, Interpreten und Komponisten beinhalten. Auch heute noch werden diese Etiketten – die es bei Compact Discs in der früheren Form jedoch nicht mehr gibt – als „Label“ bezeichnet. Die Bezeichnung im Sinne von \"Marke\" stellt eine Verallgemeinerung von dem Etikett zur Marke dar, die dieses Etikett benutzt. Eine ähnliche Beziehung findet sich bei Mode-Labels. Bis Anfang der 1950er Jahre wurde der Musikmarkt in den USA von sieben Tonträgerunternehmen (= „Plattenfirmen“) dominiert: Capitol Records, Columbia Records, Decca Records, London Records, Mercury Records, MGM Records und RCA Victor. Sie wurden \"Major record companies\" genannt, weil sie den größten Umsatzanteil auf sich vereinigten, eigene Plattenpresswerke besaßen \"und\" ein eigenes Vertriebsnetz unterhielten. \"Independent-Labels\" verfügten (bis auf \"King Records\" und \"Modern/RPM Records\") indes nicht über diese Produktionstiefe und waren deshalb auf unabhängige oder labeleigene Presswerke und Vertriebspartner der Major-Labels angewiesen. Der Musikstil des Rock & Roll hat ab 1955 zu einer allgemeinen Umsatzexpansion in der Plattenindustrie beigetragen, die auch Independent-Labels begünstigte und zur Gründung weiterer unabhängiger Plattenlabels beitrug. Seit Beginn der Rockmusik ab etwa 1970 ist es jedem Independent-Label möglich, kurzfristig zu einem Major-Label zu avancieren, gleichgültig, mit welcher Produktionstiefe es agiert. So wurde RSO Records durch den phänomenalen Erfolg der Bee Gees ab 1975 zu einem Major-Label. Die Trennschärfe der Unterscheidung zwischen den beiden Segmenten ist daher weitgehend verloren gegangen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Musiklabel, Plattenlabel oder kurz Label [] ist ein Markenname zum Vertrieb musikalischer Werke. Bei größeren Tonträgerunternehmen, deren Vertriebsrepertoire unterschiedliche akustische Inhalte umfasst (Musikindustrie), handelt es sich häufig um eine Abteilung innerhalb des Unternehmens.", "tgt_summary": "唱片公司(英语:Record Company),也称“音乐厂牌”(英语:Record Label),是指与音乐唱片或音乐视频营销相关的品牌或商标。有时,唱片公司也是一家管理这些品牌或商标的出版公司,它负责协调唱片录音或音乐视频版权作品的制作、生产、发行、营销、推广和执行;进行音乐人才的搜寻和培养(一般交由A&R部门负责);并保持歌手与他们经纪人的联系。“音乐厂牌”这个术语源于黑胶唱片中心的圆形标签,上面显著地印刷着生产商名称和其他讯息。", "id": 941679} {"src_title": "Pontiac (Michigan)", "tgt_title": "庞蒂亚克 (密歇根州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Pontiac liegt bei etwa 43° 30′ nördlicher Breite und 83° 30′ westlicher Länge. Nach offizieller Angabe des United States Census Bureau hat die Stadt eine Gesamtfläche von 52,3 km2, davon 1,09 % Wasserfläche. Die nächsten größeren Seen in der Nähe sind der Eriesee und der Huronsee. Pontiac verfügt in der Nähe über einen Flughafen (Oakland County International Airport in Waterfort) und ist etwa 50 km entfernt von Detroit.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Größter Arbeitgeber ist der Autokonzern General Motors, der hier ein Werk betreibt. Der Einzelhandel befindet sich seit Jahren im Niedergang, wegen zunehmender Armut und großer Einkaufszentren im Nachbarort.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Die große Veranstaltungshalle Pontiac Silverdome, unter anderem Austragungsort des Endspiels der NFL (Super Bowl) 1982 und des Papstbesuchs 1987. Pontiac beherbergte während 26 Jahren den NFL-Club Detroit Lions. Auch die NBA-Stars der Pistons spielten während zehn Jahren in Pontiac (1978 bis 1988). Der Pontiac Silverdome wurde 2007 wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit geschlossen und 2009 für lediglich 583.000 US$ an die Triple Properties Investment Group versteigert. Jedes Jahr im August findet der \"Woodward Dream Cruise\" statt, eine Veranstaltung, bei der „Muscle Cars“ ein Wochenende die Woodward Avenue herauf- und herunterfahren. Diese Veranstaltung ist eine der größten in den USA.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Die bei der Volkszählung im Jahr 2000 ermittelten 66.337 Einwohner von Pontiac lebten in 24.234 Haushalten; darunter waren 15.267 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 1.281 pro km2. Im Ort wurden 26.336 Wohneinheiten erfasst, davon waren 24.234 bewohnt. Unter der Bevölkerung waren 39,1 % Weiße, 47,9 % Afroamerikaner, 0,6 % amerikanische Indianer, 2,4 % Asiaten und 6,5 % von anderen Ethnien; 3,5 % gaben die Zugehörigkeit zu mehreren Ethnien an. Unter den 4.319 Haushalten hatten 33,9 % Kinder unter 18 Jahren; 29,4 % waren Single-Haushalte. Die durchschnittliche Haushaltsgröße war 2,68, die durchschnittliche Familiengröße 3,32 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 30,6 % unter 18 Jahren, 10,3 % von 18 bis 24 Jahren, 32,3 % von 25 bis 44 Jahren, 18,3 % von 45 bis 64 Jahren und 8,5 % von 65 Jahren oder älter. Der Median des Alters betrug 30 Jahre. Der Median des Haushaltseinkommens betrug 31.207 $, der Median des Familieneinkommens 36.391 $. Das Prokopfeinkommen in Pontiac betrug 15.842 $. Unter der Armutsgrenze lebten 18,0 % der Familien und 22,1 % der Bevölkerung.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Aus Pontiac stammt der jüngste jemals in den USA verurteilte Mörder. Nathaniel Abraham ermordete im Alter von 11 Jahren einen 18-jährigen Mann. Er verbüßte dafür eine Haftstrafe bis zu seinem 21. Lebensjahr in einer Besserungsanstalt und wurde im Januar 2007 entlassen. Der Name Pontiac stammt von Chief Pontiac, einem Häuptling der Ottawa-Indianer, der im 18. Jahrhundert Anführer im Kampf gegen die damalige britische Kolonialherrschaft war. Pontiac war auch Namensgeber für eine in den „goldenen Jahren“ des Automobilbaus sehr beliebte Automarke der General Motors Co.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pontiac ist eine Stadt und Sitz der Countyverwaltung (County Seat) des Oakland County im Bundesstaat Michigan in den Vereinigten Staaten. Bei der Volkszählung im Jahr 2000 wurde eine Einwohnerzahl von 66.337 Personen ermittelt.", "tgt_summary": "庞蒂亚克(Pontiac)是美国密歇根州一座城市,位于底特律都会区。到2010年,该市人口 59,515. 它是奥克兰郡的郡治。", "id": 199778} {"src_title": "Steve Biko", "tgt_title": "史蒂夫·比科", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium und frühe Jahre.", "content": "Stephen Bantu Biko war das dritte der vier Kinder von Mathew Mzingaye Biko und Alice Nokuzola Biko. Sein Geburtsort ist Tarkastad oder Tylden; beide Orte liegen in der heutigen Provinz Ostkap (Eastern Cape). Die Familie zog bald darauf nach \"Ginsberg Location\" bei King Williams Town. Sein Vater starb, als er vier Jahre alt war. Steve Biko besuchte etwa ab 1952 die \"Charles Morgan Higher Primary School\" in Ginsberg Location, wo er mehrere Klassen übersprang. 1960 wurde er Schüler der \"Forbes Grant\". Er zeigte sich bereits in seiner Schulzeit als vehementer Gegner der Apartheid-Politik. 1962 kam er an das \"Lovedale Missionary Institute\", wo bereits sein Bruder Khaya ausgebildet wurde. Khaya Biko, der dem Pan Africanist Congress nahestand, wurde von der Polizei verdächtigt, dessen Untergrundorganisation \"Poqo\" anzugehören, und zu einer Haftstrafe verurteilt. Auch Steve Biko musste daraufhin die Schule verlassen. Nach seiner Freilassung erreichte Khaya Biko, dass sein Bruder ab Juni 1964 seine Schulausbildung im von katholischen Missionarinnen geleiteten \"St. Francis College\" in Mariannhill in der Nähe von Durban beenden konnte. 1966 begann er ein Studium der Medizin in Durban an der \"Medical School\" der \"University of Natal Non European section\", wo er seinen späteren Freund und Mentor Joshua Mboya Dada kennenlernte. Er gehörte anfangs der Studentenbewegung \"United Christian Movement\" an. Sein wachsendes politisches Engagement, ab 1968 in der von ihm begründeten South African Students’ Organisation (SASO), führte jedoch zu nachlassender Studientätigkeit. So wurde er 1973 erneut zwangsexmatrikuliert. Biko beteiligte sich 1972 an der Gründung der Graswurzelbewegung \"Black Community Programmes\" (BCP), eines überregionalen Netzwerks gemeindebasierter Organisationen, und trat bei großen öffentlichen Versammlungen auf. 1973 verhängte die Apartheid-Regierung einen Bann über ihn, der mit scharfen Auflagen verbunden war: Er wurde überwacht, durfte seine Heimatstadt nicht verlassen und nicht mit mehr als einer Person gleichzeitig sprechen. Aufgrund dieser Auflagen konnte Biko, der sich zunehmend für Rechtsfragen interessierte, nur ein Fernstudium der Rechtswissenschaften aufnehmen. Während dieser Zeit beteiligte sich Biko an spezifischen politischen Aktivitäten, so war er beispielsweise an der Gründung des \"Zimele Trust Fund\" führend beteiligt. Das war eine gemeinwesenorientierte Institution mit Unterstützung durch südafrikanische Kirchen, die mittels individueller Fördermaßnahmen zur Schaffung von Erwerbsgrundlagen für Familien politischer Häftlinge oder für diese selbst nach ihrer Haftentlassung beitrug.", "section_level": 2}, {"title": "Verhaftung und Tod.", "content": "Zugleich verstärkte er seine Aktivitäten in den BCP. Diese riefen erneut den Staatsapparat auf den Plan, mit der Folge, dass er sich ab 1975 überhaupt nicht mehr politisch betätigen durfte. In der Folgezeit wurde Biko mehrmals verhaftet, zuletzt am 18. August 1977 außerhalb von King William’s Town, als die Sicherheitspolizei ihn aufgriff und wegen Verletzung seiner Auflagen verhaftete. Sie internierte ihn in einem Gefängnis in der nahegelegenen Stadt Port Elizabeth. Während der anschließenden Verhöre im „Police-Room 6-1-9“ wurden ihm durch Folter schwere Kopfverletzungen zugefügt. Am 11. September wurde Biko nackt und bewusstlos in einem Polizeiwagen mehr als 1000 Kilometer nach Pretoria transportiert. Dort starb er in der folgenden Nacht an seinen Verletzungen im Gefängniskrankenhaus. Am 13. September 1977 wurde sein Tod bekannt gegeben. Justizminister James Kruger behauptete zunächst, der Tod sei Folge eines Hungerstreiks. Nach einer gerichtlich angeordneten Untersuchung verneinte das Gericht am 2. Dezember 1977, dass Biko an den Folgen seiner Verletzungen gestorben war, die ihm in Port Elizabeth zugefügt worden waren. Die Autopsie wurde durch den damaligen staatlichen Chefpathologen Südafrikas, Johan Loubser, geleitet. Jonathan Gluckman, ebenso ein Pathologe, war als Arzt der Familie hierbei anwesend. Der Rechtsanwalt Sydney Kentridge, der für seine harten Kreuzverhöre bekannt war, vertrat dabei Bikos Familie in rechtlichen Fragen. Er erreichte, dass die zahlreichen, auch ausländischen Journalisten sich ein genaues Bild vom Tod Bikos machen konnten. Zuvor hatte ein Bericht der Journalistin Helen Zille in der Tageszeitung \"Rand Daily Mail\" die Öffentlichkeit über die wahren Umstände von Bikos Tod aufgeklärt. Zu einer Anklage wegen Mordes oder Totschlags kam es gleichwohl nicht. Anfang 1997 gaben fünf frühere Beamte der South African Police vor der Wahrheits- und Versöhnungskommission zu, an Bikos Tötung, die von deutschsprachigen Medien als Mord eingestuft wird, beteiligt gewesen zu sein. Nach Intervention der Familie Bikos wurde keine Amnestie gewährt.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Die gewaltsame Tötung Bikos führte zu einem internationalen Eklat. Biko wurde zu einem Symbol der Widerstandsbewegung gegen das Apartheid-Regime. Die südafrikanische Regierung belegte infolge der Ereignisse eine Reihe von Personen und Organisationen mit einem Bann, darunter alle Organisationen des Black Consciousness Movements sowie den Journalisten Donald Woods, der die Umstände von Bikos Tod zusammen mit Helen Zille aufgedeckt hatte. Der UN-Sicherheitsrat reagierte mit einem Waffenembargo gegen Südafrika.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Biko heiratete 1970 Ntsiki Mashalaba, mit der er zwei Kinder hatte. Zwei weitere Kinder hatte er mit der Aktivistin Mamphela Ramphele, darunter den 1978 geborenen Hlumelo Biko, der heute ein bekannter Unternehmer ist. Ein fünftes Kind wurde 1977 aus einer weiteren außerehelichen Beziehung geboren.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Donald Woods informierte über das Schicksal Bikos in seinem Buch \"Steve Biko – Stimme der Menschlichkeit\". Richard Attenborough drehte nach diesem Buch 1987 den Film \"Schrei nach Freiheit\". Peter Gabriel schrieb das vielbeachtete Lied \"Biko\", das auf seinem dritten Studioalbum 1980 erschien. Es wurde verschiedentlich von anderen Künstlern interpretiert, etwa von Joan Baez, Robert Wyatt, Simple Minds, Ray Wilson, Manu Dibango, Paul Simon und BAP. Auch auf der in deutscher Sprache unter dem Namen \"Ein deutsches Album\" erschienenen Version dieses dritten Studioalbums findet sich eine Version von \"Biko\" in einer Übersetzung von Horst Königstein. Christy Moore behandelt das Thema in seinem Song \"Biko Drum\". Die englische Roots-Reggae-Band Steel Pulse erinnerte schon 1979 mit dem Song \"Biko’s Kindred Lament\" an den ungerechten Tod des Bürgerrechtlers. Auf ihrem Album \"Hebron Gate\" ehrte ihn die kalifornische Reggae-Band Groundation in dem Song \"Silver Tongue Show\" in einer Reihe mit Marcus Garvey und Mohandas Gandhi. Außerdem findet Steve Biko in dem Song \"Revolution\" der Funk-Band Earth, Wind & Fire Erwähnung sowie in \"Diallo\", einem Lied von Wyclef Jean über den in New York erschossenen guineischen Immigranten Amadou Diallo. 1985 schuf die Malerin Helga Ginevra das Bild \"Biko, oh Biko\" als Hommage an Steve Biko. 2000 erschien der Film \"The Color of Friendship\" nach der Kurzgeschichte \"Simunye\" von Piper Dellums, in der die Apartheid und der Tod Steve Bikos eine Schlüsselrolle spielen. Darüber hinaus widmete ihm die Band A Tribe Called Quest im Jahr 1993 auf ihrem Album \"Midnight Marauders\" den Song \"Steve Biko (Stir It Up)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Stephen Bantu Biko, meist abgekürzt zu Steve Biko (* 18. Dezember 1946 in Tarkastad oder Tylden, Südafrikanische Union; † 12. September 1977 in Pretoria), war ein bekannter Bürgerrechtler in Südafrika. Er gilt als ein Begründer der Black-Consciousness-Bewegung.", "tgt_summary": "斯蒂芬·班图·比科(,1946年-12月18日-1977年-9月12日),南非反种族隔离制度运动家,活跃于1960年代至1970年代初。他在南非创立了黑人觉醒运动,动员了大部分居住在城市的黑人。自从他被警察拘留期间逝世后,他被称为反种族隔离制度运动的烈士。 他在世的时候,以写作、社会运动等方式尝试使黑人觉醒。比科有一句著名的口号:“黑人是美丽的”,他解释为:“朋友,你很不错,开始抬头看看你这个人”。 从1970至1990年代中期,南非执政党南非非洲人国民大会对比科和黑人觉醒运动十分敌视,但现在则视他为抗争英雄。", "id": 1506967} {"src_title": "Pekingente (Rassegeflügel)", "tgt_title": "北京鸭", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Ursprung der Pekingente ist Südostasien. In Asien wurde gleichermaßen viel Wert auf die Fleischleistung einer Rasse gelegt wie auf die Legeleistung. Die Ente wurde traditionell auf Karpfenteichen gehalten, wobei ihre Exkremente das Wasser düngten, was das Wachstum kleiner Pflanzen förderte, die Wirbellosen und kleinen Fischen als Nahrung dienten, von denen sich wiederum die Enten ernährten.", "section_level": 1}, {"title": "Rassen.", "content": "Sowohl die Deutsche Pekingente als auch die Amerikanische Pekingente stammen von 1872 durchgeführten Importen ab, bei denen jedoch unklar ist, ob es sich vielleicht auch um verschiedene Schläge oder gar Rassen handelte. Die englischen und deutschen Züchter der Pekingenten legten besonderen Wert auf eine aufrechte Körperhaltung, die amerikanischen Pekingenten wurden auf ihre Wirtschaftlichkeit hin selektiert. Ihre Körperhaltung ist nur leicht angehoben und liegt etwas über der Waagrechten. Im Europaverband für Kleintierzucht sind beide Rassen anerkannt. In Amerika sind jedoch keine Deutschen und in England keine Amerikanischen Pekingenten anerkannt.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Pekingente.", "content": "Deutsche Pekingenten haben eine aufrechte Körperhaltung und einen eckigen Körper mit angezogenem Hinterteil. Diese Körperhaltung ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von anderen Entenarten. Die Aylesbury-Ente, die der Pekingente im Federkleid gleicht, trägt ihren Rücken parallel zum Boden. Das Gefieder der Pekingente ist weiß, der kurze Schnabel und die Füße sind gelb. Die Haut ist gelblich. Die Deutschen Pekingenten werden seit Mitte des letzten Jahrhunderts nicht mehr zur landwirtschaftlichen Produktion gehalten, haben aber zahlreiche Liebhaber in der Rassegeflügel­zucht.", "section_level": 2}, {"title": "Amerikanische Pekingente.", "content": "Die Amerikanische Pekingente stammt von neun Pekingenten ab, die ein Kapitän eines Klippers 1873 in die USA mitbrachte. Die Rasse gewann als Wirtschaftsrasse sehr schnell an Bedeutung und wurde in den USA als sogenannte „Long Island Ducks“ gehandelt. Verglichen mit der britischen Aylesbury-Ente hat die Pekingente eine höhere Legeleistung. Dies resultiert aus einer längeren Legeperiode und einer geringeren Neigung der Enten zur Bebrütung der Eier. Die Pekingente ist außerdem fortpflanzungsfreudiger als die Aylesbury-Ente.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Pekingente (Anas platyrhynchos domestica) ist eine domestizierte Form der Stockente und die häufigste Form der Hausente. Die meisten im Handel angebotenen Enten sind Zuchtformen der Amerikanischen Pekingente.", "tgt_summary": "北京鸭(英语:Pekin duck、Long Island duck),是家鸭的一种。用于生产鸭蛋与鸭肉。由中国南京运河野生的绿头鸭驯化而成的品种。原本体形较小,黑色羽毛。后由于水运涉繁,运船上溢出的谷物令鸭子粮食大增,随着时间的推移,鸭子慢慢体形增长并生出白色羽毛。 到了五代,新品种的鸭已被中国农民驯养。", "id": 1714131} {"src_title": "Zwergwal", "tgt_title": "小鬚鯨", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Für einen Bartenwal ist der Zwergwal mit einer Länge von 6,8 bis 9,8 Metern recht klein – nur der Zwergglattwal ist noch kleiner. Weibchen können bis zu einen halben Meter länger werden als die Männchen. Der Körper ist schlank und stromlinienförmig, die auf dem hinteren Körperdrittel sitzende Finne relativ hoch und sichelförmig. Die Schnauze ist spitz, der Oberkiefer von oben gesehen dreieckig und trägt in der Mitte eine kleine Rostrumleiste. Im Oberkiefer sitzen etwa 300 gelbliche Barten. Die Anzahl der Kehlfurchen, die namensgebend für die Furchenwale sind, liegt bei 50 bis 70. Der Rücken ist dunkelgraubraun oder fast schwarz, die Seiten blaugrau, der Bauch heller. Der Übergang zwischen dunklem Rücken und den Körperseiten ist wellenförmig und verschwommen. Hinter dem Kopf können sich oberhalb der Flipper einige helle Winkel zeigen. Die dunklen Flipper haben in der Mitte ein weißes Band. Die auf der südlichen Erdhalbkugel lebende Population bleibt mit einer Maximallänge von 6,8 (Weibchen) bis 7,8 Meter (Männchen) noch kleiner. In der Färbung unterscheidet sie sich geringfügig vom Nördlichen Zwergwal. Ihre weißliche Bauchfärbung erstreckt sich bis über die Flipper und setzt sich als grauer, sichelförmiger, zugespitzter Bogen nach ober bis auf die Rückenseite fort. Vor den Flippern zieht sich ein dunkles Band über die Kehle.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Nördliche Zwergwal kommt auf der Nordhemisphäre der Erde, vor allem im Nordatlantik und Nordpazifik vor. Er lebt sowohl ozeanisch als auch küstennah und dringt auch in Flussmündungen, Buchten und Fjorde vor. Im Winter werden wärmere Gewässer bevorzugt, im Sommer ist die Art auch weiter nordwärts zu finden. Nördliche Zwergwale wandern weiter in den nordpolaren Treibeisgürtel als alle anderen Furchenwale. Die saisonalen Wanderungen sind jedoch unregelmäßig ausgeprägt. Männchen und Weibchen sowie Tiere verschiedener Altersstufen wandern getrennt. Generell wandern Männchen weiter nach Norden und bewegen sich mehr auf der offenen See, während Weibchen die küstennahe Gewässer bevorzugen und weiter im Süden verbleiben. Die südliche Population kleinerer Zwergwale wird im Atlantik ganzjährig bis zu 7°S, im Pazifik bis 11°S gesichtet. Die meisten Sichtungen liegen von der Küste Südafrikas, Australiens und aus dem Indischen Ozean vor. Im Sommer kommen die Tiere im gleichen Gebiet wie der Südliche Zwergwal vor. Die südlichste Sichtung eines Zwergwals dieser Population lag bei 60°S.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Zwergwal lebt einzeln oder in lockeren Gruppen von 2 bis 3, seltener von 5 bis 15 Tieren. Selten treten in reichen Futtergründen auch große Ansammlungen von bis zu 400 Tieren auf. Er ernährt sich von pelagischen Krebstieren, vor allem von Krill, und von kleinen Schwarmfischen, z. B. von Heringen und Sardinen. Die lange Paarungszeit der Zwergwale reicht von Dezember bis Juni. Die Weibchen gebären wahrscheinlich jährlich, nach einer Tragzeit von 10 bis 11 Monaten, ein Junges. Das Walkalb wird mit einer Länge von 2,4 bis 3,5 Meter und einem Gewicht von etwa 450 kg von Dezember bis Juni vor allem in wärmeren Gewässern geboren, und anschließend 4 bis 6 Monate lang gesäugt. Zwergwale werden im Alter von drei bis acht Jahren geschlechtsreif. Ihre Lebenserwartung beträgt wahrscheinlich etwas unter fünfzig Jahre. Zwergwale sind schnelle Schwimmer, können wie Delfine vollständig aus dem Wasser springen und sind im Unterschied zu anderen Furchenwalen neugierig und nähern sich Schiffen.", "section_level": 1}, {"title": "Oberflächenverhalten.", "content": "Beim Auftauchen der Zwergwale erscheint zunächst der Kopf in einem niedrigen Winkel, dann der Blas. Die Finne wird erst nach dem Verschwinden des Blas sichtbar. Das Abtauchen geschieht mit einer hohen, schnellen Rollbewegung. Vor dem tiefen Tauchen stellt sich der Zwergwal fast senkrecht und zeigt dabei Schwanzstiel und Finne, aber keinen Flukenschlag. Er kann mindestens 15 Minuten tauchen, taucht normalerweise aber nur 6 bis 12 Minuten. Der Blas steigt senkrecht empor, ist meist weniger als zwei Meter hoch und nur schlecht sichtbar. Der Zwergwal bläst unregelmäßig etwa fünf- bis achtmal in Abständen von weniger als einer Minute. Gegenüber kleinen Booten ist der Zwergwal neugierig.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Zwergwal wurde bereits 1804 durch den französischen Naturforscher Bernard Germain de Lacépède beschrieben. In den meisten Veröffentlichungen vor 1990 ging man von einer einzigen, weltweit lebenden Zwergwalart aus, und alle auf der südlichen Erdhalbkugel lebenden Zwergwale wurden als konspezifisch mit der auf der nördlichen angesehen. Seit 2000 registriert das \"Scientific Committee\" der International Whaling Commission (IWC) jedoch den Südlichen Zwergwal (\"B. bonaerensis\") als eigenständige Art, die vom Nördlichen Zwergwal und dessen die Südhalbkugel bewohnende noch kleinerer Zwergpopulation getrennt ist. Beide Zwergwalarten bilden wahrscheinlich die Schwestergruppe zu den übrigen \"Balaenoptera\"-Arten.", "section_level": 1}, {"title": "Walfang und Schutz.", "content": "Wegen ihrer geringen Größe und ihrer Zutraulichkeit waren Zwergwale stets einfach zu jagen. Seit dem Mittelalter ist der Walfang auf Zwergwale verbürgt. Aber gerade in der Zeit der großen Walfangschiffe während des 18. und 19. Jahrhunderts wurden Zwergwale weitgehend verschont, da sie als kommerziell weniger wertvoll als die übrigen Großwale galten. So ist dies der einzige Bartenwal, der zur Mitte des 20. Jahrhunderts noch häufig war. Als die Großwale in den 1960er Jahren weitgehend ausgerottet waren, stieg man allerdings auf die Jagd auf Zwergwale um. In der Fangsaison 1976/77 wurden 12.398 Zwergwale getötet. Seit 1985 besteht jedoch ein Walfangmoratorium, das auch für den Zwergwal gilt. Heute (Stand 2014/2015) werden jährlich rund 1200 Zwergwale von drei Ländern gefangen: von Norwegen mit Fangquoten von rund 700 Tieren jährlich sowie von Japan (ca. 300 Tiere jährlich) und Island (ca. 200 Tiere jährlich) zu angeblich wissenschaftlichen Zwecken. Zusätzlich werden in Grönland und Russland einzelne Tiere von indigenen Völkern zu Subsistenzzwecken erlegt. Japan trat 2019 aus der Internationalen Walfangkommission aus und kann damit wieder legal Zwergwale kommerziell jagen, da diese nicht als gefährdete Art eingestuft werden. Die weltweite Population wird auf über 300.000 Zwergwale geschätzt. Der Bestand soll sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts sogar vermehrt haben, da der starke Rückgang der Großwal-Population günstigere Ernährungsbedingungen für den Zwergwal mit sich brachte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zwergwal, Minkwal oder Minkewal (\"Balaenoptera acutorostrata\"), in Abgrenzung zum Südlichen Zwergwal (\"B. bonaerensis\") auch Nördlicher Zwergwal genannt, ist eine Art der Furchenwale, die in allen großen Weltmeeren, am häufigsten im Nordatlantik und Nordpazifik vorkommt.", "tgt_summary": "小鳁鲸(学名:'),又名明克鲸、尖嘴鲸、矛头鲸、小矛鲸、矛鲸、小脊鳍鲸、小鳍须鲸和锐头须鲸,是小须鲸的一种,有时直接称为小须鲸。1804年第一次被拉塞佩德所确认。现在大部分将小须鲸分成北方小须鲸(小须鲸)与南方小须鲸(或称为南极小须鲸)两种。", "id": 1038212} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 1988", "tgt_title": "1988年夏季奥林匹克运动会", "src_document": [{"title": "Bewerbung und Wahl des Austragungsortes.", "content": "Die Idee, Olympische Sommerspiele in Südkorea auszurichten, kam erstmals Ende der 1970er Jahre auf. Mit den Weltmeisterschaften im Schießen 1978 und der Frauenbasketball-Weltmeisterschaft ein Jahr später hatte das Land seine ersten sportlichen Großereignisse ausgerichtet. Infolge des guten Gelingens der Schützen-Weltmeisterschaften wurde der Präsident des Schützenverbandes, Park Chong-kyu, im Februar 1979 sowohl zum Präsidenten des Olympischen Komitees Südkoreas (KOC) als auch zum Vorsitzenden der Korean Amateur Sports Association (KASA) gewählt. Er gab eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, die die Eignung Seouls als Austragungsort prüfen sollte. Im Juni 1979 gab das KOC diese Bestrebungen auf der Generalversammlung der Association of National Olympic Committees (ANOC) in San Juan bekannt. Eine sieben Mitglieder umfassende Beratergruppe des Nationalen Komitees für Sport beschloss am 3. September 1979 die Kandidatur um die Olympischen Sommerspiele des Jahres 1988 und die Asienspiele von 1986, die Seouls Bürgermeister Chung Sang-chon am 8. Oktober nach Zustimmung des Staatspräsidenten Park Chung-hee bekanntgab. Park Chung-hee wurde zweieinhalb Wochen nach der offiziellen Bekanntgabe ermordet. Den anschließenden politischen Säuberungen fiel auch KOC-Präsident Park Chong-kyu zum Opfer, der alle Ämter verlor. Mit dem", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Nach der erfolgreichen Bewerbung gründete sich am 2. November 1981 das Seoul Olympic Organizing Committee (SLOOC), dessen erster Präsident Kim Yong-shik war. Am 11. Juli 1983 übernahm der spätere Präsident Südkoreas, Roh Tae-woo, dieses Amt, bis er es am 7. Mai 1985 an Park Seh-jik übergab. Neben der Vorbereitung der Olympischen Sommerspiele war das SLOOC ab 1982 zudem mit der Organisation der Asienspiele des Jahres 1986 beauftragt. Am 14. Februar 1983 wurde dann das Asian Games Organizing Committee (SAGOC) in das SLOOC eingegliedert. Das Organisationskomitee beschäftigte zu Beginn der Olympischen Sommerspiele 1428 Mitarbeiter, dazu kamen weitere 27.221 freiwillige Helfer. Das SLOOC erzielte Einnahmen in Höhe von 909.840 Millionen Won, wobei allein 224.694 Millionen Won aus der Vermarktung der TV-Rechte stammten. Weitere hohe Erlöse erbrachten das Münzprogramm mit 135.235 Millionen Won und die Lotterie mit 118.804 Millionen. Zudem gab es 241.634 Millionen Won an Zuwendungen und Spenden. Im Vorfeld der Olympischen Sommer- und Winterspiele des Jahres 1988 wurde", "section_level": 2}, {"title": "Sportpolitik.", "content": "In Vorbereitung auf die Spiele wurde darauf hingearbeitet, einen weiteren Olympiaboykott durch den Ostblock wie 1984 in Los Angeles zu verhindern. Dabei kam erschwerend das Fehlen diplomatischer Beziehungen Südkoreas zu sozialistischen Staaten hinzu. Das veranlasste den IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch, sich für die Teilnahme dieser Staaten zu engagieren. So wurde bei der Versammlung der Nationalen Olympischen Komitees in Mexiko-Stadt im November 1984 die „Deklaration von Mexiko“ verabschiedet, in der die Teilnehmer unter anderem dem Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1988 zustimmten. Die Zustimmung der Sowjetunion", "section_level": 2}, {"title": "Gebäude.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wettkampfstätten.", "content": "Für die Olympischen Sommerspiele 1988 wurden 34 Wettkampf- und 72 Trainingsstätten genutzt. 21 der Wettkampfstätten existierten bereits im Vorfeld, 13 mussten neu errichtet werden. Es entstanden zwei Zentren, der Seoul Sports Complex und der Olympic Park Seoul, in denen Anlagen zusammengefasst wurden. Andere verteilten sich auf verschiedene Orte in der Stadt und der Umgebung. Der Seoul Sports Complex bildete das Zentrum der Spiele. Dort befindet sich das von Kom Swoo-geun entworfene Olympiastadion, das einer Porzellanvase aus der Joseon-Dynastie nachempfunden ist und 100.000 Zuschauern Platz bietet. In ihm fanden die Eröffnungs- und die Schlussfeier, die Leichtathletikwettbewerbe sowie das Finalspiel des Fußballturniers und das Springreiten statt. Die Basketballturniere wurden in der Jamsil-Sporthalle ausgetragen, deren Dach eine in den Himmel führende Treppe symbolisiert. In der Jamsil-Schwimmhalle, die 8000 Zuschauern Platz bietet, wurden das Synchronschwimmen, das Wasserspringen und das Wasserballturnier ausgetragen. Die Form des 30.500 Zuschauer fassenden Jamsil-Baseballstadions ist einem südkoreanischen Schlaginstrument, dem Janggu, nachempfunden. Der Seoul Sports Complex umfasst zudem eine weitere Sporthalle, die für Trainingszwecke genutzt werden konnte. Der Komplex liegt mit Anbindung", "section_level": 2}, {"title": "Olympisches Dorf.", "content": "Das olympische Dorf liegt im Songpa-gu und damit rund zwei Kilometer vom Olympiastadion entfernt. Es umfasst eine Fläche von 626.664 Quadratmetern, auf denen 86 Apartmentgebäude mit 3692 Wohneinheiten stehen. Im Dorf gab es eine VIP-Lounge, ein Schwimmbecken, ein Religionszentrum, in dem Angehörige von", "section_level": 2}, {"title": "Logo, Maskottchen und Motto.", "content": "Das Logo zeigt ein Sam-Taeguk, ein traditionelles koreanisches Symbol. Die Betrachtung der Farbfelder als zum Zentrum hinführend wurde als Zeichen, dass Menschen in Korea zusammenkommen, angesehen, die Betrachtung als vom Zentrum wegführend dahingehend interpretiert, dass die Menschen einen Weg der Suche nach Glück und Erfolg beschreiten. Das Maskottchen war „Hodori“ und wurde von Kim Kwang-hyun entworfen. Es", "section_level": 1}, {"title": "Fackellauf.", "content": "Der olympische Fackellauf fand vom 23. August 1988 bis zum 17. September 1988 statt. Das olympische Feuer wurde während einer Zeremonie im antiken Olympia entzündet und dann bis nach Athen getragen, wo es am 25. August dem SLOOC im Panathinaiko-Stadion übergeben wurde. Zwischen dem 25. und 27. August wurde es von Athen mit Zwischenstopp in Bangkok nach Jeju-si transportiert.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "An den Olympischen Sommerspielen 1988 nahmen insgesamt 8391 Sportler aus 159 Mannschaften teil, davon waren 2194 Frauen. Das bedeutete sowohl für die Anzahl der NOKs als auch für die der Sportler neue Rekorde, die bei den folgenden Olympischen Sommerspielen weiter stiegen. Ein erneuter großer Boykott wie bei den Olympischen Sommerspielen 1980 in Moskau und den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles konnte abgewendet werden, da die Sowjetunion früh, bereits im November 1984, ihre Teilnahme angekündigt hatte. Das IOC verschickte am 17. September", "section_level": 1}, {"title": "Zeremonien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eröffnungsfeier.", "content": "Die Eröffnungsfeier fand am 17. September 1988 vormittags im Olympiastadion Seoul statt. An der etwa 180 Minuten dauernden Veranstaltung waren 13.625 Darsteller und Statisten in 15 Programmpunkten beteiligt. Die Feier gliederte sich in drei Teile: Der offizielle Teil war von kulturellen Präsentationen im Vor- und Nachspiel umgeben. Zu Beginn der Veranstaltung konnten die Zuschauer auf der Videotafel des Stadions eine Schiffsprozession auf dem Han-Fluss verfolgen. Im Anschluss daran stieg von der Spitze des „Weltbaums“ in der Mitte des Stadions eine Sonne in den Himmel, der dann der", "section_level": 2}, {"title": "Schlussfeier.", "content": "Die Schlussfeier fand am Abend des 2. Oktober 1988 im Seouler Olympiastadion statt. Zu Beginn wurde zur Musik von Landwirtschaftsstudenten ein Tanz, der die Freundschaft der vergangenen 16 Tage symbolisierte, dargeboten. Anschließend hießen die Darsteller die Sportler im Stadion willkommen, die 150 Flaggenträgern folgten. Die Flaggen Griechenlands, Südkoreas und des nächsten Austragungslandes Spanien wurden zur jeweiligen Hymne gehisst. Es folgte ein weiterer kleiner Showteil, in dem unter anderem 150 Flaggenträger mit sechs Meter hohen Flaggen die Segel eines Bootes darstellten, während blau gekleidete Tänzer Wellen imitierten.", "section_level": 2}, {"title": "Wettkampfprogramm.", "content": "In Seoul gab es in 23 Sportarten/31 Disziplinen insgesamt 237 Entscheidungen (154 für Männer, 72 für Frauen und 11 offene Wettbewerbe). Das waren 16 Wettbewerbe und 2 Sportarten/2 Disziplinen mehr als in Los Angeles 1984. Daneben gab es die Demonstrationssportarten Baseball, Taekwondo und Judo für Frauen. Als Vorführungen waren Badminton, Bowling und Rollstuhlrennen zu sehen. Insgesamt 3.439.127 Zuschauer verfolgten die Wettkämpfe und Zeremonien. Das Fußballturnier war mit einem Zuschauerschnitt von 18.978 und insgesamt 607.306 Zuschauern am populärsten, gefolgt von der Leichtathletik mit insgesamt 478.524 Zuschauern. Die Segelwettbewerbe mussten wegen Problemen mit der Wasserqualität weiter vor die Küste verlegt werden, sodass keine Zuschauer anwesend sein konnten. Nachfolgend die Änderungen zu den vorherigen Olympischen Sommerspielen im Detail:", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wettbewerbe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Basketball.", "content": "Bei den Olympischen Sommerspielen 1988 wurde je ein Basketballturnier der Herren und Damen ausgetragen. Am Herrenturnier nahmen zwölf Mannschaften teil, an jenem der Damen acht. Besondere Beachtung fanden die ersten Aufeinandertreffen der Mannschaften aus den USA und der UdSSR nach zwölf Jahren. Bei den Herren fand diese Begegnung im Halbfinale statt, wo die USA der UdSSR mit 76:82 unterlagen. Als zweites Team konnte sich Jugoslawien für das Finale qualifizieren. Die Goldmedaille ging an die Mannschaft der Sowjetunion, die mit 76:63 das Finale gewann und damit ihren Erfolg von 1972 in München wiederholte. Zur Mannschaft", "section_level": 2}, {"title": "Bogenschießen.", "content": "In Seoul wurden erstmals neben den Einzelwettbewerben auch Teamwettbewerbe im Bogenschießen ausgetragen. Zudem wurden die Wettbewerbe von der großen FITA-Runde auf die Doppelrunde umgestellt. Die vom 27. September bis zum 1. Oktober ausgetragenen Wettbewerbe wurden von Südkorea dominiert. Neben Kim Soo-nyung, die mit 344 Punkten im Finale und insgesamt 2683", "section_level": 2}, {"title": "Boxen.", "content": "Beim Boxen wurden Titel in zwölf Gewichtsklassen vergeben und mit insgesamt 412 Boxern ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Die erfolgreichste Nation waren die USA, die drei Goldmedaillen im Bantam-, Leichtschwer- und Schwergewicht verbuchen konnten. Jeweils zwei Goldmedaillen erreichten Südkorea und die Deutsche Demokratische Republik, für die Andreas Zülow im Leicht- und Henry Maske im Mittelgewicht gewannen. Um südkoreanische Boxer kam es zu zwei kontroversen Vorfällen. Als in der zweiten Runde im Bantamgewicht Byun Jong-il dem Bulgaren Aleksandar Christow unterlag, warf dieser den Kampfrichtern Undankbarkeit vor. Südkoreanische Offizielle stürmten den Boxring und es kam zum Tumult. Byun blieb 67 Minuten im Ring sitzen und brach damit den 1964 in Tokio aufgestellten Protestrekord. Im Anschluss wurden fünf südkoreanische Funktionäre für zwei Jahre gesperrt und Südkorea für ein Jahr die Ausrichtung internationaler Boxwettkämpfe untersagt. Im Halbweltergewicht kam es beim Kampf", "section_level": 2}, {"title": "Fechten.", "content": "Europäische Länder dominierten die sechs Männer- und zwei Frauenwettbewerbe im Fechten und machten alle Medaillen untereinander aus. Die Südkoreaner, die bei den Seouler Asienspielen vier der acht Titel gewonnen hatten, nahmen zwar an allen Wettbewerben teil, konnten jedoch kein Finale erreichen. Die erfolgreichste Nation im Fechten war die Bundesrepublik Deutschland. Insgesamt gewannen westdeutsche Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Fußball.", "content": "Am olympischen Fußballturnier nahmen 16 Mannschaften teil, von denen sich 15 qualifizieren mussten, während Südkorea als Gastgeberland gesetzt war. An der Qualifikation waren 115 Mannschaften beteiligt. Die Spiele des Turniers wurden in Seoul, Busan, Daegu, Gwangju und Daejeon ausgetragen. Als Gruppensieger zogen Schweden, Sambia, die UdSSR und Brasilien in die K.-o.-Spiele ein.", "section_level": 2}, {"title": "Gewichtheben.", "content": "Die Wettbewerbe im Gewichtheben wurden in zehn Gewichtsklassen ausgetragen. Die dominierende Nation war die UdSSR, die in sechs der zehn Gewichtsklassen Goldmedaillen gewann. Es folgten Bulgarien mit zwei Gold- und die DDR und die Türkei mit jeweils einer Goldmedaille. Am zweiten Wettbewerbstag wurde der erste Dopingfall aufgedeckt und dem Bulgaren Mitko Grablew Gold in", "section_level": 2}, {"title": "Handball.", "content": "In Seoul fanden ein Herren- und ein Damenturnier im Handball statt. Es nahmen zwölf Männer- und acht Frauenmannschaften teil. Handball zählte nicht zu den besonders populären Sportarten in Südkorea, die Popularität und die Begeisterung der Zuschauer stieg aber mit den guten Resultaten der Heimmannschaften. Die beiden Mannschaften aus Jugoslawien, die 1984 in Los Angeles beide Goldmedaillen gewannen,", "section_level": 2}, {"title": "Hockey.", "content": "An den olympischen Hockeyturnieren nahmen zwölf Herren- und acht Damenmannschaften teil. Die Goldmedaille im Damenturnier gewann die Mannschaft aus Australien, zu der auch Rechelle Hawkes gehörte, die bei vier Olympiateilnahmen dreimal Gold gewinnen konnte. Die Australierinnen besiegten im Finale das Team des Gastgeberlandes", "section_level": 2}, {"title": "Judo.", "content": "Die Wettbewerbe im Judo umfassten sieben Gewichtsklassen, von denen jede an jeweils einem Tag ausgetragen wurde. Die erfolgreichste Nation war Südkorea mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille vor Polen mit einer Gold- und Silbermedaille und Japan mit einer Gold- und drei Bronzemedaillen. Im Mittelgewicht gewann der Österreicher", "section_level": 2}, {"title": "Kanu.", "content": "Im Kanurennsport wurden neun Wettbewerbe für Männer und drei für Frauen ausgetragen. Die europäischen Nationen dominierten die Wettbewerbe. Allein die DDR und die UdSSR gewannen mit jeweils drei Goldmedaillen die Hälfte aller möglichen Titel. An Rang drei der Nationenwertung folgte Ungarn. Birgit Fischer,", "section_level": 2}, {"title": "Leichtathletik.", "content": "Die Wettbewerbe in der Leichtathletik fanden an neun Tagen statt. Es nahmen 1148 Männer und 579 Frauen aus 148 Ländern teil, was die bis dahin höchste Teilnehmerzahl in der olympischen Geschichte bedeutete. Die erfolgreichste Nation waren die USA mit 13 Gold-, sieben Silber- und sechs Bronzemedaillen. Gefolgt wurde sie von der UdSSR mit zehn Gold-, sechs Silber- und zehn Bronzemedaillen und der DDR mit sechs Gold-, elf Silber- und zehn Bronzemedaillen. Weitere 20 Länder konnten Medaillen gewinnen. Im Finale über 100 Meter der Männer kam es zum Duell zwischen Carl Lewis und Ben Johnson, das Johnson mit Weltrekord von 9,79 Sekunden für sich entscheiden konnte. Nachdem er des Dopings überführt worden war, wurde ihm die Goldmedaille aberkannt und Lewis zugesprochen. Die herausragende Athletin war Florence Griffith-Joyner mit Gold in der 4-mal-100-Meter-Staffel, über 100 und 200 Meter. Im 200-Meter-Rennen stellte sie zudem einen neuen Weltrekord auf. Die dominierende Nation in den Langstreckenrennen war Kenia: Gold über 800 Meter ging an Paul Ereng, über 1500 Meter gewann Peter Rono, über 3000 Meter", "section_level": 2}, {"title": "Moderner Fünfkampf.", "content": "Im Modernen Fünfkampf wurden ein Einzel- und ein Mannschaftswettbewerb veranstaltet. Die Einzeldisziplinen Reiten, Fechten, Schwimmen, Schießen und ein Crosslauf wurden an verschiedenen Wettkampforten ausgetragen. Die", "section_level": 2}, {"title": "Radsport.", "content": "Im Radsport fanden sechs Wettbewerbe auf der Bahn und drei auf der Straße statt. Die erfolgreichste Nation war die UdSSR mit vier Gold-, einer Silber- und zwei Bronzemedaillen, vor der DDR mit dreimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze und den Niederlanden mit jeweils einer Gold- und Silbermedaille. Das Straßenrennen der Männer gewann", "section_level": 2}, {"title": "Reiten.", "content": "Die sechs Reitwettbewerbe im Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsreiten, ausgetragen jeweils als ein Einzel- und ein Mannschaftswettbewerb, waren für Männer und Frauen offen. Die Bundesrepublik Deutschland dominierte die Wettbewerbe mit vier Gold- und einer Silbermedaille. Nicole Uphoff gewann im Alter von 21 Jahren auf Rembrandt Gold im Einzel- und Mannschaftswettbewerb der Dressur. Damit war sie die jüngste Olympiasiegerin in dieser", "section_level": 2}, {"title": "Ringen.", "content": "Im Ringen wurden Wettbewerbe im freien Stil und im griechisch-römischen Stil ausgetragen. Sie fanden jeweils in zehn Gewichtsklassen statt. Mit acht Goldmedaillen dominierte die UdSSR die Wettbewerbe, Ringer der Gastgebernation konnten zwei Goldmedaillen erringen. In der Klasse 48 Kilogramm im griechisch-römischen Stil konnte der 1984 in Anbetracht der Abwesenheit der Ostblock-Athleten als „Verlegenheits-Olympiasieger“ betrachtete Italiener Vincenzo Maenza seinen", "section_level": 2}, {"title": "Rudern.", "content": "In der ersten Woche der Spiele traten die Männer in acht und die Frauen in sechs Bootsklassen in den Ruderwettbewerben an. Mit acht Goldmedaillen gewannen Ruderer der DDR über die Hälfte der Titel. Italien war mit zwei Olympiasiegen die zweiterfolgreichste Nation vor den Ruderern aus Rumänien. Die drei italienischen Brüder Carmine, Giuseppe", "section_level": 2}, {"title": "Schießen.", "content": "Um die 13 Wettbewerbe im Schießen spannender zu gestalten, führte der Weltverband UIT die Finalschießen zur Medaillenvergabe ein. Nach einer Qualifikationsrunde erreichten die acht besten Schützen das Finale, in dem noch einmal zehn Schuss abzugeben waren, die erzielten Ringe wurden noch einmal in Zehntelringe unterteilt und dem Qualifikationsergebnis zugerechnet. Die Anzahl der Finalteilnehmer wich in", "section_level": 2}, {"title": "Schwimmen.", "content": "An den Schwimmwettbewerben nahmen insgesamt 944 Sportler teil. Die erfolgreichste Nation war die Deutsche Demokratische Republik mit elf Gold-, acht Silber- und neun Bronzemedaillen. Es folgten die USA mit jeweils zehn Gold- und Silber-, sowie sechs Bronzemedaillen und Ungarn mit vier Gold- und zwei Silbermedaillen. Die erfolgreichste Schwimmerin war Kristin Otto, die sechsmal Gold gewann. Sie siegte über 50 und 100 Meter Freistil, 100 Meter Rücken, 100 Meter Schmetterling und in den Freistil- und Lagenstaffeln. Damit war sie zugleich auch insgesamt die erfolgreichste Starterin dieser Spiele. Der US-Schwimmer Matt Biondi konnte sieben Medaillen, von denen fünf Goldmedaillen waren, für sich verbuchen. Im Finale über 100", "section_level": 2}, {"title": "Segeln.", "content": "In Seoul fanden acht Segelwettbewerbe statt. Zu den Seouler Spielen wurden die Wettbewerbe zum Teil nach Geschlechtern getrennt, so dass mit der 470er Jolle erstmals eine reine Frauenklasse bestand. Für die übrigen Wettbewerbe waren Frauen zugelassen, außer in der 470er-Klasse der Männer. Diese Regelung wurde aber nur zweimal in der Tornado-Klasse genutzt. An Platz eins der Nationenwertung stand Frankreich mit zwei Goldmedaillen. Die Goldmedaille im Soling ging an Thomas Flach, Bernd Jäkel und Jochen Schümann aus der Deutschen Demokratischen Republik. In der", "section_level": 2}, {"title": "Tennis.", "content": "Tennis war seit den Olympischen Sommerspielen 1924 in Paris nicht mehr olympisch. Die Wiederaufnahme markierte die Abkehr vom Ausschluss der Profisportler. Da Profis ohne Einschränkungen teilnehmen durften, waren Topspieler wie Chris Evert, Gabriela Sabatini, Zina Garrison, Stefan Edberg, Henri Leconte und Tim Mayotte", "section_level": 2}, {"title": "Tischtennis.", "content": "Tischtennis feierte 1988 in Seoul seine Premiere im olympischen Programm, nachdem es vier Jahre zuvor Demonstrationssportart war. Vier Nationen konnten Medaillen gewinnen, außer den Hauptkonkurrenten China und Südkorea, die je zwei Goldmedaillen gewinnen konnten,", "section_level": 2}, {"title": "Turnen.", "content": "Die Turnwettkämpfe und der Wettbewerb in der Rhythmischen Sportgymnastik wurden von den osteuropäischen Nationen bestimmt, von denen die Sowjetunion die erfolgreichste war. Zwar waren es nur 15 Wettbewerbe, aber aufgrund gleicher Punktzahlen wurden 19 Goldmedaillen vergeben. Zwölf", "section_level": 2}, {"title": "Volleyball.", "content": "An den Volleyballturnieren der Olympischen Sommerspiele 1988 nahmen zwölf Männer- und acht Frauenmannschaften teil. Im Männerturnier kam es zum Finale zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion, in dem", "section_level": 2}, {"title": "Demonstrationssportarten und Vorführungen.", "content": "Als Demonstrationssportarten waren in Seoul Baseball und Taekwondo vertreten. Das Baseballturnier gewann die Mannschaft der USA, die im Finale Japan mit 5:3 besiegte. Den dritten Platz belegte die Mannschaft aus Puerto Rico. Die Wettkämpfe im Taekwondo wurden von Südkorea dominiert. Athleten und Athletinnen, die für das Gastgeberland starteten, gewannen neun der insgesamt 16 Gewichtsklassen. Der Status der Frauenwettbewerbe im Judo ist nicht eindeutig klar, sie können als Demonstrationssportart neben Taekwondo und Baseball angesehen werden,", "section_level": 2}, {"title": "Herausragende Sportler.", "content": "Die erfolgreichste Teilnehmerin war die DDR-Schwimmerin Kristin Otto, die sechsmal Gold gewann. Hinter ihr lagen der Schwimmer Matt Biondi aus den USA und der Turner Wladimir Artjomow aus der UdSSR. Mit insgesamt sieben Medaillen gewann Biondi die meisten. Weitere herausragende Leistungen waren der Gewinn des Golden", "section_level": 1}, {"title": "Doping.", "content": "Bei den Olympischen Sommerspielen 1988 wurden insgesamt 1600 Dopingtests durchgeführt. Dabei überführten die Dopingfahnder insgesamt zehn Athleten der Leistungsmanipulation, wobei das Gewichtheben am stärksten betroffen war. Neben den Athleten wurden zudem die Pferde getestet, wobei bei dreien Doping nachgewiesen werden konnte. Die Spiele von Seoul standen unter dem Schatten des aufgedeckten Dopingfalls Ben Johnson, dem nach seinem Weltrekordlauf zu Gold über 100 Meter der Missbrauch von anabolen Steroiden nachgewiesen wurde. Das 100-Meter-Finale war zuvor medial zu dem Ereignis der Olympischen Sommerspiele 1988 stilisiert worden und wurde als Jahrhundertlauf gefeiert. Johnson beteuerte trotz des positiven Dopingtests seine Unschuld und ging von einer Verschwörung gegen ihn aus, bei der seinem Urin die verbotene Substanz nachträglich zugefügt worden sein soll. Nachdem dem Kanadier der Titel aberkannt worden war, ging die Goldmedaille über 100 Meter an den Amerikaner Carl Lewis. Dieser war nach Aussagen Wade Exums, dem Direktor für Dopingkontrolle des Olympischen Komitees der USA (USOC), wie", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelles Rahmenprogramm.", "content": "Südkorea nutzte die Olympischen Sommerspiele zur Präsentation seiner Kultur, weshalb eine Vielzahl von Rahmenprogrammpunkten geboten wurden. Das \"Olympische Kunstfestival\" bestand aus verschiedenen Ausstellungen, Performances und Festen. Dabei wurden neben südkoreanischen auch ausländische Tänzer und Künstler", "section_level": 1}, {"title": "Berichterstattung.", "content": "Der Pressechef war Lee Jae-hong. Es waren 4933 Medienvertreter akkreditiert, darunter 3157 Journalisten. Hinzu kamen noch 11.813 weitere technische Mitarbeiter. Mit dem Verkauf der Fernsehrechte konnte das Organisationskomitee insgesamt 407,125 Millionen US-Dollar einnehmen. Mit 302,110 Millionen Dollar kam dabei der größte Teil von der National Broadcasting Company, die die Ausstrahlungsrechte für die Vereinigten Staaten erwarb. Von der Europäischen Rundfunkunion kamen 28 Millionen Dollar. In Deutschland übertrugen die ARD und das ZDF,", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen und Bewertung.", "content": "Während der Vorbereitung der Spiele gab es im Südkorea der 1980er Jahre zum Teil heftige innenpolitische Turbulenzen. Im Jahr 1980 gab es etwa das Gwangju-Massaker, bei dem (laut offizieller Zahlen) 170 Zivilisten, die Reformen forderten, getötet wurden. In der Folge beruhigte sich die Situation zwar, blieb aber angespannt. Als im April 1987 der Präsident Chun Doo-hwan zwar seinen fristgerechten Rücktritt bestätigte, aber bekanntgab, der neue Präsident sollte nochmals vom alten Wahlmännergremium gewählt werden, kam es nach der Vorstellung des Kandidaten zu anhaltenden Protesten und Straßenschlachten. Im Juni 1987 gab Roh Tae-woo, der Vorsitzende und Kandidat für das Präsidentenamt von der Demokratischen Gerechtigkeitspartei, bekannt, dass er alle Forderungen der Demonstranten akzeptiere. Es wurde unter Beteiligung der Opposition eine neue Verfassung erstellt, die unter anderem die Grundrechte garantierte. Südkorea betrachtete die Olympischen Sommerspiele als Möglichkeit der Präsentation. Zum einen waren 10.000 Sportler und Funktionäre aus 160 Ländern, darunter die politisch bedeutenden kommunistischen Staaten", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Den koreanischen Hostessen, die hochgestellten Besuchern Übersetzungs- und Organisationsarbeit leisten sollten, wurde aus Angst vor der Immunschwächekrankheit \"AIDS\" ein sexueller Kontakt mit diesen Personen verboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Olympischen Sommerspiele 1988 (offiziell \"Spiele der XXIV. Olympiade\" genannt) fanden vom 17. September bis zum 2. Oktober 1988 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul statt. Bei der Vergabe der Spiele während der 84. IOC-Session in Baden-Baden am 30. September 1981 hatte sich die südkoreanische Stadt gegen das japanische Nagoya durchgesetzt. Mit 8391 Sportlern und 159 Mannschaften gab es einen neuen Teilnehmerrekord. Herausragende Sportler der Spiele waren Kristin Otto mit sechs Goldmedaillen im Schwimmen, Matt Biondi mit sieben ebenfalls im Schwimmen gewonnenen Medaillen (davon fünfmal Gold), Wladimir Artjomow mit fünf Medaillen im Kunstturnen (davon viermal Gold) und die Leichtathletin Florence Griffith-Joyner mit drei Goldmedaillen.", "tgt_summary": "第二十四届夏季奥林匹克运动会(,,),又称1988年夏季奥运会或汉城奥运会,于1988年9月17日至10月2日在大韩民国首都汉城(现名首尔)揭幕,先前的第十届亚洲运动会亦在同样地方揭幕,当时是1986年下半年。", "id": 1779775} {"src_title": "SpaceShipOne", "tgt_title": "太空船1號", "src_document": [{"title": "Geschichte und Einsatz.", "content": "Das Raumflugzeug wurde von dem Unternehmen Scaled Composites im Rahmen des Projekts Tier One entwickelt, um den Wettbewerb Ansari X-Prize der X-Prize Foundation für sich entscheiden zu können. Dieser stellte zehn Millionen Dollar für denjenigen in Aussicht, der als Erster mit einem Fluggerät neben dem Piloten zwei Personen oder entsprechenden Ballast in eine Höhe von mehr als 100 Kilometern befördern und dies mit demselben Fluggerät innerhalb von 14 Tagen wiederholen würde. Entwickler des Flugzeuges war Burt Rutan. Finanziert wurde das Projekt von Paul Allen, einem Mitbegründer von Microsoft. Der Erstflug der Maschine fand am 20. Mai 2003 statt, wobei sie während des ganzen Fluges noch fest mit dem Trägerflugzeug verbunden blieb. Der erste Gleitflug folgte am 27. August 2003, der Erstflug mit Triebwerk am 17. Dezember 2003, bei dem Mach 1 überschritten wurde. Damit durchbrach SpaceShipOne als erstes Flugzeug eines Privatunternehmens, das ohne öffentliche Mittel gebaut wurde, die Schallmauer. Am 8. April 2004 erteilte die Federal Aviation Administration eine für ein Jahr gültige Zulassung für das Flugzeug. Es wurde als nichteigenstartfähiges Segelflugzeug mit Hilfsantrieb zugelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Erster bemannter privater Weltraumflug.", "content": "Am 21. Juni 2004 startete das Trägerflugzeug White Knight um 15:47 Uhr MESZ (06:47 Uhr Ortszeit) vor den Augen tausender Zuschauer vom Mojave Air & Space Port in der gleichnamigen Wüste im US-Bundesstaat Kalifornien und brachte SpaceShipOne zunächst auf eine Höhe von 14,3 Kilometern, wo es ausgeklinkt wurde. Daraufhin zündete der Pilot Michael Melvill den Raketenmotor, der das Flugzeug im Steigflug bis auf dreifache Schallgeschwindigkeit beschleunigen sollte, um dann im Parabelflug eine Flughöhe von rund 109 Kilometern zu erreichen. Dabei traten allerdings einige technische Schwierigkeiten auf. So verformte sich ein Teil der Flugzeugverkleidung mit einem Knall, der auch vom Piloten wahrgenommen wurde. Es kam zu einem Fehler im Lagekontrollsystem, worauf das Flugzeug unkontrolliert zu rollen begann. Nach der Aktivierung eines Sicherheitssystems konnte die Flugbahn wieder stabilisiert werden, ohne dass ein kurzzeitig erwogener Flugabbruch durchgeführt werden musste. Da der Raketenantrieb nur für 76 statt der vorgesehenen 80 Sekunden gezündet wurde und SpaceShipOne somit eine geringere als die geplante Geschwindigkeit erreichte, kam es von seinem Kurs ab und blieb unter der ursprünglich vorgesehenen Höhe. Trotzdem wurde auf dem historischen Flug die Höhe von 100 Kilometern – die von der FAI definierte Grenze des Weltraums – knapp überschritten. Der Flug ist damit der erste private bemannte Weltraumflug in der Geschichte. Nach dem Abschalten des Triebwerks in rund 55 Kilometern Höhe folgte das Raumschiff in rein ballistischem Flug einer Parabel, während dessen der Pilot für etwa dreieinhalb Minuten die Schwerelosigkeit erleben konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Ansari X-Prize.", "content": "Am 29. September 2004 erreichte das Raumschiff eine Höhe von knapp über 100 Kilometern. Der Flug über der Mojave-Wüste in Kalifornien dauerte von 07:11 bis 08:39 Uhr PDT (14:11 bis 15:39 Uhr UTC). In einer Höhe von 14 Kilometern wurde das Flugzeug um 08:09 Uhr vom Trägerflugzeug ausgeklinkt. Beim Aufstieg kam es zu kleineren Problemen, die sich in heftig rollenden Bewegungen des Flugzeugs äußerten. Laut der Aussagen des Piloten Michael Melvill waren diese möglicherweise auf einen Bedienungsfehler seinerseits zurückzuführen. Die Versorgung des Raketentriebwerks wurde daraufhin abgeschaltet – elf Sekunden früher als geplant. Durch den Impuls gewann das Flugzeug allerdings noch an Höhe und erreichte schließlich 102,9 Kilometer über dem Erdboden. Durch den erfolgreichen zweiten Flug innerhalb einer Frist von zwei Wochen gewann SpaceShipOne am 4. Oktober 2004 den Ansari X-Prize. Pilot beim zweiten Flug war Brian Binnie.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstellung.", "content": "SpaceShipOne ist im National Air and Space Museum in Washington, D.C. ausgestellt. Es hat damit seinen Ruheplatz im selben Gebäude wie auch schon Burt Rutans Voyager, John Glenns Mercury-Landekapsel und die Kommandokapsel von Apollo 11 gefunden. Eine Kopie des SpaceShipOne hängt über einer Treppe im Google-Hauptquartier, dem Googleplex in Mountain View. Google-Mitbegründer Larry Page ist ein bekennender Weltraumfan.", "section_level": 2}, {"title": "Kommerzielle suborbitale Raumflüge.", "content": "Nach dem Erfolg von SpaceShipOne wurde SpaceShipTwo als Nachfolgemodell entwickelt, der wesentlich leistungsfähigere White Knight Two dient dabei als Trägerflugzeug. Erste Gleitflüge von SpaceShipTwo fanden im Jahr 2010 statt. Ende des Jahres 2013 sollte es ursprünglich den ersten Weltraumflug absolvieren. SpaceShipTwo ist ausgelegt für zwei Piloten und für bis zu sechs Passagiere. Weiterhin besteht mit SpaceShipThree ein Konzept für suborbitale Punkt-zu-Punkt-Flüge, dessen Umsetzung jedoch fraglich ist.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "SpaceShipOne ist nicht für Flüge in eine Erdumlaufbahn ausgelegt, da seine Maximalgeschwindigkeit nur etwa ein Siebtel der dafür nötigen ersten kosmischen Geschwindigkeit beträgt. Das Raumfahrzeug erreicht während einer bis zu 84 Sekunden dauernden Brennzeit des Triebwerkes eine Geschwindigkeit bis zu Mach 3,5. Es besitzt ein von dem US-amerikanischen Unternehmen SpaceDev gebautes Hybrid-Raketentriebwerk, dessen Brennkammer den Festtreibstoff Hydroxyl-terminierte Polybutadiene (Hydroxy-terminiertes Poly-Butadien, ähnlich Reifengummi) enthält. Aus einem Tank wird als Oxidator flüssiges Lachgas (NO, Distickstoffmonoxid) hinzugeführt und die Verbrennung über einen Lichtbogen gestartet, wonach der Feststoff von innen abbrennt. Die Lavaldüse ist in klassischer Bauweise ausgelegt und kann zusammen mit dem Tank wiederverwendet werden; lediglich der Brennstoffeinsatz ist auszutauschen. Beim Start wird das Flugzeug, ähnlich wie der Sänger, von einem Trägerflugzeug wie dem White Knight in eine Flughöhe von etwa 15 Kilometer getragen und dort ausgeklinkt. Daraufhin zündet das Raketentriebwerk von SpaceShipOne und treibt das Fahrzeug für etwa dreieinhalb Minuten auf eine ballistische Flugbahn, bis in etwa 100 Kilometern Höhe die obere Schicht der Atmosphäre erreicht wird, wo offiziell auch der Weltraum beginnt. In dieser Höhe erscheint der Weltraum bereits als schwarzer Raum und die Erde als blauleuchtende Kugel. Den Wiedereintritt in die Atmosphäre unterstützt ein Klapp-Mechanismus, der die Trag- und Leitwerksflächen hochklappt und das Raumfahrzeug in einen trudelnden Sinkflug übergehen lässt. Angelehnt an das natürliche Vorbild windfliegender Pflanzensamen wie die des Ahorns, wird diese Phase „feather-configuration“ genannt. Eine Steuerung ist in dieser Flugphase nur in geringem Umfang möglich. Durch die relativ geringen Geschwindigkeiten des Suborbitalflugs, die beim Erreichen der Höchstgeschwindigkeit dünne Luft und durch die geringe Sinkgeschwindigkeit bleiben die thermischen Belastungen gering, so dass keine aufwändigen Materialien oder Hitzeschilde notwendig sind. In etwa 20 Kilometern Höhe werden die Tragflächen wieder parallel zum Rumpf ausgerichtet und ein klassischer gesteuerter Gleitflug setzt ein. Die Landung erfolgt konventionell; das Fahrwerk besteht aus zwei mit bereiften Einzelrädern ausgerüsteten Hauptfahrwerksbeinen unter dem Mittelrumpf und einer Gleitplatte unter der Rumpfnase. Es wird durch einen Federmechanismus ausgeklappt und kann während des Fluges nicht wieder eingezogen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das SpaceShipOne (auch \"Scaled Model 316\") war ein Experimentalflugzeug mit Raketentriebwerk des Unternehmens Scaled Composites für den privaten bzw. kommerziellen, bemannten, suborbitalen Raumflug bis etwa 100 Kilometer Höhe.", "tgt_summary": "太空船一号(SpaceShipOne)是一架太空飞机,由鲁坦(Burt Rutan)以及美国缩尺复合体(Scaled Composites)公司制造。使用「混合式火箭引擎」,有双尾翼以及可变的半三角翼机翼,在不同的阶段机翼会变成不同的状态。太空船一号和航天飞机不同,是先由另一架飞机白色骑士号载上高空后才开始自行飞行。太空船一号的速度不会超过第一宇宙速度,因而无法进入轨道,和美军实验飞机X-15比较接近。", "id": 1846869} {"src_title": "Drucker (Gerät)", "tgt_title": "打印机", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vorläufer der Computerdrucker waren zum Beispiel Aber bereits Charles Babbage hatte 1837 für die Analytical Engine einen (Dezimalzahlen-)Drucker sowie einen Kurvenplotter geplant. Aufgrund der hohen erwarteten Kosten zum Bau dieser umfangreichen Feinmechanik-Maschine wurde weder die Analytical Engine noch ihre Druckausgabestufe je gebaut. Der ENIAC besaß nur einen Lochkartendrucker, während der SSEC (1946/47) bereits über zwei Drucker verfügte.", "section_level": 1}, {"title": "Druckertechnologien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tintenstrahldrucker.", "content": "Tintenstrahldrucker sind Drucker, die sehr kleine Tintentröpfchen anschlagfrei auf das zu bedruckende Medium (Papier, Verpackungen, Flaschen, Eier etc.) spritzen. Nach der Art der Zeichendarstellung klassifiziert, sind diese Drucker Matrixdrucker. Vorläufer der Tintenstrahldrucker sind technische und medizinische Geräte, die Messwerte als Tintenkurven auf Papier aufzeichnen. Ihnen folgten als erste Tintenstrahldrucker die \"Continuous-Ink-Jet\"-Drucker, die einen kontinuierlichen Tintenstrahl benutzten, der nach Bedarf elektrostatisch abgelenkt wurde. Dieses Verfahren wird – in verbesserter Form – auch heute noch bei einigen hochwertigen Tintenstrahldruckern benutzt. Bei normalen Tintenstrahldruckern werden nur nach Bedarf \"(Drop on Demand)\" Tröpfchen aus Düsen auf das Papier geschleudert, um einzelne Punkte zu erzeugen (durchschnittliche Größe 0,3 bis 0,4 mm). Diese Tröpfchen entstehen entweder im Bubble-Jet- oder im Piezo-Verfahren. Welche Auflösung der Tintenstrahldrucker erreicht, hängt vor allem davon ab, über wie viele Düsen der Druckkopf verfügt und wie diese angesteuert werden. Einfache Tintenstrahldrucker erreichen etwa 300 bis 360 dpi, leistungsfähigere 1.200 dpi und mehr. Weichere Verläufe durch unterschiedliche Punktgrößen erzielt eine neue Variante der Bubble-Jet-Technik, die sogenannte \"Drop Modulation Technology,\" die zwei Heizelemente benutzt, deren unterschiedliche Ansteuerung die Tropfengröße beeinflusst. Solche Drucker sind in der Anschaffung relativ preiswert und leise und liefern Druckergebnisse in guter bis sehr guter Qualität. Im Vergleich zu anderen Druckverfahren sind die Verbrauchskosten jedoch relativ hoch, in Einzelfällen kann der Preis für einen Satz Ersatztinte den Anschaffungspreis des Geräts erreichen oder überschreiten, das ist jedoch vom Kaufpreis des Geräts abhängig. In der Regel gilt: teurer Drucker, preiswerte Tinte und umgekehrt. Die Preise sind hier nicht technisch bedingt, sondern durch Marketing. Insbesondere die sogenannte „Verdongelung“ der verwendeten Tintenpatronen durch Microchips verhindert die Nutzung alternativer (günstiger) Tintenpatronen oder das Wiederbefüllen leerer Patronen durch eingebaute Verbrauchszähler. Durch diese Praktiken sichern sich die Hersteller zunehmend den exklusiven Zugriff auf den hochprofitablen Markt der Tinten-Verbrauchsmaterialien. Es gibt Tintenstrahldrucker als Schwarz-Weiß- und Farbdrucker. Letztere sind mit oft mehreren Druckköpfen für die verschiedenen Grundfarben ausgestattet. Es ist auch möglich, mit Gold- oder Silberfarbe oder mit unter UV-Licht trocknenden Farben zu arbeiten. Eine Spezialform sind Schnelldrucker bei Fließbändern, um beispielsweise das Haltbarkeitsdatum auf Lebensmittelflaschen oder einen Code auf Eier aufzudrucken. Da mit Tinte gedruckt wird, ergeben sich einige typische Probleme: Die wasserlöslichen Farben bzw. die damit angefertigten Ausdrucke sind oft nicht lichtecht und oft auch nicht (sehr) wasserfest. Bestimmte Papiersorten können sich wellen, manche Schmuckpapiere sind für den Tintenstrahldruck völlig ungeeignet, da die Tinte nicht trocknet und bei Berührung verwischt. Bei längerem Nichtgebrauch können die Druckköpfe eintrocknen.", "section_level": 2}, {"title": "Fotoelektrische Drucker.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Laserdrucker.", "content": "Laserdrucker sind fotoelektrische Drucker, die nach einem ähnlichen Prinzip arbeiten wie ein Fotokopierer. Der Laserdrucker benutzt eine Bildtrommel, deren nutzbare Breite in der Regel der Breite einer DIN-A4-Seite entspricht. Der Umfang der Bildtrommel ist kleiner als die Länge einer DIN-A4-Seite, so dass sich die Trommel pro Seite mehrmals drehen muss. Die Trommel ist statisch geladen. Sie rotiert und wird überall dort, wo es notwendig ist, Punkt für Punkt von einem zeilenweise hin- und herbewegten Laser-Strahl beschrieben (bei einfachen Laserdruckern meist mit etwa 600 × 600 dpi; bei hochwertigen wird eine deutlich höhere Auflösung von 1.200 × 1.200 dpi oder darüber benutzt). Trifft der Strahl auf, wird die Ladung an den jeweiligen Punkten entfernt. Sind keine Informationen aufzubringen, bleibt der Laser für den entsprechenden Punkt aus und damit die Ladung unverändert. Ob und wie der Laser aktiv wird, hängt von den Daten des Anwendungsprogramms (Grafik, Text usw.) ab. So entsteht ein nicht sichtbares Negativ des späteren Ausdrucks auf der Bildtrommel. Auf die Bildtrommel wird Toner-Pulver aufgebracht, das genau die gleiche Ladung hat wie die Trommel. Es haftet nur an den Stellen, an denen der Laser die Ladung gelöscht hat. Dieses Toner-Abbild der Daten gelangt dann auf statisch aufgeladenes Papier und wird dort durch Erhitzen fixiert. Der Laserdrucker ist ein sogenannter Seitendrucker. Er erzeugt immer das komplette Bild einer Seite und druckt dann die gesamte Seite aus, selbst wenn nur ein kurzer Text oder nur eine kleine Grafik wiederzugeben ist. Vom Grundprinzip unterscheiden sich Farb-Laserdrucker zu Monochromlaserdruckern (auch „Schwarzweiß-Laserdrucker“ genannt) nur darin, dass noch zusätzliche Tonerbehälter (sowie separate Belichtungseinheiten) für die einzelnen Farben (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, siehe CMYK-Farbmodell) zur Verfügung stehen. Die vier Bildtrommeln, eine für jede Tonerfarbe, belichtet der Laserstrahl für jeden Druck einmal mit dem jeweiligen Toner-Abbild. Bei ihnen werden die einzelnen Grundfarben mit entsprechendem Toner übereinander gedruckt und anschließend fixiert.", "section_level": 3}, {"title": "LED-Drucker.", "content": "LED-Drucker arbeiten nach dem Prinzip des Laserdruckers. Allerdings wird statt der Laser- und Umlenkspiegeleinheit eine kleinere LED-Leiste verwendet, welche die gesamte Papierbreite abdeckt. Als vorteilhaft gelten unter anderem hohe Zuverlässigkeit und Lebensdauer.", "section_level": 3}, {"title": "LCD/LCS-Drucker.", "content": "Abkürzung Liquid-Crystal-Display-/Shutter-Drucker. Das sind fotoelektrische Drucker, die ähnliche Grundprinzipien benutzen wie Laserdrucker oder LED-Drucker. Sie verwenden aber keinen beweglichen Laserstrahl, sondern eine Leiste, die so breit ist wie eine Seite und 2.400 LCD-Elemente enthält. An ihr dreht sich die zu belichtende Bildtrommel vorbei. Die einzelnen LCD-Elemente werden entsprechend den auszugebenden Daten angesteuert und lassen dann entweder das Licht einer starken Lampe durch oder verdunkeln es. Dementsprechend werden Ladungen auf der Bildtrommel entfernt, reduziert oder unverändert gelassen. Das weitere Verfahren entspricht dem des Laserdruckers. Aufgrund der Ähnlichkeit werden LCD-/LCS-Drucker oft auch als Laserdrucker bezeichnet. Auch sie produzieren im Betrieb das gesundheitsschädliche Ozon.", "section_level": 3}, {"title": "Schablonendrucker.", "content": "Risographie-Geräte sind eine Weiterentwicklung der Matrizendrucker mit fotoelektrischer Bildgebung.", "section_level": 3}, {"title": "Impact-Drucker.", "content": "Im Gegensatz zu anderen Technologien wird das Druckmedium von Impact-Druckern mechanisch durch Anschläge belastet.", "section_level": 2}, {"title": "Typenraddrucker.", "content": "Diese Drucker funktionieren ähnlich wie eine Typenradschreibmaschine. Die Buchstaben werden erzeugt, indem ein Hammer die Typen eines drehbaren Typenrads durch ein Farbband gegen das Papier schlägt. Der Hammer wird in der Regel von einem Permanentmagneten angetrieben, der sich in einem Elektromagneten befindet. Die Typenräder sind auswechselbar, austauschbar und meist für verschiedene Schriftarten verfügbar. Die Druckgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 15–30 Zeichen pro Sekunde. Professionelle Geräte erreichen aber auch weitaus höhere Geschwindigkeiten bis 80 Zeichen pro Sekunde. Das Schriftbild der Textausdrucke ist von sehr guter Qualität. Die Grafikfähigkeit derartiger Drucker beschränkt sich in der Regel auf das Zeichnen von Linien und linienbasierten Formen, wie beispielsweise Tabellen. Erforderlich ist jedoch, dass, wie bei diesen Druckwerken üblich, Proportionalschriften verwendet werden, oder dass eine andere Form von Abstandskontrolle bzw. Formatierung stattfindet. Die Geräte eignen sich sehr gut für die Anfertigung von Durchschlägen. Typenraddrucker wurden vor allem in den 1980er Jahren für die Korrespondenz eingesetzt. Bei Firmen und Behörden waren die robusten Geräte noch bis weit in die 1990er Jahre zur massenhaften Bedruckung von Formularen in Betrieb. Heute haben sie aufgrund ihrer niedrigen Geschwindigkeit, ihrer hohen Geräuschentwicklung sowie der fehlenden Grafikfähigkeiten keine Bedeutung mehr.", "section_level": 3}, {"title": "Kugelkopfdrucker.", "content": "Der Kugelkopfdrucker arbeitet nach dem Prinzip der Kugelkopfschreibmaschine. Dabei bewegt sich nicht wie beim Typenraddrucker das Typenrad wie eine runde Scheibe, auf der die einzelnen Zeichen als „Stempel“ angebracht sind, sondern ein runder Druckkopf. Dieser Kugelkopf dreht sich schnell, kippt den Kopf um mehrere Ebenen und stempelt, wenn der richtige „Stempel“ vor dem Papier ist, auf ein Farbband. Dieses druckt dann durch auf das dahinter befindliche Papier. Diese Druckmethode wurde zunächst durch Typenraddruckwerke ersetzt, später durch Laser- bzw. Tintenstrahldrucker.", "section_level": 3}, {"title": "Zeilendrucker.", "content": "Beispiele für Zeilendrucker sind Typenrollendrucker, Kettendrucker, Trommeldrucker und Banddrucker. Bei dieser Druckerart werden, im Gegensatz zum Nadeldrucker oder Typenraddrucker, ganze Zeilen auf einmal gedruckt, nicht einzelne Buchstaben oder Teile von ihnen. Sie wurden in Rechenzentren eingesetzt, um schnell große Papiermengen, zum Beispiel Protokolldateien, Lohnlisten etc., zu bedrucken. Im Zeitalter der Nadeldrucker waren sie mit bis zu 1.500 Zeilen pro Minute die schnellsten Drucker. Aufwendige Papierführungen sorgten dafür, dass sich das Endlospapier mit einer Randperforierung bei der hohen Geschwindigkeit sauber bedrucken ließ. Durch eine mechanische Formatsteuerung konnten verschiedene Papierformate eingestellt werden, die einen entsprechenden Seitenvorschub sicherstellten. Die Farbe wurde mit breiten farbgetränkten Stoffbahnen auf das Papier übertragen.", "section_level": 3}, {"title": "Nadeldrucker.", "content": "Nadeldrucker sind Matrixdrucker, die statt ganzer Buchstaben nur Punkte durch Nadeln auf das Papier bringen, die sich optisch zu Buchstaben zusammenfügen. Oft findet Endlospapier (Tabellierpapier) Verwendung. Ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Druckern ist die Möglichkeit, Durchschläge in einem Arbeitsgang anzufertigen, weshalb solche Drucker noch heute in vielen Arztpraxen oder Firmen zu finden sind. Auch lassen sich mit Nadeldruckern einfache Schwarz-Weiß-Grafiken drucken. Sie verursachen beim Druckvorgang jedoch starken Lärm.", "section_level": 3}, {"title": "Metallpapierdrucker (Elektro-Erosionsdrucker).", "content": "Ein metallbeschichtetes Papier wird von einem Druckkopf an den zu bedruckenden Stellen durch Elektrizität erhitzt und dadurch geschwärzt. Diese Drucker sind einfach aufgebaut, erlauben ähnlich kompakte Baugrößen wie Thermodrucker und benötigen kein Farbband, aber teures Papier. Sie fanden nie den Durchbruch im Massenmarkt, sondern blieben immer Nischenprodukt für spezielle Verwendungszwecke, z. B. als Zubehör für Homecomputer wie die der Sinclair ZX-Reihe. Bis zur Einstellung der Papierrollenproduktion wurden sie noch selten in Registrierkassen eingesetzt. Sie wurden hauptsächlich vom Thermodrucker verdrängt, der sich für ähnliche Verwendungszwecke empfiehlt. Ihm gegenüber sind dessen Ausdrucke zwar lichtecht, aber empfindlich gegenüber Hautfett (Spitzname u. a. „Fingerprinter“).", "section_level": 2}, {"title": "Festtintendrucker.", "content": "Festtintendrucker, auch Solid-Ink-Drucker oder Wachsdrucker, sind Drucker, die mit Wachstropfen drucken. Da die Farben nicht transparent sind, werden die Farbtröpfchen nebeneinander gesetzt und in der Fixiereinheit des Druckers noch einmal verschmolzen. Wachsdrucker werden teilweise auch als Festtintendrucker oder Phaser bezeichnet. Für den Druck werden Wachswürfel (meist in den Farben schwarz, magenta, cyan und gelb) im Gerät aufgeschmolzen. Die Toner-Wachswürfel sind staubfrei und können – ohne dass es zu einer Verschmutzung der Hände kommt – auch während des Druckens nachgefüllt werden. Die Fixiereinheit erzeugt kein Ozon, beim Betrieb kann aber mitunter Wachsgeruch festgestellt werden. Bei jedem Ausschalten bzw. Einschalten werden die Spritzdüsen geleert, was den Tonerverbrauch sehr stark erhöht. Nach dem Einschalten sind zehn bis zwanzig Minuten Aufwärmzeit bis zum ersten Ausdruck keine Seltenheit. Um dies zu umgehen, werden die Geräte eher eingeschaltet gelassen, wodurch die Wachsschmelze in der Druckeinheit durch fortwährende Heizung immer flüssig bleibt, aber hierfür der Stromverbrauch im Stand-By-Betrieb sehr hoch ist. Die Drucker zeichnen sich i. d. R. durch kräftige, farbtreue und lichtechte Farben, (bei hohen Druckauflagen) niedrige Druckkosten und Wartungsfreundlichkeit aus. Sie werden vorwiegend für Proof-Ausdrucke in der Druckvorstufe und in der Werbebranche verwendet. Nachteilig ist, dass die Dokumente durch ihre Wachsschicht nicht kratzfest, mit wässrigen Tinten (etwa von Kugelschreibern) nicht beschriftbar und sehr wärmeanfällig sind und sie lassen sich schlecht weiterverarbeiten (bspw. kein laminieren möglich).", "section_level": 2}, {"title": "Thermodrucker.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Thermodirektdrucker.", "content": "Beim Thermodirektdrucker wird hitzeempfindliches Thermopapier von einem Druckkopf an den zu bedruckenden Stellen aufgeheizt. Auch diese Drucker sind einfach aufgebaut, ermöglichen je nach Verwendungszweck äußerst kleine Bauformen und benötigen kein Farbband, aber teures Papier, das zudem mit der Zeit vergilbt, so dass der Ausdruck nach etwa einem halben Jahr nicht mehr oder nur noch schlecht sichtbar ist. Früher oft bei Faxgeräten eingesetzt, kommt diese Technologie heute überwiegend bei Kassenbons, Fahrkartenautomaten oder Etikettdruckern zum Einsatz.", "section_level": 3}, {"title": "Thermotransferdrucker.", "content": "Thermotransferdrucker finden vor allem im Bereich hochwertiger Farbdrucke Verwendung, wie zum Beispiel im Foto- oder Barcodedruck. Hier werden verschiedenfarbige Farbfolien geschmolzen und auf das Papier aufgebracht. Da so allerdings das Farbband nur einmal benutzt werden kann, sind diese Drucker im Betrieb teuer.", "section_level": 3}, {"title": "Thermosublimationsdrucker.", "content": "Für dieses Druckverfahren verwendet man Bänder oder Folien, auf die Farbstoffe aufgetragen sind. Durch Erhitzen werden die Farbstoffe sublimiert, d. h. ohne vorhergehende Verflüssigung verdampft und in das zu bedruckende Medium, in der Regel Papier, eingedampft. Typische Anwendungsbereiche sind das grafische Gewerbe, Prepress-Anwendungen, Bild-/Fotobearbeitung und Werbeagenturen.", "section_level": 3}, {"title": "Drucker nach Einsatzzweck.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "SOHO-Bereich.", "content": "Im Allgemeinen sind im \"Small Office, Home Office\"-Bereich (kleine Büros und Privatanwender, manchmal kurz SOHO genannt) die erreichbaren Seitenzahlen und die Kosten pro Seite von geringer Bedeutung, da das Druckvolumen in diesem Bereich klein ist. In diese Kategorie fallen heute nur noch kostengünstige Tinten- und einige Laserdrucker. In diesem Marktsegment nähern sich die Druckkosten für Tinten- und Laserdruck allmählich einander an. Bei Tintendruckern ist hier ein einfacher Vier-Farb-Prozess üblich. Die Papierformate sind selten wesentlich größer als DIN A4.", "section_level": 2}, {"title": "Bürogeräte.", "content": "Für größere Büros und Arbeitsgruppen sind neben der Druckqualität vor allem die Gesamtkosten entscheidend. Die Systeme sollen über längere Zeit und auch unter Volllast mit niedrigen Seitenkosten einsetzbar sein. In diesem Segment sind derzeit fast nur LED- und Laserdrucker zu finden. Bekannte Hersteller sind Canon, HP, Konica Minolta, Kyocera Document Solutions, Lexmark (1991 aus IBM ausgegliedert), RICOH, Sharp, Xerox.", "section_level": 2}, {"title": "Großformatdrucker.", "content": "Das Segment der Großformatdrucker umfasst ein breites Anwendungsgebiet, in dem sich technische Anwendungen wie das Drucken von \"Plänen\" ebenso wiederfinden, wie die Herstellung von \"Plakaten\" für die Außenwerbung. Wichtige Hersteller sind Canon, HP, RICOH, Xerox, Océ, ROWE", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsdrucker.", "content": "Anwendungen sind hier Rechnungsdruck für Behörden oder Versandhäuser, Kontoauszugdruck für Banken, also die Herstellung von Druckerzeugnissen aller Art in \"großen Volumina\". Seit Ende der 2000er kommen vor allem Book-on-Demand-Anwendungen in Mode. Anstelle von Lagerhaltung wird erst dann produziert, wenn ein Buch auch nachgefragt wird. Je nach Anwendung kann hier das Bedürfnis nach Qualität, Seitenleistung oder Druckkosten überwiegen. Teilweise werden in diesem Segment auch größere Office-Drucker eingesetzt. Derzeit sind hier noch Laserdrucker mit Seitenleistungen bis zu 160 ppm S/W üblich, allerdings kommen derzeit Tintendrucker mit bis zu 220 ppm in Farbe auf. Kettendrucker, die noch bis in die frühen 2000er Jahre die ‚Arbeitspferde‘ dieser Druckerklasse waren, sind heute nicht mehr anzutreffen und wurden durch Laserdrucker abgelöst. Maschinen dieser Klasse werden auch als \"Schnelldrucker\" bezeichnet. Im Jahre 2004 kaufte RICOH Hitachi Printing um sich im Produktionsdruck breiter aufzustellen. Das Joint Venture mit IBM (IBM Infoprint Solution) markiert für RICOH seit 2007 einen weiteren Meilenstein in diesem Bereich. Wichtige Hersteller in dem Bereich sind Konica Minolta, Ricoh, Océ, Xerox und Canon. Das Engagement von Canon in diesem Markt führte Mitte November 2009 zur Erweiterung des Konzerns um den niederländischen Druckerhersteller Océ, womit Canon nun das gesamte Spektrum an Digitaldruckmaschinen in allen Leistungsklassen abdeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Fotodrucker.", "content": "Bei Fotodruckern steht im Allgemeinen die erreichbare Qualität im Vordergrund. Zum Erreichen einer entsprechenden Qualität werden Spezialpapiere und bei professionellen Geräten auch pigmentierte Tinten verwendet. Die Papiere weisen Oberflächenstrukturen auf, die denen verschiedener Fotopapiere ähnlich sind. Zudem sind sie oberflächlich gut saugfähig, im Papier an sich aber kaum wasserdurchlässig. Dadurch und durch die Pigmentierung der Tinte kann ein Durchdringen des Ausdrucks auf die Rückseite verringert werden. Kostengünstige Exemplare verwenden 4 bis 6 Tintenfarben. Es ist hier üblich, neben dem pigmentierten Schwarz noch eine hellere graue Tinte einzusetzen. Aufwändigere Systeme setzen auf Pigmentierung aller Farben und verwenden zusätzlich Gamut-erweiternde Tinten wie Orange, Blau und Rot. Papierformate bis DIN A3+ sind möglich. In diesem Segment sind die Hersteller HP, Canon und Epson führend.", "section_level": 2}, {"title": "Etikettendrucker.", "content": "Diese können Etiketten von Rollen oder Fanfoldern endlos ausdrucken. Meist arbeiten diese Drucker auf Thermotransfer- oder Thermodirektbasis. Für Thermodirektdruck reicht ein hitzeempfindliches Etikett aus, da diese Drucktechnik ohne Farbband auskommt. Für den Thermotransferdruck ist ein Wachs, Wachs/Harz oder Harz Farbband nötig. Jedes Farbband erfüllt unterschiedliche Anforderungen, für verschiedene Etiketten Materialien. Es sind nur monochrome Drucke möglich. Diese Drucker können auch mit Etikettenspendern ausgerüstet werden, um Etiketten einzeln zu entnehmen. Es gibt sie vom kleinen Tischdrucker bis hin zum Industriedrucker und auch als mobile Geräte. Sie haben sich vor allem im Handel und Industrie durchgesetzt, um Barcodeetiketten flexibel und auch in geringen Stückzahlen herzustellen. Leistungsfähige Industriegeräte drucken heute mit Geschwindigkeiten von rund 30 cm pro Sekunde bei niedrigen Auflösungen (150–200 dpi genügen für Barcodeleser). Drucker neueren Typs laufen auch „Stand-Alone“ und benötigen keinen Anschluss an einen PC mehr. Die Daten für die Etiketten werden intern oder auf Speicherkarten gespeichert, variable Daten werden über eine anschließbare PC-Tastatur eingegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Druckfarbe.", "content": "Es gibt flüssige (z. B. wasserlösliche) und pulverförmige Druckfarben. Die Art des Farbauftrags ist auch vom Material abhängig: Träger- bzw. Lösemittel, Konsistenz und Bestandteile der Farbe sind für die Haltbarkeit und Beständigkeit wichtig:", "section_level": 1}, {"title": "Druckmedien.", "content": "Druckmedien können unterschiedliche Oberflächen aufweisen: In Einzelseitendruckern ist eine Gummiwalze für den Papiertransport zuständig. Dabei kann es zu Papierstau kommen. Bei Druckern, die auf Endlospapier ausdrucken, wird das Papier durch eine Stachelwalze mit Hilfe der Löcher im Papierrand durch den Drucker transportiert („Traktorbetrieb“).", "section_level": 1}, {"title": "Schnittstelle mit dem Computer.", "content": "In den 1990er Jahren wurde der IEEE 1284-Standard (parallele bzw. Centronics-Schnittstelle) eingeführt, der mit seinen Weiterentwicklungen EPP und ECP zur vorherrschenden Technologie beim Anschluss eines Druckers wurde. Zuvor wurden zeichenorientierte Drucker (z. B. Typenraddrucker) verwendet, für die zum Beispiel der serielle Anschluss genügte. Netzwerkdrucker können in IP-gestützte Netzwerke (z. B. per Ethernet oder WLAN) eingebunden werden und ermöglichen somit den Zugriff von unterschiedlichen, möglicherweise entfernten Computern. An einige Drucker können auch direkt Speichermedien angeschlossen werden. Der Drucker kann dann Daten von solch einem Medium (z. B. eine Speicherkarte oder eine Digitalkamera) selbstständig verarbeiten. Heutige Drucker verfügen oft über eine USB-Schnittstelle, über welche diese auch direkt an einen Computer angeschlossen werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Druckertreiber.", "content": "Im Betriebssystem integrierte Druckertreiber stellen den Anwendungsprogrammen eine einheitliche Schnittstelle zum Drucken zur Verfügung. So ist das Drucken unabhängig vom verwendeten Druckertyp möglich. Es gibt auch Druckertreiber, die die Eingabedaten nicht über einen physischen Drucker ausgeben, sondern in eine Datei schreiben. So können beispielsweise Dokumente im plattformunabhängigen PDF-Format erzeugt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Druckersprachen.", "content": "Die Programmiersprache zur Ansteuerung von Druckern wird häufig kurz als \"Druckersprache\" bezeichnet. Man unterscheidet im Allgemeinen zwischen Seitenbeschreibungssprachen (\"Page Description Languages,\" PDL) sowie \"Printer Control Languages\". Bei Ersteren handelt es sich um Sprachen, die das Aussehen einer (zu druckenden) Seite auf einem (aus Hardwaresicht) sehr niedrigen Niveau, aber einem höheren Niveau als einer einfachen Rastergrafik, beschreiben. In einer solchen Programmiersprache wird der Inhalt einer Seite beispielsweise mit Vektoren oder gar Buchstaben beschrieben. Die Anwendungsgebiete von \"Printer Control Languages\" (nicht zu verwechseln mit der Printer Command Language von Hewlett-Packard) überschneiden sich mit denen von \"Page Description Languages,\" sind aber im Allgemeinen hardwarespezifischer, indem sie direkt Befehle zur Steuerung einzelner Komponenten eines Druckers beinhalten. Zu den verbreitetsten Schnittstellen zählen:", "section_level": 2}, {"title": "Spooling.", "content": "In aktuellen Betriebssystemen (aber auch schon zu Zeiten der Lochkartentechnik angewendet) werden Druckausgaben in der Regel zunächst elektronisch gespeichert und erst später tatsächlich gedruckt. Damit soll in erster Linie die relativ geringe Verarbeitungsgeschwindigkeit beim Drucken die interne Verarbeitung nicht behindern. Auch kann so ein Drucker (der oft nur einmalig vorhanden ist) für die Druckausgaben aus parallel laufenden Anwendungen – zeitlich nacheinander – benutzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Geräte-Identifikation.", "content": "Viele Modelle mit Farboption hinterlassen auf den Ausdrucken einen als Punktemuster nahezu unsichtbar ausgeführten Erkennungscode (eng. \"Tracking Dots\"). Er wird unabhängig von den Einstellungen des Benutzers ausgegeben. Der den ausgedruckten Dokumenten so hinzugefügte gerätespezifische Erkennungscode soll eine Zuordnung von Einzeldokumenten zu bestimmten individuellen Druckern ermöglichen. Die entsprechende Funktion war ursprünglich dazu vorgesehen, Falschgeldausdrucke zurückzuverfolgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Drucker ist in der Bürotechnik und der Datenverarbeitung ein Peripheriegerät eines Computers zur Ausgabe von Daten (z. B. Texte, Zeichen, Zahlen, Grafiken, Fotos, Diagrammen etc.) auf einem zweidimensionalen Trägermedium, meist Papier. Der \"Vorgang\" der Druckerzeugung wird als „Drucken“ bezeichnet, das \"Ergebnis\" (das Druckerzeugnis) wird „Ausdruck“, „Druckwerk“ oder „Druckergebnis“ genannt.", "tgt_summary": "打印机是电脑输出设备的一种,可以将电脑内储存的资料按照文字或影像的方式永久的输出到纸张、透明胶片或其他平面媒介上。", "id": 71423} {"src_title": "Johann VI. (Nassau-Dillenburg)", "tgt_title": "扬六世 (拿骚-迪伦堡)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann VI. studierte in Straßburg. Sein älterer Bruder Wilhelm war Erbe des Fürstentums Oranien geworden und so folgte Johann in den deutschen Besitztümern des Vaters, als dieser 1559 starb. Er wurde dadurch Graf von Nassau-Dillenburg, Katzenelnbogen, Dietz, Siegen und Hadamar. Als 1561 mit dem Grafen Johann III. die Linie Nassau-Beilstein ausstarb, erbte Johann auch Beilstein. Seinen Bruder Wilhelm unterstützte er nicht nur politisch, sondern auch finanziell erheblich. Er gab dessen Familie Zuflucht, als diese vor Ausbruch des Achtzigjährigen Kriegs aus den Niederlanden fliehen musste. Im Auftrag seines Bruders wirkte er an der Gefangenhaltung und Auslieferung von Wilhelms zweiter Ehefrau Anna von Sachsen und der Inhaftierung ihres Anwalts Jan Rubens mit, dem eine Liebesaffäre mit Anna vorgeworfen wurde, und war später für die Erziehung ihrer Tochter Christine von Diez verantwortlich, die ihn als einen Ersatzvater betrachtete. Nach der Stabilisierung der Lage in den Niederlanden forderte Johann die gewährten Kredite für den Krieg gegen Spanien zurück. 1594 wurde diese Rückzahlung vereinbart, aber erst nach 30 Jahren konnte sie abgeschlossen werden. Drei seiner Söhne und seine vier Brüder fielen für die Befreiung der Niederlande. Als Einziger unter seinen Brüdern starb er 69-jährig eines natürlichen Todes.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Johann bemühte sich um eine umfassende Verwaltungsorganisation. 1562 regelte er durch die Holz- und Waldordnung die Haubergwirtschaft des Siegener Landes. Seit 1572 und endgültig 1577 ging das Land vom lutherischen zum calvinistischen Bekenntnis über. 1582 erließ er auf Drängen seiner Untertanen ein Hexenmandat, das vergleichsweise zurückhaltend war, genaue Untersuchung auch entlastender Tatsachen forderte und keine eigenständige lokale Prozessführung zuließ. Der Graf selbst war kein Befürworter der Hexenverfolgungen, hielt Zauberei aber für möglich. Während seiner fast 50-jährigen Regierungszeit wurden 70 Hexenprozesse geführt, die zu 40 Hinrichtungen einschließlich dreier Selbstmorde führten; diese Gesamtzahl liegt deutlich unter den umliegenden Herrschaften. 1584 gründete Johann VI. die Hohe Schule Herborn als geistiges Zentrum des Calvinismus. Er belebte das Wetterauische Reichsgrafenkollegium neu, dessen Führer er wurde. Er initiierte ein „Landrettungswerk“ (Miliz), das auf die umliegenden Länder ausgedehnt werden sollte, wie er auch eine politische Union aller evangelischen Stände zu erreichen suchte. Er unterstützte entscheidend seinen Bruder Wilhelm den Schweiger in den Niederlanden, wo er 1577 bis 1580 als Statthalter der Provinz Gelderland tätig war und 1579 die Utrechter Union zustande brachte.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Johann VI. heiratete 1559 in Dillenburg in erster Ehe Elisabeth (1537–1579), Tochter des Landgrafen Georg von Leuchtenberg. Elf Kinder wurden in dieser Ehe geboren: Johanns zweite Ehefrau wurde 1580 in Dillenburg Prinzessin Kunigunde Jakobäa von der Pfalz (1556–1586), mit der er zwei Töchter hatte: Seine dritte Ehe schloss er 1586 in Berleburg mit Gräfin Johannetta von Sayn-Wittgenstein (1561–1622), mit der er folgende sieben Kinder hatte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann VI. Graf von Nassau-Dillenburg, genannt der Ältere, (* 22. November 1536 in Dillenburg; † 18. Oktober 1606 ebenda) war Statthalter von Gelderland von 1578 bis 1581. Er war der Sohn von Graf Wilhelm dem Reichen von Nassau-Dillenburg und Juliana Gräfin von Stolberg. Er regierte ab 1559 die nassau-dillenburgischen Stammlande und wurde als der \"„beste Regent, den Nassau jemals besessen“\", bezeichnet.", "tgt_summary": "拿骚-迪伦堡的约翰六世(;1536年-11月22日-1606年-10月8日)是拿骚-迪伦堡伯爵和少数省的荷兰省督,威廉一世之弟。他是1579年乌特勒支同盟的主要发起人,号召尼德兰北部七省共同反抗天主教的菲利普二世,其后代最终继承了奥兰治亲王的爵位,并成为现代荷兰王室的祖先。", "id": 171158} {"src_title": "Tarsus (Türkei)", "tgt_title": "塔尔苏斯", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Hafenstadt Tarsus am Golf von İskenderun, die Handelsbeziehungen nach Phönizien und Ägypten unterhielt, lag ca. zwei bis drei Kilometer vom Mittelmeer entfernt und war über den schiffbaren Fluss Kydnos (heutiger Name Berdan Çayı) erreichbar. Der Hafen ist heute verlandet, und die Stadt liegt etwa 16 km vom Meer entfernt. Die älteste Siedlungsschicht stammt aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. Wenn die Gleichsetzung Tarša/Tarsus (Šuppiluliuma-Sunaššuraš-Vertrag) korrekt ist, gehörte die Stadt zeitweise zum Fürstentum Kizzuwatna. Unter den Hethitern entwickelte sie sich zu einem wichtigen Zentrum Kilikiens. Um 1200 v. Chr. wurde Tarsus von den Seevölkern zerstört, anschließend zumindest teilweise griechisch besiedelt, wie zahlreiche mykenische Funde zeigen. Erstmals eindeutig schriftlich bezeugt ist Tarsus in assyrischen Texten, die die Eroberung durch Sanherib schildern. Kurz darauf wurde Tarsus assyrische Provinzhauptstadt. Nach Dion Chrysostomos (Orationes xxxiii, 40) ist Tarsus eine phönizische Gründung mit dem Namen Taraz. Flavius Josephus (Jüdische Altertümer I.6, § 1) setzte die Stadt mit dem biblischen Tarsis (Gen. 10, 4) gleich. Eine Inschrift in Anchiale behauptete dagegen zur Zeit Alexanders, dass Tarsus durch Sardanapal begründet worden sei. Nach der Assyrerzeit geriet die Stadt unter die Herrschaft von Babylon, Persien und schließlich Alexanders des Großen. Unter den Seleukiden erhielt die Stadt 171 v. Chr. den Namen Antiochia am Kydnos, unter römischen Einfluss (ab 66 v. Chr.) wurde sie in Juliopolis umbenannt (nach 47 v. Chr.), im Gedenken an Gaius Iulius Caesar, dem sie während des Bürgerkriegs die Treue hielt. Tarsus erhielt geschichtliche Berühmtheit durch das Treffen von Kleopatra mit Marcus Antonius 41 v. Chr. Unter den Sassaniden wurde Tarsus 259 vorübergehend erobert, gelangte daraufhin in die Einflusssphäre von Palmyra und dem römischen Vasallen Odaenathus. Von Aurelian wurde es in einem Feldzug gegen Zenobia zurückerobert und geriet durch die Reichsteilung schließlich unter byzantinische Hoheit. Kaiser Julian wurde 363 in Tarsus begraben. Die Perser eroberten 614 die Stadt. Die Araber hielten Tarsus bis 965, als Nikephoros Phokas es für Byzanz eroberte. Es war Sitz des Statthalters von Kilikien. Nach der Schlacht von Manzikert war Tarsus Teil des Gebietes, das Abul Gharib beherrschte. Die Kreuzfahrer nahmen es 1097 vorübergehend ein. Tarsus wurde danach Teil des Armenischen Königreichs von Kilikien. Schließlich fiel die Stadt 1355 an die Mamluken, dann an die Osmanen.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "In Tarsus entwickelte sich ein starker religiöser Synkretismus. Gottheiten wie Šanta, Ba’al und Zeus verschmolzen zu dem Stadtgott Sandan. Neben dem Mithraskult hatte auch das Judentum eine feste Stellung in Tarsus. William Ramsay vermutete, dass die Juden von Tarsus, seit der Neugründung der Stadt 171 v. Chr. unter Antiochos IV. Epiphanes, gezielt angesiedelt wurden und eine bevorzugte Stellung sowie das Bürgerrecht besaßen. Dies wird jedoch in der neueren Forschung bezweifelt. Die Stadt wurde auch Sitz eines Erzbischofs. Während der Kreuzzüge bestand hier der Sitz des lateinischen Erzbistums Tarsus, das 1098 gegründet wurde. Doch ging das Bistum unter, es ist heute aber ein Titularbistum der katholischen Kirche. Siehe auch:", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Auf einer begrünten Verkehrsinsel in der Hauptstraße (Mersin Caddesi) steht das römische „Kleopatra-Tor“ (\"Kleopatra Kapısı\"). Es soll an die Begegnung von Kleopatra und Marcus Antonius erinnern, wurde aber etwa fünf Jahrhunderte später gebaut. Die Inschrift auf einem Gedenkstein gegenüber geht auf den Kaiser Severus Alexander zurück, der der Stadt, die bisher nur den Status einer „civitas libera“ hatte, das römische Stadtrecht verlieh. Im Osten des Stadtzentrums finden sich noch spärliche Überreste aus der klassischen Antike, darunter die Andeutung eines in den \"Gözlükule\"-Hügel hineingebauten Theaterrunds und der \"Donuk Taş\" genannte Unterbau eines großen römischen Tempels. In der archäologischen Abteilung des \"Museums\" werden Terrakotta-Sarkophage aus dem vierten Jahrhundert vor Christus, Münzen, Büsten und Torsi aus dem dritten bis ersten Jahrhundert vor Christus sowie osmanische Grabstelen ausgestellt.
Während der christlichen, vor allem der kleinarmenischen Zeit, entstanden mehrere Kirchen in Tarsus, die nach der Eroberung durch die Mamelucken in Moscheen umgewandelt wurden. Zu ihnen gehören die \"Alte Moschee\" (Eski Camii), eine ehemals gotische Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert, und die dreischiffige \"Große Moschee\" (Ulu Camii), über deren Bauzeit widersprüchliche Angaben vorliegen. Sie weist vor allem am Portal mit seinen weißen und schwarzen Marmorbändern syrischen Einfluss auf. Im 19. Jahrhundert wurde sie mit einem untypischen Uhrturm versehen. Zur Moschee gehören auch eine Medrese und eine Türbe. Die ehemalige Pauluskirche ist für Christen von großer Bedeutung, jedoch untersagt die türkische Regierung die Wiedereröffnung für Gottesdienste. Am \"Sankt-Pauls-Brunnen\" (Sempol kuyusu), einem antiken Ziehbrunnen, soll das Geburtshaus des Apostels gestanden haben, was jedoch nicht belegt ist. Am nordöstlichen Ortsausgang sind noch Reste der \"Justinianischen Brücke\" (Justinianus Köprüsü) aus der Mitte des sechsten Jahrhunderts erhalten. Über sie rollte einst der Handelsverkehr zur Kilikischen Pforte. Etwa 40 Kilometer nördlich der Stadt liegt die kleinarmenische Burg \"Gülek Kalesi\", die im Mittelalter die Kilikische Pforte überwachte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tarsus ist eine türkische Stadt und ein Landkreis in der Provinz Mersin.", "tgt_summary": "塔尔苏斯(),又译大数,位于今日土耳其的小亚细亚半岛的东南部,位于托鲁斯山脉之下、西德奴斯河流往地中海的出海口。现属于梅尔辛省。是罗马帝国时期基利家省的首府、使徒保罗的出生地。", "id": 1317987} {"src_title": "Glastonbury Festival", "tgt_title": "格拉斯顿伯里当代表演艺术节", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge des Festivals liegen in der Hippie-Ära und sind beeinflusst von deren Ethik. Bis heute zeigen sich Überbleibsel davon wie die \"Green Futures/Healing Fields\"-Abschnitte auf dem Festivalgelände oder sein Ruf als Stätte des exzessiven Drogenkonsums. Auf dem Gelände liegt auch ein Megalith-Kreis, allerdings wurde dieser extra für das Festival errichtet, hat also keinen historischen Ursprung. Das erste Festival auf der \"Worthy Farm\" des Milchbauern Michael Eavis in der Nähe des Dorfs Pilton fand am 19. September 1970 als \"Pilton Pop, Blues & Folk Festival\" statt. Rund 1500 Zuschauer sahen Auftritte von Marc Bolan, Keith Christmas, \"Stackridge\", Al Stewart und \"Quintessence\", im Eintrittspreis von einem Pfund war freie Milch inbegriffen. Bereits im folgenden Juni fand im Zusammenhang mit der Sommersonnenwende ein zweites Festival, \"Glastonbury Fayre\" genannt, statt – organisiert von Andrew Kerr (1933–2014) und Arabella Churchill traten bei freiem Eintritt \"Hawkwind\", \"Traffic\", Melanie, David Bowie, Joan Baez, \"Fairport Convention\" und \"Quintessence\" auf. Nachdem 1978 ein kleines spontanes Festival stattgefunden hatte, organisierten Bill Harkin und Arabella Churchill 1979 anlässlich des \"Internationalen Jahr des Kindes\" das nächste \"Glastonbury Fayre\" – das dreitägige Festival unter anderem mit Peter Gabriel, Steve Hillage und der \"Alex Harvey Band\" wurde allerdings finanziell zu einem Verlust. In der Folge entstand das Konzept der Veranstaltung, die seit 1981 \"Glastonbury Festival\" heißt, von Michael Eavis organisiert wird und (mit wenigen Ausnahmen) jährlich stattfindet. Michael Eavis leitet bis heute über seine Firma \"Glastonbury Festivals Ltd\" (seit 1981) das Festival, und er legt weiterhin große Teile des Programms fest. In einigen Bereichen und Bühnen hat er die Leitung abgegeben, so wird etwa \"The Left Field\" von einigen gewerkschaftsnahen Vereinen organisiert und ein anderes Feld wird von Greenpeace betrieben. Seit 2002 wird die Organisation mit der Veranstalterfirma Festival Republic (damals Mean Fiddler Music Group) geteilt – der Vertrag wird jeweils für fünf Jahre geschlossen, und Eavis erklärte, dass danach jeweils ein Jahr pausiert wird. Eavis spendet alle Gewinne für wohltätige Zwecke, mit der Kooperation seit 2002 entsprechend seinem Anteil von 60 % an den Gesamtgewinnen. Durch eine Vielzahl von Freiwilligen bleiben die Kosten des Festivals gering, jedoch werden eine Reihe von Ständen und die technische Infrastruktur von entsprechend ausgerichteten Firmen bereitgestellt. Eavis erhielt für seinen jahrzehntelangen Einsatz breite Anerkennung, unter anderem mit Ehrendoktorwürden der University of Bath und der University of Bristol, sowie einer Komtur (CBE) des königlich britischen Ritterordens. In den Jahren 2012 und 2018 fand das Festival nicht statt. Das Festival 2020 wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt.", "section_level": 1}, {"title": "Das musikalische Spektrum.", "content": "Das Glastonbury Festival ist eines der größten und bekanntesten Rockfestivals in Europa. Mitunter wird es auch als „englisches Woodstock“ bezeichnet. Anders als viele andere Festivals, die entweder auf eine bestimmte Musikrichtung ausgerichtet sind oder lediglich möglichst bekannte Acts präsentieren, ist das musikalische Spektrum des Glastonbury Festivals sehr vielseitig. Neben seit längerem bekannten Stars wie zum Beispiel Led Zeppelin, Neil Diamond, The Kinks, Paul McCartney, Johnny Cash, T. Rex, Shakira, Robbie Williams und Suzanne Vega oder jüngeren Rock-Acts wie Travis, Lady GaGa, Coldplay, Muse, Oasis und New Order präsentierte das Festival im Lauf der 1990er- und 2000er-Jahre auch eine Reihe Alternative-Acts und Newcomer wie zum Beispiel Jamiroquai, die deutsche Worldmusic-Truppe Dissidenten, die Alternative-Country- und Folk-Musikerinnen Michelle Shocked und Angie Palmer, PJ Harvey oder Nightmares on Wax. Im Jahr 2003 spielten beispielsweise die Manic Street Preachers, Dave Gahan (Depeche Mode), die Sugababes, die Asian Dub Foundation, Pendulum, Radiohead, The Flaming Lips, Los Lobos, Primal Scream, The Skatalites und dutzende weitere Bands in knapp 10 verschiedenen Zelten. Seit 2007 gibt es die BBC Introducing Stage, auf der junge oder ungesignte Bands einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden, wie etwa Gabby Young & The Other Animals, The Ting Tings, The Brute Chorus, Two Door Cinema Club sowie Jake Bugg, der beim darauffolgenden Festival bereits auf der Hauptbühne auftrat.", "section_level": 1}, {"title": "Begleitumstände.", "content": "Aufgrund seines Bekanntheitsgrades sorgen immer wieder auch die Umstände des Festivals für Aufmerksamkeit. Während der 1990er wurde die Veranstaltung berüchtigt für massive Überfüllung und Kriminalität. Die Praxis, sich ohne Karte Eintritt zu verschaffen, hatte sich etabliert und sorgte für massive Probleme. 2002 fand die Wiedereröffnung mit einem erheblich verstärkten Außenzaun statt, 2003 schließlich hatte das Publikum akzeptiert, dass es kaum mehr möglich war, umsonst auf das Gelände zu kommen. Die Karten waren innerhalb von 20 Stunden nach Eröffnung des Vorverkaufs ausverkauft. 2004 schließlich war es wieder innerhalb von 24 Stunden ausverkauft, unter heftigen Beschwerden von potenziellen Besuchern, die in dieser Zeit weder eine Internet-Verbindung herstellen noch eine der Telefonzentralen erreichen konnten. Die Internetverbindung hatte zwei Millionen Hits in den ersten fünf Minuten nach der Aufschaltung; auf den Telefonleitungen waren in diesen 24 Stunden im Schnitt 2.500 Anrufe pro Minute. Zahlen, mit denen die Organisation offensichtlich überfordert war. Für 2005 wurden 150.000 Besucher erwartet. Aufgrund starker Regenfälle stand zu Beginn des Festivals jedoch ein Großteil der aufgebauten Zelte knietief unter Wasser, die ersten Auftritte mussten verschoben werden. 2005 wurde auch die John-Peel-Bühne eingeweiht. Der im Vorjahr verstorbene prominente DJ (BBC Radio 1) war regelmäßiger Präsentator auf dem Festival. 2008 geriet das Festival in die Kritik, als Michael Eavis im britischen Boulevardblatt The Sun verkündete, dass David Gilmour das Angebot machte, auf dem Festival zu spielen. Doch Eavis lehnte mit der Begründung ab, Gilmour wäre zu alt für das junge Publikum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Glastonbury Festival of Contemporary Performing Arts ist ein Festival für Musik und darstellende Kunst, das auf einer Farm bei Pilton stattfindet, nahe der Stadt Glastonbury in Somerset im Südwesten Englands. Während des Festivals treten Musikgruppen aus allen Bereichen der zeitgenössischen populären Musik auf, von Rockmusik über Folk, Weltmusik und Jazz bis hin zu Hip-Hop, Drum and Bass und anderen. Daneben gehören auch Aufführungen aus Theater, Tanz, Comedy und Zirkus zum Programm. Die Veranstaltung findet meist am letzten Wochenende im Juni statt, dauert drei Tage und entwickelte sich seit 1970 zu einem der weltweit größten Open-Air-Musikfestivals der Gegenwart (Besucherzahl 2011: rund 177.000.)", "tgt_summary": "格拉斯顿伯里当代表演艺术节(英语:Glastonbury Festival),一般简称为格拉斯顿伯里或格拉斯托(英语:Glasto)。始创于1970年,是目前世界最大的的露天音乐节、表演艺术节。此艺术节因以音乐出名,故通常被称为音乐节。 自最初由谁人乐队领衔的怀特岛音乐节以来,格拉斯顿伯里镇在1970年代时受到嬉皮文化和“自由节日运动”(\"英语:free festival movement\")影响较深。1970年农场主迈克尔·伊维斯(Michael Eavis)在看到齐柏林飞艇于Bath Festival的演出之后,邀请了当红的暴龙乐团主唱马克·波伦到沃西农庄举办了第一场小型音乐会,名为皮尔顿(英语:Pilton)节 。 第二年正式举办了名为格拉斯顿伯里的第一届音乐节。早期曾被誉为“英国的伍德斯托克”。 实际上除音乐以外,节日同时也有舞蹈、喜剧、戏剧、马戏、歌舞表演和许多其它表演艺术。以2005年为例,在音乐节封闭的3.6平方公里内,有超过385场现场表演,共约15.3万人参加。2007年时,此数量升至约18万人,而到2009年时,有大约19万人到达英格兰西部的农场参加盛会。根据2011年UK Music发表的报告,每年格拉斯顿伯里音乐节为英国经济带来的贡献超过一亿英镑。音乐节的工作人员主要是志愿者。", "id": 1694462} {"src_title": "Dominion", "tgt_title": "自治領", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gemeinsam mit den Dominions bildete das Mutterland Großbritannien das British Commonwealth of Nations. Bei der Londoner Konferenz 1926 wurde die sogenannte \"Balfour-Definition\" formuliert, die fünf Jahre später durch das Statut von Westminster völkerrechtlich verankert wurde. Die Dominions wurden dabei definiert als innen- und außenpolitisch autonom, gleichberechtigt, in keiner Weise untergeordnet und dennoch verbunden durch eine \"common allegiance to the crown\", das heißt als unabhängige Staaten, die aber alle den britischen König auch als ihr Staatsoberhaupt anerkannten. Als freiwillige Verbindung verstand sich der Commonwealth in der Zwischenkriegszeit als Wirtschafts- und Verteidigungseinheit. Eine gemeinsame, zentral gesteuerte Verteidigungspolitik wurde durch individuelle Sicherheitsinteressen jedoch verhindert. Der erfolgreiche Zusammenhalt im Zweiten Weltkrieg ist nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass hier gemeinsame Interessen auf dem Spiel standen. Das Selbstverständnis der Dominions änderte sich spätestens nach 1945. So wurde die Charta der Vereinten Nationen 1948 von jedem Dominion selbst unterschrieben. Eine weitere augenscheinlich kleine Änderung, die aber viel aussagt, ist die Namensänderung des \"Dominions Office\" (DO) in \"Commonwealth Relations Office\" (CRO) im Jahr 1947. Im Zuge der Entkolonialisierung Südasiens deutete sich für das Commonwealth eine strukturelle Veränderung an. Mit Indien, Pakistan und Ceylon (heute Sri Lanka) wurden drei ehemaligen asiatischen Kolonien der Dominion-Status zuerkannt. Das \"weiße\" Commonwealth wurde aufgebrochen; es entstand das \"New Commonwealth\". Nach der Ausrufung der Republik in Indien 1950 wurde ermöglicht, dass auch solche Staaten Mitglied des Commonwealth werden konnten, welche die britische Krone nicht als ihr eigenes Staatsoberhaupt anerkennen. Anfang der 1950er Jahre wurden die bisherigen Dominions zunächst \"Commonwealth countries\" genannt und nach der Thronbesteigung von Elisabeth II. (1952) \"Commonwealth realms\". Einen Sonderweg nahm die Südafrikanische Union, die aufgrund des 1960 abgehaltenen Referendums im Folgejahr zur Republik wurde, ein Präsidentenamt schuf und noch im selben Jahr aus dem Commonwealth austrat. Seit den 1970er Jahren dokumentiert auch ein geänderter Sprachgebrauch das gewandelte Wesen des Commonwealth: Das Staatsoberhaupt beispielsweise in Kanada, Australien und Neuseeland ist offiziell nicht mehr die britische Königin, sondern die \"Königin von Kanada\", die \"Königin von Australien\" oder die \"Königin von Neuseeland\". \"Siehe dazu ausführlicher Commonwealth Realm, Abschnitt Geschichte\"", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Dominions.", "content": "Die \"weißen Dominions\": Die \"asiatischen Dominions\":", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dominions (englisch für „Herrschaftsgebiete“) waren ab Anfang des 20. Jahrhunderts die sich selbst verwaltenden Kolonien sowie Irland innerhalb des Britischen Weltreiches.", "tgt_summary": "自治领(英语:Dominion)是大英帝国殖民地制度下一个特殊的国家体制,可说是殖民地步向独立的最后一步。", "id": 722299} {"src_title": "Home Box Office", "tgt_title": "HBO", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Konsolidierung (1965–1977).", "content": "Als Vorläufer von HBO gilt das 1965 von Charles Dolan gegründete \"Sterling Manhattan Cable\", das als erstes Fernsehunternehmen der USA sein Kabelsystem unterirdisch verlegte. Grund dafür waren die Abschattungen der Funksignale durch die hohen Gebäude New Yorks. Unmittelbar danach beteiligte sich Time Life mit 20 % am Unternehmen. Dolan stellte kurz darauf Time Life seine Idee des „Green Channel“ als „Kabelkanal ohne Kabel“ vor und bekam vom Management Rückendeckung für dessen Aufbau. Das Signal wurde über ein Mikrowellen-Netzwerk gesendet, Satellitenübertragungen waren zu dieser Zeit technisch noch nicht machbar. Am 8. November 1972 ging der „HBO“ getaufte Sender mit der Ausstrahlung des Films \"Sometimes a Great Notion\" und der Übertragung eines Eishockey-Spiels zwischen den New York Rangers und den Vancouver Canucks für 365 Abonnenten-Haushalte in Wilkes-Barre, Pennsylvania, an den Start. Da Sterling Manhattan nur 20.000 Kunden hatte, allesamt in Manhattan, gelang es dem Unternehmen nicht, profitabel zu werden. Time Life erhöhte seinen Anteil auf 80 %, stellte das Unternehmen als Sender ein und benannte es um in \"Manhattan Cable Television\". Nach nur drei Monaten löste Gerald Levin im März 1973 Gründer Charles Dolan als Präsidenten und CEO ab; im September des Jahres übernahm Time Life das Unternehmen vollständig und kurz darauf war HBO in insgesamt 14 Netzen in New York und Pennsylvania zu empfangen. Zu dieser Zeit wurde das Angebot von HBO noch durch die Betreiber lokaler Kabelnetze vermittelt, üblicherweise kostete es den Endkunden monatlich 6 Dollar, wovon HBO 3,50 Dollar erhielt. Problematisch war die extrem hohe Fluktuation der Kundschaft. Da das Programm aus immer denselben Filmen bestand, wurden die Zuschauer seiner schnell überdrüssig und kündigten bereits nach einigen Wochen wieder. HBO reagierte darauf mit der testweisen Einführung eines Systems in Lawrence, Massachusetts, das Kunden eine vierwöchige Gratisvorschau ermöglichte, bevor das Angebot auf einem anderen Kanal verschlüsselt weiter ausgestrahlt wurde. Dieses System setzte sich dann sowohl bei HBO als auch bei anderen Pay-TV-Sendern als Vertriebsmodell durch. Weitere Wachstumshindernisse waren die nur fragmentarisch vorhandene technische Infrastruktur und massiven inhaltlichen Regulierungen durch die Bundesbehörden. Erst nachdem diese Hindernisse durch den Ausbau der Infrastruktur und die Aufhebung der Regulierungen (teils auf dem Klagewege) beseitigt waren, boten sich auf diesem Markt größere Wachstumspotentiale. Am 1. Oktober 1975 war HBO dann mit dem „Thrilla in Manila“, dem berühmten Boxkampf zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier, der weltweit erste Fernsehsender, der sein Sendesignal über eine Satellitenverbindung übertrug. Wichtig für HBO dabei war aber nicht die technische Leistung, sondern die damit schlagartig entstandene Möglichkeit, das Sendesignal flächendeckend auch in voneinander isolierte Kabelnetze einzuspeisen und so das ganze Land abzudecken, was den Absatzmarkt enorm vergrößerte. Für den Zugang zu Satcom 1, dem entsprechenden Satelliten, hatte HBO 7,5 Millionen Dollar bezahlt, eine hohe Summe für den zu dieser Zeit aufgrund der überschaubaren Kundenbasis wirtschaftlich noch nicht gefestigten Sender. Gary Edgerton sieht in dieser Entscheidung den Grund für den Erfolg von HBO im folgenden Jahrzehnt, Levins Vorgehen zahlte sich aus. 1976, im ersten „Satellitenjahr“, wuchs die HBO-Kundschaft von 15.000 auf fast 290.000 Abonnenten, bis Ende 1977 auf rund 600.000 und 1977 konnte HBO erstmals Gewinne einfahren. Mit seinem enormen Wachstum wurde HBO die treibende Kraft des jungen Kabelmarktes, der von 1974 bis 1978 in den USA von 50.000 auf 1,5 Millionen Kunden anstieg.", "section_level": 2}, {"title": "Marktführerschaft und Wachstum (1978–1982).", "content": "Seit seiner Gründung verfolgte HBO eine klare Programmstrategie, nach der man sich auf das Abspielen von hochwertigen Kinofilmen und besondere Ereignisse (z. B. Sport) spezialisierte, die der Zuschauer ungekürzt und ohne Werbeunterbrechungen sehen konnte. Zugleich war die Inanspruchnahme des Angebots noch ein Luxus, der monatsweise gebucht wurde, Kabelsender unterlagen also dem Druck, durch ein regelmäßiges Angebot neuer Filme und ähnlich hochwertiger Inhalte den Kunden immer wieder neu von der Buchung des Angebots zu überzeugen. Nachdem 1978 Teleprompter, der damals größte Kabelnetzbetreiber der USA, einen Exklusivvertrag mit Viacom, der Mutter von HBOs stärkstem Konkurrenten Showtime abgeschlossen hatte und so HBO in seinem Wachstumskurs empfindlich traf, kaufte der Mutterkonzern Time für 145 Millionen Dollar den zweitgrößten Kabelnetzbetreiber American Television & Communications und sicherte damit die Wachstumsmöglichkeiten des Senders. Aber auch inhaltlich entwickelte sich HBO; so gab es etwa erste kleinere Eigenproduktionen wie Sitcoms (unter anderem mit Robin Williams und Pee-Wee Herman als Newcomern). Zugleich konnte sich HBO aufgrund seiner guten Kapitaldecke auch die Ausstrahlungsrechte für große Filme sichern, die neue Kunden anzogen. Für rund 35 Millionen Dollar erwarb der Sender beispielsweise ein Paket von 40 Filmen von MGM/United Artists. Konfliktträchtiger war das Vorgehen von HBO bei der Produktion von Filmen. Gegen eine Vorabfinanzierung erhielt HBO exklusive Pay-TV-Ausstrahlungsrechte, was sowohl riskant war, falls der Film floppte, als auch die Filmindustrie verärgerte, die sich durch das Vorgehen bedrängt sah. Auch die Einführung eines zweiten Kanals namens Cinemax im Jahr 1980 stärkte die marktbeherrschende Position von HBO, da Cinemax deutlich günstiger war als HBO selbst und so vor allem den größten Konkurrenten \"Showtime\" weiter attackierte. 1982 hatte HBO dann 9,8 Millionen Kunden, fast die Hälfte des ganzen Pay-TV-Marktes, machte 440 Millionen Dollar Umsatz und rund 100 Millionen Dollar Gewinn. Damit war HBO dreimal so groß wie Showtime, was zu enormen Vorteilen beim Einkauf von Ausstrahlungsrechten führte.", "section_level": 2}, {"title": "Programmstrategie im Wandel (1983–1995).", "content": "Ende 1982 gründete HBO zu gleichen Teilen mit Columbia Pictures und CBS Tri-Star Pictures als neues Filmstudio, HBO erhielt dafür die Pay-TV-Rechte der entsprechenden Filme. Gleichzeitig intensivierte der Sender die Eigenproduktionstätigkeit. 1983 strahlte er den ersten Fernsehfilm eines Kabelsenders aus, The Terry Fox Story, ein Biopic über das Leben des kanadischen Sportlers Terry Fox. Im selben Jahr konnte HBO mit 13,4 Millionen Zuschauern erneut einen Rekord melden, zugleich zeichneten sich aber erstmals Probleme ab. In großen Städten und potentiellen Wachstumsmärkten wie Chicago, Philadelphia, Detroit und Baltimore fehlten Kabelnetze, die zunehmende Verbreitung von Videorecordern führte zu einem alternativen Angebot insbesondere angesichts steigender Preise für Kabelangebote, und nicht zuletzt erwies sich HBO als zunehmend weniger geschickt in den Verhandlungen um Ausstrahlungsrechte. Der Marktanteil von HBO sank von 50,4 (Juni 1983) auf 48,1 Prozent (Juni 1984), und zugleich brachen die Gewinnmargen ein. Der Krise suchte \"Time\" durch einen Wechsel an der Spitze zu begegnen: Frank J. Biondi wich Michael J. Fuchs als Vorstandsvorsitzendem. Fuchs kündigte 125 Beschäftigte, reduzierte allgemein Kosten und startete eine große Werbekampagne. Zusätzlich verhandelte er auch den erst kürzlich geschlossenen Tri-Star-Vertrag neu. In diesem Rahmen gab HBO auch die Exklusivrechte an vielen Filmen auf, denn man war zu der Ansicht gelangt, dass Exklusivrechte die zusätzlichen Kosten meist nicht wert waren. Zum Problem wurde dies, als Konkurrent Showtime als neue Strategie bekannt gab, man wolle in Zukunft Filme exklusiv zeigen oder gar nicht. Das heizte den Markt an und durchkreuzte so die Sparpläne von HBO, die mehr Inhalte als gewollt exklusiv erwerben und zugleich allgemein höhere Preise als erhofft für Filme zahlen mussten. Trotzdem waren Fuchs' Maßnahmen erfolgreich: 1985 hatte HBO 14,6 Millionen Kunden und Umsätze von mehr als 800 Millionen Dollar. 1986 dann verschlüsselte HBO als erster Sender sein Sendesignal digital mit dem sogenannten Videocipher-II-Verfahren, so dass nur noch zahlende Kunden das Programmangebot verfolgen konnten. Zuvor existierte das Schlupfloch, dass jeder Besitzer einer Satellitenschüssel das Signal abfangen konnte, mit dem HBO das Programm über Satellit an die Kabelnetzbetreiber lieferte. Vier Monate später, am 27. April 1986, kam es zu einem Vorfall, bei dem der Fernsehtechniker John R. MacDougall unter dem Pseudonym \"Captain Midnight\" mit Hilfe einer Satellitenschüssel für mehrere Minuten das Sendesignal von HBO unterbrach und ein eigenes an dessen Stelle setzte, eine Protesterklärung gegen eine Preiserhöhung vor einem Testbild. 1989 verklagte Viacom HBO auf 2,4 Milliarden Dollar Schadensersatz: Es beschuldigte HBO, es habe versucht, \"Showtime\" durch Einschüchterungen von Kabelnetzbetreibern und versuchte Marktbeherrschung bei Hollywoodfilmen aus dem Markt zu drängen. Die Klage schadete nicht nur HBO, sondern auch der gesamten Kabelfernsehindustrie, da es zu dieser Zeit politische Bestrebungen zu einer stärkeren Regulierung des Marktes gab. Erst im August 1992, nach Dutzenden von Millionen Rechtskosten beiderseits, fanden die Parteien eine Regelung. Neben einigen finanziellen Zugeständnissen von Time Warner an Viacom sicherte Time Warner in seinen Kabelnetzen eine stärkere Präsenz der Viacom-Kanäle zu. Darüber hinaus einigten sich beide Unternehmen auf eine gemeinsame Imagekampagne für das Kabelfernsehen, da dieses in Mitleidenschaft gezogen worden war. Nicht zuletzt wurde HBO auch noch durch die Broadcast Music Incorporated verklagt, eine musikalische Verwertungsgesellschaft, die den von HBO gezahlten Gebührensatz für verwendete Musik als zu niedrig ansah. Im Januar 1991 konnte dieser Rechtsstreit durch eine Erhöhung des Satzes von 12 auf 15 Cents je HBO-Kunde beigelegt werden. 1989 kam es auch zu einer weiteren Diversifizierung des Angebotes, als HBO „The Comedy Channel“ gründete. Der Sender war nur auf die ausschnittsweise Ausstrahlung von Comedy spezialisiert, ein Konzept, das von der Kritik vielfach verrissen und auch vom Publikum bzw. den Kabelnetzbetreibern trotz umfangreicher Werbung nicht angenommen wurde. Die Situation verschärfte sich, als Viacom 1991 das Alternativangebot „HA!“ etablierte, das Comedy nicht nur ausschnittsweise zeigte, da die Kabelnetzbetreiber keines der beiden Angebote zeichneten, sondern abwarteten, wer sich durchsetzen würde, was den Markt regelrecht paralysierte. Die Situation löste sich erst auf, als beide Sender überraschenderweise zu „Comedy Central“ fusioniert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Ära Bewkes (1995–2002).", "content": "Mit der Verbreitung von Videorekordern in der Mitte der 1980er hatte sich die bisherige Programmstrategie totgelaufen. Kunden konnten Filme nicht nur ohne Werbung und ungekürzt, sondern selbstbestimmt, jederzeit und aus einem erheblich größeren Angebot ausgesucht sehen, ein wichtiges Argument für Kabelfernsehen entfiel. HBO reagierte auf diese Herausforderung mit einer Neudefinition des eigenen Programms, das in Zukunft Eigenproduktionen zu einem zusätzlichen Standbein werden ließ. Der damalige CEO Michael Fuchs sagte dazu, „wenn es bei HBO je eine Debatte darüber gegeben hätte, wie viel wir für Eigenproduktionen ausgeben sollten, dann wäre die Debatte mit dem Videorekorder beendet gewesen.“ Trotz dieses Statements hatte Fuchs in der Vorgabe an die Programmgestaltung immer nach dem Credo gehandelt, HBO müsse seinen Abonnenten ein reichhaltiges Angebot an Inhalten machen, die sonst niemand im Fernsehen zeige, und hatte dabei die Betonung vor allem auf hochwertige Filme gelegt. Seine Ausrichtung war dabei stark gewinnorientiert, sein Führungsstil eher hierarchisch. All diese Faktoren hatten dazu geführt, dass HBO stagnierte. Gerald Levin, inzwischen Präsident der Mutter Time Warner, tauschte ihn daher im November 1995 gegen Jeffrey Bewkes aus. Im Rückblick beschrieb Bewkes diesen Moment mit den Worten: „Als ich 1995 CEO von HBO wurde, sagten alle, dass Bezahlfernsehen tot ist. Die Kabel-Abonnentenzahl wuchs kaum mehr, die Leute mieteten Videos, anstatt Pay-TV-Filme zu schauen, es ging los mit DVDs und Pay-per-View...“. Von der Idee von Hollywoodfilmen als dem Besonderen im Programm wollte Bewkes weg. HBO sollte stärker als je zuvor eigene Inhalte schaffen, und zwar ein „kühnes, gänzlich anderes Fernsehen“, das für die Zuschauer zum besonderen Programm-Merkmal werden sollte. Dazu musste HBO umgebaut werden. Bewkes zielte darauf ab, ein offenes Betriebsklima zu schaffen, indem Kreative sich wohlfühlen würden und insbesondere Serien schufen, die Abonnenten Woche um Woche an die Fernseher zurückkehren ließen. Die erste Serie dieser Art war Tom Fontanas \"Oz – Hölle hinter Gittern\", eine Gefängnisserie, die ab 1997 lief. \"Oz\" war ein Muster für die kommenden Jahre bei HBO in künstlerischer Hinsicht, eine „Einführung für das Publikum in das, was bald die deutliche Philosophie von HBO hinsichtlich eigener, dramatischer Serien“ werden sollte. Sie nutzte die gesamten Freiräume, die dadurch entstanden waren, dass HBO als reiner Abonnentensender nicht der Aufsicht und den Einschränkungen durch die FCC unterliegt. Sexszenen, Nacktheit, exzessive Gewalt oder „explicit language“ mit sexuellen Anspielungen wie auch Flüchen waren als fester Bestandteil des Repertoires eingebettet in qualitativ hochwertiges Erzählen, das sich nicht scheute, gesellschaftliche Tabus anzusprechen und souverän zu thematisieren. Ergänzt durch eine gute Inszenierung, gelang es der Serie dauerhaft, die Kritik zu überzeugen und einen festen Zuschauerkreis an sich zu binden, und erst nach sechs Staffeln ging sie 2003 zu Ende.", "section_level": 2}, {"title": "Programm.", "content": "Weltweit sind Kanäle unter den Markennamen HBO (einschließlich der Marke \"Cinemax\") in über 70 Ländern empfangbar, vor allem in Lateinamerika, Mitteleuropa und Asien. In Deutschland und Österreich existieren keine HBO-Kanäle; als Grund gab der Leiter von \"HBO International\", Simon Sutton, 2009 an, dass durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk die Nische des Qualitätsfernsehens, die HBO in den USA nutze, bereits besetzt sei. 2012 eröffnete Sky Deutschland den Kanal \"Sky Atlantic HD\", der mit dem Untertitel \"The Home of HBO\" wirbt und sich zu großen Teilen aus dessen Repertoire speist. Damit reiht sich \"Sky Atlantic HD\" in die Reihe zahlreicher Sender in 150 Ländern weltweit ein, die Programme von HBO lizenzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Angebot.", "content": "HBO bietet sein Programm im englischen Sprachraum derzeit mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf folgenden Kanälen an: Abonnenten von HBO können den Streaming-Internetdienst \"HBO Go\" nutzen sowie das wechselnde Video-on-Demand-Angebot \"HBO On Demand\". Letzteres kann in Abhängigkeit vom Kabelnetzbetreiber und dem bei diesem gewählten Abo-Paket mit weiteren Kosten verbunden sein. Bereitgestellt werden für \"HBO On Demand\" jeweils etwa einen Monat lang ausgewählte aktuelle und ältere Sendungen aus dem Programm von HBO, die in diesem Zeitraum unbegrenzt angeschaut werden können; jeden Montag wird das Angebot aktualisiert. Seit April 2015 können auch Abonnenten des Video-on-Demand-Dienstes \"HBO Now\" auf das komplette Angebot von HBO an Sendungen, Filmen und anderen Inhalten zugreifen. Das Angebot ist beschränkt auf Kunden aus den USA. Wie es im Juni 2019 bekannt gegeben wurde wird der neue Streaming-Dienst von HBO und Warner Bros „HBO Max“ lauten. Der Zusatz „Max“ im Namen „HBO Max“ soll auf eine Maximierung in Form von Warner Bros-Inhalten hinweisen, sodass der Kunde gleich zwei bekannte Marken unter einem Dach findet.", "section_level": 2}, {"title": "Serien.", "content": "Insbesondere die seit Mitte der 1990er von HBO produzierten Quality-TV-Serien gelten als stilprägend. Christoph Dreher beschrieb sie als „in bisher ungekannter Weise komplexe und profunde Werke, die zum ersten Mal in der Filmgeschichte so etwas wie ein Äquivalent zu großen epischen Romanen der Weltliteratur darstellen“.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die von HBO Films erstellten Eigenproduktionen des Senders waren vielfach erfolgreich und wurden oft ausgezeichnet. So erhielt er in den zehn Jahren bis 2004 mehr Emmys als alle anderen Fernsehsender zusammen. Zahlreiche für einen Oscar nominierte Dokumentarfilme liefen zuerst bei HBO.", "section_level": 2}], "src_summary": "Home Box Office, kurz HBO, ist ein US-amerikanischer Fernsehprogrammanbieter mit Sitz in New York City. Das 1972 gegründete Unternehmen ist im Besitz von WarnerMedia und gilt wirtschaftlich, technisch und künstlerisch als Pionier des Kabelfernsehens. Insbesondere in den 1990er und 2000er Jahren galt das Unternehmen mit seinen Serienformaten als künstlerisch führend. Weltweit hat das Unternehmen 2016 über 130 Millionen Abonnenten in über 70 Ländern, außerdem werden die Eigenproduktionen in über 150 Ländern lizenziert.", "tgt_summary": "HBO(英语:Home Box Office的缩写,直译为家庭票房)是一个美国的付费有线和卫星联播网,为华纳媒体公司所拥有,由Home Box Office公司负责营运。HBO主要播出曾在戏院放映的电影和独立制播的电视系列剧,此外也有为电视而制作的电影、纪录片、拳击赛,以及偶尔播出的喜剧脱口秀和演唱会特别节目。", "id": 512291} {"src_title": "Mpumalanga", "tgt_title": "普馬蘭加省", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Mpumalanga ist die Siswati-Bezeichnung für den „Ort, an dem die Sonne aufgeht“.", "section_level": 1}, {"title": "Distrikte mit den Gemeinden.", "content": "Die Provinz gliedert sich in folgende Distrikte:", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung und Sprachen.", "content": "Nach den Ergebnissen der Volkszählung von 2011 rechneten sich 90,7 % der schwarzen Bevölkerungsgruppe zu, 7,5 % den Weißen, 0,9 % den Coloureds (afrikaans: \"Kleurlinge\", wörtlich „Farbige“) und 0,7 % den Indern und Asiaten. Siswati gaben 27,7 % der Bevölkerung als Muttersprache an, isiZulu 24,1 %, Xitsonga 10,4 %, Süd-Ndebele 10,1 %, Nord-Sotho 9,3 %.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand seit der Volkszählung 1996.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Bei den Wahlen 2014 zur Provincial Legislature blieb der ANC in Mpumalanga die stärkste Partei. Die Economic Freedom Fighters übernahmen erstmals die Rolle der offiziellen Opposition. Die Mandate verteilen sich wie folgt. Premierminister war bis Ende Februar 2018 David Mabuza, der zum Vizepräsidenten Südafrikas ernannt worden war. Kommissarisch übernahm Refilwe Mtsweni das Amt. Am 20. März 2018 wurde sie als Premierministerin vereidigt.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Mpumalanga unterhält seit 2002 eine Partnerschaft mit der Stadt Chongqing, Volksrepublik China. Mpumalanga ist seit 1995 Partnerregion des Landes Nordrhein-Westfalen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Provinz zählt zu den wichtigsten Industrieregionen Südafrikas und ist reich an Bodenschätzen wie Gold, Platinmetalle, Chromerze, Eisenerze, Kupfererze, Kohle und Nutzgesteine. Im Bereich der Schwerindustrie dominieren wegen der natürlichen Rohstoffsituation in der Provinz Betriebe zur Herstellung von Chromlegierungen und Stahlprodukten. Deren Standorte befinden sich hauptsächlich im Nordbereich des Highveld. Bei Middelburg befinden sich weitere Stahlproduzenten und Hersteller von Vanadiumprodukten. In der Umgebung der Stadt eMalahleni liegen die größten Kohlegruben Afrikas. Deren Kohle wird entweder zur inländischen Energieerzeugung genutzt oder als Exportgut hauptsächlich auf dem Schienenweg der Richards Bay Coal Line zum Kohleterminal im Hafen Richards Bay transportiert. Die Industrie in der Region des Lowveld hat ihren Schwerpunkt in der Verarbeitung von Produkten der Landwirtschaft und des Forstwesens. Wegen der Nähe zum Hafen Maputo weist hier die Industrie einen hohen Exportanteil auf. Südafrikas größter Papierhersteller produziert in Ngodwana. In Secunda betreibt Sasol eine der größten Syntheseanlagen des Landes für flüssige Brenn- und Treibstoffe. In Mpumalanga arbeiten die größten Kraftwerke des Landes, deren Energiebasis die Kohle ist. Zu den Einzelstandorten mit den höchsten Kraftwerksleistungen zählt beispielsweise das Kraftwerk Kendal. Die Produktpalette der Landwirtschaft ist umfangreich. In Mpumalanga werden Zitrusfrüchte angebaut, das Zentrum ist dabei die Region um Mbombela. Ferner befasst sich der Agrarsektor mit der Kultivierung weiterer Früchte, wie Mangos, Avocados, Litschifrüchte, Bananen, Papayas, Grenadillen und Guaven. Um Groblersdal, das bis 2011 zu Mpumalanga gehörte und heute in Limpopo liegt, werden landwirtschaftliche Nutzflächen intensiv bewässert. Neben der Erzeugung von Zitrusfrüchten betreibt man hier den Anbau von Tabak, Weizen, Baumwolle und Gemüse. Im Süden der Provinz, bei Carolina, Bethal und Ermelo, erfolgt der Anbau von Kartoffeln, Erdnüssen, Mais und Sonnenblumen. Hier wird auch Schafzucht betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch die Provinz führen in West-Ost-Richtung leistungsfähig ausgebaute Verkehrswege. Das sind die Bahnstrecke Pretoria–Maputo sowie die Nationalstraße N4 und die Nationalstraße N17. Vom Norden in die südlichen Landesteile nach KwaZulu-Natal führend verläuft die Nationalstraße N11. Für den Luftverkehr gibt es an mehreren Orten kleinere Flughäfen. Als internationaler aber auch Inlandsflughafen dient der Flughafen Kruger Mpumalanga International nordöstlich der Provinzhauptstadt Mbombela.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mpumalanga (vor 1995 Eastern Transvaal) ist eine südafrikanische Provinz im Nordosten der Republik. Auf einer Fläche von 76.495 km2 leben rund 4,3 Millionen Einwohner (Stand 2016) (2011: 4,0 Mio.). Die Hauptstadt ist Mbombela.", "tgt_summary": "普马兰加省(,英语:Mpumalanga),是南非九个省之一,前身是德兰士瓦省的东部。该省东部毗邻莫桑比克与斯威士兰。面积74,490平方公里,2001年人口为3,122,994人。首府及最大城市姆邦贝拉。", "id": 1710330} {"src_title": "Nino Rota", "tgt_title": "尼諾·羅塔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nino Rota war Sohn eines Pianisten. Er galt in seiner Jugend als musikalisches Wunderkind, da er schon mit acht Jahren zu komponieren anfing. 1923 wurde er vom Konservatorium in Mailand aufgenommen, wo er Unterricht bei Giacomo Orefice und Ildebrando Pizzetti genoss. Anschließend studierte er in Rom bei Alfredo Casella und schloss 1930 am Conservatorio di Santa Cecilia in Rom den Studiengang Komposition mit dem Diplom ab. In den Jahren 1931 und 1932 besuchte er das \"Curtis Institute\" in Philadelphia (Pennsylvania) und studierte dort Komposition und Dirigieren. In dieser Zeit entdeckte er die großen Hollywood-Filme und die Musik George Gershwins für sich. 1937 machte er mit einer Arbeit über Zarlino sein Diplom im Studiengang Lettere an der Universität Mailand. Ab 1939 bekleidete er am Konservatorium Niccolò Piccinni in Bari eine Professur für Harmonielehre, dann für Komposition. 1950 wurde er Direktor des Konservatoriums. Obwohl sich Rota sein Leben lang als klassischer Komponist verstand, wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem als Verfasser von Filmmusik bekannt, insbesondere für Federico Fellini, mit dem er ab 1952 zusammenarbeitete. Fellini verwendete bis zum Tode Rotas 1979 für seine Filme ausschließlich dessen Musik. Außer für Fellini schrieb Rota Filmmusik für so bekannte Regisseure wie Luchino Visconti, Francis Ford Coppola, Lina Wertmüller oder Franco Zeffirelli. Er wurde besonders dafür geschätzt, dass er aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten als Improvisator, seiner geistigen Flexibilität und Fantasie in kürzester Zeit auch ausgefallene Wünsche der Regisseure musikalisch umsetzen konnte. Mit seinem musikalischen Schaffen orientierte sich Nino Rota unter anderem stark an der Circusmusik. Für seine Filmmusik zu Coppolas \"Der Pate – Teil II\" wurde er 1975 mit dem Oscar und dem Golden Globe Award ausgezeichnet. Insgesamt schrieb er etwa 150 Filmmusiken. Weniger bekannt ist er als Komponist von Konzert- und Bühnenmusik. Sein Werk umfasst zehn Opern sowie 23 Ballett- und Bühnenkompositionen, drei Sinfonien, drei Klavierkonzerte, drei Violoncellokonzerte, ein Kontrabasskonzert (Divertimento Concertante, 1973), ein Posaunenkonzert, ein Fagottkonzert, ein Harfenkonzert, Konzert für Streicher, Kammer- und Klaviermusik und Chorwerke. Nino Rota starb 1979 im Alter von 67 Jahren an einer Koronarthrombose. Aus seiner Beziehung mit der Pianistin Magda Longari hatte er eine Tochter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giovanni „Nino“ Rota (* 3. Dezember 1911 in Mailand; † 10. April 1979 in Rom) war ein italienischer Komponist. Er wurde vor allem für seine über 150 Filmmusiken international bekannt, darunter für Filmklassiker von Federico Fellini und Luchino Visconti. Für die Filmmusik für Der Pate – Teil II erhielt er 1975 den Oscar.", "tgt_summary": "尼诺·罗塔(,1911年-12月3日-1979年-4月10日),意大利作曲家,亦常为电影配乐。", "id": 731847} {"src_title": "Martin B-26", "tgt_title": "B-26轰炸机", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Von größter Wichtigkeit waren die Anforderungen an die Höchstgeschwindigkeit von 300 mph, entsprechend 480 km/h und eine große Bombenlast. Diese Forderung wurde durch Berichte aus Europa über die Fähigkeiten der deutschen Luftwaffe ausgelöst, insbesondere durch die detaillierten Nachrichten und Ansichten von Charles Lindbergh. Die Glenn L. Martin Company bot auf die Ausschreibung ein stromlinienförmiges Flugzeug mit relativ kleinen Tragflächen und zwei starken Motoren an. Den Zuschlag erhielt das Modell 179 von Martin, dies erhielt die Bezeichnung B-26 Marauder. Aufgrund der Dringlichkeit wurde auf die üblichen Prototypen zur Erprobung verzichtet. Im September 1939 wurden vom Reißbrett 201 Flugzeuge bestellt; der Jungfernflug war am 29. November 1940. Diese ersten Exemplare des Flugzeugs hatten eine Flügelspannweite von 19,81 Metern und wurden mit B-26 bezeichnet, angetrieben von zwei Pratt & Whitney R-2800-5-Double-Wasp-Doppelsternmotoren mit je 1850 PS. Die Bewaffnung bestand aus drei 12,7-mm-Maschinengewehren und zwei 7,62-mm-MGs sowie einer Bombenlast von 2179 Kilogramm. Es folgte das Modell B-26A, von dem 139 Exemplare gebaut wurden. Dieses Modell hatte unter anderem ein etwa 100 Kilogramm höheres Abfluggewicht, Zusatztanks im Bombenschacht und eine stärkere Bug- und Heckbewaffnung sowie eine Aufhängung für einen Torpedo. Als Antrieb dienten zwei Pratt & Whitney R-2800-9 bzw. -39 mit ebenfalls 1850 PS (1380 kW). Die B-26B war die nächste Entwicklungsstufe, sie war zunächst noch mit den 1850 PS starken Motoren ausgerüstet, diese wurden aber bald durch die stärkeren R-2800-43-Motoren mit 1920 PS Startleistung ersetzt. Erneut wurde die Bewaffnung verstärkt; so erhielt die B-26B ein 7,62-mm-MG in einem Tunnel unter dem Rumpf und die Heckbewaffnung wurde auf zwei 12,7-mm-MGs verdoppelt. Außerdem wurde die Besatzung durch eine stärkere Panzerung geschützt. Zusammen mit der Umrüstung auf die stärkeren Motoren wurde das Tunnel-MG durch zwei 12,7-mm-MGs zur seitlichen Verteidigung ersetzt. Um die Langsamflug-Eigenschaften zu verbessern, wurde ab dem Los B-26B-10 eine einschneidende Veränderung durchgeführt: Im Bemühen um eine Verringerung der Tragflächenbelastung und somit der Probleme bei der fliegerischen Handhabung im Langsamflug wurde die Spannweite um 1,83 Meter auf 21,64 Meter verlängert, wodurch die Flügelfläche um 5,2 Quadratmeter vergrößert wurde. Ebenso wurde das Leitwerk vergrößert. Wiederum wurde die Bewaffnung verstärkt, die B-26B erhielt vier starre 12,7-mm-MGs seitlich am Rumpf sowie ein zweites Bug-MG; der Heckstand wurde durch einen von Martin-Bell ersetzt. Insgesamt wurden 1883 B-26B gebaut. Die B-26C waren prinzipiell B-26B-10 und wurden im neuen Werk Omaha in Nebraska gebaut. 1235 Maschinen wurden hergestellt. Von der B-26D bzw. E wurden nur jeweils ein Exemplar gebaut, sie waren Versuchsflugzeuge. Eine tiefgreifende Änderung wurde bei der B-26F eingeführt. Um die Start- und Landeeigenschaften zu verbessern, wurde der Einstellwinkel der Tragflächen um 3,5 auf 7 Grad erhöht, dadurch erhöhte sich gleichzeitig geringfügig der Abstand der Propellerblätter vom Boden, was auf unbefestigten Flugplätzen von Vorteil war. Es wurden 300 Exemplare der F-Version gebaut. Die letzte Produktionsvariante war die B-26G, sie unterschied sich nur in Details von der B-26F. Es wurden 893 Exemplare gebaut. Weitere Varianten der B-26 waren die AT-23A, eine Schützentrainerversion der B-26B, die AT-23B, eine Trainerversion der B-26C und die TB-26G, ein unbewaffneter Trainer und Zielschlepper. Außerdem gab es noch eine einzelne XB-26H zur Erprobung eines Vierrad-Fahrwerkes mit zwei Doppelrädern unter dem Rumpf, wie es später bei der Boeing B-47 verwendet wurde. Auch die United States Navy flog die \"Marauder\", jedoch fast ausschließlich als Zielschleppflugzeug. 225 AT-23B übernahm die Marine von der USAAF unter der Bezeichnung „JM-1“, von denen einige wenige zu „JM-1P“-Aufklärungsflugzeugen umgebaut wurden. Darauf folgten noch 47 neu gebaute „JM-2“, die im Wesentlichen der TB-26G entsprachen. Auch die Royal Air Force flog die Marauder. Im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes wurden 52 \"Marauder Mk I\" (B-26A), 19 Mk IA (B-26B), 100 Mk II (B-26C) und 350 Mk III (B-26F/G) an Großbritannien geliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Anfänglich war der Einsatz der nicht ausreichend getesteten Maschinen bei der Truppe problematisch. Die hohen Anforderungen der Ausschreibung bedingten eine hohe Flächenbelastung, wodurch sich hohe Start- und Landegeschwindigkeiten ergaben. Dies bedeutete für unerfahrene Piloten ein kritisches Flugverhalten bei niedrigen Geschwindigkeiten und am Anfang ihrer Karriere erwarb sich die B-26 den schlechten Ruf als Todesfalle für ihre Besatzungen („Witwenmacher“). Als sich die Schulungsunfälle häuften, wurde ein Untersuchungsausschuss eingerichtet, der die Einstellung der Produktion erwägen sollte. Der Ausschuss schlug jedoch Änderungen vor, die die Langsamflugeigenschaften verbesserten, was zum Modell B-26B-10 führte. Danach war die B-26 innerhalb der US 9th Air Force in Europa das Flugzeug mit der niedrigsten Verlustquote. Die erste mit B-26 Marauder ausgerüstete Einheit wurde im Dezember 1941 einsatzbereit. Ihre „Feuertaufe“ erhielt die B-26 am 5. April 1942 bei einem Angriff auf das von der japanischen Armee besetzte Rabaul. Später wurde sie auf allen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Da die Marauder wegen ihrer hohen Geschwindigkeit bei der Truppe zunächst hauptsächlich bei Tiefflug-Angriffen eingesetzt wurden, waren die ersten Kampfeinsätze durch erhebliche Schwierigkeiten und Verluste gekennzeichnet. Nach einem verlustreichen Einsatz am 17. Mai 1943, bei einem Angriff auf Ijmuiden waren von elf B-26 zehn Maschinen von deutscher Flak abgeschossen worden – die verbliebene Maschine hatte den Angriff wegen technischer Probleme abgebrochen, wurde die Taktik geändert und B-26 wurden nur noch in mittleren Höhen eingesetzt. In der Endphase des Krieges war die Marauder wegen ihrer hohen Geschwindigkeit und schweren Bewaffnung ein gefürchtetes Mittel der taktischen Luftunterstützung. Ihre hohe Flächenbelastung blieb problematisch, aber mit zunehmender Kriegsdauer hatten die Piloten genug Erfahrung, um damit zurechtzukommen. Die Verluste an B-26 waren in der Summe die relativ geringsten aller amerikanischen Kampfflugzeuge.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Abnahme der B-26 durch die USAAF:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Martin B-26 \"Marauder\" (dt.: \"Plünderer\") war ein mittelschwerer Mittelstreckenbomber der Glenn L. Martin Company aus dem kalifornischen Santa Ana in den USA. Ausgelegt als zweimotoriger Schulterdecker, entstand sie aus einer Ausschreibung der US-Army vom 25. Januar 1939 für einen mittleren Bomber mit sehr hohen Flugleistungen. Von 1940 bis 1945 wurden 5157 Maschinen gebaut. Das Flugzeug kam während des Zweiten Weltkriegs zunächst im Pazifikkrieg und später auch in Europa zum Einsatz. Der Buchstabe „B“ in der Bezeichnung stand für Bomber.", "tgt_summary": "B-26轰炸机是第二次世界大战期间格伦·L·马丁公司为美国陆军航空兵研发的双发中型轰炸机,官方绰号“掠夺者”。", "id": 205140} {"src_title": "Die Zwölf Königreiche", "tgt_title": "十二國記", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Oberschülerin Yōko ist ein sehr unsicheres Mädchen, das versucht mit jedem so gut es geht auszukommen. In letzter Zeit wird sie vermehrt von Albträumen geplagt, die ihr keine Ruhe lassen. Eines Tages taucht ein seltsam gekleideter Mann namens Keiki im Klassenzimmer auf, nennt Yōko „die Eine“ und bittet sie mit ihm an einen sichereren Ort zu kommen, da sie verfolgt würde. Er drängt Yōko zur Eile, kniet vor ihr nieder, bietet ihr seinen Schutz und seine Seele an und bittet sie zu akzeptieren. Völlig überrascht akzeptiert Yōko. Kurz darauf taucht ein vogelähnliches Monster auf, vor dem sie auf das Schuldach flüchten. Dort treffen sie Yuka und Asano, zwei Schulkameraden Yōkos. Als es zum Kampf mit dem „Vogel“ kommt, gibt Keiki Yōko ein besonderes Schwert und „beseelt“ sie mit einer Art „Geist“, wodurch es Yōko gelingt das Monster zu besiegen. Schließlich nimmt Keiki Yōko und ihre Kameraden, von welchen sie sich nicht trennen will, durch eine Art Dimensionsstrudel mit in seine und, wie er behauptet, auch Yōkos Welt. Dort werden sie kurz nach der Ankunft von Keiki getrennt und es beginnt eine komplexe Geschichte im Land der „12 Königreiche“.", "section_level": 1}, {"title": "Romane und Kurzgeschichten.", "content": "Vorläufer von \"Die Zwölf Königreiche\" war der Horrorroman \"Mashō no Ko\" (, wörtlich: \"Dämonisches Kind\"), der am 25. September 1991 bei Shinchōsha erschien. Dieser handelt von einem Jungen (Taiki), der aus einer anderen Welt in das moderne Japan kommt. Einige Ereignisse aus diesem Roman wurden auch in die folgende Romanreihe übernommen. Jūni Kokuki besteht aus sechs Romanen und einer Kurzgeschichtensammlung. Die Erstveröffentlichung fand vom 20. Juni 1992 bis 5. September 2001 beim Imprint Kōdansha X Bunkoban statt und bestand aus 11 Romanbänden, da einzelne Romane in zwei Teilen veröffentlicht wurden. Diese waren illustriert von Akihiro Yamada. Vom 15. Januar 2000 bis 15. Juli 2001 erfolgte eine Zweitveröffentlichung ohne Illustrationen beim Imprint Kōdansha Bunkoban in 9 Bänden. Seit dem 1. Juli 2012 erscheint eine Neuveröffentlichung bei Shinchōsha, beginnend mit \"Mashō no Ko\" und dem zweiteiligen ersten Roman. Die Reihe ist jedoch wie der Anime offiziell noch nicht abgeschlossen. In Japan verkauften sich die Romane (Stand: 2007) mehr als acht Millionen Mal. Von August 2007 bis April 2010 wurden die ersten vier Romane unter dem Namen \"Die Zwölf Königreiche\" bei Tokyopop veröffentlicht. Übersetzer sind Heike Boudalfa und Kimiko Nakayama-Ziegler.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Der Anime basiert auf der der mehrbändigen Romanreihe. Da diese jedoch sehr lang und komplex ist, werden im Anime mehrere Handlungsstränge angefangen, die aber mit der Einstellung der Serie bei Folge 45 zwar angeschnitten, aber nicht alle aufgelöst werden. Die Handlung konzentriert sich auf Yōkos Geschichte. Der Anime verfilmte folgende Romane und Kurzgeschichten: In Deutschland wurde der Anime von Anime Virtual unsynchronisiert mit deutschen Untertiteln auf fünf Doppel-DVDs als \"12 Kingdoms – Juuni Kokki\" veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zwölf Königreiche (jap. \"Jūni Kokuki\", wörtlich: „Die Aufzeichnungen der Zwölf Länder“) ist eine nicht abgeschlossene Light-Novel-Reihe (illustrierte Romane) von Fuyumi Ono () mit Illustrationen von Akihiro Yamada. Sie umfasst sechs Romane und eine Kurzgeschichtensammlung, die zwischen 1991 und 2001 von Kōdansha veröffentlicht wurden. Studio Pierrot setzte die Reihe als Anime mit 45 Folgen um, der in Japan zwischen dem 9. April 2002 und dem 30. August 2003 auf NHK ausgestrahlt wurde. Darüber hinaus diente die Serie als Vorlage für zwei PlayStation-2-Spiele, die 2003 bzw. 2004 von Konami veröffentlicht wurden, für ein mittlerweile eingestelltes Online-Rollenspiel sowie für einige Hörspiele.", "tgt_summary": "《十二国记》是日本小说家小野不由美的奇幻小说系列作品,内容借由一个日本女高中生卷入异世界的经过,带出庞大的十二个国家的兴衰史,受到日、中、港、台各地小说读者瞩目。日本版小说由讲谈社出版(X文库系列及文库版)。台湾中文版由尖端出版代理,动画版由胜利国际多媒体代理。", "id": 1287813} {"src_title": "Optometrie", "tgt_title": "视光学", "src_document": [{"title": "Tätigkeitsschwerpunkte.", "content": "Im Unterschied zur Augenoptik, die sich mit dem Einzelauge als optischem Instrument beschäftigt und in erster Linie eine handwerkliche Tätigkeit zur Ermittlung, Anpassung und Anfertigung optischer Hilfsmittel und Korrekturen (wie zum Beispiel Brille oder Kontaktlinse) darstellt, hat die Optometrie ihren Schwerpunkt auf das beidäugige Sehen (Binokularsehen) gelegt und beansprucht die Messung und Beurteilung folgender Sehfunktionen:", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse.", "content": "Im Zusammenhang mit Prismenkorrekturen beschäftigt sich die Optometrie mit Fachgebieten, die auch der Strabologie zugeordnet werden, die ein Spezialgebiet der Augenheilkunde ist. Es wird deshalb unter Augenärzten, Optometristen, Orthoptisten und Augenoptikern kontrovers darüber diskutiert, inwieweit Optometristen, zumindest in Deutschland, in diesem Bereich die Grenzen zu diagnostischem und medizinisch-therapeutischem Handeln in Teilen überschreiten und sich damit dem Risiko aussetzen, gegen die erlaubnispflichtige Ausübung der Heilkunde nach dem Heilpraktikergesetz zu verstoßen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Die Ausbildung zum Optometristen geschieht in der Regel universitär. In den angelsächsischen Ländern und der Schweiz lautet der Abschluss z. B. Bachelor of Science (UK) oder Doctor of Optometry (USA). In Deutschland kann an sechs Fachhochschulen Augenoptik/Optometrie studiert werden. Als Konsequenz der sogenannten Bologna-Erklärung bieten die deutschen Fachhochschulen seit dem Wintersemester 2005 nur noch Bachelor of Science-Studiengänge als ersten berufsqualifizierenden Abschluss in der Augenoptik/Optometrie an. Hierauf aufbauend gibt es verschiedene Masterstudiengänge, z. B. zum „Master of Science in Clinical Optometry“. Eine Promotion zum Doctor of Philosophy ist hiernach ebenfalls möglich. In der Schweiz wird seit 2007 ein Studiengang Optometrie (BSc Optometrie) an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten angeboten. Die folgenden deutschen Fachhochschulen verfügen über einen Studiengang Augenoptik/Optometrie: Österreichische Universität mit Optometrie Studium: Schweizer Fachhochschule mit Studiengang Optometrie: Höhere Fachschulen mit Optometrie-Ausbildungsgängen:", "section_level": 1}, {"title": "Optometrist.", "content": "Personen, die optometrische Tätigkeiten ausüben, werden \"Optometristen\" genannt. Hierunter fallen auch Augenoptiker ohne spezielle Aus- oder Weiterbildung in Optometrie, aber mit Meisterbrief. Zwischen Ländern des angelsächsischen Sprachraums, insbesondere den USA, und Deutschland gibt es erhebliche ausbildungsbedingte, berufspolitische und juristische Unterschiede hinsichtlich der Ausübung der Optometrie, weshalb die Grundlagen, auf denen diese Tätigkeiten beruhen, nicht miteinander vergleichbar und die Rahmenbedingungen nicht beliebig übertragbar sind. Die Bezeichnung \"Optometrist\" stellt in Deutschland streng genommen lediglich ein Synonym für \"Augenoptiker\" dar. Mittel- bis langfristig wird jedoch eine Neuausrichtung des Berufsbildes Augenoptiker/Optometrist durch Standes- und Berufsvertreter national und international angestrebt Schweiz Seit dem 1. Februar 2020 unterliegt der Optometrist dem schweizerischen Gesundheitsberufegesetz (kurz: GesBG). Durch die geänderte Gesetzgebung dürfen Optometristen nun unter anderem diagnostische Ophthalmika anwenden, sowie Therapien empfehlen oder verordnen. Die Berufsausübung als Optometrist ist somit reglementiert und bedarf einer Bewilligung. Dipl. Augenoptiker oder Personen mit einer gleichwertigen Ausbildung, die vor dem 31. Januar 2020 abgeschlossen wird, behalten ihre erworbenen Rechte zur Berufsausübung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Optometrie (griech. optike „Lehre vom Sichtbaren“, optiko „zum Sehen gehörig“, zu opsis „das Sehen“ und'metron' griech. μετρική „Zählung“, „Messung“) ist die Lehre der Messungen und Bewertungen von Sehfunktionen. Sie umfasst die biologische und physikalische Optik. Die Grundlagen für die Fach- und Hochschulausbildung auf dem Gebiet der Optometrie wurden in Deutschland maßgeblich durch Hermann Pistor entwickelt.", "tgt_summary": "眼科视光学(英文:Optometry),是光学和眼科的结合,运用光学仪器来检查眼睛的视觉功能,并采取相应的非手术或手术的手段来治疗病人的近视、远视、散光、老视和双眼视觉功能性异常等疾病。非手术方法主要包括眼镜、隐性眼镜、视觉训练、药物;手术方法主要包括各种屈光手术如准分子激光、有晶体眼人工晶体植入术、传导性角膜成形术(Conductive Keratoplasty)。", "id": 1796666} {"src_title": "Astern", "tgt_title": "紫菀屬", "src_document": [{"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Aster\"-Arten sind meist ausdauernde, manchmal auch ein- oder zweijährige, krautige Pflanzen, selten Halbsträucher oder Sträucher, und erreichen Wuchshöhen von 3 Zentimetern bis 3 Metern. Oft haben sie Rhizome. Oft stehen die Blätter sowohl in grundständigen Rosetten (Rosettenblätter, Grundblätter) als auch wechselständig angeordnet am Stängel (Stängelblätter). Die wechselständigen Laubblätter können gestielt oder ungestielt sein. Die Blattspreiten sind einfach. Die Blattränder können glatt oder gezähnt sein.", "section_level": 1}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die körbchenförmigen Blütenstände können einzeln oder zu mehreren an einem Stängel stehen. Die Blütenkörbchen enthalten einen einreihigen (selten zweireihigen) Kranz aus meist 14 bis 55 (selten 100 bis 150) Zungenblüten (auch Strahlenblüten genannt) und dem Zentrum aus 20 bis über 100 meist gelben Röhrenblüten (auch Scheibenblüten genannt). Das Farbspektrum der Zungenblüten umfasst weiß, rot, blau, rosa- und lilafarben. Es werden Achänen meist mit einem Pappus gebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Blütenkörbchen, es sind Pseudanthien, also blütenökologisch „Blumen“.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Aster\" wurde 1753 durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\", 2, Seite 872 aufgestellt. Als Lektotypusart wurde 1913 \"Aster amellus\" festgelegt. Die lateinische Ableitung des Gattungsnamens \"Aster\" ist \"astrum\" für „Stern“, „Gestirn“ und sich auf die strahlenförmige Anordnung der Strahlen- beziehungsweise Zungenblüten bezieht. Die Tribus Astereae wurde neu geordnet, so dass heute die Gattung \"Aster\" einen völlig anderen Umfang als früher hat und nur noch Arten der Alten Welt zur Gattung gerechnet werden. Diese nach alter Systematik aus etwa 500 bis 600 Arten bestehende Gattung hatte eine Verbreitung in Eurasien, Afrika und vor allem Neue Welt. Nach engerer Auffassung gehören nur Arten der Alten Welt zur Gattung \"Aster\". Die einzige Art, die in Nordamerika beheimatet ist und noch zur Gattung im neueren Umfang gezählt wird ist \"Aster culminis\". Die Gattung \"Aster\" s. str. enthält in China und Taiwan etwa 123 Arten, 82 davon kommen nur dort vor. Die nordamerikanischen Arten der Gattung \"Aster\" s. l. sind mit den eurasischen nicht näher verwandt, sondern mit weiteren Gattungen – wie den Gattungen Berufkräuter (\"Erigeron\") und den Goldruten (\"Solidago\") – aus Nordamerika eine zusammengehörige, monophyletische Gruppe bilden. Guy L. Nesom 1994 schlug daraufhin eine Unterteilung in weitere Gattungen vor, die durch DNA-Analysen gestützt wird. Die nordamerikanischen bisherigen \"Aster\"-Arten finden sich jetzt unter anderem in den Gattungen \"Eurybia\" und \"Symphyotrichum\". Dabei sind auch häufig verwendete Zierpflanzen wie Glattblatt-Aster (\"Symphyotrichum novi-belgii\") und Raublatt-Aster (\"Symphyotrichum novae-angliae\"). Durch die große Bekanntheit der Bezeichnung \"Aster\" und die gleichlautenden deutschen und wissenschaftlichen Namen hat sich die neue Namensgebung bei Freizeit- und Erwerbsgärtnern noch nicht verbreitet durchgesetzt. Die afrikanischen Arten der Gattung \"Aster\" s. l. wurden in eine neue Gattung \"Afroaster\" gestellt. Synonyme von \"Aster\" s. str. sind: \"Alkibias\", \"Anactis\", \"Bellidiaster\", \"Bindera\", \"Brachyaster\", \"Chlamydites\", \"Deinosmos\", \"Diplactis\", \"Linosyris\", \"Bellidastrum\", \"Lasallea\" Es gibt in der Gattung \"Aster\" s. str. etwa 152 Arten (Stand 2011 und 2015): Nicht mehr zur Gattung \"Aster\" s. str. gehören:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Sorten einiger Arten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet. (Achtung nicht alles was Aster genannt wird, gehört zur Gattung \"Aster\" s. str.) Die medizinischen Wirkungen einiger Arten wurden untersucht.", "section_level": 1}, {"title": "Die Bezeichnung „Aster“ in der Literatur.", "content": "Gottfried Benn verwendete in seinen expressionistischen Gedichten \"Kleine Aster\" und \"Astern\" diesen Pflanzennamen, wobei man nicht weiß, ob er die Gattung \"Aster\" meinte oder eine der anderen Gattungen, die im Deutschen Astern genannt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Astern (\"Aster\") sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die etwa 152 Arten der Gattung \"Aster\" s. str. sind in Eurasien weitverbreitet. Einige Arten und ihre Sorten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet.", "tgt_summary": "紫菀属(学名:\"\")是菊科下的一个属,同时也是菊科的模式属,其模式种为雅美紫菀(\"Aster amellus\")。这个属曾经包括欧亚大陆及北美洲的近600种植物,但是在经过了20世纪90年代中对于该属的形态学以及分子生物学研究后,人们认为其中一些来自北美洲的种应该被分入其他的一系列近缘属里。 在这次拆分后,这个属留下了大概180个种,其中除一种外,其余均原产于欧亚大陆。", "id": 1884110} {"src_title": "Struts", "tgt_title": "Struts", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Dem Struts-Framework liegt das Entwurfsmuster „Model View Controller“ zugrunde. Die von Struts zur Verfügung gestellten Komponenten entstammen den Bereichen Präsentation (View) und Programmsteuerung (Controller). Funktionen aus dem Modell-Bereich müssen in einer Anwendung anderweitig implementiert werden. Das Framework beinhaltet zurzeit ungefähr 300 Java-Klassen, die in acht Kernpakete eingeteilt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Theoretischer Ansatz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Model-1-Architektur mit JavaServlets/JSP.", "content": "Nachdem die Technik von Java-Servlets eingeführt wurde, erkannte man schnell, dass das Erstellen von HTML-Seiten mit Servlets zeitaufwändig und die Weiterentwicklung von Views sehr mühsam sein kann. Hinzu kam, dass alle drei Komponenten des Model-View-Controller-Konzepts in einem Servlet realisiert wurden. Daraufhin wurde JSP eingeführt, die vor allem dem Webdesigner die Arbeit leichter machte und sich in kurzer Zeit durchsetzte. Daraus entwickelte sich die \"Model-1-Architektur\", die beschreibt, dass Datenhaltung, Geschäftslogik und View in einer JSP anzusiedeln sind, was jedoch bei komplexer Anwendungslogik zu neuen Problemen führt: Die JSP wird in kürzester Zeit unüberschaubar und lässt sich nur durch Entwickler warten, die sowohl HTML- als auch Java-Kenntnisse besitzen. Zwar mildert die Verwendung von Tag-Bibliotheken (wie z. B. JSTL) dieses Problem etwas, weil kein Java-Code mehr benötigt wird. Das konzeptionelle Grundproblem der Vermischung von Präsentation mit fachlicher Funktionalität bleibt jedoch bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "Model-2-Architektur mit Struts.", "content": "Die aufgeführten Probleme haben dazu beigetragen, dass man ein neues Konzept entwickeln musste, das die einzelnen Komponenten klarer voneinander abgrenzt und Java-Servlets und JSP gleichermaßen einbindet. Es entstand die \"Model-2-Architektur für Webanwendungen\", die ihren Einsatz im Struts-Framework gefunden hat. Diese setzt einen Front Controller ein, wonach jeder Aufruf erst zentral verarbeitet und dann an die entsprechenden Controller weitergeleitet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Praktische Umsetzung.", "content": "Das Ziel ist die Trennung von Präsentation, Datenhaltung und Anwendungslogik. Dies erhöht die Übersicht und die Wartbarkeit. Die Kernelemente in Struts, die zu implementieren sind: Die Komponenten werden in der zentralen Konfigurationsdatei von Struts miteinander verknüpft. Beispiel codice_1 in Struts1: Beispiel codice_2 in Struts2: ", "section_level": 1}, {"title": "Die Präsentation.", "content": "Ein Paradigma ist, in der JSP so wenig Java-Code (Scriptlets) wie möglich zu verwenden. Um dies zu ermöglichen, sollte man die von Struts mitgelieferten Tag-Libs einsetzen, die einem beim Auslesen der Form-Bean helfen. Beispiel: Hier wird das Attribut „codice_3“ der Action (Struts2) bzw. Form-Bean (Struts1) über die Setter-Methode nach dem Senden des Formulars mit dem Inhalt des Textfeldes gefüllt. Weiterhin wird ein codice_4 HTML-Element in der JSP generiert.", "section_level": 2}, {"title": "Tiles.", "content": "Struts besitzt ebenfalls eine Vorlagen-Erweiterung, Tiles genannt. Sie ermöglichen dem Entwickler, seine Webseiten komponentenbasiert aufzubauen (Header, Footer, Content, und so weiter). Tiles können sowohl JSPs als auch weitere Tiles inkludieren.", "section_level": 3}, {"title": "Validator.", "content": "Ab der Version 1.1 besitzt Struts ein Validierungswerkzeug, das dem Entwickler bei der Überprüfung der abgesendeten Formdaten hilft. Es arbeitet mit sogenannten \"Validatoren\", die eine spezifische Prüfaufgabe durchführen und beliebig wiederverwendet werden können. Struts bringt einige vorgefertigte Validatoren mit (z. B. für die Prüfung, ob ein Feld ausgefüllt ist oder eine gültige Zahl enthält). Stellt ein Validator einen Fehler fest, wird automatisch auf die Ausgangsseite zurückgeleitet und der Fehler angezeigt. Es ist aber auch möglich, den Fehler via JavaScript clientseitig prüfen zu lassen und den Fehler noch vor dem Absenden des Formulars in einem Fenster anzuzeigen.", "section_level": 3}, {"title": "Die Form-Bean (Struts1).", "content": "Die Form-Bean ist eine normale JavaBean, die alle benötigten Daten für die JSP und die Action enthält. Sie ist die Schnittstelle zwischen diesen beiden Komponenten und wird über die codice_5 mit einem Formular in der JSP verknüpft. Wenn das Formular abgeschickt wird, wird die Bean durch das codice_6 (noch bevor die Action ausgeführt wird) über die setter-Methoden mit den entsprechenden Eingabewerten gefüttert. Die codice_7 enthält außerdem eine Validierungsmethode, welche, wenn in der Konfiguration aktiviert, die Daten der Form-Bean überprüft, bevor sie zur Action geschickt werden. Außerdem enthält sie eine codice_8-Methode um den Inhalt zurückzusetzen, damit sie wiederverwendet werden kann, was den Aufwand für die Speicherverwaltung reduziert (siehe: Slab allocator). Da diese Art der Datenhaltung oft zu \"starr\" ist, wurde von den Struts-Entwicklern die Möglichkeit geschaffen, die Beans in der \"struts-config.xml\" zu deklarieren, wodurch die starre und aufwändige Programmierung der Beans entfällt. Zum Zugriff wird dann die codice_9 zu einer codice_10 des Apache Commons BeanUtils Projekt gecastet und die Daten werden dann über Schlüssel abgefragt. Bei der Verwendung dynamischer Beans kann außerdem zur Validierung das Commons Validation Framework eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Action.", "content": "Die Action ist diejenige Komponente, die mit dem Backend kommuniziert, von ihr Daten holt und sie auch wieder dahin schreibt. Sie enthält meist weitere Prüf- und Auswertungsmechanismen. Die Action ist ebenfalls für die Navigation durch die Webseite verantwortlich, da sie nach getaner Arbeit ein codice_11 zurückgeben muss. Je nachdem, welchen Forward die Action zurückgibt, entscheidet das Struts-Framework anhand der codice_5, zu welcher Seite weitergeleitet werden soll.", "section_level": 2}], "src_summary": "Struts ist ein Open-Source-Framework für die Präsentations- und Steuerungsschicht von Java-Webanwendungen. Struts beschleunigt die Entwicklung von Webanwendungen wesentlich, indem es HTTP-Anfragen in einem standardisierten Prozess verarbeitet. Dabei bedient es sich standardisierter Techniken wie JavaServlets, JavaBeans, Resource Bundles und XML sowie verschiedener Apache-Commons-Pakete.", "tgt_summary": "Struts是Apache软件基金会(ASF)赞助的一个开源项目。它最初是Jakarta项目中的一个子项目,并在2004年3月成为ASF的顶级项目。它通过采用Java Servlet/JSP技术,实现了基于Java EE Web应用的Model-View-Controller(MVC)设计模式的应用框架,是MVC经典设计模式中的一个经典产品。", "id": 1560184} {"src_title": "Neuirland", "tgt_title": "新爱尔兰岛", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Neuirland liegt am östlichen Rand des Bismarckarchipels, 5 Grad südlich des Äquators, zwischen dem 149. und 154. Grad östlicher Länge. Die Insel erstreckt sich in nordwestlich-südöstlicher Richtung über 470 Kilometer und ist an ihrer engsten Stelle nur 10 Kilometer breit. An ihre Ostseite grenzt der Pazifik, an ihre Westseite im Norden die Bismarcksee und im Süden der \"Saint George’s Channel\", der die Insel von der westlich benachbarten Insel Neubritannien sowie den vorgelagerten Duke-of-York-Inseln trennt. Das Relief Neuirlands ist gebirgig; die höchste Erhebung bildet der Mount Taron mit 2379 m. ü. M. im südlichen Hans-Meyer-Gebirge. Den Nordteil der Insel durchzieht mittig das Schleinitz-Gebirge. Den nördlichsten Punkt Neuirlands bildet das so genannte \"Nordkap\", den südlichsten das Kap St. Georg.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Besiedelung und indigene Kultur.", "content": "Früheste menschliche Spuren reichen über 30.000 Jahre zurück. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Uli-Figuren aus der Kultur der früheren Einwohner entdeckt. Malanggan ist ein umfangreicher Ritenkomplex und andererseits die traditionelle Kunst auf Neuguinea. Auf Neuirland werden 19 Sprachen gesprochen; alle bis auf eine sind austronesische und miteinander verwandt.", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Entdeckung und erste Kontakte.", "content": "Von europäischer Seite wurde Neuirland erstmals im 16. Jahrhundert von dem Spanier Pedro Fernández de Quirós gesichtet und 1616 von den niederländischen Seefahrern Jakob Le Maire und Willem Schouten wiederentdeckt. Im August 1767 erkannte Philipp Carteret, dass es sich bei dem Eiland um eine selbständige Insel handelte, die nicht mit Neubritannien und Neuhannover durch Landmassen verbunden war, wie man europäischerseits bis dahin angenommen hatte. Carteret gab Neuirland den Namen „Nova Hibernia“, der später im Englischen und Deutschen zu analogen Namensbildungen führte. In der Frühzeit europäischer Kontakte war der im Süden gelegene Carterethafen wegen seiner Süßwasservorkommen ein beliebter Anlaufpunkt für spanische und niederländische Handelsschiffe. Nach Gründung der britischen Strafgefangenenkolonie Neusüdwales in Australien (1788) gewann er für englische Schiffe an Bedeutung, da der Südzipfel Neuirlands an der sogenannten „inneren Route“ von Sydney nach Hongkong lag. Ab 1830 wurde entlang des St.-Georgs-Kanals auch vermehrt Tauschhandel von US-amerikanischen Walfangschiffen getrieben; und um 1840 siedelte erstmals eine Gruppe von achtzehn Europäern, Deserteuren aus Sydney, im westlich des Kap St. Georg gelegenen Port Praslin. Von passierenden Handelsschiffen waren zuvor schon Europäer gemeldet worden, die als Einzelne bei Einheimischen in Stranddörfern lebten. Die Europäer bekamen frühzeitig Einblicke in kannibalistische Praktiken der einheimischen Bevölkerung. So berichtet Missionar George Brown von der Wesleyanischen Mission, dass er 1875 bei seinen ersten zaghaften Bekehrungsversuchen dahin gehende Erfahrungen sammelte. Er sah nicht nur umherliegende Knochen von Menschen, vielmehr berichteten Einheimische unumwunden, dass Menschenfleisch verzehrt würde. Anlässlich eines späteren Besuchs überzeugte sich die Mission hiervon dann selbst. Gegen 1900 ließ sich feststellen, dass sogar aus indigener Sicht fortgeschrittene Abkehr vom Kannibalismus zu verzeichnen war. Einen verstärkten Zuzug von Europäern verzeichnete die Insel ab dem Januar 1880 wegen des Kolonialprojekts Charles Bonaventure du Breils, Marquis de Rays, der nach einem diplomatischen Misserfolg, an der Westküste Australiens einen eigenen Staat zu gründen, den Süden Neuirlands für ein „freies Neufrankreich in der Südsee“ ausgewählt hatte (\"La Nouvelle France, Colonie Libre du Port Breton\", nicht zu verwechseln mit dem französischen Staatsgebiet \"La Nouvelle-France\" in Nordamerika). Bis zum Januar 1882 kamen auf insgesamt vier Auswandererschiffen schätzungsweise 500 Siedler französischer, italienischer, deutscher und griechischer Abstammung nach Neuirland, die nach vergeblichen Rodungs- und Ackerbauversuchen in Port Praslin, Likiliki, Irish Cove, Port Breton und Bay Marie entweder nach Nouméa (Neukaledonien) bzw. Sydney (Australien) weiterzogen, oder von den auf Neubritannien und den Duke-of-York-Inseln ansässigen Handelsfirmen angestellt wurden. Der spätere Hamburger Kaufmann Eduard Hernsheim erkundete im Februar 1880 die Steffenstraße im Norden der Insel, vermaß erstmals den Naturhafen beim Nordkap und gründete auf dem vorgelagerten Hafeneiland Nusa und im Dorf Pakail (heute Kavieng) Stationen für seine Firma \"Hernsheim & Co\". Bis 1881 folgten durch Hernsheims Agenten Friedrich Schulle weitere Stationsgründungen an der neuirischen Ostküste: in Kablaman, Butbut, Navangai, Lamerotte, Lagumbanje, Lauaru und Kapsu. Zugleich wurde ein „Arbeiterverkehr“ zur Hauptniederlassung auf Matupi eingerichtet (Blanchebucht, Neubritannien), wo junge Neuirländer während einer dreimonatigen Lehrzeit in die Kopra-Produktion eingewiesen wurden. 1882/83 wurden diese von \"Hernsheim & Co\" etablierten, friedlichen Beziehungen von anderen Handelskapitänen ausgenutzt, um unter Vorspiegelung eines nächsten Arbeitsaufenthaltes auf Matupi rund 1.300 Neuirländer als Hilfskräfte für Kokos- und Zuckerrohrplantagen nach Queensland (Australien), Fidschi und Samoa zu verschleppen. Nach Protesten des britischen Kommissars H.H. Romilly und Eduard Hernsheims folgte englischerseits im März 1884 und deutscherseits im März 1886 ein Verbot dieser Entführungen, des „Blackbirdings“ oder „Schwarzdrosselns“. Das deutsche Gesetz war allerdings auf den Norden Neuirlands beschränkt und wurde auf Betreiben der \"Neuguinea-Kompagnie\" im September 1887 wieder aufgehoben.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Kolonialherrschaft (1885–1914).", "content": "Nach deutschen Flaggenhissungen auf Nusa und in Kapsu (beide 12. November 1884) war Neuirland unter dem Namen „Neu-Mecklenburg“ von 1885 bis 1899 Teil des Schutzgebiets der \"Neuguinea-Kompagnie\", von 1899 bis 1918 Teil des kaiserlich-deutschen Schutzgebiets Deutsch-Neuguinea. Zur Versorgung der Pflanzungen im Nordteil der Insel wurde ab etwa 1900 auf Initiative des Bezirksvorstehers Boluminski an der Nordküste eine Straße angelegt, die heute die Orte Samo, Namatanai, Kanam, Malom, Logia und Mangai mit der Provinzhauptstadt Kavieng verbindet (seit 1975 „Boluminski-Highway“). Zum Bau wurden u. a. verurteilte Kannibalen eingesetzt. Mit Unterstützung der indigenen Oberschicht gelang es einheimische Arbeitskräfte zum Aufbau einer Infrastruktur zu gewinnen, Versuchspflanzungen einzurichten, intensive Feldwirtschaft zu betreiben und den Nusa-Hafen zum Anlaufhafen für Kavieng zu entwickeln.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg und australische Mandatsverwaltung (1914–1975).", "content": "Im Zweiten Weltkrieg wurde Neuirland von der japanischen Armee besetzt. Die Kapitulationszeremonie der Japaner auf Neuirland wurde am 18. September 1945 an Bord der \"HMAS Swan (U74)\" abgehalten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Neuirland (englisch New Ireland; deutsch ehemals \"Neumecklenburg\") ist eine etwa 8.650 km2 große Insel im Bismarck-Archipel in Papua-Neuguinea, auf der rund 110.000 Menschen leben. Sie gehört zusammen mit vielen kleinen vorgelagerten Inseln zur Provinz New Ireland mit der Hauptstadt Kavieng im Norden der Hauptinsel. Ihr Name in der papuanischen Verkehrssprache Tok Pisin lautet \"Niu Ailan\".", "tgt_summary": "新爱尔兰岛(New Ireland island,巴布亚皮钦语:Niu Ailan),属于巴布亚新几内亚的一个岛屿,是太平洋西南部俾斯麦群岛主要岛屿之一,位于新不列颠岛东北,隔圣乔治海峡与其相望,全岛东西狭长,形似一支火绳枪,面积约8650平方公里。新爱尔兰岛构成了巴布亚新几内亚新爱尔兰省的主体部分,省会卡维恩位于岛的北端。", "id": 2538286} {"src_title": "Südwestafrika", "tgt_title": "西南非洲", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ehemalige deutsche Kolonie wurde 1919 ein Mandatsgebiet des Völkerbundes und unter Verwaltung der Südafrikanischen Union gestellt. 1946 wurde das Gebiet offiziell in ein Treuhandgebiet der UNO umgewandelt, was den Einfluss der Weltorganisation erhöht hätte. Südafrika erklärte mit dem Ende des Völkerbundes das Mandat für erloschen, erkannte die UNO nicht als Rechtsnachfolger des Völkerbundes an und gliederte das Gebiet mit Gesetz vom 21. Februar 1949 als 5. Provinz der Südafrikanischen Union ein. So bekam die weiße Minderheit das Recht, eigene Vertreter in das Kapstädter Parlament zu entsenden. Im Jahre 1962 versuchte auf Initiative der SWAPO und SWANU die UN-Vollversammlung mittels eines Sonderausschusses (\"United Nations Special Committee for South West Africa\") über die Verhältnisse in Südwestafrika Aufklärung zu erhalten. Die UNO entzog 1966 der Republik Südafrika das Mandat über Südwestafrika und stellte es zwei Jahre später unter dem Namen Namibia de jure unter eigene Verwaltung. Nachdem der Internationale Gerichtshof 1971 die fortdauernde südafrikanische Präsenz als unrechtmäßig verurteilt hatte, begann ab Mitte der 70er Jahre unter starkem internationalen Druck und inneren Spannungen ein Übergangsprozess, der schließlich 1990 zur Unabhängigkeit der Republik Namibia führte. Die zeitgenössische Verwendung der Begriffe \"Südwestafrika\" oder \"Südwest\" wird im heutigen Namibia nicht geschätzt. Sie werden als Zeichen für einen nostalgischen Umgang mit der deutschen Kolonialzeit sowie der Zeit der Apartheid empfunden.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Vom Department of Statistics (1970) und nach einem \"Survey of South West African affairs\", herausgegeben 1974 vom Südafrikanischen Außenministerium, wurden folgende Angaben entsprechend den damaligen demographischen Gruppenbezeichnungen bekanntgegeben:", "section_level": 1}, {"title": "Politisch-administrative Strukturen.", "content": "Südafrika regierte und verwaltete das Gebiet von Südwestafrika/Namibia durch sein eigenes Parlament und seine Ministerien. Für die „eingeborene“ Bevölkerung war das Department of Bantu Administration and Development in Pretoria zuständig. Die regierende National Party hatte auch in Windhoek ein territoriales Büro für Südwestafrika (S.W.A.), von der aus ihr regionaler Vorsitzender A. H. du Plessis die Geschäfte führte. Dort befand sich auch die \"South West Africa Legislative Assembly\", die ähnlich den Provinzparlamenten in Südafrika arbeitete und nur aus weißen Vertretern bestand. Deren Vorsitzender war Dirk Mudge. Ein daraus gewähltes \"Executive Committee\" (alle waren Mitglieder der National Party) stand unter der Leitung von Eben van Zyl. Premierminister Balthazar Johannes Vorster berief 1973 angesichts der politischen Drucks aus den Vereinten Nationen bezüglich Südafrikas Namibiapolitik ein \"Advisory Council\" mit 40 Mitgliedern ein, das Repräsentanten der Weißen und Coloured-Organisationen, Vertretern aus den Legislativräten der Homelands und Bantu-Behörden für zwei Tage in einem Kapstädter Hotel zusammenführte. In der Folge ernannte zur Fortführung dieses Gremiums der Premierminister einen Mitarbeiter der S.W.A.-Verwaltung, Billy Marais, zum offiziellen Vertreter in Südwestafrika. Es wurde dafür ein Büro in Windhoek eröffnet. Das erste reguläre Treffen des \"Advisory Council\" fand am 23. März 1973 in Windhoek statt. Im Verlauf des Jahres 1983 präsentierte der Generaladministrator Willie van Niekerk einen Plan zur Errichtung eines \"Committee for Constitutional Development\" (deutsch etwa: Komitee zur Entwicklung einer Verfassung). Es sollte sich aus 50 gewählten sowie aus 22 nominierten Vertretern der 11 ethnischen Gruppen zusammensetzen. Für den September oder Oktober waren Wahlen für dieses Gremium angestrebt. Das Vorhaben erhielt jedoch zu wenig Unterstützung und wurde fallengelassen. Aus der damit verbundenen Diskussion führte van Niekerk einen neuen Vorschlag zur Bildung eines \"State Council\" in die Debatte ein, womit eine Gruppe der wichtigsten politischen Organisationen zusammengeführt werden sollte, die Vorschläge zur künftigen Verfassungsordnung für ein noch nicht völlig unabhängiges Namibia unterbreiten könnte. Dieser \"State Council\" sollte unter dem Vorsitz von Richter Joseph Hefer, dem damaligen \"Chief Justice of the Transkei,\" arbeiten. Im Verlauf der Meinungsbildung wurde deutlich, dass der \"State Council\" noch geringere repräsentative Unterstützung hätte als die aufgelöste (weiße) National Assembly. Daraufhin wurde der Vorschlag verworfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Südwestafrika (afrikaans \"Suidwes-Afrika\"; (SWA oder S.W.A.)) war die Bezeichnung \"Namibias\" während seiner Fremdverwaltung durch Südafrika in den Jahren 1915 bis 1990. Am 12. Juni 1968 wurde der Name \"Namibia\" von der Generalversammlung der Vereinten Nationen bereits anerkannt.", "tgt_summary": "西南非洲(南非语:Suidwes-Afrika;德语:Südwestafrika),是纳米比亚共和国在1915年至1990年间的正式名称;在这段期间,南非联邦接收原来由德意志帝国殖民的此区,并在第一次世界大战后接受国际联盟的委托管理,直到1990年3月21日纳米比亚独立为止。", "id": 2676652} {"src_title": "Wahrheits- und Versöhnungskommission", "tgt_title": "真相与和解委员会 (南非)", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte und Entstehung.", "content": "1990 wurde auf Anordnung von Präsident Frederik Willem de Klerk die Harms-Kommission eingesetzt, um ungesetzliche Taten der südafrikanischen Sicherheitsbehörden aufzuklären. Sie tagte unter Leitung des Richters Louis Harms, zeitweise in der südafrikanischen Botschaft in London. Sie blieb jedoch weitgehend ohne Konsequenzen, da die befragten Offiziere jede Schuld leugneten. 1991 bis 1994 tagte die Goldstone-Kommission. Erneut wurde die Rolle der Sicherheitsbehörden sowie weitere Fälle von „öffentlicher Gewalt“ beleuchtet. In der Folge wurden mehrere hochrangige Offiziere von Armee und Polizei entlassen. 1995 wurde der \"Promotion of National Unity and Reconciliation Act 34 of 1995\" vom Parlament verabschiedet. Die TRC wurde ab 1996 auf Grundlage dieses Gesetzes für 18 Monate einberufen. Sie sollte um ein halbes Jahr verlängert werden können. Der relativ kurze Zeitraum ihres Wirkens war bereits zur Einberufung umstritten, da die Fülle der zu behandelnden Fälle in dieser Zeit kaum zu bearbeiten schien. Allerdings galt es auch, die Folgen des Apartheidsystems schnell öffentlich zu machen, um gegebenenfalls Entschädigungen nicht erst nach vielen Jahren zu zahlen und den schmerzhaften Prozess der Aufklärung nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Die Psychologin Pumla Gobodo-Madikizela, die selbst Mitglied der Kommission war, meinte dazu: Ein weiteres Motiv für die Gründung war die Erkenntnis, dass eine gründliche Aufarbeitung der Apartheid-Ära durch Polizei und Justiz kaum zu erwarten war. Fast der gesamte Polizeiapparat, das Militär und die Justiz waren nach dem Ende der Apartheid 1993 immer noch mit den gleichen (weißen) Personen besetzt, die zum Teil in politisch motivierte Verbrechen involviert gewesen waren. Dass dieser Apparat plötzlich bereit gewesen wäre, seine eigene jahrzehntelange Verstrickung in Verbrechen neutral aufzuarbeiten und Personen aus seinen eigenen Reihen vor Gericht zu stellen, war unwahrscheinlich. Insofern stellte die Kommission auch einen Kompromiss dar, um Aufklärung überhaupt erst zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "Ihr Ziel war es, Opfer und Täter in einen „Dialog“ zu bringen und somit eine Grundlage für die Versöhnung der zerstrittenen Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Vorrangig hierbei war die Anhörung beziehungsweise die Wahrnehmung des Erlebens des jeweils anderen. Dabei wurde keine politisch oder rassisch motivierte „Vorauswahl“ getroffen, wessen Verbrechen vorrangig von der Kommission behandelt werden sollten. Zum Thema wurde daher ebenso die Gewalt von Weißen (primär von Polizei und Militär) gegenüber Schwarzen, die Gewalt von Schwarzen (hauptsächlich des ANC) gegenüber Weißen, und die Gewalt von Schwarzen untereinander, wie etwa im Konflikt zwischen der Inkatha und dem ANC ab 1989, die allein etwa 15.000 Opfer forderte. Wie sich während der Anhörungen herausstellte, wurde dieser von Kräften innerhalb der weißen Regierung mit illegalen Mitteln gefördert (siehe unten, „Ergebnisse“). Die Ideale Mahatma Gandhis, der über zwei Jahrzehnte in Südafrika gelebt und nach seinen Prinzipien des Satyagraha gewirkt hatte, finden sich in den Grundsätzen der Wahrheits- und Versöhnungskommission wieder. Nicht die Konfrontation, sondern die Wahrnehmung des „Anderen“ stand im Vordergrund. Den Angeklagten wurde Amnestie zugesagt, wenn sie ihre Taten vollständig zugaben, den Opfern wurde finanzielle Hilfe versprochen. Ziel war die Versöhnung mit den Tätern sowie ein möglichst vollständiges Bild von den Verbrechen, die während der Apartheid verübt wurden. Sämtliche Anhörungen waren deshalb öffentlich.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Die Kommission hörte viele Opfer politischer Gewalt, die zum Teil finanzielle Entschädigung erhielten. Die vom Staat gezahlten Summen fielen allerdings mit maximal etwa 20.000 Euro pro Person deutlich geringer aus, als von der Kommission empfohlen worden war. Zahlreiche Morde und Terroranschläge aus der Zeit der Apartheid konnten aufgeklärt werden. In vielen Fällen erhielten Angehörige von Schwarzen, die einfach verschwunden waren, erstmals Auskunft über deren Schicksal bzw. die Todesumstände. Besondere Aufmerksamkeit, auch international, erregten die Aussagen von Eugene de Kock. Dieser war Leiter der geheimen Antiterroreinheit C1 (früher C10) der Polizei, die nach ihrem Sitz als Vlakplaas bekannt wurde. Diese hatte zahlreiche schwarze Oppositionelle gefoltert und ermordet und war unter anderem für eine Reihe von Bombenattentaten verantwortlich. Das Amnestiegesuch von de Kock wurde abgelehnt. Zudem offenbarte de Kock, wie Kräfte innerhalb der Regierung in den letzten Jahren der Apartheid teilweise erfolgreich versuchten, Konflikte zwischen schwarzen Bevölkerungsgruppen zu schüren und damit das Ende der Apartheid hinauszuzögern. Dies geschah vor allem durch Waffenlieferungen an die Inkatha Freedom Party, die in Opposition zum ANC von Nelson Mandela stand. Von 7112 Antragstellern wurde 5392 eine Amnestie verweigert.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Die Wahrheits- und Versöhnungskommission bestand aus drei Ausschüssen, die jeweils unterschiedliche Aufgaben übernahmen: Am 29. Oktober 1998 präsentierte die Wahrheits- und Versöhnungskommission ihren Abschlussbericht.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Arbeit der Kommission blieb nicht ohne Kritik. Ein wichtiger Aspekt betraf die von Anfang an eingeplante Straflosigkeit für Täter, die vor der Kommission aussagten. Dies wurde zwar allgemein als hilfreiches Zugeständnis angesehen, um die begangenen Verbrechen überhaupt aufklären zu können, denn andernfalls wären die Täter kaum bereit gewesen, darüber zu berichten. In der Praxis führte dies jedoch zu Situationen, die von vielen Beobachtern und Angehörigen von Opfern als unannehmbar angesehen wurden. Regelmäßig kam es vor, dass Angehörige von Polizei und Militär vor der Kommission gravierende Verbrechen gestanden, etwa schwere Folter oder die grausame Hinrichtung eines Verdächtigen, um danach als freie Männer den Saal zu verlassen. Die Angehörigen, die auf diese Weise meist zum ersten Mal von den Todesumständen ihres Verwandten erfuhren, blieben traumatisiert zurück, ohne Gerechtigkeit gefunden zu haben. Besonders umstritten war, dass die Täter für ihre gestandenen Taten nicht nur vor Strafverfolgung geschützt waren, sondern auch vor zivilrechtlichen Schadensersatzklagen von überlebenden Opfern oder Hinterbliebenen. Um dieses Thema entspann sich eine breite gesellschaftliche Diskussion in Südafrika, wobei vor allem Schwarze kritisierten, dass der Aspekt der Amnestie für die Täter höher gewertet worden war als deren gerechte Bestrafung. Einige Angehörige von Opfern versuchten erfolglos, den Amnestiegrundsatz auf gerichtlichem Weg verbieten zu lassen, etwa die Familie von Steve Biko. Die Anti-Apartheid-Aktivistin, Frauenrechtlerin und Trägerin des Anne-Klein-Frauenpreises Nomarussia Bonase kritisiert, dass die Täter sprechen durften, aber die Opfer nicht gesprochen haben. Um diesen Missstand zu bekämpfen, gründete sie die Organisation Khulumani, das heißt auf isiXhosa „frei seine Meinung sagen“.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Länder.", "content": "\"Siehe Hauptartikel\": Wahrheitskommission. Die Idee der Wahrheits- und Versöhnungskommission ist in den letzten Jahren in weiteren Ländern umgesetzt worden. Vor einiger Zeit fanden sich Stimmen, die auch im Irak die Chancen einer Wahrheits- und Versöhnungskommission hervorhoben. In der Literatur findet eine solche Kommission mehrfach Erwähnung. Ein Beispiel dafür ist das Theaterstück \"Der Tod und das Mädchen\" von Ariel Dorfman, in dem ein Anwalt in eine Wahrheitskommission berufen wird, die sich mit den Opfern des Regimes von Augusto Pinochet beschäftigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wahrheits- und Versöhnungskommission (, kurz \"TRC\") war eine südafrikanische Einrichtung zur Untersuchung von politisch motivierten Verbrechen während der Zeit der Apartheid. Sie geht in ihrer Entstehung auf eine Initiative des ANC und des damaligen Justizministers Abdullah Omar im Jahr 1994 zurück und wurde im Januar 1996 durch Präsident Nelson Mandela eingesetzt. Vorsitzender war der schwarze Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu. Die Kommission, die Verbrechen von Angehörigen aller Volksgruppen unabhängig von der Hautfarbe der Täter aufklären und somit zur Versöhnung beitragen sollte, arbeitete bis 1998.", "tgt_summary": "真相与和解委员会(Truth and Reconciliation Commission ),是南非为实现“在弄清过去事实真相的基础上促进全国团结与民族和解”的目标,于1995年11月29日,宣布成立的社会调解组织。委员会主席为南非享有厚望的诺贝尔和平奖得主南非圣公会大主教德斯蒙德·图图。", "id": 290620} {"src_title": "Grenadier", "tgt_title": "擲彈兵", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seit 1667 mussten sich in jeder französischen Infanterie-Kompanie vier Soldaten auf den Umgang mit Granaten spezialisieren und wurden deshalb als Grenadiere bezeichnet. Der Anteil der Grenadiere an der Infanterie stieg in der Folgezeit, so dass bereits ab 1671 jedes französische Bataillon eine Kompanie Grenadiere umfasste. Seit 1670 wurden auch im Erzherzogtum Österreich, 1676 in Brandenburg und 1678 in England Grenadier-Einheiten aufgestellt, worauf bis zum Ende des 17. Jahrhunderts die meisten anderen europäischen Staaten folgten. Der Begriff wurde in dieser Zeit aus dem Französischen auch in die deutsche Sprache übernommen. Für die Aufstellung einer Grenadier-Einheit wurden die stärksten, geschicktesten und oft die größten Soldaten ausgesucht (ein Beispiel waren die „Langen Kerls“ Friedrich Wilhelms I. von Preußen). Die Grenadiere bildeten eine militärische Elite. Sie wurden bei Belagerungen mit besonders gefährlichen Aufgaben betraut und an Schwerpunkten des Kampfes in der Schlacht eingesetzt. Zu ihrer Bewaffnung gehörte neben etwa einem Dutzend Granaten eine Muskete mit Bajonett und ein Säbel. Oft konnte man die Grenadiere auch rein äußerlich von den anderen Soldaten unterscheiden: Um beim Werfen der Granaten nicht behindert zu werden, trugen sie stets schmale Kopfbedeckungen (ursprünglich die einfache Lagermütze) statt der damals üblichen, breiten Hüte (Dreispitz). Schon im 18. Jahrhundert wurden die Handgranaten nach und nach wieder abgeschafft; die Grenadiere blieben aber Eliteeinheiten. Aus ihren ursprünglichen Zipfelmützen entwickelten sich – als Statussymbol und, um ihre Träger größer erscheinen zu lassen – hohe und teils sehr schwere Grenadiermützen mit Metallschilden oder aus Pelz, zu deren Tragen ein Kinnriemen notwendig war. Weil es schwierig war, diese Mützen zum Gruß abzuziehen, entstand als besonderes Zugeständnis an die Grenadiere der sogenannte „Grenadiergruß“ (das bloße Andeuten durch Anlegen der Hand an die Mütze). Dieser Gruß wurde aus Prestigegründen von immer mehr Einheiten übernommen und so zur heute weltweit verbreitetsten militärischen Ehrenbezeigung. Besonders berühmt wurden die „Grenadiere der alten Garde“ der Kaiserlichen Garde von Napoleon I., die bis zur Schlacht von Waterloo den Ruf der Unbesiegbarkeit genossen. Da die Truppenbezeichnung „Grenadiere“ nur für Elitetruppen mit ausgewähltem Personalersatz benutzt wurde, gab es in den Armeen des deutschen Kaiserreichs (1871–1918) nur wenige Regimenter, die diese im Namen führten.", "section_level": 1}, {"title": "Preußen.", "content": "– \"die fünf kgl. preußischen Garde=Grenadierregimenter\" – \"die zwölf kgl. preußischen Linien=Grenadierregimenter\"", "section_level": 2}, {"title": "Sachsen.", "content": "Daraus wurden gegründet mit dem Beitritt in den Norddeutschen Bund:", "section_level": 2}, {"title": "Württemberg.", "content": "– \"die zwei kgl. württembergischen Linien=Grenadierregimenter\"", "section_level": 2}, {"title": "Baden.", "content": "Die beiden badischen Grenadierregimenter:", "section_level": 2}, {"title": "Mecklenburg.", "content": "– \"das großherzoglich mecklenburgische Grenadierregiment\" Bayern sowie die anderen Bundesstaaten hatten keine Grenadierregimenter.", "section_level": 2}, {"title": "Wehrmacht.", "content": "In der Wehrmacht wurden ab 15. Oktober 1942 die bisherigen „Schützen“ und „Oberschützen“ der Infanterie als „Grenadier“, bzw. „Obergrenadier“ bezeichnet. Des Weiteren wurden fast alle Bezeichnungen entsprechend geändert. So wurden aus „Infanterie-Regimentern“ nunmehr „Grenadier-Regimenter“. Die Maßnahme sollte der Hebung der Moral dienen. Nur ab Divisionsstufe behielten die Divisionen ihren Namen. Nach dem Attentat auf Hitler 1944 wurden neu aufgestellte Divisionen als Volksgrenadier-Divisionen bezeichnet. Diese waren herkömmliche Infanteriedivisionen und standen in keinem Zusammenhang mit dem Volkssturm.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Die Bezeichnungen Grenadier, Füsilier und Jäger werden heute für motorisierte, teilweise auch mit Radpanzern ausgestattete mechanisierte Infanterie synonym benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die Bundeswehr hat den 1942 entstandenen Begriff \"Panzergrenadier\" übernommen, bezeichnet damit allerdings Einheiten der Panzergrenadiertruppe, deren Kampfesweise der Kampfweise der früheren Dragoner entspricht. Vor Zulauf des HS 30 waren fast alle Infanteriebataillone in den Heeresstrukturen I und II motorisierte Grenadierbataillone (mot), die mit Mannschaftstransportwagen Borgward, später Unimog, beweglich waren. Bis in die Heeresstruktur IV gab es in jedem Panzergrenadierbataillon eine Grenadierkompanie (MTW), die den Kampf abgesessen in der Verteidigung aus oder im Angriff um Feldstellungen sowie im Orts- und Häuserkampf führte. \"Panzergrenadier\" (PzGren) ist der Soldat im niedrigsten Dienstgrad in einem Panzergrenadierbataillon der deutschen Bundeswehr. \"Grenadier\" (Gren) ist der niedrigste Dienstgrad der Heeresuniformträger im Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung. Er entspricht dem Dienstgrad Schütze, Funker, Panzergrenadier usw. (→ vgl. hier) anderer Truppengattungen.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Im österreichischen Bundesheer werden die den Panzereinheiten zugeteilten, motorisierten Infanterieeinheiten als \"Panzergrenadiere\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Nachdem General Henri Guisan 1942 auf der Schwägalp einer von Hptm. Mathias Brunner ausgearbeiteten Nahkampf-Demonstration mit Ostschweizer Freiwilligen der Felddivision 7 beigewohnt hatte, befahl er im Februar 1943 die Aufstellung von Pionierkompanien der Genietruppen auf Regimentsstufe. Deren Umbenennung in Grenadier-Kompanien erfolgte noch 1943 mit den Worten: «Die moderne Kriegsführung stellt die Infanterie und die leichten Truppen vor Kampfaufgaben, die den Einsatz besonders ausgebildeter und ausgerüsteter Stosstrupps notwendig machen.» In der Schweizer Armee bilden die Grenadiere einen grossen Teil des KSK. Die Grenadier Ausbildung gilt als eine der anspruchsvollsten und umfangreichsten militärischen Ausbildungen in der Schweizer Armee. Bei der Rekrutierung sind im Sporttest +90 / 125 Punkte notwendig. Während der 23-wöchigen Grundausbildung (Rekrutenschule) erhalten die Grenadiere in Isone im Kanton Tessin eine spezifische Ausbildung, die den späteren Einsatz als so genannte „Special Operation Capable (SOC)“ ermöglichen soll. Dazu gehören spezielle Ausbildungsprozesse wie Nahkampf, Orts- und Häuserkampf, Sofort-Aktions-Gefechts-Techniken, Überleben und Bewegen in gegnerischem Gebiet und im Gebirge. Dazu kommen Spezialistenausbildungen als Scharfschütze, Aufklärer, Medic (Grenadier Einheitssanitäter), PAL/Mg-Spezialist, Minenwerfer, Nachrichten-/Übermittlungs-Spezialist, Sprenger, Panzerfaust-Spezialist, Fahrer/LMg-Schütze oder Kommando/Trupp-Chef. Die Ausbildung zum Grenadier fordert ein hohes Maß an Sportlichkeit, physischer und psychischer Leistungsfähigkeit, extreme Leistungsbereitschaft sowie enormes Durchhaltevermögen. Für diese herausfordernde Funktion kommen nur Freiwillige in Frage, welche bei der Rekrutierung die hohen, geforderten Leistungen erbringen. Während der ersten 11 Wochen der Grenadierrekrutenschule findet eine harte Selektion aus 24 Selektionstesten statt, welche bei charakterlich, technisch, sozial, psychisch oder physisch ungenügenden Leistungen eine Umteilung zur Folge hat. Diese Umteilung geschieht innerhalb der Armee bzw. vor allem in das Betriebsdetachement des AZSK. Die drei Grenadierbataillone des Grenadierkommandos sind Infanterieverbände, die für offensive Operationen wie zum Beispiel Angriffe zur Lähmung oder Zerstörung von Zielen operativer und taktischer Bedeutung in der Tiefe, Unterbrechung von Kommunikationslinien und Beschaffung von Schlüsselinformationen eingesetzt werden. Sie bestehen zum Großteil aus Milizsoldaten. Die Grenadiere haben auch ausserdienstlich einen guten Zusammenhalt. Ihr Erkennungsmerkmal ist die typische Bombe als Abzeichen. Im Jahr 2007 wurde der \"Grenadier-Tag\" ins Leben gerufen. Der alljährliche Anlass fordert die Fähigkeiten als Grenadier und pflegt die Kameradschaft untereinander. Zudem gibt es in der Schweizer Armee noch Militärpolizeigrenadiere und Panzergrenadiere, die an verschiedenen Orten ausgebildet werden: Isone im Tessin für den Grenadier des KSK, Thun für den Panzergrenadier und Aarau bzw. Sion für den Militärpolizeigrenadier.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "In Frankreich führte in jedem Linienregiment bis 1868 je eine Kompanie den Namen Grenadiere.", "section_level": 2}, {"title": "Italien.", "content": "In Italien gibt es mit den \"Granatieri di Sardegna\" (1659) eine traditionsreiche Gardegrenadiertruppe piemontesischen Ursprungs, die in Rom Wach- und Repräsentanzaufgaben übernimmt. Die Soldaten der Truppe tragen eine Bärenfellmütze.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Im modernen Sprachgebrauch ist ein US-Army-Grenadier ein mit einem Unterlauf-Granatwerfer (M203, M320) ausgerüsteter Soldat innerhalb eines vier Mann starken \"Fireteams\" (Trupp). Im United States Marine Corps fungiert ein \"Team Leader\" (Truppführer) eines \"Fireteams\" mit einem M203 als Grenadier. Während des Vietnamkrieges waren US-Grenadiere mit dem M79 Granatwerfer („Thumper“) und im späteren Kriegsverlauf mit dem M203 ausgerüstet.", "section_level": 2}, {"title": "Gardeeinheiten.", "content": "Da Grenadiere meist als Eliteeinheiten aufgefasst wurden, findet man sie noch heute häufig in Garderegimentern bzw. -kompanien, wo sie an ihren charakteristischen, hohen Mützen als Grenadiere erkennbar sind, etwa die britischen Grenadier Guards oder die dänische Königsgarde, die beide Bärenfellmützen tragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grenadiere (anfangs auch als „Granatiere“ bezeichnet) waren seit dem 17. und 18. Jahrhundert Infanteristen, die ursprünglich mit dem Vorläufer der heutigen Handgranate bewaffnet und eine Elite der Linieninfanterie waren.", "tgt_summary": "掷弹兵原先是一种专门用来投掷手榴弹与进行一些突击行动出租车兵,如此特别的角色大约在十七世纪中晚期建立,此时掷弹兵通常选择最强壮最高大出租车兵担任。到了十九世纪,掷弹兵实质上不再和投掷手榴弹有关,但还是选择在体格上最强力者与可以在战场上领导突袭的人担任,掷弹兵通常在包围战中领导一些攻坚行动,然而这个角色通常以被称作敢死队(Forlorn hope)的全武装志愿者来执行,且也可能由战斗工兵或先锋来执行。", "id": 936565} {"src_title": "Forschungsschiff", "tgt_title": "研究船", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Es hat sich international eine Klasseneinteilung entsprechend der Fahrtbereiche durchgesetzt:", "section_level": 1}, {"title": "Historische Schiffe.", "content": "Historische bzw. früher eingesetzte Schiffe sind u. a.:", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsstatus der Forschungsschiffe in ihrer historischen Entwicklung.", "content": "Das moderne Forschungsschiff ging aus den Kriegsschiffen hervor. Eine zu einem wissenschaftlichen Zweck unternommene Fahrt zu Lande bzw. zu Wasser wurde ursprünglich unter dem Begriff Expedition erfasst. und das dazu verwendete Seefahrzeug als „Expeditionsschiff“ bezeichnet. Seine Entwicklung vollzog sich von bewaffneten Schiffen der Kriegsmarine für Expeditionsreisen in fremde Länder über militärische Hilfsschiffe zur Vermessung vor allem küstennaher Gebiete bis hin zu solchen Seefahrzeugen, welche für die Meeresforschung extra umgebaut bzw. als Spezialschiff zur Erforschung der Meere neu errichtet wurden. Die Kombination von Forschungs- und Vermessungsschiff durch die seefahrenden Staaten war bereits vor beiden Weltkriegen üblich und wurde nach 1945 von den Seestreitkräften fortgesetzt. Eine für die Heringsfischereiforschung bedeutsame (bundes-)deutsche meereskundliche Forschungsreise in die Nordsee nach Ende des Zweiten Weltkrieges fand 1950 mit einem zivilen Vermessungs- und Forschungsschiff, der \"Gauss\", statt und die \"Gauss\" lief als \"Staatsschiff\" erstmals einen ausländischen Hafen an: Aberdeen im Nordosten von Schottland im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland. Der aus der DDR stammende Ozeanograph Klaus Voigt konnte erstmals im Jahre 1959 an einer Reise des sowjetischen Forschungsschiffes \"Michail Lomonossow\" in den Atlantischen Ozean teilnehmen und dabei die Arbeitsweise ausländischer Fachkollegen verschiedener Disziplinen kennenlernen, was ihm für seine spätere meereskundliche Dissertation und Tätigkeit vor und nach der Wiedervereinigung Deutschlands als Wissenschaftsorganisator, insbesondere bei der UNESCO, nützlich war. Mit ihrem Fischereiforschungsschiff \"Ernst Haeckel\" führte die DDR ozeanographische Beobachtungen im äquatorialen Atlantischer Ozean und auf dem patagonischen Schelf während der 1. Südatlantik-Expedition im Jahre 1966 durch. FS \"A. v. Humboldt\", dessen Eigner bis zur Wiedervereinigung die Akademie der Wissenschaften der DDR war, hatte seinen Liegeplatz im Rostocker Hafen und fuhr nach 1990 von dort vornehmlich zu Ostsee-Forschungen im Auftrage des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde bis zur Außerdienststellung als Forschungsschiff im Jahre 2004. Auf die Kompliziertheit der Aufstellung von völkerrechtlichen Regeln für Forschungsschiffe wurde in den 1970er Jahren durch Seerechtler im Zusammenhang mit Problemen der Meeresverschmutzung und der Meeresforschung verstärkt aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen, dass hinter den juristischen Fragen sowohl politische und wirtschaftliche Interessen als oft auch militärische stehen, die zu Anmelde- und Genehmigungspflichten für das Einlaufen in fremde Häfen durch Forschungsschiffe – gleichgültig ihres Status – führten. Die Einladung und Teilnahme von Forschern aus anderen Ländern zu Forschungsarbeiten von Bord aus erwies sich und diente der friedlichen Zusammenarbeit und Verständigung. Ausländische Meereswissenschaftler konnten auf deutschen Forschungsschiffen vorrangig tätig werden, wenn das Forschungsprogramm auf einer internationalen Vereinbarung beruhte. Die Intergovernmental Oceanographic Commission (IOC) der UNESCO fördert seit 1961 auf der Grundlage von Regierungsvereinbarungen der Mitgliedstaaten internationale Programme, so dass auch in diesem Rahmen Meeresforscher aus unterschiedlichen Staaten nicht zuletzt auf hochseetüchtigen Forschungsschiffen zusammenarbeiten. Im März 2001 erkundeten Wissenschaftler der Technischen Universität Bergakademie Freiberg in Sachsen von Bord aus des 1991 modernisierten damaligen Forschungsschiffes \"Sonne\" hydrothermale Erzvorkommen erstmals südlich des 60. Breitengrades unter strikter Einhaltung der im internationalen Antarktisvertrag festgelegten Regeln. Das international zusammengesetzte 25köpfige Forscherteam bestand aus Ozeanographen aus Deutschland, Kanada und den USA. Alexander von Humboldt hatte sich während einer Seereise nach Südamerika an Bord der spanischen Korvette „Pizarro“ Vorstellungen darüber gemacht, wie für meereskundliche Forschungsfahrten Regierungsschiffe (government ships) eingesetzt werden könnten. Während der Überfahrt hatte Humboldt mit eigenen Instrumenten Untersuchungen über die maritime Atmosphäre vornehmen können. In Deutschland wurden später entsprechende Forschungsschiffe mit diesem Status ausgestattet und sie berechtigt, eine Dienstflagge der deutschen Regierung zu führen. Die Tradition, zivile hochseetüchtige Spezialschiffe für die wissenschaftliche Meeresforschung einzusetzen und ausdrücklich als „Forschungsschiff“ zu bezeichnen, hat der Geograph, Geophysiker und Geodät Erich von Drygalski (1865–1949) begründet. Drygalski legte besonderen Wert darauf, dass das Forschungsschiff \"Gauß\" zwar die Staatsschiffs-Eigenschaft hatte und entsprechende völkerrechtliche Immunität genoss, jedoch wegen der rein wissenschaftlichen Forschungszwecke nicht mit den Attributen eines Kriegsschiffes ausgerüstet wurde und somit keinesfalls einschränkenden Bestimmungen des Völkerrechts für Kriegsschiffe besonders beim Anlaufen fremder Häfen unterworfen war. Die Besatzung des Segelschiffs \"Gauß\", einschließlich seines Kapitäns, Hans Ruser, sowie das wissenschaftliche Personal unter Leitung v. Drygalski bestand nur aus Zivilpersonen – ein Merkmal für zivile Schiffe. Die 1902 von Deutschland für nationale und internationale fischereibiologische Forschungszwecke in der Nord- und Ostsee erbaute \"Poseidon\" trug offiziell den Beinamen „Reichsforschungsdampfer“ und fuhr in der Weimarer Republik unter der Reichsdienstflagge, als dieses Forschungsschiff für die \"Deutsche Wissenschaftliche Kommission für Meeresforschung\" tätig war und Termin-Forschungsfahrten für ICES unternahm. Dagegen gehörte die als „Reichsforschungsschiff“ bezeichnete \"Meteor\" zur Marine und dieses Forschungsschiff wurde durch die Deutsche Atlantische Expedition 1925 bis 1927 international berühmt. Die Durchführung von Forschungsfahrten zu wissenschaftlichen Zwecken auf dem Meeren und Ozeanen ist in der Regel von den Flaggenstaaten vielfach so organisiert worden, dass die dafür eingesetzten Seeschiffe, die völkerrechtliche Immunität von Staatschiffen genießen, die ausschließlich zu anderen als Handelszwecken bestimmt sind. Bereits 1898 beim Einsatz des zum Forschungsschiff umgebauten ehemaligen Postschiffes \"Valdivia\" empfahl das Auswärtige Amt jenen Regierungen die erste deutsche wissenschaftliche Tiefsee-Expedition unter Leitung des Leipziger Naturwissenschaftlers Carl Friedrich Chun und des zivilen Schiffsführers, Kapitän Adalbert Krech, jenen Regierungen, deren Gebiete berührt wurden. Die Durchführung der wissenschaftlichen Meeresforschung in der ausschließlichen Wirtschaftszone oder auf dem Festlandsockel eines Küstenstaates ist für ausländische Forschungsschiffe nach dem UN-Seerechtsübereinkommen zustimmungspflichtig und mit Auflagen verbunden. Im Interesse der Förderung der internationalen Zusammenarbeit gibt es Informationspflichten über den Austausch der erzielten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse. Auch kann der Küstenstaat wunschgemäß an Bord der ausländischen Forschungsschiffe an den wissenschaftlichen Untersuchungen selbst teilnehmen oder sich dabei vertreten lassen. Im Zuge der Entwicklung ihrer rechtlichen Stellung wurden deutsche Forschungsschiffe, die für wissenschaftliche Zwecke bestimmt waren, auf Namen international bekannter Wissenschaftler getauft, z. B. FS \"Heincke\" (1990), nach Friedrich Heincke (1852–1929). Auch Forschungsschiffe anderer seefahrender Nationen wurden nach ihren Wissenschaftlern benannt. Beispielsweise erhielt das von 1957 bis 1999 betriebene sowjetische, später russische Forschungsschiff \"Michail Lomonossow\" seinen Namen in Erinnerung an den international bekannten Naturwissenschaftler und Dichter Michail Wassiljewitsch Lomonossow. Norwegen benannte ihr 1990 gebautes Forschungsschiff \"H. U. Sverdrup II\" nach dem international angesehenen Ozeanographen Harald Ulrik Sverdrup (1888–1957). Weiter sind Entdecker bzw. Seefahrer Namensgeber für Forschungsschiffe. So wurde das britische Forschungsschiff \"RRS James Clark Ross\" auf den englischen Entdecker und Seefahrer James Clark Ross (1800–1862) getauft. In der Geschichte der deutschen Forschungsschiffe gibt es bei der Namensgebung zwei Traditionslinien: die Verleihung von Namen berühmter Persönlichkeiten und von Himmelskörpern. Die DDR benannte ihre wenigen hochseefähigen Forschungsschiffe ausschließlich nach Personennamen, während im wiedervereinigten Deutschland beide Traditionslinien in der Schiffstaufe gepflegt werden, wie das Beispiel von FS \"Sonne\" zeigt. Ebenso wird die in der Weimarer Republik gefestigte Tendenz fortgesetzt, die Seefahrzeuge, die als Mittel der wissenschaftlichen Forschung eingesetzt werden, unter einer zivilen (Bundesdienst-)Flagge fahren zulassen. Die Ausarbeitung der Regeln für die maritime wissenschaftliche Forschung in einem internationalen Seerechtsabkommen erfolgte im Rahmen der Vereinten Nationen bereits von 1974 bis 1982. Entsprechend der sich bis dahin entwickelten Sach- und Rechtslage, dass die rein zivilen Forschungsschiffe im Laufe ihrer Geschichte die für ozeanographische Forschungen eingesetzten Hilfsschiffe der Marine nicht verdrängt hatten, wurde in einem Artikelentwurf der ehemaligen Ostblockstaaten und der Mongolei – vorgelegt auf der 3. Tagung der UN-Seerechtskonferenz in Genf 1975 – berücksichtigt, dass die „Teilnahme... von militärischen Forschungsschiffen und Ausrüstungen an der wissenschaftlichen Meeresforschung nicht aus(geschlossen)“ war, und es sollte sogar „sichergestellt werden, dass auch Kriegsschiffe und militärisches Gerät für die wissenschaftliche Meeresforschung eingesetzt werden können.“ In dem seevölkerrechtlichen Übereinkommen von 1982 werden die Forschungsschiffe in den UN-Amtssprachen Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch begrifflich erwähnt, z. B. als „research vessels“ in der englischen Fassung des Vertragswerks sowie als „navires de recherche“ in der französischen. Die abgestufte Immunität für ihre staatlichen Forschungsschiffe leiten über 20 Länder aus dem \"Internationalen Übereinkommen zur einheitlichen Feststellung von Regeln über die Immunitäten der Staatsschiffe\" von 1926 ab, das 1937 nach Hinterlegung der erforderlichen Ratifikationsurkunden bei der belgischen Regierung in Kraft trat, sowie aus dem allgemeinen Seevölkerrecht. In den 1970er Jahren wurde von Meeres-Anrainerstaaten die Beschreibung „ausschließlich zu wissenschaftlichen Forschungszwecken bevollmächtigte Schiffe“ für privilegierte Forschungsschiffe gewählt, etwa in der Konvention über die Fischerei und den Schutz der lebenden Ressourcen in der Ostsee und in den Belten. In Kriegs- und Krisenzeiten genossen Schiffe für wissenschaftliche Zwecke (Forschungsschiffe) denselben völkerrechtlichen Schutz wie solche, die mit religiösen oder menschenfreundlichen (philanthropischen) Aufgaben betraut wurden. Insbesondere blieben diese privilegierten Schiffe von der Wegnahme (Exemtion von der Prisennahme) verschont.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsschiffe.", "content": "Andere in Dienst befindliche Schiffe sind u. a.:", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Aktiv in Dienst befindliche \"deutsche\" Schiffe (mit Betreiber) sind: Das unter deutscher Federführung geplante europäische polareisbrechende Forschungs- und Tiefseebohrschiff \"Aurora Borealis\" sollte 2016 fertiggestellt werden, die Verwirklichung des Projektes ist aber aufgrund mangelnder Finanzierung und einer zuletzt negativen Stellungnahme des Wissenschaftsrates vom November 2010 fraglich. Koordiniert werden die Agenden von der \"Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe\" an der Universität Hamburg.", "section_level": 2}], "src_summary": "Forschungsschiffe übernehmen vielfältige Forschungsthemen auf den Meeren. Sie stellen wissenschaftliche Labore auf dem Meer dar und übernehmen Aufgaben in den verschiedenen Disziplinen: Arktis-, Antarktis-, Eis- und Polarforschung, Geologie, Meteorologie, Ozeanografie, Schiffbau, Fischereiwissenschaft, Meeresbiologie und in der Unterwasserarchäologie.", "tgt_summary": "研究船是搭载研究设备,在海上进行研究的船只。研究船有许多功能。有些研究项目可以由同一艘研究船进行,有些研究项目则需要特定的船只。研究船可能属于民间研究机构、学校、政府甚至军方。", "id": 1472023} {"src_title": "Ernst Zündel", "tgt_title": "恩斯特·曾德尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zündel absolvierte eine Lehre als Grafiker und emigrierte 19-jährig nach Kanada, um der Einberufung zum Wehrdienst zu entgehen. In den 1960er Jahren wurde er ein Anhänger des kanadischen Nationalsozialisten Adrien Arcand. In den 1970ern begegnete Zündel verschiedenen internationalen Holocaustleugnern, unter anderem Thies Christophersen, dessen Publikation \"Die Auschwitzlüge\" er ins Englische übersetzte und vertrieb. 1976 gründete Zündel den \"Samisdat-Verlag\" in Toronto. Mit Hilfe von Spenden verbreitete er zahlreiche holocaustleugnende Schriften und veröffentlichte in unregelmäßigen Abständen den „Germania-Rundbrief“. In den 1980er Jahren tat sich Ernst Zündel schwerpunktmäßig mit der Produktion von Videofilmen hervor, mit denen er Propaganda betrieb. Unter anderem entstand in der Folgezeit der in Deutschland indizierte Videofilm \"Ein Deutscher und ein Jude untersuchen Auschwitz\", in welchem Zündel mit David Cole, einem jungen Mann jüdischer Abstammung, durch das KZ Auschwitz I streift und dem Zuschauer darlegt, welche Teile der historischen Darstellung des Holocaust seiner Ansicht nach nicht stimmen können. In dem nach einem Prozess gegen ihn in Kanada gedrehten und in Deutschland ebenfalls indizierten Videofilm \"Die Folgen der Auschwitz-Lüge für Ernst Zündel\" ließ er sich selbst porträtieren und nutzte dabei die Gelegenheit, holocaustleugnende Behauptungen weiterzuverbreiten. Ab 1990 mietete Zündel Sendezeit von einem US-amerikanischen Kurzwellen-Sender und verbreitete seine holocaustleugnenden und antisemitischen Ansichten weltweit in deutscher Sprache. In dieser Zeit diente ihm einer der damals führenden Neonazi-Aktivisten Bela Ewald Althans als Verbindungsperson in Deutschland. Gegen Zündel wurden in Kanada mehrere Prozesse wegen seiner holocaustleugnenden Aktivitäten angestrengt. Im Prozess von 1988 in Toronto traten als Zeugen für ihn unter anderem J. G. Burg, David Irving und Fred A. Leuchter auf. Leuchter, der aus diesem Anlass nach Auschwitz und Majdanek reiste, um dort Untersuchungen in diversen Gaskammern durchzuführen, konnte im Prozess allerdings nicht die Position Zündels stärken und musste einräumen, die Berufsbezeichnung Ingenieur in Kanada zu Unrecht zu führen. 1991 wurde er vom Amtsgericht in München wegen der Leugnung der Massenmorde an Juden während des Nationalsozialismus zu einer Geldstrafe von 12.600 DM verurteilt. Sein Anwalt war Jürgen Rieger. Seit 1994 war Zündel mit einer eigenen, den Holocaust leugnenden Website im Internet vertreten. Nachdem die kanadische Menschenrechtskommission den Betrieb seiner Website über kanadische Server untersagt hatte, wurde sie später in den Vereinigten Staaten registriert. Sein auf der Internetseite geführtes Emblem entsprach farblich und strukturiert der Hakenkreuzfahne: Statt des Kreuzes war im weißen Kreis ein stilisiertes \"Z\" eingelassen. 1995 gab es einen Brandanschlag auf Zündels Wohnsitz in Toronto, der einen Schaden von 400.000 Dollar verursachte. Eine Gruppe namens „Jewish Armed Resistance Movement“ bekannte sich zu diesem Angriff. Laut der kanadischen Zeitung \"Toronto Sun\" hatte die Gruppe Kontakte zur Jewish Defense League (JDL) und zu Kahane Chai. Meir Weinstein, der Führer der JDL in Toronto, bestritt eine Verwicklung in den Anschlag, wurde jedoch fünf Tage später, zusammen mit dem amerikanischen JDL-Führer Irv Rubin, selbst beim Versuch erwischt, bei Zündel einzubrechen, und daher von der Polizei festgenommen. Am 5. Februar 2003 wurde Zündel in den USA wegen Verstoßes gegen die amerikanischen Einwanderungsbestimmungen verhaftet und am 19. Februar 2003 nach Kanada abgeschoben, obwohl seine Aufenthaltsberechtigung in Kanada abgelaufen war. Er versuchte, Flüchtlingsstatus in Kanada zu erhalten, um eine Auslieferung nach Deutschland zu vermeiden. Bei der Staatsanwaltschaft Mannheim lag seit 2003 ein Haftbefehl wegen Verdachts auf Volksverhetzung gegen ihn vor.", "section_level": 1}, {"title": "Auslieferung, Inhaftierung und Gerichtsverfahren.", "content": "Am 24. Februar 2005 bewilligte die kanadische Justiz die Auslieferung Zündels nach Deutschland und ordnete seine Abschiebung an. Begründet wurde dies damit, Zündel stelle eine Gefahr für die nationale Sicherheit Kanadas dar. In seiner Entscheidung bezeichnete der Richter Zündel als heuchlerischen Rassisten, der versucht habe, sich ein pazifistisches Image zu geben, um seine extremistischen und antisemitischen Ansichten verbreiten zu können. Der Prozess um die Abschiebung Zündels war in Kanada nicht unumstritten, da ein sonst nur gegen Terroristen vorgesehenes „Security Certificate“-Verfahren angewandt wurde, in dem weder der Angeklagte noch sein Verteidiger die gegen ihn vorgebrachten Beweismittel überhaupt zu sehen bekommen. Am 1. März 2005 wurde er nach Frankfurt am Main ausgeflogen, dort festgenommen und zur Untersuchungshaft in die Justizvollzugsanstalt Mannheim überführt. Die Staatsanwaltschaft Mannheim erhob am 19. Juli 2005 gegen ihn Anklage vor dem Landgericht wegen systematischer Leugnung des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden durch Verbreitung von Schriften und Internetangeboten sowie Volksverhetzung in 14 Fällen durch antisemitische Hetze. Der erste Prozesstag fand am 8. November 2005 statt und endete mit einem Eklat, bevor es zum Verlesen der Anklageschrift kam: Der Vorsitzende Richter entzog der Pflichtverteidigerin Sylvia Stolz das Mandat, da sie sich aufgrund ihrer Einlassungen in der Verteidigungsschrift möglicherweise selbst der Volksverhetzung strafbar gemacht habe. Weiterhin wurde der als „Assistent“ benannte Horst Mahler vom Verfahren ausgeschlossen, da gegen ihn Berufsverbot bestehe und seine Mitwirkung am Prozess somit strafbar sei. Die Verteidigung reagierte darauf gegen den Richter mit einem Befangenheitsantrag, der am 15. November 2005 ebenso scheiterte wie der Antrag der Verteidigung, die Öffentlichkeit von dem Prozess auszuschließen. Der Prozess wurde ausgesetzt, bis ein neuer Pflichtverteidiger gefunden war. Der Haftbefehl gegen Zündel blieb bestehen. Der zweite Prozessbeginn fand am 9. Februar 2006 statt. Stolz hatte nun als Wahlverteidigerin in Zündels Team zurückkehren können. Das bestand unter anderem aus den beiden bereits wegen Volksverhetzung verurteilten Anwälten Jürgen Rieger und Ludwig Bock sowie aus Herbert Schaller, der an der Holocaustleugnungskonferenz im Iran 2006 teilnahm. Am 31. März 2006 schloss das Oberlandesgericht Karlsruhe Zündels Verteidigerin Sylvia Stolz vom Verfahren aus, da diese ihre Verteidigungsaufgabe missbraucht, das Verfahren durch „prozessfremdes Verhalten“ sabotiert und trotz Redeverbots durch den Vorsitzenden Erklärungen mit „teilweise strafbarem nationalsozialistischem Inhalt abgegeben“ habe; der Ausschluss wurde später vom Bundesgerichtshof bestätigt. Den Ausschluss bezeichneten Strafrechtsexperten als Novum in der deutschen Rechtsgeschichte. Stolz wurde am 14. Januar 2008 vom Landgericht Mannheim wegen Volksverhetzung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt; außerdem wurde gegen sie ein fünfjähriges Berufsverbot ausgesprochen. In ihrem am 15. Februar 2007 verkündeten Urteilsspruch folgte die Kammer dem Antrag der Staatsanwaltschaft und verurteilte Zündel wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener zu fünf Jahren Haft. Zündels Verteidiger hatten Freispruch gefordert. Seine Anwälte legten gegen das Urteil Revision ein, die am 12. September 2007 vom Bundesgerichtshof (AZ.: 1 StR 337/07) verworfen wurde. Daraufhin kündigte die Verteidigung an, Verfassungsbeschwerde einzureichen. Am 1. März 2010 wurde Zündel nach Verbüßung seiner Haftstrafe in der JVA Mannheim entlassen. Seit seiner Haftentlassung trat er wieder zunehmend auf rechtsextremen und revisionistischen Veranstaltungen auf. Am 5. August 2017 gab seine Ehefrau seinen Tod bekannt. Er sei in seinem Geburtsort an einem Herzinfarkt verstorben. Nach dem Tod der Ehefrau am 12. Oktober 2017 wurden die Inhalte der Zündel-Webseite gelöscht und durch einen Kondolenztext ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst Christof Friedrich Zündel (anglisiert Ernest Zundel, Pseudonyme \"Christof Friedrich\", \"Mattern Friedrich\"; * 24. April 1939 in Calmbach; † 5. August 2017 ebenda) war ein deutscher Autor und Publizist geschichtsrevisionistischer Schriften sowie Holocaustleugner.", "tgt_summary": "恩斯特·克里斯妥·弗里德里希·曾德尔(,1939年-4月24日-2017年-8月5日),德国著名新纳粹主义者和纳粹大屠杀否定者。 曾数次因为发表“种族仇恨言论”被判刑。他在1958-2000年间生活在加拿大。", "id": 2170906} {"src_title": "Pantaleon (Heiliger)", "tgt_title": "聖潘捷列伊蒙", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Legende nach war Pantaleon der Sohn einer Christin und eines Heiden. Er wurde von Euphrosynus, dem Leibarzt des Kaisers Maximian, in der Heilkunst unterwiesen. Doch auch der Presbyter Hermolaus nahm sich des jungen Pantaleon an und führte ihn zum christlichen Glauben. Nachdem es ihm gelungen war, ein durch einen Schlangenbiss zu Tode gekommenes Kind durch das Gebet wiederzuerwecken, ließ er sich schließlich von dem Alten taufen. Als er darauf einen Blinden unter Anrufung Jesu Christi wieder sehend machte, war auch sein Vater bekehrt. Pantaleon wurde vom Kaiser zu seinem Leibarzt ernannt. Aber andere Ärzte, die neidisch auf ihn waren, da er Menschen kraft seines Glaubens heilte, denunzierten ihn bei dem Herrscher als einen, der den Christengott verehre. Maximian beredete Pantaleon nun, wieder den alten Göttern zu opfern. Doch dieser schlug vor, ihm einen Kranken zu bringen, bei dem alle Heilkunst bisher versagt hat, damit er an ihm die Wahrheit zeige. Man holte einen Lahmen herbei und Pantaleon brachte ihn im Namen Christi zum Gehen. Daraufhin befahl der Kaiser, Pantaleon zu martern. Doch der widerstand den Nägeln, mit denen man ihn zerfleischte, dem Feuer, mit dem man ihn brannte und dem flüssigen Blei, in das man ihn tauchte. Auch dass er, auf ein Rad geflochten, einen Berg hinabrollen musste, konnte ihm nichts anhaben. Und die wilden Tiere, die ihn zerreißen sollten, wurden zahm. Endlich rief der Kaiser die Soldaten, Pantaleon zu enthaupten. Bevor sie diesen aber töteten, bat er den Herrn – die Hände waren ihm auf den Kopf genagelt –, seinen Mördern zu vergeben. Da erscholl eine Stimme vom Himmel, dass es geschehe und er nicht mehr \"Pantaleon\", sondern \"Panteleimon\" heißen solle, damit Name und Tat gleich seien. Als sie ihm den Kopf abgeschlagen hatten, floss aus seiner Wunde Milch statt Blut, und der Baum, an den sie ihn gebunden hatten, war auf einmal überladen von Früchten. Die Soldaten, die ihn am Ende verehrten und die er hatte drängen müssen, ihren Auftrag zu erfüllen, kehrten nicht wieder zum Kaiser zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Verehrung.", "content": "Die Verehrung des heiligen Pantaleon ist in der Ostkirche seit Ende des 4. Jahrhunderts belegt. Bereits Theodoret von Cyrus bezeugt eine Festfeier zu Ehren des heiligen Pantaleon und unter Justinian I. wurde ihm in Konstantinopel erstmals eine Kirche geweiht. Ausgehend vom orientalischen Raum, in dem er die bedeutendste Devotion erfuhr, breitete sich sein Kult ab dem 8. Jahrhundert auch im Abendland aus. In Rom lässt sich seine Verehrung bereits um 708 nachweisen. Kultisches Zentrum und Ausgangspunkt der abendländischen Pantaleonsverehrung war jedoch Köln. Hier wurde im Jahre 866 das erste Pantaleon-Patrozinium auf ostfränkischem Boden errichtet, sodass davon ausgegangen werden kann, dass schon damals Reliquien des Heiligen nach Köln gelangt waren. In seiner Weltchronik behauptet der Benediktinermönch und Chronist Sigebert von Gembloux, dass erste Übertragungen von Pantaleonreliquien ins Frankenreich bereits im Jahre 802 erfolgt seien. Vieles spricht dafür, dass der Pantaleonskult aus dem gallo-fränkischen Raum ins Rheinland gelangt ist. Vermutlich sind diese ersten Reliquien, die für das Patrozinium des zu Ehren des heiligen Pantaleon errichteten Gotteshauses in Köln erforderlich waren, während des Normannensturms 881/882 verloren gegangen. Doch könnten im 10. Jahrhundert weitere Reliquienübertragungen als Geschenk des byzantinischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes bei der Vermählung seiner Nichte Theophanu mit Kaiser Otto II. ins Römisch-Deutsche Reich gelangt sein. Als Erzbischof Brun von Köln, der Bruder Ottos I., um 955 bei der inzwischen stark baufällig gewordenen Kirche St. Pantaleon in Köln ein Benediktinerkloster gründete, erfuhr der Pantaleonskult einen Aufschwung. Außerdem war Kaiserin Theophanu, die diese neu gegründete, dem heiligen Pantaleon geweihte Benediktinerabtei mit zahlreichen Schenkungen unterstützte, wohl sehr daran gelegen, die Verehrung eines Heiligen aus ihrer griechischen Heimat zu fördern. Da sowohl Theophanu als auch Klostergründer Brun auf eigenen Wunsch hin in der Krypta der dem heiligen Pantaleon geweihten Kirche in Köln bestattet wurden, wurde die Verehrung des Heiligen zusätzlich gefördert. Von Köln aus verbreitete sich der Kult um den griechischen Märtyrer durch zahlreiche Reliquientranslationen im 11. und 12. Jahrhundert weiter, erfuhr nach einer erneuten Erhebung der Gebeine im Jahre 1208 einen Aufschwung und erreichte mit der Aufnahme des heiligen Pantaleon in die Gruppe der vierzehn Nothelfer im 14. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Pantaleon gehört – wie Cosmas und Damian und wie Cyrus – zu einer Gruppe von Heiligen, die „heilige Geldverächter“ genannt werden, griechisch: \"Agioi Anárgyroi\" (Άγιοι Ανάργυροι), weil sie sich von ihren (armen) Patienten für ihre ärztlichen Dienste nicht entlohnen ließen. Dargestellt wird der heilige Pantaleon oft in seiner Funktion als Arzt mit Salbbüchse und Arztbesteck als Attributen. So erscheint er bis heute auf dem Siegel der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, das seit 1393 in Gebrauch ist. Daneben wird er auch mit einer Märtyrerpalme und an einen Ölbaum gefesselt gezeigt, seit dem 15. Jahrhundert auch mit auf den Kopf genagelten Händen. Pantaleon gilt als Schutzpatron der Ärzte, Ammen und Hebammen und wird bei Kopfschmerzen, Auszehrung, Verlassenheit, Viehkrankheiten sowie bei Heuschreckenplagen um Hilfe angerufen. Kirchen, die dem Heiligen geweiht wurden und seinen Namen tragen, gibt es in ganz Europa – neben Deutschland, Österreich und der Schweiz beispielsweise auch in Italien, Griechenland, Mazedonien, Tschechien, Serbien, Polen, Bulgarien, Frankreich, Belgien, Großbritannien und Estland sowie in Russland, Weißrussland und der Ukraine. Sehr bekannt ist auch das jährliche Blutverflüssigungswunder einer Pantaleon zugeordneten Blutreliquie jeweils am Vorabend des 27. Juli im Fleischwerdungskloster in Madrid, das zu den touristischen Höhepunkten der Stadt gezählt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pantaleon (; * Mitte des 3. Jahrhunderts in Nikomedia; † ca. 305) ist ein frühchristlicher Märtyrer und Heiliger. Er gehört zu den vierzehn Nothelfern und ist der Patron der Ärzte und Hebammen. Ursprünglich hieß er \"Pantaleon\", zu Deutsch „Alles- Erbarmender“, (von Griechisch „panta“, auf Deutsch „alles“, und „elein“ (vgl. Kyrie eleison) auf Deutsch „Erbarmen haben“, im übertragenen Sinn auch „heilen“). Der Name \"Panteleimon\", übersetzt „Der ganz Barmherzige“ oder „Allerbarmer“, wurde dem Gemarterten der Überlieferung nach von Gott verliehen. Sein Gedenktag ist der 27. Juli.", "tgt_summary": "圣潘捷列伊蒙(;罗马化:),天主教会译庞大良(),是一位生活于3-4世纪的罗马帝国基督教圣人和殉道者。他于东方教会受尊为廉施圣人疗愈者之一,于西方教会在中世纪后期列为十四救难圣人之一。他在公元305年的戴克里先迫害时期于比提尼亚地区的尼科米底亚殉道。", "id": 180171} {"src_title": "Concepción (Chile)", "tgt_title": "康塞普西翁 (智利)", "src_document": [{"title": "Flagge.", "content": "Die Nationalflagge des Oranje-Freistaates bestand aus sieben horizontalen Streifen abwechselnd in Weiß und Orange. Zusätzlich befand sich im linken Obereck eine Gösch, die die Flagge der Niederlande darstellte. Die Flagge des Freistaates taucht als Teil des Wappens der alten Nationalflagge der Republik Südafrika auf, die von 1928 bis 1994 gültig war.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem die Briten 1814 die Kapkolonie endgültig annektiert und 1834 die Sklaverei verboten hatten, verließen viele Buren (Nachfahren niederländischer, französischer, deutscher und anderer Siedler) die Kolonie. Unter anderem war die Sklaverei eine der wirtschaftlichen Grundlagen der burischen Landwirtschaft. Des Weiteren waren die Buren unzufrieden mit der Einführung des britischen Rechtssystems und der englischen Amtssprache. Zwischen 1830 und 1850 wanderten die Buren („Bauern“) oder Voortrekker („Pioniere“) aus der Kapkolonie nach Norden aus. Diese Emigrationswelle wird auch als der Große Treck bezeichnet. Nach Kämpfen mit den Zulu (Schlacht am Blood River) siedelten sie unter anderem nördlich der Kapkolonie in dem alten Grenzgebiet zwischen den Basotho und Batswana. Der Oranje-Freistaat, das Gebiet zwischen den Flüssen Oranje und Vaal, entstand im Jahr 1842. 1848 bis 1854 wurde das Gebiet als Orange River Sovereignty britisch verwaltet. Die Briten erkannten 1854 in der Bloemfontein Convention die staatliche Unabhängigkeit des Gebietes an, nachdem die Südafrikanische Republik (auch \"Transvaal\") bereits im Jahr 1852 ihre Unabhängigkeit erhalten hatte. In den nächsten Jahren prosperierte die junge Republik, war aber in kriegerische Auseinandersetzungen mit Briten, Batswana, Basotho und Zulu verstrickt. So wurden im Senekal- und im Seqiti-Krieg die Basotho nach Osten zurückgedrängt, um weitere Siedlungsgebiete zu gewinnen. Da die Wirtschaft auch weiterhin auf der Sklaverei und der Ausbeutung und Entrechtung der schwarzen Bevölkerung basierte, war der Staat auch durch innenpolitische Widersprüche bedroht. Der Oranje-Freistaat wurde infolge des Zweiten Burenkrieges 1900 durch die Briten als Oranjefluss-Kolonie annektiert und 1910 in die Südafrikanische Union als Provinz Oranje-Freistaat integriert. An der Spitze der Provinz stand ein \"Administrator\" (Verwalter). Durch die Inbesitznahme des Gebietes durch die Buren kamen auch einige Deutsche in den Oranje-Freistaat, wo 1880 zeitweilig auch Joachim Graf von Pfeil als Farmer und Viehzüchter lebte. 1934 waren etwa 2650 Deutsche im Freistaat ansässig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Oranje-Freistaat (niederländisch: \"Oranje-Vrijstaat\", afrikaans: \"Oranje-Vrystaat\") war eine unabhängige Burenrepublik im südlichen Afrika, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts existierte.", "tgt_summary": "康塞普西翁(,)是智利比奥比奥大区的首府,大康塞普西翁地区的中心,也是智利的工农业中心之一,人口为292,589人。", "id": 732366} {"src_title": "Arktur", "tgt_title": "大角星", "src_document": [{"title": "Physikalische Parameter.", "content": "Aufgrund seines Alters ist Arktur arm an Metallen. Seine Metallizität ist fünf Mal kleiner als die der Sonne, womit Arktur wahrscheinlich ein Stern der Population II ist. Arktur ist etwas heller als man von einem stabilen, Wasserstoff fusionierenden Stern erwarten würde. Es hat bereits die Verschmelzung von Helium zu Kohlenstoff und Sauerstoff begonnen. Bei solchen Sternen wird nicht erwartet, dass sie magnetische Aktivitäten wie die Sonne haben, aber sehr schwache Röntgenstrahlung und eine schwer beobachtbare „verborgene“ Korona deuten an, dass Arktur tatsächlich magnetisch aktiv ist.", "section_level": 1}, {"title": "Leuchtkraft und Spektrum.", "content": "Arktur ist ein K1.5 IIIpe Roter Riese mit orange-roter Farbe. Die Buchstaben „pe“ stehen für \"peculiar emission\" (engl. auffällige Abstrahlung), was bedeutet, dass das abgegebene Lichtspektrum vergleichsweise viele Emissionslinien enthält. Das ist nicht ungewöhnlich für Rote Riesen, bei Arktur jedoch besonders stark ausgeprägt. Arktur ist mindestens 110-mal heller als die Sonne. Da der Stern im Infrarotbereich viel mehr Strahlung als im sichtbaren Spektrum abgibt, beträgt die gesamte Abstrahlung etwa das 210fache der Sonne. Die im Verhältnis zur Sonne geringere Abstrahlleistung im sichtbaren Bereich ist auf die kühlere Oberfläche zurückzuführen. Mit dem Satelliten Hipparcos wurden Arkturs leichte Helligkeitsschwankungen entdeckt. Die Unterschiede sind mit 0,04 mag und einer Periode von 8,3 Tagen sehr klein. Es wird angenommen, dass die Oberfläche des Sterns leicht schwingt, was ein übliches Kennzeichen Roter Riesen ist. Beim Fall Arktur war das jedoch eine interessante Entdeckung. Es war bekannt, dass ein Riesenstern desto veränderlicher ist, je röter er ist. Bei Extremfällen wie Mira treten starke Schwingungen über Hunderte von Tagen auf. Arktur ist nicht sehr rot und steht daher mit seiner kurzen Periode und dem kleinen Bereich der Schwankungen im Grenzbereich zwischen Veränderlichkeit und Stabilität.", "section_level": 2}, {"title": "Masse und Größe.", "content": "Es ist schwierig, Arkturs Masse genau zu bestimmen, aber sie dürfte mit der Sonnenmasse vergleichbar sein und beträgt maximal das 1,5fache davon. Der Stern ist nahe und groß genug, um seinen scheinbaren Durchmesser von 0,0210′′ leicht messen zu können. Daraus ergibt sich ein etwa 25-facher Sonnendurchmesser, der Radius ist knapp ein Achtel der Entfernung Erde-Sonne. Alle erdähnlichen Planeten, die Arktur in seiner jungen, stabilen Phase umrundet hätten, wären jetzt von diesem verschluckt worden. Momentan müsste ein Planet etwa 11 AE Abstand zu ihm haben, um erdähnliche Temperaturen zu ermöglichen. Dies wäre geringfügig mehr als der Abstand des Saturn von der Sonne.", "section_level": 2}, {"title": "Bewegung.", "content": "Die hohe Eigenbewegung von Arktur ist bemerkenswert. Sie ist höher als die aller anderen Sterne erster Magnitude der Sternennachbarschaft (ausgenommen Alpha Centauri) und wurde das erste Mal 1718 von Edmond Halley (1656–1742) festgestellt. Arktur bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 122 km/s relativ zum Sonnensystem. Gemeinsam scheint er sich in einer Gruppe von 52 anderen Sternen, die auch die „Arkturgruppe“ genannt wird, zu bewegen. Arktur ist jetzt fast auf seinem sonnennächsten Punkt, den er in ca. 4000 Jahren erreichen wird. In dieser Zeit wird er seinen Abstand nur noch um etwa 0,1 % verringern. Er ist erst seit ca. einer halben Mio. Jahren mit freiem Auge sichtbar und wird in etwa der gleichen Zeit für das freie Auge wieder unsichtbar, wenn er seine Reise in seiner eigenen Umlaufbahn um die Milchstraße fortsetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Alter und Entstehung.", "content": "Arktur wird als relativ alter Stern in der Scheibenebene der Milchstraße angesehen. Sein Alter (seit Beginn des Wasserstoffbrennens) wird auf 5 bis 8 Mrd. Jahre geschätzt. Er ist damit etwa doppelt so alt wie das Sonnensystem und das älteste Objekt, das man mit freiem Auge sehen kann. Neueren Erkenntnissen nach ist Arktur nicht in der Milchstraße entstanden, sondern wahrscheinlich in einer Zwerggalaxie, die sich die Milchstraße vor ca. 5 bis 8 Mrd. Jahren einverleibt hat, ähnlich wie gegenwärtig die Sagittarius-Zwerggalaxie und die Große Magellansche Wolke.", "section_level": 1}, {"title": "Namensherkunft.", "content": "Der Name \"Arktur\" leitet sich von dem griechischen \"arktouros\" (αρκτούρος), „Bärenhüter“, her und verweist auf die Lage als hellster Stern in dem Zeichen des Bootes', des Bärenhüters, der am Nachthimmel den kleinen und den großen Bären (, \"arktós\", \"Arktus minor\" und \"maior\") vor sich herzutreiben scheint. Der arabische Name des Sternes lautet. Er wurde in vergangener Zeit vielfach in lateinische Schrift übertragen, wodurch nun außer Gebrauch gekommene Varianten wie \"Aramec\" oder \"Azimech\" entstanden. In der chinesischen Astronomie benannte man den Stern \"dà jiǎo\" (chinesische Schrift: 大角), „großes Horn“, was daher rührt, dass er hellster Stern der chinesischen Sternenkonstellation \"Horn\" (角宿, Pinyin: jiǎo xiù) ist. Die chinesische Bezeichnung 大角 wurde auch in die traditionelle japanische Sternenkunde, dort \"taikaku\" (Katakana: タイカク) gelesen, übernommen, doch heutigentags ist die englische Bezeichnung \"arcturus\" (Katakana: アルクトゥルス) gebräuchlicher.", "section_level": 1}, {"title": "Arktur in der Fiktion.", "content": "David Lindsay schildert in seinem bereits im Jahr 1920 erschienenen Roman \"A Voyage to Arcturus\" eine mystische Alptraumfahrt zu diesem Stern. Arktur tritt unter dem Namen Arcturus in der Science-Fiction-RPG-Shooter-Reihe \"Mass Effect\" in Erscheinung. In diesem System befindet sich das Allianz-Hauptquartier der Menschen. Im dreiteiligen Spinnen-Zyklus von W. Michael Gear befindet sich in einem Netzwerk von Raumstationen in der Umlaufbahn um den Stern \"Arcturus\" die oberste Leitungsbehörde der über Zigtausende Sternensysteme verstreuten Menschheit. Im Science-Fiction-Film \"Aliens – Die Rückkehr\" von 1986 ist vom Arcturus-Fixstern die Rede, auf dem die \"United States Colonial Marines\" zuvor Fronturlaub hatten. Die US-amerikanische Poetin Emily Dickinson verfasste um 1859 ein Gedicht über Arcturus. Die Macher der klingonischen Oper \"juHrop\" behaupten auf ihrer Internetseite, dass Andre Bormanis in Zusammenarbeit mit Michael Okuda die Position des Heimatplaneten der Klingonen, Qo’noS (gesprochen: Kronos), aus dem Star-Trek-Universum als um Arktur kreisend identifiziert haben. Das Raumschiff \"Avalon\" im Science-Fiction-Film \"Passengers\", vollbringt nach 31 Jahren Flugzeit ein Swing-by-Manöver an Arktur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arcturus oder Arktur (, α Bootis, englisch manchmal α Boötis) ist der Hauptstern im Bärenhüter (Bootes), einem auffälligen Sternbild am Frühlingshimmel. Arktur ist der hellste Stern des Nordhimmels und der dritthellste am gesamten Sternhimmel. Nur Sirius und der aus Mitteleuropa nicht sichtbare Canopus strahlen heller, gehören aber zum Südhimmel. Arktur ist von allen Kontinenten aus zu sehen (mit Ausnahme der inneren Antarktis) und war wahrscheinlich der erste Stern, der mit einem Teleskop am Taghimmel beobachtet wurde (1635 durch Jean-Baptiste Morin). Man findet ihn leicht in der Verlängerung der Deichsel des Großen Wagens. Wenn man den gebogenen Sternenzug über Arcturus hinaus in die gleiche Richtung noch weiter verlängert, gelangt man zur Spica.", "tgt_summary": "大角星(英语:α Boo / 牧夫座α)英文名Arcturus(),是牧夫座中最明亮的恒星。以肉眼观看大角星,它是橘黄色的,视星等-0.04,是全夜空第3亮的恒星,仅次于-1.46等的天狼星与-0.86等的老人星。虽然半人马座的南门二(半人马座α星)视星等是-0.27等,但它是由-0.01等的α和+1.33等的α组成的联星,个别的亮度都低于大角星,只因为它们太过接近,所以肉眼无法分辨出来。因此,南门二虽然是相当明亮的恒星,但半人马α比大角星暗了一些,只是全天第4亮的恒星。大角星和南门二都位在本星际云(Local Interstellar Cloud)中。", "id": 2288739} {"src_title": "Quarterback", "tgt_title": "四分衛", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Nach dem Snap, wenn der Quarterback den Ball von dem vor ihm stehenden Spieler, dem Center, erhält, wird er den Ball üblicherweise versuchen zu werfen oder ihn einem anderen Spieler übergeben. Er kann auch mit dem Ball laufen und selbst versuchen, Raumgewinn zu erzielen (Scrambling). Wird der Quarterback von der gegnerischen Defense hinter der Line of Scrimmage (LoS), der Linie, an der der Spielzug begann, mit dem Ball in der Hand zu Boden gebracht, spricht man von einem Sack und der Spielzug endet mit Raumverlust. Verliert er aber dabei den Ball, bevor er zu Boden gebracht wird, so ist dies ein Fumble, der Ball ist frei und kann von jedem Spieler, auch den Gegenspielern aufgenommen werden (Fumble Recovery). Die Leistung eines Quarterbacks ist nur schwer in einer vergleichbaren Größe zu beschreiben. In Statistiken wird besonderer Wert auf die Passqualitäten eines Quarterbacks gelegt, die in dem Quarterback Rating zusammengefasst werden. Darüber hinaus sind aber natürlich seine Fähigkeiten gefragt, eine Mannschaft auch in kritischen Situationen zu motivieren und zu führen. Ein Quarterback, der in der Lage ist, in solchen Situationen das Heft in der Hand zu behalten und seine Mannschaft zu Punkten zu führen, gilt gemeinhin als wertvoller als ein Quarterback, der zwar bessere Statistiken aufweisen kann, aber diese Fähigkeit nicht besitzt. Des Weiteren kann die Fähigkeit, Druck von Seiten der Defense zu entgehen und durch „scramblen“ selbst Raum zu gewinnen, genauso hilfreich sein. Ein Quarterback benötigt eine gewisse Körpergröße, da er während des Spielzuges über die eigene Offensive Line bzw. die gegnerische Defensive Line schauen muss. Als günstige Körpergröße gelten ca. 1,90 m („sechs Fuß und drei Inches“), dafür haben aber kleinere Spieler wie z. B. der 1,80 m große Russell Wilson den Vorteil, schneller auf den Beinen zu sein. Wichtig sind auch Nehmerqualitäten, um nach einem Quarterback Sack den Football nicht zu verlieren.", "section_level": 1}, {"title": "Dual-Threat Quarterbacks.", "content": "Ein sogenannter Dual-Threat Quarterback („doppelt gefährlicher Quarterback“) besitzt die Fähigkeiten und körperlichen Voraussetzungen, den Ball nicht nur zu passen, sondern auch selbst damit zu laufen, um Raumgewinn zu erzielen. Dies ist insbesondere notwendig, wenn die Verteidigung häufig blitzt und der Quarterback somit wenig Zeit hat, einen Pass zu werfen. In diesem Fall ist es einem mobilen Quarterback eher möglich, den Verteidigern auszuweichen oder sie zu überlaufen. Zusätzlich macht es das Angriffsspiel weniger berechenbar. Dual-Threat Quarterbacks haben im College-Football zumeist mehr Erfolg als in der NFL, wo insbesondere der \"Option\"-Spielzug zum Einsatz kommt. Dabei entscheidet der Quarterback spontan, ob er den Ball dem Runningback übergibt, selber damit losläuft oder ob er den Ball noch nach dem Loslaufen zum Runningback wirft. Die Verteidiger müssen sich in diesem Fall entscheiden, ob sie entweder die Mitte der Defensive Line für den Runningback schließen, dem Quarterback seitlich den Weg abschneiden oder den Runningback neben dem Quarterback attackieren. Entsprechend der Deckungsarbeit der verteidigenden Mannschaft muss der Quarterback dann in kürzester Zeit die meistversprechende Option auswählen. Außerdem gibt es Spielzüge, die darauf abzielen, dass der Quarterback mit dem Ball losläuft, was in der NFL auf Grund des Verletzungsrisikos, abgesehen vom Quarterback Sneak, insbesondere in den Anfangsjahren relativ selten war. Ausnahmen waren Steve Young und John Elway, die zusammen in fünf Super Bowls aufliefen. Seit einigen Jahren gibt es jedoch deutlich mehr Dual-Threat Quarterbacks, angefangen mit Michael Vick, der in den frühen 2000er Jahren für Aufsehen sorgte, mittlerweile aber keine Ausnahme mehr darstellt. Aktive Spieler, die als Dual-Threat Quarterbacks eingeordnet werden, sind beispielsweise Russell Wilson, Cam Newton und Lamar Jackson.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "1876 legte die American Intercollegiate Football Association erstmals einheitliche Regeln für American Football fest. Dabei wurden die Spieleranzahl auf 15 pro Team festgelegt (1880 auf elf reduziert) und für die Spielerpositionen Namen festgelegt. Neben den neun Spielern der Rushing Line gab es die Fullbacks, Threequarterback, Halfbacks und Quarterbacks. Diese Bezeichnung bezogen sich jedoch nicht auf die Rolle, sondern auf die örtliche Position. Dabei wurde das Verhältnis der Entfernung zur ebenfalls neugeschaffenen Line of Scrimmage herangezogen. Der Quarterback war daher ein Viertel der Distanz des Fullbacks zur Line of Scrimmage zur selbigen entfernt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Quarterback (QB), frühere Bezeichnung \"Blocking back\" (\"BB\"), ist eine Spielposition in der Offensivmannschaft beim American Football und Canadian Football. Der Quarterback ist der Spielgestalter und damit der Kopf der Offense. Er muss den nächsten Spielzug, der vom Trainer angegeben oder (heutzutage seltener) vom Quarterback selbst festgelegt wurde, seinem Team vermitteln und ihn dann umsetzen. Noch vor und auch während der Ausführung muss ein guter Quarterback in der Lage sein, den geplanten Spielzug an die Gegebenheiten und die Reaktionen der gegnerischen Defense anzupassen (Audible) und die beste ihm zur Verfügung stehende Möglichkeit auswählen.", "tgt_summary": "四分卫(英语:Quarterback,简英语:QB),是美式足球和加拿大式足球中的一个位置。四分卫是进攻组的一员,排在中锋的后面,在进攻线的中央。四分卫通常是进攻组的领袖,大部分的进攻由他发动。四分卫有责任在大部分的进攻前发出暗号。", "id": 2324287} {"src_title": "Kranich", "tgt_title": "灰鹤", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Der Kranich wurde wie alle Vertreter der Gattung \"Grus\" seiner Größe, der langen Beinen und des langen Halses wegen traditionell als „Schreitvogel“ eingeordnet. Kennzeichnend sind die schwarz-weiße Kopf- und Halszeichnung und die federlose rote Kopfplatte. Der keilförmige, schlanke Schnabel ist über zehn Zentimeter lang. Das Gefieder hat abgesehen vom Kopf eine hellgraue Färbung in vielen Abstufungen. Sehr selten sind fast weiße und sehr dunkle Vögel. Der Schwanz sowie die Hand- und Armschwingen sind schwarz. Die Humeralfedern variieren farblich von Grau bis Schwarz und hängen bei Altvögeln als „Schleppe“ über den Schwanz hinweg. Zur Brutzeit wird der Schulter- und Rückenbereich mit", "section_level": 2}, {"title": "Flug.", "content": "Vor dem Auffliegen werden normalerweise Kopf und Hals bogenförmig zehn bis zwanzig Sekunden in Flugrichtung gestreckt, um durch Stimmsignale untereinander den Abflug zu synchronisieren. Nach einigen schnellen Schritten stoßen sich die Kraniche vom Boden", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Kraniche haben verschiedene Rufe, die für das Sozialverhalten von Bedeutung sind. Der laute trompetenartige Ruf (hier Flug- und Warnrufe) wird durch den Resonanzraum der 100 bis 130 cm langen Luftröhre ermöglicht. Beim „Duettruf“ folgt einer Rufreihe eine darauf abgestimmte Tonfolge. Sowohl Männchen als auch Weibchen können durch ihn die Abfolge der Duette einleiten. Beide richten dabei Kopf und Schnabel aufwärts, neigen den Hals nach hinten und heben die Schwingen an. Sie stehen eng beisammen und bewegen sich während der Rufreihen gemächlich nebeneinander fort. Der Duettruf ertönt bei Erregung an Sammel- und Rastplätzen, am häufigsten zur Brutzeit. Er kann durch Frequenzanalyse", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Brutgebiete des Kranichs liegen im Nordosten Europas und im Norden Asiens. Die Flüsse Weser und Aller markieren die westliche, der 51. Breitengrad die südliche Grenze des Verbreitungsgebietes. An den brandenburgischen Seen und der Mecklenburgischen Seenplatte sind Kraniche gut zu beobachten. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts haben Biotopverluste bewirkt, dass sich die Südgrenze des europäischen und mittelasiatischen Areals um 300 km bis 400 km nach Norden verschoben hat. Der Verlust isolierter Brutgebiete ist auf Trockenlegung und Kultivierung von Feuchtgebieten, Eiersammeln und Bejagung sowie auf ökologische Bedingungen (Wassermangel, Trockenheit) zurückzuführen. Eine Wiederbesiedlung ist jedoch unter den heutzutage verbesserten Schutzbedingungen möglich. Der Kranich besiedelt ganz Skandinavien und Finnland. In Mitteleuropa ist er in Polen und Tschechien sowie im Norden und Osten Deutschlands zu", "section_level": 1}, {"title": "Wanderungen.", "content": "In Europa gibt es mehrere Zugwege, die seit dem frühen 19. Jahrhundert erforscht werden. Genaue Erkenntnisse liegen dabei für die westeuropäische Zugroute und den nördlichen Teil der baltisch-ungarischen Strecke vor.", "section_level": 1}, {"title": "Der westeuropäische Zugweg.", "content": "Aus Schweden, Norwegen und vielleicht auch aus Nordfinnland stammende Kraniche ziehen in Nord-Süd-Richtung durch Schweden, wobei sich im westlichen und östlichen Teil des Landes stärkere Zugkonzentrationen herausgebildet haben. Ab Mitte August erreichen größere Rastgruppen der Westzieher das deutsche Festland zwischen der Odermündung und dem Darß. Die Zahl der bevorzugt auf der Insel Rügen und bei Groß Mohrdorf rastenden Vögel erreicht zwischen Mitte und Ende Oktober ihren Höhepunkt. Ostzieher rasten teilweise auf Öland, um dann die Ostsee in Richtung Rügen, Polen und Estland zu überqueren. Der Abzug skandinavischer Kraniche findet zwischen Mitte August und Mitte Oktober statt, gelegentlich auch noch im November. Ab Mitte September wird Deutschland sowohl von Norden als auch aus östlicher Richtung mit Rast zwischen Ostseeküste und der Lausitz angeflogen. Seit Mitte der 1980er-Jahre wird eine große Zunahme des Ost-West-Durchzuges im Inland festgestellt, so dass die Höchstzahlen seit 1996 an den großen Rastplätzen in Schlesien, im Torun-Eberswalder Urstromtal, in Linum nördlich Berlins, im Dahmeland und der Lausitz die der Küstenregionen übertreffen. Ein wichtiger Sammelpunkt ist die Talsperre", "section_level": 2}, {"title": "Der baltisch-ungarische Zugweg.", "content": "Unter Mitnahme der Populationen aus dem Baltikum, Weißrussland sowie des polnischen Ostens und ukrainischen Westens setzt in Finnland und Nordwestrussland im Herbst der Zug ein, um dann südwärts zur Ungarischen Tiefebene mit ihren großen Rastplätzen zu führen. In Finnland sind die stärksten Zugkonzentrationen westlich und östlich von Helsinki zu finden. Nach Vereinigung mit den großen nordwestrussischen Flügen dominieren über Lettland und Litauen südliche und südwestliche Zugrichtungen. Die Zuggröße steigt in den Rastregionen von Nordost nach Südwest kontinuierlich an. Diese Flüge rasten selten in Finnland, jedoch vor allem zwischen Anfang September und Mitte Oktober an mehr als 40 Schlafplätzen in Estland. Danach überqueren die südwärts ziehenden Vögel die Niederen Beskiden und gelangen durch die Wälder der Waldkarpaten in die Ostslowakei. Während diese", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Zugwege.", "content": "Große Zuggruppen ziehen aus den russischen, weißrussischen, nordukrainischen sowie aus den sibirischen und kasachischen Brutgebieten auf mehreren Zugrouten in südliche, südwestliche und südöstliche Richtungen. In der osteuropäischen Region werden ein russisch-pontischer und ein Wolga-iranischer Zugweg unterschieden. Weiter ostwärts folgt eine westsibirisch-kasachisch-indische Route, die die", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung und Nahrungserwerb.", "content": "Kraniche nehmen das ganze Jahr über sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung auf. Die Nahrung besteht aus Kleinsäugern, Reptilien, kleinen Fischen, Fröschen, Schnecken, Würmern, Insekten und deren Larven. Sie beinhaltet auch Mais-, Gersten-, Weizen- und Haferkörner, Sonnenblumenkerne, Erbsen, Bohnen, Erdnüsse, Oliven, Beeren, Eicheln, Gemüse, Kartoffeln, Pflanzenwurzeln, -sprossen und Halme. Während der Frühjahrsrast ernährt sich der Kranich überwiegend von Saaten. Um die Energiereserven wieder aufzufüllen, benötigt er für die Nahrungsaufnahme von bis zu 300 Gramm täglich über 80 Prozent der Aktivitätsdauer. Im Frühsommer besteht die Nahrung auch aus Insekten und kleinen Wirbeltieren. Haben die Jungvögel das Alter von mehreren Wochen erreicht, bereichern auch größere Tiere wie Mäuse das", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Der Kranich lebt normalerweise lebenslang monogam, jedoch zeigen neueste Untersuchungen, dass ein Partnerwechsel möglich ist und sogar häufiger vorkommt, als dies bisher bekannt war. Der Kranich pflanzt sich das erste Mal im Alter von drei bis fünf Jahren fort, kann sich jedoch schon im Alter von zwei Jahren auf der Frühjahrsrast an einen Partner binden. Es ist jedoch noch nicht geklärt, ob diese Paare später zusammen Brutreviere besetzen. (In einem einzigen Fall bisher, dem des Paares #6 im Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook, Hamburg, konnte gezeigt werden, dass ein jugendliches Paar später ein Revier besetzte.)", "section_level": 1}, {"title": "Brutreviere und Brutplätze.", "content": "Angestammte Brutpaare nehmen regional etwa zur gleichen Zeit Reviere in Besitz. Das Revier muss eine ausreichende Versorgung mit Nahrung sowie Ruhe und Sicherheit bieten. So nutzen in Deutschland 60 bis 70 Prozent der Vögel bevorzugt Wälder beziehungsweise Waldränder. Stark zunehmend wird die offene Feldflur zur Brut genutzt (20 bis 30 Prozent), außerdem spielen auch noch Seeufer eine Rolle (10 bis 20 Prozent). Bei einem geringeren Nahrungsangebot sind die Reviere größer. Durch Untersuchungen an mit Sendern versehenen Jungvögeln wurde festgestellt, dass Kraniche bis zum Flüggewerden der Jungen ein Revier von teilweise über 135 Hektar nutzen. Kraniche sind Bodenbrüter. Der Brutplatz bildet das Zentrum des Reviers und befindet sich am Boden in", "section_level": 2}, {"title": "Balz und Paarung.", "content": "Der „Kranichtanz“ findet das ganze Jahr über statt, ist jedoch als Balzritual im Frühling am intensivsten. Er findet in der frühen Morgendämmerung auf nahe gelegenen, freien Flächen statt. Im Laufe des März nimmt die Häufigkeit und Heftigkeit dieses Verhaltens zu, das dann in der Paarung seinen Höhepunkt findet. Es endet in der Regel mit dem Nestbau und der Eiablage. Beim Tanzen springen Männchen", "section_level": 2}, {"title": "Eiablage und Brut.", "content": "In Mitteleuropa beginnen die Weibchen drei bis sechs Wochen nach ihrer Ankunft mit der Brut. In der Regel legen sie von März bis Mitte April meist zwei Eier im Abstand von zwei bis drei Tagen. Diese haben eine längsovale Form mit einem runden und einem spitzovalen Pol. In Gestalt, Größe und Färbung variieren sie beträchtlich. Die Grundfarbe ist Hellbraun mit einem Hang zum Grünlichen, Rötlichen und Rötlichbraunen. Grobe braune Flecken sind meist unregelmäßig verteilt und häufig am stumpfen Pol verdichtet. Die Größe schwankt zwischen 57 und 66 mm in der Breite und zwischen 88 mm und 110 mm in der Länge. Das Gewicht liegt im Durchschnitt bei 185 g. Das Gelege wird über 29 bis 31 Tage abwechselnd von beiden Partnern", "section_level": 2}, {"title": "Hilfe beim Schlüpfen.", "content": "Eine bei Kranichen vorkommende Besonderheit ist die Geburtshilfe bei den eigenen Küken. Sobald die Jungvögel versuchen, das Ei zu durchbrechen, treten die Elternvögel mit ihren Krallen nach dem betroffenen Ei, um dem Küken so", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Jungen.", "content": "Die ersten Laute der Küken vor dem Schlüpfen, spätestens aber die Öffnung des Eies verändern das Verhalten der Altvögel. Diese sind nun nervöser und halten sich häufiger in der Nähe des Nestes auf. Ungefähr 24 Stunden nach dem Schlüpfen können die Jungen sicher stehen und gehen. Die Nestflüchter werden nach spätestens 30 Stunden vom Nest weggeführt. Beide Altvögel kümmern sich gleichermaßen um das Füttern und Führen der Jungen. Diese tragen anfangs ein zimtbraunes Daunengefieder. Ihr Schlupfgewicht liegt bei 120 g bis 150 g. Die Altvögel reichen den Küken in den ersten Lebenswochen Insekten, Larven, Würmer und Schnecken mit dem Schnabel, bis diese selbständig nach Futter suchen können. Der Dottervorrat der geschlüpften Jungvögel reicht für zwei Tage. Dennoch nehmen sie trotz der Zufütterung von kleiner Nahrung und Eischalenresten zunächst ab. Die Jungen werden in den ersten Tagen auf kleine Strecken in der näheren Umgebung geführt. In den ersten zwei Wochen greifen", "section_level": 2}, {"title": "Verhalten.", "content": "Der Aktivitätsbeginn der Art liegt in der Regel in der ersten Dämmerung. Viele Stunden am Tag dienen der Nahrungssuche, wobei die Aktivitätsmaxima am späten Vormittag und frühen Nachmittag liegen. Zwischendurch gibt es Ruhephasen. Der Kranich lebt in drei verschiedenen Sozialformen. In der Sommerzeit leben Brutpaare allein in ihren Revieren, während sich Nichtbrüter zu Gruppen zusammenschließen. Den überwiegenden Teil des Jahres verbringen Kraniche in einer Gemeinschaft von Artgenossen unterschiedlichen Alters an Sammel- und Rastplätzen. Im Frühling und Herbst bilden sie Zugschwärme bis zu einigen Tausend Vögeln. Das innerartliche Verhalten regelt die komplexen Beziehungen zwischen den Individuen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der roten, federlosen Platte am Oberkopf zu, die bei unterschiedlichster Erregung anschwillt. Auch der Tanz außerhalb der Brutperiode hat in bestimmten Situationen diese Funktion. Im Herbst und besonders im Frühjahr kommt es während des Sammelns und Rastens auch zum Tanzen einzelner Vögel oder größerer Gruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Territorialverhalten.", "content": "Um ihr Revier gegen Eindringlinge zu verteidigen, droht der Kranich dem Gegner zunächst und attackiert ihn dann, falls er sich nicht einschüchtern lässt. Dies ist meist zunächst Aufgabe des Männchens, kann aber auch durch die ganze Familie geschehen. Gleichrangige Vögel drohen sich, indem sie sich mit angelegtem Gefieder und ausgestreckten Hälsen so gegenüberstehen, dass sich die Schnäbel fast berühren. Nach kurzem Verharren hacken sie vor- oder aufwärts, bis der", "section_level": 2}, {"title": "Nichtbrütergruppen.", "content": "Ein- bis vierjährige Nichtbrüter kehren in der Regel mindestens im ersten Jahr in ihre Brutheimat zurück. Sie treffen in zwei- bis vierwöchigem Abstand nach den Brutpaaren ein. Dort halten sie sich in kleinen und großen Gruppen auf, die oft gemeinsam mit Durchzüglern auf dem Weg nach Norden und Osten sind. Nachdem diese weitergezogen sind, befinden sich junge und ältere nicht brütende Kraniche meist im näheren und weiteren Umfeld ihrer Brutheimat. Teilweise bleiben sie bis zum Sammeln im Herbst auf den Rastregionen des Zugweges, so dass sie", "section_level": 2}, {"title": "Sammel- und Rastplätze.", "content": "Eine lokale Kranichpopulation sammelt sich wahrscheinlich jedes Jahr an denselben Sammelplätzen, welche sich in allen Brutgebieten mit hoher Siedlungsdichte befinden. Die Rastplätze bestehen aus den Schlafstellen und dem bis zu 20 km langen Einzugsgebiet mit den Nahrungsflächen. Die Schlafstellen bilden die Grundlage des Sammelplatzes. Zwei Drittel aller Rastplätze weisen daher zwei bis vier Schlafstellen auf, welche teilweise gleichzeitig, häufig aber auch nacheinander angeflogen werden. An Sammel- und Rastplätzen herrscht ein fester Tagesrhythmus. Nachdem die Kraniche nachts im flachen Wasser geschlafen haben, suchen sie mit der ersten Dämmerung rufend Kontakt", "section_level": 2}, {"title": "Überwinterungsgruppen.", "content": "In den Überwinterungsgebieten sondert sich ein Teil der Familien ab und zeigt eine deutliche Bindung an ein bestimmtes Territorium, das jedes Jahr aufgesucht und gegenüber Artgenossen verteidigt wird. Der Tagesrhythmus", "section_level": 2}, {"title": "Zugverhalten.", "content": "Ein bis zwei Tage vor dem Beginn des Massenabzugs oder eines Weiterzugs zeigen die Vögel ein unruhiges Verhalten. Sie rufen und tanzen sehr viel, haben einen gestörten Rhythmus beim abendlichen Überflug an den Schlafplätzen und sind nachts in Aufregung. Voraussetzungen für den Zugbeginn stellen Rücken- und Seitenwinde, Nahrungssituation und Temperaturänderungen dar. Der Kranichzug setzt sich aus Gruppen von Paaren oder kleinen Familien zusammen, die sich an bekannten Überwinterungs- und Rastplätzen zu Tausenden sammeln. Kraniche fliegen in Keilen, ungleichschenkligen Winkeln oder schrägen Reihen, so dass der Luftwiderstand reduziert und der", "section_level": 2}, {"title": "Verhalten gegenüber anderen Tieren.", "content": "Das Verhalten gegenüber artfremden Tieren ist äußerst variantenreich. Rehe und Rotwild beunruhigen die Vögel in der Regel nicht. Die Fluchtdistanz bei Störungen beträgt 250 m bis 300 m und ist grundsätzlich in unbekannter Umgebung größer. Während Fressfeinde im Brutrevier eine größere Gefahr darstellen, werden sie meist in der Gruppe wenig beachtet. Manchmal schließt sich eine kleine Gruppe zu einem Scheinangriff oder Tanz gegenüber Säugetieren zusammen. Als besondere Gefahr werden Greifvögel grundsätzlich genauer beobachtet und möglichst", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "DNA-Untersuchungen zufolge ist der Eurasische Kranich \"Grus grus\" am nächsten mit dem Schreikranich (\"Grus americana\") verwandt. Weiterhin stehen ihm der Mönchskranich (\"Grus monachus\") und der Schwarzhalskranich (\"Grus nigricollis\") sowie der Mandschurenkranich (\"Grus japonensis\") nahe. In der Vergangenheit wurde der Kranich \"Grus", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bestandsentwicklung.", "content": "Beim Kranich wird zwischen sieben Hauptpopulationen unterschieden: Die Bestandszahlen der Tabelle sollten als versuchsweise Schätzung aus dem Jahr 1995 angesehen werden. Nur in Europa und dem Zentrum des europäischen Russlands werden die Daten regulär verlässlich ermittelt und aufgezeichnet. Die Trends sind nur bedingt nachvollziehbar. Die Gesamtpopulation nimmt trotz lokaler Abnahmen wahrscheinlich zu. Dies betrifft vor allem das zentrale und östliche Verbreitungsgebiet. Die Art ist auch in Anhang I der EG Vogelschutz-Richtlinie 79/409/EWG, in Anhang II der Bonner Konvention und in Anhang II der Berner Konvention aufgeführt. Die Populationen West- und Osteuropas machen zusammen mehr als 50 Prozent des weltweiten Bestandes aus. Nach Angaben der IUCN sind diese mit mehr als 110.000 Paaren", "section_level": 2}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Hauptbedrohung für die Kranichpopulationen geht von der Zerstörung und Beschneidung der Lebensräume aus. Der Verlust von Feuchtgebieten geht mit Entwässerungen, Dammbauten, Intensivierung der Landwirtschaft und Verstädterung sowie Flächenbränden und Überschwemmungen einher. Aber auch Störungen in den Brutgebieten und eine direkte Verfolgung sowie elektrische Freileitungen stellen Gefahren dar. Die \"International Crane Foundation\" (ICF) arbeitet in der Kranichforschung, am Schutz von Feuchtgebieten, an der Erkundung der Vorkommen und dem Schutz, der Vermehrung und der Wiedereinbürgerung aller bedrohten Kranicharten. Die drei Hauptzentren Fortbildung, Fortpflanzung und Management geben vierteljährlich die Informationsbroschüre \"ICF-Bugle\" für Mitglieder heraus. Weiterhin veranstaltet die ICF Symposien und Tagungen. Die \"European Crane Working Group\" koordiniert den Schutz des Kranichs in Europa, insbesondere in einigen Nationen Arbeitsgruppen. Sie wird durch die Lufthansa, einige Ministerien, NABU und WWF unterstützt. Auf der Tagung \"European", "section_level": 2}, {"title": "Kranich und Mensch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kraniche in der Kultur.", "content": "Die Schönheit der Kraniche und ihre spektakulären Balztänze haben schon in früher Zeit die Menschen fasziniert.", "section_level": 2}, {"title": "Mythologie und Kult.", "content": "In der ägyptischen Mythologie galt der Kranich als „Sonnenvogel“. Er wurde sowohl als Opfergabe für die Götter als auch als Speisevogel genutzt. In den Hieroglyphen steht seine Figur für den Buchstaben „B“. In der griechischen Mythologie war der Kranich sowohl Apollon, dem Gott der Sonne und Demeter, der Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin, als auch Hermes als Bote des Frühlings und des Lichts zugeordnet. So lasen die Auguren (Priester) in Griechenland aus den Flugformationen der Kraniche. Außerdem galten Kraniche als Symbol der Wachsamkeit und Klugheit. Laut Homers \"Ilias\"", "section_level": 3}, {"title": "Heraldik.", "content": "Der Kranich ist in der Heraldik das Symbol der Vorsicht und der schlaflosen Wachsamkeit. In der Griechischen Mythologie trägt der fliegende Kranich Steinchen im Schnabel, um sich über dem Taurusgebirge nicht durch eigene Rufe zu verraten und in die Fänge der Adler zu geraten. Im römischen Kulturkreis hat der Kranich weitere Bedeutungen hinzugewonnen. So galt er als Symbol der „Prudentia“, des vernünftigen und klugen Handelns, der „Perseverantia“, der Beharrlichkeit, und der „Custodia“, der Sorgfalt des Handelns. Aus der „Vigilantia“, der sittlichen und militärischen Wachsamkeit,", "section_level": 3}, {"title": "Märchen, Fabeln und Literatur.", "content": "In alten Volksmärchen und Überlieferungen tritt der Kranich, der in der Regel mit positiven Eigenschaften besetzt wird, als Verkünder von Geburten und Hochzeiten, aber auch von Krieg und Tod in Erscheinung. Der altisraelitische Prophet Jeremia verwendet das Zugverhalten dieses Vogels gleichnishaft (Zeit der Umkehr) in der Bibel. In Fabeln wird er in der Regel zum Aufzeigen menschlicher Ungerechtigkeit und Undankbarkeit genutzt. Die jakutische Geschichte \"Die Kranichfeder\" handelt von einem Kranich, der sich in ein schönes Mädchen verwandelt, um einen Menschenmann zu heiraten. Als er eines Tages sein", "section_level": 3}, {"title": "Musik, Kunst und Film.", "content": "Das Gedicht „Die Liebenden“ von Bertolt Brecht ist als Duett Bestandteil der Oper \"Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny\". In der bildenden Kunst ist der Kranich von der Frühzeit bis in die jüngste Gegenwart zu finden. Er ist sowohl auf Tafel- und Wandbildern als auch auf Miniaturen und Illustrationen ein Motiv. Zudem existieren handwerkliche und plastische Werke aus Textil, Keramik, Holz, Stein, Bronze, Edelmetallen und anderen Materialien. Besonders in Asien wird dieser Vogel gern auf Bildern wiedergegeben. In der christlichen Kunst stellt das Mosaik der Kirche San Marco in Venedig mit anderen Vögeln", "section_level": 3}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der fliegende Kranich ist ein Markenzeichen moderner Verkehrsmittel. So tragen ihn Automobile der Hispano-Suiza, aber auch Fluggesellschaften wie Japan Air Lines, Air Uganda und Xiamen Air in China. Die Deutsche Lufthansa verwendet ihn seit 1926 als Firmenzeichen, das 1918 von Otto Firle in Berlin geschaffen wurde. Auch die polnische Fluggesellschaft Polskie Linie Lotnicze LOT hat seit 1931 einen stilisierten Kranich als Markenzeichen. Die Einsatzabteilung der österreichischen Polizei, welche am Flughafen Wien-Schwechat aus Anlass des dort am 27. Dezember 1985 stattgefundenen Terroranschlages gegründet wurde, trägt ebenfalls den Namen „Einsatzabteilung Kranich“. Der Name wurde wegen der besonderen Wachsamkeit des Vogels und in Assoziation zum Flug gewählt.", "section_level": 3}, {"title": "Der Umgang mit dem realen Tier.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Der Kranich als Jagdbeute.", "content": "Die Felszeichnungen in spanischen Höhlen sowie in Schweden und die Funde von Knochen in jungsteinzeitlichen Siedlungen weisen darauf hin, dass Kraniche schon in vorgeschichtlicher Zeit gejagt wurden. Interessanterweise sind in Ungarn gefundene Knochen aus römischer Zeit etwa 10 bis 20 Prozent größer als die heutiger Vögel. Den Menschen dienten Fleisch und Eier als Nahrung, Knochen als Werkzeuge und Federn als", "section_level": 3}, {"title": "Der Kranich als Schädling.", "content": "Nach einem byzantinischen Bauernspruch sei es einfacher, „den Felsen zu bebauen als Felder und Hügel, die den Kranich zum Nachbarn haben“. Als „Samenräuber“ und „Schollenknacker“ fingen die alten Griechen den Kranich mit Netzen, Schlingen und Leimruten. In Preußen ließ Friedrich Wilhelm I. zur Kultivierung von", "section_level": 3}, {"title": "Der Kranich als Zeitenmesser.", "content": "Eine Reihe von Bauernregeln nehmen Bezug auf den Zug der Kraniche, der in Beziehung zu Aussaat", "section_level": 3}, {"title": "Der Kranich als Ziervogel.", "content": "Als Ziergeflügel wurden Kraniche sowohl in China („Vogel ersten Ranges“) und in Indien („Vornehmster aller Gefiederten“) als auch im Alten Ägypten gehalten. Davon berichten über 4000 Jahre alte Reliefs in ägyptischen Gräbern der Pharaonenzeit. Auch die Grabkammer des Ti weist darauf hin, dass diese Vögel sowie Jungfernkraniche in halbzahmen Herden als Opfertiere gehalten und gemästet wurden. Aus Schriften des Römers Varro lässt sich schließen, dass Kraniche später auch als Hausvogel gehalten wurden. Dabei wurden sie zur Bewachung von Haus und Hof eingesetzt, um mit ihrem lauten trompetenähnlichen Schreien zuverlässig vor Raubtieren und Greifvögeln zu warnen. Als Karl der Große jedoch ein salisches Gesetz änderte, ging dieser Brauch verloren.", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Kranich (\"Grus grus\"), auch Grauer Kranich oder Eurasischer Kranich, ist ein Vertreter der Familie der Kraniche (Gruidae). In Europa kommt er weitgehend als einzige Kranichart vor; erst ab der Schwarzmeerregion beginnt das Verbreitungsgebiet des Jungfernkranichs. Kraniche bewohnen Sumpf- und Moorlandschaften in weiten Teilen des nördlichen und östlichen Europas, aber auch einige Gebiete im Norden Asiens. Sie nehmen das ganze Jahr über sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung auf. Der Bestand hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, so dass die Art zurzeit nicht gefährdet ist.", "tgt_summary": "灰鹤(学名:),别名千岁鹤或欧亚鹤,是鹤科鹤属的一种,是分布范围较广而较常见的鹤,主要分布于古北界地区。", "id": 1933976} {"src_title": "Invertzucker", "tgt_title": "轉化糖漿", "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Invertzucker wird durch Zugabe kleiner Mengen Säure als Katalysator zu in heißem Wasser gelöster Saccharose (Rohr- oder Rübenzucker) oder durch Behandlung mit Invertase hergestellt. Die Saccharose-Moleküle, die als Disaccharide aus je einem Trauben- und einem Fruchtzuckermolekül zusammengesetzt sind, werden dabei wieder in ihre beiden Monosaccharid-Bestandteile zerlegt: Dieser chemische Vorgang wird als Hydrolyse (der spezielle Fall als \"Rohrzuckerinversion\") bezeichnet. Mit Hilfe von polarisiertem Licht kann man mit einem Polarimeter laufend verfolgen, wie weit die Reaktion fortgeschritten ist. Am Anfang besteht die Probe fast nur aus Saccharose, welche einen spezifischen Drehwinkel von +66,5° besitzt. Mit fortschreitender Reaktion zerfällt die Saccharose in Glucose mit +52° und Fructose −92° spezifischem Drehwinkel. Da sich die Drehrichtungen beider Substanzen überlagern, hat der fertige Invertzucker einen spezifischen Drehwinkel von −20°, also das arithmetische Mittel zwischen den beiden weit auseinanderliegenden Einzelwerten. Invertzucker kann auch durch Mikroorganismen (bestimmte Hefestämme) oder mit immobilisierter Invertase hergestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Invertzucker wird zu Flüssigzucker oder zu Invertzuckercreme (früher \"Kunsthonig\" genannt) weiterverarbeitet oder als \"Invertzuckersirup\" ähnlich wie Glucosesirup in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Invertzuckersirup wird zudem für die Winterfütterung in der Imkerei sowie als Zusatzstoff im Tabak vieler Zigarettenmarken verwendet. In der Zutatenliste auf Lebensmittelverpackungen wird statt \"Invertzuckersirup\" immer öfter \"Glucose-Fructose-Sirup\" angeführt, da dieser inzwischen häufiger aus Stärke statt aus Saccharose hergestellt wird. Auch handelsüblicher Zuckersirup für Cocktails besteht hauptsächlich aus Wasser und Invertzucker. Invertzucker schmeckt etwas milder und fruchtähnlicher als nichtinvertierte Saccharose. Außerdem kristallisiert er nicht so leicht wie Saccharose, so dass die Creme oder der Sirup länger flüssig bleibt als eine gleich stark konzentrierte Saccharoselösung. Hauptverantwortlich dafür ist die Fructose, da sie stark hygroskopisch und nur schwer kristallisierbar ist. Der gängigste Invertzuckersirup hat eine Konzentration von 72,7 % und einen Invertierungsgrad von 66 %. Ein Liter dieses Sirups hat den gleichen Zuckergehalt und die gleiche Süßkraft wie ein Kilogramm normaler Haushaltszucker, was aufgrund der Dichte von ca. 1,375 kg/l auch zu erwarten ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Invertzucker (\"Invertose\", gelegentlich auch \"Trimoline\") ist ein aus Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose) bestehendes Gemisch, das durch Zerlegung von Haushaltszucker (Saccharose) oder Stärke hergestellt wird. Die Bezeichnung Invertzucker bezieht sich auf die veränderte Wirkung der Zuckerlösung auf die Schwingungsebene von Licht, denn nach der Zerlegung von Saccharose zu Invertzucker ändert die Zuckerlösung ihre optische Aktivität von rechtsdrehend zu linksdrehend. Diese Änderung der optischen Aktivität wird als Inversion bezeichnet.", "tgt_summary": "转化糖浆是一种由葡萄糖和果糖合成的黄褐色混合物,而上述两类糖分是通过蔗糖在水中加热而取得。转化糖浆的甜度较蔗糖高,且可保持较多水分及不易结晶,由于这些特质,转化糖浆的产品在烘焙作业中备受推崇。", "id": 699823} {"src_title": "Horst Hrubesch", "tgt_title": "霍斯特·赫鲁贝施", "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Hrubesch arbeitete bis zu seinem Wechsel zu Rot-Weiss Essen als Dachdecker. Nebenbei spielte er sowohl Handball als auch Fußball im Ligabetrieb, zuletzt beim SC Westtünnen. Als Amateur kam Hrubesch 1975 im Alter von 24 Jahren über die Stationen FC Pelkum, Germania Hamm, Hammer SpVg und SC Westtünnen direkt in die Bundesliga zu Rot-Weiss Essen, ohne zuvor Jugendauswahlspiele bestritten zu haben, war aber schon als Spieler in der Kreisauswahl Unna-Kamen-Hamm aktiv gewesen. Entdeckt wurde er dabei nach dessen Aussage von seinem Trainer und späteren Mitspieler in Essen, Werner Lorant. In zwei Spielzeiten bei RWE kam er auf 48 Einsätze und 38 Tore. Nach dem Bundesliga-Abstieg der Essener 1977 blieb er an der Hafenstraße. In der folgenden Saison in der 2. Bundesliga (1977/78) erzielte er 42 Treffer. Die Mannschaft erzielte insgesamt 82 Tore. Daraufhin war er in Essen nicht mehr zu halten. Der Hamburger SV verpflichtete den begehrten Torjäger, an dem auch Eintracht Frankfurt interessiert war. Beim HSV profitierte Hrubesch von zwei Top-Trainern: 1978 war Branko Zebec im Amt, ab 1981 Ernst Happel. Die Klasse der Mitspieler Kevin Keegan, Felix Magath, Ivan Buljan, Jimmy Hartwig, Peter Nogly oder Manfred Kaltz (Ära Zebec), Uli Stein, Ditmar Jakobs, Lars Bastrup, Wolfgang Rolff, Holger Hieronymus oder Jürgen Milewski in der Ära Happel brachten Hrubesch deutlich weiter. Zusätzlich zum bereits starken Kopfballspiel verbesserte Horst Hrubesch auch in anderen Bereichen sein fußballerisches Potential. Der Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1982/83 mit dem HSV gegen die mit Weltmeistern gespickte Mannschaft von Juventus Turin war der sportliche Höhepunkt in der Laufbahn des Horst Hrubesch. Der HSV setzte sich auf dem Weg zum Finale am 25. Mai in Athen gegen den Berliner FC Dynamo, Olympiakos Piräus, Dynamo Kiew und Real San Sebastián durch. Gefürchtet war Hrubesch vor allem wegen seiner Kopfballstärke. Daher stammt auch sein Spitzname „Kopfballungeheuer“. Er profitierte vor allem von den Hereingaben von Manfred Kaltz, den sogenannten „Bananenflanken“. Dazu passend lieferte er in einem Fernsehinterview den Ausspruch: „Manni Banane, ich Kopf – Tor“. In der Bundesliga-Saison 1981/82 wurde Hrubesch mit 27 Treffern Torschützenkönig. Legendär wurde sein Tor zum 4:3-Sieg beim FC Bayern München am 24. April 1982 in der 90. Minute. Der Sieg war eine entscheidende Station auf dem Weg zur Meisterschaft. 1983 wechselte er in die erste belgische Liga zu Standard Lüttich, wo er bis 1985 blieb und in 43 Spielen 17 Tore schoss. Danach kehrte er in die Bundesliga zurück und schloss sich Borussia Dortmund an, beendete aber ein Jahr später verletzungsbedingt nach nur 17 Spielen seine aktive Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Hrubesch wurde auch in die Nationalmannschaft berufen, war dort allerdings nicht unumstritten. Er debütierte am 2. April 1980 in München beim 1:0-Sieg gegen Österreich. 1980 wurde er in Italien Europameister. Für das Turnier war er lediglich nachnominiert worden, weil Klaus Fischer sich zuvor verletzt hatte. Beim 2:1-Sieg im Endspiel gegen Belgien erzielte er die beiden Tore für die deutsche Mannschaft. Es waren seine ersten Tore in der Nationalmannschaft. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 wurde er Vize-Weltmeister. Im WM-Halbfinale in Sevilla gegen Frankreich am 8. Juli verwandelte er im Elfmeterschießen den entscheidenden Elfmeter zum Endstand von 5:4, obwohl ursprünglich Karlheinz Förster als Elfmeterschütze vorgesehen war. Nach 120 Minuten hatte es 3:3 gestanden, wobei Hrubeschs Kopfballrückgabe von der Torauslinie auf Klaus Fischer dessen Fallrückzieher-Ausgleich zum 3:3 ermöglicht hatte. Das WM-Finale gegen Italien verlor die deutsche Nationalelf dann mit 1:3. Es war Hrubeschs letztes Länderspiel; nach der Weltmeisterschaft beendete er seine Nationalmannschaftskarriere. Für die Nationalelf spielte Hrubesch von 1980 bis 1982 in 21 Spielen und erzielte dabei sechs Tore.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerlaufbahn.", "content": "1986 übernahm Hrubesch als Trainer seinen ehemaligen Verein Rot-Weiss Essen, den er als Aufsteiger auf den 10. Platz in der 2. Bundesliga führte. In der Bundesliga betreute er von November 1994 bis Februar 1995 Dynamo Dresden als Trainer. Bei der Europameisterschaft 2000 war er Assistent des Bundestrainers Erich Ribbeck. Als Nachwuchstrainer beim DFB gewann Hrubesch mit der deutschen U-19-Nationalmannschaft am 26. Juli 2008 den Europameisterschafts-Titel durch ein 3:1 im Finale gegen Italien. Im Anschluss wurde die U-19-Mannschaft zur U-20-Nationalmannschaft, die Hrubesch weiterhin coachte und mit der er bei der U-20-WM im Herbst 2009 im Viertelfinale an Brasilien scheiterte. Als Interimstrainer betreute er auch die U-21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2009. Mit dieser Mannschaft wurde er nach einem 4:0-Finalsieg über England Europameister. Nach einem Engagement als Trainer der U-18-Junioren des DFB war Hrubesch seit dem 21. Juni 2013 erneut Trainer der U-21-Nationalmannschaft. Bei der U-21-EM 2015 scheiterte er mit seinem Team im Halbfinale mit 0:5 zwar deutlich an der portugiesischen Mannschaft, qualifizierte sich aber durch die Teilnahme am Halbfinale für das Olympische Fußballturnier 2016 in Brasilien. Seit 1988 hatte keine deutsche Männerfußballmannschaft an Olympischen Spielen teilgenommen. Am Turnier nahm Hrubesch als Trainer mit der Olympiaauswahl teil und gewann mit ihr die Silbermedaille. Im Viertelfinale wurde Portugal mit 4:0 geschlagen, im Halbfinale Nigeria mit 2:0. Im Finale unterlag die deutsche Olympiamannschaft nach einem 1:1 der Mannschaft von Brasilien mit 4:5 im Elfmeterschießen. Mit dem Gewinn der Silbermedaille beim Olympischen Fußballturnier 2016 in Rio de Janeiro endete vorläufig auch die Trainerlaufbahn Hrubeschs. Im März 2018 übernahm Hrubesch als Nachfolger von Steffi Jones interimsweise den Posten des Bundestrainers der deutschen Frauenfußballnationalmannschaft. Seine Nachfolgerin wurde am 30. November 2018 Martina Voss-Tecklenburg.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für den Gewinn der Fußballeuropameisterschaft 1980 erhielt er von Bundespräsident Carstens das Silberne Lorbeerblatt. 2009 erhielt Hrubesch den erstmals vergebenen Trainerpreis des Deutschen Fußball-Bundes. Nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2016, als Trainer der Olympiaauswahl, wurde Hrubesch mit dem „Ehrenpreis der Bundesliga“ durch die DFL ausgezeichnet. 2018 wurde er mit dem \"Walther-Bensemann-Preis\" der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur geehrt. Im Jahr 2019 wurde ihm der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Hrubesch ist seit seiner Kindheit begeisterter Angler an Binnengewässern. Nach seinem Wechsel nach Hamburg erschloss er sich auch das Angeln an der See. Mangels verfügbarer Fachliteratur verfasste er mit Hilfe eines Co-Autors ein Buch über das Dorschangeln, das in drei Auflagen verkauft und auch in Skandinavien verlegt wurde. Das Buch ist vergriffen. Mit seiner Ehefrau Angelika betrieb Horst Hrubesch einen Pferdezuchtbetrieb in der östlichen Lüneburger Heide und widmete sich hier erfolgreich der jungen Pferderasse Edelbluthaflinger. Neben seiner Tätigkeit als Trainer war Hrubesch bis Ende 2013 auch als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Edelbluthaflinger tätig. 2015 gab er die Pferdezucht auf und zog in die Nähe seiner beiden Kinder und vier Enkelkinder nach Boostedt bei Neumünster in Schleswig-Holstein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Horst Hrubesch (* 17. April 1951 in Hamm), Spitzname: \"Kopfballungeheuer\", ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler. Von 2000 bis 2016 war er für den Deutschen Fußball-Bund in der Jugendarbeit tätig und zuletzt Trainer der deutschen U-21-Nationalmannschaft sowie der deutschen Olympiaauswahl. Von März bis November 2018 war er Interimstrainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft.", "tgt_summary": "霍斯特·赫鲁贝施(,1951年-4月17日)是一名德国足球教练及前足球运动员,目前执教德国18岁以下国家足球队。", "id": 1129508} {"src_title": "Olympische Winterspiele 1980", "tgt_title": "1980年冬季奥林匹克运动会", "src_document": [{"title": "Abstimmung.", "content": "Die Abstimmung fand bei der 74. IOC-Session (23. Oktober 1974 in Wien) statt. Vancouver in Kanada, der einzig verbliebene andere Kandidat für diese Winterspiele (die anderen Bewerber, Banff, Oslo, Chamonix und Garmisch-Partenkirchen, hatten sich noch viel früher von ihrer Absicht verabschiedet), hatte seine Bewerbung bereits vor der Abstimmung aus finanziellen Gründen zurückgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Sportstätten.", "content": "Im Reitstadion von Lake Placid (\"Lake Placid Equestrian Stadium\") wurde die Eröffnungsfeier abgehalten. Im Olympic Center fanden, wie bereits bei den Spielen 1932, die Eishockeyspiele statt. Die Alpinskiwettbewerbe wurden in Whiteface Mountain, die Bob- und Rodeldisziplinen auf der Olympia-Bobbahn Mount Van Hoevenberg durchgeführt. Das Eiskunstlaufen fand im Olympic Field House statt. Im Cascade Cross Country Ski Center starteten die Langläufer, Biathleten und Nordischen Kombinierer, die Sprungschanzen hießen Olympic Ski Jumps. Auf dem James B. Sheffield Olympic Skating Rink wurden die Wettbewerbe der Eisschnellläufer ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Maskottchen.", "content": "Das Maskottchen der Spiele war „Roni“, ein Waschbär. Die Ringe auf dem Gesicht des Tieres erinnerten an die Schutzbrillen und Masken, welche von vielen Wintersportathleten während eines Wettkampfes getragen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Insgesamt nahmen 1072 Athleten aus 37 Ländern an den Wettbewerben teil. Das waren 189 weniger, als noch bei den Spielen in Innsbruck. Wie auch bei den beiden vorhergehenden Winterspielen, nahm kein Athlet aus Afrika teil. Erstmals teilgenommen hat Zypern; für Costa Rica und die Volksrepublik China war es das Debüt bei Olympischen Winterspielen.", "section_level": 1}, {"title": "Wettkampfprogramm.", "content": "Es wurden 38 Wettbewerbe (24 für Männer, 12 für Frauen und 2 Mixed-Wettbewerbe) in 6 Sportarten/10 Disziplinen ausgetragen. Es gab nur eine Veränderung im olympischen Programm im Vergleich zu Innsbruck 1976 – im Biathlon wurde der 10-km-Sprint für Männer hinzugefügt. Die Anzahl der Sportarten/Disziplinen blieb gleich.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "Farblegende", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Mehr als 70 FBI-Agenten sowie 700 Polizisten des Bundesstaates New York wurden Monate vorher auf alle möglichen Ereignisse in Trainings vorbereitet, viele mussten sogar gut Skifahren lernen, damit sie – als Überwacher auf den Skipisten – sich schnell weiterbewegen konnten. In den Trainings wurden auch weitere Fähigkeiten (Fortbewegung mit Schischuhen, Schießen von den Schiern aus) erlernt und es wurden Kidnappingfälle und Terroranschläge durchgespielt. Für das \"olympische Dorf\" waren 1000 Personen aufgeboten, wobei es elektronische Hilfen gab, denn Zaun und Waldrand waren infrarot und wärmeempfindlich gesichert. Für die Kontrolle des Kofferraums bei ankommenden Personen waren deutsche Schäferhunde in US-Polizeidiensten eingesetzt. Allerdings hatten einige Mannschaften komfortable Häuser außerhalb des Olympiadorfes angemietet – deshalb hatte das deutsche Team einen Spezialisten der Antiterroreinheit und einen Kripomann mit nach Lake Placid gebracht. Auch nicht alle österreichischen Sportler (Alpine, Springer) wohnten im \"Dorf\", was ihnen hinsichtlich der Nahrungsversorgung Probleme bereitete. Die Entfernung zwischen ihren Unterkünften und der Küche im \"Dorf\" war zu groß, um dafür dorthin zu fahren, außerdem fanden sie den Speiseplan zu amerikanisch und wenig anziehend. Sie wurden daher zu Selbstversorgern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Olympischen Winterspiele 1980 (auch \"XIII. Olympische Winterspiele\" genannt) wurden vom 13. bis 24. Februar 1980 in Lake Placid in den USA ausgetragen. Es waren bereits die dritten Winterspiele in den USA und die zweiten in Lake Placid nach 1932.", "tgt_summary": "第十三届冬季奥林匹克运动会(,),于1980年2月14日至2月23日在美国纽约州的普莱西德湖()举行。另外一个候选城市是加拿大的温哥华,但其在最后的投票阶段主动退出。", "id": 673183} {"src_title": "Kesselstein", "tgt_title": "水垢", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "In Oberflächenwasser, das durch kalkhaltigen Boden fließt, lösen sich durch gebundene Kohlensäure (Kohlenstoffdioxid) Calcium- und Magnesiumverbindungen auf. Die Summe der Calcium- und Magnesiumsalze wurde früher als \"Gesamthärte\" bezeichnet. Durch Verdunsten oder Erhitzen von hartem Wasser entweicht daraus Kohlendioxid, das gelöste Calciumhydrogencarbonat wandelt sich zu unlöslichem Calciumcarbonat (=Kalk) um und es kommt zu Ausfällungen, die sich an den Wänden des Gefäßes an bereits bestehenden Kristallisationskeimen niederschlagen. Durch Temperaturerhöhung kann die Bildung von Kesselstein durch die folgende Reaktion beschrieben werden: formula_1 Zur Geologie und Chemie des Kesselsteins siehe Kalkstein, zur detaillierter erklärten Entstehung siehe auch Wasserhärte#Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht.", "section_level": 1}, {"title": "Entfernung und Vermeidung.", "content": "Entfernt wird Kesselstein in der Regel durch Auskochen mit verdünnten Säuren, zum Beispiel Zitronensäure oder Milchsäure. Des Weiteren gilt insbesondere Essig als Hausmittel zur Beseitigung. Bei der Entkalkung mit Essig ist jedoch darauf zu achten, dass dieser die eventuell vorhandenen Gummidichtungen (z. B. in einer Kaffeemaschine) angreift und porös macht. Vor allem bei Maschinen und Rohrleitungen, in denen sich über Jahre oder Jahrzehnte Kesselstein abgelagert hat, lässt sich Kesselstein meistens nur noch mechanisch durch Abklopfen oder Absprengen entfernen. Bei der Verwendung von Zitronensäure sollte darauf geachtet werden, das Wasser nicht zu stark zu erhitzen, da sonst schwerlösliches Calciumcitrat ausfallen kann (siehe auch Artikel Zitronensäure). Zur Verhinderung der Kesselstein-Entstehung kann das Wasser vor Gebrauch enthärtet werden. Eine als \"innere Wasseraufbereitung\" bezeichnete Maßnahme beruht auf der Zugabe von Phosphat in das Kesselwasser. Ein Überschuss bewirkt die Bildung von Calcium- bzw. Magnesiumphosphat, die sich als Schlamm auf dem Boden des Kessels absetzen und durch Abschlämmen aus dem Kessel entfernt werden. Ein ähnliches Verfahren wird bei der inneren Speisewasseraufbereitung bei Dampflokomotiven angewendet. In Italien ist es üblich, in Wasserkessel einen kleinen Brocken Marmor zu legen, der den Kalk an sich binden soll. Die Effektivität dieser Methode ist umstritten. Gleiches gilt für Stücke von Edelstahlgewebe, die ebenfalls im Handel erhältlich sind und als \"Kalkfänger\" in den Kessel gelegt werden sollen. Das Lösen von Verkalkungen mithilfe von Essigsäure geschieht nach folgender Reaktionsgleichung:", "section_level": 1}, {"title": "Kesselsteinablagerungen in Dampfkesseln.", "content": "In Dampfkesseln, die mit unzureichend aufbereitetem Kesselwasser betrieben werden, fällt Kesselstein insbesondere auf Heizflächen aus. Gipshaltiger Kesselstein hat eine Wärmeleitfähigkeit λ von 0,5 bis 2,3 W/(m K) und silikatreicher Kesselstein von 0,08 bis 0,18 W/(m K). Im Vergleich zum Stahl (λ = 50 W/(m K)) hat der Kesselstein eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit und bildet somit eine isolierende Schicht zum Wasserraum. Dies führt zu einer Temperaturerhöhung auf den Wandungen der Heizflächen, mit der Folge, dass sich der Werkstoff an den überhitzen Flächen stärker ausdehnt, und dies zu Rissen insbesondere an Schweißnähten führen kann. In Wasserrohrkesseln und Schnelldampferzeugern können die Wasserrohre so weit mit Kesselsteinablagerungen zuwachsen, dass die Durchströmung und somit Kühlung der Wand aussetzt. Sehr dicker Kesselsteinbelag führt aufgrund der hohen Wandtemperatur zu einer Verminderung der Streckgrenze des Werkstoffes. Die betroffenen Bauteile können je nach Richtung der Druckbeanspruchung im Kessel einbeulen oder eindellen und dies kann zum Versagen des Kessels (Kesselzerknall) führen. Durch die isolierende Wirkung des Kesselsteins verringert sich der Wärmeübergang im Kessel. Die Austrittstemperatur des Rauchgases nimmt merklich zu und somit sinkt der Feuerungswirkungsgrad, also die Temperaturdifferenz zwischen Feuerstelle und Schornstein. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden Dampfkessel zumeist ohne Wasseraufbereitung betrieben. Der Kesselstein musste daher von Kesselklopfern mechanisch mit Spitzhämmern abgeschlagen werden. Die spezifische Wärmebelastung der Heizflächen der damals eingesetzten Walzen- und Flammrohrkessel war relativ gering und die Kessel hatten keine hinsichtlich von Kesselsteinablagerungen kritischen Bereiche, so dass diese Betriebsweise möglich war. Moderne Dampfkesselkonstruktionen mit hohen Feuerungswirkungsgraden (Flammrohr-Rauchrohrkessel) können durch Kesselsteinablagerungen bereits nach kurzer Betriebszeit geschädigt werden. Daher ist eine Aufbereitung des Speisewassers mit Enthärtung zwingend erforderlich und im Regelwerk vorgeschrieben (z. B. TRD 611).", "section_level": 1}], "src_summary": "Kesselstein ist eine feste Abscheidung an den Wänden beispielsweise von Heizkesseln (daher der Name), Töpfen oder Rohrleitungen, die längere Zeit mit Wasser gefüllt in Gebrauch waren. Kesselstein besteht zumeist aus den Erdalkalisalzen Calcium- und Magnesiumcarbonat.", "tgt_summary": "水垢,又称水碱、水锈,是一种在水壶和锅炉以及保养不善的中央暖气系统热水管线内壁中坚硬的,灰白色或黄白色的白垩沉积物。在老的水管的内表面和其他硬水蒸发的表面也可以发现类似的沉积物。", "id": 2810613} {"src_title": "Bernadette Soubirous", "tgt_title": "伯尔纳德·苏比鲁", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Als älteste Tochter des Müllers François Soubirous (1807–1871) und seiner Frau Louise geb. Castérot (1825–1866), wuchs Bernadette Soubirous in Lourdes, einem kleinen Städtchen mit etwa 4000 Einwohnern am nördlichen Fuße der Pyrenäen auf. Geboren wurde sie in einer der dortigen Getreidemühlen, der Boly-Mühle. Ihre Taufpaten waren Jean Védère und die ältere Schwester der Mutter Bernarde Casterot. Bernadette Soubirous war die älteste von insgesamt neun Geschwistern, von denen allerdings fünf sehr jung starben. Die Eltern betrieben eine Wassermühle, doch mussten sie 1854 den Betrieb einstellen, denn sie waren industrieller Konkurrenz nicht mehr gewachsen. Zudem litt die Region unter wachsender Verarmung, und Epidemien grassierten. Die Bevölkerung war zwischen 1801 und 1846 um 40 % angewachsen. Der Vater musste sich bald als Tagelöhner verdingen, die Mutter arbeitete auf dem Feld, in einer Wäscherei und flickte Kleider. Beide Eltern waren alkoholkrank. Der Historiker und Theologe Patrick Dondelinger bezeichnete ihre Kindheit zusammenfassend als „entwicklungspsychologischen Leidensweg“: Als Soubirous zehn Monate alt war, verbrannte sich ihre Mutter ihre Brüste. Daher konnte sie ihre Tochter nicht mehr selbst stillen. In der Folge wurde der Säugling zu Marie Lagues nach Bartrès gegeben, deren eigenes Baby verstorben war. Für ihre Dienste als Amme erhielt Marie Lagues fünf Francs im Monat. Im Alter von zwei Jahren und drei Monaten kam das Kleinkind wieder zu seinen Eltern nach Lourdes zurück, vermutlich, weil seine Amme ein Kind erwartete. Bereits in früher Kindheit zog sich Bernadette Soubirous ein bis zu ihrem Tode anhaltendes Asthma bronchiale zu. Ihr wird auch eine allgemeine Dystrophie zugeschrieben. 1855 steckte sich Bernadette mit der Cholera an, was ihr Asthmaleiden weiter verstärkte. Mit 14 Jahren sah Bernadette Soubirous mehrere Jahre jünger aus, als es ihrem Alter entsprach, und sie war nur etwa 1,40 m groß. Wie bei Kindern in ihren sozialen Verhältnissen verbreitet, beherrschte sie nicht die französische Hochsprache, sondern sprach das lokal übliche Bigourdan der Region Bigorre. Im Mai 1856 musste die Familie die Mühle, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, verlassen und in ein leerstehendes Haus umziehen, „Cachot“ (deutsch: „der Kerker“) genannt, das früher als Arrestlokal genutzt worden war. Dieses Haus hatte ihnen der Vetter André Sajous verschafft. Die Armut der Familie verschärfte sich derart, dass Bernadette bereits als Kind Hunger leiden musste. Der Vater wurde wegen der Anschuldigung, einem Bäcker zwei Sack Mehl gestohlen zu haben, für eine Woche in Untersuchungshaft genommen, dann aber freigelassen, weil man ihm den Diebstahl nicht nachweisen konnte. Im Winter 1856 kam Soubirous zu ihrer Patentante Bernarde, für die sie in deren Schankwirtschaft arbeiten musste. Dort wurde sie ausgebeutet und mit Schlägen traktiert. Im September 1857 lebte Soubirous wieder bei ihrer Amme Marie Lagues, wo sie ebenfalls streng behandelt wurde. Zwei Wochen vor den Erscheinungen kehrte Bernadette Soubirous zu ihren Eltern nach Lourdes zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Erscheinungen.", "content": "Am 11. Februar 1858 gegen 11 Uhr gingen Bernadette, ihre Schwester Antoinette und ihre Freundin Jeanne Abadie zur nahe gelegenen Grotte Massabielle (Occitan \"massa vièlha\" ‚alter Fels‘), um jenseits des Flusses Gave de Pau Holz zu sammeln. Dort soll Bernadette oberhalb der Grotte in einer kleinen Nische das erste Mal eine weißgekleidete Frau erschienen sein: „Eines Tages ging ich mit zwei Mädchen an den Gave-Fluß zum Holzsammeln. Da hörte ich ein Geräusch und schaute mich um nach der Wiese. Aber die Bäume bewegten sich nicht. Da schaute ich zu der Höhle hin. Dort sah ich eine Dame in weißen Gewändern. Sie trug ein weißes Kleid, das mit einer blauen Schärpe gegürtet war. Auf jedem Fuß hatte sie eine gelbe Rose von der gleichen Farbe wie ihr Rosenkranz. [...] Zugleich begann ich den Rosenkranz zu beten, indessen auch die Dame die Perlen gleiten ließ, aber ohne die Lippen zu bewegen. Als ich mit dem Rosenkranz fertig war, verschwand die Erscheinung sofort.“ Spätere Befragungen, insgesamt sieben, führten zu einigen Ergänzungen, wie im Protokoll vom 20. November 1865, obwohl ihre Formulierungen sich Wort für Wort wiederholten. Am 20. November 1865 ergänzte sie: „Elle me fit signe du doigt d'approcher mais je fus saisie, je n'osai pas“; obwohl die Dame ihr also ein Zeichen gab, wagte sie es nicht, sich zu nähern. Erst im Mai 1866 ergänzte sie: „J'aperçois la Très Sainte-Vierge“. Ihrer ersten Aussage entsprach dies genauso wenig, wie die kurz vor ihrem Tod geäußerte Ansicht, Maria habe blaue Augen gehabt. Bernadettes Aussage zufolge bat die Dame sie bei der dritten Erscheinung darum, vierzehn Tage nacheinander zur Grotte zu kommen, zu den Priestern zu gehen, damit man dort eine Kapelle errichte, und forderte Bernadette auf, aus einer Quelle zu trinken, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkennbar war, jedoch zutage trat, nachdem das Mädchen etwas am Boden gescharrt hatte: „Vierzehn Tage ging ich hin, und jeden Tag erschien die Dame, außer an einem Montag und Freitag. Jedesmal trug sie mir auf, die Priester an den Bau der Kapelle zu mahnen. Jedesmal forderte sie mich auf, mich in der Quelle zu waschen.“ Bernadette berichtete dem Pfarrer von Saint Pierre in Lourdes, Dominique Peyramale, von „Aqueró“ („jener dort“). Er beauftragte sie, die Dame nach ihrem Namen zu fragen. Bei der 16. Erscheinung am 25. März 1858, dem Fest der Verkündigung des Herrn, schließlich soll sie auf die Frage, wer sie sei, mit den Worten „Que soy era Immaculada Councepciou“ („Ich bin die unbefleckte Empfängnis“) geantwortet haben. Als Bernadette dem Pfarrer berichtete, was die Frau gesagt habe, war Peyramale verblüfft, denn in seinen Augen hatte sich damit die Mutter Jesu selbst zu erkennen gegeben. Papst Pius IX. hatte vier Jahre zuvor das Dogma von der unbefleckten Empfängnis Mariens verkündet. Dass Bernadette mit ihrer mangelnden Bildung und obwohl sie noch nicht den Kommunionsunterricht besucht hatte, von diesem theologischen Begriff gehört haben konnte, erschien dem Pfarrer wenig wahrscheinlich. Dies wiederum erhöhte in seinen Augen die Glaubwürdigkeit von Bernadettes Visionsbericht, so dass er seine anfängliche Skepsis aufgab und die Echtheit der Erscheinungen verteidigte. Die Erscheinungen – elf im Februar, fünf im März, eine im April und eine im Juli – endeten am 16. Juli 1858. Nach Patrick Dondelinger hat Bernadette Soubirous selbst ihre Erscheinung jedoch niemals als Gottesmutter bezeichnet. Sie selbst sagte, befragt durch den Jesuiten de Langlade, zu diesem Aspekt: „Ich sage nicht, ich hätte die Heilige Jungfrau gesehen, ich sah die Erscheinung.“ Bei der Einordnung und Interpretation des Geschehens rund um die Erscheinungen der damals 14-jährigen Bernadette Soubirous gelangt er zu der Auffassung, dass die Erscheinung als \"alter ego\" der Protagonistin zu verstehen sei: „Bernadette pflegte zu keinem Zeitpunkt ihre Vision als Muttergottes zu beschreiben, sondern immer nur als einsames Fräulein, das nur durch interpretatorische Induktionen zur Muttergottes werden kann.“ Soubirous selbst habe die Erscheinung mit dem Aussehen eines zehnjährigen Mädchens namens \"Pailhasson\" verglichen. Sie war sich der genauen Gestalt und Größe dieser Erscheinung nicht sicher, wie Dondelinger beschreibt: „Mal gibt die Seherin [Bernadette Soubirous] an, ihre Erscheinung sei kleiner gewesen als sie selbst, dann wiederum, sie sei etwas größer gewesen, dann wiederum, sie sei nicht größer als sie selbst.“ Auch Ruth Harris betont, dass nach Soubirous’ Beschreibungen die Erscheinung keinerlei mütterliche Züge aufwies. Harris widerspricht damit zeitgenössischen Aussagen, die das Verhalten von Bernadette Soubirous während der Visionserfahrung als Widerspiegelung einer Mutter-Kind-Beziehung gedeutet hatten – mit der Erscheinung als angebliche Mutterfigur. Obwohl Bernadette Soubirous die Erscheinung in ihren ersten Beschreibungen als \"\"jeune fille\"\" (junges Mädchen) oder \"\"demoiselle\"\" (unverheiratete Frau) bezeichnete, seien diese Benennungen nicht in den Zeitschriftenartikeln aufgetaucht; stattdessen wurde dort die Bezeichnung \"\"dame\"\" (Dame) verwendet. \"Wohlmeinende Interpreten\", so Harris, hätten kontinuierlich das Alter der weiblichen Erscheinung nach oben gesetzt. Soubirous war während ihrer Visionen in der Grotte nie alleine. Bei der ersten Vision wurde sie von ihrer Schwester und einer Freundin begleitet. Bei der zweiten Vision vom 14. Februar 1858 waren mehrere Mädchen dabei, bei der dritten zwei Frauen aus Lourdes, danach die Mutter, die Tante und weitere „schaulustige Frauen“. Später folgten mehrere Dutzend Menschen, dann einige hundert. Bei der 15. Vision am 4. März 1858 waren etwa 7000 bis 8000 Menschen an der Grotte, flankiert von einem starken Aufgebot an Ordnungskräften. Nach der letzten Vision vom 16. Juli 1858 ging Soubirous noch mehrmals zur Grotte, hatte aber keine weiteren Erscheinungen mehr. Die Berichte von den Erscheinungen zogen vor allem die Armen an, und sie waren in die Volkskultur der Region eingebettet, wie vor allem die Aussage erhellt, Maria habe im lokalen Dialekt gesprochen. Doch schnell interessierten sich auch Angehörige der Vermögenden für die Geschehnisse, zumal sich viele Reisende in der Region aufhielten. Der Journalist Louis Veuillot schenkte den Berichten ebenso Glauben wie Madame Bruat, die Gouvernante des Kronprinzen. Auch die Zurückhaltung des Bürgermeisters Lacadé, des Gemeindepriesters Peyramale sowie des Bischofs Laurence schwand. Die Regierung ließ die geschlossene Grotte bereits im Juni wieder öffnen, folgt man Christian Sorrel, so versuchte man in Paris die lokale Machtbalance zu beeinflussen. Trotz sarkastischer Kommentare in der liberalen Presse, ließ man die einberufene kirchliche Untersuchungskommission gewähren. Die Untersuchung der Ereignisse nahm mehrere Jahre in Anspruch. Am 18. Februar 1862 schrieb der zuständige Ortsbischof von Tarbes, Bertrand-Sévère Mascarou-Laurence, einen Hirtenbrief, der das Ergebnis – und damit die offizielle kirchliche Lesart der Ereignisse rund um Bernadette Soubirous – bekannt gab: Noch immer dominierten lokale Autoritäten den Prozess. So erwarb die Diözese 1861 die Grotte. Schon 1864 wurde die Grotte durch Gitter verschließbar gemacht und eine Skulptur von Joseph Fabisch materialisierte die Visionen. Soubirous erkannte in der kleinen Frau, die sie gesehen hatte, nie die Jungfrau Maria. 1866 wurden die ersten Gottesdienste an der Grotte abgehalten. Der Bau der Eisenbahn gestattete erstmals Massenpilgerzüge. Nun begann der Bau der Basilika über der Grotte. Bernadette Soubirous zog sich von den anwachsenden Menschenmassen zurück und ging nach Nevers.", "section_level": 2}, {"title": "Leben nach den Erscheinungen.", "content": "Auf Vermittlung des Bischofs von Tarbes kam Bernadette ab 1860 als Hausgast in dem von den Schwestern von Nevers betriebenen Hospiz in Lourdes unter, wo sie zeitweilig im Haus mithalf und Unterricht erhielt. Dort wurde sie auch mit dem Bischof von Nevers bekannt, Théodore-Augustin Forcade, der sie später für den Eintritt in die Kongregation der Schwestern ausdrücklich empfahl und auch erreichte, dass man dort auf die eigentlich erforderliche Mitgift verzichtete. Bernadette selbst hatte zuvor, vor allem wegen deren verborgenen Lebensweise, den Eintritt bei den Karmelitinnen in Betracht gezogen, ihre schlechte Gesundheit sprach jedoch dagegen, dass sie die Ordensregel der Karmelitinnen längere Zeit hätte einhalten können. Bernadette trat am 7. Juli 1866 als Postulantin in das Kloster Saint-Gildard der Barmherzigen Schwestern in Nevers ein, einer pflegenden und unterrichtenden Kongregation, wo sie einige Tage später, beim Empfang des Gewandes der Postulantinnen, den Ordensnamen \"Marie Bernarde\" erhielt. Bei der Übergabe des Gewandes musste Bernadette auf Verlangen ihrer Oberen dem versammelten Konvent und weiteren Schwestern der Kongregation eine kurze mündliche Zusammenfassung der Ereignisse an der Grotte geben. Bernadette war zuerst auf der Krankenstation des Klosters und in der Betreuung von Kindern tätig. Bereits im September des Jahres erkrankte sie schwer, was sich so sehr verschlimmerte, dass ihr am 25. Oktober zusammen mit dem Empfang der Sterbesakramente gestattet wurde, die Profess \"in articulo mortis\" abzulegen, sinngemäß: das Ordensgelübde im Angesicht des Todes. Sie erholte sich jedoch, und nach ihrer Gesundung und der Beendigung des Noviziats legte sie am 30. Oktober 1867 die einfache Profess in der ordentlichen Form ab. Wegen der Art und Weise der allerersten Professablegung in die Hände des Bischofs und der damit verbundenen Insignien des Schleiers und Kruzifixes der Professen bezeichneten einige Mitschwestern Bernadette gern im Scherz als „Diebin“, ihr selbst nahm der Akt jedoch die Furcht, wegen ihrer schwachen Gesundheit aus dem Noviziat entlassen zu werden. Bei der traditionellen Aussendung nach dem Ablegen der ersten Gelübde, der ebenfalls Bischof Forcade selbst vorstand, erhielt Bernadette im Unterschied zu den mehr als vierzig anderen Neuprofessen keine Aussendung, sondern wurde stattdessen im Konvent von Saint-Gildard behalten, wo sie zeitweise der Infirmarin half, vor allem aber als Sakristanin und beim Besticken von Paramenten und Altarwäsche tätig war. Am 22. September 1878 legte Sr. Marie Bernarde die ewige Profess ab, nur wenige Monate vor ihrem Tod in Saint-Gildard, wo sie im Alter von 35 Jahren an Knochentuberkulose starb. Bernadette war nach ihrem Eintritt ins Kloster nie mehr zur Grotte von Massabielle zurückgekehrt. Mutter Marie-Thérèse Vauzou, ihre Novizenmeisterin und spätere langjährige Superiorin – die Bernadette nicht gewogen war – lehnte die Interpretation der Erscheinungen von Soubirous als authentische übernatürliche Erfahrung ab und widersetzte sich einer einsetzenden Verehrung Bernadettes wie auch der Eröffnung eines Kanoninisierungsverfahrens.", "section_level": 2}, {"title": "Verehrung.", "content": "Papst Pius XI. sprach Bernadette Soubirous am 14. Juni 1925 selig und am 8. Dezember 1933 (dem Hochfest der unbefleckten Empfängnis) heilig. Ihr Gedenktag ist der 16. April. Die hl. Bernadette wird gegen Krankheit und Armut angerufen und gilt als Schutzpatronin der Armen, jener Menschen, die um ihrer Frömmigkeit willen verlacht werden, der Hirten und Schäfer, und der Stadt Lourdes. Der Zeitpunkt der Heiligsprechung war nicht zufällig gewählt. Die katholische Kirche sah sich unter dem Druck einer weltlichen, womöglich kirchenfeindlichen Republik. Damit rückte die Heilige ins Zentrum der Politik der Päpste von Pius X. bis Pius XII. Die Unbefleckte Empfängnis der Gottesmutter wurde in den Mittelpunkt gestellt, ebenso wie die Betonung des heilsamen Wunderglaubens. Erst nach 1960 verlor dieser Aspekt an Bedeutung und die ursprüngliche, eher spirituell ausgerichtete Richtung kam, so der Historiker Christian Sorrel, wieder zu ihrem Recht. Drei Jahre zuvor hatte in Lourdes ein \"Congrès marial national\" stattgefunden. Die sterblichen Überreste Bernadettes wurden im Rahmen des Seligsprechungsprozesses auf Veranlassung des jeweiligen Ortbischofs von Nevers mehrfach exhumiert und in Augenschein genommen, zuerst am 22. September 1909 in Gegenwart von Zeugen, darunter Bischof Gauthey selbst mit einem weiteren Kleriker, auf Geheiß des Bischofs auch zwei Ärzte, der Bürgermeister und sein Vertreter, die Superiorin des Klosters, deren Vertreterin und mehrere Handwerker. Zu diesem Zeitpunkt wurden der Leib Sr. Marie Bernardes von den untersuchenden Ärzten Jourdan und David wie folgt beschrieben: „Die Gesichtshaut lag auf den Knochen auf, und der Körper war braunschwarz gefärbt, pergamentartig starr und klang beim Anschlag hohl wie Karton. Auf den Unterarmen konnte man noch das Muster der Adern erkennen. Hände und Füße waren wächsern.“ Der Bündner Rechtsmediziner Walter Marty erklärt die Protokolleinträge wie folgt: „Diese Beschreibung ist geradezu klassisch, vor allem der holzkartonartige Ton. Dass das Muster der Adern noch erkennbar war, erklärt sich dadurch, dass das Unterhautfett verschwunden ist. Fett ist in unseren Zellen flüssig vorhanden und läuft bei Fäulnis aus. Die braunschwarze Verfärbung findet man bei allen sogenannten Faulleichen, sie ist bedingt durch den Abbau des Hämoglobins. Mit Blei ausgekleidete Särge sind bekannt dafür, dass sie die Zersetzungserscheinungen verhindern.“ Die Reliquien der Heiligen wurden noch mehrfach exhumiert und umgebettet, ein Prozess, der von der katholischen Kirche als Erheben der Gebeine bezeichnet wird. Die Ganzkörperreliquie der hl. Bernadette zählt zu den Leibern jener Heiligen, die die orthodoxen Kirchen und die katholische Kirche als „unverweslich“ bezeichnen. Bei der Inaugenscheinnahme der sterblichen Überreste am 3. April 1919, die ebenfalls unter Hinzuziehung von zwei Ärzten und noch mehr Zeugen als beim ersten Mal durchgeführt wurde, brachten die Ärzte ihr Erstaunen über den allgemein noch guten Zustand des Leichnams zum Ausdruck. Bei der dritten Erhebung am 18. April 1925 wurden angesichts der nahenden Seligsprechung einige kleinere Reliquien entnommen, der Leichnam wurde in einen Schrein aus Bronze und Glas gelegt und am 25. August 1925 in die Kapelle des Klosters Saint-Gildard in Nevers (heute \"Espace Bernadette Soubirous\") überführt. Man bedeckte jedoch das Gesicht und die Hände mit Wachsmasken, die nach Abgüssen und photographischen Aufnahmen gefertigt wurden. Der Schrein trägt neben den Initialen ND für „Notre Dame“ (Unsere Liebe Frau) die Inschrift „Je ne vous promets pas de vous rendre heureuse en ce monde, mais dans l’autre“ („Ich verspreche nicht, Sie in dieser Welt glücklich zu machen, aber in der anderen“). Papst Johannes Paul II. besuchte am 14. und 15. August 2004 als Pilger Lourdes. Er tat dies anlässlich des 150. Jahrestages der Proklamation der Jungfräulichen Empfängnis als kirchliches Dogma. 2008 bot der 150. Jahrestag der Erscheinungen Anlass, weitere Feierlichkeiten abzuhalten. Im Herbst 2018 kam ein Reliquienschrein der Heiligen aus Lourdes nach Deutschland, wo er am 7. September im Wallfahrtsort Kevelaer eintraf und dann an mehreren Orten in Deutschland für einige Tage verehrt werden konnte, so im Oktober 2018 in Berlin, danach in München, Speyer und Trier.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Einordnung und wissenschaftliche Interpretation.", "content": "Soubirous gehört zu einer langen Reihe von Menschen, die Erscheinungen erlebten oder von denen dies behauptet wurde. Vielfach handelte es sich um Erscheinungen der Jungfrau Maria. Dies gilt insbesondere für die Zeit seit dem 19. Jahrhundert, als im gesamten katholischen Bereich derlei Erscheinungen vermeldet wurden. Über deren Verortung in den Prozess umfassender gesellschaftlicher Veränderungen in der Epoche des Nationalismus, aber auch des Kampfes zwischen zunehmend laizistischem Staat, vor allem in Frankreich, und der katholischen Kirche, ist viel geforscht worden. Dies gilt allerdings nur für Europa und Amerika. Erscheinungen der Gottesmutter waren In Lourdes und der Umgebung häufig. Bernadette Soubirous kannte die Erzählungen und besuchte Bétharram, wo nach örtlicher Überlieferung eine Marienstatue verehrt wurde, die auf göttliche Weisung hin von Hirten aufgefunden wurde. Noch während der Erscheinungen von Bernadette Soubirous berichteten zahlreiche weitere Kinder aus Lourdes, dass sie ähnliche Marienerscheinungen hatten. Peyramale schloss zunächst nicht aus, dass auch diese Berichte auf göttliches Einwirken zurückgingen. Neben technischen Mitteln, wie Presse und Telegraph, Eisenbahn, Radio und später Fernsehen, nutzte die katholische Kirche früh Fotografie, Souvenirs und Touristenpfade, um ihre marianischen Ideen auszubreiten, vor allem aber waren es Pilgerstätten und Heiligsprechungen – letztere stehen in engstem Zusammenhang. Diese Massenveranstaltungen – die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war eine erste, von Massenkultur geprägte historische Epoche – konnten als Argument dienen, den behaupteten Niedergang religiöser Haltungen zu widerlegen. Dies konnte aber nur in einer Zeit zum Argument werden, in der die Gesellschaft vor allem aus Massen bestand, daher waren Zahlen von größter Wichtigkeit, die Menschenmassen eine adäquate Bedeutung verliehen. Mit der romantischen Idee, diese repräsentierten das eigentliche „Volk“, konnte man religiöse Empfindungen gegen das rationale Denken der Eliten mobilisieren. Dabei sah sich die Weltkirche auf gleicher Höhe wie die Staatswesen, und sie wurde selbst zu einer globalen, als ideal propagierten Gesellschaft. Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung als „fortschrittsfeindlich“ trug die Kirche, ob sie wollte oder nicht, gleichfalls zur Modernisierung bei. Die Verehrung Marias als schützende Frau bot zugleich einen Mantel gegen die als kalt und utilitaristisch empfundene Welt. Daher sprach der Marienkult viele Marginalisierte an. In Verbindung mit einem Kult um die Papstworte, den stark anwachsenden Missionsbemühungen, versprach sich Rom von neuen Heiligen eine verstärkte Wirkung. So galt manchen Kirchenhistorikern das 19. Jahrhundert geradezu als „das Jahrhundert der Unbefleckten Empfängnis“. Daher fielen die Ereignisse von 1858 auf ungemein fruchtbaren Boden, und sie veränderten wiederum radikal die Formen marianischer Verehrung, deren erster Höhepunkt bereits 1796 im italienischen Ancona zu konstatieren war. 1814 unterstützte zum ersten Mal ein Papst eine solche Bewegung, diesmal in Savona. Bilder Mariens wurden in enormen Mengen gedruckt, vor allem in Frankreich, wo allein zwischen 1830 und 1840 etwa 100 Millionen Bilder der \"Notre Dame de la Médaille Miraculeuse\" zirkulierten. Damit waren die Voraussetzungen gegeben, um Soubirous' Erscheinungen als Marienerscheinungen zu deuten und zugleich als Bestätigung des Dogmas von 1854. Der Rückgriff auf das Mittelalter in seinen Bauformen, etwa der Neogotik, und die mittelalterlich anmutenden Statuen Mariens, die in zahlreichen Stätten aufgestellt wurden, diente dem Rückgriff auf eine vorrevolutionäre, als Ideal wahrgenommene Gesellschaft. So wurden Pilgerfahrten zu solcherlei Demonstrationen, obwohl der Einsatz von Eisenbahnen, die neue Massenkommunikation und neue Mittel und Wege, solche Großveranstaltungen zu organisieren, Hervorbringungen der modernen Gesellschaft ihrer Zeit waren. Marianische Kongresse führten ebenfalls zu überaus intensiven Debatten, wie die 1853 einsetzenden Krönungen Marias, zunächst als Dank an den französischen König für die Niederschlagung der Revolution in Rom 1849. Erst mit der erstmaligen Krönung in Lourdes 1876 wurde auch dieses Zeremoniell zu einer Massenveranstaltung. Soubirous war auch deshalb ideal, weil sie als unschuldiges Mädchen vom Lande, weitab von der Dekadenz der Stadt, zum Symbol des Kampfes gegen die Sünde werden konnte, aber auch gegen Krankheiten. Zugleich konnte sie der Entwicklung zu einer Verweiblichung beider Konfessionen Rechnung tragen, der die Verehrung Gottes und seines Sohnes nicht mehr genügte. Folgt man dem 2016 erschienenen Beitrag von Christian Sorrel, so sind die Tatsachen sorgfältig von René Laurentin rekonstruiert und von Ruth Harris „from an anthropological perspective“ neu interpretiert worden. Diese beiden Arbeiten sind demnach zentral für die Rezeptionsgeschichte. Henri Lasserre, ein ultramontaner Journalist, publizierte 1869 einen epischen Bericht von der Religion der Armen unter dem Titel \"Notre-Dame de Lourdes\". Damit wurde ein erster Deutungsstreit angestoßen. Sein Gegner war dabei der Jesuit Léonard Cros, der Unterstützung durch Monsignore Laurence fand, aber auch durch die lokalen Missionare von Notre-Dame de Garaison. Die Publikation wurde jedoch durch Papst Pius XI. gutgeheißen. Dabei spielte die Niederlage Frankreichs gegen Preußen von 1870/71, das Ende des Kirchenstaates und das Ende des kaiserlichen Regimes sowie die Pariser Kommune eine wesentliche Rolle. Politisch marginalisiert versuchte die Kirche nun ihrerseits durch Massendemonstrationen zu zeigen, dass \"Glaube und Hoffnung\" Bestand hatten. Damit erhielt Lourdes eine zentrale Rolle, denn dort fand die erste dieser Großveranstaltungen statt, zu der sich 60.000 Pilger einfanden. Die Embleme der verlorenen Provinzen Elsaß und Lothringen wurden in der 1871 fertiggestellten Basilika niedergelegt, dazu französische Flaggen. Es sollte suggeriert werden, dass das revolutionäre Frankreich eine Hoffnung habe, wenn es sich wieder Gott zuwende. Dem diente auch die Konzentration auf die Kranken, für die bald Sonderzüge eingerichtet wurden. 1880 wurden bereits fast tausend Kranke per Bahn herbeigebracht. Die Quelle, der Soubirous nie heilende Kraft zugeordnet hatte, gelangte nun ins Zentrum der Heilungshoffnung. Dazu waren Häuser für die Kranken, Zugangsrituale und Betreuer vonnöten, dazu eine neue Prozession, die 1888 neben die von 1872 trat. Anlass für noch größeren Pilgerzustrom boten immer neue Rituale, wie die Krönung der Statue der Jungfrau (1876), der 25. und der 50. Jahrestag ihrer Erscheinung, ja, der 25. Jahrestag der Nationalen Pilgerfahrt im Jahr 1897. Je mehr Kranke nach Lourdes pilgerten, desto mehr trat die Frage der Wunderheilungen in den Mittelpunkt. Viele Italiener pilgerten nach Lourdes, und Pater Gemelli, ein zum Katholizismus konvertierter Arzt und Franziskaner, verteidigte ab 1908 das Konzept des Wunders gegen seine früheren Mitangehörigen der \"Associazione sanitaria milanese\". Er wurde daraufhin 1911 von diesem Mailänder Verband ausgeschlossen. Die zahlreichen Berichte von Wunderheilungen veranlassten den Papst in Anwesenheit von 400 katholischen Ärzten schon 1904, genauere Prüfungen von den französischen Bischöfen zu fordern. In deren Verlauf wurden 33 Wunderheilungen in den Jahren von 1908 bis 1913 anerkannt, was so viel hieß, wie spontane Heilungen von Krankheiten, die bisher durch die Medizin unheilbar waren. Doch langsam verringerte sich die Zahl dieser anerkannten Heilungen von 22 zwischen 1946 und 1969 auf nur mehr sieben zwischen 1970 und 2013. Die Zahl der Pilger wuchs nach den Weltkriegen stark an. So besuchten 1989 etwa 5 Millionen Pilger Lourdes, nach 2000 waren es meist etwa 6 Millionen pro Jahr. Dabei trat nach 1960 die Suche nach der ursprünglichen spirituellen Botschaft wieder in den Vordergrund, die Deutungen der sich in der Defensive gegenüber einer sich schnell verändernden Gesellschaft sehenden Kirche trat hingegen zurück. Damit trat zugleich die Biographie Soubirous' wieder in den Vordergrund, ebenso wie die Deutung ihrer Erscheinungen mit den fortentwickelten Mitteln nichthistorischer Wissenschaften. Weniger einer historischen Einordnung widmet sich dementsprechend Patrick Dondelinger, als vielmehr dem Versuch mit heutigen Begrifflichkeiten den hinter den Erscheinungen stehenden psychischen Prozessen näher zu kommen. Für ihn haben Soubirous' Visionen einerseits der psychologisch nachvollziehbaren inneren Konfliktbewältigung gedient, andererseits eine gruppendynamische Funktion erfüllt: „So sind denn Bernadettes Halluzinationen in ihrer ganzen gruppendynamischen Ritualisierung viel weniger Symptom denn Therapie, in der das Mädchen nicht nur für sich selbst Heilung im Sinn einer besseren, lebensfähigeren und anhaltenden Anpassung an die Wirklichkeit erleben kann – [...] sondern auch Drittpersonen für einen Umwandlungsprozeß motivieren kann, dessen spektakulärste Verkörperung die so genannten Wunderheilungen sind, welche noch während der Erscheinungszeit – jedoch schon losgekoppelt von der Anwesenheit Bernadettes – an der Grotte stattfinden.“", "section_level": 1}, {"title": "Literarisch-künstlerische Rezeption.", "content": "Ende des 19. Jahrhunderts standen sich die Deutungen diametral gegenüber, zumal sich nun auch die junge Psychologie, wenn auch nicht als Wissenschaft, sondern vermittelt über literarische Werke, dem Fall der jungen Visionärin widmete. Dabei hatte das literarische Schaffen erheblichen Einfluss auf die Rezeption in der Öffentlichkeit, schließlich auch in der Historiographie. Émile Zola vertrat 1894 in seinem Buch \"Lourdes\" (einem Teil des Romanzyklus \"Trois Villes\") die These, Bernadette Soubirous seien die Visionen durch Abbé Ader suggeriert worden: „Wo also war die treibende Kraft, die eingelernte Lektion? Es lag nichts anderes vor als die in Bartrès verlebte Kindheit, der erste Unterricht durch den Abbé Ader, vielleicht Gespräche, religiöse Zeremonien zur Ehre des neuen Dogmas oder eine Medaille, wie man sie in Unmengen verbreitet hatte.“ Abbé Ader, der Pfarrverweser von Bartrès gewesen war, ging nach Neujahr 1858, dem Jahr der Erscheinungen, zu den Benediktinern von La Pierre-qui-Vire. An den Katechismusstunden in Bartres hatte Bernadette wegen ihrer Pflichten als Hirtin nicht teilnehmen dürfen. Dondelinger geht davon aus, dass der Katechet Ader „einen großen Eindruck auf Bernadette ausgeübt haben muss“. Unter Beachtung der Details der verschiedenen Visionen schließt Dondelinger: „Indem, sie [Bernadette Soubirous] das reflexartig angesetzte Kreuzzeichen zur Verscheuchung ihrer Vision nicht ausführt, sondern das erbauliche Kreuzzeichen der ihr visionär Vorgesetzten nachahmt, zeigt sich Bernadette jedenfalls selbst im veränderten Bewusstseinszustand als eifrige Schülerin des Abbé Ader.“ Ähnlich wie Zola argumentierte Kurt Tucholsky. Er widmete in seinem Reisebild \"Ein Pyrenäenbuch\" ein Kapitel dem Wallfahrtsort Lourdes, den er 1925 auf seiner Pyrenäenreise besucht hatte, und ging in dem Unterkapitel \"Siebenundsechzig Jahre\" auch auf Bernadette Soubirous ein: „Bei alledem hat man sich die kleine Bernadette als ein bescheidenes, artiges, schwächliches Kind zu denken, das kein Wesens aus der Sache machte. Sie hatte einen schweren Stand: der Geistliche wollte nicht heran, die Polizei drohte sie einzusperren, wenn dieser Unfug nicht aufhöre, und das Dorf verlangte seine Wunder.“ Er sah die Erscheinungen und deren Aufnahme in ihrer sozialen Umgebung skeptisch: „[...] nach jeder Halluzination wurde das Publikum größer, der Glaube stärker, die Legendenbildung wilder.“ Das Argument, Soubirous habe das Dogma der unbefleckten Empfängnis noch nicht kennen können, ließ er nicht gelten: „Man wird nun verstehen, warum die Bernadette-Traktätchen so ängstlich darüber schweigen, dass das Dogma schon drei Jahre, ex cathedra verkündet, vorgelegen hat. Es war also nicht nur möglich, sondern höchst wahrscheinlich, dass das Kind diesen Ausdruck von den Priestern aufgeschnappt hatte, ohne zu begreifen. Und man weiß, wie Latein auf die wirkt, die es nicht verstehen.“ Franz Werfel schrieb 1941 den Roman \"Das Lied von Bernadette\", der zugleich ein anschauliches Bild der Entwicklung von Lourdes zu einem Wallfahrtsort gibt. Er war aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Lourdes geflüchtet und hatte dort ein Gelübde abgelegt, dass er die Geschichte Bernadettes niederschreiben werde, falls er die Verfolgung durch die Nationalsozialisten überleben sollte. Im Vorwort schrieb er, er habe es „gewagt, das Lied von Bernadette zu singen, obwohl ich kein Katholik bin, sondern Jude. Den Mut zu diesem Unternehmen gab mir ein weit älteres und viel unbewußteres Gelübde. Schon in den Tagen, da ich meine ersten Verse schrieb, hatte ich mir zugeschworen, immer und überall durch meine Schriften zu verherrlichen das göttliche Geheimnis und die menschliche Heiligkeit – des Zeitalters ungeachtet, das sich mit Spott, Ingrimm und Gleichgültigkeit abkehrt von diesen letzten Werten unseres Lebens“. Der Bayerische Rundfunk produzierte 1959 nach Werfels Romanvorlage \"Das Lied von Bernadette\" als Hörspiel. Zwei weitere Funkfassungen wurden 1948 und 1954 jeweils als Zweiteiler produziert. Das Leben Bernadettes wie auch Werfels \"Das Lied von Bernadette\" wurden zudem mehrfach verfilmt. Die gleichnamige Verfilmung von 1943 des Regisseurs Henry King mit Jennifer Jones als Bernadette wurde mit mehreren Oscars ausgezeichnet. Darin wird erzählt, wie ihre Geschwister die schwache Bernadette an einem Fluss zurückließen, damit sie sich bei der Überquerung nicht auch noch erkältet. In einer Grotte erscheint ihr eine weibliche Heiligenerscheinung, die sie auffordert, mit ihr den Rosenkranz zu beten. Später stellt sie ihr die Aufgabe, nach einer Quelle zu suchen, deren Wasser heilsame Wirkung zu haben scheint. Nun fürchten die Dorfbewohner um den Ruf ihres Ortes. Auch die Vertreter der Kirche halten sich anfangs bedeckt, Bernadette wird verhört. Sie soll ihre Aussagen zurücknehmen, doch bleibt sie bei ihrer Aussage, die sie beständig wiederholt. Als aus Lourdes ein gewaltiger Wallfahrtsort wird, geht Bernadette in ein Kloster. Dort wird sie von ihrer Novizenlehrerin gedemütigt und stirbt jung an Knochentuberkulose. Weitere Verfilmungen sind u. a. der spanische Film \"Aquella joven de blanco\" von León Klimovsky aus dem Jahr 1965, die beiden französischen Filme \"Bernadette – Das Wunder von Lourdes\" (1988) mit Sydney Penny in der Hauptrolle, und \"La Passion de Bernadette\" (1989) von Jean Delannoy mit derselben Titelheldin, sowie der Zweiteiler Bernadette von Lourdes (2000) von Lodovico Gasparini. Bernadette wird hier von Angéle Osinsky verkörpert. 2011 entstand \"Je m’appelle Bernadette\" mit Katia Cuq in der Titelrolle. Im Mittelpunkt steht zum einen die Persönlichkeit des Mädchens, das sich gegen seine misstrauische und neidische Umgebung trotz ihrer Schwäche, Unerfahrenheit und Jugend durchsetzen muss, andererseits ihr nicht theologisch, sondern intuitiv untermauerter Glaube. Dieses Erleben wird schließlich mit der spirituellen Suche gegenwärtiger Individuen und dem Glauben an Heilungswunder in Verbindung gebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernadette Soubirous, Taufname \"Marie Bernarde Soubirous\" oder okzitanisch \"Maria Bernada Sobeirons\", in der Literatur zuweilen auch \"Maria Bernadette Soubirous\", (* 7. Januar 1844 in Lourdes; † 16. April 1879 in Nevers an der Loire) war eine französische Ordensschwester, die als 14-jähriges Mädchen angab, zwischen dem 11. Februar und dem 16. Juli 1858 insgesamt 18 Erscheinungen gehabt zu haben, die wenig später kirchlicherseits als Marienerscheinungen gedeutet wurden. Diese Deutung ist bis heute umstritten, zumal das Mädchen in den ersten Befragungen nicht behauptete, die Muttergottes gesehen zu haben. In der römisch-katholischen Kirche wird Bernadette Soubirous aber wegen dieser Deutung und wegen anschließender Wunderheilungen als Heilige verehrt. Der Geburtsort Bernadettes wurde binnen weniger Jahre zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Europas, den jährlich sechs Millionen Pilger aufsuchen. Bernadette Soubirous verließ Lourdes 1866, nachdem sie bereits 1864 Ordensschwester geworden war. 1925 wurde sie selig, 1933 heilig gesprochen.", "tgt_summary": "伯尔纳德·苏比鲁(,1844年-1月7日-1879年-4月16日)法国卢尔德一个磨坊工的女儿,以经历了“圣母显现”而知名。据说1858年2月11日至7月16日间,圣母玛利亚向她显现,要她在附近的岩洞建一所教堂。此次显现被称为露德圣母。1933年12月8日,教宗庇护十一世宣布苏比鲁为天主教会的圣人。", "id": 1391566} {"src_title": "John Wallis", "tgt_title": "約翰·沃利斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wallis war eines der fünf Kinder von John Wallis, dem Pfarrer von Ashford. Sein Vater starb, als er knapp sechs Jahre alt war. Da man seine Begabung früh erkannte, wurde er mit 14 Jahren nach Felsted, Essex, auf die Schule des bekannten Lehrers Martin Holbeach geschickt,\"Felsted School\", wo er Griechisch, Latein und Hebräisch lernte. Ab Dezember 1632 studierte er am Emmanuel College in Cambridge unter anderem Philosophie, Geographie, Astronomie und Medizin mit einem Bachelor-Abschluss 1637. Er setzte sein Studium besonders in Theologie fort und schloss 1640 mit einem Master of Arts ab und wurde im selben Jahr als Priester ordiniert. Mathematik, die damals nur als Unterrichtsstoff für Kaufleute, Landvermesser und ähnliche Berufe angesehen wurde, lernte er nicht an der Schule oder Universität, sondern kam damit laut seiner Autobiographie 1631 in Berührung, als sein Bruder ein Rechenbuch für seine Kaufmannslehre studierte. Nach Abschluss des Studiums war er Kaplan in Butterworth (Yorkshire), Hedingham, Essex und London. In dieser Zeit fing er auch an, sich im Englischen Bürgerkrieg auf der Seite der Roundheads zu engagieren. Ein befreundeter Geistlicher fragte ihn 1642 halb im Scherz, ob er eine verschlüsselte Botschaft der Royalisten entschlüsseln könne, was ihm in diesem und in folgenden Fällen auch gelang. Er erhielt dafür 1643 die Pfarrei in St. Gabriel in London, war aber nach dem Tod seiner Mutter im selben Jahr durch sein Erbe finanziell unabhängig. 1644 wurde er Fellow des Queens’ College in Cambridge, musste diesen Posten aber nach seiner 1645 erfolgten Heirat aufgeben. Er ging wieder nach London, wo er auch an den ersten Versammlungen der Vorläufergesellschaft der Royal Society aktiv beteiligt war und sich durch die Lektüre eines Buches (Clavis mathematicae) von William Oughtred 1647 ernsthaft mit Mathematik zu befassen begann. Nicht zuletzt wegen seiner kryptologischen Verdienste wurde er 1649 von Cromwell auf den Savilian Chair of Geometry in Oxford berufen, als der vorherige Inhaber Peter Turner wegen Unterstützung der Royalisten entlassen wurde. Auch später war Wallis als Kryptologe tätig, indem er eine Geheimbotschaft von Ludwig XIV. entzifferte, die Polen zu einem Angriff auf Preußen drängen sollte. Er bildete auch viele Kryptologen aus. Als der mit ihm befreundete Leibniz ihn 1699 darum bat, Kryptologen für das Haus Hannover auszubilden, lehnte dieser jedoch ab. 1657 wurde Wallis Verwalter der Universitätsarchive in Oxford. Da er sich öffentlich gegen die Hinrichtung Karls I. ausgesprochen hatte, behielt er seinen Lehrstuhl auch nach der Restauration 1660 und wurde sogar königlicher Kaplan. Wallis konnte umfangreiche Rechnungen (wie die Bildung der Wurzel einer 50-stelligen Zahl) im Kopf ausführen. Wallis schrieb auch eine englische Grammatik (Grammatica linguae Anglicanae 1653) und gab Texte antiker griechischer Mathematiker heraus (die Abhandlung über die Abstände von Sonne und Mond von Aristarchos von Samos, Archimedes Sandzähler, die Harmonik des Ptolemäus u. a.). Er machte auch die Arbeiten des englischen Renaissance-Mathematikers Thomas Harriot bekannt. Als er einen Versuch des Philosophen Thomas Hobbes zur Quadratur des Kreises herablassend kritisierte, entspann sich zwischen beiden ein heftiger Schlagabtausch, der auch nach Jahren nicht abkühlte und erst mit Hobbes Tod 25 Jahre nach Beginn des Disputs endete.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Wallis trug in seinen Werken zur Entwicklung der Infinitesimalrechnung vor Newton bei, wobei er auf den Arbeiten von Johannes Kepler, Cavalieri, Roberval und Torricelli aufbaute. 1656 leitete er in \"Arithmetica Infinitorum\", in dem er Untersuchungen zu unendlichen Reihen veröffentlichte, das \"Wallissche Produkt\" her, mit dem man näherungsweise die Kreiszahl formula_1 berechnen kann: formula_3 Die Formel entstand aus der Integration der Funktion formula_4 für n=1/2 (also der direkten Integration der Fläche des Einheitskreises), die er aus der \"Interpolation\" (ein Begriff den er einführte) des Integrals für ganze \"n\" gewann. Auch das Unendlichzeichen formula_5 als Symbol für das Unendliche stammt von Wallis. Die Arithmetica Infinitorum übte einen großen Einfluss auf Isaac Newton aus, der das Buch im Winter 1664/65 studierte, und führten auch zu einem Briefwechsel mit Fermat, der nach Erscheinen des Buches die englischen Mathematiker mit mathematischen Problemen herausforderte. In seiner Algebra ließ er auch komplexe Lösungen von Gleichungen zu. Er war einer der ersten britischen Mathematiker, die die Methoden der analytischen Geometrie von Descartes benutzten. Unter anderem wandte er sie auf die Kegelschnitte an. In seiner Algebra, seinem letzten großen Werk, an dem er viele Jahre arbeitete, ist auch ein Abschnitt über unendliche Reihen und sie enthält insbesondere in der ersten Auflage die ersten Veröffentlichungen von einigen von Newtons Resultaten auf diesem Feld. Wallis war sehr bemüht Newtons Priorität auf diesem Gebiet zu dokumentieren (zumal Newton damals nichts selbst veröffentlichte) und ermunterte auch andere Kollegen in Großbritannien dazu. In seiner Algebra baute er insbesondere auf der Arbeit englischer Mathematiker wie Oughtred, Harriot und John Pell auf. Er versuchte auch nachzuweisen, dass Descartes in der Algebra von Harriot beeinflusst war. Bei Wallis finden sich auch erste Ansätze zur geometrischen Interpretation komplexer Zahlen (zunächst positiver und negativer reeller Zahlen auf der Zahlengerade und dann Rechnungen mit geometrischen Mitteln um einer geometrischen Konstruktion komplexer Zahlen näherzukommen). Er verfasste Abhandlungen zur Musiktheorie und ein Buch über Phonetik (De loquela, zuerst 1652), das viele Auflagen erlebte (6. Auflage 1765). Wallis Studien über Phonetik führten auch zu Methoden zur Unterrichtung tauber Kinder, und er unterrichtete 1661/62 zwei Gehörlose, worüber er vor der Royal Society berichtete. In diesem Bereich übernahm er auch Theorien von Johann Konrad Ammann. Zur Bewegungslehre und Mechanik verfasste er 1671 ein Werk \"Mechanica sive de motu tractatus geometricus\", in dem er auf galileischer Grundlage die strikt \"geometrische\" Grundlage dieser Lehre betonte. Es handelt insbesondere von Schwerpunkten und Stößen und stellte einen wesentlichen Fortschritt in der Mathematisierung der Mechanik im 17. Jahrhundert dar. Das Buch beeinflusste auch Isaac Newton stark, der mit seinem Buch Principia (1687) allerdings weit darüber hinausging.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Wallis (* in Ashford, Kent; † in Oxford) war ein englischer Mathematiker, der Beiträge zur Infinitesimalrechnung und zur Berechnung der Kreiszahl formula_1 leistete.", "tgt_summary": "约翰·沃利斯(John Wallis,1616年-11月23日-1703年-10月28日,英语发音),英国数学家,对现代微积分的发展有贡献。 约翰·沃利斯的父亲是阿什福德的名人,很受尊敬。可惜他在沃利斯六岁时便逝世。1625年他进入James Movat's grammar school。学校没有教授数学。1631年的圣诞假期,沃利斯的兄长教他算术,沃利斯首次和数学接触,数学从此成为了其爱好。1632年他进入剑桥大学埃马努尔学院。当时没有人能指引他的数学学习,他便读了很多不同的课程,包括伦理学、形而上学、地理、天文、医学和解剖学。他曾辩倒其老师Francis Glisson的血液循环革命理论。", "id": 1503006} {"src_title": "Ratko Mladić", "tgt_title": "拉特科·姆拉迪奇", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ratko Mladić wurde im ostbosnischen Dorf Božanovići in der Gemeinde Kalinovik, in der Nähe des Berges Treskavica 45 Kilometer westlich von Goražde und 40 Kilometer südlich von Sarajevo gelegen, geboren. Zu dieser Zeit war ganz Bosnien-Herzegowina Teil des von den Nationalsozialisten protegierten und von der Ustascha beherrschten Unabhängigen Staates Kroatien (NDH); eines Staates, der nach dem deutschen Balkanfeldzug und der Zerstückelung Jugoslawiens 1941 entstanden war. Sein Vater Neđa (1909–1945) starb im Zweiten Weltkrieg als Mitglied der Partisanen. Seine Mutter Stana (1919–2003) musste nach dem Tod ihres Mannes die drei Kinder, die Tochter Milica (* 1940) und die Söhne Ratko und Milivoje (1944–2001) allein großziehen. Im Alter von 15 Jahren absolvierte Ratko Mladić seine erste militärische Ausbildung in Zemun (Belgrad). Nach dem Abschluss seiner Ausbildung an der Militärakademie in Belgrad am 27. September 1965 begann er seine Karriere in der jugoslawischen Armee (JNA). Nach Beförderungen zum Oberstleutnant am 25. Dezember 1980 und zum Oberst am 18. August 1986 in Štip wurde er am 31. Januar 1989 Leiter der Bildungsabteilung des Dritten Militärbezirks von Skopje. Am 14. Januar 1991 wurde er zum Stellvertretenden Kommandeur in Priština ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Jugoslawienkriege.", "content": "Im Juni 1991 wurde Mladić während der Kämpfe zwischen der JNA und den kroatischen Einheiten aus dem Kosovo nach Knin, der Hauptstadt der international nicht anerkannten Republik Serbische Krajina in Kroatien abberufen, wo er den Posten des Kommandeurs des 9. Korps der JNA erhielt. Unter Mladićs Kommando wurden Kämpfe um die Stadt Šibenik mit kroatischen Einheiten ausgetragen, bei denen es zur Sprengung der Maslenica-Brücke kam. Aufgrund deren strategischer Lage wurde der südlich gelegene Teil Dalmatiens vorübergehend vom kroatischen Hoheitsgebiet abgeschnitten, was erklärtes Ziel der Krajina-Serben war. Am 4. Oktober 1991 wurde er Generalmajor, und am 24. April 1992 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 2. Mai 1992, einen Monat nach der Unabhängigkeitserklärung von Bosnien-Herzegowina, blockierten Mladić und seine Generäle sämtliche Zufahrten nach Sarajevo und unterbrachen die Wasser- und Elektrizitätsversorgung, womit die vierjährige Belagerung von Sarajevo begann. Am 9. Mai 1992 wurde Mladić Stabschef-Vizekommandeur des dortigen Zweiten Militärdistrikthauptquartiers der JNA und übernahm am Tag darauf dessen Kommando. Am 12. Mai 1992 stimmten die bosnischen Serben für die Gründung von militärischen Einheiten, der \"Armee der Serbischen Republik\" (serb. \"Vojska Republike Srpske\", VRS), die aus bosnischen Serben und Angehörigen der jugoslawischen Volksarmee, die aus Bosnien stammten, gebildet wurde. Gleichzeitig wurde Mladić zum Oberkommandierenden der VRS berufen, eine Position, die er bis Dezember 1996 ausübte. Nach dem Rückzug der JNA-Streitkräfte von Bosnien im Mai 1992 wurde der Zweite Militärdistrikt der JNA Kern des Hauptstabes der VRS. Am 24. Juni 1994 wurde Mladić in den Rang eines Generalobersten befördert. Am 4. September 1994 gründete Mladić das \"1. Korps der Armee der Republika Srpska\" als Kommandoeinheit der Serben gegen das 5. Korps der bosnischen Regierungstruppen. An den Angriffen gegen die von Regierungstruppen kontrollierte Bosanska Krajina war er persönlich beteiligt. Am 10. September 1994 wurde Mladić in der Nähe von Bosanski Petrovac durch einen Artillerie-Beschuss der ARBiH schwer am Kopf verletzt; er wurde in einer serbischen Militärklinik operiert. Am 12. September stellten die Serben die Angriffe ein, nachdem sie hohe Verluste erlitten hatten, sodass die bosnische Armee unter Führung von Atif Dudaković die \"Krajina\" erfolgreich verteidigte. Nach der Erstürmung der UN-Schutzzonen um die ostbosnischen Städte Srebrenica und Žepa im Sommer 1995 war Mladić auf dem Höhepunkt seiner Macht. In dem von ihm organisierten Massaker von Srebrenica wurden im Juli 1995 bis zu 8.000 männliche Bosniaken durch bosnisch-serbische Soldaten ermordet. Am 9. November 1996 entließ Biljana Plavšić als Präsidentin der Republika Srpska den vor dem Haager Tribunal angeklagten Armeechef Ratko Mladić. Nachfolger Mladićs als Generalstabschef wurde Generalmajor Pero Čolić. Am 13. November 1996 beschloss die Präsidentin, auch den Mladić nahestehenden Armeesender „Radio Krajina“ zu schließen. Am 15. November 1996 erklärte sich Mladić bereit, seine Entlassung zu akzeptieren, sofern er selbst seinen Nachfolger bestimmen könne; Čolić erkenne er nicht an. Es gab einen Machtkampf in der Republika Srpska.", "section_level": 2}, {"title": "Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien.", "content": "Am 24. Juli 1995 wurde Mladić vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal (ICTY) als Kriegsverbrecher wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und zahlreicher Kriegsverbrechen angeklagt. Am 16. November 1995 wurden die Anklagepunkte des Völkermords, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen auf den Angriff gegen die UN-Schutzzone Srebrenica (Massaker von Srebrenica) im Juli 1995 ausgedehnt, bei dem bis zu 8.000 Menschen getötet wurden. Mladić soll auch für die Geiselnahme von UN-Soldaten (UNPROFOR) verantwortlich sein. Als gesuchter Verbrecher, auf der Flucht vor dem ICTY, wurde Mladić verdächtigt, sich in Serbien, in der Republik Srpska oder in Russland zu verstecken. Bis zum Frühjahr 2002 soll Mladić unbehelligt bei seinem Sohn in Belgrad gelebt haben. Nach Einschätzung der damaligen Chefanklägerin des Haager Tribunals für Kriegsverbrechen, Carla Del Ponte, sei Mladić in Reichweite der Behörden Serbiens gewesen, was Belgrad für den Zeitraum bis Juni 2002 eingestanden hat, danach nicht mehr. Der Vorsitzende des 'Nationalen Rats für Zusammenarbeit mit dem Tribunal', Rasim Ljajić, sagt: „Man weiß inzwischen, dass 130 Personen in verschiedenen Phasen Mladić beim Verstecken geholfen haben. Leider befindet sich die Mehrheit von ihnen in der bosnischen Serbenrepublik.“ Seit Januar 2006 waren fünf Militärangehörige als mutmaßliche Helfer in Haft genommen worden. Einem Medienbericht zufolge wurde Mladić als Zuschauer eines Fußballspiels zwischen der Volksrepublik China und Jugoslawien im März 2000 in Belgrad gesehen. Er soll das Stadion durch den VIP-Eingang betreten und in einer privaten Loge umringt von acht bewaffneten Leibwächtern gesessen haben. Manche Quellen besagten, Mladić halte sich im südserbischen Niš auf und werde von der serbischen Armee gedeckt. Der stellvertretende Regierungschef Miroljub Labus behauptete, er sei in einem Vorort von Moskau gesehen worden und halte sich gewöhnlich in Thessaloniki und Athen auf. Im November 2004 räumten britische Verteidigungsoffizielle ein, dass Militäraktionen nicht sehr wahrscheinlich zur erfolgreichen Ergreifung von Mladić und anderen Verdächtigen führen würden. Politischer Druck auf die Balkanregierungen sei wahrscheinlich erfolgreicher. Nach mehrfachen erfolglosen Aufrufen des serbischen Verteidigungsministers Zoran Stanković, der ein persönlicher Freund und Familiendoktor der Mladićs ist, sich zu stellen, hatte dieser seinen Rücktritt angekündigt, falls Mladić nicht bald gefasst werde. Die US-amerikanische Regierung lobte auf seine Ergreifung ein Kopfgeld von 5 Millionen US-Dollar aus. Anlässlich der Gedenkveranstaltung zum 15. Jahrestag des Massakers von Srebrenica im Jahre 2010 wurde ein Schreiben des US-Präsidenten Obama verlesen, in dem er die schnellstmögliche Verhaftung von Mladić forderte.", "section_level": 2}, {"title": "Fahndung, Verhaftung und Proteste.", "content": "Zahlreiche Pressemitteilungen meldeten am 21. Februar 2006, dass Mladić in Belgrad verhaftet und EUFOR-Einheiten in der nordostbosnischen Stadt Tuzla zur Überstellung an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag übergeben worden sei oder dass darüber zumindest verhandelt werde. Dies wurde von allen Seiten dementiert, aber die Chefanklägerin in Den Haag, Carla Del Ponte, vermutete weiterhin, dass die serbischen Behörden seinen Aufenthaltsort kannten, und mahnte seine baldige Verhaftung an. Die Festnahmen von Mladić und Radovan Karadžić galten als Grundvoraussetzungen für ein Assoziierungsabkommen der Europäischen Union mit Serbien. Mladić konnte ab dem 7. April 2006 nicht mehr frei über sein Vermögen verfügen. Das Parlament von Serbien-Montenegro hatte dazu ein Gesetz zum Einfrieren der Bankkonten und anderer Besitztümer aller flüchtigen angeklagten Kriegsverbrecher verabschiedet. Das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hatte die Zusage des serbischen Regierungschefs Koštunica, dass Mladić bis Ende April ausgeliefert werde, was aber nicht geschah. Im Dezember 2007 wurde erstmals offiziell eingeräumt (durch den serbischen Sonderstaatsanwalt für Kriegsverbrechen, Vladimir Vukčević), dass sich Mladić aller Wahrscheinlichkeit nach in Serbien aufhalte. Ende des Monats bestätigte er, dass sich Mladić in Serbien befinde. Die serbische Regierung dementierte diese Äußerungen; die Behörden seien Mladić nicht auf der Spur. Vertreter der Serbischen Sicherheitlichen Nachrichtenagentur (BIA) und der Militärisch-Sicherheitlichen Agentur (VBA) teilten auf einer Pressekonferenz am 12. Oktober 2009 mit, sie würden alle verfügbaren Ressourcen zur Jagd auf die zwei flüchtigen Haager Angeklagten, Ratko Mladić und Goran Hadžić, einsetzen. Im Mai 2010 beantragte Mladićs Familie eine gerichtliche Todeserklärung. Begründet wurde der Antrag mit dem schlechten Gesundheitszustand des Gesuchten, und dass er seit Jahren nicht gesehen worden sei. Falls dem Antrag stattgegeben worden wäre, hätte Mladićs Ehefrau Anspruch auf eine staatliche Rente gehabt und seinen Besitz verkaufen können. Der zuständige Belgrader Staatsanwalt Vukčević äußerte im Oktober 2010, es gebe „ein Leck bei den serbischen Ermittlungsbehörden“: Geplante Verhaftungen seien den Flüchtigen rechtzeitig verraten worden, das Leck sei aber nicht ermittelbar gewesen. Im selben Monat verzehnfachte die serbische Regierung ihre Belohnung für die Ergreifung Mladićs auf 10 Millionen Euro. Als Grund führte sie „Serbiens klaren politischen Willen“ an, „die letzte verbleibende Hürde auf dem Weg in die EU zu beseitigen“. Am 26. Mai 2011 wurde Mladić in Lazarevo in Serbien verhaftet. Staatspräsident Tadić äußerte bei der Bekanntgabe der Festnahme, er hoffe, dass diese die EU-Beitrittsverhandlungen beschleunigen werde. Ein Belgrader Gericht genehmigte am 27. Mai Mladićs Überstellung nach Den Haag binnen einer Woche. In Belgrad gingen Tausende auf die Straße, um gegen die Verhaftung und Auslieferung Mladićs zu demonstrieren. Sie nannten ihn einen serbischen Helden. Die Demonstrationen endeten in gewalttätigen Ausschreitungen. Am 31. Mai 2011 wurde Mladić gestattet, das Grab seiner 1994 verstorbenen Tochter Ana in Belgrad unter hohen Sicherheitsvorkehrungen zu besuchen. Sie soll sich laut offiziellen Angaben im Alter von 23 Jahren aufgrund von Depressionen, die durch Mladićs Handlungen während des Bürgerkriegs verstärkt wurden, mit seiner Waffe erschossen haben. Mladić bestritt diese Version und vermutete, sie sei ermordet worden. Am selben Tag wurde Mladić an das Haager Tribunal überstellt, nachdem die serbische Justiz einen Berufungsantrag der Verteidigung gegen seine Überstellung abgelehnt hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Prozess.", "content": "Am 3. Juni 2011 stand Mladić erstmals vor dem UN-Tribunal. Es hatte Anklage in elf Punkten gegen ihn erhoben, darunter Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnienkriegs von 1992 bis 1995. Der Prozessauftakt wurde auf den 4. Juli 2011 festgelegt. Mladić gab nur seine Personalien bekannt, wobei auch sein Geburtsjahr bekannt wurde, über das lange spekuliert worden war. Er gab an, schwer krank zu sein und dass er die 37-seitige Anklageschrift noch nicht durchgelesen habe. Nach Aussage seines Anwalts Miloš Šaljić soll er in den 16 Jahren auf der Flucht drei Hirnschläge und zwei Herzinfarkte erlitten haben, sowie 2009 wegen Lymphdrüsenkrebs behandelt worden sein. Serbien kündigte an, für die Verteidigung von Mladić keine finanziellen Mittel bereitzustellen. Die Republika Srpska in Bosnien-Herzegowina hingegen stellte 50.000 Euro zur Verfügung. Als Pflichtverteidiger wurde Aleksandar Aleksić vorgestellt. Am 4. Juli 2011, dem zweiten Prozesstag, wurde Mladić vom Vorsitzenden Richter Alphons Orie des Saales verwiesen, weil er durch Zwischenrufe die Anhörung mehrmals gestört hatte. In seinem Namen plädierte der Richter am Ende der Anhörung für unschuldig, wie es üblich ist, wenn der Angeklagte sich nicht äußern kann oder will. Zuvor war Mladić verwehrt worden, seinen langjährigen Anwalt Miloš Šaljić als Verteidiger zu wählen. Eigentlich hatte er aus diesem Grund den Anhörungstermin boykottieren wollen, erschien dann aber doch. Der Prozess vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal wurde am 16. Mai 2012 wiederaufgenommen, nachdem ein halbes Jahr zuvor noch der medizinische Dienst des UNO-Untersuchungsgefängnisses erklärt hatte, dass Mladić nicht in der gesundheitlichen Verfassung sei, dem Prozess beizuwohnen. Am 17. Mai 2012 wurde der Prozess wegen „Unregelmäßigkeiten“ auf unbestimmte Zeit vertagt. Der vorsitzende Richter Orie begründete den Schritt damit, dass die Anklage der Verteidigung Dokumente vorenthalten und damit deren Vorbereitung auf den Prozess behindert habe. Am 9. Juli 2012 begannen die Kreuzverhöre der Zeugen der Anklage durch Mladićs Verteidiger Branko Lukić. Während Mladić in den ersten drei Tagen einen guten gesundheitlichen Eindruck machte, musste der Prozess am 12. Juli – dem Jahrestag des Massakers von Srebrenica – aufgrund eines plötzlichen Schwächeanfalls unterbrochen werden. Am 13. Juli erklärten die untersuchenden Ärzte, dass medizinisch einer Fortsetzung des Prozesses in der folgenden Woche nichts im Weg stehe. Der Prozess wurde entsprechend fortgesetzt. Am 19. Mai 2014 begann die Verteidigung mit dem Aufrufen ihrer Zeugen. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands forderte Mladićs Familie seine Freilassung auf Zeit. Sohn Darko begründete die Forderung mit: „Im UN-Untersuchungsgefängnis werde sein Vater nicht so behandelt, wie es sein müsste.“ Ärzte in Den Haag bestätigten Herzprobleme infolge von drei Hirnschlägen vor seiner Verhaftung 2011. Ein Sprecher des Gerichts äußerte, dass sich Ratko Mladićs Zustand in der Haft „eher verbessert als verschlechtert“ habe. Im Frühjahr 2017 gab es einen Antrag, Mladić zur ärztlichen Behandlung nach Russland zu überstellen. Dafür gab es von Moskau eine zugesicherte „Rückkehrgarantie“. Am 22. November 2017 wurde Mladić in den wesentlichen Teilen der Anklage für schuldig befunden und zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Mladić in seiner Position entscheidend für die Durchführung einer „gemeinsamen kriminellen Unternehmung“ war, die zum Ziel hatte, alle Nicht-Serben aus der Republika Srpska zu entfernen. Laut Richter Alphons Orie gehören die Verbrechen „zu den abscheulichsten, die die Menschheit je gesehen hat“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ratko Mladić [] (; * 12. März 1942 oder 1943 in Božanovići) ist ein ehemaliger bosnisch-serbischer General und verurteilter Kriegsverbrecher, der von 1992 bis 1996 als Oberbefehlshaber der Vojska Republike Srpske agierte.", "tgt_summary": "拉特科·姆拉迪奇(塞尔维亚语:,1943年-3月12日),在1992年到1995年之间的波斯尼亚战争中担任塞族共和国将军。他因下令军队执行斯雷布雷尼察屠杀等事而于事后成为战犯嫌疑人。姆拉迪奇于1961年进入泽蒙的军事工业学校。1989年,担任斯科普里第三军区教育署的负责人。他有一个儿子和一个女儿。", "id": 860001} {"src_title": "Kleiner Pottwal", "tgt_title": "侏儒抹香鲸", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Kleine Pottwale sind in tropischen und gemäßigten Ozeanen weltweit verbreitet. Er lebt näher an der Küste als der Zwergpottwal, sein bevorzugter Lebensraum dürfte die Region direkt außerhalb des Kontinentalschelfes sein. Strandungen sind belegt vom Atlantik (im Westen vom US-Bundesstaat Virginia bis Brasilien, im Osten von Spanien bis zur Südspitze Afrikas), im Indischen Ozean von Südafrika bis Indonesien und an der australischen Küste, im pazifischen Ozean von Japan und dem südlichen Kanada südlich bis in den mittleren Südpazifik. Im Juli 2010 wurde ein 2,6 Meter langes verendetes Tier in Jebel Ali im Emirat Dubai an den Strand gespült, was auf vereinzelte Vorkommen auch im Persischen Golf hinweist.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Mit einer Länge von 2,1 bis 2,7 Metern und einem Gewicht von 136 bis 272 kg zählt der Kleine Pottwal zu den kleineren Walarten. Die Haut ist an der Oberseite graublau gefärbt, die Unterseite ist heller, fast weißlich. Der Kopf ähnelt mehr dem eines Schweinswales als dem riesigen Kopf eines Pottwales. Wie bei allen Pottwalen ist beim Kleinen Pottwal nur der Unterkiefer vollständig bezahnt (14 bis 26 Zähne), während die Zähne des Oberkiefers fehlen oder verkümmert sind (0 bis 6 Zähne). Vom Zwergpottwal ist er durch die größere Finne und die geringere Körpergröße zu unterscheiden. Die Flipper sind kurz und breit. Auch das links stehende Blasloch und das Spermaceti-Organ sind Gemeinsamkeiten mit den anderen Pottwalarten.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Kleine Pottwale sind durch eine ruhige, unauffällige Schwimmweise gekennzeichnet. Sie zeigen wenig Blas und wenig Körperfläche und springen auch nicht aus dem Wasser. Oft liegen sie bewegungslos an der Wasseroberfläche und können daher nur bei ruhiger See beobachtet werden. Sie leben in Schulen von höchstens zehn Tieren. Die Nahrung dieser Wale sind Tintenfische, Fische und Krebstiere, die sie in Tiefen von 500 bis 1300 Metern fangen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Kleine Pottwale wurden von Walfängern aktiv gejagt. Noch heute werden sie gelegentlich erlegt, vor allem in Japan, Indonesien und in der Karibik. Da der Kleine Pottwal näher an der Küste lebt als der Zwergpottwal, ist er anfälliger für weitere Bedrohungen wie das Verfangen in Fischernetzen und die Meeresverschmutzung. Es gibt allerdings weder eine Schätzung der Gesamtpopulation noch lassen sich Angaben über den Gefährdungsgrad machen. Eine Schätzung gibt es nur für den Ostpazifik, wo Forschern zufolge 11.000 Exemplare leben. Zum Schutz der Meeressäuger wie dem Kleinen Pottwal wurde ein komplettes Fangverbot in der Tanon-Straße, Philippinen, verfügt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Zusammen mit dem Zwergpottwal bildet der Kleine Pottwal die Gattung der Zwergpottwale (\"Kogia\"), die zusammen mit dem eigentlichen Pottwal meistens in einer gemeinsamen Familie der Pottwale vereint werden, obwohl manche Zoologen sie in eine eigene Familie Kogiidae stellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kleine Pottwal (\"Kogia simus\"), auch als Kleinstpottwal bezeichnet, ist eine Walart aus der Familie der Zwergpottwale (Kogiidae). Es handelt sich um eine relativ unbekannte Art, die selten im Meer beobachtet wird. Das meiste Wissen stammt von Untersuchungen an gestrandeten Tieren.", "tgt_summary": "侏儒抹香鲸(英语:Dwarf sperm whale,又称欧文氏小抹香鲸),是小抹香鲸科下属的一个物种。", "id": 2450672} {"src_title": "Langzeit-EKG", "tgt_title": "动态心电图", "src_document": [{"title": "Einsatzgebiete.", "content": "Das konventionelle Langzeit-EKG über 24 Stunden dient hauptsächlich der Erkennung und Quantifizierung von Herzrhythmusstörungen bei Patienten mit einer bekannten Herzerkrankung oder mit Symptomen, die durch Rhythmusstörungen verursacht sein könnten. Dazu zählen Herzrasen, Herzstolpern, Schwindelattacken, Ohnmachtsanfälle (\"Synkopen\") und vorübergehende Lähmungserscheinungen (\"TIA\"). Bei Patienten mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern werden im LZ-EKG oft Episoden der Rhythmusstörung aufgedeckt, die besonders nachts vom Patienten selbst nicht bemerkt wurden. Nach einem Herzinfarkt oder bei Herzmuskelerkrankungen können insbesondere bei stark eingeschränkter Pumpkraft des Herzens ebenfalls unbemerkte lebensbedrohliche Rhythmusstörungen entdeckt werden, die eine besondere Behandlung erfordern. Wenn die genannten Symptome nicht täglich auftreten, bleibt auch das 24-Stunden-Langzeit-EKG oft ohne wegweisenden Befund. In diesen Fällen kann ein Event-Recorder oft dazu beitragen, Herzrhythmusstörungen als Ursache nachzuweisen oder auszuschließen. Hin und wieder können auf diese Weise auch Panikattacken und Angststörungen als Folgen einer Rhythmusstörung zugeordnet werden. Grundsätzlich ist mit erheblichem zeitlichen Aufwand und mindestens drei standardisierten Ableitungen auch eine Analyse der ST-Strecken zur Aufdeckung von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels möglich. Aufgrund der eingeschränkten Aussagekraft der so erhobenen Befunde und verbesserter sonstiger Möglichkeiten wird diese Analyse nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Langzeit-EKG.", "content": "Das 24-Stunden-LZ-EKG wird über zwei bis sechs auf den Brustkorb geklebte Elektroden kontinuierlich auf einen Kassetten- oder Festspeicherrecorder übertragen, der am Gürtel oder um den Hals getragen wird. Die älteren analog aufzeichnenden Bandkassetten-Geräte ähneln einem Walkman und wiegen etwa 150–220 Gramm. Moderne Geräte speichern digital auf Festplatten, CompactFlash-Speicherkarten oder vergleichbaren Speichermedien. Sie wiegen etwa 100–120 Gramm und erlauben eine Aufzeichnungsdauer von bis zu einer Woche. Nach Ende der Aufzeichnung werden die Daten computergestützt ausgewertet, wobei durchschnittlich etwa 100.000 Herzaktionen pro 24 Stunden analysiert werden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Event-Recorder.", "content": "Die Verwendung der Begriffe Event-Recorder und Loop-Recorder ist nicht einheitlich. Als Event-Recorder werden oft kleine digitale Aufzeichnungsgeräte von der Größe eines Mobiltelefons bezeichnet, die vom Patienten beim Auftreten von Symptomen wie Herzrasen oder Herzstolpern auf die Haut im Brustbereich gedrückt werden und dann eine EKG-Episode über 30–60 Sekunden aufzeichnen. Der Event-Recorder kann auch die Funktion eines Mobiltelefons haben. Die aufgezeichnete EKG-Episode wird dann über das GSM-Netz an eine Notrufzentrale gesendet. Vor und nach der Übertragung kann die übliche Sprechverbindung zur Symptombeschreibung und für Therapiehinweise genutzt werden, bei Bedarf kann die Zentrale den Aufenthaltsort des Patienten ermitteln und Rettungskräfte alarmieren. Loop-Recorder hingegen zeichnen das EKG über Hautelektroden dauerhaft auf, löschen es aber nach meist 30 Sekunden wieder. Nur programmierte spezielle EKG-Ereignisse und vom Patienten durch Tastendruck markierte EKG-Episoden werden dauerhaft gespeichert. Ein \"Bluebelt\" genannter Kunststoff-Brustgurt mit trockenen Elektroden erfasst das EKG kontinuierlich und alarmiert beim Auftreten bestimmter EKG-Ereignisse über eine Bluetooth-Verbindung und ein Relais oder Mobiltelefon ebenfalls via GSM-Netz eine Notrufzentrale. Implantierte Loop-Recorder können EKG-Episoden über ein bis zwei Jahre ohne nennenswerte Beeinträchtigung des Patienten aufzeichnen, die Abfrage dieser Recorder erfolgt telemetrisch. Die Geräte sind etwas kleiner als Herzschrittmacher und werden unter die Haut über dem Herzen implantiert. Anders als beim Herzschrittmacher sind zum Herzen führende Elektroden nicht erforderlich. Dadurch ist die Implantation schnell und einfach im Rahmen einer ambulanten Operation durchführbar. Diese Geräte werden bei Personen eingesetzt, die während der Episode nicht in der Lage sind, den Loop-Recorder anzulegen, beispielsweise zur Synkopenabklärung beziehungsweise wenn vorherige Untersuchungen (Kipptisch, Ergometrie etc.) zu keinem Ergebnis geführt haben oder wenn eine kardiale Pathogenese ausgeschlossen werden muss.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Langzeit-EKG (Abk. LZ-EKG) wird in der Medizin die Aufzeichnung des Elektrokardiogramms über einen längeren Zeitraum von meist 24 Stunden bezeichnet. Nach seinem Erfinder Norman J. Holter wird die Methode vor allem im angelsächsischen Raum auch Holter-EKG genannt.", "tgt_summary": "动态心电图(英语:Holter monitor,即“霍特监测器”)是一种动态心电图设备,是便携式的心脏监测设备,可以记录24小时内的心脏电传导系统资讯(一般一次至少会记录二星期)。", "id": 2595444} {"src_title": "Legendre-Polynom", "tgt_title": "勒让德多项式", "src_document": [{"title": "Differentialgleichung und Polynome.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Legendresche Differentialgleichung.", "content": "Die legendresche Differentialgleichung kann als gewöhnliche lineare Differentialgleichung zweiter Ordnung auch in der Form für formula_4 und formula_5 dargestellt werden. Sie ist ein Spezialfall der Sturm-Liouville-Differentialgleichung Die allgemeine Lösung dieser Differentialgleichung lautet mit den beiden linear unabhängigen Funktionen formula_8 und formula_9. Man bezeichnet die Legendre-Polynome formula_8 daher auch als Legendre-Funktionen 1. Art und formula_9 als Legendre-Funktionen 2. Art, denn diese sind keine Polynome mehr. Darüber hinaus existiert noch eine verallgemeinerte Legendresche Differentialgleichung, deren Lösungen zugeordnete Legendrepolynome heißen.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Polynome.", "content": "Die ersten Legendre-Polynome lauten: Das formula_19-te Legendre-Polynom lautet mit der Gauß-Klammer Das formula_19-te Legendre-Polynom hat den Grad formula_19 und ist aus formula_24, d. h., es hat rationale Koeffizienten. Für die Legendre-Polynome gibt es mehrere Darstellungsformen.", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktion orthogonaler Polynome.", "content": "Für ein Intervall formula_25 und eine darauf gegebene Gewichtsfunktion formula_26 ist eine Folge formula_27 von reellen Polynomen formula_28 orthogonal, wenn sie die Orthogonalitätsbedingung für alle formula_30 mit formula_31 erfüllt. Für das Intervall formula_32 zusammen mit der einfachsten aller Gewichtsfunktionen formula_33 können solche orthogonalen Polynome mit Hilfe des Gram-Schmidtschen Orthogonalisierungsverfahrens ausgehend von den Monomen formula_34 iterativ erzeugt werden. Die Legendre-Polynome ergeben sich, wenn dabei zusätzlich formula_35 gefordert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rodrigues-Formel.", "content": "Die Rodrigues-Formel kann man mit der Formel von Faà di Bruno auswerten und erhält wieder die explizite Form des formula_19-ten Legendre-Polynoms.", "section_level": 2}, {"title": "Integraldarstellung.", "content": "Für alle formula_38 gilt", "section_level": 2}, {"title": "Rekursionsformeln.", "content": "Für die Legendre-Polynome gelten folgende Rekursionsformeln: Die erste rekursive Formel lässt sich mittels der Substitution formula_41 in folgender, häufig zu findender Weise darstellen: Durch Anwendung der Ableitungsregel für Ausdrücke der Art formula_43 mit formula_44, bzw. formula_45 ergibt sich folgende rekursive Darstellung der Legendre-Polynome, welche auch die Ableitungen dieser Polynome berücksichtigt: Die Anfangsbedingungen lauten formula_47 und formula_48. Bei formula_49 ergibt sich wiederum die weiter oben angegebene Formel mit ihren Anfangsbedingungen.", "section_level": 2}, {"title": "Vollständiges Orthogonalsystem.", "content": "Man betrachte den Hilbertraum formula_50 der quadratintegrierbaren auf formula_1 definierten reellwertigen Funktionen ausgestattet mit dem Skalarprodukt Die Familie formula_53 der Legendre-Polynome bildet auf formula_54 ein vollständiges Orthogonalsystem, sie sind also ein Spezialfall von orthogonalen Polynomen. Normiert man diese, so bilden sie ein vollständiges Orthonormalsystem auf formula_55. Es gilt wobei formula_57 das Kronecker-Delta bezeichnet. Dabei bedeutet die Vollständigkeit, dass sich \"jede\" Funktion formula_58 in der von formula_59 erzeugten Normtopologie nach Legendre-Polynomen „entwickeln“ lässt: mit den Entwicklungskoeffizienten In der physikalischen oder technischen Literatur wird die Vollständigkeit gern wie folgt als Distributionsgleichung geschrieben: wobei formula_63 die diracsche Delta-Distribution ist. Eine solche Distributionsgleichung ist immer so zu lesen, dass beide Seiten dieser Gleichung auf Testfunktionen anzuwenden sind. Wendet man die rechte Seite auf eine solche Testfunktion formula_64 an, so erhält man formula_65. Zur Anwendung der linken Seite muss man definitionsgemäß mit formula_66 multiplizieren und anschließend über formula_67 integrieren. Dann erhält man aber genau obige Entwicklungsformel (mit formula_68 an Stelle von formula_67). Orthogonalität und Vollständigkeit lassen sich daher kurz und prägnant wie folgt schreiben:", "section_level": 2}, {"title": "Nullstellen.", "content": "formula_8 hat auf dem Intervall formula_32 genau formula_19 einfache Nullstellen. Sie liegen symmetrisch zum Nullpunkt der Abszisse, da Legendre-Polynome entweder gerade oder ungerade sind. Zwischen zwei benachbarten Nullstellen von formula_8 liegt genau eine Nullstelle von formula_79. In welchem Verhältnis eine Nullstelle von formula_79 das Intervall zwischen zwei Nullstellen von formula_8 teilt, oder auch umgekehrt bis auf die äußeren von formula_8, ist dabei sehr variabel. Die Bestimmung der Nullstellen der Legendre-Polynome ist in der numerischen Mathematik eine häufige Aufgabe, da sie eine zentrale Rolle bei der Gauß-Legendre-Quadratur oder der unter „Vollständiges Orthogonalsystem“ erwähnten Entwicklung „beliebiger“ Funktionen nach Polynomen spielen. Es gibt zwar zahlreiche Tabellenwerke dafür, aber oft ist ihr Gebrauch mit Unannehmlichkeiten verbunden, weil man für eine flexible Reaktion eine Vielzahl an Tabellen in geeigneten Genauigkeiten vorhalten müsste. Bei der Nullstellensuche ist die Kenntnis des Intervalls nur von beschränktem Wert bei der Wahl eines Iterationsanfangs, zumal auch noch die Kenntnis der Nullstellen eines anderen Polynoms erforderlich ist. Eine mit zunehmendem formula_19 genauer werdende Näherung der formula_84-ten Nullstelle formula_85 von formula_8 ist gegeben durch: Für beispielsweise formula_88 werden so alle Nullstellen auf wenigstens zwei Dezimalstellen genau abgeschätzt, mit Fehlern zwischen formula_89 und formula_90, während das kleinste Nullstellenintervall von formula_91 nur formula_92 ist. Bei formula_93 sind bereits drei Dezimalstellen sicher, mit Fehlern zwischen formula_94 und formula_95, während die beste Einschachtelung durch formula_96 nur formula_97 ist. Der maximale Schätzfehler für formula_98 ist nur formula_99 bei den beiden fünften Nullstellen von außen, deren exakter Betrag mit formula_100 beginnt. Mit einem solchen Startwert und den beiden ersten „Rekursionsformeln“ lassen sich mit einem Rechengang sowohl der Funktionswert als auch dessen Ableitung bestimmen. Mithilfe des Newton-Verfahrens lassen sich alle Nullstellen bis auf die beiden äußeren mit mehr als quadratischer Konvergenz finden, da sich die Nullstellen in unmittelbarer Nähe der Wendestellen befinden. Die beiden äußeren Nullstellen konvergieren „nur“ quadratisch, d. h. ein anfänglicher Abstand zur Nullstelle von formula_89 verkleinert sich nach einer Iteration zunächst auf ungefähr formula_102, dann auf formula_103 und formula_104. Die angegebene Abschätzung ist Teil eines sehr kurzen Algorithmus, die sowohl alle Nullstellen eines Legendre-Polynoms als auch die passenden Gewichte für die Gauß-Legendre-Quadratur liefert.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Eigenschaften.", "content": "Für jedes formula_105 und jedes formula_4 gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Erzeugende Funktion.", "content": "Für alle formula_108, formula_109, formula_110 gilt Dabei hat die Potenzreihe auf der rechten Seite für formula_112 den Konvergenzradius 1. Die Funktion formula_113 wird daher als \"erzeugende Funktion\" der Legendre-Polynome formula_114 bezeichnet. Der in der Physik oft auftretende Term formula_115 (z. B. in den Potentialen der newtonschen Gravitation oder der Elektrostatik; Multipolentwicklung) lässt sich damit in eine Potenzreihe entwickeln für formula_116:", "section_level": 2}, {"title": "Legendre-Funktionen 2. Art.", "content": "Die Rekursionsformeln der Legendre-Polynome gelten auch für die Legendre-Funktionen 2. Art, so dass diese sich iterativ mit der Angabe der ersten bestimmen lassen: Hierbei ist für den Logarithmus der Hauptzweig zu verwenden, wodurch sich Singularitäten bei formula_122 und in der komplexen Ebene Verzweigungsschnitte entlang formula_123 und formula_124 ergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Unter Anderem wird das Legendre-Polynom für Simulationen von Kugelsphären verwendet, so zum Beispiel zur Ermittlung des Taylor-Winkels im Taylor-Kegel, welcher beim Elektrospinnen der Geometrie zu Grunde liegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Legendre-Polynome (nach Adrien-Marie Legendre), auch zonale Kugelfunktionen genannt, sind spezielle Polynome, die auf dem Intervall formula_1 ein orthogonales Funktionensystem bilden. Sie sind die partikulären Lösungen der legendreschen Differentialgleichung. Eine wichtige Rolle spielen die Legendre-Polynome in der theoretischen Physik, insbesondere in der Elektrodynamik und in der Quantenmechanik, sowie im Bereich der Filtertechnik bei den Legendre-Filtern.", "tgt_summary": "数学上,勒让德函数指以下勒让德微分方程的解: 为求解方便一般也写成如下施图姆-刘维尔形式:", "id": 2310734} {"src_title": "Rudolph Valentino", "tgt_title": "魯道夫·瓦倫蒂諾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Italien.", "content": "Rudolph Valentino wurde am 6. Mai 1895 als \"Rodolfo Alfonso Raffaello Piero Filiberto Guglielmi di Valentina d’Antonguolla\" in Castellaneta als Sohn des Militärtierarztes Giovanni Guglielmi (1853–1906) und dessen Frau Marie Berthe Gabrielle Bardin (* 7. Mai 1856 in Lure, Frankreich; † 18. Januar 1918) geboren. Sein Vater starb an Malaria, als Valentino elf Jahre alt war. Er hatte drei Geschwister, Alberto (1892–1981), Beatrice, die jedoch schon im Kindesalter starb, und Maria. Valentino wurde in der Schulzeit wegen respektlosen Verhaltens und Schwänzens mehrfach verwiesen und schaffte nur mit Mühe ein Diplom in Landwirtschaft. Valentino wollte zur Marine gehen, wurde jedoch abgelehnt. Er reiste 1912 nach Paris, verjubelte dort sein ganzes Geld und musste seine Mutter bitten, ihm finanzielle Unterstützung für die Rückreise zu schicken. Seine Onkel befanden, er solle in die Vereinigten Staaten reisen und dort lernen, selbständig und als Mann zu leben.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Rudolph Valentino kam 1913 in die Vereinigten Staaten und arbeitete zunächst als Gärtner, Kellner und Autowäscher. Er trat anschließend als Tänzer in New York auf und lernte die gehobene Gesellschaft kennen. Wegen kleinerer Delikte – Diebstahl und Erpressung – musste Valentino kurzzeitig ins Gefängnis. Um sich von seiner Vergangenheit zu lösen und weil die Amerikaner Probleme gehabt hätten, \"Guglielmi\" auszusprechen, änderte er seinen Namen in \"Rudolph Valentino\". Valentino gab danach ein kurzes Gastspiel bei einer Operettentruppe und zog nach San Francisco. Er drehte hier seine ersten Stummfilme, \"My Official Wife\" (1914) und \"Alimony\" (1917). 1919 wurde Valentino in dem Film \"The Eyes of Youth\" von der Drehbuchautorin June Mathis entdeckt, die den Regisseur Rex Ingram überzeugte, Valentino die männliche Hauptrolle in \"Die vier Reiter der Apokalypse\" spielen zu lassen. Der Film wurde ein großer Erfolg und Valentino über Nacht zum \"Silent Screen Super Star\". Neben einer geschäftlichen Beziehung zwischen Valentino und Mathis erwuchs auch eine enge Freundschaft. Valentino sagte über die Produzentin: Die guten Beziehungen, die Valentino zu Mathis unterhielt, wurden einige Zeit später allerdings auf eine Probe gestellt, nachdem der Filmstar ein von Mathis vorgelegtes Skript zu dem unverwirklichten Projekt \"The Hooded Falcon\" mit Bitte um Nachbesserung an sie zurückgeschickt hatte. Nachdem sich zudem herausgestellt hatte, dass das Projekt wegen der Schwierigkeiten Valentinos mit seiner Frau Natacha Rambova eingestellt werden sollte, brach Mathis vollends den Kontakt zu Valentino ab. Erst kurz vor dem Tode des Filmstars versöhnten sich die beiden wieder. Mathis stellte sogar ihr Grab für Valentino bereit. Ein weiterer großer Erfolg neben \"Die vier Reiter der Apokalypse\" wurde 1921 \"Der Scheich\" (Fortsetzung 1926 mit \"Der Sohn des Scheichs\"). Valentinos Ruhm begründete sich im Wesentlichen in seiner Rolle des Latin Lover, die ihm die Herzen der Frauen und der Männer zufliegen ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Streik und Tanztour für Mineralava.", "content": "1922 begann Valentino mit einem Streik gegen Famous Players Lasky, wo er unter Vertrag stand. Er begründete den Streik mit angeblich zu schlechter Bezahlung und damit, dass er kaum künstlerische Kontrolle über seine Filme habe. Letzteres wurde ihm vor allem von seiner zukünftigen Ehefrau Natacha Rambova eingeredet, die Valentino gerade kennengelernt hatte. Famous Players Lasky ließ sich von Valentino nicht beirren, erhöhte allerdings seine Bezüge von 1250 auf 7000 Dollar pro Woche. Es wurden neue Vertragsbestimmungen ausgehandelt, die unter anderem zum Inhalt hatten, dass Valentino für kein anderes Filmstudio arbeiten dürfe. Valentino, der zu dieser Zeit etwa 80.000 Dollar Schulden hatte, nahm das Angebot an. Von Famous Players Lasky kamen allerdings keine neuen Filmangebote. Valentino trat über das Jahr 1923 gemeinsam mit Natacha Rambova als Tänzer für die Schönheitsproduktefirma Mineralava in 88 Städten in den Vereinigten Staaten und in Kanada auf und veröffentlichte einen Gedichtband mit dem Namen \"DayDreams\". Nachdem der Vertrag mit Famous Players Lasky abgelaufen war, wechselte Valentino zu United Artists. Zuvor hatte er erfolglos versucht, mit Natacha Rambova einen Film unabhängig zu produzieren. Das Projekt \"The Hooded Falcon\" wurde allerdings infolge der zunehmenden Entfremdung zwischen Rambova und Valentino nie verwirklicht.", "section_level": 3}, {"title": "Privatleben.", "content": "Je erfolgreicher er auf der Kinoleinwand wurde, desto schlechter lief es privat für Valentino. Seine Ehe mit der lesbischen Schauspielerin Jean Acker 1919 war eine reine PR-Angelegenheit, und noch in der Hochzeitsnacht sperrte Acker ihn aus dem Hotelzimmer aus. Die Ehe wurde 1923 geschieden. Kurz darauf heiratete Valentino Natacha Rambova, die er bei Dreharbeiten zu einem seiner Filme kennengelernt hatte. Da er jedoch nicht das volle Jahr zwischen seiner Scheidung und einer neuen Hochzeit abgewartet hatte – wie es das kalifornische Gesetz vorschrieb – wurde er für drei Tage wegen Bigamie inhaftiert und musste 10.000 Dollar Strafe zahlen. Valentinos zweite Ehe war nicht minder unglücklich als seine erste. Natacha Rambova weigerte sich, in sein Haus – \"Falcon Lair\" in den Bergen über Los Angeles – zu ziehen. Sie erklärte sogar, Valentino gehe ihr „auf die Nerven“ und sie brauche eine gewisse Zeit ohne ihn (\"marital vacation\"). 1924 versuchte Valentino daher, sich mit einem Revolver das Leben zu nehmen. Der spanische Künstler Federico Armando Beltran Masses, der mit Valentino gut befreundet war, konnte den Filmstar jedoch von seinem Vorhaben abbringen. Zudem offenbarte Rambova mehr und mehr ihren herrschsüchtigen Charakter, als sie begann, Valentinos Vertragsbestimmungen auszuhandeln und ihn bei Dreharbeiten zu kontrollieren. 1926 wurde auch Valentinos zweite Ehe geschieden. Kurz darauf begann er eine Affäre mit Pola Negri. Valentino beherrschte mehrere Sprachen fließend: Englisch, Französisch (Muttersprache seiner Mutter), Italienisch (Muttersprache) und Spanisch. Der deutschen Sprache fühlte er sich zwar in gewisser Weise verbunden, wie die zahlreichen deutschen Bücher seiner später versteigerten Bibliothek in \"Falcon Lair\" erklären, sie fließend zu sprechen vermochte er allerdings nicht. Um sich besser in seine Rolle in dem Film \"The Eagle\" (1925) hineinversetzen zu können, sprach Valentino während der Filmaufnahmen ausschließlich Italienisch. Er war nicht bereit, sich am Drehort in irgendeiner anderen Sprache zu verständigen, wenngleich dort niemand außer ihm Italienisch verstand.", "section_level": 3}, {"title": "Öffentliche Wahrnehmung.", "content": "Valentino, auf der Leinwand das optische Gegenstück zu Douglas Fairbanks senior, war wie dieser eines der ersten männlichen Sexsymbole des Films. Vor allem als \"Great Lover\", \"Latin Lover\" oder \"Sheik\" (Scheich) war er bekannt. Valentino war jedoch immer wieder hauptsächlich männlichen Anfeindungen ausgesetzt, die darin gipfelten, dass er von einem Journalisten des \"Chicago Tribune\" als „pinkfarbene Puderquaste“ (orig. \"pink powder puff\") verunglimpft wurde. Valentino forderte den Urheber des Artikels zu einem Boxmatch heraus, das jedoch nie stattfand. Der Vorwurf, den amerikanischen Mann zu verweichlichen und zu verweiblichen \"(effeminization of the All-American man)\", wie er vor allem vom \"Chicago Tribune\" immer wieder veröffentlicht wurde, nagte an Valentinos Selbstvertrauen. Im Laufe seiner Karriere hatte er deswegen versucht, von den Rollen des attraktiven Liebhabers loszukommen und „seriösere“ Filme zu drehen. Damit war er allerdings nicht sehr erfolgreich, da die \"United Artists\" eines ihrer kommerziell erfolgreichsten „Sexsymbole“ nicht aufgeben wollten. Trotz seiner Abneigung gegenüber dem Image des \"Scheichs\" erklärte sich Valentino bereit, ab Februar 1926 die Fortsetzung des Films zu drehen – nicht zuletzt auch, um seine horrenden Schulden abzubezahlen (Valentino verdiente mit dem Film 200.000 $ ( Euro) und 25 % der Profite). Die Kostüme hatte er während einer Reise nach Frankreich gekauft. Der Film, Valentinos letzter, hatte am 8. Juli 1926 Premiere.", "section_level": 3}, {"title": "Tod.", "content": "1926 war ein anstrengendes Jahr für Valentino. Die schwierige Scheidung von Natacha Rambova, die Werbeauftritte zu \"Der Sohn des Scheichs\", die Anfeindungen der Presse, allnächtliche lange Partys und die drückende Hitze setzten seinem Körper mehr und mehr zu. Am 15. August brach Valentino in seinem Hotelzimmer im \"Ambassador Hotel\" zusammen. Er wurde sofort ins Krankenhaus, die \"Stuyvesant Polyclinic\", eingeliefert, wo zunächst eine Blinddarmentzündung vermutet wurde. Später stellte sich ein perforiertes Magengeschwür als Ursache heraus. Diese Befundkonstellation – perforiertes Magen- oder Dünndarmgeschwür, das von den klinischen Symptomen her einer akuten Blinddarmentzündung ähnelt, erhielt später in der fachmedizinischen Literatur den Namen \"Valentino's syndrome\". Genesungswünsche aus aller Welt erreichten den Star. Vor dem Krankenhaus versammelten sich mehr und mehr Fans. Eine Operation sowie massive Morphininfusionen verschlimmerten Valentinos angeschlagenen Gesundheitszustand. Seine letzten Tage verbrachte Valentino in einem komatösen Zustand, abgemagert und vor Schmerzen zuckend. Am 23. August 1926 um 12.10 Uhr starb der 31-jährige Rudolph Valentino. Wenige Tage danach wurde ein von Vernon Dalhart gesungenes Gedächtnislied \"There’s a New Star in Heaven To-Night\" veröffentlicht, von dem es auch in Deutschland eine (instrumentale) Fassung gab. Brunswick brachte eine bereits 1923 gemachte Schallplattenaufnahme von Valentino mit den Liedern \"Kashmiri Song\" und José Padillas \"“El relicario”\" (Der Talisman) als Gedenkplatte wieder heraus. Ein Ansager machte vor den Darbietungen auf deren Geschichte aufmerksam.", "section_level": 2}, {"title": "Begräbnis.", "content": "Valentino hatte zum Zeitpunkt seines Todes rund 100.000 Dollar Schulden. Für seine Beerdigung mussten daher zahlreiche Stücke aus seinem Anwesen Falcon Lair sowie das Haus selbst versteigert werden. Das Begräbnis in New York, dem 100.000 Menschen beiwohnten, war eine Inszenierung. Im offenen Sarg lag nicht Valentino, sondern eine Kopie aus Wachs. Pola Negri, die dem Sarg wie eine Witwe folgte, erklärte, sie und Valentino seien im Begriff gewesen, zu heiraten. Bei Drängeleien gab es Dutzende Verletzte, Fensterscheiben wurden eingeworfen. Erst am Abend hatte die Polizei die Situation wieder unter Kontrolle. June Mathis, die mit Valentino sowohl eine geschäftliche als auch eine persönliche Freundschaft gepflegt hatte, stellte nach dem völlig überraschenden Tod des Schauspielers ihr Grab als Übergangslösung zur Verfügung. Als sie 1927 selbst starb, wurden die sterblichen Überreste Valentinos ein Grab weiter umgebettet und ruhen seitdem neben Mathis auf dem \"Hollywood Forever Cemetery\" (Grabstelle Nr. 1205). Valentinos Grab ist mit Abstand das meistbesuchte auf dem Prominentenfriedhof. Jahrzehntelang beschäftigte eine schwarz gekleidete Gestalt die Klatschpresse, die Valentino an seinem Todestag Blumen brachte. Erst nach fast drei Jahrzehnten stellte sich heraus, dass es ein Werbegag war. Die \"Dame in Schwarz\" war eine der Inspirationsquellen für das Lied \"Long Black Veil\".", "section_level": 2}, {"title": "Verschwörungstheorien.", "content": "Valentinos Fans entwickelten nach dem Ableben ihres Idols zahlreiche Verschwörungstheorien, um sich den frühen Tod des Stars zu erklären und auf eine irgendwann stattfindende Wiederkehr hoffen zu können. Es wurde behauptet, dass Valentino seinen Tod nur vorgetäuscht habe, um für eine Weile Abstand von seinem stressigen Berufsalltag zu nehmen. Manche vertraten die Auffassung, er sei von einem eifersüchtigen Ehemann erschossen oder mit Aluminium vergiftet worden. Valentinos Familie wollte seine Gebeine nicht nach Italien überführen. Nach Einweihung eines Museums für Valentino forderte aber die Stadt Castellaneta, ihren berühmtesten Sohn auf hiesigem Friedhof zu bestatten. 1976 wollte Alberto Guglielmi – Valentinos älterer Bruder – ein für alle Mal Licht in die zahlreichen Verschwörungstheorien um seinen weltberühmten Bruder bringen, starb aber Jahre später, ohne diese Ankündigung umgesetzt zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Falschschreibungen.", "content": "Valentinos Name wurde – vor allem in den früheren Filmen seiner Karriere – öfter falsch geschrieben. Beispiele hierfür sind:", "section_level": 1}, {"title": "Biopics.", "content": "1977 hat der britische Regisseur Ken Russell dem Filmstar mit seinem Film \"Valentino\" ein filmisches Denkmal gesetzt. Dieses ist freilich nicht das einzige. Ebenso gibt es aus den 1990er Jahren einen Erotikfilm mit dem Titel \"Valentino – Durch die Betten Hollywoods\", dem das Leben Valentinos zu Grunde liegt. Bei dem Film stehen seine vielen Liebschaften eindeutig im Vordergrund und werden ebenso ein wenig ins Absurde gezogen. Die US-Serie \"American Horror Story\" thematisiert in der fünften Staffel (\"Hotel\") den mysteriösen Tod Valentinos. Dargestellt wird er von Finn Wittrock als Vampir, der seinen Tod vortäuschte, um nach seiner Karriere als Filmstar für immer in Ruhe leben zu können. Tondokumente", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolph Valentino (* 6. Mai 1895 in Castellaneta, Italien; † 23. August 1926 in New York City, New York) war ein italienischer Schauspieler. Weltruhm erreichte er 1921 mit dem Film \"Der Scheich\" und avancierte zu einem der beliebtesten Schauspieler der Stummfilmzeit. Seinen Ruf festigte Valentino mit Filmen wie \"Der Adler\" und \"Der Sohn des Scheichs\", in denen er südländische Liebhaber darstellte. Er starb mit nur 31 Jahren in Folge eines perforierten Magengeschwürs. Sein Tod und die Beerdigung löste in den USA unter seinen zahlreichen weiblichen Fans regelrechte Massenhysterien aus.", "tgt_summary": "鲁道夫·瓦伦蒂诺,或中译鲁道夫·范伦铁诺,香港译华伦天奴(Rudolph Valentino, Rudolf Guglielmi Valentino,1895年-5月6日-1926年-8月23日)是一位意大利演员、性感符号与明星,后来前往美国发展。他是1920年代最受欢迎的明星之一,也是默片时代最知名的演员之一。他的父亲为意大利人,母亲则为法国人。鲁道夫·瓦伦蒂诺也拥有拉丁恋人(Latin's Lover)的暱称。", "id": 2969265} {"src_title": "Phyllochinon", "tgt_title": "叶绿基甲萘醌", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1929 wurde Vitamin K aus Luzerne isoliert. Im Jahre 1943 erhielten Henrik Dam – für die Entdeckung – und Edward Adelbert Doisy – für die Aufdeckung der chemischen Natur des Vitamins K – den gemeinsamen Nobelpreis für Medizin. Die künstliche Synthese von Vitamin K gelang erstmals Louis Frederick Fieser im Jahr 1939.", "section_level": 1}, {"title": "Namen.", "content": "Vitamin K ist die triviale Bezeichnung für 2-Methyl-3-phytyl-1,4-naphthochinon (auch α-Phyllochinon). Seinen Ursprung hat der Name \"Phyllochinon\" von dem Wort Phyllos, das Blatt. Der Buchstabe \"K\" wurde eingesetzt, nach dem der dänische Forscher Henrik Dam um 1935 aus getrockneten Luzerne-Blättern eine fettlösliche Substanz isolierte, die eine ausgleichende Wirkung auf die Blutgerinnung zeigte (Koagulations-Vitamin) und man es der Einfachheit halber dann Vitamin K nannte. Es ist ein Terpenoid.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Nur mit der Hilfe von Gallensäure kann Vitamin K resorbiert werden. Die Resorption ist bei gleichzeitiger Aufnahme von Fetten gesteigert. Vitamin K ist in der Leber an der Herstellung verschiedener Blutgerinnungsfaktoren beteiligt. Weiterhin ist Vitamin K über körpereigene Proteine, beispielsweise Osteocalcin und über Funktionen innerhalb des Calciumstoffwechsels direkt am Knochenaufbau beteiligt. Aufgrund der Hitzestabilität der Vitamin-K-Gruppe treten beim Zubereiten, insbesondere beim Garen nur geringe Vitaminverluste auf. Vitamin K ist auch gegenüber Sauerstoff stabil. Unter Einstrahlung von Licht wird Vitamin K inaktiv und verliert schnell seine Bioverfügbarkeit. Alle Substanzen mit Phyllochinon-Wirksamkeit (K-Vitamine) leiten sich vom natürlich vorkommenden 2-Methyl-1,4-naphthochinon (Menadion) ab. Voraussetzungen für die Vitamin-K-Aktivität sind neben dem unsubstituierten, aromatischen Ring eine lipophile Seitenkette in \"trans\"-Konfiguration. Optimal sind natürliche Terpenketten mit 20 Kohlenstoffatomen. Seitenketten unter acht Kohlenstoffatomen führen außer bei Menadion zur Inaktivität. Es sind bis zu 100 Verbindungen mit Vitamin-K-Wirksamkeit bekannt, von denen aber nur drei von Bedeutung sind.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgabe/Funktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Blutgerinnung.", "content": "Die Hauptfunktion von Vitamin K besteht darin, dass es für die Synthese bestimmter Proteine (Prothrombin) notwendig ist, die in der Blutgerinnung eine wichtige Rolle einnehmen. Mit diesen Faktoren werden Blutungen gestoppt (Gerinnung). Auch bei der Biosynthese von Proteinen im Knochen, in der Niere, im Plasma und Bindegewebe spielt Vitamin K eine große Rolle. Vitamin K ist als fettlösliches Vitamin an die Resorption der Fette gebunden. Die Resorptionsrate beträgt 60–80 Prozent. Vitamin K gelangt dagegen durch Diffusion in das Darmgewebe. Die Vitamine K und K gelangen über das Blut zum Knochenmark, zur Leber und Niere. Hier kann eine Speicherung bis zu 14 Tagen erfolgen. Ausgeschieden werden die Vitamine über die Galle und teilweise über die Nieren. Die biologische Aktivität von Vitamin K ist auf seine Fähigkeit zurückzuführen, zwischen seinen oxidierten (Chinon) und reduzierten (Hydrochinon) Formen im Vitamin-K-Zyklus zu wechseln. Die wesentliche Bedeutung von Vitamin K liegt in seinem Beitrag zur posttranslationalen Einführung einer Carboxygruppe in die γ-Position von Glutamylresten spezifischer Proteine, wodurch sich deren Eigenschaften ändern. Seine wichtigste Funktion ist die Beteiligung an der Synthese verschiedener Blutgerinnungsfaktoren (Faktor X, IX, VII, II).", "section_level": 2}, {"title": "Photosynthese.", "content": "Phyllochinon ist im Photosynthese-Reaktionszentrum Photosystem I enthalten, wo es in der Elektronenübertragungskette als sekundärer Elektronenakzeptor (Kofaktor A1) beteiligt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Vitamin-K-Zyklus.", "content": "Das Peroxid des Vitamin K führt unter Veränderung zum Epoxid des Vitamin K zur Deprotonierung des Proteins (z. B. des Gerinnungsfaktors). Das Protein wird mittels CO und Energie aus ATP zum γ-carboxylierten Protein (oder vitamin K-abhängigem Gerinnungsfaktor). Das Epoxid des Vitamin K wird mittels Vitamin-K-Epoxid-Reduktase zum Chinon des Vitamin K. Das Chinon des Vitamin K wird mittels Carbonylreduktase zum Hydrochinon des Vitamin K. Diese beiden Schritte können durch die Herzinfarkt-Medikamente Dicoumarol, Marcumar und Warfarin inhibiert werden. Das Hydrochinon des Vitamin K wird zum Peroxid des Vitamin K. Der Zyklus beginnt von vorn.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Vitamin K findet sich in den Lamellarmembranen der Chloroplasten in grünen Pflanzen, während die Vitamin K Formen unter anderem von der Darmflora synthetisiert werden. Der aromatische Cyclus der K-Vitamine wird im sogenannten Shikimisäureweg gebildet. Im Körper ist das Vitamin K im Blutplasma vorhanden und in der Leber, Niere und Milz gespeichert. Es kommt in grünem Gemüse (Rosenkohl, Grünkohl, grüne Tomaten, Spinat, Broccoli, Möhrengrün,...) und Kartoffeln, Hagebutten, Salat, Sojabohnen, grünem Tee, in Milch und Milchprodukten sowie Muskelfleisch vor. Der Gehalt schwankt vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln saisons- und standortbedingt. Eine durchschnittliche menschliche Tagesdosis von 65 μg ist enthalten in: Typische Mengen Vitamin K in Lebensmitteln:", "section_level": 1}, {"title": "Bedarf.", "content": "Die Festlegung des Vitamin-K-Bedarfs gestaltet sich aufgrund analytischer Probleme bei der Bestimmung dieses Vitamins in Lebensmitteln sowie der Ungewissheit über die Höhe der Synthese durch Bakterien im Darm schwierig. Hinsichtlich des täglichen Bedarfs an Vitamin K besteht eine unterschiedliche Bewertung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt: 65 μg für Frauen und 80 μg für Männer pro Tag. Da Säuglinge häufig unter einem Vitamin-K-Mangel leiden, weil Muttermilch nur einen geringen Vitamin-K-Gehalt hat, wird oft eine Vitamin-K-Prophylaxe empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "Mangelerscheinungen (Hypovitaminose).", "content": "Ein Vitamin-K-Mangel beim Menschen ist – mit der Ausnahme von Neugeborenen – eher selten, zumal es sich um ein fettlösliches Vitamin handelt und die Speicherreserven des Körpers damit nicht so rasch erschöpft werden wie im Fall der wasserlöslichen Vitamine. Leber- und chronische Magen- und Darmerkrankungen (Diarrhöe) fördern einen Vitamin-K-Mangel; übermäßiger Alkoholkonsum kann ein Grund dafür sein. Durch die orale Einnahme von Antibiotika (Wachstumshemmung der Vitamin K liefernden Darmbakterien) kann es aber zur Hemmung der körpereigenen Vitamin-K-Bildung kommen; dies passiert aber nur bei gleichzeitiger Mangelernährung. Weiterhin kommt es auch häufig bei Osteoporose, wo ein erhöhter Verlust von Calcium typisch ist, zu einem Vitamin-K-Mangel. Wie auch bei anderen fettlöslichen Vitaminen, kann es bei einer intestinalen Fettresorptionsstörung (beispielsweise bei Gallengangsverschluss oder einer exokrinen Pankreasinsuffizienz) zu Mangelerscheinungen kommen. Kommt es aber zu einem Mangel an Vitamin K, so tritt eine Verlangsamung der Blutgerinnung ein. Bei Säuglingen kann es zu Hirnblutungen kommen. Verdauungsstörungen, chronische Lebererkrankungen und Blutungen in verschiedenen Geweben und Organen, wie beispielsweise an der Nasenschleimhaut, im Magen-Darm-Trakt und in der Muskulatur, sind möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen einer Überdosierung (Hypervitaminose).", "content": "Da Vitamin K keine toxische Wirkung aufweist (für ein 500faches der empfohlenen Menge sind keine toxischen Wirkungen bekannt), treten kaum negative Wirkungen bei Überdosierungen auf. Nach Injektion von Vitamin K in sehr hohen Dosen können allergische Reaktionen und Veränderungen der Blutzusammensetzung auftreten. Einige Menschen haben einen Gendefekt, bei dem es durch Überdosierung von Vitamin K zu Thrombosen kommen kann. Ein Gentest dafür ist verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Antagonisten.", "content": "Man weiß, dass Vitamin K zur Synthese von Gerinnungsfaktoren (Prothrombin) unerlässlich ist. Die Gegenwart von Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin, Dicumarol) klärte die Wirkungsweise dieses Vitamins erstmals auf. So führte das in verdorbenem Klee vorhandene Dicumarol zu lebensgefährlichen Blutungen bei Rindern. Warfarin findet auch als Rattengift Verwendung. Mit Dicumarol gefütterte Kühe besitzen ein abnormes Prothrombin, das anders als das normale Prothrombin kein Ca mehr bindet. Dies kommt durch die Änderung einer Aminosäure im Prothrombin zustande. Als Medikament zur Blutgerinnungshemmung wird häufig Phenprocoumon als Antagonist verwendet. KA-Vit (D), Konakion (D, A, CH) FrekaVit (D), Vitalipid (D, A, CH)", "section_level": 1}], "src_summary": "Phyllochinon oder Vitamin K gehört zu den fettlöslichen K-Vitaminen. Im menschlichen Organismus spielt es unter anderem bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle.", "tgt_summary": "叶绿基甲萘醌(英语:Phylloquinone,2-甲基-3-叶绿基-1,4-萘醌,简称叶绿醌,又称为维生素K1)属于一种多环芳香酮,骨架基于2-甲基-1,4-萘醌,在三号位上有一个植烷取代基。叶绿基甲萘醌是一种脂溶性维生素,对空气和潮湿稳定,但在阳光下会被分解。在天然绿色植物中广泛存在。", "id": 2506086} {"src_title": "La Bohème", "tgt_title": "波希米亚人 (歌剧)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Oper spielt in Paris um das Jahr 1830.", "section_level": 1}, {"title": "Erstes Bild.", "content": "\"Ort: in einer Mansarde\" Die armen Künstler Rodolfo, ein Dichter, und Marcello, ein Maler, sitzen am Weihnachtsabend in ihrer Pariser Mansarde frierend vor dem kalten Ofen. Sie haben weder Brennholz noch etwas zu essen. Um den Ofen wenigstens für kurze Zeit zu entzünden, opfert Rodolfo eines seiner Manuskripte. Es ist schnell verbrannt, und der Ofen wird wieder kalt. Ihr Freund, der Philosoph Colline, kommt ebenfalls nach Hause. Er betritt missmutig die Bühne, denn sein Versuch, ein paar Habseligkeiten im Pfandhaus zu versetzen, misslang, da dieses am Weihnachtsabend geschlossen ist. Als letzter kommt Schaunard, ein Musiker, in die Mansarde. Er ist gut gelaunt, denn er hat einen Auftrag erhalten und bringt Wein, etwas zu essen, Brennholz und Geld. Die Laune der vier Freunde bessert sich, und sie beschließen, den Abend in ihrem Stammcafé im Quartier Latin zu verbringen. Da tritt der Vermieter Benoît auf und unterbricht die übermütige Stimmung, indem er die längst fällige Miete eintreiben möchte. Die armen Künstler wissen Rat und verlegen sich auf eine List: Sie bieten Benoît Wein an und verwickeln ihn in ein freundliches Gespräch über seine Wirkung auf die Damenwelt. Der Vermieter fühlt sich geschmeichelt und beginnt weinselig zu prahlen. Nun wendet sich die Unterhaltung: Die vier Künstler machen ihrem Vermieter mit gespielter Entrüstung Vorwürfe, weil dieser seine Frau betrügt, und werfen ihn schließlich aus der Mansarde. Fröhlich beschließen sie nun, ins Café Momus im Quartier Latin zu gehen, um zu feiern. Rodolfo bleibt zunächst zurück, da er einen Artikel fertigstellen will, verspricht aber nachzukommen. Als Rodolfo, der jetzt allein in der Wohnung ist, an seine Arbeit geht, klopft es an der Tür: Mimì, eine Flurnachbarin, tritt ein und bittet ihn um Feuer für ihre auf der Treppe erloschene Kerze. Sie erleidet in Rodolfos Wohnung einen kurzen Schwächeanfall und verliert dabei ihren Schlüssel, den sie später gemeinsam mit Rodolfo sucht. Er möchte nicht, dass sie den Schlüssel zu schnell findet, und als er auch seine Kerze ausbläst, suchen beide gemeinsam im Dunkeln. Ihre Hände berühren sich, und Rodolfo, der von Mimì angetan ist und den Schlüssel findet, ihn aber heimlich in seine Tasche steckt, stellt sich vor und erzählt von sich (Arie Che gelida manina). Daraufhin erzählt auch Mimì aus ihrem Leben und von ihren Träumen (Arie Sì. Mi chiamano Mimì), und die beiden kommen sich in einem Augenblick verliebter Zweisamkeit näher (Duett O soave fanciulla). Schließlich folgen Mimì und Rodolfo den wartenden Freunden ins Café Momus.", "section_level": 2}, {"title": "Zweites Bild.", "content": "\"Ort: Quartier Latin – Café Momus\" Im Quartier Latin herrscht ausgelassener Weihnachtstrubel. Auf dem Platz vor dem Café macht der Spielzeugverkäufer Parpignol zu dieser Jahreszeit immer ein gutes Geschäft und hält dem Ansturm der vielen Kinder kaum stand. Rodolfo kauft ein rosa Häubchen für Mimì, das sie sich schon immer gewünscht hat, wie sie später bekundet. Er stellt sie seinen Freunden vor, und zusammen wird im Café Momus fröhlich gefeiert. Am Nebentisch hat sich Musetta, die frühere Geliebte Marcellos, niedergelassen. Sie ist in Begleitung ihres neuen, reichen und merklich älteren Verehrers Alcindoro, dessen sie mittlerweile allerdings überdrüssig ist. Marcello kann Musettas Flirt (Arie Quando m’en vò) nicht widerstehen, und als sie dies erkennt, schickt sie Alcindoro unter einem Vorwand zum Schuster. Auch sie sehnt sich nach Marcello zurück, und beide kommen wieder zusammen. Schließlich verlassen die beiden Paare, Schaunard und Colline das Momus, ohne jedoch zu bezahlen. Die Rechnung muss der überraschte und geprellte Alcindoro nach seiner Rückkehr ins Café übernehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Drittes Bild.", "content": "\"Ort: Barrière d'enfer, am Stadtrand\" Seit Weihnachten ist einige Zeit vergangen, und die beiden Paare Rodolfo und Mimì sowie Marcello und Musetta haben wechselhafte Wochen hinter sich. Letztere leben in einem Gasthof nahe der Zollschranke am Stadtrand. Der Maler Marcello verziert die Wände eines Cabarets mit Bildern und kann so ein wenig Geld verdienen. Musetta tritt gelegentlich als Sängerin auf und gibt den Gästen ab und an Gesangsunterricht. Mimì ist mittlerweile sehr unglücklich und sucht an diesem kalten Februarmorgen Marcello auf, um ihn um Rat zu fragen. Sie spricht mit ihm über Rodolfos unbegründete Eifersucht und darüber, dass er sie deswegen verlassen hat. Als Rodolfo unerwartet erscheint, versteckt sich Mimì. Aus dem belauschten Gespräch der beiden Männer erfährt sie dann die wahren Beweggründe Rodolfos: Dieser erklärt Marcello, dass er Mimì nach wie vor liebe, diese aber sehr krank sei (Schwindsucht) und er ihr wegen seiner Armut nicht helfen kann. Er hofft, dass sie einen reichen Verehrer findet, einen, der sie besser unterstützen und ihr mehr helfen kann als er selbst, und nur deswegen hat er die Beziehung beendet. Mimì, die sich durch ein Husten verrät, verlässt ihr Versteck, und beide schließen sich in die Arme. Sie beschließen schweren Herzens ihre Trennung, und zum Abschied gibt Mimì Rodolfo das rosa Häubchen, welches er ihr einst gekauft hat (Arie D’onde lieta uscì). Weil aber ihre Liebe zu groß ist, wollen sie sich nicht sofort trennen, sondern erst im Frühling, denn: \"„im Winter, das ist zum Sterben! Einsam“\" doch \"„im Frühling, da ist die Sonne unser Genosse!“\" Gleichzeitig haben Musetta und Marcello einen heftigen Streit wegen seiner üblichen Eifersüchteleien, woraufhin sich Musetta aufs Neue von ihrem Freund trennt und auch sie voneinander Abschied nehmen (Quartett \"Addio dolce svegliare alla mattina\").", "section_level": 2}, {"title": "Viertes Bild.", "content": "\"Ort: in der Mansarde\" Einige Monate später, erneut in der Mansarde, versuchen Rodolfo und Marcello ihrer Arbeit nachzugehen. Dies gelingt ihnen nicht so recht, beide sind mutlos und unglücklich. Sie haben Liebeskummer und denken unentwegt an die schönen Tage mit ihren Lieben, Mimì und Musetta, zurück, von denen sie einige Zeit nichts mehr gehört haben (Arie O Mimì, tu più non torni). Colline und Schaunard kommen in die Mansarde und bringen etwas zu essen mit. Das Mahl fällt zwar spärlich aus, aber die vier Freunde nehmen es mit Humor, stellen sich vor, sie hätten die köstlichsten Speisen, und halten sich mit einem Tanz und einem gespielten Duell mit Feuerzange und Kohlenschaufel bei Laune. Wenig später ändert sich die Situation: Musetta stürzt atemlos ins Zimmer und bringt die todkranke Mimì mit. Diese schafft es kaum mehr alleine die Treppe hoch, möchte aber Rodolfo noch einmal wiedersehen. Alle kümmern sich rührend um Mimì, und Rodolfo bereitet seiner Geliebten einen Platz zum Liegen. Da sie dringend Geld für Medikamente, einen Arzt und einen Muff, den sich Mimì gewünscht hat, benötigen, opfern alle ihren letzten Besitz: Musetta beschließt, ihren Schmuck zu veräußern, Colline tut dasselbe mit seinem geliebten Mantel, der ihn einen langen Teil seines Lebens begleitet hat. Wehmütig verabschiedet er sich davon, bevor er ihn ins Leihhaus gibt (Arie Vecchia zimarra, senti). Nachdem die Freunde gegangen sind, um Geld zu besorgen, bleiben Rodolfo und Mimì allein zurück und erinnern sich ihrer ersten Begegnung in der Mansarde. Mimì nutzt die Gelegenheit, um Rodolfo ein letztes Mal ihrer Liebe zu versichern (Arie Sono andati? Fingevo di dormire), was dieser erwidert. Schließlich kehren die Freunde zurück, und die durch Tuberkulose geschwächte Mimì kann sich noch kurz über den mitgebrachten Muff freuen, ehe es mit ihrem Leben zu Ende geht und sie verstirbt. Rodolfo begreift dies als Letzter und bricht zusammen. Er bringt seine unendliche Trauer zum Ausdruck, und die Oper endet mit seinen Schreien: \"„Mimì... Mimì“\". ", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "Als Vorlage diente Henri Murgers berühmtestes Werk \"Scènes de la vie de bohème\", entstanden 1847–1849, welches Puccini Anfang 1893 las. Er war sofort begeistert und beschrieb die Entstehung der Oper wie folgt: Obwohl Puccini beschloss, eine Oper zu verfassen, lehnte er ein Angebot von Ruggero Leoncavallo ab, der ihm den Entwurf eines Librettos nach Murgers Vorlage zur Vertonung vorlegte. Das vorgelegte Libretto gefiel Puccini nicht, es war ihm zu „literarisch“. Nachdem Leoncavallo beschlossen hatte, die Oper trotzdem zu verfassen, standen beide im Wettbewerb, was ihre Freundschaft beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Libretto.", "content": "Das Libretto verfassten Giuseppe Giacosa, der Literat, und Luigi Illica, der Praktiker, zusammen mit Giacomo Puccini nach dessen Wünschen. Die Idee zu einer Zusammenarbeit dieser drei, welche erstmals bei der Arbeit zu \"Manon Lescaut\" aufeinandertrafen, geht auf Giulio Ricordi, einen Freund Puccinis und Verleger der \"casa editrice Ricordi\", zurück, der aufgrund seiner Kenntnisse ebenfalls gelegentlich Hilfe bot. In einem kurzen Vorwort haben die Librettisten darauf hingewiesen, dass sie die Charakterisierung der Figuren und den lokalen Hintergrund Murgers beibehalten und nur bei der dramatischen Gestaltung und den komischen Episoden frei gestaltet haben. Giacosa, Illica und Puccini haben aus dem Werk Murgers die für sie wirksamsten Stationen und Details entnommen und Neues hinzugefügt, unter anderem Collines Mantellied oder Musettas glitzernde Auftritte. Die beiden weiblichen Hauptfiguren des Vorlagen-Werks, Mimì und Francine, vereinten sie in Mimì, der Idealen. Obwohl sich die Librettisten zunächst oft uneins waren – so war die Zahl und die Reihenfolge der Bilder streitig, der spätere vierte Akt wurde viermal komplett umgearbeitet, und Puccini war zeitweise kurz davor, die Arbeit aufzugeben, wie seinen Briefen zu entnehmen ist: „Ich wüsste nicht zu sagen, ob der Fehler an mir oder am Libretto liegt. Vielleicht an beidem. Vielleicht auch ganz allein an mir.“ –, gelang ihnen mit der Fertigstellung 1895 ein Libretto, das sich laut Kritikern durch die „klare, wenn auch dramatisch ungleiche Formgebung“ auszeichnet, was weder Leoncavallo, der das Libretto zu seiner \"La Bohème\" selbst verfasste, noch dem Dramatiker Théodore Barrière mit seinem gleichnamigen Stück aus dem Jahr 1849 gelang. Puccini war seit seinem Studium am Konservatorium davon überzeugt, dass eine enge Zusammenarbeit und Verbundenheit von Komponist und Librettist essentiell sind. Ein weiterer wichtiger Punkt für ihn war die Tiefe der Charaktere und eine detaillierte Ausarbeitung von deren psychologischen Feinheiten. Er achtete sehr darauf, den Text trotz seiner drei Schauplätze von Weitschweifigkeiten frei zu halten, im Gegensatz zu den verspielteren Darstellungen in Murgers 23 Kapiteln, für ihn wichtige Momente wurden aber sehr akribisch verfasst. Während die ersten beiden Bilder in einer fröhlichen Atmosphäre spielen, herrscht in den Akten drei und vier eine wehmütige, traurige Stimmung. Das vierte Bild spiegelt das erste wider, es findet am selben Ort statt und ist ebenso in zwei Hälften getrennt (1. Bild: die Geschichte der vier Künstler/Rodolfo lernt Mimì kennen; 4. Bild: die Situation der vier Künstler/Abschied und Tod von Mimì). Die klare Struktur und Gliederung, die Konzentration auf das Wesentliche – Puccini konzentrierte sich in seiner Handlung sehr auf Mimì und Rodolfo –, verbunden mit dessen detailreicher Beschreibung – Puccini bezeichnete sich selbst als den „Mann der kleinen Details“ – zeigen den hohen künstlerischen Anspruch Puccinis an das Libretto. \"Mi chiamano Mimì\", die Vorstellung Mimìs, Arie der Sopranistin im ersten Bild (Auszug): Seine Zusammenarbeit mit Giacosa und Illica war eine der erfolgreichsten in der Geschichte der italienischen Oper, weshalb sie in der Folge, trotz diverser Diskussionen und Auseinandersetzungen während der Arbeit am Libretto von \"La Bohème\", ebenfalls an den Opern \"Tosca\" und \"Madama Butterfly\" zusammenarbeiteten. Mit dem Tod von Giacosa im Jahr 1906 endete die gemeinsame Arbeit. Leoncavallos gleichnamiges Werk, welches zeitgleich und praktisch im Wettbewerb mit Puccini entstand, wurde ein Jahr später fertiggestellt und 1897 in Venedig uraufgeführt. Es orientiert sich näher an der literarischen Vorlage, und Leoncavallo kritisiert das vermeintlich so fröhliche, freie Bohème-Leben im Gegensatz zu Puccini. Hinter dem Welterfolg von Puccinis \"La Bohème\", welche in das Standard-Repertoire der Opernwelt Einzug fand, blieb Leoncavallos Werk weit zurück und wird heute selten aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Oper \"La Bohème\" hat keine Ouvertüre, sie ist als durchkomponierte dramatische Großform in vier Bildern angelegt, und die Spieldauer beträgt ca. 110 Minuten. Puccinis Werk ist, in der Zeit der jungen Veristen eine Generation nach Giuseppe Verdi, eines der bedeutendsten der italienischen Oper und der Oper um die Jahrhundertwende überhaupt. Der Text und die Musik bilden eine Einheit. Das Themenmaterial ist ganz auf das szenische Geschehen abgestimmt, bei dem in kontrastreicher Gegenüberstellung lyrisch-sentimentale mit humorvollen, lebendigen Partien im Wechsel stehen. Die Themen werden ausgiebig in leitmotivischem Sinn verarbeitet, aber nicht in der symphonisch-dramatischen Art Richard Wagners, sondern entsprechend Puccinis ausgeprägtem Formgefühl in symmetrisch gebauten, geschlossenen Gebilden, die oft nur einige wenige Takte oder kurze Perioden umfassen. So ist, wie Puccini selbst sagt, der „ganze letzte Akt aus logischen Erinnerungsmotiven aufgebaut“. Puccinis Opern wurden vor allem wegen ihrer Melodien zum Erfolg, was auch und gerade für \"La Bohème\" gilt. Er verstand es, genau für die Stimme zu schreiben, und die Instrumentation seiner Partituren ist sehr differenziert und meisterhaft. Für die orchestrale Einleitung und den Beginn der Oper verwendete Puccini Teile aus \"Capriccio Sinfonico\", seiner Prüfungsarbeit am Mailänder Konservatorium 1882. Die relativ leichte Rolle des \"Colline\" war die Debütpartie von zahlreichen bedeutenden Sängern, u. a. Boris Christow, Kim Borg, Ruggero Raimondi und Willard White.", "section_level": 1}, {"title": "Arien und Duette.", "content": "\"La Bohème\" ist eine durchkomponierte Oper; Arien und Duette sind in den musikalischen Fluss eingebettet, statt wie in einer Nummernoper voneinander abgegrenzt zu sein. Dennoch enthält \"La Bohème\" eine Reihe von solistischen Glanzstücken, die durch ihre besondere musikalische Gestaltung, Länge der solistischen Passagen, Schwierigkeit der Interpretation oder Intensität der transportierten Gefühle aus der Oper herausragen. Diese Stücke sind besonders bekannt und beliebt und deshalb auf Opern-Samplern wie auch bei konzertanten „Best-of“-Aufführungen zu hören. Da diese Stücke das Repertoire eines Opernsängers demonstrieren, stehen sie auch bei Vorsingen auf dem Programm. Die folgenden acht Arien bzw. Duette repräsentieren die typische Auswahl von Höhepunkten aus \"La Bohème\" und werden in der Reihenfolge aus der Oper aufgeführt:", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "Die Solisten werden laut \"Kloiber\" aus folgenden Stimmfächern besetzt, wie dort nach Reihenfolge des Auftretens angegeben: Der Chor gilt als mittlere Partie, im Vergleich zu anderen Opern hat der Kinderchor eine größere Rolle. Das Orchester ist wie folgt besetzt: Die Bühnenmusik in der Jahrmarktszene im 2. Bild ist mit zwei bis sechs Piccoloflöten, zwei bis sechs Trompeten und einer kleinen Marschtrommel besetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Aufführungsgeschichte.", "content": "Die Uraufführung am 1. Februar 1896 im Teatro Regio in Turin unter der Leitung des 28-jährigen Arturo Toscanini mit Cesira Ferrani als Mimì und Evan Gorga als Rodolfo war kein Erfolg. Das Publikum reagierte verhalten, die lediglich fünf Vorhänge stellten für Puccini eine Enttäuschung dar. Die Kritik äußerte sich überwiegend ablehnend; so schrieb Carlo Bersezio in der \"Gazetta Piemontese\": „Niemand kann behaupten, dass \"La Bohème\" eine künstlerisch gelungene Oper sei... Die Musik ist oberflächlich... so wie diese Bohème keinen tiefen Eindruck beim Hörer hinterlässt, so wird sie auch keine bedeutende Spur in der Operngeschichte hinterlassen...“ Als Gründe für den Misserfolg wurden die nicht optimale Besetzung genannt sowie, dass die Oper zu voreilig aufgeführt worden war – die Uraufführung erfolgte bereits sechs Wochen nach Abschluss der Komposition, nicht zuletzt um Leoncavallo zuvorzukommen, dessen \"Bohème\" dann aber erst über ein Jahr später, am 7. Mai 1897, in Venedig herausgebracht wurde. Die nächste Aufführung, die schon am 23. Februar in Rom im Teatro dell'Argentina stattfand, wurde ebenfalls kühl aufgenommen, und auch eine weitere am Teatro San Carlo in Neapel brachte nicht den erhofften Erfolg. Erst mit der Aufführung am 14. April 1896 in Palermo unter Leopoldo Mugnone erfolgte der Durchbruch: „Dreitausend Hörer wollten am Ende, eine Stunde nach Mitternacht, das Haus nicht eher verlassen, bis Mugnone mit dem noch anwesenden Teil des Orchesters und den überwiegend schon umgekleideten Sängern das ganze Finale wiederholte.“ Nun verbreitete sich die Oper schnell über die italienischen und die internationalen Bühnen: Noch 1896 folgen Erstaufführungen in Brescia und Bologna (jeweils unter Toscanini) sowie am 16. Juni im Teatro Colón in Buenos Aires. Im März 1897 folgte die Erstaufführung an der Mailänder Scala, erneut unter Mugnone, im April unter Toscanini in Venedig. Im selben Jahr kam es zu Aufführungen in Livorno, Alexandria, Moskau, Lissabon, Rio de Janeiro, Los Angeles und Den Haag; in englischer Sprache in Manchester und London, Royal Opera House Covent Garden, sowie auf Deutsch in Berlin unter Ignatz Waghalter. Weitere Erstaufführungen erfolgten unter anderem 1898 in Paris, am Théâtre du Châtelet, 1899 in Sankt Petersburg, 1900 in New York und 1901 im Teatro Amazonas in Manaus. In der Aufführung in Livorno von 1897 gab Enrico Caruso sein Rollendebüt als Rodolfo; er debütierte in dieser Rolle auch 1900 an der Scala und wurde „für mehr als zwei Jahrzehnte der herausragende Interpret des Rodolfo“; seine veristisch inspirierte Interpretation der Rolle wurde für mehr als ein halbes Jahrhundert zum Maßstab. Puccini hat Caruso angeblich persönlich zur Transponierung der Rolle um einen Halbton nach unten autorisiert. Puccinis \"La Bohème\" verzeichnet von der Uraufführung bis heute nicht nur eine lückenlose Aufführungstradition, sondern auch eine ungebrochen hohe Popularität. Diese verdankt sie nicht zuletzt der Verbindung einer überschaubaren Handlungsstruktur mit effektvollen Einzelszenen, die den Solisten die Präsentation ihrer stimmlichen Fähigkeiten ermöglichen. Große und kleine Opernhäuser haben das Werk regelmäßig im Spielplan – auf irgendeiner Opernbühne wird immer \"Bohème\" gegeben; so kam die Oper beispielsweise in der Spielzeit 2010/2011 auf insgesamt 552 Aufführungen in 90 Inszenierungen und gehörte damit zusammen mit der \"Zauberflöte\", \"La traviata\", \"Carmen\" und \"Figaros Hochzeit\" zu den weltweit fünf meistgespielten Opern. Als maßstabsetzend gilt die Inszenierung von Franco Zeffirelli, 1963 an der Mailänder Scala, die auch in Wien, München, Montreal, Moskau, New York und Washington gezeigt wurde. In dieser \"Modell-Bohème\" mit Herbert von Karajan als Dirigent sangen unter anderem Mirella Freni, Eugenia Ratti, Gianni Raimondi und Rolando Panerai. In den folgenden Jahren haben die führenden Interpreten ihrer Zeit Partien in dieser Inszenierung übernommen, so zum Beispiel Luciano Pavarotti, José Carreras, Giacomo Aragall, Ileana Cotrubaș, Graziella Sciutti oder Hilde Güden. Die Zeffirelli-Inszenierung hielt sich bis 1978 im Spielplan der Scala und befindet sich nach wie vor im Repertoire der Wiener Staatsoper und der Metropolitan Opera. Bei den Salzburger Festspielen 2012 inszenierte Damiano Michieletto die Oper als „düsteres Kammerspiel“ ohne das übliche „Dekor der Belle Epoque“ und ohne Mansarden-Romantik: „[...] die Barrière d’Enfer ist hier keine Zollschranke an der Stadtgrenze sondern im Wortsinn ein Tor zur Hölle, eine zubetonierte Autobahn-Öde im dreckigen Schneematsch, ein Ort vollendeter Tristesse, erhellt allein durch die Neonröhren einer Bierbude.“ Anna Netrebko und Piotr Beczała waren in den Hauptrollen zu sehen, es dirigierte Daniele Gatti. Eine Adaption der Oper bietet das 1996 uraufgeführte Musical \"Rent\" von Jonathan Larson.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Trotz anfänglich schlechter Kritiken wurde \"La Bohème\" ein Welterfolg. Dies liegt laut Burton D. Fisher daran, dass es Puccini mit seiner Oper gelungen sei, das Publikum zu verzaubern. Jeder könne in das Stück eintauchen und am alltäglichen Leben, den Sorgen und der Liebe der Darsteller teilhaben. (Die Oper steht dem Verismo nahe: es geht in ihr nicht um Sagengestalten oder Königshäuser, sondern um Leben, Leiden und Lieben von gewöhnlichen Menschen.) In ihrer Biographie über den Komponisten schreibt die Autorin Philipp-Matz, dass \"La Bohème\" Puccinis bestes Werk sei, ein wahres Meisterstück. Der britische Kritiker Frank Granville Barker sieht in \"La Bohème\" „eines der Wunder der Welt“, eine bahnbrechende Arbeit für die Oper. Auch unter den mitwirkenden Künstlern wird die Oper sehr geschätzt, so lobte Plácido Domingo in einer Analyse aus dem Jahr 2002 die „sehr realistische Liebesgeschichte“ sowie die zum „Dahinschmelzen schöne Musik“ des „Genies Puccini“. Wie sehr \"La Bohème\" bereits von Zeitgenossen als „typische“ Oper verstanden wurde, zeigt beispielsweise die Rezeption in Thomas Manns 1924 erschienenem Roman \"Der Zauberberg\". Im Kapitel \"Fülle des Wohllauts\" werden im Lungensanatorium auf einem neuen Grammophon Arien aus zahlreichen Opern gespielt, unter anderem aus \"La Bohème\". Zu dieser heißt es: „Und Zärtlicheres gab es auf Erden nicht, als den Zwiegesang aus einer modernen italienischen Oper [...] als diese bescheidene und innige Gefühlsannäherung zwischen der weltberühmten Tenorstimme [...] und einem glashell-süßen kleinen Sopran, – als sein ‚Da mi il braccio, mia piccina‘ und die simple, süße, gedrängt melodische kleine Phrase, die sie ihm zur Antwort gab...“ Die mehrfache Betonung des \"Süßen\" deutet an, wie das Werk dabei aufgefasst wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Diskographie.", "content": "Die Diskographie von \"La Bohème\" ist, wie es für eine derart populäre Oper mit einer über hundertjährigen Aufführungstradition zu erwarten ist, sehr umfangreich. \"Operabase\" verzeichnet seit der ersten Gesamtaufnahme 1918 (auf zwölf Schallplatten) über 100 Studio- und Live-Einspielungen auf Schellack, Vinyl, CD und DVD, neuerdings auch als Blu-ray. Operadis führt gar 285 Aufnahmen bis 2009. Die meisten Schellack- und LP-Aufnahmen wurden mittlerweile digitalisiert und liegen auch als CD vor. Dabei ist die Diskographie enger als bei anderen Werken mit der Aufführungstradition verbunden, da auch vom Uraufführungsdirigenten Toscanini eine Einspielung aus dem Jahr 1946 mit Jan Peerce als Rodolfo und Licia Albanese als Mimì erhalten ist. Auch Thomas Beecham, dessen letzte Einspielung von 1956 stammt (mit Victoria de los Angeles als Mimì und Jussi Björling als Rodolfo), hat noch selbst mit Puccini zusammengearbeitet. So gut wie alle namhaften Dirigenten haben \"La Bohème\" aufgenommen, einige sind mit mehreren Einspielungen vertreten, so beispielsweise Herbert von Karajan, der \"La Bohème\" insgesamt fünf Mal eingespielt hat (1963, 1964, 1967, 1972 und 1977). Bei den Solisten ist \"La Bohème\" nicht weniger beliebt – kein namhafter Interpret des italienischen Fachs fehlt in den Besetzungslisten. Etliche Sänger sind vielfach vertreten, so etwa Mirella Freni, für die zwischen 1963 und 1989 insgesamt 17 Aufnahmen der Mimì verzeichnet sind, oder Luciano Pavarotti mit zwölf Einspielungen als Rodolfo zwischen 1961 und 1989. Auch für die Nebenrollen fanden sich immer wieder prominente Besetzungen wie Cesare Siepi, Robert Merrill, Sherrill Milnes oder in jüngerer Zeit Thomas Hampson als Marcello und Samuel Ramey als Colline. Fast alle Einspielungen wurden in italienischer Sprache vorgenommen, eine der wenigen Ausnahmen ist die in deutscher Sprache von 1956 unter Richard Kraus mit Fritz Wunderlich als Rodolfo. Im Folgenden werden nur die in Fachzeitschriften, Opernführern oder Ähnlichem besonders ausgezeichneten oder aus anderen Gründen nachvollziehbar erwähnenswerten Aufnahmen aufgeführt. Neben den Gesamtaufnahmen ist \"La Bohème\" auch eine beliebte Quelle für Einzelaufnahmen oder Auskopplungen für Sampler. Bereits von Enrico Caruso sind ab 1906 (noch mit Walze aufgezeichnet) mehrere Aufnahmen der Arie des Rodolfo (\"Che gelida manina\") erhalten; allerdings gibt es von Caruso keine Gesamtaufnahme der Oper. \"Che gelida manina\" soll allein zwischen 1900 und 1980 von fast 500 Tenören in mindestens sieben verschiedenen Sprachen aufgenommen worden sein. Diese fast inflationäre Anzahl von Einspielungen ermöglicht jedoch eine Übersicht über die Entwicklung des Gesangsstils und der Vortragsweise anhand eines Stücks.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen (Auswahl).", "content": "Die Oper wurde mehrfach verfilmt, so dass heute eine Reihe von Inszenierungen als DVD oder Blu-ray verfügbar ist. 2009 inszenierte Anja Horst für das Schweizer Fernsehen \"La Bohème im Hochhaus\" als Liveaufzeichnung an verteilten Orten. Die Spielorte im Berner Gäbelbachquartier waren ein Hochhaus als Mansarde und ein Einkaufszentrum als Weihnachtsmarkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "La Bohème [] ist eine Oper in vier Bildern, komponiert von Giacomo Puccini. Das Libretto wurde von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa nach dem Roman \"Les scènes de la vie de bohème\" von Henri Murger verfasst. Die Uraufführung fand 1896 im Teatro Regio in Turin unter Arturo Toscanini statt. Trotz schlechter Kritiken nach der Uraufführung wurde \"La Bohème\" ein Welterfolg. Sie gehört zum Standard-Repertoire vieler Häuser und ist eine der weltweit am häufigsten aufgeführten Opern. \"La Bohème\" steht dem Verismo nahe: Es geht um Leben, Leiden und Lieben von gewöhnlichen Menschen. Sie ist die vierte der zwölf Opern Puccinis und gilt vielen als sein Meisterwerk.", "tgt_summary": "波希米亚人(\"La Bohème\" ),又译作艺术家的生涯)由普契尼作曲,朱赛培·贾克撒、鲁伊吉·佚里卡根据法国剧作家亨利·缪杰的小说《波希米亚人的生涯》(Scènes de la vie de Bohème)改编脚本。全剧共四幕,约1小时40分钟,于1896年2月1日,在意大利都灵皇家剧院首演,指挥托斯卡尼尼。", "id": 2628334} {"src_title": "John Hanning Speke", "tgt_title": "约翰·汉宁·斯皮克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "John Hanning Speke lernte 1854 in Aden Richard Francis Burton kennen, der eine Expedition nach Ostafrika plante, um die Quellen des Nils zu finden. Gemeinsam bereisten sie zuerst Somalia, wo Speke schwer verwundet wurde. Im folgenden Jahr nahm er am Krimkrieg teil. Am 16. Juni 1857 startete Speke, unter Führung von Burton, die Expedition nach Ostafrika, um die großen Seen und die Quellen des Nils zu finden. Von Sansibar marschierten sie zuerst nach Tabora, wo sie am 7. November eintrafen. Am 13. Februar 1858 entdeckten Burton und Speke den Tanganjikasee, den Burton für die Quelle des Nils hielt. Am 9. Juli trennten sich Burton und Speke. Speke entdeckte am 3. August den Viktoriasee, den er wiederum als Quellsee des Nils ansah, was zu einer ausgeprägten Rivalität zwischen den beiden führte. Speke entdeckte auch Ukerewe, die mit 523 km2 größte Insel des Viktoriasees, nach der dieser auch zeitweilig benannt war. Am 4. März 1859 erreichten Speke und Burton Sansibar. Als Burton schließlich in London eintraf, hatte der eher angekommene Speke dort bereits seine Theorien veröffentlicht und war mit einer neuen Expedition beauftragt worden. Burton und Speke verband daraufhin eine bittere Feindschaft. Mit James Augustus Grant unternahm Speke 1860 von Sansibar aus die geplante Expedition, von der er 1863 wieder nach Gondokoro am oberen Nil zurückkehrte und die ihn darin bestärkte, die Quelle des Nils gefunden zu haben. Nach der Rückkehr Burtons von einer Expedition zum Nigerdelta im August 1864 kritisierte dieser erneut Spekes Theorien von der Nilquelle. Am 16. September 1864 sollte es deshalb eine Anhörung vor der \"British Society for the Advancement of Science\" in Bath geben. Allerdings starb Speke am 15. September durch einen selbst ausgelösten Schuss auf der Jagd in der Nähe von Corsham. Bis heute ist nicht geklärt, ob Speke möglicherweise durch Selbstmord umgekommen ist. John Hanning Speke ist der Begründer der Hamitentheorie, die allen kulturellen Fortschritt Afrikas dem Einfluss hellhäutiger, aus dem Norden kommender „Hamiten“ zuschrieb und die „negroide“ Bevölkerung Afrikas für kaum kulturfähig hielt.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "John Hanning Speke: \"Die Entdeckung der Nilquellen, Reisetagebuch, Leipzig 1866\" (Cognoscere, Vol. 3) (Edition Ost, Berlin 1995)", "section_level": 1}], "src_summary": "John Hanning Speke (* 3. Mai 1827 Bideford, Devon; † 15. September 1864 bei Corsham, Wiltshire) war ein britischer Afrikaforscher, nach dem der Mount Speke, ein Bergmassiv in Uganda, benannt ist.", "tgt_summary": "约翰·汉宁·斯皮克(英语:John Hanning Speke,1827-1864),已故英属印度陆军军官及探险家,曾经3次于非洲探险,当中以搜索到尼罗河的源头最为闻名。", "id": 1930918} {"src_title": "Auer (Südtirol)", "tgt_title": "奥拉 (波尔扎诺自治省)", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name \"Auer\" entwickelte sich nach Egon Kühebacher aus einer Ableitung vom Althochdeutschen \"ouwa\" und bedeutet somit so viel wie „Wasser“, „von Wasser umgebenes Land“, „Halbinsel“, was auf die Lage des Dorfs am Verlauf des Schwarzenbachs verweist. Im Laufe der Geschichte entwickelte sich der Name über Schreibungen wie \"Aura\", \"Owra\", \"Awer\" oder \"Aur\" zum modernen Ortsnamen \"Auer\", der sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts durchsetzte. Im örtlichen Dialekt wird der Ortsname [] ausgesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Auer befindet sich im Unterland, wie ein Abschnitt des Etschtals im Süden Südtirols von Bozen bis zur Salurner Klause genannt wird. Das Gemeindegebiet, insgesamt 11,82 km2 groß, erstreckt sich größtenteils auf der orografisch linken (östlichen) Talseite zwischen Branzoll im Norden und Neumarkt im Süden und überschreitet lediglich im Südwesten Richtung Tramin mit einem kleinen Teilstück die Etsch. Der verbaute Ortskern (220–) liegt hauptsächlich auf einem Schwemmkegel des Schwarzenbachs, der hier von Osten aus den Fleimstaler Alpen kommend den Talboden erreicht. Während die Gemeinde unmittelbar südlich des Gemeindezentrums am Hügel von Castelfeder endet und dort an Montan grenzt, dehnt sie sich nordwärts weit Richtung Pfatten und Branzoll aus. Seine höchstgelegenen Punkte erreicht Auer an den das Unterland ostseitig flankierenden Steilhängen des Regglbergs, durch welche die Grenze zur Nachbargemeinde Aldein verläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auer war während des Mittelalters und der Frühen Neuzeit Teil des Gerichts Enn und wies mit der St.-Peters-Kirche seit dem 12. Jahrhundert auch den alten pfarrlichen Mittelpunkt des Gebiets auf. Die Dorfsiedlung Auer tritt bereits im 15. Jahrhundert als eigenständig handelnder Personenverband hervor, wie eine entsprechende Urkunde von 1463 mit der ausdrücklichen Nennung der \"„comunitas ville Awer“\" – der Gemeinschaft des Dorfes Auer – und ihrer Riegler (Flurverwalter) bezeugt. Vom alten Wohlstand des Ortes zeugt bis heute eine Reihe prächtiger Ansitze, wie etwa Fioreschy (Schloss Auer), Steinkeller, Staffler und Baumgarten. Auer gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zur Grafschaft Tirol und damit zu Österreich-Ungarn. Innerhalb Tirols war Auer dem Gerichtsbezirk Neumarkt zugeordnet, der wiederum Teil des Bezirks Bozen war. Mit dem Vertrag von Saint-Germain kam Auer 1920 zusammen mit dem Großteil Tirols südlich des Alpenhauptkamms zu Italien. Als 1927 auf diesen ehemals österreichischen Gebieten die beiden Provinzen Bozen und Trient entstanden, wurde Auer wie auch einige andere umliegende Gemeinden der mehrheitlich italienischsprachigen Provinz Trient zugeschlagen. Erst 1948 wurde Auer in die Provinz Bozen bzw. Südtirol eingegliedert.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Persönlichkeiten besuchten Auer.", "content": "1551: Der Elefant Soliman kehrte im Gasthaus „In der Ilben“ (heutiges Hotel Elefant) ein. Er war ein Geschenk des Königs Johann III. von Portugal an seinen Neffen, den damaligen Erzherzog Maximilian in Wien. Der Elefant kam mit seinen Begleitern und machte „In der Ilben“ Rast, um sich für die Weiterreise nach Wien zu stärken. In der Hotelhalle des heutigen \"Hotels Elefant\" (Bezeichnung ab 1826) hängt zur Erinnerung eine Tafel mit dem Spruch: \"„Einst kam ein großer Elefant vom Süden her in unser Land. In diesem Haus da kehrte er ein und aß und trank viel guten Wein. Gesättigt froh und heiter, zog er dann wieder weiter“.\" 1765: Kaiser Franz I. begab sich mit seiner Gemahlin Kaiserin Maria Theresia nach Innsbruck, um die Hochzeit ihres Sohnes Erzherzog Leopold vorzubereiten. Kaiserin Maria Theresia verblieb in Innsbruck, während Franz I. seiner Schwiegertochter, der spanischen Infantin Maria Ludovica, entgegen reiste. Ihr Zusammentreffen fand im Abrahamhof (heutiges Postamt) statt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Sage: Untergang der Goldenen Stadt Auer.", "content": "„An der Stelle des heutigen Dorfes Auer stand einst eine große Stadt, die wegen ihrer Schönheit und ihres Reichtums die ‚Goldene Stadt‘ genannt wurde. Da die Bewohner jedoch einen ausschweifenden und lasterhaften Lebenswandel führten, beschloss Gott die Stadt zu vernichten. Eines Tages erschien dem einzigen gottesfürchtigen Jüngling ein Engel und überbrachte ihm die Botschaft, er solle am nächsten Morgen sich auf den Berg begeben, dann werde er die Wunder des Herrn sehen. Er tat wie ihm aufgetragen. Alsbald öffneten sich die Schleusen des Himmels und er wurde Zeuge wie die sündhafte Stadt in den Fluten versank – nur einzig und allein die Peterskirche blieb wunderbarerweise verschont.“ Heute erinnert das Fresko am Gebäude der Sparkasse an die Sage.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ortskern.", "content": "Große Teile des hangaufwärts gelegenen Ortskerns bestehen aus engen verwinkelten, kopfsteingepflasterten Gassen mit oftmals beidseitig übermannshohen Natursteinmauern.", "section_level": 2}, {"title": "St.-Peters-Kirche.", "content": "Die St.-Peters-Kirche ist am südlichen Ortseingang an der alten Staatsstraße in Richtung Neumarkt gelegen. Da sie erstmals 1183 urkundlich erwähnt wird, dürfte der Sakralbau das älteste Bauwerk der Gemeinde darstellen. In seiner jetzigen Form handelt sich um einen gotischen Bau aus dem 16. Jahrhundert mit romanischem Kirchturm des 12. Jahrhunderts. St. Peter war ursprünglich dem Kloster San Lorenzo in Trient inkorporiert. Aufgrund häufiger Überschwemmungen und den daraus resultierenden Gesteins- und Erdablagerungen liegt die Pfarrkirche etwa fünf Meter tiefer als das umliegende Gelände. Der Kircheneingang ist deshalb über eine nach unten führende Treppe erreichbar.", "section_level": 2}, {"title": "Marienkirche.", "content": "Die Marienkirche (ganzer Name: Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz) befindet sich im verkehrsberuhigten, historischen Ortszentrum (Oberdorf). Die heutige Pfarrkirche wurde 1674 als Ausweichkirche für die häufig vermurte und deshalb nicht benutzbare St. Peterkirche eingeweiht. Ihr musste an gleicher Stelle die, im 13. Jahrhundert errichtete, dem Heiligen Jodok geweihte, kleinere Kapelle weichen. Der untere Teil des Turms der Marienkirche stammt noch von der Jodokuskapelle und wurde erst im Jahre 1776 in die heutige Form gebracht. Im Inneren findet sich ein barocker Hochaltar aus Marmor mit einer lebensgroßen Muttergottesstatue. Die beiden hölzernen Seitenaltäre sind dem Heiligen Antonius und dem Heiligen Josef geweiht.", "section_level": 2}, {"title": "Widumkapelle.", "content": "Die im Jahre 1869 erbaute Kapelle ist dem Hl. Johannes Nepomuk geweiht und wurde 2008 renoviert. Die ursprüngliche Widumkapelle wurde 1670 erbaut und direkt dem Pfarrhaus angegliedert (sie dient seit 2014 als Pfarrbüro).", "section_level": 2}, {"title": "St. Daniel am Kiechelberg.", "content": "Das spätgotische Kirchlein St. Daniel am Kiechelberg (auch: Kiechlberg) bildet zusammen mit dem Kiechelberger Mairhof, im Jahr 1290 erstmals im Urbar des Klosters Sonnenburg im Pustertal erwähnt, ein eindrucksvolles Bauensemble, das östlich etwas oberhalb Auer gelegen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Biotop Castelfeder.", "content": "Der Hügel Castelfeder liegt südlich oberhalb zwischen Auer und Montan. Auf ihm finden sich prähistorische, römische und frühmittelalterliche Siedlungsspuren.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In Auer gibt es drei Gewerbegebiete, die das Dorf zu einem lokalen Dienstleistungs- und Industriezentrum machen. Kaiserin Maria Theresia (1740–1780) spielte für die heutige Landwirtschaft eine sehr große Rolle. Sie veranlasste die Trockenlegung der Sümpfe für das ganze Tal. In hundertjähriger Arbeit wurde der Talboden entsumpft und entwickelte sich so zur heutigen fruchtbaren Kulturlandschaft. Die Landwirtschaft ist heute von Obst- und Weinbau geprägt. Im Obstbau werden v. a. Äpfel angebaut. Im Weinbau dominieren Lagrein und Vernatsch.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kraftverkehr.", "content": "Für den Kraftverkehr ist Auer in erster Linie durch die SS 12 und die SS 48 erschlossen, die nahe am Dorfzentrum aufeinandertreffen. Wo das Gemeindegebiet auf die orographisch rechte Seite der Etsch übergreift, wird es von der A22 durchquert, die zwischen Neumarkt und Auer auf Traminer Gemeindegebiet über die Ein- und Ausfahrt \"Neumarkt-Auer-Tramin\" angebunden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Schienengebundener Verkehr.", "content": "Die Brennerbahn bietet nördlich vom Ortszentrum am Bahnhof Auer eine wichtige Zugangsstelle. Dort nahm bis 1963 auch die Fleimstalbahn ihren Ausgang.", "section_level": 2}, {"title": "Radwege.", "content": "Auer liegt am Fernradweg, der als Via Claudia Augusta entlang einer gleichnamigen antiken Römerstraße verläuft.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister seit 1952:", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinderatswahlen 2015.", "content": "Der Gemeinderat besteht aus 18 Mitgliedern. Er setzt sich wie folgt zusammen:", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Auer ist Sitz eines deutschsprachigen Schulsprengels, dem neben der Grundschule im Dorf auch weitere Grundschulen der Berggemeinden Aldein, Altrei, Montan und Truden angeschlossen sind. Während in der Gemeinde keine Mittelschule angesiedelt ist, bestehen hingegen mit der Fachoberschule für Landwirtschaft und der Wirtschaftsfachoberschule weiterführende Angebote für die deutsche Sprachgruppe. Daneben gibt es in Auer auch eine italienischsprachige Grundschule, die vom Sprengel Unterland verwaltet wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Auer ([]; italienisch \"Ora\") ist eine Marktgemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Südtiroler Unterland in Italien, etwa 16 Kilometer südlich von Bozen.", "tgt_summary": "奥拉(;),是意大利北部波尔扎诺自治省的一个市镇,位于其省会波尔查诺的南方约15公里处。ISTAT代码为021060。", "id": 1241833} {"src_title": "Albatros Flugzeugwerke", "tgt_title": "信天翁航空器製造公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung 1909.", "content": "Das Unternehmen, am 29. Dezember 1909 von Enno Walther Huth (1875–1964) und Otto Wiener (1873–1941) als \"Albatros-Werke GmbH\" gegründet, importierte im Winter 1909/1910 zunächst drei französische Flugzeuge; je einen ein- und zweisitzigen Antoinette-Eindecker und einen Farman-III-Doppeldecker. Bei der ersten internationalen Flugschau im August 1909, der Grande Semaine d’Aviation de la Champagne, war mit der Farman-Maschine der Langstreckenpreis und mit der Antoinette der Höhenpreis erflogen worden. Diese Maschinen wurden als Schulflugzeuge und als Muster für den Lizenz-Nachbau in den Albatroswerken verwendet. Die drei bekanntesten Albatros-Nachbauten waren neben dem Antoinette- und Farman-Typ noch der französische Sommer-Doppeldecker. Alle Maschinen wurden erfolgreich geflogen und bei der Flugschülerausbildung eingesetzt. Die von den Albatroswerken aus Frankreich importierte Farman-Maschine wurde, nachdem sie bereits zur Militärpilotenausbildung in Döberitz ausgeliehen worden war, am 18. Dezember 1910 an die Heeresverwaltung verkauft. Sie war unter der Heeresbezeichnung „B 1“ das erste deutsche Militärflugzeug. Unter den fünf weiteren „Flugmaschinen“, die Ende 1910 von der deutschen Heeresverwaltung angeschafft wurden, waren mit einem Farman- und einem Sommer-Doppeldecker zwei von Albatros nachgebaute französische Typen. 1911 folgten mit dem ersten Eigenentwurf, der Doppeltaube MZ 1, und mit dem Sieg von Benno König auf Albatros-Farman beim Deutschlandflug weitere wichtige Entwicklungsschritte. Im Verlauf des Jahres 1912 wurden fünf Albatros F-2 gebaut, eine Weiterentwicklung des französischen Farman-III-Doppeldeckers (deshalb der Buchstabe F) mit Gondel für die Besatzung und Argus-Reihenmotor anstatt des originalen Gnôme-Umlaufmotors. Vier Maschinen wurden der neuaufgestellten bulgarischen Flugzeugabteilung geliefert, wo sie an den Balkankriegen 1912–1913 teilnahmen. Eine von ihnen flog am 16. Oktober 1912 den ersten Militäreinsatz im Himmel über Europa.", "section_level": 2}, {"title": "Konstrukteure Heinkel und Thelen.", "content": "Nach der Einstellung von Ernst Heinkel, der von 1912 bis 1914 als Chefkonstrukteur tätig war, folgten ab 1913 bedeutende Eigenkonstruktionen in Form zweisitziger Bomber und Aufklärer, während unter Robert Thelen ebenso bedeutende einsitzige Jagdflugzeuge entstanden. Im April 1914 wurden in Schneidemühl (Provinz Posen) das Tochterunternehmen Ostdeutsche Albatros-Werke und im September 1916 in der Landgemeinde Friedrichshagen (ab 1920 Berlin, Bezirk Köpenick) noch eine kleine Fertigungsstätte für Segelflugzeuge gegründet. Albatros wurde bekannt dadurch, dass sie für die Luftstreitkräfte des Kaiserreiches einige der bekanntesten und besten Kampfflugzeuge des Ersten Weltkriegs bauten, wie die Albatros D.III oder die Albatros D.V. Bei Kriegsbeginn lag die Zahl der Beschäftigten bei 830, im November 1918 schon bei über 5000. Bis Ende 1918 wurden mehr als 10.300 Flugzeuge gebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Zwangsfusion mit Focke-Wulf 1931.", "content": "Albatros setzte nach dem Ersten Weltkrieg seine Arbeit im Stammwerk anfangs unter Chefkonstrukteur Rudolf Schubert, ab 1926 unter Walter Blume auch nach Ende des Krieges fort. So entstand 1924 das einsitzige Sportflugzeug L 59, ein freitragender Tiefdecker und in Holzbauweise mit dem Fünfzylinder-Sternmotor Siemens & Halske Sh 4 und 45 kW Leistung. Es wurde nur ein Exemplar gebaut, welchem im gleichen Jahr die Zweisitzer L 60 mit dem Sh 5 (62 kW) und L 66 bzw. L 66a folgten. 1925 wurden von den nur noch 150 Mitarbeitern das Leichtflugzeug L 67 und der Schuldoppeldecker L 68 auf Basis der B.II entworfen und gebaut. Später kamen in nennenswerter Stückzahl nur noch die L 82 und L 101 hinzu. Als Folge der Weltwirtschaftskrise wurden der Albatros die staatlichen Zuschüsse gestrichen, die Gesellschaft wurde illiquide. Auf staatlichen Druck hin fusionierte die Albatros im September 1931 mit der Focke-Wulf-Flugzeugbau AG. Für kurze Zeit hieß die Gesamtgesellschaft \"Focke-Wulf-Albatros\".", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeuge.", "content": "Allein während des Ersten Weltkriegs baute Albatros folgende Maschinen: 1914 1915 1916 1917 1918 Später gebaute Maschinen waren: 1922 1923 1924 1925 1926 1928 1930 1931", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Albatros Flugzeugwerke GmbH am Flugplatz Johannisthal in Johannisthal (ab 1920 Berlin, Bezirk Treptow) entwickelten und bauten vor allem während des Ersten Weltkriegs Flugzeuge für die Fliegertruppe des Deutschen Heeres.", "tgt_summary": "信天翁航空器制造有限责任公司(),为德国一战最为知名的航空器供应商。", "id": 520915} {"src_title": "Des Knaben Wunderhorn", "tgt_title": "少年魔法號角", "src_document": [{"title": "Kulturgeschichtlicher Hintergrund.", "content": "Die jüngeren Anhänger der Romantik widmeten sich, stark von Nationalgefühl ergriffen, der Sammlung und dem Studium der Ursprünge der germanischen Vergangenheit in Volksliedern, Märchen, Mythen, Sagen (Nibelungensage), und germanischer Dichtung (Edda). Alles was unberührt von den in ihren Augen negativen Auswirkungen der modernen Zivilisation war, wurde als gut und für die „Gesundung der Nation“ als hilfreich erachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Philologischer Streit.", "content": "Im Rahmen eines allgemeinen Streites zwischen den Heidelberger Romantikern und dem dort ebenfalls ansässigen Gelehrten Johann Heinrich Voß wurde die Möglichkeit einer „reinen“ Abbildung volkstümlicher Dichtkunst, besonders in einem Konflikt zwischen den Herausgebern, lange diskutiert: Brentano kritisierte an Arnim, dass seine Wiederherstellung der gefundenen Werke zu „dichterisch“ seien und über bloße Wiederherstellungen weit hinausgingen. In die sich daraufhin ausweitende Debatte um Naturpoesie und Kunstpoesie griffen auch die Brüder Grimm ein, wobei Jacob Grimm für eine „naive“, „wahrhafte“ und „notwendige“ Poesie eintrat, wohingegen sein Bruder Wilhelm Grimm durchaus die Übersetzbarkeit und Editierbarkeit – beispielsweise von fremdsprachigen Mythen – bejahte. Goethe, dem der erste Band der Reihe zugeeignet war, veröffentlichte – als Dank – ebenfalls eine Kritik und lobte sowohl den naiven Anspruch der Reihe als auch deren Eignung für Gelehrte. Er empfahl \"Des Knaben Wunderhorn\" für jede Küche „des einfachen Volkes“ und für jedes Klavier der „Gelehrten“. Der Anspruch einer Sammlung alter deutscher Lieder aus dem Volk bleibt bis heute umstritten, der Vorwurf der Verfälschung und Selbstkreation – besonders gegen Arnim – scheint zwar bisweilen überzogen, die unterschiedlichen Kunstdefinitionen der Herausgeber und möglichen Ansprüche an das Werk sollten aber klar getrennt und differenziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Die moderne kritische Edition.", "content": "Die maßgebliche Edition von \"Des Knaben Wunderhorn\" erschien 1975 bis 1978 in vier Bänden (wobei der vierte Band in drei Teilbände aufgeteilt ist) im Rahmen der historisch-kritischen Frankfurter Brentano-Ausgabe (herausgegeben von Heinz Rölleke). Diese \"Wunderhorn\"-Edition basiert auf den jahrzehntelangen Forschungen und dem Nachlass des Ost-Berliner Volkskundlers Harry Schewe (1885–1963).", "section_level": 1}, {"title": "Redewendungen.", "content": "Im ersten Band ist auch das Lied \"Frau Nachtigal\" enthalten, das wahrscheinlich die Basis für die berlinerische Redewendung „Nachtigall, ick hör’ dir trapsen“ lieferte. Der Berliner drückt damit aus, dass er etwas bereits im Voraus bemerkt bzw. „den Braten gerochen“ hat.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "1860 veröffentlichte Theodor Colshorn \"Des deutschen Knaben Wunderhorn. Stufenmäßig geordnete Auswahl deutscher Gedichte für Knaben und Jünglinge. Aus den Quellen.\", ab der zweiten Ausgabe verkürzt nur noch \"Des Knaben Wunderhorn. [...]\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Titel Des Knaben Wunderhorn veröffentlichten Clemens Brentano und Achim von Arnim von 1805 bis 1808 eine Sammlung von Volksliedtexten in drei Bänden. Sie enthält 723 Liebes-, Soldaten-, Wander- und Kinderlieder vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert.", "tgt_summary": "《少年魔法号角》(),又译《少年魔号》,是一本由克莱门斯·布伦塔诺和路德维希·阿希姆·冯·阿尔尼姆于1806年至1808年汇集自无名氏的诗,内容大多是农夫、牧人及游唱诗人历代相传的民谣,并出版三集少年魔号之歌,共五百多首以上的诗词。费利克斯·门德尔松·巴托尔迪、罗伯特·舒曼和约翰内斯·勃拉姆斯等作曲家曾把其中的诗,写成德语艺术歌曲。以少年魔法号角为名的歌曲集则出自古斯塔夫·马勒。", "id": 121092} {"src_title": "Second Messenger", "tgt_title": "第二信使系统", "src_document": [{"title": "Cyclisches Adenosinmonophosphat (cAMP) als \"second messenger\".", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "ATP ist die Vorstufe des am längsten bekannten sekundären Messengermoleküls, des cyclischen AMP (cAMP). Dieses wird durch Adenylylcyclase (Adenylatcyclase, AC) gebildet, die ihrerseits häufig durch die α-Untereinheit eines G-Proteins (G) aktiviert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "Die Wirkung von cAMP beruht hauptsächlich auf der Aktivierung der cAMP-abhängigen Proteinkinase A (PKA), die Phosphatgruppen auf Proteine überträgt. Diese phosphorylierten Proteine können unterschiedliche Funktionen ausüben.", "section_level": 2}, {"title": "Abbau.", "content": "Die Lebensdauer von cAMP wird durch die große Familie der Phosphodiesterasen (PDE) limitiert. Die bekannten Wirkungen von Koffein gehen – zumindest teilweise – darauf zurück, dass dieses methylierte Xanthin ein Inhibitor der PDE ist. cAMP wird also nicht so schnell abgebaut. Andererseits besteht eine Wirkung des Insulins in der Aktivierung der PDE in der Leber. Dadurch sinkt die cAMP-Konzentration und gleichzeitig die Bereitstellung von Glucose.", "section_level": 2}, {"title": "Cyclisches Guanosinmonophosphat (cGMP) als \"second messenger\".", "content": "Cyclisches Guanosinmonophosphat (cGMP), ist dem cAMP chemisch sehr ähnlich und wird analog cAMP von einer Guanylylcyclase aus GTP erzeugt. Die Guanylylcyclase kann dabei entweder membrangebunden oder löslich vorliegen. cGMP übt zwei Funktionen aus. Es kann cGMP-abhängige Proteinkinasen aktivieren oder den Öffnungszustand von Kationenkanälen beeinflussen. Letzteres spielt z. B. bei der visuellen Signaltransduktion, also beim Sehvorgang in den Lichtsinneszellen, eine wichtige Rolle. Die Zellantwort auf Belichtung ist hier allerdings nicht der Auf-, sondern der Abbau von cGMP! Ein einziges absorbiertes Photon kann über einen G-Protein-gekoppelten Prozess zur Hydrolyse von ca. Hunderttausend cGMP-Molekülen führen.", "section_level": 1}, {"title": "Inositol-1,4,5-trisphosphat (IP) als \"second messenger\".", "content": "Ein weiteres bedeutendes und dazu weit verzweigtes Signalsystem leitet sich von den Phospholipiden der Zellmembran, hier insbesondere von Phosphatidylinositolbisphosphat (PIP) ab. Bei dieser Signalübertragung wird über das G-Protein nicht die Adenylatcyclase, sondern das membrangebundene Enzym Phospholipase C (PLC) aktiviert. Diese spaltet PIP in Inositoltrisphosphat (IP) und Diacylglycerol (DAG). Ersteres bewirkt über die Aktivierung von IP-Rezeptoren die Freisetzung von Calciumionen aus intrazellulären Calciumspeichern (z. B. aus dem ER), letzteres ist zusammen mit Calcium ein Aktivator der Ca-abhängigen Proteinkinase C (PKC). Wie bei der Proteinkinase A werden von Proteinkinase C nun Proteine phosphoryliert. Die Wirkungen sind ähnlich vielfältig. Eine alternative Prozessierung PIP-verwandter Phospholipide besteht in der Abspaltung der Arachidonsäure (ARA) durch Phospholipase A (PLA). Arachidonsäure (C20:4) stimuliert einerseits Sekretionsprozesse und ist andererseits die Quelle der Prostaglandine, einer besonderen Klasse von Gewebshormonen.", "section_level": 1}, {"title": "Calciumionen als \"second messenger\".", "content": "Calciumionen (Ca) sind zentrale Signalionen innerhalb der Zelle, auch wenn diese meist nicht am Anfang einer intrazellulären Signalkette stehen. Durch Hormone oder elektrische Stimulation kann ein Anstieg der Calciumkonzentration der Zelle erfolgen. Die freie Calciumionenkonzentration ist in einer nicht erregten Zelle im Vergleich zum Außenmedium extrem niedrig. Durch das Öffnen spezifischer Ionenkanäle kann die Konzentration um mehrere Zehnerpotenzen erhöht werden. Calciumionen haben eine Vielzahl unterschiedlicher Effekte und wirken auf viele wichtige Prozesse, beispielsweise bei der Kontraktion von Muskeln, bei der Zellteilung, der Sekretion, der Genexpression oder bei Reaktion mit dem Intermediärstoffwechsel. Bei Pflanzen spielt es unter anderem bei der Auslösung bestimmter Wachstumsprozesse eine wichtige Rolle. Calciumionen können auf zwei unterschiedliche Weisen als Signalmolekül fungieren. Entweder besitzen Zielmoleküle wie Proteinkinase C, Villin oder Phospholipase A2 eine spezifische Bindestelle für Calciumionen. Die Aktivität dieser Moleküle wird durch die Calciumionen direkt beeinflusst. Ein in allen Eukaryonten vorkommendes und weit verbreitetes Zielprotein ist Calmodulin, was vier Calciumionen binden kann. Dieses kann im calciumgebundenen Zustand wiederum an andere Proteine andocken und jene aktivieren. Hier wirkt Calcium indirekt.", "section_level": 1}, {"title": "Stickstoffmonoxid (NO) als \"second messenger\".", "content": "Das gasförmige Stickstoffmonoxid (NO) kann ebenfalls als \"second messenger\" fungieren. Ursprünglich wurde die Bedeutung von NO als Botenstoff im Zusammenhang mit der Kontraktion und Entspannung von Blutgefäßen entdeckt. Mittlerweile ist bekannt, dass fast jede Zelle in Säugern durch NO reguliert werden kann und dass es als universaler Botenstoff für die intra- und interzelluläre Kommunikation dient. NO wird enzymatisch aus der Aminosäure -Arginin gebildet, was eine Stickstoffmonoxidsynthase (NO-Synthase, NOS) katalysiert. Hierbei entsteht Citrullin, das im Harnstoffzyklus wieder zu Arginin regeneriert werden kann. Die NO-Synthasen sind als Dimere aktiv und können als inaktive Monomere vorliegen. Es gibt drei verschiedene NO-Synthasen, die unterschiedlich sensitiv auf Calciumionen reagieren. Eine Form, NOS II, wird hierbei aber nicht durch Calciumionen reguliert, sondern durch die Transkription seiner mRNA. Die NO-Synthase benötigt verschiedene Cofaktoren, wie beispielsweise FAD, Häm oder/und Sauerstoff. NO ist ein kleines, wasserlösliches Molekül, das Biomembranen ungehindert passieren kann. Da es als Radikal vorliegt, hat es in Wasser nur eine kurze Lebensdauer von ca. 4 Sekunden. Es reagiert mit Sauerstoff, Fe(II) in Hämen und SH-Gruppen, was die Bildung von S-Nitrosylgruppen (RS-NO) nach sich zieht. Enzymgebunden ist NO wesentlich länger stabil als frei in Lösung. Durch extra- oder intrazelluläre Signale wird die Bildung von NO stimuliert. Es kann dabei innerhalb derselben Zelle als Botenstoff dienen oder ein Signal einer benachbarten Zelle auslösen. Daher hat es sowohl die Eigenschaft eines autokrinen oder parakrinen Hormons, als auch eines intrazellulären Botenstoffs. Physiologisch übt NO sowohl eine regulatorische als auch eine toxische Funktion aus. Letztere spielt insbesondere im Nervensystem eine Rolle. Möglicherweise wird während eines Schlaganfalles eine erhöhte Menge an NO gebildet, das zum Absterben von Nervenzellen führt. Die regulatorische Funktion von Stickstoffmonoxid ist vielfältig, da es mit vielen Effektorproteinen reagieren kann. So kann NO beispielsweise eine NO-sensitive Guanylylcyclase aktivieren, so dass die Menge an cGMP steigt. Dies hat vielfältige Folgen (siehe oben). Ein weiteres Effektormolekül ist Hämoglobin, das an einer reaktiven Cysteingruppe, Cys 93, und am Eisenatom durch NO nitrolysiert werden kann. Durch diese Prozesse können Erythrozyten Stickstoffmonoxid speichern und durch die Blutgefäße transportieren. In Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt dissoziiert NO wieder ab und kann mit Glutathion oder anderen Cysteinen reagieren. Dadurch gelangt NO schließlich ins Endothel kleiner Blutgefäße und bewirkt dort eine Weitung dieser Blutgefäße. Das geformte cGMP aktiviert die Proteinkinase G, die dann die Mysoin-light-chain Kinase phosphoryliert. Die phosphorylierte MLCK kann nicht mehr die Myosin light chain in der glatten Muskulatur aktivieren, weswegen keine Kontraktion möglich ist. Es kommt zu einer Entspannung der glatten Muskulatur und damit zu einer Vasodilatation.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der second messenger dient der intrazellulären Weiterleitung eines von außen (extrazellulär) kommenden primären Signals, das die Zellmembran nicht passieren kann. Das Primärsignal überträgt Signale zwischen Zellen; der second messenger dient der Signalübertragung innerhalb der Zelle, ist also intrazellulär. Dabei steht der second messenger oft nur am Anfang einer oder mehrerer längerer, intrazellulärer Signalketten, die auch der Signalverstärkung dienen und schließlich zu einer Zellantwort auf das Primärsignal führen. Second messenger wurden zunächst für die Signalweiterleitung hydrophiler Hormone, wie z. B. Insulin, Glucagon und Adrenalin, oder Neurotransmitter, wie z. B. Glutamat, beschrieben. Die Abbildung 1 behandelt exemplarisch die beiden am häufigsten vorkommenden und am längsten bekannten \"second messenger\"-Systeme (cAMP und IP). Weitere Vertreter der Klasse sind cyclisches GMP (cGMP, ein cAMP-analoges Nukleotid), aber auch Gase wie Stickstoffmonoxid und (möglicherweise) Kohlenstoffmonoxid.", "tgt_summary": "第二信使(英语:Second messenger)在生物学里是胞内信号分子,负责细胞内的信号转导以触发生理变化,如增殖,细胞分化,迁移,存活和细胞凋亡。因此第二信使是细胞内的信号转导的启动组成部件之一。第二信使分子的例子包括:环腺苷酸(cAMP),环磷酸鸟苷(cGMP),肌醇三磷酸(IP3),甘油二酯(DAG),钙离子(Ca)。细胞释放第二信使分子是响应于暴露在细胞外的信号分子-第一信使。第一信使是细胞外因子,通常是激素或神经递质,如肾上腺素,生长激素,和血清素。", "id": 10219} {"src_title": "Jessica Lange", "tgt_title": "潔西卡·蘭芝", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Lange studierte an der University of Minnesota, bevor sie nach Paris ging, um dort die Schauspielkunst zu erlernen. 1973 kam sie zurück in die USA. Drei Jahre später gab sie ihr Schauspieldebüt in Dino De Laurentiis’ Film \"King Kong\" und wurde sogleich mit dem Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. 1983 war sie zweimal für einen Oscar nominiert, zum einen für \"Frances\" mit Sam Shepard, zum anderen für \"Tootsie\" mit Dustin Hoffman, für den sie mit dem Preis ausgezeichnet wurde. Drei weitere Male war sie nominiert. So für \"Country\" (nominiert 1985), \"Sweet Dreams\" (nominiert 1986) und \"Music Box – Die ganze Wahrheit\" (nominiert 1990), bis sie 1995 ihren zweiten Oscar für \"Operation Blue Sky\" erhielt. 1992 gab Jessica Lange an der Seite von Alec Baldwin ihr Broadway-Debüt in Tennessee Williams’ \"A Streetcar Named Desire\". Von 2011 bis 2015 war sie in \"American Horror Story\" und damit zum ersten Mal in einer Fernsehserie zu sehen. Nach eigenem Bekunden hatte sie schon zuvor Angebote für Serien, wollte sich aber nicht über einen zu langen Zeitraum verpflichten. Die eher niedrige Anzahl der Folgen in der Serie gab für sie den Ausschlag, sich in dieser Form ins Horror-Genre vorzuwagen. Für ihre Darstellung wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem Emmy in den Jahren 2012 und 2014. 2016 erhielt Lange für ihre Darstellung der drogensüchtigen Mary Tyrone in dem Broadway-Revival von Eugene O’Neills Theaterstück \"Long Day's Journey Into Night\" jeweils den Tony Award und den Drama Desk Award als beste Hauptdarstellerin. Jessica Lange war von 1982 bis 2010 mit dem Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler Sam Shepard liiert. Aus der Beziehung gingen zwei Kinder hervor. Aus ihrer früheren Beziehung mit dem Tänzer Mikhail Baryshnikov ging die Tochter Shura Baryshnikov hervor, die ebenfalls Tänzerin wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "Oscar British Academy Film Award Emmy Golden Globe Award Screen Actors Guild Award Saturn Awards Tony Award Goldene Himbeere Boston Society of Film Critics Award", "section_level": 1}], "src_summary": "Jessica Lange (* 20. April 1949 in Cloquet, Minnesota) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie feierte seit 1976 große Erfolge in Film, Fernsehen und Theater und gehört zu den am meisten ausgezeichneten Schauspielerinnen der modernen Zeit. So ist sie unter anderem zweifache Oscar-Preisträgerin, erhielt fünfmal den Golden Globe, dreimal den Emmy und einen Tony Award.", "tgt_summary": "洁西卡·菲莉丝·兰芝(英语:Jessica Phyllis Lange,1949年-4月20日)是一位美国女演员,出生在明尼苏达州,曾经以电影《窈窕淑男》与《蓝天》分别获得1982与1994年的奥斯卡最佳女配角奖及奥斯卡最佳女主角奖。", "id": 2009192} {"src_title": "Samogitien", "tgt_title": "萨莫吉希亚", "src_document": [{"title": "Landschaft.", "content": "Im Vergleich zu Aukštaitien ist Žemaitien dünner besiedelt und stärker landwirtschaftlich geprägt. Der Name Žemaitien verweist auf den baltischen Volksstamm der Žemaiten (andere Schreibweisen \"Samogiten\", \"Semaiten\", \"Schemaiten\", lit. \"žemaičiai\"). \"Žemė\" bedeutet „Erde“ und \"žemai\" „unten“; aber auch die ebenfalls baltischen Kuren wurden als Einwohner Samogitiens genannt. „Niederlitauen“ liegt auf einem Höhenrücken. Nur wenige Höhenrücken im Osten Aukštaitiens erreichen höhere Höhen als die Žemaitiens. Von dessen Fläche liegen zwei Drittel unter 100 m über dem Meer, ein Drittel zwischen 100 und 200 m, wenige Höhenrücken darüber, an einer Stelle 250 m. Von der höher gelegenen Region in der Mitte fällt das Geländeniveau in alle Richtungen ab, auch nach Aukštaitien im Osten und zur lettischen Region Kurzeme (Kurland) im Norden.", "section_level": 1}, {"title": "Name und Sprache.", "content": "Die Ethnie der Samogiten (lit. \"Žemaičiai\") taucht als Begriff erst 1215 in der Wolhynischen Chronik (siehe Halytsch) auf. Sie erwähnt im Zusammenhang mit der Politik Konrads von Masowien vor 1228 die „Scoweae (= Schalauer), Prutheni, Lithuani und Szanmitae (= Žemaiten)“. Das namengebende Ur-Žemaiten lag im 13. und 14. Jahrhundert zwischen der Mūšaquelle, dem Oberlauf der Venta im Norden, dem Stauseegebiet von Žarėna im Nordwesten, der unteren Mituva im Südwesten, der Memel im Süden und der Nevėžis im Osten. Nur in den westlichen und südwestlichen Teilen des ursprünglichen Žemaiten ist Höhenland vorzufinden. Der Begriff „Niederlande“ oder „Unterland“ trifft nur auf die östlich gelegene mittellitauische Tiefebene zu und dürfte von den \"Aukštaičiai\" vergeben worden sein. Wulfstan bezeichnete um 880 n. Chr. die Žemaiten als \"Sarmanten\". Die žemaitische Sprache gliedert sich in drei Untergruppen: die westžemaitische, die nordžemaitische (beide durch das Altkurische beeinflusst) und die südžemaitische. Dabei unterscheiden sich wiederum die Dialekte der Regionen Telšiai, Varniai und Raseiniai.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte.", "content": "Im 5. und 6. Jahrhundert siedelten im späteren Samogitien Volksgruppen der westbaltischen Kuren, der ostbaltischen (heute lettischen) Semgallen und die Gruppe der Karschauer, die -wissenschaftlich nicht hinreichend geklärt- entweder den Kuren oder den Žemaiten, möglicherweise sogar den Prußen zuzurechnen sind. Um 900 wanderten allmählich litauische Stämme ein. Bei der Verschmelzung dieser Bevölkerungsteile überwog nach und nach die litauische Komponente. Der angelsächsische Reisende Wulfstan bezeichnete um 880 die Žamaiten als \"Sarmanten\".", "section_level": 2}, {"title": "Zeit der Litauerkriege.", "content": "Im Hoch- und Spätmittelalter spielte Žemaitien in den Auseinandersetzungen zwischen dem Großfürstentum Litauen und Deutschem Orden eine zentrale Rolle. Erste Versuche seitens des Schwertbrüderordens, die immer wieder in Livland einfallenden Žemaiten zu unterwerfen, waren zunächst wenig erfolgreich. Ihre vernichtende Niederlage in der Schlacht im Land der Schauler 1236 zwang die verbliebenen Schwertbrüder, sich 1237 nach Intervention des Papstes Gregor IX. dem Deutschen Orden anzuschließen. Wechselvolle Kämpfe gipfelten in den folgenden Jahrzehnten in der Schlacht an der Durbe im Juli 1260. Durch die verheerende Niederlage scheiterte der Versuch des Deutschen Ordens, die litauische Bedrohung Livlands zu beseitigen. Nach 1272 begann der Deutsche Orden die südlich Žemaitiens gelegene Landschaft Schalauen zu unterwerfen (1275 Eroberung der Schalauerburg Ragnit). Damit wurde Schamaiten nördlich \"und\" südlich einer immer massiveren Bedrohung durch die hochgerüsteten Ordensritter ausgesetzt. Das nachhaltige Bestreben der Ordensritter, durch Annexion Žemaitiens eine Landbrücke zwischen seinen preußischen Besitzungen und dem Meistertum Livland wurde nach 1302 mit einer angestrebten Christianisierung der bislang „heidnischen“ Litauer kaschiert. Im gesamten 14. Jahrhundert war Žemaitien den fortgesetzten Angriffen der Ordensritter preisgegeben. Das ohnehin dünn besiedelte Land wurde zum Schlachtfeld. Entlang der Grenzen des Ordenstaates und Žemaitiens war im Laufe der Zeit aufgrund der Verwüstungen und des daraufhin zwangsweisen Verlassens der einheimischen Bevölkerung eine breite, unbewohnte „Wildnis“ (lit. \"dykra\") entstanden. Dieses „Niemandsland“ wurde zudem von litauischer Seite durch umfassendes Fällen von Bäumen noch weiter unpassierbar gemacht wurde. Damit wurden Überraschungsangriffe des Ordens enorm erschwert. Dennoch gelang es trotz ständiger Angriffe dem Orden nicht, im unwegsamen Žemaitien nachhaltig Fuß zu fassen. Bestrebungen der litauischen Großfürsten Algirdas und Kęstutis, durch eigene Angriffe gegen das Ordensland die Übergriffe der Kreuzritter auf Žemaitien zu beenden, scheiterten angesichts der taktischen und rüstungstechnischen Überlegenheit des Ordens. In den Schlachten an der Streva 1348 und bei Rudau 1370 wurden die Litauerfürsten geschlagen. Nach dem Tod Algirdas’ 1377 kam es in Litauen zu Machtkämpfen zwischen den Thronprätendenten Vytautas und Jogaila, in die sich der Orden mit zeitweiligem Erfolg einmischte. 1384 wurde zwischen \"Vytautas\" und dem Orden der Königsberger Vertrag geschlossen, in dem \"Samogitien\" dem Orden versprochen wurde. Allerdings war \"Vytautas\" war zu dieser Zeit nicht Großfürst. Durch die 1385 in Krewo vereinbarte Personalunion Litauens mit Polen infolge der Wahl Jogailas zum König von Polen konnte bei einhergehender Christianisierung Litauens die Vormacht des Ordens zumindest eingedämmt werden. Vytautas wurde im Vertrag von Krewo die Würde einen Großfürsten zuerkannt, was diesem eine weitgehende Autonomie einräumte. Die territorialen Ambitionen des litauischen Großfürsten Vytautas gegen die im Osten herrschende Goldenen Horde führte zu Bestrebungen dieses Großfürsten, durch eine Einigung mit dem nach wie vor an Žemaitien interessierten Orden seine westlichen Grenze abzusichern. Das führte zum 1398 zum Vertrag von Sallinwerder, in dessen Wortlaut Žemaitien an den Orden verpfändet wurde. Widerwillig wurde diese Abmachung auch am polnischen Königshof akzeptiert. Žemaitiens Liegenschaften verwaltete fortan ein Ordensvogt. Seit 1405 bekleidete dieses zunehmend schwierige Amt der spätere Hochmeister Michael Küchmeister von Sternberg. Mit der vernichtenden Niederlage Vytautas’ in der Schlacht an der Worskla gegen die Goldene Horde im Jahre 1399 setzte ein entscheidender Umschwung in dessen Außenpolitik ein. Suchte er bisher den Orden zu gewinnen, um einen Rückhalt bei seinen strategischen Ambitionen im Osten zu haben, ergriff er nun in Žemaitien die Initiative: Er unterstützte indirekt die mit der Ordensherrschaft unzufriedenen Niederlitauer. Der Orden wurde dem ihm im Vertrag zu Sallinwerder zugebilligten Verwaltungsrecht in Žemaitien nie gerecht. Eine offizielle Bulle des Papstes aus dem Jahre 1403 vermochte ebenfalls nicht, administrativ begründete Übergriffe örtlicher Vasallen des Ordens zu verhindern. Der Widerstand der eingesessenen Bevölkerung Žemaitiens gegen die rigorose Eintreibung von Kirchenzehnten sowie weitere kirchenrechtlich begründeten Abgaben provozierte überaus restriktive Maßnahmen des Ordens. Darauf folgte wiederum um 1409 eine umfassende Empörung des ansässigen Adels, der bis dahin dem Orden überwiegend loyal gegenüberstand. Klageschriften der unter der Gewaltherrschaft des Ordens aufbegehrenden niederlitauischen Bevölkerung erreichten sowohl die Kurie als auch zahlreiche Kanzleien europäischer Fürsten und die wichtigen Städte Westeuropas. Von Vytautas begünstigt, brach in Niederlitauen um 1400 ein Guerillakrieg aus, der 1409 in einen Aufstand unter ausdrücklicher Billigung des polnischen Königs Jogaila mündete. Diese offene Unterstützung des Aufruhrs in einem von Orden beanspruchten Herrschaftsgebiet veranlasste den Hochmeister des Deutschen Ordens Ulrich von Jungingen, die Entscheidung auf dem Schlachtfeld zu suchen. Der daraus entstehende offene Konflikt führte in der Folge zur Schlacht von Tannenberg (1410), der entscheidenden Niederlage des Ordens gegen die polnisch-Litauische Union. 1411 musste der Orden im 1. Thorner Frieden 1411 Žemaitien wieder an das Großfürstentum Litauen abtreten. Im Friede vom Melnosee 1422/26 verzichtete der militärisch und politisch geschwächte Orden endgültig auf jedwede Besitzansprüche in Litauen, namentlich in Žemaitien.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1425.", "content": "Nunmehr unabdingbarer Bestandteil des Großfürstentums Litauen, teilte Žemaitien die Geschicke dieser Nation. Als Herzogtum Samogitien war es einer Woiwodschaft gleichgestellt. 1569 wurde mit der Union von Lublin die polnisch-litauische Personalunion zur Realunion (Adelsrepublik Polen-Litauen) verbunden, was den polnischen Einfluss auf Litauen verstärkte. Mit der 3. Polnischen Teilung 1795 fiel auch der Westen Litauens an das Zarenreich. 1919 und 1992 wurde Litauen, nun auf das litauische Sprachgebiet beschränkt, wieder unabhängig. Im Jahre 1940 in der Folge der \"Geheimen Zusatzprotokolle\" des Hitler-Stalin-Paktes durch sowjetische Truppen annektiert, gelang Litauen erst mit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1990 die Loslösung aus dem russisch dominierten Staatsverband.", "section_level": 2}], "src_summary": "Samogitien – \"Žemaitėjė\" in den schemaitischen Dialekten, \"Žemaitija\" in der litauischen Sprache, latinisiert \"Samogitia\", deutsch auch \"Schamaiten\" oder neuerdings \"Niederlitauen\", jiddisch \"Zámet\" – ist eine historische Landschaft im westlichen Teil des heutigen Litauens. Zu Niederlitauen gehören der Distrikt Tauragė und der Distrikt Telšiai. Hinzu kommen die ehemals südkurischen Landschaften Megowe (Palanga) und Ceclis (Plunge-Mažeikiai). Inoffizielle Hauptstadt Niederlitauens ist Telšiai.", "tgt_summary": "萨莫吉希亚(\"萨莫吉希亚语:Žemaitėjė\",,意为“低地”)是立陶宛五大历史地区之一。它位于立陶宛西北部,最大城市希奥利艾。该地区有漫长且独立的文化史,这可以从萨莫吉希亚方言的存在体现出来。这是一种方言,而不是受国际标准化组织承认的语言,但在2009年后萨莫吉希亚语的地位得到提高(2010年萨莫吉希亚语获得其ISO 639-3代码“sgs”)", "id": 3052678} {"src_title": "Kegelbillard", "tgt_title": "5瓶", "src_document": [{"title": "5-Kegel-Billard.", "content": "5-Kegel-Billard (auch Cinque Birilli, Stecca oder Cinco Quillas) wird auf dem Karambolagebillardtisch gespielt. Es werden 5 kleine Kegel (Material: Plastik, Höhe 25 mm, 4 × weiß, 1 × rot; sehr ähnlich den Figuren beim Mensch ärgere Dich nicht) in der Mitte des Tisches platziert; wie auf der Abbildung zu sehen – der rote Kegel kommt dabei in die Mitte. Gespielt wird entweder auf das Erreichen einer festgelegten Punktzahl oder heute häufiger im Satzsystem, bei dem der Gewinn einer festgelegten Anzahl Sätze vorgegeben ist, in denen wiederum eine definierte Punktzahl zu erreichen ist. Auf internationalen Turnieren werden oft Sätze bis 60 Punkte gespielt – Ausspielziel 3 Gewinnsätze („Best of Five“). Die wesentliche Besonderheit des 5-Kegel-Billards ist der Stoßwechsel – es wird immer abwechselnd gestoßen, unabhängig vom Erfolg. Diese Besonderheit stellt die große taktische Herausforderung dieses Spiels dar, da der Spieler mit jedem Stoß überlegen muss, ob er offensiv spielt und viele Punkte erzielen möchte, oder eher defensiv spielt und wenige oder gar keine Punkte macht, um seinem Gegner ein schwieriges Bild zu hinterlassen und diesen zu Fouls zu zwingen. Hierzu versucht man, Weiß und Gelb so auf dem Tisch zu hinterlassen, dass das Kegelbild dazwischen liegt – optimalerweise also in sich diagonal gegenüberliegenden Ecken. Jeder Spieler hat einen festgelegten Spielball (Weiß oder Gelb), mit dem er zuerst den Ball des Gegners treffen muss, um einen regelkonformen Stoß auszuführen. Punkte können dann erzielt werden durch Karambolagen und/oder Kegelwurf: Beispiel: Spieler 1 trifft mit seinem weißen Ball den gelben Ball, dieser trifft den roten Ball und dieser läuft in die Kegel und trifft 3 weiße und den roten Kegel → 3 Punkte für die indirekte Karambolage + 10 Kegelpunkte (3 × 2 + 1 x 4) = 13 Punkte. Ein Spieler kann auch Foulpunkte erzielen (die dem Gegner als Pluspunkte gutgeschrieben werden), wenn er Macht der Spieler einen nicht regelkonformen Stoß (Foul), hat der Gegner anschließend „Ball in Hand“ und darf seinen Spielball beliebig in der dem Ball des Gegners gegenüberliegenden Hälfte platzieren und auf Wunsch den gegnerischen Ball auf den Anstoßpunkt stellen lassen. 5-Kegel-Billard ist eine technisch anspruchsvolle Disziplin, die neben guter Technik auch ein gutes Verständnis für den Lauf der Bälle und die Reaktion der Banden erfordert. Weiterhin ist ein gutes Tempo- und Vorbandspiel erforderlich. In Deutschland besteht eine 5-Kegel-Billard Bundesliga, die aus 9 Mannschaften besteht. Zudem werden zwei Grand Prix angeboten und diverse Turniere, sowie Landesmeisterschaften, die zur Qualifikation für die zentrale Billardmeisterschaft in Bad Wildungen dienen. Im 5-Kegel-Billard sind Italien und Argentinien die führenden Billard-Nationen gefolgt von Frankreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern. Insbesondere in Italien erfreut sich dieser Sport besonderer Beliebtheit und wird auch in den Medien entsprechend angeboten. Seit 1965 wird in dieser Disziplin ein Weltmeisterschaftsturnier ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "9-Kegel-Billard.", "content": "9-Kegel-Billard (auch goriziana) ist eine Variation des 5-Kegel-Billards, bei der vier weiße Kegel hinzugefügt werden. Es unterscheidet sich weiterhin durch die größeren Distanzen (bis 400 Punkte pro Satz) und Zählweise der Punkte: Beispiel: Spieler 1 = weiß, Spieler 2 = gelb Spieler 1 spielt seinen Ball gegen eine oder mehrere Banden, trifft dann den gegnerischen gelben Ball, dieser läuft weiter auf die Kegel, kippt den roten Kegel und berührt die rote Kugel (72 Punkte für Spieler 1). Gleiches gilt bei Foul- und Fehlerpunkten. Beispiel: Weiß wird gegen Bande gespielt, trifft die rote Kugel und zwei äußere Weiße = (Foul (kein korrekter Stoß) 2 + Foul (Rot getroffen) 2 = 4 + zwei äußere Weiße 4 × 2 = 8 Punkte und Ball in Hand). Durch das vergrößerte Kegelbild und die Vorbandregel besitzt goriziana einen völlig neuen Spielwitz, da komplett sichtbare und offensive Spielsituationen – eventuell über Vorbande – eine größere Punktausbeute bringen. Auch 9-Kegelbillard wird vorwiegend in Italien gespielt. In Deutschland wird es dagegen – außer zu Trainingszwecken, um das Vorbandspiel zu verbessern – nur beim seit 2002 ausgerichteten German Grand Prix Goriziana in Neschwitzt gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Billard-Kegeln.", "content": "Als Spieltisch wird ein kleinerer Billardtisch mit den Maßen 180 × 90 cm oder alternativ ein kleines Turnierbillard (210 × 105 cm) verwendet. In der Mitte des Tisches werden 5 große Kegel (Material: Holz, Höhe: 105 mm), aufgestellt. Das Spiel wird mit drei Bällen gespielt (rot, weiß und gelb). Im Gegensatz zu allen anderen Billarddisziplinen ist beim Billard-Kegeln der rote Ball der Spielball – die anderen beiden Bälle werden als Objektbälle bezeichnet. Ein regelkonformer Stoß ist ausgeführt, wenn ein Objektball getroffen wird und dieser anschließend eine Bande berührt, oder der Spielball mit Vorbande auf einen Objektball gespielt wird. Bei der „Partie in die Vollen“ hat jeder Spieler 50 oder 100 Stöße hintereinander und muss möglichst viele Punkte erreichen. Beim „Zweikampf“ darf ein Spieler solange weiterspielen, wie er Pluspunkte erzielt. Punkte erreicht man durch das Umstoßen von Kegeln, sowie Karambolagen und/oder Passagen. Billard-Kegeln war in der früheren DDR weit verbreitet und wird auch heute noch hauptsächlich in Sachsen und Brandenburg gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "In der Kultur.", "content": "In den Spielfilmen Ich, Chiara und der Finstere (1982) und Bye Bye Baby (1988), die von Billardspielern handeln, spielen die Protagonisten Kegelbillard.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kegelbillard oder Billard-Kegeln ist der Oberbegriff für mehrere Disziplinen im Billard, bei denen auf dem Tisch aufgestellte Kegel umgeworfen werden müssen. Innerhalb der DBU ist Kegelbillard dem Karambolage-Billard zugeordnet.", "tgt_summary": "5瓶(英语:Five-pins,意大利语:cinque birilli),又名意大利式台球或意式台球,是一种在球台中央排成十字形的5个点放置细长瓶子的台球运动,其击球目的是让母球碰撞对方的母球,令其本身或再碰撞的子球碰倒瓶子以得到分数。典型的5瓶竞赛使用没有袋口的开仑球台,在意大利及阿根廷属于主流的台球运动项目,也流行于欧洲及拉丁美洲各国。另有一种5瓶竞赛则使用入袋式球台,仅流行于丹麦,而且所用的瓶子较高。", "id": 2530586} {"src_title": "Schlacht bei Megiddo", "tgt_title": "米吉多战役", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "In der zweiten Zwischenzeit herrschten über ein großes Gebiet Ägyptens die sogenannten Hyksos („Herrscher der Fremdländer“), eine Gruppe von Einwanderern aus Vorderasien. Schließlich gelang es einem thebanischen Fürstengeschlecht (das der 17. Dynastie entspricht), die Hyksos aus Ägypten zu vertreiben: Nachdem bereits Seqenenre und Kamose mehrere Feldzüge gegen die Hyksos unternommen hatten, war es Ahmose, der Auaris einnahm und die Hyksos endgültig vertreiben konnte. Damit begründete er das Neue Reich. Ahmose zog danach weiter und belagerte Scharuhen, eine südpalästinische Stadt, etwa 25 km südlich von Gaza, die vermutlich die Hauptstadt im Kernbereich der Hyksos war. Auch die Nachfolger Amenophis I. und Thutmosis I. setzten die ägyptischen Bestrebungen nach Vorderasien fort. Nicholas Reeves bezeichnet Thutmosis I. als \"Architekten des ägyptischen Imperiums im Ausland\". Unter Thutmosis II. war Ägyptens Vormachtstellung in Vorderasien noch vorhanden. In der Zeit Hatschepsuts findet man nur wenige Erwähnungen Asiens. Vermutlich fielen in ihrer Regierungszeit wichtige Gebiete von Ägypten ab, und Ägyptens Einflussgebiet erstreckte sich, wenn überhaupt, auf den südlichen Teil Palästinas. In Vorderasien schloss sich eine Koalition syrischer Fürsten unter der Führung des Fürsten von Kadesch zusammen. Insgesamt nennt Thutmosis III. die (wohl eher symbolische) Zahl von 330 Fürsten und Königen. Nach der Ansicht von Wolfgang Helck handelte es sich beim ersten Feldzug Thutmosis' III. um eine „offensive Verteidigung“. Seiner Meinung nach führte die passive Haltung Hatschepsuts zu immer weiter gestreckten Plänen des Mitannikönigs. Der Aufmarsch der Truppen um den Fürsten von Kadesch konnte demnach nur das Ziel gehabt haben, Ägypten zu erobern. Thomas Schneider bezweifelt allerdings, dass es sich dabei um eine drohende Rückeroberung Ägyptens durch die Großmacht Mitanni handelte, als Anknüpfung an die Herrschaft der Hyksos. Francis Breyer hält immerhin fest, dass \"nach der Fremdherrschaft der Hyksos das Sicherheitsbedürfnis gegenüber Vorderasien in Ägypten offenbar sehr groß war\". Während in den nachfolgenden Feldzügen Thutmosis' III. der Gegner allein Mitanni war, hieß der Gegner der Schlacht bei Megiddo noch Kadesch: \"Ab ca. 1550 bestehen zunehmend Kontakte von Qadeš zum Norden ins Transjordan-Gebiet, d.h. für eine kurze Zeit nach dem Zusammenbruch der alten Machtgefüge und dem Aufstieg von Mitanni hatte sich Qadeš daran gemacht, selbst das entstandene Vakuum zu füllen\". Christian Langer hält die Rechtfertigung eines Angriffs als Präventivschlag für problematisch. Dieser könnte auch als Verschleierung eines Angriffskrieges gedient haben. Dass nur zwei Monate zwischen den Kampfhandlungen und dem Tod von Hatschepsut vergingen, deutete Helck als Hinweis, \"dass Hatschepsut von Thutmosis III. ermordet worden ist\". Die Bedrohung Ägyptens war das auslösende Moment für den Regierungswechsel, da Thutmosis III. im Gegensatz zu Hatschepsut der Bedrohung nur offensiv begegnen konnte. Donald B. Redford rechnete aus, dass diese kurze Zeit zur Vorbereitung eines solchen Unternehmens nicht ausreichte und sie damit schon unter Hatschepsut geplant wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Überlieferung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Annalen.", "content": "Die wichtigste Quelle über den Feldzug sind die sogenannten Annalen, die Thutmosis III. in Hieroglyphenschrift an die Tempelwände des Annalensaals im Karnak-Tempel anbringen ließ, und zwar im Umgang um das Granitsaktuar, im östlichen Annalensaal, auf der Nordwand. Bei diesem Annalentext handelt es sich um eine überarbeitete Kurzform eines Tagesbuchs, das Schreiber während des Feldzugs führten und nach der Rückkehr im Tempelarchiv aufbewahrt wurde. Zwar neigen ägyptische Quellen aus ideologischen Gründen zur Übertreibung, um die eigene Überlegenheit gegenüber den Ausländern darzustellen, die Annalen des Thutmosis III. werden aber weitestgehend als zuverlässige Quelle der Ereignisse angesehen. Thutmosis gab in seinem 40. Regierungsjahr den Auftrag, die Ereignisse chronologisch, nach Regierungsjahren geordnet, zusammenzustellen. Trotzdem weist Martin Noth darauf hin, dass die Tagebücherauszüge mit genauen Tagesdaten und Ortsangaben nur einen äußeren Rahmen bilden. Davon gilt es jene Erzählungen zu trennen, \"in denen Vorgänge interpretiert oder sogar geschaffen werden, die nicht so geschehen sind, die aber in dieser Weise geschildert werden müssen, um die innere „Wahrhaftigkeit“ des Ablaufes herzustellen\". Es besteht also eine Diskrepanz zwischen den historischen Fakten und der aus der ägyptischen Weltanschauung entwickelten Wirklichkeit. Für eine Unterscheidung werden neben inhaltlichen auch stilistische Kriterien herangezogen. Allgemein geben Infinitivkonstruktionen mögliche Hinweise auf die Herkunft aus Annalen („Annalenstil“). Die Quellen für Thutmosis' Feldzüge sind auf jeden Fall ausführlicher als für alle vergleichbar anderen in der ägyptischen Geschichte. J. B. Bury bemerkte, dass wir mehr über diese Feldzüge des Thutmosis III. aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. wissen als über jene von Stilicho oder Flavius Aëtius im 4. bis 5. Jahrhundert.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsnamenlisten.", "content": "Eine Nebenüberlieferung der Ereignisse sind die Ortsnamenlisten (auch Toponymlisten), die Thutmosis III. an den Pylonen 6 und 7 im Karnak-Tempel anbringen ließ. Lange Zeit galten sie als wichtige Quelle für die vorderasiatische Demografie und die Geschichte der ägyptischen Eroberungen. Durch diese Listen, die angeblich „die Länder von Ober-Retjenu aufzählen, die Seine Majestät in Megiddo einschloss“ machen nach Helck das Fortschreiten des Vormarsches erkennbar. Die Interpretation dieser Toponymlisten ist jedoch problematisch. Es ist unklar, wie die Schreiber über die Ortsnamen informiert wurden. Sie kannten diese vermutlich schon vor dem Feldzug. Die Listen sind nicht chronologisch nach dem Feldzug geordnet. Die unwahrscheinlichste Interpretation ist für Redford die einer Liste von besiegten Städten. Auch eine hierarchische Gliederung der Städte nach Wichtigkeit ist nicht festzustellen. Es gibt unterschiedliche Auslegungen der sogenannten „Syllabischen Schrift“. Aus der Tatsache, dass in einigen Abfolgen die Orte tatsächlich in einer Reihe liegen, schließt Redford, dass verschiedene Itinerare als Vorlage dienten. Helck dagegen ging davon aus, dass die Namen aus den Kriegstagebüchern entnommen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Gebel-Barkal-Stele.", "content": "Eine weitere wichtige Quelle der Ereignisse ist eine Stele, die Thutmosis III. im weit entfernten Napata (Gebel Barkal) aufstellen ließ. Auch diese liefert wichtige Einzelheiten der Feldzüge. Allerdings hat sie einen ganz anderen Bezug zu den Ereignissen als die Annalen. Sie sind Teil einer Zusammenfassung der Errungenschaften, die der König in den 25 Jahren seiner Alleinherrschaft vollbrachte und zu Ehren des Amun im Heiligen Berg (d. h. im Gebel Barkal) berichtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Armant-Stele.", "content": "Die Stele aus Rosengranit wurde in Armant in einem koptischen Wohnhaus wiederverbaut gefunden. Sie enthält eine Zusammenfassung der Höhepunkte aus Thutmosis' Regierungszeit. Es ist eine Eulogie auf den König, eine literarische Gattung, die das Lob des Königs thematisiert. Ein außenstehender Erzähler fasste die Ereignisse aus einer gewissen Distanz zusammen. Trotzdem kannte er die Annalen und nahm darauf Bezug.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Quellen.", "content": "Weitere Erwähnungen über den Feldzug sind:", "section_level": 2}, {"title": "Feldzug nach Megiddo.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbruch der ägyptischen Armee.", "content": "Der eigentliche Aufbruch der ägyptischen Armee aus Memphis wird in den Annalen nicht erwähnt, dafür auf der Armant-Stele. Dort datiert er auf die zweite Hälfte des 4. Peret des 22. Regierungsjahres. Die Annalen beginnen mit dem Passieren der Grenzfestung Sile am 31. März (25. Peret IV) 1457 v. Chr. in seinem 22. Regierungsjahr. Neun Tage später, am 9. April, gelangte man in die Stadt Gaza. Dieser Tag war zugleich \"Tag des Festes der Thronbesteigung\" von Thutmosis III. und damit der erste Tag im 23. Regierungsjahr. Thutmosis III. vermerkte bei Ankunft in Gaza: \"Sieg in Gaza, um den elenden Feind niederzuwerfen und die Grenzen Ägyptens zu erweitern\".", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsrat in Jehem.", "content": "Am 21. April 1457 v. Chr. erreichte Thutmosis III. die Stadt Jehem (Chirbet Jimma). Hier wurde ein Lager aufgeschlagen und die Lage erkundet. In der folgenden Beratung wurde ihm mitgeteilt, dass der König von Kadesch die ägyptentreuen Provinzen bis Naharina (Gebiet oberer Euphrat), Chor (Palästina-Syrien) und Qedu/Qedi (Nordsyrien, zwischen Karkemisch und dem Meer) \"unter seiner Führung versammelt habe und in Megiddo warte\". Thutmosis rief seine Berater zusammen und besprach das weitere taktische Vorgehen. Zwischen Jehem und Megiddo erhebt sich das Karmelgebirge. Für die Anmarschroute boten sich drei Möglichkeiten: Thutmosis wählte entgegen dem Rat seiner Berater den gefährlichen Weg über das Gebirge, um den Überraschungseffekt für sich in Anspruch zu nehmen und hinter die feindlichen Linien zu gelangen. Hätten die Feinde sich auf dem Bergrücken des Passes positioniert, wären die Ägypter leichte Beute gewesen. Selbst wenn sie den Pass durchschreiten konnten, war die Gefahr groß, sogleich in Kampfhandlungen verwickelt zu werden, während ein großer Teil der Armee sich noch in der Passschlucht befand. Aus verständlichen Gründen rieten die Berater von dieser Route ab: Thutmosis III. stellte die Berater vor die Wahl, ihm zu folgen: So stimmten die Berater dem Vorschlag zu:", "section_level": 2}, {"title": "Marsch durch das Karmelgebirge und Kampfvorbereitungen.", "content": "Ohne Probleme konnte die Streitmacht die Schlucht durchqueren. Als die Ägypter zur Mittagsstunde aus dem Pass traten, war \"kein Feind zu sehen\". Ob der Fürst von Kadesch tatsächlich keine Nachricht über den Vormarsch der Ägypter erhalten hat, bleibt offen. Nach Angabe des Kriegstagebuches blieben die Truppen auf Ermahnung der Berater stehen um die Nachhut heranzuführen. Die Gegner hatten ihre Hauptstreitmacht beim Ort Taanach in Stellung gebracht und kleinere Einheiten zur Sicherung der von Djefti auf die Ebene von Megiddo führenden Straße abgestellt. Diese war von der Festung aus problemlos einsehbar. Den Pfad durch das Gebirge hatte die Koalition jedoch nicht beachtet. Thutmosis III. erkannte am 24. April (19. Pachon) 1457 v. Chr. beim Verlassen der Schlucht, dass er zwischen Nord- und Südflanke seiner Gegner geraten war. Ende des Vormittags hatte die gesamte Streitmacht \"die Schlucht\" verlassen und erreichte \"zur 7.Stunde des Tages (gegen 12:00 Uhr)\" den Ort Qen (Qn). Nun wurde dem ganzen Heer befohlen, sich auf die kommende Schlacht vorzubereiten: \"Rüstet euch für den Kampf mit dem elenden Feind\". Thutmosis III. ließ am Fuß des Gebirges lagern. Am nächsten Tag wurden letzte Vorbereitungen für die Schlacht getroffen: \"Besorgen der Verpflegung der Großen und des Proviants der Gefolgsleute\", dem Heer wurde für die folgende Nacht der Auftrag gegeben \"Standhaft! Standhaft! Wachsam! Wachsam!\". Gleichzeitig wurden noch in der Nacht Teile des Heeres nach Süden und Norden von Megiddo verschoben, um die Festung von der feindlichen Armee abzuschneiden.", "section_level": 2}, {"title": "Schlachtverlauf.", "content": "Am 21. Schemu I (26. April) vermeldet der Schreiber: \"Tag des Neumondfestes. Erscheinen des Königs am frühen Morgen. Befehl zum Auszug.\" Diese Eintragung beinhaltet gleichzeitig eine der seltenen Erwähnungen vom Neulichtfestdatum. Der südliche Flügel des Heeres von Thutmosis III. stand südlich vom \"Bach Ken\", während der nördliche Flügel sich im Nordwesten von Megiddo aufhielt. Thutmosis schildert in den Annalen, wie er an vorderster Front den Angriff leitete: Völlig überrascht vom plötzlichen Angriff zogen sich die Gegner von Thutmosis III. in die Festung zurück. Laut Bericht wurden die fliehenden Syrier wegen der zu früh geschlossenen Tore an Seilen und zusammengeknoteten Kleidern über die Mauern hochgezogen. Helck bezweifelt allerdings die Historizität dieser Aussage. Offenbar führten die zurückgelassenen Kostbarkeiten zu Plünderungen. Interessant ist, dass dieses Versagen auf ägyptischer Seite auch offiziell zugegeben wird:", "section_level": 2}, {"title": "Belagerung der Festung von Megiddo.", "content": "Da sich die Fürsten hinter der Festung verschanzen konnten, musste die Stadt belagert werden. Eine gewaltige Mauer von 315 m × 230 m und einer Höhe von etwa 10 m und Dicke von 6 m machte die Stadt uneinnehmbar. Lediglich das Aushungern versprach Erfolg. Es wurde ein Belagerungsring um die Festung aufgebaut. Thutmosis III. verfolgte und kontrollierte das Geschehen in der Festung \"Men-Cheper-Re\", östlich von Megiddo, die für die Belagerung erbaut wurde: \"Die Festung wurde mit Erdwerk und frischen Holzbalken aus allerlei Fruchtbäumen umgeben.\" In den folgenden Monaten gelang es keinem Stadtbewohner, aus Megiddo zu fliehen. Über die genauen Umstände der Belagerung wird in den Annalen nicht berichtet. Die Inschrift verweist auf eine lederne Schriftrolle, die im Archiv des Karnak-Tempels aufbewahrt wurde. Ein Teil der Armee bewachte sicherlich ständig den Zugang zur Festung, während andere Teile das Umland unterwarfen. Über die Dauer der Belagerung geben die Annalen keine Auskunft. Die einzige Erwähnung enthält die Gebel-Barkal-Stele: \"Meine Majestät belagerte sie sieben Monate.\" Viele Ägyptologen folgten dieser Angabe. Hans Goedicke hält es dagegen nicht für wahrscheinlich, dass die Ägypter noch im Monat Dezember in Vorderasien kämpften und Thutmosis III. für eine solange Zeit nicht nach Ägypten zurückkehren konnte. Außerdem feierte der König bereits fünf Monate nach Beginn der Belagerung seinen Sieg in Karnak, weshalb er eine Lesung der Stelle als „ein Monat und sieben Tage“ vorschlägt.", "section_level": 2}, {"title": "Kapitulation der vorderasiatischen Fürsten.", "content": "Als die Lebensmittel in der Festung allmählich zur Neige gingen, kapitulierten die vorderasiatischen Fürsten. Thutmosis III. forderte Tributzahlungen und die Treue gegenüber Ägypten, dafür durften die Fürsten ihre Positionen behalten. Thutmosis III. kehrte nach seinem Sieg nach Karnak zurück, um die Götterfahrt des Amun im Rahmen der Feierlichkeiten des Opet-Festes am 15. Achet II (22. September) zu begleiten. Nachdem Hatschepsut in den Jahren zuvor das Opet-Fest eröffnete, führte Thutmosis III. erstmals den Prozessionszug des Amun in Verbindung eines zusätzlichen Siegesopfers hinsichtlich des Gewinns der Schlacht bei Megiddo an.", "section_level": 2}, {"title": "Beuteliste.", "content": "Die Ägypter erbeuteten: \"340 Gefangene, 2041 Pferde, 191 Fohlen, 6 Hengste, einige Jungpferde, 2 Streitwagen mit Goldbeschlag, 922 weitere Streitwagen, 1 Panzerhemd aus Bronze, 200 Panzerhemden aus Leder, 502 Bogen, 7 Zeltstangen mit Silberbeschlag aus Meria-Holz des Königs von Kadesch, 1.929 Stück Rindvieh, 2.000 Ziegen, 20.500 Schafe und 207.300 Sack Weizen des Tales Jesdraelon (heute Jesreel)\".", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "Der Ausgang der Schlacht bei Megiddo kann verschieden interpretiert werden. Einerseits kann man davon ausgehen, dass sie nur unter großen Anstrengungen gewonnen wurde und der ägyptische König deshalb von einem Zug weiter nordwärts nach Syrien absah, wenn auch südsyrische Orte auf den Ortsnamenlisten auftauchen. Unter der Annahme eines Präventivschlags war die Unternehmung dagegen sehr erfolgreich: \"So erfolgreich, dass von nun an der Gegner nicht mehr Qadeš, sondern Mitanni heißt.\" Die Schlacht bei Megiddo leitete den Auftakt für fast jährlich stattfindende Feldzüge nach Vorderasien ein. Bei dieser Vorgehensweise orientierte sich Thutmosis III. an „glorreichen Vorbildern“, wie Feldzüge von Sesostris III. nach Nubien: \"Durch die jährliche Anwesenheit in der Region wird jede aufkeimende Rebellion unterbunden, und mittels Depots und Garnisonen kann die Basis für weitergehende Präsenz geschaffen werden\". Neben dem 1. kam es nur bei dem 8. und 10. Feldzug zu richtigen Feldschlachten, bei den anderen handelte es sich vermutlich um kleinere Unternehmungen. Francis Breyer geht davon aus, dass die kleineren Feldzüge eher zielgerichtete „Razzien“ waren, mit verhältnismäßig wenigen Soldaten. Ihre Anwesenheit ermöglichte das Einsammeln von Geschenken. Wurde dem nicht entsprochen, wurden die betreffenden als „Rebellen“ bezeichnet und die Umgebung wurde geplündert. Daraus entwickelte sich ein ägyptischer Imperialismus in Vorderasien.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelfragen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Truppenstärke.", "content": "Zur Zeit Thutmosis' III. befand sich die Armee in einer Übergangsphase. Einerseits bestand sie aus rekrutierten Milizen, die unter anderem von der Tempelbelegschaft abgezogen worden waren, andererseits gab es eine Ausweitung des professionellen Militärs. Es zeichnet sich eine Wende vom Rekrutenheer zum Berufsheer ab. Je nach Einsatz dürfte die Truppenstärke stark variiert haben. Nach Papyrus Anastasi I kann davon ausgegangen werden, dass eine Division aus 4500 bis 5000 Mann bestand. Häufig bestand in der Bronzezeit eine Armee aus 5000 Männern oder einem Vielfachen dieser Zahl. Truppenstärken von über 30.000 Mann waren allerdings sehr selten. Redford führte eine Hochrechnung für die ägyptische Truppenstärke bei der Schlacht bei Megiddo durch: Bei der Überwindung des Engpasses, bei der die Truppen im Gänsemarsch gehen mussten, dauerte es vom ersten Mann, der aus der Schlucht heraustrat, sechs Stunden bis zum letzten. Wenn alle zwei Sekunden ein Mann hervortrat, käme man auf insgesamt 10.800 Männer. Diese Zahl ist erstaunlich nahe an 10.000, was eine zu erwartende Armeegröße in dieser Zeit wäre. Für die Truppenstärke des Gegners berechnete Redford eine ähnliche Zahl, indem er von den erbeuteten Tieren den durchschnittlichen Verbrauch eines Soldaten hochrechnete. Solches Kalorienrechnen ist allerdings problematisch.", "section_level": 2}, {"title": "Marschgeschwindigkeit.", "content": "Die Distanz zwischen Sile (Tel Hebwa) und Gaza über die antike Nordsinai-Route beträgt ungefähr 220 Kilometer. Aus der Marschzeit von neun Tagen für diese Strecke folgt, dass pro Tag ungefähr 24 Kilometer zurückgelegt wurden. Dies ist beträchtlich langsamer als die 45 bis 50 Kilometer pro Tag, die in griechisch-römischer Zeit für die Sinai-Route benötigt wurden. Es gilt allerdings zu beachten, dass die Truppen nicht nur mit Waffen, sondern auch mit der Nahrung für die Reise beladen waren. Außerdem gab es wohl nur wenige Versorgungsstationen und man war mit der Route noch nicht vertraut. Von Gaza an wurde die Ganggeschwindigkeit noch verlangsamt. Die Truppen legten die etwa 115 Kilometer große Distanz nach Jehem in elf Tagen, also durchschnittlich 10,5 Kilometer pro Tag zurück. Dies lag sicherlich an der mangelnden Vertrautheit mit dem Gelände, Vorsicht im Feindesland und der bewaldeten Gegend um Joppe. Bei diesen Distanzen dürfte die Armee bereits an die logistischen Grenzen gestoßen sein. Ein Soldat kann nur die Ration von wenigen Tagen bei sich tragen: „Sie bestand wohl aus circa 10 Broten pro Tag und zwei Krügen Bier“. Das Bier für 10.000 Mann kann von etwa 1000 Eseln transportiert werden. Dabei dürfte es sich angesichts der Marschleistung um eine Hungerration gehandelt haben. Vermutlich wurde in Syrien auch geplündert, um an weitere Nahrungsmittel zu gelangen.", "section_level": 2}, {"title": "Absolute Datierung der Schlacht.", "content": "Der Bericht über den Feldzug in den Annalen enthält ein Monddatum, das von großer Bedeutung für die absolute Chronologie des ägyptischen Neuen Reiches ist. Es ist eines der seltenen astronomischen Daten, die sich mit einem genauen Regierungsdatum eines ägyptischen Königs in Verbindung bringen lassen. Ein weiteres Monddatum aus der Regierungszeit Thutmosis'III. datiert eineinhalb Jahre später: Im Regierungsjahr 24, am 30. VI. fand die Gründung des Festtempels in Karnak statt, und zwar am Tag vor dem Beginn des neuen Mondmonats. Die in Frage kommenden Daten für den Neumond lassen sich astronomisch berechnen. Daraus ergeben sich die möglichen Datenpaare 16. Mai 1482/24. Februar 1480, 9. Mai 1457/18. Februar 1455 und 3. Mai 1432/12. Februar 1430 (nach julianischem Kalender). Durch ein weiters Monddatum aus der Regierungszeit Ramses' II. und Synchronismen mit Vorderasien lassen sich diese Daten weiter eingrenzen, weshalb nach Ansicht der meisten Ägyptologen nur das mittlere Datenpaar möglich ist. Somit fand die Schlacht bei Megiddo also 1457 v. Chr. statt, wenn man sie auf den 21. Tag festlegt, am 26. April nach unserem gregorianischen Kalender (beziehungsweise am 9. Mai nach julianischem Kalender). Lediglich Casperson geht vom Jahr 1504 v. Chr. aus.", "section_level": 2}, {"title": "Tag der Schlacht.", "content": "Es ist umstritten, an welchem Tag genau die Schlacht stattfand. Zwar wird in den Annalen erwähnt, dass sich die Schlachtreihen am Tag 21 im 1. Monat der Erntezeit aufstellten, Aruna wurde aber bereits am 19. Tag verlassen und die Armee dürfte im Verlaufe des Tages das Ende der Schlucht erreicht haben, worauf die Soldaten aufgefordert wurden, sich für die Schlacht am nächsten Tag bereitzumachen. Damit stellt sich die Frage, was am 20. Tag passierte. Faulkner hält es für unmöglich, dass die beiden Armeen einen ganzen Tag untätig herumsassen. Daraus schließt er, dass der Bildhauer, der die Texte an die Tempelwände anbrachte, einen Fehler machte und man stattdessen Tag 20 für den Tag der Schlacht lesen müsste. Demgegenüber vertritt Helck die Ansicht, dass der Vormarsch von Megiddo bis zu der Stellung südlich von Megiddo erst am Tag 20 stattfand. Er hält die Übersetzung der entsprechenden Stelle am 19. Tag von Abmarsch \"in der Stadt von Aruna\" für falsch und schlägt \"zur Stadt Aruna\" vor, wonach die Armee also erst an diesem Tag nach Aruna gelangte. Damit ist die Schlacht von der Abfolge der Ereignisse für den 21. Tag gesichert. Einen anderen Vorschlag machte wiederum Lello. Da es im Text heißt, dass Thutmosis III. am 19. Tag sehr früh aufstand, meint er, so früh, dass es vor Sonnenaufgang war. Da der neue Tag im alten Ägypten erst mit dem Sonnenaufgang begann, hätte der Schreiber damit dieses Ereignis noch für den 19. Tag veranschlagt. Natürlich begann etwa zwei Stunden später der Tagesanbruch und damit der 20. Tag, womit die Armee also an diesem Tag von Aruna her aufbrach. In der Nacht dieses Tages gab dann der König den Order, sich für die Schlacht zu rüsten, die dann folgerichtig am 21. Tag stattfand.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Schlacht bei Megiddo, die am 26. April (21. Schemu I) 1457 v. Chr. im 23. Regierungsjahr des Königs Thutmosis III. nordwestlich von Megiddo stattfand, ist die vermutlich am ausführlichsten dargestellte kriegerische Auseinandersetzung aus dem alten Ägypten. Die wichtigste Quelle über den Feldzug sind die sogenannten Annalen, die Thutmosis III. in Hieroglyphenschrift an die Tempelwände des Annalensaals im Karnak-Tempel anbringen ließ. Bei diesem Annalentext handelt es sich um eine überarbeitete Kurzform eines Tagebuchs, das Schreiber während des Feldzugs führten und das nach der Rückkehr im Tempelarchiv aufbewahrt wurde.", "tgt_summary": "米吉多战役(前15世纪)发生在法老图特摩斯三世统帅下的埃及军队与卡叠什国王领导下的迦南同盟之间。它是世界上有可信史料记载的第一场战役。它还是首场使用复合弓和有伤亡人数统计的战役。所有关于该战役的第一手资料来自埃及人的记载——这些资料大多由抄书吏塔加尼以圣书体写在底比斯卡纳克的阿蒙神庙的墙上。", "id": 1552447} {"src_title": "Eisenbahnunfall von Ryongchŏn", "tgt_title": "2004年朝鲜龙川火车站爆炸事件", "src_document": [{"title": "Ryongchŏn vor dem Unglück.", "content": "Ryongchŏn liegt, 20 km von der nordkoreanisch-chinesischen Grenze entfernt, nördlich der Hauptstadt Pjöngjang. Die P’yŏngŭi-Linie, die durch Ryongchŏn führt, verbindet die Hauptstadt mit der Volksrepublik China. Sie wurde zwischen 1906 und 1940 gebaut und stellt eine der wichtigsten Verbindungen Nordkoreas zur Außenwelt dar. Der Bahnhof Ryongchŏn wurde 1939 eröffnet und die Tasado-Linie verzweigt sich vom Bahnhof. Laut einem Korrespondentenbericht im Deutschlandfunk ist es die am meisten befahrene Strecke der nordkoreanischen Eisenbahn. Nordkorea ist von den auf dieser Strecke verkehrenden Güterzügen wirtschaftlich abhängig. Vor dem Unglück liefen 26 Prozent des nordkoreanischen Zugverkehrs über den Bahnhof von Ryongchŏn. Vor allem für den Transport von Getreide, Kohle, Baumaterialien und Fisch ist er wichtig.", "section_level": 1}, {"title": "Unglücksursache.", "content": "Einen Tag nach dem Unglück teilte das nordkoreanische Außenministerium mit, dass beim Rangieren mit Dynamit beladener Waggons diese mit Funken einer defekten Oberleitung in Kontakt gekommen seien und es so zur Explosion gekommen sei. Zwei Tage nach dem Unglück berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, unter Berufung auf Angaben nordkoreanischer Beamter, dass auf dem Bahnhof der Stadt Ryongchŏn am 22. April 2004 gegen 13:00 Uhr Ortszeit ein mit Öl beladener Güterzug und ein mit dem Düngemittel Ammoniumnitrat beladener Güterzug beim Rangieren zusammen stießen. Dabei soll eine Oberleitung herabgestürzt sein, wodurch die Ölladung zu brennen angefangen habe und das Ammoniumnitrat zur Detonation gebracht wurde. Ähnlich lautete auch eine Meldung der nordkoreanischen Nachrichtenagentur Koreanische Zentrale Nachrichtenagentur.", "section_level": 1}, {"title": "Ausmaß des Unglücks.", "content": "Nach Angaben von Xinhua wurden insgesamt mindestens 161 Menschen getötet und etwa 1300 verletzt. Unter den Todesopfern sollen 76 Schulkinder gewesen sein. Eine Woche nach der Katastrophe bezifferte Nordkorea die Schäden auf 300 bis 400 Millionen Euro. 40 Prozent der Gebäude des Stadtzentrums wurden zerstört. Nach Angaben des Roten Kreuzes sind im Umkreis von nahezu vier Kilometern 1850 Häuser völlig und 6350 weitere teilweise zerstört worden. Der Zugsverkehr zwischen Pjöngjang und dem chinesischen Grenzbahnhof Dandong war nicht unterbrochen.", "section_level": 1}, {"title": "Hilfsmaßnahmen.", "content": "Am Nachmittag des 23. April bat Nordkorea erstmals nach einem Industrieunglück die Welt um Hilfe. Zwei Tage nach dem schweren Zugunglück bestätigte Nordkorea die Ereignisse offiziell und veröffentlichte erste Bilder. China und Südkorea hatten Nordkorea unterdessen je eine Million US-Dollar als Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Zwar verhängte Nordkorea nach südkoreanischen Angaben den Notstand, doch die späte und sporadische Berichterstattung nordkoreanischer Behörden sowie die zurückgebliebene und marode Infrastruktur des Landes erschwerten die medizinische Hilfe für die Verletzten. Viele Krankenhäuser haben in weiten Teilen des Landes nur stundenweise Elektrizität und es mangelt an funktionierenden Krankenwagen. Die internationalen Telefonverbindungen in dem betroffenen Gebiet des Landes seien zudem unterbrochen worden. Ausländische Hilfe wurde erst verspätet angenommen. Nach ersten Angaben eines RTL-Korrespondenten aus Peking wurden viele Verletzte in chinesische Krankenhäuser gebracht, da man den Menschen in Nordkorea auf Grund knapper Ressourcen nicht helfen konnte. Hilfslieferungen aus Südkorea mussten auf Anweisung Nordkoreas den Umweg übers Meer in Kauf nehmen, um eine Durchfahrt südkoreanischer Züge durch ganz Nordkorea zu vermeiden. Ausländische Hilfsorganisationen berichteten, dass nordkoreanische Behörden die Bergung von Toten und Verletzten bereits vor Eintreffen ausländischer Helfer abgeschlossen hätten. Die eigene Bevölkerung wurde durch die Behörden erst Tage später und nur sporadisch über das Unglück aufgeklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Wiederaufbau.", "content": "Bei einem Besuch der Stadt zwei Monate nach dem Unglück konnte Käthi Zellweger von der Caritas „Wiederaufbauarbeiten in vollem Gang“ vorfinden. Über 10.000 Arbeiter und Soldaten sollen gleichzeitig beim Wiederaufbau – vorrangig von Wohnsiedlungen – geholfen haben. Die Kosten wurden größtenteils von Südkorea getragen. Ein Krankenhausdirektor soll erzählt haben, dass sie „neben Schnittwunden und Augenproblemen vor allem mit psychologischen Beeinträchtigungen zu kämpfen“ hätten. Im Juli 2005 berichtete Mario Schmidt (ARD-Studio Tokio), dass nur noch wenig an die Katastrophe erinnere. Insbesondere durch ausländische Spenden konnten die 1000 obdachlos gewordenen Familien nach einem halben Jahr in andere Häuser ziehen. Der Leiter der Wiederaufbauarbeiten soll gesagt haben: „In einer Grundschule starben 54 Kinder, auch die Krankenhäuser waren weg. Die Patienten mussten in andere Städte gebracht werden.“", "section_level": 2}, {"title": "Spekulationen in den Medien.", "content": "In den ersten Tagen kam es zu Falschmeldungen in den internationalen Medien. So wurden bis zu 3000 Todesopfer befürchtet. Die BBC berichtete von Theorien, dass es sich bei dem Unglück um ein versuchtes Attentat auf den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-il gehandelt hätte, der den Bahnhof von Ryongchŏn etwa neun Stunden vor dem Unglück passiert hätte. Er befand sich auf der Rückreise von einem Staatsbesuch in China. Diese Theorie wurde aber von südkoreanischer Seite bestritten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Eisenbahnunfall von Ryongchŏn war ein schwerer Eisenbahnunfall am 22. April 2004 um 12:10 Uhr Ortszeit (4:10 UTC) im Bahnhof der nordkoreanischen Stadt Ryongchŏn. Durch die Explosion eines mit Ammoniumnitrat beladenen Zuges wurden mindestens 161 Menschen getötet, etwa 1300 verletzt und ungefähr 40 Prozent der Innenstadt zerstört.", "tgt_summary": "朝鲜龙川火车站爆炸事件()是指2004年4月22日午间发生在朝鲜北部平安北道龙川郡火车站的一起造成千余人伤亡的火车事故。", "id": 2517109} {"src_title": "Knut der Große", "tgt_title": "克努特大帝", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Knut entstammte der Jelling-Dynastie, die seit dem 10. Jahrhundert die dänischen Herrscher stellte. Er war der zweite Sohn des Königs Sven Gabelbart und vermutlich der Świętosława – in skandinavischen Quellen Gunhild genannt –, einer Tochter des polnischen Herzogs Mieszko I.", "section_level": 2}, {"title": "Eroberung Englands.", "content": "Im Jahr 1013 nahm er an der Invasion Englands durch seinen Vater Sven teil und wurde von diesem als Befehlshaber der Flotte in Gainsborough zurückgelassen. Als Sven Anfang 1014 starb, wurde Knut dessen Nachfolger in England. Da der englische Witan seine Ansprüche auf den englischen Thron nicht anerkannte und seinen früheren König Æthelred zurückrief, zog er sich nach Dänemark zurück. Im Sommer 1015 kehrte er mit einer großen Invasionsstreitmacht nach England zurück, mit der er in South Gloucestershire an Land ging und in Wessex einfiel. Im Winter zog er über die Themse und durch Mercia nach Norden, besetzte Northumbria und ließ den dortigen Earl Uhtred umbringen. Im Frühjahr 1016 zog er zurück nach Süden, um London mit Unterstützung seiner Flotte anzugreifen, wo nach Æthelreds Tod Edmund Ironside regierte. Edmund gelang der Ausbruch aus dem belagerten London, jedoch wurde er Ende 1016 in der Schlacht von Assandun bei Ashingdon in Essex von Knut besiegt und erkannte danach Knuts Herrschaft über England mit Ausnahme von Wessex an. Nach Edmunds Tod im November wurde auch diese Einschränkung hinfällig, und Knut wurde zu Weihnachten als König Englands gekrönt. 1017 heiratete er die Witwe Æthelreds Emma von der Normandie, um seinen Anspruch auf England zu festigen. Im selben Jahr teilte er sein Herrschaftsgebiet in die Grafschaften Wessex, Mercia, Northumbria und East Anglia auf. Als Earls setzte er Erik Håkonsson in Northumbria, Torkjell Høge in East Anglia, Leofric in Mercia und Godwin in Wessex ein. 1018 erhob er das letzte Danegeld. Im Frühjahr 1020 bekundete Knut seinen Willen, in England gemeinsam mit der katholischen Kirche regieren zu wollen. Die in der ältesten dänischen Königsurkunde verfasste Absicht unterstützte der König durch die Förderung der kirchlichen Bauten in England. Zugleich veranlasste er, dass englische Priester nach Dänemark kamen, um dadurch den Zusammenhalt festigen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Dänischer König.", "content": "Nach dem Tod seines älteren Bruders Harald II. wurde er 1019 König von Dänemark, wo er seinen Schwager Ulf Jarl als seinen Stellvertreter einsetzte. Dem Versuch von Anund Jakob von Schweden und Olav II. Haraldsson von Norwegen, ihm Dänemark zu entreißen, bereitete er 1025/26 in der Schlacht an der Helgeå in Schweden ein Ende. Seinen Schwager, den er der Kollaboration mit deren Plänen verdächtigte, ließ er umbringen. 1025 wurde Knuts Tochter Gunhild dem Sohn Konrads II. und zukünftigen Kaiser Heinrich III. versprochen (die Hochzeit der beiden fand 1036 statt, Gunhild starb aber schon 1038). Offenbar wurde Knut im Gegenzug als Herrscher über Sydjylland anerkannt. Am 26. März 1027 wohnte er der Kaiserkrönung Konrads in Rom bei. 1028 eroberte er Norwegen. Der Versuch des entthronten Königs Olav, die Herrschaft zurückzuerlangen, scheiterte 1030 in der Schlacht von Stiklestad. Jedoch konnte sich auch Knuts Sohn Sven Alfivason in Norwegen nicht durchsetzen, wo Olavs Sohn Magnus ab 1035 wieder die Macht übernahm (bis 1047). Knut unternahm anscheinend 1034 auch den Versuch, sich Schottland anzueignen, wobei ihm aber kein anhaltender Erfolg beschieden war.", "section_level": 2}, {"title": "Tod und Nachfolge.", "content": "Knut starb 1035 in Shaftesbury und wurde im Alten Münster von Winchester begraben. An dieser Stelle ließ Wilhelm der Eroberer später die Kathedrale von Winchester errichten.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Knuts erste Frau bzw. Nebenfrau war Ælfgifu von Northampton (um 995–1040). Sie gebar zwei Söhne: Aus der Ehe mit Emma von der Normandie (um 987–1052), Witwe Æthelreds, die er 1017 heiratete, gingen hervor: Seine Stiefkinder aus letzterer Ehe waren:", "section_level": 1}, {"title": "Legende.", "content": "Knut der Große wird im englischen Sprachraum heute vor allem mit der Legende verbunden, er habe vergeblich die Flut aufhalten wollen. Sie geht zurück auf eine Geschichte von Heinrich von Huntingdon aus dem 12. Jahrhundert. Darin sitzt Knut auf einem Thron am Strand und läßt sich von der Flut überspülen, um gegenüber seinen Höflingen auf die Machtlosigkeit auch eines großen Königs gegenüber den Kräften Gottes und seiner Schöpfung hinzuweisen. In vielen späteren Interpretationen dagegen wird Knuts Versuch als Größenwahn dargestellt und wird sprichwörtlich für vergebliche Unterfangen verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Knut der Große (dänisch \"Knud den Store\", englisch \"Canute the Great\"; * etwa 995; † 12. November 1035 in Shaftesbury) war im 11. Jahrhundert Herrscher über ein nordisches Großreich, das England, Dänemark, Norwegen und Südschweden umfasste.", "tgt_summary": "克努特大帝(古挪威语: Knútr inn ríki,英语:Canute the Great,995年-1035年-11月12日),丹麦称克努特二世,英格兰称克努特一世。他继承父亲丹麦国王斯温的王位,对英格兰、丹麦、挪威及部分瑞典进行统治,其辖境享有北海帝国之称。", "id": 1768865} {"src_title": "Gamelan", "tgt_title": "甘美蘭", "src_document": [{"title": "Aufbau und Verbreitung.", "content": "Die Ensembles bestehen im Kern aus Metallophonen, einzelnen Gongs, Gongreihen und Trommeln (\"kendang\"). Dazu kommen je nach Stil Flöten (\"suling\"), Streichlauten (\"rebab\"), Xylophone, Schüttelidiophone aus Bambus (\"angklung\") und Gesang. Nur die solistisch eingesetzten Instrumente improvisieren über die Kernmelodie, die von den Metallophonen vorgetragen wird. Die Kernmelodie besteht aus Patterns, die umspielt werden. Das Zusammenklingen von Kernmelodie und Auszierung wird als „innere Melodie“ aufgefasst. Die Stimmung ist je nach Musikrichtung unterschiedlich und variiert auch von Ensemble zu Ensemble. Es gibt Gamelans mit 4, 5 und 7 Tönen pro Oktave. Die für westliche Hörer ungewöhnlichen Schwingungsverhältnisse von beispielsweise 1,7 f und 2,29 f zum Grundton f stammen von den seit über 1600 Jahren in Indonesien hergestellten, runden Klangplatten. Bei diesen schwingen einerseits gegenüberliegende Platteninnere gegeneinander und andererseits Ränder und Platteninnere gegeneinander. Gamelanmusik erklingt zu verschiedenen Anlässen, etwa zu religiösen Feiern, sozialen Anlässen wie Hochzeiten oder Geburten, als Begleitung zu Tänzen und \"wayang\"-Aufführungen wie Puppentheatern (\"wayang golek, wayang klitik\"), Schattenspielen (\"wayang kulit\") und dem seltenen Bildrollendrama (\"wayang beber\"). Einige zum Teil sehr alte Ensembles findet man noch heute an den Fürstenhöfen (\"Kraton\") von Yogyakarta und Surakarta in Zentraljava. Gamelan kommen außerhalb ihres Kernbereiches Zentraljava, Ostjava und Bali auch auf der Insel Lombok vor; in Westjava verwendet das Degung-Ensemble ähnliche Gongspiele. Auf der Insel Madura vor der Nordküste Javas übernimmt im \"Gamelan Saronen\" das Doppelrohrblattinstrument \"saronen\" die Melodieführung. Von Gamelan abgeleitete Instrumente und Spielweisen werden in der Minahasa-Region von Nordsulawesi, in Teilen von Mindanao und auf einigen dazwischen liegenden Inseln Kulintang genannt. Die für das Gamelan typischen Buckelgongs werden traditionell auch auf Sumatra gespielt; der Einfluss des Gamelan prägt die klassische Musik Südostasiens zwischen Malaysia, Myanmar, Laos und Kambodscha. Die ersten Gamelan-Orchester außerhalb der Region wurden im frühen 20. Jahrhundert durch Auswanderer in den Niederlanden eingerichtet. Der niederländische Musikethnologe und Musiker Jaap Kunst (1891–1960) und sein US-amerikanischer Schüler Mantle Hood (1918–2005) haben viel zum Verständnis der Musik und zur Einrichtung von Gamelan-Ensembles im Westen beigetragen. In Deutschland konzertieren mehrere Gamelan-Musikgruppen. Von einigen Völkerkundemuseen und Musikschulen werden Unterrichtskurse angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Gamelan in Zentraljava.", "content": "Ein Gamelan besteht aus vier Gruppen von Instrumenten: In einem vollständigen Gamelan können bis zu 40 Spieler vereint sein. Es gibt keine eigentlichen Solisten. Jedes Instrument ist für den Gesamtklang wichtig, und nur im Zusammenspiel aller Instrumente ergibt sich der gewünschte Klang. Insofern stellt ein Gamelan ein soziales Ideal dar, in dem jeder auf den anderen hört und seinen Teil zum Gesamtergebnis beiträgt, ohne selbst im Vordergrund zu stehen. In Zentraljava werden zwei unterschiedliche Stimmungen benutzt: Die Abstände der Töne im Slendro sind nahezu gleich. Die Stufen im Pelog weisen deutliche Unterschiede auf. Keine der beiden Stimmungen enthält reine Intervalle außer der Oktave. Jedes Gamelan hat seine eigene, etwas von den anderen abweichende Stimmung. Für Slendro und Pelog gibt es jeweils einen eigenen Satz Instrumente. Jedes Stück ist für eine Stimmung komponiert. Beim Spiel werden gleiche Instrumente „über Eck“ aufgestellt, und der Spieler dreht sich jeweils zu dem Instrument, das gebraucht wird. Daneben gibt es an den Sultanshöfen einige spezielle Gamelanorchester, die nur dort gespielt werden. Sie haben meist ein spezielles Repertoire. Die komplexen Regeln, die Grundlage jedes Gamelan-Stücks sind, wurden 2016 für Studienzwecke in ein Computerprogramm überführt, das auch als Hilfsmethode für Kompositionen nutzbar sein soll.", "section_level": 1}, {"title": "Gamelan auf Bali.", "content": "Auf Bali gibt es eine größere Zahl verschiedener Ensembletypen. Sie benutzen teilweise unterschiedliche Instrumente und Stimmungen und haben unterschiedliche soziale oder religiöse Funktionen. Neben Gamelan-Orchestern mit Metallophonen (\"gangsa\") gibt es dort vereinzelt auch Gamelan-Orchester mit Holzinstrumenten, besonders den Bambus-Gamelan \"Jegog\", bei dem die tiefsten Idiophone über drei Meter lang sind. Die Jegog-Instrumente gibt es außerhalb von Bali nur dreimal auf der ganzen Welt – in San Francisco, Tokio und im bayerischen Mühldorf am Inn. Der wohl populärste zeitgenössisch-klassische Musikstil ist der \"Gamelan Gong Kebyar\". Er hat das frühere höfische Gong-Orchester \"Gong Gede\" abgelöst. Der kleine \"Gamelan Gambuh\" mit Bambusflöten und der Streichlaute \"rebab\" begleitet Tanzdramen.", "section_level": 1}, {"title": "Gamelan auf Lombok.", "content": "Auf der östlichen Nachbarinsel Lombok spielt die balinesische Minderheit die eigene Musiktradition in etwas reduzierter Form. Die Bevölkerungsmehrheit der Sasak hat in der Musik von Lombok aus Java und Bali stammende Gamelan-Traditionen übernommen und angepasst. Das balinesische \"Gamelan Gong Gede\" wurde zum \"Gamelan Gong Kuna\" reduziert. Das klassische Orchester auf Lombok ist das \"Gamelan Gendang Beleq\", bei dem die Bronze-Metallophone durch die melodieführende Bambusflöte \"suling\" und gelegentlich durch das Doppelrohrblattinstrument \"preret\" ergänzt werden. Das dritte bedeutende Orchester ist das \"Gamelan Wayang Sasak\", mit dessen Begleitung der Schattenspielzyklus \"Serat Menak Sasak\" aufgeführt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Einflüsse auf die westliche Musik.", "content": "Auf der Weltausstellung im Jahr 1889 in Paris war Claude Debussy nachhaltig vom Klangbild eines javanischen Gamelan-Ensembles fasziniert. Der Komponist Steve Reich beschäftigte sich in den 1970er Jahren mit dem balinesischen Gamelan, was sich in der Komposition \"Music for 18 Musicians\" niederschlug. Die britische Band 23 Skidoo veröffentlichte in den 1980er Jahren mehrere Alben, die von der Gamelanmusik beeinflusst waren. Darunter auch das 1984 erschienene Album \"Urban Gamelan\". Die Postrock-Band Godspeed You! Black Emperor gibt die Gamelanmusik als eines ihrer Einflüsse an und hat auch einen Song mit dem Titel \"Gamelan\" veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gamelan ist die umfassende Bezeichnung für unterschiedliche Musikensembles in Indonesien, besonders in der traditionellen Musik von Java und Bali, die stets einzelne Bronzegongs und Metallophone oder seltener Xylophone enthalten und zu denen je nach Größe und Verwendungszweck Trommeln, Saiteninstrumente, Flöten und Gesangsstimmen hinzukommen.", "tgt_summary": "甘美朗(Gamelan)是印度尼西亚历史最悠久的一种民族音乐,又以巴厘岛及爪哇岛的甘美朗合奏最为著名。主要的乐器有钢片琴类、木琴类、鼓、锣、竹笛、拨弦及拉弦乐器,有些曲目亦可以加上演唱者。甘美朗是整队组合的名称,「甘美」(gamels)在印尼语解作敲击,而字尾「朗」(-an)用来标示名词,合起来即敲击乐的意思。甘美朗除了成为印尼的宫廷和宗教音乐,也对二十世纪的西方音乐影响很大。", "id": 1665919} {"src_title": "Rezeption des römischen Rechts", "tgt_title": "继受罗马法", "src_document": [{"title": "Frührezeption.", "content": "In Gang gesetzt wurde die Rechtsrezeption mit der Wiederauffindung einer handschriftlichen Hauptquelle des römischen Rechts, den justinianischen Digesten. Diese Sammlung des klassischen Juristenrechts wurde an der Universität Bologna, u. a. bekannt als Keimzelle für die europäische Juristenausbildung \"(nutrix legum),\" ausgangs des 11. Jahrhunderts zu Katalysator und Quellengrundlage für das weltliche Rechtsstudium, die Legistik (abgeleitet von \"libri legales,\" dem Namen für die antiken Gesetzgebungswerke). Methodische Anleihen nahm der revitalisierte Wissenschaftszweig dabei aus der Scholastik, insbesondere das Streben nach logischer Widerspruchsfreiheit wurde zur Maxime der Quellenarbeit erhoben. Die Rezeption des römischen Rechts wird in die Stadien der Früh- und der Spätrezeption eingeteilt. In der Frührezeption waren es vor allem die Klöster und geistlichen Gerichte, die Träger der Rezeption waren. Der Grund hierfür ist in den juristisch ausgebildeten Geistlichen zu sehen, die den Gerichten oder Klöstern vorstanden. Später besetzten in Italien ausgebildete Juristen immer häufiger Verwaltungs- und Rechtsprechungspositionen in den „ultramontanen“ (jenseits der Alpen liegenden) Territorien West- und Nordeuropas und konnten somit die dort anzufindenden juristischen Laien langsam ersetzen. Ab dem 14. Jahrhundert können die neu gegründeten Universitäten als bedeutendster Träger der Spätrezeption angesehen werden. An diesen wurde nach der Gründungswelle Mitte des 14. Jahrhunderts sowohl das justinianische (römische) als auch das kanonische Recht gelehrt. Die Neugründung von Universitäten unterstützte die Ausbreitung des Rechtsunterrichts, so auch im Heiligen Römischen Reich: Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386. Die hier ausgebildeten Juristen arbeiteten in den Verwaltungen des Reiches und der Territorien als Richter oder Rechtswissenschaftler. Wegen der Gleichartigkeit der Rechtsquellen kann von einer einheitlichen Juristenausbildung in Kontinentaleuropa gesprochen werden. Diese erste Phase der Rezeption wird mit der Begründung des Reichskammergerichtes 1495 als beendet angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Glossatoren, Postglossatoren, Konsiliatoren.", "content": "Die erste eingehende Beschäftigung mit dem römischen Recht wurde im 12. Jahrhundert von den Rechtsgelehrten in Bologna und Pavia in Form einer Kommentierung der Texte des Corpus Iuris Civilis erreicht. Hierbei wurden den ursprünglichen Texten Anmerkungen auf den entsprechenden Seiten hinzugefügt (Glossen). Man spricht daher auch von der Glossatorenzeit (gleiches gilt für die Bearbeitung des Decretum Gratiani oder Corpus Iuris Canonici). Irnerius, der bis 1125 als Jurist an der Rechtsschule von Bologna tätig war, begann wahrscheinlich als erster mit der Kommentierung des Corpus Iuris Civilis. Die Bedeutung dieser Glossatoren liegt vor allem in ihrer Vorarbeit zum ius commune. Aber auch rechtsschöpferisch waren sie tätig (beispielsweise im Delikts-, Sachen- und Schadensersatzrecht, außerdem entwickelten sie die Grundsätze der Geschäftsführung ohne Auftrag und der ungerechtfertigten Bereicherung). Eine der umfangreichsten Glossen wurde von Accursius (1183–1260/63) in dem Sammelwerk \"Glossa ordinaria\" zusammengestellt. In der nachfolgenden Zeit wurden die Glossen immer umfangreicher, so dass diese in separaten Büchern zu Kommentaren anwuchsen. Die in dieser Phase arbeitenden Juristen wandten sich außerdem immer mehr der Rechtspraxis in den Ländern Europas zu und beeinflussten diese durch die Anfertigung von Rechtsgutachten. Sie versuchten zum ersten Mal, Rechtsentscheidungen durch Abstraktion vom Einzelfall zu lösen und somit gemeinsame Grundsätze aus der Praxis zu entwickeln. Die Hinwendung zur Rechtspraxis machte eine ausführliche Untersuchung in den Rechtsgebieten des Handelsrechtes nötig. Im 13. und 14. Jahrhundert war die Rezeption in Italien und den westeuropäischen Ländern Frankreich und Spanien in vollem Gang, nicht so in Deutschland. Dort entstanden allmählich ab Mitte des 14. Jahrhunderts Universitäten, die sich nicht lediglich mit kanonischem Recht auseinandersetzen. Nicht erwiesen ist, ob vor Mitte des 15. Jahrhunderts ständige Vorlesungen im römischen Recht abgehalten worden sind. Auch der Zustrom Deutscher zu den italienischen Universitäten setzte verhältnismäßig spät ein und erreichte seinen Höhepunkt erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.", "section_level": 1}, {"title": "Praktische Verbreitung in der Neuzeit.", "content": "Nach Einrichtung des Reichskammergerichts 1495 wurde diesem (und dem Reichshofrat) als oberstem Gericht im Heiligen Römischen Reich eine tragende Rolle bei der fortgeführten Rezeption des römischen Rechtes zugedacht. Obwohl dieses niemals offiziell zum Reichsrecht erhoben wurde und das Reichs-, Landes- und Gewohnheitsrecht (consuetudo) ihm offiziell vorgingen, war es die wichtigste begriffliche Quelle zur Einordnung von Rechtsfiguren in der Neuzeit. Daher wurde das römisch-kanonische Recht von den Richtern auch meist bevorzugt angewandt, da es hier eine klare schriftliche und systematische Fixierung gab. Wichtig für das Fortschreiten der praktischen Rezeption war ferner die Popularisierung des rezipierten Rechts durch leicht verständliche, deutschsprachige Rechtsbücher römisch-rechtlichen Inhalts, so namentlich und zuerst den Klagspiegel des Conrad Heyden (um 1436), sowie im 16. Jahrhundert u. a. Ulrich Tenglers Laienspiegel und Justin Goblers Rechtenspiegel. Derartige Schriften förderten das Eindringen des römischen Rechts auch in die unteren Ebenen der Rechtspraxis, die zu dieser Zeit noch weitgehend von Nichtjuristen geprägt waren. Mittelbare Folge war eine verstärkte Verrechtlichung des Alltagslebens.", "section_level": 1}, {"title": "Epoche des Usus modernus pandectarum.", "content": "Wissenschaftlich wurde die Rezeption in der Epoche des Usus modernus pandectarum im Heiligen Römischen Reich wieder vorangetrieben. Auf Grund der Tatsache, dass das römisch-kanonische Recht nicht als Reichsrecht formell eingesetzt worden war, wurden die aufgestellten Rechtssätze in der Zeit des Heiligen Römischen Reiches fortlaufend der kritischen Prüfung unterzogen. Besonders intensiv gelang diese Auseinandersetzung im Usus modernus pandectarum, der nicht nur eine weitere Epoche in der Rezeption des römisch-kanonischen Rechtes darstellt, sondern dessen Verdienst es ist, dass aus der Rechtspraxis heraus eine einheitliche Rechtsordnung (für das Privatrecht) im Heiligen Römischen Reich gebildet werden konnte. In dieser Epoche, die in ihrer Entwicklung gesamteuropäisch zu sehen ist (mos gallicus, mos italicus), wurden das bereits bestehende partikulare Recht, die Rechtspraxis und das gelehrte römische Recht an die bestehenden Verhältnisse im Heiligen Römischen Reich angepasst, so dass eine einheitliche Rechtsordnung zu entstehen begann. Die Autoren hinterfragten, im Geiste des Humanismus, die Quellen des Corpus Iuris Civilis und des Corpus Iuris Canonici und verglichen diese mit antiken rechtswissenschaftlichen Texten. Außerdem wurde versucht, das Partikularrecht und das gelehrte Recht zu vereinheitlichen. Das gesamte rezipierte römische Recht wurde kritisch neu bewertet. Auch die fallbezogene Literatur nahm in dieser Zeit zu. Am Ende der Epoche wurde der Usus modernus schon von der beginnenden Aufklärung und der damit stattfindenden Auseinandersetzung mit dem Naturrecht durchsetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Pandektenwissenschaft unter dem Einfluss der Historischen Rechtsschule.", "content": "Die letzten Auswirkungen der Rezeption äußerten sich in Deutschland in jener Entwicklung, die letztendlich zur Kodifikation des Bürgerlichen Gesetzbuchs führten, nämlich die im 19. Jahrhundert auf Anregung Friedrich Carl von Savignys stattfindende historische Erneuerung, die eine Neubefassung mit den römischen Rechtsquellen forderte, auf deren Grundlage ein allgemeines deutsches bürgerliches Recht entstehen sollte, Gegenstand der Pandektenwissenschaft. Diese verstand sich als geschichtliche, auf der Kultur eines Volkes beruhende Rechtswissenschaft, weshalb sie die überpositive Zeitlosigkeit des Rechts, die dem am Naturrecht orientierten Vernunftrecht innenwohnen, ablehnte. Gefordert wurde die Nutzung gestalterischer Spielräume, rechtschöpferisches Tätigwerden für die Praxis. In Deutschland erfolgte die Rezeption dieser Zeit daher eher über die Doktrin der italienischen Kommentatoren, als über das Corpus Iuris selbst. Über die Rezeption in Deutschland existiert insoweit eine große Menge an Literatur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rezeption des römischen Rechts bezeichnet einen kulturgeschichtlichen Vorgang, der gemeinhin als wissenschaftliche Durchdringung der kontinentaleuropäischen Gewohnheits- und Partikularrechte durch das römisch-kanonische Recht verstanden wird. Dieser Einwirkungsprozess des \"ius commune\" (Gemeines Recht) auf die \"iura patriae\" (Heimatrechte) verlief in Phasen wechselnder Intensität ab dem Hochmittelalter bis zu seinen pandektistischen Ausläufern im 19. Jahrhundert und nahm damit entscheidenden Einfluss auch auf geltendes Recht, etwa auf das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) von 1896/1900.", "tgt_summary": "继受(Rezeption)或罗马法的继受(Rezeption des römischen Rechts),指的是德意志法律史上的一个事件。通过继受,连同本来就在起着现行法作用的教会法一起,神圣罗马帝国的法状况被形形色色的习惯法和特别法肢解。继受发生在神圣罗马帝国的地区范围内,具有深远的影响,且包括了诸多阶段。到了19世纪,随着神圣罗马帝国的崩溃,潘德克顿法学(Pandektenwissenschaft)掀起了另一波继受的浪潮,对德国民法典的产生有着决定性的影响。继受的主要途径是:追求法律机构的学术化、以及法规范和判例的成文化记载。", "id": 2547343} {"src_title": "Köhler (Fisch)", "tgt_title": "綠青鱈", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Körper des Köhlers ist langgestreckt und er besitzt drei Rückenflossen sowie zwei Afterflossen, die dicht zusammenstehen. Die Seitenlinie, ein deutlich sichtbarer heller Streifen, verläuft parallel zu seinem Rücken, wo er meist pechschwarz gefärbt ist und die Färbung über die Flanken in eine silbrig-weiß glänzende Unterseite übergeht. Die älteren Tiere erkennt man an einem leicht vorstehenden Unterkiefer. Es ist auffallend, dass der für Dorsche charakteristische Kinnfaden meist fehlt. Köhler erreichen ein Alter von bis zu 30 Jahren und werden bis zu 1,20 Meter lang und bis zu 17 Kilogramm schwer. Den weltweit größten dokumentierten Köhler, einen Fisch von 22,3 kg, konnte ein Angler am Saltstraumen in Nord-Norwegen fangen, jedoch wurden von Berufsfischern angeblich schon Köhler von weit über 40 kg gefangen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Der Köhler kommt im gesamten Nordatlantik und in der nördlichen Nordsee vor, immer öfter auch in der Ostsee. Er hält sich in der Nähe der Küste und auf dem offenen Meer auf und ist bis zu einer Tiefe von 250 Metern anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Köhler ist ein pelagisch lebender Schwarmfisch. Die Hauptnahrungsquelle der Jungtiere sind Krebstiere und Fischlaich, während erwachsene Köhler Jagd auf kleinere Schwarmfische (Heringe, Sprotten) machen.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung, „Seelachs“.", "content": "Der Köhler ist in Deutschland der achtwichtigste Speisefisch (ca. 2 % des Fischangebotes im Jahr 2016) und kommt als Frisch-, Salz- oder Trockenfisch, gefärbt als \"Seelachs in Öl\" und als gefrorene Filets auf den Markt. Der Name „Seelachs“ ist (ebenso wie „Alaska-Seelachs“) eine Erfindung der Lebensmittelindustrie und beruht auf der (aus der Zeit vor Einführung der Lachszucht stammenden) Verwendung des Fleisches als rot eingefärbter „Lachsersatz“. Für solchen entstand historisch zunächst ein Bedarf durch den einbrechenden Import echten Lachses im Ersten Weltkrieg, dann durch den zurückgehenden Lachsfang in Mitteleuropa. In Deutschland starb der Lachs in den 1950er Jahren aus. Das Köhlerfleisch soll bereits im Ersten Weltkrieg als Lachsersatz rot eingefärbt worden sein, üblicher wurde das Verfahren und die Bezeichnung als „Lachsersatz“ vielleicht erst später, um den zuerst unbefriedigenden Absatz des Köhlerfleisches zu verbessern. In den 1930er Jahren ersetzte der Handel die Bezeichnung „Köhler“ oder „Kohlfisch“ durch „Seelachs“, sei es zur Betonung seiner Bedeutung als Lachsersatz, sei es zur (scheinbaren) Aufwertung des Produkts gewesen. Die Vermarktungsmethoden gewannen an Erfolg und behielten ihn selbst, als echter Lachs durch die Aquakulturzucht wieder verfügbar wurde. Ende der 1990er Jahre war der Köhler/Seelachs seinerseits überfischt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Köhler oder Kohlfisch (\"Pollachius virens\") gehört zur Familie der Dorsche und damit zur Ordnung der dorschartigen Fische. Fischer und Angler nennen ihn in der Regel „Köhler“. In der Bewerbung wird er aber aus verkaufsfördernden Gründen als Seelachs fälschlich mit der Familie der Salmoniden („Forellenfische“, „Lachsfische“) assoziiert.", "tgt_summary": "绿青鳕为辐鳍鱼纲鳕形目鳕科的其中一种,分布于东大西洋区,从巴伦支海至比斯开湾;格陵兰西南部至美国北卡罗莱州海域,栖息深度37-364米,本鱼背鳍3个,臀鳍2个,下巴触须小,侧线连续,体背部棕绿色,腹部及侧线白色,体长可达130公分,栖息在沿海,喜群游,具回游特性,属肉食性,以甲壳类、头足类及小鱼等为食,为高经济价值的食用鱼,适合各种烹饪方式食用。", "id": 2156198} {"src_title": "Rai – Radiotelevisione Italiana", "tgt_title": "意大利广播电视公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im August 1924 schlossen sich in Turin die \"S.A. Radiofono\" der Marconi Company und die \"Società Italiana Radio Audizioni Circolari (SIRAC)\" der RCA zur \"Unione Radiofonica Italiana (URI)\" zusammen. Am 6. Oktober 1924 erfolgte aus Rom die erste Sendung der URI, die das alleinige Senderecht erhielt. 1925 folgte die Station Mailand, 1926 die Station Neapel. Im November 1927 wurde die URI durch den \"Ente Italiano per le Audizioni Radiofoniche (EIAR)\" ersetzt, zu dessen Aktionären General Electric, die Società Idroelettrica Piemontese (SIP) und Fiat gehörten. Neue Stationen entstanden in Bozen, Genua, Turin, Palermo, Triest, Florenz und Bari. 1930 wurde die Kurzwellenstation Prato Smeraldo eröffnet. 1933 begann der Betrieb eines zweiten Sendernetzes (Mailand II und Turin II). Ab circa 1935 gab es einen Fremdsprachendienst, darunter auch Nachrichten auf Deutsch (eingestellt 2007). 1935 ging die Verantwortung für die Radioprogramme auf das Ministerium für Presse und Propaganda über. 1937 starteten ein drittes Hörfunkprogramm und der experimentelle Fernsehsender Monte Mario. Im Februar 1945 wurde die Umbenennung des EIAR in \"Radio Audizioni Italia (RAI)\" wirksam. Nach dem Start des regulären Fernsehens am 3. Januar 1954 erfolgte am 10. April desselben Jahres die Umbenennung in \"Radiotelevisione Italiana\". Zwei Jahre später erreichten die Fernsehsignale das gesamte italienische Staatsterritorium. Auf Grund der hohen Anschaffungskosten für ein Fernsehgerät gab es damals jedoch erst wenige Teilnehmer (360.000). 1961 bzw. 1979 folgten das zweite bzw. dritte Fernsehprogramm der RAI. 1976 wurde vom Verfassungsgerichtshof das bis dahin bestehende Monopol der RAI zugunsten lokalen Privat-Rundfunks aufgehoben. In den Folgejahren fehlte es an gesetzlichen Regelungen, so dass sich de facto mehrere landesweite Privat-Fernsehprogramme etablieren konnten. Im Zuge einer Restrukturierung der Rai wurden am 18. Mai 2010 Rai Uno in Rai 1, Rai Due in Rai 2, Rai Tre in Rai 3, Rai Sport in Rai Sport 1 und Rai Sport Più in Rai Sport 2 umbenannt. Des Weiteren wurden zwei neue Sender eingeführt: Rai 5 und Rai Storia. Die Logos der Fernsehprogramme wurden ebenfalls verändert. 2018 wurde bekannt gegeben, dass Rai sich gemeinsam mit der deutschen Rundfunkanstalt ZDF und der französischen Rundfunkanstalt France Télévisions an der Koproduktionsgemeinschaft European Alliance beteiligt.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Rai ist als staatliche Aktiengesellschaft organisiert. An der Spitze steht der Verwaltungsrat (, Board of Directors) mit einem Vorsitzenden. Dem CEO () sind einige Bereiche direkt zugeordnet, darunter die Berichterstattung aus dem Präsidentenpalast (Rai Quirinale) und dem Vatikan (Rai Vaticano). Der Verwaltungsbereich () gliedert sich in Finanzen, technische Infrastruktur und Immobilien einschließlich Regional- und Auslandsbüros () sowie weitere Gebiete wie Personalverwaltung () und Rundfunkarchiv (). Der Programmbereich gliedert sich in vier Gebiete: Zu den Tochterunternehmen der Rai zählen u. a. \"Rai Cinema\", \"Rai Com\" (Vermarktung), \"Rai Pubblicità\" (Werbekonzessionär) und \"Rai Way\" (Sendenetz).", "section_level": 1}, {"title": "Programme.", "content": "Derzeit sendet RAI auf 14 terrestrisch übertragenen Fernsehkanälen (Rai 1, Rai 2, Rai 3, Rai 4, Rai 5, Rai Movie, Rai Premium, Rai Gulp, Rai Yoyo, Rai News 24, Rai Storia, Rai Sport, Rai Scuola) und drei landesweiten Radiokanälen in FM (Rai Radio 1, Rai Radio 2, Rai Radio 3). Außer Rai 1, Rai 2, Rai 3 und Rai News24 sind die anderen TV-Sender zum Teil nicht immer landesweit verfügbar. Mit anderen Technologien werden die Radiokanäle Rai Radio Tutta Italiana, Rai Radio 3 Classica, Rai Radio Techete', Rai Radio Live und Rai Radio Kids ausgestrahlt. Der Radiokanal Rai Isoradio wird nur entlang die Autobahnen und in Rom übertragen. Des Weiteren ist RAI Mitglieder der paneuropäischer Fernsehsender Euronews und überträgt die politisch-orientierten Sender Camera dei deputati bzw. Senato della Repubblica. In Bozen bestehen neben der italienischsprachigen Redaktion zwei weitere unabhängige Abteilungen: Rai Südtirol produziert deutschsprachige Radio- und Fernsehsendungen (etwa die Tagesschau) für Südtirol, Rai Ladinia tut dasselbe in ladinischer Sprache für Ladinien. Die Programme von Rai Südtirol und Rai Ladinia werden auf einem gemeinsamen Fernseh- und Radiokanal ausgestrahlt. In Triest gibt es eine slowenische, im Aostatal eine französische Redaktion Seit 2004 wurden die digitalen Fernsehprogramme der RAI versuchsweise (lokal begrenzt) terrestrisch ausgestrahlt. Der landesweite Ausbau des digitalen Fernsehens wurde 2012 abgeschlossen. Seit 2008 überträgt Rai HD terrestrisch Programme von anderen RAI-Kanälen in HD-Qualität. Weitere in HD übertragenen RAI-Sendern sind nur mit dem Satellitenrundfunk verfügbar. Die RAI betreibt den Auslandsfernsehdienst Rai Italia (Rai Italia America, Rai Italia Asia, Rai Italia Africa, Rai Italia Australia und Rai World Premium) weltweit über Satellit. Die Hörfunksendungen auf Kurzwelle wurden am 30. September 2007 eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Das Budget von jährlich rund 2,5 Milliarden Euro wird hauptsächlich durch Rundfunkgebühren sowie durch Werbeeinnahmen finanziert. Die Gebührenregelung stammt aus dem Jahr 1938. Seit einer Gesetzesreform werden die Gebühren seit 2016 gemeinsam mit der Stromrechnung eingezogen. Durch diese Verfahrensumstellung konnte das Gebührenaufkommen deutlich erhöht werden (um 500 Millionen Euro auf nun 2,1 Milliarden Euro), obwohl die pro Haushalt fällige Gebühr gleichzeitig von 113,50 auf 100,00 Euro pro Jahr gesenkt wurde. Zuvor waren nach Schätzungen rund 30 Prozent der Italiener ihrer Zahlungspflicht nicht nachgekommen. Zum Jahr 2017 sank die gesetzliche Gebühr erneut auf nun 90 Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse mit der Regierung Berlusconi.", "content": "Die damalige Präsidentin der RAI, Lucia Annunziata, trat am 4. Mai 2004 von ihrem Amt zurück. Die Journalistin, die Oppositionskreisen nahesteht, protestierte damit gegen den „allmächtigen Einfluss“ der Regierung Berlusconi auf die RAI. Sie kündigte, nachdem der Aufsichtsrat der Fernsehanstalt mehrere regierungsnahe Manager für die Leitung von Tochtergesellschaften der RAI vorgeschlagen hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rai — Radiotelevisione italiana S.p.A. (meist nur Rai, früher RAI) ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Italiens. Sie ist eine Hörfunk- und Fernsehanstalt. Das Akronym stand ursprünglich für \"Radio Audizioni Italiane\", wurde bei der Umbenennung 1954 jedoch beibehalten.", "tgt_summary": "意大利广播电视公司(意大利语:Rai - Radiotelevisione Italiana),简称RAI,是意大利的公共广播机构,隶属于经济财政部之下。开设有许多电视台和广播电台,是欧洲广播联盟的23个成员之一,是意大利最大的电视网。", "id": 1963976} {"src_title": "Unilever", "tgt_title": "联合利华", "src_document": [{"title": "Struktur.", "content": "Auch wenn das Unternehmen nach außen hin als ein Unternehmen auftritt, hat es seit der Entstehung durch Fusion 1929 eine Doppelstruktur aus zwei gleichberechtigten Firmenteilen mit eigenen Aktien: die niederländische \"Unilever N.V.\" sowie die britische \"Unilever PLC\". Es gibt weiterhin zwei Hauptversammlungen, zwei Unternehmenssitze in Rotterdam und London, jedoch ist der Vorstand von beiden Unternehmen – in ähnlicher Konstruktion wie bis 2005 bei dem Unternehmen Royal Dutch Shell – identisch. Beide werden seit 1. Januar 2019 von dem Schotten Alan Jope geleitet. Die Aktien der niederländischen Gesellschaft sind an der Amsterdamer Börse im AEX-Index notiert, während die Aktien der britischen Gesellschaft an der Londoner Börse im FTSE 100 notiert sind. Beide Unternehmen sind zusätzlich noch an der New York Stock Exchange notiert. Der weltweite Umsatz lag 2016 bei 52,7 Milliarden Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründungsphase (1888 bis 1929).", "content": "1888 gründete der aus dem niederländischen Oss in Noord-Brabant stammende Margarinefabrikant Simon van den Bergh im niederrheinischen Kleve ein Unternehmen für die industrielle Herstellung von Margarine, um auf diese Weise die hohen Schutzzölle des Deutschen Reiches auf Butter und Margarine zu umgehen. Sein Landsmann Anton Jurgens, der 1871 das Margarine-Patent des Hippolyte Mège-Mouriès gekauft hatte, errichtete unweit von Kleve in der Nachbarstadt Goch ebenfalls eine Fabrik zur Margarineherstellung. Später erwarb Jurgens zahlreiche Margarineproduktionsstätten in Deutschland; beispielsweise 1902 die \"Rossitzky & Witt G. m. b. H.\" in Altona, die \"Krog & Evers\" in Hamburg-Ottensen und 1904 den größten deutschen Konkurrenten, die bereits 1880 gegründete \"Bahrenfelder Margarinewerke A. L. Mohr G. m. b. H.\" in Hamburg-Bahrenfeld. Insgesamt gehörten 1927 Jurgens im Deutschen Kaiserreich 12 Fabriken. Im Jahr 1927 fusionierten die beiden Familienunternehmen Jurgens und van den Bergh zur \"Margarine Unie\" in Rotterdam und in London zur \"Margarine Union\". William Hesketh Lever und sein Bruder James Darcy Lever gründeten 1885 die Seifenfabrik \"Lever Brothers\", die zunächst in Warrington in Nordwestengland beheimatet war und später auf die Halbinsel Wirral westlich von Liverpool verlegt wurde. Ihr Produkt war innovativ, weil sie Palmöl statt Talg für die Seifenherstellung verwendeten, und fand großen Absatz. Die Gebrüder Lever gaben ihm den Namen „Sunlight Soap“ und errichteten als Wohnort für die Fabrikarbeiter die Modellsiedlung Port Sunlight. Als deren deutscher Ableger entstand 1899 in Mannheim die \"Sunlicht-Seifenfabrik\", die im Jahre 1914 unter dem Eindruck einer drohenden Staatsenteignung – bedingt durch den Ersten Weltkrieg – an die Süddeutsche Disconto-Gesellschaft veräußert, 1916 in eine AG gewandelt und dann 1924 von Lever zurückgekauft wurde. 1929/1930 vereinigten sich schließlich \"Margarine Unie\" und \"Lever Brothers Ltd.\" zu Unilever. Die Vereinigung stellte die bis dahin größte Unternehmensfusion dar.", "section_level": 2}, {"title": "Stagnation (1929 bis 1945).", "content": "Parallel wurde 1929 aus dem Zusammenschluss von zehn Unternehmen, darunter die \"Georg Schicht AG\", die \"Unilever Österreich\" gegründet, die 1938 – nach dem Anschluss Österreichs – in die \"Unilever Deutschland\" integriert wurde. 1932 waren 69 Unternehmen sowie weitere 31 im Besitz von Unilever. Dazu gehörte auch die 1925 gegründete Parfümerie Elida AG. 1935 kamen wegen strenger Devisenbestimmungen (eingeführt im Zuge der Weltwirtschaftskrise), die den Abfluss von Geldern aus Deutschland zum Mutterkonzern nach Rotterdam verboten, Unternehmen wie Langnese sowie Schmelzkäse-Hersteller, Textil- und Papierfabriken zum Unternehmen hinzu.", "section_level": 2}, {"title": "Expansion (1945 bis 1970).", "content": "1948 lief die Produktion in den meisten Betrieben wieder an. 1958 wurde die Margarine-Union von einer Aktiengesellschaft in eine GmbH umgewandelt. 1960 übernahm Unilever von der österreichischen \"Wiener Milchindustrie AG\" (MIAG) das 1927 gegründete Milcheis-Geschäft, das Speiseeis unter dem Markennamen „Eskimo“ vertrieb. Die \"Langnese-iglo GmbH\" entstand 1962 aus einem Zusammenschluss der beiden Unilever-Gesellschaften \"Langnese Eiskrem GmbH\" (seit 1936 bei Unilever) und „Iglo GmbH“. Im August 2005 wurde die \"Langnese-iglo GmbH\" ein Teil der \"Unilever Deutschland GmbH\" und fungierte nicht mehr als eigenständiges Unternehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Konsolidierung (seit 1970).", "content": "Unilever trennte sich von unprofitablen Firmen, indem es etwa Textilfabriken verkaufte. Dieser Prozess der Umstrukturierung wurde auch in den 1980er Jahren fortgesetzt. Anschließend folgten Jahre des Wachstums, in denen Unilever viele Unternehmensbeteiligungen kaufte. Zu den Neuerwerbungen gehörten u. a. Marken wie Calvin Klein, Bestfoods (mit Maizena und Knorr), Ben & Jerry’s, Slim-Fast und Amora Maille. In den vergangenen Jahren verlor das Geschäft von Unilever an Marktanteilen, der Umsatz stagnierte. In Deutschland wurde dies u. a. auf den Bedeutungsverlust von Markenartikeln und die Marktanteilssteigerungen von Discountern zurückgeführt. Im Jahr 2004 wurden mehrere Unilever-Marken, unter anderem Biskin (seit 1968 am Markt), Livio (seit 1958) und Palmin (seit 1894) an das Unternehmen \"Peter Kölln KGaA\" in Elmshorn verkauft. In einem Restrukturierungsprozess wurde die Führung des Unternehmens verkleinert. Die in Schaffhausen ansässige \"Unilever Supply Chain Company AG\" wurde gegründet, der alle europäischen Werke gehören. Nach 45 Jahren, am 9. Februar 2006, gab Unilever den Verkauf seiner europäischen Tiefkühlmarken \"Iglo\" und \"Birds Eye\" bekannt. Daher wurde am 1. Juli 2006 der Bereich Tiefkühlkost in die neu gegründete \"iglo GmbH\" ausgegliedert, die dann am 28. August für 1,73 Milliarden Euro an die britische Investmentgesellschaft Permira verkauft wurde. Im Jahr 2014 veräußerte Unilever einen Mehrheitsanteil an Slim-Fast an die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft Kainos Capital. Am 15. Dezember 2017 gab Unilever den Verkauf seiner Brotaufstrich-Sparte (darunter die Marken Rama, Becel, Lätta und Sanella) für 6,825 Milliarden Euro an den Finanzinvestor KKR bekannt. Der Verkauf wurde am 2. Juli 2018 abgeschlossen. Ausgenommen war der Geschäftszweig Südafrika, der an Remgro verkauft wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Konzernüberblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Konzernstruktur.", "content": "Unilever ist ein Konglomerat und unterhält unter anderem folgende Tochterunternehmen:", "section_level": 2}, {"title": "Standorte im deutschen Sprachraum.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Die im Rahmen einer neuen europäischen Strategie gebildete Drei-Länder-Organisation für Deutschland, Österreich und die Schweiz hat ihren Hauptsitz seit 1. Januar 2008 in Hamburg. Dort ist auch, wie zuvor bereits, die weiterhin bestehende \"Unilever Deutschland GmbH\" ansässig. Die Hauptverwaltung zog im Juni 2009 aus dem bisherigen Unilever-Hochhaus in ein neues Gebäude an den Strandkai in der HafenCity. Im neuen Gebäude, entworfen vom Architektenbüro Behnisch Architekten, öffnet sich das Unternehmen mit einem Lebensmittelladen, einem kleinen Spa, einem Eislokal mit einer Terrasse direkt an der Elbe neben dem noch zu bauenden Kreuzfahrtterminal dem Endverbraucher. Die \"Unilever Schweiz GmbH\" hat ihren Sitz in Thayngen. Sie entstand zum 1. Januar 2005 durch Fusion der \"Lusso Foods\" in Ostermundigen und der bisherigen \"Unilever Bestfoods Schweiz\" in Thayngen. Zum 1. Juli 2005 ging auch die zuvor in Zug ansässige \"Lever Fabergé\" darin auf. Die \"Unilever Austria GmbH\" hat ihren Sitz in Wien.", "section_level": 3}, {"title": "Produktionsstandorte in Deutschland.", "content": "Unilever besitzt mehrere Produktionsstandorte in Deutschland, produziert aber Ware für den deutschen Markt teils auch im europäischen Ausland und exportiert deutsche Produkte in die ganze Welt. An folgenden Standorten werden Produkte zur Körperreinigung und Hautpflege hergestellt: An folgenden Standorten werden Lebensmittel hergestellt:", "section_level": 3}, {"title": "Geschäftsbereiche, Marken und Produkte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nahrungsmittel (Unilever Foods).", "content": "Mit einem umfangreichen Sortiment an Marken der Lebensmittelbranche gelingt es Unilever, einen Platz in den Top 5 der größten Nahrungsmittel produzierenden Unternehmen einzunehmen. Der Nahrungsmittel-Bereich trägt zu zirka 40 % am gesamten Konzernumsatz bei. Zu diesem Sortiment gehören Marken wie \"Bertolli\", \"Becel\" oder \"Lipton\", jedoch auch viele deutsche Marken wie \"Du darfst\", \"Mondamin\", \"Rama\", \"Lätta\", \"Knorr\" oder \"Langnese\" sowie auch die aus der Unilever Österreich eingebrachten österreichischen Marken wie \"Eskimo\" und \"Iglo\" (1970 zu \"Eskimo-Iglo\" verschmolzen, seit 2005 eigenständig), \"Apollo\", \"Kuner\" (gegründet als \"Kunerol\"), \"Elida\", \"Bensdorp\" (Anfang 2007 verkauft) etc. Eine hundertprozentige Tochter des Unilever-Konzerns war Frozenfish, einer der größten Fischfangbetriebe und Zulieferer namhafter Fischproduzenten. Dieser Betrieb gehört nun Permira, das die gesamte Tiefkühlkostsparte (Marke \"iglo\") von Unilever erworben hat. Somit wurde auch der letzte fischverarbeitende Betrieb nach dem Verkauf der Frischfisch-Verkaufskette Nordsee, der Kombination Fischfangflotte und Verarbeitungsunternehmen Deutsche See (Bremerhaven) und dem Fischkonservenproduzenten Norda-Lysell (Cuxhaven), abgegeben. 2005 verkaufte Unilever die Traubenzucker-Marke Dextro Energy an die deutsche Zertus GmbH. Abgesehen von Einnahmen aus dem Verkauf von Endkundenprodukten ist Unilever auch auf dem Gebiete der Rohstofferzeugung tätig. Dies beinhaltet sowohl eigene Tee-Plantagen als auch eigene Palmöl-Plantagen. (AR07) Unilever ist nach eigenen Angaben der weltgrößte Eiscreme-Hersteller. Die Eiscreme wird weltweit mit landeseigenen Namen (z. B. Deutschland \"Langnese\", Österreich \"Eskimo\", Schweiz \"Lusso\", Vereinigtes Konigreich \"Walls\", Frankreich \"Miko\", Türkei, Italien und Griechenland \"Algida\", Philippinen \"Selecta\") aber einheitlichem Logo \"(Heartbrand)\" verkauft, da die jeweiligen Namen bereits vor der Übernahme durch Unilever einen großen Bekanntheitsgrad erlangt hatten. Langnese-Eiscreme wurde lange Zeit von der Langnese-Iglo GmbH als Teil der Unilever Deutschland produziert und vertrieben. Nachdem die juristischen Einzelgesellschaften zu einer Gesellschaft verschmolzen wurden, wird Langnese in Deutschland von der Unilever Deutschland GmbH produziert und vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Haushalts- und Textilpflege.", "content": "Im sich seit Jahren rapide verändernden Markt für Waschmittel, Putz- oder Reinigungsmittel ist Unilever mit Marken wie \"Domestos\", \"Cif\", \"Skip\", \"OMO\", \"SUN\", \"Coral\" und \"Viss\" vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Körperpflege.", "content": "Im Markt der Körperpflegeprodukte ist Unilever mit Marken wie \"Axe\", \"Dove\", \"Impulse\", \"Lux\", \"dusch das\", \"Rexona\", \"Sunsilk\", \"Timotei\", \"Pond’s\", \"Baba\", \"Suave Clear\", \"TIGI Haircare\", \"Lifeboy\" (deodorierte Seife), \"Vaseline\" und \"Vasenol\" vertreten, \"Signal\" und \"Close up\" im Mundhygiene-Bereich. Einige dieser Produkte enthalten noch immer Mikroplastik.", "section_level": 2}, {"title": "Palmölkontroverse.", "content": "Im Jahr 2008 legte das Unternehmen \"PALMCI\" im Auftrag von Unilever Sumpfwälder in der Elfenbeinküste trocken und rodete diese für Palmöl-Plantagen. Diese sind die letzten Rückzugsgebiete bedrohter Tierarten wie der Dianameerkatze, des Geoffroy-Stummelaffen und einer Unterart des Roten Stummelaffen, deren letztes Rückzugsgebiet im Tanoé-Wald liegt. Unilever ist mit jährlich 1,6 Millionen Tonnen der größte Palmölkonsument weltweit. Der frühere Unilever-Chef Patrick Cescau kündigte daraufhin an, das Unternehmen werde sich verpflichten, den gesamten Bedarf an Palmöl ab 2015 nur noch von Lieferanten zu beziehen, die für nachhaltigen Anbau zertifiziert sind. Im Jahr 2004 gründete Unilever zusammen mit anderen Unternehmen und dem WWF den \"Runden Tisch zu nachhaltigem Palmöl-Anbau\" (RSPO) und hat 2015 verkündet, es werde ein Moratorium zur Regen- und Torfwaldabholzung in Indonesien unterstützen. Die UNO befürchtete aber bereits für das Jahr 2012 die völlige Vernichtung der Wälder auf Sumatra und Borneo. Unilever wird von der Umweltschutzorganisation Robin Wood seit längerer Zeit kritisiert, da es Palmöl von dem asiatischen Agrarunternehmen Wilmar bezieht. Dieses betreibe in Sumatra Raubbau für ihre Plantagen und verdränge die indigene Bevölkerung Sumatras mit Waffengewalt. Die Zertifizierung Wilmars durch den RSPO als nachhaltige Palmöllieferanten wird von Robin Wood als nichtig bezeichnet, weil die Industrie sich hier nur selbst zertifiziere. Zu Biokraftstoffen äußerte sich Unilever-Chef Paul Polman, der vorübergehende Auftrieb der Getreidepreise im Jahr 2008/09 sei eine „perverse Folge“ hoher Biokraftstoff-Subventionen in den Industrieländern. Unilever als bedeutendstem Plantagenbetreiber Afrikas wird laut \"Schwarzbuch Markenfirmen\" vorgeworfen, dort für die Zerstörung zahlreicher lokaler Betriebe und die Ausbeutung von Landarbeitern verantwortlich zu sein. Als größter Palmöl-Verarbeiter der Welt sei Unilever für ähnliche Schäden, wie sie der Konzern den Biokraftstoffen vorwirft, selbst verantwortlich. Für die Herstellung von Kosmetika und Lebensmitteln für Unilever bedürfe es der Rodung weiter Flächen Regenwald, um Palmöl anzubauen. Auf diese Weise würden beispielsweise im Kongo der lokalen Bevölkerung große Flächen für Palmöl-Plantagen zur Seifenherstellung weggenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Kartellverfahren.", "content": "Die Europäische Kommission hat Unilever im April 2011 zusammen mit den Firmen Procter & Gamble sowie Henkel wegen Bildung eines Kartells zu einer Gesamtstrafe in Höhe von 315,2 Millionen Euro verurteilt. Auf Unilever entfielen 104 Millionen Euro der Strafe, die jedoch um 25 % reduziert wurde, da das Unternehmen mit der Europäischen Kommission kooperierte und Details der Kartellvereinbarung preisgab. Weitere 10 % wurden erlassen, da Unilever einem Vergleich zustimmte und damit die Möglichkeit einer Klage gegen das Bußgeld entfiel. Das Kartell bestand von 2002 bis 2005 in den Ländern Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Belgien, Portugal und Griechenland und wurde zu systematischen Absprachen bei der Preisgestaltung für Vollwaschmittelpulver für die Maschinenwäsche genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Quecksilbervergiftung in Indien.", "content": "1986 kaufte Unilever die Kosmetikfirma Chesebrough-Pond’s. Diese produzierte im indischen Kodaikanal bis 2001 ca. 165 Millionen Quecksilberthermometer. Nach eigenen Berechnungen von Unilever sind mehr als zwei Tonnen Quecksilber in die Umwelt entwichen. Im Boden des Fabrikgeländes sind noch immer 360 Kilo des Stoffes enthalten. Auch auf einem nahe gelegenen Schrottplatz wurde verstecktes Quecksilber entdeckt. Das Unternehmen musste 300 Tonnen Müll und Boden zur Entsorgung in die USA exportieren. Nun klagt die Gewerkschaft im Namen von mehr als 500 Arbeitern auf Entschädigung. Unilever selbst weist in einer Erklärung jede Verantwortung von sich, auch wenn eine indische Studie zu dem Ergebnis kommt, dass die Symptome der Arbeiter auf die Quecksilberbelastung zurückzuführen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Rassistische Werbung.", "content": "Im Mai 2011 veröffentlichte Unilever eine »Vorher–Nachher«-Werbung für Dove-Duschgel von Unilever, in der drei Frauen vor zwei großen Bildern stehen, welche mit \"vorher\" und \"nachher\" beschriftet sind. Das mit \"vorher\" beschriftete Bild zeigt trockene Haut, während das mit \"nachher\" beschriftete Bild gesunde Haut zeigt. Die drei Frauen sind nach Hautton von links nach rechts heller werdend aufgestellt, wobei die Frau mit der dunkelsten Haut vor dem mit \"vorher\" beschrifteten Bild steht und die Frau mit der hellsten vor dem mit \"nachher\" beschrifteten Bild. Im Jahr 2017 zeigte eine Facebook-Werbung für eine Dove-Hautcreme von Unilever, wie eine schwarze Frau sich beim Ausziehen ihres Oberteils in eine weiße Frau verwandelt. Der Werbespot wurde in zahlreichen Medien und u. a. von Ava DuVernay kritisiert. Unilever bzw. Dove ließ die rassistische Werbung entfernen, entschuldigte sich und erklärte, die Einschaltung sei »am Ziel vorbei geschossen«.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Unilever und Personen aus seinem Management erhielten für ihre Unternehmenspolitik positive wie negative Auszeichnungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Unilever ist ein niederländisch-britischer Konzern. Das Unternehmen ist weltweit einer der größten Hersteller von Verbrauchsgütern. Die Hauptgeschäftsbereiche umfassen die Produktion von Nahrungsmitteln, Kosmetika, Körperpflege- sowie Haushalts- und Textilpflegeprodukten. Unilever beschäftigte 2016 weltweit 168.000 Mitarbeiter in über 100 Ländern (1990 noch 304.000). In Deutschland waren 2013 rund 5.000 Mitarbeiter tätig (1962 waren es 36.000, 27.400 Beschäftigte 1990 und 8.000 Ende 2005). Die 2008 gebildete Unilever-Organisation für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz (D-A-CH) hat ihren Sitz in Hamburg.", "tgt_summary": "联合利华(英语:Unilever)是一家英国与荷兰的跨国消费品公司,由荷兰联合麦淇淋公司和英国利华兄弟公司合并而成,总部设在荷兰鹿特丹和英国伦敦。 其产品包括食品,饮料,清洁剂和个人护理产品。 按2012年收入计算,仅次于宝侨和雀巢,是世界第三大消费品公司。联合利华是世界上最大的涂抹食品生产商,如人造黄油(亦即麦淇淋)。作为最古老的跨国公司之一,其产品约销售于190个国家。", "id": 2849329} {"src_title": "Thomas Jean Stieltjes", "tgt_title": "湯姆斯·斯蒂爾吉斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Stieltjes’ gleichnamiger Vater war als Bauingenieur für den Bau diverser Häfen um Rotterdam verantwortlich und saß zugleich in den Generalstaaten, dem niederländischen Parlament. Der Sohn studierte ab 1873 am Polytechnikum in Delft. Statt die Vorlesungen zu besuchen, setzte er sich hauptsächlich mit den Arbeiten von Carl Friedrich Gauß und Carl Gustav Jacob Jacobi auseinander, was allerdings dazu führte, dass er seine Prüfungen nicht bestand. Dennoch erhielt er dank der Freundschaft seines Vaters mit Hendricus Gerardus van de Sande Bakhuyzen (1838–1923), dem Rektor der Universität Leiden, eine Assistentenstelle am Leidener Observatorium. Kurze Zeit später begann Stieltjes eine lebenslange Korrespondenz mit Charles Hermite. Zunächst war das Thema Himmelsmechanik, wechselte aber rasch zur Mathematik, der er seine Freizeit widmete. Van de Sande-Bakhuyzen gab am 1. Januar 1883 Stieltjes’ Gesuch statt, die Arbeit im Observatorium aufzugeben und sich intensiver mit Mathematik zu beschäftigen. Im Mai desselben Jahres heiratete Stieltjes Elizabeth Intveld, die seinen Wechsel von der Astronomie zur Mathematik ebenfalls unterstützte. Im September erhielt er einen Ruf der Universität Delft, wo er dann bis Dezember Vorlesungen über Analytische Geometrie und Darstellende Geometrie hielt. Zum Jahresende quittierte er seinen Dienst am Observatorium. 1884 bewarb er sich für einen Lehrstuhl in Groningen. Zunächst angenommen, wurde er in Ermangelung eines Diploms durch das Erziehungsministerium abgewiesen. Hermite und Professor Bierens de Haan sorgten daraufhin dafür, dass er von der Universität Leiden eine Ehrendoktorwürde erhielt, was ihm den Weg zu einer Professur ebnen sollte. 1885 wurde er ehrenhalber in die Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften (Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen, KNAW) aufgenommen und erhielt 1889 die Professur für Differential- und Integralrechnung an der Universität Toulouse. Dort starb er im Alter von nur 38 Jahren. Kurz vor seinem Tod, am 3. Dezember 1894, wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg aufgenommen. 1992 wurde ein Mathematisches Forschungsinstitut an der Universität Leiden nach ihm benannt. Es ging 2011 im neu gegründeten niederländischen Mathematikforschungsinstitut WONDER (Wiskunde ONDERzoekschool Nederland) auf. 2002 wurde der Asteroid (30443) Stieltjes nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Jean Stieltjes (* 29. Dezember 1856 in Zwolle, Niederlande; † 31. Dezember 1894 in Toulouse) war ein niederländischer Mathematiker.", "tgt_summary": "汤姆斯·约翰·斯蒂尔吉斯(Thomas Joannes Stieltjes),荷兰数学家。他以黎曼-斯蒂尔吉斯积分而闻名后世。", "id": 322498} {"src_title": "WWE WrestleMania", "tgt_title": "摔角狂熱", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "World-Title-Match für den Royal-Rumble-Sieger.", "content": "Seit 1993 erhält der Sieger des im Januar ausgestrahlten gleichnamigen PPVs Royal-Rumble-Matches ein Match um einen World Title bei WrestleMania. War es bis 2002 nur die WWE Championship gewesen, so durfte der Royal-Rumble-Sieger seit dem Rostersplit im gleichen Jahr aussuchen, um welchen Titel (WWE Championship und World Heavyweight Championship bzw. ECW Championship) er bei WrestleMania antritt. Der erste Wrestler, dem diese Ehre zuteilwurde, war Yokozuna, der bei WrestleMania IX auch erstmals WWE Champion wurde, als er Bret Hart besiegte. Insgesamt waren 13 Royal-Rumble-Sieger bei WrestleMania erfolgreich (Yokozuna, Bret Hart, Shawn Michaels, zweimal Stone Cold Steve Austin, Triple H, Brock Lesnar, Chris Benoit, Batista, Rey Mysterio, Undertaker, Sheamus und John Cena). Nur sieben konnten ihre Titel verteidigen (Yokozuna, Diesel, zweimal Triple H, Randy Orton, Chris Jericho und Edge). Ursprünglich sollte das Titelmatch im Main Event stattfinden, das war die letzten Jahre aber nicht immer der Fall. 1997 und 1999 gab es storyline-bedingt keine solchen Matches. Bei WrestleMania X wurden hingegen gleich zwei Titelmatches ausgetragen: Yokozuna traf jeweils in Singlematches auf Lex Luger und Bret Hart, die beide den Royal Rumble 1994 gewonnen hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Storylines.", "content": "Häufiger werden bei WrestleMania Storylines in Verbindung mit dem Besitzer der Liga Vincent K. McMahon zu Ende geführt. Dies begann mit der Fehde zwischen Mr. McMahon und „Stone Cold“ Steve Austin, welche die sogenannte Attitude-Ära begleitete und der WWE den Quotensieg gegen den damaligen Konkurrenten WCW einbrachte. Bei WrestleMania 19 gab es eine Fehde mit Hulk Hogan, in der es um die Frage ging, wer von den beiden die Hulkamania erfunden habe, bei WrestleMania 22 gab es eine Fehde mit Shawn Michaels. Bei WrestleMania 23 gab es den „Kampf der Milliardäre“ mit dem Gastringrichter Steve Austin, bei dem Mr. McMahon in der Ecke von Umaga und Donald Trump auf der Seite von Bobby Lashley stand. Da Lashley gewann, musste sich Mr. McMahon von Donald Trump die Haare abrasieren lassen. Im Vorfeld von Wrestlemania 24 wurde eine Storyline um ein uneheliches Kind von Mr. McMahon begonnen. Ursprünglich sollte sich Mr. Kennedy als dieses herausstellen, da dieser aber wegen Verstoßes gegen das Wellness-Programm der WWE suspendiert wurde, wurde sie umgeändert, so dass Hornswoggle sich als Sohn herausstellte. Allerdings behauptete JBL nach einiger Zeit, dass Finlay in Wahrheit Hornswoggles Vater sei. Dieser bekannte sich als der Vater von Hornswoggle und die Storyline endete in einem Match bei Wrestlemania zwischen JBL und Finlay. In Richtung Wrestlemania 25 wurde die gesamte McMahon-Familie in eine Storyline mit Randy Orton involviert. Um bei Wrestlemania 25 den WWE Champion Triple H dazu zu bringen, seinen Titel gegen Orton aufs Spiel zu setzen, attackierte Orton jedes Mitglied der Familie inklusive Stephanie McMahon, die mit Triple H verheiratet ist. Dies führte dazu, dass Triple H seinen Titel aufs Spiel setzte und ihn bei Wrestlemania 25 erfolgreich gegen Orton verteidigen konnte. Die McMahon-Storyline zu WrestleMania XXVI basiert auf dem berühmten Montreal Screwjob (1997) mit Bret „The Hitman“ Hart. Dieser wollte die WWE verlassen und zur Konkurrenz wechseln, war allerdings im Besitz des damaligen WWF-Titels. Entgegen einer vorherigen Absprache mit Vince McMahon verlor Hart den Titel in einem Match gegen Shawn Michaels. Daraufhin wollte er nie wieder bei der WWE auftreten. Zwölf Jahre später kam es jedoch zur Revanche: Bret Hart gewann ein No-Holds-Bared-Match mit Special Referee und Lumberjacks (seiner Familie) per Sharpshooter gegen McMahon.", "section_level": 2}, {"title": "Money-in-the-Bank-Ladder-Match.", "content": "Von WrestleMania 21 bis WrestleMania XXVI fand dieses Match statt, das laut Storyline von Chris Jericho erfunden wurde. Hierbei traten zehn Wrestler (bei WM 26, vorher sechs und acht), die sich vorher in Qualifikations-Matches qualifiziert haben, in einem sogenannten Leiter-Match um einen Koffer an. Der Gewinner bekommt den im Koffer befindlichen Vertrag, der ihn laut Storylines dazu berechtigt, in den nächsten zwölf Monaten zu jedem beliebigen Zeitpunkt, spätestens zur nächsten WrestleMania, ein Titel-Match um einen der höchsten Titel der WWE zu fordern. Der Name \"Money in the Bank\" kommt daher, da das Match immer gefordert werden kann, zum Beispiel nachdem der amtierende Champion gerade eben ein hartes Match ausgetragen hat und hart angegriffen wurde, also eben eine Titelchance hat, die an sich so sicher erscheint, wie das Geld auf der Bank sicher ist. Bisher hat jeder außer John Cena, Damien Sandow und Baron Corbin das Recht auf ein Titelmatch zu jedem Zeitpunkt auch zum Titelgewinn nutzen können. Der Inhaber des Koffers ist vor allem eine Reserve für die WWE, wenn sich vor dem geplanten Zeitpunkt des Einsatzes des Koffers ein amtierender Champion so sehr verletzt, dass eine weitere Titelverteidigung wegen der anstehenden Pause nicht mehr möglich ist. So erhielt z. B. Edge als Inhaber des Koffers (den er offiziell vom eigentlichen Inhaber Mr. Kennedy gewann, der verletzungsbedingt pausieren musste) ein Titelmatch gegen den Undertaker, indem er den Koffer einsetzte, nachdem Mark Henry den Undertaker hart attackiert hatte. Tatsächlich musste der Undertaker wegen einer Bizepssehnenruptur für längere Zeit pausieren. Seit WrestleMania XXVII wird dieses Match nicht mehr bei WrestleMania ausgetragen, da man rund um dieses Match einen eigenen PPV aufgebaut hat: \"WWE Money in the Bank\". Somit sind Edge, Rob Van Dam, Mr. Kennedy, CM Punk und Jack Swagger die einzigen Wrestler, die diese Matchart bei WrestleMania gewinnen konnten. Seit Einführung des PPV \"Money in the Bank\" haben beide Roster der WWE (SmackDown und RAW) ihr eigenes \"Money in the Bank Ladder Match\", seit dem Ende des \"roster splits\" im Jahr 2011 werden die beiden Matches nicht mehr nach dem Roster, sondern nach dem Titel getrennt ausgerichtet, wobei Wrestler aus allen Rostern teilnehmen dürfen. Der Gewinner wird seitdem auch nicht mehr als „SmackDown/RAW Money In The Bank Winner“, sondern als „World Heavyweight Championship/WWE Championship Money In The Bank Contract Winner“ angekündigt, um das Konzept zu verdeutlichen. Seit der Titelvereinigung der beiden World-Titles (WWE Championship und World Heavyweight Championship) zur WWE World Heavyweight Championship wird nur noch ein Money In The Bank Match um den Vertrag ausgerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Hall of Fame.", "content": "Am Vorabend vor WrestleMania werden die neuen Mitglieder in die WWE Hall of Fame eingeführt. Die neuen Mitglieder werden in der sogenannten \"Road To WrestleMania\" (vom Royal Rumble bis WrestleMania) und dann bei WrestleMania ausführlich vorgestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "WWE WrestleMania ist eine Großveranstaltung des Wrestling-Marktführers WWE, die seit 1985 jährlich Ende März oder Anfang April stattfindet. „WrestleMania“ gilt allgemein als das wichtigste Wrestling-Ereignis des Jahres. Damals trat die WWE (noch unter dem Namen \"World Wrestling Federation\") lediglich als Veranstalter und Stifter der zu erringenden Titel auf, weshalb alle Wrestler mit einem Manager zum Ring kamen. Dieses Gimmick wurde mittlerweile abgelegt, da die Akteure als \"WWE Superstars\", also festangestellte Sportler der Firma antreten. Es wird akzeptiert, dass die WWE nicht mehr nur ein Ringerverband, sondern ein eigenständiges Unterhaltungsunternehmen ist.", "tgt_summary": "摔角狂热(英语:WrestleMania),是世界摔角娱乐每年一度的世界摔角娱乐付费收看节目之一,是世界摔角娱乐一年中最重要的大赛,每年约3月4月间举办,与皇家大战、夏日冲击及强者生存并列为世界摔角娱乐最盛大的4场付费收看赛事。", "id": 107389} {"src_title": "Liebesbrief", "tgt_title": "情书", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In der Literatur tauchen Liebesbriefe schon bei Ovid auf. Größere Verbreitung bekamen sie aber erst mit der Romantik, wozu die Beschleunigung der Post, die größere Verbreitung der Alphabetisierung und vor allem das Aufkommen der Romane beigetragen haben. Schon im Spätmittelalter erfreuten sich \"Versliebesbriefe\" (in der Regel in Reimpaarversen) großer Beliebtheit. Sie sind uns in verschiedenen Sammelhandschriften überliefert, wo sie zwischen Texten verschiedener Art eingeschoben sind. In den seltensten Fällen handelt es sich um authentische Korrespondenz, sondern eher um \"Literatur\", wie beispielsweise der Liebesbrief im um 1500 verfassten Gedicht über einen Dichter \"Gozold\", der an einem Brief an den Geliebten einer an der Liebeskrankheit leidenden Frau mitwirkt. Solche mit Minneklagen verbundene Liebesbriefe werden von einigen Forschern der Gattung der Minnereden, mit denen sie viele Gemeinsamkeiten haben, zugeordnet. Trotz ihrer wichtigen kulturellen Bedeutung sind Liebesbriefe in der Regel an nur eine Person gerichtet und häufig auch nur für diese verständlich. Sie werden höchstens durch Indiskretion oder durch Veröffentlichung bei prominenten Persönlichkeiten, die in der Regel der Veröffentlichung zugestimmt haben oder schon verstorben sind, mehreren Personen bekannt. Es gibt allerdings auch Liebesbriefe, die von \"Ghostwritern\" geschrieben werden und in gewisser Weise einen subtilen Betrug darstellen, da sie Fähigkeiten nur vorspiegeln (literarisches Beispiel dafür ist z. B. Cyrano de Bergerac). Im 18. Jh. gehörten Liebesbriefe zum guten Ton, sie waren standardisiert und es gab dafür Vorlagen. Moderne Formen der Liebesbriefe sind SMS, Chats und E-Mails, bei denen auch im WWW frei verfügbare Vorlagen eingesetzt werden. Auch \"Liebesbriefagenturen\" und digitale \"Liebesbriefgeneratoren\" bieten ihre Dienste an, um für Fremde Liebesprosa zu formulieren. All diese Mittel führten dazu, dass Liebesbriefe zu verfassen einen neuen Aufschwung bekam; die Entwicklung von Fremdformulierungen gefährdet dabei allerdings den individuellen „ehrlichen“ Zugang zu dieser Publikationsform bzw. diesem Genre. Die germanistische Forschung konzentrierte sich bislang auf Liebesbriefe von Literaten; an der TU Braunschweig und an der Universität Zürich gibt es Projekte, welche ergänzend nun auch Briefdokumente von Personen des öffentlich-gesellschaftlichen Lebens sowie in einem weiteren Rahmen Liebesbriefe und andere schriftliche Liebesbotschaften des 20. Jahrhunderts untersuchen.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Paul Celan schrieb am 9. Februar 1970 an seine Geliebte Ilana Shmueli: Gerit Losse schrieb am 16. Oktober 1989 an ihren Freund, den NVA-Bausoldaten Sebastian Kranich:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Liebesbrief ist ein Schriftstück, das an eine Person gerichtet wird, um Liebe oder Zuneigung zu dieser auszudrücken.", "tgt_summary": "情书又称情信,古来是指用书面方式表达爱意的方法,旧时用信,现代则流行用电子邮件。写信可以简单明了或千言万语表达爱意。古代交通不便,鸿雁传书,往往历时较久。古代多称妻子寄与丈夫之情书为锦书。", "id": 984198} {"src_title": "Getúlio Vargas", "tgt_title": "热图利奥·瓦加斯", "src_document": [{"title": "Aufstieg.", "content": "Getúlio Vargas wurde in eine Politikerfamilie geboren, studierte Jura und war einige Jahre als Anwalt tätig. Seine Karriere als Politiker begann er 1907 als Abgeordneter des Kongresses des Bundesstaates Rio Grande do Sul. Ab 1922 war Vargas Mitglied des brasilianischen Nationalkongresses, vier Jahre später Finanzminister und 1928 Gouverneur von Rio Grande do Sul. Im Jahr 1930 trat Vargas bei der Präsidentenwahl gegen den Kandidaten der Regierung an und verlor. Nach der folgenden Rebellion der „großen Koalition der Unzufriedenen“ übertrug das Militär am 24. Oktober 1930 Vargas die Macht und machte ihn zum Präsidenten Brasiliens mit diktatorischen Vollmachten. Am 3. November 1930 übernahm er das Amt. Vier Jahre später wurde er durch eine Wahl bestätigt und begann mit der Umsetzung sozialer Reformen, was ihm den Beinamen „Vater der Armen“ einbrachte. Er ließ eine Wahl für eine Verfassungsgebende Versammlung am 3. Mai 1933 abhalten, die eine neue Verfassung ausarbeitete. Diese trat am 16. Juli 1934 in Kraft. Vargas führte in seinen ersten Amtsjahren wichtige Neuerungen in Brasilien ein und hatte großen Erfolg. Brasiliens Anteil am Weltmarkt für Baumwolle stieg von 2 Prozent auf 8,7 Prozent, die Zahl der Analphabeten sank von 70 Prozent auf 56 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Neue Regierung.", "content": "Sieben Jahre nach seiner Machtergreifung wurden Präsidentschaftswahlen auf Januar 1938 angesetzt. Vargas vertraute den Kandidaten jedoch nicht und suchte nach einem Vorwand für einen weiteren Putsch. Im September 1937 wurde ein Offizier verhaftet, der im Verteidigungsministerium einen sogenannten „Cohenplan“ als Vorbereitung eines kommunistischen Umsturzes abtippte. Der Plan war anscheinend Fiktion, sein angeblicher Urheber unbekannt; allerdings ist der Name „Cohen“ jüdisch und kann als Anspielung auf den ungarischen Kommunisten Béla Kun gedeutet werden. Der Plan wurde sofort der Öffentlichkeit übergeben. Der Kongress verhängte den Kriegszustand und erteilte Vargas diktatorische Vollmachten für 90 Tage. Unter dem Vorwand, der Plan werde bereits in den Kasernen verteilt, ließ das Militär durch die Polizei das Parlament schließen. Reaktionen der Bevölkerung blieben aus, viele hielten die Vorkommnisse aufgrund der fiktiven Bedrohung sogar für gut. Vargas rief den Notstand aus, verbot alle politischen Organisationen, löste den Kongress auf und proklamierte am 10. November 1937 den „Estado Novo“ (1937–1945), den er selbst als Diktator lenkte. Unter der Regierung Vargas verlagerte sich die Macht von den Bundesstaaten zur Zentralregierung und von den Großgrundbesitzern zur städtischen Mittel- und Unterschicht. Mit dem Staatskonzept des Estado Novo konnte Vargas die Struktur des Staates grundlegend verändern; er schuf hunderte neuer Institutionen, die er mit Gefolgsleuten besetzte und setzte im Sinne eines Klientelismus und der Korruption auf eine Schwächung rechtsstaatlicher Grundsätze. Bekannt wurde in diesem Zusammenhang sein Ausspruch „Für meine Freunde alles, für meine Feinde das Gesetz“. Die relativ enge wirtschaftliche und diplomatische Zusammenarbeit mit den USA während des Zweiten Weltkrieges veranlasste Brasilien am 22. August 1942 zur Kriegserklärung an Deutschland. Überdies gelang es ihm, mit den Alliierten des Zweiten Weltkriegs, die von Brasilien unterstützt wurden, ein günstiges Abkommen für Brasiliens Staatsschulden auszuhandeln. Er versuchte die Wirtschaft durch Dirigismus und Importsubstitution anzukurbeln. Aufstände der Kommunisten (1935) und der faschistischen Integralisten (1938) wurden von Vargas niedergeschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Die Revolution von 1930, die Vargas an die Macht brachte, war nur eine von vielen in Lateinamerika. Zwischen 1930 und 1932 fanden auf dem Kontinent elf Umstürze statt, die meisten durch Militärs. Ein Linksrutsch fand in vielen Ländern statt. Daher galt Brasilien den USA als Brückenkopf im Kampf gegen den Kommunismus. Zudem waren die USA traditionell der wichtigste Handelspartner und größter Kapitalgeber. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Beziehungen zu den USA sehr gut waren, obwohl Vargas de facto eine Diktatur errichtet hatte und mit seinen Sympathien für Mussolini und Hitler nicht hinter dem Berg hielt. Deutschland nahm ebenfalls eine immer stärkere Rolle als Handelspartner ein und verdrängte die USA 1938 schließlich als wichtigster Brasilienexporteur – ein Viertel aller Importe Brasiliens kamen aus Deutschland, Rüstungsimporte spielten hier eine große Rolle. 19 Prozent der brasilianischen Exporte gingen nach Deutschland, 34 Prozent in die USA. Mit Kriegsausbruch gingen die Beziehungen allerdings zurück, wobei sich Brasilien zunächst neutral verhielt. Nach dem amerikanischen Kriegseintritt im Dezember 1941 und der Versenkung mehrerer Schiffe durch die Kriegsmarine sah sich das Land gezwungen, den Achsenmächten ebenfalls den Krieg zu erklären, und entsandte 1944 40.000 Soldaten an die italienische Front, von denen 454 den Tod fanden.", "section_level": 1}, {"title": "Rücktritt.", "content": "Mit der Rückkehr der Soldaten änderte sich das politische Klima in Brasilien. Parteien wurden wieder erlaubt und der Diktator versprach Wahlen für das Jahr 1945, bei denen er sich nicht mehr zur Wahl stellen wollte. Allerdings gingen aus der staatlichen Einheitspartei zwei Nachfolgeparteien hervor, die aufgrund ihrer Größe und des Zugriffs auf staatliche Mittel als Fortsetzung seiner Politik anzusehen waren: Der Partido Trabalhista Brasileiro (PTB, Brasilianische Arbeiterpartei) entstand aus Kreisen des Arbeitsministeriums und der Gewerkschaften, der Partido Social Democrático (PSD, Sozialdemokratische Partei Brasiliens) entstand aus dem engen Kreis der Vertrauten Vargas’, den \"„interventores“\", staatlich eingesetzte Landespräsidenten, und Regierungsangehörigen. Die Unterstützungsbewegung \"Queremos Getúlio\" („Wir wollen Getúlio“), die sich für den Verbleib des Präsidenten einrichtete, bedeutete das rasche Ende seiner Herrschaft: Die Gesellschaft und besonders das Militär fragten sich, wie ernst die Beteuerungen des Präsidenten, nicht mehr anzutreten, zu nehmen seien. Der Aufstieg Juan Peróns in Argentinien, der sich stark am Vorbild Vargas’ orientierte, bestärkte die Ängste seiner Gegner, der Präsident würde die Wahlen doch aussetzen. Als Vargas schließlich den Polizeichef Rios durch seinen Bruder auswechselte, versetzte der Verteidigungsminister die Truppen in Alarmbereitschaft und zwang Vargas zur Abdankung. Die nachfolgenden Wahlen gewann sein ehemaliger Verteidigungsminister Eurico Gaspar Dutra mit 55 Prozent der Stimmen. Andere Parteien als die „Regierungsparteien“ PSD und PTB hatten keine Siegeschancen.", "section_level": 1}, {"title": "Wiederwahl.", "content": "Im Jahre 1950 wurde er als Präsidentschaftskandidat „seiner“ Parteien, PTB und PSD, aufgrund seiner großen Popularität regulär wiedergewählt. Vargas war seit dem 20. Mai 1953 erster Träger der „Sonderstufe des Großkreuzes“ des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Suizid.", "content": "1954 befahl Vargas seinem langjährigen Gefährten Gregório Fortunato, Chef der Wache des Präsidentenpalastes, den Oppositionspolitiker Carlos Lacerda „aus dem Weg zu räumen“. Fortunato lauerte Lacerda auf, tötete jedoch nur dessen Begleiter, einen Major der Luftwaffe, und verletzte Lacerda nur leicht. Dies war das politische Ende für den Diktator: Neben dem generellen Aufruhr, den das Attentat verursachte, hatte er seinen Gegner gestärkt und die Luftwaffe in offene Rebellion versetzt. Rücktrittsforderungen wies Vargas weit von sich. Am 23. August wurde er von 27 Generälen des Heeres in einem offenen Brief abermals zum Rücktritt aufgefordert, darunter auch von befreundeten Militärs. Ohne den Rückhalt des Militärs verlor Vargas jede Hoffnung und nahm sich am Morgen des 24. August mit einem Pistolenschuss ins Herz das Leben. Vargas hinterließ einen Brief, in dem er internationale und nationale Gegner der Vorgänge bezichtigte und sich als Opfer darstellte. Diese letzte populistische Geste brachte hunderttausende seiner Anhänger auf die Straße, die Oppositionszeitungen und die amerikanische Botschaft verwüsteten. Vizepräsident João Café Filho übernahm das Amt und versicherte, am regulären Termin Wahlen abzuhalten. \"Siehe auch:\" Zeittafel Brasilien", "section_level": 1}], "src_summary": "Getúlio Dornelles Vargas (* 19. April 1882 in São Borja; † 24. August 1954 in Rio de Janeiro (Suizid)) war Präsident Brasiliens von 1930 bis 1945 und von 1950 bis 1954. Vargas regierte das Land – zunächst diktatorisch, später als gewählter Präsident – insgesamt 18 Jahre lang, länger als jeder andere Herrscher mit Ausnahme von Kaiser Peter II. In seine Regierungszeit fallen tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen. Vargas förderte Nationalismus (etwa indem ethnische Minderheiten wie die Deutschbrasilianer verpflichtet wurden, Portugiesisch zu sprechen), Industrialisierung, Zentralisierung, Populismus (vor allem im Gegensatz zur alten aristokratischen Elite, die Brasilien vor 1930 beherrscht hatte) und den Aufbau eines Sozialstaates. Er setzte sich für die Rechte der Arbeiter ein und erhielt den Spitznamen \"O Pai dos Pobres\" („Der Vater der Armen“), war aber stets ein überzeugter Antikommunist. Unter seiner Regierung war die Rechtsstaatlichkeit nur schwach ausgeprägt und es grassierte die Korruption.", "tgt_summary": "热图利奥·多内列斯·瓦加斯(Getúlio Dornelles Vargas,1882年-4月19日-1954年-8月24日,巴西律师、政治家,曾两次担任总统:第一次是1930年至1945年,1930年至1934年,担任临时总统;1934年至1937年,担任正式总统;1937年至1945年,成为独裁者。在1945年的政变中被推翻后,瓦加斯于1951年以民选总统的身份重新掌权,直到1954年自杀。瓦加斯领导巴西长达18年半,是巴西历史上任期最长的总统,在所有的国家元首中仅次于佩德罗二世皇帝。他支持民族主义、工业化、中央集权、社会福利和民粹主义——因为后者,瓦加斯赢得了“穷人之父”的绰号。瓦加斯是上世纪30年代在拉丁美洲兴起的众多民粹主义者之一,除了他以外还有拉萨罗·卡德纳斯和胡安·庇隆,他们的共同点是提倡民族主义,追求社会改革。他是工人权利的支持者,也是坚定的反共主义者。", "id": 2283420} {"src_title": "Ludwig Beck (General)", "tgt_title": "路德维希·贝克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Beck entstammte einer alten hessischen Offiziersfamilie. Er war der Sohn des Industriellen Ludwig Beck und dessen Frau Bertha, geborene Draudt. Ab 1898 wohnte die Familie in der Villa Beck in Biebrich (seit 1926 Stadtteil von Wiesbaden). Am 12. Mai 1916 heiratete er Amelie, geborene Pagenstecher, die anderthalb Jahre später am 16. November 1917 nach der Geburt der Tochter Gertrud (* 30. Januar 1917) starb.", "section_level": 2}, {"title": "Kaiserreich und Erster Weltkrieg.", "content": "Nach seinem Abitur an der Diltheyschule in Wiesbaden 1898 trat Beck am 12. März 1898 als Avantageur in das 1. Ober-Elsässische Feldartillerie-Regiment Nr. 15 der Preußischen Armee in Straßburg ein. In den Jahren 1898/99 absolvierte er die Kriegsschule Neiße und wurde am 18. August 1899 zum Sekondeleutnant befördert. 1902/03 war er zur weiteren Ausbildung an die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule sowie von 1908 bis 1911 an die Kriegsakademie kommandiert. Zwischen diesen Kommandierungen sowie bis 1912 war er jeweils wieder in seinem Regiment in Straßburg und Saarburg in Lothringen tätig, ab März 1912 war er an den Großen Generalstab in Berlin kommandiert, zu dem er mit Wirkung zum 1. Oktober 1913 bei gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann auch versetzt wurde. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er zunächst Zweiter Generalstabsoffizier beim VI. Reserve-Korps, 1916 Erster Generalstabsoffizier bei der 117. Infanterie-Division, später bei der 13. Reserve-Division. Er wurde in verschiedenen Positionen an der Westfront verwendet. Zum Ende des Jahres 1916 wechselte er in den Generalstab beim Oberkommando der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Am 18. April 1918 wurde er zum Major befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "Nach Kriegsende war er in der Abwicklungsstelle des Großen Generalstabes tätig und wurde 1919 in die Vorläufige Reichswehr übernommen. Zwischen 1919 und 1922 hatte er Truppenkommandos inne und war auch im Auftrag des Generals Hans von Seeckt tätig. Zum 1. Oktober 1922 wurde er Abteilungskommandeur im 6. (Preußischen) Artillerie-Regiment in Münster. Ein Jahr später übernahm er für zwei Jahre die Leitung der Führergehilfenausbildung, der ehemaligen Kriegsakademie, beim Wehrkreiskommando VI, ebenfalls in Münster. Danach war er vier Jahre im Stab der 4. Division in Dresden tätig, zunächst als Erster Generalstabsoffizier und ab 1. Februar 1927 als Chef des Stabes. Nach seiner Beförderung zum Oberst am 1. November 1927 war er ab dem 1. Oktober 1929 für zwei Jahre Kommandeur des 5. Artillerie-Regiments in Fulda. 1930 war Beck Zeuge im Ulmer Reichswehrprozess vor dem Reichsgericht gegen die Offiziere Ludin, Scheringer und Wendt aus dem 5. Artillerie-Regiment, wegen Bildung einer NS-Zelle in der Reichswehr. Als deren Regimentskommandeur setzte er sich für die angeklagten Offiziere mit u. a. folgender Formulierung ein: „Es wird täglich der Reichswehr gesagt, sie sei eine Führerarmee; was soll sich ein junger Offizier anders darunter vorstellen?“ Am 1. Februar 1931 zum Generalmajor befördert, wurde Beck ein Jahr später Artillerieführer IV in Dresden. Zum 1. Oktober 1932 übernahm er für ein Jahr das Kommando der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt an der Oder. Seine Beförderung zum Generalleutnant erfolgte noch am 1. Dezember des Jahres 1932. In die Jahre von 1931 bis 1933 fiel seine Überarbeitung der Vorschrift über \"Die Truppenführung\".", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Generalstabschef des Heeres.", "content": "Im Oktober 1933 wurde Beck Chef des Truppenamtes im Reichswehrministerium, 1935 Generalstabschef des Heeres. Nach kurzer Zeit erhielt er am 1. Oktober 1935 den Dienstgrad eines Generals der Artillerie. Als Generalstabschef war er neben anderen Militärs für die Aufrüstung des Heeres zuständig. Nachdem Adolf Hitler am 5. November 1937 vor dem Reichsaußenminister (Konstantin Freiherr von Neurath), dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht (Werner von Blomberg) sowie den Oberbefehlshabern des Heeres (Werner von Fritsch), der Kriegsmarine (Erich Raeder) und der Luftwaffe (Hermann Göring) seine Kriegsziele offen dargelegt hatte, kritisierte Beck die Absicht des „Führers“, die Tschechoslowakei so schnell wie möglich anzugreifen. Er fand Hitlers Darlegungen „niederschmetternd“, als Hoßbach ihm eine Kopie seiner Niederschrift zeigte. Beck lehnte zwar nicht grundsätzlich eine Expansion in Richtung Österreich und Tschechoslowakei ab, aber ihn entsetzte die Verantwortungslosigkeit, mit der Hitler bereit war, Deutschland in einen Krieg mit den Westmächten hineinzuführen. In einer späteren, schriftlichen und zehn Punkte umfassenden Kritik stellte er es als wünschenswert dar, das Militär an den Entscheidungen über Krieg und Frieden zu beteiligen. 1938 versuchte Beck ein gemeinsames Vorgehen der Generalität gegen die Kriegsplanungen Hitlers zu organisieren und schlug dem General Walther von Brauchitsch den geschlossenen Rücktritt der Generalität vor, falls Hitler weiterhin zum Krieg dränge. Das anschließende Generalstreffen am 4. August 1938 (bei dem sich laut Sauerbruchs Biografie die 12 wichtigsten Generäle in Brauchitschs Privatwohnung trafen) zeigte, dass \"alle Kommandierenden Generale\" einen sich ausweitenden Krieg zu diesem Zeitpunkt als Katastrophe ansahen. Bei der Frage, ob ein Angriff auf die Tschechoslowakei („Fall Grün“) unvermeidlich auch zum Konflikt mit den Westmächten führe, widersprachen nur die Generale Busch und von Reichenau. Als Reichenau kurz darauf Hitler von dem Treffen berichtete, verlangte dieser die Abberufung des Generalstabschefs. Schon in der Blomberg-Fritsch-Krise hatte er einem Minister anvertraut, der einzige Offizier, den er fürchte, sei Beck: „Der Mann wäre imstande, etwas zu unternehmen.“ Am 18. August 1938 bat Beck um Enthebung von seiner Stellung und übergab am 27. August die Dienstgeschäfte an Franz Halder, verzichtete allerdings auf Bitten Hitlers auf die öffentliche Bekanntgabe seiner Demission, was ihr die politische Symbolkraft nahm. Mit Wirkung vom 1. November 1938 schied Beck aus dem aktiven Dienst aus, da auch die Septemberverschwörung von 1938 nicht durchgeführt wurde. Er erhielt den Charakter eines Generalobersten.", "section_level": 3}, {"title": "Widerstand und Tod.", "content": "In den folgenden Jahren beteiligte sich Beck im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Beck lebte während der Kriegsjahre zurückgezogen in seiner Berliner Wohnung. Die Generale und Marschälle gingen ihm zwar aus dem Weg, aber mehr und mehr wurde seine Wohnung zur Zentrale der kleinen Zirkel des nationalkonservativen Widerstandes. Sie wurde ständig von der Gestapo observiert. Neben Carl Friedrich Goerdeler wurde er zu einer zentralen Figur des Widerstandes. Am 8. Januar 1943 trafen erstmals Vertreter des militärischen und zivilen Widerstandes, unter anderem des Kreisauer Kreises, unter der Leitung Becks in der Berliner Wohnung Yorcks zusammen, um ihre internen Unterschiede in der Beurteilung des Regimes, von dessen Beseitigung und der zukünftigen Rolle Deutschlands in Europa einander anzugleichen. Bei diesem Geheimtreffen wurde Goerdeler als Kanzler einer Übergangsregierung akzeptiert. Beck war in späteren Vereinbarungen der Widerständler als neues Staatsoberhaupt \"(Reichsverweser)\" vorgesehen. Beck war auch Mitglied der Mittwochsgesellschaft, in der sich Intellektuelle trafen, die dem Nationalsozialismus kritisch gegenüberstanden und sich zum Teil auch am 20. Juli beteiligten. Zu dieser Gesellschaft gehörte auch der Chirurg Ferdinand Sauerbruch, den Beck auch außerhalb der Gesellschaftstreffen gelegentlich in dessen Haus aufsuchte, und der den 1942 an Krebs erkrankten Beck Anfang 1943 in der Charité operiert hatte. Am 18. Juli 1944 fuhr Sauerbruch ihn außerdem zu dem Mitverschwörer General Friedrich Olbricht, ohne in das für zwei Tage später geplante Attentat auf Hitler eingeweiht gewesen zu sein. Nach dem missglückten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde die Widerstandsgruppe um Beck im Bendlerblock in Berlin kurz vor Mitternacht gefangen genommen. Ihm selbst wurde nach eigener Bitte durch Generaloberst Friedrich Fromm die Gelegenheit zur Selbsttötung gegeben. Nachdem diese zweimal fehlgeschlagen war, erteilte Fromm einem Feldwebel den Befehl, den Sterbenden zu erschießen. So entging Beck einer demütigenden Verhandlung vor dem Volksgerichtshof wegen Hochverrats, wie sie unter anderem Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben und Generaloberst Erich Hoepner erdulden mussten. Becks Leiche wurde, zusammen mit weiteren Opfern des 20. Juli, auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg begraben. Wenig später wurden die Toten von der SS exhumiert, im Krematorium Wedding verbrannt und die Asche auf den Berliner Rieselfeldern verstreut.", "section_level": 3}, {"title": "Gedenken.", "content": "Gedenktafeln befinden sich in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendlerblock in Berlin (seit 1960), an der Villa Beck in Wiesbaden-Biebrich (seit 1964) und an Becks einstigem Wohnhaus Goethestraße 24 in Berlin-Lichterfelde. Die Generaloberst-Beck-Kaserne der Bundeswehr wurde 1956 nach ihm benannt. Die Deutsche Bundespost widmete ihm 1964 eine von E. und Gerd Aretz gestaltete Briefmarke aus einem Block zum 20. Jahrestag des 20. Juli 1944. Den Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage vergibt seit 2004 jährlich die Landeshauptstadt Wiesbaden an Personen, die Zivilcourage in einem besonderen Bezug zu Wiesbaden gezeigt haben. Zu den bisherigen Preisträgern und Preisträgerinnen zählen: Marcel Gleffe (2011), Susanne Lewitzke (2008), Serap Çileli (2006), Sonja Fatma Bläser (2006), als erster Preisträger Therarajah Balakumar (2004), und andere. Aufgrund von Kandidatenmangel wird der \"Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage\" seit 2010 international und daneben ein weiterer \"Preis für Zivilcourage\" ausgeschrieben. Diverse Straßen, u. a. in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Göttingen, Leipzig, Neuss und Ulm wurden nach ihm benannt.", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "Ludwig Beck wurde in verschiedenen Filmen unter anderem von folgenden Schauspielern dargestellt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig August Theodor Beck (* 29. Juni 1880 in Biebrich; † 21. Juli 1944 in Berlin-Tiergarten) war ein deutscher Heeresoffizier (seit 1938 Generaloberst), der sich am versuchten Staatsstreich vom 20. Juli 1944 gegen Adolf Hitler beteiligte.", "tgt_summary": "路德维希·贝克,全名路德维希·奥古斯特·西奥多·贝克(Ludwig August Theodor Beck )(1880年1月29日—1944年7月20日),德国大将,其后因为暗杀元首希特勒未遂而被枪决。", "id": 462174} {"src_title": "Weißrussischer Rubel", "tgt_title": "白俄羅斯盧布", "src_document": [{"title": "Stückelung.", "content": "Es gibt Banknoten mit den Werten 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Br sowie Münzen mit den Werten 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Kopeken sowie 1 und 2 Rubel. Banknoten der alten Serie ab 100 Br blieben in einer Übergangszeit weiter gültig. Vom vorherigen Rubel gab es Banknoten mit den Werten 1, 5, 10, 20, 50, 100, 500, 1000, 5000, 10.000, 20.000, 50.000, 100.000 und 200.000 Br; Umlaufmünzen existierten vor der Umstellung im Juli 2016 nicht. Der erste Rubel von 1992 bis 2000 war in 100 Kopeken unterteilt. Bei der Währungsumstellung im Jahr 2000 wurden keine neuen Kopekenmünzen oder -banknoten produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der aktuelle Rubel (\"BYN\") wurde im Juli 2016 als neuer Rubel im Verhältnis 1 neuer = 10.000 alte Rubel \"(BYR)\" eingeführt. Dieser wurde im Jahr 2000 als neuer Rubel im Verhältnis 1 neuer = 1000 alte Rubel \"(BYB)\" eingeführt. Der Name der weißrussischen Währung stammt vom sowjetischen Rubel, der nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Währungssystems 1991 behalten wurde. Pläne, eine nationale Währungseinheit, die Taler heißen sollte, einzuführen, wurden nicht in die Tat umgesetzt. Anfang 1992, während des Auseinanderbrechens des sowjetischen Währungssystems, wurde ein System von temporären Zahlungsbons eingeführt. Am 1. Juni 1992 wurde die weißrussische Währung für Buchungen eingeführt. Ab Ende Juni 1993 wurden russische und sowjetische Rubel als Zahlungsmittel nicht mehr akzeptiert. Weißrussland trieb die Vorbereitungen zur Einführung einer eigenen Währung weiter voran, obwohl es im September 1993 zusammen mit Kasachstan, Armenien, Russland, Usbekistan und Tadschikistan ein Abkommen unterzeichnete, in dem das Ziel einer gemeinsamen postsowjetischen Währungszone explizit formuliert war.", "section_level": 1}, {"title": "Währungspolitik der Lukaschenka-Regierung.", "content": "Daneben wurde auch ein Anschluss an das russische Währungssystem erwogen. 1996 übernahm die Regierung von Aljaksandr Lukaschenka die Kontrolle über die zuvor unabhängige weißrussische Nationalbank. Diese verlor die Möglichkeit einer selbständigen Währungspolitik. Zwei Nationalbankvorsitzende (Stanislau Bahdankewitsch und Tamara Winnikawa) traten aus Protest gegen die Unterordnung der Nationalbank gegenüber dem Ministerkabinett zurück. In der Folge wurde Pjatro Prakapowitsch Vorsitzender der Nationalbank. In dieser Zeit beherrschten Rezession und zunehmender Schwarzmarkt die Wirtschaft des Landes. Die Regierung strebte an, die freie Preisbildung am nationalen Währungsmarkt zu beschränken und führte dazu Restriktionen im Währungshandel ein, die sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen betrafen. 1999 lag der offizielle Wechselkurs bei etwa einem Drittel des Kurses am Schwarzmarkt. Dieser Widerspruch wird als Grund angesehen, warum offizielle Berichte dieser Zeit von einem „gigantischen Wachstum“ der weißrussischen Wirtschaft sprachen, während Berechnungen nach dem Schwarzmarktkurs negative Entwicklungen zeigten. Die Wirtschaftspolitik der Lukaschenka-Regierung erforderte einen hohen finanziellen Aufwand. Die Regierung ließ die Nationalbank immer mehr Geld drucken, sodass typische Inflationseffekte auftraten. Der Rubel entsprach einem immer geringeren Warenwert, die Preise stiegen. Die Staatsverschuldung gegenüber Banken vervielfachte sich zwischen 1996 und 2000 um den Faktor 15, während die Banken entsprechend staatlichen Vorgaben vor allem Kredite an die unrentable Landwirtschaft vergaben. Von den 27 privaten Banken gingen bis Januar 2000 etwa ein Drittel in Konkurs. Das umlaufende Geld entsprach etwa dem 500-fachen des jährlichen Nationaleinkommens. Im September 1999 gab die Notenbank die höchstwertige Banknote zu 5 Millionen Rubel aus. Wie die meisten Währungen isolierter und schwacher Volkswirtschaften wurde der weißrussische Rubel kaum noch für internationale Finanztransaktionen benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Währungsunion mit Russland.", "content": "Seit Beginn seiner Präsidentschaft arbeitete Lukaschenka auf eine Integration des Landes mit der Russischen Föderation hin, die unter anderem von Linkskonservativen in Weißrussland und Nationalisten in Russland unterstützt wird. Dazu unterzeichneten der russische Präsident Boris Jelzin und Aljaksandar Lukaschenka zwischen 1995 und 1999 mehrere Verträge über eine Russisch-Weißrussische Union. Von Anfang an war auch die Einführung einer gemeinsamen Währung vorgesehen. Artikel 13 des 1999 unterzeichneten „\"Vertrages über die Gründung des unierten Staates von Russland und Weißrussland\"“ sprach von einer Währungseinheit für die Union. Der Standort und die Kontrolle über die neue gemeinsame Notenbank wurden zunächst nicht verbindlich geklärt. Als mögliche Standorte wurden Moskau und Minsk gehandelt. Jelzins Nachfolger Wladimir Putin bremste den Vereinigungsprozess ab und drängte auf mehr Einfluss für Russland in der Union. 2000 passte die Nationalbank den offiziellen Kurs der Währung an den Schattenkurs an und liberalisierte den Währungshandel. Die russische Seite fordert seitdem Stabilität des Wechselkurses als oberste Priorität der Notenbank. Im Dezember 2002 wurde auf dem Treffen von Ministerpräsidenten von Weißrussland und Russland erklärt, dass am Anfang der russische Rubel die gemeinsame Währung sein wird. Es war geplant, dass ab 1. Juli 2003 der russische Rubel in Weißrussland für den bargeldlosen Verkehr eingeführt wird und ab 1. Januar 2004 die weißrussische Währung komplett ersetzen würde. 2007 oder 2008 sollte eine neue übernationale Währung eingeführt werden. Seither wurden verbindliche Schritte mehrfach verschoben. Es ist unter Beobachtern umstritten, ob beide Länder nach wie vor ernsthaftes Interesse an einer gemeinsamen Währung und an weiterer Integration in der Union haben. Auf russischer Seite wurde zuletzt vermutet, dass die Regierung in Minsk die geplante Union lediglich als Vorwand nutze, um Russland zur Stützung der weißrussischen Wirtschaft zu zwingen.", "section_level": 2}, {"title": "Devisenkrise seit 2011.", "content": "Weißrussland befindet sich seit Ende 2010 in einer Devisenkrise, die nach Einschätzung von Experten wenigstens indirekt auf den Ausgang der Präsidentschaftswahlen am 19. Dezember 2010 zurückzuführen ist. Hartnäckige Gerüchte, dass das Land am Rande eines Staatsbankrotts stehe, haben dazu geführt, dass sich die Bevölkerung aus Angst vor einer drastischen Abwertung des weißrussischen Rubels mit ausländischen Devisen eindeckt. Zwar versucht die weißrussische Regierung dieser Entwicklung durch Ankaufbeschränkungen entgegenzuwirken, muss allerdings den Bedarf an Valuta weiterhin durch ausländische Kredite decken. Da Minsk jedoch auf der anderen Seite versucht, am bisherigen System einer staatlich gelenkten Wirtschaft festzuhalten, zeigen selbst östliche Partnerländer geringes Interesse, Weißrussland die benötigten Finanzhilfen zu gewähren. Im März 2011 scheiterten Kreditverhandlungen mit den Partnern der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft (EAWG). Das Ausbleiben der dringend benötigten Devisen verschärfte die latente Wirtschaftskrise im Land und führte zu einem weiteren Ansturm auf ausländische Währungen. Während der Staat aus psychologischen Gründen versuchte, die Wechselkurse für Privatpersonen stabil zu halten, lagen die Kurse im Interbankenhandel schon Anfang Mai 2011 bis zu 100 % über den offiziell veröffentlichten. So mussten Geschäftsleute für einen US-Dollar bereits bis zu 6500 Rubel zahlen, obwohl der amtliche Kurs an den Schaltern immer noch mit etwa 1:3100 angegeben wurde. Am 24. Mai 2011 reagierte die Notenbank auf den Wertverfall des Rubels mit einem drastischen Schnitt. Über ein Wochenende wertete sie den Rubel um etwa 35 % ab – lagen die Kurse von Dollar und Euro am Freitag, 20. Mai noch bei 1:3155 bzw. 1:4516, wurde der offizielle Dollarkurs am Dienstag, 24. Mai bereits mit 4930 BYR und der Eurokurs mit 6914 BYR angegeben. Um dem anhaltenden Devisenmangel zu begegnen, genehmigte die Weißrussische Zentralbank am 26. Mai 2011 den Zahlungsverkehr in Fremdwährungen. Demnach dürften ausländische Staatsbürger in Weißrussland ab sofort an Tankstellen, in Hotels oder medizinischen Einrichtungen direkt in ihren Heimatwährungen bezahlen. Es sei geplant, die neue Regelung auch auf andere Wirtschaftsbereiche auszudehnen. Nachdem die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) jegliches finanzielles Engagement im weißrussischen Staatssektor verweigert hatte, kam es im Mai 2011 zu einer Übereinkunft mit der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft (EAWG). Sie bewilligte Weißrussland einen Rettungskredit über 3 Mrd. US-Dollar, die in Tranchen zur Auszahlung kommen sollten, sofern die weißrussische Regierung vertragsgemäß Staatseigentum privatisiert habe (insgesamt im Wert von 7,5 Mrd. Dollar). Infolge der anhaltenden Währungskrise wurde am 20. Juni 2011 der Präsident der Notenbank, Pjatro Prakapowitsch, durch dessen bisherigen Stellvertreter Jury Alymow ersetzt. Präsident Lukaschenka kommentierte diese Entscheidung mit der Aussage, Prakapowitsch habe Fehler gemacht, die Regierung habe Fehler gemacht und er (Lukaschenka) müsse darauf reagieren. Vom 20. auf den 21. Oktober 2011 wertete die weißrussische Nationalbank den Rubel erneut um diesmal 34 % ab, von einem US-Dollar für 5712 Rubel auf einen Dollar für 8680 Rubel. Aufgrund der Inflation gab die weißrussische Bank im Jahre 2012 den 200.000-Rubel-Schein heraus. 200.000 Rubel entsprachen zu jener Zeit rund 19 Euro. Zum Jahresende 2015 lag der Kurs bei rund 1:20.300, sodass für besagten 200.000-Rubel-Schein nur noch knapp 10 Euro eingetauscht wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Währungsreform 2016.", "content": "In Weißrussland wurde am 1. Juli 2016 der Nominalwert der Landeswährung um vier Dezimalstellen gekürzt. Gemäß dem entsprechenden Erlass von Präsident Alexander Lukaschenko kommen ab diesem Zeitpunkt jene neuen Banknoten und Münzen in Umlauf, die seit 2008 in den Speichern der Nationalbank auf ihren Einsatz warten. Deshalb steht auf dem neuen Bargeld das Jahr 2009 und auf den Banknoten die Unterschrift des damaligen Präsidenten der Zentralbank. Wegen der Wirtschaftskrise 2009 hatte sich die Währungsreform auf unbestimmte Zeit verschoben. In einer Übergangsperiode zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember 2016 sollen auf sämtlichen Preisschildern im Land die alten und die neuen Preise aufscheinen sowie alte und neue Banknoten parallel kursieren. Ab dem 1. Januar 2017 ist ein Umtausch der alten Geldscheine noch in Banken möglich, von 2020 bis Ende 2021 nur in der Zentralbank.", "section_level": 2}, {"title": "Wechselkurs.", "content": "Quelle: Nationalbank der Republik Weißrussland", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Weißrussische Rubel (; ISO-4217-Code \"BYN\", Abkürzung auch \"Br\") ist die Währung Weißrusslands.", "tgt_summary": "白俄罗斯卢布()是白俄罗斯的流通货币。辅币单位戈比。1卢布=100戈比。英语:ISO 4217货币编号为英语:BYN(2000年前为英语:BYB,2000年至2016年为英语:BYR)。", "id": 1044411} {"src_title": "Wappen Lettlands", "tgt_title": "拉脱维亚国徽", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Wappen kombiniert Symbole eines lettischen Nationalstaats mit Symbolen, die die historischen Regionen präsentieren.", "section_level": 1}, {"title": "Blasonierung.", "content": "Wappenbeschreibung: Lettland führt ein geteiltes, unten gespaltenes Wappen. Das Wappen ist oben blau, darin eine aufsteigende goldene Sonne mit einundzwanzig abwechselnd sich verbreiternden Strahlen, unten gespalten; vorne auf Silber ein linksgewendeter roter Löwe mit goldener Zunge, hinten auf Rot ein rechtsgewendeter silberner waffenschwingender Greif mit goldener Zunge. Auf dem Schild ruht ein Bogen aus drei fünfzackigen goldenen Sternen. Dies ist das sogenannte „Kleine Wappen“.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die nationale Eigenständigkeit Lettlands wird durch die im Wappenschild oben aufgehende goldene Sonne auf blauem Hintergrund dargestellt: Ein Sonnensymbol war das Erkennungszeichen und Identifikationssymbol der Lettischen Schützen in der russischen Armee im Ersten Weltkrieg. Die Sonne wurde damals noch mit 17 Strahlen dargestellt, welche die 17 damaligen lettischen Landkreise symbolisierten. 1935 war die Zahl der lettischen Landkreise bereits auf 18 gestiegen. Heutzutage wird die Sonne mit 21 Strahlen dargestellt. Ein Bezug zu den 26 heute existierenden Landkreisen kann nicht mehr hergestellt werden. Die drei goldenen Sterne über dem Wappenschild stehen für die Vereinigung der drei historischen Landschaftsgebiete – Kurland (einschließlich Semgallen), Livland und Lettgallen – in einem geeinten Lettland. Diese Landschaftsgebiete werden im Wappenschild unten durch die aus dem 16. Jahrhundert stammenden heraldischen Gestalten dargestellt:", "section_level": 2}, {"title": "Wappenverwendung.", "content": "Die Verwendung der Staatswappen Lettlands wird von der Saeima vorgeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Großes Staatswappen.", "content": "Das Große Staatswappen unterscheidet sich vom Kleinen Staatswappen durch die beiden Wappenhalter. Rechts ein roter Löwe mit goldener Zunge und links der silberne Greif mit goldener Zunge, stehend auf zwei grünen Eichenzweigen, die verbunden sind durch ein Band in den Farben der lettischen Flagge. Das Große Staatswappen Lettlands wird verwendet durch:", "section_level": 2}, {"title": "Erweitertes Kleines Staatswappen.", "content": "Das Erweiterte Kleine Staatswappen unterscheidet sich vom Kleinen Staatswappen durch die zusätzlichen zwei grünen Eichenlaubzweige, welche sich unterhalb des Wappenschildes kreuzend vorn und hinten bis auf die Höhe der aufgehenden Sonne aufsteigen. Das Erweiterte Kleine Staatswappen wird verwendet durch:", "section_level": 2}, {"title": "Kleines Staatswappen.", "content": "Das Kleine Staatswappen (\"siehe obenstehende Abbildung\") wird verwendet durch:", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Wappen Lettlands wurde nach der Proklamation der Republik Lettland (18. November 1918) von Rihards Zariņš gestaltet und thematisiert die nationale Souveränität Lettlands.", "tgt_summary": "拉脱维亚国徽分为大、中、小三个样式。 小国徽为盾徽:上方为太阳,十七道光芒代表十七个操拉脱维亚语的地区;左下角为狮子,表示西拉脱维亚;右下角为狮鹫,表示东部地区。盾上方有三颗五角星,象征了历史上的三个区。", "id": 1622221} {"src_title": "Affine Geometrie", "tgt_title": "仿射几何学", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Von einer affinen Geometrie spricht man, wenn eine Menge von Punkten formula_1, eine Menge von Geraden formula_2, eine Inzidenzrelation formula_3 zwischen formula_4 und formula_2 sowie eine Parallelitätsrelation formula_6 auf formula_2 gegeben ist und folgende Axiome erfüllt werden:", "section_level": 1}, {"title": "Schreib- und Sprechweisen, Grundeigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ebenen.", "content": "Zusammenfassend gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Desarguessche und nichtdesarguessche Geometrien.", "content": "Alle durch Vektorräume über einem Körper und sogar alle auf die gleiche Weise durch Linksvektorräume über einem Schiefkörper erzeugten affinen Geometrien erfüllen den großen affinen Satz von Desargues, sie sind affine Räume im Sinne der linearen Algebra. Für mindestens dreidimensionale affine Geometrien gilt auch die Umkehrung: Sie lassen sich immer durch Linksvektorräume über einem Schiefkörper beschreiben. Es gibt aber auch \"ebene\" affine (\"nichtdesarguessche\") Geometrien (→ siehe Affine Ebene), die den desarguesschen Satz \"nicht\" erfüllen. Sie können mithin nicht durch einen Vektorraum erzeugt werden. Stattdessen kann man ihnen als Koordinatenbereich stets einen Ternärkörper zuordnen.", "section_level": 1}, {"title": "Einbettungsproblem und Koordinatenbereiche.", "content": "Ein affiner Raum formula_32 (im Sinne der linearen Algebra) ist immer zusammen mit seinem Koordinatenbereich, einem (Schief-)Körper formula_73 und einem formula_73-(Links-)Vektorraum formula_75 definiert (mit der Ausnahme des leeren affinen Raumes, der aber doch als Teilraum eines bestimmten Raumes zu einem Schiefkörper angesehen wird). In der linearen Algebra beschränkt man sich in der Regel auf Vektorräume über kommutativen Körpern, aber die wesentlichen geometrischen Tatsachen (außer dem Satz von Pappus) gelten auch allgemeiner für Linksvektorräume über Schiefkörpern. Dadurch gilt für affine Räume: Für affine Geometrien gilt nun: Genau in diesen Fällen werden die Begriffe \"affine Geometrie\" und \"affiner Raum\" gleichbedeutend. Man übernimmt in den Punkten 1. bis 4. einfach die Begriffe der linearen Algebra. Eine Verallgemeinerung des Begriffes \"affine Geometrie\" ist der Begriff \"schwach affiner Raum\". Jede affine Geometrie ist auch ein schwach affiner Raum. Einige nichtdesarguessche affine Ebenen sind echte Teilräume von schwach affinen Räumen, obwohl solche Ebenen niemals in umfassendere \"affine Geometrien\" eingebettet werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die affine Geometrie ist eine Verallgemeinerung der euklidischen Geometrie, in der zwar das euklidische Parallelenaxiom gilt, aber Abstand und Winkel keine Bedeutung haben. Der Begriff „affine Geometrie“ wird für das mathematische Teilgebiet \"und\" für die dadurch beschriebenen „Räume“ aus Punkten und Geraden (und daraus abgeleitet, Ebenen etc.) verwendet. Eine affine Geometrie als Raum wird auch als affiner Raum bezeichnet. Dabei ist zu beachten, dass jeder affine Raum, wie ihn die Lineare Algebra charakterisiert, auch den Anforderungen einer \"affinen Geometrie\" genügt, aber nicht umgekehrt. Die affine Geometrie verallgemeinert den bekannteren Begriff aus der Linearen Algebra. In diesem Artikel wird der allgemeinere Begriff, mit dem sich die synthetische Geometrie befasst, daher durchgehend als „affine Geometrie“ bezeichnet.", "tgt_summary": "在几何上,仿射几何是不涉及任何原点、长度或者角度概念的几何,但是有两点相减得到一个向量的概念。", "id": 844367} {"src_title": "Flugschreiber", "tgt_title": "飛行紀錄儀", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die Geräte sind heute meist in der Mitte oder im Heck der Maschine eingebaut, die erfahrungsgemäß bei einem Unfall am wenigsten zerstört werden. Heutige Modelle sind jeweils etwa so groß wie ein Schuhkarton, in auffälligem Leuchtorange (ähnl. RAL 2005) lackiert und mit ebenso auffälligen Beschriftungen \"FLIGHT RECORDER DO NOT OPEN\" auf einer Seite auf Englisch und auf der anderen auf Französisch \"ENREGISTREUR DE VOL NE PAS OUVRIR\" versehen. Die Aufzeichnungs- bzw. Speichereinheit (CSMU) muss Hitzeeinwirkung von mehr als 1.000 °C bis zu 30 Min. standhalten und mindestens bis zu 6.000 Metern Tiefe wasserdicht sein. Die Gerätespezifikationen sind in den Standardisierungsrichtlinien \"Elektronik in der Luftfahrt\" der European Organization for Civil Aviation Equipment im Dokument EUROCAE ED-112 (\"Minimum Operational Performance Specification for Crash Protected Airborne Recorder Systems\") festgelegt. EUROCAE ist die europäische Entsprechung zur US-amerikanischen RTCA, die beide eng zusammenarbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Flugdatenschreiber.", "content": "Der Flugdatenschreiber (englisch ', FDR) bzw. auch digitale Flugdatenschreiber (englisch ', DFDR) zeichnet je nach Technik einige wenige bis über hundert Flugparameter auf. Die Wichtigsten davon sind Flughöhe (siehe auch: Barometrische Höhenmessung in der Luftfahrt), Fluggeschwindigkeit relativ zur Luft („Airspeed“) und Geschwindigkeit über Grund („Groundspeed“), Stellungen der Ruder und Auftriebshilfen (Vorflügel/„slats“ und Klappen/„flaps“) sowie Kurs und der Roll-Nick-Gier-Winkel. Dazu kommen ggf. Daten des Autopiloten und Flight Management Systems (FMS) sowie Werte wie Drehzahl, Öl- und Abgastemperatur (EGT) aus dem/den Triebwerk/-en (Kolbenmotor, Turboprop, Strahlturbine). Hierfür werden unterschiedliche Speichermedien genutzt. In den frühen FDR war dies eine Metallfolie aus Inconel, einer hitzebeständigen Nickelbasislegierung. Die Inconel-Folien mussten regelmäßig gewechselt werden, da sie nur einmal beschrieben werden konnten. Ein solcher FDR zeichnete z. B. diese vier Parameter auf: barometrische Höhe, Fluggeschwindigkeit relativ zur Luft (Airspeed), Kompass-Steuerkurs sowie Steig- oder Sinkrate (dazu siehe auch: Variometer). Die Aufzeichnungszeit der 200 Fuß (rund 61 Meter) langen Speicherfolie betrug 400 Stunden. Später kam die Aufzeichnung auf Magnetband, das mehr Parameter registrieren konnte, wobei auf der Endlosschleife die ältesten Datensätze überschrieben wurden. In den seit den 1990er Jahren üblichen SSFDR (Solid state flight data recorder) befinden sich Flash-Speicher (genauer: Flash-EEPROMs), in denen ebenfalls die jeweils ältesten Datensätze überschrieben werden. Die einer Solid-State-Drive ähnlichen Speicherchips sind gegen Umwelteinflüsse geschützt in einem besonders stabilem Gehäuse untergebracht. Die einzelnen Parameter sind im EUROCAE-Dokument ED 112 aufgeführt. So muss der Flugdatenschreiber zum Beispiel Stößen von 3400 g bis zu 6,5 Millisekunden standhalten, bei Temperaturen von 1100 °C darf es innerhalb der ersten 60 Minuten zu keinem Datenverlust kommen und Flammen und Hitze bis 260 °C muss das Gehäuse zehn Stunden lang widerstehen. Die Daten dürfen selbst in einer Wassertiefe von 6000 m nicht verloren gehen. Der erste Flugunfall, bei dem ein FDR zur Ermittlung der Ursache eine Rolle spielte, war die Flugzeugkollision von New York City vom 16. Dezember 1960.", "section_level": 2}, {"title": "Flugprofilrecorder.", "content": "Flugprofilrecorder (FPR) sind Aufzeichnungsgeräte, die im militärischen Bereich bekannt sind und detaillierte Informationen zu Flügen speichern können.", "section_level": 2}, {"title": "Stimmenrekorder.", "content": "Der Stimmenrekorder (, CVR, ) zeichnet fortlaufend die letzten 30 bis 120 Minuten in einer Endlosschleife auf. Dies muss automatisch beginnen, bevor sich das Flugzeug mit eigener Triebwerkleistung fortbewegt, und dauert ohne Unterbrechung an, bis die Piloten das Flugzeug verlassen. Dabei werden die akustischen Signale zeitlich nachvollziehbar je nach Ausführung auf einem Magnetband oder einem Halbleiterspeicher festgehalten. Cockpit Voice Recorder speichern in der Regel alle wichtigen akustischen Ereignisse an Bord: Den gesamten Sprechfunkverkehr der Cockpitbesatzung – bei Notfällen auch über die Mikrofone in den Sauerstoffmasken der Piloten, Gespräche über die bordeigene(n) Gegensprechanlage(n), Ansagen in den Passagierbereich über die Kabinen-Lautsprecheranlage sowie Gespräche im Cockpit über das/die Cockpitmikrofon/-mikrofone. Letztere können ggf. ebenfalls die Betätigung von Hebeln bzw. Schaltern sowie akustische Signale des Flight Management Systems und der Navigationsgeräte erfassen. Hierzu gehören z. B. während des Landeanflugs die Meldung des Instrumentenlandesystems (ILS) beim Überflug des Vor- bzw. Haupteinflugzeichens (Outer Marker/Middle Marker). Der Stimmenrekorder spielt oft eine entscheidende Rolle, wenn es um mögliche Fehler der Besatzung („Pilot error“) als Ursache eines Flugunfalls geht. Auch lässt sich herausfinden, ob die Alarmfunktionen aktiv waren; die Untersuchung des Frequenzspektrums der Hintergrundgeräusche über einen Spektrumanalysator kann zusätzliche Hinweise auf Störungen in den Triebwerken liefern.", "section_level": 2}, {"title": "Unterwasserortung.", "content": "Jeder Flugschreiber (CVR und FDR) ist mit einem eigenen Unterwasser-Peilsender (englisch ', kurz \"ULB\", ähnlich einer Notfunkbake) ausgestattet. Dieser Sender (englisch ') schaltet sich ein, wenn er mit Wasser (Süß- oder Meerwasser) in Berührung kommt und strahlt dann periodisch ein Ultraschall-Signal mit einer Frequenz von 37,5 kHz ab. Der zehn Millisekunden lange „ping“ wird pro Sekunde einmal gesendet. Damit soll das Signal vom sonst üblichen Frequenzspektrum im Meer unterscheidbar sein – also dem allgemeinen Lärm unter Wasser, der durch Tiere, Schiffe oder Wellenbewegungen verursacht wird. Der Schalldruckpegel am Sender liegt bei 160 Dezibel. Dadurch ist das Signal bei ungehinderter Abstrahlung typischerweise in einem Umkreis von 2 km bei einer angegebenen maximalen Tiefe von 14.000 Fuß (ca. 4,3 km) registrierbar. Die Signalsuche erfolgt mit einem speziellen Empfänger in einer Schleppsonde (engl. \"Towed Pinger Locator\") ungefähr 2 km über dem Meeresboden. Jede ULB-Einheit besitzt eine eigene Lithiumbatterie mit einer Mindesthaltbarkeit von sechs Jahren. Deren Kapazität ist groß genug, um nach der Aktivierung den Sendebetrieb für mindestens 30 Tage zu gewährleisten. Neuere ULBs haben eine garantierte Sendedauer von 90 Tagen.", "section_level": 2}, {"title": "Telemetrie.", "content": "Die Absturzursache von Air-France-Flug 447 im Juni 2009 konnte längere Zeit nicht endgültig geklärt werden, da Flugdatenschreiber und Stimmenrecorder erst Anfang Mai 2011 gefunden wurden. Airbus begann bereits vor dem Auffinden der Flugschreiber mit der Entwicklung eines Flugschreibers auf Basis der Telemetrie. Dabei werden die Daten vom Flugzeug per Funk über Satellit zu einer Bodenstation übertragen. Die Airbus A220 sollen die ersten Flugzeuge sein, die mit dieser Technologie ausgestattet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Auswertung.", "content": "Bekannte Untersuchungsinstitutionen, die Flugschreiber auswerten können, sind:", "section_level": 1}, {"title": "Hersteller.", "content": "Einer der führenden Hersteller von Flugdatenschreibern und Stimmenrekordern ist \"L3 Aviation Products\" in Sarasota (Florida), der zum Geschäftsbereich (Division) \"L3 Commercial Aviation\" des US-Konzerns L3 Technologies gehört. Das Unternehmen liefert unter anderem Geräte für den Airbus A350. Weitere Anbieter sind Hamilton Sundstrand (seit 2012 Teil von \"UTC Aerospace Systems\"), die unter anderem Flugdatenschreiber für Boeing und McDonnell Douglas (seit 1997 Teil der \"Boeing Company\") herstellen, \"Honeywell Aerospace\" (bis 1999 \"Allied Signal\") sowie \"Universal Avionics\". Flugschreiber kosten zwischen 10.000 und 15.000 US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erfinder des Flugschreibers ist der australische Luftfahrttechniker David Warren von den Aeronautical Research Laboratories of Australia. Er war als Ermittler an der Untersuchung einer zunächst völlig rätselhaften Absturzserie von damals hochmodernen De Havilland \"Comet\"-Düsenflugzeugen in den Jahren 1953 und 1954 beteiligt, bei der es weder Überlebende noch Augenzeugen gab, die zur Ursache befragt werden konnten. Warren, der kurz zuvor auf einer Messe das damals neuartige, kompakte Minifon-Miniaturdrahttongerät gesehen hatte, kam auf die Idee, ein Gerät zu entwickeln, das die Gespräche im Cockpit und wichtige Instrumentendaten auf Tonband aufzeichnen und über einen Unfall hinweg sichern könnte, um so den Unfallermittlern wichtige Hinweise zu geben. Noch 1954 verfasste Warren einen Text mit dem Titel “A Device for Assisting Investigation into Aircraft Accidents” (dt. \"Ein Gerät zur Unterstützung von Flugunfall-Untersuchungen\"). 1957 stellte Warren einen Prototyp fertig, der im Flug getestet wurde. Die australischen Flugbehörden zeigten jedoch zunächst kein großes Interesse. Erst 1960 führte ein nie aufgeklärter Absturz einer Fokker Friendship in Queensland, bei dem alle 29 Insassen ums Leben kamen, zu einem Gerichtsverfahren, in dem der Richter alle australischen Fluggesellschaften dazu verpflichtete, ab 1963 sämtliche Flugzeuge mit einem Stimmenrecorder auszustatten. 1967 war Australien das erste Land weltweit, das das Vorhandensein von Stimmenrecorder und Flugschreiber in Flugzeugen vorschrieb. Die Hawker Siddeley Trident war ab 1964 das erste Flugzeugmuster, das serienmäßig mit einem Flugschreiber ausgestattet war. Erste Flugdatenschreiber zeichneten lediglich die barometrische Höhe und die mittels Staurohr gemessene Fluggeschwindigkeit relativ zur Luft (Airspeed) auf. Die heutige Mindestausrüstung für Beförderung von Personen und Sachen im gewerblichen Luftverkehr ist in der JAR-OPS 1 und OPS 3 geregelt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Zusammenhang mit Flugzeugunglücken in den 2010er-Jahren, etwa dem Verschwinden von MH370 2014 oder dem Absturz des Germanwings-Flugs 9525 im Jahr 2015, wurde Kritik an der mangelnden Weiterentwicklung der Flugschreiber geäußert. Die Möglichkeiten der heutigen Technik würden bei weitem nicht ausgeschöpft, was vereinzelt auf \"Bequemlichkeit, Geiz und überbordender Bürokratie\" zurück geführt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Seit Juli 2002 müssen auch bestimmte Schiffe mit einem ähnlichen Gerät ausgestattet sein. Es heißt Voyage Data Recorder. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie schreibt dazu auf seiner Homepage:", "section_level": 1}], "src_summary": "Flugschreiber (umgangssprachlich als \"Black Box\" bezeichnet) sind an Bord von größeren Luftfahrzeugen (Flugzeugen und Hubschraubern) mitgeführte Aufzeichnungsgeräte, die während eines Fluges relevante Flugdaten- und Flugzeugparameter sowie akustische Informationen zeitlich zugeordnet speichern. Nach einem Flugunfall geben sie anhand der gespeicherten Daten eine zusätzliche Möglichkeit, den Unfallhergang aufgrund des Verhaltens des Luftfahrzeugs und seiner Besatzung nachzuvollziehen.", "tgt_summary": "飞行记录器(;俗称黑盒,实为橘色)是安装在航空器上,用于航空事故调查、维修及飞行试验用途的设备。安装的位置在空难时最常被完整保留下来的机尾上。1953年,世界上第一个飞航记录器由澳洲研究实验室的戴维·沃伦博士发明。", "id": 1839800} {"src_title": "Abdallah ibn Husain I.", "tgt_title": "阿卜杜拉一世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Abdallah wurde 1882 in Mekka als Sohn des Scherifen von Mekka Husain geboren und gehörte zur Familie der Haschimiten. 1916 nahm er mit seinem Bruder Faisal I. am Aufstand gegen die Osmanen teil und wurde am 8. März 1920 zum König des Irak ausgerufen, Faisal am selben Tag in Damaskus zum König von Syrien. Nach Ausbruch des antibritischen Volksaufstandes verließ er aber im September das Land schon wieder und verzichtete auf den Thron zugunsten seines Bruders, der gerade aus Syrien vertrieben worden war. Stattdessen wurde er 1921 von Großbritannien als Emir von Transjordanien unter britischem Protektorat anerkannt. Abdallah versuchte, die unterschiedlichen Volksgruppen seines kleinen Landes zu einer Nation zusammenzuführen. Dazu regierte er als absoluter Herrscher, teilweise auch gegen die Regeln der jordanischen Verfassung. Außenpolitisch unterstützte er stets den britischen Kurs in der Region. Vor allem war er einer der wenigen Herrscher der Region, die in der Endphase des Zweiten Weltkrieges und in den Jahren danach zu Gunsten der westlichen Staaten die Expansionsversuche der Sowjetunion im Nahen Osten ablehnten. Nicht zuletzt wegen dieser Haltung wurde Transjordanien am 25. Mai 1946 aus dem Status eines Protektorats entlassen und als unabhängiger Staat Jordanien anerkannt, was für Abdallah mit der Erhebung zum König verbunden war. Abdallah wollte jedoch nicht nur König von Transjordanien sein, sondern König von Großsyrien. Seine diesbezüglich an die Parlamente und Regierungen Syriens und Libanons gerichteten Noten und Forderungen wurden jedoch im November 1946 zurückgewiesen. 1947 war Abdallah der einzige arabische Herrscher, der den Teilungsplan der UNO für Palästina akzeptierte. Dennoch nahm Jordanien 1948 bis 1949 am 1. Arabisch-Israelischen Krieg teil und annektierte die von den jordanischen Truppen eroberten Gebiete der Westbank in Palästina, einschließlich Ostjerusalem. Abdallah wurde am 20. Juli 1951 in Jerusalem von einem palästinensischen Attentäter in der al-Aqsa-Moschee erschossen, wohl wegen seiner moderaten Haltung gegenüber Israel. Der Enkel Abdallahs, Hussein Ibn Talal, entging dem Attentat nur knapp. Der Attentäter, ein Schneider aus Jerusalem namens Mustapha Shukri Usho, gehörte einer Gruppe an, die in Kontakt zu Mohammed Amin al-Husseini stand und eine dauerhafte Aufteilung Palästinas durch Jordanien und Israel verhindern wollte. Der britische Orientalist Bidwell hat stattdessen Abdallahs Ermordung in einen Zusammenhang gestellt mit Abdallahs Plänen, seinen ungeliebten Sohn Talal in der Thronfolge zu übergehen und Jordanien mit dem Königreich Irak zu einer Arabischen Union zusammenzuschließen. Diesen 1951 von Abdallah wieder aufgegriffenen Plänen entsprechend wollte er selbst König dieses vereinten haschemitischen Königreichs werden und als Thronfolger für das Gesamtreich nicht seinen Sohn Talal einsetzen, sondern seinen Neffen, den irakischen König Faisal II. Abdallahs Nachfolger wurden Talal (1951–1952) und dessen Sohn Hussein (1953–1999).", "section_level": 1}], "src_summary": "Abdallah ibn Husain I. oder Abdallah I. (; * 1882 in Mekka; † 20. Juli 1951 in Jerusalem) war Emir und König von (Trans-)Jordanien von 1921 bis zu seinem Tod. Sein politisches Hauptziel war die Erweiterung seines Königreichs; im Mai 1948 ließ er während des Palästinakrieges das Westjordanland besetzen.", "tgt_summary": "阿卜杜拉·伊本·侯赛因(,1882年-2月9日-1951年-7月20日),外约旦埃米尔(1921年4月11日-1946年5月25日在位),外约旦国王(1946年5月25日-1951年7月20日在位),1950年时改称约旦国王。", "id": 1312109} {"src_title": "Sivas", "tgt_title": "錫瓦斯", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der zentrale Landkreis liegt im Zentrum der Provinz. Er grenzt im Osten an den Kreis Hafik, im Süden an die Kreise Ulaş und Altınyayla, im Südwesten an den Kreis Şarkışla sowie im Nordwesten an den Kreis Yıldızeli. Eine Außengrenze bildet die Provinz Tokat im Norden. Neben der Kreisstadt besteht der Kreis mit Yıldız (2.299 Einw.) aus einer weiteren Gemeinde (Belediye) sowie 153 Dörfern (Köy) mit durchschnittlich 174 Bewohnern. \"Yakupoğlan\" (1.997), \"Kurtlapa\" (1.353), \"Güney\" (1.216) und \"Gümüşdere\" (817 EInw.) sind die größten der Dörfer. 41 Dörfer haben 153 oder mehr Einwohner (= Durchschnitt). Der Kreis hat die höchste Bevölkerungsdichte (108,2 Einw. je km2), fast das Fünffache des Provinzwertes von 23,00. Der städtische Bevölkerungsanteil beträgt 92,96 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Über den Ursprung des Namens gibt es verschiedene Aussagen: Nach Volkssagen könnte der Name so entstanden sein:", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Türken und zu einem geringen Teil aus Kurden. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten in Sivas Armenier und Pontosgriechen mit christlichem Glauben. Siehe dazu: Vertrag von Lausanne 1914 hatte Sivas rund 45.000 Einwohner, mehr als ein Drittel waren Armenier, der Rest Griechen und Türken.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Sivas sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).", "section_level": 2}, {"title": "Volkszählungsergebnisse.", "content": "Zu den Volkszählungen liegen folgende Bevölkerungsangaben über die Stadt, den Kreis, die Provinz und das Land vor:", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "In Sivas ist heute der Islam die Hauptreligion. Etwa 81 % der Bevölkerung in Sivas sind sunnitische Muslime, 18 % sind Aleviten, und der Rest setzt sich aus Juden, Christen und anderen zusammen. Die armenisch-apostolische Gemeinde hatte in Sivas bis zum Ersten Weltkrieg sechs Kirchen (Meryemana, Surp Sarkis, Surp Minas, Surp Prgitsch, Surp Hagop, Surp Kevork), vier Klöster (Surp Nschan, Srup Hreschdagabed, Surp Anabad, Surp Hntragadar), ein Waisenhaus, ein Krankenhaus und mehrere Schulen. Die Katholiken hatten eine Kirche mit Sitz des Metropoliten von Sebastea, die Protestanten verfügten über zwei Kirchen und acht Schulen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Sivas Erstbesiedlung reicht von 7000 bis 5000 v. Chr. zurück. Die Hethiter, deren Siedlungsreste bei Topraktepe nahe Sivas zu finden sind, herrschten dort von 1600–884 v. Chr., danach für etwa 100 Jahre die Phryger (800–695 v. Chr.). Die Phryger wurden durch die Lyder abgelöst. Die Lyder verloren das Gebiet im Jahre 546 an die Perser. Das persische Reich wurde von Alexander dem Großen unterworfen, so dass Sivas bis etwa 17 n. Chr. von den Diadochen beherrscht wurde. Bis 395 war Sivas Teil des Römischen Imperiums, danach bis 1075 byzantinisch. Unter Kaiser Diokletian war Sivas Hauptstadt der Provinz \"Armenia minor\". Nach mehrjährigen Verhandlungen entschädigte Kaiser Basileios II. 1021 Seneqerim Johannes, König von Vaspurakan in Südarmenien, mit dem Territorium von Sebaste in Kappadokien. Seneqerim Johannes zog mit seinem Hof, dem hohen Klerus und 14.000 Familien nach Sivas und verwaltete es als byzantinischer Vasall. Im 11. Jahrhundert tauchten die ersten türkischen Stämme in Anatolien auf. Von 1142 bis 1171 herrschte die Danischmenden-Dynastie über Sivas. 1174 eroberten die Seldschuken unter Kılıç Arslan II. die Stadt und ließen unter anderem 1197 die Ulu Cami (deutsch: Große Moschee) errichten. Sivas diente neben Konya zeitweise als Hauptstadt der Seldschuken. 1232 wurde Sivas wie weite Teile Eurasiens von den Mongolen überfallen. Den Mongolen folgte das Beylik von Eretna, dem von Kadi Burhan al-Din ein Ende gesetzt wurde. 1398 eroberten die Osmanen unter Sultan Bayezid I. die Stadt und verloren sie 1400 an Timur, der die Stadt zerstörte. 1403 gelang es den Osmanen, sie zurückzuerobern. Sivas war bis zum späten 19. Jahrhundert Hauptstadt der osmanischen Eyalets Rum. Ab 1864 wurde es Hauptstadt des nun eigenständigen Vilâyets Sivas. Die Osmanen regierten die Stadt bis zum Ersten Weltkrieg. 1913 kam es zum Boykott christlicher Unternehmer und Händler in der Stadt. Im April/Mai 1914 wurde der Markt von Sivas Opfer eines Brandes. Am 5. Juli 1915 begann die Deportation der armenischen Bevölkerung von Sivas. 1915 schloss auch das 1912 von Erzurum hierher verlegte armenische Sanasarian College. Bei diesem Völkermord hatte Sivas und dessen Umgebung die größte Zahl an getöteten Nichtmuslimen. Die überlebenden, nach Armenien geflohenen Armenier gründeten in Jerewan das Stadtviertel \"Malatia-Sebastia\". Nach der Niederlage des osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg formierte sich unter Mustafa Kemal eine nationale Widerstandsbewegung, die mit dem Amasya-Zirkular und den Beschlüssen des Kongresses von Erzurum die komplette Unabhängigkeit und Unteilbarkeit des besetzten Reiches forderte. Dazu wurden nach Sivas Repräsentanten aus dem ganzen Land eingeladen, zu deren Vorsitzenden \"(Heyet-i Temiliye)\" Mustafa Kemal Pascha gewählt wurde. Diese 31 Teilnehmer umfassende Gruppe hielt vom 4. bis 11. September 1919 den Sivas-Kongress ab und formte die „Gesellschaft zur Verteidigung der nationalen Rechte Anatoliens und Rumeliens“ (\"Anadolu ve Rumeli Müdafaa-i Hukuk Cemiyeti\"), einen neben der osmanischen Regierung agierenden Zusammenschluss, der unter anderem den Abzug der ausländischen Truppen, die komplette Unabhängigkeit und Unteilbarkeit des Landes, Neuwahlen des osmanischen Parlamentes und den Rücktritt des ihnen gegenüber feindlich agierenden osmanischen Innenministers Damat Ferid forderte.", "section_level": 1}, {"title": "Republik.", "content": "In den 1930ern wurde die Stadt erstmals an das anatolische Eisenbahnnetz angeschlossen. Es folgten Investitionen in Zementfabriken, Eisenwerke und in größere staatliche Landwirtschaftsbetriebe. Gegen Ende der 70er verstärkte sich die Landflucht, besonders Istanbul hat eine große Zahl Binnenmigranten aus Sivas abbekommen. Am 2. Juli 1993 versammelten sich islamische Fundamentalisten nach dem Freitagsgebet vor dem Madımak-Hotel, in dem im Rahmen eines alevitischen Kultur-Festivals zum größten Teil alevitische Musiker, Schriftsteller, Dichter und Verleger logierten, darunter Kinder und Jugendliche. Das Hotel wurde in Brand gesetzt, während auf den Straßen die Massen mit Pflastersteinen bereitstanden. Wegen der aufgebrachten, wütenden Menschenmenge vor dem Hotel konnten die Menschen im Gebäude nicht ins Freie. Über 30 Menschen verbrannten im Hotel; wenige überlebten, so auch der Autor Aziz Nesin, dem laut verschiedenen Angaben der Anschlag in erster Linie gegolten hatte. Obwohl Polizei und Feuerwehr frühzeitig alarmiert waren, griffen sie erst nach acht Stunden ein. Das Staatssicherheitsgericht in Ankara urteilte, dass die große Menschenmenge die Einsatzkräfte bei den Rettungsarbeiten behindert hatte. Die Aleviten nennen diesen Anschlag das \"Sivas-Massaker\". Auch wenn bei diesem Vorfall auch Sunniten und Angehörige anderer Religionen ums Leben kamen, sehen die Aleviten dieses Ereignis als einen Schlag gegen die alevitische Bevölkerung. Das Ereignis spielte eine wichtige Rolle bei ihrer Bewusstseins- und Organisationsbildung. Seit 2003 wird des Vorfalls im Rahmen von Demonstrationen gedacht, zugleich wird gefordert, im Hotel eine Gedenkstätte zu errichten. 2003 marschierten ca. 500 Leute mit, im Jahr 2007 waren es schätzungsweise 20.000 mit hoher Medien-Präsenz und einem Einsatz von rund 3.000 Polizisten.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Öffentlichen Nahverkehrsmittel bestehen hauptsächlich aus Dolmuş und städtischem Busverkehr. Sivas besitzt einen seit 1957 betriebenen Flughafen Sivas Nuri Demirağ, welcher meist für inländische und saisonal auch für internationale Flüge genutzt wird. Der Bahnhof von Sivas befindet sich zwei Kilometer südwestlich vom Stadtkern. Sivas bildet einen wichtigen Knotenpunkt in der Ost-West-Achse (Ankara–Erzurum–Kars) und der Nord-Süd-Achse (Samsun–Kayseri). Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara–Sivas ist derzeit in Bau (Stand 2014). Eine Eisenbahn-Verbindung nach Divriği wurde fertiggestellt. Südlich der Stadt kreuzen sich die Fernstraßen D850 (\"Kayseri Sivas Yolu\") und D200 (\"Sultan Şehir Bulvari\"), die die Stadt mit den benachbarten Provinzstädten Tokat, Kayseri, Erzincan, Elazığ und Malatya verbinden. Dabei folgt die Europastraße E 88 dem Lauf der D200 in ost-westlicher Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Sivas besitzt viele Bauwerke der Seldschuken aus dem 13. Jahrhundert. Dazu gehören die seldschukische „Blaue Medrese“ \"(Gök-Medrese)\" von 1271, erbaut durch den armenischen Architekten Kaloyan, die „Heilungs-Medrese“ \"(Şifaiye Medresesi)\" von 1218 und die „Medrese mit doppeltem Minarett“ \"(Çifte Minare Medresesi)\" von 1271. Die älteste Moschee der Stadt ist die „Große Moschee“ \"(Ulu Cami)\" von 1196. In der Nähe von Sivas befindet sich die Ruine der alten armenischen Kirche des \"Heiligen Kreuzes\" (). Sie enthielt wichtige Relikte wie den Thron der Arzruni-Könige von Vaspurakan. Osmanische Bauwerke sind das Bad \"Kurşunlu Hamamı\" von 1576, die Karawanserei \"Behrampaşa Hanı\" von 1573 und die Eğri Köprü, die \"Krumme Brücke\" über den Fluss Kızılırmak (\"Halys\") im Südosten der Stadt. Im Kongressgebäude von 1919 befindet sich das Sivas-Museum, das über den Kongress, Atatürk und die ethno-geografischen Besonderheiten der Region informiert. Sivas ist auch für die Thermalbäder \"Sıcak Çermik\", \"Soğuk Çermik\" und \"Kangal Balıklı Kaplıca\" berühmt. Das Archäologische Museum Sivas beherbergt Objekte aus allen Perioden von der Urgeschichte über hethitische und römische bis in osmanische Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Wie in nahezu allen türkischen Städten erfreut sich auch in Sivas der Fußball großer Beliebtheit. Die Stadt wie auch die gleichnamige Provinz werden im Fußball vor allem durch den Erstligisten Sivasspor vertreten. Dieser Klub entstand 1967 durch den Zusammenschluss von mehreren kleineren Vereinen und nahm dann an der erst vier Jahre zuvor gegründeten Türkiye 2. Futbol Ligi, der 2. türkischen Liga, teil. Nachdem der Verein vier Jahrzehnte lang erfolglos um den Aufstieg in die Süper Lig, die 1. türkische Liga, kämpfte und zwischenzeitlich sogar in die 3. Liga abstieg, gelang ihm im Sommer 2005 unter der Leitung des Präsidenten Mecnun Otyakmaz der langersehnte Erstligaaufstieg. Neben dem Fußball zählt auch Ringen in der Stadt und der Provinz zu den populären Sportarten. So hat die Region mit Taha Akgül, Hamza Yerlikaya und Ahmet Ayık drei sehr erfolgreiche Ringer hervorgebracht und gilt als Talentschmiede. Der in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommene Yerlikaya ist zwar gebürtiger Istanbuler, entstammt aber einer aus Sivas eingewanderten Familie und pflegt noch starke Verbindungen nach Sivas. So war er zwischen 2007 und 2011 als Abgeordneter der AKP für die Provinz Sivas ins türkische Parlament gewählt wurden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sivas (, \"Sêwas\",, ) ist die Hauptstadt der gleichnamigen türkischen Provinz in Zentralanatolien und zugleich Zentrum eines direkt dem Gouverneur (Vali) unterstellten Kreises, des zentralen Landkreises (Merkez). Die Stadt liegt etwa 450 Straßenkilometer (Luftlinie: 350 km) östlich der Landeshauptstadt Ankara. Laut Stadtsiegel ist Sivas seit dem Jahr 1828 eine Belediye (Gemeinde).", "tgt_summary": "锡瓦斯(;;;)是土耳其锡瓦斯省首府。位于中安那托利亚的克泽尔河畔,海拔1275米。该市为土耳其的重要交通中心,有铁路、公路与安卡拉、开塞利、萨姆松和埃尔祖鲁姆等土耳其大都市相连。2015年市区人口329,082人。", "id": 80788} {"src_title": "Kollokation", "tgt_title": "词语搭配", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Der Begriff der Kollokation wurde von John Rupert Firth (1890–1960) ohne klare Definition eingeführt; stattdessen führte er einige Beispiele an: Zu den Gründen für das häufige gemeinsame Auftreten der Wortpaare oder ihrer inhaltlichen Kombinierbarkeit gehören: Das Phänomen der Kollokation ist in der Linguistik auch unter Begriffen wie „wesenhafte Bedeutungsbeziehung“ (Porzig), „syntaktisches Bedeutungsfeld“ (Porzig) und „lexikalische Solidaritäten“ (Coseriu) bekannt. Aufgrund der unklaren Definition von \"Kollokation\" ist unter Umständen der Begriff Kookkurrenz vorzuziehen. Unter anderem wird zwischen einem statistischen Kollokationskonzept und einem „signifikanz-orientierten Kollokationsbegriff“ unterschieden. Nach dem statistisch orientierten Kollokationsbegriff ist Kollokation prinzipiell. Nach dem Signifikanz-orientierten Kollokationsbegriff liegt eine Kollokation nur dann vor, wenn eine übliche Verbindung nicht vorhersehbar ist. Gerade Kollokationen nach diesem Verständnis lassen sich mit den syntagmatischen lexikalischen Funktionen trefflich beschreiben. Für die Lexikografie wird empfohlen, auf abzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Satzstellung.", "content": "Oft ist nicht nur das gemeinsame Auftreten zweier Wörter zu beobachten, sondern darüber hinaus nehmen beide Wörter auch eine charakteristische Stellung zueinander im Satz ein. Während im genannten Beispiel „Tag – hell“ nicht klar ist, welches der beiden Wörter bei gemeinsamem Auftreten zuerst kommt und welches folgt, ist bei der Kollokation von \"Tag\" und \"helllicht\" mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass das Adjektiv \"helllicht\" an erster Stelle steht, da es praktisch nur in der festen Redewendung \"am helllichten Tag\" vorkommt, nicht aber als frei im Satz positionierbares Adjektiv.", "section_level": 1}, {"title": "Elektronische Ermittlung.", "content": "Kollokationen lassen sich heutzutage besonders effizient im Rahmen der linguistischen Datenverarbeitung an elektronisch vorliegenden, großen Textkorpora ermitteln. Hierbei kommen Methoden des Text Mining zum Einsatz. In der freie Software-Bibliothek NLTK sind fertige Methoden zum Auffinden von Kollokationen enthalten. Google mit seinem „Keyword Tool“ oder Keyword Crossing nutzt dabei Begriffe wie „Kookkurrenz“, „Kollokation“ oder „Synonym“ nicht technisch korrekt, sondern meint mit „Kookkurrenz“ oder „Synonym“ einen technischen Vorgang, der Begriffsvorschläge zu Werbezwecken durch Textanalyse hervorbringt. In die Bewertung der „Kollokation“ fließen sogar neben der aufgefundenen Nähe auch werbetechnische Werte, wie Klickpreise und Suchvolumen, ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Kollokation (von „Stellung, Anordnung“, als Fachbegriff jedoch von engl. \"collocation\") bezeichnet man in der Linguistik das gehäufte benachbarte Auftreten von Wörtern, wie auch immer ihr gemeinsames Auftreten zunächst begründbar sein mag.", "tgt_summary": "在语料库语言学中词语搭配(Collocation)是指按顺序排列的单字或者术语同时出现的次数比偶然的多。在片语学()中词语搭配是惯用片语()的子类别。一个措辞上的词语搭配的例子,如韩礼德提出的语言表达式\"strong tea\"(而不是\"*powerful tea\")。", "id": 1437051} {"src_title": "Chirp", "tgt_title": "啁啾", "src_document": [{"title": "Chirp-Beschreibung.", "content": "Ein typisches Beispiel ist ein Signal formula_1 mit dem folgenden Zeitverlauf: In diesem Fall wird formula_3 als eine zeitabhängige Frequenz interpretiert, für das unbestimmte Integral ist eine konkret fixierte Stammfunktion von formula_3 einzusetzen. Diese Interpretation erfordert eine genauere Erklärung, da nach dem Unschärfeprinzip der Fourier-Transformation (s. auch Heisenbergsche Unschärferelation) es nicht möglich ist, Zeitpunkt und Frequenz gemeinsam genau zu bestimmen. Die Frequenzangabe ist so zu verstehen, dass in einem Zeitintervall formula_5 etwa formula_6 volle Perioden des Sinus durchlaufen werden, die durchschnittliche Frequenz also formula_7 beträgt. Nach dem Mittelwertsatz der Integralrechnung gibt es wenigstens einen Zeitpunkt formula_8, zu dem formula_9 diesen Wert auch annimmt. Um von einer momentanen Frequenz zu sprechen, sollte das Zeitintervall mehrere volle Perioden umfassen, aber die Änderung von formula_3 in diesem Intervall klein sein, so dass die mittlere Frequenz immer nahe dem Wert von formula_3 liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele und Anwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verringerung der Impulsleistung bei Radar.", "content": "Um Radarantworten weit entfernter Reflexe aus dem Rauschen herauszuhören, muss eine gewisse Mindestenergie empfangen werden. Für \"genaue\" Entfernungsmessungen benötigt man aber möglichst kurze Sendeimpulse, denn bei einem 0,1 μs kurzen Sendeimpuls ist das Wellenpaket bereits 30 m lang. Die Kombination beider Anforderungen führt zu immensen Sendeleistungen von 10 MW, deren Erzeugung in Flugzeugen oder Satelliten Probleme bereitet. Als Ausweg wird beim Pulskompressionsverfahren ein leistungsschwacher Chirp-Impuls längerer Gesamtdauer gesendet, der beim Empfang durch spezielle Filter oder mathematische Verfahren zu einem erheblich kürzeren Impuls komprimiert wird. Dieser kann dann im Rauschen gut entdeckt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Linearer Chirp.", "content": "Für den Spezialfall eines linearen Chirp steigt die Frequenz linear mit der Konstanten formula_12 an: und es gilt für den Zeitverlauf formula_1: Akustisches Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Exponentieller Chirp.", "content": "Für Radar oder Sonar werden oft exponentielle Chirps eingesetzt. Hier lautet die Frequenzabhängigkeit von der Zeit, wenn formula_16 die feste Grundfrequenz ist und formula_12 eine Konstante: und damit der Zeitverlauf formula_1: Akustisches Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Gravitation.", "content": "In einer allgemeineren Definition hat ein Chirp die Form mit den Parametern formula_22 und formula_23. Diese Signalform kommt in der Praxis bei der Detektion von Gravitationswellen vor.", "section_level": 2}, {"title": "Dispersion bei Licht.", "content": "In der Optik werden Lichtpulse durch einen wellenlängenabhängigen Brechungsindex, der sog. Dispersion, verzerrt: Bei der Erzeugung und Übertragung ultrakurzer Lichtpulse ist es notwendig, diese Phasenverschiebung zu kompensieren. Dazu werden neben Prismen auch sogenannte Chirpspiegel (engl.: chirped mirrors) eingesetzt, die aufgrund einer frequenzabhängigen Reflexion ausgedehnte und verzerrte Pulse wieder komprimieren können. Bei der direkten Modulation von Halbleiterlasern entsteht der meist unerwünschte Laser-Chirp, siehe Distributed Feedback Laser", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung Sonar.", "content": "Um die Gewässertiefe und Fische mittels Sonar zu detektieren werden zumindest seit 2015 Geräte angeboten, deren Schallimpulse (Pings) nicht nur mehrere diskrete feste Frequenzen im nutzbaren Ultraschallspektrum von 28–235 kHz verwenden, sondern typisch 3 Bereiche dieses Spektrums durchwischen. Der niedrige von drei Frequenzbereichen reicht dabei von 28 bis 65 oder 70 kHz. Am niedrigen Ende des Bereichs wird die höchste Eindringtiefe in Wasser (jedoch geringe Winkelauflösung) erzielt, mit höherer Frequenz steigt die Detailauflösung (bei geringerer Reichweite). Als Backronym für CHIRP wurde \"Compressed High Intensity Radiated Pulse\" erfunden.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Garmin Chirp ist ein kleines Funkmodul, das mit kompatiblen Navigationsgeräten von Garmin kommuniziert, um auf einen nahen Geocache mit Zusatzinformationen hinzuweisen, Besucher zu zählen und diese Zahl dem Besitzer des Chirp bei Annäherung anzuzeigen. Chirp ist der Name einer freien Software, mit der Amateurfunkgeräte vieler Hersteller mit unterschiedlichsten Datenformaten als Input programmiert werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als ein Chirp (englisch'„tschilpen, zirpen, Zwitschern“) oder eine Zirpe\"' wird in der Signalverarbeitung ein Signal bezeichnet, dessen Frequenz sich zeitlich ändert. Dabei wird zwischen \"positiven Chirps\" – bei denen die Frequenz zeitlich zunimmt – und \"negativen [Chirps]\" – die eine Frequenzabnahme aufweisen – unterschieden.", "tgt_summary": "啁啾(英语:Chirp)是指频率随时间而改变(增加或减少)的信号,由于这种信号听起来类似鸟鸣的啾声。", "id": 2811248} {"src_title": "Northeast Corridor", "tgt_title": "東北走廊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach vielen privaten Betreibern kristallisierten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwei Eisenbahngesellschaften als Streckenbetreiber heraus. Nördlich von New York die New Haven, südlich davon die Pennsylvania Railroad. Beide unterhielten einen umfangreichen Nah-, Fern- und Güterverkehr. Die Strecken beider Gesellschaften waren an der New Yorker Penn Station seit 1914 verbunden. Wegen eines Dampflokverbotes in New York benutzten beide Gesellschaften Elektrolokomotiven, um den Bahnhof zu erreichen. Dabei erfolgte bei beiden die Stromaufnahme zunächst nur mittels Stromschienen. Erst in den 1930er Jahren vollendeten beide Gesellschaften die Elektrifizierung ihres Streckennetzes mit Oberleitungen mit 11 kV/25 Hz Wechselstrom. New Haven behielt aber im Großraum New York die Stromschiene zur Grand Central Station bei. Nach der Fusion von New York Central mit Pennsylvania 1967 zu Penn Central übernahm diese Gesellschaft zum Jahresende 1968 die New Haven. Die Penn Central ging 1970 bankrott. Den Personenfernverkehr übernahm am 1. Mai 1971 der neu gegründete halbstaatliche Fernverkehrsbetreiber Amtrak, die anderen Verkehre verblieben zunächst bei Penn Central. Für den Güterverkehr wurde zum 1. April 1976 die Auffanggesellschaft Conrail gegründet, das Eigentum am Nord-Ost-Korridor Amtrak übertragen. Erst am 1. Januar 1983 gab Conrail die Nahverkehrsdienste an neu gegründete und bestehende Nahverkehrsbetreiber ab. Metro North wurde zudem neuer Eigentümer des Korridorabschnitts zwischen New Rochelle und New Haven. Im Rahmen der ICE Train North America Tour war ein deutscher ICE im zweiten Halbjahr 1993 auf Präsentationsfahrten und zwischen Oktober und Dezember im Linienverkehr unterwegs. Zuvor war ein schwedischer X2000 auf der Strecke eingesetzt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Heute.", "content": "Auf dem NEC befinden sich die derzeit einzigen Hochgeschwindigkeitsstreckenabschnitte in den USA. Zwischen Washington, D.C., New York City und Boston werden Verbindungen mit den nach französischem Vorbild gebauten Acela-Express-Zügen angeboten, die eine Alternative zu PKW und Flugzeug sind. Für diese Züge wurde die Strecke nördlich von Pelham bis New Haven 1985 bis 1986 auf 12,5 kV/60 Hz umgestellt und die Strecke von New Haven nach Boston im Jahr 1999 mit 25 kV/60 Hz elektrifiziert. Die Acela-Express-Züge fahren auf je einem Streckenabschnitt in Rhode Island und in Massachusetts mit 240 km/h, die Abschnitte sind zusammen aber nur 33 km lang. Östlich von New Haven befinden sich mehrere Streckenabschnitte, die mit 180 km/h respektive mit 200 km/h befahren werden können. Westlich von New York sind die Acela-Express-Züge auf 220 km/h begrenzt mit vielen Abschnitten, die nur mit 200 km/h befahren werden können. Viele Streckenabschnitte wären genügend gerade trassiert, so dass auch mit 240 km/h gefahren werden könnte, was aber auf Grund der immer noch in Betrieb stehenden Fahrleitungsbauart aus den Zeiten der Great Depression nicht möglich ist. Anders als in Europa üblich, verfügt die während der Großen Depression erstellte Fahrleitung über keine Nachspannung und neigt bei höheren Außentemperaturen zum Durchhängen. Sie kann deshalb höchstens mit 220 km/h befahren werden. Durchhängende Oberleitungen führen vor allem im Sommer immer wieder zu Betriebsstörungen. Ein Umbau wäre sehr aufwändig, da die Tragwerke ersetzt werden müssten (was im NEC-UP Programm nun auch vorgesehen ist, siehe Abschnitt Ausbauprogramm).", "section_level": 1}, {"title": "Neubaustrecke.", "content": "2010 wurde begonnen, neue Streckenführungen für Züge bis 350 km/h im Nordost-Korridor zu prüfen – im südlichen Teil (Washington, D.C. – New York) parallel zur Altbaustrecke, die fast durchgängig zu 100 % ausgelastet ist. Im Umfeld der Großstädte ist die Strecke schon viergleisig, die mit Regiozügen und Güterzügen geteilt werden. Im nördlichen Teil (New York – Boston) werden neben der bisherigen Küstenstrecke auch vollständig neue Trassierungen erwogen, die zu einer Halbierung der Reisezeit führen können. Für das Projekt „Next-Gen“ versucht Amtrak öffentliche Gelder einzuwerben, da die Bevölkerung in der Region stark wächst und schon heute Straßen und Flughäfen am Limit operieren. Mit einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke würde ein Großteil auf die Schiene verlegt, und durch die kürzere Verbindung der Metropolen Washington, D.C. – New York – Boston auf eine Distanz von je eineinhalb Stunden Fahrzeit der wirtschaftliche Großraum insgesamt gestärkt. Amtrak wird bis Mitte 2012 einen Businessplan vorlegen, der den Finanzierungsbedarf detailliert. Die Pläne werden auf einem internationalen Kongress (8th World Congress on High Speed Rail) im Juli 2012 in Philadelphia vorgestellt. Im „Amtrak Vision for the Northeast Corridor – 2012 Update Report“ wurde gezeigt, dass großteils neue Bahnhöfe für den Hochgeschwindigkeitsverkehr entlang der Strecke angelegt werden. Die Planung nach Boston wurde durch Feedback über Providence gelegt, wo im städtischen Bereich die bisherige Trasse viergleisig ausgebaut wird und die bisherigen Regionalbahnhöfe mit Unterstützung des Bundesstaates umgebaut werden um Durchgangsgleise für den Hochgeschwindigkeitsverkehr schaffen. Die Trassenführung des 2012 Update Report für die Neubaustrecke von New York bis Providence läuft nicht parallel zur Altbaustrecke durch die Küstenorte New Haven und New London, die stattdessen durch einen eigenen „Shoreline Express“ bedient werden, sondern einige dutzend Kilometer landeinwärts über Danbury, Waterbury, Hartford, wobei nur letzterer ein Halt des „NextGen SuperExpress“ wird, auch als Umstieg zu Bahnlinie zwischen Springfield und New Haven. Außerdem wurde ein umfangreiches Ausbauprogramm NEC-UP eingefügt, mit dessen Vorteilen man sich die Finanzierung des Neubauprogramms erhofft – statt bis zu 10 Milliarden in manchen Jahren wird NextGen sich dann auf maximal 4 Milliarden US-Dollar an Zuschüssen aus dem Bundeshaushalt beschränken können. Amtrak argumentiert, dass für Infrastrukturprojekte in Autobahnen und Flughäfen regelmäßig 50 bis 80 Prozent der Kosten durch Bundesmittel getragen wurden, und erhofft sich Zuschüsse in ähnlicher Höhe. In Kalifornien hatte das Argument beeindruckt, dass der Ausbau der Interstate um mehrere Fahrspuren zu Kosten in ähnlicher Höhe führen würden wie sie für den Neubau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke benötigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbauprogramm.", "content": "Amtrak hat auch mit der Planung einer Reihe von Modernisierungen entlang der Strecke begonnen. Die letzte Revision vom September 2012 überarbeitet auch die Vorschläge zum Neubauprogramm der Hochgeschwindigkeitsstrecke „NextGen“ und fügt ein breites Ausbauprogramm „NEC-UP“ hinzu (\"\"). Im Ausbauprogramm werden für einen Kostenumfang von 33,5 Milliarden US-Dollar bis 2025 eine Reihe von Großprojekten umgesetzt. Einen großen Anteil von 14,5 Milliarden US-Dollar hat die Streckenertüchtigung von Washington nach New York. Insbesondere für die Verbesserungen der Oberleitung, die dann selbstspannend sein werden, sowie den Ersatz einiger alter Brücken, konnten Bundesgelder gesichert werden, die ursprünglich für den Hochgeschwindigkeitsverkehr anderer Bundesstaaten gedacht waren, von diesen jedoch nicht mehr abgerufen werden. Durch die Verbesserungen werden die Geschwindigkeitsschranken auf großen Teilen der Strecke angehoben werden können – der Acela Express konnte bisher nur auf einem Dutzend Kilometern seine Höchstgeschwindigkeit ausnutzen. In den Kosten ist auch der Kauf von 40 neuen Acela Express enthalten, mit denen dann ein Stundentakt realisiert werden kann. Weitere Streckenertüchtigungen für 3,9 Milliarden US-Dollar beziehen sich auf den Abschnitt von New York bis Boston. Das Gesamtziel der Ertüchtigung von Strecken und Fahrzeugen ist eine Geschwindigkeit von 257 km/h (160 mph) bei durchgängiger Trennung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs von anderem Bahnverkehr im Nordostkorridor. Den größten Anteil von 14,9 Milliarden US-Dollar hat jedoch das Gateway Project, das den Flaschenhals zwischen Newark Penn Station und New York Penn Station beheben soll. Neben einigen Brückneubauten umfasst dies vor allem einen Tunnelneubau unter dem Hudson River. Der Spatenstich für den ersten Teil, den Palisadentunnel () erfolgte bereits am 8. Juni 2009 (der Name leitet sich von den „Palisades“ genannten Kliffhängen am westlichen Hudson-Ufer ab). Der Tunnelzugang am nördlichen Ende in Manhattan, die sogenannte „“, wurde im Februar 2013 in die Planungsunterlagen des Hudson Yards Entwicklungsprogramms eingefügt. Der Bau des eigentlichen Haupttunnels unter dem Hudson River ist jedoch noch nicht gesichert. Neben dem NEC-UP Ausbauprogramm verteilen sich die weiteren Gelder des NextGen Programms nun auf die Neubaustrecken – davon 51,4 Milliarden US-Dollar im Korridor Washington-New York, die ein Inbetriebnahme 2030 erlauben, sowie 58,0 Milliarden US-Dollar im Korridor New York-Boston mit einer vorgesehenen Inbetriebnahme ab 2040. Der Gesamtausbau des Nordostkorridors mitsamt NEC-UP und NextGen summiert sich dann auf die schon früher genannten 151 Milliarden US-Dollar – die Bundesfinanzierung ist dafür noch nicht gesichert, als Vorabmaßnahme beteiligt sich Amtrak an der Entwicklung der Hochgeschwindigkeitszüge für den Schnellfahrstreckenneubau in Kalifornien, die ebenfalls für 350 km/h (220 mph) projektiert werden. (Diese Kooperation wurde von Seiten des CaHSR jedoch wieder aufgegeben, da die technischen Anforderungen zu weit auseinandergehen, und man aus Kostengründen für Kalifornien auf international gebräuchliche Designs zurückgreifen will.)", "section_level": 1}, {"title": "Unfälle.", "content": "Am 12. Mai 2015 entgleiste beim Eisenbahnunfall von Port Richmond in Philadelphia der Northeast-Regional-Zug 188 der Amtrak auf der Fahrt von Washington nach New York am Abzweig Frankford Junction im Stadtteil Port Richmond. Nach vorläufigen Untersuchungsberichten beschleunigte der Zug auf 106 mph (171 km/h), obwohl auf dem Streckenabschnitt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 mph (80 km/h) gilt. Der Zugführer leitete zwar noch eine Gefahrenbremsung ein, jedoch entgleiste der Zug in einer Linkskurve östlich der Frankford Avenue noch mit 102 mph (164 km/h) und kam auf einem benachbarten Güterbahnhof zum Stehen. Acht Fahrgäste fanden den Tod, etwa 200 wurden verletzt. Insgesamt befanden sich 238 Fahrgäste sowie fünf Amtrak-Mitarbeiter an Bord des Zuges. Die bei dem Unfall beschädigte Lok 601 des Typs ACS-64 war erst 2014 in Dienst gestellt worden. Am 19. Mai 2015 stellte Amtrak die automatischen Blocksignale am Kontrollpunkt \"Shore\" vor der Kurve, in der der Unfall geschah, so um, dass sie keine freie Fahrt mehr anzeigen, sondern nur maximal \"approach medium\" (d. i. Weiterfahrt mit mittlerer Geschwindigkeitsbegrenzung). Im Gegensatz zu festen Geschwindigkeitsbegrenzungen entlang der Strecke können Signalanzeigen bereits durch die Sicherungseinrichtungen der Züge mittels Zwangsbremsungen durchgesetzt werden. Die Bundeseisenbahnverwaltung (FRA) ordnete am 21. Mai 2015 per Emergency Order No. 31 (Sofortanweisung Nr. 31) an, dass die Kurve, in der der Unfall passierte, sowie alle weiteren entlang des Northeast Corridor, bei denen eine Geschwindigkeitsreduzierung von 20 mph (32 km/h) oder mehr nötig ist, unverzüglich mit Sicherungseinrichtungen ausgestattet werden, die die Geschwindigkeit der Züge überwachen und gegebenenfalls eine Zwangsbremsung einleiten können. Darüber hinaus sollen an diesen Kurven zusätzliche Schilder entlang der Strecke angebracht werden, die auf die Geschwindigkeitsreduzierung hinweisen. Amtrak-Präsident Joseph H. Boardman versprach in einer Pressekonferenz nach dem Unfall, den gesamten Northeast Corridor bis Ende 2015 mit Positive Train Control auszustatten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Northeast Corridor (dt. \"Nordostkorridor\"), abgekürzt NEC, wird die meistfrequentierte Personen-Schienenverkehrsverbindung an der bevölkerungsreichen Nordostküste der USA bezeichnet. Sie erstreckt sich von Boston über New Haven, New York, Philadelphia und Baltimore bis nach Washington, DC. Die 734 Kilometer lange Strecke ist durchgehend elektrifiziert und die derzeit einzige bedeutende elektrisch betriebene Fernbahnstrecke der USA. Sie befindet sich größtenteils im Besitz von Amtrak, jedoch wird die Strecke auch von anderen Eisenbahngesellschaften mit unterschiedlichen Zügen befahren. Der Abschnitt zwischen New Rochelle und New Haven gehört dem Nahverkehrsbetrieb Metro North Railroad.", "tgt_summary": "东北走廊(英语:Northeast Corridor)是美国最繁忙的一条铁路线,其载客量与发车频率比美国其他任何铁路路段都要高。东北走廊位于美国东北部的波士顿与华盛顿特区之间的铁路路段,长约有,其全程都已电气化,其主要路线穿越人口稠密的波士顿-华盛顿城市带,其中经过许多大城市包括普洛威顿斯、纽哈芬、纽约市、纽华克、费城、以及巴尔的摩等城市。东北走廊沿途路线由许多不同单位所各自拥有,但美铁(Amtrak)仍拥有多数的路段。除了美铁所营运的城际列车之外,在各都会区有许多通勤火车营运,例如纽约市的大都会北方铁路(MTA, Metro-North Railroad)。", "id": 2948811} {"src_title": "Geschichte Syriens", "tgt_title": "叙利亚历史", "src_document": [{"title": "Urgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühestes und Altpaläolithikum.", "content": "Belegbar sind in Syrien sowohl das Früheste Paläolithikum, die vor 1,5 Millionen Jahren beginnende erste menschliche Besiedlungsphase, als auch das Altpaläolithikum (800.000 bis 350.000 Jahre vor heute), sowie das Mittelpaläolithikum (350.000 bis 50.000 Jahre), also die Zeit der Besiedlung durch Neandertaler. Ausschließlich am Euphrat lassen sich die frühesten menschlichen Spuren nachweisen. Sie reichen zwischen 1,5 Millionen und 800.000 Jahre zurück. Bei den fünf entlang des Flusses entdeckten Fundstätten, die zwischen Raqqa und Deir ez-Zor liegen, handelt es sich um Maadan 1 und 5, Aïn Abu Jemaa, Aïn Tabous und Hamadine. Das Frühe Acheuléen, wie die zugehörige", "section_level": 2}, {"title": "Mittelpaläolithikum.", "content": "Im Mittelpaläolithikum lebten gleichzeitig Neandertaler und anatomisch moderne Menschen im Nahen Osten. Überreste, die dem Neandertaler zugeordnet werden konnten, fanden sich 1993 in der Höhle von Dederiyeh. Es handelte sich um den ersten Fund eines vollständigen Neandertalerskelettes in Syrien und zugleich um ein Kinderbegräbnis. Da es in Afrika keine Neandertaler gab, sehr wohl aber in Europa, West- und Zentralasien, stellte sich die Frage, woher diese Neandertalerpopulation kam. Nach Ofer Bar-Yosef und Bernard Vandermeersch müssen sie aus Europa gekommen sein. Der Grund für die Wanderung könnte das glaziale Klima zwischen 115.000 und 65.000 v. Chr. gewesen", "section_level": 2}, {"title": "Neolithikum.", "content": "Siedlungen aus dem PPNA stammen aus der Zeit, in der sich Ackerbau und Viehzucht langsam entwickelten. Die rechteckigen Häuser z. B. von Mureybit stammen aus der folgenden Epoche des PPNB, als sich die neolithische Lebensweise bereits durchgesetzt hatte, Keramik aber noch unbekannt war. Man benutzte Gefäße aus Gips, gebranntem Kalk (Vaiselles blanches) und Stein. Obsidian aus Anatolien weist auf frühe Handelsbeziehungen hin. Die", "section_level": 2}, {"title": "Bronzezeit.", "content": "In dem Tell, in dem Ebla ab 1964 freigelegt wurde, entdeckten die Ausgräber unter Paolo Matthaei den Palast G. Dort befanden sich Tausende von Tontafeln, die vor allem eine Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte ermöglichen, und die zeigen, dass Ebla im 24. Jahrhundert v. Chr. die wichtigste Stadt Nordsyriens war, deren Geschichte zudem mindestens drei Jahrhunderte zurückreichte. Sie belegen eine hochgradig zentralisierte Wirtschaft mit einer Vielzahl von Handwerkern mit deren Nahrungsmittelrationen, und Verwaltungsposten. Die Schafherden waren im Besitz des Königs und dienten der Wollproduktion. Neben dem König und den Amtmännern spielten in der gesellschaftlichen Hierarchie „die Älteren“ eine wesentliche Rolle. Auch zeigt", "section_level": 1}, {"title": "Eisenzeit.", "content": "Das aramäische Reich Aram mit der Hauptstadt Damaskus existierte vom 13. Jahrhundert v. Chr. bis 733 v. Chr. Ab etwa 900 v. Chr. wurde", "section_level": 1}, {"title": "Griechisch-römische Zeit.", "content": "Alexander der Große eroberte nach der Schlacht bei Issos in den Jahren 332 und 331 v. Chr. das heutige Syrien. Nach dem Tode Alexanders wurde Syrien Teil des Diadochen-Reiches der Seleukiden. Im 2. und 3. vorchristlichen Jahrhundert kommt es zwischen dem", "section_level": 1}, {"title": "Syrien unter der Herrschaft der Umayyaden und Abbasiden (636–945).", "content": "Schon kurz nach der Begründung des Islam durch Mohammed wurde das byzantinische Syrien von den Arabern 636 nach der Schlacht am Jarmuk erobert. Ab 639 regierte der Umayyade Muʿāwiya I. als Statthalter in Syrien und schuf sich aus", "section_level": 1}, {"title": "Syrische Fürstentümer und der Kampf gegen die Kreuzfahrer (945–1174).", "content": "Seit 902 gewannen die Hamdaniden in Aleppo und Mossul an Einfluss und wurden nach 945 faktisch von den Abbasiden unabhängig, als diese unter die Kontrolle der schiitischen Buyiden gerieten. In ihrer Residenz Aleppo förderten die Hamdaniden bis zu ihrem Sturz 1002 die arabische Kultur. Darauf konnten die Fatimiden ihre Kontrolle über Nordsyrien ausweiten, bis sie ihrerseits zwischen 1071 und 1079 von den Seldschuken vertrieben wurden. Diese konnten jedoch keine stabile Herrschaft aufbauen, so dass Syrien bald wieder in mehrere kleine Fürstentümer zerfiel. Durch die Zersplitterung Syriens sowie den Niedergang des Seldschukenreichs und", "section_level": 1}, {"title": "Syrien unter der Vorherrschaft Ägyptens (1174–1517).", "content": "Sirkuhs Nachfolger Saladin stürzte 1171 die Fatimiden und gründete die Dynastie der Ayyubiden in Ägypten. Der Konflikt zwischen Nur ad-Din und Saladin wurde nur durch den Tod Nur ad-Dins (1174) verhindert. Daraufhin wurde auch Syrien von Saladin unterworfen und Teil des Ayyubidenreichs von Ägypten. Da Saladin immer wieder Verwandte in Syrien als Regenten einsetzte, kam es zu Machtkämpfen innerhalb der Familie der", "section_level": 1}, {"title": "Syrien unter der Herrschaft der Osmanen (1517–1832).", "content": "Unter den Osmanen begann seit dem 17. Jahrhundert der Niedergang Syriens. Wirtschaftlich verlor das Land seine Bedeutung für den Transithandel aus Asien, nachdem die europäischen Händler den Seeweg nach Indien entdeckt hatten. Der europäische Handel war so effizient, dass Syrien später die Gewürze aus Asien über Europa bezog. Dazu kam, dass die Osmanen", "section_level": 1}, {"title": "Herrschaft Muhammad Alis in Syrien (1832–1840).", "content": "Im Jahre 1832 überrannte Muhammad Ali Syrien und marschierte nach Anatolien. Der Sieg in der Schlacht von Konya führte zum Vertrag von Hünkâr İskelesi, der Muhammad Ali am 27. Mai 1832 zum Statthalter (\"Wali\") von Syrien machte. Die ägyptische Herrschaft wurde von Ibrahim Pascha, dem Sohn", "section_level": 1}, {"title": "Erneute Herrschaft der Osmanen (1840–1918).", "content": "Die Osmanen übernahmen die zentrale Verwaltung Ibrahim Pashas und dehnten die 1839 begonnene Reformpolitik (Tanzimat) auch auf Syrien aus. Blutige Unruhen zwischen Christen und Drusen bzw. Sunniten in Syrien und dem Libanon gipfelten 1860 in einem Christenmassaker in Damaskus. Auf Druck Frankreichs wurde der Libanon nun auch organisatorisch von Syrien getrennt und direkt dem Sultan in Istanbul unterstellt. In den folgenden Jahrzehnten erreichten die intensiven osmanischen Reformen auch die syrische Wirtschaft, die sich zu entwickeln begann. Das Land wurde an das osmanische Eisenbahnnetz angeschlossen und die Hedschas-Bahn von Damaskus nach Medina gebaut (1900–1909). Der osmanische Sultan war das letzte Überbleibsel der politischen Macht und der Unabhängigkeit des sunnitischen Islam, was sich auch im Anspruch des Sultans äußerte, Kalif zu sein. Dass diese Bahn, die Pilger zu den heiligen Stätten bringen sollte, mit muslimischem Geld gebaut wurde, sollte das Zusammengehörigkeitsgefühl in der gesamten islamischen Welt wecken. Wirtschaftlich und sozial kam es im 19. Jahrhundert zu großen Umwälzungen in Syrien. Ab 1860 wurde erstmals im Sinne des neuen osmanischen Landgesetzes die Eigentumsregistrierung von Privatpersonen für Grund und Boden möglich. Dadurch konnte die bestehende städtische Oberschicht zu großen Teilen das Land unter ihre Kontrolle bringen, was dazu führte, dass viele bis dahin selbstständige Bauern zu Pächtern oder Landarbeitern wurden. Die Öffnung gegenüber europäischen Importgütern führte zum Zusammenbruch des bestehenden Textilmanufakturwesens.", "section_level": 1}, {"title": "Syrien unter französischer Herrschaft (1920–1946).", "content": "Im Mai 1916, während des Ersten Weltkriegs, schlossen Großbritannien und Frankreich das Sykes-Picot-Abkommen, in dem sie festlegten, wie sie die arabischen Provinzen des Osmanischen Reiches unter sich aufteilen wollten. Damals hofften die aufständischen Araber noch auf einen unabhängigen Staat. Das Abkommen brach alle Zusagen, die sie den Arabern gemacht hatten; darum hielten sie es geheim. Die Fiktion einer britisch-arabische Waffenbrüderschaft sollte aufrechterhalten werden. Noch im Januar 1918 verfassten die britische und die französische Regierung eine Deklaration über eine arabische Befreiung, die den „von den Türken unterdrückten Völkern“ die Souveränität versprach. Nach der Oktoberrevolution 1917 machten die neuen Machthaber in Sowjetrussland das Sykes-Picot-Abkommen öffentlich; dadurch wurde klar, dass Großbritannien und Frankreich gar nicht daran dachten, ihre Versprechen einzuhalten. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs war Syrien zunächst von Truppen des britischen Weltreichs besetzt. Auf der Konferenz von Sanremo im April 1920 wurde Syrien gemäß dem Sykes-Picot-Abkommen zum französischen Mandatsgebiet erklärt, was 1922 vom Völkerbund bestätigt wurde. Das Völkerbundmandat für Syrien und Libanon umfasste das Gebiet der heutigen Staaten Syrien und Libanon sowie der heutigen türkischen Provinz Hatay. Schon im März 1920 war Faisal I., ein Sohn des Scherifen von Mekka Hussain I. ibn Ali, zum Herrscher eines unabhängigen arabischen Königreichs Syrien unter dem", "section_level": 1}, {"title": "Unabhängige Syrische Republik seit 1946.", "content": "Am 17. April 1946 wurde die Syrische Republik ( \"al-ğumhūrīya as-sūrīya\") ausgerufen. Seither ist der 17. April syrischer Nationalfeiertag. Die erste große Herausforderung der jungen Republik war der Palästinakrieg, welcher mit der Nakba in eine offensichtliche Niederlage der arabischen Staaten mündete. Die militärische Niederlage Syriens delegitimierte das parlamentarische Regime in den Augen der Bevölkerung und verschärfte die Politisierung des Militärs welche die politische Führung als inkompetent wahrnahm. Mit dem Militärputsch des Generalstabschefs Husni az-Za'im 1949 begann eine Ära des Prätorianismus in Syrien, bei dem das Militär eine Rolle als Schattenparlament und eigenständiges Machtzentrum im Staate wahrnahm. Durch die Fragmentierung des Offizierskorps kam aber auch eine stabile Militärregierung nicht zu Stande und die folgenden zwei Jahrzehnte waren von einem instabilen Ringen ziviler und militärischer Institutionen um die Macht im Staat geprägt. Die Zeit der Unabhängigkeit war von einem wirtschaftlichen Aufschwung begleitet. Die verschiedenen Regierungen versuchten diesen durch eine protektionistische Politik gegenüber dem eng verflochtenen Libanon zu unterstützen. Durch die Überführung der syrisch-libanesischen Notenbank in syrische Gesetzgebung 1949 und die Bildung einer eigenen Notenbank 1956 konnte die Regierung die Souveränität über ihre Währung herstellen. Durch Investitionen in die Industrie, allen voran von der Landwirtschaft abhängige Lebensmittel- und Textilindustrie, kam es zu einem Wachstum der Arbeiterschaft. 1946 setzten die syrischen Gewerkschaften das Verbot der Kinderarbeit,", "section_level": 1}, {"title": "Regime unter Nureddin al-Atassi (1966–1970).", "content": "Al-Hafiz wurde am 23. Februar 1966 durch einen Militärputsch der Generale Salah Dschadid und Hafiz al-Assad gestürzt, aus dem Nureddin al-Atassi als neuer Präsident hervorging. Im Juli 1966 wurden rechtsgerichtete Politiker und einige ehemalige Minister wegen einer angeblichen Beteiligung an einer Verschwörung verhaftet. Im September 1966 folgten weitere Massenverhaftungen aufgrund eines Putschversuchs. Am 7. Januar 1967 wurden im Zusammenhang mit dem Septemberputsch wegen „bewaffneter Verschwörung“ durch ein Militärgericht 17 Offiziere, davon 7 zum Tode verurteilt, darunter erfolgten bei sechs Angeklagten das Todesurteil in Abwesenheit. Am 2. März 1967 folgte die Beilegung eines Streits zwischen einem internationalen Konsortium unter britischer Beteiligung gegen die irakische Iraq Petroleum Company (IPC) mit dem Ergebnis, dass Syrien für den Öltransport über sein Gebiet und die Verladung im Hafen von Tripoli höhere Gebühren erhielt. Nach dem Sechs-Tage-Krieg gegen Israel im Juni 1967 und dem Verlust des Golans folgt eine Phase, die von allgemeiner Niedergeschlagenheit gekennzeichnet war. Am 17. September 1967 fordert Präsident Nureddin al-Atassi die Vereinigte Arabische Republik (Ägypten) und den Irak auf, sich mit Syrien zu", "section_level": 1}, {"title": "Regime unter Hafiz al-Assad (1970–2000).", "content": "Das Regime Nureddin al-Atassis war links-baathistisch. Es lehnte sich nicht eindeutig an die Sowjetunion an, sondern orientierte sich auch an der Volksrepublik China. Im Zusammenhang mit dem Schwarzen September, also der Unterstützung des palästinensischen Widerstands in Jordanien, wurde er vom Kommandeur der syrischen Luftwaffe und ehemaligen Verteidigungsminister Hafiz al-Assad am 16. November 1970 gestürzt. Dieser hatte sich geweigert, der Aufforderung seiner Regierung Folge zu leisten, seine Flugzeuge gegen jordanische Streitkräfte einzusetzen, die im Norden des Landes mit syrischen Panzern zusammengestoßen waren. Während die vorherige Baath-Führung eine Auflösung des Staates Israel angestrebt hatte, schwenkte Assad auf die Linie um, die die Sowjetunion für eine Lösung des Nahostkonfliktes verfolgte: eine Verhandlungslösung unter der Voraussetzung, dass Israel die besetzten Gebiete räumen und dem palästinensischen Volk das Selbstbestimmungsrecht zubilligen würde. Assad ließ den Altpräsidenten und einige seiner Anhänger verhaften, nachdem er selbst einst aus politischen Gründen einige Zeit im Gefängnis verbringen musste. Die Machtübernahme Assads wird als Korrekturbewegung bezeichnet. Der Fünfjahresplan 1971–1976 sah wirtschaftliche und soziale Investitionen vor.", "section_level": 1}, {"title": "1. Amtsperiode 1971–1978.", "content": "1971 ließ sich Assad mit 99,2 % der Stimmen (ohne Gegenkandidaten) zum Staatspräsidenten wählen; im selben Jahr wurde er Generalsekretär der Ba'ath-Partei. Im August 1971 verurteilte der Oberste Gerichtshof für Staatssicherheit zahlreiche Angeklagte zu hohen Gefängnisstrafen und fünf der Verschwörung Bezichtigte in Abwesenheit zum Tode, darunter den ehemaligen Staatschef Amin al-Hafiz, der im irakischen Exil lebte, und den Mitbegründer der Baath-Partei Michel Aflaq. Im August 1971 wurden die diplomatischen Beziehungen mit Jordanien abgebrochen. Im November 1971 gewährte Libyen dem Land Subsidien in Höhe von 48 Millionen US-Dollar für Rüstungszwecke. Mindestens 500 sowjetische Militärberater befanden sich noch im Land. 1971 lebte die Wirtschaft wieder auf, besonders durch eine größere Getreide- und Baumwollernte sowie durch die Zunahme der Erdölproduktion. Am 13. April 1972 wurde eine Einheitsfront aller zugelassenen Parteien gebildet. Die \"Nationale Progressive Front\" bestand überwiegend aus der Baath-Partei und vier kleineren Parteien. Im September 1972 kam es zu israelischen Luftangriffen auf Guerilla-Lager vor Damaskus, bei denen es zahlreiche Opfer gab. Eine Verurteilung durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen", "section_level": 2}, {"title": "2. Amtsperiode 1978–1985.", "content": "Am 8. Februar 1978 wurde Hafiz al-Assad bei einem Referendum mit 97 % der Stimmen für weitere 7 Jahre wiedergewählt. Im Juli 1978 unterzeichnete Syrien mit der Bundesrepublik Deutschland ein Kapital- und Technologiehilfeabkommen. Deutschland unterstützte mehrere Großbau- und Bewässerungsprojekte mit 100 Millionen DM. Im August 1978 stellten die USA die Wirtschaftshilfe für Syrien ein. Zur Innenpolitik gehörte die massive Unterdrückung der islamistischen Opposition, die zu Terroranschlägen durch Muslimbrüder führte. Nach einem weiteren Anschlag in der Militärakademie von Aleppo im Juni 1979, dem 50 alawitische Kadetten zum Opfer fielen, ging die Regierung verschärft gegen die Muslimbrüder vor, bei der zahlreiche in dem Anschlag verwickelte Personen gehängt wurden. Am 26. Oktober 1978 kam es zur Aussöhnung zwischen dem irakischen Flügel und syrischen Flügel der Baath-Partei. Hafiz al-Assad und der irakische Präsident Ahmad Hasan al-Bakr unterzeichneten in Bagdad auf Grundlage des Panarabismus eine \"Charta für eine gemeinsame nationale Aktion Syrien-Irak\". Am 15. Januar 1979 wurde die Bildung einer \"Syrischen-Irakischen Union\" beschlossen, in der die Bereiche Wirtschaft und Verteidigung vereint werden sollten. Der Pass- und Visumzwang wurde zwischen beiden Staaten aufgehoben und die gemeinsame Grenze geöffnet. Im Juli 1979 wurde vereinbart, die Union beider Staaten nur schrittweise zu planen. Im Mai 1979 gab die Bundesrepublik Deutschland bekannt, Syrien projektgebundene Entwicklungskredite in Höhe von 65 Millionen DM zu gewähren und eine nicht rückzahlbare technische Hilfe von 11 Millionen DM. 1979 erfolgt wieder die Inbetriebnahme der seit 1976 geschlossenen Erdölleitung vom Irak zum Hafen nach Baniyas. Am 7. März 1980 kam es in Aleppo zu schweren Unruhen, für die fanatische Anhänger der Muslimbrüder verantwortlich gemacht", "section_level": 2}, {"title": "3. Amtsperiode 1985–1992.", "content": "Bei einer Volksabstimmung am 10. Februar 1985 wurde Hafiz al-Assad als einziger Kandidat erneut mit 99,97 Prozent der abgegebenen Stimmen für eine 3. Amtsperiode von 7 Jahren wiedergewählt. Vizepräsidenten wurden Rifaat al-Assad und Zuhair Maschariqa. Am 6. Februar 1986 rief Syrien den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wegen eines Luftzwischenfalls an, da die israelische Luftwaffe ein libysches Passagierflugzeug über dem Mittelmeer abgefangen hat. Israel vermutete palästinensische Untergrundkämpfer an Bord (auch Angehörige der Abu-Nidal-Organisation wurden vermutet). Syrien drohte gleichzeitig Israel mit Vergeltung. Während Libyen mit Handels- und Wirtschaftsembargo der USA belegt wurde. Im Februar 1986 wurden 7.500 syrische Soldaten nach West-Beirut zur Eindämmung der Aktivitäten der schiitischen terroristischen Hisb-Allah entsandt und zur Stärkung der Position als Ordnungsmacht im Libanon. Im Februar 1986 kommt es zur Wiederannäherung zwischen Syrien und Jordanien unter anderem nach dem Bruch des jordanischen Königs Hussein I. mit der PLO. Am 17. März 1986 beschuldigte die syrische Regierung", "section_level": 2}, {"title": "4. Amtsperiode 1992–1998.", "content": "Am 2. Dezember 1991 wurde Hafiz al-Assad mit 99,98 Prozent der Stimmen und ohne Gegenkandidaten wiedergewählt. Die vierte Amtsperiode begann am 13. März 1992. Am 15. April 1992 gab die Türkei bekannt, dass in Syrien zahlreiche Aktivisten der kurdischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), welche militärisch operiert, festgenommen wurden. 1994 kam Assads ältester Sohn Basil, der sein Nachfolger werden sollte, bei einem Autounfall in der Nähe des Flughafens von Damaskus ums Leben. Am 27. Oktober 1994 besuchte mit Bill Clinton erstmals seit 1974 ein US-Präsident offiziell das Land, um Syrien zu mehr Kompromissbereitschaft im Nahostfriedensprozess zu bewegen. Auch der russische Außenminister Andrei Kosyrew versuchte Syrien", "section_level": 2}, {"title": "5. Amtsperiode 1999–2000.", "content": "Am 10. Februar 1999 erreichte Hafiz al-Assad als einziger Kandidat bei der Volksabstimmung über das Amt des Staatspräsidenten offiziell 99,9 Prozent der Stimmen. Seine Amtszeit war bis 2006 vorgesehen. Am 12. Oktober 1999 nahm die syrische Armee den Privatflugplatz des ehemaligen Vizepräsidenten Rifaat al-Assad in Latakia unter ihre Kontrolle. Dabei kam es zu mehreren Todesopfern. Offenbar wollte Hafiz al-Assad den Einfluss seines Bruders auf eine mögliche Amtsnachfolge einschränken. Am 15. Dezember 1999 begannen in Washington Friedensgespräche zwischen Israel und Syrien. Dabei ging es um den Abzug israelischer", "section_level": 2}, {"title": "Regime unter Baschār al-Assad (ab 2000).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1. Amtsperiode 2000–2007.", "content": "Nach dem Tod Hafiz al-Assads am 10. Juni 2000 wurde am 10. Juli sein zweitjüngster Sohn Baschar al-Assad nach einer Verfassungsänderung bezüglich des Mindestalters eines Präsidenten von ursprünglich 40 Jahren mit einer Mehrheit von 97,29 % (offizielles Wahlergebnis bei einer Wahlbeteiligung von 94,6 %) zum neuen Präsidenten gewählt. Baschār, der unter anderem in London studiert und auch dort geheiratet hatte, galt als liberaler als sein Vater. Erstes Anzeichen eines neuen politischen Kurses war die Freilassung von 600 politischen Gefangenen im November 2000. Der Damaszener Frühling begann: Baschar al-Assad verfolgte einen Reformkurs, dessen Umsetzung jedoch bei konservativen Kräften auf Widerstand stieß. Allgemein erhoffte sich die Bevölkerung eine weitere Öffnung des Landes, wie sie von Hafiz al-Assad in den 1990er Jahren begonnen worden war. Unter Baschar wurde unter anderem die Benutzung des Internets erlaubt. Am 16. November 2000 amnestierte Assad rund 600 politische Gefangene, darunter 100 Libanesen und 380 Mitglieder der Muslimbruderschaft. Am 11. Dezember 2000 wurden von Syrien 48 politische, zumeist christliche Gefangene freigelassen, die sich zum Ende des libanesischen Bürgerkriegs in syrischer Haft befunden hatten. Im Libanon flammten antisyrische Kundgebungen auf, die der ehemalige christliche General der Forces Libanaises, Michel Aoun, an den Hochschulen in Beirut organisierte. Zahlreiche Christen und Intellektuelle forderten einen gleichberechtigten syrisch-libanesischen Dialog zur Wiederherstellung der vollen Souveränität des Libanons. Assad ordnete als Entgegenkommen den Abzug von 6.000 Soldaten aus Beirut an, die syrischen Streitkräfte kontrollierten aber noch weite Gebiete der Bekaa-Ebene. Im Januar 2001 appellierten an Assad mehrere Intellektuelle die Erneuerung der syrischen Zivilgesellschaft und demokratische Freiheiten. Der Ausnahmezustand im Land wurde unterdessen im Januar teilweise aufgehoben, aber die Bürgerrechtsbewegungen wurden weiterhin unter Druck gesetzt und kriminalisiert. Am 6. Mai 2001 wurde der inhaftierte syrische Journalist Nizar Nayyouf der im Mai 2000 den Guillermo Cano World Press Freedom Prize der UNESCO erhielt, freigelassen, kam am 20. Juni 2001 kurz vor einer Presseerklärung über die Rolle des syrischen Nachrichtendienstes im In- und Ausland, durch eine Entführung in Haft und kam erst später wieder in Freiheit. Im September 2001 wurden wiederum zahlreiche bekannte Oppositionelle inhaftiert. Nach Demonstrationen und Zusammenstößen mit den Sicherheitsdiensten wurden im Frühjahr 2004 hunderte syrischer Kurden, darunter auch Kinder, verhaftet. Unter Präsident Baschar al-Assad wurden erstmals auch genauere Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Danach betrug 2001 die Arbeitslosigkeit 45 Prozent in der Stadt und 55 Prozent in den ländlichen Regionen. Rund 25 Prozent aller Erwerbstätigen, insgesamt rund 2,5 Millionen Syrer, wurden vom Staat bezahlt. Am 29. März 2001 wurden per Gesetz erstmals wieder Privatbanken zugelassen. Der Bankensektor war 1963 verstaatlicht worden. Im Außenhandel war die Bundesrepublik Deutschland einer der wichtigsten Partner neben Italien, Frankreich, auch die Türkei und Saudi-Arabien. Syrien exportierte im Jahr 2000 Güter im Wert von 4,94 Milliarden US-Dollar, darunter zu 63 % Rohöl. Die Auslandsverschuldung Syriens lag 2000 bei 21,6 Milliarden US-Dollar. Präsident Baschar al-Assad reiste am 3. März 2002 in den Libanon und unterstrich mit seinem Besuch die Anerkennung der Souveränität des Libanons. Bei Gesprächen mit Präsident Émile Lahoud bot Syrien Hilfen bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise an, darunter die Unterstützung beim Bau von zwei Staudämmen für Bewässerungsprojekte und subventionierte Strom und Erdgaslieferungen. Am 24. November 2002 wurden 113 politische Gefangene freigelassen, darunter mehrere Muslimbrüder, die seit 1982 sich in Haft befanden. Nach dem von der Koalition der Willigen unter Führung der USA beendeten Irakkrieg, der die Besetzung Iraks zur Folge hatte, besuchte am 3. Mai 2003 US-Verteidigungsminister Colin Powell Damaskus, um über die Unterstützung für die gestürzte irakische Baath-Partei zu sprechen. Weitere Themen waren auch die Unterstützung für radikale Palästinensergruppen und die Produktion von Chemiewaffen. Syrien erklärte sich bereit, die Büros der Palästinenserbewegungen in Damaskus schließen zu lassen. Im Gegenzug boten die USA wirtschaftliche Hilfen", "section_level": 2}, {"title": "2. Amtsperiode 2007–2014.", "content": "Bei den Parlamentswahlen am 22. und 23. April 2007 siegte erneut die Nationale Fortschrittliche Front mit der dominierenden Baath-Partei, die 172 von 250 Sitzen erhielt. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,1 Prozent. Am 24. April 2007 wurde der Rechtsanwalt Anwar al-Bunni zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. 2006 war al-Bunni Mitunterzeichner der \"Beirut-Damaskus-Erklärung\", in der 274 libanesische und syrische Intellektuelle zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten aufriefen. Daraufhin wurde er im Mai 2006 verhaftet, als er gerade einen Posten als Direktor des Zentrums für die Entwicklung der Zivilgesellschaft antreten wollte, welches von der „Europäischen Initiative für Demokratie und Menschenrechte“ (EIDHR) der Europäischen Union mitfinanziert worden war. 2006 bezeichnete US-Präsident George W. Bush al-Bunni als politischen Gefangenen und rief die syrische Regierung vergeblich zu seiner sofortigen Freilassung auf. Bei den Präsidentschaftswahlen am 27. Mai 2007 siegte als einziger Kandidat erneut Baschār al-Assad mit 97,6 % der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag hier bei 95,9 Prozent. 2007 befanden sich rund 1,2 Millionen irakische Flüchtlinge in Syrien, die sich unter anderem in den östlichen Vororten von Damaskus niederließen. Dies führte zu sozialen Problemen, da die Flüchtlinge das Gesundheits- und Bildungssystem belasteten und für einen Anstieg der Mieten verantwortlich gemacht wurden. Am 6. September 2007 zerstörten israelische Kampfflugzeuge in der Operation Orchard die im Osten des Landes gelegene Militäranlage El Kibar. Es wird spekuliert, dass es sich bei der Anlage um einen Kernreaktor nordkoreanischer Bauart handelte. Nach Angaben der IAEO soll dort aufbereitetes Uran gefunden worden sein, was eine Verbindung zu einem geheimen Atomprogramm Syriens nahelegt. Die US-Regierung bezichtigt Syrien einer Kooperation mit Nordkorea, was von syrischer Seite aber bestritten wird. Am 10. Mai 2010 kam es in Syrien zum Besuch des russischen Präsidenten Dmitri Anatoljewitsch Medwedew. Russland ist weiterhin einer der wichtigsten Verbündeten Syriens. In Syrien kam es nach ersten Protestaufrufen im Februar 2011 zu Verhaftungen zahlreicher Oppositioneller. In der Stadt Dar’a demonstrierten in den darauf folgenden Wochen tausende Menschen für politische Freiheiten und den Sturz der Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Auch eine Neubildung der Regierung und die Aufhebung des Ausnahmezustands im April konnten das Übergreifen der Proteste auf viele Städte landesweit nicht verhindern. Sicherheitskräfte gingen seit Mitte März 2011 gewaltsam gegen Demonstranten vor. Im Sommer 2011 bildeten desertierende Soldaten die Freie Syrische Armee, die den Schutz von Zivilisten als Ziel angibt. Im Februar 2012 ließ Assad ein Verfassungsreferendum durchführen. Aus der neuen Verfassung wurden sämtliche Bezüge auf den Sozialismus und den Führungsanspruch von Assads Baath-Partei entfernt. Die Opposition und internationale Beobachter sprachen jedoch von einer Farce und forderten stattdessen einen Rücktritt Assads. Die Wahl zum Volksrat am 7. Mai 2012 folgt auf die Annahme einer neuen Verfassung in einem Volksentscheid am 26. Februar. Am 23. Juli 2012 hat die Regierung Syriens damit gedroht, im Falle eines „ausländischen Angriffs“ auch Chemiewaffen einzusetzen. Es würden „niemals“ Chemiewaffen „gegen unsere eigenen Bürger“ eingesetzt werden, „nur im Fall einer ausländischen Aggression“, erklärte der Sprecher des syrischen Außenministeriums, Dschihad Makdessi, in Damaskus. Am 21. April 2014 gab der Präsident des Volksrates Muhammad Dschihad al-Lahham für den 3. Juni 2014 den Termin für die Präsidentschaftswahlen bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "3. Amtsperiode seit 2014.", "content": "Bei der Präsidentschaftswahl am 3. Juni 2014 siegte Baschar al-Assad erneut. Er erhielt bei einer Wahlbeteiligung von 73 Prozent 88,7 Prozent der Stimmen. Seine Herausforderer Hassan Al-Nouri und Maher Al-Hajjaf kamen auf 4,3 Prozent beziehungsweise 3,2 Prozent der Stimmen. Die Wahl konnte nur in den von Regierungssoldaten kontrollierten Gebieten abgehalten werden. In den von Oppositionellen besetzten Gebieten gab es keine Wahllokale. Vertreter der Golfstaaten und westlicher Nationen lehnten die Wahl als illegitim ab. Am 13. April erfolgte die Parlamentswahl 2016. Es war eine Neuwahl, da die Legislaturperiode nach der Wahl 2012 noch andauerte. Die Wahl wurde als Scheinwahl kritisiert und von der Opposition boykottiert. Das Parlament, so die allgemeine Einschätzung, ist ohne Einfluss.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere internationale Beteiligung im Syrienkonflikt.", "content": "Im Juni 2014 begannen die Vereinigten Staaten im Rahmen der Operation Inherent Resolve (OIR) mit der militärische Intervention gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien. Ab 22. September 2014 beteiligten sich weitere Staaten mit Streitkräften im Rahmen der Internationalen Allianz gegen den Islamischen Staat. Am 20. September 2015 begann der russische Militäreinsatz in Syrien gegen die Terrormiliz Islamischer Staat und andere Dschihadistengruppen, der zur Stabilisierung der Regierung von Präsident Assad beitrug. Am 24. August 2016 begann die türkische Militäroffensive in Nordsyrien 2016/17 gegen den Islamischen Staat (IS) und die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF). Am 20. Januar 2018 begann die türkische Militäroffensive auf Afrin, das von kurdischen Einheiten gehalten wurde.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die menschliche Geschichte des Raumes, den heute der Staat Syrien einnimmt, setzt mit den ältesten Spuren von Homininen ein, die vor fast 1,8 Millionen Jahren in der Syrischen Wüste lebten. Eine kontinuierliche Besiedlung fand wahrscheinlich erst sehr viel später statt, spätestens jedoch vor mehr als 600.000 Jahren, als der afrikanische \"Homo erectus\" sich über die Alte Welt auszubreiten begann, und dessen ältestes Fossil in Syrien etwa 450.000 Jahre alt ist. Dieser entwickelte sich in Europa und Westasien zum Neandertaler, in Afrika vor mindestens 300.000 Jahren zum \"Homo sapiens\". Beide trafen, wie jüngst israelische Funde nahelegen, vor 150.000 Jahren in der Levante aufeinander, wobei die Nachfahren dieser Jägergruppen bis heute geringe Mengen an Neandertaler-Erbgut in sich tragen. In der Höhle von Dederiyeh fanden sich die bedeutendsten Neandertalerüberreste des Landes. Die Zugewanderten brachten offenbar jeweils neue Geräte und neue Jagdtechniken mit. Eine Art Klebetechnik erlaubte zudem spätestens vor 70.000 Jahren den allgegenwärtigen Einsatz von Kompositwerkzeugen. Außerdem entwickelten sich regionale Kulturen. Das älteste Fossil unserer unmittelbaren Vorfahren ist über 40.000 Jahre alt.", "tgt_summary": "叙利亚是世界最古老文明发源地之一。7世纪以前,叙利亚是基督教的发祥地和传播中心;伊斯兰教在中东地区的扩张,7世纪到16世纪初叶一直是伊斯兰教传播中心之一;由于土耳其和十字军的东征,到1516年成为土耳其奥斯曼帝国的一部分;18世纪法国侵入,法国宣称其为保护地;第一次世界大战以后,由法国委任统治;1944年从维希法国宣布独立,但直到1946年正式独立前一直有外国军队驻扎。", "id": 1284534} {"src_title": "Satyagraha", "tgt_title": "真理永恆", "src_document": [{"title": "Begriffsklärungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Bezeichnung.", "content": "Das Wort \"Satyagraha\" ist eine von Gandhi erdachte Zusammensetzung zweier anderer Wörter: Satyagraha bedeutet somit wörtlich \"das Ergreifen der Wahrheit,\" d. h\". an der Wahrheit festhalten\". Im übertragenen Sinne ist \"die Kraft der Wahrheit\" (\"truth force\") gemeint. Dies stellt eine im Hindi übliche Praxis der Erweiterung des Wortschatzes dar, ähnlich wie die zusammengesetzten Wörter im Deutschen. Der Begriff Satyagraha sollte seinen Anhängern deutlich machen, worum es Gandhi bei der Durchsetzung der Bürgerrechte von Indern in Südafrika ging. Das Wort \"Satyagraha\" wurde in einem Preisausschreiben gefunden, da es im Hindi zu dieser Zeit keinen etablierten Begriff für diesen Zusammenhang gab. Sein Neffe schlug „Sadagraha“ (Festhalten am Guten) vor, Gandhi verbesserte es und machte „Satyagraha“ daraus. „Festhalten an der Wahrheit“ bedeute dieses Neuwort, das es zuvor in keiner indischen Sprache gab. Damit sollte die politische Praxis der bewussten Übertretung ungerechter Gesetze bezeichnet werden. Gandhi definiert den Ausdruck als: „Sich an die Wahrheit halten, Kraft an Wahrheit, Kraft der Liebe, oder Kraft der Seele“ und endlich: „Triumph der Wahrheit, Sieg der Wahrheit durch die Kräfte der Seele und der Liebe“. So nannte Gandhi seine Gefolgsleute auch „Satyagrahi“, die, durch ein gemeinschaftlich abgelegtes Gelübde zusammengehalten, auf seinem Salzmarsch als Ausdruck zivilen Ungehorsams gegen das Salzmonopol der Briten sowohl für die Kontrolle der Menschenmengen wie auch für die entsprechende Propagandaarbeit geschult waren. Im Westen wird Satyagraha vielfach verwechselt mit Ahimsa (Gewaltfreiheit), einem anderen von Gandhi benutzten Sanskrit-Wort.", "section_level": 2}, {"title": "Begriff Passiver Widerstand.", "content": "\"Satyagraha\" diente Gandhi zur Abgrenzung vom Begriff des \"Passiven Widerstands\", den er als eine Waffe der Schwachen ansah. Passiver Widerstand vermeidet Gewaltanwendung lediglich mangels der Verfügbarkeit von Waffen für die Schwachen, schließt Gewalt jedoch nicht grundsätzlich aus.", "section_level": 2}, {"title": "Begriff Ziviler Ungehorsam.", "content": "\"Ziviler Ungehorsam\" ist nach Gandhi ein Teilbereich von \"Satyagraha\", der vom Begriff her vermutlich auf Henry David Thoreau zurückgeht und im Kern den Bruch unmoralischer Gesetze, insbesondere das Nichtzahlen von Steuern, vorsieht. Der Satyagrahi ruft die Sanktionen des ungerechten Gesetzes auf gewaltfreie Weise hervor und duldet in freundlicher Gesinnung etwa seine Inhaftierung. „Die Aussage, ich hätte meine Idee des Zivilen Ungehorsams aus den Schriften Thoreaus abgeleitet, ist falsch. Der Widerstand gegen die Obrigkeit in Südafrika war bereits weit fortgeschritten bevor ich den Aufsatz erhielt... Als ich den Titel von Thoreaus großartigem Aufsatz sah, begann ich seinen Ausdruck zu verwenden, um den englischen Lesern unseren Kampf zu erklären. Ich fand jedoch, dass selbst Ziviler Ungehorsam nicht die ganze Bedeutung des Kampfes vermittelte. Deshalb übernahm ich den Ausdruck Ziviler Widerstand.“", "section_level": 2}, {"title": "Begriff Non-Cooperation.", "content": "\"Non-cooperation\" (dt.: Nicht-Zusammenarbeit) bezeichnet vor allem den Rückzug aus der Kooperation mit einem korrupten System. \"Non-cooperation\" schließt \"zivilen Ungehorsam\" im strengen oben beschriebenen Sinne aus und ist daher ein sicheres Mittel für die Massen.", "section_level": 2}, {"title": "Prinzipien.", "content": "Nach Gandhi muss der perfekte Satyagrahi ein nahezu, wenn nicht sogar vollständig, perfekter Mensch sein („A perfect Satyagrahi has to be almost, if not entirely, a perfect man.“).", "section_level": 1}, {"title": "Gelübde.", "content": "Ein Gelübde abzulegen ist nach Gandhis Auffassung kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Ein Gelübde bedeutet nach Gandhis Definition: „um jeden Preis etwas tun, was man tun sollte“. Jemand, der sagt, er würde etwas tun „soweit möglich“, verrät nach Gandhis Auffassung entweder seinen Stolz oder seine Schwäche. Etwas „soweit möglich“ zu tun hieße danach, der ersten Versuchung zu erliegen. Man könne z. B. Wahrheit nicht „soweit möglich“ beachten. Der Satyagraha-Kämpfer unterwirft sich folgenden Gelübden, die nach Gandhi zugleich das Fundament der Entwicklung geistig-seelischer Stärke darstellen. Ähnlichkeiten bestehen teilweise zu den Geboten von Yama und Niyama, wie sie von Patanjali als erste Stufen des Raja Yoga in den Yoga Sutras formuliert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Führungsprinzip der Freiwilligkeit.", "content": "Das Führungsprinzip der Satyagraha-Strategie ist \"Freiwilligkeit\". Strikte Disziplin und Gehorsam basieren auf Freiwilligkeit und Überzeugung, so dass Führung ausschließlich auf der Charakterstärke und Pflichterfüllung der Führung, nicht auf Zwang beruht. Das Bindeglied zwischen Führung und Geführten ist Vertrauenswürdigkeit bzw. Vertrauen.", "section_level": 2}, {"title": "Methoden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Petitionen.", "content": "Gandhi verband Petitionen mit folgender Gedankenführung bzw. Ankündigung gegenüber den Regierenden: „Wenn Sie uns unsere Forderung nicht zugestehen, sollten wir nicht länger Ihre Petitionssteller bleiben. Sie können uns nur so lange regieren, als wir die Regierten bleiben; wir sollten dann nicht länger irgendwelche Abmachungen mit Ihnen haben oder halten.“ (Gandhi, \"Satyagraha\", S. 14)", "section_level": 2}, {"title": "Nicht-Zusammenarbeit.", "content": "Satyagraha kann die Form der \"Non-cooperation\" annehmen. In diesem Falle ist es nicht \"Non-cooperation\" mit dem Übeltäter, sondern \"Non-cooperation\" mit der verwerflichen Tat. Der \"Satyagrahi\" kooperiert mit dem Übeltäter dort, wo er positive Ansätze sieht (siehe hierzu auch das Prinzip der positiven Verstärkung), da er keinen Hass ihm gegenüber empfindet. Ganz im Gegenteil, der \"Satyagrahi\" empfindet ausschließlich Freundschaft für die Person des Übeltäters. Durch die Kooperation mit ihm in allem, was nicht schlecht ist, gewinnt der \"Satyagrahi\" den Übeltäter für die Loslösung von schlechten Taten. Der Satyagrahi-Kämpfer besitzt unbegrenzte Leidensfähigkeit ohne Vergeltungsdrang. Formen der \"Non-cooperation\", die Gandhi allerdings mit höchster Vorsicht gebrauchte, da sie den Zorn der Regierung erregen und den Menschen mehr Nachteile bringen könnten, sind:", "section_level": 2}, {"title": "Fasten.", "content": "Satyagraha kann nach Gandhi die Form von Fasten annehmen. In diesem Falle ist keinerlei selbstbezügliches Motiv gestattet, sondern das Fasten ist nach Gandhi durch höchste Demut vor der Pflichterfüllung und Liebe für den Gegner gekennzeichnet. Zweck ist Selbstreinigung, da die Unfähigkeit, den Gegner zu überzeugen, ein eigenes Defizit des Satyagrahi offenlegt. Der Gegner soll überzeugt und nicht gezwungen werden, gegen seine Überzeugung zu handeln. Fasten ist eine Art \"ultima ratio\", wenn alle anderen Methoden gescheitert sind und wenn man völlig von der Richtigkeit des eigenen Standpunkts überzeugt ist. Es darf nach Gandhis Ansicht niemals für persönliche Gewinne missbraucht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Ziviler Ungehorsam.", "content": "Ziviler Ungehorsam (civil disobedience) bedeutet gewaltlosen Widerstand der Massen nach Scheitern von Verhandlungen und Ausschöpfung verfassungsmäßiger Rechte gegen unmoralische und schädliche Gesetze. Die Menschen, die die Gesetze brechen, begegnen den Gesetzeshütern mit vollkommener Höflichkeit und Freundlichkeit und versuchen, den Gegner wenn irgend möglich nicht zu verärgern oder zu provozieren.", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerische Verarbeitung des Themas.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Philip Glass komponierte Ende der 1970er eine Oper in drei Akten mit dem Titel \"Satyagraha\" als Auftragswerk der Stadt Rotterdam. Er zeichnet mit Mitteln der minimalistischen Musik die Entwicklung Gandhis in Südafrika nach. Die Oper handelt von der Zeit, die Gandhi in Südafrika verbrachte (1893–1914) und im Kampf um den „Black Act“ das Konzept \"Satyagraha\" entwickelte, welches schließlich durch gewaltfreie Aktionen die Rücknahme des Gesetzes bewirkte. Nach seiner Uraufführung im Jahr 1980 durch Bruce Ferden in Rotterdam erlebte \"Satyagraha\" 1981 in der Inszenierung Achim Freyers am Staatstheater Stuttgart unter der Leitung von Dennis Russell Davies seine deutsche Erstaufführung. Freyers Inszenierung wurde später von den Wuppertaler Bühnen übernommen. Das Werk steht seither regelmäßig auf den Spielplänen bedeutender Opernhäuser. Die Oper beginnt mit einer Einführung der Thematik im Rahmen einer Szene aus der Bhagavad Gita, das Sanskrit des Textes wird über das gesamte Werk beibehalten. Die drei Akte stehen jeweils unter einer spirituellen Leitfigur: Leo Tolstoi, mit dem Gandhi einen intensiven Schriftwechsel führte, Rabindranath Tagore, die einzige lebende moralische Autorität, die Gandhi anerkannte, und Martin Luther King jr., der „Gandhi des modernen Amerika“. Damit sind auch drei Aspekte des Satyagraha thematisiert, die Verbindung von Politik und Spiritualität, die moralische Verantwortung des Individuums sowie die Praxis der Gewaltfreiheit. „Tolstoi, Tagore und King repräsentieren die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von \"Satyagraha\".“ (Philip Glass). „\"Satyagraha\" stellt einen gewaltigen Unterschied zum gewöhnlichen Opernspektakel dar. Es ist ein Werk, das ganz und gar auf einer moralischen, ja religiösen Ebene angesiedelt ist – mehr Ritual als Unterhaltung, mehr Mysterienspiel als Oper“ (Zitat aus dem Beiheft zur CD).", "section_level": 2}, {"title": "Science Fiction.", "content": "Der englische Schriftsteller Eric Frank Russell hat das Prinzip der Satyagraha mit einem Augenzwinkern in der Science-Fiction-Kurzgeschichte „And Then There Were None“ verarbeitet, die in deutscher Sprache in verschiedenen Sammelbänden unter den Titeln „Keine Macht der Erde“, „... dann war'n sie alle futsch“ und „Planet des Ungehorsams“ erschienen ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Satyagraha () ist eine von Mohandas Gandhi ab seinem Lebensabschnitt in Südafrika entwickelte Grundhaltung, die (als politische Strategie) im Kern darauf beruht, die Vernunft und das Gewissen des Gegners anzusprechen durch", "tgt_summary": "真理永恒(,Satyāgraha,英语:Satyagraha),字面意思为坚持真理,由梵文satya(真理)与 agraha(坚持)所组成的复合字,起源自印度教。它是非暴力抵抗与公民抵抗运动之中的一个思想流派,由甘地所创。甘地以真理坚固思想来推动印度独立运动,这个思想对南非纳尔逊·曼德拉与美国马丁·路德·金恩有很大的影响。", "id": 2287999} {"src_title": "Yap (Bundesstaat)", "tgt_title": "雅浦州", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Der Bundesstaat Yap liegt im äußersten Westen der Föderierten Staaten von Mikronesien. Er umfasst ein großes westpazifisches Seegebiet, das sich von West nach Ost über etwa 1.100 km und von Nord nach Süd bis zu 350 km erstreckt. Der westlichste Landpunkt von Yap liegt im Ngulu-Atoll, der östlichste auf der Insel Pikelot nahe der Grenze zum Bundesstaat Chuuk. Die Hauptstadt Colonia befindet sich auf der gleichnamigen Insel Yap im Nordwesten des Staatsgebiets. Von der östlichsten Insel Pikelot ist die Hauptinsel über 1.000 km entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Inseln und Atolle.", "content": "Die Inseln außerhalb der Hauptgruppe der Yap-Inseln (\"Yap Proper\") werden als \"Outer Islands\" bezeichnet. Der Übersichtlichkeit halber werden hier die Inseln und Atolle in westlicher und östlicher Gruppe getrennt aufgeführt:", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Der Bundesstaat Yap ist in insgesamt 22 Gemeinden (\"municipalities\") untergliedert. Davon entfallen zehn auf \"Yap Proper\" (sechs auf Insel Yap, zwei auf Gagil-Tamil, eine auf Maap und eine auf Rumung) und zwölf auf die \"Outer Islands\". Die Gemeinden auf \"Yap Proper\" werden traditionell weiter in Dörfer (\"villages\") untergliedert, insgesamt 129, davon 38 heute unbewohnt. In neuerer Zeit werden fünf Wahlbezirke (\"electoral districts\") unterschieden: einer für \"Yap Proper\" und vier für die \"Outer Islands\".", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Im Bundesstaat Yap leben etwa 11.000 Menschen, davon rund zwei Drittel auf den Hauptinseln (\"Yap Proper\"), der Rest auf den anderen Inseln (\"Outer Islands\").", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Yap wurde wahrscheinlich im 3. Jahrtausend v. Chr. von Einwanderern aus dem Malayischen Archipel, Neuguinea und den Salomon-Inseln besiedelt. Als wissenschaftlicher Beweis hierfür dient die yapesische Sprache: Sie ähnelt dem Malaiischen, hat aber auch Einflüsse aus Papua-Sprachen. Die äußeren, heute zum Staat Yap gehörenden Inseln, sind von Polynesien aus besiedelt worden. Bekannt wurde der Inselstaat durch das Steingeld, riesige Steinscheiben, welche noch bis vor wenigen Jahren als Zahlungsmittel benutzt werden konnten. Da dieses Steingeld aus einem Gestein, welches nicht auf der Insel gewonnen werden konnte, hergestellt werden musste, erklärt sich der Wert aus den bei einer solchen Expedition (meist nach Palau) in Kauf genommenen Gefahren. Seit dem 16. Jahrhundert war Yap offiziell im Besitz Spaniens, eine Regierungsgewalt wurde jedoch erst im Jahre 1885 ausgeübt, als Spanien einen ersten Gouverneur auf die Insel entsandte. Drei Tage nach dem Eintreffen des Gouverneurs und zweier spanischer Kriegsschiffe erreichte das Kanonenboot der deutschen Kaiserlichen Marine SMS Iltis den Hafen von Yap und nahm sämtliche Inseln im Pazifik zwischen Äquator und 11° nördlicher Breite und zwischen 133° und 164° östlicher Länge in Besitz. Nach heftigen Protesten und einem Sturm der Volksmassen in Madrid gegen die deutsche Gesandtschaft am 4. September 1885 mussten die Iltis und SMS Nautilus die deutschen Hoheitszeichen auf den Inseln der Karolinen wieder entfernen. Ein Schiedsspruch Papst Leos XIII. vom 22. Oktober 1885 sprach Spanien den Besitz der Karolinen zu. Am 30. Juni 1899 verkaufte Spanien, nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg die Karolinen, die Palau-Inseln und die Mehrzahl der Marianen an das Deutsche Reich. Im Ersten Weltkrieg wurde die Insel von Japan besetzt und danach als Mandatsgebiet des Völkerbundes verwaltet. Yap wurde während des Zweiten Weltkrieges im Rahmen des „Island Hopping“ von den USA umgangen und nicht direkt angegriffen, des Öfteren aber wurden japanische Stellungen heftig bombardiert. Nach Kriegsende wurde Yap Teil des Treuhandgebietes Pazifische Inseln der USA. Am 10. Mai 1979 ratifizierte Yap die Verfassung der Föderierten Staaten von Mikronesien und wurden mit der offiziellen Unabhängigkeit am 3. November 1986 integraler Bestandteil dieser neuen Nation.", "section_level": 1}, {"title": "Leben und Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Steingeld.", "content": "Der vielleicht außergewöhnlichste Aspekt der Yapesischen Kultur sind die großen, runden Scheiben, das Steingeld oder „Rai“, wie es in der Sprache der Yapesen genannt wird, und das überall auf der Insel zu finden ist. Es ist zwar kein gesetzliches Zahlungsmittel auf dem internationalen Währungsmarkt (die offizielle Währung Yaps ist der US-Dollar), wird aber nach wie vor auf der Insel als Zahlungsmittel verwendet. Die großen Steinscheiben mit symmetrischer Meißelung und einem Loch in der Mitte zum Transportieren können einen Durchmesser haben, der größer ist als ein Mann. Der Wert dieser Kalksteine variiert, aber nicht entsprechend der Größe, sondern entsprechend der Mühen, die die Reise nach Yap gekostet hatte, bei der sie geholt wurden. Heute haben die Leute das Geld noch, aber es wird nicht mehr hin- und herbewegt. Das meiste davon wird in einem Kanal aufbewahrt, der als Steingeldbank bekannt ist, wenn auch ein paar immer noch vor dem mit Stroh gedeckten Männerhaus und vor Familienhütten stehen und deren Reichtum und den Status anzeigen.", "section_level": 2}, {"title": "Männerhäuser.", "content": "Fast jedes Dorf auf der Insel hat ein eigenes Männerhaus. Diese kunstvoll aus einheimischen Materialien gebauten Häuser dienen als Treffpunkt, wo sich die Männer versammeln, um ihre Geschichten zu erzählen. Die Tradition schreibt außerdem vor, dass jedes männliche Mitglied eines Dorfes, das zum Fischen gehen wird, die Nacht vorher alleine im Männerhaus verbringen muss. Die Häuser dienen auch als Ort zum Lernen. Die Ältesten des Dorfes geben ihr Wissen und ihre Fertigkeiten weiter und unterrichten die Jungen in der Kunst des Fischens, des Segelns und des heimischen Handwerks.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Heute ist Yap teilweise touristisch erschlossen und speziell für sein Tauchgebiet, wo man mit großen Mantarochen tauchen kann, bekannt. Ausländern ist es nicht gestattet Land zu besitzen. Allerdings sind Land-Leasingverträge bis zu 50 Jahren Laufzeit zulässig.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Auf den Hauptinseln (\"Yap Proper\") wird Yapesisch gesprochen. Auf den \"Outer Islands\" werden eigene Sprachen gesprochen: Ulithisch, Woleaianisch, Satawalesisch. Neben diesen ist Englisch offizielle Amtssprache. Einige Ältere sprechen noch fließend Japanisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yap ist ein Bundesstaat der Föderierten Staaten von Mikronesien. Zu ihm gehören etwa 145 kleinere Inseln und Atolle im westlichen pazifischen Ozean.", "tgt_summary": "雅浦州是密克罗尼西亚联邦4个州之一,首府是科洛尼亚,辖有雅浦岛、萨塔瓦尔环礁,以及东面和南面延伸约800公里的14个珊瑚岛及环礁,包括欧里皮克环礁、埃拉托环礁、法斯岛、法劳莱普环礁、加费鲁特岛、伊法利克环礁、拉莫特雷克环礁、恩古卢环礁、奥利马劳环礁、西法尤环礁、皮凯洛特岛、索罗尔环礁、乌利西环礁和沃莱艾环礁。", "id": 2598973} {"src_title": "Rädertierchen", "tgt_title": "轮形动物门", "src_document": [{"title": "Lebensraum.", "content": "Rädertiere treten in vielen Lebensräumen auf. Auf dem Land, in Bäumen, in feuchtem Moos oder zwischen Bodenpartikeln sind sie ebenso zu Hause wie im Meer oder im Süßwasser. Dabei macht ihnen die Kälte der Antarktis ebenso wenig etwas aus wie die Hitze von Thermalquellen. Die verschiedenen Rädertiergattungen leben entweder dauerhaft an Pflanzen festsitzend oder freischwebend im Wasser oder Detritus.", "section_level": 1}, {"title": "Morphologie.", "content": "Das Aussehen der Rädertiere ist sehr vielgestaltig, dennoch lässt sich der Körper grob in drei Abschnitte gliedern: Rädertiere haben, bedingt durch ihre Körperform, verschiedene Möglichkeiten der Fortbewegung: Gleiten, schwimmen, spannerartig kriechend, mit den Wimpern des Kopfes laufend oder strudelnd. Um Trockenzeiten überstehen zu können, geben bdelloide Rädertiere einen Teil ihrer Körperflüssigkeit ab und schrumpfen zu einer kugelförmigen Gestalt zusammen. In diesem sehr widerstandsfähigen Dauerstadium, auch Trockenstarre genannt, können sie bis zu vier Jahre überleben. Am Rumpf oder Fuß können einzelne Eier oder Eipakete hängen, die eine ähnlich hohe Widerstandskraft gegen Umwelteinflüsse haben wie die ausgewachsenen Tiere. Der für die Rotifera typische Kaumagen (Mastax, Pl. Mastaces) zeigt kieferartige, komplexe Gerüste aus einzelnen stäbchen-, schild- oder plattenförmigen, chitinhaltigen Hartteilen, den sogenannten Trophi (Sg. Trophus). Sie können gegeneinander bewegt werden und können je nach Form verschiedene Funktionen, wie Einsaugen, Zermahlen, Zerquetschen oder Ergreifen von Beute wahrnehmen. Bei den Monogononta sind die Trophi je nach Art stark unterschiedlich geformt und bilden ein wichtiges Merkmal zur genauen taxonomischen Bestimmung einzelner Arten. Bei den Arten der Bdelloida zeigen sie unter den einzelnen Arten eine eher gleichartige Struktur, es wird auch von den typischen ramaten Mastaces oder den ramaten Trophi der Bdelloida gesprochen (englisch ramate trophi).", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die meisten Arten ernähren sich von Algen oder Detritus. \"Brachionus calyciflorus\" beispielsweise ernährt sich von einzelligen Algen und Bakterien. Es strudelt diese mit seinem Räderorgan herbei. \"Lindia torulosa\" ernährt sich von Blaualgen, deren Fäden sie mit dem Kauapparat abkneifen. Es gibt aber auch räuberische Rädertierchen, wie die Floskularien (\"Floscularia\"), die sehr kleine Lebewesen und Partikel aus dem durch ihre Ruderorgane aufgewirbelten Wasser fangen, oder die \"Cephalodella\" die ebenfalls räuberisch leben. \"Asplanchna brightwelli\" ist ca. einen Millimeter groß und ernährt sich ebenfalls räuberisch. Es scheidet ein Peptid, das sogenannte Asplanchnin ins Wasser ab, welches oft als Kairomon bei den Beuteorganismen Dorneninduktion hervorruft. \"Pleurotrocha petromyzon\" ernährt sich wiederum aasfressend von toten Wasserflöhen. Die \"Collotheca\", \"Cupelopagis vorax\" aber auch \"Stephanoceros fimbriatus\" haben eine andere Jagdweise. Sie fangen ihre Nahrung mittels weit aufgesperrten Trichtern am oberen Körperende. Die zwei Arten der urtümlichen Gattung \"Seison\" leben im Meer als Schmarotzer auf Arten der Krebsgattung \"Nebalia\". Auch Süßwasserformen wie \"Proales\" werden als Parasiten angesehen, da sie in Algen wie Volvox und Vaucheria leben und sich von diesen ernähren.", "section_level": 1}, {"title": "Vermehrung und Lebenserwartung.", "content": "Die verschiedenen Gattungen der Rädertiere nehmen unterschiedliche Möglichkeiten der Fortpflanzung wahr. Unter günstigen Bedingungen (meist in den Sommermonaten) erfolgt eine ungeschlechtliche Vermehrung (siehe auch: Parthenogenese), unter ungünstigen Bedingungen (meist im Herbst) findet die geschlechtliche Fortpflanzung statt. Einige Arten wie etwa \"Adineta vaga\" sind in der Lage, genetisches Material anderer Lebewesen in ihr Erbgut aufzunehmen, was die Nachteile ausgleicht, die sich aus ungeschlechtlicher Fortpflanzung ergeben. Diese Fortpflanzungsstrategie wurde bei Rädertierchen erstmals durch Eugene Gladyshev nachgewiesen und war zuvor nur bei Bakterien bekannt. Darüber hinaus verzichtet \"A. vaga\" auf sexuelle Fortpflanzung und Meiose. Rädertiere haben unterschiedliche Lebenserwartungen. Der Durchschnitt liegt bei etwa einer Woche.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Als erster wissenschaftlicher Beobachter der Rädertierchen gilt Antoni van Leeuwenhoek, der die Rädertiere mit seinem selbstgebauten Mikroskop beobachtete. Da dessen Vergrößerung nicht sehr stark war, konnte er die flimmernde Mundöffnung nur ungenau beobachten, beschrieb jedoch ihr räderförmiges Aussehen. Heute werden die Rädertierchen zwar weiterhin als Tierstamm akzeptiert, nach phylogenetischen Untersuchungen sowohl der Morphologie als auch anhand von molekularbiologischen Vergleichen müssen jedoch die früher ebenfalls als Tierstamm betrachteten Kratzwürmer (Acanthocephala) als Schwestergruppe der Bdelloida innerhalb der Rädertierchen angesehen werden. Die umfassende Gruppe (Rotifera i. e. S., Seisonacea, Acanthocephala) wird gelegentlich \"Syndermata\" genannt, die meisten Bearbeiter bevorzugen aber, den Namen Rotifera im erweiterten Sinne für diese Gruppierung zu gebrauchen. Die Ordnung Seisonacea (mit der einzigen Familie Seisonidae, 2 Arten) wird von einigen Systematikern als einzige Ordnung (monotypisch) in eine eigene Klasse \"Pararotatoria\" eingeordnet. Innerhalb der Rädertierchen werden folgende Verwandtschaftsverhältnisse als eine der aktuellen Hypothesen angenommen: Früher wurden die Rädertierchen in eine Gruppe der „Schlauchwürmer“ oder auch Rundwürmer (Nemathelminthes) gestellt, ein Verlegenheits-Taxon ohne klare Abgrenzung, das in neueren Systematiken als nicht monophyletisch erkannt worden ist. Neuere Untersuchungen auf morphologischer, vor allem aber auf genetischer Basis haben nun übereinstimmend ergeben, dass die Rädertierchen mit zwei kleinen, wenig bekannten Gruppen, den Kiefermündchen (Gnathostomulida) und den Micrognathozoa (mit der einzigen Art \"Limnognathia maerski\") eine Klade bilden, die nach einem morphologischen Merkmal, dem ähnlichen Feinbau des Kieferapparats Gnathifera („Kieferträger“) genannt worden ist. Nächstverwandt wären die lange in ihrer Stellung rätselhaften Pfeilwürmer (Chaetognatha). Inzwischen wurde die fossile Art \"Amiskwia sagittiformis\" Walcott 1911 aus dem mittelkambrischen kanadischen Burgess-Schiefer als mögliche morphologische Zwischenform ausgemacht. Die Zusammengehörigkeit der Gruppen wird auch durch den übereinstimmenden Bau der für die Entwicklung wichtigen Hox-Gene unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Fossilien.", "content": "Das einzige bekannte Fossil aus dem Stamm Rotifera stellt der Fund eines Vertreters der Klasse Bdelloidea (Ordnung Bdelloida) in tertiärem Dominikanischen Bernstein dar. Zugleich liefert dieser Fund den Beweis, dass Parthenogenese seit mindestens 25 bis 40 Millionen Jahren existiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rädertierchen (Rotifera, veraltet Rotatoria) sind 0,1 bis 0,5 Millimeter (Acanthocephala bis 70 Zentimeter) lange vielzellige Tiere mit genetisch festgelegter, gleich bleibender Anzahl von Zellen (Eutelie). Am Kopf befinden sich bewegliche Wimpernkränze, das \"Räderorgan\". Bislang sind weltweit etwa 2000 teilweise sehr verschiedene Arten beschrieben, von denen etwa 550 in Deutschland vorkommen.", "tgt_summary": "轮形动物门(学名:),又称轮虫动物门,是动物界的一个门。是主要生活在淡水中的小型动物,约有2000种左右。轮形动物在假体腔动物中是相当繁盛的一类。", "id": 257995} {"src_title": "Kettenbruch", "tgt_title": "连分数", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Kettenbrüche werden seit dem 16. Jahrhundert dazu verwendet, „gute Näherungsbrüche“ für irrationale Zahlen zu finden. Das bekannteste Beispiel ist die Näherung formula_11 für formula_12. Rafael Bombelli verwendete Kettenbrüche bereits 1579, um damit Quadratwurzeln zu berechnen. Im Jahr 1613 veröffentlichte Pietro Cataldi ein Buch, in dem unter anderem auch Kettenbrüche auftauchen. 1636 finden sich Kettenbrüche im Buch „Deliciae Physico-Mathematicae“ von Daniel Schwenter und ab 1655 in mehreren Büchern von John Wallis. Aus dem Bedürfnis, Brüche mit großen Nennern sowie natürliche Konstanten zu approximieren, beschäftigte sich zunächst Christiaan Huygens im 17. Jahrhundert mit Kettenbrüchen. Er berechnete damit aus den Umlaufzeiten der Planeten das Übersetzungsverhältnis der Zahnräder für sein Zahnradmodell des Sonnensystems. Huygens ermittelte für die Umlaufzeit um die Sonne das Verhältnis zwischen Saturn und Erde als Der reguläre Kettenbruch hierfür beginnt mit formula_14. Approximiert man dieses Verhältnis mit dem Näherungsbruch, der entsteht, wenn man nur die ersten vier Einträge verwendet, dann beträgt der Fehler nur formula_15, da In Leonhard Eulers Korrespondenz treten Kettenbrüche hingegen zuerst in einem ganz anderen Zusammenhang auf, nämlich in Verbindung mit der Riccatischen Differentialgleichung. Bald jedoch interessierte sich Euler für Kettenbrüche um ihrer selbst willen. Er entdeckte nämlich die folgenden drei wichtigen Eigenschaften: Einige dieser Erkenntnisse hatte bereits Huygens gewonnen, dessen Arbeit Euler aber unbekannt war. Eulers Arbeiten – und darauf aufbauend die von Joseph-Louis Lagrange – begründeten die Theorie der Kettenbrüche. Zur rationalen Approximation existiert neben dem Algorithmus von Euler auch ein Algorithmus von Lord William Brouncker. Euler zeigte um 1759, dass die beiden Algorithmen identisch sind. Johann Heinrich Lambert benutzte Kettenbrüche in seiner Arbeit von 1766 dazu, die Irrationalität von formula_12 zu zeigen. Seine Kettenbruchentwicklung der Tangensfunktion ist in der Abbildung rechts dargestellt. Moritz Abraham Stern schuf 1832 die erste systematische Zusammenfassung der Theorie der Kettenbrüche. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Theorie rasch weiter und so veröffentlichte Oskar Perron im Jahre 1913 eine Zusammenfassung des Wissensstandes, die bis heute als ein Standardwerk gilt (Neuauflage 1954/57). Weitere wichtige Anwendungen waren und sind: Beweise für die Irrationalität oder die Transzendenz spezieller Zahlen und die Ermittlung von Schaltjahren (da ein Jahr mit 365,24219 Tagen etwas kürzer als 3651⁄4 Tage ist, bedarf es zusätzlich zum Schalttag alle vier Jahre einer weiteren Korrektur; die beste Wahl dafür lässt sich mit Kettenbrüchen begründen).", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Begriff des Kettenbruchs.", "content": "Ein (unendlicher) \"Kettenbruch\" ist ein fortgesetzter Bruch der Form mit formula_20 und formula_21 für formula_22. Die Brüche formula_23 bzw. formula_24 werden \"Teilbrüche\" genannt, formula_25 heißt der \"formula_26-te Teilzähler\" und formula_27 der \"formula_26-te Teilnenner.\" Die Teilzähler und Teilnenner nennt man (an Oskar Perron anschließend) auch \"Elemente des Kettenbruchs\". Ein Kettenbruch, der sich nach einem Teilbruch formula_23 nicht weiter fortsetzt, ist ein \"endlicher\" Kettenbruch. Eine formalere Definition findet man im Abschnitt \"Darstellung als Komposition von Abbildungen.\" Reguläre Kettenbrüche sind in der Zahlentheorie der bei weitem wichtigste Kettenbruch-Typ. Bei der Approximation von (reellen oder komplexen) \"Funktionen\" verwendet man auch Kettenbrüche mit Unbekannten, siehe zum Beispiel den Lambertschen Kettenbruch für die Tangensfunktion im Abschnitt „Geschichte“. Manchmal benötigt man einen endlichen regulären Kettenbruch, bei dem der letzte Eintrag formula_30 eine reelle (nicht-ganze) Zahl ist. Dies ermöglicht zum Beispiel die Schreibweise formula_31 usw. für die goldene Zahl. Auch werden bisweilen allgemeine Kettenbrüche mit formula_32 benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Notation.", "content": "Die Kurzschreibweise für einen allgemeinen Kettenbruch ist Daraus folgt, dass Näherungsbrüche stets in gekürzter Form vorliegen (wenn formula_34 und formula_35 beide durch eine natürliche Zahl größer als formula_6 teilbar wären, dann müsste auch die rechte Seite durch diese Zahl teilbar sein, was aber nicht der Fall ist). Dividiert man durch formula_37, so folgt: Beispielsweise hat man für den zweiten und dritten Näherungsbruch von formula_38 die Beziehung Auf ähnliche Weise zeigt man und Diese Formeln sind grundlegend für die weiter unten besprochenen Konvergenzfragen bei unendlichen Kettenbrüchen.", "section_level": 2}, {"title": "Matrixdarstellung.", "content": "Das Bildungsgesetz für die Näherungsbrüche lässt sich auch elegant in Matrixform schreiben. Man erhält dann (wieder mit vollständiger Induktion zu beweisen): Da die Determinante jeder der Matrizen auf der linken Seite formula_10 beträgt, folgt sofort und Multiplikation mit formula_10 zeigt erneut die oben angegebene Gleichung. Durch Transponieren beider Seiten der Gleichung folgt nun (da die Transposition des Produktes auf der linken Seite die Reihenfolge seiner Faktoren umkehrt), dass formula_45 und formula_46 gelten. Beispiel: Die Näherungsbrüche von formula_47 lauten formula_48, formula_49, formula_50 und formula_51. Es gilt und die Transposition ergibt formula_54 sowie formula_55.", "section_level": 2}, {"title": "Endliche Kettenbrüche und der euklidische Algorithmus.", "content": "Die Umwandlung einer rationalen Zahl in einen Kettenbruch erfolgt mit Hilfe des euklidischen Algorithmus. Als Beispiel rechnen wir für formula_56 wie folgt: Siehe dazu auch den Abschnitt Kettenbruchzerlegung im Artikel über den euklidischen Algorithmus. In der Abbildung ist dieses Verfahren veranschaulicht. Aus der folgenden Gleichungskette ist ersichtlich, dass die Kettenbruchentwicklung durch wiederholtes Einsetzen der Gleichungen des euklidischen Algorithmus entsteht: Das graphische Verfahren kann so erläutert werden: Man beginnt mit einem formula_59 großen Rechteck. Darin bringt man so viele Quadrate der Seitenlänge formula_60 unter, wie möglich (in diesem Beispiel geht das nur einmal). Es bleibt nun ein formula_61 großes Rechteck unbedeckt, auf das man die Überlegung weiter anwendet. Die Anzahl der jeweils verwendeten Quadrate sind dabei die Teilnenner des Kettenbruchs.", "section_level": 2}, {"title": "Unendliche Kettenbrüche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unendliche Kettenbrüche: Konvergenz und Näherungsbrüche.", "content": "Für eine (unendliche) Folge formula_62 ist der Kettenbruch formula_63 nur dann definiert, wenn die Folge der Näherungsbrüche formula_64 konvergiert. In diesem Fall hat der unendliche Kettenbruch formula_63 den Wert formula_66. Da hier nur reguläre Kettenbrüche behandelt werden, gilt: Jeder unendliche Kettenbruch konvergiert. Das erkennt man folgendermaßen: Die Folge der Näherungsbrüche mit geraden Indizes, also formula_67 ist aufgrund Gleichung (2) monoton steigend, während die Folge mit ungeraden Indizes formula_68 monoton fallend ist, siehe Abbildung. Da außerdem jeder ungerade Näherungsbruch größer ist als jeder gerade, sind beide Folgen monoton und beschränkt und konvergieren daher. Ihre beiden Grenzwerte sind aber aufgrund Gleichung (1) gleich (da die formula_35 beliebig groß werden, geht die Differenz gegen 0). Nun betrachte man formula_70 Aus den oben angegebenen Formeln lässt sich die Differenz zwischen formula_71 und dem formula_72-ten Näherungsbruch abschätzen: Als Beispiel für Gleichung (3) betrachte man den Kettenbruch der Quadratwurzel von 2. Im Abschnitt \"Periodische Kettenbrüche\" wird gezeigt, dass formula_73. Die ersten Näherungsbrüche dieses unendlichen Kettenbruchs sind formula_74, formula_75, formula_76, formula_77, formula_38 und Gleichung (3) besagt in diesem Fall für formula_79: Klar ist nun, dass jede rationale Zahl einen endlichen Kettenbruch hat und dass jeder endliche Kettenbruch eine rationale Zahl darstellt. Diese Darstellung ist nicht eindeutig, da man das Ende des Kettenbruchs auf zwei Arten schreiben kann, ohne den Wert zu verändern: Man kann zwischen den Darstellungen formula_81 und formula_82 wechseln. Jede irrationale Zahl hat aber eine eindeutige Darstellung: Satz (Rationale und irrationale Zahlen, Eindeutigkeit der Darstellung): Jede reelle Zahl kann als (regulärer) Kettenbruch dargestellt werden. Für irrationale Zahlen ist die Kettenbruchdarstellung unendlich und eindeutig. Rationale Zahlen entsprechen endlichen Kettenbrüchen und jede rationale Zahl hat genau zwei Kettenbruchdarstellungen. Für den \"Beweis\" der Aussage, dass jeder unendliche Kettenbruch eine irrationale Zahl darstellt, gilt: Betrachtet man formula_83 und nimmt an, dass formula_84 rational wäre, so ist und Multiplikation mit formula_86 und formula_35 ergibt Da die formula_89 für wachsendes formula_72 beliebig groß werden und die Zahl zwischen den Betragsstrichen stets eine ganze Zahl ist, liefert das einen Widerspruch. Somit ist formula_71 nicht rational.", "section_level": 2}, {"title": "Unendliche Kettenbrüche und der verallgemeinerte euklidische Algorithmus.", "content": "Für irrationale Zahlen formula_71 wird eine Verallgemeinerung des euklidischen Algorithmus verwendet. Dieser funktioniert auch für rationale Zahlen; wir prüfen deshalb in jedem Schritt, ob der Algorithmus abbricht: Dieses Verfahren wird fortgesetzt, bis man ein ganzzahliges formula_101 erhält (das geschieht natürlich nur dann, wenn der Startwert rational ist). Bei einem irrationalen formula_71 bricht das Verfahren nicht ab. Die Zahlen formula_101 werden \"vollständige Quotienten\" genannt. Es gilt Ähnlich wie das Bildungsgesetz für die Näherungsbrüche beweist man: Beispiele: Wir berechnen die Kettenbruchentwicklung von formula_12 bis zur zweiten Stelle: Sie lautet also formula_112. Weitere Stellen gibt es im Artikel Kreiszahl, ein Muster wurde jedoch bislang in der regulären Kettenbruchentwicklung von formula_12 nicht entdeckt. Im Gegensatz dazu findet man ein klares Muster im Kettenbruch der eulerschen Zahl formula_114: Bei der dritten Wurzel von formula_116 gibt es wiederum kein Muster: Als Beispiel für die Verwendung von Gleichung (4) betrachte man die aufeinanderfolgenden Näherungsbrüche 17/12 und 41/29 von formula_118. Da die vollständigen Quotienten für formula_119 gleich formula_120 sind, gilt: Wie im Abschnitt „Geschichte“ erwähnt, fand Euler heraus, dass \"periodische\" Kettenbrüche (so wie bei der Quadratwurzel von formula_116 oder bei der goldenen Zahl) quadratischen Irrationalzahlen entsprechen, und Lagrange zeigte später, dass alle diese Zahlen periodische Kettenbrüche haben. Diesem Thema ist der übernächste Abschnitt gewidmet.", "section_level": 2}, {"title": "Äquivalente Zahlen.", "content": "Zwei reelle Zahlen formula_123 heißen \"äquivalent,\" wenn es ganze Zahlen formula_124 mit formula_125 gibt, sodass formula_126 gilt. Das heißt, sie sind durch eine ganzzahlige Möbiustransformation mit Determinante formula_127 verbunden (Elementen der speziellen linearen Gruppe formula_128). Man sieht leicht, dass diese Definition tatsächlich eine Äquivalenzrelation auf den reellen Zahlen liefert: Mit formula_129 ist die Reflexivität gezeigt, mit formula_130 folgt die Symmetrie, und die Transitivität kann man explizit nachrechnen. Jede rationale Zahl ist äquivalent zu 0, alle rationalen Zahlen bilden also eine Äquivalenzklasse. Daher ist diese Einteilung der reellen Zahlen hauptsächlich für irrationale Zahlen interessant. Die Beziehung zu ihren regelmäßigen Kettenbruchentwicklungen ergibt sich durch folgenden Satz von Serret: Satz: Zwei irrationale Zahlen formula_123 sind genau dann äquivalent, wenn ihre Kettenbruchdarstellungen formula_132 und formula_133 so beschaffen sind, dass es natürliche Zahlen formula_134 und formula_135 gibt, sodass für alle formula_22 formula_137 gilt. Die Übereinstimmung in ihren Kettenbruchdarstellungen bis auf eine unterschiedliche Anfangssequenz führt bei äquivalenten Zahlen zu asymptotisch gleichen Approximationseigenschaften. Ein Beispiel ist im Abschnitt \"Sätze über quadratische Approximierbarkeit\" angeführt (Gleichung 5).", "section_level": 2}, {"title": "Andere unendliche Kettenbrüche.", "content": "In der Analysis kommen auch unendliche Kettenbrüche vor, die von den oben genannte Regularitätsbedingungen abweichen, wobei die Teilnenner und die Teilzähler jedoch Folgen von reellen oder komplexen Zahlen bilden, die gewissen Konvergenzbedingungen genügen. In diesem Zusammenhang wird immer wieder der Fall behandelt, bei dem alle Teilnenner (bis auf den 0-ten) gleich formula_6 sind. Ein klassisches Beispiel dazu bietet die schon von Leonhard Euler angegebene Kettenbruchdarstellung des Logarithmus von formula_116, nämlich: bei der die Teilzähler ab dem 2-ten aus der Folge der Quadratzahlen hervorgehen.", "section_level": 2}, {"title": "Periodische Kettenbrüche.", "content": "Bei der \"Dezimaldarstellung\" reeller Zahlen entsprechen periodische Darstellungen den rationalen Zahlen. Man unterscheidet \"rein-periodische\" Dezimalbrüche, z. B. formula_141, und solche mit einer Vorperiode, wie bei formula_142. Bei Kettenbrüchen spielen periodische Darstellungen ebenfalls eine besondere Rolle. Wie Euler und Lagrange herausfanden, entsprechen sie den quadratischen Irrationalzahlen (irrationale Lösungen quadratischer Gleichungen mit rationalen Koeffizienten). Insbesondere sind die Kettenbrüche derjenigen reellen Zahlen, die weder rational noch quadratische Irrationalzahlen sind, nicht-periodisch. Ein Kettenbruch wird \"periodisch\" genannt, wenn es Zahlen formula_143 gibt, so dass für die Teilnenner formula_144 für alle formula_145 gilt. Das minimale formula_135 mit dieser Eigenschaft nennt man die Periode des Kettenbruchs, der dann in der Form geschrieben wird. Ist auch formula_72 minimal gewählt, heißt die Folge formula_149 die Vorperiode und formula_150 ihre Länge.", "section_level": 1}, {"title": "Satz von Euler-Lagrange.", "content": "Satz: Jeder periodische Kettenbruch ist eine quadratische Irrationalzahl und umgekehrt. Der erste Teil des Satzes ist einfacher zu beweisen und stammt von Euler, während die Umkehrung schwieriger ist und erst später von Lagrange bewiesen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Pellsche Gleichung.", "content": "Periodische Kettenbrüche werden zur Lösung der Pellschen Gleichung formula_185 verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Beste Näherungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zwei Möglichkeiten bester Näherung.", "content": "In der Einleitung wurde erwähnt, dass die Bestimmung von „guten Näherungsbrüchen“ eine wichtige Anwendung von Kettenbrüchen ist. Es gilt nämlich, dass jeder Näherungsbruch der Kettenbruchentwicklung einer reellen Zahl eine besonders gute rationale Näherung dieser Zahl ist. Da man jede irrationale Zahl beliebig genau durch rationale Zahlen approximieren kann, gibt es keine absolute beste Näherung an eine irrationale Zahl. Man unterscheidet stattdessen zwei Arten von „Rekordnäherungen“: Definition: Ein Bruch formula_186 ist eine \"beste Näherung 1. Art\" für die reelle Zahl formula_71, wenn für alle Brüche formula_188 mit formula_189 und formula_190 gilt: Einen besseren Näherungsbruch kann man also nur bekommen, wenn man größere Nenner als formula_192 erlaubt. (Der Einfachheit halber beschränken wir uns auf positive reelle Zahlen und betrachten daher nur natürliche Zahlen formula_124 als Zähler und Nenner.) Weiter: Ein Bruch formula_186 ist eine \"beste Näherung 2. Art\" für die reelle Zahl formula_71, wenn für alle Brüche formula_188 mit formula_189 und formula_190 gilt: Beide Begriffe bester Näherung werden – je nach Anwendung – gebraucht. Die stärkere Bedingung ist die zweite: Angenommen, es gibt einen Bruch formula_188 mit formula_189 und formula_202, dann liefert die Multiplikation mit formula_189 die Ungleichung formula_204. Das zeigt, dass ein Bruch, der nicht beste Näherung der 1. Art ist, auch keine beste Näherung 2. Art sein kann. Daraus folgt, dass jede beste Näherung 2. Art ebenso eine beste Näherung 1. Art ist. Beispiel: Wir betrachten formula_205. Die Näherungsbrüche formula_206, formula_207, formula_208 lauten formula_209, formula_210 und formula_211 und sie bilden die vollständige Liste der besten Näherungen 2. Art. Es gibt jedoch weitere beste Näherungen 1. Art, nämlich formula_75 und formula_213. Dieses Thema wird in den nächsten beiden Abschnitten behandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Näherungsbrüche sind beste Näherungen.", "content": "Die Nützlichkeit der Näherungsbrüche zeigt sich in folgendem Satz: Satz (Lagrange): Für jede reelle Zahl gilt: Jeder Näherungsbruch formula_214 mit formula_119 ist eine beste Näherung 2. Art (und daher auch eine beste Näherung 1. Art). Für einen 0-ten Näherungsbruch gilt dies nicht immer, da dieser beispielsweise bei formula_211 den Wert formula_6 hat, aber die ganze Zahl formula_116 eine bessere Näherung mit Nenner formula_6 darstellt. Man kann diesen Satz im Fall von besten Näherungen 2. Art umkehren: Satz: Jede beste Näherung 2. Art einer reellen Zahl ist ein Näherungsbruch ihrer (regulären) Kettenbruchentwicklung. Für Näherungen 1. Art gilt dies jedoch nicht, wie oben im Beispiel 17/10 dargestellt. Man kann jedoch die zusätzlich auftretenden Brüche charakterisieren: Sie entstehen als Medianten (Farey-Summen) von Näherungsbrüchen und werden \"Nebennäherungsbrüche\" genannt. Näheres dazu im nächsten Abschnitt. Beispiel: Angenommen, man sucht die kleinste natürliche Zahl formula_220, für die der Abstand von formula_221 von der nächstgelegenen ganzen Zahl kleiner als formula_222 ist. Aufgrund des letzten Satzes muss formula_220 in der Folge der Näherungsbruch-Nenner formula_35 von formula_73 enthalten sein. Die ersten Nenner lauten, wie schon oben ausgerechnet, formula_226. Diese lassen sich, aufgrund der periodischen Teilnenner, leicht durch die Rekursion formula_227 (eine Lucas-Folge) mit formula_228 usw. fortsetzen. Der Näherungsbruch formula_229 ist gleich formula_230 und es gilt formula_231, sodass der Abstand zu formula_232 kleiner als die geforderte Genauigkeit ist. Das gesuchte formula_220 ist also gleich formula_234, da die Genauigkeit von formula_222 für formula_236 gleich formula_237 nicht erreicht ist (formula_238). Die gleiche Frage für die \"goldene Zahl\" formula_239 führt zur Überprüfung von formula_240 für Elemente formula_241 der Fibonacci-Folge und man erhält als Ergebnis formula_242, was zu dem Näherungsbruch formula_243 gehört. Bei der Kreiszahl formula_12 erfüllt bereits der dritte Näherungsbruch (formula_245) diese Bedingung.", "section_level": 2}, {"title": "Approximation von oben und unten, Nebennäherungsbrüche.", "content": "Schon 1770 hatte sich Lagrange mit dem Thema beschäftigt, welche Näherungen 1. Art zusätzlich zu den Näherungsbrüchen auftreten (siehe Abbildung rechts). Er wurde zu den „fractions secondaires“ geführt, die im Deutschen \"Nebennäherungsbrüche\" genannt werden. Es handelt sich um Medianten benachbarter Näherungsbrüche: Definition: Für zwei positive Brüche formula_186, formula_188 mit formula_248 heißt formula_249 der \"Mediant\" (oder die \"Farey-Summe\") der beiden Brüche. Der Mediant hat die einfach zu zeigende Eigenschaft, dass formula_250. Aufgrund dieser Eigenschaft kann man die Bildung des Medianten wiederholt ausführen (iterieren) und bekommt Brüche der Form die eine aufsteigende Folge bilden. Für die folgende Definition der Nebennäherungsbrüche werden also iterierte Medianten benachbarter Näherungsbrüche gebildet: Definition: Die zu einem Kettenbruch gehörenden Brüche heißen \"Nebennäherungsbrüche.\" Sie liegen zwischen dem formula_72-ten und dem formula_254-ten Näherungsbruch. Für gerades formula_72 bilden sie eine steigende Folge und für ungerades formula_72 eine fallende Folge. Anmerkung: im besonderen Fall formula_257 verwendet man formula_258, formula_259 und erhält eine fallende Folge, die größer ist als formula_206. Satz (Lagrange 1798): Jede beste Näherung 1. Art einer reellen Zahl ist ein Näherungsbruch oder ein Nebennäherungsbruch ihrer Kettenbruchentwicklung. Eine Charakterisierung der Menge der Näherungsbrüche und Nebennäherungsbrüche kann man wie folgt erhalten: Satz (Lagrange 1798): Für jede reelle Zahl formula_71 gilt: a) Jeder Bruch, der zwischen formula_71 und einem Näherungs- oder Nebennäherungsbruch liegt, hat einen größeren Nenner als dieser. b) Ist umgekehrt ein Bruch formula_186 von der Art, dass jeder Bruch, der zwischen formula_71 und formula_186 liegt, einen Nenner größer als formula_192 hat, dann ist formula_186 ein Näherungs- oder Nebennäherungsbruch. In anderen Worten: Betrachtet man nur approximierende Brüche größer als formula_71 (oder umgekehrt kleiner als formula_71), so sind die Rekordnäherungen vollständig durch die Menge der Näherungs- oder Nebennäherungsbrüche beschrieben. In der Definition der besten Näherung 1. Art werden aber die Approximationen von oben und unten gleichzeitig betrachtet. Die Analyse dieser Situation (Verfeinerung des vorletzten Satzes) ergibt: Satz: Es sei formula_270 die Anzahl der Nebennäherungsbrüche zwischen dem formula_72-ten und dem formula_254-ten Näherungsbruch. Dann gilt: Ist formula_273 gerade, so ergibt die zweite Hälfte der Nebennäherungsbrüche beste Näherungen 1. Art, die erste Hälfte aber nicht. Das Gleiche gilt – mit Ausnahme des mittleren Elements –, wenn formula_273 ungerade ist. Für den \"mittleren\" Bruch gibt es eine kompliziertere Bedingung, die wir hier nicht angeben. Beispiele: a) Wir betrachten das einfache Beispiel formula_275. Die Näherungsbrüche sind formula_74, formula_277 und formula_278. Die Nebennäherungsbrüche für formula_257 sind formula_209, formula_75, formula_282, formula_283 (größer als formula_277) und für formula_285 ist es der Bruch formula_286 (zwischen formula_74 und formula_278). b) Für die Kreiszahl formula_289 lauten die ersten Näherungsbrüche formula_290, formula_11, formula_292 und formula_245. Die Nebennäherungsbrüche sind für formula_257 die Brüche formula_295, formula_296, formula_297, formula_298, formula_299, formula_300. Sie bilden eine fallende Folge und die letzten drei sind beste Näherungen 1. Art. (Die ersten drei sind weiter entfernt von formula_12 als der Näherungsbruch formula_302). Für formula_285 findet man die Nebennäherungsbrüche formula_304, formula_305, formula_306, formula_307, formula_308, formula_309, formula_310, formula_311, formula_312, formula_313, formula_314, formula_315, formula_316, formula_317. Diese formula_318 Brüche bilden eine steigende Folge und die letzten sieben sind beste Näherungen 1. Art. In der Abbildung rechts sind diese (Neben-)Näherungsbrüche illustriert: Auf der formula_319-Achse ist formula_320 gegen formula_220 auf der formula_3-Achse abgetragen. Außer den Näherungen von unten (rot) und von oben (blau) enthält die Graphik noch die Schranke formula_323, deren Bedeutung im nächsten Abschnitt klar wird. Gut zu sehen ist, dass nur die zweite Hälfte der Nebennäherungsbrüche für formula_324 eine bessere Näherung liefert als formula_11. Außerdem sieht man, dass die Näherung durch formula_245 außergewöhnlich gut ist (Grund dafür: Der nächste Teilnenner ist mit formula_327 sehr groß).", "section_level": 2}, {"title": "Sätze über quadratische Approximierbarkeit.", "content": "In diesem Abschnitt stellen wir Ergebnisse vor, die zum Thema „Diophantische Approximation“ überleiten. Aus Gleichung (3) folgt wegen formula_328: Zu jeder irrationalen Zahl formula_71 gibt es unendlich viele Brüche formula_186 mit Umgekehrt gilt für jede reelle Zahl formula_71: Satz (Legendre): Erfüllt ein Bruch formula_186 die Ungleichung formula_334 so ist formula_186 ein Näherungsbruch von formula_71. Diese Ungleichung wird jedoch nicht von jedem Näherungsbruch erfüllt. Es gilt aber: Satz (Vahlen, 1895): Von jeweils zwei aufeinanderfolgenden Näherungsbrüchen der reellen Zahl formula_71 erfüllt mindestens einer die Ungleichung Insbesondere gibt es auch hier für irrationales formula_71 unendlich viele Brüche mit dieser Eigenschaft. Bezieht man drei Näherungsbrüche in die Auswahl ein, so gilt sogar: Satz (Émile Borel, 1903): Von jeweils drei aufeinanderfolgenden Näherungsbrüchen der reellen Zahl formula_71 erfüllt mindestens einer die Ungleichung Insbesondere gibt es für irrationales formula_71 unendlich viele Brüche mit dieser Eigenschaft. Man könnte angesichts dieser Ergebnisse vermuten, dass man die Bedingung durch Einbeziehen von vier oder mehr aufeinanderfolgenden Näherungsbrüche weiter verschärfen kann. Dies ist aber nicht der Fall: Satz (Hurwitz, 1891, siehe auch Satz von Hurwitz): Sei formula_343 die \"goldene Zahl.\" Dann gibt es für jede reelle Zahl formula_344 mit formula_345 nur endliche viele Brüche formula_186 mit Eine Verschärfung lässt sich nun nur erreichen, wenn man die zu formula_239 äquivalenten Zahlen ausschließt: Satz (Hurwitz, 1891): Für alle irrationalen Zahlen formula_71, die nicht äquivalent zu formula_239 sind, gibt es unendlich viele Brüche formula_186 mit Durch weiteres Ausschließen von Äquivalenzklassen kann man die Konstante formula_344 weiter vergrößern. Die dabei auftretenden Werte formula_344 bilden das sogenannte \"Lagrange-Spektrum.\" Sie konvergieren gegen die Zahl 3 und sind mit den Markoff-Zahlen verwandt.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften fast aller irrationalen Zahlen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chintschin-Konstante.", "content": "Die sogenannte \"metrische Kettenbruchtheorie\" beschäftigt sich mit Eigenschaften, die \"typische\" reelle Zahlen haben. Sie geht auf den gleichnamigen Artikel von Alexander Chintschin in der Zeitschrift \"Compositio Mathematica\" aus dem Jahr 1935 zurück, aber auch Gauß beschäftigte sich schon mit ähnlichen Themen. \"Typisch\" ist hier im maßtheoretischen Sinn zu verstehen: Man formuliert Eigenschaften, die, bis auf eine Nullmenge, alle reellen Zahlen besitzen. In diesem Fall sagt man, dass \"fast alle\" reellen Zahlen diese Eigenschaft haben. Das Ergebnis von Chintschin lautet: Für fast alle reellen Zahlen konvergiert formula_354 für formula_355 gegen die Konstante Das geometrische Mittel der Teilnenner fast jeder reellen Zahl konvergiert also gegen eine feste Konstante. Zu den Ausnahmen gehören alle rationalen Zahlen, da sie nur endlich viele Teilnenner besitzen – aber sie bilden eben auch nur eine Nullmenge der reellen Zahlen. Es ist nicht bekannt, ob diese sogenannte \"Chintschin-Konstante\" rational, algebraisch irrational oder transzendent ist. Die Kettenbruchentwicklungen von Zahlen, für die der Grenzwert nicht existiert oder ungleich der Chintschin-Konstante ist, sind meist besonders regelmäßig. Dies gilt für reelle Lösungen quadratischer Gleichungen (periodische Kettenbruchentwicklung, z. B. die Quadratwurzel von formula_116), die Eulersche Zahl formula_114 (Muster wurde weiter oben erwähnt) und beispielsweise alle Zahlen der Form formula_359 oder formula_360 (formula_361). Rechts sind Diagramme zu den Graphen der Funktion formula_362 für je drei Beispiele zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Vergleich von Kettenbruchdarstellung und Dezimaldarstellung.", "content": "Der \"Satz von Lochs\" besagt folgendes: Für fast jede reelle Zahl zwischen formula_363 und formula_6 bekommt man auf lange Sicht für jedes weitere Glied eines Kettenbruchs formula_365-viele gültige Dezimalstellen. Damit ist die Darstellung mit Kettenbrüchen (für fast alle Zahlen) nur leicht effizienter als die Dezimaldarstellung. Die Lochs-Konstante ist mit der Lévy-Konstante formula_366 verwandt (sie ist das Doppelte des Zehner-Logarithmus der Lévy-Konstante).", "section_level": 2}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Verwandte Gebiete in der Zahlentheorie:", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Mathematik und insbesondere der Zahlentheorie ist ein Kettenbruch (fortgesetzter Bruch) ein Ausdruck der Form", "tgt_summary": "在数学中,连分数或繁分数即如下表达式:", "id": 2532493} {"src_title": "Nationalpark Plitvicer Seen", "tgt_title": "普利特维采湖群国家公园", "src_document": [{"title": "Charakteristika.", "content": "Der Nationalpark ist für seine kaskadenförmig angeordneten Seen weltbekannt, von denen an der Oberfläche derzeit 16 sichtbar sind. Diese bildeten sich durch den Zusammenfluss einiger kleiner Flüsse sowie durch unterirdische Karstzuflüsse. Die entlang einer Fließrichtung angeordneten Seen sind durch natürliche Barrieren", "section_level": 1}, {"title": "Bekanntheit.", "content": "Die Bezeichnung \"Plitvice\" wurde 1777 erstmals von Dominik Vukasović, dem Pfarrer von Otočac, schriftlich erwähnt. Die Plitvicer Seen verdanken ihren Namen dem Naturphänomen, das die Seen schuf. Die Natur bildete zunächst seichte Becken (kroat. \"pličina\" oder \"plitvak\", Anmerkung \"plitko\" bedeutet \"seicht\") und letztlich Seen, dadurch, dass sich das Wasser in die Landschaft", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erreichbarkeit.", "content": "Die Plitvicer Seen bildeten sich in der Vertiefung zwischen den Gebirgen Mala Kapela im Westen und Plješevica im Osten, inmitten des dinarischen Gebirgszuges. Der Nationalpark Plitvicer Seen befindet sich an der Nationalstraße D1 Zagreb–Split, zwischen Slunj und Korenica, unweit der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Weitere größere Ortschaften im umliegenden Gebiet sind Ogulin, Rakovica, Otočac, Gospić, sowie Bihać auf bosnischer Seite. Der Nationalpark liegt etwa 55 Kilometer Luftlinie von der Adriaküste entfernt. Von der Küste aus sind die Plitvicer Seen nach", "section_level": 2}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Nationalparkgebiet der Plitvicer Seen erstreckt sich über zwei politische Untereinheiten, sogenannte Gespanschaften. Der Nationalpark selbst unterliegt der nationalen Verwaltung. Von der Gesamtfläche des Nationalparks im Ausmaß von 296,85 Quadratkilometern entfallen 90,7 Prozent auf die Gespanschaft Lika-Senj und 9,3 Prozent auf die Gespanschaft Karlovac. Die Gesamtfläche der Seen beträgt 2 Quadratkilometer. Davon entfallen nahezu 80 Prozent auf die beiden größten Seen, das Prošćansko jezero und den See Kozjak. Diese Seen sind gleichzeitig auch die tiefsten Seen mit jeweils 37 und 47 Meter Tiefe. Auf dem Kozjak verkehren geräuscharme und umweltfreundliche Elektroboote. Von", "section_level": 2}, {"title": "Topographie und Geologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Terrain.", "content": "Die besondere Lage der Plitvicer Seen und die Eigenheiten des vorherrschenden Klimas sind in großem Maße verantwortlich für die im Nationalpark auftretenden Naturphänomene, wie auch für die Artenvielfalt in diesem Gebiet. Trotz der unmittelbaren Nähe zur mediterranen Klimaregion herrscht an den Plitvicer Seen ein gemäßigtes Gebirgsklima vor. Dies liegt an der Velebit-Bergkette, die eine strikte klimatische Trennlinie bildet und das Küstengebiet vom Hochplateau der Lika trennt. Seit Jahrhunderten ranken sich Sagen um diesen imposanten Gebirgszug. Von großer Bedeutung", "section_level": 2}, {"title": "Zuflüsse.", "content": "Die Plitvicer Seen entstehen im Süden durch den Zusammenfluss der beiden Zuflüsse \"Bijela Rijeka\" (dt. \"Weißer Fluss\") und \"Crna Rijeka\" (deutsch \"Schwarzer Fluss\"). Diese entspringen unweit der Ortschaft Plitvički Ljeskovac, wo sie sich unter der Brücke vereinigen. Die Wassermassen werden ab dieser Stelle bis zum Erreichen des ersten Plitvicer Sees als \"Matica\" (deutsch in etwa \"Stamm\" oder \"Ursprung\")", "section_level": 2}, {"title": "Unterirdische Beschaffenheit.", "content": "Der Untergrund der Plitvicer Seen ist unterschiedlich beschaffen. Das gesamte Gebiet des Nationalparks kann allerdings dem südosteuropäischen Karstgebiet zugerechnet werden. Typisch für das Karstgebiet ist sprödes oder löchriges Gestein, meist Kalkstein oder Dolomit, das an der Oberfläche unterschiedlichste geomorphologische Ausformungen hat (Doline, Polje, Uvala, Ponor usw.). Ein in der Zukunft besonders interessantes Betätigungsfeld für Speläologen wird die Analyse der unterirdischen Wasserverläufe in diesem Gebiet darstellen. Auf den ersten Blick zeichnet sich das Karstgebiet durch seine Wasserarmut aus, das heißt, es herrscht ein Mangel an Quellen und Flüssen. Dies ist jedoch nur an der Erdoberfläche der Fall. Ein beträchtlicher Teil der Naturschauspiele spielt sich im Inneren des Gesteins ab, wo auch ausreichend Wasser vorhanden ist. Aufgrund der Eigenheiten des Karstgesteins versickern die Flüsse in das Gestein", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge an den Plitvicer Seen beträgt 1500 Millimeter, wobei es im Frühling und Herbst am häufigsten zu starken Regenfällen kommt. Die durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit beträgt 81,8 %. Im Januar liegt die Durchschnittstemperatur bei 2,2 °C. In den Sommermonaten Juli und August steigt sie auf 17,4 °C an. Insgesamt ergibt sich eine durchschnittliche Jahrestemperatur von 7,9 °C. Schnee liegt von", "section_level": 1}, {"title": "Gesteinslösung und -bildung.", "content": "Die Seenlandschaft der Plitvicer Seen inmitten der Karstlandschaft verdankt ihre Entstehung der Ablagerung von Kalk, der in Karstgewässern reichlich vorhanden ist. Diese Ablagerungen nennt man Kalktuff oder Travertin (beides wird im Kroatischen entweder als \"sedra\" oder \"tuf\" bezeichnet, nebst vielen anderen Benennungen). Die Besonderheit der Plitvicer Seen ist, dass sie keine abgetrennten Stehgewässer darstellen. Die jeweiligen Seen sind stets als zusammengesetztes System erachtet worden. Aufgrund der stetigen Veränderungen sind Analysen einzelner Seen auch nicht unbedingt zielführend. Die Wassermassen, die den Seen im oberirdischen oder unterirdischen Verlauf zufließen und am Ende als Fluss Korana weiterströmen, verändern das Aussehen der Seen und der umliegenden Landschaft stets von neuem. Kalktuff wird einerseits teilweise wieder fortgeschwemmt, andererseits bilden sich ständig neue Ablagerungen. So entstehen neue Wasserfälle, während alte versiegen. Auch die Natur passt sich ständig an neue Gegebenheiten an. Insgesamt gesehen, stellt der Seenkomplex ein sehr empfindliches und labiles Ökosystem dar.", "section_level": 1}, {"title": "Verwitterungsprozesse.", "content": "Die eigentlichen Phänomene der Plitvicer Seen begannen sich, im geologischen Zeitrahmen gesehen, relativ spät zu bilden. Für die sehr komplexen Prozesse der Kalklösung und Ablagerung sind gewisse klimatische Grundvoraussetzungen vonnöten. Diese bestehen erst seit Ende der Eiszeit vor 12.000–15.000 Jahren, was Radiokohlenstoffdatierungen des Travertins ergaben. Abgesehen von Wetter- und Temperaturfaktoren sind Wassergüte wie auch natürliche Faktoren von entscheidender Bedeutung für die Entstehung der Naturphänomene, wie sie an den Plitvicer Seen vorherrschen. Die Karstflüsse lösen beim Durchfließen des Gesteins Kalk (Calcit) auf und reichern sich damit an.", "section_level": 2}, {"title": "Sedimentierungsprozesse.", "content": "Die zuvor erwähnten mechanischen und chemischen Lösungsprozesse sind ein weit-auftretendes Naturphänomen. Für die Plitvicer Seen charakteristisch ist jedoch, dass sich der im Wasser gebundene Kalk an bestimmten Stellen abzulagern beginnt, und auch dies nur in einem gewissen Bereich. Im Unterschied zu anderen ähnlichen Phänomenen in der Welt findet die Kalkablagerung und Travertinbildung an den Plitvicer Seen entlang einer bestimmten Fließrichtung und in vielfältiger Ausprägung statt (unter anderem fluviatile Sedimentierung). Eine weltweite Besonderheit sind die natürlichen und hier besonders die pflanzlichen Einflussfaktoren. Das rauschende Flusswasser bildet beim Überfließen von natürlichen Schwellen stets neue Barrieren, die das Wasser auf mehreren, mit Wasserfällen verbundenen Ebenen zunächst verlangsamen und letztlich aufstauen. Es kommt zu einer Wechselwirkung zwischen Wasser, Luft, Gestein und der Vegetation. Die bei den Barrieren aufgewühlten Wassermassen schaffen immer imposantere Wasserfälle, die in die Höhe wachsen. Etwa 30 Kilometer nördlich der Seen bildeten sich am Zusammenfluss der Flüsse Korana und Slunjčica inmitten der Kleinstadt Slunj sehr ähnliche Phänomene wie an den Plitvicer Seen. Der Ortsteil Rastoke wird daher auch als „die kleinen Plitvicer Seen“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Grundvoraussetzungen für die Sedimentbildung.", "content": "Auffälligstes Merkmal für kontinuierliche Sedimentierungsvorgänge im Bereich der Plitvicer Seen sind Messungen des Kohlendioxid-Anteils des Wassers. Er ist an den Quellen etwa zwanzigmal höher als jener in der Atmosphäre. Der Kohlendioxid-Anteil sinkt mit zunehmendem Verlauf. Der Fluss Plitvica verliert über den gesamten Flussverlauf sogar bis zu 97 % seines ursprünglichen Kohlendioxid-Anteils. Zur Ausfällung der Kalkanteile des Wassers kommt es nur unter bestimmten Temperaturbedingungen (erst ab 14 °C), durch Wassererwärmung und Verdunstung oder durch einen anderweitigen Kohlendioxid-Verlust, zum Beispiel unter Mitwirkung von Wasserpflanzen oder Moosen. Da der Sedimentierungsprozess nur bei warmem, feuchtem Klima stattfinden kann, treten derartige Phänomene erst seit Ende der Eiszeit auf. Seitdem bildete sich auf dem bestehenden Untergrund eine Schicht aus verhärtetem Kalktuff, auch Travertin genannt. Der", "section_level": 3}, {"title": "Schwellen werden zu Barrieren.", "content": "Zur Bildung von Travertinbarrieren kommt es dadurch, dass kalkreiches Wasser in dünnen Schichten über eine Unterlage fließt und aufgewirbelt wird. Es bildet somit eine große Oberfläche und gibt dadurch vermehrt Kohlendioxid (CO) ab. Kleine Kristalle werden abgelagert und es entsteht Kalksinter, auch", "section_level": 3}, {"title": "Einfluss von Pflanzen.", "content": "In der einzigartigen Seenlandschaft der Plitvicer Seen spielen Moose, Algen und Wasserpflanzen eine bedeutende Rolle im Entstehungsprozess von Travertinbarrieren. Diese tragen zur besonderen Biodynamik an den Barrieren bei. Bis Anfang des 21. Jahrhunderts vermutete man, dass dem Wasser von den Pflanzen Kohlendioxid für die Photosynthese entnommen wird und diese im Gegenzug Sauerstoff freigeben, was zur Spaltung und Ablagerung von Hydrogencarbonat führen soll (Phytogenese). Federführend bei diesen Forschungen war Ivo Pevalek. Ihm gebührt auch die Ehre, dass die Plitvicer Seen letztendlich unter Schutz gestellt wurden. Neuere Forschungsergebnisse ergaben, dass Pflanzen nicht hauptsächlich für die Ausfällung von Calcit aus dem Fließwasser verantwortlich sind, sie wirken jedoch indirekt an der Travertinbildung mit. Ausschlaggebend ist vielmehr die Verlangsamung, Durchlüftung", "section_level": 3}, {"title": "Störende Einflüsse für die Travertinbildung.", "content": "So sehr Pflanzen entscheidenden Einfluss auf die Travertinbildung ausüben, so hat eine allzu hohe Konzentration von organischen Stoffen im Wasser einen hemmenden Einfluss darauf. Zu starker Bewuchs der Barrieren (dieser wird seit einiger Zeit systematisch entfernt) wirkt der Ausfällung von Mineralien entgegen. Entscheidend für die Travertinbildung ist vornehmlich die Reinheit des Wassers. Das Wasser der Zuflüsse zu den Plitvicer Seen ist, wasseranalytisch gesehen, ausgesprochen rein. So übersteigt der gelöste organisch-gebundene Kohlenstoffwert (DOC) des Wassers zu Beginn der oberen Seen kaum 2,5 mg/L. Die Werte an den unteren Seen weisen höhere organische Konzentrationen auf (5,15 mg/L). Andere kroatische Karstflüsse weisen in der Nähe ihrer Austrittsstellen ähnlich niedrige Messwerte auf. Der ungelenkte Tourismus im 20. Jahrhundert und die Verschmutzung durch Abwässer der Hotels oder der Landwirtschaft in der näheren Umgebung hinterließen schädliche Spuren. Dies führte zu einer zunehmenden Eutrophierung der Seen (einer erhöhten Konzentration von organischen Stoffen im Wasser). Der Schutz dieses sehr empfindlichen Gebiets vor allzu großen Einflüssen des Menschen zur Ermöglichung der ungestörten und nachhaltigen Travertinbildung ist daher von immenser Bedeutung. Seit 2006 herrscht striktes Badeverbot an den Seen. Bis dahin war das Baden am Kozjak-See gestattet.", "section_level": 3}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Das Gebiet der Plitvicer Seen gilt hinsichtlich der vorkommenden Pflanzen- und Tierwelt als eines der biologisch bedeutsamsten Gebiete Kroatiens. Dies liegt einerseits an den klimatischen Bedingungen und andererseits an der Lage des Gebietes, da sich die Seen weit weg von verschmutzten und lärmbelasteten Großstädten oder Industrieanlagen befinden. Aufgrund der geringen industriellen Entwicklung der Region und der frühen Schutzmaßnahmen konnte eine nahezu unberührte Naturlandschaft erhalten werden. In den teilweise urwaldähnlichen Buchen- und Tannenwäldern haben zahlreiche andernorts seltene Tierarten, wie zum Beispiel der Braunbär, überlebt. Auf den Plitvicer Seen existieren weiterhin alle Tierarten, die bereits vor dem Auftreten des Menschen dort beheimatet waren. Dies ist weltweit ausgesprochen selten. Tabelle der Biodiversität im Nationalpark (Stand 2012):", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Wissenschaftliche Untersuchungen der Pflanzenwelt führten zu einer Auflistung von insgesamt 1267 unterschiedlichen Pflanzenarten aus 109 Gattungen. 75 von den im Park vorkommenden Pflanzenarten sind endemisch, das heißt, sie wurden zuerst in diesem Raum oder unweit davon entfernt beschrieben und klassifiziert. Eine Vielzahl dieser Arten sind gesetzlich geschützt. Im Nationalpark gibt es 55 unterschiedliche Orchideenarten. \"Zu den endemischen Pflanzenarten,", "section_level": 2}, {"title": "Fauna.", "content": "Das erweiterte Gebiet des Nationalparks ist eines der letzten Europas, in dem noch eine Vielzahl an wildlebenden Bären und Wölfen anzutreffen ist. Die reichhaltige Tierwelt der Plitvicer Seen äußert sich in den folgenden Zahlen: Insgesamt kommen im Nationalpark etwa 50 Säugetierarten vor. Derzeit zählen die Forscher 321 unterschiedliche Schmetterlingsarten, von denen 76 zu den Tagfaltern und 245 zu den Nachtfaltern gehören. Wissenschaftler schätzen, dass bislang lediglich 40–50 Prozent der gesamten Schmetterlingspopulation erfasst wurden. Bisher wurden 12 Amphibienarten, sowie einige wenige Reptilienarten entdeckt (beispielsweise die Waldeidechse (\"Lacerta vivipara\"), die Östliche Smaragdeidechse (\"Lacerta viridis\"), die Würfelnatter (\"Natrix tesselata\"), die Kreuzotter (\"Vipera berus\"), die Europäische Hornotter (\"Vipera ammodytes\") und die Europäische Sumpfschildkröte (\"Emys orbicularis\")). Hinsichtlich der unterschiedlichen Vogelarten liegen die Plitvicer Seen an dritter Stelle der kroatischen Nationalparks. Man zählt bislang 157", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Unterschied zu anderen Schutzgebieten der Welt war das Gebiet der Plitvicer Seen im Laufe der Geschichte immer schon dem Einfluss des Menschen unterworfen. Sie stellen kein verlassenes oder abgeschiedenes Naturreservat dar, sondern befinden sich auch heute an einer wichtigen Verkehrsverbindung und lagen stets im Grenzgebiet zwischen der abendländischen und der orientalischen Kultur.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Geschichte und Mittelalter.", "content": "Einst wurde das Gebiet vom keltisch-illyrischen Volk der Iapoden besiedelt. Unter Caesar wurde das Gebiet als Provinz Illyricum in das Römische Reich eingegliedert. Die Gebiete der benachbarten Völker der Pannonier, Liburner und Dalmatier wurden zur Provinz Dalmatia vereinigt. Es folgte eine Herrschaftsperiode der Ostgoten. Nach der Schlacht am Nedao (454 n. Chr.) erhielten die Ostgoten einen Föderatenvertrag mit dem Römerreich. Im 6. Jahrhundert nach Christus siedelten", "section_level": 2}, {"title": "Türkenkriege und Habsburger.", "content": "1493 kam es unweit der Plitvicer Seen zu einer entscheidenden Schlacht in der kroatischen Geschichte. Auf dem Krbava-Feld kam beinahe der gesamte kroatische Adel ums Leben. Die Osmanen rückten damals weit in den Westen vor, bis nach Kroatien und Ungarn. 1538 ließ der inzwischen zum König von Kroatien und Ungarn gewählte Habsburger Ferdinand I. eine Militärgrenze zum osmanischen Reich errichten. Die Gesetze in diesem militärischen Sondergebiet hatten über die Jahrhunderte prägenden Einfluss auf die dortige Bevölkerung. Es kam zu großen Flüchtlingsströmen aus den Grenzgebieten nach Westen. Die verlassenen Gebiete wurden auf kaiserliche Anordnung durch Flüchtlinge aus", "section_level": 2}, {"title": "Landwirtschaftliche Nutzung und Erholungsgebiet.", "content": "Die Bevölkerung zeigte in früheren Jahren nur wenig Verständnis für die Naturwerte der Plitvicer Seen. Viel entscheidender war es für die Bauern, das tägliche Brot für sich zu sichern, mit teils einschneidenden Veränderungen an der Natur. So schütteten sie etwa kleinere Seen zu oder passten Flussverläufe dem Eigenbedarf an. Bereits 1861 wurde bei \"Velika Poljana\" eine Unterkunft für Durchreisende errichtet. Die Bevölkerung nannte diese Unterkunft das \"„Kaiserhaus“\", da in ihr kaiserliche Offiziere residierten. Für den Besuch von Kronprinzessin Stephanie von Belgien, der Gattin von Kronprinz Rudolf, 1888 wurden die Plitvicer Seen und ihre Umgebung erstmals in touristischem Sinne hergerichtet. Zwei Wege an den Plitvicer Seen tragen auch heute noch die Namen der Töchter von Kaiser Franz Josef: \"\"Stephanies Weg\" (kroatisch Štefanijin put)\" und \"\"Dorotheas Weg\" (kroatisch \"Dorotejin put\")\". 1890 errichtete der Handelsmann Ante Devčić aus Senj ein erstes Hotel mit Gaststätte am Prošćansko jezero. Er übertrieb jedoch", "section_level": 2}, {"title": "Die Seen als Nationalpark.", "content": "Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Einzigartigkeit der Naturphänomene in diesem Gebiet endgültig anerkannt. Am 8. April 1949 wurden die Plitvicer Seen offiziell zum Nationalpark erklärt und unter strikten Naturschutz gestellt. Seit den 1960er Jahren sind die Plitvicer Seen durch eine moderne Straße leichter erreichbar, was zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen führte. In diesen Jahren wurden an den Seen zahlreiche Hotels und andere Objekte nach den Plänen kroatischer Architekten errichtet. Einige Bauwerke, die auch heutigen Standards entsprochen hätten, wurden jedoch bereits in den 1980er Jahren auf Anordnung der damaligen kommunistischen Verwaltung abgebrochen. Von 1962 bis 1968 wurde in Kroatien ein Großteil der Karl-May-Filme gedreht. Auch der erfolgreichste Film dieser Reihe, \"Der Schatz im Silbersee\", wurde an einigen Schauplätzen im Nationalpark gedreht. (Im Film stand der Kaluđerovac-See Pate für den Silbersee.) Seit den 1970er Jahren gibt es detaillierte Flächenwidmungspläne für den Nationalpark. Die Früchte organisierter Schutzvorgaben wurden letztlich 1979 geerntet, als der Nationalpark als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen wurde. Die 1980er Jahre brachten einen touristischen Boom mit sich. Mit", "section_level": 2}, {"title": "Lokales Brauchtum.", "content": "Die lokale Bevölkerung misst der Bewahrung alter Traditionen großen Stellenwert bei und auch die Tourismuswirtschaft erkennt immer mehr den Wert der Volkskultur. Typisch für die Lika sind niedrige Holzhütten, die mit Roggenstroh oder Schindeln bedeckt waren. Viele Merkmale der damaligen Lebensart spiegeln sich auch in den Trachten der Menschen. Sie geben Aufschluss über die regionale Zugehörigkeit und die soziale Stellung des Einzelnen. Die Männer durften unter französischer", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Seebezeichnungen und Anekdoten.", "content": "Über jeden See gibt es gewisse Geschichten oder", "section_level": 2}, {"title": "Frühere Schreibweisen und Ausspracheanmerkungen.", "content": "Die Bezeichnungen der Plitvicer Seen auf alten Landkarten oder in Reisebeschreibungen variieren in der deutschen Sprache sehr stark. Ältere Quellen bezeichnen die Seen häufig als \"Seen von Plitovica\"", "section_level": 2}, {"title": "Vergleichbare Naturphänomene in der Welt.", "content": "Vergleichbare Phänomene sind unweit der Plitvicer Seen in Rastoke bei Slunj, im kroatischen Nationalpark Krka oder am Fluss Pliva in Bosnien und Herzegowina zu beobachten. Auch die Band-e-Amir-Seen im Hindukusch bilden ein ähnliches See-Damm-System, jedoch liegen dort der Travertinbildung andere Vorgänge zu Grunde. Kalksinterbildung non-fluviatiler Natur findet auch an den Mammoth Hot Springs im Yellowstone-Nationalpark in den USA oder bei Pamukkale in der Türkei statt. Ähnliches findet sich auch in dem chinesischen Nationalpark Jiuzhaigou in der Provinz Sichuan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Nationalpark Plitvicer Seen [] (, umgangssprachlich \"Plitvice\", dt. auch Plitwitzer Seen) ist der flächenmäßig größte Nationalpark Kroatiens und zugleich auch der älteste Nationalpark Südosteuropas. Er wurde 1949 gegründet und befindet sich im hügeligen Karstgebiet Mittelkroatiens unweit der Grenze zu Bosnien und Herzegowina, direkt an einer wichtigen Nord-Süd-Straßenverbindung, die das Landesinnere Kroatiens mit der mediterranen Küstengegend verbindet. Das geschützte Nationalparkgebiet umfasst 296,85 Quadratkilometer. Davon entfallen etwa 90 Prozent auf die Gespanschaft Lika-Senj und etwa 10 Prozent auf die Gespanschaft Karlovac. Die Plitvicer Seen wurden 1979 als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Die Nationalparkverwaltung zählt jährlich etwa eine Million Besucher. Der Eintritt ist gebührenpflichtig. Es gelten strikte Verhaltensvorschriften.", "tgt_summary": "普利特维采湖群国家公园(,简称\"Plitvice\",),也作布里特威斯湖国家公园,位于克罗地亚中部的喀斯特山区,创立于1949年,为东南欧历史最悠久的国家公园,现在也是克罗地亚最大的国家公园。公园内有许多有石灰岩沉积形成的天然堤坝,这些堤坝又形成了一个个湖泊、洞穴和瀑布。由于主要有16个湖泊,故公园又叫十六湖国家公园。1979年被联合国教科文组织列为世界遗产。现在的普利特维采湖群国家公园是克罗地亚最大的观光地。1997年,随着国家公园的范围扩大至100.2平方公里,世界遗产的登录范围也随之扩大。", "id": 1587797} {"src_title": "Low-Energy Electron Diffraction", "tgt_title": "低能电子衍射", "src_document": [{"title": "Die LEED-Apparatur.", "content": "Von einem heißen Filament oder besser einer scharfen Spitze – kalte Feldemission liefert eine engere Energieverteilung – werden Elektronen emittiert und durch eine Anode in Richtung Probe beschleunigt. Durch ein elektrostatisches Linsensystem wird der Elektronenstrahl fokussiert. Laterale Auflösungen liegen im Bereich μm bis mm. Nachdem die Elektronen an der Probe gestreut wurden, passieren die gebeugten Elektronen vor dem Leuchtschirm ein Gitter auf dem (Masse)potential des Probenhalters, das eine Verzerrung des Beugungsmusters verhindert, und ein retardierendes Gitter, an dem die inelastisch gestreuten Elektronen reflektiert werden. Die elastisch gestreuten Elektronen passieren und werden auf den Schirm beschleunigt. Die Beschleunigungsspannung von mehreren Kilovolt sorgt für ein helles Bild. Gegen den Durchgriff der Beschleunigungsspannung, für eine bessere Energieauflösung, ist das retardierende Gitter doppelt ausgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "LEED-Beugungsmuster.", "content": "Das LEED-Muster besteht im Idealfall aus scharfen Punkten, die symmetrisch angeordnet sind. Sehr oft ist die Elektronenkanone mittig vor dem Schirm angebracht und verdeckt daher, bei senkrechtem Einfall der Elektronen auf die Probe, den sehr hellen Reflex 0. Ordnung. Aus der Lage der Reflexe ergibt sich nur die Form und Größe der 2D-Einheitszelle, siehe Ewald-Kugel. Da neben dem Substrat auch Überstrukturen (durch Rekonstruktion oder von Adsorbaten) abgebildet werden, können in Abhängigkeit von der Präparation verschiedene Beugungsmuster beobachtet werden. Die Intensitäten der Reflexe variieren deutlich mit der Energie der Elektronen. Zu einer Bestimmung der Struktur werden die Muster bei vielen Energien mit einer Kamera aufgezeichnet und aus den Aufnahmen die Intensität von Reflexen bestimmt. Aus diesen Intensitätskurven lässt sich die Struktur der Oberfläche bestimmen, indem man die experimentellen Intensitätskurven mit berechneten vergleicht. Je mehr Reflexe erfasst werden und je größer der Energiebereich ist, umso genauer wird die Strukturbestimmung. Die Berechnungen gehen von einem Strukturmodell aus und sind komplex, weil Mehrfachstreuung berücksichtigt werden muss. Diese Berechnungen werden dynamisches LEED genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Medium energy electron diffraction.", "content": "Bei der (MEED) beobachtet man das Multilagen-Oberflächenwachstum in Abhängigkeit von der Zeit mit Elektronenbeugung. Wachsen die Schichten Monolage für Monolage auf der Oberfläche (Frank-van-der-Merve-Wachstum), dann ändert sich der Ordnungsgrad der Oberfläche periodisch. Bei vollständig abgeschlossenen Lagen ist die Fernordnung am größten, also auch die Intensität des Beugungsreflexes. Dadurch erhält man in bestimmten Intervallen mehr oder weniger Beugungsreflexe, die auf das Monolagenwachstum als Funktion der Zeit schließen lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der englische Begriff (LEED, dt. „Beugung niederenergetischer Elektronen an Oberflächen“) bezeichnet eine physikalische Methode zur Untersuchung der Anordnung von Atomen an Oberflächen und in dünnen Filmen. Man nutzt hierbei den grundlegenden Effekt der Interferenz von Wellen aus, was zur Ausbildung von Beugungsmustern führt, die auf einem Beobachtungsschirm sichtbar gemacht werden. Den ersten Nachweis des Wellencharakters der Elektronenstrahlung gelang Davisson und Germer im Jahr 1927 an einem Nickel-Einkristall an den Bell-Laboratorien. LEED wird in der Oberflächenchemie benutzt.", "tgt_summary": "低能电子衍射(英语:Low-energy electron diffraction,LEED)是一种用以测定单晶表面结构的实验手段,使用准直的低能电子束(20–200 eV)轰击样品表面,可在荧光屏上观测到被衍射的电子所形成的光斑,进而表征样品的表面结构。", "id": 686420} {"src_title": "Holländische Sauce", "tgt_title": "荷蘭醬", "src_document": [{"title": "Zubereitung.", "content": "Sie basiert auf einer Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W), die durch langsames und tropfenweises Einrühren von Fett in Eigelb entsteht. Nach dem klassischen Escoffier-Rezept vom Anfang des 20. Jahrhunderts besteht eine \"Sauce hollandaise\" ausschließlich aus Eigelb, geklärter Butter (nur das bei der Klärung entstehende Butterreinfett wird verwendet), Salz und Pfeffer. Im deutschsprachigen Raum wurde dafür der Begriff \"aufgeschlagene Buttersauce\" verwendet. Unter Hinweis auf die enormen Kosten (ein Hühnerei kostete 1912 das gleiche wie ein Glas Bier (0,3 Liter) in einer Gaststätte: 0,23 Mark) wurden schon damals „Streckungen“ mit verschiedenen Mitteln empfohlen: Die Mehlschwitze unter Aufguss von Brühe steht dabei an erster Stelle dieser Methoden. Klassisch wird zur Zubereitung Butter zerlassen. Parallel wird Eigelb mit etwas Wasser ergänzt; nach neueren Rezepten auch mit Weißwein oder einer Reduktion aus Wein oder Weinessig, Schalotten und Lorbeer und als Ansatz im Wasserbad schaumig geschlagen, bis die Masse sich allmählich verdickt. Dann fügt man unter weiterem Schlagen nach und nach die lauwarme, flüssige Butter hinzu, so dass sich eine cremige Emulsion bildet. Gewürzt wird sie mit Salz, weißem Pfeffer und Zitronensaft sowie eventuell etwas Worcestershiresauce. Parallel haben sich weitere Zubereitungsarten etabliert: Geronnene Sauce kann evtl. nach Zugabe einiger Tropfen kalten Wassers wieder aufgeschlagen werden: In hartnäckigen Fällen ist ein neuer Ansatz aus Eigelb-Butterreinfett nötig, in den die geronnene Mischung zum Schluss untergerührt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Unechte Holländische Sauce und Industrieprodukte.", "content": "\"Unechte Holländische Sauce\" besteht aus weißer Grundsauce (s.v.w. Mehlschwitze, die mit einer Brühe durchgekocht wird), die anschließend mit Eigelb, Butter und Zitronensaft ergänzt werden kann. \"Holländische Sauce\" wird auch von der Lebensmittelindustrie in unterschiedlicher Form als Fertigprodukt angeboten, die alle mit dem ursprünglichen Escoffier-Rezept nichts gemeinsam haben: Statt Butterreinfett enthalten industriell hergestellte \"Holländische Saucen\" in der Regel Pflanzenöle; es werden neben dem Eigelb auch andere Emulgatoren oder Verdickungsmittel zugesetzt. Weitere Bestandteile der industriellen Saucen sind in der Regel auch Aromastoffe wie Diacetyl (Butteraroma) und Würze, teils auch Farbstoffe wie Capsanthin oder Carotin. Der Europäische Gerichtshof urteilte allerdings 1995, dass auch Sauce, die anstelle von Butter Pflanzenfett enthalte, als „Sauce hollandaise“ bezeichnet werden dürfe, einen Schutzanspruch für diesen Begriff gab und gibt es nicht. Auch die Pulver-Fertigmischungen (Industrieprodukte) verschiedener Hersteller enthalten neben Trocken-Eigelb erhebliche Teile an Stärke und Verdickungsmitteln, so dass trotz gewünschter (großzügiger) Butter-Beigabe (anstatt des nach dem klassischen Rezeptes vorgesehenen Butterreinfettes) in der Herstellung keine klassische \"Sauce hollandaise\" erzielt wird, sondern auch diese im Ergebnis nur \"Unechte Holländische Sauce\" ergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Den Quellen zufolge ist die Sauce französischen Ursprungs. Entstanden ist sie wahrscheinlich im 18. Jahrhundert in der Normandie. Eines der ältesten bekannten Rezepte für \"Sauce à la hollandaise\" erschien 1758 in dem Buch \"Dons de Comus\", wurde aber nur aus Butter, Mehl, Bouillon und Kräutern zubereitet, ohne Ei. Der Name soll eine Anspielung auf die hohe Qualität holländischer Milchprodukte sein. Prosper Montagné, der erste Herausgeber des \"Larousse gastronomique\", zog die Bezeichnung \"Sauce Isigny\" vor. Butter aus Isigny hat in Frankreich einen sehr guten Ruf.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten und Ableitungen.", "content": "Eine Variante der Holländischen Sauce ist die Sauce béarnaise, deren Basis ebenfalls Eigelb und Butter sind, die durch die Verwendung einer Reduktion aus Wein und Kräutern aber einen würzigeren Geschmack hat. Teilweise wird sie jedoch als eigenständige Grundsauce betrachtet. Die \"Sauce hollandaise\" ist Grundlage mehrerer Ableitungen durch Ergänzung weiterer Zutaten. Beispielhaft gehören dazu:", "section_level": 1}], "src_summary": "Holländische Sauce, auch oft Sauce hollandaise ( []) genannt, ist eine helle, aufgeschlagene Buttersauce und eine der Grundsaucen der klassischen französischen Küche. Sie wird meist zu Fisch, Meeresfrüchten und Gemüse (z. B. Spargel) gereicht.", "tgt_summary": "荷兰酱(Hollandaise sauce,或称荷兰酸辣酱)是蛋黄酱的其中一种变体,亦为五大法式酱料之一。", "id": 2859698} {"src_title": "De-Rham-Kohomologie", "tgt_title": "德拉姆上同调", "src_document": [{"title": "De-Rham-Komplex.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Sei formula_1 eine glatte Mannigfaltigkeit und formula_2 die Menge der p-Formen auf formula_1. Der De-Rham-Komplex formula_4 ist der Kokettenkomplex Die Abbildungen formula_6 sind durch die Cartan-Ableitung gegeben.", "section_level": 2}, {"title": "De-Rham-Komplex im dreidimensionalen Raum.", "content": "Wählt man den formula_7 als zugrundeliegende Mannigfaltigkeit so hat der De-Rham-Komplex eine besondere Form. In diesem Fall entsprechen die Cartan-Ableitungen formula_8 den, aus der Vektoranalysis bekannten, Differentialoperatoren Gradient formula_9, Divergenz formula_10 und Rotation formula_11. Konkret heißt es, dass das Diagramm kommutiert, man also das gleiche Ergebnis erhält egal welchen Pfeilen man folgt. Die Abbildungen formula_13 und formula_14 sind Diffeomorphismen. So ist formula_13 der Sharp-Isomorphismus und formula_14 der Hodge-Stern-Operator.", "section_level": 2}, {"title": "Definition der De-Rham-Kohomologie.", "content": "Sei formula_1 eine glatte Mannigfaltigkeit. Die formula_18-te De-Rham-Kohomologie-Gruppe formula_19 ist definiert als die formula_18-te Kohomologie-Gruppe des De-Rham-Komplexes. Insbesondere gilt formula_21 für formula_22", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In seiner Pariser Dissertation (1931) bewies Georges de Rham mit seinem Satz eine Vermutung von Élie Cartan, die ihrerseits auf Überlegungen von Henri Poincaré zurückging. Da die Kohomologie eines topologischen Raumes erst einige Jahre später thematisiert wurde, arbeitete er tatsächlich mit der Homologie und dem (aufgrund des Satzes von Stokes) dualen Komplex der \"n\"-Ketten.", "section_level": 1}, {"title": "Homotopieinvarianz.", "content": "Seien formula_23 und formula_24 zwei homotopieäquivalente glatte Mannigfaltigkeiten, dann gilt für jedes formula_25 Da also zwei homotope, glatte Mannigfaltigkeiten bis auf Isomorphie die gleiche De-Rham-Kohomologie besitzen, ist diese Kohomologie eine topologische Invariante einer glatten Mannigfaltigkeit. Das ist bemerkenswert, da bei der Definition der De-Rham-Gruppe die differenzierbare Struktur der Mannigfaltigkeit eine wichtige Rolle spielt. Man hat also erstmal keinen Grund anzunehmen, dass eine topologische Mannigfaltigkeit mit unterschiedlichen differenzierbaren Strukturen dieselben De-Rham-Gruppen hat.", "section_level": 1}, {"title": "Satz von de Rham.", "content": "Die zentrale Aussage in der Theorie der De-Rham-Kohomologie wird Satz von de Rham genannt. Er besagt, dass die De-Rham-Kohomologie formula_27 glatter Mannigfaltigkeiten natürlich isomorph zur singulären Kohomologie formula_28 mit Koeffizienten in den reellen Zahlen ist. Mit formula_29 wird die singuläre Homologie bezeichnet. Es gilt also Sei formula_31 ein Element der p-ten singulären Homologiegruppe. Dann wird der Isomorphismus durch die Abbildung beschrieben. Dabei wurde formula_33 mit formula_34 identifiziert (siehe auch Universelles Koeffiziententheorem). Diese Abbildung heißt De-Rham-Homomorphismus oder De-Rham-Isomorphismus.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele einiger De-Rham-Gruppen.", "content": "Das Berechnen der De-Rham-Gruppen ist oftmals schwierig, darum folgen nun wenige Beispiele. Es sei immer vorausgesetzt, dass die betrachteten Mannigfaltigkeiten glatt sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die De-Rham-Kohomologie (nach Georges de Rham) ist ein eine mathematische Konstruktion aus der Algebraischen Topologie, welche die Kohomologie für glatte Mannigfaltigkeiten entwickelt, also für Kurven, Flächen und andere geometrische Objekte, die aus der Sicht der Analysis lokal aussehen wie ein euklidischer Raum. Diese Kohomologie benutzt den Satz von Stokes in seiner verallgemeinerten Form, der den Fundamentalsatz der Analysis erweitert und eine Verbindungslinie von der Differentialgeometrie zur Algebraischen Topologie eröffnet. Das Analogon der De-Rham-Kohomologie für komplexe Mannigfaltigkeiten ist die Dolbeault-Kohomologie.", "tgt_summary": "数学上,德拉姆上同调(de Rham cohomology)是同时属于代数拓扑和微分拓扑的工具。它能够以一种特别适合计算和用具体的上同调类的方式表达关于光滑流形的基本拓扑信息。它是基于有特定属性的微分形式的存在性的上同调理论。它以不同的确定的意义对偶于奇异同调,以及亚历山大-斯潘尼尔上同调。", "id": 1103590} {"src_title": "Peking-Mensch", "tgt_title": "北京猿人", "src_document": [{"title": "Namensgebung.", "content": "Im Jahr 1927 wurde den Fossilienfunden, im Wesentlichen gestützt auf einen einzigen Zahn, von Davidson Black die neue Art- und Gattungsbezeichnung \"Sinanthropus pekinensis\" Black & Zdansky („chinesischer Mensch aus Peking“) gegeben. 1940 wurden die Funde – anhand von mittlerweile mehreren Dutzend Fossilien – von Wilfrid Le Gros Clark als eng verwandt mit den „Java-Menschen“ aus Java (Indonesien) interpretiert und wie diese mit der bereits 1892 von Eugène Dubois gewählten Art- und Gattungsbezeichnung \"Pithecanthropus erectus\" („aufrecht gehender Affenmensch“) benannt; kurz zuvor hatten bereits Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald und Franz Weidenreich die anatomischen Gemeinsamkeiten beider Funde herausgestellt. Seit 1950 werden die Fossilien beider Fundstellen von den meisten Paläoanthropologen als \"Homo\" zugehörig interpretiert und der Art \"Homo erectus\" („aufgerichteter Mensch“) zugeordnet, wobei insbesondere die Herkunft der chinesischen Funde manchmal durch den Zusatz eines Unterart-Epithetons betont wird: \"Homo erectus pekinensis\" („aufgerichteter Mensch aus Peking“). Gelegentlich wird jedoch unterstellt, dass sich – laut der Hypothese vom multiregionalen Ursprung des modernen Menschen weitgehend unabhängig von der Entwicklung der Gattung \"Homo\" in Afrika – in Asien aus \"Homo erectus\" eine Variante des archaischen \"Homo sapiens\" entwickelte, so dass die Funde von Zhoukoudian dann als \"Homo pekinensis\" („Mensch aus Peking“) bezeichnet werden. Laut Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald geht die Bezeichnung \"Peking-Mensch\" auf den deutsch-amerikanischen Geologen Amadeus William Grabau zurück, der 1927 als Erster vom \"Peking Man\" gesprochen habe.", "section_level": 1}, {"title": "Fundgeschichte.", "content": "Die Entdecker der Fundstätte waren Arbeiter, die Kalkstein abbauten. Ins Gestein eingebettet stießen sie häufig auf Knochen, die sie als „Drachenknochen“ deuteten, weswegen der Fundort von ihnen die Bezeichnung \"Drachenknochenhügel\" erhielt. Solche in der Traditionellen Chinesischen Medizin als Arznei- und Wundermittel verwendeten „Drachenknochen“ hatte um 1900 u. a. der deutsche Paläontologe Max Schlosser in chinesischen Apotheken angekauft, was wiederum ein Jahrzehnt später den schwedischen Geologen Johan Gunnar Andersson veranlasste, von 1914 bis 1918 in den nordchinesischen Provinzen Henan und Gansu sowie zuletzt auch am \"Drachenknochenhügel\" nach Fossilien zu suchen. Die Kalksteinhöhlen von Zhoukoudian erkannte er als besonders geeignet für eine systematische Erforschung, weswegen er Otto Zdansky beauftragte, dort Grabungsarbeiten zu organisieren. Otto Zdansky hatte erst kurz zuvor seine Ausbildung an der Universität Wien abgeschlossen und vereinbarte mit Andersson, dass er – statt einer Bezahlung für seine Tätigkeit – das Recht erhielt, alle Funde im eigenen Namen zu publizieren. Im Jahr 1921 begannen die Ausgrabungen in der „Unteren Höhle“ des \"Drachenknochenhügels\", wo bereits im Sommer 1921 ein oberer rechter homininer Molar entdeckt wurde. Erst nachdem Zdansky nach Schweden zurückgekehrt war, nahm er 1926 in den aus Peking nach Schweden verfrachteten Sammlungskisten das Fragment eines zweiten homininen Zahns wahr, einen unteren Prämolaren. Nun informierte Zdansky erstmals auch seinen Förderer Andersson über diese Zähne, und ein Jahr darauf, 1927, berichtete Zdansky in der Fachzeitschrift \"Bulletin of the Geological Survey, China\" über diese Funde, die er zurückhaltend einer nicht näher bestimmbaren Art der Gattung \"Homo\" zuschrieb. Zur gleichen Zeit wie Zdansky waren einige nordamerikanische Geologen in Peking, um eine große Expedition des American Museum of Natural History nach der Mongolei vorzubereiten. Stellvertretender Leiter und Chef-Paläontologe dieser Wissenschaftler war Walter W. Granger, der von Andersson eingeladen wurde, die Ausgrabungen am \"Drachenknochenhügel\" zu besichtigen. Auch Davidson Black, der damals als Professor für Anatomie am Rockefeller-Institut in Peking arbeitete, war von den Ausgrabungen beeindruckt, zumal nachdem er die beiden Zähne begutachtet hatte. Dank der Unterstützung durch amerikanische Kollegen gelang es ihm daher, eine großzügige Zuwendung der Rockefeller-Stiftung für ein \"Cenozoic Research Laboratory\" einzuwerben und am 16. April 1927 mit eigenen Ausgrabungen zu beginnen, die bereits am 16. Oktober zur Entdeckung eines weiteren unteren Molaren führten. Gestützt auf diesen dritten Zahn definierte Black 1927 die neue Gattung und Art \"Sinanthropus pekinensis\". Offizielle Leiter der Ausgrabungen waren zunächst die Geologen Ding Wenjiang und Wong Wenhao. In den Jahren bis 1937 wurden – unter Leitung von Davidson Black, Pei Wenzhong und Jia Lanpo (einer der Teilnehmer der Grabung war 1929 der Jesuit Teilhard de Chardin) – Teile von 14 Schädeln, darunter auch vollständige, 14 Unterkiefer, mehr als 150 Zähne und zahlreiche weitere Skelettreste geborgen; die Funde repräsentierten mehr als 40 Individuen beiderlei Geschlechts, ungefähr ein Drittel waren Kinder. Nach dem frühen Tod von Davidson Black im Jahr 1934 führte Franz Weidenreich die detaillierte wissenschaftliche Bearbeitung der Funde von Zhoukoudian fort, wobei er von sämtlichen Fossilien auch Abgüsse herstellen ließ. Oberhalb der \"Locality 1\" (= „Untere Höhle“) befindet sich eine weitere paläoanthropologische und archäologische Fundstelle, die „Obere Höhle“. Sie wurde 1933 und 1934 erforscht, entdeckt wurden fossile Knochen von mindestens acht Individuen des anatomisch modernen Menschen (\"Homo sapiens\"), darunter drei relativ intakte Schädel eines älteren Mannes, einer Frau mittleren Alters und eines Mädchens, ferner vier Unterkiefer, Dutzende einzelne Zähne und zahlreiche weitere Knochen vom Körper unterhalb des Kopfes. Die Schädel zeigten verwandtschaftliche Merkmale mit Europäern (der Mann), Eskimos (das Mädchen) und Melanesiern (die Frau), nicht aber mit den heutigen Chinesen. Für die Funde wurde ein Mindestalter von 35.100 bis 33.500 Jahren berechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verlust der Fossilien.", "content": "Die Abgüsse sowie die zahlreichen Zeichnungen der Fossilien, die Franz Weidenreich für seine Fachveröffentlichungen anfertigte, sind heute fast das einzige, was von den Funden aus der \"Unteren Höhle\" erhalten blieb. Im Juli 1937 war Peking infolge des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs von japanischen Truppen besetzt worden. Im Dezember 1941 spitzte sich die militärische Situation in der Region zu, so dass man befürchtete, die Japaner könnten die Kontrolle über das \"Peking Union Medical College\" (Běijīng Xiéhé Yīxuéyuàn), den Verwahrungsort der Fossilien des Peking-Menschen, übernehmen. Um die Funde vor dem Zugriff der Japaner zu schützen und ihre mögliche Verschickung nach Japan zu verhindern, wurden alle Knochen – mit Ausnahme der von Zdansky entdeckten Zähne, die in Uppsala (Schweden) aufbewahrt worden waren – einzeln und aufwändig gepolstert in kleine Holzkästchen gepackt und diese in zwei Transportkisten reisefertig gemacht, um sie von Peking aus in die USA zu bringen. Am 5. Dezember 1941 wurden die beiden Transportkisten in einem Eisenbahnwaggon der US-Marine auf den Weg zur Hafenstadt Qinhuangdao gebracht, um dort auf die \"USS President Harrison\" verladen zu werden. Am 7. Dezember ereignete sich jedoch der japanische Angriff auf Pearl Harbor, den die USA mit einer Kriegserklärung gegen Japan und dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg beantworten. Dies wiederum hatte zur Folge, dass die \"USS President Harrison\" von ihrer Besatzung versenkt wurde und der US-Stützpunkt Qinhuangdao kapitulierte. Der Militärzug, der die Fossilien an Bord hatte, wurde von den Japanern erbeutet – der Verbleib der beiden Transportkisten ist unbekannt, und keines der Fossilien tauchte jemals wieder auf. In den Jahren 1951, 1955, 1966 und 1973 wurden bei neuerlichen Grabungen u. a. noch ein Stück eines Schienbeins, ein Teil eines Unterkiefers sowie einige Schädel-Fragmente gefunden, ferner fünf Zähne, die heute im Institut für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking aufbewahrt werden, und das Fragment eines Oberarmknochens. Hinzu kommen die beiden ersten, von Otto Zdansky entdeckten und in Uppsala erhalten gebliebenen Zähne, ferner ein dritter Zahn, den Zdansky erst 1952 in Uppsala bei einer neuerlichen Durchmusterung seiner Fossiliensammlung als hominin erkannte, und schließlich ein vierter, ebenfalls in Uppsala archivierter Eckzahn. Dieser Eckzahn war Mitte der 1920er-Jahre von Johan Gunnar Andersson mit zahlreichen anderen Fossilien aus Peking nach Schweden zu Carl Wiman verschickt und dort eingelagert worden, die insgesamt 40 Kisten mit Fossilien wurden jedoch erst im Jahr 2011 geöffnet, um ihren Inhalt zu katalogisieren – und dabei wurde der hominine Zahn entdeckt. Mit den Fossilien der Peking-Menschen gingen im Dezember 1941 auch die Funde aus der „Oberen Höhle“ verloren.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung.", "content": "Die Datierung der Funde erwies sich als schwierig, da man die Knochen aus unterschiedlich alten Fundhorizonten geborgen und sich jüngeres Gestein aus der herabgebrochenen Höhlendecke über ältere Sedimente gelegt hatte. Daher wird ihr Alter in der Fachliteratur teils mit 420.000 Jahren, teils mit 600.000 Jahren angegeben. 2009 wurde mit Hilfe der Aluminium-Beryllium-Methode ein Alter von 770.000 ± 80.000 Jahren für die älteste Fundschicht bestimmt, in der die Schädel II, III und XIII entdeckt worden waren. Für die Schädel VI bis XII wurde ein geringfügig jüngeres Alter berechnet, für die aus zwei unterschiedlichen, jüngeren Fundhorizonten stammenden Schädel I und V wurde ein Alter von 400.000 bis 500.000 Jahren berechnet. In jedem Fall waren alle Individuen den Datierungen zufolge Zeitgenossen des europäischen \"Homo heidelbergensis\".", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten und weitere Funde.", "content": "Als sicher gilt aufgrund von 17.000 Funden in der Höhle von Zhoukoudian, dass die Peking-Menschen Steinwerkzeuge vom Oldowan-Typ herstellten. Umstritten ist hingegen, ob die Schwärzungen an manchen Knochen auf Feuer zurückzuführen sind; es wurde bislang keine Asche und damit kein direkter Nachweis eines Herdfeuers gefunden, wohl aber Hinweise auf natürlichen Eintrag von Asche durch Wind. Bestimmte Beschädigungen an Röhrenknochen und Schädeln, die zunächst als möglicher Hinweis auf Kannibalismus gedeutet wurden, werden heute teils als Ausdruck von Totenriten interpretiert, teils als Beschädigungen durch Hyänen. Anhand von Abgüssen von sechs originalen, besonders vollständig erhaltenen Schädeln wurde im Jahr 2010 ein Volumen von 1058 cm3 errechnet, was etwa zwei Drittel des Schädelinnenraums heutiger Menschen entspricht. Eine im Jahr 2009 publizierte Rekonstruktion eines Schädel-Innenvolumens hatte 1140 cm3 ergeben. Ebenfalls zum Peking-Menschen gestellt werden der so genannte Yuanmou-Mensch und der so genannte Jianshi-Mensch sowie die 475.000 Jahre alten Zähne aus der Höhle \"Tham Khuyen\" (Nordvietnam) an der Grenze Vietnams zu China. Deren Datierungen sind überwiegend sehr gut passend, jedoch ergaben sich aus der teils komplexen Schichtung der Fund-Situation durch Höhleneinsturz teilweise auch wesentlich ältere Altersangaben. Einer 2011 publizierten Studie zufolge unterscheiden sich die Peking-Menschen so deutlich von den älteren, als Java-Menschen bezeichneten Fossilien, dass beide \"Homo-erectus\"-Populationen möglicherweise unabhängig voneinander – in zwei getrennten Wellen – von Afrika kommend in Asien eingewandert sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Peking-Mensch werden Fossilien bezeichnet, die ab den 1920er-Jahren in einer Höhle („Untere Höhle“ oder \"Locality 1\") in der Nähe von Zhoukoudian, rund 40 km südwestlich des Stadtzentrums von Peking, entdeckt wurden und der Gattung \"Homo\" zugeordnet werden. Die Altersangaben zu den Fossilien enthaltenden Schichten von \"Locality 1\" überstreichen eine Spanne von rund 780.000 bis 400.000 Jahren vor heute.", "tgt_summary": "北京人(学名:)又称北京猿人、北京直立人,又称“中国猿人北京种”(),是生活在更新世的直立人。其化石遗存于1927年在中国北京市西南的周口店龙骨山发现。关于其年代的争议较大,一般认为约在距今50万年前。而2009年英国《自然》期刊发表的应用Al/Be测年法的结果则把这一年代上推至68-78万年前。", "id": 1771694} {"src_title": "J-Rock", "tgt_title": "日本搖滾樂", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Außerhalb Asiens wird unter den Abkürzungen J-Rock und J-Pop in den meisten Fällen alles zusammengefasst, was an moderner japanischer Musik Europa und Amerika erreicht. Die Japaner selbst unterscheiden aber nicht unbedingt nach diesen Begriffen, da diese eher westlich geprägt und festgelegt sind. Das Klangrepertoire vieler japanischer Bands umfasst im Vergleich zu europäischen oder amerikanischen häufig mehrere Stile. Angefangen bei Balladen, über Pop-, Rock- und Metal-Elemente bis hin zu klassischer Musik kommen zahlreiche weitere Komponenten zum Einsatz, die von Album zu Album, wenn nicht sogar von Lied zu Lied alternieren und eine eindeutige Stildefinition nahezu unmöglich machen. Nicht selten werden sogar verschiedene Stilrichtungen in einem Lied vereint. Dennoch lassen sich viele Bands zumindest auf der Grundlage des allgemeinen Verständnisses für Rock- und Popmusik den Rubriken \"J-Pop\" oder \"J-Rock\" zuordnen. Oft hat J-Rock Shred-Elemente mit vielen komplizierten, hohen und schnellen Gitarrensoli.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Neben der traditionellen Enka-Musik, Schlager-Balladen, die seit der späten Meiji-Zeit (spätes 19. Jahrhundert) populär sind, entwickelte sich unter Einfluss westlicher Musikgruppen die moderne japanische Musik Kayōkyoku. Dieser Begriff dient als Oberbegriff für heutige Musikrichtungen in Japan. Die Entwicklung der japanischen Rockmusik geht neben Einflüssen bedeutender internationaler Musiker wie Bob Dylan, Jimi Hendrix, den Beatles, den Rolling Stones oder Led Zeppelin vor allem auf die Einführung des Psychedelic Rock in den 1960er Jahren durch amerikanische und britische Bands in Japan zurück. Dort wurde er aufgegriffen und in eine andere Richtung weiterentwickelt, da japanische Musiker wie Kosugi Takehisa, Keiji Haino oder Nanjo Asahito im Gegensatz zum häufigen Drogenkonsum der westlichen Interpreten drogenfrei sein wollten. Am Anfang der japanischen Musik stand das Imitieren der Musik ihrer westlichen Vorbilder. Es bildeten sich Gruppen wie The Golden Cups, The Tempters, The Mops, The Dynamites und Jacks, deren Songs \"Karappo No Sekai\" und \"Marianne\" die ersten Veröffentlichungen des psychedelischen Rocks in Japan waren. Genauso wie in den USA und Großbritannien war die Musik mit Studentenbewegungen verbunden, Vorreiter-Band waren dabei Les Rallizes Dénudés und Taj Mahal Travellers sowie Lost Aaraaff. In den 1970er Jahren differenzierte sich die Musikszene immer mehr. Magical Power Mako war die bekannteste Interpretin des Folk Rock, berühmt wurden die Songwriter Tomokawa Kazuki und Mikami Kan. Auch radikalere Musikrichtungen wie der Progressive Rock waren mit den Bands After Dinner, YB02, Kenso und Koenji Hyakkei auf dem Vormarsch. Seit Anfang der 1980er Jahre entstanden in Japan nach und nach auch andere Musikrichtungen, die sich an ihren westlichen Vorbildern orientieren, wie Japanoise mit Projekten wie Merzbow und Hijokaidan oder Gothic Rock, mit Gruppen wie Phaidia, Gara und Nubile, sowie der japanische Alternative Rock. Parallel zur sich weiterhin vergrößernden Rockszene entstand in den 1980er Jahren ein eigener japanischer Stil, der nach dem Motto \"Psychedelic Violence – Crime of Visual Shock\" der Band X (später X Japan), die diesen Stil populär machte, später als Visual Kei bezeichnet wurde. Visual Kei bezeichnet keinen eigenen Musikstil, sondern die Einbindung von Musik in einem ästhetischen Gesamtkonzept, das sich hauptsächlich in der Optik und Bühnenshow, aber auch in den Texten, Plakaten und Covers etc. widerspiegelt. Unter diesem Begriff werden daher Bands vieler Musikrichtungen zusammengefasst, wobei jedoch der Hauptanteil bei den harten und alternativen Stilen liegt. Merkmal der Visual Kei Bands ist, dass sie optisch als auch musikalisch sehr experimentierfreudig sind, viele Musikrichtungen miteinander vermischen und nicht selten traditionelle japanische Einflüsse einbeziehen. Dieser Stil ist seit seinem Entstehen ständigen Änderungen unterworfen. Waren die ersten Bands wie X oder Luna Sea in ihren Anfängen musikalisch noch sehr am Hardrock orientiert, kreierten spätere Bands wie Malice Mizer, Due le quartz, Psycho le Cému, Supercar, Lareine oder Madeth gray'll eine fülle neuen Sounds. Ihnen blieb internationale Aufmerksamkeit jedoch verwehrt, erst die neueren Bands wie Dir en grey, D’espairsRay, The Gazette, MUCC oder Künstler wie Miyavi schafften es nach Europa und Amerika. Die einheimische japanische Musikproduktion steht seit ihrem Entstehen immer in starker Konkurrenz zu internationalen Stars, die auch in Japan sehr beliebt sind. Trotzdem ist die japanische Rockszene unaufhaltsam gewachsen und es gibt eine Fülle an Sängern, Sängerinnen und Bands, die kaum überschaubar ist. Zu den erfolgreichsten gehörten oder gehören beispielsweise An Cafe, D=OUT, L'Arc~en~Ciel, LM.C, Pierrot, Vidoll und Girugamesh. Außerdem kristallisierten sich im Visual Kei verschiedene Richtungen wie Oshare Kei oder Angura Kei heraus. Mit den Möglichkeiten des Internets und der zunehmenden weltweiten Vermarktung japanischer Artikel der Populärkultur wie Manga (japanische Comics) und Anime in den 1990er Jahren, haben vor allem seit der Jahrtausendwende japanische Stars erstmals geschafft, sich einen Namen in Europa und Amerika zu machen. Zunächst als Geheimtipps unter Manga- und Anime-Fans, traten Band vor allem des Visual Kei-Stils auf Fan-Treffen auf. Die Band Tokyo Ska Paradise Orchestra trat als erste japanische Band seit langem im August 2004 in Europa auf. Die Indie-Band Blood machte den Anfang im September 2004 in Deutschland. Es folgten Konzerte von den erfolgreichen japanischen Visual Kei- bzw. Rockbands D’espairsRay und The Gazette. Seitdem wird Europa konstant von Bands aus Asien besucht, was zunehmend die Aufmerksamkeit der Medien mit sich bringt. Auch die USA sind ein zunehmend offener Markt, dort spielten namhafte Bands wie Dir en grey und L'Arc~en~Ciel.", "section_level": 1}, {"title": "Vermarktung.", "content": "In den 1960er Jahren bestand das größte Problem einheimischer Künstler in den international nicht konkurrenzfähigen Produktionspreisen. Westliche Unternehmen konnten Schallplatten so billig produzieren, dass Herstellung, Verschiffung, Zoll und der Verdienst der Zwischenhändler immer noch unter dem japanischen Grundpreis für die Platten lagen. Die Lage der Japaner besserte sich erst, als die Musikindustrie Maßnahmen ergriff.", "section_level": 1}, {"title": "Visual Kei.", "content": "Visual Kei ist eine Stilrichtung vor allem innerhalb der japanischen Independent-Szene und wurde von Bands wie X Japan, Malice Mizer und Dir en grey populär gemacht. Im Visual Kei gibt es keinen festen Look, den Künstlern sind beim Aussehen keine Grenzen gesetzt – erlaubt ist, was gefällt. Die verschiedensten modischen Elemente wie Punk, New Romantic und Gothic, aber auch stilisierte Schuluniformen und Fantasiekostüme werden miteinander kombiniert. Auch Crossdressing ist bei den überwiegend androgyn wirkenden männlichen Musikern keine Seltenheit. Visual Kei ist nicht statisch, sondern verändert sich mit jedem Auftritt. Die Musiker hüllen sich zudem über ihre Biografien gern in Schweigen oder geben fiktive Daten an, um ein undurchschaubares und wandelbares Image aufrechtzuerhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Major- und Independent-Labels.", "content": "Ob eine Band als „Indie“ oder als „Major“ bezeichnet wird, hängt davon ab, unter welchem Plattenlabel sie produziert wird. Die meisten Rockbands haben einen Vertrag mit großen japanischen Plattenlabeln, die zu den vier großen Major-Labeln gehören. Die Karriere beginnt entweder über Beziehungen oder über das Einsenden von Demo-Tapes, die teilweise auch als Erstes in kleiner Stückzahl zum Verkauf angeboten werden. Gute Bands werden dann gewöhnlich von einem Manager oder Managerin unter einem Indie-Label produziert. Hat eine Indie-Band genug Anerkennung und Fans gesammelt, erhält sie ein Angebot von einem bekannteren Label und darf als „Major“ bezeichnet werden. Manche Labels vertreiben auch beide Arten von Bands und wiederum andere sind die eigenen Labels großer Künstler. Außerdem gibt es Major-Bands, die erfolgversprechende Indie-Bands in ihre Obhut nehmen. Vor allem in der Visual-Kei-Szene haben sich Indie-Bands zwischenzeitlich fast zu einem eigenen Genre entwickelt, das sich auf Clubs und auf kleinere Veranstaltungen beschränkt, anstatt auf großen Bühnen, wie dem sehr wichtigen Shibuya AX, dem Tokyo Dome und dem Budokan, zu spielen. Nicht alle Bands haben ein Interesse daran, ein „Major“-Act zu werden, da sie sich auch im Indie-Bereich einen Namen machen können und ein Wechsel zu einem Major oft einen Stilbruch nach sich zieht (ein Major vermarktet zumeist kommerzielle, massentaugliche Musik). Erleichtert wird dies dadurch, dass sich die Vermarktung auch daran angepasst hat. Es gibt spezielle Clubs oder Veranstaltungsorte, Modezeitschriften und Geschäfte, die sich darauf eingerichtet haben. In Japan gibt es zudem Billig-Labels, die Bands fördern, die sowohl Musik als auch Aussehen bekannter Künstler imitieren, um damit Geld zu verdienen. In Europa und Amerika vertreibt das September 2004 gegründete japanische Indie-Label \"Free Will\" japanische Musik einiger ausgewählter Bands in Europäischen Sondereditionen, mit übersetzten Texten und zu europäischen Preisen.", "section_level": 1}, {"title": "Texte.", "content": "Die Texte der Lieder sind so vielfältig wie die Stilrichtungen. Häufig sind die Texte der Songs sehr poetisch oder sogar dem Muster traditioneller japanischer Poesie (Haiku) nachempfunden (z. B. Silbenzahl 7;5). Oft kann man natürlich Liebessongs und unverblümte Lieder über Sex, wie das Lied „Vanilla“ von Gackt, finden. Viele Sänger nehmen dabei kein Blatt vor den Mund und kreieren sehr eindeutige Bilder. Andererseits gibt es auch sehr unsinnige und komische Texte. Auffällig ist, dass die meisten Liedtexte vom jeweiligen Sänger der Band geschrieben werden, der es sozusagen als seine Aufgabe oder sein Privileg ansieht, diese Rolle in der Gruppe zu übernehmen, auch wenn ein anderer die Musik komponiert hat. Zudem reimen sich die Zeilen der Lieder vergleichsweise selten, was sich auf die japanische Lyriktradition zurückführen lässt, in der Reime nicht üblich waren. Es gibt, wie auch in der modernen japanischen Sprache selbst, kaum Texte, die nicht von Fremdsprachen beeinflusst sind. Der größte Einfluss kommt vom Englischen, mitunter fließen jedoch auch deutsche, französische, manchmal russische Worte oder Satzfetzen in die Lieder ein. Meist handelt es sich dabei nur um Phrasen oder Worte. Viele Lieder tragen fremdsprachige oder in Teilen fremdsprachige Titel, selbst wenn sie komplett in Japanisch gehalten sind. Lieder, die komplett in einer Fremdsprache gesungen werden, sind eher selten. Dies mag auch mit den zuweilen recht schlechten Fremdsprachenkenntnissen der Textschreiber oder Sänger zusammenhängen. Von englischsprachigen Fans wird dieses oft schwer verständliche Englisch auch „Engrish“ genannt. Eine der wenigen Ausnahmen bildet da Ellegarden, eine Band, welche sich mit ihren oft vollständig in fast akzentfreien Englisch gesungenen Texten stark von der Masse abhebt und vor allem in den USA viele Anhänger gefunden hat.", "section_level": 1}, {"title": "Verkauf und Fangemeinde.", "content": "J-Rock-Musiker sind ein alltäglicher Anblick in der japanischen Medienwelt. Das Ausmaß erreicht vielleicht nicht das des J-Pops, aber dennoch kennt die Vermarktung der Künstler immer noch eine für die westliche Welt unerreichte Dimension. Besonders unter Fans des Visual Kei findet sich ein Phänomen namens Cosplay. Der Name setzt sich aus „Costume“ (engl. für \"Kostüm\") und „Play“ (engl. für \"Spiel\") zusammen. An bestimmten Orten in großen Städten, zu Auftritten der Künstler und auf Fantreffen kostümiert man sich möglichst naturgetreu nach dem Vorbild seiner Idole – je komplizierter das Kostüm, desto besser. Manche Künstler sind bereits dazu übergegangen, ihre Kostüme so detailliert zu gestalten, dass eine perfekte Imitation unmöglich ist. Andere haben wiederum einen eigenen Stil erfunden, wie zum Beispiel den der „Gothic Lolita“ – ein mädchenhaft-süßer, und doch dunkler Kleider-Stil mit viel schwarzer Spitze und meist Plateau- und Handschuhen. Gothic Lolitas laufen angeblich auch täglich auf den Straßen der Städte herum und lassen sich gegen Geld mit Touristen fotografieren. Der eigentliche Trend stammt jedoch nicht aus einer Modewelle, sondern von einem Gitarristen namens Mana (Malice Mizer, Moi dix Mois), der den Stil für seine eigene Kostümierung erfunden hat und inzwischen in einem eigenen Laden vertreibt. Wie Mana haben auch andere Musiker Designer-Fähigkeiten: Die Kostüme des Visual Kei werden von den Musikern selbst entworfen und nach ihren Wünschen gefertigt. Aber auch gewöhnliche J-Rock- und J-Pop-Künstler designen Krawatten, Gitarrenmodelle und sogar Unterhosen. Die Ware dient dem Merchandising und der Promotion, sowie des künstlerischen Ausdrucks. Wie auch in der westlichen Kultur gibt es in Japan eigene, regelmäßig erscheinende Genremagazine, wie Vicious oder Fool’s Mate, die Interviews und Fotos der Stars bieten. Wichtig sind die Des Weiteren gibt es in Japan eine Reihe Musiksendungen wie „HotWave“, „Bee Friday“, „Pink Paparazzi“ oder „Musik Station“, bei denen Stars auftreten, Interviews geben, Spiele mitspielen müssen oder auch neue Songs live spielen. Auch gibt es etliche Fernsehkanäle, auf denen Videoclips zu den Singles ausgestrahlt werden. In der großen Masse der Radioshows haben einige Stars eigene Sendungen oder moderieren diese. Natürlich hat Japan auch seine eigenen Charts. Die wichtigsten und meistzitierten Tabellen für J-Rock und J-Pop sind dabei die „Oricon Charts“, die den Erfolg einer Gruppe oder eines Künstlers am Verkauf seiner Ware messen. Dazu kommen Werbeverträge und eine Ausbreitung auf andere Gebiete, die die Musiker nutzen, um ihrer Kunst auch auf andere Weise Ausdruck zu verleihen. Man findet ihre Stimmen in Anime-Vertonungen wieder oder als Models auf Hochglanzmagazinen, liest ihre Biographien oder hört sich ihre Vertonungen fremder Bücher an. 2003 entstand der Film \"MoonChild\" mit zwei der in Japan bekanntesten Sänger: Gackt, einem Pop-Idol Japans, und Hyde, dem Lead-Sänger der Band „L'Arc~en~Ciel“. Dieser Film behandelt eine moderne Vampirgeschichte und wurde von Gackt als Teil eines großen Projekts selbst geschrieben. Am wichtigsten für die Promotion ist vermutlich die Produktion von Musikvideos der Singles für Sender wie das Japanische MTV. Sie werden „Promotion Video“ – kurz PV – genannt und fallen mindestens so vielfältig aus wie die Videos, die in Deutschland auf „Viva“ und „MTV“ zu sehen sind. Man sieht also, dass J-Rock und J-Pop ein weites Gebiet umfassen, das an Form und Vielfalt der westlichen Musikkultur stark ähnelt und teilweise auch über sie hinausgeht.", "section_level": 1}], "src_summary": "J-Rock (jap. ジェイロック \"jeirokku\"), als Kurzform für Japanese Rock Music oder Japan Rock benutzt, ist die in Japan übliche Bezeichnung für einheimische Rockmusik.", "tgt_summary": "日系摇滚是有日本本土特色的摇滚乐,通偏向大调,曲风节奏轻快,也带有一点日式Pop的影子。英文称为J-Rock。", "id": 2076765} {"src_title": "Schuppenflechte", "tgt_title": "銀屑病", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Eine schuppende Hautkrankheit, bei der es sich wahrscheinlich um Psoriasis handelte, wurde bereits vom griechischen Arzt Hippokrates (ca. 460–370 v. Chr.) beschrieben. Der Ausdruck Psoriasis wurde zum ersten Mal vom Arzt Galenus verwendet, der damit eine Schuppenbildung im Augen- und Hodensackbereich umschrieb. Bei dieser handelte es sich jedoch dem heutigen Forschungsstand nach vermutlich um Ekzeme. Lange Zeit wurde Psoriasis nicht von der durch Milben verursachten Krätze (Scabies) unterschieden. Vermutlich wurde Psoriasis auch häufig mit Lepra verwechselt; es wird angenommen, dass viele „Aussätzige“ nicht unter Lepra, sondern unter Schuppenflechte und anderen Dermatosen litten. So wird bereits im Alten Testament die „Weiße Lepra“ erwähnt, bei der es sich mutmaßlich um Psoriasis handelte, und daran Erkrankte wurden dort (wie bei Lepra) und bis ins Mittelalter hinein aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Im ausgehenden 16. Jahrhundert wurde die Psoriasis, deren Symptome mit denen von Syphilis und Gonorrhoe verwechselt wurden, auch als Geschlechtskrankheit angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manifestation auf der Haut.", "content": "Die Betroffenen haben in typischer Weise monomorphe, rötliche, meist rundliche, inselförmige, scharf begrenzte und leicht erhabene Herde. Diese Effloreszenzen finden sich bevorzugt an Kopfhaut, Ellbogen, Kniescheiben, um den Bauchnabel, über dem Steißbein und den Fingerknöcheln sowie unter den Ohrläppchen. Allgemein werden vor allem Hautpartien befallen, die oft gedehnt werden (wie die genannten Gelenke, aber auch z. B. die Waden) oder sonst mechanisch gestresst werden (z. B. unter dem Gürtel). Eher uncharakteristisch, weil nicht schuppend, sondern lediglich mit geröteten Hautflecken tritt Psoriasis auch bei Männern wie bei Frauen im Genitalbereich auf. Die Oberhaut (Epidermis) eines gesunden Menschen erneuert sich innerhalb von 26 bis 27 Tagen. In dieser Zeit werden neue Hautzellen gebildet und die gealterten (verhornten) Hautzellen (\"Keratinozyten\") vom Körper nahezu unsichtbar abgestoßen. Bei der gesunden Haut dienen die Keratinozyten dem mechanischen, mikrobiellen und chemischen Schutz der Haut. Der Transkriptionsfaktor STAT3 wird normalerweise nur nach Hautdefekt aktiviert und löst dann über eine Vermehrung der Keratinozyten und eine Aktivierung der kutanen T-Zellen den Reparaturvorgang aus. Bei der Psoriasis dagegen erfolgt die Verhornung an den befallenen Stellen sowohl beschleunigt – die Hautschicht erneuert sich vorzeitig innerhalb von nur drei bis sieben Tagen – als auch vermehrt (hyperkeratotisch) und unter Verlust des Stratum granulosum nach Aufbau und Funktion gestört (parakeratotisch). Gründe sind die erhöhte DNA-Synthese und die gesteigerte mitotische Aktivität der Basalzellen der Epidermis. Es kommt auch ohne Hautdefekt zur Aktivierung des STAT3 und damit fortlaufend zu unangepassten Umbauvorgängen in der Epidermis. Die gealterten Hautzellen bilden bei der Psoriasis aufgrund der beschleunigten Erneuerung silbrig glänzende grob-lamellöse Schuppen, die eine talgartige, silbrige Konsistenz haben, welche an Kerzenwachs erinnert (Kerzenwachsphänomen). Das darunter liegende Gewebe, die unterste Zellschicht der Oberhaut, die Grenze zur Lederhaut (Dermis), ist auf Grund des vermehrten Wachstums stark durchblutet und erscheint daher unter den leicht entfernbaren Schuppen als kräftige Rötung. Es lösen sich leicht auch noch tiefere Zelllagen (Phänomen des letzten Häutchens). Kann dieses dünne Häutchen abgelöst werden, gilt dies fast immer als sicheres Zeichen von Schuppenflechte. Nach der Entfernung kommt es zu einer punktförmigen Blutung (Phänomen des blutigen Taus, Auspitz-Phänomen). Ebenfalls typisch ist die Infiltration von Neutrophilen, was zu Mikroabszessen („Munro-Abszess“) unter der Hornschicht führt. Psoriasis vulgaris Typische Erstmanifestation der Psoriasis vulgaris ist die Psoriasis guttata, die häufig nach Kontakt mit Triggerfaktoren wie Medikamenten (β-Blocker, Lithium, Antimalariamittel etc.) oder einer Streptokokkeninfektion auftritt. Sie kann jedoch wieder abklingen oder in eine Vulgaris übergehen. Lokalisationsstellen der Psoriasis vulgaris sind die Kopfhaut (psoriasis capilitii), die intertriginösen Räume, die Beugenflächen (psoriasis inversa), die Handinnenflächen und Fußsohlen (psoriasis palmarum et plantarum), die genitale sowie die anale Lokalisation (bei der eine Rhagade in der Analkerbe als typisches Zeichen gilt). Spätmanifestation häufig erst nach dem vierzigsten Lebensjahr. Sie geht meist mit Nagelpsoriasis oder Gelenkbeschwerden (Psoriasisartrithis) einher. Die HLA-Koppelung ist nur gering, und es gibt keine familiäre Häufung. Es handelt sich meist um leichtere Verläufe. Hautbefall mit Pustelbildung und einer erhöhten Koppelung mit HLA-B27, vor allem ab dem 50. Lebensjahr zu beobachten, selten früher. Die Ursachen für diese meist generalisiert auftretende Psoriasis-Form sind noch weitestgehend ungeklärt. Man geht davon aus, dass ungewöhnlich große Mengen des neutrophilen-chemotaktischen Interleukin-8 einströmen, wodurch sich die massenhafte Einwanderung neutrophiler Granulozyten in das Stratum corneum erklären ließe. Das Einströmen führt zu sterilen Pusteln. Eine wesentliche Bedeutung kommt neben dem IL-8 dem Tumornekrosefaktor-α (TNF) zu, der zu kutanen Entzündungsreaktionen und der systemischen Symptomatik führt. Der klinische Verlauf kennzeichnet sich durch einen akuten Fieberschub. Innerhalb weniger Stunden entwickeln sich zunächst an den Berührstellen der Haut (z. B. unter der Brust) und später generalisiert flächige Erytheme mit Pusteln, die in schweren Fällen konfluieren können. Innerhalb von 24 Stunden steigt die Zahl der Leukozyten, der Calciumgehalt sinkt, ebenso der Gehalt an Albumin im Blutplasma. Im weiteren Verlauf kommt es immer wieder zu neuen Fieberschüben und generalisierten Pusteln.", "section_level": 2}, {"title": "Genitalien, After.", "content": "Hier sind in betreffenden Fällen vor allem die Leisten betroffen sowie die Genitalien selbst: bei Männern die Peniswurzel, die Eichel und der Hodensack, bei Frauen der Schamhügel mit den Schamhaaren, also die Vulva mit den Schamlippen; außerdem die Hautpartie zwischen Genitalien und After bzw. um diesen herum. Die Symptome sind für eine Psoriasis eher untypisch, weil ohne charakteristische Schuppung, sondern meist mit roten, scharf abgegrenzten Herden.", "section_level": 3}, {"title": "Kopfhaut.", "content": "Die Kopfhaut-Psoriasis nimmt eine Sonderstellung ein: Der behaarte Kopf ist sowohl bei juvenilen Formen als auch bei Erwachsenen das am häufigsten befallene Hautareal der Psoriasis. Nach Angaben der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in der Leitlinie zur Psoriasis des behaarten Kopfes schwanken statistische Angaben zur Häufigkeit des Kopfhautbefalls bei Psoriasis zwischen 50 und 80 Prozent. Die Kopfhaut zählt u. a. aufgrund ihrer Sensibilität und der dichten Behaarung zu den schwierig zu behandelnden Arealen.", "section_level": 3}, {"title": "Manifestation an Hautanhangsgebilden.", "content": "Bei massivem Befall der Kopfhaut können die Haarfollikel beeinträchtigt werden, was als besondere Form des inselförmigen Haarausfalls eine Alopecia psoriatica zur Folge hat. Veränderungen an den Nägeln von Zehen und Fingern stellen manchmal das einzige Symptom dar. Es kommt zur Nagelmatrix-Psoriasis (Tüpfel- oder Grübchennägel, „Ölflecken“ bzw. gelblich verfärbte \"Ölnägel\"), zur Nagelbett-Psoriasis (distale Onycholyse) und zur subungualen Onychodystrophie (Krümelnagel, Nagelverdickungen (Onychauxis)), eventuell auch zu einer Akroosteolyse.", "section_level": 2}, {"title": "Beteiligung anderer Organe.", "content": "Mit und ohne (wesentliche) Beteiligung der Haut kann die Psoriasis auch andere Organe betreffen:", "section_level": 2}, {"title": "Psoriasis arthropathica.", "content": "→ \"Hauptartikel: Psoriasisarthritis\": Entzündliche Veränderungen an den Gelenken und zugehörigen Bändern und angrenzenden Weichteilen, mit und ohne gleichzeitige Veränderungen der Haut sowie mit und ohne Überschneidung zur Bechterewschen Krankheit mit Nachweis von HLA-B27.", "section_level": 3}, {"title": "Augen.", "content": "Entzündungen des Augeninneren (Uveitis) kommen bei Psoriasis gehäuft vor, sind gehäuft mit Entzündungen auch der Netzhaut verbunden und haben weitere Eigentümlichkeiten gegenüber anderen Formen der Uveitis.", "section_level": 3}, {"title": "Herz-Kreislauf.", "content": "Die Datenlage für einen Zusammenhang zwischen Psoriasis und Gefäßerkrankungen sowie deren Folgen (Herzinfarkt, Schlaganfall) ist uneinheitlich. Es findet sich zwar auch ein höheres Auftreten klassischer Gefäßrisikofaktoren (Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen), man kann aber, mit Blick auf die systemische Entzündung bei der Psoriasis, von einem eigenständigen Risikofaktor für arterielle Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems ausgehen.", "section_level": 3}, {"title": "Knochen.", "content": "Ein Vergleich zwischen Schuppenflechte-Patienten und in Alter und Geschlecht vergleichbaren Gesunden ergab, dass Psoriasis-Patienten eine vermehrte Knochenproliferation bei gleichzeitigem nicht unterschiedlichen Erosionsumfang aufweisen.", "section_level": 3}, {"title": "Seelische Belastung.", "content": "Die seelischen Belastungen Psoriasiskranker werden allgemein stark unterschätzt: Nach neueren Studien liegen sie in der Größenordnung der Belastungen von Herzinfarkt-Patienten. Viele Betroffene erfahren ihre Erkrankung als starke Beeinträchtigung der persönlichen Lebensqualität, sie fühlen sich gesellschaftlich isoliert, leiden unter mangelndem Selbstbewusstsein und häufig auch unter Depressionen. Dass die Rate an Alkoholmissbrauch bei Psoriasis deutlich über der der Allgemeinbevölkerung liegt, kann sowohl eine Folge als auch einen verschlimmernden unspezifischen Reiz der Hauterkrankung darstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Ursachen.", "content": "Die Ätiologie der Psoriasis ist vermutlich multifaktoriell; Zusammenhang, Ausmaß und Wirkung von erblicher Disposition und Autoimmunreaktion sowie weiterer möglicher Auslöser sind noch nicht abschließend geklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Erbliche Disposition.", "content": "Schuppenflechte ist zu einem erheblichen Anteil erblich bedingt, daher wird familiäre Häufung beobachtet, wobei gelegentlich mehrere Generationen übersprungen werden. Bis heute ist allerdings nicht bekannt, ob die Psoriasis dominant oder rezessiv vererbt wird. Man geht davon aus, dass sie durch das Zusammenwirken von Varianten verschiedener Gene und Umwelteinflüssen ausgelöst wird. Das Risiko eines eineiigen Zwillings eines Betroffenen, ebenfalls zu erkranken, liegt bei 65–72 %. Etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung in Mitteleuropa sind von der Krankheit betroffen, während der Anteil in den USA bei ca. vier bis fünf Prozent liegt. Bei Eskimos, indigenen Völkern Amerikas, Menschen afrikanischer Herkunft und Ureinwohnern Australiens kommt die Psoriasis so gut wie nicht vor; in Japan und der Volksrepublik China liegt die Prävalenz zwischen 0,025 und 0,3 %, am häufigsten ist sie unter Kasachen (bis 12 %). Nicht bei allen Erbmalträgern kommt die Schuppenflechte zum Ausbruch; zu der Erbanlage müssen vermutlich noch weitere, noch nicht bekannte Faktoren hinzukommen. Dass bei Erbkrankheiten über Jahrtausende hinweg eigentlich nachteilige Gene erhalten bleiben, wird durch anderweitige Selektionsvorteile der Betroffenen zu erklären versucht. So wird etwa postuliert, dass zu Psoriasis neigende Personen weniger unter Hautinfektionen leiden, weil sie mehr Defensine (antibakterielle Proteine, enthalten in den Zellen des Stratum corneums der Haut) besäßen.", "section_level": 2}, {"title": "Fehlfunktion des Immunsystems.", "content": "Es wird davon ausgegangen, dass es sich um eine autoimmune T-Zell-mediierte Immunreaktion handelt, bei der das Immunsystem körpereigenes Gewebe als körperfremd erkennt und angreift. In den betroffenen Geweben entsteht ein proinflammatorisches Milieu. Bei Psoriasis wird vermehrt das Protein Psoriasin gebildet. Überraschend fand eine italienische Studie eine Prävalenz von 18 Prozent mit latenter Tuberkuloseinfektion unter gut 400 an Schuppenflechte Erkrankten. Ob dabei die Infektion einen Risikofaktor für Psoriasis darstellt, oder ob sowohl Infektion als auch Psoriasis durch den gleichen Defekt im Immunsystem begünstigt werden, muss weiter untersucht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Diagnostik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "PASI-Score.", "content": "Der Schweregrad der Erkrankung wird vor allem für die Bewertung von Therapie-Ergebnissen mit dem PASI-Score ermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Differentialdiagnosen.", "content": "Die Differenzialdiagnose der Schuppenflechte ist von der Manifestationsform abhängig. Hier eine Übersicht in Anlehnung an das Lehrbuch von Fritsch: Grundsätzlich sollte die Differenzialdiagnose einem erfahrenen Hautarzt überlassen werden. Bei der Psoriasis guttata mit mehreren polyzyklischen zum Teil konfluierenden Herden besteht die Möglichkeit einer Verwechslung mit einem Ekzem oder der \"Reiter’sche Erkrankung:\" → \"Hauptartikel: Reaktive Arthritis\" Das Vollbild mit der Trias aus Gelenkentzündung (Arthritis), Bindehautentzündung (Konjunktivitis) und Entzündung der Harnröhre (Urethritis) wird vermutlich durch eine Autoimmunreaktion nach bakterieller Infektion ausgelöst, wenn diese auch nicht immer erinnerlich ist. Wenn sich zudem nahe den entzündeten Gelenken sichtbare Hautveränderungen zeigen, die denen der Psoriasis ähneln, ist die Reiter’sche Erkrankung eine Differentialdiagnose zur Psoriasisarthritis.", "section_level": 2}, {"title": "Verlauf, auslösende oder verschlimmernde Faktoren.", "content": "Bei jedem Patienten verläuft die Krankheit anders: So heilt sie bei einigen scheinbar aus und tritt nur einmal im Leben auf (rund 25 %), bei anderen dagegen wechseln Phasen mit starker und geringer oder fehlender Aktivität der Erkrankung. Viele Betroffene berichten über schwerwiegende \"physische oder psychische Belastungssituationen\" als initialen Auslösefaktor, wie z. B. einen schweren grippalen Infekt, eine Operation oder auch einschneidende private Erlebnisse, wie den Tod eines nahen Angehörigen. Gerade bei Frauen haben oft auch starke hormonelle Veränderungen, wie sie u. a. bei Schwangerschaften vorkommen, erstmals einen Ausbruch und einen „Psoriasis-Schub“ zur Folge. Dass die Schuppenflechte häufig das erste Mal in der Pubertät ausbricht, könnte auch in diesen Zusammenhang gehören. Am häufigsten zeigt sich die Erkrankung aber erst zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr (Typ I, s. o.). In einzelnen Fällen tritt die Psoriasis bereits im Kindesalter auf und stellt dann eine zusätzliche und meist unterschätzte psychische Belastung für das Kind dar. Vor allem in der Herbst- und Winterzeit kommt es aufgrund der zusätzlichen Hautbelastungen durch trockene Heizungsluft und nasskalte Klimabedingungen und wohl auch wegen geringerer UV-Einstrahlung vermehrt zu Krankheitsschüben. Außerdem kann die Psoriasis bei bereits bestehender Veranlagung durch zahlreiche \"Medikamente\" wie: Betablocker, ACE-Hemmer, Lithium-Salze, Antimalariamittel, Interferone, Tetracycline, Terbinafin, NSAIDs und Folsäure ausgelöst oder auch der Krankheitsverlauf verschlimmert werden. Risikofaktoren sind auch \"kosmetische Präparate\" des täglichen Lebens, insbesondere, wenn sie die Haut austrocknen (beispielsweise alkoholhaltige Lotionen) oder sie chemisch irritieren, wie Rasierschaum, Haarspray und Handwaschpräparate. Selbst kosmetische Produkte, die eigentlich der Linderung psoriatischer Symptome dienen sollen, können zu deren Verschlechterung bis hin zur gefährlichen Psoriasis pustulosa generalisata führen, so die zahlreichen Shampoos, die Zink-Pyrithion enthalten. Als Auslösefaktoren einer Psoriasis werden auch \"unspezifische Reize\", wie Verletzungen, Reibung, Operationen, Sonnenbrände oder ähnliches beobachtet. Die Psoriasis gehört daher auch zu den Erkrankungen, bei denen das Köbner-Phänomen nachweisbar ist. Übergewicht, Alkoholmissbrauch sowie Stress können eine Psoriasis ebenfalls verschlechtern.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Anlässlich des Welt-Psoriasistags 2013 teilte der Deutsche Psoriasis Bund mit, dass nach Schätzungen von Experten etwa ein Viertel (24 %) der an Psoriasis Leidenden aufgrund von Unzufriedenheiten mit der Behandlung nicht mehr zu einem Arzt gehen. Mangelnde Kenntnisse bei Ärzten und Patienten über Ausmaß und Therapien der Krankheit führten zu verspäteten, falschen oder nicht ausreichenden Behandlungen und seien nicht mehr hinnehmbar. Ausgehend vom Verständnis der Psoriasis als einer genetisch mitbedingten Erkrankung und der Tatsache, dass eine Gentherapie bisher nicht verfügbar ist, ist durch andere Arten von Behandlung keine Heilung, sondern lediglich eine Linderung der Symptome zu erwarten. Hinzu kommt, dass wie bei allen Erkrankungen mit phasenhaftem Verlauf und spontanen Besserungen die Wirksamkeit von Behandlungsverfahren hinsichtlich dieser Linderung schwer einerseits vom Placebo-Effekt und andererseits von spontaner Besserung (Remission) unterschieden werden kann. Das gilt sowohl für Behandlungen auf medizinischer wie alternativmedizinischer Grundlage. Je nach Schweregrad der Erkrankung und Einbeziehung möglicher Organe wird die Behandlung abgestuft:", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "In einigen Fällen besteht ein Zusammenhang zwischen Psoriasis und Zöliakie. Der bei Zöliakie ohnehin gebotene Verzicht auf Lebensmittel mit dem Klebereiweiß Gluten kann dann auch die Psoriasis-Symptome lindern.", "section_level": 2}, {"title": "Psychomentale Ansätze.", "content": "Da sich die Psoriasis in vielen Fällen durch negative psychische Einflüsse verschlechtert, können Behandlungen, die Stress verhindern und/oder die Einstellung zur Krankheit verändern, positive Wirkungen auf die Psoriasis haben. Selbsthilfegruppen für Menschen mit Psoriasis helfen nicht nur, eine geeignete Behandlungsmethode für die eigene Schuppenflechte zu finden, sie geben dem Betroffenen auch die Gewissheit, mit der Krankheit nicht alleine auf der Welt zu sein. Insgesamt ist Akzeptanz ein wichtiger Faktor im Umgang mit der Psoriasis. Auf solche psychologischen Faktoren können eventuell auch die oft berichteten Erfolge mit Außenseitermethoden zurückgeführt werden. Patienten, die für solche naturwissenschaftlich nicht anerkannten Methoden empfänglich sind, können durch Unterstützung ihrer Psyche indirekt auch profitieren.", "section_level": 2}, {"title": "Äußere Anwendungen.", "content": "Bei klinisch weniger schweren Haut-Erscheinungen beschränkt man sich in der Regel auf äußerliche Anwendungen (topische Therapie). Bei den meisten Behandlungsmethoden muss sich der Patient auf eine längere Dauer von Wochen oder gar Monaten einstellen. Die Basistherapie besteht aus der Anwendung von wirkstofffreien Salben und Salben mit 3–10 % Harnstoff oder Salicylsäure. Obwohl diese Empfehlung in der S3-Leitlinie und in vielen dermatologischen Lehrbüchern steht, gibt es keine größeren randomisierten Studien zu ihrer Wirksamkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Bade-, Lichttherapien.", "content": "Eine Lichttherapie kann in der Praxis des Hautarztes oder, wenn man sich die entsprechenden Geräte angeschafft hat, zu Hause durchgeführt werden. Sonnenlicht bewirkt ebenfalls eine Linderung, die Bestrahlung mit künstlichem Licht bestimmter Wellenlänge ist jedoch vorteilhafter. Es werden verschiedene Formen und Kombinationen angewandt:", "section_level": 2}, {"title": "Bade-/Fangotherapie.", "content": "Eine Badetherapie mit schwefelhaltigem Natur-Fango und Vulkanwasser, wie sie in den argentinischen Anden im Thermalbad Copahue angeboten wird, kann Linderung, jedoch keine Heilung bewirken. Positive Erfahrungen gibt es auch mit Badetherapien in der Blauen Lagune (Bláa Lónið) in Island, sowie solchen am Toten Meer in Israel.", "section_level": 3}, {"title": "Balneo-/Balneophototherapie.", "content": "Die Balneophototherapie ist hauptsächlich als „Sole-Photo-Therapie“ bekannt. Diese Methode soll die Bedingungen am Toten Meer simulieren. Zwischen 60 und 90 % der Patienten sprechen auf diese Behandlungsart gut bis sehr gut an. Hierbei badet der Patient zunächst etwa 20–30 Minuten in einer stark solehaltigen Lösung, um im Anschluss – möglichst mit noch nasser Haut – kurzzeitig. d. h. im Bereich von wenigen Minuten mit einer intensiven UVB-Lichtquelle bestrahlt zu werden. Zur Balneophototherapie wurde am 5. Mai 2020 ein Cochrane Review veröffentlicht. Die Autoren evaluierten die Studiendaten von Patienten mit Psoriasis vulgaris. Dabei zeigte das Salzbad kombiniert mit UVB Vorteile gegenüber der alleinigen UVB-Behandlung (Hauptergebnis). Primärer Endpunkt war eine Reduktion des Psoriasis Area and Severity Index (PASI) um mindestens 75 % (PASI-75). Dieser Endpunkt wurde von lediglich zwei der insgesamt acht eingeschlossenen Studien berichtet. Beide Studien hatten denselben Sponsor, und beide Studien hatten ein hohes Verzerrungspotenzials. Daher wurde die Evidenzsicherheit als niedrig erachtet.", "section_level": 3}, {"title": "Fischtherapie.", "content": "Diese wird mit Rötlichen Saugbarben \"(Garra rufa\", auch \"Kangal-\" oder \"Knabberfische)\" durchgeführt: Die Patienten baden drei Wochen lang etwa zwei Stunden täglich mit ca. 200 Saugbarben in speziellen Therapiewannen. Die Fische (Kangalfische) entfernen dabei die Hautschuppen der betroffenen Patienten. Anschließend erhalten die Patienten eine kurze UV-Bestrahlung im Solarium sowie Hautpflegecremes. Ein bekannter Ort dafür ist die „Kangal Thermalquelle“ in der Nähe des türkischen Dorfes Kavak. Behandelte Patienten berichten auf der kommerziellen Homepage der Einrichtung über eine deutliche Befundbesserung. Über die Behandlung in dieser heißen Quelle wurde bisher in zwei kleinen klinischen Studien mit positiven Ergebnissen berichtet, ihre Aussagekraft ist jedoch aufgrund des retrospektiven Designs und des Fehlens von Kontrollgruppen eingeschränkt. Seit 2000 sind für diese Therapie die Fische auch bei Züchtern in Deutschland erhältlich.", "section_level": 3}, {"title": "Lasertherapie.", "content": "Der Excimer-Laser stellt eine der neuesten Entwicklungen in der Lasertherapie dar. Es handelt sich dabei um einen Xenon-Chlorid-Gas-Laser. Er erzeugt monochromatisches Licht der Wellenlänge 308 nm. Der Laser arbeitet im UV-Schmalband-Spektrum. Anders als beim aufgefächerten Lichtkegel von Lichtkabinen erzeugt der Laser einen gebündelten Strahl. Mit dem kleinen optischen Fenster des Laser-Kopfes ist es möglich, innerhalb kurzer Zeit eine therapeutisch hohe Strahlendosis gezielt auf erkrankte Hautgebiete anzuwenden, ohne die umliegende gesunde Haut der Strahlung auszusetzen. Der Laser bietet sich besonders zur Behandlung von kleinen, hartnäckigen Entzündungsherden auf der Haut an. Der Laser hat sich bei der Behandlung von verschiedenen Erkrankungen bewährt, die auf eine UV-Therapie ansprechen. Zum Einsatz kommt er vor allen bei der Psoriasis und der Vitiligo. Die benötigte Therapiezeit ist durch die hohe Bestrahlungsstärke des Lasers gegenüber konventionellen Lichtkabinen deutlich geringer. Schwer erreichbare Regionen der Haut, etwa Hautfalten oder Gelenkbeugen, können einfacher erreicht werden als bei einer Therapie in Lichtkabinen. Je nach Empfindlichkeit des erkrankten Haut-Areals kann die therapeutisch notwendige Dosis gezielt angepasst werden.", "section_level": 3}, {"title": "PUVA.", "content": "Diese schon länger bekannte Methode (\"P\"soralen + \"UVA\") gibt es in drei Formen zur äußerlichen (als Creme oder Bad) und innerlichen Anwendung (mittels Tabletten). Die Wirkstoffe sind Psoralene (z. B. Methoxsalen), die in Präparaten wie Psoralen oder Meladinine enthalten sind. Diese steigern die Lichtempfindlichkeit der Haut und erhöhen so die Wirksamkeit der UVA-Strahlen. Durch die PUVA-Therapie kommt es vermutlich zu einer Photoinaktivierung der hyperreaktiven T-Zellen, da Psoralen, ein Furocumarin, molekulare Bindungsreaktionen an Nukleinsäuren und Proteinstrukturen eingeht. Die langfristige Anwendung von PUVA kann irreguläre Pigmentierungen, eine lichttypische Alterung der Haut mit Teleangiektasien (feine Äderchen in der Haut) und nachlassender Elastizität bewirken. Bei jungen Patienten muss auch die Möglichkeit von späteren Hautkrebserkrankungen berücksichtigt werden. Unter Abwägung von Erfolgen und Risiken wird die PUVA in der Leitlinie „Therapie der Psoriasis vulgaris“ empfohlen.", "section_level": 3}, {"title": "Schmalspektrum-Ultraviolettstrahlung.", "content": "Die Schmalspektrum-UVB-Therapie ist nach den Bestrahlungsgeräten mit 311 nm Licht-Wellenlänge benannt. Die Psoriasis reagiert am empfindlichsten im Bereich zwischen 310 und 313 nm, daher ist die 311 nm Bestrahlung heute das Mittel der Wahl für Ganz- und Teilkörperbestrahlungen, z. B. mit einem Lichtkamm. Durch die geringere Erythemwirkung ist die Verträglichkeit besser als bei Breitband-UVB- und SUP-Strahlern. Diese Therapie wird oft kombiniert mit topischen Behandlungen, zur weiteren Steigerung der Wirksamkeit.", "section_level": 3}, {"title": "Selektive Ultraviolett-Phototherapie (SUP).", "content": "Eine Kombination von UVA und UVB. Sie wirkt rasch und intensiv, muss aber optimal an die Hautverhältnisse der Personen angepasst werden, um Sonnenbrände zu vermeiden. Dies gilt allerdings für alle Bestrahlungstherapien.", "section_level": 3}, {"title": "Blaue LED-Licht-Therapie.", "content": "Diese neue Lichttherapie macht sich blaues Licht einer Wellenlänge von 453 Nanometer (nm) zu Nutze. Dieser Lichtbereich gehört zum sichtbaren Lichtspektrum und ist somit frei von Ultraviolettstrahlung (UV-Strahlung). Leuchtdioden (LEDs) sind sichere, energieeffiziente und langlebige Lichtquellen. Das blaue LED-Licht hat wie durch Studien gezeigt wurde anti-proliferative Eigenschaften, die die übermäßige Vermehrung bestimmter Hautzellen (Keratinozyten) bei Psoriasis vermindern können. Auch die Entzündung in betroffenen Hautstellen kann durch die Inaktivierung von T-Zellen reduziert werden. Diese Effekte führen laut klinischen Studien zu einer Linderung der Symptome der Schuppenflechte-Herde, wie Schuppung, Rötung und Dicke.", "section_level": 3}, {"title": "Elektrotherapie.", "content": "Die Elektrotherapie mit schwach dosiertem Interferenzstrom zur Behandlung wurde am Forschungszentrum Karlsruhe weiterentwickelt, wo man in einer kleineren Studie Behandlungserfolge nachweisen konnte. Die Behandlung sei praktikabel und gut verträglich. Zur Behandlung müssen die psoriatischen Areale mit Elektroden abgedeckt werden. Hände, Füße oder Ellbogen können auch in Wannen behandelt werden, die mit Leitungswasser gefüllt sind. Die Behandlungen müssen regelmäßig zweimal täglich fünf Minuten lang durchgeführt werden, bis der Befall abgeheilt oder deutlich gebessert ist. Je nach dessen Schwere dauert dies bis zu zwölf Wochen. Da die Behandlungen regelmäßig erfolgen müssen, werden sie in der Regel vom Patienten selbst durchgeführt. Die Behandlung erfordert spezielle Therapiegeräte, die gekauft oder geliehen werden können. Zurzeit laufen mehrere Studien. Bei der Psoriasis-Arthritis sind zwar analgetische Effekte beschrieben, ein Einfluss auf den Krankheitsverlauf ist jedoch nicht beobachtet worden.", "section_level": 2}, {"title": "Innerliche Anwendungen.", "content": "Innerliche Anwendungen (systemische Therapie) sind bei mittelschweren bis schweren Fällen der Haut und bei Beteiligungen anderer Organe indiziert. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei der Schuppenflechte um eine Autoimmun-Erkrankung (s. o.), also eine entzündliche, systemische Erkrankung mit dem zusätzlichen Risiko assoziierter Co-Morbiditäten handelt, spielt die systemische Behandlung eindeutig die größere Rolle. Eine kosmetische (topische) Behandlung kann für eine systemische Erkrankung keine zufriedenstellende Lösung sein. Neuere Daten legen nahe, dass eine frühe systemische Therapie nicht nur die Schuppenflechte selbst verbessert, sondern auch das mit Schuppenflechte assoziierte kardiovaskuläre Risiko vermindert. Die folgende Liste orientiert sich an der Häufigkeit der Verschreibung in Deutschland laut dem deutschen Psoriasis-Register:", "section_level": 2}, {"title": "Fumarsäureester.", "content": "Eine Mischung aus unterschiedlichen Fumarsäureestern (Fumarsäuredimethylester und Fumarsäuremonoethylester-Salze) ist als Medikament unter dem Handelsnamen \"Fumaderm\" seit 1994 verfügbar. Behandlungen mit diesem Medikament werden bei mittelschwerem bis schwerem Befall vorgenommen, wobei es zu einer Abnahme des Schweregrades der Erkrankung im Mittel um 50–80 % kommt. Nach Empfehlung der deutschen S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris eignen sich Fumarsäureester besonders zur Langzeittherapie. Ein weiterer Vorteil der Therapie mit Fumarsäureestern liegt in den geringen Arzneimittelinteraktionen. Fumarsäuredimethylester wirken immunmodulatorisch (antientzündlich) und sind die Antipsoriatika mit der längsten Erfahrung im Einsatz (nämlich seit 1959). Dadurch, dass die Entzündung zurückgeht, gehen auch die Schuppen zurück. Die wichtigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden, Diarrhoen, kolikartige Bauchschmerzen und Hitzewallungen. Ferner kann die Zahl der weißen Blutkörperchen im Blut abnehmen (Leuko-/Lymphozytopenie). Sollte die Anzahl der weißen Blutkörperchen stark abfallen, muss die Dosis reduziert oder die Therapie unterbrochen werden. Wenn die Therapie trotz stark reduzierter Anzahl weißer Blutkörperchen fortgeführt wird, besteht das Risiko opportunistischer Infektionen, wie beispielsweise der progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML), die mitunter sogar tödlich verlaufen kann. Ärzte kontrollieren daher das Blutbild in regelmäßigen Abständen. \"Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise auf ein DMF-assoziiertes Risiko für PML. Das vorteilhafte Nutzen-Risiko-Verhältnis von Fumaderm bei der oralen Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis insbesondere für die Langzeiterhaltungstherapie wurde in den entsprechenden Leitlinien zur Therapie der Psoriasis hervorgehoben.\" Die Effekte bei Psoriasisarthritis sind nicht ausreichend untersucht, es gibt aber Hinweise auf eine Wirksamkeit und in aktueller klinischer Praxis werden Fumarsäureester bei Patienten mit Plaque Psoriasis und milder Psoriasisarthritis eingesetzt. Fumarsäureester sind die am häufigsten verschriebenen systemischen Psoriasis-Therapien in Deutschland.", "section_level": 3}, {"title": "Methotrexat.", "content": "In niedriger Dosis (bis zu 25 mg/Woche) verwendet ist Methotrexat (MTX, zahlreiche Generika) weltweit das am häufigsten verwendete Medikament zur innerlichen Behandlung der Psoriasis. In Deutschland wird es am zweithäufigsten eingesetzt. Es unterdrückt das Immunsystem. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen betreffen die Leber, Nieren und das blutbildende System des Knochenmarks. Lange galt, dass MTX besonders gut bei Psoriasisarthritis wirksam ist, allerdings konnte eine im Jahr 2012 publizierte randomisierte placebokontrollierte Studie keinen solchen Effekt zeigen.", "section_level": 3}, {"title": "Biologicals.", "content": "Bei den Biologicals unterscheidet man zwei Typen: Die TNF-Blocker Adalimumab (\"Humira\"), Infliximab (\"Remicade\", Biosimilars) und Etanercept (Enbrel) sowie den p40 Interleukin 12/23-Hemmer Ustekinumab (\"Stelara\"), resp. den monoklonalen Antikörper Secukinumab (\"Cosentyx\" von Novartis), der Interleukin-17A neutralisiert. Es handelt sich dabei um biotechnologisch hergestellte Substanzen, die entweder zur Gruppe der monoklonalen Antikörper (Adalimumab, Infliximab, Secukinumab und Ustekinumab) oder der Gruppe der Fusionsproteine (Etanercept) gehören. Diese Substanzen werden bei Patienten eingesetzt, bei denen die klassischen systemischen Therapien (Methotrexat, Ciclosporin, Fumarsäureester) oder eine Lichttherapie nicht in Frage kommen oder unzureichend wirksam sind. Es gibt Hinweise, dass bei Psoriasisarthritis die TNF-α-Antagonisten ein Fortschreiten der Gelenkschäden verhindern können. Besonders die TNF-Blocker erhöhen das Infektionsrisiko unter der Therapie, auch das Risiko opportunistischer Infektionen, wie beispielsweise der PML. Unter Ustekinumab kann eine besonders schwerwiegende Abschälung der Haut eintreten. Da Adalimumab die Immunabwehr unterdrückt, ist auch hier das Risiko erhöht, an opportunistischen Infektionen zu erkranken. Adalimumab wird in Deutschland zur Behandlung der Psoriasis am dritthäufigsten eingesetzt. Die drei Proteine Adalimumab, Etanercept und Infliximab gelten – unter wirtschaftlichen Aspekten – als besonders erfolgreiche Medikamente und sind daher so genannte Blockbuster. Sie werden aber auch in anderen Indikationen eingesetzt (z. B. Psoriasisarthritis, Rheuma und Morbus Crohn.) Weitere Biologicals sind z. B. Ixekizumab; darüber hinaus befinden sich zahlreiche in klinischer Prüfung.", "section_level": 3}, {"title": "Apremilast.", "content": "Der Phosphodiesterase-Hemmer Apremilast (\"Otezla\", Celgene) ist seit Januar 2015 zur Behandlung der mittelschweren bis schweren chronischen Psoriasis zugelassen. Apremilast ist der erste für diese Indikation zugelassene orale PDE4-Inhibitor und wird zur Behandlung von Patienten eingesetzt, bei denen andere systemische Therapien nicht angesprochen haben oder nicht vertragen wurden. Die Substanz wurde ebenfalls zur Behandlung von Psoriasis-Arthritis bei Erwachsenen zugelassen.", "section_level": 3}, {"title": "Retinoide.", "content": "Die Vitamin-A-Abkömmlinge wie zum Beispiel Acitretin werden gerne mit UV-Bestrahlungen kombiniert, für synergistische Effekte dieser Kombinationstherapie gibt es jedoch keine ausreichenden Belege. Wichtig ist, dass diese Stoffe bei Frauen bis zu zwei Jahre nach der Behandlung zu einer Missbildung des Kindes in der Schwangerschaft führen können.", "section_level": 3}, {"title": "Kortikoide.", "content": "Die hier verwendeten Tabletten oder Spritzen wirken kurzfristig lindernd. Es können jedoch auch ein Rückschlag (ein sog. Rebound-Phänomen) und weitere gravierende Nebenwirkungen auftreten. Die innerliche Therapie der Psoriasis mit Kortikoiden wird heute nicht mehr empfohlen.", "section_level": 3}, {"title": "Ciclosporin.", "content": "Die immunsuppressive Substanz Ciclosporin ist zur Behandlung von schwersten therapieresistenten Formen einer Psoriasis zugelassen. Eine Langzeittherapie (länger als maximal ein bis zwei Jahre) ist auf Grund der potentiellen Nebenwirkungen wie Nierenschädigung und Bluthochdruck, aber auch aufgrund der Möglichkeit eines erhöhten Krebsrisikos nicht indiziert.", "section_level": 3}, {"title": "Chirurgische Therapieoptionen.", "content": "Die Entfernung der Gaumenmandeln scheint einem guten Teil der Patienten mit Psoriasis guttata, Psoriasis vulgaris oder Psoriasis pustulosa palmoplantaris Besserung zu bringen. Darauf weisen Fallstudien, Fallserien und eine randomisierte kontrollierte Studie hin. Patienten waren großteils Japaner.", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung der Nagel-Psoriasis.", "content": "Für die Nagel-Psoriasis gibt es bislang keine zugelassene Behandlungsmethode. Allerdings hat sich die fixe Kombination von Calcipotriol und Betamethason im Off-Label-Use bewährt. Dies wird auch durch Studienergebnisse untermauert, die eine deutliche Reduktion der Nagel-Psoriasis und positive Effekte auf Hyperkeratose und Onycholyse zeigen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Alternativmedizinische Behandlungsverfahren.", "content": "Die Befragung einiger Psoriasiskranker ergab, dass sie vor allem Kräuter und Diät-Regeln anwenden, außerdem Methoden der traditionellen chinesischen Medizin, meist in Ergänzung zu medizinischen Verfahren. Einige Untersuchungen sprechen für eine Wirksamkeit der Akupunkturbehandlung bei Psoriasis und anderen Hauterkrankungen. Für eine über einen Placeboeffekt hinausgehende Wirksamkeit liegen derzeit allerdings noch keine belastbaren Belege vor. Umgekehrt können Hautreize z. B. durch Akupunkturnadeln aufgrund des Köbner-Phänomens zu Psoriasis-Plaques führen. Auch bei der Homöopathie wird von den Anwendern immer wieder über Erfolge berichtet. Für eine über den Placeboeffekt hinausgehende Wirksamkeit der Homöopathie bei Psoriasis liegen allerdings bisher keine belastbaren Belege vor. 2014 wurde eine ayurvedische Creme getestet mit den Inhaltsstoffen Gelbwurz, Niem, Färberwurzel und Sweet Indrajao. Die Probanden behaupten, dass Juckreiz umgehend reduziert wird und Hautrötungen und -schwellungen substanziell vermindert werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Schuppenflechte oder Psoriasis (; im Altertum gleichgesetzt mit der „Krätze“) ist eine nicht-ansteckende Autoimmunkrankheit, die sich vor allem als entzündliche Hautkrankheit \"(Dermatose)\" manifestiert, darüber hinaus als eine nicht selten auch andere Organe betreffende Systemerkrankung, die vor allem die Gelenke und zugehörigen Bänder und angrenzenden Weichteile \"(siehe Psoriasisarthritis)\", die Augen \"(siehe Uveitis)\", das Gefäßsystem, das Herz sowie die Genitalien betrifft. Darüber hinaus kann sie mit Diabetes mellitus und Schlaganfällen einhergehen; sie zeigt sich im Wesentlichen durch stark schuppende Hautstellen, häufig z. B. an Knien, Ellenbogen und an der Kopfhaut, oft mit starkem Juckreiz sowie Veränderungen an den Nägeln.", "tgt_summary": "干癣(英语:psoriasis,,学名为银屑病,又称“白疕”或“牛皮癣”)是一种慢性皮肤疾病,主要特色是在身上出现一块一块异常的皮肤。通常,这些块状皮肤异常会发红、发痒、以及脱屑。干癣的症状轻自小片的病变、大至影响全身皮肤,皮肤的伤害可能会诱发伤口处发生干癣病变,称作寇柏纳现象。干癣患者罹患干癣性关节炎、淋巴癌、心血管疾病、克隆氏症以及忧郁症的机会都较高。约有30%的干癣患者患有干癣性关节炎。", "id": 979584} {"src_title": "Helvetia", "tgt_title": "赫尔维蒂娅", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Helvetia wurde erstmals im 17. Jahrhundert als aus den Kantonsallegorien gebündelte Frauengestalt und Identifikationsfigur für die Eidgenossenschaft erwähnt: Zuerst 1642 als rein geografisch zu verstehende Figur in der \"Topographia Helvetiae\" von Matthäus Merian d. Ä., dann 1672 als auch politisch zu verstehende Bühnenfigur in Johann Caspar Weissenbachs Stück \"Eydtgenossisch Contrafeth Auff- und Abnemmender Jungfrawen Helvetiae\". Er und mehrere Künstler, die gleichzeitig Helvetia bildlich darstellten, schufen eine neue Identifikationsfigur für die Einheit der Eidgenossenschaft in Zeiten der Entzweiung vor allem durch konfessionelle Streitigkeiten. Diese zeugte auch vom gestiegenen Selbstbewusstsein und vom Anspruch auf einen souveränen Status, nachdem den eidgenössischen Orten im Westfälischen Frieden (1648) «Freiheit und Exemtion» vom Heiligen Römischen Reich gewährt worden war. Mit dem wachsenden Nationalbewusstsein im 19. Jahrhundert und der Gründung des schweizerischen Bundesstaates 1848 gewann Helvetia als Nationalallegorie an Bedeutung. Sie erschien auf Münzen und Briefmarken und in politischen und patriotischen Darstellungen. So wurde z. B. zwischen 1883 und 1896 die Helvetia als Vorläuferin des Goldvrenelis herausgegeben. Bis heute befindet sich das Bildnis der Helvetia auf den Münzen zu 1⁄2, 1 und 2 Franken (stehend). Das Porträt auf den Münzen zu 5, 10 und 20 Rappen bildet entgegen der landläufigen Meinung nicht die Helvetia, sondern die Libertas ab. Auf Briefmarken und Münzen wird bis heute «Helvetia» als Landesbezeichnung verwendet, weil damit keine der vier Landessprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch) der Schweiz bevorzugt wird. Aus demselben Grund wurde das lateinische Landeskennzeichen \"CH\" gewählt, die Abkürzung für \"Confoederatio Helvetica\", Schweizerische Eidgenossenschaft. In irischer \"(an Eilvéis),\" griechischer (\"Ελβετία,\" translit. Elvetia) und rumänischer Sprache \"(Elveţia)\" wird der Ausdruck «Helvetia» als Landesname für die Schweiz verwendet, im Italienischen ist als Adjektiv \"elvetico\" (für \"schweizerisch\") gebräuchlich.", "section_level": 1}, {"title": "Helvetia in der Kunst.", "content": "An der Mittleren Brücke in Basel, auf der Kleinbasler Uferseite, befindet sich die Skulptur „Helvetia auf der Reise“, die 1980 von der Basler Künstlerin Bettina Eichin angefertigt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Helvetia ist die vom Volksstamm der Helvetier abgeleitete neulateinische Bezeichnung für die Schweiz und eine allegorische Frauenfigur, welche die Schweiz bzw. die Eidgenossenschaft versinnbildlicht.", "tgt_summary": "赫尔维蒂娅()是瑞士联邦的象征。这一名称和瑞士的官方名称“赫尔维蒂亚邦联”都源于罗马帝国征服瑞士高原之前当地的居民赫尔维蒂人。", "id": 2642961} {"src_title": "Bundeswappen Deutschlands", "tgt_title": "德国国徽", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das deutsche Wappen, in Gold, darauf ein stilisierter rot bewehrter schwarzer, nach rechts blickender Adler, ist eines der ältesten Staatssymbole der Welt und – neben dem Wappen der Republik Österreich, das dieselben Ursprünge hat – das älteste heute noch bestehende europäische Hoheitszeichen. Seine Ursprünge reichen weit vor das Zeitalter der Nationalstaaten zurück. In der Antike galt der Adler als Bote der Götter. In der griechischen Mythologie versinnbildlicht er Zeus, bei den Römern Jupiter und bei den Germanen den Hauptgott Odin. Neben der göttlichen Ewigkeit symbolisiert er auch Mut und Stärke, weshalb der Vogel auf militärischen Bannern oft abgebildet wurde. Seit etwa 100 v. Chr. war der Adler das höchstrangige Feldzeichen der römischen Legionen. Im römischen Kaiserkult symbolisierte ein aufsteigender Adler die Apotheose des verstorbenen Kaisers. Das Gold des Wappenschildes verweist auf den sakralen Bedeutungsgehalt des Kaisertums. Die schwarze Farbe des Adlers ergibt sich aus dem heraldischen Streben nach einer kontrastreichen Tingierung, die dem Interesse einer guten Wahrnehmung aus Fernsicht geschuldet ist. Als Karl der Große im Jahre 800 das römische Kaisertum nach der Reichsidee der \"Translatio imperii\" auf sich als Herrscher des Frankenreichs übertrug, übernahm er auch die \"Aquila\", den Legionsadler römischer Feldzeichen, als Symbol der universalen kaiserlichen Befehlsgewalt über das Römische Weltreich. Auf seinem Palast zu Aachen ließ er – wie Richer von Reims berichtete und Thietmar von Merseburg bestätigte – einen metallenen, vermutlich goldenen Adler anbringen, der noch zur Zeit Heinrichs IV. vorhanden war. Der Adler symbolisierte zu dieser Zeit keinen bestimmten Staat unter anderen, sondern die Idee der universalen weltlichen Ordnung überhaupt, den Reichsgedanken, so wie das Heilige Römische Reich zunächst übernational und universal gedacht war. Im Laufe der Jahrhunderte machte der Adler als \"Reichsadler\" eine mehrfache Wandlung durch, vom imperialen zu einem mit dem Begriff „Deutschland“ verbundenen staatlichen Symbol, daneben auch zu einem Freiheits- und schließlich zum Nationalsymbol. Parallel zum Entstehen national orientierter Staatswesen wie Frankreich oder England begann das Adlersymbol eine engere Beziehung zu Deutschland zu knüpfen, da wegen der personellen Verbindung zwischen der römischen Kaiser- und der deutschen Königswürde auch die nicht zu Kaisern gekrönten deutschen Könige den Adler führten.", "section_level": 1}, {"title": "Deutscher Bund (1815–1866).", "content": "Der 1815 errichtete Deutsche Bund war im Wesentlichen ein Verteidigungsbündnis mit begrenztem Bundeszweck, insbesondere ein Staatenbund. Man vermied es, ein eigentliches Bundessymbol anzunehmen, behalf sich aber provisorisch mit dem österreichischen Doppeladler, da Österreich den Vorsitz im Deutschen Bundestag hatte. Um der deutschen Einigungsbewegung entgegenzukommen, erklärte der Bundestag am 9. März 1848 den Doppeladler schließlich zum Bundeswappen. Kurz darauf kam es im April und Mai 1848 zur Wahl einer deutschen Nationalversammlung in Frankfurt. Sie setzte eine vorläufige Verfassungsordnung ein und auch eine Reichsgewalt für das entstehende revolutionäre Reich dieser Zeit. Die neuen Reichsorgane traten an die Stelle des Bundestags. Die Nationalversammlung einigte sich am 12. November 1848 auf das Reichsgesetz betreffend die Einführung einer deutschen Kriegs- und Handelsflagge. Dabei setzte sie einen doppelköpfigen Adler in das Obereck der schwarz-rot-goldenen Flagge. Nach der Niederschlagung der Revolution und gewaltsamen Auflösung der Nationalversammlung versuchte Preußen noch, Kleindeutschland oder wenigstens Norddeutschland mit der Erfurter Union zu vereinen. Spätestens mit der vollständigen Wiederherstellung des Bundestages 1851 verschwand auch der Bundes-Doppeladler wieder von der Bildfläche.", "section_level": 2}, {"title": "Norddeutscher Bund und Deutsches Kaiserreich (1867–1918).", "content": "Bei der Gründung des Norddeutschen Bundes 1866/67 kam der Doppeladler, weil Österreich-Ungarn ihn führte, nicht mehr in Frage, doch war der Adler als deutsches Nationalsymbol unumstritten. Er kehrte dann 1871 im Kaiserreich in seiner ursprünglichen, einköpfigen Form als Reichsadler zurück, traditionell schwarz gefiedert und rot bewehrt; auch der goldene Hintergrund wurde beim großen und mittleren Wappen wieder verwendet (das kleine Wappen hatte keinen Hintergrund). Die gesetzliche Festlegung des Reichsadlers als Reichssymbol erfolgte durch einen Erlass von Kaiser Wilhelm I. am 3. August 1871 (Reichsgesetzblatt 1871, S. 318). Bereits seit dem 27. April 1871 wurde ein vorläufiges Reichssymbol verwendet, das sich in Details vom neuen Modell unterschied. Eine weitere Modifikation erfolgte durch einen Erlass von Kaiser Wilhelm II. am 6. Dezember 1888. Der Reichsadler war mit einem Mittelschild belegt, in dem das preußische Staatswappen abgebildet war. Dieses war wiederum mit einem Herzschild belegt, in dem sich das Stammwappen der Hohenzollern befand. Das Mittelschild war von einer Collane des preußischen Ordens „vom Schwarzen Adler“ umgeben. Über dem Reichsadler schwebte eine fiktive Krone, die an die historische Reichskrone erinnerte. Sie unterschied sich von dieser aber durch einen zusätzlichen Bügel sowie einige Details. In der Kaiserlichen Kriegsflagge, später Reichskriegsflagge, war nicht der Reichs-, sondern der Preußische Adler abgebildet. Dieser war mit den Krönungsinsignien sowie mit einer Königskrone ausgestattet. Ab 1914 plante Deutschland den Reichsadler als Wappenelement auf Kolonialflaggen und Kolonialwappen einzuführen. Der Verlust der Kolonien im Ersten Weltkrieg verhinderte die Einführung.", "section_level": 2}, {"title": "Weimarer Republik (1919–1933).", "content": "Die Ausrufung der Republik in Deutschland ging auch an den Staatssymbolen nicht spurlos vorbei. In der Novemberrevolution 1918/19 gab es Tendenzen, die traditionellen Symbole, ähnlich wie in der französischen Republik geschehen, radikal zugunsten neuer Symbole zu ersetzen. Die große Mehrheit der Entwürfe hielten jedoch am Reichsadler fest, vereinzelt gab es Tendenzen zur Wiedereinführung des Doppeladlers oder zur Änderung der Tingierung. Das ehemalige Reichsamt und nunmehrige Reichsministerium des Innern bat in der Folge die Heraldiker Stephan Kekule von Stradonitz und Emil Doepler um Vorschläge und Entwürfe. Einer von Doeplers Entwürfen sah die Beibehaltung des schwarzen einköpfigen und rotbewehrten, rotgezungten Adlers im goldenen Schilde unter Auslassung aller mit der Monarchie assoziierten Symbole vor (Entfernung des Oberwappens mit der fiktiven Reichskrone, der Wilden Männer als Schildhalter, der Collane, des Preußen-Mittelschilds und des Hohenzollern-Herzschilds). Dieser Entwurf wurde nach einigem Zögern am 1. September 1919 durch das Kabinett angenommen. Am 27. September 1919 wurden durch einen \"Erlaß des Reichspräsidenten\" erste Staatssymbole für die Weimarer Republik festgesetzt. Dazu gehörte eine Flagge des Reichspräsidenten, die im Jahre 1921 in eine Standarte geändert wurde. Am 11. November 1919 wurde das neue schlichte republikanische Wappen nach dem Entwurf Emil Doeplers im Reichsgesetzblatt Nr. 217 in der \"Bekanntmachung betreffend das Reichswappen und den Reichsadler\" bekanntgegeben: Bei dieser Bekanntmachung handelte es sich jedoch nicht um eine bindende Rechtsnorm. Im letzten Abschnitt wurde festgesetzt: „Die künstlerische Ausgestaltung bleibt für jeden besonderen Zweck vorbehalten.“ Dies wurde von Edwin Redslob, dem 1920 für die Koordination von staatlichen Kunst- und Kulturfragen erstmals berufenen \"Reichskunstwart\", zum Anlass genommen, immer wieder neue Entwürfe des Adlers anfertigen zu lassen, sodass die genaue Ausformung des Reichsadlers weiterhin lange Zeit umstritten blieb. Insbesondere der Entwurf des expressionistischen Künstlers Karl Schmidt-Rottluff traf auf allgemein heftige Ablehnung. Im weiteren Verlaufe der Republik wurden schließlich für die Amtssiegel Vorschläge von Sigmund von Weech angenommen, während sich die Entwürfe von Rudolf Koch und Karl Groß für die Dienstschilder durchsetzen konnten. Ab 1928 – bei der Reichswehr schon ab 1927 – erhielt der Reichsadler im offiziellen Reichswappen neue Formen, die Karl-Tobias Schwab unter dem Einfluss der Neuen Sachlichkeit entworfen hatte. Bei den Olympischen Sommerspielen 1928 fungierte er bereits als Erkennungszeichen der deutschen Sportler. Dieses Reichswappen wurde das Bundeswappen der Bundesrepublik Deutschland, wie es Theodor Heuss am 20. Januar 1950 verkündete. In der Standarte des Reichspräsidenten wurde der Adler in einer etwas anderen Gestalt präsentiert, was auf Grund des Gesetzestextes möglich wurde. Die erste Standarte wurde am 11. April 1921 eingeführt. Ab dem 5. Mai 1926 wurde das Design etwas geändert, indem man unter anderem an beiden Schwingen eine weitere Außenfeder hinzufügte. Beide Versionen wurden offenbar bis zum Jahr 1933 verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus (1933 bis 1945).", "content": "In der Zeit des Nationalsozialismus erfuhr der Adler verschiedene Umgestaltungen. Zunächst wurde das alte Reichswappen weitergeführt. Auch der Adler in der Standarte des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg behielt im Wesentlichen die alte Form, wobei sowohl Varianten von Adlern mit fünf als auch mit sechs Federn je Schwinge gezeigt wurden. Mit dem Tod von Hindenburgs Anfang August 1934 wurde Hitler Reichspräsident und acht Monate später mit Verordnung vom 11. April 1935 die Standarte des Reichspräsidenten abgeschafft. An ihre Stelle trat die persönliche Standarte Adolf Hitlers. Später legte sich der NS-Staat eine ganz eigene Wappengestaltung zu. Das einst von Hitler entworfene, einem römischen Legionsadler nachempfundene Emblem der NSDAP mit einem Hakenkreuz in den Adlerfängen und nach rechts gewandtem Kopf wurde durch die anlässlich des „Reichsparteitags der Freiheit“ 1935 im Reichstag beschlossenen Nürnberger Gesetze zum neuen Hoheitszeichen ernannt. Bereits am 17. Februar 1934 wurde in einer Verordnung des Reichspräsidenten von Hindenburg das Hoheitszeichen der NSDAP bei der Wehrmacht (damals noch Reichswehr) eingeführt. Getragen wurde es auf Uniformrock bzw. -bluse (z. B. bei Wehrmachthelferinnen), am Deckel von Schirm- oder Feldmütze sowie am Stahlhelm. So wurde es auch in der \"Anzugsordnung für das Reichsheer\" vom 14. November 1934 geregelt. In Hitlers „Verordnung über das Hoheitszeichen des Reichs“ vom 5. November 1935 heißt es: Die definitive Gestaltung des Hoheitszeichens des Reichs erfolgte jedoch erst mit einer \"Verordnung über die Gestaltung des Hoheitszeichens des Reichs\" vom 7. März 1936. Dort wurde erstmals festgelegt, dass der Kopf des Reichsadlers nach \"rechts\" – heraldisch gesehen aus der Blickrichtung des Wappentieres betrachtet – gewendet ist, der Parteiadler jedoch nach \"links\" zu blicken hatte. Somit war vom 5. November 1935 bis zum 7. März 1936 \"de jure\" der Parteiadler auch gleichzeitig das Hoheitszeichen des Deutschen Reichs. Eine praktische Anwendung ist jedoch unwahrscheinlich, da selbst die Reichsadler der Weimarer Republik auf Dienstsiegeln noch bis zum 31. März 1937 verwendet werden durften. Eine sofortige Umstellung auf den NS-Adler gab es somit nicht. Akten der Präsidialkanzlei aus dem Jahr 1941 lassen jedoch darauf schließen, dass in der späteren Praxis beide Formen des NS-Adlers als Hoheitszeichen des Reiches Verwendung fanden. Adolf Hitler hatte immer wieder bei verschiedenen Einzelanlässen angeordnet, dass anstelle des Reichsadlers der Parteiadler zu gebrauchen sei. Er vermied ausdrücklich eine endgültige Entscheidung über die Blickrichtung des Reichsadlers, da dadurch „kein Schaden angerichtet würde“. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der Adler oft in monumentaler, martialischer Gestaltung, in betontem Gegensatz zur schlichten republikanischen Form, dargestellt. Fast unbekannt ist die Bekanntmachung des Chefs des Wehrmachtamts im Reichskriegsministerium vom 9. April 1936, in der es heißt: „Der Herr Reichskriegsminister hat entschieden, daß an dem Aussehen der Wehrmachtsadler nichts geändert wird. Der Kopf des Adlers bei den Hoheitszeichen der Wehrmacht bleibt deshalb nach links gewandt, soweit nicht besondere Gründe für eine andere Kopfstellung vorliegen, z. B. an den Truppenfahnen: Kopf zur Stange, an dem Stahlhelm: Blick nach vorn.“", "section_level": 2}, {"title": "Bundesrepublik Deutschland seit 1949.", "content": "Mit dem Wiedererstehen deutscher Staatlichkeit in freiheitlich demokratischer Grundordnung in Westdeutschland wollte das Kabinett Adenauer I auf Vorschlag des Bundesinnenministers Gustav Heinemann mit dem Adler der Weimarer Republik das alte Reichssiegel als Bundessiegel wieder einführen. Dadurch sollte symbolisch die Kontinuität der Bundesrepublik Deutschland zur Weimarer Republik hergestellt und die Deutsche Demokratische Republik von der Verwendung abgehalten werden (Anspruchswappen). Kraft seiner Ehrenhoheit über Staatssymbole ordnete Bundespräsident Theodor Heuss am 20. Januar 1950 das deutsche Wappen auf Grund eines Beschlusses der Bundesregierung unverändert so an, wie es schon in der Weimarer Zeit des Deutschen Reiches geführt worden war. Seit der deutschen Einheit 1990 ist es wieder das gesamtdeutsche Wappen. Mit der \"Bekanntmachung über die farbige Darstellung des Bundeswappens\" vom 4. Juli 1952 konkretisierte Bundesinnenminister Robert Lehr die vorangegangene heraldische Festlegung durch die amtliche Vorgabe eines farbigen Musters. Im Traditionserlass, einer Dienstvorschrift der Bundeswehr, erklärte Bundesverteidigungsminister Kai-Uwe von Hassel den „Adler des Bundeswappens“ am 1. Juli 1965 zu einem der besonders bedeutungsvollen geschichtlichen Symbole der Bundeswehr: „als ältestes deutsches Sinnbild der Souveränität und des Rechtsgedankens“. An diesem historischen Bezug hielten spätere Traditionserlasse fest, auch der heute geltende, den Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen am 28. März 2018 erließ. Das Wiederanknüpfen an die Hoheitszeichen des Deutschen Reiches der Zeit der Weimarer Republik entsprach dem Rechtsgedanken des Fortbestandes des Deutschen Reiches und dem Alleinvertretungsanspruch. Amtlich wird der Bundesadler im Bundeswappen, in der Dienstflagge der Bundesbehörden oder auch in der Standarte des Bundespräsidenten verwendet. Davon abgesehen dürfen Bundesbehörden den Bundesadler zu anderen repräsentativen Zwecken stilistisch anpassen, zum Beispiel auf Münzen oder an der Stirnwand des Deutschen Bundestages. Dies spiegelt eine breite Skala modernen künstlerischen Empfindens. Gleichzeitig wurde aber schon zu Weimarer Zeiten eine gewisse Einheitlichkeit insbesondere im ministeriellen Gebrauch angemahnt, die seinerzeit der Reichskunstwart sicherstellen sollte. Es sollte verhindert werden, „daß Verwaltungsbeamte in verschiedenen Ministerien, die für diese Zwecke nicht ausgesucht und examiniert sind, hierbei nach ihrem zufälligen Privatgeschmack vorgehen.“ Diesbezüglich wurde insbesondere die auf Initiative von Mitarbeitern des Bundespresseamtes 1997 erfolgte Einführung eines neuen Adlers für mediale Präsentation und PR-Zwecke der Bundesregierung vom eigentlich zuständigen Referat im Innenministerium als „umsichgreifende Willkür bei der Gestaltung und Verwendung des ‚Adler‘-Symbols“ kritisiert. Dem seit 1997 genutzten „PR-Adler“ liegt, anders als Bundesadler und Bundessiegel, keine amtliche Verordnung zu Grunde.", "section_level": 2}, {"title": "Gestaltung des Bundeswappens.", "content": "Kunstgeschichtlich ist die durch Schwab geprägte Gestaltung des Bundeswappens aufgrund seiner zeichenhaft reduzierten Form in den Kontext der Reformbemühungen des Deutschen Werkbundes und der Neuen Sachlichkeit als der Moderne der sogenannten Goldenen Zwanziger einzuordnen. Rechtlich ist heute für die Gestaltung des Wappens und des Bundesadlers die Bekanntmachung des Bundespräsidenten Theodor Heuss vom 20. Januar 1950 maßgeblich, die aufgrund eines Beschlusses der Bundesregierung unter Konrad Adenauer erging. Die Beschreibung des Bundeswappens ist dort in Anlehnung an das Wappen der Weimarer Republik gehalten. Selbst der Text der Erklärung entspricht fast genau dem der Weimarer Republik. Es heißt in der Bekanntmachung: Dabei ist „rechts“ traditionsgemäß aus den Augen des Wappenträgers gesehen, der von seiner Position aus die Rückseite des Wappens betrachtet. Blickt man also von vorne auf den Adler, so erscheint sein Kopf nach links gerichtet. Im Gegensatz zu den Wappen vieler anderer Länder gibt die Bekanntmachung aber nur einen Rahmen zur Gestaltung vor. Die genauen Details sind nicht fest geregelt. Ganz im Gegenteil heißt es dort ausdrücklich weiter: Diese Regelung macht es möglich, dass der Bundesadler in einer Vielzahl von Formen erscheint. Beispielsweise ist sein Umriss auf den deutschen Euromünzen kreisförmig, während er auf amtlichen Dokumenten oft in den Rahmen eines Sechsecks eingepasst ist. In allen Fällen wird er aber den allgemeinen Vorgaben aus dem ersten Absatz gerecht. Nach einem Beschluss der Bundesregierung vom 24. Juni 1952 veröffentlichte Bundesinnenminister Robert Lehr am 4. Juli 1952 durch \"Bekanntmachung über die farbige Darstellung des Bundeswappens\" und ein darin enthaltenes Muster eine rechtsverbindliche Maßgabe für die farbige Gestaltung des Bundeswappens.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtlicher Schutz.", "content": "Das Bundeswappen unterliegt als Hoheitszeichen dem Verunglimpfungsverbot des Strafgesetzbuch. Zuwiderhandlungen sind mit Freiheits- oder Geldstrafe bedroht. Die unbefugte Benutzung von Wappen des Bundes kann außerdem als Ordnungswidrigkeit geahndet werden ( OWiG). Dadurch soll verhindert werden, dass diese Symbole durch eine missbräuchliche Verwendung entwertet werden. Darüber hinaus soll das Ansehen des Staates geschützt werden. Die Benutzung ist allerdings nicht unbefugt, wenn die zuständige Behörde sie erlaubt hat, oder wenn sie als sozialadäquat anzusehen ist. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ausgeschlossen ist, dass durch die Benutzung der Anschein einer amtlichen Verwendung entsteht. Das Zeigen einer Flagge mit Bundeswappen durch Fans bei einer Sportveranstaltung ist also keine unbefugte Verwendung nach dieser Vorschrift. Die Verwendung ist jedoch unbefugt, wenn zum Beispiel durch Aufhängen der sogenannten „Bundeswappenflagge“ an einem Privatgebäude der Eindruck erweckt werden kann, es handele sich um ein Dienstgebäude einer Bundesbehörde. Der Adler im markenrechtlich geschützten Logo des Deutschen Fußball-Bunds stellt nach Ansicht des Deutschen Patent- und Markenamts eine heraldische Nachahmung des Bundesadlers dar. Die Frage, ob dadurch ein hoheitlicher Anschein erweckt wird, der einer Eintragung der Marke nach ( MarkenG) entgegenstehen würde, hat es jedoch offengelassen. Seine Verwendung sei jedenfalls durch das zuständige Bundesinnenministerium genehmigt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Die Adler im Deutschen Bundestag.", "content": "In seiner wohl bekanntesten Form hing der Adler als großes Wandrelief im Plenarsaal des Bundestages im Bonner Bundeshaus. Geschaffen hatte die Figur der Künstler Ludwig Gies im Jahr 1953. Der etwas füllig geratene Vogel, der bald den Spitznamen „Fette Henne“ bekam, wurde tausendfach auf Fotos, in Zeichnungen und auf Karikaturen abgebildet. Im öffentlichen Bewusstsein erschien er als das selbstverständliche Symbol der Bonner Republik in den 1950er bis 1980er Jahren. Für das Wasserwerk war der Gipsadler zu groß, weswegen man sich entschied, eine verkleinerte Kopie aus Holz, den \"Bundesadler 2\", aufzuhängen. Im neuen Plenarsaal sollte ursprünglich wieder der alte Bundestagsadler aufgehängt werden, jedoch setzte der Architekt Günter Behnisch durch, dass aus gestalterischen Gründen eine Kopie aus Aluminium angefertigt wurde, der \"Bundesadler 3\". Nach dem Umzug in das Reichstagsgebäude nach Berlin machte der Architekt Norman Foster den Vorschlag, den Adler neu zu gestalten. Ludwig Gies genoss für seinen Adler jedoch urheberrechtlichen Schutz, der mittlerweile auf seine Erben übergegangen war. Diese weigerten sich, ihre Zustimmung zu einer Umgestaltung zu geben. Da sich das Urheberrecht jedoch nur auf die Vorderseite des Adlers bezog, konnte letztlich die im Reichstagsgebäude sichtbare Rückseite des Adlers, der \"Bundesadler 4\", neu entworfen werden. Die Vorderseite des Bundesadlers im Reichstagsgebäude, der \"Bundesadler 5\", weist wiederum große Ähnlichkeit zu den Bundesadlern 1 bis 3 auf. Bemerkenswerter Unterschied ist, dass die ersten Bundesadler ein bewusst asymmetrisches, lückenhaftes Gefieder hatten, das die Abgeordneten an die eigene Unvollkommenheit erinnern und zur Bescheidenheit mahnen sollte. Beim Bundesadler 5 ist diese Symbolik deutlich weniger ausgeprägt. Gefertigt wurden der Bundesadler 3, 4 und 5 von der Firma Trendelkamp in Nordwalde (Westfalen).", "section_level": 1}, {"title": "Kuriosa.", "content": "Abgesehen von den Wehrmachts- und NSDAP-Adlern sind weltweit nur drei (versehentlich) linksblickende Bundesadler bekannt; in der Aula der Marineschule Mürwik, am früheren Truppendienstgericht in Kassel und an der Zufahrt zur Villa Hammerschmidt. Beim olympischen Eishockeyturnier 1998 trat das Team des Deutschen Eishockey-Bundes in seinen Auftaktspielen mit einem nach links blickenden Adler auf den Trikots an, was zu einer Intervention des Innenministeriums führte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bundeswappen ist das Staatswappen der Bundesrepublik Deutschland. Es weist die Farben der Flagge Deutschlands Schwarz-Rot-Gold auf. Das Hoheitszeichen zeigt auf goldgelbem, unten spitz zulaufendem Wappenschild in zeichenhaft reduzierter Form den Bundesadler als einköpfigen schwarzen Adler, den Kopf nach rechts gewendet, die Flügel offen, aber mit geschlossenem Gefieder, Schnabel, Zunge und Fänge von roter Farbe. Das Wappen ist identisch mit dem Reichswappen, dem von Karl-Tobias Schwab 1926 entworfenen, ab 1928 gebräuchlichen Staatswappen des Deutschen Reichs der Zeit der Weimarer Republik, dessen Adler noch als Reichsadler bezeichnet wird.", "tgt_summary": "德国国徽为金黄色的盾徽,盾面绘有一只红爪红嘴、双翼展开的老鹰,称为「联邦之鹰」(;昔日称为「」,意为「帝国之鹰」),黑鹰象征着力量和勇气,并与国旗的三种颜色相互辉映。此国徽重新使用了威玛共和国的国徽设计 (1919 - 1935),于1950年被德意志联邦共和国政府采用。现行版本是1928年的设计,设计者是托比亚斯·施瓦布 (1887–1967)。现行国徽亦于1990圣诞节前成为了两德统一后的德国新国徽。", "id": 145407} {"src_title": "Alfred Russel Wallace", "tgt_title": "阿尔弗雷德·拉塞尔·华莱士", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung.", "content": "Alfred Russel Wallace wurde im Dorf Llanbadoc nahe Usk in Monmouthshire als achtes Kind von Thomas Vere Wallace (1771–1843) und Mary Anne Greenell (1788–1868) geboren. Sein aus Schottland stammender Vater, der Jura studiert, aber nie als Anwalt gearbeitet hatte, führte seine Herkunft auf William Wallace zurück. Seine Mutter entstammte einer hugenottischen Familie aus Hertford. Ab 1828 besuchte Wallace das Richard Hale Gymnasium in Hertford, bis finanzielle Schwierigkeiten seine Familie zwangen, ihn 1836 von der Schule zu nehmen. Wallace zog nach London, um bei seinem älteren Bruder John, einem 19-jährigen Bauarbeiterlehrling, zu leben und zu arbeiten. Das war jedoch nur eine vorläufige Maßnahme, bis ihn sein ältester Bruder William als Landvermessungslehrling aufnahm. Während dieser Zeit besuchte er Vorlesungen und las Bücher am Londoner Mechanics’ Institute, wo er die radikalen politischen Ideen sozialer Aufklärer wie Robert Owen und Thomas Paine kennenlernte. Er verließ London 1837, um sechs Jahre lang bei William zu leben und als Uhrmacherlehrling und als Landvermesser zu arbeiten. Ende 1839 zogen sie nach Kington nahe der Grenze zu Wales um, bevor sie sich in Neath in Glamorgan niederließen. Zwischen 1840 und 1843 arbeitete Wallace als Landvermesser im östlichen England und Wales. Gegen Ende 1843", "section_level": 2}, {"title": "Erkundung und Studium der Natur.", "content": "Inspiriert von den Reiseberichten Alexander von Humboldts, Charles Darwins und William Henry Edwards wollte auch Wallace als Naturforscher ins Ausland reisen. 1848 traten Wallace und Bates die Reise nach Brasilien an Bord des Schiffes \"Mischief\" an. Sie beabsichtigten, Insekten und andere im Amazonasbecken lebende Tierarten zu sammeln und diese an Sammler im Vereinigten Königreich zu verkaufen. Sie hofften, Nachweise zur Transmutation der Arten zu finden. Wallace und Bates verbrachten den größten Teil des ersten Jahres damit, in der Nähe von Belém do", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach England, Heirat und Kinder.", "content": "1862 kehrte Wallace nach England zurück und zog zu seiner Schwester Fanny Sims und ihrem Mann Thomas. Während er sich von seiner Reise erholte, sortierte er seine Sammlungen und gab zahlreiche Vorlesungen über seine Abenteuer und Entdeckungen an wissenschaftlichen Gesellschaften wie der Zoological Society of London. Er besuchte Darwin und lernte Charles Lyell und Herbert Spencer kennen. Während der 1860er Jahre schrieb er Veröffentlichungen und gab Vorlesungen, bei denen er die Theorie der natürlichen Selektion verteidigte. Er pflegte Briefkontakte zu Darwin, in dem er", "section_level": 2}, {"title": "Finanzielle Schwierigkeiten.", "content": "Ende der 1860er und in den 1870er Jahren machte sich Wallace große Sorgen um die finanzielle Sicherheit seiner Familie. Während seiner Zeit auf dem Malaiischen Archipel hatte ihm der Verkauf seiner Exemplare eine beträchtliche Summe Geld eingebracht, die von seinem Agenten, der diese verkauft hatte, sorgfältig angelegt worden war. Als Wallace nach Großbritannien zurückkehrte, tätigte er verschiedene Fehlinvestitionen in Eisenbahnen und Bergwerke, wodurch der größte Teil seines Vermögens verlorenging, so dass er auf die Einnahmen seiner Veröffentlichung \"The Malay Archipelago\" angewiesen war. Trotz der Hilfe seiner Freunde konnte", "section_level": 2}, {"title": "Sozialer Aktivismus.", "content": "Wallace hatte zwischen 1873 und 1879 nur eine Handvoll Artikel über politische und soziale Themen geschrieben. Zuvor war John Stuart Mill auf Wallace aufmerksam geworden, weil Wallace in \"The Malay Archipelago\" kritische Bemerkungen über die englische Gesellschaft eingearbeitet hatte. Mill bat Wallace, seiner \"Land Tenure Association\" (Gesellschaft zur Reformierung des Landbesitzes) beizutreten, aber die Gesellschaft wurde nach Mills Tode 1873 aufgelöst. 1879 beteiligte sich Wallace engagiert an der Diskussion über Handelsgrundsätze und Landreform. Er glaubte, dass ländliche Gebiete im Besitz des", "section_level": 2}, {"title": "Reise in die Vereinigten Staaten.", "content": "Im November 1886 trat Wallace eine zehnmonatige Reise in die Vereinigten Staaten an, um eine Serie populärer Vorlesungen zu halten. Die meisten Vorlesungen waren über Darwinismus (Evolution und natürliche Selektion), aber er führte auch Gespräche über", "section_level": 2}, {"title": "Die letzten Jahrzehnte.", "content": "In seinem Buch \"Darwinismus\" von 1889 benutzte Wallace Informationen aus seiner Amerikareise und solche, die er für seine Vorlesungen zusammengestellt hatte. Im selben Jahr las er das Buch \"Looking Backward\" (\"Rückbetrachtung\") von Edward Bellamy und bezeichnete sich selbst als Sozialist. Dieses Gedankengut führte dazu, dass er sich sowohl gegen den Sozialdarwinismus als auch gegen die Eugenik aussprach. Diese Einstellung wurde von anderen prominenten evolutionären Denkern des 19. Jahrhunderts geteilt, die davon ausgingen, dass die Gesellschaft zu korrupt und zu ungerecht sei, um Menschen nach ihrer", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Alfred Russel Wallace starb am 7. November 1913 im Alter von 90 Jahren in seinem Landhaus \"Old Orchard\" (\"alter Obstgarten\"). Über seinen Tod wurde in der Presse ausführlich berichtet. Die \"New York Times\" nannte ihn „den letzten der Riesen, die der wunderbaren Gruppe von Intellektuellen angehörte, welche u. a. Darwin, Huxley, Spencer, Lyell und Owen umfasste und deren wagemutige Forschungen das Gedankengut des", "section_level": 2}, {"title": "Evolutionstheorie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Denken über Evolution.", "content": "Wallace begann seine Karriere als Naturforscher und glaubte früh an eine Transmutation der Arten. Er wurde von Robert Chambers Werk \"Vestiges of the Natural History of Creation\" beeinflusst. 1845 schrieb Wallace an Henry Bates: Wallace plante einen Teil seiner Feldarbeit von vornherein so, dass die Hypothese, dass unter einem evolutionären Szenario eng verwandte Arten angrenzende Gebiete bewohnen würden, überprüft werden könnte. Während seiner Arbeit im Amazonasbecken erkannte er, dass geographische Barrieren, wie z. B. der Amazonasfluss und seine größeren Zuflüsse, oft die Ausbreitungsgebiete eng miteinander verwandter Arten trennten. Er nahm diese Beobachtungen in seine Veröffentlichung \"On the Monkeys of the Amazon\" (\"Über die Affen am Amazon\") auf. Fast am Ende des Artikels stellt er die Frage:. Im Februar 1855, als er in Sarawak auf der Insel Borneo arbeitete, schrieb Wallace \"On the Law Which has Regulated the Introduction of Species\" (\"Über das Gesetz, welches die Einführung der Arten", "section_level": 2}, {"title": "Natürliche Selektion und Darwin.", "content": "Im Februar 1858 war Wallace durch seine biogeographischen Forschungen am Malaiischen Archipel bereits von der Gültigkeit der Evolution überzeugt. Wie er in seiner späteren Autobiographie schrieb: Seiner Autobiographie nach machte Wallace sich Gedanken über Thomas Malthus Idee zur positiven Einschränkung menschlichen Populationswachstums, als er mit Fieber im Bett lag und ihm die Idee der natürlichen Selektion einfiel. Wallace schrieb in seiner Autobiographie, dass er zu der Zeit auf der Insel Ternate war, aber Historiker haben das in Frage gestellt und behaupten, es sei aufgrund seiner Sammlungseintragungen wahrscheinlicher, dass er sich auf der Insel Gilolo befand. Wallace beschreibt dies wie folgt: Vor seiner Abreise in den Osten, 1854, hatte Wallace Darwin einmal kurz getroffen. Ab 1857 standen sie dann in regelmäßigem brieflichen Kontakt und tauschten sich über ihre Publikationen, Theorien und Erkenntnisse aus. Wallace bewahrte Darwins Briefe sorgfältig auf, auch wenn die ersten Briefe verlorengegangen sind. Im ersten belegten Brief vom 1. Mai 1857 kommentierte Darwin, dass sowohl Wallaces Brief vom 10. Oktober als auch seine Veröffentlichung \"On the Law that has regulated the Introduction of New Species\" (\"Über das Gesetz, das die Einführung neuer Arten regulierte\") zeigten, dass beide ähnlich dachten, und dass sie bis zu einem gewissen Grad ähnliche Schlussfolgerungen gezogen hatten. Er fügte hinzu, dass er seine eigene Veröffentlichung zur Publikation in etwa zwei Jahren vorbereitete. Wallace traute der Meinung von Darwin und schickte ihm seine Abhandlung \"On the Tendency of Varieties to Depart Indefinitely From the Original Type\" (\"Über die Tendenz der Arten, sich auf unbestimmte Zeit vom ursprünglichen Typ zu entfernen\") am 9. März 1858, mit der Bitte, diese durchzusehen und an Charles Lyell weiterzuleiten, wenn er der Meinung war, es würde sich lohnen. Am 1. Juni 1858 erhielt Darwin das Manuskript von Wallace. Obwohl die Abhandlung den Begriff „natürliche Selektion“ nicht explizit verwendete, erläuterte sie die Mechanismen der evolutionären Divergenz der Arten aufgrund vom Druck,", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung der Theorie auf den Menschen.", "content": "1864 veröffentlichte Wallace die Abhandlung \"The Origin of Human Races and the Antiquity of Man Deduced from the Theory of Natural Selection\" (\"Ursprung der menschlichen Rassen und Alter des Menschen, gefolgert aus der Theorie der natürlichen Selektion\"), in der er die Theorie auf den Menschen bezog. Darwin hatte sich bislang nicht öffentlich mit dem Thema befasst, obwohl dies Thomas Huxley in \"Evidence as to Man’s Place in Nature\" (\"Zeugnisse für die Stellung des Menschen in der Natur\") getan hatte. Kurz darauf wurde Wallace Spiritualist und behauptete, die natürliche Selektion könne nicht zum mathematischen, künstlerischen oder musikalischen Genius, sowie zu metaphysischen Gedanken, Geist und Humor führen. Anschließend behauptete er, dass etwas im „unsichtbaren Universum des Geistes“ mindestens drei Mal während der Evolution eingegriffen hätte. Das", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung der Rolle von Wallace in der Evolutionstheorie.", "content": "In vielen Beschreibungen der Geschichte der Evolution wird Wallace nur beiläufig einfach als „Anreiz“ für die Veröffentlichung von Darwins eigener Theorie erwähnt. Tatsächlich entwickelte Wallace jedoch eigenständige Ansichten, die sich von Darwins unterschieden und er wurde von vielen (vor allem von Darwin) als einer der führenden Denker über Evolution seiner Zeit gehalten, dessen Ideen nicht ignoriert werden konnten. Ein", "section_level": 2}, {"title": "Spiritismus.", "content": "1861 schrieb Wallace an seinen Schwager: Wallace war ein begeisterter Verehrer der Phrenologie. Frühzeitig hatte er mit Hypnose, die damals als Mesmerismus bekannt war, experimentiert. In Leicester hatte er einige seiner Studenten mit beträchtlichem Erfolg als Versuchsobjekte verwendet. Als er mit seinen Versuchen begann, wurde das Thema sehr kontrovers diskutiert, und frühe Experimentatoren wie John Elliotson (1791–1868) wurden von der medizinischen und wissenschaftlichen Gemeinschaft scharf kritisiert. Wallace verband seine Erfahrungen mit dem Mesmerismus und seine späteren Untersuchungen über den Spiritismus. 1893 schrieb er: Im Sommer 1865 begann Wallace, möglicherweise durch Anregung seiner älteren Schwester Fanny Sims, sich mit Spiritismus zu befassen. Nach der Durchsicht der Literatur zu diesem Thema und Versuchen, die Phänomene zu testen, die er bei Séancen beobachtet hatte, akzeptierte er, dass der Glaube mit der natürlichen Realität verbunden war. Für den Rest seines Lebens blieb er davon überzeugt, dass mindestens einige der Phänomene bei den Séancen authentisch waren, unabhängig von Täuschungsvorwürfen durch Skeptiker oder von Trickbeweisen. Historiker und Biographen sind sich nicht einig, welche Faktoren zu seiner Aufnahme des Spiritismus am ehesten geführt haben. Ein Biograph regte an, dass der emotionale Schock, den er einige Monate zuvor durch die Trennung von seiner Verlobten erlebt hatte, ihn empfänglicher für", "section_level": 1}, {"title": "Biogeographie und Ökologie.", "content": "Wallace begann 1872, auf Drängen vieler seiner Kollegen einschließlich Darwin, Philip Sclater und Alfred Newton, an einer umfangreichen Untersuchung der geographischen Verteilung der Arten zu arbeiten. Dieses Projekt geriet jedoch bald ins Stocken, auch weil es in jener Zeit noch keine entwickelte Taxonomie gab und sich die Klassifikationssysteme vieler Tierarten in ständiger Entwicklung befanden. Er nahm die Arbeiten erst im Jahr 1874 wieder auf, nachdem eine Reihe von Arbeiten zum Problem der Klassifikation erschienen waren. Indem er das von Sclater für Vogelarten entwickelte System, das die Erde in sechs geographische Zonen einteilte, so erweiterte, dass es auch Säugetiere, Reptilien und Insekten beschrieb, schuf Wallace die Basis für das System der Faunenregionen, das bis heute verwendet wird. Er besprach alle bekannten Einflussfaktoren, die die geographische Verteilung der Tierarten in den einzelnen Regionen steuerten, also etwa das Entstehen und Vergehen von Landbrücken und die Effekte vorübergehender Eiszeiten. Er visualisierte mit Karten den Effekt von Faktoren wie der Elevation von Gebirgen, der Tiefe von Ozeanen, und dem Charakter der regionalen Vegetation, die die Verteilung der Arten beeinflussen. Dazu stellte er alle bekannten Artenfamilien und Gattungen zusammen und listete deren geographische Ausbreitung auf. Das so entstandene zweibändige Werk, \"The Geographical Distribution of Animals (Die geographische Verbreitung der Thiere)\", wurde 1876 veröffentlicht und sollte für die nächsten 80 Jahre eines der Standardwerke der Biogeographie bleiben; erst Ende 2012 wurde eine Aktualisierung publiziert. Im Jahr 1880 veröffentlichte Wallace das Buch \"Island Life (dt.: Inselleben)\", die Fortsetzung des zuvor erschienenen \"The Geographical Distribution of Animals\", in dem er die Verteilung von Pflanzen- und Tierarten auf Inseln untersuchte. Wallace unterteilte Inseln in verschiedene Typen: Ozean-Inseln und Kontinental-Inseln. Ozean-Inseln, wie etwa die Inseln von Galapagos und Hawaii (damals als \"Sandwich Islands\" bezeichnet), die inmitten des Ozeans entstanden sind, und nie Teil eines großen Kontinents waren. Solche Inseln waren durch das absolute Fehlen aller auf dem Festland lebenden Säugetierarten und Amphibien gekennzeichnet (mit Ausnahme von Wandervögeln und Arten, die infolge von menschlichen Aktivitäten angesiedelt wurden). Sie waren das Ergebnis zufälliger Besiedlung und anschließender Evolution. Die kontinentalen Inseln teilte er in zwei Gruppen ein, je nachdem, ob sie schon seit langem vom Festland getrennt sind (wie z. B. Madagaskar), oder noch in jüngerer Vergangenheit Teil eines großen Kontinents waren (wie die Britischen Inseln). Er untersuchte, wie sich dieser Unterschied auf die dort heimische Flora und Fauna auswirkte. So konnte die Isolation der Inseln die Evolution beeinflussen, und so zur Erhaltung von Arten führen, wie den Lemuren in Madagaskar, die einst auch auf dem Kontinent weit verbreitet waren. Ausführlich diskutierte er, wie Änderungen des Klimas, besonders Eiszeiten, die Ausbreitung von Tier- und Pflanzenarten fördern oder verhindern. Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit möglichen Ursachen der großen Eiszeiten. Zur Zeit seiner Veröffentlichung wurde \"Island Life\" als wichtiges Werk rezipiert, und ausführlich in zahlreichen Rezensionen und Briefwechseln zwischen Wissenschaftlern diskutiert.", "section_level": 1}, {"title": "Beteiligung an anderen wissenschaftlichen und öffentlichen Kontroversen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anti-Pockenschutzimpfungs-Kampagnen.", "content": "Zu Beginn der 1880er Jahre beteiligte sich Wallace an der politischen Debatte um die Einführung der obligatorischen Pockenschutzimpfung im Vereinigten Königreich. Anfangs betrachtete er die Impfung vor allem als unvereinbar mit den Persönlichkeitsrechten, doch nach dem Studium der vor allem von Aktivisten der Anti-Pockenschutzimpfungs-Kampagnen verbreiteten Statistiken zweifelte er an der Wirksamkeit der Impfung überhaupt. In jener Zeit war die Keimtheorie zur Erklärung der Ausbreitung von Krankheiten noch nicht weit verbreitet und kaum anerkannt. Auch war zu wenig über das menschliche Immunsystem bekannt, um die Wirkmechanismen der Impfungen zu verstehen. Während seiner Recherchen stieß Wallace auf einige Fälle, in denen Unterstützer der Impfprogramme fragwürdige Statistiken zur Argumentation verwendet hatten. Wallace, seit jeher misstrauisch gegenüber jedweder Autorität, kam so zur Überzeugung, dass das verminderte", "section_level": 2}, {"title": "Marskanäle.", "content": "1907 veröffentlichte Wallace das kleine Buch \"Is Mars Habitable? (Ist der Mars bewohnbar?)\", eine Kritik der Theorien von Percival Lowell, dass die Marskanäle von intelligenten Wesen geschaffen seien. Nach einigen Monaten der Forschung und Gesprächen mit verschiedenen Fachleuten beendete er seine Analyse des Marsklimas und der atmosphärischen", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Der Mondkrater Wallace und der Marskrater Wallace sind nach ihm benannt. Die Trennlinie zwischen den biogeographischen Gebieten Australiens und Südostasiens trägt ihm zu Ehren den Namen Wallace-Linie. Darüber hinaus sind zahlreiche Organismen nach ihm", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bücher.", "content": "Englische Erstausgaben", "section_level": 2}, {"title": "Zeitschriftenbeiträge.", "content": "Eine Liste aller veröffentlichten Artikel und Aufsätze findet sich", "section_level": 2}], "src_summary": "Alfred Russel Wallace OM (* 8. Januar 1823 in Usk, Monmouthshire in Wales; † 7. November 1913 in Broadstone, Dorset in England) war ein britischer Naturforscher. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Wallace“.", "tgt_summary": "亚尔佛德·罗素·华莱士 (,1823年-1月8日-1913年-11月7日),英国博物学者、探险家、地理学家、人类学家和生物学家,以「天择」独立构想进化论而闻名。他以此为主题的论文在1858年与查尔斯·达尔文的一些著作共同出版,这促使达尔文在《物种起源》中发表自己的想法。华莱士1848年在亚马逊盆地进行博物学调查,1854在马来群岛做了8年的广泛的田野调查,并在马来群岛确定了现在生物地理学中区分东洋区和澳大拉西亚区的分界线(华莱士线)。", "id": 2411317} {"src_title": "Labuan", "tgt_title": "纳闽", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Bundesterritorium Labuan besteht aus der Hauptinsel Labuan und sechs kleineren Inseln. Drei kleine Inseln im Südwesten bilden den Labuan Marine Park. Alle Inseln liegen etwa acht Kilometer vor der Küste Borneos an der nördlichen Seite der zum Südchinesischen Meer offenen Brunei Bay, in unmittelbarer Nachbarschaft zum malaysischen Bundesstaat Sabah und dem Sultanat Brunei. Labuan ist weitgehend flach oder sanft gewellt; der höchste Punkt der Insel liegt 85 m über dem Meeresspiegel. Mehr als 70 % der Insel sind mit Vegetation bedeckt. Die Hauptstadt ist Bandar Labuan, in ihr leben elf Prozent der Bevölkerung. Unter britischer Verwaltung hieß die Stadt \"Victoria\".", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Labuan hat ein tropisch mildes Klima mit zwei Monsun-Perioden pro Jahr – dem Südwest-Monsun von April bis Juni und dem Nordost-Monsun von September bis Dezember. Taifune werden in dieser Gegend nicht beobachtet. Die Tagestemperaturen schwanken zwischen 30 und 32 Grad Celsius.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Ausgrabungen auf den Inseln Burung und Enoe weisen auf eine erste Besiedelung etwa 1300 v. Chr. hin. Bevor Labuan von den Sultanen von Brunei regiert wurde, gehörte es zum Hindureich der Majapahit und später zum Mogulreich. Am 24. Dezember 1846 trat der Sultan von Brunei, Sultan Omar Ali Saiffudin II., auf Betreiben von James Brooke die ehemalige Pirateninsel an die Briten ab. Neben der Absicht, sie als Basis zur Bekämpfung der Seeräuberei zu nutzen, sollte hier ein Freihafen für den Internationalen Handel und eine Bekohlungsstation für britische Schiffe eingerichtet werden. 1848 wurde Labuan Kronkolonie. Gouverneur wurde der Brite James Brooke, der als Raja von Sarawak Lehnsmann des Sultans von Brunei war. Nach seinem Tod am 11. Juni 1868 war der Gouverneur von Britisch-Nordborneo immer auch Gouverneur von Labuan. 1888 wurde Charles Vandeleur Creagh Gouverneur von Nordborneo und damit auch zuständig für Labuan. Bei den öffentlichen Gebäuden in Labuan war mit den Jahren erheblicher Investitionsbedarf aufgelaufen. Die notwendigen Investitionen hätten aber die aus der Kolonie zu erwartenden Einkünfte erheblich überstiegen. Daher wurde im Juli 1889 der North Borneo Chartered Company, die in Sabah mittlerweile eine leidlich funktionierende Administration aufgebaut hatte, angetragen, die Verwaltung Labuans zu übernehmen. Obwohl Labuan immer noch britische Kronkolonie war, wurde sie nun durch ein privates britisches Unternehmen verwaltet. Craigh wurde in die Dienste der Company übernommen und war somit ab 1. Januar 1890 sowohl der von der \"British Nordborneo Chartered Company\" ernannte Gouverneur von Nordborneo als auch der der britischen Kolonialregierung unterstellte Gouverneur der Kronkolonie Labuan. Im Jahr 1903 kam es zwischen der North Borneo Chartered Company und dem britischen Colonial Office wegen einer Indiskretion des Gouverneurs Birch zu langdauernden Verstimmungen. In der Folge dieser Auseinandersetzungen entzog das Colonial Office der Company im Januar 1906 die Verwaltung Labuans. Am 30. Oktober 1906 wurde Labuan mit der Kronkolonie Straits Settlements vereinigt.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg war Labuan vom Dezember 1941 bis Juni 1945 von japanischen Truppen besetzt und als Teil des Militärbezirks Nordborneo von der Japanischen 37. Armee verwaltet. Labuan wurde in Maida Island (Pulau Maida, 前田島 [\"Maeda-shima\"]) umbenannt, nach Marquis Toshinari Maeda, dem Oberkommandierenden der Japanischen Streitkräfte in Nord-Borneo. Die Befreiung von Borneo begann am 10. Juni 1945 mit der Landung von 100 Schiffen der alliierten Streitkräfte unter General Douglas MacArthur auf Labuan und Brunei. Der Angriff der 9. Australischen Division wurde durch massive Bombardierungen aus der Luft und von See unterstützt und endete mit der Kapitulation der Japanischen 37. Armee am 9. September 1945. Ihr Befehlshaber, Generalleutnant Baba Masao, überreichte am folgenden Tag auf der Insel Labuan formell sein Schwert an Generalmajor George Wootten, den kommandierenden Offizier der australischen 9. Division. Der Ort, an dem die Urkunde über die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet wurde, ist heute mit einem Gedenkstein markiert, der folgende Inschrift trägt: Diese Stelle wurde in den beiden folgenden Jahren bis 1947 als Hauptquartier der 9. Australischen Division und als Kommandozentrale der Alliierten Kräfte in Nord-Borneo genutzt. Außerdem war dort ein Internierungslager für japanische Gefangene untergebracht. Als Teil der von den Alliierten durchgeführten Kriegsverbrecherprozesse in Neuguinea wurden in 16 Prozessen 145 angeklagte japanische Kriegsverbrecher bis 31. Januar 1946 abgeurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Bei der Auflösung der Kronkolonie Straits Settlements am 1. April 1946 kam Labuan zur Kronkolonie Singapur und am 15. Juli 1946 dann an die neu errichtete britischen Kronkolonie Britisch-Nordborneo. Bei der Gründung Malaysias am 16. September 1963 gehörte Labuan damit dem Bundesstaat Sabah an. Bis 1966 war Labuan während der Grenzstreitigkeiten mit Indonesien um den Grenzverlauf auf Borneo das Hauptquartier der Streitkräfte des britischen Commonwealth.", "section_level": 2}, {"title": "Abtretung an die malaysische Regierung.", "content": "In einer höchst umstrittenen Entscheidung trat die BERJAYA-Regierung von Sabah im Jahr 1984 Labuan an die malaysische Bundesregierung ab. Der Vorschlag dazu wurde 1983 von Premierminister Mahathir bin Mohamad bei einem Treffen der Barisan Nasional gemacht. Ohne den Sachverhalt weiter zu beraten oder gar ein Referendum über die Abgabe Labuans einzuholen, erzwang der Ministerpräsident von Sabah, Harris Bin Mohd Salleh die Zustimmung seines Kabinetts. Während offiziell die Abgabe Labuans als „ein Schritt nationaler Integration“ gewürdigt wurde, sahen viele Einwohner Sabahs darin das Unvermögen der BERJAYA-Administration, den Begehrlichkeiten der malaysischen Bundesregierung standzuhalten. Der Vertrauensverlust zeigte sich bei den Wahlen zum Landesparlament Sabahs am 21. April 1985, bei der die BERJAYA-Regierung erdrutschartig gegen die neugegründete Partei Parti Bersatu Sabah (PBS) verlor.", "section_level": 2}, {"title": "Kohleabbau im 19. Jahrhundert.", "content": "Eines der Ziele, derentwillen die Briten die Abtretung Labuans vorangetrieben hatten, war sie Sicherstellung der Versorgung britischer Schiffe mit Kohle. Dass sich auf Labuan Kohlelagerstätten befanden, war bereits vor Brookes Ankunft auf der Insel bekannt. Die britische Admiralität hatte den englischen Abenteurer William Henry Miles mit einer Lizenz zur Lieferung von Kohle an englische Dampfer ausgestattet. Miles förderte die Kohle im offenen Tagebau mit primitiven Mitteln. Die so gewonnene Kohle war von schlechter Qualität und die offenen Kohlegruben liefen öfter mit Wasser voll. Im Juli 1849 wurde die Kohlemine von der \"Eastern Archipelago Company\" übernommen. Der Eigentümer – Henry Wise – war zuvor Vermittlungsvertreter von Raja Brooke in London. Die Gesellschaft war ebenfalls nicht besonders erfolgreich, da die zehn Kilometer von Victoria entfernten Kohlefelder infrastrukturell nicht erschlossen waren und es zudem schwierig war, Arbeitskräfte zu finden. Brooke hatte offensichtlich das Gefühl, dass sein ehemaliger Geschäftspartner in seiner Interessenssphäre wilderte und verklagte daher 1851 bei seiner Rückkehr nach London die \"Eastern Archipelago Company\". Brooke gewann den Prozess und die Company verlor ihre Lizenz. Danach gab es weitere Versuche, aus den Kohlevorkommen Gewinn zu schlagen; 1866–1869 durch die \"Labuan Coal Company\" und 1869–1880 durch die \"Oriental Coal Company\". 1872 ging man vom Tagebau zum Untertagebau über. Die Kohleminen wurden durch eine Eisenbahnverbindung, die auch Passagiere beförderte, an den Hafen von Victoria Town angeschlossen. Diese Kohlenbahn wurde durch den Ingenieur Arthur J. West errichtet, der später die Strecken der North Borneo Railway von Weston nach Beaufort und von Beaufort nach Melalap baute. Etwa um diese Zeit – 1889 – kam Labuan samt der Lizenz für den Kohleabbau unter die Kontrolle der North Borneo Chartered Company. Der Kohleabbau wurde 1912 eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Briefmarken und Postgeschichte.", "content": "Ein erstes Postamt ist in Labuan seit 1864 bekannt. Als Poststempel wurde ein kreisförmiger Datumsstempel benutzt. Einige Briefe aus Labuan waren mit Briefmarken aus Indien und HongKong frankiert, aber wahrscheinlich wurden sie von Reisenden mitgebracht und nicht in Labuan verkauft. Zunächst wurden Postsendungen über Singapur weitergeleitet. Ab 1867 benutzt Labuan offiziell die Briefmarken der Straits Settlements. Die ersten eigenen Briefmarken wurden im Mai 1879 ausgegeben. Die ersten Briefmarken von Labuan zeigen den Gepflogenheiten der damaligen Zeit entsprechend das Profil Queen Victorias. Ungewöhnlich war eine Beschriftung in arabischen und chinesischen Schriftzeichen neben der Bezeichnung \"LABUAN POSTAGE\". Versorgungsengpässe bei der Nachlieferung führten in den 1880er Jahren zu einer Vielzahl von Aufdrucken. Die Originalmarken waren geprägt, aber die letzten Marken dieser Ausgabe wurden im April 1894 durch Lithographie hergestellt. Ab Mai 1894 wurden die Ausgaben von Nordborneo in verschiedenen Farben gedruckt, wobei „Labuan“ entweder in die Vignette eingeprägt oder als Aufdruck ausgeführt wurde. Am 24. September 1896, zum 50. Jubiläum der Abtretung Labuans, wurde eine Sonderausgabe hergestellt, bei der die Nordborneoausgabe mit „1846 / JUBILEE / 1896“ überdruckt wurde. Weitere Aufdrucke sind aus den 1890er Jahren bekannt. 1899 wurden viele Markenwerte mit einem Aufschlag von vier Cents versehen. Die letzte reine Labuan-Ausgabe mit einer Krone und der Inschrift „LABUAN COLONY“ erschien 1902. Nach der Eingliederung Labuans in die Straits Settlements im Jahr 1906 stellte Labuan die Ausgabe eigener Briefmarken ein. Die Verwendung der bereits gedruckten Briefmarken war für eine Übergangszeit noch erlaubt. Viele der verbliebenen Briefmarken wurden amtlich entwertet und an Sammler abgegeben. Diese Marken sind heute nicht mehr viel wert. Anders verhält es sich mit den originalen Briefmarken von Labuan, die zu erheblichen Preisen gehandelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Das Bundesterritorium Labuan wird neben der Hauptstadt \"Bandar Labuan\" (früher \"Victoria\") in 27 \"kampung\" (mal. für \"Dorf, Siedlung\") gegliedert, die teilweise aus mehreren Dörfern bestehen, und die von ernannten \"Ketua Kampung\" (Dorfvorsteher, engl. headman) geleitet werden:", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hafen.", "content": "Der \"Labuan Liberty Port\" ist ein Freihafen. Er wird von der \"Labuan Liberty Port Management Sdn Bhd\" betrieben. Der Hafen ist mit folgenden Anlegemöglichkeiten ausgestattet:", "section_level": 2}, {"title": "Fährschiffe.", "content": "Labuan ist durch ein Fährterminal mit Brunei und Kota Kinabalu verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Die Insel ist durch den Flughafen Labuan Airport an den internationalen Luftverkehr angeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Labuan wurde am 1. Oktober 1990 zum Offshore-Finanzplatz erklärt. Durch gesetzliche Maßnahmen sowie durch die Schaffung der entsprechenden Infrastruktur wird seitdem versucht, das Bank- und Finanzwesen auf der Insel zu etablieren. Zur Regelung und Überwachung der Gesetze wurde die \"Labuan Offshore Financial Services Authority\" (LOFSA) errichtet, die nach ihren Statuten Interessenten auf eine untadelige Vorgeschichte und internationale Reputation sowie auf die notwendige Erfahrung und ernst gemeinte Absichten überprüft. Die zugelassenen \"Offshore Companies\" dürfen nur Geschäfte mit Ausländern abwickeln und nicht in der malaysischen Währung Ringgit. Sie dürfen auch keine Erdöl- und Erdgasgeschäfte bzw. Seetransportgeschäfte und Treuhandgeschäfte betreiben. Es gibt keine Umsatzsteuer und keine Ein- oder Ausfuhrgebühren. Offshore-Gesellschaften, die keinen Handel betreiben, zahlen keine Steuern. Handelsgesellschaften zahlen drei Prozent ihres Nettoeinkommens als Steuer. Auf Labuan werden außerdem Kokos- und Sagopalmen sowie Reis angebaut und Kautschuk gewonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "„Der Kamin“.", "content": "Im Nordosten der Insel ragt ein gewaltiger, aus Ziegelsteiner gemauerter Kamin in die Höhe, der von den Einheimischen als \"punil\" bezeichnet wird. Wahrscheinlich wurde er in den frühen 1900er Jahren errichtet, als die Kohleförderung in Tanjung Kubong unter der Verwaltung der \"British North Borneo Chartered Company\" ihren Höhepunkt erreicht hatte. Der Kamin liegt inmitten des früheren Kohleabbaugebietes. Es gibt mehrere Hypothesen über den Zweck des Kamins. Lange Zeit glaubte man, dass es sich um einen Teil der Belüftungsanlagen für die unterirdischen Kohleminen handle, aber neuere Ausgrabungen zeigten, dass unterhalb des Kamins keinerlei Stollen verliefen. Auch die Vermutung, dass der Kamin zu einer Feuerungsanlage gehörte, konnte widerlegt werden, da sich im Innern des rechteckigen Bauwerks keine Rußspuren fanden. Weitere Mutmaßungen waren die Verwendung als Leuchtfeuer für die vorbeifahrenden oder im früheren Hafen \"Raffles Anchorage\" ankernden Schiffe oder als Glockenturm, um ankommende Schiffe zu melden. Der Kamin wurde 1997 umfangreich restauriert. Er ist heute Teil des zugehörigen \"Muzium Chimney\", das einen Einblick in die Geschichte der Kohleförderung auf Labuan bietet.", "section_level": 2}, {"title": "\"Surrender Point\" und Friedenspark.", "content": "Der bereits beschriebene Ort der Kapitulation der japanischen 37. Armee ist Teil des an der Westküste Labuans gelegenen Friedensparks. Der Park beherbergt mehrere Gedenksteine, die zum Frieden mahnen. Mittelpunkt des Parks bildet das \"Peace Monument\", eine große, von einem angeschütteten Wall umgebene Mauer mit der Inschrift", "section_level": 2}, {"title": "Labuan Museum und History Square.", "content": "Die Geschichte von Labuan wird ausführlich im \"Labuan Muzium\" dargestellt. Vor dem in einem Haus kolonialen Stils untergebrachten Museum befindet sich der \"History Square\" mit verschiedenen Gedenksteinen.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsgräberstätte Labuan.", "content": "Die Kriegsgräberstätte Labuan ist der zentrale Friedhof für alle, die während des Zweiten Weltkriegs in Borneo im Kampf gefallen sind oder in Kriegsgefangenschaft starben. Der Friedhof beherbergt 3.908 Gräber, von denen mehr als die Hälfte namenlos geblieben sind. Die identifizierten sterblichen Überreste von 1.752 Menschen – fünf Seeleute, 1.523 Soldaten, 220 Luftwaffenangehörigen und vier Zivilisten – repräsentieren 814 Briten, 858 Australier, einen Neuseeländer, 43 Inder und 36 Malaien. Weiteren 34 indischen Soldaten, deren sterbliche Überreste verbrannt wurden, wird durch ein eigenes Denkmal im Friedhofsareal der Indischen Armee gedacht. Auf dem Gelände der Kriegsgräberstätte befindet sich auch eine Gedenkstätte für die australischen Land- und Luftstreitkräfte sowie der lokalen Streitkräfte, die während der Befreiung Borneos oder als Kriegsgefangene in Borneo oder den Philippinen starben und von denen kein Grab bekannt ist. Auf den Gedenktafeln sind die Namen von 2.207 australischen, einem britischen und drei neuseeländischen Soldaten der australischen Armee, 51 Luftwaffenangehörigen und 65 Kriegsteilnehmern der lokalen Streitkräfte von Nordborneo, Brunei und Sarawak verzeichnet. Einige dieser Gefallenen dürften in den namenlosen Gräbern der Kriegsgräberstätte Labuan bestattet sein.", "section_level": 2}, {"title": "Glockenturm.", "content": "Der \"Labuan Clock Tower\" ist eine genaue Replik des ursprünglichen Glockenturms von 1906, den der Geschäftsmann Chee Swee Cheng aus Malacca errichten ließ. Er ist einer der wenigen Bauwerke, die das Bombardement des Zweiten Weltkriegs überstanden haben. Die britische Verwaltung ließ den Glockenturm 1948 abreißen, baute ihn aber entgegen den ursprünglichen Absichten nicht wieder auf. Ein halbes Jahrhundert später wurde der Glockenturm von der \"Labuan Corporation\" unter Verwendung von Geldmitteln des malaysischen Ministeriums für Tourismus wieder aufgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Labuan Marine Park.", "content": "Zwei Kilometer südlich von Labuan Island liegt der \"Labuan Marine Park\". Zu dem 10 km2 große Gebiete gehören die drei Inseln Pulau Kuraman, Pulau Rusukan Kecil und Pulau Rusukan Besar mit ihren ausgedehnten Stränden, Mangrovenwäldern, Dschungelgebieten und Korallenriffen. Das Meeresgebiet ist ein Schnorchel- und Tauchparadies und wichtigste Werbeikone des Tourismus auf Labuan.", "section_level": 2}, {"title": "Schiffswracks.", "content": "Das Meer vor Labuan ist bekannt durch seine Schiffswracks, darunter das \"Cement Wreck\", das zu den farbenprächtigsten und photogensten Schiffswracks der Welt zählt.", "section_level": 2}, {"title": "Pfahlbautenkolonie.", "content": "Die Pfahlbautenkolonie \"Patau Patau 2\" wurde in den 1930er Jahren von Kedayan, einer indigenen Gruppe aus Brunei, errichtet. Die \"kampung air\" (malaiisch für Wassersiedlung) fiel im Zweiten Weltkrieg einem Bombenangriff der Japaner zum Opfer, wurde aber nach Einstellung der Kampfhandlungen wieder vollständig aufgebaut. Die Architektur und das Konzept der Pfahlbautenkolonie spiegelt bis heute die Kultur der bruneiischen Kedayans wider.", "section_level": 2}], "src_summary": "Labuan (Jawi:, amtlich \"Wilayah Persekutuan Labuan\" bzw. \"Federal Territory of Labuan\") ist ein Bundesterritorium des Staates Malaysia. Der Name kommt von dem malaiischen Wort \"labuhan\" (Hafen). Das Territorium besteht aus der gleichnamigen Insel Pulau Labuan („Anker- oder Hafeninsel“, alt \"Victoria Island\") und sechs Nebeninseln.", "tgt_summary": "纳闽(马来语:';英语:Federal Territory of Labuan;爪夷文: لابوان;简称'或纳闽)是马来西亚东部一个联邦直辖区,位于沙巴西南部,是南中国海中的岛屿。纳闽在马来语是“良港”的意思。纳闽也是一个自由贸易港及旅游胜地。纳闽自古以来是沙巴一部分,但自1984年成为联邦直辖区后,纳闽属于马来西亚独自的行政区划,从此受联邦政府直接管辖,不再由沙巴州政府管制。纳闽的首府是维多利亚。", "id": 2541922} {"src_title": "Gold Box", "tgt_title": "金盒子", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Obwohl nicht alle Spiele inhaltlich miteinander verbunden waren und es regeltechnische Unterschiede zwischen den einzelnen Titeln gab, erfolgte die Zusammenfassung unter dem Namen Gold Box vor allem aufgrund der allen Titeln gemeinsamen Spieleengine. Der Name rührt von der Spieleverpackung der Spiele her, deren Karton hauptsächlich in einem glänzenden Goldton gehalten war. Diese Spiele wurden auf alle wichtigen Systeme portiert. Sie sind abzugrenzen von den Spielereihen \"Eye of the Beholder\", \"Dark Sun\" und weiteren \"D&D\"-Einzeltiteln, die von SSI im selben Zeitraum oder im Anschluss veröffentlicht wurden und eine jeweils eigene Spieleengine verwendeten. 1988 veröffentlichte SSI den ersten Teil dieser Serie, Pool of Radiance. Das Spiel verwendete die damals häufig verwendete vorgezeichnete Pseudo-3D-Optik, in der man die Welt schrittweise erkundete. Ergänzt wurde dies durch ein strategisches Kampfsystem, das in der Kavalierperspektive ausgefochten wurde. Jede Figur konnte hier einzeln gesteuert werden. Der Spieler führte eine Gruppe aus bis zu acht Personen, davon maximal sechs eigene Charaktere, und konnte einfachere Aufgaben (Quests) übernehmen und Rätsel lösen. Interessant für die Spieler war vor allem die \"AD&D\"-Lizenz, auf welcher die meisten Teile basierten. Im Laufe der Zeit entstanden vier Serien und einige Einzeltitel. Innerhalb der Serien konnten die Charaktere von einem Teil in den nächsten übernommen werden. 1993 führte SSI mit der Veröffentlichung von \"\" die neue Dark-Sun-Engine ein, die damit die Gold-Box-Engine bei der Entwicklung der folgenden Titel ersetzte. Am 20. August 2015 veröffentlichte GOG.com viele Goldbox-Spiele als drei \"\"Forgotten Realms: The Archives\"\"-Kollektionen nach Jahren der Nicht-Verfügbarkeit in der Digitalen Distribution.", "section_level": 1}, {"title": "Szenarien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vergessene-Reiche-Szenarien.", "content": "Das Geschehen dieser Reihe spielt in der Kampagnenwelt der Vergessenen Reichen. Den Beginn der sehr erfolgreichen Spieleserie markierte Pool of Radiance aus dem Jahr 1988. Es eröffnet zugleich den längsten Handlungsbogen. In \"Pool of Radiance\" soll der Spieler die am Mondsee gelegene Stadt New Phlan von der Bedrohung durch große Monsterhorden im Umland der Stadt befreien. Der Titel gilt Spielejournalisten als eines der einflussreichsten Computer-Rollenspiele. Nach dem sehr erfolgreichen Start brachte man 1989 sofort Curse of the Azure Bonds auf den Markt. Dieses Spiel war ebenfalls sehr erfolgreich und verfügte über eine noch dichtere Hintergrundgeschichte als der erste Teil, da u. a. die Handlungsorte wesentlich erweitert wurden. Mit Secret of the Silver Blades wurde 1990 der nächste Teil veröffentlicht, der aber von den Spielern am bisher schlechtesten aufgenommen wurde. Die kaum vorhandene Handlung, die im Vergleich mit der Jagd nach den Bond-Verursachern im zweiten Teil doch sehr blass wirkte, und die sehr trostlose Umgebung schreckten viele ab. \"Secret of the Silver Blades\" ist das erste Gold-Box-Spiel, bei dem die Größe der Karten für Städte und Dungeons nicht auf 16×16 beschränkt ist. 1991 wurde mit Pools of Darkness die Forgotten-Realms-Serie abgeschlossen. Auch nach heutigen Standards zählt dieser Abschluss immer noch zu den wichtigsten Spielen im Bereich der Rollenspiele, sowohl was Spieltiefe als auch -dauer angeht.", "section_level": 2}, {"title": "Drachenlanze-Szenarien.", "content": "Die zweite Serie startete 1990 mit Champions of Krynn. Grundlage war dieses Mal die Kampagnenwelt der Drachenlanze, \"Krynn\", welche einige Unterschiede zu den schon erschienenen Spielen bewirkte. Neben dem Einfluss der Monde und der Götter auf die Magie der Figuren stehen auch mehrere leicht veränderte und eine neue Rasse (Kender) und ergänzte Klassen zur Auswahl. Death Knights of Krynn, das zweite Spiel in dieser Reihe, erschien 1991 und sandte die Spieler auf die Jagd nach Lord Soth. Ansonsten gab es kaum Veränderungen zum Vorgänger. Dark Queen of Krynn von 1992 wurde nicht mehr von SSI, sondern von MicroMagic entwickelt. Der dritte Teil bildete den Abschluss der Serie. Obwohl grafisch moderner und inhaltlich komplexer als die Vorgänger, erhielt es vor allem in Bezug auf die erzählte Geschichte negativere Kritiken als die vorherigen Spiele.", "section_level": 2}, {"title": "Savage-Frontier-Szenarien.", "content": "Während sich SSI bereits auf die Entwicklung einer neuen Engine im Rahmen der \"Dark-Sun\"-Serie konzentrierte, beauftragte das Unternehmen 1989 die Stormfront Studios mit der Entwicklung weiterer D&D-Spiele auf Basis der Gold-Box-Engine. Mit Gateway to the Savage Frontier startete 1991 die letzte und kleinste Serie. Es wurde wieder das System der ersten Spiele verwendet und die Handlung kehrte zurück in die Welt der Vergessenen Reiche, in die als \"Savage Frontier\" bezeichnete Region der nördlichen Schwertküste um die Städte Dolchfurt und Niewinter. Sowohl grafisch als auch inhaltlich gab es einige Modernisierungen. Mit Treasures of the Savage Frontier wurde die Serie 1992 abgeschlossen. Es beinhaltete mehrere neuere Funktionen. Im Kampf beeinflusste das Wetter die Kampf- und Bewegungswerte, außerdem konnten Gegner im Kampf unvermittelt Verstärkung herbeirufen. Das Spiel ermöglichte außerdem erstmals in einem Computer-Rollenspiel eine Romanze zwischen einem Spielercharakter und einem Gruppenmitglied.", "section_level": 2}, {"title": "Einzeltitel.", "content": "Neben den drei Serien gab es weitere Einzeltitel in den \"D&D\"-Spielwelten, die sich auf das System der GoldBox-Reihe stützten. 1991 gelangte mit dem von Stormfront Studios entwickelten Neverwinter Nights die erste Online-Umsetzung des Spielsystems und gleichzeitig das erste grafische Online-Rollenspiel in die Läden. Es erschien nach der Veröffentlichung von \"Gateway to the Savage Frontier\" und liegt mit seinem Schauplatz rund um die Stadt Niewinter ebenfalls in der Region der \"Savage Frontier\", wird wegen des abweichenden Spielprinzips jedoch als eigenständiger Titel betrachtet. \"Neverwinter Nights\" konnte nur über das geschlossene Online-Netzwerk von AOL gespielt werden und verlangte von Spielern neben den Internetverbindungskosten zusätzlich einen stundenbasierten Spielbetrag. Trotz vieler Einschränkungen an Spielbarkeit und der geringen Anzahl von gleichzeitig 500 Spielern war es sehr erfolgreich und blieb bis 1997 im Spieleangebot von AOL. Als man erkannte, dass weitere Spiele auf Basis der Gold-Box-Engine nicht mehr denselben Erfolg wie bislang haben würden, veröffentlichte SSI 1993 mit Unlimited Adventures ein Construction Kit zur Serie. Damit war das Schaffen und Veröffentlichen eigener Welten möglich, da umfangreiche Tools für Grafik sowie ein recht durchdachtes Skriptsystem zur Verfügung standen. Das 1992 von Cybertech Systems entwickelte nutzte die Kampfengine der Gold-Box-Serie, verwendete ansonsten jedoch eine neue, selbstentwickelte Engine. Der Titel wird daher nicht durchgängig zur Gold-Box-Serie gezählt.", "section_level": 2}, {"title": "Buck-Rogers-Szenarien.", "content": "Die SF-Serie Buck Rogers gehörte nicht zu den \"D&D\"-Spielen, SSI verwendete für die Spiele jedoch ebenfalls die Gold-Box-Engine und damit verbunden das \"D&D\"-Regelwerk. Der erste Teil, Countdown to Doomsday erschien 1990 und bot an neuem vor allem den Raumkampf, den es in Fantasysettings nicht gab, und ein fernkampfdominiertes Kampfsystem sowie andere Rassen und Klassen. 1992 erschien dann Matrix Cubed, welches wie immer leicht aktualisierte Grafik und mehr Umfang als der Vorgänger bot.", "section_level": 2}, {"title": "Titelübersicht.", "content": "Forgotten Realms Fantasy Role-Playing Epic Dragonlance Fantasy Role-Playing Epic Savage Frontier Fantasy Role-Playing Epic Buck-Rogers-Serie Weitere", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gold-Box-Serie ist eine zusammenfassende Bezeichnung für mehrere Computer-Rollenspiel-Reihen und -Einzeltitel des amerikanischen Spieleentwicklers und Publishers Strategic Simulations, Inc. (SSI). Alle Titel basieren auf einer für den Computer adaptierten Fassung des Rollenspielregelwerks \"Dungeons & Dragons\" und basieren auf der gleichen Spiel-Engine (Gold-Box-Engine).", "tgt_summary": "金盒子是SSI在1980年代制作的一系列角色扮演游戏的名称。该公司赢得了TSR公司的基于高级龙与地下城角色扮演游戏开发相关游戏产品的生产许可证。他们共同使用一个游戏引擎,后来在此基础上销售了很多游戏之后,这个游戏引擎被称为\"金盒子引擎\"。", "id": 742454} {"src_title": "Karen Blixen", "tgt_title": "凱倫·白烈森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Karen Christence Dinesen wurde als zweite und mittlere Tochter in eine Unitarier-Familie geboren, die seit 1879, als das Gut gekauft wurde, in Rungstedlund nahe Kopenhagen am Hafen lebte, an der Ostküste von Seeland, am Öresund in Dänemark. Die Familie pflegte Karen Dinesen mit ihrem ungeliebten Spitznamen „Tanne“ zu rufen, ihr kindersprachlicher Ausdruck des Namens Karen. Ihr Vater war der Offizier, Schriftsteller und Politiker Wilhelm Dinesen; ihre Mutter war Ingeborg Westenholz. In einem wohlbehüteten Elternhaus wuchs sie mit weiteren vier Geschwistern auf: Inger Benedicte (Ea), Ellen Alvilde (Elle), Thomas Fasti und Anders Runsti. Ihr jüngerer Bruder Thomas Dinesen hat sie später in Afrika besucht und unterstützt. Geprägt waren diese Jahre vor allem durch eine starre, bürgerliche Erziehung. Die drei Mädchen entwickelten ihr künstlerisches Talent, Karen Dinesen sprachlich und bildnerisch, die beiden Schwestern musikalisch. Karen Dinesen ging hier langsam auf Distanz zur Kirche und entwickelte Widerstand gegen die streng religiöse Lebensweise der Eltern, besonders der Mutter. Der Vater Wilhelm Dinesen war im August 1872 in die USA nach Wisconsin gereist und hatte bis Dezember 1873 in der Gemeinschaft des indigenen Indianervolks der Chippewa gelebt. Nach erfolgreicher Integration in den Volksstamm war er hier zum ersten Mal Vater geworden. Aber noch vor der Geburt dieser Tochter reiste er wieder nach Dänemark zurück. 1895 beging der Vater, dem Karen Dinesen sehr nahestand, Selbstmord, was einen schweren Schlag für das zehnjährige Kind bedeutete. Wilhelm Dinesen hatte sich erhängt, nachdem ihm die Diagnose Syphilis mitgeteilt worden war. Karen besuchte Kunstschulen in Kopenhagen (\"Fräulein Sode’s Kunstschule\" und die Königlich Dänische Kunstakademie), Paris und Rom. Sie hatte als Kind häufig Kontakt zu ihrem späteren schwedischen Ehemann Bror von Blixen-Finecke. Er war der Sohn von Baron Frederik von Blixen-Finecke und seiner Frau Clara von Blixen-Finecke und der Zwillingsbruder von Hans von Blixen-Finecke (1886–1917). Clara war die Schwester des größten dänischen Landbesitzers, des Grafen Mogens Frijs, eigentlich Mogens Krag-Juel-Vind-Frijs von Schloss Frijsenborg. Mogens’ Mutter wiederum war die Tante mütterlicherseits von Wilhelm Dinesen. Somit waren Brors Mutter und Karens Vater Cousins.", "section_level": 2}, {"title": "Studium und Schreiben.", "content": "Nach Ende ihrer Schulzeit nahm sie 1903 das Studium der Malerei an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen auf und begann zu schreiben. 1907, ein Jahr nachdem sie ihr Studium abgeschlossen hatte, veröffentlichte sie einige Kurzgeschichten unter dem Pseudonym \"Osceola\", nach einem damals weitgehend unbekannten Repräsentanten der Seminolen. Es wird vermutet, dass Karen zu diesem Namen durch ihren weitgereisten Vater Wilhelm Dinesen inspiriert wurde. Aber \"Osceola\" war nicht ihr einziges Pseudonym. Karen Blixen hatte viele unterschiedliche Pseudonyme und schien fast in diesen zu leben (weitere Pseudonyme: siehe unten). 1909 verliebte sie sich in den schwedischen Baron Hans von Blixen-Finecke, einen Sohn der Cousine ihres Vaters. Diese Liebe blieb unerwidert. Am 23. Dezember 1912 verlobte sich Karen stattdessen mit Hans’ Bruder, ihrem Halbcousin Baron Bror von Blixen-Finecke auf Schloss Näsbyholm in Schweden, das der ursprünglich vorpommerschen Adelsfamilie Blixen seit 1756 bis heute gehört. Die beiden beschlossen gemeinsam nach Kenia auszuwandern und eine Milchfarm bei Nairobi zu betreiben, finanziert durch Karens bürgerliche Familie. Karen floh damit aus der Enge des bürgerlichen Elternhauses, um sich mit ihrem Mann außerhalb Dänemarks eine Existenz aufzubauen.", "section_level": 2}, {"title": "Mit Bror in Kenia.", "content": "Bror fuhr nach Kenia voraus und kaufte 1913 im heutigen Karen (einem Vorort Nairobis, damals Britisch-Ostafrika) die 800 Hektar große Mbagathi-Farm am Fuße der Ngong-Berge südlich von Nairobi auf rund 2000 Metern über Meer. Die Finanzierung der Farm erfolgte größtenteils mit Geldern der Familie Dinesen, denn Bror war pleite. Das alte Mbagathi-Farmhaus war von Denys Finch Hatton entworfen worden. Im Dezember 1913 kam Karen mit dem Schiff von Neapel nach Mombasa nach, wo Bror sie abholte und sie am 14. Januar 1914 heirateten. Auf dem Schiff hatte Karen den deutschen Oberstleutnant Paul von Lettow-Vorbeck, den späteren Kommandeur der kaiserlichen Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika, kennengelernt und mit ihm die Lieferung von mehreren Pferden vereinbart, einen Plan, den der Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 5. August 1914 durchkreuzte. Lettow-Vorbeck war am 14. Januar 1914 in Mombasa ihr Trauzeuge, bevor er mit dem Schiff weiter in die deutsche Kolonie reiste. Später trug das zu dem Verdacht der britischen Siedler bei, Karen Blixen sei deutschfreundlich. Als Karen und Bror die neue Farm erreichten, musste sie feststellen, dass ihr Mann keine Milch-, sondern eine Kaffeefarm gekauft hatte, deren Anbaugebiete ungewöhnlich hoch lagen. Zu dieser Zeit galt es noch als unmöglich, in einer Höhe von etwa 1700 m Kaffee anzubauen. Doch Karen versuchte das Unmögliche. Später würde sie diese Zeit beschreiben und den Roman \"Afrika, dunkel lockende Welt\" (1937) mit den Worten beginnen „Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong-Berge...“ – so beginnt auch der Film \"Jenseits von Afrika\". Karen Blixen nutzte die Zeit ihrer Jahre in Kenia auch, um immer wieder Bilder zu malen, insbesondere Porträts ihrer Untergebenen von der Volksgruppe der Kikuyu. Baron Bror von Blixen-Finecke, obwohl offiziell Leiter der Farm, zeigte kein großes Interesse an der Landwirtschaft, sondern gab sich lieber den Großwildjagden und den damit verbundenen Safaris hin. Ähnlich wie sein „Nachfolger“ Denys Finch Hatton beschreibt Karen Bror als einen äußerst charmanten, witzigen und liebenswerten Mann. In ihren Briefen an die Familie berichtete sie von Krankheiten und hob die Qualitäten des Barons als hingebungsvollen Krankenpfleger und guten Masseur hervor. Der Kleinkrieg während des Ersten Weltkriegs entlang der Grenze zu Tanganjika entzog den Farmen Arbeitskräfte und Nachschub. Karen unternahm mehrere Versorgungsfahrten zu den Truppen im Grenzgebiet. Zwischen 1915 und 1918 wurde Kenia von einer großen Trockenperiode überzogen. 1917 stoppten die Briten die Kaffeeeinfuhr, und Krankheiten brachen unter den Rinderherden aus. Unter diesen extremen Bedingungen litten in dieser Zeit viele Farmen Kenias – viele waren gerade erst gegründet worden. Bror ging völlig sorglos mit dem Geld um – meist dem seiner Frau bzw. deren Familie. Es wird kolportiert, dass Bror geglaubt haben soll, eine Rechnung sei bezahlt, wenn er sie unterschrieben hatte. Diese Eigenschaften führten aber auch dazu, dass er ein klassischer „womanizer“ („Weiberheld“) war und ein Freund der Prostitution. 1915 erkrankten er und Karen an Syphilis. In Nairobi wurde Karen mit Quecksilber behandelt; 1915 verließ sie erstmals Kenia, um sich in Dänemark mit dem von Paul Ehrlich neu entdeckten arsenhaltigen Arsphenamin behandeln zu lassen. Bror fuhr ihr nach. In Kopenhagen wurde sie drei Monate lang stationär behandelt; dort gelang es, die Krankheit so weit zu beherrschen, dass sie nicht mehr ansteckend war. Jedoch sollte Karen Blixen ihr restliches Leben lang unter chronischen Schmerzen in Folge der Syphilis-Infektion bzw. der Schwermetallvergiftung als Nebenwirkung der Quecksilbertherapie leiden. 1916 kamen beide nach Kenia zurück. Sie gründeten abermals mit dem Geld der Dinesens die „Karen Coffee Corporation“, vergrößerten Mbagathi auf 2.200 Hektar und kauften eine zweite – gleich große – Farm in den White Highlands. Für kenianische Verhältnisse war das eine relativ normale Farm, gab es doch Latifundien, die 100.000 Hektar groß waren. Noch heute existieren im Laikipia District solch große Farmen. 1917 zogen die Blixens auf dem zugekauften Farmgelände in das nächste Haus, „Mbogani“, das heutige Museum. Mbogani war 1912 von dem Schweden Åke Sjögren erbaut worden. 1985 wurden in Mbagathi (dem ersten Haus), das heute eine Milchfarm ist und Mama Ngina gehört, die Szenen von \"Jenseits von Afrika\" gedreht, die in Karen Blixens zweitem Haus Mbogani spielen. 1919 fuhren die beiden nach Dänemark bzw. Schweden. Bror kehrte im März 1920 nach Kenia zurück. Vorher bat er Karen schriftlich um die Trennung. Karen willigte nicht ein, aber 1921 trennten sie sich gegen Karens Willen. Bror wurde 1921 von Aage Westenholz, Karens Onkel und Vorsitzender der Karen Coffee Corporation, als Manager entlassen. Karen lebte ein Jahr lang mit ihrer Mutter auf Rungstedlund. Sie litt an Spanischer Grippe, Blutvergiftung und ständigen Schmerzattacken. 1925 wurde die Ehe geschieden.", "section_level": 2}, {"title": "Farm-Managerin.", "content": "1920 kehrte sie mit ihrem Bruder Thomas Dinesen (1892–1979) nach Kenia zurück, der das finanzielle Chaos der Farm ordnen sollte. Mit Hilfe ihres Bruders übernahm sie mutig, aber erfolglos das Management der Kaffeefarm. Am 2. März 1922 kehrte Thomas Dinesen nach Dänemark zurück. Am 3. November 1924 kamen Thomas Dinesen und Mutter Ingeborg für zwei Monate auf Besuch. Der Betrieb der Farm basierte auf der Arbeit sogenannter Squatter. Zudem beschäftigte Blixen in ihrem Haus zahlreiche «Boys», junge, meist noch im Kindesalter befindliche Diener. Eine Anzahl europäischstämmiger, muslimischer und indischer Mitarbeiter in höheren Lohnklassen vervollständigten das Personal, über das sie gebot. Im Januar 1925 fuhren die drei zurück nach Dänemark. Dort versuchte Karen Kontakte herzustellen, um ihre Werke veröffentlichen zu können, unter anderem mit Georg Brandes, dem führenden dänischen Kritiker. Am 1. Februar 1926 kehrte Karen auf ihre Farm zurück. Ihre Krise versuchte Karen in langen und intensiven Briefen an ihren Bruder zu bewältigen. 1927, am 23. Januar, kam ihre Mutter erneut nach Kenia und blieb mehr als drei Monate lang auf der Farm. 1929 wurde ihre Mutter ernsthaft krank, und Karen weilte vom 18. Mai bis 25. Dezember in Rungstedlund. Sie besuchte die Finch Hattons in England. Thomas Dinesens Buch \"Niemandsland\", Erinnerungen an die französische Front im Ersten Weltkrieg, an dem er teilgenommen hat, erschien auf Dänisch.", "section_level": 2}, {"title": "Die Beziehung zu Denys Finch Hatton.", "content": "Am 15. April 1918 hatte Karen im Muthaiga-Club in Nairobi ihre spätere große Liebe, den britischen Armee-Offizier und Großwildjäger Denys Finch Hatton, kennengelernt. Nach ihrer Rückkehr aus Dänemark nahm sie 1920 eine intensive Liebesbeziehung zu Denys auf. 1923 brannte die Kaffeefabrik vollständig nieder, und Thomas kehrte nach Dänemark zurück. Nun war sie völlig allein auf sich gestellt, denn Bror war ständig auf Safari unterwegs. Ab 1924 begann Denys in Mbogani bei Karen zu übernachten, wenn er nach Nairobi zurückkehrte. 1924 hatte sie eine Fehlgeburt von Denys. Im Januar 1925 wurde die Scheidung zwischen Bror und Karen ausgesprochen, und Karen ging wieder für ein Jahr nach Dänemark. Nach der Scheidung zog Denys ganz bei ihr in „Mbogani“ ein. 1926 war Karen Blixen erneut schwanger. Denys hatte Schwierigkeiten sich vorzustellen, Vater zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Am 21. Mai 1926 sandte er Karen aus England ein Telegramm bezüglich „Daniels“ (das Codewort für ein Kind): Karen hatte wieder eine Fehlgeburt. 1927 war das harmonischste Jahr, in dem Denys nach dem Tod seines Freundes Berkeley Cole endlich viel Zeit mit Karen verbrachte. Karen Blixen führte ein offenes Haus mit berühmter Küche. Am 9. November 1928 dinierte der damalige Prince of Wales auf seiner Safari in Ostafrika, deren Leiter Denys war, mit Karen, Denys, Bror und der schwangeren Beryl Markham in Mbogani. Die neue Baroness Blixen (Bror hatte mittlerweile Cockie Birkbeck geheiratet) machte Karens gesellschaftliche Situation in Kenia kompliziert. Das Dinner mit dem Prinzen, das Denys arrangiert hatte, sollte Karens Stellung stärken. Andererseits wurde die Beziehung von Karen und Denys besonders durch Denys’ Entscheidung belastet, Bror mit auf die Safari mit dem Prinzen zu nehmen. Die Beziehung zu Denys zerbrach 1929. Im Mai 1931 flog Denys in sein Ferienhaus an der Küste von Mombasa, wo er auch schon mit Karen gewesen war. Auf dem Rückflug landete er in Voi, heute ein wichtiger Haltepunkt auf der Verbindungsstrecke Nairobi–Mombasa und im Tsavo East National Park gelegen. Gemeinsam mit seinem Somali-Helfer Hamisi suchte er Elefanten aus der Luft. Am 14. Mai 1931 startete er mit Hamisi erneut zu einem Erkundungsflug, der sein letzter werden sollte. Der Motor versagte, und beide kamen beim Absturz ums Leben. Finch Hattons Leichnam wurde trotz der Entfremdung an Karen Blixen übergeben, und sie beerdigte ihn im Kreise seiner Freunde in den \"Ngong Hills\", dort, wo er gern begraben sein wollte und wohin sie von ihrem Farmhaus blicken konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Verkauf der Farm.", "content": "1931 musste Karen Blixen nach 17 Jahren Ertraglosigkeit und weniger unter dem Druck der Weltwirtschaftskrise (oder einem Brand auf der Farm) ihre Plantage aufgeben. Ihre Arbeit in Kenia war damit beendet. Allerdings konnte sie dafür sorgen, dass „ihre“ Kikuyu nicht vertrieben, sondern als ganze Gemeinschaft in ein nahe gelegenes Reservat umgesiedelt wurden. Sie verkaufte die Farm an Remi Martin, einen Geschäftsmann aus Nairobi, der nichts mit der namensähnlichen französischen Cognac-Marke Rémy Martin zu tun hat. Remi Martin parzellierte ihr Land und verkaufte es an wohlhabende Siedler, die dort große Villen oder kleinere Stadtfarmen errichten. Bis heute ist das Land um ihre Farm, das ihren Namen „Karen“ trägt, ein eleganter Wohnort von Nairobi geblieben.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Dänemark.", "content": "Nach Dänemark auf den Familiensitz Rungstedlund (etwa 20 Kilometer nördlich von Kopenhagen) zurückzukehren, fiel Karen Blixen nicht leicht, denn sie hatte kein gutes Verhältnis zu ihrer Familie. Auch musste sie sich mit ihrer Rückkehr wieder der Familie unterordnen und sich in Abhängigkeit von ihr begeben. Auf dem Familiensitz, der bis ins Jahr 1680 zurück datiert, schrieb sie meist im „Ewalds-Zimmer“, das nach dem von ihr verehrten Schriftsteller Johannes Ewald benannt war, der dort von 1773 bis 1775 gelebt und einige seiner Hauptwerke, darunter die Autobiografie \"Leben und Ansichten\", verfasst hat. 1934 veröffentlichte sie \"Seven Gothic Tales\" auf Englisch und gewann damit 1939 einen Preis, den \"Tagea Brandt Rejselegat\". 1937 erschien \"Out of Africa\" in London. Während des Zweiten Weltkriegs, als die deutsche Armee Dänemark besetzt hielt, schrieb sie ihren einzigen großen Roman \"The Angelic Avengers\", der als Allegorie des Untergangs des Naziregimes interpretiert wird. In den 1940er und 1950er Jahren widmete sie sich ganz den Erzählungen in der Tradition der Geschichtenerzähler. Die bekannteste dieser Erzählungen aus jener Zeit ist \"Babettes Fest\", die 1987 verfilmt und 1988 mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Eine andere der Geschichten, eigentlich ein Märchen, \"An Immortal Story\", in der ein alternder Mann seine Jugend zurückkaufen will, wurde 1968 von Orson Welles verfilmt. In den 1950er Jahren wurde ihr das Schreiben wegen ihrer schwer angeschlagenen Gesundheit unmöglich, doch sie sprach noch in verschiedenen Radiosendungen. Viele ihrer Werke erschienen postum. Im Alter von 77 Jahren starb sie auf dem Familiensitz. Rungstedlund ist seit 1991 ein Museum, das von der (von der Familie begründeten) „Rungstedlund-Stiftung“ betrieben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Der Asteroid (3318) Blixen wurde nach ihr benannt, außerdem war ihr Porträt auf der 50-Kronen-Banknote der Serie aus dem Jahr 1997 abgebildet. 1957 wurde sie als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Charakterisierung.", "content": "Blixens Werke umfassen autobiografische Erlebnisberichte aus Afrika, fantastische Erzählungen und Novellen. Die Veröffentlichungen erfolgten meist unter den Pseudonymen \"Tania Blixen\", \"Isak Dinesen\", \"Osceola\", \"Peter Lawless\", \"Pierre Andrézel\" oder \"Nozdref’s Cook\". In der Zeit ihres Aufenthalts in Kenia hatte sich Karen Blixen angewöhnt, statt in ihrer Muttersprache Dänisch auf Englisch zu schreiben. Das behielt sie auch in Dänemark so bei, schrieb erst auf Englisch und übersetzte dann selbst ins Dänische. Viele ihrer Bücher wurden parallel auf Englisch und Dänisch publiziert. Ihr Englisch war von großer Raffinesse und Schönheit. Besonders die atmosphärische Dichte ihrer Werke wurde viel gerühmt. Ihre Arbeit wurde von Ernest Hemingway und Truman Capote aufrichtig bewundert. Mit den \"Sieben phantastischen Geschichten\", die 1934 erschienen, gelang Karen Blixen der literarische Durchbruch. Eigentlich hatte sie zuvor in den zwanziger Jahren ein Buch mit neun Erzählungen geplant und geschrieben, das unter dem Titel \"Nine Tales by Nozdref’s Cook\" erscheinen sollte. So hatte sie die Erzählung \"Karneval\" zunächst auf Dänisch begonnen zu schreiben, um sie dann auf Englisch zu vollenden. \"Carnival\" erschien nicht in den \"Nine Tales\", sondern erstmals 1977 postum auf Englisch. 1954 ging das Gerücht um, Blixen solle den Nobelpreis für Literatur erhalten, der dann allerdings an Ernest Hemingway verliehen wurde. Der lobte dann Blixen und meinte, sie sei des Preises eigentlich würdiger gewesen; aber auch ohne den Preis müsse man sie immer zu den „großen Frauengestalten“ ihres Jahrhunderts zählen. Tatsächlich gelangte Blixen 1962 in die engere Auswahl für den Literaturnobelpreis gemeinsam mit u. a. Jean Anouilh, Lawrence Durrell, Robert Graves und John Steinbeck. Ihr Tod am 7. September verhinderte aber eine mögliche Auszeichnung und der Preis wurde Steinbeck zugesprochen. Von afrikanischen Autoren wurde Karen Blixen trotz aller bekundeten Sympathie für Land und Leute eine rassistische Sichtweise auf die Afrikaner vorgeworfen. Sie habe die afrikanischen Menschen in eine Reihe gestellt mit Antilopen und wilden Tieren, das heißt, auf die Stufe eines „edlen Urzustandes“, außerdem habe sie eine feudale und eurozentristische Einstellung. Aus ihrer Themenwahl und Erzählweise resultierte Blixens Distanz zu den zeitgenössischen Problemen der dänischen Gesellschaft, die zu einer lebenslangen Enttäuschung über die geringe Zahl ihrer Leser führte: Karen Blixens „symbolisierende und mythisierende Erzählweise wurde im politisierten sozialrealistischen Literaturklima Dänemarks als Fremdkörper empfunden und entsprechend verhalten rezipiert.“ In mehreren ihrer Geschichten reflektiert sie die Differenz zwischen Künstler und Publikum.", "section_level": 2}, {"title": "Werk-Auswahl.", "content": "Die folgenden Angaben sind jetzt weitgehend vollständig. Zunächst werden die internationalen Titel mit dem jeweiligen Pseudonym und den darin enthaltenen Beiträgen sowie – falls vorhanden – die dänische, englische oder deutsche Erstausgabe genannt, bei den deutschen auch Nachdrucke. Im zweiten Teil werden Werke, die postum auf Englisch oder Dänisch erschienen sind, aufgeführt, im dritten Teil sind weitere deutsche Ausgaben genannt. Die deutschen Titel sind alphabetisch geordnet, die anderen folgen chronologisch dem Jahr der Erstpublikation.", "section_level": 2}], "src_summary": "Karen Blixen, eigentlich \"Karen Christence von Blixen-Finecke\", geborene \"Dinesen\", (* 17. April 1885 in Rungstedlund bei Kopenhagen; † 7. September 1962 ebenda) war eine dänische Schriftstellerin und 17 Jahre lang eine Kaffeefarmerin in Kenia. Ihr Pseudonym auf dem deutschen Buchmarkt ist meist Tania Blixen. Ihre englischsprachigen Bücher erschienen meist unter dem Pseudonym Isak Dinesen. Karen Blixen wurde in dem Film \"Jenseits von Afrika\" dargestellt. Ihr Werk ist von der Sehnsucht nach einer aristokratischen Weltordnung geprägt.", "tgt_summary": "凯伦·冯·白列森-菲尼克男爵夫人(Baronesse Karen von Blixen-Finecke, 1885年-4月17日-1962年-9月7日),笔名伊莎·丹尼森(Isak Dinesen),丹麦著名的现代作家,写作上使用丹麦语、法语、英语,但主要以英语写作再译为母语。成名作《七个奇幻的故事》。", "id": 305135} {"src_title": "SDS-PAGE", "tgt_title": "十二烷基硫酸鈉聚丙烯酰胺凝膠電泳", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Die SDS-PAGE wird zur Analyse von Proteinen verwendet. Als Trennmedium (auch als Matrix bezeichnet) bei dieser Art der Elektrophorese dient ein diskontinuierliches Gel auf Polyacrylamidbasis. Zusätzlich kommt SDS (Natriumdodecylsulfat) zum Einsatz. Dieses anionische Tensid (Detergens) überdeckt die Eigenladungen von Proteinen. Pro Gramm Protein binden konstant ungefähr 1,4 Gramm SDS,Georgios Staikos, Anastasios Dondos: \"Study of the sodium dodecyl sulphate–protein complexes: evidence of their wormlike conformation by treating them as random coil polymers.\" In: \"Colloid and Polymer Science.\" 287, 2009, S. 1001,. entsprechend einem SDS-Molekül pro zwei Aminosäuren, sodass die Proteine eine konstante negative Ladungsverteilung aufweisen. Die Eigenladungen der Proteine sind unter der SDS-Beladung vernachlässigbar, die positiven Ladungen sind zudem im basischen pH-Wert-Bereich eines Trenngels nach Laemmli stark verringert. Die negativen Ladungen des SDS bewirken deren gegenseitige Abstoßung, was zusammen mit der Denaturierung durch Aufkochen zu einer Linearisierung der zuvor gefalteten Proteine führt. Dies erlaubt eine Auftrennung nach der Kettenlänge, proportional zur Molekülmasse, denn längere Proteine werden im Gel stärker zurückgehalten als kürzere. SDS neigt in wässrigen Lösungen ab einer bestimmten Konzentration zur Bildung kugelförmiger Mizellen. SDS kommt in Lösungen ab der kritischen Mizellenbildungskonzentration von 7 bis 10 Millimolar gleichzeitig als einzelne Moleküle (Monomer) und als Mizellen vor, darunter kommt SDS nur einzeln vor. Bei der kritischen Mizellenbildungskonzentration besteht eine Mizelle aus etwa 62 SDS-Molekülen. Allerdings binden nur SDS-Monomere über hydrophobe Wechselwirkungen an Proteine, während die auf der Außenseite anionischen SDS-Mizellen kein Protein aufnehmen. In SDS-Konzentrationen über 0,1 Millimolar beginnt die Entfaltung von Proteinen, oberhalb von 1 mM werden die meisten Proteine denaturiert. Wegen des starken Denaturierungseffekts von SDS und der folgenden Aufspaltung von Proteinkomplexen können in der Regel mit SDS keine Quartärstrukturen bestimmt werden. Ausnahmen bilden z. B. zuvor durch kovalente Quervernetzung stabilisierte Proteine und die SDS-resistenten Proteinkomplexe, die auch in Gegenwart von SDS stabil sind (Letztere jedoch nur bei Raumtemperatur). Die SDS-Resistenz basiert auf der Metastabilität: Um die resistenten Komplexe zu denaturieren, ist eine hohe Aktivierungsenergie erforderlich, die durch Erhitzen erreicht wird. Obwohl das native, vollständig gefaltete, SDS-resistente Protein unter den Bedingungen keine ausreichende Stabilität besitzt, stellt sich das chemische Gleichgewicht der Denaturierung bei Raumtemperatur nur langsam ein. Stabile Proteinkomplexe zeichnen sich neben der SDS-Resistenz auch noch durch Stabilität gegen Proteasen und eine erhöhte biologische Halbwertszeit aus. Alternativ kann teilweise auch eine Polyacrylamid-Gelelektrophorese mit den kationischen Tensiden CTAB in einer CTAB-PAGE oder 16-BAC in einer BAC-PAGE verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Grundlagen.", "content": "In einem elektrischen Feld wandern geladene Teilchen in Lösung zum Pol mit der entgegengesetzten Ladung. Durch die Beladung von Proteinen mit SDS sind sie mit mehreren negativen Ladungen behaftet, weshalb Proteine in der SDS-PAGE zum Plus-Pol wandern. Durch Verwendung eines ungeladenen polymeren Hydrogels (Polyacrylamid) kommt ein verstärkter Siebeffekt hinzu. Die Porengröße im Hydrogel wird durch die Konzentrationen an Monomer und Vernetzer bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren.", "content": "Das Verfahren der SDS-PAGE setzt sich aus der Gelherstellung, der Probenvorbereitung, der Elektrophorese, der Proteinfärbung oder einem Western Blot und der Analyse des erzeugten Bandenmusters zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Gelherstellung.", "content": "Bei Verwendung unterschiedlicher Puffer im Gel (diskontinuierliche Gelelektrophorese) werden die Gele bis zu einem Tag vor der Elektrophorese hergestellt, damit die Diffusion nicht zu einer Vermischung der Puffer führt. Das Gel wird durch radikalische Polymerisation in einer Form erzeugt, die aus zwei abgedichteten Glasplatten mit Abstandshaltern zwischen den Glasplatten besteht. Die Abstandshalter besitzen eine Dicke von 0,75 mm oder 1,5 mm, welche die Ladekapazität des Gels bestimmt. Die Platten werden meistens für das Gießen der Gellösung in einen Ständer eingespannt, der die sonst offene Unterseite der Glasplatten mit den beiden Abstandshaltern vorübergehend abdichtet. Für die Gellösung werden Acrylamid als Gelbildner (meistens 4 % V/V im Sammelgel und 10–12 % im Trenngel), Methylenbisacrylamid als Quervernetzer, Sammel- oder Trenngelpuffer sowie Wasser und SDS gemischt. Durch Zugabe des Katalysators TEMED und des Radikalstarters Ammoniumpersulfat (APS) wird die Polymerisation begonnen. Die Lösung wird anschließend blasenfrei zwischen die Glasplatten gegossen. Je nach Menge an Katalysator und Radikalstarter sowie je nach Temperatur dauert die Polymerisation zwischen einer viertel Stunde und mehreren Stunden. Das untere Gel (Trenngel) wird zuerst gegossen und mit ein paar Tropfen von einem wenig wasserlöslichen Alkohol (meistens puffergesättigtes Butanol oder Isopropanol) überschichtet, wodurch der Meniskus blasenfrei wird und vor dem Radikalfänger Sauerstoff geschützt wird. Nach der Polymerisation des Trenngels wird der Alkohol abgekippt und die Reste mit Filterpapier entfernt. Nach Zugabe von APS und TEMED zur Sammelgellösung erfolgt das Gießen der Sammelgellösung auf das feste Trenngel und das blasenfreie Einsetzen eines geeigneten Probenkamms. Der Probenkamm wird nach der Polymerisation vorsichtig herausgezogen, wodurch Taschen für den Probenauftrag entstehen. Für eine spätere Verwendung der Proteine für eine Proteinsequenzierung werden die Gele oftmals am Vortag der Elektrophorese hergestellt, um Reaktionen von unpolymerisiertem Acrylamid mit Cysteinen in Proteinen zu mindern. Durch Verwendung eines Gradientenmischers können Gradienten-Gele mit einem Gradienten des Acrylamids (meist von 4 bis 12 %) gegossen werden, die einen größeren Trennbereich der Molmassen aufweisen. Kommerzielle Gelsysteme (so genannte -Gele) verwenden meist die Puffersubstanz BisTris mit einem pH-Wert zwischen 6,4 und 7,2 sowohl im Sammel- als auch im Trenngel. Diese Gele werden bereits fertig gegossen geliefert und sind umgehend einsatzbereit. Da sie nur einen Puffer verwenden (kontinuierliche Gelelektrophorese) und einen nahezu neutralen pH-Wert aufweisen, sind sie über mehrere Wochen lagerbar. Der neutralere pH-Wert verlangsamt die Hydrolyse und somit den Zerfall des Polyacrylamids. Weiterhin kommt es zu weniger Acrylamid-modifizierten Cysteinen in den Proteinen. Aufgrund des konstanten pH-Werts in Sammel- und Trenngel gibt es keinen Stapelungseffekt. Proteine in BisTris-Gelen können nicht mit Rutheniumkomplexen gefärbt werden. Dieses Gelsystem besitzt einen vergleichsweise großen Auftrennungsbereich, der durch Verwendung von MES oder MOPS im Laufpuffer variiert werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Probenvorbereitung.", "content": "Bei der Probenvorbereitung wird Probenpuffer und somit SDS im Überschuss zu den Proteinen hinzugegeben und die Probe anschließend für fünf Minuten auf 95 °C erhitzt, um Sekundär- und Tertiärstrukturen durch das Unterbrechen von Wasserstoffbrücken und das Strecken der Moleküle aufzubrechen. Optional können Disulfidbrücken durch Reduktion gespalten werden. Dazu werden reduzierende Thiole wie β-Mercaptoethanol (β-ME, 5 % Volumenanteil), Dithiothreitol (DTT, 10 Millimolar) oder Dithioerythrit (DTE, 10 Millimolar) dem Probenpuffer zugesetzt. Jede Probe wird in ihre eigene Tasche im Gel pipettiert, das zuvor im Elektrophoreseapparat in Elektrophoresepuffer untergetaucht wurde. Zusätzlich zu den Proben wird meistens ein Größenmarker auf das Gel geladen. Dieser besteht aus Proteinen von bekannter Größe und ermöglicht dadurch die Abschätzung der Größe der Proteine in den eigentlichen Proben mit einer Genauigkeit von ± 10 %, die parallel in unterschiedlichen Spuren des Gels wandern. Der Größenmarker wird oftmals in die erste oder letzte Tasche eines Gels pipettiert.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrophorese.", "content": "Zur Auftrennung werden die denaturierten Proben auf ein Gel aus Polyacrylamid geladen, das in einen Elektrophoresepuffer mit geeigneten Elektrolyten eingelegt ist. Danach wird eine elektrische Spannung (meist um die 100 Volt, 10–20 V pro cm Gellänge) angelegt, die eine Migration der negativ geladenen Moleküle durch das Gel in Richtung der Anode (Plus-Pol) bewirkt. Das Gel wirkt dabei wie ein Sieb. Kleine Proteine wandern relativ leicht durch die Maschen des Gels, während große Proteine eher zurückgehalten werden und dadurch langsamer durch das Gel wandern. Die Elektrophorese dauert je nach verwendeter Spannung und Länge des Gels zwischen einer dreiviertel Stunde und mehreren Stunden. Die am schnellsten wandernden Proteine (mit einer Molmasse von unter 5 KDa) bilden mit den ebenfalls durch das Gel wandernden anionischen Bestandteilen des Elektrophoresepuffers die Laufmittelfront. Der Bereich der Laufmittelfront wird durch den Zusatz des vergleichsweise kleinen, anionischen Farbstoffs Bromphenolblau zum Probenpuffer sichtbar gemacht. Aufgrund der relativ geringen Molekülgröße des Bromphenolblaus wandert es schneller als Proteine. Durch die optische Kontrolle anhand der wandernden farbigen Bande kann die Elektrophorese beendet werden, bevor der Farbstoff und somit auch die Proben das Gel vollständig durchwandert haben und es wieder verlassen. Das am häufigsten eingesetzte Verfahren ist die diskontinuierliche SDS-PAGE. Bei dieser wandern die Proteine zuerst in ein Sammelgel mit neutralem pH, in dem sie konzentriert werden und anschließend in ein Trenngel mit basischem pH, in dem die eigentliche Auftrennung erfolgt. Sammel- und Trenngel unterscheiden sich durch unterschiedliche Porengröße (4–6%T bzw. 10-20%T), Ionenstärke und pH-Werte (pH6,8 bzw. pH8,8). Als Elektrolyt wird häufig ein SDS-haltiges TRIS-Glycin-Chlorid-Puffersystem eingesetzt. Glycin bildet bei neutralem pH-Wert überwiegend die zwitterionische Form aus, bei hohen pH-Werten verlieren die Glycinationen positive Ladungen und werden vorwiegend anionisch. Im Sammelgel wandern die kleineren, negativ geladenen Chloridionen vor den Proteinen (engl. ‚führende Ionen‘) und die etwas größeren, negativ und teilweise positiv geladenen Glycinat-Ionen nach (engl. ‚folgende Ionen‘), während im vergleichsweise basischen Trenngel beide Ionen vor den Proteinen wandern. Der pH-Gradient zwischen Sammel- und Trenngelpuffer führt zu einem Stapelungseffekt an der Grenze des Sammelgels zum Trenngel, da das Glycinat beim ansteigenden pH-Wert teilweise seine bremsende positive Ladung verliert und dann als zuvor folgendes Ion die Proteine beim Wandern überholt und zum führenden Ion wird, wodurch die nach einer Färbung sichtbaren Banden der verschiedenen Proteine schmaler und schärfer werden (\"Stapelungseffekt\"). Zur Trennung von kleineren Proteinen und Peptiden eignet sich aufgrund der höheren Spreizung der Proteine im Bereich von 0,5 bis 50 KDa das TRIS-Tricin-Puffersystem von Schägger und von Jagow.", "section_level": 2}, {"title": "Färbung.", "content": "Am Ende der elektrophoretischen Trennung sind alle Proteine nach Größe sortiert und können anschließend durch weitere Verfahren (Proteinfärbungen wie z. B. die Coomassiefärbung (einfache Durchführung, am häufigsten verwendet), die Silberfärbung (höchste Sensitivität), die Stains-all-Färbung, die Amidoschwarz 10 B-Färbung, die Fast-Green-FCF-Färbung, die fluoreszenten Färbungen wie die Epicocconon-Färbung und die SYPRO-Orange-Färbung sowie immunologische Nachweise wie z. B. beim Western Blot) sichtbar gemacht werden. Die fluoreszenten Färbungen besitzen eine vergleichsweise höhere Linearität zwischen Proteinmenge und Farbintensität von etwa drei Zehnerpotenzen oberhalb der Nachweisgrenze, d. h. man kann ungefähr aus der Farbintensität die Menge an Protein abschätzen. Bei einer Verwendung des fluoreszenten Proteinfarbstoffs Trichlorethanol entfällt eine nachträgliche Proteinfärbung, wenn es zur Gellösung hinzugefügt wurde und das Gel nach der Elektrophorese mit UV-Licht bestrahlt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Analyse.", "content": "Durch eine Proteinfärbung erhält das Gel mit den getrennten Proteinen ein dokumentierbares Bandenmuster der verschiedenen Proteine. Glykoproteine adsorbieren SDS an den Glykosylierungen ungleichmäßiger, was in breiteren und unschärferen Banden resultiert. Membranproteine sind wegen ihrer Transmembrandomäne häufig aus den hydrophoberen Aminosäuren aufgebaut, besitzen eine geringere Löslichkeit in wässrigen Lösungen, neigen zur Bindung von Lipiden und neigen aufgrund hydrophober Effekte zum Ausfallen in wässrigen Lösungen, wenn nicht ausreichend Detergens vorhanden ist. Dieses Ausfallen äußert sich bei Membranproteinen in der SDS-PAGE in einer „Schweifbildung“ oberhalb der Bande des Transmembranproteins, dagegen kann mehr SDS (durch Einsatz von mehr oder konzentrierterem Probenpuffer) verwendet und die Proteinmenge bei der Gelauftragung gemindert werden. Eine Überladung des Gels mit einem löslichen Protein äußert sich in einer halbkreisförmigen Bande dieses Proteins (z. B. in der Markerspur der Abbildung bei 66 KDa), wodurch andere Proteine mit ähnlichen Molmassen überdeckt werden können. Ein geringer Kontrast (wie in der Markerspur der Abbildung) zwischen den Banden innerhalb einer Spur deutet entweder auf das Vorhandensein vieler Proteine mit dazwischenliegenden Molmassen hin (geringe Reinheit) oder, wenn bei gereinigten Proteinen ein mangelnder Kontrast nur unterhalb einer Bande vorkommt, auf eine proteolytische Degradation des Proteins hin, die sich zuerst in \"Abbaubanden\" und nach weiterer Degradation auch in einer homogenen Färbung („Schmier“) unterhalb einer Bande äußert. Die Dokumentation des Bandenmusters erfolgt meistens durch Fotografieren oder Scannen. Zur anschließenden Rückgewinnung der Moleküle in einzelnen Banden kann eine Gelextraktion durchgeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Archivierung.", "content": "Nach der Proteinfärbung und Dokumentation des Bandenmusters kann das Polyacrylamidgel für eine Archivierung getrocknet werden. Proteine können daraus zu einem späteren Zeitpunkt extrahiert werden. Dabei wird das Gel entweder in einen Trockenrahmen (mit oder ohne Wärmezufuhr) oder in einen Vakuumgeltrockner eingelegt. Der Trockenrahmen besteht aus zwei Teilen, von denen einer als Unterlage für eine nasse Zellophanfolie dient, auf die das Gel und eine einprozentige Glycerollösung gegeben wird. Darauf wird eine zweite nasse Zellophanfolie blasenfrei aufgelegt, der zweite Rahmenteil aufgesetzt und der Rahmen mit ein paar Klammern abgedichtet. Die Entfernung der Luftblasen vermeidet eine Fragmentierung des Gels beim Trocknen. Das enthaltene Wasser verdampft durch die Zellophanfolie. Ein Vakuumgeltrockner erzeugt dagegen einen Unterdruck und erwärmt das Gel auf etwa 50 °C.", "section_level": 2}, {"title": "Molmassenbestimmung.", "content": "Bei einer exakteren Bestimmung der Molmasse werden die relativen Laufweiten der einzelnen Proteinbanden im Trenngel gemessen. Die Messungen erfolgen meist in Triplikaten zur Erhöhung der Genauigkeit. Die relative Laufweite (auch \"Rf-Wert\", \"Rm-Wert\") ist der Quotient aus der Laufweite der Bande des betrachteten Proteins und der Laufweite der Proteinfront. Die Laufweiten der Banden und der Proteinfront werden jeweils ab dem Beginn des Trenngels gemessen. Die Laufweite der Proteinfront entspricht ungefähr der Laufweite des im Probenpuffer enthaltenen Bromphenolblaus. Die relativen Laufweiten der Proteine des Größenmarkers werden halblogarithmisch gegen ihre bekannten Molmassen aufgetragen. Über Vergleich mit dem linearen Bereich des erzeugten Graphen oder rechnerisch durch eine Regressionsanalyse kann die Molmasse eines unbekannten Proteins anhand seiner relativen Laufweite ermittelt werden. Banden von Proteinen mit Glykosylierungen können unschärfer sein. Proteine mit vielen basischen Aminosäuren (z. B. Histone) können zu einer Überschätzung der Molmasse führen oder gar nicht erst ins Gel einwandern, da sie bei der Elektrophorese wegen der positiven Ladungen langsamer oder in die entgegengesetzte Richtung wandern. Entsprechend können viele saure Aminosäuren zu einer beschleunigten Wanderung eines Proteins und einer Unterschätzung der Molmasse führen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Die SDS-PAGE in Kombination mit einer Proteinfärbung wird in der Biochemie zur schnellen und genauen Trennung und anschließenden Analyse von Proteinen verwendet. Sie hat vergleichsweise geringe Geräte- und Reagenzkosten und ist eine vergleichsweise einfache Methode. Aufgrund der geringen Skalierbarkeit wird sie hauptsächlich für analytische Zwecke und weniger für präparative Zwecke verwendet, insbesondere wenn größere Mengen eines Proteins isoliert werden sollen. Zusätzlich wird die SDS-PAGE in Kombination mit dem Western Blot zur Bestimmung des Vorhandenseins eines spezifischen Proteins in einer Mischung von Proteinen verwendet – oder für die Analyse von posttranslationalen Modifikationen. Posttranslationale Modifikationen von Proteinen können zu einer unterschiedlichen relativen Mobilität (d. h. eine \"Bandenverschiebung\") oder zu einer Änderung der Bindung eines Nachweisantikörpers führen, der im Western-Blot verwendet wird (d. h. eine Bande verschwindet oder erscheint). In der Massenspektrometrie von Proteinen, ist die SDS-PAGE eine weit verbreitete Methode für die Probenvorbereitung vor der Spektrometrie, meistens mit einem in-Gel-Verdau. In Bezug auf die Bestimmung der molekularen Masse eines Proteins ist die SDS-PAGE etwas genauer als eine analytische Ultrazentrifugation, aber weniger genau als eine Massenspektrometrie oder – ohne Berücksichtigung posttranslationaler Modifikationen – eine Berechnung der Proteinmolekülmasse aus der DNA-Sequenz. In der medizinischen Diagnostik wird die SDS-PAGE unter anderem im Rahmen eines HIV-Tests sowie zur Untersuchung einer Proteinurie verwendet. Beim HIV-Test werden HIV-Proteine per SDS-PAGE getrennt und anschließend per Western Blot mit HIV-spezifischen Antikörpern des Patienten nachgewiesen, sofern sie in seinem Blutserum vorhanden sind. Bei einer SDS-PAGE zur Proteinurie werden die Mengen verschiedener Serumproteine im Urin bewertet, z. B. Albumin, Alpha-2-Makroglobulin und IgG.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Die SDS-PAGE ist die am meisten verwendete Methode zur gelelektrophoretischen Trennung von Proteinen. Die 2D-Gelelektrophorese kombiniert nacheinander eine isoelektrische Fokussierung oder eine BAC-PAGE mit einer SDS-PAGE. Die Nativ-PAGE wird eingesetzt, wenn die native Proteinfaltung erhalten bleiben soll. Zur Trennung von Membranproteinen kann alternativ zur SDS-PAGE eine BAC-PAGE oder eine CTAB-PAGE verwendet werden. Zur elektrophoretischen Trennung von größeren Proteinkomplexen kann eine Agarose-Gelelektrophorese eingesetzt werden, z. B. die SDD-AGE. Enzyme können teilweise über ihre Enzymaktivität per Zymographie nachgewiesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Alternativen.", "content": "Während die SDS-PAGE eine der präziseren und kostengünstigeren Methoden zur Proteintrennung und -analyse ist, denaturiert sie Proteine. Wo nicht-denaturierende Bedingungen erforderlich sind, werden Proteine zum Beispiel durch eine native PAGE oder verschiedene chromatographische Verfahren mit anschließender photometrischer Mengenbestimmung untersucht, wie die Affinitätschromatographie (oder sogar eine Tandem Affinity Purification), Größenausschlusschromatographie oder die Ionenaustauschchromatographie. Proteine können auch nach Größe in einer Tangential-Flow-Filtration oder einer Ultrafiltration separiert werden. Einzelne Proteine können aus einer Mischung durch Affinitätschromatographie oder durch einen Pull-Down-Assay isoliert werden. Einige historisch frühe und kosteneffektive, aber unsaubere Trennungsmethoden, die üblicherweise auf einer Reihe von Extraktionen und Fällungen beruhen und kosmotrope Moleküle verwenden, sind zum Beispiel die Ammoniumsulfat-Fällung und die Polyethylenglykol-Fällung. Aufgrund der geringen Kosten werden sie heute noch zur Reinigung größerer Mengen von Proteinen verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Für die Entdeckung des Prinzips der Elektrophorese als Wanderung geladener und gelöster Atome oder Moleküle in einem elektrischen Feld wurde Arne Tiselius 1948 der Nobelpreis für Chemie verliehen. Die Verwendung einer festen Matrix (anfänglich Papierscheiben) in einer Zonenelektrophorese verbesserte die Auftrennung. Die diskontinuierliche Elektrophorese aus dem Jahr 1964 von L. Ornstein und B. J. Davis ermöglichte die Verbesserung der Auftrennung durch den Stapelungseffekt. Die Verwendung quervernetzter Polyacrylamid-Hydrogele bot im Gegensatz zu den zuvor verwendeten Papierscheiben oder Stärkegelen eine höhere Stabilität des Gels und keine mikrobielle Zersetzung. Die denaturierende Wirkung des SDS in kontinuierlichen Polyacrylamidgelen und die daraus folgende Verbesserung der Auftrennung wurde erstmals 1965 durch David F. Summers in der Arbeitsgruppe von James E. Darnell für die Auftrennung der Proteine des Poliovirus beschrieben. Die heutige Variante der SDS-PAGE wurde 1970 von Ulrich K. Laemmli beschrieben und erstmals zur Charakterisierung der Proteine im Kopf des Bakteriophagen T4 verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "SDS-PAGE (Abkürzung für, \"Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgelelektrophorese\") ist eine Variante der Polyacrylamid-Gelelektrophorese, einer analytischen Methode der Biochemie zur Trennung von Stoffgemischen nach der Molekülmasse in einem elektrischen Feld.", "tgt_summary": "十二烷基硫酸钠聚丙烯酰胺凝胶电泳(英语:sodium dodecyl sulfate polyacrylamide gel electrophoresis,简称SDS-PAGE)是胶体电泳的一种,常用于生物化学、鉴识科学、遗传学和分子生物学等领域的分析技术,此项技术的原理,是利用检体中蛋白质分子量大小的不同,使其在电泳胶中分离。是最常用的蛋白质分析技术之一。", "id": 1671545} {"src_title": "Brussilow-Offensive", "tgt_title": "布鲁西洛夫攻势", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nachdem die russische Armee in der Anfangsphase des Krieges zwei Drittel Ostpreußens und fast ganz Galizien besetzt hatte, wurde sie durch mehrere Offensiven der Mittelmächte im Jahre 1915 zurückgedrängt. Galizien und die Bukowina mussten sie bereits im Mai 1915 räumen (Schlacht bei Gorlice-Tarnów). Von Anfang Juli bis September 1915 sah sich die zaristische Armee zum Großen Rückzug gezwungen: Vor dem Hintergrund der vorherigen Niederlagen und einer Munitionsversorgungskrise räumten die russischen Armeen nach und nach Polen, Litauen und Teile des heutigen Weißrusslands („Großer Rückzug“). Im Kriegsjahr 1916 konzentrierte sich das deutsche Heer zunächst auf die Westfront in Frankreich, wo am 21. Februar die Schlacht um Verdun begann. Der deutsche Generalstabschef Erich von Falkenhayn wollte Frankreich im Stellungskrieg so viele Verluste zufügen, dass ihm die Weiterführung des Krieges unmöglich gemacht werden würde. Dementgegen setzten die Befehlshaber der deutschen Ostfront Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff das Bestreben, zuerst Russland aus dem Krieg zu werfen. Falkenhayn konnte sich durchsetzen. Frankreich geriet durch die Kämpfe vor Verdun in schwere Bedrängnis und drängte seine Verbündeten zu Entlastungsangriffen.", "section_level": 1}, {"title": "Die gescheiterte Frühjahrsschlacht.", "content": "Wie die meisten Generalstäbe in den ersten beiden Kriegsjahren unterschätzte auch die russische Armeeführung die technischen Möglichkeiten der modernen Defensive, die insbesondere durch den flächendeckenden Einsatz von Maschinengewehren die Erfolgsaussichten von Frontalangriffen radikal verringert hatte. Als Reaktion auf das Hilfegesuch der westlichen Verbündeten gingen russische Truppen daher Mitte März beiderseits Naratsch in Weißrussland zum direkten Angriff auf die deutschen Stellungen über. In der Schlacht am Naratsch-See verlor die russische Armee rund 100.000 Soldaten, ohne dass der Frontverlauf nennenswert verändert wurde. Die Operation am Naratschsee war trotz einer enormen Überlegenheit an Mensch und Material gescheitert und lähmte jetzt große Teile des Offizierkorps der Zarenarmee, da die Armeeführung die Schuld nicht bei der von ihr angeordneten Taktik, sondern bei den eingesetzten Truppen suchte: Als Gründe gab der Befehlshaber der westlichen Armeegruppe, Alexei Ewert, den Mangel an", "section_level": 2}, {"title": "Planungen, neue Strategie und Taktik.", "content": "Am 14. April 1916 berief der russische Generalstabschef Michail Alexejew seine Frontbefehlshaber in das russische Hauptquartier nach Mogilew. Er plante eine Offensive durch den nordwestlichen und den westlichen Frontabschnitt, um weiteren Hilfsgesuchen der westlichen Verbündeten entgegenzukommen. Die Befehlshaber dieser Frontabschnitte, die Generäle Ewert und Kuropatkin, lehnten dies aber ab. Aus den Lehren der Niederlage vom Naratsch-See schlossen sie, dass sie über zu wenig Reserven und insbesondere über zu wenig schwere Artillerie verfügten. Diesen Ansichten trat jetzt der neu ernannte Oberbefehlshaber der Südwestfront, General Brussilow entgegen. Er behauptete, er könne mit seiner materiell vernachlässigten Front einen erfolgreichen Angriff gegen die Mittelmächte durchführen, ohne weitere Reserven zu benötigen. Brussilow und sein Stab hatten die letzten Niederlagen der russischen Armee ausführlich studiert. Sie befanden die alte Taktik und Strategie der Zarenarmee für das Hauptproblem. In einem neuen Konzept sollte der Angriff, von möglichst vielen Scheinangriffen an vielen Stellen unterstützt, entlang einer mehrere hundert Kilometer breiten Front", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der Offensive.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der russische Durchbruch in Wolhynien.", "content": "Am 4. Juni 1916 griff am Nordabschnitt der russischen Südwestfront die 8. Armee unter Alexei Kaledin mit fünf Korps (XXXXVI., XXX., XXXX., VIII. und XXXII.) zwischen dem Styr-Brückenkopf von Czartorysk bis Sapanow in Richtung auf Kowel und Luzk an. Nach einem eintägigen Artilleriebeschuss auf die österreichischen Stellungen gingen die russischen Infanteristen aus ihren Stellungen zum Angriff über. Kaledins Armee verfügte über 200.000 Soldaten und 704 Geschütze. Er stand der k.u.k. 4. Armee unter Erzherzog Joseph Ferdinand mit 150.000 Soldaten und 600 Geschützen gegenüber. Nach den Begriffen der konservativen russischen Generäle war diese leichte numerische Überlegenheit", "section_level": 2}, {"title": "Der Angriff gegen die Südarmee.", "content": "Neben den erfolgreichen Operationen in Wolhynien schlug der Angriff der russischen Mitte im Raum westlich Tarnopol am 4. Juni vollkommen fehl. Der nördliche Flügel der russischen 7. Armee unter Dmitri Tscherbatschew sollte mit dem XVIII. und XXII. Korps gegen die deutsche „Südarmee“ unter Felix von Bothmer vorgehen. Tscherbatschew gehörte allerdings zur konservativen Schule der russischen Generalität. Er hatte sich als Antwort auf die Niederlagen der Armee französische Taktiken zu eigen gemacht, die nicht Brussilows Ideen entsprachen. So befahl er ein 48 Stunden dauerndes Artilleriebombardement und ließ einen konventionellen Infanterieangriff starten. Er musste die Angriffe bei Trembowla, nördlich Kozlow", "section_level": 2}, {"title": "Kampfraum am Dnjestr.", "content": "Gleichzeitig mit der 8. und 11. Armee griff am südlichen Ende der Front am 4. Juni auch die 9. Armee unter Platon Letschizki an. Ebenso wie beim Angriff weiter nördlich, hatten die Russen hier einen leichten zahlenmäßigen Vorteil. Die 9. Armee stellte 150.000 Mann ins Feld. Ihr gegenüber stand die k.u.k. 7. Armee mit insgesamt 107.000 Soldaten. Bezüglich der schweren Artillerie, die als Hauptfaktor im Denken der konservativen Generäle galt, herrschte allerdings eine dramatische Unterlegenheit auf russischer Seite. Die Österreicher stellten den 47 schweren Geschützen der Zarenarmee 150 eigene entgegen.", "section_level": 2}, {"title": "Russischer Einbruch in der Bukowina.", "content": "Nachdem auch die Front des k.u.k. Korps Hadfy am 6. Juni bei Zaleszcyki durchbrochen war, und das XI. Korps unter FML Habermann bis 9. Juni in der Schlacht bei Okna zusammengebrochen war, geriet die Front der 7. Armee am Dnjestr vollständig ins Wanken. Der österreichische Oberbefehlshaber Karl von Pflanzer-Baltin konnte nur noch den Rückzug seines XI. Korps auf die Linie Sniatyn-Horodenka anordnen, der in Flucht ausartete. Die k.u.k. 7. Armee löste sich fast vollständig", "section_level": 2}, {"title": "Begünstigende Faktoren des russischen Erfolgs.", "content": "Neben den Neuerungen, die Brussilow in seinem Frontabschnitt eingeführt hatte, spielten zahlreiche Faktoren auf Seiten der Mittelmächte in seine Hände: Das Verteidigungssystem der k.u.k.-Truppen war für seine Taktik des Überraschungsangriffs besonders anfällig. Es bestand aus drei Linien in nur zwei Kilometern Tiefe. In der ersten und zweiten Reihe der Gräben war der Hauptteil der aktiven Kampftruppen versammelt. Die dritte Linie bestand aus den Ruhestellungen der Reserven. Diese waren in großen Bunkern, ähnlich den Reserven der Russen, untergebracht. Bei den Überraschungsangriffen wurden die ersten beiden Linien oft so schnell überrannt, dass die Russen die Bunker erreichten, bevor die Reserven aus ihnen herausgekommen waren. In den ersten beiden Linien wurden die k.u.k.-Verluste vor allem durch Kampfhandlungen verursacht, in der dritten Linie fast ausschließlich durch Gefangennahme. Obwohl durch die Luftaufklärung sowie durch den von der Nachrichtenabteilung des k.u.k. Armeeoberkommandos abgehörten und dechiffrierten russischen Funkverkehr bekannt war, dass eine russische Offensive unmittelbar bevorstand, hatten die Truppen der Mittelmächte nicht einmal einen Versuch unternommen, die Angriffsvorbereitungen der Russen zu stören. Die k.u.k.-Offiziere fühlten sich in ihren sehr gut ausgebauten Stellungen vollkommen sicher und gingen davon aus, dass Brussilows Front nicht genügend Stärke für einen Angriff aufbringen würde, denn zwei Drittel der russischen Armee standen in den beiden nördlicheren Frontabschnitten. Diese Einschätzung lag auch im höchsten Kommando der Armee der Donaumonarchie vor. Der österreichisch-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf sah im Süden der Ostfront einen Nebenschauplatz, der keiner Verstärkungen bedurfte, und sah sich deswegen auch nicht veranlasst, die Initiative der dortigen Befehlshaber zu fördern. „\"Eine Überraschung bildete... der russische Angriff keineswegs,\"“ wohl aber waren die k.u.k. Streitkräfte von der „\"Wirkung des Angriffes\"“ überrascht, wie Maximilian Ronge, der Chef des Evidenzbüros der Donaumonarchie, resümierend urteilte. Nach der Niederlage wurde die Legende von einer massenhaften Desertion slawischstämmiger k.u.k.-Soldaten als Rechtfertigungslegende für den Misserfolg verwendet. Außerdem wirkten sich Streitigkeiten innerhalb der Führung der Mittelmächte für diese nachteilig aus. Hötzendorf wollte unbedingt seine Offensive in Italien weiterführen, und die Deutschen waren unwillig, ihrem Bündnispartner noch mehr unter die Arme zu greifen. Dieses Problem wurde erst am 8. Juni gelöst, als sein deutsches Gegenüber Falkenhayn Hötzendorf unmissverständlich klarmachte, dass er seine Offensive abbrechen solle. Die zusätzlichen 10 1/2 Divisionen konnten allerdings den Erfolg der russischen Offensive nicht mehr aufhalten. Ein Gegenangriff unter Georg von der Marwitz gegen die 8. Armee Kaledins in Polesien scheiterte unter großen Verlusten.", "section_level": 1}, {"title": "Ablenkungsangriffe der russischen Westfront.", "content": "Die überraschenden Erfolge der Südwestfront veranlassten den Chef des russischen Generalstabes, General Michail Alexejew, Brussilow weitere Verstärkungen zuzuführen. Bis zum 16. Juni war in Wolhynien die Linie Lokaczy — Kisielin erreicht, wo der Vorstoß der russischen 8. Armee erlahmte. Am 16. Juni begann am Stochod der erste Gegenangriff der deutschen Heeresgruppe Linsingen, der bis Monatsende vergeblich versuchte; das verlorene Luzk zurückzuerobern. Der Korpsgruppe Bernhardi waren das k.u.k. II. Korps unter General der Infanterie Kaiser, die Gruppe Fath, sowie das deutsche X. Armee-Korps unter General von Lüttwitz zugeteilt. General Brussilow stand nun vor einer ambivalenten Situation. Die gegenüber seiner Südwestfront stehenden k.u.k. Truppen waren zwar ernsthaft geschwächt, doch fühlte er sich an der", "section_level": 2}, {"title": "Stabilisierung der Front der Mittelmächte.", "content": "Um die Ostfront zu stabilisieren, war die österreichisch-ungarische Südtiroloffensive gegen Italien kurz nach Beginn der Brussilow-Offensive Mitte Juni abgebrochen worden. Mehrere Großverbände, darunter das k.u.k. XVII. und XXI. Korps mit fünf Divisionen, wurden nach Osten verlegt. Die Niederlagen verschärften die bestehende Führungskrise in der multiethnischen Armee Österreich-Ungarns noch weiter. Um die Verluste an Offizieren auszugleichen, mussten schon aus dem Dienst geschiedene Offiziere wieder den Truppen zugeteilt werden. Diese brachten in der Regel aber weder Verständnis für ihre Männer noch für die Probleme der neuen Kriegsführung auf. Durch dieses Führungsdefizit wurde der Abgrund zwischen den Soldaten der Vielvölkerarmee und ihren vorwiegend deutsch-österreichischen und ungarischen Vorgesetzten noch weiter vertieft. Das Deutsche Reich sah sich gezwungen, seinen österreichisch-ungarischen Verbündeten zu unterstützen, und zog einige Divisionen aus dem Raum Verdun ab. Während Brussilow auf Ewerts Angriff wartete, den dieser mehrmals verzögert hatte, konnten die Deutschen zwanzig Divisionen an den bedrohten Südteil der Ostfront verlegen. Zur Konsolidierung wurden 12 Infanterie- und 2 Kavalleriedivisionen nach Wolhynien und weitere 7 Infanteriedivisionen in die Bukowina und die Karpatenpässe verlegt. Der verstärkten Armeegruppe Marwitz wurde im Raum Kowel das XXII. Reserve-Korps, die Gruppen Beckmann und Dieffenbach, sowie das k.u.k. Kavalleriekorps Leonhardi zugeführt. Die Entscheidung der Kämpfe hatte mehrmals auf Messers Schneide gestanden und es war fraglich, ob es gelang, den russischen Einbruch überhaupt abriegeln zu können. Eine große Bedeutung hatte dabei die Südarmee, obwohl sie anfangs nicht im Brennpunkt der Kämpfe stand. Trotzdem war es ungewiss, ob sie das Schicksal der 4. Armee und der 7. Armee teilen musste: Rückzug unter unmittelbaren Druck durch den Feind. Das Bild änderte sich aber entscheidend, als das AOK in Teschen die Unterstellung des k.u.k. VI. und XIII. Korps unter den Befehl der Südarmee genehmigte. Diese Entscheidung sollte in der Folgezeit weitestgehendste Bedeutung erlangen. Sie durchkreuzte zwar die Absicht des AOK 7, dass diese beiden Korps nach Süden zurücknehmen wollte, um den nachdrängenden Feind in die Flanke zu fallen. Ob dieser Plan aber nach den damaligen Zusammensetzungen durchführbar gewesen wäre, darf bezweifelt werden: Verstärkungen waren nur langsam und spärlich zu erwarten, wobei gerade die 4. Armee diese am dringlichsten benötigte. Die Gefahr, dass die Russen, nördlich des Djnestr vorstoßend, die Südarmee in die Flanke und den Rücken fassend vernichten und damit die gesamte südliche Heeresfront zum Einsturz bringen könnte, war erheblich näher liegend. So übernahm die Südarmee eine hohe, riskante Verantwortung für die Gesamtfront und in dieser undankbaren Aufgabe verlängerte sie ihren Frontabschnitt. Eine bereits eingeleitete Rückwärtsbewegung wurde angehalten und mit den beiden zusätzlichen Korps eine zähe Verteidigungsstellung eingenommen. Mit mühsam an anderer Stelle ausgesparten Reserven, vor allem deutsche Bataillone, gelang die Verteidigung; die Front hielt, sodass das Gefüge Südostfront trotz der beiden äußerst bedrohlichen Einbruchszonen im Wesentlichen erhalten blieb.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Verlauf der Offensive.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht um Kowel.", "content": "Nach den Misserfolgen der russischen Westfront fasste Brussilow den Entschluss mit der 8. Armee nochmals in Wolhynien anzugreifen und bereitete die Eroberung der Stadt Kowel vor. Der Besitz dieses wichtigen Verkehrsknotenpunktes hätte seiner Ansicht nach die Bedrohung eines Flankenangriffs gebannt und die deutschen Kräfte, die gegen Ewerts Westfront standen, zum Rückzug gezwungen. Ihm wurde dazu die 60.000 Mann umfassende Gardearmee unter General Wladimir Besobrasow zugeteilt. Ebenso erhielt er die Befehlsgewalt über die 3. Armee unter General der Infanterie Lesch übertragen die zuvor unter Ewerts Kommando stand. Die Heeresgruppe Linsingen, die wieder dem stärksten Angriff standhalten musste, verfügte jetzt über", "section_level": 2}, {"title": "Die Offensive im August 1916.", "content": "Zar Nikolaus II. drängte seine Generäle, die Offensive wieder aufzunehmen, um Brussilow zu unterstützen. Am 4. August griff die russische 11. Armee unter General Sacharow zwischen Brody und Tarnopol wieder an; ihr Ziel blieb die Wiedereroberung von Lemberg. Dabei zeigte sich, dass das Kräfteverhältnis sich inzwischen zu Ungunsten des russischen Heeres geändert hatte. Das Eingreifen deutscher Reserven unter Generalleutnant Melior verhinderte am 6. August den Versuch des russischen VII. Korps, im Abschnitt der k.u.k. 14. Division bei Zalosce und Ratyszcze die Front zu durchbrechen. Die neu", "section_level": 2}, {"title": "Der Ausklang der Offensive.", "content": "Auch der Kriegseintritt Rumäniens auf Seiten der Alliierten, der am 27. August erfolgte, brachte nur sehr kurzzeitig Entlastung. Die Russen mussten im Gegenteil ihrem neuen Alliierten nach dessen geringen Anfangserfolgen und den folgenden desaströsen Niederlagen zahlenmäßig stark unter die Arme greifen. Auf dem rumänischen Kriegsschauplatz trugen die Mittelmächte bis Anfang Dezember 1916 den Sieg davon. Die russische Armee musste nun hunderte Kilometer zusätzlich abdecken, was ihr Kräfte für die Offensive entzog. Am 29. August wurde", "section_level": 2}, {"title": "Verluste.", "content": "Sofern Angaben dazu gemacht werden, herrscht in der Literatur Einigkeit darüber, dass während der Brussilow-Offensive bis zu einer Million russische Soldaten getötet, verwundet oder gefangen genommen wurden. Demgegenüber fielen die Verluste der Mittelmächte höher aus, wobei anzumerken ist, dass vor allem viele Soldaten Österreich-Ungarns in russische Kriegsgefangenschaft gerieten. In der Literatur herrscht aber bezüglich der Aufschlüsselung der Opferzahlen der Mittelmächte keine Einigkeit, zum einen, weil die Angaben über die Gefangenenzahlen Österreich-Ungarns je nach Stichtag stark differieren, zum anderen, weil auch die Opfer der Kämpfe an der Front nördlich der Prypjatsümpfe zu den Opfern der Brussilow-Offensive hinzugezählt werden. Nach Keegan betrugen die Gesamtverluste der Mittelmächte während der Brussilow-Offensive auf Seiten Österreich-Ungarns 600.000 Mann, darunter 400.000 Gefangene, und auf", "section_level": 1}, {"title": "Resultat.", "content": "Die Brussilow-Offensive verlief für Russland zunächst äußerst erfolgreich, rief aber aufgrund der enormen Verluste Unmut innerhalb der russischen Armee hervor. Die Demoralisierung verstärkte sich in der Folgezeit und trug wesentlich zum Kollaps des Zarenreiches durch die Februarrevolution bei. Ebenso trug die Offensive den Russen einen politischen Pyrrhussieg ein. Zahlreiche Politiker erhofften sich vom Kriegseintritt Rumäniens eine Entlastung der russischen Armee. Der Erfolg Brussilows gab den Ausschlag für die rumänische Regierung, in den Krieg einzutreten. Hochrangige Militärs, darunter der russische Generalstabschef Alexejew, hatten sich gegen diese Option gesperrt. Sie sollten recht behalten. Auf dem rumänischen Kriegsschauplatz erlitten die Truppen des Zaren eine ernsthafte Niederlage und wurden auf Dauer geschwächt. Aus kriegstaktischer Sicht war die Anfangsphase der Brussilow-Offensive bedeutsam. Während der militärische Nutzen der Brussilowschen Neuerungen letztendlich in Russland nicht voll erkannt wurde, erzielte das deutsche Heer seit Ende 1917 mit der vergleichbaren „Stoßtrupp“-Taktik größere Erfolge. Brussilows Gegner monierten, seine Offensive sei nur wegen der Schwäche der Österreicher erfolgreich gewesen und seine Art der Kriegführung sei gegen die deutschen Truppen nutzlos. Warum Brussilow selbst von seinem Schema gegen Ende der Offensive abrückte, ist ungewiss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brussilow-Offensive (, Brussilow’scher Durchbruch) der russischen Armee an der Ostfront des Ersten Weltkrieges begann am 4. Juni 1916 und endete am 20. September desselben Jahres. Die nach dem verantwortlichen General Alexei Alexejewitsch Brussilow benannte Offensive stellte einen der größten militärischen Erfolge Russlands im Ersten Weltkrieg dar, doch beschleunigten die hohen Verluste die Demoralisierung des russischen Heeres. Sie war ein Hauptmotiv für den Kriegseintritt Rumäniens an der Seite der Entente.", "tgt_summary": "布鲁西洛夫攻势()是俄罗斯帝国在一次大战期间最大的军事胜利,亦是史上最大伤亡的战争之一,南佛罗里达大学教授格雷登·汤斯多将1916年的勃鲁洛西夫攻势称为一次大战以来奥匈帝国最大的危机及协约国阵营最大的胜仗。这场战役发动于1916年6月4日,是一次针对东方战线上同盟国军队的大型攻势, 并持久至八月初。战事爆发地点位于今日的乌克兰,主要为利沃夫、科韦利及卢茨克几个邻近的城镇。是次攻势其后以主持位于俄国西南方战线的主帅,阿列克谢·布鲁西洛夫(亦为此战指挥官)而命名。", "id": 519604} {"src_title": "ASIMO", "tgt_title": "ASIMO", "src_document": [{"title": "Details.", "content": "ASIMO ist der zurzeit am weitesten entwickelte humanoide Roboter von Honda. Die Hardware des am 20. November 2000 vorgestellten Forschungsmodells des ASIMO ist 1,34 Meter groß und wiegt 48 Kilogramm. Die integrierte Stromversorgung reicht für etwa 40 Minuten Betriebszeit, während sich der Roboter gehend fortbewegt. Auf der anderen Seite benötigt der Akku ca. 3 Stunden, bis er voll aufgeladen ist. ASIMO besitzt in der aktuellen Version 34 Freiheitsgrade. Am 13. Dezember 2005 wurde eine verbesserte Steuerung vorgestellt, die es dem Roboter erlaubt, sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,7 Kilometer pro Stunde (km/h) beim Gehen fortzubewegen (vorheriges Modell: 2,5 km/h). Diese Geschwindigkeit wird auf 1,6 km/h reduziert, wenn ASIMO etwas trägt. Außerdem kann ASIMO in der aktuellen Version mit bis zu 7 km/h „rennen“ (vorheriges Modell: 6 km/h). Die Phasen, in denen ASIMOs Füße dabei gleichzeitig den Boden nicht berühren, sind 80 Millisekunden (ms) lang (vorheriges Modell: 50 ms). ASIMO ist außerdem erstmals in der Lage, mit 5 km/h im Kreis zu rennen (Kreisradius: 2,5 m). Honda begann bereits 1986 mit der Entwicklung humanoider Roboter, hielt die Entwicklung jedoch bis zur Vorstellung des „P2“ im Dezember 1996 unter Verschluss. Im Sommer 1999 begann man im „Honda Research & Development Wako Fundamental Technical Research Center“ in Japan mit der Entwicklung des ASIMO, der schließlich am 31. Oktober 2000 fertiggestellt und am 20. November 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. 2004 wurde ASIMO in die Robot Hall of Fame aufgenommen. Im Jahre 2004 waren ca. 30 Asimos im Einsatz. Seit 2007 sind zwei ASIMOs auch in Deutschland. Sie dienen am CoR-Lab der Universität Bielefeld zur Untersuchung von Bewegungen. ASIMOs Software ist nach dem sogenannten Top-down-Ansatz aufgebaut. Dies bedeutet, dass er keinerlei Lernfähigkeiten besitzt. Sämtliche Informationen, die ASIMO für seine Tätigkeiten benötigt müssen von Programmierern eingegeben werden. ASIMO gehört also zur älteren Generation von Robotern, da der Bottom-up-Ansatz es Maschinen ermöglicht zu \"lernen\". Demnach sind modernere Roboter nicht darauf angewiesen, dass man sie mit sehr vielen Informationen versorgt. So können sie zum Beispiel Hindernisse wahrnehmen und ihnen nach dem Prinzip von \"Zufall und Irrtum\" nach einer Übungsphase irgendwann selbstständig ausweichen, ohne auf einen Programmierer angewiesen zu sein. Der „P3“ ist der 3. Prototyp von Honda und wurde im September 1997 fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "\"sources:\"", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "\"Die Physik der Zukunft – Unser Leben in 100 Jahren\" von Michio Kaku", "section_level": 1}], "src_summary": "ASIMO ist ein von Honda entwickelter humanoider Roboter. Er ist ein Robotertyp, der sich auf zwei Beinen (bipedal) fortbewegen kann und dabei eine Bewegung ausführt, die dem menschlichen Gang ähnlich ist.", "tgt_summary": "ASIMO(日语:アシモ)是日本本田技研工业所开发的类人型机器人,站立时约130公分,重54公斤。ASIMO外型酷似一位背着背包的太空人,而且可以时速6公里的速度前进。ASIMO是从一系列的本田E机器人所发展出来的。", "id": 350418} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2000/Schießen", "tgt_title": "2000年夏季奥林匹克运动会射击比赛", "src_document": [{"title": "Ergebnisse Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kleinkaliber Dreistellungskampf 50 m.", "content": "Datum: 23. September 2000 44 Teilnehmer aus 29 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Kleinkaliber liegend 50 m.", "content": "Datum: 21. September 2000 53 Teilnehmer aus 37 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Luftgewehr 10 m.", "content": "Datum: 18. September 2000 46 Teilnehmer aus 33 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Freie Pistole 50 m.", "content": "Datum: 19. September 2000 36 Teilnehmer aus 27 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Schnellfeuerpistole 25 m.", "content": "Datum: 20. und 21. September 2000 20 Teilnehmer aus 17 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Luftpistole 10 m.", "content": "Datum: 16. September 2000 43 Teilnehmer aus 30 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Skeet.", "content": "Datum: 22. und 23. September 2000 49 Teilnehmer aus 36 Ländern Nasser Al-Attiyah gewann über ein Jahrzehnt später zweimal die Rallye Dakar.", "section_level": 2}, {"title": "Trap.", "content": "Datum: 16. und 17. September 2000 41 Teilnehmer aus 28 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Doppel-Trap.", "content": "Datum: 20. September 2000 25 Teilnehmer aus 20 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kleinkaliber Dreistellungskampf 50 m.", "content": "Datum: 20. September 2000 42 Teilnehmerinnen aus 28 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Luftgewehr 10 m.", "content": "Datei: 16. September 2000 49 Teilnehmerinnen aus 35 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Sportpistole 25 m.", "content": "Datum: 22. September 2000 42 Teilnehmerinnen aus 28 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Luftpistole 10 m.", "content": "Datum: 17. September 2000 45 Teilnehmerinnen aus 32 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Skeet.", "content": "Datum: 21. September 2000 13 Teilnehmerinnen aus 11 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Trap.", "content": "Datum: 18. September 2000 17 Teilnehmerinnen aus 15 Ländern", "section_level": 2}, {"title": "Doppel-Trap.", "content": "Datum: 19. September 2000 17 Teilnehmerinnen aus 12 Ländern", "section_level": 2}], "src_summary": "Bei den XXVII. Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney fanden 17 Wettbewerbe im Sportschießen statt, davon zehn für Männer und sieben für Frauen. Austragungsort war das \"International Shooting Centre\" im Vorort Cecil Park in der City of Fairfield.", "tgt_summary": "2000年夏季奥林匹克运动会射击比赛于2000年9月16日至2000年9月23日在澳大利亚新南威尔士州的利物浦市举行。", "id": 3008955} {"src_title": "Mord an James Bulger", "tgt_title": "詹姆斯·巴杰尔谋杀案", "src_document": [{"title": "Tathergang.", "content": "Jon Venables und Robert Thompson schwänzten am 12. Februar 1993 die Schule. Im Bootle-Strand-Einkaufszentrum versuchten sie, ein Kleinkind zu entführen. Sie konnten einen kleinen Jungen von seiner Mutter weglocken und waren gerade dabei, ihn aus dem Einkaufszentrum zu führen, als seine Mutter die Abwesenheit ihres Kindes bemerkte, hinausrannte und es zurückrief. Dafür wurden die Jungen später wegen versuchter Entführung angeklagt. Die Klage wurde fallengelassen, da man sich nicht auf ein Urteil einigen konnte. Am selben Nachmittag befand sich auch James Bulger aus dem nahen Ort Kirkby mit seiner Mutter im Einkaufszentrum. Sie war gerade durch ihren Einkauf an der Fleischtheke abgelenkt, als die zwei Jungen James binnen weniger Minuten an der Hand aus dem Fußgängerbereich hinausführten. Dieser Vorgang wurde um 15:42 Uhr von einer Überwachungskamera aufgenommen. Die beiden entfernten sich mit James Bulger einen Kilometer vom Einkaufszentrum. Sie führten ihn u. a. an einen Kanal. Das ursprüngliche Vorhaben war, das Kleinkind ins Wasser zu werfen und somit ertrinken zu lassen. Dazu sollte James im Wasser sein eigenes Spiegelbild sehen, doch er hatte Angst und weigerte sich, sich nach vorne übers Wasser zu lehnen. Er wurde daraufhin auf den Boden geworfen, wodurch bei ihm Verletzungen an Kopf und Gesicht entstanden. Später, so konnte ein Zeuge beobachten, wurde James von einem der beiden Täter in die Rippen getreten, um ihn zum Weitergehen zu zwingen. Während ihres „Spazierganges“ (James schrie immer wieder nach seiner Mutter) wurden die beiden Jungen und James von 38 Menschen gesehen, von denen sich manche an die Verletzungen am Kopf des Kleinkindes erinnerten und auch daran, dass der Kleine sehr verzweifelt dreinblickte. Andere wiederum berichteten, dass James glücklich aussah und lachte. Wahrscheinlich wechselten die Entführer zwischen Ablenkung und Gewaltanwendung hin und her. Einige Passanten stellten die beiden Älteren zur Rede. Diese jedoch behaupteten, dass sie nur auf ihren jüngeren Bruder aufpassten, und konnten ihren Weg fortsetzen. Sie gingen mit ihrem Opfer zu einer Bahnstrecke in der Nähe von Walton. Dort warf einer der Jungen blaue Modellfarbe ins Gesicht des Kleinkindes. Sie traten ihm ins Gesicht und gegen den Kopf, bewarfen ihn mit Ziegelsteinen und schlugen ihn mehrfach mit einer zehn Kilogramm schweren Eisenstange. Um es wie einen Unfall aussehen zu lassen, legten sie James quer über die Bahngleise und bedeckten seinen Kopf mit Steinen. Zwei Tage später, am Valentinstag, wurde die Leiche des Jungen entdeckt. Der pathologische Befund zeigte, dass der Tod bereits eingetreten war, bevor der Körper von einem Güterzug zerteilt wurde. Der Unterkörper des Jungen (der von Jon und Robert völlig entkleidet worden war) wurde einige Meter weit von dem Güterzug mitgeschleift. James erlitt bei dem Angriff 42 verschiedene Verletzungen an Kopf und im Gesicht, darunter allein zehn Schädelfrakturen. Die Kopfverletzungen waren so stark, dass der Pathologe nicht sagen konnte, welche Verletzung die tödliche war. Alle Verletzungen wurden ihm zugefügt, als er noch lebte. Später konnte ermittelt werden, dass der Angriff von 17:30 Uhr bis 18:45 Uhr dauerte. Als die Umstände des Mordes bekannt wurden, verglichen die Boulevardblätter die beiden Mörder mit Myra Hindley. Sie prangerten die Menschen, die Bulger zwar gesehen hatten, aber seine Notlage nicht erkannten, als die \"38 von Liverpool\" an. In wenigen Tagen veröffentlichte die Zeitung \"Liverpool Echo\" 1086 Todesanzeigen für James Bulger. Der Bahndamm, an dem James’ Leiche gefunden wurde, wurde mit Hunderttausenden von Blumensträußen bedeckt. Einer dieser Blumengrüße wurde von Robert Thompson niedergelegt. Nur wenige Tage später wurden er und Venables gefasst. Untersuchungen bestätigten, dass beide dieselbe blaue Farbe an ihrer Kleidung hatten, die an James’ Leiche gefunden worden war. Beide hatten Blut an ihren Schuhen. Das Blut an Jon Venables’ Schuh konnte durch DNA-Tests als das von James identifiziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gerichtsverhandlung.", "content": "In der Zeit nach ihrer Festnahme wurden die beiden nur Kind A (Thompson) und Kind B (Venables) genannt. Der Bekanntheitsgrad dieses Mordfalles sorgte jedoch dafür, dass auch ihre Namen bekannt wurden. Die Veröffentlichung der Verbrecherfotos, die während der ersten Befragung entstanden, schockte die Öffentlichkeit. Die Bilder zeigten zwei ängstliche Kinder. Vielen fiel es schwer, zu glauben, dass ein solches Verbrechen von zwei so jungen Tätern verübt worden war. 500 verärgerte Demonstranten versammelten sich während der ersten Anhörung vor dem \"South Senfton Magistrates Court\". Die Eltern der Angeklagten tauchten wegen einer Serie von Morddrohungen in verschiedenen Teilen des Landes unter und mussten neue Identitäten annehmen. Die Hauptverhandlung fand im \"Preston Crown Court\" statt. Die Verhandlung wurde wie eine Gerichtsverhandlung für Erwachsene geführt. Die Angeklagten saßen abseits von ihren Eltern auf der Anklagebank. Richter und Staatsbeamte erschienen im vollen Ornat. Beide Jungen saßen mit ihren Sozialarbeitern auf erhöhten Stühlen (damit sie über die für sie zu hohe Anklagebank sehen konnten) gut sichtbar vor dem Gericht. Die Nachrichten berichteten sehr oft über das Benehmen und Verhalten der beiden, da diese von der Presse sehr gut zu sehen waren. Dieser Aspekt der Verhandlung wurde später vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte kritisiert, der diese Verhandlung als unangemessen verurteilte. Die Jungen brachten keinerlei Beweise zu ihrer Entlastung bei und wurden schuldig gesprochen. Ihre Strafe, lebenslang, sollten sie in einer Jugendstrafanstalt absitzen. Der Richter dieser Verhandlung, Mortland, legte fest, dass sie mindestens acht Jahre hinter Gittern verbringen sollten. Über 300.000 Menschen unterschrieben eine Petition, die vom damaligen Innenminister Michael Howard forderte, die Strafe weiter zu erhöhen. Als Reaktion auf diesen Aufschrei der Öffentlichkeit erhöhte Howard die Strafe auf 15 Jahre Freiheitsentzug. Diese letzte Entscheidung wurde von vielen Seiten kritisiert, weil Howard anscheinend Vorteile für seine politische Karriere aus diesem Fall ziehen wollte. 1997 wurde diese Entscheidung vom House of Lords revidiert und als rechtswidrig aufgehoben. Im Oktober 2000 wurde die Mindeststrafe für die beiden Täter wegen guter Führung nochmals auf acht Jahre verkürzt, womit das ursprüngliche Strafmaß von acht Jahren wiederhergestellt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Revision und Entlassung.", "content": "1999 beantragten die Anwälte von Venables und Thompson vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Revision: Die Gerichtsverhandlung sei nicht objektiv gewesen, da die beiden Jungen zu jung gewesen wären, um die Vorgänge in einer Gerichtsverhandlung für Erwachsene zu verstehen. Weiterhin behaupteten sie, dass die Intervention durch Howard die „Stimmung aufgeheizt“ habe und dadurch eine gerechte Verhandlung unmöglich gemacht worden sei. Das Gericht entschied zugunsten der beiden Jungen. Diese Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes führte dazu, dass der neueingesetzte Lord Chief Justice, Lord Woolf, die Strafe der beiden erneut auf das Mindestmaß festsetzte. Im Oktober 2000 setzte er sich dafür ein, das Strafmaß von zehn auf acht Jahre zu reduzieren und fügte hinzu, dass Jugendstrafanstalten einen äußerst schlechten Einfluss auf die Jugendlichen hätten. Im Juni 2001, nach sechsmonatigen Revisionsverhandlungen, entschied der Bewährungsausschuss, dass die Jungen keine Gefahr mehr für die Gesellschaft darstellten und jetzt, nach dem Verbüßen der Minimalstrafe, entlassen werden könnten. Diese Entscheidung wurde vom Innenminister David Blunkett bestätigt und die beiden kamen frei. Beide standen weiterhin unter der \"life license\", die ihre sofortige Wiedereinweisung ins Gefängnis ermöglichen sollte, sobald sie als Gefahr für die Öffentlichkeit angesehen würden. Die \"Manchester Evening News\" veröffentlichte die Namen der Strafanstalten, in denen die beiden inhaftiert waren, und löste damit heftige Diskussionen aus. Es handelte sich vielleicht auch um eine Verletzung der 2001 erneuerten einstweiligen Verfügung gegen Veröffentlichungen von Einzelheiten dieses Falles. Im Dezember wurde die Zeitung der „Missachtung des Gerichtes“ für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von 30.000 Pfund und zur Übernahme der Gerichtskosten in Höhe von 120.000 Pfund verurteilt. Diese einstweilige Verfügung gilt allerdings nur in England und Wales. Zeitungen aus Schottland oder anderen Ländern können legal über den Verbleib der Jungen berichten. Es wurde erwartet, dass ihre Identitäten und ihr Aufenthaltsort bald durch das Internet bekannt würden. Im Juni 2001 wurde Venables Mutter mit den Worten zitiert, sie erwarte, dass ihr Sohn ein paar Wochen nach seiner Freilassung sterben werde. Ihre Anwälte behaupteten, dass Mrs. Venables nie eine solche Aussage gemacht habe, und reichten formelle Beschwerde bei der Pressebeschwerdestelle ein. Ihre angebliche Aussage hatte sich bis dahin aber in der Presse schon verbreitet. Mehrere Personen wurden jedoch in der Folgezeit tatsächlich verdächtigt, Jon Venables zu sein, und erhielten Morddrohungen. Anfang August 2012 erhängte sich ein 36-jähriger Brite, nachdem Gerüchte in Umlauf gelangt waren, er sei Robert Thompson.", "section_level": 1}, {"title": "Verbleib.", "content": "Im Jahr 2006 wurde bekannt, dass Thompson eine Freundin hatte, die nichts von seiner Geschichte wusste und von ihm ein Kind erwartete. Dies löste einen Skandal aus, da viele die Meinung vertraten, die junge Frau habe das Recht, über die Vergangenheit ihres Freundes informiert zu werden. Anfang März 2010 wurde der nunmehr 27-jährige Jon Venables erneut verhaftet und dessen lebenslange Bewährung widerrufen. Trotz der gegenteiligen Auffassung von Innenminister Alan Johnson verweigerte der damalige Justizminister Jack Straw Angaben über die Gründe für die erneute Verhaftung. Am 22. Juni 2010, nun unter der Regierung von David Cameron, wurde bekannt, dass Venables wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material verhaftet worden war. Er soll 57 einschlägige Bilder im Internet heruntergeladen und über ein Filesharing-Netzwerk weiterverbreitet haben. Im Juli 2010 wurde er wegen Besitzes und Weiterverbreitens von Kinderpornografie zu zwei Jahren Haft verurteilt. Ein Bewährungsantrag wurde im Juni 2011 abgelehnt. Im November 2011 wurde bekannt, dass Venables in Sicherungsverwahrung bleiben und keine zweite neue Identität erhalten werde. Laut Angaben der \"Daily Mail\" geschehe dies zu seinem eigenen Schutz, da man ihm nach den Erfahrungen der Vergangenheit nicht zutraue, seine Identität geheim zu halten. Im Juli 2013 wurde die Entscheidung bekanntgegeben, Jon Venables aus der Haft zu entlassen. Die Eltern von James Bulger äußerten sich entsetzt über diese Nachricht. Im Februar 2018 wurde Venables von einem britischen Gericht wegen des erneuten Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie zu einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt. Er gab zu, mehr als tausend kinderpornografische Bilder und eine Anleitung zum Kindesmissbrauch besessen zu haben. Der Richter bezeichnete die Bilder, die den Missbrauch kleiner Jungen zeigen, als herzzerbrechend für jede gewöhnliche Person. Im Juni 2019 wurde bekannt, dass die britische Regierung erwägt, Venables aus Großbritannien auszuweisen und in ein anderes Land abzuschieben; im Gespräch seien Kanada, Australien und Neuseeland. Grund hierfür sei, dass es aufgrund der überragenden Bekanntheit des Kriminalfalls in Großbritannien zunehmend schwierig sei, seine Identität geheim zu halten; die britische Regierung hatte bis dahin bereits 65.000 £ an Anwalts- und Gerichtskosten zum Schutz der Identität von Venables ausgegeben. Der neuseeländische Premierminister protestierte umgehend gegen die Pläne Großbritanniens.", "section_level": 1}, {"title": "Mögliche Erklärungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gewaltvideos.", "content": "Ein Aspekt dieses Falles zog großes Medieninteresse auf sich: Die Frage, ob sich Venables und Thompson in den Wochen und Monaten vor dem Mord gewalttätige Filme angesehen hatten und ob die Filme dazu beigetragen haben, dass die beiden diese Tat verübten. Der Richter erwähnte, dass ein Vater eine riesige Sammlung solcher Gewaltvideos besaß und dass die beiden möglicherweise Zugang zu diesen Videos hatten. Die Zeitung \"The Sun\" behauptete, dass sie den Film \"Chucky 3\" gesehen hätten, und druckte ein ganzseitiges Bild der mordenden Puppe aus dieser Filmserie auf ihrer Titelseite ab. Allerdings wurden während der Verhandlung der Jury keine Beweise dafür vorgelegt, dass die Kinder solche Filme gesehen hatten. Trotzdem löste der Fall eine landesweite Debatte darüber aus, ob die Gewalt in den Medien noch zu tolerieren sei. Obwohl infolge dieser Diskussion kein Film verboten wurde, strichen einige Videoverleihketten freiwillig \"Chucky 3\" und die anderen Titel, die \"The Sun\" genannt hatte, aus ihrem Programm. In Deutschland fiel die Pay-TV-Auswertung von \"Chucky 3\" in die unmittelbare Zeit nach dem Mordfall. Die Diskussion um einen Zusammenhang ging auch hier so weit, dass der Jugendschutzbeauftragte von Premiere die Erstausstrahlung in einer kurzen Stellungnahme vor Beginn des Films rechtfertigte. Anfang 1994 beauftragte der Abgeordnete David Alton eine Studie über \"Gewaltvideos und den Schutz von Minderjährigen\", um seinen Vorschlag zur Änderung des Criminal Justice Bill mit Argumenten zu unterfüttern. Die von Elizabeth Newson durchgeführte Studie stützte sich vornehmlich auf andere Studien aus der ganzen Welt und kam zu dem Schluss, dass zwischen der Gewalt in Videos und der realen Gewalt ein enger Zusammenhang besteht. Sie stellte fest, dass dieser Zusammenhang im Allgemeinen nicht zwingend dafür spricht, dass solche Videos auch der Auslöser von Gewalt sind, doch in diesem speziellen Fall sei der Auslösecharakter der Videos gegeben, schrieb Newson. Die Verfahrensweise dieser Studie kam seitens der Gegner Altons unter starken Beschuss.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale und familiäre Situation.", "content": "Andere sahen die Ursache des Verhaltens von Venables und Thompson in ihrer Familiensituation oder ihren Lebensumständen. Die beiden wohnten in einer der heruntergekommensten Gegenden Englands. Das \"Liverpool Echo\" beschrieb die Stadt zur Zeit des Mordes als „eine ausgeblutete Stadt [...] Die Wirtschaft der Region lag am Boden und die Arbeitslosigkeit stieg ins Unermessliche“. Eine Studie der OFSTED (Office for Standards in Education, Children’s Services and Skills) über die Schulen Liverpools merkte an, dass „die Stadt Liverpool die ärmste des ganzen Landes“ sei. Nach dem Mord wurden die Mütter der beiden Jungen – Susan Venables und Ann Thompson – wiederholt auf der Straße tätlich angegriffen und in der Presse verunglimpft. Thompsons Vater hatte seine Frau und fünf Kinder verlassen; ein Jahr später brannte das Haus der Familie nieder. Ann Thompson litt unter schwerer Alkoholsucht und war mit der Beaufsichtigung ihrer Kinder überfordert. Mitschriften einer NSPCC-Konferenz beschreiben die Familiensituation als „entsetzlich“. Die Kinder „bissen, schlugen und quälten sich gegenseitig“. Als weiterer Vorfall wurde in diesem Bericht aufgeführt, dass Philip (das dritte der Kinder) seinen älteren Bruder Ian mit einem Messer bedroht hatte. Ian wollte daraufhin in ein Kinderheim aufgenommen werden. Als er wieder zu seiner Familie zurückkehren musste, versuchte er sich mit Schmerzmitteln das Leben zu nehmen. Auch Ann und Robert hatten schon vorher versucht, Suizid zu begehen. Jon Venables’ Familie war dagegen weitaus weniger zerrüttet. Seine Eltern hatten sich zwar auch getrennt, wohnten aber nicht weit voneinander entfernt. Zwei Tage pro Woche lebte Jon bei seinem Vater. Sein älterer Bruder und seine jüngere Schwester litten beide unter Lernbehinderungen, die so ausgeprägt waren, dass sie Sonderschulen besuchen mussten. Jon selbst war hyperaktiv und hatte in der Schule versucht, einen anderen Jungen während eines Handgemenges zu erwürgen. 1987 wurde die Polizei zum Haus von Susan Venables gerufen, weil sie ihre Kinder (damals drei, fünf und sieben Jahre alt) drei Stunden alleine im Haus gelassen hatte. Polizeiprotokolle über diesen Vorfall beschreiben Susans „schwere Depressionen“ und Selbsttötungstendenzen.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenspiel verschiedener Ursachen.", "content": "1998 wurde eine weitere Studie zum Thema Gewaltvideos veröffentlicht, die vom Innenministerium 1995 als Antwort auf die wachsende Angst seit dem Mordfall Bulger in Auftrag gegeben worden war. Die Herausgeber dieser Studie, Dr. Kevin Browne und Amanda Pennell von der Universität Birmingham, hoben den Zusammenhang zwischen einem gewalttätigen Elternhaus und auffälligem Verhalten hervor: Unsere Forschungen können nicht beweisen, dass Gewaltvideos Verbrechen verursachen. Sie unterstreichen aber den großen Einfluss, den die Familiensituation und die eigene Persönlichkeit auf die Bewertung der Auswirkungen von Gewalt in Filmen hat. Die Studie legt nahe, dass Menschen aus einem gewalttätigen Elternhaus dazu neigen, selbst gewalttätig zu werden und sehr wahrscheinlich gewalttätige Filme und Darsteller bevorzugen. Eine verzerrte Wahrnehmung gewalttätiger Handlungen, geringes Einfühlungsvermögen und eine schlechte moralische Entwicklung leisten der Übernahme gewalttätiger Verhaltensmuster und der Vorliebe für Gewaltfilme Vorschub.", "section_level": 2}], "src_summary": "James Patrick Bulger (* 16. März 1990 in Liverpool; † 12. Februar 1993 in Walton) war ein Kleinkind, das von zwei zehnjährigen Jungen in Bootle, England, ermordet wurde. Dieser Mord an einem Kind, verübt durch zwei 10-jährige Kinder, löste im Vereinigten Königreich Wut und großes Entsetzen aus und fand weltweit Aufmerksamkeit.", "tgt_summary": "詹姆斯·巴尔杰谋杀案是一桩发生于1993年2月12日的英国利物浦默西塞德郡的凶杀案,两名当时年仅10岁的男童诱拐一名2岁男童詹姆斯·巴尔杰(英语:James Bulger),并将其虐待致死。此案凶手是英国现代历史上年龄最小的杀人犯,并且性质十分恶劣,因此一度引起社会强烈反弹,甚至官方不得不迫于社会压力公布凶手真实姓名及加长刑期。", "id": 1212647} {"src_title": "Léon Boëllmann", "tgt_title": "莱昂·波尔曼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Léon Boëllmann zeigte bereits im Kindesalter eine außergewöhnliche musikalische Begabung und wurde 1875 in die \"École Niedermeyer\" in Paris aufgenommen. Seine Lehrer dort waren unter anderem Eugène Gigout und Gustave Lefèvre. Er erhielt in allen Fächern hervorragende Benotungen und schließlich ein Diplom als Organist und Kantor, was ihm seine erste Anstellung als Organist der Chororgel in \"St. Vincent de Paul\" in Paris (1881) eintrug. Sechs Jahre später wurde er zum Kantor und Titularorganist der Hauptorgel von \"St. Vincent de Paul\" bestellt. Dieses Instrument war eine preisgekrönte Orgel des Pariser Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll von 1855. Nach dem Tod der Eltern wurde sein Onkel und Lehrer Eugène Gigout sein Adoptivvater, dem er in den folgenden Jahren in seiner neu gegründeten Schule für Orgel, Improvisation und gregorianischen Choral hilfreich zur Seite stand. Boëllmann schrieb unter einem Pseudonym für die Zeitschrift \"Art Musical\". Als Pianist und Organist war er nicht nur in Frankreich, sondern auch im restlichen Europa zu hören. 1885 heiratete er Louise Lefèvre, die Nichte von Eugène Gigout. Das Paar bekam drei Kinder. Leon Boëllmann wurde nur 35 Jahre alt. Er starb 1897 in Paris nach einer Lungenerkrankung, wahrscheinlich führte die Tuberkulose zu seinem frühen und äußerst tragischen Tod. Seine Frau kam nicht darüber hinweg, sie starb ein Jahr später. Gigout nahm sich der drei Waisenkinder an und zog sie auf.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Boëllmann schuf in seinem kurzen Leben 160 Kompositionen. Sie umfassen Werke für Orgel, Harmonium und Klavier, sowie symphonische Musik, Kammermusik, Lieder, Chorwerke und eine Oper. Die Orgelwerke sind im spätromantischen Stil von César Franck und Camille Saint-Saëns komponiert. Von 1882 bis 1884 wurden seine Kompositionen mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Sein bekanntestes Werk ist die \"Suite gothique op. 25\". Boëllmann legte das Werk bewusst als Hymne und Retroperspektive an. Die Suite gothique entstand zwei Jahre vor seinem Tod zur Einweihung der neuen Orgel in der Kathedrale Notre-Dame (Dijon). Die darin enthaltene Toccata gehört zum Repertoire jedes Orgelvirtuosen. Sie ist eine der populärsten und meistgespielten Toccaten überhaupt. Durch entsprechende Registrierung und Phrasierung des Organisten sind sehr wirkungsvolle und verschiedenartige Interpretationen möglich. Die Toccata beginnt zunächst etwas zurückhaltend mit zwei rhythmischen Motiven, eines davon im Bass. Unter Benutzung der vollen Klangmöglichkeiten der romantischen Orgel erobert der Klang im Verlauf immer mehr den Raum, die Toccata endet in einem furiosen Finale. Die \"Heures Mystiques op. 29-30\" entstanden aus Boëllmanns Skizzenbüchlein, die ihn auf Reisen in seine Heimat, nach Italien, Schweiz, Niederlande und Belgien begleitet haben. Im Jahre 1896 brachte Boëllmann die \"Heures Mystiques\" heraus, wobei die Stücke in erster Linie für das Harmonium gedacht sind, aber auch an der Orgel ihren Platz haben. Die Kompositionen zeichnen sich durch ihre elegante Stimmführung und Poesie aus. Sie enthalten Titel wie Entrée, Offertoire, Elevation, Communion, Sortie oder Verset.", "section_level": 1}], "src_summary": "Léon Boëllmann (* 25. September 1862 in Ensisheim (Département Haut-Rhin); † 11. Oktober 1897 in Paris) war ein französischer Organist und Komponist.", "tgt_summary": "莱昂·波尔曼(,1862年-9月25日-1897年-10月17日),又译伯埃尔曼,法国作曲家,管风琴家。生于阿尔萨斯地区,后进入尼德迈尔音乐学校学习。毕业后成为一名管风琴师,并在法国各地演出。1897年逝世。波尔曼的作品受到圣桑的影响较大,现在他最著名的作品是为管风琴而作的《哥特组曲》,另外他的室内乐曲也有较高水平。", "id": 391263} {"src_title": "Peschawar", "tgt_title": "白沙瓦", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Peschawar wurde vor über 2.000 Jahren von den Königen von Gandhara gegründet und ist seit Jahrhunderten ein Handelszentrum zwischen dem indischen Subkontinent, Afghanistan und Zentralasien. Die Stadt war die östliche Hauptstadt des Kuschanreiches unter Kanischka. Dieser König ließ hier den mit etwa 120 m Höhe damals größten Stupa errichten, der von dem Baumeister Agischala erbaut wurde. Marco Polo besuchte die Stadt 1275. 1530 erbaute Babur, der Gründer des Mogulreiches, eine Festung. Später wurde durch den Bau der Delhi-Kabul-Straße und durch das Anlegen von Gärten unter Sher Khan Suri ein regelrechter Boom Peschawars eingeleitet. Im Jahr 1834 fielen die Sikhs unter Maharadscha Ranjit Singh in Peschawar ein und setzten große Teile der Stadt in Brand. Über 30 Jahre regierten die Sikhs über Peshawar. Nach dem Zerfall des Sikhreiches wegen Streitigkeiten in der Familie des Maharadschas übernahmen die Briten die Kontrolle über die Stadt. In dieser Zeit war die Stadt Hauptstadt der North West Frontier und eine der größten Garnisonen der Britisch-Indischen Armee. Vor dem September 2001 unterhielt Osama bin Laden hier ein Gästehaus, in dem unter anderem seine Terrorkämpfer untergebracht wurden. Nach Angaben des saudi-arabischen Dissidenten Saad Al-Faqih ist die Gästeliste dieses Hauses der Ursprung des Begriffs Al-Qaida. Die Einwohner Peschawars sind mehrheitlich Paschtunen. Paschtunen stellen in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa eine wichtige Bevölkerungsgruppe und die Bevölkerungsmehrheit in den unter der Verwaltung der pakistanischen Zentralregierung stehenden Stammesgebieten. Paschtunen leben allerdings auch in Afghanistan, wo sie wiederum die größte ethnische Gruppe bilden. Am 19. April 2010 wurden zwei Bombenanschläge in Peschawar verübt; beim ersten wurden außerhalb einer Schule ein achtjähriger Junge getötet und mindestens zehn Menschen verletzt; mehrere Stunden später erfolgte ein Selbstmordattentat auf den Markt von Qissa Khwani, wo eine Demonstration von Jamaat-e-Islami-Anhängern stattfand, dabei wurden mindestens 25 Menschen getötet. Am 8. Juni 2012 wurden bei einem Bombenanschlag auf einen Bus mit Regierungs-Angestellten auf der Charsadda-Straße in Peschawar 19 Menschen getötet und 20 verletzt. Am 22. September 2013 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf die protestantische Kirche All Saints in der Stadt mindestens 61 Menschen getötet sowie über 120 verletzt. Als Reaktion auf den Anschlag kam es in Peschawar, Karatschi, Lahore, Faisalabad und Multan zu Protesten; die Proteste in Karatschi verliefen teils gewalttätig. Am 27. September 2013 wurden bei einem Bombenanschlag auf einen Bus mit Regierungs-Angestellten auf der Charsadda-Straße in Peschawar 19 Menschen getötet und 44 verletzt. Am 29. September 2013 wurden bei einem Bombenanschlag in Peschawars Qissa Khwani in der Nähe eines Polizeireviers 33 Menschen getötet und 75 verletzt. Am 16. Dezember 2014 werden von der Taliban bei einem Terroranschlag auf eine Schule in Peschawar mindestens 141 Menschen ermordet, die meisten davon Schulkinder. Am 2. September 2016 versuchten mehrere Selbstmordattentäter, in ein christliches Viertel in Peschawar einzudringen, konnten jedoch durch Sicherheitskräfte gestoppt werden. Bei dem Schusswechsel wurden vier Angreifer und ein Zivilist getötet; drei Sicherheitskräfte und zwei zivile Wachleute wurden verletzt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Peschawar ist ein uralter indischer Handels- und Kulturplatz, dessen politische und wirtschaftliche Bedeutung von den Engländern bereits sehr früh erkannt worden war. Lange bevor England zu einem, inzwischen ehemaligen, Weltreich wurde, bildete die Stadt einen wichtigen Warenumschlagsplatz. Diese Bedeutung wurde durch die Aktivität Londoner Handels- und Wirtschaftsagenten noch wesentlich gesteigert. Bis weit in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts stellte Peschawar in ökonomischer Hinsicht deshalb eine regelrechte Herrschaft über Afghanistan dar. Der überaus größte Teil der afghanischen Einfuhrgüter wurde von hier aus verteilt und ebenso ging der gewaltig überwiegende Prozentsatz der Produkte aus Afghanistan in diese damals indischen Grenzhandelsstätte. Ein unwichtiger, eigentlich kaum bekannter Handelsartikel in Peschawar war Buchara-Persianer, das Fell des russischen Karakulschafs. 1919 besetzte das russische Militär die Bucharei. Um der Enteignung durch die Kommunisten zu entgehen, verließen die wichtigsten Karakulschafzüchter das Land und trieben ihre Herden nach Persien und Afghanistan. Die Peschawarer Pelzkaufleute erkannten die Bedeutung dieses Handelsartikels und unterstützen die Zuwanderer auch finanziell, wie es hieß, mit Hilfe englischer Geldgeber. Die Stadt wurde damit 1919, förmlich über Nacht, zum Persianer-Stapelplatz. New Yorker und Londoner Einkaufagenturen unterhielten hier ihre ständigen Vertretungen. In der recht kurzen Zeitspanne von 1919 bis 1925 erhöhte sich der Jahresumsatz von 1000 auf 600.000 Karakulfelle und vergrößerte sich von da ab weiter. Im Jahr 1925 eröffneten dort zwei englische Bankfilialen, einzig zur Finanzierung des Persianerhandels. Für 1934 wurde der Jahresumsatz auf 750.000 bis 800.000 Persianer- und Breitschwanzfelle geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Flüchtlinge.", "content": "Wegen des afghanischen Bürgerkriegs und der sowjetischen Invasion wurden seit den 1980er Jahren in Peschawar viele Flüchtlinge aufgenommen. Auf dem Gelände der ehemaligen Flüchtlingslager Nasir Bagh und Katcha Garhi () entsteht seit 2002 die neue Gemeinde Regi Lalma. Shamshatoo und Jalozai sind 2007 noch große Flüchtlingslager in der Umgebung von Peshawar. Im Stadtteil Hayatabad haben sich viele Afghanen angesiedelt. In Hayatabad ist auch eines der beiden UNHCR-Zentren in Pakistan für die freiwillige Rückführung nach Afghanistan (Voluntary Repatriation Centre (VRC)). Das andere UNHCR-Zentrum ist in Baleli () nordwestlich von Quetta. Ende 2007 befinden sich noch zirka zwei Millionen registrierte Afghanen in Pakistan im Exil.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Hier geboren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Peschawar (, ; von ; ; ) ist die Hauptstadt der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa mit rund 1.970.000 Einwohnern (Stand: 2017). Vor der Teilung Britisch-Indiens hieß die Stadt \"Puruschapura\" oder \"Puschpapura\", abgeleitet aus dem Sanskrit,puruṣaḥ‘ = Mann,pūḥ‘ (Stamm,pur-‘) = Stadt, d. h. „Männerstadt“; oder \"Puschpapura\", was so viel heißt wie „Blütenstadt“, von Sanskrit,puṣpa(m)‘ = Blüte. Peschawar liegt am östlichen Ausgang des Chaiber-Passes.", "tgt_summary": "白沙瓦(,),另译富楼沙或白夏瓦;巴基斯坦一个邻近阿富汗边境的城市。白沙瓦属于西北边境省,人口约有57万人。附近的开伯尔山口是来往巴基斯坦及阿富汗的唯一要塞。", "id": 1751812} {"src_title": "Matthew Perry (Schauspieler)", "tgt_title": "馬修·派瑞", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit.", "content": "Matthew Perry wurde als Sohn des Schauspielers John Bennett Perry in Williamstown, Massachusetts, geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern heiratete die Mutter den NBC-Nachrichtensprecher Keith Morrison, aus dieser Ehe hat Perry fünf Halbgeschwister. Er wuchs in der kanadischen Hauptstadt Ottawa auf und besuchte dort zunächst die \"Rockcliffe Park Public School\" und später das \"Ashbury College\", eine koedukative Privatschule mit Internat. Als Fünftklässler verprügelte Perry eigenen Angaben zufolge den späteren kanadischen Premierminister Justin Trudeau, der dieselbe Schule besuchte. Mit 15 Jahren zog er nach Los Angeles, wo sein Vater wohnte und arbeitete. Dort besuchte Perry die High School und spielte sehr erfolgreich Tennis, wobei er es in der nationalen Jugendrangliste als Einzelspieler auf Platz 17 und im Doppel auf Platz drei schaffte. Auf der High School stand er für mehrere Schulaufführungen auf der Bühne.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Perrys Schauspielkarriere begann beim Fernsehen, wo er vor allem mit seinem komödiantischen Talent überzeugte. Nach einigen Gast-Auftritten in diversen Fernsehserien, war er 1987 in dem Fernsehfilm \"Morning Maggie\" zu sehen. Von 1987 bis 1988 spielte er eine Hauptrolle in der Serie \"Second Chance\", die im Jahr 2011 im Internet zu spätem Ruhm gelangte: In der Eröffnungsszene der Pilotfolge tritt Muammar al-Gaddafi vor Petrus, der ihn in die Hölle schickt. Als Gaddafis Todesjahr wird 2011 eingeblendet. 1988 war Perry in dem Film \"Jimmy Reardon\" zu sehen. Weitere Auftritte folgten in dem Film \"Hände weg von meiner Tochter\" und den Serien \"Home Free\" und \"Sydney\". Im Jahr 1989 war Perry in drei Episoden der Serie \"Unser lautes Heim\" zu sehen. Den internationalen Durchbruch schaffte er 1994 mit der Rolle des \"Chandler Bing\" in der Sitcom \"Friends\", die bis 2004 lief. Für seine schauspielerische Leistung wurde er 2002 für einen Emmy nominiert. Perry ist der einzige der Friends-Hauptdarsteller, der nie für die Goldene Himbeere nominiert wurde. Sein Vater hatte 1998 einen Gastauftritt in der Serie. Im Jahr 1997 standen Perry und sein Vater John für die Filmkomödie \"Fools Rush In – Herz über Kopf\" mit Salma Hayek vor der Kamera. Ein Jahr später war Perry in \"Fast Helden\" zu sehen. Im Jahr 1999 war Perry mit Neve Campbell und Dylan McDermott in der romantischen Komödie \"Ein Date zu dritt\" zu sehen. Hier mimte er einen Architekten, der sich in die Freundin seines eifersüchtigen Chefs verliebt, allerdings ahnt keiner der beiden etwas davon, da sie ihn für homosexuell halten. Perry wurde ursprünglich die Rolle des \"Col. Don West\" in dem Science-Fiction-Film \"Lost in Space\" (1998) angeboten. Der Part wurde aber letztlich von seinem \"Friends\"-Kollege Matt LeBlanc übernommen. In dem Disney-Film \"The Kid – Image ist alles\" (2000) hatte Perry einen Cameo-Auftritt als der haarige Informatiker \"Mr. Vivian\". In \"Keine halben Sachen\" aus demselben Jahr spielt Perry einen Zahnarzt, den seine eigene Frau umbringen lassen will. Zum Ensemble des Films gehörten außerdem Amanda Peet als Sprechstundenhilfe, Bruce Willis als ehemaliger Auftragskiller und Natasha Henstridge als dessen Frau. Im Jahr 2004 folgte die Fortsetzung \"Keine halben Sachen 2 – Jetzt erst recht!\" Im selben Jahr spielten Matthew und John Perry in einer Folge der Serie \"Scrubs – Die Anfänger\" Vater und Sohn. 2009 stand er mit Zac Efron für \"17 Again – Back to High School\" vor der Kamera. Er spielt den 37 Jahre alten Mike und Efron sein 17-jähriges-Ich. 2011 kehrte Perry wieder als Hauptdarsteller in Comedy-Serien auf den Bildschirm zurück, wobei den ersten Versuchen nur wenig Erfolg beschieden war. In den beiden ersten Sitcoms spielte er Personen im Umfeld des Sportgeschäftes, was seiner unsportlichen Rolle des Chandler Bing aus Friends entgegen lief. Zunächst spielte er in Mr. Sunshine den Manager einer Sportarena, die Serie wurde schon nach einer halben Staffel wieder eingestellt. Es folgte zwischen 2012 und 2013 die Comedyserie \"Go On\" für den Fernsehsender NBC, in der Perry einen Sportreporter, der nach dem Tod seiner Frau einer Selbsthilfegruppe beitrat, spielte. Auch sie wurde trotz überwiegend positiver Kritiken im Mai 2013 nach einer Staffel bereits wieder eingestellt. Hierbei stand er in einer Folge das erste Mal nach \"Friends\" wieder mit seiner langjährigen Kollegin Courteney Cox vor der Kamera. Ab 2015 spielte er die Rolle des \"Oscar Madison\" in der Fernsehserie \"Odd Couple\", einer Neuauflage von \"Männerwirtschaft\", die jedoch 2017 nach nur drei Staffeln eingestellt wurde. Gemeinsam mit Andrew Hill Newman gründete Matthew Perry die Produktionsfirma „Velveteen Productions“, die eng mit Warner Bros. zusammenarbeitet.", "section_level": 2}, {"title": "Erkrankungen.", "content": "Bei den Dreharbeiten zum Film \"Fools Rush In – Herz über Kopf\" hatte Perry einen schweren Unfall und musste an der Bauchspeicheldrüse operiert werden. Aufgrund der daraus resultierenden Schmerzen griff Perry zu Schmerztabletten und Alkohol. Im amerikanischen \"People-Magazin\" machte er seine Abhängigkeit von Alkohol und dem Schmerzmedikament Vicodin öffentlich. Ende des Jahres 1997 ließ er sich in die „Hazelden“-Entzugsklinik einweisen, wurde jedoch wenige Wochen später bereits wieder entlassen. Mehrere Rückfälle folgten und 2000 ließ er sich während der Dreharbeiten zu \"Mann umständehalber abzugeben\" erneut einweisen. Aus seiner Alkoholerkrankung resultierten auch starke Gewichtsschwankungen, woraufhin sich ihm seine \"Friends\"-Kollegin Jennifer Aniston als Gewichtstrainerin anbot. In der US-amerikanischen Interviewsendung \"Larry King Live\" berichtete er über seine Sucht und gab an, dass er infolge der Krankheit bereits eine lebensbedrohliche Pankreasentzündung hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für seine Rolle in \"Friends\" wurde Perry mit folgenden Preisen ausgezeichnet/nominiert: Für seine Gastrolle in der Dramaserie \"The West Wing – Im Zentrum der Macht\" wurde er für folgende Preise nominiert: Für seine Rolle in \"Studio 60 on the Sunset Strip\" wurde er mit folgenden Preisen ausgezeichnet/nominiert: Für seine Rolle in \"The Ron Clark Story\" wurde er mit folgenden Preisen ausgezeichnet/nominiert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Matthew Langford Perry (* 19. August 1969 in Williamstown, Massachusetts) ist ein US-amerikanisch-kanadischer Schauspieler, vor allem bekannt durch seine Rolle als \"Chandler Bing\" in der erfolgreichen Fernsehserie \"Friends\".", "tgt_summary": "马修·派瑞(英语:Matthew Perry,全名英语:Matthew Langford Perry,1969年-8月19日),生于美国威廉斯敦。他是一个美国演员,以饰演美国著名情景喜剧《六人行》(Friends)中的钱德勒·宾而出名,他同时也是艾美奖提名的男演员。", "id": 537127} {"src_title": "Vulkanisation", "tgt_title": "硫化", "src_document": [{"title": "Verfahren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schwefelvulkanisation.", "content": "Zur Vulkanisation wird eine Kautschukmischung, bestehend aus Rohkautschuk, Schwefel oder schwefelspendenden Stoffen wie z. B. Dischwefeldichlorid (SCl), Katalysatoren (zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit werden z. B. 2-Mercaptobenzothiazol oder Tetramethylthiuramdisulfid sowie Zinkoxid und Fettsäuren verwendet) und Füllstoffen erhitzt. Vulkanisiert wird heutzutage meist mit 1,8 bis 2,5 % Schwefel und einer Temperatur von 120 bis 160 °C. Dabei werden die langkettigen Kautschukmoleküle durch Schwefelbrücken vernetzt. Hierdurch gehen die plastischen Eigenschaften des Kautschuks bzw. der Kautschukmischung verloren, der Stoff wird mittels des Verfahrens der Vulkanisation vom plastischen in einen elastischen Zustand überführt. Der bei diesem Verfahren entstehende Gummi hat gegenüber dem Ausgangsprodukt dauerelastische Eigenschaften, kehrt bei mechanischer Beanspruchung jeweils wieder in seine Ursprungslage zurück, hat eine höhere Reißfestigkeit, Dehnung und Beständigkeit gegenüber Alterung und Witterungseinflüssen. Die Elastizität des Gummiwerkstoffs ist abhängig von der Anzahl der Schwefelbrücken. Je mehr Schwefelbrücken vorhanden sind, desto härter ist der Gummi. Die Anzahl der Schwefelbrücken ist wiederum abhängig von der zugesetzten Schwefelmenge und der Dauer der Vulkanisation. Bei Alterung des Gummis werden die Schwefelbrücken durch Sauerstoffbrücken ersetzt; der Gummi wird brüchig und porös.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Verfahren.", "content": "Neben der klassischen Schwefelvulkanisation erfolgt die Vernetzung von Kautschuken häufig auch mittels Peroxiden, Metalloxiden oder energiereicher Strahlung. Da die Vulkanisation mit Schwefel die Anwesenheit von Doppelbindungen erfordert, kommen besonders bei Kautschuken, die keine Doppelbindungen enthalten (z. B. EPM, EVA), diese Verfahren zum Einsatz. Metalloxide werden u. a. bei der Vernetzung von Chloropren-Kautschuk verwendet. Verbindungen wie Dibutylamin beschleunigen die Vulkanisation. Der Verlauf der Vulkanisation kann mit einem Prüf- bzw. Messgerät, dem Vulkameter oder auch einem einfachen Rheometer, gemessen und graphisch dokumentiert werden. Die Vulkanisation von Chloropren-Kautschuk bzw. Neopren (CR-Kautschuk) erfolgt unter Verwendung von Metalloxiden (insbesondere MgO und ZnO, manchmal auch PbO). Darüber hinaus wird aufgrund anderer Verarbeitungsfaktoren (hauptsächlich ‚Scorch‘ oder ‚Versengen‘, die vorzeitige Vernetzung von Kautschuken aufgrund des Einflusses von Wärme) die Auswahl von Beschleunigern durch andere Parameter geregelt. Die meisten herkömmlich verwendeten Beschleuniger sind problematisch, wenn CR-Kautschuke gehärtet werden. Als wichtigster Beschleuniger wird dafür Ethylenthioharnstoff (ETU) eingesetzt. Diese Substanz ist zwar ein hervorragender und bewährter Katalysator für Polychloropren, aber sie ist als fortpflanzungsgefährdend eingestuft. Die Europäische Gummiindustrie hat das Forschungsprojekt SafeRubber gestartet, um eine sicherere Alternative zur Verwendung von ETU zu entwickeln. Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) und Nitrilkautschuk (NBR) können auch rein thermisch vulkanisiert werden (Thermovulkanisation).", "section_level": 2}, {"title": "Lehrberuf.", "content": "Mechaniker(in) für Reifen- und Vulkanisationstechnik ist in Deutschland und Österreich ein anerkannter Ausbildungsberuf. In Deutschland ist der Lehrberuf \"Reifenmechaniker\" ein Handwerk, das in die Fachrichtungen Reifen- und Fahrwerkstechnik sowie Vulkanisationstechnik aufgegliedert ist. Als Verfahrensmechaniker (Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik, Schwerpunkt Formteile) dauert die Ausbildung drei Jahre. Gelernte Vulkaniseure/Vulkaniseurinnen werden im Reifen- und Fahrwerksservice oder in der Runderneuerung und der Förderanlagentechnik beschäftigt. Hier liegt die Hauptaufgabe im Berufsbild Vulkanisationstechnik in der Reparatur von Fahrzeugreifen aller Arten, der Instandsetzung von Fördergurten und in der Beschichtung und Klebeverbindungen im Industriebereich. Reifen- und Fahrwerkstechniker arbeiten im Bereich Reifenservice von Pkw, Lkw, Erdbewegungsmaschinen, Ackerschleppern sowie Fahrwerkseinstellungen, Bremsenservice, Klima- und Auspuffanlagen des Kfz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Vulkanisation bezeichnet man Verfahren, bei denen thermoplastische Naturkautschuke oder Synthesekautschuke in elastomere Kunststoffe (Gummis) überführt werden. Bei der Vulkanisation werden zwischen den Makromolekülen der Kautschuke kovalente Vernetzungen gebildet, sodass sich die Moleküle nicht mehr frei gegeneinander bewegen können, was zu einem elastischen Verhalten führt.", "tgt_summary": "在高分子化学中,硫化(Vulcanization)指的是橡胶胶料通过生胶分子间交联,生成具有三维网络结构的硫化胶的过程。", "id": 69846} {"src_title": "Cumulonimbus", "tgt_title": "积雨云", "src_document": [{"title": "Abmessungen.", "content": "In Mitteleuropa kann man sich einen Cumulonimbus als Zylinder mit 10 km Durchmesser vorstellen, der sich von der etwa 500 m hohen Wolkenbasis bis etwa 11 km Höhe erstreckt. In den Tropen liegt die Gipfelhöhe bei etwa 13 km. Da im Inneren extreme Turbulenzen auftreten, werden sie immer umflogen bzw. überflogen. Sobald die Blitze im Inneren toben, kann die Wolke auch bei schlechten Sichtverhältnissen einfach lokalisiert werden, denn der Radiokompass, der auf Frequenzen im Langwellenbereich eingestellt ist, zeigt stets zum Zentrum der Gewitteraktivität.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Diese Wolkenform besteht in den unteren Schichten hauptsächlich aus Wassertröpfchen (Regen) oder in späteren Entwicklungsstadien aus Hagelkörnern, die sich in einigen Kilometern Höhe gebildet haben. Stößt die Wolke weiter in die Höhe vor, bilden sich Eiskristalle, die Wolke bekommt dort unscharfe Umrisse. Cumulonimbuswolken entstehen zunächst aus kleinen, „harmlosen“ Cumulus Congestus- oder Castellanus-Wolken. Besteht bei bedingt labiler Luftschichtung ausreichendes Feuchteangebot und Hebungsantrieb, wachsen sie zusehends (Feuchtekonvektion), bis sie ein Gleichgewichtsniveau, meist in der Nähe einer Sperrschicht (Temperaturinversion) oder gar der Grenzschicht der Troposphäre (Tropopause), erreichen und sich dort horizontal ausbreiten. Dadurch entsteht ihre typische Ambossform, weshalb sie auch \"Ambosswolken\" genannt werden. Im Aufwindbereich schießt die Konvektion je nach verfügbarer Labilitätsenergie mehr oder weniger weit über das Gleichgewichtsniveau hinaus \"(overshooting top)\" – sie durchstößt die Sperrschicht. Im ausgewachsenen Stadium bringt diese klassische Gewitterwolke massive Schauer und Hagel. Sie ist auch die Wolkenform von Wirbelstürmen und kann 20 bis 100 Millionen Tonnen Wasser enthalten. Unter- und innerhalb dieser Wolken ist mit starken Winden zu rechnen. Die vertikalen Geschwindigkeiten können 120 km/h erreichen, bei Superzellen auch darüber hinaus. Auf- und Abwinde liegen hier dicht beieinander. Wegen der Turbulenzen sind Cumulonimbuswolken selbst für große Flugzeuge gefährlich, sie werden möglichst nicht durchflogen. William Rankin ist die einzige bekannte Person, die einen Fall durch eine Cumulonimbus-Gewitterwolke überlebte. Entlang von Kaltfronten oder in deren Vorfeld (präfrontale Konvergenz) können Cumulonimben in linienhafter Anordnung auftreten. In Warmluftmassen bilden sie auch größere Cloud Cluster, während in hochreichenden labilen Kaltluftmassen vor allem über See ein zelluläres Muster aus einer großen Zahl einzelner Cumulonimbuswolken zu beobachten ist. Darüber hinaus sind Tropische Wirbelstürme überwiegend aus Cumulonimben aufgebaut. Die Meteorologie unterscheidet der Größe nach folgende Arten: Für Sonderformen, Begleit- und Mutterwolken siehe den Artikel Wolke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Cumulonimbus oder Kumulonimbus, (lat. \"cumulus\" „Anhäufung“ und \"nimbus\" „Regenwolke“; Abkürzung: Cb, bei Wegener auch Cumulo-Nimbus oder cu-ni), deutsch: Gewitterwolke, ist eine Wolkengattung, die zu den vertikalen Wolken gezählt wird. Aus ihr fällt Niederschlag in Form von Regen, Hagel, Schnee und sie geht oft mit Gewittern einher. Man unterscheidet Cumulonimbus calvus, Cumulonimbus capillatus, Cumulonimbus incus, Cumulonimbus pileus und weitere Formen.", "tgt_summary": "积雨云(,符号:Cb),又名雷雨云,属于直展云族。", "id": 1703133} {"src_title": "Kontaktverfahren", "tgt_title": "接触法", "src_document": [{"title": "Verfahrensbeschreibung.", "content": "Im ersten Schritt des Verfahrens wird Schwefeldioxid durch Verbrennung von Schwefel hergestellt. Die zur Verbrennung benötigte Luft muss vor der Verwendung ausreichend getrocknet werden, um Anlagenkorrosion und Katalysatordeaktivierung durch ansonsten entstehende Schwefelsäure oder Schweflige Säure zu vermeiden: Die Schwefelverbrennung erfolgt im Luftüberschuss in einem Ofen mit feuerfester Ausmauerung zu einem Gasgemisch mit etwa 10 bis 11 % Schwefeldioxidanteil. Das Gas muss nach der Verbrennung auf etwa 410 bis 440 °C abgekühlt werden, um die Temperatur für den nachfolgenden Schritt der katalytischen Oxidation einzustellen. Schwefeldioxid kann auch durch Rösten von sulfidischen Erzen hergestellt werden: Das entstandene Schwefeldioxid wird mit Sauerstoff in einer Gleichgewichtsreaktion mit einem Platin- oder Vanadium- Katalysator (auf Kieselgel SiO) zu Schwefeltrioxid umgesetzt: Das erhaltene Schwefeltrioxid reagiert mit Wasser zu Schwefelsäure: SO hat eine höhere Löslichkeit in HSO als in Wasser. Dabei entsteht Dischwefelsäure (auch Rauchende Schwefelsäure oder Oleum genannt): Diese kann anschließend mit Wasser versetzt werden, um die doppelte Menge der eingesetzten Schwefelsäure zu erhalten: Üblich ist es bei den meisten Schwefelsäureanlagen, dass bei der Lösung von SO ca. 97 bis 99 %ige Schwefelsäure verwendet wird, und die Konzentration dieser Schwefelsäure durch Zugabe von Wasser so eingestellt wird, dass keine Rauchende Schwefelsäure entsteht. In manchen Schwefelsäureanlagen wird aber auch bewusst Oleum hergestellt, das dann nicht mit Wasser verdünnt, sondern für spezielle Verwendungen eingesetzt wird. Wichtig ist bei der Reaktion des Schwefeldioxids mit Sauerstoff zum Schwefeltrioxid, dass die Temperatur einen Bereich von 400–600 °C nicht überschreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Katalyse.", "content": "Der wesentliche Reaktionsschritt ist die Oxidation von Schwefeldioxid mit Luftsauerstoff zu Schwefeltrioxid unter Zuhilfenahme von Vanadiumpentoxid als Katalysator. Vanadiumpentoxid ist in den Poren des Kieselgur-Trägers nicht als Feststoff enthalten, sondern im aktiven Zustand in einer Alkali-Sulfat-Schmelze gelöst. Die Schmelztemperatur des Alkali-Sulfats gibt daher die untere Einsatzgrenze des Katalysators an. Neuere Katalysator-Entwicklungen setzen durch eine Cäsium-Dotierung diesen Schmelzpunkt und damit die untere Einsatzgrenze herab. Die reaktive Spezies ist bei der Katalyse ein Komplex mit der Zusammensetzung [(VO)O(SO)]. An diese lagert sich zunächst Sauerstoff, anschließend Schwefeldioxid an. In zwei Stufen reagieren insgesamt zwei Moleküle Schwefeldioxid mit dem Sauerstoff zu Schwefeltrioxid. Dieses Schwefeltrioxid wird in Schwefelsäure eingeleitet und es entsteht HSO, mit Wasser reagiert dieses weiter zu Schwefelsäure.", "section_level": 1}, {"title": "Doppelkontaktverfahren.", "content": "Das \"Doppelkontaktverfahren\" zur Herstellung von Schwefelsäure ist eine Weiterentwicklung des Kontaktverfahrens, jedoch rentabler und umweltverträglicher und wird deshalb heute großtechnisch angewendet. Im Unterschied zum einfachen Kontaktverfahren wird das Schwefeldioxid nach dem Durchgang durch drei Kontakthorden und einem Zwischenabsorber über eine weitere Kontaktschicht geführt. Das dabei entstehende Schwefeltrioxid wird danach im Endabsorber in Schwefelsäure gelöst. Moderne Anlagen erreichen so eine Umsetzung des Schwefeldioxids von mindestens 99,8 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kontaktverfahren ist ein technisches Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure mittels eines Katalysators (z. B. Vanadiumpentoxid auf Siliciumdioxid). Es wurde großtechnisch angewendet, inzwischen aber zum rentableren und umweltfreundlicheren Doppelkontaktverfahren weiterentwickelt. Früher fanden außerdem das Bleikammerverfahren und das Vitriolverfahren Anwendung.", "tgt_summary": "接触法(Contact process)是目前工业上制造硫酸的主要方法,整个方法主要包括四步:通过硫化矿或硫黄的高温焙烧产生二氧化硫气体;二氧化硫与氧气在高温催化下通过可逆反应化合生成三氧化硫;用浓硫酸吸收三氧化硫,产生发烟硫酸;以及最终发烟硫酸的用水稀释,得到硫酸成品。", "id": 1284943} {"src_title": "Tempura", "tgt_title": "天婦羅", "src_document": [{"title": "Zubereitung.", "content": "In Japan wird für den Ausbackteig feines \"Tempuramehl\" verwendet, das aus Reis hergestellt wird und das in anderen Ländern teils in asiatischen Lebensmittelgeschäften oder im Feinkosthandel erhältlich ist. Anstelle von Tempuramehl kann auch Weizenmehl verwendet werden. Besonders zum Ausbacken geeignet sind Garnelen und Hummerkrabben. Zu den bevorzugten Gemüsearten zählen Süßkartoffel, Lotus, Aubergine, Schoten, Zwiebeln, Karotten, Paprika, Zucchini, Spargelspitzen. Außerhalb von Japan werden auch Fleisch (insbesondere Pute) und Obst (z. B. Banane) auf diese Weise zubereitet. Ursprünglich waren Tempura Reste aus der Fett- beziehungsweise Frittierpfanne, in der kleine Teig- und Gemüsestücke nach dem Braten des Hauptfrittierguts abgeschöpft und als besonders krosse salzige Variante angeboten wurden. Tempura ist im Gegensatz zu den sonstigen Gebräuchen der japanischen Küche sehr fetthaltig. Es wird als Hauptspeise verzehrt und auch als kombiniertes Gericht mit Soba, auf Reis (als „Tendon“) und anderen fettarmen Speisen. Tempura wird in der Regel mit Tentsuyu-Sauce bzw. mit einer aus Reiswein und Soja-Sauce zubereiteten Dip-Sauce, der geriebener Rettich und Ingwer zugefügt wird, sofort nach der Zubereitung gegessen. Auch in Sushi hat Tempura Einzug gehalten und wird oft als warme Füllung verwendet. Außerhalb von Japan werden auch ganze Sushirollen als Tempura zubereitet. In Italien gibt es eine sehr ähnliche Zubereitungsart, die als Fritto misto bezeichnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Historie.", "content": "Die Zubereitungsart und das Wort \"Tempura\" wurden vermutlich im 16. Jahrhundert von portugiesischen Jesuiten-Missionaren übernommen. Das Wort Tempura leitet sich vom lateinischen \"tempora\" (Zeiten) ab, was eine Andeutung auf die Fastenzeit ist, in der die katholische Kirche den Christen kein Fleisch erlaubte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tempura, auch Tenpura, (jap. / / / / ) ist eine Zubereitungsvariante frittierter Speisen in der japanischen Küche. Mit einem Teigmantel aus Mehl, Ei und Eiswasser versehen werden diverse Fisch-, Pilz- und Gemüsesorten sowie Sprösslinge und junge Blätter in heißem (140 bis 190 °C) Öl schnell ausgebacken.", "tgt_summary": "天妇罗(),最早源自拉丁语系葡萄牙语的tempero日式发音,是由16世纪时的葡萄牙传教士传入日本,当初是葡萄牙人在大斋期(Lent,天主教节日,指复活节六个半星期以前)期间因禁吃兽肉,只能食用海鲜,而以吃鱼代替肉而烹煮的一种食物。其中,拉丁文的「ad tempora quadragesima」就是「守大斋期」的意思。后来在日本逐渐流行起来。传统的日式天妇罗是用海产或蔬菜裹上淀粉浆(面粉之类)油炸。", "id": 109443} {"src_title": "Legio XIIII Gemina", "tgt_title": "第十四合组军团", "src_document": [{"title": "Caesars Legio XIIII.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gallischer Krieg.", "content": "Die \"Legio XIIII\" wurde vielleicht schon von Gaius Iulius Caesar im Jahre 57 vor Christus in Norditalien während der Eroberung Galliens aufgestellt. Im Winter 54/53 v. Chr. wurde die Legion von den Eburonen unter Ambiorix in ihrem Winterlager bei Aduatuca angegriffen und nahezu aufgerieben. Caesar stellte die Legion 53 v. Chr. wieder her und setzte sie 52 v. Chr. in der Schlacht um Alesia ein.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgerkriege.", "content": "Danach nahm sie am Bürgerkrieg gegen Gnaeus Pompeius Magnus teil, wo sie zunächst in Spanien stationiert war. Im Sommer 49 v. Chr. besiegte sie mit der Legio VI Ferrata und Legio VIIII Hispana die Anhänger des Pompeius bei Ilerda (Lleida). Im Jahr 48 v. Chr. setzte Caesar die Legion in der Schlacht von Dyrrhachium und wohl auch in der Schlacht von Pharsalos ein. Dann wurde die Legion nach Italien verlegt und aufgelöst. Für den \"Bellum Africum\" (Afrikanischer Krieg), der mit der Schlacht bei Thapsus im Jahr 46 v. Chr. ein schnelles Ende fand, reaktivierte Caesar die Veteranen der Legion. Dann löste Caesar die Legion um 46/45 v. Chr. wieder auf.", "section_level": 2}, {"title": "Octavians Legio XIIII.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Triumvirat und Bürgerkrieg.", "content": "Ob Octavian die „alte“ \"Legio XIIII\" in den Jahren 41/40 v. Chr. wiederherstellte oder eine „neue“ \"Legio XIIII\" aufstellte ist unsicher. Während des Triumvirats setzte Octavian die Legion bis 36 v. Chr. gegen Sextus Pompeius, der Sizilien besetzt hatte, ein. Im Bürgerkrieg kämpfte die Legion bis zur Niederlage des Marc Anton in der Schlacht von Actium im Jahr 31 v. Chr. auf der Seite Octavians.", "section_level": 2}, {"title": "Julisch-claudische Dynastie.", "content": "Veteranen der \"Legio XIIII\" wurden in Italien bei \"Ateste\" (Este) angesiedelt. Die Einheit wurde mit Legionären aus den aufgelösten Truppen Marc Antons aufgefüllt und zur \"Legio XIIII Gemina\" verschmolzen nach Illyrien verlegt. Im Jahr 13 v. Chr. wurden die \"Legio XIIII Gemina\" und Legio XVI Gallica an den Rhein, in das neu errichtete Lager Mogontiacum (Mainz) verlegt. Während der Vorstöße nach Germanien unter Augustus verstarb ihr Feldherr Drusus im Jahr 9 v. Chr. nach einem Reitunfall. Danach errichteten die Soldaten der \"Legio XIIII Gemina\" und der \"Legio XVI Gallica\" ihm zu Ehren in Mainz ein Kenotaph, den Drususstein. 6 n. Chr. führte Gaius Sentius Saturninus mindestens acht Legionen (Legio VIII Augusta und Legio XV Apollinaris aus Pannonia, Legio XX Valeria Victrix aus Illyricum, Legio XXI Rapax aus Raetia, Legio XIII Gemina, \"Legio XIIII Gemina\" und Legio XVI Gallica aus Germania superior und eine unbekannte Einheit) von Süden gegen Marbod, den Markomannenkönig, während die Legio I Germanica, Legio V Alaudae, Legio XVII, Legio XVIII und Legio XIX Augusta unter Tiberius von Carnuntum aus nach Norden anmarschierten. Das stellte die Hälfte des gesamten Militärpotentials der Römer zu der Zeit dar. Kurz nach Beginn des Feldzugs im Frühjahr des Jahres 6 brach Tiberius ihn wieder ab, als er die Nachricht vom Pannonischen Aufstand erhielt. Allerdings schloss Tiberius vorher noch einen Freundschaftsvertrag mit Marbod, um sich vollkommen auf die schwere Aufgabe in Pannonien zu konzentrieren. Nach Augustus' Tod im Jahr 14 n. Chr. wird sie in \"Mogontiacum\" (Mainz) erwähnt, als die Rheinlegionen meuterten. Durch Zugeständnisse des Germanicus wurden sie aber bald wieder beruhigt. Acht Legionen nahmen an den Germanicus-Feldzügen im rechtsrheinischen Germanien in den Jahren 14 bis 16 n. Chr. teil. Die Legionen II Augusta, XIII Gemina, \"XIIII Gemina\" und XVI Gallica gehörten zur Heeresgruppe des Germanicus, während die I Germanica, V Alaudae, \"XX Valeria Victrix\" und \"XXI Rapax\" zur Heeresgruppe des Aulus Caecina Severus zählten. In den Jahren 39/40 verlegte Caligula die Legio IIII Macedonica für seinen Feldzug gegen die Chatten nach \"Mogontiacum\" (Mainz) in Germania superior (Obergermanien). Der Krieg endete mit einem Sieg Galbas, des Kommandanten des obergermanischen Heeres und späteren Kaisers, im Winter 40/41. Zunächst teilte sie das Lager wohl mit der Legio \"XIIII Gemina\", die im Jahr 43 von der Legio XXII Primigenia abgelöst wurde. Eine Auswertung der Mainzer Inschriften zwischen 13 v. und 43 n. Chr. ergab, dass die Angehörigen der \"Legio XIIII Gemina\" zu 79 % aus Italien, zu 17 aus Gallien und zu 3 % aus Österreich stammten. Im Jahr 42 wurde Aulus Plautius, Statthalter der Provinz \"Pannonia\", von Kaiser Claudius mit der Invasion Britanniens betraut. 43 landete er mit einer Streitmacht von vier Legionen (Legio II Augusta, Legio VIIII Hispana, \"Legio XIIII Gemina\" und \"Legio XX Valeria Victrix\") und eroberte \"Britannia\" für das römische Reich. Er wurde erster Statthalter der neuen Provinz. Von 43 bis 55 war die \"Legio XIIII Gemina\", möglicherweise gemeinsam mit der \"Legio VIIII Hispana\", in Ratae Corieltavorum (Leicester) stationiert. Nach anderer Forschungsmeinung kommt auch die Stationierung in \"Lactodurum\" (Towcester) von 43 bis 48 und in \"Manduessedum\" (Mancetter) von 48 bis 56 in Frage. Unter dem Statthalter Publius Ostorius Scapula (47–52) wurde die Legion bei Feldzügen gegen die Kornen (um 47), Deceangli (48) und Briganten (49?) eingesetzt, bevor sie nach Lincolnshire verlegt wurde. In den 50er Jahren kämpfte die Legion gegen die Silurer, Ordovicer, und erneut gegen die Deceangli. In den späten 50er Jahren wurde die Legion nach \"Viroconium\" (Wroxeter) verlegt. Für ihre Rolle bei der Niederschlagung des Boudicca-Aufstands 61/62 n. Chr. erhielt sie die ehrenden Beinamen \"Martia Victrix\" („kriegerisch und siegreich“). Veteranen der Legionen \"XIIII Gemina Martia Victrix\" und \"XX Valeria Victrix\" wurden im zerstörten Camulodunum (Colchester) angesiedelt und bauten die Stadt wieder auf. Kurz nach 65 wurde die Legion aus \"Viroconium\" (Wroxeter) abgezogen und von der \"Legio XX Valeria Victrix\" abgelöst. Sie wurde um 66/67 für Neros geplanten Kaukasusfeldzug gegen die Parther an die Donau verlegt. Als im Jahr 68 die Statthalter Gaius Iulius Vindex aus \"Gallia Lugudunensis\" und Galba aus \"Hispania Tarraconensis\" Neros Sturz vorbereiteten, setzte der Kaiser die Legion nach Norditalien in Marsch.", "section_level": 2}, {"title": "Vierkaiserjahr und Flavische Dynastie.", "content": "Im Vierkaiserjahr 69 stellte sich die Legion auf die Seite des Kaisers Otho. Die Legion marschierte mit den anderen pannonischen und illyrischen Legionen nach Italien, jedoch traf nur eine Vexillation der \"XIIII Gemina\" rechtzeitig ein, um an der ersten Schlacht von Bedriacum am 14. April 69 teilzunehmen. Othos Truppen wurden von Vitellius geschlagen. Vitellius verlegte die Legion wieder nach \"Viroconium\" (Wroxeter) in Britannien. An den Kämpfen zwischen Vitellius und Vespasian war die Legion nicht beteiligt. 68/69 n. Chr. brach im Zuge des römischen Bürgerkrieges (Vierkaiserjahr) auch ein Aufstand unter den verbündeten Batavern unter Iulius Civilis aus, der sich schließlich auch auf fast alle rheingermanischen Stämme ausweitete. Alle Kastelle nördlich von \"Mogontiacum\" wurden dabei belagert oder zerstört. Die \"Legio XIIII Gemina\" wurde im Jahr 70 zur Verstärkung gegen die Aufständischen von Britannien auf das Festland verlegt. Fabius Priscus führte die Legion gegen die Nervier und Tungerer in der Provinz Gallia Belgica, die sich ergaben. Darauf marschierte die Legion nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium und war schließlich auch an der entscheidenden Schlacht bei Vetera (Xanten) im Juli 70 beteiligt. Nach dem Ende des Bataveraufstandes wurde die \"Legio XIIII Gemina\" gemeinsam mit der Legio I Adiutrix wieder in Mogontiacum (Mainz) stationiert. Das alte Holz-Erde-Lager wurde in Steinbauweise neuerrichtet. Das Aquädukt zur Versorgung von Lager, Canabae und Bädern mit einer täglichen Leistung von etwa 6500 m3 täglich, wurde von den Legionen ebenfalls in Stein neu gebaut. Vermutlich nahm die Legion in den folgenden Jahren an allen Feldzügen östlich des Rheins teil. In Aquae Mattiacorum (Wiesbaden) bauten die Legionen I Adiutrix, \"XIIII Gemina\", \"XXI Rapax\" und XXII Primigenia in flavischer Zeit die Thermen aus. Die bleiernen Wasserleitungen wurden von der \"Legio XIIII Gemina\" hergestellt. Die Legion baute auch das Wiesbadener Kastell aus. In flavischer Zeit waren Vexillationen der \"Legio XIIII Gemina\" in Bingium (Bingen) stationiert. Entsprechende Ziegelstempel an Baumaterial wurden in Bingerbrück gefunden. In Hockenheim befand sich eine Ziegelei der Legion. In Mogontiacum wurde die Legion mit Bauarbeiten an der \"Pons Ingeniosa\" (Mainzer Römerbrücke) beschäftigt. Zeitweilig betrieb die Legion in Rheinzabern (\"Tabernae\") und Frankfurt-Nied Ziegeleien. Domitian, dem es an militärischem Ruhm mangelte, zog im Jahr 83 n. Chr. die Legionen I Adiutrix, \"XIIII Gemina\", \"XXI Rapax\", VIII Augusta, XI Claudia und Vexillationen der drei britannischen II Augusta, VIIII Hispana und \"XX Valeria Victrix\" in Germania superior zusammen. Domitian zog über den Rhein und begann die sogenannten \"Chattenkriegen\" gegen die mächtigen aber „unruhigen“ Chatten, die im Vorland von \"Mogontiacum\" (Mainz) im Taunus und im Gießener Becken lebten. Es ging vermutlich um eine Schwächung der Chatten als letzten größeren Unruheherd in Rheinnähe. Domitian stieß weit ins Kernland der Chatten, das heutige Hessen, vor. Mit weiteren Feldzügen gelang den Römern im Jahre 85 die Unterwerfung des Gebietes der Wetterau, was ein Bestandteil der Germanienpolitik Domitians (Neuordnung der Grenze) war. In der Folge entstanden die Grenzbefestigungen des Taunus- und Wetteraulimes. Domitian nahm den Siegerbeinamen \"Germanicus\" an und bildete aus den die Bereichen des ober- und niedergermanischen Heeres mit propagandistischem Aufwand zwei reguläre Provinzen. Nach dem Abschluss des Feldzuges waren acht Vexillationen aus den Legionen Britanniens und Obergermaniens unter Caius Velius Rufus, dem Primus Pilus der Legio XII Fulminata, im Gebiet der Lingonen (Nordfrankreich) mit umfangreichen Baumaßnahmen beschäftigt. Im Jahr 89 schlossen sich die beiden gemeinsam in Mogontiacum stationierten Legionen \"XIIII Gemina\" und \"XXI Rapax\" dem fehlgeschlagenen Aufstand des Statthalters der Provinz Germania superior Lucius Antonius Saturninus gegen Domitian (81–96) an. Doch der Aufstand wurde schon nach 42 Tagen von den Truppen des Statthalters der Provinz \"Germania inferior\", Aulus Bucius Lappius Maximus, niedergeschlagen, noch bevor Domitian mit starken Verbänden, darunter den Prätorianern, nach Norden gezogen war. Maximus verbrannte Saturninus’ Briefe, um zu verhindern, dass andere hineingezogen würden. Domitian ließ der Niederschlagung der Revolte trotzdem die Hinrichtungen der meisten Offiziere folgen. Angeblich hatten Saturninus, der sein Leben verlor, Germanen zu Hilfe kommen wollen, die aber den aufgetauten Rhein nicht überschreiten konnten. Vermutlich waren es Bauvexillationen der Legion, die im 1. und 2. Jahrhundert Inschriften in den Kastellen Augustianis, Altenstadt, Marköbel, Höchst, Klosterneuburg, Gerulata, Höflein und Wagbach hinterließen. Die Legion wurde 92 n. Chr. nach Pannonien verlegt. Zunächst wurde die Legion in \"Mursellae\" (Petrijevci bei Osijek) stationiert und später nach \"Ad Flexum\" (Mosonmagyaróvár) verlegt. Es kam zu Kämpfen mit den Sueben und Sarmaten, die bis in die Zeit Nervas (96–98) andauerten.", "section_level": 2}, {"title": "Adoptivkaiser und Antoninische Dynastie.", "content": "Das pannonische Legionslager Brigetio wurde entweder während der Regierungszeit des Kaisers Trajan (98–117) oder laut der im Lager geborgenen Bauinschrift um 124/128 n. Chr. durch drei Vexillationen (Abteilungen) aus den Legionen der XIII Gemina, der \"XIIII Gemina\" und der XV Apollinaris errichtet. Dies beweisen aufgefundene Ziegelstempel. An den Dakerkriegen (101–106) Trajans nahmen vermutlich ebenfalls nur Vexillationen der Legion teil. Veteranen wurden in Ulpia Traiana Sarmizegetusa, der Hauptstadt der neuen Provinz Dacia angesiedelt. Nach dem Krieg kehrte die Legion nach Vindobona (Wien) zurück, wurde aber spätestens 114 n. Chr. nach Carnuntum verlegt um dort die Legio XV Apollinaris abzulösen. Die Legion blieb für mehr als drei Jahrhunderte, bis zum Ende der römischen Herrschaft, in Carnuntum, wenngleich Vexillationen auch anderenorts eingesetzt wurden. Neben dem Lager entwickelte sich eine bedeutende zivile Siedlung, die bereit im Jahr 124 von Hadrian zum Municipium erhoben wurde. Vexillationen wurden von Antoninus Pius (138–161) in Nordafrika gegen die Mauren und von Lucius Verus (161–169) von 162 bis 166 im Partherkrieg eingesetzt. Während der Markomannenkriege (166–180) schlug Kaiser Mark Aurel sein Hauptquartier in Carnuntum auf. Im Kastell Favianis aufgefundene Ziegelstempel nennen vor allem die in Vindobona (Wien) stationierte Legio X Gemina und die \"Legio XIV Gemina\" aus Carnuntum, die um 150 vermutlich nur Bauvexillationen für die Errichtung des Lagers abkommandiert hatten. Vielleicht stellten die Angehörigen dieser beiden Legionen in der Zeit des Steinlager I für kurze Zeit die Garnison.", "section_level": 2}, {"title": "Zweites Vierkaiserjahr und Severer.", "content": "Nach der Ermordung von Commodus' Nachfolger Pertinax in Rom am 28. März 193 wurde Septimius Severus, der Statthalter der Pannonia superior, in Carnuntum am 9. April des Zweiten Vierkaiserjahres von der Legion in Carnuntum zum Kaiser ausgerufen. Ein großer Teil der Legion folgte Septimius nach Rom und verhalf ihm gegen Didius Julianus auf den Thron. Eine Vexillation der Legion siegte gegen Pescennius Niger (193–194), den Gegenkaiser im Osten, an der Kilikischen Pforte und 194 in der Schlacht bei Issos. Dann nahm sie an Severus' Partherfeldzug teil, der 198 mit der Einnahme der Hauptstadt Ktesiphon endete. Die Vexillation kehrte 202 nach Carnuntum zurück. In den letzten Jahren seiner Herrschaft verlegte Septimius Severus eine Vexillation nach Britannien und unternahm dort mehrere Feldzüge zum Erhalt des römischen Machtanspruches. 216/217 begleitete eine Vexillation Caracalla auf dessen Feldzug gegen die Parther und war zeitweilig in Apameia am Orontes und Zeugma stationiert. Unter Caracallas Nachfolger Macrinus kam es schließlich bei Nisibis zu einer dreitägigen Schlacht, in der die Römer geschlagen wurden und schwere Verluste erlitten. Dann begannen Verhandlungen, die im Frühjahr 218 mit einem Friedensvertrag endeten.", "section_level": 2}, {"title": "Soldatenkaiser und Spätantike.", "content": "Vermutlich nahm eine Vexillation an den Kriegen der Kaiser Gordian III. (238–244) und/oder Philippus Arabs (244–249) gegen die Sassaniden teil. Im Jahr 260 schloss sich die Legion dem Usurpator Regalianus (260–261) an. Dann unterstützte sie Kaiser Gallienus (260–268) gegen Postumus, den Gegenkaiser des Imperium Galliarum, und wurde für ihre Verdienste mit dem Beinamen \"Pia VI Fidelis VI\" (sechsmal pflichtbewusst und treu) geehrt. Nach Gallienus' Tod wechselte die Legion erneut die Seiten und unterstützte den gallischen Kaiser Victorinus (269–271). Im 3. Jahrhundert erhielt die Legion mehrmals den Namen des Kaisers als Beinamen: Unter Caracalla (211–217) und/oder Elagabal (218–222) \"Antoniniana\", unter Severus Alexander (222–235) \"Severiana\", unter Gordian III. (238–244) \"Gordiana\", unter Philippus Arabs (244–249) \"Philippiana\" und unter Maximian (286–305) \"Maximiana\". Im 4. Jahrhundert hatte die Legion auch Marinesoldaten (\"militum liburnariorum\") in ihren Reihen. Diese versahen ihren Dienst auf Liburnen (leichte Flußpatrouillenschiffe) zur Überwachung der Donau und zählten zu den \"Limitanei\" (Grenztruppen). Die \"Quartodecimani\", eine von der Legion abgespaltene Einheit \"(vexillation)\" unterstanden als \"Comitatenses\" (mobile Feldarmee) dem Magister militum per Thracias. Im frühen 5. Jahrhundert befehligte ein Präfekt nur noch die fünfte Kohorte (\"cohortis quintae\") der Legion in ihrem einstigen Stammlager \"Carnuntum\". Diese gehörten zu den norisch-pannonischen Grenztruppen des Dux Pannoniae Primae et Norici Ripensis. Ab dieser Zeit verlieren sich die Spuren der Legion.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Legio XIIII Gemina (manchmal auch Legio XIV Gemina) war eine Legion der römischen Armee.", "tgt_summary": "第十四合组军团()古罗马军队建制名称。由尤利乌斯·凯撒于公元前41年建立并存在至5世纪。标志为鹰和摩羯(半鱼半山羊),自3世纪之后,只使用摩羯座。该军团曾先后参加高卢战争、镇压西西里起义、入侵不列颠、达契亚战争等一系列相关军事活动,具有重要地影响与积极意义。", "id": 1283380} {"src_title": "Almon Strowger", "tgt_title": "阿尔蒙·斯特罗格", "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "Über sein frühes Leben ist wenig bekannt. Aus dem traditionellen weißen Grabstein mit der Inschrift 'Lieut. A.B. Strowger, Co.A, 8NY Cav.' geht hervor, dass er ein Veteran des US-Bürgerkrieges war. Es wird angenommen, dass er an der zweiten Schlacht von Bull Run, nahe Manassas in Virginia teilgenommen hat. Nach dem Bürgerkrieg scheint er zunächst Landschullehrer gewesen zu sein, bevor er Bestattungsunternehmer wurde. Verschiedenen Quellen zufolge hat er in El Dorado (Kansas), Topeka und schließlich in Kansas City, Missouri, gelebt. Es ist nicht bekannt, wo er die Idee einer automatischen Vermittlungsstelle bekommen hat, aber die Patentunterlagen identifizieren ihn am 10. März 1891 als Einwohner von Kansas City. Strowger wird übereinstimmend als Bestattungsunternehmer von Kansas City bezeichnet, der das automatische Telefonvermittlungssystem erfand. Es heißt, er sei motiviert worden, eine automatisch arbeitende Telefonvermittlung zu entwickeln, da er Schwierigkeiten mit dem Personal der damals üblichen Handvermittlung hatte. Er war davon überzeugt, dass das Vermittlungspersonal der örtlichen Vermittlungsstelle Gespräche bevorzugt an seinen Konkurrenten leitete. Er hatte auch den Verdacht, dass die Vermittler die Auswahl des Bestattungsunternehmers durch die Telefonkunden beeinflussen, wenn solche Dienste erfordert waren. Dieser Verdacht hatte seinen Ursprung in einem Vorfall in Topeka, als ein Freund starb und die Familie einen Konkurrenten kontaktierte. Anderen Überlieferungen zufolge war die Ehefrau oder möglicherweise die Kusine eines Konkurrenten als Telefonvermittlerin tätig. Der genaue Hergang ist nicht mehr zu rekonstruieren. Historiker berichten, dass jene, die Strowger gekannt haben, ihn als exzentrisch, cholerisch, ja sogar verrückt bezeichnet haben. In der Absicht, dass anstelle des Vermittlungspersonals die Teilnehmer selbst entscheiden sollten, wen sie anrufen, begann er 1888 an seiner Erfindung zu arbeiten und erhielt am 10. März 1891 das US Patent Nr. 447,918 für ein Automatisches Telefonvermittlungssystem. Es wird berichtet, dass sein erstes Modell aus einer runden Kragenschachtel und einigen Stricknadeln bestand. Strowger entwickelte zwar die Idee, arbeitete jedoch nicht allein, sondern nahm die Hilfe seines Neffen William und anderer in Anspruch, die sich mit Elektrizität auskannten und das Geld hatten, seine Konzepte zu realisieren. Mit deren Hilfe wurde die Strowger Automatic Telephone Exchange Company gegründet, die die weltweit erste kommerziell eingesetzte automatische Vermittlungsstelle in La Porte, Indiana, installierte und am 3. November 1892 mit circa 75 Teilnehmern und einer Kapazität für 99 Teilnehmer feierlich in Betrieb nahm. Die Ingenieure entwickelten Strowgers Entwürfe weiter und reichten mehrere Patente unter dem Namen der Angestellten ein. Die Firma änderte mehrfach ihren Namen. Strowger selbst scheint an der weiteren Entwicklung nicht beteiligt gewesen zu sein. Er verkaufte seine Patente 1896 für $ 1.800, 1898 seinen Anteil an der 'Automatic Electric Company' für $ 10.000, und zog aus gesundheitlichen Gründen nach St. Petersburg (Florida), wo er wieder als Bestatter tätig war, wie aus Unterlagen des H.P. Bussey Leichenschauhauses von 1899 hervorgeht. Strowger starb im Alter von 62 Jahren in St. Petersburg (Florida) an einem Aneurysma, nachdem er an Anämie gelitten hatte. Er hinterließ einigen Wohlstand, es heißt er habe mindestens einen Häuserblock in der Stadt besessen. Er wurde von seiner Witwe Susan A. Strowger (* 1846, † 14. April 1921 in Tampa, Florida) überlebt. Im Jahr 1916 wurden seine Patente für $ 2,5 Millionen gehandelt. Im Nachruf auf seine Frau in der St. Petersburg Times wurde behauptet, sie habe weitere revolutionäre Entwicklungen ihres Mannes zurückgehalten, weil nur andere von seinen Entwicklungen profitieren würden. Sie sagte, ihr Mann habe nur $ 10.000 für seine Erfindung erhalten, obwohl er eine Million hätte erhalten sollen. Eine Bronzetafel, die an seine Erfindung erinnert, wurde 1945 von Telefongesellschaft-Repräsentanten an seinem Grab angebracht. Strowger wurde 1965 in die Ruhmeshalle der U.S. Independent Telephone Association aufgenommen. Außer dem von ihm erfundenen Wähler trägt seinen Namen noch eine Lokomotive und ein Firmen-Preis.", "section_level": 1}, {"title": "Das Strowger-Patent.", "content": "Sein Patent besteht aus folgenden Komponenten: Um beispielsweise die Rufnummer 432 zu wählen, betätigt der Anrufer viermal die 100er-Taste, dreimal die 10er-Taste und zweimal die 1er-Taste. Durch eine Mechanik aus Elektromagneten, Zahnstangen und Zahnrädern bewegt sich der Kontaktarm diesem Beispiel zufolge zunächst vier Reihen nach oben, führt dann eine Drehbewegung über 30 Positionen und danach über zwei Positionen aus. Später wurde das System durch Leitungssucher ergänzt, wodurch die Anzahl der benötigten Wähler drastisch reduziert wurde; dafür wurde ein Mechanismus zum Erkennen eines besetzten Wählers oder Teilnehmers hinzugefügt. Das grundlegende Konzept ist jedoch bis zur Einführung der elektronischen Vermittlungstechnik gleich geblieben und war rund 100 Jahre im Einsatz. Die Modularisierung und die Skalierbarkeit machten das Strowger-System der Konkurrenz, deren Systeme sich nicht für einen Aufbau großer Netze eigneten, weit überlegen.", "section_level": 1}, {"title": "Zitat.", "content": "Strowger soll 1890 folgenden Ausspruch getan haben (frei übersetzt): \"Mein Wettbewerber wird nicht länger alle meine Kunden stehlen können, nur weil seine Frau eine Bell-Telefonistin ist\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Almon Brown Strowger (* 19. Oktober 1839 in Penfield, New York; † 26. Mai 1902 in Saint Petersburg, Florida) entwickelte 1889 den elektromechanischen Hebdrehwähler, welcher die technische Grundlage für die weltweit ersten automatisch arbeitenden Telefonvermittlungsstellen darstellt.", "tgt_summary": "阿尔蒙·斯特罗格(亦称史瑞乔;英语:Almon Brown Strowger,1839年-2月11日-1902年-5月26日)是一位殡葬业从业人员,因为顾客们打来的电话被电话接线员转接到另一家殡仪馆,他发明了自动电话交换机并申请了专利。", "id": 1742648} {"src_title": "Fußball-Bundesliga 2003/04", "tgt_title": "2003年至2004年德国足球甲级联赛", "src_document": [{"title": "Saisonüberblick.", "content": "Werder Bremen wurde unter Thomas Schaaf mit sechs Punkten Vorsprung vor dem FC Bayern München Deutscher Meister. Hatte es im Verlauf der Hinrunde noch nach einer spannenden Saison mit vier Meisterschaftskandidaten – Werder Bremen, VfB Stuttgart, Bayer 04 Leverkusen und FC Bayern München – ausgesehen, die sich vom Rest der Liga deutlich abhoben, so setzte sich Werder Bremen – dank einer Serie von 23 Spielen ohne Niederlage in Folge – nach der Winterpause von der Konkurrenz ab und war nicht mehr einzuholen. Die Meisterschaft sicherte sich Werder Bremen am 32. Spieltag durch ein souveränes 3:1 beim direkten Konkurrenten und Verfolger Bayern München. Die Bremer erzielten die meisten Tore der Liga und stellten mit Aílton den Torschützenkönig und Fußballer des Jahres sowie mit ihm und Ivan Klasnić (13 Tore, 11 Vorbereitungen) den besten Sturm. Im Mittelfeld bildeten Johan Micoud, Fabian Ernst, Frank Baumann und Krisztián Lisztes bzw. Tim Borowski eine sogenannte \"Raute\", die durch schnelles und sicheres Kombinationsspiel überzeugte. Die Bremer Abwehr ließ die zweitwenigsten Tore der ganzen Liga zu und trug wesentlich zur Meisterschaft bei. Weitere Überraschungen waren die gute Platzierung und UEFA-Cup-Qualifikation des VfL Bochum und das schlechte Abschneiden von Hertha BSC, die anfangs als einer der Kandidaten für die Champions League galt, jedoch lange um den Klassenerhalt zittern musste. 11.489.167 Zuschauer (im Schnitt 37.546 pro Spiel) besuchten die Stadien.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.", "section_level": 1}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "Aílton wurde mit 28 Toren Torschützenkönig. Mehr Tore hatte vor ihm seit der Saison 1980/81, als Karl-Heinz Rummenigge 29 Tore schoss, niemand mehr geschossen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Meistermannschaft Werder Bremen.", "content": "\"*Manuel Friedrich (1/-) hat den Verein während der Saison verlassen.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Erster in der Saison 2003/04 der Fußball-Bundesliga und somit Deutscher Meister wurde Werder Bremen, der darüber hinaus auch den DFB-Pokal und somit das \"Double\" aus Meisterschaft und Pokal gewann. Die Saison begann am 1. August 2003 mit dem Spiel des FC Bayern München gegen Eintracht Frankfurt und endete am 22. Mai 2004.", "tgt_summary": "2003年至2004年德国足球甲级联赛是第41届德国足球甲级联赛。赛季于2003年8月1日开始,至2004年5月22日结束。拜仁慕尼黑为该赛季的卫冕冠军。最终,云达不来梅夺得了本届德国足球冠军,最佳射手也由射入28球的该队球员艾尔顿获得。", "id": 68424} {"src_title": "Ilmari Kianto", "tgt_title": "伊尔马里·基安托", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Der Sohn des evangelischen Pastors \"Calamnius\" studierte in Helsinki und Moskau Philosophie und Literatur. Eine militärische Laufbahn hatte er nach kurzem Armeedienst verworfen, was sich in seinem ersten Buch widerspiegelte, dem 1897 erschienenen Roman \"Väärällä Uralla\" (Der falsche Weg). Nach Beendigung des Studiums (1903) war \"Kianto.\" wie er sich jetzt nannte, zunächst als Lehrer und Journalist in der Stadt Kajaani, ab 1909 als freier Schriftsteller in Suomussalmi tätig. Er übersetzte auch Werke von Puschkin, Lermontow, Gontscharow und Tolstoi. Eine Attacke gegen die Elite und insbesondere den Klerus des Landes legte er 1908 mit dem Roman \"Pyhä viha\" vor. Hier verrieten sich unter anderem Einflüsse von Émile Zola, Georg Brandes und Björnstjerne Björnson. Kianto war mit dem Schriftsteller Arvid Järnefelt befreundet, Tolstoi-Anhänger wie er selbst. Die „Vielweiberei“ befürwortete er 1917 im Roman \"Aviolitto\". Seine erste, 1904 geschlossene Ehe war inzwischen zerrüttet. Im Ganzen heiratete er dreimal. 1912 bezog er ein neues großes, für ihn am See \"Kianta\" errichtetes Haus, genannt \"Turjanlinna\" (Turjas Burg). Während er 1910 Deutschland und die Schweiz kennengelernt hatte, reiste er 1914 durch das russische Karelien und verfasste ein Buch über seine Eindrücke.", "section_level": 1}, {"title": "Der rote Strich.", "content": "Die meiste Beachtung fanden Kiantos Romane \"Punainen viiva\" (Der rote Strich, 1909) und \"Ryysyrannan Jooseppi\" (Joseph vom Lumpenstrand, 1924). Beide thematisieren die bäuerliche Armut in Nordfinnland. Den Hintergrund des erstgenannten, eher handlungsarmen Buches bildet das neugewährte allgemeine Wahlrecht. Held des zweiten Buches ist ein Faulpelz und Schmuggler, der zu viele Kinder hat. Diesen „entfernten Verwandten“ von Rousseaus \"edlem Wilden\" behandele Kianto mit humorvoller Nachsicht und strafender Strenge zugleich. „Jooseppi ist sich durchaus bewusst, dass Gott nicht auf seiner Seite ist. Am Ende wird er von einem fallenden Baum erschlagen.“ Die 1930er Jahre behelligen Kianto vor allem mit Verdruss an seinen diversen Frauen und Kindern. 1939/40 kommt der Krieg hinzu. Als der 65-jährige Erzähler vor den heranrückenden Russen ausweicht, hinterlässt er für sie einen Zettel auf dem Küchentisch, sie mögen doch bitte sein Haus verschonen, schließlich habe er einst in Russland studiert. Ganz in der Nähe gäbe es eine verwaiste Insel sowie ein abgelegenes Sommerhaus – es gehörte Kiantos frommer Schwester Aina. Zwar drangen die Russen nicht bis zu Kiantos „Burg“ am See vor, doch er wanderte vorübergehend wegen Landesverrates ins Gefängnis. Von dieser selbstverschuldeten Prüfung berichtet Kianto 1948 in seinem Buch \"Omat koirat purivat\" (Die eigenen Hunde haben gebissen). Als letzte Herrin der mehrmals wieder aufgebauten „Burg“ heiratete Kianto 1956 Ella Mirjam (\"Mirkku\") Lähteinen. Bis dahin hatte sich der Polygamist mit mehreren „Sekretärinnen“ begnügt, von denen manche sogar den Gebrauch einer Schreibmaschine beherrscht haben sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Ausgaben.", "content": "Ein ausführliches Werkverzeichnis findet sich bei Petri Liukkonen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ilmari Kianto (* 7. Mai 1874 in Pulkkila; † 27. April 1970 in Helsinki) war ein finnischer Schriftsteller, der das Los der ländlichen Armen beklagte, die er zugleich verehrte. Zwar Kirchenfeind, stand er doch der Religiosität Tolstois nahe, mit dem er auch Briefe wechselte. Als er (mit 95) in gleich hohem Alter wie Ansehen starb, hinterließ der Anhänger der Polygamie knapp 70 Bücher und 12 Kinder.", "tgt_summary": "伊尔马里·基安托(,1874年-5月7日-1970年-4月27日)是一位在20世纪上半叶影响重要的芬兰作家。他的作家生涯长达60年,期间他创作了60本书。然而他的声誉基本上来自两部描述贫苦民众的小说《红线》(,1909年)和《吕叙兰塔的约塞皮》(,1924年)。这些书的缘故,他以描述卡伊努区穷苦农民生活的“荒野作家”而著称。", "id": 6583} {"src_title": "Millikan-Versuch", "tgt_title": "油滴實驗", "src_document": [{"title": "Versuchsaufbau und prinzipielle Vorgehensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Elektrisch geladene Tröpfchen im Feld eines Plattenkondensators.", "content": "Mit einem Zerstäuber werden zunächst feinste Öltröpfchen erzeugt, die so klein (etwa 0,5 μm Durchmesser) sind, dass man sie mit einem herkömmlichen Mikroskop nicht mehr direkt beobachten kann. Um sie dennoch zu verfolgen, bedient man sich der Dunkelfeldmethode, bei der man die Öltröpfchen in einem Winkel von etwa 150° zum Betrachter, also aus fast entgegengesetzter Richtung beleuchtet und die dabei entstehenden Beugungsscheibchen im Mikroskop verfolgt (wobei zu beachten ist, dass das Mikroskop oben und unten vertauscht, man also die Beugungsscheibchen sinkender Öltröpfchen nach oben wandern sieht und umgekehrt). Wenigstens ein Teil der Öltröpfchen muss dabei elektrisch geladen sein, was in Millikans Versuchsaufbau durch eine Röntgenröhre erreicht wurde, deren ionisierende Strahlung die Öltröpfchen elektrostatisch auflud. In der Regel aber genügt schon die Reibung der Öltröpfchen aneinander beim Zerstäuben oder an der Luft, um sie hinreichend aufzuladen. Anschließend gelangen die Tröpfchen zwischen die Platten eines Plattenkondensators. Die Öltröpfchen sind so klein, dass für sie die Luft wie eine zähe Flüssigkeit wirkt. Sie schweben lange Zeit als Aerosol in der Luft. Das elektrische Feld des Kondensators übt jedoch eine Kraft auf geladene Öltröpfchen aus, die die Schwerkraft weit übersteigt. Die Coulomb-Kraft zieht die positiv geladenen Tröpfchen zur negativ geladenen Platte des Kondensators. Die daraus resultierende Bewegung lässt sich als Bewegung der mit dem Mikroskop erkennbaren Beugungsmuster beobachten.", "section_level": 2}, {"title": "Der nicht erreichbare Schwebefall.", "content": "Montiert man die Platten des Kondensators horizontal übereinander, kann man durch Anlegen einer geeigneten Spannung an die Platten eine elektrische Kraft auf die Tröpfchen ausüben, die die Summe der beiden erstgenannten Kräfte kompensiert, die nach unten wirkende Gewichtskraft formula_4 sich also die Waage mit der Summe der elektrischen Kraft formula_5 sowie der Auftriebskraft formula_6 hält und das betreffende Öltröpfchen damit im Prinzip schwebt. Durch Lösen der Gleichung formula_7 könnte nun also vom Grundsatz her die Ladung der Öltröpfchen bestimmt werden – praktisch aber scheitert das daran, dass die Beugungsscheibchen im Mikroskop keinerlei Rückschlüsse auf den Radius der Öltröpfchen zulassen, die rechte Seite der Gleichung also unbestimmt bleibt. Hinzu kommt, dass der Schwebezustand aufgrund der brownschen Bewegung nur schwer exakt zu erkennen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Indirekte Bestimmung des Tröpfchenradius über die stokessche Reibung.", "content": "Um den Radius der Tröpfchen dennoch zu ermitteln, kann man den Umstand nutzen, dass sich nicht nur durch das elektrische Feld im Kondensator, sondern auch durch den Einfluss der geschwindigkeitsabhängigen stokesschen Reibungskraft ein Kräftegleichgewicht einstellt, allerdings nun nicht in Form eines Schwebezustands der betreffenden Öltröpfchen, sondern einer konstanten Geschwindigkeit formula_8 ihres Fallens bzw. Steigens. In der Praxis gibt es dazu zwei verschiedene Verfahren: Bei der „Einfeldmethode“ misst man nach einem angenähert erreichten Schwebezustand eines ausgewählten Öltröpfchens seine Fallgeschwindigkeit allein aufgrund der Schwerkraft, bei der „Zweifeldmethode“ dagegen lässt man das Öltröpfchen zunächst einmal vom Feld des Kondensators nach unten und (nach Umpolen des Feldes) anschließend wieder nach oben ziehen, wobei man jeweils die Sinkgeschwindigkeit formula_9 sowie Steiggeschwindigkeit formula_10 des Tröpfchens protokolliert.", "section_level": 2}, {"title": "Herleitung der Zusammenhänge.", "content": "Es existieren zwei Varianten des Versuchs, die Schwebe- (oder Einfeld-) und die Gleichfeldmethode (oder Zweifeldmethode). Bei der Schwebemethode wird eine Geschwindigkeit zu Null gewählt und die zweite Geschwindigkeit sowie die für den Stillstand benötigte Spannung gemessen. Bei der Zweifeldmethode wird der Betrag der Spannung fest vorgegeben und die zwei Geschwindigkeiten bei Umpolung des elektrischen Feldes gemessen. Die Zweifeldmethode ist dabei die üblichere. Bei der Bewegung des Öltröpfchens treten folgende Kräfte auf, die in den Bildern grafisch veranschaulicht werden: Die darin vorkommenden Größen sind wie folgt definiert:", "section_level": 1}, {"title": "Die Schwebemethode.", "content": "Ein ausgewähltes Öltröpfchen wird durch Variation der Kondensatorspannung annähernd zum Stillstand (Schweben) gebracht und anschließend bei \"ausgeschaltetem\" elektrischem Feld seine Fallgeschwindigkeit gemessen. Sobald sich beim Fallen des Öltröpfchens ein Gleichgewicht zwischen Reibung, Auftrieb und Gewicht eingestellt hat, gilt: Einsetzen der bekannten Zusammenhänge ergibt: Umstellen nach formula_22 ergibt: Damit ist der Radius der Öltröpfchen alleine aus der messbaren Fallgeschwindigkeit bestimmbar. Um zur Ladung zu gelangen, wird nun der Schwebezustand betrachtet. In diesem gilt analog der obigen Formel die Gleichung: da sich nun die elektrische Kraft im Gleichgewicht mit Gewichts- und Auftriebskraft befindet. Einsetzen der Zusammenhänge für die Kräfte ergibt: Das kann nach der Ladung umgeformt werden: Einsetzen der Gleichung für formula_22 in die Gleichung für formula_33 liefert eine Gleichung für die Ladung, die nur noch von den messbaren Größen Spannung und Fallgeschwindigkeit abhängt: Somit kann aus den Messgrößen direkt die Ladung und der Radius berechnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Gleichfeldmethode.", "content": "Bei gegebener Kondensatorspannung wird für ein ausgewähltes sich zunächst nach unten bewegendes Öltröpfchen seine Sinkgeschwindigkeit formula_9 und anschließend, nach Umpolung des elektrischen Feldes bei betragsmäßig beibehaltener Kondensatorspannung, seine Steiggeschwindigkeit formula_10 bestimmt. Im Falle des Sinkens gilt: Im Falle des Steigens gilt: Subtrahieren der beiden Gleichungen voneinander, Einsetzen der bekannten Zusammenhänge und Auflösen nach formula_22 liefert: Einsetzen dieser Gleichung in eine der beiden Kraftgleichungen liefert eine Gleichung für die Ladung Einsetzen der Gleichung für formula_33 in die Gleichung für formula_22 liefert für den Radius Nun sind sowohl Radius als auch Ladung allein durch messbare Größen bestimmbar.", "section_level": 2}, {"title": "Cunningham-Korrektur.", "content": "Da die Größe der Öltröpfchen im Bereich der mittleren freien Weglänge von Luft liegt, sollte für die Stokessche Reibung noch die Cunningham-Korrektur berücksichtigt werden. Dabei wird die Reibungskraft um einen Term erweitert, der im Normalfall bei großen Körpern vernachlässigt werden kann: wobei formula_46 die mittlere freie Weglänge von Luft und formula_22 der Tröpfchenradius ist. Die Gleichungen müssen nun neu gelöst werden und werden etwas komplexer, aber auch signifikant genauer.", "section_level": 2}, {"title": "Bestimmung der Elementarladung.", "content": "Da jedes Öltröpfchen aus einer größeren Anzahl von Atomen besteht und nicht nur eine, sondern auch mehrere Ladungen tragen kann, ist jede berechnete Ladung formula_33 eines Öltröpfchens ein ganzzahliges Vielfaches der Elementarladung. Zeichnet man die Ladungsverteilung vieler Versuche in ein Schaubild ein, ergibt sich keine kontinuierliche Verteilung. Es zeigt sich, dass nur Vielfache der Elementarladung formula_49 auftreten können. Eine einzelne Elementarladung auf einem Teilchen lässt sich nur dann beobachten, wenn die Spannung hoch genug ist, um gerade noch sichtbare Öltröpfchen mit einer Elementarladung mindestens im Schwebezustand zu halten. Das ist in den meisten Versuchsaufbauten nicht der Fall. Seit 1910 wurden deutlich genauere Methoden zur Bestimmung der Elementarladung entwickelt, unter anderem konnte sie über den Quanten-Hall-Effekt bestimmt werden. Seit der Neudefinition des Internationalen Einheitensystems 2019 werden die Einheiten Ampere und Coulomb über die Elementarladung definiert. Die Elementarladung ist daher keine experimentell zu bestimmende Konstante mehr, sondern wurde auf einen exakten Wert festgelegt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Beim Millikan-Versuch handelt es sich um ein Experiment, mit dem es den amerikanischen Physikern Robert Andrews Millikan und Harvey Fletcher 1910 gelang, die Größe der Elementarladung formula_1 deutlich genauer zu bestimmen, als es bis dahin möglich gewesen war. Für diese Messung erhielt jedoch nur Robert Millikan 1923 den Nobelpreis für Physik, da er und Harvey Fletcher vor der Veröffentlichung der Arbeit vertraglich vereinbarten, dass nur Millikans Name für die Arbeit in der Fachzeitschrift Science angegeben wird. Fletcher hingegen wurde dafür in einem Artikel in Physical Review über die Bestätigung der Brownschen Molekularbewegung als einziger Autor genannt und konnte dies für seine Dissertation verwenden. Harvey Fletcher machte das Abkommen mit Robert Millikan in einem Text öffentlich, der erst nach seinem Tod 1982 in der Fachzeitschrift Physics Today gedruckt wurde.", "tgt_summary": "油滴实验(英语:Oil-drop experiment),是罗伯特·密立根与哈维·福莱柴尔(Harvey Fletcher)在1909年所进行的一项物理学实验,实验地点位于美国芝加哥大学的瑞尔森物理实验室(Ryerson Physical Laboratory)。罗伯特·密立根因而获得1923年的诺贝尔物理学奖。", "id": 1233738} {"src_title": "Kalanderlerche", "tgt_title": "草原百灵", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Kalanderlerche ist 19 cm lang und besitzt eine Flügelspannweite von circa 40 Zentimetern. Sie hat einen großen, dicken Schnabel, bräunlichrosa Füße, breite Flügel und einen kurzen, kaum ausgeschnittenen Schwanz. Sie ist oberseits je nach geographischer Verbreitung braun bis hell-sandfarben, mit hellem Überaugenstreif, Kehle und Brust sind rahmgelb, letztere dunkel gestrichelt, die übrigen Unterteile sind weiß, an den Halsseiten mit zwei großen, schwarzen Flecken. Die Schwingen sind unterseits dunkel und haben einen charakteristischen breiten weißen Hinterrand. Die Steuerfedern sind braunschwarz, die Schwanzaußenseiten weiß; das Auge ist braun, der Schnabel oben braun, unten gelblich. Der im Fliegen vorgetragene Gesang ist ähnlich der Feldlerche, aber mit langsamerem Takt und vielen rufartigen Tönen und enthält auch Imitationen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Sie bewohnt Trockensteppenstandorte und strukturell ähnliche, vom Menschen geschaffene Standorte (Weiden, dürre Getreidefelder) in Südeuropa, Nordwestafrika, Türkei und Turkestan. Östliche Populationen sind Zugvögel, westliche Populationen vorwiegend Standvögel.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Die Nahrung besteht im Sommer aus vergleichsweise großen Insekten und im Winter aus Samen. Im Frühjahr frisst sie auch grüne Triebe.", "section_level": 1}, {"title": "Brutbiologie.", "content": "Das Nest befindet sich auf dem Boden in offenem Gelände, meist in einer Mulde, und besteht aus ziemlich grobem Gras, kleinen Blättern, Sprossen und Wurzeln und ist mit feinem faserigem Pflanzenmaterial ausgekleidet. Das Gelege besteht aus drei bis sechs blaßgrauen oder gelblich weißen, oliv- oder graubraun gefleckten Eiern. Die ein bis zwei Bruten werden etwa 16 Tage lang bebrütet und die Nestlinge verlassen nach etwa zehn Tagen noch nicht flügge das Nest.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kalanderlerche (\"Melanocorypha calandra\") ist eine Vogelart, die zur Familie der Lerchen (Alaudidae) gehört. Sie ist ein Brutvogel der mediterranen und Steppenzone vom Südwesten der Paläarktis bis zur Zentralpaläarktis. In Mitteleuropa ist sie gelegentlich als seltener Irrgast zu beobachten.", "tgt_summary": "草原百灵(学名:),是百灵科百灵属的一种,是全面迁徙的候鸟,分布于黑山、巴基斯坦领土、克罗地亚、芬兰、法罗群岛、利比亚、意大利、波斯尼亚和黑塞哥维那、伊朗、土库曼斯坦、西班牙、土耳其、塞尔维亚、前南斯拉夫的马其顿共和国、保加利亚、埃及、直布罗陀、奥地利、德国、丹麦、叙利亚、俄罗斯、罗马尼亚、沙特阿拉伯、阿拉伯联合酋长国、约旦、法国、乌克兰、瑞典、匈牙利、捷克共和国、塞浦路斯、黎巴嫩、阿塞拜疆、斯洛文尼亚、格鲁吉亚、英国、亚美尼亚、摩洛哥、以色列、乌兹别克斯坦、哈萨克斯坦、希腊、阿富汗、科威特、塔吉克斯坦斯坦、吉尔吉斯斯坦、波兰、阿尔及利亚、摩尔多瓦、荷兰、突尼斯、挪威、瑞士、比利时、巴林、伊拉克、葡萄牙和阿尔巴尼亚。全球活动范围约为5,630,000平方千米。该物种的保护状况被评为无危。", "id": 2240739} {"src_title": "Ararat (Film)", "tgt_title": "A級控訴", "src_document": [{"title": "Herkunft des Titels.", "content": "Der Titel nimmt Bezug auf den biblischen Berg Ararat, der im Bewusstsein der Armenier einen besonderen Platz einnimmt. In der Frühzeit galt der höchste Berg der Region als mystischer Ort; die Arche Noah soll hier gelandet sein. Später wurde er zum Nationalsymbol für das (christliche) armenische Volk. Heute liegt der Berg in der Türkei, wird aber nach wie vor im Wappen der Republik Armenien geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Die Handlungsebenen.", "content": "Wie in den meisten Filmen Egoyans geht es auch in \"Ararat\" um die verschiedenen Möglichkeiten des Erzählens von Geschichte(n) – hier speziell mit den Mitteln des Kinos. Die sehr komplex verwobene Handlung hat verschiedene Stränge. Da ist \"Raffi\" (David Alpay), der in die Türkei gereist ist, um dort Filmaufnahmen zu machen. Bei der Rückkehr nach Kanada wird er an der Grenze von dem Zollbeamten \"David\" (Christopher Plummer) aufgehalten, der in den angeblich noch nicht entwickelten Filmrollen Rauschgift vermutet. Aus dem Verhör entsteht ein sehr grundsätzliches Gespräch über Armenien und den verdrängten Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich. Die zweite Filmebene dreht sich um Raffis Mutter \"Ani\" (gespielt von Egoyans Frau Arsinée Khanjian), die sich als Kunsthistorikerin mit dem armenischstämmigen US-amerikanischen Maler Arshile Gorky beschäftigt. Dieser war als Kind 1915 aus Van (Türkei) als einer der wenigen männlichen Überlebenden seiner Familie nach Amerika entkommen, wo er in den 30er und 40er Jahren zu einem der wichtigsten Vertreter der US-Malerei wurde. Ani wird als Expertin zu einem Film hinzugezogen, den der alternde Autor und Produzent \"Edward Saroyan\" (Charles Aznavour) dreht. In diesem Film werden die (authentischen) Geschehnisse des Jahres 1915, basierend auf dem Drehbuch des Autors \"Rouben\" (Eric Bogosian), ohne Rücksicht auf die historische Authentizität in Hollywood-Manier zu einem melodramatischen Historienschinken verarbeitet. Gleichzeitig inszeniert Egoyan in diesem Film im Film, der auf den Aufzeichnungen des amerikanischen Missionars Clarence Ussher – gespielt von \"Martin Harcourt\" (dargestellt von Bruce Greenwood) – beruht, berührende Szenen über das unvorstellbare Grauen, das die Armenier während des Völkermords durchlitten. Eine weitere Ebene entsteht im Spannungsfeld zwischen Raffi, seiner Stiefschwester \"Celia\" (Marie-Josée Croze), mit der er ein Verhältnis hat, und Ani. Raffis Vater war als armenischer Terrorist in den 70er Jahren im Kampf um die Anerkennung des Genozids durch die Türkei ums Leben gekommen. Celias Vater (Anis zweiter Mann) hatte gegenüber dem Andenken an diesen Helden nie bestehen können und war bei einer Wanderung mit Ani ums Leben gekommen (unklar bleibt, ob es Selbstmord war, ein Unfall oder ob Ani ihn von der Klippe gestoßen hat). Celias Hass auf die Mutter geht so weit, dass sie in einer Verzweiflungstat ein berühmtes Bild von Arshile Gorky, das in Anis Leben eine zentrale Rolle spielt, mit einem Messer beschädigt und dafür ins Gefängnis muss. – Es handelt sich um das Porträt seiner Mutter, das \"Gorky\" (im Film gespielt von Simon Abkarian) nie vollendet und immer wieder übermalt hat; auch diese Geschichte und die möglichen Gründe für seinen Selbstmord werden im Film thematisiert. Schließlich kommt als weitere Handlungsebene die Geschichte des türkisch-kanadischen Schauspielers \"Ali\" (Elias Koteas) hinzu, der den Bösewicht im Film im Film (Jevdet Bey – wiederum eine historische Figur, deren Untaten durchaus authentisch geschildert werden) spielt. Er hat ein Verhältnis mit \"Philip\" (Brent Carver), dem Sohn des Zollbeamten \"David\", der sich damit aus verschiedenen (u. a. religiösen) Gründen nicht abfinden kann. Am Ende stellt sich heraus, dass der Film, für den \"Raffi\" als Assistent angeblich Filmmaterial aus der Türkei im Gepäck hat, am Tag seiner Rückreise nach Kanada bereits Premiere hat. Trotzdem lässt \"David\" Raffi frei; er beendet damit gleichzeitig sein Berufsleben, geht in Pension und versöhnt sich mit seinem Sohn. In den Filmrollen aber befand sich – Rauschgift; dieses könnte wiederum von den Türken in die Blechdosen geschmuggelt worden sein, mit denen Raffi in der Türkei den Berg Ararat aufgesucht hat.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Laut dem \"Lexikon des internationalen Films\" sei \"Ararat\" „kein historisierendes Drama, sondern eine kunstvolle Reflexion über Schwierigkeiten sowie die Notwendigkeit des Erinnerns, wobei der ebenso intelligente wie entschlossene Film mitunter bittere Wahrheiten zumutet.“ \"Cinema\" sah den Film als „komplexe Reflexion über das unbewältigte Trauma eines vergessenen Volkes“ und als „erschütterndes Werk über ein vergessenes Kapitel europäischer Geschichte.“ Roger Ebert fragt sich, ob der Film dem Regisseur nicht zu sehr eine Herzenssache gewesen sei, und metaphorisch, ob dieser nicht weiter hätte zurücktreten müssen, um eine gute Perspektive zu finden („Perhaps this movie was so close to his heart that he was never able to stand back and get a good perspective on it“). „Atom Egoyan hat gewusst, ich bin mir sicher, dass sein didaktisches Experiment scheitern würde, dass er sich den Offensichtlichkeiten, ja auch den Peinlichkeiten nicht entziehen kann.“ (Heike Melba-Fendel) „Egoyans indirekte Rekonstruktion des türkischen Massakers an den Armeniern entgeht den Fallen des Betroffenheitskinos nicht ganz, zeigt aber Mut und Größe“, befand \"Epd Film\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Ararat ist ein Filmdrama des kanadisch-armenischen Filmregisseurs Atom Egoyan aus dem Jahr 2002, das sich mit den Schwierigkeiten des persönlichen und gemeinschaftlichen Erinnerns an den Völkermord an den Armeniern und dessen filmischer Darstellbarkeit beschäftigt.", "tgt_summary": "《A级控诉》(英文片名:\"Ararat\",指土耳其境内距亚美尼亚极近的圣山阿勒山)是由艾腾·伊格言在2002年所执导的一部关于亚美尼亚种族大屠杀的电影。他试图透过此片来寻找当年的真相。土耳其官方不认为这是一起官方发起的有预谋的屠杀行为。", "id": 2541909} {"src_title": "Turgut Özal", "tgt_title": "图尔古特·厄扎尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Özal kam als Kind des Beamten Mehmet Sıddık Özal aus Yeşilyurt in Malatya und der Lehrerin Hafize Hanım aus Çemişgezek in Tunceli zur Welt. Aus beruflichen Gründen wechselten sie oft ihren Wohnort; Özal besuchte die Grundschule in Silifke, die Mittelschule in Mardin und das Gymnasium in Kayseri.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "1950 schloss Özal sein Studium an der Technischen Universität Istanbul als Elektroingenieur ab. Im gleichen Jahr trat er eine Stelle beim Amt für Studien im Bereich Energiegewinnung (\"Elektrik İşleri Etüd İdaresi\"), einer nachgeordneten Behörde des Energieministeriums, an. Zwei Jahre später wurde er zur Weiterbildung in die USA geschickt; nach seiner Rückkehr arbeitete er in der gleichen Institution als stellvertretender Abteilungsleiter in der Generaldirektion.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Im Jahre 1958 wurde Turgut Özal Leiter des Sekretariats der neu gegründeten staatlichen Planungskommission und half bei der Gründung des Staatlichen Planungsamtes. In dieser Zeit begann er 1960 seine Lehrtätigkeit an der Ortadoğu Teknik Üniversitesi (ODTÜ, engl. Middle East Technical University) in Ankara. 1966 wurde er zum technischen Berater des Ministerpräsidenten ernannt und ein Jahr später zum Leiter des staatlichen Planungsamtes. Nach dem Putsch 1971 verließ Özal das staatliche Planungsamt und ging in die USA, wo er seine Tätigkeit als leitender Berater für Industrie- und Bergbauprojekte bei der Weltbank begann. Nach seiner Rückkehr in die Türkei 1973 war er in leitenden Positionen in verschiedenen Unternehmen des Privatsektors in den Sparten Eisen und Stahl, Automobilindustrie, Banken, Textilien, Lebensmittel und Gießereien tätig. 1977 wurde er in den Verwaltungsrat der Arbeitgebervertretung der metallverarbeitenden Industrie (MESS) und zu dessen Vorsitzenden gewählt. 1979 wurde er Berater des Ministerpräsidenten. Gleichzeitig war er Vizepräsident des staatlichen Planungsamtes. Als Mitglied der islamischen Millî Selamet Partisi wurde er in den Wahlen 1977 als Abgeordneter für Izmir aufgestellt, schaffte es aber nicht ins Parlament.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Ämter.", "content": "Als Angehöriger des Sufi-Ordens der Naqschbandi betrieb Özal sowohl die wirtschaftliche Öffnung der Türkei als auch deren Re-Islamisierung. Für die Türkei war der aus dem ostanatolischen Malatya stammende Özal, Vorsitzender der „Mutterlandspartei“, zunächst als Ministerpräsident und danach als Staatsoberhaupt die dominierende politische Figur der achtziger und der frühen neunziger Jahre. Özal war nach dem Militärputsch vom 12. September 1980 als stellvertretender Ministerpräsident in der Regierung von Bülent Ulusu verantwortlich für Wirtschaft. Er wurde am 20. Mai 1983 zum Vorsitzenden der von ihm gegründeten Anavatan Partisi (Mutterlandspartei, ANAP) gewählt und nach den Wahlen vom 6. November 1983 mit der Bildung der Regierung beauftragt, die er bis 1989 als Ministerpräsident führte. Die ANAP erhielt bei der Wahl am 29. Oktober 1987 36,3 % (minus 8,8 Prozentpunkte), erhielt aber wegen der 10-Prozent-Hürde gleichwohl 292 der 450 Parlamentssitze. Mehrfach provozierte er in seiner Amtszeit das türkische Militär, das damals noch unangefochten die Richtlinien der Politik bestimmte. Am 18. Juni 1988 misslang ein Attentat auf Özal bei einem Kongress der Regierungspartei. Die Große Nationalversammlung wählte Özal am 31. Oktober 1989 zum Staatspräsidenten (Amtsantritt am 9. November 1989).", "section_level": 2}, {"title": "Kulturpolitik und Islamisierung der Öffentlichkeit.", "content": "Die unter der Militärjunta von 1981 etablierte Kulturpolitik der Türkisch-Islamischen Synthese wurde durch Özal verstärkt fortgeführt. Mit Özal begann eine Phase der medienwirksamen Frömmigkeit in der Politik. So trat er mit seinen Ministern in Moscheen auf, ließ sich während der Pilgerfahrt in Mekka von einem Fernsehteam live aufnehmen und veranstaltete große öffentliche Fastenbrechen oder Beschneidungszeremonien in Stadien. Der medienorientierte Umgang und die Zurschaustellung der Frömmigkeit wurde von säkularen Kreisen als Signal eines erstarkenden Islamismus aufgefasst und als Frömmelei in Karikaturen behandelt. Özal bezog in der Kopftuchdebatte gegen das säkulare Establishment Position und forderte den türkischen Hochschulrat auf, den Eintritt in die Universitäten mit Kopftuch zu gestatten. Trotz seiner Frömmigkeit war seine Frau keine Kopftuchträgerin, sie rauchte und trank gerne Whiskey in der Öffentlichkeit und beide gingen auch vor Kameras Hand in Hand, welches Teile der konservativen Wählerschaft kritisierten. Unter Özal wurde die Religionsbehörde Diyanet stark ausgebaut, der Moscheebau weiter angekurbelt und die Anzahl der Korankurse samt Schülerzahlen stiegen stark an. Sein Bildungsminister Vehbi Dinçerler forderte die Schulen auf, die Evolutionstheorie nicht mehr zu lehren. Kreationistische Positionen hielten zum ersten Mal verstärkt Einzug in Lehrmaterial. In die Zeit Özals fällt auch der Beginn des türkischen Privatfernsehens.", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaftspolitik.", "content": "Beginn der marktliberalen Wirtschaftspolitik in der Türkei war das am 24. Januar 1980 unter Özals Mitarbeit und unter der Führung der Regierung Demirels unter dem Druck der IWF entworfene Stabilitätsprogramm. Der Putsch im selben Jahr tat dem marktliberalisierenden Vorhaben kein Abbruch. Özal akzeptierte den Posten zum Wirtschaftsminister in der von der Militärjunta aufgestellten Übergangsregierung und führte die Politik 1983 diesmal als gewählter Ministerpräsident fort. Das Vorgehen des Militärs gegen Parteien, Politiker und Gewerkschaften und die Notfallgesetzgebung erleichterten die Durchsetzung der marktliberalen Reformen. Schritt um Schritt wurden in der Geschichte der Republik erstmals Devisenverkehrsbeschränkung, Preis- und Zinsregulationen aufgehoben, auf die Privatisierung von Staatsbetrieben gedrängt und eine Exportorientierung der Wirtschaft angestrebt. Der Kreditmarkt wurde für ausländische Investoren geöffnet und ausländische Direktinvestionen erlaubt. Die erstmals exportorientierte Wirtschaftspolitik setzte auf Exportsubventionen und eine Entwertung der Lira. Dies führte jedoch neben steigenden Exporten trotzdem zu einer zunehmenden Inflation (30 % im Jahr 1983 zu 80 % im Jahr 1987). Letzterer Umstand trug zu einer verstärkten Unzufriedenheit in seiner Wählerschaft bei, welche sich in zunehmend sinkenden Stimmanteilen an seine Partei bemerkbar machten. Kurz nach dem Antritt als Ministerpräsident schaffte er den gesetzlichen Rahmen für das Islamische Bankwesen in der Türkei. Ziel war es, Kapital von den Golfstaaten anzulocken, zum anderen das häuslich gesparte Kapital islamisch-konservativen Bevölkerungsschicht zu gewinnen, welche traditionell dem Bankenwesen kritisch gegenüberstanden. Diese Form des Bankenwesens machte jedoch damals auch schon nur einen kleinen Anteil am türkischen Bankensektor aus. Im Rahmen der sozio-ökonomischen Politik bildete sich allmählich ein islamisch-konservatives Bürgertum aus, welches sich 1990 in der Gründung der MÜSIAD niederschlug.", "section_level": 3}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "Özal machte sich für die Etablierung eines Präsidialsystems stark. Das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren empfand er als hemmend, sodass er wann immer möglich durch Erlasse regierte und das Parlament umging. Die Thematik des Völkermords an den Armeniern war Teil der Agenda von Turgut Özal, dessen Anliegen es war, mit den Armeniern eine Übereinkunft zu erzielen und das Problem durch Zugeständnisse schnellstmöglich zu lösen. Im Jahr 1984 wurden Özals Berater beauftragt, mögliche Szenarien zu erarbeiten, wie die Türkei Kompromisse mit der armenischen Diaspora eingehen könnte und wie sie den Völkermord anerkennen könnte. Verschiedene Projekte sollten eine Lösung der Armenier-Frage herbeiführen. Durch das sogenannte „Van-Projekt“ sollten etwa Armeniern in Van Ländereien zurückgegeben werden. Die Mutterlandspartei (ANAP), Teile des türkischen Militärs und Teile der türkischen Bevölkerung opponierten teils vehement gegen Özals Absichten und bezeichneten diese Verhandlungen und Projekte als inakzeptabel oder undenkbar. Nach Özals Tod wurde seine Politik der Lösung des Konflikts bezüglich des Völkermords an den Armeniern eingestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Turgut Özals außenpolitische Ambitionen waren gekennzeichnet durch die Annäherung der Türkei an die Europäische Gemeinschaft (Antrag auf Mitgliedschaft 1987), eine verstärkte Einflussnahme auf die zentralasiatischen Staaten nach dem Zerfall der Sowjetunion und einen Aufbau der Beziehungen zu den Führern der kurdischen Stämme im Nordirak. Nach dem zweiten Golfkrieg 1991 und der Flucht von Hunderttausenden Kurden an die türkische Grenze setzte sich Özal für die Schaffung einer internationalen Zone im Irak ein, um die Flüchtlinge humanitär zu versorgen. Er eröffnete auch den Dialog zwischen Ankara und den Kurdenführern Masud Barzani und Dschalal Talabani. Um auch in seinem eigenen Land die Kurdenproblematik zu entschärfen, verhandelte er mit der PKK über eine Waffenruhe. Zu der Zeit betonte er, dass seine Großmutter Kurdin gewesen sei. Während seiner Amtszeit begnadigte er 21 Gefangene. Die türkischen Gastarbeiter im Ausland kamen ebenfalls in den Fokus der Außenpolitik. In Deutschland wurde die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion gegründet. Weltweit stieg die Zahl der staatlich finanzierten Imame im Ausland während seiner sechsjährigen Amtszeit als Ministerpräsident von 270 auf 628.", "section_level": 3}, {"title": "Tod und Posthumes.", "content": "Turgut Özal starb am 17. April 1993. Er hinterließ seine Ehefrau Semra Özal und drei Kinder. Als Todesursache wurde offiziell Herzversagen angegeben; es bestand und besteht der Verdacht, dass er wegen seiner Kurdenpolitik vergiftet wurde. Auch Özals Witwe und sein Sohn Ahmet äußerten diesen Verdacht. In einem im Juni 2012 veröffentlichten Bericht bezeichneten Sonderermittler des Präsidialamtes seinen Tod als „verdächtig“. Am Todestag kam es zu einer „auffälligen Häufung von seltsamen Umständen; z. B. war der Leibarzt an diesem Tag nicht im Präsidentenpalast, wo es zudem an Ausrüstung zu erster Hilfe mangelte. Der Notarztwagen soll aufgrund von ‚mechanischen Schwierigkeiten‘ nicht sofort einsatzbereit gewesen sein.“ Anders als üblich wurde nach seinem Tod 1993 keine Autopsie angeordnet. Özals Arzt behauptete damals, die Familie des Verstorbenen habe keine Autopsie verlangt; die Familie bestreitet dies bis heute. Im September 2012 – nach Veröffentlichung des Berichts der Sonderermittler – ordnete die Staatsanwaltschaft Ankara eine Obduktion an. Am 18. September 2012 gab sie bekannt, sie plane den Leichnam Özals exhumieren zu lassen, um Indizien für einen Giftmord zu suchen. Mit der Exhumierung wurde am 2. Oktober begonnen. Am 2. November 2012 berichtete die Zeitung \"Bugün\", bei der Autopsie der sterblichen Überreste Özals seien „Spuren von Strychnin“ gefunden worden, unter anderem im Knochenmark der Leiche. Das Gift Strychnin bewirkt bereits in geringen Dosen eine Starre der Muskulatur; es wurde früher auch als Rattengift verwendet. Die Zeitung berief sich dabei auf amtliche Quellen. Insgesamt fanden die Mitarbeiter des mit der Obduktion beauftragten Instituts für forensische Medizin „Adli Tip Kurumu“ vier Giftstoffe in Özals Überresten, darunter einen zehnfach erhöhten Wert des Giftes DDT und Spuren des radioaktiven Stoffes Polonium. Im Bericht wurde jedoch auch klargestellt, dass auch die Möglichkeit der Umweltkontamination möglich sei und eine gezielte Vergiftung bei der Dosis nicht bewiesen worden sei. Über die Ergebnisse des Berichts wurde vielfach diskutiert. Im April 2013 warf die Staatsanwaltschaft Ankara Ex-General Levent Ersöz vor, 1993 Özal mittels Gift ermordet zu haben. Ersöz saß damals als mutmaßliches Mitglied des rechtsgerichteten Geheimbundes \"Ergenekon\" in Haft. Am 16. April 2013 nahm ein Gericht die Klage an. Das Verfahren endete mit einem Freispruch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Halil Turgut Özal (* 13. Oktober 1927 in Malatya; † 17. April 1993 in Ankara) war Staats- und Ministerpräsident der Türkei. Die sechsjährige Amtszeit (1983–1989) als Ministerpräsident mit der von ihm gegründeten Anavatan Partisi gilt als Phase liberaler Wirtschaftspolitik und kultureller Reislamisierung der Türkei. Zwischen 1989 und 1993 war er der Staatspräsident des Landes, er verstarb während der Amtszeit.", "tgt_summary": "图尔古特·厄扎尔(Turgut Özal,1927年-10月13日-1993年-4月17日),土耳其政治领袖,曾任土耳其总理及总统。", "id": 214159} {"src_title": "Materialwissenschaft und Werkstofftechnik", "tgt_title": "材料科学", "src_document": [{"title": "Begriffsdefinition.", "content": "Die Begriffe \"Materialwissenschaft\" und \"Werkstoffkunde\" (auch als \"Werkstofftechnik\" oder \"Werkstoffwissenschaft\" bezeichnet) sind eng miteinander verknüpft: Die \"Materialwissenschaft\" mit einer eher naturwissenschaftlich geprägten Herangehensweise beschäftigt sich mit der Herstellung von Materialien und deren Charakterisierung von Struktur und Eigenschaften, während die \"Werkstofftechnik\" die ingenieurwissenschaftlich orientierte Werkstoffentwicklung sowie die entsprechenden Verarbeitungsverfahren und das Betriebsverhalten von Bauteilen im Einsatz beinhaltet. Beide Teilgebiete umfassen Forschungsaktivitäten der verschiedensten Materialklassen und Werkstoffentwicklungsketten. Ein wesentliches Merkmal der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ist die Berücksichtigung des strukturellen Aufbaus der Werkstoffe und der davon abhängigen mechanischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften. Dies umfasst die Charakterisierung, Entwicklung, Herstellung und Verarbeitung von Konstruktionswerkstoffen und Funktionsmaterialien. Das Fachgebiet setzt sich aus der erkenntnisorientierten Grundlagenforschung zu Materialien und der ingenieurwissenschaftlichen Werkstoffentwicklung mit Anwendungsbezug zusammen. Es entfaltet dabei eine starke Hebelwirkung im Sinne einer Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktrelevante Innovationen. Gleichzeitig hat Materialwissenschaft und Werkstofftechnik als interdisziplinäre Wissenschaft eine weitreichende fachliche Integrationswirkung, in dem sie Erkenntnisse aus benachbarten Fachgebieten aufgreift und mit ihnen in wechselseitiger Beziehung steht. Für die Materialwissenschaft sind hier insbesondere die Verknüpfungen mit der Chemie, der Physik und den Lebenswissenschaften zu nennen, während für die Werkstofftechnik die Gebiete Mechanik, Konstruktionstechnik, Produktionstechnik und Verfahrenstechnik relevant sind. Heute sind materialwissenschaftliche und werkstofftechnische Themen integraler Bestandteil des Studiums in praktisch allen ingenieurwissenschaftlichen Bereichen, vorwiegend im Maschinenbau und in der Elektrotechnik, aber auch in den naturwissenschaftlichen Gebieten der Physik und Chemie und zunehmend in der Medizin. Inzwischen hat sich die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik als eigenständige Disziplin nicht nur in der Forschung, sondern auch in der universitären Lehre fest etabliert.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftlich-wirtschaftliche Relevanz.", "content": "Das Fachgebiet versteht sich als Schlüsseldisziplin, die eine Vielzahl von Lösungen für gesellschaftlich relevante Herausforderungen bereitstellt, namentlich in den großen Zukunftsfeldern Energie, Klima- und Umweltschutz, Ressourcenschonung, Mobilität, Gesundheit, Sicherheit oder Kommunikation. Aktuelle Studien betonen den überragenden Anteil aller technischen Innovationen, die direkt oder indirekt von Werkstoffen abhängen. Die aus der Materialwissenschaft gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen die Herstellung technischer Werkstoffe mit neuen oder verbesserten Eigenschaften. Die Eigenschaften eines Bauteils sind von der Werkstoffauswahl, von der konstruktiven Gestaltung des Bauteils, dem Herstellungsprozess und den betrieblichen Beanspruchungen im Einsatz abhängig. Dies schließt den gesamten Lebenszyklus von Bauteilen bis zum Recycling oder zur stofflichen Weiterverwertung ein. Auch die Entwicklung völlig neuer Herstellungsverfahren zählt dazu. Ohne diese stetigen Forschungsergebnisse wäre ein kontinuierlicher Fortschritt zum Beispiel im Maschinenbau, im Automobilbau, in der Luftfahrtindustrie, in der chemischen Industrie, in Medizintechnik, in der Energietechnik, im Umweltschutz usw. nicht denkbar.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliche Entwicklung.", "content": "Die Geschichte der Werkstoffe und Materialien ist wesentlich älter als das Fachgebiet. Dabei vollzog sich der Erkenntnisfortschritt zunächst in der konkreten Anwendung von Materialien im Alltag. Von der Steinzeit bis zum siebten vorchristlichen Jahrtausend wurden natürliche Materialien wie Elfenbein, Felle, Häute, Hölzer, Knochen, Rinden oder Steine zu technischen Zwecken verwendet. Zum Ende der Jungsteinzeit kamen sodann verschiedene chemische und thermische Verfahren zum Einsatz, um Rohstoffe zu höher entwickelten Werkstoffen zu verfeinern (Brennen von Lehm, Gerben von Häuten zu Leder), Schmelzen von Sand zu Glas. Hierzu gehören auch die Erfindung und der Einsatz von Keramik. In der Folge wurden ganze Menschheitsepochen nach den Funden der sie prägenden Werkstoffe benannt: beginnend mit der Kupferzeit mit der Bearbeitung von Kupfer, Gold und Silber sowie später auch Blei und Zinn. In der Bronzezeit ab dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend wurden diese Stoffe gezielt mit anderen vermischt, um neue Eigenschaften zu erzielen: Aus dieser Zeit wurden Werkzeuge und Waffen gefunden, die aus der einer Kupfer-Zinn-Legierung bestehen. In der Eisenzeit, der dritten großen Periode der Frühgeschichte im Europa ab etwa 800 v. Chr., lernten die Menschen, Eisen zu schmelzen und zu Werkzeugen sowie Waffen zu verarbeiten. Aus der Technikgeschichte zum Bergbau und Hüttenwesen und den metallverarbeitenden Handwerken ist bekannt, dass Spezialisten Hochöfen, Raffinierwerke, Hammer- und schließlich Walzwerke immer weiter verbesserten. Lange Zeit beschränkte sich das Interesse der Forschung fast ausschließlich auf die metallischen Werkstoffe. Dennoch konnten Metalle bis zur Hochindustrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nur empirisch untersucht werden. Mitte des 19. Jahrhunderts begann die systematische Erforschung der Eigenschaften von Stahl, Eisen oder Leichtmetallen wie Aluminium sowie von keramischen Werkstoffen, woraus sich der Begriff der \"Werkstoffkunde\" entwickelt hat. Die Erkenntnisse daraus ermöglichten die Entwicklung von Werkstoffen entsprechend den von der Industrie geforderten Eigenschaften. Diese werden mit der Werkstoffprüfung als einem wesentlichen Teil der Werkstoffkunde ermittelt. Das 20. Jahrhundert war geprägt durch eine ständig steigende Vielfalt an Werkstoffen. So wurden in den 1930er-Jahren die ersten Kunststoffe in Massenfertigung produziert. Seit den 1950er-Jahren haben mit der Erfindung des Transistors das Silizium und andere Halbleitermaterialien eine wesentliche Bedeutung gewonnen. Die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit Werkstoffen als Gegenstand universitärer Ausbildung befasst, hat sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts an technischen Hochschulen aus Metallurgie und Hüttenwesen, der Materialprüfung sowie an einigen Universitäten aus Physik, Chemie und Mineralogie heraus entwickelt. Erst mit den zu dieser Zeit aufkommenden analytisch-experimentellen Untersuchungsmethoden konnten kristalline Festkörper quasi durchdrungen werden: So entstand die moderne Metallografie. Zur selben Zeit wurden für Arbeitsprozesse auch immer leistungsfähigere und gleichzeitig leichtere Maschinen und Geräte notwendig. Daher begann auch die Konstruktionslehre, sich für die Möglichkeiten neuer Werkstoffe zu interessieren. Diese Fächer waren in industriellen Forschungsinstituten, an Universitäten, Technischen Hochschulen und verschiedenen öffentlichen Anstalten wie etwa den staatlichen Materialprüfungsämtern, der Reichsanstalt (später Bundesanstalt) für Materialprüfung oder der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (später Bundesanstalt) beheimatet. Hinzu kamen technisch-wissenschaftliche Vereine wie der Verein Deutscher Eisenhüttenleute (gegr. 1880), die Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute (gegr. 1912; heute Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik e. V.) sowie die Deutsche Gesellschaft für Metallkunde (gegr. 1919; heute Deutsche Gesellschaft für Materialkunde). Inzwischen hat sich für die Disziplin in Forschung und Lehre (nach Werkstoffkunde und Werkstoffwissenschaft) die Begriffe Materialwissenschaft und Werkstofftechnik etabliert.", "section_level": 1}, {"title": "Teilgebiete.", "content": "Das Fachgebiet Materialwissenschaft und Werkstofftechnik umfasst zahlreiche Material- und Werkstoffklassen, die jeweils für sich starke Bedeutung in Forschung und Entwicklung sowie in der Anwendung erlangt haben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Einteilung der Material- und Werkstoffklassen vorzunehmen. Die traditionelle Einteilung in Glas/Keramik, Metalle und Polymere ist dadurch weitgehend überholt. Eine Möglichkeit der Klassifizierung nach aktuellem Stand ist: Eine übliche Klassifizierung erfolgt in Konstruktionswerkstoffe, deren mechanische Eigenschaften im Vordergrund stehen, und Funktionsmaterialien, bei denen vorwiegend andere physikalisch-chemische (z. B. elektrische, thermische, optische, magnetische) Eigenschaften genutzt werden. Hinzu kommen neuerdings Material- und Werkstoffklassifikationen, die eine Kategorisierung über die Funktion als Eigenschaft vornehmen. Beispiele dafür sind: Die Eigenschaft eines Materials oder Werkstoffs wird nicht nur durch seine chemische Zusammensetzung bestimmt, sondern durch Strukturierung auf allen Größenskalen. Beispiele dafür sind:", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsthemen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Materialwissenschaft.", "content": "In der Materialwissenschaft bauen die Forschungsthemen auf bereits erarbeiteten Erkenntnissen zu naturwissenschaftlichen Phänomenen auf und setzen die darin vorgeschlagene grundlagenwissenschaftliche Forschung in einen Kontext möglicher Anwendungen. So geht sie signifikant über einen Erkenntnisgewinn zu grundlegenden physikalischen oder chemischen Phänomenen hinaus. Von weitreichender Bedeutung auch für die Werkstofftechnik sind dabei Themen der Thermodynamik und Kinetik. Darunter fallen thermodynamische und kinetische Grundlagen für ingenieurwissenschaftlich relevante Werkstoffe, etwa die Erarbeitung von Phasendiagrammen, die Untersuchung von Diffusionsvorgängen oder der Eigenschaften von Korngrenzen. Ein materialwissenschaftliches Forschungsfeld, das sich durch eine große Vielfalt auszeichnet, ist das Gebiet der Funktionsmaterialien, deren magnetische, elektrische oder optische Eigenschaften eng verknüpft sind mit ihrer Struktur und spezifischen Herstellungsverfahren. Auf der Mikro- und Nanoskala stehen aber auch mikrostrukturelle mechanische Eigenschaften von Materialien im Fokus, die bedeutende Auswirkungen auf das makroskopische Verhalten eines Bauteils haben und dadurch einen wichtigen Verknüpfungspunkt zwischen Materialwissenschaft und Werkstofftechnik darstellen. Wesentliche Eigenschaften von Materialien werden durch Strukturierung und Funktionalisierung von Grenz- und Oberflächen erzielt. Selbst im Bereich ingenieurwissenschaftlicher Forschung betrifft dies die Nanoskala und sogar die Größenordnung von wenigen Atomlagen. Dies gilt ganz erheblich auch für das Themenspektrum der Biomaterialien. Darunter sind synthetische Materialien oder Werkstoffe zu verstehen, die in der Medizin für therapeutische oder diagnostische Zwecke eingesetzt werden können. Die Materialwissenschaft umschließt dabei zellbiologische Untersuchungen zur Biokompatibilität oder der unmittelbar zur Erforschung der Biomaterialien notwendigen klinischen Test, jedoch ohne vorrangig Aspekte der Biophysik zu behandeln.", "section_level": 2}, {"title": "Werkstofftechnik.", "content": "Typische Themen der Werkstofftechnik grenzen sich von verfahrens- oder fertigungstechnischen Aspekten ab, indem sie deutlich auf die eigentliche Entwicklung von verbesserten oder neuartigen Werkstoffen fokussieren. Darunter fallen mit der metallurgischen, thermischen und thermomechanischen Behandlung von Werkstoffen sämtliche Aspekte der Wärmebehandlung in der Werkstofftechnik im schmelzflüssigen oder erstarrten Zustand, aber auch die klassische Legierungsforschung und verschiedenste Aspekte des Recyclings mit Bezug auf werkstofftechnisch-metallurgische Fragestellungen. Auf dem Gebiet des Sinterns als Herstellungsroute von Werkstoffen werden vielfältige Forschungs- und Entwicklungsthemen zu den beiden dominanten Werkstoffklassen der keramischen und metallischen Werkstoffe betrachtet. In dem weiten Feld der Verbundwerkstoffe reicht das Themenspektrum von Werkstoffen mit metallischer, keramischer und polymerer Matrix bis hin zur Verstärkung durch Teilchen, Kurzfasern oder Langfasern einschließlich Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoffe. Die mechanischen Eigenschaften spielen bei Konstruktionswerkstoffen eine dominante Rolle und stellen ein weiteres Themengebiet dar. Darunter fallen werkstoffmechanische Fragestellungen auf der Makroskala einschließlich thermomechanischer Beanspruchung sowie das Themenfeld der Tribologie. Schließlich werden die werkstofftechnischen Aspekte der Beschichtung oder Modifizierung von Oberflächen einschließlich werkstofftechnischer Korrosionsforschung unter dem Begriff Beschichtungs- und Oberflächentechnik zusammengefasst.", "section_level": 2}, {"title": "Berufsbild.", "content": "Durch das breite Spektrum seiner Thematiken und die vielseitigen Anknüpfungsmöglichkeiten zu anderen Disziplinen bietet das Fachgebiet der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik viele Berufsaussichten in der freien Wirtschaft, in Forschungsinstituten, an Hochschulen, technischen Überwachungsanstalten sowie im öffentlichen Dienst, beispielsweise in Materialprüfämtern. Die Tätigkeitsfelder in der Industrie umfassen sämtliche Bereiche von der Gewinnung und Veredelung über die Herstellung und Verarbeitung bis hin zum Recycling von Werkstoffen. Dazu zählen zahlreiche Tätigkeiten in der Forschung und Entwicklung, Simulation und Modellierung, Konstruktion und Berechnung, Herstellung und Verarbeitung sowie in der Qualitätssicherung, Schadensanalyse und betrieblichen Überwachung. Zu den beteiligten Branchen gehören unter anderem werkstoffherstellende und -verarbeitende Industrie, Maschinenbau, Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Kunststoffindustrie, chemische Industrie, Elektroindustrie, Energietechnik, Mikroelektronik, Medizintechnik oder Umweltschutz.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildungsberufe.", "content": "Um im Bereich Materialwissenschaft und Werkstofftechnik tätig zu werden, gibt es zahlreiche Ausbildungsberufe (Lehrberufe), darunter:", "section_level": 2}, {"title": "Studium.", "content": "In Deutschland kann man an über 37 Hochschulen Materialwissenschaft und Werkstofftechnik studieren. Durch die hohe Interdisziplinarität des Fachgebiets gibt es: Am Anfang des Studiums steht in der Regel die Grundlagenausbildung in den mathematisch-naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Fächern im Vordergrund. Dazu gehören insbesondere anorganische Chemie und physikalische Chemie, Physik (insbesondere Experimentalphysik), Festkörperchemie, Höhere Mathematik, Messtechnik, Technische Mechanik und Thermodynamik. Danach werden in der Regel Kenntnisse der theoretischen, experimentellen und technologischen Aspekte der einzelnen Werkstoffgruppen erweitert und vertieft. Dazu zählen Aufbau der Materialien, Herstellung und Verarbeitung, Materialprüfung und -charakterisierung, Modellierung, Simulation und Bauteil- und Systemverhalten. Struktureigenschaftsbeziehungen oder Thermodynamik und Kinetik, Werkstoffauswahl und -anwendung. Nicht technische Einheiten etwa zu den Grundzügen der Wirtschaftswissenschaft oder zur Projektorganisation, aber auch technisches Englisch sowie Exkursionen, Studienprojekte und Industriepraktika vervollständigen die Ausbildung.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungseinrichtungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Forschungseinrichtungen, die sich mit Materialwissenschaft beschäftigen: Universitäten und Hochschulen Sonstige Forschungsinstitute", "section_level": 2}, {"title": "BV MatWerk.", "content": "Die Bundesvereinigung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik e. V. (BV MatWerk) ist der Zusammenschluss von Vereinen und Verbänden der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in Deutschland (BV MatWerk). Das Internetportal des Fachgebiets der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik vereinigt alle relevanten Internetpräsenzen des Fachgebiets unter einem Dach.", "section_level": 1}], "src_summary": "Materialwissenschaft und Werkstofftechnik (kurz: MatWerk, auch: Werkstoffwissenschaft) ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit der Erforschung und Entwicklung von Materialien und Werkstoffen befasst; aus Werkstoffen werden technisch relevante Bauteile hergestellt.", "tgt_summary": "T|zh-hans:材料科学; zh-hant:材料科学; zh-sg:物质科学 材料科学,涉及物质的性质及其在各个科学和工程学领域的整合应用,是一个研究材料的制备或加工工艺、材料的微观结构与材料宏观性能三者之间的相互关系的跨领域学科。涉及的理论包括固体物理学,材料化学,应用物理和化学,以及化学工程,机械工程,土木工程和电机工程。与电子工程结合,则衍生出电子材料,与机械结合则衍生出结构材料,与生物学结合则衍生出生物材料等等。随着近年来媒体将注意力大量集中在纳米科学上,材料科学在科学与工程学领域越来越广为人知。它也是鉴识科学和破坏分析中的一个重要组成部分,以后者为例,它是分析各种飞航意外的关键。今日许多科技上的问题受限于材料能够容许的极限,也因此,在此领域的突破在未来科技具有指标性的影响。材料科学有着广泛的应用前景。", "id": 2768001} {"src_title": "Raúl Alfonsín", "tgt_title": "劳尔·阿方辛", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische Entwicklung.", "content": "Alfonsíns Vater war ein aus Spanien nach Argentinien ausgewanderter Ladenbesitzer, der als Gegner Francos im spanischen Bürgerkrieg mit der republikanischen Seite sympathisierte. Raúl Alfonsín studierte an einer Militärakademie und schloss mit einem B.A. im Range eines Leutnants ab. Danach hatte er genug vom Militärleben („became fed up with the military“) und studierte Jura an der Universidad Nacional de La Plata (UNLP). Dort engagierte er sich in der zentristischen Unión Cívica Radical. 1963 wurde Raúl Alfonsín erstmals nationaler Abgeordneter. 1973 versuchte er zum ersten Mal, von seiner Partei als Präsidentschaftskandidat aufgestellt zu werden, was ihm allerdings nicht gelang. Nachdem die argentinischen Militärdiktatoren gegen Großbritannien den Malwinenkrieg (Falklandkrieg) verloren hatten, wurden für den 30. Oktober 1983 demokratische Präsidentschaftswahlen anberaumt. Diese gewann Alfonsín als erster Kandidat der \"Unión Cívica Radical\" (UCR) gegen Ítalo Argentino Lúder, den Bewerber der Peronistischen Partei (PJ). Er gewann mit 51,74 % gegenüber 40,15 % der Peronisten. Alfonsín gelang es, bei der letzten Kundgebung seines Wahlkampfes zwischen 800.000 und einer Million Menschen auf der \"Avenida 9 de Julio\" rund um den Obelisco zu versammeln. Berühmt wurden seine Worte: „Con la democracia con la que no solo se vota, pero con la que se educa, con la que se cura, con la que se come.“ (Übersetzung: „Mit der Demokratie wird nicht nur gewählt, sondern mit ihr wird gebildet, mit ihr wird geheilt, mit ihr wird ernährt.“)", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Aufarbeitung der Diktatur-Verbrechen.", "content": "Nach nur wenigen Tagen im Amt nahm Alfonsín 1983 das Projekt der Aufarbeitung der Vergangenheit in Angriff. Dies geschah in einer Zeit, in der Argentinien noch immer umgeben war von Militärdiktaturen, die in den „schmutzigen“ 1970er und 1980er Jahren nicht nur in der Operation Condor kooperiert hatten. Neben der juristischen Aufarbeitung gab Alfonsin die Untersuchung des „gewaltsamen Verschwindenlassens“ zehntausender Menschen (der \"Desaparecidos\") während der Diktatur in Auftrag. Dazu wurde eigens die „Nationale Kommission über das Verschwinden von Personen“ (Comisión Nacional sobre la Desaparición de Personas – CONADEP) gegründet. Als Vorsitzender dieser Kommission übergab ihm schließlich der Schriftsteller Ernesto Sabato 1984 das berühmt gewordene Dokument «Nunca más», welches die Gräueltaten des Regimes sowie die Namen von rund 9.000 Verschwundenen (Desaparecidos) detailliert dokumentierte. Menschenrechtsgruppen gehen heute davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer bis zu 30.000 betrug.", "section_level": 3}, {"title": "Umstrittene Amnestiegesetze.", "content": "Wie Alfonsín in einem späteren Interview bekannte, war bereits vor dem ersten Staatsstreichversuch in den Ostertagen des Jahres 1987 der Plan zu den Amnestiegesetzen «Punto Final» (Schlusspunkt) und «Obedencia debida» (Gehorsamspflicht) für die Verbrechen der Militärs gereift. Lange Jahre wurde Alfonsín der Erlass dieser Gesetze zum Vorwurf gemacht, da sie zu einem vorläufigen Ende der Prozesse gegen die Folterer und Junta-Mitglieder führten. Er beteuerte hingegen, dass ihm nicht nur an einer Verwirklichung der Menschenrechte bezüglich der Vergangenheit gelegen war. Er fühlte sich verantwortlich, auch für die Zukunft der Menschenrechte in seinem Lande zu sorgen. Der Aufstand von Ostern 1987 endete mit einer Ansprache Alfonsíns vom Balkon der Casa Rosada mit den abschließenden Worten: „¡Feliz pascua! ¡La casa está en orden!“. (Übersetzung: „Frohe Ostern! Das Haus ist geordnet.“)", "section_level": 3}, {"title": "Schwierige Gesamtsituation.", "content": "Alfonsín sah sich mit einer hohen Auslandsverschuldung, unzufriedenen Militärs, Streiks und einer Hyperinflation konfrontiert. Ein erster Gesetzesentwurf sah die Reform der Gewerkschaften vor. Da diese jedoch die Machtbasis der Peronisten darstellten, wurde bereits dieser erste Gesetzesentwurf der Regierung Alfonsín von der peronistischen Opposition boykottiert. In der Folge sah sich seine Regierung insgesamt 4.000 Streiks und 15 Generalstreiks ausgesetzt. Der Versuch, das Land jenseits des Peronismus regierbar zu machen, scheiterte vorerst. Die Hyperinflation versuchte Alfonsin, immerhin mit vorübergehendem Erfolg, wenngleich durch die eigene Partei boykottiert, durch den \"Plan Austral\" in den Griff zu bekommen. Nachdem Carlos Menem bereits zu seinem Nachfolger gewählt war und in weiten Teilen des Landes Aufstände und Plünderungen ausbrachen, versuchte Alfonsín in einer letzten Anstrengung mit den Peronisten für die letzten Monate seiner Amtszeit ein gemeinsames Wirtschaftsprogramm aufzustellen. Dieses scheiterte an der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Peronisten. Daher gab er 1989 das Amt des Präsidenten fünf Monate vor Ablauf der verfassungsgemäßen Amtszeit an den Gewinner der Präsidentschaftswahlen, den Peronisten Carlos Menem ab.", "section_level": 3}, {"title": "Späte Jahre.", "content": "Raul Alfonsín kehrte jedoch der Politik nicht den Rücken. Er blieb seinem Land und seiner Partei verpflichtet und war bis zuletzt Senator der Republik. Alfonsín starb am Abend des 31. März 2009 in seiner Wohnung in der Avenida Santa Fe an den Folgen seiner Lungenkrebserkrankung. Hunderte von Bürgern versammelten sich spontan vor seiner Wohnung, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. In den folgenden zwei Tagen der Staatstrauer erwiesen ca. 70.000 Argentinier ihrem Expräsidenten die letzte Ehre im Kongressgebäude. Tausende folgten dem Trauerzug durch die Avenida Callao und die Calle Guido zum Recoletafriedhof und demonstrierten damit auch für die Demokratie in ihrem Land.", "section_level": 2}], "src_summary": "Raúl Ricardo Alfonsín Foulkes (* 12. März 1927 in Chascomús, Provinz Buenos Aires; † 31. März 2009 in Buenos Aires) war ein argentinischer Politiker. Er wurde 1983 nach dem Ende der letzten Militärdiktatur in Argentinien erster demokratischer Präsident und hatte dieses Amt bis 1989 inne, das er dann an Carlos Menem übergab.", "tgt_summary": "Raúl Ricardo Alfonsín Foulkes(音译劳尔·里卡多·阿方辛·福克斯,1927年-3月13日-2009年-3月31日)是一位阿根廷的律师和政治家,1983年12月10日至1989年7月8日担任阿根廷总统。出生于布宜诺斯艾利斯省查斯科穆斯,在国立拉普拉塔大学修习法律,并毕业于布宜诺斯艾利斯大学。他与激进公民联盟(UCR)有联系,在党分裂后加入里卡多·巴尔宾的派别。", "id": 1232733} {"src_title": "Mentuhotep IV.", "tgt_title": "曼图霍特普四世", "src_document": [{"title": "Hinweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erstes Regierungsjahr.", "content": "Mentuhotep IV. ist von Felsinschriften aus dem Wadi el-Hudi, die von einer Expedition unter der Leitung eines Antef stammen, bekannt. In Ain Suchna, einem Ort am westlichen Ufer des Roten Meeres, wenig südlich von Sues, fand sich ebenfalls eine Inschrift. Dieser Ort war der Hafen für Expeditionen in den Sinai.", "section_level": 2}, {"title": "Zweites Regierungsjahr.", "content": "Inschriften von Mentuhotep IV. kennt man aus dem Wadi Hammamat, wo sie sein Wesir Amenemhet in den Fels meißeln ließ. Dorthin führte der Wesir eine Expedition, um einen Sarkophag für den König zu besorgen. In diesen Inschriften wird das geplante Sed-Fest und das sogenannte „Gazellenwunder“ erwähnt. Nr. 1, 40, 105, 110 (Das Gazellenwunder: Eine Gazelle legt sich vor der versammelten Expeditionsmannschaft auf einen Stein, der für den Sarkophag des Königs vorgesehen ist, und bekommt ein Junges. In dieser Inschrift wird auch die volle Titulatur Neb-taui-Res genannt.), 113, 191 (Hier wird seine Mutter Imj genannt. Sie wird nur als Königinmutter bezeichnet, nicht als Königsgemahlin, woraus geschlossen wird, dass Neb-taui-Re nicht-königlicher Abstammung war.) 192, 241. Nr. 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 (Hier wird Nessumontus Teilnahme bezeugt, der später Amenemhet I. bei der Festigung seiner Herrschaft helfen wird.), 60. Die Inschriften im Wadi el-Hudi führen auch bis ins zweite Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Unbestimmt.", "content": "Weitere Erwähnungen finden sich auf einer Schale aus el-Lischt, die der Herrin von Dendera gewidmet ist und ebenfalls den Namen Amenemhets I. trägt. Es wird darüber spekuliert, ob Amenemhet I. diese Schale bei seinem Umzug von Theben nach Iti-taui mit genommen hat. Dagegen wird vorgebracht, dass sie zu zerbrechlich gewesen sei. Auch der Verweis auf Dendera sagt diesbezüglich nichts aus, da Amenemhet I. auch Stücke, die eindeutig dem Fayyum zuzuordnen sind, Hathor geweiht hat. Neuere Überlegungen machen es jedoch wahrscheinlich, dass der Herrscher nicht auf der Schale genannt wird, sondern dass der dortige Königsname zum Horusnamen von Mentuhotep II. zu ergänzen ist. Bei diesen Grabungen kamen auch Kacheln oder Fliesen zum Vorschein. Sie wurden entdeckt, als die Gründungsgruben an den Ecken der Pyramide von Amenemhet I. ausgehoben wurden. Die ägyptischen Arbeiter kamen mit einem Kachelfragment zu Herbert Eustis Winlock. Dieser konnte die Aufschrift jedoch nicht entziffern und gab sie an William Christopher Hayes weiter, der den Namen als den Mentuhoteps identifizierte. Die Kachel ist offenbar mit Fayence überzogen und die Hieroglyphen scheinen eingelegt zu sein. Die Zuweisung an Mentuhotep IV. bleibt Spekulation. Alle diese Gegenstände wurden vom Team des Metropolitan Museum of Art entdeckt. Darüber hinaus werden noch einige Skarabäen und Siegel erwähnt. Einer stammt aus Harageh am Eingang zum Fayyum und ist ein Doppelskarabäus mit einer S-Schleife in einer Kartusche auf der einen und dem Namen Neb-taui-Re auf der anderen Seite. Weitere Stücke werden von Hall und Petrie aufgeführt. Diese Stücke versuchte Stock als zeitgenössisch und sich auf den Herrscher beziehend nachzuweisen, da sie sich stilistisch und vom Fundort her ihrer Entstehungszeit zugehörig zeigen. Berman und Simpson schließen sich ihnen nicht nur an, sondern fügen sogar noch zwei weitere Stücke hinzu, für die „Objects from the King Fouad I Gift“ to the Egyptian Museum, Cairo, Journal d'entrée Nos. 83670, 85232 (ASAE, XLI (1942), 222) als Quelle angeführt wird. Sie sind wohl alle als Mottoskarabäen mit der Aufschrift \"Re ist der Herr der beiden Länder \" zu verstehen und datieren in das Neue Reich. Keiner von ihnen dürfte zeitgenössisch sein. Eduard Meyer erwähnt ein Fragment aus Deir el Bahri, wofür er Edouard Naville als Quelle anführt.", "section_level": 2}, {"title": "Königslisten.", "content": "In den Königslisten von Sakkara und Abydos wird Neb-taui-Re nicht erwähnt; auf Se-anch-ka-Re folgt sofort Amenemhet I. In der Königsliste von Karnak aus der Zeit von Thutmosis III. folgt auf Nummer 6: Neb-hetep-Re und Nummer 7: Snefer-ka-Re unter Nummer 8 ein [...]ta[...]. Dieser wird allgemein zu Neb-taui-Re ergänzt, wobei allerdings auch Se-anch-ib-taui gemeint sein könnte, denn die Tafel von Karnak ist allgemein sehr ungenau. Bei Nummer 7 wäre so auch ein Schreibfehler für Se-anch-ka-Re möglich. Belegt sind ausschließlich zwei Regierungsjahre. Meist werden diesem Herrscher aber noch fünf oder sieben „leere Jahre“ zugerechnet, die im Turiner Königspapyrus erwähnt werden. Auch hier ist ein Fehler des Schreibers nicht auszuschließen. In Karnak ist aber ein Bruchstück einer weiteren Königsliste aus der Zeit von Amenhotep I. aufgetaucht, auf der zwischen Se-anch-ka-Re und Amenemhet I. ein „Gottesvater“ Sesostris eingeschoben ist. Dies hat im Zusammenhang mit den „leeren“ Jahren auf dem Turiner Papyrus zu vielen Spekulationen Anlass geboten.", "section_level": 2}, {"title": "Mögliche Gegenkönige in Unternubien.", "content": "Die Reichseinigung war noch nicht gefestigt. Vor allem im Unternubien gab es noch Widerstand einiger – wahrscheinlich örtlicher – Könige, die ihre Namen ebenfalls in Kartuschen schrieben:", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die ersten Hinweise auf Neb-taui-Re brachte James Burton. Die Expedition von Carl Richard Lepsius Mitte des 19. Jahrhunderts konnte dann weitere Inschriften finden. Dabei wurden die ersten Inschriften im Wadi Hammamat entdeckt und im Anschluss auch publiziert. Für Verwirrung sorgte die Einordnung Neb-taui-Res in die Reihe der Mentuhoteps. Da er auf den Königslisten nicht erwähnt wird, wurde er für einen Vorgänger von Neb-hetep-Re und Se-anch-ka-Re gehalten. Da er aber für seine Expedition bereits Leute aus Menat-Chufu rekrutieren konnte, musste er nach der Reichseinigung durch Neb-hetep-Re regiert haben. Erst die Identifizierung seines Wesirs Ameny mit Amenemhet I. hat hier den Ausschlag gegeben. Beispielhaft zeigt sich die anfängliche Unklarheit in den verschiedenen Publikationen James H. Breasteds. In seiner \"History of Egypt.\" (1905) schrieb er noch die Inschrift mit dem Gazellenwunder Se-anch-ka-Re zu, aber bereits in seinen englischen Übersetzungen und in einem Aufsatz konnte er die Verhältnisse klären. Weiter wurde ihm lange Zeit eine Inschrift in Konosso zugeschrieben. Simpson konnte diese Inschrift Neb-hetep-Re zuweisen. Durch den Nachweis, dass die Inschrift von Konosso nicht Neb-taui-Re zuzusprechen sei, änderte sich die Einschätzung dieses Königs ganz beträchtlich. Anfangs hatte man ihn noch für bedeutend gehalten, da er so viele und große Expeditionen organisieren konnte, danach hielt man ihn für einen schwachen König, der von seinem viel mächtigeren Wesir gestürzt worden sei. Murnane vermutete aufgrund der Schale aus el-Lischt sogar eine Coregentschaft mit Amenemhet I. Wie aber Berman bemerkt hat, steht das im Widerspruch zu der Vermutung Beckeraths, dass Amenemhet I. zu Beginn seiner Regierung einen anderen Namen getragen habe, da auf der Schale die übliche Form erscheint. Winlock vermutete, dass der Umzug von Theben nach Iti-taui bereits unter Neb-taui-Re stattgefunden haben könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Allgemeines Zum Namen Detailfragen", "section_level": 1}], "src_summary": "Mentuhotep IV. regierte etwa von 2001 bis um 1994 v. Chr. als altägyptischer König (Pharao) der 11. Dynastie (Mittleres Reich). Im Königspapyrus Turin steht statt seines Namens die Eintragung \"7 Jahre weggelassen\".", "tgt_summary": "曼图霍特普四世(英语:Mentuhotep IV),古埃及中王国时期第十一王朝的末代国王(在位时期大约是公元前1998年—约公元前1991年)。他远征红海,目的是探险和采石。他死后由阿米尼姆亥特即位,后者建立了第十二王朝。由于他的陵墓和木乃伊均未发现,其他事迹待考。", "id": 2083695} {"src_title": "John Atkinson Hobson", "tgt_title": "約翰·阿金森·霍布森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der im englischen Derby geborene Hobson studierte am Lincoln College in Oxford und arbeitete 1880 nach seinem Abschluss als Lehrer für klassische und englische Literatur. Nachdem er 1887 nach London gezogen war, nahm er eine Stelle an der London School of Economics an. 1899 wurde er vom Manchester Guardian als Korrespondent nach Südafrika geschickt, um über den Zweiten Burenkrieg zu berichten. Während seines Aufenthaltes nahm sein Gedanke, der Imperialismus sei Folge des modernen Kapitalismus und seines systemimmanenten Expansionsstrebens, konkrete Formen an. Als er nach England zurückkehrte, begann er, über und gegen den in England weit verbreiteten Hurra-Patriotismus zu schreiben und kritisierte den Krieg in Afrika. 1902 veröffentlichte er seine berühmteste Arbeit \"Imperialism – A Study\", in der er den Imperialismus mit seinen ökonomischen Ansichten in Verbindung brachte. Der erklärte Gegner des Ersten Weltkriegs war während des selbigen unter anderem Mitglied der Union of Democratic Control, die sich gegen den Einfluss des Militärs auf die Regierung aussprach, die Zensur und die Einführung der Wehrpflicht kritisierte und eine liberalere bzw. friedlichere Außenpolitik forderte. 1919 wurde er Mitglied der Independent Labour Party und verfasste in der Folge mehrere sozialistische Publikationen. 1938 veröffentlichte er eine Autobiografie.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Hobson wurde unter anderem bekannt durch seine Kritik an den neoklassischen Ökonomen. In seiner Unterkonsumtionstheorie vertrat er die Meinung, dass in den Industriestaaten der westlichen Welt die Produktion schneller wachse als die Massenkaufkraft. Die koloniale Expansion stelle daher einen Versuch dar, Absatzmärkte für die Überproduktion sowie Rohstoffquellen und günstige Produktionsstandorte zu erschließen bzw. erst zu schaffen. Er sah bereits die Grundzüge einer globalisierten Wirtschaft voraus ( In: \"Imperialism – A Study\"). Allerdings warnte Hobson davor, dass die Sonderinteressen der Kapitaleigner die Staatsgeschäfte dominierten. Aus deren radikalem Kapitalismus und Expansionismus gingen notwendigerweise Konflikte mit konkurrierenden Nationen hervor, welche die Mächte unter Umständen bis in die kriegerische Auseinandersetzung treiben könnten. Er nahm an, dass der Kapitalismus durch seinen Expansionsdrang im schlimmsten Fall die Erde zerstöre. Damit ging Hobson weiter als Marx, der die Selbstzerstörung des kapitalistischen Systems aus den Widersprüchen der Produktionsweise ableitete. In seinen frühen Schriften, besonders jedoch in seinen Betrachtungen über Südafrika und den Burenkrieg, sind auch antisemitische Töne zu finden, denen zufolge die britische Politik angeblich im Griff von Juden sei und von deren (finanziellen) Interessen bestimmt und gelenkt werde (die südafrikanische Stadt Johannesburg bezeichnete er als „Neu-Jerusalem“). \"Imperialism - A Study\" wurde von Lenin für seine Schrift \"Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus\" aufgegriffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Atkinson Hobson (* 6. Juli 1858 in Derby; † 1. April 1940 in Hampstead-London) war ein englischer Publizist und Ökonom.", "tgt_summary": "约翰·阿金森·霍布森(John Atkinson Hobson 1858年-7月6日-1940年-4月1日)英国经济学家、社会科学家、帝国主义评论家,广受欢迎的讲师和作家。他1902年的著作《帝国主义 (霍布森)》对俄国布尔什维克革命家列宁的思想产生重大影响,并在其著作《帝国主义是资本主义的最高阶段》得以体现。此外,托洛茨基和汉娜·阿伦特的《极权主义的起源》也受到他的影响。", "id": 1096806} {"src_title": "MX Resource Record", "tgt_title": "MX记录", "src_document": [{"title": "Beispiel.", "content": "Soll eine Mail an versendet werden, überprüft der Mailserver des Absenders zunächst den MX-Record von wikipedia.org. Er bekommt folgende Mailserver genannt: Nun erkundigt er sich nach dem AAAA-Record und dem A-Record des Servers mit der höchsten Priorität (d. h. kleinsten Zahl), um ihm die zugehörige IP-Adresse zu entnehmen. Er bekommt folgende Auskunft: Bei dieser Adresse versucht er nun, die Nachricht abzuliefern; misslingt dies, versucht er es anschließend mit der Alternative lists.wikimedia.org.", "section_level": 1}, {"title": "Manuelle Überprüfung von MX-Einträgen.", "content": "Normalerweise tätigen Mailserver entsprechende DNS-Anfragen nach MX-Records beim Versenden von E-Mails. MX-Records lassen sich händisch mit DNS-Abfragetools abfragen. Da diese jedoch meist standardmäßig nur A-Records abfragen, muss in diesem Fall der Anfragetyp explizit angegeben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Windows / Unix (samt Mac OS X).", "content": "Unter Microsoft Windows, Unix sowie Mac OS X kann mit dem mitgelieferten Kommandozeilen-Tool \"nslookup\" ein MX-Record abgefragt werden. Das Setzen des Types geschieht mit codice_1.", "section_level": 2}, {"title": "Unix Erweitert.", "content": "Unter Unix- und Linux-Derivaten gibt es verschiedene Möglichkeiten, MX-Records abzufragen. Das Programm \"dig\" gibt die vollständige Antwort des DNS-Servers zurück: Eine Schnell-Abfrage ist auch mit dem Programm \"host\" möglich: Abfragen sind auch mit dem Programm nslookup interaktiv möglich. Die Abfrage lautet im nicht-interaktiven Modus:", "section_level": 2}, {"title": "Reverse MX Record.", "content": "Eine spezielle Form von MX-RRs sind Reverse-MX-RRs. Hierbei handelt es sich um die Domain-Name-System-Einträge der versendenden Mailserver. Diese Einträge werden z. B. bei der Sender Policy Framework Technology verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Priorität und Preference.", "content": "Der Mailserver mit der höchsten Priorität ist derjenige mit dem niedrigsten Preference-Wert. Eine bei Spammern beliebte Methode ist, eine Verbindung zu demjenigen Mailserver aufzubauen, der in der MX-Liste mit der geringsten Priorität angegeben ist (derjenige mit dem höchsten numerischen Wert). Hierdurch sollen Spamfilter umgangen werden, die auf dem Mailserver mit der höchsten Priorität laufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein MX Resource Record (englisch MX-Eintrag, eigentlich Mail Exchange Resource Record, MX-RR) einer Domain ist ein Resource Record im Domain Name System, der sich ausschließlich auf den Dienst E-Mail bezieht.", "tgt_summary": "邮件交换记录 (MX record)是域名系统(DNS)中的一种资源记录类型,用于指定负责处理发往收件人域名的邮件服务器。MX记录允许设置一个优先级,当多个邮件服务器可用时,会根据该值决定投递邮件的服务器。简单邮件传输协议(SMTP)会根据MX记录的值来决定邮件的路由过程。", "id": 700553} {"src_title": "Saigō Takamori", "tgt_title": "西鄉隆盛", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der Sohn des niederen Samurai Saigō Kichibē trat nach einer militärischen und religiösen Ausbildung in die Dienste von Shimazu Nariakira, des lokalen Daimyōs der Provinz Satsuma. Später gab man ihm das Kommando über 50.000 Samurai, einen großen Teil der kaiserlichen Armee. Als ein Führer der kaiserlichen Truppen im Boshin-Krieg, in dem er über 50.000 Samurai kommandierte, war Saigō einer der Hauptakteure während der Meiji-Restauration. Trotz seiner bescheidenen Herkunft wurde er Ratgeber (, \"sangi\") und General (z. B. auch Gensui) im neuen Staat. Saigō war ein Gegner der Modernisierung Japans und der Öffnung des Handels für den Westen. Er bestand 1873 jedoch darauf, dass Japan versuchen sollte, Korea zu annektieren, bevor der Westen sich über dessen Potenzial klar wurde. Da die anderen Führer der Restauration (unter anderem auch Ōkubo Toshimichi) jedoch gegen diese Pläne waren, legte Saigō seine Ämter nieder und kehrte zurück in seine Heimatstadt Kagoshima, wo er wenig später eine Privatschule für treue Samurai gründete, die ebenso ihre Ämter niedergelegt hatten, um ihm nach Tokio zu folgen. Im Jahr 1877 revoltierten sie unter der Führung von Saigō in der Satsuma-Rebellion gegen die Regierung, die die Rechte der Samurai stark beschnitten hatte und ihnen unter anderem auch das Recht genommen hatte, Schwerter zu führen. Obwohl der kaiserliche Palast eine neue Armee aufgestellt hatte und sie mit modernen Waffen ausgerüstet war, konnten die Samurai mit ihren traditionellen Waffen die kaiserliche Armee erfolgreich für mehrere Monate in Kämpfe verwickeln. Während der Schlacht von Shiroyama am 24. September 1877 wurde Saigō schwer an der Hüfte verletzt, und so bat er einen Kameraden, ihn zu enthaupten, um seine Gefangennahme und somit Entehrung zu verhindern. Obwohl Legenden und Kunstwerke Saigō darstellen, wie er feierlich Seppuku begeht, wird dies durch Autopsien und zeitgenössische Berichte widerlegt. Zahlreiche Legenden rankten sich um Saigō, viele davon bestritten seinen Tod. Viele Japaner erwarteten seine Rückkehr aus Indien oder dem Kaiserreich China, oder dass er zusammen mit dem russischen Kronprinzen zurücksegelte, um das Unrecht zu bekämpfen. Da die Meiji-Regierung nicht imstande war, die Zuneigung des Volkes für diesen Kämpfer für die Tradition zu brechen, erkannte sie am 22. Februar 1889 offiziell seinen Mut an und begnadigte ihn postum. Eine Statue im Tokioter Ueno-Park, geschaffen von Takamura Kōun, zeigt Saigō, wie er seinen Hund spazieren führt. Im Nanshū-Schrein (nahe seinem Grab im buddhistischen Tempel Jōkōmyō-ji in Kagoshima) wird er als Kami verehrt. Saigōs letztes Gefecht gegen die Meiji-Regierung bildete die Grundlage für den 2003 erschienenen US-amerikanischen Spielfilm \"Last Samurai\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Saigō Takamori (jap. ; * 23. Januar 1828; † 24. September 1877 in Kajiyachō, Kagoshima, Provinz Satsuma (heute: Präfektur Kagoshima)) war einer der einflussreichsten Samurai in der japanischen Geschichte. Sein jüngerer Bruder war Saigō Tsugumichi.", "tgt_summary": "西乡隆盛(1828年-1月23日-1877年-9月24日),是日本江户时代末期(幕末)的萨摩藩武士、军人、政治家。幼名小吉,元服时名隆永(后改武雄、隆盛),通称吉之介(后改善兵卫、吉兵卫、吉之助),号南洲。王政复古后西乡被授予位阶之时,亲友误将其父之名“隆盛”上报,其后将错就错,即以隆盛为名。 西乡隆盛是明治维新的元勋,与木户孝允、大久保利通并称「维新三杰」。明治初年曾任要职,推行多项重大改革,并在岩仓使节团出国访问期间主导留守政府;在明治六年政变中辞职下野后回乡建立私学校,1877年发起明治初年最大出租车族叛乱,即西南战争。叛乱失败,最终自杀身死;死后十二年,因舆论的同情、声援而得到特赦,并追赠正三位。三弟西乡从道、从弟大山岩也都是明治政府的重臣。", "id": 2570717} {"src_title": "Pub", "tgt_title": "英式酒吧", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Bezeichnung „Pub“ ist eine Erfindung des Viktorianischen Zeitalters und die Kurzform für „Public House“. Die Einrichtung hingegen geht auf die römischen Besatzer der Antike zurück, die ein weitläufiges Straßennetz errichteten, an deren Knotenpunkte sich Gasthäuser für Reisende ansiedelten. Seinerzeit war es üblich, dass in den Dörfern einer der Bewohner das gesamte Dorf zu sich einlud, dort dann kochte und Getränke ausschenkte. Dadurch entstand der Begriff \"Public House\". Das heutige Interieur verweist immer noch auf das damalige Aussehen der Pubs. Holzmobiliar, Sofas/Couches und Teppiche luden zum gemütlichen Beisammensein ein, was sich im Vereinigten Königreich bis heute nicht verändert hat. Damit die Pub-Gesellschaften nicht durch „Gaffer“ gestört wurden, wurden dunkel gefärbte Fensterscheiben verbaut, welche das Hineinschauen verhinderten.", "section_level": 1}, {"title": "Das Alehouse.", "content": "Im siebten Jahrhundert nach Christus wurde erstmals von König Æthelberht von Kent eine Regelung hinsichtlich der Anzahl der Alehouses, wie sie damals hießen, und der Trinkgefäßgröße getroffen. Drei Jahrhunderte später wurde von König Edgar ein spezielles Trinkgefäß mit einer Skala auf der Innenseite eingeführt. Dieses wurde herumgereicht und gemeinsam daraus getrunken. Jeder trank bis zum nächsten Strich (engl. Peg) und reichte dann das Gefäß weiter. Hatte er über den Strich hinaus getrunken, so nahm er dem nächsten das Bier weg. Daher die Redewendung „taking someone down a peg or two“. Die nachfolgende Christianisierung übernahm viele Trinkrituale der heidnischen Kultur, und es wurde sogar extra Bier für kirchliche Feste, so genanntes „scot ale“, gebraut. Heimlich gebrautes Bier, für das die Abgaben an die Kirche hinterzogen wurden, wurde „scot free“ genannt. Im Mittelalter nahm die Trinkwasserqualität rapide ab (Seuchen, Abwässer von Gerbereien etc.), sodass Ale, auf Grund des Kochens der Würze während des Brauvorgangs, zum einzig sicheren Getränk wurde und Alehouses eine noch wichtigere Rolle spielten.", "section_level": 2}, {"title": "Das Inn.", "content": "Mit der Zunahme des Handels und vor allem auch der Pilgerfahrten wurden immer mehr Übernachtungsmöglichkeiten für Reisende gebraucht. Alehäuser, vor allem jene von Mönchen geführten, boten bald auch Übernachtungsmöglichkeiten an. Das Inn war erfunden. Das älteste noch bestehende Inn in London ist das George Inn in Southwark, London. Es wurde im Jahre 1542 erbaut, jedoch 1676 Opfer des Feuers, das in Southwark wütete. Im selben Jahr wurde es wieder aufgebaut. Das benachbarte Tabard, ebenfalls ein Inn, wird bereits im Jahre 1388 in den \"Canterbury Tales\" erwähnt. Dieses Pub wurde anno 1874 trotz Protesten der Bevölkerung abgerissen. Eine Gedenkplakette in der Tabard Street weist auf das ehemalige Inn hin. Für Kirchenbauleute wurden oft von der Kirche eigene Inns betrieben, welche danach nicht selten als öffentliche Inns weiterbetrieben wurden. Sie wurden vielfach nach der Kirche, die die Bauleute erstellten, benannt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Taverne.", "content": "Unter Elisabeth I. (1558–1603) erlebte England einen Aufschwung des Handels und der militärischen Macht. Die Bevölkerung wuchs und die Städte nahmen an Zahl und Größe zu. In den Städten dieser Zeit schenkten die Tavernen ursprünglich nur Wein aus. Im Gegensatz zum Alehouse, welches eine Lebensnotwendigkeit bot, waren die Tavernen der Freude und der Entspannung gewidmet. Die Armen der Stadt gingen ins Alehouse, um sich zu wärmen, billiges Essen zu bekommen und etwas nicht krankmachendes zu trinken. Die Reichen gingen in die Taverne, um zu speisen und dem Wohlleben zu frönen. Die Taverne war aber keineswegs nur der romantisch verklärte gemütliche Ort mit offenem Feuer und gepflegter Unterhaltung. Trunkenheit war zu dieser Zeit nicht verpönt und viele zwielichtige Gestalten und Prostituierte gingen in den Tavernen ihrem Handwerk nach. Trotzdem waren die Tavernen das Herz der urbanen Kultur dieser Zeit. Im Rahmen der Änderungen der sozialen Strukturen zum Ende des 18. Jahrhunderts begann der Niedergang der Tavernen. Alehouses verkauften nach Ende des Monopols auch Wein und die so genannten „Gin Palaces“ zogen das trinkfreudige Publikum ab. Auch wurde Trunkenheit für die mittleren Schichten zur Schande und war nicht mehr erstrebenswert. Die Oberklasse zog sich in ihre „Gentlemen’s Clubs“ zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Kaffee, Kakao, Tee.", "content": "Nach dem englischen Bürgerkrieg, welcher 1642 begann und in dem für die Alehäuser, Tavernen und Inns eine Besteuerung eingeführt wurde, veränderten drei Getränke die Gewohnheiten der Briten. Nach Einführung des Kaffees (1650), Kakaos (1657) und Tees (1660) wurde im Jahre 1652 in London das erste Kaffeehaus eröffnet. (Dort in Cornhill steht heute das Jamaica Wine House.) Im großen Feuer von 1666 gingen viele der historischen Holzhäuser des Mittelalters und der Tudorzeit verloren. Nach dem Brand mussten Häuser in London aus Stein oder Ziegel gebaut werden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zeit der Postkutschen.", "content": "An die Zeit der Postkutschen (1657 wurde die erste regelmäßige Postkutschenverbindung zwischen London und Chester eingerichtet) erinnert man sich in England gerne als goldenes Zeitalter und Relikte aus dieser Zeit, sowie Bilder romantischer Szenerien aus diesem Kontext, sind auch bei neuen Pubs beliebte Dekorationsmaterialien. Die geringe Reisegeschwindigkeit, die geringe Reichweite der Pferde (ca. 20 Meilen ~ 30 km) und die Notwendigkeit die Pferde zu füttern und zu tränken führten zur Gründung vieler Coaching Inns entlang der Postkutschenrouten. Entweder wurden die Inns entlang der Strecke umgebaut, oder es wurden neue errichtet. Diese boten auch eine gewisse Sicherheit gegen die allgegenwärtigen, heute zu unrecht romantisch verklärten, Räuber und Wegelagerer, welche die Postkutschen häufig überfielen. Mit der Einführung des Postdienstes wurden die „Coaching Stations“, wie sie auch genannt wurden, dichter aneinander gebaut und die Pferde an diesen gewechselt statt sich auszuruhen, um eine höhere Reisegeschwindigkeit zu erreichen. Der Postmann war standardmäßig mit einer Muskete und zwei Pistolen bewaffnet, was auch bitter nötig war. Das Betreiben eines solchen Inns war teuer und vor allem die Inns, welche nicht an End- oder Kreuzungspunkten von Strecken lagen, hatten ein hartes Brot. Der Standard der Inns war sehr uneinheitlich und oft beschwerten sich die Reisenden über Schmutz und stinkende Betten. Viele Wirte arbeiteten auch mit den Straßenräubern zusammen und gaben ihnen Tipps, welche Reisenden es sich auszurauben lohnte. Trotz dieser Widrigkeiten wuchsen die Ortschaften entlang der Strecken, und die Inns wurden zum Handels-, Gerichts- und Festplatz der Umgebung. Die Inns waren oft mehrere Stockwerke hoch mit 60 Betten und Platz für 50 Pferde. Es waren also große Gebäude für diese Zeit. Während noch bei der Stockton and Darlington Railway die Pubs eine wichtige, wenn auch nicht gern gesehene Rolle im Betrieb spielten, führte dennoch das Aufkommen der Eisenbahn zu einem Wandel, der die Postkutschen mit zunehmender Ausbreitung verschwinden ließ. Daher gibt es nur noch ganz wenige Coaching Inns dieser Zeit. Sie gehören alle dem National Trust.", "section_level": 2}, {"title": "Der Gin Palace bzw. Gin Shop.", "content": "Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden die Beschränkungen zum Destillieren von Gin aufgehoben, und das Land wurde praktisch in billigem Alkohol ertränkt. Das Ausmaß des Alkoholkonsums war so gewaltig, dass trotz verbesserter hygienischer Zustände die Bevölkerungszahl Londons merklich abnahm. Die Briten tranken sich buchstäblich zu Tode. Vor allem die Armen verfielen dem Gin. Ein zeitgenössisches Gemälde zeigt eine Mutter auf der „Gin Straße“, die so betrunken ist, dass sie ihren Säugling fallen lässt, während auf der „Ale Straße“ gesunde fröhliche Menschen zu sehen sind. Erst in der Mitte der 1820er Jahre wurde die Produktion und der Vertrieb von Gin eingeschränkt und zwar auf Druck der Industriellen, die nüchterne Arbeiter brauchten, und der Mittelschicht, die sich von den vielen Schnapsleichen angewidert fühlte. Der Gin wurde den Armen in Gin Shops verkauft, - ungemütlichen Orten, wo es außer Gin nichts zu kaufen gab, und die die Kunden nicht zum Verweilen einladen wollten. Da die Gin Shops oft die einzigen beleuchteten Häuser in den Armenvierteln waren, wurden sie von den Armen oft Gin Palaces genannt. Die Zahl der Toten ging auch zurück, weil in den 1820er Jahren von geschmuggeltem, sehr gesundheitsschädlichem (Fuselöl) auf legal gebrannten Gin umgestellt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Die Abschaffung der Sperrstunde.", "content": "Die Sperrstunde in den Pubs wurde im Jahr 1915 gesetzlich eingeführt. Damit sollte verhindert werden, dass die englischen Rüstungsarbeiter bis tief in die Nacht hinein tranken und am nächsten Tag verkatert in der Fabrik standen. Die Öffnungszeiten wurden (regional abweichend) auf 11 bis 16 Uhr und 19 bis 23 Uhr festgelegt. Um 22:45 Uhr läutete der Wirt eine Glocke, und es konnte nach dem Ausruf „Last Order“ die letzte Bestellung getätigt werden. Dieses Ausrufen führte häufig zu größeren Panikbestellungen der Pubgäste, die die bestellten Alkoholika bis 23.00 Uhr („Drink up, please“) in sich hineinschütteten. Inzwischen wurde diese Sperrstunde deutlich gelockert, so dass besonders in Großstädten die Pubs bis 2 Uhr geöffnet haben können. Man will damit die oben erwähnten Trinkgelage verhindern. Kritiker bemängeln allerdings, dass durch die längeren Öffnungszeiten noch mehr Alkohol getrunken wird und die Ausschreitungen aufgrund von Alkoholmissbrauch noch stärker werden. Sie fordern von der Regierung die gesetzliche Wiederaufnahme der Sperrstunde.", "section_level": 2}, {"title": "Pubs außerhalb der britischen Inseln.", "content": "In den japanischen Großstädten hat sich seit den 1990er Jahren das Pub als eine sehr populäre Alternative zu den traditionellen japanischen Kneipen entwickelt. In Tokio findet sich an jedem größeren Bahnhof auch ein Pub. Pubs in Japan bemühen sich sehr, die englische bzw. irische Atmosphäre wiederzugeben mit Holzvertäfelung, Teppichen und vor allem mit sonst in Japan nirgends erhältlichen importierten Bieren. Guinness startete seinen Siegeszug in Japan in den Pubs. Außerdem bieten die englischen Pubs in Japan immer auch Fish and Chips an. Auch in Deutschland, den USA und vielen anderen Ländern findet man häufig Pubs. Meistens handelt es sich hierbei um Pubs im irischen Stil, \"Irish Pubs\". In der Schweiz sind seit den 1970er Jahren Pubs zu finden,- zunächst vereinzelt in den Städten und heute immer häufiger auch in Touristenorten, um den englischen Gästen ein wenig Heimatgefühl zu vermitteln. Den Markt in den Städten teilen sich Gastronomieketten. Man findet aber immer noch unabhängige Pubs.", "section_level": 1}, {"title": "Modernes Erscheinungsbild.", "content": "Pubs unterscheiden sich von üblichen Bars und Kneipen, indem sie überwiegend mit Holz und Teppichen eingerichtet sind. In vielen Pubs schmücken Fan-Utensillien von Fußballvereinen die Wände, entsprechend werden oftmals Fußballspiele der englischen Premier League übertragen. Andere Pubs, vor allem in Großstädten, zeigen durch „No fan colours“-Schilder deutlich, dass sie keine Gäste in Fußballtrikots dulden, um keine Streitigkeiten zwischen rivalisierenden Anhängerschaften heranwachsen zu lassen. In vielen Pubs wird Gästen, die bestimmte Kleidermarken tragen der Eintritt verwehrt, um Casuals fernzuhalten. Das Sitzplatzangebot ist in der Regel begrenzt, ohnehin bilden sich im Verlauf des Abends oft Menschentrauben vor der Theke. Dartboards und Billardtische finden sich sehr häufig, des Weiteren Automatenspiele (wenn auch in der Regel keine Geldspielautomaten). Dem angestrebten rustikalen Ambiente folge leistend, sind die Fenster in der Regel getönt. Seit Mitte der 1990er Jahre werden in zunehmendem Maße Pubs von Betreiberketten übernommen. Zu den größten Betreibern von Pubs gehören die Unternehmen Punch Taverns und Mitchells & Butlers im Vereinigten Königreich.", "section_level": 1}, {"title": "Umgangsformen und Konventionen.", "content": "Die Umgangsformen sind unkompliziert; das Pub ist einer der wenigen Orte in Großbritannien, an dem Klassenunterschiede eine geringe Rolle spielen. Getrunken wird traditionell Bier in den Variationen Lager, Ale und Bitter aus einer reichen Auswahl, das man sich selbst an der Theke holt und dort auch sofort bezahlt. Speisen \"(Bar meals)\" werden unter Nennung der Tischnummer an der Theke bestellt, ebenfalls gleich bezahlt und, sobald sie fertig sind, am Tisch serviert. Eine Bezahlung erst am Ende des Besuchs bzw. auf Deckel, wie in Deutschland üblich, ist nicht möglich, somit ist auch Anschreibenlassen nicht gestattet. Außer Bier und Whiskey sind neben Softdrinks auch andere Getränke wie Cider, Wein oder Spirituosen verbreitet, Cocktails dagegen unüblich. Deutschen Biertrinkern erscheint zudem die Bierausgabe ohne oder mit nur einer kleinen Schaumkrone gewöhnungsbedürftig, jedoch herrscht in Großbritannien die Haltung \"I pay a pint, I want a pint!\", also etwa: \"Ich bezahle ein (ganzes) Pint, also möchte ich auch ein (ganzes) Pint haben!\" vor. In Großbritannien ist die Gepflogenheit weit verbreitet, nach der Arbeit mit den Kollegen Bier zu trinken. Folglich stellt der Feierabend die wesentliche Einnahmequelle der Betreiber dar. Allerdings sieht man auch tagsüber schon Geschäftsleute in Pubs, die dort ihre Mittagspause verbringen und dabei auch durchaus schon ein Pint Bier zu sich nehmen. Die Auswahl an Getränken ist meist größer als die Auswahl an Speisen. Traditionelles Pub-Essen sind britische Spezialitäten wie Fish and Chips, Steak and Kidney Pies und andere Fleischpasteten, oft serviert mit mashed potatoes (Kartoffelpüree). Es ist selbst in überfüllten Pubs verpönt, sich durch auffälliges Rufen oder Geldscheinwedeln beim Wirt Gehör zu verschaffen. Stattdessen wird von diesem erwartet, dass er die Reihenfolge, in der die Gäste eintreffen, im Auge behält. Verliert der Wirt dennoch den Überblick und bedient einen Gast, der noch nicht an der Reihe wäre, so verlangt die Konvention, dass dieser ablehnt und den Wirt mit einem Wink auf den übergangenen Gast hinweist. Es ist höchst unüblich, im Pub Trinkgeld zu geben. Um sich dennoch für guten Service erkenntlich zu zeigen, kann man dem Wirt mit den Worten „... and one for yourself“ ein Bier ausgeben. Dieser antwortet darauf gelegentlich mit den Worten „I’ll save it for Ron“ (kolloq. für „later on“), er wird also später ein Bier auf Kosten des Gastes trinken – vorher aber sicherstellen, dass er dem Spendierenden zuprostet. Sehr beliebt sind die sogenannten Pub-Quiz-Abende, an denen von einem Quizmaster Fragen gestellt werden, die das Publikum einzeln oder in Teams lösen muss. Dem Sieger winken als Preis kleinere Geldbeträge. In England ist auch der pub-crawl weit verbreitet, dabei werden möglichst viele Pubs an einem Abend hintereinander besucht. Seit im Juli 2007 das „Health Act 2006“ (Gesundheitsgesetz 2006) in Kraft trat, ist in allen britischen Pubs das Rauchen streng untersagt. Gelegentlich sind im Außenbereich (Steh-)Tische installiert, überdacht und manchmal auch beheizt, dort ist das Rauchen dann zulässig. Dies führt des Öfteren dazu, dass sich auch bei Regenwetter mehr Personen \"vor\" dem Pub befinden als darin.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Alle „Inspector-Jury“-Romane von Martha Grimes sind im Original nach real existierenden Pubs benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das oder auch der Pub (Mehrzahl: \"die Pubs\") ist im Vereinigten Königreich, in Irland und in der französischen Region Bretagne eine Kneipe und hat dort seinen festen Platz im sozialen Leben. Der Begriff leitet sich von Public House, einem der Öffentlichkeit zugänglichen Haus, ab.", "tgt_summary": "英式酒吧(pub,是public house的缩写)是一种主要盛行在英国、爱尔兰、加拿大、澳大利亚、新西兰的酒吧形式。在许多地区,特别是在乡村,英式酒吧是当地社交活动的中心。塞缪尔·皮普斯曾形容英式酒吧是英格兰的心脏。英式酒吧的历史起源于罗马时期的酒馆。现在英国各地拥有超过50000处英式酒吧。除了饮食之外,大多数英式酒吧也提供游戏等娱乐服务。", "id": 1759141} {"src_title": "Hodensack", "tgt_title": "阴囊", "src_document": [{"title": "Anatomie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Makroskopische und mikroskopische Anatomie beim Menschen.", "content": "Der Hodensack umschließt die Hoden und die Nebenhoden sowie die abführenden Samenstränge. Er ist ein mehrschichtiger Hautbeutel, der durch eine Zwischenwand (Septum scroti) in zwei Hälften geteilt ist, die im klinischen Sprachgebrauch auch als \"Skrotalfächer\" bezeichnet werden. Von außen ist diese Zweiteilung durch eine Art „Naht“ (\"Raphe scroti\") zu erkennen. Die meist dunkel pigmentierte Haut ist behaart (Schamhaar) und enthält Schweiß- und Talgdrüsen sowie Nervenendigungen, die sie berührungsempfindlich machen (Erogene Zone). Die Unterhaut besteht aus einem Geflecht glatter Muskulatur und elastischer Fasern, weshalb sie als „Fleischhaut“ (Tunica dartos) bezeichnet wird. 1 Hoden2 Nebenhoden3 Hodengekröse4 Organblatt der Scheidenhaut (\"Epiorchium\")5 Wandblatt der Scheidenhaut (\"Periorchium\")6 Cavum vaginale7 Nebenhodengekröse8 \"Fascia spermatica interna\" Innerhalb des Hodensacks sitzen die Hoden und Nebenhoden in einer Hodenhöhle (Cavitas scroti). Die Hodenhöhle wird gebildet von einer Aussackung des Bauchfells und der inneren Rumpffaszie (hier als \"Fascia spermatica interna\" bezeichnet), den Scheidenhautfortsatz (\"Processus vaginalis\"). Der Scheidenhautfortsatz gehört zu den Hodenhüllen im Inneren des Hodensacks. Der Bauchfellanteil dieser Ausstülpung wird als Scheidenhaut (\"Tunica vaginalis testis\") bezeichnet. Sie kleidet das Hodensackinnere aus (sogenanntes Wandblatt, \"Lamina parietalis\" oder \"Periorchium\"), stülpt sich dann als Doppellamelle ins Innere und überzieht als Eingeweideblatt (\"Lamina visceralis\" oder \"Epiorchium\") den Hoden. Zwischen den beiden Blättern befindet sich ein sehr enger Spaltraum, das \"Cavum vaginale\", das die Verschieblichkeit des Hodens im Hodensack sicherstellt. Das Eingeweideblatt bildet zwischen Hoden und Nebenhoden eine Rinne (Bursa testicularis). Die Verbindungsstelle zwischen den beiden Blättern ist das Hodengekröse (\"Mesorchium\"), welches der Befestigung des Hodens im Hodensack dient. Zudem kann ein bandartiger Rest des Bauchfells die Verbindung zum Bauchraum anzeigen. Der Hoden ist außerdem mit einem kurzen Band mit dem Nebenhoden verbunden (Hodeneigenband, \"Ligamentum testis proprium\"). Dieses setzt sich vom Nebenhodenschwanz als Nebenhodenschwanzband (\"Ligamentum caudae epididymidis\") fort und befestigt den Hoden zusätzlich indirekt am Boden des Hodensacks.", "section_level": 2}, {"title": "Muskulatur, Blutversorgung und Nerven.", "content": "Der Hodenhebermuskel (Musculus cremaster) setzt am Scheidenhautfortsatz an. Er kann als Schutzvorrichtung den Hoden bei Berührung oder Kälte näher an die Bauchwand ziehen. Er besteht aus Muskelfasern, die aus dem Musculus obliquus internus abdominis und dem Musculus transversus abdominis, zwei Muskeln des Unterbauches, abzweigen. Sie begleiten den Samenstrang und heften sich an der die Hoden umgebenden Faszie (\"Fascia spermatica interna\") an. Der Cremaster wird vom \"Ramus genitalis\" des Nervus genitofemoralis innerviert. Bei Nagetieren und Säugetieren mit saisonalem Hodenabstieg, selten auch bei einzelnen Individuen anderer Säugetiere, kann der Muskel den Hoden gänzlich in die Bauchhöhle zurückziehen („Pendelhoden“). Bei starker sexueller Erregung werden die Hoden ebenfalls kräftig zum Körper gezogen. Daran ist ein nahender Orgasmus erkennbar.", "section_level": 2}, {"title": "Vergleichende Anatomie.", "content": "Ein Hodensack ist bei den meisten Beuteltieren und Höheren Säugetieren mit Ausnahme derer ohne Hodenabstieg (\"Testiconda\") ausgebildet, während die Hoden bei allen anderen Wirbeltieren einschließlich der Kloakentiere in der Körperhöhle verbleiben. Dabei kann unterschieden werden zwischen einem sitzenden Skrotum, bei dem sich die Hoden in einem Bindegewebslager unter der Haut am Körper anliegend befinden, und einem hängenden Scrotum, bei dem ein echter Beutel ausgebildet wird, der zwischen den Oberschenkeln hängt. Ein sitzendes Skrotum ist etwa bei den Schweinen und Flusspferden ausgebildet, während die meisten anderen Säugetiere einschließlich der Primaten ein hängendes Skrotum besitzen. Bei den Beuteltieren wird diskutiert, ob der Beutel eine homologe Struktur zum Hodensack und den Großen Schamlippen weiblicher Säuger darstellt, da sich alle diese Strukturen im Bereich der Genitalwülste entwickeln. Dies wird bestärkt durch die Existenz eines rudimentären Beutels bei männlichen Beuteltieren vor dem Hodensack, wodurch jedoch maximal von einer partiellen Homologie ausgegangen wird. Eine Trennung in Beutel- und Hodensackgewebe erfolgt in der Entwicklung bereits vor der hormonellen Beeinflussung und wird direkt genetisch beeinflusst – bei Anwesenheit von nur einem X-Chromosom bildet sich ein Hodensack; sind zwei X-Chromosomen vorhanden, wird ein Beutel ausgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Physiologie.", "content": "Die Funktion des Skrotums ist noch nicht abschließend geklärt. Die am meisten verbreitete Hypothese geht davon aus, dass der Hodenabstieg und ihre Verlagerung in den Hodensack dem Schutz der Spermien vor zu hohen Temperaturen in der Körperhöhle dient. Die Hoden werden im Hodensack zwei bis fünf Grad Celsius kühler als der Rest des Körperinneren gehalten. Diese Temperatur ist optimal für die Produktion von Spermien, ebenso für das Überleben bereits produzierten männlichen Samens. Die Hodentemperatur wird dadurch geregelt, dass sich der Hodensack bei Kälte zusammenzieht, wodurch sich die Abstrahlfläche für die Körperwärme verkleinert, und sich bei Wärme entspannt, wodurch sich die Abstrahlfläche vergrößert. Für die Temperaturregulation innerhalb des Hodensacks spielen weitere Mechanismen eine Rolle: Der Musculus cremaster kann den Hoden näher an den Körper ziehen, und Hodenarterie und -vene bilden ein Geflecht, das als Wärmeaustauscher fungiert.", "section_level": 1}, {"title": "Ontogenetische Entwicklung.", "content": "Der Hodensack bildet sich in der Embryonalentwicklung aus den Genitalwülsten, wobei ihm im weiblichen Geschlecht die großen Schamlippen (Labia majora) der Frau entsprechen. Die Genitalwülste verschmelzen beim männlichen Embryo zum Hodensack, wobei die Verschmelzungslinie als Skrotalseptum und von außen sichtbar als \"Raphe scroti\" erhalten bleibt. Zum Ende der Embryonalentwicklung werden die Hoden beim Descensus testis („Hodenabstieg“) in den Hodensack verlagert, geleitet vom unteren Keimdrüsenband (Gubernaculum testis). Die Hoden sollten am Beginn des 8. Schwangerschaftsmonats im äußeren Leistenring liegen und bis spätestens Anfang des neunten Schwangerschaftsmonats sollte der Abstieg abgeschlossen sein, dies gilt als Reifezeichen des männlichen Neugeborenen. Beim Hodenabstieg bildet sich durch die begleitende Ausstülpung (Processus vaginalis) des Bauchfelles die Wand der Hodenhöhle (\"Cavum scroti\"). Die zunächst über den Leistenkanal bestehende Verbindung zur Bauchhöhle verödet dabei in der Regel, um einerseits die Entwicklung einer Skrotalhernie, andererseits einen Wiedereintritt des Hodens in den Leistenkanal zu verhindern.", "section_level": 1}, {"title": "Fehlbildungen und Lageanomalien.", "content": "Fehlbildungen des Hodensacks umfassen verschiedene angeborene Störungen der anatomischen Entwicklung des Hodensacks. Dies reicht vom sehr seltenen vollständigen Fehlen des Hodensacks (Skrotumagenesie) über das halbseitige Fehlen (Hemiskrotum) und der Verlagerung einer Hodensackhälfte in die Leisten- oder Dammregion (Skrotumektopie) bis hin zur Mehrfachausbildung (Akzessorisches Skrotum), die gelegentlich vorkommen. Dabei können Fehlbildungen des Hodensacks gemeinsam mit anderen Fehlbildungen der Anorektalregion vorkommen. Behandelt werden Fehlbildungen durch chirurgische Eingriffe wie etwa die Entfernung von Gewebe oder die Verlagerung von ektopem Gewebe.", "section_level": 1}, {"title": "Erkrankungen und Verletzungen.", "content": "Der Hodensack selbst ist als Haut- und Muskelsack nur von sehr wenigen Erkrankungen betroffen. Wie andere Gewebe kann er Entzündungen und andere hautspezifische Erkrankungen aufweisen. Krampfaderartige Erweiterungen der venösen Begleitgefäße, insbesondere im linken Skrotalfach, werden vor allem im Stehen als Varikozele sichtbar. Bei fettleibigen Männern kann eine Intertrigo auf das Skrotum übergreifen. Vor allem bei prädisponierten Personen können sich Abszesse der Haut als Skrotalabszesse manifestieren. Der Hoden(sack)bruch (\"Hernia scrotalis\" oder Skrotalhernie) ist eine besonders schwere Sonderform des Leistenbruchs, bei der es zu einer Bruchbildung der festen äußeren Hülle des Hodensacks kommt und Teile der Eingeweide (Dünndarmschlingen) bis in den Hodensack einfallen können. Eine Skrotalhernie kann angeboren oder erworben sein. Flüssigkeitsansammlungen in der Hodensackhöhle führen zu einem Wasserbruch (\"Hydrocele testis\"), der ebenfalls entweder angeboren oder erworben sein kann. Dabei handelt es sich um einen krankhaften Erguss von seröser Flüssigkeit und eine Ansammlung in den Hodenhüllen oder auch im Samenstrang (\"Hydrocele funiculi spermatici\"). Die Folge ist eine starke Vergrößerung des Zwischenraums der Hodenhüllen.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung von Tierhodensäcken.", "content": "Aus dem Skrotum von Tieren (zum Beispiel von Ziegenböcken) werden mitunter Beutel hergestellt, beispielsweise als Trinkflasche oder Geldbeutel. Daher leitet sich vermutlich der Begriff Bocksbeutel ab. Es gibt aber auch andere Hypothesen zur Etymologie dieses Wortes.", "section_level": 2}, {"title": "Der Hodensack in Kunst und Kultur.", "content": "In der Kunst und Kultur spielt der Hodensack als äußerlich sichtbares Geschlechtsorgan, in dem sich die Hoden befinden, eine Rolle. Im Gegensatz zum Phallus hat er jedoch, außerhalb der Erotik und Pornografie, keine zentrale Rolle. Allerdings können Darstellungen, bei denen der Hodensack und damit der Hoden besonders groß dargestellt wird, eine besondere Bedeutung als fortpflanzungsfähige oder sexuell besonders rege Wesen andeuten. In der Japanischen Mythologie werden \"Tanuki\", dem Marderhund ähnliche Dämonen (Yōkai), als Glückssymbol häufig mit übergroßen Hoden dargestellt. Das Wappen des italienischen Adelshauses Colleoni aus Bergamo zeigt mehrere Paar Hoden und stellt vermutlich eine Anspielung dar auf \"coglione\", eine italienische Bezeichnung für Hoden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Hodensack oder das Skrotum zählt zu den männlichen Geschlechtsorganen und ist ein Haut- und Muskelsack bei Säugetieren, der die Hoden, Nebenhoden, den Anfang des Samenleiters und das Ende des Samenstrangs enthält. Er befindet sich zwischen den Beinen, dem Penis und dem Damm. Beim Menschen ist der Hodensack ab der Pubertät im natürlichen Zustand mit Schamhaar bewachsen.", "tgt_summary": "阴囊(英语:scrotum)是在一些雄性哺乳动物的生殖系统中,位在阴茎下方,阴茎和肛门之间的位置,外有皮肤和平滑肌包覆、内含睪丸(被分隔在两腔室)的囊状物。一般而言会有一颗睪丸比较低,以避免受到挤压时彼此碰撞。在阴囊的中间有垂直方向略为突起的结构,位在阴囊隔膜的外围,称为会阴中缝。会阴中缝从阴茎下方往下往后延伸,一直到阴囊的后方为止。阴囊中包括有精索外筋膜、睾丸、附睾、输精管。阴囊是会阴部的延伸,也有一些组织在内,包括睾丸动脉、睾丸静脉及蔓状静脉丛。在人类与其他一些哺乳类动物,当青春期发育时会出现阴毛覆盖在阴囊外。若在阴茎勃起或是阴囊温度较低时,阴囊会收缩。", "id": 855810} {"src_title": "Bernhard III. (Sachsen)", "tgt_title": "伯恩哈德 (薩克森)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bernhard war der jüngste Sohn Albrechts des Bären aus dem Geschlecht der Askanier und der Sophie von Winzenburg. Im Jahre 1157 wohnte er zusammen mit seinem Vater und seinen Brüdern dem Begräbnis Konrads des Großen bei. Im Jahre 1159 begleitet Bernhard nebst seinem Bruder Otto Kaiser Friedrich I. Barbarossa auf dessen Italienzug. Nach dem Tod seines Vaters erhielt er 1170 als spätere anhaltische Hausbesitzungen den Bezirk von Ascaria (Aschersleben) sowie den ehemaligen Gau Serimunt zwischen Saale, Mulde und Elbe. Mit dem Tod seines Bruders Adalbert, wurde er 1171 Graf von Ballenstedt. Im selben Jahr erhielt er von Friedrich Barbarossa auf dem Reichstage zu Goslar das Heimfallsrecht auf die Herrschaft Plötzkau (Plötzke), die 1173 in seinen Besitz überging. Die Grafschaft Plötzkau wurde ihm jedoch von Heinrich dem Löwen streitig gemacht. Bei einem Kriegszug gegen Bernhard zerstörte Heinrich Aschersleben und Gröningen und verwüstete Halberstadt. Dennoch konnte sich Bernhard in dieser Auseinandersetzung behaupten.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitraum des Sturzes von Heinrich dem Löwen.", "content": "1180 wurde Heinrich der Löwe durch Kaiser Friedrich Barbarossa geächtet und verlor auf dem Reichstag zu Würzburg seine Lehen, die Herzogtümer Bayern und Sachsen. Daraufhin erhielt Bernhard am 13. April 1180 auf dem Hoftag zu Gelnhausen mit der Gelnhäuser Urkunde den östlichen Teil der welfischen Lande und das Bistum Bremen. Das Herzogtum Sachsen wurde jedoch zuvor aufgeteilt, so dass es als Länderbesitz nur den Landstrich zwischen der Mark Meißen und der Mark Brandenburg ausmachte. Dabei wurden Bernhard die Gebiete um Aken und Wittenberg sowie einige andere Besitzungen wie die Burggrafschaft Magdeburg übertragen. Die einst von Heinrich dem Löwen besessenen Länder Engern und Westfalen nebst den herzoglichen Hoheitsrechten hatte sich der Erzbischof von Köln verschafft. Die Grafen von Holstein wurden von der Lehnshoheit der sächsischen Herzöge entbunden, die Grafschaft Stade kam an das Erzbistum Bremen, Lübeck wurde Reichsstadt, die Pfalzgrafschaft Sachsen ging 1179 an Ludwig III. von Thüringen. Zusätzlich nahmen die sächsischen Bischöfe ihre Lehen zurück. Dafür musste Bernhard 1181 den Kaiser bei der Reichsheerfahrt gegen Heinrich den Löwen unterstützen. Im November 1181 unterwarf sich Heinrich dem Kaiser auf dem Reichstag von Erfurt. Erst zu diesem Zeitpunkt erhielt Bernhard von Sachsen neben dem Territorium auch den sächsischen Herzogstitel zugesprochen. Heinrich der Löwe konnte nach seiner Niederwerfung seine Allodialgüter retten, aus denen später das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg entstand.", "section_level": 2}, {"title": "Bernhards Wirken als Sachsenherzog.", "content": "In Nordalbingien und den Gebieten zwischen Elbe und Ostsee lehnten sich die Lehnsleute bald gegen ihn auf. Nachdem dieser zurückgekehrt war, fanden sie in Heinrich dem Löwen Unterstützung. Bernhard versuchte, seine Ansprüche durchzusetzen, und wurde dabei von seinen Brüdern, vor allem Otto I., Markgraf von Brandenburg, und Siegfried, nunmehr Erzbischof von Bremen, unterstützt. Als erstes sollten die Vasallen seines Gebietes bei einem Tag zu Artlenburg den Eid der Treue schwören. Es kamen die Grafen zu Ratzeburg, Dannenberg, Luckow und Schwerin. Der mächtigste aber, Graf Adolf von Holstein, kam nicht und wurde in dessen Folge zunächst sein Widersacher. Streitereien um die Dithmarschen, das westliche Holstein, entbrannten, welches er von seinem Bruder Siegfried als bremisches Lehen erhielt, welcher es so aus der Gewalt des Grafen von Holstein zu entreißen hoffte, allerdings ohne Erfolg. Bernhard veranlasste nun den Bau der Lauenburg (Polabenburg) an der unteren Elbe, um wenigstens einen festen Punkt am rechten Elbufer zu haben. Bestimmte, ihm feindlich gesinnte, Gebiete belastete er mit hohen Steuern, wodurch es zu einem Angriff gegen die Lauenburg kam und diese 1182 zerstört wurde. Im Jahr 1183 starb Bernhards Bruder Dietrich von Werben ohne Erben, sein Besitz fiel zum größten Teil an Bernhard. Der Streit weitete sich nun auch auf die Slawenländer aus. Heinrich Borwin I., der Sohn von Pribislaw, war wie sein Vater ein Anhänger Heinrichs des Löwen, zudem Gemahl von dessen Tochter Mathilde, hielt es somit mit Bernhards Gegnern. Sein Vetter Nikolaus I. (Niklot), der Sohn von Wratislaw von Mecklenburg, den Heinrich 1164 in seiner erstürmten Burg Malchow hatte hängen lassen, ergriff Partei für Bernhard. Um die Freunde Bernhards zu schwächen, fielen die aufrührerischen Vasallen in slawische Gebiete ein und verjagten Niklot. Borwin verband sich mit dem Pommernherzog Bogislaw I. und Niklot mit dem Fürsten Jaromir I. von Rügen, der ein treuer Lehnsmann der Dänen war. Bogislaw hatte nun den heimlichen Auftrag vom Kaiser, den Dänenkönig Knut VI. für seine Huldigungsverweigerung zu bestrafen, wodurch das Land zwischen der Elbe und Oder in eine dänische und deutsche Partei gespalten wurde. Borwin geriet in Gefangenschaft des Dänenkönigs und musste den Lehnseid auf den Dänenkönig schwören. Nach verheerenden Einfällen der Dänen in Pommern in den Jahren 1184 und 1185 ereilte Bogislaw dasselbe Schicksal. Durch den Erfolg der Dänen drängte der Kaiser 1184 zu einem Ausgleich zwischen Bernhard und seinen Vasallen. Graf Adolf III. von Holstein sollte die strittigen Landstriche behalten, musste dafür aber 700 Mark an Bernhard bezahlen und den verweigerten Lehnseid leisten. Graf Bernhard von Ratzeburg und Graf Gunzelin von Schwerin wurden auch zu Zahlungen verpflichtet. Die zerstörte Lauenburg sollte von allen gemeinsam wieder aufgebaut werden. Spätestens nach der zweiten Verbannung Heinrichs des Löwen 1188 hielt es Graf Adolf mit dem neuen Oberherren, in der Hoffnung, mit ihm sein verlorenes Land wiederzubekommen. Nach Heinrichs Rückkehr 1189 kam es erneut zu Auseinandersetzungen, bei denen Bernhard Bardowick (im Lüneburgischen) verlor. Als Herzog von Sachsen nahm Bernhard 1190 an der Wahl Heinrichs VI. teil, bei dessen Krönung er erstmals als Erzmarschall fungierte. Später machte er durch seinen Widerspruch Heinrichs Plan zunichte, die deutsche Krone erblich an sein Haus zu binden. Bei der Doppelwahl von 1198 gehörte er zu den Fürsten, die Philipp von Schwaben zum König wählten. Nach dessen Ermordung 1208 wechselte er bei der erneuten Wahl jedoch auf die Seite von Philipps Rivalen Otto IV. Bernhard begründete das sächsische Wappen. Dazu legte er über den alten Schild des askanischen Hauses die fünf schwarzen Balken im goldenen Felde und zum Zeichen der jüngeren Geburt und Linienabzweigs den schrägen Lilienbalken. Den später so genannten Rautenkranz erhielt er von Friedrich Barbarossa auf dem Reichstage zu Gelnhausen 1180. Durch die erworbenen sächsischen Besitzungen verlegte Bernhard seinen Sitz und Hoflager nach Wittenberg, welches bis zum Aussterben der askanischen Linie 1422 als Residenz der Askanier bestehen blieb. Dort errichtete er auch die Münzstätte Wittenberg, in der er Brakteaten und beidseitig geprägte Denare herstellen ließ. Er verstarb am 9. Februar 1212, als letzter von Albrechts vielen Söhnen, und wurde in Ballenstedt in der Kirche des Benediktinerklosters beigesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "Mit der Belehnung Bernhards durch Kaiser Friedrich Barbarossa wurde der lebenslange Kampf des zehn Jahre zuvor verstorbenen Albrecht des Bären um die Macht in Sachsen für die Askanier letztlich erfolgreich beendet. Albrecht selbst war nach der Krönung des Stauferkönigs Konrad III. von diesem mit dem Herzogtum Sachsen belehnt worden, hatte dieses Amt jedoch nur für vier Jahre zwischen 1138 und 1142 inne und konnte sich gegen den Herrschaftsanspruch der Welfen nicht auf Dauer durchsetzen. Barbarossa wiederum unterstützte den Welfen Heinrich den Löwen und zwang Albrecht, dies hinzunehmen. Erst als sich Barbarossa mit Heinrich dem Löwen 1175 überwarf, wurde der Weg für einen askanischen Herzog von Sachsen-Wittenberg frei.", "section_level": 2}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Bernhard war in erster Ehe mit der dänischen Prinzessin Brigitte, Tochter von König Knut V. von Dänemark, verheiratet. Aus dieser Ehe stammen folgende Kinder: In zweiter Ehe war Bernhard mit Sophie von Thüringen verbunden. Gemeinsam hatten sie ein Kind: Bernhard heiratete zuletzt Judith (Jutta) von Polen, Tochter des Herzogs Mieszko III. Auf dieser Ehe stammt folgendes Kind: In der Forschung ist nicht gesichert, aus welchen Ehen Hedwig und Sophia stammen. Hier wiedergegeben ist die aktuell von der Forschung vertretende Zuordnung. Dass Heinrich I. Sohn von Judith von Polen sei, gilt als widerlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Erbe.", "content": "Nach dem Tode Bernhards wurde der Besitz aufgeteilt: Bernhards Sohn Albrecht I. wurde Herzog von Sachsen. Seinem Sohn Heinrich I., Fürst von Anhalt, fielen die anhaltischen Stammgüter zu.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernhard, Herzog von Sachsen (* 1140; † 9. Februar 1212 in Bernburg) war Herzog von Sachsen, Graf von Askanien und Ballenstedt, Herr zu Bernburg.", "tgt_summary": "伯恩哈德(Bernhard, Herzog von Sachsen,约1140年-1212年-2月2日),阿斯坎尼王朝安哈尔特伯爵及巴伦斯特伯爵(1170年-1212年在位)萨克森公爵(1180年—1212年在位)。大熊阿尔布雷希特一世与温岑堡的索菲七个儿子中的幼子。", "id": 2914997} {"src_title": "Carl Cox", "tgt_title": "卡爾·考克斯", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Cox wuchs mit der Musik von Maceo Parker und James Brown auf. Die Funk-Rhythmen beeinflussten ihn maßgeblich. Schon früh begann er, mit Plattenspielern und Schallplatten zu experimentieren. Als Ende der 1970er die erste Hip-Hop-Welle aus den USA kam, stieg Cox darauf ein, wechselte dann aber im Verlauf der 1980er mehr und mehr in den Bereich der elektronischen Musik und schließlich zu Techno. Sein Markenzeichen als DJ ist, dass er bei seinen Gigs meist drei anstatt wie gewöhnlich zwei Plattenspieler benutzt. Seit einigen Jahren betreibt Carl Cox auch eigene Veranstaltungen. In der Sommersaison auf Ibiza bespielte er bis zur Schließung des Clubs im Jahre 2016 den Dienstagabend in der Diskothek Space, an dem er verschiedene DJs einlud. Sein Mix-Album \"F.A.C.T.\" (erschienen im Oktober 1995) gilt als die erste Mix-CD eines DJ und verkaufte sich über 200.000 mal weltweit. Dies brachte ihm in England Silber für das meistverkaufte Underground Dance Album dieser Ära ein. Dadurch stieg er vom englischen Rave-DJ zum international bekannten Techno- und Dance-DJ auf. 2006 erschien eine Neuauflage des Mix-Album als Gold Edition. Cox spielt in dem britischen Film Human Traffic den Clubbesitzer Pablo Hassan. Am 3. November 2007 fand bei einem Auftritt Cox’ in einem Club in Caracas, Venezuela, eine Schießerei statt – vier Menschen wurden getötet und fünf verletzt. Im Internet wurde ein Video des Geschehens und den Reaktionen von Cox veröffentlicht. Außerdem äußerte er sich sichtlich betroffen auf seiner Website.", "section_level": 1}, {"title": "Carl Cox Motor Sport.", "content": "Seit 2013 betreibt Cox den nach ihm benannten Rennstall „Carl Cox Motor Sport“, der unter anderem Michael Dunlop bei der Tourist Trophy sponsert. 2017 gewann Dunlop auf der Cox-Suzuki das wichtigste „Senior Race“ und fuhr die schnellste Zeit der Woche.", "section_level": 2}], "src_summary": "Carl Cox (* 29. Juli 1962 in Barbados) ist einer der erfolgreichsten Techno-DJs und wurde 1997 mit dem Titel \"bester DJ der Welt\" vom britischen Magazin DJ Mag ausgezeichnet, der unter den weltweit erfolgreichsten DJs vergeben wird.", "tgt_summary": "卡尔·考克斯(Carl Cox,1962年-7月29日)国际知名的铁克诺(techno)和浩室电子音乐(house)的DJ。", "id": 1283317} {"src_title": "Victor-François de Broglie", "tgt_title": "维克多·弗朗索瓦,第二代布罗伊公爵", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Victor-François de Broglie kämpfte unter seinem Vater, François-Marie de Broglie, 1734 in Italien in der Schlacht bei Parma und der Schlacht bei Guastalla, sowie im österreichischen Erbfolgekrieg in Böhmen, Bayern und am Rhein und stieg zum Maréchal de camp auf. Nach dem Tod seines Vaters folgte er als Herzog und machte im Siebenjährigen Krieg unter Marschall d’Estrées die Schlacht bei Hastenbeck und unter Soubise die Schlacht bei Roßbach mit, kommandierte dann in Hessen, eroberte Kassel (1758), siegte über die Hessen im Gefecht bei Sandershausen, wurde Kommandant in Frankfurt am Main und schlug den Herzog Ferdinand von Braunschweig am 13. April 1759 bei Bergen, wofür er vom Kaiser zum deutschen Reichsfürsten erhoben wurde. Hierauf nahm er Minden, bahnte sich den Weg nach Hannover und wurde nach der Niederlage des Marschalls Contades in der Schlacht bei Minden (August 1759) an dessen Stelle zum Oberbefehlshaber und am 16. Dezember 1759 zum Marschall von Frankreich ernannt. Er hielt sich in den nächsten Jahren erfolgreich und bewährte sich als der tüchtigste Feldherr der Franzosen im Siebenjährigen Krieg. Dabei schreckte er nicht vor großen Zerstörungen zurück, wie etwa in Hersfeld. Doch dann geriet er in Streit mit dem neben ihm kommandierenden Fürsten von Soubise und wurde unter Verweis auf einige verlorene Gefechte infolge von Hofintrigen der Marquise de Pompadour 1762 seines Kommandos enthoben und auf seine Güter verbannt. 1764 erhielt er das Generalgouvernement von Metz und Lothringen (→ Provinz Trois-Évêchés). 1789 zum Maréchal général des camps et armées du roi und beim Ausbruch der Revolution zum Kriegsminister ernannt, befehligte er die zwischen Paris und Versailles zusammengezogenen Truppen, nach deren Abfall er emigrierte. 1792 übernahm er den Oberbefehl über die Armee der Brüder des Königs, wurde nach Ludwigs XVI. Hinrichtung Mitglied des Regentschaftsrats des sogen. auswärtigen Frankreich, errichtete 1794 ein Korps im Dienste Englands und trat nach dessen Auflösung 1797 mit dem Rang eines Feldmarschall in russische Dienste, blieb jedoch außer Aktivität. Im Laufe seines Exils hielt er sich in verschiedenen Städten Deutschlands und in Russland auf, zuletzt in Münster in Westfalen. Die Konsularregierung lud ihn 1804 zur Rückkehr nach Frankreich ein, doch lehnte er dies mit Verweis auf sein Alter ab. Er starb im selben Jahr in Münster und wurde im Chor der Kirche St. Lamberti beigesetzt. Er hatte vorher eine Rückführung seines Leichnams nach Frankreich abgelehnt. Erbe des Herzogstitels war sein Enkel Achille-Léon-Victor de Broglie. Nach einer Überführung des Sarges von der Kartause in Dülmen nach Frankreich wurden die Gebeine am 24. September 1976 in der Kirche Saint-Martin im Geburtsort Broglie endgültig bestattet. Die bronzene Grabplatte aus der Lamberti-Kirche mit einem langen, elogenhaften Text befindet sich im Depot des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Victor-François de Broglie heiratete in erster Ehe 1736 Marie-Anne du Bois de Villiers (1720–1751). Die vier Söhne dieser Ehe starben bereits im Kindesalter. Seine zweite Ehefrau wurde 1752 Louise-Augustine-Salbigothon Crozat de Thiers (1733–1813), mit der er folgende Kinder hatte, die das Erwachsenenalter erreichten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Victor-François de Broglie, 2. Herzog von Broglie ([]; * 19. Oktober 1718 in Broglie; † 31. März 1804 in Münster) war ein französischer Heerführer und Staatsmann. Er war einer von nur sieben Generalmarschällen von Frankreich.", "tgt_summary": "维克多·弗朗索瓦·德·布罗伊,第二代布罗伊公爵(Victor François de Broglie, 2nd duc de Broglie,1718年-10月199日-1804年-3月30日) 法国贵族和军官,路易十五和路易十六时代的法国元帅。法国大革命时期流亡的法国贵族之一。他曾与他的父亲弗朗索瓦-马利·德·布罗伊公爵参加意大利的帕尔马战役和瓜斯塔拉战役,并在1734年获得了上校军衔。", "id": 1031582} {"src_title": "Ernesto Laclau", "tgt_title": "厄尼斯特·拉克劳", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Jahre 1958 wurde Laclau Mitglied des \"Partido Socialista Argentino\" (PSA). 1963 trat er dem \"Partido Socialista de la Izquierda Nacional\" bei, der als Splittergruppe aus dem PSA hervorgegangen war. Bis 1968 war Laclau in der politischen Führung dieser Partei tätig. Als Editor war er eine Zeit lang an der Parteiwochenzeitung \"Lucha Obrera\" beteiligt. Als Wissenschaftler hat er an zahlreichen Universitäten in Südamerika, Europa, Australien, Nordamerika und Südafrika unterrichtet. 1969 wurde er von Eric Hobsbawm nach Oxford eingeladen. Dort verbrachte er den größten Teil seines akademischen Lebens in England. Laclau war von 1986 bis 2008 Professor für Politische Theorie an der Universität Essex, wo er auch als Direktor des von ihm instituierten Master- und Doktoratsprogramms für Ideologie und Diskursanalyse wirkte. Von 1990 bis 1997 war er daneben auch Direktor des \"Centre for Theoretical Studies in the Humanities and Social Sciences\" an der Universität Essex. Zu seinen bekanntesten Doktoranden gehören unter anderem Oliver Marchart, Yannis Stavrakakis, Urs Stäheli, Torben Bech Dyrberg, Shu-fen Lin, Mark Devenney, Alleta Norval, David Howarth, Jeremy Valentine, Benjamin Arditi, Jacob Torfing und Jason Glynos. Ernesto Laclau war mit der belgischen Politikwissenschaftlerin Chantal Mouffe verheiratet. Er starb an den Folgen eines Schlaganfalls im Alter von 78 Jahren. Andere Quellen sprechen von einer Herzattacke.", "section_level": 1}, {"title": "Werke und Theorie.", "content": "Gemeinsam mit Chantal Mouffe, seiner Ehefrau, veröffentlichte er 1985 sein wichtigstes Werk, \"Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus\", welches 1991 erstmals auf deutsch erschien. Die Rezeption dieses Werks beschränkt sich wegen seiner Kritik am marxistischen Ökonomismus oft auf seine post-marxistische Argumentationslinie. Doch entwickeln Laclau und Mouffe darin zum einen die Hegemonietheorie Antonio Gramscis weiter und formulieren zum anderen das Projekt einer radikalen und pluralen Demokratie. Damit gliedert sich das Werk in einen hegemonie- und einen demokratietheoretischen Teil, wobei sich schließlich vor allem Mouffe der weiteren Ausarbeitung des Demokratie-Konzepts widmete. Laclau schlägt einen abweichenden Pfad ein: unter anderem in \"New Reflections on the Revolutions of our Time\" systematisiert er seine Theorie der kulturellen Hegemonie und nimmt dabei starken Bezug auf Jacques Lacan. Dieser Einfluss ist insbesondere dem Zusammentreffen mit dem slowenischen Philosophen Slavoj Žižek zuzuschreiben. Neben der Hegemonietheorie und dem Konzept der radikalen Demokratie ist im Werk Laclaus auch die Theorie der Diskursanalyse von Bedeutung, die über eine rein linguistische Analyse hinausgeht und die politische Signifikationslogik beschreibt. Ausgehend von der allgemeinen Frage nach der Herstellung des Zusammenhangs diskursiver Formationen, ist es das zentrale Anliegen Laclaus, die kulturellen Techniken freizulegen, die für die Äquivalenz eines komplexen politischen Systems verantwortlich sind, das sich nicht länger auf essentialistische Begründungen stützen kann, sondern sich als Ensemble differentieller Positionen präsentiert. Laclau fragt nach den Bedingungen, unter denen eine Stabilisierung von Bedeutung der internen diskursiven Differenzen, die für die Formierung moderner Gesellschaftssysteme verantwortlich ist, möglich werden kann. Dazu beschreibt Laclau zunächst den ambivalenten Mechanismus, der jeder politischen Identitätsstiftung zugrunde liegt: Ebenso wie die Verortung des einzelnen Systemelements demnach zweifach gewährleistet wird, vollzieht auch die politische Formierungsdynamik eine doppelte Bewegung, indem sie ihre Identität einerseits als Spiel ihrer internen Differenzen bestimmt und diese Differenzen andererseits in dem Moment einebnet, in dem sie sie antagonistisch von einem Außen der Gemeinschaft abgrenzt und damit die Äquivalenz des Systems sicherstellt. Die Frage nach einer inneren Identität des Politischen ist von der nach den Rändern des Diskurses nicht länger zu unterscheiden. Die Selbstbeschreibung einer solchen, differentiell verfassten Identität ist indes nur unter den Bedingungen möglich, dass das Ausgeschlossene des Systems (das ja dessen Äquivalenz gerade garantiert) artikuliert und der immer schon differentielle Akt der Signifikation selbst unterminiert wird: Wenn jeder Diskurs sich als Versuch konstituieren will, „das Feld der Diskursivität zu beherrschen, das Fließen der Differenzen aufzuhalten, ein Zentrum zu konstruieren“, dann sind es Laclau zufolge solche – jeglicher Verknüpfung zu einzelnen Signifikaten entledigten und damit – leeren Signifikanten, die das undarstellbare Differentielle der politischen Identität in materielle Anschauung überführen können. Sie löschen die internen Differenzen des Systems, indem sie sie äquivalent einem Außen des Diskurses gegenüberstellen, dessen Bezeichnung – die zugleich die „Grenzen der Bezeichenbarkeit“ darstellt – von der Selbstbeschreibung des Systems nicht zu unterscheiden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Laclaus Arbeiten sind in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend in der kultur- und sozialwissenschaftlichen Theoriebildung rezipiert worden. Seine Theorie der leeren Signifikanten, die in einer antagonistischen Beziehung die Logiken der Äquivalenz und Differenz als einander entgegengesetzte und gleichzeitig bedingende Kräfte des Diskursiven auffasst, wurde in neuerer Zeit als „allgemeine Ontologie des Seins“ bezeichnet. Des Weiteren gilt Laclau als einer der bedeutendsten Theoretiker des Populismus und insbesondere des Linkspopulismus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernesto Laclau (* 6. Oktober 1935 in Buenos Aires; † 13. April 2014 in Sevilla) war ein argentinischer politischer Theoretiker. Er war Professor für Politische Theorie an der Universität Essex und Begründer der Essex School. Er rechnete sich selbst dem Postmarxismus zu und vertrat theoretische Positionen des Poststrukturalismus sowie des Post-Fundationalismus.", "tgt_summary": "厄尼斯特·拉克劳(英语:Ernesto Laclau;1935年-10月6日-2014年-4月13日),出生于阿根廷布宜诺斯艾利斯,政治哲学家、后马克思主义的代表人物、艾塞克斯大学教授。曾就读于布宜诺斯艾利斯大学,1966年阿根廷军事政变后前往英国,就读于牛津大学。1970年代毕业后在艾塞克斯大学政治系任教。", "id": 412851} {"src_title": "Katta", "tgt_title": "环尾狐猴", "src_document": [{"title": "Merkmale eines Kattas.", "content": "Kattas erreichen eine Kopfrumpflänge von 39 bis 46 Zentimetern, der Schwanz ist mit 56 bis 62 Zentimetern deutlich länger als der Rumpf. Das Gewicht variiert zwischen 2,2 und 3,5 Kilogramm. Ein Geschlechtsdimorphismus ist wenig ausgeprägt, die Geschlechter sind gleich gefärbt und annähernd gleich groß. Der Rücken und die Flanken sind graubraun, der Bauch ist weißlich und die Gliedmaßen sind hellgrau. Der lange Schwanz ist mit jeweils 13 bis 15 weißen und schwarzen Streifen geringelt; er spielt eine wichtige Rolle bei der Kommunikation. Die Hand- und Fußballen sind länglich und lederartig und somit an das Klettern in felsigem Terrain angepasst. Die erste Zehe ist im Gegensatz zu nahe verwandten, stärker baumbewohnenden Arten deutlich verkleinert. Die Finger und Zehen enden in Nägeln, lediglich die zweite Zehe trägt, wie bei allen Feuchtnasenaffen, eine Putzkralle. Der Nacken und die Oberseite des Kopfes sind dunkelgrau gefärbt und kontrastieren somit stark zum Gesicht und zur Kehle, die weiß sind. Die Augen sind hellbraun oder orange und weisen, wie bei allen Feuchtnasenaffen, ein Tapetum lucidum (eine lichtreflektierende Schicht) auf. Sie sind von dunkelbraunen oder schwarzen, annähernd dreieckigen Feldern umgeben, deren Spitzen die dunkle Schädelkappe berührt. Die Schnauze ist langgestreckt und dunkel gefärbt, die Ohren sind weiß, aufgerichtet und zugespitzt. Die Zahnformel lautet I2-C1-P3-M3, insgesamt haben Kattas also 36 Zähne. Die oberen Schneidezähne sind klein und stiftförmig, die oberen Eckzähne sind leicht verlängert und durch einen Spalt von den dahinter liegenden Backenzähnen getrennt. Die unteren Schneide- und Eckzähne bilden, wie bei den meisten Feuchtnasenaffen, einen nach vorne ragenden Zahnkamm. Die Molaren weisen jeweils drei Höcker auf. Beide Geschlechter haben Duftdrüsen an den Handgelenken. Bei den Männchen ist diese Region unbehaart, misst bis zu zwei Zentimeter im Durchmesser und ist mit einem hornigen Stachel versehen, während sie bei den Weibchen deutlich kleiner und behaart ist. Die Männchen haben eine weitere Drüse an der Brust, direkt über dem Schlüsselbein nahe der Schulter; bei den Weibchen ist diese Drüse sehr klein oder fehlt. Bei beiden Geschlechtern sind hingegen Perianaldrüsen vorhanden. Die Weibchen haben ein Paar an der Brust gelegene Zitzen. Der Penis der Männchen weist einen Penisknochen auf, auch die Klitoris der Weibchen wird von einer knöchernen Struktur, dem \"Os clitoridis\", gestützt. Diese erreicht 43 % der Länge und 24 % der Höhe des Penisknochens, weswegen weibliche Kattas als „gemäßigt vermännlicht“ \"(moderately masculinized)\" bezeichnet werden. Die Gebärmutter ist, wie bei allen Feuchtnasenaffen, zweihörnig.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Kattas sind auf Madagaskar endemisch, wo sie die südwestlichen und südlichen Teile bewohnen. Im Westen liegt die Grenze ihres Verbreitungsgebiets etwa auf Höhe des Flusses Mangoky, im Südosten etwa bei der Stadt Tolagnaro. Im Landesinneren reicht ihr Lebensraum im Nordosten etwa bis zur Stadt Ambalvao, im Bergland von Andringitra gibt es eine isolierte Population, die bis in 2600 Meter Höhe vorkommt. Das Verbreitungsgebiet der Kattas ragt damit weiter in das gebirgige und größtenteils unbewaldete Landesinnere Madagaskars hinein als bei jeder anderen Lemurenart, ihre Verteilung ist jedoch überall bruchstückhaft. In den letzten 50 Jahren hat sich das Verbreitungsgebiet dieser Primatenart nicht stark verändert, es könnte möglicherweise noch größer sein als bisher bekannt. Diese Primaten besiedeln von allen Lemuren die größte Vielfalt von Lebensräumen. Bevorzugt sind sie in Dorn-, trockenen Laub- und Galeriewäldern sowie in buschbestandenen Savannen zu finden, im Bergland leben sie auch in felsigem Terrain über der Baumgrenze. Sie kommen also in den klimatisch außergewöhnlichsten Regionen Madagaskars vor, sowohl in den Trockengebieten Südwest-Madagaskars, wo manchmal nur 30 bis 50 Millimeter Jahresniederschlag fällt, als auch im Gebirge, wo die Temperatur zwischen −7 und +24 °C schwankt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitätszeiten und Fortbewegung.", "content": "Kattas sind, im Gegensatz zu den meisten anderen Lemuren, vorwiegend tagaktiv. In der Nacht schlafen sie auf Bäumen, die Population im Gebirge auch in Höhlen. Häufig kuscheln sich die Tiere dabei aneinander. Zwischen 5:30 und 8:30 Uhr werden sie aktiv, steigen auf den Boden herab und nehmen zunächst häufig ein Sonnenbad, insbesondere bei kühlerem Wetter. Dabei nehmen sie eine typische, auffällige Sitzhaltung ein: mit aufrechtem Oberkörper, gespreizten Beinen und auf die Oberschenkel gestützten Armen setzen sie ihre Unterseite dem Sonnenlicht aus. Es folgt eine aktive Phase der Fortbewegung und der Nahrungsaufnahme. Um die Mittagszeit halten die Tiere eine Rast, die bei großer Hitze bis zu vier Stunden dauern kann. Nach einer weiteren Aktivitätsphase am Nachmittag suchen sie ungefähr zwischen 18:30 und 19:30 Uhr ihre Schlafplätze auf. Auch in der Nacht sind sie manchmal aktiv und fressen oder pflegen sich das Fell; dabei wechseln sie jedoch nicht den Schlafbaum. Kattas verbringen von allen rezenten Lemuren mit durchschnittlich 30 % die meiste Zeit am Boden – lediglich ausgestorbene Riesenlemuren wie \"Archaeoindris\" waren vermutlich dauerhaft bodenbewohnend. Am Boden bewegen sie sich auf allen vieren fort, wobei sie den Schwanz in die Höhe halten; der oberste Teil wird nach hinten gebogen, wodurch er annähernd die Form eines 'S' annimmt. Auch in den Bäumen klettern sie mit allen vier Gliedmaßen und können Distanzen springend zurücklegen. Der lange Schwanz dient ihnen dabei zur Balance.", "section_level": 2}, {"title": "Sozialverhalten und Territorialverhalten.", "content": "Kattas leben in Gruppen von durchschnittlich 13 bis 15 Tieren, die Gruppengröße kann jedoch von sechs bis manchmal über 30 Tiere variieren. Die Gruppen setzen sich aus ungefähr gleich vielen Männchen und Weibchen sowie den Jungtieren zusammen. Die Gruppen zeigen eine deutliche Weibchendominanz und sind matrilinear organisiert – da die weiblichen Tiere fast immer in ihrer Geburtsgruppe verbleiben, bildet eine Familie nahe verwandter Weibchen den Kern einer Gruppe. Angeführt wird sie von einem zentralen Weibchen, das die Bewegungsrichtung bestimmt und auf das sich die sozialen Interaktionen fokussieren. Auch die übrigen Weibchen etablieren eine Rangordnung. Die Ränge sind nicht erblich, und die Mütter unterstützen ihre Töchter nicht bei Kämpfen um einen besseren Platz in der Hierarchie. In größeren Gruppen können sich mehrere weibliche Familienverbände befinden; in diesem Fall interagieren die Weibchen durch räumliche Nähe oder gegenseitige Fellpflege deutlich mehr mit ihren Verwandten, während sie nicht verwandten Weibchen aggressiver begegnen. Ausgewachsene Weibchen sind gegenüber den Männchen der Gruppe fast immer dominant; sie setzen diese Hierarchie auch mit Verfolgungsjagden, Hieben und Bissen durch. Die Männchen müssen im Gegensatz zu den Weibchen ihre Geburtsgruppe verlassen. Sie etablieren ebenfalls eine Rangordnung; wichtigste Methode dabei sind die „Stinkkämpfe“. Dabei tränken sie ihre geringelten Schwänze mit dem Sekret ihrer Armdrüsen und wedeln dann in Richtung ihrer Konkurrenten. Üblicherweise gibt es ein bis drei höher gestellte und mehrere untergeordnete Männchen. Der Rang der Männchen hängt auch vom Alter ab; die höher gestellten Männchen sind meist zwischen sechs und neun Jahre alt, also in der „Blüte ihres Lebens“. Bei den untergeordneten Männchen handelt es sich meist um jüngere oder alte Tiere oder um solche, die eben erst zur Gruppe gestoßen sind. Der Rang der Männchen wird auch bei der Marschordnung sichtbar: die hochrangigsten Weibchen, die Jungtiere und die höher gestellten Männchen befinden sich an der Spitze, während die untergeordneten Männchen hinterher gehen müssen. Beim Zugang zu Nahrungsressourcen kommt ebenfalls die Hierarchie zum Tragen: die niederrangigeren Männchen werden dabei im wahrsten Sinn des Wortes an den Rand gedrängt. Höher gestellte Männchen genießen daher die Vorteile, besseren Zugang zu Nahrungsquellen zu haben, seltener von Räubern angegriffen zu werden und mehr mit den Weibchen zu interagieren, was vor allem in der Paarungszeit von Bedeutung ist. Junge Männchen verlassen ihre Geburtsgruppe mit drei bis fünf Jahren. Dabei schließen sie sich häufig zu zweit oder zu dritt zusammen und versuchen gemeinsam, Anschluss an eine Gruppe zu finden. Es dauert Monate, bis ein Tier zu einer Gruppe zugehörig wird; in dieser Zeit wird es häufig von Männchen und Weibchen verjagt. Junge Männchen wechseln im Schnitt alle 1,4 Jahre die Gruppe, Männchen im besten Alter durchschnittlich nur alle 3,5 Jahre. Sämtliche solche Gruppenwechsel fallen in die Monate Dezember bis Mai, die meisten davon in die Fortpflanzungszeit im April. Wenn eine Gruppe zu groß wird, teilt sie sich auf; dies geschieht bei einer Größe von 15 bis 25 Tieren beziehungsweise 8 bis 10 Weibchen. Dabei vertreiben die Mitglieder der dominanten Weibchenfamilie die übrigen Weibchen, die danach eine eigene Gruppe aufbauen oder sich in seltenen Fällen einer anderen Gruppe anschließen. Solche neugeformten Gruppen haben zunächst wenige Mitglieder, was einen Nachteil darstellt, da sie von größeren Gruppen oft von Futterquellen vertrieben werden. Kattas sind nicht streng territorial, haben jedoch bevorzugte Streifgebiete. Deren Größe variiert nach Lebensraum und Jahreszeit und umfasst meist zwischen 6 und 30 Hektar. In feuchteren Regionen und in der Regenzeit sind die Streifgebiete aufgrund des besseren Nahrungsangebotes kleiner, in trockenen Habitaten und während der Trockenzeit größer. Eine Gruppe legt täglich rund 1000 Meter zurück, sie verwendet den gleichen Teil ihres Streifgebietes für drei oder vier Tage, bevor sie zu einem anderen Teil überwechselt. Die bevorzugten Streifgebiete werden mit Drüsensekreten markiert; die Weibchen verwenden dabei ihre Perianaldrüsen, die Männchen ritzen mit ihren stachligen Handgelenksdrüsen Bäumchen und Äste an und hinterlassen so ihre Duftspuren. Die Territorien mehrerer Gruppen können sich großflächig überlappen. Bei Begegnungen zweier Gruppen übernehmen die Weibchen die Verteidigung. Dabei starren sie sich zunächst intensiv an (s. u. Drohstarren), es kann aber auch zu gegenseitigem Anspringen, zu Schlägen oder Bissen kommen. Manchmal eskalieren diese Treffen und enden mit schweren Verletzungen oder dem Tod eines Tieres. Nach einer Begegnung ziehen sich beide Gruppen meist in die Mitte ihres Streifgebietes zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunikation.", "content": "Wie bei allen Feuchtnasenaffen spielt die olfaktorische Kommunikation bei den Kattas eine wichtige Rolle, womit sie beispielsweise andere Gruppen auf das eigene Streifgebiet aufmerksam machen. Da sie im Gegensatz zu vielen anderen Lemuren tagaktiv sind, verständigen sie sich viel mit Körperhaltungen und Gesten. Häufig ist ein fixiertes Drohstarren auf ein anderes Tier zu sehen, was entweder dazu führt, dass das andere Tier den Blick abwendet und so seine Unterordnung eingesteht oder den Blick erwidert und so eine Auseinandersetzung hervorruft. Auch mit dem Zurückziehen der Lippen kann ein Katta seine Unterwerfung ausdrücken. Demonstratives Hüpfen auf den Hinterbeinen um ein Tier herum ist eine aggressive Geste. Wie zuvor erwähnt, dient auch der geringelte Schwanz der visuellen Kommunikation. Gut erforscht sind die lautlichen Kommunikationsformen der Kattas. In einer Studie wurden 28 verschiedene Lautäußerungen erkannt, von denen sechs nur von Jungtieren ausgestoßen werden. Mehrere Laute dienen der Kontaktaufnahme: ein bei geringer Erregung, ein bei mittlerer Erregung und ein bei starker Erregung oder Angst, etwa wenn ein Tier von seiner Gruppe getrennt wird. werden nur von ausgewachsenen Männchen ausgestoßen; sie weisen andere Gruppen auf die eigene Anwesenheit hin und können in bis zu 1000 Meter Entfernung gehört werden. drücken Wohlbefinden aus, etwa bei der gegenseitigen Fellpflege, und sollen die Gruppe zur Fortbewegung animieren und den Zusammenhalt stärken. Ein untergeordnetes Tier stößt gegenüber einem höher gestellten ein aus, ein höherrangiges Tier weist mit einem drohenden niederrangige Tiere auf den eigenen Status hin, intensive Drohungen werden mit einem ausgedrückt und Stinkkämpfe der Männchen von einem begleitet. Es gibt einen, ein, das speziell auf Greifvögel hinweist und ein, das bei räuberischen Säugetieren ausgestoßen wird. Vorsichtige Neugier wird mit ausgedrückt. Jungtiere kennen mehrere Kontaktlaute, neben auch, die großes Unwohlsein ausdrücken und, die auf das unmittelbare Bedürfnis nach mütterlicher Nähe hinweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung.", "content": "Kattas ernähren sich vorwiegend von Früchten, die Zusammensetzung der Nahrung variiert aber je nach Lebensraum und Jahreszeit stark. So nehmen sie auch andere Pflanzenteile wie Blätter, Blüten, Knospen und Borken zu sich, selten jagen sie Kleintiere wie Spinnen, Insekten wie Zikaden und Heuschrecken sowie kleine Wirbeltiere wie Chamäleons und Vögel. In der Regenzeit, die ungefähr von Oktober bis April dauert, sind Früchte und andere Pflanzenteile reichlich verfügbar, das Angebot an Früchten ist von Oktober bis November und von März bis April am höchsten. In der Trockenzeit ist die Nahrungssuche schwieriger, besonders die trockensten Monate Juni und Juli stellen Herausforderungen dar, in denen die Tiere auch auf reife, trockene Blätter zurückgreifen müssen. Eine der wichtigsten Nahrungsquellen stellt der Tamarindenbaum dar, der mancherorts bis zu 50 % der Nahrung der Kattas ausmacht. In trockenen Regionen können sie ihren Wasserbedarf mit sukkulenten Pflanzen wie Aloen oder den eingeführten Opuntien sowie mit Tau, der sich in Spalten sammelt, decken.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung und Entwicklung.", "content": "Die Fortpflanzungszeit der Kattas liegt zwischen Mitte April und Mitte Mai. Davor werden die Kämpfe zwischen den Männchen um einen höheren Platz in der Rangordnung und damit um einen besseren Zugang zu paarungsfähigen Weibchen intensiver. Stinkkämpfe reichen oft nicht aus, es kommt häufig zu aggressiven Auseinandersetzungen. Dabei versuchen die Männchen, auf andere Männchen draufzuspringen und mit den oberen Eckzähnen Verwundungen zuzufügen. In der Paarungszeit nähern sich die höherrangigen Männchen den Weibchen an. Sie halten sich häufig neben ihnen auf und schlafen auch nahe beieinander. Der Sexualzyklus der Weibchen ist synchronisiert und mit 6 bis 24 Stunden Länge sehr kurz. Ist das Weibchen paarungsbereit, präsentiert es dem Männchen sein Hinterteil, hebt den Schwanz und blickt über seine Schulter nach hinten. Nach erfolgter Paarung pflanzt sich das Weibchen auch mit anderen Männchen in absteigender Hierarchie fort; manchmal sucht es sich zudem Paarungspartner von fremden Gruppen, was die Männchen der eigenen Gruppe zu verhindern versuchen. Die Tragzeit beträgt rund 135 Tage und fällt in die Trockenzeit. Die Weibchen müssen darum in der davorliegenden Regenzeit versuchen, sich Fettreserven anzufressen. Die Geburten fallen in den September oder auf Anfang Oktober. Es überwiegen Einlingsgeburten, Zwillinge sind aber relativ häufig, in der freien Natur allerdings seltener als in menschlicher Gefangenschaft. Jungtiere wiegen bei der Geburt rund 70 Gramm. Die ersten beiden Lebenswochen verbringen sie an den Bauch der Mutter geklammert, später reiten sie auf deren Rücken. Vorwiegend die Mutter kümmert sich um die Jungen, aber auch ältere Geschwister oder andere Weibchen können es tragen und sich mit ihm beschäftigen. Mit rund sechs Wochen beginnen die Jungtiere, mit den gleichaltrigen Kindern anderer Mütter zu spielen, mit acht Wochen nehmen sie erstmals feste Nahrung zu sich. Mit rund vier Monaten lässt die Mutter das Junge nicht mehr auf sich reiten, mit fünf Monaten wird es endgültig entwöhnt. Rund 75 bis 80 % aller ausgewachsenen Weibchen bringen einmal im Jahr Nachwuchs zur Welt, diese für Primaten relativ hohe Fruchtbarkeit stellt eine Anpassung an die klimatisch schwierigen Lebensräume der Kattas dar. Rund 50 % aller Jungtiere sterben im ersten Jahr, in sehr trockenen Jahren bis 80 %, und nur rund 30 % aller Tiere erreichen das Erwachsenenalter. Weibchen in menschlicher Obhut können sich mit zwei Jahren fortpflanzen, Männchen und Weibchen in freier Wildbahn werden mit zweieinhalb bis vier Jahren geschlechtsreif. Aufgrund der Hierarchie in den Gruppen dauert es meist einige weitere Jahre, bevor sich Männchen erstmals tatsächlich paaren. In freier Wildbahn werden Weibchen selten älter als 16 Jahre, das höchste bekannte Alter betrug 20 Jahre. Die Lebenserwartung der Männchen ist aufgrund der Gruppenwechsel schwieriger zu ermitteln, kann jedoch bei über 15 Jahren liegen. In menschlicher Obhut werden Kattas älter; hier sind über 30-jährige Tiere bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Fressfeinde und Nahrungskonkurrenten.", "content": "Zu den Fressfeinden der Kattas zählen die Fossa und seltener eingeschleppte Raubtiere wie die Kleine Indische Zibetkatze und die Hauskatze. Jungtiere fallen manchmal Greifvögeln wie der Madagaskarhöhlenweihe und dem Madagaskar-Bussard zum Opfer. Auch Schlangen dürften zu ihren Fressfeinden zählen. Es gibt zudem eine Beobachtung, wonach ein Rotstirnmaki junge Kattas gefressen hat. Eine Reihe von Lemurenarten lebt sympatrisch mit dem Katta in dessen Verbreitungsgebiet, darunter der Larvensifaka und der besagte Rotstirnmaki. Während der Larvensifaka in der Trockenzeit stärker auf Blätter ausweicht und so kein direkter Nahrungskonkurrent ist, überschneidet sich die Ernährung des Kattas deutlich mit der des Rotstirnmakis, so dass es in Zeiten des Nahrungsmangels zu Auseinandersetzungen kommen kann. Daneben gibt es noch andere Lemuren, über deren Nahrungskonkurrenz jedoch nichts bekannt ist; vermutlich weil diese Arten größtenteils nachtaktiv sind.", "section_level": 2}, {"title": "Kattas und Menschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Benennung und kulturelle Bezüge.", "content": "Die madagassischen Namen für dieses Tier lauten \"Hiva\" oder \"Maki\". Der wissenschaftliche Gattungsname \"Lemur\" wurde ihnen 1758 von Carl von Linné gegeben und spielt auf die großen Augen, lauten Schreie und nachtaktive Lebensweise vieler Lemuren an, in denen er Ähnlichkeiten mit den Lemures, römischen Totengeistern, sah. Der deutsche Name leitet sich ebenso wie das Artepitheton \"catta\" von den katzenartigen Rufen dieser Tiere her. Die manchmal verwendete Bezeichnung Katzenmaki wird im Deutschen häufiger für eine andere Lemurengruppe verwendet (siehe Katzenmakis). Der Katta ist die bekannteste Lemurenart, er ist dank seines Ringelschwanzes unverwechselbar und zu einem Symbol seiner Heimatinsel geworden. Bekannt ist seine Rolle in dem Animationsfilm Madagascar sowie in der Komödie Wilde Kreaturen. In Deutschland wird die Art in über 50 Zoos gepflegt.", "section_level": 2}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Der Verlust des Lebensraums und die Bejagung stellen die Hauptbedrohungen für den Katta dar. Die in seinem Lebensraum betriebenen Brandrodungen zur Umwandlung in Viehweiden und Baumrodungen zur Holzkohleerzeugung schränken seinen Lebensraum immer weiter ein. Hinzu kommt, dass die Tiere mancherorts gejagt werden, entweder wegen ihres Fleisches oder weil sie zu Heimtieren gemacht werden. Die IUCN schätzt, dass die Gesamtpopulation in den letzten 24 Jahren (drei Generationen) um 20 bis 25 % zurückgegangen ist, sie listet die Art als „stark gefährdet“ (\"endangered\"). Weltweit werden über 2400 Individuen in Zoos gehalten (Stand März 2009).", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Katta wird in die Familie der Gewöhnlichen Makis (Lemuridae) eingeordnet, er ist heute der einzige Vertreter der Gattung \"Lemur\". Zwar zeigen die Kattas im Bau des Skeletts große Ähnlichkeiten mit den Großen Makis (Gattung \"Eulemur\"), die erst 1988 als von \"Lemur\" eigenständige Gattung etabliert wurde, molekulare Untersuchungen weisen allerdings darauf hin, dass die Schwestergruppe des Kattas die Gattung der Bambuslemuren (\"Hapalemur\") ist. Derzeit werden keine Unterarten anerkannt. Die Population des Andringitra-Berglandes unterscheidet sich von den übrigen, diese Tiere haben ein dunkleres, dichteres Fell und weniger Ringel am Schwanz, es könnte sich dabei um eine noch nicht beschriebene Unterart handeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Katta (\"Lemur catta\") ist eine Primatenart aus der Gruppe der Lemuren (Lemuriformes). Er bewohnt trockene Regionen im südwestlichen Madagaskar. Mit 2,2 bis 3,5 Kilogramm zählt er zu den mittelgroßen Lemuren und ist dank seines geringelten Schwanzes unverwechselbar. Obwohl er zu den bekanntesten Vertretern dieser Primatengruppe zählt, zeigt er einige für diese Gruppe untypische Verhaltensweisen. So ist er hauptsächlich tagaktiv und verbringt viel Zeit am Boden. Er lebt in Gruppen von durchschnittlich 13 bis 15 Tieren, die von einem dominanten Weibchen angeführt werden. Der Katta ist ein Allesfresser, der sich jedoch vorwiegend von Früchten ernährt. Auf seiner Heimatinsel stellen die Lebensraumzerstörung und die Bejagung die Hauptbedrohungen für diese Tierart dar.", "tgt_summary": "环尾狐猴(学名:')又名节尾狐猴,是狐猴属的唯一一个种,属灵长目狐猴科。分布于南马达加斯加,生活于干旱多岩石地区。", "id": 1932015} {"src_title": "Amerikanisches Englisch", "tgt_title": "美国英语", "src_document": [{"title": "Gebrauch und Verbreitung.", "content": "Der Gebrauch des amerikanischen Englisch gegenüber anderen Varietäten des Englischen nimmt auch international immer weiter zu, was eine Folge seiner Verbreitung durch amerikanisches Fernsehen, Fernsehserien und Kinofilme und der relativ großen Zahl seiner Zweit- und Fremdsprachler ist. Die Entwicklung des amerikanischen Englisch wird oft, ähnlich wie die Entstehung von Französisch oder Italienisch, die sich aus dem Lateinischen entwickelten, als Weiterentwicklung der Sprache des Mutterlands angesehen. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den beiden Standardvarietäten, dem britischen und dem amerikanischen Englisch, relativ gering. Es besteht die Tendenz zur Annäherung (Konvergenz) beider, ähnlich den lokalen Dialekten des Deutschen.", "section_level": 1}, {"title": "Aussprache.", "content": "Die Aussprache des amerikanischen Englisch weist große Ähnlichkeiten zu jener des Nachbarlandes Kanada auf. Die meisten Varietäten des amerikanischen Englisch weisen wie das schottische, irische und kanadische Englisch einen rhotischen Akzent auf, im Gegensatz zu den überwiegend nicht-rhotischen Akzenten von England, Wales, Australien, Neuseeland und Südafrika. Einige regionale Akzente des Amerikanischen sind jedoch nicht rhotisch, so in Teilen Neuenglands, New Yorks und der Südstaaten. Eine der auffälligsten Eigenschaften ist das \"Flapping:\" Im Amerikanischen werden die Konsonanten(gruppen) \"t\", \"tt\" und \"d\" zwischen zwei Vokalen in den meisten Fällen wie ausgesprochen, sofern der zweite Vokal unbetont ist (und bei \"d\" und \"t\" auch nach einem \"r\"),; Beispiele: \"tomato\", \"pretty\", \"lady\" und \"order\". Dies gilt auch für aufeinander folgende Wörter im Satz, wie z. B. \"I get it.\". Die folgenden Beschreibungen beziehen sich auf die im Englischen als \"\" bezeichnete Varietät des amerikanischen Englisch, die üblicherweise als Pendant zur britischen \"received pronunciation\" herangezogen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Vokale.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ungespannt.", "content": "In betonten einsilbigen Wörtern müssen ungespannte Vokale vor einem Konsonanten stehen, z. B. \"bit\", \"cap\". * oder * sind keine möglichen Wörter des Amerikanischen.", "section_level": 3}, {"title": "Wortschatz.", "content": "Der Wortschatz der amerikanischen Sprache stimmt zu großen Teilen mit dem Wortschatz der anderen Varietäten des Englischen wie dem britischen Englisch überein. Es gibt allerdings ein paar Abweichungen. Bekannte Beispiele sind: Die Eigenheiten im Wortschatz des amerikanischen Englisch sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen: Der Wortschatz des amerikanischen Englisch enthält eine Reihe von Entlehnungen aus anderen Sprachen, wie etwa aus verschiedenen Sprachen der amerikanischen Ureinwohner sowie aus den Sprachen der verschiedenen Einwanderergruppen. Dazu zählen z. B. \"potlach\" (dt. 'wilde Party') oder \"moccasin\", \"tomahawk\" und \"wigwam\", die allerdings inzwischen auch in anderen englischen Sprachvarianten eingegangen ist und nicht mehr ausschließlich typisch für das amerikanische Englisch sind. Beispiele für Entlehnungen aus europäischen Sprachen sind \"arroyo\" ('Bach') aus dem Spanischen, \"bureau\" ('Kommode') aus dem Französischen und \"fest\" ('Festival'), auch in Bildungen wie \"filmfest\", aus dem Deutschen.", "section_level": 2}, {"title": "Orthografische Unterschiede zum britischen Englisch.", "content": "Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über Veränderungen, die Noah Websters Rechtschreibreform aus dem Jahre 1806 für die Rechtschreibung des heutigen amerikanischen Englisch zur Folge hatte. Die wichtigsten Unterschiede zum britischen Englisch sind: Bis zu einem gewissen Grade treffen die Abweichungen auch auf das kanadische Englisch zu.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amerikanisches Englisch (, kurz \"AE\" oder \"AmE\") ist ein Oberbegriff für Varianten der englischen Sprache, die in den Vereinigten Staaten von Amerika gesprochen werden sowie teilweise in ihren Außengebieten. Zusammen mit dem sehr ähnlichen kanadischen Englisch bildet es die Gruppe der nordamerikanischen englischen Standardsprachen, die auch einige dialektale Prozesse teilen. Die Vereinigten Staaten sind mit über 260 Millionen das Land mit der mit Abstand größten Zahl englischer Muttersprachler, wobei nicht alle davon als Erstsprache AmE im Sinne dieses Artikels erworben haben müssen.", "tgt_summary": "美国英语(英语:英语:American English,简写:AE、AmEng、USEng、en-US),又称美式英语,简称美语,是指美国使用的一种英语形式。它是美国最主要的语言。", "id": 2503917} {"src_title": "Tochtergesellschaft", "tgt_title": "子公司", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Begriffe Mutter- und Tochterunternehmen sind bestimmte Rechtsbegriffe, die in den Abs. 2 und HGB verwendet werden. Danach handelt es sich bei Mutter- und Tochterunternehmen um verbundene Unternehmen, die in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens im Rahmen der Vollkonsolidierung einzubeziehen sind (§ 290 Abs. 1 Satz 1 HGB). Diese Vorschrift lehnt sich eng an IAS 27.13 an, wonach Tochterunternehmen, die von einem Mutterunternehmen beherrscht werden (können), in den Konzernabschluss einzubeziehen sind. Voraussetzung ist, dass das Mutterunternehmen unmittelbaren oder auch nur mittelbaren beherrschenden Einfluss beim Tochterunternehmen ausüben kann. Die Muttergesellschaft führt, das Tochterunternehmen wird geführt. Schwestergesellschaften sind Unternehmen, die ein gemeinsames Mutterunternehmen haben (so die Legaldefinition für Kreditinstitute in Abs. 1 Nr. 7 KWG).", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzungen.", "content": "Es handelt sich um ein Tochterunternehmen, wenn ein anderes Unternehmen Auch wenn nicht über mehr als die Hälfte der Stimmrechte verfügt wird, kann eine Beherrschung durch andere Tatsachen begründet sein (IAS 27.13). Die Tochtergesellschaft wirtschaftet nach Abschluss eines Beherrschungsvertrages im Interesse der Muttergesellschaft. Das Mutterunternehmen hat seine Tochtergesellschaften nach IAS 27.10 in einem Konzernabschluss zu konsolidieren, und zwar weltweit (IAS 27.12).", "section_level": 1}, {"title": "Motive für die Gründung.", "content": "Tochterunternehmen wurden und werden insbesondere gegründet, um bei Mischkonzernen mit horizontaler oder vertikaler Konzernstruktur die einzelnen Tätigkeitsgebiete voneinander zu trennen und transparenter zu gestalten. Im Rahmen der Divisionalisierung kann mit selbst gegründeten Tochterunternehmen der gleiche Zweck erreicht werden. Beim Outsourcing gehört eine Sparte nicht (mehr) zum eigentlichen \"Kerngeschäft\" eines Unternehmens. Die Verselbständigung als Tochterunternehmen kann dabei mit dem Ziel erfolgen, das Tochterunternehmen später ganz oder teilweise zu veräußern. In diesen Fällen gründet die Muttergesellschaft selbst Tochtergesellschaften; hierbei spricht man auch von \"Affiliation\". Eine \"ausgliedernde Affiliation\" liegt vor, wenn vorhandene Tätigkeiten ausgegliedert werden, um eine \"beigeordnete Affiliation\" handelt es sich, wenn Kapazitäten erweitert werden sollen. Von einer \"Angliederung\" spricht man, wenn ein Tochterunternehmen im Rahmen eines Unternehmenskaufs erworben wird, etwa um Synergieeffekte zu nutzen oder die Marktmacht zu erhöhen.", "section_level": 1}, {"title": "Konzernrecht.", "content": "Es kommt dabei nicht darauf an, ob die Muttergesellschaft ihre Rechte bei der Tochtergesellschaft auch tatsächlich ausübt, denn die Möglichkeit zur Ausübung reicht aus. Bei der einheitlichen Leitung hingegen muss dieses Recht tatsächlich ausgeübt werden. Einheitliche Leitung bedeutet, dass die Muttergesellschaft in mindestens einer der betrieblichen Funktionen (Beschaffung, Produktion, Finanzierung, Vertrieb) oder durch personelle Verflechtungen der Führungsorgane ihre Geschäftspolitik beim Tochterunternehmen durchsetzt. Für eine Tochtergesellschaft ist keine besondere Rechtsform vorgeschrieben. Entsprechend den umfassenden Weisungsbefugnissen der Muttergesellschaft im Vertragskonzern können Geschäfte mit den Tochtergesellschaften geschlossen werden, denen „ein ordentlicher und gewissenhafter Geschäftsleiter“ einer unabhängigen Gesellschaft ( Abs. 2 AktG) nicht zugestimmt hätte. Nach der so genannten „Mutter-Tochter-Richtlinie“ (Richtlinie 90/435/EWG (Mutter-Tochter-Richtlinie)) genügt beim gemeinsamen Steuersystem der Mutter- und Tochtergesellschaften bereits eine Mindestbeteiligungsquote der Muttergesellschaft in Höhe von 10 % am Kapital der Tochtergesellschaft (bis 2006: 20 %; bis 2008: 15 %). Im Sinne des gewerbesteuerlichen Schachtelprivilegs liegt die Beteiligungsquote national bei 15 %, bei Beteiligungen an EU-Kapitalgesellschaften mindestens bei 10 % des Kapitals.", "section_level": 1}, {"title": "Haftung der Muttergesellschaft.", "content": "Bei AG und KGaA gibt es zum Zwecke des Gläubigerschutzes im Verhältnis zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft umfangreiche Mechanismen. Das Anfangsvermögen der Tochtergesellschaft wird durch die § bis AktG geschützt, daneben gibt es eine besondere Haftung der gesetzlichen Vertreter (§ bis AktG). Kern ist der gesetzliche Verlustausgleichsanspruch des AktG im Vertragskonzern. Die Muttergesellschaft hat die Verluste der beherrschten Tochtergesellschaft auszugleichen (§ 302 AktG) und nach Beendigung des Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrags den Gläubigern der Tochtergesellschaft Sicherheit zu leisten (§ 303 AktG). Ein Jahresfehlbetrag kann bei der Tochtergesellschaft durch die Verlustausgleichspflicht der Muttergesellschaft deshalb am Bilanzstichtag nicht entstehen ( Abs. 3 Satz 2 HGB). Wenn die Muttergesellschaft aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags den Gewinn der Tochtergesellschaft erhält oder wegen eines Beherrschungsvertrags der Tochter Weisungen erteilen darf ( AktG), muss sie auch das Verlustrisiko tragen. Im faktischen Aktienkonzern darf die Muttergesellschaft die Einflussmöglichkeiten nicht dazu benutzen, ihre Tochtergesellschaft zu einer nachteiligen Handlung zu veranlassen ( AktG), da sie ansonsten schadensersatzpflichtig wird ( AktG). Die Haftung der Muttergesellschaft für Schulden der Tochtergesellschaft ist jedoch nicht auf diese wenigen gesetzlichen Fälle beschränkt. Rechtsprechung und Literatur befassen sich mit der Rechtsfrage, ob und inwieweit die Muttergesellschaft für die Schulden ihrer Tochtergesellschaft haftet, wenn letztere die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft besitzt. Im Regelfall besteht hier das Trennungsprinzip, wonach Privatvermögen und Gesellschaftsvermögen bei Kapitalgesellschaften streng getrennt voneinander zu betrachten sind. Nach Abs. 1 Satz 2 AktG und Abs. 2 GmbHG haftet den Gläubigern der AG und der GmbH nur deren Gesellschaftsvermögen. Reicht das Gesellschaftsvermögen der Tochtergesellschaft für die Rückzahlung der Gesellschaftsschulden nicht aus, besteht im Regelfall keine Haftung der Muttergesellschaft. Den Gläubigern der Tochtergesellschaft stehen eigene Ansprüche gegen die Muttergesellschaft zu, die analog zu den §§ 128, 129 HGB für die Verbindlichkeiten ihrer Tochtergesellschaft haftet. Wird eine Durchgriffshaftung zugelassen, haftet die Muttergesellschaft nach den § Abs. 1, HGB ausnahmsweise unmittelbar und unbeschränkt. Die Tatbestände der Kapitalerhaltung (§, AktG,, GmbHG) sind vorrangig und ersetzen, wo sie eingreifen können, die Durchgriffshaftung. Eine Unterkapitalisierung kann ohne das Hinzutreten weiterer Umstände nicht zur Durchgriffshaftung führen. Es muss sich um eine materielle Unterkapitalisierung handeln, weil die rechtsformbedingte Haftungsbeschränkung der Tochtergesellschaft dann zweckwidrig ist und damit zur Haftung der Muttergesellschaft für die Verbindlichkeiten ihrer Tochtergesellschaft führt. Eine unechte Durchgriffshaftung liegt vor, wenn die Muttergesellschaft zu Gunsten ihrer Tochtergesellschaft Bürgschaften oder Patronatserklärungen als Kreditsicherheit für Kredite an die Tochtergesellschaft abgegeben hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tochtergesellschaft (auch Tochterunternehmen; ) ist im Konzernrecht ein Unternehmen, das durch konzerntypische Beziehungen mit einem anderen Unternehmen (Mutterunternehmen) verbunden ist und unter dessen Leitung steht.", "tgt_summary": "子公司(英语:Subsidiary),亦称为附属公司,指被另一公司所实际控制的公司。控制它的实体,称为母公司或控股公司。", "id": 2309718} {"src_title": "Delta Ophiuchi", "tgt_title": "天市右垣九", "src_document": [{"title": "Nomenklatur.", "content": "\"δ Ophiuchi\" ist die Bayer Bezeichnung des Sterns. Der traditionelle Name dieses Sterns ist \"Yed Prior\". \"Yed\" ist von dem Wort \"Yad\" aus der arabischen Sprache abgeleitet und bedeutet \"Die Hand\". Delta und Epsilon Ophiuchi bilden zusammen die linke Hand von Ophiuchus (Schlagenträger), welche den Kopf einer Schlange hält. Dieser Kopf wird \"Serpens Caput\" genannt und ist eine Sternkonstellation im Sternbild Schlange. Seit dem 5. Oktober 2016 ist der Name \"Yed Prior\" der Standardname dieses Sterns, aufgenommen in der Liste der Sternnamen der International Astronomical Union.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Delta Ophiuchi gehört zu der Spektralklasse M 1 III. Der Stern ist ein roter Riesenstern. Er hat seinen Wasserstoffvorrat für die Kernfusion nahezu verbraucht. Dies führt dazu, dass sich seine äußeren Hüllen erheblich ausgedehnt haben. Der scheinbare Durchmesser des Sterns konnte mit 10,47 ± 0,12 mas beobachtet werden. Bei der von Hipparchos ermittelten Distanz ergibt sich damit ein ca. 59facher Sonnendurchmesser. Trotz des im Vergleich zur Sonne großen Durchmessers, verfügt der Stern nur über die 1,5fache Masse der Sonne. Die Effektivtemperatur der Photosphäre des Sterns ist relativ kühl mit ca. 3700 K. Aus diesem Grund leuchtet der Stern im orange-roten Licht, was typisch für einen Stern der Klasse M ist. Der Stern gehört zur Klasse der variablen Sterne. Seine Helligkeit schwankt visuell um 0,03 Größenklassen. Die äquatoriale Rotationsgeschwindigkeit des Sterns liegt bei 7,0 km/s. Die Anwesenheit von Elementen, die schwerer als Wasserstoff und Helium sind (Metallizität), ist doppelt so hoch, wie bei unserer Sonne. Das von dem Stern ausgesendete Licht ist von roten zu blauen Frequenzen zunehmend linear polarisiert und zeigt dabei eine gewisse Variabilität. Diese Eigenschaft kann auf eine asymmetrische Verteilung von Staub in seiner äußeren Hülle hinweisen. Es ist auch denkbar, dass ein photometrischer Hotspot hierfür verantwortlich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ereignisse.", "content": "δ Ophiuchi wurde am späten Abend (MESZ) des 8. Juli 2010 von dem fast 11 mag dunkleren Asteroiden (472) Roma für ca. 5 Sekunden bedeckt. Dieses Ereignis war von Europa und Südamerika aus zu beobachten. Aufgrund der großen Helligkeit von δ Ophiuchi war dieses Ereignis theoretisch mit bloßem Auge sichtbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Delta Ophiuchi (δ Ophiuchi, abgekürzt auch Delta Oph, δ Oph) ist ein Stern der Spektralklasse M1 im Sternbild Schlangenträger. Er hat eine scheinbare Helligkeit von 2,73 mag. Dies entspricht einem Stern dritter Größe. Damit ist er der viert-hellste Stern in diesem Sternbild. Nach Messungen der Parallaxe durch Hipparcos ist der Stern ca. 170 Lichtjahre von der Erde entfernt. Er trägt den Eigennamen Yed Prior (arab.يد \"jad\" / lat.), „vordere Hand“. Er bildet einen, mit bloßem Auge sichtbaren, visuellen Doppelstern mit Epsilon Ophiuchi (Eigenname: \"Yed Posterior\", Entfernung ca. 106 Lichtjahre).", "tgt_summary": "蛇夫座δ,中文星官名天市右垣九或梁,是一颗位于蛇夫座的M型红巨星。", "id": 474178} {"src_title": "Basler Mission", "tgt_title": "崇真会", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1815–1914.", "content": "Gründung und Organisation Im Umfeld der Handelsstadt Basel und des süddeutschen Pietismus wurde am 25. September 1815 die „Evangelische Missionsgesellschaft Basel“ (kurz: Basler Mission) als Tochtergesellschaft der Deutschen Christentumsgesellschaft von Christian Friedrich Spittler und Nikolaus von Brunn gegründet. Die Basler Mission profitierte vom organisatorischen Talent und den internationalen Kontakten der Basler Handelsleute. Die württembergischen Pietisten stellten bis ins 20. Jahrhundert mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden in Übersee und bis zum Zweiten Weltkrieg alle vollamtlichen Direktoren der Zentralstelle in Basel. Ab 1816 wurden Seminaristen aufgenommen, die ab 1820 als Missionare tätig waren. Zuerst wollte man am Basler Seminar Missionare ausbilden, die dann für andere Missionsorganisationen in Übersee arbeiten sollten, wie zum Beispiel für die englische „Church Mission Society“. Schon bald wurde aber in Basel über ein eigenes Missionswerk nachgedacht. Missionsfelder Erste Missionsprojekte fanden im südrussischen Kaukasus und im westafrikanischen Liberia statt. Wichtige Missionsgebiete wurden Westafrika, Südindien, China und Indonesien. Goldküste: Im Jahr 1828 wurden erste Missionare an die damalige Goldküste (heutiges Ghana) entsandt. Die Missionare wollten unter den Bauern eine christliche Dorfgemeinschaft aufbauen und nutzten in Kirche und Schule die örtlich vorkommenden Sprachen. Vor allem im ersten Jahrhundert der Basler Ghana-Mission starben viele Missionare an Krankheiten. Südindien: In Südindien, den heutigen Staaten Karnataka und Kerala, nahm die Basler Mission ihre Arbeit im Jahr 1834 auf. Auch hier nutzte die Basler Mission für das Kirchen- und Schulwesen die Lokalsprachen (s. a. Ferdinand Kittel). Aus kleinen Werkstätten entwickelten sich „Missionsindustrien“, da die zum Christentum übertretenden Inder ihre Kastenzugehörigkeit und die damit verbundene Berufstätigkeit verloren. China: Seit 1847 begann die Arbeit der Basler Mission in China, dem heutigen Hongkong und der gegenüberliegenden Provinz Guangdong. Dies war das einzige Missionsfeld, das davor nicht einer deutschen oder britischen Kolonie angehörte. Kamerun: Die Basler Mission übernahm in Kamerun ab 1885 die Missionsarbeit der englischen Baptisten. Dabei spalteten sich Baptistengemeinden von der Basler Mission ab und gründeten die „Native Baptist Church“.", "section_level": 2}, {"title": "1914–1950.", "content": "Im Jahr 1913 konnte die Mission ein Budget von ungefähr 2’500'000 Schweizer Franken verzeichnen und war mit ihren 635 aktiven Mitarbeitern eine Institution von beachtlichem Ausmass. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges erlebte die Basler Mission aber ein abruptes Ende ihrer Blütezeit. Die christlichen Nationen befanden sich in einem Krieg, welcher auch in den Kolonien ausgefochten wurde. Europäische Grossmächte versuchten ihre Herrschaftsgebiete in Asien und Afrika weiter auszubreiten. Dies behinderte oder verunmöglichte die Arbeit der Missionare in fast allen Missionsfeldern. So wurden die deutschen Mitarbeiter der Missionen sowohl von den Briten als auch den Franzosen vertrieben, oder sie hatten dem Marschbefehl ihrer Heimat Folge zu leisten. Hinzu kam eine steigende Armut in Europa, wodurch die Mittelbeschaffung stark erschwert wurde. Während des Krieges kam die Arbeit in den Feldern nahezu zum Erliegen. In der Zwischenkriegszeit änderte sich nicht viel an der Expansionspolitik europäischer Nationen in den Kolonien. Die Wiederaufnahme der Arbeit in den Missionsstationen wurde dadurch schwierig. Jedoch gelang der Basler Mission die Rückkehr in fast allen Feldern (ausser in Französisch-Kamerun) und mithin erfolgte ein erstaunlicher Wiederaufbau der Missionstätigkeit. Im Jahr 1920 kam es zu der Übernahme einer neuen Station in Kalimantan/Indonesien (Südborneo). Da aber während des Krieges in vielen Gebieten kaum Missionare vor Ort waren, entstand es in diesen lokalen Umfeldern vermehrt ein Bewusstsein eigener Kraft und Autonomie. Es bildeten sich lokale Kirchen, welche die Missionen bei ihrer Rückkehr einverleibten. So trafen die Missionare bei ihrer Rückkehr sowohl auf neue, einheimische Kirchen, aber auch auf völlig verwahrloste Stationen. Jedoch war dieser Wiederaufbau nur von kurzer Dauer. Die Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930er verwies die Basler Mission erneut in ihre Schranken. Die Situation verschlimmerte sich kurz darauf, aufgrund der Ereignisse in Deutschland. Die Basler Mission wurde durch die Regierung Hitlers insofern direkt betroffen, als dass die NSDAP den internationalen Geldfluss erschwerte. Indirekt, aber nicht minder einschneidend wurde die Basler Mission durch den Kirchenkampf betroffen. 1939 wurden die meisten der deutschen Mitarbeiter der Mission interniert und die schweizerischen Missionare waren erneut auf sich allein gestellt. Die Beziehungen zwischen der Basler Mission und dem Dritten Reich sind umstritten. Unumstritten ist das Engagement von Alphons Koechlin, dem Präsidenten der Basler Mission von 1936 bis 1959, für den Zusammenhalt der transnationalen Ökumene in feindlichen Lagern. Erst in den frühen 1950er Jahren erfuhr die Basler Mission einen erneuten Aufschwung.", "section_level": 2}, {"title": "1950–2001.", "content": "Der wirtschaftliche Aufschwung im Nachkriegseuropa führte dazu, dass die Basler Mission wieder wachsen konnte. Knapp unter 400 Mitarbeiter in Übersee zählte die Mission in den frühen 1960er Jahren. Die hohe Anzahl an Mitarbeitern lässt sich auf die Verbesserungen der Lebensumstände in den Missionsgebieten zurückführen, zum einen durch den technischen Fortschritt, welcher wochenlange Schiffsreisen ersetzte, zum anderen führten die Weiterentwicklungen in der medizinischen Behandlung und die Erforschung der Tropenkrankheiten dazu, dass die Missionsarbeit weniger gesundheitliche Risiken barg. Neu war, dass die Basler Mission nicht mehr Missionare auf eine lebenslange Mission sendete. Die Missionare absolvierten in Basel einen mehrmonatigen «Vorbereitungskurs für Einsätze in Übersee» nach welchem sie ein paar Jahre in eine Mission entsandt wurden. Missionare wurden zudem nur noch auf Anfrage der Partnerkirchen in ihre Einsatzgebiete gesandt. Im Laufe der Jahre weitete sich die Arbeit der Basler Mission auch auf Südamerika aus, wodurch die Mission in fast allen Teilen der Welt tätig war. Vom Jahr der Gründung bis zum Jahr 2001 entsandte die Basler Mission mehr als 3500 Missionare und Missionarinnen. Die Basler Mission arbeitete mit einem Konzept der Partnerschaft, welches die Missionen, im klassischen Sinn, nicht mehr als Missionen, sondern als Partnerkirchen betrachtet. Die Partnerkirchen sind selbständig und können auf das Know-how der Basler Mission zurückgreifen. So wurde der Missionar zum Mitarbeiter. Aufgrund der Vielfalt der Konfessionen der Partnerkirchen agierte die Basler Mission als ökumenische Organisation. Sie trug zur Gründung von zwei weiteren Organisationen bei: dem EMS (Evangelisches Missionswerk in Südwestdeutschland) und der KEM (Kooperation Evangelischer Kirchen und Missionen in der Schweiz), welche zusammen mit der Basler Mission eine Missionsgemeinschaft bildete. Beide neuen Organisationen waren verantwortlich für wichtige Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2001.", "content": "2001 gründete die Basler Mission zusammen mit vier anderen Missionswerken bzw. -gesellschaften mission 21, welche den operativen Teil der Tätigkeiten aller Missionsgesellschaften übernahm. Der Verein Basler Mission (offiziell: Evangelische Missionsgesellschaft in Basel) führt unter der Leitung von Karl-Friedrich Appl das umfangreiche Archiv der Basler Mission weiter sowie den Kollektenverein u. a. für die Halbbatzen-Kollekte. In Deutschland besteht weiterhin die 1954 gegründete BMDZ – Basler Mission Deutscher Zweig.", "section_level": 2}, {"title": "Ideen bei der Gründung.", "content": "Missionsgesellschaften sind als eine Reaktion engagierter Christen des Abendlandes auf Berichte über die Existenz nicht abendländischer, nichtchristlicher Kulturen entstanden. Die Erweckungsbewegung und die Einflüsse des württembergischen Pietismus sind als treibende Kräfte für das Aufstreben der Basler Mission zu sehen. Das Seminar in Basel wurde ursprünglich mit der Absicht gegründet, Missionare auszubilden, welche dann in Übersee für andere Organisationen arbeiten sollten. Als die Basler Mission selber tätig wurde, war ihr Ziel, mit Bauern eine christliche Dorfkultur aufzubauen und sie zu animieren, ein christlich geprägtes Leben zu führen. Die Basler Mission legte Wert darauf, dass in den vor Ort errichteten Schulen in der «Eingeborenensprache» und nicht in der Kolonialsprache unterrichtet wurde. Die Missionare strebten jedoch danach, das Zusammenleben in den Missionen nach süddeutschem, pietistischem Vorbild zu gestalten.", "section_level": 1}, {"title": "Bibelübersetzung.", "content": "Frühe Bibelübersetzer der Missionsgesellschaft waren Johann Gottlieb Auer, Johann Gottlieb Christaller, Hermann Gundert, Christian Theophilus Hoernle, Rudolf Lechler, Johann Adam Mader, Martin Schaub, Eugen Schuler und Johannes Zimmermann.", "section_level": 1}, {"title": "Personen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Präsidenten/Direktoren/Inspektoren der Basler Mission.", "content": "Ab 2001 ist die operative Arbeit der Basler Mission bei Mission 21. Präsidenten der Basler Mission respektive des Trägervereins von Mission 21 sind:", "section_level": 2}, {"title": "Ethnographische Sammlung der Basler Mission.", "content": "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Missionshäuser ethnografische Sammlungen anlegten. Der Grundstock der ethnografischen Sammlung der Basler Mission geht zurück auf Dr. Christian Barth aus Calw, welcher 1860 seine rund 650 gesammelten Objekte an das neu erbaute Missionshaus in Basel verschenkte. Bereits zwei Jahre später hatte die Mission einen Katalog verfasst, welcher insgesamt 1558 Objekte unterschiedlichster Art verzeichnete und bis heute als museale Pioniertat gilt. Der Katalog, den die Mission zweimal überarbeitete, war geografisch gegliedert und umfasste naturwissenschaftliche sowie Kultus-, Industrie- und Kunstobjekte. Der ursprüngliche Zweck der Sammlung war ihre didaktische Funktion, sie diente bei der Ausbildung der neuen Missionare an der Missionarsschule in Basel. Schon bald jedoch sollte die Sammlung ein «möglichst getreues Bild des Zustandes, vor allem des religiösen Zustandes der Völker» wiedergeben. Zahlreiche Fotografien dazu lieferte Anna Rein-Wuhrmann (1881–1971), die über zwei Jahre hinweg ihre Arbeit und ihr Leben bei dem Volksstamm der Bamum in Kamerun dokumentierte. Die erste öffentliche Missionsausstellung datiert auf das Jahr 1908. Aufgrund des grossen Erfolges wurde die Sammlung zu einer Wanderausstellung, welche in einer 50-jährigen Geschichte an über 40 Orten in der Schweiz und im benachbarten Ausland zu sehen war. Man weiss von über 250'000 Besuchern. Die Ausstellungsgeschichte der Sammlung endete im Jahr 1953 mit der Ausstellung unter dem Titel: «Licht aller Völker». 1981 wurde die gesamte Sammlung, welche bis zu diesem Zeitpunkt aus 12888 Objekten bestand, an das Museum für Völkerkunde, das heutige Museum der Kulturen in Basel als Dauerleihgabe übergeben. Dort fand 2015 eine Sonderausstellung mit diesen Exponaten zum Thema \"Mission possible? Die Sammlung der Basler Mission – Spiegel kultureller Begegnung\" statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Evangelische Missionsgesellschaft in Basel (Basler Mission) ist eine ökumenische missionarische Organisation aus Basel, welche im Jahr 1815 gegründet wurde und in weiten Teilen der Welt bis 2001 operativ tätig war. Sie ist heute der grösste von drei Trägervereinen von Mission 21 und hat die gesamte operative Ebene Mission 21 übergeben.", "tgt_summary": "崇真会(又名巴色会,译自原名\"Basel Mission\"),基督教新教差会,1815年成立于瑞士北部德语区的巴塞尔市(Basel,现其总部会址),最初称德国差会(German Missionary Society),最后改为巴色会。", "id": 2972780} {"src_title": "Madame Roland", "tgt_title": "罗兰夫人", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Jeanne-Marie Roland war die Tochter des Pariser Graveurs Gratien Philipon, Angehörige und Freunde nannten sie Manon. Das intelligente und wissbegierige Mädchen konnte früh lesen und interessierte sich schon bald auch für geschichtliche, philosophische und religiöse Themen. Im Alter von neun Jahren entdeckte sie Plutarchs vergleichende Biographien berühmter Griechen und Römer. Plutarch gehörte immer zu den von ihr geschätzten Autoren; er begeisterte sie für die Idee der Republik. In ihrem elften Lebensjahr hatte Jeanne-Marie den ernsten Wunsch, Nonne zu werden, und mit dem Einverständnis ihrer Eltern lebte sie vom Mai 1765 bis ins Frühjahr 1766 in einer religiösen Ordensgemeinschaft in der Pariser Vorstadt Saint-Michel. Vom Klosterleben nicht überzeugt, verbrachte sie ein Jahr bei ihrer Großmutter Phlipon auf der Seine-Insel Saint-Louis. Bei einem ihrer gelegentlichen Ausflüge in die Pariser Gesellschaft wurde sie einer wohlhabenden adligen Dame vorgestellt, deren anmaßendes und arrogantes Verhalten sie ein Leben lang nicht vergaß. Dieser Eindruck bestärkte das Kind aus dem bürgerlichen Mittelstand in ihrer kritischen Haltung gegenüber der Aristokratie des \"Ancien régime\". Zurück im elterlichen Haushalt, gehörte Voltaire zu ihren beliebtesten Autoren. Sie las aber in dieser Zeit auch Shakespeare und englische Romane und Gedichte; sie sprach neben englisch auch italienisch. Als Jeanne-Marie vierzehn Jahre alt wurde, kamen ihr Zweifel am katholischen Glauben ihrer Kindheit und sie wandte sich, wie viele Aufklärer, der deistischen Gottesauffassung zu (Gott schuf die Welt, aber er nimmt keinen Einfluss mehr). Gleichzeitig beschäftigte sie sich mit den Schriften der berühmten Prediger Jacques-Bénigne Bossuet und Jean-Baptiste Massillon. Im Juni 1775 starb Jeanne-Maries Mutter, und sie musste sich nun um den Haushalt des Vaters kümmern, der in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war. Sie zog sich mit ihren Büchern zurück und beschloss, niemals zu heiraten. Junge Verehrer wies sie ab, sie bevorzugte die ihr geistigen Gewinn bringende Gesellschaft älterer gebildeter Männer. In dieser Zeit las sie Rousseau, der sie ebenso beeindruckte wie Plutarch; seine Ideen bestimmten ihr künftiges politisches Denken und Handeln.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ehepaar Roland.", "content": "Im Januar 1776 begegnete Jeanne-Marie Philipon dem zwanzig Jahre älteren Jean-Marie Roland de La Platière, dem Inspektor des Handels und der Manufakturen in Amiens. Sie schätzte seine vielfältigen Interessen und seinen scharfen Verstand. Trotz der Einwände ihrer Familien heiratete das ungleiche Paar im Februar 1780. Während der ersten sechs Monate ihrer Ehe wohnten die Rolands in Paris, obwohl Monsieur Roland sein Büro in Amiens hatte. Madame Roland assistierte ihrem Mann bei der Publizierung seiner Schriften. Sie machte die Bekanntschaft von Schriftstellern und Wissenschaftlern der Aufklärung, und mit Bedauern verließ sie im Herbst 1780 die Hauptstadt, um nach Amiens zu ziehen. Dort wurde im Oktober 1781 ihre Tochter Eudora geboren. Im Mai 1784 reiste Madame Roland nach Paris, um für ihren Mann als Anerkennung für seine langjährigen Dienste die Ausstellung eines Adelspatents der höheren Rangstufe zu erreichen. Sie hatte keinen Erfolg, erwirkte aber seine Beförderung zum Generalinspektor und die Versetzung nach Lyon. Die Rolands zogen in das von Lyon nicht weit entfernte Villefranche-sur-Saône auf den ärmlichen alten Landsitz der Familie.", "section_level": 2}, {"title": "Paris und die Revolution.", "content": "Mit dem Ausbruch der Revolution 1789 fand das ruhige Leben ein Ende. Von Anfang an unterstützten die Rolands die revolutionäre Bewegung. Sie waren überzeugt, dass die Abschaffung des Königtums notwendig sei. Madame Roland schrieb unter dem Namen ihres Mannes Artikel im \"Courrier de Lyon\", die auch in der Hauptstadt beachtet wurden. Daraus ergab sich eine Korrespondenz, unter anderem mit Jacques Pierre Brissot de Warville, den die Rolands seit 1787 kannten. In der Folgezeit schrieb Madame Roland auch Artikel für den \"Le Patriote Français\", eine von Brissot herausgegebene revolutionäre Zeitung. Im November 1790 dominierten die Anhänger der Revolution den Stadtrat von Lyon und Jean-Marie Roland wurde mit öffentlichen Aufgaben betraut: Der städtischen Schulden wegen reiste er im Februar 1791 zu Verhandlungen mit dem Parlament nach Paris. Madame Roland begleitete ihren Mann und eröffnete ihren ersten politischen Salon im \"Hôtel Britannique\" in der \"rue Guénégaud\". Viele Führungspersönlichkeiten der Revolution waren ihre Gäste: Jacques-Pierre Brissot, Jérôme Pétion de Villeneuve, Maximilien de Robespierre, François Buzot und andere. Im September 1791 kehrten die Rolands nach Lyon zurück, da der Auftrag erfüllt war. Das Amt des Inspektors der Manufakturen war inzwischen abgeschafft worden und Monsieur Roland konnte seiner beruflichen Tätigkeit nicht länger nachgehen. Um nach fast vierzig Dienstjahren einen Anspruch auf Pension durchzusetzen, reisten die Rolands schon im Dezember wieder nach Paris, wo sie sofort aufs Neue in das revolutionäre Geschehen verwickelt wurden. Roland wurde Mitglied im Pariser Klub der Jakobiner, in dem die künftigen Girondisten, die Männer um Brissot, und die künftigen Montagnards noch gemeinsam debattierten. Im März 1792 wurde Jean-Marie Roland vom König als Innenminister in das neue Kabinett berufen. Seine Ehefrau, die ihm schon immer eine gewandte Helferin war, wurde ihm nun unentbehrlich. Madame Roland erledigte einen Teil seiner Korrespondenz und stand ihm auch in politischen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Mit der Wiedereröffnung ihres Salons in ihrem neuen Domizil in der \"rue Neuve des Petits Champs\" stand Madame Roland im gesellschaftlichen und politischen Zentrum der neuen Regierung. Zweimal wöchentlich lud sie zum Diner: Brissot, Pétion, Charles-Jean-Marie Barbaroux, Jean-Baptiste Louvet de Couvray und François Buzot, mit dem sie eine gegenseitige Zuneigung verband, und andere waren die Gäste \"... einer empfindsamen und leidenschaftlich für die Gerechtigkeit eintretenden Frau;\" Madame Roland „war die Seele der Gironde...“ Am 10. Juni 1792 sandte Innenminister Roland einen Brief an den König, weil dieser die Gesetzgebung durch Vetos behinderte. Madame Roland, die den Brief redigiert hatte, forderte vom König neben der Rücknahme seines Einspruchs gegen zwei Dekrete auch größeren Patriotismus. Dieser Brief löste die Entlassung Rolands und seiner girondistischen Kollegen aus und damit auch die Massendemonstration gegen den König am 20. Juni in den Tuilerien. Nach der Absetzung König Ludwigs XVI. am 10. August 1792 war Jean-Marie Roland im neu gebildeten provisorischen Vollzugsrat und nach dem Zusammentritt des Nationalkonvents am 21. September wieder für die Innenpolitik zuständig. Bestürzt über den Verlauf der revolutionären Ereignisse, geriet er bald in Opposition zur Bergpartei, die ihn immer wieder heftig attackierte. Wegen seiner Haltung im Prozess gegen den König warf man ihm Royalismus vor. Die Angriffe richteten sich auch gegen seine Frau. Am 7. Dezember wurde Madame Roland vor den Nationalkonvent geladen, um sich dort gegen alle Vorwürfe zu verteidigen. Nach einer leidenschaftlich vorgetragenen Rechtfertigung der Politik ihres Ehemanns wurde sie nicht nur in allen Punkten freigesprochen, sondern auch in Ehren verabschiedet. Sie erhielt die Ehrenbezeugungen der Versammlung, die \"honneurs de la séance\", und verließ unter dem Beifall fast aller Abgeordneten den Saal.", "section_level": 2}, {"title": "Gefängnis und Tod.", "content": "Zwei Tage nach der Hinrichtung König Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 trat Jean-Marie Roland resignierend von seinem Ministeramt zurück. Trotz wiederholter Petitionen durften die Rolands Paris nicht verlassen. Nach der Verhaftung führender Girondisten am 31. Mai gelang Jean-Marie Roland die Flucht nach Rouen. Madame Roland blieb auf eigenen Wunsch zurück und wurde am 1. Juni verhaftet. Sie kam in das Gefängnis der \"Abbaye\", dann nach \"Sainte-Pélagie\" und schließlich in die \"Conciergerie\". Von ihren Wächtern respektiert, erhielt sie Schreibmaterial und konnte gelegentlich auch Besuch empfangen. Im Gefängnis schrieb sie ihren \"Appel à l’impartiale postérité\", ihre der Tochter Eudora gewidmeten Memoiren. Nach der Hinrichtung von 21 Girondisten am 31. Oktober 1793 fand ihr Prozess vor dem Revolutionstribunal am 8. November statt. Zum Tode verurteilt, starb Madame Roland noch am selben Abend auf der \"Place de la Révolution\", der heutigen \"Place de la Concorde\" unter dem Fallbeil der Guillotine. Bevor sie ihr Haupt auf den Block legte, rief sie beim Anblick der Freiheitsstatue die berühmt gewordenen Worte: „Oh Freiheit, welche Verbrechen begeht man in deinem Namen!“", "section_level": 2}, {"title": "Schriften.", "content": "Deutsche Ausgaben:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeanne-Marie „Manon“ Roland de La Platière, besser bekannt als Madame Roland (* 17. März 1754 in Paris; † 8. November 1793 in Paris), war eine politische Figur in der Französischen Revolution, die in Paris einen Salon führte und an der Seite ihres Ehemanns die Politik der Girondisten wesentlich beeinflusste. Während der Schreckensherrschaft starb sie unter der Guillotine.", "tgt_summary": "罗兰夫人(Madame Roland,1754年-3月17日-1793年-11月8日),全名为玛莉-简·罗兰(Marie-Jeanne Roland de la Platiere),父姓菲力普(Phlipon)。法国大革命时期著名的政治家。吉伦特党领导人之一。她的丈夫让-马利·罗兰(Jean-Marie Roland, vicomte de la Platière)也是吉伦特党的领导人之一。", "id": 2941638} {"src_title": "Irvine (Kalifornien)", "tgt_title": "爾灣 (加利福尼亞州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Irvine liegt 60 Kilometer südöstlich von Los Angeles. Die Entfernung zur Pazifikküste beträgt weniger als zehn Kilometer. Im Nordosten der Stadt liegt der Stausee Irvine Lake.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Indianervolk der Gabrieleño bewohnte das Gebiet vor 2000 Jahren. Der spanische Forscher Gaspar de Portolà erreichte die Region im Jahre 1769, was zur Gründung von Forts, Missionen und zur Schaffung von Rinderherden führte. Der König von Spanien, später der Vizekönig von Mexiko, vergab Land an Missionen und als Privatbesitz. Drei mexikanische Konzessionen bildeten das Grundstück, das später zur Irvine Ranch wurde: die Rancho Santiago de Santa Ana, Rancho San Joaquin und Rancho Lomas de Santiago. 1864, Kalifornien gehörte inzwischen zu den USA, verkaufte Jose Andres Sepulveda, der Besitzer der Rancho San Joaquin, für 18.000 Dollar 50.000 Acres (200 km2) an Benjamin und Thomas Flint, Llewellyn Bixby und James Irvine. Er wollte so seine wegen einer Trockenperiode entstandenen Schulden begleichen. Irvine kaufte später die Anteile der anderen; daher wurde später auch die Bahnstation in der Gegend nach ihm bzw. seiner Ranch benannt. Als sich Los Angeles Anfang der 1960er-Jahre in Richtung Süden enorm ausdehnte, verkauften die Besitzer der \"Irvine Ranch\" ihr Land an die Irvine Company, die mit der Planung einer kompletten Stadt, einschließlich einer Universität, beauftragt wurde. Der Stadtplan der Stadt Irvine wurde von dem Architekten William Pereira aus Los Angeles entworfen. Die Bauzeit betrug beinahe zehn Jahre; 1971 vergab man offiziell die Stadtrechte. Der Ort wuchs anschließend rasch. Im Jahr 2005 zählte Irvine zum ersten Mal mehr als 180.000 Einwohner. Da der Bevölkerungs- und Wirtschaftszuwachs von Irvine bis heute anhält, sind neue Stadtteile bereits in Planung. Am 1. Juli 2015 lebten 256.927 Einwohner in der Stadt (Schätzung). Beim Census 2010 waren es noch 212.375 Einwohner gewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Alle Stadtteile Irvines wurden von der Irvine Company genaustens geplant, um nach eigenen Angaben „eine schöne, friedfertige und gut funktionierende Stadt zu schaffen“. Irvine setzt sich aus folgenden Stadtteilen zusammen, von denen sich einige im Bau bzw. in der Planung befinden (fett).", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten hier 143.072 Menschen in 51.199 Haushalten und 34.354 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 1196 pro km2. Es wurden 53.711 Wohneinheiten erfasst. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 61,06 % weißer Bevölkerung, 1,45 % Afroamerikanern, 0,19 % amerikanischen Ureinwohnern, 29,83 % Asiaten, 1,14 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 2,54 % aus anderen ethnischen Gruppen; 4,82 % gaben die Abstammung von mehreren Ethnien an. 7,37 % der Einwohner waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 51.199 Haushalten hatten 36,0 % Kinder oder Jugendliche, die mit ihnen zusammen lebten. 53,8 % waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 9,8 % waren allein erziehende Mütter und 32,9 % waren keine Familien. 22,8 % bestanden aus Singlehaushalten und in 5,0 % lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,70, die durchschnittliche Familiengröße 3,17 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 23,5 % unter 18 Jahren, 14,4 % von 18 bis 24 Jahren, 32,3 % von 25 bis 44 Jahren, 22,6 % von 45 bis 64 Jahren und 7,2 % von 65 Jahren oder älter. Das durchschnittliche Alter (Median) betrug 33 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 93,8 männliche Personen und auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen 90,0 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts (Median) betrug 98.923 US-$, das Durchschnittseinkommen einer Familie 111.455 $. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 64.189 $, Frauen 41.810 $. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 32.196 $. Unter der Armutsgrenze lebten 5,0 % der Familien und 9,1 % der Einwohner, darunter 6,1 % der Einwohner unter 18 Jahren und 5,6 % der Einwohner im Alter von 65 Jahren oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Irvine befindet sich der Campus der University of California, Irvine, der Alliant International University, sowie der Concordia University Irvine und des Irvine Valley College.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Irvine ist der Sitz vieler IT-Unternehmen, die sich seit Mitte der neunziger Jahre hier niedergelassen haben. Diese befinden sich oftmals sogar direkt auf dem Campus der Universität. Neben anderen haben folgende Firmen ihren Sitz in Irvine: Auch die Firmensitze des Sportwagenherstellers Saleen und des Entwicklungsstudios für Computer-Rollenspiele Troika Games befanden sich in Irvine.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten: Eine Städtefreundschaft besteht mit", "section_level": 1}, {"title": "Söhne und Töchter der Stadt.", "content": "Die Post-Hardcore-Band Thrice wurde 1998 in Irvine gegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Irvine ist eine Universitätsstadt im kalifornischen Orange County (USA). Sie wurde in den 1960er Jahren von einem privaten Unternehmen, der \"Irvine Company\", geplant und aufgebaut.", "tgt_summary": "尔湾或欧文(英语:Irvine)是美国加利福尼亚州橘郡的一个城市,坐落于该郡中部,中上阶层家庭聚居。面积180.5平方公里,根据2010年人口普查结果,尔湾市共有212,375人,拉丁裔占一成,亚太裔占近四成,其中多为华裔、韩裔。", "id": 399026} {"src_title": "Moxifloxacin", "tgt_title": "莫西沙星", "src_document": [{"title": "Wirkungsweise.", "content": "Der Wirkmechanismus von Moxifloxacin ist mit dem anderer Fluorchinolone identisch, es bindet jedoch an zwei Topoisomerasen und hat so zwei Angriffspunkte. Chinolone allgemein binden an die Gyrase, wodurch diese gehemmt wird. Durch die Bindung der Fluorchinolone an die Gyrase entstehen stabile Komplexe, die eine Vielzahl von enzymatischen Reaktionen auslösen, die letzten Endes zum Tod der Bakterienzelle führen. Der exakte bakterizide Wirkmechanismus der Fluorchinolone ist bislang ungeklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Moxifloxacin wird therapeutisch verwendet bei einer Verschlimmerung einer bereits länger bestehenden (chronischen) Bronchitis, bei Lungenentzündungen und bei akuten Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Allerdings soll Moxifloxacin bei diesen Indikationen nicht mehr als Mittel der ersten Wahl eingesetzt werden. Zur Begründung heißt es, die genannten Atemwegsinfektionen wären überwiegend selbstlimitierend und Moxifloxacin sei mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen verbunden. Aufgrund der guten Gewebegängigkeit des Wirkstoffs ist Moxifloxacin auch bei komplizierten Haut- und Weichgewebsinfektionen (etwa beim diabetischen Fuß) zugelassen. Auch bei Chlamydieninfektionen und anderen atypischen Keimen, wie Mykoplasmen und Legionellen ist es gut wirksam. Die Wirksamkeit gegenüber Haemophilus influenzae und Moraxella catarrhalis ist wie bei allen Chinolonen sehr gut, gegenüber Pneumokokken ausgezeichnet. Gegen Pseudomonas aeruginosa wirkt Moxifloxacin nicht („Pseudomonaslücke“).", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Häufige Nebenwirkungen von Moxifloxacin (1–10 %) sind Störungen des Magen-Darm-Traktes, insbesondere Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen und Benommenheit, durch resistente Bakterien oder Pilze verursachte Superinfektionen, ferner QT-Verlängerungen mit dem Risiko von gefährlichen Herzrhythmusstörungen v. a. bei bekannter Hypokaliämie sowie erhöhte Leberwerte. Seltener treten psychiatrische Symptome, Blutbildveränderungen oder Allergien auf. Sehr selten (< 1/10.000), aber besonders schwerwiegend, sind fulminante Hepatitis bis hin zu lebensbedrohlichem Leberversagen und bullöse Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder möglicherweise lebensbedrohliche toxische epidermale Nekrolyse. Ebenfalls wurden Fälle von Tendinitis nach der Gabe von Moxifloxacin und anderen Fluorchinolonen beschrieben. Laut klinischen Studien aus Deutschland und den USA liegt die Nebenwirkungsinzidenz von Moxifloxacin bei 25 %. Nebenwirkungen können verzögert auftreten, nach dem Absetzen persistieren, mit der Zeit an Intensität zunehmen sowie dauerhafte Behinderungen verursachen. Im Vergleich zu anderen gängigen Antibiotika sind Fluorchinolone für die meisten dauerhaften Behinderungen verantwortlich.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbeschränkung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur.", "content": "Im Jahr 2008 schränkte die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA wegen des ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses die Anwendung von Moxifloxacin auf Fälle ein, in denen andere Antibiotika nicht benutzt werden können. Von der Anwendungsbeschränkung ist nur die orale Darreichungsform betroffen. Dem Beschluss der EMA ging ein Rote-Hand-Brief zu teils tödlich verlaufenden Leberschädigungen und lebensbedrohlichen Hautreaktionen voraus. Die EMA empfahl neben der Einsatzbeschränkung bei akuter Exazerbation einer chronischen Bronchitis, akuter bakterieller Sinusitis und Lungenentzündungen eine Aufnahme stärkerer Warnhinweise in die Gebrauchs- und Fachinformation Moxifloxacin-haltiger Arzneimittel. Daraufhin erschien ein weiterer Rote-Hand-Brief mit entsprechenden Indikationseinschränkungen und neuen Hinweisen auf erhöhte kardiale Risiken bei Frauen und älteren Patienten, vorübergehenden Bewusstseinsverlust, Verschlimmerung der Symptome einer bestehenden Myasthenia gravis und Rhabdomyolyse.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Monopräparate Actira (A), Avalox (D, CH), Avelox (A), Octegra (A), Vigamox (D, CH), Avelon (Südafrika) sowie Generika (D, A), Zivlox (Marokko)", "section_level": 1}], "src_summary": "Moxifloxacin ist ein Arzneistoff, genauer ein Antibiotikum aus der Gruppe der vierten Generation der Fluorchinolone (Gyrasehemmer) und unterliegt der ärztlichen Verschreibungspflicht.", "tgt_summary": "莫西沙星(学名:,发音「」)是一种由拜尔公司开发的第四代人工合成的喹诺酮类抗细菌药(8-methoxy-fluoroquinolone类抗生素)。其口服剂(以盐酸莫西沙星之形式)在世界范围内以Avelox、Avalox和 Avelon等商标名贩售,在大多数国家也有静脉注射剂。该药也有治疗结膜炎(红眼病)的眼药水,商标名为Vigamox和Moxeza。其杀菌作用借由干扰拓扑异构酶(Topoisomerase),进而抑制DNA合成,最终导致细菌死亡,1999年12月由FDA核准上市。", "id": 349312} {"src_title": "Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord", "tgt_title": "夏尔·莫里斯·德塔列朗-佩里戈尔", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "Talleyrand kam am 2. Februar 1754 in Paris als zweitgeborener Sohn von Charles-Daniel, Graf von Talleyrand-Périgord (1734–1788), und seiner Gattin Marie-Victoire-Eléonore de Talleyrand-Périgord, geborene de Damas d’Antigny (1728–1809), auf die Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Behinderung.", "content": "Von früher Kindheit an wurde Talleyrand durch ein schweres Beinleiden an seinem rechten Fuß behindert, das ihn zum Krüppel machte. Seinen eigenen Angaben zufolge (die er auch in seinen Lebenserinnerungen verbreitete) erlitt er im Alter von wenigen Monaten – seine ersten vier Lebensjahre verbrachte er getrennt von seiner Familie in der Obhut einer Amme in der Pariser Vorstadt – einen komplizierten Beinbruch. Da dieser nur unzureichend medizinisch versorgt und behandelt worden sei, seien seine Fußknochen verwachsen, so dass er sein Leben lang unter einem Klumpfuß (akzidentieller nach innen gekehrter Klumpfuß) zu leiden hatte. Weiter sei sein linker Fuß, der in der Zeit seiner starken Schmerzen allein das Gewicht seines Körpers habe tragen müssen, dadurch erheblich geschwächt worden. Das Ergebnis von beidem (der unversorgten Verletzung des rechten Fußes und der langandauernden übermäßigen Belastung des linken) sei gewesen, dass er „ein Hinkender“ geworden sei. Erst 1988 gelang es dem Historiker Michel Poniatowski, die von Talleyrand lancierte Erklärung seiner Verkrüppelung aus einem Unfall als frei erfunden nachzuweisen. Die neuere Forschung geht davon aus, dass der Klumpfuß Talleyrand entweder ein erbliches Leiden war – an dem auch Talleyrands Onkel Gabriel-Marie des Talleyrand, Comte de Périgord, zu leiden hatte – oder, was als wahrscheinlicher gilt, dass er die Folge einer Polio-Infektion war. Weshalb Talleyrand eine unzutreffende Begründung für sein Gebrechen verbreitete, ist nicht mit letzter Sicherheit zu beantworten. Die meisten Biographen verweisen aber bei der Behandlung dieses Punktes darauf, dass es im 18. und 19. Jahrhundert eine von vielen Personen, die an ererbten Leiden litten, geübte Praxis war, diese als Folgen von Unfällen auszugeben. Sie wollten sich so vor dem Verdacht schützen, geisteskrank zu sein, dem sie sich durch das Eingeständnis, dass ihre körperlichen Probleme das Ergebnis eines angeborenen Fehlers waren, ausgesetzt hätten. Das von den meisten Menschen dieser Zeit geteilte Verständnis des Ursprungs und der Wirkungsweise von organischen Körperschäden ging nämlich davon aus, dass solche aus dem Erbgut herrührende Körperschäden meist auch mit biologisch verursachten mentalen Störungen verbunden seien. Talleyrands Behinderung hatte zur Folge, dass er humpelte und sich, um gehen zu können, auf eine Krücke oder einen Gehstock stützen musste. Außerdem trug er zumindest in späteren Jahren orthopädische Spezialschuhe an seinem rechten Fuß: Diese Schuhe, die die Form eines Elefantenfußes hatten, fassten sein rechtes Bein in eine Metallschiene, die entlang der Wade bis zum Knie lief, wo sie mit einem Lederband befestigt war. Das knarrende Geräusch dieser Vorrichtung, das sein Kommen schon von fern akustisch ankündigte, brachte ihm den Spitznamen \"Der hinkende Teufel\" ein. Sein Biograph Jean Orieux hat diese für den Träger schmerzhafte Vorrichtung als „wahres Folterinstrument“ bezeichnet.", "section_level": 3}, {"title": "Ausbildung und geistliche Laufbahn.", "content": "Obwohl Talleyrand nach dem Tod seines ältesten Bruders Alexandre († 1757) eigentlich der erstgeborene Sohn seiner Eltern war, übertrugen diese das Erstgeborenenrecht anstatt auf ihn, den sie hierfür aufgrund seiner Behinderung für untauglich hielten, auf seinen jüngeren Bruder Archambaud de Talleyrand. Der junge Talleyrand wurde aufgrund seines körperlichen Handicaps stattdessen für eine geistliche Laufbahn ausgewählt: Als Jugendlicher wurde er ins Priesterseminar St. Sulpice in Paris gegeben. Nach seinem Abschluss 1779 wurde er zum Priester geweiht. Seine erste Pfründe war die des Abbés des Klosters von Saint-Denis. 1780 machte man ihn zum Generalagenten des französischen Klerus und 1788 – für einen Mann seiner Herkunft überaus spät – zum Bischof von Autun. Als solcher wurde er nach einem nicht einmal vierwöchigen Aufenthalt an seinem Bischofssitz von den Mitgliedern seines Klerus zum Abgeordneten der kurz zuvor einberufenen Generalstände von 1789 gewählt.", "section_level": 3}, {"title": "Französische Revolution und der Klerus.", "content": "Während der Französischen Revolution von 1789 wechselte er vom Klerus in den Dritten Stand. Diesen vertrat er in den Generalständen und fügte sich so in die neu gebildete Nationalversammlung ein. Schon zuvor war er Mitglied in der Gesellschaft der Dreißig geworden. Er war ein reformorientierter Politiker, was ihn zusehends vom Klerus entfernte. Deutlich wurde dies, als er sich für die Verstaatlichung von Kirchengut aussprach, um mit dem Verkaufserlös die Staatsschulden zu begleichen. In seiner Antragsvorlage begründete er die Konfiskation damit, dass die Kirche ihr Vermögen nur zur Ausübung von Ämtern, aber nicht als persönlichen Besitz erhalten habe. Für Talleyrand lag streng genommen also keine Enteignung vor. Seiner Ansicht nach gab es zwar zwei vom Staat zu achtende Grundfreiheiten: Freiheit und Eigentum. Dort, wo das Eigentum jedoch so weit ginge, dass es das Naturgesetz verletze, da müsse es entfallen, ferner auch dort, wo der eigentliche Sinn des ursprünglichen Eigentumerwerbs entfallen sei. Des Weiteren trat er für \"Habeas Corpus\", Meinungsfreiheit, das Postgeheimnis und die Gründung einer Zentralbank ein. Ein gewisses Standesbewusstsein legte er jedoch nie ab. So wünschte er eine konstitutionelle Monarchie mit einem Zweikammersystem wie in Großbritannien. 1791 leistete er einen Eid auf die neue Verfassung im Namen des Klerus und unterstellte sich somit dem Staat und dem Volk. Daraufhin exkommunizierte ihn Papst Pius VI. und enthob ihn seiner kirchlichen Ämter. Talleyrand bezog dennoch für lange Zeit seine Einkünfte weiter aus der Abtei Saint-Denis.", "section_level": 2}, {"title": "Außenminister.", "content": "Talleyrand verließ 1792 am Vorabend der Schreckensherrschaft mit Hilfe von Danton, der ihm die erforderlichen Ausreisepapiere beschaffte, Frankreich – offiziell in diplomatischer Mission. Dies ermöglichte ihm später die Rückkehr nach Frankreich, da er nicht mit dem Odium behaftet war, ein „Emigrant“ gewesen zu sein. Er ging zunächst nach Großbritannien, wurde dort 1794 unter Pitt auf Druck der französischen Exilanten der ersten Stunde ausgewiesen und floh in die USA. Erst 1796 kehrte er nach Frankreich zurück und wurde 1797 durch das Direktorium unter Führung von Paul de Barras als „Bürger“ Außenminister zum Nachfolger von Charles-François Delacroix berufen. Diese Stelle verdankte er wesentlich der Fürsprache von Madame de Staël, die ihm seit langer Zeit geistig und politisch verbunden war. Im Juli 1799 trat er zurück, wohl um sich nicht länger an das absehbar an sein Ende gelangte Direktorium zu binden und sich der neuen Kraft, Napoleon, zu empfehlen. Er war auf diesen aufstrebenden Mann aufmerksam geworden und begann ihn zu unterstützen. Napoleon erkannte Talleyrands Stärken in diplomatischen Angelegenheiten, sodass er nach dem Staatsstreich des 18. Brumaire des Jahres VIII des Französischen Revolutionskalenders (9. November 1799) Talleyrand erneut zum Außenminister ernannte. Talleyrand war es, der maßgeblich an der Schaffung des beteiligt war. Er sorgte dafür, dass in dessen Gründungsjahr 1804 keine ausländische Macht ernsthaft Widerspruch dagegen einlegte. Doch die Ansichten Napoleons und Talleyrands über das Wohl Frankreichs liefen auseinander. Immer wieder übte Talleyrand Kritik an den Plänen des Kaisers, z. B. gegen Preußen und Österreich in den Krieg zu ziehen. Die Kriegserklärung von 1805/06 offenbarte Talleyrands schwindenden Einfluss. Er war der Auffassung, Frankreich habe mit dem Frieden von Amiens aus dem Jahr 1802 mehr als genug erreicht. Nach dem Frieden von Tilsit reichte er seine Demission ein, worauf ihn Napoleon zum Vice-Grand Electeur ernannte, dem dritthöchsten Ehrentitel, den das Kaiserreich zu vergeben hatte. Schon vorher, am 7. April 1805, hatte ihm König Friedrich Wilhelm III. von Preußen den Schwarzen Adlerorden verliehen. Nachdem Napoleon 1815 endgültig gestürzt worden war, wurde er nochmals für kurze Zeit Außenminister Ludwigs XVIII., dem er zum Thron verholfen hatte, und vertrat nach dieser ersten Restauration der Bourbonen Frankreich zwar als Verlierermacht auf dem Wiener Kongress von 1814/15, doch handelte er geschickt erst ein Mitspracherecht, dann eine bedeutende Bündnisposition mit Großbritannien und Österreich gegen Russland und Preußen aus, so dass das ehemalige Bündnis zerbrochen war. Kurz: Er schaffte es, als Vertreter der Verliererseite so günstige Bedingungen auszuhandeln, dass Frankreich keine Gebietsverluste erleiden musste. Sein größter Coup war wohl die Wiederherstellung der Grenzen von 1792.", "section_level": 2}, {"title": "Fürst von Benevent.", "content": "Von 1806 bis 1815 war Talleyrand von Napoleons Gnaden souveräner Fürst von Benevent in Italien; seinen nebenher erbrachten verwalterischen Leistungen zollt sein Biograf Cooper durchaus Lob.", "section_level": 2}, {"title": "Botschafter in Großbritannien.", "content": "Als 1830 die Julirevolution ausbrach, war Talleyrand ein entschiedener Befürworter des Königtums von Louis Philippe. Dieser schickte ihn dafür von 1830 bis 1834 als französischen Botschafter nach Großbritannien. Hier bewirkte er eine Verbesserung der stark gestörten Beziehungen der beiden Staaten. Sein letzter großer politischer Auftritt fand bei den Verhandlungen über die Unabhängigkeit des Königreiches Belgien statt. Durch Talleyrands großes Verhandlungsgeschick konnte am 4. Oktober 1830 Prinz Leopold Georg Christian Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld zum König Leopold I. von Belgien gewählt werden. Von Talleyrand stammt allerdings auch das bekannte Zitat, wonach die Belgier keine Nation seien, denn man könne keine Nation am Schreibtisch erzeugen. Belgien könne als Land langfristig nicht bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord starb am 17. Mai 1838 in Paris und wurde auf eigenen Wunsch in der Krypta der Kapelle der von ihm gegründeten \"école libre\" (Privatschule) in Valençay begraben. Seit einer Renovierung, in deren Rahmen sein Sarg heraufgebracht und anstelle des beseitigten Altares aufgestellt wurde, kann die Kapelle wieder besichtigt werden, nicht aber die Krypta mit den Särgen anderer Familienmitglieder.", "section_level": 2}, {"title": "Erben.", "content": "Universalerbin wurde seine langjährige Begleiterin Dorothea von Sagan, die 1824 geschiedene Ehefrau seines Neffen Edmond de Talleyrand-Périgord, dem er auch einige Zuwendungen bestimmte. Die häufig vertretene These, dass Dorothea, später \"Dorothée, duchesse de Dino\" genannt, Talleyrands Geliebte gewesen sei, wird in der von Johannes Willms verfassten Biographie nicht geteilt. Zwar habe es sich seitens Talleyrands durchaus um eine späte Liebe zu dieser attraktiven und intelligenten Frau gehandelt, aber angesichts des Altersunterschieds von 39 Jahren sei die enge Beziehung wahrscheinlich nicht sexueller, sondern nur geistiger Art gewesen. Willms schreibt über das Verhältnis Talleyrands zu seiner angeheirateten Nichte:", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Talleyrand hatte keine ehelichen Kinder, wohl aber einige uneheliche. Das bekannteste dieser natürlichen Kinder war wohl Charles-Joseph de Flahaut, ein Offizier im Heer Napoleons. Charles-Joseph war Liebhaber von Napoleons Stieftochter Hortense de Beauharnais und Vater von Charles Auguste de Morny, Halbbruder und wichtiger Berater Napoleons III. Talleyrands vielfach zitierte Vaterschaft im Falle von Eugène Delacroix ist umstritten. Vertreten wird die These von Talleyrand als Erzeuger des berühmten Malers u. a. von Franz Blei und Alfred Duff Cooper, 1. Viscount Norwich und Orieux. Diese Autoren berufen sich dabei auf die angebliche physiognomische Ähnlichkeit von Talleyrand und Delacroix und die Unmöglichkeit der biologischen Vaterschaft dessen nominellen Vaters, der zum Zeugungszeitpunkt infolge eines erst mehrere Monate nach der Zeugung behobenen Hodenleidens nicht zeugungsfähig war. Außerdem wurde der junge Delacroix durch einen anonymen, aber mächtigen und finanzkräftigen Wohltäter gefördert, hinter dem Talleyrand als Vater vermutet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Zugeschriebene Aussprüche und Bonmots.", "content": "Obwohl er aktiv an der französischen Revolution beteiligt war, neigte Talleyrand doch zu einer gewissen Nostalgie für das Ancien Régime. Dies bestätigt sich in seiner oft zitierten Bemerkung: Der wohl berühmteste Ausspruch Talleyrands: Auch der Ausspruch soll von Talleyrand sein. Als der spanische Gesandte Izquiero im Jahre 1807 Talleyrand an ein Versprechen erinnerte, erwiderte ihm Talleyrand in Abwandlung eines Ausspruchs von Voltaire:, bei Voltaire heißt es:", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord [] (* 2. Februar 1754 in Paris; † 17. Mai 1838 ebenda) war einer der bekanntesten französischen Staatsmänner sowie Diplomat während der Französischen Revolution, der Napoleonischen Kriege und beim Wiener Kongress. Für seine Verdienste erhielt er mehrere Adelstitel: 1806 \"Fürst von Benevent\", 1807 \"Herzog von Talleyrand-Périgord\" und 1815 \"Herzog von Dino\" \"(duc de Dino)\". Da er in allen Regimen seiner Zeit hohe Ämter innehatte, steht der Name Talleyrand heute für politischen Opportunismus und Anpassungsfähigkeit.", "tgt_summary": "夏尔·莫里斯·德塔列朗-佩里戈尔 (,1754年-2月2日-1838年-5月17日),法国主教、政治家和外交家,出身于古老的贵族家庭。1806年受封为贝内文托王子 (prince de Bénévent), 然后于1814年受封为塔列朗王子。由于腿部残疾,他无法顺利地如家族所愿进行军事生涯,因此转而学习神学。1780年,他成为。在数届法国政府中,他皆担任过高阶职务,通常是外交部大臣或一些其他外交要职。他的职业生涯跨越路易十六 、法国大革命、拿破仑帝国、波旁复辟和奥尔良王朝时期。通常,塔列朗的上级都不信任他,但是拿破仑认为塔列朗是个十分能干的外交官。「塔列朗式」已经成为一种玩世不恭、狡猾的外交态度之代名词。", "id": 2818937} {"src_title": "Puma (Sportartikelhersteller)", "tgt_title": "PUMA", "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfangsjahre.", "content": "Rudolf Dassler begann 1920, gemeinsam mit seinem Bruder Adolf, Sportschuhe zu produzieren. Die Gebrüder Dassler gründeten 1924 die \"Sportschuhfabrik Gebrüder Dassler\" in Herzogenaurach, Deutschland. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten begann Rudolf nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Aufbau eines eigenen Unternehmens, während sein Bruder Adidas gründete. Als Firmenname war zunächst \"Ruda\" (aus \"Ru\"dolf \"Da\"ssler) vorgesehen. Da Rudolf Dasslers Spitzname unter Sportlerfreunden in Jugendjahren allerdings 'Puma' gewesen war und wegen des ähnlichen, aber besseren Klangs sowie der Assoziation mit der Dynamik des amerikanischen Silberlöwen, fiel die Entscheidung schließlich auf \"Puma\" als Firmenname. Rudolf Dassler ließ am 1. Oktober 1948 die \"Puma Rudolf Dassler Schuhfabrik\" ins Handelsregister eintragen. Mit dem Modell \"Atom\" wurde noch 1948 der erste Puma-Fußballschuh eingeführt. Rudolf Dassler begann 1949 mit der Entwicklungsarbeit für die Herstellung eines Fußballschuhs mit Schraubstollen. Der \"Super Atom\" kam 1952, unter Beteiligung zahlreicher Fußballexperten, darunter Sepp Herberger, auf den Markt. Das Nachfolgemodell \"Brasil\" war 1953 marktreif. 1957 ließ Dassler die Wort-Bild-Marke Puma patentieren. Zur Fußball-WM 1958 in Schweden wurden alle Puma-Schuhmodelle seitlich mit dem geschwungenen Markenzeichen Pumas, dem Formstreifen versehen. Genau wie Adidas war Puma in den Folgejahren aus Marketinggründen darauf bedacht, möglichst viele Sportler, die bei internationalen Wettkämpfen antraten, unter Vertrag zu nehmen. Dazu zählten unter anderem Heinz Fütterer, Armin Hary, Gaston Roelants, Mary Rand, Abebe Bikila, Pelé (für ihn wurde das Modell \"King\" entwickelt), Eusébio, Tommie Smith, John Carlos, Lee Evans, Bob Seagren, John Akii-Bua, Mary Peters (Leichtathletin), Randy Williams, Klaus Wolfermann, Walt Frazier (für ihn wurde das Modell \"Clyde\" entwickelt), Johan Cruyff, Guillermo Vilas, Diego Maradona, Evelyn Ashford, Boris Becker, Martina Navrátilová, Lothar Matthäus (dessen Eltern und Bruder bei Puma beschäftigt waren), Heike Drechsler, Dieter Baumann, Linford Christie, Merlene Ottey, Colin Jackson oder Serena Williams. Das Unternehmenslogo, ein springender Puma, wurde am 10. Januar 1968 von dem Grafiker Lutz Backes entworfen. Im gleichen Jahr brachte das Unternehmen den Basketball-Schuh \"Suede\" aus Veloursleder heraus, der bis heute produziert wird. Beim Protest bei den Olympischen Spielen 1968 hielt Tommie Smith in Socken auf dem Siegerpodest stehend in der linken Hand seinen \"Suede\"-Schuh in die Luft. 1979 wurde der springende Puma über der Wortmarke platziert. Ab den späten 1960er Jahren produzierte das Unternehmen neben Sportschuhen auch Sportbekleidung. Nach dem Tod von Rudolf Dassler im Jahr 1974 übernahmen seine Söhne Armin und Gerd die Firmenleitung. Armin hielt dabei 70 % und Gerd 30 % der Anteile. 1986 wurde Puma von einer Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Armin Dassler musste Ende 1987 seinen Vorstandsposten auf Drängen der Deutschen Bank räumen. Als Konzernchef wurde ein betriebsfremder Manager, Hans Woitschätzke, bestimmt. Seit der Trennung der Brüder Dassler im Streit in den 1940ern hatte die fortdauernde Rivalität zwischen den Unternehmen Adidas und Puma am gemeinsamen Standort Herzogenaurach eine Anspannung nicht nur zwischen den beiden Belegschaften, sondern auch unter der Bevölkerung des Ortes geschaffen, die sich erst seit etwa den 2000er Jahren entspannte.", "section_level": 2}, {"title": "Krise und Turnaround.", "content": "Als Puma spätestens ab Anfang der 1990er Jahre in eine Krise geriet, entschied sich die Unternehmensleitung für eine Neuausrichtung der Marke. Seit 1986 hatte Puma rote Zahlen geschrieben und galt bei der relevanten Zielgruppe zunehmend als unattraktive Billigmarke. Anfang der 1990er war Puma als ehemals Zweitplatzierter hinter Adidas in Bezug auf die Absatzzahlen hinter Adidas, Nike und Reebok auf Platz vier zurückgefallen. Das Unternehmen litt unter anderem unter hohen Produktionskosten, einer zu breiten Produktpalette, angehäuften Schulden und uneinheitlichen Marketingaktivitäten. 1987 wurde ein Verlust von 73 Millionen DM erwirtschaftet. Das Amerika-Geschäft sackte in den Keller. Ab den 1990ern führte Puma das Dämpfungssystem \"Trinomic\" und das schnürsenkellose Verschlusssystem \"Disc\" ein. 1991 brach der deutsche Markt ein. Die schwedische Beteiligungsgesellschaft Proventus/Aritmos B.V. wurde 1990 Mehrheitsaktionär, nachdem die Dassler-Erben infolge gravierender Managementfehler ihre Anteile ein Jahr zuvor an die Schweizer Handelsgruppe Cosa Liebermann verkauft hatten. Die Neuausrichtung fand unter dem damals 30-jährigen, 1993 von Pumas Hauptanteilseigner Aritmos bestellten Vorstandsvorsitzenden Jochen Zeitz statt. Der Restrukturierungsplan sah zunächst einen Umbau der Unternehmensorganisation, die Schließung unrentabler Produktionsstätten und eine Verschmälerung des Sortiments, besonders im unteren Preissegment, vor. Die Produktion am Standort Herzogenaurach wurde aufgegeben. Die deutsche Mitarbeiterzahl sank von 719 auf 367, und Zeitz löste zahlreiche Stellen im mittleren Management des Weltkonzerns auf. Das erste positive Jahresergebnis seit dem Börsengang von 1986 erreichte Puma 1994. Im gleichen Jahr erzielte man den höchsten Gewinn in der bisherigen Firmengeschichte. Des Weiteren nahm Zeitz das Marken-Image des Sportartikelherstellers ins Visier: Puma setzte von nun an neben den reinen Sportartikeln konsequent auf Mode- und Lifestyleprodukte. Es war lange übersehen worden, dass die meisten Kunden Sportschuhe als modische Freizeitschuhe kauften. Dazu wurden ab 1996 Kooperationen mit internationalen Designern eingegangen, aufwendige Marketingkampagnen mit bekannten Sportler wie etwa Serena Williams als Testimonials gefahren, die Verkaufsstandorte für Puma-Produkte reduziert. Der malische Modedesigner Lamine Badian Kouyaté wurde beauftragt, mit seiner Modemarke \"Xuly Bët\" Puma-Bekleidung aus vergangenen Kollektionen zu Haute Couture neu zusammenzuschneidern und werbewirksam auf den Pariser Laufstegen zu präsentieren. Mit der Modemarke Jil Sander ging Puma ab 1996 eine Kooperation über Sneaker im gehobenen Preissegment ein, die ab 1998 im Handel erhältlich war. Puma wurde 1999 offizieller Ausrüster der U.S. National Football League (NFL). 2000 startete eine langjährige Kooperation mit dem japanischen Designer Yasuhiro Mihara über hochpreisige Sportschuhe und Bekleidung, die von 2001 bis Mitte der 2010er Jahre angeboten wurden. Mit dem Model Christy Turlington wurden die Yoga-Kollektionen \"Nuala\" und \"mahanuala\" erschaffen. Der Designer Marc Jacobs entwarf eine Nuala-Handtasche. Die skandinavische Tretorn-Gruppe wurde 2001 von Puma übernommen. 2001 kam das bereits ab 1998 entwickelte Modell \"Speedcat\" auf den Markt. 2002 eröffnete Puma schließlich eigene Ladengeschäfte, nachdem massiv in die Produktinnovation investiert worden war. Den Lifestyle-Sneaker \"Mostro\" trug die Popsängerin Madonna 2002 entgeltfrei während ihrer Konzerttour und beflügelte damit den Puma-Umsatz. Die kurzlebige \"Puma Platinum\" Kollektion mit hochwertigen, aus der Welt des Polo (Sport), Segelns oder Golfsports inspirierten Schuhmodellen wurde in dieser Zeit angeboten. Ebenso 2002 wurde mit dem britischen Designer Neil Barrett die hochpreisige \"Puma 96 Hours\" Kollektion für Geschäftsreisende lanciert, die bis Mitte der 2000er existierte, und mit dem niederländischen Schuhdesigner Alexander van Slobbe eine Zusammenarbeit begonnen. Zeitz ernannte Barrett 2003 zum Kreativdirektor von Puma. Der Mehrheitsaktionär Monarchy/Regency, der ab 1996 etwa 40 % an Puma gehalten hatte, veräußerte 2003 seinen Aktienanteil an einen breitgestreuten Kreis von internationalen, institutionellen Anlegern. Gemeinsam mit dem Designer Philippe Starck entwarf Puma 2004 eine Schuhkollektion. In dieser Zeit fanden nach massiven Outsourcing-Maßnahmen über 80 % der Produktion von Puma-Artikeln in Asien statt. 2005 begann eine Zusammenarbeit mit Alexander McQueen über Sportschuhe im gehobenen Genre, die ab 2006 erhältlich waren. Die Kooperation dauerte bis in die frühen 2010er Jahre an und wurde ab 2014 für einige Saisons mit der Zweitlinie \"McQ\" fortgeführt. Die zahlreichen Designer-Kollaborationen, ebenso wie die Vintage-Kollektion \"Rudolf Dassler Schuhfabrik\", wurden schließlich ab Mitte der 2000er unter dem Begriff \"Puma Black Station\" zusammengefasst, wofür eigens sogenannte exklusive \"Puma Black Stores\" eröffnet wurden. Zeitz wird zugutegehalten, Puma vor dem Bankrott bewahrt und höchst erfolgreich den Turnaround geschafft zu haben. Anfang 2009 kaufte Puma das schwedische Merchandising-Unternehmen \"Brandon Company AB\" auf, mit dem seit dem Einstieg Pumas in die Welt des Segelsport-Sponsorings beim Volvo Ocean Race 2008–2009 eine Zusammenarbeit bestand. Im gleichen Jahr unterzeichnete Puma mit dem französischen Mobilfunkunternehmen \"Sagem Wireless\" (2011 in Insolvenz) einen Kooperationsvertrag zur Einführung eines Puma-Mobiltelefons, das ab Mitte 2010 angeboten wurde. Ebenso 2009 übernahm Puma mehrheitlich den niederländischen Bodywear- und Sockenhersteller \"Dobotex\", mit dem seit 1997 ein Lizenzabkommen bestand (2012 vollständig aufgekauft). Zum ersten Mal ersetzte Puma 2010 die Raubkatze in seinem Logo. Zur Fußball-Afrikameisterschaft 2010 und zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 führte Puma ein Logo mit dem Umriss des afrikanischen Kontinents ein. Franz Koch, der Puma als reine Sportmarke zurück zu den Wurzeln führen wollte, löste im März 2011 den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Jochen Zeitz ab. Zeitz, der bis November 2012 den Puma-Verwaltungsrat leitete und dann aus dem Unternehmen ausschied, hatte Koch als seinen Nachfolger aufgebaut. Die Rechtsform von Puma wurde im Juli 2011 in SE geändert. Im Herbst 2011 kündigte Puma an, die Segel-Mannschaft des Team Oracle beim 34. America’s Cup 2013 auszustatten. Beim Volvo Ocean Race 2011–2012 nahm Puma als Sponsor des Teams Puma Ocean Racing powered by Berg Propulsion teil. Ende 2013 wurde Pumas Engagement im Segelsport-Sponsoring aufgegeben. Mit „Puma Factory“ startete Puma 2013 erneut ein Angebot für personalisierte Produkte (Mass Customization). Wie beim 2005 eingeführten \"PUMA Mongolian Shoe BBQ\" konnten vom Kunden vorerst drei Schuh-Modelle in eigenen Farben entworfen und bestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kering.", "content": "Über die \"Mayfair\"-Beteiligungsgesellschaft erwarben Günter Herz und seine Schwester 2005 für 500 Millionen Euro einen Puma-Aktienanteil von 25,27 %. 2006 wurde Puma in dem Dow Jones Sustainability Index gelistet. Weiters wurde ein Konzept zur Verbesserung von Umwelt- und Sozialstandards in der Produktionskette des Unternehmens vorgestellt. 2006 präsentierte Puma eine Accessoires-Kollektion mit dem niederländischen Produktdesigner Marcel Wanders. Der französische Konzern PPR (2013 umbenannt in Kering) übernahm am 9. April 2007 ein Aktienpaket von 27,1 % für 1,4 Milliarden Euro von den Tchibo-Erben Herz. PPR konnte seine Beteiligung bis zum Ende der regulären Annahmefrist am 20. Juni 2007 nur auf 33,2 % aufstocken. Nach Verlängerung der Annahmefrist um weitere zwei Wochen konnte PPR seinen Puma-Anteil bis zum 17. Juli 2007 jedoch auf 62,1 % aufstocken. Noch 2007 wurde der Vertrag von Zeitz um fünf Jahre verlängert. Zur stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden wurde Melody Harris-Jensbach 2008 ernannt. 2008 wurde Hussein Chalayan zum Kreativdirektor von Puma ernannt; er blieb bis 2012. Puma bzw. PPR übernahm den Mehrheitsanteil seines gleichnamigen Mode-Labels, welchen Chalayan später von Puma zurückkaufte. Spätestens mit Chalayans Ernennung wurden die zahlreichen Designer-Kooperationen von Puma seit Ende der 1990er wieder zurückgefahren. Weil Franz Koch und Jochen Zeitz sich 2011 innerhalb weniger Monate über die strategische Ausrichtung des Konzerns uneinig wurden – Zeitz hatte die Lifestyle-Sparte massiv ausgebaut, Koch wollte sie nahezu stilllegen – und weil Koch sich nach einem Gewinneinbruch 2012 mit grundlegenden Sanierungsmaßnahmen nicht durchsetzen konnte, musste er mit Beschluss der Kering-Eigner von Dezember 2012 seinen Posten als Puma-CEO im Frühjahr 2013 räumen. Nach weiteren Aktienkäufen bis Ende 2013 gehörten Kering schließlich 86 % des Unternehmens Puma. Die restlichen 14 % befanden sich im Streubesitz. Im Frühjahr 2017 schied François-Henri Pinault aus dem Puma-Aufsichtsrat aus. Anfang 2018 gab Kering bekannt, den 86%igen Anteil an Puma bis Mitte 2018 größtenteils als Sachdividende unter den eigenen Aktionären zu verteilen und somit auf 16 % zu reduzieren. Durch die Umverteilung hält die Kering-Gründerfamilie mit ihrer Beteiligungsgesellschaft \"Artémis Group\" ca. 29 % am Unternehmen Puma, während der Kering-Konzern selbst im Besitz von 16 % bleiben wird. Seither sind etwa 55 % der Puma-Aktien im Streubesitz.", "section_level": 2}, {"title": "Neuausrichtung.", "content": "Am 23. Oktober 2012 hat der Verwaltungsrat einstimmig Jean-François Palus, Group Managing Director von Pumas Mehrheitsaktionär PPR, zum neuen Verwaltungsratsvorsitzenden mit Wirkung zum 1. Dezember 2012 gewählt. Der in Zürich geborene Norweger und ehemalige Fußballspieler Bjørn Gulden wurde mit Wirkung zum 1. Juli 2013 zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung (CEO) bestellt. Nachdem das Unternehmen seit 2012 unter stagnierenden Umsätzen und Gewinnrückgängen litt, stellte Björn Gulden im Herbst 2013 eine neue Markenpositionierung des Unternehmens vor. Unter dem Leitbild „Forever Faster“ will Puma die „schnellste Sportmarke der Welt“ werden und sich dabei verstärkt auf die Kernsportkategorien Fußball, Running und Training, Golf und Motorsport konzentrieren. Das Produktsortiment werde allerdings weiterhin sportinspirierte Lifestyle-Produkte beinhalten. Im Rahmen der Restrukturierung und Neuausrichtung stellte der Konzern seine Sportkategorien Segeln und Rugby ein. Seit 2013 ist Torsten Hochstetter Kreativdirektor von Puma. 2015 wurde eine Zusammenarbeit mit Rihanna begonnen, die 2016 in einer fortdauernden, hochpreisigen Kollektion aus Bekleidung und Schuhen namens \"Fenty\", dem Nachnamen der Sängerin, für Damen resultierte. Im Frühjahr 2018 bezog Puma ein neues sechsgeschossiges Verwaltungsgebäude in Herzogenaurach. Eine 85 Meter lange Fußgängerbrücke mit einem 36 Meter hohen Pylon verbindet das neue Gebäude mit der bestehenden Unternehmenszentrale. Nach 20 Jahren nahm Puma das Geschäft mit Basketballschuhen im Jahr 2018 wieder auf und ernannte Jay-Z zum „Creative Director“ von \"Puma Basketball\".", "section_level": 2}, {"title": "Bekannte Modelle.", "content": "Im Jahr 2008 feiert der Puma \"KING\" seinen 40. Geburtstag. Das Jubiläumsmodell KING XL (XL steht hier für die römische Zahl 40) ist gleichzeitig eine Hommage an den portugiesischen Fußball-Star Eusébio. Er hatte 1968 mit dem KING 42 Tore erzielt und so den erstmals vergebenen „Goldenen Schuh“ als bester Torschütze in Europas Ligen gewonnen. Herausragendes Merkmal des über die Jahre ständig optimierten Fußballschuhs ist sein von Anfang an besonders flacher Schnitt. Dieser und der äußerst flexible Aufbau sollte einen besonders guten Ballkontakt ermöglichen. Zu den prominentesten Trägern zählen Fußball-Legenden wie Pelé, Eusébio, Vogts, Bonhof, Netzer, Cruyff, Kempes, Maradona, Völler und Matthäus.", "section_level": 1}, {"title": "Sponsorenaktivitäten.", "content": "Für die Vermarktung ihrer Produkte schließt Puma Sponsoring-Verträge mit bekannten Sportlern und Sportmannschaften ab. So stattete die Firma beispielsweise zwölf der 32 Teilnehmer der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 aus, unter anderem den späteren Weltmeister Italien. An der Endrunde Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika nahmen neun von Puma ausgerüstete Mannschaften teil. Hier eine kleine Auswahl der Mannschaften, die von Puma ausgestattet werden:", "section_level": 1}, {"title": "Markenbotschafter.", "content": "Darüber hinaus verfolgt PUMA gemeinsam mit dem Model Cara Delevingne und dem New York City Ballet mit der Kampagne „Do You“ das Ziel, das Selbstbewusstsein von Frauen zu stärken und zu animieren.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Puma wurde im Jahr 2007 von der Clean Clothes Campaign kritisiert. Die von Puma gezahlten Löhne würden in El Salvador nicht für den Grundbedarf an Lebensmitteln ausreichen. Arbeitnehmerinnen seien deswegen gezwungen, auf Pausen zu verzichten und Überstunden zu leisten, um über Zuschläge und Bonusleistungen ihren Verdienst aufzustocken. In Zulieferbetrieben würden Arbeitnehmerinnen zum Teil beschimpft und körperlich misshandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung der Kameruner Fußballnationalmannschaft.", "content": "Als Teil der neuen Marketingstrategie wurde ein völlig neues Sports Kit für die Herren-Fußballnationalmannschaft von Kamerun entworfen. Die Nationalmannschaft erschien zum Afrika-Cup 2004 in einem neu entworfenen Einteiler (das Kamerun UniQT). Das Trikot ist körperbetont, die Shorts sind mit dem hautengen Trikot vernäht. Die FIFA sah diese Sportkleidung jedoch als Verstoß gegen die eigenen Regeln, die besagen, dass die Sportkleidung aus einem Trikot und einer Hose besteht. Gegen das Team von Kamerun wurde eine Strafe von 200.000 Schweizer Franken (etwa 125.000 Euro) verhängt, zudem zog man der Mannschaft für die Qualifikation zur WM 2006 sechs Punkte ab. Als Reaktion darauf klagte Puma gegen die FIFA. Der Punktabzug wurde von der FIFA wieder zurückgenommen, und beide Parteien einigten sich gütlich. Puma behält sich jedoch das Recht vor, seinen Einteiler noch einmal auf den Markt zu bringen.", "section_level": 2}, {"title": "„Trikotgate“.", "content": "Beim Gruppenspiel Schweiz gegen Frankreich der Fußball-Europameisterschaft 2016 am 19. Juni 2016 rissen während des Spiels insgesamt sieben Schweizer Trikots. Der Hersteller Puma erklärte dazu, dass die Garne der betroffenen Trikots während der Produktion beschädigt wurden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Puma SE (Eigenschreibweise: \"PUMA SE\") ist ein börsennotierter deutscher Sportartikelanbieter und Hersteller von Schuhen, Textilien und Accessoires mit Sitz in Herzogenaurach bei Nürnberg. Zum Unternehmen zählen neben den Marken Puma, Cobra Golf und Tretorn unter anderem auch die Tochtergesellschaften \"Dobotex BV\" und \"Brandon Company AB\". Die Puma SE befand sich von 2007 bis Frühjahr 2018 mehrheitlich im Besitz des französischen Konzerns Kering; seit einer Aktienumverteilung sind der Luxusgüter-Konzern und die Kering-Gründerfamilie Pinault mit insgesamt ca. 45 % der Puma-Anteile Großaktionäre. Puma ist mit 4,1 Milliarden Euro Jahresumsatz, einem Konzerngewinn von 135,8 Millionen Euro und 11.389 Beschäftigten im Jahr 2017 neben Adidas und Nike einer der weltweit größten Sportartikelhersteller. Puma hält einen Anteil von 5 % an der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, dessen Ausrüster das Unternehmen seit 2012 ist.", "tgt_summary": "PUMA,是一间德国体育用品制造商,为开云集团旗下品牌。主要对手有耐吉、爱迪达、新百伦及安德阿莫等。PUMA的鞋与服饰在嘻哈涂鸦文化中,无论是美国内外,都受到极度欢迎。PUMA也与爱迪达同为1970与1980年代嘻哈文化代表物之一。", "id": 820192} {"src_title": "Konstantin Sergejewitsch Stanislawski", "tgt_title": "康斯坦丁·斯坦尼斯拉夫斯基", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Konstantin Sergejewitsch Alexejew wurde in einer wohlhabenden Familie geboren. Er nahm den Künstlernamen Stanislawski an, um den Ruf seiner Familie nicht zu gefährden. Stanislawski gründete mit Wladimir Nemirowitsch-Dantschenko das „Moskauer Künstlertheater“ \"(MChAT)\". Im Unterschied zu den Theatergewohnheiten seiner Zeit setzte Stanislawski eine sehr lange Probedauer für seine Inszenierungen durch. So wurde es möglich, sich von den alten Rollenfächern der Schauspieler zu entfernen und jede Rolle individuell zu gestalten. Stanislawskis Inszenierung von Anton Pawlowitsch Tschechows \"Möwe\" 1898 wurde zum Modell seines atmosphärischen Schauspielstils. Zu den zahlreichen Theaterschauspielern, die Stanislawskis Theorien verkörperten, zählt beispielsweise Michael Tschechow (mit Vatersnamen: Michail Alexandrowitsch Tschechow), ein Verwandter von Anton Pawlowitsch Tschechow. Stanislawski strebte einen Wie-im-Leben-Stil auf der Bühne an, auch noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als er sich zum Symbolismus hingezogen fühlte. Am Anfang seiner Laufbahn vertrat er die Ansicht, dass sich ein Schauspieler aufgrund eigener Erfahrungen und Gefühle („emotionales Gedächtnis“) weitgehend mit seiner Rolle identifizieren solle. Nachdem er selbst mit diesem Anspruch gescheitert war, führte er die „Methode der physischen Handlungen“ ein, durch die ein innerliches Erleben im Weg über äußere Aktionen ermöglicht werden sollte. Später vereinigte er inneres Erleben und äußeren Ausdruck zur „psychophysischen Handlung“. Auf Tourneen im Ausland erfolgreich, aber in der Sowjetunion nur mit Vorbehalten anerkannt, führte Stanislawski ein zurückgezogenes Leben und vermied die Konfrontation mit den Machthabern. Mit Bezug auf Stanislawski und am Ort seines früheren Schaffens wurde 2015 in Moskau das \"Stanislavsky Electrotheatre\" in der Twerskaja-Straße eröffnet. Dabei wurde die frühere Innenausstattung rekonstruiert. Neben dem klassischen Theater sieht das Konzept des Intendanten Boris Yuhannanov auch ein Zusammenwirken mit Musik, bildender Kunst, zeitgenössischer Literatur und einem Bildungsprogramm vor.", "section_level": 1}, {"title": "Theorie und Methodik.", "content": "Das „Stanislawski-System“, Resultat seiner lebenslangen Arbeit als Schauspiellehrer und Regisseur, hatte prägenden Einfluss auf Stella Adler und Lee Strasbergs „Methode“ (Method Acting). Es soll angehenden Schauspielerinnen und Schauspielern eine Art Kompass sein. Stanislawski hinterließ zahlreiche unsystematische Schriften. Das Aufgabenbuch „Training und Drill“ konnte er nicht mehr beenden. Seine Manuskripte wurden nach seinem Tod zusammengefasst und veröffentlicht. Die Diskussionen um das Verhältnis vom „Ich“ und der „Rolle“ halten bis heute an. Zurzeit dominiert am GITIS in Moskau die Lehrmeinung, dass das „Ich“ des Schauspielers eine Art spielerisches Kind sei, ein „künstlerisches Ich“, das sich unabhängig vom „privaten Ich“ des Schauspielers in die verschiedenen Umstände hineinversetzt. Dieser feine Unterschied zwischen Selbstdarstellung und persönlichem künstlerischen Herangehen bietet seit Jahrzehnten Stoff für Diskussionen. Der bekannteste Begriff aus Stanislawskis Theatertheorie ist das „Als ob“ oder, in einer anderen Übersetzung, das „Was wäre, wenn“: Der Schauspieler solle parallel dazu Situationen aus dem eigenen Erleben finden, um das nicht Erlebte glaubwürdig zu verkörpern. Für Stanislawski war die praktische Arbeit mit dem Requisit wichtig. Sinngemäß geht es darum, dass kein Theaterabend vom Gefühl des Schauspielers her gleich verlaufen kann – mit Hilfe einer Requisite oder einer damit zusammenhängenden „kleinen Aktion“ lässt sich die Situation identisch unter Umständen auch ohne das vorherrschende Gefühl an diesem Abend darstellen. Ein Beispiel für Stanislawskis Spielmethodik ist eine Übung mit Tennisbällen. Hierbei sprechen die Schauspieler während der Szene keinen Text, sondern formen die zu übermittelnde Aussage durch die Art des Ballwurfs hin zum Gesprächspartner.", "section_level": 1}, {"title": "Schauspielkonzept: „Das innere Erleben der Rolle“.", "content": "Von Konstantin Sergejewitsch Stanislawski geht das Schauspielkonzept des inneren Erlebens der Rolle aus. Er gilt als Anhänger des Naturalismus, wobei er versuchte, „das Bühnenspiel dem realen menschlichen Ausdrucks- und Kommunikationsverhalten anzunähern, sei es durch Beobachtung und Nachahmung, sei es durch Erinnerung.“ In seiner Schauspielvorstellung geht es um das Zusammenwirken von Körper und Seele. Das Grundkonzept besteht darin, dass der Mensch seine inneren Gefühle, Emotionen und Gemütsbewegungen durch sein Äußeres mittels der Haltung, dem Auftreten, dem Gehabe, sowie der Mimik und Gestik äußerlich sichtbar machen kann. Dieses Schauspielkonzept ist auch in Stanislawskis Schrift „Die Arbeit des Schauspielers an sich selbst: Tagebuch eines Schülers“ formuliert. In seinem Lehrbuch der Schauspielkunst wendet er sich an erfahrene Theaterleute und vermittelt methodische, ästhetische und ethische Ansichten und Vorstellungsbilder. „Er forderte Wirklichkeitstreue, vollkommene Wahrhaftigkeit des Schauspielers und dessen Identifikation mit der Rolle. Stanislawski entwickelte psychotechnische Schauspielmethoden und propagierte das innere Erleben des Schauspielers, das Identifikationstheater.“ Die Identifikation wird hierbei als wesentlicher Bestandteil gesehen. Stanislawski verweist auf die beiden relevanten Stichpunkte, welche für ihn und seine Ausführungen von großer Bedeutung sind und er spricht in diesem Sinne von der „Kunst des Erlebens [...] und diesem wahrhaft schöpferischen Augenblick“. Unter diesem Aspekt ist wichtig, dass man nicht denken soll, wie man fühlt und was man tut, sondern das intuitive Handeln steht im Vordergrund und der Schauspieler soll „nicht nur die Rolle innerlich erleben, sondern auch das Erlebte äußerlich sichtbar verkörpern.“ Äußeres und Inneres wirken demnach zusammen auf einer Ebene, beeinflussen sich gegenseitig und befinden sich in einem alternierenden Verhältnis. In seiner Schauspieltheorie soll somit der Schauspieler nicht nur das darzustellende Gefühl äußern, sondern es auch innerlich fühlen und wahrheitsgemäß erleben. „Einlebung‘ meint die psychische Identifikation des Schauspielers mit der seelischen Lage der dramatischen Figur, der Schauspieler soll jede Szene so erleben, ‚als-ob‘ [...] er selbst die Person wäre.“ Das „Als-Ob“ spielt dabei eine bedeutende Rolle, welche als Hilfsmittel, sowie relevante Bedingung zur Glaubwürdigkeit verwendet werden soll, wobei der Schauspieler eigene, erlebte Situationen finden soll, um die künstlich hergestellte, „erlebte“ Situation wahrheitsgemäß zu verkörpern. Das Erleben und Verkörpern wird auch mit dem „Wenn“ in den „Als-ob-Situationen“ in Verbindung gebracht, wobei das „Wenn“ als Umschaltpunkt gesehen werden kann. Es müssen „alle organischen Elemente der eigenen Seele“ mit der Rolle verbunden werden, um sie wahrhaftig und wirklichkeitsgetreu zu verkörpern. Um die Rolle innerlich zu fühlen und damit äußerlich sichtbar zum Ausdruck zu bringen, geht Stanislawski zusätzlich auf das Gedächtnis ein, wobei sich der Schauspieler parallel zu seiner Rolle an ähnliche Umstände und Situationen in seinem Leben erinnern soll, welche mit der Rolle verschmolzen werden. Was beim inneren Erleben der Rolle jedoch auch von großer Bedeutung ist, erweist sich darin, dass es „geschulter stimmlicher und körperlicher Mittel“ bedarf, um das Innere präzise wiederzugeben. Zu beachten ist hierbei: Die Äußerung der Empfindungen hat nichts mit imitieren, kopieren oder nachäffen zu tun. Es wird offensichtlich, dass nach Stanislawski die einzig wahre Kunst das wahrhafte und tatsächliche Erleben der Gefühle mit den „Als-Ob-Situationen“ zusammenspielt. Das Handwerk schildert er als Gegenteil davon, wobei das schöpferische Erleben im Inneren aufhört. Zudem wird deutlich gemacht, dass das Erleben auf der einen Seite mit der Innerlichkeit eine große Rolle spielt und auf der anderen Seite steht die äußerlich sichtbar werdende Verkörperung. Beide Seiten verhalten sich reziprok. Stanislawskis „Ideal ist eine naturgetreue Abbildung der Wirklichkeit auf der Bühne, Kunst als Mimesis.“ Stanislawski unterscheidet demnach drei Formen: Handwerkeln, Vorführen und Erleben, wobei er einzig das innere Erleben als glaubwürdig bezeichnet. Es wird somit greifbar, dass dem inneren Erleben eine große, authentische Kraft und eine wahrhaftige, glaubwürdige Bedeutung zugeschrieben wird. Auch der Begriff „emotional recall“ wird in diesem Zusammenhang genannt, womit ebenfalls Emotionen in Verbindung mit einem Ereignis aus der Erinnerung hervorgerufen werden, welche mit der Rolle verknüpft und in sie hineinprojiziert werden, so dass die Rolle in ihrer endgültigen Darstellung glaubhaft wirkt. Der Begriff „emotional recall“ „gehört wie das verwandte „sense memory“ und die „repetition“ zu den grundlegenden Prozeduren jener Lehr- und Lerntechnik für Schauspieler, die als Method Acting bekannt geworden ist.“ Lee Strasberg, der Entwickler dieser Methode, hat sich dabei an den Schauspieltheorien seines Vorbilds Stanislawski orientiert.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Stanislawski war ein Kind des 19. Jahrhunderts und kam mit den sowjetischen Machthabern nach der Oktoberrevolution nur bedingt zurecht. Vor allem wehrte er sich gegen plakative Sozialkritik, was ihm den Ruf des dekadenten bürgerlichen Künstlers eintrug. Die Kritik seines Schülers Wsewolod Meyerhold, der sich als sowjetischer Theaterschaffender betrachtete, beeinflusste etwa auch Bertolt Brecht. Brecht vertrat später die Ansicht, der Schauspieler müsse eine kritische Distanz zum Dargestellten halten und seinem Spiel gezielt die Illusion nehmen, damit die sozialkritische Aussage im Vordergrund stehe (V-Effekt). Allerdings hatte er dabei weder die eigenen Schriften Stanislawskis zur Kenntnis nehmen können (die zu diesem Zeitpunkt noch nicht übersetzt waren), noch eine seiner Regiearbeiten sehen können. Als er kurz vor seinem Tod die ersten genuinen Informationen über Stanislawski bekam, begann er seine Meinung zu revidieren. Seine dezidierte Ablehnung Stanislawskis drehte sich hauptsächlich um den Terminus der „Einfühlung“, die Brecht strikt ablehnte. Was Brecht als „Einfühlung“ bezeichnete, war jedoch nicht weit entfernt von dem, was Stanislawski „Hysterie“ nannte und nicht weniger verurteilte.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Die Klassiker der Schauspielerausbildung des großen Lehrmeisters Stanislawski sind \"Die Arbeit des Schauspielers an sich selbst\" und \"Die Arbeit des Schauspielers an der Rolle\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Konstantin Sergejewitsch Stanislawski, eigentlich \"Konstantin Sergejewitsch Alexejew\" ( /, wiss. Transliteration \"/ \"; * in Moskau; † 7. August 1938 ebenda) war ein russischer/sowjetischer Schauspieler, Schauspiellehrer, Regisseur, Theaterreformer und Vertreter des Naturalismus.", "tgt_summary": "康斯坦丁·谢尔盖耶维奇·斯坦尼斯拉夫斯基(,1863年-1月17日-1938年-8月7日),原名康斯坦丁·谢尔盖耶维奇·阿列克塞耶夫,是俄国著名戏剧和表演理论家。代表作有《演员的自我修养》(«»)。", "id": 2004425} {"src_title": "Professionalisierung", "tgt_title": "專業化", "src_document": [{"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Rudolf Stichweh beschreibt das Phänomen der Professionen durch den Wandel der Ständegesellschaft zur funktional differenzierten Gesellschaft, sowie ihrer Relevanz in ihr. Professionen entwickelten sich je nach Land unterschiedlich, ein Beispiel hierfür ist der Unterschied zwischen dem angloamerikanischen und dem kontinentaleuropäischen Raum. In Amerika wurde großer Wert auf die Verwaltung der praktischen Ausbildung und Prüfung des Nachwuchses gelegt. Zudem gilt es, die Ordnungen innerhalb der Professionen zu berücksichtigen. Deutschland und Frankreich hingegen unterschieden stark innerhalb der professionellen Berufe zwischen praktischem und dem akademisch-wissenschaftlichen Wissen. Heute zeichnen sich Professionen durch eine akademisch wissenschaftliche Ausbildung aus, sind teilautonom, aber zugleich vom Staat beeinflusst. Die Professionen der Frühmoderne charakterisierten sich durch das Einbeziehen aller gesellschaftlichen Problemzüge des Menschen und nehmen daher auf die ganze Gesellschaft Bezug. Die Professionen des 20. Jahrhunderts konzentrieren sich stärker auf die Funktion gesellschaftlicher Teilbereiche, die sich mit der Veränderung ihrer personalen Umwelt beschäftigen.", "section_level": 1}, {"title": "Professionsmodelle.", "content": "Die klassische Professionssoziologie dominierte bis in die sechziger Jahre im anglo-amerikanischen Raum und fand insbesondere mit den Werken von Hansjürgen Daheim und Albrecht Hesse ihren Weg in den deutschsprachigen Bereich. Nach Thomas Kurtz können über die Beschreibung äußerer Merkmale von Professionen hinaus (Attributemodell) fünf theoretische Positionen unterschieden werden, die dem Prozess der Professionalisierung eine andere Bedeutung zuschreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Attributemodell.", "content": "Hesse führt indessen in seinem \"Professionskriterienkatalog\" Fertigkeiten auf, durch die sich Professionen auszeichnen; diese Fertigkeiten wurden auf Basis theoretischen Wissens erworben und (im Sinne des Gemeinwohls) auf die Angelegenheiten „anderer“ Personen angewendet. Weitere Merkmale von Professionen umfassen die Existenz eines Ehtikkodexes sowie die Organisation in Berufsverbänden, die mit einer gewissen (Selbst-)Verpflichtung zu professionellen Verhaltensregeln einhergehen.", "section_level": 2}, {"title": "Wissensbasierte Ansätze.", "content": "Eine weitere Möglichkeit zur Unterscheidung bieten wissensbasierte Ansätze, unter anderem von Daheim und Kairat. Sie reduzieren auf die Wissensbasis von Professionen, da sie moralische und berufsethische Komponente nicht als trennscharfes Kriterium zur Unterscheidung von Berufen und Professionen ansehen. William Baer unterscheidet als Komponenten der Wissensbasis von Professionen zwischen Wissenschafts-, Berufs- und Alltagswissen. Auch Winfried Hacker betont die Bedeutung des Wissens: „SpitzenkönnerInnen“ in Abgrenzung von durchschnittlichen Berufstätigen verfügen nicht unbedingt über mehr, sondern über praxisorientiertes und vor allem ganzheitlich organisiertes Wissen. Sie handeln dabei interdisziplinär und greifen auf Wissensbestände benachbarter Fachgebiete zurück. Sie greifen auf routiniertes Wissen zurück, ohne sich dabei darauf zu beschränken. Kritisiert wird der Professionskriterienansatz hinsichtlich fehlender Selektions- und Strukturprinzipien für die eindeutige Bestimmung von Professionen. Auch über die Aufzählung von Merkmalen in Attributenmodellen wird nicht ersichtlich, wie Professionen letztlich entstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Strukturfunktionalistische Sichtweise.", "content": "Nach Talcott Parsons bestehen und entstehen Professionen aus einem tätigkeitsspezifischen Wertekonsens, damit in der Lösung von bestimmten Problemen, deren Streben danach eine hohe gesellschaftliche Wertschätzung genießt. Eine weitere Prämisse für Profession stellt für Parsons das Risiko des Scheiterns bei dieser Tätigkeit dar. Weitere Gemeinsamkeiten sieht er in den Strukturgleichheiten der Profession:", "section_level": 2}, {"title": "Symbolisch-Interaktionstheoretische Sichtweise.", "content": "Die Arbeit an Personen ist in der interaktionistischen Sichtweise zentrales Merkmal einer Profession. Erst die Interaktion mit dem Klienten definiert das spezifische Tätigkeitsfeld des Experten schrittweise. Experte und Laie bzw. Klient entstammen dabei aus verschiedenen Sinnwelten, deren Abstand in der Auseinandersetzung miteinander und in nachträglicher bzw. zwischenzeitlicher Supervision zu überwinden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Machttheoretischer Ansatz.", "content": "In diesem Ansatz wurde den Professionen von der Gesellschaft die Erlaubnis erteilt, in bestimmte Bereiche der Privatsphäre ihrer Mitglieder einzugreifen. Da die Gesellschaft auf die Leistungen der Professionen (Heilen, Recht sprechen...) angewiesen ist, werden den entsprechenden Berufsgruppen besondere Privilegien zugesprochen. Neben den klientenorientierten Fähigkeiten spielt bei den Professionen der Erhalt der ihnen gewährten Privilegien eine wichtige Rolle. Hierzu üben sie auch eine Kontrolle über ihren jeweiligen Markt aus. Aufgrund ihres exklusiven Wissenskorpus war es Vertretern von Professionen möglich, erfolgreiche Bestrebungen zur Professionalisierung ihrer Märkte zu verfolgen. Die Professionalisierung der Berufe erfolgt durch soziale Aushandlungsprozesse. Durch staatliche Unterstützung gelang es Vertretern der Professionen, ihre akademische Expertise zu ihrem spezifischen Kapital zu wandeln. Auf diese Weise gelang es Professionen, einen direkten Weg der Umwandlung ihres Wissens in Kapital zu erhalten. Das Besondere an dem 'power approach' ist die Konzentration auf die Akkumulation der Macht der Professionen sowie deren Erhalt.", "section_level": 2}, {"title": "Strukturtheoretischer Ansatz.", "content": "Ulrich Oevermann sieht in der Profession die „Vermittlung zwischen Theorie und Praxis im Hinblick auf die Lösung manifester Probleme von Klienten.“ Durch eine stellvertretende Deutung verknüpft der professionell Handelnde sein generalisiertes Regelwissen und hermeneutisches Fallverstehen mit den Strukturproblemen der Lebenspraxis seiner Klienten. Anderen Professionstheorien wirft Oevermann ein theoretisches Defizit vor, das darin liege, dass sie strukturtheoretisch nicht imstande sind zu erklären, wie die professionellen Tätigkeiten ablaufen, deren Aufgabe es ist, Krisen zu bewältigen.", "section_level": 2}, {"title": "Systemtheoretische Sichtweise.", "content": "Nach Luhmann bilden sich Professionen in solchen Funktionssystemen aus, in welchen Personen in Bezug auf die im Funktionssystem geltenden Werten verändert werden sollen. Dabei ist die funktionale Differenzierung der Dreh- und Angelpunkt professionalisierter Funktionssysteme, in dessen Folge sich Dualismen (gesund/krank, wahr/unwahr) herausbilden. Dabei haben professionalisierte Funktionssysteme, anders als andere Systeme, kein Kommunikations- bzw. Erfolgsmedium, wie z. B. in der Wirtschaft Geld, in der Politik Macht, in der Wissenschaft Wahrheit und in der Familie Liebe herausgebildet. Deshalb muss die positive Seite des Dualismus in professionalisierten Funktionssystemen, wie Gesundheitssystem, Rechtssystem, Erziehungssystem oder Religionssystem professionell erarbeitet werden. Personen sollen hin zur positiven Seite verändert werden. Ein kranker Mensch soll gesund gemacht werden. Ein ungläubiger Mensch soll gläubig werden. Die professionelle Praxis birgt immer auch das Risiko eines Misserfolges, weil es kein definiertes Handlungsschema gibt. Im Vergleich zu anderen Ansätzen unterscheidet sich die systemtheoretische Sichtweise durch die Absicht, die mit der Ausübung einer Profession verfolgt wird. So wird nicht primär das Ziel eines Wissens- oder Kenntnisgewinnes, einer Steigerung gesellschaftlicher Wertschätzung oder des Prestiges, dem Erwerb von Vertrauen, von Macht oder einer dezidierten Lösung eines gesellschaftlichen Problems verfolgt.", "section_level": 2}, {"title": "Neuere Modelle.", "content": "In neuerer Zeit sind Professionsmodelle entstanden, die auch den sozialen und strukturellen Entwicklungen der (nach-)industriellen Gesellschaft gerecht werden. Dies ermöglicht weiteren Berufen, mit berechtigtem Professionsanspruch (wie z. B. Soziale Arbeit), sich als solche zu beschreiben. Die neueren Modelle konzentrieren sich auf Punkt 1 und Punkt 3 des »Indikationstheoretischen Modells«, also auf die \"wissenschaftliche Begründungspflicht\" und den \"Berufskodex.\" Beispiele hierfür sind zum einen das \"Modell der reflexiven Professionalität\" nach Dewe/Otto und das \"Wert- und wissenschaftstheoretische Modell\" nach Obrecht. Eine Professionalisierung von Frauendomänen und eine Berücksichtigung von weiblich konnotierten Anforderungen in der Arbeitsbewertung gelten als eine Strategie zur Überwindung der Spaltung der Sektoren für Männer und Frauen. In der modernen Mediengesellschaft sind jedoch auch weitere Berufe/Professionen entstanden, wie der des Profisportlers, dessen Laufbahn erheblich von der Medienwirkung abhängt. Harald Fischer zeigte am Beispiel der Entwicklung im deutschen Basketball, dass die Übergänge fließend sind, da die berufliche Karriere relativ kurz und die Erfolgsaussichten relativ gering sind. Ob es sich hierbei um einen \"echten\" Professionalisierungsprozess handelt, kann nach den klassischen Theorien bestritten werden, da für die meisten der Sport eine \"Erwerbschance\", nur für ganz wenige jedoch eine \"Versorgungschance\" darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Risiken von Professionalisierungsstrategien.", "content": "Die Strategie, durch Professionalisierung bisher nicht- oder semiprofessioneller Domänen oder durch verstärkten Zugang zu attraktiven Professionen einen höheren (Berufs-)Status zu erzielen, stößt allerdings auf Grenzen. Sie kann zum Verfall der Löhne und Gehälter durch Verlust der Exklusivität eines Ausbildungs- oder Studienabschlusses führen. Risiken bestehen zum Beispiel, wenn Hochschulen aus Konkurrenzgründen Professionalisierungsstrategien betreiben. Rein angebotsseitige Professionalisierungsstrategien der Hochschulen können zu Verschlechterung der Arbeitsmarktchancen von Nichtakademikern führen (z. B. bei der Substitution von Industriekaufleuten durch Bachelors der Betriebswirtschaft oder Reisebürokaufleuten durch Tourismusmanager). Bekannt sind, zumindest auf Großbritannien bezogen, auch Probleme von Migranten, die versuchen, Hindernisse beim Arbeitsmarktzugang durch ein verlängertes Studium auszugleichen, was ihre individuellen Arbeitsmarktrisiken jedoch häufig erhöht (Überakademisierung, engl. \"Overeducation\").", "section_level": 2}], "src_summary": "Unter Professionalisierung im weiteren Sinne versteht man die Entwicklung einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem Beruf (entspricht: Verberuflichung). Eine solche Professionalisierung geht oft mit einer Steigerung der Effizienz einher. Im Rahmen der Professionalisierung werden häufig Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen erreicht. Im engeren Sinne bezeichnet Professionalisierung die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession (von lateinisch \"professio\" „Bekenntnis, Gewerbe, Beruf“). Jede berufliche Laufbahn hat dabei bestimmte Zugangsvoraussetzungen, Qualifikationen und Entwicklungsmöglichkeiten. Als Profession wird dabei ein akademischer Beruf mit hohem Prestige betrachtet, der vor allem wegen der Herausforderung, die in der Aufgabe liegt, ausgeübt wird. Weitere Merkmale einer Profession sind: ein hoher Grad an beruflicher Organisation (Standesorganisation), persönliche und sachliche Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit in der Tätigkeit sowie eine eigene Berufsethik. Die Profession wird abgegrenzt gegen den Job (befristete Tätigkeit, ausschließlich zum Gelderwerb) und zum Beruf, der den Lebensunterhalt auf Dauer sichern soll. Zu den Professionen gehörten zunächst nur wenige Berufe wie Arzt, Jurist, Geistlicher.", "tgt_summary": "专业化(英文:Professionalization)是就专业的程度而言,是一个动态的,也是一个历程的概念。当某职业的从业人员,其要胜任该工作所需要具备的特定知识与技能越高,而且只有少数经过严格筛选的人才能获得此项工作时,则该职业的专业化程度越高。", "id": 156030} {"src_title": "Sophie Charlotte von Hannover", "tgt_title": "索菲·夏洛特 (漢諾威)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sophie Charlotte (im Familienkreis „Figuelotte“ genannt) wurde im Schloss Iburg geboren, wo ihr Geburtszimmer bis heute besteht. Ihre ersten fünf Lebensjahre verbrachte sie mit den Eltern im provinziellen Leben des Iburger Schlosses, ehe die fürstbischöfliche Familie 1673 die neu erbaute Residenz in Osnabrück, das Schloss Osnabrück, bezog, wo 1674 ihr Bruder Ernst August II. von Hannover geboren wurde. Sie war die einzige Tochter des Fürstbischofspaars und hatte drei ältere und drei jüngere Brüder. Die fürstbischöfliche Familie verließ Osnabrück und zog nach Hannover, nachdem ihr Onkel Johann Friedrich 1679 gestorben war und ihr Vater dessen Nachfolge im Fürstentum Calenberg antrat. Sophie Charlotte lernte Französisch, Englisch und Italienisch fließend zu sprechen. Sie wurde protestantisch erzogen, doch schlossen machtpolitische Erwägungen ihrer Eltern die Ehe mit einem Katholiken nicht aus, worauf ihre Erziehung Rücksicht nahm. Mit ihrer Mutter Sophie ging sie 1679 auf eine Reise nach Frankreich, wobei diese vorgeblich ihrem Interesse an Gartengestaltung nachging. Hauptinteresse der Reise war aber die mögliche Aussicht Sophie Charlottes auf eine Ehe mit dem Grand Dauphin, dem Sohn des französischen Königs Ludwig XIV., welche Sophie mit Hilfe ihrer Nichte und früheren Ziehtochter Liselotte von der Pfalz einzufädeln suchte, der Schwägerin des Königs. Diese Absicht scheiterte jedoch an den dynastischen Plänen Ludwigs XIV., der sich für eine katholische Kandidatin aus dem bayerischen Kurfürstenhaus entschied. Daraufhin wurde Sophie Charlotte an das brandenburgische Kurfürstenhaus vermittelt. Am 6. November 1684 heiratete sie den bereits einmal verwitweten Kurprinzen Friedrich von Brandenburg. Vier Jahre später starb der Große Kurfürst und Friedrich bestieg mit seiner Frau den kurfürstlichen Thron. Die Ehe war nicht glücklich; sie war aus politischen Gründen geschlossen worden, was in Hochadelskreisen an der Tagesordnung war. Die Kurfürstin gebar Friedrich I. drei Kinder, von denen nur ein Sohn überlebte, der spätere König Friedrich Wilhelm I. Das Kind wurde in den ersten Lebensjahren, von 1689 bis 1692, am Hof seiner Großmutter in Hannover erzogen; Sophie Charlotte verwöhnte ihren Sohn, der jedoch als Heranwachsender eine derb-soldatische Natur entwickelte und die künstlerisch-philosophische Lebensweise seiner Mutter ebenso ablehnte wie die pompöse Hofkultur seines Vaters. Sie erhielt 1696 das Gut Lietzow (auch Lützow), eine Preußische Meile nordwestlich vor Berlin und ein Stück Land in der Nähe als Ausgleich für ihren Landsitz in Caputh bei Potsdam, den sie ihrem Gemahl zurückgegeben hatte, und beauftragte den Architekten Arnold Nering mit dem Bau einer Sommerresidenz. Als Arnold Nering einige Monate später starb, übernahm der Baumeister Martin Grünberg die weitere Bauleitung. Unter seiner Regie wurden zwei südwärtsgerichtete Hofgebäude für die Betriebsräume und das Gesinde errichtet. Dort lebte die Kurfürstin und spätere Königin relativ unabhängig, ihr Gemahl Friedrich hatte nur Zutritt, wenn er ausdrücklich eingeladen war, so zum Beispiel im Sommer am 11. Juli 1699, als man das Schloss anlässlich des Geburtstages des Kurfürsten feierlich einweihte. Danach wurde die Sommerresidenz zur ständigen Residenz Sophie Charlottes. Um 1700 wurde das Schloss unter Eosander von Göthe zu einer repräsentativen Dreiflügelanlage ausgebaut. Sophie Charlotte war eine Gegnerin der Politik des Premierministers Danckelmann, sie zog sich nach dessen Sturz 1697, bei dem sie maßgeblich mitgewirkt hatte, auf ihr Schloss Lietzenburg zurück, da sie am Berliner Hof politisch nichts auszurichten vermochte. Am 18. Januar 1701 wurde sie von ihrem Ehemann zur ersten Königin in Preußen gekrönt. Von 1696 bis zu ihrem Tode zog sie die verwaiste Caroline von Brandenburg-Ansbach als Ziehtochter auf, welche anschließend von Sophie Charlottes Mutter, der Kurfürstin Sophie von Hannover, mit deren Enkel Georg von Hannover, dem späteren englischen König Georg II., verheiratet wurde. Am 1. Februar 1705 starb sie während eines Besuchs bei ihrer Mutter in Hannover an einer Halsentzündung. Ihr Leichnam wurde seziert und einbalsamiert und auf einem Schaubett öffentlich ausgestellt. Am 9. März erfolgte die Überführung nach Berlin, wo im älteren Berliner Dom die Trauerfeier stattfand und sie bestattet wurde. Der große zeitliche Abstand zwischen Tod und Überführung erklärt sich aus den aufwendigen Vorbereitungen für die Beisetzungsfeierlichkeiten, vor allem der Errichtung von Funeralarchitekturen, die an den Stationen des Leichenzuges zu erbauen waren. Heute befindet sich ihre letzte Ruhestätte in der Hohenzollerngruft des Berliner Doms am Lustgarten in Berlin. Nach dem Tode der Königin ließ der König das Anwesen Lietzenburg zu Ehren seiner verstorbenen Gemahlin in Charlottenburg umbenennen. Dieser Schritt hatte vor allem dynastische Gründe, denn Friedrich, ein in Ermangelung herausragender Ahnen und großer Taten von den Fürsten Europas belächelter Monarch, musste bestrebt sein, die 1701 erworbene Königswürde international anerkannt zu wissen. Er stützte sich damit auf die dynastische Tradition des Hauses Hannover, indem er seine Gemahlin nach ihrem Tod glorifizierte. Sophie Charlotte wird – wie ihre Mutter – als sehr gebildet beschrieben. Sie zog bekannte Persönlichkeiten ihrer Zeit an ihren Hof zu Lietzenburg, so zum Beispiel den Philosophen Leibniz, den sie aus ihrer Zeit am hannoverschen Hof kannte. Leibniz blieb zeitlebens ihr guter Freund und war häufig Gast in Lietzenburg. Sie führten intensive philosophische Disputationen und setzten sich zusammen für die Gründung einer wissenschaftlichen Akademie zu Berlin ein, welche dann auch am 11. Juli 1700 von Friedrich gegründet wurde. Leibniz, der Sophie Charlotte um elf Jahre überlebte, schrieb nach ihrem Tod über sie: In ihrem Geburtsort Bad Iburg ist der Charlottensee nach ihr benannt. Außerdem wurde die so genannte Rennbahn um den See, die Teil der Bundesstraße 51 ist, in Charlottenburger Ring umbenannt. In Berlin-Charlottenburg gibt es seit 1957 ein nach ihr benanntes Gymnasium, die \"Sophie-Charlotte-Oberschule\", sowie den Sophie-Charlotte-Platz und die Sophie-Charlotten-Straße.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Sophie Charlotte war musikalisch sehr gebildet. Sie spielte ausgezeichnet Cembalo, sang und pflegte die italienische Oper an ihrem Hof, zu deren Aufführung ein separates Opernhaus errichtet wurde. Die Musiker Attilio Ariosti und Giovanni Battista Bononcini standen jahrelang als Hofkapellmeister in ihren Diensten und komponierten dafür diverse Opern. Bei deren Aufführungen trat sie z. B. im Orchester als Gerneralbassspielerin am Cembalo auf. 1700 widmete ihr Arcangelo Corelli sein Opus 5, 12 Violinsonaten mit begleitendem Cembalo. 1987 veranstaltete die Stadt Berlin als Beitrag zu ihrer 750-Jahrfeier eine Ausstellung mit Ausstellungskatalog \"Sophie Charlotte und die Musik in Lietzenburg\" [= heute Charlottenburg].", "section_level": 2}], "src_summary": "Sophie Charlotte Herzogin von Braunschweig und Lüneburg (inoffiziell „Prinzessin von Hannover“) (* 30. Oktober 1668 in Iburg; † 1. Februar 1705 in Hannover) war die einzige Tochter von Sophie von der Pfalz und Ernst August von Braunschweig-Lüneburg, dem späteren ersten Kurfürsten von Hannover.", "tgt_summary": "索菲·夏洛特(英语:Sophia Charlotte,1668年-10月30日-1705年-2月1日)是首任普鲁士的国王腓特烈一世的王后。 她是不伦瑞克-吕讷堡选帝侯恩斯特·奥古斯特和选侯夫人普法尔茨的索菲唯一的女儿。 她的长兄格奥尔格·路易于1714年继承了大不列颠王国的王位,称乔治一世。", "id": 1432464} {"src_title": "Tour Montparnasse", "tgt_title": "蒙帕納斯大樓", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Grundriss des Gebäudes ist ein langes Rechteck mit einer leicht konvexen Form an den Längsseiten. Die 56. Etage ist eine öffentliche Aussichtsetage mit Restaurant. Das Dach (59. Etage) bietet eine zusätzliche Aussichtsplattform mit einem weiten Blick auf Paris. Die Fahrt mit dem Aufzug, dem schnellsten Europas bei der Eröffnung, dauert nur 38 Sekunden.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Das Gebäude steht unmittelbar am großen Fernbahnhof Montparnasse. Dort endet auch eine Vorortstrecke, dazu gibt es Metro-Stationen und Bushaltestellen von jeweils mehreren Linien.", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte und Kritik.", "content": "Nachdem schon in den 1930er Jahren Pläne für einen neuen Montparnasse-Bahnhof gescheitert waren, wurde das Projekt einer Erneuerung des heruntergekommenen Bahnhofsviertels in den 1950er Jahren wieder aufgenommen. Dies geschah im Zusammenhang mit der Erstellung eines neuen Generalverkehrsplans für die französische Hauptstadt. 1956 wurde die gemischtwirtschaftliche Gesellschaft \"Société d'économie mixte pour l'Aménagement du secteur Maine Montparnasse\" (SEMMAM) geschaffen sowie die \"Agence pour l'Opération Maine Montparnasse\" (AOM) zur Durchführung der Opération. Ziel dieser Gründungen war der Flächenabriss größerer Teile des Bahnhofsviertels im Ausmaß von etwa 8 Hektar. 1958 wurden die ersten Studien bezüglich eines sehr hohen Büroturms veröffentlicht, begegneten aber massiver Kritik. Die Polemik um das Hochhaus verzögerte das Projekt erheblich, 1968 erteilte allerdings Kulturminister André Malraux die Baubewilligung. Der damalige Präsident Charles de Gaulle und sein Nachfolger Georges Pompidou profilierten sich als Unterstützer des Projekts. Trotz fortdauernder Polemiken wurde 1969 mit dem Bau begonnen, 1973 wurde das Gebäude eröffnet. Die Polemik um das über 200 m hohe Bauwerk ist allerdings bis heute nicht verstummt. Das Magazin Spiegel Online berichtete, dass die Mitglieder der Seite virtualtourist.com das Gebäude zum zweithässlichsten der Welt gewählt haben. Aber auch in der fachlichen Diskussion ist das Gebäude umstritten. Der prominente Baukritiker Bruno Flierl schreibt über das Gebäude: „Der ‚Tour Montparnasse‘ gilt als eine der größten europäischen städtebaulichen Dummheiten, da er eine Konkurrenz zum Eiffelturm heraufbeschwört, der der Eiffelturm nicht gewachsen ist.“", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Nachdem im Mai 2005 ein Gutachten über die Verwendung von Asbest in dem Gebäude eingeholt und in einem technischen Dossier dargelegt worden war, bewilligte die Eigentümerversammlung im Dezember 2006 für die Asbestbeseitigung in den Gemeinschaftsflächen ein Budget von 110 Millionen Euro. Die Kosten für die darüber hinaus von den Teileigentümern zu tragende Sanierung ihrer Büros wurden mit 800.000 Euro pro Etage angesetzt. Im Hinblick auf den Abschluss der Arbeiten, der in etwa mit dem 40-jährigen Jubiläum des 1973 eröffneten Hochhauses zusammenfällt, wurde der Lichtgestalter Régis Clouzet mit dem Projekt eines neuen Beleuchtungskonzeptes beauftragt.", "section_level": 1}, {"title": "Renovierung und Aufstockung (2019–2024).", "content": "Aktuell ist ein umfangreicher Umbau des Wolkenkratzers geplant. Neben einer neuen, hellen, gläsernen Fassade, soll der Turm um einen 18 Meter hohen gläsernen Skygarden aufgestockt werden, womit nach der Renovierung eine Höhe von 228 Metern erreicht wird. Darüber hinaus sollen die untersten dreizehn Etagen rundherum um 2 Meter verbreitert und mit begrünten Balkonen und Wintergärten ausgestattet werden. Die Bauarbeiten sollen Ende 2019 beginnen und zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris abgeschlossen sein. Die Baukosten belaufen sich auf 300 Millionen Euro.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tour Montparnasse (deutsch: Montparnasse-Hochhaus) ist der Name eines 210 Meter hohen Bürohauses in Paris. Es befindet sich im Stadtteil Montparnasse des 15. Arrondissements. Es wurde von 1969 bis 1973 vom Architekten Roger Saubot auf dem Gelände des 1965 abgerissenen ersten Bahnhofs Montparnasse errichtet. Mit 59 Stockwerken ist es nach dem Eiffelturm das höchste Bauwerk der Stadt. Bis zum Jahr 2011 war es das höchste Gebäude in Frankreich, dann wurde es vom Hochhaus Tour First in La Défense übertroffen. Zwischen 2019 und 2024 soll das Gebäude umfassend renoviert und um mehrere Etagen aufgestockt werden.", "tgt_summary": "蒙帕纳斯大楼是法国首都巴黎市中心唯一的摩天大楼,在1973年完工,高210米(689呎),有59层楼。启用时为欧洲第一高楼,现在是全法国第二高、以及欧盟国家之中第九高的摩天大楼。", "id": 3034147} {"src_title": "Gustave Flaubert", "tgt_title": "古斯塔夫·福樓拜", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Flaubert wuchs auf in Rouen (Normandie) als jüngerer Sohn des Chefarztes des städtischen Krankenhauses und erlebte, da dessen Dienstvilla, wie damals üblich, an das Krankenhaus grenzte, das Leiden und Sterben dort aus nächster Nähe mit. Er galt als begabter, aber wenig disziplinierter Schüler, der es vorzog, seine Zeit mit Lesen und Schreiben statt mit Lernen zu verbringen. Zu seinen Jugendfreunden gehörten Louis Bouilhet, der sich später einen gewissen Namen als Lyriker machte, sowie der Bruder von Laure Le Poittevin, der späteren Mutter Guy de Maupassants. In den Sommerferien 1836 verliebte sich Flaubert in dem normannischen Badeort Trouville-sur-Mer in eine etwas ältere Frau, Élisa Foucault (1810–1888, ab 1840 Gattin von Maurice Schlesinger), die ihn jahrelang als große, unerreichbare Liebe beschäftigte und sein Schreiben inspirierte. Nach dem Baccalauréat begann er auf Drängen des Vaters ein Jurastudium, das er aber aufgab, nachdem er 1843 einen epileptischen Anfall erlitten hatte. Dennoch machte er in diesen Jahren größere Reisen, deren vorläufig letzte ihn 1850/51 auf den Spuren Chateaubriands, Lamartines oder Nervals in den Vorderen Orient, insbesondere Ägypten, führte. Sein Begleiter war ein wenig jüngerer Freund, der Literat Maxime Du Camp, der schon am Beginn seines Erfolges stand. Nach der Rückkehr richtete sich Flaubert bei seiner verwitweten Mutter ein und führte mit ihrem und seinem Erbe ein zurückgezogenes Dasein als schriftstellernder Rentier in ihrem Haus in Croisset nahe Rouen. Dieses verließ er nur noch für gelegentliche Aufenthalte in Paris, um dort einige gesellschaftliche Kontakte, z. B. mit Autorenkollegen, zu pflegen oder sich mit seiner langjährigen Geliebten (ab 1846) zu treffen, der zehn Jahre älteren Schriftstellerin Louise Colet. Mit dieser diskutierte er auch in vielen Briefen über literarische Fragen.", "section_level": 1}, {"title": "Literarisches Schaffen.", "content": "Flaubert schrieb schon seit seiner Jugend unermüdlich, zunächst im Stil der Romantik. Er stellte aber so hohe Ansprüche an sich selbst, dass er lange Jahre alle Manuskripte unpubliziert ließ. Sein erstes gedrucktes Werk wurde schließlich der 1851 begonnene Roman \"Madame Bovary\", der 1856 im Feuilleton der \"Revue de Paris\" erschien. Der Roman trug ihm sogleich einen Prozess wegen Verstoßes gegen die guten Sitten ein, doch wurden Flaubert und die Zeitschrift dank des klugen Plädoyers ihres Anwalts am 7. Februar 1857 freigesprochen. Der Prozess wirkte sich letztlich sogar positiv aus, denn er verhalf der Buchversion, als sie 1857 herauskam, zu einem Verkaufserfolg. Weniger erfolgreich, aber noch einflussreicher auf die Entwicklung des europäischen Romans war Flaubert mit \"L’Éducation sentimentale\" (1869). Die \"Bovary\" und die \"Éducation\" gelten als epochemachend für die Entwicklung des europäischen Romans, und zwar aufgrund der Idee Flauberts, seine Protagonisten nicht mehr (wie z. B. Balzac dies tat) als Ausnahmepersonen zu konzipieren, sondern als gänzlich unheroische Durchschnittscharaktere. Die übrigen Werke Flauberts werden heute meist weniger beachtet. Es sind insbesondere der im antiken Karthago spielende historische Roman \"Salammbô\" (1862), zu dessen Vorbereitung Flaubert 1858 nach Tunesien reiste; der Roman \"Die Versuchung des heiligen Antonius\" (1874); der seinerzeit erfolgreiche Erzählband \"Trois Contes\" (1877), unter anderem mit der anrührenden Erzählung \"Un cœur simple\", oder der unvollendete, als Satire auf das Durchschnittsbürgertum gedachte Roman \"Bouvard et Pécuchet\" (postum 1881). Flaubert gilt als einer der besten Stilisten der französischen Literatur und als ein Klassiker des Romans. Zusammen mit Stendhal und Balzac bildet er das Dreigestirn der großen realistischen Erzähler Frankreichs. Ganz wie die beiden anderen wurde auch er von der Académie française nicht für würdig befunden, aufgenommen zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptwerke.", "content": "Die Handlung des Erstlingswerks \"Madame Bovary\" (1856) beruht auf einem Zeitungsbericht aus dem \"Journal de Rouen\" von 1848 über den Suizid der Arztgattin Delphine Delamare aus Ry bei Rouen. Sie stellt die Geschichte einer Pächterstochter dar, die nach der Heirat mit einem Dorfarzt rasch unzufrieden mit ihrem sie zwar liebenden, aber biederen Mann ist, und zwar nicht zuletzt deshalb, weil sie sich nach dem Vorbild von Romanen und Frauenmagazinen ein Leben in Leidenschaft und Luxus erträumt. Zwar schafft sie es, mittels zweier Liebschaften und eines gewissen Luxuskonsums einige Schritte zur Realisierung eines solchen Lebens zu tun, wird aber immer wieder eingeholt von der Trivialität und Enge ihrer realen Verhältnisse, bis sie schließlich von Schulden erdrückt Selbstmord begeht. Thema ist also das Scheitern einer romantischen Idealistin (mit der Flaubert sich sehr identifiziert) an einer Welt, in der die Opportunisten und die Materialisten obsiegen, die im Roman vor allem von dem Apotheker Homais und dem Händler Lheureux verkörpert werden. Der Roman \"L’Éducation sentimentale\" (1869) schildert die Geschichte des jungen Provinzlers Frédéric Moreau, der nach Paris geht, wo er sich eine große Zukunft in Politik, Literatur und Liebe erhofft, jedoch die ihm sich durchaus bietenden realen Chancen zugunsten irrealer, idealer Ziele verpasst, und zwar vor allem eine lange schwärmerisch-unerfüllten Liebe zu einer verheirateten Frau, die ihn absorbiert und paralysiert. Nachdem auch seine kurze Begeisterung für die politischen Ideale und Ziele der Revolution von 1848 verpufft ist, versinkt er in intellektueller Mittelmäßigkeit und wird nur durch eine größere Erbschaft vor einem auch materiellen Niedergang bewahrt. Frédéric ist eine Symbolfigur des weniger tragischen als traurigen Weges der „Quarante-huitards“, d. h. der durch die Februarrevolution in Aufbruchstimmung versetzten, dann aber durch die weitere Entwicklung politisch enttäuschten 48er-Generation, der auch Flaubert sich zurechnete. Der Titel des Romans, \"L’Éducation sentimentale\", ist (was keiner der deutschen Titel ahnen lässt) ironisch zu verstehen; denn anders als z. B. die jungen Helden Julien in Stendhals \"Le Rouge et le Noir\" oder Rastignac in Balzacs \"Le Père Goriot\" erfährt Frédéric von der geliebten reiferen verheirateten Frau letztlich keine „Erziehung“ seiner jünglinghaft schwärmerischen Gefühle zu denen eines sexuell erfahrenen Mannes, sondern nur deren Frustration.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zu einzelnen Werken.", "content": "Angegeben sind nur Werke ohne eigenen Wikipediaartikel. Quidquid volueris (Erzählung, 1837) Un cœur simple La Tentation de Saint Antoine", "section_level": 2}], "src_summary": "Gustave Flaubert [] (* 12. Dezember 1821 in Rouen, Normandie; † 8. Mai 1880 in Canteleu, Normandie) war ein französischer Schriftsteller, der vor allem als Romancier bekannt ist.", "tgt_summary": "古斯塔夫·福楼拜(法语:Gustave Flaubert,1821年-12月12日-1880年-5月8日),生于法国鲁昂,法国文学家,世界文学名著《包法利夫人》的作者。", "id": 792587} {"src_title": "Australopithecus bahrelghazali", "tgt_title": "羚羊河南方古猿", "src_document": [{"title": "Namensgebung.", "content": "\"Australopithecus\" ist ein Kunstwort. Die Bezeichnung der Gattung ist abgeleitet von lat. \"australis\" („südlich“) und griechisch πίθηκος, altgr. ausgesprochen \"píthēkos\" („Affe“). Das Epitheton \"bahrelghazali\" verweist auf den Fundort im Flussbett des \"Bahr al Ghazal\" (arab.: \"Fluss der Gazellen\"). \"Australopithecus bahrelghazali\" bedeutet also „südlicher Affe vom Gazellenfluss“.", "section_level": 1}, {"title": "Erstbeschreibung.", "content": "Holotypus von \"Australopithecus bahrelghazali\" ist das erste entdeckte Fossil der Art, ein teilweise erhaltener Unterkiefer (Archivnummer KT 12/H1), der 1995 bei Koro Toro (Fundstelle KT 12; Geodaten: 15°58'10\" N, 18°52'46\" O) geborgen worden war. Des Weiteren wurde nur ein isolierter Zahn entdeckt. Grabungsleiter Michel Brunet von der \"Mission Paléoanthropologique Franco-Tchadienne\" gab dem Unterkiefer den Spitznamen „Abel“, im Gedenken an seinen während Grabungsarbeiten in Kamerun an den Folgen der Malaria verstorbenen Kollegen und Geologen Abel Brillanceau von der Universität Poitiers.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Die Entdecker der beiden Fossilien argumentierten, dass die Zähne von \"Australopithecus bahrelghazali\" eine dickere Zahnschmelz-Schicht aufweisen als \"Ardipithecus ramidus\", was ihn von diesem unterscheide, während der Knochenbau des Unterkiefers und die Zahnwurzeln der erhaltenen Prämolaren von den Verhältnissen bei \"Australopithecus afarensis\" abweichen. Hinweise auf Körpergröße, Gehirnvolumen oder auf bestimmte Verhaltensweisen existieren aufgrund der sehr bescheidenen Fundlage jedoch nicht; zahlreiche Forscher interpretieren die Funde aus dem Tschad daher als lokale Variante von \"Australopithecus afarensis\". Aus der gleichen Fundschicht, aus der die Fossilien von \"Australopithecus bahrelghazali\" stammen, wurden auch Fossilien diverser anderer Tier- und Pflanzenarten geborgen. Die Forscher bestimmten unter anderem fossile Knochen von landlebenden Arten aus der Gruppe der Schweine, Elefanten und Stegodonten, Giraffen, Antilopen (\"Parmularius\"), Springböcke, Rindergiraffen (\"Sivatherium\"), Breitmaulnashörner, Pferde (\"Hipparion\"), Rinder und Wasserböcke. Ferner fanden sie Überreste von wasserlebenden Arten aus den Gruppen der Barschartigen und der Welsartigen, der Weichschildkröten, der Krokodile (\"Tomistoma\"), der Entenvögel, der Flusspferde (\"Hexaprotodon\") und der Otter. Aus dem relativ großen Anteil an Rindern sowie den Springböcken an den Fossilien wurde gefolgert, dass der Lebensraum von \"Australopithecus bahrelghazali\" – ähnlich wie bei den anderen \"Australopithecus-\"Arten – aus Wasserflächen, bewaldeten Gebieten und baumbestandenem Grasland (Savannen) bestand; diese Interpretation wurde gestützt durch das Fehlen von Waldböcken und Primaten anderer Gattungen als \"Australopithecus\". Zugleich belegte jedoch der Nachweis von Giraffen, dass es zumindest eine gewisse Anzahl Bäume gegeben haben muss. Anhand des Verhältnisses von C-Atomen zu C-Atomen im Zahnschmelz wurde hergeleitet, dass \"Australopithecus bahrelghazali\" sich insbesondere von C-Pflanzen ernährte, das heißt, überwiegend von Gräsern. Jedoch weist \"Australopithecus bahrelghazali\" – im Unterschied zur wesentlich jüngeren Art \"Paranthropus boisei\" – keine spezielle Anpassung seiner Zähne an relativ harte Gräser auf. Daher wurde argumentiert, die Nahrungsaufnahme von \"Australopithecus bahrelghazali\" sei vermutlich am ehesten mit den heute lebenden Dscheladas vergleichbar, die sich teils von Gras und Grassamen ernähren, teils von Wurzeln und Knollen.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung.", "content": "Laut Erstbeschreibung wurden die Fossilien zunächst biostratigraphisch (anhand von Leitfossilien) auf ein Alter von rund 3,5 bis 3,0 Millionen Jahren datiert. Eine weitere Datierung ergab 2008 ein Alter von 3,58 ± 0,27 Millionen Jahren. Gegen die Datierung der Funde wurde 2008 eingewandt, dass sie nicht in situ entdeckt wurden, dass demnach eine Verlagerung durch geologische oder andere Prozesse nicht ausgeschlossen werden könne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Australopithecus bahrelghazali ist eine Art der ausgestorbenen Gattung \"Australopithecus\". Fossilien, die \"Australopithecus bahrelghazali\" zugeordnet wurden, stammen aus einer maximal 3,5 Millionen Jahre alten Schicht der Fundstelle KT 12 im Norden des Tschad.", "tgt_summary": "羚羊河南方古猿(\"Australopithecus bahrelghazali\"),又名南方古猿羚羊河种、加扎勒河南方古猿或南方古猿加扎勒河种是人科的化石,最初于1993年由古生物学家米歇·布吕内(Michel Brunet)在乍得的加扎勒河发现。这次发现了一个下颌骨碎片、第二下门齿、两颗下犬齿及所有四颗的前臼齿,这些牙齿都仍在腭龈内。这个标本编号为KT-12/H1,布吕内为了纪念他的同窗而将这个标本命名为「Abel」。发现这个标本的位点是在东非大裂谷以西约2500公里,估计属于300-350万年前。", "id": 2749225} {"src_title": "Geschichte der Schrift", "tgt_title": "文字史", "src_document": [{"title": "Die ältesten Schriften.", "content": "Die in Henan gefundenen chinesischen Zeichen, die auf ungefähr 6600 v. Chr. datiert und als Jiahu-Schrift gedeutet werden, werden von einigen Forschern als die älteste Schrift überhaupt angesehen. Dies ist jedoch recht umstritten, da diese Zeichen isoliert existieren, d. h. anscheinend ohne hochkulturellen Kontext. Ähnliches gilt für die Vinča-Schrift in Südosteuropa. Es handelt sich dabei um beschriftete Objekte aus Kulturstätten früher Siedlungen wie einerseits Skulpturen und Kulturgegenstände, die mit geometrischen Mustern verziert wurden. Eine eigene Gruppe von Gegenständen sind solche mit Sequenzen eingeritzter Zeichen, die als Inschriften erkennbar sind und nicht mit Ornamenten verwechselt werden können. Das würde bedeuten, dass die Verwendung der Schrift zeitlich betrachtet auf ca. 5500 v. Chr. datiert werden kann. Die Tontafeln von Tărtăria (Rumänien) können beispielsweise auf ca. 5300 v. Chr. datiert werden. Im Bereich des Fruchtbaren Halbmondes sind die ersten allgemein anerkannten Schriftsysteme der Welt in einem Stadtstaat (ab dem 4. Jahrtausend v. Chr.) zu finden. Man nimmt heute an, dass die erste Schrift im alten Mesopotamien (Sumerische Sprache, Sumerer) mit der Buchführung ihren Anfang nahm.", "section_level": 1}, {"title": "Naher Osten.", "content": "Um 2700 v. Chr. fand in Mesopotamien ein Wechsel von stilisierten piktographischen Zeichen zur Keilschrift statt. Ähnlich alt wie die mesopotamische Schrift sind die ägyptischen Hieroglyphen und die eng verwandte hieratische Schrift. Erheblich jünger ist die phönizische Alphabetschrift (ca. 11. Jahrhundert v. Chr.), aus der sich unter anderem die aramäische Schrift, die hebräische Schrift und die arabische Schrift entwickelt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Keilschrift in Mesopotamien.", "content": "Das Mesopotamien des 4. Jahrtausends v. Chr., ein Gebiet zwischen Euphrat und Tigris, gliederte sich in das Reich der Akkader im Norden und dem der Sumerer im Süden. Im sumerischen Uruk wurden die ersten Tontafeln mit Keilschrift hergestellt. Diese ersten schriftlichen Aufzeichnungen stellten keine Mythen oder Versdichtungen dar, sondern waren in erster Linie landwirtschaftliche Listen und Tabellen, die als Gedächtnisstütze für die Buchführung und als Informationen über die soziale Verwaltung des Reiches verstanden wurden (siehe Bibliothek in Mesopotamien). Durch die Aufzeichnungen wurde deutlich, dass die Sumerer sowohl ein Rechensystem und Zahlungsmittel erfunden hatten, als auch Zinsen und Darlehen kannten. Die Entwicklung der Keilschrift konnte über Abschriften auf jeweils einer Tontafel, die Tempelschüler bei ihren Lehrern machten, nachvollzogen werden. Anfänglich handelte es sich bei den verwendeten Zeichen um Piktogramme, um vereinfachte bildhafte Darstellungen eines Gegenstandes oder Wesens. In der Folge wurden mehrere dieser Zeichen miteinander verbunden, um einen komplexeren Gedankengang zu formulieren, die Geburtsstunde von Ideogrammen. Die Form der Keilschriftzeichen wurde schon sehr früh in Registern festgelegt. Durch jahrhundertelange Weiterentwicklung und Veränderung haben die Piktogramme um 2900 v. Chr. ihre ehemalige Funktion und ihren ursprünglichen Bezug verloren. Nun konnte ein einzelnes Zeichen je nach Sinnzusammenhang verschiedene Bedeutungen haben. Im nächsten Entwicklungsschritt wurde nur noch eine Bedeutung mit einem Zeichen in Verbindung gebracht. Aus ursprünglich 1.500 Piktogrammen entwickelten sich so 600 Zeichen, die regelmäßig verwendet wurden. Mit der Zeit bezogen sich die verwendeten Zeichen immer mehr auf die Lautwerte der Wörter, die gesprochen wurden. Es wurden Schriftzeichen nach dem Rebus-Prinzip dargestellt: Ein Piktogramm stand nicht mehr für das dargestellte Objekt, sondern für ein ähnlich gesprochenes Wort. In Sumer wie auch im alten Ägypten entstand über lange Zeiträume hinweg eine Phonetisierung der Zeichen. Damit ein eindeutiges Lesen möglich wird, mussten die Schreiber Determinative einführen, um die Zeichen nach Objektbedeutung und Lautbedeutung zu klassifizieren. Die um 2300 v. Chr. beginnende Vorherrschaft der Akkader führte dazu, dass um 2000 v. Chr. nur noch Akkadisch gesprochen wurde. Die Keilschrift konnte nun sowohl Akkadisch als auch das alte Sumerisch darstellen, das inzwischen zu einer heiligen Sprache geworden war. Das Königreich Babylon (ab 1760 v. Chr.) und das Assyrer-Reich im Norden übernahmen ebenfalls die Keilschrift. Nun konnte alles in der Schrift festgehalten werden. Ein Briefwechsel zwischen den Völkern entstand, eine Einrichtung, die man heute als Post bezeichnen würde, und Umschläge aus Ton. Neben dem Rechnungswesen und anderen wichtigen Informationen wurden religiöse Hymnen, Wahrsagesprüche und Literatur (wie das Gilgamesch-Epos) aufgeschrieben. Es bildete sich der privilegierte Stand des Schreibers heraus, der über das Ansehen eines Aristokraten verfügte. Im Staatswesen konnten machtvolle Positionen besetzt werden, da Zugang zu einer Vielzahl an Informationen bestand. Schreiberschulen wurden eingerichtet, deren Disziplin und Strenge auch anhand von Hausaufgaben dokumentiert wird. Weitere Völker übernahmen die Keilschrift: Die Bewohner des Landes Elam mit der Hauptstadt Susa (heutiger Iran) und die Hethiter, deren indogermanische Sprache sich vom semitischstämmigen Akkadisch sehr unterscheidet. Die Hethiter ersetzten zunächst ihre eigenen, ganz andersartigen Piktogramme durch die Keilschrift. Auch das Perserreich verwendete etwas später die Keilschrift. Die Verbreitung der Keilschrift verlief im Norden bis nach Armenien, wo Urartäisch gesprochen wurde, im Süden bis nach Palästina, wo Kanaanäisch die vorherrschende Sprache war.", "section_level": 2}, {"title": "Schriftmedien.", "content": "Die vorherrschenden Schriftmedien im Zweistromland dieser Zeit (3000 v. Chr. bis 500 v. Chr.) sind vor allem weicher Ton oder Stein, in dem die Schrift vor allem an Reliefs eingemeißelt wurde. Es werden aber auch Texte mit einem Stichel in Silberplatten geprägt. Zunächst wurde bei Ton ein spitzer Griffel verwendet, mit dem jedes Zeichen aus dem Ton herausgekratzt werden musste. Diese Methode wurde aufgegeben und ein Werkzeug mit stumpfem Ende eingeführt: der Keil in Form eines Schilfrohr- oder Holzgriffels. Dies war vor allem für längere Texte vorteilhaft.", "section_level": 3}, {"title": "Hieroglyphen in Ägypten.", "content": "Die frühesten Hieroglyphenfunde stammen aus dem Zeitraum um 3200 v. Chr. Es ist aber nicht gesichert, ob die Schrift nicht schon früher entstand. Bis ca. 390 n. Chr. blieb die Schrift im Wesentlichen erhalten; die Anzahl der verwendeten Zeichen erhöhte sich aber von etwa 700 auf 5000. Erst 1822 entzifferte der Ägyptologe Jean-François Champollion die Hieroglyphenschrift und machte damit die Geschichte des Alten Ägypten zugänglich. Die Hieroglyphenschrift besteht, wie die Piktogramme der Keilschrift gleicher Zeit, aus stilisierten Zeichnungen. Sie unterscheidet sich aber von ihr insofern, als die einzelnen Zeichen Lautung der gesprochenen Sprache wiedergeben. Dadurch können mit ihrer Hilfe sowohl konkrete als auch abstrakte Realitäten dargestellt werden. Landwirtschaftliche und medizinische Texte wurden ebenso niedergeschrieben wie Texte zu Erziehungsfragen, Gebete, Legenden, Rechtstexte und verschiedenartige Literatur. Die Hieroglyphenschrift erlaubt eine enorme Vielfalt und Originalität, weil sie 3 Arten von Zeichen enthält: Hieroglyphen wurden von den Ägyptern als ein Geschenk der Götter und insofern als heilig betrachtet. Vermutlich daher rührt auch ihr Name aus griechisch \"hieros\" („heilig“) und \"glyphein\" („einmeißeln“). Entsprechend wurden die Götter dadurch verehrt, dass ihre heiligen Zeichen auf zahlreichen Grab- und Tempelwänden verewigt wurden. Die eigene Geschichte wurde aufgezeichnet, Königslisten, Hochzeiten und Schlachten niedergeschrieben, Verkaufs- und Eheverträge erstellt und eine Fülle an literarischen Werken angefertigt. Ein bekanntes Literaturdenkmal ist das Totenbuch der 19. Dynastie aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. Außerdem entstanden geographische und naturwissenschaftliche Dokumente, Schriften über Pharmazie, Medizin, Weissagekunst, Magie, Kochkunst, Astronomie und Zeitmessung. Bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. wird statt des Mondkalenders der Sonnenkalender mit 365 1/4 Tagen pro Jahr eingeführt. Auch im Alten Ägypten bildete die Schreiberzunft zunehmend eine privilegierte Schicht innerhalb der Gesellschaft. Schreiber kontrollierten die Steuereinnahmen und die Ausbildung, was durch die Vielfalt der hieroglyphischen Zeichen sehr kompliziert war. Nur die begabtesten Schüler studierten bis in das Erwachsenenalter hinein. Diktate und Abschreibübungen waren dabei an der Tagesordnung. „Faule“ Schüler sollten durch körperliche Züchtigungen und sogar Gefängnisstrafen diszipliniert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Hieratisch und Demotisch.", "content": "Um schnelles Schreiben zu gewährleisten, verwendeten die Schreiber neben der aufwändigen Hieroglyphenschrift eine \"Kursivschrift\", die auch \"Hieratisch\" („priesterlich“) genannt wird. Von Herodot wurde überliefert, dass sie vorwiegend unter Priestern Verwendung fand. Sie besteht aus den gleichen Elementen wie die Hieroglyphen. Weil sie jedoch schnell geschrieben wurde, scheinen die Zeichen aber „ineinander zu fließen“ und es kommt im Laufe der Zeit zu einer immer stärkeren Entfremdung von den ursprünglichen Bildern. Hieratisch wird, anders als die Hieroglyphen, von links nach rechts gelesen. Um 650 v. Chr. wurde eine noch flüssigere und übersichtlichere Kursivschrift, das \"Demotisch\", auch Volksschrift genannt, entwickelt. Ihre Zeichen hängen zusammen und sie wurde zur Gebrauchsschrift in Ägypten. Mit der Entdeckung des Steins von Rosette bot sich für Jean-François Champollion die Gelegenheit, die Hieroglyphen entziffern zu können, da der eingemeißelte Text in drei parallelen Versionen abgefasst worden war: in Hieroglyphen, in Demotisch und Griechisch.", "section_level": 3}, {"title": "Schriftmedien.", "content": "Die Ägypter verwendeten als Schriftmedien Stein, Ton, aber auch Rollen aus Papyrus, Leder und Leinen, die sie kunstvoll mit kolorierten Bildern versahen. Die Werkzeuge von Schreibern waren Der längste erhaltene Papyrus misst 40 Meter. Tierhaut (Leder und Pergament) wurde vorwiegend für Texte von großer Bedeutung verwendet.", "section_level": 3}, {"title": "Frühe Schriften im ägäischen Raum.", "content": "Bereits in der ersten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends wurde auf Kreta die Linearschrift A gebraucht, die bis heute nur teilweise entziffert werden konnte, da bis heute ungeklärt ist, welche Sprache mit ihr aufgezeichnet wurde. Auf sie folgte die daraus entwickelte Linearschrift B, die vor allem vom 14. bis zum 12. Jahrhundert v. Chr. auf dem griechischen Festland und auf dem inzwischen durch die Mykener eroberten Kreta in Gebrauch war. Linear B ist wie Linear A vorwiegend eine Silbenschrift und konnte 1952 entziffert werden. Sie gibt eine alte Form des Griechischen (Mykenisches Griechisch) wieder. Die Kyprische Schrift, die auf die mit Linear A verwandte Kypro-minoische Schrift folgte, ist eine reine Silbenschrift und war auf Zypern vom 11. bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. in Gebrauch.", "section_level": 2}, {"title": "Das Alphabet der Phönizier.", "content": "Der Ursprung des phönizischen Alphabets ist bis heute ungeklärt. Eine Hypothese führt diese Neuerung innerhalb der Schriften auf eine schrittweise umgewandelte Keilschrift zurück. Eine andere These besagt, dass sich die phönizischen Zeichen aus dem Demotischen abgeleitet haben. Es wurde auch versucht, das Alphabet auf ein babylonisches System von Tierkreiszeichen zurückzuführen. Wieder eine andere stark umstrittene Theorie leitet die phönikische Alphabetschrift von der alten Vinca-Schrift des Balkan ab, setzt also einen eigenen Zeichenvorrat, unabhängig von der Keilschrift und den ägyptischen Hieroglyphen voraus. Recht gut belegt dagegen ist die Ableitung der Phönikischen Schrift von den (proto-)sinaitischen Schriftzeichen. Weiterhin gibt es die These, dass das phönizische Alphabet von \"einer\" Person erfunden wurde. Für Letzteres spricht die Tatsache (ganz unabhängig von der äußeren Form der Zeichen, die sich an bekannte Formen anschließen mögen), dass dieses Schriftsystem einen qualitativen Sprung darstellt. Das Auffinden der Wadi-el-Hol-Schrift in der oberägyptischen Wüste in den 1990er Jahren hat der Theorie, dass die semitischen Konsonantenschriften unter ägyptischem Einfluss entstanden sind, neuen Auftrieb gegeben. Es handelt sich dabei um Inschriften auf Wüstenfelsen, die neben hunderten von ägyptischen Inschriften zu finden sind. Datiert werden sie auf etwa 1900 oder 1800 vor Christus. Urheber waren vermutlich semitische Einwanderer in ägyptischen Diensten. Das phönizische Alphabet enthielt zunächst nur Konsonanten. Später wurden einige der Konsonanten (alef, he, wav, jod) auch als Vokalzeichen benutzt. Das hebräische und das arabische Alphabet wurde durch Punkte und Häkchen, die als Vokal- und Aussprachezeichen dienen, ergänzt. Die Griechen deuteten einige Laute als Vokale um (z. B. \"ajin\" zu \"o\") und ergänzten das Alphabet mit fehlenden Buchstaben (z. B. Psi).", "section_level": 1}, {"title": "Aramäische und hebräische Schrift.", "content": "Im 8. Jahrhundert v. Chr. wurde im Land Aram, im heutigen Syrien, das aramäische Alphabet verwendet, das in nur wenigen Details vom ehemaligen phönizischen Alphabet abweicht. In dieser Schrift wurden einige Bücher des Alten Testaments verfasst. Die ältesten Schriftfunde des alten Hebräisch, auch als \"eckiges Hebräisch\" bezeichnet, gehen bis in das 7. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die größten Teile des Alten Testaments wurden auf Hebräisch niedergeschrieben. Schrift und Sprache unterscheidet sich nicht wesentlich von der heutigen offiziellen Schriftsprache Israels. Neben einer Druckschrift werden für das alltägliche Schreiben Kursivbuchstaben verwendet. Die bekanntesten Schriftfragmente sind die Lederrollen aus Qumran am Toten Meer, die in Hebräisch und Aramäisch verfasst wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Arabische Schrift.", "content": "Die ersten arabischen Inschriften werden auf 512/513 n. Chr. datiert, die Verbreitung der Schrift begann aber erst, als die Gefährten des Propheten Mohammed den Koran als Botschaft Allahs niederschrieben. Mit der Flucht des Propheten nach Medina beginnt im Jahr 622 n. Chr. die moslemische Zeitrechnung und mit der Verkündung der Worte Mohammeds durch seine Nachfolger verbreitet sich auch die arabische Schrift.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ursprung.", "content": "Ausgangspunkt der europäischen Schriften ist die griechische Schrift, von der sich die lateinische Schrift, die kyrillische Schrift und letzten Endes auch die Runen ableiten lassen. Bei der Übernahme der phönizischen Schrift durch die Griechen (vermutlich im 10. Jahrhundert vor Christus hauptsächlich über Kreta) übernahmen die Griechen nicht nur die fallweise bereits von den Phöniziern verwendete Benutzung mancher Zeichen als Vokale, sondern fügten die Zeichen Phi, Chi und Psi dem Repertoire der Buchstaben hinzu. Sie verwendeten nahezu unverändert die semitischen Buchstabennamen (Alpha für phönizisch \"ʔalf\", Beta für \"bēt\", Gamma für \"gaml\" usw.). Bei der vorübergehend angewandten wechselnden Schreibrichtung (siehe Grafik rechts) wurde oft auch die Richtung der Zeichen umgedreht. Daher gibt es keine Buchstaben unterschiedlicher Bedeutung, die Spiegelbild eines anderen Buchstabens sind. Durch Vermittlung über die Etrusker (siehe etruskische Schrift) erbten die Römer das griechische Alphabet, sie verwendeten allerdings kürzere Buchstabenamen (\"ā\", \"bē\", \"cē\" usw.).", "section_level": 3}, {"title": "Modernes lateinisches Alphabet.", "content": "Die abendländische Einheitsschrift des frühen Mittelalters geht auf Karl den Großen zurück. Er, selbst kaum des Schreibens mächtig, versuchte durch die Förderung der Karolingischen Minuskel den kulturellen Verfall aufzuhalten und an die Bildungstraditionen der Antike anzuschließen. Federführend war hierbei sein wichtigster Berater Alkuin. Mit der Renaissance kam im lateinischen Alphabet die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben (Majuskeln und Minuskeln) auf. Die Humanisten suchten nach einer leicht lesbaren Schrift und entwickelten aus der karolingischen Minuskel die Renaissance-Antiqua und die humanistische Kursive (siehe \"Schriftreform in der Renaissance\").", "section_level": 3}, {"title": "Nordeuropäische Runen.", "content": "Etwa im 2. Jahrhundert n. Chr. entstand in Nordeuropa die von den Germanen genutzten Runen als Adaption der in Südeuropa genutzten Schriften. Runen wurden in erster Linie für Inschriften auf Runensteinen genutzt und kamen im Zuge der Christianisierung der Germanen außer Gebrauch.", "section_level": 3}, {"title": "Chinesische Schrift.", "content": "Im 2. Jahrtausend v. Chr. entstand die chinesische Schrift. Die ältesten bisher gefundenen chinesischen Schriftzeichen sind sogenannte Orakelknochen aus der Zeit um 1400 v. Chr. Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends entwickelte sich daraus eine den gesamten Sprachumfang darstellende Schrift, die zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr. in das klassische Ordnungssystem gebracht wurde. Diese klassischen Zeichen sind im Wesentlichen noch heute gebräuchlich. Die ersten in China verwendeten Zeichen sind Piktogramme. Eine vollständige Abstraktion von den Piktogrammen, wie in anderen Schriften, hat in der chinesischen Schrift nicht stattgefunden. Heute noch sind manche der ursprünglichen Bildzeichen in dieser Schrift erkennbar. Im 20. Jahrhundert wurden bei der Schriftreform in der Volksrepublik China vereinfachte Kurzzeichen zusammengefasst und normiert, die sich seit Jahrhunderten in verschiedenen Handschriften etabliert hatten. Die Chinesen verwenden Pinsel und schwarze und rote Tusche, um ihre Schriftzeichen auf Papier und Seide zu kalligraphieren. Siegelabdrücke waren schon lange vor dem 14. Jahrhundert bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Japanische und koreanische Schriften.", "content": "Die chinesische Schrift verbreitete sich nach Korea und von dort aus nach Japan, beides Länder mit völlig anders gearteten Sprachen. Während es sich bei Chinesisch um eine isolierende Sprache handelt, bei der jedes Wort in jedem Zusammenhang unverändert bleibt, sind Koreanisch und Japanisch agglutinierende Sprachen, bei denen Endungen und Partikeln eine große Bedeutung haben. Diese Adaption führte dazu, dass sich in Japan zwei Silbenalphabete herausbildeten, die sogenannte Morenschrift. Katakana für Fremdwörter (zunächst in buddhistischen Texten) und Hiragana für japanische Partikeln. In Korea führte 1446 der König Sejong eine Alphabetschrift ein, die heute die chinesischen Schriftzeichen fast verdrängt hat. Die koreanische Schrift (Hangeul) ist eine Buchstabenschrift der besonderen Art: Sie ahmt die quadratische Form der chinesischen Schriftzeichen nach, gibt aber sämtliche Laute der koreanischen Sprache wieder. Außerdem führte in beiden Ländern die Übernahme der fremden Schrift dazu, dass für die meisten Zeichen die ursprüngliche Aussprache der koreanischen bzw. japanischen Wörter beibehalten wurde, aber mit den chinesischen Schriftzeichen auch die chinesische Aussprache übernommen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Indische Schriften.", "content": "Alle indischen Schriften haben einen gemeinsamen Ursprung und leiten sich von phönizisch/aramäischen Alphabeten ab. Ausgehend von der altindischen Brahmi-Schrift, die um 250 v. Chr. entwickelt wurde, bildeten sich in der gesamten Region Silbenschriften heraus. Die bekannteste dieser Schriften ist die indische Devanagari-Schrift (\"Deva\" = Gott, \"Nagari\" = Stadt). Eine Gemeinsamkeit der indischen Schriften besteht darin, dass es sich um Silbenschriften handelt und bei nahezu allen der Vokal »a« fast in jeder Silbe vorkommt. Soll ein anderer Vokal folgen, wird dies durch diakritische Zeichen über, unter oder neben der Silbe angezeigt. Welche Schriftformen entwickelt wurden, hing auch vom verwendeten Schreibmaterial ab: In Nordindien wurde auf Birkenrinden geritzt, deshalb bestanden hier die Schriftzeichen aus geraden Linien, hingegen würde eine solche Technik die in Südindien verwendeten Palmblätter spalten. Die südindischen Schriften haben deshalb ein „kringeliges“ Erscheinungsbild, während die nordindischen Schriften kantiger sind und alle Silben aussehen, als seien sie „auf einer Wäscheleine aufgehängt“. In Nordindien werden Devanagari, die bengalische Schrift, Gurmukhi und die Gujarati-Schrift verwendet, in Südindien die Tamilische Schrift, die Malayalam-Schrift, die Telugu-Schrift und die Kannada-Schrift. Aus den südindischen Schriften abgeleitet sind die südostasiatischen Schriften wie die birmanische Schrift, die im Wesentlichen aus Kreisen besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Amerika.", "content": "Beweis einer unabhängigen Schrifterfindung scheint die mittelamerikanische Maya-Schrift zu sein. Bei den Schriftsystemen der Azteken und den Quipus (khipu) der Inkas handelte es sich nicht um eine Vollschrift. Die Zeichen der Rongorongoschrift der Osterinsel (Rapanui) konnten bis heute noch nicht entziffert werden. Neueren Datums sind die Schriften der Cherokees und der Cree. Der Analphabet Sequoyah (ihm zu Ehren haben die Mammutbäume ihren wissenschaftlichen Namen Sequoiadendron giganteum) entwickelte für den Stamm der Cherokee eine Silbenschrift, die sich rasch durchsetzte. Die Schrift der Cree-Indianer wurde von dem Missionar James Evans entworfen und ist ebenfalls eine Silbenschrift, die allerdings keine lateinischen Buchstaben verwendet, sondern bei der durch eine Drehung der einzelnen Elemente die Darstellung verschiedener Silben möglich ist. Diese Schrift wird heute auch von den kanadischen Inuit für ihre Sprache Inuktitut verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte der Schrift umfasst viele unterschiedliche Schriften, die in verschiedenen Regionen der Welt erfunden wurden. Einige Schriften haben sich über Jahrtausende verändert und zu den in der Gegenwart verwendeten Schriften weiterentwickelt.", "tgt_summary": "文字的发展是渐进发展的,在文字发展出来之前,已有许多的原始文字出现,这些原始文字处于从无文字向有文字的过渡阶段,它们和文字最大的差别在于这些符号通常不用于记录比较完整的语言,而是类似有系统的沟通或帮助记忆的符号。中国发现的贾湖契刻符号就属于从无文字向有文字发展的一个阶段,它可能是世界上已知最早的原始文字之一。", "id": 378512} {"src_title": "Huelva", "tgt_title": "韦尔瓦", "src_document": [{"title": "Namensherkunft.", "content": "Die älteste Namensüberlieferung \"Onuba\" stammt von den Phöniziern und ist somit etwa 3000 Jahre alt. Der Hintergrund des Wortes ist wahrscheinlich die Verbindung von \"Onos Baal\" (Stärke Baals). Noch heut kann man daraus die spanische Bezeichnung für \"Huelvaner\" oder \"aus Huelva stammend\" \"Onubense\" ableiten. Die Griechen behielten den Namensstamm bei und glichen es zu \"Ὄνοβα\" an. Unter den Römern wurde \"Onoba Aesturia\" Teil der Provinz Baetica. Durch die Diphthongierung des anlautenden /O/ zu /Hue/ und der Assimilation des /n/ an den vorhergehenden Vokal zu /l/ wurde aus Onuba der heutige Name Huelva. Schon die Mauren kannten die Stadt unter diesem Namen, den sie gewöhnlich als \"Walbah\" wiedergaben. Andere Quellen sprechen von \"Gaelbah\" und \"Umba\". Die Einwohner Huelvas werden als \"huelveños\" oder häufiger als \"onubenses\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie und Natur.", "content": "Die Stadt liegt am vier Kilometer breiten Mündungstrichter des Odiel und des Río Tinto, die sich hier in den Atlantischen Ozean ergießen. Es herrscht ein besonders mildes Klima vor. Zum Stadtgebiet gehört auch der 7000 ha große Naturpark Marismas del Odiel, mit den Schutzgebieten \"Reserva del Burro\" und \"Reserva de la Isla de Enmedio\". Viele Vogelarten haben dort Nistplätze.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Im Oktober 2005 traf in der Nähe von Huelva mit Hurrikan Vince zum ersten Mal seit 1842 ein Hurrikan auf die iberische Halbinsel. Da es sich jedoch um einen kleinen, schwächeren Hurrikan handelte, gab es keine Toten oder Verletzten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde aus Huelva und Umgebung belegen, dass vermutlich bereits ab dem späten 10., zumindest aber seit dem frühen 9. Jahrhundert v. Chr., Handelskontakte mit den Phöniziern bestanden und es wird sogar vermutet, dass an diesem Ort Tartessos lag. Aus der Zeit zwischen ca. 900 und 770 v. Chr. wurden bei Ausgrabungen ab 1998 in der Nähe der Plaza de las Monjas neben Gegenständen aus Silber, Kupfer, Eisen, Elfenbein und Stein, auch viele Tausende Fragmente von Tongefäßen gefunden. Von letzteren ist nur ein kleiner Teil – rund 8.000 – katalogisiert worden. Unter diesen waren über 3.000 Keramikfragmente phönizischer Art, aber auch 33 Exemplare griechisch-geometrischer Keramik kamen ans Licht. Daneben wurden noch vereinzelte Scherben aus Zypern und Sardinen gefunden. Zwar sind indigene Funde am häufigsten, aufgrund des hohen Anteils phönizischer Waren wird aber angenommen, dass Huelva ein sehr frühes phönizisches Emporion war. Unter den Karthagern und Römern, die mit dem Abbau von Erzvorkommen begannen, war es eine blühende Stadt. Unter den Westgoten und Arabern, von denen die Stadt 1257 durch Alfonso X, dem Weisen, zurückerobert wurde, kam die Stadt zum Stillstand. Die Entwicklung der Stadt fand erst in der jüngsten Zeit statt; noch im Jahr 1880 zählte sie erst 13.000 Einwohner. Ihren Aufschwung verdankt sie den Mineralvorkommen am Rio Tinto (Minas de Riotinto) und in \"Minas de Tharsis\" (Kupfer, Eisen, Schwefel und Mangan). Von Huelva aus stach Christoph Kolumbus in Richtung Amerika in See. Es sind nur wenige historische Denkmäler erhalten geblieben, beispielsweise der römische Aquädukt, der noch heute die Stadt mit Wasser versorgt.", "section_level": 1}, {"title": "Das Erdbeben von Lissabon.", "content": "Am 1. November 1755 um 10:00 Uhr ereignete sich ein schweres Erdbeben (Stärke 8,5 auf der Richterskala), mit dem Epizentrum nahe Lissabon. Das Beben dauerte ca. sechs Minuten und zerstörte große Teile der Iberischen Halbinsel. In Huelva starben acht Menschen und ein Großteil der Bebauung wurde zerstört. Darunter auch das Kloster La Merced, die Kirche San Pedro, die Konzeptions-Kirche und die Burg. Insgesamt waren die Schäden dermaßen groß, dass man von einem Neuaufbau der Stadt sprechen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Der britische Einfluss 1873–1954.", "content": "Seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts wandelte sich die Stadt zu einer kleinen britischen Kolonie. Grund dafür war die Erlaubnis der spanischen Regierung im Jahre 1873, dass die Minen von Riotinto wirtschaftlich durch die \"Rio Tinto Company Limited\" erschlossen und genutzt werden dürfen. Dadurch ausgelöst begannen die Stadt und ihre Infrastruktur zu wachsen, und aus dem verschlafenen kleinen Dorf wurde eine moderne Industriestadt des 19. Jahrhunderts. Unter den Neubauten waren zum Beispiel Bahnanlagen mit dem noch heute existierenden Bahnhof und ein Verladekai im Hafenbecken (siehe Bild). Der Anschluss an das Bahnnetz ermöglichte die Ankunft von neuen Arbeitern (vor allem aus Andalusien, Extremadura und Galicien) und eine Expansion der Stadt. Die Stadtteile \"Las Colonias\" und \"El Matadero\" entstanden nahe der Sumpfgebiete (\"Marisma\"). Aufgrund der Entwicklung veränderte sich das Stadtbild erheblich. Zeugnisse dieser Zeit sind das \"Casa Colón\" (1880 erbaut) und das \"Barrio Reina Victoria\" (1914). Seit der Verstaatlichung der Bergbaugesellschaft (1954) und der Bergbaukrise der letzten Jahrzehnte ist heute diese Epoche in der Stadt und der Provinz Huelva großenteils Vergangenheit. Die Briten brachten auch den Fußball mit nach Spanien, was 1889 zur Gründung des ersten Fußballvereins – Recreativo Huelva – in Spanien führte.", "section_level": 2}, {"title": "Politik und Verwaltung.", "content": "Die Stadt sind zwei Verwaltungen mit unterschiedlichen Niveaus an Kompetenzen und Zuständigkeiten angesiedelt. Aus der Gemeindewahl 2007 ergibt sich folgende Sitzverteilung im Rathaus der Stadt: Liste der Bürgermeister seit 1979", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Huelva hat eine Einwohnerzahl von Personen (Stand ). Die Bevölkerungsentwicklung in der Vergangenheit zeigt vor allem eine starke Zunahme ab Zeitpunkt der Eröffnung der Minen im 19. Jahrhundert und dem Bau der Chemieanlagen in den 1960er-Jahren. Im Jahre 1787 hatte die Stadt 5.377 Einwohner, 1857 8.519. Ende der 1880er Jahre begann dann der starke Bevölkerungsanstieg. 1887 erreichte man mit 18.195 eine Verdopplung in nur 30 Jahren. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts sieg die Zahl auf 21.359 Einwohner, vierzig Jahre später bereits 56.427. Im Jahr 1960 wurden 74.384 Personen registriert, zehn Jahre später, als die erste Chemiefabriken errichtet worden waren, 96.689. Ein weiterer Anstieg der Bevölkerung folgte. 127.806 Einwohner im Jahr 1981 und 144.479 im Jahr 1991.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die wirtschaftliche Aktivität der Stadt ist eng verbunden mit der Chemie-Industrie, der Fischerei und dem Dienstleistungssektor.", "section_level": 1}, {"title": "Primärsektor.", "content": "Die Fischereiprodukte der Stadt werden in ganz Spanien verkauft. Vorwiegend bringen die Fischerboote Gambas, Hummer und Langusten ans Land. Neben diesen Produkten höherer Qualität werden auch Dorade, Brasse, Thunfisch und Scholle gefischt. Die Region rund um Huelva ist Europas größter Produzent für Erdbeeren. Außerdem leben viele Bauern vom Anbau von Zitronen, Orangen und von der Viehzucht.", "section_level": 2}, {"title": "Sekundärsektor.", "content": "Die Chemieanlagen nahe der Stadt (genauer in Palos de la Frontera) sind unübersehbar. Abhängig von der Windrichtung kommt es häufig (aufgrund der Hauptwindrichtungen häufiger im Winter) zu Geruchsbelästigungen durch die Papierfabrik. Man sagt, die Krebsrate in Huelva sei die höchste in Spanien, einen Zusammenhang mit der Umweltverschmutzung konnte bisher jedoch nicht erwiesen werden. Östlich der Stadt gibt es große Felder mit Phosphor-Gips-Ablagerungen. Die Qualität des Trinkwassers wird je nach Quelle als schwermetallbelastet und hochgefährlich oder völlig in Ordnung angegeben. Die Betriebserlaubnis der Chemieanlagen sollen nach einem Beschluss der Politik in einigen Jahren nicht mehr verlängert werden. Doch selbst die Gewerkschaften laufen dagegen Sturm, da es sich um den größten Arbeitgeber der Region handelt. Zu den Betreibern der Chemiefabriken gehören unter anderem Atlantic Copper, Air Liquide, Fertiberia und Fertinagro. Die ENCE Energía y Celulosa betreibt im Ort zwei große Biomassekraftwerke mit 50 MW und 40 MW Leistung.", "section_level": 2}, {"title": "Tertiärsektor.", "content": "Innerhalb des Dienstleistungssektors spielt der Tourismus traditionell eine für Andalusien ungewöhnlich untergeordnete Rolle in Huelva. In den letzten Jahren jedoch stiegen die Besucherzahlen kontinuierlich, nicht zuletzt da die Umweltverschmutzungen der Chemieindustrie seit dem Eintritt Spaniens in die EU stark zurückgegangen sind. Des Weiteren hat sich in Huelva eine Art „Industrietourismus“ etabliert. Der Umbau des Casa Colon zum Kongresszentrum, der Aufbau der Universität sowie das alljährlich stattfindende Filmfestival sind weitere Anziehungsgründe, vor allem für Geschäftsreisende. Des Weiteren setzte die Stadt seit einiger Zeit auf das neue Motto „Huelva, la capital del Atlántico“ (Huelva, die Hauptstadt des Atlantiks), um auf die Geschichte der Stadt, die eng mit dem Meer und der Entdeckung Amerikas verbunden ist, aufmerksam zu machen.", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Das Stadtbild Huelvas wirkt durch die breiten Straßen, die hohen Häuser und die großen Parkanlagen sehr modern.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Huelva besitzt einen Bahnhof, von dem aus der Zug Altaria einmal täglich die Hauptstadt Madrid bedient. Außerdem bestehen Regionalzugverbindungen nach Sevilla und nach Zafra, die jeweils dreimal täglich bedient werden. Eine Anbindung an das spanische Hochgeschwindigkeitsnetz AVE ist geplant, scheitert aber daran, dass man dazu durch den Nationalpark Doñana bauen müsste. Früher gab es eine Bahnverbindung über Ayamonte nach Portugal (dort Linha do Algarve), welche aber stillgelegt und abgebaut ist. Der Bahnhof wird auch „Estación de Sevilla“ (Bahnhof von Sevilla) genannt, da es bis vor einigen Jahren in Huelva zwei Bahnhöfe gab, die jeweils nach ihrer Richtung benannt wurden. An der Stelle des ehemaligen Bahnhofs „Zafra“ befinden sich heute ein Stadtteil und der Busbahnhof mit selbigen Namen. Durch eine neue Querverbindung nördlich der Stadt wird die Linie Huelva–Zafra in den heutigen Bahnhof eingeführt. Der Bahnhof und die Gleisanlagen wurden früher zum Verladen von Rohstoffen auf Hochseeschiffe verwendet. Einige Zeugnisse davon sind auf dem Stadtplan zu erkennen. Ein alter Verlade-Pier ist für Fußgänger zugänglich gemacht, und ein sehr schönes Plätzchen. In der öffentlichen Diskussion taucht seit einigen Jahren die Idee eines Straßenbahn-Konzepts auf. Konkrete Umsetzungspläne gibt es bisher jedoch nicht.", "section_level": 3}, {"title": "Busverkehr.", "content": "Huelva besitzt ein öffentliches Bussystem, welches aus 9 Linien, die meisten Ringlinien, besteht. Eine Einzelfahrt kostet 1,10 Euro, mit einem Prepaid-System („Bono-Bus“) bekommt man 10 Fahrten für 6,50 Euro. Ein Umsteigen ist dabei allerdings nicht erlaubt. Die Busse verkehren von ca. 7:00 Uhr bis ca. 22:30 Uhr. An den Haltestellen sind keine Fahrpläne ausgehängt, die Busse verkehren jedoch zur Hauptverkehrszeit in einem 10- bis 15-Minuten-Takt. Die Verkehrsgesellschaft EMTUSA ist für den Betrieb der 37 Busse verantwortlich, wovon nach Fahrplan 35 zur Spitzenstunde im Einsatz sind. Die Firma Damas bietet ein gutes Netz an Regionalbussen an. Vom Busbahnhof in der Innenstadt lassen sich viele Ziele günstig erreichen. Dabei werden einige Ziele, beispielsweise Sevilla (8,62 Euro), Punta Umbría (1,55 Euro), im Stundentakt angefahren.", "section_level": 3}, {"title": "Hafen.", "content": "Der Hafen von Huelva ist der Fläche nach der zweitgrößte Hafen des Landes, nach Barcelona. Er gliedert sich in zwei Hauptbereiche: Der Innenhafen (\"Puerto Interior\") und der größere Außenhafen (\"Puerto Exterior\"), der genau genommen zu großen Teilen auf dem Gemeindegebiet von Palos de la Frontera liegt. Der Innenhafen befindet sich am Unterlauf des Odiel und besteht hauptsächlich aus dem \"Kai des Ostwindes\" (\"Muelle de Levante\"), der aus dem Jahre 1972 stammt und die damaligen Hafeneinrichtungen aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ersetzte. Aufgrund seiner zentralen Lage in der Stadt und dem geringen Tiefgang (lediglich 6 m) haben sich hier vor allem Fischereibetriebe angesiedelt. Darüber hinaus gibt es eine Anlegestellen von Behörden (Guardia Civil und Küstenwache). Des Weiteren gibt es den \"Kai der Boote\" (\"Muelle de las Canoas\"), von wo aus im Sommer eine Fähre in Richtung Punta Umbría ablegt. Etwas weiter im Norden befinden sich die Werften von Huelva (\"Astilleros\"), die traditionell Fischerboote herstellen. Am südlichen Ende befindet sich ein weiteres großes Industriegebiet mit Hafenanlagen, das vom Stadion bis zur Kolumbusstatue reicht. Der Außenhafen von Huelva wurde im Jahre 1965 gebaut und komplettiert die ebenfalls aus dieser Zeit stammende Industrieanlage. Er beginnt am Zusammenfluss von Río Odiel und Río Tinto und reicht fast bis zum 11 km entfernten Mazagón, wo sich eine der beiden Hafenausfahrten befindet. Der Außenhafen verlädt vorwiegend Schüttgut und Petroleum, das zum Großteil noch vor Ort weiterverarbeitet wird. Über eine Auto- und Eisenbahnbrücke über den Río Tinto ist der Außenhafen mit der Stadt und den anderen Hafenanlagen verbunden. Eine zweite Hafenausfahrt führt durch das Marschland (\"Marisma\") in der Nähe von Punta Umbría ins Meer. Aus der Zeit, in der hauptsächlich die Briten den Hafen für den Abtransport nutzten, sind vor allem noch die beiden ehemaligen Kais zu sehen: Der Kai Riotinto (benannt nach der Firma, nicht nach dem Fluss, da er sich auch im Fluss Odiel befindet), der heute wieder zugänglich ist, sowie dem Kai Tharsis, der auf der anderen Seite des Odiel zu sehen ist. Dieser ist stark einsturzgefährdet und kann nicht betreten werden.", "section_level": 3}, {"title": "Luftverkehr.", "content": "Die nächstgelegenen Flughäfen sind Sevilla und Faro (Portugal), beide ca. 80 km entfernt. Es wird darüber diskutiert, ob es planerisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, in Huelva einen Flughafen zu bauen. Pläne dazu gibt es. Als mögliche Standorte sind Gebiete südlich von Gibraleón und ein weiteres etwas nördlichen von Lepe im Gespräch. Anfängliche Vorschläge in der Nähe von Almonte oder südlich von Valverde tauchen in den aktuellen Diskussionen nicht mehr auf, da es einerseits einen militärischen Luftraum und andererseits den Nationalpark Doñana berühren würde. Als potenzielle Klientel des Flughafens werden Charterflüge ins Auge genommen, die vorwiegend für Stadtbewohner und Wochenendurlauber gedacht sind. Viele der umliegenden Golfplätze würden davon profitieren. Im Gespräch sind außerdem Frachtflüge von Huelva nach Moskau, um dort eine noch unerschlossene reiche russische Oberschicht mit frischen Erdbeeren zu versorgen. Zudem erhofft man sich regen Geschäftsflugverkehr mit positiven Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.", "section_level": 3}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Universität.", "content": "Die Universität von Huelva wurde Mitte der 1990er gegründet und befindet sich an vielen Stellen noch im Aufbau. Ca. 10.500 Studierende waren im Wintersemester 07/08 eingeschrieben, darunter rund 220 Erasmus-Studenten aus fast allen EU-Ländern. Der Lehrsatz der Universität lautet: \"Universitas Onvbensis Sapere Avde\" (Universität von Huelva, wage es deinen Verstand zu gebrauchen) Das Angebot der Universität umfasst:", "section_level": 3}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Das römische Huelva.", "content": "Vom römischen Huelva ist nicht mehr viel zu besichtigen.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "In Huelva wird ein Dialekt des Andalusischen gesprochen. In Restaurants und Hotels wird außerdem Englisch gesprochen, die Mehrheit der Spanier hat jedoch nur Basiskenntnisse des Englischen. Deutsch, Französisch, Russisch und Portugiesisch werden zwar in Sprachkursen zum Beispiel an der Uni angeboten, aber auch hier sind meist nur Grundkenntnisse vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "In Huelva werden vier regionale Tageszeitungen veröffentlicht: Außerdem existieren verschiedene TV-Kanäle mit Regionalausgaben der Stadt und der Region: Generell spielt in Spanien das Radio eine wichtige Rolle. Einige Nationale Sender senden Regionalversionen für die Provinz Huelva, des Weiteren gibt es eine Vielzahl von Regionalen Radiosendern, unter anderem folgende:", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Mann, den es nie gab.", "content": "Im Jahre 1943 gab es auch in Huelva einige Agenten aus Nazi-Deutschland, da General Franco weiterhin mit den Achsenmächten sympathisierte und sich somit nicht neutral verhielt. Der deutsche Afrikafeldzug war verloren und die Alliierten hatten die dortigen deutsch-italienischen Kräfte am 13. Mai zur Kapitulation zwingen können. Der nächste logische Schritt war eine Invasion der Alliierten an der schwer zu verteidigenden mediterranen Südflanke der Achse. Dieser Umstand war natürlich der deutschen \"Abwehr\" lange vor der Niederlage in Afrika bekannt. Die Frage war also nicht, ob die Alliierten in Südeuropa angreifen, sondern wo genau. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund fand Ende April des Jahres 1943 ein spanischer Fischer eine Leiche im Wasser vor Punta Umbría. Die Leiche trug eine Uniform der Royal Marines und den Namen \"Major William Martin\". Deutsche Angehörige der Wehrmacht untersuchten die Leiche und Dokumente, die diese bei sich trug. Diese Dokumente zeigten Angriffsdetails der Alliierten Truppen auf dem Balkan und Sardinien. Nach der Übersendung der Informationen an das Hauptquartier in Berlin veranlasste Hitler den Abzug mehrerer Einheiten von Sizilien, wo man vorher die Landung der Alliierten erwartet hatte. Kurze Zeit später, am 10. Juli 1943, sollte sich herausstellen, dass diese ursprünglichen Informationen die richtigen waren und man auf ein Täuschungsmanöver hereingefallen war. Über die Herkunft der Leiche gibt es verschiedene Vermutungen. Die verbreitetste Version besagt, dass es sich um einen walisischen Landstreicher, neueren Informationen nach um einen beim Untergang der HMS \"Dasher\" ertrunkenen Seemann handelte. Anderen Berichten zufolge handelte es sich um einen Portugiesischen Fischer, der tot von der HMS \"Seraph\" aufgefunden, entsprechend präpariert, und kalkuliert vor der Küste von Huelva ins Wasser geworfen wurde. Das Grab, in dem der Leichnam des fiktiven Major William Martin ruht, befindet sich noch heute auf dem Friedhof von Huelva. Das Grab wurde jahrzehntelang im Spätsommer blumenüberhäuft aufgefunden. Dieses Mysterium war lange Zeit ungeklärt, bis man in den 1990er Jahren herausfand, dass eine in Huelva lebende Tochter eines im Krieg gefallenen britischen Soldaten dieses Grab verwendete, um ihren Vater, dessen Leiche niemals gefunden wurde, zu betrauern. Jedes Jahr an seinem Geburtstag kam sie auf den Friedhof und schmückte das Grab. Für diese jahrzehntelangen Dienste wurde sie mit der britischen Verdienstmedaille ausgezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Huelva [] ist die Hauptstadt der Provinz Huelva im Südwesten Andalusiens mit Einwohnern (Stand: ). Die Stadt ist, im Gegensatz zu den anderen Küstenstädten Andalusiens, kaum touristisch geprägt. Größter Arbeitgeber ist das Chemie-Industrie-Gebiet im Osten der Stadt.", "tgt_summary": "韦尔瓦(西班牙语:,) 是西班牙安达卢西亚自治区韦尔瓦省的首府,位于加的斯湾畔。2017年人口145,115。", "id": 3008665} {"src_title": "Yokkaichi", "tgt_title": "四日市市", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Yokkaichi war früher ein bedeutender Marktort. Der Name der Stadt kommt daher, dass hier während der Azuchi-Momoyama-Zeit an den „vierten Tagen“ (4., 14. und 24.) des Monats der Markt stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Neben Maschinenbau gibt es Erdölraffinerien, chemische Industrie (Petrochemie, Zement)- und Textilindustrie sowie Porzellanmanufakturen. Durch die rasante Industrialisierung kam es zu starken Umweltschäden und Luftverschmutzung, was bei der Bevölkerung zum so genannten Yokkaichi-Asthma führte. In den letzten Jahren wurden Maßnahmen ergriffen, um die Luftverschmutzung einzudämmen: Die Stadt wurde begrünt, und von industrieller Verschmutzung ist im Stadtzentrum mit seinen Alleen und Parks nichts zu spüren.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Yokkaichi hat bis auf wenige traditionelle Tempelanlagen keine bedeutenden Sehenswürdigkeiten und wird daher kaum von Touristen besucht. Wichtig ist der Hafen mit einem großen Containerumschlagplatz, den man – vom neuen Hafentower aus – von oben besichtigen kann. In Hafennähe wurden im Zusammenhang mit der Expo 2005 Pavillons und ein modernes überdachtes Stadion errichtet. Die in der Nähe befindlichen Bergketten und das Meer sind beliebte Ausflugsziele für Sommerfrischler. Berühmt sind die Teesorten aus der Umgebung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im der antiken Reichsgliederung gehörte die Gegend zum Kreis Mie der Provinz Ise in der Tōkaidō (dem Reichskreis). Yokkaichi war während der Edo-Zeit eine Poststation (, \"Shukuba-machi\") an der Tōkaidō (der frühneuzeitlichen Hauptstraße, die den antiken Reichskreis durchzieht). Es wurde von Shogunat direkt kontrolliert und ein eigener Shogunatsverwalter/Vogt in Yokkaichi installiert. Die frühere Vogtei Yokkaichi \"(Yokkaichi jin’ya)\" wurde später als Gebäude der Präfekturverwaltung von Mie genutzt, aber bei den Ise-Aufständen ( \"Ise-bōdō\") von 1876 zerstört. 1872 wurde Yokkaichi Sitz der Präfekturverwaltung von Anotsu, das daraufhin nach dem Landkreis in Mie umbenannt wurde. Schon 1873 wurde die Hauptstadt von Mie für die geplante Vereinigung mit der südlich angrenzenden Präfektur Watarai (Nachfolger des \"Yamada-bugyō\", des Shogunatsverwalters für den Ise-Schrein; Verwaltungssitz in Yamada im Kreis Watarai) wieder nach Süden zurückverlegt, aber die Präfektur behielt ihren Namen. 1878/79 bei der Wiederherstellung der Landkreise als moderne Verwaltungseinheit wurde Yokkaichi Verwaltungssitz des Kreises Mie. Bei der Einführung der heutigen Gemeindeformen 1889 wurden die Stadtviertel von Yokkaichi zur Stadt Yokkaichi () mit damals 15.483 Einwohnern zusammengefügt. 1897 wurde sie mit 25.326 Einwohnern aus dem Landkreis Mie herausgelöst und zur \"Yokkaichi-shi\". Sie war die 45. kreisfreie Stadt Japans. Nach zahlreichen Eingemeindungen im 20. Jahrhundert umfasst sie inzwischen den Großteil des ursprünglichen Landkreises. Zuletzt erweiterte 2005 die Stadt Kusu das Stadtgebiet von Yokkaichi im Süden. Im Rahmen des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt im Juni 1945 und Juli 1945 mehrfach durch die United States Army Air Forces (USAAF) mit bombardiert. Der folgenschwerste Angriff war ein Flächenbombardement mit Napalmbomben am 18. Juni 1945. Die Angriffe zerstörten rund 57 % des Stadtgebietes, forderten 736 Tote und machten 47.153 obdachlos. (siehe Luftangriffe auf Japan)", "section_level": 1}], "src_summary": "Yokkaichi (jap., \"-shi\", wörtlich: „Markt am 4. Tag“) ist eine Industrie- und Hafenstadt in der Präfektur Mie auf der japanischen Hauptinsel Honshū. Sie liegt 50 km südlich von Nagoya.", "tgt_summary": "四日市市()是位于日本三重县北部的城市,也是三重县内人口最多的城市,东临伊势湾,位于日本四大工业核心地带之一的中京工业核心地带。", "id": 1006470} {"src_title": "Kevin Kurányi", "tgt_title": "凯文·库兰伊", "src_document": [{"title": "Herkunft und Familie.", "content": "Kevin Kurányi wurde als Sohn eines Deutschen ungarischer Herkunft und einer Panamaerin im brasilianischen Rio de Janeiro geboren. Er wuchs mit seinen drei Brüdern in Petrópolis im Bundesstaat Rio de Janeiro auf und besitzt die brasilianische, die panamaische und die deutsche Staatsbürgerschaft. Kurányi lebte bis 1997 in Lateinamerika, bevor er nach Deutschland kam. Kurányi ist seit dem 26. Mai 2007 mit seiner langjährigen Lebensgefährtin verheiratet und Vater eines Sohnes und einer Tochter. Sein ungarischer Nachname wird in den deutschen Medien nur selten wie im Ungarischen üblich als [] mit Betonung auf der ersten Silbe ausgesprochen. Sein Bruder Romulo Kurányi ist Künstler.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Kevin Kurányi begann das Fußballspielen beim Serrano FC aus seiner Heimatstadt Petrópolis. Von 1993 bis 1994 spielte er zeitweilig im Heimatland seiner Mutter für Las Promesas Panama, bevor er für zwei Jahre wieder bei Serrano spielte und sich 1996 erneut Las Promesas anschloss. 1997 wechselte Kurányi im Alter von 15 Jahren auf Wunsch seines im Raum Ludwigsburg aufgewachsenen Vaters in die Jugendabteilung des VfB Stuttgart nach Deutschland, um seine Kenntnisse in der deutschen Sprache zu verbessern.", "section_level": 2}, {"title": "VfB Stuttgart.", "content": "Mit dem VfB Stuttgart wurde Kurányi 2003 deutscher Vizemeister. In der Saison 2003/04 wurde sein Verein Vierter und erreichte das Achtelfinale der Champions League.", "section_level": 3}, {"title": "FC Schalke 04.", "content": "Zur Saison 2005/2006 wechselte Kurányi zum Ligakonkurrenten FC Schalke 04, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2010 gültigen Vertrag unterschrieb. Die Ablösesumme in Höhe von angeblich sieben Millionen Euro galt als die bis dahin höchste in der Geschichte des VfB Stuttgart. Im August 2005 gewann er mit Schalke den Ligapokal und erzielte den 1:0-Siegtreffer gegen den VfB Stuttgart. Mit Schalke wurde er in der Liga erneut Vierter und erreichte das UEFA-Pokal-Halbfinale. Im Mai 2007 wurde Kurányi zum zweiten Mal in seiner Karriere deutscher Vizemeister. 2008 erreichte er mit Schalke das Viertelfinale der Champions League. In der Saison 2007/08 erzielte er den ersten Viererpack seiner Bundesligakarriere: Beim 5:0-Sieg am 15. April 2008 gegen Energie Cottbus markierte Kurányi die letzten vier Treffer. Am 6. Dezember 2009 erzielte er mit seinem Treffer zum 1:0 gegen Hertha BSC sein 100. Bundesligator. Mit seinem zehnten Saisontor am 23. Januar 2010 im Spiel gegen den VfL Bochum hatte Kurányi in acht aufeinanderfolgenden Spielzeiten eine zweistellige Anzahl Saisontreffer erzielt. Dies haben in der Geschichte der Bundesliga bis heute nur drei Spieler übertroffen: Gerd Müller (13-mal in Folge), Manfred Burgsmüller (zehnmal) und Robert Lewandowski (neunmal). Sein Vertrag mit dem FC Schalke 04 lief zum 30. Juni 2010 aus. Mit insgesamt 71 Bundesligatoren für Schalke liegt Kurányi hinter Klaus Fischer (182 Tore), Klaas-Jan Huntelaar (82 Tore) und Ebbe Sand (74 Tore) auf dem vierten Platz der erfolgreichsten Schalker Bundesligatorschützen (Stand: 5. Mai 2017).", "section_level": 3}, {"title": "FK Dynamo Moskau.", "content": "In der Sommerpause 2010 wechselte Kurányi zum russischen Erstligisten FK Dynamo Moskau. Sein erstes Pflichtspiel für Dynamo Moskau bestritt Kurányi am 31. Juli 2010 beim 1:1 im Heimspiel gegen Krylja Sowetow Samara. Sein erstes Tor erzielte er am 14. August 2010 in seinem zweiten Spiel beim 1:1 im Auswärtsspiel gegen Zenit St. Petersburg mit dem Treffer zum 1:0 in der 26. Minute. Eine Woche später traf er im Spiel gegen den Stadtrivalen Lokomotive Moskau (3:0) erstmals doppelt. Bis zum Ende der Saison traf der Stürmer regelmäßig. Die Dynamo-Fans wählten ihn zum Spieler der Saison. Laut russischen Medien verdiente Kurányi in Moskau 5,7 Millionen Euro pro Jahr und war bis zum Wechsel von Samuel Eto’o in die russische Liga der bestbezahlte Fußballspieler Russlands. Am 17. November 2011 verlängerte Kurányi seinen Vertrag mit Dynamo Moskau vorzeitig bis Mitte 2015.", "section_level": 3}, {"title": "TSG 1899 Hoffenheim.", "content": "Nachdem er seinen Vertrag nicht verlängert hatte, kehrte Kurányi in der Sommerpause 2015 nach Deutschland zurück und hielt sich zunächst beim Viertligisten 1. FC Saarbrücken fit. Am 24. Juli 2015 schloss er sich der TSG 1899 Hoffenheim an. Er erhielt einen bis zum Ende der Saison 2015/16 gültigen Vertrag. Sein Pflichtspieldebüt gab er am 9. August 2015 bei der 0:2-Niederlage gegen den TSV 1860 München im Erstrundenspiel um den DFB-Pokal mit Einwechslung für Tarik Elyounoussi in der 62. Minute. Bis zum Ende der Saison erzielte er in 16 Bundesligaspielen kein Tor für Hoffenheim. Sein Vertrag lief bis zum Saisonende 2015/16 und es kam zu keiner Verlängerung des Kontraktes. Mitte Dezember 2016 sprach er davon, über sein Karriereende nachzudenken. Anfang Februar 2017 absolvierte Kurányi beim weißrussischen Verein FK Dinamo Brest ein Probetraining. Im März 2017 beendete er schließlich seine Karriere als Profifußballer.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Sein erstes Länderspiel in der deutschen Nationalmannschaft bestritt er am 29. März 2003 beim 1:1 im Frankenstadion in Nürnberg im EM-Qualifikationsspiel gegen Litauen. Kurányi nahm mit der deutschen Nationalmannschaft an der Europameisterschaft 2004 in Portugal und im Jahr 2005 beim Konföderationen-Pokal in Deutschland teil. Vom damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann wurde er jedoch nicht für die WM 2006 nominiert. Am 7. Februar 2007 gab er beim 3:1-Sieg im Testspiel in der Düsseldorfer Multifunktionsarena gegen die Schweiz sein Comeback in der Landesauswahl und traf zum 1:0. Beim 2:1-Sieg im EM-Qualifikationsspiel im Prager Stadion Letná gegen Tschechien am 24. März 2007 erzielte er beide Tore für das deutsche Team. Am 28. März 2007 lief Kurányi im Freundschaftsspiel gegen Dänemark in der MSV-Arena in Duisburg erstmals als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft auf. Für die EM 2008 wurde er vom Bundestrainer Joachim Löw ins deutsche Aufgebot berufen. Im Finale gegen Spanien wurde der damals 26-Jährige eingewechselt. Die deutsche Mannschaft verlor das Spiel mit 0:1. Beim Spiel in der WM-Qualifikation am 11. Oktober 2008 im Westfalenstadion in Dortmund gegen Russland, bei dem er lediglich auf der Tribüne saß, reiste er noch vor der zweiten Halbzeit eigenmächtig zurück nach Hause. Löw informierte Kurányis Verein und entschied, ihn nicht mehr zu Länderspielen zu berufen. Für die Nichtberücksichtigung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 sei laut Löw dieser Vorfall jedoch nicht mehr ausschlaggebend gewesen, vielmehr habe Kurányi aus taktischen Gründen nicht in die Nationalmannschaft gepasst. Somit blieb der 52. Länderspieleinsatz am 6. September 2008 sein letzter für die DFB-Elf, für die er 19 Treffer erzielt hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Seit dem Ende seiner Spielerkarriere ist er als Spielerberater und TV-Experte tätig. Für die ARD war er beim FIFA Confed Cup 2017 und bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland als Experte zu sehen. Im November 2017 gab er bekannt, dass er Gespräche mit dem Fußballverband von Panama führt und dort als Berater für die panamaische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 vorgesehen war. Kurányi lehnte aber im weiteren Verlauf ein Engagement ab, weil er bereits eine Verpflichtung als TV-Experte hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "\"Quellen: national-football-teams.com, footballdatabase.eu\"", "section_level": 1}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Seit 2013 engagiert sich Kurányi bei Show Racism the Red Card – Deutschland e. V. und beteiligte sich an der Kampagne „Unsere Elf gegen Rassismus“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kevin Dennis Kurányi Rodríguez (* 2. März 1982 in Rio de Janeiro, Brasilien) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er absolvierte 275 Spiele in der Bundesliga, in denen er 111 Tore erzielte. Dazu kam er in 123 Partien in der ersten russischen Liga für FK Dynamo Moskau zum Einsatz. Zuletzt stand er bei der TSG 1899 Hoffenheim unter Vertrag. Der Stürmer bestritt 52 Länderspiele für die deutsche A-Nationalmannschaft und wurde mit der DFB-Auswahl im Jahr 2008 Vize-Europameister. Im März 2017 beendete er seine Karriere als Profifußballer.", "tgt_summary": "凯文·库兰伊(,1982年-3月2日)是一名在巴西出生及长大的德国藉足球运动员,。库兰伊的父亲是德国人,母亲则是巴拿马人。", "id": 1738323} {"src_title": "Multiplikator (Volkswirtschaft)", "tgt_title": "乘数效应", "src_document": [{"title": "Multiplikatoren im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage.", "content": "Die keynesianische Theorie nutzt das Multiplikatorkonzept zur Erklärung diverser Zusammenhänge im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Werden beispielsweise die Staatsausgaben um einen bestimmten Betrag erhöht, erhöhen diese nicht um denselben Betrag die Gesamtnachfrage (dann wäre der Multiplikator gleich eins), sondern um einen noch größeren Betrag. Der Grund dafür ist, dass der Multiplikatorprozess in mehreren Stufen abläuft. Auf der ersten Stufe führt die Erhöhung der Staatsausgaben \"(Primärimpuls)\" zu einer gleich großen Erhöhung des Einkommens. Bei einer Konsumquote \"c\" > 0 wird ein Teil des erhöhten Einkommens für zusätzliche Konsumausgaben eingesetzt, die ebenfalls auf der nächsten Stufe das Einkommen anderer Wirtschaftssubjekte vergrößern. Der Expansionsprozess setzt sich fort, allerdings mit abnehmender Wirkung, da die Haushalte jeweils einen Teil der zusätzlichen Einkommen einsparen. Die Ersparnisse werden dem Ausgaben-Einkommen-Kreislauf entzogen und führen zu so genannten „Sicker-Effekten“ im Expansionsprozess, bis dieser im neuen Gleichgewicht ganz zum Erliegen kommt. Seine gesamte Stärke und Dauer sind umso größer (kleiner), je kleiner (größer) die Sparquote ist. In der Summe wird die Gesamtnachfrage um ein Mehrfaches des ursprünglichen Impuls erhöht. Die arithmetische Ermittlung des Multiplikatoreffektes kann am Beispiel in der \"Abbildung\" rechts nachvollzogen werden. Als Multiplikator kommen im Rahmen der Nachfrageförderung alle Bestandteile der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage in Frage. Allerdings steht im Allgemeinen die staatliche unmittelbar beeinflussbare Staatsnachfrage \"G\" im Vordergrund.", "section_level": 1}, {"title": "Staatsausgabenmultiplikator.", "content": "Der Staatsausgabenmultiplikator gibt an, um welches Vielfache sich das Bruttoinlandsprodukt erhöht, wenn die Staatsausgaben erhöht werden. Grundannahme ist hier die Existenz einer geschlossenen Volkswirtschaft. Der Multiplikator kann mittels einer einfachen Rechnung aus der Formel für gesamtwirtschaftliche Nachfrage: formula_2 hergeleitet werden. Betrachtet man das BIP gleichzeitig als Indikator des Gesamteinkommens, von dem die Konsumausgaben abhängen, so lässt sich die Konsumfunktion folgend darstellen: Die Konsumnachfrage besteht aus einem autonomen (vom Einkommen unabhängigen) Konsum \"C\" und einem variablen, einkommensabhängigen Konsum formula_4. Das Einsetzen der Konsumfunktion in die erste Formel ergibt: Bringt man cY auf die linke Seite und klammert \"Y\" anschließend aus, erhält man: Weiterhin wird angenommen, dass die Investitionen \"I\" und autonome Konsumausgaben \"C\" zunächst konstant sind. In diesem Fall hängt die Änderung des Gleichgewichtseinkommens nur von der Änderung der Staatsausgaben ab. Durch Auflösen nach \"Y\" erhält man die Lösung: oder als geometrische Reihe: Der Multiplikator ist der Kehrwert der Sparquote: Damit ändert sich das Einkommen nach der Formel: Weil \"s\" (bzw. \"c\") im Intervall formula_11 liegt, ist der Multiplikator formula_12 stets größer-gleich 1 formula_13. Es wird damit also ein selbstverstärkendes, nachhaltiges Wachstum induziert. Zudem wird hier deutlich, dass der Multiplikator umso höher ist, je niedriger die Sparquote bzw. je höher die Konsumneigung im jeweiligen Land ist.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterter Staatsausgabenmultiplikator bei Steuern.", "content": "Eine Einkommensteuer führt zu einem geringeren Multiplikatoreffekt und die Gleichung verändert sich zu: formula_14 In der Gleichung entspricht formula_15 dem \"Verfügbaren Einkommen\" bei einem Steuersatz von formula_16. Ersetzt man formula_17 und löst nach formula_18 auf, so ergibt sich: formula_19 Unter der Annahme, dass die Investitionen und der autonome Konsum zunächst konstant bleiben ergibt sich als Multiplikatoreffekt bei Steuern: formula_20", "section_level": 3}, {"title": "Erweiterter Staatsausgabenmultiplikator bei Steuern und Crowding Out (Investitionen nicht konstant).", "content": "Unter der Annahme, dass die Staatsausgaben kreditfinanziert sind, führt diese zusätzliche Geldnachfrage zu einem Anstieg der Zinsen. Die steigenden Zinsen führen zu einem Sinken der Investitionen. formula_21: Zinselastizität der Investitionen formula_22: Zinselastizität der Geldnachfrage formula_23", "section_level": 3}, {"title": "Investitionsmultiplikator.", "content": "Gemäß dem Investitionsmultiplikator führt eine \"exogene\" Erhöhung der Investitionsnachfrage genau im selben Maß wie eine Ausdehnung der Staatsausgaben zu einer Nachfrageerhöhung. Die Herleitung kann analog dem Staatsausgabenmultiplikator durchgeführt werden. Das Modell unterliegt wie der Staatsausgabenmultiplikator der Annahme einer geschlossenen Volkswirtschaft. Die Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage berechnet sich nach: beziehungsweise als geometrische Reihe: Zu beachten ist, dass das Prinzip des Investitionsmultiplikators nur dann funktioniert, wenn dauerhafte Änderungen der autonomen Investitionen gegeben sind.", "section_level": 2}, {"title": "Exportmultiplikator.", "content": "In einer offenen Volkswirtschaft ist zu berücksichtigen, dass ein Teil der steigenden Nachfrage durch Importe aus dem Ausland befriedigt wird. Der Wert des Multiplikators wird geringer, je größer die Importneigung \"m\" ist. Im Falle einer offenen Volkswirtschaft mit autonomer (also unabhängig vom Einkommen \"Y\" gegebenen) Nettoinvestition, autonomem Export \"X,\" einkommensabhängigem Konsum und ebenfalls einkommensabhängigem Import gilt bei Vernachlässigung der ökonomischen Aktivität des Staats: respektive als geometrische Reihe Der Multiplikator ist also: Wenn die ökonomische Aktivität durch zusätzlichen Export einen Anstoß empfängt, erhöht sich das Einkommen \"Y\" umso mehr, je weniger in die Ersparnis „versickert“ oder je weniger der zusätzlichen Nachfrage durch Importe \"Im\" aus dem Ausland befriedigt wird, je kleiner also \"s,\" die marginale Sparquote und die Importneigung \"m\" ist. In umfassenderen Modellen werden Rückwirkungen auf das Ausland mit in Betracht gezogen. Die dem Ausland zugute kommende Nachfrage wird auch dort zum Teil durch Importe befriedigt, was die Exporte des eigenen Landes erhöhen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Steuermultiplikator.", "content": "Eingriffe des Staates können die wirtschaftliche Entwicklung auf unterschiedliche Weise stimulieren. Auf der einen Seite können die Staatsausgaben erhöht und auf der anderen Seite die Steuern gesenkt werden, um dadurch das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte zu erhöhen und somit die einkommensabhängige Konsumnachfrage zu steigern. Der Steuermultiplikator gibt an, um wie viel sich das Volkseinkommen ändert, wenn eine Änderung der direkten Steuern durchgeführt wird. In einer geschlossenen Volkswirtschaft mit aktiver Fiskalpolitik unterscheidet man zwischen dem Volkseinkommen und dem verfügbaren Einkommen. Für das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte gilt: mit Die Formel für das Gleichgewichts-Volkseinkommen lautet: Direkte Steuern \"T\" werden proportional zum Einkommen erhoben: Für die Konsumnachfrage \"C\" unter Berücksichtigung des Steueraspekts gilt: Hier wird deutlich, dass höhere Steuern die Konsumneigung der Haushalte senken. Eine Änderung des Volkseinkommens durch die Änderung der direkten Steuern wird in folgender Beziehung zum Ausdruck gebracht: respektive als geometrische Reihe: Dieser vereinfachte Multiplikator unterscheidet sich nur im Vorzeichen und im Primäreffekt der Expansion von den anderen Multiplikatoren. Er ist negativ, weil das Einkommen beim Anstieg der Steuern sinkt und umgekehrt. Der Ausdruck formula_37 sagt aus, dass beispielsweise der Betrag einer Steuersenkung nur zum Teil (abhängig von der Konsumneigung \"c\") wieder ausgegeben wird, der andere Teil wird gespart. Somit hat hier der Primäreffekt eine indirekte (gedämpfte) Wirkung auf die Nachfrage, die aber wiederum weitere Sekundäreffekte induziert und das Volkseinkommen um Mehrfaches erhöht.", "section_level": 2}, {"title": "Berechnung mittels der Differentialrechnung.", "content": "Der Multiplikator kann ebenfalls durch Differenzieren der Gütermarkt-Gleichgewichtsbedingung: formula_38 berechnet werden. Das totale Differential lautet: Nach Umformung und Einsetzen von formula_40 resultiert: Letztendlich wird nach der unbekannten endogenen Größe formula_42 aufgelöst: Man erhält den bereits bekannten Multiplikator formula_44.", "section_level": 2}, {"title": "Haavelmo-Theorem.", "content": "Das Haavelmo-Theorem besagt, dass eine Erhöhung der Staatsausgaben selbst dann das Gleichgewichtseinkommen auf dem Gütermarkt erhöht, wenn diese durch die Steuererhöhung finanziert wird. Es gilt also: formula_45.", "section_level": 2}, {"title": "Geldschöpfungsmultiplikator.", "content": "Analog definiert ist der Geldschöpfungs-Multiplikator. Er gibt an, wie stark sich die Geldmenge erhöht, wenn die Zentralbank einen geldpolitischen Impuls gibt. Er ist umso niedriger, je höher die Mindestreserve- und die Liquiditätsreservesätze sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kritische Betrachtung der Multiplikatortheorie.", "content": "Das Modell des keynesianischen Multiplikators basiert auf einer Reihe von Annahmen und geht von einem stark vereinfachten Bild makroökonomischer Strukturen aus. Die Frage nach der Anwendbarkeit dieses theoretischen Modells in der Praxis hängt vom Einzelfall ab und kann nicht pauschal beantwortet werden. Im nachfolgenden Beispiel soll einer der Kritikpunkte zur Wirkungsweise des Multiplikators aufgegriffen werden. Wie bereits festgestellt, hängt der Multiplikatoreffekt unter anderem von der marginalen Konsumneigung der Haushalte \"c\" ab. Je größer die Konsumneigung, desto größer der Multiplikatoreffekt. So ergibt sich beispielsweise bei formula_46 ein Multiplikator von formula_47 und bei formula_48 ein Multiplikator von formula_49 Es wird folgende Annahme getroffen: Für formula_51 und formula_46 ergibt sich die Reihe: formula_53 Für formula_54 und formula_48 ergibt sich die Reihe: formula_56 Wir erhalten nach 6 Monaten bei formula_54 94 % des „vollen“ Multiplikators, bei formula_51 sind es dagegen nur 59 % des „vollen“ Multiplikators. Es muss also mitberücksichtigt werden, dass ein größerer Multiplikator eben mehr Zeit erfordert, um seine volle Wirkung zu entfalten. Das Problem besteht darin, dass die zeitliche Verzögerung sich in der Realität erheblich von dem im Modell unterscheiden kann. Zum wesentlichen Kritikpunkt gehört sicherlich auch der Fakt, dass das Multiplikatormodell statisch ist und keine Dynamik erfasst. Würde sich eines der Parameter wie zum Beispiel marginale Konsumquote kurzfristig ändern, so könnte es unter Umständen zu abweichenden Ergebnissen kommen. Ein weiterer negativer Aspekt des Multiplikators kann sich bei staatlichen Investitionen während einer Hochkonjunktur-Phase zeigen. Bei Vollauslastung der Produktionskapazitäten würden zusätzliche Investitionen zum Anstieg des Preisniveaus führen und somit das Volkseinkommen zwar nominal, aber nicht oder nur gering real erhöhen. Dies würde zur Entwertung des Geldes führen. Außerdem muss beachtet werden, dass der Multiplikator seine Wirkung sowohl „nach oben“ als auch „nach unten“ zeigt. Sinken bspw. die Staatsausgaben, so würden auch Konsumausgaben der privaten Haushalte und Investitionsausgaben der Unternehmen sinken. Dies würde einen multiplikativen Effekt auslösen und zu einem überproportionalen Rückgang des Volkseinkommens führen. Genau dies scheint aber gegenwärtig in der Euro-Zone als Folge der Austeritätspolitik beobachtbar zu sein. Da die genaue Bestimmung der Dauer eines Multiplikatorprozesses in der Praxis problematisch ist, ist es nicht auszuschließen, dass sich mehrere Multiplikatorprozesse überlagern und sich somit in ihrer Wirkung verstärken oder auch kompensieren. Dies macht eine exakte Ermittlung der Multiplikatorwirkung kaum möglich. Die tatsächliche Größe der Multiplikatoren staatlicher Finanzpolitik, im Zusammenhang mit der „Sparpolitik“, ist umstritten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Multiplikator wird in der Volkswirtschaftslehre ein Faktor bezeichnet, der angibt, in welchem Umfang sich ein ursprünglicher wirtschaftlicher Impuls (unabhängige Variable) auf eine zu erklärende Größe (abhängige Variable) auswirkt. Entsprechen sich die Änderungsraten der unabhängigen und der abhängigen Variablen, so ist der Multiplikator gleich Eins. Zumeist werden mit dem Konzept aber Kausalzusammenhänge erklärt, bei denen sich die abhängige Variable um ein Mehrfaches der unabhängigen ändert (Multiplikator ist größer als Eins).", "tgt_summary": "乘数效应(英语:Multiplier Effect),更完整地说是收入/支出乘数效应,是宏观经济学的一个概念,是指支出的变化导致经济总需求与其不成比例的变化。这一概念通常与凯恩斯经济学相联系,其他一些经济学学派低估或否认这一效应对于宏观经济,尤其是长期看来的重要性。", "id": 1138555} {"src_title": "Rothschild (Familie)", "tgt_title": "罗斯柴尔德家族", "src_document": [{"title": "Geschichte des Hauses Rothschild.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Aufstieg Mayer Amschel Rothschilds.", "content": "Mayer Amschel Rothschild (* 23. Februar 1744; † 19. September 1812 in Frankfurt am Main) war der Begründer der Rothschilddynastie. Seine Vorfahren hatten seit spätestens Mitte des 16. Jahrhunderts im Ghetto der Stadt Frankfurt, der Judengasse, gelebt. Die Häuser in der Judengasse waren nicht durch Hausnummern, sondern durch verschiedenfarbige Schilder oder besondere Warenzeichen gekennzeichnet. Da die Familie über Generationen in dem „Haus zum Rot(h)en Schild“ wohnte, etablierte sich bereits im 17. Jahrhundert der Familienname „Rothschild“. Daran änderte sich auch nichts, als man 1664 in das „Hinterhaus zur Pfanne“ zog. Mayer Amschels Vater, Amschel Moses Rothschild, betrieb in der Judengasse ein Geschäft für den Handel mit Kleinwaren und Geldwechsel. Der Sohn besuchte zunächst eine jüdische Elementarschule in der Judengasse. Vermutlich in der Absicht, Rabbiner zu werden, besuchte er danach die Talmudschule in Fürth. Aufgrund des frühen Todes seiner Eltern brach er die Ausbildung 1756 ab. Er wurde für einige Jahre nach Hannover geschickt, wo er in der Firma von Wolf Jakob Oppenheim arbeitete. Dieser gehörte der weitverzweigten Familie Oppenheim an, von denen ein Familienmitglied zu dieser Zeit in Bonn einer der Hoffaktoren von Clemens August von Bayern war. Hoffaktoren waren selbständige Kaufleute, die die Adelshöfe mit verschiedenen Luxusgütern belieferten, für sie Finanzgeschäfte tätigten oder ihnen Kredite vergaben. Zu den Betätigungsfeldern von Hoffaktoren, die häufig Juden waren, gehörte auch die Beschaffung antiquarischer Münzen und anderer Sammelstücke für die fürstlichen Kuriositätenkabinette. Wieder nach Frankfurt zurückgekehrt, machte sich Mayer Amschel um 1764 mit zwanzig Jahren in der Judengasse als Münz- und Wechselhändler selbständig. In Hannover hatte er den Münzsammler General von Estorff kennengelernt, und dank dieser Beziehung konnte Mayer Amschel Rothschild wiederholt Münzen an das Münzkabinett des Erbprinzen und späteren Kurfürsten Wilhelm von Hessen in Hanau verkaufen. 1769 reichte Mayer Amschel eine Bittschrift ein, ihm den Titel eines Hoffaktoren zu verleihen, was daraufhin gewährt wurde. Am 21. September 1769 konnte er die Plakette mit dem Wappen von Hessen-Hanau und der Inschrift „M. A. Rothschild, Hoflieferant Seiner Erlauchten Hoheit, Erbprinz Wilhelms von Hessen, Graf von Hanau“ vor seinem Geschäft anbringen. Dieser Titel war zwar nicht mit besonderen Rechten verbunden, war aber eine prestigeträchtige Referenz gegenüber den Kunden. Am 29. August 1770 heiratete Mayer Amschel Gutle Schnapper (* 23. August 1753; † 7. Mai 1849), die 17-jährige Tochter von Wolf Salomon Schnapper, einem der Hoffaktoren des Fürstentums Sachsen-Meiningen. Gutle Schnapper brachte eine Mitgift von 2.400 Gulden mit in die arrangierte Ehe, was etwa dem Jahreseinkommen ihres Mannes entsprach. Das Paar bekam zwischen 1771 und 1792 insgesamt zwanzig Kinder, von denen fünf Töchter und fünf Söhne das Erwachsenenalter erreichten. Ein wachsendes Einkommen ermöglichte es der ebenfalls wachsenden Familie, 1785 das Haus zum Grünen Schild zu erwerben, eines der größten Häuser in der Judengasse. Es wurde zum Stammhaus der Rothschilddynastie.", "section_level": 2}, {"title": "Beginn der Finanzgeschäfte.", "content": "Der geschäftliche Durchbruch erfolgte jedoch auf einem ganz anderen Feld. Im Jahr 1789 gelang Mayer Amschel Rothschild erstmals ein bedeutender Einstieg in das Bankgeschäft, als er mit Wilhelm, der seit 1785 als Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel in Kassel residierte, ein Wechseldiskontgeschäft abschließen konnte. Wilhelm IX. war einer der reichsten Fürsten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Die Grundlage dieses Vermögens hatte sein Vater, Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel, gelegt, indem er hessische Soldaten an die englische Krone verkaufte, die diese gegen die nach Unabhängigkeit strebenden Nordamerikaner einsetzte (siehe auch: Soldatenhandel unter Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel). Die Finanzgeschäfte mit dem Landgrafen stiegen zunächst aber nur langsam an. Erst mit der Beteiligung Rothschilds an dem Verkauf einer Geldanleihe an den Landgrafen im Jahr 1800 begannen die Bankgeschäfte erheblich im Umfang zu wachsen. Die Ernennung Mayer Amschel Rothschilds 1801 zum Hoffaktoren von Hessen-Kassel unterstrich seine steigende Bedeutung für die Finanzgeschäfte Wilhelms. 1804 konnte er erstmals allein eine Staatsanleihe auflegen und verkaufen. Es handelte sich dabei um eine Anleihe des dänischen Staats, die Rothschild zur Gänze an den 1803 zum Kurfürsten aufgestiegenen Wilhelm vermitteln konnte. Entscheidend für den wachsenden Erfolg Mayer Amschel Rothschilds bei den Finanzgeschäften mit Wilhelm I. war dessen wichtigster Finanzberater und Vermögensverwalter, Carl Friedrich Buderus von Carlshausen. Mit diesem hatte Rothschild bereits in der Zeit als Hoffaktor in Hanau enge Beziehungen geknüpft. Beide Männer verband der Aufstieg aus bescheidenen sozialen Verhältnissen. Je weiter Buderus am Hof Wilhelms aufstieg, desto mehr sorgte er dafür, dass die etablierten Bankiers des Kurfürsten (z. B. Bethmann) zu Gunsten Rothschilds verdrängt wurden. Als Kassel 1806 von französischen Truppen besetzt wurde und Wilhelm I. sich fluchtartig ins Exil (erst in das Herzogtum Schleswig, damals Teil Dänemarks, dann nach Prag, damals Teil des österreichischen Kaiserreichs) begeben musste, gelang es Buderus unter großen Schwierigkeiten, den größten Teil des immensen Geldvermögens des Kurfürsten vor französischem Zugriff zu retten. Als nunmehr wichtigster Finanzberater des Kurfürsten nutzte Buderus ab 1807 ausschließlich die Dienste Mayer Amschel Rothschilds und seiner fünf Söhne Amschel, Salomon, Nathan, Kalman und Jakob. Bis zur Vertreibung der französischen Armee aus dem Kurfürstentum 1813 wickelten diese in ganz Europa Wilhelms Finanztransaktionen diskret und zuverlässig ab.", "section_level": 2}, {"title": "Wandel zum Familienunternehmen.", "content": "Die zunehmende Größe, Komplexität und Internationalität seiner Geschäfte veranlassten Mayer Amschel Rothschild 1810, sein Unternehmen auf eine breitere Basis zu stellen. In einem neuen Gesellschaftervertrag nahm er seine Söhne als vollwertige Geschäftspartner in das Unternehmen auf. Der Vater stand zwar weiterhin an der Spitze des Unternehmens, die Last der alltäglichen Arbeit lag aber nun auf den Schultern der Söhne. Als nach außen sichtbares Zeichen der Neuerungen trug die Firma fortan die Bezeichnung „Mayer Amschel Rothschild und Söhne“. Mayer Amschel konnte sich nun stärker um ein anderes Anliegen kümmern: die Emanzipation der Frankfurter Juden. Wiederholte schriftliche Interventionen bei dem von Napoleon eingesetzten Großherzog von Frankfurt, Karl Theodor von Dalberg, führten schließlich am 7. Februar 1811 zur Verkündung eines Emanzipationsediktes. Damit wurden die Frankfurter Schutzjuden den übrigen Bürgern rechtlich gleichgestellt. Bevor aber das Edikt Rechtskraft erlangen konnte, musste die jüdische Gemeinde beträchtliche Geldsummen an die Stadt Frankfurt zahlen. Kurz vor seinem Tod am 16. September 1812 wurde Mayer Amschel schließlich noch Mitglied des Frankfurter Wahlkollegiums. In seinem Testament verfügte Mayer Amschel Rothschild, das Familienunternehmen als Ganzes zu erhalten. Für dessen Führung legte er ein strenges Reglement fest:", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg unter Nathan Mayer Rothschild.", "content": "Eine zentrale Rolle im Aufstieg zur wichtigsten europäischen Finanzinstitution spielte Mayer Amschels Sohn Nathan Mayer Rothschild, der 1799 nach England ausgewandert war. Nathan Rothschild hatte die ersten zehn Jahre in Großbritannien überwiegend im neu industrialisierten Norden Englands verbracht, wo er Textilien aufkaufte und nach Deutschland exportierte. Der Einstieg ins Bankgeschäft erfolgte erst 1811 und hing zu einem Teil damit zusammen, dass der größte Teil des kurfürstlichen Vermögens aus englischen Staatsanleihen bestand. Die jährlichen Zinsen hierfür wurden jedoch in London ausgezahlt und konnten infolge von Krieg und Kontinentalsperre nur mit großen Schwierigkeiten an den Kurfürsten transferiert werden. Die Kontinentalsperre war eine von Napoleon am 21. November 1806 in Berlin verfügte Wirtschaftsblockade über die britischen Inseln, die bis 1814 in Kraft blieb. Nathan erhielt wegen der eingeschränkten Transfermöglichkeiten ab 1809 den Auftrag, für die Dauer des Krieges die anfallenden Zinszahlungen neu anzulegen. Auch konnte Nathan Rothschild seine Dienste bei der Besoldung der britischen Truppen anbieten. Die britische Regierung verfügte zwar durch den Verkauf von Anleihen über hinreichend finanzielle Mittel. Doch in den Ländern, in denen ihre Truppen kämpften, wurden britische Zahlungsmittel nicht akzeptiert, so dass sich die Regierung gezwungen sah, ihren Truppenführer Wellington mit Goldmünzen zu versorgen. Der Auftrag zur Beschaffung der Münzen ging im Januar 1814 an Nathan Rothschild. Das Haus Rothschild verfügte zu diesem Zeitpunkt bereits über europaweite Verbindungen. Trotzdem war die Transaktion für die Rothschilds eine finanzielle und logistische Herausforderung. Das Risiko wurde mit Provisionen zwischen zwei und sechs Prozent der beschafften Mittel vergolten. Die im Auftrag der britischen Krone angekauften und transferierten Münzen entsprachen nach einer Schätzung des damaligen britischen Zahlmeisters John Charles Herries bis Juni 1814 etwa 12,6 Millionen Francs. Ein Kommentar von J. C. Herries zeigt jedoch auch, auf welch Misstrauen ein jüdischer Finanzier im 19. Jahrhundert stieß: Als am 1. März 1815 Napoleon aus seinem Exil auf der Insel Elba fliehen und an der Spitze der ihm entgegengesandten Armee nach Paris zurückkehren konnte (20. März 1815), begann das Haus Rothschild erneut damit, in ganz Europa Gold für die britischen Truppen aufzukaufen. Nathan Mayer Rothschild ging dabei von der Annahme aus, dass der kommende Krieg – wie alle bisherigen Napoleonischen Kriege – lange dauern würde. Anfänglich gelangen Napoleon auch einige Erfolge, doch mit der Niederlage bei Waterloo am 18. Juni 1815 endete die Herrschaft der Hundert Tage und damit Napoleons Macht in Europa. Das von Rothschild in Fehleinschätzung gehortete Gold drohte im Wert zu verlieren und dem Haus einen finanziellen Verlust zu bescheren. Um dies zu verhindern, kaufte Nathan Rothschild mit dem Gold britische Staatsanleihen. Er nahm an, dass nach dem Ende des Krieges und dem sinkenden Finanzbedarf auch weniger britische Anleihen emittiert würden, was eine Kurssteigerung bei den bereits platzierten Anleihen zur Folge hätte. Da die meisten Anleger damals eine Niederlage der Briten fürchteten, konnte Nathan Mayer Rothschild billig britische Staatsanleihen kaufen. Rothschilds Vermutung war richtig, und als er zwei Jahre später die Wertpapiere verkaufte, waren sie um mehr als 40 Prozent gestiegen. Niall Ferguson schätzt, dass das Haus Rothschild mit diesem Geschäft einen Gewinn realisierte, der im Jahr 2009 einem Gegenwert von 600 Millionen britischen Pfund entsprochen hätte.", "section_level": 2}, {"title": "Die Aktivitäten der Rothschild-Brüder in Europa.", "content": "Die Rothschild-Söhne stiegen binnen weniger Jahrzehnte zu den führenden Bankiers Europas auf. Jeder von ihnen wurde geadelt. Sie finanzierten Kriege, Staaten, Unternehmen, Eisenbahnen und waren z. B. am Bau des Sueskanals beteiligt. Die fünf Niederlassungen in Frankfurt, Wien, London, Paris und Neapel operierten zwar unabhängig voneinander, waren jedoch durch einen alle fünf Jahre überarbeiteten und erneuerten Vertrag miteinander verbunden. Geschäftliche Operationen erfolgten meist in enger Zusammenarbeit. Die erzielten Gewinne wurden sowohl nach Leistung als auch nach familiären Verpflichtungen unter den Brüdern und ihren Nachkommen aufgeteilt. Trotz immer wieder auftretenden Interessenkonflikten erneuerten die verschiedenen Familienzweige bis 1905 den Partnervertrag immer wieder. Das Haus Rothschild spielte vor allem eine große Rolle an der Londoner Börse, die sich seit der Glorious Revolution von 1688 langsam, aber stetig zu einem der wesentlichen europäischen Finanzplätze entwickelt hatte. Zwischen 1815 und 1859 war die Londoner Filiale an der Emittierung von 14 verschiedenen Staatspapieren beteiligt. Das Nominalvolumen der emittierten Wertpapiere entsprach 43 Millionen britischen Pfund und damit mehr als fünfzig Prozent aller Wertpapiere, die in London emittiert wurden. Britische Staatspapiere spielten dabei eine große Rolle. Aber auch die Regierungen von Frankreich, Preußen, Österreich, Neapel, Belgien und Brasilien nahmen die Dienste des Bankhauses in Anspruch. In der Regel kauften die Rothschilds die gesamte Tranche von der Regierung auf. Sie trugen allerdings das Vermarktungsrisiko nicht, denn die emittierende Regierung erhielt den Kaufbetrag nur dann in vollständiger Höhe, wenn das Papier vollständig platziert werden konnte. Die Rothschilds waren auf Grund ihres engmaschigen Netzwerkes in der Lage, die Papiere in ganz Europa abzusetzen. Im Unterschied zu einer großen Anzahl ihrer Konkurrenten konnte das Bankhaus Rothschild regelmäßig durchsetzen, dass der Nominalbetrag des Papieres auf britischen Pfund basierte. Der Papierinhaber konnte seine Forderung nicht nur in London einlösen, sondern erhielt Zinszahlungen auch in anderen Ländern, in denen die Rothschilds Niederlassungen unterhielten. Dieser Wertpapierhandel stellte das Kerngeschäft des Bankhauses dar. Sie waren darüber hinaus auch im Währungshandel aktiv und investierten in Versicherungen, Minen und Eisenbahnen. Zum Ruf des Bankhauses trug wesentlich bei, dass die Rothschilds sehr auf die Kreditwürdigkeit der Emittenten achteten. Die Zahlungszusagen jedes Wertpapiers, das in den 1820er Jahren über ihr Haus platziert wurde, wurden bis gegen Ende der 1820er Jahre erfüllt, obwohl es in der Mitte der 1820er Jahre zu einer massiven Finanzkrise in Lateinamerika kam.", "section_level": 2}, {"title": "Die Rothschild-Brüder.", "content": "Amschel Mayer Rothschild (1773–1855) wurde nach dem Tod seines Vaters neues Familienoberhaupt und übernahm die Leitung des Frankfurter Bankhauses „M.A. Rothschild & Söhne“. Dieses war zugleich auch das Mutterhaus der Rothschildbanken in London, Paris, Wien und Neapel. Als der vorsichtigste der fünf Söhne Mayer Amschel Rothschilds war er stets um die Liquidität der Bank besorgt, ging Risiken möglichst aus dem Weg und bevorzugte eher kleinere Geschäfte. Außerdem versuchte er die europaweit stark wachsenden Geschäfte der Familie Rothschild abzubremsen, was wiederholt zu Streitigkeiten zwischen den Brüdern führte. Amschel Mayer Rothschild konzentrierte sich auf die Fortsetzung der Tätigkeit als Hoffaktor verschiedener deutscher Fürsten. Die von seinem Vater mit Hilfe von Carl Friedrich Buderus aufgebauten Beziehungen zum Hof des Kurfürstentums Hessen-Kassel spielten dabei eine besonders wichtige Rolle. Daneben war Amschel Mayer Rothschild auch Schatzmeister und Finanzier des Deutschen Bundestages in Frankfurt. Seine guten Beziehungen zu fast allen deutschen Mittel- und Kleinstaaten halfen M.A. Rothschild & Söhne zwischen 1820 und 1830 das Bankhaus Gebrüder Bethmann als im deutschsprachigen Raum führenden Emittenten von Staatsanleihen zu verdrängen. Trotz dieses Erfolges verlor das Mutterhaus in Frankfurt bereits unter der Leitung Amschel Mayer Rothschilds im Vergleich mit den stark expandierenden Rothschildbanken in London und Paris an Bedeutung. Dennoch blieben Letztere offiziell nur Filialen von M.A. Rothschild & Söhne. Solange Gutle Rothschild (* 23. August 1753; † 7. Mai 1849), die Mutter der fünf Brüder Rothschild, noch lebte, war Frankfurt auch weiterhin der Hauptversammlungsort der stetig anwachsenden Familie Rothschild. Salomon Rothschild (1774–1855) war der Begründer der österreichischen Linie. Erste geschäftliche Erfolge erzielte er 1815, ab 1820 (Beteiligung an einer Anleihe des Bankhauses Parish) wuchs er in die Rolle des größten Finanziers des metternichschen Regimes und des Deutschen Bundes hinein. Salomon Meyer Rothschild, dem zu Beginn seiner Karriere noch der Besitz von Grund und Boden verboten war und der daher zunächst lange Zeit ein komplettes Hotel gemietet hatte, wurde 1822 zum Freiherrn geadelt und entwickelte sich in der Folge zu einem der größten Grundbesitzer des Landes. 1835 erhielt er die Konzession für die Errichtung der Kaiser Ferdinands-Nordbahn und baute im Zusammenhang auch die Witkowitzer Eisenwerke auf. Die aus seinem Bankhaus 1855 entstandene Creditanstalt stand bis in die 1930er Jahre unter rothschildschem Einfluss. Nathan Mayer Rothschild (1777–1836) ging 1799 als Textilkaufmann nach Manchester. 1808 gründete er die Bank N.M. Rothschild & Sons in London, die noch heute arbeitet. Er wurde dank seiner sorgfältig geplanten und durchgeführten Transaktionen zum einflussreichsten Finanzier der britischen Regierung und begründete die große Rolle des Hauses Rothschild, die es ab 1815 für mindestens fünfzig Jahre in der europäischen Finanzwelt innehatte. Der ungewöhnlich schnelle Aufstieg des Hauses Rothschilds, an dem Nathan Rothschild wesentlichen Anteil hatte, führte zu einer Reihe von Gerüchten über den Finanzier. So kolportierte man bereits 1830, dass Nathan Rothschilds Erfolg auf einen sagenhaften hebräischen Talisman zurückzuführen sei. Aus derselben Zeit stammt die unzutreffende Geschichte, nach der Nathan Rothschild durch Kursmanipulationen im Zusammenhang mit der Schlacht bei Waterloo (s. u.) ein Vermögen gemacht habe. Tatsächlich unterschied sich Nathan Rothschild in seinem Finanzgebaren nicht von dem seiner Konkurrenten (siehe den Abschnitt Aufstieg unter Nathan Mayer Rothschild), besaß aber offensichtlich ein sehr gutes Gespür für die Funktionsweise der Finanzmärkte. Beim schnellen Aufstieg des Hauses Rothschilds spielte außerdem die gute Vernetzung der europäischen Niederlassungen der fünf Rothschild-Brüder eine erhebliche Rolle. Kalman Rothschild (1788–1855), der sich später Carl Mayer von Rothschild nannte, ging in Salomons Auftrag 1821 nach Neapel. Dort hatte er die Finanzen der österreichischen Truppen zu überwachen. Er eröffnete die sizilianische Rothschild-Dependance, zu deren Kunden unter anderem die Päpste, die Könige von Sizilien, weitere italienische Fürsten und der sardische Ministerpräsident Cavour gehörten. Carl lebte sowohl in Frankfurt als auch in Neapel, wo eines seiner Anwesen, die Villa Pignatelli, Besucher aus ganz Europa anzog. In seinen letzten Lebensjahren führte er die Filiale in Neapel jedoch nur noch von Frankfurt aus. Nach seinem Tod 1855 übernahm sein dritter Sohn Adolphe Carl diese Niederlassung, bis sie 1863 aufgrund der politischen Einigung Italiens geschlossen wurde. Jakob Rothschild (1792–1868) war der jüngste der Brüder. Er ging 1812 nach Paris und etablierte dort Rothschild Frères zu einer der ersten Bankadressen und nannte sich fortan James de Rothschild. Als Berater von zwei französischen Königen wurde er der einflussreichste Bankier des Landes. In den folgenden Kriegen unter Napoleon III. spielte er eine wichtige Rolle bei der Finanzierung des Eisenbahnbaus und dem Bau von Bergwerken, was Frankreich dabei half, den wirtschaftlichen Rückschlag nach dem verlorenen Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 zu überwinden und zu einer Industriemacht zu werden. 1982 wurde die Bank zusammen mit anderen Banken durch die Regierung François Mitterrands verstaatlicht. Das Nachfolgeinstitut \"Rothschild & Cie Banque\" ist eine Neugründung durch David René de Rothschild, sie stellt heute den französischen Teil der Rothschild Bankgruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunikation.", "content": "Im Gegensatz zu heute war es im 19. Jahrhundert sehr schwierig und kostenintensiv, schnell und zuverlässig geschäftsrelevante Informationen zu beschaffen. Somit mussten auch die fünf Söhne von Mayer Amschel Rothschild ihr Informationsnetzwerk in demselben Maß entwickeln und ausbauen, wie sie ihre Aktivitäten über ganz Europa ausweiteten. Beginnend in den letzten Jahren der napoleonischen Herrschaft tauschten die fünf Brüder nahezu täglich private und geschäftliche Korrespondenz aus. Schnell erweiterte man das Netzwerk auch auf außerfamiliäre Personen, in der Regel andere Bankiers, zu denen man besonders vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen pflegte (z. B. Sal. Oppenheim in Köln, Bleichröder in Berlin). Einige dieser so genannten „Agenten“ gab es auch außerhalb Europas. Während Briefe der Rothschilds untereinander bis in die 1850er Jahre fast ausschließlich im sogenannten Judendeutsch abgefasst waren, schrieben familienfremde Kontaktpersonen meist auf Deutsch und Französisch und ab den 1830er Jahren auch auf Englisch. Um ein möglichst hohes Maß an Schnelligkeit und Geheimhaltung zu gewährleisten, bauten die Rothschilds ein eigenes, effektives, aber auch kostenintensives Kuriersystem auf. Zum Transport wurden Pferde, Kutschen, Brieftauben und Schiffe eingesetzt, die Geheimhaltung sollte durch Codewörter und Verschlüsselungen gewährleistet werden. Sehr schnell wuchs die Größe und Qualität des Nachrichtensystems der Rothschilds, so dass es nicht nur mit demjenigen von Wettbewerbern, sondern auch mit dem ganzer Staaten vergleichbar war. Der Niedergang setzte erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Einführung von Telegrafendiensten ein, da nun Kuriersysteme einerseits technisch überflüssig waren und andererseits größere Bevölkerungskreise nun günstig, schnell und zuverlässig an Informationen gelangen bzw. diese weiterleiten konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandtschaftsheiraten.", "content": "Als sich aus den Niederlassungen der fünf Söhne Mayer Amschel Rothschilds eigenständige Familienzweige herauszubilden begannen, stieg in der Familie Rothschild das Bedürfnis, den Zusammenhalt auch für die Zukunft zu sichern. Enge Familienbande wurden als Voraussetzung für den Erhalt der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Spitzenposition der Familie betrachtet. Man übernahm daher den in der europäischen Oberschicht bis in das 19. Jahrhundert üblichen Brauch, Vettern und Cousinen des ersten und zweiten Grades gezielt miteinander zu verheiraten (siehe Parallelcousinen- und Kreuzcousinenheirat). Den Anfang machte James de Rothschild am 11. Juli 1824, als er die Tochter seines Bruders Salomon, Betty von Rothschild, in Frankfurt heiratete. In der Generation der Kinder und Enkel der fünf Brüder wurde die Verwandtschaftsheirat fast zur Regel. Von 21 Ehen, die zwischen 1824 und 1877 von Nachfahren von Mayer Amschel Rothschild abgeschlossen wurden, waren bei 15 beide Ehepartner direkte Nachkommen von ihm. So blieb nicht nur der Zusammenhalt gewahrt, auch die beträchtlichen Mitgiften blieben in der Familie. Zudem konnte der Einfluss Fremder auf das Familiengeschäft verhindert und die Beibehaltung des jüdischen Glaubens gesichert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nachfahren Mayer Amschel Rothschilds.", "content": "Die fünf Söhne Mayer Amschel Rothschilds wurden 1817 geadelt und 1822 in den österreichischen Freiherrnstand erhoben. Sie gründeten in ausländischen Metropolen wichtige Zweige dieser Dynastie.", "section_level": 1}, {"title": "Besitz und kultureller Einfluss.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weingüter.", "content": "Die Weingüter der Familie genießen bis heute Weltruf. Nathaniel de Rothschild, dritter Sohn Nathans, erwarb 1853 Château Brane-Mouton. James erwarb 1868, kurz vor seinem Ableben, das renommierte Château Lafite-Rothschild. Edmond Rothschild wiederum wurde 1873 Eigentümer von Château Clarke und Château Malmaison, im Jahr 1879 erwarb er auch das benachbarte Château Peyre Lebade. Eine Sammlung von über 15.000 Flaschen an Rothschild-Weinen findet sich im englischen Waddesdon Manor, einem in seiner Architektur, Gartenanlage und Kunstsammlung einmaligen Familiensitz der Rothschilds, 1874 errichtet von Ferdinand von Rothschild. Das Weingut Château Lafite-Rothschild steht derzeit unter Leitung von Éric de Rothschild.", "section_level": 2}, {"title": "Schlösser.", "content": "Mit ihrem Einrichtungs- und Lebensstil waren die Rothschilds stilbildend. Sie begründeten den Goût Rothschild, der sich durch die Verwendung edelster Materialien und opulenter Einrichtungsgegenstände auszeichnete. Häufig wurden Antiquitäten aus der Zeit des Ancien Régime neu verwendet. In der Architektur herrschte bei den Rothschilds der Stil der Renaissance vor.", "section_level": 2}, {"title": "Die Rothschilds als Gegenstand von Hetzkampagnen und Verschwörungstheorien.", "content": "Die Familie Rothschild ist seit ihren Anfängen als Faktor der europäischen Wirtschaft Gegenstand zahlreicher Karikaturen und polemischer Schriften bis hin zu Hetzkampagnen und Verschwörungstheorien. Diese zeichnen sich in der Regel durch einen mal verdeckten, mal offenen Antisemitismus aus. Der Name \"Rothschild\" wird häufig als Symbol für den Zionismus verwendet und dazu, die angebliche Allmacht des Weltjudentums über das internationale Finanzwesen zu illustrieren. Als einer der Ersten griff Honoré de Balzac die Rothschilds öffentlich an. In seiner Erzählung \"Das Haus Nucingen\" (1838) karikiert er James de Rothschild in dem arroganten, rücksichtslosen und groben Bankier Nucingen, der seinen Reichtum durch betrügerische Bankrotte erwirbt. Auf diese Erzählung geht wohl auch die bis heute umlaufende Geschichte zurück, die Familie Rothschild habe ihren Reichtum durch eine Spekulation auf den Ausgang der Schlacht bei Waterloo erworben. Danach habe Nathan Rothschild dank eines effizienten Informationsdienstes bereits vor der britischen Regierung vom siegreichen Ausgang der Schlacht erfahren und daraufhin seine Aktien verkauft, um andere Anleger glauben zu machen, er sei im Besitz von Information über eine britische Niederlage. Es sei danach zu Panikverkäufen und starken Kursverlusten gekommen, die Nathan dazu genutzt habe, die Wertpapiere billig aufzukaufen. Nach dem Eintreffen der Siegesnachricht habe er dann von einem enormen Kursanstieg profitiert. Georges Dairnvaell brachte diese unwahre Geschichte 1846 in seinem Pamphlet \"Die erbauliche und kuriose Geschichte von Rothschild I., König der Juden\" erneut in Umlauf. Später, zur Zeit des Nationalsozialismus, wurde sie durch den unverhüllt antisemitischen deutschen Propaganda-Film \"Die Rothschilds\" verbreitet. Zudem war bereits im 19. Jahrhundert das Gerücht aufgekommen, Nathan Mayer Rothschild habe einen französischen General bestochen, um den britischen Sieg sicherzustellen. Der Verfasser der deutschen Nationalhymne August Heinrich Hoffmann von Fallersleben veröffentlichte 1843 das Gedicht \"Bescheidenheit führet zum Höchsten der Welt\", in dem er die Rothschilds als unbescheidene „Juden der Könige“ und „Gläubiger der Herren“ bezeichnete. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Einfluss der Rothschilds mit dem regierender Monarchen verglichen. Sie galten als Teil einer Geldaristokratie, die dank ihrer Wirtschaftsmacht zum Erhalt bestehender Regierungen beitrug, sich keiner Nation patriotisch verpflichtet fühlte und selbst den Sturz von Monarchen wie etwa dem französischen König Karl X., mit denen sie enge Beziehungen pflegte, schadlos überstand. „Geld ist der Gott unserer Zeit und Rothschild ist sein Prophet“, schrieb Heinrich Heine im März 1841. Alphonse Toussenel, ein französischer Journalist und Schriftsteller, verband in dem 1846 erschienenen Buch \"Die Juden, Könige der Epoche: Eine Geschichte des Finanzfeudalismus\" seine Kritik an den Konditionen, zu denen James de Rothschild die Konzession an der Bahnlinie von Paris nach Belgien erwerben konnte, mit einem Argument gegen das Judentum an sich: Frankreich sei „an die Juden verkauft“ worden, und die Eisenbahnlinien ständen direkt oder indirekt unter der Kontrolle von „Baron Rothschild, der König der Finanzwelt, ein Jude, der von einem sehr christlichen König zum Baron gemacht wurde“. Sehr früh glaubte man an die Macht der Rothschilds, auf Grund ihrer finanziellen Mittel Kriege zu verhindern. 1828 schrieb Fürst Pückler-Muskau, ohne die Rothschilds scheine „keine Macht in Europa Krieg führen zu können“. Vergleichbare Äußerungen findet man auch bei Ludwig Börne, österreichischen Diplomaten und Antisemiten wie Alphonse Toussenel, der dazu schrieb: „Der Jude spekuliert auf den Frieden, das heißt auf die Hausse, und das erklärt, warum der Frieden in Europa schon 15 Jahre währt.“ Die Bereitschaft und die Fähigkeit, einen Krieg zu verhindern, wird aus heutiger Sicht positiv bewertet. Im 19. Jahrhundert sah man im Krieg jedoch ein legitimes politisches Mittel und der den Rothschilds aus Geschäftsinteresse unterstellte Pazifismus stieß auf Kritik. Während der italienischen Unabhängigkeitskriege schrieb Earl Shaftesbury, dass es „merkwürdig, beängstigend, erniedrigend“ sei, dass „das Geschick dieser Nation der Spielball eines ungläubigen Judens ist“. Auf vergleichbare harsche Kritik stieß der Einsatz von August Belmont, dem Agenten der Rothschilds in Nordamerika, für Friedensverhandlungen zwischen den Parteien des Sezessionskrieges. Verschwörungstheorien, in denen der Familie Rothschild eine Rolle zugesprochen wird, gibt es bis heute. In unterschiedlichen Versionen existiert die Theorie, die Rothschilds leiteten oder beteiligten sich an einer entweder jüdischen, freimaurerischen, illuminatischen oder außerirdischen Verschwörung, häufig mit den in diesem Umfeld üblichen Ähnlichkeiten oder unkritischen Bezugnahmen auf die längst als Fälschung entlarvten \"Protokolle der Weisen von Zion\". Ebenfalls als Quelle für derartige Theorien werden die allgemein nicht als authentisch angesehenen sogenannten Rakowski-Protokolle genannt. Ein Mitglied der AfD veröffentlichte im Jahr 2015 eine Collage von Jacob Rothschild, die diesen mit dem bösartigen Geschäftsmann Mr. Burns aus der TV-Serie \"Die Simpsons\" vergleicht und dessen Familie als geldgierige Kriegsfinanzierer darstellt. Ein Parteikollege stellte Strafanzeige wegen Volksverhetzung.", "section_level": 1}, {"title": "Das Bankhaus Rothschild und seine Finanzgruppen heute.", "content": "Ein zentrales Bankhaus bzw. ein Netzwerk von eng miteinander kooperierenden Banken im gemeinsamen Besitz der Familie Rothschild gibt es heute nicht mehr. Stattdessen existieren drei Finanzgruppen, die von unterschiedlichen Familienzweigen der Rothschilds kontrolliert werden und sich teilweise durch zahlreiche Schachtel- und Querbeteiligungen auszeichnen. Zwischen den drei Finanzgruppen bestehen vereinzelt gegenseitige Minderheitsbeteiligungen. Die größte dieser Gesellschaften stellt die Rothschild & Co. (bis September 2015 „Paris-Orléans SA.“) dar. Durch die Fusion der Bankaktivitäten des britischen und französischen Zweiges der Familie Rothschild im Januar 2008 wurde dieses Unternehmen zur zentralen Holdinggesellschaft für die Geschäfte der britischen und französischen Rothschilds in den vier Bereichen: Investment-Banking, Corporate-Banking, Private Banking (Vermögensverwaltung) und Private-Equity (Unternehmensbeteiligungen). Das Unternehmen wurde 1838 gegründet und war ursprünglich eine Eisenbahngesellschaft. Es ist an der Börse Euronext in Paris notiert (ISIN: FR0000031684). Das Aktienkapital wird zu 47,1 % vom britischen und französischen Zweig der Familie Rothschild kontrolliert (Stand Ende März 2015). Der Rest der Aktien ist über die Börse breit gestreut. Eine zweite Finanzgruppe, die Groupe Edmond de Rothschild, wird von einem in der Schweiz ansässigen Zweig der Rothschilds kontrolliert. Sie wurde 1953 von Edmond Adolphe de Rothschild gegründet und umfasst neben mehreren Banken auch Hotels, Immobilien, Weingüter und einen Versicherungsmakler. Ein zentraler Bestandteil dieser Gruppe ist die in Genf beheimatete Banque Privée Edmond de Rothschild. Sie ist an der Schweizer Börse (SIX Swiss Exchange) notiert (ISIN: CH0001347498). Als dritte Gesellschaft unter Kontrolle eines Zweigs der Rothschilds ist die RIT Capital Partners zu nennen. Dieses Unternehmen wurde 1961 auf Initiative von Jacob Rothschild gegründet und wird seitdem auch von ihm geführt. Seit 1988 investiert RIT Capital Partners auf internationaler Ebene vorwiegend in kleinere und mittlere, börsennotierte und private Firmen. Es ist an der Londoner Börse notiert (ISIN: GB0007366395).", "section_level": 1}], "src_summary": "Rothschild ist der Name einer jüdischen Familie, deren Stammreihe sich in Deutschland ab 1500 urkundlich belegen lässt. Ihre Mitglieder sind seit dem 18. Jahrhundert vor allem als Bankiers bekannt geworden. Sie zählten im 19. Jahrhundert zu den einflussreichsten und wichtigsten Finanziers europäischer Staaten. Das Stammhaus des Bankgeschäfts war \"M. A. Rothschild & Söhne\" in Frankfurt; die Familie ist weiterhin über verschiedene Nachfolgeinstitute im Bankgeschäft tätig, hauptsächlich im Investmentbanking und der Vermögensverwaltung. Während der längsten Phasen des Jahrhunderts zwischen 1815 und 1914 war die Familie Rothschild im Besitz der weltgrößten Bank. Bis 1860 war die Firma N. M. Rothschild & Sons als eine Unternehmensgruppe mit fünf eigenständigen Niederlassungen organisiert. Die Bezeichnung \"Haus Rothschild\", das sowohl von den Familienmitgliedern als auch ihren Zeitgenossen im 19. Jahrhundert verwendet wurde, weist auf die enge Verbindung der Geschichte des Unternehmens mit der Familiengeschichte hin. Laufend überarbeitete und erneuerte Gesellschaftsverträge regelten dabei die gemeinsame Geschäftstätigkeit und die Aufteilung der daraus entstehenden Gewinne. Der Schwerpunkt der Tätigkeit des familieneigenen Bankhauses lag im 19. Jahrhundert im internationalen Anleihengeschäft. Dazu kamen der Handel mit Edelmetallen, die Annahme und Diskontierung von Handelswechseln, Devisengeschäfte und die Vermögensverwaltung für wohlhabende Privatkunden. Die Rothschilds gehörten außerdem zu den wesentlichen Geldgebern der entstehenden Bahngesellschaften.", "tgt_summary": "罗斯柴尔德家族()是一个始于迈尔·阿姆谢尔·罗斯柴尔德的富有家族。迈尔·阿姆谢尔·罗斯柴尔德原本是一个为德国法兰克福自由市黑森-卡塞尔领伯国提供服务的犹太银行家,在1760年代创建了自己的银行业务。不同于之前大部分为宫廷提供服务的犹太银行家,迈尔·阿姆谢尔·罗斯柴尔德成功地传承自己的财富。他的五个儿子分别将业务拓展至伦敦、巴黎、法兰克福、维也纳和那不勒斯,一个国际性的银行世家就此建立。", "id": 1645512} {"src_title": "Arcachon", "tgt_title": "阿卡雄", "src_document": [{"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "2017 schätzte das französische Institut für Statistik INSEE die Einwohnerzahl von Arcachon auf ca. 11.284.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Der Badeort an der Biskaya liegt im Regionalen Naturpark Landes de Gascogne am südlichen Ufer des Bassin d’Arcachon etwa 60 Kilometer südwestlich von Bordeaux. Südlich der Villenvororte \"Le Pilat Plage\" und \"Pyla sur Mer\" (welche administrativ schon zur Nachbargemeinde La Teste-de-Buch gehören) an der Beckenausfahrt zum Atlantik befindet sich die höchste Düne Europas, die Dune du Pilat mit etwa 110 m Höhe, einer Länge von 2,7 Kilometern und einer Fußbreite von rund 500 m.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Arcachon war lange Zeit nur ein bedeutungsloses Fischerdorf. Die Entwicklung zum Luxusbadeort fand im 19. Jahrhundert statt. Bedeutenden Anteil daran hatten die aus Bordeaux stammenden Brüder Émile Pereire und Isaac Pereire, die als Großinvestoren auftraten. Das 1853 errichtete Strandcasino, nach seinem Erbauer auch Château Deganne genannt, sowie das 1977 nach langem Niedergang abgebrannte Maurische Casino waren Wahrzeichen dieser Blütezeit. 1856–1860 entstand auch die Basilika Notre-Dame neben der historischen Seemannskapelle.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Stadt und ihr Becken sind bekannt für Austernzucht. Austern und andere Meeresfrüchte sind auch prominent auf den Speisekarten der örtlichen Gastronomie vertreten. Viele Restaurants und Bars sind direkt an der Strandpromenade angesiedelt. Das Tourismusbüro in Arcachon empfängt jedes Jahr 150.000 Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Stadt wurde schon 1841 durch die Bahnstrecke Lamothe–Arcachon an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Von 1911 bis 1930 verkehrte hier auch die elektrische Straßenbahn Tramway Arcachon von sieben Kilometern Länge; sie besaß fünf Triebwagen und drei Beiwagen. Zwischen 1913 und 1948 war auch die Standseilbahn Arcachon in Betrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arcachon (okzitan.: \"Arcaishon\") ist eine französische Stadt mit Einwohnern (Stand ) im Département Gironde in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie ist die Unterpräfektur des gleichnamigen Arrondissement und gehört zum Kanton La Teste-de-Buch.", "tgt_summary": "阿卡雄(),又称阿尔卡雄,是法国吉伦特省的一个市镇,位于该省西南部,阿卡雄湾西南部突出部分。阿卡雄也是吉伦特省的一个副省会,下辖阿卡雄区。该市镇总面积7.56平方公里,2009年时的人口为11441人。", "id": 2272634} {"src_title": "Linke Opposition in der Sowjetunion", "tgt_title": "左翼反对派", "src_document": [{"title": "Lenins Tod und das Testament.", "content": "Nach dem Tod Wladimir Iljitsch Lenins, der unumstrittenen Führungsfigur der bolschewistischen Bewegung und des Initiators der Oktoberrevolution von 1917, am 21. Januar 1924 spielte sich ein Kampf um die politische Macht im sowjetischen Staatsapparat ab. Neben Lenin galt der Volkskommissar für Kriegswesen und Bürgerkriegsheld Leo Trotzki als bekanntester und populärster Sowjetführer, zumal er schon in der Revolution 1905 als Vorsitzender des Petrograder Sowjets fungiert und im Oktober 1917 den Sturz der Provisorischen Regierung durch die Bolschewiki vorbereitet hatte. Die Übernahme der Nachfolge Lenins durch Trotzki galt deshalb in weiten Teilen der sowjetischen Partei sowie der kommunistischen Weltbewegung als wahrscheinlichste Option. Misstrauen schlug Trotzki allerdings wegen seiner früheren Zugehörigkeit zur mit den Bolschewiki rivalisierenden Gruppe der Menschewiki sowie seiner langjährigen und oft erbittert geführten Auseinandersetzungen mit Lenin vor 1917 entgegen. Zudem hatten sich bereits in den letzten Lebensjahren Lenins Konflikte zwischen Trotzki und anderen Parteiführern hinsichtlich inhaltlicher Differenzen angebahnt. Während Trotzki mit seinem konsequenten Internationalismus und der Theorie der permanenten Revolution für eine möglichst schnelle Ausbreitung revolutionärer Erhebungen und Machteroberungen durch kommunistische Bewegungen im Rahmen der sich ab 1917 in verschiedenen europäischen Ländern vollziehenden Weltrevolution stand, vertraten beispielsweise Stalin und Bucharin deutlich gemäßigtere Positionen und zogen eine umfassende Konsolidierung der Sowjetmacht in Russland einer internationalen Revolutionsstrategie vor. Nicht zuletzt deshalb ging die faktische Nachfolge Lenins im Frühjahr 1924 an ein Kollegium aus Sinowjew, dem Vorsitzenden des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale und Leiter des Petrograder Sowjets, Kamenew, einem engen Mitarbeiter Lenins, und Stalin, der sich bis dato immer im Hintergrund gehalten hatte. Letzterer sicherte sich rasch die führende Rolle in diesem Triumvirat, dessen Hauptziel einzig und allein die Verhinderung Trotzkis an der Parteispitze war. Lenin selbst hatte ein Testament hinterlassen, das im Mai 1924 erstmals in den Führungsgremien der Partei verlesen wurde. Obwohl auch hier kein Nachfolger persönlich genannt wurde, musste Trotzki nach wie vor als Favorit gehandelt werden, zumal Lenins Urteil über ihn als insgesamt positiver aufgefasst wurde („fähigster Mann im gegenwärtigen ZK“), als jenes über Stalin. Nicht zuletzt wegen der negativen Beurteilung Stalins und der Kritik an anderen hochrangigen Parteiführern, zum Beispiel dem Wirtschaftstheoretiker Bucharin („Seine theoretischen Anschauungen können nur mit sehr großen Bedenken zu den völlig marxistischen gerechnet werden, denn in ihm steckt etwas Scholastisches (er hat die Dialektik nie studiert und, glaube ich, nie vollständig begriffen)“), wurde das Testament unter Verschluss gehalten und nicht parteiöffentlich zugänglich gemacht. Für Trotzkis Position im Machtkampf um Lenins Nachfolge bedeutete dies einen herben Rückschlag.", "section_level": 1}, {"title": "Stalins Macht und der Aufstieg der Bürokratie.", "content": "Stalins wachsende Macht beruhte vordergründig auf der Informationsfülle, die ihm sein Amt in der Arbeiter- und Bauerninspektion gab. Stalin konnte so in sämtliche Dienststellen und Verwaltungszweige hineinblicken und Informationen sammeln, die er gegen seine Gegner verwendete. Hinzu kam der zunächst eher unbedeutende Posten als Generalsekretär der Partei, der auf dem XI. Parteitag im Jahre 1922 geschaffen wurde, und der bald ein Bindeglied zwischen der Zentralen Kontrollkommission (ZKK) und dem Zentralkomitee (ZK) beziehungsweise dem Politbüro des Zentralkomitees darstellte. Dies verschaffte Stalin zudem Einfluss auf die – zunächst noch harmlosen und für die Parteimitglieder ungefährlichen – Parteisäuberungen. Die sozialen Ursachen für den Aufstieg Stalins und der Bürokratie als gesellschaftliche Schicht im postrevolutionären Russland wurden von Trotzki und der Linken Opposition allerdings wesentlich tiefgründiger analysiert (wenn auch nur in Ansätzen der späteren – vollständigen – Stalinismus-Analyse Trotzkis aus den 1930er Jahren). Trotzki machte vor allem die Verwüstung des Landes durch insgesamt sieben Jahre Krieg, die ökonomische Rückständigkeit Russlands im Vergleich zu den hochentwickelten kapitalistischen Staaten West- und Mitteleuropas oder Nordamerikas und die imperialistische Umkreisung des vorerst einzigen Arbeiterstaates weltweit für eine allgemeine Notsituation verantwortlich, in deren Folge die politische Herrschaft nicht mehr von der Arbeiterklasse und ihren Vertretern, sondern von einer neuen Schicht aus Bürokraten aus dem Funktionärsapparat der Partei, der Leitungsebene der Betriebe und der Armee ausgeübt werde. Während – so Trotzki – also die sozialen Grundlagen der Oktoberrevolution weiterhin erhalten bleiben (Verstaatlichung der Industrie, Ansätze einer Planwirtschaft und staatliches Außenhandelsmonopol), findet auf politischer Ebene ein konterrevolutionärer Vorgang statt, der seinen Ausdruck in der Machtverschiebung von der Masse der Arbeiter und Bauern auf die kleine Kaste der Bürokratie findet. Dementsprechend vertreten die Repräsentanten der Bürokratie in der Parteiführung auch keine revolutionäre Politik auf internationalistischer und klassenkämpferischer Grundlage, sondern sind in erster Linie an der Erhaltung des Status quo und ihrer eigenen Macht und Privilegien interessiert. Stalin fungiere als idealer Fürsprecher der Bürokratie und sei deren bester Ausdruck in der Führung der Kommunistischen Partei. In diesem Kontext sei auch die These vom „Aufbau des Sozialismus in einem Land“ zu sehen, die Ausdruck eines großrussischen Chauvinismus und nationaler Borniertheit sei und deshalb im Gegensatz zum revolutionär-sozialistischen Anspruch und Programm der Bolschewiki stehe.", "section_level": 1}, {"title": "Die Linke Opposition 1923–1927.", "content": "Lenins schon in seinem Testament vorgebrachten Warnungen vor einer hegemonialen Rolle Stalins innerhalb der Kommunistischen Partei wurden inhaltlich bereits am 15. Oktober 1923 vorweggenommen, als 46 hochrangige sowjetische Parteifunktionäre in der sogenannten „Erklärung der 46“ vor immer deutlicher erkennbaren Verwerfungen und Missständen in Partei und Staat warnten, die mit dem Aufstieg der Bürokratie einhergingen: Diese Erklärung kann als Ausgangspunkt der von nun an beginnenden organisierten innerparteilichen Opposition gegen den aufkommenden Stalinismus gesehen werden. Ausgehend von der in ihr geäußerten Kritik bildete sich fortan um Leo Trotzki die Linksopposition innerhalb der KPdSU (B), die konträr zu Stalins Wirtschafts-, Staats- und Außenpolitik stand. Anfangs noch als eher lockere Gruppierung um Trotzki herum, wurde die Opposition mit der zunehmenden Verdrängung Trotzkis aus der ersten Reihe der bolschewistischen Partei ab Anfang 1925 und dem späteren Übertritt Sinowjews und Kamenews in ihre Reihen organisatorisch gefestigter und trat einheitlicher auf. Zunehmend positionierte sie sich allgemein und öffentlich zu grundlegenden Fragen der sowjetischen Politik, die immer mehr von Stalin und der ihn umgebenden Riege aus Parteifunktionären gelenkt wurde. Zentrale Forderungen wurden von der Opposition bei Fragen der Wirtschaft, des Umgangs mit der Bauernschaft, der innerparteilichen Demokratie und der internationalen Lage aufgestellt. Insgesamt sollte vor allem eine rasche Industrialisierung und die schnelle Kollektivierung der Landwirtschaft bei gleichzeitig stärkerer Belastung der wohlhabenderen Bauern die Situation der Bevölkerung verbessern. Die zunehmende Bürokratisierung des Staatsapparats wurde mit der Rückkehr zur Rätedemokratie beantwortet. Die Fehlschläge in der Außenpolitik, zum Beispiel das Scheitern der ersten chinesischen Revolution, wurden dem stalinistischen Wirken in der Kommunistischen Internationale zugeschrieben. Im Januar 1925 wurde Leo Trotzki vom Amt des Volkskommissars für Kriegswesen enthoben, mit dem seine Person bis dahin untrennbar verknüpft war. In der Folgezeit setzte sich seine zunehmende Isolierung in Partei und Staat fort. War Trotzki bis Anfang 1925 noch Führer von Millionen von Soldaten in der Roten Armee und weiteren Millionen in der Kommunistischen Internationale gewesen, so musste er sich ab Mai dieses Jahres mit den Ämtern eines Chefs der elektrotechnischen Verwaltung und des Vorsitzenden der wissenschaftlich-technischen Verwaltung der Industrie abgeben, vergleichsweise niedrige Tätigkeitsbereiche für den weltweit bekannten Revolutionär. Eine bedeutende Wende stellte sich erst im Frühjahr 1926 ein. Schon im Vorjahr waren die Gegensätze in dem Triumvirat Stalin, Sinowjew und Kamenew offen aufgebrochen und letztere entfernten sich von Stalin. Die Möglichkeit eines oppositionellen Blocks aus der Linken Opposition Trotzkis und Sinowjew und Kamenew, die weitgehend die Kontrolle über die größten Parteigliederungen Leningrad und Moskau hatten, wurde nun offener diskutiert, stieß jedoch anfangs auf Ablehnung im Lager Trotzkis. Dieser berichtet in seiner Autobiographie unter anderem davon, dass bei internen Diskussionen über die Frage eines Zusammengehens mit Sinowjew und Kamenew von einigen Oppositionellen sogar kurzzeitig die Bildung eines Blocks Trotzki-Stalin gegen Sinowjew-Kamenew erwogen wurde, was jedoch aufgrund grundsätzlicher politischer Überlegungen schnell abgelehnt worden sei. Im weiteren Verlauf des Jahres verschärfte sich der Kampf zwischen der Stalin-Fraktion und der nun Vereinigten Opposition zusehends. Am 16. Oktober 1926 musste die Opposition eine Erklärung abgeben, in der sie zusicherte, von Handlungen abzulassen, die die Gefahr einer Spaltung der Partei erzeugen könnten. Um die Jahreswende 1926/1927 war sie – so Trotzki – weitgehend geschwächt und Sinowjew und Kamenew befanden sich kurz vor der Kapitulation gegenüber den Stalinisten. Erst die Katastrophe in China Anfang 1927 brachte den innerparteilichen Kampf auf eine neue und bis dahin ungekannte Stufe. Stalin sah in China trotz der immer wieder auflodernden Arbeiterkämpfe keine sozialistische Perspektive. Deswegen zwang er die Kommunistische Partei Chinas zu einem antiimperialistischen Bündnis mit der bürgerlichen, rechten Kuomintang. Im Laufe der Jahre benutzte die Kuomintang vor allem nach dem Führungswechsel von Sun Yat-sen zu Chiang Kai-shek dieses Bündnis, um entschieden gewaltsam gegen die Kommunisten vorzugehen. Im April 1927 ließ sie circa 2000 chinesische Kommunisten in Shanghai in einem geplanten Massaker ermorden. Die Parteistrukturen der KPCh in Shanghai wurden vollständig zerschlagen. Auf einer Sitzung des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale, die in der zweiten Maihälfte 1927 in Moskau stattfand, kam dieser Misserfolg in der sowjetischen China-Politik an die Öffentlichkeit. Der stalinistische Apparat kam dadurch zunehmend in Bedrängnis. Eine am 26. Mai 1927 übergebene Erklärung, der sich noch 83 oppositionelle Parteifunktionäre anschlossen, verstärkte den Druck auf Stalins Apparat. Die oppositionelle Propaganda wurde folglich immer intensiver; sie überschwemmte die Organisationen in Gestalt von Flugblättern, Broschüren und anderen Materialien und forderte den Abbau der Autorität des ZK. Nur noch die Furcht vor Sanktionen hinderte viele daran, ihre Meinung auszusprechen. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Vereinigte Opposition aus bis zu 8000 Anhängern, vor allem in den großen Parteiorganisationen in Moskau und Leningrad. Die Stärke der Opposition in der innerparteilichen Debatte führte zudem zu vereinzelten Forderungen aus ihren Reihen, eine neue Partei zu gründen. Trotzki stellte sich allerdings gegen diese Pläne, da eine neue Partei keine Massenbasis hätte und die Bürokratie nur ein Übergangsregime sei. Auf den Druck der Linken Opposition antworteten Stalin und seine Anhänger mit einem Linksruck, um sich Zeit zu verschaffen. Es folgten zudem Diffamierungen der Oppositionellen in Presse und Partei: Ende Juli 1927 bezeichnete Stalin sie als „Führer der Faschisten“. Versammlungen der Opposition mussten zunehmend konspirativ abgehalten werden, da öffentliche Kundgebungen von der Geheimpolizei GPU regelmäßig auseinandergetrieben wurden. Trotzki beschrieb die Situation im Spätsommer und Herbst 1927 in seiner Autobiographie \"Mein Leben\" unter anderem so: In einer Sitzung des Gemeinsamen Plenums des ZK und ZKK in Moskau im selben Jahr von Stalins Äußerung versuchte man, die Opposition zu einer Mitarbeit im Apparat und einer öffentlichen Entschuldigung zu zwingen, um einen offenen Bruch (vorerst) zu verhindern. Die Oppositionellen lehnten ein Eingehen auf diese Forderung ab. Das Plenum entschied sich deshalb dafür, für den Ausschluss Trotzkis und Sinowjews aus dem ZK zu stimmen, wie viele Staatsbeamte schon vorher forderten.", "section_level": 1}, {"title": "Unterdrückung und Wirken nach 1927.", "content": "Anfang September 1927 legte die Opposition der Parteiführung eine \"Plattform der Vereinigten Opposition\" zur Diskussion vor. Unter anderem wurde eine Reform des schwerfälligen Parteiapparats und der Wirtschaftsverwaltung gefordert. Ab diesem Zeitpunkt steigerten sich die massiven Repressalien des stalinistischen Regimes. Es fanden immer wieder Hausdurchsuchungen und Verhaftungen statt, man hetzte in der Presse gegen die Oppositionellen, oppositionelle Arbeiter wurden aus den Betrieben entlassen, es kam zu Parteiausschlüssen. Die Verbreitung der Streitschrift vom September wurde verboten. Jeder Ansatz von oppositioneller Demonstration wurde im Keim erstickt. Der XV. Parteitag am 2. Dezember 1927 wurde genutzt, um sämtliche Oppositionellen in der Parteiführung auszuschließen. Sie wurden schließlich verbannt. Die Sinowjewisten und Kamenewisten schlossen sich unter dem Druck massiver Repressalien den Stalinisten an. Das Ende der Opposition als einheitlicher Organisation war damit besiegelt. Auch die sogenannte Rechte Opposition, die sich gegen die Beendigung der Neuen Ökonomischen Politik (NEP) und die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft ausgesprochen hatte, wurde Anfang 1929 von Stalin und seinen Anhängern zerschlagen, obwohl ihre Protagonisten sich vorher an Stalins Kampagne gegen Trotzkis Linksopposition beteiligt hatten. Mit der Kapitulation der Rechten war auch der letzte offizielle innerparteiliche Widerstand gegen Stalins unumschränkte Machtansprüche gescheitert. Obwohl die organisierten oppositionellen Strömungen in der sowjetischen Kommunistischen Partei bis Ende der 1920er Jahre ausgeschaltet waren, endeten ihre Aktivitäten nicht, sondern verlagerten sich aufgrund der gesteigerten staatlichen Repressalien nur zunehmend in den Untergrund, wobei eine Ausdifferenzierung und Zersplitterung festzustellen ist, die mit den durch die illegalisierten Aktivitäten einhergehenden Begleitumständen der politischen Arbeit erklärt werden kann. Die Verbindungen zwischen den oppositionellen Gruppen in den einzelnen Städten und Regionen rissen ab, ihre Führer mussten entweder kapitulieren und standen deshalb für Widerstandsarbeit nicht mehr zur Verfügung, oder waren ins Exil getrieben worden (so zum Beispiel Leo Trotzki selbst). Die Kritiker der stalinistischen Herrschaft mussten von nun an auf sich alleine gestellt arbeiten und erhielten keine Weisungen mehr von einer politischen Führung, was einheitliche politische Aktionen und Analysen fast unmöglich machte. Dennoch erreichten oppositionelle Aktivitäten Anfang der 1930er Jahre mit der immer spürbarer werdenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in der UdSSR und Bauernaufständen in ihren ländlichen Regionen (als Folge der überhasteten Kollektivierungskampagne der stalinistischen Führung ab 1929) sowie Streiks in den Industriezentren einen neuen Höhepunkt. Der russische Historiker Wadim S. Rogowin berichtet in diesem Zusammenhang von einem Treffen Oppositioneller in einer Moskauer Wohnung im Jahre 1932, an dem auch Grigori Sinowjew und Lew Kamenew teilgenommen und dabei zugestanden haben sollen, dass ihre Kapitulation vor Stalin fünf Jahre zuvor der schlimmste Fehler ihres Lebens gewesen sei und jetzt nach Möglichkeiten gesucht werden müsse, um mit Trotzki Kontakt aufzunehmen und Stalin zu entfernen. Schon 1931 hatte der ehemalige Volkskommissar für Post- und Telegraphenwesen und Trotzki-Anhänger Iwan Smirnow bei einem offiziellen Termin in Berlin Kontakt mit Trotzkis Sohn, Leo Sedow, aufgenommen und mit ihm verschiedene Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen Trotzki und seinen im Untergrund tätigen sowjetischen Anhängern ausgelotet. Diese Beispiele zeigen deutlich auf, dass von einem Ende der Aktivitäten der Linken Opposition nach ihrer offiziellen Zerschlagung 1927 keine Rede sein kann. Ein weiterer bedeutender Versuch der Organisierung sozialistischer Opposition gegen Stalin ist ebenfalls im Jahre 1932 zu verorten. Der Parteifunktionär Martemjan Nikititsch Rjutin war noch 1927 als erbitterter Gegner der Linken Opposition und Verbündeter Stalins im Kampf gegen sie aufgetreten. Dennoch geriet er in der Folgezeit in scharfe Konflikte mit der Stalin-Führung und begann oppositionelle Aktivitäten im Untergrund zu entfalten. Am 21. August 1932 fand im in der Nähe von Moskau gelegenen Dorf Golowino eine Versammlung statt, auf der Rjutin mit seinen Anhängern eine eigene Gruppierung unter dem Namen „Union der Marxisten-Leninisten“ gründete und ein Manifest verfasste, das nachfolgend vor allem am Moskauer Institut der Roten Professur zirkulierte. Hierin hieß es unter anderem: „Dem Staat ist der Maulkorb angelegt worden, überall herrscht Unrecht, Willkür und Gewalt, jeder Arbeiter und Bauer ist bedroht. Die revolutionäre Gerechtigkeit wird mit Füßen getreten! [...] Die Krise der Sowjetmacht im engeren Sinne des Wortes kommt in erster Linie in der Krise der sowjetischen Demokratie zum Ausdruck. Die Sowjetdemokratie ist durch die persönliche Diktatur Stalins verdrängt und ersetzt worden.“ Die GPU deckte Rjutins Organisation schnell auf und verhaftete ihn bereits am 22. September 1932. Er wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, jedoch schon 1937 erschossen. Anhänger von durch die GPU aufgedeckten oppositionellen Zirkeln oder Parteimitglieder, die verdächtigt wurden, mit diesen in Kontakt zu stehen, wurden für gewöhnlich in die Verbannung nach Sibirien oder Zentralasien geschickt. Erst mit dem Beginn des Großen Terrors bürgerten sich sofortige Hinrichtungen als Standardverfahren für oppositionelle Kommunisten ein. In den sibirischen Lagern selbst herrschte Anfang der 1930er Jahre rege politische Aktivität, die vielfach dokumentiert ist. So berichtet der jugoslawische Linkskommunist Ante Ciliga in seinem Buch „Im Land der verwirrenden Lüge“, das sich mit Ciligas politischen Erfahrungen und Lager-Aufenthalten in der UdSSR befasst, vom Gefängnis in Werchni-Uralsk, wo bei seiner Ankunft 1930 alleine 120 von 140 kommunistischen Häftlingen Trotzkisten (also Anhänger der Linken Opposition) gewesen seien. Artikel und Zeitschriften von Oppositionsführern wie Trotzki und Rakowski seien frei zugänglich gewesen und von den Häftlingen lebhaft diskutiert und kommentiert worden. Die Trotzkisten werden von Ciliga nochmals in unterschiedliche Richtungen eingeteilt, die sich mit der Zeit herausgebildet hätten. Streitpunkte seien bei ihnen vor allem die richtige Interpretation des Wortlauts in Trotzkis aus dem Exil eintreffenden Schriften gewesen. Die deutsche Kommunistin Susanne Leonhard machte in ihrer Veröffentlichung „Gestohlenes Leben - Schicksal einer politischen Emigrantin in der Sowjetunion“ exemplarisch die sowjetische Trotzkistin Jelena Ginsburg bekannt, die ebenfalls als Linksoppositionelle in verschiedenen Lagern eingesperrt war, bevor sie im Winter 1937 erschossen wurde. Nahezu alle führenden Mitglieder der ehemaligen Linken Opposition wurden in den Moskauer Prozessen während des Großen Terrors ermordet. Leo Trotzki selbst entfloh den Schauprozessen nur dadurch, dass er 1929 aus der UdSSR verbannt worden war. In der Folgezeit entwickelte er mit dem Trotzkismus seine eigene Weiterentwicklung des Marxismus, die eine soziale und politische Analyse des stalinistischen Systems in der Sowjetunion beinhaltete. Im Exil versuchte er die Arbeit der Linken Opposition weiterzuführen; 1929 gründete er in Paris die Zeitschrift „Бюллетень оппозиции“ (\"Bulletin der Opposition\"). Seine Theorien führten 1938 zur Gründung der Vierten Internationale in Paris. Trotzki wurde schließlich im August 1940 von einem Agenten Stalins in Mexiko ermordet, womit auch der letzte und gleichsam bedeutendste Kopf der Linken Opposition ausgeschaltet war. Antistalinistische Oppositionsgruppen auf marxistischer Basis hielten sich im Untergrund laut einigen Berichten teilweise bis zum deutschen Überfall auf die UdSSR 1941. Der Oppositionelle Eduard Dune, der im Arbeitslager Workuta eingesperrt war und während des Zweiten Weltkrieges aus der Sowjetunion floh, bestätigte solche oppositionellen Aktivitäten aus dem Umfeld der „Demokratischen Zentralisten“ 1947 in einer menschewistischen Exilanten-Zeitschrift. Im Zuge der „Entstalinisierung“ nach Stalins Tod 1953 wurde keines der Mitglieder der Linken Opposition rehabilitiert. Diese Tatsache hängt damit zusammen, dass die Forderungen der Trotzkisten auch nach Stalins Ableben die substanziellen Grundlagen der „realsozialistischen“ Staaten (Herrschaft der Bürokratie über Staat und Gesellschaft, Unterdrückung der freien Meinungsäußerung und einige weitere) anrührten und deshalb von den jeweiligen Machthabern als gefährlich eingeschätzt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Linke Opposition bezeichnet diejenigen Gruppierungen innerhalb der KPdSU (B), die in den 1920er Jahren im linksideologischen Gegensatz zu Josef Stalins Doktrin und dem damit verbundenen Aufstieg der Bürokratie im sowjetischen Partei- und Staatsapparat standen. Im Unterschied dazu existierten Gruppierungen um Nikolai Bucharin, Alexei Rykow und Michail Tomski, die von Stalin als „Rechtsabweichler“ (Rechte Opposition) bezeichnet wurden. Zur sogenannten Linken Opposition zählten zunächst vor allem die Anhänger des Gründers und Oberbefehlshabers der Roten Armee, Leo Trotzki (Trotzkisten). Im April 1926 vereinigten sie sich mit den Anhängern des Vorsitzenden der Kommunistischen Internationale, Grigori Sinowjew, und des Vorsitzenden des Politbüros, Lew Kamenew, unter dem Namen Vereinigte Opposition. Später wurde noch Timofei Sapronows radikale Gruppe der „Demokratischen Zentralisten“ dazugezählt. Nachdem die Vereinigte Opposition Ende 1927 organisatorisch weitgehend zerschlagen wurde, ging der sozialistisch motivierte Widerstand gegen das Stalin-Regime in der Folgezeit meist von konspirativ arbeitenden Gruppierungen im Untergrund und von den sibirischen Verbannungsorten der Oppositionellen aus, wo sie sich in den Lagern des Gulag organisierten. Bis auf wenige Ausnahmen wurden sämtliche Anhänger der marxistisch ausgerichteten antistalinistischen Opposition im Zuge des Großen Terrors 1936–1938 ermordet.", "tgt_summary": "左翼反对派()是布尔什维克党在1923年至1927年期间的一个派系。该派的领袖为列夫·托洛茨基。该派及其各国支持者自称国际左翼反对派。", "id": 5294} {"src_title": "Hydra (Mythologie)", "tgt_title": "勒拿九头蛇", "src_document": [{"title": "Herakles Kampf mit Hydra.", "content": "Die Hydra zu erlegen war die zweite der von insgesamt 12 Aufgaben, die Herakles im Dienste des Königs Eurystheus vollbrachte, um zu sühnen, dass er seine Frau Megara und seine Kinder in einem Wahnsinnsanfall ermordet hatte. Herakles fuhr mit Iolaos, dem Sohn seines Halbbruders Iphikles, nach Lerna. Als sie Hydra nahe ihrer Höhle auf einem Hügel bei den Quellen der Amymone entdeckten, zwang Herakles durch Schüsse brennender Pfeile die Schlange, ihren Schlupfwinkel zu verlassen. Zischend kam diese hervor, ihre neun Hälse empor gerichtet. Herakles trat ihr unerschrocken entgegen, packte sie und hielt sie fest. Sie aber umschlang einen seiner Füße. Daraufhin begann Herakles, mit seiner Keule dem Ungeheuer die Köpfe zu zerschmettern. Anfänglich hatte er keinen Erfolg damit, denn kaum hatte er einen Kopf der Hydra zerschlagen, so wuchsen an Stelle des einen Kopfes zwei neue nach. Überdies hatte die Göttin Hera der Hydra als Mitstreiter einen Riesenkrebs geschickt, der den Helden in einen Fuß biss. Herakles jedoch tötete jenen großen Krebs. Hera honorierte daraufhin später die Bemühungen des Krebses, indem sie ihn als Sternbild Krebs an den Himmel setzte. Herakles rief den Iolaos zu Hilfe. Dieser hatte schon eine Fackel gerüstet, um einen Teil des nahen Waldes damit anzuzünden. Mit den Bränden brannte er jeden der enthaupteten Hälse aus, so dass keine neuen Köpfe mehr nachwachsen konnten. Endlich schlug Herakles Hydra auch das unsterbliche Haupt ab, dieses begrub er am Wege und wälzte einen schweren Fels darüber. Den Rumpf von Hydra schlitzte er auf und in ihr Gift tauchte er seine Pfeile, die seitdem unheilbare, tödliche Wunden schlugen. Diese Arbeit wurde ihm von Eurystheus jedoch nicht angerechnet, da sein Neffe Iolaos ihm geholfen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Während der Französischen Revolution häuften sich Darstellungen des Kampfs mit Hydra. An die Stelle von Herakles trat das französische Volk. Populär war in diesem Zusammenhang die Parallelisierung des antiken Stoffs mit dem Sturm auf die Bastille.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hydra ist ein vielköpfiges Ungeheuer der griechischen Mythologie, wenn sie einen Kopf verliert, wachsen ihr zwei neue, zudem ist der Kopf in der Mitte unsterblich. Ihr Hauch soll tödlich sein. Hydra wird auch als Wasserschlange bezeichnet. Ihr Name leitet sich von \"hýdra\" „Wasserschlange, Wassertier“, zu \"hýdōr\", „Wasser“ ab.", "tgt_summary": "勒拿九头蛇(,英语:Lernaean Hydra,义为“水蛇”),又称海卓拉、许德拉,是古希腊神话里一种传说中有九个头的大蛇,存在于印欧的许多子嗣文化当中。", "id": 527123} {"src_title": "Bund der Gerechten", "tgt_title": "正义者同盟", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bund der Gerechten setzte sich vor allem aus frühsozialistischen deutschen Emigranten in Frankreich zusammen und bekannte sich zum Ziel der „Befreiung Deutschlands von Unterdrückung“ und der „Entsklavung der Menschheit“. Der Vorläufer des Bundes der Gerechten, der von Jacob Venedey geleitete Bund der Geächteten, war ein streng hierarchisch aufgebauter Geheimbund. Dominiert von Intellektuellen aus dem Kleinbürgertum, verwehrte er „einfacheren“ Mitgliedern, vor allem Handwerker­gesellen und Arbeitern, ein Mitspracherecht an der Führung. Die damit unzufriedenen Arbeiter und Gesellen bauten zwischen 1836 und 1838 die neue, politisch deutlich radikalere Organisation des Bundes der Gerechten auf. Eines der einflussreichsten Mitglieder und prägender Theoretiker des Bundes war der Schneidergeselle Wilhelm Weitling. Er propagierte nicht nur eine politische, sondern auch eine soziale Revolution im Sinne eines Umsturzes der herrschenden Eigentums­verhältnisse. Nur durch eine solche soziale Umwälzung könne das Proletariat befreit werden, wohingegen eine bloße politische Revolution lediglich die Änderung der staatlichen Verfassung bewirke. Mit seinen Thesen wandte sich Weitling vom humanitären Sozialismus der französischen Frühsozialisten ab, die beispielsweise die genossenschaftlichen Ideen von Saint-Simon und Charles Fourier vertraten. Weitling behauptete dagegen, die Interessen von Arbeiterschaft (vgl. Proletariat) und Bürgertum (vgl. Bourgeoisie) seien unvereinbar. Er sah eine der Aufgaben des Bundes der Gerechten darin, die Arbeiter politisch aufzuklären, damit sie selbständig für ihre eigenen Interessen kämpfen. Weitere bedeutende Mitglieder waren der Schuhmacher Heinrich Bauer und der frühere Student Karl Schapper. Obwohl es dem Bund der Gerechten zeitweise gelang, einige Gruppen in den deutschen Staaten ins Leben zu rufen, blieb der Einfluss des Bundes eher gering. 1839 versuchte der Bund gemeinsam mit der von Auguste Blanqui geleiteten „Gesellschaft der Jahreszeiten“ einen Aufstand gegen die seit der Julirevolution 1830 in Frankreich regierende Monarchie unter Bürgerkönig Louis-Philippe zu organisieren. Nach dessen Scheitern wurde die Zentrale des Bundes noch 1839 von Paris nach London verlegt. Unter dem Einfluss von Karl Marx und Friedrich Engels wurde der Bund der Gerechten 1847 in „Bund der Kommunisten“ umbenannt. Der zweite Kongress des Bundes der Kommunisten, der vom 29. November bis 8. Dezember 1847 mit Teilnehmern aus 30 Ortsgruppen aus Frankreich, den Niederlanden, Belgien, den Staaten des Deutschen Bundes, Schweden, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten tagte, beauftragte Marx und Engels, \"Das Kommunistische Manifest\" zu verfassen. Dieses Manifest wurde schließlich Ende Februar 1848 in London herausgegeben und europaweit verbreitet. Das Kommunistische Manifest beeinflusste zwar nicht die im selben Jahr ausgelösten bürgerlichen Revolutionen in Frankreich, Deutschland und anderen Staaten Europas, es bildete jedoch die programmatische Grundlage für das spätere Entstehen linksrevolutionärer sozialistischer und kommunistischer Parteien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bund der Gerechten, als Selbstbezeichnung auch Bund der Gerechtigkeit genannt, war ein Vorläufer und die Keimzelle der späteren sozialistischen und kommunistischen Parteien Europas und der Welt. 1836 ging er auf Initiative des Schneidergesellen und ersten deutschen Theoretikers des Kommunismus Wilhelm Weitling in Paris aus dem dort schon seit 1834 bestehenden Bund der Geächteten hervor. 1840 wurde seine Zentrale unter der Ägide von Karl Schapper nach London verlegt. Dort wurde der Bund 1847 unter dem Einfluss der neuen Mitglieder Karl Marx und Friedrich Engels in Bund der Kommunisten umbenannt.", "tgt_summary": "正义者同盟()是一个流亡法国的德意志工人革命团体,1836年成立于巴黎,主要领导人是威廉·魏特林。后来有侨居法国的荷兰、匈牙利、捷克、俄国、瑞典、挪威等国的工人参加,成为国际性的工人秘密革命组织。他们的目的是要是一切人享有自由与平等,口号是“四海之内皆兄弟(英语:All men are brothers)”。", "id": 1779603} {"src_title": "Tokugawa Ieyasu", "tgt_title": "德川家康", "src_document": [{"title": "Kindheit als Geisel.", "content": "Ieyasu wuchs als \"Matsudaira Takechiyo\" () in einer Zeit auf, die in der japanischen Geschichtsschreibung heute als „Zeit der Streitenden Reiche“ bezeichnet wird (siehe auch Sengoku-Daimyō). Zentrale Autoritäten wie Tennō oder Shōgun (Militärmachthaber) existierten nur noch dem Namen nach, während regionale Kriegsherren (Daimyō) in beständigen Kleinkriegen um die Macht in einzelnen Landstrichen wetteiferten. Ieyasus Stammland, die fruchtbare Provinz Mikawa (heute Teil der Präfektur Aichi in Zentraljapan) gehörte zwar seit mehreren Generationen seiner Familie, den Matsudaira, diese wurden jedoch von zwei expandierenden Häusern, den Oda im Westen und den Imagawa im Osten bedrängt. Beide dieser rivalisierenden Häuser waren bestrebt, die Matsudaira entweder militärisch zu entmachten oder sie als Vasallen zu gewinnen. Ieyasus Jugend spiegelt die Verhältnisse dieser rauen Zeit exemplarisch wider: 1548, im Alter von fünf Jahren, verbrachte er ein Jahr als Kriegsgeisel in Gewalt der Oda, die ihn 1549 im Tausch gegen andere Geiseln an die Imagawa weitergaben. Während sein Stammhaus mehr und mehr unter den Einfluss der Imagawa geriet, wurde er selbst zu einem Vasallen der Imagawa herangezogen. Sichtbares Zeichen war die Verleihung des Namenszeichens \"moto\", das auch das Oberhaupt der Imagawa, Yoshimoto, im Namen trug. Sein Name lautete nun Matsudaira Motoyasu ().", "section_level": 1}, {"title": "Pakt mit Oda Nobunaga.", "content": "Im Alter von 13 Jahren wurde Motoyasu 1556 in sein Stammhaus zurückgeschickt, um es nach dem frühen Tod seines Vaters Matsudaira Hirotada () zu übernehmen. Er führte im Auftrag der Imagawa eine erste erfolgreiche Schlacht gegen Oda Nobunaga. 1560 beteiligte er sich am Versuch der Imagawa, Kyōto einzunehmen. Dieser kühne Vorstoß misslang und kostete den Anführer der Imagawa, Imagawa Yoshimoto, das Leben. Motoyasu nützte das entstandene Machtvakuum, um sich vom Einfluss der Imagawa zu befreien, und verbündete sich stattdessen im Geheimen mit Oda Nobunaga, dessen militärische Expansion er in der Folge unterstützte. Die Geheimhaltung war nötig, denn die meisten Mitglieder der Familie Matsudaira, Motoyasus Frau und Sohn eingeschlossen, wurden immer noch von Imagawa Ujizane, dem Sohn von Yoshimoto, als Geiseln gehalten. Im Jahr 1561 nahm er mit seinen Männern die Burg Kamino der Imagawa ein, was Oda Nobunaga signalisierte, dass er nicht länger gegenüber den Imagawa loyal war. Motoyasu tötete den Befehlshaber der Festung und tauschte dessen Frau und zwei Söhne bei den Imagawa gegen seine eigene Familie ein. 1566 ließ er sich sein mittlerweile gestiegenes Prestige vom kaiserlichen Hof in Kyōto bestätigen. Als Zeichen seiner (historisch nicht verifizierbaren) Abstammung vom prestigereichen Haus der Minamoto erwirkte er eine Änderung seines Namens. Seit dieser Zeit nannte er sich Tokugawa Ieyasu – möglicherweise ein Hinweis darauf, dass er mit vergangenen Familienloyalitäten nichts mehr zu tun haben wollte. Nachdem es Ieyasu 1570 gelungen war, sich die Besitzungen der Imagawa einzuverleiben, stieß er auf einen weiteren Territorialfürsten, der zu dieser Zeit seine Besitzungen erfolgreich ausdehnte, Takeda Shingen. Ihre erste kriegerische Auseinandersetzung 1572 trug Ieyasu eine seiner wenigen kritischen Niederlagen ein, aus der er selbst gerade noch mit dem Leben davonkam. Durch den plötzlichen Tod Shingens 1573 gelang es Ieyasu aber schließlich, die Takeda mit Unterstützung Nobunagas zurückzudrängen. Offenbar war die Allianz Oda-Tokugawa jedoch nicht über jeden Zweifel erhaben. 1579 gerieten Ieyasus Hauptfrau Tsukiyama sowie sein ältester Sohn und Erbfolger Nobuyasu (1559–1579) in den Verdacht, mit den Takeda zu konspirieren. Gedrängt von Nobunaga ließ Ieyasu seine Frau daraufhin hinrichten und zwang seinen Sohn zum Selbstmord.", "section_level": 1}, {"title": "Ieyasu und Hideyoshi.", "content": "1582 wurde Oda Nobunaga von seinem Vasallen Akechi Mitsuhide ermordet. Ein weiterer Feldherr Nobunagas, Toyotomi Hideyoshi, „rächte“ Nobunagas Tod und übernahm damit zugleich sein territoriales und militärisches Erbe. Ieyasu festigte in dieser Zeit seinen Einfluss auf die ehemaligen Territorien der Imagawa und der Takeda. 1584 kam es zu einem militärischen Schlagabtausch zwischen Hideyoshi und Ieyasu, der zugunsten des Letzteren ausging. Ieyasu nutzte seinen Sieg, um sich der unmittelbaren Befehlsgewalt Hideyoshis zu entziehen, etablierte sich in der Folge jedoch als gleichrangiger Verbündeter. 1590 marschierten Tokugawa- und Toyotomi-Truppen gemeinsam weiter nach Osten und brachten die Festung Odawara der mächtigen Hōjō nach 6-monatiger Belagerung zu Fall. Dies sicherte ihnen den entscheidenden Einfluss auf die Kantō-Ebene, das traditionelle Kernland der Ostprovinzen Japans. Hideyoshi bot Ieyasu daraufhin an, die Kantō-Besitzungen der Hōjō allein zu übernehmen, dafür aber seinen bisherigen Besitz an Hideyoshi abzutreten. Territorial sah dieser Handel nach einem Gewinn für Ieyasu aus, tatsächlich trachtete Hideyoshi jedoch danach, Ieyasu von Kyōto, dem politischen und kulturellen Zentrum des Landes, so weit wie möglich fernzuhalten. Ieyasu durchschaute dies sicher, willigte aber ein, um einen militärischen Konflikt mit Hideyoshi zu vermeiden. Sein Hauptquartier errichtete Ieyasu in Edo, einem unbedeutenden Fischerdorf. In der Folge entwickelte es sich zu einer blühenden Großstadt und sollte schließlich 1868 unter dem Namen Tōkyō \"(Ost-Hauptstadt)\" auch Sitz des Tenno werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung des Tokugawa-Shogunats.", "content": "Als Hideyoshi im Jahr 1598 starb, zählte Ieyasu mit vier anderen Daimyo zu den Fünf Regenten, denen Hideyoshi die Obhut seines minderjährigen Erben testamentarisch anvertraut hatte. Statt sich für die Sache der Toyotomi wirklich einzusetzen, handelte Ieyasu aber – zuerst verdeckt, dann immer offener – in seinem persönlichen Interesse, ganz wie es Hideyoshi im Fall der Erben Nobunagas getan hatte. 1600 spalteten sich Hideyoshis Anhänger daher in ein westliches Lager, angeführt von Ishida Mitsunari, und ein östliches, angeführt von Ieyasu. Ieyasu konnte die entscheidende Schlacht von Sekigahara, die die bis dahin größte Schlacht auf japanischem Boden gewesen sein soll, für sich entscheiden. Damit war er unangefochten der militärische Alleinherrscher Japans. Dies markiert nach allgemeiner Darstellung den Beginn der Edo-Zeit, die politisch von den Tokugawa in Edo dominiert wurde. 1603 besiegelte Ieyasu seine führende Stellung, indem er sich vom Tennō den Titel Shōgun verleihen ließ. Statt 1600 wird daher auch manchmal das Jahr 1603 als Beginn der Edo-Zeit angegeben. Im Gegensatz zu Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi dachte Ieyasu rechtzeitig daran, seine Stellung für seine Nachkommen zu sichern. 1605 trat er den Titel Shōgun daher an seinen Sohn Tokugawa Hidetada ab, behielt im Hintergrund aber die politischen Fäden des Landes weiter fest in der Hand. Von da an zielte seine Politik auf die Festigung der bestehenden Machtverhältnisse und die Auslöschung aller potentiellen Konfliktherde. Dazu zählten die christliche Mission, die zusammen mit europäischen Händlern die Geschehnisse dieser Zeit nicht unwesentlich beeinflusst hatte, aber auch die Nachkommen Hideyoshis, die in der Festung von Ōsaka residierten. Beide Probleme nahm Ieyasu im vorgerückten Alter von über 70 Jahren mit gnadenloser Härte in Angriff. Noch 1613 hatte er eine Gesandtschaft unter Hasekura Tsunenaga auf eine diplomatische Mission nach Mexiko und zum Papst nach Rom segeln lassen. Bereits im selben Jahr kam es jedoch zu einem totalen Verbot der christlichen Mission \"(Bateren tsuihōrei)\", Missionare und sogar christliche Daimyo wurden ausgewiesen, später auch hingerichtet. 1614 fand Ieyasu einen fadenscheinigen Vorwand, um gegen Hideyoshis Erben Toyotomi Hideyori vorzugehen. 1615 kam es zum entscheidenden Angriff auf die Burg von Osaka durch die Truppen des Shogunats. Nach ihrem Fall begingen Hideyori und seine Mutter Selbstmord. Sein Sohn Kunimatsu wurde hingerichtet, obwohl er einer Ehe mit einer Enkelin Ieyasus entstammte und folglich ein Blutsverwandter der Tokugawa war.", "section_level": 1}, {"title": "Nachleben und Nachwirkung.", "content": "Ein Jahr später, am 1. Juni 1616, starb Ieyasu eines natürlichen Todes auf seinem Alterssitz in Sumpu, jener Burg der Imagawa, in der er als Geisel seine Kindheit verbracht hatte. Wie alles andere scheint er auch seinen Tod gut vorbereitet zu haben. Geleitet von seinen religiösen Beratern Tenkai und Sūden ließ er sich einen Ritus zurechtschneidern, demzufolge er als die Gottheit Tōshō Daigongen () weiter über das Schicksal seiner Familie und des Landes wachen sollte. Sein Enkel Iemitsu, der dritte Tokugawa-Shogun, ließ Ieyasus Kult und sein Mausoleum in großem Stil ausbauen. Das Ergebnis ist noch heute im Tōshō-gū-Schrein von Nikkō zu bewundern, wo Ieyasu und sein Enkel (in einem eigenen Schrein) beigesetzt sind. In Japan sind ihm viele weitere Schreine (Tōshō-gū genannt) geweiht. Neben den Tōshō-gū wird Ieyasu auch in anderen Shintō-Schreinen als Kami verehrt, darunter der Iga Hachiman-gū in Okazaki (zusammen mit Ōjin-tennō, Chūai-tennō und Jingū-kōgō), der Tatsuki-Schrein in Okazaki (zusammen mit Honda Tadakatsu) und Nebenschreine, u. a. im Chichibu-Schrein (Chichibu, Präfektur Saitama), den drei Bergen von Dewa, im Hie-Taisha, im Mitake-Schrein (Präfektur Yamanashi) und im Mitsumine-Schrein (Präfektur Saitama). Das von Ieyasu gegründete Tokugawa-Shogunat bestand bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Trotz oder vielleicht gerade wegen der strikten Abschottungspolitik (, \"sakoku seisaku\", wörtlich: \"politische Maßnahme zur Abschließung des Landes\") der Tokugawa nach außen und der polizeistaatähnlichen Überwachung der Bevölkerung war es eine lange Periode innerer Stabilität und kultureller Blüte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tokugawa Ieyasu (jap. ; * 31. Januar 1543 in der Burg Okazaki; † 1. Juni 1616 in Sumpu (heute: Shizuoka)) war der Begründer des Tokugawa-Shogunats in Japan und gilt nach Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi als der Dritte der Drei Reichseiniger des feudalen Japans.", "tgt_summary": "德川家康(;1542年-1月31日-1616年-6月1日)是日本战国时代的大名、以及江户幕府第一代征夷大将军,为日本于1598年至1616年的实际政治领袖,与其同时代的织田信长、丰臣秀吉并称「战国三杰」。", "id": 575677} {"src_title": "Ozu Yasujirō", "tgt_title": "小津安二郎", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ozu war der zweite Sohn eines Düngemittelhändlers. Vater und Mutter entstammten beide reichen Familien. Neben einem älteren hatte er noch einen jüngeren Bruder sowie zwei jüngere Schwestern. Ozu lebte bis zu seinem zehnten Lebensjahr in Tokio. Danach zog die Familie nach Matsusaka, dem Geburtsort des Vaters, wo er zunächst Schüler der Uji-Yamada-Mittelschule war. Er wurde jedoch wegen Aufsässigkeit und schlechtem Benehmen in Verbindung mit seinem Hang zum Alkohol von dem Internat verwiesen. Nachdem er die Aufnahmeprüfung für eine Höhere Schule nicht bestanden hatte, arbeitete er kurze Zeit als Aushilfslehrer in einem Bergdorf in der Nähe von Matsusaka, bevor er 1923 mit der gesamten Familie wieder nach Tokio zurückkehrte. Im Sommer 1923 trat er der Filmschule von Shochiku bei. Der Shochiku-Filmgesellschaft blieb er sein Leben lang treu – ein typisch japanisches Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis. Er begann seine Filmtätigkeit als Kameramann und später Regieassistent, bevor er 1927 seinen ersten Film \"Zange no yaiba\" (\"Das Schwert der Reue\") drehte. Es folgten 53 weitere Filme, 26 davon in seinen ersten fünf Jahren als Regisseur. Nur 37 Filme sind bis heute erhalten geblieben. Zunächst produzierte er Komödien, bevor er sich ab 1930 mehr sozialen Themen, mit dem Schwerpunkt Familiendrama, zuwandte. Seine bekanntesten Filme aus der Vorkriegszeit sind: \"Ich wurde geboren, aber...\" (1932) und \"Eine Herberge in Tokio\" (1935). Seinen einzigen Dokumentarfilm drehte er 1936; \"Kagami jishi\" wurde mit dem Tsuchihashi-Tonsystem vertont. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat in Festlandchina, damals noch Republik China. In \"Erzählungen eines Nachbarn\" (1947), seinem ersten Film nach dem Krieg, setzte sich Ozu mit den gesellschaftlichen Verwerfungen nach der Niederlage auseinander; diese Problematik spiegelte sich ein Jahr später auch in \"Ein Huhn im Wind\" wider. Seine Filme erlangten in den 1950er Jahren größere Beliebtheit. Sein bekanntestes Werk ist \"Die Reise nach Tokyo\" aus dem Jahr 1953. Weitere bekannte Filme sind \"Der Geschmack von grünem Tee über Reis\" (1952), \"Früher Frühling\" (1956), \"Guten Morgen\", \"Abschied in der Dämmerung\" (beide 1959) und \"Spätherbst\" (1960). Sein letzter Film war \"Ein Herbstnachmittag\" (1962). Ozu blieb unverheiratet und lebte zusammen mit seiner verwitweten Mutter. Er starb nach langer Krebserkrankung an seinem 60. Geburtstag und wurde auf dem Friedhof des Tempels Engaku-ji in Kamakura begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Stil und Einfluss.", "content": "Als Regisseur galt Ozu als exzentrisch und perfektionistisch. Er wurde als der „japanischste“ Filmemacher angesehen, und seine Filme wurden vor 1960 außerhalb von Japan kaum gezeigt. Erst ab 1936 setzte er mit \"Der einzige Sohn\" den Tonfilm ein; \"Sommerblüten\" von 1958 war sein erster Farbfilm. Bis zum letzten Film drehte er nur noch in Farbe, so dass es sechs Farbfilme in Reihe gibt. Die herausstechenden stilistischen Merkmale seiner Filme sind die vorherrschende, in Spätwerken zum Teil allein verwendete Kameraeinstellung, die der Perspektive eines auf dem Boden hockenden Menschen entspricht, sowie die „Durchblicke“ in den traditionellen japanischen Wohnhäusern. Die Darsteller sprechen bei Dialogen oft direkt in die Kamera. Zwischen einzelnen Szenen zeigt Ozu manchmal Stillleben mit Vasen und Teekannen oder Gebäude. Er arbeitete viel mit dem Drehbuchautor Koga Noda zusammen. Weitere feste Partner waren der Kameramann Yuhara Atsuta und die Schauspielerin Setsuko Hara. Seit seinem zweiten Film arbeitete Ozu mit dem Schauspieler Chishū Ryū. Er spielte danach in allen Filmen mit, außer in \"Was hat die Dame vergessen?\". Erst spät wurden Ozus Werke außerhalb von Japan bekannt, dem breiten Publikum blieb er unbekannt. Viele Cineasten und Filmschaffende schätzen ihn jedoch als einen der größten Meister. In den Werken westlicher Regisseure wie Alain Resnais, Rainer Werner Fassbinder, Aki Kaurismäki, Jim Jarmusch, Richard Linklater oder Doris Dörrie, aber auch jüngerer japanischer Regisseure wie Takeshi Kitano, ist sein stilistischer Einfluss unverkennbar. Wim Wenders drehte den Dokumentarfilm \"Tokyo-Ga\" über Ozu.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ozu Yasujirō (jap. ; * 12. Dezember 1903 in Fukagawa, Tokio (heute: Kōtō-ku); † 12. Dezember 1963 in Tokio) war ein japanischer Regisseur und Drehbuchautor. Während er zu Lebzeiten außerhalb seines Landes praktisch unbekannt blieb, gilt er heute vielen Kritikern und Regisseuren als einer der größten Filmregisseure aller Zeiten. Im Zentrum seiner Filme standen oft die Themen Familie, Ehe und Generationenkonflikt, vielfach thematisierte er auch den Wandel der japanischen Gesellschaft und die damit verbundenen Auswirkungen.", "tgt_summary": "小津安二郎(1903年-12月12日-1963年-12月12日),日本知名导演,生于东京都深川。1923年进入松竹映画的蒲田摄影所当摄影助理,在1927年正式升格为导演。早期他广泛的拍摄各类影片,其中又以青春喜剧类居多。战后则主力于以一般庶民日常生活为主的小市民电影,尤其以《晚春》、《东京物语》为他一生中的代表作。此外他以低视角仰视拍摄方式独树一格,也成为后来导演的效法学习对象。", "id": 809015} {"src_title": "Sophia von Griechenland", "tgt_title": "索菲亚 (西班牙王后)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung.", "content": "Sie ist das erste Kind des Königspaares Paul I. von Griechenland und Friederike von Hannover und ist damit väterlicherseits eine Urenkelin von Kaiser Friedrich III. sowie mütterlicherseits eine Urenkelin von Friedrichs Sohn Kaiser Wilhelm II. Wie ihr Ehemann ist sie zudem Ururenkelin von Königin Victoria. Sophia selbst entstammt dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Linie des Hauses Oldenburg, und spricht fließend Deutsch. Die frühere Königin verbrachte Teile ihrer Kindheit in Alexandria in Ägypten und in Südafrika, weil ihre Familie während des Zweiten Weltkriegs vor der deutschen Besetzung Griechenlands fliehen musste. Sie kehrte 1946 in ihre Heimat zurück und schloss ihre vierjährige Ausbildung im deutschen Internat \"Salem\" ab. Danach studierte sie unter anderem Musik und Archäologie an der Universität Athen.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Familie.", "content": "Am 14. Mai 1962 heiratete sie in der Kathedrale St. Dionysius Areopagita in Athen den spanischen Thronfolger Juan Carlos de Borbón y Borbón in einer arrangierten Eheschließung und gebar in den folgenden Jahren drei Kinder: Elena, Herzogin von Lugo, am 20. Dezember 1963, die Infantin Cristina am 13. Juni 1965 und Felipe VI., König von Spanien, am 30. Januar 1968. Sie hat acht Enkelkinder. Ihr Bruder Konstantin war von 1964 bis 1974 König von Griechenland. Seit der Abdankung ihres Mannes als König 2014 lebt sie nach Berichten der spanischen Presse von ihm getrennt. Ihre Beziehungen zu ihrer Schwiegertochter Letizia gelten als angespannt.", "section_level": 2}, {"title": "Aufgaben und Interessen.", "content": "Neben ihren offiziellen Pflichten widmet sie sich sozialen Angelegenheiten. Sie ist unter anderem Präsidentin der nach ihr benannten Stiftung Fundación Reina Sofia. Nach ihr ist das Museo Reina Sofía, das Nationalmuseum für Moderne Kunst in Madrid, benannt. Zudem nimmt sie an verschiedenen Projekten zur Entwicklung der Frau in ländlichen Gebieten und zur Unterstützung von Kleinstunternehmen durch Kredite teil. An den Olympischen Spielen 1960 in Rom nahm sie als Ersatzfrau der Segelmannschaft teil. Im Februar 2014 veröffentlichte der König, dass er für seine Familienmitglieder erstmals feste Jahresgehälter festgelegt habe. Sofia erhält nun einen Jahresbetrag von 63.000 Euro brutto, plus 53.000 Euro für Repräsentationskosten. Bis dahin hatte er die Zuwendungen nicht im Detail publik gemacht und je nach Anzahl der öffentlichen Auftritte veranschlagt. Begründung für die Neuregelung: das neue System sei transparenter. Selbst erhält er nach dem Königshaus-Budget, wie im Vorjahr, insgesamt 293.000 Euro – Sohn Felipe 146.000 Euro. Das Gesamtbudget der Königsfamilie beträgt 2014 mit 7,8 Millionen Euro zwei Prozent weniger als im Vorjahr, ohne dass Kosten für Dienstreisen, -fahrzeuge, Sicherheitsmaßnahmen und Gebäude-Instandhaltungen enthalten sind. Damit wolle er vor dem Inkrafttreten eines neuen Politiker-Transparenzgesetzes Beispiel geben.", "section_level": 1}, {"title": "Orden und Ehrenzeichen.", "content": "Königin Sofia ist zudem Ehrendoktorin verschiedener Universitäten und Ehrenmitglied im Club of Rome.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (* 2. November 1938 in Athen, Griechenland), voller Name: \"Sophia Margarita Victoria Friederika von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und Hannover, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, Prinzessin von Griechenland und Dänemark\",, war vom 22. November 1975 bis zur Abdankung ihres Mannes König Juan Carlos I. am 18. Juni 2014 Königin von Spanien.", "tgt_summary": "索菲亚(,,1938年-11月2日),生于希腊雅典,是前任西班牙王后,1975年-2014年在位。国王胡安·卡洛斯一世的妻子,希腊国王保罗一世的长女。", "id": 1815127} {"src_title": "Seiken Densetsu", "tgt_title": "聖劍傳說系列", "src_document": [{"title": "Chronologie.", "content": "Folgende Videospiele erschienen innerhalb der Seiken-Densetsu-Reihe:", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "1987 kündigte Square in Japan ein Rollenspiel mit dem Titel \"Seiken Densetsu\" an. Es sollte auf fünf Datenträgern für das Famicom Disk System erscheinen, wurde aber aufgrund der sinkenden Popularität der Plattform und finanziellen Gründen eingestellt; stattdessen wurde das erste Final-Fantasy-Spiel veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Mystic Quest.", "content": "Die erste Veröffentlichung unter dem Namen \"Seiken Densetsu: Final Fantasy Gaiden\" () erschien 1991 für den Game Boy. In den Vereinigten Staaten erhielt es den Titel \"Final Fantasy Adventure\" und erschien einige Monate vor der US-amerikanischen Veröffentlichung von \"Final Fantasy II\". In Europa wurde das Spiel \"Mystic Quest\" genannt. Seit Anfang Februar 2016 ist zudem eine Portierung unter dem Titel \"Adventures of Mana\" für iOS und Android erschienen. Die Rahmenhandlung versetzt den Spieler in die Rolle eines gefangenen Gladiatoren, der entkommen kann und auf seiner Reise eine höhere Bestimmung erlangt. Der Spieler betrachtet das zweidimensional präsentierte Geschehen aus der Vogelperspektive. Gegnerische Monsterfiguren werden dem Spieler als Sprite auf dem Bildschirm angezeigt, Kämpfe finden in \"Echtzeit\" statt: Gegner und Spielfiguren sind ohne Unterbrechung in Aktion. In unterirdischen Gewölben, den sogenannten \"Dungeons\", muss der Spieler Rätsel lösen, um voranzukommen. Bei einem Erhöhen der Stufe der Figur kann der Spieler die Attribute (etwa Stärke oder Ausdauer) wählen, die erhöht werden sollen; in nachfolgenden Spielen wird diese Wahl vom Spiel getroffen. Im Laufe des Spiels kann der Protagonist neue Rüstungen, Helme, Schilde und Waffen erhalten; manche Waffen ermöglichen ihm eventuell den Zugang zu neuen Gebieten der Spielwelt, so können mit der Axt etwa Bäume gefällt oder mit der Peitsche Abgründe überwunden werden. Dieses Element wurde im nachfolgenden Seiken Densetsu wieder aufgegriffen. Das Spiel wird in monochromer Pixelgrafik mit vier verschiedenen Tönungen präsentiert. Hintergrundelemente werden mit den zwei helleren Farbtönen dargestellt, wogegen etwa Sprites im Vordergrund dunkel umrandet sind. Die musikalische Untermalung stammt von Kenji Ito und Nobuo Uematsu und wird im Nachfolger teilweise wiederverwendet. Der Spielstand kann jederzeit gespeichert und an derselben Stelle wiederaufgenommen werden. In einer Kritik für IGN bewertete \"Dexter Sy\" das Spiel positiv mit einer Punktzahl von 9 aus 10. Ein Anlass für negative Kritik sei das Scheitern der Action-orientierten Geschehens mit seinen „[Computer-]Rollenspiel-Wurzeln“: Die Navigation durch die Spielmenüs, etwa um die Bewaffnung zu wechseln, sei langatmig und unterbreche den Spielfluss. Die Spielgrafik stehe an der Spitze der Game-Boy-Spiele ihrer Zeit und die Musik sei markant, sehr atmosphärisch und die einzelnen Stücke brächten erfolgreich unterschiedliche Stimmungen zum Ausdruck. Sy zog in seinem Fazit als Vergleich heran:", "section_level": 1}, {"title": "Secret of Mana.", "content": "\"Seiken Densetsu 2\" () sollte ursprünglich für die Super-Nintendo-CD-ROM-Erweiterung \"PlayStation\" veröffentlicht werden. Nachdem Nintendo diese Pläne aufgegeben hatte, wurde das Spiel relativ schnell zu einem normalen SNES-Titel portiert und 1993 veröffentlicht. Außerhalb von Japan wurde es als \"Secret of Mana\" vertrieben. Mithilfe des Multitap-Zubehörs können bis zu drei Spieler gleichzeitig spielen. Das Spiel wurde 2008 für die Virtual Console der Wii-Plattform wiederveröffentlicht. Am 15. Februar 2018 wurde ein Remake für die Playstation 4 und Steam (PC) veröffentlicht, das neben einer verbesserten Grafik, auch eine Englische und Japanische Sprachausgabe enthält. Die Rahmenhandlung versetzt den Spieler in die Rolle eines jungen Mannes (in der iOS-Fassung Randi genannt), der aus Neugier das Siegel des Manaschwertes bricht und es so dunklen Kräften ermöglicht, auf die Erde zu gelangen. Als auserwählter Schwertträger ist er nun gezwungen die alte Ordnung wiederherzustellen. Im weiteren Verlauf trifft er auf eine junge Frau namens Primm und Elfe Popoi (in den deutschen Sprachfassungen ein Koboldmädchen), denen die Manakraft Zauberkräfte verleiht. Das Trio begibt sich auf eine Reise, um das Imperium daran zu hindern, die Manafestung zu reaktivieren um die Manakraft und somit die Welt zu unterwerfen. Wie schon im ersten Seiken Densetsu finden die Kämpfe in Echtzeit statt; zwischen den Angriffen müssen Spieler eine feste Zeitspanne warten, um wieder einen effektiven Waffenhieb auszuführen zu können. Die begleitenden Spielfiguren können zusätzlich unterschiedliche Zauber wirken, wobei das Mädchen eher über defensive Magien verfügt und der Kobold vorwiegend Angriffszauber ausübt. Werden die Begleiter nicht von zwei zusätzlichen Spielern gesteuert, übernimmt das Spiel ihre grundlegende Kontrolle, wobei der Spieler den Grad ihrer Aggressivität und die Aufladung der Waffen vorgeben kann. Neben der Stufenerhöhung der Spielfiguren steigern sich auch Waffen und Zauber durch wiederholten Gebrauch in ihrer Effektivität. Das Fenstermenü des Vorgängers wurde durch das sogenannte \"Ringmenü\" ersetzt, bei dem Gegenstände oder Zauber als ein Reif von Symbolen dargestellt werden, welcher über einen Cursor rotierend die Auswahl wechselt. Die Kritiken für \"Secret of Mana\" fielen grundsätzlich positiv aus. Das Spiel wurde sowohl für seine visuelle und akustische Gestaltung als auch für seine Mehrspielermöglichkeiten gelobt. Negativ angemerkt wurde die mangelhafte künstliche Intelligenz der Begleiterfiguren. IGN bewertete das Spiel 2008 im Rahmen der Virtual-Console-Wiederveröffentlichung und schätzte den Umstand positiv, dass für ein Spiel zu dritt auf der Wii-Konsole, abgesehen von Gamepads, kein zusätzliches Zubehör nötig sei. Auch Spieler schätzen das Spiel retrospektiv als hochwertig ein, so wählten 2006 die Leser des japanischen Famitsu-Magazins eine Liste der 100 besten Videospiele, unter denen \"Secret of Mana\" einen 97. Platz fand.", "section_level": 1}, {"title": "Trials of Mana.", "content": "\"Seiken Densetsu 3\" () erschien 1995 für das Super Famicom exklusiv in Japan. Die Übersetzungsgruppe „G-Trans“ veröffentlichte unter dem Titel „Secret of Mana 2“ im Zeitraum von 2000 bis 2019 eine inoffizielle Übersetzung des Spiels. Am 1. Juni 2017 wurde Seiken Densetsu 3 im Rahmen der Collection of Mana in Japan auch für Nintendo Switch veröffentlicht. Mit Erscheinen der Collection of Mana in Amerika und Europa am 11. Juni 2019 fand der dritte Teil der Mana-Reihe erstmals offiziell vollständig lokalisiert unter dem nun offiziellen Titel \"Trials of Mana\" den Weg in den Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Neuerungen.", "content": "Zu Beginn des Spieles können drei Charaktere aus sechs verschiedenen ausgewählt werden. Dies stellt eine wesentliche Neuerung gegenüber den Vorgängern dar. Zudem hat jeder Charakter seine individuelle Einleitungssequenz und zwei der gewählten Charaktere besitzen immer einen gemeinsamen Feind. Einer der beiden muss sich im Verlauf des Spieles gegen sein Heimatland stellen, da sich im Manaland immer zwei Mächte in einem Konflikt befinden. Zu Beginn kann aus folgenden Personen gewählt werden:", "section_level": 2}, {"title": "Charaktere.", "content": "Angela ist die Tochter der Königin des Magierkönigreichs Altena. Ihre Bestimmung war es folglich eine Zauberin zu werden. Da ihr die Zauberei aber nicht liegt, spielte die stattdessen den Bewohnern von Altena Streiche. Da die Kraft des Manas schwand und das in einer Eiswüste gelegene Altena immer kälter wurde, kann nur die Anwendung eines Zauberspruchs mit allen acht Manasteinen das Reich retten. Als der Königin Vertrauter Guren no Madōshi (, dt. etwa: „Zauberer des scharlachroten Lotos“) vorschlägt, Angela solle den Zauber ausführen und damit ihr Leben opfern, zaubert sich Angela unerwartet aus der Burg. Nun sucht sie nach einer Möglichkeit, ihre Zauberkräfte zu steigern. Duran ist der beste Schwertkämpfer aus Valsena und lebt bei seiner Tante Stella. Nachdem er als Kind beide Eltern verlor, schwor er der beste Schwertkämpfer zu werden. Doch als Guren no Madōshi aus Altena das Schloss von Valsena angriff, war auch Duran gegen ihn machtlos. In seinem Stolz gekränkt beschloss Duran daraufhin, Valsena zu verlassen, um eines Tages Guren no Madōshi zu besiegen. Riesz ist die Prinzessin von Laurent, einem Königreich in den Bergen. Dessen Festung wurde stets von Stürmen geschützt, doch Bill und Ben aus der Navarre-Diebesgilde tricksen Rieszs kleineren Bruder Eliott aus und dieser deaktiviert die Windbarriere des Schlosses. Die Soldaten von Navarre erobern das Schloss und Bill und Ben verschleppten Eliott. Riesz macht sich nun auf, ihren Bruder zu retten und ihre Heimat zurückzuerobern. Hawkeye ist Mitglied der Navarre-Diebesgilde, die von den Reichen stiehlt, nicht aber von den Armen. Geleitet wird die Gilde von Lord Flamekhan, dessen Sohn Eagle der beste Freund von Hawkeye war. Doch als die Zauberin Isabella Lord Flamekhan und Eagle verzaubert, gründen der Lord mit der Gilde das Königreich Navarre. Isabella tötet Eagle und lässt es so aussehen, als habe Hawkeye ihn ermordet. So wird er ins Verlies gesperrt und von Isabella bedroht, sie werde Eagles Schwester Jessica töten, wenn er den anderen die Wahrheit sage. Doch Hawkeye flieht und sucht von nun nach einer Möglichkeit, seine Freundin und Flamekhan zu retten. Charlotte wuchs ohne Eltern, nur bei ihrem Großvater, dem Priester des Lichts, in der heiligen Stadt Wendel auf und hat mit 15 Jahren immer noch die Größe einer Achtjährigen. Sie wurde von Heath (, \"Hīsu\") erzogen, da ihr Großvater kaum Zeit hatte, sich um sie zu kümmern. Als Heath von Charlottes Großvater nach Jadd geschickt wird, beschließt er in das nahegelegene Astoria zu reisen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Charlotte schleicht sich aus der Stadt und reist mit ihm. Dort greifen Biestmänner Heath an und ein Fremder entführt ihn. So macht sie sich auf, Heath zu retten. Kevin ist Sohn des Königs von Ferolia und der Biestmänner, die früher von den Menschen verfolgt und getötet wurden. Sein Volk zog sich zurück, bis es im Mondscheinwald ein eigenes Königreich aufbaute. Kevin und die anderen seines Volkes wissen nicht, dass seine Mutter ein Mensch war. Als er jedoch vom Wolfsbaby Karl angegriffen wird und zu sterben droht, verwandelt er sich in eine Bestie und tötete Karl gegen seinen Willen. Karl griff Kevin an, weil sein Vater Kevin die ganze Macht seiner biestischen Abstammung zeigen wollte. Dafür arbeitete er mit dem Todesnarren zusammen, der ihm seine ganze Macht zur Verfügung stellte. Doch danach greift Kevin seinen eigenen Vater an und wird schließlich aus dem Schloss verjagt. Daraufhin begibt er sich auf die Suche nach einem Weg, Karl zu retten und seinen Vater zu besiegen.", "section_level": 2}, {"title": "Spielmechanik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Klassensystem.", "content": "Eine weitere Neuerung stellt das Klassensystem dar, welches dem Spieler ab einem bestimmten Level erlaubt, die Klasse seiner Charaktere zu wechseln und sie somit für den Kampf besser zu machen. Dabei kann er sich für einen hellen und einen dunklen Weg des Charakters entscheiden. Dies hat mehr oder weniger Einfluss darauf, welche Art von Zaubersprüchen danach erlernt werden können und ob die Werte des Charakters eher im Defensiven oder Offensiven steigen. Duran kann bsp. auf seinem hellen Wege Heilungsmagie erlernen und einen Schild tragen. Auf dem dunklen Pfad jedoch lernt er Zauberei, welche die Waffen von ihm und seiner Mitstreiter elementar verändern. Bei einem zweiten Klassenwechsel, welcher nur mit einem bestimmten Item durchführbar ist, kann sich der Spieler noch einmal für einen hellen oder dunklen Pfad entscheiden. So ergeben sich zum Schluss 2 verschiedene Klassen (hell und dunkel) aus denen noch einmal 4 weitere gebildet werden können (hell+hell, hell+dunkel, dunkel+hell, dunkel+dunkel).", "section_level": 3}, {"title": "Tag-und-Nacht-Phasen.", "content": "Neu ist auch das Tages- und Nachtsystem in Seiken Densetsu 3. Die Welt wechselt während des Spielverlaufs in Tag und Nacht, eingeläutet durch Abenddämmerung und Morgengrauen. Das hat verschiedene Auswirkungen im gesamten Manareich. So tauchen Nachts andere Monster auf. Bestimmte Personen können nur Tags angetroffen werden, da die Bewohner Nachts schlafen, spezielle Shops haben wiederum nur bei Nacht geöffnet. Der spielbare Charakter Kevin wird Nachts zum Wolf, was seine Fähigkeiten stärkt. Im Menü kann der Spieler zudem sehen, welches Elementarwesen gerade seinen Tag hat. Am Tag des Feuergeist Salamando bspw. sind Feuermonster stärker.", "section_level": 3}, {"title": "Waffen und Kampf.", "content": "Das Waffenorb-System mit Aufladefaktor aus Secret of Mana, wurde nicht übernommen. Der Spieler kann nun wie in jedem RPG seine Waffen im Laden kaufen und den Charakter damit ausrüsten. Tauchen dann die Monster auf, wechseln die Charaktere in den Angriffsmodus und zücken ihre Waffen bis der Kampf vorbei ist. Dabei kann der Spieler, je nach Klasse, verschiedene Spezialattacken ausführen, welche ein oder mehrere Monster besonders hart treffen.", "section_level": 3}, {"title": "Remake.", "content": "Für 2020 ist ein komplettes 3D-Remake von Trials of Mana angekündigt. Es wird für PC, PS4 und Switch erscheinen.", "section_level": 2}, {"title": "Seiken Densetsu: Legend of Mana.", "content": "\"Seiken Densetsu Legend of Mana\" erschien am 15. Juli 1999 in Japan erstmals für die PlayStation. Am 7. Juni 2000 erschien das Videospiel unter dem Titel \"Legend of Mana\" übersetzt ins Englische in den USA. In Europa ist es nie erschienen. Obwohl das Spiel mit einer deutlich besseren Grafik als seine Vorgänger aufwarten konnte, gelang es ihm in den Augen vieler Fans nicht, Seiken Densetsu 2 und 3 zu übertreffen. Viele Fans kritisierten den eingeschränkten Multiplayermodus, da man nun nur noch einen Hauptcharakter hatte und der zweite Spieler nur die verschiedenen wechselnden NPCs mit festem Equipment steuern konnte. Auch die in Events aufgegliederten drei Handlungsstränge waren nicht nach jedermanns Geschmack. Zu begründen ist der deutliche Unterschied zu anderen Seiken-Densetsu-Teilen dadurch, dass Legend of Mana lediglich ein Spin-off von Seiken Densetsu ist. Starke Unterschiede im Kampfsystem, Grafik usw. sind also durchaus so gewollt.", "section_level": 1}, {"title": "Sword of Mana.", "content": "\"Shin’yaku Seiken Densetsu\" (\"Shin’yaku\", dt. \"Neues Testament\") ist ein Remake des originalen Seiken Densetsus von 1991 welches damals für den Game Boy erschienen ist. In der Neuauflage wurden alle Final-Fantasy-Elemente aus dem Spielverlauf entfernt. Zum Verkaufsstart in Japan wurde auch eine spezielle \"Shin’yaku Seiken Densetsu GameBoy Advance SPMANA BLUE EDITION\" (jap. SPMANA BLUE EDITION) vertrieben welche mittlerweile allerdings völlig vergriffen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Children of Mana.", "content": "Children of Mana ist der erste Ableger der Serie für den Nintendo DS. Das Spiel ist am 2. März 2006 in Japan erschienen. In Europa erschien das Spiel am 12. Januar 2007.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung des Spiels selbst findet etwa zehn Jahre nach den Geschehnissen von Seiken Densetsu 4 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Wie im Vorgänger kann der Spieler aus mehreren verschiedenen Spielfiguren (diesmal vier) wählen. Der Spieler selbst unternimmt seine Reisen allerdings nicht mehr direkt auf dem Fußweg, sondern besucht auf seiner Reise nur noch verschiedene Dungeons, durch die er sich durchkämpfen muss. Diese Dungeons sind in Zonen unterteilt. Nach jeweils 4 Zonen gibt es die Möglichkeit, das Spiel zu speichern.", "section_level": 2}, {"title": "Dawn of Mana.", "content": "Seiken Densetsu 4 ist ein neues Spiel der Seiken-Densetsu-Reihe und Teil des sogenannten „World of Mana“-Sammelwerkes (welches aus mehreren Spielen, die auf der Seiken-Densetsu-Reihe basieren, besteht). Es wurde für die Sony PlayStation 2 entwickelt und ist der erste Teil der Serie der gänzlich dreidimensionale Grafik verwendet. Die Erstveröffentlichung war in Japan am 21. Dezember 2006. In Nordamerika erschien das Spiel unter dem Titel „Dawn of Mana“ am 22. Mai 2007. In diesem Spiel erfahren wir den Ursprung der bösen Manamaid Anise und dass diese selbst nur eine willenlose Marionette des Dämons „Dark Lich“ geworden ist, der in fast jedem Spiel der Serie in Erscheinung tritt und somit das ultimative Böse in der Mana-Welt verkörpert.", "section_level": 1}, {"title": "Heroes of Mana.", "content": "Heroes of Mana erschien am 12. September 2007 in Deutschland und ist der erste Versuch Square Enix', die Manawelt als Echtzeit-Strategiespiel darzustellen. Gespielt wird hierbei mit dem Touchscreen. Gebäude lassen sich nur an Bord des Flugschiffs \"Nighthawk\" bauen, mit dem sich klassische Monster der Reihe, wie zum Beispiel ein Pogopuschel, beschwören und lenken; dabei sind auch die Benevodons, bis auf Zable Far, aus Seiken Densetsu 3 beschwörbar.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte spielt etwa 20 Jahre vor Seiken Densetsu 3 und stellt ein Prequel da. In der Geschichte geht es um Roget, einem Soldaten aus Pedda ohne Gedächtnis an seine Kindheit, und seine Crew der \"Nighthawk\". Im Verlauf der Geschichte decken sie die „Operation Psi“ auf, mit der der König von Pedda die Welt erobern will. So reist Roget mit seiner Einheit um die Welt um die einzelnen Reiche vor der Gefahr zu warnen, wobei sich nach und nach weitere Charaktere der Crew, wie Loki, welcher auch in Seiken Densetsu 3 auftritt, anschließen. Schließlich stellt sich heraus, dass Roget der Zwillingsbruders des Mirage-Bischofs ist, welcher der Drahtzieher der Operation Psi ist. Dieser will Anise, eine dem bösen verfallenen Manamaid, wieder auferstehen lassen, was ihm auch letztendlich gelingt, jedoch wird dabei Pedda komplett zerstört. Am Ende besiegt Roget seinen Bruder und Anise mit dem Manaschwert. Aber die dunkle Manamaid schwört Rache.", "section_level": 2}, {"title": "Manga.", "content": "Im Jahre 2000 verfasste \"Shiro Amano\" einen Manga namens \"Legend of Mana\" welcher innerhalb von 5 Bänden in Japan erschien. Jener Manga befasst sich inhaltlich auch mit der Thematik der Seiken-Densetsu-Reihe. 2003 veröffentlichte der deutsche Manga-Verlag EMA \"Legend of Mana\" in Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Wiederkehrende Elemente.", "content": "Neben dem Schwert und dem Manabaum tauchen bestimmte Elemente in jedem Teil der Serie auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seiken Densetsu (jap., dt. \"Legende des Heiligen Schwerts\"), auch bekannt als Mana-Serie, ist eine Action-Rollenspiel-Serie von Square, erschaffen von Koichi Ishii. Die Reihe übernimmt Videospielelemente aus den verschiedensten Genres. Ständig wiederkehrende Elemente sind der Weltenbaum, das damit verbundene Heilige Schwert und der Kampf gegen Truppen, die dessen Macht stehlen wollen, jedoch mit unterschiedlichen Figuren und Welten.", "tgt_summary": "是由是石井浩一创作,史克威尔艾尼克斯开发的中世纪背景角色扮演游戏系列。系列首部游戏以最终幻想系列外传的名义发行,作品中存在很多最终幻想元素。但自从系列的第二部游戏《圣剑传说2》起,系列就开始脱离最终幻想系列。系列各游戏都设定于玛娜的架空世界,并出现世界树、圣剑等例行元素,玩家需要和窃取玛娜之力的势力作战。一些角色设计、生物和音乐主题会经常重复出现。", "id": 735801} {"src_title": "Wynton Marsalis", "tgt_title": "溫頓·馬沙利斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wynton Marsalis wurde als zweiter der sechs Söhne des Jazzpianisten Ellis Marsalis und dessen Frau Dolores geboren. Sein älterer Bruder ist der Jazz-Saxophonist Branford Marsalis. Auch die beiden jüngeren Brüder Delfeayo (Posaune) und Jason (Schlagzeug) wurden Jazz-Musiker. Wynton begann das Trompetenspiel mit 12 Jahren. Erfahrungen in traditionellem Jazz sammelte er als Jugendlicher in der Band von Danny Barker. Nach dem Studium an der Juilliard School of Music in New York wurde er 1980 Mitglied von Art Blakey's Jazz Messengers. Seit 1982 ist Marsalis als Solist und Lehrer tätig, wobei er sich sowohl dem Jazz als auch der klassischen Musik widmet. Der Jazzautor Joachim-Ernst Berendt urteilte über ihn: „Seit Dizzy Gillespie ist die Trompete im Jazz nicht mehr mit einer solch luziden instrumental-technischen Meisterschaft geblasen worden wie von Wynton Marsalis.“ 1997 wurde Marsalis in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Für 2015 erhielt er die National Humanities Medal. Marsalis gilt als äußerst konservativer Musiker, der viele stilistische Entwicklungen des Jazz ab Ende der 1960er Jahre – etwa Free Jazz oder Fusion – rigoros ablehnt. Er wird dafür von Vertretern der Jazz-Avantgarde z. T. heftig kritisiert – so bezeichneten ihn John Zorn als „rassistisch“ und Matthew Shipp als „Faschisten“. Dennoch beteiligte er sich etwa an der Einspielung von Mingus’ Third Stream-Komposition \"Epitaph\" und Joe Hendersons Album \"\". Als Lehrer am New Yorker Lincoln Center und \"Musical Director\" der dortigen Jazz-Abteilung erlangte er in den 1990er Jahren beträchtlichen Einfluss. Einer seiner bekanntesten Mitstreiter ist der Schriftsteller und Publizist Stanley Crouch. Er war auch ein wesentlicher Berater für die Fernsehserie von Ken Burns über Jazz, die ebenfalls wegen ihrer eingeschränkten Sicht der Jazzgeschichte in der Kritik stand. Seit 2012 ist er als Kulturkorrespondent für CBS tätig. Wynton Marsalis war 1990 bis 1997 mit der Ex-Tänzerin und Schauspielerin Victoria Rowell liiert. Ihr gemeinsamer Sohn Jasper Armstrong Marsalis kam am 26. Dezember 1995 zur Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wynton Learson Marsalis (* 18. Oktober 1961 in New Orleans) ist einer der bekanntesten Jazztrompeter der Gegenwart und künstlerischer Leiter von Jazz at Lincoln Center.", "tgt_summary": "温顿·马沙利斯(英语:Wynton Marsalis,全名:Wynton Learson Marsalis,1961年-10月18日),小号演奏家、作曲家、音乐教育家,美国纽约市林肯中心爵士艺术总监。马沙利斯致力促进古典音乐和爵士音乐,他在这两个范畴都已获得9个格莱美奖,他其中一个爵士乐录音更是首个赢得普利萨音乐奖(Pulitzer Prize for Music)的爵士乐录音。", "id": 2045992} {"src_title": "Appenzeller (Käse)", "tgt_title": "阿彭策爾芝士", "src_document": [{"title": "Vermarktung.", "content": "Die Bezeichnung «Appenzeller Käse» ist keine geschützte Herkunftsbezeichnung nach Schweizer Recht, sondern eine Kollektivmarke der Sortenorganisation Appenzeller Käse GmbH mit Sitz in Appenzell, in der Milch- und Käseproduzenten, Käsehandel und die Stiftung Fonds für Appenzeller Käse organisiert sind. Sie kauft den Appenzeller Käse von den Herstellern auf und vermarktet ihn in der Schweiz und im Ausland. In der Verantwortung der Sortenorganisation liegen Qualitätskontrolle, Marketing und Werbung, die Festlegung der Produktionsmengen und der Verkaufspreise. Käse, den die Hersteller über die festgelegten Mengen hinaus produzieren, können sie nicht unter dem Markennamen «Appenzeller» verkaufen; aus diesem Grunde bieten etliche Käsereien unter anderen Namen Käse an, der dem Original-Appenzeller zumindest sehr ähnlich ist und seinen Markterfolg signifikant beeinträchtigt. In ihrer Werbung betont die Sortenorganisation die Traditionalität und den würzigen Geschmack des Produktes und streicht besonders das «geheime Rezept» der Kräutersulz (der Flüssigkeit, mit welcher der Käse während der Reifung gepflegt wird) heraus. Bekannte Werbefiguren sind die Sennen (Alphirten) in Appenzeller Tracht, deren Schweigsamkeit die Geheimhaltung garantiert, beispielsweise in einer Serie von Werbespots für die Fernsehwerbung mit dem deutschen Schauspieler Uwe Ochsenknecht, der ihnen das Rezept zu entlocken versucht. Die Kampagne wurde mit mehreren Werbepreisen ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Appenzeller Käse ist in der Schweiz ein Halbhartkäse (nach deutscher Nomenklatur: Schnittkäse), der in zwei Varianten hergestellt wird: Als Vollfett- und als Viertelfettkäse (Rässkäse). Die Laibe sind rund mit einem Durchmesser von 20–30 cm, einer Höhe von 12–15 cm und einem Gewicht von 6–8 kg. Die Järbseite ist leicht gewölbt; eine ganz gerade Järbseite gilt als Käsefehler. Die Rinde ist fest mit gelblich-grau-brauner Schmiere, der Teig ist elastisch, weichschnittig und speckig, von leicht gelblicher Farbe und hat wenige, regelmässige, runde Löcher, die etwa maiskorn- bis kirschkerngross sind. Geruch und Geschmack werden als rein, mild und aromatisch beschrieben; je nach der Reifezeit unterscheidet man «milden» und «rezenten» (stärker gereiften) Käse. Der Rässkäse ist im übrigen kräftiger als der Vollfettkäse. Die Sortenorganisation gibt den Herstellern für den Vollfettkäse einen Mindestgehalt von 50 % Fett i. Tr. und einen Mindestanteil von 58 % Trockenmasse vor, für den Viertelfettkäse 20 % Fett i. Tr. und 48 % Trockenmasse.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Appenzeller ist ein Rohmilchkäse, das heisst, er wird aus nicht thermisch behandelter Kuhmilch hergestellt. Für die Herstellung der Vollfettstufe soll die Kessimilch einen Fettanteil von 3,3–3,5 % haben. Frische Morgenmilch wird mit gekühlter Abendmilch gemischt, auf eine Einlabungstemperatur von 30–31 °C gebracht und mit Säuerungskulturen und Labferment versetzt. Nach etwa einer halben Stunde ist die Milch dickgelegt und kann zu Käsebruch geschnitten werden. Dieser wird dann bei 42–46 °C eine Weile nachgewärmt (bei magerem Käse kühler) und anschliessend aus der Sirte gezogen, in Formen gefüllt und gepresst. Danach werden die Käse zwölf Stunden (teilweise aber auch acht bis zehn Tage lang) stehen gelassen, bevor sie für ein bis drei Tage bei Temperaturen von 8–14 °C in ein Salzbad von 18–20 °Bé kommen. Nach dem Verlassen des Salzbades werden die Laibe noch etwa zehn Tage lang zur Begünstigung der Schmierebildung regelmässig gebürstet und gesalzen. Eine Besonderheit des Appenzellers ist die Behandlung mit der sogenannten «Sulz», einer speziellen Flüssigkeit, mit welcher der Käse während der Reifung behandelt wird. Sie soll sich aus Wein, Hefen, Salz, Gewürzen und anderen Bestandteilen zusammensetzen. Früher hüteten die Käser das genaue Rezept ihrer jeweiligen Sulz als Familiengeheimnis, inzwischen ist es aber einheitlich und wird durch die Sortenorganisation geregelt. Die Reifungszeit beträgt vier bis sechs Monate für den vollfetten, sechs bis sieben Monate für viertelfetten Käse.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Als Tafelkäse, aber auch in der warmen Küche ist Appenzeller vielseitig einsetzbar. Mildere Typen eignen sich gut für Fondue oder Raclette, kräftigere als würzende Beigabe zum Fondue, ein klassisches Appenzeller-Gericht ist der Appenzeller Käsefladen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Hersteller des Appenzeller Käses können sich auf eine Geschichte berufen, die bis ins Mittelalter, genauer gesagt mindestens bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht, denn als früheste urkundliche Erwähnung des Käses gilt eine Urkunde im Stiftsarchiv St. Gallen vom 15. Januar 1282, in der die Pension des abgedankten Abtes Rumo von Ramstein niedergelegt ist. Dieser erhielt jährlich neben 100 Mark Silber auch Naturalien. Unter anderem waren ihm zu zahlen: Zu Deutsch: Aus Gais im Mai ein Pfund [Geld] und am St. Verenentag [1. September] sechzig Käse, jeder im Wert von acht Denar, sowie am selben Fest zehn Solidi. Wenn dies auch die erste Erwähnung in einer Urkunde ist, werden Käseabgaben aus Appenzell in zahlreichen Rödeln des Klosters St. Gallen genannt, die teilweise bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen, aber nicht datiert sind. Überhaupt waren um die Zeit Käse die bedeutendste Abgabe der Appenzeller Bevölkerung an das Kloster, wobei Alpkäse, casei alpini, oftmals eigens beziffert wurden; im Spätmittelalter stieg die Menge auf über 5000 Käse pro Jahr an. Eine Beschreibung, wie der Käse hergestellt wurde, ist in diesen Quellen aber nicht zu finden. Vermutlich waren es kleine, weiche Käse, da das Nachwärmen des Bruchs noch nicht praktiziert wurde. Ursprünglich war der Appenzeller Käse in erster Linie ein Produkt der Alpwirtschaft, doch konnten die Sennereien im Laufe der Zeit die steigende Nachfrage nicht mehr befriedigen, so dass die Produktion zunehmend in Talkäsereien verlegt wurde, die besser ausgestattet waren und über mehr Milch verfügten. Die traditionellen Gefässe und Arbeitsmethoden wurden dabei aufgegeben. 1942 wurde die Geschäftsstelle für Appenzellerkäse in St. Gallen gegründet. Im Zuge der Aufhebung der Schweizer Käsemarktordnung wurde die heutige Sortenorganisation gegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Appenzeller ist eine Schweizer Käsesorte, benannt nach dem Appenzellerland in der Schweiz, wo der Käse bereits seit dem Mittelalter hergestellt wird. Die Landschaft rund um den Säntis liefert die Rohmilch, mit der Appenzeller Käse hergestellt wird. 52 Dorfkäsereien in den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und in Teilen der Kantone St. Gallen und Thurgau produzierten eine Gesamtmenge von 8696 Tonnen (im Geschäftsjahr 2018), die von einer zentralen Organisation aufgekauft und unter der eingetragenen Marke «Appenzeller® Switzerland» vermarktet wird. Rund 53 Prozent des Appenzeller Käses wird im Ausland verkauft, davon etwa 78 Prozent in Deutschland, gefolgt von Frankreich und den Benelux-Staaten mit wesentlich geringeren Anteilen. Die Produktionsmengen sind in den letzten Jahren im Wesentlichen stagnierend.", "tgt_summary": "阿彭策尔干酪()是一种自中世纪开始出现的硬质山区干酪,原产地为瑞士的北部城市阿彭策尔,现主要产地包括圣加伦及苏黎世。阿彭策尔干酪与格吕耶尔干酪外型相似,干酪被制成厚车轮形状,厚度为7.5厘米,重量不一。干酪表面呈黄油色泽,上面布满豌豆大小般的洞眼。阿彭策尔干酪的味道较为刺激,具有泥土的芳香及水果的香味。阿彭策尔干酪由未经杀菌的全脂奶制成,凝乳酶凝结后,切割成凝乳块,再经温和的热处理,并放入模具,沥干成形后放在一间凉爽高湿度的储存间,定期擦净表面,3-5个月则制成。拉思卡斯干酪是阿彭策尔干酪的仿制品种,由脱脂奶制成,成熟期较长,颜色较深,味道亦更浓烈。", "id": 2184565} {"src_title": "Kontinentaler Zwergspaniel", "tgt_title": "蝴蝶犬", "src_document": [{"title": "Herkunft und Geschichtliches.", "content": "Gegen Ende des 19. Jahrhunderts beginnt in Frankreich und Belgien die systematische Zucht von Zwergspaniels und ein Rassehund im Sinne heutiger Hundezucht entsteht. Ein erster Rassestandard für den Kontinentalen Zwergspaniel wird 1905 festgelegt. Bereits im 13. Jahrhundert wurden Hunde dieses Typs in Verbindung mit adligen Personen auf italienischen Ölgemälden abgebildet. Großer Beliebtheit erfreuten sie sich zudem als Haustier am französischen Hof und im britischen Königshaus.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der Kontinentale Zwergspaniel gehört mit bis zu 28 cm Schulterhöhe und ca. 5 kg zu den Kleinhunderassen. Sein langes, seidiges Fell muss in der Grundfarbe weiß sein und hat farbige Abzeichen. Die Farbvarianten reichen von kastanienrot über rotbraun, braun bis schwarz, nicht erlaubt ist leberbraun. Die rotbraunen Farbtöne können mit schwarzen Haarspitzen (wird als zobel bezeichnet) kombiniert sein. Die Abzeichen sollen sich über Kopf und Körper verteilen, wobei am Körper die weiße Grundfarbe überwiegen muss. Am Kopf und an den Ohren ist die jeweilige Farbe vorherrschend, eine weiße Blesse ist gewünscht. Das Fell darf keine Unterwolle haben. Der Rücken ist gerade, die fransige Rute wird über ihn gebogen getragen. Er hat gerade, schlanke Beine mit guten Winkelungen und Hasenpfoten. Sein Kopf soll entsprechend der Körpergröße klein und rund sein. Dadurch und durch die ausdrucksstarken Augen entsteht das Kindchenschema. Die mandelförmigen Augen sind von einem dunklen Rand umgeben. Der \"Phalene\" unterscheidet sich vom \"Papillon\" nur durch die Form der Ohren, die bei ihm seitlich am Kopf herabhängend und flach anliegend sein sollen. Beim Welpen zeigt sich meistens erst nach einigen Wochen, ob sich die Ohren aufrichten (Papillon) oder hängend getragen werden (Phalene). Beide Ohrformen sind breit, groß und abgerundet. Aufgerichtet sehen sie wie ausgebreitete Schmetterlingsflügel aus. Sie besitzen an den Rändern, wie der Schwanz, Fransen und sind sehr beweglich/ausdrucksstark. Der Kontinentale Zwergspaniel ist wachsam, verspielt, lebhaft, freundlich und anmutig, jedoch auch robust.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kontinentale Zwergspaniel (ursprünglich \"\") ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse aus Frankreich und Belgien (FCI-Gruppe 9, Sektion 9, Standard Nr. 77). Neben der Rasse selbst bezeichnet die FCI auch die Sektion, zu der neben dieser Rasse noch der (vorläufig angenommene) Russkiy Toy gehört, mit dem Namen \"Kontinentaler Zwergspaniel\".", "tgt_summary": "蝴蝶犬(,名称起源于法语单词「蝴蝶」),16世纪起源于西班牙,也有人认为起源于法国。身高28厘米以下,体重3.6~4.5公斤,寿命10-14岁,体高20~28cm。毛色有黑色和白色、褐色和白色、或白色和黑色带有棕褐色斑块。该犬两耳直立外展,酷似蝴蝶的翅膀而得名。该犬性格平和,活泼、顺从、适应性强,适合作伴侣犬。性格上,友善开朗,优雅美丽。", "id": 1875249} {"src_title": "Buntbock", "tgt_title": "白纹牛羚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitus.", "content": "Der Buntbock ist eine mittelgroße Antilope, er ähnelt in der Größe dem Blessbock (\"Damaliscus phillips\"), wird aber etwas kleiner als das Sassaby (\"Damaliscus lunatus\"). Genaue Körpermaße zum Buntbock liegen nur wenige vor, die Kopf-Rumpf-Länge eines vermessenen Individuums betrug 148 cm, die Schulterhöhe 98,8 cm, der Schwanz war 33 cm lang. Das Gewicht der Tiere liegt bei 59,6 bis 63,6 kg, anderen Angaben zufolge reicht es bis zu 83 kg, Männchen sind durchschnittlich größer als Weibchen. Der Widerrist ragt wie üblich bei Antilopen des Offenlandes weit über die Kruppe hinaus. Das Fell hat eine kräftig dunkelbraune Farbgebung mit einem Purpurglanz an den Seiten, den Wangen und den oberen Gliedmaßenabschnitten. Dazu kontrastiert die weiße Bauchseite, der Spiegel, die unteren Glieder und das Hinterteil, beim Blessbock zieht die weiße Bauchfärbung meist nicht bis über den Schwanz hoch. Die Blesse, die von der Nase bis zur Stirn reicht, wird abweichend vom Blessbock in der Regel nicht von einem schmalen braunen Streifen in der Mitte unterbrochen, allerdings konnte bei 19 % aller untersuchten Individuen im Bontebok-Nationalpark ein schmaler Streifen vermerkt werden. Beide Geschlechter tragen geringelte Hörner, die beim Buntbock dunkler als beim Blessbock sind. Sie ragen an der Basis steil auf, biegen dann nach hinten und außen und steigen an der Spitze wieder steil auf. Bei Männchen sind die Hörner 32 bis 35,6 cm lang und spannen 29,1 bis 33,1 cm auseinander. Die entsprechenden Maße für Weibchen liegen bei 22,2 bis 24,6 cm und bei 19,7 bis 22,7 cm. Generell sind die Hörner der Weibchen schlanker und verdicken nicht so stark an der Basis, ebenso ist ihre Rillenstruktur nicht ganz so markant. Das längste bekannte Hornpaar maß 42,6 cm.", "section_level": 2}, {"title": "Schädel- und Gebissmerkmale.", "content": "Der Schädel wird 29,3 bis 33,5 cm lang. Das Gebiss besteht aus 32 Zähnen mit folgender Zahnformel: formula_1.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Buntbock kommt natürlich nur in der Provinz Westkap in Südafrika vor. Er bewohnt die Fynbos-Region des Renostervelds. Das historische Verbreitungsgebiet wird im Westen durch den Bot River und im Osten durch den Gouritz River begrenzt. Im Norden bilden die Riviersonderendberge und die Langeberge natürliche Grenzen, im Süden das Meer. Die Landschaft wird durch dicke und reiche Böden bestimmt, auf denen dichtes Gras wächst. Sie ist durchsetzt mit 30 bis 70 cm hohen Büschen, bestehend aus \"Elytropappus\"-, \"Aspalathus\"- und \"Montinia\"-Pflanzengemeinschaften. Die Region charakterisiert sich durch feuchte Winter, der jährliche Niederschlag liegt bei 540 mm. Bevorzugt werden vom Buntbock vor allem Bereiche mit jungen Grasständen auf verbranntem Untergrund aufgesucht, die nicht älter als zwei Jahre sind. Die Höhenverbreitung reicht von 60 bis etwa 200 m über dem Meeresspiegel.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Territorialverhalten.", "content": "Der Buntbock gehört zu den wandernden Hornträgern. Die Weibchen leben in kleinen Gruppen, die im Schnitt drei erwachsene Tiere und 1,5 Jungtiere umfassen, größere Gruppen bestehen aus bis zu neun Individuen. Tendenziell neigen die Weibchen weniger deutlich zur großen Herdenbildungen. Männchen formieren sich häufig in Junggesellengruppen. Diese können im Gegensatz zu den Herden der Weibchen bis zu 75 Tiere umfassen. Sie setzen sich aus Individuen aller Altersklassen zusammen, mit Ausnahme der Neugeborenen. Teilweise schließen sie auch junge, einjährige Weibchen an, bevor diese zu einer weiblichen Herde überwechseln. In den Junggesellengruppen erlernen vor allem die jungen Tiere soziale Kompetenz. Häufig kommt es auch zur temporären Aufspaltung einzelner großer Gruppen in kleinere mit 3 bis 24 Mitgliedern. Eine spezielle Hierarchie tritt in den Junggesellengruppen nicht auf. Daneben gibt es auch territoriale Männchen, die ein Revier von 1 bis 4 ha Größe, durchschnittlich 2,5 ha, beanspruchen. Die Männchen markieren ihre Gebiete mit den Sekreten der Voraugendrüsen, die sie an Gräser und Äste abreiben. Teilweise streichen sie mit den Hörnern durch derartig markierte Pflanzenteile, dass sich wiederum eine dunkle, wachsartige Schicht auf diesen absetzt. Territoriale Männchen verteilen auch regelmäßig Dunghaufen, durchschnittlich kommen 4,3 Haufen je Hektar vor. Ebenso so urinieren sie an festgelegten Plätzen. Eine auffällige Pose der Männchen ist ein hoher Kopf mit seitwärts gerichteten Ohren auf einer gut sichtbaren Anhöhe, mit der sie wohl Anspruch auf ihr Revier erheben. In der Regel sind die Territorien mosaikartig über die Landschaft verteilt und überlappen sich nicht. Die Herden der Weibchen wandern in der Regel über zwei bis drei Territorien. Häufig schließt sich das territoriale Männchen einer durch sein Territorium wandernden weiblichen Herde an und bewacht sie eine Zeit lang. Mitunter treibt er die weibliche Herde zurück in das Innere seines Territoriums, wenn diese zu nahe an die Grenzen kommt (\"herding\"). Ebenso wandern die Junggesellengruppen durch die unterschiedlichen Reviere und grasen dort. Das territoriale Männchen hält sein Revier in der Regel das ganze Jahr durch, im Durchschnitt rund 22 Monate. Einzelne Tiere verbleiben eventuell auch ihr ganzes Leben dort und verlieren ihr Territorium erst im hohen Alter. Das Revier wird gegen Rivalen, häufig benachbarte territoriale Männchen, in ritualisierten Handlungen verteidigt. Das Herausforderungsritual beginnt mit dem Übertreten der Grenze durch einen Nachbarn, es ist sehr komplex und umfasst mehr als 30 verschiedene Verhaltensweisen. Diese bestehen sowohl aus aggressiven als auch unterwürfigen Handlungen. So kommen unter anderem neben dem bereits erwähnten hochgehaltenen Kopf mit seitlich stehenden Ohren eine seitliche Präsentation häufig in reverser Position, verschiedenste Kopfbewegungen wie seitliches Schütteln oder auf- und abwärtsführend, ein Beschnuppern des Hinterteils, Sekretmarkierungen im Gras, Urinieren und Defäkieren, ein Aufwühlen des Bodens mit den Hörnern, Fußstampfen, Umkreisen, Aufspringen mit allen vieren, Lecken und weitere vor. Echte Kämpfe sind selten und finden bei nur 3 % der Rituale statt. Sie werden teilweise kniend ausgeführt mit auf dem Boden und gegeneinander gepressten Kopf ausgeführt. Das Herausforderungsritual findet nicht ortsgebunden statt, teilweise verfolgen sich die Tiere bis zu einen halben Kilometer weit. Im Durchschnitt dauert das es 6,5 Minuten, es kann aber auch bis zu 12 Minuten währen. Danach kehrt der Herausforderer in sein Territorium zurück. Ein territoriales Männchen verfährt gegen Mitglieder der Junggesellengruppen ähnlich, die Handlungen sind dann aber nicht so stark ritualisiert. Im weiteren Verhalten gibt es einzelne Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Tieren. Vor allem territoriale Männchen verbringen rund 54,7 % ihres täglichen Zeitbudgets grasend, der Anteil geht in der Brunftzeit zurück. Bei Weibchen sind es 64,9 %, dafür verbringen diese weniger Zeit in Rivalenkämpfen. Andere Aktivitäten wie Wiederkäuen und Ruhe finden mit 21 bis 23 % beziehungsweise mit 9,5 bis 10 % seltener statt und variieren weniger zwischen Männchen und Weibchen. Ein typisches Komfortverhalten besteht an heißen Tagen. Die Tiere halten dann den Kopf sehr tief, so dass die Hörner leicht nach vorn ragen. In dieser Position können sie mehrere Stunden verharren, Mitglieder einer Herde oder Gruppe stehen häufig in derselben Himmelsrichtung. Möglicherweise hat dies mit der Thermoregulation zu tun, eventuell entgehen die Tiere so auch einem stärkeren Befall von Dasselfliegen, die ihre Eier in den Nasenlöchern ablegen. Häufig schnauben Tiere in der Position. Sonstige Vokalisierungen sind beim Buntbock sehr selten, in Gefahrensituation gibt er ein explosives Schnauben von sich, gelegentlich auch ein Grunzen bei der Fortpflanzung.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Der Buntbock ist ein ausschließlicher Grasfresser, der sich von kurzen Gräsern ernährt. Untersuchungen eines Mageninhalts aus dem De Hoop Nature Reserve zeigten mit 25 % Anteil eine Bevorzugung von Trespen vor \"Pseudopentameris\" (22 %), \"Plagiochloa\" (16 %) und Liebesgräsern (14 %). Im Bontebok-Nationalpark verzehren die Tiere häufig Vertreter von \"Ficinia\", \"Restio\", \"Helichrysum\", \"Stenotaphrum\", \"Pentaschistis\" sowie Ruhrkräuter. Außerdem konnte Sauerklee als Nahrungspflanze identifiziert werden. Dabei grast der Buntbock häufig auf kürzlich verbrannten Flächen mit frischem Graswuchs. Beim Fressen steht die Herde im lockeren Verband, die Tiere laufen langsam mit dem Kopf nach unten in die gleiche Richtung. Wasser benötigt der Buntbock nur selten.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Paarung ist jahreszeitlich begrenzt und findet Ende des Sommers etwa zwischen Januar und Mitte März, teilweise aber auch bis in den April hinein statt. Der Östrus währt 28 bis 32 Tage, Weibchen sind während der Brunft etwa 24 Stunden empfangsbereit. Territoriale Männchen werben um das Weibchen, in dem sie den Schwanz über den Rücken schlängeln oder ihren Kopf tiefhalten und den Schwanz ausstrecken. Flehmen kommt beim Buntbock nicht vor. Männchen testen die Bereitschaft des Weibchens durch Beschnuppern der Geschlechtsorgane, nicht empfangsbereite Weibchen laufen dann häufig im Kreis um das Männchen, um dessen Nachstellungen zu entgehen. Mit dem Aufsteigen des Männchens auf das Weibchen beginnt der Geschlechtsakt. Dieser dauert nur wenige Sekunden, er kann aber bis zu 14 mal in zwei Stunden wiederholt werden. Nach Untersuchungen im Bontebok-Nationalpark von 1960 über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren wird die Empfängnis teilweise von der Regenmenge und des dadurch bedingten Nahrungsangebotes, der Populationsgröße sowie von der Anzahl der Nahrungskonkurrenten gesteuert. Die Tragzeit dauert etwa 240 Tage. Das einzelne Jungtier wird im Frühjahr zwischen September und November geboren, sehr selten auch reicht die Geburtszeit bis in den Februar. Das Muttertier trennt sich dabei nicht von der Herde. Das Junge wiegt zwischen 6 und 7 kg. Es saugt im Alter von 5 Tagen durchschnittlich 58 Sekunden lang, später verringert sich dies auf etwa 25 Sekunden. In den ersten beiden Wochen verbringt das Jungtier bis zu 90 % ruhend im Gras. Mit sieben Wochen nimmt es bis zu 40 % am Tag grasend Nahrung auf. Die Saugphase kann bis zu einem Jahr anhalten, die Aufmerksamkeit des Muttertiers auf das Junge lässt aber bereits nach drei Wochen nach. Mit der Entwöhnung und wenn das Muttertier neuen Nachwuchs austrägt, verlassen sowohl männliche als auch weibliche Nachkommen ihre Herde, sie werden dabei nicht aktiv vertrieben. Nur in Ausnahmen verbleiben ältere Jungtiere bei ihrer Mutter, beispielsweise wenn diese in der nächsten Fortpflanzungsperiode nicht trächtig ist. Die sexuelle Reife ist bei Weibchen mit zweieinhalb Jahren erreicht, bei Männchen mit drei. Letztere werden erst mit fünf Jahren territorial. Der Lebenserwartung in freier Wildbahn ist unbekannt, Tiere in menschlicher Obhut lebten bis zu 15 Jahre und sieben Monate.", "section_level": 2}, {"title": "Fressfeinde und Parasiten.", "content": "Als Fressfeinde kommen vor allem die großen Beutegreifer wie Löwe, Leopard, Tüpfelhyäne und Afrikanischer Wildhund in Betracht. Äußere Parasiten stellen unter anderem Zecken wie \"Rhipicephalus\", Läuse wie \"Damalinia\" und \"Linognathus\" sowie Dasselfliegen wie \"Gedoelstia\" und \"Strobiloestrus\" dar. Unter den inneren Parasiten sind häufig Würmer zu finden. Dazu zählen Saugwürmer, etwa \"Paramphistomum\", Bandwürmer, etwa \"Taenia\" und \"Moniezia\", und Fadenwürmer, etwa \"Longistrongylus\" oder \"Nematrodius\". An Krankheiten konnten Lymphome und Kupfermangel festgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Buntbock ist eine Art aus der Gattung der Leierantilopen (\"Damaliscus\") und der Familie der Hornträger (Bovidae). Die Leierantilopen wiederum gehören innerhalb Familie zur Unterfamilie der Antilopinae und bilden zusammen mit den Gnus (\"Connochaetes\"), der Hunter-Antilope (\"Beatragus\") und den Eigentlichen Kuhantilopen (\"Alcelaphus\") die Tribus der Kuhantilopen (Alcelaphini). Gemeinsame Kennzeichen der Kuhantilopen finden sich in dem recht großen Körperbau, in der charakteristisch hohen Lage der Schulter sowie dem abfallenden Rücken, in den quer gerippten Hörnern und in den tiefen Drüsengruben im Gesicht. Zudem haben die Kuhantilopen lange Schädel mit großen Hohlräumen in der Stirn, die bis in die Ansätze der Hörner reichen. Laut molekulargenetischen Untersuchungen bilden entweder die Eigentlichen Kuhantilopen oder die Hunter-Antilope die nächsten Verwandten der Leierantilopen. Alle drei Gattungen formen eine monophyletische Klade mit den Gnus als Schwestergruppe. Innerhalb der Leierantilopen sind der Blessbock (\"Damaliscus phillipsi\") und der Buntbock eng verwandt. Bereits Anfang der 1990er Jahre vorgenommene genetische Analysen ergaben eine genetischen Abstand von nur 0,47 %, was für eine Trennung der beiden Formen im Mittelpleistozän vor etwa 250.000 Jahren sprach. Weitere Untersuchungen wiesen für den Buntbock eine deutlich geringere genetische Vielfalt aus als für den Blessbock, was mit seiner fast vollständigen Ausrottung durch den Menschen im 19. Jahrhundert zusammenhängt. Beide werden mitunter auch zu einer Art zusammengefasst, die dann die wissenschaftliche Bezeichnung \"Damaliscus pygargus\" trägt. Die Frage, ob Bunt- und Blessbock eine Art oder zwei Arten bilden, wird in der Wissenschaft recht unterschiedlich gehandhabt. Die letzte Revision der Hornträger aus dem Jahr 2011, erstellt von Colin Peter Groves und Peter Grubb, führt beide Formen als eigenständige Arten, während das zwei Jahre später erschienen Referenzwerk zur afrikanischen Säugetierfauna, \"Mammals of Africa\", beide zusammenführt. Als Gründe für eine artliche Trennung des Bless- und des Buntbocks werden einerseits die zahlreichen vorliegenden Merkmalsunterschiede angeführt. Andererseits besteht eine räumliche Trennung der beiden Formen voneinander: die im zentralen Südafrika gelegenen Lebensräume des Blessbocks sind wenigstens 320 km vom Verbreitungsgebiet des Buntbocks am Kap der Guten Hoffnung im Südwesten Südafrikas entfernt. Diese geographische Trennung des Bunt- und des Blessbocks entstand möglicherweise schon zum Ende der letzten Eiszeit vor mehr als 12.000 Jahren mit dem Anstieg des Meeresspiegels, so dass seit dem eine Vermischung beider Vertreter unter natürlichen Umständen nicht möglich war. Unter künstlichen Bedingungen hervorgerufen durch den Menschen, etwa auf Wildfarmen, kommt es aber zu Hybridbildungen zwischen dem Bunt- und dem Blessbock. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Buntbocks wurde von Peter Simon Pallas im Jahr 1767 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung \"Antilope pygargus\" verfasst. Eine Typuslokalität gab Pallas darin nicht an. Diese wurde später, im Jahr 1948, von Rudolph Carl Bigalke mit dem Swart River festgelegt. Bigalke bezog sich dabei auf Berichte einer Expedition von Isaq Schrijver (auch Isaaq Schryver) aus dem Jahr 1689. Darin schreibt Schrijver, Mitglied der Niederländischen Ostindien-Kompanie, am 11. Januar, er habe am Swart River über eintausend \"bonte hartbokken\" gesichtet. Pallas Schrift \"Spicilegia Zoologica\" aus dem Jahr 1767, in der die Erstbeschreibung des Buntbocks erschien, stellt eine überarbeitete Version seiner im Jahr zuvor veröffentlichten Arbeit \"Miscellanea zoologica\" dar, für die er zahlreiche niederländische Sammlungen ausgewertet hatte. Hierin beschreibt Pallas den Buntbock bereits unter der wissenschaftlichen Bezeichnung \"Antilope dorcas\", als Vorlage dienten ihm unbeschädigte Felle. Den Artnamen \"dorcas\" hatte Pallas in der Überzeugung benutzt, die Dorkasgazelle vor sich zu haben, deren wissenschaftlicher Artname wiederum auf Linnaeus 1758 zurückgeht (\"Gazella dorcas\", Linnaeus verwendete allerdings die Bezeichnung \"Capra dorcas\"). Die Dorkasgazelle war bereits von Claudius Aelianus im 2. Jahrhundert unter dem Namen \"δορκάς\" (griechisch für „Gazelle“) erwähnt worden, worauf Pallas auch anspielt. Nach der Publikation der \"Miscellanea zoologica\" erkannte Pallas Unterschiede zur Dorkasgazelle und beschrieb den Buntbock in seiner \"Spicilegia Zoologica\" erneut unter dem Namen \"Antilope pygargus\". Der Artname \"pygargus\" ist wiederum griechischen Ursprungs (\"πῡ́γᾰργος\") und bezeichnet ebenfalls eine Gazelle. Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts machten Philip Lutley Sclater und Oldfield Thomas in ihrem \"Book of Antelopes\" auf den Umstand der doppelten Namensvergabe seitens von Pallas aufmerksam. Francis Harper wiederum wies 1940 darauf hin, dass \"Damaliscus dorcas\" aufgrund der früheren Artbenennung Vorrang vor \"Damaliscus pygargus\" hat und sah so erstere Bezeichnung als die gültige an. Er merkte des Weiteren an, dass mit der Einführung der Gattung \"Damaliscus\" durch Sclater und Thomas im Jahr 1894 das Artepitheton \"dorcas\" für den Buntbock wieder zur Verfügung stand. Zuvor im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden sowohl die Dorkasgazelle als auch der Buntbock teilweise in die gleiche Gattung (\"Antilope\" oder \"Gazella\") gestellt, \"dorcas\" war somit aufgrund der früheren Vergabe der Dorkasgazelle als Artname vorbehalten. In den folgenden 50 Jahren wurde der Buntbock dann im Sinne von Harper meist unter \"Damaliscus dorcas\" geführt. Allerdings argumentierte Leendert Cornelis Rookmaaker 1991, dass Pallas ursprünglich, 1766, die Dorkasgazelle beschreiben wollte und den bereits von Linnaeus verwendeten Artnamen nutzte. Erst darauf erkannte er seinen Fehler und korrigierte ihn mit der Neubeschreibung von \"Antilope pygargus\". Demnach sollte \"Damaliscus pygargus\" der gültige Artname sein, er wird seitdem von den meisten Wissenschaftlern für den Buntbock verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Der weltweite Bestand liegt bei etwa 3500 Tieren (stand 2001), wovon nur etwa 1500 in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet zu finden sind. Zur Erhaltung der Art wurde 1931 in Südafrika der Bontebok-Nationalpark gegründet. Zum Zeitpunkt der Gründung lebten weniger als 20 Buntböcke in der Region, die Anzahl wuchs Anfang der 1980er Jahre bis auf über 320. Gegenwärtig liegt der Bestand bei etwa 250 Tieren. Von hier aus konnte der Buntbock in einigen Schutzgebieten in Südafrika wieder eingeführt werden. Mit 700 Tieren hat das De Hoop Nature Reserve in Südafrika den größten Bestand. Die IUCN stuft die Art aufgrund der stabilen Population als „gering gefährdet“ (\"near threatened\") ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Buntbock (\"Damaliscus pygargus\") ist eine afrikanische Antilope aus der Gruppe der Kuhantilopen. Er kommt nur in einem eng begrenzten Gebiet in der Kapregion von Südafrika vor und bewohnt dort offene Landschaften des Fynbos, vor allem bevorzugt er Grasstände auf kürzlich verbrannten Flächen. Es handelt sich um mittelgroße Antilopen, charakteristisch für die Tiere ist eine dunkelbraune Rückenfärbung, eine weiße Unterseite, die bis oberhalb des Schwanzes aufzieht und eine Blesse auf der Nase. Sie sind gruppenbildend, wobei die Herden der Weibchen nur wenige Individuen umfassen. Die männlichen Gruppen sind dagegen deutlich größer und setzen sich aus Tieren aller Altersgruppen zusammen. Daneben gibt es auch einzelne, territoriale Männchen, die ihr Revier gegen andere Männchen verteidigen. Dabei findet ein Herausforderungsritual statt, das sehr komplex ist. Die Ernährung des Buntbocks besteht aus verschiedenen Gräsern. Die Fortpflanzung ist jahreszeitlich auf den Südsommer beschränkt. In der Regel kommt ein Junges zur Welt, das mit der Entwöhnung nach einem Jahr die Mutterherde verlässt. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung mit dem heute gültigen Artnamen stammt aus dem Jahr 1767. Teilweise wurde der Buntbock im 20. Jahrhundert aber unter der Bezeichnung \"Damaliscus dorcas\" geführt. Die Art gilt als nahe mit dem Blessbock (\"Damaliscus phillipsi\") verwandt, dessen Verbreitungsgebiet abgetrennt von dem des Buntbocks im zentralen und nördlichen Südafrika liegt. Teilweise werden beide auch innerhalb einer Art geführt.", "tgt_summary": "白纹牛羚(学名\"Damaliscus pygargus\"),是分布在南非和莱索托的一种羚羊,包括两个亚种:\"Damaliscus pygargus pygargus\"和\"Damaliscus pygargus phillipsi\"。", "id": 2648104} {"src_title": "Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen", "tgt_title": "聯合國人居署", "src_document": [{"title": "HABITAT I.", "content": "Bereits 1976 fand im kanadischen Vancouver der erste Weltsiedlungsgipfel der Vereinten Nationen unter dem Namen \"HABITAT\" statt. Er beschäftigte sich mit Fragen der Wohnungsversorgung und Wohnungsnot. Als Folge dieser Konferenz wurde 1978 das Zentrum der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (\"United Nations Centre for Human Settlements\", UNCHS) gegründet. Es besteht aus 58 Mitgliedstaaten, die alle Regionen der Welt repräsentieren. Seine Aufgabe ist es, die Arbeit von HABITAT politisch zu begleiten und zu bewerten, sowie die UN-Generalversammlung und den UN-Wirtschafts- und Sozialrat in Fragen der nachhaltigen Entwicklung im Bereich Wohn- und Siedlungswesen zu beraten.", "section_level": 1}, {"title": "HABITAT II.", "content": "1996 fand im türkischen Istanbul die zweite Gipfelkonferenz (\"HABITAT II\", auch \"The Cities Summit\") statt. Sie stand im Zeichen der zwischenzeitlich weltweit immens gestiegenen Verstädterung und Verslumung. Zum Abschluss wurden die „Habitat-Agenda“ und die „Istanbul-Deklaration“ verabschiedet. Hier wurden Konzepte einer adäquaten, nachhaltigen Entwicklung im Bau- und Siedlungswesen erarbeitet und festgeschrieben. Der globale Aktionsplan umfasst: 2001 trafen auf einer Sondersitzung der UN-Generalversammlung in New York City alle 171 am Programm beteiligten Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen zusammen, um ihre Ergebnisse darzustellen. Bei diesem Treffen (\"Istanbul +5\") legten viele Staaten erstmals Nationalberichte zur Umsetzung der Habitat-Agenda vor, so auch Deutschland mit dem Bericht „Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung“. Ein Elemente des deutschen Aktionsplans zur umwelt-, wirtschafts- und sozialgerechten Stadtentwicklung war dabei der Baurechtskompromiss.", "section_level": 1}, {"title": "HABITAT III.", "content": "Die dritte Gipfelkonferenz fand vom 17. bis 20. Oktober 2016 im ecuadorianischen Quito statt. Dies wurde auf der UN-Generalversammlung in der Resolution 66/207 und Resolution 67/216 beschlossen. Der Titel der Konferenz war „Third United Nations Conference on Housing and Sustainable Urban Development“. Die folgenden Vorbereitungskommissionen bereiteten die Habitat-III-Konferenz vor: 1. Vorbereitungskommission in New York, September 2014 2. Vorbereitungskommission in Nairobi, April 2015 3. Vorbereitungskommission im Juli 2016 Die Vorbereitungen wurde von einem dafür gewählten Büro von UN-Mitgliedsstaaten mit einem Sekretariat geleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Weltstädteforen (\"World Urban Forum\", WUF).", "content": "Seit 2002 veranstaltet HABITAT alle zwei Jahre das sogenannte \"World Urban Forum\" (WUF). Das erste Forum fand 2002 in Nairobi, Kenia, statt. Darauf folgten: Das achte Weltstädteforum fiel wegen der 2016 stattfindenden Konferenz Habitat III aus,", "section_level": 1}, {"title": "Nichtregierungsorganisationen.", "content": "Parallel zur Entwicklung des UN-Siedlungsprogramms entfaltete sich eine „Landschaft“ von Nicht-Regierungsorganisationen (NRO/NGO) und städtischen Basisbewegungen, die sich international vernetzte und auch Einfluss auf die internationalen Vereinbarungen und Verhandlungen nahm. Ein Höhepunkt der Beteiligung des NRO-Sektors war das Forum der Nicht-Regierungsorganisationen bei der HABITAT II-Konferenz in Istanbul. Ein traditionsreiches internationales Netzwerk der Habitat-Bewegung ist die HABITAT International Coalition (HIC), deren Vorgänger als HABITAT International Council 1976 in Vancouver gegründet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen – UN-HABITAT (\"United Nations Human Settlements Programme\", auch \"Weltsiedlungsgipfel\" oder \"Konferenz der Vereinten Nationen über Wohn- und Siedlungswesen\") ist das Wohn- und Siedlungsprogramm der Vereinten Nationen. 2001 wurde es durch die Resolution A/56/206 der UN-Generalversammlung zu einem eigenständigen Programm der UNO. Der Sitz der Organisation ist in Nairobi/Kenia mit weiteren Regionalbüros in Fukuoka für Asien und den Pazifik, Rio de Janeiro für Lateinamerika und Kairo für die arabischen Staaten.", "tgt_summary": "联合国人居署(英语:United Nations Human Settlements Programme,简称英语:UN-HABITAT),又称作联合国人类住区规划署,是联合国负责人类居住问题的机构。成立的宗旨为促进社会和环境方面可永续性人居发展,以达到所有人都有合适居所的目标。于2002年1月1日正式成立,取代原来联合国人居委员会(UN Commission On Human Settlements)与其执行机构联合国人居中心(United Nations Centre for Human Settlements(habitat), UNCHS)的职能。其总部设在肯尼亚内罗毕。署长(执行主任)为华安·克洛斯()。", "id": 1086489} {"src_title": "Johann Ohnefurcht", "tgt_title": "约翰 (勃艮第公爵)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann wuchs in Flandern auf und sprach neben Französisch auch Flämisch. Er wird als klein und von unbeholfenem, mürrischem Wesen, aber auch als mutig und tapfer sowie ernst, bedächtig und vorsichtig beschrieben. Zu Lebzeiten seines Vaters führte er den Titel eines Grafen von Nevers. Nachdem er Herzog von Burgund geworden war, gab er die Grafschaft Nevers als Apanage an seinen jüngsten Bruder Philipp, der die Seitenlinie der burgundischen Grafen von Nevers begründete. Anton, der zweite Bruder erhielt als Apanage die Grafschaft Rethel und begründete später mit Unterstützung Johanns die Seitenlinie der burgundischen Herzöge von Brabant-Limburg. 1396 führte Johann ein französisches Heer, das König Sigismund von Ungarn in einem Kreuzzug gegen die Türken zu Hilfe kam. Er geriet in der verlorenen Schlacht von Nikopolis am 25. September 1396 in die Gefangenschaft des Türken Lamorabahy und wurde durch Zahlung eines Lösegeldes in Höhe von 200.000 Dukaten freigekauft. Nach dem Tod Philipps des Kühnen wurde er 1404 dessen Nachfolger als Herzog von Burgund. Wie bereits sein Vater wirkte er mit bei der Ausübung der Regentschaft für den geistesgestörten französischen König Karl VI. Hierbei geriet er in Gegensatz zu seinem Vetter Herzog Ludwig von Orléans, dem jüngeren Bruder des Königs, und dessen Parteigängern. Er ließ ihn deshalb 1407 in Paris ermorden und bekam damit die Leitung der französischen Staatsgeschäfte sowie die Erziehung des Dauphins in seine Hand. Um 1406 hatte er die Hopfenbrüderschaft gegründet. 1408 schlug er Lütticher Aufständische bei Othée. Im Vertrag von Chartres söhnte er sich 1409 vorläufig mit den Anhängern des Herzogs von Orléans aus. Allerdings entbrannte der Machtkampf zwischen den beiden Häusern bereits 1410 erneut. Johann von Burgund war ein Herrscher, der trotz seiner intensiven Beschäftigung mit Politik, Wirtschaft (siehe \"Braspenning\") und Intrige Zeit und Lust daran fand, Musik, Künste und Bücher zu fördern. Die Interessen der Orléans wurden inzwischen von der Partei der Armagnaken unter Führung des Grafen Bernhards von Armagnac vertreten. Nachdem diese die Unzufriedenheitsrevolte der \"Cabochiens\" in Paris 1413 niedergeschlagen hatten, die von Johann unterstützt worden war, gelang es ihnen, die Macht in der Hauptstadt zu übernehmen. Johann trat deshalb 1415 mit Heinrich V. von England in Verbindung und bemächtigte sich 1418 durch einen militärischen Handstreich erneut der Hauptstadt. Hierbei kam Bernard von Armagnac um, der neue Dauphin, der spätere Karl VII., konnte flüchten. Am 10. September 1419 wurde Johann vom Dauphin zu einer Unterredung auf die Yonne-Brücke bei Montereau gelockt und dort von dessen Begleitern Tanneguy du Chastel und Jean Louvet hinterrücks erstochen. Sein Nachfolger als Herzog von Burgund wurde sein ältester Sohn Philipp.", "section_level": 1}, {"title": "\"Heinrich V.\" von William Shakespeare.", "content": "In einer attraktiveren, wenn auch weitgehend der Phantasie entsprungenen Rolle als Friedensstifter tritt Johann in „Heinrich V.“ von William Shakespeare auf, wo der Herzog von Burgund die Könige von Frankreich und England nach der Schlacht von Azincourt zusammenbringt. In einer herrlichen, den unglückseligen Zustand Frankreichs darlegenden Rede, wo im „Haufen liegt all seine Landwirtschaft, verderbend in der eignen Fruchtbarkeit“, fragt der Herzog die widerstreitenden Könige, warum man Um bestmögliche Wirkung zu erzielen, drängt Shakespeare historische Ereignisse zusammen und vermeidet klugerweise die wirkliche Situation: die betrügerischen und gleichzeitigen Intrigen des Herzogs von Burgund mit Heinrich V. von England, Karl VI. von Frankreich und dem jungen Dauphin, die er alle seinen eigenen Interessen entsprechend manipulieren wollte.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen Johanns nach dem Antritt des Erbes seines Vaters kombinierte das Wappen Philipps des Kühnen (Wappen des Hauses Valois als Graf von Tours und Wappen des Herzogtums Burgund) mit demjenigen von Flandern, da er von seiner Mutter Margarete von Flandern die Grafschaften Flandern, Artois sowie die Pfalzgrafschaft Burgund erbte.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Johann Ohnefurcht heiratete am 12. April 1385 in der Doppelhochzeit von Cambrai Margarete (1363–1423), eine Tochter des Wittelsbachers Albrecht I., Herzog von Straubing-Holland. Sieben der acht Kinder aus dieser Ehe erreichten das heiratsfähige Alter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Ohnefurcht oder der Unerschrockene (französisch \"Jean sans Peur\", niederländisch \"Jan zonder Vrees\"; * 28. Mai 1371 in Dijon; † 10. September 1419 in Montereau-Fault-Yonne) war als Nachfolger seines 1404 verstorbenen Vaters Philipp des Kühnen Herzog von Burgund.", "tgt_summary": "无畏的约翰(,1371年-5月28日-1419年-9月10日),勃艮第公爵(1404年起)。他是弗兰德菲利普二世公爵的儿子,生于第戎。", "id": 1485951} {"src_title": "Gemeiner Samtfußrübling", "tgt_title": "金針菇", "src_document": [{"title": "Artabgrenzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Andere Samtfußrüblinge.", "content": "Neben dem Gemeinen Samtfußrübling kommen in Europa noch weitere, teils sehr ähnliche und nur mikroskopisch bestimmbare Gattungsvertreter vor. Einige Arten lassen sich auch durch ein anderes jahreszeitliches Vorkommen sowie anhand des Habitats voneinander unterscheiden.", "section_level": 2}, {"title": "Stockschwämmchen oder Gift-Häubling.", "content": "Von unkundigen Sammlern kann der Gemeine Samtfußrübling mit dem essbaren Stockschwämmchen oder dem gefährlichen Gift-Häubling verwechselt werden. Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal ist der samtige, stets ringlose Stiel des Samtfußrüblings.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Der Samtfußrübling kommt in der Zeit von September bis April oft reichlich an Stümpfen, Stämmen (auch an lebenden Bäumen) und abgefallenen Ästen von Laubgehölzen, ganz selten auch an Koniferen, und gelegentlich an unterirdischem Holz vor. Eine besondere Vorliebe zeigt der Samtfußrübling für die Gattungen Salix (Weiden), Populus (Pappeln), Fraxinus (Eschen) und Holunder, häufig auch für durch das \"Ulmensterben\" geschädigte Ulmenarten.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Seine geographische Verbreitung umfasst sowohl gemäßigte und kalte Regionen auf der Nordhalbkugel der Erde wie China, Sibirien, Kleinasien, Europa, Nordamerika und Japan als auch Australien auf der Südhalbkugel.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Speisepilz.", "content": "Eine besondere Bedeutung besitzt der Samtfußrübling in der japanischen Küche, dort bekannt als \"Enokitake\" oder kurz \"Enoki\", wo er nach dem Shiitake der meistangebaute Speisepilz ist. Es werden insgesamt etwa 100.000 Tonnen dieses Pilzes produziert. Damit steht der Samtfußrübling weltweit an sechster Stelle in der Rangfolge der meistangebauten Speisepilze. Er zählt auch zu den Heilpilzen, ist aber weniger bedeutend. Auch in Europa ist der Samtfußrübling Pilzkennern gut bekannt als wohlschmeckender Speisepilz, der gerade in der kalten Jahreszeit auftritt, wenn die sonstige Pilzflora ihr Wachstum wegen der winterlichen Kälte weitgehend eingestellt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Kultivierung.", "content": "Der Samtfußrübling war einer der ersten Speisepilze überhaupt, der gezielt in Kultur genommen wurde. So wurde sein Anbau erstmals in der späten Tang-Dynastie im Kaiserreich China zwischen den Jahren 800 und 900 erwähnt. Es ist überliefert, dass man damals reife Fruchtkörper auf frischen Baumstubben verrieb, mit guten Aussichten, später an diesen Plätzen eine Pilzernte erwarten zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsprojekte.", "content": "Die einfache Kultivierung des saprotroph lebenden Gemeinen Samtfußrüblings führte dazu, dass \"Flammulina velutipes\" ein beliebtes Objekt in der wissenschaftlichen Forschung wurde. So nahm der Pilz 1993 an der Spacelab-Mission D-2 teil, in der u. a. der Einfluss der Schwerkraft auf das Wachstum höherer Pilze untersucht wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Gemeine Samtfußrübling (\"Flammulina velutipes\", Syn.: \"Collybia velutipes\") ist eine Pilzart aus der Familie Physalacriaceae. Er ist ein Speisepilz, wird in Ostasien auch kultiviert und dort als Enoki vermarktet. An natürlichen Standorten wachsen die kleinen, frostresistenten Fruchtkörper im Winterhalbjahr bei kühlen Temperaturen, weshalb die Art auch Winterpilz genannt wird. Dagegen beziehen sich die Trivialnamen Samtfuß oder Samtfußrübling auf den samtig beschaffenen Stiel.", "tgt_summary": "金针菇(学名:',,英名Enoki或Enokitake源自日语)又名金菇、金菇菜、绒柄金钱菇,属膨瑚菌科小火菇属的一种真菌,为常见的食用菇。", "id": 2544939} {"src_title": "Lexington (Kentucky)", "tgt_title": "列克星敦 (肯塔基州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt mitten in der Bluegrass region im Norden des Bundesstaats und ist nach Louisville flächenmäßig die zweitgrößte Stadt in Kentucky. Fayette County (Kentucky) umfasst 733 km2 und erstreckt sich fast 300 Meter über dem Meeresspiegel in leicht hügeligen Ebenen im Zentrum der inneren Bluegrass Region. Das Gebiet ist bekannt für seine Schönheit, seine fruchtbaren Böden, sein ausgezeichnetes Weideland und seine Pferdezuchtfarmen, begründet durch \"Poa pratensis\", das Blaugras (bluegrass), das auf dem Kalkstein unter der Bodenschicht gedeiht. Zahlreiche Bäche und kleine Flüsse fließen zum Kentucky River.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "1", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in Lexington 13 °C. Jährlich fallen etwa 1200 mm Niederschlag.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lexington wurde im Jahr 1775 gegründet, 17 Jahre bevor Kentucky ein Bundesstaat der USA wurde, sodass es zu diesem Zeitpunkt noch zum Staat Virginia gehörte. Um 1820 war Lexington eine der größten und wohlhabendsten Städte westlich der Allegheny Mountains, sodass sie auf Grund ihres kultivierten Lebensstils den Spitznamen „Athen des Westens“ (\"„Athens of the West“\") erhielt. 1970 fusionierten die Stadtregierung von Lexington und die Regionalregierung des Fayette County zum \"Lexington-Fayette Urban County Government\". Im Jahr 2010 hatte Lexington-Fayette 295.803 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Industrie.", "content": "Traditionell werden Pferde gezüchtet und Tabak angebaut. Das Handwerk und eine zunehmende Vielfalt neuer Produkte und Dienstleistungen tragen zu einer gesunden Wirtschaft in der Region bei. Hauptarbeitgeber in Lexington und Umgebung sind Alltech Inc., Ashland Inc., Clark Material Handling Company, General Electric Company, GTE Products Corporation, Johnson Controls, Lexmark International, Link-Belt Construction Equipment Company, Long John Silver's, Square D Company, Toyota Motor Manufacturing U.S.A. Inc., The Trane Company, The Valvoline Company, United Parcel Service und die University of Kentucky.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Flughafen Blue Grass Airport (IATA: LEX, ICAO: KLEX) befindet sich sechs Kilometer westlich der Stadt im Landkreis Fayette County, KY. Am 27. August 2006 ereignete sich um kurz nach sechs Uhr morgens (Ortszeit) ein schweres Flugzeugunglück nach dem Start einer Passagiermaschine (Delta 5191). Vermutlich stürzte die Maschine vom Typ Bombardier CRJ100 auf Grund eines Fehlstarts über einem Waldgebiet ab. Nach CNN-Informationen hob das Flugzeug von der falschen Startbahn ab. Ursprünglich sollte sie von der Startbahn 22 starten. Aus ungeklärten Gründen hob sie von der Startbahn 26 ab, die wesentlich kürzer ist. An Bord waren 47 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder unterwegs nach Atlanta im US-Staat Georgia. Nur der Copilot konnte lebend geborgen werden, die anderen 49 Menschen starben.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Der pittoreske Stadtkern mit dem Mary Todd Lincoln House und dem Lexington Opera House, in dem allerdings vorzugsweise Musicals aufgeführt werden, sind als Sehenswürdigkeiten zu nennen.", "section_level": 1}, {"title": "Kentucky Horse Park.", "content": "In Lexington befindet sich seit 1978 der \"Kentucky Horse Park\", eine rund 5 Quadratkilometer große Reitsportanlage mit einem großen Themenpark mit Informationen, Shows und Aktivitäten rund um das Thema Pferd. Zweimal täglich wird die Show \"Horses of the World\" aufgeführt, bei der Pferde häufiger und seltener Pferderassen von rund um den Globus mit authentischen Sattelzeug und Kostümen gezeigt werden. In dem Park finden zahlreiche weitere Veranstaltungen und Turniere statt. Der \"Kentucky Horse Park\" war Austragungsort der Weltreiterspiele 2010. Hier finden alljährlich das Kentucky Three-Day Event statt, eines der wichtigsten Vielseitigkeitsturiniere (CCI****) weltweit. Hier befindet sich das \"International Museum of the Horse\" mit einer Dauerausstellung zum Thema Pferd in der Geschichte und eine Wechselausstellung zu verschiedenen Themen, beispielsweise \"A Gift from the Desert\" (Arabien), \"Imperial China\" und \"All the Queen's Horses\" (Großbritannien). Seit 1979, der Ankunft von Forego, einem großen Rennpferd, lebten im Kentucky Horse Park einige der erfolgreichsten Sportpferde, beispielsweise \"John Henry\", \"Bold Forbes\", \"Cigar\", \"Alysheba\", \"Funny Cide\" und \"Go For Gin\". \"Cigar\" starb 2014 im Park. Neben Vollblütern lebten hier auch einige bekannte Standardbred Trabrennpferde wie \"Staying Together, Western Dreamer, Cam Fella, Rambling Willie\" und \"Mr. Muscleman\" und auch Gangpferde, wie die American Saddlebred-Wallache \"CH Gypsy Supreme, CH Imperator\" und \"CH Sky Watch\". Im Kentucky Horse Park befinden sich einige Pferdeskulpturen, beispielsweise die Statue von Man o' War nahe dem Eingang. Eine lebensgroße Statue zeigt den Triple Crown-Gewinner von 1973 Secretariat. Auch von Bret Hanover, einem bedeutenden Trabrennpferd, gibt es eine Statue.", "section_level": 1}, {"title": "National Horse Center.", "content": "Im National Horse Center befinden sich die Haupsitze von 30 nationalen und regionalen Pferde-Organisationen. Dazu gehören:", "section_level": 2}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "Das Rolex Stadium hat eine Haupttribüne mit 7338 Sitzplätzen und kann 37 000 Zuschauer fassen. Es wird für Konzerte, große Pferdesportveranstaltungen und andere Sportveranstaltungen, wie Fußball und American football. Die Alltech Arena ist eine Veranstaltungshalle, die 8500 Zuschauer fasst. Sie wird für Pferdesportveranstaltungen, Konzerte, Hallenfußball, Eishockey und diverse andere Sportarten genutzt. Zu dem Park gehört das Kentucky Horse Park Arboretum.", "section_level": 2}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Im Kentucky Horse Park finden verschiedene Veranstaltungen statt. Dazu gehören in der Vergangenheit:", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Es gibt 230 Kirchen und Synagogen, die 38 Glaubensgemeinschaften repräsentieren. Darunter ist auch die \"Cathedral of Christ the King\" (Christkönigskathedrale) des römisch-katholischen Bistums Lexington. Auch die \"Episcopal Diocese of Lexington\" hat ihren Sitz in der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Lexington befinden sich die Transylvania University (private Trägerschaft, gegründet 1780) und die Universität von Kentucky (staatlich, gegründet 1865). Weitere höhere Bildungseinrichtungen in der Region sind Asbury College, Asbury Theological Seminary, Berea College, Centre College, Eastern Kentucky University, Georgetown College, Bluegrass Community and Technical College, Lexington Theological Seminary, National College of Business and Technology, Midway College, Sullivan College.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Eine wichtige Tageszeitung ist der \"Lexington Herald-Leader\". Die University Press of Kentucky ist ein in Lexington angesiedelter Universitätsverlag mit Schwerpunkt in den Human- und Sozialwissenschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Als Attraktion ist das Basketball Team der University of Kentucky zu bezeichnen. Die \"„Kentucky Wildcats“\" holten acht NCAA-Titel in die heimische Rupp Arena mit etwa 23.000 Sitzplätzen. Vom 25. September bis 10. Oktober 2010 wurden in Lexington die Weltreiterspiele ausgetragen. Der Kentucky Three-Day Event ist ein jährlich stattfindender Wettbewerb im Vielseitigkeitsreiten. Auch diverse Tennisturniere werden in Lexington durchgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lexington ist eine Stadt im Fayette County des US-Bundesstaates Kentucky. Sie ist ein Zentrum der Pferdezucht und wird als die „Pferde-Hauptstadt der Welt“ (\"„Horse Capital of the World“\") bezeichnet.", "tgt_summary": "列克星顿()位于美国肯塔基州中北部,与其所在的费耶特县区域完全重合。它是肯塔基州仅次于路易斯维尔的第二大城市,也是蓝草地区的核心城市。其居民教育程度排在美国国内第10,39.5%的列克星敦人都拥有至少一个学士学位。2017年其市区人口325,813,大都会区人口506,751。由于人口增长过快,该市遭遇严重的交通问题。", "id": 291473} {"src_title": "Schwellenwertverfahren", "tgt_title": "二值化", "src_document": [{"title": "Einführung.", "content": "Motivation für die Verwendung von Binärbildern ist meist die Verfügbarkeit schneller Binärbild-Algorithmen, beispielsweise zur Blobanalyse; die Speicherplatzersparnis spielt in Bildverarbeitungsanwendungen heute eine geringere Rolle. Wie bei allen Segmentierungsverfahren werden auch bei den Schwellenwertverfahren Bildpunkte – die so genannten \"Pixel\" – verschiedenen Gruppen – den so genannten \"Segmenten\" – zugeordnet. Das zu segmentierende Bild liegt dabei in Form von Zahlenwerten (ein oder mehrere Farbwerte pro Pixel) vor. Die Zugehörigkeit eines Pixels zu einem Segment wird durch den Vergleich des Grauwertes oder eines anderen eindimensionalen Merkmals mit einem Schwellenwert entschieden. Der Grauwert eines Pixels ist sein reiner Helligkeitswert, weitere Farbinformationen werden nicht berücksichtigt. Da diese Operation meistens für jedes Pixel unabhängig angewendet wird, ist das Schwellenwertverfahren ein so genanntes pixelorientiertes Segmentierungsverfahren. Schwellenwertverfahren gehören zu den ältesten Methoden in der digitalen Bildverarbeitung. Das bekannte, im gleichnamigen Abschnitt beschriebene Verfahren von Otsu wurde im Jahr 1979 von Nobuyuki Otsu publiziert. Es gibt jedoch noch ältere Publikationen zu diesem Thema. Schwellenwertverfahren lassen sich aufgrund ihrer Einfachheit schnell implementieren und Segmentierungsergebnisse können mit geringem Aufwand berechnet werden. Die Qualität der Segmentierung ist im Allgemeinen jedoch schlechter als bei komplexeren Verfahren.", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung.", "content": "Eine Bildsegmentierung ist im Prozess des Maschinellen Sehens üblicherweise der erste Schritt der Bildanalyse und erfolgt nach der Bildvorverarbeitung. Der typische Ablauf in einem Bildverarbeitungssystem stellt sich folgendermaßen dar: \"Szene\" → Bildaufnahme → Bildvorverarbeitung → Segmentierung (beispielsweise Schwellenwertverfahren) → Merkmalsextraktion → Klassifizierung → \"Aussage\" Die Szene stellt dabei ein oder mehrere reale, beobachtete Objekte dar. Mit geeigneten Sensoren wird ein Bild der Szene erzeugt, üblicherweise eine Fotografie oder eine Videoaufzeichnung. Im Prinzip kann aber jedes bildgebende Verfahren als Bildquelle dienen, so dass beispielsweise auch Radarabtastungen oder Röntgenaufnahmen in Frage kommen. Sollte das Bild nicht in digitaler Form vorliegen, so muss es zum Beispiel durch Scannen zuvor digitalisiert werden, um es im Rechner weiterverarbeiten zu können. Bei der Bildvorverarbeitung wird das Bild dahingehend verbessert, dass die folgenden Schritte effektiver durchgeführt werden können. Dies kann zum Beispiel eine Helligkeitskorrektur bedeuten, es könnten der Kontrast verbessert oder die Kanten geschärft werden. Welche Vorverarbeitungsoperationen günstig sind, hängt von den konkreten Verfahren in den folgenden Schritten ab. Schwellenwertverfahren sind im Allgemeinen anfällig für Helligkeitsänderungen im Bild, ein Helligkeitsausgleich kann daher von Vorteil sein. Im Segmentierungsschritt werden die Pixel des Bildes in Segmente eingeteilt, wofür beispielsweise ein Schwellenwertverfahren zum Einsatz kommt. Bei der darauf folgenden Merkmalsextraktion werden für jedes Segment bestimmte Eigenschaften – die so genannten \"Merkmale\" – bestimmt. Welche Merkmale das sind, hängt sehr stark vom Einzelfall ab. Als Beispiele seien die Fläche, die Exzentrizität der Form oder der mittlere Farbwert genannt. Mithilfe der Merkmale und einem vorher bestimmten Regelwerk oder einem bereits zuvor trainierten Klassifikator kann nun bei der Klassifikation jedes Segment in eine von mehreren Klassen eingeordnet werden. Durch eine Interpretation dieses Ergebnisses kann abschließend eine Aussage getroffen werden, zum Beispiel in der Texterkennung „Bei dem abgebildeten Objekt handelt es sich um den Buchstaben ‚f‘ und keinen anderen“.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Üblicherweise binarisieren die Schwellenwertverfahren ein Ausgangsbild, das heißt, es werden genau zwei Segmente gebildet – im wohl häufigsten Anwendungsfall für diese Verfahren idealerweise der Hintergrund und die gesuchten Objekte. Die Zuordnung zu den beiden Segmenten (0 und 1) erfolgt aufgrund eines Vergleiches des Grauwerts \"g\" des betrachteten Pixels mit dem zuvor festgelegten Schwellenwert \"t\" (englisch \"threshold\" bedeutet „Schwellenwert“). Das Ergebnisbild lässt sich also mit sehr geringem Rechenaufwand berechnen, da pro Pixel nur eine einfache Vergleichsoperation durchgeführt werden muss. Die zugehörige Berechnungsvorschrift der Abbildung formula_1 lautet: Die Schwellenwertverfahren sind so genannte vollständige Segmentierungsverfahren, das heißt jedes Pixel wird zwingend einem Segment zugeordnet. Ebenso sind sie überdeckungsfrei, es wird also kein Pixel mehreren Segmenten zugeordnet. Im Gegensatz zu vielen anderen Segmentierungsverfahren bilden die Schwellenwertverfahren keine zusammenhängenden Segmente. Es ist durchaus vorstellbar und oft auch gewollt, dass mehrere räumlich getrennte Objekte im Bild, die einen ähnlichen Helligkeitswert aufweisen, zu einem Segment zusammengefasst werden. In der Praxis kommt es auch regelmäßig zu Falschsegmentierungen einzelner Pixel inmitten von Objekten, was beispielsweise auf Bildrauschen im Ausgangsbild zurückzuführen ist. Die Größe der segmentierten Objekte kann je nach Wahl des Schwellenwertes stark schwanken.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Unabhängig von der Wahl des Schwellenwertes (wie im gleichnamigen Abschnitt weiter unten beschrieben) kann das grundlegende Prinzip der Schwellenwertverfahren auf verschiedene Arten angewendet werden. Beim globalen Schwellenwertverfahren wird ein Schwellenwert global für das gesamte Bild gewählt. Die zugehörige Berechnungsvorschrift wurde bereits im Abschnitt Eigenschaften weiter oben angegeben. Das Verfahren ist am einfachsten zu berechnen, aber auch sehr anfällig für Helligkeitsveränderungen im Bild. Schwellenwertverfahren mit globaler Schwelle werden deshalb in Industrieanwendungen nur bei kontrastreichen Bildern erfolgreich eingesetzt. Solche Bilder entstehen beispielsweise beim Abtasten von Schriftvorlagen oder bei Bildaufnahmen im Durchlicht. Durch die Festlegung mehrerer Schwellenwerte lässt sich das globale Verfahren so variieren, dass die Segmentierung mehr als zwei Segmente liefert. Für \"n\" Segmente werden dabei \"(n-1)\" Schwellenwerte \"t\" benötigt: Beim lokalen Schwellenwertverfahren wird das Ausgangsbild in Regionen eingeteilt und der Schwellenwert für jede Region getrennt festgelegt. Das bedeutet, dass in jeder Bildregion \"R\" ein passender Schwellenwert \"t\" gewählt werden kann, ohne dass dies die Qualität der Segmentierung in anderen Regionen beeinflusst. Die Berechnungsvorschrift für jedes Pixel \"(x,y)\" lautet: Gegenüber dem globalen Schwellenwertverfahren steigt die Komplexität nur unwesentlich, das lokale Verfahren lässt sich daher ebenfalls mit geringem Rechenaufwand berechnen. Die Anfälligkeit gegenüber Helligkeitsveränderungen sinkt, allerdings kann es an den Grenzen der Regionen zu Versatz kommen. Abhängig von der Anzahl der Regionen kann der Aufwand schon zu hoch sein, durch einen Menschen für jede Region den passenden Schwellenwert zu wählen. Ein automatisches Verfahren zur Wahl des Schwellenwertes ist daher ratsam. Als Weiterentwicklung des lokalen Verfahrens lässt sich das dynamische Schwellenwertverfahren ansehen, das für jedes Pixel eine Nachbarschaft \"N\" betrachtet und auf Basis dieser Nachbarschaft einen passenden Schwellenwert \"t(N)\" berechnet. Hierbei ist ein automatisches Verfahren zur Wahl des Schwellenwertes zwingend notwendig. Die entsprechende Berechnungsvorschrift für jedes Pixel \"(x,y)\" lautet: Die dynamische Variante ist recht stabil gegenüber lokalen Helligkeitsänderungen. Der Rechenaufwand steigt hier aber erheblich, da für jeden Bildpunkt ein neuer Schwellenwert berechnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Das Beispielbild ist ein verrauschtes Graustufenbild mit unscharfen Kanten, wie auf der linken Seite zu sehen. Unscharfe Kanten bedeutet hier, dass die Kanten nicht klar sind, sondern einen Übergang vom weißen Hintergrund zum schwarzen Objekt durchlaufen und dabei die Pixel im Randbereich verschiedene Grautöne annehmen. Bei der Wahl des zum Bild passenden Schwellenwertes hilft das zugehörige Histogramm (auf der rechten Seite). In einem Histogramm wird die Häufigkeit jedes einzelnen Grauwertes durch eine entsprechend hohe Linie angegeben. Als Legende ist daher an der horizontalen Koordinatenachse ein Balken mit den verschiedenen Grauwerten abgebildet, darüber ist dann jeweils durch die Höhe der Linie die relative Häufigkeit des Vorkommens des jeweiligen Grauwertes angegeben. Im Histogramm sind deutlich zwei Maxima zu erkennen: Das dunkle Objekt (linkes Maximum) und der helle Hintergrund (rechtes Maximum). Auch jeder Grauwert zwischen den beiden Maxima kommt offensichtlich im Bild vor, was durch das Rauschen im Bild und die weichen Objektränder verursacht wird, wo die Pixel schrittweise die verschiedenen Graustufen von Weiß bis Schwarz annehmen. Das Ausgangsbild wurde mit dem globalen Schwellenwertverfahren segmentiert, zur Demonstration des Verfahrens wurde das Ergebnisbild für vier verschiedene Schwellenwerte berechnet. In den resultierenden Binärbildern mit je zwei Segmentgruppen wurde jedes Pixel entsprechend seiner Zuordnung zum Objekt oder zum Hintergrund schwarz (0) oder weiß (1) eingefärbt. Genauer: Alle Pixel mit Grauwerten kleiner als der Schwellenwert wurden schwarz eingefärbt, alle Pixel mit Grauwerten größer oder gleich dem Schwellenwert dementsprechend weiß. Bei seiner Segmentierung mit dem Schwellenwert 30 werden mehrere dem Objekt zugehörigen Pixel weiß eingefärbt, also zum Hintergrund segmentiert. Der Schwellenwert wurde also zu niedrig gewählt. Mit den beiden Schwellenwerten 52 und 204 ergeben sich recht ordentliche Ergebnisse. Dies gilt auch für alle Schwellenwerte zwischen diesen beiden Werten. Der Unterschied ist darin erkennbar, dass das Objekt mit zunehmendem Schwellenwert leicht größer wird. Die Wahl des Schwellenwertes hat also nicht nur Einfluss auf die Qualität der Segmentierung an sich, sondern auch auf die Größen der segmentierten Flächen. Grund für das Wachstum der Fläche sind die Pixel im Randbereich, die die Grauwerte von weiß nach schwarz schrittweise abdecken. Der Schwellenwert 230 segmentiert auch einige Hintergrundpixel als zum Objekt zugehörig. Das ist ein Anzeichen dafür, dass er zu groß gewählt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Wahl des Schwellenwertes.", "content": "Der springende Punkt bei allen Schwellenwertverfahren ist die Wahl eines geeigneten Schwellenwertes. Dieser kann durch einen menschlichen Bearbeiter sinnvoll gewählt werden. Da beim lokalen und dynamischen Schwellenwertverfahren aber eine größere Anzahl an Schwellenwerten benötigt wird, bietet es sich an, ein automatisches Verfahren zur Bestimmung der Schwellenwerte einzusetzen. Natürlich kann auch der Schwellenwert beim globalen Schwellenwertverfahren automatisch bestimmt werden. Es gibt eine große Anzahl an konkreten Verfahren zur Wahl eines geeigneten Schwellenwertes. Sowohl zur manuellen als auch zur automatischen Festlegung eines Schwellenwertes ist das Histogramm das wichtigste Hilfsmittel. Lokale Maxima weisen auf die Grauwerte oder Grauwertbereiche hin, die im Bild vom Hintergrund oder von größeren Objekten angenommen werden. Im Idealfall ist das Histogramm bimodal, das heißt, es lassen sich zwei deutlich voneinander getrennte Maxima erkennen. Ein einfacher, aber auch fehleranfälliger Ansatz ist es, den Mittelwert zwischen den beiden Maxima als Schwellenwert zu wählen. Eine weitere, einfache Herangehensweise ist es, den Grauwert des Minimums zwischen den Maxima als Schwellenwert festzulegen. Hiermit würde wahrscheinlich schon eine etwas bessere Trennung erreicht. Bearbeitet man immer wieder Bilder aus der gleichen Quelle, kann man oftmals einen einmal gewählten Schwellenwert auf alle diese Bilder anwenden. Eines der etwas anspruchsvolleren Verfahren zur automatischen Bestimmung von Schwellenwerten ist das Verfahren von Otsu, das sich als Standard etabliert hat und im Folgenden vorgestellt werden soll.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren von Otsu.", "content": "Das \"Verfahren von Otsu\" nach Nobuyuki Otsu aus dem Jahr 1979 verwendet statistische Hilfsmittel, um das Problem eines möglichst guten Schwellenwertes zu lösen. Insbesondere wird von der Varianz Gebrauch gemacht, die ein Maß für die Streuung von Werten ist – in diesem Fall geht es um die Streuung der Grauwerte. Das Verfahren von Otsu bestimmt einen Schwellenwert, bei dem die Streuung innerhalb der dadurch bestimmten Klassen möglichst klein, zwischen den Klassen gleichzeitig aber möglichst groß ist. Dazu wird der Quotient zwischen den beiden Varianzen gebildet und ein Schwellenwert gesucht, bei dem dieser möglichst groß (maximal) wird.", "section_level": 2}, {"title": "Mathematische Darstellung.", "content": "Als Ausgangspunkt dienen zwei Klassen von Punkten (formula_6 und formula_7), die aufgrund des gesuchten Schwellenwertes formula_8 voneinander getrennt werden. formula_8 ist hierbei die gesuchte Variable, die beiden Klassen sind das gewünschte Ergebnis. Im Folgenden wird nach dem Verfahren von Otsu ein Maß bestimmt, nach dem der Schwellenwert (und damit die Klassen) optimiert werden kann. Es sei formula_10 die Auftrittswahrscheinlichkeit des Grauwertes 0 < g < G (G ist der maximale Grauwert). Dann ergibt sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Pixeln der beiden Klassen mit: Bei der Annahme von zwei Klassen (also einem Schwellenwert) ist die Summe dieser beiden Wahrscheinlichkeiten natürlich 1. Wenn formula_15 das arithmetische Mittel der Grauwerte innerhalb des gesamten Bildes ist, und formula_16 und formula_17 die Mittelwerte innerhalb der einzelnen Klassen, dann ergeben sich die Varianzen innerhalb der beiden Klassen als: Das Ziel ist nun, die Varianz der Grauwerte in den einzelnen Klassen möglichst gering zu halten, während die Varianz zwischen den Klassen möglichst groß werden soll. Daraus ergibt sich folgender Quotient: Dabei ist die Varianz zwischen den Klassen: Die Varianz innerhalb der Klassen ergibt sich aus der Summe der beiden Einzelvarianzen: Der Schwellenwert formula_8 wird nun so gewählt, dass der Quotient formula_24 maximal wird. formula_24 ist also das gesuchte Maß. Wenn durch die Maximierung des Quotienten ein Schwellenwert bestimmt wird, so teilt dieser die Punktmengen entsprechend der Varianz in optimale Klassen.", "section_level": 3}, {"title": "Probleme.", "content": "Das globale Schwellenwertverfahren ist sehr anfällig für Helligkeitsänderungen über das Bild. Die drei Bilder demonstrieren dieses Problem: Das Ausgangsbild (links) wurde mit einem Helligkeitsverlauf versehen. Das Histogramm (mittleres Bild) ist nicht mehr bimodal, wie im Beispiel weiter oben, es lassen sich keine zwei deutlich voneinander getrennten Maxima ausmachen, sondern es gibt wesentlich mehr, recht kleine lokale Maxima. Das Ergebnisbild (rechts) der Segmentierung mit dem Schwellenwert 127 zeigt sich uneinheitlich: Links oben werden ganze Hintergrundbereiche als Objekt segmentiert, während rechts unten das Objekt als Hintergrund erkannt wird. Nur im mittleren Bildbereich stimmt die Segmentierung in etwa. Die Anwendung des lokalen oder sogar des dynamischen Schwellenwertverfahren könnte hier das Segmentierungsergebnis verbessern. Allerdings ist besonders letzteres deutlich rechenaufwändiger. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass in jeder Region alle zu segmentierenden Objekte vorkommen, ansonsten könnten die automatisch gewählten Schwellenwerte falsch berechnet werden. Wenn es beispielsweise drei Objekte (und den Hintergrund) im Bild zu erkennen gibt, werden drei Schwellenwerte gewählt, um die vier Klassen voneinander zu trennen. Tauchen in einer Region aber nur zwei der drei Objekte auf, dann kann der dritte Schwellenwert dort nicht korrekt bestimmt werden. Das Ergebnis der Segmentierung aus dieser Region wird also nicht gut mit den Ergebnissen der anderen Regionen zusammenpassen. Eine alternative Lösung wäre es, die Helligkeit in einem Vorverarbeitungs-Schritt auszugleichen, beispielsweise mit einer Shading-Korrektur oder durch Verrechnung eines Referenzbildes. Neben Helligkeitsverläufen können auch andere Bildfehler, die zu Problemen bei der Segmentierung führen können, bereits durch geeignete Bildvorverarbeitung beseitigt oder reduziert werden. Häufig eingesetzt werden das Entrauschen von Bildern oder das Schärfen von Kanten. Auch eine Nachbearbeitung kann Segmentierungsprobleme beseitigen helfen. So können falsch segmentierte Pixel durch Menschen oder durch geeignete Filterungen nachkorrigiert werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Segmentierungsverfahren ergeben sich bei den Schwellenwertverfahren nicht automatisch zusammenhängende Segmente, bei stärkerem Rauschen werden fast immer einzelne Pixel heraussegmentiert. Die Schwellenwertverfahren nutzen immer nur eindimensionale Bildinformationen (üblicherweise einen Intensitätswert oder Grauwert). Zusätzliche Informationen, zum Beispiel verschiedene Farbkanäle, werden nicht ausgewertet. Einige dieser Probleme können vermieden werden, indem andere, teilweise komplexere, Verfahren zur Segmentierung eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Die Schwellenwertverfahren eignen sich sehr gut zur schnellen Binarisierung (Trennung von Objekten und Hintergrund) von gleichmäßig ausgeleuchteten Bildern, beispielsweise Scans. Dies bedeutet beispielsweise eine gute Eignung für den ersten Schritt einer Texterkennung. Als Bearbeitungsfunktion ist es in vielen Bildbearbeitungsprogrammen enthalten, so zum Beispiel in GIMP, ImageJ und IrfanView. Schwellenwertverfahren stellen auch Standardverfahren in der digitalen Bildverarbeitung dar und sind in jeder Programmbibliothek in diesem Bereich enthalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schwellenwertverfahren sind eine Gruppe von Algorithmen zur Segmentierung digitaler Bilder. Segmentierung allgemein kann ein wichtiger Schritt zur Bildanalyse sein, beispielsweise um Objekte im Bild zu erkennen. Mit Hilfe von Schwellenwertverfahren kann man in einfachen Situationen entscheiden, welche Bildpunkte gesuchte Objekte darstellen und welche deren Umgebung angehören. Schwellenwertverfahren führen zu Binärbildern.", "tgt_summary": "二值化(英语:Binarization)是图像分割的一种最简单的方法。二值化可以把灰度图像转换成二值图像。把大于某个临界灰度值的像素灰度设为灰度极大值,把小于这个值的像素灰度设为灰度极小值,从而实现二值化。", "id": 163653} {"src_title": "Somatropin", "tgt_title": "生长激素", "src_document": [{"title": "Synonyme.", "content": "Es gibt eine Reihe von Synonymen und Abkürzungen für das Somatropin:", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Die Primärstruktur des humanen Somatropins besteht aus 191 Aminosäuren mit einer Molekülmasse von 22.125 Da. Dabei existieren artspezifische Varianten des Hormons. Die Tertiärstruktur besteht aus vier α-Helices mit zwei intramolekularen Disulfidbindungen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Regulation.", "content": "Das Somatropin wird in den α-Zellen des Hypophysenvorderlappens gebildet. Seine schubweise Ausschüttung wird durch den Hypothalamus mit seinem Somatropin-releasing-Faktor (SRF, GHRH Growth-Hormone-Releasing-Hormon, GRF, Somatoliberin) und dem Somatostatin reguliert. Während des Schlafes wird am meisten Somatropin produziert. Die Pubertät ist das Lebensalter mit der ausgeprägtesten Somatropin-Produktion. Mangel an Energiesubstrat (Hypoglykämie, Fasten, körperliche Aktivität), Erhöhung der Serumspiegel bestimmter Aminosäuren (z. B. durch eiweißreiche Kost), Fieber und psychischer Stress stellen Sekretionsstimuli für Somatropin dar. Negativ reguliert wird Somatropin durch das Somatostatin, ein Inhibiting-Hormon (Growth-Hormone-Inhibiting-Hormone, GHIH), das im Pankreas und Hypothalamus gebildet wird. Somatropin ist das quantitativ bedeutsamste Hormon der Hypophyse. Es macht etwa zehn Gewichtsprozent der getrockneten Drüse aus.", "section_level": 1}, {"title": "Normalwerte.", "content": "Die Angabe eines Normalwertes für die Konzentration des Somatropins wäre falsch, da es einen Tagesrhythmus und einen Lebensrhythmus der Sekretion gibt. Außerdem gibt es Faktoren, die die akute Sekretion stimulieren. Deswegen werden meist mehrere Werte in einem Tagesprofil abgenommen. Bei der Diagnostik der Akromegalie und des Riesenwuchses hat sich der Somatropin-Suppressionstest bewährt. Man spricht von einer autonomen Somatropin-Sekretion, wenn der Somatropin-Spiegel während der oralen Glukosebelastung (oGTT, 100 g Glukose) nicht unter 1,0 μg/l absinkt. Die Einzelbestimmung von Somatropin ist für die Diagnose eines Somatropin-Mangels wegen der episodischen (pulsatilen) Spontansekretion und der dadurch bedingten Phasen mit nicht nachweisbaren Hormonspiegeln ungeeignet. Die Bestimmung unter Stimulation gelingt mit folgenden Verfahren:", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung, Mangel und Überproduktion.", "content": "Somatropin ist essentiell für ein normales Wachstum. Bei einer verminderten Produktion oder einem verminderten Ansprechen der Zellen auf Somatropin kommt es zu einem Kleinwuchs. Bei einer Überproduktion resultiert ein Riesenwuchs oder eine Akromegalie (übermäßiges Wachstum an den noch nicht verknöcherten Zonen in den Akren wie Nase, Kinn, Finger und dem Schädelknochen sowie bei allen Weichteilen (z. B. Kardiomegalie)). Im Erwachsenenalter führt ein Mangel an Somatropin zu vielfältigen Symptomen: Außerdem führt ein Mangel an Somatropin zu Diese Symptome gehen einher mit einer verminderten Lebenserwartung. Somatropin wirkt indirekt, indem es an den Somatropin-Rezeptor bindet, der ein Transkriptionsfaktor ist und die Expression des Proteins Insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) erhöht. Dieses wiederum bindet an seinen Rezeptor (IGF1R), der ebenso ein Transkriptionsfaktor ist und die Produktion einer Vielzahl von anderen Proteinen steuert. Ist der Somatropin-Rezeptor durch Mutationen verändert, sprechen die Zellen nicht oder vermindert auf Somatropin an, was als Somatropin-Resistenz oder Laron-Syndrom bezeichnet wird. Genauer betrachtet wirkt Somatropin vor allem an folgenden Organen: Anabol wirkt es vor allem an Muskel, Leber und Knochen, indem es dort zur vermehrten Aufnahme und Verwertung von Aminosäuren führt. Somatropin erhöht den Blutzuckerspiegel (durch Glykogenolyse) und wirkt auf die Fettzellen lipolytisch, also fettabbauend. Bei Wiederkäuern bewirkt Somatropin, dass die Laktation aufrechterhalten bleibt (siehe Rinder-Somatropin). Beim Haushund führt ein Somatotropinmangel zu Zwergwuchs.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung als Arzneistoff.", "content": "Somatropin wird seit 1963 zur Behandlung des Kleinwuchses eingesetzt, wenn er durch Wachstumshormonmangel verursacht ist. Es wurde aus Hypophysen von Toten gewonnen, bis dies Anfang 1985 weltweit verboten wurde, weil es bei Patienten zur Übertragung von AIDS und der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit und in der Folge zu Todesfällen kam. Somatropin wird seit Dezember 1985 rekombinant hergestellt. Das Wachstumshormon wird heute auch dann zur Therapie einer geringen Körperhöhe angewandt, wenn eine andere Grunderkrankung diesen Kleinwuchs nach sich zieht, zum Beispiel beim Ullrich-Turner-Syndrom, beim Prader-Willi-Syndrom, bei chronischer Niereninsuffizienz oder bei Kleinwuchs infolge einer intrauterinen Wachstumsverzögerung (SGA, Small for Gestational Age). Außerdem wird es seit einigen Jahren zur Substitutionstherapie bei schwerem Wachstumshormonmangel im Erwachsenenalter eingesetzt. Die europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat im Dezember 2011 das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis für somatropinhaltige Arzneimittel bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Nichtmedizinische Verwendung.", "content": "Synthetisches Somatropin wird als „Anti-Aging“-Mittel verwendet, wobei es keine Belege für einen Langzeitnutzen gibt. Häufig missbräuchlich angewendet wird es aufgrund seiner muskelbildenden Eigenschaften auch im Bodybuilding und anderen Sportarten. Zu diesem Zweck wird es teilweise auch mit Testosteron, Insulin, Trenbolon und dem Schilddrüsenhormon Triiodthyronin (T3) kombiniert. Mittlerweile sind aber auch schon gefährliche Totalfälschungen von angeblich Somatropin-haltigen Arzneimitteln aufgetaucht, die für die Verwendung in der Bodybuilder-Szene bestimmt waren. In der Doping-Szene gilt Somatropin allgemeinhin als teure „Wunderwaffe“. Die Anwendung von Somatropin bei Menschen ohne vorliegenden Mangel kann zu Akromegalie mit schwersten Nebenwirkungen führen, die oft irreversibel sind. Erste Ergebnisse der Studie \"Thymus Regeneration, Immunorestoration, and Insulin Mitigation\" warfen ethische Fragen auf wie „Wollen wir eine Welt, in der Millionen hungern und andere steinalt werden?“", "section_level": 1}, {"title": "Nachweis.", "content": "Somatropin ist seit 1999 mit einem von dem deutschen Hormonforscher Christian Strasburger entwickelten Verfahren zuverlässig nachweisbar. Ein weiteres Verfahren wurde 2000 von Peter Sönksen entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Monopräparate Genotropin (D, A, CH), Humatrope (D, A, CH), Jintropin (RU, CN), Norditropin (D, A, CH), NutropinAq (D, A), Omnitrope (D, A, CH), Saizen (D, A, CH), Zomacton (D, A) Omnitrope (Sandoz) ist der Handelsname für das seit 2006 als Biosimilar zugelassene Somatropin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Somatropin oder Somatotropin (auch \"Somatotropes Hormon\" genannt) ist ein Proteohormon, das als Wachstumshormon im menschlichen und tierischen Organismus vorkommt und im Gehirn im Vorderlappen der Hypophyse gebildet wird.", "tgt_summary": "生长激素(HGH)是一种肽类激素。它可以促进动物和人的发育以及细胞的增殖。它是一种一百九十一单链肽,含有191个氨基酸分子,由垂体中的生长激素细胞合成、存储和分泌。通过重组DNA技术制造的生长激素简称rhGH。", "id": 633565} {"src_title": "Wu-Dynastie", "tgt_title": "孫吳", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Wu-Kommandantur im Süden des Jangtsekiang-Flusses, in der Umgebung des heutigen Nanjing, war ab dem Jahr 196 in den Händen des Generals und Kriegsherrn Sun Ce, der auch die Kommandanturen Lujiang und Danyang eroberte und Anschluss an den Han-Kaiserhof unter dem Kanzler Cao Cao suchte. Nach dessen Tod (200) wurde sein Bruder Sun Quan Kriegsherr der Region und eroberte viele angrenzende Territorien. Im Jahr 208 konnte er den Kriegsherrn Huang Zu schlagen und im selben Jahr im Verein mit dem General Liu Bei eine Invasion Cao Caos in der Schlacht von Chibi (Dezember) abwehren. Anschließend versuchte Sun Quan, am Nordufer des Jangtse Fuß zu fassen, während sein General Zhou Yu gemeinsam mit Liu Bei die westlich gelegene Jing-Provinz eroberte. Liu Bei schmiedete aber bereits Pläne für ein eigenes Reich und brach sein Bündnis mit Sun Quan nach Zhou Yus Tod im Jahr 210. Anschließend eroberte er das Land Ba Shu westlich der Jing-Provinz, die sein General Guan Yu hielt. Im Jahr 219 konnten Sun Quans Generäle Lü Meng und Lu Xun Guan Yu besiegen und die Jing-Provinz erobern. Im nächsten Jahr starb Cao Cao, und sein Sohn Cao Pi folgte ihm als Kanzler und Herzog von Wei nach. Noch im selben Jahr setzte er den Kaiser Xian ab und erklärte sich zum Kaiser der Wei-Dynastie. Um Sun Quans Gefolgschaft zu erlangen, ernannte er ihn 221 zum \"Herzog von Wu\". 221 nahm Liu Bei in Opposition zu Cao Pi den Titel \"Kaiser von Han\" an und bereitete einen Angriff auf Sun Quan vor. Die Schlacht von Xiaoting im Jahr 222 verlor er jedoch, und anschließend erklärte sich Sun Quan zum \"König von Wu\", unabhängig von der Wei-Dynastie. Die Angriffe Cao Pis und (ab 226) seines Nachfolgers Cao Rui wehrte er ab und erklärte sich im Jahr 229 zum Kaiser der Wu-Dynastie.", "section_level": 1}, {"title": "Reichsverwaltung.", "content": "Sun Quan hatte schon im Jahr 221, nach Annahme des Herzogtitels, eine Regierung eingerichtet. Sie war ähnlich wie die Han-Verwaltung organisiert, und ein Kanzler stand ihr vor. Diesen Posten hatte zuerst ein gewisser Sun Shao inne, nach dessen Tod (225) der Minister Gu Yong. Von den niederen Rängen der Hofbeamten sind nur Namen und Titel überliefert, während über ihre Arbeitsweise nichts bekannt ist. Sun Quan scheint nur sechs der neun Ministerien, die unter der Han-Dynastie existierten, eingesetzt zu haben. Offenbar waren auch nicht alle Ämter jederzeit besetzt, und sie stellten eher Auszeichnungen für politisch relevante Personen dar. Die Verwaltung des Reiches oblag größtenteils den Statthaltern und Generälen, von denen Lu Xun das höchste Kommando innehatte. Er wurde von Sun Quan im September 229 mit der Aufsicht über die Jing-Provinz und die Region um Yuzhang beauftragt, also der westlichen Reichshälfte. In der Jing-Provinz kumulierten sich die Truppen von Wu: Neben Lu Xun waren hier auch die Generäle Bu Zhi, Zhu Ran und Pan Zhang mit ihren Armeen stationiert. In Jiangling lagerte Zhuge Jin. Der Osten des Reichs wurde von Sun Quans Truppen in Jianye und denen in Danyang, Kuaiji, Wu und der Festung Ruxu kontrolliert. Das Nordufer des Jangtse bewachte Zhu Huan, der 220 Zhou Tais Kommando übernommen hatte. Er starb 228 und wurde durch den Veteranen Lü Fan ersetzt. Später beaufsichtigte Sun Quan direkt von der Hauptstadt Jianye aus das Nordufer des Jangtse. Alles in allem war sein Staat kein bürokratisches Konstrukt wie das Han-Reich, sondern ein verstetigtes Kriegsherren-Dominat. Die rivalisierenden Nachbarstaaten Shu Han und Wei waren ähnlich aufgebaut, und die drei Reiche mussten sich immer wieder im Krieg beweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Soziale und wirtschaftliche Entwicklung.", "content": "Sun Quans Wu-Dynastie herrschte über einen Feudalstaat. Die Sun-Familie wird historisch für nicht viel mehr als die Führerschaft einer Gruppe von Adelsfamilien angesehen, die gemeinsame Interessen verfolgten. Immerhin gelang es Sun Jian, fähige Offiziere durch seine bloße Autorität und nicht durch Familienbande auf seine Seite zu bringen. Sun Ce war für seine Feldzüge nicht auf der Suche nach Adligen, sondern nach furchtlosen, geschickten Kriegern. Noch zu Sun Quans Zeiten wurden die Vertreter des Nordens und Südens nicht nach ihrer Abstammung oder Familienzugehörigkeit, sondern nach ihren Fähigkeiten ausgewählt. Während Sun Ce und Sun Quan mit ihrer Expansion seit den 190er Jahren ihre Herrschaft im südlichen China stetig ausgedehnt hatten, stagnierte die Expansion seit den 220er Jahren. Es gab zwar genügend Länder im Süden zu erobern, aber die Ressourcen von Wu genügten nur zur Wahrung der Unabhängigkeit und Abwehr der Rivalenstaaten. Das Regierungssystem Sun Quans wurde jedoch mit der Zeit immer steifer, vor allem weil der Posten eines Verstorbenen auf seinen Sohn überging (wie es ja auch bei Sun Jian und seinen Nachfolger gehandhabt worden war). Seine Gefolgsleute setzten sich sowohl aus Einheimischen der Gegend südlich der Jangtse-Mündung (Danyang, Kuaiji, Wu) als auch aus Emigranten des Nordens zusammen. In den frühen Jahren seiner Herrschaft waren die wichtigsten Positionen im Reich mit Vertretern beider Schichten besetzt, zum Ende seiner Herrschaft hin wurden diejenigen Beamten und Generäle immer dominanter, deren Familien schon lange vor dem Ende der Han-Dynastie im Süden ansässig waren. Die letzten Vertreter des Nordens verschwanden in den 250er Jahren: Der Minister und Regent Zhuge Ke, Sohn des Zhuge Jin, wurde 253 ermordet, der Oberste Minister Teng Yin kam im Jahr 258 um. Besonders erfolgreich in den Provinzen waren die vier Familien Gu, Lu, Yu und Wei. Die Macht des Staates wurde durch zunehmende Regionalisierung der Wirtschaft im Interesse lokaler Adelsfamilien beeinträchtigt. Die Währung der Han-Dynastie war während des 2. Jahrhunderts einer starken Inflation zum Opfer gefallen, und eine halbherzige Reform des Kanzlers Dong Zhuo hatte ihr den Rest gegeben. Im ganzen Reich war man darum zu Tauschhandel übergegangen. Cao Pi hatte 221 im Norden Getreide und Reis als offizielle Währung eingeführt, und der Tauschhandel spielte im Norden des Reiches auch nach Wiedereinführung des Kupfergeldes gerade auf dem Land die entscheidende Rolle. Sun Quan versuchte im Jahr 236 die Einführung einer Münzwährung mit einem staatlichen Monopol auf Kupfer und dem Verbot privater Münzprägung der Adelsfamilien, hatte jedoch keinen Erfolg und gab das Vorhaben 246 auf. So konnte die Regierung nicht vom Binnenhandel profitieren und verlor eine wichtige Einnahmequelle. Der Vorteil an dieser wirtschaftlichen Situation war, dass die Länder südlich des Jangtse keine Abgaben mehr an die Regierung in der Zentralebene leisten mussten und so einen eigenen Wohlstand entwickelten, der in diesem Maß im Süden noch nicht dagewesen war. Der Reichtum des Südens übertraf in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten schließlich den des Nordens. Gleichwohl wurde der wenig erschlossene Süden des Reiches von seinen militärischen Oberbefehlshabern, die vor allem auf ihren persönlichen Profit bedacht waren, durch rücksichtslose Kolonisation auf Kosten der indigenen Bevölkerung der han-chinesischen Bevölkerung erschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Quellenlage.", "content": "Die Ereignisse der Zeit der Drei Reiche wurden von Chen Shou in den \"Chroniken der Drei Reiche\" niedergelegt. Im frühen 5. Jahrhundert wurde dieses Werk von Pei Songzhi nach anderen Quellen ergänzt. Er berücksichtigte dabei offizielle und private Chroniken, außerdem Familiengeschichten und Einzelbiografien. In diesen Chroniken, die Pei Songzhi stets mit genauen Stellenangaben zitiert, vermischen sich Fakten und Fiktion. Zudem hatte die große Beliebtheit des historischen Romans \"Die Geschichte der Drei Reiche\" großen Einfluss auf die historische Bewertung der Zeit der Drei Reiche. Für die Geschichte der Wu-Dynastie griff Pei Songzhi auf zahlreiche Quellen zurück. Die Regierung des Staates Wu hatte, wie auch ihre Konkurrenten Wei und Shu, eine offizielle Chronik geschaffen, das \"Wu Shu\". Daneben spielen drei private Chroniken eine wichtige Rolle: Yu Pus \"Jiangbiao zhuan\", Zhang Bos \"Wu lu\" und Hu Zhongs \"Wu li\". Die Lücken der Überlieferung füllten die Sammelbiografien wie \"Wenshi zhuan\", \"Gaoshi zhuan\", \"Yishi zhuan\" und \"Lienü zhuan\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die (Östliche) Wu-Dynastie (), auch bekannt als Sun-Wu () wurde 221 von Sun Quan im Südosten des Kaiserreichs China begründet. Sie entstand zur Zeit der Drei Reiche, als die Wu-Dynastie, die Wei-Dynastie und die Shu-Dynastie nach dem Fall der Han-Dynastie um die Vorherrschaft in China rangen.", "tgt_summary": "吴(222年-280年5月1日,史称孙吴或东吴)是中国历史上三国时期由孙坚与其子孙策奠基、孙权建立的政权。孙权以古为春秋战国吴国的据地,故定国号为“吴”;所统治地区古称江东,以皇室姓孙,又名“东吴”或“孙吴”。", "id": 956398} {"src_title": "Hauhechel-Bläuling", "tgt_title": "普藍眼灰蝶", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Hauhechel-Bläuling hat eine Flügelspannweite von 25 bis 30 Millimetern. Auch bei dieser Art findet man den bei Schmetterlingen häufigen Geschlechtsdimorphismus, das heißt, Männchen und Weibchen sehen sehr unterschiedlich aus. Während Männchen oberseits ein kräftiges, leicht ins Violett gehendes Blau zeigen, besitzt das Weibchen auf der Oberseite eine unauffällige braune Färbung mit variablem Blauanteil sowie orangen Flecken an den Flügelaußenrändern der Hinterflügel. Unterseits sind beide Geschlechter graubraun mit schwarzen, weiß umrandeten Punkten und orangen Flecken am Flügelsaum gefärbt. Selten kommen Gynander vor, das sind Tiere, die sowohl Zellen mit weiblichen Genen besitzen, wie auch andere mit männlichen Zellen. Eine Besonderheit ist der Halbseiten-Gynander, der je eine Hälfte männliche Zellen und eine Hälfte weibliche Zellen besitzt. Die Raupen sind grün mit einer blassen grünen Musterung sowie mit Borsten besetzt und bis zu 13 Millimeter lang. Die Form ist gedrungen, zum Hinterende hin verschmälert sie sich.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Er besiedelt ganz Europa, Nordafrika und Asien, in den Alpen steigt er bis zu einer Höhe von 2000 Metern. Der Lebensraum von \"Polyommatus icarus\" umfasst offene Bereiche, die feucht bis trocken sein können. Dazu gehören unter anderem blütenreiche, nicht überdüngte Glatthaferwiesen an Böschungen, Dämmen und in der Feldflur. Auch Feuchtstandorte wie Kohldistel- und Flachmoorwiesen werden besiedelt.", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeit.", "content": "Der Falter fliegt von Ende April bis Oktober. Unter mitteleuropäischen Klimabedingungen bilden sich zwei, seltener (z. B. in der Oberrheinebene) auch drei Generationen aus.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Eiablage von \"Polyommatus icarus\" erfolgt an verschiedenen Klee- und Luzernearten. Die Eiablage erfolgt bevorzugt an kleinwüchsige, licht stehende oder frisch gemähten Pflanzen. Die Eier werden auf der Oberseite von Blättern abgelegt, aber ebenso in die Blüte von Klee oder Luzerne. Bei der Nahrungssuche besuchen die Falter mit Vorliebe verschiedene Kleearten. Die Überwinterung erfolgt im Raupenstadium. Zu den Raupenfutterpflanzen zählen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hauhechel-Bläuling (\"Polyommatus icarus\") ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae). Innerhalb seiner Familie stellt er die häufigste und verbreitetste Art dar und wird daher auch als Gemeiner Bläuling bezeichnet. Das Artepitheton leitet sich von Icarus, dem Sohn des Daidalos aus der griechischen Mythologie ab.", "tgt_summary": "普蓝眼灰蝶(Common Blue,学名:\"Polyommatus icarus\"),是属于灰蝶科眼灰蝶亚科的一种蝴蝶,是眼灰蝶属的模式种。分布于欧亚地区及北非,模式产地为柏林。虽然拥有广泛的分布性,但数量容易受生境的改变和破坏而被影响,所以这种蝴蝶亦被视作监察郊外生物多样性的良好指标。", "id": 1562551} {"src_title": "Ernst der Eiserne", "tgt_title": "恩斯特 (哈布斯堡)", "src_document": [{"title": "Herkunft, Ehen und Kinder.", "content": "Herzog Ernst von Österreich war einer der jüngeren Söhne des Herzogs Leopold III. von Österreich (1351–1386) aus dessen Ehe mit Viridis Visconti, einer Tochter von Bernabò Visconti, dem Stadtherrn von Mailand und dessen Ehefrau Beatrice della Scala. Herzog Ernst war zweimal verheiratet. Am 14. Januar 1392 wurde in Bruck an der Mur seine erste Ehe mit Margarethe (1366–1407), einer Tochter von Herzog Bogislaw V. von Pommern aus dessen Ehe mit Adelheid von Braunschweig-Grubenhagen geschlossen. Margarethes ältere Halbschwester Elisabeth (* um 1345; † 1393) war die vierte Ehefrau von Kaiser Karl IV. und Mutter des späteren Kaisers Siegmund, der nach dem Tod Margarethes aufgrund der Verwandtschaft, wenngleich ohne tatsächlichen Rechtsanspruch, wiederholt die Rückerstattung ihrer Mitgift an seine Person einforderte. Die erste Ehe von Herzog Ernst blieb kinderlos. In zweiter Ehe heiratete er 1412 in Bruck an der Mur Cymburgis (auch Cimburka, Zimburg oder Zimburgis) von Masowien (1394–1429), eine Nichte des polnischen Königs Władysław II. Jagiełło und Tochter des Herzog Ziemowit IV. von Masowien aus dessen Ehe mit Großfürstin Alexandra von Litauen. Aus der zweiten Ehe von Herzog Ernst gingen neun Kinder hervor:", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Nach dem Tod seines in der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 gefallenen Vaters Herzog Leopold III. stand Ernst zunächst unter der Vormundschaft seines Onkels Albrecht III. Nach dessen Tod im Jahr 1395 übernahm Ernsts älterer Bruder Wilhelm die Vormundschaft. Im Jahr 1402 wurde Ernst Mitregent in Wilhelms Herrschaften, ausgenommen dem Herzogtum Steiermark. 1401 begleitete er den deutschen König Ruprecht auf dessen Zug nach Italien gegen die Mailänder Visconti.", "section_level": 2}, {"title": "Auseinandersetzungen nach dem Tod Wilhelms.", "content": "Der Tod Wilhelms im Jahr 1406 führte zu Auseinandersetzungen zwischen Ernst und seinem älteren Bruder Leopold IV. um dessen Nachfolge und um die Vormundschaft über ihren Verwandten Albrecht V., die Wilhelm seit dem Tod von dessen Vater Albrecht IV. ausgeübt hatte. Bei der Teilung im Herbst 1406, die auf Vermittlung der Landesstände erzielt wurde, erhielt Leopold die Herrschaft über die Herzogtümer Kärnten und Krain und Ernst das Herzogtum Steiermark, wofür er zunächst zugunsten von Leopold auf die Vormundschaft über Albrecht V. und somit auf die Herrschaft über das Herzogtum Österreich verzichtete. Da es Leopold jedoch nicht gelang, die Lage dort zu stabilisieren, beanspruchte er, unterstützt von einem Teil der österreichischen Landstände, im Jahr 1407 erneut die Vormundschaft über Albrecht, worauf zwischen ihm und Leopold im November eine militärische Auseinandersetzung begann, die in der Literatur gewöhnlich als \"Bürgerkrieg\" bezeichnet wird. In diesen war auch die Stadt Wien verwickelt, deren vom Patriziat beherrschter Stadtrat auf Seiten von Ernst stand, während die Handwerker Leopold unterstützten. Eine Folge waren die am 11. Juli 1408 erfolgten Hinrichtungen des Wiener Bürgermeisters Konrad Vorlauf und der Ratsherrn Konrad Ramperstorffer und Hans Rockh. Die Auseinandersetzung der beiden Herzöge wurde erst am 13. März 1409 durch einen Schiedsspruch des späteren Kaisers Siegmund beendet, nach dem Leopold und Ernst gemeinsam die Vormundschaft führen sollten. Als die österreichischen Landstände Albrecht V. mit seiner Zustimmung am 2. Juni 1411 für großjährig und regierungsfähig erklärten und Leopold IV. am Folgetag überraschend verstarb, musste Ernst letztlich seine Herrschaftsansprüche auf das Herzogtum Österreich aufgeben. Als Nachfolger Leopolds übernahm er die Herrschaft in den Herzogtümern Kärnten und Krain.", "section_level": 2}, {"title": "Einsetzung als Erzherzog.", "content": "Im Privilegium maius wurde die Berechtigung der Habsburger, den Erzherzogtitel führen zu dürfen, von ihrer Herrschaft über das Herzogtum Kärnten abgeleitet, da der Herzog von Kärnten nach der Chronik des Johann von Viktring und einem Einschub im Schwabenspiegel als Reichsjägermeister angeblich ebenfalls Inhaber eines Reichserzamtes gewesen war. Am 18. März 1414 ließ sich Herzog Ernst als Herzog von Kärnten auf dem Fürstenstein in Karnburg am Zollfeld huldigen. Bei dieser Huldigung handelte es sich um das Ritual einer Herrschaftseinsetzung in slowenischer (historisch „windischer“) Sprache nach einer alten Tradition, dem sich bereits einige seiner Vorgänger, so die Herzöge Albrecht II. und Otto IV., unterzogen hatten. Ernst war der letzte Herzog von Kärnten, der sich diesem Ritual unterzog. Von diesem Zeitpunkt an bezeichnete er sich selbst als Erzherzog zu Österreich. Die überlieferten Reaktionen der Zeitgenossen dazu fielen unterschiedlich aus. Die Untertanen, selbst solche, die als Gegner galten, verwendeten den Erzherzogtitel. Eine Anerkennung durch einen der Päpste ist dagegen nicht belegt. Während mehrere geistliche und weltliche Fürsten, und gelegentlich auch sein jüngerer Bruder Friedrich, Ernst als Erzherzog titulierten, anerkannte König Siegmund den Titel nicht, was auch bei Albrecht V. der Fall gewesen sein dürfte. Gegenmaßnahmen oder zumindest deren Ankündigung von Seiten Siegmunds oder Albrechts sind nicht überliefert, es hat den Anschein, dass sie sich darauf beschränkten, den Titel nicht zu verwenden. Ernst war der erste Habsburger, der seit Rudolf IV. den Erzherzogstitel in seinen Diplomen führte. Dort bezeichnete er sich nach der Annahme des Titels als: \"\"Ernst von gotes genaden erzherzog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und zu Krayn, grafe zu Tyrol, ze Habspurg, ze Phyrtt und ze Kyburg, herre auf der Windischen Marich und ze Portnaw, marggraf ze Burgaw und lantgraf in Elsassen und in Brisgaw\"\". Sein kleiner Titel beschränkte sich unter Angabe der Erzherzogswürde auf die Nennung der Hauptgebiete: Erzherzog zu Österreich, zu Steier, zu Kärnten, zu Krain, Graf zu Tirol etc. Er verwendete den Erzherzogtitel nicht nur in Urkunden, sondern ließ sich mit dieser Insigne auch abbilden, so z. B. in einer Miniatur des Heinrich Aurhaym aus der Zeit um 1415 und auf seiner Grabplatte.", "section_level": 2}, {"title": "Pilgerfahrt nach Jerusalem.", "content": "Im Jahr 1414 unternahm Ernst eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. Die Reiseroute führte über Venedig, Tarvis und Portenau. In Jerusalem wurde Ernst zum Ritter des Heiligen Grabes zu Jerusalem geschlagen. Bereits sein Cousin Albrecht IV. war viele Jahre zuvor nach Jerusalem gepilgert. 1436 machte sein ältester Sohn Friedrich ebenfalls eine Pilgerfahrt nach Jerusalem.", "section_level": 2}, {"title": "Die späten Jahre.", "content": "Ernst gilt als einer der Gegner von König Siegmund. Als sein jüngster Bruder Friedrich, der mit der leeren Tasche von König Sigismund 1415 in die Acht erklärt worden war, versuchte Ernst zunächst, sich selbst der Gebiete Friedrichs zu bemächtigen, glich sich dann aber mit seinem Bruder um 1416/17 aus und verteidigte namentlich Tirol gegen die Ansprüche des Königs und nötigte diesen durch seine drohende Haltung zum Verzicht auf die meisten seiner Forderungen. Als Regent Innerösterreichs handhabte er mit Festigkeit seine landesfürstlichen Rechte, und als Glied der leopoldinisch-innerösterreichischen Linie, die in seinem Erstgeborenen, Friedrich V., später III. als Kaiser, die beiden anderen, die albertinisch-österreichische Linie und die Tiroler Nebenlinie, überdauerte, beerbte er das Haus Habsburg.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Ernst starb 1424 in Bruck an der Mur. Beigesetzt wurde er im Zisterzienserstift Rein nahe Graz, wo bereits seine erste Ehefrau ihre letzte Ruhestätte gefunden hatte. Die Vormundschaft für seine noch unmündigen Kinder und somit auch die Regentschaft für seine Herzogtümer übernahm Herzog Friedrich IV. im Einvernehmen mit den dortigen Landständen.", "section_level": 2}, {"title": "Ernst der Eiserne.", "content": "Ernsts Beiname „der Eiserne“ wird gewöhnlich auf seine körperliche Erscheinung und seinen Charakter bezogen. Wie bei anderen Herrschern des Mittelalters ist auch bei Ernst nicht geklärt, wie sein Beiname entstanden ist und worauf er sich tatsächlich bezieht. Nachgewiesen ist der Beiname \"der Eiserne\" erst nach seinem Tod.", "section_level": 1}, {"title": "Verweise.", "content": "\"Siehe auch:\" Liste der Markgrafen und Herzöge von Österreich im Mittelalter", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst I., genannt \"Ernst der Eiserne\" (* um 1377 in Bruck an der Mur; † 10. Juni 1424 ebenda) aus der Familie der Herzöge von Österreich aus dem Haus der Habsburger war Herzog von Steier(mark), Kärnten und Krain. Er führte als erster Habsburger seit Rudolf IV. offiziell den Titel eines Erzherzogs zu Österreich und gilt als einer der Stammväter seiner Dynastie.", "tgt_summary": "恩斯特(德语:Ernst der Eiserne,1377年-1424年-6月10日)哈布斯堡王朝的利奥波德支系的成员及首领(1411年-1424年),施蒂里亚、克恩滕及卡尼鄂拉的统治者(内奥地利公国)(1406年-1424年在位)。恩斯特是奥地利大公利奥波德三世的第三子,出生于施蒂里亚公国的穆尔河畔布鲁克。", "id": 994697} {"src_title": "Howard Hanson", "tgt_title": "霍华德·汉森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hanson wuchs als Sohn schwedischer Einwanderer in einer kleinen lutherischen Gemeinde in Nebraska auf. Er studierte am \"Institute of Musical Art\" in New York Klavier bei James Friskin und Komposition bei Percy Goetschius. Ein Lehrauftrag brachte ihn nach Illinois, wo er an der Northwestern University als kaum Zwanzigjähriger sein Studium absolvierte. Bereits zwei Jahre später übernahm er einen Lehrposten am Conservatory of Fine Arts in Kalifornien, wo er Musiktheorie und Komposition unterrichtete und 1921 Dekan wurde. Im selben Jahr gewann er für sein Ballett \"Californian Forest Play\" den Preis der American Academy in Rome (nicht zu verwechseln mit dem Prix de Rome des Pariser Konservatoriums!). Hanson lebte anschließend drei Jahre in Rom. 1924 begegnete er in New York dem Unternehmer George Eastman, dem Gründer der namhaften Eastman School of Music. Das Treffen sollte sich als schicksalhaft erweisen, denn es folgte ein Ruf an die Universität als Leiter der Musikabteilung. Von 1924 bis 1964 leitete Hanson das Institut. Hanson erhielt im Laufe seines Lebens bedeutende Preise, unter anderem den Pulitzer-Preis für Musik für seine vierte Sinfonie. 1935 wurde er in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. 1950 wurde er in die American Philosophical Society und 1961 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. In Hansons Tonsprache fließen eine romantische Grundhaltung mit dem Flair der amerikanischen Nordstaaten sowie einem Anklang an die Sinfoniker Nordeuropas, insbesondere Jean Sibelius, zusammen. Howard Hansons Schaffen als Dirigent war nicht nur seinen eigenen Kompositionen verpflichtet. Als Direktor der Eastman School of Music in Rochester (New York), und als Chefdirigent des Eastman Rochester Orchestra führte er häufig andere amerikanische Komponisten auf, darunter Samuel Barber, John Alden Carpenter, Morton Gould, Charles Tomlinson Griffes, John Knowles Paine, Walter Piston und William Grant Still. Einiges davon ist auf Schallplatte oder CD erhalten, von besonderer Bedeutung sind seine Aufnahmen für das Label Mercury Records. Das Seitenthema des Kopfsatzes aus seiner 2. Sinfonie („Romantische“) fand Verwendung als Filmmusik im Finale und Abspann des Science-Fiction-Films \"Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Howard Harold Hanson (* 28. Oktober 1896 in Wahoo, Nebraska; † 26. Februar 1981 in Rochester, New York) war ein US-amerikanischer Pianist, Dirigent und Komponist.", "tgt_summary": "霍华德·哈罗德·汉森(英语:Howard Harold Hanson,1896年-10月28日-1981年-2月26日),瑞典血统的美国作曲家,指挥家,音乐理论家。", "id": 1472631} {"src_title": "Hagakure", "tgt_title": "葉隱", "src_document": [{"title": "Aufbau des Werks.", "content": "Die elf Bände des Hagakure umfassen zusammen mit dem einführenden Kapitel „Ein besinnliches Nachtgespräch“:", "section_level": 1}, {"title": "Die Philosophie des Hagakure.", "content": "In \"Hagakure\" definiert Tsunetomo Yamamoto sowohl die philosophischen als auch die politischen und militärischen Aspekte seiner Auffassung des Bushidō. Yamamoto greift im Bereich der Philosophie die grundsätzlichen Inhalte des Humanismus an und erklärt diese als mit dem Bushidō unvereinbar. In Bezug auf Politik betrachtet er den Liberalismus noch ablehnender. Ein Samurai (wörtlich: \"Diener\", \"Knecht\" (im Englischen steht \"knight\" für Ritter)) zeichne sich durch absoluten Gehorsam gegenüber seinem Fürsten aus; der Sinn seines Lebens sei der Dienst als Soldat oder Beamter. Dabei scheut er nicht davor zurück, auch die pazifistischen Inhalte des Buddhismus anzugreifen. Er fordert vehement eine Lebensführung basierend auf Funktionalismus sowie Elementen des Idealismus, um sein Karma, hier im Sinne der durch Prädestination festgelegten gesellschaftlichen Funktion, bestmöglich zu erfüllen. Daher wird für einen Samurai als Angehörigen des Militärs zwingend auch Militarismus, Gefolgsamkeit gegenüber den Traditionen und Paternalismus eingefordert. Der Bewusstseinszustand eines solchen \"erstklassigen Samurai\" sei jedoch von jedem erreichbar, der dies konsequent genug verfolgt. Ferner sei es die Verpflichtung erfahrenerer Krieger, in diesem Sinne auf die geistige Reife jüngerer Mitglieder ihres Standes hinzuarbeiten. In einigen Abschnitten hingegen fordert das Hagakure aktive Konfliktregulierung, sowie Verständnis und Geduld für andere Menschen. Dies dient jedoch wiederum dem Funktionalismus, Konflikte mit den übrigen Samurai oder Angehörigen anderer Gesellschaftsklassen, die eine effektive Zusammenarbeit behindern können, zu vermeiden. Der Philosophenzirkel \"Hagakure Society\" in Saga veröffentlicht Essays und Analysen, die sich mit der Philosophie des Hagakure in der Anwendung im alltäglichen Leben befassen. Dieses Gremium genießt international den Ruf der höchsten Sachkompetenz über das Hagakure.", "section_level": 1}, {"title": "Hagakure als Sachliteratur in der Militärischen Ausbildung.", "content": "Das Werk war in der Offiziersausbildung der Rikugun Daigakkō Pflichtlektüre, da es sowohl essentielle Grundlage der klassischen japanischen Militärsoziologie darstellt als auch die Bedeutung der individuellen Courage im Gefecht behandelt. Yamamoto legt besonderen Wert auf psychologische Kriegführung im Bereich der Taktik, deren Methoden nach seiner Auffassung jeder einzelne Soldat erlernen sollte. Diese umfassen:", "section_level": 1}, {"title": "Kollektives Kriegsgeschrei.", "content": "Durch den Schlachtruf Banzai soll dem Gegner und der eigenen Truppe die Lebenskraft, Mannschaftsstärke und moralische Festigkeit der angreifenden Soldaten vermittelt werden. Dies soll auf diese Art und Weise den Gegner demotivieren und zugleich die eigenen Männer ermutigen.", "section_level": 2}, {"title": "Zurufen von Beleidigungen.", "content": "Gefechtssituationen sind Momente höchster emotionaler Erregung, daher besonders anfällig für Provokationen. Durch das Zurufen von Beleidigungen und die Herabwürdigung der gefallenen Kameraden des Gegners soll dieser in Rage versetzt werden, so dass er seine Konzentrationsfähigkeit verliert und auch zu Vergeltungsaktionen provoziert wird, die seine taktische Lage verschlechtern (z. B. Verlassen einer Deckung).", "section_level": 2}, {"title": "Überlegenes Auftreten.", "content": "Jeder Soldat soll auch in höchster Gefahr stets überlegen auftreten, um so den Gegner zu demotivieren. Öffentliche Disziplin und überlegtes Vorgehen soll vorhandene Zweifel und Minderwertigkeitsgefühle des Gegners erhöhen. Insbesondere einem Suizid bei ruhiger Geisteshaltung im Falle eines Scheiterns, den ein feindlicher Soldat aus nächster Nähe beobachtet, wird eine extreme Effizienz zur Einschüchterung zugeschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenseitige Motivation.", "content": "Der Entwicklung von Angst und Minderwertigkeitsgefühlen in der eigenen Truppe soll durch gegenseitige Motivation entgegengewirkt werden. Jeder Soldat habe die Verpflichtung, seinen Kameraden geistigen und moralischen Beistand zu leisten, sie zu beruhigen und/oder vom unvermeidlichen Sieg der eigenen Streitmacht zu überzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Hagakure und der Zweite Weltkrieg.", "content": "Das \"Hagakure\" war nach dem Zweiten Weltkrieg gesellschaftlich diskreditiert. Insbesondere das berühmte Zitat \"„Bushido, der Weg des Samurai, so habe ich herausgefunden, liegt im Sterben“\" diente der Motivation von Kamikaze-Piloten. Auch der Reichsführer SS Heinrich Himmler war von der Samurai-Kultur angetan und versuchte Elemente dieser Weltanschauung in der SS zu verbreiten. Rudolf Jacobsen, Regimentskommandeur der Waffen-SS, gibt aus seinen Erinnerungen wieder, dass Himmler immer wieder „die japanische Tradition der Samurai“ hervorhob, wenn es um die Ausbildung der SS ging. Vor allem ist das Buch von Heinz Corazza mit dem Titel \"Die Samurai, Ritter des Reiches in Ehre und Treue\" zu nennen, welches Himmler in einer Auflage von 52.000 Exemplaren mit einem von ihm verfassten Vorwort an die SS-Männer verteilen ließ.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hagakure (jap., wörtlich: \"Hinter den Blättern\"), auch als Ehrenkodex der Samurai bekannt, entstand zwischen 1710 und 1716 in Japan während der Edo-Periode.", "tgt_summary": "《叶隐》是日本武士道的经典,亦作《叶隐闻书》,因其成书的方式而又被称作《叶隐论语》。叶隐指的是「在君主看不到的地方也要尽忠」。此书由江户时代佐贺藩的山本常朝、田代阵基根据其自身经历以及当时听人闻说所编纂,于1716年完成。成书的原因是山本常朝对当时武士道精神的萎靡不振有所不满,进而透过故事与例子阐述武士的精神与其当时现象的反差。", "id": 1209528} {"src_title": "Geschriebene Sprache", "tgt_title": "书面语", "src_document": [{"title": "Entwicklung und Bedingungen der Schriftkultur.", "content": "Die volkssprachliche Schriftkultur in Europa erfuhr seit dem 13. Jahrhundert einen Aufschwung durch das Aufblühen der städtischen Kultur. Dieser Aufschwung trug dazu bei, dass nicht nur dem Adel und Klerus, sondern weiteren Bevölkerungsschichten der Zugang zur geschriebenen Sprache ermöglicht wurde. Im 14. und 15. Jahrhundert verschwanden allmählich die Signale von konzeptioneller Mündlichkeit (Gesprochene Sprache), die durch das Erscheinen konzeptioneller Schriftlichkeit (Literalität) abgelöst wurden. Treibende Kraft dafür war die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, wodurch Bücher und Zeitungen in bis dahin nicht gekannten Auflagen verbreitet und als Archiv verwendet werden konnten. Damit verbunden hat sich bis in die heutige Zeit ein medientypischer Sprachgebrauch entwickelt, dessen Wandel gerade durch die geschriebene Sprache dokumentiert wird. Heutzutage wird häufig vernachlässigt, welchen kulturellen, soziologischen und temporär situationsbedingten Hintergrund der Schreiber zum Zeitpunkt des Umformulierens von Sprache in Schriftform hatte. Hintergrundwissen ist von großer Bedeutung, um die Intention des Autors verstehen zu können. Weiterhin wird den „Indizien des Schreibens“ (Schriftduktus, Motorik, Schreibwerkzeug) wenig Beachtung geschenkt. Instrumente wie die Schreibmaschine und der Computer haben die Aufzeichnung gesprochener Sprache wesentlich vereinfacht, da man diese mit ihnen nahezu wörtlich schriftlich protokollieren kann.", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis von geschriebener zu gesprochener Sprache.", "content": "Das unterschiedliche Verhältnis von gesprochener und geschriebener Sprache in der Geschichtsschreibung spiegelt sich in drei verschiedenen Positionen wider, in denen die Abhängigkeit der geschriebenen Sprache zur gesprochenen Sprache diskutiert wird. Immer mehr an Bedeutung gewinnt die \"Drei-Phasen-These\" (Planen – Formulieren – Überarbeiten), da Fragen nach der sprachlichen Formulierung von geschriebener Sprache immer erst nach der Vollendung der gedanklichen Planung behandelt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die geschriebene Sprache, auch \"Schriftsprache\" genannt, bezeichnet ein Zeichensystem, das formal nicht festgelegt ist, jedoch speziellen Normen gehorcht und in schriftlicher Form vorliegt. Eine weitere Expressionsform in welcher sich Sprache verwirklicht ist die gesprochene Sprache.", "tgt_summary": "书面语是一种透过文字系统来表达的语言,以书写及阅读来传达意义。书面语是一种人为发明下的产物,基于某个特定的口语之后发展出来,因此没有任何一种自然语言是只有书面语而没有口语的。幼童不需要经过主动学习,只要生活在以口语对话的社会环境中,就能够自然学会口语;但是必须透过教育手段,经过识字及阅读、写作课程后,幼童才能够学会书面语。", "id": 1610041} {"src_title": "Dennis Bergkamp", "tgt_title": "丹尼斯·博格坎普", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Als Vereinsspieler.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ajax Amsterdam (1981–1993).", "content": "Der in Amsterdam geborene Dennis Bergkamp wuchs als jüngster von vier Söhnen der Eheleute Wim und Tonnie Bergkamp in einem Arbeitervorort auf. Vater Wim, von Beruf Elektriker und als Amateurfußballer in den unteren Spielklassen unterwegs, benannte seinen Sprössling nach dem schottischen Stürmer Denis Law – nach Schwierigkeiten auf dem Standesamt wurde ein zweites „n“ ergänzt. Auf den Spuren seines Namensvetters zeigte sich Bergkamp in frühen Jahren als talentierter Fußballer und im Alter von elf Jahren schloss er sich der Jugendabteilung von Ajax Amsterdam an. Unter dem damaligen Trainer Johan Cruyff debütierte er am 14. Dezember 1986 gegen Roda Kerkrade in einem Profispiel. Die Partie endete mit einem 2:0-Sieg und gut zwei Monate später schoss er gegen den HFC Haarlem (6:0) am 22. Februar 1987 sein erstes Tor. Insgesamt absolvierte er 23 Pflichtspiele in der Saison 1986/87. Dazu zählten auch ein umfeierter Einstand im Europapokal der Pokalsieger gegen Malmö FF und später seine Einwechslung im Finale gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig (1:0). Dazu kam er im niederländischen Pokalfinale 1987 gegen den FC Den Haag in der 78. Minute für John van ’t Schip beim Stand von 1:2 gegen den FC Den Haag zum Einsatz; die Partie wurde noch durch zwei Tore von Marco van Basten in der Verlängerung mit 4:2 gewonnen. In den folgenden Jahren entwickelte sich Bergkamp nach van Bastens Weggang zum AC Mailand zu einer festen Größe im Ajax-Team und in der Saison 1989/90 gewann er mit dem Klub seinen ersten und einzigen niederländischen Meistertitel – zuvor hatte Ajax 1985 zuletzt den Titel gewonnen und danach stets hinter PSV Eindhoven nur den zweiten Platz belegt. In den drei Jahren bis zum Ende der Saison 1992/93 war er danach jeweils Torschützenkönig der niederländischen Ehrendivision (in der Saison 1990/91 gemeinsam mit Eindhovens Romário) und 1992 sowie 1993 gewann er die Auszeichnung zum Fußballer des Jahres der Ehrendivision. Dazu kamen nach einem Finalerfolg gegen Torino Calcio der UEFA-Pokal 1992 und in seinem letzten Ajax-Jahr der niederländische Pokal, wobei er beim 6:2-Endspielsieg gegen den SC Heerenveen den Treffer zum zwischenzeitlichen 5:1 erzielt hatte. Insgesamt gelangen ihm für Ajax in 239 Pflichtspielen 122 Tore, dazu zählten 103 Treffer in 185 Ligapartien.", "section_level": 3}, {"title": "Inter Mailand (1993–1995).", "content": "Im Jahr 1993 wechselte Bergkamp zusammen mit seinem Vereinskollegen Wim Jonk in die italienische Serie A zu Inter Mailand – die Transfersumme für diesen Deal wurde in den Medien auf 15,5 Millionen US-Dollar taxiert. Bergkamps Entscheidung für Inter war in erster Linie die Wahl der aus seiner Sicht damals weltweit besten Fußballliga, womit er sich auch gegen den (unausgesprochenen) Rat seines Ajax-Trainers Cruyff wendete, der ihm den offensiveren Stil des FC Barcelona nahelegte. Da er den AC Mailand aufgrund der vormals dort aktiven Landsleute Ruud Gullit, Marco van Basten und Frank Rijkaard ausgeschlossen hatte, war die Entscheidung zwischen Juventus Turin und Inter Mailand zugunsten des zuletzt genannten Klubs gefallen. Bedenken hinsichtlich des defensiven Spielstils bei Inter entgegnete die dortige sportliche Leitung mit dem Versprechen, sich künftig offensiver zu orientieren. Dieses wurde jedoch nur zu Beginn eingehalten und schnell verfiel Inter in die alte Defensivtaktik. Der Ligaalltag gestaltete sich so in der Saison 1993/94 für Bergkamp trist. Er steuerte gerade einmal acht Ligatore bei und Inter vermied sogar den möglichen Abstieg in die Zweitklassigkeit über einen enttäuschenden dreizehnten Rang nur knapp. Häufig sah sich Bergkamp einer Vielzahl von gegnerischen Abwehrspielern „isoliert“ gegenüber und von seinem Sturmpartner Rubén Sosa, mit dem er auf dem Platz nicht harmonierte, kam wenig Unterstützung. Die wenigen Glanzlichter setzte er im UEFA-Pokal. Dort schoss er in seinem ersten Jahr acht Tore und verhalf dem Klub zum Cuperfolg (für den einzigen Treffer zum 1:0-Endspielsieg gegen den SV Austria Salzburg sorgte Jonk). Seine zurückhaltende Art sorgte auch in seinem zweiten Jahr nicht dafür, dass er sich besser in Mailand integrierte. Gleichsam weite Teile der italienischen Presse und Mitspieler kritisierten ihn massiv und so standen die Zeichen schnell auf Abschied. Bereits im Oktober 1994 hatte der FC Bayern München versucht, Bergkamp aus Italien loszueisen. Den Zuschlag erhielt nach einer weiteren enttäuschenden Inter-Saison 1994/95 und nur drei Ligatoren letztlich der FC Arsenal in London. Die „Gunners“ zahlten dafür Anfang Juli 1995 eine Ablösesumme von 7,5 Millionen Pfund.", "section_level": 3}, {"title": "FC Arsenal (1995–2006).", "content": "Die Wahl zugunsten des FC Arsenal war für Bergkamp in erster Linie eine Entscheidung für den englischen Fußball. Bergkamps Kindheitsidol war zwar Glenn Hoddle gewesen, aber damit war er ebenso wenig ein Anhänger von Tottenham Hotspur wie sein Vater von Manchester United – aufgrund dessen Verbundenheit zu Denis Law. Vielmehr kannte Bergkamps Agent, Arsenals Vorstandsmitglied David Dein gut, nachdem sie im Februar 1995 den Transfer von Glenn Helder abgewickelt hatten. Der Trainer Bruce Rioch und Dein überzeugten den nach der Inter-Erfahrung skeptischen Bergkamp schließlich von einer neuen offensiven Spielweise des Vereins. Arsenal war selbst noch kurz zuvor eher für die Defensivkünste bekannt gewesen, hatte aber auch Spieler wie Ian Wright und weitere Stammkräfte in ihren Reihen, die für Stabilität standen. Der Start in die erste Saison 1995/96 gestaltete sich zunächst schwierig. Die ersten sechs Ligaspielen ohne Torerfolg riefen bereits die ersten Kritiker auf den Plan, aber mit den ersten zwei Toren gegen den FC Southampton (4:2) machte Bergkamp einen Anfang. Fortan überzeugte er mit seiner Schusstechnik und den insgesamt überdurchschnittlichen technischen Fähigkeiten, die der Klub seit Liam Brady in den eigenen Reihen nicht mehr gesehen hatte. Er schoss im ersten Jahr 16 Pflichtspieltreffer (viele davon wurden als besonders „schön“ angesehen) und war dabei nicht einmal als Torjäger in vorderster Front eingesetzt. Vielmehr war er als zurückgezogene Spitze hinter Ian Wright unterwegs und mehr als in den Jahren zuvor Spielmacher. Davon profitierten auch David Platt und Paul Merson, die er durch gezielte Anspiele immer wieder in Szene setzte. Bergkamp wurde somit zu einem Repräsentanten des „neuen Arsenal“. Sein Tor zum 2:1-Endstand gegen die Bolton Wanderers sorgte außerdem dafür, dass sich der Klub für den UEFA-Pokal qualifizierte. Da Trainer Rioch dennoch entlassen wurde, sorgte sich Bergkamp in Anbetracht seiner Italien-Erfahrung kurz um die vormals getätigten Vereinszusagen. Als sich jedoch mit Arsène Wenger ein ausgewiesener Vertreter der Offensivschule als Nachfolger herauskristallisierte, sorgte dies für weitere Entwicklungsschübe in der Karriere des Niederländers. Zunächst wies ihm der Franzose eine Rolle der zweiten Sturmspitze neben Wright zu. Dank auch dieses neuen Sturmduos war Arsenal bis Ende April 1997 ein ernsthafter Anwärter auf den Gewinn des Premier-League-Titels. Die dritte Arsenal-Saison 1997/98 war für Bergkamp sehr erfolgreich. Am Ende gewann der Klub das „Double“ aus englischer Meisterschaft und FA Cup. Bergkamp hatte dabei eine derart zentrale Rolle gespielt, dass ihn am Ende sowohl die englischen Journalisten als auch die Kollegen der Spielergewerkschaft PFA als Englands Fußballer des Jahres auszeichneten. Bei insgesamt 40 Auftritten in der Startelf gelangen ihm 22 Tore und nahezu jede Offensivaktion lief über ihn. Neben den eigenen Toren (häufig per Weitschuss) überzeugte er durch seine Passfähigkeiten, eine gute Spielübersicht und das Talent, lange Bälle in die Offensive gleichsam per Kopf oder Fuß zu kontrollieren. Unglücklicherweise verpasste er nach einer Trainingsverletzung die entscheidende Phase im FA Cup ab dem Halbfinale, nachdem er zuvor drei Treffer im Wettbewerb erzielt hatte. Seine guten Leistungen bei der anschließenden Weltmeisterschaft in Frankreich forderten zu Beginn der folgenden Saison 1998/99 ein wenig Tribut und mit Rückenproblemen verpasste er einige Partien der Hinrunde. Nach seiner Rückkehr zeigte er sich dann vor allem im Zusammenspiel mit dem neuen Sturmpartner Nicolas Anelka in guter Verfassung. Seine Fähigkeit, Tore aufzulegen, zeigte er besonders mit vier Vorlagen beim 5:0 gegen Leicester City. Ein unglückliche Figur machte er hingegen im FA-Cup-Halbfinale gegen Manchester United, als er kurz vor Ende der regulären Spielzeit des Wiederholungsspiels beim Stand von 1:1 einen Elfmeter verschoss – die Partie ging danach in der Verlängerung mit 1:2 verloren. Das nächste Highlight war im Jahr 2000 das Erreichen des Endspiels im UEFA-Pokal. Während Bergkamp in der Meisterschaft einige Partien wegen kleinerer Verletzungen verpasste, später aber mit dem Anelka-Nachfolger Thierry Henry eine neue erfolgreiche Sturmpartnerschaft begründete, schoss er im Halbfinalhinspiel gegen den RC Lens das Tor zum 1:0-Sieg. Später verlor er mit seiner Mannschaft im Finale gegen Galatasaray Istanbul nach Elfmeterschießen, wobei er bereits nach 75 Minuten für Nwankwo Kanu ausgetauscht worden war. Seine anhaltenden Verletzungssorgen und die aufstrebenden Stürmer Thierry Henry und Sylvain Wiltord sorgten dafür, dass Bergkamp nur in 19 Ligaspielen der Saison 2000/01 in der Startelf stand. Die besten Leistungen zeigte er dabei in der Champions League. Obwohl er bei Auswärtsspielen häufig nicht zur Verfügung stand – aufgrund seiner Flugangst weigerte er sich, seit 1994 ein Flugzeug zu betreten – war er besonders präsent im heimischen Highbury. Er bereitete beide Tore von Freddie Ljungberg gegen Lazio Rom (2:0) vor und rettete Arsenal mit einem eigenen Tor gegen Olympique Lyon (1:1) einen Punkt. Vier Jahre nach dem Gewinn der ersten englischen Meisterschaft wiederholte Bergkamp mit Arsenal diesen Erfolg in der Saison 2001/02. Dazu kam der erneute Sieg im FA Cup, wobei Bergkamp nun auch im Endspiel, das gegen den FC Chelsea mit 2:0 gewonnen wurde, dabei sein konnte (er spielte 72 Minuten, bevor er beim Stand von 1:0 für Edu ausgewechselt wurde). Bemerkenswerte Vorkommnisse in einem Jahr, in dem er häufig mit konkurrierenden Stürmer „rotierte“ und folglich auch auf der Ersatzbank Platz nehmen musste, waren neben der roten Karte in der Pokalpartie gegen den FC Liverpool (1:0) – sein Foul mit beiden Beinen voraus gegen Jamie Carragher, der danach ebenfalls das Feld verlassen musste, führte zu einer Drei-Spiele-Sperre – in den Darbietungen in der Schlussphase zu finden. Er lief in neun der zehn letzten Ligapartien auf und harmonierte dort gut im Zusammenspiel mit Ljungberg. Bergkamp verteidigte mit Arsenal im Jahr darauf den FA Cup. Dabei stand er ebenfalls in der Startformation des Endspiels gegen den FC Southampton (1:0) und wurde erneut von Wenger rund eine Viertelstunde vor Ende ausgewechselt. Im selben Wettbewerb hatte er in der dritten Runde zuvor gegen Oxford United sein 100. Pflichtspieltor für Arsenal geschossen. Die Titelverteidigung in der Premier League misslang, obwohl die Mannschaft noch im März 2003 recht deutlicher Tabellenführer gewesen war und auch Bergkamp als hängende Spitze hinter Henry zumeist gute Leistungen gezeigt hatte. Die beiden folgenden Jahre bis 2005 brachten Bergkamp mit dem Gewinn der jeweils dritten englischen Meisterschaft (2004) und FA-Cup-Trophäe (2005) die letzten großen Erfolge mit Arsenal. Dabei war er in der Saison 2003/04 Teil einer Mannschaft, die in der Liga komplett ungeschlagen blieb. Zwar hatte er nicht mehr die Torausbeute früherer Tage vorzuweisen, aber als Vorbereiter zeigte er trotz fortgeschrittenen Fußballer-Alters weiter eine hohe Qualität. Persönliche Highlights waren für ihn der 1:0-Siegtreffer gegen die Blackburn Rovers und seine beiden Vorlagen im letzten Saisonspiel gegen Leicester City, die dazu beitrugen, dass eine mögliche Niederlage in ein 2:1 umgewandelt werden konnte. Beim Sieg im 2005er Pokalfinale gegen Manchester United stand er dann in der Startformation, wurde aber bereits nach 65 Minuten für Ljungberg ausgewechselt, wodurch er nach torlosen 120 Minuten am erfolgreichen Elfmeterschießen nicht mehr teilnehmen konnte. In seinem letzten Profijahr belegte Bergkamp mit Arsenal den vierten Platz in der Premier League. In der Champions League erzielte er gegen den FC Thun am ersten Gruppenspieltag den 2:1-Siegtreffer in der Nachspielzeit. Die Reise endete in der „Königsklasse“ für Arsenal erst im Endspiel, wobei Bergkamp bei der 1:2-Niederlage gegen den FC Barcelona auf der Ersatzbank saß. Zuvor hatte der Klub anlässlich des Heimspiels gegen West Bromwich Albion den „Bergkamp Day“ ausgerufen und orange Trikots mit der Inschrift „DB10“ (orientiert an seinen Initialen und der bevorzugten Rückennummer) an die einheimischen Anhänger verteilt. Bergkamp wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt, bereitete nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich den 2:1-Führungstreffer von Robert Pirès vor und erzielte kurz vor Ende den Treffer zum 3:1-Endstand selbst – dies war gleichzeitig das letzte Arsenal-Tor in seiner Laufbahn. Offiziell verließ Bergkamp den FC Arsenal am 22. Juli 2006 mit einem Abschiedsspiel anlässlich der Eröffnung des Emirates Stadium. Dabei traf der FC Arsenal auf Ajax Amsterdam und zu den Teilnehmern gehörten diverse Wegbegleiter, darunter Frank Rijkaard, Johan Cruyff, Emmanuel Petit, David Seaman, Marc Overmars und Thierry Henry. Im Februar 2014 wurde eine Bronzestatue vor dem Emirates Stadium enthüllt, die Bergkamp bei der Ballannahme vor seinem Tor bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 im Viertelfinale gegen Argentinien zeigt.", "section_level": 3}, {"title": "In der Nationalmannschaft.", "content": "Nachdem Bergkamp bei der WM 1990 in Italien noch unberücksichtigt geblieben war, debütierte er kurz nach dem Turnier am 26. September 1990 gegen Italien in Palermo anlässlich eines Freundschaftsspiels. Die Partie ging mit 0:1 verloren, aber fortan war er fester Bestandteil der niederländischen A-Nationalmannschaft. Er absolvierte sieben Qualifikationsspiele zur anstehenden Euro 1992 in Schweden und dabei gelang ihm im Spiel gegen Griechenland (2:0) knapp zwei Monate nach seinem Einstand das erste Länderspieltor. Beim Endrundenturnier selbst entwickelte er sich zu einem der neuen „Stars“ im europäischen Fußball. Er absolvierte alle vier Partien im Team des Titelverteidigers und schoss drei Tore – zunächst den einzigen Treffer im ersten Spiel gegen Schottland, danach gegen den amtierenden Weltmeister Deutschland zum 3:1-Endstand und zuletzt im Halbfinale gegen den späteren Titelgewinner Dänemark, das im Elfmeterschießen verloren ging (Bergkamp hatte dabei zu den erfolgreichen Schützen gehört). Bergkamp wurde nach dem Turnier ins All-Star-Team der EM gewählt. Auch bei der folgenden WM-Endrunde 1994 in den USA erzielte Bergkamp drei Tore, jeweils den ersten Treffer gegen Marokko (2:1) in der Gruppenphase und im Achtelfinale gegen Irland sowie das 1:2-Anschlusstor in der Runde der letzten Acht gegen den späteren Weltmeister Brasilien (Endstand 2:3). Die Euro 1996 in England verlief enttäuschend. Zwar war Bergkamp auch hier in allen vier Partien von „Oranje“ in der Startelf, aber mit Ausnahme eines Torerfolgs gegen die Schweiz (2:0) blieb die gesamte Mannschaft hinter den Erwartungen zurück. In einem Umfeld von Zerstrittenheit geriet die letzte Gruppenpartie gegen Gastgeber England (1:4) zu einem Desaster und beim tristen Viertelfinalaus gegen Frankreich im Elfmeterschießen nach torlosen 120 Minuten hatte Bergkamp nur eine Stunde auf dem Platz gestanden. Den wohl größten Eindruck auf internationaler Bühne machte Bergkamp bei der WM 1998 in Frankreich. Zuvor war ihm in der Qualifikation gegen Wales (7:1) der erste (und einzige) Länderspiel-Hattrick in seiner Laufbahn gelungen. Wie vier Jahre, zuvor schoss er auch in Frankreich drei Tore, eins in der Vorrunde gegen Südkorea (5:0) und danach jeweils im Achtel- und Viertelfinale gegen Jugoslawien (2:1) und Argentinien (2:1). Sein Tor kurz vor Spielende gegen Argentinien zum 2:1 gilt als eines der schönsten Tore der Fußball-WM-Geschichte und wird auch von Bergkamp als der beste Treffer in seiner Laufbahn angesehen. Dabei kontrollierte er einen aus der eigenen Hälfte hoch geschlagenen Diagonalpass von Frank de Boer im gegnerischen Strafraum, spitzelte dabei den Ball durch die Beine des Gegenspielers Roberto Ayala und überwand den argentinischen Torhüter Carlos Roa aus spitzem Winkel mit dem rechten Außenrist. Mit diesem 36. Länderspieltreffer übertraf er auch den vormaligen niederländischen Rekordtorschützen Faas Wilkes. Im Halbfinale unterlag Bergkamp mit seinen Mannen erneut Brasilien. Die Partie ging ins Elfmeterschießen und obwohl Bergkamp ein weiteres Mal seinen Strafstoß verwandelt hatte, endete die Partie nach Fehlschüssen von Phillip Cocu und Ronald de Boer mit dem Aus. Bei der Euro 2000 galt Co-Gastgeber Niederlande als Turnierfavorit. Bergkamp gelang bei fünf Auftritten kein eigener Treffer und im Halbfinale war erneut im Elfmeterschießen Schluss. Gegner war dabei Italien und Bergkamp hatte die entscheidende Phase nach seiner Auswechslung in der 86. Minute nicht mehr beeinflussen können. Danach erklärte Bergkamp nach insgesamt 79 A-Länderspielen und 37 Toren seinen Rücktritt, vor allem mit dem Ziel, sich fortan auf seine Vereinskarriere in England konzentrieren zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Als Trainer.", "content": "In der Saison 2008/09 sammelte Bergkamp als Assistent von Johan Neeskens bei der niederländischen B-Nationalmannschaft erste Erfahrungen als Trainer. Mit dem Beginn der Saison 2009/10 arbeitete er als Jugendtrainer bei seinem ehemaligen Verein Ajax. Am 17. Februar 2010 erhielt er sein Trainerdiplom. In der Saison 2011/12 wurde er zum Co-Trainer von Frank de Boer. Seit dessen Abgang vor der Saison 2016/17 war er im Staff von Peter Bosz als Assistenztrainer tätig. Peter Bosz verließ 2017 Ajax und übernahm das Training von Borussia Dortmund.", "section_level": 2}, {"title": "Titel bzw. Auszeichnungen.", "content": "Mit seinen Vereinen", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Dennis Bergkamp ist seit 1993 mit Henrita Ruizendaal verheiratet, das Paar hat vier Kinder: Estelle Deborah, Mitchel Dennis, Yasmin Naomi und Saffron Rita. Sein Neffe Roland Bergkamp ist ebenfalls Fußballer, er spielt in der niederländischen Eredivisie für Sparta Rotterdam. Er ist sehr eng mit Marc Overmars – seinem ehemaligen Kollegen in der niederländischen Nationalelf sowie bei Ajax Amsterdam und dem FC Arsenal – befreundet. Bergkamp leidet an Flugangst. Die Krankheit brach nach einem Zwischenfall während der Weltmeisterschaft 1994 in den USA aus und hatte zur Folge, dass Bergkamp danach nicht mehr in ein Flugzeug steigen wollte. Zu Auswärtsspielen seiner Teams reiste er daraufhin nur noch per Auto oder allein im Mannschaftsbus an, was vor allem bei Spielen in europäischen Klubwettbewerben oder mit der niederländischen Nationalmannschaft große Strapazen mit sich brachte. War die Reise zu weit, blieb er zu Hause.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dennis Nicolaas Maria Bergkamp (* 10. Mai 1969 in Amsterdam, Niederlande) ist ein ehemaliger niederländischer Fußballspieler und jetziger Fußballtrainer. Bekannt für seine ausgeprägten technischen Fertigkeiten, agierte er zunächst als Flügelspieler im Mittelfeld, später allerdings als Mittelstürmer und zuletzt häufig als zurückhängende Spitze. Er wurde in der renommierten Jugendabteilung von Ajax Amsterdam ausgebildet und gewann dort 1987 den Europapokal der Pokalsieger, 1992 den UEFA-Pokal sowie zweimal den niederländischen Pokal (1987, 1993) und 1990 die niederländische Meisterschaft. Nach zwei relativ enttäuschenden Jahren in Italien bei Inter Mailand – größter Erfolg dort war der Sieg im UEFA-Pokal 1994 – wechselte er 1995 zum englischen FC Arsenal nach London. Dort verhalf er dem Klub in insgesamt elf Jahren zu zahlreichen Titeln, darunter jeweils drei englische Meisterschaften (1998, 2002, 2004) und FA-Cup-Trophäen (2002, 2003, 2005). Seine Teilnahme am Champions-League-Endspiel 2006 gegen den FC Barcelona (1:2) war gleichzeitig Bergkamps letzter Auftritt als Profifußballer.", "tgt_summary": "丹尼斯·尼古拉斯·马里亚·博格坎普(,,1969年-5月10日),是已退役的荷兰职业足球员。博格坎普原为出任翼锋,其后转型成为前锋和辅锋。强·穆德认为博格坎普在所有荷兰国家足球队的球员中,拥有最出色的技术;前阿森纳队友亨利则认为博格坎普是「前锋们梦想的搭档」。", "id": 2037225} {"src_title": "Soraya Esfandiary Bakhtiary", "tgt_title": "索拉雅·伊凡迪亞利-巴克提亞利", "src_document": [{"title": "Leben bis zur Heirat.", "content": "Soraya entstammte väterlicherseits einer der vornehmsten persischen Familien. Ihr Vater, Fürst Khalil Esfandiary Bakhtiary (1901–1983), stammte in gerader Linie von der mächtigen Stammesfürstenfamilie der Bachtiaren-Nomaden ab und war von 1951 bis 1961 Kaiserlich-Iranischer Botschafter in Deutschland. Ihre Mutter war die Berlinerin Eva Karl (1906–1994), eine in Moskau geborene Verkäuferin, deren Großvater das russische Waffenwesen reorganisiert hatte. Sorayas Eltern hatten sich während Fürst Khalil Esfandiary Bakhtiarys Studium in Berlin kennengelernt. Soraya hatte einen Bruder, Bijan Prinz Esfandiary Bakhtiary (1937–2001). Soraya wuchs in Berlin und Isfahan auf, besuchte Schweizer Internate in Montreux und Lausanne und das Internat Saint James in London. Sie sprach fließend Deutsch, Englisch, Französisch und Persisch.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe mit Mohammad Reza Pahlavi und Scheidung.", "content": "Am 12. Februar 1951 heiratete Soraya im Golestanpalast von Teheran Schah Mohammad Reza Pahlavi, den letzten Schah des heutigen Iran. Soraya wurden der Titel „Prinzessin“ und die Anrede „Kaiserliche Hoheit“ verliehen. Während der Ehe mit Schah Mohammad Reza Pahlavi führte sie den Namen Soraya Pahlavi. Anlässlich eines Besuches des Schahs und seiner Gattin in Deutschland wurde sie mit der „Sonderstufe des Großkreuzes“ des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Da die Ehe nicht den erhofften Thronerben hervorbrachte, wurde sie am 6. April 1958 aus Gründen der Staatsräson geschieden. Soraya hatte den Iran bereits im Februar 1958 verlassen und war zunächst zu ihren Eltern nach Köln gezogen. Die Scheidung inspirierte die belgische Schriftstellerin Françoise Mallet-Jorris, ein Lied zu schreiben \"(Je veux pleurer comme Soraya – Ich möchte wie Soraya weinen)\". Es wurde gesungen von Marie-Paule Belle. Als Kaiserin war sie oft Thema der Regenbogenpresse, die sie die „Deutsche auf dem Pfauenthron“ nannte. Dies ist jedoch unzutreffend, da die Krönung nicht auf dem (verschollenen) Pfauenthron, sondern auf dem Nader-Thron stattfand und die Pahlavi-Schahs ansonsten einen schlichten, achämenidischen Vorbildern nachempfundenen Thron nutzten. Auch ihre Scheidung wurde von diesen Blättern mit großem Interesse verfolgt, für ein ihr 1961 unterstelltes erfundenes Interview erhielt sie 1973 nach dem Soraya-Urteil 15.000 Mark Schadensersatz.", "section_level": 1}, {"title": "Leben nach der Scheidung.", "content": "Soraya war mit dem Regisseur Maximilian Schell und dem Industrieerben Gunter Sachs liiert und lebte auch kurzzeitig in München. Zu dieser Zeit besuchte sie oft das Hotel Vier Jahreszeiten, das sie an ihren Staatsbesuch in Deutschland im März 1955 erinnerte. Später ging Soraya nach Frankreich und begann eine Karriere als Filmschauspielerin. Zuerst war sie in dem Film \"Three Faces of a Woman\" zu sehen. Später verliebte sie sich in den italienischen Regisseur Franco Indovina (1932–1972), mit dem sie bis zu seinem Tode liiert war. Nachdem Indovina bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen war, verbrachte sie den Rest ihres Lebens mit Reisen durch Europa. Öffentliche Auftritte scheute sie und verkehrte nur äußerst selten im internationalen Jetset, da sie an Depressionen litt. Soraya lebte in den letzten Jahren in Paris und erschien hin und wieder in der Öffentlichkeit. Sie hatte keinen Kontakt zu Farah Diba, der dritten Frau des Schahs, die nach dem Sturz der Monarchie ebenfalls in Paris wohnte.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Soraya starb am 25. Oktober 2001 in ihrer Pariser Wohnung in der Avenue Montaigne 46. Die Trauerfeier fand am 6. November in der Amerikanischen Kathedrale in Paris statt. Trauergäste waren Prinzessin Aschraf Pahlavi, Prinz Gholam Reza Pahlavi, der Graf von Paris, Victor Emanuel von Savoyen, Barbara von Jugoslawien, Nancy Chopard, Rixa von Oldenburg und Ira von Fürstenberg. Die sterblichen Überreste wurden auf dem Westfriedhof in München im Familiengrab beigesetzt. Ihre Zeit als Königin des Iran wurde 2004 von Lodovico Gasparini unter dem Titel \"Soraya\" mit Anna Valle sowie Erol Sander und Anja Kruse in der Hauptrolle verfilmt. Um ihren Nachlass, dessen Wert mit 4,5 Millionen Euro angegeben wird, wurde bis 2016 gerichtlich gestritten. Das Oberlandesgericht Köln sprach letztlich den beweglichen Teil des Vermögens, u. a. Schmuck und die Einrichtung von Sorayas Pariser Wohnung, drei französischen gemeinnützigen Organisationen zu, die Soraya in ihrem Testament als Erben eingesetzt hatte, falls ihr Bruder Bijan Esfandiary Bakhtiary ohne eheliche Kinder sterbe. Das übrige Vermögen erhielt der Universalerbe von Sorayas Bruder, der nur wenige Tage nach Soraya gestorben war. Er hatte wenige Stunden vor seinem Tod in einer kurzen Notiz seinen Chauffeur und Privatsekretär \"Hassan\" F. zu seinem Erben eingesetzt. Dies wurde vom Oberlandesgericht Köln anerkannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Soraya Esfandiary-Bakhtiary, auch Soraya Esfandiari-Bachtiari, ( []; * 22. Juni 1932 in Isfahan, Iran (Persien); † 25. Oktober 2001 in Paris) war von 1951 bis 1958 die Ehefrau des Schahs Mohammad Reza Pahlavi von Persien (seit 1935 Iran).", "tgt_summary": "索拉雅·伊凡迪亚利-巴克提亚利(,英语:Soraya Esfandiary-Bakhtiari,1932年-6月22日-2001年-10月26日)是伊朗末代沙王穆罕默德·礼萨·巴列维的第二任王后。离婚后她失去了王后的头衔,但获得「伊朗公主」的称号。她其后在法国发展演艺事业,终生没有再婚。", "id": 2235491} {"src_title": "Personalpronomen", "tgt_title": "人稱代詞", "src_document": [{"title": "Betonte und unbetonte Formen.", "content": "Der hier vorliegende Artikel behandelt nur Pronomina, die selbständige Wörter bilden. In vielen Sprachen gibt es jedoch Pronomina in zweifacher Form: als selbständige, betonte und als unselbständige, unbetonbare Pronomina. Solche unbetonbaren Pronomina lehnen sich in der Aussprache häufig direkt an ein Verb an (als sogenannte Klitika). Sie bilden dann mit ihm im Sprachfluss eine prosodische Einheit, fast wie eine Flexionsendung. Klitisierung ist bei Personalpronomina eine häufige Erscheinung. Für eine detaillierte Darstellung eines Systems von klitischen Personalpronomina siehe z. B. den Artikel zum spanischen Pronominalsystem. In Sprachen mit einem System klitischer Pronomina werden die hier behandelten selbständigen Pronomina dann nur zur Hervorhebung (Emphase), zur Kontrastierung und in prädikatslosen Äußerungen verwendet:", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale der Personalpronomina und Sonderfälle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Merkmal \"Person\".", "content": "Personalpronomina werden nach der grammatischen Kategorie Person eingeteilt, welche die Pronomina zuteilt. Bei der Einteilung des pronominalen Bezugs in diese drei Personalmerkmale entstehen einige Problem- und Sonderfälle, die hier kurz skizziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten des Pronomens \"wir\".", "content": "Während die 2. und 3. Person ohne Schwierigkeiten in den Plural gesetzt werden können, bildet die 1. Person hier einen Sonderfall. Zwar zählt das Pronomen \"wir\" grammatisch als Plural von \"ich,\" es bezeichnet aber nicht im wörtlichen Sinne eine Mehrzahl von Sprechern (etwa einen Chor). Die erste Person Plural bezeichnet stattdessen irgendeine Gruppe, die den Sprecher enthält. Dies kann so gefasst werden, dass die Bedeutung von „wir“ eigentlich einer Kombination aus 1. + 2. Person oder 1. + 3. Person entspricht. Manche Sprachen unterscheiden dementsprechend im Plural zwischen „inklusivem“ und „exklusivem Wir“, je nachdem, ob der Sprecher den Adressaten in die bezeichnete Gruppe einschließt oder ausschließt. Man schätzt, dass gut 40 % aller Sprachen diese Unterscheidung kennen. Einige Sprachen leiten dieses auch aus einer erweiterten Mehrzahlbedingung ab, bei der auch eine 3. Person oder mehrere dritte Personen wahlweise ausgeschlossen werden können. In der deutschen Sprache gibt es als Entsprechung nur die Verstärkung „wir beide gehen ins Kino“, um dritte Personen auszuschließen. Neben einer Unterscheidung von Einzahl und Mehrzahl findet sich auch eine Deklination von Personalpronomen mit dem Numerus Dual, selten auch Trial, die zum Einbezug von weiteren Personen genutzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Logophorische Pronomen.", "content": "In indirekter Rede können Fälle entstehen, in denen ein Pronomen der dritten Person zugleich indirekt einen Sprecher bezeichnet, d. h. den Sprecher der berichteten Äußerung. Manche Sprachen bezeichnen diesen Fall durch spezielle Pronomina (logophorische Pronomina). Dies können entweder Formen sein, die mit normalen Personalpronomina kontrastieren, oder spezielle Verwendungen von Reflexivpronomina. Logophorizität wird in diesem Artikel nicht als eigenständiges Merkmal von Personalpronomina behandelt, siehe stattdessen den Hauptartikel. Abstufungen nach der Nähe/Ferne einer dritten Person werden in diesem Artikel hingegen einbezogen, siehe im Folgenden unter dem Stichwort „Deixis“.", "section_level": 2}, {"title": "Das Pronomen \"man\".", "content": "Das deutsche Pronomen \"man\" wird benutzt, wenn eine Einzelperson oder eine Gruppe bezeichnet wird, die als gegeben angenommen wird, ohne dass sie für den Hörer näher identifizierbar gemacht wird. „Wenn \"man\" in Australien unterwegs ist, kann \"man\" oft Kängurus auf der Straße sehen.“ Pronomina dieser Art werden traditionell als Indefinitpronomen eingeordnet, aber da sie manche Eigenschaften aufweisen, die eigentlich im Widerspruch zur Einordnung als Indefinita stehen, werden sie in der Fachliteratur auch manchmal als „generalisierendes Pronomen“ bezeichnet und als separate Klasse geführt. Es gibt Sprachen, in denen sich die „Generalpronomina“ mit den Personalpronomina darin parallel verhalten, dass es diese Kategorie auch in der Konjugation der Verben gibt, man spricht dann auch von \"unpersönlichen Verbformen\". Dieser Fall liegt im Irischen vor, z. B. bildet das Verb \"bris-\" „brechen“ Formen folgender Art: \"brisim\" „ich breche“, \"brisir\" „du brichst“, (etc), \"bristear\" „man bricht“. (Mehr dazu unter Irische Sprache#Verben). Das Pronomen \"man\" wird im Deutschen hingegen mit der 3. Person Singular der zugehörigen Verbform verbunden. Seiner Bedeutung nach ist \"man\" jedoch nicht einfach eine 3. Person, in vielen Verwendungen schließt es den Sprecher in die Aussage mit ein. Es hat auch noch weitere grammatische und semantische Besonderheiten, weswegen es im vorliegenden Artikel nicht in die Darstellung der verschiedenen Systeme von Personalpronomina einbezogen wird. Siehe stattdessen den oben verlinkten Hauptartikel.", "section_level": 2}, {"title": "Verschiedene Systeme von Personalpronomina in den Sprachen der Welt.", "content": "Neben der Hauptdifferenzierung nach den grammatischen Personen werden Personalpronomina in vielen Sprachen auch nach sekundären grammatischen und semantischen Kategorien differenziert, unter anderem nach Genus, wie im Deutschen (Personalpronomina der germanischen Sprachen), aber nicht immer danach.", "section_level": 1}, {"title": "Differenzierung nach Animatheit.", "content": "Die \"Animatheit\" (Kategorie der Belebtheit) ist eine semantische Kategorie zur Abgrenzung von Substantiven, die Beseeltes (von lateinisch \"anima\" „Seele“) bezeichnen, gegen solche Substantive, die Unbeseeltes bezeichnen. Dazu gehören in erster Linie Menschen, im weiteren Sinne aber auch Personifikationen, Götter, Geister und andere übernatürliche Wesen sowie mit menschlichen Eigenschaften versehene Tiere, Pflanzen und Gegenstände (z. B. in Fabeln oder Gedichten) als \"animat\" (beseelt), alles Übrige als \"inanimat\" (unbeseelt). Eine Sprache, die für diese Differenzierung ein Beispiel bietet, ist die nordsibirische Turksprache Jakutisch: Bei der 3. Person unterscheiden nicht wenige Sprachen der Welt das Objekt nach Animatheit. Für eine solche Unterscheidung in der 1. oder 2. Person fehlt eine Beispielsprache. Dies könnte damit zusammenhängen, dass für alle sprachlichen Bezugsobjekte, die die Rolle des Sprechers (1. Person) oder des Angesprochenen (2. Person) einnehmen können, Animatheit vorausgesetzt wird. Dabei bedeutet Animatheit nicht unbedingt, dass das Bezugsobjekt in einem naturwissenschaftlichen Sinne belebt oder in einem metaphysischen Verständnis beseelt sein muss, sondern lediglich, dass jedes Bezugsobjekt, dem eine Sprecherrolle (1. Person) oder die Rolle des Angesprochenen (2. Person) zugewiesen wird, in einem gewissen Sinne für den Urheber dieser Zuweisung als kommunikations- und wahrnehmungsfähig gilt. Beispiele: Wenn ein Dichter eine Blume anspricht oder ein wütender Konsument seinen kaputten Fernseher, stellen diese Personen sich die entsprechenden Objekte zumindest im Moment des Sprechens als kommunikationsfähig vor; sonst würden sie diese nicht mit einem Pronomen der 2. Person (wie „du“) ansprechen.", "section_level": 2}, {"title": "Differenzierung nach Respekt.", "content": "Viele Sprachen mit Personalpronomen differenzieren nach der Kategorie Respekt – das heißt, es werden verschiedene Pronomina für die Anrede gebraucht, je nachdem ob der Adressat dem Sprecher nahesteht oder nicht. Sehr häufig existiert jedoch keine spezielle Höflichkeitsform, sondern diese wird durch die Anrede einer einzelnen Person durch die 2. Person Plural erzeugt, während die 2. Person Singular auf die familiäre Anrede beschränkt ist. Beispiel für solch eine Sprachen ist Finnisch Für die 2. Person zeigt Persisch das gleiche System; es differenziert jedoch auch in der 3. Person für Animata nach Höflichkeit: Für Inanimata werden stets die familiären Pronomina verwendet, nur bei Animata (vor allem Personen) wird nach Respekt differenziert. Ungarisch differenziert in der 2. Person nach der Kategorie Respekt:", "section_level": 2}, {"title": "Differenzierung nach Deixis.", "content": "Viele Sprachen differenzieren in der 3. grammatischen Person nach Deixis, so zum Beispiel das Georgische: Es gibt jedoch auch ein Im Plural ist diese Unterscheidung aufgehoben:", "section_level": 2}, {"title": "Differenzierung nach Respekt und Deixis.", "content": "In den Varietäten Hindi und Urdu der Sprache Hindustani gibt es drei Stufen des Respekts: Die Singularform der jeweils höheren Stufe dient der niedrigeren Stufe als Pluralform. Dies führt zu Ambiguitäten bei der Pluralverwendung der 2. Person, welche wiederum durch neue Pluralformen vermieden werden. Diese neuen Pluralformen werden durch Klitisierung von \"log\" „Leute“ oder \"sab\" „alle“ an die alten Pluralformen erzeugt – ein Phänomen, dass auch im Englischen auftritt (vgl. weiter unten). Außerdem existieren zwei verschiedene Pronomina der 3. Person, welche vom Standpunkt des Sprechers aus zwischen nah (\"proximal\") und fern (\"distal\") differenzieren. Diese werden in der Umgangssprache nicht nach Singular und Plural unterschieden, sondern bilden eine numerusindifferente Einheitsform \"ye\" (proximal) und \"vo\" (distal). Besonders im Urdu gilt die Verwendung von \"mãi\" als unhöflich. Stattdessen verwendet man \"ham,\" um von sich selbst zu sprechen. Dabei handelt es sich um einen Bescheidenheitsplural. Noch stärker ist das Pronominalsystem des Nepalesischen ausdifferenziert:", "section_level": 2}, {"title": "Pluralverstärkung.", "content": "Auch das Türkische und andere Turksprachen tendieren zur Pluralverstärkung, die allerdings auch die 1. Person betreffen kann: Der Grund für die Pluralverstärkung liegt auch hier (wie im Hindustani, vgl. oben, und im Englischen, vgl. unten) in der Numerusindifferenz der 2. Person.", "section_level": 2}, {"title": "Differenzierung nach Genus.", "content": "Viele Sprachen, die Substantive in Genera einteilen, differenzieren in der 3. Person ebenfalls nach dieser Kategorie. Da die Pronomina der 3. Person anders als die der 1. und 2. Person häufig auf vorhergehende Nominalphrasen Bezug nehmen, hilft eine formale Differenzierung nach Genus oft dabei, diesen Bezug eindeutig zu machen. Differenzierung der Pronomina nach Genus ist aus den europäischen Sprachen (genauer den Indoeuropäische Sprachen) vertraut, ist aber im globalen Sprachvergleich nicht übermäßig häufig. Typische Genussprachen mit einem solchen Pronominalsystem sind das Lateinische und das Isländische: Als genusübergreifende Pluralform (zum Beispiel zur Referenz auf gemischtgeschlechtliche Personengruppen) wird im Isländischen häufig die neutrale Form \"þau\" verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Differenzierung nach Sexus.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen ohne Sexusunterscheidung.", "content": "Viele Sprachen kennen (teilweise ursprünglich) beim Pronomen der 3. Person Singular keine Unterscheidung nach dem Geschlecht des Referenten: Einige Beispiele solcher Sprachen sind: Durch Einfluss europäischer Sprachen haben einige der oben genannten Sprachen ein weibliches Pronomen eingeführt. Im Hochchinesischen beispielsweise geschieht dies durch die Verwendung eines anderen Schriftzeichens (她) für das Pronomen der weiblichen 3. Person Singular (deutsch „sie“) seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Aussprache bleibt dennoch identisch wie die des Pronomens der männlichen (ursprünglich geschlechtsneutralen) 3. Person Singular (他), sodass diese Unterscheidung in der gesprochenen Sprache nicht existiert bzw. nicht erkennbar ist. Des Weiteren wird 它 in der Volksrepublik China für Tiere und Sachen benutzt. Außerhalb der Volksrepublik China findet man 它 für Sachen, 祂 für Götter und 牠 für Tiere. Alle diese Schriftzeichen werden \"tā\" ausgesprochen. Auf Taiwan wird 妳 als weibliches Gegenstück zum allgemeinen Pronomen der 2. Person 你 verwendet. Beide Zeichen werden \"nǐ\" ausgesprochen. Ein besonderes Phänomen ist die Möglichkeit des umgangssprachlichen Englischen, bei unbekanntem Geschlecht die dritte Person Plural einzusetzen. (\"If somebody took my book, they had better give it back\" → „Falls jemand mein Buch genommen hat, so \"sollten sie\" es lieber zurückgeben“).", "section_level": 3}, {"title": "Sprachen mit Sexusunterscheidung.", "content": "Semitische Sprachen kennen im Regelfall zwei Genera: maskulin und feminin. Für gewöhnlich erfolgt die Zuordnung von Menschen zu diesen Genera in der Regel anhand ihres biologischen oder sozialen Geschlechts, und so gibt es keine Genus/Sexus-Verwerfung wie im Deutschen, wo \"Mädchen\" und \"Fräulein\" Neutra sind, sich aber auf Personen weiblichen Geschlechts beziehen. Das Hebräische etwa differenziert in erster Linie nach Genus (und zwar in der 3. Person). Jedoch wird in der 2. Person nach dem biologischen Geschlecht des Adressaten unterschieden: Das Hocharabische verfügt über ein sehr ähnliches System, kennt darüber hinaus aber noch spezielle Dualformen: In der arabischen Umgangssprache werden jedoch die Dualformen nicht benutzt, und auch die speziellen Pluralformen für feminines Genus und weibliches Sexus sind in vielen Varietäten der arabischen Sprache ungebräuchlich.", "section_level": 3}, {"title": "Differenzierung nach Animatheit und Sexus.", "content": "Eine Sprache, in deren Pronominalsystem die Kategorie Sexus der Kategorie Animatheit untergeordnet ist, ist zum Beispiel Englisch. Hier weisen die Personalpronomina der 3. Person \"he\" und \"she\" auf die Geschlechtsidentität hin. Wie im Hindustani (vgl. oben) zeigt sich auch in der englischen Umgangssprache die Tendenz, für das Personalpronomen der 2. Person eine neue Pluralform auszubilden – es gibt hier jedoch viele regionale Varianten, von denen sich bis heute keine überregional in der Standardsprache etabliert hat. Außerdem gibt es Ausnahmen von der Unterscheidung nach Belebtheit: Schiffe, Autos und der Mond können als \"she\" bezeichnet werden und die Sonne als \"he\". Tiere gelten im Allgemeinen als unbelebt; Haustiere, die man kennt, können aber als \"she\" oder \"he\" bezeichnet werden. Wie in vielen anderen Sprachen gibt es auch einen Plural der Majestät, wenn die Queen spricht.", "section_level": 2}, {"title": "Differenzierung nach Genus und Sexus.", "content": "Im Niederländischen der Niederlande – weniger aber Belgiens – wird nicht mehr zwischen maskulinen und femininen Substantiven differenziert; vielmehr sind beide Genera zu einem \"Genus utrum\" verschmolzen. Historisch ist dieses Utrum aus dem alten Maskulinum entstanden und darum formal mit diesem identisch. Also wird in der niederländischen Gegenwartssprache das ehemals rein maskuline Pronomen \"hij\" auch als Anapher für ehemals feminine Substantive verwendet: Das Pronomen \"zij\" wird im Singular folglich nur noch im semantischen Kernbereich des femininen Genus, also weibliche Personen, verwendet. Das niederländische Pronominalsystem der 3. Person ist also auf dem Weg von einem reinen Genussystem (maskulin/feminin/neutrum) zu einem kombinierten Sexus/Genus-System (utrum/neutrum vs. männlich/weiblich), wie es in den festlandskandinavischen Sprachen (vgl. unten) Dänisch, Schwedisch und Norwegisch (in der Varietät Bokmål) bereits existiert: Beispielsprache sei hier Schwedisch: Der Unterschied zum Niederländischen besteht darin, dass jene Sprache kein eigenständiges Utrum-Pronomen ausgebildet hat; stattdessen vereint das ehemalige Maskulinum \"hij\" die Funktion des inanimaten Utrums (schwedisch \"den\") und des männlich-animaten Pronomens (schwedisch \"han\") in einer Form.", "section_level": 2}, {"title": "Differenzierung nach Genus und Respekt.", "content": "Ein Beispiel für ein komplexes Pronominalsystem mit mehreren sekundären Subdifferenzierungen zeigt das Standarddeutsche, das in der 3. Person nach den drei Genera und in der 2. Person nach den Respektkategorien \"familiär\" und \"distanziert\" differenziert: Die russische Sprache zeigt ein dem Deutschen sehr ähnliches Pronominalsystem – nur hat das Höflichkeitspronomen seinen etymologischen Ursprung nicht in der 3. Person Plural, sondern (wie im Fall des Türkischen, vgl. oben) in der 2. Person Plural. Ebenso wie das Deutsche kann darum das Russische Höflichkeit nicht nach Numerus differenzieren. Im Niederländischen findet sich zunächst das gleiche Pronominalsystem wie im Deutschen und Russischen; allerdings hat sich hier ein eigenständiges Höflichkeitspronomen \"u\" entwickelt, welches keinem anderen Pronomen formal gleicht (vgl. oben). Das Litauische hat nicht nur ein eigenständiges Pronomen für die distanzierte Anrede, sondern auch eine distinkte Pluralform: Daneben wird jedoch auch die 2. Person Plural für die distanzierte Anrede verwendet, was sich vermutlich aus dem Einfluss der Nachbarsprachen erklären lässt. In den Tochtersprachen des Lateinischen, etwa im Spanischen, wurde das Pronominalsystem (Personalpronomen) durch verschiedene Subdifferenzierungen nach Sexus und Respekt kompliziert: Allerdings ist die Zahl der Genera in den Nachfolgesprache des Lateinischen durch den Zusammenfall von Maskulinum und Neutrum auf zwei gesunken. Das Pronomen \"ello\" dient deshalb nicht als Anapher zur Aufnahme von Nomina (da es ja keine Neutra mehr gibt), sondern nur zur Aufnahme von Sätzen und ähnlichen Abstrakta. Ein besonders komplexes Höflichkeitssystem zeigt die rumänische Sprache, das nicht nur in der Anrede (2. Person) über drei Grade des Respekts verfügt, sondern auch in der Referenz auf eine 3. Person: Die Entscheidung, welcher Respektgrad verwendet wird, hängt von vielen soziolinguistischen Parametern ab, etwa von Alter und Geschlecht der Bezugsperson, aber auch vom Bekanntheitsgrad und sozialen Verhältnis zum Sprecher. Dazu kommen viele regionale Unterschiede. Generell lässt sich sagen, dass auf Frauen und ältere Personen mit höherem Respektgrad referiert wird als auf Männer und jüngere Personen.", "section_level": 2}, {"title": "Differenzierung nach Genus und Deixis.", "content": "Die beiden früh belegten indogermanischen Sprachen Altgriechisch und Sanskrit zeigen in ihrem Pronominalsystem deutliche Parallelen, die darum auch auf die indogermanische Ursprache schließen lassen: Sie differenzieren beide in der 3. Person nicht nur nach Genus, sondern auch nach Deixis, also nach der Entfernung des sprachlichen Bezugsobjektes zum Sprecher. Höflichkeitsform oder andere Respektdifferenzierungen sind im Griechischen und im frühen Sanskrit nicht bekannt. Im Sanskrit ist der für die indogermanische Ursprache anzunehmende Dual erhalten, im Altgriechischen dagegen nur noch in den ältesten Texten, besonders bei Homer. Dort lauten die Pronomen νώ (\"nṓ,\" wir beide) für die 1. Person, σφώ (\"sphṓ,\" ihr beide) für die 2. Person, und τώ (\"tṓ,\" sie beide) für die 3. Person. Das klassische Sanskrit kennt als „Sie“ das Wort \"bhavan\" mit dem Verb in der 1. Person Singular (Dual: \"bhavantau,\" Plural: \"bhanvantaḥ\"). Dies ist der Form nach ein Partizip und wird traditionell nicht zu den Personalpronomen gerechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Differenzierung nach Deixis und Animatheit.", "content": "Im Grönländischen werden Personalpronomina als eigenständige Wörter nur selten benutzt, nämlich nur zur besonderen Hervorhebung einer Person oder Sache oder zum Hinweis auf eine solche (Deixis). In der 3. Person wird nach Deixis und Animatheit wie folgt differenziert:", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Anrufformen.", "content": "Die tigrinische Sprache verfügt neben differenzierten Höflichkeitsformen gegenüber dem einzelnen Angesprochen in der Kategorie Respekt auch über spezielle Vokativformen der Personalpronomina, die dem Sprechakt des \"Anruf\"s dienen – wenn also das Pronomen nicht syntaktisch mit einem Verb verknüpft und somit auch nicht in einen Satz eingebunden ist. Solches ist nur für Pronomina der 2. Person möglich, da ein Anruf stets an einen oder mehrere Adressaten gerichtet ist: Eine Parallele dazu gibt es im Englischen, wo \"sir!\" und \"madam!\" (bzw. \"ma'am!\") als reine Anrufnomina fungieren, d. h. nicht in einem Satz verwendet werden können. Allerdings sind diese nach dem Geschlecht des Adressaten differenzierenden Formen auf den höflich-distanzierten Anruf beschränkt: Zwar handelt es sich bei \"sir\" und \"madam\" ursprünglich nicht um Pronomina, sondern um Substantive – dies trifft jedoch auch auf das polnische Höflichkeitspronomen \"pan\"/\"pani\" zu (vgl. nächstes Kapitel), welches in den mit dem Polnischen eng verwandten slawischen Sprachen Tschechisch, Slowakisch und Ukrainisch weiterhin als Substantiv in der Bedeutung ‚Herr‘/‚Frau/Dame‘ verwendet wird. Für die Bewertung von \"sir\" und \"madam\" als Pronomina spricht außerdem, dass sie keinen regulären Plural mehr aufweisen wie andere Substantive: *\"sirs,\" *\"madams\". Die ursprüngliche französische Pluralform \"mesdames\" wird im Regelfall suppletiv durch \"ladies!\" ersetzt; die männliche Pluralform lautet: \"gentlemen!\"", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Differenzierungen.", "content": "Ein besonders komplexes System von Personalpronomina weist das Polnische auf, welches in der Höflichkeitsform der 2. Person nach Sexus differenziert, und zwar auch im Plural: In der chinesischen Sprache wird nach den Kategorien Animatheit und Sexus nur in der Schrift unterschieden, nicht in der gesprochenen Sprache. Die Unterscheidung in der Schrift beruht auf dem Einfluss der englischen Sprache (vgl. oben: \"he – she – it\") und entstand erst im 20. Jahrhundert: Die Pluralformen der 3. Person für Inanimata sind nicht obligatorisch – optional können auch die entsprechenden Singularformen in Laut und Schrift verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kasusformen.", "content": "Bei der Bildung von Kasusformen zeigen Pronomina häufig einen Wechsel zwischen verschiedenen Stämmen (also Suppletion). So sieht etwa die Deklination der Personalpronomina des Standarddeutschen wie folgt aus: Personalpronomina im Genitiv („Ich gedenke \"ihrer\".“) erinnern stark an Possessivpronomina („Ich gedenke \"ihrer\" Verfehlung.“), sollten jedoch nicht mit diesen verwechselt werden. Erstere werden im heutigen Deutsch, vor allem in der gesprochenen Sprache, immer seltener verwendet. So wird zum Beispiel „Ich schäme mich deiner.“ durch die Präpositionalformulierung „Ich schäme mich für dich.“ ersetzt. Auch in der englischen Sprache gibt es für die Personalpronomen der 1. Person Singular und Plural zwei Formen für Subjekt und Objekt \"(I, me und we, us)\".", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen ohne Personalpronomina.", "content": "Das Japanische ist ein Beispiel einer Sprache, in der es im engeren Sinne keine Personalpronomen gibt. Zum Ersatz eines Nomens wird dann dessen Kurzform verwendet, bei Personen etwa dessen Dienstgrad („Der Leutnant Meier sagte etwas, dann ging der Leutnant“ statt „dann ging er“). Während in europäischen Sprachen die kleine Zahl von Personalpronomen sehr häufig verwendet wird, tritt es in diesen fernöstlichen Sprachen nicht auf, stattdessen werden viele verschiedene Wortformen pronominal verwendet, dabei stark abhängig von Geschlecht und sozialen Rang der Angesprochenen. Dies trifft auch auf die Ich-/Wir-Formen zu, ein Polizist würde sich selbst als \"honkan\" („dieser Beamte“) bezeichnen, das dem Personalpronomen „Ich“ am nächsten stehende Wort wäre \"watakushi\" (私, wörtlich „privat“). Eine ähnliche Tendenz hatte im 16. bis 19. Jh. das Persische. Außer zu nahen Bekannten sprach man von sich als \"bande\" („der Sklave“) oder \"in haqir\" („dieser Arme“), und von anderen als \"ân hazrat\" („jener Herr“) usw. Inzwischen hat sich das wieder umgekehrt, und sogar duzen kommt vor. Im Schriftverkehr hat sich diese Sitte jedoch größtenteils erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Pragmatik.", "content": "In Teilen des englischsprachigen Raumes verbreitet sich, insbesondere im universitären Bereich, der Brauch, dass Personen sich einander nicht nur mit ihrem Namen, sondern auch mit ihren Preferred Gender Pronouns (PGP) vorstellen, d. h. mit denjenigen Personalpronomina, deren Gebrauch sie sich, wenn andere Personen über sie sprechen, wünschen (Anaphorik). Abweichungen von den traditionellen Pronomina (\"she – her – hers\", \"he – him – his\") werden vor allem von Personen gewählt, die sich als genderqueer bezeichnen. Dann werden oft PGPs wie z. B. \"ze – hir – hirs\" angegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Personalpronomen (Mehrzahl: \"-pronomen\" oder \"-pronomina,\" aus ; deutsch auch persönliches Fürwort) ist in der Grammatik ein Pronomen, das Beteiligte der Sprechsituation bezeichnet oder sich anaphorisch auf Dritte bezieht. Im Deutschen handelt es sich um", "tgt_summary": "人称代词(英语:personal pronoun)是与一个特定的人称有主要关联的代名词 - 第一人称(我-英语:I)、第二人称(你-英语:you),或第三人称(他-英语:he,她-英语:she,它-英语:it)。依据数(通常为单数或复数),语法或自然性别,格及正式性(formality)等因素、人称代词也可以采取不同的的对比及差异表示。术语\"人称\"(英语:person)用在这里纯粹是为了表示语法的意义;人称代词不限于人,也可以指\"动物\"和\"物体\"(就如英语人称代词通常的用法)。", "id": 1924500} {"src_title": "Lübecker Dom", "tgt_title": "吕贝克主教座堂", "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Im Jahre 1173 legte Heinrich der Löwe als Stifter den Grundstein des Domes als Kathedrale für das Bistum Lübeck, nachdem im Jahre 1160 der Bischofssitz von Oldenburg in Holstein unter Bischof Gerold hierher verlegt worden war. Die Kirche wurde als Bischofskirche Johannes dem Täufer und als Gemeindekirche dem Heiligen Nikolaus geweiht. Der damals romanische Dom wurde etwa 1230 fertiggestellt und 1266 bis 1335 zu einer gotischen Hallenkirche umgebaut, indem man die Seitenschiffe etwa auf die Höhe des Mittelschiffes anhob (auf rund 20 Meter). Ebenfalls Mitte des 14. Jahrhunderts erfolgte die Verlängerung des Baukörpers durch die Errichtung des reingotischen Ostchors unter Bischof Heinrich II. Bochholt (1317–1341). Dieser wandte einen Betrag von 28.000 Mark für den 1341 fertiggestellten Chor auf, in dessen Mitte er auch unter einer bemerkenswerten Grabplatte aus Messing begraben liegt, die dem Erzgießer Hans Apengeter zugeschrieben wird. Die Länge der Domes wurde durch diese Baumaßnahme verdoppelt. Die romanische Apsis wurde nach Fertigstellung des gotischen Chors bis auf die Fundamente abgerissen. Der Unterschied zwischen den beiden Bauabschnitten ist auch für Laien in der Kirche deutlich erkennbar: Der ältere Bauteil wird von massiven, rechteckigen Pfeilern getragen, der jüngere gotische Chor von schlankeren, runden Säulen. Bis zur Reformation unterstand das Domkapitel dem Bischof und nicht dem Rat der Stadt. Im Zuge der Reformation wurde der Dom bis 1803 gemeinschaftliches Eigentum von Stadt und Domkapitel und ging dann mit Auflösung des Domkapitels in das Alleineigentum der Stadt über. Das Domkloster Lübeck wurde Ende des 19. Jahrhunderts Museumsstandort des Museums am Dom. Der Dom wurde im Laufe der Jahrhunderte häufiger aufgrund seiner freien Lage am Wasser zwischen Obertrave und Mühlenteich durch Wetter und Stürme beschädigt. 1611 musste der nördliche Turmhelm ersetzt werden, 1648 wurde ein „Knopf nebst Wetterhahn in den Mühlenteich geschleudert“, und um 1766 wurden die kleinen Nebentürme beseitigt.", "section_level": 1}, {"title": "Weltkriege.", "content": "Für die Dauer von dessen Bestehen 1897–1919 war der Dom die Garnisonkirche des Lübecker Regiments. Wilhelm Stahl begleitete an der der Orgel den Festgottesdienst zur Weihung des Ehrenmals, nach einem Entwurf von Asmus Jessen trugen rote Tontafeln die über 800 Namen der Gefallenen in schwarz, der Domgemeinde am Totensonntag, 23. November 1924. Der im Folgejahr ausscheidende Hauptpastor Christian Reimpell konnte diesen krankheitsbedingt schon nicht mehr halten. Die Predigt hielt der 2. Pastor Herrmann Balcke. Am Eingang des Chorumganges, in dem sich die Tafeln befanden, erwartete der 3. Pastor, Franz Linde, im Anschluss an die Predigt die Gemeinde. Nach dessen Enthüllung übergab er es Hermann Julius Hartwig als Vertreter des Kirchenvorstandes. Der Chor der Oberrealschule zum Dom sang und Pastor Linde segnete das Ehrenmal im Anschluss. Nachdem in der Nacht zum Palmsonntag vom 28. zum 29. März 1942 bei dem schweren Luftangriff auf Lübeck, bei dem ein Fünftel der Lübecker Innenstadt zerstört wurde, mehrere Bomben in der Nachbarschaft eingeschlagen waren, stürzte das östliche Gewölbe im Hochchor ein und zerstörte den Hochaltar von 1696. Der Brand des benachbarten Dommuseums griff auf den Dachstuhl des Doms über. Gegen Mittag des Palmsonntags stürzten die Turmhelme ab; die Orgel der Firma Walcker von 1893 hinter dem Prospekt der Arp-Schnitger-Orgel von 1699 wurde ein Raub der Flammen. Es konnten jedoch relativ große Teile der Innenausstattung wie das Triumphkreuz und fast alle mittelalterlichen Flügelaltäre gerettet werden. Als Kriegsfolge brach 1946 der ungesicherte Giebel des nördlichen Querschiffs zusammen, begrub die Paradiesvorhalle unter sich und zerstörte sie fast völlig. Der mittelalterliche Kreuzgang an der Südseite der Kirche verbindet mit dem Baukörper des Museums für Natur und Umwelt und des Archivs der Hansestadt Lübeck.", "section_level": 1}, {"title": "Wiederaufbau nach 1945.", "content": "Der Wiederaufbau dauerte einige Jahrzehnte, da die Prioritäten hier eher auf den Wiederaufbau der Lübecker Marienkirche gelegt wurden. Zunächst wurden die Türme und der westliche Teil der Kirche instand gesetzt, es folgte dann der Ostchor und zuletzt die Paradies-Vorhalle an der Nordseite des Doms. Der von Friedhelm Grundmann und Horst Sandtmann betreute Wiederaufbau wurde erst 1982 abgeschlossen. Die Turmhelme erhielten wie alle nach dem Krieg wiederaufgebauten Turmhelme der Lübecker Hauptkirchen eine Unterkonstruktion aus Leichtbeton, nachdem zunächst die mittelalterlichen Fundamente der beiden Türme hydraulisch angehoben und verstärkt worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Maße.", "content": "Die Länge des Doms beträgt 131 Meter; er ist damit eines der längsten Kirchengebäude Deutschlands. Mit seinen Turmhöhen von knapp 115 Metern ist der Dom das zweithöchste Kirchengebäude Schleswig-Holsteins. Die Gewölbehöhe beträgt 20 Meter.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Der Dom war und ist die nach der Marienkirche am reichsten ausgestattete Kirche Lübecks. Hinsichtlich der steinernen Sarkophage in seinen Grabkapellen nimmt der Dom in Lübeck eine herausragende Stellung ein.", "section_level": 1}, {"title": "Triumphkreuz.", "content": "Im Dom befindet sich das auffallende, das Hauptschiff beherrschende, 17 Meter hohe Triumphkreuz des Lübecker Künstlers Bernt Notke. Es wurde von dem Lübecker Bischof Albert II. Krummendiek gestiftet und 1477 im Kirchenschiff aufgerichtet. Auch bei diesem zentralen Kunstwerk gelang die kunsthistorische Zuordnung zu Künstler und Werkstatt erst im 20. Jahrhundert. Der Prediger Zietz bemerkt um 1820 in seiner Darstellung nur knapp: Diese Einordnung des Notke’schen Werks als Fleißarbeit wandelt sich im Laufe des 19. Jahrhunderts anschaulich, und der kirchenkritische Kunsthistoriker Grautoff bemerkt:", "section_level": 2}, {"title": "Taufe.", "content": "Die eherne Fünte von Lorenz Grove aus dem Jahr 1455 ersetzte die heute in der Kirche von Klein Wesenberg befindliche alte steinerne Fünte aus Kalkstein von der schwedischen Insel Gotland. Die Taufe stand bis 1942 vor der Orgel im Westen der Kirche nahe dem Eingang, dem früher traditionellen Standort von Taufbecken in Kirchen. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie in eine von Sandtmann und Grundmann neu gestaltete Taufkapelle zwischen Lettner und Ostchor versetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Kanzel.", "content": "Die Renaissance-Kanzel wurde 1586 vom damaligen Pastor Dionysius Schünemann gestiftet und von dem flämischen Steinmetz Hans Fleming errichtet. Sie erhebt sich über einem Untersatz, der von einer Mose-Statue getragen wird. Der Kanzelkorb ist mit sieben Alabaster-Reliefs geschmückt, die Szenen aus dem Leben Jesu zeigen, die alle von dem flämischen Bildhauer Willem van den Broeck gearbeitet wurden. Der Schalldeckel mit einer Statue des Auferstandenen stammt von 1570, der Aufgang wurde 1731 im spätbarocken Stil erneuert. Ein besonderes Kunstwerk ist das schmiedeeiserne Gitter in verschlungenen Formen, das 1572 von der Bruderschaft der Stecknitzfahrer gestiftet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Lettner mit Kirchenuhr.", "content": "Auch die Bildschnitzereien der Außenverkleidung des Lettners wurden von Bernt Notke geschaffen. Es handelt sich dabei um eine Stiftung des Lübecker Bürgermeisters Andreas Geverdes, die 1477 zusammen mit dem Triumphkreuz fertiggestellt wurde. Vorbild war der Lettner im Magdeburger Dom, Geverdes ursprünglicher Heimatstadt. Die vier Statuen zeigen die Patrone des Doms; von Nord nach Süd sind es die Heiligen Nikolaus, Maria, Johannes der Täufer und Blasius. Die Kirchenuhr am Südende des Lettners stammt aus dem Jahr 1628.", "section_level": 2}, {"title": "Flügelaltäre.", "content": "Der berühmte Altar von Hans Memling aus der Greveraden-Kapelle im nördlichen Seitenschiff befindet sich seit dem Zweiten Weltkrieg in der Mittelaltersammlung des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte im St.-Annen-Kloster. Es befinden sich jedoch weitere sehenswerte Flügelaltäre im Lübecker Dom. Der \"Altar der Kanonischen Tageszeiten\" auf der Südseite des Triumphkreuzes stammt aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts; er verbindet auf der Grundlage des Hymnus \"Patris sapientia\" die sieben Horen des Tages mit Ereignissen aus der Passion Christi.", "section_level": 2}, {"title": "Tafelbilder.", "content": "Neben zahlreichen Porträts gibt es im Dom zwei großformatige Tafelbilder, die beide aus dem 17. Jahrhundert stammen. Eins zeigt den Heiligen Christophorus (1665) und hängt über dem Portal das aus dem nördlichen Seitenschiff in die Paradies-Vorhalle führt. Das andere, die \"Klage Jesu Christi an die undankbare Welt\", wird auf das Ende des 17. Jahrhunderts datiert; es zeigt Jesus Christus, der dem Betrachter entgegentritt und ihn auf das bei Johannes 14 aufgeschlagene Neue Testament verweist, verbunden mit der als \"Lübecker Domspruch\" bekannt gewordenen Inschrift: Ich bin das Licht – ihr sehet mich nicht. Ich bin der Weg – ihr gehet mich nicht. Die Wahrheit – ihr glaubet mir nicht. Das Leben – man suchet mich nicht. Ich bin Reich – man bittet mich nicht. Ich bin Edel – man dienet mir nicht. Der Schönste – man liebet mich nicht. Ich bin Barmherzig – man vertrauet mir nicht. Ich bin Allmächtig – man fürchtet mich nicht. Ich bin ein Lehrer – man folget mir nicht. werdet ihr verdammet – verweiset mirs nicht. ", "section_level": 2}, {"title": "Glasmalerei.", "content": "Sämtliche Glasfenster des Doms wurden 1942 zerstört und erhielten beim Wiederaufbau eine schlichte, rautenförmige Bleiverglasung aus opakem Glas. Professor Alexander Linnemann aus Frankfurt hatte zwei Fenster für den Dom um 1900 entworfen und ausgeführt. Lediglich das durch die Zerstörung der Orgel nun frei sichtbare Westfenster wurde durch Lothar Quinte 1963/64 künstlerisch gestaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Grabkapellen.", "content": "Nach der Reformation wurden die zahlreichen Seitenkapellen des Doms zu Grabkapellen für die Mitglieder des Domkapitels. Bei den im südlichen Seitenschiff gelegenen Grabkapellen findet sich aus der Zeit des Barock das von dem in Kopenhagen ansässigen flämischen Bildhauer Thomas Quellinus geschaffene Grabmal des dänischen Kanzlers Johann Hugo von Lente. Ebenfalls im südlichen Seitenschiff befindet sich die Grabkapelle des gottorfischen Staatsmannes Magnus von Wedderkop und seiner Frau. In der Marientidenkapelle von 1445 am östlichen Ende des Hochchors befindet das ebenfalls von Quellinus geschaffene Grabmal von Fürstbischof August Friedrich († 1705) und seiner Gemahlin Christina. Für seine Nachfolger wurde bis 1747 unter der Bauleitung des eutinischen Hofbaumeister Johann Christian Löwen, gen. Lewon die \"Neue Fürstbischöfliche Grabkapelle\" errichtet. Durch Teilung der alten Sakristei in der östlichen Hälfte und Ausbau nach Norden entstand ein zweijochiger Raum. Zum nördlichen Seitenschiff des Doms hin ist er mit einem von Hieronymus Hassenberg geschaffenen Sandsteinportal offen. Der Raum ist überspannt mit einem Tonnengewölbe, dessen Rokoko-Stuckdekor vermutlich vom Eutiner Hofbildhauer Johann Georg Moser stammt. In jedem der beiden Gewölbe befindet sich ein Kreisfeld mit einem Tondo auf Leinwand; das nördliche Bild, das einen thronenden Gottvater zeigte, ist verloren; das südliche zeigt den auferstehenden Christus in einer 1869 stark übermalend aufgebrachten Fassung. Die Kapelle wurde 1985/1986 grundlegend restauriert. Die älteren Särge schuf der Hofbildhauer Theodor Schlichting (um 1680–1746). In der Kapelle ruhen Fürstbischof Christian August († 1726) und seine Frau Albertine Friederike († 1755), die Tochter Markgrafs Friedrich zu Baden-Durlach; Fürstbischof Karl († 1727); Fürstbischof Friedrich August, erster regierender Herzog von Oldenburg († 1785), und seine Frau, Ulrike Friederike Wilhelmine von Hessen-Kassel († 1787), sowie Herzog Peter Friedrich Wilhelm (Oldenburg) († 1823). Unter dem Nordturm befand sich die Grabkapelle der Familie von Berkentin. Hier wurden unter anderem Christian August von Berkentin und seine Tochter Louise von Plessen beigesetzt. Seit den Zerstörungen durch den Luftangriff auf Lübeck im Zweiten Weltkrieg befinden sich ihre Sandsteinsarkophage zusammen mit den anderen ihrer Familie in der südöstlichsten Chorumgangskapelle des Doms. 1737 erwarb der spätere Dompropst Jacob Levin von Plessen einen Raum (eigentlich einen Gang) im Süden des Chorraums bei der Rochuskapelle und ließ ihn zu einer Grabkapelle für sich und seine Familie ausbauen. Den von einer eisernen Gittertür verschlossenen Raum ließ er mit einer Rokoko-Kartusche mit seinem Wappen dekorieren. Dieses ist dem Stern des St.-Annen-Ordens aufgelegt und von dessen Devise \"Amantibus iustitiam pietatem fidem\" umgeben. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Kartusche und Plessens Sandsteinsarkophag gemeinsam mit den Berkentinschen Särgen aufgestellt. Unter anderen ein finden sich ein Sandsteinepitaph des flämischen Bildhauers Robert Coppens aus dem Jahr 1597 für den Nowgorodfahrer und Kaufmann Albert Schilling († 1574) mit einem Relief der Grablegung Christi in Alabaster, signiert mit dem Monogramm „R. C.“, und ein aufwendiges Alabasterepitaph für den Dekan des Domkapitels Ludwig Pincier (1616).", "section_level": 2}, {"title": "Glocken.", "content": "Eine Domglocke von 1315, die älteste datierbare Glocke der Region, wurde 1912 an das Museum abgegeben und ist heute in der Katharinenkirche ausgestellt. In den Türmen hängen sechs Kirchenglocken, von denen alle außer der historischen Glocke 5 im Jahr 1965 von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker in Sinn gegossen wurden. Die Glocken hängen im Stahlglockenstuhl an gekröpften Jochen, außerdem haben die Glocken Gegengewichtsklöppel. Wenn die Turmsanierung abgeschlossen ist (vermutlich 2023), wird ein Holzglockenstuhl mit hölzernen Jochen geplant. 2011 stellte der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg eine Audiodatei des Domgeläuts online.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Glocken.", "content": "Die 1745 von Dietrich Strahlborn gegossene Pulsglocke des Doms war bis zu ihrer Zerstörung 1942 die größte Glocke Lübecks; sie hatte einen Durchmesser von 2,32 m und ein Gewicht von ca. 8000 kg. Die 1390 gegossene und im Zweiten Weltkrieg zerstörte, damals zweitgrößte \"Maria\"-Glocke hatte seltene, kunsthistorisch bedeutsame Glockenritzzeichnungen, die in einem Werk der Kunsthistorikerin Ingrid Schulze in einem eigenen Kapitel gewürdigt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Kirchenmusik.", "content": "Die Gemeinde ist fest in das Lübecker Musikleben eingebunden. Dank dem langjährigen Kantor und Organisten Uwe Röhl (1925–2005) ist der Dom Spielort des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Sein Nachfolger bis Februar 2018 war Hartmut Rohmeyer. Der Domchor, gegründet 1948 von dem damaligen Kirchenmusiker Erwin Zillinger als Nachfolger Wilhelm Stahls, bringt regelmäßig große Oratorien zur Aufführung.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Schnitger-Orgel.", "content": "Bis 1942 gab es im Westwerk des Domes eine große Orgel, die auf ein Instrument zurückging, das in den Jahren 1696 bis 1699 von Arp Schnitger erbaut worden war. Das dreimanualige Instrument war mit 45 Registern erbaut worden. Es handelte sich dabei um das größte Werk Schnitgers in Schleswig-Holstein. Die Bauleitung hatte sein Meistergeselle Hans Hantelmann inne; der Lübecker Bildschnitzer Johann Jakob Budde schuf den Prospekt mit aufwendigem Dekor, bekrönenden und seitlichen Figuren und ausladendem Schnitzwerk. Wegen der konzeptionellen Ähnlichkeiten mit der Hamburger Jacobi-Orgel wird vermutet, dass für die Domorgel ein Hamburger Aufriss verwendet wurde. Abgenommen wurde die Orgel durch Dieterich Buxtehude und den Domorganisten Johann Jacob Nordtmann. Händel und Mattheson spielten 1703 auf der neuen Orgel, im Jahr 1705 wahrscheinlich auch Johann Sebastian Bach. In den Jahren 1892 und 1893 ersetzte die Firma E.F. Walcker das Orgelwerk, behielt aber den historischen Prospekt bei. Schnitgers Spieltisch wurde in diesem Zuge ausgebaut und kam ins St.-Annen-Museum und entging auf diese Weise der Zerstörung der Orgel im Jahr 1942. Der Principal 8′ aus Eichenholz des Brustwerks blieb als Register erhalten und ist heute in einer Hausorgel spielbar eingebaut. Neben zwei Metallpfeifen des Innenwerks, die sich heute im St.-Annen-Museum befinden, blieben weiterhin zwei Registerleisten mit den Registernamen erhalten. Diese Leisten aus geschwärztem Nußbaumholz mit Beschriftungen aus Goldbronze sind 59 cm breit und 3,8 cm hoch. Aus diesen Registerleisten geht hervor, dass einst je sieben Registerzüge horizontal links und rechts der Spielanlage angeordnet waren. Indirekt lassen sich mit diesen Registerleisten auch technische Rückschlüsse und die Stellung der Register auf den Windladen des Hauptwerks und des Rückpositivs erschließen. Die Anordnung von sieben Registerzügen nebeneinander entspricht der Orgel von St. Jakobi zu Hamburg. Die erhaltene Leiste für das Hauptwerk befand sich links der Manualklaviaturen und nennt die Registernamen: Tremulant - Quintaden 16 f. - Spitzfloit 8f. - Rohrfloit 4 f. - Nasat 3 f. - Trommet 16 f. - Trommet 8 f. Die erhaltene Leiste des Rückpositivs befand sich rechts der Manualklaviaturen und nennt die Registernamen: Ventiel Pedal - Ventiel Rügpositiv - Dulcian 16 f. - Scharff - Sexquialt - Octav 4 f. - Gedact 8 f. 2002 fand gemeinsam mit der Musikhochschule Lübeck ein Symposion statt, das die Frage der Rekonstruktion der Arp-Schnitger-Orgel von 1699 zum Gegenstand hatte. Als Resultat galt solch eine Rekonstruktion zwar als technisch machbar, wurde aber vor allem aus denkmalpflegerischen Gründen abgelehnt. Die sich anschließende Diskussion wurde jahrelang kontrovers geführt. Zunächst überwogen Vertreter, die einen Orgelneubau befürworteten, der sich am Klangbild und der Gestaltung der Schnitger-Orgel orientieren, sich aber formal eigenständig und als additive Baumaßnahme des 21. Jahrhunderts präsentierten sollte. Im Jahr 2012 entschied sich der Kirchengemeinderat für einen prämierten Entwurf, der eine weitgehende Rekonstruktion vorsieht. Der 1942 zerstörte Prospekt wurde mithilfe des \"Göteborg Organ Art Center\" anhand alter Fotografien und Mensurangaben im Jahr 2000 in der schwedischen \"Örgryte New Church\" kopiert. Diese Erfahrungen sollen dem Orgelneubau zugutekommen, der im Westwerk auf einem lettnerartigen Bogen vorgesehen ist. Die originale Disposition ist erst 1822 durch den Orgelbauer Theodor Vogt bezeugt:", "section_level": 2}, {"title": "Domorgel.", "content": "Die heutige Domorgel wurde 1970 von der dänischen Orgelbaufirma Marcussen & Søn aus Apenrade erbaut. Das Instrument wurde nicht im Westwerk aufgestellt, wo sich bis 1942 die große Schnitger-Orgel befand, sondern an der Wand des nördlichen Seitenschiffes erbaut, weil man das Westwerk freihalten wollte. Der schlichte, symmetrische Prospekt mit klassischer Werkanordnung wurde von dem Hamburger Architekten Friedhelm Grundmann entworfen. Das Schleifladen-Instrument hat 47 Register und zwei Nebenregister auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.", "section_level": 2}, {"title": "Barockorgel.", "content": "Daneben befindet sich eine barocke Orgel von Biaggio di Rosa aus dem Jahr 1777 im Dom, die Eigentum der Musikhochschule Lübeck ist. Das Instrument ist beweglich und verfügt über zehn Register auf einem Manual und angehängtem Pedal. Im Jahr 2000 wurde das Werk von Jürgen Ahrend instand gesetzt. Die historische Substanz ist außergewöhnlich gut und ohne Registerverluste erhalten. Die Orgel weist eine Stimmtonhöhe von a = 415 Hz (ein Halbton tiefer als heute üblich) und eine mitteltönige Stimmung auf, wodurch sie besonders zur Darstellung von Renaissance- und Barockmusik geeignet ist. Außerdem besitzt der Dom ein kleines, bewegliches Instrument der Orgelwerkstatt Eberhard Friedrich Walcker.", "section_level": 2}, {"title": "Lutherbuche.", "content": "Zur Erinnerung an das 700-jährige Bestehen des Domes (1873) traf ein Ableger der Lutherbuche vom Lutherdenkmal (Steinbach) bei Bad Liebenstein in Thüringen in Lübeck ein und wurde auf dem Domkirchhof eingepflanzt.", "section_level": 1}, {"title": "Legenden.", "content": "Hauptartikel in Wikisource: Der Dom ist Ort mehrerer Legenden, darunter der \"Domgründungslegende\", die in einem zweiteiligen Wandbild im südlichen Seitenschiff dargestellt ist, sowie der Legende von der Rose des Domherrn Rabundus, die in Ludwig Bechsteins \"Deutschem Sagenbuch\" Aufnahme fand, aber schon 1695 bei Erasmus Francisci überliefert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Dom und Gemeinde heute.", "content": "Der Dom war seit 1978 eine der drei Bischofskirchen der Nordelbischen Kirche, die letzte Bischöfin des Sprengels Holstein-Lübeck war von 2001 bis 2008 Bärbel Wartenberg-Potter. Zeitweilig war der Dom danach als Predigtstätte des Inhabers oder der Inhaberin des neu einzuführenden Leitenden Bischofsamts der Nordelbischen Kirche vorgesehen, das 2009 besetzt werden sollte. Im Rahmen der Fusionsverhandlungen zur Nordkirche im Februar 2009 wurde jedoch auf diese Besetzung verzichtet und beschlossen, dass der Sitz einer Landesbischöfin bzw. eines Landesbischofs der neuen Kirche Schwerin wurde; der Lübecker Dom ist nach der Verfassung der Nordkirche neben dem Schweriner Dom gleichberechtigte Predigtstätte des Landesbischofs/-bischöfin zurzeit Kristina Kühnbaum-Schmidt.", "section_level": 1}, {"title": "St. Johannis auf dem Sande.", "content": "Vorgängerkirche des Doms war die in Richtung Trave vor dem Dom gelegene erste Kirche Lübecks, St. Johann auf dem Sande, die sich etwa an der Stelle des heutigen \"Bauhof\"s befand. Diese Kirche wurde 1150 von Vizelin geweiht, genügte aber nach der Verlegung des Bistums von Oldenburg nach Lübeck der Prachtliebe der Bischöfe nicht mehr, weswegen der Entschluss zum Dombau in unmittelbarer Nähe gefasst wurde. Der Giebel dieser Kirche stürzte 1648 ein, vier Jahre später wurde die Kirche St. Johannis auf dem Sande völlig abgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Beisetzungsfeierlichkeiten.", "content": "Bürger von Rang erhalten hier ihren letzten Gottesdienst. Bis 1937 wurden diese im Anschluss durch die Stadt zum Gottesacker (Burgtor- oder Ehrenfriedhof) geleitet. Unter ihnen befanden sich u. a. Ernst von Heynitz, Kurt von Morgen und Willy Rohr. Obwohl Lübeck 1937 seine Eigenstaatlichkeit verloren hat, finden auch heute noch hier solche Gottesdienste statt. Die Betrauerten, wie z. B. Uwe Barschel, werden aber nicht mehr zwangsläufig in Lübeck beerdigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lübecker Dom (auch Dom zu Lübeck) ist der erste große Backsteinkirchbau an der Ostsee und mit rund 130 Metern Länge eine der längsten Backsteinkirchen. 1247 wurde der Dom geweiht. Patrone der evangelischen Kirche sind die Heiligen Johannes der Täufer und Blasius (wie im Braunschweiger Dom), Maria und Nikolaus.", "tgt_summary": "吕贝克主教座堂()是一座大型的砖砌路德会主教座堂,位于德国吕贝克,是世界遗产的一部分。", "id": 2520297} {"src_title": "Schablonenmethode", "tgt_title": "模板方法", "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Beim Schablonenmethoden-Entwurfsmuster wird in einer abstrakten Klasse das Skelett eines Algorithmus definiert. Die konkrete Ausformung der einzelnen Schritte wird an Unterklassen delegiert. Dadurch besteht die Möglichkeit, einzelne Schritte des Algorithmus zu verändern oder zu überschreiben, ohne dass die zu Grunde liegende Struktur des Algorithmus modifiziert werden muss. Die Schablonenmethode (engl. ) ruft abstrakte Methoden auf, die erst in den Unterklassen definiert werden. Diese Methoden werden auch als Einschubmethoden bezeichnet. Zusätzlich können in der Schablonenmethode an bestimmten Stellen Hook-Operationen aufgerufen werden, deren Standardimplementierung in der abstrakten Klasse nichts tut. Auf diese Weise kann man an vordefinierten Stellen im Algorithmus zusätzliche Funktionalität einfügen. Als Variante können die Einschubmethoden oder Hook-Operationen auch eine Standard-Implementierung besitzen, die von den konkreten Klassen genutzt werden können, aber nicht müssen. Ein Beispiel dazu findet sich in der I/O-Datenstrom-Programmierschnittstelle von Java. Dort implementiert ein codice_1 eine konkrete Methode zum Schreiben eines Byte-Arrays. Diese Methode benutzt eine Methode zum Schreiben eines einzelnen Bytes, um das ganze Array nach und nach zu schreiben. Die Methode für das einzelne Byte ist jedoch noch abstrakt, da ein codice_1 selbst noch nicht spezifisch ist. Klassen wie codice_3 können diese Methode implementieren. Sie erben dann eine bereits implementierte Methode zum Schreiben eines Byte-Arrays.", "section_level": 1}, {"title": "Policy-Based Design.", "content": "\"Policy-Based Design\" ist ein allgemeineres Entwurfsmuster, bei dem nicht nur Algorithmen, sondern ganze Klassen schablonenhaft aufgebaut sind. Sowohl Methoden bzw. Algorithmen als auch gespeicherte Datensätze, Basisklassen und Schnittstellen sind dann innerhalb der Skelettstruktur austauschbar. Dies erfordert in aller Regel Templatemetaprogrammierung, wie es sie in C++ und D gibt, ist jedoch theoretisch auch über Konstrukte einiger Skriptsprachen (eval, Makros, Autoloading von Quellcode o. Ä.), allerdings kaum in Sprachen wie C# oder Java realisierbar.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Der grobe Ablauf eines Brettspiels wie Schach oder Monopoly sieht immer gleich aus: Es wird eine Begrüßung ausgesprochen und das Brett wird aufgestellt. Danach sind die Spieler reihum so lange am Zug, bis das Spiel beendet ist. Zum Schluss wird der Gewinner festgestellt. Das Skelett dieses immer gleichen Algorithmus lässt sich in seinen Grundzügen in einer Schablonenmethode einer abstrakten Klasse codice_4 implementieren. Um nun ein konkretes Spiel zu implementieren, müssen die abstrakten Methoden der Schablonenmethode (die sich für jedes Brettspiel unterscheiden) in einer konkreten Kindklasse implementiert werden. Hier ein Beispiel in C++. using std::cout; using std::endl; class Game protected: public: }; class Chess : public Game protected: public: class Monopoly : public Game protected: public: class DrinkersMonopoly : public Monopoly protected: public: int main(int iArgc, char* pa_Argv[])", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schablonenmethode () ist ein in der Softwareentwicklung eingesetztes Entwurfsmuster, mit dem Teilschritte eines Algorithmus variabel gehalten werden können. Es gehört zur Kategorie der Verhaltensmuster (engl. ). Das Muster ist eines der sogenannten Viererbanden-Entwurfsmuster (GoF).", "tgt_summary": "模板方法模型是一种行为设计模型。模板方法是一个定义在父类别的方法,在模板方法中会呼叫多个定义在父类别的其他方法,而这些方法有可能只是抽象方法并没有实作,模板方法仅决定这些抽象方法的执行顺序,这些抽象方法的实作由子类别负责,并且子类别不允许覆写模板方法。", "id": 1211805} {"src_title": "Elastizität (Wirtschaft)", "tgt_title": "弹性 (经济学)", "src_document": [{"title": "Motivation.", "content": "Die Motivation für die Verwendung von Elastizitäten ergibt sich daraus, dass die \"absolute Änderung\" der abhängigen Variablen nur unzureichend über die Struktur einer Reaktion informiert. Es wird beispielsweise ein Produkt betrachtet, dessen Preis um 1 € erhöht wird, worauf der Absatz um 10.000 Stück sinkt. Anhand der absoluten Größen lässt sich nur wenig über die Reichweite der Nachfrageänderung erkennen. Es fehlt der Vergleichsmaßstab: Betrug der Preis im Ausgangspunkt 10 oder 100 €? Ist der Absatz von 50.000 auf 40.000 oder von 1.000.000 auf 990.000 Stück gesunken? Ein sinnvolles Maß für die Wirkung eines Instruments ist dagegen die Elastizität, die von \"relativen Änderungen\" ausgeht. Da die Elastizität keine Dimension (wie „€“ oder „Stück“) enthält, ermöglicht sie die Vergleichbarkeit von gleichartigen Werten.", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Darstellung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eine unabhängige Variable.", "content": "Um diese Verbaldefinition mathematisch zu fassen, betrachtet man eine Funktion formula_7. Analog zum Konzept des Differenzenquotienten als Hinführung zum Differentialquotienten wird zunächst von der so genannten Bogenelastizität (auch \"Streckenelastizität\" genannt) ausgegangen. Man betrachtet eine endlich kleine Änderung formula_8 der Variablen formula_2 und formula_10 der Variablen formula_1, so dass sich die relativen Änderungen formula_12 und formula_13 ergeben. Die durchschnittliche relative Änderung von formula_1 in Bezug auf eine relative Änderung von formula_2 gibt die Bogenelastizität an. Lässt man formula_17 gehen, erhält man als infinitesimale Auffassung die Elastizitätsfunktion von formula_1 bezüglich aller formula_2, für die formula_20 differenzierbar und formula_21 keine Nullstelle ist, die sich auch schreiben lässt. Man bezeichnet diese Elastizität auch als Punktelastizität. Es lässt sich zudem zeigen, dass sich die Elastizität auch darstellen lässt als", "section_level": 2}, {"title": "Mehrere unabhängige Variablen.", "content": "Man betrachtet eine Funktion formula_25, die von einer oder mehreren Einflussgrößen formula_26 abhängt. Eine Elastizität formula_27 gibt an, um welchen relativen Betrag formula_28 sich ceteris paribus der Funktionswert formula_1 ändert, wenn sich eine Einflussgröße um den relativen Betrag formula_30 ändert. Damit ergibt sich für die Bogenelastizität und bei infinitesimaler Betrachtung wobei formula_33 eine partielle Ableitung bezeichnet. In Anlehnung daran nennt man diesen Fall mit mehreren unabhängigen Variablen auch \"partielle Elastizität\".", "section_level": 2}, {"title": "Mathematische Eigenschaften der Elastizität.", "content": "Die Elastizität ist dimensionslos. Ihr Wertebereich ist die Menge der reellen Zahlen.", "section_level": 1}, {"title": "Ökonomische Eigenschaften der Elastizität.", "content": "Die Elastizität ist ein Maß für das Ausmaß der Reagibilität einer Funktion bezüglich einer Änderung des Abszissenwertes. Eine negative Elastizität bedeutet, dass die Funktion in dem betreffenden Bereich fällt. Es lassen sich bezüglich der Elastizität folgende Erkenntnisse ableiten:", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Bezeichnungsweisen.", "content": "Eine Elastizität mit dem Wert 1 wird als \"proportional elastisch\" oder \"fließend\" bezeichnet. In der Literatur, wie z. B. in dem weitverbreiteten Lehrbuch von Varian „Grundzüge der Mikroökonomik“ findet sich aber auch die Bezeichnung „einheitselastisch“ für eine Elastizität mit dem Absolutwert 1. Werte darunter werden als \"unterproportional elastisch\" bzw. \"unelastisch\" bezeichnet, während Werte darüber als \"überproportional elastisch\" bzw. \"elastisch\" bezeichnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten der Elastizität.", "content": "\"Vollkommen unelastisch\" und \"vollkommen elastisch\" sind spezielle idealisierte Fälle. Eine lineare Funktion, wie sie in den Wirtschaftswissenschaften häufig eingesetzt wird, hat in der Regel wie die meisten Funktionen an jedem Punkt eine andere Elastizität (Ausnahme: Ursprungsgeraden). Funktionen, die über ihren gesamten Definitionsbereich die gleiche Elastizität aufweisen, werden als \"isoelastische Funktionen\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel für eine isoelastische Funktion.", "content": "Die Elastizitätsfunktion von formula_38 ist isoelastisch, denn es ist formula_40 könnte als Modell einer Preis-Absatz-Funktion interpretiert werden. In diesem Zusammenhang könnte man etwas salopp sagen, dass in allen Bereichen der Preis-Absatz-Funktion die Nachfrage um 1 % fällt, wenn der Preis um 1 % steigt. Des Weiteren kann man in diesem Fall auch davon sprechen, dass die Funktion sowohl isoelastisch als auch einheitselastisch ist. Ein weiteres Beispiel für Isoelastizität ist eine Ursprungsgerade formula_41 mit der Elastizität formula_42. Eine sinnvolle Anwendung wäre eine Umsatzfunktion im polypolistischen Anbietermodell.", "section_level": 3}, {"title": "Ausgewählte Elastizitäten.", "content": "In den Wirtschaftswissenschaften spielen unter anderem folgende Elastizitäten eine Rolle:", "section_level": 2}, {"title": "Elastizitäten in Bezug auf die unabhängige Variable.", "content": "Man unterscheidet beispielsweise bei der Preis- und Kreuzpreiselastizität noch zwischen Angebot und Nachfrage als abhängiger Variablen.", "section_level": 2}, {"title": "Verknüpfung.", "content": "Das mikroökonomische Konzept der Preiselastizität der Nachfrage und/oder des Angebots lässt sich betriebswirtschaftlich nicht nur immer dort vorzüglich nutzen, wo entsprechendes betriebsinternes Datenmaterial anfällt, sondern auch auf andere unabhängige Variablen als Preise übertragen. Vor allem Handelsbetrieben mit eigenem Warenwirtschaftssystem und Scannerkassen erschließen sich vielfältige Möglichkeiten der Erfolgsanalyse mittels Elastizitätskennzahlen. Beispielsweise kann die Nachfrage- bzw. Absatzänderung – sogar für eine einzelne Sorte – als abhängige Variable auf unabhängige Variablen wie Werbemitteleinsatz, Werbeintensität, Änderung der Preisoptik, Änderung der Platzierung, Einführung einer Doppelplatzierung oder sonstige handelspsychologische Maßnahmen bezogen werden. Prinzipiell ist für Handelsbetriebe „die Elastizitätsmessung auf \"alle Instrumente\" des Handelsmarketings und \"alle Marktpartner\" anwendbar: Serviceelastizität, Verkaufsflächenelastizität, Frontstreckenelastizität bzw. Platzierungselastizität der Lieferanten, Konkurrenten und Kunden usw. mit entsprechenden Kreuzelastizitäten.“", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel für eine lineare Funktion.", "content": "Eine Gerade, die nicht vom Koordinatenursprung ausgeht, hat an jeder Stelle eine andere Elastizität, wie folgendes praktisches Beispiel zeigt. Gegeben ist die lineare Funktion formula_43. Es soll die Elastizität am Punkt formula_44 untersucht werden, d. h. die prozentuale Änderung von formula_1, wenn formula_2 um ein Prozent erhöht wird. Zu formula_44 gehört der Funktionswert formula_48. formula_2 wird um 1 % erhöht: formula_50. Also erhält man für formula_51. Nach der 1%igen Erhöhung von formula_2 ist der formula_1-Wert von 200 auf 201 angewachsen. Er hat sich absolut um 1 erhöht, was einer prozentualen Änderung von 0,5 % entspricht. Unter Verwendung der Elastizitätsfunktion für eine Gerade formula_54, die angegeben werden kann als würde sich für das Beispiel ergeben wobei zu bemerken ist, dass die Elastizitätsfunktion bei positiver Steigung der Geraden und positivem Absolutglied formula_57 mit wachsendem formula_2 steigt. Bei formula_59 fällt sie streng monoton von formula_60 an von formula_61 und strebt mit wachsendem formula_2 gegen 1. Es wird nun die Elastizität für den Punkt formula_63 berechnet, der dem Funktionswert formula_64 entspricht. formula_2 wird um 1 % erhöht, also absolut um 2. Es folgt formula_66. Die prozentuale Änderung ist dabei formula_67, also 0,667 %. Die Ermittlung mit der Elastizitätsfunktion ergibt hier", "section_level": 2}], "src_summary": "In den Wirtschaftswissenschaften ist eine Elastizität ein Maß, das die relative Änderung einer abhängigen Variablen auf eine relative Änderung einer ihrer unabhängigen Variablen angibt. Nicht ganz korrekt (siehe „Mathematische Darstellung“), aber anschaulich ist dabei folgende Fragestellung: \"Um wie viel Prozent verändert sich eine Variable formula_1 als Reaktion auf die einprozentige Änderung der anderen Variable formula_2?\" Man nennt diese relative Änderung die Elastizität von formula_1 bezüglich formula_2 oder die formula_2-Elastizität von formula_1.", "tgt_summary": "在经济学中,弹性用于计量一个变量的改变将在多大程度上影响其他变量。这一概念是由阿尔弗莱德·马歇尔提出的。弹性用因变量的变化率与自变量的变化率之比表示。弹性的概念可以应用在所有具有因果关系的变量之间。作为原因的变量通常称作自变量,受其作用发生改变的量称作因变量。例如自变量formula_1和从变量formula_2之间存在关系formula_3,则formula_2的formula_1弹性:", "id": 2294733} {"src_title": "Estádio Municipal de Braga", "tgt_title": "布拉加市政球场", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das städtische Stadion in Braga war Austragungsort zweier Gruppenspiele bei der Fußball-Europameisterschaft 2004. Es bietet 30.286 überdachte Sitzplätze und wurde am 30. Dezember 2003 offiziell eröffnet. Im Stadion befinden sich 1013 VIP-Plätze. Das vom Architekten Eduardo Souto de Moura erbaute Stadion ist im Besitz der Stadt Braga. Zur Eröffnung des Stadions wurde das Spiel Sporting Braga gegen Celta de Vigo ausgetragen, welches der Gastgeber mit 1:0 für sich entschied. Das im Zuschauerbereich komplett überdachte Stadion liegt am Stadtrand von Braga am Monte Castro, dem höchsten Punkt der Stadt. Beim Aufbau des Stadions wurde nur an den Längsseiten des Spielfeldes jeweils eine Tribüne errichtet. Um die weit auskragenden Tribünendächer zu tragen, sind mehr als 80 Stahlseile quer über das gesamte Spielfeld gespannt. Wenn auch aus einem anderen Material, so findet sich dasselbe statische Prinzip des „Hängedachs“ bereits bei Álvaro Siza Vieiras Portugiesischem Pavillon auf der Expo 98 in Lissabon, an dessen Entwurf Souto de Moura mitgewirkt hatte. Hinter einem Tor befindet sich ein Felsmassiv mit einer digitalen Anzeigetafel, welches das Stadion auf einer Seite abschließt. Um die Sportstätte herum stehen 5000 Parkplätze für die Besucher bereit. Auf der gegenüberliegenden Seite öffnet sich das Stadion zur Landschaft. Es wurde als letztes der zehn Stadien zur Fußball-Europameisterschaft 2004 fertiggestellt. Im Stadion befinden sich Räumlichkeiten in denen Konferenzen, Messen, Tagungen, Firmenveranstaltungen und Feierlichkeiten veranstaltet werden können. Auch Konzerte finden im Stadion statt.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele der portugiesischen Fußballnationalmannschaft.", "content": "Die portugiesische Fußballnationalmannschaft trat bisher zu folgenden Begegnungen im Stadion an: (Stand: 7. Juni 2019)", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Estádio Municipal de Braga () ist ein Fußballstadion in der nordportugiesischen Stadt Braga. Das Namensrecht des Stadions wurde im Juli 2007 an das Versicherungsunternehmen AXA verpachtet. Das Stadion trug den Namen \"Estádio AXA\" bis zum Ende der Saison 2013/14. Die Spielstätte ist auch unter dem Namen \"Estadio da Pedreira\" () bekannt.", "tgt_summary": "布拉加市政球场 ()是坐落于葡萄牙城市布拉加的一座欧洲足联评定的“四星级球场”,容量大约为3万人。建立球场的最大初衷是为了2004年欧洲足球锦标赛,之后该球场成为了当地球队布拉加队的主场。2007年布拉加市政府同法国保险业巨头安盛(AXA)签订了冠名合作的合同,从那时开始这座球场的名字也叫安盛球场。", "id": 1354804} {"src_title": "Little Boy", "tgt_title": "小男孩原子彈", "src_document": [{"title": "Zündmechanismus.", "content": "\"Little Boy\" war nach dem einfachen, aber sehr zuverlässigen „Kanonenprinzip“ aufgebaut. Ein Versagen der Konstruktion galt als sehr unwahrscheinlich, so dass auf einen Test verzichtet wurde. Die erste durchgeführte Kernwaffenexplosion, der am 16. Juli 1945 durchgeführte Trinity-Test, diente zur Überprüfung des Entwurfs der wesentlich komplizierter aufgebauten \"Fat-Man\"-Bombe, die Plutonium für die Kernspaltung verwendete. Bei dem Kanonenprinzip werden zwei unterkritische Uranmassen durch eine Explosion konventionellen Sprengstoffs zu einer kritischen Masse vereint, wodurch es zur Kettenreaktion kommt. Diese Konstruktion ist zwar sicherer als das Implosionsprinzip, benötigte allerdings den gesamten damaligen Weltvorrat an U-235 und war somit nicht zu duplizieren. Plutonium war zwar schon beim Trinity-Test in New Mexico in ausreichender Menge vorhanden, man wusste aber nicht, ob die Ladung wirklich zünden würde. Deshalb wurde Little Boy auch als erstes eingesetzt. Die Bombe wurde erst während des Fluges nach Hiroshima von Waffenoffizier Captain William „Deak“ Parsons mit dem Zünder sowie den Kordittreibsätzen bestückt und erst kurz vor dem Zielgebiet scharfgeschaltet. Der Zündmechanismus war dreistufig: die erste Stufe bestand aus einem Uhrwerk, das sofort nach dem Abwurf anlief und nach 15 Sekunden die zweite Stufe aktivierte. Diese beinhaltete eine barometrische Höhenmessung und sollte verhindern, dass die beiden Radarhöhenmesser (Codename „Archie“) als eigentliche Zünder die Explosion vorzeitig auslösen konnten. Den Typ der verwendeten Radarantennen hatte der Japaner Yagi Hidetsugu in den 1930er-Jahren entwickelt. Erst in etwa 2000 m Höhe wurden die beiden „Archie“-Radarhöhenmesser scharfgeschaltet, die dann die Kettenreaktion in der optimalen Höhe von 580 m auslösten. Eine allein durch den Luftdruck (barometrisch) gesteuerte Auslösung wäre zu unpräzise gewesen, um die Bombe in der vorbestimmten Höhe zu zünden. \"Little Boy\" enthielt insgesamt 64 kg Uran mit einem Anteil von 80 % U. Zumindest ein Teil des Urans stammte aus den etwa 1100 Tonnen Uranerz und Uranoxid, das die US-Army in der zweiten Aprilhälfte 1945 in Staßfurt erbeutet hatte. Nach heutigen Schätzungen wurde weniger als ein Kilogramm der Gesamtmasse durch die Kernreaktion gespalten.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Am 6. August 1945 um 08:15:17 Uhr Ortszeit klinkte der Bombenschütze der Enola Gay die Bombe in 9450 Metern Höhe aus. Die B-29 unter dem Kommando von Colonel Paul Tibbets flog daraufhin ein Wendemanöver, um nicht von der Druckwelle erfasst zu werden. In der vorausberechneten Höhe von 580 Metern explodierte die Bombe mit etwa 13 Kilotonnen TNT-Äquivalent Sprengkraft, tötete 20.000 bis 90.000 Menschen sofort und zerstörte 80 Prozent der Stadt. Viele Personen wurden schwer verstrahlt und starben kurz darauf. Bis heute leiden die in Japan als „Hibakusha“ bezeichneten Opfer an den Folgen der Strahlenbelastung. \"Little Boy\" war die erste von zwei Atomwaffen, die bis zum heutigen Tage in einem militärischen Konflikt zur Explosion gebracht wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Little Boy ( für \"Kleiner Junge\") war der Codename der ersten militärisch eingesetzten Atombombe, die am 6. August 1945 von dem B-29-Bomber \"Enola Gay\" der USAAF über der japanischen Stadt Hiroshima abgeworfen wurde, daher auch der Name Hiroshimabombe. Die Kernwaffe mit einer Ladung aus Uran war ab Anfang 1942 im Zuge des Manhattan Projects entwickelt worden und erreichte eine Sprengkraft von etwa 13 Kilotonnen TNT.", "tgt_summary": "小男孩(英语:Little Boy)是第二次世界大战时美国在日本广岛市投掷的首枚原子弹的代号。于1945年8月6日由保罗·提贝兹驾驶的B-29超级空中堡垒轰炸机「艾诺拉·盖」在广岛相生桥上空投下,日本标准时间早上8时15分在高度爆炸。", "id": 3024735} {"src_title": "Hausrotschwanz", "tgt_title": "赭红尾鸲", "src_document": [{"title": "Aussehen und Merkmale.", "content": "Der Hausrotschwanz ist mit einer Körperlänge von 14 bis 15 Zentimetern geringfügig kleiner und vor allem schlanker als der Haussperling. Das namensgebende Kennzeichen der Gattung sind die rostorange gefärbten Oberschwanzdecken und Schwanzfedern, wobei beim Hausrotschwanz das mittlere Steuerfederpaar dunkelbraun ist. Dieses Merkmal ist in allen Kleidern sowohl beim Männchen als auch beim Weibchen vorhanden. Der braunschwarze Schnabel ist verhältnismäßig lang, an der Basis breit und mit recht langen Schnabelborsten besetzt. Die schwarzen, schlanken Beine sind auffallend lang, die Sitzhaltung ist aufrecht. Charakteristisch für die Art sind auch das häufige Knicksen und Schwanzzittern. Das Gewicht liegt zwischen 14 und 20 Gramm, im Mittel bei 16,2 Gramm. Die Flügel sind relativ lang, die Flügellänge mitteleuropäischer Vertreter der Art reicht von 85 bis 91 Millimetern, die Spannweite beträgt ungefähr 26 Zentimeter.", "section_level": 1}, {"title": "Federkleid und Mauser.", "content": "Wie alle Rotschwänze ist der Hausrotschwanz geschlechtsdimorph. Die Oberseite adulter Männchen ist zur Brutzeit dunkel schiefergrau. Die Stirn ist schwarz, manchmal mit einem weißen Stirnfleck. Zügel, Wangen und die Unterseite vom Kinn bis zum Bauch sind schwarz, die Unterseite ist heller und grauer. Die dunkel braungrauen Hand- und Armschwingen haben einen weißen Saum, der bei den mittleren Armschwingen besonders deutlich ist und einen weißen Flügelspiegel bildet. Dieser ist nur bei einem sitzenden Vogel sichtbar und kann im Sommer kaum mehr erkennbar sein. Im Herbst und Winter wirken die Männchen durch graue Federsäume insgesamt etwas heller. Weibchen sind deutlich unscheinbarer gefärbt als Männchen. Bürzel und Oberschwanzdecken erscheinen gegenüber dem Männchen weniger leuchtend und eher rotbraun als rostorange. Oberseits sind die Weibchen einheitlich graubraun gezeichnet, nur Mittel- und Unterbauch sind verwaschen grauweiß und damit heller. Jungvögel sehen wie Weibchen aus, die Unterseite ist jedoch scheckiger und stärker gewölkt. Nach der Jugendmauser, bei der nur ein Teil des Gefieders gewechselt wird, sind die jungen Weibchen im Feld nicht mehr von Altvögeln zu unterscheiden. Auch ein Großteil der Männchen sieht im ersten Lebensjahr noch immer wie Weibchen aus, denn der Hausrotschwanz weist eine verzögerte Gefiederreifung (engl. \"delayed plumage maturation\") auf. Dieses Phänomen ist bei Singvogelarten mit sexuell unterschiedlicher Färbung nicht ungewöhnlich. Eine Besonderheit beim Hausrotschwanz ist, dass nicht alle der einjährigen Männchen diese verzögerte Gefiederreifung mit dem auch als \"cairei\"-Morphe bezeichneten „Hemmungskleid“ zeigen. Die anderen einjährigen Männchen, etwa 15 Prozent, zeigen das „Fortschrittskleid“ – die \"paradoxus\"-Morphe. Sie ähneln damit schon stark adulten Männchen, ihnen fehlen aber die weißen Flügelspiegel und die dunklen, schwärzlichen Flügelfedern der Mehrjährigen. Die Jahresmauser ist eine Vollmauser in der für Singvögel üblichen Abfolge und findet in Mitteleuropa zwischen Mitte Juli und Mitte Oktober statt. Die Dauer der Handschwingenmauser beträgt 50 Tage und liegt im für Kurzstreckenzieher normalen Bereich.", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Der Reviergesang besteht im Regelfall aus einer klar in drei Abschnitte gegliederten Strophe, die 2,5 bis etwa 4 Sekunden dauern kann. Der Anfangsabschnitt klingt etwas mühsam und gepresst und lässt sich ungefähr mit „jirr tititi“ wiedergeben, wobei die Lautstärke gegen Ende hin zunimmt. Nach einer Pause von ungefähr einer Sekunde folgt der charakteristische kratzende, geräuschartige Mittelteil, der in den wieder deutlich modulierten Schlussteil übergeht – etwa wie „krchrch-tütititi“. Diese Strophe kann mehrfach aneinander gereiht werden. Der Schlussteil und auch der Mittelteil werden gelegentlich weggelassen, die Tendenz zu unvollständigen Strophen nimmt gegen Ende der Saison zu. Variationen treten vor allem im Schlussteil auf, wobei es geografische sowie intra- und interindividuelle Unterschiede gibt. Bei den zentralasiatischen Rassen ist der Gesang deutlich einförmiger, weil bei diesen der Anfangs- und Schlussteil aus identischen Elementen besteht. Wie bei Versuchen mit Klangattrappen gezeigt werden konnte, wird diese Form des Gesangs auch von den europäischen Artgenossen noch erkannt, was auf den einheitlichen Aufbau des Anfangsteils zurückzuführen ist. Neben dem Gesang sind am häufigsten zwei Rufe zu hören, die oft auch kombiniert werden und beide als Kontakt-, Alarm- oder Erregungsruf Verwendung finden. Dies ist zum einen ein kurzes, nach oben gezogenes „huid“, „fit“ oder „sit“, zum anderen ein schnalzendes, aggressiv klingendes „tk-tk“ oder „tuc-tuc“. Besonders letzterer Ruf wird bei Annäherung von Bodenfeinden schnell gereiht vorgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Unterscheidung von Haus- und Gartenrotschwanz.", "content": "In Europa brütet neben dem Hausrotschwanz der nahe verwandte Gartenrotschwanz (\"Phoenicurus phoenicurus\"). Adulte Männchen des Gartenrotschwanzes sind zur Brutzeit an der weißen Stirn, der schwarzen Gesichtsmaske und der rostorangen statt braungrauen Unterseite leicht zu unterscheiden. Schwieriger ist die Unterscheidung der Weibchen, die der Gartenrotschwänze unterscheiden sich von weiblichen Hausrotschwänzen durch die helle, meist weißlich-isabellfarbene Kehle und die deutlich hellere rostorange bis isabellbraune Unterseite.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung, Wanderungen und Lebensraum.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Hausrotschwanz hat als einzige Rotschwanzart ein Verbreitungsgebiet, das von den zentralasiatischen Gebirgsregionen westwärts bis in die Bergregionen des Mittelmeerraums und Europas sowie in die gemäßigten Tieflandregionen Nordost-, Mittel- und Westeuropas reicht. Die Ostgrenze des Verbreitungsgebiets liegt etwa bei 111° östlicher Länge in China. Die Vorkommen im Nordosten, d. h. in der Mongolei und im Süden Russlands, sind durch die nördlichen zentralasiatischen Gebirgszüge geprägt und dürften bis in die Quellregion des Jenissei bei 52° nördlicher Breite reichen. Weiter in westlicher Richtung wird die Nordgrenze des Brutareals von Gebirgsausläufern und den Vorbergen Mittelasiens geprägt und verläuft vom Altai-Gebirge bis zum Hindukusch grob in südwestlicher Richtung. Im Süden verläuft die Verbreitungsgrenze über die Südabdachung des Himalayas zum Hindukusch. Die Tiefländer, Steppen und Halbwüsten Turkmeniens und Usbekistans unterbrechen das Brutgebiet des Hausrotschwanzes, erst im Kopet-Dag- und Elburs-Gebirge und dem Kaukasus tritt die Art wieder auf, isolierte inselartige Vorkommen existieren auch im Südiran. Im Mittelmeerraum ist der Hausrotschwanz ebenfalls überwiegend auf die Gebirgslagen beschränkt. Im Südwesten reicht das Brutgebiet bis zum Hohen Atlas, im östlichen Mittelmeerraum bis ins Libanongebirge. Erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts hat sich die Art in den Mittelgebirgsregionen und auch im Tiefland in Europa nach Norden hin ausgebreitet, während die Karpaten, die Alpen, das Zentralmassiv und die Pyrenäen wohl seit längerem besiedelt sind. Seit dieser Zeit hat der Hausrotschwanz ein Gebiet von schätzungsweise 1,6 Millionen Quadratkilometern neu erobert. Die Nordgrenze der Verbreitung reicht in Europa nun bis 65° nördlicher Breite, die Art brütet beispielsweise in Südengland, Südschweden, Lettland und seit 1966 auch im Südwesten Finnlands. Die Eroberung von Tieflandregionen hat in Europa auch in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts noch angehalten, Brutnachweise gibt es beispielsweise vereinzelt in den Küstengebieten Mittelfinnlands und im Wolgatiefland bei Kasan. Die Besiedlungsdichte ist allerdings in den Gebirgslagen deutlich höher als im Tiefland.", "section_level": 2}, {"title": "Wanderungen.", "content": "Die Hausrotschwänze der Westpaläarktis sind spät wandernde Kurzstreckenzieher und überwintern überwiegend im Mittelmeerraum bis an den Nordrand der Sahara und bis zur Sinai-Halbinsel. Die nördliche Grenze des regelmäßigen Überwinterungsgebiets entspricht grob der 7,5–10 °C Januarisotherme. Die Populationen der Südwestpaläarktis sind überwiegend Standvögel, können aber auch über relativ kurze Strecken aus den Bergregionen in die nahegelegenen Tiefländer abwandern. Stärker von den Brutgebieten getrennt sind die Überwinterungsareale der Hausrotschwänze Zentralasiens und des Westhimalayas. Diese überwintern von den Tiefebenen Nordwestindiens und Pakistans über den Südiran, die Arabische Halbinsel bis ins Hochland von Äthiopien und Somalia. Das Winterquartier der Populationen des östlichen Himalayas, Tibets und Westchinas reicht von Nordburma bis Südindien. Der Wegzug der mitteleuropäischen Hausrotschwänze beginnt im letzten Septemberdrittel, das Zugmaximum tritt Anfang bis Mitte Oktober auf, und der Zug klingt im November langsam aus. Vereinzelt werden mitteleuropäische Hausrotschwänze auch im Winter im Brutgebiet beobachtet, die Zahl der Beobachtungen scheint bislang aber unbedeutend. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass die milden Winter der letzten Jahre eine schrittweise Änderung des Wanderverhaltens zur Folge haben könnten. Der Heimzug nach Mitteleuropa beginnt schon ab Januar, die ersten Vögel treffen Ende Februar in den Brutgebieten ein. Mitte März ist der Heimzug am lebhaftesten, in Ost- und Nordeuropa treffen die letzten Heimkehrer erst Anfang Juni ein. Nicht selten schießt ein Teil der Vögel über das Ziel hinaus. Insbesondere Jungvögel wurden regelmäßig in Schottland oder sogar bis 69° nördlicher Breite in Norwegen beobachtet. Solche Zugwegprolongationen dürften ein wesentlicher Faktor bei der Arealausweitung des Hausrotschwanzes gewesen sein. Während die Reviertreue mehrjähriger Vögel sehr stark ist, kehren einjährige Hausrotschwänze praktisch nie an den Geburtsort zurück. Auch dieser erhebliche Dispersionsdrang dürfte bei der Neueroberung von Lebensräumen eine Rolle spielen. Einen Großteil ihres Weges legen Hausrotschwänze offenbar in für Singvögel typischem Breitfrontzug zurück, die Höhenzüge des Schweizer Jura haben allerdings eine deutliche Leitlinienwirkung. Die Frage nach den Anteilen von Tag- und Nachtzug ist nach wie vor umstritten. Einerseits zeigen Vögel in Gefangenschaft im Herbst sprunghaft ansteigende nächtliche Zugunruhe, andererseits weisen Fangergebnisse im Jura und an Alpenpässen überwiegend tagsüber gerichtete Fortbewegungen nach. Vermutet wird, dass in der frühen Phase des Zuges der Hausrotschwanz sich tagsüber in einer Art „Schleichzug“ fortbewegt, bei der er unterwegs relativ viel Zeit für das Jagen aufwendet. Wenn später weite Strecken zurückzulegen sind, zieht er hingegen nachts – wie andere insektivoren Zugvögel – mit anschließender Tagesrast in insektenreichen Gebieten.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Als einzige Vogelart der Westpaläarktis besiedelt der Hausrotschwanz alle Höhenstufen von Meereshöhe bis in die alpine, sporadisch sogar bis in die untere nivale Höhenstufe. Schon die Primärhabitate der Art umfassen eine breite Palette trockener bis feuchter Berg- und Felsregionen, zudem besiedelt der Hausrotschwanz inzwischen eine Vielzahl vom Menschen geschaffener Lebensräume. Allen Primärhabitaten gemeinsam ist der offene, weitgehend übersichtliche Charakter sowie das Fehlen höherer, dichter Vegetation. Diese Lebensräume weisen zumindest einzelne Felsen oder Blöcke auf, die als Brutplätze oder Warten wichtig sind. Die klimatischen und orografischen Rahmenbedingungen der Primärhabitate unterscheiden sich erheblich. Beispiele sind sanfte, spärlich bewachsene, mit Geröll bedeckte Berghänge und Kuppen in der Mongolei, steile Schluchten und Hänge mit angrenzenden Hochgebirgs-Halbwüsten in den Trockentälern des inneren Himalaya oder auch felsige Hochmatten und Blockhalden an Gletscherrändern in den Hochgebirgen Europas und Asiens. Brutnachweise gibt es in den Alpen bis am Gornergrat und im Himalaya bis etwa. Das Spektrum der vom Hausrotschwanz besiedelten Sekundärhabitate ist außerordentlich breit, der Zusammenhang zu den Primärhabitaten ist zwar nicht in allen Fällen offensichtlich, bei näherer Betrachtung aber erkennbar. Ein Schlüsselfaktor dieser Lebensräume ist die Existenz zumindest einzelner übersichtlicher, kurzrasiger oder vegetationsarmer Bereiche, die bevorzugt bejagt werden. Bei der Wahl der Neststandorte ist der Hausrotschwanz ausgesprochen flexibel und störungsunempfindlich. Es gibt Sekundärhabitate inner- und außerhalb menschlicher Siedlungen. Beispiele sind Kiesgruben, Steinbrüche, von Stützmauern durchzogene Weinberge und praktisch alle Typen von Wohn-, Gewerbe- und Industrieanlagen. In Europa dürften Siedlungen mittlerweile 90 Prozent des Gesamtbestands beherbergen. Offene, übersichtliche Habitate werden auch nach der Brutzeit und während des Zuges als Rastplätze bevorzugt. Siedlungsvögel nutzen im Spätsommer ebenso umliegendes Kulturland, insbesondere Ackerbrachen und abgeerntete Maisfelder. Besonders beliebte Rastplätze während des Zuges sind Flussufer, vor allem bei Schlechtwetter. Ried- und Schilfgebiete hingegen werden trotz ihres Nahrungsreichtums und des offenen bis halboffenen Charakters gemieden.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung und Nahrungserwerb.", "content": "Die Nahrung des Hausrotschwanzes besteht vor allem aus wirbellosen Kleintieren, aber auch pflanzliche Nahrung, insbesondere Beeren, spielt eine gewisse Rolle. Das Beutespektrum ist vielfältig, es umfasst mehr als 50 Insektenfamilien, verschiedene Spinnentiere – vor allem Webspinnen und Weberknechte – sowie verschiedene Arten weiterer vor allem bodenbewohnender Gliederfüßer und Schnecken. Die Größe der Beutetiere liegt hauptsächlich zwischen zwei und acht Millimetern. Daneben erbeutet der Hausrotschwanz gelegentlich auch Schmetterlingsraupen und Regenwürmer, die bis zu sieben Zentimeter lang sein können. Derartig große Beutetiere werden vor Verzehr oder Verfütterung gequetscht oder zerstückelt. Der Verdauungstrakt des Hausrotschwanzes zeigt Anpassungen an tierische Nahrung. Ob die Beeren eine besondere physiologische Bedeutung haben oder ein entsprechendes Angebot nur opportunistisch ausgenutzt wird, ist umstritten. Der Hausrotschwanz ist hauptsächlich ein Wartenjäger. Typisch ist dabei das Lauern auf am Boden befindliche Beutetiere von erhöhten Positionen, beispielsweise auf Steinen, Felsen, Pfosten oder Dächern, seltener Sträuchern oder Bäumen. Am häufigsten wird die Beute mit geradlinigen Sturzflügen erreicht, Richtungswechsel des fixierten Objekts kann der Hausrotschwanz kompensieren. Die Entfernung zur Beute liegt meist zwischen zwei und drei Metern, kann aber auch über zehn Meter betragen. Regelmäßig werden auch Fluginsekten erbeutet, der Luftraum ist aber von sekundärer Bedeutung. Auch den Rüttelflug setzt der Hausrotschwanz zum Nahrungserwerb ein und kann auch auf diese Weise Beutetiere an Felsen oder Gehölzen ablesen oder Beeren von Sträuchern pflücken. Alternativ zur Wartenjagd sucht der Hausrotschwanz auf vielfältige Weise direkt am Boden nach Nahrung. Hierfür ist er mit seinen langen Läufen und gleich langen Innen- und Außenzehen gut angepasst. Meist bewegt er sich dabei hüpfend, seltener laufend fort. Zusammenfassend zeigt der Hausrotschwanz beim Nahrungserwerb eine hohe Flexibilität und vielfach opportunistisches Verhalten bei kurzfristig verfügbarer Nahrung – beispielsweise wird die gute Sichtbarkeit von Insekten nach Neuschneefall im Gebirge ausgenutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Hausrotschwänze sind wenig soziale Vögel, auch außerhalb der Brutzeit sind sie bei der Nahrungssuche fast immer alleine. Nur während des Zuges bei Schlechtwetter oder bei lokalen Massierungen von Beute – beispielsweise an Flussufern – können kurzfristig lockere Verbände auftreten, aber selbst in solchen Fällen wird eine erhebliche Individualdistanz eingehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivität und Komfortverhalten.", "content": "In Mitteleuropa beginnen Hausrotschwänze von März bis Juni etwa eine, mitunter auch zwei Stunden vor Sonnenaufgang mit dem Gesang. Damit gehören sie mit den Amseln zu den frühesten morgendlichen Sängern, in den Alpen kann nur der Gesang des Steinschmätzers noch früher einsetzen. Besonders zu Beginn der Brutperiode kann der Hausrotschwanz mit kleinen Pausen bis in die späte Abenddämmerung ununterbrochen singen. Dabei gibt er bei gutem Wetter durchschnittlich mehr als 5000 Strophen von sich, die reine Gesangszeit liegt bei über sechs Stunden. Gelegentlich ist der Gesang auch nachts zu hören. Auch gibt es Berichte über Hausrotschwänze, die nachts an einer Straßenlaterne schwärmende Insekten fangen. Besonders während der Mauser sieht man die Vögel beim Sonnenbaden, seltener sind Wasserbäder und nur ausnahmsweise Staubbäder zu beobachten.", "section_level": 2}, {"title": "Territorialität und antagonistisches Verhalten.", "content": "Der Zeitraum der Reviergründung durch die Hausrotschwanz-Männchen erstreckt sich in Mitteleuropa über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen nach Ankunft im Brutgebiet. Wie bei anderen Singvogelarten kommen die jungen Männchen später im Brutgebiet an und haben damit bei der Revierauswahl bereits einen Nachteil. Das Angebot an auffälligen Singwarten dürfte bei der Wahl des Reviers ein mindestens ebenso wichtiges Kriterium darstellen wie das Nistplatzangebot. Der Hausrotschwanz ist unter den Singvogelarten bei der Auswahl der Singwarten am selektivsten und bevorzugt die exponiertesten Plätze, typisch sind im Primärhabitat die höchsten verfügbaren Felsen oder im Sekundärhabitat die Giebelspitzen. Baumkronen werden auch genutzt, wenn auch äußerst selten. Diese Präferenz äußerst auffälliger, hoher Warten ist für einen vorwiegend am Boden nach Nahrung suchenden Vogel ungewöhnlich. Für die Reviergröße in Sekundärhabitaten liegen die Angaben in der Literatur zwischen 0,35 und 7 Hektar. In einigermaßen geeigneten Lebensräumen dürften die Reviere aber kaum größer als 2 Hektar sein, die mittlere Größe liegt deutlich darunter. Für die Primärhabitate fehlen verlässliche Angaben, es ist jedoch davon auszugehen, dass die Reviere oft weit auseinander liegen und es weniger feste Reviergrenzen gibt. Auf Konkurrenten im Randbereich der Reviere und auf Eindringlinge reagieren revierhaltende Hausrotschwänze deutlich und unmittelbar. Das Spektrum der Reaktionen reicht von Gesangsduellen über vorsichtige, schleichende Annäherung mit Drohgebärden bis zu aggressiven, überfallartigen Attacken. Gegenüber artfremden Mitbenutzern des Reviers hingegen zeigen sich Hausrotschwänze wenig aggressiv, selbst der verwandte Gartenrotschwanz wird meist geduldet. Vom größeren Steinschmätzer wird der Hausrotschwanz viel häufiger attackiert als umgekehrt. Wie Weibchen gefärbte einjährige Hausrotschwanz-Männchen („Hemmungskleid“), die in ein Revier eines älteren Männchens eindringen, scheinen von den Revierinhabern genauso heftig attackiert zu werden, wie Eindringlinge im Adultkleid. Dies steht im Widerspruch zur „female mimicry“-Hypothese. Dieses von Sievert Rohwer und seinen Mitarbeitern 1980 veröffentlichte Erklärungsmodell über den adaptiven Wert schlichter Jugendkleider unterstellt, dass wie Weibchen gefärbte geschlechtsreife junge Männchen die überlegenen Älteren über ihren Status täuschen könnten und dadurch im Vorteil wären. Gegen diese These spricht auch, dass einjährige Männchen im „Hemmungskleid“ minderwertigere Reviere halten als die gleichaltrigen Männchen im „Fortschrittskleid“ und – vermutlich als Folge davon – auch seltener verpaart sind. Auffällig beim Hausrotschwanz ist der Herbstgesang, der in Mitteleuropa nach der Mauser im September und Oktober zu hören ist. Er wird fast ausschließlich von adulten Männchen vorgetragen und bereitet bereits die Reviergründung der folgenden Brutsaison vor.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Hausrotschwänze werden am Ende des ersten Lebensjahres geschlechtsreif, dies gilt auch für die wie Weibchen gefärbten Einjährigen im „Hemmungskleid“. Vertreter der Art führen vorwiegend eine monogame Saisonehe. Reviertreue und individuelle Präferenzen für bestimmte Reviere können aber auch dazu führen, dass die Partner eines Jahres im folgenden Jahr wieder gemeinsam Junge aufziehen. Polygynie wurde mehrfach nachgewiesen, einjährigen Männchen gelingt es dabei nur unter äußerst günstigen Bedingungen, zwei Weibchen zu erobern. In weiten Teilen seines süd- und mitteleuropäischen Areals gelingen dem Hausrotschwanz zwei, seltener auch drei Jahresbruten. Infolge der asynchronen Ankunft im Brutgebiet besteht eine zeitliche Überschneidung der Erst- und Zweitbruten auch innerhalb einzelner Populationen. Die Häufigkeit der Zweitbruten variiert nach Höhenlage und Breitengrad. Zudem schaffen mehrjährige Männchen signifikant häufiger eine zweite Brut als Einjährige.", "section_level": 1}, {"title": "Balz und Paarbildung.", "content": "Die Weibchen, die in Mitteleuropa einige Tage bis zwei Wochen später als die Männchen im Brutgebiet eintreffen, entscheiden sich offenbar nicht sofort für einen Partner, sondern streunen mehrere Tage herum. Möglicherweise sammeln sie Informationen über Revierqualitäten und den Status potentieller Partner. In der frühen Paarbildungsphase sind ausgedehnte Verfolgungsjagden die auffälligste Verhaltensweise. In den Hetzpausen kommt es zu ritualisierten Imponier- und Balzgesten, in denen mehrjährige Männchen ihren Flügelspiegel zur Geltung bringen. Auch gemeinsame Inspektionen potentieller Nistplätze sind Vorbereitungen auf das Brutgeschehen. Zu Beginn der Partnerbeziehungen werden Kopulationen durch längere Aufforderungs- und Imponiergesten eingeleitet, später in der Saison fordert das Weibchen kurz durch geduckte Körperhaltung und Flügelzittern zur Begattung auf. Die nur wenige Sekunden dauernden Kopulationen finden häufig an exponierten Stellen statt, beispielsweise auf Dachfirsten.", "section_level": 2}, {"title": "Neststandort und Nest.", "content": "Der Hausrotschwanz ist vorwiegend Nischen-, seltener auch Halbhöhlenbrüter. Im Primärhabitat dienen wie bei anderen Vögeln des Hochgebirges Felsspalten und -nischen als Neststandort. Im Siedlungsgebiet zeigt die Art eine erstaunliche Flexibilität bei der Nutzung von Niststandorten, zudem erweisen sich die Vögel als unempfindlich gegenüber Störungen, Lärm und Gestank. In der Literatur finden sich ausführliche Aufstellungen extremer Niststandorte – beispielsweise das Gestänge eines Generators, der täglich 10 bis 12 Stunden in Betrieb war und dessen Standort während der Jungenaufzucht wiederholt wechselte. Selbst bei den meisten Extremstandorten ist aber eine Vorliebe für etwas dämmrige, gut geschützte, überdachte oder abgedeckte Plätze erkennbar. Künstliche Nisthilfen werden gelegentlich angenommen, aber nicht bevorzugt. Sowohl die Wahl des Nistplatzes als auch der Bau des Nests erfolgt fast ausschließlich durch das Weibchen. Nistmaterial wird meist im näheren Umkreis gesammelt. Dabei verstehen es die Weibchen, Größe und Umfang des Nests an die Gegebenheiten anzupassen, um die bestmögliche Wärmeisolation und Abschirmung zu erreichen. Das Nest ist ein recht voluminöser, solider Napf mit einer vergleichsweise tiefen Mulde. Unterbau, Außenrahmen und Mittelteil bestehen vor allem aus längeren, trockenen Halmen, daneben wird häufiger auch Moos verwendet, seltener kleinere Wurzelbestandteile, Flechten, Federn oder Papier. Für die Innenauspolsterung verwenden die Weibchen hauptsächlich Tierhaare und Federn, seltener Glaswolle oder Watte. Für die Zweitbrut wird meist ein neues Nest gebaut, andererseits werden mitunter schon für die Erstbrut vorjährige Nester wieder verwendet. Es gibt auch drei Jahresbruten, in Sachsen-Anhalt trifft dies im mehrjährigen Mittel bei 10 % der Brutpaare zu.", "section_level": 2}, {"title": "Gelege und Brut.", "content": "Die spitzovalen Eier sind reinweiß, nur selten zart hellblau angehaucht. Im Mittel messen sie ungefähr 20 × 15 Millimeter und wiegen etwas über zwei Gramm. Wie bei den meisten Singvögeln findet die Eiablage vorwiegend in den frühen Morgenstunden statt, jeweils mit einem Tag Abstand. Das durchschnittliche Vollgelege enthält fünf Eier. Die Gelegegröße zeigt in Europa nur geringe saisonale, geografische und höhenabhängige Variation. Am zweithäufigsten sind Vierergelege, Sechsergelege sind seltener, aber noch normal. Das Weibchen beginnt nach der Ablage des letzten Eies oder in der vorausgehenden Nacht mit der Bebrütung. Die Brutdauer beträgt in Mitteleuropa 12 bis 17, im Mittel 14 Tage. Eine Brutbeteiligung des Männchens kommt nur in Ausnahmefällen in vernachlässigbarem Umfang vor.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Jungen.", "content": "Die Jungvögel schlüpfen weitgehend synchron, oft innerhalb weniger Stunden. Die Eischalen werden unmittelbar nach dem Schlupf ausgetragen, der Kot wird in den ersten Tagen gefressen und die Nestlinge werden vom Weibchen gehudert. Später werden die Kotballen der Jungen in erheblicher Entfernung vom Nest abgelegt, dieser beträchtliche energetische Aufwand wird als Abwehrstrategie gegen Nesträuber gedeutet. Die Nestlingszeit dauert zwischen 12 und 19 Tagen, im Regelfall verbleiben die Jungvögel 15 bis 17 Tage im Nest. Frisch geschlüpfte Junge wiegen ungefähr 1,5 Gramm und können das Geburtsgewicht in etwa 10 Tagen verzehnfachen. Ab dem elften Lebenstag sind junge Hausrotschwänze weitgehend befiedert. Beide Geschlechter beteiligen sich an der Fütterung, Weibchen füttern regelmäßiger und etwas häufiger als Männchen, letztere übergeben einen Teil der Beute an das Weibchen und bringen größere Beutestücke zum Nest. Beide Elternteile betreuen die Jungen auch nach dem Ausfliegen, meist etwa 10 Tage, in Ausnahmefällen auch bis zu drei Wochen. In Erwartung des Futters sitzen die Flügglinge häufig exponiert in Bodennähe, beispielsweise auf Zäunen – und werden dabei nicht selten von Katzen erbeutet. Die Stummelschwänze der Jungvögel brauchen nach dem Ausfliegen zwei bis drei Wochen, bis sie die den Altvögeln entsprechende Länge erreicht haben.", "section_level": 2}, {"title": "Verlustursachen und Lebenserwartung.", "content": "Die Ei- und Nestlingsverluste sind vergleichsweise gering, da die Nester meist gut geschützt und für Nestfeinde schwer erreichbar sind. Unter normalen Umständen schlüpfen aus 85 bis 90 Prozent der Eier Junge, und 90 bis 95 Prozent der geschlüpften Jungvögel fliegen aus. Totalverluste besonders exponierter Nester wirken sich spürbar auf die Verlustrate aus, im Siedlungsbereich ist mehr als ein Drittel dieser Fälle auf menschliche Störungen zurückzuführen. In Berglagen können Kälteeinbrüche die Nestlingssterblichkeit drastisch erhöhen. Zu weiteren Verlusten kommt es durch Ektoparasiten und durch den Kuckuck, der regelmäßig – vor allem im Alpenraum – seine Eier in Nester des Hausrotschwanzes legt. Die bedeutendsten Prädatoren für die Altvögel sind der Sperber und mit einigem Abstand die Schleiereule. Auffällig ist, dass Hausrotschwänze im Gegensatz zu anderen Vögeln wie Amseln, Haussperlingen oder Buchfinken im Siedlungsgebiet selten dem Straßenverkehr zum Opfer fallen. Möglicherweise hängt dies mit der Wendigkeit und Reaktionsfähigkeit auf bewegte Objekte zusammen, die für den Hausrotschwanz als Wartenjäger wichtig sind. Für die Altersstruktur von Hausrotschwanz-Populationen ergeben Beobachtungsdaten und Hochrechnungen übereinstimmend, dass ungefähr die Hälfte der geschlechtsaktiven Vögel einjährig ist. Weitere 40 Prozent sind zwischen einem und drei Jahre alt, nur etwa 3 Prozent sind fünf Jahre und älter. Das bisher bekannte Höchstalter eines freilebenden Hausrotschwanzes beträgt zehn Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Bestandsentwicklung.", "content": "Der weltweiten Bestand der Art wurde für 2012 grob auf 32 bis 58 Millionen geschlechtsreife Individuen geschätzt. Kurzfristige, vor allem witterungsbedingte Schwankungen, sind unbedeutend. In Europa haben die Bestände, trotz zeitweiliger lokaler Bestandsrückgänge – vor allem in Frankreich und England, gegen Ende des 20. Jahrhunderts deutlich zugenommen, in den letzten 10 Jahren sind sie stabil. Insofern wird die Art nicht als gefährdet eingestuft. Im Tiefland und im Siedlungsgebiet Mitteleuropas war der Hausrotschwanz Mitte des 19. Jahrhunderts noch weit seltener als der Gartenrotschwanz, das auch heute noch gültige umgekehrte Verhältnis wurde erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts dokumentiert. Auffällig waren die Bestandszunahmen am Ende des Zweiten Weltkriegs in vielen der zerstörten Städte. Die vorübergehenden Bestandseinbußen nach Beseitigung der Trümmerlandschaft konnte der Hausrotschwanz in der Folgezeit wegen der Ausdehnung der überbauten Flächen und der Siedlungsbereiche weitgehend kompensieren.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwandtschaftsbeziehungen der Rotschwänze.", "content": "Die Rotschwänze wurden mit der Unterfamilie der Schmätzer traditionell der Familie der Drosseln (Turdidae) zugerechnet. Sowohl die Befunde der DNA-Hybridisierung als auch jüngere Ergebnisse der Sequenzierung des mitochondrialen Cytochrome-b-Gens legen allerdings nahe, dass die Schmätzer und damit auch die Rotschwänze näher mit den Fliegenschnäppern (Muscicapidae) als mit den Drosseln verwandt sind. Innerhalb der Rotschwänze dürfte der tibetische Feldrotschwanz der nächste Verwandte des Hausrotschwanzes sein. Diese Art stimmt mit dem Hausrotschwanz nicht nur im Färbungsmuster weitgehend überein – zumindest mit dessen „ursprünglicheren“ östlichen Rassen. Der Feldrotschwanz hat zudem, als einzige weitere Rotschwanzart, wie der Hausrotschwanz eine verzögerte Gefiederreifung. Laut im Jahr 2006 durchgeführten molekulargenetischen Untersuchungen gehört der Gartenrotschwanz nicht zu den am nächsten mit dem Hausrotschwanz verwandten Rotschwanzarten, obwohl es in der Kontaktzone nicht selten zu fertilen Hybriden kommt. Es wird vermutet, dass Haus- und Gartenrotschwanz erst durch die neuzeitliche Arealausweitung des Hausrotschwanzes wieder in Kontakt kamen und es so trotz fehlender reproduktiver Isolation hier zur Artaufspaltung kommen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Unterarten.", "content": "Die insgesamt fünf bis sieben anerkannten Unterarten unterscheiden sich hauptsächlich in der Gefiederfärbung der adulten Männchen. Entsprechend morphologischen und molekulargenetischen Befunden werden diese Unterarten in drei Unterartgruppen eingeteilt: \"gibraltariensis\"-Gruppe Die westlichen Rassen weisen eine graue bis hellgraue Bauchfärbung und einen deutlichen Flügelspiegel auf. Die Aufspaltung dieser Gruppe in die zwei Unterarten erfolgte vermutlich während der letzten Eiszeit. \"ochruros\"-Gruppe Das Aussehen der Populationen in Kleinasien und dem Nahen Osten wandelt sich fließend von Westen, wo die Männchen oberseitig mehr rußschwarz sind und den \"gibraltariensis\"-Formen ähneln, nach Osten, wo die Vögel oberseitig eher aschgrau und unterseitig zunehmend rotbraun sind und bereits Ähnlichkeiten mit den ostasiatischen Formen zeigen. \"phoenicuroides\"-Gruppe Die Rassen des östlichen Verbreitungsgebiets, die als die ursprünglichen Formen der Art angesehen werden, erinnern mit ihren rotbraun gefärbten Bäuchen und Achselfedern recht stark an Gartenrotschwänze.", "section_level": 2}, {"title": "Hausrotschwanz und Mensch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Benennung.", "content": "Wie im Deutschen \"(Rotschwänze)\" bezieht sich die Gattungsbezeichnung in vielen Sprachen auf den rötlichen Schwanz der Vögel. Gleiches gilt für die wissenschaftliche Bezeichnung \"Phoenicurus,\" die griechischen Ursprungs ist ( und \"oura\" ‚Schwanz‘). Das Artepitheton verbindet die Endung \"-uros\" mit dem griechischen Adjektiv \"ōchros\", das ‚blass‘ bedeutet und ihn vom Gartenrotschwanz (\"Phoenicurus phoenicurus\") abhebt, der einen leuchtenderen Schwanz besitzt. Im Deutschen wird der Hausrotschwanz auch \"Hausrötel\" genannt, daneben haben sich in den etwas mehr als 200 Jahren, die die Art nun in der Nähe des Menschen brütet, einige Namen eingebürgert, die oft nur lokale Bedeutung haben. Dabei wird vielfach nicht zwischen Haus- und Gartenrotschwanz unterschieden. Umgangssprachlich werden beide Arten einfach als \"Rotschwänzchen\" bezeichnet, oder vor allem in der Schweiz auch als \"Rotzigeli\", was das gleiche bedeutet. Insbesondere in Tirol und Bayern gibt es in einigen Abwandlungen die Bezeichnung \"Brantele,\" was auf den großen Schwarzanteil des Gefieders zurückzuführen ist, der mit Ruß oder Kohle in Verbindung gebracht wird. Eine weitere ähnlich motivierte Bezeichnung ist \"Zagelmönch\", was so viel bedeutet wie ‚Mönch mit Schwanz‘. Die etwas derben Bezeichnungen \"Wackelarsch\" oder \"Schwappelarsch\" sind auf das Schwanzzittern zurückzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Volksglaube.", "content": "Die Nähe zum Menschen hat der Art auch eine gewisse Bedeutung im Volksglauben eingebracht. Im Schweizer Kanton Bern gilt der Hausrotschwanz als Glücksbringer, andernorts soll er ein Haus vor Feuer schützen – in manchen Gegenden gilt aber auch das genaue Gegenteil. In ländlichen Gebieten hat man dem Hausrotschwanz zudem unterstellt, seine Anwesenheit stünde im Zusammenhang damit, dass Kühe rote Milch gäben. Den wahren Grund kannte man damals nicht – nämlich dass die Milch infolge entzündeter und blutender Milchdrüsen (Mastitis) rötlich wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Hausrotschwanz (\"Phoenicurus ochruros\") ist eine Singvogelart aus der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae). Er ist etwas kleiner als der Haussperling und vor allem an seinem rostorangen Schwanz und dem ansonsten dunklen Gefieder zu erkennen.", "tgt_summary": "赭红尾鸲(学名:)为鹟科红尾鸲属的鸟类。分布于巴基斯坦、阿富汗、伊朗、叙利亚、黎巴嫩、高加索、吉尔吉斯、塔吉克斯坦、印度、缅甸、伊拉克、阿拉伯、苏丹、非洲、地中海群岛以及中国大陆的新疆、昆仑山、祁连山、内蒙古、宁夏、甘肃、青海、山西、陕西、四川、贵州、云南、西藏、河北、山东、海南等地,一般栖息于海拔3000米以上的灌丛、坡地多石的草甸草原、山地针叶林下层的乱草堆以及或河谷、河漫滩灌丛间。该物种的模式产地在伊朗北部Gilan。", "id": 2434977} {"src_title": "Curaçao (Likör)", "tgt_title": "庫拉索酒", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem die Spanier die Insel 1499 entdeckt hatten, versuchten sie dort ab 1527 Orangen anzubauen; allerdings vertrugen die Bäume die dortigen Boden- und Wetterverhältnisse nicht, ihre Früchte waren ungenießbar. Als daraufhin die Plantagen aufgegeben wurden, verwilderten die Orangenbäume, so dass eine eigene Bitterorangen-Unterart entstand. Diese sogenannten „Curaçao-Früchte“ sind eine eigene Unterart der Pomeranze (\"Citrus aurantium currassuviensis\"). Im Laufe der Zeit (genaue Daten sind nicht bekannt) fand man heraus, dass die getrockneten Schalen ätherische Öle mit einem besonders intensiven Aroma enthalten, die sich unter anderem zur Herstellung von Spirituosen mit Orangengeschmack eignen. Im 19. Jahrhundert fanden solche Liköre großen Anklang in Frankreich: 1834 kam der \"Combier Triple Sec\", nach 1875 Cointreau und 1880 Grand Marnier auf den Markt. Dabei handelte es sich noch nicht um den mit Cognac hergestellten, heute bekannteren „Cordon Rouge“, sondern um einen Triple Sec auf Basis von Neutralalkohol. Auf der Insel selbst begann eine größere Produktion dagegen erst 1896 mit dem noch heute hergestellten \"Curaçao of Curaçao\" aus der Destillerie der Familie Senior.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Traditionell werden die getrockneten Schalen von normalen Orangen, Bitterorangen oder echten Laraha (auf der Insel Curaçao wachsende Pomeranzen) in Neutralalkohol eingelegt, der die Aromen herauslöst. Zusätzlich werden zur Aromatisierung auch Schalen weiterer Zitrusfrüchte, Gewürze und Aromen verwendet, so dass sich Curaçao-Liköre verschiedener Hersteller im Geschmack zum Teil sehr deutlich voneinander unterscheiden. Dabei ist auch der Zusatz von Aromastoffen zulässig. Das entstandene Mazerat wird schließlich mit Alkohol, Zucker und Wasser vermischt abgefüllt. Für Liköre schreibt die EU-Spirituosenverordnung einen Mindest-Zuckergehalt von 100 g pro Liter vor, er liegt aber bei Orangenlikören in der Regel bei mehr als 250 g pro Liter. Der Alkoholgehalt muss, wie bei allen Spirituosen, mindestens 15 % vol. betragen. Curaçaos enthalten in der Regel mindestens 20 Volumenprozent Alkohol. Orangenliköre mit 30 Prozent oder mehr werden oft als „Triple Sec“ (nach einer alten Marke für Orangenlikör; Französisch wörtlich „dreifach trocken“) oder „triple orange“ bezeichnet. Auch weitere Zusätze wie „dry orange“ oder „red orange“ weisen lediglich auf den Geschmack oder die Farbe einzelner Produkte hin, stellen aber keine anerkannten Gattungsbegriffe oder Qualitätsstufen dar.", "section_level": 1}, {"title": "Sorten, Farben und Marken.", "content": "Die meisten großen Likörhersteller wie Bols, Marie Brizard, De Kuyper oder Giffard haben sowohl Curaçao- als auch Triple-Sec-Liköre im Angebot, oft in verschiedenen Farben und Ausführungen. Zu den Triple Secs gehören die bekannten Marken Cointreau (wobei der Likör inzwischen nicht mehr als Triple Sec ausgezeichnet ist), Grand Marnier Triple Sec (in der Variante „cordon jaune“) und der 2013 mit dem Mixology Bar Award „Spirituose des Jahres“ ausgezeichnete \"Pierre Ferrand Dry Curaçao\". Darüber hinaus gibt es unzählige Handelsmarken. Bunt gefärbte Curaçaos wurden in einer Zeit auf den Markt gebracht, als klassische Cocktails kaum noch gefragt waren und bei vielen Kunden mehr Möglichkeiten zur farblichen Gestaltung von Cocktails einen höheren Stellenwert hatten als deren geschmackliche Güte. Bekannt ist neben rotem und grünem vor allem der blaue Curaçao, der zum Beispiel mit Brillantblau FCF (E 133) oder Patentblau V (E 131) intensiv blau gefärbt ist. Er ermöglichte es erstmals, Cocktails eine blaue Farbe zu verleihen, da es sonst keine blaue Zutat gab. Heute stehen mit Blue Curaçao gefärbte Cocktails sinnbildlich für die Trinkkultur der 1980er Jahre; ein bekanntes Beispiel ist der von Charles Schumann 1978 kreierte Swimming Pool. Um den Erfolg des Curaçaos auch für alkoholfreie Mixgetränke nutzen zu können, wurde der Geschmack bald auch für die Herstellung von Curaçao-Sirups adaptiert. Allerdings sind hier die blau gefärbten Varianten weitaus erfolgreicher als die klaren.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Curaçao- und Triple-Sec-Liköre finden überwiegend als Zutat für Mixgetränke Verwendung, wobei insbesondere einige Triple Secs auch pur genossen werden. Bekannte Cocktails mit Curaçao- oder Triple-Sec-Likören sind Margarita, Mai Tai, Sidecar, Cosmopolitan, Golden Dream, Brandy Crusta, Between the Sheets und White Lady, teilweise wird auch der B52 mit Orangenlikör zubereitet. Blue Curaçao wird oft mit Orangensaft vermischt als Longdrink „Grüne Wiese“, „Grüne Witwe“, „Grüner Frosch“ oder „Grüner Engel“ angeboten, mit Sekt aufgegossen oder in der Colada-Variante Swimming Pool verwendet. Außerdem ist es neben Zitronensaft Hauptbestandteil des baden-württembergischen Traditionsgetränks \"Schüttler\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Curaçao [] und teilweise als Triple Sec werden Liköre mit Orangengeschmack bezeichnet, die nach der vor Venezuela liegenden niederländischen Insel Curaçao benannt sind.", "tgt_summary": "库拉索酒(,),一种利口酒,采用库拉索群岛产的一种柑橘属果实,Laraha浸泡而成。", "id": 3038761} {"src_title": "Rockabilly", "tgt_title": "洛卡比里", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Im Zentrum der Entwicklung des Rockabilly stand das kleine Label Sun Records in Memphis, Tennessee. Gründer Sam Phillips war ein Bluegrassmusiker mit Affinität zum Rhythm & Blues, damals „Race Music“ genannt, der Musik der schwarzen Unterschicht. Eines der Zentren dieser Musik lag damals direkt in Memphis, nämlich in der berüchtigten Beale Street, wo neben den heißesten schwarzen Bluesclubs auch Prostitution, Glücksspiel und Karnevalsumzüge mit Voodooelementen zuhause waren. Phillips hatte sich schon Anfang der 1950er Jahre einen Namen in der R&B-Szene gemacht, indem er Big Joe Turner produzierte und auf diese Weise mithalf, den \"Beale-Street-Blues\" aus der Taufe zu heben und die schwarze Musik einem breiten, weißen Publikum zugänglich zu machen. Sein Label hatte sowohl weiße als auch schwarze Musiker unter Vertrag, was Anfang der 1950er Jahre äußerst ungewöhnlich war, denn damals herrschte im gesamten Süden eine derart restriktive Rassentrennung, dass man von zwei parallelen, fast hermetisch geschlossenen Musikwelten sprechen kann, die jeweils ihre eigenen Clubs, Labels, Plattenläden und Radiostationen unterhielten. In der weißen Mittelschicht brodelte schon seit Ende der 1940er Jahre eine Jugend-Protestkultur, die sich zunächst über „weiche Drogen“ und über die Literatur der Beat Generation definierte. Auch Bücher wie das 1951 erschienene \"Der Fänger im Roggen\" erlangten Kultstatus bei den Jugendlichen, weil sie erstmals ein speziell jugendliches Lebensgefühl beschrieben, in dem die gängige Moral als eng und störend empfunden wurde. Eine einheitliche Jugendmusik fehlte jedoch zunächst noch. Die Anhänger der Beat-Literatur bevorzugten den Bebop-Jazz, ansonsten war das heimliche Hören der schwarzen Radiostationen, deren Ghettomusik sexuell eindeutige Themen transportierte, ein weit verbreiteter Akt der Rebellion gegen die Eltern. Vor allem bei den Jugendlichen sah Sam Phillips eine Marktlücke für seine Idee einer neuen, schwarz-weißen Popmusik. Der junge Elvis Presley, ab 1954 bei Sun, diente ihm dabei neben anderen als Verbindungselement beider Musikhemisphären, denn er hatte einen guten Schuss Gospel und Rhythm & Blues in der Stimme. Mitte der 1940er Jahre entwickelte sich der Hillbilly Boogie, eine schon an den frühen Rockabilly erinnernde Variante der Country-Musik. Einer der ersten Hillbilly-Boogie-Titel war der \"Birmingham Bounce\" von Hardrock Gunter. Diese rhythmisch schnellere Variante der Country-Musik wurde noch mit den typischen Instrumenten Fiddle, Pedal Steel Guitar, Gitarre und Kontrabass gespielt, jedoch weichen die Texte schon weitestgehend von den sonst inhaltlich anspruchsvolleren Lyriken des Country ab, so verwendete man schon Ausdrücke wie „rock“ und „roll“; Ausdrücke, die zu dieser Zeit nur in der Umgangssprache der Afroamerikaner verwendet wurden. Einige namhafte Country-Musiker der späten 1940er Jahre sowie unbekannte Musiker schlossen sich dem Hillbilly Boogie an, unter anderem Tennessee Ernie Ford, The Delmore Brothers, The Carlisles, Merle Travis, Roy Hall und Red Foley.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg.", "content": "Musikhistoriker bezeichnen oftmals Bill Haleys Cover des R&B-Hits \"Rock the Joint\" aus dem Jahre 1952 als ersten Rockabilly-Song auf Schallplatte. Bei dieser Aufnahme konnte man erstmals Marshall Lytles Slap-Back-Technik am Bass der Saddlemen hören. Neben dem Slap-Bass, der E-Gitarre und der Akustikgitarre wurde Haley aber auch von einem Klavier und einer Steel Guitar begleitet. Craig Morrison, Autor des Buches \"Go Cat Go!\", bezeichnet Haley und seine Saddlemen als eine „kleine Western-Swing-Formation, die R&B-Stücke spielte“. Des Weiteren sagt er aber auch, \"Rock the Joint\" würde sich in Richtung Rockabilly bewegen („Certainly ‘Rock the Joint’ does point towards Rockabilly“). Zudem wird Eddie Zacks \"I’m Gonna Roll and Rock\" ebenfalls als erster Rockabilly-Song gewertet. Wegen der Existenz dieser beiden Titel gehen die Meinungen über den ersten Rockabilly-Song auf Schallplatte bei Musikhistorikern auseinander. Als erster Sun-Rockabilly-Titel der Geschichte gilt die 1954 eingespielte Aufnahme \"That’s All Right\" des 19-jährigen Elvis Presley zusammen mit Scotty Moore (Gitarre) und Bill Black (Bass), der aus dem Mitschnitt einer Pausenspielerei entstand. Bei der bläser- und schlagzeugfreien Sparbesetzung handelt es sich um eine typische weiße Country-Besetzung, die auf das konservative Reglement der Grand Ole Opry in Nashville zurückgeht, der wichtigsten Country-Show der USA. In bewusster Abgrenzung zum damaligen Boom der Swing- und Bigbandmusik wollte man hier die Musik pflegen, wie sie die Altvorderen der Country-Musik vorgemacht hatten, etwa die Carter Family. Dementsprechend waren Schlagzeuge und Bläser auf der Bühne der Opry bis Mitte der 1950er Jahre nicht zugelassen. Um mit der Opry-kompatiblen Sparbesetzung trotzdem einen mitreißenden Rhythmus zu erzeugen, trat der Kontrabass an die Stelle des Perkussionsinstruments. Bill Black spielte in der Slap-Technik, eine im Dixieland Jazz entwickelte Spielweise, bei der die Saiten aufs Griffbrett klatschen. Außerdem kompensierte ein Bandecho das fehlende Schlagzeug und erzeugte einen charakteristischen, im Takt „blubbernden“ Groove. Dieser Echo-Groove kennzeichnet vor allem den Sun-Sound, aber er wurde auch von anderen Rockabilly-Interpreten eingesetzt, etwa von Gene Vincent, der damit seine Stimme unterstützte. Die Leadgitarre spielte sparsam gepickte, hohe Noten auf der zweiten Zählzeit des Taktes, sowie Boogielicks auf den Basssaiten. Gesungen wurde häufig in einem nervösen „Schluckauf-Stil“, manchmal countryhaft-nasal (Carl Perkins, Charlie Feathers), manchmal mit schwarzem Swing wie Charlie Rich oder sogar mit gospelhaften, schwarzen Verzierungen wie Elvis Presley. Nach der Frühphase des Rockabilly hielt dann das Schlagzeug Einzug in die Musik, vielfach auch das Klavier mit shuffleartigen Riffs in der linken Hand, nach Art des New Orleans Rhythm & Blues. Die bevorzugten Leadgitarren waren Archtopmodelle von Gibson oder Gretsch, später dann auch Massivholz-Gitarren wie die Fender Telecaster oder die Gibson Les Paul. Auch wenn die Titel von Presley, Moore und Black erstaunliche Verkaufserfolge in Memphis und Umgebung erzielten, seitdem sie im örtlichen Radio gespielt wurden, war es wohl eher auf die spektakulären Liveauftritte zurückzuführen, dass diese neue Musik schnell zum Gesprächsthema wurde und die Rechnung von Sam Phillips aufging. Die drei Musiker nannten sich bald The Bluemoon Boys und tourten ab 1954 allein oder zusammen mit anderen Sun-Musikern wie Carl Perkins und Johnny Cash durch den gesamten Süden der USA, wo sie vor allem wegen der wilden Bühnenshow von Bill Black und Presley Aufruhr, Hysterie und Empörung auslösten. Die umstrittenen Auftritte entzündeten ein regelrechtes Sun-Sound-Fieber. Überall, wo die Sun-Leute gastierten, taten sich wenig später Interpreten hervor, die zum Teil sehr eng am Vorbild liegende Kopien des Sun-Sounds lieferten. Ein Beispiel hierfür ist Charles Hardin Holley, ein junger Country-Musiker aus Lubbock in Texas, der 1956 in seinem Heimatort einen Auftritt von Presley sah und sich sofort eine elektrische Gitarre kaufte, um auf den neuen Stil umzuschwenken und unter dem Namen Buddy Holly Geschichte zu schreiben. Eddie Cochran ist hier ebenfalls zu nennen, und Gene Vincent, der einen eigenständigen, deutlich aggressiveren, urbaneren Rockabillystil entwickelte, in dem sogar manchmal Doo-Wop-Elemente anklangen. Gene Vincents Gitarrist Cliff Gallup war außerdem stark vom virtuosen Jazz-Pop Gitarristen Les Paul beeinflusst und baute überraschende Harmoniewechsel sowie technisch anspruchsvolle Licks in seine Soli ein. Trotzdem gelang es dem Rockabilly nur selten, überregionale Hits hervorzubringen. Die provinzielle Note war zu stark, der Südstaatenakzent vieler Sänger unüberhörbar. Nach etwa drei Jahren verebbte der Rockabillyboom wieder, und die meisten Interpreten wandten sich der traditionellen Country-Musik zu. Wenigen gelang es wie Elvis Presley, das Lokalkolorit abzulegen und mit einem angepassten Mainstream-Rock’n’Roll landes- oder gar weltweiten Erfolg zu verbuchen. Bereits 1956, auf dem Höhepunkt des Rockabillybooms, wechselte Presley von Sun zum Plattengiganten RCA Victor. Dieser Wechsel markiert die Abwendung vom Rockabilly, wenngleich Presleys erste RCA-Sessions, zunächst noch mit der alten Band eingespielt, noch eindeutig dem Rockabilly zuzurechnen sind. Einen guten Vergleich zwischen gemütlich-ländlichem Rockabilly und Mainstream-Rock’n’Roll bietet Carl Perkins’ Originalversion von \"Blue Suede Shoes\" gefolgt von Presleys Coverversion desselben Songs.", "section_level": 2}, {"title": "Rockabilly in der Gegenwart.", "content": "Vor allem in Europa und Japan hat sich eine eigenständige Rockabilly-Gemeinde mit Foren, Festivals und Zeitschriften entwickelt. In England findet seit 1988 das \"Hemsby Rock’n’Roll Weekend\" statt, bei dem gleichermaßen neue und originale Musiker auftreten. In der Vergangenheit gab und gibt es weitere Veranstaltungen internationalen Formats, wie z. B. zwischen 1985 und 2004 in München das International Rock ’n’ Roll / Rockabilly Meeting, in England den \"Rockabilly Rave\" und die \"Rockabilly Reunion\". Auch in den USA findet sich eine aktive Rockabilly-Szene. In Tennessee hat die \"Rockabilly Hall of Fame\" ihren Sitz, die Feste, Internetaktionen und ähnliches organisiert. Sie steht in Konkurrenz zur weniger populären \"International Rockabilly Hall of Fame\" aus Jackson, Tennessee. In Green Bay und Las Vegas finden jährlich die weltgrößten Rockabilly-Festivals statt. Innerhalb der Country-Szene spielte Rockabilly eine bedeutende Rolle als Stilelement oder als eigenständige Richtung, z. B. in der Musik der Bands BR5-49, The Derailers oder Asleep at the Wheel.", "section_level": 2}, {"title": "Zentren des Rockabilly.", "content": "Allgemein gesehen spielte sich die Bewegung des Rockabilly in den Südstaaten der USA ab. Im Folgenden werden die wichtigsten, bekanntesten oder originärsten Zentren des Rockabilly beschrieben. In diesen Bereichen, meist ein Gebiet um eine Stadt herum, war die Musikszene durch ansässige Plattenlabels, Radioshows oder Clubs besonders lebendig.", "section_level": 1}, {"title": "Memphis, Tennessee.", "content": "Memphis wird unumstritten als Geburtsort und ausgeprägtestes Zentrum des Rockabilly angesehen. Die Anfänge fanden sich darin, dass Rhythm and Blues sowie Country-Musik gleichermaßen hoch in der Stadt vertreten waren. Das \"Saturday Night Jamboree\", von 1953 bis 1954 auf Sendung, gab den jungen Talenten erstmals die Möglichkeit, öffentlich im Radio und vor Publikum aufzutreten. Spätere wichtige Vertreter wie Johnny Cash, Eddie Bond, Elvis Presley oder der Bassist Marcus Van Story sammelten dort ihre ersten Erfahrungen. Das Saturday Night Jamboree war wahrscheinlich der erste Ort, an dem live Rockabilly gespielt wurde. Weiterhin begünstigten die Plattenlabels Sun und Meteor den Rockabilly. Viele Musiker reisten nach Memphis, in der Hoffnung, bei Sun einen Vertrag zu bekommen. Oftmals konnte Sam Phillips viele Künstler nicht unterbringen und leitete sie an Les Bihari, Besitzer der Meteor Records, weiter. Nach den Erfolgen von Sun gründeten sich Mitte und Ende des Jahrzehntes weitere Label wie Moon Records, Fernwood Records und Hi Records, die alle ebenfalls mehr oder weniger bekannte Vertreter der Musikszene aufnahmen. Bekannte Musiker aus Memphis oder die dort arbeiteten waren neben Presley, Perkins und Cash Warren Smith, Eddie Bond, Johnny Burnette, Jack Earls, Ray Harris, Charlie Feathers, Billy Lee Riley, Roy Orbison, Smokey Joe Baugh, Slim Rhodes, Wade and Dick, Brad Suggs, Johnny Bernero und Malcolm Yelvington.", "section_level": 2}, {"title": "Texas.", "content": "Texas war neben Memphis und der Westküste eine der bedeutendsten Rockabilly-Zentren der 1950er-Jahre. Mit dem \"KRLD Big D Jamboree\", das landesweit ausgestrahlt wurde, besaß die damalige Szene eine weitläufige Möglichkeit, sich zu präsentieren. Texas brachte bekannte Vertreter wie Buddy Holly, Sid King, Sonny Fisher, Don Woody, Mac Curtis oder George Jones, der Rockabilly als „Thumper“ Jones aufnahm, hervor. In Texas gab es viele verschiedene kleine Plattenlabel, die oft nur ein oder zwei Jahre Bestand hatten. Wichtige Labels waren Starday Records und Dixie Records, D Records, TNT Records und Lin Records. Der Rockabilly in Texas wurde oft auch \"Texabilly\" genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Westküste der Vereinigten Staaten.", "content": "Der Rockabilly der Westküste war oft von dem Western Swing beeinflusst, der in Spade Cooley in den 1950er-Jahren einen einflussreichen Vertreter Kaliforniens fand. Verschiedene Radiostationen wie KXLA boten Musikern Jobs in ihren Programmen an, was dessen Popularität oftmals beeinflusste. Die ab 1951 gesendete \"Town Hall Party\" war mit Rock ’n' Roll und Rockabilly ab 1955 besonders beliebt und entwickelte sich zu einer der beliebtesten Radio- und Fernseh-Show Amerikas. Das ansässige Major-Label Capitol Records hatte ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Rockabilly. Capitol hatte bekannte und meist erfolgreiche Musiker wie Wanda Jackson, Gene Vincent, Joe Maphis und die Collins Kids unter Vertrag. Die kleineren Labels Four Star, Abbott und Fabor hatten ähnlich wie Sun die Aufgabe, die Talente zu entdecken und zu fördern, gaben sie dann aber an die größeren Firmen ab. Weitere Vertreter waren unter anderem Sammy Masters, Skeets McDonald, Glen Glenn, Tom Tall oder Ruckus Tyler. Der Rockabilly schuf eine wichtige Basis für den Anfang der 1960er-Jahre in Bakersfield entstehenden \"Bakersfield Sound\". Dessen wichtigster Vertreter, Buck Owens, begann 1956 unter dem Pseudonym „Corky Jones“ mit Rockabilly-Titeln auf einem kleinen Label seine Karriere. Gleichzeitig war er für Capitol als Session-Musik aktiv und spielt so unter anderem auf Aufnahmen der Farmer Boys.", "section_level": 2}, {"title": "Miami, Florida.", "content": "In Miami entwickelte sich ab 1955 eine eigenständige Szene. Die Künstler erlangten zwar meist nie mehr als regionale Berühmtheit, trotzdem hatte die Stadt eine aktive Musikszene aufzuweisen. Begünstigt durch Miamis „Blütezeit“ in den 1950er- und 1960er-Jahren und der Arthur Godfrey Talent-Show, die aus Miami ausgestrahlt wurde, gab es viele lokale Rockabilly-Musiker in Miami und dessen Schwesterstadt, Miami Beach. Nationale oder überregionale Labels gab es in der Stadt nur selten. Am bekanntesten sind Harold E. Doanes Art Records, Buck Trails Trail Records und Vincent Fiorinos Gulfstream Records. Neben den beiden ortsansässigen Radioshows, das \"Gold Coast Jamboree\" von WMIE und das \"Old South Jamboree\" von WMIL, fungierte für viele Musiker als Presentationsort und Plattform. Der wohl bekannteste Musiker aus Miami ist Tommy Spurlin, der mit seinen \"Southern Boys\" Mitglied des Gold Coast Jamboree war und bei Art und Perfect verschiedene Singles veröffentlichte. Sein Song \"Hang Loose\" nahm während des Rockabilly-Revivals enorm an Wert zu. \"siehe auch: Miami Rockabilly\"", "section_level": 2}, {"title": "Phoenix, Arizona.", "content": "Phoenix war von 1955 bis 1956 ebenfalls ein Zentrum des Rockabilly, wenn auch in einem kleineren Ausmaß als Memphis oder Texas. Eine entscheidende Rolle spielte Lee Hazlewood, der damals mit lokalen Musikern seine ersten Erfahrungen als Produzent machte. Mit Sanford Clarks \"The Fool\" konnte er 1956 gleich seinen ersten Top-Ten-Hit verzeichnen. Zuvor hatte er schon Aufnahmen von Jimmy Johnson, Jimmy Dell und Duane Eddy gemacht. Wie in anderen Zentren gab es auch in Phoenix eine Radioshow, die die Szene beeinflusste oder förderte, der \"KRUX Arizona Hayride\". Nach 1956 erlebte Phoenix’ Rockabilly-Szene einen großen Rückgang.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung des Rockabilly.", "content": "Obwohl es in der Blütezeit des Rockabilly (1954/55 – 1958) hunderte von Rockabilly-Künstlern gab, kamen nur die wenigsten in die Charts oder hatten anderweitigen kommerziellen Erfolg. Die meisten Künstler veröffentlichten daher meist nicht mehr als zwei oder drei Platten. Zudem beschränkte sich der Rockabilly, mit einigen Ausnahmen an der Westküste Kaliforniens und in Florida, auf die amerikanischen Südstaaten, was ebenfalls ein Grund für die Erfolglosigkeit der meisten Rockabilly-Sänger war. Der Rockabilly gilt in den meisten Kreisen als Stilrichtung der Country-Musik, jedoch haben sie oberflächlich nur wenig gemein. Fast alle Musiker hatten ihre Wurzeln aber in der Country-Musik oder nahmen sogar Country-Titel auf. Nachdem der Rockabilly 1960 endgültig zu Ende gegangen war, versuchten sich weiterhin viele Sänger als Country-Künstler, wie zum Beispiel Mac Curtis, Warren Smith, Eddie Bond oder Sanford Clark. Zudem ist der Rockabilly auch Teil des Rock’n’Rolls, der unverkennbare Gemeinsamkeiten aufweist, wie die oftmals harte Spielweise. Jedoch ist der Rockabilly kein entscheidender Teil, weder übte er einen besonders starken Einfluss auf den Rock’n’Roll aus, noch begann oder endete der Rock’n’Roll mit ihm. Einen starken Einfluss übte der Rockabilly jedoch auf die British Invasion aus, da sowohl die Beatles als auch die Rolling Stones mit Coverversionen von Carl Perkins, Buddy Holly und anderen ihre Karrieren begannen und bekennende Elvis-Fans waren. The Who, die keinen so starken Bezug zum Rockabilly hatten wie die Beatles oder die Rolling Stones, coverten Eddie Cochrans Summertime Blues auf ihrem Album Live at Leeds. Auch der Punk wurde vom Rockabilly mitbeeinflusst, besonders die Band The Clash, die sogar einige Rockabilly-Songs aufnahm. Sogar Hardrock-Musiker wie Jeff Beck oder Jimmy Page zollten dem Rockabilly Respekt, unter anderem mit Tribut-Alben. Jeff Beck nahm ein Album auf, dass nur aus Gene Vincent-Songs besteht (Crazy Legs) und Jimmy Page gründete mit seinem ehemaligen Led Zeppelin-Kollegen Robert Plant die Band The Honeydrippers, die stark vom Sound der 1950er beeinflusst war und live sogar einige Rockabilly-Klassiker coverte. Bereits zu Led Zeppelin-Zeiten hatte man sich Elvis Presley als Backing Band angeboten, der dieses Angebot jedoch ablehnte. Mit dem Rockabilly der 1950er Jahre entstand jedoch auch die Basis für viele heutige Bands oder an den Rockabilly angelehnte Musikrichtungen, wie den Punkabilly, den Psychobilly oder den Gothabilly. Diese Stilrichtungen übernahmen nicht nur die sparsame Instrumentalisation, sondern oft auch den typischen „Schluck-auf“-Gesang.", "section_level": 1}, {"title": "Hörbeispiele und weitere Vertreter.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hörbeispiele.", "content": "Die typische Slap-Technik ist beispielsweise bei Elvis Presleys \"I Don’t Care if the Sun Don’t Shine\" und \"Baby Let’s Play House\", Eddie Cochrans \"Twenty Flight Rock\", Jimmys und Johnnys \"Sweet Love on My Mind\", Skeets McDonalds \"You Oughta See Grandma Rock\" und \"Heartbreakin Mama\" sowie bei \"Rockin’ Rollin’ Stone\" des kaum bekannten Andy Starr zu hören. Die von der Leadgitarre gespielten hohen Noten auf der zweiten Zählzeit, sowie die Boogie-Licks hört man vor allem bei Elvis Presleys Gitarrist Scotty Moore und bei Carl Perkins. Beispiele hierfür sind Carl Perkins mit \"Honey Don’t\", und Elvis Presley mit \"Good Rocking Tonight\". Beispiele des typischen „blubbernden Schluckaufgesangs“ in Verbindung mit dem Bandecho bietet, neben dem bereits genannten \"Baby Let’s Play House\" von Presley auch der aus Arkansas stammende Pat Cupp mit \"Do Me No Wrong\". Die manchmal schon Punk-artig abgehackte Gesangsweise von Johnny Burnette ist ein weiteres Beispiel, vor allem sein Titel \"Train Kept A-Rollin’\". Außerdem ist Gene Vincent zu nennen, der den von Sun entwickelten Echoeffekt zur Erzeugung des blubbernden Rockabilly-Grooves ebenfalls einsetzte. Als Beispiele lassen sich hier \"Bluejean Bop\" oder \"Race with the Devil\" anführen. Ein besonders deutliches Beispiel für den typischen Schluckauf-Gesang bietet Johnny Cashs \"Leave that Junk Alone\". Ein Beispiel für die im Rockabilly selten vorkommenden schwarzen Verzierungen in der Stimme bietet Presleys Version des Stücks \"Milkcow Blues Boogie\" von Kokomo Arnold. Die unvermittelten „Falsett-Kiekser“ geben dem Lied zusätzlich ein weißes Cowboy-Feeling. Diese Interpretation ist schwarz und weiß zugleich, eine damals beunruhigende Querlegung zu gängigen Hörgewohnheiten. Der Titel \"Greenback Dollar\" von Ray Harris aus dem Jahr 1957 stellt ein besonders gutes Beispiel für den Rockabilly dar. Klar zu hören ist die Slapping-Bass-Spielart des Bassisten, der Schluckauf-Gesang Harris’ sowie die einfache Besetzung (Akustik-Gitarre, E-Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug, Klavier). Das Stück ist eigentlich ein altes traditionelles Volkslied, dass von Ray Harris 1957 in den Sun Studios aufgenommen wurde. Aufgrund des rauen Stils kam die Single jedoch nie über regionale Erfolge hinaus. Ebenfalls ein altes Volkslied, wurde \"Crawdad Hole\" 1956 von Jack Earls and the Jimbos aufgenommen. Mit der sparsamen Besetzung und der Slap-Technik ist das Stück typisch für den Rockabilly. Die Aufnahme wurde original von Sun Records, bei denen Earls die Aufnahme machte und zu der damaligen Zeit unter Vertrag war, nie veröffentlicht. Ungewöhnlich ist jedoch das, wenn auch kurze, Schlagzeug-Solo, ein seltenes Stilmittel im gewöhnlichen Rockabilly.", "section_level": 2}, {"title": "Rockabilly in Europa.", "content": "In Deutschland spielen eine ganze Reihe von Bands ihre eigenen auch deutschsprachigen Lieder („Deutsch-Rockabilly“), wie die Ace Cats, die 1984 einen Charterfolg mit dem Lied \"Linda\" hatten. Auch in Österreich hat sich seit den frühen 90er Jahren eine Rockabillyszene entwickelt. Seit dem Tod Elvis Presleys 1977 und dem damit ausgelösten Rockabilly-Revival wurden auch heute noch aktive Musiker wie Sleepy LaBeef oder Eddie Bond in Europa bekannt. Schon seit 1969 hatten Shakin’ Stevens and the Sunsets mit Coverversionen bekannter Rock’n’Roll- und Rockabilly-Titel Erfolge und trugen so zum Revival bei. Weitere britische Bands wie Crazy Cavan and the Rhythm Rockers und Matchbox waren ebenfalls erfolgreich. Shakin’ Stevens erreichte seit 1979 mehrmals Platz 1 der englischen und Matchbox Platz 8 der deutschen Charts mit dem Song \"Midnite Dynamos\". Von England aus startete auch das Rockabilly-Revival in den 1980er-Jahren. Angeführt von Bands wie Stray Cats und Restless entstand so der sogenannte Neo-Rockabilly.", "section_level": 1}, {"title": "Rockabilly in den Charts.", "content": "Die Zahl hinter dem Interpreten gibt die höchste Chartposition der Billboard Charts an. In der Regel erschienen die Songs in den Hot Country Songs von Billboard, ansonsten ist angegeben, in welchen anderen Hitparaden sich die Songs platzierten.", "section_level": 1}, {"title": "Musikindustrie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schallplatten-Labels.", "content": "Viele Rockabilly-Aufnahmen wurden bei kleinen, unabhängigen “independent” Labels gemacht. Daher standen den Produzenten oft nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung, um ihre Künstler wirkungsreich zu vermarkten. Original Labels der 1950er-Jahre: Wiederveröffentlichungs-Labels:", "section_level": 2}, {"title": "Die Rockabilly-Mode.", "content": "Der ursprünglich nur für eine bestimmte Art von Musik genutzte Begriff des Rockabilly wurde erweitert und bezeichnet auch bestimmte Frisuren, Schmuck und Kleidung, die als charakteristisch empfundene und tatsächliche Stilmerkmale der 1940er und 1950er Jahre aufnehmen oder sogar kopieren. Dabei greifen Rockabilly-Fans auf die große stilistische Bandbreite dieser Jahrzehnte zurück. Diese Modezitate werden oft mit Tätowierungen kombiniert, wobei bestimmte Motive wie Kirschen, Totenköpfe, flammendes Herz usw. beliebt sind. Der in den Medien gern dargestellte sogenannte „Greaser Look“, bei dem die Männer ausladende Haartollen mit Pomade und langen, seitlichen Koteletten haben und enge Jeans oder schwarze Stoffhosen mit Creepers tragen und die Frauen mit Tellerröcken und Petticoats einherlaufen, ist mittlerweile zu einem fast festen Klischee erstarrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rockabilly ist eine der Spielarten des Rock ’n’ Roll. Sie entwickelte sich bis Mitte der 1950er Jahre, als junge, hauptsächlich weiße Musiker in den amerikanischen Südstaaten den schwarzen Rhythm & Blues auf ihre Art und mit den ihnen vertrauten Instrumenten neu interpretierten und mit Country-Musik vermischten.", "tgt_summary": "Rockabilly称为山区乡村摇滚或乡下乡村摇滚或乡村摇滚乐,是最早的摇滚乐风格之一,可追溯到20世纪50年代初在美国,尤其是南方。作为一个音乐流派它融合的声音有着北美西部音乐风格,如乡村音乐与节奏蓝调,导致那些后来被认为是“经典”摇滚。有些人也把它描述为蓝草与摇滚乐的混合。术语“乡村摇滚乐”本身是一个混成“rock”(选自“rock and roll”)和“乡巴佬音乐”(后者以乡村音乐的引用,在20世纪40年代和50年代),其极力促成的风格。在乡村摇滚乐其他重要影响因素包括西部摇摆,布基乌基,跳跃蓝调,和电蓝调。结合乡巴佬音乐(hillbilly music)和蓝调、布基乌基、 福音音乐的融入,后来猫王出道之后,洛卡比里在美国、英国、欧陆、日本等各地逐渐发展起来。大约在1954年-1958年之间,是洛卡比里的最盛期,又称之为纯洛卡比里时代(Pure Rockabilly)。", "id": 2747782} {"src_title": "Zeitkomplexität", "tgt_title": "时间复杂度", "src_document": [{"title": "Varianten.", "content": "Man unterscheidet die folgenden Varianten zur Laufzeitabschätzung:", "section_level": 1}, {"title": "Abhängige Zeitkomplexität.", "content": "Meistens kann die Zeitkomplexität nur in Abhängigkeit von anderen Zeitkomplexitäten angegeben werden. So wird bei Sortieralgorithmen die Zeit eigentlich nicht direkt gemessen, sondern in „Vergleichsoperationen“, unter der Annahme, dass jeder solcher Vergleich eine konstante Zeit benötigt. Während das bei elementaren Datentypen normalerweise gilt, ist dies beispielsweise für Zeichenketten bereits nicht der Fall. Müssen zwei Algorithmen (in diesem Beispiel zwei Sortieralgorithmen) jedoch ähnliche Vergleiche durchführen, so ist das Ergebnis weiterhin aussagekräftig. In manchen Fällen kann auch nur so eine definitive Aussage getroffen werden. Beispielsweise führt der Algorithmus DBSCAN für jeden Punkt genau eine Nachbarschaftsanfrage durch. Da eine Nachbarschaftsanfrage als die „langsamste“ Operation im Algorithmus gilt, sagt man auch, er ist „linear“ (in der Anzahl der Nachbarschaftsanfragen). Möchte man ihn jedoch mit einem Algorithmus vergleichen, der keine Nachbarschaftsanfragen durchführt, braucht man ein anderes Maß. Je nach einer vorhandenen Indexstruktur kann eine Nachbarschaftsanfrage jedoch unterschiedlich schnell beantwortet werden (ohne dass dies den Algorithmus DBSCAN verändern würde). Ohne Index-Unterstützung hat DBSCAN dann eine „quadratische“ Zeitkomplexität (in der Anzahl der Distanzberechnungen).", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "In einer Liste werden zwanzig Namen gespeichert. Es soll nun ein vorhandener Name eingegeben und verglichen werden. Die Liste wird beginnend mit dem ersten Eintrag durchsucht bis der Name gefunden ist. Spricht man einfach von \"Zeitkomplexität\", so ist meistens die Abschätzung für den \"worst case\" gemeint. Für eine realistische Abschätzung der Laufzeit eignet sich bei komplexen Algorithmen die amortisierte Analyse, die die durchschnittlichen Kosten des Algorithmus für alle möglichen Eingaben betrachtet, statt nur für den besten/schlechtesten/gleichverteilten Fall. Dabei ist entscheidend, wie \"wahrscheinlich\" es ist, dass ein bestimmter Fall eintritt. Diese Art der Untersuchung eignet sich besonders, wenn man den Aufwand einer Teiloperation eines größeren Algorithmus betrachtet: Beim Sortieren mittels eines Fibonacci-Heaps beispielsweise ist die Operation des Einsortierens eines neuen Eintrags zwar im schlechtesten Fall recht aufwändig, aber diese kommen nur einmal beim Durchlauf des Gesamtalgorithmus vor, in allen folgenden Schritten ist der Heap bereits „fast sortiert“, und der einzelne Schritt ist billig. Das Problem an der amortisierten Analyse ist, dass sie nicht einfach durchzuführen ist, da man zunächst eine Funktion entwickeln muss, die das Verhalten der Datenstruktur möglichst genau modelliert und damit angibt, wie wahrscheinlich die einzelnen Fälle sind. In der Informationstheorie wird die Zeitkomplexität verwendet, um die Algorithmische Tiefe einer Datenmenge zu bestimmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter der Zeitkomplexität eines Problems wird in der Informatik die Anzahl der Rechenschritte verstanden, die ein \"optimaler\" Algorithmus zur Lösung dieses Problems benötigt, in Abhängigkeit von der Länge der Eingabe. Man spricht hier auch von der asymptotischen Laufzeit und meint damit, in Anlehnung an eine Asymptote, das Zeitverhalten des Algorithmus für eine potenziell unendlich große Eingabemenge. Es interessiert also nicht der Zeitaufwand eines konkreten Programms auf einem bestimmten Computer, sondern viel mehr, \"wie\" der Zeitbedarf wächst, wenn mehr Daten zu verarbeiten sind, also z. B. ob sich der Aufwand für die doppelte Datenmenge verdoppelt oder quadriert (Skalierbarkeit). Die Laufzeit wird daher in Abhängigkeit von der Länge \"n\" der Eingabe angegeben und für immer größer werdende \"n\" asymptotisch unter Verwendung der Landau-Notation (Groß-O-Notation) abgeschätzt. Eine genauere Laufzeitabschätzung von Rekursionsgleichungen bietet auch das Mastertheorem oder die Substitutionsmethode.", "tgt_summary": "在计算机科学中,算法的时间复杂度(Time complexity)是一个函数,它定性描述该算法的运行时间。这是一个代表算法输入值的字符串的长度的函数。时间复杂度常用大O符号表述,不包括这个函数的低阶项和首项系数。使用这种方式时,时间复杂度可被称为是渐近的,亦即考察输入值大小趋近无穷时的情况。例如,如果一个算法对于任何大小为 \"n\" (必须比 \"n\" 大)的输入,它至多需要 的时间运行完毕,那么它的渐近时间复杂度是 O(\"n\")。", "id": 1676468} {"src_title": "Achille-Léon-Victor de Broglie", "tgt_title": "維克托·德布羅伊", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Victor de Broglie, Sohn des 1794 guillotinierten Generals Claude-Victor de Broglie, wurde unter Napoleon Bonaparte Staatsrat, Auditeur, Militärintendant in Illyrien, dann in Valladolid, später Attaché und Gesandtschaftsrat in Wien, Prag und Warschau. Nach dem Tod seines Großvaters Victor-François de Broglie (1804) wurde er 3. Herzog de Broglie. 1814 zum Pair ernannt, war er entschieden liberal, stimmte bei Neys Prozess für „Nichtschuldig“ und bekämpfte in der Pairskammer mit Entschiedenheit die reaktionäre Politik der Restauration; er gehörte zur Partei der Doktrinäre und vertrat als Gesinnungsgenosse Guizots die Grundsätze der konstitutionellen Erbmonarchie. Nach der Julirevolution wurde er am 30. Juli 1830 provisorischer Innenminister, am 11. August Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts und Präsident des Staatsrats, trat aber im November mit den übrigen Doktrinären zurück. Vom Oktober 1832 bis April 1834, dann vom November 1834 bis Februar 1836 war er Außenminister und vom März 1835 an bis zu seinem Austritt zugleich Ministerpräsident. Als solcher führte er mit Großbritannien die Verhandlungen über das gegenseitige Durchsuchungsrecht und die Abschaffung der Sklaverei. Seitdem lehnte er wiederholte Anträge zur Bildung eines Ministeriums ab. 1845 vermittelte er in London die Differenzen über das Durchsuchungsrecht, wurde 1847 französischer Botschafter in London, aber im März 1848 von der provisorischen Regierung abberufen. Im Mai 1849 wurde er Mitglied der Nationalversammlung, wo er einer der Führer der Rechten wurde. Im Januar 1851 wurde er Präsident des Sicherheitsausschusses, betrieb namentlich die Verfassungsrevision, protestierte gegen den Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 und zog sich dann ins Privatleben zurück. Seit 1855 Mitglied der Académie française, starb er am 25. Januar 1870 in Paris. Verheiratet war der Herzog seit 1816 mit Baroness Albertine Staël von Holstein (1797–1839), Tochter der Anne Louise Germaine de Staël, mit der er folgende Kinder hatte:", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Broglie veröffentlichte seine literarischen Arbeiten unter dem Titel: \"„Écrits et discours“\" (Paris 1863, 3 Bände). Aus seinem Nachlass gab sein Sohn Albert heraus: \"„Vues sur le gouvernement de la France; ouvrage inédit“\" (1870, 2. Aufl. 1871) und \"„Le libre échange et l’impôt“\" (1879). Seine Frau Albertine schrieb \"„Fragments sur divers sujets de religion et de morale“\" (anonym, 1840).", "section_level": 1}], "src_summary": "Achille-Léon-Victor, 3. duc de Broglie [] (* 1. Dezember 1785 in Paris; † 25. Januar 1870 ebenda) war ein französischer Staatsmann und Diplomat aus der Familie der Herzöge de Broglie.", "tgt_summary": "维克托·德布罗伊(,1785年-11月28日-1870年-1月26日),全写阿希尔-莱昂斯-维克托-夏尔,第三代布罗伊公爵(Achille-Léonce-Victor-Charles, 3rd duc de Broglie)是法国政治家、外交家、法兰西学院院士。七月王朝期间两次任委员会主席(首相)(1830年8月至1830年11月、1835年3月至1836年2月)。", "id": 62511} {"src_title": "Thyreoiditis", "tgt_title": "甲状腺炎", "src_document": [{"title": "Einteilung.", "content": "Die Schilddrüsenerkrankungen können auf unterschiedliche Art und Weise eingeteilt werden. Eine häufige Einteilung ist die nach dem Krankheitsverlauf: Es können akute, subakute und chronische Schilddrüsenentzündungen unterschieden werden. Darüber hinaus sind Einteilungen nach dem Schmerzcharakter (schmerzlose und schmerzhafte Schilddrüsenentzündungen) sowie nach der Ursache üblich.", "section_level": 1}, {"title": "Akute Thyreoiditis.", "content": "Eine akute Thyreoiditis kann verschiedene Ursachen haben. Bei einer infektiösen Thyreoiditis kommt es zu einer Infektion durch Bakterien, Pilze und Parasiten. Bei Infektion durch Bakterien, der häufigsten Form der infektiösen Thyreoiditis, kommt es innerhalb weniger Tage zu einer schmerzhaften eitrigen Schilddrüsenentzündung mit ausgeprägtem Krankheitsgefühl, bei der sich Abszesse in der Schilddrüse bilden können. Sie wird auch als akute eitrige Thyreoiditis bezeichnet. Mit einem Anteil von unter 1 % an den Schilddrüsenerkrankungen ist die akute eitrige Thyreoiditis eine seltene Erkrankung. Die iatrogene Thyreoiditis ist eine durch medizinische Maßnahmen hervorgerufene Thyreoiditis. Eine akute iatrogene Thyreoiditis kann nach einer Feinnadelaspiration, nach Radiojodtherapie, nach Strahlentherapie und nach operativen Eingriffen der die Schilddrüse umgebenden Organe auftreten. Die akute iatrogene Thyreoiditis nach Radiojodtherapie oder nach Strahlentherapie wird auch als Strahlenthyreoiditis bezeichnet. Infolge von Tumoren und Metastasen der Schilddrüse (perineoplastisch) kann ebenfalls eine akute Entzündung im Schilddrüsengewebe entstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Subakute Thyreoiditis.", "content": "Die subakute Thyreoiditis wurde erstmals 1904 von Fritz de Quervain beschrieben. Ihre Ursache ist bis heute noch ungeklärt, vermutet wird eine vorausgehende Virusinfektion. Bei dieser Erkrankung bilden sich im Gewebe „Riesenzellen“, was ihr deshalb auch den Namen \"Riesenzellenthyreoditis\" einbrachte. Symptom ist vor allem der bis ins Ohr, den Ober- und Unterkiefer ausstrahlende Schmerz. Die Schmerzen im Halsbereich wechseln häufig von einer Seite auf die andere. Zusätzlich leiden die Patienten an allgemeinem Krankheitsgefühl, Fieber, Abgeschlagenheit und Leistungsschwäche, wie bei einem schweren viralen Infekt. Dabei geht der subakuten Thyreoiditis meist mit einem Abstand von einigen Wochen ein Atemwegsinfekt voraus. Durch die Entzündung kommt es zu einer Schädigung der Thyreozyten. Als Folge werden die Schilddrüsenhormonspeicher ins Blut entleert. Im Blut steigt die Konzentration des Schilddrüsenhormons deutlich an. Beschwerden im Sinne einer Hyperthyreose sind die Folge. Nach dieser Phase folgt eine Hypothyreose, da das beschädigte Schilddrüsengewebe nicht mehr in der Lage ist, neue Schilddrüsenhormone zu produzieren. Die Erkrankung dauert meist 1 bis 4 Monate, selten auch bis zu 6 Monate. Durch eine entsprechende Therapie können die Symptome schnell abgemildert werden. Während eine ursachenspezifische Therapie nicht bekannt ist, sind die Symptome durch Gabe von Salicylsäure oder Diclofenac bei einer leichten bzw. von Glukokortikoiden bei einer schweren Thyreoiditis angehbar. Der Versuch der Behandlung der hormonellen Überfunktion mittels Thyreostatika ist wirkungslos. Nach Ausheilung behält die Schilddrüse in der Regel ihre normale Funktion. Manchmal entwickelt sich eine Unterfunktion, die durch die Gabe von Schilddrüsenhormon (L-Thyroxin) behandelt werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Chronische Thyreoiditis.", "content": "Die chronische Thyreoiditis ist eine über Jahre hinweg verlaufende, schmerzlose Erkrankung, die das Gewebe ganz oder teilweise zerstört. Ursachen hierfür sind ein Gendefekt (mit familiärer Häufung) und eine Autoimmunerkrankung. Sämtliche Symptome treten langsam und schleichend auf. Daher wird die Erkrankung auch meist eher zufällig entdeckt. Die Therapie wird individuell auf den Patienten und den Krankheitsverlauf abgestimmt. Als Folge der Erkrankung bleibt eine endokrin funktionsuntüchtige Schilddrüse zurück. Daher ist eine lebenslange Substitution (Ersatzgabe) von Schilddrüsenhormonen notwendig.", "section_level": 1}, {"title": "Hashimoto-Thyreoiditis.", "content": "Die Hashimoto-Thyreoiditis oder auch \"Struma lymphomatosa Hashimoto\" ist eine mit den Jahren zunehmende fokale oder diffuse lymphozytäre und plasmazelluläre Infiltration der Schilddrüse unter Ausbildung von Lymphfollikeln und Keimzentren, welche mittels Punktionszytologie nachgewiesen werden können. Es kommt zur Fibrosierung bis hin zum Verschwinden des Schilddrüsenparenchyms unter gleichzeitiger Ausbildung einer derben Struma ohne Knoten. Diese Erkrankung tritt sehr häufig in Verbindung mit anderen Autoimmunkrankheiten auf (z. B. Myasthenie, perniziöse Anämie, atrophische Gastritis). Die Hashimoto-Thyreoiditis nimmt einen klinisch unauffälligen Verlauf mit einer mehr oder minder ausgeprägten Hypothyreose, eventuell Lymphozytose und Immunglobulinvermehrung. Im akuten Schub kann auch eine hyperthyreote Stoffwechsellage auftreten („Hashi-Toxikose“). Die Schilddrüsenantikörper TPO-AK und TG-AK sind initial erhöht. Therapiert wird in erster Linie durch Substitution mit Schilddrüsenhormonen. Struma anderer Ursache muss ausgeschlossen werden, insbesondere die \"Struma maligna\" (Schilddrüsenkrebs).", "section_level": 2}, {"title": "Basedow-Thyreoiditis.", "content": "Die Basedow-Thyreoiditis oder auch \"Morbus Basedow\" ist eine Autoimmunthyreoiditis mit klinischen Zeichen der Hyperthyreose bei unterschiedlich ausgeprägter Struma diffusa parenchymatosa, häufig in Kombination mit endokriner Orbitopathie und Tachykardie (sog. Merseburger Trias). Der Morbus Basedow neigt bei chronischem Verlauf zu Spontanremissionen und häufigen Rezidiven. Eine Assoziation mit anderen Autoimmunkrankheiten ist möglich (z. B. Vitiligo, rheumatoide Arthritis, Enteritis regionalis Crohn, Diabetes mellitus Typ 1). Der Schilddrüsenantikörper TRAK ist nachweisbar, bei 60–80 % der unbehandelten Patienten ist oft auch TPO-AK und TGAK nachweisbar. Morbus Basedow kann mit Hilfe von Thyreostatika behandelt werden, bei Rezidivhyperthyreosen ggf. ablative Therapie. Die Übergänge zwischen den einzelnen Immunthyreopathien sind zum Teil fließend.", "section_level": 2}, {"title": "Postpartum-Thyreoiditis.", "content": "Die Postpartum-Thyreoiditis ist eine Autoimmunthyreoiditis bei Frauen im ersten Jahr nach der Entbindung mit oft subklinischer Hypo- oder Hyperthyreose und meist spontaner Remission. Gelegentlich kommt es zu einem Übergang in einen Morbus Basedow oder eine Hashimoto-Thyreoiditis.", "section_level": 2}, {"title": "Invasiv-sklerosierende Thyreoiditis.", "content": "Bei der invasiv-sklerosierenden Thyreoiditis oder \"Riedel-Struma\" geht die Fibrosierung der Schilddrüse über das Organ hinaus und schließt das umliegende Gewebe und Muskeln mit ein (perithyroidale Thyreoiditis).", "section_level": 2}, {"title": "Spezifische Thyreoiditis.", "content": "Spezifische Thyreoiditiden treten beispielsweise bei Tuberkulose oder Sarkoidose auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thyreoiditis (\"Schilddrüsenentzündung\", auch \"Thyroiditis\") ist der Fachbegriff für eine Entzündung der Schilddrüse. Der Begriff umfasst mehrere Erkrankungen verschiedener Ursache, die sich in ihrem klinischen Verlauf und der Prognose teilweise stark unterscheiden.", "tgt_summary": "甲状腺炎(英语:Thyroiditis)是发生在甲状腺的炎症,包括甲状腺功能亢进症或甲状腺机能低下症,是内分泌学疾病的一种。 甲状腺位于颈部的前方、喉结以下,负责生产控制生陈代谢的荷尔蒙。", "id": 2333884} {"src_title": "Gaumensegel", "tgt_title": "软颚", "src_document": [{"title": "Anatomie.", "content": "Das Gaumensegel ist an der zur Mundhöhle gewandten Seite mit einem unverhornten Plattenepithel und an der zum Nasenrachen (Nasopharynx) gewandten Seite von einem respiratorischen (Flimmer-)Epithel überzogen. Bei vielen Säugetieren ist an der Unterseite lymphatisches Gewebe in Form der Tonsilla veli palatini (Gaumensegelmandel) in die Schleimhaut eingelagert. Diese Mandel ist beim Menschen und bei Raubtieren nicht ausgebildet. An der Unterseite des Gaumensegels sind in die Schleimhaut Drüsenpakete, die Gaumendrüsen, eingelagert, die Speicheldrüsen darstellen. Bewegt wird das Gaumensegel hauptsächlich durch den \"Musculus constrictor pharyngis\", den \"Musculus tensor veli palatini\" und den \"Musculus levator veli palatini\". Beiderseits gehen vom Rand des Gaumensegels zwei Doppelfalten aus, die so genannten Gaumenbogen. Am freien Rande des Gaumensegels springt bei Affen und Menschen in der Mitte das Gaumenzäpfchen (\"Uvula\") kegelförmig vor. Bei den meisten anderen Säugetieren ist es nicht ausgebildet. Die Innervation des Gaumensegels erfolgt durch den Nervus glossopharyngeus (Hirnnerv IX) und den Nervus vagus (Hirnnerv X), die einen \"Plexus pharyngeus\" bilden. Die Blutversorgung erfolgt über die Arteria palatina descendens und Arteria palatina ascendens. Die Ansatzlinie des Gaumensegels wird „Ah-Linie“ genannt. Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass sie beim Sprechen eines langen „Ahhhs“ sichtbar wird. Sie wird von Zahntechnikern als hintere Begrenzung bei Totalprothese verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Das Gaumensegel grenzt die Mundhöhle teilweise gegen den Rachen ab und dient somit der Abgrenzung zwischen Luft- und Speiseweg. Beim Schluckakt wird das Gaumensegel durch den \"Musculus constrictor pharyngis\" an den Ringwulst der Rachenhinterwand gepresst. Die \"Musculi tensor\" und \"levator veli palatini\" entspringen am Tubenknorpel und sorgen auch für den Druckausgleich zwischen Außenwelt und Mittelohr beim Schluckakt oder Gähnen. Bei der Artikulation hebt sich das Gaumensegel und legt sich an die Rachenrückwand, wodurch die Nasenhöhle vom Mund-Rachen-Raum getrennt wird und der aus der Lunge kommende Phonationsstrom nur durch Rachen und Mund fließen kann, so dass orale Laute entstehen (velopharyngealer Verschluss). Bei nasalen Konsonanten wird die Mundhöhle verschlossen und der Phonationsstrom fließt durch die Nase ab. Bei nasalierten Vokalen senkt sich das Gaumensegel und lässt den Phonationsstrom sowohl durch den Mundraum als auch durch den Nasenraum abfließen. Das Gaumensegel spielt auch für das Schnarchen eine Rolle. Eine operative Verkürzung kann in seltenen Fällen das Schnarchen verbessern. Jedoch können nach einer Operation Schwierigkeiten bei der Lautbildung (z. B. beim Gaumen-R ) auftreten oder Teile des Essens beim Schlucken in den Nasenrachen gelangen. Ein solcher Eingriff wird von den meisten Krankenkassen nicht bezahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Bedeutung.", "content": "Größere praktische Bedeutung hat das Gaumensegel bei der chirurgischen Rekonstruktion von Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten oder bei Tumoroperationen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gaumensegel () ist eine Fortsetzung des harten Gaumens bei den Säugetieren in Form einer Doppelfalte. Es wird auch als weicher Gaumen (\"Palatum molle\") bezeichnet. Das Gaumensegel hängt schräg oder senkrecht in Richtung Zungenwurzel herab und wird aus Ausläufern des \"Musculus palatopharyngeus\" und anderer Muskel­einstrahlungen gebildet. Es grenzt die Mundhöhle teilweise gegen den Rachen ab und dient somit der Abgrenzung zwischen Luft- und Speiseweg.", "tgt_summary": "软颚或者软腭(医学拉丁语术语:或)是哺乳动物中硬腭延长形成的一个双褶皱形状的口腔部分。它斜挂在或者垂直挂在舌根上方,是由咽腭肌和其它肌肉的延伸组成的。它是分隔口腔与咽的组织的一部分,因此有分隔呼吸系统与消化系统的作用。", "id": 2550895} {"src_title": "Achtstundentag", "tgt_title": "八小时工作制", "src_document": [{"title": "Die Anfänge.", "content": "In den frühen 1830ern begann in Großbritannien die Gewerkschaftsbewegung zu wachsen und Kooperativen zu bilden. Sie begannen aktiv für Arbeitszeitverkürzungen, für ein Ende der Kinderarbeit, für Bildung von Kooperativen und für Jobvermittlungsämter zu kämpfen – Forderungen, für die sich schon seit zwei Jahrzehnten aktiv eingesetzt hatte. Nach dem Vorschlag von, dass sich die Gewerkschaften doch zusammenschließen sollten, bildete sich 1834 die, mit deren 30.000 Mitgliedern in dem Kampf zur Arbeitszeitverkürzung und Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Ausbildung ging. Auch wenn die Bewegung von der britischen Regierung zerschlagen wurde, so stand doch erstmals die Forderung nach einem Achtstundentag im Raum, wurde aufgegriffen und ging um die Welt. Als Etappenziel auf dem beschwerlichen Weg zur Durchsetzung des Achtstundentag trat am 1. Mai 1848 der \"\" in Großbritannien in Kraft, in dem ein Zehnstundentag erstmals verbindlich festgeschrieben wurde. Der erste dokumentierte erfolgreiche Streik für einen Achtstundentag wurde 1840 in, in Neuseeland ausgetragen. Den ersten offiziell eingeführten Achtstundentag mit vollem Lohnausgleich gab es allerdings erst 1856 in Australien. Steinmetze und Gebäudearbeiter erkämpften am 21. April 1856 in mit einem Demonstrationsmarsch zum Parlament den Achtstundentag. Von diesem Zeitpunkt an stand der Achtstundentag als Symbol für demokratisch erkämpfte Arbeitnehmerrechte. In Deutschland wurde den Arbeitern der Degussa bereits 1884 erstmals der 8-Stunden-Arbeitstag garantiert, in Großbritannien wenige Jahre später, 1889, den Beckton Gas workers.", "section_level": 1}, {"title": "Europa.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vor 1900.", "content": "Auf dem Genfer Kongress der Internationalen Arbeiter Assoziation (IAA) 1866 wurde unter Mitwirkung von Karl Marx und Friedrich Engels die internationale gesetzliche Einführung des Achtstundentages gefordert und somit zur allgemeinen Forderung der Arbeiterklasse der gesamten Welt erhoben. 1869 fand sich diese Forderung bereits im Eisenacher Programm der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei wieder. Doch noch 1885 wurde in einem Entwurf zum Arbeiterschutzgesetz von sozialdemokratischen Abgeordneten im Reichstag ein Zehnstundentag für Arbeiter über 16 Jahre gefordert, was dem internationalen Standard entsprach. Als Degussa (Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt) in Frankfurt am Main 1884 in ihrem Unternehmen den Achtstundentag einführte, war sie damit international eine Spitzenreiterin. In Großbritannien etwa wurde ein Achtstundentag erst 1889 für die Beckton Gas workers im Osten Londons installiert. Zum 1. Mai 1890 wurde eine Festschrift mit Argumenten zum Achtstundentag in 60.000 Exemplaren gedruckt und bis Jahresende auf nahezu 1.000 Veranstaltungen verteilt.", "section_level": 3}, {"title": "1900 bis 2000.", "content": "In Deutschland ist der Achtstundentag seit 1918 gesetzlich vorgeschrieben. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs (1914–1918) und mit dem Beginn der Novemberrevolution hatten Friedrich Ebert, die Mehrheits-Sozialdemokraten, die Gewerkschaften und die Arbeitgebervertreter der bedeutendsten deutschen Wirtschaftszweige (vor allem der Rüstungsindustrie) die Bildung einer Räterepublik nach russischem Vorbild zu verhindern versucht, und waren im Stinnes-Legien-Abkommen am 15. November 1918 übereingekommen, u. a. den Achtstundentag in allen Unternehmen der Schwer- und Rüstungsindustrie einzuführen. Wofür die Arbeiter und Gewerkschaften so lange gekämpft hatten – Achtstundentag bei vollem Lohnausgleich für alle Arbeiter, ohne Unterschied des Alters und des Geschlechts – wurde acht Tage später unter diesen Umständen per Regierungsverordnung Realität. Am 23. November 1918 erließ der Leiter des am 12. November vom Rat der Volksbeauftragten geschaffenen Reichsamts für die wirtschaftliche Demobilmachung, Joseph Koeth, die den Achtstundentag einführende \"Anordnung über die Regelung der Arbeitszeit gewerblicher Arbeiter\". Dem vorausgegangen waren mehr als ein halbes Jahrhundert Kampf für Arbeitszeitverkürzung und für den Achtstundentag. 1923, nachdem sich die gesellschaftlichen Strukturen wieder gefestigt hatten, erzielte die Unternehmerseite einen wichtigen Erfolg: Der gesetzlich verankerte Achtstundentag wurde wieder ausgehebelt. Die Arbeitszeitverordnung vom 21. Dezember 1923 gestattete neben dem Achtstundentag auch einen Zehnstundentag. Neben dem Kampf um die Tarifhoheit der Gewerkschaften war die Arbeitszeitfrage der Dreh- und Angelpunkt der sozialpolitischen Kämpfe in den Jahren von 1923 bis zur Weltwirtschaftskrise 1929, ohne dass eine der beiden Seiten eine nennenswerte Modifikation der Regelung von 1923 zu erzielen vermochte. Auch die Arbeitszeitordnung von 1938 brachte keine wesentlichen inhaltlichen Veränderungen. Mit ihrer Hilfe wurden zudem die Mitwirkungsrechte der Betriebsvertretungen beseitigt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Arbeitszeit-Schutzvorschriften außer Kraft gesetzt. Erst mit der Direktive Nr. 26 „Regelung der Arbeitszeit“ vom 26. Januar 1946 wurde durch den Alliierten Kontrollrat die offizielle Wiedereinführung des Achtstundentages angeordnet. Damals war der Samstag Regelarbeitstag mit ebenfalls 8 Stunden Arbeitszeit. Es herrschte also eine 48-Stunden-Woche vor. 1956 begann der DGB eine Kampagne zur Einführung der 5-Tage-Woche bzw. 40-Stunden-Woche unter dem Motto „Samstags gehört Vati mir“. Diese setzte sich ab 1965 in Westdeutschland durch. Ab 1980 kämpfte die IG Metall in Westdeutschland für eine 35-Stunden-Woche, die ab 1990 teilweise durchgesetzt wurde. Ab Mitte der 1990er Jahre setzten die Betriebe der Metallindustrie jedoch schrittweise die Arbeitszeit wieder auf 40 Stunden hoch, zuerst für außertariflich bezahlte Arbeitnehmer. Im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) vom 6. Juni 1994 wurde der Achtstundentag mit Einschränkungen gesetzlich festgeschrieben. In – Arbeitszeit der Arbeitnehmer heißt es dazu: \"„Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.“\" Damit wurde die Achtstundentagsregelung von 1918 sogar wieder aufgeweicht und die Arbeitszeit flexibilisiert. Da von einer Sechstagewoche ausgegangen wird – der Samstag gilt als Werktag –, beträgt die Wochenarbeitszeit also maximal 48 Stunden.", "section_level": 3}, {"title": "Seit 2000.", "content": "Ab der Jahrtausendwende 2000 wurde in verschiedenen Industriebetrieben, bei Banken und in den Behörden der Länder wieder eine Wochenarbeitszeit von mehr als acht Stunden täglich auch im tarifvertraglichen Beschäftigungsverhältnis verlangt, Tendenz steigend. Nach einer Studie des Kölner Instituts zur Erforschung sozialer Chancen (ISO) zur realen Arbeitszeit in deutschen Betrieben, arbeitete 2004 ein Vollzeitbeschäftigter im Schnitt 42 Stunden pro Woche und damit deutlich länger als tarifvertraglich vereinbart. Die \"Richtlinie 2003/88/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. November 2003 über bestimmte Aspekte der Arbeitszeitgestaltung\" legt sogar fest, dass die durchschnittliche Arbeitszeit, inklusive der Überstunden in einem Siebentageszeitraum und einem Bezugszeitraum von vier Monaten, 48 Arbeitsstunden nicht überschreiten darf.", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich wurde erstmals 1889 im Bergbau Seegraben ein Achtstundentag vereinbart. Als Provisorium für Fabriken wurde er 1918 unter der Leitung des Sozialpolitikers Ferdinand Hanusch (1866–1923) eingeführt und 1918 gesetzlich verankert. Seitdem wurde die Arbeitszeit weiter reduziert, am 1. Februar 1959 von 48 auf 45 Stunden und ab 1969 bis 1975 schrittweise auf 40 Stunden pro Woche. Ab 1985 gab es einzelne Branchen, die auch 38 Stunden pro Woche vereinbarten.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "In Frankreich wurde der Achtstundentag bei vollem Lohnausgleich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs am 23. April 1919 von der Abgeordnetenkammer und dem Senat nicht ohne Schwierigkeiten verabschiedet und gesetzlich verankert. Am 21. Juni 1936 wurde ein Gesetz zur 40-Stunden-Woche verabschiedet. Auch nach der Mobilmachung zum Zweiten Weltkrieg wurde daran nicht mehr gerüttelt.", "section_level": 2}, {"title": "Großbritannien.", "content": "Die einzige gesetzliche Festschreibung eines Achtstundentages in Großbritannien erfolgte im ', in dem ein Arbeitstag für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren 8 Stunden nicht überschreiten durfte. Für alle anderen galt nach wie vor 12 Arbeitsstunden als Obergrenze. Mit dem ', mit dem 1848 dann der 10-Stunden-Tag gesetzlich festgeschrieben wurde, erfolgte gleichzeitig noch eine Begrenzung auf 58 Stunden Arbeitszeit pro Woche, welche 1850 schon wieder auf 60 Stunden angehoben wurde. Die ersten Arbeiter, die ihre Forderung nach einem Achtstundentag verbindlich durchsetzen konnten, waren die Arbeiter des Londoner Gaswerks 1889. Alle britischen Regierungen haben sich bis heute stets geweigert, den Achtstundentag gesetzlich festzuschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Amerika.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "USA.", "content": "In den USA war der Kampf um den Achtstundentag eng verbunden mit dem -Aufstand 1886 in. Die sich in den 1830er bildende Arbeiterbewegung in den USA war anfangs mehr an Lohnerhöhungen interessiert als an Arbeitszeitverkürzungen. Um 1860 herum waren zehn Arbeitsstunden pro Tag noch Standard. Das sollte sich aber ändern, nachdem der und sechs weitere Staaten 1868 den Achtstundentag für Arbeiter in Staatsdiensten beschlossen. Mit der Unterschrift von Präsident am 29. Juni 1868 wurde der erste gesetzlich verbriefte Achtstundentag der USA gültig. Auch wenn dieses Gesetz noch wenig Nachahmung fand, so hatte es doch für die Arbeiterbewegung und die Gewerkschaften erhebliche Signalwirkung. Die 1869 gegründete, die ab 1879 unter zur damals größten nationalen Gewerkschaftsorganisation emporstieg, übernahm ab 1884 die Kampagne und Wortführerschaft im Kampf um die Einführung des Achtstundentages. Die Bewegung die nun entstand, gipfelte in den Demonstrationen und Auseinandersetzungen um den 1. Mai 1886 herum. Das Bombenattentat am 4. Mai auf dem in und die anschließenden Verfolgungen und Verurteilungen gaben der Achtstundentagbewegung zunächst einen empfindlichen Dämpfer, verhindern konnten sie die Einführung aber nicht. Zu den Pionieren bei der Einführung einer kürzeren Arbeitszeit zählte der Automobilproduzent. Am 5. Januar 1914 teilte er nach einer Vorstandssitzung in einer Pressekonferenz den lokalen Zeitungen in mit, dass ab 12. Januar im Unternehmen die Arbeitszeit von neun auf acht Stunden reduziert und zugleich der Mindestlohn von 2,34 auf 5,00 pro Tag angehoben werde. Der Achtstundentag wurde in den gesamten Staaten, wenn auch recht spät, schließlich im Jahr 1938 Gesetz.", "section_level": 2}, {"title": "Kanada.", "content": "Auf dem Tischlerkongress 1891 in wurde beschlossen, dass die Einführung des Achtstundentags oberste Priorität bekommen sollte. 1893 beschloss die kanadische Regierung dann, dass für alle Bauarbeiten unter Regierungsauftrag der 8-stündige Arbeitstag gelten sollte. 6 Jahre später, am 12. Juni 1899, bekam der Achtstundentag in per Gesetz für alle Arbeitnehmer seine Gültigkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Ozeanien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Australien.", "content": "Die Idee und die Forderungen zum Achtstundentag kamen aus dem Heimatland Großbritannien zu den australischen Kolonien in den 1850er und griffen dort schnell um sich. Auch von dem Nachbarland Neuseeland kam die Inspiration dazu herüber (siehe unten Neuseeland). Zudem wurde die Region und hier speziell die Hauptstadt durch den australischen Goldrausch recht schnell reich. Handwerker und Bauarbeiter waren sehr gefragt und konnten dadurch einfacher Forderungen durchsetzen. In Australien wurde der Achtstundentag bei vollem Lohnausgleich erstmals am 21. April 1856 durchgesetzt. An diesem Tage zogen in Melbourne Steinmetze und Bauarbeiter, die im Universitätsviertel beschäftigt waren, durch die Stadt und sammelten sich mit den Bauarbeitern vom Ostmarkt und vom Parlamentsgebäude und zogen mit ihrem Protest und ihren Forderungen zum Parlament. Inspiriert waren die Akteure aber vor allem durch ihre Kollegen aus, die bereits ein knappes Jahr zuvor am 18. August 1855 den achtstündigen Arbeitstag erkämpften, allerdings zu dem Preis von Lohneinbußen. Gesetzlich verankert wurde der Achtstundentag erstmals 1916 in mit dem \", mit dem die wöchentliche Arbeitszeit von 60 auf 48 Stunden bei einer Sechstagewoche reduziert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Neuseeland.", "content": "Mit der Bark \" der kam am 29. Juli 1839 die Forderung nach dem Achtstundentag nach. Wo in anderen Ländern Arbeiterbewegungen und Gewerkschaften für die Einführung des Achtstundentags fochten, nahm derselbe in Neuseeland einen ganz eigenen Verlauf. Initiiert durch, Tischler aus, der sich 1840 hartnäckig und erfolgreich weigerte auch nur eine Minute mehr als 8 Stunden pro Tag zu arbeiten, entstand unter den Tischlern in eine Bewegung die dazu führte, dass derjenige, der sie zu unterlaufen versuchte, auch schon mal im Hafenbecken landen konnte. 1849 wurden Arbeitern in der Achtstundentag zugestanden und 1857 folgte reichlich spät. All diese Zugeständnisse beruhten auf freiwilligen Vereinbarungen. Ab 1882 wurden verstärkt Kampagnen und Demonstrationen zur gesetzlichen Einführung des Achtstundentages von den Gewerkschaften gestartet, doch alle ab dem Jahr in Regelmäßigkeit eingebrachten Gesetzesinitiativen scheiterten jeweils an der Mehrheit der Arbeitgeber und der Landbesitzer im Parlament. Obwohl bis heute alle Gesetzesinitiativen gescheitert sind, so ist doch der Achtstundentag durch andere Vereinbarungen heute allgemein gültig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Achtstundentag war eine der ältesten Forderungen der Arbeiterbewegung. Sie wurde erstmals von (1771–1858), dem walisischen Unternehmer und Sozialreformer, in den 1810er Jahren in Großbritannien als Forderung formuliert. Owen prägte den Slogan: \"„Acht Stunden arbeiten, acht Stunden schlafen und acht Stunden Freizeit und Erholung“\". Mit dem Achtstundentag wurde ein Werktag bezeichnet, an dem die reine Arbeitszeit, also ohne Hinzurechnung von Pausen, maximal acht Stunden betrug.", "tgt_summary": "八小时工作制是一项对劳动时间的倡导,主张劳动者每日工作时间应不超过八个小时。这一制度最早由英国空想社会主义者罗伯特·欧文于1817年8月提出。其后由于欧美资本家对劳工的剥削不断加剧,最终北美的工人率先实行并走上街头抗议,倡导实行八小时工作制。1886年5月1日美国芝加哥爆发了历史最大的罢工,也正是以倡导八小时工作制为目标进行的。随着时代的发展,八小时工作制普遍被列为法律条令,但实际上由于利益的驱使,这一条令也被一些企业视为一纸空文(996工作制)。", "id": 1934667} {"src_title": "OpenVPN", "tgt_title": "OpenVPN", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Oft soll eine sichere, von Dritten nicht lesbare Kommunikation über ein unsicheres Netzwerk durchgeführt werden. Ein solches unsicheres Netz ist etwa das Internet oder auch ein lokales nicht verschlüsseltes Wireless LAN. Dabei sind zwei Aspekte wesentlich: Eine hinreichende Verschlüsselung der Kommunikationsinhalte und die Authentifizierung der beteiligten Kommunikationspartner. Diese Sicherheitseigenschaften können durch geeignete Protokolle (z. B. SSH, HTTPS, SFTP) von jeder Anwendung bereitgestellt werden. Alternativ kann diese Sicherheit auch von einer zentralen Stelle, unabhängig von den einzelnen Anwendungen, wünschenswert sein. Die Vorteile dieses zentralen Ansatzes liegen in der nur einmaligen Implementierung der Sicherheitsfunktionen, dem geringeren Wartungsaufwand und der Möglichkeit, auch die Kommunikation von Software anderer Hersteller zu sichern, auf die kein Einfluss besteht. Eine solche, zentral bereitgestellte Sicherung ist ein Virtual Private Network (VPN). OpenVPN stellt eine von vielen Implementierungen eines VPNs dar.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Kommunikationspartner können einzelne Computer sein oder ein Netzwerk von Computern. Typische Anwendungsfälle sind die Verbindung einzelner Außendienstmitarbeiter in das Netzwerk ihrer Firma, die Verbindung einer Filiale mit dem Rechenzentrum oder die Verbindung örtlich verteilter Server oder Rechenzentren untereinander. In jedem Fall baut einer der beiden Kommunikationsteilnehmer die Verbindung auf (Client), und der andere wartet auf eingehende Verbindungen (Server). Dazu muss der Server unter einer festen IP-Adresse oder unter einem festen Hostnamen erreichbar sein. Dies kann für Computer, die aufgrund von Einwählverbindungen mit ständig wechselnden IP-Adressen konfrontiert sind, auch mit Hilfe eines dynamischen DNS-Dienstes erfolgen. Befindet sich vor dem VPN-Gateway ein Paketfilter oder Proxy, oder wird eine Adressumsetzung (NAT) durchgeführt, so müssen diese Dienste so konfiguriert werden, dass ein in der Konfiguration von OpenVPN zu vergebender UDP- oder TCP-Port durchgelassen wird und zwar für Input, Forward und Output. Eine OpenVPN-Serverinstanz kann dabei nur für einen Port und ein Protokoll konfiguriert werden. Ein gemischter Betrieb, in welcher eine Clientverbindung wahlweise auf TCP oder UDP ermöglicht ist, ist nur mit zwei parallel laufenden Serverinstanzen realisierbar. OpenVPN zog nach der Beta-Phase der Version 2.0 vom damals standardmäßig verwendeten Port 5000 auf den für OpenVPN registrierten Port 1194 um. Der konkret verwendete Port kann beliebig in der Konfiguration verändert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Erkennbarkeit.", "content": "OpenVPN-Verbindungen können trivial mittels einer Deep Packet Inspection an den bekannten Header-Daten der übertragenen Pakete erkannt werden, unabhängig welches Protokoll oder welcher Port verwendet wird. Zwar kann durch die Deep Packet Inspection nicht der Inhalt im verschlüsselten Tunnel ermittelt werden, aber es kann beispielsweise mit der Erkennung die Verbindung blockiert, die Kommunikationspartner ermittelt und die Daten dazu protokolliert werden. Dieser Punkt ist vor allem dann wesentlich, wenn der Einsatz von VPN-Verbindungen in bestimmten Umgebungen nicht zulässig ist, beispielsweise in Ländern welche verschlüsselte Kommunikationsverbindungen verbieten oder zivilrechtlich bei der Umgehung von Netzsperren in Firmennetzwerken.", "section_level": 1}, {"title": "Betriebsmodi.", "content": "OpenVPN kennt zwei Betriebsmodi: Routing und Bridging welche in den folgenden Abschnitten dargestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Routing.", "content": "Der Routing-Modus ist die einfachste Form der sicheren Kommunikation und stellt einen verschlüsselten Tunnel zwischen zwei Gegenstellen her, über den ausschließlich IP-Pakete geleitet werden (Layer 3). Dazu wird jeder Gegenstelle eine virtuelle IP-Adresse eines fiktiven Subnetzes zugewiesen (z. B. 10.8.0.1 und 10.8.0.2). Der Zugriff auf das dahinter liegende Netzwerk ist grundsätzlich nicht direkt möglich (Point-to-Point Verbindung). Um die dortigen Adressen zu erreichen, muss die Gegenstelle die Datenpakete mittels IP-Forwarding und Einträgen in der Routingtabelle weitervermitteln oder auf Network Address Translation zurückgreifen.", "section_level": 2}, {"title": "Bridging.", "content": "Im Gegensatz zum Routing ist im Bridging-Modus ein vollständiges Tunneln von Ethernet-Frames (Layer 2) möglich. Es erlaubt somit beispielsweise auch den Einsatz von alternativen Protokollen wie IPX und das Senden von Wake-On-LAN-Paketen. Ein Client integriert sich völlig transparent in das Einwahlnetz und erhält eine IP-Adresse des dortigen Subnetzes zugewiesen, so dass auch Broadcasts weitergeleitet werden. Letzteres ist insbesondere für die automatische Windows-Namensauflösung des SMB-Protokolls nötig. Um sich in das vorhandene Subnetz einklinken zu können, muss die von OpenVPN verwendete virtuelle Netzwerkkarte, das sog. \"\", über eine Netzwerkbrücke mit dem tatsächlichen Netzwerk verbunden werden. Bridging ist etwas ineffizienter als Routing (schlechter skalierbar). Außerdem ist eine Beschränkung des Clientzugriffs schwieriger zu bewerkstelligen als beim Routing.", "section_level": 2}, {"title": "Authentifizierung.", "content": "Zur Authentifizierung stellt OpenVPN zwei wesentliche Methoden zur Verfügung:", "section_level": 1}, {"title": "Pre-shared Key.", "content": "Bei Austausch eines „“ (ein statischer Schlüssel/Passwort) werden die Daten mit diesem ver- und entschlüsselt. Dieses Verfahren ist einfach anzuwenden. Es wird beispielsweise bei kommerziellen Proxy-Anbietern, welche auch Anonymisierungsdienste auf Basis von OpenVPN anbieten, verwendet. Diese Methode hat zwei Nachteile: Daher sollte der gewählte Schlüssel in hinreichender Länge generiert werden und aus einem möglichst großen Zeichensatz bestehen. Der Schlüssel sollte nicht selbst wie ein Passwort gewählt werden. Eine Speicherung des Schlüssels sollte auf ein Notwendigstes reduziert werden, indem der Schlüssel nur auf den Endpunkten der VPN-Verbindung liegt. Das Notieren oder Eintragen des Schlüssels in einer Passwortverwaltung stellt ein zusätzliches Sicherheitsrisiko dar. Auf dem Endgerät sollte der pre-shared-key durch ein Passwort verschlüsselt werden, um das Netzwerk bei Abhandenkommen des Gerätes nicht zu gefährden.", "section_level": 2}, {"title": "Zertifikate.", "content": "Bei der Anwendung einer \"zertifikatbasierten Authentifizierung\" über das TLS-Protokoll werden private und öffentliche Schlüsselpaare beziehungsweise X.509-Zertifikate verwendet. Der Server und die jeweiligen Nutzer besitzen je ein eigenes Zertifikat (öffentlich/privat). Der OpenVPN-Server lässt nur Verbindungen zu, die von einer ihm bekannten Zertifizierungsstelle signiert wurden. OpenVPN enthält Skripte, die die einfache Zertifikatserstellung ohne weitere Vorkenntnisse basierend auf OpenSSL ermöglichen (easy-rsa). Um eine Verbindung aufzubauen, schickt der Client Daten an den Server (SSL-Version und zufällige Daten). Der Server schickt die gleichen Daten und sein Zertifikat zurück. Der Client autorisiert das Zertifikat. Bei beidseitiger Authentifizierung schickt der Client auch sein Zertifikat an den Server. Hat die Überprüfung geklappt, erstellt der Client das „“ und verschlüsselt dies mit dem öffentlichen Schlüssel des Servers. Der Server entschlüsselt die Daten mit seinem privaten Schlüssel und erstellt das „“. Mit diesem werden Sitzungsschlüssel erstellt. Das sind einmalige Schlüssel, mit denen die Daten ver- und entschlüsselt werden. Der Client teilt dem Server mit, dass ab nun alle Daten mit dem Sitzungsschlüssel verschlüsselt werden. Der Server bestätigt dies, der Tunnel ist aufgebaut. Nach einer gewissen Zeitspanne ersetzt OpenVPN den Sitzungsschlüssel automatisch. Die zertifikatbasierte Authentifizierung gilt als die sicherste Form der Anmeldung. Um die Sicherheit zu erhöhen, empfiehlt es sich, die Zertifikate auf einer Smartcard auszulagern. OpenVPN unterstützt alle Karten, auf die mittels Windows-Crypto-API oder PKCS #11 zugegriffen werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Frontends.", "content": "Für OpenVPN gibt es neben der Kommandozeile diverse grafische Frontends. So existieren z. B. das \"OpenVPN GUI für Windows\", das Programm \"Tunnelblick\" für macOS, \"OpenVPN-Admin\", ein auf C# basierendes, in Mono geschriebenes Frontend, KVpnc, eine in das K Desktop Environment eingebundene Applikation, sowie eine Einbindung in NetworkManager (Gnome und K Desktop Environment). Nachfolgend eine Liste der populären Programme für die jeweiligen Betriebssysteme und Geräte:", "section_level": 1}], "src_summary": "OpenVPN ist eine freie Software zum Aufbau eines Virtuellen Privaten Netzwerkes (VPN) über eine verschlüsselte TLS-Verbindung. Zur Verschlüsselung kann OpenSSL oder mbed TLS benutzt werden. OpenVPN verwendet wahlweise UDP oder TCP zum Transport.", "tgt_summary": "OpenVPN是一个用于创建虚拟私人网络加密通道的软件包,最早由James Yonan编写。OpenVPN允许建立的VPN使用公开密钥、电子证书、或者用户名/密码来进行身份验证。", "id": 2303116} {"src_title": "Ray Harryhausen", "tgt_title": "雷·哈利豪森", "src_document": [{"title": "Wirken.", "content": "Harryhausen entwickelte die Stop-Motion-Technik seines Lehrers Willis O’Brien zur Perfektion. Stop-Motion war lange Zeit wegweisend für Spezialeffekte beim Film. Harryhausen erweckte damit zahlreiche Fabelwesen, Dinosaurier und Geister auf der Leinwand zum Leben. Weltberühmt wurden unter anderem die Szenen aus den Sindbad-Filmen und die Kampfsequenzen aus \"Jason und die Argonauten.\" Mit der Entwicklung neuer Tricktechniken seit Ende der 1970er Jahre – zunächst durch die Go-Motion-Technik und später insbesondere durch die Möglichkeiten der Computeranimation – hat Stop-Motion seine Bedeutung als Tricktechnik in Spielfilmen verloren. Dennoch berief sich noch Regisseur Peter Jackson bei den Spezialeffekten zu seiner Film-Trilogie \"Der Herr der Ringe\" auf die Harryhausen-Filme. Ray Harryhausen lebte bis zu seinem Tod mit seiner Frau in London.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Ehrungen.", "content": "Im Verlaufe seiner Karriere wurde Harryhausen von der Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films mehrere Male für den Saturn Award nominiert und mit mehreren Auszeichnungen geehrt. 1975 erhielt er für seine Arbeit an \"Sindbads gefährliche Abenteuer\" die Golden Scroll. Im Jahr 1982 wurde ihm der Life Career Award zugesprochen, ein Jahrzehnt darauf erhielt er den Special Award. 2006 schließlich wurde er erneut für sein Lebenswerk geehrt und nahm den George Pal Memorial Award entgegen. Bei der Verleihung des Annie Award wurde ihm 1991 der Winsor McCay Award zugesprochen, 2003 gewann er einen Annie Award. 1992 erhielt er für sein Lebenswerk einen Ehren-Oscar, den Gordon E. Sawyer Award. 2003 ehrte ihn Hollywood mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. In Deutschland steht Harryhausens Lebenswerk im Zentrum der von Rolf Giesen entworfenen Dauerausstellung \"„Künstliche Welten“\" im Filmmuseum Berlin. Im Computer-Animationsfilm \"Die Monster AG\" aus dem Jahre 2001 heißt ein beliebtes Restaurant „Harry Hausen“, wodurch an den Wegbereiter der Animationstechnik erinnert werden soll. Im Zuge der Verleihung des Empire Award im Jahr 2004 erhielt Harryhausen für sein Wirken den Empire Inspiration Award. 2005 wurde er in die Science Fiction Hall of Fame aufgenommen. 2006 wurde er mit Festival Honors auf dem eDIT Filmmaker’s Festival in Frankfurt am Main ausgezeichnet. 2008 erhielt er den Karl Edward Wagner Award.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "Bildbände Mitarbeit", "section_level": 1}], "src_summary": "Raymond Frederick „Ray“ Harryhausen (* 29. Juni 1920 in Los Angeles; † 7. Mai 2013 in London) war ein US-amerikanischer Tricktechniker, der durch den Einsatz von Stop-Motion in Filmen wie \"Sindbads 7. Reise\" und \"Jason und die Argonauten\" bekannt wurde. Bei vielen seiner Filme war er auch als Produzent tätig.", "tgt_summary": "雷·哈利豪森(英语:Ray Harryhausen,1920年-6月29日-2013年-5月7日),美国电影界特效先驱、定格动画大师。", "id": 516698} {"src_title": "Vittorio Alfieri", "tgt_title": "维托里奥·阿尔菲耶里", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vittorio Alfieri war Sohn reicher und vornehmer Eltern. Sein Vater, Graf Antonio Alfieri, starb früh, woraufhin er bis 1758 von seiner Mutter aufgezogen wurde. Sein Onkel schickte ihn dann auf die Militärakademie zu Turin, wo er indessen nur eine mangelhafte Bildung erhielt. Ab 1766 unternahm er bis 1772 ausgedehnte Reisen durch Europa. Nach der Rückkehr nach Turin lebte er in dieser Stadt als adliger Müßiggänger, verfolgte aus Hass gegen jeden Zwang auch nicht die militärische Laufbahn. Dann wandte er sich literarischer Beschäftigung zu und verfasste 1774 seine erste Tragödie, \"Antonio e Cleopatra\". Der Erfolg seiner dramatischen Versuche bestärkte ihn im Glauben an seine dichterische Bestimmung. Er holte versäumte Schulbildung nach, lernte Latein und begab sich 1776 in die Toskana, um reines Italienisch zu lernen. In Florenz lernte er 1777 Luise Stolberg, Gräfin von Albany, Gemahlin des englischen Thronprätendenten Charles Edward Stuart, kennen und empfand für sie eine tiefe Zuneigung. Um völlig unabhängig zu sein und in Florenz bleiben zu können, überließ Alfieri sein Vermögen und seine Güter in Turin gegen eine Rente seiner Schwester, der Gräfin Cumiana. 1780 verließ die Gräfin von Albany ihren Gatten, der sie angeblich gewalttätig behandelt hatte und wohnte einige Zeit in einem Kloster in Rom. Dorthin folgte ihr Alfieri und lebte nun mit ihr zusammen. In Rom vollendete er auch 14 Tragödien, zu denen später noch einige hinzukamen. Aus Rücksicht auf den Ruf seiner Freundin verließ er Rom wieder und reiste 1783 in Italien herum. Nach seiner Rückkehr von einer Reise nach England begab er sich 1785 zur Gräfin von Albany nach Colmar im Elsass, wohin diese übersiedelt war. Anschließend lebte er mit ihr abwechselnd im Elsass und in Paris, aber ab 1787 nur noch in der französischen Hauptstadt. Beim Ausbruch der Französischen Revolution 1789 war Alfieri in England und kehrte nach Paris zurück. Als glühender Republikaner begrüßte er die Revolution anfangs enthusiastisch und feierte die Einnahme der Bastille in einer Ode. Die Ereignisse der nächsten Jahre jedoch, insbesondere der Tuileriensturm vom 10. August 1792, änderten seine Ansichten, und er verließ noch 1792 nicht ohne Gefahr Frankreich. Zunächst suchte er Belgien auf, begab sich dann aber mit seiner Lebensgefährtin zurück nach Florenz, wo er mit ihr sein letztes Lebensjahrzehnt verbrachte. Sein in Paris zurückgelassenes Vermögen wurde vom Konvent konfisziert, und außerdem verlor er auch einen großen Teil seines übrigen Vermögens, das in französischen Fonds angelegt war. Seither hegte er gegen die Franzosen einen unversöhnlichen Hass, der durch die nachfolgenden Ereignisse in seinem Vaterland noch gesteigert wurde und dem er in seinem erst zehn Jahre nach seinem Tod erschienenen \"Misogallo\" beredten Ausdruck gab. Er schrieb noch mancherlei und bemühte sich mit gutem Erfolg, die griechische Sprache zu erlernen. Übermäßiges Arbeiten zog ihm ein Siechtum zu und er verlebte die letzten Jahre, an der Gicht leidend, in finsterer Gemütsstimmung abgeschieden von der Welt. 1803 starb er im Alter von 54 Jahren in Florenz. Dort wurde seine Asche in der Kirche Santa Croce unter einem prächtigen, von Canova geschaffenen Grabmal beigesetzt. Ein Standbild von Bini wurde ihm 1862 in Asti errichtet. Seine streng formalen, klassischen Tragödien waren durchdrungen von den republikanischen Freiheitsgedanken des späten 18. Jahrhunderts und seiner Abscheu gegenüber jeder Form von Tyrannei. Dadurch hatten die Werke dieses Aufklärers großen Einfluss auf die italienische Freiheitsbewegung des 19. Jahrhunderts, das Risorgimento. Er gilt als Erfinder der Tramelogödie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vittorio Alfieri (* 16. Januar 1749 in Asti; † 8. Oktober 1803 in Florenz) war ein italienischer Dichter und Dramatiker im Zeitalter der Aufklärung.", "tgt_summary": "维托里奥·阿尔菲耶里伯爵(,1749年-1月16日-1803年-10月8日)是意大利剧作家和诗人。他被誉为“意大利悲剧的奠基人”。", "id": 2528446} {"src_title": "Aluminiumnitrid", "tgt_title": "氮化鋁", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Aluminiumnitrid ist ein weißer, brennbarer, aber schwer entzündbarer pulverförmiger Feststoff mit ammoniakartigem Geruch, der sich in Wasser zersetzt. Er kristallisiert in der Wurtzit-Struktur mit der hexagonalen. Die Aluminiumatome bilden eine Dichteste Kugelpackung auf einem hexagonalen Gitter, die N-Atome besetzen die Hälfte der tetraedrischen Lücken dieses Gitters. Die Gitterkonstanten betragen a = 311,14 pm und c = 497,92 pm. Die Röntgendichte von AlN liegt bei 3,26 g/cm3. Aluminium und Stickstoff sind überwiegend kovalent gebunden, der Anteil der ionischen Bindung beträgt 45 %. Die relative Molekülmasse M beträgt 40,99 u. Unter Stickstoffatmosphäre besitzt es einen Schmelzpunkt von über 2200 °C und eine Härte nach Mohs von 9. Ab 2400 °C zersetzt sich die Verbindung.", "section_level": 1}, {"title": "Aluminiumnitridkeramik.", "content": "Aluminiumnitridkeramik wird üblicherweise bei Temperaturen von ca. 1800 °C drucklos gesintert. Mit Hilfe geeigneter Sinteradditive kommt es hierbei zum Flüssigphasensintern. In der Praxis hat sich die Dotierung mit Calcium- und Yttriumoxid als Standardverfahren weitgehend durchgesetzt. AlN-Keramik besitzt eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit von 180 W/(m·K). Der Einsatz von AlN-Keramik ist somit dort interessant, wo viel Wärme abgeführt werden muss, der Werkstoff jedoch nicht elektrisch leitend sein darf. AlN-Keramik wird vor allem in der Leistungselektronik als Substratwerkstoff verwendet. In industriellem Maßstab wird Aluminiumnitrid durch physikalische Abscheideverfahren (PVD), Sputtern oder durch metallorganische chemische Gasphasenabscheidung (MOCVD) als Dünnschicht gewonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Synthese.", "content": "Aluminiumnitridpulver lässt sich aus Aluminiumoxid, Stickstoff bzw. Ammoniak und Kohlenstoff im Überschuss bei einer Temperatur >1600 °C in einer carbothermischen Reaktion darstellen: Ein weiterer Weg ist die Direktnitridierung. Bei dieser Syntheseart wird metallisches Aluminium- bzw. Aluminiumoxidpulver bei Temperaturen >900 °C mit N oder NH zu AlN umgesetzt:", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionsverhalten.", "content": "Aluminiumnitridpulver weist eine hohe Hydrolyseempfindlichkeit auf. Im Wasser ist eine unvollständige Spaltung von Aluminiumnitrid in Aluminiumhydroxid und Ammoniak zu beobachten. Gesinterte Keramik ist nicht hydrolyseempfindlich. In Natronlauge zersetzt sich Aluminiumnitrid sowohl als Pulver als auch als gesinterte Keramik zu Ammoniak und Aluminatlösung gemäß:", "section_level": 1}], "src_summary": "Aluminiumnitrid, Summenformel AlN, ist eine chemische Verbindung von Aluminium und Stickstoff. Es gehört zur Stoffklasse der Nitride und ist ein III-V-Verbindungshalbleiter mit breiter Bandlücke. Die Bandlücke beträgt bei Raumtemperatur formula_1.", "tgt_summary": "氮化铝(Aluminum Nitride,AlN)是铝的氮化物。纤锌矿状态的氮化铝(w-AlN)是一种宽带隙(Wide-bandgap Semiconductor)的半导体材料(6.2 eV)。故也是可应用于深紫外线光电子学的半导体物料。", "id": 1473645} {"src_title": "Aluminiumsulfat", "tgt_title": "硫酸铝", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "In der Natur kommt Aluminiumsulfat beispielsweise in dem Mineral Alunogen vor. Weiterhin kann es aus natürlich vorkommenden Alaunen gewonnen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Synthese.", "content": "Das Hydrat des Aluminiumsulfats lässt sich durch Auflösen von reinem Aluminiumoxid oder Aluminiumhydroxid in konzentrierter Schwefelsäure gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionsverhalten.", "content": "Mit saurer Reaktion löst sich Aluminiumsulfat in Wasser und kristallisiert bei Zimmertemperatur als monoklines Al(SO) · 18 HO aus. Ab einer Temperatur von 340 °C findet eine vollständige Dehydratisierung des Salzes statt und oberhalb von 770 °C zerfällt es in Aluminiumoxid und Schwefeltrioxid. Aluminiumsulfat bildet mit den Sulfaten einwertiger Metalle Doppelsalze gemäß folgender Formel (Alaune):", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Aluminiumsulfat findet folgende Verwendungen:", "section_level": 1}, {"title": "Unfälle und Gesundheitsgefahren.", "content": "Bei einem Vorfall mit Aluminiumsulfat im Trinkwasser in Camelford in Cornwall in England trank im Juli 1988 eine Reihe von Menschen Trinkwasser mit größeren Konzentrationen an Aluminiumsulfat. Die zulässigen Grenzwerte waren um das 5000-fache überschritten. Nach dem Unfall klagten zahlreiche Anwohner unter anderem über Geschwüre, Hautausschlag und Gedächtnisprobleme. Ein Todesfall im Jahr 2006 hat eine Debatte über Spätfolgen des Unglücks intensiviert. Die Untersuchungen der langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit nach diesem Vorfall sind noch immer nicht vollständig abgeschlossen, aber es wurden in Post-Mortem-Untersuchungen besonders stark erhöhte Aluminium-Konzentrationen in den Gehirnen der Opfer festgestellt und weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben, um festzustellen, ob es einen Zusammenhang mit Zerebraler Amyloidangiopathie gibt. Aluminiumsulfat wurde 2013 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Aluminiumsulfat waren die Besorgnisse bezüglich Verbraucherverwendung, hoher (aggregierter) Tonnage, hohes Risikoverhältnis (\"Risk Characterisation Ratio\", RCR) und weit verbreiteter Verwendung sowie der Gefahren ausgehend von einer möglichen Zuordnung zur Gruppe der CMR-Substanzen und der möglichen Gefahr durch sensibilisierende Eigenschaften. Die Neubewertung läuft seit 2015 und wird von Frankreich durchgeführt. Um zu einer abschließenden Bewertung gelangen zu können, wurden weitere Informationen nachgefordert.", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnung Alaun.", "content": "Papiermacher bezeichnen chemisch unkorrekt Aluminiumsulfat als Alaun.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aluminiumsulfat, Summenformel Al(SO), ist eine chemische Verbindung des Aluminiums aus der Gruppe der Sulfate. Es bildet ein farbloses Pulver mit einer Dichte von 2,71 g/cm.", "tgt_summary": "污", "id": 2912965} {"src_title": "Blende (Optik)", "tgt_title": "光圈", "src_document": [{"title": "Arten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnung entsprechend der Wirkung.", "content": "Je nach Wirkung sind drei Reinformen von Blenden voneinander zu unterscheiden:", "section_level": 2}, {"title": "Aperturblende.", "content": "Eine reine Aperturblende beeinflusst die Helligkeit des Bildes gleichmäßig, indem sie die Öffnungsweite (Apertur) des optischen Geräts begrenzt. Sie wirkt sich nicht auf die Größe des Bildausschnitts aus. Dazu muss sie so beschaffen sein, dass alle Strahlenbündel bezogen auf die Strahlungsleistung des Objekts den gleichen Strahlungsfluss enthalten. In Geräten mit nur einem abbildenden Bauteil (zum Beispiel einer Linse oder einem Hauptspiegel) wird die Aperturblende meist in der Nähe dieses Bauteils angeordnet oder durch den Linsen- oder Spiegelrand realisiert. Beim Auge wirkt die Iris als Aperturblende. Bei komplexeren Geräten, wie Fotoobjektiven kann die Aperturblende auch objekt-, bildseitig oder zwischen den abbildenden Elementen angeordnet sein. Die Bilder der Aperturblende heißen objektseitig Eintrittspupille und bildseitig Austrittspupille. In der Praxis führt nahezu jegliche Begrenzung eines Strahlenbündels durch eine Aperturblende dazu, dass ein Strahlenbündel, das den Blendenquerschnitt in einem anderen Winkel passiert, in einem anderen Verhältnis beschnitten wird. Das führt meist zu einer Verdunkelung des Bildes in Randnähe, die über das Cos-Gesetz hinausgeht. Dieses Phänomen nennt man Vignettierung.", "section_level": 3}, {"title": "Feldblende.", "content": "Eine reine Gesichtsfeldblende begrenzt den Bildausschnitt, ohne sich auf die Helligkeit des Bilds auszuwirken. Sie befindet sich in der Bildebene (z. B. Sensorchip einer Digitalkamera), der Objektebene (z. B. Diarahmen im Diaprojektor) oder in einer Zwischenbildebene (z. B. im Mikroskop). In der Praxis befindet sich die Feldblende üblicherweise nicht genau beim Objekt oder Bild, so dass der Rand nie ganz scharf begrenzt wird. Die Bilder der Gesichtsfeldblende heißen Eintrittsluke (objektseitig) und Austrittsluke (bildseitig). Eine Feldblende in einem Beleuchtungsstrahlengang heißt auch Leuchtfeldblende. Sie beschränkt den beleuchteten Bereich auf dem beobachteten Objekt. Bei einer klassischen Köhlerschen Beleuchtung mit dem Mikroskop ist sie meist als verstellbare Irisblende ausgeführt. In der Konfokaltechnik ist die Leuchtfeldblende so klein, dass das Leuchtfeld nur durch die beugungsbedingte Auflösungsgrenze des Mikroskops bestimmt wird. Bei einer Kreutzblende kommt eine Blende mit sichelförmigen Öffnung zum Einsatz.", "section_level": 3}, {"title": "Streulichtblende.", "content": "Eine reine Streulichtblende ist außerhalb des Strahlengangs angeordnet und beeinflusst weder die Helligkeit des Bilds noch die Größe des Bildausschnitts.", "section_level": 3}, {"title": "Bezeichnung entsprechend der Bauform.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Steckblende, auch Schiebeblende, Einsteckblende oder Waterhouseblende.", "content": "Die Blende wird durch einen Schlitz ins Objektiv eingesteckt/eingeschoben. Verschiedenartige Lochformen sind möglich.", "section_level": 3}, {"title": "Verwendung.", "content": "Fotografische Blenden werden oft als Irisblende ausgeführt, sie sind verstellbare Aperturblenden zur Kontrolle von Helligkeit und indirekt der Schärfentiefe des Bildes. Eine Linsenfassung wirkt als feste Aperturblende. Da sie aber oft Streulicht reflektiert, wird zusätzlich ein fester Blendenring vor oder nach ihr angebracht. Beim Vergrößern von Negativen (Ausarbeiten von Fotografien auf Film oder Platte) wird typisch ein rechtwinkeliger Klapprahmen aus vier dünnen Blechstreifen, von denen meist zwei verstellbar sind über das zu belichtende Fotopapier gelegt. Damit wird das Papier weitgehend plan auf die Kassette gedrückt (gut für Abbildungsschärfe und Verzerrungsfreiheit), der Bildausschnitt scharf begrenzt und ein unbelichtet weiß bleibender Rand am Papier geschaffen. Von den größeren Glasnegativen werden häufig Kontaktkopien in einer Holzkassette mit fixem Rahmen erstellt. Schon das Kameragehäuse erzeugt mit seiner Filmführung, zumeist aus Alu- oder Kunststoffguss eine rechteckige Begrenzung der belichteten Fläche am Film. Besonderheiten der Kontur – Maße, Eckenausrundung, Schatten eines Staubfadens – bieten Forschern Hinweise auf den verwendeten Kameratyp oder sogar das Kameraexemplar. Bei manchen Filmen werden herstellerseits nicht nur Negativnummern, sondern auch Trennstege (oder Rahmen) zwischen den Kadern einbelichtet. Diarähmchen bilden einen optischen Rahmen um den Diapositivfilm, der typisch etwas kleiner ist als das Standardformat (z. B. Kleinbild 24 × 36 mm). Blenden mit markant geformter Kontur suggerieren bei Stand- oder Bewegtbild eine besondere Perspektive des Betrachters. Klassisch ist die Schlüssellochperspektive mit Blende aus Kreis und angeschlossenem Trapez, das sich nach unten etwas verbreitert, für den unbeobachteten Blick durch eine Tür. 4 Quadrate in geringem Abstand suggerieren den Blick durch ein vergittertes Gefängnisfenster, viele Quadrate den durch ein Lüftungs- oder Kanaleinlaufgitter. Kleine, oft gelb getönte Luken auf der Rückseite einer Rollfilmkamera bietet einen Blick auf die am Papierstreifen gedruckten Aufnahmenummern und Hinweise zum Filmtransport und verhindern Lichteinfall auf die Filmseite. Manche Kleinbildkameras lassen in dieser Art einen Einblick auf die Beschriftung der Filmpatrone zu, um den Filmtyp ablesen zu können. Schlitzblenden begrenzen meist als Feldblenden den Strahlengang nur in einer Richtung stark. In Spektrometern und verwandten optischen Geräten nennt man sie \"optische Spalte\", sie sind dabei meistens sowohl in ihrer Breite (Größenordnung 1 mm, wenn es um den sichtbaren Spektralbereich geht) als auch ihrer Höhe (Größenordnung 20 mm) einstellbar. Sie dienen dabei auf der Eingangsseite als \"sekundäre Lichtquellen\" von wohldefinierter und gut verwendbarer Form, auf der Ausgangsseite beispielsweise von Monochromatoren als Selektionsmittel für bestimmte Wellenlängen(bereiche) und wiederum als sekundäre Lichtquellen. Die Spaltbreite wird in der Regel so groß gewählt, dass Beugungseffekte vernachlässigbar bleiben. In der Augenheilkunde wird eine nicht einstellbare Lochblende (sogenannte stenopäische Lücke) zur differentialdiagnostischen Beurteilung einer Sehschärfenminderung als Aperturblende gebraucht. Der HNO-Arzt sieht durch eine Blende des schräg gestellten Beleuchtungsspiegels in Hals, Nase oder Ohr.", "section_level": 2}, {"title": "Apertur.", "content": "Je größer die Aperturblende, desto größer kann die sogenannte \"Apertur\" sein. Sie ist der Sinuswert des halben Kegelwinkels α des von einem Objektpunkt ausgehenden Strahlenbündels. Ob die Aperturblende ausgefüllt wird, hängt davon ab, ob der Objektpunkt großwinklig beleuchtet wird. Die sogenannte \"numerische Apertur\" ist formula_1. Ein damit verwandter Begriff ist die \"relative Öffnung\" (oder Öffnungsverhältnis). Hierbei wird der Durchmesser der Aperturblende auf die Brennweite des abbildenden Systems bezogen. Beispiel: ein Fotoobjektiv mit relativer Öffnung 1:2 ist lichtstärker als eins mit 1:3,5.", "section_level": 1}, {"title": "Pupille und Luke.", "content": "Neben den gegenständlichen Blenden sind in der geometrischen Optik die Begriffe \"Pupille\" und \"Luke\" gebräuchlich. Jede Apertur- und jede Feldblende ist zunächst eine Pupille beziehungsweise eine Luke. Das Bild jeder ist eine weitere Pupille beziehungsweise eine Luke, so dass je eine Eintritts- und eine Austrittspupille beziehungsweise -luke existieren. Befindet sich die gegenständliche Blende in Abbildungsrichtung vor dem abbildenden System (z. B. Linse), so ist diese Eintritts-Pupille beziehungsweise -Luke. Ihr von der Abbildungseinrichtung (meistens auf der anderen Seite) erzeugtes Bild ist dann Austrittspupille beziehungsweise -luke. Bei umgekehrter Reihenfolge ist die Zuordnung umgekehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blenden sind in der Optik Vorrichtungen, die den Querschnitt von Strahlenbündeln begrenzen. Je nach Wirkung und Bauform bezeichnet man Blenden unterschiedlich.", "tgt_summary": "光圈(英语:Aperture),是照相机上用来控制镜头孔径大小的部件,以控制景深、镜头成像素质、以及和快门协同控制进光量。对于已经制造好的镜头,不能随意改变镜头的直径,但是可以通过在镜头内部加入多边形或者圆型,并且面积可变的孔状光栅来达到控制镜头通光量,这个装置就叫做光圈。", "id": 1300251} {"src_title": "HMS Hood (51)", "tgt_title": "胡德号战列巡洋舰", "src_document": [{"title": "Bau.", "content": "Der Bau der \"Hood\" wurde auf der Werft John Brown & Company in Clydebank (Schottland) am 1. September 1916 begonnen. Nachdem die Grand Fleet in der Skagerrakschlacht drei Schlachtkreuzer verloren hatte, wurden 5000 Tonnen zusätzliche Panzerung in den Entwurf eingeplant. Als Maßstab für die Dicke der Panzerung wählte man das 38,1-cm-L/42 Kaliber, mit dem die \"Hood\" auch selbst ausgerüstet war. Theoretisch machte diese Panzerung das Schiff zu einem echten Schlachtschiff. Man stattete die \"Hood\" mit der zu dieser Zeit stärksten Antriebsanlage im britischen Kriegsschiffbau aus. 24 ölgefeuerte Yarrow-Wasserrohrkessel lieferten den Dampf für vier Brown-Curtis-Getriebeturbinensätze, die auf drei Maschinenräume verteilt waren. Jeder Turbinensatz bestand aus Hochdruck- und Niederdruckteil sowie aus einer am Hochdruckteil angeflanschten Marschturbine. Zusammen lieferten die vier Turbinensätze 144.000 PS (106 MW) und bewegten die vier Schrauben mit maximal 210 Umdrehungen pro Minute. Die an Bord benötigte elektrische Energie von 220 Volt Gleichstrom wurde von acht Generatoren von je 175 kW erzeugt (davon zwei angetrieben von Dieselmotoren, zwei von Dampfturbinen und vier von Kolbendampfmaschinen). Das Schiff war jedoch übereilt entworfen worden und seine Konstruktion, vor allem bezüglich der Panzerung, daher fehlerhaft. Nur die vorderen Pulvermagazine wurden unter die Granatkammern verlegt, obwohl bekannt war, dass explodierende Treibladungen aus Kordit die britischen Schlachtkreuzer in der Skagerrakschlacht zerstört hatten. Die Kombination von Deck- und Seitenpanzerung konnte keinen durchgehenden Schutz vor Geschossen bieten, falls diese aus mehreren Richtungen einschlugen. Die Deckpanzerung wies eine kritische Schwäche auf: Sie war über drei Decks verteilt und darauf ausgelegt, einschlagende Geschosse außen an ihr explodieren zu lassen, wobei deren Wirkung von der Panzerung absorbiert werden sollte. Die Entwicklung von Geschossen mit Verzögerungszündern zum Ende des Ersten Weltkrieges machte dieses Konzept nicht nur nutzlos, sondern geradezu gefährlich. Zusätzlich war die \"Hood\" durch die Ergänzungen sehr viel schwerer geworden als ursprünglich konzipiert, so dass es strukturelle Schwächen gab. Deshalb wurde gegen Ende des Krieges ernsthaft erwogen, den halbfertigen Rumpf zu verschrotten und ein ganz neues Schiff zu bauen. Die ökonomischen Bedingungen der Nachkriegszeit ließen dies jedoch nicht zu. Der Bau der vorgesehenen Schwesterschiffe \"Anson\", \"Howe\" und \"Rodney\" wurde im März 1917 abgebrochen. Dies hatte zwei Gründe: Zunächst wurden die deutschen Schiffe niemals vollendet, für welche diese Klasse als Antwort gedacht war. Weiter waren die Fehler in der Panzerung und Konzipierung offensichtlich geworden, und auch wiederholte Abänderungen an den Schwesterschiffen konnten diese nicht beheben. Stattdessen startete man eine Abfolge von Studien, die schließlich zur Entwicklung der N3- und G3-Schlachtschiffe führten. Dennoch gingen die Arbeiten an der \"Hood\" weiter. Die \"Hood\" wurde am 22. August 1918 von der Witwe des Admirals Sir Horace Hood getauft, der in der Skagerrakschlacht gefallen war. Er war auch ein entfernter Verwandter des Namensgebers des Schiffes. Nach Ausstattung und Testfahrten erfolgte am 15. Mai 1920 die Indienststellung. Die \"Hood\" wurde unter dem Kommando von Kapitän Wilfred Tomkinson zum Flaggschiff des Schlachtkreuzergeschwaders der britischen Atlantikflotte. Der Bau hatte 6,25 Millionen Pfund gekostet.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "In den Zwischenkriegsjahren war die \"Hood\" das größte Kriegsschiff der Welt, zu einer Zeit, als sich die britische Öffentlichkeit sehr mit der Marine verbunden fühlte. Ihr Name und ihre Spezifikationen waren allgemein bekannt und als \"Mighty Hood\" (mächtige Hood) war sie das Aushängeschild der Royal Navy. Wegen ihrer Popularität wurde sie häufig dazu eingesetzt, um bei Besuchen anderer Länder „Flagge zu zeigen“. Insbesondere nahm sie zwischen November 1923 und September 1924 zusammen mit der \"Repulse\" und weiteren kleineren Schiffen an einer Weltumfahrung teil. Bei dieser Gelegenheit wurde die \"Hood\" von etwa 750.000 Leuten besichtigt. 1931 nahm die Besatzung an der Invergordon-Meuterei teil. Etwa 1930 wurde die \"Hood\" umfangreich neu ausgerüstet, dabei wurde die Deckspanzerung des Vorschiffs verbessert. Die Verstärkung des Hinterschiffs unterblieb aus Zeitgründen, da das Schiff für Repräsentationsaufgaben monatelang in Übersee unterwegs war. Durch einen Totalumbau ähnlich dem des Schlachtkreuzers \"Renown\" sollte der Schlachtkreuzer 1941 modernisiert werden. Der Ausbruch des Krieges machte es jedoch unmöglich, sie von der Front abzuziehen, so dass sie die geplante Generalüberholung niemals erhielt. Gegen Ende des Jahres 1936 wurde die \"Hood\" zur Mittelmeerflotte beordert. In die Zwischenkriegszeit fällt noch eine Kollision der \"Hood\" mit der \"Renown\" vor der spanischen Küste bei Arousa am 23. Januar 1935, wobei eine Schraube der \"Hood\" beschädigt wurde. Bruchstücke der Schraube wurden mit einer Gravur des Zwischenfalls versehen und befinden sich heute im Besitz der \"Hood Association\".", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Von Juni 1939 an verstärkte sie das Schlachtkreuzergeschwader der Home Fleet in Scapa Flow. Nach Ausbruch des Krieges im September 1939 wurde sie hauptsächlich dazu eingesetzt, in der Nähe Islands und der Färöer zu patrouillieren, um Konvois zu schützen und zu verhindern, dass deutsche Kaperfahrer in den Atlantik durchbrechen konnten. Vom 25. zum 26. September stieß sie, als Teil eines Flottenverbandes, mit den Schlachtschiffen \"Nelson\" und \"Rodney\", dem Schlachtkreuzer \"Renown\", dem Flugzeugträger \"Ark Royal\", den Kreuzern \"Norfolk\", \"Newcastle\" und \"Edinburgh\" und den Zerstörern der 4. und 8. Z-Flottille in die mittlere Nordsee vor. Vier Junkers Ju 88 der I. Gruppe des Kampfgeschwaders 30 griffen den Verband an und erzielten einen Abpraller auf der \"Hood\" und einen Nahtreffer bei der \"Ark Royal\". Am 25. November 1939 lief sie zusammen mit der französischen Dunkerque zu gemeinsamen Geleitschutzaufgaben in den Atlantik aus. Im Juli 1940 nahm sie als Flaggschiff der Force H an der Zerstörung der französischen Flotte (Operation Catapult) bei Mers-el-Kébir teil. Im August kehrte sie zum Schlachtkreuzergeschwader zurück und nahm die Patrouillen gegen deutsche Handelsstörer wieder auf. Es folgte eine weitere Überholung bis Mitte März 1941. Flaggkapitän (Kapitän eines Admiralitätsflaggschiffes) Ralph Kerr unter Vizeadmiral Lancelot Holland hatte das Kommando.", "section_level": 1}, {"title": "Gefecht in der Dänemarkstraße.", "content": "Ende März 1941 wurden die \"Hood\" und das Schlachtschiff \"Prince of Wales\" in den Nordatlantik zur Geleitzugsicherung beordert. Ende Mai steuerten beide Schiffe mit Nordwestkurs das Seegebiet südlich von Island an, um die aus Nordost anlaufenden deutschen Kriegsschiffe, das Schlachtschiff \"Bismarck\" und den Schweren Kreuzer \"Prinz Eugen\", zum Schutz der aus den Vereinigten Staaten kommenden Geleitzüge südlich von Island abzufangen. Am 24. Mai 1941 wurde die \"Hood\" beim Gefecht in der Dänemarkstraße versenkt (siehe auch: Unternehmen Rheinübung). Der \"Bismarck\" gelang dabei, nach nur sechsminütigem Feuergefecht, ein vernichtender Treffer. Die fünfte Salve aus allen vier Türmen traf aufgrund unzureichender Deckpanzerung direkt in die achtere Hauptmunitionskammer der \"Hood\", riss das Schiff auseinander und löste eine weitere Explosion in der vorderen Munitionskammer unterhalb des Turms „B“ aus. Vor- und Achterschiff hoben sich aus dem Wasser, brachen nahe dem achteren Mast auseinander und versanken in zwei Minuten in den eisigen Fluten. Von den 1418 Mann Besatzung konnten nur drei gerettet werden: die Engländer Edward „Ted“ Briggs (1923–2008) und Robert Ernest Tilburn (1921–1995) sowie der Schotte William John Dundas (1923–1965). Bis zu ihrer Rettung durch den britischen Zerstörer HMS \"Electra\" mussten sie, bereits gefährlich unterkühlt, auf Rettungsflößen zwei Stunden lang aushalten. Der dramatische Verlust eines solchen bekannten Symbols der britischen Flotte hatte große Wirkung auf die britische Öffentlichkeit. Einige bezeichneten dies später als die schockierendste Nachricht des Zweiten Weltkrieges.", "section_level": 2}, {"title": "Das Wrack.", "content": "Am 19. Juli 2001 wurde das Wrack des Schiffes von einem Team um David Mearns in einer Tiefe von 2804 Metern gefunden. Dabei stellte sich heraus, dass das Schiff in drei große Teile zerbrochen war: die Bugsektion, die Reste des Mittschiffs und das Heck. Bis dahin war unklar, ob Kommandant Ralph Kerr die \"Hood\" bereits nach Backbord hatte steuern lassen, um auch die hinteren Türme zum Einsatz zu bringen und die gefährdete Achterschiffsektion in eine für gegnerische Treffer geschütztere Position zu bringen. Die Aufnahmen zeigten eindeutig das bereits nach Backbord ausgerichtete Ruderblatt – das Schiff war quasi beim Kurswechsel versenkt worden. Die Überreste der Hood wurden von der britischen Regierung durch den Protection of Military Remains Act als „Protected Place“ zur Kriegsgräberstätte erklärt. „Ted“ Briggs legte eigenhändig vom Suchschiff aus durch Lösen des Suchrobotergreifarms am Wrack eine Ehrentafel aus Bronze ab, welche von der \"HMS Hood Association\" (HMS-Hood-Gesellschaft) gestiftet wurde. Am 7. August 2015 wurde die Schiffsglocke von einem Team unter Leitung von Paul Allen gehoben. Ein erster Versuch der Bergung war 2012 wegen schlechter Wetterbedingungen und technischer Schwierigkeiten gescheitert. Die gut erhaltene Glocke wurde restauriert und wird im \"National Museum of the Royal Navy\" in Portsmouth ausgestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die HMS \"Hood\" (Schiffskennung: \"51\") war ein Schlachtkreuzer der Royal Navy. Sie wurde während des Ersten Weltkrieges gebaut, kam in diesem jedoch nicht mehr zum Einsatz. In der Zwischenkriegszeit war sie für zwei Jahrzehnte das größte Kriegsschiff der Welt und das Flaggschiff der britischen Flotte. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie 1941 beim Gefecht in der Dänemarkstraße vom deutschen Schlachtschiff \"Bismarck\" versenkt. Das Schiff war benannt nach Admiral Samuel Hood, dem 1. Viscount Hood (1724–1816).", "tgt_summary": "胡德号(英语:HMS Hood,舷号:51),是英国建造的最后一艘战列巡洋舰,属于海军上将级战列巡洋舰;舰名典故为纪念18世纪英国皇家海军上将塞缪尔·胡德子爵,为历史上第4艘以“胡德”(Hood)命名的军舰。该级军舰在战争紧急应对法案(Emergency War Programme)之下的1916年下令建造,原先预定建造4艘,但是在日德兰海战显示英国军舰设计存在重大瑕疵;建造中的战舰实施大规模设计修正。然而英国人清楚设计先天弱点很难在后天追加改正中修复,所以海军上将级的后续舰在1917年取消建造,只有胡德号完工,也让胡德号成为英国皇家海军最后一艘战斗巡洋舰。", "id": 1783886} {"src_title": "Trooping the Colour", "tgt_title": "軍旗敬禮分列式", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Ursprung der Zeremonie liegt im Brauch des täglichen Vorführens der Truppenfahnen vor den Soldaten, damit sie diese sehen und später im Kampf wiedererkennen konnten. Diese enge Bindung an die Fahne war nötig, um im Durcheinander historischer Schlachtfelder einen festen Orientierungspunkt zu besitzen, der – ohne moderne Kommunikationsmittel – die Führung der Truppen sowie deren Verortung auf dem Schlachtfeld überhaupt erst ermöglichte. \"Trooping the Colour\", das erstmals unter Karl II. von England durchgeführt wurde, übertrug diese Symbolik auf die Person des Monarchen: Das Vorführen der Fahnen vor den Garderegimentern in Gegenwart des Herrschers sollte diese an ihre besondere Pflicht ihm gegenüber erinnern. Seit 1805 wurde die Zeremonie öffentlich vollzogen und findet seither – bis auf einige Ausnahmen wie in den Jahren des Zweiten Weltkriegs, 1948 wegen außergewöhnlich schlechten Wetters, 1955 wegen eines Eisenbahnerstreiks und 2020 wegen der Corona-Pandemie – jährlich statt. Eigentlich nimmt der Monarch die Parade zu Pferde ab; aufgrund des fortgeschrittenen Alters von Königin Elisabeth II. nutzt diese dazu jedoch mittlerweile eine Kutsche und eine kleine Tribüne auf dem Paradeplatz.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Vor Beginn der Parade nehmen die teilnehmenden Einheiten am Horse Guards Parade in L-Formation Aufstellung, wobei die vereinigten Musikkorps der Garderegimenter sowie die Truppenteile der Infanterie unmittelbar auf dem Exerzierplatz und die der Artillerie dahinter auf der westlich gelegenen Horse Guards Road vor dem Guards Memorial antreten. Die Einheiten der Kavallerie treffen erst später zusammen mit der Königin ein und formieren sich dann neben der Artillerie. Abseits der Formation steht das Fahnenkommando, das die sogenannte \"Queen's Colour\" führt, die später im Rahmen der Parade in den Mittelpunkt rücken wird. Diese spezielle Truppenfahne, die bei den britischen Garderegimentern purpurrot gefärbt ist, wird nur bei solchen Anlässen geführt, an denen die Monarchin selbst teilnimmt. Jedes Jahr stellt ein anderer Verband der insgesamt fünf Garderegimenter seine jeweilige \"Queen's Colour\" für Trooping the Colour zur Verfügung und rückt somit in den Mittelpunkt des Zeremoniells. Die Angehörigen der königlichen Familie, die an Trooping the Colour teilnehmen, verlassen den Buckingham Palace in Kutschen und erreichen Horse Guards Parade etwa eine Viertelstunde später. Sie begeben sich dann in das Horse-Guards-Gebäude, von wo aus sie die Parade verfolgen. Als letzte verlässt die Königin selbst den Palast, wobei sie von einer umfangreichen Kavallerieeskorte begleitet wird, und erreicht traditionell möglichst pünktlich um 11 Uhr den Paradeplatz. Dort wird sie mit einem Royal Salute begrüßt, während ihre Eskorte aus Angehörigen der Life Guards und der Blues and Royals ihre Paradeposition im Hintergrund einnimmt. Im Anschluss inspiziert die Königin von ihrer Kutsche aus die angetretenen Truppenteile. Begleitet wird sie dabei von verschiedenen nahen Verwandten in Uniform zu Pferd, die Ehrenränge in der britischen Armee bekleiden, sowie von verschiedenen hochrangigen Militärs, die truppendienstliche Vorgesetzte der teilnehmenden Einheiten sind. Dabei werden zunächst die angetretenen Truppenteile der Infanterie, dann die Kavallerie und am Ende die Artillerie abgenommen. Letztere, die King's Troop, Royal Horse Artillery, nimmt erst seit 1998 an der Parade teil. Nach der Inspektion begibt sich die Königin von der Kutsche auf ihre Tribüne vor dem Horse-Guards-Gebäude und nimmt von dort aus zunächst den Auftritt der vereinigten Musikkorps ab, die zuerst in langsamem, dann in schnellem Tempo über den Paradeplatz marschieren. Traditionell ist dabei das erste gespielte Musikstück der langsame Marsch aus Meyerbeers Oper \"Die Hugenotten\". Beim Marsch der Musikkorps zu ihrer neuen Position zwischen Königin und Gardeinfanterie löst sich ein einzelner Trommler aus der Formation und stellt sich an den Flügel der angetretenen Garderegimenter. Von dort schlägt er ein kurzes Signal, das den Auftakt zum nächsten Element der Parade bildet. Hierzu marschiert die am äußersten rechten Flügel aufmarschierte Gardeformation, deren Queen's Colour jeweils im Mittelpunkt steht, zu den Klängen des britischen Traditionsmarsches The British Grenadiers zunächst geradeaus vor und schwenkt dann quer über den Platz auf das abgesetzt stehende Fahnenkommando zu. Hier übernimmt dann ein junger Offizier aus der Formation, der Ensign, die Truppenfahne nach einem komplizierten Reglement, dessen korrekte Umsetzung traditionell in den britischen Medien besonders genau beobachtet und kommentiert wird. Nach der Übernahme wendet sich der Ensign mit der Fahne seiner Abteilung zu, die vor ihr das Gewehr präsentiert, wobei erneut die britische Nationalhymne erklingt. Die Formation, die nun die Fahne übernommen hat, ist nun nicht mehr – wie zuvor – „Escort for the Colour“ (\"deutsch sinngemäß: Für die Fahne bereitstehende Eskorte\"), sondern „Escort to the Colour“ (\"deutsch sinngemäß: Eskorte der Fahne\"). Im Anschluss wird die Queen’s Colour durch die Reihen der übrigen Garderegimenter getragen, bis die Escort to the Colour wieder ihre Ausgangsposition am Flügel der Aufstellung erreicht hat. Im Anschluss formiert sich die Infanterie zum Vorbeimarsch an der Königin. Er erfolgt erst im langsamen, dann im schnellen Tempo. Entsprechend werden die langsamen bzw. schnellen Parademärsche der beteiligten Garden gespielt: \"Scipio\" und \"The British Grenadiers\" (Grenadier Guards), \"Figaro\" und \"Milanollo\" (Coldstream Guards), \"The Garb of Old Gaul\" und \"Hielan Laddie\" (Scots Guards), \"Let Erin remember\" und \"St. Patrick's Day\" (Irish Guards), \"Men of Harlech\" und \"Rising of the Lark\" (Welsh Guards). Beim schnellen Vorbeimarsch werden allerdings regelmäßig auch andere Werke der militärischen Marschmusik aus aller Welt gespielt (\"siehe unten: Sonstiges\"). Beim Vorbeimarsch in langsamem Tempo senkt der Ensign die Fahne vor der Königin, die sich vor ihr verbeugt, Zivilpersonen haben sich von ihren Plätzen zu erheben und Angehörige des Militärs den militärischen Gruß zu erweisen, um die Fahne zu ehren. Beim Vorbeimarsch in schnellem Tempo wird die Fahne wird dann nicht mehr gesenkt. Nach Abschluss des Vorbeimarsches formiert sich die Infanterie wieder in der ursprünglichen L-Formation und überlässt das Paradefeld den reitenden Truppen, der Artillerie und der Kavallerie. Auch dieser Vorbeiritt findet in langsamem und schnellem Tempo statt. Bei ersterem spielen die vereinigten Kapellen der Kavallerie die Märsche \"The Royal Horse Artillery's Slow Marsch\", \"The Life Guards\", \"The Blues and Royals\" und \"The Royals\". Genau wie bei der Infanterie wird die Standarte der Kavallerie nur beim langsamen Vorbeiritt (im Schritt) gesenkt. Da die Artillerie keine Truppenfahne führt, wird stellvertretend das erste der mitgeführten historischen Geschütze gegrüßt. Der anschließende schnelle Vorbeiritt (im Trab) erfolgt für alle Einheiten unter den Klängen von \"The Keel Row\". Ist dieser abgeschlossen, reiten die Life Guards und die Blues and Royals sofort zum Buckingham-Palast weiter, während die King's Troop, Royal Horse Artillery im Green Park 41 Salutschüsse abfeuert. Nach einem weiteren Royal Salute formiert sich die Infanterie zum Abmarsch und kehrt mit der Königin an der Spitze zum Palast zurück, wo die Monarchin noch einmal einen Vorbeimarsch der Truppen abnimmt und eines der beteiligten Garderegimenter unmittelbar den Wachdienst am Buckingham Palace übernimmt. Im Anschluss an das Ereignis versammelt sich die Königliche Familie auf dem Balkon des Buckingham Palastes, um den Überflug von Flugzeugen der Royal Air Force zu beobachten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Parade ist auch im Ausland beliebt. Sie wird seit Jahrzehnten auch vom deutschen Fernsehen übertragen und in den meisten Nachrichtensendungen wenigstens mit einer Meldung gewürdigt sowie meist mit einem Bericht im heute-journal und in den Tagesthemen. Die Liveübertragung im Ersten kommentiert seit 1977, dem silbernen Thronjubiläum Elisabeths II., alljährlich Rolf Seelmann-Eggebert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Trooping the Colour (deutsch sinngemäß: „Die Farben der Fahne den Truppen zeigen“) ist die alljährliche Militärparade im Juni zu Ehren des Geburtstages des jeweiligen britischen Monarchen.", "tgt_summary": "军旗敬礼分列式(英语:Trooping the Colour,又译行军旗、掌旗行进、皇家军队检阅典礼、御林军校阅仪式、旌旗操演、皇家军队阅兵、英式阅兵等)是英国和英联邦军队举行的一项传统校阅仪式,别称为英女皇寿辰阅兵(英语:Queen's Birthday Parade)。", "id": 1737211} {"src_title": "Gläserne Manufaktur", "tgt_title": "透明工厂", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Gläserne Manufaktur befindet sich im Dresdner Stadtteil Seevorstadt-Ost/Großer Garten nahe der barocken Dresdner Innenstadt und bildet die Nordwestecke des Großen Gartens zum Straßburger Platz (Stübelallee). Unmittelbar südöstlich davor liegt das Areal des Botanischen Gartens.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gelände der Gläsernen Manufaktur befand sich das Städtische Ausstellungsgelände mit dem Kugelhaus und dem Städtischen Planetarium, später das Ausstellungszentrum Fučíkplatz. Die Anlage wurde von dem Münchener Architekturbüro Gunter Henn entworfen. In der Planungsphase war der Bau der Fabrik Gegenstand kontroverser Diskussionen, vor allem wegen der Lage am Rand des Großen Gartens. Besonders unter Umweltschützern führte der Bau zu starken Protesten. In erster Linie wurde das höhere Verkehrsaufkommen durch LKW in der Anlieferung kritisiert, die die neue Produktionsanlage in der Innenstadt von Dresden beliefern sollten. Um das Problem abzumildern, verlangte der Stadtrat ein stadtverträgliches Logistikkonzept, daraufhin schlug VW vor, das Frachtgut statt mit Lastwagen mit der CarGoTram zu transportieren, was schließlich als Auflage Teil der Betriebserlaubnis für den Standort wurde. Mit Ausnahme der Karosserien werden nun alle Bauteile mit der blauen CarGoTram vom VW-Logistikzentrum am Bahnhof Dresden-Friedrichstadt – rund 5 Kilometer entfernt – zur Fabrik gebracht. Tierschützer sorgten sich angesichts der großen Glasfassaden um die Vögel, Architekten bemängelten vor allem die Disharmonien mit der nahe gelegenen barocken Innenstadt. Außerdem musste der Bahnhof „Straßburger Platz“ der Dresdner Parkeisenbahn verlegt werden. Der alte Bahnhof wurde abgerissen und ein neuer gebaut, der an das Design der \"Gläsernen Manufaktur\" angepasst wurde. Eine Bürgerinitiative sammelte 17.600 Unterschriften gegen den Bau der VW-Manufaktur am Großen Garten – zu wenig, um einen Bürgerentscheid zu erzwingen. Am 27. Juli 1999 wurde im Beisein vom Volkswagen-Vorstandsvorsitzenden Ferdinand Piëch, Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf der Grundstein gelegt. Die \"Gläserne Manufaktur\" wurde am 19. März 2002 in Betrieb genommen. Außer den Fertigungsanlagen sind im Gebäude eine gastronomische Einrichtung und ein Startup-Inkubator untergebracht. Bis zum 23. März 2002 war die Öffentlichkeit zur freien Besichtigung eingeladen. Die Fertigung begann schon vor der offiziellen Eröffnung. Ferdinand Piëch als Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG und der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder gaben bereits am 11. Dezember 2001 das Startsignal für die Produktion. Das Unternehmen wurde für die Produktion des VW Phaeton errichtet und bot den Kunden und Besuchern Einblicke in die Endmontage der Fahrzeuge. Weil die VW-Tochter Bentley in Crewe (Großbritannien) zeitweise die hohe Nachfrage nach ihren Modellen nicht befriedigen konnte, wurde von Mitte 2005 bis Ende 2006 hier auch der Continental Flying Spur montiert. Mit der Karosseriefertigung des Bentley und Phaeton war damals das Volkswagenwerk Zwickau beauftragt. Da die Nachfrage nach dem VW Phaeton im Jahr 2013 nachgelassen hat, wurde seit Anfang November 2013 erneut die Produktion des Bentley Flying Spur in kleiner Stückzahl aufgenommen. Im April 2017 übernahm Lars Dittert die Standort-Leitung der Gläsernen Manufaktur. Er hat Wirtschaftsingenieurwesen in Dresden studiert, ehe er bei Audi in Neckarsulm im Produktionscontrolling startete. Es folgten vier Jahre bei Škoda Auto in Mladá Boleslav. Dort fungierte er als Leiter des Vertriebs- und Beteiligungscontrollings. Zuletzt leitete Dittert das Controlling bei Volkswagen Sachsen und berichtete als Standortleiter an die Geschäftsführung in Zwickau. Nachdem am 18. März 2016 die Phaeton-Produktion eingestellt worden war, erfolgte ein 20 Millionen Euro teurer Umbau der Manufaktur und am 8. April 2016 eine Wiedereröffnung als Ausstellungsort zur Elektromobilität und Digitalisierung. Seit dem 3. April 2017 wird in Dresden der e-Golf gefertigt. Wegen der hohen Nachfrage wird seit 2018 wieder im Zwei-Schicht-Betrieb gefertigt, dabei entstehen 72 e-Golf pro Tag. Im Zuge des neuen Produktionsstarts arbeiten jetzt wieder etwa 380 Mitarbeiter in der Gläsernen Manufaktur. Ein Teil der Mitarbeiter war seit dem Ende der Phaeton-Produktion größtenteils in anderen VW-Werken, vor allem in Zwickau, eingesetzt. Die Manufaktur entwickelt sich seit der Produktionsumstellung zu einem \"Center of Future Mobility\" („Zentrum künftiger Mobilität“). Kunden und Besucher können die Fertigung des e-Golf live erleben und erfahren in einer interaktiven Erlebniswelt für Elektromobilität und Digitalisierung mehr über die Zukunft der Mobilität. Dazu gehören auch kostenlose Probefahrten durch Dresden in Elektro-Fahrzeugen. Ferner werden auch alle Elektrofahrzeuge der Marke Volkswagen in der Gläsernen Manufaktur an Kunden ausgeliefert. Im neuen Startup-Inkubator-Programm können zudem jährlich zehn bis zwölf junge Gründerunternehmen ihre Ideen zur Mobilität der Zukunft mit Unterstützung von Volkswagen zur Marktreife treiben. Sie erhalten 15.000 Euro und mit Unterstützung der Landeshauptstadt Dresden Wohnraum gestellt. Die Jungunternehmer bleiben für sechs Monate im \"VW Future Mobilty Incubator\". Am 12. November 2017 erfolgte die Erstausstrahlung des des MDR. Neun Tage lang wurde in der Manufaktur gedreht, ein Teil des Gebäudes diente als Kulisse für den Firmensitz der fiktiven Versicherungsgesellschaft „alva“. Ab Herbst 2020 wird der VW ID.3 in der gläsernen Manufaktur montiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gläserne Manufaktur in Dresden ist eine von drei Produktionsstätten der \"Volkswagen Sachsen GmbH\". In Dresden wurde von 2002 bis 2016 der Phaeton produziert, seit April 2017 der Elektro-Golf der Marke Volkswagen. Zugleich entwickelt sich die Manufaktur zum \"Center of Future Mobility\". Mitte 2018 waren am Standort 380 Personen beschäftigt. Ab Herbst 2020 wird die e-Golf Produktion durch den ID.3 abgelöst.", "tgt_summary": "透明工厂(德语:Gläserne Manufaktur,意为“玻璃工厂”)是德国德累斯顿一家汽车制造厂,属于德国汽车制造商大众,由建筑师冈特·海恩设计,于2002年建成。其名称具有双重含义:光学透明和生产过程的透明度。其长度为1.5公里。", "id": 197391} {"src_title": "Kaufhaus des Westens", "tgt_title": "西百貨店", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kaiserreich und Weimarer Republik: Die Ära Jandorf.", "content": "Der Kaufmann Adolf Jandorf hatte mit seinem Unternehmen \"A. Jandorf & Co.\" bis 1905 in Berlin sechs Warenhäuser für den einfachen Bedarf eröffnet. Wie seine Mitwettbewerber mit dem \"Wertheim Leipziger Straße\" (1894) oder dem \"Warenhaus Tietz\" (1900), ebenfalls an der Leipziger Straße, wollte nun auch er ein repräsentatives Angebot für die gehobenen Konsumwünsche der wilhelminischen Elite machen. Jandorfs siebte Filiale sollte nun „die verwöhnten Ansprüche der oberen Zehntausend, der obersten Eintausend, der allerobersten Fünfhundert“ befriedigen, wie die Wochenzeitschrift \"Roland von Berlin\" schrieb. Mit einer eigens dafür gegründeten gleichnamigen GmbH, an der sich sein Partnerunternehmen \"M.J. Emden Söhne\" (Hamburg) mit vier Prozent beteiligte, begann Jandorf 1905 unter dem Namen \"Kaufhaus des Westens\" mit den Planungen für das neue Haus. Die Bezeichnung \"Kaufhaus\" sollte sich vom gewöhnlichen Warenhaus und Engros-Lager absetzen. Die Abkürzung \"KaDeWe\" war von Anfang an gebräuchlich und orientierte sich nach Angaben einer Festschrift von 1932 an der damals in den USA üblich gewordenen Abkürzung von Firmennamen. Der Begriff \"Westen\" bezog sich dabei auf die großen städtebaulichen Erweiterungen von Tiergarten, Charlottenburg und Wilmersdorf aus der Zeit nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871, die inoffiziell unter der Bezeichnung \"Neuer Westen\" zusammengefasst wurden. Ein wichtiges Motiv für Jandorfs Standortwahl war neben", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus: Enteignung von Tietz.", "content": "Wegen der Weltwirtschaftskrise ab 1929 geriet auch das jüdische Handelsunternehmen \"Hermann Tietz OHG\" in Liquiditätsengpässe. Trotz einer informellen Zusage zu Beginn des Jahres 1933 wurde nach der Machtübergabe an Hitler im Februar 1933 ein Kredit über 14,5 Millionen Reichsmark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund Millionen Euro) von der \"Akzept- und Garantiebank\" (kurz: \"Akzeptbank\") zurückgehalten. Diese \"Akzeptbank\" wurde am 28. Juli 1931 gegründet, um als Schaltstelle zwischen den privaten Banken und der Reichsbank Liquiditätsengpässe bei den Banken zu überwinden. In Abstimmung mit dem Reichswirtschaftsministerium luden die Gläubigerbanken im März 1933 die drei Gesellschafter und Geschäftsführer des Tietz-Konzerns vor. Hugo Zwillenberg sowie dessen Schwäger Georg und Martin Tietz wurden", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg: Wiederaufbau und Erweiterungen.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg stürzte am 23. November 1943 ein US-amerikanisches Kampfflugzeug in das Dachgeschoss, wodurch das Warenhaus weitgehend ausbrannte. Auch das hauseigene Archiv wurde zerstört. Nur wenige der wertvollen Einrichtungsgegenstände blieben erhalten. Bis zur Wiedereröffnung fand ein Notverkauf im Femina-Tanzpalast in der Nürnberger Straße statt. Karg entschädigte 1949 in einem Vergleich die Tietz-Erben mit den Filialen in München, Stuttgart und Karlsruhe, die sie gegen Zahlung einer Umsatzmiete weiterhin dem Hertie-Konzern unterstellten. Später verkauften sie diese Häuser wieder an Karg zurück. Nach Kriegsende wurden 1950 die ersten beiden Etagen „in Anlehnung", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Wiedervereinigung: Die Ära Karstadt.", "content": "Von 1994 an gehörte das \"KaDeWe\" durch die Hertie-Übernahme der \"Karstadt Warenhaus AG\" an, ab 1999 umbenannt in \"KarstadtQuelle AG\", seit 2007 \"Arcandor AG\". Von 2004 an bereitete sich das KaDeWe auf sein hundertjähriges Bestehen vor, weshalb eine weitere Umbau- und Modernisierungsphase für das komplette Haus erfolgte, die im Herbst 2007 zum Abschluss kam. Die Konzernleitung investierte insgesamt 46 Mio. Euro für diesen Umbau. Ein Jubiläumskatalog wurde 2007 an 40.000 Kunden in ganz Deutschland verschickt. Zu Beginn des 100-jährigen Firmenjubiläums am 1. März 2007 wurde im Lichthof eine über sechseinhalb Meter hohe, siebenstufige Torte aus Marzipan, Sachertorte und Sandkuchen als Symbol für das KaDeWe präsentiert. Alle Kunden dieses Tages erhielten kostenlos ein Stück von der Torte und ein Glas Prosecco. Den Abschluss und Höhepunkt der KaDeWe-Jubiläumsfeierlichkeiten bildete eine Galanacht mit über 1500 Prominenten aus den Bereichen Politik, Medien und Kultur am", "section_level": 2}, {"title": "Übernahme durch Signa und Central Group.", "content": "Am 16. September 2013 wurde bekannt, dass die österreichische Signa Holding von René Benko das KaDeWe mit den beiden anderen Kaufhäusern der \"Karstadt Premium Group\" sowie den 28 Karstadt-Sporthäusern mehrheitlich mit 75,1 Prozent übernehmen wollte. Ende Oktober erteilte das Bundeskartellamt seine Zustimmung. Der Erlös sollte in die Restrukturierung der übrigen Karstadt-Häuser reinvestiert werden. Zum 1. Januar 2014 wurden der ehemalige Karstadt-Verkaufsdirektor André Maeder und Roland Armbruster, der ehemalige Leiter der Karstadt-Strategieabteilung, als neue Geschäftsführer der Karstadt Premium GmbH bestellt. Somit hatte jede Gesellschaft innerhalb des Karstadt-Konzerns ihre eigene Geschäftsführung. Am 21. August 2014 genehmigte das Bundeskartellamt den vollständigen Verkauf des Karstadt-Konzerns der \"Berggruen Holdings\" an die \"Signa Holding\". Seit Oktober 2014 firmierten die Häuser der \"Karstadt Premium GmbH\" (KaDeWe, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg) unter dem Namen \"The KaDeWe Group\", da sie nun organisatorisch von den übrigen Karstadt-Warenhäusern getrennt waren, und um deren Abkehr von Karstadt zu betonen. Ebenfalls wurde zu diesem Zeitpunkt eine neue Hauptverwaltung mit etwa 150 Mitarbeitern aus allen drei Häusern im Berliner Ortsteil Tiergarten bezogen. Die Bereiche Logistik, Finanzen, Warenwirtschaft und IT, die bisher aus der Essener Karstadt-Zentrale geführt wurden, wurden mit den bereits im KaDeWe", "section_level": 2}, {"title": "Verkaufsbereiche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mitarbeiter.", "content": "Für den Umgang mit vermögenden Kunden wurde das Verkaufspersonal geschult. Eine eigene Abteilung für Aus- und Weiterbildung ist für die Qualifizierungsmaßnahmen der Belegschaft zuständig. Neben der Warenkunde, die auf Wunsch des KaDeWe die Hersteller durchführen, werden die Mitarbeiter in Rhetorik", "section_level": 2}, {"title": "Eingangsbereiche.", "content": "Im Untergeschoss oder der sogenannten „Achten Etage“ konnten in der Tiefgarage bis 2017 nicht nur Autos geparkt, sondern auch Hunde in speziellen Boxen untergebracht werden. Dieses Angebot für Hunde gab es beim KaDeWe seit Anbeginn. Mit der Schließung der Tiefgarage gab das KaDeWe auch das Angebot der Hundeboxen wegen abnehmender Nachfrage auf. Seit 2007 befindet sich hier die Papierwaren- und Bastelabteilung („Kreativmarkt“),", "section_level": 2}, {"title": "Erdgeschoss.", "content": "In einer hellen, 400 Quadratmeter großen Ausstellungshalle im Eingangsbereich bilden aufwendig gestaltete Produktpräsentationen oder Dekorationen den ersten Blickfang. Eine weitere Möglichkeit von Produktpromotionen bietet der zentrale Lichthof, der von gläsernen Aufzügen flankiert wird. Zur Feier des 100-jährigen Firmenjubiläums am 1. März 2007 wurde hier eine sechseinhalb Meter hohe Torte präsentiert. Im Zusammenhang mit den Umbauarbeiten wurde 2004 im Erdgeschoss die Parfümerie- und Kosmetikabteilung neu gestaltet. Auf 3000 m2 Fläche für Kosmetika werden unter", "section_level": 2}, {"title": "Mode und Schuhe.", "content": "Im Jahr 2005 erhielt das \"Kaufhaus des Westens\" drei neue Mode-Etagen mit insgesamt 20.000 m2 Verkaufsfläche, angelegt in schwarz-weißen, geradlinigen Segmenten. Ein Teil dieser Bereiche ist exklusiv für Ware der Premiummarken reserviert. So verfügt das KaDeWe als einziges Warenhaus Deutschlands über eine Abteilung der Designermarke Dolce & Gabbana. Nun wird auf etwa 40 Prozent seiner Fläche nur noch Mode", "section_level": 2}, {"title": "Feinschmeckeretage.", "content": "Besonders bekannt ist die sechste der insgesamt sieben Etagen, die sogenannte \"Feinschmeckeretage\", mit einem riesigen Angebot an internationalen Delikatessen und exklusiven Imbissmöglichkeiten. Sie ist gegenwärtig (Stand: 2009) mit 34.000 Artikeln und 7000 Quadratmeter die größte Feinkostabteilung Europas. 500 Angestellte sind hier beschäftigt, davon bereiten etwa 110 Köche, 40 Konditoren und Bäcker Gerichte und Backwerk für die Kunden zu. Die Torten werden seit 1975 nach den Rezepten der französischen Feinbäcker-Firma Lenôtre hergestellt. Das Mehl für die Bäckerei und Konditorei Lenôtre wird eigens aus Frankreich importiert. Vom Keller aus wird das Mehl durch Rohre in den siebten Stock gepumpt, was einmalig in Deutschland ist. Dort befinden sich drei Silos für insgesamt zwölf Tonnen Mehl, und im Keller lagern weitere vier Tonnen. Dieser Mehlvorrat reicht für dreieinhalb Wochen. Die Bäckerei stellt am Tag rund 1000 Brötchen, 300 Baguette-Stangen und 600 Brote her, übrig gebliebenes Brot gibt man an die Berliner Tafel ab. Im \"Schokoladenatelier\" stellen Chocolatiers vor den Kunden Schokoladen- und Pralinenspezialitäten her. Von besonderer Bedeutung ist auch die Confiserie-Abteilung von Lenôtre, in", "section_level": 2}, {"title": "Siebte Etage.", "content": "In der siebten Etage wurde 2006 der Restaurantbereich mit seiner Glaskuppel (Wintergarten) für 2,5 Millionen Euro renoviert. Gäste können bei der Zubereitung ihres Gerichtes aus frischen Zutaten zusehen, für eilige Kunden werden vorbereitete Menüs angeboten. Restaurantbetreiber ist die Le", "section_level": 2}, {"title": "Daten.", "content": "Seit der Gründung des Warenhauses setzen die Geschäftsleitungen auf eine ihrer Ansicht nach attraktive Mischung aus gehobenem Angebot und reinen Luxuswaren. Im Jahr 2005 sollten die Luxusartikel höchstens 10 bis 15 Prozent am Gesamtumsatz einbringen. Zwanzig Prozent der Verkaufsfläche werden an Modedesigner und Luxusanbieter untervermietet. Das Warenhaus hat gegenwärtig auf 60.000 m2 Verkaufsfläche, was rund neun Fußballfeldern entspricht, über 380.000 verschiedene Artikel im Angebot, insbesondere im gehobenen und Luxussegment. Es ist damit – gemessen an der Verkaufsfläche – nach Harrods in London mit 92.000 m2 das zweitgrößte Warenhaus Europas. Täglich besuchen zwischen 40.000 und 50.000 Gäste das exklusive Warenhaus, in der Vorweihnachtszeit sind es bis zu 100.000 Kunden. Das KaDeWe ist nach dem Reichstagsgebäude und dem Brandenburger Tor die am dritthäufigsten von Touristen besuchte Sehenswürdigkeit in Berlin. Daher bietet das KaDeWe", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftsgeschichte.", "content": "Das \"Kaufhaus des Westens\" ist das einzig verbliebene Luxuswarenhaus aus der Berliner Gründerzeit der Warenhäuser in den beiden Dekaden vor und nach 1900. Kaufmannsfamilien aus der Provinz investierten in den deutschen Metropolen in mehrgeschossige Verkaufszentren, wovon die architektonisch anspruchsvollsten Gebäude mit einem durchgängigen Lichthof aufwarteten. Sie übersprangen damit die Entwicklung vom einzelnen Ladengeschäft zu mehreren Ladenlokalen in einer glasüberdachten Passage wie in Paris oder in einem Basar in Vorderasien. Der Berliner Philosoph und Kulturkritiker Walter Benjamin hielt diese Entwicklung des Handelssektors auch für soziologisch bedeutsam, da er darin den neuen Sozialtypus des Flaneurs ausmachte, einen leicht ablenkbaren Müßiggänger mit geringer Fähigkeit zur sozialen Bindung. Andere Autoren hingegen betonten die Demokratisierung durch den Verkauf, die die Kunden aus der Ober-", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption und Selbstverständnis.", "content": "Von Anfang an setzte das \"Kaufhaus des Westens\" neben einem gehobenen Warenstandard und vielen anderen Dienstleistungen auf Internationalität und Kosmopolitismus. Es war der Anspruch der Berliner Luxuswarenhäuser, mit einem internationalen Warenangebot selbst Weltläufigkeit und Weltoffenheit zu demonstrieren und auch ein internationales Publikum anzuziehen. Berlin war um die Wende zum 20. Jahrhundert in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu einer Weltstadt aufgestiegen. Dieses Selbstbewusstsein äußerte sich auch in den Symbolen der Warenhäuser: Tietz verwendete eine Weltkugel und Jandorf eine Hansekogge. Wegen der wirtschaftlichen Depression in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis zur Währungsreform überwog vorübergehend der Anteil der ausländischen Kunden gegenüber den Deutschen: Nach dem Zweiten Weltkrieg passte sich das KaDeWe dem", "section_level": 1}, {"title": "Besucher.", "content": "Das \"Kaufhaus des Westens\" mehrte stets sein Prestige und sein Ansehen durch die Besuche nationaler und internationaler Prominenz. Seit den 1950er-Jahren werden Prominente gezielt zu einem Besuch zwecks Lesung oder Ähnlichem eingeladen, ein Werbemittel, das sich für beide Parteien in geschäftlicher Hinsicht günstig auswirkt. Zu Beginn der Adventszeit lädt die Geschäftsführung des KaDeWe ebenfalls seit Anfang der 1950er-Jahre alljährlich die Berliner Journalisten zu einem Essen mit Präsenten und Musik ein. Daneben gibt es prominente KaDeWe-Besucher, die in ganz persönlicher Beziehung zu dem Kaufhaus stehen. Von 1922 bis 1937 lebte der russische Schriftsteller Vladimir Nabokov mit seiner Frau Véra in Berlin und besuchte", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Bilder", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) ist ein Warenhaus in Berlin mit einem gehobenen Sortiment und Luxuswaren, das von Adolf Jandorf gegründet und am 27. März 1907 eröffnet wurde. Es befindet sich in der Tauentzienstraße am Wittenbergplatz im Ortsteil Schöneberg und ist das bekannteste Warenhaus Deutschlands.", "tgt_summary": "西百货店(Kaufhaus des Westens)是德国柏林的一家百货公司,销售区域面积超过6万平方米,并拥有超过30万众商品。西百货店是欧洲仅次於伦敦哈罗德百货的第二大百货公司,每天吸引4万至5万人游客。自2015年以来,西百货店由泰国资本公司中央集团所有。", "id": 1263670} {"src_title": "Amphiktyonie", "tgt_title": "近邻同盟", "src_document": [{"title": "Amphiktyonien im antiken Griechenland.", "content": "Frühgeschichtliche Beispiele sind die Amphiktyonie um die Poseidon-Heiligtümer auf der Mykale (Panionion) und Kalaureia. Amphiktyonien gab es in Argos, Kalaureia, Onchestos, bei Haliartos, auf Delos etc. Die bedeutendste war aber die von Anthela bei den Thermopylen, deren Entstehung vom Mythos auf Amphiktyon, den Sohn des Deukalion und der Pyrrha, zurückgeführt wird, und deren Sitz durch den Einfluss der Dorer später nach Delphi verlegt wurde. Mitglieder dieses Bundes waren ursprünglich die Doloper, Thessalier, Ainianen oder Oitaier, Magneten, Malier, Phthioten und Perrhäber, denen sich später auch die Phoker, Lokrer, Dorer, Böotier und Ionier in Attika und Euböa anschlossen, so dass die Zahl der Teilnehmer die heilige Zwölfzahl erreichte. Jeder der zwölf Stämme war durch zwei Gesandte bei den Versammlungen vertreten; ferner schickte jeder Tempelboten (Hieromnemonen), welche die Opfer darzubringen, und Pfortenredner (Pylagoroi), welche den Landfrieden zu erhalten hatten. Zweck des Bundes war zunächst Schutz der Heiligtümer der Demeter in Anthela und des Apollon zu Delphi, gemeinschaftliche Feier gewisser Feste, namentlich der pythischen in Delphi, dann aber die Aufrechthaltung völkerrechtlicher Grundsätze, wie: Man hielt jährlich zwei feierliche Versammlungen, im Frühjahr zu Delphi, im Herbst zu Anthela bei den Thermopylen; erstere fiel mit den Pythischen Spielen zusammen. Bei diesen Versammlungen wurden Streitigkeiten geschlichtet, bürgerliche und peinliche Verbrechen, besonders Vergehen gegen das Völkerrecht und gegen den Tempel zu Delphi, bestraft. Wurde die einer Stadt auferlegte Geldbuße nicht bezahlt, so konnte der Bund mit Waffengewalt einschreiten. Dies zeigen dessen Heilige Kriege. Auch konnte die Versammlung einzelne Städte oder ganze Staaten vom Bund ausschließen. Mit der Zeit wuchs die Anzahl der teilnehmenden Staaten bis auf 30; immer aber wurden die Stimmen auf die ursprünglichen zwölf Stämme reduziert, so dass mehrere Poleis zusammen nur eine Stimme hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Amphiktyonie hat von den ersten Anfängen hellenischer Zivilisation bis zum Untergang der griechischen Freiheit bestanden, obwohl unter manchen Veränderungen. Die ursprünglichen zwölf Völker blieben konföderiert bis zum Dritten Heiligen Krieg, nach dessen Beendigung (346 v. Chr.) die Phoker ausgestoßen wurden; ebenso die Lakedämonier, weil sie die Phoker unterstützt hatten. Dafür traten unter Philipp die Makedonier ein. Später wurden die Phoker wieder aufgenommen, zum Lohn für die gegen die Gallier bewiesene Tapferkeit. Um 221 bemächtigten sich die Ätolier des delphischen Tempels und verdrängten die Amphiktyonie ganz. Noch unter Roms Herrschaft führten die Amphiktyonen den Vorsitz bei den Pythischen Spielen. Zuletzt wird der Bund in der Zeit der Antoninen erwähnt. Sein Ende fällt wohl mit der Aufhebung des delphischen Orakels durch Kaiser Theodosius I. zusammen. Der politische Einfluss der Amphiktyonie war in der Blütezeit Griechenlands nicht groß; wohl aber verdankt ihr Hellas mit dem Schutz seines größten und reichsten Orakels auch die Erhaltung der Einheit des religiösen Kultus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Amphiktyonie (gebildet aus \"amphi-\" „um... herum“ sowie \"ktízō\" „gründen, bauen, wohnen“, also „das Wohnen um etwas herum“) war ein loser Verband von Städten im antiken Griechenland, in Kleinasien und Etrurien auf religiös-kultureller Basis. Diese Städtebünde bildeten sich zunächst um ein Heiligtum, um es zu schützen und zu verwalten. Später kam die Veranstaltung von Festspielen zu Ehren der Gottheit hinzu. Wann und wo eine Amphiktyonie das erste Mal auftrat, ist unbekannt. Es gibt aber Anzeichen dafür, dass es sie bereits vor den auf städtischem Areal errichteten Heiligtümern gab.", "tgt_summary": "近邻同盟 (古希腊语: Ἀμφικτίων或 Ἀμφικτύων,英语:Amphictyonic League)--是一个由雅典、色萨利等十二个相互毗邻的城邦构成的宗教性组织。", "id": 684270} {"src_title": "15-Puzzle", "tgt_title": "數字推盤遊戲", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Spiel wurde von dem Postangestellten Noyes Palmer Chapman erfunden, der seinen Freunden im Jahr 1874 ein ähnliches Puzzle zeigte. Bei diesem ging es darum, 16 nummerierte Blöcke in die Form eines magischen Quadrates zu bringen. Die ersten Kopien des 15-Puzzles gelangten nach Syracuse im Staat New York zu Frank Chapman, dem Sohn von Noyes. Von dort verbreitete sich das Spiel weiter nach Watch Hill und schließlich nach Hartford in Connecticut, wo Schüler der amerikanischen Schule für Hörbehinderte das Puzzle in großen Auflagen fertigten und im Dezember 1879 als Weihnachtsgeschenke in Boston, Massachusetts verkauften. Matthias Rice, der Besitzer eines Geschäftes für ausgefallene Holzgegenstände, entdeckte eines dieser Puzzles und fing an, diese umgehend selbst herzustellen und als „Gem Puzzle“ auf den Markt zu bringen. Die 15 Spielsteine bzw. Kacheln lagen dabei lose in einer kleinen Box und die Spielanleitung lautete: »Place the blocks in the box irregularly, then move until in regular order« (zu Deutsch etwa: „Setze die Spielsteine in beliebiger Anordnung in die Box, dann verschiebe sie, bis sie sich in Reihenfolge befinden“). Gegen Ende Januar 1880 setzte der Zahnarzt Charles Pevey ein Preisgeld für die Lösung des 15-Puzzles aus. Der erste Trend für das Spiel war in den USA im Februar, in Kanada im März und in Europa im April 1880 zu sehen. Der Trend war bereits im Juli desselben Jahres aber wieder im Rückgang. Erst neun Jahre später wurde das Spiel in Japan eingeführt. Chapman wollte das 15-Puzzle am 21. Februar 1880 als „Block Solitaire Puzzle“ zum Patent anmelden, stieß beim Patentamt aber auf Ablehnung, da sich sein Spiel nicht ausreichend von dem am 20. August 1878 erteilten Patent für das von Ernest U. Kinsey entwickelte Spiel „Puzzle-Blocks“ zu unterscheiden schien. Der Rätselspezialist Samuel Loyd behauptete von 1891 bis zu seinem Tod im Jahr 1911, dass er der Erfinder dieses Rätsels sei, konnte dies aber niemals belegen. Neueren Untersuchungen zufolge wurde er sogar als Lügner entlarvt. Während des Ersten Weltkriegs wurde das 15-er Puzzle als „Geduldspiel für den Schützengraben“ produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgabenstellungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprüngliches Puzzle.", "content": "Beim „Gem Puzzle“, das Matthias Rice 1879 produzierte und verkaufte, nahm der Spieler zu Beginn die Steine heraus und setzte sie beliebig in die Box. Anschließend bestand die Aufgabe darin, durch Verschieben der Steine die Zahlen zeilenweise aufsteigend anzuordnen. Dabei ergeben sich folgende mathematische Zusammenhänge: Für andere Zielanordnungen kann man folgende Sachverhalte feststellen:", "section_level": 2}, {"title": "15-14-Puzzle.", "content": "In der Ausgangsposition des 15-14-Puzzles sind die Steine mit Ausnahme der Steine 14 und 15 schon in aufsteigender Reihenfolge sortiert. Das letzte Feld unten rechts bleibt frei. Bei dieser Ausgangsstellung ist die Aufgabe, die Zahlen durch Verschieben der Steine in die richtige Reihenfolge zu bringen, wobei das letzte Feld wieder frei bleibt, nicht lösbar. Die Aufgabe wird lösbar, wenn man das erste statt des letzten Feldes freilässt (s. o.)", "section_level": 2}, {"title": "14-15-Puzzle.", "content": "Eine weitere Möglichkeit besteht darin, aus der geordneten Reihenfolge mit der Lücke unten rechts bestimmte andere Anordnungen zu erreichen, z. B:", "section_level": 2}, {"title": "Modernes 15-Puzzle.", "content": "Viele der Spiele, die heute erhältlich sind, sind im Auslieferungszustand bereits richtig sortiert und ihre Steine sind miteinander so verzahnt, dass man sie zwar verschieben, aber nicht entnehmen kann. Das Ziel des Spieles ist es von daher, ein gemischtes Puzzle wieder in den Originalzustand zu versetzen. Im Handel findet man viele Formen dieses Spiels. Es gibt sie beispielsweise als Schlüsselanhänger aus Plastik oder Holz gefertigt. Es gibt auch Spiele, die nicht mehr das Ziel haben, Zahlen zu sortieren, sondern aus einem Bild bestehen, das nur komplett zu sehen ist, wenn alle Quadrate in einer richtigen Reihenfolge sortiert werden. Es gibt Ausführungen mit Buchstaben oder Buchstabengruppen statt Zahlen. Hier soll als Lösung entweder die alphabetische Reihenfolge erreicht werden oder es soll ein bestimmter Text stehen. Letztere haben oft ein Paar (oder gar mehrere) gleicher Kacheln (d. h. mit gleichen Buchstaben). Kommt es dabei zu einer Situation, bei der nur noch die beiden letzten Kacheln vertauscht sind, so muss man ein Paar gleicher Buchstaben tauschen, um die Aufgabe zu lösen. Steht beispielsweise bei dem in der Abbildung „Textversion“ dargestellten Spiel in der unteren Zeile „Prsei“ statt „Preis“, so muss man entweder die beiden „e“, die beiden „n“ oder (!) die beiden „ei“ tauschen. Bei der Darstellung mittels römischer Zahlen erhöht sich der Schwierigkeitsgrad durch die meist schlechtere Übung bei der Zahlenfolge.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Aufgabenstellungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Magische Quadrate.", "content": "Eine weitere Aufgabenstellung für das 15-Puzzle mit Zahlen ist es, die übliche Start-Anordnung (mit dem leeren Feld unten rechts) in ein magisches Quadrat zu überführen, wobei das leere Feld für die Zahl 0 steht. Die magische Summe (d. h. die Zeilen-, Spalten- und Diagonalensumme) ist dann 30. Berücksichtigt man Drehungen oder Spiegelungen des Quadrats, gibt es 880 formula_1 8 = 7040 magische Quadrate auf einem \"4x4\" -Feld. Von diesen ist genau die Hälfte, also 3520, aus der üblichen Start-Anordnung zu erreichen. Kociemba bestimmte für jedes dieser magischen Quadrate die minimale Anzahl von Zügen, die ausgehend von der Start-Anordnung erforderlich ist. Man benötigt mindestens 35 Züge, um ein magisches Quadrat zu erhalten, und es gibt nur ein einziges magisches Quadrat, das in 35 Zügen erreichbar ist.", "section_level": 3}, {"title": "Andere Größen.", "content": "Es gibt auch Ausführungen in anderen Größen, so z. B. das \"8-Puzzle\" in einem Drei-mal-drei-Quadrat und das \"31-Puzzle\" in einem Vier-mal-acht-Rechteck.", "section_level": 2}, {"title": "Mathematischer Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Permutationen und Invarianten.", "content": "Jede Stellung des Spiels ist entweder \"lösbar\" oder \"unlösbar\", das heißt, sie kann in die Endstellung überführt werden oder nicht. Zum Beweis wird die so genannte Parität jeder Stellung betrachtet. Sie bleibt bei einem Zug immer erhalten. Die Parität ergibt sich aus der Anzahl der \"ungeordneten\" Zahlenpaare. Dabei ist formula_2 die Anzahl der Zahlenpaare, die sich in falscher Reihenfolge befinden und formula_3 die Nummer der Reihe, in der sich das leere Feld befindet. Die Summe formula_4 ist entweder \"gerade\" oder \"ungerade\". Bei allen erlaubten Zügen bleibt diese Parität erhalten, das heißt eine gerade Spielstellung kann nie in eine ungerade überführt werden und umgekehrt. Da die ursprüngliche Aufgabenstellung \"ungerade\" ist, kann sie nie in den \"geraden\" Endzustand führen. Eine andere Beweisidee verwendet das Vorzeichen der als Permutation, also als Vertauschung, betrachteten Stellung, das mit jedem Zug das Vorzeichen wechselt.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Um zu überprüfen, ob eine Konstellation von Steinen mittels erlaubter Züge in eine andere überführt werden kann, ist zwischen Rahmengrößen mit geradzahliger (wie der vorliegenden) und solchen mit ungeradzahliger Spaltenanzahl zu unterscheiden. Grundvoraussetzung ist, dass die Quadrate in der gezeigten Weise nummeriert sind oder bei Puzzles, deren Lösung in der Erstellung eines Bildes liegt, für den Nachweis nummeriert werden. Bei Puzzles, die mehrere Lösungen erlauben, etwa Symbole, die nach bestimmten Regeln angeordnet werden sollen, ist nachzuweisen, dass keine der Lösungsvarianten durch erlaubte Züge erreicht werden kann. Zur Ermittlung des Unordnungsparameters N zählt man alle Zahlenpaare, bei denen eine kleinere Zahl auf eine größere folgt, gleich wie viele Steine dazwischen liegen; die absolute Größe der jeweiligen Zahlen ist unerheblich, Zahlen können in mehreren Paaren vorkommen. Verglichen werden die Steine so, als wären alle in einer horizontalen Reihe aufgelistet. Bei einer Konstellation von beispielsweise 1, 4, 2, 6, 7, 8, 3, 5 gibt es also folgende Paare (2|4), (3|8), (3|7), (3|6), (3|4), (5|8), (5|7), (5|6). Man iteriert von links nach rechts und vergleicht eine Zahl mit allen links stehenden Zahlen. Sobald eine links stehende Zahl dann größer ist, wurde ein unordentliches Paar gefunden. Wird ein Stein in \"horizontaler\" Richtung verschoben, ändern sich weder der Unordnungsparameter N noch der Reihenparameter N, da man diese Bewegung als Austausch des bewegten Steins durch das freie Feld auffassen kann, das in der Berechnung des Unordnungsparameters nicht berücksichtigt wird. Wird ein Stein in \"vertikaler\" Richtung verschoben, ändert sich der Reihenparameter N um +/− 1. Die vertikale Verschiebung betrifft immer genau drei Zahlenpaare, denn es kann nur Änderungen in der Ordnung zwischen dem verschobenen Stein und den drei eingeschlossenen Feldern geben. Dabei hat sich für jeden eingeschlossenen Stein der Unordnungsparameter um 1 vergrößert oder verkleinert, da der zu verschiebende Stein seinen Platz getauscht hat, haben nun alle Paare, welche mit dem verschiebenden Stein gebildet wurden, ihre Ordnung geändert. Unordentliche Paare sind nun ordentliche und umgekehrt. N war von Anfang an gerade (N=4). Da der Reihenparameter N bei jedem vertikalen Schritt eine ungerade Veränderung erfährt (+1, −1) und der Ordnungsparameter N dann ebenfalls nur eine ungerade Veränderung erfährt (+3, +1, −1, −3), kann N jeweils nur eine gerade Änderung erfahren (+4, +2, 0, −2, −4). Es ist also nicht möglich, von der ursprünglichen Aufgabenstellung (15 mit 14 getauscht) in eine sortierte Reihenfolge zu gelangen, da die ursprüngliche Reihenfolge (N = 5) eine ungerade Parität hat und nicht mit dem Verschieben von Steinen in eine gerade Parität überführt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeinfall.", "content": "In einem a × a großen Puzzle mit \"ungeradzahliger\" Spaltenanzahl a beträgt die Anzahl der eingeschlossenen Steine a2−1, also eine gerade Zahl; der Unordnungsparameter ändert sich also mit einem horizontalen Zug gar nicht und mit einem vertikalen Zug um eine gerade Zahl. Die Parität des \"Unordnungsparameters N\" bleibt mit jedem Zug erhalten. In einem a × a großen Puzzle mit \"geradzahliger\" Spaltenanzahl a (wie dem vorliegenden) beträgt die Anzahl der eingeschlossenen Steine a2−1, also eine ungerade Zahl, der Unordnungsparameter N ändert sich mit einem vertikalen Zug um eine ungerade Zahl. Der Reihenparameter N vergrößert oder verkleinert sich mit jedem vertikalen Zug um 1; N+N ist also die Summe aus zwei ungeraden Zahlen und damit gerade. Die Parität von \"(N+N)\" bleibt mit jedem Zug erhalten. Da die Parität von N bei ungeradzahliger oder (N+N) bei geradzahliger Spaltenanzahl stets erhalten bleibt, kann man durch einfaches Abzählen prüfen, ob eine zufällige Konstellation K in eine andere bestimmte Konstellation K mittels erlaubter Züge überführt werden kann. Bei der klassischen Aufgabenstellung des 15-Puzzles ist das nicht möglich, da bei geradzahliger Spaltenanzahl a=4 die Summe (N+N)=(1+4)=5 in (N+N)=(0+4)=4 überführt werden müsste. Des Weiteren zeigen diese Überlegungen, dass höchstens die Hälfte aller denkbaren Konstellationen aus der Grundkonstellation heraus erreicht werden kann, weil nur Anordnungen von geraden in gerade oder ungeraden in ungerade Paritäten überführt werden können. Wie Story 1879 zeigte, ist von der Grundkonstellation genau diese Hälfte immer erreichbar, was aber durch den hier vorgestellten Beweis nicht nachgewiesen werden kann, da die Parität lediglich eine notwendige, nicht aber eine hinreichende Bedingung für die allgemeine Lösbarkeit ist. Einen eleganten modernen Beweis dafür, dass alle Konstellationen von gerader Parität tatsächlich ineinander überführt werden können und auch alle Konstellationen mit ungerader Parität ineinander überführt werden können, gab Archer 1999. Auch die im folgenden Kapitel angesprochenen Algorithmen für das 15-Puzzle belegen diese Tatsache.", "section_level": 2}, {"title": "Algorithmen und Komplexität.", "content": "Schiebepuzzle wie das 8-Puzzle oder das 15-Puzzle dienen seit langem als Testprobleme für Suchalgorithmen in der Künstlichen Intelligenz. Wie Brüngger et al. 1999 unter Verwendung eines Intel Paragon Parallelrechners mit 64 Knoten zeigten, erfordert die Lösung des 15-Puzzles für alle Start-Anordnungen maximal 80 Schritte. Korf und Schultze bestimmten 2005 mittels einer Breitensuche und unter Verwendung eines Parallelrechners für jede der 16!/2 = 10.461.394.944.000 lösbaren Start-Anordnungen die minimale Anzahl von Schritten, die zur Lösung notwendig ist. Insbesondere bestimmten sie erstmals alle 17 Start-Anordnungen, die in 80 Schritten (und nicht weniger) gelöst werden können. Eine zufällig gewählte, lösbare Ausgangskonfiguration lässt sich in durchschnittlich 52,6 Zügen lösen. Zur Vermeidung von Speicherfehlern – immerhin waren 8 formula_1 10 Bit ≈ 100 Terabyte zu schreiben und zu lesen – verwendeten Korf und Schultze ein RAID-System. Ratner und Warmuth bewiesen 1990, dass das verallgemeinerte Problem, die minimale Anzahl Züge zu einer lösbaren Start-Anordnung in einem \"n x n -\"Spiel zu finden, NP-schwer ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das 15-Puzzle, auch Fünfzehnerspiel, 14-15-Puzzle, Schiebepuzzle, Schieberätsel, Schiebefax oder Ohne-Fleiß-kein-Preis-Spiel genannt, ist ein Geduldsspiel. Es wurde zwischen 1870 und 1880 in den Vereinigten Staaten vom Postangestellten Noyes Palmer Chapman erfunden. Das Spiel besteht aus 15 Kacheln, von 1 bis 15 durchnummeriert, die auf den 16 Feldern eines Vier-mal-vier-Quadrats angebracht sind. Ein Feld (das „Loch“) bleibt also frei. Eine (vertikal oder horizontal) benachbarte Kachel kann jeweils in das freie Feld hineingeschoben werden. Die Aufgabe besteht nun darin, durch Verschieben der Kacheln die Zahlen von 1 bis 15 aufsteigend anzuordnen.", "tgt_summary": "数字推盘游戏(n-puzzle)是一种最早的滑块类游戏,常见的类型有十五数字推盘游戏和八数字推盘游戏等。也有以图画代替数字的推盘游戏。可能Noyes Palmer Chapman在1874年发明十五数字推盘,但Sam Loyd则在1891年也宣称为其发明。", "id": 105123} {"src_title": "Azurblau", "tgt_title": "天藍色", "src_document": [{"title": "Wortherkunft.", "content": "Das Wort Azur (für Lasurstein, Kornblumenblau und Himmelsbläue) stammt von persisch \"lāğward\" ‚Lapislazuli, Lasurstein, lasurfarben, blau, mineralisches Blau‘ (vgl. neupersisch ). Über das gleichbedeutende arabische \"lāzaward, lāzuward\" ‚Lasurstein, Lasurfarbe‘ und das griechische \"lazoúrion\" wurde es in die nachlateinischen romanischen Sprachen vermittelt (vgl. altoberitalienisch \"lazuro,\" mittellateinisch \"lazur(i)um, lazur\"), wo es das irrtümlich für einen Artikel gehaltene anlautende \"l-\" verlor und beispielsweise als \"azzurro\" (‚hellblau‘) ins Italienische und als \"azure\" ins Französische einging (vergleiche Côte d’Azur „azurblaue Küste“ für die französische Riviera). In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelangte es als Farbbezeichnung aus dem Französischen ins Deutsche. Siehe auch Himmelsblau und Himmelblau", "section_level": 1}, {"title": "Azurblau im Farbschema.", "content": "Im RAL-Farbsystem gibt es eine Farbe RAL 5009 \"Azurblau\", die deutlich kühler und tiefer blau ist, als die Webfarbe Azur[blau].", "section_level": 1}, {"title": "Azurblau als Farbmittel.", "content": "Das Pigment wird aus natürlich vorkommendem Azurit Cu(CO)(OH) gewonnen und ist leicht giftig. Im 17. Jahrhundert wurde als Ersatz dafür das künstliche \"Bremer Blau\" Cu(OH) eingeführt. Da dieses aber nicht lichtbeständig und giftiger als Azurblau ist, konnte es sich nicht als vollwertiger Ersatz durchsetzen. Ab dem 18. Jahrhundert wird als \"Bergblau\" auch das Pigment \"Kupferlasur\", basisches Kupfersulfat 2 CuSOCu(OH) bezeichnet. Die Verwendung von Azurit lässt sich bis in das alte Ägypten zurückverfolgen, wo es wie auch im römischen Reich als Schminke verwendet wurde. Später war es eines der wichtigsten Blaupigmente in der Malerei des Mittelalters und der Renaissance. Auch heute wird es noch in der Malerei verwendet, jedoch gehört es auf Grund seiner Gewinnung zu den teureren Pigmenten.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zu anderen Farbtönen.", "content": "\"Azur\" ist ein Name des Azurits wie auch für die blauen Schmucksteine: Lapislazuli, Lasurit. Aus diesem Grund wird das Azurblau oft mit dem aus Lapislazuli hergestellten Ultramarinblau verwechselt. Azurblau spielt jedoch stärker ins Grüne als Ultramarinblau.", "section_level": 1}, {"title": "Webfarbe.", "content": "Innerhalb der Websprache \"HTML\" ist die Farbe \"Azur\" (englisch \"azure\") mit der RGB-Hexadezimal-Farbkodierung codice_1 festgelegt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Azurblau (kurz \"Azur\"), auch Bergblau oder Himmelblau genannt, ist ein hellblauer Farbton. Farbmittelnamen sind auch Kupferlasur – nach einem Ersatzpigment für den Schmuckstein – sowie Bremer Blau.", "tgt_summary": "天蓝色,是一种蓝色颜色,介乎蓝色和浅蓝色之间,类似天空晴天的颜色。", "id": 1798522} {"src_title": "Wecker", "tgt_title": "鬧鐘", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte der Wecker.", "content": "Lange Zeit waren Uhren Luxusgegenstände. Für den überwiegenden Teil der Bevölkerung endete der Schlaf, wenn es hell wurde oder wenn der Hahn krähte. Die wenigen, die vor der Dämmerung aufstehen mussten, wurden vom Nachtwächter geweckt. Uhren mit zusätzlicher Weckfunktion gibt es aber ebenso lange wie Räderuhren überhaupt, also seit dem 14. Jahrhundert. In Dantes Meisterwerk, seiner „Göttlichen Komödie“ von 1320, findet sich die erste präzise Beschreibung eines Uhrwerks. Schon dieses Uhrwerk ist mit einem Weckmechanismus ausgestattet. Aus der Antike haben sich Beschreibungen von Wasseruhren erhalten, bei denen der Wasserstand in einem Gefäß die Zeit anzeigte. Dabei konnten in das Gefäß Schwimmer eingesetzt werden, die bei einer bestimmten Füllhöhe über einen Hebel Glocken- oder Figurenwerke auslösten. In den Klöstern des 12. Jahrhunderts sollen Weckuhren mit Glockensignalen an die Einhaltung der Gebetszeiten erinnert haben. Überliefert sind solche „Horologien“ aber nicht. Die ältesten erhalten gebliebenen Wecker sind Wanduhren, die den Turmwächtern den Einsatz zum Schlagen der Kirchenglocken gaben. Diese sogenannten Türmeruhren werden gemeinhin ins 15. und 16. Jahrhundert datiert.", "section_level": 2}, {"title": "Renaissance und Barock.", "content": "Mit der Erfindung der Unruh und der Feder als Energiespeicher wurden die Uhren mobil – auch die mit Weckfunktion. Sie waren als Luxusaccessoires für reiche Bürger und Adelige beliebt. Auf der Fahrt waren sie allerdings noch nicht zu gebrauchen, sondern nur in den Nachtquartieren oder am Ankunftsort. Für die Reise mit der Kutsche oder dem Pferd benutzte man vom 17. bis zum 19. Jahrhundert übergroße Taschenuhren mit Wecker. Sie benennen bereits in ihrem Namen „Kutschenuhren“ oder „Satteluhren“ den Verwendungszweck. Diese Kutschenuhren hielten trotz der Stöße und dem Schaukeln auf den holprigen Straßen die Zeit einigermaßen korrekt ein. An der Wende zur Neuzeit gab es mit den „Offiziersweckern“ erste Uhren, die vor allem zum Wecken dienten. Der Name „Offizierswecker“ rührt angeblich daher, dass Offiziere, die außerhalb der Kasernen schliefen, zuverlässige Weckuhren brauchten, damit sie pünktlich zum Morgenappell erscheinen konnten. In wohlhabenden Kreisen schätzte man diese tragbaren Tischuhren als Reisebegleiter. Sie wurden deshalb auch „Pendule de Voyage“ genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Industrialisierung und Wecker.", "content": "In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mussten Arbeiter und Angestellte pünktlich zur Arbeit erscheinen. Robuste Holzuhren aus den Werkstätten und kleineren Fabriken des Schwarzwaldes waren lange Zeit die günstigste Möglichkeit, sich zuverlässig wecken zu lassen. Etwas teurer waren industriell hergestellte Tischuhren mit Weckfunktion nach dem amerikanischen Vorbild der „Cottage-Clocks“. Diese ersten massenindustriell gefertigten Uhren hatten häufig einen Wecker. Noch kompakter war ab den 1860/70er Jahren der zunächst in Frankreich produzierte „Pariser Wecker“. Anders als sein amerikanisches Pendant hatte er noch ein Uhrwerk mit massiven Platinen und Zahnrädern. Dieser Massivwecker mit Kurzpendel richtete sich eher an kleinbürgerliche Haushalte. Der wohl bekannteste Wecker aus dem 19. Jahrhundert ist der Babywecker. Er besteht aus einem runden Metallgehäuse auf kleinen Füßchen mit einer sichtbaren Glocke. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Wecker dem Zeitgeschmack angepasst. Die aufgesetzte Glocke verschwand, die Rückwand diente nun als Klangkörper. Kräftige Farben verliehen den Weckern ein freundliches Aussehen. Es entstanden zahllose Formen, damit jeder „seinen“ Wecker finden konnte. Auch Alarm und Werk wurden verbessert: Es gab Wecker mit Repetition, mit Schwellton oder mit einem leise gehenden Werk. Dank Eisenbahn und Automobil ging der Wecker nun öfters auf Reisen. Hierfür konnte man sich spezielle Etuiwecker kaufen. Ein Armbandwecker (Armband-Weckeruhr) wurde 1908 von der Firma Eterna zum Patent angemeldet. Bekannte Armbanduhr-Modell mit Wecker wurden 1950 \"Memovox\" von Jaeger-LeCoultre und 1955 \"Duofon\" von Pierce. Auch wenn sich die Gehäuse dem Zeitgeschmack der Gesellschaft anpassten, die Technik blieb lange Zeit dieselbe. Erst mit der Elektronik änderte sich die Konstruktion der Weckerwerke. Quarzrevolution und Funkuhrtechnik sorgten dafür, dass es bald hochpräzise Wecker für wenig Geld zu kaufen gab. Seit Ende des 20. Jahrhunderts wird der Wecker vielfach von Handy oder auch Smartphone mit integrierten Wecksystemen verdrängt. Dieser Trend zeigt, dass der Wecker oftmals nur noch eine Zusatzfunktion bei gängigen Haushaltsgegenständen ist. Und auch die Wecker besitzen zahlreiche Extras. Die Weckfunktion rückt wieder deutlich in den Hintergrund.", "section_level": 2}, {"title": "Weckertypen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Babywecker.", "content": "Der Babywecker hat das Aussehen des Weckers stark geprägt. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert veränderte das gesellschaftliche Leben. Die neue Arbeitsweise in den Fabriken zwang die Menschen, sich einer zeitlichen Disziplinierung zu unterwerfen. Die Schichtarbeit brachte einen wechselnden Arbeitsbeginn mit sich, so dass es in einem Haushalt keine einheitlichen Zeiten für Wecken und Aufstehen mehr gab. Gleichzeitig war Pünktlichkeit wichtig. Daher wurden zuverlässige Aufstehhilfen benötigt. Als erste erkannten dies die Uhrenfabriken in den USA. Dort stellte man schon seit längerem preisgünstige Uhren in Fabriken mit Hilfe von Maschinen in großen Mengen her. Sie bekamen ein dosenförmiges, rundes Gehäuse aus Blech, dazu ein Uhrwerk mit einer Unruh, das in jeder Lage funktionierte. Diesen Wecker konnte man sowohl hinstellen wie auch, dank einem Tragring auf der Glocke, an die Wand hängen. Der dosenförmige „Globe“ war das erste Modell, das auf den Markt kam. Doch er wurde bald vom „Baby“ abgelöst, dessen runder Metallkörper sich nach hinten ausweitete. Das hatte mehrere Vorteile: Während beim Globe das Gehäuse noch gebogen und verlötet werden musste, konnte man beim Baby das Gehäuse mittels Pressen formen. Der hintere Rand bot auch einen besseren Stand. 1871 fuhr der junge Schwarzwälder Arthur Junghans in die USA, um sich dort über den Stand der amerikanischen Uhrenproduktion zu informieren. Zurück im Schwarzwald, setzte er das erworbene Wissen in seiner Fabrik in Schramberg um. Arthur Junghans führte 1881 den Uhrentyp in Deutschland ein revolutionierte damit die deutsche Uhrenproduktion. Junghans übernahm nicht nur die Form, sondern auch die englischen Namen der Modelle. Das Unternehmen entwickelte für seine Wecker ein robustes Werk, das günstig in großen Mengen hergestellt werden konnte. Das W10 getaufte Werk setzte Maßstäbe und wurde von vielen anderen Uhrenfabriken kopiert. Junghans selbst produzierte über ein halbes Jahrhundert hinweg viele Millionen W10-Werke für die unterschiedlichsten Weckergehäuse.", "section_level": 2}, {"title": "Stilwecker.", "content": "Der Verkaufskatalog der Garantiegemeinschaft Deutscher Uhrmacher von 1913 zeigt die Erweiterung des Weckerangebots an Nippes- und Kleinwerkweckern. Zwar blieben die amerikanischen Impulse weiterhin im Mittelpunkt der Produktion von Weckerwerken, es begann dennoch eine Diversifizierung an Gehäuseform, Farbe oder Zifferblattgestaltung. In der Industriegesellschaft des Deutschen Kaiserreiches spielte die zeitliche Koordinierung eine immer wichtigere Rolle. Gleichzeitig war die Uhrenindustrie bestrebt, die neue Alltagsuhr zu perfektionieren und sie dem Zeitgeschmack anzupassen. Der Designaspekt spielte gerade bei Weckern eine immer wichtigere Rolle für den Absatz. Stil- und Nippesuhren waren bei der Mittelschicht sehr beliebt. In diesen Markt konnte die Weckerproduktion einsteigen, als sich die wirtschaftliche Situation 1924 durch die Einführung der Rentenmark stabilisierte. Der Kunde wollte hochwertige Stilwecker. Diese Stilwecker zeichneten sich durch eine höherwertige Verarbeitung, aufwendigen Materialien, hochwertige Werke und ein nicht weckertypisches Design aus. Oft waren sie von herkömmlichen Tisch- und Nippuhren kaum zu unterscheiden. Bald setzt sich die Bezeichnung „Boudoir-Wecker“ für diese Qualitäts-Nippwecker durch. Demnach war der Wecker auf dem Frisiertisch der Spiegelkommode zu platzieren. Gelegentlich wurden die Wecker in Etuis verkauft, die es ermöglichten, ihn auf Reisen mitzunehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Reisewecker.", "content": "Bereits mit der Erfindung der tragbaren Uhren waren die Wecker im 16. Jahrhundert dank der Feder als Energiespeicher und der Unruh mobil geworden. In den 1920er Jahren wurden Reisewecker mit der steigenden Mobilität zum Massenartikel. Zunächst ähnelten sie den Reiseweckern aus früheren Zeiten. Hübsche Nippwecker erhielten ein edles Etui, das die Uhr unterwegs schützte. Abends wurde die Uhr aus dem Schutzgehäuse herausgenommen und auf den Nachttisch gestellt. Später wurde das Werk fest mit dem Etui verbunden. Jetzt schützte das Etui den Wecker nicht nur, sondern war gleichzeitig sein Aufsteller.", "section_level": 2}, {"title": "Radiowecker.", "content": "Anfang der 1930er Jahre gingen sowohl in Europa als auch in den USA zahlreiche Patentanträge für Radioschaltuhren ein. Der erste Radiowecker, der in Serienproduktion hergestellt wurde, dürfte der Musalarm 8H59 von der US-amerikanischen Firma Telechron sein. Die Uhr basiert auf dem Patent von Francesco Collura, der 1946 einen „Radioempfänger und eine Zeitschaltuhr“ kombinierte. Telechron brachte seinen kleinen, kompakten Musalarm als Kleinserie auf den Markt. 1948 wurden sechs Modelle à 60 Stück produziert. Drei Jahre später, mit Musalarm 8H67, waren es schon 20 Modelle, die in 500-Stück-Produktion hergestellt wurden. 1949 schwärmte die Deutsche Uhrmacher-Zeitung von der „sensationellen Erfindung“ des Stuttgarters Fritz Niethammer, der eine elektrische Radioschaltuhr erfunden hatte: „Durch ein kleines Standührchen, das seinen Platz auf dem Nachttisch einnimmt, wird das Radiogerät eingeschaltet. [...] Am [...] Morgen wird man zur gewünschten Zeit aus tiefstem Schlaf im Traum versunken, statt des schnurrenden Weckers durch frohe Musikklänge und frohen Mutes in das Alltagleben geweckt.“ Allem Lob zum Trotz tauchten in Deutschland die ersten markttauglichen Radiowecker erst in den 1950er Jahren auf. Es waren große Rundfunkempfänger mit eingebauter Weckuhr. „Jubilate“ von der Firma Telefunken war eine solche „Radiouhr“ und wog 5 kg. Die Entwicklung stieß bei den Uhrmachern nicht auf Begeisterung. Radiowecker in allen Größen und Formen überschwemmten bald den Markt. Die 24-Stunden-Anzeige hingegen war keine Errungenschaft der 1970er Jahre. Schon „Jubilate“ wiederholte die Weckzeit erst am Folgemorgen. „Das Wecken im zwölfstündigen Rhythmus dürfte unerwünscht und vielfach störend sein, für den Nachbarn u. U. mehr als für den Besitzer“, wusste Diplom-Ingenieur Werner Kausch schon in den 1950er Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Differenzierung anhand von Ausstattungsmerkmalen.", "content": "Neben der klassischen Ausführung mit Zifferblatt und mechanischem und elektromechanischem Uhrwerk gibt es folgende Zusatzfunktionen und/oder Ausstattungsvarianten:", "section_level": 1}, {"title": "Digitalanzeige.", "content": "Digitalwecker verfügen über ein elektronisches Uhrwerk mit Ausgabemöglichkeit verschiedener Daten über ein Display. Das ermöglicht es, zahlreiche Zusatzfunktionen zu integrieren, die in mechanischen oder elektromechanischen Weckern nicht oder nur sehr aufwendig realisierbar wären. Neben den üblichen Zusatzfunktionen von Digitaluhren gibt es zusätzliche Weckzeiten, die auch wochentagsabhängig sein können, oder ein automatisches früheres Wecken bei Unterschreitung einer vorgegebenen Außentemperatur.", "section_level": 2}, {"title": "Projektion der Anzeige.", "content": "Zum Betrieb in der Dunkelheit des Schlafzimmers gibt es verschiedene Ansätze, das Ablesen der aktuellen Uhrzeit jederzeit zu ermöglichen. Neben herkömmlichen Leuchtzifferblättern gibt es heute oft eine einfache Optik, mit der eine selbstleuchtende Digitalanzeige an die Wand oder die Decke projiziert wird. Bei batteriebetriebenen Geräten muss dazu typischerweise eine (große, leicht zu ertastende) Taste gedrückt werden, bei netzbetriebenen Uhren (oft Radiowecker) ist die Anzeige auch manchmal durchgängig aktiviert. Diese Anzeige ist immer eine Zweitanzeige parallel zur normalen digitalen Tageslichtanzeige, wo zudem üblicherweise noch mehr Informationen angezeigt werden. Neudings werden zudem auch Smartphones als Projektionswecker benutzt. Hierzu wird ein Objektiv auf das Display gestellt, durch welches die Uhrzeit bzw. der Alarm projiziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Funkmodul.", "content": "Viele elektronische Wecker verfügen über ein Funkmodul zum automatischen Einstellen und Abgleichen der Uhrzeit über das DCF77-Funksignal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Dadurch werden u. a. Bedienungsfehler durch die (eventuell vergessene) Umstellung auf die Sommerzeit vermieden.", "section_level": 2}, {"title": "24-h Weckzeitskala.", "content": "Bei analogen Weckern ergibt sich durch das Zifferblatt mit 12 Stunden das Problem, dass der eingeschaltete Wecker alle 12 Stunden weckt. Der Benutzer muss also abends vorher den Wecker einschalten, um die Weckfunktion nutzen zu können. Aus diesem Grunde haben einige analoge Wecker entweder ein 24-Stunden-Zifferblatt (so wie analoge Zeitschaltuhren) oder wenigstens eine 24-h-Skala für die Weckfunktion. Dazu musste die Uhrzeit (ähnlich wie bei Armbanduhren mit Tagesanzeige) auf der 12-Stunden-Skala richtig eingestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Schlummertaste.", "content": "Die Schlummertaste () findet man häufig bei elektronischen Weckern und Uhrenradios – meist an der Geräteoberseite. Sie ist oft besonders groß ausgeführt, damit man sie im Dunkeln leichter findet. Beim Betätigen unterbricht sie das Wecksignal, um es je nach Gerät fünf bis zehn Minuten später wieder zu starten. Die ständige Weckwiederholung kann meist nur durch Ausschalten der Weckfunktion beendet werden; manche Varianten wecken auch nur eine bestimmte Anzahl nach. Dadurch wird die 24-stündige Weckfunktion jedoch nicht gelöscht. Von Herstellern oft als \"Nachweckautomatik\" bezeichnet, ist die Schlummerfunktion vom anders gearteten Zeitgebern wie Sleeptimer (Schlummer- oder Einschlaffunktion) an Geräten der Unterhaltungselektronik wie zum Beispiel Fernsehgeräten zu unterscheiden, diese bezeichnen eine Funktion zur Abschaltung des Geräts nach einer bestimmten Zeit. Neben einer Taste auf dem Wecker hat Braun in den 1980er Jahren verschiedene Modelle eingeführt, deren Weckton sich durch Rufen („voice control“) oder Winken („reflex control“) unterbrechen lässt.", "section_level": 2}, {"title": "Wecker mit speziellen Weckfunktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lichtwecker.", "content": "Lichtwecker sind Wecker, die durch ein stufenweises oder kontinuierliches Erhellen des Raumes wecken. Durch den simulierten Sonnenaufgang soll der menschliche Organismus langsam auf das Aufstehen vorbereitet werden. Nach Angaben der Hersteller werde die zunehmende Helligkeit des Schlafzimmers vom Schlafenden unbewusst wahrgenommen und bewirke eine gesteigerte Serotonin-Produktion. Zudem werde gleichzeitig der Melatonin-Spiegel gesenkt. Beides begünstige das natürliche Erwachen. Unterstützt wird diese natürliche Aufwachphase in der Praxis durch natürliche Töne wie Vogelgezwitscher.", "section_level": 2}, {"title": "Wecker für Gehörlose und Schwerhörige.", "content": "Diese Wecker besitzen zusätzlich oder anstelle des akustischen Signalgebers Blitzleuchten, die starke Lichtblitze aussenden, oder eine Vorrichtung, die Vibrationen auslöst, um Personen mit beeinträchtigtem Gehör zu wecken. Sofern eine Hörminderung durch einen Arbeitsunfall eintritt, zahlt in Deutschland bisweilen auch die gesetzliche Unfallversicherung einen solchen Wecker. In diesen Fällen zählt zu den Hilfsmitteln für Schwerhörige und Gehörlose auch ein Lichtwecker. Unter bestimmten Voraussetzungen leistet das Integrationsamt oder die Bundesagentur für Arbeit eine Zuzahlung. Die je nach Einstellung bis zu einigen Minuten oder bis zur Abschaltung aufeinanderfolgenden Lichtimpulse in abgedunkelten Räumen reichen meist aus, um eine schlafende Person auch bei geschlossenen Augen zu wecken, soweit diese nicht z. B. von Kissen oder Decken abgedeckt sind. Auch Zeitschaltuhren bzw. Kurzzeitwecker in Sonderbauformen können mit Lichtsignalgebern verbunden werden. Ein mit einem integrierten Vibrationsalarm ausgestatteten Wecker wird unter die Matratze oder am Kopfkissen befestigt. Andere Modelle liefern ein Vibrationskissen oder einen am Bettrahmen zu befestigenden Vibrationsmotor mit, die per Kabel am Wecker angeschlossen werden. Alternativ kann der eingebaute Wecker in Mobiltelefonen benutzt werden, wobei am Telefon der Vibrationsalarm-Modus aktiviert und es in das Kopfkissen gelegt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Schlafphasenwecker.", "content": "Schlafphasenwecker (auch \"Biorhythmus-Wecker\") wecken während einer leichten REM-Schlaf-Phase. Durch die körperliche Unruhe und Bewegung im Bett ermittelt der Sensor die Leichtschlafphase und weckt passend in einem vordefinierten Zeitfenster. Entsprechende Tests zeigen positive Auswirkungen, wenn der Start in den Tag nicht entgegen dem chronobiologischen Rhythmus beginnt.", "section_level": 2}, {"title": "Bewegliche Ausführungen.", "content": "Das Ziel von Weckern mit beweglichen Elementen ist, den zu Weckenden auffordern, um den Wecker auszuschalten aktiv zu werden. Hierunter zählt das Auffinden des Weckers oder Teilen von ihm, das Ausüben von sportlichen Aktivitäten mit einem Wecker in Hantel-Form oder das Zielen mit einem Lichtpunkt auf einen Wecker mit einer Zielscheibe.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Wecker ist eine Uhr, die zu einer zuvor einzustellenden Uhrzeit aus dem Schlaf wecken oder an einen bestimmten Termin erinnern soll. Dies geschieht meist durch ein akustisches Signal.", "tgt_summary": "闹钟是被设计成会在特定的时间向人发出讯号的时钟,闹钟的主要功能是唤醒熟睡的人,或是用来提醒其它事务。多数的闹钟使用声音做为讯号,有些使用光线、震动或气味。当按下闹钟上的按钮后,讯号即会停止,有些闹钟则会在某段时间后自动停止并发出讯号。部分手机、手表闹钟也有闹钟功能。", "id": 2746928} {"src_title": "Ei", "tgt_title": "卵", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das gemeingerm. Wort mhd., ahd. \"ei\" geht zurück auf idg. \"ō(u̯)i̯-im\", was eine Bildung zu idg. \"əu̯ei-\" „Vogel“ ist. Als Bezeichnung für ein Nahrungsmittel steht \"Ei\" gemeinhin für das Hühnerei. In prägnanter Form bezeichnet der Ausdruck \"Ei\" die Eizelle selbst.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Funktion.", "content": "Ein Ei ist durch seine Hülle ein in sich abgeschlossenes System und bietet dem sich entwickelnden Wesen für eine begrenzte Zeit einen Schutzraum. In diesem Raum befindet sich zu Anfang ein Depot an Substanzen, die als Ressourcen für die benötigte Energie und den Aufbau an Körpermasse dienen. Das Stadium des Eies wird durch das Schlüpfen beendet, meist wenn das Depot fast vollständig vom Lebewesen aufgebraucht ist. Tierarten, vor allem niederen Krebsarten wie Ruderfußkrebse, können Eier als Dauerstadium dienen, um längere, besonders ungünstige Perioden von Trockenheit, winterlicher Kälte oder Nahrungsmangel zu überstehen. Solche Eier sind oft robuster und an die ungünstigen Außenbedingungen angepasst. Sie werden Dauereier (auch \"Wintereier\" oder \"Latenzeier\") genannt. Aus Dauereiern der Daphnien (Wasserflöhe) können sich noch nach Jahrzehnten Embryonen entwickeln, aus solchen der Ruderfußkrebsart \"Diaptomus sanguineus\" schlüpften noch nach 330 Jahren Individuen.", "section_level": 1}, {"title": "Eizelle.", "content": "Das Ei ist ein System, das um eine Eizelle herum aufgebaut wird. Die Eizelle selbst ist eine einzelne weibliche Keimzelle. Diese kann, abhängig von der Tiergruppe, sowohl unbefruchtet wie auch durch eine männliche Keimzelle (Spermium) befruchtet sein. Bei Eiern ist es nicht ausgeschlossen – jedoch eher selten –, dass in ihnen mehrere Keimlinge enthalten sind. Bei Hühnereiern kann es gelegentlich vorkommen, dass in einem Ei mehrere Dotter enthalten sind. Solche Eier sind meist etwas größer als Vergleichsobjekte desselben Tieres. Wären diese Eier befruchtet, so würden aus einem Ei im Idealfall zwei Küken schlüpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Dotter.", "content": "In die Eizelle an besonderen Stellen eingelagerte Nährstoffe werden als Dotter bezeichnet. Der Dotter kann sowohl direkt in die Eizelle eingelagert werden (endolecithale Eier) wie auch in Form von Dotterzellen (Vitellozyten) angelagert werden. Die Produktion des Dotters erfolgt entweder allein durch die Eizelle (endosynthetisch) oder teilweise außerhalb der Eizelle durch andere Zellen (exosynthetisch). Bei vielen ursprünglichen Wassertieren schlüpft aus dem Ei nach kurzer Zeit eine winzige Larve, die sich selbständig ernährt, sodass nur wenig Dotter in der Eizelle vorhanden sein muss. Solche Eier nennt man \"dotterarm\" oder \"oligolecithal.\" Unter den Wirbeltieren legen die meisten Fische und die Amphibien dotterarme Eier. Bei Eiern, aus denen schon recht weit entwickelte Jungtiere schlüpfen, ist die Eizelle sehr groß und besteht zum überwiegenden Teil aus Dotter. Bei diesen \"dotterreichen\" oder \"polylecithalen\" Eiern unterscheiden sich die ersten Zellteilungen, Furchung genannt, deutlich von den Verhältnissen bei dotterarmen Eiern.", "section_level": 2}, {"title": "Eihüllen.", "content": "Bei den Eihüllen, die auch \"Eimembranen\" genannt werden, lassen sich primäre, sekundäre und tertiäre Eihüllen unterscheiden. Jede dieser Eihüllen kann aus mehreren Lagen bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "Größe und Form.", "content": "Die Größe und Form von Eiern ist sehr unterschiedlich, sie reicht von mikroskopisch kleinen, endolecithalen Eiern mit einem Durchmesser von etwa 50 μm, wie sie beispielsweise bei Schwämmen, Nesseltieren und vielen weitere Tiergruppen vorkommen, bis zu Eiern von mehreren Zentimetern Durchmesser wie etwa bei vielen Knochenfischen oder beim Afrikanischen Strauß mit 15 Zentimetern Durchmesser. Der ausgestorbene Elefantenvogel (\"Aepyornis maximus\") besaß mit einer Länge von maximal 34 Zentimetern und einer Breite von 22,5 Zentimetern das weltweit größte Ei, selbst von ausgestorbenen Dinosauriern sind keine solch großen Eier bekannt. Die Eier der bis zu drei Meter großen Vögel hatten einen Inhalt von etwa neun Litern – das entspricht ca. sieben Straußeneiern oder fast 200 Hühnereiern. Die größten bekannten Dinosauriereier stammen von großen Raubsauriern und sind annähernd brotlaibförmig sowie von Sauropoden. Funde aus Argentinien zeigten, dass deren Eier rundlich (max. Durchmesser 25 cm) waren und einen Inhalt von höchstens vier Litern hatten. Da Eier als Ruhestadium keine äußeren Organe wie Gliedmaßen oder Flossen, Mundwerkzeuge und Sinnesorgane besitzen, sind sie einfach geformt, meist ist der Längsschnitt ein Oval. Die Variationen reichen dabei von der häufigen Kugelform bis zum an den Enden abgerundeten Zylinder („Stift“), wie er bei Insekten häufig vorkommt, und zum fast kegelförmigen Lummenei. Manche Eier haben jedoch äußere Fortsätze, die der Befestigung dienen, wie etwa die Eier der Echten Rochen.", "section_level": 1}, {"title": "Eiablage und Brutpflege.", "content": "Im ursprünglichsten Fall, besonders bei festsitzenden (sessilen) Tieren, werden die unbefruchteten Eizellen und die Spermien einfach ins Wasser abgegeben. Bewegliche Wassertiere legen die Eier meist an besonders geeigneten Orten ab, so legen Forellenfische zum Laichen im Kies spezielle Laichgruben an, Erdkröten wickeln ihre Laichschnüre um Wasserpflanzen. Die Überlebenschancen der Eier werden durch Brutpflege erhöht, wie das Bewachen der Eier bei Fischarten wie den Stichlingen und das Bebrüten bei den Vögeln. Im Extremfall werden die Eier im Mutterleib ausgebrütet, etwa bei ovoviviparen Haien und Rochen oder den Lebendgebärenden Zahnkarpfen, aber auch bei verschiedenen Wirbellosen, bei denen die Weibchen im Laufe der Eientwicklung sterben. Die Gesamtheit der an einem Ort abgelegten, entwicklungsfähigen Eier werden als Gelege bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung durch den Menschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Hauptnutzung von Eiern durch den Menschen ist das Ei als Nahrungsmittel. Das weltweit bei weitem am meisten gebrauchte Vogelei ist das Hühnerei, das nicht nur als gekochtes Ei oder Rührei und als Zutat verschiedener Speisen, sondern auch in der Technik verwendet wurde und wird (z. B. in manchen Temperafarben oder historischem Mörtel.) Neben den Eiern von domestizierten Nutztieren, vor allem Hühnern, werden auch Eier wildlebender und/oder schwer kultivierbarer Tiere gesammelt und genutzt. Dies kann für den Fortbestand einiger Arten, beispielsweise der Meeresschildkröten oder der Störe, die zur Kaviargewinnung gefangen und getötet werden, eine Bedrohung darstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelle Bedeutung.", "content": "Aufgrund ihrer Wichtigkeit für den Menschen haben Hühner- und andere Eier auch in der Kultur eine Bedeutung. Aus den Schalen von Straußeneiern wurden früher in Europa prunkvolle, reichverzierte Trinkgefäße gefertigt, heute werden aus den Schalen Lampenschirme oder Schmuckgegenstände hergestellt. Im traditionellen Brauchtum werden gefärbte oder verzierte hartgekochte Eier oder ausgeblasene verzierte Eierschalen als Ostereier oder Osterschmuck zum Osterfest genutzt. Eier als Grabbeigabe sind seit dem 4. Jahrhundert belegt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Ei, lateinisch \"Ovum\", ist ein System, das in einem frühen Stadium der Entwicklung (Ontogenie) eines eierlegenden Tieres (Ovipars) gebildet wird. Es besteht aus einer weiblichen Keimzelle, auch Eizelle genannt, Nährstoffen und schützenden Hüllen („Schale“). Das Ei entsteht während der Oogenese und in ihm entwickelt sich aus der meistens befruchteten Eizelle der Embryo.", "tgt_summary": "卵是卵生动物赖以繁殖的胚胎,有的是在雌性体外受精而成(例如鱼类的卵),有的则是在雌性体内受精后再产出体外孵化(例如鸟类的卵)。鱼类、鸟类、爬行动物、昆虫,以及若干哺乳类都会产卵;有些卵仅被一层胶状物质所包覆,有些则包覆着一层防水的壳——有壳的卵通常称为蛋。", "id": 656246} {"src_title": "Cygwin", "tgt_title": "Cygwin", "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Kern von Cygwin ist eine DLL (cygwin1.dll), die ein Pendant der Unix-Systemaufrufe zur Verfügung stellt, bzw. solche auf die entsprechenden Funktionen der Windows-API übersetzt. Die mit Cygwin portierten Programme sind normalerweise nicht ohne diese Umgebung lauffähig, da sie gegen die Cygwin-DLL gelinkt werden und somit von dieser abhängig sind.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionalitäten.", "content": "Während Pakete für Cygwin zunächst noch umständlich per Hand portiert werden mussten, gibt es für Entwickler mit \"Cygport\" heute auch ein eigenes Build- und Paketverwaltungsprogramm, das sich grob an Gentoos Portage orientiert. Pflege und Updates einer Installation und ihrer Pakete erfolgen für normale Anwender über ein einfaches Setup-Programm mit Windows-Oberfläche. Es gibt mit \"Cygwin/X\" auch eine Portierung des X.Org-Servers auf die Cygwin-Umgebung, so dass unter Microsoft Windows ein kompletter X-Server bereitsteht. Durch den portierten X-Server ist es möglich, entweder UNIX/Linux-Programme, die für Windows kompiliert wurden, \"lokal\" auf dem Windows-Rechner auszuführen (Ausführen von \"startxwin.bat\"), oder aber Programme, die auf einem Unix- oder Linuxrechner ausgeführt werden, auf Windows darzustellen; auch kann man sich, ausgehend von dem Windows-Rechner, auf dem Unix-Rechner einloggen (Ausführen von \"startxdmcp.bat\"). Dies kann für Privatanwender und Programmierer interessant sein, die Windows und Unix/Linux gleichzeitig einsetzen. Lokale Partitionen werden mit codice_1, codice_2 etc. angesprochen. Auf Windows-Freigaben kann mit codice_3 zugegriffen werden. Auch ein SSH-Server ist durch Cygwin möglich, der unter Windows als Service installiert werden kann. Häufig wird Cygwin auch genutzt, um Bash-Prozeduren zu programmieren, die dann automatisierte Systemfunktionen erfüllen können. Dazu gehören unter anderem lokale oder entfernte Datensicherungen auf andere Unix-Systeme. Eine ähnliche Funktionalität wie Cygwin realisierte Microsoft mit dem Services-für-Unix-Paket (SFU) und dessen Nachfolger Windows Subsystem for Linux.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Cygwin begann im Jahr 1995 als ein Projekt von Steve Chamberlain, einem Cygnus-Entwickler. Ihm war aufgefallen, dass auf PCs mit Intel-x86-CPUs, die Windows NT und Windows 95 als Betriebssystem hatten, in der Regel COFF als Objekt-Dateiformat benutzt wurde. Außerdem war ihm aufgefallen, dass die GNU-Compiler (GCC) bereits Unterstützung für x86 und COFF in Zusammenhang mit der C-Bibliothek newlib boten. Also sollte es, so seine Folgerung, – zumindest in der Theorie – nicht allzu schwierig sein, den GCC neu auszurichten, um damit einen weiteren Cross-Compiler zu schaffen, der dann unmittelbar ausführbare Dateien für die Windows-Plattform lauffähig erzeugt. In der Praxis war die Aufgabe mit einem gewissen Aufwand verbunden, den Chamberlain schließlich erfolgreich meisterte, so dass erste Beispielprogramme erzeugt und getestet werden konnten. Als Nächstes sollte auch der Compiler selbst dazu gebracht werden, auf einem Windows-System zu laufen; dazu mussten zunächst einige Basiskomponenten der üblichen GNU-Konfiguration, diverse Shell-Skripte sowie die Bash-Shell selbst auf dem Windows-System in einer Emulation lauffähig gemacht werden. Das Win32-API von Windows enthielt bereits zahlreiche sehr ähnliche Funktionen, sodass das Gros der verwendeten Systemaufrufe lediglich angepasst werden musste. Dies mündete in diversen Cygwin-Bibliotheken, sogenannten DLLs, die direkt auf dem Windows-System aufsetzten, aber nach oben hin die für Unix typischen Dienste (APIs) anboten. Bis 1996 fanden sich einige weitere Entwickler, die sich dem Projekt anschlossen, insbesondere weil langsam klar wurde, dass es sich lohnen könnte, Unix-Anwendungen unter Verwendung der Cygwin-Komponenten für Windows-Systeme anzubieten. (Frühere Unix-zu-Windows Portierungen basierten zumeist auf der Entwicklungsumgebung DJGPP). Etwa 1998 begann Cygnus damit, Cygwin gewinnbringend zu vermarkten. Mittlerweile wird Cygwin als freie Software im Rahmen der GPL angeboten und zugleich unter Federführung von Red Hat weiterentwickelt. Im Juni 2016 gab Red Hat bekannt, dass ab Version 2.5.2 die Cygwin-DLL nicht mehr unter GPLv3, sondern unter LGPLv3 veröffentlicht wird. Daher kann die Cygwin-DLL ab dieser Version auch für proprietäre Programme eingesetzt werden. Vorher musste dafür eine Lizenz bei Red Hat erworben werden. Weiterhin vereinfacht diese Änderung die Einreichung von Patches durch externe Entwickler, da keine Copyright-Vereinbarung mit Red Hat mehr erforderlich ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Cygwin [] lassen sich Computerprogramme, die üblicherweise unter POSIX-Systemen wie GNU/Linux, BSD und Unix laufen, auf das Betriebssystem Windows von Microsoft portieren. Es ist eine Kompatibilitätsschicht, die die Unix-API für verschiedene Versionen von Windows zur Verfügung stellt, auf deren Basis eine Vielzahl von Programmen aus der Unix-Welt unter Windows übersetzt werden kann.", "tgt_summary": "Cygwin是许多自由软件的集合,最初由Cygnus Solutions开发,用于各种版本的Microsoft Windows上,运行类UNIX系统。Cygwin的主要目的是通过重新编译,将POSIX系统(例如Linux、BSD,以及其他Unix系统)上的软件移植到Windows上。Cygwin移植工作在Windows NT上比较好,在Windows 95和Windows 98上,相对差劲一些。目前Cygwin由Red Hat等负责维护。", "id": 150387} {"src_title": "Margarete von Anjou", "tgt_title": "安茹的玛格丽特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Am 23. April 1445 wurde sie, dem Vertrag von Tours (1444) zwischen Karl VII., König von Frankreich, und Heinrich VI. gemäß, mit letzterem vermählt. 1453 gebar sie diesem einen Sohn, der Edward genannt wurde. Schön, geistvoll und unternehmend, wusste sie sich bald einen großen Einfluss zu verschaffen. Sie entmachtete Humphrey, Duke of Gloucester, den Onkel ihres Mannes. Da Heinrich oft geistig umnachtet war, übernahm sie die Regierung zusammen mit dem Duke of Suffolk, nach dessen Tod mit Edmund Beaufort, 1. Duke of Somerset. 1448 gründete sie außerdem das Queens’ College in Cambridge. Ab 1455 in die Rosenkriege zwischen dem Haus Lancaster, dem ihr Gemahl angehörte, und dem Haus York verwickelt, welches ihr vorwarf, dass ihr Sohn Edward untergeschoben sei, entwickelte Margarete eine außergewöhnliche Geisteskraft und beherrschte auf gleiche Weise die Politik wie das Heer. Richard Plantagenet, 3. Duke of York und Führer des Hauses York, verlor am 30. Dezember 1460 gegen ihre Truppen in der Schlacht von Wakefield das Leben. Desgleichen überwand sie am 17. Februar 1461 Richard Neville, 16. Earl of Warwick in der Zweiten Schlacht von St. Albans. Ihre Versuche, den von Warwick auf den Thron erhobenen Sohn Richard Plantagenets, Eduard IV. zu verdrängen und den rechtmäßigen Thronanspruch ihres Sohnes durchzusetzen, blieben jedoch erfolglos. Nach der furchtbaren Niederlage der Lancaster-Partei bei Towton (29. März 1461) floh sie über Schottland nach Frankreich zu Ludwig XI., der ihr unter der Bedingung der Auslieferung von Calais 2.000 Soldaten bewilligte. Mit dieser durch englische Flüchtlinge verstärkten Armee drang sie mit ihrem Sohn Edward von Schottland aus in Northumberland ein, musste nach dem Misserfolg dieses Vorstoßes jedoch 1463 wieder auf das Festland flüchten. Hier söhnte Ludwig XI. sie 1470 mit ihrem Todfeind Warwick aus, der die Seiten gewechselt hatte. Warwick, genannt der Königsmacher, vertrieb daraufhin Eduard IV. und setzte Heinrich VI. wieder auf den Thron. Am Tag der Schlacht von Barnet (14. April 1471), in der Warwick fiel, landete Margarete bei Weymouth in England, wurde aber in der Schlacht von Tewkesbury (4. Mai) mit ihrem Anhang von Eduard IV. geschlagen und fiel durch Sir William Stanley in die Hände ihres Gegners. Ihr Sohn war auf der Flucht getötet worden, ihr in Gefangenschaft geratener Gemahl Heinrich VI. wurde am 21. Mai im Tower of London ermordet. Später wurde sie in Wallingford Castle eingesperrt. Erst 1476 wurde sie auf Fürsprache Ludwigs XI. aus der Haft befreit, kehrte nach Frankreich zurück und starb dort. Sie liegt in der Kathedrale von Angers begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Giacomo Meyerbeer schuf die Oper Margherita d’Anjou, die am Teatro alla Scala in Mailand 1820 uraufgeführt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Mit Heinrich VI. hatte Margarete ein Kind: Edward wurde im Dezember 1470 mit Anne Neville verheiratet, Tochter von Richard Neville, 16. Earl of Warwick, und Anne Beauchamp. Ob diese Ehe vollzogen wurde, ist nicht eindeutig zu klären.", "section_level": 1}], "src_summary": "Margarete von Anjou (* 23. März oder 24. März 1430 in Pont-à-Mousson; † 25. August 1482 auf Schloss La Vignolle) war die Tochter von René von Anjou, dem späteren König von Neapel und Titularkönig von Jerusalem, und von Isabella von Lothringen. Sie war verheiratet mit Heinrich VI., König von England.", "tgt_summary": "安茹的玛格丽特(法语:)(1430年-3月23日-1482年-8月25日)是英格兰国王亨利六世的妻子,于1445年 - 1461年和1470年 - 1471年为英格兰王后和名义上的法兰西王后。玛格丽特是那不勒斯国王兼安茹公爵勒内一世与洛林女公爵伊莎贝拉的次女,于1430年3月23日出生于隶属法国瓦卢瓦-安茹家族洛林公国的穆松。", "id": 126056} {"src_title": "Südwestdeutscher Fußballverband", "tgt_title": "西南德足球协会", "src_document": [{"title": "Verbandsgliederung.", "content": "Der Verband unterteilt sich in 10 \"Fußball-Kreisverbände\": Bis 2010 bestand der Verband aus 16 Kreisen. Im Rahmen einer Strukturreform fusionierten folgende Kreise: Bis 2012 existierte zwischen Verband und Kreisen eine Bezirksebene mit eigenen Verwaltungsorganen. Sie wurde abgeschafft, um die Kreise zu stärken (unter anderem sind die Kreisvorsitzenden nun Mitglied im Verbands-Präsidium). Die Bezirke (Nahe, Rheinhessen, Vorderpfalz und Westpfalz) dienen Heute nur noch zur geographischen Abgrenzung in den Bezirks- und Landesligen. Sie umfassen folgende Kreise:", "section_level": 1}, {"title": "Wettbewerbe und Spielklassen.", "content": "Höchste Klasse im Meisterschafts-Spielbetrieb ist die Verbandsliga Südwest. Darunter spielt die Landesliga in den Staffeln Ost (Bezirke Rheinhessen und Vorderpfalz) und West (Bezirke Nahe und Westpfalz). Darunter existieren vier Bezirksligen, die seit dem Wegfall der Bezirke ebenfalls eine Verbandsklasse darstellen. Unter der Bezirksliga bestehen als höchste Liga auf Kreisebene 10 A-Klassen, denen insgesamt 20 B-Klassen und 29 C-Klassen untergeordnet sind. Im Kreis Südpfalz gibt es außerdem 3 D-Klassen. Zudem richtet der Verband den \"Bitburger-Verbandspokal\" aus.", "section_level": 2}, {"title": "Wettbewerbe und Spielklassen Frauenfußball.", "content": "Die auf Verbandsebene höchste Spielklasse ist die Verbandsliga Südwest. Basierend auf den ehemaligen Bezirken schließen sich darunter die vier Landesligen Nahe, Rheinhessen, Vorderpfalz und Westpfalz an. Diese fünfthöchste deutsche Ligastufe ist im Gebiet Nahe zugleich die unterste Spielklasse. In den anderen drei Gebieten existieren die als Verbandsklassen organisierten Bezirksligen Vorderpfalz, Westpfalz Nord und Westpfalz Süd sowie für 9er-Mannschaften die Bezirksligen Vorderpfalz und Rheinhessen. Der SWFV ist zudem Ausrichter des Verbandspokals Südwest.", "section_level": 2}, {"title": "Vereine in höheren Ligen.", "content": "Herren Saison 2019/20", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Südwestdeutsche Fußballverband – Verband für Wettkampf-, Breiten- und Freizeitsport e. V., kurz SWFV, ist einer der 21 Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes. Sitz des Verbandes ist Edenkoben. Das Gebiet des SWFV deckt das südliche Rheinland-Pfalz ab. Es reicht von der französischen Grenze (Elsass) linksrheinisch bis nach Bacharach, setzt sich nördlich des Soon-Idar-Waldes entlang bis zur Landesgrenze zum Saarland und bis zur französischen Grenze fort. Das Gebiet umfasst die Landkreise Mainz-Bingen, Bad Kreuznach, Alzey-Worms, Birkenfeld, den Donnersbergkreis, Bad Dürkheim, Kusel, Kaiserslautern, den Rhein-Pfalz-Kreis, Germersheim, Südwestpfalz und den Landkreis Südliche Weinstraße sowie die kreisfreien Städte Mainz, Kaiserslautern, Worms, Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer, Neustadt an der Weinstraße, Landau in der Pfalz, Pirmasens und Zweibrücken. Zusammen mit den Landesverbänden Rheinland und Saarland bildet der SWFV den Fußball-Regional-Verband Südwest.", "tgt_summary": "西南德足球协会(,简称西南足协())是德国足球协会辖下的21个之一,总部设于埃登科本。西南足协覆盖了莱茵兰-普法尔茨的南部疆域。其范围从法国边界(阿尔萨斯)的莱茵河左岸直至巴赫拉赫,从北麓延伸至萨尔兰边境及法国边境。这些地区所涉及的县包括有美因茨-宾根、比肯费尔德、阿尔蔡-沃尔姆斯、巴特克罗伊茨纳赫、当纳斯贝格、巴特迪克海姆、库塞尔、凯撒斯劳滕、莱茵-普法尔茨、格默斯海姆、西南普法尔茨和南酒路县;以及美因茨、凯泽斯劳滕、沃尔姆斯、弗兰肯塔尔、路德维希港、施派尔、酒路新城、兰道、皮尔马森斯和茨魏布吕肯共10个直辖市。它与和萨尔兰足协共同组成了德国五大地区级协会之一的。", "id": 617929} {"src_title": "Dsungarei", "tgt_title": "北疆", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name \"Dsungarei\" leitet sich vom mongolischen Volksstamm der Dsungaren (mongolisch für: Leute des 'linken Heerflügels') ab, der im 17. Jahrhundert diese Region beherrschte.", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Das Dsungarische Becken () ist von Gebirgen umgeben: im Süden der Tian Shan (beziehungsweise dessen Ausläufer Bogda Shan), im Westen der Dsungarische Alatau, im Norden der Russische Altai, im Osten der Mongolische Altai. Im Westen verläuft auf dem Kamm des Alatau die Grenze zu Kasachstan und damit zum Kerngebiet Zentralasiens, mit dem die Dsungarei durch die Dsungarische Pforte verbunden ist. Im Südosten geht die Dsungarei in die Wüste Gobi über. Manche Definitionen werten die Dsungarei als Nordwestausläufer der Gobi, obwohl die Dsungarei ein eigenes geologisches Becken bildet. Das Relief ist wenig ausgeprägt, es überwiegen Kieswüsten und Salztonebenen. Inmitten der Dsungarei liegt die Wüste Gurbantünggüt, mit knapp 50.000 km2 eine der größten Sandwüsten der Welt. Sie ist das meerfernste Gebiet der Welt, die nächste Küste ist etwa 2500 km entfernt. Die Gebiete am Fuß der Gebirge werden von Trockentälern und zahlreichen kleineren Flüssen durchzogen, die dann in der Wüste versickern. In den von Flüssen durchflossenen Randgebieten lebt der größte Teil der Bevölkerung, die hier Bewässerungslandwirtschaft betreibt. Der einzige größere Fluss in der Dsungarei ist der Irtysch, der aus dem Mongolischen Altai kommend den Norden der Landschaft in Ost-West-Richtung durchfließt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im 17.–19. Jahrhundert war das als Dsungarei bezeichnete Gebiet bedeutend größer als heute. Die alte \"West-Dsungarei\" lag jenseits des Dsungarischen Alataus und umfasste die Gebiete östlich des Balchaschsees. Sie lag also im kasachischen Volksgebiet, dem so genannten Siebenstromland. Die frühere \"Ost-Dsungarei\" entspricht der heutigen Region. Als Grenzen der alten Dsungarei galten damals der Mongolische Altai im Norden, der Balchaschsee im Westen (bis an den Ili) und im Süden der Tianshan. Im Laufe der Geschichte hat diese Region viele Herrscher und Völker gesehen. Als Beispiele seien die Hunnen, Awaren, Rouran, Göktürken, Karluken, Uiguren, Tanguten und Mongolen genannt. Als Durchgangsland in Ost-West-Richtung war die Dsungarei für alle damaligen Staaten von großer Bedeutung: Chinesen, Araber und Türken stritten sich um sie. Im 13. Jahrhundert lebten auf dem Gebiet der Dsungarei die Volksstämme der Naimanen, der Tanguten und vor allem der Uiguren. Das Gebiet wurde bis 1209 von den Truppen Dschingis Khans unterworfen und gehörte damit zu seinen frühen Eroberungen. 1226 kam dieses Gebiet offiziell an das damalige Tschagatai-Khanat. Doch herrschten in diesem Gebiet lange Zeit die Nachfahren des Mongolenkhans Ögedei. Im 15. Jahrhundert wurde das Gebiet der Dsungarei in einen West- und einen Ostteil geschieden. Der Westen kam an das Timur-Reich, während der Ostteil selbständig blieb. Im 17. Jahrhundert kamen die mongolischen Oiraten- und Kalmückenstämme in der Dsungarei an die Macht, gründeten das Dsungarische Khanat und beide Landesteile waren wieder vereinigt. 1759 eroberte China die Dsungarei nach erbarmungslosen Kriegen und siedelte schließlich Chinesen aus Innerchina in der Region an. 1854 besetzte eine Kosaken-Truppe das Ili-Tal. Dadurch geriet die Dsungarei bis 1881 in den Bereich der russisch-chinesischen Grenzkonflikte. Im Vertrag von St. Petersburg vom wurde schließlich der Grenzverlauf festgelegt. Die Dsungarei verblieb unter chinesischer Herrschaft. Dennoch übten das Russische Kaiserreich (bis 1917) und die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (von 1917 bis 1922) bzw. die Sowjetunion (ab 1922) in der Dsungarei aufgrund der Schwäche der wechselnden chinesischen Regierungen bis 1949 einen starken Einfluss aus. 1949 marschierten die chinesischen Kommunisten in der Dsungarei ein. 1951 wurde sie mit der benachbarten Provinz Ost-Turkestan zur heutigen Autonomen Region Xinjiang-Uyghur vereinigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die heutige Dsungarei (früher \"Ost-Dsungarei\") ist eine Region im Nordwesten von China. Sie umfasst die nördliche Hälfte von Xinjiang (Sinkiang). Im Zentrum der Dsungarei liegt das Dsungarische Becken. Die größte Stadt ist Ürümqi (Urumchi/Urumtschi/Wulumuqi), sie liegt am Südrand dieses Beckens.", "tgt_summary": "北疆,清朝时也称准部,指中国新疆维吾尔自治区天山以北的地区,包括今乌鲁木齐市、伊犁哈萨克自治州(塔城地区、阿勒泰地区)、克拉玛依市、昌吉回族自治州、博尔塔拉蒙古自治州等地。汉族在新疆东部、中部和北部占大多数。", "id": 594922} {"src_title": "Aorist", "tgt_title": "不定過去時", "src_document": [{"title": "Der Aorist in den indogermanischen Sprachen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Man vermutet, dass der Aorist in der indogermanischen Ursprache nur den Aspekt ausdrückte, aber sich schon früh mit der zeitlichen Bedeutung verband. Ähnlich wie im Griechischen war der Aorist im Sanskrit ursprünglich eine Zeit- und Aspekt-Kategorie. Die Bedeutungsunterschiede zwischen den Vergangenheitstempora des Sanskrits verblassten aber schon früh. In vielen indogermanischen Sprachen bilden der Aorist (bzw. seine Äquivalente aus dem lateinischen Perfekt) und das Imperfekt ein semantisches Paar. Der Unterschied zwischen beiden lässt sich anhand deutscher Verbpaare wie „erblicken“ und „betrachten“, „finden“ und „suchen“, „vernehmen“ und „zuhören“ nachvollziehen; in jedem dieser Paare hat das erste Verb eine dem Aorist ähnliche Bedeutung: es kennzeichnet eine einmalige, abgeschlossene Handlung, mit einem klar abgegrenzten Anfang und Ende – ein Phänomen, das in ähnlicher Weise auch in anderen Sprachen, etwa dem Hindi, auftritt. Das jeweils zweite Verb zeigt hingegen einen andauernden Vorgang an, der nicht auf einen bestimmten Moment oder eine bestimmte Handlung beschränkt werden kann; auch eine wiederholte oder gewohnte Handlung kann so angezeigt werden. Über Zeitformen hinausgehend lieferte diese Aspektzweiheit die Grundlage für Wortbedeutungen im Protoindogermanischen. Dies wird gut im Altgriechischen demonstriert. Zum Beispiel gibt es im Konjunktiv und der Wunschform keine Zeitformunterscheidung, sondern lediglich eine Aspektunterscheidung, so dass das Paar und zwischen „wir wollen zuhören“ und „wir wollen [es] hören (‚vernehmen‘)“ und nicht zwischen „wir wollen zuhören“ und „wir wollen zugehört haben“ unterscheidet.", "section_level": 2}, {"title": "Morphologie.", "content": "Im Urindogermanischen existierten mehrere Bildungsweisen des Aorists, die sich am besten anhand des Griechischen und des Sanskrits (Altindischen) nachvollziehen lassen. Auch im Lateinischen, in dem der Aorist mit dem Perfekt zusammengefallen ist, leben alte Aoristformen als Bildungsweisen des Perfekts weiter. Im Altgriechischen und Sanskrit erhält der Aorist, wie alle Vergangenheitstempora, ein Augment. Die folgenden Bildungsweisen des Aorists ragen als die am meisten verwendeten hervor:", "section_level": 2}, {"title": "Der s-Aorist.", "content": "Der s-Aorist oder sigmatische Aorist (nach dem griechischen Buchstaben Sigma) wird mit dem Tempuszeichen -\"s\"- gebildet. Im Indogermanischen wurde er aus einem betonten präfigierten Augment, der Dehnstufe der Wurzel und den präfigierten Sekundärendungen gebildet. Beispiele:", "section_level": 3}, {"title": "Thematischer Aorist / Starker Aorist.", "content": "Der thematische Aorist im Sanskrit wird ohne Tempuszeichen, aber mit dem Themavokal \"a\" gebildet. Entsprechend werden auch einige starke Aoristformen im Altgriechischen ohne Tempuszeichen gebildet. Gegebenenfalls kommt der quantitative Ablaut zum Tragen, wobei das Verb im Präsens die Normalstufe und im Aorist die Schwundstufe aufweist. Auch die Bildungsweise des Präteritums bei den starken Verben des Deutschen ist ein Überbleibsel des indogermanischen Ablauts. Beispiel:", "section_level": 3}, {"title": "Wurzelaorist.", "content": "Beim Wurzelaorist ist die Verbalwurzel identisch mit dem Aoriststamm. Er wurde im Indogermanischen aus einem präfigierten betonten Augment, der Vollstufe der Wurzel und den Sekundärendungen gebildet. Beispiele:", "section_level": 3}, {"title": "Reduplizierter Aorist.", "content": "Der reduplizierte Aorist wird durch die Verdopplung der ersten Stammsilbe (Reduplikation) gebildet, einer Bildungsweise, die sonst für das Perfekt typisch ist. Beispiele:", "section_level": 3}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Neugriechisch.", "content": "Da im Griechischen streng zwischen einmaligen und wiederholten/dauerhaften Handlungen unterschieden wird, haben viele Zeitstufen zwei verschiedene Verbformen, um den jeweiligen Aspekt zum Ausdruck zu bringen. Grundlage für diese zwei Verbformen sind die beiden Stämme, die (fast) jedes Verb im Neugriechischen besitzt: der \"Präsensstamm\" und der \"Aoriststamm\". Jeweils zwei Formen gibt es für das Futur (θα κλαίω – θα κλάψω), die einfache Vergangenheit (έκλαιγα – έκλαψα), den Imperativ (κλαίγε! – κλάψε!) und alle Konjunktive (z. B. να κλαίω – να κλάψω); nicht aber beispielsweise für das indikativische Präsens (κλαίω) und alle Zeitstufen, die mit Hilfsverb gebildet werden, wie z. B. das Perfekt (έχω κλάψει) oder das Plusquamperfekt (είχα κλάψει). Das Deutsche kennt die morphologische Unterscheidung zweier Verbformen nach Aspekt in dieser Form nicht: \"ich ging\" kann sowohl ein einmaliges, als auch ein ständig wiederholtes Gehen ausdrücken, während man hier im Griechischen unbedingt zwei unterschiedliche Verbformen bilden muss: πήγα (Aorist) \"ich ging (einmal; ich ging tatsächlich)\" – πήγαινα (Paratatikos) \"ich ging (immer, für gewöhnlich, regelmäßig; gerade zu dem Zeitpunkt, als etwas anderes passierte)\". In Lehrbüchern sind die Bezeichnungen \"Aorist Indikativ\" und \"Aorist Konjunktiv\" gebräuchlich, wobei diese Terminologie aus mehreren Gründen unglücklich gewählt ist. Zum einen implizieren die Bezeichnungen ein Gegensatzpaar, in dem das unterscheidende Merkmal der Modus ist. Zum anderen entspricht der \"Aorist Konjunktiv\" in seiner häufigsten Verwendung als Zeitstufe der Gegenwart nicht dem Modus Konjunktiv der meisten anderen indoeuropäischen Sprachen, die damit nur den Ausdruck von Wunsch oder Möglichkeit realisieren. Im Neugriechischen dient er mehr als allgemeiner Konstruktor im Satzbau Hypotaxe und spielt dabei eine wichtige Rolle für den Infinitiv-Ersatz. Dem \"Aorist Indikativ\" schließlich steht als aspektmarkierter Vergangenheitsform als Gegensatz \"nicht\" der Konjunktiv gegenüber, sondern der Paratatikos. Der \"Aorist Indikativ\" drückt eine meist punktuelle und einmalige Aktion in der Vergangenheit aus. Die hier genannten Beispiele drücken eine einmalige Handlung aus. Will man dagegen Dauerhaftigkeit, Wiederholung oder Gleichzeitigkeit ausdrücken, benötigt man die Vergangenheitsform des \"Präsensstammes\", den Paratatikos: έβρισκα κάθε μέρα... \"ich fand jeden Tag...\", ήθελε να πάμε σινεμά, αλλά εγώ αισθανόμουν άσχημα. \"er wollte, dass wir ins Kino gehen, aber ich fühlte mich schlecht.\" Auch das rückblickende Fazit eines längeren Zeitraums wird gewöhnlich mit dem Aorist ausgedrückt, obwohl es sich um eine dauerhafte oder wiederholte Handlung handelt: Der \"Aorist Konjunktiv\" wird nach Wörtern verwendet, die den Konjunktiv fordern, und drückt ebenfalls Einmaligkeit, Punktualität aus. Er kann sich auf verschiedene Zeitstufen beziehen: Auch hier gilt: Soll Dauerhaftigkeit oder Wiederholung ausgedrückt werden, muss der Konjunktiv vom \"Präsensstamm\" gebildet werden (der mit dem Indikativ Präsens identisch ist): Θα έρχεστε; \"Werdet ihr (immer) kommen?\", Να τα βάζω εδώ; \"Soll ich sie (grundsätzlich, jedes Mal) hierher legen?\" Schließlich wird auch der \"Imperativ\" analog dazu gebildet, ob zu einer einmaligen und punktuellen, oder zu einer wiederholten, grundsätzlichen Handlung aufgefordert wird: Zu erwähnen ist noch, dass bei manchen, sehr häufigen Verben Präsens- und Aoriststamm identisch sind, beispielsweise bei κάνω \"machen\". Auch die Verben είμαι \"sein\", έχω \"haben\" und ξέρω \"wissen\" unterscheiden keine Aspekte.", "section_level": 3}, {"title": "Niedersorbisch und weitere slawische Sprachen.", "content": "Eine der drei Formen der Bildung des Präteritums in der niedersorbischen Schriftsprache neben Perfekt und Plusquamperfekt ist das einfache oder synthetische Präteritum: Imperfekt und Aorist. Der Aorist wird außer in der Verbalklasse \"o\"/\"jo\"-VII vom Infinitivstamm gebildet, an den die Personalendungen des Aorist angefügt werden; etwa zum Stamm \"padnu-\" die Endungen \"padnuch / padnu / padnuchu\". Die Verben der Klasse \"o\"/\"jo\"-VII bilden den Aorist vom auf -\"e\"- auslautenden Nominalstamm, an den die Personalendungen des Aorists angefügt werden (Beispiel: zum Stamm \"narosć\" – \"narosće\"- die Formen: \"narosćech\", \"narosće\", -\"chu\"). In den meisten Verbalklassen unterscheiden sich Imperfekt und Aorist lediglich durch die 2. und 3. Person Singular. In einigen Verbalklassen haben Imperfekt und Aorist in allen Personen vor der Personalendung unterschiedliche Vokale (Ausnahme: Aoristformen der Verbalklasse \"j\"-I). Die bulgarische Sprache hat ein doppeltes Aspektsystem entwickelt: Der perfektive und der imperfektive Aspekt realisieren sich in zwei Stämmen des Verbs und in zwei unterschiedlichen Vergangenheitstempora, dem Aorist (als üblicher Erzählzeit) und dem Imperfekt (als einer Art Verlaufsform der Vergangenheit). Im Serbokroatischen wird der Aorist nur regional begrenzt (v. a. im ländlichen Serbien) in der mündlichen Sprache verwendet, ansonsten nur in der Schriftsprache. Das Imperfekt hat sich nur in der geschriebenen Sprache erhalten.", "section_level": 3}, {"title": "Präteritum der romanischen Sprachen.", "content": "Im spanischen Präteritum (sp. \"pretérito indefinido\") (und Indefinido und Imperfecto) stehen einmalige, perfektive, punktuelle Handlungen der Vergangenheit. Es entspricht in ähnlicher Form den anderen romanischen Präterita, z. B. französisch \"passé simple\", italienisch \"passato remoto\" und rumänisch \"perfectul simplu\". Vergleicht man das \"pretérito indefinido\" mit dem \"pretérito imperfecto,\" so zeigt sich, dass beide Zeiten Handlungen oder Ereignisse in der Vergangenheit ausdrücken. Aber erst anhand einer Zeitbestimmung innerhalb des Satzes lässt sich ersehen, welche Form gewählt wurde, es gibt also klare Regeln hinsichtlich der unterschiedlichen Verwendung dieser Zeiten.", "section_level": 3}, {"title": "Der Aorist im Türkischen.", "content": "In der Grammatik des Türkischen wird die Bezeichnung \"Aorist\" der Terminologie der indogermanischen Sprachen entgegengesetzt gebraucht. Das Türkische kennt je sechs Grund- und abgeleitete Tempora. Hierbei bezeichnen Aorist (türk. \"geniş zaman\", deutsch auch \"r\"-Präsens, nach der Endung der 3. Person Singular, vgl. \"sever\" ‚er/es/sie mag‘) und der abgeleitete Vergangenheits-Aorist \"(geniş zamanın hikâyesi)\" generell Vorgänge, ohne eine zeitliche Bestimmung anzugeben. Damit hat der türkische Aorist eine modale Komponente und wird für Vorgänge ohne Eingrenzung eines zeitlichen Vollzugs, zum Beispiel für Vorgänge in der Vorstellung, die sich also (noch) nicht vollziehen, verwendet. Unter anderem wird er in Höflichkeitsformen oder hypothetischen Aussagen gebraucht. Eine weitere Verwendung liegt im Bezeichnen gewohnheitsmäßiger Vorgänge, bei denen der Sprecher seine eigene, subjektive oder wissende Position betont. Der Aorist in der Vergangenheit bezeichnet einerseits die gewohnheitsmäßige Handlung in der Vergangenheit, andererseits einen noch stärker persönlich betrachteten Vorgang, unabhängig von der Zeitstufe. Beispiele: Auch das Wort \"döner\" ist eine Aoristform des Verbs \"dönmek\" ‚drehen‘ und bezeichnet als elliptische Form analog zum griechischen Gyros den sich drehenden Fleischspieß.", "section_level": 2}, {"title": "Der Aorist des Quenya.", "content": "Auch in der Kunstsprache Quenya, einer der Sprachen aus der Welt Tolkiens, gibt es einen „Aorist“. Er bezeichnet dort eine zeitlich unbestimmte Handlung, für die der Zeitpunkt bzw. die -dauer unerheblich ist, weil z. B. diese Handlung sich ständig wiederholt oder ein Zustand andauernd bzw. unveränderlich ist. Im Deutschen entspräche er meist dem Präsens („Atlantis liegt im Meer“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Aorist ( \"\" ‚unbestimmte ⟨Zeit⟩‘) ist in einigen indogermanischen sowie in einigen anderen Sprachen, wie beispielsweise im Georgischen, ein Tempus der Vergangenheit. Im Gegensatz zu anderen Vergangenheitstempora wie beispielsweise dem Präteritum (Imperfekt) oder dem Perfekt beschreibt er Vorgänge in der Vergangenheit, die als individuelle einmalig abgeschlossene Handlungen, also \"punktuell\", betrachtet werden. Er beinhaltet damit den perfektiven Verbalaspekt. Diese Aspektbedeutung des Aorists kann in einigen Formen die zeitliche verdrängen.", "tgt_summary": "不定过去(英语:Aorist,来自希腊语 \"\" 没有范围,无限制)是用在某些印欧语言如古希腊语中的动词时态,用来指示行动,或在直陈语气中的过去行动,而不带有进一步蕴含。", "id": 1386315} {"src_title": "Österreichische Fußballnationalmannschaft", "tgt_title": "奧地利國家足球隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das erste historisch belegte Spiel eines österreichischen Auswahlteams bestritt eine multinationale Mannschaft aus Cisleithanien 1902 gegen die ungarische Fußballnationalmannschaft. Am 16. Mai 1931 gelang dann der Fußballnationalmannschaft der 1919 gegründeten Republik Österreich unter Teamchef Hugo Meisl ein Sieg gegen die schottische Nationalmannschaft. Das sogenannte „Wunderteam“ fügte den Schotten damit die erste Niederlage auf dem europäischen Festland zu. Nach der Auflösung des Staates mit dem Anschluss an das Deutsche Reich gab es zwangsläufig nur noch eine gemeinsame deutsche Nationalmannschaft. Erst mit dem Untergang des Deutschen Reiches und der Wiedererrichtung der Republik Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg entstand auch wieder eine österreichische Nationalmannschaft, der bei der WM 1954 ein beachtlicher dritter Platz gelang, hinter dem Vizeweltmeister Ungarn und dem Weltmeister Bundesrepublik Deutschland. Danach folgte eine längere Zeit ohne bemerkenswerte Fußballerfolge. Bei der WM 1978 in Argentinien gelang der Einzug in die Runde der besten Acht, in der die österreichische Fußballnationalmannschaft auf den amtierenden Weltmeister von 1974 traf und das Spiel mit 3:2 für sich entschied. Dieser Sieg gegen den „großen Bruder“ Deutschland sorgte für so viel Aufsehen, dass er seitdem in Österreich als Wunder von Córdoba bezeichnet wird. Legendär war auch die Moderation des österreichischen Radioreporters Eduard „Edi“ Finger sen., der den Sieg enthusiastisch mit den Worten: „I wer narrisch!“ bejubelte. Die letzte Teilnahme der Österreicher bei einem WM-Turnier war 1998 in Frankreich. Für die EM 2008 war man als Gastgeberland zusammen mit der Schweiz automatisch qualifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "1901–1918: Die Auswahlmannschaft Cisleithaniens.", "content": "Der Fußballsport kam Anfang der 1890er Jahre über England nach Österreich-Ungarn. Die beiden ältesten österreichischen Fußballklubs Cricketer und Vienna trugen 1894 ein erstes Fußballspiel zwischen zwei Vereinen auf der Döblinger Kugerlwiese aus. Um die Entwicklung des Fußballsports in Wien kümmerte sich damals M.D. Nicholson, einst selbst englischer Nationalspieler, der aus beruflichen Gründen nach Wien versetzt worden war. Am 18. Dezember 1898 organisierte er ein Spiel zwischen „Wiener Engländern“ und Wienern im Prater. Die Österreicher traten mit weißen Leibchen und schwarzen Hosen auf – diese Dresskombination wurde später zu den Teamfarben der Nationalmannschaft, wenngleich man in der jüngeren Vergangenheit in Rot-Weiß-Rot auftrat. Ein erstes Länderspiel absolvierte Österreich am 8. April 1901 gegen eine Schweizer Auswahl. Dieses Spiel wird jedoch von beiden Verbänden als inoffiziell betrachtet und ist in der österreichischen Fußball-Literatur als „Ur-Länderspiel“ bekannt. Veranstaltet wurde die Begegnung von der erst ein Jahr zuvor gegründeten Österreichischen Fußball-Union, einem Vorgänger des heutigen ÖFB, deren Gründer M.D. Nicholson bis zu seiner Abreise im Oktober 1901 auch erster Präsident dieses ersten offiziellen österreichischen Fußballverbandes war. Das Ur-Länderspiel bestritt Österreich mit Spielern der großen Wiener Vereine Vienna, Cricketer und WAC. Als Länderspiel wird es betrachtet, da die Wiener Stadtmannschaft, die bereits zuvor gegen ausländische Vereine", "section_level": 2}, {"title": "1918–1938: Wunderteam.", "content": "Nach Ende des Ersten Weltkrieges versuchten mehrere Länder, angeführt von England, mit Österreich einen der laut den Pariser Vorortverträgen Hauptkriegsschuldigen aus der FIFA zu drängen. Aber auch neu entstandene Nachbarstaaten der neuen Republik (Deutsch-)Österreich wie die Tschechoslowakei boykottierten zunächst Spiele gegen österreichische Mannschaften. Hugo Meisl war bemüht, die alten Kontakte zu den Landesverbänden wiederherzustellen und versuchte gleichzeitig, internationale Wettbewerbe für Vereins- und Nationalmannschaften ins Leben zu rufen. In der jungen Republik erlebte der Fußball, insbesondere dank der Einführung des (verkürzten) Achtstundentages, einen großen Aufschwung.", "section_level": 2}, {"title": "1938–1945: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Der „Anschluss“ bzw. die Eingliederung Österreichs in das nationalsozialistische Deutsche Reich am 12. März 1938 bedeutete einen tiefen Einschnitt für den Fußball im (nun) ehemaligen Österreich. Zahlreiche Vereine wurden aufgelöst, Spieler mussten vor dem Regime ins Ausland fliehen. Die vormalige österreichische Nationalliga wurde durch die Gauliga Ostmark ersetzt, der angeblich „verjudete“ Professionalismus abgeschafft. Die Mannschaften mussten vor und nach Spielen den Hitlergruß leisten und der Nachwuchsbetrieb der Vereine wurde der HJ übertragen. Die aufgelöste österreichische Nationalmannschaft wurde mit dem bisherigen reichsdeutschen Fußballteam zur großdeutschen Mannschaft verschmolzen. Österreich hatte sich vor seiner Auflösung für die Weltmeisterschaft 1938 qualifiziert,", "section_level": 2}, {"title": "1945–1962: Erfolge in der Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Kriegsende wurde rasch wieder eine österreichische Fußballnationalmannschaft aufgebaut und bereits im August 1945 spielte sie zweimal gegen Ungarn in Budapest. Nach der Wiederinstandsetzung des Praterstadions konnte das Team am 6. Dezember 1945 nach über acht Jahren wieder ein Heimspiel bestreiten. Als Gegner wurde Frankreich geladen, zu dem historischen Spiel kam neben 60.000 Zusehern auch FIFA-Präsident Jules Rimet. Österreich gewann mit 4:1, Karl Decker erzielte dabei drei Treffer. Österreich schloss bald wieder an alte Erfolge an und schlug 1951 als erstes Team des Kontinents Schottland im eigenen Stadion mit 1:0. Damit wurden wieder Erinnerungen an das Wunderteam geweckt, dem gleiches 18 Jahre zuvor in Wien gelungen war. Spieler wie Gerhard Hanappi, Walter Zeman und Ernst Ocwirk schafften gar den Sprung in die Weltauswahl. Höhepunkt dieser Generation war die Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Österreich deklassierte in seinem Qualifikationsspiel Portugal mit 9:1 und überstand die Vorrunde mit einem 1:0-Triumph über Schottland und einem 5:0-Rekordsieg über die Tschechoslowakei souverän. Zu einem der bekanntesten Spiele der österreichischen Fußballgeschichte entwickelte sich das als Hitzeschlacht von Lausanne bezeichnete Viertelfinalspiel gegen die Schweiz. Das trefferreichste Spiel in der Geschichte von Fußball-Weltmeisterschaften entschied Österreich mit 7:5 für sich. Torhüter Kurt Schmied", "section_level": 2}, {"title": "1962–1982: Wembley, Córdoba und Gijón.", "content": "Nach dem Ende der Decker-Ära vermochte das Team lange Zeit nicht mehr an die alten Erfolge anzuschließen; diese beschränkten sich meist nur noch auf Überraschungssiege in einzelnen Spielen. Große Popularität in Österreich genießt in diesem Zusammenhang das Länderspiel gegen England im Londoner Wembley-Stadion am 20. Oktober 1965: Österreich gelang es als drittem Team des Kontinents, die englische Nationalmannschaft zu besiegen. Zwei Treffer beim 3:2-Sieg erzielte Toni Fritsch, der daraufhin den Spitznamen \"Wembley-Toni\" erhielt. Im selben Jahr verpasste die österreichische Fußballnationalmannschaft allerdings erstmals in ihrer Geschichte die WM-Qualifikation. Bei den Ausscheidungsspielen zur Weltmeisterschaft 1966 scheiterte man an Ungarn und der DDR. Im Sommer 1968 übernahm mit", "section_level": 2}, {"title": "1982–1998: Zwei WM-Teilnahmen mit Vorrunden-Aus.", "content": "Nach den Weltmeisterschaften in Argentinien und Spanien beendeten sukzessive die Stammkräfte der österreichischen Nationalmannschaft ihre Karriere, was wiederum einen Leistungsabfall zur Folge hatte. Aufgrund der verpassten Qualifikation zur folgenden WM in Mexiko durch Niederlagen gegen Ungarn und die Niederlande mussten mit Erich Hof und Branko Elsner gleich zwei Trainer ihre Teamkarriere wieder beenden. Als Nachfolger wurde Josef Hickersberger präsentiert, der bis dato die U-21-Nationalmannschaft betreut hatte. Hickersberger berief alte Routiniers wie Herbert Prohaska zurück ins Team und stellte zu ihnen neue junge Spieler wie Andreas Herzog, der bei seinem Debüt im Team erst drei Meisterschaftsspiele hinter sich hatte. Der Kurs des neuen Trainers war erfolgreich, Österreich qualifizierte sich für die Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Das entscheidende Spiel gegen die DDR wurde mit 3:0 gewonnen, alle Tore", "section_level": 2}, {"title": "1998–2011: Niedergang und Heimeuropameisterschaft mit Vorrundenaus.", "content": "In der Qualifikation für die Europameisterschaft 2000 traf Österreich auf Israel, Zypern, San Marino und Spanien. Nach einem Unentschieden und zwei Siegen aus den ersten drei Spielen waren die Österreicher Tabellenführer, ehe die ÖFB-Elf am 27. März 1999 in Valencia gegen die Spanier mit 0:9 verlor und Herbert Prohaska daraufhin als Teamchef zurücktrat. Nach zwei Niederlagen, darunter eine 0:5-Niederlage gegen Israel, und zwei Siegen aus den restlichen vier Spielen belegte Österreich aufgrund der schlechten Tordifferenz punktgleich hinter den Israelis den", "section_level": 2}, {"title": "2011–2017: Die Ära von Marcel Koller.", "content": "Ab dem 1. November 2011 war Marcel Koller als erster Schweizer Trainer der österreichischen Nationalmannschaft. Er sollte Österreich zur WM 2014 in Brasilien führen, was ein schwieriges Unterfangen zu sein schien, spielte Kollers Mannschaft doch in ihrer Qualifikationsgruppe mit Schweden, Irland und abermals Deutschland gegen drei Teilnehmer der EM 2012, sowie wiederum gegen Kasachstan und die Färöer. Koller setzte dabei auf einen eher kleinen Stamm an Spielern, hauptsächlich bestehend aus Legionären. So kam beim Heimspiel gegen Deutschland kein Spieler, der bei einem österreichischen Verein unter Vertrag steht, zum Einsatz. Die Qualifikation verlief erfolgreicher als die letzten beiden. Die heimstarken Österreicher, die bis auf das Spiel gegen Deutschland alle ihre Heimspiele in Wien gewannen, hatten vor dem vorletzten Spieltag noch alle Chancen auf die Teilnahme an den Barrage-Spielen; diese wurden jedoch durch eine 1:2-Niederlage nach 1:0-Halbzeitführung in Solna von den Schweden zunichtegemacht. Trotz der gescheiterten Qualifikation verlängerte der ÖFB seinen Vertrag mit Koller um zwei weitere Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 2018: Neubeginn unter Franco Foda.", "content": "Der ÖFB gab am 30. Oktober 2017 bekannt, dass der Deutsche Franco Foda am 1. Jänner 2018 das Amt des Teamchefs übernehmen wird. Aufgrund einer Vereinbarung mit dem SK Sturm Graz, bei dem Foda noch bis 31. Dezember 2017 unter Vertrag stand, arbeitete", "section_level": 2}, {"title": "Spielkleidung.", "content": "Traditionell spielte die österreichische Fußballnationalmannschaft seit 1902 in weißen Leibchen, schwarzen Hosen und schwarzen Stutzen. Die Farben Weiß-Schwarz wurden dann 1908 vom (1904 gegründeten) ÖFB zu den offiziellen Trikotfarben erklärt. Der Ursprung dieser Farben geht auf die Kreuzzüge im 12. Jahrhundert zurück: Während der Belagerung von Akkon (1191) wurde vor der Stadt aus humanitären Gründen von angereisten Kaufleuten aus Bremen und Lübeck ein Feldspital errichtet. Aus dieser Hospitaliter-Gemeinschaft entstanden die Deutschordensritter, die sich ab 1805 zu meist ihren Hauptsitz in Wien hielten. Die Farben des Deutschen Ordens sind Schwarz und Weiß. Während der Koalitionskriege gegen Napoleon (1807–1815) wurden die schwarz-weißen Farben des Deutschen Ordens und Preußens von der Turnbewegung für ihre Turnbekleidung übernommen, in späterer Folge von der deutschen und der österreichischen Fußballnationalmannschaft. Auch die Farben der modernen Heimdressen haben ihren Ursprung in der Belagerung von Akkon: Der Legende nach soll Leopold V. von Österreich einen weißen Waffenrock getragen haben. Nach einer der vielen", "section_level": 1}, {"title": "Turnierteilnahmen.", "content": "Die österreichische Nationalmannschaft konnte bisher bei Weltmeisterschaften noch keinen Titel gewinnen, verzeichnete aber mit dem dritten Platz bei der WM 1954 und dem vierten Rang bei der WM 1934 schöne Erfolge.", "section_level": 1}, {"title": "Spieler und Trainer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Anlässlich der Jahrhundertwende wurde im Jahre 1999 von der Kronen Zeitung eine Wahl zur", "section_level": 2}, {"title": "Rekordspieler und -torschützen.", "content": "In Österreich sind und waren die Titel des Rekordspielers sowie des Rekordschützen von jeher sehr begehrt, wobei man bedenken muss, dass heutzutage weitaus mehr Länderspiele alljährlich stattfinden als in den Anfangsjahren des Fußballs. Beide Rekorde hielt lange Zeit Jan Studnicka, der bis 1918 in 28 Spielen 18 Tore erzielte. Als Erster die 40er-Marke erreichte Josef Brandstätter mit 42 Partien 1924, Josef Blum verbesserte 1932 auf 51 Spiele. Seit 1962 galt Gerhard Hanappis Rekord von 93 Spielen für Österreich lange Zeit als unerreichbar, erst 1998 überholte ihn", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "Der Teamchef der österreichischen Fußballnationalmannschaft wird vom ÖFB ernannt. Er trainiert und betreut das Team bei Länderspielen, außerdem entscheidet der Teamchef über", "section_level": 2}, {"title": "Aktueller Kader.", "content": "Teamchef Franco Foda berief für die Spiele der", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterter Kader.", "content": "Die folgenden Spieler gehören zwar nicht zum aktuellen", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Nationalspieler.", "content": "Eine Liste aller Nationalspieler sowie eine Aufzählung von", "section_level": 2}, {"title": "Länderspiele.", "content": "Hauptartikel: \"Liste der", "section_level": 1}, {"title": "Spielstätten.", "content": "Die große Popularität des Fußballs führte bereits in der Frühzeit der österreichischen Fußballgeschichte zum Bau großer Stadien, die Errichtung eines eigenen Stadions für die Nationalmannschaft blieb jedoch lange Zeit meist im Planungsstadium stecken. Die ersten Länderspiele trug die Nationalmannschaft auf den größten Plätzen der Wiener Vereine aus. In den ersten Jahren handelte es sich hierbei um die Spielstätten des Wiener AC und der Cricketer im Prater, das Debütländerspiel Österreichs fand 1902 bei erstgenanntem Verein statt. Da sich die „großen“ Vereine öfters weigerten, Spieler und Plätze dem Verband zur Verfügung zu stellen, mussten mehrere Länderspiele auf den kleinen \"Rudolfsheimer Platz\" verlegt werden, der zudem ein starkes Gefälle aufwies. Mit steigenden Zuschauerzahlen bei den Länderwettkämpfen und wachsender Popularität des Teams bewarben sich jedoch zunehmend mehr Vereine um die Austragung der österreichischen Länderspiele, die auch in diesem Hinblick neue Stadien mit großem Zuschauerraum errichteten. So eröffnete der 1. Simmeringer SC im Mai 1920 ein neues Stadion für etwa 50.000 Besucher, welches neben den Meisterschaftsspielen", "section_level": 1}, {"title": "Fans.", "content": "Die Spiele des Nationalteams ziehen in Österreich, manchmal auch auswärts (je nach Wichtigkeit des Spiels und Entfernung zum Spielort), eine große Anhängerschaft an. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern in Kontinentaleuropa wird der Fansektor (im Happel-Stadion Sektor C/D) von einem eigenständigen Hauptfanklub geleitet, der von weiteren Fanklubs unterstützt wird. Hierbei orientiert man sich wie bei", "section_level": 1}, {"title": "Amateur-Nationalmannschaft.", "content": "Von der Zeit der Einführung des Berufsspielertums in Österreich 1924 bis zur Annexion 1938 wurde eine eigene Amateur-Nationalmannschaft geführt. Diese sollte vor allem Spielern aus den Bundesländern die Möglichkeit geben, an internationalen Begegnungen mitzuwirken, da diese damals nicht mit ihren Vereinen an der professionellen Meisterschaft teilnahmen. Ein erstes offizielles Länderspiel der Amateurauswahl fand am 25. September 1927 in Budapest gegen Ungarn statt, jedoch wurden pro Jahr nicht mehr als durchschnittlich zwei internationale Begegnungen ausgerichtet. Für Aufsehen sorgte", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftliche Bedeutung.", "content": "In den Anfangszeiten der Nationalmannschaft wurde dieser noch wenig Beachtung geschenkt. Die großen Wiener Vereine weigerten sich oft, ihre Spieler zu Verfügung zu stellen. Die Zeitungen widmeten den Länderspielen kaum mehr als 20 Zeilen. Das Interesse am Team stieg allerdings schlagartig, als 1909 bei den österreichisch-ungarischen Duellen der Anfangszeit eine große Anzahl ungarischer Schlachtenbummler nach Wien zu einem Länderspiel kam, was die Wiener aus ihrer Gleichgültigkeit gegenüber dem Team aufweckte. Bald identifizierte man sich zunehmend mit dem Team. Einen ersten Höhepunkt nahm diese Entwicklung während der Zeit zwischen den Weltkriegen sowie in der Nachkriegszeit. Die großen Erfolge der österreichischen Nationalmannschaft waren einerseits eine willkommene Abwechslung in der Zeit der hohen Arbeitslosigkeit und politischen Unruhen, andererseits stärkten sie das österreichische Selbstbewusstsein. Der damalige Unterrichtsminister Felix Hurdes schrieb beispielsweise zum 50-jährigen Verbandsjubiläum: \"„[...] Die Tatsache, daß Österreich, international gesehen, im Sport eine Stellung einnimmt, die manche Nation hinter sich läßt, deren Sportler unter wesentlich günstigeren Lebensbedingungen arbeiten, hat entscheidend dazu beigetragen, dem Namen Österreich in der Welt Achtung zu verschaffen.“\" Die Erfolge des Teams gingen in dieser Zeit stets mit den Erfolgen der Vereine einher, wobei in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend bevorzugt Legionäre in das Team einberufen wurden. Bis heute ist die Nationalmannschaft sehr populär geblieben, Schlagwörter wie „Córdoba“ sind auch dem nicht-fußballinteressierten Österreicher ein Begriff.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die österreichische Fußballnationalmannschaft ist die Auswahlmannschaft des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB). Sie wird seit Jänner 2018 von Franco Foda betreut und trägt ihre Heimspiele zum Großteil im Wiener Ernst-Happel-Stadion und im Wörthersee Stadion aus.", "tgt_summary": "奥地利国家足球队(德语:)是奥地利的官方男子足球代表队,由奥地利足球协会管理。奥地利曾七次晋级世界杯决赛周,最近一次是1998年法国世界杯,奥地利于2008年与瑞士合办欧洲国家杯,以主办国身份首次晋级决赛周,但是只能以一和二负成绩分组赛出局。", "id": 586086} {"src_title": "Peter Higgs", "tgt_title": "彼得·希格斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Higgs ist der Sohn eines Toningenieurs der BBC und ging in Bristol und London zur Schule. Er erhielt 1950 den Bachelor in Physik mit Auszeichnung \"(First Class Honours)\" und erreichte 1951 den Master-Abschluss am King’s College London. 1954 promovierte Higgs mit der Arbeit \"Some Problems in the Theory of Molecular Vibrations\" ebenfalls am King’s College London bei Christopher Longuet-Higgins. 1954/55 war er an der Universität Edinburgh tätig, 1956 am University College London und ab 1957 am Imperial College London, jeweils mit Forschungsstipendien. Higgs war kurzzeitig \"Lecturer\" für Mathematik am Imperial College und kehrte 1960 als \"Lecturer\" für Mathematische Physik nach Edinburgh zurück. Dort schrieb er auch 1964 die Arbeit, die ihn später berühmt machte. 1970 wurde er \"Reader\" (eine Art Professor ohne Lehrstuhl) in Edinburgh, ab 1980 war er auf einem \"Personal Chair\" (eine Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche Leistungen) Professor für theoretische Physik in Edinburgh. 1996 wurde er emeritiert. Higgs ist Fellow der Royal Society of Edinburgh (1974), der Royal Society (seit 1983) und des Institute of Physics (seit 1991). 1981 erhielt er mit T. W. B. Kibble die Hughes-Medaille der \"Royal Society\", 1984 ebenfalls mit Kibble die \"Rutherford Medal\" des \"Institute of Physics\". 1997 erhielt er dessen Dirac-Medaille. 1997 erhielt er mit Robert Brout und François Englert den \"High Energy and Particle Physics Prize\" der European Physical Society und 2004 erhielten alle drei den Wolf-Preis in Physik. 2010 wurden Higgs, Robert Brout, François Englert, Gerald Guralnik, Carl R. Hagen und T. W. B. Kibble mit dem Sakurai-Preis geehrt. 2013 erhielt er gemeinsam mit François Englert den Prinz-von-Asturien-Preis. Higgs ist Ehrendoktor der Universitäten von Bristol (1997), Edinburgh (1998) und Glasgow (2002). 2012 wurde er zum Mitglied des Order of the Companions of Honour (CH) ernannt. 2013 erhielt Higgs zusammen mit François Englert den Nobelpreis in Physik; bereits im Vorfeld wurde er als Favorit für diesen gehandelt. Im Juli 2015 erhielt er die Copley-Medaille der britischen Royal Society für seine Arbeit zum Higgs-Teilchen. Peter Higgs ist Vater zweier Söhne.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Bekannt wurde Higgs durch seine Arbeiten, die insbesondere zu dem nach ihm benannten \"Higgs-Mechanismus\" führten (veröffentlicht 1964). Dabei handelt es sich um eine Verallgemeinerung der von Philip Warren Anderson entwickelten Ideen zur Festkörperphysik, insbesondere der Supraleitung, auf die relativistische Quantenfeldtheorie. Seine im Nachhinein berühmte Arbeit wurde zunächst von der europäischen Fachzeitschrift \"Physics Letters\" zurückgewiesen (nachdem diese vorher allerdings eine erste Arbeit von Higgs publiziert hatte, in der er auf eine Lücke im Goldstonetheorem hinwies). Er veröffentlichte sie sodann in der US-amerikanischen Fachzeitschrift \"Physical Review Letters\", wobei er in einem Zusatz das erste Mal das später nach ihm benannte Higgs-Teilchen erwähnte. Die Arbeit stieß zunächst auf Skepsis, ihre Bedeutung wurde aber von Freeman Dyson erkannt, der Higgs 1965 zu einem Vortrag an das Institute for Advanced Study in Princeton einlud. Unabhängig und zeitgleich mit Higgs wurde der Effekt von François Englert und Robert Brout in Brüssel sowie Gerald Guralnik, Carl R. Hagen und T. W. B. Kibble am Imperial College in London entdeckt. Als das Standardmodell Ende der 1960er Jahre entwickelt wurde, setzte sich aber Higgs’ Name für den Effekt durch, der dadurch damals sehr bekannt wurde. Nach Higgs eigenen Aussagen fand er damals aber keinen Anschluss mehr an die stürmische Entwicklung der theoretischen Elementarteilchenphysik Anfang der 1970er Jahre. Fast 50 Jahre nach Higgs’ Veröffentlichung erklärten Wissenschaftler des europäischen Kernforschungszentrums CERN, es sei ihnen am Large Hadron Collider erstmals mit großer Wahrscheinlichkeit gelungen, ein Boson mit einer Masse von etwa 125 GeV/c2 nachzuweisen, bei dem es sich um das lang gesuchte Higgs-Boson handeln könnte. Dieser Nachweis gelang mit zwei unabhängigen Detektoren, den LHC-Experimenten ATLAS und CMS. Bei der Pressekonferenz, die am 4. Juli 2012 im CERN abgehalten wurde, war Peter Higgs selbst anwesend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Ware Higgs, CH, FRS, FRSE, FKC (* 29. Mai 1929 in Newcastle upon Tyne, England) ist ein britischer theoretischer Physiker. Am 8. Oktober 2013 wurde ihm und François Englert für die Entwicklung des Higgs-Mechanismus der Physiknobelpreis zuerkannt.", "tgt_summary": "彼得·威尔·希格斯,CH,FRS,FRSE(英语:Peter Ware Higgs,1929年-5月29日),英国理论物理学家,爱丁堡大学荣誉退休教授,他以希格斯机制与希格斯粒子而闻名于世。彼得·希格斯出生在英格兰泰恩河畔纽塞,他在1960年毕业於伦敦国王学院,1960年到1996年期间曾在爱丁堡大学任教。", "id": 432198} {"src_title": "Osman II.", "tgt_title": "奥斯曼二世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Osman II. bestieg mit 14 Jahren als Ergebnis eines Staatsstreiches gegen seinen Onkel Mustafa I. den Thron. Trotz seiner Jugend führte er bald persönlich einen Feldzug gegen Polen-Litauen an. Schwer geschlagen durch Hetman Jan Karol Chodkiewicz bei Chotin kehrte er im Jahr 1621 nach Istanbul zurück und sah den Grund für die Niederlage bei der Ineffizienz und der mangelnden Disziplin seiner Janitscharen. Die Janitscharen waren seit 1590 zu einem unabhängigen Machtfaktor am osmanischen Hof mit eigener politischen Agenda geworden. Weil die Staatskasse den Sold für die Berufssoldaten immer öfter nicht bezahlen konnte, hatten die Janitscharen schon mehrmals gegen ihre Offiziere rebelliert und ihre Bezahlung erzwungen. Nach der Niederlage bei Chotin nahm sich Osman II. vor, das Janitscharencorps zu reformieren. Ihm schwebte die Aushebung einer neuen Armee vor, die sich vor allem aus seinen Truppen in Ägypten rekrutieren sollte. Unter dem Vorwand, die Pilgerreise nach Mekka durchführen zu wollen, ließ Osman II. seine Abreise nach Kairo vorbereiten. Als die wirklichen Pläne des Sultans jedoch bekannt wurden, initiierten die Janitscharen 1622 eine Palastrevolte. Sie ließen Osman II. gefangen nehmen und setzten seinen Vorgänger als Sultan Mustafa I. wieder ein. Osman wurde schließlich in der Festung Yedikule erdrosselt. Die Regierungszeit Osmans II. bleibt aus zwei Gründen bemerkenswert. Zum einen sollte Osman der erste und vorerst einzige Sultan bis zur Tanzimatzeit sein, der versuchte, eine Militärreform durchzuführen. Zum anderen stellt der Putsch der Janitscharen einen neuen Höhepunkt in deren Streben nach politischer Macht dar. Zuvor waren die Janitscharen zwar bereits von konkurrierenden Gruppen am Hofe für verschiedene Intrigen genutzt worden. Die Absetzung Osmans hingegen war der erste Fall, in dem die Berufssoldaten allein ihre eigenen Interessen durchzusetzen versuchten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Osman II. (* 3. November 1604; † 20. Mai 1622), auch \"Genç Osman\" (Osman der Junge), war Sultan des Osmanischen Reiches ab 1618. Er war der Sohn von Ahmed I.", "tgt_summary": "奥斯曼二世(1604年-11月3日-1622年-5月20日)是奥斯曼帝国的苏丹,自1618年至逝世期间在位。", "id": 663977} {"src_title": "Weißblech", "tgt_title": "馬口鐵", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die technischen Verfahren haben sich im Verlauf der Jahrhunderte weiterentwickelt. Das Herstellungsverfahren änderte sich vom Warmwalz- zum Kaltwalzverfahren und das Verzinnungsverfahren von der Feuerverzinnung zur elektrolytischen Verzinnung. Im 17./18. Jahrhundert wurde das Blech noch von sogenannten Blechmachern in kleineren Platten hergestellt, in Roggenkleie gebeizt und durch das Eintauchen in flüssiges Zinn verzinnt. Im 18./19. Jahrhundert wurde Weißblech industriell in größeren Mengen zunächst nur in England hergestellt, da der technische Fortschritt im Mutterland der industriellen Revolution enorm groß war. Hier wurde bereits 1745 der Fettkessel eingeführt und ab 1806 bereits mit verdünnter Salzsäure gebeizt. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Geschichte der Weißblechherstellung eng mit der Geschichte der Konservendose verknüpft. Mit den Entwicklungen von Nicolas Appert, der sich 1810 die Konservierung von Nahrungsmitteln durch Hitzesterilisation patentieren ließ, und dem Verfahren der Engländer Peter Durant und Augustus de Heine zum Lagern von Nahrungsmitteln in leichten Dosen stieg die Nachfrage nach Weißblech enorm. Seit 1816 gab es das Kaltwalzverfahren und seit 1829 das Verfahren, Weißblech durch Glühen in Glühöfen zu formen. Die Dicke des Bleches wurde seit dem 18. Jahrhundert bis heute stetig reduziert. Die erste elektrolytische Bandverzinnungsanlage wurde 1934 in Betrieb genommen – damit wurde auch eine wesentlich dünnere Beschichtung möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Weißblech in Deutschland.", "content": "Die Verarbeitung von Stahl zu Weißblech war im 19. Jahrhundert besonders in den rheinischen Gebieten ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, im 20. Jahrhundert noch im heutigen Rheinland-Pfalz. Heute spielt Weißblech für Deutschland nur noch eine geringe Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "18. Jahrhundert.", "content": "Im frühen 18. Jahrhundert, den Anfängen der industriellen Revolution, war die Stahlproduktion noch nicht in dem Ausmaß auf das Ruhrgebiet zentriert, wie es später der Fall sein sollte. So gab es in den am Rhein gelegenen Gebieten, vor allem dem Bereich des Neuwieder Beckens östlich von Koblenz, einige Stahlverarbeitungsbetriebe wie etwa die Eisenhütte Bendorf Sayn (Bendorfer Hütten, Sayner Hütte) oder den Rasselstein, der 1784 vom Unternehmer Carl Wilhelm Remy dem Fürst Alexander Graf zu Wied abgekauft wurde. 1769 wurden die ersten deutschen Stahlbleche in Rasselstein gewalzt.", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "1824 gelang es der Familie Remy, in ihrem Werk Rasselstein das erste Puddelstahlwerk in Betrieb zunehmen. Den technischen Entwicklungen der Produktionsstätte ist es auch zu verdanken, dass 1835 die erste deutsche Eisenbahnstrecke Nürnberg–Fürth befahren werden konnte. Die Schienen hierfür kamen ebenfalls aus Rasselstein. Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Engländer John Player mit der Errichtung des Hüttenwerkes Albion und der Produktion von Weißblech. Nach seiner Geschäftsaufgabe 1856 stieg die Family Remy mit dem Rasselsteiner Werk in die Weißblechproduktion ein. Neben dem Werk Rasselstein stellten noch weitere Betriebe in Deutschland wie etwa die Dillinger Hütte Weißblech her. In den 1860er Jahren kam es in Deutschland zur Gründung eines „Weißblech-Verkaufs-Comptoirs“, in dem durch Zusammenschluss zu einem Kartell der innerdeutsche Wettbewerb vermieden und eine bessere Stellung gegenüber Großbritannien erreicht werden sollte.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Mit dem Steinkohleabbau im Ruhrgebiet kam es auch in den anderen am Rhein gelegenen Gebieten um die Region Koblenz zu einem Strukturwandel, bei dem sich der größte Teil der Stahlproduktion in das heutige Bundesland Nordrhein-Westfalen verschob. Im 20. Jahrhundert wurde Weißblech noch an verschiedenen Standorten in Deutschland hergestellt, etwa in Wissen und Andernach im heutigen Rheinland-Pfalz, wo es 1934 durch die Entwicklung eines elektrolytischen Verzinnungsverfahrens von Weißblech zu einer Revolution im Herstellungsverfahren kam. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind die einzigen Weißblechhersteller in Deutschland nur noch in Rheinland-Pfalz ansässig. Mit einem Jahresumsatz von 7.292 Millionen Euro im Jahr 2010 gehört die Metallindustrie zur drittgrößten Industriebranche in Rheinland-Pfalz am Umsatz bemessen. Die Produktion von Weißblech durch ThyssenKrupp Rasselstein ist einer der größten Arbeitgeber in der Umgebung von Koblenz.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Aspekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Korrosionsschutz.", "content": "Eine Schicht von ca. 0,3 μm Zinn, das entspricht etwa 2 g/m2, genügt, um den Stahl durch Versiegelung vor Korrosion zu schützen. Zink und Chrom sind elektrochemisch unedler als Stahl. Sie bieten deshalb, anders als Zinn, zusätzlich einen elektrochemischen Schutz vor Korrosion. Zink ist jedoch instabil gegenüber Säuren und sauren Lebensmitteln, Chromverbindungen sind giftig. Zinnverbindungen sind zwar in geringem Maße giftig, wird aber die Zinnschutzschicht verletzt und es entsteht ein Lokalelement, so korrodiert zuerst das unedlere Eisen und es bilden sich unbedenkliche Eisensalze. Daher ist Weißblech auch für die Aufbewahrung von wässrigen Lebensmitteln in Konservendosen geeignet. Bei Lufteinwirkung können jedoch Zinnionen freigesetzt werden. Daher sind Weißblechdosen innen oft zusätzlich lackiert oder folienbeschichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Etwa 90 Prozent des in Deutschland produzierten Weißblechs wird zur Herstellung von Verpackungen verwendet. Daher spricht man auch von Verpackungsstahl. Die Hauptanwendungsbereiche von Verpackungsstahl liegen in folgenden vier Bereichen: Darüber hinaus wird Weißblech beispielsweise für die Herstellung von (inzwischen eher seltenem) Blechspielzeug und Schmuckdosen verwandt. Weitere Anwendungsbereiche von Weißblech sind Anschlüsse, Batteriekontakte, Batteriegehäuse und Abschirmgehäuse in der Elektrotechnik bzw. Elektronik, denn Weißblech ist mit säurefreien Flussmitteln lötbar.", "section_level": 2}, {"title": "Recycling.", "content": "Die Recyclingquote von Weißblech in Deutschland lag im Jahr 2014 bei 93,3 Prozent. Dies ist die höchste Recyclingquote unter Verpackungswerkstoffen überhaupt. Das Recycling bereitet jedoch Probleme: Lackschichten und Stoffreste stören und das Zinn kann nur dann zurückgewonnen werden, wenn der Weißblech-Schrott aluminiumfrei ist. Hierbei wird das Zinn elektrolytisch in heißer Natronlauge entfernt. Nach der Müllverbrennung z. B. durch einen Magnetscheider rückgewonnene Weißblechdosen enthalten zwar keine organischen Reste mehr, aber auch kein metallisches Zinn: Das teure Zinn geht auch hier verloren. Diese Dosen können in der Stahlproduktion eingesetzt (eingeschmolzen) werden. Der hohe Schwefelgehalt aufgrund des Müllverbrennens gestattet keine gleichwertige Wiederverwendung.", "section_level": 2}, {"title": "Markt.", "content": "Der Weißblechmarkt ist ein typischer Nischenmarkt. Er leidet unter starken Schwankungen bei Rohstoff- und Energiekosten und zeitweise unter Überkapazitäten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Weißblech ist ein dünnes kaltgewalztes Stahlblech, dessen Oberfläche mit Zinn beschichtet ist. Derzeit sind Blechdicken von 0,1 bis 0,5 mm üblich. Das Verzinnen dient vor allem dem Korrosionsschutz.", "tgt_summary": "马口铁(SPTE),又名镀锡铁,是两面镀有锡的铁皮,即冷轧低碳薄钢板,可防锈、耐腐蚀、无毒。主要用于制作金属包装,包括罐头食品、饮料、化工、医药、卫生、涂料、油漆、喷雾剂、化妆品瓶盖等。台湾受日本影响被称为白铁的板金、钣金常与马口铁有连带关系,台语中的白铁仔又常指不锈钢。", "id": 2562182} {"src_title": "Vihuela", "tgt_title": "比维拉琴", "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "Der eher ovale Korpus der Vihuela war an beiden Seiten leicht eingeflankt und verfügte über einen flachen Boden, der mit der Decke durch Zargen verbunden war. Die Decke war mit einem oder mehreren Schalllöchern und meist kunstvoll geschnitzten Rosetten versehen. Auf der Decke war weiters ein Querriegel (Steg) zur Befestigung der Darmsaiten angebracht – oft mit Ornamenten geschmückt. Als Holz für Boden und Zargen diente wohl Ahorn, für die Decke eher Fichte. Das Griffbrett war noch nicht aufgesetzt, sondern eben aus dem Deckenholz gearbeitet und besaß meist zehn bis zwölf Darmbünde. Die Besaitung war streng chörig und wies – im Gegensatz zur damals in der Regel noch vier- oder fünfchörigen Gitarre – meist sechs, seltener fünf oder sieben Darmsaitenpaare auf. Die Kopfplatte war flach und hatte im Gegensatz zur Laute hinterständige Wirbel aus Holz. Wie aus ikonografischen Darstellungen und Abbildungen ersichtlich, waren viele Instrumente fein und aufwendig mit Einlegearbeiten und Intarsien verziert. Als Materialien dienten hierfür wohl Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt, Ebenholz und in kostbaren Fällen sogar Gold.", "section_level": 1}, {"title": "Stimmungen.", "content": "Die allgemeine und wohl am weitesten verbreitete Stimmung der Vihuela entsprach prinzipiell der der Renaissancelaute. Unterschiede bestanden jedoch darin, dass alle Chöre der Vihuela unisono, bei der Laute jedoch ab dem 4. Chor in Oktaven gestimmt wurden. Außerdem verfügte die Vihuela meist über keine Chanterelle, also \"eine\" höchste Melodiesaite, sondern war chörig (mit einem Saitenpaar) bespannt. Die Stimmung lautete für sechschörige Vihuela: Quart – Quart – große Terz – Quart – Quart. Die Stimmung begann meist vom G oder A aus oder orientierte sich an der Zerreißgrenze des höchsten Saitenpaares. Von dieser Stimmung gab es regionale Abweichungen und Modifikationen. Juan Bermudo (\"Declaracion de instrumentos\", 1555), ein spanischer Theoretiker, berichtet auch über Instrumente mit sieben Chören, diese dürften aber nicht von großer Bedeutung gewesen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Quellen und Belege.", "content": "Erste Abbildungen der Vihuela sind in den Cantigas de Santa Maria aus dem 13. Jahrhundert von Alfons X. zu finden. Auch die ersten schriftlichen Erwähnungen, meist in Romanen, stammen aus dieser Zeit. Hier sind folgende Quellen zu nennen: Im Jahr 1484 erscheint in Neapel Johannes Tinctoris' Traktat \"De inventione et usu musicae\", in dem er die Vihuela als eine Erfindung der Spanier beschrieb und sie baulich klar von der Laute abgrenzte. Außerdem wurde sie in Italien \"Viola da mano\" genannt und wurde laut Tinctoris auch dort gerne gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Noten- und Lehrwerke.", "content": "In der Zeit zwischen 1530 und 1580, dem \"siglo de oro\" der Vihuela, wurden zahlreiche Tabulaturausgaben und Lehrwerke speziell für dieses Instrument geschrieben. Annala und Mätlik nennen für den Zeitraum von 42 Jahren (1536–1578) elf Titel, darunter Werke von Luis Milán (\"El Maestro\", 1536), Luis de Narváez (\"Los seys libros del Delphin\", 1538), Alonso de Mudarra (\"Tres libros de musica en cifra para vihuela\", 1546), Enríquez de Valderrábano (\"Silva de Sirenas\", 1547), Diego Pisador (\"Libro de musica de vihuela\", 1552) oder Miguel de Fuenllana (\"Orphenica lyra\", 1554). Sieben der wichtigsten Bücher liegen in einer modernen Edition auf CD-ROM vor.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Hier ist \"vihuela\" noch der ursprüngliche spanische Sammelname für Saiteninstrumente mit Hals und Griffbrett:", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltene historische Vihuelas.", "content": "Nach heutiger Kenntnis sind lediglich drei historische Vihuelas erhalten. Bei der am 6. Januar 1936 von Emilio Pujol im Jacquemart-André-Museum entdeckten, auf das Jahr 1500 datierten Vihuela \"Guadalupe\", die einen Stempel des spanischen Klosters Guadalupe trägt, könnte es sich aufgrund der sehr großen Mensur (800 mm) um eine Bass-Vihuela handeln, auch da gerade in der Renaissance viele Instrumente in sogenannten \"Familien\", also in verschiedenen Stimmlagen gebaut wurden. Zudem kann es sich um keine „Standardgröße“ (mit einer Mensur von etwa 46 bis 55 cm bei einer \"vihuela común\") handeln, da praktische Versuche, damalige Solo-Literatur aus den Vihuela-Büchern darauf zu spielen, misslangen, wohingegen eine Spielweise als Bass-Instrument in einem kleinen Orchester denkbar ist. Im musikinstrumentenkundlichen Sinne könnte laut Frederick Cook diese „Vihuela“ auch eine modifizierte Renaissancegitarre sein. Das in der Barockzeit umgebaute Instrument ist oben abgebildet. Emilio Pujol erhielt zu seinem Geburtstag 1936 einen Nachbau der von ihm in Paris gefundenen Vihuela durch den Gitarrenbauer Miguel Simplicio überreicht und am 24. April desselben Jahres gab Pujol in Barcelona erstmals ein Konzert mit Vihuelamusik auf dieser Kopie und spielte damit erstmals in der neueren Musikgeschichte Vihuelamusik auf einer Vihuela. Das in Quito gefundene Exemplar stammt ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert. Mit den spanischen Entdeckern gelangte auch Kultur und Musik und somit die Tradition der Vihuela nach Südamerika.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vihuela (abgeleitet von lateinisch \"fidicula\", ‚Fidel‘) ist ein spanisches Zupfinstrument, das im 15. und 16. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte. Als Lauteninstrument mit Resonanzkasten und Hals gehört sie zu den Kastenhalslauten. Die Vihuela war über Spanien und die spanischen Einflussgebiete hinausgehend unter dem Namen \"viola\" auch in Portugal und Italien verbreitet. Sie kann als ein Vorgänger der Gitarre angesehen werden, von der sie in Spanien in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts verdrängt wurde. Laut Juan Bermudo lag der einzig relevante Unterschied zwischen Gitarre (Renaissancegitarre) und Vihuela darin, dass die Gitarre vier Saitenchöre, die Vihula sechs hatte.", "tgt_summary": "比维拉琴(,,又译作维卫拉琴)是一种吉他类的弦乐器,音色接近鲁特琴,通常有五组或六组双弦,起源于15、16世纪的西班牙、葡萄牙和意大利一带,流行于文艺复兴时期。", "id": 893297} {"src_title": "VTEC", "tgt_title": "VTEC", "src_document": [{"title": "Zweck des Systems.", "content": "Eine variable Ventilhubverstellung wird benötigt, um bei hochdrehenden Sportmotoren sowohl ein insgesamt höheres Drehmomentniveau bei niedrigen Drehzahlen als auch eine höhere Maximalleistung bei hohen Drehzahlen zu erreichen. Dies soll zum einen der Anfahrschwäche vorbeugen und damit die Alltagstauglichkeit erhöhen, zum anderen ab einer vordefinierten Drehzahl ein sportlicheres Motorsetup ermöglichen. Der Motor hat aus diesem Grund zwei Nockenwellenprofile, da die Ventile nicht direkt, sondern über öldruckgesteuerte Kipphebel angesteuert werden. VTEC wurde von Hondas Motorkonstrukteur Kenichi Nagahiro erdacht. Je nach Motorausführung (Eco-Motorkonzept oder Rennmotor) wird somit ab einer bestimmten Drehzahl durch Öldruck mit einem Feststellbolzen im oszillierenden Kipphebelsystem entweder ein weiterer entsprechend anders geformter Kipphebel zugeschaltet, was die Ventilöffnungshöhe und die Öffnungszeit erhöht, oder aber ein weiteres Auslassventil pro Zylinder, was der Leistung bei höherer Drehzahl zuträglich ist. Sinkt die Motordrehzahl unter diesen Wert, wird das Auslassventil beziehungsweise der Zusatzkipphebel mittels des sich zurücksetzenden Feststellbolzens wieder abgeschaltet und bleibt unbenutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "DOHC-VTEC.", "content": "Das VTEC-System ist eine Möglichkeit, einen Motor mit verschiedenen Nockenwellenprofilen auszustatten: Die Umschaltung zwischen den Profilen wird von folgenden Faktoren beeinflusst: Wenn die Motordrehzahl steigt und alle anderen Faktoren grünes Licht für eine Umschaltung geben, öffnet ein Magnetventil, befüllt einen Ölkanal, dessen Öldruck einen Sperrstift betätigt, der drei voneinander getrennte Schlepphebel oder Rollenschlepphebel miteinander verbindet. Der größte (dominante) Nocken übernimmt nun die Ventilsteuerung für hohe Drehzahlen. Das Ventil wird jetzt früher und länger geöffnet. Außerdem wird der Ventilhub durch das „hohe“ Nockenprofil erhöht. Das DOHC-VTEC-System hat diese unterschiedlichen Profile sowohl auf der für die Einlassventile zuständigen Nockenwelle als auch auf der für die Auslassventile. DOHC-VTEC wurde im Pkw-Bereich erstmals im nur in Japan verkauften Honda Integra 1989 vorgestellt. Dieser besaß eine 119-kW-Variante (160 PS) des B16A-Motors. Der amerikanische Markt sah das VTEC-System erstmals 1990 im Acura NSX. Dieser nutzte es in seinem V6-DOHC-Motor. Von nun an erschienen DOHC-VTEC-Motoren auch in anderen Modellen von Honda. Die ersten deutschen Modelle mit DOHC-VTEC-System waren 1990/91 der Civic, der CRX und der NSX.", "section_level": 2}, {"title": "SOHC-VTEC.", "content": "Nachdem das DOHC-VTEC-System viel Anklang gefunden hatte, wurde VTEC auch in SOHC-Motoren verbaut. Der Nachteil dieses Transfers besteht darin, dass bei SOHC-Motoren eine Nockenwelle für Ein- und Auslassventile zuständig ist. Das VTEC-System kann nur auf die Einlassventile angewendet werden, da der Platzbedarf der Zündkerzen eine variable Steuerung der Auslassventile verhindert. Bei SOHC-Motoren müssen die Zündkerzen in einem bestimmten Winkel in die Brennkammer zeigen, um das Gemisch im Zylinder effektiv zünden zu können. Diese Einbauweise verhindert, dass auch die Auslassventile ein VTEC-Nockenprofil erhalten können.", "section_level": 2}, {"title": "SOHC VTEC-E.", "content": "Das \"E\" steht für \"economy\". VTEC-E bedient sich einer abgewandelten Art des VTEC. VTEC-E optimierte nicht die Leistung bei hohen Drehzahlen, sondern erhöhte die Effektivität bei niedrigen Drehzahlen. Die Nockenwelle in einem Motor mit VTEC-E besitzt zwei Nockenprofile für die Einlassventile. Eines dieser Profile ermöglicht dem ersten (und später dem zweiten) Einlassventil die vollständige Öffnung. Das andere Profil dient dazu, das zweite Einlassventil in der Anfangszeit minimal zu öffnen. Die Ventile werden mit Rollenkipphebeln geöffnet. Bei niedrigen Drehzahlen wird das erste Einlassventil vollständig geöffnet, während das zweite minimal geöffnet wird. Dadurch wird ein besseres Kraftstoff-Luft-Gemisch erreicht, was ein sehr mageres Gemisch ermöglicht. Wenn die Motordrehzahl erhöht wird, wird das bis dahin nur minimal geöffnete zweite Einlassventil an das vollständig öffnende erste Einlassventil gekoppelt, um ein ausreichendes Gemisch zu gewährleisten. Diese Koppelung der Ventile wird vom Steuergerät beeinflusst. Es berechnet den Umschaltpunkt anhand von Motordrehzahl und -last, Fahrgeschwindigkeit und Kühlmitteltemperatur. Wenn der Motor unter Volllast läuft, wird das Ventil bei 2700 min zugeschaltet, bei Teillast erst bei 3300 min.", "section_level": 2}, {"title": "DOHC i-VTEC.", "content": "Das \"i\" steht für intelligentes VTEC-System. Dabei ändert der Motor die Ventilöffnungszeiten beim Anlassen und Beschleunigen, um eine optimale, drehmomentstarke Leistung zur Verfügung zu stellen. Bei ruhiger und lastfreier Fahrt schließen die Einlassventile später, um den Kraftstoffverbrauch so gering wie möglich zu halten. Das i-VTEC-System erweitert das DOHC-VTEC um eine Phasenverstellung auf der Einlassseite. Die Phase kann hier um bis zu 50° verstellt werden, was zum einen zu geringerem Verbrauch und zum anderen auch zu mehr Drehmoment und somit Leistung führt. Im Vergleich zum DOHC-VTEC (oder auch SOHC-VTEC) ist die Programmierung ungleich aufwendiger. Wo für den DOHC-VTEC 4 Kennfelder gebraucht werden (jeweils 2 für die Zündung und die Einspritzmengen), sind es beim i-VTEC (4x6+2 Kennfelder, je 2 für Zündung und Einspritzmenge, darüber hinaus für verschiedene Phasenstellungen (0–50°) und die Phasenstellung als solches für non-VTEC und VTEC)", "section_level": 2}, {"title": "3-Stufen VTEC.", "content": "Honda stellte auch ein 3-Stufen-VTEC-System auf ausgewählten Märkten vor. Es kombiniert die Arbeitsweisen des SOHC-VTEC und des VTEC-E. Bei geringer Geschwindigkeit wird nur ein Einlassventil geöffnet (vom VTEC-E), bei mittleren Geschwindigkeiten beide. Bei hohen Geschwindigkeiten wird auf das Nockenprofil für hohe Geschwindigkeiten umgeschaltet (vom VTEC). Dadurch wird bei niedrigen Drehzahlen ein geringer Kraftstoffverbrauch gewährleistet, aber auch eine hohe Leistungsausbeute in hohen Drehzahlbereichen. Verbaut wurde das 3-Stufen VTEC im D15B-Motor des EK3 (sechste Civic-Generation), welcher in Deutschland nicht angeboten wurde. Der Motor erreicht bei 7000 min eine Leistung von 130 PS.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeuge mit VTEC-Motor.", "content": "Automobile Motorräder", "section_level": 1}, {"title": "Vergleichbare Systeme.", "content": "Die Technik der variablen Ventilsteuerung wurde auch von anderen Herstellern aufgegriffen und umgesetzt. So haben beispielsweise und andere Hersteller (Ford, Nissan, Porsche) vergleichbare Systeme entwickelt. \"→ Hauptartikel: Nockenwellenverstellung\"", "section_level": 1}], "src_summary": "VTEC (Variable Valve Timing and Lift Electronic Control) ist eine 1983 für Motorräder eingeführte Technik von Honda zur variablen Ventilsteuerung in Motoren.", "tgt_summary": "VTEC(日文发音:ブイテック、英文全称:Variable valve Timing and lift Electronic Control system)乃日本本田技研工业所开发的「可变气门正时与扬程的电子控制系统」,英文简称VTEC。", "id": 195361} {"src_title": "BBCode", "tgt_title": "BBCode", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Viele Textauszeichnungen funktionieren in BBCode analog zu HTML, beispielsweise [b]fett[/b], [i]kursiv[/i] und [u]unterstrichen[/u]. Zudem, sofern nicht direkt über HTML möglich, erlaubt BBCode auch komplexe Elemente wie zum Beispiel Listen, die folgendermaßen definiert werden: [list] [*]Eintrag 1 [*]Eintrag 2[/list]. Oftmals ist BBCode über eine einfach zu bedienende Oberfläche ober- oder unterhalb des Eingabeformulars – ähnlich gängigen Text-Editoren – verfügbar. Dies erfolgt dann in Verbindung mit JavaScript oder serverseitigen Programmiersprachen, wie zum Beispiel PHP oder Perl. Gerne gibt es dann auch Pop-ups, in denen der auszuzeichnende Text, die Listenelemente usw. eingegeben werden kann. Natürlich kann man die Elemente auch von Hand eintragen. Durch den Einsatz von BBCode können Nutzer Texte ähnlich wie mit HTML auszeichnen, ohne dass das Eingeben von HTML erlaubt sein muss. Sicherheitsbedenkliche Elemente wie beispielsweise JavaScript oder das Layout der Webseite störende Tags können damit generell ausgeschlossen werden. Das Herausfiltern von gefährlichen HTML-Tags (bei gleichzeitigem Erlauben von ungefährlichen) kann sich nämlich leicht als fehlerträchtig oder unzureichend erweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Umfang.", "content": "Im Gegensatz zu anderen Auszeichnungssprachen ist BBCode nicht offiziell reglementiert, unterscheidet sich also von Implementierung zu Implementierung. Der grundlegende Aufbau und Umfang ist jedoch großteils gleich und bildet einen De-facto-Standard. Größere und auf ein Thema spezialisierte Foren erweitern den Standardsatz von BBCodes oft durch einige eigene Codes.", "section_level": 1}, {"title": "Parsing.", "content": "Damit BBCode im Webbrowser nicht als solcher angezeigt wird, sondern eine besondere Formatierung bewirkt, muss er zuvor von einem Parser bearbeitet werden. Dieses durchsucht beispielsweise durch Einsatz von regulären Ausdrücken den eingegebenen Text nach Ersetzen von Zeichen, die in HTML eine besondere Bedeutung haben, vor dem Ausliefern an den Browser gezielt nach BBCode-Tags und ersetzt diese durch entsprechende HTML-Tags. Syntaxfehler, beispielsweise ein allein stehendes codice_1 können beispielsweise durch HTML Tidy behoben werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "BBCode (von engl. Bulletin Board Code) ist eine an HTML angelehnte, jedoch vereinfachte Auszeichnungssprache, die bevorzugt für die Erstellung von Beiträgen in Webforen (engl. \"Bulletin Boards\") eingesetzt wird. BBCode ist nicht offiziell reglementiert, stellt aber wegen seiner hohen Verbreitung einen Quasi-Standard sowie eine Best Current Practice dar.", "tgt_summary": "BBCode是Bulletin Board Code的缩写,有译为「BB代码」者,属于轻量级标记语言(Lightweight Markup Language)的一种,如字面上所显示的,它主要是使用在BBS、论坛、Blog等网络应用上。BBCode最初由Ultimate Bulletin Board讨论区系统发展出来,因此常见UBB代码的称呼。BBCode的语法通常为codice_1的形式,即语法左右用两个中括号包围,以作为与正常文字间的区别。系统解译时遇上中括号便知道该处是BBcode,会在解译结果输出到用户端时转换成最为通用的HTML语法。", "id": 2672406} {"src_title": "Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch", "tgt_title": "拉氏小噬土麗鯛", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Die mehr als verwirrende und immer noch nicht restlos befriedigend geklärte wissenschaftliche Namensgebung gründet auch auf Irrtümern über die Verbreitung dieser Zwergbuntbarschart. Die Erstbeschreiber fingen die Typusexemplare in Savannen Venezuelas zwischen der Stadt Palenque und dem Río Meta. Nachdem Lüling 1966 aus dem Mamorè-System in Bolivien Fische mitbrachte, die Meinken (damals der Leiter der Fischbestimmungsstelle des Verbandes Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde, VDA) als \"Mikrogeophagus ramirezi\" bestimmte, entstand ein Streit über das tatsächliche Verbreitungsgebiet. Zwei Jahre später fand Fischer die Art wiederum in Venezuela, im Einzug des Rio Guárico. Erst Kullander konnte, weitere 13 Jahre später, Klarheit schaffen: Lülings Fische gehörten zu der Schwesterart \"Mikrogeophagus altispinosus\", die bereits 1911 von Hasemann beschrieben wurde. Heute steht vielfach belegt fest: \"Mikrogeophagus ramirezi\" lebt im Gebiet des unteren und mittleren Orinoco und den anderen Gewässern der Llanos in Venezuela und Kolumbien. Seine nächsten Verwandten sind der Bolivianische Schmetterlingsbuntbarsch, \"Mikrogeophagus altispinosus\" (Hasemann, 1912), und eine noch unbeschriebene Art.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "\"Mikrogeophagus ramirezi\" lebt sowohl in kristallklaren, langsam fließenden Bächen mit starker Vegetation und schlammigem Boden als auch in den bewachsenen Uferbereichen trüber warmer Seen. Staeck erwähnt die Untersuchung von sechs Habitaten in Venezuela, wiederum mit dichtem Pflanzenwuchs und klarem Wasser. Koslowski zitiert vor Ort vorgenommene Wasseranalysen: pH 5,1; 3 μS/cm; 28,5 °C beziehungsweise pH 4,6 bis 7,3; <10 bis 40 μS/cm; 27,5 bis 31 °C.", "section_level": 1}, {"title": "Aquaristik.", "content": "Südamerikanische Schmetterlingsbuntbarsche werden selten bis zu fünf Zentimeter lang. Da die Art paarbildend und territorial ist, sollten immer ein Männchen und ein Weibchen im Aquarium gepflegt werden. Die Geschlechter sind gut zu unterscheiden: Die Zucht des Südamerikanischen Schmetterlingsbuntbarsches ist schwierig. Ihr Erfolg ist von der Ernährung und den Wasserwerten (weiches, leicht saures Wasser) abhängig. Im Zoofachhandel sind oft Tiere aus den Großzüchtereien Südostasiens erhältlich, denen wichtige Elemente des Fortpflanzungsverhaltens verloren gingen. Auch die häufig erhältlichen „Jumbo-Ramirezi“ sind nicht mehr zur Fortpflanzung fähig. Der Südamerikanische Schmetterlingsbuntbarsch entwickelt sich bei qualitativ guter und abwechslungsreicher Nahrung richtig. Neben Frostfutter (Artemia, schwarze, rote und weiße Mückenlarven) ist Lebendfutter (Wasserflöhe, Cyclops, Salinenkrebsnauplien, Mückenlarven) eine Voraussetzung für die erfolgreiche Pflege und Vermehrung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Südamerikanische Schmetterlingsbuntbarsch, auch Schmetterlings-Zwergbuntbarsch oder auch einfach nur Ramirezi genannt (wissenschaftlich \"Mikrogeophagus ramirezi\", Synonyme \"Papiliochromis ramirezi\", \"Apistogramma ramirezi\", \"Pseudogeophagus ramirezi\", \"Pseudoapistogramma ramirezi\"), ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae). Neben den aus Südamerika stammenden Arten der Gattung \"Mikrogeophagus\" trägt auch der Afrikanische Schmetterlingsbuntbarsch (\"Anomalochromis thomasi\") den Trivialnamen „Schmetterlingsbuntbarsch“.", "tgt_summary": "拉氏小噬土丽鲷,为辐鳍鱼纲鲈形目隆头鱼亚目慈鲷科的其中一种。", "id": 2935869} {"src_title": "Frans Hals", "tgt_title": "弗兰斯·哈尔斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Frans Hals war Sohn des Antwerpener Tuchhändlers Franchoys Hals van Mechelen und dessen Frau Adriaentgen van Geertenryck. Sein jüngerer Bruder, der Maler Dirck Hals, wurde am 19. März 1591 in Haarlem geboren. Frans Hals war vermutlich in Haarlem bis 1603 Lehrling des Malers Carel van Mander. 1610 wurde er in die Lukasgilde, die örtliche Malergilde von Haarlem, aufgenommen. Im selben Jahr heiratete er seine erste Frau Anneke Harmensdochter. Am 2. September 1611 wurde der erste Sohn Harmen geboren. 1615 starb seine Frau nach der Geburt des zweiten Sohnes Frans und wurde auf dem Armenfriedhof der Stadt Haarlem begraben. Ein besseres Begräbnis konnte Hals nicht finanzieren. Er litt während seines ganzen Lebens an Geldmangel. 1616, während eines Antwerpen-Aufenthaltes, war die Amme, die seine Kinder versorgte, sogar darauf angewiesen, das Kostgeld einzuklagen. 1617 heiratete er in zweiter Ehe Lysbeth Reyniers, die ihm noch acht weitere Kinder schenken sollte. So hatte Hals am Ende zehn Kinder. Fünf Söhne wurden ebenfalls zu Malern erzogen und ausgebildet, nämlich: Unter den frühen Werken sind die Porträts der Haarlemer Schützengilde, die er durchweg nach 1616 malte, die wichtigsten. Das letzte dieser Gemälde stellte er 1637 fertig. In diesem Jahr endeten plötzlich in ganz Holland die Aufträge für Schützenbilder. Frans Hals verlegte sich nun auf das Malen von Gruppenbildern von Hospitalvorstehern. Nach dem Tod von Peter Paul Rubens (1640) und Anthonis van Dyck (1641) wurde Frans Hals zum wichtigsten Porträtmaler in den Niederlanden. 1644 wurde er Vorstand der Haarlemer Malergilde. Er malte eine große Menge von Einzelporträts, auch von so bedeutenden Persönlichkeiten wie René Descartes (1648) sowie von dem betagten Tuchhändler Willem van Heythuysen. Zu Bildnissen von Privatpersonen gesellten sich bedeutende öffentliche Aufträge, die seinen Ruf international festigten. Frans Hals war zu Lebzeiten schon berühmt, und seine Klientel reichte weit über Haarlems Grenzen hinaus. Zum Beispiel sind im 1680 aufgesetzten Nachlass-Inventar des Malers Jan van de Cappelle mehrere Frans-Hals-Gemälde aufgeführt. Dieser Amsterdamer Künstler hatte sich sowohl von Rembrandt als auch von Frans Hals porträtieren lassen. Seine Bedeutung ragt an die von Rubens, Rembrandt oder Vermeer heran. Viele Straßen in den Niederlanden und Flandern sind nach ihm benannt, etwa die Frans Halsstraat in Kerkrade-Haanrade. Zudem wurde er auf der von 1968 bis 1985 umlaufenden NLG-Banknote dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Frans Hals werden nach dem Werkverzeichnis von Seymour Slive (1974) 222 Gemälde zugeordnet, hinzu kommen 20 Gemälde, die als verschollen betrachtet werden. 81 weitere Gemälde wurden ihm zugeschrieben, diese Zuschreibungen werden jedoch kritisch betrachtet oder abgelehnt. Sein frühestes datierbares gesichertes Werk, das \"Bildnis des Jacobus Zaffius\", stammt aus dem Jahre 1611. Den Höhepunkt seines Frühwerkes bildet das \"Festmahl der Offiziere der Sankt Georgs-Schützengilde\" von 1616. Außerdem schuf er Genrebilder von Trinkern, Zigeunern und Frauen bei ihrer Arbeit, dazu kommen auch viele Kinderbildnisse wie zum Beispiel \"Der Rommelpotspieler\". Ab dem Jahre 1626 wandelte sich Frans Hals’ Stil, zum Teil wohl angeregt durch Einflüsse der Utrechter Caravaggisten. Große Lebendigkeit und treffende Charakterisierung zeichnen seine mit kühnem Pinselstrich ausgeführten, skizzenhaft wirkenden Gemälde aus (beispielsweise \"Malle Babbe\"). Die Impressionisten sahen in Frans Hals einen ihrer Vorläufer. Sein Bild \"Brustbild eines jungen Mannes\" wurde 1979 beim Kunstdiebstahl von Gotha aus der Ausstellung im Schloss Friedenstein gestohlen und gilt seitdem als verschollen. Am 6. Dezember 2019 wurde vermeldet, dass das Gemälde möglicherweise wieder aufgetaucht sei und sich seit September 2019 in der Obhut der Staatlichen Museen zu Berlin befinde, wo es durch das Rathgen-Forschungslabor einer Echtheitsprüfung unterzogen werde.", "section_level": 1}, {"title": "Schüler.", "content": "In der kunsthistorischen Literatur werden als seine Schüler bezeichnet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Frans Hals (* zwischen 1580 und 1585 in Antwerpen; † 26. August 1666 in Haarlem) war ein niederländischer Maler. Er wird zu den bedeutendsten Porträtmalern gezählt.", "tgt_summary": "弗兰斯·哈尔斯(,约1580年-1666年8月26日),荷兰黄金时代肖像画家,以大胆流畅的笔触和打破传统的鲜明画风闻名于世。", "id": 2794576} {"src_title": "Ergotamin", "tgt_title": "麦角胺", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Die Substanz wurde 1918 von Arthur Stoll als erstes reines Mutterkornalkaloid isoliert und beschrieben. Die Gewinnung von Ergotamin erfolgt aus dem Mutterkornpilz, welcher zu diesem Zweck z. B. auf Roggen kultiviert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Chemie.", "content": "Chemisch stellt Ergotamin ein Kondensationsprodukt aus Lysergsäure und einem tricyclischen Tripeptid aus Alanin, Phenylalanin und Prolin dar.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "Ergotamin zeigt hohe (nanomolare und subnanomolare) Affinitäten zu α- und α-Adrenozeptoren, zu Dopamin-Rezeptoren und zu Serotonin-(5-HT)-Rezeptoren. An diesen Rezeptoren wirkt es als Agonist, Partialagonist oder als Antagonist. Der LD-Wert beträgt 3,0 mg/kg (Kaninchen, i.v.). Die Plasmahalbwertszeit ist 20–34 Stunden. Seine Migränewirksamkeit wird mit der partialagonistischen Wirkung von Ergotamin an 5-HT an Blutgefäßen im Zentralnervensystem begründet. Da Ergotamin aber nicht nur aus pharmakodynamischer Sicht (fehlende Selektivität), sondern auch aus pharmakokinetischer Sicht (geringe, stark schwankende Resorption, schlechte Gewebegängigkeit, relativ lange Halbwertzeit) problematisch ist, wird es als Mittel 3. Wahl zur Akuttherapie der Migräne angesehen. Die klassische, alte Einnahmeform von Ergotamin als Tablette durch den Mund ist wegen der sehr unterschiedlichen Aufnahme in die Blutbahn in der Wirksamkeit tatsächlich sehr schwankend und führte früher häufiger zu Missbrauch. Wählt man den Zufuhrweg aber über eine Rektiole, ist die Wirksamkeit bei niedrigerer Dosis als normal – durch die rasche und nahezu vollständige Resorption im Enddarm – insgesamt sicher und gut; es besteht aber auch hier die Gefahr des Missbrauchs und bei länger dauernder täglicher Anwendung eines perianalen Ulcus.", "section_level": 1}, {"title": "Biosynthese.", "content": "Ergotamin gehört zu den Sekundärmetaboliten und ist das wesentliche Alkaloid des Mutterkornpilzes (\"Claviceps purpurea\"). Die Ergotamin-Biosynthese in diesem und nahe verwandten Pilzen beginnt mit der Kondensation der Aminosäure, -Tryptophan durch Prenylierung mit Dimethylallyl-Diphosphat, welche durch das Enzym \"Dimethylallyl-Tryptophan (DMAT)-Synthase\" katalysiert wird. Dieser erste biosynthetischen Schritt ist allen Mutterkornalkaloiden gemeinsam, und nach einer Reihe weiterer enzymatische Schritte durch Methyltransferasen und Oxygenasen, wird das Ergolin Lysergsäure gebildet. Lysergsäure wird in den darauf folgenden Schritten von dem Enzym \"Lysergyl-Peptid-Synthetase\" als Substrat verwendet und sukzessiv an -Alanin, -Prolin und -Phenylalanin gebunden. In mehreren Schritten ablaufende enzymatische oder spontane Ringschliessungen, Oxygenierungen und Epimerisierung ergeben schließlich Ergotamin als Endprodukt.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliches.", "content": "Da Ergotamin als Grundstoff zur Synthese des verbotenen Psychedelikums LSD dient, wird die Abgabe praktisch weltweit durch die jeweiligen Grundstoffüberwachungsgesetze eingeschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ergotamin wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als erstes bei der Firma Sandoz unter Leitung von Arthur Stoll in kristalliner Form isoliert und als „Gynergen“ in den Handel gebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ergotamin ist ein Hauptalkaloid des Mutterkorns und wird als Arzneistoff eingesetzt. Es ist eine hochwirksame Substanz (siehe LD), die unter anderem für Mutterkornvergiftungen (Antoniusfeuer) mitverantwortlich ist. Therapeutisch kann Ergotamin zur Akuttherapie der Migräne und zur Kurzzeitprophylaxe des Cluster-Kopfschmerzes eingesetzt werden.", "tgt_summary": "麦角胺是麦角肽碱,是麦角类生物碱的一种,它在结构与生物化学上和Ergoline密切相关。它的结构和几种神经递质的结构相似,并且具有作为血管收缩剂的生物活性。", "id": 385698} {"src_title": "Grüner Fransenlipper", "tgt_title": "鬚唇角魚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Grüne Fransenlipper erreicht eine Körperlänge von 15 Zentimeter TL. Sein Körper ist grünlich braun, die obere Hälfte ist unerheblich dunkler als die untere. Ein kurzer Streifen verläuft von der Schnauzenspitze bis zum oberen hinteren Rand des Kiemendeckels. An der Basis der Schwanzflosse (Caudale) befindet sich ein großer schwarzer Fleck. Rückenflosse (Dorsale), Afterflosse (Anale) und Bauchflossen (Ventrale) sind rot und etwas dämmrig schwarz überhaucht. Die Rückenflosse wird durch 10 bis 11 geteilte Weichstrahlen gestützt. Auf der Vorderseite des ersten Kiemenbogens sitzen 40 bis 45 Kiemenreusendornen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Grüne Fransenlipper ist im Südosten Asiens weit verbreitet. In Thailand ist er im Mae Nam Mae Klong, Mae Nam Chao Phraya und Mekong Flussgebiet, in Laos im Mekong Einzugsgebiet und im unteren Xe Bangfai, in Kambodscha am unteren Mekong mindestens stromabwärts bis Phnom Penh und im Tonle Sap Fluss und Tonle Sap See beheimatet. Auch aus Vietnam werden Bestände des Grünen Fransenlipper gemeldet. Allerdings werden weitere Informationen über die Verbreitung benötigt. Es wird vermutet, dass die Bestände der Art in einigen Teilen ihres Verbreitungsgebiet zurückgegangen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Der Grüne Fransenlipper hält sich nahe jeder Art von fester Oberfläche in mittleren Wassertiefen und am Boden von Flüssen und Strömen auf. Auch in Gewässern mit sandigem Substrat ist er zu finden. Während der Flutsaison schwimmt er in überschwemmte Uferbereiche und Wälder und kehrt mit sinkendem Wasserstand in die Flüsse zurück. Die Nahrung des Grüne Fransenlippers besteht aus Algen, Aufwuchs, Phytoplankton und zum Teil aus Zooplankton.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der Grüne Fransenlipper ist ein beliebter Aquarienfisch, in den Handel kommen hauptsächlich Nachzuchten. Zusammen mit anderen kleinen Karpfenfischen wird er mit kleinem bis großem Gerät befischt.", "section_level": 1}, {"title": "Aquaristik.", "content": "Der Grüne Fransenlipper hat eine Lebenserwartung von 4 bis 6 Jahren und ist recht lebhaft. Erwachsene Tiere bilden Reviere, die sie gegenüber Artgenossen verteidigen, wenn auch nicht so aggressiv wie die verwandten Feuerschwänze. Eine gemeinsame Haltung ist deshalb nur in großen Aquarien möglich, in denen jedes Tier ein eigenes Revier ohne ständigen Blickkontakt bilden kann. Die Art hält sich gerne am Beckenboden auf, mag Verstecke und bevorzugt eher dämmriges Licht. Eine Nachzucht in Aquarien scheint bislang nur selten gelungen zu sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Grüne Fransenlipper (\"Epalzeorhynchos frenatus\", Syn.: \"Labeo frenatus\", \"Labeo erythrurus\"), auch Zügelfransenlipper, Korallenlabeo oder Rotflossenlabeo genannt, ist ein in Südostasien heimischer Süßwasserfisch aus der Tribus der Labeonini in der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Er ist ein beliebter Zierfisch.", "tgt_summary": "须唇角鱼(学名:Epalzeorhynchos frenatus),俗名绿镶唇鲨,为辐鳍鱼纲鲤形目鲤科的其中一个种。", "id": 432592} {"src_title": "Oloron-Sainte-Marie", "tgt_title": "奥洛龙-圣玛丽", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Oloron-Sainte-Marie ist der Hauptort von Béarn, einer alten französischen Provinz an der Grenze zum Baskenland. Die Stadt liegt am Gave d’Oloron, der hier durch den Zusammenfluss des Gave d’Aspe und Gave d’Ossau entsteht. Durch die Stadt führt die Via Tolosana, einer der vier historischen „Wege der Jakobspilger in Frankreich“ nach Santiago de Compostela. Sie wendet sich hier nach Süden in die Pyrenäen und führt entlang des Gave d’Aspe hinauf zum Col du Somport und der Grenze nach Spanien. Durch dieses Tal führt auch die Nationalstraße 134 nach Jaca in Spanien.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Oloron ist eine römische Gründung, die erstmals im 3. Jahrhundert unter dem Namen \"Iluro\" erwähnt wird. 506 nahm an der Synode von Agde ein Bischof von Oloron teil. Danach wird ein Bischof erst wieder 1058 erwähnt. Möglicherweise war die Stadt in der Zwischenzeit verlassen worden. 1080 wird unter dem Namen Sainte-Croix der Bau von Stadtbefestigungen und einer Kirche auf der Landzunge zwischen Gave d’Aspe und Gave d’Ossau begonnen. Dort lag auch die Burg des Vicomte von Béarn. Ab 1102 erbaute Gaston IV. de Bearne am linken Flussufer die Kirche und spätere Kathedrale Ste-Marie d’Oloron als Sitz des Bischofs. Nachdem 1214 der Vicomte Gaston VI., der sich den Katharern angeschlossen hatte, als Folge des Albigenserkreuzzuges den Grundbesitz an Sainte-Marie an den Bischof abtreten musste, blieben beide Orte bis ins 19. Jahrhundert formal getrennt, auch wenn Sainte-Marie immer ökonomisch von Oloron abhängig war. 1802 wurde das Bistum Oloron aufgelöst. 1858 erfolgte die Vereinigung der beiden Orte.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kirche Sainte-Marie.", "content": "Von der ursprünglich im Jahr 1102 begonnenen Kirche sind nur wenige Reste erhalten: einige Säulenkapitelle im Querschiff sowie das Hauptportal und die Säulen, auf denen der Glockenturm ruht. Nach den Zerstörungen des Albigenserkreuzzuges wurde die Kirche im 13. Jahrhundert neu gebaut. 1302 brannte das Kirchenschiff ab, und eine erneute Rekonstruktion im gotischen Stil wurde notwendig. Weitere Umbauten erfolgten im 17. und 19. Jahrhundert. Die Kirche besitzt drei Längsschiffe, an die sich je zwei Kapellen anschließen. Die Enden der Querschiffe ragen über deren Ausdehnung hinaus. Auch Chor und Chorumgang sind von einem Kapellenkranz umgeben. Die Gewölbe sind als Kreuzrippengewölbe ausgeführt. Der massive Eindruck der Kirche stammt von den drei gedrungenen Türmen: einer über dem südlichen Querschiff, einer über dem Chor und der Glockenturm, der vor dem Westportal eine offene Vorhalle bildet. Das romanische Portal besteht aus zwei Türen, zwischen den zwei Atlanten eine Säule tragen. Darüber erhebt sich ein halbkreisförmiges Tympanon, unterteilt durch zwei kleinere Halbkreise über den einzelnen Türen. Die drei dadurch entstehenden Felder sind als Reliefs aus Marmor gestaltet. Die beiden unteren sind bei der Restauration im 19. Jahrhundert ersetzt worden und zeigten ursprünglich wohl andere Szenen. Bis auf die Kapitelle stammen alle anderen Teile aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurden jedoch erkennbar von zwei unterschiedlichen Künstlern gestaltet: Die Archivolte mit ihrem Figurenschmuck in der Wölbung und den beiden seitlichen Skulpturen, die den Tod nach keltischer Tradition darstellen (links in Form der provencalischen Tarasque, eines menschenfressenden Ungeheuers, dessen Opfer aber ins Reich Christi eingehen wird, weil es ein Kleid trägt samt einem Gürtel, der es keusch verschließt und in Form eines liegenden Kreuzes als positives Symbol gestaltet ist, und rechts als Reiter, dessen Pferd einen bärtigen, d. h. sündigen Mann niedertrampelt), entspricht der romanischen Kunst aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, während das mittlere Marmorfeld an die Arbeit eines Elfenbeinschnitzers erinnert. Es zeigt, einmalig im Béarn, die Kreuzabnahme in einer Weise, wie sie aus der byzantinischen Kunst bekannt ist. Josef von Arimathäa hebt den Leichnam Jesu vom Kreuz, während Nikodemus die linke Hand löst und Maria die rechte ergreift. Über den Armen des Kreuzes sind Sonne und Mond dargestellt. Seit Aufhebung des Bistums Oloron ist die Kirche Konkathedrale des Bistums Bayonne. Die Kirche Sainte-Marie ist seit 1998 als Teil des Weltkulturerbes der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmen.", "content": "In Oloron ist eine Schokoladenfabrik von Lindt & Sprüngli ansässig. Besonders bekannt sind die Manufakturen in Oloron, in denen die hier heimischen Baskenmützen sowie Espadrilles gefertigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Oloron liegt an der Bahnstrecke Pau–Canfranc.", "section_level": 2}], "src_summary": "Oloron-Sainte-Marie () ist eine französische Stadt mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie ist Sitz der Unterpräfektur (\"frz. Sous-préfecture\") des Arrondissements Oloron-Sainte-Marie, das aus zwölf Kantonen besteht.", "tgt_summary": "奥洛龙-圣玛丽()是法国比利牛斯-大西洋省的一个市镇,也是该省的一个副省会,下辖奥洛龙-圣玛丽区()。该市镇总面积68.31平方公里,2009年时的人口为11029人。", "id": 142291} {"src_title": "Aerolíneas Argentinas", "tgt_title": "阿根廷航空", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und erste Jahre.", "content": "Aerolíneas Argentinas wurde am 3. Mai 1949 durch staatlich angeordneten Zusammenschluss der vier unabhängigen Fluggesellschaften ins Leben gerufen: Flota Aérea Mercante Argentina \"(FAMA)\", Aviación del Litoral Fluvial Argentino \"(ALFA)\", Zonas Oeste y Norte de Aerolíneas Argentinas \"(ZONDA)\" und Aeroposta Argentina. ZONDA, ALFA und Aeroposta hatten nach dem Zweiten Weltkrieg ein Inlandnetz aufgezogen, wogegen FAMA bereits Routen bis nach New York und Europa (Rom, Madrid) flog. Da die Inlandsfluggesellschaften in ihnen zugeteilten Zonen flogen, gab es beim vereinigten Streckennetz der Aerolíneas Argentinas kaum Überschneidungen. Eine größere Herausforderung war aber die Einbindung der verschiedenen Flugzeugtypen. Sogar umgebaute britische Lancaster-Bomber waren noch unterwegs. Flugboote vom Typ Short Sandringham wurden weiterhin für Routen entlang des Río Paraná und Uruguay mit den Endzielen Asunción und Montevideo genutzt. Bald kamen die von ZONDA georderten Convair CV-240 nach Córdoba, Mendoza und Santiago de Chile zum Einsatz. Die inzwischen veralteten Douglas DC-3 hielten die Verbindungen ins raue Patagonien aufrecht. Die moderneren Flugzeuge konnten auf den dortigen Pisten noch nicht landen. Die Interkontinentalrouten wurden von den Douglas DC-6 und DC-4 der FAMA geflogen. Außer einer Namensänderung merkten die Passagiere hier nichts von den Umstellungen. Als neues Auslandsziel kam einzig das bolivianische Santa Cruz de la Sierra 1953 in Zusammenarbeit mit Lloyd Aéreo Boliviano zum Streckennetz hinzu. Diese mit DC-4 bediente Route wurde 1954 bis Lima verlängert.", "section_level": 2}, {"title": "Die ersten Jets.", "content": "Im Jahre 1955 geriet Aerolíneas Argentinas nach mehreren Flugunfällen in eine Krise. Zudem lockerte die neue Regierung, die nach dem Putsch gegen Juan Perón an die Macht kam, die Zugangshürden für private Fluggesellschaften. Daraufhin drängten mehrere Neulinge wie \"Transcontinental\" (TSA), \"Aerolíneas Ini\" und \"Transatlántica\" auf den Markt und setzten mit ihren DC-4, DC-6 und Lockheed L-1049 Super Constellation der Aerolíneas Argentinas hart zu. Doch die staatliche Fluggesellschaft hatte den längeren Atem. Zudem zeichnete sich am Horizont die Ära der Strahlflugzeuge ab – gegen sie sollten die DC-6 und Constellations auf Dauer nicht ankommen. Am 2. März 1959 traf die erste von sechs bestellten De Havilland Comet 4 ein, die Großbritannien auch als Reparationszahlung für die Betreuung britischer Soldaten während des Zweiten Weltkriegs lieferte. Der erste reguläre Dienst führte sie am 16. April 1959 von Buenos Aires nach Santiago de Chile – es war die erste Flugverbindung von Flugzeugen mit mit Strahltriebwerken in Südamerika. Bald wurden auch die europäischen Ziele Rom, Frankfurt, Paris und London (mit Zwischenstopps in Rio de Janeiro, Recife, Dakar und Madrid) sowie New York mit dem neuen Strahlflugzeug bedient. Doch drei Maschinen gingen bis 1962 durch Unfällen verloren. Für das Inlandsnetz wurden 1961 neun Avro 748 und drei Caravelle bestellt. Die französischen Jets wurden ab 1962 auf den wichtigsten Inlandsrouten eingesetzt. Nach Außerdienststellung der Convairs und Sandringhams bot die Flotte der Aerolíneas Argentinas nun ein modernes Bild. Am 27. Februar 1970 erhielt die Fluggesellschaft ihre erste Boeing 737-200.", "section_level": 2}, {"title": "Konsolidierungsphase.", "content": "Anfang der 1960er Jahre schloss man mit Iberia, Alitalia und Panair do Brasil Poolabkommen. Zeitgleich gaben die drei privaten argentinischen Airlines den Betrieb auf und Aerolíneas Argentinas übernahm von Aerolíneas Ini die Verkehrsrechte für Europa. Nach einem erneuten Managementwechsel musste die Airline die nächste Flottenmodernisierung in Angriff nehmen, denn die Konkurrenz setzte bereits größere Muster als die Comet ein. Den Auftrag über vier Maschinen konnte sich Boeing 1965 mit ihrem Muster 707-320B sichern. Erstmals flog sie am 15. Dezember 1966 von Buenos Aires nach New York. Bald darauf flogen sie auch nach Europa, wobei der Teilstreckenabschnitt Rio de Janeiro – Rom die damals längste Nonstopverbindung der Welt war (der Zwischenstopp in Dakar war nicht mehr notwendig). Im Inland trafen die robusten Propellermaschinen des Typs Avro 748 inzwischen auf die strahlgetriebenen BAC 1-11 der Austral Líneas Aéreas und Aerolíneas Argentinas orderte 1967 sechs Boeing 737-200. Mit Austral einigte man sich 1971 und teilte den Inlandsverkehr untereinander auf. Auch Boeing 727-200 und Fokker 28-4000 gelangten zum Einsatz. 1975 wählte Aerolíneas Argentinas die Boeing 747-200 als künftiges Großraumflugzeug, doch die erste eigene Bestellung wurde erst 1979 über drei Maschinen bekanntgegeben. Ab 1977 war aber eine von Boeing gemietete Maschine für die Argentinier unterwegs. Mit ihr, und der kürzeren Spezialversion SP sowie der Boeing 707, flog Aerolíneas Argentinas als erste Airline ab Anfang der 1980er Jahre regelmäßig über die Antarktis.", "section_level": 2}, {"title": "Privatisierung.", "content": "Die ab 1976 herrschende Militärdiktatur setzte der Fluglinie wirtschaftlich stark zu. Durch den Falklandkrieg 1982 wurde dies noch verschlimmert. Die ab 1983 wieder demokratische Regierung wollte zur Sanierung 40 % der Anteile an die skandinavische SAS verkaufen, doch die Opposition vereitelte dies. Nächster Kandidat war die spanische Iberia, die jedoch schon selbst staatliche Gelder zum Überleben benötigte. Die Europäische Kommission untersagte den Verkauf von 80 % der Anteile an die Spanier. Nach weiteren Verkaufsversuchen an die brasilianische VASP, Continental Airlines und American Airlines, wurde schließlich 1991 die Holding Interinvest geschaffen, an der auch Iberia 30 % hielt. Interinvest kontrollierte auch Austral Líneas Aéreas. 1995 erhöhte Iberia ihren Anteil auf 83 % und führte eine neue Lackierung ein, die sich an der Farbgebung der Iberia-Maschinen orientierte. Doch schon zwei Jahre später mussten die Spanier den Argentiniern wieder mehr Kontrolle einräumen. Flottenseitig wurden den Boeing 737-200 im Inland modernere McDonnell Douglas MD-88 zur Seite gestellt. Für das Marktsegment unterhalb der Boeing 747-200 entschied man sich für den Airbus A310-300 und mietete 1994 drei Maschinen vom Hersteller an.", "section_level": 2}, {"title": "Erneute Krise.", "content": "Im Jahr 1998 beteiligte sich AMR, Mutterkonzern der American Airlines mit 10 % an Interinvest. Hochrangige Manager wurden entsandt, um die argentinische Fluggesellschaft wieder auf Kurs zu bringen, denn die Aerolíneas Argentinas wurde hauptsächlich von den Spaniern am Leben erhalten. Die Gesellschaft sollte mit Austral verschmelzen und die abgeschafften Europadienste wiederbelebt werden. Auch eine kosteneffizientere Flotte sollte angeschafft werden. Das neue Management entschied sich für den Airbus A340 und orderte zwölf Maschinen, davon sechs Gebrauchtflugzeuge, die von Philippine Airlines wegen der Asienkrise zurückgegeben wurden. Nach knapp zwei Jahren gaben die Amerikaner auf, die spanische Staatsholding Sociedad Estatal de Participaciones Industriales (SEPI) schoss rund 800 Mio. US-Dollar zum Überleben bei und übernahm das Ruder. Die eingeleitete millionenschwere Imagekampagne sowie die Fusion mit Austral wurde gestoppt. Doch alles half nicht – im Frühjahr 2001 stand Aerolíneas Argentinas wieder kurz vor dem Aus. Alle internationalen Dienste wurden eingestellt und SEPI verkaufte ihre Anteile an die spanische Grupo Marsans, die auch die Air Comet kontrollierte. Die Flüge in die USA, nach Brasilien, Madrid, Auckland und Sydney wurden wieder aufgenommen. Mehrere McDonnell Douglas MD-80 wurden nach Madrid verlegt und bedienten von hier Paris und London. Später kooperierte man auch mit Air Plus Comet und nutzte deren Airbus A310-300 und Boeing 737-300 für Flüge nach Athen, Mailand, München und Zürich.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung ab 2005.", "content": "Ende November 2005 traten die Piloten von Aerolíneas Argentinas in den Streik, der am 4. Dezember 2005 beendet wurde. Das Unternehmen lenkte nach der Vermittlung durch die argentinische und spanische Regierung ein und stimmte einer Lohnerhöhung zu. Ferner wurde die sofortige Wiedereinstellung von 373 Arbeitern vereinbart, die aufgrund des Streiks entlassen worden waren. Während des neuntägigen Streiks fielen 600 Flüge aus. Rund 100.000 Passagiere waren davon betroffen. Innerhalb der nächsten 90 Tage sollten neue Bedingungen vereinbart werden. Nachdem auf Druck von Regierung und Gewerkschaften der bisherige Präsident der Firma, Antonio Mata, Mitte 2006 zurückgetreten war, hatte sich die Lage in der Gesellschaft etwas normalisiert. Ende September 2006 kündigte man Investitionen für die folgenden drei Jahre an und revidierte dabei die vorherige Entscheidung, die Flotte mit Flugzeugen des Herstellers Boeing zu erneuern bzw. erweitern. Stattdessen war jetzt vorgesehen, mehrere A340-200, A330-200 und A320-200 von Airbus zu beschaffen, während man die Boeing-Flotte nur durch eine vierte 747-400 aufstocken wollte. Allerdings sollte die MD-80-Flotte, die mittlerweile ausschließlich von Austral betrieben wurde, um 50 Prozent auf 21 Flugzeuge aufgestockt werden. Am 11. Oktober 2006 gab die Grupo Marsans eine Absichtserklärung zum Kauf von 61 Flugzeugen von Airbus bekannt (zehn Airbus A350-900, vier A380-800, fünf A330-200 sowie 42 Maschinen der A320-Familie). Diese Absicht wurde jedoch schließlich nicht in Kaufverträge umgewandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederverstaatlichung 2008.", "content": "Wegen der Verschuldung der Marsans-Gruppe wurde am 17. Juli 2008 die Wiederverstaatlichung der Fluggesellschaft beschlossen. Dabei wurden die Aktienpakete der bisherigen Eigentümer schrittweise im Laufe des Jahres vom argentinischen Bundesstaat übernommen. Am 5. März hat Aerolíneas Argentinas ein Abkommen mit der israelischen Fluggesellschaft El Al vereinbart. Geplant wurden Codeshare-Flüge über São Paulo und Europa in den Nahen Osten. Seit dem 6. April hat Aerolíneas Argentinas zudem ein Abkommen mit der chilenischen Sky Airline auf den Strecken zwischen Argentinien, Chile und Peru. Angeflogene Ziele der Sky Airline sind beispielsweise Punta Arenas und Antofagasta.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Am 29. August 2012 trat Aerolineas Argentinas der internationalen Luftfahrtallianz SkyTeam bei. Das erste Codeshare-Abkommen wurde mit Delta Air Lines getroffen, am 1. November 2011 folgte ein Weiteres mit Air France und deren Schwester KLM Royal Dutch Airlines. Am 1. Februar 2012 stellte Aerolineas Argentinas ihre letzte Boeing 747-400 außer Dienst. Im April 2012 musterte sie zudem ihre verbliebene Flotte von McDonnell Douglas MD-80 aus, die sukzessive durch Boeing 737 ersetzt wurde. Im August 2013 übernahm Aerolineas Argentinas ihre ersten Airbus A330-200, die bis August 2014 die alten A340-200 ersetzten. Im Zuge dessen wurde nach über fünfjähriger Unterbrechung ab Dezember 2013 wieder New York City angeflogen. Im Februar orderte Aerolineas Argentinas vier weitere Airbus A330-200, nachdem zuvor der Kauf von Boeing 787 erwogen worden war. Als am 10. Dezember 2015 die Regierung wechselte, löste die ehemalige GM Regionalpräsidentin für Argentinien, Uruguay und Paraguay Isela Costantini den bisherigen CEO Mariano Recalde ab und besetzte den Posten bis Ende Sommer 2018, gefolgt von Luis Malvido. Im Dezember 2018 wurde bekannt, dass die Gesellschaft für das laufende Jahr 200 Millionen Dollar Subventionen benötigt. Gründe dafür sind höhere Treibstoffkosten, Verfall der Preise für Inlandsflüge nachdem die Regierung teilweise im Sommer eine künstliche Untergrenze für Inlandsflüge abgeschafft hat und die steigende Inflation des Pesos (ein Großteil der Kosten der Gesellschaft ist in Dollar zu begleichen). Zudem streikt Anfangs Dezember ein Teil der Belegschaft und die Gesellschaft muss mit rund sechs verschiedenen Gewerkschaften verhandeln. Die Regierung hat eine Privatisierung oder eine Entlassung der Belegschaft ausgeschlossen. Im Mai 2020 wurde bekannt, dass \"Aerolíneas Argentinas\" mit der Fluggesellschaft Austral Líneas Aéreas, bis Ende 2020 fusionieren wird. Sie sind bereits Teil der gleichen Gruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Flugziele.", "content": "Zusammen mit der Tochtergesellschaft Austral Líneas Aéreas bietet Aerolíneas Argentinas ein dichtgeknüpftes Inlandsnetz, das vom Gran-Chaco-Gebiet im Norden, einer heißen Trockensavanne, bis ins raue und dünn besiedelte Patagonien ganz im Süden reicht. Da das Streckennetz von Aerolíneas und ihrer Tochtergesellschaft im Inland sternförmig aufgebaut und auf Buenos Aires ausgerichtet ist, wird jedes Ziel entweder vom Regionalflughafen Jorge Newbery oder vom internationalen Flughafen Ezeiza aus angeflogen. Zusätzlich werden einige wichtige argentinische Ziele auch untereinander verbunden, so gibt es mittlerweile zahlreiche Flugverbindungen von Cordóba oder Rosario aus. Die wichtigsten internationalen Ziele von Aerolíneas Argentinas sind Rom, Madrid, Miami, New York, Rio de Janeiro, São Paulo, Santiago de Chile, Bogotá.", "section_level": 1}, {"title": "Codesharing.", "content": "Aerolineas Argentinas unterhält derzeit Codesharevereinbarungen mit folgenden Fluggesellschaften: Aeroméxico, Aeroflot, Air Europa, Air France, Air New Zealand, Delta Air Lines, Etihad Airways, KLM Royal Dutch Airlines, Gol Linhas Aéreas, Alitalia, Korean Air, El Al und China Eastern Airlines.", "section_level": 2}, {"title": "Flotte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Flotte.", "content": "Mit Stand Mai 2020 besteht die Flotte der Aerolíneas Argentinas aus 54 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 8,0 Jahren: Die Regionaltochter Austral Líneas Aéreas betreibt zudem eine eigene Flotte bestehend aus 26 Maschinen des Typs Embraer 190.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Flugzeugtypen.", "content": "In der Vergangenheit verwendete Aerolíneas Argentinas auch folgende Flugzeugtypen:", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Von 1950 bis Mai 2020 ereigneten sich bei Aerolíneas Argentinas 32 Totalverluste von Flugzeugen. Bei 14 davon kamen 340 Menschen ums Leben. Beispiele:", "section_level": 1}], "src_summary": "Aerolíneas Argentinas ist die größte argentinische Fluggesellschaft mit Sitz in Buenos Aires und Basis auf dem dortigen Flughafen Buenos Aires-Ezeiza. Sie ist Mitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam.", "tgt_summary": "阿根廷航空()是阿根廷的国营航空公司,也是阿根廷规模最大的国内及国际航空公司,其总部设于首都布宜诺斯艾利斯。共有两个枢纽机场,分别是乔治·纽伯里机场(负责国内及南美线)及埃塞萨皮斯塔里尼部长国际机场(负责国际线)。", "id": 2111208} {"src_title": "Mawson-Station", "tgt_title": "莫森站", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Station befindet sich auf einem isolierten felsigen Aufschluss an der Küste des Mac-Robertson-Landes am östlichen Rand des antarktischen Plateaus. Der Standort an der Holme Bay wurde vor allem wegen des im Sommer eisfreien Zugangs ausgewählt. Die Gebäude der Forschungsstation liegen auf dem abschüssigen Land hinter den Andockanlagen, dem so genannten Horseshoe Harbour.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Expeditionen des Sir Douglas Mawson.", "content": "Die Küste und die Berge des Mac-Robertson-Landes wurden von Douglas Mawson während der von 1929 bis 1931 dauernden British Australian and New Zealand Antarctic Research Expedition (BANZARE) von seinem Schiff RRS \"Discovery\" aus entdeckt. Er benannte das Gebiet nach dem Industriellen Macpherson Robertson (1859–1945), der die Expedition nachhaltig finanziell gefördert hatte. Mawson nahm das Land für die britische Krone in Besitz. Zur gleichen Zeit erschlossen auch norwegische Walfänger im Auftrag des Magnaten Lars Christensen das Gebiet, wovon heute mehrere geografische Bezeichnungen zeugen. Der zweite Teil seiner Expedition führte Mawson Anfang 1931 wieder an die Küste des Mac-Robertson-Landes, und am 18. Februar 1931 ging er als erster Mensch in diesem Teil der Ostantarktis bei Kap Bruce an Land.", "section_level": 2}, {"title": "Erneute Vorstöße auf den Kontinent.", "content": "Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs griff die australische Regierung die Tradition der geographischen und hydrographischen Forschung von Mawsons Expeditionen wieder auf, und das australische Department of External Affairs organisierte unter der Leitung der neu geschaffenen Australian National Antarctic Research Expeditions (ANARE) drei Polarexpeditionen. Ziel der Unternehmung war die Errichtung zweier Forschungsstationen auf den Inseln Heard und Macquarie sowie die Suche nach einem geeigneten Standort an der George-V.-Küste für den Aufbau einer permanenten Station auf dem antarktischen Kontinent. Neben dem wissenschaftlichen Aspekt sollte mit dem Bau der Stationen auch Australiens territorialer Anspruch bekräftigt werden. Im Sommer 1947/48 konnten die beiden ersten Stationen auf Heard und Macquarie in Betrieb genommen werden. Der Plan, von dort aus auch das antarktische Festland zu erschließen, musste jedoch aufgegeben werden, nachdem sich das Forschungsschiff HMAS \"Wyatt Earp\" als ungeeignet für eine Fahrt durch das Packeis erwiesen hatte. In den Folgejahren ließ der Aufwand für den Betrieb der beiden bestehenden Stationen alle Anstrengungen der Antarctic Division für den Schritt auf den Kontinent schwinden.", "section_level": 2}, {"title": "Der Bau der Station.", "content": "Erst 1953 griff Phillip Law, der damalige Direktor der Australian Antarctic Division, die Idee wieder auf. Anhand von Luftaufnahmen der US-amerikanischen Polarexpedition Operation Highjump aus dem Sommer 1946/47 und norwegischer Landkarten identifizierte er den im Mac-Robertson-Land gelegenen Horseshoe Harbour als besten Standort für eine ganzjährig betriebene Forschungsstation. Ausschlaggebend waren die Lage zur Zone der Polarlichter und die Nähe zu den bereits bestehenden Versorgungsrouten für die Station auf Heard. Nachdem Law die Bewilligung für eine kleine Expedition erhalten hatte, ging er am 4. Februar 1954 in Melbourne an Bord des dänischen Eisbrechers \"Kista Dan\" und startete in Richtung Antarktis. Nach einem Zwischenstopp auf der Insel Heard erreichte das Schiff am 13. Februar 1954 die ausgesuchte Stelle. Law hisste an der felsigen Küste die australische Flagge und gab der Stelle zu Ehren des bedeutendsten australischen Polarforschers Sir Douglas Mawson den Namen \"Mawson Station\". Als zehn Tage später die Expedition wieder aufbrach, waren drei Baracken errichtet. Eine zehnköpfige Gruppe unter der Führung von Robert Dovers blieb zurück, um in der Station zu überwintern und den Kern der Basis aufzubauen. Bis Ende des Jahres kamen zwei weitere Gebäude hinzu. Konkurrierende Besitzansprüche von Großbritannien, Chile und Argentinien rückten die antarktische Halbinsel in das Zentrum der polaren Aktivitäten dieser Länder. So entwickelte sich die Mawson-Station – bis 1957 die einzige Basis in diesem Teil der Ostantarktis – zum Startpunkt für die Erkundung der Küste östlich des Amery-Schelfeises und des westlich gelegenen Enderbylandes, sowie für die Erschließung des antarktischen Hinterlandes. Die Errichtung eines Flugzeughangars, des ersten des Kontinents, im Jahr 1956 ermöglichte die Erkundung des Lambert-Gletschers und der Prince Charles Mountains aus der Luft. Bis Ende 1957 waren 26 Gebäude errichtet, neun Jahre später waren es mehr als 50.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Ausstattung.", "content": "Im Jahr 2003 wurden zwei Windenergieanlagen des deutschen Herstellers Enercon an der Mawson-Station installiert, um den Dieselverbrauch bei der Stromversorgung der Forschungsanlage deutlich zu reduzieren. Die beiden Windenergieanlagen vom Typ Enercon E-30 haben jeweils 300 kW Nennleistung sowie 30 m Rotordurchmesser und werden vom Personal der Forschungsstation selbst gewartet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mawson-Station ist eine von der australischen Regierungsbehörde Australian Antarctic Division (AAD) ganzjährig betriebene Forschungsstation in der Antarktis. Sie wurde 1954 auf Vorschlag von Phillip Law, dem damaligen Direktor der Behörde, als erste Basis Australiens auf dem antarktischen Kontinent errichtet und war die erste permanente Station südlich des Polarkreises. Benannt wurde sie nach dem australischen Polarforscher Sir Douglas Mawson, der von 1911 bis 1914 die erste australische Antarktisexpedition leitete. Mit dem Bau erneuerte Australien seine territorialen Ansprüche auf dem Kontinent.", "tgt_summary": "莫森站(英语:Mawson Station),澳大利亚南极科学考察站,位于麦克罗伯特森地附近。于1954年建立。为季节性(夏季),莫森站是一个以宇宙射线,各种气象,地磁和大气物理学研究为中心的科学考察站,此外还研究生物保护。容量为:20人 (冬季) 60人 (夏季)。", "id": 1479090} {"src_title": "Alexander Frei (Fussballspieler)", "tgt_title": "亚历山大·弗雷", "src_document": [{"title": "Verein.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Vereine.", "content": "Alex Frei begann seine Karriere beim FC Basel (1995 bei der Jugend und 1997 im A-Team), wo er sich aber nicht durchsetzen konnte. 1998 wechselte er zum FC Thun in die zweithöchste Spielklasse, doch schon ein Jahr später folgte er seinem Trainer André Egli zum FC Luzern. An der Seite von Kubilay Türkyılmaz schoss er dort seine ersten NLA-Tore. Von 2001 bis 2002 spielte Frei erfolgreich für Servette Genf.", "section_level": 2}, {"title": "Stade Rennes.", "content": "In der Winterpause der Saison 2002/03 unterschrieb er beim französischen Club Stade Rennes. Dabei hatte er ein Angebot vom VfB Stuttgart abgelehnt. Frei galt als der Wunschspieler von Vahid Halilhodzic, der damals die Mannschaft trainierte. Sollte Stade Rennes ein Sprungbrett für einen Vereinswechsel zu einem prominenten Verein sein, so wurde sein Aufenthalt in Rennes anfangs zu einer Enttäuschung. So sass er manchmal auf der Ersatzbank oder stand gar nicht im Kader. Auch musste er wiederholt in der Reservemannschaft spielen. Während mit Hakan Yakin und Ricardo Cabanas zwei Spieler die Ligue 1 verliessen, entschied sich Frei für einen Verbleib bei Stade Rennes. Zur Saison 2003/04 erfolgte bei der Mannschaft um Petr Čech und Kim Källström ein Trainerwechsel. László Bölöni setzte Frei anfangs oft ebenfalls selten ein. Im Laufe der Spielzeit kehrte er jedoch in die Stammformation zurück. Frei revanchierte sich dafür mit 20 Saisontoren, die ihn zum zweiterfolgreichsten Torschützen der höchsten französischen Liga machten. So treffsicher war ausser André Abegglen, Stéphane Chapuisat und ihm noch kein Schweizer im Ausland. Ein Jahr später, in der Saison 2004/05, wurde er Torschützenkönig der Ligue 1.", "section_level": 2}, {"title": "Borussia Dortmund.", "content": "Alex Frei wechselte zur Saison 2006/07 gegen eine Ablösesumme von etwa 4,1 Millionen Euro zum Bundesligaverein Borussia Dortmund, bei dem er einen Vertrag über vier Jahre unterschrieb. Bereits in seiner ersten Saison hatte Frei mit 16 Treffern grossen Anteil am Klassenverbleib des BVB. Aufgrund einer Hüftoperation im Mai 2007 und zwei Muskelfaserrissen im Spätsommer 2007 konnte er bis Anfang des folgenden Jahres nicht wieder für den BVB oder die Schweizer Nationalmannschaft spielen. Sein erstes Pflichtspiel nach seiner Operation bestritt Frei zum Rückrundenauftakt gegen den MSV Duisburg, im Länderspiel gegen Deutschland am 26. März 2008 kehrte er ins Team der Schweiz zurück. Sein erstes Tor nach seiner langen Verletzungspause erzielte Frei am 6. April 2008 im Spiel des BVB gegen Bayer 04 Leverkusen. Dort gelang ihm in der 87. Spielminute der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1. Mit Borussia Dortmund stand Frei am 19. April 2008 im DFB-Pokal-Finale in Berlin, welches die Mannschaft mit 1:2 nach Verlängerung gegen den FC Bayern München verlor. Aufgrund seiner Verletzung während der Europameisterschaft 2008 verpasste Frei den Saisonstart der Borussia in die Bundesliga-Spielzeit 2008/09. Nachdem er seine Verletzung wieder auskuriert hatte, stand er am 13. September 2008 im Revierderby gegen den FC Schalke 04 erstmals wieder im Kader des BVB; zu diesem Einstand erzielte er gleich zwei Tore. Insgesamt kam er bis Saisonende auf zwölf Tore in 29 Spielen.", "section_level": 2}, {"title": "FC Basel.", "content": "Im Juli 2009 wechselte Frei nach über 70 Bundesligaspielen zurück zum FC Basel, den er noch als Teenager 1998 verlassen hatte. Borussia Dortmund erhielt für diesen Transfer eine Ablösesumme von rund 4,25 Millionen Euro. Bereits in seinem ersten Pflichtspiel erzielte er in der 90. Minute den 2:1-Siegtreffer im Spiel gegen den FC Sion. In der gleichen Saison gewann Frei seinen ersten Meistertitel und mit dem Cupsieg auch das erste Double. In der darauffolgenden Saison 2010/11 wurde er mit dem FC Basel erneut Schweizer Meister, wobei er selbst 27 Treffer beitrug und damit auch Torschützenkönig wurde. Am 21. September 2011 gelang Frei im St. Jakob-Park beim 6:0-Heimsieg gegen den FC Lausanne-Sport ein Hattrick. Der erste seiner drei Treffer war gleichbedeutend mit seinem 100. Treffer in der höchsten Schweizer Spielklasse. Am Ende der Saison 2012/13 wurde Frei mit dem FC Basel zum vierten Mal in Folge Schweizer Meister und die Mannschaft stand im Finale des Schweizer Cup, das sie im Penaltyschiessen verlor. In der UEFA Europa League 2012/13 rückte er mit dem FC Basel bis ins Halbfinale gegen den amtierenden UEFA Champions League-Sieger FC Chelsea vor. Basel verlor sowohl das Heim- als auch das Auswärtsspiel und schied mit dem Gesamtergebnis von 2:5 aus. In einer langen Saison mit 76 Spielen hatte Frei 62 Einsätze und erzielte 16 Tore. Frei beendete Mitte April 2013 seine Karriere. Am 11. April 2013 machte Frei das letzte Europapokalspiel seiner Karriere, als er im Viertelfinalrückspiel in der Europa League gegen die Tottenham Hotspur in der 111. Minute für Mohamed Salah eingewechselt wurde. Basel siegte im Elfmeterschiessen mit 4:1 und zog ins Halbfinale ein.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Frei debütierte am 24. März 2001 gegen Serbien und Montenegro (1:1) in der Schweizer Nationalmannschaft. Mit zwei Toren im letzten Testspiel vor der Euro 2008 gegen Liechtenstein überholte er den bisherigen National-Rekordschützen Kubilay Türkyılmaz (34 Treffer). 2005 und 2007 wurde er zum Spieler des Jahres gewählt. Nachdem Frei an Länderspielen wiederholt von einem Teil des eigenen Publikums ausgepfiffen worden war, erklärt er am 4. November 2010 seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft zum Ende der Saison 2010/11. Nach einer 14-monatigen Durststrecke erzielte er am 17. November 2010 im Freundschaftsspiel gegen die Ukraine beide Tore für die Schweiz. Am 5. April 2011 trat Frei zusammen mit seinem Sturmpartner Marco Streller aus der Nationalmannschaft zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Turniere.", "content": "Frei nahm für die Schweiz an vier grossen internationalen Turnieren teil: Bei der Europameisterschaft 2004 schied er mit der Schweizer Nationalelf ohne Sieg bereits nach der Vorrunde aus. Zudem bespuckte er im Spiel gegen England seinen Gegenspieler Steven Gerrard und wurde daraufhin für den restlichen Turnierverlauf gesperrt. Bei der Weltmeisterschaft 2006 war die Mannschaft erfolgreicher; auch dank zweier Treffer von Frei erreichte die Schweiz das Achtelfinale, in dem man gegen die Ukraine im Elfmeterschiessen ausschied. Während der zweijährigen Vorbereitung auf die Europameisterschaft 2008 im eigenen Land wurde Frei von Trainer Köbi Kuhn zum neuen Captain der Schweizer Nationalmannschaft gekürt, nachdem sein Vorgänger Johann Vogel aus der Nationalmannschaft ausgemustert worden war. Im Eröffnungsspiel des Turniers gegen Tschechien wurde er nach der ersten Halbzeit ausgewechselt, nachdem er sich bei einem Zweikampf mit seinem Gegenspieler Zdeněk Grygera eine Verletzung des Innenbands im linken Knie zugezogen hatte. Wegen dieser Blessur fiel er für den weiteren Turnierverlauf, der für die Schweiz erneut mit dem Vorrundenaus endete, aus. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, die für die Schweizer Nationalmannschaft nach der Gruppenphase endete, bestritt Frei die beiden Spiele gegen Chile und Honduras. Das Auftaktspiel, das die Schweiz gegen den künftigen Weltmeister Spanien überraschend gewann, verpasste er dagegen wegen einer Fussverletzung, die er sich im letzten Training vor dem Abflug nach Südafrika zugezogen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere nach der aktiven Zeit.", "content": "Nach Abschluss seiner Karriere am 15. April 2013 als Profi-Fussballer wurde er Sportdirektor beim FC Luzern. Dort war er bis Ende 2014 neben der Profiabteilung auch für den Nachwuchsbereich zuständig. Nach der Entlassung von Trainer Raphael Wicky beim FC Basel am 26. Juli 2018 übernahm Frei übergangsweise dessen Aufgabe, nachdem er für diesen Club bereits seit Sommer 2016 als Trainer im Nachwuchsbereich gearbeitet hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Titel und Erfolge.", "content": "Servette Genf Stade Rennes FC Basel", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Alex Frei ist seit 2011 verheiratet und seit 2012 Vater einer Tochter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander «Alex» Frei (* 15. Juli 1979 in Basel) ist ein ehemaliger Schweizer Fussballspieler und Rekordtorschütze der Schweizer Nationalmannschaft sowie heutiger Fussballtrainer.", "tgt_summary": "亚历山大·弗雷(Alexander Frei,1979年-7月15日),瑞士足球运动员,司职前锋,退役前效力于瑞士球会巴塞尔。", "id": 1468749} {"src_title": "Kreuzfahrerstaaten", "tgt_title": "十字軍國家", "src_document": [{"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "Im Altfranzösischen wurde der Ausdruck \"outremer\" einerseits in der ursprünglichen Bedeutung „jenseits des Meeres, Übersee“ ohne inhaltliche Bindung an ein bestimmtes Meer oder Land gebraucht. Im Einzelfall konnte zum Beispiel Frankreich aus der Sicht Englands gemeint sein, andererseits aber auch das Heilige Land \"(Terre Sainte)\" im Allgemeinen und die Kreuzfahrerstaaten im Besonderen. An diese letztere Verwendungsweise knüpft die heutige Forschungsliteratur an. Daneben wurde im Mittelalter für die vier Kreuzfahrerstaaten auch der aus römischer Zeit stammende Begriff \"Syria\" verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Grafschaft Edessa wurde 1098 als erster Kreuzfahrerstaat gegründet. Unter Joscelin II. († 1159) fiel sie schon 1144 gegen den islamischen Herrn von Mosul und Aleppo. Das ebenfalls 1098 errichtete Fürstentum Antiochia wurde unter seinen ersten normannischen Herrschern Bohemund von Tarent († 1111) und dessen Neffen Tankred von Tiberias († 1112) durch Eroberungen gegen die Muslime und Byzanz erweitert. Sie hinterließen einen gefestigten Staat, für den aber Raimund von Poitiers 1137 dem byzantinischen Kaiser huldigen musste. 1268 erlag Antiochia, inzwischen wirtschaftlich verarmt, einem Mamlukenheer des Sultans Baibars von Ägypten. Nicht viel später (1289) fiel Tripolis, seit Bohemund IV. von den Fürsten Antiochias mitregiert; es war 1109 als letzter der Kreuzfahrerstaaten errichtet und Bertrand von St. Gilles als vasallitische Grafschaft des Königreiches Jerusalem verliehen worden. Unter Balduin I., dem ersten König von Jerusalem (1100), und seinen nächsten Nachfolgern Balduin II. (1118–1131), Fulko von Anjou (1131–1143) und Balduin III. (1143–1162) konnte das Gebiet erweitert und gegen die Sarazenen behauptet werden. 1187 besiegte Saladin die Kreuzfahrer vernichtend bei Hattin und eroberte anschließend Jerusalem und den Großteil des Königreiches. Die Christen gewannen 1191 Akkon unter Führung von Richard Löwenherz zurück, der 1192 mit Saladin vertraglich die christliche Herrschaft im Küstenstrich von Tyrus bis Jaffa vereinbarte. Der Deutsche Kreuzzug eroberte 1197 den Küstenstreifen von Tyrus bis Tripolis zurück. Der Kreuzzug Friedrichs II., der sich 1229 zum König von Jerusalem krönte, brachte auf diplomatischem Wege Jerusalem und weitere Gebiete wieder an die Kreuzfahrer. Theobald von Champagne und Richard von Cornwall konnten im Kreuzzug der Barone 1239–1241 Askalon und die Ländereien westlich des Jordans zurückgewinnen. Jerusalem ging 1244 allerdings endgültig verloren. Akkon, Mittelpunkt des restlichen Königreiches, war durch innere Kämpfe geschwächt und fiel nach der letzten mittelalterlichen Belagerung 1291. Der Rest Palästinas wurde – bis auf die Stadt Gibelet (Byblos) (Eroberung 1298) und die Inselfestung Ruad vor der syrischen Küste (Eroberung 1302) – noch im selben Jahr geräumt (Flucht nach Zypern). Die aus Palästina/Syrien nach Zypern vertriebenen Johanniter eroberten ab 1306 Rhodos, das sie bis zur Eroberung durch die Osmanen 1522 beherrschten.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaft in den Kreuzfahrerstaaten.", "content": "Einsicht in Alltagsleben und Gesellschaft der Kreuzfahrerstaaten geben verschiedene christliche und islamische Quellen. Insbesondere zu nennen sind Wilhelm von Tyrus, der Erzbischof von Tyrus im Königreich Jerusalem und Kanzler unter König Balduin IV., sowie Fulcher von Chartres, ein Geistlicher und Teilnehmer des ersten Kreuzzugs, auf der christlichen Seite. Auf der islamischen Seite hervorzuheben sind Usama ibn Munqidh, der als Diplomat umfassend Einsicht in die inneren Verhältnisse der Kreuzfahrerstaaten nehmen konnte, sowie Ibn Dschubair, der ausführliche Reiseberichte über seine Pilgerfahrten verfasste und dabei auch die Levante mit den Kreuzfahrerstaaten nicht ausließ. Zur gesellschaftlichen Stratifikation in den Kreuzfahrerstaaten ist anzumerken, dass die herrschende Schicht der lateinisch-christlichen „Franken“, während des gesamten Bestehens ihrer Herrschaften in der Levante, sehr dünn war und sich auf die Städte, insbesondere die Küstenstädte, sowie Festungen konzentrierte. Zwar wurden auch fränkische Siedler auf dem Land sesshaft, doch scheinen diese zumindest die Gebiete bevorzugt zu haben in denen hauptsächlich Ostchristen und keine Muslime siedelten. Diese beiden Gruppen bildeten, mit verschiedenen regionalen Verteilungen, die Bevölkerungsmehrheit in den Kreuzfahrerherrschaften, insbesondere auf dem Land, außerdem lebte auch eine kleine Minderheit an Juden in diesen Gebieten. Trotz der verschiedenen religiösen, ethnischen und kulturellen Unterschiede zwischen lateinisch-christlichen Kreuzfahrern und den einheimischen Muslimen und Ostchristen entwickelte sich nun unter der Herrschaft der Franken eine Art \"modus vivendi\", eine praktische Kooperation der verschiedenen Gruppen, vor allem im wirtschaftlichen Bereich. Dies darf aber nicht mit Toleranz und Integration im modernen Sinne verwechselt werden. Die Franken etwa duldeten die muslimische Bevölkerung und gewährten ihr einige Rechte bei gleichzeitiger Besteuerung, da es einfach nicht genug christliche Siedler (aus Europa) gab, um die Wirtschaft am Leben zu erhalten. Ebenso kooperierten die Franken insbesondere im Bereich des Handels mit den Muslimen, die etwa Karawanen mit Handelsgütern in das christliche Gebiet führten und deren Waren von den Franken mit Zöllen belegt wurden, zu diesem Zweck wurden sogar christliche Beamte eingesetzt die des Arabischen mächtig waren. Auf der anderen Seite kooperierten auch die Muslime mit ihren neuen Herren, zumal sich etwa für die Bauern auf dem Land wohl nicht viel änderte, weiterhin zahlten sie Steuern und Abgaben, bloß nun an neue Herren, ansonsten wurden sie weitestgehend in Ruhe gelassen. Insbesondere in der Spätphase Outremers entwickelten sich die Kreuzfahrerstaaten für die meisten Produkte zum führenden Handelszentrum der Levante. Dies gelang einerseits durch den Aufbau eines komplexen Transport- und Kommunikationsnetzwerks. Andererseits war die Finanzierung und ständige Weiterentwicklung der ausgesprochen gewinnträchtigen industriellen Herstellung von Zuckerrohr, Seide, Baumwolle und Glaswaren in den Kreuzfahrerstaaten dafür entscheidend. Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass im 13. Jahrhundert fränkische Städte wie Antiochia, Tripolis, Beirut, Tyros und insbesondere Akkon einen bemerkenswerten Wohlstand erreichten.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuzfahrerstaaten am Rande der Kreuzzüge.", "content": "Zu den Kreuzfahrerstaaten wird auch das Königreich Zypern gezählt, das während des Dritten Kreuzzugs gegründet wurde. Richard Löwenherz eroberte die Insel auf seinem Weg ins Heilige Land, die in der Folgezeit das Herrschaftsgebiet der entthronten Könige von Jerusalem bis 1489 wurde. Ein weiterer christlicher Staat am Rande der Kreuzzüge war das Königreich Kleinarmenien, das sich unter einheimischen Herrschern auf der Flucht vor den Seldschuken einige Jahre zuvor etabliert hatte und sich rund 300 Jahre halten konnte. Im Vierten Kreuzzug wurde das Byzantinische Reich von den Kreuzfahrern erobert (1204), wobei vier weitere Staaten entstanden: Die Venezianer schufen darüber hinaus in der Folge des Vierten Kreuzzuges das Herzogtum Archipelagos in der Ägäis. Thessaloniki und das Lateinische Kaiserreich wurden von den Byzantinern bis 1261 zurückerobert. Nachfolger der Kreuzfahrer regierten in Athen, auf dem Peloponnes und in Morea bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts. 1271 eroberte Karl von Anjou, König von Sizilien, den Norden des Despotats Epirus und gründete 1272 das Königreich Albanien (Regnum Albaniae), welches bis 1368 bestand. Ein weiterer Kreuzfahrerstaat unter Einfluss des Königreiches Neapel war die Pfalzgrafschaft Kefalonia und Zakynthos. 1319 errichtete die Katalanische Kompanie das Herzogtum Neopatria in Mittelgriechenland, das zusammen mit dem Herzogtum Athen Teil der Krone Aragon war.", "section_level": 1}, {"title": "Münzprägung.", "content": "Die Kreuzfahrerstaaten haben eigene Münzen nach europäischem und byzantinischem Vorbild geprägt, die aber auch orientalische Einflüsse aufweisen. So wurden vermutlich seit den 1140er Jahren arabische Golddinare mit fehlerhafter Schrift nachgeprägt. 1251 verbot Papst Innozenz IV. diese Prägungen, die Münzen durften von an nur noch christliche Inhalte aufweisen, wenn auch die arabische Schrift weiterhin erlaubt blieb. Die Münzen der Kreuzfahrerstaaten bilden in der Numismatik ein eigenes Sammelgebiet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kreuzfahrerstaaten im engeren Sinne sind die als Ergebnis des Ersten Kreuzzugs in Palästina und Syrien errichteten vier Staaten:", "tgt_summary": "十字军国家指经由十字军东征而建立之拉丁国家,他们建立国家时,一般都会将法兰克人那套成熟的采邑制度移植至新征服地,而他们所征服之地区,一般都会同时设立拉丁主教,这些国家之存在,无一例外的都如狂风扫落叶,除了一些因保护殖民城市而建立的碉堡外,一般在人口结构、宗教信仰、文化等等,都无法为这些地区留下深刻影响。", "id": 2523664} {"src_title": "Cisalpino", "tgt_title": "齐萨尔皮诺", "src_document": [{"title": "Unternehmen.", "content": "In der Schweiz war Cisalpino ein Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Netzzugangsbewilligung und Personenbeförderungs-Konzession für grenzüberschreitende Züge zwischen der Schweiz und Italien sowie nach Deutschland. In Italien blieben ihr beide Bewilligungen verwehrt, wodurch die Gesellschaft vollumfänglich auf die Kooperation mit Trenitalia angewiesen war. Im Falle von Streiks bei Trenitalia organisierte die Cisalpino AG in der Regel einen Schienenersatzverkehr ab/nach der Schweizer Grenze. Das Zugpersonal wurde von SBB, Trenitalia und der Deutschen Bahn gestellt. Der Fahrkartenverkauf verlief über die beteiligten Bahnen und über Reisebüros. In Deutschland waren die CIS-Züge dabei tariflich dem Intercity-Express gleichgestellt, das heißt, sie gehörten der sogenannten Produktgruppe A an. Die Speisewagen der CIS-Züge wurden vom Unternehmen Cremonini S.p.A aus Rom betrieben. Das Unternehmen beförderte 2007 12,4 Millionen Passagiere und erwirtschaftete einen Umsatz von 255 Millionen Schweizer Franken. Am 25. September 2009 gaben die SBB und Trenitalia die Einstellung der operativen Tätigkeit der Cisalpino AG zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 bekannt. Der internationale Personenfernverkehr zwischen der Schweiz und Italien sowie nach Deutschland wird seit diesem Datum von den beiden Staatsbahnen wieder getrennt durchgeführt. Als Grund gaben die SBB und Trenitalia die schon seit längerer Zeit nicht mehr den Erwartungen entsprechende Qualität der internationalen Personenverkehrsverbindungen auf der Nord-Süd-Achse zwischen Italien, der Schweiz und Deutschland bekannt. Die 42 Mitarbeiter wurden bei den SBB und Trenitalia weiterbeschäftigt. Die Cisalpino-Flotte wurde unter den beiden Gesellschaften aufgeteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Strecken und Fahrzeuge.", "content": "Cisalpino betrieb zwischen Zürich und Mailand, Florenz und Triest via Gotthard sowie zwischen Basel und Mailand via Lötschberg/Simplon als Fahrzeuge Hochgeschwindigkeits-Neigezüge. Für weitere Verbindungen zwischen der Schweiz und Italien setzte das Unternehmen herkömmliche mit Lokomotiven bespannte Züge mit EuroCity-Grossraumwagen der SBB ein, teilweise ergänzt durch modernisierte Eurofima- und Speisewagen der FS. Insgesamt verfügte Cisalpino über 30 Zugkompositionen und fuhr auf einem Streckennetz, das sich zwischen den Eckpunkten Schaffhausen, Basel, Genf, Livorno, Florenz und Triest erstreckte, 76 Bahnhöfe an. Die Personenwagen der lokbespannten Kompositionen hatten eine einheitliche silbergraue Cisalpino-Lackierung, jene der FS auch eine neue Inneneinrichtung. Die Speisewagen wurden aus Selbstbedienungs-Speisewagen umgebaut und boten neben dem Speiseraum (mit Bedienung) auch eine Bar. Ein Teil dieser Züge (hauptsächlich jene mit Speisewagen) verkehrte über Mailand hinaus bis Livorno (über Genua), Florenz, Venedig und Triest. Zwischen Herbst 2005 und Dezember 2007 wurden von SBB Cargo gemietete Vierstromloks Re 484 im grenzüberschreitenden Durchlauf Mailand–Bern und Mailand–Genf eingesetzt. Bereits zum Fahrplanwechsel 2006 wurden die Cisalpino-Züge mit ETR 470 der Relation Zürich–Stuttgart aufgehoben. Die ersten der vierzehn Anfang 2004 beim französisch-italienischen Unternehmen Alstom Ferrovia bestellten neuen Hochgeschwindigkeits-Neigezüge des Typs ETR 610 wurden im Juli 2009 in Verkehr gesetzt. Nach der Betriebsaufgabe wurden fünf ETR-470-Neigezüge durch Trenitalia übernommen, die anderen vier von den SBB und die ETR 610 hälftig aufgeteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cisalpino AG (lat. \"diesseits der Alpen\", \"Alpensüdseite\") war von 1993 bis 2009 eine Bahngesellschaft mit Sitz in Muri bei Bern und ein Gemeinschaftsunternehmen der SBB und Trenitalia. Cisalpino, abgekürzt CIS, war gleichzeitig die Zuggattungs-Bezeichnung der von der Gesellschaft betriebenen Reisezüge.", "tgt_summary": "Cisalpino (大概译名为“齐萨尔皮诺”) 为连接瑞士与意大利的快速列车。 由瑞士铁路局与2间意大利公司共同拥有。列车日常保养由威尼斯的车厂和瑞士负责。乘务员由意大利提供而餐饮由罗马一间公司提供。不过,列车股份公司总部则设在瑞士 Cisalpino部分路程经下列车站:", "id": 680622} {"src_title": "Umformer", "tgt_title": "電動發電機", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Umformer waren vor der Einführung des Wechselstromnetzes, der dann verwendbaren Transformatoren sowie Halbleiter-Gleichrichtern und Umrichtern auch für kleine Leistungen gebräuchlich. Heute werden nur noch Einheiten für große Leistungen wie in Bahnstromumformerwerken betrieben. Auch die Bundeswehr benutzt noch Umformer, um Flugzeuge bei Wartungsarbeiten mit elektrischer Energie zu versorgen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Ein rotierender Umformer besteht aus einem Elektromotor, der einen Generator für die gewünschte Stromart antreibt. Er kann als Umformer-Satz, das heißt als zwei einzelne, mit ihren Wellen gekoppelte Maschinen realisiert sein oder als so genannter \"Einankerumformer\" aus nur einer Maschine. Einankerumformer haben keine nach außen ragende Welle und einen Anker mit Kommutator (Stromwender) und Schleifringen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Mit einem an einen netzbetriebenen Asynchronmotor gekoppelten, fremderregten Gleichstromgenerator kann zum Beispiel über die Steuerung dessen Erregung eine variable Gleichspannung erzeugt werden. Soll bei konstanter Antriebsdrehzahl auch die abgegebene Frequenz variabel sein, bestehen folgende Möglichkeiten: Weitere Anwendungen von Umformern bzw. Maschinensätzen liegen im Abfangen von Laststößen, wie sie zum Beispiel bei Walzantrieben in Stahlwerken oder auch bei der Versorgung von Hochspannungslabors vorkommen. Durch die Schwungmasse und die mechanische Entkopplung können so Rückwirkungen in das elektrische Versorgungsnetz aus abrupten Lastschwankungen vermieden werden. Der Leonardsatz, ein Maschinensatz zum drehzahlvariablen Antrieb großer Maschinen, gehört eigentlich nicht zu den Umformern, aufgrund der ähnlichen verwendeten Komponenten und Prinzipien ist er hier jedoch ebenfalls beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Einankerumformer.", "content": "Einankerumformer wurden für kleine Leistungen zum Beispiel zur Erzeugung von Kleinspannungen aus dem ursprünglichen Gleichstromnetz verwendet. Anwendungen im Mobilbereich betrafen die Erzeugung unterschiedlicher Spannungen aus Autobatterien oder entsprechenden Gleichstromnetzen, so etwa von 400-Hz-Drehstrom (36 V) zum Betrieb von Kreiselmotoren in Kreiselkompassen oder des Künstlichen Horizonts aus dem 28-V-Gleichstrom-Bordnetz von Flugzeugen. Solche kleinen Umformer besaßen eine Permanentmagnet-Erregung, ihre abgegebene Spannung konnte daher nur über die Eingangsspannung beeinflusst werden. Bei der Wehrmacht lieferte der Umformersatz „U5a1“ über einen Einankerumformer 330 V Anodenspannung bei 140 mA sowie über einen regelbaren Vorwiderstand 5 V Heizspannung bei 1,2 A zum Betrieb mobiler Sendeanlagen aus 12 V-Autobatterien; er wurde nach zentraler Vorgabe von verschiedenen Herstellern gefertigt. Die in analogen Vermittlungsstellen verwendete Ruf- und Signalmaschine ist ebenfalls ein Einankerumformer, weil sie die Netzfrequenz von 50 Hz in die Rufstromfrequenz von 25 Hz umwandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnstrom.", "content": "Die Frequenz des Fern-Bahnstromes in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern beträgt 16,7 Hz. Diese niedrige Frequenz wurde gewählt, um die lange Zeit in elektrischen Bahnantrieben vorherrschenden Gleichstrom-Reihenschluss-Motoren mit (im Gegensatz zu Gleichstrom leicht transformierbarem) Wechselstrom betreiben zu können. Dadurch war es möglich, die Fahrleitungsspannung relativ hoch anzusetzen, was zur Leistungsübertragung von Vorteil ist. Die Ströme, und damit die Leitungsverluste bzw. die benötigten Leiterquerschnitte, sind deswegen deutlich geringer. Für Vollbahnen mit üblicherweise recht großen Abständen zwischen Einspeisepunkten ist das wichtig. In den Triebfahrzeugen wird die Spannung durch einen Stelltransformator auf für die Maschine zulässige Pegel herabgesetzt. Da die Kommutatoren der Motoren für einen Betrieb bei 50 Hz Speisefrequenz nicht geeignet waren, wurde eine entsprechend geringere Frequenz gewählt. Die benutzten Frequenzen ergeben sich konkret aus dem Teilerverhältnis 1:2 bzw. 1:3 der Netzfrequenz 50 Hz, so dass sie mit Umformern unterschiedlicher Polpaarzahl in Motor und Generator auf einer gemeinsamen Welle aus dieser erzeugt werden konnten. Bahnstrom-Umformer-Sätze besitzen eine Fremderregung, so dass sich die abgegebene Spannung steuern lässt. Sie sind rückspeisefähig.", "section_level": 2}, {"title": "Leonardsatz.", "content": "Der Leonardsatz heißt nach seinem Erfinder, dem amerikanischen Elektroingenieur Harry Ward Leonard, auch \"Ward-Leonard-Umformer\". Er besteht aus einem Umformer (dieser formt Drehstrom in eine variable Gleichspannung um) und einem daran angeschlossenen Gleichstrommotor. Bis zur Entwicklung von Leistungshalbleitern wie Thyristoren war der Leonardsatz die einzige Möglichkeit zur Realisierung großer drehzahlvariabler Antriebe, die mit Drehstrom gespeist wurden. Der abgebildete Umformer-Teil eines Leonardsatzes dient der Versorgung und Steuerung einer Pendelmaschine eines Motorenprüfstandes und besteht aus: Ein Leonardsatz besteht aus einem Umformer, der zunächst mithilfe eines Asynchronmotors und einem mit diesem mechanisch gekoppelten Gleichstromgenerator eine über dessen Erregung (5) steuerbare Gleichspannung erzeugt (Spannungswandlung). Der Primärantrieb ist normalerweise ein direkt ans Wechselstromnetz angeschlossener Asynchronmotor, könnte aber auch ein Gleichstrommotor oder ein Verbrennungsmotor sein. Die von diesem Umformer gelieferte variable Gleichspannung speist einen Gleichstrommotor, dessen Erregung fallweise ebenfalls variiert wird. Der Motor kann auch räumlich getrennt vom Umformersatz untergebracht sein, nämlich bei der anzutreibenden Maschine (Walzwerk, Aufzug, Spinnmaschine usw.). Belastungseinrichtungen von Motorprüfständen nutzen die Tatsache, dass ein Leonardsatz rückspeisefähig ist, d. h., er kann Energie zurück ins Netz speisen, wenn der Abtrieb des Gleichstrommotors angetrieben wird – dieser arbeitet dann als Generator, die Gleichstrommaschine des Umformersatzes als Motor und die Asynchronmaschine als Asynchrongenerator. Siehe auch Pendelmaschine. Normalerweise beinhaltet ein Leonardsatz zusätzlich einen Erregergenerator (Nebenschlussmaschine), um den Gleichstrommaschinen eine Erregerspannung zur Verfügung zu stellen. Dieser Erregergenerator wird durch den Primärantrieb mitangetrieben. Dessen kleine Erregerleistung kann mit einem Stellwiderstand (5) gesteuert werden.
Der Anker des Gleichstromgenerators ist direkt an den Anker des Gleichstrommotors angeschlossen; dieser Gleichspannungs-Zwischenkreis überträgt die Leistung, der darin fließende große Strom muss nicht geschaltet werden – einer der Vorteile des Leonardsatzes. Der Erregerstrom des Motors wird normalerweise nicht geändert, um bei allen Drehzahlen das maximale Drehmoment zur Verfügung zu haben. Mittels Feldschwächung kann jedoch dessen Drehzahl auf Kosten des Drehmomentes über die Nenndrehzahl hinaus erhöht werden. Der Ward-Leonard-Satz ermöglicht verlustarme drehzahlvariable Antriebe und auch die Energierückgewinnung beim Bremsen. Außerdem kann der Gleichstrommotor auch stoßweise belastet werden, ohne dass sich die Laststöße auf das Netz übertragen (Massenträgheit des Maschinensatzes). Das Anfahren des Gleichstrommotors bzw. der angetriebenen Maschine erfolgt durch Hochfahren der Generatorspannung von Null, indem der Erregerstrom des Gleichstromgenerators allmählich erhöht wird. Ein hoher Einschaltstrom tritt folglich nur beim Start des Asynchronmotors auf.", "section_level": 2}, {"title": "Ilgner-Umformer.", "content": "Der Ilgner-Umformer, benannt nach seinem Erfinder Karl Ilgner, beruht auf dem gleichen Prinzip wie der Leonardumformer. Seine Besonderheit ist lediglich ein großes Schwungrad, das mit dem Drehstrommotor gekoppelt ist. Diese Schwungmasse speichert kinetische Energie, die verschieden genutzt werden kann: Leonardsätze fanden ihre Anwendung ab Anfang der 1920er Jahre und laufen zum Teil bis heute. Gute Alternativen ergaben sich erst durch Thyristorsteller und Frequenzumrichter. Hierbei sind allerdings elektrische Speicher erforderlich, um den mechanischen Energiespeicher des Ilgner-Umformers zu ersetzen. Die stoßweise Netzbelastung von Walzwerken, Elektrostahlöfen oder anderen Lichtbogen-Öfen führt auch heute zu problematischen Netzspannungsschwankungen, daher baut man sie häufig nahe an Kraftwerken, deren Generatoren und Turbinen Lastschwankungen aufgrund ihrer Massenträgheit ausgleichen können.", "section_level": 3}], "src_summary": "Ein Umformer ist in der elektrischen Energietechnik eine mechanische Kombination von rotierenden elektrischen Maschinen, die eine Stromart in eine andere, beispielsweise Gleichstrom in Wechselstrom, überführt. Auch eine Umformung zwischen Wechselstrom mit verschiedener Frequenz ist möglich, dazu werden Frequenzumformer eingesetzt.", "tgt_summary": "电动发电机(英语:MG、\"M\"otor \"G\"enerator)组是将电能转换为另一种电能的装置。电机发电机组中包括电动机及发电机,用于转换电功率的频率、电压或相位的。它们也可用于将电气负载与供电线路隔离。大型电机发电机广泛用于转换工业功率,而较小的电机发电机(如图中所示)则用于将电池功率转换为较高的直流电压。", "id": 290334} {"src_title": "Sturmpanzer VI", "tgt_title": "突擊虎式", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Der 65 Tonnen schwere Sturmtiger wurde von den Altmärkischen Kettenwerken (Alkett) in Berlin gebaut. Der Prototyp wurde Hitler am 20. Oktober 1943 auf dem Truppenübungsplatz Arys vorgestellt. Andere Bezeichnungen für den Sturmtiger waren Gerät 817, Geschützwagen 606/9 und Sturmmörser „Tiger“. Hauptmerkmal des Sturmtigers war der imposante Mörser. Von Rheinmetall eigentlich für die Kriegsmarine zum Einsatz auf U-Booten zum Küstenbeschuss entwickelt, dort jedoch nie eingesetzt, wurde das Geschütz vom Kaliber 38 cm L/5,4 auf Fahrgestelle beschädigter und instandgesetzter Panzerkampfwagen VI „Tiger“ montiert. Aus seinem extrem kurzen Lauf (205,4 cm) schoss er 148,9 cm lange und 345 kg schwere Granaten bis zu 5650 m weit. Die Granate enthielt 125 kg Sprengstoff und besaß einen Feststoffraketenantrieb aus Diethylenglycol, der sie von der mäßigen Mündungsgeschwindigkeit von 45 m/s auf eine Endgeschwindigkeit von 250 m/s beschleunigte. Die fünf Mann starke Besatzung wurde durch eine massive Panzerung (bis 15 cm) geschützt, an Munition konnten allerdings nur 14 Granaten mitgeführt werden (12 Stück im Panzer, eine im Lauf und eine in der Ladevorrichtung). Das Geschütz wies einen Ring von Bohrungen auf; je nach Quelle dienten diese zur Reduzierung des enormen Rückstoßes oder zum Entfernen der Gase nach dem Schuss durch eingeblasene Luft. Auf dem Dach des Sturmtigers hatten die Konstrukteure einen kleinen Ausleger montiert, mit dem die schweren Granaten leichter verladen werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Insgesamt wurden 18 Sturmtiger gebaut und 317 Schuss der normalen R.Sprgr. 4581 an die Truppe ausgeliefert. Die Fahrzeuge kamen in Sturmmörserabteilungen zum Einsatz, vor allem an der Westfront, z. B. im westfälischen Marl, im Brückenkopf Wesel und beim Warschauer Aufstand. Zwar hatte das Hauptgeschütz enormen, vor allem auch moralischen Effekt, doch mangels geeigneter Einsatzmöglichkeiten, wegen schlechter Beweglichkeit der Fahrzeuge und später auch noch Treibstoff- bzw. Munitionsmangels erwiesen sie sich als von geringem Nutzen. Ein erhalten gebliebener Sturmtiger kann heute im Deutschen Panzermuseum Munster besichtigt werden, ein weiteres Fahrzeug befindet sich im Panzermuseum Kubinka.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sturmpanzer VI, ebenso bekannt als Sturmmörser Tiger, bzw. umgangssprachlich auch „Sturmtiger“ genannt, war ein schwerer Sturmpanzer, der von der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.", "tgt_summary": "突击虎式(德文:Sturmmörser Tiger/Sturmpanzer VI),为德国在第二次世界大战中使用的一款突击炮。它以虎I坦克的底盘作为基础,并使用380毫米SturmMörser「突击迫砲」RW61 L/3.5这款大型的海军用深水炸弹发射器。它原本是作为在市区作战中为步兵提供重火力的支援,但在整场战争间却只生产了18辆,全以受损的虎I坦克改造而成。", "id": 3002035} {"src_title": "Brückenschaltung", "tgt_title": "电桥电路", "src_document": [{"title": "Prinzip.", "content": "Eine Brückenschaltung aus Widerständen kann man als Parallelschaltung zweier Spannungsteiler interpretieren, zwischen deren Ausgangsklemmen der Brückenzweig liegt. Der Vorteil der Brückenschaltung gegenüber einem einzelnen Spannungsteiler besteht darin, dass man die Spannung und den Strom im Brückenzweig je nach Einstellung der Widerstände nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Polarität verändern kann. Hierbei wird bei Brückenschaltungen zwischen Viertel- (ein Widerstand variabel), Halb- (zwei Widerstände variabel) und Vollbrücken (vier Widerstände variabel) unterschieden. Das \"Messobjekt\" – ein Widerstand oder eine andere Impedanz – ist Teil des Spannungsteilers auf der einen Seite. Mindestens ein weiteres Teil wird variabel ausgeführt, so dass ein Nullabgleich des Stroms (bzw. des Spannungsunterschieds) im Brückenzweig durchgeführt werden kann, der eine besonders präzise Wertermittlung erlaubt, da ein Nulldurchgang wesentlich genauer bestimmt werden kann als ein Extremum. Das Messinstrument im verbindenden Brückenzweig kann üblicherweise zwischen negativen und positiven Werten unterscheiden und liefert damit auch einen Hinweis, in welcher Richtung geändert werden muss. Der Abgleich erfolgt so lange, bis das Instrument so exakt wie möglich eine Nullanzeige liefert. Dazu ist das Instrument bei manchen Messbrücken in seiner Empfindlichkeit umschaltbar, so dass man von einem Grob- zum Feinabgleich wechseln kann. Die Impedanz des Messobjekts wird durch die Einstellung des verstellbaren Brückenglieds angezeigt (oder aus dessen angezeigtem Wert berechnet). Nur zur Messung rein ohmscher Widerstände kann man die Messbrücke mit Gleichspannung betreiben. Zur Messung von Impedanzen (Spulen oder Kondensatoren) ist ein Betrieb mit Wechselspannung notwendig, der auch für ohmsche Widerstände günstig sein kann. Nicht notwendig, aber hilfreich ist in diesen Fällen die Anzeige der Phasenlage, um die Richtung der Verstimmung anzuzeigen. Siehe auch bei Wechselspannungsbrücke. Verwendet man nicht einen Nullabgleich, sondern das Ausschlagverfahren, dann kann aus Betrag und Phase der Diagonalspannung die Impedanz berechnet werden. So können auch die (äquivalenten) Verlustwiderstände von Spulen oder Kondensatoren bestimmt werden, ohne dass diese im anderen Brückenzweig nachgebildet werden müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung.", "content": "Eine Brückenschaltung kann am besten durch die Kirchhoff’schen Regeln beschrieben werden. Dazu stellt man zuerst die Knoten- und Maschengleichungen auf. Optional kann man die daraus hergeleiteten Zusammenhänge auch in einer Matrixgleichung darstellen. Eine besondere Herausforderung ist hierbei die Berechnung des Gesamtschaltungswiderstandes, wie dies später erläutert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellen der Knoten- und Maschengleichungen.", "content": "Beim Aufstellen der Knoten- und Maschengleichungen gehen wir in diesem Beispiel von der Annahme aus, dass die Ströme in Richtung des Spannungspfeils fließen. Ist diese Annahme für einen Strom falsch, so ergibt sich für den Betrag des jeweiligen Stromes ein negatives Vorzeichen, wodurch sich jedoch nicht die Gültigkeit der Gleichungen ändert. Aus den Kirchoff’schen Regeln resultieren schließlich die folgenden Knotengleichungen: Durch die Maschenregel erhält man die folgenden Gleichungen: Hierbei sind die Gleichungen nicht vollständig linear unabhängig, weshalb man eine Gleichung weglassen kann. Zusätzlich gilt für die einzelnen Widerstände der Zusammenhang oder ausgeschrieben: Hierbei stellt der Widerstand formula_15 den Widerstand der Schaltung aus der Sicht der Spannungsquelle dar.", "section_level": 2}, {"title": "Matrixdarstellung der Knoten- und Maschengleichungen.", "content": "Die Matrixdarstellung ist eine Hilfe bei großen Gleichungssystemen und daher insbesondere bei großen Schaltungen. Um die Matrixdarstellung zu ermitteln, setzt man für die einzelnen Spannungen das jeweilige Produkt aus Widerstand und Strom ein. Daraus erhält man: Die Matrixdarstellung wird bevorzugt zur Verwendung in Computeralgebrasystemen oder in Schaltungssimulatoren verwendet, da etwa mit dem Gauß- und dem Gauß-Jordan-Algorithmus sowie der cramerschen Regel effiziente Lösungsalgorithmen existieren. Im gegebenen Beispiel ist die cramersche Regel jedoch nur auf eine Teilmatrix anwendbar, da die Determinante der linken Matrix aufgrund der oberen vier Reihen immer Null sein würde.", "section_level": 2}, {"title": "Berechnung des Schaltungswiderstandes.", "content": "Die Berechnung von formula_15 kann anhand der über die Kirchoff’schen Regeln aufgestellten Beziehungen erzielt werden. Eine schnellere Variante stellt die folgende Vorgehensweise dar: Alternativ und mit weniger Rechenaufwand, lässt sich formula_25 auch mit Hilfe der Stern-Dreieck-Transformation berechnen. Dazu werden formula_26, formula_27 rsp. formula_28, formula_29 sowie formula_22, durch ihr Sternäquivalent ersetzt. Dadurch ergibt sich eine einfache Schaltung mit je zwei Reihenwiderständen parallel und das ganze in Reihe mit einem fünften Widerstand.", "section_level": 2}, {"title": "Abgleichbedingung.", "content": "Eine Brückenschaltung wird als \"abgeglichen\" bezeichnet, wenn formula_31 und damit kein Strom des einen Brückenzweigs in den anderen fließt. Ist dies der Fall, gilt: Daraus folgt der Zusammenhang:", "section_level": 2}, {"title": "Explizite Lösungen.", "content": "Für diejenigen, die diese Seite aufsuchen, weil sie konkrete Aufgaben zur Brückenschaltung lösen müssen: Das folgende Gleichungssystem (in Matrixdarstellung) ist nicht redundant, enthält also eine Mindestzahl unabhängiger Aussagen und ist nach den Regeln der Matrixinversion lösbar. Seien also die Widerstandswerte und die Quellspannung formula_35 gegeben. Dann gilt für die Hilfsgröße formula_36 – das ist der Wert der Determinante der links stehenden Koeffizientenmatrix – formula_37 Hiermit formula_38 formula_39 formula_40 formula_41 formula_42 formula_43 formula_44 formula_45 formula_46 formula_47 formula_48 formula_49 Ist die Brücke abgeglichen, also formula_50, gilt formula_51 formula_22 ist beliebig. (Die abgeglichene Brücke (nur die!) darf daher nach Wunsch bei Berechnungen als aufgetrennt oder kurzgeschlossen im Querglied betrachtet werden, also formula_22 gleich unendlich oder null.) formula_54 formula_55 formula_56 formula_57 Dabei ist einer der vier Längswiderstände durch die übrigen drei festgelegt, denn formula_58", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Die Brückenschaltung dient unter anderem als Grundlage für folgende Schaltungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Brückenschaltung – auch H-Schaltung, H-Brücke oder Vollbrücke genannt – ist eine elektrische Schaltung, bei der in der Grundform fünf Zweipole in Form des Großbuchstabens H zusammengeschaltet sind. Die Querverbindung heißt \"Brückenzweig\".", "tgt_summary": "电桥电路,又作桥式电路,是一种电路类型,是在两个并联支路当中各支路的中间节点(通常是两元器件之间连线的一点)插入一个支路,来将两个并联支路桥接起来的电路。最初,桥式电路是被发明用作实验室中的精确度量,其中一个并联支路中点旁的一个元器件,在使用时是可调整参数的。而到现今,桥式电路被广泛应用于各式线性及非线性电路上,包括仪器仪表、电子滤波器及电能转换等场合。 最知名的电桥电路为惠斯登电桥,它是英国科学家兼数学家塞缪尔·亨特·克里斯蒂发明并知名于英国科学家兼发明家查尔斯·惠斯登,用于电阻的精确测量。如右图所示,它由四个电阻器按图示连接而成,其中电阻R、R的电阻值是已知的,而电阻R的电阻值是可调整而且可读数的(像是精密可调电阻箱),电阻器R电阻值待测量。结点A、C分别是电路的直流稳压电源(如电池)的正、负两连接端,结点B、D以一只检流计连接。使用时,调整可调电阻器,直到检流计指针位于中点零点上(B、D两点间电压为零),此时可调电阻器上的读数就是待测量电阻的电阻值。此外,因为可调电阻的电阻值与它相邻的电阻R的电阻值的比值,和待测电阻的电阻值与电阻R3的电阻值的比值,是相同的,这使得待测电阻的电阻值是可以由测量数据计算出来。", "id": 337869} {"src_title": "Mariensäule (Trier)", "tgt_title": "马林柱", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1854 erhob Papst Pius IX. die unbefleckte Empfängnis Mariens zum Dogma (Bulle „Ineffabilis Deus“: Maria wurde von Geburt an „von aller Erbschuld unbefleckt bewahrt“), was der Marienverehrung neue Impulse gab. In der Folge entstanden vielerorts Mariensäulen. In Trier kam als zusätzliche Motivation eine Auseinandersetzung zwischen Katholiken und Protestanten hinzu. 1815 war Trier infolge des Wiener Kongresses unter die Herrschaft Preußens gefallen. Die überwiegend katholische Stadtbevölkerung lehnte die preußischen Herrscher ab. Die Regierung wies die bisher katholische Jesuitenkirche der kleinen protestantischen Gemeinde Triers zu. Die Trierer Bevölkerung forderte nachdrücklich die „Rückgabe“ der Kirche. Das führte soweit, dass sich schließlich der preußische König, Friedrich Wilhelm IV., selbst des Streits annahm: Er ordnete an, dass die Jesuitenkirche wieder katholisch werden solle. Als neue protestantische Kirche bestimmte er stattdessen die ehemalige Konstantinbasilika, die erst noch wieder rückgebaut werden musste und dann nach seinem Wunsch (neben dem Kölner Dom) zum „zweiten Dom im Rheinland“ werden solle. Die Konstantinbasilika war ursprünglich für die römischen Kaiser gebaut worden. Nachdem sie in der Frühen Neuzeit in das kurfürstliche Palais integriert worden war, galt sie als Symbol für die katholische Herrschaft in Trier. In den Jahren 1841 bis 1862 wurde die Basilika von Carl Schnitzler wieder in ihren ursprünglichen Zustand, eine imposante Halle, versetzt; ab 1856 wurde sie von der protestantischen Gemeinde genutzt. Vor diesem Hintergrund sammelte die katholische Bevölkerung Geld für eine der höchsten Mariensäulen Deutschlands, möglicherweise sogar der Welt (siehe Diskussion); die Mittel zum Bau wurden von den Bürgern selbst aufgebracht. Mit ihnen wurde die Säule an einen hochstehenden und weithin sichtbaren Platz gebaut – auf den 300 Meter hohen Markusberg. Der Standort richtete sich allerdings nicht an Pilger, für die eine Mariensäule auf dem Trierer Petrisberg (auf der rechten Moselseite) besser sichtbar gewesen wäre. Stattdessen liegt der gewählte Standort unmittelbar über der Stadt und, am Moselbett ausgerichtet, fast genau gegenüber der Basilika. Bereits zum Bauzeitpunkt war die Mariensäule damit als Reaktion auf die Umwidmung der Basilika klar erkennbar. Seit dem Durchbruch der Konstantinstraße zwischen Basilika und Kornmarkt (d. h. auf der Achse von Basilika und Mariensäule) nach dem Zweiten Weltkrieg, ist die Mariensäule sogar noch auffälliger direkt vom Vorplatz der Basilika sichtbar.", "section_level": 1}, {"title": "Bau.", "content": "Für die Statue wurde die betende Haltung der Maria gewählt (d. h. ohne Jesuskind, vgl. Mariensäule). Der Entwurf für die überlebensgroße, 6,9 Meter hohe Statue stammt von dem Bildhauer Gottfried Renn aus Speyer. Der 34 m hohe Turm wurde im neugotischen Stil von den Architekten Christian Wilhelm Schmitt und Johann Peter Schmidt entworfen; unklar ist, ob der Stil bloßer Zeitgeschmack war oder zusätzlich bewusst auf die Zeit vor der Reformation verweisen sollte. Ähnliches gilt für das Baumaterial: Die Sandsteinquader sollen teilweise aus der alten römischen Stadtmauer entstammen, was früher zwar nicht ungewöhnlich gewesen wäre, zugleich aber auch ein Symbol für die antike Tradition der katholischen Kirche in Trier gewesen sein kann. Im Jahre 1859 wurde unter Leitung von Baumeister und Stadtrat Joseph Weis mit dem Bau begonnen. Die Ausführung der Statue übernahm der Bildhauermeister Rief. Am 8. Oktober 1866 weihte Bischof Leopold Pelldram die Mariensäule ein. Die nächtliche Beleuchtung wird auch heute noch durch Spendengelder finanziert.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Über eine Wendeltreppe mit 105 Stufen im Inneren des rechteckigen Unterbaues gelangt man zu einer Plattform, die ursprünglich für Besucher gedacht war. Seit einem Unfall um 1905 ist sie nicht mehr zugänglich. Die Mariensäule ist beliebtes Ausflugsziel, da sich von ihrem Vorplatz aus ein weiter Blick über Trier und das Moseltal bietet. Etwa zwanzig Höhenmeter unterhalb der Mariensäule befinden sich eine Bushaltestelle und ein Parkplatz.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Bauwerke.", "content": "Die Mariensäule Kyllburg ähnelt stark der Trierer Mariensäule, ist aber bedeutend niedriger. Auf dem Friedhof des Ortsteils Roxheim, in Bobenheim-Roxheim, befindet sich das Grabmal von Maria Josepha Bettinger († 1890), Mutter des Kardinals Franziskus von Bettinger, eine Sandsteinstele von Gottfried Renn, mit verkleinerter Ausführung seiner Monumentalstatue auf der Mariensäule Trier", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mariensäule in Trier ist ein Mariendenkmal zu Ehren Marias, der Mutter Jesu. Denkmal und Sockel sind zusammen 40,9 Meter hoch und stehen, weithin sichtbar, auf der linken Moseltalseite in einer Höhe von 300 Metern auf dem Pulsberg (also über 150 m über dem Stadtzentrum), oberhalb des Stadtteils West-Pallien. Die Mariensäule ist damit der am höchsten aufragende Bau Triers.", "tgt_summary": "马林柱是德国特里尔一个圣母玛利亚的纪念柱。柱子加上基座总共高40米,坐落于摩泽尔河左岸相对高度300米的马库斯山(Markusberg)上位于West-Pallien区以外。马林柱因此成了特里尔最高的建筑。 马林柱是在19世纪天主教市民和普鲁士新教政府对峙的历史背景下建造的。2007年初年受特里尔主教教区的委托马林柱进行了整修,之后在同年9月14号,由大主教Reinhard Marx进行了祝福仪式。", "id": 19055} {"src_title": "Dolby", "tgt_title": "杜比實驗室", "src_document": [{"title": "Analoge Rauschunterdrückungsverfahren.", "content": "Bei den analogen Dolby-Rauschunterdrückungsverfahren werden leise Töne vor der Beschreibung des Tonbandes in der Lautstärke komprimiert und bei der Wiedergabe um das gleiche Maß wieder expandiert. Dadurch wird das Bandrauschen mit abgesenkt. Die ersten Verfahren, \"Dolby A\" und \"Dolby SR\", wurden vor allem im professionellen Bereich eingesetzt, zum Beispiel beim analogen Lichttonverfahren in Kinos. Das verbreitetste Dolby-Verfahren bei handelsüblichen Kassettenrekordern heißt \"Dolby B\". Dieses wird in höherwertigen Geräten, die früher zum Standardumfang einer Stereoanlage gehörten, durch die Weiterentwicklung \"Dolby C\" und manchmal \"Dolby HX Pro\" ergänzt. \"Dolby S\", erschienen zu Beginn der 1990er-Jahre, sollte als Ergänzung zu \"B\" und \"C\" der Standard für höherpreisige HiFi-Tapedecks im Heimbereich werden. Durch den Siegeszug der Digitaltechnologie brach dieses Marktsegment jedoch weitgehend weg, so dass \"Dolby S\" keine nennenswerten Marktanteile mehr erreichen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Dolby A.", "content": "\"Dolby A\" ist das erste von Dolby entwickelte Kompressionssystem für Studio-Magnettonbandgeräte von 1966. Es besteht aus vier voneinander unabhängig arbeitenden Kompressoren. Kompressor 1 arbeitet unterhalb von 80 Hz, Kompressor 2 zwischen 80 Hz und 3 kHz und Kompressor 3 oberhalb von 3 kHz. Kompression ist 10 dB. Der vierte Kompressor arbeitet oberhalb von 8 kHz und liefert in diesem Frequenzbereich zusätzliche 5 dB. Ab 1972 hat \"Dolby A\" den Kinoton (Lichtton) entscheidend in Dynamikumfang und Frequenzgang verbessert.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby B, Dolby „NR“.", "content": "Das 1968 auf den Markt gebrachte \"Dolby B\" wirkt im oberen Frequenzbereich ab etwa 1 kHz (beim von JVC entwickelten, Dolby-kompatiblen ANRS ab 500 Hz) bis in den Höhenbereich. Während der Aufnahme wird das Signal frequenz- und pegelabhängig verstärkt auf das Tonband aufgespielt und bei der Wiedergabe möglichst exakt spiegelbildlich um den gleichen Betrag abgeschwächt. Bei der Wiedergabe wird so auch das hinzugekommene störende Bandrauschen mit vermindert. Das Rauschverminderungssystem muss sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe eingeschaltet sein. Frequenz- und pegelabhängige Komprimierung und Expandierung bedeutet, dass der Grad der Bearbeitung im Frequenzbereich direkt oberhalb 1 kHz geringer und im oberen Hochtonbereich stärker ausgeprägt ist. Diese Veränderungen finden nur bei mittleren bis kleinen Pegeln statt. Besonders wichtig ist bei Dolby B, dass sich die Frequenzgrenze, oberhalb der eine Absenkung stattfindet, dynamisch verschiebt (sliding-band). Das verbessert die Absenkung des durchhörbaren Rauschens bei gleichzeitig geringen Störeffekten deutlich. Andere Systeme verändern nur die Stärke der Beeinflussung in einem gleichbleibenden Frequenzbereich. Das wiederum erzeugt leichter Pumpen und/oder Rauschfahnen, oder erfordert (um eben das zu vermeiden) zwingend eine aufwändige Bearbeitung in mehreren Frequenzbereichen. Spiegelbildliches Arbeiten erfordert eine Kalibrierung. Bei vielen Kassettengeräten ist zur Kalibrierung auf der Aussteuerungsanzeige ein Dolby-Zeichen (Doppel-D-Symbol) angebracht. Dolby besteht darauf, dass das System nicht einfach als \"Dolby\", sondern als \"Dolby NR\" (NR für \"Noise Reduction)\" bezeichnet wird. Heutzutage bedeutet \"DOLBY\" nicht mehr \"DOLBY B\", wie bis in die 1990er-Jahre hinein, sondern bezieht sich auf Dolby Digital (Fernsehton) oder 5.1-surround (DVD). Da Kompaktkassetten auch unter Dolby-B-NR nicht die Qualität von guten Spulengeräten erreichten, und später die Einführung der CD die Hi-Fi-Qualitätsansprüche nochmals anhob, verstärkte sich die Forderung nach einer Weiterentwicklung dieses Rauschverminderungsverfahrens. Auch wenn das Sliding-band-Prinzip bei Dolby B Rauschfahnen weitgehend verhinderte, war die Rauschverminderung insgesamt nicht ausreichend. Das besonders, wenn wegen der Hochtonprobleme bei der Kompaktkassette nur moderat ausgesteuert wurde. Der erste Nachfolger war \"Dolby C\". Jedoch erreichte keiner der Nachfolger eine so weltumspannende Nutzung wie Dolby-B-NR. Wohl auch deshalb, weil im Handel erhältliche, bereits bespielte Musikkassetten (als Alternative zu Schallplatten) fast immer Dolby B verwendeten. Eine besondere Verwendung des Dolby-B-Verfahren erfolgte im \"UKW\"-Rundfunk. \"Dolby FM\" mit 25 μs Präemphase und angepasstem Kompander-Frequenzgang wurde ab 1971 von einer Reihe UKW-Rundfunkstationen in den USA eingesetzt. Dazu gab es Empfänger mit Dolby-B-Expandern sowie Kassettenrekorder, deren Dolby-B-Schaltung in einer „Pass-Through“-Betriebsart dafür extern nutzbar gemacht werden konnte. Schon 1974 wurde das System praktisch wieder aufgegeben. Ein später zwischen 1979 und 1981 in Deutschland vom IRT erprobtes Telefunken \"High-Com-FM\"-Verfahren wurde nie kommerziell eingeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby C.", "content": "\"Dolby C\" ist eine 1980 der Öffentlichkeit vorgestellte Weiterentwicklung von Dolby B. Es arbeitet mit zwei kaskadierten Kompressoren sowie einer Antisättigungsschaltung. Der erste Kompressor entspricht genau dem Dolby-B-Kompressor. Der zweite arbeitet bei 20 dB geringeren Pegeln mit einem Einsatzpunkt, der reichlich zwei Oktaven tiefer liegt (5-dB-Punkt: 200 Hz statt 1 kHz). Das Antisättigungsnetzwerk verbessert die Höhenaussteuerbarkeit bei 10 kHz um etwa 4 dB und verhindert bei kurzzeitig auftretenden zu hohen Pegeln eine Übersättigung des Bandmaterials durch übermäßige Aussteuerung des Nutzsignals, indem es die Pegel leicht reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby S.", "content": "\"Dolby S\" ist eine einfachere Version des professionellen Dolby SR, des Dolby-A-Nachfolgers. Es verfügt über drei Kompressorstufen und wirkt gegenüber Dolby B und C zusätzlich auch im Bassbereich. Außerdem sind die drei Frequenzbänder so aufgeteilt, dass mit Dolby S erstellte Aufnahmen auch auf Geräten mit Dolby B in akzeptabler Qualität wiedergegeben werden. Die ersten Geräte mit Dolby S erschienen 1990 auf dem Markt. Zunächst wurde diese Rauschunterdrückung mit drei Chips realisiert, dann 1991 eine Einchipvariante. Damit ergab sich in Deutschland ein Aufpreis gegenüber Dolby C von etwa 300 DM.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby-Pegel, Dolby-Kalibrierung.", "content": "Die einfache Idee der Komprimierung und Expandierung ist die Stärke der Dolby-Rauschverminderung und auch gleichzeitig ihre Schwäche: Voraussetzung für ein einwandfreies Funktionieren des Systems ist die exakt spiegelbildliche Arbeitsweise bei Aufnahme und Wiedergabe. Hierzu ist es nötig, dass alle Kompressoren und Expander einen Pegel gleich einstufen. Darüber hinaus ist eine genaue Kalibrierung auf das verwendete Bandmaterial notwendig. Weiterhin ist es wichtig, den Tonkopf exakt rechtwinklig auf den Bandlauf auszurichten (Azimut), auch die Vormagnetisierung (Frequenzgang) und besonders der Aufsprechpegel müssen genau eingestellt sein. Damit ist nicht nur die Grobeinstellung auf die verwendete Bandsorte \"Normal, Chromdioxid\" oder \"Metall\" gemeint, denn auch innerhalb dieser Klassen gibt es herstellerbedingt Unterschiede. So kann ein mit 0 dB aufgenommener Pegel je nach Empfindlichkeit des verwendeten Tonbandmaterials bei der Wiedergabe schwächer oder stärker als 0 dB sein. Dadurch kommt es in der Signalverarbeitung des Dolby-Systems zu Ungenauigkeiten, die sich meist durch eine dumpfe, in selteneren Fällen auch zu helle Wiedergabe der Höhen und leichten Pumpgeräusche äußern können. Aufgrund dieser Problematik hat die Dolby-Licensing-Corporation bei der Einführung von Dolby S besonders strikte Lizenzbedingungen vorgegeben. Kassettengeräte, die Dolby S einsetzen wollen, müssen einen exakt ausgerichteten Tonkopf und eine von außen zugängliche Vormagnetisierungseinstellung haben. Um einen Austausch der Kompaktkassette zu gewährleisten, müssen alle Geräte auf denselben Pegel kalibriert sein. Hierzu hat Dolby einen Testton mit spezifizierter Bandmagnetisierung festgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby HX Pro.", "content": "\"Dolby HX Pro\" (HX steht für „Headroom eXtension“) ist per se kein Rauschverminderungssystem wie \"Dolby A\", \"B\", \"C\" und \"S\", sondern eine Einrichtung, die die Höhenaussteuerbarkeit erweitert. Mittelbar wird dadurch auch die Hörbarkeit des Rauschens verringert. Entwickelt und vorgestellt wurde es 1982 von Bang & Olufsen, ein Jahr später von Dolby als HX Pro vermarktet (Dolby hatte vorher bereits eine einfachere Schaltung entwickelt: \"Dolby HX\"). Funktion: Ein normales Kassettendeck besitzt einen Wahlschalter für bis zu vier Bandsorten. Dieser Schalter stellt (unter anderem) die Vormagnetisierung in groben Stufen passend für diese Bandsorten ein. Nun wirken laute Töne im aufzunehmenden Musiksignal mit starkem Hochtonanteil ebenfalls wie eine Vormagnetisierung. Diese addiert sich zur ursprünglichen Vormagnetisierung. So wird das Band nicht optimal ausgenutzt (zu viel Vormagnetisierung verschlechtert die Aufnahmequalität im Hochtonbereich deutlich, andererseits erhöht zu wenig die Verzerrungen im unteren und mittleren Frequenzbereich). Ein HX-Schaltkreis misst nun ständig die Hochtonpegel im Signal des Aufnahmekopfes. Steigt der Anteil von hohen Frequenzen im Signal, wird die Vormagnetisierung angepasst (Dolby HX). Bei Dolby HX Pro wird die gesamte wirksame Vormagnetisierung laufend auf einen Sollwert geregelt, was zu deutlich zuverlässigeren Ergebnissen führt als beim einfachen HX. Die dynamische Vormagnetisierung verbessert die Hochtonaussteuerbarkeit enorm. Im gesamten Frequenzspektrum sind Verbesserungen möglich. Besonders wichtig ist HX oder HX PRO bei geringen Bandgeschwindigkeiten (kleinen Wellenlängen) wie Kompaktkassetten. So erhöht HX Pro die Dynamikbandbreite von Kassetten und ermöglicht damit klarere Aufnahmen. Im Abspielgerät ist keine Zusatzschaltung notwendig, der Vorteil wirkt bei jeder Wiedergabe.", "section_level": 2}, {"title": "Play Trim.", "content": "Zusammen mit NAD entwickelte Dolby die Play-Trim-Regelung, mit deren Hilfe ein fehlerhafter Hochtonfrequenzgang Dolby-codierter Kassettenbänder \"vor\" (wichtig!) der Dynamikexpansion näherungsweise korrigiert werden kann, so dass auch solche Bänder passabel klingen. Ein fehlerhafter Hochtonfrequenzgang kann durch falsche Vormagnetisierung oder Frequenzgangentzerrung, Übersteuerung bzw. Nichtverwendung von HX Pro, Bandalterung oder Azimutfehler zwischen Aufnahme und Wiedergabe und/oder schlechte Kompaktkassette entstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby SR.", "content": "\"Dolby SR\" ist ein seit 1987 gebräuchliches Rauschverminderungsverfahren für die Tonaufzeichnung für analogen Lichtton auf 35-mm-Film und auf analogen Tonbändern. \"SR\" steht für \"spectral recording\" und heißt so, weil es eine an das Gehör angepasste spektrale Kompressorfunktion besitzt. Das Verfahren ist das am höchsten entwickelte Audio-Rauschverminderungsverfahren und markiert vermutlich auch den Abschluss der Entwicklung dieser Verfahren, da für digitale Systeme keine Rauschverminderung mehr benötigt wird. Der mit dieser Technik erzielbare Dynamikbereich entspricht rechnerisch in etwa dem einer 16-bit-Digitalaufnahme, in der Praxis sind aufgrund der Eigenschaften analoger Aufnahmetechnik sogar noch bessere Werte möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Digitale Mehrkanal-Tonformate.", "content": "Beginnend mit Dolby Digital Anfang der 1990er Jahre entwickelte das Unternehmen eine Reihe von immer leistungsfähigeren digitalen Raumklang- bzw. Mehrkanal-Tonsystemen für Kinos und den Heimkino-Bereich, mit denen es wirtschaftlich erfolgreich ist und mehrere Standards bzw. de-facto-Standards in der digitalen Audiotechnik gesetzt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Dolby Virtual Speaker.", "content": "Dolby Virtual Speaker ist ein System zur Emulation von Rundumklang bei Verwendung von nur zwei Stereo-Lautsprechern.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby Digital.", "content": "Dolby Digital wurde zunächst als Tonformat für Kinofilme eingesetzt und 1995 als Mehrkanal-Standardton für die damals neu entwickelte DVD gewählt. Es ist ein digitales 6-Kanal-System (5.1) und gemäß dem eingesetzten Audio-Kodierungsverfahren auch bekannt als \"AC-3\". Dolby Digital EX ist eine Erweiterung mit ein oder zwei weiteren Kanälen.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby Digital Plus.", "content": "Dolby Digital Plus ist eine Weiterentwicklung von Dolby Digital und wurde 2005 vorgestellt. Es wurde im Hinblick auf den Einsatz beim hochauflösenden Fernsehen HDTV und der damals neuen Blu-ray Disc entwickelt, und um digitalen Mehrkanalton für damals neue Medien wie Streaming-, On-Demand und Download-Dienste zu ermöglichen. Es ist abwärtskompatibel zu Dolby Digital, so dass auch solche Geräte den bis zu achtkanaligen (7.1) Ton des Systems dekodieren können. Dolby Digital Plus ist auf den meisten Blu-ray Discs als eine der Tonspuren vorhanden, unter denen der Nutzer auswählen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby E.", "content": "Dolby E ist ein digitales Audioformat für den professionellen Einsatz, das Rundfunkanstalten, insbesondere Fernsehanstalten und Nachbearbeitungsstudios verwenden. Es dient zur Übertragung und Speicherung von Tonmaterial mit bis zu acht diskreten Audiokanälen in standardisierten Datenströmen nach AES-3id.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby TrueHD.", "content": "Dolby TrueHD ist ein verlustfrei arbeitender Multikanal-Audiocodec für die Blu-ray Disc und AV-Receiver. Es wurde von Dolby eigens für den Einsatz auf Blu-ray Discs als optionales, verlustfreies Raumklang-Format zu dem verlustbehaftet arbeitenden Dolby Digital Plus entwickelt. Im Gegensatz zu Dolby Digital Plus hat ein Dolby-TrueHD-Datenstrom somit bei höherer Qualität eine deutlich höhere Datenrate und braucht mehr Speicherplatz auf dem Medium. Dolby TrueHD basiert auf Meridian Lossless Packing als mathematische Grundlage der verlustfreien Komprimierung der Audiodaten. Dolby TrueHD steht in direkter Konkurrenz zu dem Audiocodec DTS-HD Master Audio von DTS, der jedoch weiter verbreitet ist.", "section_level": 2}, {"title": "Dolby Atmos.", "content": "Dolby Atmos ist ein proprietäres Surround-Format für den Heim- und Kinobereich, das 2012 vorgestellt wurde. Das Format erweitert das Konzept bisheriger, rein kanalbasierter Raumklangsysteme – darunter fallen alle weiter oben genannten – um zusätzliche vektorbasierte Metadaten, aus welchen die Koordinaten bewegter Objekte für die jeweilige Lautsprecheraufstellung bei der Wiedergabe vom AV-Receiver individuell berechnet werden. Ein wesentlicher Bestandteil des Systems ist eine Erweiterung – oder ein teilweiser Ersatz – des bestehenden Heimkino-Lautsprechersystems, wobei entweder bis zu vier Lautsprecher an der Decke des Hörraums positioniert werden, oder mindestens die Front-Lautsprecher durch „Dolby Atmos Enabled Speakers“ ersetzt bzw. dazu modifiziert werden. Beim Einsatz von vier Deckenlautsprechern wird dabei ein bisheriges 5.1-System zu einem 5.1.4-System, ein 7.1-System wird zu 7.1.4. Die Dolby-Atmos-Technologie erlaubt theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von Tonspuren und ist abwärtskompatibel zu älteren Mehrkanal-Tonsystemen wie 5.1 oder 7.1.", "section_level": 2}, {"title": "Video.", "content": "Am 24. Februar 2014 wurde \"Doremi Labs\", ein Hersteller von Videoschnitt-Software, aufgekauft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dolby Laboratories, Inc. ist ein Unternehmen, das früher Kompandersysteme zur Rauschunterdrückung im analogen Audiobereich entwickelt hat. Mittlerweile hat sich das Unternehmen auf digitale Mehrkanal-Tonsysteme wie Dolby Digital und Dolby Atmos für den Kino- und Heimkino-Bereich spezialisiert. Mit dem HDRV-Format Dolby Vision ist es auch im Markt für digitale Videotechnik präsent. Es wurde 1965 von Ray Dolby in England gegründet, 1976 verlagerte er es in die Vereinigten Staaten von Amerika.", "tgt_summary": "杜比实验室(英语:Dolby Laboratories Inc.,),是一家总部位于美国,致力于声音降噪及声音压缩编码等技术的公司。其主要发明为电影院所应用的杜比数码。", "id": 1024715} {"src_title": "Olympiastadion Rom", "tgt_title": "羅馬奧林匹克體育場", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Es wurde unter dem Namen \"Stadio dei Cipressi\" von 1927 bis 1932 durch den Architekten Enrico Del Debbio als Teil des \"Foro Mussolini\" (heute \"Foro Italico\") erbaut. Ein erster großer Ausbau erfolgte bis 1937 unter dem Architekten Luigi Walter Moretti. Durch diesen Ausbau sollte die Olympiabewerbung Roms für die Olympischen Sommerspiele 1940 unterstützt werden. In den 1950er Jahren wurde durch Carlo Roccatelli und nach dessen Tod 1951 durch Annibale Vitellozzi der Umbau für die Olympiabewerbung durchgeführt. Von 1953 bis 1960 hieß das Stadion \"Stadio dei Centomila\". Nachdem Rom den Zuschlag bekommen hatte, erfolgten durch Vitellozzi weitere Umbauten. Im Jahre 1960 wurde es bei den Olympischen Sommerspielen neu eröffnet. Ein weiterer großer Umbau erfolgte zwischen den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1987 und der Fußball-Weltmeisterschaft 1990. Hauptarchitekt war erneut Annibale Vitellozzi. Seit 1953 ist es die Heimstätte der Fußball-Klubs Lazio Rom und AS Rom und bietet seit dem letzten Umbau 2008 72.698 Zuschauern Platz, nachdem es bis dahin ein Fassungsvermögen von 82.656 Zuschauern hatte. Im Olympiastadion wurde die deutsche Fußballnationalmannschaft 1980 Europameister mit einem 2:1 gegen Belgien und 1990 Weltmeister durch einen 1:0-Sieg im Finale gegen Argentinien. Seit 2008 ist das \"Olympiastadion\" Endspielort im italienischen Fußballpokal-Wettbewerb Coppa Italia.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990.", "content": "Bei Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien war das Olympiastadion Austragungsort von insgesamt sechs Partien, in keinem anderem Stadion des Turniers wurden mehr Spiele ausgetragen. Neben dem Finale fanden hier drei Vorrundenspiele sowie jeweils ein Achtel- und Viertelfinale statt.", "section_level": 2}, {"title": "Spiele bei der Fußball-Europameisterschaft 2021.", "content": "Für die Fußball-Europameisterschaft 2021 wurde das Stadion als einer von 12 Austragungsorten in ganz Europa ausgewählt. Neben dem Eröffnungsspiel wird das Olympiastadion Schauplatz von zwei weiteren Gruppenspielen sowie einem Viertelfinale sein.", "section_level": 2}, {"title": "Neubau Stadio della Roma.", "content": "Seit dem Frühjahr 2014 sind Pläne für ein neues Stadion unter dem Arbeitstitel \"Stadio della Roma\" publik. Der AS Roma hatte die Pläne für eine neue Arena vorgestellt, die 52.000 Zuschauern Platz bieten und ursprünglich bis zum Start der Saison 2016/17 hätte fertiggestellt werden sollen. Erinnern soll das Stadio della Roma an das Kolosseum, verriet der US-amerikanische Architekt Dan Meis. Die neue Bürgermeisterin von Rom Virginia Raggi, kündigte an, dass der Gemeinderat im Juli 2016 über den Beginn des Genehmigungsverfahrens hätte entscheiden sollen. Das neue Stadion soll im südlichen Stadtteil Tor di Valle entstehen. Der Plan beinhaltet auch umfangreiche städtebauliche Umgestaltungen und einen neuen Autobahnzubringer zur Autostrada Roma – Fiumicino.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Olympiastadion Rom (, offiziell Stadio Olimpico di Roma, bisweilen auch kurz nur Olimpico genannt) ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage in der italienischen Hauptstadt Rom, das auch für Rugbyspiele genutzt wird. Das Fassungsvermögen liegt bei mehr als 72.000 Zuschauern. Das Stadion wurde ab 1927 erbaut und war als Olympiastadion für die geplanten Olympischen Sommerspiele 1940 vorgesehen, die jedoch nach dem Rückzug der Bewerbung nach Tokio vergeben wurden. Bei den Olympischen Sommerspielen 1960 fanden hier die Leichtathletikwettbewerbe sowie die Eröffnungs- und die Schlussfeier statt.", "tgt_summary": "罗马奥林匹克体育场(,又名奥林匹高球场)是意大利罗马市最主要的体育场,也是意甲球会罗马和拉素的共享主场球场。", "id": 555925} {"src_title": "Al Green", "tgt_title": "阿尔·格林", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Green begann seine Karriere als Sänger im Alter von neun Jahren als Mitglied der Gospelgruppe seines Vaters, den „Green Brothers“. Anfang der 1960er Jahre gründete er zusammen mit Curtis Rogers und Palmer Jones die Gruppe „Al Green and the Creations“. Die Creations benannten sich in „Soulmates“ um und landeten mit dem Lied \"Back Up Train\" 1967 einen Hit. Al Green traf 1969 auf den Produzenten von „Hi Records“, Willie Mitchell. Mit ihm zusammen entstand Greens Hit \"Tired of Being Alone\". Das Album \"Al Green Gets Next to You\" (1970) erreichte die Billboard-Charts. Das folgende Album \"Let’s Stay Together\" von 1972 wurde ebenfalls ein riesiger Erfolg; der Titelsong erreichte Platz 1 der Billboard Hot 100. Noch im selben Jahr erschien das Album \"I’m Still in Love with You\", gefolgt 1973 vom Album \"Call Me\" mit den Top-10-Singles \"Here I Am\", \"Call Me\" und \"Sha-La-La – Make Me Happy\". Al Green avancierte damit zum Superstar des Soul und Rhythm and Blues (R&B). Privat musste Al Green 1974 einen Schicksalsschlag hinnehmen. Seine damalige Freundin, Mary Woodson, übergoss ihn mit heißer Grütze, während er in der Badewanne saß, und verbrannte ihm damit den halben Oberkörper. Anschließend erschoss sie sich selbst. Das Motiv hierfür war, dass er ihren Heiratsantrag ablehnte. Unter dem Eindruck dieses Ereignisses wandte sich Green dem christlichen Glauben zu. Er gründete die Kirche „Church of the Full Gospel Tabernacle“ in Memphis und wurde dort Prediger. 1977 eröffnete der Sänger sein eigenes Studio „American Music“. Die folgenden zwei Alben \"The Belle Album\" (1977) und \"Truth and Time\" (1978) produzierte er in Eigenregie. Der kommerzielle Erfolg wie bei den früheren Alben blieb jedoch aus. Im Jahr 1979 fiel Al Green während eines Auftritts von der Bühne. Ernsthafte Verletzungen trug er nicht davon, was der Sänger als Zeichen Gottes deutete, worauf er sich ganz von der weltlichen Musik abwendete und sich auf Gospel sowie religiöse Popsongs und R&B-Nummern verlegte. \"The Lord Will Make a Way\" war das erste von zahlreichen Alben dieser Richtung. Green kehrte Mitte der 1980er Jahre zu seinen musikalisch-weltlichen Wurzeln zurück und nahm mit Annie Lennox das Lied \"Put a Little Love in Your Heart\" für den Film \"Die Geister, die ich rief...\" auf. 1989 nahm er ein Duett mit Al B Sure auf: \"As Long as We’re Together\"; im selben Jahr sang er den von Arthur Baker produzierten Erfolgstitel \"The Message Is Love\". Das Album \"Don’t Look Back\" von 1993 wurde ein großer Erfolg. 1994 wurde Green in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Er veröffentlichte 2003 zusammen mit seinem alten Erfolgsproduzenten Willie Mitchell das Album \"I Can’t Stop\". Das Werk wurde als grandioses Comeback gefeiert. 2004 wurde Al Green in die Songwriter Hall of Fame aufgenommen. \"The Belle Album\" erschien in der Liste \"The Wire's \"100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)\"\". Während all dieser Jahre predigte er in seiner Kirche in Memphis. 2014 wurde Green mit dem Kennedy-Preis ausgezeichnet. Der \"Rolling Stone\" listete Green auf Rang 66 der 100 größten Musiker sowie auf Rang 14 der 100 besten Sänger und auf Rang 38 der 100 besten Songwriter aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Kompilationen.", "content": "Weitere Kompilationen", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerauszeichnungen.", "content": "Grammy Awards", "section_level": 1}], "src_summary": "Al Green (* 13. April 1946 in Forrest City, Arkansas geboren als \"Albert Greene\") ist ein amerikanischer Sänger und Prediger.", "tgt_summary": "阿尔伯特·“阿尔”·格林尼(英语:Albert \"Al\" Greene,1946年-4月13日)是一位美国歌手,在1970年代早期有多首灵魂乐歌曲在榜单上取得佳绩,包括《英语:Tired of Being Alone》、《英语:I'm Still In Love With You》、《英语:Love and Happiness》和他的代表作《英语:Let's Stay Together》。他被称为“最后一位伟大的灵魂乐歌手”,于1995年被选入摇滚名人堂,在《滚石》杂志“史上最伟大的100位艺人”榜单上排名第66位。", "id": 980735} {"src_title": "Seltsamer Attraktor", "tgt_title": "奇異吸子", "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "Der Begriff \"seltsamer Attraktor\" lässt sich zurückverfolgen auf einen Artikel von David Ruelle und Floris Takens aus dem Jahr 1971, der den mathematischen Hintergrund der Entstehung turbulenter Strömungen zum Thema hatte. Bereits seit 1963 war der Lorenz-Attraktor bekannt, ein mathematisches Gebilde, das bei der Modellierung von Luftströmungen unter dem Einfluss von Temperaturdifferenzen entdeckt wurde. Zur Beschreibung dynamischer Vorgänge wurden schon vorher Attraktoren untersucht. Diese stellte man sich aber meist als klassische geometrische Gebilde vor, beispielsweise Punkte oder zyklisch durchlaufene Linien. Azyklische Attraktoren kannte man zwar auch, hielt sie aber für Sonderfälle, Anomalien, die nur bei einer bestimmten Wahl von Parametern auftreten können. Mit der Einführung des Konzeptes des seltsamen Attraktors war es möglich, die Gesetzmäßigkeiten chaotischen Verhaltens in dynamischen Systemen besser zu verstehen und quantitativ zu beschreiben. Dieses Verhalten, beispielsweise turbulente Strömungen von Flüssigkeiten und Gasen, das sich durch fehlende Periodizität und sensitive Abhängigkeit von den Anfangsbedingungen (Schmetterlingseffekt) auszeichnet, entzog sich vorher durch seine Komplexität einer analytischen Betrachtung. Mit Konstruktionen wie den seltsamen Attraktoren gelingt es, ein deterministisches, aber dennoch nicht vorhersagbares Verhalten (deterministisches Chaos) mathematisch zu beschreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Von einem seltsamen Attraktor spricht man, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "An einigen klassischen Beispielen lassen sich die Eigenschaften seltsamer Attraktoren recht gut studieren. Das verwendete dynamische System kann diskret oder kontinuierlich sein. Kontinuierliche Systeme werden meist durch Differentialgleichungen beschrieben, im Phasenraum bilden diese Systeme eine vom Ausgangszustand ausgehende Linie, die Trajektorie. Wegen der Eindeutigkeit der Ableitung können sich Trajektorien in keinem Punkt schneiden. Daraus lässt sich folgern, dass Attraktoren in zwei Dimensionen nur eine einfache Struktur aufweisen können; seltsame Attraktoren und damit chaotische Systeme gibt es in kontinuierlichen dynamischen Systemen erst bei einem Phasenraum mit mindestens drei Dimensionen.", "section_level": 1}, {"title": "Hénon-Attraktor.", "content": "Ein relativ einfaches Beispiel für einen seltsamen Attraktor ist der Hénon-Attraktor (benannt nach Michel Hénon), der als diskretes System im zweidimensionalen Raum durch folgende Gleichungen definiert ist: Jeder Abbildungsschritt lässt sich in drei Teilschritte zerlegen: Eine Falt-Streck-Operation durch Addition von formula_2 zu formula_3, eine Kontraktion um den Faktor formula_4 entlang der formula_5-Achse und eine Spiegelung unter Vertauschung der formula_5- und formula_3-Achse. Bei der Wahl der Parameter formula_8 und formula_9 ergibt sich das typische Bild des Hénon-Attraktors, wenn man die Bahn eines Ausgangspunktes verfolgt, der hinreichend nahe am Attraktor liegt. Oberflächlich sieht der Attraktor aus wie eine Linie, die in einige wenige Falten gelegt ist, da er aber invariant zu der beschriebenen Falt-Streck-Stauch-Spiegel-Operation ist, ist jede einzelne Linie wieder unendlich oft geteilt in annähernd parallel laufende Linien. Ein Querschnitt durch den Attraktor hat die Struktur einer Cantor-Menge, der Attraktor hat damit eine fraktale Struktur. Betrachtet man die Umgebung eines Punktes auf dem Attraktor, d. h. eine Kreisscheibe mit kleinem Durchmesser, so wird diese durch einen Abbildungsschritt in eine langgezogene Ellipse überführt, die entlang der Linien des Attraktors gestreckt ist, durch den Kontraktionsschritt aber eine geringere Fläche besitzt. Durch fortgesetzte Anwendung der Abbildungsvorschrift überdeckt das Abbild der Punktumgebung immer größere Bereiche des Attraktors, während seine Fläche gegen Null geht.", "section_level": 2}, {"title": "Rössler-Attraktor.", "content": "Der Rössler-Attraktor (im Jahr 1976 von Otto Rössler entdeckt) ist im dreidimensionalen Raum durch folgendes System von Differentialgleichungen definiert: Der Rössler-Attraktor wurde definiert, um die Phänomene des damals schon länger bekannten Lorenz-Attraktors an einem einfacheren Beispiel studieren zu können. Die Dynamik des zugrundeliegenden Systems lässt sich wie folgt veranschaulichen: Grundsätzlich laufen die Trajektorien in der xy-Ebene auf einer Kreisbahn gegen den Uhrzeigersinn um den Nullpunkt und bilden dort ein fest begrenztes flaches Band. Das Band verbreitert sich in seinem Verlauf, im Bereich hoher formula_5-Werte steigen die Trajektorien in z-Richtung an, wodurch sie auf das Innere der Kreisbahn gelenkt werden. Der äußere Bereich des Bandes wird gewissermaßen nach innen gefaltet. Wie bereits gesagt, können sich Trajektorien nicht schneiden, das Band besteht also aus zwei dicht übereinanderliegenden Schichten, die sich immer stärker annähern, aber dennoch einen Abstand voneinander besitzen. Bei jedem weiteren Durchlauf der Kreisbahn wird das Band erneut gefaltet, es besteht demzufolge aus unendlich vielen Schichten, die beliebig nahe aufeinander liegen. Ein Querschnitt durch diese Schichten ergibt wieder eine Cantor-Menge. Auch hier wird die fraktale Struktur durch eine unendliche Folge von Streck- und Faltoperationen erzeugt. Betrachtet man die Trajektorien von zwei nahe beieinanderliegenden Punkten, so werden diese eine Zeit lang relativ nahe nebeneinander verlaufen, durch die Streckung aber zunehmend auseinanderlaufen, bis einmal der Punkt erreicht ist, dass eine Trajektorie auf dem flachen Teil verläuft, die andere dagegen auf dem darüber gefalteten. Damit ist ein Zusammenhang beider Trajektorien nicht mehr gegeben, wir haben es mit chaotischem Verhalten zu tun.", "section_level": 2}, {"title": "Lorenz-Attraktor.", "content": "Der Lorenz-Attraktor wurde 1963 von Edward N. Lorenz bei der Modellierung von Luftströmungen entdeckt. Er ist durch folgendes Gleichungssystem definiert: Die drei Parameter sind durch das zugrundeliegende physikalische Modell bedingt und wurden von Lorenz vorgegeben mit formula_13 und formula_14. Der Attraktor ist symmetrisch zur formula_15-Achse und besteht aus zwei scheibenartigen Teilen, die gegen die formula_15-Achse leicht gekippt sind. Auch hier bilden die Trajektorien, wie beim Rössler-Attraktor, flache kreisförmige Bänder, die sich beim Lauf um den jeweiligen Kreismittelpunkt verbreitern. Die Laufrichtung geht an der Unterseite der „Scheiben“ nach außen, zur Mitte hin nähern sich die von oben kommenden Bänder immer stärker an und liegen dann flach übereinander. Die eine Hälfte des Bandes bildet danach das Band des einen, die andere das des anderen Kreises. Es kommt hier also zu einer fortgesetzten Streck-Falt-Teil-Operation. Eine Trajektorie kann einen oder mehrere Umläufe im einen, danach einen oder mehrere im anderen Teilsystem verbleiben, die jeweilige Zahl ist praktisch beliebig und hängt von dem Ausgangswert ab. Auch hier werden Trajektorien nahe beieinander liegender Punkte für eine gewisse Zeit parallel laufen und die gleichen Kreisumläufe ausführen, bis bei der Teilung eine Trajektorie auf der einen, die andere auf der anderen Seite landet und damit ein völlig unterschiedlicher weiterer Verlauf eintritt.", "section_level": 2}, {"title": "Ljapunow-Exponenten.", "content": "Um das Verhalten eines dynamischen Systems quantitativ zu beschreiben, werden meist die Ljapunow-Exponenten herangezogen. Diese beschreiben das dynamische Verhalten der Umgebung eines Punktes auf dem Attraktor: Zunächst erwartet man, dass ein Punkt der Umgebung vom Attraktor angezogen wird, das wird durch einen negativen Ljapunow-Exponenten ausgedrückt, dessen Betrag ein Maß für die Stärke der Anziehung ist. Handelt es sich um einen seltsamen Attraktor, so wird, wie an den Beispielen zu sehen, ein Abstoßen nahe beieinanderliegender Punkte beobachtet, was einem positiven Ljapunow-Exponent entspricht. In der Tat ist das Verhalten abhängig von der Richtung, die die beiden Punkte zueinander haben. Stellt man sich die Umgebung eines Punktes als Kreisscheibe oder Kugel vor, so wird diese im weiteren Verlauf zu einem verschmälerten und verlängerten Abbild deformiert. Um dies abzubilden, besitzt ein dynamisches System so viele Ljapunow-Exponenten wie Dimensionen des Phasenraums. Führt man formula_17 Berechnungsschritte aus für einen Punkt auf dem Attraktor und einen abweichenden Punkt in dessen Umgebung, so ist der erste Ljapunow-Exponent durch definiert. formula_19 ist dabei die Abweichung im Berechnungsschritt formula_20, es wird also die durchschnittliche Fehlerverstärkung für große formula_17 bestimmt. Der erste Ljapunow-Exponent gibt immer den Wert der größten Fehlerverstärkung, also der stärksten Abstoßung an. Dies wird durch Bestimmung des Grenzwertes für formula_22 erreicht: Bei beliebiger Wahl des gestörten Ausgangspunktes ist die Richtung seiner Abweichung im Allgemeinen eine Kombination aus einer Störung in Richtung größter Fehlerverstärkung und anderen Störungen mit geringerer Verstärkung. Behält man in weiteren Berechnungsschritten die Richtung der Störung bei, überwiegt nach mehreren Schritten immer mehr die größte Fehlerverstärkung. Bei der numerischen Berechnung des ersten Ljapunow-Exponenten muss eine Vorkehrung getroffen werden, um tatsächlich beliebig viele Schritte ausführen zu können: Nach jedem Schritt wird eine Renormierung ausgeführt, d. h. der neu berechnete gestörte Punkt wird vor dem nächsten Schritt ersetzt durch einen Punkt, der vom ungestörten Punkt aus die gleiche Richtung besitzt, aber die gleiche Entfernung wie vor dem Berechnungsschritt. Dadurch wird vermieden, dass die Verstärkung des Anfangsfehlers eine Größenordnung erreicht, bei der geometrische Eigenschaften des Attraktors, der ohnehin eine endliche Ausdehnung hat, das Ergebnis verfälschen. Die weiteren Ljapunow-Exponenten werden analog definiert: Ist formula_23 bestimmt durch die maximale Streckenänderung formula_24, so folgt formula_25 aus der maximalen Flächenänderung formula_26 in der Umgebung eines Attraktorpunktes, formula_27 aus der maximalen Raumänderung formula_28 und so weiter. Oft lassen sich die weiteren Ljapunow-Exponenten mit Hilfe des ersten berechnen, da aus der Definition des dynamischen Systems sich die Faktoren der Flächen- und Raumkontraktion ableiten lassen. Bei einem Attraktor ist generell die Summe aller Ljapunow-Exponenten negativ, bei einem seltsamen Attraktor ist aber mindestens der erste positiv.", "section_level": 1}, {"title": "Dimension.", "content": "Eine wichtige Kennzahl für ein Fraktal, und damit für einen seltsamen Attraktor, ist die Dimension. Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Begriff der Dimension, die in der klassischen Geometrie nur ganzzahlige Werte annehmen kann, auf Fraktale zu erweitern. Notwendigerweise müssen alle diese Definitionen bei klassischen geometrischen Objekten deren bekannte Dimension ergeben, also beispielsweise 1 für Linien und 2 für Flächen. Für ein Fraktal können verschiedene Definitionen der fraktalen Dimension aber durchaus auch unterschiedliche Werte ergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Boxdimension.", "content": "Am häufigsten wird für Fraktale die Boxdimension angewendet. Grundidee ist die Unterteilung des umgebenden Raumes in gleich große Raumelemente („Boxen“), deren Seitenlänge bei jedem Schritt verkleinert wird. Es wird abgezählt, in wie vielen dieser Raumelemente ein Teil des Fraktales liegt. Für die Seitenlänge \"s\" sei diese Anzahl \"N\"(\"s\"), zu erwarten ist dann folgende Beziehung: formula_29. formula_30 ist dabei die Dimension des Fraktales. Hat diese beispielsweise den Wert 1, so ist die Zahl der Raumelemente, in denen ein Teil des untersuchten Gebildes liegt, proportional zum Kehrwert der Seitenlänge, also genau das, was man bei linienförmigen Gebilden erwarten würde. Mit Verringerung der Seitenlänge wird das untersuchte Fraktal immer exakter dargestellt, so dass man eine zunehmende Genauigkeit erwartet. Für die Berechnung der Dimension eines seltsamen Attraktors erweist sich diese Methode aber als nicht sehr hilfreich. Je geringer die Seitenlänge, desto mehr Raumelemente kommen in Betracht, es müssen sehr viele Berechnungsschritte des Attraktors ausgeführt werden, ohne dass man weiß, ob bereits alle Raumelemente erfasst sind, in denen der Attraktor liegt. Gerade in den Größenbereichen, die eigentlich zunehmend genauere Werte liefern sollten, steigt der Berechnungsfehler an.", "section_level": 2}, {"title": "Informationsdimension.", "content": "Um die Probleme mit der Boxdimension zumindest teilweise in den Griff zu bekommen, kann man diesen Dimensionsbegriff etwas verfeinern. Zählt bei der Boxdimension nur, ob in einem Raumelement überhaupt ein Teil des Fraktals liegt, so wird jetzt zunächst die Größe dieses Anteils (es ist nicht besonders sinnvoll, hier von Flächen- oder Rauminhalten zu sprechen) bestimmt. Im Fall des seltsamen Attraktors lässt sich das einfach durch Abzählen der Iterationsschritte erledigen, deren Endpunkt im betreffenden Raumelement liegt. Dieser Anteil (eine Zahl zwischen 0 und 1) wird als \"natürliches Maß\" bezeichnet. Die \"Information\", gemessen in Bits, dass ein bestimmter Punkt des Attraktors in einem bestimmten Raumelement formula_31 liegt, berechnet sich als binärer Logarithmus aus dem Kehrwert des natürlichen Maßes formula_32: Je geringer der Anteil des Attraktors, der in diesem Raumelement liegt, desto größer die Information, wenn der untersuchte Punkt darin liegt. Die Informationsdimension formula_33 erhält man, indem man bei der Bestimmung der Boxdimension den Logarithmus aus formula_34 durch die Information des Gesamtsystems ersetzt: Es handelt sich hierbei um den Mittelwert der Information für die einzelnen Raumelemente, gewichtet nach deren natürlichem Maß, bzw. um den Mittelwert der Information aller berechneten Punkte des Attraktors. Raumelemente, die erst sehr spät im Laufe der Berechnung als Bestandteil des Attraktors erkannt werden, enthalten auch nur einen geringen Anteil des Attraktors und liefern nur wenig zur Gesamtinformation des Systems. Damit wird der Rechenfehler durch frühzeitigen Abbruch der Berechnung im Gegensatz zur Bestimmung der Boxdimension stark reduziert. Die Informationsdimension ist nicht immer gleich der Boxdimension, es gilt die Ungleichung formula_36.", "section_level": 2}, {"title": "Ljapunow-Dimension.", "content": "Ein weiterer Dimensionsbegriff basiert auf der Vermutung von Kaplan-Yorke. Diese Vermutung behauptet, dass die Informationsdimension identisch ist mit der Ljapunow-Dimension, einer Größe, die sich relativ einfach aus den Ljapunow-Exponenten berechnen lässt. Zur Bestimmung dieser Ljapunow-Dimension zeichnet man in einem Koordinatensystem über jedem \"n\" den Wert formula_37 ein und verbindet die Punkte mit geraden Linien. Bei einem seltsamen Attraktor ist der erste Ljapunow-Exponent positiv, die Summe aller Ljapunow-Exponenten dagegen negativ, damit schneidet ein Stück dieses Linienzugs die x-Achse. Der x-Wert dieses Schnittpunkts ist die Ljapunow-Dimension. Im Falle eines Fixpunkt-Attraktors sind alle Ljapunow-Exponenten negativ, der Schnittpunkt mit der x-Achse liegt also im Ursprung, die Ljapunow-Dimension ist 0. Bei einem zyklischen, linienförmigen Attraktor ist formula_38, alle anderen Ljapunow-Exponenten sind negativ. Hier ist der Schnittpunkt am x-Wert 1, damit bestätigt sich auch in diesem klassischen Fall die Korrektheit der Ljapunow-Dimension. Die Bedeutung der Ljapunow-Dimension liegt in der Möglichkeit ihrer numerischen Berechnung. Während die Bestimmung der Box- und der Informationsdimension besonders bei höherdimensionalen Phasenräumen bald an ihre Grenzen stößt, ist die Bestimmung von Ljapunow-Exponenten und damit der Ljapunow-Dimension auch dann noch oft möglich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein seltsamer Attraktor ist ein Attraktor, also ein Ort im Phasenraum, der den Endzustand eines dynamischen Prozesses darstellt, dessen fraktale Dimension nicht ganzzahlig und dessen Kolmogorov-Entropie echt positiv ist. Es handelt sich damit um ein Fraktal, das nicht in geschlossener Form geometrisch beschrieben werden kann. Gelegentlich wird auch der Begriff chaotischer Attraktor bevorzugt, da die „Seltsamkeit“ dieses Objekts sich mit den Mitteln der Chaostheorie erklären lässt. Der dynamische Prozess zeigt ein aperiodisches Verhalten.", "tgt_summary": "奇异吸子(英语:Strange attractor)是具有碎形结构的吸子。当动态系统发生混沌现象时,相空间分析常出现奇异吸子;然而奇异吸子也出现在非混沌的情形。", "id": 2434000} {"src_title": "Lettner", "tgt_title": "聖壇屏", "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Katholizismus.", "content": "Liturgiegeschichtlich spielten für das Entstehen von Lettnern zwei Motive eine Rolle: Vom Lettner wurden liturgische Texte verlesen, die Predigt gehalten, und er konnte dem Chor als Sängerkanzel dienen. Mit dem im 10. Jahrhundert entstehenden Brauch der Osterspiele, die in der Karwoche im Kirchenraum aufgeführt wurden, sowie der allgemeinen Ausbreitung der Mysterienspiele wurde der Lettner zunehmend in die Dramaturgie der Stücke einbezogen. Die rechte und die linke Öffnung wurden zum Paradiestor, bzw. zum Höllentor, auf dem Lettner wurde der Chor platziert, der dort als Engelschor des Paradieses auftrat. Seit dem 13. Jahrhundert verlagerte sich die Predigt auf den hölzernen Predigtstuhl oder die steinerne Kanzel im Gläubigenraum, der Chor fand seinen Platz auf der Empore. Mit der Tridentinischen Liturgiereform in der Folge der Reformation verlor der Lettner in der katholischen Kirche vollends seine Funktion. Der Haupt- oder Hochaltar einer Kirche, der vorher üblicherweise an der Stirnseite der Apsis stand, und der vor dem Lettner befindliche Kreuzaltar für die Laien wurden zum Hauptaltar vereinigt. Der neue Hochaltar wurde durch die ständige Anwesenheit des Allerheiligsten im Tabernakel aufgewertet, entsprechend verlor auch das Sakramentshaus, Vorgänger des Tabernakels, in der Liturgie seine Bedeutung. Lettner wurden überflüssig und entfernt. Von dem reichen Skulpturenschmuck vor allem gotischer Lettner blieben nur wenige Reste in Museen erhalten. In der Propsteikirche auf dem Remigiusberg (Pfalz) wurde der Lettner versetzt und übernahm die Funktion einer Orgelempore. In Frankreich fielen die meisten Lettner den Wirren der Religionskriege zum Opfer, als viele Kirchen zerstört und Steine und Schmuckelemente als Baumaterial weiter verwendet wurden. In der ehemaligen Abteikirche \"Notre Dame\" in Saint-Seine-l’Abbaye (Burgund) wurde vermeintlich der gotische Lettner an die Wand der Apsis versetzt. Hierbei handelt es sich jedoch vielmehr wohl um eine zeitgleiche Abschrankung des Chorjochs mit dem Matutinaltar.In Deutschland blieb vor allem in protestantischen Kirchen eine Reihe von Lettnern erhalten, die dort unterschiedliche Aufgaben übernahmen. Zunächst dienten sie dem Prediger als geeigneter Platz für die Predigt, bis sich die Predigtkanzel allgemein durchsetzte. Gelegentlich wurde dort die Orgel, die ihren Siegeszug als Hauptinstrument der Kirchenmusik fortsetzte, installiert, und noch heute dient der Lettner gelegentlich als Bühne für den Chor. Auf der Ostfriesischen Halbinsel wurden im Laufe des 15. Jahrhunderts in zahlreichen Dorfkirchen dreibogige, brückenförmige Bauwerke eingebaut. Fünf von 26 dokumentierten Lettern sind erhalten. Außerhalb des nordwestdeutschen Küstenraums konnten in nur drei deutschen Dorfkirchen Lettner nachgewiesen werden. Obwohl sie wie Lettner aussehen, handelt es sich hier nicht um Chorschranken, sondern um reine Lettnerziborien. Die beiden äußeren Bögen waren nach hinten zum Chor hin zugemauert und boten Platz für einen oder zwei Seitenaltäre. Die ostfriesischen Rechteckchöre oder nur wenig eingezogenen Apsiden boten keinen Stellplatz für Seitenaltäre. Durch den offenen mittleren Bogen war der Blick auf den Hauptaltar frei. Nach der Reformation wurden auf die Lettner Orgeln gestellt, wo sie von allen Seiten belüftet und für die Gemeinde gut zu sehen waren. In den Kirchen von Holtrop, Nesse, Buttforde, Cleverns und Schortens sind solche Lettner erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Protestantismus.", "content": "Im Protestantismus spielten andere Erwägungen eine Rolle bei der Entstehung von Lettnern, die den katholischen diametral entgegenstehen. Besonders bei reformierten Kirchenbauten, die aus dem Mittelalter stammten, wurde der Chorraum überflüssig. Um die Kanzel als neuen Mittelpunkt der Liturgie gut sichtbar zu positionieren und im Sinne des Allgemeinen Priestertums Pfarrer und Gemeinde näher zusammenzuführen entstanden im Gefolge der Reformation vielfach Kanzellettner. Allerdings gab es auch protestantische Kirchen, in denen die Lettner noch Hunderte von Jahren nach der Reformation stehen blieben. So wurden die alten spätgotischen Lettner in den Hamburger Hauptkirchen St. Petri, St. Nicolai, St. Katharinen und St. Jacobi und die darauf befindlichen Plattformen in der Zeit von Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach zum Musizieren genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Ikonostasen.", "content": "In Kirchen des byzantinischen Ritus finden sich als zentrales Ausstattungselement die Bilderwand oder Ikonostase. Sie wird oft fälschlich für einen Lettner gehalten, stellt aber eigentlich eine eigenständige Weiterentwicklung der frühchristlichen Abschrankungen (Templon) dar, auf die Ikonen aufgesetzt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lettner (von ‚Lesepult‘, auch \"lect(o)rinum\", \"lectricum\"), auch Doxale genannt, ist eine steinerne oder hölzerne, mannshohe bis fast raumhohe Schranke, die vor allem in Domen, Kloster- und Stiftskirchen den Raum für das Priester- oder Mönchskollegium vom übrigen Kirchenraum, der für die Laien bestimmt war, abtrennte. In Abteikirchen (z. B. der Zisterzienserabtei Pforta) diente der Lettner zur Trennung der Priestermönche und der Laienmönche (Konversen). Er ist eine Weiterentwicklung der älteren Altar- oder Chorschranken und entwickelte sich in der Spätromanik, hatte eine Blütezeit in der Gotik und wurde dann in seiner Funktion als Lectorium allmählich von der Kanzel ersetzt.", "tgt_summary": "圣坛屏(英语:rood screen,或称choir screen、chancel screen或jube)也称十字架屏、十字架屏饰,是中世纪晚期教堂建筑的一个共有特征。它通常是圣坛与中殿之间的一个华丽隔断,或多或少是由木头、石头或熟铁构成的一个开放式窗饰。最早的圣坛屏有一个配有“Great Rood”(一个十架苦像雕塑)的十字架坛(rood loft)。", "id": 2582786} {"src_title": "Yaoi", "tgt_title": "Yaoi", "src_document": [{"title": "Yaoi in Japan.", "content": "Der Begriff \"Yaoi\" ist ein Akronym für den japanischen Ausdruck „\"ya\"manashi \"o\"chinashi \"i\"minashi“ (), was auf Deutsch so viel heißt wie „ohne [erzählerischen] Höhepunkt, ohne Pointe, ohne Sinn“. Viele Yaoi-Autoren hegen nicht den Anspruch, einen tragenden Plot aufzubauen oder die Entwicklung der Charaktere aufzuzeigen. Im Vordergrund steht genretypisch die Darstellung von homoerotischen Liebesbeziehungen sowie expliziter sexueller Handlungen. Aufgrund der ursprünglichen Wortherkunft kann der Begriff in Japan aber auch grundsätzlich für Geschichten stehen, die keine eigene Idee haben, sondern vom Kopieren bekannter Figuren und der Nachahmung anderer Werke leben. Diese Bedeutung ist nicht genregebunden. Yaoi-Manga werden überwiegend von jüngeren Frauen gezeichnet und gelesen, die sich teilweise selbstironisch als \"Fujoshi\" (, dt. „verdorbene Mädchen“) – ein Wortspiel mit dem homophonen \"Fujoshi\" (, dt. „Frau“) – bezeichnen. Romane des Genres finden auch bei einem älteren Publikum Zuspruch. Für diese „gereiften“ \"Fujoshi\" hat sich die Bezeichnung \"Kifujin\" (, wörtlich: „edler, verdorbener Mensch“) – ein Wortspiel mit dem homophonen \"Kifujin\" (, dt. „edle Dame“) – eingebürgert. Männliche Leser von Yaoi nennen sich analog \"Fudanshi\" (, „verdorbene Jungs“). Bei den Protagonisten der Yaoi-Geschichten handelt es sich meistens um den Lesern bereits bekannte männliche Figuren aus Film, Fernsehen oder der Literatur, deren Beziehung zueinander durch die Yaoi-Autoren als homoerotisch interpretiert wird. Der fehlende Kontext der Geschichte ist dabei durch die Originalwerke gegeben und wird meist nur in Andeutungen aufgegriffen. Der in Japan geläufigen Definition nach zählen ausschließlich Sekundärwerke wie Dōjinshi oder Fanfiction zu dem Genre \"Yaoi\". Veröffentlichungen kommerzieller Verlage laufen unter dem pseudoenglischen Pendant \"Boys’ Love\" (, \"bōizu rabu\"), oft abgekürzt als \"BL\" (japanisch ausgesprochen \"bi eru\"). Im allgemeinen Sprachgebrauch lassen sich jedoch sowohl BL als auch Yaoi als Oberbegriff für das gesamte Genre (Sekundär- und kommerzielle Werke) finden, wobei ältere Sprecher zu Yaoi tendieren.", "section_level": 1}, {"title": "Yaoi in westlichen Ländern.", "content": "Stellenweise fungiert \"Yaoi\" in westlichen Ländern als Oberbegriff für jegliche Anime und Manga, sowie Fanfiction und Fan-Art, die sich mit romantischer, homosexueller Liebe auseinandersetzen. Viele Autoren ziehen eine Grenze zwischen \"Yaoi\"-Geschichten, die vordergründig explizite Erotik zum Thema haben und Shōnen Ai, in dem Erotik eine untergeordnete Rolle spielt und eher die geistige Komponente der Beziehung betont wird. Beide Begriffe werden jedoch bis heute nicht einheitlich verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yaoi (jap. ) ist ein Genre von Mangas, Animes und Fanfictions, das homosexuelle Beziehungen zwischen männlichen Protagonisten mit expliziten erotischen Darstellungen zum Thema hat. Das Genre grenzt sich entsprechend vom Shōnen Ai ab, wo der Fokus statt auf Erotik auf der Entwicklung der romantischen Beziehung liegt, und wird überwiegend von Frauen geschrieben und gelesen. Das Pendant zum Yaoi mit weiblichen Protagonisten ist Yuri. Eine Alternativschreibweise von Yaoi ist „801“, was ein gleichlautendes Zahlenwortspiel (\"Goroawase\") darstellt.", "tgt_summary": "Yaoi()是以男男色情为题材的漫画与小说的俗称,通常指有描写性爱的色情作品、二次创作作品。", "id": 1534256} {"src_title": "Anton (Sachsen)", "tgt_title": "安東 (薩克森國王)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der fünfte Sohn von Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen und dessen Gemahlin Maria Antonia von Bayern. Prinz Anton heiratete am 24. Oktober 1781 in erster Ehe Prinzessin Maria Carolina von Savoyen, die bereits am 28. Dezember 1782 im Alter von 18 Jahren kinderlos starb. Erst fünf Jahre später schloss er am 18. Oktober 1787 eine zweite Ehe mit Erzherzogin Maria Theresia von Österreich, Tochter von Leopold, Großherzog der Toskana, dem späteren Kaiser Leopold II. Sie bekamen zusammen vier Kinder, die aber alle kurz nach der Geburt verstarben. Anton folgte seinem Bruder König Friedrich August I., der ohne einen männlichen Erben gestorben war, am 5. Mai 1827 als König auf den sächsischen Thron. Bereits sechs Monate nach seiner Thronbesteigung verstarb Königin Maria Theresia im Alter von sechzig Jahren. In den Regierungsgeschäften war der 71-jährige gänzlich unerfahren, deshalb hatte er die Absicht, keine tiefgreifenden Veränderungen durchzusetzen. Aufgrund der Julirevolution 1830 in Frankreich begannen im Herbst auch in Sachsen Unruhen. Diese richteten sich vor allem gegen die überkommene ständische Verfassung. Am 13. September 1830 trat deshalb das Kabinett um Graf Detlev von Einsiedel zurück. Bernhard von Lindenau folgte ihm nach. Da das Volk einen jüngeren Regenten wünschte, willigte Anton ein, seinen Neffen Friedrich August zum Prinz-Mitregenten zu ernennen. Als weitere Folge der Unruhen wurde 1831 eine neue Verfassung verabschiedet, die am 4. September in Kraft trat. Damit wurde Sachsen zur konstitutionellen Monarchie. Die Verfassung war konservativer als andere zu dieser Zeit existierende Verfassungen im Deutschen Bund. Der König behielt seine alleinige Souveränität, war jedoch bei den Regierungsgeschäften an die Mitwirkung der Minister und die Entscheidungen der beiden Kammern der Ständeversammlung gebunden. Der Beitritt Sachsens zum Deutschen Zollverein 1834 ließ Handel, Industrie und Verkehr weiter aufblühen. Unter König Anton wurde im November 1827 Wilhelm Gotthelf Lohrmann zum Oberinspektor des Mathematisch-Physikalischen Salons berufen und 1828 die \"Technische Bildungsanstalt\" gegründet, die heutige Technische Universität Dresden.", "section_level": 1}, {"title": "Andenken.", "content": "Zur Erinnerung an die Eingemeindung ihres Stadtteils stifteten die Bürger der Dresdner Friedrichstadt im Jahr 1835 eine überlebensgroße Porträtbüste König Antons. Die Büste wurde vom Bildhauer Ernst Rietschel ausgeführt, der den König im Stil der römischen Kaiserzeit darstellte. Die Büste wurde in der Friedrich-August-Hütte im Plauenschen Grund gegossen und in der Nähe des Weißeritzufers aufgestellt. 1915 wurde sie an ihrem heutigen Standort auf dem Hohenthalplatz in der Friedrichstadt aufgestellt und im Jahr 2000 restauriert. Zu Ehren Antons wurde bereits zu seinen Lebzeiten 1828 der Antonsplatz benannt, später auch die Antonstraße und die Antonstadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anton Clemens Theodor Maria Joseph Johann Evangelista Johann Nepomuk Franz Xaver Aloys Januar, genannt \"der Gütige\" (* 27. Dezember 1755 in Dresden; † 6. Juni 1836 in Pillnitz bei Dresden) war von 1827 bis 1836 König von Sachsen.", "tgt_summary": "安东(Anton,1755年-12月27日-1836年-6月6日),全名安东·克莱门斯·泰奥多尔·玛利亚·约瑟夫·约翰·艾万格利斯塔·约翰·奈波穆克·弗朗茨·克萨韦尔·阿洛易斯·延努阿尔(\"Anton Clemens Theodor Maria Joseph Johann Evangelista Johann Nepomuk Franz Xaver Aloys Januar\"),绰号“温厚的”(\"der Gütige\"),第二任萨克森国王(1827年5月5日 - 1836年6月6日)。他是萨克森选侯弗里德里希·克里斯蒂安和巴伐利亚公主玛利亚·安东尼亚的第五子。兄长弗里德里希·奥古斯特一世1827年去世后继承了萨克森王位。", "id": 1762573} {"src_title": "Twilight Zone", "tgt_title": "陰陽魔界", "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "Kreativer Kopf hinter der Serie war der Fernsehproduzent und sechsfache Emmy-Preisträger Rod Serling. Serling schrieb über die Hälfte der Drehbücher für die Originalserie selbst. Er führte außerdem als Erzähler in die Geschichten ein. Von 1959 bis 1965 wurden insgesamt 156 Episoden produziert. 1958 drehte Serling den einstündigen Pilotfilm \"The Time Element\", in dem bereits die wesentlichen Elemente der Serie enthalten waren. Nach der erfolgreichen Erstausstrahlung konnte er schließlich mit der Produktion der Serie \"The Twilight Zone\" beginnen. Die thematische Bandbreite bei \"The Twilight Zone\" war ebenso weit gesteckt wie die Schauplätze, Orte und Zeiten. Regie führte unter anderem Richard Donner. Unter den Darstellern finden sich auch zahlreiche bekannte Namen wie Robert Redford, Dennis Hopper, Charles Bronson, Peter Falk, Donald Pleasence, Martin Landau, Lee Marvin, Robert Duvall, Jack Klugman, Buster Keaton, William Shatner, Rod Taylor, Burt Reynolds, Anne Francis, Ida Lupino, Elizabeth Montgomery, Dick York, James Doohan, William Windom, James Gregory, Dean Stockwell, Roddy McDowall, Barry Morse, John Hoyt, James Daly und Fritz Weaver. Für einige war \"Twilight Zone\" das Sprungbrett in eine Hollywood-Karriere. \"The Twilight Zone\" genießt heute Kultstatus und inspirierte viele spätere Mystery- und Science-Fiction-Serien wie z. B. \"Geschichten aus der Schattenwelt\", \"Invasion von der Wega\", \"The Outer Limits\", \"Alcoa Presents: One Step Beyond\", \"Akte X\", \"\", \"Black Mirror\" und viele weitere. Nachfolgeprojekt von Serling war \"Night Gallery\", welches ein ähnliches Konzept verfolgte.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Ausstrahlung und Synchronisation.", "content": "1961 wurde im Deutschen Fernsehen die Episode \"Die leere Stadt\" gesendet; danach verschwand die Serie zunächst wieder. Von 1967 bis 1969 strahlte dann das ZDF 13 Episoden aus, die von der Berliner Synchron bearbeitet wurden. Joachim Cadenbach ist in diesen Episoden als Erzähler zu hören. Es folgten 1971 24 weitere Folgen im Bayerischen Fernsehen, für deren deutsche Fassung die Interopa Film verantwortlich zeichnete. Die Texte des Erzählers werden in diesen Folgen von Joachim Nottke gesprochen. Weitere 33 Episoden wurden dann erst von 1991 bis 1992 von ProSieben erstmals ausgestrahlt. Die deutsche Synchronfassung wurde von der DEFA-Synchron GmbH in Johannistal angefertigt. 1996 bis 1997 folgten dann noch einmal 58 Episoden auf TV München, die ebenfalls bereits Anfang der 1990er Jahre bei der DEFA-Synchron GmbH bearbeitet worden waren. Dabei erhielt eine bereits bearbeitete Episode (5.06 \"Die Rache der Puppe\") eine Neusynchronisation. Arno Wyzniewski spricht in diesen Folgen den Erzähler. Auch wenn diese Episoden erst nach der deutschen Wiedervereinigung bearbeitet wurden, sind fast ausschließlich Schauspieler und Synchronsprecher aus der ehemaligen DDR zu hören, die größtenteils bereits für die DEFA gearbeitet hatten. Es sprechen unter anderem: Klaus Piontek, Wolfgang Dehler, Helga Göring, Ernst Meincke, Günter Schubert, Jürgen Frohriep, Roland Hemmo, Herbert Köfer, Gunter Schoß, Joachim Siebenschuh, Michael Telloke, Peter Groeger, Lutz Riemann, Annekathrin Bürger, Barbara Dittus, Christel Peters, Helga Sasse, Wolfgang Winkler, Michael Narloch, Wilfried Ortmann, Alfred Struwe, Helmut Müller-Lankow, Susanne Schwab, Werner Ehrlicher, Horst Lampe, Andrea Aust, Heidrun Bartholomäus, Karl Sturm, Werner Kanitz. Die Episoden der vierten Staffel, die alle eine Länge von 50 Minuten haben, wurden nicht deutsch synchronisiert. Insgesamt wurde für 129 der 156 Folgen eine deutsche Fassung erstellt. Im ProSieben-Vorspann der deutschen Synchronfassung, für den die sich drehende Spirale aus dem Originalvorspann der dritten Staffel mit dem Vorspann der vierten und fünften Staffel zusammengeschnitten wurde, wird von Alexander Allerson folgende Einleitung zur Titelmusik von Marius Constant gesprochen: \"Es gibt eine fünfte Dimension jenseits der menschlichen Erfahrung – eine Dimension, so gewaltig wie der Weltraum und so zeitlos wie die Ewigkeit. Es ist das Zwischenreich, wo Licht in Schatten übergeht, Wissenschaft auf Aberglaube trifft. Sie liegt zwischen den Fallgruben unserer Furcht und den lichten Gipfeln unseres Wissens. Dies ist die Dimension der Fantasie, das Reich der Dämmerung – die Twilight Zone.\" In der Originalfassung gibt es dagegen vier verschiedene Vorspannvarianten. Die Serie lief in Deutschland unter den Titeln \"Unwahrscheinliche Geschichten\" und \"Geschichten, die nicht zu erklären sind\".", "section_level": 1}, {"title": "Spielfilme und weitere Fernsehserien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pilotfilm.", "content": "Der Original-Pilotfilm \"Das Zeitelement\" (\"The Time Element\") wurde am 24. November 1958 in der Reihe Westinghouse Desilu Playhouse ausgestrahlt und hat eine Länge von 55 Minuten. Er ist in englischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln bei Staffel 1 im DVD- und Blu-ray-Disc-Set (erschienen bei Koch Media) enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "\"Twilight Zone\" im Kino: \"Unheimliche Schattenlichter\".", "content": "1983 kam ein Spielfilm unter dem Titel \"Unheimliche Schattenlichter\" (\"Twilight Zone: The Movie\") in die Kinos, in dem das Episodenkonzept beibehalten wurde. Es wurden vier etwa halbstündige Geschichten gezeigt. Die Ideen zu drei dieser Geschichten entstammten, leicht abgeändert, der Originalserie. Regie führten John Landis, Steven Spielberg, Joe Dante und George Miller. Es spielten in den Hauptrollen unter anderem Dan Aykroyd, Albert Brooks und Vic Morrow, der bei den Dreharbeiten für die von Landis inszenierte Episode zusammen mit zwei Kinderdarstellern bei einem Unfall mit einem Hubschrauber ums Leben kam. Episoden:", "section_level": 2}, {"title": "Neue Serie in den 1980er-Jahren.", "content": "1985, zehn Jahre nach Rod Serlings Tod, wurde die Serie neu aufgelegt. Der Vorspann erwähnte Serling weiterhin als Schöpfer der Sendung und zeigte nun auch ein verzerrtes Bild von ihm. Als Drehbuchautoren waren diesmal Stephen King, Ray Bradbury, Sidney Sheldon, Alan Brennert und Joseph Michael Straczynski mit dabei. Am Regiepult standen Hollywoodgrößen wie Wes Craven (\"Scream – Schrei!\"), William Friedkin (\"Der Exorzist\") oder John Milius (\"Conan der Barbar\"). Bis 1987 entstanden etwa 64 neue Folgen, je nach Schnittzusammenstellung. Die Titelmusik der Farbserie stammt von Merl Saunders und Grateful Dead. Als Gast trat unter anderem Bruce Willis in der Serie auf.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehfilm 1994.", "content": "\"Schrecken aus dem Jenseits: Rod Serling’s verlorene Klassiker\" (\"Twilight Zone: Rod Serling’s Lost Classics\") Episoden:", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Fernsehserie 2002.", "content": "Ein weiterer Versuch, das Konzept wiederzubeleben, wurde im US-Fernsehen im Jahre 2002 gestartet. Das Motivspektrum kam der Originalserie sehr nahe, im Vorspann bezog man sich explizit auf Rod Serling. Als Gastgeber fungierte der renommierte Schauspieler Forest Whitaker. Allerdings kam nur eine Staffel zustande. Ab Mai 2005 waren die Episoden auf RTL II zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehserie seit 2019.", "content": "Im November 2017 wurde erstmals eine weitere Fernsehserie der \"Twilight Zone\" von Simon Kinberg, Marco Ramirez und Jordan Peele angekündigt. Letzterer tritt in dieser als Erzähler auf. Die erste Staffel aus 10 Episoden wurde in den USA vom 1. April bis zum 30. Mai 2019 auf CBS All Access und in Deutschland am 2. Februar 2020 auf TVNOW veröffentlicht. Die zweite Staffel soll ab dem 25. Juni 2020 erscheinen.", "section_level": 2}, {"title": "Spielfilm-Remakes von Fernsehepisoden.", "content": "Die originale Schwarzweißserie von 1959 erlebte in den 1990er Jahren eine Renaissance in vielen Programmkinos und auf Fantasy-Filmfestivals.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Der Heizer Frank Tower, der mit Cpt. E. J. Smith und Thomas Andrews die Schäden der RMS Titanic begutachtet und deren Untergang überlebt haben soll, heuerte zwei Jahre nach der Katastrophe auf der Empress of Ireland an, die ebenfalls unterging. Er soll diesen Untergang praktisch als einziger überlebt haben. Nachdem er auf der Lusitania einen Torpedoangriff überlebte, erzählte man sich, dass er sich von nun an geschworen habe, Farmer zu werden. Aufgrund dieser Geschichte entstand das Drehbuch zum Fernsehspiel \"Lone Survivor\", dessen Erfolg Rod Serling zur \"Twilight Zone\" inspirierte.", "section_level": 2}], "src_summary": "The Twilight Zone (Untertitel: \"Unwahrscheinliche Geschichten\", \"Unbekannte Dimensionen\") ist eine US-amerikanische Anthologie-Fernsehserie mit Mystery- und Science-Fiction-Elementen sowie damals innovativem und wegweisendem Konzept. Die Pointen sind oft psychologisch doppelbödig, sarkastisch, bisweilen makaber. Charakteristisch für \"Twilight Zone\" ist auch die Kürze, in der die Geschichten erzählt werden: Die durchschnittliche Episodenlänge beträgt 25 Minuten. Die Serie begann 1959 und wurde mit einigen Pausen bis heute immer wieder fortgesetzt.", "tgt_summary": "《阴阳魔界》(英语:\"The Twilight Zone\")是美国1959年至1964年期间推出的半小时电视系列剧(期间第四季一度改为每集一小时),为黑白摄制,内容以怪诞、神秘主义为主,每集均为互无关联的独立单元小故事,全五季共156集。", "id": 2592834} {"src_title": "Network-Centric Warfare", "tgt_title": "網絡中心戰", "src_document": [{"title": "Begriffsdefinition.", "content": "Im Militärwesen hat NCW inzwischen einen ähnlichen Stellenwert erlangt wie der Begriff E-Business für die Wirtschaft. Die Grundsätze von NCW liegen in der Wirtschaft, aus der Admiral a. D. Cebrowski diese Prinzipien für das Militär entlehnte. So sind beide Begriffe in der Art verbunden, dass sie Informationen als Schlüssel für die Gewinnung von Wettbewerbsvorteilen verstehen. Sie erreichen dies durch eine höhere Effektivität und Effizienz beim Einsatz von Informationstechnologie und einer gleichzeitigen „kundenorientierten“ Fortentwicklung von Organisationen und Prozessen.", "section_level": 1}, {"title": "Vernetzung von Entitäten.", "content": "Network Centric Warfare soll gegenüber konventionellen Konzepten eine Steigerung der militärischen Kampfstärke erreichen. Dies soll durch eine Vernetzung aller relevanten Bestandteile („Entitäten“) erreicht werden: \"Aufklärungs\"-, \"Führungs\"- und \"Wirksysteme\" (auch Effektoren genannt). Durch deren Vernetzung sollen bisherige Reichweitenbegrenzungen überwunden sowie Reaktionsgeschwindigkeit und Genauigkeit erhöht werden. Digitale Datenübertragung ermöglicht eine Verteilung von Informationen fast ohne Zeit- und Qualitätsverlust. Durch die damit verbundene Forderung nach Datenverbindungen mit großen Bandbreiten (für eine Vielzahl militärischer Operationen nur per Satelliten umsetzbar) entstehen jedoch hohe Kosten. NCW erschöpft sich jedoch nicht in einer reinen Bündelung und allseitigen Verfügbarkeit von Information. Die drohende Informationsüberlastung für den einzelnen Empfänger ist eines der Hauptprobleme von NCW. Wissenmanagementsystemen und „künstliche Intelligenz“ sollen die Informationsflut in Wissen umwandeln und dieses verteilen.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel für die Auswirkungen der Vernetzung.", "content": "An einem einfachen Beispiel kann erläutert werden, was sich hinter dem Begriff Entitäten beim NCW verbirgt und wie durch die Vernetzung die Reichweite, Reaktionsgeschwindigkeit und Genauigkeit erhöht werden können: Ein Soldat verfügt über \"Sensoren\" (Augen, Nase, Ohren,...) zur Aufnahme von Informationen über seine Umgebung. In diesem Beispiel ist er selbst \"Entscheidungsträger\" und das von ihm betreute \"Wirksystem\" ist die Waffe in seiner Hand. Er nimmt die Informationen seiner Sensoren auf und kombiniert sie mit den Befehlen oder Anweisungen übergeordneter Stellen. Auf Basis dieser Informationen fällt er seine Entscheidungen: Er kann Die Einsätzfähigkeit der Entitäten wird in diesem Beispiel im Wesentlichen durch ihre Reichweiten bestimmt. Die Reichweite der Sensoren des Soldaten (Sichtfeld, Hörreichweite usw.) bestimmt den Radius des Informationshorizonts. In den Entscheidungsrahmen fällt nur das unmittelbare Umfeld. Der Soldat kann also zum Beispiel nur die Waffe bedienen, die er in der Hand hat, und nur die übergeordneten oder untergeordneten Stellen kontaktieren, die in der unmittelbaren Gesprächsreichweite sind. Die Waffe hat eine eingeschränkte Reichweite, die den Radius des Soldaten einschränkt. Mit Hilfe von Sprechfunk lässt sich die Kommunikationsreichweite des Soldaten erhöhen. Auf seine Sensor- oder Waffenreichweite hat dies allerdings kaum Einfluss. Ein Ziel, das sich außerhalb seiner Sensorreichweite befindet, könnte er auch bei einer höheren Waffenreichweite nicht zielsicher angreifen, da er es über Sprechfunk nicht anvisieren kann. Mit Hilfe einer Datenverbindung zwischen allen Entitäten kann ein Soldat auf die Sensoren eines anderen Soldaten zugreifen. Zum Beispiel wäre dies durch eine Helmkamera möglich, die ihr aktuelles Umgebungsbild auf einem kleinen Monitor im Sichtfeld jedes Soldaten einblendet. Alle Soldaten können sich daher potentiell das Blickfeld eines anderen Soldaten einblenden. Bei einer engen Vernetzung der Entitäten in nahezu Echtzeit würden diese im Idealfall zu einer kollektiv agierenden Entität verschmelzen. Dank des Informationsaustausches untereinander könnte eine Selbstsynchronisation erreicht werden, die Handlungen aufeinander abstimmt und eine schnellere Adaption auf veränderte Umgebungsbedingungen ermöglichen könnte. Jeder Waffenplattform werden alle für sie relevanten Daten (weitaus mehr als sie alleine sammeln könnte) aufbereitet zur Verfügung gestellt. Diese Informationen bestehen also aus der Verarbeitung von Daten, die von allen anderen verfügbaren Sensoren gesammelt wurden. Beispiel: Feindliche Flugzeuge werden von einem AWACS-Flugzeug während einer Patrouille entdeckt. Luftraumüberwachungsradarsysteme und Abfangjäger richten ihre Sensoren auf die Ziele. Alle Daten werden von allen Sensoren verarbeitet und fusioniert an alle Verteidigungssysteme übertragen. Dadurch verfügen Boden-Luft-Raketensysteme und Abfangjäger über eine überwältigende Menge von Daten über die Ziele. Ohne ein Frühwarnsystem wie AWACS wäre es zu spät gewesen, bis die tieffliegenden Ziele von bodengestützten Radarsensoren oder Abfangjägern erfasst worden wären. Beispiel: Tomahawk-Marschflugkörper überfliegen ein feindliches Gebiet und warten auf weitere Befehle. Plötzlich entdeckt ein Boeing E-8 Joint STARS-Aufklärungsflugzeug eine feindliche Boden-Luft-Raketenstellung mit deaktiviertem Radar. Die Tomahawks befinden sich zufällig in der Nähe der Ziele. Durch einen gesicherten Kanal werden in weniger als einer Minute die GPS-Koordinaten an die Marschflugkörper übertragen, zusammen mit dem Befehl, das Ziel zu vernichten. Die Tomahawks ändern ihren Kurs, fliegen in Richtung Ziel und greifen es an. Das Ziel wird als zerstört gemeldet und es werden keine weiteren Maßnahmen gegen ein Ziel gerichtet, das schon als zerstört gilt. In den letzten Tagen des Zweiten Golfkrieges 1991 konnte ein solcher Vorgang (also die Zeit zwischen Aufklärung und Zerstörung eines Ziels), der sogenannte \"sensor-to-shooter-cycle\", zwei volle Tage dauern. Im Dritten Golfkrieg wurde eine deutliche Verringerung dieser Zeit bis auf einige Minuten erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Vernetzte Unternehmen als Vorbild.", "content": "Beim klassischen militärischen Kommunikationskonzept waren Aufklärungs-, Führungs- und Wirksysteme nur partiell untereinander verbunden. Jede Entität war mit nur einigen wenigen Entitäten verbunden. Daten wurden in inkompatiblen Systemen (sogenannten „Insellösungen“) verwaltet, die nur von einem kleinen Teil der relevanten Entitäten eingesehen werden konnten. NCW möchte diese Grenzen überwinden und eine Komplettvernetzung realisieren. In der freien Wirtschaft sind ähnliche Konzepte bereits im Einsatz. Unter dem Begriff \"Collaborative Business\" werden Abteilungs- und Unternehmensgrenzen mit Hilfe offener Systeme überwunden und ein ungehinderter Informationsaustausch ermöglicht. Hier zeigt sich, dass sich das Militär bei der Idee des Network Centric Warfare ganz direkt an den Erfahrungen der Wirtschaft orientiert. Bei einem vollständigen Einsatz von NCW bedeutet es also, dass jeder Entität alle für sie relevanten Informationen zugeführt werden, auch über die Grenzen der Teilstreitkräfte (jointness) und sogar über die Grenzen von nationalen Streitkräften (combinedness) hinweg. Gemäß der Metcalfe-Regel, die besagt, dass der Nutzen eines Netzes mit der Zahl der Teilnehmer steigt, hat diese umfassende Einführung von NCW auch wieder einen positiven Rückkopplungseffekt auf das Ergebnis der Vernetzung.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Entwicklungen.", "content": "Während des Irakkrieges von 2003 wurde das Konzept des \"Network Centric Warfare\" erstmals im großen Umfang umgesetzt. Es hat zwar nicht vollständig funktioniert, prinzipiell bot das neue System den Nutzern jedoch einige Möglichkeiten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Network-Centric Warfare (NCW; deutsch \"netzwerkzentrierte Kriegführung\") ist ein von den US-Streitkräften entwickeltes, militärisches Konzept, das durch die Vernetzung von Aufklärungs-, Führungs- und Wirksystemen Informationsüberlegenheit herstellen und somit dem US-Militär eine teilstreitkräfteübergreifende Überlegenheit in der gesamten Reichweite militärischer Operationen garantieren soll \"(full spectrum dominance)\".", "tgt_summary": "网络中心战(英语:Network-centric warfare,NCW),现多称网络中心行动(network-centric operations,NCO)是一种美国国防部所创的新军事指导原则,以求化资讯优势为战争优势。其做法是用极可靠的网络联络在地面上分隔开但资讯充足的部队,这样就可以发展新的组织及战斗方法。这种网络容许人们分享更多资讯、合作及情境意识,以致理论上可以令各部一致,指挥更快,行动更有效。这套理论假设:", "id": 1112987} {"src_title": "Dili", "tgt_title": "帝力", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Einer Legende nach soll sich der Ortsname „Dili“ vom Tetum-Wort „ai-dila“ für die Papaya ableiten. Den Namen dieser Frucht hörten die Portugiesen demnach als erstes, als sie 1520 die Bucht von Dili erreichten. Allerdings kann dies nicht stimmen, da zu dieser Zeit in der Region Mambai gesprochen wurde. „Motaél“, das Mambai-Wort für „Flussmündung“, von dem sich der Name des heutigen Stadtteils Motael und des ehemaligen, lokalen Reiches ableiten, ist ein Beleg dafür. Tetum breitete sich erst in Dili aus, als der Ort koloniale Hauptstadt wurde. Außerdem ist die Papaya eine amerikanische Frucht, die erst durch die Europäer nach Südostasien kam. Der Ursprung des Namens „Dili“ scheint vielmehr im Bunak-Wort „zili“ () zu liegen, das die Klippen hinter der Stadt bezeichnet. Dies ist ein Hinweis darauf, dass in der Region noch vor den austronesischen Sprachen Mambai und Tetum wohl eine Papuasprache, wie das Bunak gesprochen wurde. Die Einwohner Dilis werden manchmal Karketu genannt, was sich im Namen des Fußballvereins Karketu Dili wiederfindet.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Dili liegt an der Nordküste der Insel Timor. Die Stadt Dili verteilt sich über mehrere Verwaltungsämter: Cristo Rei (Ost-Dili), Dom Aleixo (West-Dili), Nain Feto (Ost-Dili) und Vera Cruz (Zentral-Dili). 18 der 26 Sucos dieser Verwaltungsämter sind als „urban“ klassifiziert und bilden Dilis Stadtteile (\"bairos\"). Sie haben eine Bevölkerungsdichte von bis zu 5000 Einwohnern/km2 und eine Fläche von 0,06 bis 2 km2. Die restlichen acht Sucos gelten als ländlich. Seit November 2015 werden Straßen der Landeshauptstadt kontinuierlich umbenannt, um sie der „nationalen Prägung“ anzugleichen. Begonnen wurde mit 89 Straßen im Stadtzentrum. So wurde aus der \"Avenida de Portugal\" ab dem Leuchtturm in Motael die \"Avenida de Motael\" und aus der \"Avenida dos Direitos Humanos\" (ehemals \"Avenida Alm. Américo Tomás\") die \"Avenida Nicolau Lobato\" und die \"Avenida Marginal\".", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Es gibt keine städtische Verwaltung allein für die Stadt Dili. Die Funktion übernimmt die Administration der Gemeinde Dili, die ebenso für benachbarte, kleinere Orte und die Insel Atauro zuständig ist. Die Umbenennung des Distrikts Dili in eine Gemeinde erfolgte 2015. Die Administration wird, ebenso wie jene der Verwaltungsämter, von der Landesregierung ernannt. Die Sucos werden von einem gewählten Chefe de Suco und einem gewählten Rat geführt. Der derzeitige Administrator ist \"Gaspar Soares\" (Stand Februar 2014). Er wurde von der Landesregierung eingesetzt. Bürgermeister Dilis, die unterhalb des Distriktchefs \"(Bupati)\" standen, gab es in der portugiesischen Kolonialzeit und in der indonesischen Besatzungszeit. Das Amt hatte unter den Portugiesen unter anderem César Mousinho inne, unter den Indonesiern José Abílio Osório Soares, Domingos Maria das Dores Soares und Mateus Maia (1996–1999).", "section_level": 1}, {"title": "Einwohner.", "content": "Die als urban definierten Sucos der Stadt Dili haben 244.584 Einwohner (Stand 2015). Die Gemeinde Dili hat eine Einwohnerzahl von 277.279 (Stand 2015), beinhaltet aber auch ländliche Gebiete, wie zum Beispiel die Verwaltungsämter Atauro und Metinaro. Dili ist ein Schmelztiegel der verschiedenen Volksgruppen Osttimors. Aus dem ganzen Land kommen vor allem junge Männer nach Dili auf der Suche nach Arbeit. Daher ist der Männeranteil deutlich höher als der Frauenanteil. In der gesamten Gemeinde Dili nahm die Bevölkerung zwischen 2001 und 2004 um 12,58 % zu. Fast 80.000 der Einwohner sind außerhalb Dilis geboren worden. Nur 54 % der Einwohner sind hier geboren worden. 7 % wurden in Baucau geboren, je 5 % in Viqueque und Bobonaro, 4 % in Ermera, der Rest in den anderen Gemeinden oder im Ausland. Die unterschiedliche Herkunft ist nicht unproblematisch. Vor allem Straßenbanden aus den verschiedenen Landesteilen (Loro Munu und Loro Sae) geraten immer wieder aneinander. Höhepunkt waren die Unruhen in Osttimor 2006. Grund sind verschiedene Ressentiments zwischen den Gruppen, aber auch wirtschaftliche Interessen. So gab es einen Konflikt zwischen Bunaks aus Bobonaro und Ermera und Makasaes aus Baucau und Viqueque um die Dominanz auf dem Markt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kolonialzeit.", "content": "Erstmals erreichten die Portugiesen 1520 die Bucht von Dili und errichteten dort kurz darauf einen kleinen Posten. Die kleine Ansiedlung wurde zur Hauptstadt ihrer Besitzungen auf den Kleinen Sundainseln gemacht, nachdem die Portugiesen von den Topasses am 11. August 1769 aus Lifau im Westen der Insel vertrieben worden waren. Am 10. Oktober 1769 begann Gouverneur António José Teles de Meneses mit dem Bau der neuen Hauptstadt. Die Stadtrechte erhielt der Ort im Januar 1864. Portugal war während des Zweiten Weltkrieges neutral. Allerdings befürchteten die Alliierten, dass das militärisch schwache Portugiesisch-Timor von den Japanern als Brücke nach Australien verwendet werden könnte, weswegen Niederländer und Australier 1941 die Kolonie kurzzeitig besetzten. In der Nacht vom 19. auf den 20. Februar 1942 griffen die Japaner mit 20.000 Mann an und besetzten Dili und nach und nach den Rest Timors. Am 26. September 1945 fand die offizielle Zeremonie der Kapitulation der Japaner in Portugiesisch-Timor und der Rückgabe der Macht an Portugal in Dili statt. Nach der Nelkenrevolution 1974 sollte die Kolonie auf die Unabhängigkeit vorbereitet werden, doch als sich eine Dominanz der linksgerichteten FRETILIN abzeichnete, kam es 1975 in Dili zu Straßenkämpfen zwischen ihr und der konservativen UDT. Portugals letzter Gouverneur Mário Lemos Pires floh auf die Dili vorgelagerte Insel Atauro, von wo aus er erfolglos versuchte, zwischen den Parteien zu vermitteln. Die FRETILIN ging aus den Kämpfen als Sieger vor, doch inzwischen hatte Indonesien begonnen, mit als UDT-Anhängern getarnten Truppen nach und nach das Grenzland zu besetzen. Angesichts der Bedrohung hoffte die FRETILIN auf internationale Unterstützung und erklärte daher am 28. November 1975 Osttimor von Portugal unabhängig. Neun Tage später, am 7. Dezember, begannen indonesische Truppen offiziell mit der Invasion des Landes und besetzten Dili.", "section_level": 2}, {"title": "Indonesische Besatzungszeit.", "content": "Unter dem FALINTIL-Chef Xanana Gusmão begann der timoresische Widerstand, mit Guerillataktiken gegen die Besatzer vorzugehen. Am 10. Juni 1980 griffen FALINTIL-Einheiten einen Fernsehsender am Rande der Hauptstadt Dili an. Am 12. November 1991 forderte ein Massaker durch das indonesische Militär nach einer Beerdigung auf dem Friedhof von Santa Cruz (\"siehe dazu: Santa-Cruz-Massaker\") über 200 Todesopfer. 1999 kam es im Umfeld des Unabhängigkeitsreferendum am 30. August zu einer letzten Gewaltwelle unter der indonesischen Besatzungsmacht. Pro-indonesische Milizen zerstörten die Infrastruktur, brannten Häuser nieder und vertrieben Menschen. Am 17. April starben 14 Menschen bei einem Massaker im Haus des Politikers Manuel Carrascalão, in dem zahlreiche Flüchtlinge Schutz gesucht hatten. Nach dem Referendum am 30. August, eskalierte die Gewalt nochmals. Als am 4. September das Ergebnis veröffentlicht wurde, das sich für die Unabhängigkeit aussprach, zogen die Milizen plündernd und mordend durch die Stadt. Mehr als 50 % der Häuser wurden beschädigt oder zerstört. Am 20. September 1999 landeten die ersten Einheiten der internationalen Friedenstruppe INTERFET auf dem Flughafen bei Dili. Die Vereinten Nationen übernahmen die Verwaltung des Landes. Am 20. Mai 2002 wurde Dili schließlich Hauptstadt des unabhängigen Staates Osttimor.", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeit.", "content": "Einen Tag nach der Verhaftung eines Studenten wurden am 4. Dezember 2002 bei Unruhen in Dili und anderen Orten Osttimors das Haus von Premierminister Marí Alkatiri, Regierungsfahrzeuge und Geschäfte von chinesischen Händlern angezündet. Fünf Demonstranten wurden dabei durch die Polizei erschossen. Ende April bis Oktober 2006 erschütterten die schwersten Unruhen seit der Unabhängigkeit die Hauptstadt und das Land, nachdem 600 Soldaten der Streitkräfte aufgrund von Missständen desertiert waren. Zusätzlich bekämpften sich Jugendbanden aus dem West- und dem Ostteil des Landes. Tausende Häuser wurden niedergebrannt, mindestens 45 Menschen starben. Schließlich musste Premierminister Alkatiri zurücktreten. Auch der Einsatz einer internationalen Interventionstruppe konnte zuerst nicht für Ruhe sorgen. Seit dem 13. September ist eine neue Polizeimission der Vereinten Nationen im Einsatz. Ein Großteil der Einwohner Dilis musste in Flüchtlingslagern und Kirchen Zuflucht suchen. Am 11. Februar 2008 führte der Chef der Rebellen Alfredo Reinado einige seiner Männer nach Dili. Es kam zu einem Feuergefecht im Wohnhaus von Staatspräsident José Ramos-Horta, bei dem Reinado und ein weiterer Rebell ums Leben kamen und der Staatspräsident und einer seiner Leibwächter schwer verletzt wurden. Kurz darauf überfielen Rebellen auch das Wohnhaus und die Wagenkolonne von Premierminister Xanana Gusmão, der aber unverletzt entkommen konnte. Es wurde der Notstand ausgerufen und 1.000 Polizisten und Soldaten durchsuchten die Stadt und nähere Umgebung nach den Tätern.", "section_level": 2}, {"title": "Wichtige Gebäude.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regierungspalast.", "content": "Der 1960 fertiggestellte Regierungspalast ist der Sitz des Premierministers von Osttimor und der Regierung. Er orientiert sich in seinem Aussehen an den Gebäuden des Praça do Comércios, dem Hauptplatz in Lissabon. Der Regierungspalast steht nicht weit vom Ufer der Bucht entfernt. Die Straße, die am Palast vorbeiführt, ist das Handelszentrum Dilis. Hinter dem Palast befindet sich das Nationalparlament und das Finanzministerium.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentenpalast.", "content": "Am 2. Juli 2007 wurde der Grundstein für den neuen Präsidentenpalast Osttimors im Westen Dilis gelegt. Das Gebäude wurde von der Volksrepublik China finanziert. Zuvor befand sich hier ein Hubschrauberlandeplatz der Internationalen Stabilisierungskräfte. Das Gebäude trägt den Namen \"Palast der Hoffnung\" und wurde im April 2009 fertiggestellt. Die Einweihung erfolgte am 27. August 2009. Der zentrale Bereich des Palastes trägt ein steil ansteigendes, blaues Dach, das dem timoresischen Stil nachempfunden ist. In der Eingangshalle des Palastes findet sich eine Dinosaurierausstellung mit dem Skelett eines Tarbosaurus bataar, eines Verwandten des Tyrannosaurus. Das Skelett wurde in der Mongolei ausgegraben und ist eine Leihgabe der Monash University, als Unterstützung für die Bildung von Schulkindern. Oftmals werden Gäste und neue Botschafter vor dem Dinosaurierskelett begrüßt.", "section_level": 2}, {"title": "Casa Europa.", "content": "Das Gebäude ist die ehemalige \"Tranqueira\" (Lagerhaus) der alten portugiesischen Festung Dili aus dem Jahr 1769. Das Lagerhaus selbst wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Es diente ab 1895 als Baracke der portugiesischen Infanterie, nach dem Zweiten Weltkrieg der Artillerie und in den 1960ern gehörte es der \"Companhia de Intendência\", dem Quartiermeister. Nach der Invasion übernahm das indonesische Militär das Gebäude. Zwischen 2000 und 2002 wurde das Gebäude renoviert und 2007 der Europäischen Kommission übergeben. Das bis dahin \"Uma Fukun\" genannte Gebäude erhielt seinen neuen Namen: Casa Europa („Europahaus“). In der Vertretung der Europäischen Union finden regelmäßig Veranstaltungen statt, wie Ausstellungen und Filmvorführungen. 2008 wurde das gelbe Casa Europa nach einer erneuten Renovierung offiziell eingeweiht.", "section_level": 2}, {"title": "Palácio de Lahane.", "content": "Der Palácio de Lahane war ab 1860 die Residenz des Gouverneurs von Portugiesisch-Timor, anderthalb Kilometer südlich des Stadtzentrums, in den Bergen. Das Gebäude wurde 1999 schwer beschädigt, ist aber inzwischen wieder aufgebaut. Als im Februar 2013 der Präsidentenpalast durch Überflutungen mit Schlamm verunreinigt wurde, diente der Palácio de Lahane als vorübergehendes Büro des Staatspräsidenten.", "section_level": 2}, {"title": "Associação Comercial Chinesa.", "content": "Das ehemalige Gebäude der Associação Comercial da Comunidade Chinesa Timorense ACCCTO in Bidau Lecidere ist eines der letzten Kolonialgebäude aus der Zeit von vor dem Zweiten Weltkrieg. Heute befindet sich in der Villa das Staatssekretariat für Jugend und Sport ().", "section_level": 2}, {"title": "Mercado Municipal.", "content": "Der Mercado Municipal (\"Stadtmarkt\") ist ein weiteres Gebäude aus der portugiesischen Kolonialzeit. Allerdings wird das rot-weiße Bauwerk nicht mehr als Markt verwendet, sondern ist nun ein Gelände für internationale Messen, das \"Centro de Convenções de Díli\" (CCD).", "section_level": 2}, {"title": "Liceu Dr. Francisco Machado.", "content": "Die Liceu Dr. Francisco Machado ist eine Sekundärschule nahe dem Nationalparlament. Das Gebäude ist im Kolonialstil gehalten, wurde aber nach seiner Zerstörung 1999 erst 2001 wieder errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Associação Comercial, Agrícola e Industrial de Timor.", "content": "Das Gebäude der Associação Comercial, Agrícola e Industrial de Timor ist neben dem Gebäude der Banco Nacional Ultramarino ein Beispiel für Moderne Architektur.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzministerium.", "content": "Das Gebäude des Finanzministeriums ist mit elf Stockwerken das bisher höchste Gebäude Osttimors. Es wurde 2014 von einer indonesischen Firma fertiggestellt und hat 20.000 Quadratmeter Fläche. Die Baukosten betrugen 22 Millionen US-Dollar. Bis 2020 soll das 17-stöckige \"Timor Fortuna Center Plaza\" mit 60.000 Quadratmeter im Westen Dilis entstehen. Das Projekt von osttimoresischen und chinesischen Investoren soll 70 Millionen US-Dollar kosten.", "section_level": 2}, {"title": "Religiöse Gebäude.", "content": "Dili ist Sitz des Erzbistums Dili. Die wichtigste Kirche Dilis ist die Catedral da Imaculada Conceição (Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis) in Vila Verde, die größte Kirche Südostasiens. Der moderne Bau wurde 1988 vom indonesischen Präsidenten Suharto eröffnet und ein Jahr später von Papst Johannes Paul II. geweiht. 2009 wurde sie renoviert. Die 1940 gebaute Kathedrale \"Sé de Díli\" wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Kirche Santo António de Motael im portugiesischen Stil ist die älteste, bestehende Kirche in Osttimor, auch wenn sie im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde und 1955 wieder aufgebaut werden musste. Der erste Bau stammt aus der Zeit um das Jahr 1800. Aus dem Jahr 1939 stammt die Mariä-Empfängnis-Kirche von Balide. Neben den zahlreichen römisch-katholischen Kirchen gibt es auch einige Gotteshäuser anderer christlicher Konfessionen. Im Stadtteil Vila Verde liegt an der Rua da Catedral seit Juni 2016, gegenüber der römisch-katholischen Kathedrale, eine Kirche der Assemblies of God (\"Igreja Evangélica das Assembleias de Deus em Timor Leste\") mit Platz für rund 1000 Gläubige. Nördlich der Kathedrale befindet sich an der \"Avenida D. Ricardo da Silva\" (Suco Motael) die \"Igreja Hosana\" der Evangelischen Kirche Osttimors (\"Igreja Protestante iha Timor Lorosa'e\") sie wurde im Oktober 2014 von Premierminister Xanana Gusmão eingeweiht. Im März 2015 wurde an der \"Rua Mascarenhas Vera Cruz\" in Caicoli der Neubau der Igreja Ebenezer, des Sitzes der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche Osttimors (\"Igreja Evangélica Presbiteriana de Timor Leste\"), mit einem weithin sichtbaren Glockenturm eingeweiht. Die Annur-Moschee, Osttimors größte Moschee befindet sich im ehemaligen arabischen Viertel Kampung Alor. Der chinesische Guandi-Tempel liegt in direkter Nachbarschaft zum Regierungspalast im Suco Gricenfor. Die etwa 30 cm hohe Buddhastatue im Tempel wurde 1926 aus China nach Dili gebracht und zunächst in einer Garage verehrt. 1928 wurde mit Genehmigung der portugiesischen Kolonialregierung der heutige Tempel errichtet. Der 1889 gegründete Chinesische Friedhof befindet sich im Westen von Taibesi. Der Pura Girinatha, der einzige hinduistische Tempel des Landes liegt nahe dem Markt von Taibesi. Der etwas verlassen wirkende Tempel wurde in der Zeit der indonesischen Besatzung gebaut, wohl für Einwanderer aus Indonesien, denn eine traditionelle hinduistische Bevölkerung gab es nicht in Osttimor und auch heute bezeichnen sich nur etwa 200 Osttimoresen als Hinduisten.", "section_level": 2}, {"title": "Denkmäler.", "content": "Wahrzeichen Dilis ist Cristo Rei (\"Chritu Rei\"), die große Jesusstatue, die vom östlichen Ende der Bucht die Stadt überblickt. Daneben gibt es verschiedene Denkmäler, zumeist aus der portugiesischen Kolonialzeit, aber auch aus der Zeit der indonesischen Besatzung und dem unabhängigen Osttimor.", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Archiv & Museum des timoresischen Widerstands.", "content": "Das Archiv & Museum des timoresischen Widerstands befindet sich im Gebäude des ehemaligen portugiesischen Kolonialgerichts. Erste Teile wurden bereits am 7. Dezember 2005 eröffnet. Es zeigt Fotos, einige Gegenstände, wie Waffen und Ausrüstungsgegenstände und Artikel aus der Zeit der indonesischen Besatzung. Dabei werden sowohl der Kampf der FALINTIL-Guerilla gegen Indonesien, als auch die Massaker der Besatzungsmacht dargestellt. Im Lesesaal kann man über Computer auf das elektronische Archiv kostenlos zugreifen.", "section_level": 2}, {"title": "Arte Moris Kunstschule.", "content": "Mit Arte Moris hat Osttimors erste Künstlervereinigung und Kunstschule für Theater und bildende Kunst ihren Sitz in Dili (Stadtteil Comoro). Sie wurde im Februar 2003 gegründet. Ihr Hauptziel sollte Kunst als ein Baustein im psychologischen und sozialen Wiederaufbau von einem Land, das von Gewalttätigkeit verwüstet worden ist, mit besonderer Betonung auf die Hilfe seiner jungen Bürger. Die Idee zu diesem Projekt hatten die Schweizer Luca und Gabriela Gansser. Die bei Arte Moris entstehende Kunst, Gemälde und Skulpturen, ist vom Stil her sehr breit gefächert, oft aber surrealistisch und zeigt kulturelle Aspekte aus den unterschiedlichen Regionen des Landes. Kunstwerke können hier auch erworben werden. Die Kunstschule hat auch eine Theatergruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Xanana Reading Room.", "content": "Die Xanana Reading Room ist eine Mischung aus Museum, Bibliothek und Kulturzentrum. Ursprünglich wurde das Gebäude in den 1960er-Jahren als indonesisches Konsulat gebaut. Neben Büchern finden sich hier Tageszeitungen, Fotos und Filmmaterial.", "section_level": 2}, {"title": "Gefängnis Comarca.", "content": "Das ehemalige Gefängnis Comarca in Balide stammt noch aus der portugiesischen Kolonialzeit. Während der indonesischen Besetzung wurden hier tausende politische Gefangene gefoltert. Die letzten Insassen wurden im September 1999 befreit. Unter der Verwaltung durch die UN wurde das verlassene Gebäude ab Januar 2002 renoviert und ab dem 17. Februar 2003 zum Sitz der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission (CAVR). 65 Graffiti von osttimoresischen Künstlern erzählen von der Zeit der Besatzung. Die acht Einzelhaftzellen wurden im Originalzustand belassen. Außerdem gibt es eine Bibliothek und ein Dokumentationszentrum. Seit Ende der Arbeit der CAVR führt die Erinnerungsstätte die Vereinigung ehemaliger politischer Gefangener (ASSEPOL).", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Dilis Klima ist typisch für die Nordküste Osttimors. In der Trockenzeit werden Temperaturen bis über 35 °C erreicht, nachts sinkt das Thermometer auf 20 °C. In der Regenzeit liegt die Temperatur bei etwa 27 °C. Der Jahresdurchschnitt liegt bei 26,7 °C. Regen fällt fast nur in der Regenzeit von Ende November bis April. Dann können die Straßen Dilis durch die Regenmengen schon mal unter Wasser stehen. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 1000 mm. Der Wind weht in Dili im Monatsdurchschnitt am schwächsten im Mai mit 7 km/h und am stärksten im August mit 12 km/h.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr.", "content": "Dili ist die wichtigste Hafenstadt Osttimors. Der Hafen liegt im Stadtteil Motael. Ein neuer Frachthafen entsteht derzeit in der Bucht von Tibar. Fähren verbinden Dili mit der vorgelagerten Insel Atauro und der osttimoresischen Exklave Oe-Cusse Ambeno. Der Flughafen Presidente Nicolau Lobato International Airport wird sowohl zivil als auch militärisch genutzt. Er ist nach dem osttimoresischen Premierminister vor der indonesischen Besetzung, späteren Präsidenten und Freiheitskämpfer Nicolau dos Reis Lobato benannt. Busse verbinden die Hauptstadt mit den anderen Orten im Land. Besser ausgebaute Überlandstraßen führen durch Dili entlang der Küste von West nach Ost und nach Süden in das Landesinnere Richtung Aileu. 26,2 % der Haushalte in der Gemeinde Dili (mit Atauro und den ländlichen Gebieten im Osten und Süden) betreiben Ackerbau, 50,1 % Viehzucht (Stand: 2010). An den Küsten wird gefischt. In Metinaro wird etwas Reis angebaut (1 % aller Haushalte in der Gemeinde Dili), in den Bergen gibt es Obstbäume und in der Stadt haben die Einwohner kleine Küchengärten. Von allen Haushalten in der Gemeinde bauen 15 % Kokosnusspalmen an, 10 % Gemüse, 3 % Kaffee, 17 % Maniok (Produktion 2008: 1.129 t) und ebenso viele Mais (1.885 t). Als Haustiere halten die Menschen hauptsächlich Hühner (69.310 in 34 % der Haushalte) und Schweine (28.571, 36 %). Daneben auch Ziegen (14.486, 10 %), Rinder (3.597, 2 %), Wasserbüffel (1.467, 1 %), Schafe (1.784, 1 %) und Pferde (1.430, 1 %). Mit 48 % arbeiten zudem so viele Timoresen in Dienstleistungsbereichen, (zum Beispiel Verwaltung, Hotelgewerbe und Transport), wie in keiner anderen Gemeinde des Landes. Abgesehen über den Landweg von Westtimor aus reisen die meisten Touristen über Dilis Flughafen nach Osttimor ein. Neben den architektonischen und historischen Sehenswürdigkeiten finden sich mehrere Tauchplätze mit Korallenriffen, teils direkt an den Stränden der Stadt. Im Reisezielranking 2018 der US-amerikanischen Nachrichtenagentur \"USA Today\" über 193 Länder nahm Dili einen der ersten Plätze ein. Die Versorgung der Bevölkerung erfolgt hauptsächlich über Straßenmärkte und kleine Geschäfte. 2011 eröffnete mit dem Timor Plaza, Osttimors erstes Einkaufszentrum. Strom kommt vor allem aus dem östlich gelegenen Kraftwerk Hera.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Zwei kommunale Radiosender senden aus Dili: Lorico Lian (FM 100,5 MHz) und Rakambian (FM 99,5 MHz). Außerdem gibt es den englischsprachigen Sender M3 Radio Dili 88.8 FM, den landesweiten öffentlichen Sender Radio Nacional de Timor Leste (RTL), den katholischen Sender Radio Timor Kmanek RTK und den FRETILIN-Sender Radio Maubere (FM 99,9 MHz). Auch die Fernsehsender Osttimors haben alle ihren Sitz in Dili.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Nationaluniversität von Timor-Leste UNTL hat zurzeit fünf Fakultäten. Landwirtschaft, Politikwissenschaft, Wirtschaft, Lehramt und Ingenieurwesen. Im Juli 2001 wurden das Nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung (\"Centro Nacional de Investigação Científica\") und das Nationale Institut für Linguistik (\"Instituto Nacional de Linguística\") gegründet. Weitere Universitäten sind die privaten Universidade da Paz (UNPAZ) und Universidade de Díli (UNDIL). Von der Agência Nacional para a Avaliação e Acreditação Académica (ANAAA) als Hochschule akkreditiert sind in Dili außerdem das Institute of Business (IOB), das Dili Institute of Technology (DIT), das Instituto Ciencias Religiosa (ICR), das Instituto Professional de Canossa (IPDC) und das Instituto Superior Cristal (ISC). 2009 wurde mit der Hadahur Music School auch die erste Musikschule des Landes im Stadtteil Becora eröffnet. Weitere Bildungseinrichtungen sind unter anderem die \"Dili International School\" (DIS), das Instituto Camões (portugiesische Kulturzentrum) und das Colégio de São José.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Im Nationalstadion von Osttimor im Stadtteil Audian finden Spiele der nationalen Ligen statt. Der Großteil der Vereine in der ersten und zweiten Division der Liga Futebol Amadora kommt aus Dili. 2010 und 2011 wurde die Mannschaft von \"Dili Leste\" (Dili Ost) Gewinner des damaligen Taça Digicel. Jährlich startet und endet in Dili die Tour de Timor, eines der härtesten Mountainbike-Rennen der Welt. Außerdem findet jährlich der Dili-Marathon statt.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Mit folgenden Städten bestehen Partnerschaften:", "section_level": 1}], "src_summary": "Dili (Tetum \"Dili\", portugiesisch \"Díli\") ist die Hauptstadt und das wirtschaftliche Zentrum Osttimors. Sie ist auch die Hauptstadt der Gemeinde Dili.", "tgt_summary": "帝力(德顿语:;)是东帝汶的首都,位于帝汶岛的北岸。帝力是东帝汶的主要港口和商业中心,其机场同时为民航及军方所用。", "id": 270195} {"src_title": "Luftbremse", "tgt_title": "空气制动器", "src_document": [{"title": "Prinzip.", "content": "Die von einer Luftbremse bewirkte Widerstandserhöhung kann durch Vergrößern der Stirnfläche und durch Erhöhen des c-Wertes erfolgen. Hierdurch wird der parasitäre Widerstand vergrößert. Da hinter den Luftbremsen die laminare Strömung an der Tragfläche abreißt, verringert sich zudem der Auftrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Luftbremsen an Flugzeugen.", "content": "Luftbremsen werden bei Flugzeugen eingesetzt, um bei höherem Anstellwinkel die Fluggeschwindigkeit zu verringern, die Sinkgeschwindigkeit zu erhöhen oder um die Ausrollstrecke bei der Landung zu verringern. Bei Militärflugzeugen wird die Luftbremse auch für taktische Manöver (z. B. Kobramanöver) angewendet oder um die Geschwindigkeit im Sturzflug zu verringern (Sturzflugbremse). Luftbremsen sind manchmal nur auf der Tragflügeloberseite, manchmal oben und unten angebracht. Sie sind am wirkungsvollsten in etwa 25 bis 45 % der Flügeltiefe und fahren dort senkrecht aus dem Profil aus. Sie stören im ausgefahrenen Zustand die Luftströmung am Tragflügel, vernichten Auftrieb und erzeugen Widerstand. Sie werden benutzt, um unerwünscht hohe Geschwindigkeiten zu vermeiden und, besonders bei der Landung, um die Sinkgeschwindigkeit zu erhöhen und die Gleitzahl zu verringern. Eine Sonderform der Störklappe ist die Endkantendrehklappe, bei der der hintere Teil des Profils in den Luftstrom gedreht wird und so Widerstand erzeugt. Unter den einmotorigen Leichtflugzeugen haben meist nur hochwertige, schnellere, meist turbogeladene Modelle wie z. B. die Mooney M20 oder die Columbia 400 eine Luftbremse. In fast allen Segelflugzeugtypen (Ausnahme z. B. Lo 100) werden Luftbremsen als Landehilfe eingesetzt. Zivile Flugzeuge mit Strahltriebwerken besitzen hingegen Störklappen (Spoiler). Die Bremsklappen werden bei Flugzeugen entweder mechanisch oder hydraulisch aus der Ober- oder Unterseite oder beiden Seiten der Tragflächen ausgefahren. Besonders bei Kampfflugzeugen kommen auch Bremsklappen vor, die aus Rumpfboden oder -rücken, oder aber paarweise symmetrisch aus den Rumpfseitenwänden ausgefahren werden.", "section_level": 1}, {"title": "Luftbremsen an Autos.", "content": "In seltenen Fällen werden Luftbremsen auch bei Landfahrzeugen verbaut, zum Beispiel im Mercedes 300 SLR und Bugatti Veyron 16.4 (dedizierte Luftbremse) und im Mercedes-Benz SLR McLaren (Heckspoiler als Luftbremse). Bei dem von 2011 bis 2014 produzierten McLaren MP4-12C fungiert der hochklappende Heckspoiler ebenfalls als Luftbremse.", "section_level": 1}, {"title": "Luftbremsen an Zügen.", "content": "Der japanische FASTECH 360, Prototyp der Hochgeschwindigkeitszug-Baureihe E5, besaß ein Notfallbremssystem mit Luftbremsen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Luftbremse ist eine in den Luftstrom ausfahrbare Klappe an einem Fahrzeug, die dessen Strömungswiderstand erhöht und so zu einer deutlichen Verringerung der Geschwindigkeit beiträgt.", "tgt_summary": "在航空学中,空气制动器 是飞行控制系统的一部分。用来在飞行器着陆时增大阻力或是增大着陆角度。", "id": 1104648} {"src_title": "Opuntien", "tgt_title": "仙人掌属", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Opuntien wachsen strauchig bis baumähnlich, sind aufrecht oder kriechend und bilden gelegentlich Haufen oder Matten. Sie sind häufig reich verzweigt und können Wuchshöhen von 10 Metern und mehr erreichen. Einige Arten besitzen einen gut ausgebildeten, länglich runden Stamm, der zu Beginn erkennbar gegliedert ist und im Alter durchgehend erscheint. Die einzelnen Triebabschnitte, häufig Glieder genannt, sind merklich miteinander verbunden. Die grünen oder manchmal rötlich bis violetten Triebe bestehen aus abgeflachten, blattähnlichen Segmenten (Platykladien), die rund, eiförmig, elliptisch, zylindrisch oder rhomboid geformt sind. Ihre kahle oder fein behaarte Oberfläche ist nahezu glatt bis höckrig. Sie sind 2 bis 60 (selten 120) Zentimeter lang und 1,2 bis 40 Zentimeter breit. Die gewöhnlich elliptischen, runden oder umgekehrt-eiförmigen Areolen in den Blattachseln (Axillen) sind 3 bis 8 (selten 10) Millimeter lang und 1 bis 7 (selten 10) Millimeter breit. Sie sind weiß, grau oder gelbbraun bis braun bewollt. Die Areolenwolle wird im Alter weiß oder grau bis schwarz. Die von den Areolen gebildeten kleinen, ungestielten, fleischigen Laubblätter sind zylindrisch bis konisch und fallen frühzeitig ab. Glochiden entspringen entweder nur am Rand einer Areole oder bilden Büschel. Sie sind anfangs weiß, gelb bis braun oder rotbraun und werden später weiß bis braun oder rotbraun. Die bis 15 (oder mehr) nadelförmigen bis pfriemlichen Dornen, die auch fehlen können, sind im Querschnitt länglich rund bis eckig-abgeflacht und werden bis 75 (selten 170) Millimeter lang. Die Dornen sind weiß, gelb bis braun, rotbraun bis grau oder schwarz gefärbt und werden mit zunehmendem Alter grau bis dunkelbraun bis schwarz. Manchmal sind sie an den Spitzen gelb oder blasser gefärbt.", "section_level": 2}, {"title": "Blüten.", "content": "Die mit wenigen Ausnahmen (beispielsweise \"Opuntia stenopetala\" und \"Opuntia quimilo\") zweigeschlechtigen und radiärsymmetrischen Blüten entspringen an den Rändern der Triebabschnitte. Sie stehen für gewöhnlich einzeln und sind von variabler Farbe. Die äußeren Tepalen sind grün bis gelb und an den Rändern mit der Farbe der inneren Tepalen getönt, die blass gelb bis orange und rosa bis rot bzw. violett gefärbt sind. Selten sind die Blüten weiß oder weisen an der Basis eine andere Farbe auf. Das Perikarpell ist kugel- bis kreiselförmig und mit Areolen sowie blattähnlichen Schuppen besetzt. Eine Blütenröhre fehlt. Die Staubblätter sind für gewöhnlich gelb oder grün und kreisförmig oder spiralförmig um den Griffel angeordnet. Sie zeigen eine ausgeprägte Thigmotaxis. Als Reaktion auf einen Berührungsreiz krümmen sie sich in Richtung des Griffels und umschließen diesen. Der Griffel ist einfach, hohl und normalerweise grün oder gelb, kann aber auch rosa, rot oder orange sein. Die breitblättrige Narbe ragt über die Staubblätter hinaus. Der einfächrige Fruchtknoten enthält mehrere hundert Samenanlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die nicht aufplatzenden, gelegentlich gestielten Früchte stehen einzeln, manchmal auch in Büscheln und sind keulenförmig bis zylindrisch, eiförmig oder verkehrt-eiförmig bis fast kugelig geformt. Sie sind 10 bis 120 Millimeter lang und 8 bis 120 Millimeter breit. Sie bestehen aus dem geschlossenen Hypanthium, das die Pulpe (Pericarp) und die vielen darin eingebetteten Samen enthält (Acrosarcum, Scheinfrucht). Die Früchte weisen eine glatte oder höckrige Oberfläche auf und können, manchmal auch stark, bedornt sein und Glochiden tragen. Sie sind fleischig bis saftig oder trocken. Fleischige Früchte sind grün, gelb oder rot bis violett, trockene Früchte gelblich braun bis grau gefärbt. Die Früchte enthalten wenige bis viele, weiße bis braune Samen, die seitlich merklich abgeplattet sind. Die Samen sind kreis- bis nierenförmig. Sie sind 3 bis 10 Millimeter lang. Der kleine Samenmantel ist kahl oder fein behaart.", "section_level": 2}, {"title": "Genetik und Alter.", "content": "Die Basischromosomenzahl der Gattung entspricht mit formula_1 der aller Kakteengewächse. Polyploidie ist bei den Opuntien, wie bei allen Gattungen der Unterfamilie der Opuntioideae, häufig anzutreffen. In Rattenabfallhaufen der Amerikanischen Buschratten wurden die bisher einzigen fossilen Überreste der Kakteengewächse entdeckt. Die mittels der C-14-Methode auf ein Alter von etwa 24.000 Jahre datierten Reste stammen von einer zylindrischen Opuntie.", "section_level": 2}, {"title": "Lebenszyklus.", "content": "Die Samen von Opuntien, beispielsweise \"Opuntia stricta\", sind bis zu 15 Jahre keimfähig. Für eine erfolgreiche Keimung benötigen die Samen eine Keimruhe von in der Regel mindestens einem Jahr. Um diese zu umgehen und auch die Aussaat frisch gesammelter Samen zu ermöglichen, wurden mehr oder weniger erfolgreiche Versuche unternommen, die Samen mechanisch oder mit Säuren zu behandeln. Von der Aussaat bis zur Keimung vergehen wenige Tage bis mehrere Wochen. Die Sämlinge können ein beachtliches Längenwachstum aufweisen, so wachsen Sämlinge von \"Opuntia echios\" im ersten Jahr bis zu 25 Zentimeter. Die Sämlinge der Opuntien gehören zu Nahrung vieler Pflanzenfresser und bedürfen zum Überleben des Schutzes anderer Opuntien oder ausdauernder Pflanzen, unter denen sie heranwachsen können. Im Gegensatz zu allen anderen Gattungen der Kakteengewächse können sich aus dem Meristem einer Areole entweder Kladien oder Blüten entwickeln. Die Entwicklung einer Blütenknospe bis zum Blühen dauert zwischen 21 und 47 Tagen (maximal 75 Tage). Für das Heranreifen der Früchte werden zwischen 45 und 154 Tage benötigt. Die längste Reifezeit wurde bei \"Opuntia joconostle\" beobachtet und betrug 224 Tage. Die Früchte werden von Tieren gefressen, die die Samen mit ihren Ausscheidungen verbreiten.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bestäubung.", "content": "Die Blüten der Opuntien werden von zahlreichen Hautflüglern, einigen Käfern, zwei Arten der Schmetterlinge und zehn Vogelarten aufgesucht, die jedoch nicht alle zur Bestäubung beitragen. Bei den meisten Opuntien erfolgt die Bestäubung durch Bienen, da die Blüten der Opuntien an diese Bestäuber besonders gut angepasst sind (Melittophilie). Um Pollen von den unteren Staubbeuteln zu sammeln, laufen die Bienen den Griffel entlang und nehmen dadurch die Bestäubung vor. Die Mehrheit der bestäubenden Hautflügler sind polylektisch und daher nicht auf eine Pflanzenfamilie spezialisiert. Die Gattungen \"Ashmeadiella\", \"Diadasia\", \"Melissodes\" und \"Lithurge\" sind hingegen ausschließlich auf Opuntien spezialisierte Hautflügler (oligolektisch). Von den Gattungen \"Diadasia\" und \"Lithurge\" nimmt man an, dass sie sich stammesgeschichtlich gemeinsam mit den Opuntien entwickelt haben (Koevolution). Einige der auf den Galápagos-Inseln verbreiteten Opuntienarten werden durch die zu den Darwinfinken gehörenden Grundfinken Opuntien-Grundfink, Spitzschnabel-Grundfink und Kaktus-Grundfink (\"Geospiza scandens\") bestäubt. Für die Bestäubung von \"Opuntia quimilo\" und \"Opuntia stenopetala\" sind Kolibris verantwortlich. Bei den Opuntien wurde sowohl Selbstbestäubung (mit dem Pollen der eigenen Blüte) als auch Fremdbestäubung (mit dem Pollen einer anderen Blüte der gleichen Pflanze) und Xenogamie (mit dem Pollen von einer anderen Pflanze) nachgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Agamospermie.", "content": "Opuntien bilden häufig Samen ohne vorherige Befruchtung aus (Agamospermie). Meistens handelt es sich dabei um aus Nucellus-Gewebe gebildete Adventivembryonen (Sporophytische Agamospermie). Bei \"Opuntia streptacantha\" konnte Diplosporie nachgewiesen werden, bei der sich ein Embryo aus einer unreduzierten Eizelle bildet.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbreitung.", "content": "Opuntien sind bei ihrer Ausbreitung nicht auf bestimmte Tierarten angewiesen. Je nach Verbreitungsgebiet können dies kleine oder größere Säugetiere, Vögel, Eidechsen oder Schildkröten sein, die die Früchte der Opuntien fressen. Im südafrikanischen Kruger-Nationalpark wurden beispielsweise Paviane und Elefanten als Verbreiter von \"Opuntia stricta\" nachgewiesen. Die auf den Galápagos-Inseln heimischen Opuntien werden unter anderem von der Galápagos-Ratte (\"Oryzomys bauri\") verbreitet. Im Magen der Tiere wird die harte Samenschale durch die Verdauungssäfte angegriffen und so die Keimfähigkeit der Samen erhöht (Verdauungsausbreitung). Im mexikanischen Hochland von San Luis Potosí ist einer der Hauptverbreiter der dort beheimateten Opuntien die Ameisengattung \"Pogonomyrmex\" (Ameisenausbreitung). Opuntien breiten sich nicht nur durch Samen, sondern auch durch vegetative Vermehrung aus. Die Flachsprosse vieler Opuntienarten lassen sich relativ leicht voneinander trennen. Fallen sie auf den Boden, entstehen aus den Areolen zunächst Adventivwurzeln und schließlich eine neue Pflanze. \"Opuntia fragilis\" breitet sich wahrscheinlich nur auf diese Weise aus. Seltenere Formen der Ausbreitung nutzen ein vorhandenes Rhizom (beispielsweise \"Opuntia megarhiza\") oder oberirdische oder unterirdische Ausläufer (beispielsweise \"Opuntia polyacantha\").", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Standorte.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Opuntien erstreckt sich vom Süden Kanadas, wo mit \"Opuntia fragilis\" die am nördlichsten verbreitete Kakteenart wächst, bis in den Süden von Argentinien. Es reicht von der Karibik im Osten bis zu den Galápagos-Inseln im Westen. Mexiko ist mit etwa 75 Arten das Hauptverbreitungsgebiet. Opuntien sind in vielen Ländern, beispielsweise im Mittelmeerraum, in Südafrika oder Australien eingebürgert. Opuntien wachsen in ariden und semiariden sowie in gemäßigten und tropischen Gebieten, in Höhenlagen, die vom Meeresspiegelniveau bis in eine Höhe von 4700 Metern reichen. Einige Arten, wie beispielsweise \"Opuntia howeyi\", sind extrem frostresistent und sogar in Mitteleuropa winterhart.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Opuntien sind die artenreichste Gattung innerhalb der Unterfamilie Opuntioideae, die sich von den anderen Unterfamilien der Kakteengewächse durch das Vorhandensein von Glochiden und einen harten, knochigen Samenmantel unterscheidet. Die Gattung der Opuntien wurde 1754, ein Jahr nach der Einführung der Binären Nomenklatur, von Philip Miller aufgestellt. Die Typusart der Gattung ist \"Cactus ficus-indica\". Über viele Arten der Opuntien gibt es nur wenig gesicherte Erkenntnisse. Das betrifft vor allem die im Süden von Mexiko, in der Karibik und in Südamerika verbreiteten Arten. Erschwert wird die taxonomische Situation dadurch, dass Opuntien untereinander leicht Hybriden bilden und sich bei den vom Menschen kultivierten Arten zahlreiche Formen gebildet haben. Nach Edward F. Anderson (2005) gehören die folgenden Arten, Unterarten und Varietäten zur Gattung der Opuntien: Außerdem sind folgende natürlichen Hybriden bekannt: Synonyme der Gattung sind \"Nopalea\" Salm-Dyck, \"Phyllarthus\" Neck. ex M.Gómez. \"Platyopuntia\" Frič, \"Chaffeyopuntia\" Frič, \"Clavarioidia\" Frič & Schelle, \"Clavatopuntia\" Frič & Schelle, \"Salmiopuntia\" Frič, \"Subulatopuntia\" Frič & Schelle, \"Parviopuntia\" Soulaire, \"Plutonopuntia\" P.V.Heath und \"Salmonopuntia\" P.V.Heath.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Symbolik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "In Kapitel 12 des ersten Buches von \"De historia plantarum libri decem\" beschrieb Theophrastos von Eresos eine Pflanze, die nahe der griechischen Stadt Opus in der antiken Region Lokris Opuntia, im Gebiet der heutigen Präfektur Fthiotida, wuchs. Etwa zweihundert Jahre später berichtete Plinius der Ältere: Bei der von Theophrastos und Plinius erwähnten Pflanze handelte es sich nicht um ein Kakteengewächs. Joseph Pitton de Tournefort verwandte den Namen \"Opuntia\" für die 1700 von ihm aufgestellte Gattung, da die häufig fälschlicherweise als „Blätter“ bezeichneten Opuntientriebe die Eigenschaft besitzen, Wurzeln zu treiben, sobald sie auf die Erde gelegt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Symbolik.", "content": "Opuntien sind eng mit der Gründung von Tenochtitlán (\"Stadt des Steinkaktus\") durch die Azteken verbunden, die sich gemäß einer Prophezeiung nach ihrem Auszug aus Aztlán dort niederließen, wo ein Adler auf einer Opuntie sitzt und mit einer Schlange kämpft. Im Wappen von Mexiko spiegelt sich diese Legende noch heute wider. Auf Malta ist die eingebürgerte \"Opuntia ficus-indica\" weit verbreitet und wird zur Herstellung eines Likörs genutzt. Die Bedeutung dieser Opuntie führte dazu, dass sie von 1975 bis 1988 Bestandteil des maltesischen Hoheitszeichens war.", "section_level": 2}, {"title": "Botanische Geschichte.", "content": "Zahlreiche Aztekencodices enthalten Darstellungen von Opuntien sowie anderen Kakteen und Sukkulenten. In dem 1552 von Martin de la Cruz und Juan Badiano zusammengestellten \"Codex Badianus\" ist beispielsweise eine detailgetreue farbige Zeichnung einer als \"Tlatocnochtli\" bezeichneten Opuntie enthalten. Neben den 13 aufgeführten Varietäten, gaben sie auch eine Rezeptur zur Behandlung von Brandwunden an, die als einen Bestandteil einen Opuntiensaft enthielt. Bernardino de Sahagúns berichtete in seinem 1569 fertiggestellten \"Codex Florentinus\" ebenfalls über den Anbau und die Nutzung der Opuntien durch die Azteken. Die ersten Opuntien kamen vermutlich kurz nach der Entdeckung Amerikas nach Europa. Die ältesten europäischen Abbildungen der Opuntien sind in Gonzalo Fernández de Oviedos Werk \"Historia General y Natural de las Indias, Islas y Tierra Firme del Mar Océano\" von 1535 zu finden. Er beschrieb darin die Nutzung der Opuntien zur Weinherstellung und Farbstoffgewinnung. Giovan Battista Ramusios Sammlung von Reiseberichten \"Delle Navigationi e Viaggi\" (Venedig 1556) enthält ebenfalls die Abbildung einer Opuntie. In seinen Kommentaren zu Pedanios Dioscurides \"De Materia Medica\" verwies Pietro Andrea Mattioli 1558 auf die medizinische Nutzung der Opuntien. 1571 erwähnten Matthias de L’Obel und Pierre Pena in ihrer Beschreibung der „Indischen Feigen-Tuna“, dass die Pflanze in Spanien, Frankreich, Italien wüchse und in Belgien von Apothekern kultiviert würde. Francisco Hernández, der ab 1570 im Auftrag des spanischen Königs Philipp II. das Vizekönigreich Neuspanien sieben Jahre lang erforschte, unterschied bereits sechs Arten von Nochtlis (Tunas): \"Iztacnochtli\", die den Spaniern als „Indische Feige“ (higuera de las indias) bekannt war, \"Coznochtli\", \"Tlatonochtli\", \"Tlapalnochtli\", \"Tzapnochtli\" und \"Zacanochtli\". Der Name \"Opuntia\" wurde erstmals 1700 von Joseph Pitton de Tournefort für eine Pflanzengattung verwendet. In \"Institutiones Rei Herbariae\" führte er nach einer kurzen Gattungsdiagnose insgesamt 11 Arten auf. Als Carl von Linné 1753 für sein Werk \"Species Plantarum\" die Kakteengewächse bearbeitete, verwarf er die alten, eingeführten Gattungsbezeichnungen \"Cereus\", \"Melocactus\", \"Opuntia\" sowie \"Pereskia\" und führte alle Kakteen unter dem Gattungsnamen \"Cactus\", darunter auch die Opuntien \"Opuntia cochenillifera\" (\"Cactus cochenillifer\"), \"Opuntia curassavica\" (\"Cactus curassavicus\"), \"Opuntia ficus-indica\" (\"Cactus ficus indica\" und \"Cactus opuntia\") und \"Opuntia tuna\" (\"Cactus tuna\"). Nur ein Jahr später führte Philip Miller den Gattungsnamen \"Opuntia\" wieder ein. Miller benutzte für seine 14 Arten jedoch noch nicht die von Linné eingeführte binäre Nomenklatur, sondern die davor üblichen beschreibenden lateinischen Phrasen. So wurde \"Opuntia ficus-indica\" beispielsweise mit der Phrase \"Opuntia articulis ovato-oblongis, spinis setaceis\" (Opuntia mit länglich-ovalen Gliedern und borstigen Dornen) beschrieben. Erst 1768 führte Miller die Binomen in seinem Werk ein. George Engelmann untergliederte 1856 bei seiner Beschreibung von 50 amerikanischen Opuntien die Gattung erstmals in die Untergattungen \"Stenopuntia\", \"Platopuntia\", \"Cylindropuntia\". In der ersten wissenschaftlichen Gesamtbearbeitung der Kakteengewächsen, die Karl Moritz Schumann Ende des 19, Jahrhunderts veröffentlichte, sind bereits 131 Opuntien-Arten verzeichnet. Als Nathaniel Lord Britton und Joseph Nelson Rose 1919 den ersten Band von \"The Cactaceae\" veröffentlichten, umfasste nach ihrer Auffassung die Gattung bereits mindestens 250 Arten. Aus der Literatur waren ihnen jedoch über 900 Namen bekannt, die zu den Opuntien zählen sollten, jedoch nicht oder ungenügend beschrieben waren. Bei ihrer Bearbeitung stellten sie für einige Arten der Opuntien neue Gattungen auf, beziehungsweise akzeptierten diese wieder (\"Nopalea\", \"Maihuenia\", \"Pereskiopsis\"). Andere Gattungen (\"Tephrocactus\", \"Consolea\") wurden hingegen bei ihnen Bestandteil der Opuntien. Curt Backeberg splittete 1958 ebenso wie später Friedrich Ritter (1980) die umfangreiche Gattung der Opuntien in weitere Gattungen auf. 1958 begann durch Gordon Douglas Rowley mit der Einbeziehung verschiedener Einzelgattungen in die Opuntien der gegenläufige Trend hin zu einer großen Sammelgattung, der noch bis 1999 anhielt. Roberto Kiesling (* 1941) unterbreitete 1984 einen Vorschlag, verschiedene Arten wieder aus den Opuntien in eigene Gattungen auszugliedern. Von der \"Cactaceae Working Party\" der Internationalen Organisation für Sukkulentenforschung wurden diese Überlegungen lange Zeit zurückgewiesen. 2001 bestätigten Untersuchungen der DNA und zur Morphologie von Samen, Pollen und Dornen, dass ein derart breites Gattungskonzept polyphyletisch ist und sich nicht aufrechterhalten lässt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung als Färbemittel.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Karminerzeugende Cochenillenschildläuse.", "content": "Seit etwa 1100 bauten die Azteken auf großen Plantagen „Nochtli“-Pflanzen (\"Opuntia cochenillifera\") an, um den Farbstoff Karmin herzustellen. Ihre Oberhäupter trugen leuchtende karminrote Gewänder, mit denen sie die Spanier beeindruckten. Das Verfahren zur Herstellung roter Textilien konnte mittlerweile schon in der viel älteren Paracas-Kultur nachgewiesen werden. Die spanischen Eroberer erkannten den Handelswert des Farbstoffes schnell. Sie hüteten das Geheimnis seiner Herstellung streng und über viele Jahrzehnte erfolgreich. Es war Nicolas Hartsoeker, der 1694 in \"Essai de dioptrique\" erstmals eine gezeichnete vergrößerte Darstellung einer Cochenilleschildlaus veröffentlichte. Zehn Jahre später studierte Antoni van Leeuwenhoek die für die Farbproduktion verantwortlichen Schildläuse (insbesondere \"Dactylopius coccus\") sehr genau und konnte damit endgültig klären, dass nicht die Opuntien, sondern die darauf lebenden Insekten für die Farbstoffherstellung notwendig sind. 1776 reiste Nicolas Joseph Thiéry de Ménonville im Auftrag der französischen Regierung nach Mexiko, um die Details der Farbstoffherstellung auszuspähen. Es gelang ihm, Opuntientriebe mit Cochenilleschildläusen auszuführen, die er im haitianischen Port-au-Prince auch erfolgreich vermehren konnte. Als Wirtspflanzen für die Cochenilleschildläuse eignen sich auch weitere Opuntienarten. Auf den Kanarischen Inseln entstanden große Anpflanzungen von \"Opuntia ficus-indica\", die für die Farbstoffherstellung bis heute genutzt werden. Um 1 Kilogramm Karminpulver zu erzeugen, sind 140.000 Insekten notwendig. Die Insekten werden durch Hitze getötet und anschließend getrocknet. Obwohl der aus den Insekten gewonnene Farbstoff durch die Herstellung gleichwertiger synthetischer Farbstoffe an Bedeutung verloren hat, wird er noch in Mexiko, Chile, den Kanarischen Inseln und verschiedenen afrikanischen Staaten produziert. Der Hauptanteil wird in Peru hergestellt. Mit natürlich produziertem Karmin werden beispielsweise Nahrungs- und Genussmittel und kosmetische Produkte gefärbt.", "section_level": 3}, {"title": "Opuntienfrüchte.", "content": "Die Früchte von \"Opuntia schumannii\" werden im Norden von Südamerika verwendet, um Speiseeis und Fruchtsäfte zu färben. Mit den Früchten von \"Opuntia dillenii\" werden aus Hanffasern gefertigte Seile rot eingefärbt. \"Opuntia polyacantha\" und \"Opuntia humifusa\" wurden von dem Absarokee, den Dakota und den Pawnee als Beizmittel eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Nutzung als Futtermittel.", "content": "Während der spanischen Kolonialherrschaft wurde in größerem Umfang Vieh, insbesondere Schafe und Ziegen, nach Mexiko eingeführt. In den Trockengebieten konnten die Tiere von den Farmern oft nur schlecht mit Wasser und Gras versorgt werden und streiften daher frei umher, um sich selbst zu versorgen. Dabei wurde beobachtet, wie sich das Vieh unter anderem von Opuntien ernährte. Um die Tiere in Trockenzeiten zu versorgen, wurden Opuntien von den Farmern in Mexiko seit dem 19. Jahrhundert schließlich gezielt als Futtermittel angebaut. Als CAM-Pflanzen können Opuntien aus den in den ariden und semiariden Gebieten zur Verfügung stehenden Niederschlag etwa fünfmal mehr Biomasse als C3-Pflanzen und dreimal mehr als C4-Pflanzen erzeugen. Opuntien weisen einen hohen Brennwert auf und sind reich an Wasser, Vitaminen, Kohlenhydraten sowie Kalzium. Nachteilig ist der Mangel an Eiweißen, der durch eine geeignete Zusatzfütterung, beispielsweise mit Stroh, ausgeglichen werden muss. Ende des 20. Jahrhunderts wurden weltweit auf etwa 900.000 Hektar Opuntien für die Nutzung als Futtermittel angebaut. Im Vergleich dazu betrug die für die Verwertung der Opuntien-Früchte genutzte Anbaufläche lediglich etwa 100.000 Hektar. Für den Anbau werden hauptsächlich Formen von \"Opuntia ficus-indica\" verwendet. Neben Mexiko werden Opuntien unter anderem in Äthiopien, Brasilien, Chile, Südafrika und den Vereinigten Staaten landwirtschaftlich genutzt. Die Bedeutung der Opuntien als Futtermittel wird nach Aussagen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Nutzung.", "content": "Die jungen und noch weichen Triebabschnitte (Nopalito) werden insbesondere in der mexikanischen Küche gekocht als Gemüse oder Salat gegessen. Die Früchte (Tuna) werden als Frischobst verzehrt. Sie werden für die Herstellung pharmazeutischer und kosmetischer Produkte eingesetzt sowie bei der Behandlung von Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose, Hypercholesterinämie, Herzerkrankungen, Fettleibigkeit, Darmkrebs und Magengeschwüren angewandt. Die Früchte von \"Opuntia ficus-indica\" sind essbar und können geschält roh gegessen oder zu Saft verarbeitet werden. Bei der manuellen Ernte der Triebe und Früchte der Opuntien können die daran befindlichen Glochiden eine Dermatitis verursachen, die häufig als Sabra-Dermatitis bezeichnet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Opuntien als Unkraut.", "content": "Als invasive Neophyten verbreiteten sich einige Opuntienarten beispielsweise im Mittelmeergebiet, in Australien, Indien, Südafrika und Hawaii so stark, dass sie dort als Unkraut angesehen und entsprechend bekämpft wurden. Auf Grund der bei den Opuntien ausgeprägten Fähigkeit, sich auch vegetativ vermehren zu können, konnten die Pflanzen nicht einfach durch Unterpflügen beseitigt werden. Erste Versuche zur biologischen Unkrautbekämpfung wurden 1863 in Nordindien unternommen. Die 1795 ursprünglich irrtümlich aus Brasilien eingeführte Schildlausart \"Dactylopius ceylonicus\" sollte eigentlich zur Herstellung von Cochinelle-Rot dienen. Sie erwies sich später als ein wirksames Mittel gegen die aus Südamerika eingeschleppte \"Opuntia vulgaris\". Der erfolgreiche Einsatz dieser Schildlaus gilt als das erste dokumentierte Beispiel einer biologischen Unkrautbekämpfung. \"Opuntia stricta\" diente 1832 in Australien, etwa 125 Kilometer nordwestlich von Sydney, als Hecke für die dortigen Weinberge und wurde sieben Jahre später als Zierpflanze in Sydney angepflanzt. Die Pflanzen verwilderten jedoch schnell und wurden zu einer Plage. Um 1883 war das Problem bereits so groß, dass die australische Regierung ein Gesetz zu ihrer Bekämpfung verabschiedete. Als 1914 \"Opuntia ficus-indica\" als potentielle Futterpflanze eingeführt wurde, verschlimmerte sich das Problem noch. Hauptsächlich in Queensland waren um 1925 etwa 25.000.000 Hektar von Opuntien bewachsen und konnten nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden. Von 1920 bis 1935 suchten Insektenkundler in den USA, Mexiko und Argentinien nach natürlichen Feinden der Opuntien. Von 150 gefundenen Arten wurden 52 nach Australien eingeführt. Zwölf konnten sich dort erfolgreich etablieren. Die 1925 eingeführten Larven der Kaktusmotte (\"Cactoblastis cactorum\") vernichteten innerhalb von weniger als 10 Jahren etwa 90 Prozent des Bestandes der Opuntien. In Südafrika wurden 1932 zur Bekämpfung der dornigen Form von \"Opuntia ficus-indica\" die Schildlaus \"Dactylopius opuntiae\", \"Metamasius spinolae\" aus der Familie der Rüsselkäfer sowie \"Cactoblastis cactorum\" eingeführt. Anders als in Australien erwies sich hier \"Dactylopius opuntiae\" als am wirksamsten. Die auf Hawaii eingeführte \"Opuntia megacantha\" wurde insbesondere auf der Parker Ranch zu einem Problem. In den 1940er-Jahren wurden auch hier \"Dactylopius opuntiae\" und \"Cactoblastis cactorum\" zur Bekämpfung eingesetzt. 1989 wurde \"Cactoblastis cactorum\" zum ersten Mal auf den Florida Keys gefunden. Von dort breitet die Motte sich weiter aus und bedroht heute als Schädling die Opuntienkulturen im Süden der Vereinigten Staaten und in Mexiko. Zur Unkrautplage können sich Opuntien auch in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet entwickeln. Im Süden von Texas pflügten Farmer große Flächen Ackerland, um exotische Gräser zu kultivieren. Sie sorgten dabei jedoch auch für die massenhafte vegetative Vermehrung von \"Opuntia engelmannii\".", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Im Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens sind keine Opuntien enthalten. In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN sind hingegen zehn Arten mit unterschiedlichem Bedrohungsstatus aufgeführt. Zwei Arten, \"Opuntia chaffeyi\" und \"Opuntia saxicola\", gelten als vom Aussterben bedroht. Als bedroht oder gefährdet eingestuft sind die auf den Galápagos-Inseln endemischen Arten \"Opuntia echios\", \"Opuntia galapageia\", \"Opuntia helleri\" und \"Opuntia insularis\". Dieser Gefährdungsgrad gilt auch für \"Opuntia megarhiza\", \"Opuntia megasperma\" und \"Opuntia pachyrrhiza\". Die einzige ungefährdete der zehn auf der Roten Liste geführten Opuntienarten ist \"Opuntia monacantha\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Opuntien (\"Opuntia\") sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Mit etwa 190 Arten ist sie eine der artenreichsten Gattungen innerhalb der Kakteengewächse. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst weite Teile Nord- und Südamerikas einschließlich der Karibik. Mit knapp der Hälfte der Arten befindet sich der Schwerpunkt der Verbreitung in Mexiko. Die aztekische Legende von der Gründung Tenochtitláns, die beschreibt, wie ein Adler auf einer Opuntie sitzt und mit einer Schlange kämpft, spiegelt sich noch heute im mexikanischen Wappen wider.", "tgt_summary": "仙人掌属目前分类只包括约200种圆柱状仙人掌被单独分为一个圆柱仙人掌属(\"Cylindropuntiais\"),其他圆筒状仙人掌如以前分在\"Austrocylindropuntia\"属、\"Corynopuntia\"属和\"Micropuntia\"中的种类都包括在本属中。", "id": 1955315} {"src_title": "Theaterbeleuchtung", "tgt_title": "舞台灯光", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich handwerkliche Tätigkeit, die mit Öllampen, später Gasbeleuchtung ausgeführt wurde; nach der Einführung der elektrischen Leuchten reduzierte sich die Zahl der Theaterbrände erheblich. Im Lauf der Zeit wurde eine immer komplexere Steuerungstechnik für die Scheinwerfer entwickelt, die Stellwerke (heute „Lichtmischpulte“) der Theater schließlich computerisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Parameter der Beleuchtung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Farbe des Lichts.", "content": "Durch farbige Filter, die vor die Lichtquelle gesetzt werden, kann man das Licht verschieden einfärben oder z. B. die einem Leuchtmittel eigene Färbung abmildern oder neutralisieren. Filter gibt es heute in allen erdenklichen Farben. Sind während einer Theateraufführung zahlreiche verschiedene Farben gewünscht, bedient man sich entweder verschiedener Vorsatzgeräte, die mehrere Farbfolien wechseln können („Farbwechsler“) oder mischt das gewünschte Licht aus Lampen mit verschiedenen Folien (Farbmischung). Hierbei dient in der klassischen Beleuchtung für natürlich wirkende Beleuchtung häufig die Reihe blau-weiß-gelb. Mit der additiven und subtraktiven Farbmischung lassen sich im Prinzip alle Farben mischen. Seit einigen Jahren gibt es auch Scheinwerfer, die computergesteuert automatisch die erwünschte Farbe erzeugen, sogenannte „Color Changer“ oder – wenn sie auch in ihrer Bewegung motorisiert sind – „Moving-Lights“. In heutigen Scheinwerfern kommen vermehrt LEDs zum Einsatz, deren Farbmischung meist über rote, grüne und blaue LEDs erzeugt wird. Zusätzlich werden häufig weiße, bernsteinfarbene (\"amber\"), UV-farbene oder limettengrüne LEDs hinzugefügt, um die gewünschten Farbwerte besser erzielen zu können. Den einzelnen LEDs ist dann meist eine gemeinsame Linse vorgesetzt, die das Lichtbild homogenisiert und den Abstrahlwinkel entsprechend anpasst. Eine andere Möglichkeit ist, vor allem bei sehr leistungsstarken LED Scheinwerfern in Movinglights und Verfolgerscheinwerfern, mit einer weißen Lichtquelle zu arbeiten, deren Farbe dann über Farbräder erzeugt wird, wie dies schon vor Aufkommen farbiger LEDs üblich war.", "section_level": 2}, {"title": "Helligkeit.", "content": "Die Helligkeit wird durch Dimmer geregelt oder – bei nicht dimmbaren Lampen – durch extra gesteuerte Vorsatzgeräte mit Lamellen oder Blenden.", "section_level": 2}, {"title": "Projektion.", "content": "Durch Vorsätze lässt sich das Licht verschiedenartig formen. Hierzu gehören:", "section_level": 2}, {"title": "Bewegliches Licht.", "content": "Scheinwerfer können bewegt werden, um sich auf der Bühne bewegende Darsteller aus einer dunkleren Umgebung hervorzuheben oder um Effekte zu erzielen. Ein Beispiel ist der klassische Verfolger, ein von einem Beleuchter bedienter Scheinwerfer, der von Hand gesteuert wird. Auch computergesteuerte, positionierbare Scheinwerfer (Scanner, Moving Heads), die sich für einen ganzen Theaterabend komplett programmieren und per DMX-Signal ansteuern lassen, werden im Theater zunehmend verwendet, da sie mit einem einzigen Gerät viele Positionen beleuchten und zusätzlich Farben und Muster projizieren können. Bei Veränderungen im Bühnenbild müssen Geräte dann nicht mehr von Hand neu eingerichtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Berufspraxis.", "content": "Am Theater und der Oper ist der Beleuchtungsmeister für den technischen Betrieb der Beleuchtungstechnik zuständig (oft gibt es noch weitere Hierarchiestufen); die „Beleuchtung“ mit den Beleuchtern ist Teil des technischen Stabes des Hauses. Oft wird die Einrichtung der Lichtgestaltung von einem dem künstlerischen Team zugehörigen (manchmal externen) Lightdesigner entworfen und geleitet. Der Gestalter ist dem Bühnenbildner zugeordnet oder gleichgestellt. Der Beleuchter des Theaters kann heute aus einer Vielzahl von Scheinwerfern auswählen und von nahezu jeder Ausgangsposition die Ausleuchtung der Bühne erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Theaterbeleuchtung ist die Kunst der Beleuchtung von Bühnenstücken in allen Sparten des Theaters. Sie operiert (abgesehen vom Freilichttheater) ausschließlich mit Kunstlicht, der tageslichtfreie Raum ist eine der Grundvoraussetzungen für Theater.", "tgt_summary": "舞台灯光是一门艺术,在剧场中,对话剧、舞蹈、歌剧等表演形式照明的一门艺术。舞台灯光使用一系列器具。和传统舞台灯光比起来,现代舞台灯光还包括特效,比如激光和烟雾。运用舞台灯光设备和技术,以光色及亮度渲染气氛,突出舞台重点,塑造舞台演出的形象,若必要亦提供灯光效果如风、雨、云、水或闪电等。 从事此行业的人被称为灯光师。", "id": 1090836} {"src_title": "Computerkriminalität", "tgt_title": "电脑犯罪", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Es gibt keine allgemein gültige Definition des Begriffs Computerkriminalität. Gewöhnlich sind darunter alle Straftaten zusammengefasst, die unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik oder gegen diese begangen werden. Im polizeilichen Bereich wird darüber hinaus zwischen Computerkriminalität \"im engeren Sinn\" und Computerkriminalität \"im weiteren Sinn\" unterschieden. \"Cyberkriminalität\" lässt sich dabei unterscheiden in: Die Unterscheidung ist, dass unter Internetkriminalität auch viele Straftaten und Vergehen fallen, die auch ohne Internet möglich wären (unter anderem Verbreitung verbotener Inhalte, Belästigung), während Computerkriminalität sich in diesem Sinne speziell auf den Kontext der elektronischen Daten bezieht. \"Cybercrime\" im engeren Sinne bezieht sich gemäß dem Deutschen Bundeskriminalamt (BKA) auf „spezielle Phänomene und Ausprägungen dieser Kriminalitätsform, bei denen Elemente der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) wesentlich für die Tatausführung sind“. Der Begriff Computerkriminalität \"im weiteren Sinne\" wird in Deutschland umgangssprachlich auch für im Zusammenhang mit Computern stehende Handlungen verwandt, die zwar keine Straftaten, jedoch rechtswidrige Handlungen darstellen. Dabei hängt die Zuordnung zu den jeweiligen Bereichen insbesondere davon ab, ob am entsprechenden Tatort einschlägige Strafvorschriften existieren.", "section_level": 1}, {"title": "Formen.", "content": "Zu Cybercrime \"im engeren Sinn\" zählt das Cybercrime Bundeslagebild 2018 des deutschen Bundeskriminalamts: Das österreichische Bundeskriminalamt fasst ebenfalls darunter Straftaten, bei denen Angriffe auf Daten oder Computersysteme unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik begangen werden (beispielsweise Datenbeschädigung, Hacking, DDoS-Attacken). Zur Computerkriminalität im \"weiteren Sinne\" zählen in Deutschland alle Straftaten, bei denen die EDV zur Planung, Vorbereitung oder Ausführung eingesetzt wird. Diese erstrecken sich mittlerweile auf nahezu alle Deliktsbereiche, in denen das Tatmittel Internet eingesetzt wird. Beispielsweise: Diese Delikte werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) nicht unter dem Begriff Cybercrime registriert, sondern mit speziellen PKS-Schlüsselnummern. In Österreich versteht man unter Straftaten der Computerkriminalität im \"weiteren Sinne\", Delikte bei denen die Informations- und Kommunikationstechnik zur Planung, Vorbereitung und Ausführung für herkömmliche Kriminalstraftaten eingesetzt wird, wie beispielsweise Betrugsdelikte, Kinderpornografie und Cyber-Mobbing.", "section_level": 1}, {"title": "Fallzahlen in Deutschland.", "content": "Gemäß BKA-Lagebild wurden 2012 insgesamt 63.959 Fälle von Cybercrime im engeren Sinn erfasst. Die Fälle von Computerbetrug (24.817) sind gegenüber 2011 um 7,13 % gefallen, auch „Betrug mit Zugangsberechtigung zu Kommunikationsdiensten“ (2.952) haben 2012 um rund 38 % abgenommen. Bei den Delikten „Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung“ (8.539) ist eine Zunahme um rund 11 % zu verzeichnen. Während die „Straftaten durch Ausspähen, Abfangen von Daten einschließlich Vorbereitungshandlungen“ 16.794 Fälle ausmachten. Delikte „Datenveränderung/ Computersabotage“ (10.857) sind gegenüber 2011 um fast 140 % gestiegen. Mit einem Anteil von rund 39 % ist Computerbetrug die größte Straftatengruppe aller im Lagebild ausgewiesenen Fälle. Computerkriminalität im weiteren Sinn bezieht über die unter Cyberkriminalität subsumierten Straffälle hinaus auch die Internetkriminalität ein. Welche Bedeutung das Internet als Tatmittel hat, zeigt sich daran, dass Internetkriminalität mit 229.408 Fällen fast 10-mal so viele Fälle aufweist wie Cybercrime im engeren Sinn. Allein Phishing in Zusammenhang mit Onlinebanking verursachte 2012 einen Gesamtschaden von 13,8 Mio. €. Im Bereich des Wirtschaftsschutzes waren 2019 laut einer repräsentativen Umfrage des Bitkom rund 75 Prozent der deutschen Unternehmen von Angriffen durch Computerkriminalität im weiteren Sinne betroffen, weitere 13 Prozent vermuteten dies. I2016/2017 war nur jedes zweite Unternehmen Opfer von Computerkriminalität geworden. Demnach berichteten 21 Prozent der Unternehmen, dass sensible digitale Daten abgeflossen sind, bei 17 Prozent wurden Informations- und Produktionssysteme oder Betriebsabläufe digital sabotiert. Bei 13 Prozent der Unternehmen wurde die digitale Kommunikation ausgespäht. Durch Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage entsteht der deutschen Wirtschaft jährlich ein Gesamtschaden von 102,9 Milliarden Euro – analoge und digitale Angriffe zusammengenommen. Der Schaden ist damit fast doppelt so hoch wie noch in den Jahren 2016/2017.", "section_level": 1}, {"title": "Situation in der Schweiz.", "content": "Mit der Ratifikation der Europaratskonvention über die Cyberkriminalität beteiligt sich die Schweiz an der verstärkten internationalen Bekämpfung der Computer- und Internetkriminalität. Die Konvention trat für die Schweiz am 1. Januar 2012 in Kraft. Zum gleichen Zeitpunkt hat der Bundesrat die erforderlichen Gesetzesanpassungen in Kraft gesetzt. Der Straftatbestand des unbefugten Eindringens in eine elektronische Datenverarbeitungsanlage (EDV) („Hacking“, Art. 143 bis 147 schweizerisches StGB) liegt nun im Bereich der Strafbarkeit. Auch werden neu bereits das Zugänglichmachen und das In-Umlauf-bringen von Passwörtern, Programmen und anderen Daten unter Strafe gestellt, wenn der Betreffende weiß oder in guten Glauben davon ausgehen muss, dass diese für das illegale Eindringen in ein geschütztes Computersystem verwendet werden können (Siehe Hackerparagraph, bezogen auf Deutschland § 202c deutsches StGB). In der Schweiz ist es die schweizerische Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) welche Statistik über verfolgte Computerverbrechen führt und diese in einem jährlichen Rechenschaftsbericht veröffentlicht. Für das Geschäftsjahr 2012 wurden im Mai 2013 die aktuelle Statistik veröffentlicht. Über das Onlineformular auf der Webseite wurden 8242 Meldungen abgegeben, verglichen zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 55 %. Zum ersten Mal seit Bestehen von KOBIK überholte die Anzahl der Meldungen über strafbare Handlungen gegen das Vermögen (3260 Meldungen) die der Meldungen über strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität (3083 Meldungen). In deutlich geringerem Umfang wurden strafbare Handlungen gegen Leib und Leben (99 Meldungen) und strafbare Handlungen gegen den öffentlichen Frieden (85 Meldungen) verübt. Dabei sei zu bemerken, dass die eingegangenen Meldungen mit 80 % strafrechtlicher Relevanz von guter Qualität sind.", "section_level": 1}, {"title": "Situation in Österreich.", "content": "Im Jahr 2013 verzeichnete das österreichische Bundeskriminalamt 11.199 angezeigte Fälle von Cybercrime. Aufgeklärt wurden 17,8 %. 421 Fälle davon betreffen Datenverarbeitungsmissbrauch mit Bereicherungsabsicht inklusive gewerbsmäßigem betrügerischem Datenmissbrauch, bei dem Daten eingegeben, verändert, gelöscht, unterdrückt oder auf andere Art der Datenverarbeitungsablauf gestört wird ( StGB). Unter diesen Paragraphen fallen auch Phishing und Malware-Angriffe. Die Funktionsfähigkeit eines Computersystems gemäß wurde 2013 in Österreich in 470 Fällen gestört und zur Anzeige gebracht. Unter diesen Paragraphen fallen auch DDoS-Attacken. Der widerrechtliche Zugriff auf Computersysteme ist in Österreich in geregelt. 2013 wurden 391 Fälle angezeigt. 45,6 % der Tatverdächtigen waren zwischen 26 und 40 Jahre alt; 26,9 % der Tatverdächtigen waren über 40. Die Täter stammten zu 58,3 % aus dem österreichischen Inland. 468 Tatverdächtige wurden in Deutschland geortet, 373 in Serbien und 176 in Nigeria. Man versucht, die Arbeit zur Bekämpfung von Computerkriminalität in Österreich zu professionalisieren, um der zunehmenden Professionalisierung der Täter gegenübertreten zu können. Deshalb wurde im österreichischen Bundeskriminalamt ein Cybercrime-Competence-Center (C4) eingerichtet. Die Ermittler und IT-Forensiker werden auf internationale Schulungen geschickt, wie etwa der International Association for Computer Informations Systems (IACIS) und der European Cybercrime Training and Education Group (ECTEG). Im Sommer 2013 wurden aufgrund eines Hinweises vom FBI im Rahmen der Europol-Operation „BlackShades“ 19 tatverdächtige Hacker festgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Schäden.", "content": "Gemäß Lagebild werden in der deutschen Kriminalstatistik (PKS) nur die Schadenssummen bei den Straftaten „Computerbetrug“ und „Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten“ erfasst. Diese Schäden sind 2011 um rund 16 % auf rund 71,2 Mio. Euro gestiegen (2010: 61,5 Mio. Euro). Davon entfallen 2011 rund 50 Mio. Euro auf den Bereich Computerbetrug und rund 21,2 Mio. Euro auf den Betrug mit Zugangsdaten zu Kommunikationsdiensten. Für Phishing im Bereich Onlinebanking hat das BKA eine durchschnittliche Schadenssummen errechnet: für 2011 rund 4.000 Euro pro Fall und insgesamt 25,7 Mio. Euro. Vergleicht man die errechnete (ungefähre) Schadenssumme mit der von 15,7 Mio. Euro für 2007, so ergibt sich ein Anstieg von 35 %. Angesichts des „vorhandenen Schadenspotenzials und der Lukrativität für die Täterseite“ bildet Phishing „weiterhin einen Schwerpunkt im Bereich Cybercrime“ (gemeint ist: Computerkriminalität im weiteren Sinn – der Verf.). Gemäß Symantec ist Deutschland (2012) „mit einem Schaden durch bösartige Software von 24 Milliarden Euro die Nr. 1 in Europa“; weltweit entstand ein „Schaden von 284 Milliarden Euro“, so die Sicherheits-Managerin Orla Cox von Symantec, Dublin. Eugene Kaspersky sagte im November 2018 kokettierend, in Russland seien die „übelsten Cyberkriminellen“ am Werk.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenmaßnahmen.", "content": "Die Schaffung einer europaweiten „European cybercrime Plattform“ gehört zu den Handlungsfeldern der „Digitalen Agenda“. In verschiedenen Ländern wurden inzwischen spezielle Polizeieinheiten mit der Bekämpfung von Computerkriminalität beauftragt. Europol hat seit 2013 eine eigene Abteilung zur Koordination der Zusammenarbeit eingerichtet, das Europäische Zentrum zur Bekämpfung der Cyberkriminalität (EC3). In Deutschland wurden seit 2014 bei den Landeskriminalämtern und beim Bundeskriminalamt sogenannte Zentrale Ansprechstellen Cybercrime (ZAC) eingerichtet. Ebenfalls existieren Kooperationen zwischen Sicherheitsbehörden und der Digitalwirtschaft wie beispielsweise die Sicherheitskooperation Cybercrime des Bitkom mit mittlerweile sechs Landeskriminalämtern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Computerkriminalität oder Cyberkriminalität () umfasst „alle Straftaten, die unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) oder gegen diese begangen werden“.", "tgt_summary": "使用现代资讯科技(因特网、聊天室、电子邮件等)或移动设备(蓝牙/3G/4G等),对个人或群体付诸具有犯罪动机的冒犯,意图直接或间接伤害受害者的实体、心理、名声,造成损失。", "id": 2823846} {"src_title": "Lope de Vega", "tgt_title": "洛佩·德·维加", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lope de Vega war Sohn einer einfachen Familie, die in den Bergen von Kantabrien lebte. Am 6. Dezember 1562 wurde er in San Miguel de los Octoes getauft. Er hatte vier Geschwister: Francisco, Juliana, Luisa und Juan. Einen Teil seiner Kindheit verbrachte er im Hause seines Onkels, der Inquisitor von Sevilla war. 1574 ging er auf die Jesuitenschule Madrid und ein Jahr später erschien sein Lustspiel \"El verdadero amante\". 1577 nahm er sein Studium an der Universität Alcalá auf, das er 1581 beendete. 1579 trat Lope de Vega in den Dienst von Bischof Jerónimo Manrique, der ihm vermutlich beim Abschluss an der Universität von Alcalá behilflich war. 1580 verliebte er sich in María de Aragón (Marfisa); ihre gemeinsame Tochter Manuela wurde am 2. Januar 1581 getauft. 1583 lernte er Elena Osorio, die Tochter des Intendanten Jerónimo Velázquez, für den er Theaterstücke schrieb, kennen. Obwohl Elena Osorio mit Cristóbal Calderón verheiratet war, begann er eine Liebesaffäre mit ihr, die über vier Jahre andauerte, was die Verfeindung mit ihrem Vater zur Folge hatte. Ende der achtziger Jahre war Lope de Vega bereits ein begehrter Autor, wenn nicht sogar der begehrteste und beste von ganz Spanien. 1585 starb seine Tochter Manuela. Am 29. Dezember 1587 wurde Lope de Vega im Corral de la Cruz während einer Aufführung festgenommen, weil er eine Satire und ein Sonett gegen Jerónimo Velázquez und seine Familie, insbesondere gegen dessen Tochter Elena Osorio, geschrieben hatte. Im Gefängnis verfasste er weiterhin verleumderische Briefe und Verse gegen Elena Osorio, so dass er am 7. Februar 1588 für zwei Jahre aus dem Königreich Kastilien und für vier Jahre vom Hofe verbannt wurde. Am Tage darauf verließ Lope de Vega mit Isabel de Urbina, die er am 10. Mai aus taktischen Gründen heiratete, Madrid. Die folgende Zeit lebten sie in Valencia, wo ihre erste gemeinsame Tochter Antonia zur Welt kam. Am 29. Mai meldete er sich freiwillig in Lissabon auf ein Schiff der Armada Invencible. Nach seiner Rückkehr nach Valencia war Lope de Vega sehr aktiv und schrieb sein Werk \"Primer florilegio de romances\". Lope de Vega war von 1591 bis 1595 Sekretär des Herzogs von Alba. 1594 starben seine Tochter Antonia und seine Frau Isabel von Urbina bei der Geburt einer weiteren Tochter, Teodora, die zwei Jahre später ebenfalls verstarb. 1595 verließ Lope de Vega die Dienste des Herzogs von Alba und kehrte nach Madrid zurück. Dort wurde er 1596 für die „wilde Ehe“, die er mit der verwitweten Antonia Trillo de Armenta führte, gerichtlich zur Verantwortung gezogen. Im selben Jahr lernte er die Schauspielerin Micaela Luján kennen, mit der er wenige Jahre später eine Affäre hatte. 1598 heiratete Lope de Vega Juana Guardo, die Tochter eines reichen Fisch- und Fleischlieferanten, in der Iglesia de Santa Cruz in Madrid. Diese Hochzeit war wohl bedacht, denn Juana brachte eine große Mitgift mit in die Ehe. Von 1599 bis 1607 hat Lope, weiterhin verheiratet, eine Affäre mit Micaela Luján, mit der er in Sevilla, Granada, Toledo und Madrid lebte. Mindestens fünf der neun Kinder, die Micaela hatte, waren von Lope de Vega. 1607 trat er anfänglich als „geheimer“ Sekretär, später als Sekretär für politische Briefe und Liebesbriefe in den Dienst von Luis Fernando de Córdoba. Die anfänglich rein berufliche Beziehung, die 28 Jahre dauerte, wurde zu einer wahren Freundschaft. Zwei Jahre später erschien das Werk \"Arte Nuevo\", in dem er kund gibt, sehr stolz darauf zu sein, 483 Komödien geschrieben zu haben. Außerdem entwickelte er in diesem Werk seine Ideen über die dramatische Kunst, in der die natürliche Schönheit das Ideal der Kunst darstellt. Im August 1613 starb Lope de Vegas Frau Juana Guardo. Im Laufe des Frühjahrs 1614 wurde Lope de Vega zum Priester geweiht. 1635 verstarb Lope de Vega in seinem Haus in Madrid, das zu seinen Ehren 1935 als Museum Casa Museo Lope de Vega eingerichtet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Die Entwicklung des spanischen Dramas unter dem Einfluss von Lope de Vega.", "content": "Er prägte die klassische Form der Comedia mit drei Akten, wechselnden Versmaßen und der Figur des „\"Gracioso\"“ (der lustige Gegenspieler des Helden). Die Hauptthemen in seinen Werken sind die Ehre, die Liebe, der Patriotismus und die Religion. Ein weiteres wichtiges Thema stellt die Familie dar, die oft mit der Ehre in Verbindung steht. Er schuf das „\"Mantel- und Degenstück\"“, das Volksdrama, in dem das Recht des Volkes gegen die Übergriffe des Adels herausgestellt wird, sowie mythologische und Schäferstücke. Von den vermutlich mehr als 1.500 Comedias sind etwa 500 erhalten (am bekanntesten ist \"Der Richter von Zalamea\" in der Bearbeitung von Calderón de la Barca); außerdem Gedichte und Romane. Ein sehr bedeutender Unterschied zwischen der italienischen Commedia und der spanischen Comedia ist, dass sich die italienische sehr an der griechischen und der lateinischen Comedia orientiert, wohingegen die spanische Comedia sich auf die spanische Kultur alleine bezieht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Eine Erwähnung erfuhr Lope de Vega im 1901 veröffentlichten Roman Buddenbrooks von Thomas Mann, in dem eine der Figuren, der Grundstücksmakler Sigismund Gosch, an einer deutschen Übersetzung sämtlicher Dramen Lopes arbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lope de Vega (* 25. November 1562 in Madrid; † 27. August 1635 ebenda; vollständiger Name: \"Félix Lope de Vega Carpio\") war ein bedeutender spanischer Dichter des sogenannten Goldenen Zeitalters (spanisch Siglo de Oro).", "tgt_summary": "菲利克斯·洛佩·德·维加·依·卡尔皮奥( 1562年-11月25日-1635年-8月27日),西班牙剧作家、诗人,西班牙黄金时代最重要的作家之一。他的作品之广度更使其跻身世界文学多产作家的行列。", "id": 847891} {"src_title": "Solvay-Verfahren", "tgt_title": "氨碱法", "src_document": [{"title": "Stoffbilanz.", "content": "Der Prozess geht von den billigen und in großen Mengen vorhandenen Rohstoffen Kalk (\"Calciumcarbonat\") und Kochsalz (\"Natriumchlorid\") aus, deren Reaktion zu Soda und Calciumchlorid jedoch nicht freiwillig abläuft, da die Rückreaktion zu den Ausgangsstoffen Calciumcarbonat und Natriumchlorid die thermodynamisch bevorzugte ist. Zur Realisierung der Hinreaktion wird daher beim Solvay-Verfahren ein weiterer Stoff, Ammoniak, mit ins Spiel gebracht, der in der letztendlichen Stoffbilanz dann aber wieder fehlt: Denn das Solvay-Verfahren arbeitet als chemischer Kreisprozess, bei dem das zugesetzte Ammoniak in einem geschlossenen Kreislauf verbleibt und Umweltbelastungen der Größenordnung des Leblanc-Verfahrens vermieden werden können. Das Solvay-Verfahren hat aber auch Nachteile: Es verbraucht große Mengen an Wasser und erzeugt pro Kilogramm Soda immer noch ca. 1 Kilogramm unverwendbares Calciumchlorid, das ins Abwasser, und damit in Flüsse und Meere, abgegeben wird. Zur Reduzierung der Wasserverschmutzung gibt es auch Absetzbecken (Kalkteiche), z. B. in Latdorf bei Bernburg, wo das Oberflächenwasser wieder in den Fluss Saale geleitet wird. Bei der Produktion von 1 Million Tonnen Soda jährlich entstehen also auch etwa 1 Million Tonnen Calciumchlorid. Diese Menge entspricht täglich drei 1000-Tonnen-Güterzügen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Verfahren im Detail.", "content": "Die einzelnen Schritte des Verfahrens sind: 1. Der Kalk wird gebrannt: 2. Kohlenstoffdioxid wird zusammen mit Ammoniak in eine konzentrierte Kochsalzlösung eingeleitet. Hierbei fällt Natriumhydrogencarbonat aus, das von der entstehenden Ammoniumchloridlösung getrennt wird. 3. Das Natriumhydrogencarbonat wird auf ca. 200 °C erhitzt, wobei Wasser und Kohlenstoffdioxid entweichen. Übrig bleibt dann das Produkt Soda. Dieser Vorgang wird als Kalzinierung (kalzinieren) bezeichnet. 4. Im vierten Schritt wird das Ammoniak wiedergewonnen und Schritt 2 zugeführt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Solvay-Verfahren oder auch Ammoniak-Soda-Verfahren ist ein chemischer Prozess zur Herstellung von Natriumcarbonat (NaCO). Es wurde 1860 von Ernest Solvay entwickelt und löste das bis dahin verwendete Leblanc-Verfahren ab.", "tgt_summary": "氨碱法(Solvay process、ammonia-soda process;又称“索尔维制碱法”)是1861年比利时工业化学家欧内斯特·索尔维发明的用氨水来使氯化钠转变为碳酸钠的方法。 索尔维反应在一个高塔中完成。", "id": 1910805} {"src_title": "Shoot ’em up", "tgt_title": "清版射击游戏", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Historisch bezeichnet der Begriff jede Art von visualisierenden Medien, die Schießereien und Blutvergießen als zentrales Element beinhalten. Merriam-Webster führt die Einführung des Begriffs auf das Jahr 1947 zurück. Die erstmalige Verwendung des Begriffs im ludowissenschaftlichen Sinne ist umstritten, kann aber auf die Mitte der 1980er-Jahre eingegrenzt werden; der \"Gamasutra\"-Redakteur Luke McMillan führt ihn in seiner Dissertation auf den TED-Leiter Chris Anderson zurück, der ihn im Juli 1985 als damaliger Chefredakteur des \"Zzap!64\"-Magazins geprägt haben soll. Der britische Medienwissenschaftler James Newman sieht neben jener \"Zzap!64\"-Ausgabe das Spielemagazin \"Crash\" als möglichen Urheber. Bei einem typischen \"Shoot ’em up\" steuert der Spieler ein bewaffnetes Raumschiff oder Flugzeug und muss sich durch verschiedene Levels kämpfen, indem er in deutlicher Überzahl angreifende Raumschiffe und ähnliche Gegner zerstört. Dazu steht in nahezu allen Genrevertretern eine Bordkanone mit unbegrenzter Munition zur Verfügung. Darüber hinaus lassen sich häufig zusätzliche Waffen einsammeln, manchmal auch Bomben, die mit einem Schlag alle Gegner auf dem Bildschirm vernichten. Den meisten Spielen ist ebenfalls gemein, dass es nicht nur um das Meistern möglichst vieler Levels, sondern auch darum geht, durch das Abschießen möglichst vieler Gegner eine hohe Punktzahl zu erzielen, um sich zur Belohnung in eine Highscore-Tabelle eintragen zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zwischen „Shoot ’em up“ und „First Person Shooter“.", "content": "Ab den 1990er-Jahren bezeichnet im Computerspieler-Jargon \"Shoot ’em up\" im engeren Sinne eine vom Ego-Shooter (engl.: \"First Person Shooter\") abweichende Spielkategorie, bei der der Spieler keine totale Bewegungsfreiheit besitzt und die Spielmechanik sich weitgehend auf das Schießen mit unbegrenzter Munition beschränkt. Der Spieler bewegt sich meist in einer bestimmten Richtung vorwärts und kann sich lediglich in begrenztem Maße zur Seite, manchmal auch nach vorne oder hinten bewegen, um gegnerischem Beschuss auszuweichen oder Kollisionen zu vermeiden. Shoot ’em ups erlauben also üblicherweise nur eine Bewegung in zwei Dimensionen und zeigen das Geschehen meist in Seitenansicht oder Draufsicht. Ein \"First Person Shooter\" hingegen wird immer aus der Egoperspektive gespielt (erste Person, engl.: \"first person\") und bietet eine dreidimensionale Spielwelt, die frei begehbar ist. Die sich daraus ergebende Spielmechanik ist komplexer und vielfältiger als bei einem \"Shoot ’em up\". Deshalb werden auch Spiele wie The House of the Dead eher zum Genre \"Shoot ’em up\" gezählt: Obgleich sie in Egoperspektive dargestellt werden, fehlt ihnen das für Egoshooter wesentliche Element der freien räumlichen Interaktion. Da bei scrollenden \"Shoot ’em ups\" die Richtung der Bewegung meist vorgegeben ist, spricht man auch von Horizontal- oder Vertikalscrollern, bzw. horizontalen oder vertikalen \"Shoot ’em ups\". Manche Vertreter der Kategorie machen eine Einteilung aber nicht leicht, da sie während des Spieles oder sogar mitten im Level ihre Scrollrichtung ändern können.", "section_level": 2}, {"title": "Typische Spielelemente und ihre Variationen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Scrolling.", "content": "Der Begriff des Scrolling bezeichnet im Zusammenhang mit Shoot ’em ups das Vorbeiziehen des Levelhintergrundes. Grundsätzlich wird im Genre zwischen horizontalem, vertikalem und multidirektionalem Scrolling unterschieden. In den ersten beiden Arten ist das Scrolling in der Regel vorgegeben, während in der letztgenannten Art der Spieler die Bewegung seiner Spielfigur zumeist frei wählen kann. Üblicherweise scrollen horizontal ausgerichtete Spiele von rechts nach links und vertikal ausgerichtete Spiele von oben nach unten. Ein Verstoß gegen diese Ordnung wird ab und an als ironisches Element genutzt, beispielsweise in einigen Endgegner-Kämpfen in \"Darius II\" oder beim Einsammeln eines bestimmten Objektes in \"Xenon 2 Megablast\".", "section_level": 3}, {"title": "Leveldesign.", "content": "Ein typischer Level in einem Shoot ’em up besteht aus einem vorgegebenen, vorbeiscrollenden Hintergrund und einer vorgegebenen Anzahl an unterschiedlichen Formationen von Gegnern. In einigen Spielen umfassen die Level zusätzlich feste Begrenzungen bzw. Oberflächen (Wände, Berge, Asteroiden etc.), die einerseits Schüsse abhalten, mit denen andererseits der Spieler aber auch kollidieren kann. Teilweise werden aus diesem Spielelement regelrecht Labyrinth-Passagen erzeugt. Typisch sind derartige Abschnitte für horizontal scrollende Shoot ’em ups wie die Spiele der \"Gradius\"-Reihe, jedoch gibt es auch vertikal scrollende Spiele mit diesem Element, beispielsweise \"Xenon 2 Megablast\". Am Levelende steht zumeist ein Endgegner, anschließend erfolgt üblicherweise eine Auswertung des vorangegangenen Levels. Dabei werden beispielsweise Statistiken über den Prozentsatz der abgeschossenen Gegner, eingesammelte Sonderobjekte oder die für den Sieg über den Endgegner nötige Zeit aufgeführt und teilweise mit Punktboni belohnt. Die Abfolge der Level ist normalerweise vorgegeben. Es existieren jedoch Ausnahmen: Beispielsweise wählt der Spieler in \"Darius\" nach jedem Level einen von zwei möglichen Folgeleveln, wobei die Levels untereinander in der Form eines Entscheidungsbaums angeordnet sind. In der \"Thunder-Force\"-Reihe bestimmt der Spieler selber, in welcher Folge er die Level des Spiels absolviert, während die Reihenfolge in \"Strikers 1945\" zufällig ausgelost wird.", "section_level": 3}, {"title": "Mehrspieler-Modus.", "content": "Die meisten Shoot ’em ups verfügen über einen Mehrspieler-Modus. Üblich ist dabei, dass beide Spieler gleichzeitig aktiv sind, also kooperativ agieren. Weniger verbreitet und hauptsächlich bei frühen Spielen wie \"Defender\" zu finden ist ein Spielmodus, bei dem sich beide Spieler nacheinander an den Leveln des Spiels versuchen. Nach dem Scheitern eines Spielers ist dabei der andere an der Reihe. Der Koop-Modus ist typischerweise so ausgelegt, dass sich die beiden Spieler gegenseitig nicht treffen können, es also kein Friendly Fire gibt. Eine Ausnahme sind die Spiele der \"Raiden\"-Reihe: Hier prallen Schüsse des Mitspielers von den Spieler-Raumschiffen ab und zerstreuen sich in alle Richtungen, wo sie wiederum Gegner treffen können. Üblich sind Mehrspieler-Modi für zwei Personen. Kaum Verbreitung haben Spiele, die mit bis zu vier Spielern gleichzeitig gespielt werden können.", "section_level": 3}, {"title": "Wahl der Spielfigur.", "content": "Viele modernere Spiele lassen den Spieler am Beginn des Spieles aus einer Anzahl von möglichen Figuren bzw. Flugobjekten auswählen. Diese unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch in wichtigen Attributen wie der Geschwindigkeit und Bewaffnung. Beispielsweise stehen in \"Battle Garegga\" vier verschiedene Flugzeuge vom leichten und wendigen Jäger bis hin zum schwer bewaffneten Bomber zur Auswahl.", "section_level": 3}, {"title": "Verwundbarkeit der Spielfigur.", "content": "Typisch ist die leichte Zerstörbarkeit der Spielfigur in einem Shoot ’em up, sodass schon ein Treffer zum Verlust eines „Lebens“, d. h. eines Spielversuchs sowie aller erreichter Upgrades führt. Daraus ergibt sich die Anforderung, allen feindlichen Schüssen auszuweichen. In einigen Spielen wird dieses Prinzip allerdings abgemildert, um dem Spieler mehr Chancen zu lassen. Beispiele hierfür sind optionale Schutzschilde, die eine gewisse Anzahl an Schüssen absorbieren, oder eine „Energieleiste“ für die Spielfigur, die über eine bestimmte Zahl von Trefferpunkten verfügt. Nach dem Ableben bestehen je nach Spiel zwei verschiedene Möglichkeiten: Der Spieler setzt das Spiel an derselben Stelle mit einem neuen Versuch fort, oder aber er muss den jeweiligen Spielabschnitt komplett von vorne beginnen. Hat der Spieler all seine „Leben“ verbraucht, ist das Spiel zu Ende und der Spieler kann sich bei entsprechender Leistung in die Highscore-Tabelle eintragen. Dabei wird allerdings die Möglichkeit des Continue angeboten, wodurch der Spieler das Spiel fortsetzen kann. Jedoch wird hierbei in den meisten Fällen die erreichte Punktzahl zurückgesetzt oder man muss sich zumindest mit einer gewissen Menge an Punkten \"freikaufen\".", "section_level": 3}, {"title": "Upgrades und Power-ups.", "content": "So genannte Upgrades oder Power-ups ermöglichen dem Gefährt bzw. der Figur des Spielers eine bessere Bewaffnung oder den Zugriff auf besondere Effekte und sind in den Levels zumeist an vorgegebenen Stellen zu finden. Üblicherweise hinterlassen bestimmte Gegner nach einem Treffer bestimmte Upgrades, die dann vom Spieler eingesammelt werden müssen, um aktiviert zu werden. Zu den charakteristischen Merkmalen für jedes Shoot ’em up gehört ein ausgearbeitetes Upgrade-System, Beispiele hierfür sind etwa die Serien \"R-Type\" oder \"Thunder Force\". In einigen Spielen, beispielsweise den für den PC veröffentlichten \"Tyrian\" und \"Raptor\", sammelt der Spieler in den Levels keine Upgrades ein, sondern Geld, mit dem zwischen den Levels bessere Ausrüstung gekauft werden kann. Typische Formen von Power-ups und sammelbaren Objekten sind:", "section_level": 3}, {"title": "Waffenauswahl.", "content": "Im einfachsten Fall steht dem Spieler in einem Shoot ’em up lediglich eine Primärwaffe zur Verfügung, die durch Power-ups linear aufgerüstet wird. Üblicherweise erhöhen derartige Power-ups die Anzahl der in einer Salve abgefeuerten Projektile, möglicherweise auch in einem weiteren Streuwinkel, und/oder verstärken die Wirkung eines Projektils. Charakteristisch für klassische Shoot ’em ups war es, dass üblicherweise kein Dauerfeuer vorhanden war und pro Druck auf den Feuerknopf nur ein Schuss abgegeben wurde. Für schnelles Feuer musste also der Feuerknopf in ziemlich schneller Kadenz betätigt werden. Neuere Spiele entschärfen diese Situation dahingehend, dass nunmehr jeder Druck auf den Knopf das Abfeuern eines aus mehreren Schüssen bestehenden Feuerstoßes bewirkt. Ein verwandtes Stilmittel in neueren Spielen ist eine Abstufung: Beispielsweise sind in \"ESP.Ra.De\" oder \"DonPachi\" sowohl einzelne Feuerstöße als auch ein spezieller Feuermodus bei gehaltenem Feuerknopf möglich. Allerdings bremst letzterer die Spielfiguren in diesen Spielen merklich aus und mindert somit das Potenzial, Feindbeschuss auszuweichen. In einigen Spielen, wie z. B. in \"R-Type\", besteht die Möglichkeit, die Primärwaffe durch ein Halten des Feuerknopfes „aufzuladen“ und einen überaus starken Schuss abzufeuern. In einigen Spielen, beispielsweise in \"Strikers 1945\", ist dieser aufgeladene Schuss auch mit weiteren Besonderheiten verbunden, die vom gewählten Flugobjekt des Spielers abhängen. Shoot ’em ups, in denen mehrere mögliche Waffen vorhanden sind, grenzen diese Waffen deutlich voneinander ab. So gibt es beispielsweise in \"Raiden\" einen „roten“ Schuss, der mit jedem Power-up zusätzliche Projektile und einen weiteren Winkel erreicht, und einen „blauen“ Schuss, der in jeder Stufe lediglich direkt nach vorne feuert, dabei aber mit jeder Aufrüstung umso verheerender wird. In einigen Spielen sind – nach Upgrades oder standardmäßig, beispielsweise in \"Darius\" – auch Sekundärwaffen verfügbar, beispielsweise gelenkte oder ungelenkte Raketen oder (in horizontal scrollenden Spielen) frei fallende Bomben. Diese Waffen werden separat von der Primärwaffe aufgerüstet und in vielen Spielen auch mit einem separaten Feuerknopf abgefeuert.", "section_level": 3}, {"title": "Smartbombs.", "content": "Sogenannte \"Smartbombs\" stehen in vielen Shoot ’em ups als Sekundärbewaffnung dem Spieler zur Verfügung und haben eine verheerende Wirkung auf viele, wenn nicht sogar alle Gegner auf dem Bildschirm. Aus diesem Grund ist die verfügbare Anzahl meist streng begrenzt. Zusätzliche Smartbombs kann der Spieler meist als Upgrades erhalten. Einige Spiele honorieren den Nichteinsatz von Smartbombs am Ende eines Levels, wobei für jede nicht abgefeuerte, d. h. in der Bewaffnung verbliebene Smartbomb ein gewisser Punktebonus gutgeschrieben wird. In Spielen wie \"Gun Frontier\" (Taito) oder \"Battle Garegga\" werden Smartbombs durch das Einsammeln von in den Leveln platzierter „Munition“ bereitgestellt. Einige Spiele, wie beispielsweise \"Raiden II\", verfügen über verschiedene Typen von Smartbombs. In den meisten Spielen, in denen der Typus der Spielfigur wählbar ist, hat meist auch jede wählbare Spielfigur eine eigene Art von Smartbomb.", "section_level": 3}, {"title": "Gegner und Gegnerformationen.", "content": "Üblicherweise treten die Gegner dem Spieler in vorgegebenen Formationen entgegen. Anhand erlernter Kenntnisse über die jeweilige Formation kann der Spieler damit abschätzen, an welcher Stelle der nächste Gegner der Formation auf dem Bildschirm erscheinen wird und wie das weitere Angriffsverhalten der Gegner aussehen wird. Eine Herausforderung besteht darin, alle Gegner einer Formation abzuschießen und sich unmittelbar danach der nächsten, typischerweise an einem ganz anderen Punkt des Bildschirms auftretenden Formation zu widmen. Die Gegner, denen der Spieler im Laufe des Spiels entgegentreten muss, unterscheiden sich in vielfacher Hinsicht. Typischerweise sind kleinere Gegnertypen mit nur einem Treffer zu beseitigen und treten daher oft in großen Formationen an. Größere Gegnertypen dagegen erfordern oft zahlreiche Treffer und sind zu einer Anzahl an Angriffsmustern in der Lage, denen der Spieler sich stellen muss. Diese Gegner treten daher oftmals alleine oder nur in kleineren Gruppen auf. Weiter ist bei Gegnertypen zwischen beweglichen (Raumschiffe, Panzer, Monster etc.) und unbeweglichen, d. h. fest im vorbeiscrollenden Hintergrund verankerten Gegnern (bspw. Geschütztürme) zu unterscheiden.", "section_level": 3}, {"title": "Endgegner.", "content": "Der Endgegner markiert zumeist das Ende eines Levels und zeichnet sich gegenüber den üblichen Gegnern durch sein wesentlich durchdachteres Agieren aus. Ein Endgegner führt mehrere verschiedene Angriffsbewegungen durch und ist normalerweise nur an einzelnen ausgewiesenen Stellen verwundbar, die der Spieler möglichst oft treffen muss. Oftmals machen Endgegner im Kampf mit dem Spieler auch mehrere Phasen durch, die jeweils durch die Zerstörung eines Teils des Endgegners gekennzeichnet sind. In jeder Phase führt der Endgegner charakteristische und unterschiedliche Manöver aus, die vom Spieler zum optimalen Abschluss des Levels erlernt werden müssen. In gestalterischer Hinsicht wird das Duell mit dem Endgegner stets hervorgehoben. Oftmals wird die Ankunft des Endgegners schon im Voraus angekündigt, beispielsweise durch eingeblendete Warnhinweise wie in \"Darius\" oder \"DonPachi\". Darüber hinaus findet der Kampf gegen den Endgegner fast immer an auch optisch herausgehobenen Stellen statt, die sich vom sonstigen Grafikstil des jeweiligen Levels deutlich unterscheiden. Zusätzlich zum Endgegner treten in einigen Levels sogenannte Zwischengegner auf. In diesem Fall geht der Level nach dem Sieg über den Zwischengegner weiter. Sie sind im Vergleich mit Endgegnern wesentlich leichter zu besiegen; in einigen Fällen verschwinden die Zwischengegner sogar von selbst, wenn sie innerhalb einer gewissen Zeit nicht besiegt wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Schussmuster.", "content": "Als Schussmuster wird die nach geometrischen Formen erfolgende Ausbreitung von zahlreichen feindlichen Projektilen bezeichnet. Typische Beispiele sind die konzentrische Ausbreitung von Schüssen von einem Gegner weg oder abwechselndes Feuer in Richtungen, die durch einen vorgegebenen Winkel voneinander getrennt sind. Auch hier ist die durch die Wiederholung des Spiels erlernte Kenntnis von Schussmustern für den Spieler von Vorteil, um beispielsweise die entscheidende Lücke zum Ausweichen zu finden. Üblich sind komplexe Schussmuster vor allem in Danmaku-Spielen. Abseits davon finden sie weniger starke Verbreitung und werden zumeist bei Endgegnern eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Punkte- und Bonussysteme.", "content": "Die Berechnungen der Punktzahlen erfolgten anfangs noch durch einfache Multiplikation der Anzahl der abgeschossenen Gegner mit bestimmten Faktoren je nach Größe einzelner Gegner. Im Laufe der Zeit wurden jedoch verschiedene Verfahren entwickelt, um den Spielablauf fordernder zu gestalten. Grundlegende Bonussysteme wurden dabei schon früh entwickelt. Beispielsweise wird in \"1942\" (1984) nach jedem Level eine Bilanz gezogen, welcher Prozentsatz der Gegner abgeschossen wurde. Besonders hohe Quoten (95–100 %) werden mit besonderen Boni belohnt. Üblich ist auch, das Abschießen einer kompletten Formation an Gegnern mit einem Punktebonus zu belohnen, wie es beispielsweise in \"Darius\" (1986) der Fall ist. Andere Systeme basieren auf dem Einsammeln von speziellen Objekten in den Leveln. So wurden zum Beispiel in \"Raiden\" (1990) in den Levels sammelbare Medaillen versteckt, welche am Ende des Levels ausgezählt und dem Punktekonto angerechnet wurden. In anderen Spielen wurden dagegen z. B. ein Bonus für einen schnellen Sieg über den Endgegner oder erlangbare Multiplikatoren für Punktzahlen vergeben. Einen großen Schritt bedeutete 1995 \"DonPachi\", welches eine Art Combo-System für besiegte Gegner einführte: Es müssen möglichst viele Gegner mit nur sehr kurzen Unterbrechungen abgeschossen werden, um einen Bonus zu erlangen. In der Folgezeit wurden noch weitere ausgefallene Punktezählmethoden (sogenannte „Score-Systeme“) erdacht. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Score-Systems werden moderne Shooter in klassische lernorientierte \"Shoot ’em ups\" (auch „old school shooter“) und sogenannte \"Score-Shooter\" mit ausgefeilten Punktesystemen unterteilt.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Unterarten und Sonderformen.", "content": "Neben den üblichen Szenarien, die von Science Fiction beeinflusste Konflikte mit allerlei Militärgerät zeigen, gibt es zahlreiche andere Shoot ’em ups. Die Übergänge zu anderen Genres sind fließend. Beispielsweise gibt es:", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "Waren Ballerspiele anfangs nur mäßig anspruchsvoll, sind moderne Beispiele oft nervenzerreibende Konstruktionen aus komplizierten Formationen von gegnerischen Projektilen (sogenannten „Schussmustern“), die es zu analysieren gilt, und Wellen von Gegnern, die abgeschossen werden wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Multiscrolling 1960er.", "content": "Die ersten Computerspiele wie Spacewar! (1962) waren multiscrollend, das bedeutet, man kann das Raumschiff in alle Richtungen steuern, quasi aus dem Bildschirm heraus (jedoch nicht in die Tiefe des Raumes). Ein weiteres Beispiel ist Asteroids.", "section_level": 2}, {"title": "Fixed Shooter 1970er.", "content": "Anfangs stand im Spiel das Schießen an vorderster Stelle. In den frühen Genrevertretern wie \"Galaga\" und \"Space Invaders\" gab es keinen Bildlauf, sondern bestenfalls vorbeiziehende Sternenfelder. Diese Einschränkungen waren technisch bedingt, denn die Hardware vermochte es nicht, besonders viele Sprites gleichzeitig zu bewegen. Die Entwickler konzentrierten sich also darauf, dem Spieler Welle um Welle neuer Gegner in den Weg zu stellen. Die Wege waren immer gleich oder zufällig generiert, sodass entweder die Reflexe oder die Lernfähigkeit des Spielers auf die Probe gestellt wurden. Dabei musste sich der Spieler Position und Erscheinen aller anfliegenden Gegner (insbesondere des Endgegners) zu Eigen machen, um reflexartig ohne nachzudenken oder schnell und flexibel auf überraschende Feinde reagieren zu können. Dennoch war eines der wesentlichsten Elemente eines \"Shoot ’em ups\" schon vorhanden: Die Highscore-Liste, auf der sich besonders erfolgreiche Spieler mit ihren Initialen verewigen konnten. Der erreichte Punktestand ließ dabei direkte Rückschlüsse auf die Leistung des Spielers zu. Durch die anfangs öffentliche Aufstellung von Automaten waren Punktestände für alle Interessierten einsehbar und ermöglichten regelrechte Wettkämpfe zwischen Spielern.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung des Genres in der Spielhalle in den 1980er-Jahren.", "content": "In den 80er-Jahren gab der technische Fortschritt die Entwicklung des Genres vor. Schon zu Anfang des Jahrzehnts war die Hardware dahingehend entwickelt, dass anstelle weniger simpler Pixelgrafiken aus wenigen Farben gleichzeitig eine Vielzahl verhältnismäßig komplexe Sprites auf den Bildschirm gebracht werden konnte. Nacheinander wurden dabei alle wesentlichen Innovationen erreicht, die das Genre bis heute geprägt haben. Im Jahr 1981 führten Spiele wie \"Defender\" (Williams Electronics) und \"Scramble\" (Konami) das horizontale Scrolling ein. Parallax-Scrolling, bei dem sich verschiedene Komponenten des Hintergrundes unterschiedlich schnell bewegen und somit einen Eindruck räumlicher Tiefe erzeugen, wurde im Folgejahr 1982 bei \"Moon Patrol\" von Irem eingeführt. Auf die Spitze getrieben wurde die horizontale Darstellung von der \"Darius\"-Reihe (Taito, ab 1986), bei der das Spielgeschehen auf drei nebeneinander angeordneten Bildschirmen stattfand, was einem Seitenverhältnis von 12:3 entspricht. Charakteristisch für diese Serie ist weiter, dass der Spieler nach jedem abgeschlossenen Level den nächsten Abschnitt aus einer von zwei Möglichkeiten wählen muss und das Spiel somit mehrfach durchspielen muss, um jeden Level zu sehen. Bemerkenswert sind auch in dieser Zeit aufgekommene Spiele wie \"Time Pilot \" (Konami, 1982) oder \"1942\" (Capcom, 1984), die bei der Darstellung der Flugobjekte anstelle von Weltraum-Szenarien gestalterische Elemente aus historischen Epochen wie z. B. dem Zweiten Weltkrieg einsetzen und mit Science-Fiction-Komponenten versehen. Das ebenfalls horizontal scrollende \"Gradius\" führte 1985 ein viel beachtetes Upgrade-System ein: Der Spieler sammelt Power-ups ein, die eine am unteren Bildschirmrand befindliche Leiste auffüllen. Jede Stufe der Leiste steht dabei für eine besondere Art von Aufrüstung, so sind beispielsweise höhere Geschwindigkeiten des eigenen Raumschiffs (\"Speed-up\"), Raketen als Sekundärbewaffnung oder das Spielerraumschiff begleitende Drohnen, sogenannte \"Options\", möglich. Die Spielserie wird bis heute (2011) weitergeführt und hat dieses Upgrade-System dabei ständig beibehalten. Adaptionen dieses Systems finden sich beispielsweise in den Vertikalscrollern \"Slap Fight\" (Toaplan, 1986) und \"Star Monkey\" (Small Rockets, 2001, für PC). Als weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Genres gilt \"R-Type\" (Irem, 1987), das vor allem durch seine detaillierte, stilistisch ins Surreale gehende Grafik und ein durchdachtes Leveldesign überzeugen konnte. Spielerisch brachte \"R-Type\" Neuerungen beim Einsatz von \"Options\". Ein solches Objekt begleitete den Spieler dabei fortwährend und konnte wahlweise auch an das Spielerraumschiff angekoppelt werden, um dort als zusätzlicher Schild zu dienen. Weiter führte \"R-Type\" die Möglichkeit ein, den Feuerknopf gedrückt zu halten und die Primärwaffe damit für einen stärkeren Schuss aufzuladen. Auch andere Spiele dieser Zeit warteten mit innovativen Konzepten auf; so konnte z. B. in der \"Thunder-Force\"-Reihe von Technosoft der Spieler während des Spiels die Waffen wechseln und das Raumschiff in verschiedenen Geschwindigkeitsstufen fliegen lassen. Ähnlich war z. B. in \"Hellfire\" (1989) von Toaplan die Auswahl verschiedener Feuermodi möglich. In die 80er-Jahre fallen auch einige Versuche, dem Genre eine 3D-Komponente zu geben. Pionier war dabei das 1982 veröffentlichte Spiel \"Zaxxon\" von Sega, bei dem der Spieler aus einer isometrischen Perspektive auf das Geschehen blickte und stets die Flughöhe seines Raumschiffs beachten musste, um beispielsweise Hindernissen auszuweichen. Sega entwickelte später noch weitere Spiele, die das Shoot-’em-up-Spielprinzip und aus Bitmaps bestehende Pseudo-3D-Grafik kombinierten. Die prominentesten Beispiele hierfür sind die Spiele der \"After-Burner\"-Reihe (ab 1987), \"Galaxy Force\" (1990) und \"Thunder Blade\" (1988). Abseits davon existieren noch weitere Spiele, in denen sich der Spieler und die Gegner auf verschiedenen Ebenen befinden und nicht kollidieren können, vom Spieler aber mit speziellen Waffen beschossen werden müssen. Hierfür ist besonders das Spiel \"Xevious\" (1982) von Namco zu nennen, bei dem der Spieler Bodenziele mit einem Fadenkreuz anvisieren muss. 1993 nahm Taito diese Idee in \"RayForce\" (auch als \"Gunlock\" oder \"Layer Section\" veröffentlicht) auf und entwickelte sie weiter: Der Spieler schaltet nun mit dem Fadenkreuz bis zu acht Ziele auf, die auf Tastendruck mit einer zielsuchenden Sekundärwaffe beschossen werden. Mit jedem Treffer wird dabei die erzielte Punktzahl verdoppelt, was ein Anreiz sein soll, mehr Ziele mit dem Fadenkreuz und der Sekundärwaffe zu bekämpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Errungenschaften der 1990er-Jahre bis heute.", "content": "In den 1990er-Jahren wurde die Technik nochmals ausgefeilter. Dies ermöglichte insbesondere eine nochmals größere Anzahl an bewegten Sprites auf dem Bildschirm, was in den frühen 1990er-Jahren den Weg zum heute verbreiteten \"Danmaku\"- bzw. \"Bullet-Hell\"-Genre bereitete. Vorreiter dieses Untergenres waren insbesondere die Spiele von Toaplan wie zum Beispiel das 1992 veröffentlichte \"Truxton II\" (in Japan als \"Tatsujin O\" bekannt), und \"Batsugun\" (1993). Aus finanziellen Gründen schloss das Entwicklerstudio aber 1994, allerdings gründeten die Entwickler neue Entwicklungsstudios wie CAVE oder Raizing. Diese Firmen sollten in den kommenden Jahren weitere neuartige Shoot-’em-up-Spiele veröffentlichen. Neben den spielerischen Neuerungen kam der technische Fortschritt auch optisch ausgefalleneren Spielen zugute. In dieser Hinsicht tat sich beispielsweise der Entwickler Psikyo hervor, der seine Reihe \"Sengoku Ace\" optisch an japanische Mythologie anlehnte und in \"Gunbird\" ein Anime-Szenario zeichnete. Ein weiterer optischer Höhepunkt war das 1993 veröffentlichte \"In The Hunt\" von Irem, das auf aufwändige Comicgrafik setzte. Allerdings schloss auch dieses Entwicklungsstudio im Folgejahr seine Pforten. Die Entwickler von \"In The Hunt\" führten den optischen Stil daraufhin bei SNK Playmore in der bis heute erfolgreichen Reihe \"Metal Slug\" weiter. Maßstäbe setzte CAVE 1995 mit \"DonPachi\", das als erstes Danmaku-Spiel gezählt werden kann. Kennzeichnend war das Punktesystem, bei dem Abschüsse innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls zu einer \"Combo\" zusammengezählt und mit Boni honoriert wurden. Diese Errungenschaft, zusammen mit der Tendenz zu ausgefeilten geometrischen Mustern der gegnerischen Spielfiguren und ihrer Projektile, prägte die Entwicklung des Genres nachhaltig. Ein weiteres einflussreiches Spiel war \"Radiant Silvergun\" (1998) von Treasure, dessen Leveldesign eine sehr spezielle Auswahl der Waffen erforderte. Daneben konnte als weiterer Toaplan-Nachfolger Raizing mit \"Battle Garegga\" (1996) Maßstäbe setzen. Hierbei ist erneut der Umgang mit \"Options\" bemerkenswert, die vom Spieler auf verschiedenen Positionen fixiert werden können. 3D-Grafik hat sich im Shoot-’em-up-Genre anders als bei den meisten Spielegenres kaum durchgesetzt. Nennenswerte Ausnahmen der 1990er-Jahre waren die Fortsetzungen \"RayStorm\" und \"G.Darius\" (beide Taito, 1997) sowie \"Thunder Force V\" (Technosoft, 1997). Trotz 3D-Effekten bleibt jedoch in allen drei Spielen das grundsätzliche Spielprinzip zweidimensional. Größere Entwickler wie z. B. Seibu Kaihatsu oder SNK produzierten hingegen noch bis weit ins 21. Jahrhundert hinein Spiele in Spritegrafik, wenngleich die Sprites nunmehr überwiegend anhand von vorgerenderten Modellen erstellt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Situation.", "content": "In Beispielen wie \"ESP.Ra.De\" oder \"DoDonPachi\" von CAVE, oder \"Dragon Blaze\" von Psikyo ist das Gegner-Abschießen zur Nebensache geworden. Zwar rüstet man sein Schiff oder sein Reittier immer noch mit immer besseren Waffen und stärkeren Laserstrahlen aus, das Wichtigste ist aber das Ausweichen. Nicht selten findet man in so einem Spiel mehrere hundert gegnerische Projektile gleichzeitig auf einem Schirm, die sich nach geometrischen Mustern bewegen. Dieses Muster zu erkennen und sein Schiff in Sicherheit zu bringen, ist der eigentliche Reiz des Spiels. Je weiter man in die zunehmend schwieriger werdenden Levels dringt, desto mehr Konzentration wird verlangt. Zuallerletzt locken neuere Spiele auch mit Innovationen in der Spielmechanik. So bringt tumbes Drauflosballern keine großen Punktzahlen. Beim schon erwähnten \"DonPachi\" müssen möglichst viele Gegner unterbrechungsfrei hintereinander abgeschossen werden, in \"ESP.Ra.De\" dominiert ein kompliziertes Combo-System, das mit dem Zusammenspiel der zwei verschiedenen Bewaffnungen des Spielers operiert. Bei \"Ikaruga\" wiederum gibt es sowohl weiße als auch schwarze Projektile – das eigene Schiff kann seine Farbe jederzeit zwischen Schwarz und Weiß ändern und wird damit immun gegen Projektile der jeweiligen Farbe. Auch ändert sich die Farbe der eigenen Kugeln, und weiße Gegner sind empfindlicher auf schwarze Schüsse, schwarze Gegner dagegen auf weiße. Das klingt nicht nur kompliziert, sondern ist es wirklich, und fordert vom Spieler auch noch das letzte Quäntchen Geschick und Konzentration. Aktuell sind Ballerspiele in Europa beinahe komplett ausgestorben, was auch im Zusammenhang mit dem massiven Rückgang an Spielhallen und der seit 1995 immer stärker werdenden Heimkonsolen-Hardware steht. In Japan erfreut sich das Genre allerdings noch immer großer Beliebtheit. Hersteller wie Psikyo, CAVE und Treasure finden immer wieder Wege um Innovationen einzubringen. So glänzt z. B. \"Guwange\" durch eine außerordentlich stilvolle Aufmachung, während in anderen Spielen neue Combo-Systeme zum Einsatz kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungen am PC und Heimcomputer.", "content": "Aufgrund ihrer Einfachheit in der Umsetzung zählten Shoot ’em ups in den 80er-Jahren zu den gebräuchlichsten Spielen auf Heimcomputern. Verhältnismäßig simple Spiele wie \"River Raid\" oder \"Katakis\" setzten in jederlei Hinsicht Maßstäbe; so erlangte ersteres als erstes von der BPjS indiziertes Videospiel Berühmtheit. Das Genre war derart beliebt, dass für C64, Atari ST und Amiga gar ein eigener Editor für solcherlei Spiele existierte, das sogenannte \"Shoot-’Em-Up Construction Kit\". Als Höhepunkt der Entwicklung gilt das 1989 veröffentlichte \"Xenon 2 Megablast\" der Bitmap Brothers. Technische Entwicklungen, die vor allem inhaltlich komplexere Spiele ermöglichten, führten allerdings in den 90er-Jahren, in der Frühzeit des Internets, zu einem deutlichen Rückgang des Genres. Man konnte die Spiele (darunter z. B. \"Tyrian 2000\") an einer Hand abzählen. Bekanntheit erlangten allerdings absurd gestaltete Spiele wie \"The Last Eichhof\" oder Shareware-Produkte, wie beispielsweise \"Raptor\" von Apogee Software. Mit dem Aufkommen des Internets, höherer CPU- und Grafikleistung, kehrte das Genre jedoch langsam über die Shareware und den Onlinevertrieb wieder. Insbesondere auch in Japan mit den sogenannten \"Doujin-Games\" die von Freeware z. B. \"Genetos\" und \"Warning Forever\" bis hin auch wieder zu kommerziellen Produkten einen weiten Bereich abdecken. Für Personal Computer stellen aktuelle Spiele wie \"Jets’N’Guns Gold\" nebst ca. 67 Minuten Musik mit Retromixes, \"DoveZ\" von Intergenies, \"Scavenger\" von Pi Eye Games oder \"Guardian\" von Superluminal, Inc. (ein \"Defender\"-Klon) und \"Starscape\" (ein \"Asteroids\"-Klon) von Moonpod zeitgemäße Shoot ’em ups dar. Speziell im Low-Cost-Shareware-Bereich lebt das Genre weiter.", "section_level": 2}], "src_summary": "Shoot ’em up (dt. wörtlich „Zerschieß sie“ – im Englischen auch kurz Shmup) bezeichnet ein Computerspiel-Genre. Im weiteren Sinne bezeichnet \"Shoot ’em up\" jedes Spiel, in dem die vom Spieler gesteuerte Figur eine große Zahl gegnerischer Einheiten mit einer virtuellen Schusswaffe zerstören soll (umgangssprachlich auch „Ballerspiel“ genannt). Im engeren Sinne bezeichnet \"Shoot ’em up\" ein „Ballerspiel“ mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit.", "tgt_summary": "清版射击游戏(英语:Shoot 'em up,缩写STG)是射击类电子游戏的子类型。在清版射击中,玩家角色——多驾驶飞船或飞艇——只身突击,在躲避敌方攻击的同时射杀大量敌人。清版射击的设计元素组成没有一致观点。狭义的清版射击要采用航天器或特定类型的角色移动;广义则允许角色步行及多种视角。清版射击考验玩家的反应,并需要玩家记忆关卡和敌人攻击方式。弹幕射击游戏则采用密度很高的炮弹。", "id": 1111737} {"src_title": "Kodi (Software)", "tgt_title": "Kodi", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Die Software stellt einen Mediaplayer dar, der üblicherweise an einem Fernseher betrieben und mit einer Fernbedienung gesteuert wird. Kodi kann Metadaten von lokal vorliegenden Mediendateien auslesen und in der eigenen Datenbank speichern. Die Metadaten werden optisch ansprechend dargestellt, und die Mediendateien können aus dem Kontext der Medien-Verwaltung abgespielt werden. Im Unterschied zu reinen (Hardware-)Mediaplayern nutzt Kodi zusätzliche Inhalte aus dem Internet, um dem Nutzer einen Mehrwert zur klassischen reinen Abspielfunktionalität zu bieten: Das Programm kann unter anderem Filmposter, Darstellerlisten, Untertitel und Trailer abrufen. Grundlage dafür ist die Erweiterungsmöglichkeit von Kodi mittels herunterladbarer Plugins, die von Drittanbietern zur Verfügung gestellt werden. So werden u. a. Internet-Videoportale wie YouTube, Hulu oder Veoh, ebenso die Mediatheken der und des ZDF über Kodi abrufbar. Auch die Integration von Video-on-Demand-Diensten ist durch zusätzliche Plugins möglich. Bedient wird die Software per Maus, Tastatur, Joypad, Fernbedienung, Webinterface, Wiimote oder durch ein WLAN-/Bluetooth-Mobiltelefon. Die Oberfläche ist durch Skins vollständig veränderbar.", "section_level": 1}, {"title": "Hardwareanforderungen.", "content": "Kodi stellt vergleichsweise geringe Ansprüche an die Hardwareleistung. Aktuelle Versionen setzen jedoch unter Windows einen Grafikprozessor voraus, der mindestens DirectX 9.0c unterstützt; ferner muss ein Treiber installiert sein, der die Funktion „Level 9“ (eingeführt mit DirectX 11) handhaben kann. Unter Linux, das bei zahlreichen Projekten für die Einrichtung eines Home Theater PCs verwendet wird, muss mindestens OpenGL 2.0 unterstützt werden. Neue Techniken werden meist rasch aufgegriffen und integriert. Beispielsweise wurde Videobeschleunigung über entsprechende Grafikkarten früh unterstützt (siehe VDPAU, DXVA) und damit das Abspielen von HD-Videos auf schwächeren Systemen ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "Abspielfähigkeiten.", "content": "Kodi unterstützt zahlreiche Audio-, Video- und Bild-Formate:", "section_level": 2}, {"title": "Bibliothekfunktion.", "content": "Kodi bietet die Möglichkeit, beim Benutzer vorliegende Inhalte in einer Bibliothek zu organisieren. Durch das Abrufen zusätzlicher Metadaten aus dem Internet können Inhalte kategorisiert werden, beispielsweise Musik nach Genre, Filme nach Schauspielern oder einzelne Episoden einer Fernsehserie einer bestimmten Staffel zugeordnet werden. Die zur Verfügung stehenden Metadaten erlauben es dem Benutzer, sich beispielsweise alle auf der Festplatte vorhandenen Science-Fiction-Filme der 1970er Jahre anzeigen zu lassen und anschließend auf Grundlage des angezeigten Covers oder Filmposters zu entscheiden, welchen Film er schauen möchte. Das Stöbern in der Bibliothek ist ein zentrales Nutzungskonzept der Software.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "2002 begannen zwei Programmierer unabhängig voneinander mit der Entwicklung eines Medienabspielprogramms für die Xbox. Ein unter den Pseudonymen „d7o3g4q“ und „duo“ auftretender Entwickler schrieb eine Software, die er „Xbox Media Player“ nannte. Ein anderer Entwickler unter dem Pseudonym „RUNTiME“ nannte seine Software anfänglich „XBPLAYER“. Später tauschten sie den Quelltext untereinander aus, bis beide Programme in der Beta-5-Version von Xbox Media Player vollständig zusammengeführt wurden. Mit Version Beta 5 beginnend wurde die Videocodec-Bibliothek FFmpeg als Basis zur Dekodierung von Film- und Musikdateien genutzt. Mit Version Beta 6 kam die Unterstützung für den populären MPEG-Codec Xvid hinzu. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden Entwickler die Software privat zu zweit weiterentwickelt und lediglich versprochen, den Quelltext ihrer Software mit Version 1.0 zu veröffentlichen. Wegen der Verwendung der unter den Bestimmungen der GNU GPL stehenden FFmpeg- und Xvid-Bibliotheken veröffentlichten sie jedoch nach einigen Beschwerden den Quelltext der Beta 6 des Xbox Media Player am 15. Oktober 2002. Im November 2002 stieß ein weiterer Programmierer mit dem Spitznamen „Frodo“ hinzu. Er hatte bis dahin ein eigenes Programm mit Namen „YAMP – Yet Another Media Player“ entwickelt, welches daraufhin mit dem Xbox-Media-Player-Projekt vereinigt wurde. Das erste Release des weiter vereinigten Xbox Media Players erfolgte bald darauf am 14. Dezember 2002 mit der Version 2.0 (Versionsnummer 1.0 wurde übersprungen). Version 2.0 des Xbox Media Players war eine Neufassung mit einem neuen auf MPlayer basierenden Kern (welches aber wiederum ebenfalls die Codecsammlungen FFmpeg und Xvid nutzt). Am 28. Dezember 2002 wurde Version 2.1 veröffentlicht, welche neben zahlreichen Fehlerkorrekturen AC3-5.1-Tonausgabe (Dolby Digital), Lautstärkenormalisierung und zusätzliche Effektfilter als Neuerungen bot. Zwei Wochen später folgte am 12. Januar 2003 die finale Version 2.2 dieses Entwicklungszweigs, welche einen Dashboard-Modus zum Starten weiterer Xbox-Programme, separate Oberflächenübersetzungsdateien, Streams von Windows-Freigaben, Wiedergabe von ISO9660-CDs und die Unterstützung von Windows Media Video (WMV) mittels Windows-DLLs bot. Nach dieser Version wurde das Projekt in „Xbox Media Center“ umbenannt, da es mit seinem eigenständigen Dashboard mit einer vollständigen grafischen Benutzeroberfläche zu einem vollständigen Media Center und somit zu einem Ersatz für das vorinstallierte Xbox Dashboard herangewachsen war. Den Namen „XBox Media Center“ behielt das Projekt noch einige Zeit bei, auch als es schon für diverse andere Plattformen verfügbar war. Zwischenzeitlich nannte sich das Projekt „XBMC Media Center“. Die Unterstützung für die XBox-Plattform wird aufgrund der Einschränkungen des in die Jahre gekommenen Systems seit dem 27. Mai 2010 vom leitenden Entwicklerteam nicht mehr fortgeführt. Ende Januar 2011 wurde eine Version für Apple iOS vorgestellt, die für AppleTV2, iPad und iPhone4 vorgesehen ist. Seit 2012 ist XBMC auch für den Einplatinencomputer Raspberry Pi verfügbar. Es kann dadurch als Medienzentrale für ein Fernsehgerät oder einen PC-Monitor mittels HDMI-Port oder Composite und 3,5 mm-Klinkenstecker (bei höheren Ansprüchen an die Klangausgabe auch über USB-Soundkarte) fungieren. Am 1. August 2014 wurde angekündigt, das Produkt ab Version 14 in „Kodi“ umzubenennen.", "section_level": 1}, {"title": "Auf Kodi basierende Projekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Plex.", "content": "Mitte 2008 entschlossen sich einige Entwickler, das Xbox Media Center speziell für Mac OS und Apple iOS weiterzuentwickeln. Der daraus entstandene Entwicklungszweig wird \"Plex\" genannt und basiert auf der Linux-Version von Kodi. Seit 2011 läuft Plex auf Windows, Mac OS und Android-Betriebssystemen.", "section_level": 2}, {"title": "Boxee.", "content": "Ebenso existiert seit Mitte 2008 das auf Kodi basierende Projekt „Boxee“, welches einen Schwerpunkt auf die Integration sozialer Netzwerke legt. Boxee war für Mac OS, Linux, Windows und Apple TV bis Anfang 2012 erhältlich, die Software für Desktop-Rechner wurde jedoch eingestellt, da das Unternehmen die Zukunft auf Settop-Boxen wie Boxee Box und Iomega TV with Boxee sieht.", "section_level": 2}, {"title": "XBMC4Xbox.", "content": "Nach der Aufkündigung weiterer Unterstützung für die Xbox-Platform wurde das Projekt XBMC4Xbox ins Leben gerufen. Soweit möglich, versucht man hier Verbesserungen aus dem Ursprungsprojekt einfließen zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "OpenELEC.", "content": "OpenELEC (Open Embedded Linux Entertainment Center) ist ein freies Betriebssystem. Es wird seit 2009 durch das OpenELEC-Team unter den Bedingungen der GNU GPL entwickelt. Das Projekt gewann 2014 den CH Open Source Award und verfügt nach eigenen Angaben über aktuell 400.000 Nutzer (für die Nutzerzählung überträgt OpenELEC die gehashte MAC-Adresse der Hardware des jeweiligen Rechners an den Internetdienst von OpenELEC). Es umfasst ein vorkonfiguriertes Kodi Media Center und Drittanbieter-Plugins mit Retro-Videospielkonsolen-Emulatoren und PVR-Erweiterungen. OpenELEC ist ein extrem kleines und schnell startendes Linux-Betriebssystem – hauptsächlich entwickelt, um von Flash-Speichern wie CompactFlash oder auch SSD-Festplatten zu booten. Nachdem 2016 die meisten Entwickler zum LibreELEC-Projekt gewechselt haben, wird OpenELEC seit Mai 2017 nicht mehr weiterentwickelt und von seiner Verwendung seitens des Kodi-Teams auch abgeraten.", "section_level": 2}, {"title": "LibreELEC.", "content": "LibreELEC ist eine Abspaltung von OpenELEC. Das Projekt wurde im März 2016 infolge von Meinungsverschiedenheiten von ehemaligen OpenELEC-Entwicklern gegründet.", "section_level": 2}, {"title": "GeeXboX.", "content": "Geexbox setzte früher für die Benutzeroberfläche auf eine Eigenentwicklung namens „Enna“. Im Zuge der Entwicklung von GeeXboX 2.0 wurde dieser Ansatz jedoch fallengelassen; stattdessen wurde Kodi als Benutzeroberfläche integriert.", "section_level": 2}, {"title": "OSMC/RaspBMC/Rasplex/XBian.", "content": "OSMC, RaspBMC, RasPlex und XBian sind auf Debian-basierende Linux-Distributionen, die Kodi auf dem Raspberry Pi laufen lassen. RaspBMC erschien am 2. Februar 2012 und wurde stetig weiterentwickelt. Mit dem letzten Update am 2. Februar 2015 wurde das Projekt zugunsten der Entwicklung von OSMC aufgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "XBMC from Debian.", "content": "In das Repository der weit verbreiteten Linux-Distribution Debian konnte XBMC lange Zeit nicht aufgenommen werden, da es eingebettete Programmbibliotheken mitliefert, obwohl diese unter Debian (und vielen anderen Distributionen) bereits extern zur Verfügung stehen. Diese Praxis kollidiert mit den vom Debian-Entwicklerteam aufgestellten Regeln, die solche Redundanzen verbieten und ein möglichst schlankes Programmpaket voraussetzen. Der Entwickler Réczey Bálint entwarf daraufhin die Abspaltung „XBMC from Debian“, welche – neben anderen Anpassungen – auf die externe Implementierung von FFmpeg bzw. libav zurückgreift.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kodi, ehemals XBMC, ist eine freie und plattformübergreifende Mediaplayer-Software. Die Software ist durch eine große Anzahl von Plug-ins erweiterbar. Das Entwicklungsprojekt zur Erstellung und Pflege der Software erhielt mehrere Auszeichnungen.", "tgt_summary": "Kodi是由XBMC基金会开发的开源媒体播放器,原名XBMC(最后一个以XBMC命名的版本是13.2“Gotham”,14.0 “Helix”是第一个以“Kodi”命名的版本。),Kodi可以运行在多种操作系统和硬件平台。 它可以让用户播放本地或网络存储设备中的大多数视频、音乐、播客及各种常见数位媒体文件。", "id": 2016749} {"src_title": "Morning Musume", "tgt_title": "早安少女組。", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1997 suchte der japanische Produzent Tsunku eine Rock-Sängerin. Das Casting in der japanischen Sendung „Asayan“ gewann Michiyo Heike. Ihre ersten Singles waren jedoch nicht so erfolgreich wie erhofft, und so produzierte Tsunku mit fünf anderen Finalteilnehmern des Castings die Single „Ai no Tane“. Als sich das Lied innerhalb von einer Woche 50.000 Mal verkaufte, gründete Tsunku im Januar 1998 die Gruppe Morning Musume, die in ihrer Urbesetzung aus Yuko Nakazawa (), Kaori Iida (), Aya Ishiguro (), Natsumi Abe () und Asuka Fukuda () bestand. Ende Januar 1998 veröffentlichte die Gruppe ihre erste Single „Morning Coffee“, die es bis auf Platz 6 der japanischen Pop-Charts schaffte. Kurz nach der Veröffentlichung der ersten Single wurde die Gruppe um die zweite Generation erweitert, die aus Kei Yasuda (), Mari Yaguchi () und Sayaka Ichii () bestand. Im Mai erreichte Morning Musumes zweite Single „Summer Night Town“ Platz 4 und das im Juli erschienene erste Album „First Time“, ebenso Platz 4 der Album-Charts. Im September gelangte Morning Musume mit ihrer dritten Single „Daite! Hold on me“ erstmals auf den ersten Platz der Single-Charts. Die erste Morning-Musume-Untergruppe entstand, als Aya Ishiguro, Kaori Iida und Mari Yaguchi als „Tanpopo“ (\"Löwenzahn\") auftraten. Damit war die Grundlage für das \"Hello! Project\" entstanden. Zugleich begann Yuko Nakazawa nebenbei auch eine Solokarriere. Asuka Fukuda, mit damals 13 Jahren das jüngste Mitglied, verließ Morning Musume bereits im Januar wieder. Die Casting-Gewinnerin der dritten Generation, Maki Gotō (, ebenfalls 13 Jahre alt), kam kurz darauf hinzu. Die siebte Single, „Love Machine“ verkaufte sich über eine Million Mal und war drei Wochen lang auf Platz 1. Sie ist der bis heute erfolgreichste Hit von Morning Musume. Im selben Jahr entstand außerdem die zweite Untergruppe Pucchi Moni, bestehend aus Kei Yasuda, Sayaka Ichii und Maki Goto. Mit Aya Ishiguro verließ im Januar die zweite Sängerin der fünfköpfigen Urbesetzung das Projekt. Im April kamen nach weiteren Castings die neuen Mitglieder der vierten Generation Rika Ishikawa (), Hitomi Yoshizawa (), Nozomi Tsuji () und Ai Kago () hinzu. Im Sommer des Jahres verließ Sayaka Ichii nach knapp zwei Jahren die Gruppe wieder. Eigens für Kinder wurde mit Mini-Moni eine der populärsten Morning-Musume-Untergruppen gegründet. Im Mai verließ Yuko Nakazawa die Gruppe, so dass von der Urbesetzung nur noch Natsumi Abe und Kaori Iida übrig waren. Nach erneuten Castings kamen im August als fünfte Generation Ai Takahashi (高橋愛), Asami Konno (紺野あさ美), Makoto Ogawa (小川麻琴) und Risa Niigaki (新垣里沙) dazu. Im April verließ Kei Yasuda die Gruppe, nachdem bereits 2002 Maki Goto diesen Schritt unternahm. Im Januar 2004 kamen als sechste Generation die Neuzugänge Eri Kamei (亀井絵里), Michishige Sayumi (道重さゆみ) und Reina Tanaka (田中れいな) hinzu, ebenso die Solosängerin Miki Fujimoto (藤本美貴), welche bereits bei den Castings für die 4. Generation teilnahm und deshalb in der internen Rangliste vor den Mitgliedern der 5. Generation steht. Durch den Verlust und dem Neuzugang, übernahm Miki Fujimoto den Hauptgesang gemeinsam mit Ai Takahashi. Im Januar 2004 verließ das vorletzte Urmitglied Natsumi Abe die Gruppe, und im August 2004 machten sich Ai Kago und Nozomi Tsuji als Gruppe „W“ selbstständig. Kaori Iida zog sich im Januar 2005 als letztes Mitglied der Urbesetzung nach sieben Jahren zurück. Mitte 2005 musste Mari Yaguchi gehen, da das Magazin „Friday“ ihre Beziehung mit einem Schauspieler aufdeckte. Daraufhin hätte Rika Ishikawa die Leitung übernehmen müssen, da sie jedoch die Gruppe verließ, übernahm daraufhin Hitomi Yoshizawa die Leitung. Im Mai 2005 kam als siebte Generation Koharu Kusumi (久住小春) neu hinzu. Asami Konno und Makoto Ogawa, aus der 5. Generation, verließen im Sommer 2006 die Gruppe. Asami Konno stieg komplett aus dem Musikgeschäft aus, um auf einer Universität zu studieren, kam jedoch später ins Hello! Project zurück. Ende 2006 wurde Aika Mitsui (光井愛佳) Mitglied von Morning Musume. Auf dem Abschiedskonzert von Hitomi Yoshizawa im März 2007 wurden zwei Chinesinnen vorgestellt, Qian Lin (Linlin, リンリン) und Li Chun (Junjun, ジュンジュン). Tsunku bezeichnete sie als Art Austauschschüler. Hitomi Yoshizawa, welche am 6. Mai 2007 die Gruppe verließ, arbeitete weiterhin als Entertainerin im Hello!Project. An ihrer Stelle übernahm Miki Fujimoto die Leitung, während Ai Takahashi die Lücke der Co-Leitung ausfüllte. Am 1. Juni 2007 verließ Fujimoto die Gruppe, nachdem ein paar Tage zuvor das „Friday“-Magazin, welches bereits für das Ende von Mari Yaguchi bei Morning Musume sorgte, ihre Beziehung mit dem Comedien Tomoharu Shōji aufdeckte. Ai Takahashi wurde die neue Leaderin und Risa Niigaki die Subleaderin. 2008 hatte Morning Musume in Taiwan ihren ersten Auftritt außerhalb Japans und ihre Single „Resonant Blue“ war die am besten verkaufte Single des Hello! Projects 2008. Im August war Morning Musume mit \"Cinderella – The Musical\" in Takarazuka zu sehen. 2008 wurde das erste Jahr überhaupt, in dem die Besetzung der Gruppe unverändert blieb. Am 31. März 2009 stiegen alle Mitglieder des Hello Project Elder Clubs (inklusive Nozomi Tsuji, die zu dem Zeitpunkt aufgrund ihrer Mutterschaft pausierte) aus dem Hello! Project aus, um sich entweder anderen Aufgaben zu widmen oder um sich ganz aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen. Sie wurden am 1. Februar mit einem großen Konzert in der Yokohama Arena von den Fans und den aktuellen Mitgliedern des Hello! Projects verabschiedet. Dabei übergab Yuko Nakazawa offiziell ihre Führungsposition des Hello!Projects an Ai Takahashi, die nun das älteste Mitglied desselben ist. Im August veröffentlichte Morning Musume ihre 40. Single Nanchatte Renai, die 7. Single mit derselben Besetzung. Mit ca. 70.000 verkauften CDs war sie die erfolgreichste Single seit knapp 4 Jahren. Im Oktober erschien Morning Musumes 41. Single „Kimagure Princess“. Nach dem Auftakt ihrer Tour „Morning Musume’s 2009 Fall Tour: Nine Smile“ wurde bekanntgegeben, dass Kusumi Koharu Morning Musume und das Hello! Project verlassen wird. Ihr Abschiedskonzert fand am 6. Dezember 2009 in Tokio statt. Am 10. Februar 2010 erschien ihre 42. Single „Onna ga Medatte Naze Ikenai“, und am 17. März 2010 ihr 10. Album „10 My Me“. Ihre 43. Single „Seishun Collection“ wurde am 9. Juni veröffentlicht. Am 8. August wurde überraschend bekanntgegeben, dass Eri Kamei, Junjun und Linlin nach der Konzert-Tour im Herbst die Gruppe verlassen werden. Junjun und Linlin werden voraussichtlich nach China zurückkehren, während Eri Kamei aufgrund einer Hautkrankheit aussteigen wird. Zeitgleich wurde bekanntgegeben, dass es ein neues Casting geben wird, wodurch die Gruppe wieder neue Mitglieder bekommen wird. Im November erschien die Single „Onna to Otoko no Lullaby Game“. Das Casting für die 9. Generation startete am 21. September 2010, fünf Mädchen kamen in die Endrunde. Die Gewinnerinnen wurden beim „H!P 2011 Winter Concert“ am 2. Januar 2011 bekannt gegeben. Nachdem die neunte Generation vorgestellt wurde, wurde beim Hello!Project Konzert am 9. Januar bekanntgegeben, dass Ai Takahashi am Ende der Herbst-Tour Morning Musume verlassen wird. Die zehnte Generation, bestehend aus Masaki Satō, Haruka Kudō, Ayumi Ishida und Haruna Iikubo, wurde am 29. September, dem ersten Tag der Herbsttour und Ai Takahashis Abschlusstour vorgestellt, wodurch die Mitgliederzahl auf 12 stieg. Am darauffolgenden Tag, dem 30. September, fand das letzte Konzert mit Ai Takahashi statt. Bis dahin war sie über 10 Jahre in der Gruppe, welches bis dahin die längste Mitgliedszeit eines Members war. Diese Aufgabe gab sie weiter an Risa Niigaki, welche nun das letzte Mitglied der fünften Generation und zugleich das Älteste war. Das erste Lied mit der zehnten Generation, „Pyocopyoco Ultra“, wurde am 25. Januar 2012 veröffentlicht. Die Single erreichte zwar Platz 3 in den Charts, war aber mit 34.050 verkauften CDs die am schlechtesten verkaufte Single von Morning Musume. Im Februar gab Risa Niigaki bekannt, dass sie aus Morning Musume aussteigt. Ihr letztes Konzert fand am 18. Mai 2012 statt und war Teil von Morning Musumes Frühlingstour 2012. Die Leitung übernahm daraufhin Sayumi Michishige. Die letzte Single mit Risa Niigaki „Renai Hunter“ wurde am 11. April 2012 veröffentlicht. Am ersten Tag konnte die Single gut 17.000 mal verkauft werden und erreichte Platz 3 in den Tagescharts. Diese Position konnte an den nächsten zwei Tagen gehalten werden. Am 4. April 2012 wurde überraschend bekanntgegeben, dass Aika Mitsui zusammen mit Risa Niigaki aus Morning Musume aussteigt. Sie hatte sich im Frühling 2011 am Knöchel verletzt und konnte seitdem nicht mehr aktiv an Konzerten teilnehmen. Ähnlich wie Eri Kamei 2010 steigt sie aus, damit sich ihr Knöchel von der Verletzung erholen konnte. Am 18. Mai 2012 gaben Risa Niigaki und Aika Mitsui ihr letztes Konzert, Sayumi Michishige wurde die neue Leaderin der Gruppe. Zeitgleich wurden die Auditions für die elfte Generation bekanntgegeben und gestartet. Das Jahr 2012 war für die Gruppe ein Jubiläumsjahr, sie feierte ihren 15. Geburtstag und zudem wurde ihre 50. Single, „One Two Three/The Matenrou Show“, am 4. Juli veröffentlicht. Mit rund 110.000 verkauften Einheiten insgesamt, davon 100.000 in der ersten Verkaufswoche, war sie die erfolgreichste Single seit „Go Girl 'Koi no Victory'“ aus dem Jahre 2003 bzw. „Koko ni Iruzee!“ aus dem Jahr 2002. Am 10. Oktober folgte die nächste Single, „Wakuteka Take A Chance“. Aus den Castings der 11. Generation ging Sakura Oda hervor, die bereits zuvor an den Castings von S/mileage teilnahm. Am 18. November 2012 wurde bekanntgegeben, dass Tanaka Reina die Gruppe und das Hello!Project nach der Frühjahrstour 2013 verlassen wird, und ihre Karriere mit einer eigenen Band fortsetzen wird. Am 23. Januar 2013 veröffentlichte Morning Musume mit „Help me!!“ ihre 52. Single (Odas Debüt). Sie hielt sich eine Woche auf Platz 1 der Oricon-Charts (Das Letzte Mal war dies bei „Shouganai Yume Oibito“ der Fall) und verkaufte sich in den ersten zwei Wochen über 100.000 Mal. Am 21. Mai 2013 wurde bei Reina Tanakas Graduation-Konzert bekannt gegeben, dass Morning Musume zum ersten Mal in der Geschichte der Gruppe zwei Subleader haben werden: Mizuki Fukumura aus der 9. Generation und Haruna Iikubo aus der 10. Generation. Die 54. Single „Wagamama Ki no Mama Ai no Joke / Ai no Gundan“ wurde am 28. August 2013 veröffentlicht und erreichte den ersten Platz in den Charts. Dies war der dritte Nummer-1-Hit in Folge. Dies wurde zuletzt mit Single Nr. 14, „Souda! We’re Alive“, erreicht, welche elf Jahre zuvor ebenfalls als dritter Titel in Folge Platz 1 in den Charts erreichte. Zudem war die Single mit rund 156.000 verkauften Einheiten die erfolgreichste Single seit „Koko ni Iruzee!“, welche ebenfalls 2002 erschien. Am 6. Dezember 2013 gab Tsunku in einem Blogpost bekannt, dass die Gruppe sich ab dem 1. Januar 2014 „Morning Musume. '14“, gesprochen \"Morning Musume One Four\" nennen wird. Die Zahl am Ende des Namens soll jährlich angepasst werden, damit zu erkennen ist, in welchen Jahr eine Single erschienen ist. Er erklärte jedoch auch, dass er diese Idee eventuell verwerfen wird wenn sie keinen Anklang bei den Fans findet. Das Jahr 2014, nun unter dem Namen \"Morning Musume. '14\", startete mit der Ankündigung einer Zusammenarbeit mit der Mobilfunkmarke au des Unternehmens KDDI. Die Gruppe wird zusammen mit der Comedy-Gruppe „Morisanchū“ in einigen Werbeclips spielen. Dort treten sie unter dem Namen „Mori Musume.“ auf. Ein weiterer Werbedeal wurde Ende Mai bekannt gegeben. Es handelt sich um eine Werbekampagne mit der Gemüsesaft-Firma Kagome. Ein Lied der 55. Single, \"Kimi no Kawari wa Iyashinai\", war die offizielle Hymne des japanischen Olympia-Teams zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Nachdem aus dem ersten Casting für die 12. Generation, „Mirai Shoujo“ 2013, kein Gewinner hervorging, wurde am ersten Tag des Frühlingstour 2014 eine neue Runde angekündigt. Das Casting trägt den Namen „Golden Audition“. Gesucht werden Mädchen im Alter von 10 bis 17 Jahren mit Spaß am Singen. Geplant ist, dass die Gewinner des Castings erst ab 2015 offiziell der Gruppe beitreten. Nachdem man bereits mit der 55. Single den vierten Nr.-1-Hit in Folge platzieren konnte, was in der Historie der Gruppe ein Novum war, konnte man dieses mit der 56. Single, „Toki wo Koe Sora wo Koe / Password is 0“, erneut schaffen und hat somit die fünfte Nr.-1-Platzierung in Folge erreicht. Während der Frühlingstour 2014 wurde bekanntgegeben, dass Sayumi Michishige nach elf Jahren die Gruppe nach der Herbsttour im gleichen Jahr verlassen wird. Für ihre letzte Tour wurde außerdem eine zweite Amerika-Reise bekanntgegeben. Am 5. Oktober tritt die Gruppe in New York im Best Buy Theater auf. Am 30. September wurden im Nippon Budōkan die Mitglieder der neuen, 12. Generation vorgestellt. Es handelt sich hierbei um Akane Haga und Maria Makino von den Hello! Pro Kenshūsei, Haruna Ogata und Miki Nonaka. Am 26. November wurde Sayumi Michishige mit einem letzten Konzert verabschiedet. Während des Konzerts wurde Mizuki Fukumura zum neuen Leader ernannt; ihre Position als Subleader ging an Erina Ikuta und Haruna Iikubo. Im Februar 2015 wurde angekündigt, dass Morning Musume das Titellied des Pretty Cure Films „All Stars: Spring Carneval“ beisteuern wird. Das Lied „Ima Koko Kara“ ist Teil der 58. Single. Zudem wird die Gruppe im Abspann des Filmes zu sehen sein. Die Mitglieder Haruna Iikubo, Ayumi Ishida und Sakura Oda werden außerdem kleinere Sprechrollen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliederliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Leitung.", "content": "Pro Generation gibt es immer einen Leiter (Leader) und einen Co-Leiter (Subleader), die von den Mitgliedern besetzt sind, die am längsten im Hello! Project sind. Sollten die Erfahrensten gleich lang dabei sein, erhält die ältere Person den Vorzug. Leader Sub-Leader Mizuki Fukumura und Haruna Iikubo wurden zu gemeinsamen Sub-Leadern ernannt. Ebenso rückte Ayumi Ishida für Haruna Iikubo nach.", "section_level": 2}], "src_summary": "Morning Musume ( \"mōningu musume\", etwa \"Morgenmädchen\"), zurzeit unter dem Namen \"Morning Musume '20\" (sprich \"two-zero\"), ist eine 1997 gegründete J-Pop-Girlgroup mit ständig wechselnder Besetzung. Die Gruppe ist eine der erfolgreichsten Japans.", "tgt_summary": "早安少女组。(,英语:Morning Musume)是于1997年出道的日本女子偶像团体,为演艺经纪公司Up-Front Agency的女子偶像品牌Hello! Project旗下的首要团体,阵容几乎每年都会改变,是公司里成员增减最频繁的团体,人数最多时曾达16人,现在阵容则是14人。最畅销的单曲是1999年发行的《LOVE MACHINE》,累计销量超过164万张。", "id": 394468} {"src_title": "Roderick MacKinnon", "tgt_title": "罗德里克·麦金农", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Roderick MacKinnon wuchs in Burlington auf und schrieb sich erst an der University of Massachusetts in Boston ein. Jedoch wechselte er nach nur einem Jahr an die renommiertere Brandeis University, um seine Studien voranzutreiben. Er erhielt dort 1978 einen Bachelor in Biochemie, während er für seine Abschlussarbeit unter Christopher Miller den Transport von Kalzium über die Zellmembran untersuchte. An der Brandeis University traf er auch seine zukünftige Ehefrau und Arbeitskollegin Alice Lee. Nach seinem Abschluss an Brandeis trat er in das Medizinprogramm der Tufts University ein. 1982 schloss er dort seine Ausbildung als Arzt ab und arbeitete danach als Internist im Beth Israel Hospital in Boston. Doch diese Arbeit ermöglichte es ihm nicht, seine Wunschkarriere zu verfolgen und so kehrte er 1986 zu Christopher Miller nach Brandeis als Post-Doktorand zurück. 1989 wurde er Assistenzprofessor an der Harvard-Universität, wo er die Interaktionen des Kaliumkanals mit einem spezifischen Toxin aus Skorpiongift studierte und sich selbst die Methoden der Kristallstrukturanalyse beibrachte. 1996 wurde er an die Rockefeller University als Professor und Direktor des Labors für Molekulare Neurobiologie und Biophysik berufen. Dort begann er mit der Strukturaufklärung der Kaliumkanäle, welche besonders wichtig für das Nervensystem sind und es Kaliumionen ermöglichen, die Zellmembran zu passieren. Ionenkanäle sind unter anderem für die Funktion des Nervensystems und der Muskeln wichtig. Das Aktionspotential in Nervenzellen wird erzeugt, wenn ein Ionenkanal auf der Oberfläche einer Nervenzelle durch ein chemisches Signal, das von einer nahe gelegenen Nervenzelle ausgesendet wird, geöffnet wird, woraufhin sich ein elektrischer Spannungspuls entlang der Nervenzellenoberfläche dadurch fortpflanzt, dass im Verlauf von einigen Millisekunden eine ganze Reihe von Ionenkanälen geöffnet und geschlossen werden. Vor MacKinnon war die genaue Struktur der Kanäle und ihre Funktionsweise unbekannt und Spekulationen überlassen. Doch nach nur zwei Jahren an der Rockefeller University gelang es ihm 1998 trotz allen Hindernissen, welche die Strukturaufklärung integraler Membranproteine bis zu diesem Zeitpunkt beinahe unmöglich machten, eine exakte dreidimensionale Struktur eines Kaliumkanals von Bakterien zu publizieren. Dadurch konnte auch die hohe Selektivität dieser Kanäle für Kaliumionen erklärt werden – die kleineren Natriumionen können nicht passieren. Die wissenschaftliche Fachzeitschrift Science bezeichnete diese Leistung als eine der größten wissenschaftlichen Erfolgsgeschichten des Jahres 1998. Seine Arbeit führte er hauptsächlich an der Cornell High Energy Synchrotron Source (CHESS) der Cornell University und an der National Synchrotron Light Source (NSLS) des Brookhaven National Laboratory aus. 1998 erhielt MacKinnon den W. Alden Spencer Award, 1999 teilte er sich den Albert Lasker Award for Basic Medical Research mit Clay Armstrong und Bertil Hille – eine der größten Auszeichnungen für einen Wissenschaftler auf dem Gebiet der Medizin. Im Jahre 2000 wurde er in die amerikanische National Academy of Sciences gewählt und hat seither zahlreiche weitere Auszeichnungen erhalten, so 2000 den Rosenstiel Award, 2001 sowohl den Perl-UNC Neuroscience Prize als auch den Gairdner Foundation International Award, 2003 den Louisa-Gross-Horwitz-Preis und 2005 den Hans Neurath Award der Protein Society. Im Jahre 2003 erhielt MacKinnon den Nobelpreis für Chemie. 2005 wurde er zum Mitglied der American Philosophical Society gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roderick MacKinnon (* 19. Februar 1956 in Burlington, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Biochemiker und Mediziner und Professor für Molekulare Neurobiologie und Biophysik an der Rockefeller University. Zusammen mit Peter Agre erhielt er 2003 den Nobelpreis für Chemie für seine Aufklärung des Permeationsmechanismus in Kaliumkanälen.", "tgt_summary": "罗德里克·麦金农(英语:Roderick MacKinnon,1956年-2月19日),美国洛克菲勒大学分子神经生物学和生物物理学教授。因对细胞膜中的离子通道功能的物理化学属性的研究,尤其是X射线晶体学的蛋白质结构的研究而分享获得了2003年诺贝尔化学奖。与之分享这一奖项的是彼得·阿格雷,他因对离子通道的相关研究而获奖。", "id": 2863288} {"src_title": "Vina", "tgt_title": "維納琴", "src_document": [{"title": "Einteilung.", "content": "Die \"vinas\" sind heute überwiegend Lauteninstrumente der klassischen indischen Musik. Die \"Sarasvati vina\" gilt als das edelste indische Instrument. Sie hat Bünde und wird von allen \"vinas\" am häufigsten gespielt. Ihr Name rührt von der hinduistischen Göttin Sarasvati her. Sie ist die Göttin der Gelehrsamkeit, der Musik und allgemein der Künste. Dargestellt wird sie mit ihrem Attribut, einer \"vina\". Zu den in Südindien gespielten weiteren \"vina\"-Arten gehören die bundlose \"gottuvadyam vina,\" die auch \"chitra vina\" genannt wird und im Norden die noch seltener als die \"Rudra vina\" gespielte, bundlose \"vichitra vina.\" Die \"Mohana vina\" hat mit einer \"vina\" nichts zu tun. Es ist eine von Vishwa Mohan Bhatt umgebaute und mit Resonanzsaiten ausgestattete akustische Gitarre, deren Klang an eine \"sitar\" erinnert. Eine \"vina\" hat – mit Ausnahme der \"gottuvadyam\" – im Unterschied zur \"sitar\" keine Resonanzsaiten. Die \"sitar\" hat als Bünde Metallbügel, die mit Abstand über dem Griffbrett liegen, um im Zwischenraum Platz für die Resonanzsaiten zu bieten. \"Vinas\" sind entweder bundlos, oder haben direkt aufgeklebte Bünde. Die Bünde der \"sitar\" sind verschiebbar, die der \"vinas\" sind fest. \"Vinas\" haben einen volleren und länger anhaltenden Ton als die etwas klirrende \"sitar\", ihr Spiel ist dafür erheblich schwieriger zu erlernen. Ein gelungener Versuch, den langen Ton der \"vina\" auf einer Art \"sitar\" zu erzielen, führte vermutlich um 1825 zur Entwicklung der \"surbahar,\" einer tiefer gestimmten und größeren \"sitar\". Dagegen ist die im 19. Jahrhundert entwickelte Kombination aus dem etwas rau klingenden \"dhrupad rabāb\" (die sich von der \"Kabuli rubāb\" unterscheidet) und der \"Rudra vina\", die zur zarten Laute \"sursingar\" mit Metallsaiten führte, um die Mitte des 20. Jahrhunderts praktisch verschwunden und heute selten.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Die ersten Saiteninstrumente waren Musikbögen und Stabzithern. \"Vina\" war der allgemeine Begriff für Saiteninstrumente in den auf Sanskrit verfassten, altindischen Veden, er taucht bereits in der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. auf. Noch früher im Rigveda und Atharvaveda erwähnte Namen wie \"gargara\" und \"karkari\" könnten sich ebenfalls auf Saiteninstrumente bezogen haben. Möglicherweise bezeichnete \"picchoravina\" die einfachste Form eines Musikbogens, dessen Saite mit dem Mund verstärkt wird (Mundbogen), während \"kandavina\" vielleicht eine mehrsaitige, aus mehreren parallelen Bambusröhren zusammengesetzte Floßzither war. In den Brahmanas (um 800–500 v. Chr.) werden mehrfach Bogenharfen beschrieben. An einer Stelle im Jaiminya-Brahmana besitzt die \"vina\" sieben Saiten (\"tantri\"), einen mit Tierhaut bespannten Korpus (\"suna\") mit einem Hals (\"danda\") und einem Tragegurt (\"upavana\"). Der Beschreibung nach ist eine Bogenharfe gemeint. In der alttamilischen Literatur bedeutet \"yazh\" allgemein „Musik“ und zugleich „Harfe“. Es gab für namentlich unterschiedene Tonskalen (später Ragas) jeweils eine entsprechende Harfe, mit der sie gespielt wurden. \"Vinas\" bildeten den wesentlichen Bestandteil der altindischen Ritualmusik \"gandharva\", deren theoretische Grundlagen als \"gandharva-veda\" zusammengefasst werden. Im Hauptwerk dieser in weiterentwickelter Form bis heute gültigen Musiktheorie, dem um die Zeitenwende entstandenen \"Natyashastra\" von Bharata Muni, werden Saiteninstrumente genauer behandelt. Bharata unterscheidet vier Arten von \"vinas\", die aus Holz hergestellt sind. Die neunsaitige Bogenharfe \"vipanci-vina\" wurde mit einem Plektrum und die siebensaitige \"citra(-vina)\" mit den Fingern gezupft. Nur eine untergeordnete Bedeutung – vielleicht als Borduninstrumente – scheinen die \"kacchapi\" und die \"ghoshaka\" besessen zu haben. Die ältesten Darstellungen von Saiteninstrumenten zeigen ebenfalls Bogenharfen, die zunächst im buddhistischen Umfeld vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. in Steinreliefs an indischen Kultstätten auftauchen. Harfenspieler innerhalb von Orchestern fanden sich in Reliefs, die frühbuddhistische Tanzszenen darstellen, auf den Steinzäunen der Stupas von Bharhut (2. Jahrhundert v. Chr.), Sanchi (1. Jahrhundert n. Chr.) und Amaravati (2. Jahrhundert n. Chr.). In der Biografie Ashvaghoshas über Buddha, \"Buddhacarita\", aus dem Anfang des 2. Jahrhunderts wird neben einer \"vina\" genannten Bogenharfe mit sieben Saiten eine Bambusflöte \"venu\" und eine von Frauen gespielte Trommel \"pushkara\" erwähnt. Eine Goldmünze aus dem 4. Jahrhundert zeigt König Samudragupta beim Harfenspiel. Der berühmte himmlische Musiker Pancasikha, einer der Gandharvas, wird stets mit einer Bogenharfe abgebildet. Die Musiktextsammlung \"Sangita Ratnakara\" von Sarangadeva aus dem 13. Jahrhundert erwähnt als Hauptinstrument eine große Harfe mit 21 Saiten. Winkelharfen wie die arabisch-persische \"tschang\" kamen in Indien nicht vor. Von allen Bogenharfen Indiens und Asiens insgesamt haben nur die \"saung gauk\" als Nationalinstrument von Myanmar und in Rückzugsgebieten die \"waji\" im Osten Afghanistans sowie die von den Parhan in Madhya Pradesh gespielte \"bin-baja\" überlebt. Auf den Reliefs von Amaravati und Nagarjunakonda sind auch lautenförmige \"vinas\" abgebildet mit drei bis fünf Saiten, einem langen Hals und birnenförmigem Korpus. Ein zweiter Lautentyp in der historischen Kulturregion Gandhara, deren Zentrum im heutigen Pakistan lag, besaß zwei bis drei Saiten und gehörte zu den Kurzhalslauten vom Typ des \"barbat\". Bei einer weiteren, in Gandhara abgebildete Lautenform ist der Korpus seitlich nach innen gekrümmt. Zu deren Nachfahren gehören heute \"sarangi, sarinda\" und \"dilruba\". Ab dem 6. Jahrhundert werden einfache Stabzithern mit einer Saite und einem Bambusstab als Saitenträger und die ersten Lauten mit einem Resonanzkörper, dessen Decke parallel zu den Saiten verläuft, abgebildet. Über die Spielweise der schräg vor der Brust gehaltenen Stabzithern mit einer Kalebassenhalbschale als Resonator gibt die in ländlichen Regionen von Odisha bekannte \"tuila\" Auskunft, die als eine der wenigen überlebenden der ansonsten heute in Indien verschwundenen einfachsten Saiteninstrumente gilt. Einfache Bambusröhrenzithern (ohne separaten Resonanzkörper), die vermutlich am Anfang der Entwicklung standen, sind die bis heute in der Volksmusik von Nordostindien gespielte \"gintang\" und \"chigring\". Die älteste Lauten-Vina hieß nach einem Sanskrit-Text aus dem 11. Jahrhundert (Narada: \"Sangita Makaranda\") \"kinnara vina.\" Mitte des 12. Jahrhunderts wird in Gujarat als anderer Name für dasselbe Instrument \"saranga vina\" angegeben. \"Kinnari\" sind weibliche Vogelmischwesen und gehören zu den niederen indischen Gottheiten. Der Name stammt aus dem Altgriechischen \"kinyra,\" Altarabisch \"kinnare.\" Der zusammengesetzte Begriff bedeutet „Saiteninstrument der Kentauren“. \"Kinnari\" ist das älteste, namentlich genannte, vermutlich gezupfte Saiteninstrument. Aus der zweiten Bezeichnung \"saranga\" leitet sich die spätere Gruppe der gestrichenen Saiteninstrumente \"sarangi\" her. Die Entwicklung von Stabzithern, Langhals- und Kurzhalslauten vollzog sich parallel. An einem Säulenrelief in Kanchipuram aus dem 7. Jahrhundert spielt die Göttin Sarasvati eine liegende \"vina\", ein Relief am Nataraja-Tempel von Chidambaram zeigt eine stehende Frau mit einer Langhalslaute. Im \"Sangitaratnakara,\" einer Musiktheorie des Sarngadeva aus dem 13. Jahrhundert, werden drei Arten von Stabzithern unterschieden: Die frühesten \"vinas\" hatten nur einen Resonanzkörper. Der Musikgelehrte Abu'l Fazl beschrieb im 16. Jahrhundert eine \"kinnara\" mit drei Kalebassen. In der Mogulzeit wurde die Bezeichnung \"Rudra vina\" oder \"bin\" für eine ganze Gruppe von Saiteninstrumenten üblich. Die Musiker wurden folglich \"Binkars\" oder \"Binakaras\" genannt. Von den in dieser Zeit aus Persien eingeführten Instrumenten war die Langhalslaute \"tar\" für die Entwicklung der indischen Saiteninstrumente von besonderer Bedeutung. Die Lage ihrer Bünde und die Stimmung wurden mit der Rudra vina verglichen. Gemäß dem arabischen Gelehrten al-Farabi (um 870–950) hatte die \"tar\" einige Bünde. Im 13. Jahrhundert wurde ein System von 17 Tönen in pythagoreischer Stimmung für die \"tar\" entwickelt, was die Stimmung der \"Rudra vina\" beeinflusste. Spätestens im 18. Jahrhundert hatten sich zwei unterschiedliche Stile in der klassischen nordindischen Musik und damit zwei Gruppen von Musikern herausgebildet: Einmal die strenge, männliche Tradition des Dhrupad, das waren Sänger und Vina-Spieler \"(Binakars),\" die von der Trommel \"pakhawaj\" begleitet wurden. Auf der anderen Seite stand der weibliche Khyal-Stil, der Mitte des 18. Jahrhunderts in die Hofmusik von Delhi eingeführt wurde, bei dem die Sänger – meist Sängerinnen – von \"Sarangi\" und \"tabla\" begleitet wurden. Die \"vina\" stand für die hochangesehene Musikkultur, die \"sarangi\" für Unterhaltungs- und Tanzmusik. Die beiden Gruppen hatten sich in ihrer sozialen Stellung bis um 1900 einander angenähert.", "section_level": 1}, {"title": "Bauform und Spielweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rudra vina.", "content": "Die nordindische \"Rudra vina\" oder \"bin\" besteht traditionell aus einer Bambusröhre, die selbst als Resonanzkörper dient und an der zur Schallverstärkung zwei kugelförmige Kürbiskalebassen befestigt sind. Auf dem Rohr bilden 22 oder 24, unverschiebbar in einem dicken Wachsbett liegende Bünde das Griffbrett. Anstelle des Bambusrohres wird meist Teakholz verwendet, zwei ausgehöhlte Hälften werden zusammengeleimt. Die Wachsmischung wird durch Kunstharz ersetzt. Die heutige Form stammt aus dem 19. Jahrhundert. Der ehrende Beiname für das 1,40 bis 1,55 Meter lange Instrument ist \"mahati vina.\" Über erhöhte Stege an beiden Enden laufen sieben Metallsaiten über das Griffbrett. Vier davon sind Melodiesaiten, die d – A – g – cis gestimmt sind (je zwei Stahl- und zwei Kupfersaiten). Eine äußere und gegenüber zwei außen liegende Saiten aus Stahl geben Borduntöne \"(chikaris)\". Sie sind auf A und in den beiden Oktaven gestimmt. Bis auf die vier Wirbel an einem Ende des Rohres ist die Rudra Vina symmetrisch. Die Saiten werden mit drei Stahlplektren am Zeige-, Mittel- und Ringfinger der rechten Hand gezupft. Das Instrument ruht mit einem Resonanzkörper auf dem rechten Unterschenkel, der andere liegt über der linken Schulter. Die \"Rudra vina\" wird praktisch nicht mehr gebaut und nur noch selten gespielt. Sie ist dem alten klassischen Dhrupad-Stil vorbehalten und abgesehen von der noch selteneren \"sursingar\" das einzige, für den Dhrupad geeignete Saiteninstrument. Ihre tiefe Stimmung ist besonders für die langsame Entwicklung des \"Alap\" geeignet. Nur männliche Familienmitglieder der \"Gharanas\" (Musikerfamilien) durften das \"Rudra-vina\"-Spiel erlernen. Ihr Spiel wird noch innerhalb der Dagar-Familie weitergegeben. Die \"Dagar Gharana\" aus Delhi gilt als die älteste Dhrupad-Schule. Der bedeutendste \"Rudra-vina\"-Spieler im 20. Jahrhundert war Zia Mohiuddin Dagar (1929–1990). Einer der wenigen Musiker, die regelmäßig Konzerte auf der Rudra Vina geben und der die Tradition maßgeblich am Leben erhält, ist Asad Ali Khan (1937–2011).", "section_level": 2}, {"title": "Sarasvati vina.", "content": "Die südindische \"Sarasvati vina\" ist traditionell eher ein Fraueninstrument, ihr Spiel wurde von Damen der Bildungsbürgerschicht gepflegt. Heute ist es die am weitesten verbreitete \"vina,\" die in drei unterschiedlichen regionalen Musikstilen (\"bani\") gespielt wird: Der \"Mysore Bani\" geht hauptsächlich auf Veene Sheshanna (1852–1926) zurück, der einen leichten melodiösen Stil ohne Glissandi entwickelte. Im \"Tanjore Bani\" orientiert sich die Spielweise besonders nahe an den Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Stimme, während im \"Andhra Bani\" schnell und kraftvoll gezupfte Passagen bevorzugt werden. Es gibt auch Einteilungen in weitere \"banis\". Das Instrument hat dieselbe Saitenanzahl wie die \"Rudra vina\", 24 Bünde und entspricht wie die \"sitar\" einer Langhalslaute, besteht aber aus dem Holz einer zu den Brotfruchtbäumen gehörenden Art (\"Artocarpus hirsuta\" oder \"A. integrifolia\"). Korpus, Hals (\"dandi\") und Wirbelkasten werden bei den einfacheren Instrumenten separat ausgehöhlt und dann verleimt. Die Holzdecke wird ebenfalls aufgeleimt. Der bauchige Korpus (\"kudarn, koda\") hat eine nur leicht gewölbte Decke. Wenn das ganze Instrument aus einem Stück Holz gefertigt wurde, spricht man von einer \"ekanda vina\". Diese hat einen besseren Klang und ist teurer. Ein zweiter, kleiner Resonator (\"soraikkai\") aus Kürbis, Pappmaché, Metall oder Kunststoff befindet sich unter dem Wirbelkasten. Die Kanten sind mit gravierten Streifen aus dem Horn des Sambarhirsches oder aus hellem Kunststoff belegt. Diese \"vina\" liegt beim Spielen quer vor dem Musiker. Der Korpus ruht dabei auf dem Boden, der Hals wird durch die beiden Knie des Spielers waagrecht gehalten. Der Hals endet oberhalb des Wirbelkastens als \"Yali mukha\" mit dem Kopf eines Fabelwesens. Die gesamte Länge beträgt 130 bis 140 Zentimeter. Das Plektrum (\"nagam\") sitzt auf dem Zeige- und Mittelfinger, teilweise wird mit langen Fingernägeln gespielt. Der rechte kleine Finger greift in die Bordunsaiten. Der Spielbereich beträgt bei 24 Bünden im Halbtonabstand pro Saite zwei Oktaven. Mit den Bordunsaiten kann bei der \"Sarasvati vina\" und der \"Rudra vina\" (wie auch bei der \"sitar\") die rhythmische Struktur (\"Tala\") gleichzeitig mit den Tönen (\"svaras\") des Raga wiedergegeben werden. Die Möglichkeit, damit das Gesamtkonzept der indischen Musik darstellen zu können, macht die Wertschätzung dieser Instrumente aus. Während der Nayaka-Dynastien besaß die \"Sarasvati vina\" in Thanjavur die heutige Saitenzahl, aber nur sechs Bünde. Dies wird von Rāmāmātya in seinem Werk \"Svaramelakalānidhi\" (1550) beschrieben. Er unterscheidet nach der Größe und der Stimmung der ersten Saite (Grundton / hohe Quinte / tiefe Quinte) drei Instrumente und von jeder Größe zwei Varianten: die \"Sarvarāga Vina\" mit festen und die \"ekarāga vina\" mit beweglichen Bünden. Die \"Sarasvati vina\" soll Anfang des 17. Jahrhunderts vom Herrscher Raghunata Nayaka (1600–1634) und seinem Minister, dem verehrten Gelehrten Govinda Diksitar zur heutigen Form entwickelt worden sein. Im 18. Jahrhundert diente die \"vina\" als Ausgangspunkt, um das 72-stufige \"Melakarta-\"System (auch: \"melas\") zu entwickeln, mit dem die südindischen Ragas katalogisiert werden. In Südindien entwickelten sich an einzelnen Herrscherhäusern regionale Musiktraditionen. Am Hof von Thanjavur orientierte sich die Spielweise der \"vina\" eng an der vokalen Gestaltung der Liedtexte. Der hiesige Stil, mit dem die \"vina\" jedes Vibrato der Stimme mit besonderen Techniken der linken Hand nachzuahmen versuchte, erhielt daher den Namen \"gayaki\" (ansonsten die Bezeichnung für nordindische Gesangsstile). Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Instrument in senkrechter Position gespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Gottuvadyam.", "content": "Form und Spielhaltung sind bei der bundlosen \"gottuvadyam\" (auch \"chitravina, mahanataka vina\") entsprechend. Diese südindische \"vina\" wurde Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und hat insgesamt 21 Saiten, davon sind 6 Melodiesaiten, 3 hoch tönende Bordunsaiten und 12 (11 bis 14) darunter verlaufende Resonanzsaiten (\"tarab\"). Die ersten beiden Melodiesaiten sind im Oktavabstand gestimmt. Die \"gottuvadyam\" ist das einzige südindische Instrument mit Resonanzsaiten. Eine große Resonanzkalebasse (\"svarakai\") befindet sich unter dem Wirbelkasten, sodass, zusammen mit dem Lautenkorpus (\"kudam\"), die \"gottuvadyam\" waagrecht am Boden liegen kann. Sie wird mit den drei Plektren der rechten Hand und einem Hartholzstab (\"gottu,\" auch aus Elfenbein) in den linken Hand, der über die Saiten gleitet, gespielt. Der bekannteste \"gottuvadyam\"-Spieler ist N. Ravikiran (* 1967).", "section_level": 2}, {"title": "Vichitra vina.", "content": "Die \"vichitra vina,\" auch \"batta bin,\" ist das nordindische Gegenstück zur \"gottuvadyam\". Ebenfalls bundlos und mit einem breiten Hals verfügt sie über 4 Melodiesaiten, 5 Bordunsaiten und 13 Resonanzsaiten. Beide Enden sind mit Vogelköpfen (Pfauen) verziert. Früher war sie ein Begleitinstrument für den Dhrupad-Gesang, wird aber kaum noch verwendet. Indem bei beiden Instrumenten die Tonhöhe mit einem Holzstab – bei der \"vichitra vina\" auch mit einem Glasstab – gegriffen wird, entsteht ein klanglicher Effekt, der einer Slide-Gitarre ähnelt. Die \"vichitra vina\" wurde im 19. Jahrhundert durch Abdul Aziz Khan eingeführt, einem Musiker am Fürstenhof von Indore aus der \"Patiala Gharana.\" Form und Spielweise sollen auf die \"ektantri vina\" zurückgehen. Der Musiker und Musikwissenschaftler Lalmani Misra (1924–1979) war einer der bekanntesten \"vichitra-vina\"-Spieler im 20. Jahrhundert und trug dazu bei, das Instrument vor dem Vergessenwerden zu retten.", "section_level": 2}, {"title": "Seltene oder nicht mehr gebräuchliche Vinas.", "content": "Die \"mayuri vina\", auch \"taus\", ist eine möglicherweise gegen Ende der Mogulzeit entwickelte Langhalslaute, die mit dem Bogen gestrichen wird. Ihr charakteristischer dickbauchiger Korpus besitzt die Form eines Pfaus. Ende des 20. Jahrhunderts erfuhr sie eine gewisse Wiederbelebung, seitdem sie von Sikhs im Punjab nicht nur zur Gesangsbegleitung, sondern auch in der klassischen nordindischen Instrumentalmusik eingesetzt wird. Schlankere Varianten derselben Instrumentenfamilie sind die \"dilruba\" und die \"esraj\". Nur noch im Museum anzutreffen ist die kinnari vina mit einer halben Straußeneischale als Resonanzkörper. Dieses Lauteninstrument sollte nicht mit der alten Stabzither \"kinnari\" (oder ebenfalls \"kinnari vina\") verwechselt werden. Letztere hatte 12 bis 14 Bünde für die eine Saite und drei unterschiedlich große Kalebassen, die im mittleren Bereich unter der Bambusstange hingen. Die älteste chinesische Zither heißt \"qin\" oder \"khin.\" Ein altes, bereits in den Veden erwähntes Volksinstrument ist, oder eher war, die wesentlich größere kacchapi vina in Bengalen, mit einer besonders flachen Kalebasse als Resonator. Der Name \"kacchapa\" (sanskrit) heißt „Schildkröte“, er kann auch für die Holzart \"Cedrela tuna\" (pali: \"kacchaco\") stehen. Von Indien aus wurde die bundlose Kurzhalslaute unter Varianten des Namens \"kacapi\" (etwa \"hasapi\") weit in Südostasien verbreitet. Nur den Namen hat die einsaitige Fiedel \"pulluvan vina\" mit den \"vina\"-Typen gemein. Sie wird von den Pulluvan im südindischen Bundesstaat Kerala zur Gesangsbegleitung bei einem Schlangenkult gespielt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Vina (Hindi: वीणा,, englische Schreibweise \"veena\") bezeichnet eine Gruppe aus altindischer Zeit stammender gezupfter Saiteninstrumente, von denen heute vor allem zwei Arten in der indischen Musik gespielt werden: die Stabzither \"Rudra vina\" im Norden und die Langhalslaute \"Sarasvati vina\" im Süden.", "tgt_summary": "维纳琴(英语: Vina/Veena ;印度文:वीना;孟加拉语:বীনা;乌尔都语:)是一种在印度古典乐中使用的拨弦乐器,也是印度最古老的弦鸣乐器,在古印度非常盛行,分「有品」和「无品」两种。演奏时维纳琴平放在大腿上,主弦是用右手的三个手指弹奏,副弦为配合节奏由小姆指弹奏,左手则在琴的指板上按弦或琴捍上移动。", "id": 1281204} {"src_title": "Blaues Blut", "tgt_title": "藍血人", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Laut einer Hypothese soll der Ausdruck darauf beruhen, dass tiefer gelegene Adern hellhäutiger Menschen bläulich wirken. Die vermeintliche ‚Blaufärbung‘ des Blutes rührt daher, dass der rote (langwellige) Anteil des Lichtes deutlich tiefer in das Gewebe eindringt und vom Blut absorbiert wird, während der blaue (kurzwellige) Farbanteil des Lichtes von der Haut verstärkt reflektiert wird und kaum in das Gewebe eindringen kann. Häufig wird die Annahme wiedergegeben, dass der Ausdruck seinen Ursprung im Kastilien des Mittelalters habe. Unter der maurischen Herrschaft in Spanien (711–1492) sei die Bezeichnung „azurblaues Blut“ () auf die von den germanischen Westgoten abstammende Oberschicht zur Anwendung gekommen. Deren bläulich schimmernde Adern hätten für die dunkelhäutige einheimische Bevölkerung und die eingefallenen Mauren wie mit blauem Blut durchflossen ausgesehen. Später sei der Begriff auf die obersten Adelsschichten und namentlich auf die spanische Königsfamilie bezogen worden. Diese Herleitung kam wohl im 19. Jahrhundert auf, zeitgenössische Belege fehlen jedoch vollständig. Gegen die Hypothese spricht auch, dass im Spanischen der frühen Neuzeit als Begriff für „reines“ Blut eher \"sangre goda\" („gotisches Blut“) geläufig war, während \"sangre azul\" erst später nachweisbar ist. Der Dichter José de Vargas Ponce (1760–1821) setzt \"sangre azul\" sogar dem wertvolleren \"sangre goda\" gegenüber: In den europäischen Adelskreisen galt die Hellhäutigkeit als Schönheitsideal. Braun gebrannte Haut als Zeichen der der Sonne schutzlos ausgelieferten, im Freien arbeitenden Bevölkerung war beim Adel verpönt. Um auf keinen Fall „bäuerlich“ zu wirken, vermieden die edlen Herrschaften jeden Kontakt mit der Sonne durch Kopfbedeckungen und Schirme oder indem sie in ihren Häusern verblieben. Von daher kommt auch der Begriff der „vornehmen Blässe.“ Für die spanischen Adeligen war der Erhalt ihrer Hellhäutigkeit unter der südeuropäischen Sonne umso schwerer. Durch Heiratsverbindungen mit nordeuropäischen Adelshäusern behielten und kultivierten sie ihre „noble Blässe“. Eine Hypothese besagt, dass sich kastilische Aristokratenfamilien des Mittelalters selbst der Bezeichnung bedient hätten, um ihre „rein spanische“ Herkunft, frei von maurischen und jüdischen Ahnen, zu betonen. Auch diese Hypothese kann nicht durch zeitgenössische Quellen belegt werden. Nach einer weiteren Hypothese wäre der Begriff des „blauen Blutes“ zur Zeit der Kreuzzüge im Nahen Osten entstanden. Auch in diesem Fall würde diese Bezeichnung auf die ansässige Bevölkerung zurückgehen, für die es auf Grund der hellen Haut der Kreuzritter so aussah, als hätten diese blaues Blut in den Adern fließen. Auch für diese Hypothese gibt es keinerlei Belege. Tatsächlich verweisen alle Quellen darauf, dass „blaues Blut“ als Lehnübersetzung auf span. \"sangre azul\" zurückgeht, doch reichen die Belege nicht weiter als bis in das 18. Jahrhundert zurück. Die frühesten literarischen Belege finden sich um 1780 bei Nicolás Fernández de Moratín (1737–1780) und 1808 bei José de Vargas Ponce.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsverwendung in Europa.", "content": "Dem \"Bertelsmann Wörterbuch\" zufolge galt „Blaublütigkeit“ als eine germanische Eigenschaft. So hätte zum Beispiel der französische Schriftsteller Alphonse de Lamartine (1790–1869) „vom roten Blut der Franzosen und dem blauen Blut der Germanen“ geschrieben. Erst zum Beginn des 19. Jahrhunderts kam „blaublütig“ als Synonym und als angebliches Kennzeichen des Adels und der Aristokratie nach Mitteleuropa. „Blaublüter“ als Bezeichnung für Menschen aus dem Adel tauchte erstmals um 1800 (als Jahreszahl 1810; nach Röhrich, 1991.) im deutschsprachigen Raum „als leicht abschätzige Umschreibung für die Herrschaften von und zu“ auf. Die Redewendung vom „Blaublüter“ wirkt nach Meinung von \"Leonardo\" (WDR) heute altmodisch; in Frankreich () werde er kaum noch verwendet und gelte in England () als ausgestorben. Nach Bertelsmann wird „blaublütig“ in der heutigen Zeit eher in ironischer Weise verwendet. Ideologisch wurden die restriktiven Heiratsregeln durch den Glauben an eine „göttliche Kraft“ „guten Blutes“ überhöht, die, so meinte man, durch Eheschließung und Fortpflanzung mit Inhabern gleichen oder gleichrangigen „edlen“ Geblütes verstärkt werde. Auf diese auch vom Volk geglaubte Ideologie gehen heute noch benutzte Ausdrücke wie „von adeligem Geblüt“ oder von „blauem Blut“ zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff „Blaues Blut“ (auch „Blaublut“, adj. „blaublütig“, als Redewendung „blaues Blut haben“) findet international auch heute noch seine Anwendung auf Menschen, die adeligen Familien abstammen bzw. der Aristokratie zugehörig sind.", "tgt_summary": "蓝血人是指拥有贵族血统或出身的人。辞源来自于西班牙语,用来描述宣称拥有西哥德(日耳曼的一支)血统的西班牙王室或贵族,血统没有被其肤色较深的敌人(摩尔人)所污染,其淋巴透过白皙的皮肤看起来似乎血液是蓝色的,故有此称呼。从阶级角度探讨的解释是,在中世纪的欧洲,与整天在外劳动晒黑的农民相较,上流阶级由于没有整天在烈日下曝晒,肤色较为苍白,因此其淋巴看起来比较显著。", "id": 1394256} {"src_title": "Johann Georg IV. (Sachsen)", "tgt_title": "約翰·格奧爾格四世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann Georg war der ältere der beiden Söhne des Kurfürsten Johann Georg III. von Sachsen (1647–1691) aus dessen Ehe mit Anna Sophie (1647–1717), Tochter des dänischen Königs Friedrich III. Der Kurprinz war sorgfältig ausgebildet worden, galt als begabt und wurde früh in die Regierungsgeschäfte mit einbezogen. Seine Kavalierstour führte ihn nach England, Frankreich und in die Niederlande, später auch nach Italien. Anders als sein jüngerer Bruder soll er aufgrund von Magen- und Blasenleiden kränklich gewesen sein. Im Feld bewährte sich Johann Georg auf Seiten des Kaisers beim Feldzug gegen Frankreich. Als politischer Berater Johann Georgs fungierte Hans Adam von Schöning, der eine politische Annäherung an Brandenburg versuchte. Diesem Zweck diente auch die unglückliche Ehe des Kurfürsten mit Eleonore, der Witwe des Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Innenpolitisch wurde versucht, die Macht des Adels und den Einfluss der Landstände zurückzudrängen. Johann Georg setzte die wirtschaftliche Konsolidierungspolitik seines Vaters fort und errichtete 1692 in Leipzig eine Kadettenschule. Schöning trat auch gegen die österreichfreundliche Politik Kursachsens auf, und als der Kaiser die sächsischen Subsidienforderungen in Höhe von 400.000 Taler ignorierte, zog Johann Georg IV. seine Truppen vom Rhein zurück. Schöning wurde dafür 1692 bei einem Kuraufenthalt in Teplitz vom Kaiser gefangengesetzt. Johann Georgs Zorn darüber konnte mit der Erhebung seiner Mätresse zur Reichsgräfin von Rochlitz verbunden mit einem Geldgeschenk des Kaisers von 40.000 Taler leidlich besänftigt werden, und der Kurfürst erneuerte am 2. Februar 1693 sein Bündnis mit Österreich, wenn auch die Verhandlungen über die Freilassung Schönings weiter andauerten. An der Spitze von 12.000 Mann zog der Kurfürst, nach der Verwüstung Heidelbergs, persönlich an den Rhein. Die Bemühungen des Kaisers wurden von England unterstützt. Der Abgesandte des Königs Wilhelm III. von England überreichte am 26. Januar 1693 in Dresden an den Kurfürsten den Hosenbandorden (siehe Münze), einer der angesehensten Orden Europas, mit der Erwartung eines Beitrages zum Untergang Frankreichs. Aus diesem Anlass erfolgte ein Büchsenschießen. Bereits in seiner Kurprinzenzeit begann Johann Georg ein Verhältnis mit Magdalena Sibylla von Neitschütz (1675–1694), das er nicht nur weiter unterhielt, als er nach dem Tod seines Vaters 1691 Kurfürst von Sachsen geworden war, sondern auch nachdem er am 17. April 1692 in Leipzig Eleonore von Sachsen-Eisenach geheiratet hatte. Der Familie Neitschütz gelang es, im Kurfürstentum Einfluss zu gewinnen, auch wenn sich Magdalene Sibylle selbst der Politik fernhielt. 1693 erhob er seine Geliebte zur Gräfin von Rochlitz. Im Sommer desselben Jahres gebar sie eine Tochter, starb jedoch schon ein Jahr später; als Todesursache wurden die Blattern angegeben. Kurz darauf starb auch der Kurfürst. Es wurden ebenfalls Blattern diagnostiziert. Jedoch bestehen heutzutage Zweifel an dieser Todesursache, und es wird eine Vergiftung für beide Personen in Erwägung gezogen. Als Kurfürst von Sachsen folgte ihm sein Bruder Friedrich August I., der angesichts der negativen Stimmung in der Bevölkerung und mit Blick auf seine Finanzen dem Umfeld der Familie Neitschütz (rund 100 Personen) den Prozess machte. Unter Folter wurde Magdalena Sibyllas Mutter vorgeworfen, den Kurprinzen „behext“ und auch das frühe Ende von dessen Vater herbeigeführt zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Liebesbeziehung des Kurfürsten zu Magdalena Sibylla von Neitschütz hat der Schriftsteller Christian Friedrich Hunold in seinem 1705 erschienenen Roman \"Der Europäischen Höfe Liebes- und Helden-Geschichte\" eingearbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus seiner Verbindung mit Magdalena Sibylla von Neitschütz hatte Johann Georg eine außerehelich geborene Tochter:", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Während seiner Zeit als Kurfürst ließ Johann Georg IV. 1693 unweit des Jagdschlosses Moritzburg zur Sicherstellung eines ausreichenden Wildbestandes für die herrschaftlichen Jagden einen \"Thiergarten\" errichten. Aus dieser Anlage entwickelte sich das Wildgehege Moritzburg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Georg IV. (* 18. Oktober 1668 in Dresden; † 27. April 1694 ebenda) aus der albertinischen Linie der Wettiner war seit 1691 Kurfürst von Sachsen.", "tgt_summary": "约翰·格奥尔格四世 Johann Georg IV(1668年10月18日出生于德雷斯顿,1694年4月27日逝世于德雷斯顿)是萨克森公爵和选帝侯,他是出于韦廷家族的萨克森公爵,是萨克森公爵约翰·格奥尔格三世及其妻子丹麦的安娜·索非亚的长子。", "id": 332435} {"src_title": "Zend Engine", "tgt_title": "Zend引擎", "src_document": [{"title": "Etymologie / Wortherkunft.", "content": "Der Name „Zend“ entstammt den Vornamen der beiden Entwickler der Zend Engine, Zeev Suraski und Andi Gutmans. Gemeinsam begannen sie während ihrer Studienzeit mit der Entwicklung und gründeten später das Unternehmen Zend Technologies.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Zend Engine\" wurde von Zeev Suraski und Andi Gutmans entwickelt, da ihnen PHP/FI 2 für E-Commerce zu schwach war. Zunächst wurde am 6. Juni 1998 die Version 0.5 zusammen mit der PHP-Version 3 veröffentlicht. Veränderungen gegenüber dem Interpreter von PHP/FI 2 waren vor allem die bessere Performance sowie einige Änderungen der Syntax und des Verhaltens von PHP. Die Version 1.0 wurde am 22. Mai 2000 zusammen mit PHP 4 veröffentlicht. Sie unterstützt Sessions sowie grundlegende Objektorientierte Programmierung. Ab der Version 2.0 ist mit vielen neuen Funktionalitäten ernsthaftes objektorientiertes Programmieren möglich. Bei der Version 2.1 ist vor allem die Performance verbessert worden, während die Version 2.2 zusätzlich ein verbessertes Speichermanagement besitzt. Ab der Version 2.3 unterstützt die Zend Engine Namensräume, ab der Version 3.0 wird der Standardzeichensatz auf Unicode geändert. \"Siehe auch: PHP\"", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Produkte.", "content": "Um den Quellcode weiter zu optimieren, wurde der \"Zend Optimizer\" entwickelt, der als Ergänzung zur \"Zend Engine\" fungiert. Weiterhin wird der \"Zend Optimizer\" zur Ausführung von mit dem \"Zend Guard\" verschlüsselten PHP-Quelltexten benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Die Versionsnummer der Zend Engine entspricht der der Scriptsprache PHP minus 3, da ab der Version 1.0 der Zend Engine die PHP-Version 4 unterstützt wird. Ab PHP 7 gilt diese Regel nicht mehr – so wird für PHP 7.2 die ZendEngine 3.2 genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zend Engine ist ein Compiler für die Skriptsprache PHP und besteht aus einer virtuellen Maschine, die den PHP-Code kompiliert und ausführt. Sie wird als freie Software unter der PHP-Lizenz verbreitet.", "tgt_summary": "Zend引擎是一个开源脚本引擎(一个虚拟机),因作为PHP语言的重要核心而闻名。它原由仍在以色列技术学院的学生 Andi Gutmans 与 Zeev Suraski 所开发。他们之后在以色列特拉维夫的拉马干(Ramat Gan)创立了Zend 技术公司。Zend一名为他们名字Zeev和Andi所组成的新字。", "id": 655871} {"src_title": "Dow Jones & Company", "tgt_title": "道琼斯公司", "src_document": [{"title": "Geschäftsbereiche.", "content": "Die Dow Jones Consumer Media Group ist Herausgeber des Wall Street Journal sowie von Barrons, Market Watch und Far Eastern Economic Review. Die Dow Jones Enterprise Media Group umfasst Dow Jones Newswires, Factiva, Dow Jones Client Solutions, Dow Jones Indexes und Dow Jones Financial Information Services. Die Dow Jones Local Media Group ist Herausgeber von 8 regionalen Tageszeitungen sowie 14 wöchentlich erscheinenden Regionalzeitungen in den USA. Darüber hinaus liefert Dow Jones Inhalte für CNBC und Radiostationen in den USA. Die Dow Jones-Indexes wurden in das Gemeinschaftsunternehmen Dow Jones Indexes mit der CME Group eingebracht. An diesem Unternehmen hält Dow Jones & Company 10 %.", "section_level": 1}, {"title": "Dow Jones in Deutschland.", "content": "Die \"Dow Jones News GmbH\" wurde Anfang 2004 gegründet und führt das zuvor von \"vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH\" betriebene Nachrichten- und Verlagsgeschäft fort. Das Unternehmen gehört zu 100 Prozent zu Dow Jones & Company. In Deutschland ist Dow Jones vor allem als Nachrichtenagentur und für seine starke Position als Fachnachrichtendienstleister in den Bereichen Commodities und Energie bekannt. Zu den bekanntesten Produkten zählen hier Dow Jones Stahl Monitor oder Dow Jones TradeNews Energy. Die meisten Außenwirtschaftspublikationen des Unternehmens, neben der Tageszeitung \"Nachrichten für Außenhandel\" zwei Wirtschaftsmagazine und weitere regional und auf Branchen fokussierte Informationsdienste, wurden am 1. April 2009 an die \"MBM Martin Brückner Medien GmbH\" veräußert, die mit der Dow Jones News GmbH kooperiert. Im Januar 2012 ging die deutschsprachige digitale Ausgabe des \"Wall Street Journal\" (WSJ.de) mit einem Freemium-Geschäftsmodell online. Am 12. November 2014 wurde bekannt, dass die deutschsprachige Ausgabe des \"Wall Street Journal\" zum Jahresende eingestellt wird. Die Schließung betraf innerhalb Deutschlands bis zu 10 Redaktions-Mitarbeiter.", "section_level": 1}, {"title": "Übernahme durch die News Corporation.", "content": "Der Medienunternehmer Rupert Murdoch und sein von ihm geführtes Unternehmen News Corporation machte am 2. Mai 2007 dem Verlagshaus Dow Jones & Co. ein Übernahmeangebot in Höhe von rund fünf Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro) oder 60 Dollar je Aktie. Die Inhaberfamilie Bancroft kontrollierte 64 Prozent der Stimmrechte bei Dow Jones und prüfte Murdochs Angebot. Innerhalb der Familie gab es starke Vorbehalte gegenüber Murdoch, da er in dem Ruf stände, seine Blätter zu politischen Kampagnen zu benutzen. Der Widerstand gegenüber Murdochs Offerte war jedoch uneinheitlich und unentschlossen. Die Belegschaft des Wall Street Journal war enttäuscht von der Unentschlossenheit der Bancrofts, viele Journalisten wollten einer befürchteten Massenentlassung zuvorkommen und sich selbständig machen oder wechseln. Der deutsche Verleger Georg-Dieter von Holtzbrinck zog sich im Juli 2007 aus Protest gegen Murdochs Übernahmeangebot aus dem \"Board of Directors\" von Dow Jones & Co. zurück. Der kalifornische Internetunternehmer Brad Greenspan, der sich als früherer Zehn-Prozent-Eigentümer von MySpace bereits gegen Murdochs Übernahme erfolglos gewehrt hatte, schlug Mitte 2007 den Bancrofts einen Alternativplan vor: Jene Mitglieder der Familie Bancroft, die nicht verkaufen wollten, sollten von ihm einen Kredit von 400 bis 600 Millionen US-Dollar aufnehmen; damit könnten sie die Aktien der verkaufswilligen Familienmitgliedern übernehmen. Im Anschluss daran solle die bisher gebührenpflichtige Online-Ausgabe des Wall Street Journal in eine weitgehend kostenfreie „social networking site“ mit viel Video-Inhalt umfunktioniert werden. Dieses Angebot diene jedoch nur als eine flankierende Maßnahme für die Gründung eines eigenen Finanzfernsehsenders. Greenspan erwartete kurzfristig auf dem Gebiet von Finanznachrichten sowohl online als auch per Kabel eine weltweite Marktführerschaft des Wall Street Journals. Am 1. August 2007 nahm die Familie Bancroft schließlich ein verbessertes Angebot von Murdoch an. Die Übernahme des Verlags durch die News Corporation war am 13. Dezember 2007 mit der Zahlung von insgesamt 5,6 Milliarden US-Dollar abgeschlossen, wobei die redaktionelle Unabhängigkeit garantiert wurde. Damit endete die 105-jährige Kontrolle der Familie Bancroft über den Verlag Dow Jones & Co., an dem sie seit 1902 die Mehrheit der Anteile hielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dow Jones & Company ist ein US-amerikanisches Verlagshaus und seit 2007 eine Tochtergesellschaft der News Corp. Der Sitz des Unternehmens ist New York.", "tgt_summary": "道琼斯公司(英语:Dow Jones & Company)为美国著名的出版财经信息出版品的公司,该公司于1882年由记者查尔斯·道、爱德华·琼斯和查尔斯·米尔福德-博格斯特瑟创立。如同《纽约时报》和《华盛顿邮报》一样,该公司虽然是公共交易,但是被母公司新闻集团私营管理。公司由班克罗夫特家族领导,其家族拥有64%有效投票股。", "id": 1660618} {"src_title": "Entstalinisierung", "tgt_title": "去斯大林化", "src_document": [{"title": "„Stille Entstalinisierung“ 1953–1956: Vom Tod Stalins bis zur Geheimrede Nikita Chruschtschows.", "content": "Erste Maßnahmen der Entstalinisierung leitete der sowjetische Innenminister Lawrenti Beria drei Wochen nach Stalins Tod ein. Er verbot Misshandlungen während der Untersuchungshaft, rehabilitierte die Kreml-Ärzte, die unmittelbar vor Stalins Tod einer politischen Verschwörung bezichtigt worden waren, stärkte die nationalen Kader in den Teilrepubliken und stellte die Arbeit des „Ausschusses für konterrevolutionäre Verbrechen“, eines der zentralen staatlichen Repressionsorgane, ein. Am bedeutendsten war jedoch wohl die Entlassung von etwa 1,2 Mio. Lagerinsassen aus den Straflagern. Allerdings galt diese Amnestie nur für Häftlinge, die eine Strafe von weniger als fünf Jahren verbüßten. Damit waren politisch Verfolgte von dieser Maßnahme ausgenommen. Im Zuge der Lockerung des Strafvollzugs kam es seit 1953 verstärkt zu Lageraufständen, die sich gegen die weiterhin schlechten Haftbedingungen richteten. Die Jahre vom Tode Stalins bis zur Geheimrede Chruschtschows bezeichnet man auch als „stille Entstalinisierung“, da eine Abkehr von der bisherigen Politik zwar teilweise vollzogen, jedoch noch nicht offen proklamiert wurde. In dieser Zeit war auch die Nachfolge Stalins nicht eindeutig geregelt. Zunächst trat eine kollektive Führung an die Spitze des Staates. Von dieser Führung wurde Lawrenti Beria am 26. Juni 1953 festgenommen (aus Furcht vor dem mächtigen Geheimdienstchef); im Dezember 1953 wurde er hingerichtet. In den folgenden Diadochenkämpfen setzte Chruschtschow sich schließlich – durch geschicktes Taktieren und mit Hilfe des von ihm weitgehend kontrollierten Parteiapparats – gegen seine Rivalen um die Macht durch. Zur politischen Legitimation seiner Herrschaft emanzipierte er sich gezielt von Stalin, obwohl er, wie die gesamte Führungsriege des Landes, zu Lebzeiten zu dessen engsten Vertrauten gezählt hatte und an den Verbrechen des Regimes beteiligt gewesen war. Malenkow – vor Stalins Tod der „zweite Mann“ im Staate – war noch bis zum 8. März 1955 Vorsitzender des Ministerrates.", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der offenen Entstalinisierung: Chruschtschows Geheimrede auf dem XX. Parteitag 1956.", "content": "Auf dem XX. Parteitag der KPdSU hielt Chruschtschow in einer geschlossenen Sitzung am 25. Februar 1956 eine Rede \"Über den Personenkult und seine Folgen\", in der er den Personenkult um Stalin, dessen Machtmissbrauch und die staatlichen Repressionen gegen Parteifunktionäre kritisierte. Die Macht der Partei basiere nicht auf einer Person, so Chruschtschow, sondern auf dem „unverbrüchlichen Bund mit den Massen“. Außerdem forderte er eine Wiederbesinnung auf die Lehren Lenins und die damit verbundene Rückkehr zum Prinzip der kollektiven Führung: Kollektivität sei „das führende Prinzip der Leitung der Partei“. Keine Erwähnung in dieser Rede fanden hingegen der Terror gegen die breite Bevölkerung und die politischen „Säuberungen“ vor 1934. Somit kritisierte Chruschtschow zwar Stalin persönlich, nicht jedoch grundlegende Strukturen des stalinistischen Systems. Trotz des Postulats der Geheimhaltung wurde die Rede an lokale Parteiinstanzen und kommunistische Parteien im Ostblock versandt. Durch Zufall gelangte sie über die israelische Botschaft in Warschau an den israelischen Geheimdienst, der sie an den CIA weiterleitete, worauf sie am 4. Juni 1956 in The New York Times veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbruch in Kunst und Literatur: Das kulturelle „Tauwetter“.", "content": "Das literarische Schaffen der sowjetischen Autoren während der Stalin-Ära war geprägt durch die totale Vereinnahmung der Literatur durch die Kommunistische Partei. Die Kunststilrichtung des Sozialistischen Realismus galt als Maßstab, an dem sich jeder Künstler messen lassen musste. 1954 erschien Ilja Ehrenburgs Roman „Tauwetter“. Anstatt wie bisher üblich ein durchweg positives Bild von der Sowjetunion zu zeichnen, erzählt Ehrenburg eine Geschichte über sowjetische Durchschnittsmenschen und nimmt gleichzeitig eine psychologische Analyse seiner Protagonisten vor. Damit wurde der Roman zu einem Symbol der neuen künstlerischen Möglichkeiten, und sein Titel etablierte sich auch außerhalb der Literatur als Epochenbegriff: „Tauwetter“ stand fortan metaphorisch für den Prozess eines langsamen Auftauens einer durch strenge Direktiven und staatlichen Terror erstarrten Gesellschaft. Die „Tauwetter-Literatur“ kritisierte insbesondere die so genannte „Produktions- und Kolchosenliteratur“ mit ihren stereotypen Helden, den Handlungsklischees und der konfliktfreien Atmosphäre. Sie stellten darüber hinaus die moderne Fortschrittsgläubigkeit in der Sowjetunion sowie die Verhaltensmechanismen der KPdSU infrage und forderten Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit in der Literatur. Allerdings gab es auch zur Zeit des „Tauwetters“ Grenzen, die von der Literatur nicht überschritten werden durften. So kam es weiterhin, wenn nun auch in eingeschränkter Form, zu Publikationsverboten und staatlichen Repressalien gegen Schriftsteller. Das berühmteste Beispiel hierfür bildet der Roman Doktor Schiwago von Boris Pasternak, der für dieses Werk 1958 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Wegen der im Roman vorgetragenen Kritik am Marxismus-Leninismus und Bolschewismus, aber auch aufgrund der politischen Instrumentalisierung des Werks durch den Westen wurde der Druck des Romans in der Sowjetunion verboten und der Autor einer Hetzkampagne in der sowjetischen Presse ausgesetzt. Die neuen Freiräume führten gleichzeitig zu einer kritischen Aufarbeitung des Stalinismus. So befürwortete Chruschtschow 1962 persönlich das Erscheinen von Alexander Issajewitsch Solschenizyns Erzählung „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“, in der Solschenizyn, selbst ehemaliger Häftling, die Grausamkeiten des sowjetischen Lagerlebens eindrucksvoll schilderte. Für die Musik bedeutete die Entstalinisierung eine Lockerung der 1948 vom ZK der KPdSU geforderten Volksnähe der Kunst. Der unter Stalin einerseits für seinen Modernismus verfemte und andererseits aufgrund seiner internationalen Erfolge gefeierte Komponist Dmitrij Schostakowitsch erlebte eine Art inoffizielle Rehabilitierung und wurde 1957 zum Sekretär des Komponistenverbandes gewählt. Mit dem Sturz Chruschtschows im Jahre 1964 endete auch die Politik der dosierten Freiräume für die Künstler der Sowjetunion und die „Tauwetterliteratur“ verschwand in der Breschnew-Ära.", "section_level": 1}, {"title": "Konsumgüter statt Schwerindustrie – die Entstalinisierung der sowjetischen Wirtschaft.", "content": "Nach Stalins Tod stand insbesondere die Wirtschaft vor großen Herausforderungen, da jahrzehntelang einzig die Schwerindustrie zu Lasten von Landwirtschaft und Konsumgüterproduktion vorangetrieben worden war. Verzicht und Zurückhaltung waren der Bevölkerung immer weniger zu vermitteln, weshalb bereits 1952 die ersten Schritte zur Neuordnung der Prioritäten unternommen wurden. Da allerdings die Rüstungs- und Raumfahrtindustrie, die zeitweise bis zu 30 % der Staatsausgaben für sich beanspruchten, für das Kräftegleichgewicht mit den USA unverzichtbar waren, konnten die Investitionen nicht reduziert werden. Die Weiterentwicklung der Schwerindustrie blieb deshalb wesentlicher Bestandteil der sowjetischen Wirtschaftspolitik. Bestrebungen zur Effizienzsteigerung, die zumindest das Budget zugunsten der anderen Wirtschaftszweige entlasten sollten – wie eine massive Dezentralisierung und Regionalisierung sowie der Abbau der bürokratischen Planungsapparate – scheiterten zu guter Letzt am allgemeinen Desinteresse, grundsätzliche planwirtschaftliche Defizite zu reformieren. Die Neuerungen wurden deshalb teilweise schon von Chruschtschow, endgültig aber nach dessen Sturz wieder revidiert. Dennoch kam es im Bereich der Konsumgüterindustrie zu einer schrittweisen Steigerung des Produktionsvolumens, welches jedoch kaum mit dem seit Mitte der 1950er Jahre rasch anwachsenden Bedarf der sowjetischen Bevölkerung Schritt halten konnte. Eine wichtige Ausnahme bildete hierbei der staatliche Wohnungsbau, dem unter Chruschtschow besondere Bedeutung beigemessen wurde. Dieser führte zu einer sichtbaren Verbesserung der vor allem seit dem Zweiten Weltkrieg außerordentlich angespannten Wohnungssituation in der UdSSR. Die quantitative Erhöhung des Wohnungsbestandes und der Konsumgüterproduktion ging allerdings nach wie vor mit Qualitätsmängeln einher. Die Maßnahmen können daher lediglich in ihren Ansätzen als erfolgreich gewertet werden, da sie die Defizite der für eine Planwirtschaft symptomatischen Schwächen nicht überwinden konnten. In der Landwirtschaft strebte Chruschtschow danach, die Agrarproduktion durch eine Ausweitung der Anbauflächen zu erhöhen. Die Steppen an der unteren Wolga, im nördlichen Kasachstan und im westlichen Sibirien sollten für den Ackerbau fruchtbar gemacht werden. Die staatlichen Kampagnen zur Gewinnung von Neuland unterschieden sich in ihrem Wesen kaum von der Mobilisierung der Massen unter Stalin. Während die Neuland-Kampagne zumindest vorübergehende Erfolge erzielen konnte, scheitere der Versuch des Maisanbaus vor allem aus klimatischen Gründen.", "section_level": 1}, {"title": "Reformen im Strafvollzug und partielle Öffnung der Lager.", "content": "Nur wenige Monate nach der „Geheimrede“ Chruschtschows auf dem XX. Parteitag wurde der GULag als Hauptverwaltung des stalinistischen Lagersystems aufgelöst und die verbleibenden Lager verschiedenen anderen Dienststellen unterstellt. Nach offiziellen sowjetischen Angaben erfolgte daneben bis Mai 1957 die Entlassung von 70 % der Lagerinsassen von 1953 aus der Haft. Die Zahl der Lager verringerte sich deutlich und auch die Haftbedingungen verbesserten sich. Dennoch blieb die Institution des Lagersystems als Strafvollzugssystem bis zum Ende der Sowjetunion bestehen. Weiterhin verschwanden, wenngleich auch in deutlich geringerer Zahl als unter Stalin, potentielle und vermeintliche Gegner der Staatsmacht in den Lagern. Letztere dienten damit weiterhin, wenn auch in abgeschwächter Form, der Unterdrückung und Disziplinierung der Bevölkerung. Eine weitere grundlegende Funktion verlor das Lagersystem indes nahezu vollständig: Von 1929 bis 1953 sollte die Arbeitskraft der Häftlinge für die Staatswirtschaft gewinnbringend genutzt werden. Als Zwangsarbeiter wirkten die Häftlinge des GULag jahrzehntelang an der Industrialisierung der Sowjetunion mit. Nachdem diese ein gewisses Niveau erreicht hatte, zeigte sich in den 1950er Jahren immer mehr, dass die Sowjetunion nun nicht mehr die massive Arbeitskraft schlecht ausgebildeter und nach kurzer Zeit entkräfteter Zwangsarbeiter, sondern qualifizierte und motivierte Facharbeiter benötigte. Auf Grund der offenkundig gewordenen ökonomischen Ineffektivität der Häftlingsarbeit im Rahmen der auf Dezentralisierung abzielenden neuen Wirtschaftspolitik unter Chruschtschow endete damit die unter Stalin aufgebaute Funktion des GULag als wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Sowjetunion. Dies dürfte ein wesentlicher Grund für die Entlassung des Millionenheeres unfreier Lagerzwangsarbeiter nach 1953 gewesen sein.", "section_level": 1}, {"title": "XXII. Parteitag im Oktober 1961.", "content": "Beim XXII. Parteitag der KPdSU im Oktober 1961 sollte die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms im Mittelpunkt stehen. Gleichwohl setzte Chruschtschow (wohl zur Überraschung vieler Delegierter) die Entstalinisierung erneut auf die Tagesordnung; das Verhalten und die Machenschaften der „parteifeindlichen“ Gruppe um Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow (die schon 1957 entmachtet worden war) wurde öffentlich angeprangert. Podgorny und J.W. Spiridonow (Erster Sekretär von Leningrad) und Masurow (Erster Sekretär der Weißrussischen KP) hielten dazu die Hauptreden. In zahlreichen Reden wurde die „parteifeindliche“ Gruppe der Beteiligung an den Verbrechen Stalins beschuldigt und deren Ausschluss aus der Partei sowie die Einleitung strafrechtlicher Verfolgungsmaßnahmen gefordert. Auf Beschluss des Parteitages wurde Stalins Name aus der sowjetischen Öffentlichkeit getilgt: zahlreiche nach ihm benannte Städte und Straßen wurden umbenannt; sein Leichnam wurde aus dem Lenin-Mausoleum entfernt. Durch den erneuten Rückgriff auf die Entstalinisierung versuchte Chruschtschow seine geschwächte Machtposition gegenüber seinen innerparteilichen Gegnern wieder zu festigen. Kurz nach dem XXII. Parteitag wurden auch in Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der DDR Tausende von Stalin-Straßen, -Plätzen und -Fabriken umbenannt, Stalin-Denkmäler demontiert, Stalin-Bilder übermalt und Stalins Werke aus den Bibliotheken entfernt. Das sowjetische Stalingrad (bis 1925 Zarizyn) wurde in \"Wolgograd\" umbenannt. Die „Schlacht von Stalingrad“ wurde in der Sowjetunion nun „Schlacht von Wolgograd“, in der DDR die „Schlacht an der Wolga“ genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Ende der Entstalinisierung.", "content": "Chruschtschow wurde am 14. Oktober 1964 aufgrund des verlorenen Rückhalts innerhalb des Zentralkomitees abgesetzt. Enttäuschte Hoffnungen in der Wirtschaftspolitik, eine Konzentration der Macht in der Hand eines Einzelnen und eine Reihe strittiger außenpolitischer Entscheidungen begünstigten den Machtverlust. Als Nachfolger trat Leonid Breschnew die Position des Ersten Sekretärs des ZKs der KPdSU an. Unter der neuen Führung wurden keine weiteren Maßnahmen einer aktiven Entstalinisierungspolitik mehr ergriffen, man orientierte sich stattdessen wieder an den Prinzipien und Traditionen des Stalinismus; deshalb spricht man in diesem Zusammenhang auch vom Neostalinismus. Als symptomatisch für die Übergangszeit von der Entstalinisierung zur Neuausrichtung kann der Fall des Historikers Alexander Nekritsch gelten. Er kritisierte 1965 in seinem Buch \"22. Juni 1941\" Stalins Versäumnisse am Vorabend des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion und befand sich damit weitgehend auf dem Boden der Kritik, die Chruschtschow bereits in seiner Geheimrede an Stalin geübt hatte. Obwohl Nekritschs Darstellung auf große Zustimmung stieß, kam das Buch 1967 auf die Liste verbotener Bücher. Außerdem wurde Nekritsch der Grundlage seiner wissenschaftlichen Lehr- und Forschungstätigkeit beraubt, so dass er 1971 schließlich in die USA emigrierte.", "section_level": 1}, {"title": "Entstalinisierung in anderen Ländern.", "content": "Am 17. April 1956 wurde das Informationsbüro der kommunistischen und Arbeiterparteien Kominform aufgelöst. Die Prawda erklärte, von den kommunistischen Parteien müsse gefordert werden, „die Eigenheiten der nationalen Bedingungen ihrer Länder besonders sorgfältig zu berücksichtigen“. Die zu Stalins Zeit enge Führung der kommunistischen Parteien durch die Moskauer KP wurde nun gelockert. Es begann eine Entwicklung zum „Polyzentrismus“.", "section_level": 1}, {"title": "China.", "content": "siehe Chinesisch-sowjetisches Zerwürfnis", "section_level": 2}, {"title": "DDR.", "content": "Der XX. Parteitag der KPdSU stellte die SED-Führung vor eine schwierige Situation. Gerade erst hatten sie die Krise, in die sie durch den Volksaufstand von 17. Juni 1953 geraten war, überwunden; nun drohte eine scharfe Kritik an dem verstorbenen Stalin, auf den sie bis 1956 ganz eingeschworen waren, ihren Herrschaftsanspruch erneut zu delegitimieren: Noch im Oktober 1955 hatte sich die Parteispitze auf der 25. Tagung des ZK der SED auf die „Lehre von Marx, Engels, Lenin und Stalin“ berufen. Der Text von Chruschtschows Rede wurde denn auch in der DDR geheim gehalten. Stattdessen veröffentlichte Walter Ulbricht im Parteiorgan \"Neues Deutschland\" am 4. März 1956 einen Artikel, in dem er zunächst Stalins „bedeutende Verdienste beim Aufbau des Sozialismus und im Kampf gegen die parteifeindlichen Gruppierungen“ lobte. Im humanitären Bereich gab es einige Erleichterungen: Der ehemalige Justizminister Max Fechner wurde aus der Haft entlassen, wo er wegen seines Versagens beim Volksaufstand 1953 einsaß; ehemals führende SED-Politiker wie Franz Dahlem, Elli Schmidt, Anton Ackermann und Hans Jendretzky, die 1953 in Ungnade gefallen waren, weil sie den Versuch Rudolf Herrnstadts und Wilhelm Zaissers, Ulbricht zu entmachten, unterstützt hatten, wurden rehabilitiert. Sie erlangten aber ihre vorherige Machtstellung nicht wieder. Über 20.000 politische Häftlinge wurden freigelassen. Diese Änderungen ließen bei einigen DDR-Bürgern und Politikern die Hoffnung aufkommen, eine weitergehende Liberalisierung sei möglich. Intellektuelle begannen, vergleichsweise offen zu diskutieren; der Cheflektor des Aufbau-Verlags Wolfgang Harich suchte mit einem Kreis Gleichgesinnter nach Möglichkeiten einer Wiedervereinigung Deutschlands. Angesichts der Unruhen, die die Entstalinisierung in Polen und Ungarn ausgelöst hatte, unterband die SED-Führung diese Bestrebungen jedoch rasch: Mit dem 30. Plenum des ZKs der SED, das vom 30. Januar bis zum 1. Februar 1957 tagte, endete das „kurze Tauwetter in der DDR“. Zur Entstalinisierung kam es in der DDR erst im November 1961 infolge des XXII. Parteitags der KPdSU: Stalins Name verschwand aus der Öffentlichkeit, der Ort Stalinstadt, die Elektro-Apparate-Werke J. W. Stalin und Straßen, wie die Ost-Berliner Stalinallee wurden in der Nacht zum 14. November 1961 umbenannt und das dortige Stalindenkmal beseitigt. Auch diese Maßnahmen änderten aber nur Nuancen in der weiterhin bestehenden Diktatur.", "section_level": 2}, {"title": "Polen.", "content": "Nach dem Tod Stalins im März 1953 folgten Lockerungen im kulturellen und im politischen Bereich. Am 28. Februar 1956 beschloss das Politbüro der PVAP nach Berichterstattung durch Jerzy Morawski, Jakub Berman, Józef Cyrankiewicz und Aleksander Zawadzki, wichtige Parteiaktivisten vom 3. bis 4. März nach Warschau einzuberufen, um auch sie über die Rede zu informieren. Morawski und seine Kollegen im Politbüro mussten sich bohrende Fragen aus dem Plenum gefallen lassen. Drei Tage nach diesem ersten Treffen kam eine größere Gruppe von Parteikadern in Warschau zusammen, die harsche Kritik an der seit acht Jahren mit harter Hand führenden Regierung Bierut und der weiteren Zugehörigkeit von Stalinisten zum Politbüro äußerten. Der vollständige Text der Chruschtschow-Rede war in der PVAP offiziell noch nicht in Umlauf; was von ihrem Inhalt durchgesickert war, löste eine Flut Bierut-kritischer Kommentare aus. Bolesław Bierut hatte nach Chruschtschows Rede einen Herzanfall erlitten und war nach dem Ende des Parteitages zur Rekonvaleszenz in Moskau geblieben. Sein plötzlicher Tod am 12. März gab der Entstalinisierung in Polen einen enormen Schub. Innerhalb von ein, zwei Tagen tauchten in nahezu allen Landesteilen große Mengen antikommunistischer und antisowjetischer Flugblätter auf, in denen Bierut an den Pranger gestellt wurde, Freude über seinen Tod geäußert und die polnische Führung als „russisch-beherrschte Regierung“ geschmäht wurde. Graffiti tauchten auf Hauswänden in Warschau (vor allem in der Universität) und in anderen Städten des Landes auf. Schnell machten Gerüchte die Runde, Bierut sei „von der sowjetischen Geheimpolizei auf Geheiß der KPdSU-Führung vergiftet“ worden. Auch einige Parteifunktionäre behaupteten dies öffentlich. Gegen den Willen des neuen Kremlchefs wählte die PVAP Edward Ochab zum Nachfolger Bieruts. Nach blutigen Niederschlagung des Posener Aufstands 1956, der zunächst materielle Hintergründe gehabt hatte, am 28. Juni 1956 vertiefte sich der Streit über das weitere Vorgehen im Politbüro. Verschärft wurde die Lage durch den Volksaufstand in Ungarn. Während die stalinistische Fraktion in Polen (nach ihrem Treffpunkt im ehemaligen Potocki-Palast im Warschauer Stadtteil Natolin auch \"Natolin-Gruppe\" genannt) für eine Fortsetzung des politischen Kurses plädierte, sprachen sich die Liberalen (auch \"Puławy-Gruppe\" genannt) für eine gesellschaftliche Reformbewegung aus, die die Diktatur des Proletariats allerdings nicht antasten wollte. Letztere setzten sich durch. Der stalinistische Vorsitzende der 'Staatlichen Kommission für Wirtschaftsplanung' Hilary Minc musste zurücktreten; der rehabilitierte ehemalige Generalsekretär Władysław Gomułka kehrte am 21. Oktober (siehe Polnischer Oktober) im Triumph an die Macht zurück, obwohl Moskau dem zunächst nicht zustimmen wollte. Trotz Unterstützung durch die Sowjetunion konnte Verteidigungsminister Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski seine ablehnende Haltung gegenüber Gomułka nicht durchhalten und wurde im November 1956 nach Moskau abgerufen. Schon in seiner ersten Rede kündigte Gomułka tiefgreifende Reformen an, ein Versprechen, das allerdings nur zögerlich oder gar nicht eingelöst wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Ungarn.", "content": "Ab 1945 hatte Mátyás Rákosi die Sowjetisierung Ungarns betrieben und sich die Machtfülle eines Diktators verschafft (siehe Näheres hier). Im Juni 1953 zwang die sowjetische Führung Rákosi, das Amt des Ministerpräsidenten (zugunsten von Imre Nagy) aufzugeben. Er blieb jedoch Parteichef der „Partei der Ungarischen Werktätigen“. Anfang 1955 riss die Gruppe um Rákosi die Macht wieder an sich: Nagy wurde am 14. April 1955 seiner Ämter enthoben und András Hegedüs zu seinem Nachfolger bestimmt. Rákosi blieb weiterhin MDP-Generalsekretär, obwohl sich der ungarische Volksaufstand schon abzeichnete, und ließ Tausende Regimegegner verhaften oder umbringen. Das Bekanntwerden von Chruschtschows Geheimrede förderte die Entstalinisierung maßgeblich; Rákosi verlor im Juli 1956 seinen Posten als MDP-Generalsekretär. 1956 wurde László Rajk, Opfer eines Schauprozesses von 1949, offiziell rehabilitiert und sein Leichnam unter großer öffentlicher Anteilnahme umgebettet. Am 23. Oktober 1956 begann der Ungarische Volksaufstand: einer genehmigten Demonstration von Studenten schlossen sich bis zum Abend 300.000 Ungarn spontan an. Auf Forderungen nach Demokratisierung und Wiedereinsetzung Nagys als Ministerpräsident reagierte der neue MDP-Generalsekretär Ernő Gerő mit der Alarmierung sowjetischer Truppen und einer Rundfunkrede, die die Gemüter zusätzlich erhitzte. Die ÁVH (ungarische Staatssicherheits-Polizei) schoss auf Demonstranten vor der Rundfunkzentrale, was als einer der Auslöser des Volksaufstandes gilt. Teile der Bevölkerung bewaffneten sich, kämpften gegen sowjetische Truppen und die Polizei, stürzten die Budapester Stalinstatue und erzwangen Gerős Rücktritt. Imre Nagy wurde wieder Ministerpräsident. Der Aufstand wurde durch die sowjetische Armee blutig niedergeschlagen. Nagy wurde im Juni 1958 in einem Geheimprozess zum Tode verurteilt und hingerichtet. Bis 1963 wurden etwa 400 Menschen, vorwiegend Arbeiter, hingerichtet. Über 200.000 Ungarn emigrierten nach dem gescheiterten Volksaufstand nach Westeuropa oder Nordamerika. Neuer „starker Mann“ in Ungarn wurde János Kádár; er blieb bis Mai 1988 Generalsekretär.", "section_level": 2}, {"title": "Bulgarien.", "content": "Während der Stalinzeit war Walko Tscherwenkow (1900–1980) Staats- und Parteichef Bulgariens. Nach Stalins Tod bemühte er sich um mehr politischen Rückhalt in der Bevölkerung. Er gab seinen Parteivorsitz 1954 auf, reduzierte den Einfluss der Sowjetunion auf das wirtschaftliche und politische Geschehen in Bulgarien, verringerte die Kollektivierung und ließ bis 1955 etwa 10.000 politische Gefangene frei. Nach Chruschtschows Geheimrede auf dem XX. Parteitag der KPdSU 1956 verurteilte die bulgarische KP im April 1956 den Stalinismus und implizit den Autoritarismus Tscherwenkows, der im gleichen Jahr zurücktrat. Sein Nachfolger wurde Todor Schiwkow (1911–1998), der nicht zur Moskauer Emigrantengruppe gehörte, sondern die bulgarische Widerstandsbewegung unterstützt hatte. Der nach einem stalinistischen Schauprozess 1949 hingerichtete Trajtscho Kostow wurde rehabilitiert; ebenso alle anderen, die im Prozess gegen ihn als „Titoisten“ verurteilt worden waren. 1957 wurden weitere stalinistische Funktionäre ihrer Ämter enthoben, 1961 schloss das November-Plenum des ZK der BKP Tscherwenkow aus der Partei aus.", "section_level": 2}, {"title": "Rumänien.", "content": "In Rumänien setzte die Entstalinisierung nur zögerlich ein. Gheorghe Gheorghiu-Dej (1901–1965) konnte sich bis zu seinem Tod im März 1965 an der Spitze von Staat und Partei behaupten. Erst im April 1968 wurde er posthum in einem Beschluss des ZK der RKP als Verantwortlicher für Verstöße gegen Recht und Gesetz sowie für den Tod führender kommunistischer Politiker während der frühen 1950er Jahre kritisiert. Opfer des Stalinismus wie der frühere Justizminister Lucrețiu Pătrășcanu wurden rehabilitiert, die „sozialistische Gesetzlichkeit“ wurde wiederhergestellt, gleichzeitig strebte die Partei nach größerer politisch-ideologischer und nationaler Unabhängigkeit von der Sowjetunion unter Beibehaltung der diktatorischen Regierungsweise.", "section_level": 2}, {"title": "Jugoslawien.", "content": "Ende 1947 änderte Stalin seine Balkanpolitik. Zum einen gab er die Sache der Kommunisten im griechischen Bürgerkrieg (1946–49) verloren, zum anderen wollte er den eigenständig und selbstbewusst auftretenden jugoslawischen Staatschef Tito „in die Schranken weisen“. Am 10. Februar 1948 rügte Stalin in Moskau in scharfer Form hochrangige Parteidelegationen aus Bulgarien und Jugoslawien für ihre Politik. Tito und Dimitrow hätten, ohne Moskau zu konsultieren, eine Reihe eigenmächtiger Aktionen innerhalb der sowjetischen Machtsphäre unternommen. Dimitrow beugte sich Stalin und gestand \"„seine Fehler“\" ein; dagegen verließ die jugoslawische Delegation Moskau ohne irgendwelche Zusagen. Der Konflikt zwischen Belgrad und Moskau verschärfte sich in den folgenden Wochen weiter, weil Tito und mit ihm das jugoslawische ZK nicht bereit waren, sich den sowjetischen Vorgaben unterzuordnen. Daraufhin wurde die jugoslawische KP im Juni 1948 aus dem Kominform ausgeschlossen. Albanien und Bulgarien dagegen wurden wieder Satelliten der Sowjetunion (bzw. wurden von Stalin dazu gemacht) und brachen ihrerseits mit Jugoslawien.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Entstalinisierung war eine Reihe von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformen seitens der Staats- und Parteiführung der Sowjetunion, die sich gegen den bisherigen Stalinismus richteten. Dabei sollte der Personenkult um den 1953 verstorbenen Josef Stalin beendet, die staatlich ausgeübte Gewalt eingeschränkt, die Konsumwirtschaft gefördert und Raum für Ambivalenzen in Partei und Kultur geschaffen werden. Nach zögerlichen Anfängen wurde die Entstalinisierung mit Chruschtschows Rede auf dem XX. Parteitag der KPdSU 1956 offizielle Parteilinie. In anderen Ländern des Ostblocks wurden sie mit unterschiedlicher Intensität nachvollzogen.", "tgt_summary": "去斯大林化是指在1953年苏联独裁者斯大林死后,苏联、东欧和亚洲的一些共产主义国家中其共产党领导发动的从上向下逐渐取消掉此前集中于斯大林本人和其政策的崇拜、推动有限的自由化政策的过程。", "id": 695798} {"src_title": "Trey Parker", "tgt_title": "特雷·帕克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Randolph Severn Parker III ist das jüngere zweier Kinder von Randy und Sharon Parker. Seine ältere Schwester heißt Shelly. Auf ihnen basieren die South Park-Charaktere der Familie Marsh. Parker besuchte die \"West Jefferson Junior High School\" in Conifer und die \"Evergreen High School\" in Evergreen, wo er von seinen Klassenkameraden eher als Klassenclown angesehen war. 1988 erreichte er seinen Abschluss an der \"Evergreen High School\". Im Anschluss begann er ein Musikstudium am Berklee College of Music in Boston. Um Film zu studieren, wechselte er jedoch nach einem Jahr zur \"University of Colorado\" in Boulder, wo er Matt Stone kennenlernte. Gemeinsam entwickelten sie diverse Animations- und Kurzfilme, unter anderem \"The Spirit of Christmas – Jesus vs. Frosty\". Parker erreichte nicht den Universitätsabschluss, weil sie zu viel Zeit mit ihrer ersten großen Produktion \"Cannibal! The Musical\" verbrachten, Stone hingegen schloss sein Mathematikstudium erfolgreich ab. Durch diesen Film wurde Brian Graden vom Fernsehsender FOX auf sie aufmerksam, der 1995 eine Video-Weihnachtsgrußkarte in Auftrag gab, woraufhin Trey und Matt das Kurzfilmprojekt \"The Spirit of Christmas – Jesus vs. Santa\" produzierten. Dieser enthielt bereits Stan Marsh, Kyle Broflovski, Eric Cartman und Kenny McCormick, die Hauptcharaktere aus \"South Park\". Einer der Empfänger von \"The Spirit of Christmas – Jesus vs. Santa\" fertigte davon einige hundert Kopien an, und der Animationsfilm wurde in Hollywood und im Internet massiv herumgereicht. Parker und Stone wurden dann von Comedy Central angestellt, um eine Show, die auf den animierten Charakteren aus \"The Spirit of Christmas: Jesus vs. Santa\" basiert, zu gestalten. Das Produkt daraus ist \"South Park\". Obwohl es bei ersten Tests vor Zuschauern keinen großen Anklang fand, entschloss sich Comedy Central, zunächst sechs Episoden produzieren zu lassen. South Park machte sein Debüt am 13. August 1997 und wurde zur bis dahin meistgesehenen Serie auf dem Sender. Im Sommer 1999 wurde \"\" von Parker und Stone herausgebracht. Für den Song \"Blame Canada\" erhielt er zusammen mit Marc Shaiman eine Oscar-Nominierung. Zusammen mit Stone spielte Parker auch in verschiedenen Spielfilmen und produzierte u. a. die Serie \"Hier kommt Bush!\" Ihr letztes Filmprojekt war der komplett mit Marionetten realisierte Film \"\", der im Oktober 2004 in den USA und am 30. Dezember 2004 in den deutschen Kinos startete. Parker lebt in Bel Air. 2006 heiratete er Emma Sugiyama, von der er 2008 geschieden wurde. Parker schrieb mit Stone ein satirisches Broadway-Musical namens \"The Book of Mormon\". Die Premiere fand am 24. März 2011 statt. Das Musical wurde mit 9 Tony Awards und einem Grammy ausgezeichnet und erhielt von den Kritikern exzellente Kritiken. Parker heiratete 2014 Boogie Tillmon, die einen Sohn mit in die Ehe brachte. 2013 wurde ihre gemeinsame Tochter geboren. 2019 wurde Parker von Tillmon geschieden. Parker ist Mitglied der Libertarian Party.", "section_level": 1}, {"title": "DVDA.", "content": "Im Jahre 1996 gründete Trey Parker zusammen mit Matt Stone die Band \"DVDA\", welche bisher keine Tonträger veröffentlichte. Von ihr stammen jedoch viele Songs der Serie South Park und anderen Filmen und Produktionen der beiden Bandgründer. Mitglieder sind neben Trey Parker (Leadgesang, Klavier) Matt Stone (Gesang, E-Bass, Perkussion), Bruce Howell (Gitarre), D. A. Young (Keyboard) und Nels Dielman (Schlagzeug). Der Ausdruck DVDA stammt aus deren Komödie \"Orgazmo\" – die einen gewissen Kultstatus erreichte – und bedeutet (deutsch: Doppelt vaginal, doppelt anal). In dem Film ist DVDA eine Sexstellung, bei welcher zwei Männer in den Anus und zwei weitere in die Vagina derselben Frau gleichzeitig mit ihren Penissen eindringen. Die Stellung wird im Film nicht gezeigt. Die Band nahm unter anderem Songs für die Filme \"\", \"Orgazmo\", \"Die Sportskanonen\", \"Hier kommt Bush!\", \"\" und \"Cannibal! The Musical\" auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Randolph Severn „Trey“ Parker III. (* 19. Oktober 1969 in Conifer, Colorado) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Drehbuchautor, Produzent, Synchronsprecher, Musiker, Regisseur und Komponist. Er ist bekannt als Schöpfer der Fernsehserie \"South Park\", die er zusammen mit seinem Freund Matt Stone produziert.", "tgt_summary": "伦道夫·赛文·\"特雷\"·帕克三世(英语:Randolph Severn \"Trey\" Parker III,1969年-10月19日)是一位美国动画师、编剧、电影导演、配音演员、演员以及奥斯卡金像奖提名的作词家。他最为著名的作品是与马特·斯通一起创作的的系列动画片《南方公园》。", "id": 2678998} {"src_title": "Peter Cushing", "tgt_title": "彼得·库欣", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn von Nellie Marie King und George Edward Cushing wuchs in Kenley und Dulwich nahe London auf. Nach einer kurzzeitigen Anstellung bei einem Landvermesser nahm er mit einem Stipendium ein Studium an der \"Guildhall School of Music and Drama\" auf. 1939 ging Cushing nach Hollywood und spielte in mehreren Filmen mit, darunter in \"In Oxford\" (\"A Chump at Oxford\", 1940), mit Laurel und Hardy. Seine erste größere Rolle war die Darstellung des \"Osric\" im Film \"Hamlet\" neben Laurence Olivier. 1943 heiratete Cushing die Schauspielerin Helen Beck, die 1971 verstarb. In den 1950er Jahren arbeitete Cushing auch für das Fernsehen und fand große Beachtung durch die Rolle des \"Winston Smith\" in der Fernsehverfilmung des George Orwell-Romans \"1984\". Des Weiteren war er in den BBC-Fernsehverfilmungen \"Stolz und Vorurteil\" (1952, als \"Fitzwilliam Darcy\") und \"Richard of Bordeaux\" (1955, als \"König Richard II.\") zu sehen. Weltweit bekannt wurde Peter Cushing durch seine Verkörperung des \"Professor van Helsing\" in Terence Fishers \"Dracula\"-Filmen, in denen er als Vampirjäger Graf Dracula auf der Spur war. Der Erfolg der Dracula-Filme etablierte Cushing als einen der führenden Horrorfilm-Stars. Bis in die 1980er Jahre war er in Dutzenden von Filmen dieses Genres zu sehen. Der asketisch wirkende Cushing verkörperte in der Regel geistig überlegene Charaktere (Detektive, Wissenschaftler, Ärzte), die zielgerichtet und konzentriert handelten. Der Schauspieler drehte nach seinem Durchbruch nur wenige Filme, die nicht zum Horrorgenre zählten. Bei der britischen Firma \"Hammer Films\", bei der er ab 1957 unter Vertrag war, spielte Cushing aber auch den unglückseligen \"Dr. Frankenstein\" und den Meisterdetektiv \"Sherlock Holmes\", den er in der ersten Farbfilm-Adaption eines Holmes-Romans spielte: \"Der Hund von Baskerville\" (1959). Neben Christopher Lee war er einer der Stammschauspieler des Studios. Zweimal spielte er den mysteriösen \"Doctor\" in den Kinofilmen \"Dr. Who and the Daleks\" (1965) und \"Daleks – Invasion Earth 2150 AD\" (1966). In der gleichnamigen Fernsehserie wirkte er nicht mit. Anders als Paul McGann, der die Rolle im Fernsehfilm von 1996 verkörperte, werden Cushings Filme und \"seine\" Inkarnation des Timelords nicht zum Kanon der Serie gezählt. Nach dem Erfolg von \"Der Hund von Baskerville\" war er 1968 einer der Darsteller des Meisterdetektivs \"Sherlock Holmes\" in der gleichnamigen BBC-Fernsehserie. An seiner Seite spielte Nigel Stock \"Doktor Watson\". 1984 war Cushing in dem Fernsehfilm \"The Masks of Death\" ein letztes Mal als \"Sherlock Holmes\" zu sehen, John Mills verkörperte \"Doktor Watson\". Die bekannteste seiner späteren Rollen war die des \"Grand Moff Tarkin\" in \"Krieg der Sterne\" (1977), dem ersten Teil der Star-Wars-Reihe (spätere Zählweise: Episode IV) von George Lucas. In dieser Rolle taucht Cushing 2016 auch posthum als CGI-Animation in dem Krieg-der-Sterne-Prequel \"Rogue One\" auf, wobei die gleiche Technik angewandt wurde wie bei Gollum in \"Der Herr der Ringe\". Die Rolle wurde in \"Rogue One\" von Guy Henry gespielt und auch gesprochen und anschließend die Cushing-Animation über Henrys Gesichtszüge gelegt. Zuvor hatte der Charakter bereits einen posthumen Cameoauftritt in (2005) gehabt, hierzu war eine Vollmaske verwendet worden. In Anerkennung seiner schauspielerischen Leistungen sowohl in Großbritannien wie auch weltweit wurde Cushing 1989 der Titel \"Officer of the Order of the British Empire\" verliehen. Seine nachlassende Gesundheit bewog ihn, in ein Haus am Meer bei Whitstable zu ziehen, wo er sich seinem Hobby der Vogelbeobachtung hingab, zwei Autobiografien schrieb und ein Kinderbuch im Stil von Lewis Carroll verfasste und selbst illustrierte: \"The Bois Saga\". Auch als Kunstmaler und Karikaturist machte sich Cushing einen Namen. Des Weiteren war er ein leidenschaftlicher Sammler von Zinnfiguren. Noch eine Woche vor seinem Tod war er neben Christopher Lee als Sprecher der Dokumentation \"Flesh and Blood, the Hammer Heritage of Horror\" des Regisseurs Ted Newsom zu hören. Cushing starb am 11. August 1994 im Alter von 81 Jahren an Prostatakrebs.", "section_level": 1}, {"title": "Bildende Kunst.", "content": "Als Maler und Karikaturist war Cushing in erster Linie Autodidakt und studierte ab 1931 an der Croydon School of Art bei Percy Rendle. Eine erste Bilderpräsentation erfolgte 1958 im Rahmen einer Fernsehsendung, Einzelausstellungen folgten unter anderem 1958 in London, 1994 in Canterbury und 1998 in Chatham. In seinen surrealistischen Collagen, die zuweilen an Alfred Jarry und Max Ernst erinnern, finden sich zeichnerisch klassische Physiognomien und architektonische Elemente. In Buchform sind eine Vielzahl seiner Karikaturen in \"Tudor Tea Room Profiles\" und \"The Bois Saga\" erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Synchronisation.", "content": "Peter Cushing wurde in Deutschland von vielen bekannten Synchronsprechern gesprochen, so u. a. von Peter Schiff, Manfred Schott, Hans Nielsen, Erich Schellow, Siegfried Schürenberg, Erich Fiedler, Wolfgang Eichberger, Friedrich Joloff, Arnold Marquis, Wolfgang Engels, Christian Marschall, Ernst Schlott, Manfred Steffen, Martin Rosen, Eckart Dux, Holger Hagen, Horst Naumann, Franz Otto Krüger und Friedrich Schönfelder. Sekundärliteratur", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Wilton Cushing, OBE (* 26. Mai 1913 in Kenley, London; † 11. August 1994 in Canterbury, Kent) war ein britischer Schauspieler. Besondere Popularität erlangte Cushing ab den späten 1950er Jahren als Darsteller zahlreicher Horrorfilme, in denen er als Wissenschaftler, Arzt oder Detektiv auftrat, so etwa als Sherlock Holmes in der gleichnamigen Serie und Filmreihe, als Dr. van Helsing in \"Dracula\" oder als Baron Victor Frankenstein in der \"Frankenstein\"-Filmreihe.", "tgt_summary": "彼得·库欣(Peter Wilton Cushing),OBE (1913年-5月26日-1994年-8月11日),出生于英国萨里的肯利,是英国的一名演员,因演出咸马公司(Hammer Film Productions)的多部作品而出名,其中包括《科学怪人的诅咒》中英俊但不幸的科学家和吸血鬼猎人凡赫辛等,并在其中多次与克里斯多夫·李合作,另外晚期还演出了《星际大战》中的塔金星区长一角,并在他过世二十二年后的2016年,于外传电影《侠盗一号》中以CGI方式重现大银幕。", "id": 1677248} {"src_title": "Donald Barthelme", "tgt_title": "唐纳德·巴塞尔姆", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Barthelmes Vater war Architekt, der in der Tradition von modernen Klassikern wie Mies van der Rohe stand. Er erbaute auch das Haus in der texanischen Prärie, in dem Donald Barthelme mit seinen Brüdern Steve und Frederick aufwuchs, die ebenfalls bekannte Schriftsteller wurden. Donald kam so früh mit modernen Strömungen in Kunst und Philosophie in Kontakt. Er studierte in Houston, Texas, und war nach dem Militärdienst in Japan und Korea zunächst als Journalist tätig und leitete von 1961 bis 1962 das Museum für Moderne Kunst in Houston. Ohne sein Journalismus-Studium abzuschließen, ließ er sich 1962 auf Manhattan, New York City, als seiner Wahlheimat nieder, um dort seine Karriere als Schriftsteller voranzutreiben. Barthelmes „new fiction“ unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht von der zeitgenössischen Literatur. Das auffallendste Merkmal seiner Prosa ist deren Kürze. Seine erste Kurzgeschichte veröffentlichte Barthelme 1963 im \"New Yorker\". Diese Zeitschrift blieb seine bevorzugte Plattform; seine \"short stories\" erschienen überwiegend zuerst dort und später dann gesammelt in Buchform. Eine Auswahl von ihnen ist schließlich in zwei schlicht \"60 Stories\" und \"40 Stories\" betitelten Bänden herausgekommen. Barthelmes literarisches Werk besteht aus etwa 200 Kurzprosatexten und vier Kurzromanen. Die Erstveröffentlichung des größeren Teils seiner Erzähltexte im \"New Yorker\" spiegelt die für diese Zeitschrift charakteristische Intelligenz des „distanzierten und gelassenen, dem Snobismus nicht allzu fernen Beobachters des Großstadtlebens“. In dieser Hinsicht gilt Barthelme in der gegenwärtigen literaturwissenschaftlichen bzw. literaturkritischen Diskussion häufig als ein Nachfolger Nathanael Wests. Bedeutsam für den Unterschied ist jedoch Barthelmes grundlegend andere Erzählweise, die seine besondere Handschrift kennzeichnet. Radikaler als andere zeitgenössische Autoren versucht Barthelme, den Sinnverlust der Sprache als „Sinn-’Befreiung‘“ in seiner Erzählgestaltung dazu zu nutzen, auf die „als ‚dreck‘ verbliebene Wirklichkeit der modernen Konsumgesellschaft“ wieder aufmerksam zu machen in Form des neuen Textes als „‚Kunst‘(?)Objekt“ – in Analogie zur Pop Art. Oft spielt Barthelme in seinen Werken mit phantastischen Elementen. Seinen ersten (Kurz-)Roman \"Snow White\" veröffentlichte er 1967 in \"The New Yorker\". \"Snow White\" gilt in der Literaturkritik als „Schlüsselwerk der Postmoderne“ und wird als gelungenes Beispiel für die „intertextuelle Aufnahme einer Vorlage“ angesehen, hier des Märchens Schneewittchen und die Sieben Zwerge, das Barthelme satirisch fortschreibt. Der Roman kann dabei als Palimpsest nicht nur des Grimmschen Märchens, sondern auch von dessen Walt Disney-Verfilmung (1937) gelesen werden. Dieses Palimpsest überträgt in diesem Fall jedoch nicht die Bedeutung der Vorlage des Geschehens in die Gegenwart, sondern eliminiert jegliche Bedeutung, die zuvor mit ihr verknüpft war in einer gegenwärtigen Realität des „Abfalls“, in welcher der Text keine Bedeutung mehr hat bzw. beliebige Bedeutungen annehmen kann. Barthelmes Titelheldin wird nicht mehr wie im Grimmschen Märchen durch das Weiß bestimmt, sondern durch ihre schwarzen \"beauty spots\" (dt. \"„Schönheitspflästerchen“\"), die ihre Schönheit jedoch nur vortäuschen und an eine mögliche „Befleckheit“ ihrer Trägerin denken lassen. \"Snow White\" hat, wie der Leser bald feststellen muss, ihre Unschuld schon längst verloren; sie hat bereits mit allen sieben Männern der Kommune, in der sie lebt, sexuellen Verkehr gehabt. Erfüllung erhofft sie jedoch wie im Märchen von ihrem Traumprinzen; der Auserwählte ist allerdings dazu nicht bereit. Er huldigt ganz der zeitgleich entstandenen Verweigerungstheorie von Herbert Marcuse und begnügt sich mit der Rolle eines Voyeurs, der am Ende den vergifteten, \"Snow White\" zugedachten „vodka Gibson“ trinkt. \"Snow White\" selbst wird wieder zur Jungfrau, die keine Erlösung wie im Märchen erfährt. Die Handlung des Romans zeigt nur wenig kausale Erzähllogik oder Motivation, sondern liefert eine eher anekdotische Aneinanderreihung von Ereignissen. Das Form- und Wortgefüge des Märchens wird aufgelöst; es bleibt dem Leser überlassen, die Fragmente des Romans selber zu einem neuen Ganzen zusammenzusetzen. Der 1975 veröffentlichte zweite Roman Barthelmes, \"The Dead Father\", kann als Pendant zu \"Snow White\" betrachtet werden. Stand in dem ersten Roman die Frau im Vordergrund, die vergeblich Erfüllung von einem Prinzen erwartet, so steht in seinem zweiten Roman der Vater im Zentrum, der alles zu beherrschen versucht, aber letztlich impotent bleibt auf der Suche nach dem verlorenen Vlies. Während in \"Snow White\" das Grimmsche Märchen die zu überschreibende Vorlage liefert, kann \"The Dead Father\" Freuds Totem und Tabu als zu überschreibender Vorlage zugeordnet werden. Freuds Interpretation des Vater-Sohn-Verhältnisses wird dabei in Barthelmes Text außer Kraft gesetzt. Mit dem toten Vater verbinden sich verschiedenartige Vorstellungen von einem Vaterbild mit Belanglosigkeiten; analog zu den Eigenschaften eines Denkmals oder einer gedenkwürdigen Person erinnert man sich an den Vater wie an ein Vorbild, kann ihn jedoch zugleich als unwichtig oder bedeutungslos abtun. Das von Barthelme zusammengesetzte Vaterbild kann von den Lesern zu unterschiedlichen Vaterfiguren in Bezug gesetzt werden, neben Freud können Bezüge zu Vorlagen wie Joyces \"Finnegans Wake\", Samuel Beckett, T. S. Eliot oder Ionescos \"Le roi se meurt\" (dt. \"Der König stirbt\") gefunden werden. Die Bedeutung des Konstrukts in Barthelmes Roman besteht vor allem darin, dass sich in ihm alle dem Vaterbild historisch zuteilgewordenen Bedeutungen vereinen, um letztlich wiederum dekonstruiert zu werden. Der Vater in \"The Dead Father\" definiert die Wirklichkeit trotz seiner schrittweisen Entmachtung jedoch nicht allein für sich selbst, sondern gleichermaßen für seine Söhne. Die Nachfolgenden sind daher durch den Entwurf des Vorausgegangenen seitens des Vaters determiniert. In dieser Ausgestaltung der Bedeutung des toten Vaters folgt Barthelme dem Konzept des Einflusses der bereits bestehenden Kunst auf jegliche neue Kunst, das Harold Bloom in \"The Anxiety of Influence\" 1973 entwickelte. Der postum veröffentlichte Roman \"The King\" stellt eine Fortschreibung der Legende von König Artus und seiner Tafelrunde in der Zeit des Zweiten Weltkriegs dar. Wie zuvor in Mark Twains \"A Connecticut Yankee at King Arthur‘s Court\" und John Steinbecks \"Tortilla Flat\" werden König Arthur und seine Tafelrunde zu neuem Leben erweckt. Der Aufstand Mordreds gegen seinen Vater, König Arthur, nimmt dabei, hier überlagert mit dem Geschehen des letzten Weltkriegs, die Vater-Sohn-Thematik aus \"The Dead Father\" wieder auf. In den 60er Jahren war Barthelmes bevorzugtes literarisches Mittel die Collage in Bild und Text, etwa in \"Unspeakable Practices, Unnatural Acts\" (1968) und \"Overnight In Many Distant Cities\" (1983). Später bediente er sich eher konventioneller Erzählmuster, siedelte seine Geschichten aber in zunehmend surrealen Landschaften an. In seiner wohl bekanntesten Kurzgeschichte, \"The Balloon\", wird ganz Manhattan plötzlich von einem gigantischen Ballon überschattet, der nach einigen Tagen ebenso unvermittelt verschwindet. Barthelme konstruiert damit in seiner Erzählung eine Situation, die es erzähltechnisch ermöglicht, unterschiedliche Reaktionen auf das Phänomen, aber auch auf die Realität überhaupt zu thematisieren. Die entscheidende Funktion des Ballons besteht letztlich darin, dass er eine Gegenwirklichkeit zu der Alltagsrealität schafft, die die Menschen Tag für Tag einspannt. Während Edgar Allan Poe noch in seiner Kurzgeschichte \"The Balloon Hoax\" nachzuweisen versuchte, dass die der Imagination entsprungene Wirklichkeit es mit der empirischen Realität aufzunehmen vermöge, stellt Barthelme dieser in seiner \"short story\" einfach eine andere entgegen. Der „Konstruktcharakter“ der Texte Barthelmes zeigt sich häufig ebenso darin, dass sich in ihnen sehr leicht theoretische Äußerungen finden lassen, die den Auffassungen des Autors entsprechen. So heftet beispielsweise der Erzähler in \"See the Moon?\" aus der gleichen Sammlung wie \"The Balloon\" Erinnerungsstücke an die Wand, in der Hoffnung, dass sich diese irgendwann zu einem Ganzen fügen und Sinn ergeben könnten. Er kann nur noch solchen Fragmenten vertrauen und misstraut jeder vorgegebenen (Be-)Deutung, gibt allerdings die Hoffnung nicht völlig auf, vor allem im Kunstwerk eines Tages doch noch einen Sinn zu entdecken. In dieser Hinsicht erweist sich Barthelmes Prosa als Metafiktion, in der die Texte ihr eigenes Anliegen in der Erörterung der Frage nach der Sinngebung thematisieren. Insgesamt hat Barthelme vier Romane, über hundert Kurzgeschichten und ein Kinderbuch verfasst: \"The Slightly Irregular Fire Engine or the Hithering Thithering Djinn\" schrieb er für seine Tochter Anne und gewann damit 1972 den \"National Book Award\". Die deutsche Übersetzung von Harry Rowohlt erschien 1991 als „Mathilda und die Feuerwehr, die nicht ganz so war, wie sie sein sollte“. Auch für seine Romane und Erzählungen wurde er mehrfach ausgezeichnet. Neben seinen literarischen Werken schrieb er zahlreiche literaturtheoretische Essays, die seinen Rang als bedeutender Intellektueller mit begründeten. Sein Einfluss auf andere Schriftsteller, den er nicht zuletzt als \"„creative writing“\"-Lehrer ausübte, gilt als sehr groß. Da er oft Elemente der Phantastik verwendet bzw. diese als Ausgangspunkt nimmt, erscheinen seine Texte oft auch in einschlägigen Anthologien bzw. in der Sekundärliteratur, zum Beispiel in der \"Encyclopedia of Science Fiction\". 1978 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Barthelme war viermal verheiratet und hat je eine Tochter aus dritter und vierter Ehe. Er starb 1989 an Krebs. Er hat zwei Brüder, Frederick Barthelme und Steve Barthelme.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Romane: Sammlungen: Sonstiges: Weitere Übersetzungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Donald Barthelme (* 7. April 1931 in Philadelphia; † 23. Juli 1989 in Houston, Texas) war ein amerikanischer Schriftsteller. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der \"„new fiction“\" bzw. der amerikanischen Postmoderne.", "tgt_summary": "唐纳德·巴塞尔姆(Donald Barthelme,1931年-4月7日-1989年-7月23日)是美国后现代主义小说家,代表作是《白雪公主》。他一生写了大量的短篇小说,并曾从事新闻记者、杂志编辑等工作,并曾在纽约城市大学任教。", "id": 2181172} {"src_title": "Fuchskusu", "tgt_title": "刷尾负鼠", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Fuchskusu ist zirka 35 bis 55 cm groß und hat einen 25 bis 40 cm langen Schwanz. Das Männchen wiegt bis 4,5 kg, die Weibchen nur 1,5–3,5 kg. Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes ist die Färbung variabel. Die meisten Exemplare sind grau und der körperferne Abschnitt des buschigen Schwanzes ist schwarz. Die Unterseite des letzten Schwanzdrittels ist haarlos und kann zum Greifen verwendet werden. Die Fuchskusus im Süden von Tasmanien und die in Neuseeland eingeführten Tiere haben ein längeres, dickeres Fell. Unter ihnen treten oft Exemplare mit sehr dunklem, fast schwarzen Fell auf. Von allen anderen Kusuarten kann der Fuchskusu leicht durch seine großen Ohren unterschieden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten und Verbreitung.", "content": "Es werden fünf Unterarten unterschieden. Ursprünglich gehörten auch größere Gebiete des trockenen Zentrums von Australien zum Lebensraum des Fuchskusus. Die taxonomische Stellung dieser heute ausgestorbenen Populationen ist bisher unbekannt. Die kleinwüchsige Unterart \"T. v. arnhemensis\" wurde in der Vergangenheit auch als eigenständige Art angesehen. Sowohl morphologische als auch molekularbiologische Untersuchungen sprechen jedoch dafür die Tiere als Unterart des Fuchskusu zu klassifizieren. Der Queensland-Kusu (\"Trichosurus johnstonii\") dagegen, der früher als Unterart des Fuchskusus galt, ist heute eine eigenständige Art. Er kommt sympatrisch mit dem Fuchskusu vor und sowohl morphologische als auch molekularbiologische Untersuchungen deuten darauf hin, dass es besser ist die Form als eigenständige Art zu führen. Die heute auf Neuseeland lebenden Fuchskusus stammen von Exemplaren ab, die vom Menschen aus Tasmanien, Victoria und New South Wales eingeführt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Der Fuchskusu kommt in einer Vielzahl von Habitaten vom Regenwald bis zu offenem Waldland vor, schein dabei aber relativ trockene Eucalyptus- und andere Wälder zu bevorzugen. Es ist eine der wenigen Beuteltierarten, die auch in an Stadträndern und in Parks und anderen Grünzonen von Städten gut gedeihen. Der Fuchskusu ist nachtaktiv. Tags schläft der Kusu in einem Nest in einer Baumhöhle, zwischen umgefallenen Baumstämmen oder Felsen, in einem ausgehöhlten Termitenbau oder an einem anderen geeigneten Ort, wie Kaninchenbaue, Schuppen, auch nicht zuverlässig verschlossene Deckenräume in Gebäuden sind beliebt. Die Tiere wachen ca. 1 bis 2 Stunden vor Sonnenuntergang auf und verlassen ihr Nest etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Bei starkem Regen bleiben sie im Nest. Obwohl sie hauptsächlich Baumbewohner sind und in baumlosen Gegenden nicht vorkommen, trifft man sie regelmäßig auch am Boden an. Während einer Untersuchung im südöstlichen Queensland verbrachten die Tiere 91 % ihrer aktiven Zeit auf Bäumen und 9 % auf dem Erdboden. Die Hauptaktivitätszeit des Fuchskusu liegt zwischen 23 und 02:30 Uhr. Der Lebensraum eines Männchens umfasst durchschnittliche 5,4 ha, der eines Weibchen sind mit 2,4 ha deutlich kleiner. Entsprechen legen Männchen in einer Nacht auch eine größere Strecke (durchschnittlich 394 m) zurück als die Weibchen (durchschnittlich 261 m). In Australien leben 0,2 bis 4 Exemplare auf einer Fläche von einem Hektar, in Neuseeland wurden in Steineibenwälder bis zu 25 Individuen auf einer Fläche von einem Hektar gezählt. Die Reviere der Tiere überlappen sich großflächig. Zur Kommunikation geben die Tiere zischende und hustende gutturale Laute von sich. Außerdem sondern sie Sekrete aus Drüsen am Kinn, auf der Brust und an der Kloake aus. In der Fortpflanzungszeit wird die akustische Kommunikation der Tiere deutlich stärker. Beutegreifer, die dem Fuchskusu nachstellen sind Rautenpythons, Warane, Dingos, Rotfüchse und verwilderte Hauskatzen.,", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Der Fuchskusu frisst hauptsächlich Blätter, ergänzt seine Kost aber mit Früchten, Blüten, Knospen, wirbellosen Tieren und anderem. In der Nachbarschaft des Menschen erweisen sie sich als erfinderische Nahrungsbeschaffer mit einer Vorliebe für Obstbäume, Gemüsegärten und Raubzüge in Küchen. Der Anteil von Eukalyptusblättern in der Nahrung variiert von weniger als 10 % bis zu über 95 %, abhängig von der Verfügbarkeit anderer Pflanzenarten. Akazienblätter, verschiedene Gräser, Kräuter und Farnblätter werden ebenfalls verspeist. In Tasmanien sind Südbuchen, \"Phebalium\" und \"Pomaderris\" die Hauptnahrungsquelle der Tiere.", "section_level": 1}, {"title": "Vermehrung.", "content": "Die meisten Jungtiere werden im Herbst (März bis Mai) geboren, eine zweite, weniger bedeutende Fortpflanzungsperiode liegt im Frühling (September bis November). In tropischen und ariden Regionen können sich die Tiere jedoch das ganze Jahr über fortpflanzen, je nachdem wie das Nahrungsangebot ist. 90 % der Weibchen bekommen nach einer Tragzeit von 16 bis 18 Tagen ein einzelnes Jungtier. Diese bleiben 4 bis 5 Monate im Beutel und werden danach bis zur Entwöhnung noch 1 bis 2 Monate vom Weibchen auf dem Rücken getragen. Weibchen werden mit einem Alter von 12 Monaten geschlechtsreif. Die meisten Fuchskusus sterben bevor sie das elfte Lebensjahr erreichen. Das Maximalalter liegt bei 13 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Kusufelle waren um 1900 unter der Bezeichnung „Australisch Opossum“ sehr beliebt. Australien exportierte beispielsweise 1906 4 Millionen Felle. Europäische Siedler führten zur Pelzgewinnung zwischen 1858 und 1920 mehr als 600 Kusus nach Neuseeland ein. Das sogenannte neuseeländische Opossumfell oder die Wolle der durch die Bejagungsmaßnahmen anfallenden Tiere werden, je nach Marktlage, weiterhin verwertet.", "section_level": 1}, {"title": "Kusus als Schädling.", "content": "Heute gibt es in Neuseeland wegen des Fehlens von natürlichen Fressfeinden etwa 70 Millionen des dort „Possum“ genannten Tieres. Die gebietsfremde Art ist ökologisch unerwünscht. Durch die Possums besonders gefährdet sind breitblättrige Bäume wie Rata, die Tiere führen zur Schädigung der Baumkronen und ergänzen ihre Nahrung möglicherweise mit Jungvögeln. Sie haben nur wenig Einfluss auf die Südbuche (\"Nothofagus\"), aber ihre Anwesenheit reduziert die Artenvielfalt des Südbuchen-Waldes, da sie viele der anderen hier vorkommenden Arten dezimieren. Versuche, sie auszurotten oder zumindest ihre Zahl zu reduzieren, wurden mit Fallen und Gift angestellt, zeigen aber nur langsam Erfolg. Privatpersonen wurden aufgerufen, den Kampf gegen den Schädling mitzuführen. So empfahl das Department of Conservation breite Metallbänder an Bäumen, um das Klettern zu verhindern. Strommasten sind allgemein mit diesen Bändern ausgestattet. Lebendfallen werden nur empfohlen, wenn man bereit ist, das Tier anschließend zu töten. Die verwendeten Gifte, meist Natriumfluoracetat, in Neuseeland genannt „1080“, oder Natriumcyanid sind selbst umweltschädlich. Um Schäden an Jungbäumen zu verhindern, will man die Individuenzahl sehr gering halten, vielleicht auf 5 Prozent der ohne Eingriff vorhandenen Zahl. Feldversuche mit Cholecalciferol-haltigen Köder als Alternative zu Natriumfluoracetat wurden erfolgreich durchgeführt. Der Fuchskusu wird in Neuseeland als große ökologische Bedrohung gesehen, und auch Umweltorganisationen fordern seine Ausrottung. Die Schäden summieren sich mit denen anderer eingeführter Arten wie Rothirsch und Hausziegen sowie menschlicher Aktivität wie Land- und Forstwirtschaft und Bergbau. Daher sind Possums in der Liste der 100 gefährlichsten Neobiota der IUCN ISSG aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fuchskusu (\"Trichosurus vulpecula\") ist eine vor allem auf Bäumen lebende Beuteltierart, die in Australien weit verbreitet ist und vom Menschen auch nach Neuseeland eingeführt wurde.", "tgt_summary": "帚尾袋貂(\"Trichosurus vulpecula\"),又名走地蝠袋鼠或狐袋鼬,是体型最大的袋貂。其学名的意思是「毛尾的小狐」,因为牠们的外观像狐。牠们的尾巴有盘卷能力,下身底部则没有毛。在城市中很易看见牠们的踪迹,是小数生活在澳洲大自然及人工环境的动物之一。", "id": 1496914} {"src_title": "Gradientenverfahren", "tgt_title": "梯度下降法", "src_document": [{"title": "Das Optimierungsproblem.", "content": "Das Gradientenverfahren ist einsetzbar, um eine reellwertige, differenzierbare Funktion formula_1 zu minimieren: Hierbei handelt es sich um ein Problem der Optimierung ohne Nebenbedingungen, auch \"unrestringiertes Optimierungsproblem\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Das Verfahren.", "content": "Das Gradientenverfahren generiert ausgehend von einem Startpunkt formula_3 eine Folge von Punkten formula_4 gemäß der Iterationsvorschrift wobei formula_5 eine positive Schrittweite ist und formula_6 eine Abstiegsrichtung. Dabei werden sowohl formula_7 als auch formula_8 in jedem Iterationsschritt so bestimmt, dass die Folge formula_9 zu einem stationären Punkt von formula_10 konvergiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bestimmen der Abstiegsrichtung.", "content": "Eine Abstiegsrichtung im Punkt formula_9 ist ein Vektor formula_8, der erfüllt. Intuitiv bedeutet das, dass der Winkel zwischen formula_14 und formula_8 größer als 90° ist. Da der Gradient formula_14 in Richtung des steilsten Anstiegs zeigt, ist formula_8 eine Richtung entlang derer sich der Funktionswert verringert. Viele Gradientenmethoden berechnen die Abstiegsrichtung anhand wobei formula_19 eine positiv definite Matrix ist. In diesem Fall lautet die Bedingung für die Abstiegsrichtung und ist dank der positiven Definitheit von formula_19 immer erfüllt. Mit der Wahl der Matrix formula_19 erhält man folgende Algorithmen:", "section_level": 2}, {"title": "Bestimmen der Schrittweite.", "content": "Die Bestimmung der Schrittweite formula_7 ist ein wichtiger Teil des Gradientenverfahren, der großen Einfluss auf die Konvergenz haben kann. Ausgehend vom Iterationsschritt formula_39 betrachtet man den Wert von formula_10 entlang der Linie formula_41, also formula_42. Man spricht in diesem Zusammenhang oft auch von Liniensuche. Die ideale Wahl wäre es, die Schrittweite als jenen Wert zu berechnen, der die Funktion formula_43 minimiert, also das eindimensionale Problem zu lösen. Dies wird als exakte Liniensuche bezeichnet und wird in dieser Form in der Praxis selten angewandt, da selbst für einfache Optimierungsprobleme die exakte Bestimmung der Schrittweite sehr rechenaufwändig ist. Als Alternative zur exakten Liniensuche lockert man die Erfordernisse und beschränkt sich darauf, dass der Funktionswert sich mit jedem Iterationsschritt „genügend“ verringert. Dies wird auch als inexakte Liniensuche bezeichnet. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, die Schrittweite formula_45 ausgehend von einem Startwert (z. B. formula_46) so lange zu verringern, bis formula_47 erreicht ist. Diese Methode funktioniert in der Praxis oft zufriedenstellend, man kann jedoch zeigen, dass für manche pathologischen Funktionen diese Liniensuche zwar in jedem Schritt den Funktionswert verringert, die Folge formula_9 jedoch nicht zu einem stationären Punkt konvergiert.", "section_level": 2}, {"title": "Armijo-Bedingung.", "content": "Die Armijo-Bedingung formalisiert das Konzept \"genügend\" in der geforderten Verringerung des Funktionswertes. Die Bedingung formula_49 wird modifiziert zu mit formula_51. Die Armijo-Bedingung umgeht die Konvergenzprobleme aus der vorigen einfachen Bedingung, indem sie fordert dass die Verringerung zumindest proportional zur Schrittweite und zur Richtungsableitung formula_52 ist, mit Proportionalitätskonstante formula_53. In der Praxis werden oft sehr kleine Werte verwendet, z. B. formula_54.", "section_level": 3}, {"title": "Backtracking Liniensuche.", "content": "Die Armijo-Bedingung gilt immer dann, wenn die Schrittweite genügend klein ist und kann damit zum Stillstand des Gradientenverfahrens führen – der Schritt ist so klein, dass kein nennenswerter Fortschritt mehr gemacht wird. Eine einfache Kombination aus wiederholter Verkleinerung der Schrittweite und der Armijo-Bedingung ist die Backtracking-Liniensuche. Sie stellt sicher, dass die Schrittweite klein genug ist, um die Armijo-Bedingung zu erfüllen, andererseits aber nicht zu klein. In Pseudocode: Die Backtracking-Liniensuche verringert die Schrittweite wiederholt um den Faktor formula_61, bis die Armijo-Bedingung erfüllt ist. Sie terminiert garantiert nach einer endlichen Anzahl von Schritten und wird wegen ihrer Einfachheit oft in Praxis verwendet.", "section_level": 3}, {"title": "Konvergenz.", "content": "Im Allgemeinen konvergiert das Gradientenverfahren weder zu einem globalen noch zu einem lokalen Minimum. Garantiert werden kann nur die Konvergenz zu einem stationären Punkt, also einem Punkt formula_62mit formula_63. Schränkt man die Klasse der Zielfunktionen auf konvexe Funktionen ein, so sind stärkere Garantien möglich, siehe konvexe Optimierung.", "section_level": 2}, {"title": "Konvergenzgeschwindigkeit.", "content": "Für den allgemeinen Fall kann weder über die Konvergenzgeschwindigkeit der Folge formula_64 noch über die Konvergenzgeschwindigkeit der Folge formula_65 eine Aussage getroffen werden. Ist formula_66 eine Lipschitz-Konstante von formula_67, so kann man zeigen, dass die Norm der Gradienten formula_68 mit der Rate formula_69 gegen 0 konvergiert, wobei formula_70 eine positive Konstante ist.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Die Rosenbrock-Funktion wird häufig als Test für Optimierungsmethoden verwendet, da sie wegen des schmalen und flachen Tals, in welchem iterative Methoden nur kleine Schritte machen können, eine Herausforderung darstellt. Die Konstanten werden üblicherweise mit formula_72 gewählt, das globale Optimum liegt in diesem Fall bei formula_73 mit dem Funktionswert formula_74. Der Gradient sowie die Hesse-Matrix ergeben sich als sowie Damit lassen sich die Algorithmen Verfahren des steilsten Abstiegs und Newton-Verfahren direkt implementieren. Um das Gauß-Newton-Verfahren anzuwenden, muss die Rosenbrock-Funktion zunächst in die Form „Summe von Quadraten von Funktionen“ gebracht werden. Dies ist auf der Seite zum Gauß-Newton-Verfahren im Detail erklärt. Für die Liniensuche kommt bei allen Verfahren ein Backtracking mit folgenden Parametern zum Einsatz: Startwert formula_46, formula_78, formula_79. Als Startpunkt wird formula_80 gewählt. Das Verfahren des steilsten Abstiegs findet auch nach 1000 Iterationen nicht zum globalen Optimum und steckt in dem flachen Tal fest, wo nur sehr kleine Schritte möglich sind. Im Gegensatz dazu finden sowohl das Newton-Verfahren als auch der Gauß-Newton- Algorithmus in wenigen Iterationen zum globalen Optimum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gradientenverfahren wird in der Numerik eingesetzt, um allgemeine Optimierungsprobleme zu lösen. Dabei schreitet man (am Beispiel eines Minimierungsproblems) von einem Startpunkt aus entlang einer Abstiegsrichtung, bis keine numerische Verbesserung mehr erzielt wird. Wählt man als Abstiegsrichtung den negativen Gradienten, also die Richtung des lokal steilsten Abstiegs, erhält man das Verfahren des steilsten Abstiegs. Manchmal werden die Begriffe \"Gradientenverfahren\" und \"Verfahren des steilsten Abstiegs\" synonym verwendet. Im Allgemeinen bezeichnet \"Gradientenverfahren\" eine Optimierungsmethode, bei der die Abstiegsrichtung durch Gradienteninformation gewonnen wird, also nicht notwendigerweise auf den negativen Gradienten beschränkt ist.", "tgt_summary": "梯度下降法(英语:Gradient descent)是一个一阶最优化算法,通常也称为最陡下降法,但是不该与近似积分的最陡下降法(英语:Method of steepest descent)混淆。 要使用梯度下降法找到一个函数的局部极小值,必须向函数上当前点对应梯度(或者是近似梯度)的\"反方向\"的规定步长距离点进行迭代搜索。如果相反地向梯度\"正方向\"迭代进行搜索,则会接近函数的局部极大值点;这个过程则被称为梯度上升法。", "id": 1433969} {"src_title": "Kreuzfahrtschiff", "tgt_title": "遊輪", "src_document": [{"title": "Einteilung.", "content": "In erster Linie lassen sich Kreuzfahrtschiffe auf Grund ihres Einsatzgebietes in Hochsee- und Fluss-Kreuzfahrtschiffe einteilen. Weltweit standen Kreuzfahrtinteressenten im Hochseebereich im Jahr 2008 insgesamt 310 Schiffe mit einer Kapazität von 370.000 Betten zur Verfügung. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Kreuzfahrtschiffe zu kategorisieren. Insbesondere Hochseekreuzfahrtschiffe können auf eine bestimmte Art der Kreuzfahrt spezialisiert sein, etwa Luxuskreuzfahrten, klassische Komfortkreuzfahrten oder zeitgemäße Kreuzfahrten (siehe Kreuzfahrtarten). Aufteilungen nach Größe, Geschäftsmodellen oder Lebensstilen sind üblich. Je nach Interessen, Charakter, Alter und finanzieller Situation der Reisenden stehen Luxus, Abenteuer, Bildung und Kultur, Unterhaltung, Fitness, Wellness, Erholung oder spezielle Themen im Vordergrund. Die Größe, Ausstattung und Besatzung ist der jeweiligen Zielgruppe angepasst. Kreuzfahrtschiffe lassen sich auch durch die Vergabe von Sternen klassifizieren. Dabei kann jede Reederei im Prinzip ihren Schiffen selber Sterne vergeben, was jedoch kaum genutzt wird, vielmehr übernehmen die meisten Reedereien das Urteil des anerkannten britischen Schiffsbewerters Douglas Ward, der jährlich seine Bewertungen aus praktischen Tests in einem Buch veröffentlicht: \"Berlitz Complete Guide to Cruising & Cruise Ships\" (spöttisch „Kreuzlinerbibel“).", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzung.", "content": "Bevor ein Kreuzfahrtschiff Passagiere befördern darf, muss es von einer der weltweiten Klassifikationsgesellschaften abgenommen werden. Das erhaltene Zertifikat nach SOLAS bescheinigt dem Schiff dann seine Seetüchtigkeit sowie die Sicherheit der Passagiere.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Erfindung der Kreuzfahrt wird der Peninsular and Oriental Steam Navigation Company (P&O) zugeschrieben. Dieses Unternehmen begann als Schifffahrtslinie zwischen England und der Iberischen Halbinsel (). 1840 nahm es den Postdienst nach Alexandria auf. Ab 1844 bot es Luxuskreuzfahrten nach Gibraltar, Malta und Athen an. P&O Cruises gelten als ältestes Kreuzfahrtunternehmen Europas. Als Pionier der Nutzung der freien Winterkapazitäten der Schifffahrtslinien für Kreuzfahrten gilt der deutsche Reeder Albert Ballin, Generaldirektor der Hamburger Hapag. Da im Winter die Transatlantik-Passagen wegen des schlechten Wetters und der unruhigen See deutlich weniger gebucht wurden, sandte Ballin die \"Augusta Victoria\" 1891 testweise zu einer „Bildungs- und Vergnügungsfahrt“ ins Mittelmeer. Diese Fahrt war durch und durch erfolgreich – das Schiff war komplett ausgebucht, die „Kreuzfahrt“ geboren. Diese Form der Seereise wurde sehr schnell beliebt, viele Reedereien boten in ihrem Programm zusätzlich Kreuzfahrten an. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wechselte die Nachfrage vollständig von der Passage (Überfahrt) zur Kreuzfahrt: Durch die Entwicklung des Verkehrsflugzeugs nahm der Anteil des Flugverkehrs auf Langstrecken zu; Reedereien verloren entsprechend im Passagegeschäft und konzentrierten sich zunehmend auf Kreuzfahrten und entdeckten weitere Einnahmequellen wie die Landaufenthalte mit organisierten Ausflügen. Bis Ende der 1990er/Anfang der 2000er Jahre waren noch sehr viele Kreuzfahrtschiffe im Einsatz, die als Passagierschiff gebaut worden waren. Beispiele dafür sind das ehemalige französische Flaggschiff \"France\", später \"Norway\", die \"Queen Elizabeth 2\" oder die \"Rotterdam\". Vereinzelt wurden auch Segelschiffe für diesen Zweck umgebaut, wie etwa die \"Sea Cloud\" oder auch neu gebaut, wie die \"Royal Clipper\". Mit Ende des Jahres 2018 existieren weltweit 317 Kreuzfahrtschiffe mit einer Gesamtkapazität von 537,000 Passagieren. Gegenüber dem Jahr 2011 mit ca. 19 Millionen auf Kreuzfahrtschiffen transportieren Passagieren stieg die Anzahl der beförderten Passagiere im Jahr 2018 auf ca. 26 Millionen an. Stand Juni 2019 waren 124 Kreuzfahrtschiffe mit einem Ordervolumen von mehr als 69 Milliarden Dollar in Planung.", "section_level": 1}, {"title": "Situation in neuerer Zeit.", "content": "Inzwischen werden große Passagierschiffe meistens nur noch als Kreuzfahrtschiffe, wie beispielsweise die \"Symphony of the Seas,\" das zurzeit größte Kreuzfahrtschiff, oder als Fähren gebaut. Klassische „Liner“ (die Linienschiffe der Handelsmarine) sind nur noch in Marktnischen im Einsatz. Ein Beispiel ist dafür die \"Queen Mary 2\" der britischen Cunard Line, die saisonal Liniendienste zwischen New York und Southampton neben Kreuzfahrten anbietet. Das rechnet sich selbst heute noch, da unter anderem zahlreiche Passagiere mit Flugangst diese Fahrten buchen. Die Schiffe der spezialisierten Reedereien ähneln sich untereinander weitgehend und unterscheiden sich vor allem daran, ob sie für das Mittel- oder Hochpreissegment gebaut wurden, was sich in Kabinengröße und -anzahl, Zahl der Speisesäle und Plätze in Casinos und Frequenz der Passagierwechsel an speziellen Terminals niederschlägt. Die meisten Neubauten mit ihren zahlreichen Standardkabinen sind bewusst auf ein mittelständisches Massenpublikum ausgelegt, die wenigen großen Luxussuiten sind eher ein Zuschussgeschäft, jedoch wichtig zur Imagebildung des Schiffes. Eine Besonderheit stellen so genannte Expeditions-Kreuzfahrtschiffe dar. Diese, in der Regel besonders ausgestatteten, Schiffe verfügen, wenn sie etwa in polaren oder subpolaren Gebieten eingesetzt werden, über eine höhere Eisklasse. Ein modernes Expeditions-Schiff ist die \"Fram\". Die \"Bremen\" wird von einem deutschen Reeder betrieben. Bei der \"Polar Star\" handelt es sich um einen umgebauten Eisbrecher, der für die norwegische Reederei Hurtigruten ASA in den Polargebieten im Einsatz ist. Die Liste von Kreuzfahrtschiffen enthält eine sortierbare Auswahl an Kreuzfahrtschiffen. Die Konzentration der Anbieter von Kreuzfahrten regional oder auf allen Weltmeeren lässt sich mit Hilfe der Liste von Reedereien von Kreuzfahrtschiffen ablesen. 2019 existierten rund 5000 Passagierschiffe, davon 500 Kreuzfahrtschiffe. Hinzu kommen etwa 800 Flusskreuzfahrtschiffe weltweit. Die \"Deutschland\" war das letzte Kreuzfahrtschiff, welches unter deutscher Flagge betrieben wurde. Es wurde nach der Insolvenz der Reederei Peter Deilmann verkauft und 2015 auf die Billigflagge der Bahamas ausgeflaggt. Bei den neuen Schiffen wird ein Trend zu mehr Größe erkennbar. Zwei Drittel der neuen Schiffe haben Platz für mehr als 2000 Passagiere und gehören somit der Kategorie Megaschiffe an. Den vorläufigen Höhepunkt dieser Entwicklung bildete die \"Symphony of the Seas\" mit einer Bruttoraumzahl von 228.081 und Platz für 6.870 Passagiere, die am 31. März 2018 als bisher größtes Kreuzfahrtschiff in Dienst gestellt wurde. Diese sogenannten Megaschiffe entwickeln sich immer mehr zum eigentlichen Reiseziel (mit Parkanlagen, Einkaufszentren, Eislaufbahnen etc.) und stehen Aufenthaltsorten an Land auf Grund vieler innovativer Einrichtungen und Freizeitmöglichkeiten in nichts nach. Megaschiffe stellen viele der traditionellen Anlaufhäfen und -orte vor schwierige und teure logistische Probleme; so bei der Bereitstellung des überlangen Piers, bei Bus-, Restaurant- und Einkaufskapazitäten usw. So können etwa auf den beliebten einwöchigen Karibikfahrten von Florida aus anstatt fünf bis acht Häfen nur noch drei große Häfen angelaufen werden. Vor allem der allgemeine Wellness- und Gesundheitstrend spiegelt sich beim Bau neuer Schiffe wider. An Bord werden eine Vielzahl von modernen Behandlungen, Restaurants für Gesundheitsbewusste und kleinere kosmetische Eingriffe angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Personal an Bord.", "content": "Auf Kreuzfahrtschiffen gibt es verschiedene Kategorien von Besatzung. Darunter fallen Offiziere, Mannschaft und Personal, bei größeren Schiffen gibt es auch noch Zwischenstufen. Offiziere sind Angestellte mit besonderer Verantwortung und Entscheidungsbefugnis, die in den Bereichen Nautik, Technik oder Hotel arbeiten. Sie haben Einsatzzeiten von 3 – 6 Monaten und werden gut bis sehr gut bezahlt. Der größte Teil der Besatzung ist die Mannschaft, die ebenso in den drei Bereichen arbeitet. Zum Personal zählen alle Mitarbeiter, die entweder über externe Unternehmen (Konzessionäre) oder in Geschäften, Schönheits-/Haarsalons und Kasinos an Bord arbeiten. Das zahlenmäßige Verhältnis von Personal zu Gästen beträgt etwa 1 zu 3, auf Luxusschiffen oft sogar 1 zu 1,5. Auf den größten Kreuzfahrtschiffen arbeiten über 2000 Menschen. Das Service-Personal wird Steward oder Stewardess genannt. Das Verhalten von Mitarbeitern mit direktem Kundenkontakt ist wie in jedem Unternehmen von besonderer Bedeutung. Kreuzfahrtschiffe sind personell straff organisiert und fahren unter der Flagge eines internationalen Zweitregisters bzw. sogenannten Gefälligkeitslandes wie Panama, den Bahamas oder Liberia. Diese Länder haben schwächere Arbeitsschutzgesetze, sodass besonders die Mannschaft über externe Unternehmen im Hotelbereich entsprechend wenig Rechte an Bord hat. Crewmitglieder haben befristete Arbeitsverträge mit einer Vertragsdauer von bis zu zwölf Monaten. Die Schichten dauern häufig bis zu 12 Stunden pro Tag bei sieben Tagen pro Woche. Die Freizeitmöglichkeiten an Bord ist für die Crewmitglieder auf den Personalraum beschränkt. Lediglich höhere Angestellte, zum Beispiel Offiziere, dürfen Teile der öffentlichen Passagierbereiche nutzen. Folgende Flaggen werden (Okt. 2018) von der Internationale Transportarbeiter-Föderation ITF als Billigflaggen geführt:", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die allermeisten Kreuzfahrtschiffe haben einen dieselelektrischen Antrieb und verfügen über Stabilisierungsflossen, um Rollbewegungen zu dämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffsnetzwerke.", "content": "Vor allem auf großen Kreuzfahrtschiffen ist moderne Technik wichtig. Mit der Entwicklung der digitalen Technologien und des Internets wuchsen auch die Anforderungen an Kreuzfahrtschiffe hinsichtlich der Netzwerkausstattung. Das betrifft nicht nur den Komfort der Passagiere (Internetzugang etc.), sondern auch die Antriebs- und Überwachungstechnik und die Kommunikation der Crew mit der restlichen Welt. Aus diesem Grund sind moderne Kreuzfahrtschiffe mit leistungsfähigen und ausfallsicheren Computernetzwerken ausgestattet. Da oft sehr raue Einsatzbedingungen für die Verkabelung auf Schiffen bestehen (Vibration und Hitze in den Maschinenräumen etc.), kommen oft die gleichen Produkte zum Einsatz wie im Bereich der industriellen Datenverkabelung (Industrial Ethernet).", "section_level": 2}, {"title": "Emissionen.", "content": "Schiffsdieselmotoren werden mit Schweröl betrieben, das ein Abfallprodukt aus der Erdölraffinerie ist und lange Zeit einen hohen Schwefelgehalt hatte. Die daraus entstehenden Umweltauswirkungen wurden und werden kontrovers diskutiert. Moderne Kreuzfahrtschiffe werden teilweise statt mit Schweröl mit Flüssigerdgas (LNG) angetrieben. Nach einer Studie des NABU fuhren 2019 von 76 untersuchten Kreuzfahrtschiffen, mit Ausnahme der \"AIDAnova\", alle mit Schweröl. Einzig die damals in Bau befindliche \"Costa Smeralda\", die wie die \"AIDANova\" der Helios-Klasse angehört, wird ebenfalls mit Flüssigerdgas betrieben. Am weltweiten Ausstoß des Treibhausgases CO2 hat der gesamte Schiffsverkehr wie auch die Luftfahrt einen Anteil von rund drei Prozent. Pro Passagier berechnet emittiert ein Schiff weniger Kohlenstoffdioxid als ein Auto. Allerdings liegt die Konzentration von Kohlenstoffdioxid, Stickoxiden und Feinstaub an Bord von Kreuzfahrtschiffen und in den Häfen weit über den Grenzwerten, die für den Straßenverkehr gelten. So ergaben Messungen auf der \"AIDAsol\" in der Spitze 475.000 ultrafeine Partikel je Kubikzentimeter Umgebungsluft, und damit eine Konzentration, welche die Spitzenwerte von etwa 30.000 Partikeln je cm3 im deutschen Straßenverkehr, die ebenfalls über den gesetzlich festgelegten Grenzwerten liegen, um ein Vielfaches übersteigen. Bei einer halbstündigen Messung auf der \"AIDAprima\" wurden im Durchschnitt 68.000 Partikel je Kubikzentimeter registriert. In der Spitze lag die Konzentration bei 500.000 Partikel. AIDA Cruises wies die Kritiken zurück. Die Messungen entbehrten jeder wissenschaftlichen Grundlage und stellten kein anerkanntes Prüfverfahren dar. Auch während der Liegezeiten im Hafen versorgen sich die Schiffe weiter selbst mit Energie durch die Schiffsdieselmotoren, wodurch Schwefeldioxid, Kohlenstoffdioxid, Stickoxide, Ruß und Feinstaub entstehen. Dies ist auch für innerstädtische Häfen mit benachbarten Büros und Wohnungen umweltrelevant. Daher wurde vorgeschlagen, Landstromanschlüsse einzurichten, damit die Schiffe daraus ihre elektrische Energie beziehen und die Motoren abschalten können. Da es bei den verschiedenen Schiffstypen noch keine einheitlichen Anschlüsse und Standards für Stromstärke und -spannung zur Versorgung mit Landstrom gibt, konnte in Europa hierfür bisher noch keine einheitliche Lösung gefunden werden. Bei der Belastung durch Schwefeldioxid konnten weltweit Fortschritte erzielt werden. Für Schweröl galt ab 2010 ein Grenzwert von 3,5 % Schwefelanteil, in schwefelkontrollierten Zonen von 1 %. Seit dem 1. Januar 2020 dürfen Schiffe weltweit nur noch mit schwefelarmem Treibstoff fahren. Dieser Schiffstreibstoff darf nur noch 0,5 Prozent Schwefel enthalten. Auf der Nord- und Ostsee, in den deutschen Häfen und vielen Küstenbereichen gilt schon länger ein Grenzwert von 0,1 Prozent. Im Juli 2017 thematisierte der NABU, dass sich die Betreiber von Kreuzfahrtschiffen sträubten, auf sauberere Treibstoffe oder effiziente Abgasreinigungsverfahren umzusteigen. Die Cruise Lines International Association kritisierte die Aussagen des NABU als „undifferenzierte Betrachtung“, die zu „Fehlschlüssen und Missverständnissen“ führten, sowie nicht standardisierte Untersuchungen. Der britische TV-Sender Channel 4 berichtete, dass es an Deck der Schiffe zu Schadstoffkonzentrationen aus Abgas wie in stark belasteten asiatischen Großstädten käme. Norwegen plant, Schiffen mit schlechten Abgaswerten die Einfahrt in die beliebten Fjorde und das Ablassen von Abwasser zu verbieten. 2019 wurde eine Studie von Transport and Environment veröffentlicht, welche zeigt, dass allein die Kreuzfahrtschiffe von Carnival im Jahr 2017 fast zehnmal mehr Schwefeloxide entlang Europas Küsten ausgestoßen haben als alle 260+ Millionen Personenkraftwagen in Europa zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Werften.", "content": "Derzeit existieren vier Werften bzw. Werftgruppen, die große Kreuzfahrtschiffe bauen. Die Fincantieri – Cantieri Navali Italiani S.p.A. mit Sitz in Triest ist das größte europäische Schiffbauunternehmen und baut Kreuzfahrtschiffe in seinen Werftbetrieben in Monfalcone, Marghera (Venedig) und Sestri Ponente (Genua). Die Werft Chantiers de l’Atlantique, zwischenzeitlich STX France S.A., befindet sich in Saint-Nazaire, Frankreich, an der Mündung der Loire in den Atlantik. 2018 übernahm die italienische Gruppe Fincantieri 50 % der Anteile an STX France. Das Unternehmen wurde daraufhin wieder in Chantiers de l'Atlantique umbenannt. Die Meyer-Werft in Papenburg ist ein deutsches Schiffbauunternehmen, das vor allem durch seine große Werft in Papenburg (Landkreis Emsland) bekannt wurde. Seit April 2015 ist die Meyer Werft 100-prozentiger Eigentümer der Meyer Turku und besitzt die Neptun Werft in Rostock, wo Flußkreuzfahrtschiffe und Maschinenraummodule entstehen. MV Werften ist der Name einer neuen Werftgruppe, die neben der Lloyd Werft Bremerhaven in Mecklenburg-Vorpommern drei Schiffswerften betreibt. Sie gehört zum Unternehmen Genting Hong Kong (Genting HK). An den drei traditionsreichen Werftstandorten Wismar, Rostock und Stralsund lässt das Unternehmen seit dem Jahr 2017 Kreuzfahrtschiffe bauen. Mitsubishi Heavy Industries in Japan (Nagasaki) war kurz im Kreuzfahrtschiffbau engagiert und ist nach einem teuren Misserfolg (2 Aidaschiffe) wieder ausgestiegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Kreuzfahrtschiff ist ein Passagierschiff, dessen Aufgabe nicht die Beförderungsleistung von einem Hafen zu einem anderen, sondern die Reise (Kreuzfahrt) an sich ist. In der Regel werden mehrere touristisch interessante Ziele einer Region oder eines Seegebiets in einem bestimmten Zeitraum planmäßig angelaufen.", "tgt_summary": "游轮(英语:Cruise Ship、Cruise Liner),又称邮轮,是一种用于娱乐航海的客轮,航程及沿途的目的地(并不包含岸上观光)与船上的设施,都是提供旅游及娱乐的一部分。在航空交通已普及的时代,运输已不是邮轮的主要用途,虽然有的航线是单程的,但是游轮通常会将乘客送回启航的地点。兼具交通工具与住宿、餐厅的性质。", "id": 379790} {"src_title": "Karl Wittgenstein", "tgt_title": "卡尔·维特根斯坦", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Karl stammte aus einer früh assimilierten deutsch-jüdischen Familie Meyer-Wittgenstein, deren Wurzeln in der Kleinstadt Laasphe im Wittgensteiner Land liegen. Sein Großvater war der Gutsverwalter Moses Meyer gewesen. Er hatte für die Grafen von Sayn-Wittgenstein-Hohenstein gearbeitet und war vor 1803 nach Korbach gezogen, wo er einen Wollgroßhandel betrieb. Seit etwa 1808 nannte sich Moses Meyer \"Moses Meyer Wittgenstein\" nach seiner Geburtsgegend oder seinen Arbeitgebern. Der Wollgroßhandel des Moses Meyer Wittgenstein wurde zum größten Unternehmen in der Stadt Korbach, später ging es wieder abwärts. Moses' Sohn, Hermann Christian (* 12. September 1802 in Korbach; † 1878 in Wien), verlegte das Geschäft gegen Ende der 1830er Jahre nach Gohlis bei Leipzig.", "section_level": 2}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "1847 kam Karl als sechstes von elf Kindern Hermann Christians und dessen Frau Fanny, geb. Figdor, in Gohlis zur Welt. Drei Jahre später zog die Familie nach Vösendorf (Bezirk Mödling) in Niederösterreich, dort wurden seine vier jüngsten Geschwister geboren. Die Familie zog 1860 nach Wien, wo der Vater im Immobilienhandel arbeitete. Mit elf Jahren versuchte Karl Wittgenstein das erste Mal, von zu Hause davonzulaufen, mit siebzehn verließ er nach einer Androhung einer Verweisung das Gymnasium: Er hatte in einem Aufsatz die Unsterblichkeit der Seele bezweifelt. 1865 lief er tatsächlich von zu Hause fort: mit einem Pass, den er in Wien einem verarmten Studenten abgekauft hatte, reiste er nach Amerika, wobei er nur eine Geige als einzigen Besitz dabei gehabt haben soll. In New York verdingte er sich als Kellner und Barmusikant, als Lehrer für Mathematik, Deutsch, Latein, Griechisch sowie Musik, Violine und Horn und schließlich als Steuermann auf einem Kanalboot. Fast ein Jahr ließ er die Familie ohne Nachricht und erst zwei Jahre später kehrte er zu ihr nach Wien zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg.", "content": "In Wien brach Karl Wittgenstein nach nur einem Jahr ein Ingenieurstudium an der Technischen Hochschule ab. Es folgten mehrere kurze Zwischenstationen in unterschiedlichen Berufen an verschiedenen Orten in Österreich-Ungarn. Erst durch Vermittlung und Förderung durch Paul Kupelwieser (Bruder von Wittgensteins Schwager Karl Kupelwieser) begann Wittgenstein seine steile Karriere in der Eisen- und Stahlindustrie als technischer Zeichner bei den „Teplitzer Walzwerken“ in Nordböhmen. Bereits 1876 wurde Wittgenstein in den Direktionsrat gewählt und 1877 zum Direktor bestellt. Nur wenige Jahre später war er auch deren Hauptaktionär. Unter Wittgensteins Führung übernahmen die Teplitzer Walzwerke 1884 dann die „Böhmische Montangesellschaft“. Die Teplitzer Walzwerke \"(Teplické válcovny a besemerovny)\" wurden 1872 in Zuckmantel (heute Pozorka) zur Herstellung von Grobblechen gegründet. Als erstes Walzwerk in Böhmen wurde das Bessemer-Verfahren der Stahlherstellung eingeführt. 1907 wurden Arbeiter und Produktion nach Kladno übersiedelt. 1886 brachte Karl Wittgenstein die Teplitzer Walzwerke im Austausch für Aktien in die Prager Eisenindustrie-Gesellschaft ein und begründete damit das erste österreichische Eisen-Kartell. 1887 kaufte er die „St. Egydyer Eisen- und Stahl-Industrie-Gesellschaft“; 1890 konzentrierte er die obersteirische Sensenindustrie mit den „Vereinigten Sensenwerken“ in Judenburg. 1889 gründete Karl Wittgenstein schließlich in Kladno die Poldihütte als privates Unternehmen. Er benannte die Firma nach seiner Frau Leopoldine. Als erster Unternehmer in der Donaumonarchie betrieb Karl Wittgenstein in den von ihm beherrschten Firmen eine konsequente Modernisierung der Produktionstechnik und eine Rationalisierung der Betriebsabläufe. Den sozialen Folgen seines Handelns schenkte er keine besondere Beachtung. Daher wurde er bald – mit einem durchaus kritischen Unterton – als „Amerikaner in Österreich“ bezeichnet. Außerdem betrieb Wittgenstein eine Politik der „Vertikalen Integration“. Das heißt, er bemühte sich darum, den gesamten Produktionsprozess der Eisen- und Stahlgewinnung in die Hand zu bekommen, angefangen von Kohle- und Eisenerzgruben, über die Eisen- und Stahlwerke bis hin zur Weiterverarbeitung und dem Vertrieb. Sogar Banken zur Finanzierung seiner Vorhaben und Siedlungsgesellschaften zur Errichtung von Arbeiterwohnungen zählten schließlich zu Wittgensteins Einflussbereich.", "section_level": 2}, {"title": "Höhepunkt und Rückzug.", "content": "Den Höhepunkt seines Einflusses erreichte Karl Wittgenstein 1897 mit dem Erwerb der Aktienmehrheit an der Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft, in der er, wie bereits zuvor in anderen Unternehmen, konsequent Produktionsabläufe auf Effizienz trimmte und überzählige Werke schloss. Dies rief heftige Proteste sowohl bei den von Wittgensteins Maßnahmen betroffenen Arbeitern als auch bei seinen Kunden hervor, die sich von dessen Eisenkartell preislich zunehmend übervorteilt sahen. Schließlich sah sich sogar die Regierung Österreichs genötigt, offiziell die Geschäftspraktiken Wittgensteins zu untersuchen. Angesichts des Aufruhrs zog sich Karl Wittgenstein 1898 – erst 52 Jahre alt – von all seinen Posten zurück und unternahm mit seiner Frau eine Weltreise. Außerdem verkaufte er seinen gesamten Industriebesitz, erwarb jedoch 1899 von der Böhler AG deren Waldbesitz im Ausmaß von 5.000 Hektar. Den Erlös transferierte er in die Schweiz, nach Holland und in die USA und investierte ihn dort in Immobilien, Aktien und Anleihen. Daher überstand sein gewaltiges Vermögen sowohl den Ersten und den Zweiten Weltkrieg als auch die Weltwirtschaftskrise. Während der dem Ersten Weltkrieg nachfolgenden Hyperinflation konnte das Vermögen durch eine geschickte Anlagepolitik sogar noch beträchtlich vergrößert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Karl heiratete am 14. Februar 1874 in Wien Leopoldine Kallmus (* 14. März 1850 in Wien, † 3. Juni 1926 ebenda), eine begabte Pianistin, die aus einer Prager jüdischen Familie stammte. Das Paar zog für ein Jahr nach Teplitz, dann in eine Villa im Wiener Bezirk Meidling. Danach bezog die Familie das Palais Wittgenstein, welches 1871–73 von Friedrich Schachner in der Alleegasse (heute Argentinierstraße) erbaut worden war. Das 1905/06 in Hohenberg als Um- und Ausbau fertiggestellte Land- bzw. Jagdhaus (\"Hochreith\") der Familie sowie die beiden 1900 im Ortsverband errichteten Häuser, Forstamt sowie Forsthaus wurden von Josef Hoffmann („Wiener Werkstätte“) geplant und eingerichtet. Karl und Leopoldine Wittgensteins Kinder waren: Wie in seinen Firmen, so agierte Karl Wittgenstein auch im familiären Umfeld in der Art eines autoritären Patriarchen, der seine Kinder konsequent überforderte und demütigte. Anders als andere erfolgreiche Unternehmer und Bankiers jüdischer Herkunft lehnte Karl Wittgenstein die Erhebung in den Adelsstand ab. Er war ein Wittgenstein, wollte keiner der gewöhnlichen „Ringstraßenbarone“ werden. Auch kokettierte er mit einer vielleicht illegitimen Abkunft aus deutscher Hocharistokratie – aus den fürstlichen Geschlechtern der Waldeck-Pyrmont oder Sayn-Wittgenstein. Ein altes Wiener Scherzwort unterschied jedenfalls die „Haben-Wittgenstein“ von den „Sayn-Wittgenstein“.", "section_level": 2}, {"title": "Mäzenatentum.", "content": "Karl Wittgenstein war ein wichtiger und großzügiger Mäzen und Förderer der zeitgenössischen Kunst, unter anderem trug er maßgeblich zum Bau der Wiener Secession bei, und er war auch ein Förderer der zeitgenössischen Künstler, besonders der Wiener Secessionisten. Musiker, wie zum Beispiel Johannes Brahms, Gustav Mahler, Bruno Walter oder Pablo Casals waren im Palais Wittgenstein häufig zu Gast. Zu seiner umfangreichen Kunstsammlung gehörten neben alten Meister und Tapisserien besonders die Künstler der Wiener Sezession wie Gustav Klimts Porträt von Margarethe Stonborough-Wittgenstein als auch internationale Impressionisten wie Claude Monets Portrait von Eugénie Graff (1819–1891). Bei den Bildhauerarbeiten sind in der Sammlung besonders die Büste von Beethoven welche Max Klinger geschaffen hat, sowie die beiden Großskulpturen Minotaurus und \"Kampf, ein mit einem Bären ringender Mann\" von Josef Müllner zu erwähnen.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheit und Tod.", "content": "Um 1909 wurde bei Wittgenstein eine \"Neubildung am Gaumen\" festgestellt. Im Rahmen der von Emil Theodor Kocher in Bern vorgenommenen Behandlung folgten zwölf schwere Operationen – die letztlich \"eine Wiederkehr des Leidens\" nicht zu verhindern vermochten. Sommer und Herbst 1912 verbrachte Wittgenstein in seinem Landhaus \"Hochreith\". Am 25. Dezember des Jahres kehrte er von einem Aufenthalt an der französischen Riviera nach Wien zurück, wo er sein Krankenzimmer nicht mehr verließ. Am 22. Jänner 1913 fand in der Lutherischen Stadtkirche die Einsegnung statt. Danach erfolgte die Beisetzung in der nun ehrenhalber gewidmeten Familiengruft auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32B, Nr. 24).", "section_level": 2}], "src_summary": "Karl Otto Clemens Wittgenstein (* 8. April 1847 in Gohlis bei Leipzig; † 20. Januar 1913 in Wien) gehörte zu den erfolgreichsten Unternehmern der späten Donaumonarchie, war ein charakteristischer Vertreter der sogenannten „Gründerzeitgeneration“ und u. a. Vater des Philosophen Ludwig Wittgenstein sowie des Pianisten Paul Wittgenstein.", "tgt_summary": "卡尔·维特根斯坦(,1847年-4月8日-1913年-1月20日)是奥匈帝国晚期奥地利最成功的企业家之一,他被看作是当时时期的一名代表人物,是哲学家路德维希·维特根斯坦和钢琴家保罗·维特根斯坦的父亲。", "id": 2245996} {"src_title": "Bălți", "tgt_title": "伯爾茲", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1421 wurde Bălți das erste Mal erwähnt, damals als Teil des Fürstentums Moldau. Ende des 15. Jahrhunderts wurde sie durch die Tataren unter Khan Mengli-Girey (1467–1515) zerstört, anschließend aber wieder aufgebaut. Nach dem Zusammenbruch ihrer Herrschaft in Podolien (1699) siedelte die Osmanische Pforte loyale polnisch-muslimische Tataren im nahe gelegenen Lipkany an, das nach den Lipka-Tataren benannt wurde. 1812 fiel die Region Bessarabien und damit auch Bălți an Russland. Schon bald ließen sich zahlreiche Russen und Ukrainer in der Region nieder und Russisch wurde als Amts- und Schulsprache eingeführt. Bălți im Speziellen war dabei eines der Zentren der russischsprachigen Einwanderer. Am 20. April 1818 erhielt Bălți das Stadtrecht. Die Stadt war ein äußerst wichtiges Zentrum für Juden in Bessarabien, 1897 waren fast 56 % der damals rund 18.500 Einwohner Bălțis Juden, gegenüber 23 % Russen und Ukrainern und 17 % Rumänen und Moldauern. 1918 wurde Bessarabien Teil Rumäniens. Die russischsprachigen Bevölkerungsgruppen in der Region waren anschließend einer intensiven Rumänisierungspolitik ausgesetzt. 1940 wurde Bessarabien infolge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes von der Sowjetunion annektiert und Teil der neuen Moldauischen Unionsrepublik. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 9. Juli 1941 von rumänischen Truppen eingenommen. Der Großteil der jüdischen Gemeinde in Bălți wurde in der Folgezeit verschleppt oder ermordet. Am 26. März 1944 wurde die Stadt von der Roten Armee zurückerobert und war anschließend wieder ein Teil der Sowjetunion. Bălți erlitt während des Krieges schwere Schäden, ein Großteil der historischen Bausubstanz wurde dabei zerstört. Nach 1945 setzte man statt auf Rekonstruktion hauptsächlich auf Neugestaltung. In großem Umfang wurden neue Stadtviertel im Plattenbaustil angelegt und industrielle Betriebe angesiedelt. Die Einwohnerzahl erholte sich rasch und betrug 1959 bereits fast 68.000 – das doppelte des Werts von 1930. Ende der 1960er-Jahre wurde die Marke von 100.000 Einwohnern überschritten. Seit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 ist die Stadt Teil des nun unabhängigen Staates Republik Moldau. Wie in vielen ehemaligen Sowjetrepubliken herrschte in Moldau, und damit auch in Bălți, in den 1990er-Jahren eine Phase des wirtschaftlichen und demografischen Niedergangs. Inzwischen hat sich die Lage jedoch wieder gebessert. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die \"Sf. Nicolae-Kirche\", die \"Constantin si Elena-Kirche\", die \"Alecu-Russo-Universität\", sowie das \"Vasile-Alecsandri-Theater\". Der Bevölkerungsanteil der russischen bzw. russischsprachigen Minderheit ist in Bălți überdurchschnittlich hoch. Bălți ist heute eine zweisprachige Stadt. Aufgrund der demografischen Verhältnisse gilt der Ort als eine Hochburg der russlandfreundlichen Parteien. Bei den Kommunalwahlen 2015 erreichten dem pro-russischen Spektrum zuzuordnende Parteien rund 86 % der Stimmen in Bălți. Renato Usatîi wurde dabei mit rund 72,5 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister der Stadt gewählt und löste den langjährigen Amtsinhaber Vasili Panciuc ab, der nicht mehr zur Wahl angetreten war.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtbild.", "content": "Etwa neun Kilometer nordwestlich der Stadt liegt der Flughafen Bălți-Leadoveni. Der Flugplatz Bălți-Stadt und ein Hubschrauberlandeplatz befinden sich in der Stadt und dienen hauptsächlich dem Regionalverkehr. In der Stadt existiert seit 1972 ein Trolleybus-Netz, das den öffentlichen Nahverkehr abdeckt und derzeit fünf Linien umfasst. Außerdem bestehen Eisenbahnverbindungen in andere Teile Moldaus sowie in Nachbarländer. Bălți beherbergt vor allem Elektro- und Nahrungsmittelindustrie und ist sowohl Industrie- als auch Universitätsstadt (Staatliche Alecu-Russo-Universität Bălți) mit Kulturzentrum, Kunstgalerien, Theatern und Kulturpalast. Eine Vielzahl von Handwerksbetrieben aller Sparten, insbesondere im Baubereich, sind in der Stadt vorhanden. Der Fenster- und Fassadenbau ist stark vertreten. Der alte jüdische Friedhof von Bălți liegt am Rand eines einfachen Wohnviertels im Nordwesten. Er ist der zweitgrößte jüdische Friedhof des Landes.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Stadt hatte im Jahr 2014 etwa 102.000 Einwohner. Vorhandene Volkszählungsdaten Die Bălțer Bevölkerungsentwicklung gemäß den vorhandenen Volkszählungsdaten: Anmerkung: 1897 wurde die erste Volkszählung durchgeführt; 1930 gab es eine rumänische Volkszählung; 1959, 1970, 1979 und 1989 wurden sowjetische Volkszählungen durchgeführt. Ethnischer Aufbau im Jahr 2004: Russisch ist die meistgesprochene Sprache in der Stadt. 2004 gaben 53,9 % der Bevölkerung Russisch als ihre meistgenutzte Sprache an, Moldauisch (32,77 %) bzw. Rumänisch (9,89 %) ergeben zusammen einen Anteil von 42,66 %. Ukrainisch wurde von 3,03 % der befragten genannt, 0,4 % nutzten bevorzugt andere Sprachen. Tatsächlich sind die meisten Bewohner Bălțis zweisprachig und beherrschen sowohl Russisch als auch Rumänisch. Beide Sprachen sind im Alltag und im Straßenbild häufig anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In dem bekannten jiddischen Lied \"Mein Schtetele Belz\" wird Bălți besungen. Der Fußballverein FC Zaria Bălți spielt in der höchsten moldauischen Fußballliga und trägt seine Heimspiele im Stadionul Olimpia Bălți aus. Eugenio Coseriu (1921–2002), ein bedeutender Sprachwissenschaftler, besuchte in Bălți die Schule (heute \"Colegiul Ion Creanga\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Bălți [] (; kyrillische Schreibung Бэлць; /Belzy; deutsch und jiddisch \"Belz\") ist mit knapp 102.000 Einwohnern (2014) die nach Chișinău zweitgrößte Stadt der Republik Moldau, wenn man von der in Transnistrien gelegenen Stadt Tiraspol absieht.", "tgt_summary": "伯尔兹( [];;,又译伯尔齐)是摩尔多瓦按人口计算的第三大城市(仅次于首都基希涅夫及蒂拉斯波尔),在经济重要性及面积方面,仅次于基希涅夫排第二位,它是摩尔多瓦五个具有都市地位的城市之一。伯尔兹被誉为摩尔多瓦北部的「首都」,是北部最主要的城市,亦是北部的工业、文化中心及交通枢纽。在沙俄时期,及往后的苏联时期,这城市曾被改名为俄式的Beltsy,但独立后改回今日的名字。城市位于首都基希涅夫以北127公里,在Răut畔。", "id": 716639} {"src_title": "Kallimachos", "tgt_title": "卡利马科斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kallimachos stammte aus einer vornehmen Familie in Kyrene im heutigen Libyen, die sich vom Gründer und ersten König der Stadt, Battos I. herleitete. Er wuchs in Alexandria am Hof der Ptolemäer auf und erhielt dort eine umfassende literarische Erziehung. In der \"Suda\", einer byzantinischen Enzyklopädie mit einem ausführlichen Artikel zu ihm, wird erwähnt, er sei Schullehrer in Eleusis, einem Vorort Alexandrias gewesen, was sich aber weder mit seiner vornehmen Herkunft noch mit seiner bald erreichten hohen Stellung am Hof der Ptolemäer vereinbaren lässt. Mehrere erhaltene Gedichte auf Ptolemaios II. und dessen zweite Frau Arsinoë II. erweisen Kallimachos als engen Vertrauten dieses Königspaars. Außerdem arbeitete er an der alexandrinischen Bibliothek. Zurückgehend auf eine Angabe bei Johannes Tzetzes, der sich seinerseits auf eine überlieferte Anmerkung (Scholium) zum römischen Dichter Plautus beruft, wird er oft als dritter Leiter dieser Bibliothek genannt, eine Funktion, für die er bestens qualifiziert war. Die \"Suda\" weiß davon aber nichts, und ein in Oxyrhynchos gefundener Papyrus mit einer Liste der Bibliotheksleiter führt ihn nicht auf. Da einige Gedichte seiner reifen Jahre auf Kyrene als Wohnsitz weisen, wurde erwogen, dass Kallimachos dort möglicherweise aufgrund politischer Spannungen zwischen Alexandria und Kyrene Zuflucht suchte oder die Ptolemäer diplomatisch vertrat.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spärliche Überlieferung.", "content": "Kallimachos werden von der \"Suda\" Werke im Umfang von etwa 800 Büchern (d. h. antiken Papyrusrollen) zu unterschiedlichen Themen zugeschrieben, die jedoch größtenteils verloren oder nur fragmentarisch erhalten sind. Komplett erhalten sind lediglich Daneben können Kallimachos etwa 740 Fragmente sicher oder einigermaßen sicher zugeschrieben werden. Teils handelt es sich dabei um Zitate bei antiken Autoren oder in der \"Suda\", teils um Papyrusfunde. Bereits im 19. Jahrhundert stieß man auf ein Weitere Funde, vor allem in Oxyrhynchos, erlaubten seither in Umrissen die Rekonstruktion der", "section_level": 2}, {"title": "Die \"Aitia\".", "content": "Insgesamt sind 45 „aitiologische“ Erzählungen nachweisbar, wobei die kleineren Fragmente keinen Eindruck davon geben, wie Kallimachos seine Erzählungen verschachteln konnte. Im Einleitungsgedicht des dritten Buchs über einen Sieg der Berenike bei den Nemeischen Spielen (im Wagenrennen) wird die Gründung dieser Spiele durch Herakles genannt, aber zur Haupthandlung gerät, wie Herakles bei dem Bauern Molorchos einkehrt und ihm gegen seine Mäuseplage hilft – und schließlich werden als Hauptsache die \"aitia\", die „Gründungssagen“ für zwei Typen von Mausefallen geboten. Markus Asper bescheinigt Kallimachos „wilde Lust am Fabulieren, am Re-Kontextualisieren, am listigen Verfremden bekannter und am stolzen Einbau neuer Elemente“ und den \"Aitia\" „eine merkwürdige Art von Humor oder Ironie.“ Im Schlussgedicht der \"Aitia\" erzählt das Haar der Berenike, das im Herbst 245 v. Chr. vermutlich mit ebendiesem Gedicht als Sternbild etabliert wurde, in einem Katasterismos, wie es an den Himmel gelangte, nachdem Berenike es geopfert hatte, um ein Gelübde zu erfüllen. Jahrhundertelang war das Gedicht nur in der lateinischen Übersetzung Catulls bekannt (\"c. 66\", in \"c. 65\" als Kallimachos-Übersetzung angekündigt), erst im 20. Jahrhundert wurden in Oxyrhynchos größere Teile des griechischen Originals wiederentdeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Literarische Fehden?", "content": "Kallimachos gilt als Meister der minutiös-perfektionistischen Kleinmalerei. Dass er umfangreiche Dichtungen in der Art der Epen in der Tradition Homers deshalb grundsätzlich abgelehnt und sich mit seinem Schüler Apollonios von Rhodos überworfen haben soll, wurde lange behauptet, wird jedoch neuerdings in Frage gestellt. Seine herbe Kritik galt der \"Lyde\" des Antimachos von Kolophon, aber nicht einmal den anderen Werken dieses Autors. Der in diesem Zusammenhang gern zitierte Satz: „Ein großes Buch ist ein großes Übel“ (altgr. μέγα βιβλίον μέγα κακόν – méga biblíon méga kakón) dürfte sich auf seine Arbeit als Bibliothekar bezogen haben.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Texte.", "content": "Die bedeutendste Prosaschrift des Kallimachos war das 120-bändige Autorenverzeichnis (griechisch πίνακες – Verzeichnisse), worin er zu einer Auswahl griechischer Autoren aus der Bibliothek von Alexandria jeweils eine Kurzbiografie und ein Werkverzeichnis aufführte und damit den ersten ‚wissenschaftlichen‘ Bibliothekskatalog der Welt schuf. Darüber hinaus schrieb er mehrere Enzyklopädien über \"Ortstypische Ausdrücke\", \"Barbarische Bräuche\", \"Gründungsgeschichten von Inseln und Städten sowie Umbenennungen\" usw., außerdem literaturkritische Werke. Kallimachos' Forschungen, die sich auf den ganzen Raum erstreckten, aus dem sich die neue griechische Einwohnerschaft Alexandrias rekrutierte, standen im Dienst der Herausbildung eines gemeinsamen kulturellen Gedächtnisses dieser Griechen. Ägyptisches sprach er nicht direkt an, aber einer These Daniel Seldens zufolge löst sich der Eindruck der Bizarrheit von Kallimachos' Texten oft auf, wenn man sie vor dem Hintergrund der ägyptischen Mythologie, Königs-(d. h. Pharaonen-)ideologie und Ikonographie betrachtet; Kallimachos hätte hier doppelte Lektüren und symbolische Transfers nahegelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "Zu Kallimachos' Schülern zählten mehrere spätere Leiter der alexandrinischen Bibliothek, neben dem bereits genannten Apollonios von Rhodos auch Eratosthenes von Kyrene und Aristophanes von Byzanz. Die zahlreich gefundenen Papyri mit seinen Schriften und seine häufige Zitierung lassen vermuten, dass Kallimachos einer der meistgelesenen Autoren seiner Zeit war. Vor allem auf die Dichtung der römischen Neoteriker (Catull), sowie auf Properz und Ovid hatte er großen Einfluss, sie griffen ihn mit Übersetzungen und Nachdichtungen auf. Im griechischsprachigen Bereich wurde er im 4. Jahrhundert von Gregor von Nazianz geschätzt, und noch im 13. Jahrhundert besaß Michael Choniates die \"Aitia\".", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Übersichtsdarstellungen und Einführungen Untersuchungen Rezeption Bibliographie", "section_level": 1}], "src_summary": "Kallimachos von Kyrene (altgriechisch Καλλίμαχος ὁ Κυρηναῖος \"Kallímachos ho Kyrēnaíos\", latinisiert \"Callimachus Cyrenius\"; * um 305 v. Chr. in Kyrene; † um 240 v. Chr. in Alexandria) war ein hellenistischer Dichter, Gelehrter und alexandrinischer Bibliothekar.", "tgt_summary": "卡利马科斯(,约前305年-前240年)出生在古希腊的殖民地利比亚。他是古希腊著名诗人,学者以及目录学家,同时他也在亚历山大图书馆工作过。尽管他并未能担任馆长的职务,但是他为亚历山大图书馆编写了一本详尽的书册总录Pinakes。同时,卡利马科斯也被认为是古代最早的评论家之一。", "id": 721559} {"src_title": "Efteling", "tgt_title": "艾夫特琳", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "\"Efteling\" hat seine Ursprünge im Jahre 1935 mit der Eröffnung eines Sport- und Wanderparks. Nachdem das Projekt über die Kriegsjahre eingeschlafen war, gründete sich 1950 die \"Stichting Natuurpark de Efteling\" (Stiftung Naturpark Efteling), die sich der Wiedererrichtung des Parks annahm. Nachdem bereits 1951 ein noch heute existierender Teich ausgehoben und ein \"Teehaus\" errichtet wurde, erfolgte am 31. Mai 1952 die Eröffnung des Märchenwaldes – ein Datum, das vom Park heute als sein offizielles Gründungsdatum angesehen wird. Im Märchenwald des Parks gab es zur Eröffnung insgesamt zehn Märchen zu sehen, die unter der Leitung des niederländischen Künstlers Anton Pieck ausgestaltet wurden. Zu den Märchen der frühen Jahre gehören unter anderem Dornröschen, Rotkäppchen, Froschkönig, Frau Holle, Schneewittchen und die Chinesische Nachtigall. Anton Pieck blieb bis ins Jahr 1974 hauptverantwortlicher Gestalter für neue Attraktionen im Park. So folgten etwa 1958 \"Der fliegende Fakir\", die Darstellung eines für diese Attraktion verfassten Märchens, die aufgrund der aufwendigen technischen und gestalterischen Umsetzung in der damaligen Zeit als Sensation angesehen wurde sowie 1966 die \"Indischen Wasserlilien\", die ein Märchen der belgischen Königin \"Fabiola\" umsetzten. Als sich Anton Pieck in den 1970er Jahren mehr und mehr zurückzog, und sein langjähriger Assistent Ton van de Ven den Posten des \"Creative Director\" übernahm, begann der Wandel des Eftelings von einem reinen Märchen- und Naturpark zu einem modernen Freizeitpark. Ursache hierfür war unter anderem auch die wachsende Konkurrenz durch die neu gegründeten Freizeitparks Attractiepark Slagharen und Walibi. Im Zuge dieses Wandels wurden Attraktionen, wie die Python (1981), die mit ihren vier Inversionen ihrerzeit die größte und schnellste Achterbahn auf dem europäischen Festland war, die Schiffsschaukel \"Halve Maen\" (1982), und der erste Rapid River Europas, die Piraña (1983) eröffnet. Nur wenige Jahre nach dem Beginn dieser Investitionsoffensive, setzte ein weiterer Prozess ein, der sich des historischen Erbes des Parks um Gestalter Anton Pieck bediente. So können die Eröffnung des orientalisch thematisierten Dark Rides Fata Morgana (1986), sowie die Eröffnung des Dark Rides Carnaval Festival durchaus als Schritte angesehen werden, die das auf junge Besucher ansetzende Thrill-Konzept um die traditionellen Elemente des alten Eftelings erweiterte. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde mit Pegasus (1991), der ersten Holzachterbahn der Niederlande, sowie der um ein Jahr verspäteten Jubiläumsattraktion Droomvlucht (1993; deutsch: „Traumflug“) vom Typ Darkride diese Synthese weiter bekräftigt – mit Erfolg, denn neben steigenden Besucherzahlen winkte 1992 auch der Applause Award, der Preis für den besten Freizeitpark der Welt. Seither entschied sich \"De Efteling\" gewöhnlich für eine Kombination aus technischer und gestalterischer Besonderheit, wie das erste Mad House der Welt, die Villa Volta (1996) sowie die Dunkelachterbahn Vogel Rok zeigen. Im Jahr 2002 folgte das 4D-Kino Panda Droom, sowie 2007 der Fliegende Holländer, einer Kombination aus Wasserachterbahn und Dark Ride. Der Märchenwald, der auch heute noch das eigentliche Kernstück des Parks darstellt, wurde seit seiner Eröffnung 1952 laufend erweitert und konnte sich in regelmäßigen Abständen neuer Darstellungen erfreuen, wie in den 90ern und 2000er Jahren etwa durch \"Das Mädchen mit den Schwefelhölzern\" (2004), \"Rumpelstilzchen\" (1998) sowie \"Rapunzel\" (2001). Parallel hierzu besteht Efteling seit Beginn der 1990er Jahre nicht nur noch aus dem eigentlichen Parkgelände, sondern bietet auch auf anderen Ebenen Produkte und Attraktionen an. Ab dem Jahr 1992 bot das Efteling-Hotel die Möglichkeit, nahe dem Park zu übernachten und den Park an mehreren Tagen hintereinander zu besuchen. Auch der Ende 2009 eröffnete Ferienhauspark Bosrijk (deutsch: „Waldreich“) dient diesem Zweck. Weiterhin besteht seit 2002 das Theater de Efteling (bis 2008: Efteling Theater), das seit August 2008 nur noch außerhalb der Parköffnungszeiten Schauplatz für Musicals und andere musikalische Aufführungen ist. Weitere neue Geschäftsfelder für den Freizeitpark sind seit der zweiten Hälfte der 2000er Jahre zudem verschiedene Medien: 2008 ging das sogenannte Efteling Radio auf Sendung; die erste parkeigene Serie Sprookjesboom (deutsch: „Märchenbaum“) ist seit 2006 in den Niederlanden ein großer Erfolg und wird seit 2009 auch in Deutschland auf dem regionalen Fernsehsender NRW.TV gesendet. Langfristig soll laut Vorstandsvorsitzendem Bart de Boer auch ein eigener Fernsehsender gegründet werden. Nach kleineren Investitionen im Märchenwald (\"Sprookjesboom\", 2009 und \"Aschenputtel\", 2010) folgten in den Jahren von 2010 bis 2012 jeweils große neue Angebote und Attraktionen. Im Juli 2010 wurde die zweistreckige Racing-Holzachterbahn Joris en de Draak in Betrieb genommen, die die überholte Holzachterbahn \"Pegasus\" ersetzte. Im April 2011 fand im Freilichttheater Raveleijn, das bereits seit November 2010 Sitz der Verwaltung war, die erste Aufführung einer neuen Parkshow statt. Zur 60-jährigen Geburtstagsfeier am 1. Juni 2012 eröffnete im Park die 17 Millionen Euro teure Wassershow Aquanura. Die Attraktion, die vom amerikanischen Hersteller \"WET\" konzipiert wurde, entstand auf einem See an der Themenfahrt Fata Morgana. Laut Angaben des Parks ist sie die größte Wassershow Europas und die drittgrößte Wassershow der Welt. In der zweiten Jahreshälfte 2012 folgte ein weiteres Märchen im Märchenwald – \"Des Kaisers neue Kleider\". Im Jahr 2015 eröffnete der Park für rund 18 Millionen Euro den Dive Coaster \"Baron 1898\". Die Attraktion beinhaltet einen freien Fall aus 37,5 Metern Höhe und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Im März 2016 folgte mit Pinocchio die 29. Attraktion im Märchenwald.", "section_level": 1}, {"title": "Investitionen.", "content": "35 Millionen Euro wurden in die Attraktion \"Symbolica\" investiert, die auf dem älteren Konzept des \"Hartenhofs\" beruht und am 1. Juli 2017 eröffnete. Der \"Hartenhof\" war ursprünglich für das Jubiläumsjahr 2012 geplant, musste jedoch aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Fahrsystem immer wieder verschoben werden. Bei \"Symbolica\" handelt es sich um einen \"Dark Ride\", bei dem die Hintergrundgeschichte des Parkmaskottchens \"Pardoes\" näher beleuchtet wird. Parallel zu dieser Entwicklung wurden auch die Übernachtungskapazitäten weiter erhöht. Seit Mai 2017 ist der Park \"Loonsche Land\" in Betrieb. Dieser hält auf 8 \"Hektar\" 1000 Betten in einem Hotel sowie 66 Ferienwohnungen bereit.", "section_level": 1}, {"title": "Der Park.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufteilung des Parkgeländes.", "content": "Ursprünglich gab es vier nach den Himmelsrichtungen benannte Bereiche im Park, wobei sich im Westen mit dem Märchenwald die meisten Attraktionen befanden. Anfang der 1990er Jahre entschloss man sich, den Park in vier Reiche aufzuteilen, die sich aber in ihrer Gestaltung kaum unterscheiden. Einzig die Thematiken der Attraktionen weisen eine gewisse Verbindung zu dem Reich auf, in dem sie jeweils errichtet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Reiche im Park.", "content": "Das \"Marerijk\" (Märchenland) befindet sich im nordwestlichen Teil des Parks. Es schließt unter anderem den Darkride \"Droomvlucht\" sowie das Mad House \"Villa Volta\" ein. Des Weiteren befindet sich der für den Park bedeutende Märchenwald im \"Marerijk\". Im Nordosten des Parks ist das \"Reizenrijk\" (Reisenland) zu finden. In dem wohl kleinsten der vier Bereiche stechen insbesondere die Dunkelachterbahn \"Vogel Rok\", sowie der Dark Ride \"Carnaval Festival\" hervor. Das „Anderrijk“ (Andersland) schließt im Südwesten Attraktionen ein, die sich thematisch mit anderen Kulturen beschäftigt. Zum \"Anderrijk\" gehören sowohl Attraktionen wie die Wildwasserbahn \"Piraña\" oder die (Schweizer) \"Bobbaan\", als auch die (morgenländische) \"Fata Morgana\". Die meisten Thrill-Attraktionen befinden sich im Abenteuerland \"Ruigrijk\" (Rohland), welches im Südosten Eftelings gelegen ist. Hierzu zählen unter anderem die Loopingachterbahn \"Python\", der „Achterbahn-Darkride“ \"De vliegende Hollander\" sowie die Holzachterbahn \"Joris en de draak\".", "section_level": 3}, {"title": "Attraktionen.", "content": "Derzeit befinden sich 36 Attraktionen auf dem 72 Hektar großen Parkgelände.", "section_level": 2}, {"title": "Achterbahnen.", "content": "Zurzeit sind sechs Achterbahnen im Park geöffnet. Die neueste Bahn ist der Dive Coaster Baron 1898, der am 1. Juli 2015 geöffnet wurde. Bekannt sind zudem die Racing-Holzachterbahn Joris en de Draak, die Loopingachterbahn Python (1981), die ihrerzeit eine der modernsten Achterbahnen Europas war, sowie die Wasserachterbahn De Vliegende Hollander. Im Weiteren sind im Park die Dunkelachterbahn \"Vogel Rok\" zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Dark Rides.", "content": "Dark Rides werden seit 1984 im Efteling gebaut. Die bekannteste und beliebteste Attraktion ist der mit Gondeln betriebene \"Droomvlucht\". Insgesamt gibt es im Park vier Dark Rides.", "section_level": 2}, {"title": "Wasserbahnen.", "content": "Mit dem Rapid River \"Piraña\" (1983) und der naturbetonten Bootsfahrt \"Gondoletta\" (1981) gibt es im Park derzeit zwei Wasserbahnen.", "section_level": 2}, {"title": "Begehbare Attraktionen.", "content": "Die \"begehbaren Attraktionen\" fassen alle Attraktionen zusammen, die die Besucher zu Fuß betreten. Die heute meistbesuchte \"begehbare Attraktion\" ist der Irrgarten \"Avonturen Doolhof\", der sich seit 1995 neben dem Kaffeetassen-Karussell \"Monsieur Cannibal\" befindet.", "section_level": 2}, {"title": "Märchenwald.", "content": "Der Märchenwald, offiziell \"Sprookjesbos\" genannt, bildet das Kernstück des Efteling. Zurzeit befinden sich 27 dargestellte Märchen im Märchenwald.", "section_level": 2}, {"title": "Verschiedenes.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Reiche.", "content": "Neben den vier großen Parkreichen existieren noch drei weitere Reiche, die jeweils unterschiedliche Geschäftsbereiche des Eftelings umschreiben: Das \"Bosrijk\", das \"Torenrijk\" und das \"Uitrijk\". Das \"Bosrijk\" (Waldreich) ist ein 2009 eröffneter Ferienhauspark unmittelbar neben dem Parkgelände, der primär für mehrtägige Besuche des Parks genutzt wird. Das \"Torenrijk\" (etwa: Reich der Türme) umfasst sowohl das 1992 eröffnete \"Efteling Hotel\", als auch den 1995 errichteten \"Efteling Golfpark\". Das \"Uitrijk\" (etwa: Reich am Ausgang) befindet sich unmittelbar am Parkeingang. Zu ihm gehören das Eintrittsgebäude, das \"Haus der fünf Sinne\" sowie das \"Efteling Theater\".", "section_level": 2}, {"title": "Besucherzahlen.", "content": "Zählte der Park im Eröffnungsjahr noch 223.000 Besucher, so besuchen ihn zuletzt jährlich 5.186.945 Menschen. Im Jahr 2009 wurde zudem der einhundertmillionste Besucher empfangen.", "section_level": 2}, {"title": "Holle Bolle Gijs.", "content": "Efteling ist bekannt für seine insgesamt 13 weiträumig über den Park verteilten sprechenden Abfalleimer (niederländisch: \"Holle Bolle Gijs\"), die in der Form von Märchenfiguren „Papier hier! Papier hier!“ rufen und, nachdem man etwas hineingeworfen hat, sich mit einem „Dank u wel“ (sinngemäß: „Vielen Dank“ oder „Dankeschön“) bedanken.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzen.", "content": "Der Park konnte im Jahr 2011 einen Umsatz von 144 Millionen Euro aufweisen. Gegenüber dem Vorjahr (130 Millionen Euro) bedeutet dies eine Steigerung um 10,77 Prozent. Indes sank jedoch der Bruttogewinn des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr: Noch 2010 konnte ein Gewinn von 11,4 Millionen Euro erzielt werden – in diesem Jahr sank die Summe um circa 18 Prozent auf nur noch 9,1 Millionen Euro.", "section_level": 2}], "src_summary": "Efteling ist ein Freizeitpark in der niederländischen Provinz Noord-Brabant. Er liegt bei Kaatsheuvel zwischen Waalwijk und Tilburg.", "tgt_summary": "艾夫特琳 (Efteling)是 荷兰卡茨赫佛尔的一个大型主题公园,于1952年5月31日正式开放。是最受小朋友欢迎的游乐场。艾夫特琳将许多西方寓言故事的内容。预计今年的访客人数将达到五百万。", "id": 1781979} {"src_title": "Time", "tgt_title": "時代雜誌", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "\"Time\" wurde 1923 von Henry Luce und Briton Hadden in New York gegründet, die erste Ausgabe erschien am 3. März desselben Jahres. Schon bald nahm \"Time\" eine bedeutende Rolle in der amerikanischen Presselandschaft ein und avancierte in den folgenden Jahrzehnten zu einem Vorbild für diese Form der Berichterstattung, an die z. B. \"Der Spiegel\" in Deutschland anknüpfte. Berühmt wurde das Magazin unter anderem durch seine Titelbilder, von denen heute einige – wie etwa die Darstellung Winston Churchills als Bulldogge – fester Bestandteil der Pop-Ikonographie sind. Das bekannteste Feature der \"Time\" ist wohl die jährliche Wahl (seit 1927) des \"Man of the Year\" (mittlerweile in \"Person of the Year\" umbenannt). Zum \"Man of the Century\" kürte die Zeitschrift 1999 Albert Einstein, zum \"Man of the Millennium\" wählte sie Johannes Gutenberg. Zum \"Music Album of the Century\" wurde \"Exodus\" von Bob Marley & The Wailers gewählt. Sehr speziell in dieser Reihe waren das Jahr 1982, in dem der Personal Computer zur Person des Jahres gewählt wurde, sowie 2006, als „You“ (die Gemeinschaft der Internetbenutzer) Person des Jahres wurde. 1989 fusionierte das Verlagshaus mit Warner Communications zum Medienkonzern Time Warner. Nach einer weiteren Fusion mit America Online (AOL) hieß der Konzern vorübergehend \"AOL Time Warner\" (2000–2003). 2014 spaltete TimeWarner die Printsparte als Time Inc. wieder ab, mit der sie ursprünglich fusioniert war. Dieses Unternehmen wurde im Januar 2018 wiederum von der Meredith Corporation übernommen. Richard Stengel war leitender Redakteur der \"Time\" von 2006 bis 2013, Nancy Gibbs folgte ihm bis in das Jahr 2017. Seit September 2017 ist Edward Felsenthal der Chefredakteur der \"Time\", welcher vorher für dessen digitale Strategie zuständig war. Im September 2018 wurde der Verkauf des Magazins für 190 Millionen US-Dollar (163 Millionen Euro) vom bisherigen Eigentümer, der Mediengruppe Meredith, an den Unternehmer Marc Benioff bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Position.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische Ausrichtung.", "content": "Auf dem US-Markt ist \"Time\" unter den Nachrichtenmagazinen Marktführer vor \"Newsweek\" und \"U.S. News & World Report\". \"Time\" steht politisch zwischen der eher linksliberalen \"Newsweek\" und dem konservativen \"U.S. News & World Report\". Die Zeitschrift versucht Distanz zu den beiden großen Parteien zu halten. \"Time\" legt Wert auf die Feststellung, dass die Wahl \"Person of the Year\" keineswegs politische Sympathie ausdrücken soll. So sei \"Time\" nicht konservativ, nur weil George W. Bush 2004 \"Person of the Year\" war.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgaben.", "content": "\"Time\" erscheint aktuell in vier Ausgaben. Neben der amerikanischen Ausgabe erscheint in London der Ableger \"Time Europe\" (früher \"Time Atlantic\" genannt) mit einer Auflage von 555.000 Exemplaren im Jahr 2005, der für Europa, Afrika, den Nahen Osten und seit 2003 für Lateinamerika konzipiert ist. \"Time Asia\" hat ihren Sitz in Hongkong und erreicht eine Auflage von 275.000 Exemplaren. Seit Juli 2011 ist auch die \"Time South Pacific\" erhältlich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Time ( für \"Zeit\"; Eigenbezeichnung meist in Großbuchstaben: \"TIME\") ist ein wöchentlich erscheinendes amerikanisches Nachrichtenmagazin, der Eindeutigkeit halber oft \"Time magazine\" genannt. Es gehört dem Unternehmer Marc Benioff.", "tgt_summary": "《时代》(英语:Time,注册商标为大写的英语:TIME),又译《时代周刊》、《时代杂志》等,是一份于1923年开始在美国出版的新闻杂志。现今的《时代》共有四种版本,包括了美国主版、欧洲版、亚洲版、南太平洋版。欧洲版(英语:Time Europe,旧称英语:Time Atlantic)出版於伦敦,亦涵盖了中东、非洲和拉丁美洲的事件。亚洲版(英语:Time Asia)出版于香港。南太平洋版出版于悉尼,涵盖了澳大利亚、新西兰和群岛。《时代》之前曾发行过加拿大版(内容与美国版相同,广告刊登的是加拿大本地广告),自2008年12月起,终止发行加拿大版,目前在加拿大发行的版本均为美国版。", "id": 1751219} {"src_title": "Zhuhai", "tgt_title": "珠海市", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Zhuhai grenzt im Norden an Zhongshan und Jiangmen und im Süden an die Sonderverwaltungszone Macau. Über den stark frequentierten Gongbei Port (拱北街道) im Stadtbezirk Xiangzhou lässt sich die Grenze nach Macau zu Fuß überschreiten. Im Jahr 2013 wurden dort über 99 Millionen Ein- und Ausreisen registriert. Seit der Ernennung zur Sonderwirtschaftszone im Jahr 1982 hat sich Zhuhai zunehmend zu einem Wirtschafts- und Tourismusstandort entwickelt. Die wirtschaftliche Bedeutung Zhuhais wurde 2015 zusätzlich durch die Integration der Insel Hengqin in die neue Guangdong Freihandelszone erweitert. Im Jahr 2014 wurde Zhuhai von der Chinese Academy of Social Sciences und der Unternehmensberatung McKinsey als lebenswerteste und nachhaltigste Stadt Chinas ausgewählt. Die Luftqualität der Stadt ist deutlich über dem chinesischen Durchschnitt. Vier Golfplätze (zwei weitere in Bau), eine Rennstrecke, Freizeitparks und mehr als 100 Inseln, in Kombination mit vergleichsweise niedrigen Preisen, machen Zhuhai zu einem beliebten Touristenziel in China. Zahlreiche Geschäftsleute aus Hongkong und Macau nutzen Zhuhai als Wochenenddomizil.", "section_level": 1}, {"title": "Administrative Gliederung.", "content": "Auf Kreisebene setzt sich Zhuhai aus drei Stadtbezirken zusammen: Die Stadt Zhuhai verwaltet zudem vier Wirtschaftszonen auf Landesebene: Die Hengqin Pilot Free Trade Zone(横琴新区), die Zhuhai National Hi-Tech Industrial Development Zone (珠海国家高新技术产业开发区), die Zhuhai Gaolan Port Economic Zone(珠海经济技术开发区) sowie die Wanshan Marine Development Experimental Zone(万山海洋开发试验区).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wirtschaftlich entwickelt, bietet Zhuhai Investoren solide Grundlagen für den Aufbau von Produktionsstätten. Dazu trägt entscheidend bei, dass Zhuhai eine Sonderwirtschaftszone ist und auch eine Freihandelszone umfasst. Die Industrie in Zhuhai konzentriert sich besonders auf die Bereiche Elektronikfertigung, (allgemeine) Luftfahrt, Chemie und Petrochemie, Medizintechnik und Schiffstechnik. Bekannte chinesische Unternehmen aus Zhuhai sind unter anderem Gree (der weltgrößte Hersteller von Klimaanlagen), CAIGA (Tochter der staatlichen AVIC und Hersteller von Business Jets und Amphibienflugzeugen), United Laboratories (Chinas größter Hersteller von Antibiotika) und Guangdong By-Health Biotechnology (Chinas größter Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln). Rund 40 deutsche Firmen und mehr als 50 Fortune Global 500-Unternehmen, darunter Bosch, MTU Aero Engines, BP, Shell, Epcos, Philips, Canon, Harting und Semikron haben sich in Zhuhai angesiedelt. Im Jahr 2014 betrug das Investitionsvolumen ausländischer Direktinvestitionen 1,9 Milliarden US-Dollar. Der Bau der Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke wurde am 27. September 2016 fertiggestellt. Die Eröffnung soll 2018 erfolgen. Zur weiteren Internationalisierung des Standorts betreibt das Handelsamt der Stadt seit 2014 ein Repräsentanzbüro für Europa in Karlsruhe, Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Momentan befinden sich in Zhuhai 20 Fünf-Sterne-Hotels sowie Häuser einiger internationaler Hotelketten wie Novotel und Holiday Inn. Das Zhuhai International Convention & Exhibition Center (Zhuhai CEC), das aus Messehallen, Restaurants, Hotels, Meetingräumen, einem Opernhaus und einem Ballsaal besteht, soll bis Ende 2015 fertiggestellt werden. Dank der günstigen Lage auf der Insel Hengqin ist das CEC in 10 min von Macau aus zu erreichen. Mit Fertigstellung der Überseebrücke wird die Fahrzeit Hongkong – Zhuhai auf lediglich eine halbe Stunde reduziert. Zhuhai ist Veranstaltungsort von etlichen Events: Im jährlichen Wechsel finden in Zhuhai Chinas größte Flugshow, die China Airshow, und ein internationales Zirkus-Festival statt. Zusätzlich beschloss die WTA im Januar 2015 die WTA Elite Trophy Zhuhai in Hengqin durchzuführen. Das hochrangig besetzte internationale Turnier wird zum ersten Mal von 2.–8. November 2015 stattfinden. Das Chimelong Ocean Kingdom, das größte Aquarium der Welt, wurde 2013 in Zhuhai eröffnet und konnte im Jahr 2014 bereits 10 Millionen Besucher verzeichnen. Das Wahrzeichen der Stadt Zhuhai ist die Statue des \"Fischermädchens\" an der Küste des Stadtteils Xiangzhous. Zu den touristischen Highlights gehört außerdem der 1997 geschaffene Neue Yuan Ming Palast (圆明新园 / 圓明新園), der eine partielle Rekonstruktion des 1860 zerstörten Alten Sommer-Palastes in Peking darstellt. Der Park umfasst 1,39 km2 und schließt einen 80.000 m2 großen See ein. Die in Baojingwan auf der Insel Gaolan Dao im Kreis Zhuhai gelegene Baojingwan-Stätte (宝镜湾遗址 / 寶鏡灣遺址, Baojingwan yizhi) sowie die Residenz der Familie von Chen Fang (陈芳家宅 / 陳芳家宅, Chen Fang jiazhai) stehen auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima ist subtropisch, die Stadt wird von Juni bis September durchschnittlich von 2 bis 3 Taifunen heimgesucht. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen im Januar bei 14,5 °C und im Juli bei 28,6 °C. Die Niederschlagsmenge pro Jahr beträgt 1964 mm pro m2. Die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit beträgt 80 %.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Zhuhai besitzt einen eigenen Flughafen mit nationalen Verbindungen z. B. nach Shanghai. Im Umkreis von 100 km befinden sich vier internationale Flughäfen (Macao, Hongkong, Guangzhou, Shenzhen). Vom Jiuzhou Hafen im Stadtzentrum verbinden Fähren die Stadt mit dem Hongkonger Flughafen sowie Hongkong Island, Guangzhou und Shenzhen. Die Fahrtzeit beträgt etwa eine Stunde. Neben dem Jiuzhou Hafen besitzt Zhuhai sechs weitere Häfen, darunter Gaolan Port im Südwesten der Stadt. Gaolan Port der größte Tiefseehafen des westlichen Perlflussdeltas und damit einer der wichtigsten Häfen Südchinas für lose Ware. Zudem befindet sich dort ein Terminal für Flüssigerdgas. Ein stündlich verkehrender Hochgeschwindigkeitszug verbindet Zhuhai direkt mit der Provinzhauptstadt Guangzhou. Zahlreiche Autobahnen und Schnellstraßen wie die G94 und die G4W verbinden Zhuhai mit den übrigen Metropolen des Perlflussdeltas. Die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke wird das umfassende Straßennetz Zhuhais ab 2017 zusätzlich ergänzen. Am 13. Juni 2017 wurde die erste Linie der Straßenbahn Zhuhai eröffnet, insgesamt drei Linien sind vorgesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Zhuhai hat zehn Universitäten und über 145.000 Studenten und ist damit die zweitgrößte Universitätsstadt der Provinz Guangdong. Zu den Universitäten Zhuhais zählen die Tsinghua-Universität und die Sun-Yat-sen-Universität, die zu den zehn besten Universitäten des Landes gehören. Während erstere nur eine kleine Niederlassung in Zhuhai hat, hat letztere einen Campus errichtet, der größer ist als alle drei Niederlassungen der Universität in Guangzhou zusammen. Auch deutsche Studenten studieren dort an der Design Factory International. Zu weiteren Universitäten, die in Zhuhai einen Campus betreiben, zählen: Die Universität von Macau, die Jilin-Universität, die Beijing Normal University und das United International College, ein Gemeinschaftscampus der Hong Kong Baptist University und der Beijing Normal University.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Partnerstädte von Zhuhai sind", "section_level": 1}], "src_summary": "Der beliebte Touristenort Zhuhai () ist eine bezirksfreie Stadt in der chinesischen Provinz Guangdong mit einer Gesamtfläche von 1.724 km2 und 1.614.200 Einwohnern. Zum Stadtgebiet zählen etwa 6.000 km2 Wasserfläche mit zahlreichen Inseln. Aus diesem Grund gilt Zhuhai in China auch als „Stadt der hundert Inseln“ ().", "tgt_summary": "珠海市,简称珠,别称“百岛之城”,\"浪漫之城\",是中华人民共和国广东省下辖的地级市,国务院确立的经济特区,珠江口西岸核心城市,广东省省域副中心城市,广东省确立的珠中江城市群之首。位于广东省南部。市境北与中山市接壤,西与江门市相连,东南与澳门毗邻,东隔伶仃洋与香港相望,南滨南海。地处珠江三角洲西岸,丘陵、台地与滨海平原相间。西江自北向南在市境经磨刀门、鸡啼门、虎跳门分流入南海,有淇澳岛、高栏列岛、万山群岛等面积较大海岛146个,礁石和沙洲数千。全市总面积1,732平方公里,常住人口202.37万,市人民政府驻香洲区。", "id": 884896} {"src_title": "Ursula Haubner", "tgt_title": "烏爾蘇拉·哈布納", "src_document": [{"title": "Berufliche und politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung, Persönliches.", "content": "Ursula Haider besuchte die Volks- und Hauptschule in Bad Goisern. 1963 machte maturierte sie an der HBLA für wirtschaftliche Berufe in Bad Ischl und sie schloss in Innsbruck das Lehramt für den Fachunterricht an humanberuflichen Schulen ab. Seit 1969 ist sie mit Klaus Haubner verheiratet.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Nachdem Haubner am 21. Oktober 2003 zur geschäftsführenden Bundesparteiobfrau der FPÖ bestimmt und am 3. Juli 2004 zur Bundesparteiobfrau gewählt worden war, wurde sie bei der Parteiklausur im Jänner 2005 als Nachfolgerin von Herbert Haupt als \"Bundesministerin für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz\" vorgeschlagen und am 26. Jänner angelobt. Am 4. April 2005 legte Haubner ihre Funktion als Bundesparteiobfrau der FPÖ zurück, trat aus der Partei aus und gründete mit weiteren Mitgliedern der Bundesregierung und ihrem Bruder Jörg Haider die neue Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ). Bei der Nationalratswahl im Oktober 2006 erreichte das \"Bündnis Zukunft Österreich\" 4 % der Stimmen und schaffte damit knapp den Einzug in den Nationalrat. Am 11. Jänner 2007 folgte Erwin Buchinger Ursula Haubner als Sozialminister.", "section_level": 2}, {"title": "Haubner-Erlass.", "content": "Für Aufregung sorgte die Ministerin mit dem sogenannten \"Haubner-Kindergeld-Erlass.\" Mit der Erlassergänzung vom 3. August 2006 wurde Kindern von Ausländern, die legal in Österreich leben, mehrere Monate faktisch das Kinderbetreuungsgeld, Familienbeihilfe und zum Teil auch die Sozialversicherung gestrichen bzw. nicht rückwirkend ausbezahlt. Das Sozialministerium argumentierte mit einer Gesetzeslücke. Einem Bericht im Radiosender Ö1 folgten öffentliche Proteste. Hilfsorganisationen, katholische und evangelische Kirche, SPÖ, Grüne und Bundespräsident Heinz Fischer forderten eine sofortige Aufhebung des Erlasses. Da Ministerin Haubner auf Grund der geltenden gesetzlichen Richtlinien die Rückziehung ihres Erlasses nicht vollziehen konnte, wurde eine entsprechende Gesetzesänderung am 15. Dezember 2006 durch SPÖ, ÖVP und Die Grünen im Parlament beschlossen. Außerdem stellten die Mitglieder der grünen Partei einen Misstrauensantrag gegen die Sozialministerin, welcher jedoch von einer Mehrheit im Parlament abgelehnt wurde, da dieser Erlass auf bestehenden Gesetzen beruht hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ursula Haubner (geb. \"Haider\", * 22. Dezember 1945 in Goisern, Oberösterreich) ist eine österreichische Politikerin und war vom 3. Juli 2004 bis zu ihrem Übertritt zum neu gegründeten Bündnis Zukunft Österreich am 5. April 2005 Vorsitzende der FPÖ. Zwischen 2005 und 2007 bekleidete sie in der Regierung Schüssel II das Amt der Sozialministerin.", "tgt_summary": "乌尔苏拉·哈布纳(,1945年-12月22日),生于上奥地利州小城Bad Goisern,奥地利女政客。自2004年7月3日至2005年4月5日转投新政党——奥地利未来同盟之前,担任奥地利自由党主席。", "id": 2224296} {"src_title": "Jeane Kirkpatrick", "tgt_title": "珍妮·柯克帕特里克", "src_document": [{"title": "Politische Einordnung.", "content": "Kirkpatrick galt als strikt antikommunistische Konservative. Die nach ihr benannte Kirkpatrick-Doktrin befürwortete eine entschiedene Eindämmungspolitik gegen sozialistische und kommunistische Regierungen weltweit, selbst wenn dafür – wie vielfältig in der so genannten Dritten Welt, vor allem in Lateinamerika geschehen – rechtsgerichtete Militärdiktaturen (wie diejenige Alfredo Stroessners in Paraguay, Augusto Pinochets in Chile oder Jorge Rafael Videlas in Argentinien) in Kauf genommen und von den USA unterstützt werden. Zusammen mit William Bennett und Jack Kemp, gemeinsame Direktoren der Initiative Empower America, appellierte sie an den US-Kongress nach den Anschlägen am 11. September 2001, eine formelle Kriegserklärung gegen das „gesamte fundamentalistische islamische Terroristen-Netzwerk“ abzugeben.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Laufbahn und politische Entwicklung.", "content": "Politisch aktiv wurde Jeane Kirkpatrick während ihres Studiums Mitte der 1940er Jahre zunächst in der \"Young People’s Socialist League\", dem Jugendverband der Sozialistischen Partei Amerikas, in den frühen 1970er Jahren engagierte sie sich für die Demokraten. Unter anderem war sie als Wahlkämpferin für Hubert H. Humphrey – den Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei – tätig, nahm dann jedoch, wie auch durch Zeitschriften- und Zeitungsartikel belegt, eine zunehmend kritische Haltung zu den Positionen der Demokraten ein und lehnte insbesondere die Außenpolitik Jimmy Carters ab. Beobachter vermuten, Kirkpatricks politische Wende habe auch mit einer \"Hinwendung zum Religiösen\" zu tun. So erklärte sie ihre Desillusioniertheit hinsichtlich internationaler Organisationen, besonders der UN, mit der Einlassung, die beinahe einem politischen Credo gleichkommt: Oder in einer Aussage, die ihren weltanschaulichen und politischen Skeptizismus zusammenfassend zum Ausdruck bringt: \"„History is a better guide than good intentions“\" (‚Geschichte ist ein besserer Leitfaden als gute Absichten‘). Bevor sie von Ronald Reagan zur US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen berufen wurde, war sie dessen außenpolitische Beraterin während des Präsidentschaftswahlkampfes 1980. Nach einigen Querelen wegen teilweise schwerwiegender Beschuldigungen (Bestechlichkeit, Beteiligung an der Fälschung von Bändern, die die sowjetische Alleinschuld am Abschuss eines südkoreanischen Verkehrsflugzeuges vor der Insel Sachalin 1983 belegen sollten) ging die erst 1985 der Republikanischen Partei beigetretene Kirkpatrick nach Georgetown (Washington, D.C.) zurück, um dort an jener Universität zu lehren, an der sie seit 1967 war und seit 1973 eine Professur innehatte. Nach ihrem Ausscheiden aus der Reagan-Regierung erhielt sie die Presidential Medal of Freedom. Zu dieser Zeit wurde sie auch \"fellow\" am American Enterprise Institute, einer einflussreichen neokonservativen Denkfabrik \"(think tank)\". Dort zählte man sie zu den prominentesten Hardlinern. Zwischen 1985 und 1998 schrieb sie unter anderem für die Los Angeles Times eine wöchentliche Kolumne. Sie war Ausschussmitglied der pro-israelischen Lobbyorganisation UN Watch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeane Jordan Kirkpatrick (* 19. November 1926 in Duncan, Stephens County, Oklahoma; † 7. Dezember 2006 in Bethesda, Maryland) war eine US-amerikanische Politikwissenschaftlerin. Sie war von 1981 bis 1985 ein Kabinettsmitglied unter US-Präsident Ronald Reagan. Reagan schlug sie auch als Botschafterin bei der UNO vor. Dieses Amt übte sie ebenfalls von 1981 bis 1985 aus.", "tgt_summary": "珍妮·杜安·柯克帕特里克(英语:Jeane Duane Kirkpatrick;1926年-11月19日-2006年-12月7日),本姓乔丹(Jordan),1955年,与Evron Maurice Kirkpatrick结婚。1948年加入民主党,1985年转而加入共和党。是美国的女外交官和政治家,她以提出“柯克帕特里克主义”而闻名。曾是第16任美国驻联合国大使,还是美国第40任总统罗纳德·里根的外交顾问。", "id": 276998} {"src_title": "FC Admira Wacker Mödling", "tgt_title": "艾特米拿華卡默德林足球會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1971–1979: Anschluss von Wacker und erste Sensation gegen Inter Mailand.", "content": "Am 7. Juli 1971 kam es zum Anschluss des zweitklassigen SC Wacker aus Wien an den FC Admira aus Maria Enzersdorf und der damit verbundenen Umbenennung in \"FC Admira/Wacker\". Der Fortbestand des achtfachen Meisters Admira blieb damit unberührt, die bisherigen Vereinsfarben Schwarz-Weiß blieben bestehen und auch die Vermarktung als fußballerisches Aushängeschild Niederösterreichs mit der Integrierung der Landesfarben Blau-Gelb wurde in dieser Form fortgeführt. Im ersten Jahr unter neuem Namen kamen allerdings große sportliche Probleme auf den Klub zu. Trotz des renommierten Trainers Karl Schlechta gerieten die Südstädter in Abstiegsgefahr und mussten Niederlagen gegen die eigenen Amateure im ÖFB-Cup sowie gegen den SK Bischofshofen in der Liga, der bis auf dieses Match nie ein Erstligaspiel gewinnen sollte, hinnehmen. So wurde Ernst Ocwirk als neuer Trainer geholt, der die prominent besetzte Mannschaft wieder in die obere Tabellenhälfte führen sollte. Unter ihrem neuen Trainer konnten die Südstädter bald für die erste große Überraschung sorgen. Als Meisterschaftsvierter von 1973 war Admira/Wacker an der Teilnahme des UEFA-Cups berechtigt, wo man jedoch mit Inter Mailand eine scheinbar unlösbare Aufgabe zog. Die Mannschaft, die aus teilweise kaum bekannten Spielern bestand, gewann das Hinspiel in der Südstadt durch ein Tor von Kurt Swojanovsky mit 1:0. Im Mailänder San Siro-Stadion konnten die italienischen Superstars vor 25.000 Zusehern in der von Rudolf Glöckner geleiteten Partie erst in der 57. Minute durch einen Treffer von Adelio Moro in Führung gehen, und erst in der Verlängerung gelang Roberto Boninsegna das 2:0 (92.), aber Günter Kaltenbrunners Tor zum 2:1 in der 97. Minute bescherte den Admiranern doch noch das sensationelle Weiterkommen gegen Inter dank der Auswärtstorregel. In der zweiten Runde kam allerdings das Aus gegen Fortuna Düsseldorf. Einem 2:1-Heimsieg folgte eine 0:3-Auswärtsniederlage. Admira/Wacker konnte sich in den folgenden Jahren gut in der Meisterschaft halten und griff 1979 nach dem ersten nationalen Titelgewinn seit 1966. Man erreichte das Cupfinale, unterlag SSW Innsbruck jedoch knapp in zwei Spielen mit 1:1 und 0:1.", "section_level": 2}, {"title": "1979–1995: Aufstieg zur nationalen Spitze und Europacup-Zeit.", "content": "Nachdem die Südstädter in den 80er Jahren stets in der oberen Tabellenhälfte der Meisterschaft zu finden waren, konnten sie gegen Ende des Jahrzehnts wieder entscheidend in die Titelkämpfe um Meisterschaft und ÖFB-Cup eingreifen. Der Aufstieg war insbesondere dem neuen Admira-Sturm Rodax-Knaller-Schaub zu verdanken, der in den Saisonen 1988/89 und 1989/90 gemeinsam 116 Tore erzielte. 1989 wurde der Klub hinter dem von Ernst Happel trainierten FC Swarovski Tirol Vizemeister und musste sich auch im Cup den Tirolern erst im Finale 2:0 (H) und 2:6 (A) geschlagen geben. Die Revanche gegen den Double-Gewinner aus Innsbruck gelang schließlich im Supercup: Nach einem 1:1 nach Verlängerung hatten die Admiraner im Elfmeterschießen die besseren Nerven und gewannen mit 3:1. Weitere Höhepunkte im nationalen Fußballgeschehen dieser Tage waren der Einzug in die Pokalfinale der Jahre 1992 und 1996, die jedoch mit 0:1 gegen den FK Austria Wien beziehungsweise mit 1:3 gegen den SK Sturm Graz verloren gingen. Die guten Platzierungen in Meisterschaft und Cup verhalfen den Südstädtern zu zahlreichen Auftritten im Europapokal. Im Europacup der Cupsieger erreichte der FC Admira/Wacker 1990 über AEL Limassol und Ferencvárosi TC das Viertelfinale gegen Anderlecht (0:2 und 1:1). Gegen Limassol fielen die Treffer von Schaub, Knaller und Rodax zum 3:0-Heimsieg erst in den letzten 10 Minuten. Auch gegen Ferencvárosi gab es das Tor zum 1:0 in der Südstadt erst kurz vor Abpfiff. Das Rückspiel – es musste auf Grund von Zuschauerausschreitungen in Szeged ausgetragen werden – gewannen die Admiraner vor 21.000 Zusehern ebenfalls mit 1:0. Eine Saison später setzte sich der Verein im UEFA-Cup gegen Vejle BK und den FC Luzern durch und konnte auch sein Heimspiel gegen den FC Bologna mit 3:0 gewinnen, ehe im Rückspiel das dramatische Ausscheiden kam. Mit einem 0:3 in Italien ging es ins Elfmeterschießen. Knaller konnte zweimal parieren, doch am Ende hieß es 6:5 für Bologna. Zu einer ähnlichen Dramatik kam es im Europapokal der Pokalsieger 1992. Nach dem Aufstieg über Cardiff City verloren die Admiraner gegen Royal Antwerpen ihr Heimspiel trotz Halbzeitführung mit 2:4 und lagen in Antwerpen bereits zur Pause, mit einem Mann weniger, mit 0:2 zurück. In einer sensationellen zweiten Halbzeit gelangen auswärts noch vier Treffer, sodass eine Verlängerung folgte, in der noch das 3:4 für Antwerpen fiel. Der letzte Sieg im Europapokal gelang gegen den AS Cannes: In der UEFA-Cup-Saison 1994/95 hatte sich der Verein im Vorfeld gegen Górnik Zabrze durchsetzen können und traf in der nächsten Runde auf die Franzosen. Nach einem 1:1 in der Südstadt gelang ein 4:2-Auswärtssieg, nachdem die Admiraner eine rasche 3:0-Führung herausgespielt hatten. Das bislang letzte Auftreten der Südstädter im Europapokal folgte anschließend am 6. Dezember 1994 gegen Juventus Turin, die Turiner erwiesen sich aber als zu stark für den FC Admira/Wacker (1:3 und 1:2).", "section_level": 2}, {"title": "1995–2008: Bosman-Entscheidung, SC Niederösterreich und Niedergang.", "content": "Mit dem Bosman-Urteil im Jahre 1995 kam der schlagartige Abstieg des Vereins. Dieser hatte sich mit seiner Nachwuchsakademie im Bundessportzentrum Südstadt ein schier unerschöpfliches Reservoir an talentierten Nachwuchsspielern aufgebaut. Diese vereinseigenen Spieler waren maßgeblich an den größten Erfolgen des FC Admira/Wacker beteiligt, ihr Verkauf hatte bislang auch dringend gebrauchte finanzielle Mittel gebracht. Die Bosman-Entscheidung erlaubte nun einen ablösefreien Vereinswechsel, was für den Verein den Wegzug seiner Talente bedeutete, ohne Geld hierfür zu bekommen. Die Saison 1995/96 schloss Admira/Wacker mit dem neunten Rang ab. Diese Platzierung machte zwei Relegationsspiele um den Verbleib in der Bundesliga gegen den Zweitplatzierten der 2. Bundesliga nötig. Der FC Admira/Wacker verlor das erste Spiel daheim gegen seinen Satellitenklub SV Gerasdorf mit 3:4. Mit einem 6:0-Kantersieg im Rückspiel sicherten sich die Admiraner jedoch den Erstligaplatz. Nach den Relegationsspielen gab die Vereinsführung die Umbenennung des Klubs in \"SC Niederösterreich Admira/Wacker\" bekannt – ein Projekt des niederösterreichischen Landeshauptmannes Erwin Pröll. Es wurde eine Fusion mit dem VSE St. Pölten geplant, die jedoch nicht zustande kam. Dennoch versuchte man dem Verein, der auf Grund seiner Wurzeln für viele noch immer ein „Wiener“ Klub war, eine neue niederösterreichische Identität zu verschaffen. Nebenbei sollte der inzwischen nun nicht mehr finanzstarke Klub durch Förderungen weiter seinen Spielbetrieb sichern können. Der SCN belegte in seiner einzigen Saison allerdings nur den letzten Tabellenplatz und entging dem Abstieg nur durch die nach dem Saisonende beschlossene Fusion der beiden Linzer Großklubs Linzer ASK und FC Linz. Der Verein erbte somit den Relegationsplatz des FC Linz und setzte sich gegen den Zweiten der 2. Bundesliga, den SK Vorwärts Steyr mit 5:1 durch. Das Projekt „SC Niederösterreich“ scheiterte bereits im ersten Jahr und die Vereinsführung sah sich zu weiteren Maßnahmen gezwungen. Nachdem die Admira nun kurz vor dem Konkurs stand und da es im Raum Mödling auch noch den VfB Mödling gab, der in den 1990er Jahren immer wieder zwischen der ersten und zweiten Liga pendelte und das Fanpotential für zwei Vereine aus der Region nicht vorhanden zu sein schien, beschloss man den Anschluss des VfBs an die Admira. Der VfB Admira Wacker Mödling spielte nun erstmals im Spieljahr 1997/98 in der höchsten österreichischen Liga mit den erweiterten Vereinsfarben Schwarz-Weiß-Rot, die Kurzbezeichnung wurde aber unentwegt auf Admira belassen. Bemerkenswert in der Folgezeit waren die Verpflichtungen einiger prominenter Spieler wie Tomasz Iwan oder Vladimir Jugović, der überraschend in der Saison 2003/04 unter Vertrag genommen werden konnte. Dennoch fand sich der Verein meist in der unteren Tabellenhälfte wieder und stieg auch 2006 in die zweitklassige Erste Liga ab, nachdem er bereits in den Jahren 1999 bis 2001 zweitklassig gewesen war. In der Saison 2006/07 verließen viele Spieler den Verein. Mit einer jungen Mannschaft war man von Anfang an im Abstiegskampf involviert. Im Laufe der Saison wurde Hubert Baumgartner als Trainer entlassen und durch Ernst Baumeister ersetzt. Der Verein schaffte nur knapp den Klassenerhalt, wirtschaftlich konnte der Erhalt einer Lizenz aber nicht erreicht werden und so musste die Admira erstmals in die drittklassige Regionalliga Ost absteigen.", "section_level": 2}, {"title": "2008–2014: Ära Trenkwalder und Rückkehr nach Europa.", "content": "Nach dem sportlichen und finanziellen Abstieg der Admira bis in die Regionalliga begann Richard Trenkwalder, der Präsident des ASK Schwadorf sein Engagement in der Südstadt. Er betrieb die Umbenennung seiner in der Ersten Liga spielenden Schwadorfer in „FC Trenkwalder Admira“ und die Verlegung des Vereinssitzes von Schwadorf nach Mödling. Hauptgrund hierfür war die „Rettung“ der Admira-Akademie, einer der besten Nachwuchsschulen Österreichs. Die im rechtlichen Sinne eigentliche Admira wurde ebenfalls umbenannt und spielte in der Regionalliga Ost ab der Saison 2008/09 unter dem Namen „FC Trenkwalder Admira Kampfmannschaft II“ weiter. Trenkwalders Ziel war der Aufstieg der Admira von der Ersten in die Bundesliga in den nächsten zwei Jahren. Am 10. Juli 2008 wurde daher mit Heribert Weber ein neuer Sportdirektor verpflichtet. Nach einem Fehlstart in die Saison 2008/09 der Ersten Liga, wo man aus fünf Spielen nur einen Punkt geholt hat, wurde am 9. August 2008 mit Walter Schachner auch ein neuer Trainer vorgestellt. Mit dem Sieg über die Austria-Wien-Amateure zog die Admira 2009 auch erstmals seit 13 Jahren wieder in das ÖFB-Cup-Finale ein, welches im Pappelstadion zu Mattersburg ausgetragen und nach Verlängerung gegen die Profis der FK Austria Wien mit 1:3 verloren wurde. In der Saison 2009/2010 war für die Admira wieder der Aufstieg das Ziel Nummer 1. Die Hauptkonkurrenten waren in dieser Spielzeit FC Wacker Innsbruck sowie der Absteiger der Vorsaison SCR Altach. Als die Admira in diesem Dreikampf immer mehr strauchelte, wurde im April 2010 die Reißleine gezogen und Trainer Walter Schachner, Torhüter Thomas Mandl sowie Kapitän Ernst Dospel beurlaubt. Zum neuen Cheftrainer stieg Dietmar Kühbauer auf. In den letzten sechs Spielen der Saison gelangen der Admira ebenso viele Siege. Am Ende reichte es trotzdem nur zum zweiten Platz, zwei Punkte hinter Aufsteiger Wacker Innsbruck. Ein spannendes Duell bis zum letzten Spieltag zeichnete die Saison 2010/11 der Ersten Liga aus. Bis zum Schluss lieferten sich der SCR Altach und die Admira einen erbitterten Zweikampf, welchen die Südstadter am Ende der Saison mit einem Punkt Vorsprung für sich entscheiden konnten. Somit kehrte die Admira in der Saison 2011/12 nach fünf Jahren wieder in die Bundesliga zurück. Aufsteiger Trenkwalder Admira spielte eine sensationelle erste Bundesligasaison 2011/2012. In der Herbstmeisterschaft konnte man infolge von 13 ungeschlagenen Partien sogar für 5 Runden die Tabellenführung für sich behaupten. Nach einem kleinen Rückschlag Ende 2011, nachdem man kurzzeitig auf Platz 7 zurückfiel, wurde mit einer Aufholjagd im Frühjahr 2012 in der Endtabelle Rang 3 errungen, welcher für die Mannschaft einen Europa League-Startplatz bedeutete. Eine erfolgreiche Saison wurde somit mit dem ersten Europa-Cup Auftritt der Admira nach 18 Jahren belohnt. Bei der Rückkehr in den Europapokal traf der FC Admira Wacker in der zweiten Qualifikationsrunde auf den litauischen Verein Zalgiris Vilnius. Nachdem das Hinspiel in Vilnius 1:1 endete, gewann Admira das Rückspiel deutlich mit 5:1 und traf in der dritten Qualifikationsrunde auf Sparta Prag. Nach einer 0:2-Heimniederlage schied die Mannschaft nach einem 2:2 im Rückspiel aus. Die Saison 2012/2013 begann durch die Dreifachbelastung mit Bundesliga, Qualifikation für die Europa-League und ÖFB Samsung Cup, eher durchwachsen. Zu allem Überfluss verließ Torjäger Philipp Hosiner den Verein kurz vor Transferschluss. Im folgenden Herbst kam die Mannschaft, auch durch schweres Verletzungspech in eine schwere Krise, in der man aus elf Spielen nur einen Punkt holte. Hinzu kam auch noch ein langwieriges Tauziehen um das Talent Marcel Sabitzer, welcher im Herbst mit diversen europäischen Topklubs in Verbindung gebracht wurde, im Endeffekt allerdings beim österreichischen Rekordmeister SK Rapid Wien landete. Im Frühjahr 2013 war, auch durch viele Spielereinkäufe im Winter, eine deutliche Steigerung zu sehen. Allerdings war dies auch bei den direkten Konkurrenten um den Abstieg, FC Wacker Innsbruck und SC Wiener Neustadt, der Fall. Somit war der Abstiegskampf bis zum Schluss ein offenes Rennen, bei dem auch der SV Mattersburg eine immer größere Rolle spielte. Nach der vorletzten Runde waren die letzten vier Mannschaften in der Tabelle innerhalb von drei Punkten, was zu einem wahrlichen Abstiegskrimi in der letzten Runde, in der die Admira gegen Mattersburg spielte, wurde. Da die Südstädter dieses Spiel gewannen und auch die Konkurrenten aus Innsbruck und Wiener Neustadt Siege einfuhren, musste im Endeffekt der SV Mattersburg, vor dem Spiel noch siebenter in der Tabelle, absteigen. Somit spielt die Admira auch 2013/14 in der Bundesliga. Am 11. Juni 2013, einen Tag vor Trainingsbeginn, trennten sich die Admira und Trainer Didi Kühbauer einvernehmlich. Die Nachfolge des seit April 2010 im Amt gewesenen Trainers übernahm mit 17. Juni der ÖFB Rekordtorschütze Toni Polster. Nachdem die Admira die ersten drei Saisonspiele unter Polster verloren hatte, wurde der Trainer am 9. August 2013, einen Tag vor seinem vierten Bundesligaspiel, beurlaubt. Der bisherige Co-Trainer Oliver Lederer wurde sein Nachfolger. Kurz darauf wurde das Trainerteam auch noch um Admira-Legende Walter Knaller erweitert, welcher dann zwei Saisonen Cheftrainer der Mannschaft war. Am 14. Oktober 2013 wurde dem FC Admira Wacker Mödling eine drakonische Strafe auferlegt. Dem Verein wurde vom Senat 5 (Lizenzausschuss) der Bundesliga wegen eines „schwerwiegenden Verstoßes gegen die Lizenzbestimmungen“ acht Punkte abgezogen, wodurch die Mannschaft nach elf Runden punktelos dastand. Nach dem Gang vor das Ständig Neutrale Schiedsgericht wurde die Strafe im Jänner 2014 auf einen Fünfpunkteabzug reduziert. Am Ende schaffte man trotz des Punkteabzugs den Klassenerhalt und belegte mit acht Punkten Vorsprung auf den Absteiger FC Wacker Innsbruck den neunten Rang. Sportlich – ohne Punkteabzug – hätte die Admira die Saison auf dem achten Rang beendet.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2014: Vernetzt in der Region.", "content": "Nachdem Richard Trenkwalder aus persönlichen Gründen nicht mehr die „Kraft“ hatte einen Bundesliga-Klub zu führen und, vor allem aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung infolge der weltweiten Finanzkrise, sein Unternehmen zu großen Teilen an die deutsche Droege Group verkauft hat, begannen schon im Jahr 2013 die Umstrukturierungsmaßnahmen beim FC Admira Wacker Mödling. Da der Verein aber zu sehr mit der Firma Trenkwalder verflochten war, mussten von den, bis dahin „Gruppe Neu“ genannten, „Hoffnungsträgern“ erst einige aufwendige Arbeiten im Hintergrund abgewickelt werden. Erst zum Saisonbeginn 2014/15 wurden die neuen Führungskräfte des Vereins offiziell bekannt gegeben. Es handelt sich hierbei um Wirtschaftstreibende rund um das Brüderpaar Hubertus und Philip Thonhauser, allesamt aus dem Bezirk Mödling und der näheren Umgebung. Das Ziel der elf neuen Vorstandmitglieder ist klar definiert: Sie wollen die Admira als das Aushängeschild des österreichischen Fußballnachwuchses klar positionieren und durch gute Kontakte in Wirtschaft und Politik vor allem in der Region stark vernetzen. Im ersten Jahr unter der neuen Führung begann die Admira ein starkes, erstes Meisterschaftsviertel auf welches eine lange Durststrecke folgte. Sehr schnell war man wieder im Tabellenkeller angelangt. Nach einem mäßigen Frühjahr startete die Admira aber im Saisonfinish eine imposante Aufholjagd, ein Zweikampf um den Klassenerhalt mit dem SC Wiener Neustadt spitzte sich immer mehr zu. Erst in der letzten Runde konnten die Südstädter, dank eines Sieges in Grödig und einer gleichzeitigen Niederlage der Neustädter, die Klasse halten. Gegen Ende der Saison trennten sich Walter Knaller und die Admira einvernehmlich, für den Rest der Saison war Oliver Lederer allein verantwortlicher Trainer. Zur Saison 2015/16 wurde Ernst Baumeister als Cheftrainer verpflichtet, welcher ab diesem Zeitpunkt zusammen mit Oliver Lederer die Mannschaft betreute. Nachdem die Admira vor der Saison als größter Abstiegskandidat gehandelt worden war, verlief der Start in die Saison überraschend erfolgreich; am 12. September 2015 konnte die Mannschaft, zum ersten Mal seit November 2011, gar die Tabellenführung in der Bundesliga übernehmen. Am 17. Oktober 2015 verlor die Admira beim FC Red Bull Salzburg mit 0:8. Dieses Ergebnis markiert gleichzeitig die höchste Niederlage in der 110-jährigen Geschichte des Vereins. Die weitere Saison 2015/16 verlief für die Admira weiterhin sehr erfolgreich. Mit den Abstiegsplätzen hatte man über die gesamte Spielzeit nichts zu tun, der Blick in die obere Tabellenhälfte war von nun an notwendig. Auch im ÖFB Cup konnte man aufzeigen. Die Südstädter eliminierten im Viertelfinale auswärts im Ernst Happel Stadion die Mannschaft vom SK Rapid Wien mit 1:0, sowie zu Hause in der Südstadt den SKN St. Pölten im Halbfinale mit 2:1. Somit stand die Admira nach 2009 erstmals wieder im Finale des ÖFB Cup, wo der Ligakrösus FC Red Bull Salzburg wartete. Das Finale am 19. Mai im Klagenfurter Wörthersee Stadion ging zwar mit 0:5 verloren, durch den sensationellen vierten Tabellenplatz in der Bundesliga, welcher am letzten Spieltag fixiert werden konnte, spielt die Admira in der Saison 2016/17 nach vier Jahren wieder in der Qualifikation zur UEFA Europa League. Die, im Vorfeld der Saison, von Medien und Experten als „Fixabsteiger“ titulierte Admira konnte somit einer sehr erfolgreichen Saison die Krone aufsetzen. Wie amm Tag nach dem Finale des ÖFB Cups bekannt wurde, verließ Generalmanager Alexander Friedl den Verein nach über 11 Jahren am 30. Juni 2016. Am 3. Jänner 2017 wurde bekanntgegeben, dass Oliver Lederer freigestellt wird und Damir Burić ihm als Trainer folgt. Im März 2017 wurde der Sponsor Flyeralarm im Logo und im Klubnamen einbezogen. Der offizielle Vereinsname lautet seither Fußballklub Flyeralarm Admira Wacker Mödling. Der Verein beendete die Saison 2016/17 der Bundesliga auf dem sechsten Rang und unterlag im ÖFB Cup 2016/17 im Halbfinale dem FC Red Bull Salzburg. Burić verließ den Verein im September 2017. Als Nachfolger übernahm der Sportdirektor Ernst Baumeister erneut das Traineramt. In der Saison 2017/18 erreichte der Verein mit dem fünften Tabellenrang erneut die Europa-League-Qualifikation. Bei der Österreichischen Fußballmeisterschaft 2018/19 wurde der neue Modus der Bundesliga mit zwölf Mannschaften eingeführt. Im Oktober 2018 wurde Reiner Geyer neuer Trainer. Die Admira spielte in der Qualifikationsgruppe und erreichte den zehnten Platz. Am 2. September 2019 wurde Klaus Schmidt als neuer Trainer vorgestellt. Im Jänner 2020 wurde bekanntgegeben, dass Felix Magath als Sportlicher Leiter von \"Flyeralarm Global Soccer\" für Admira Wacker Mödling und die Würzburger Kickers tätig sein wird. Am 25. Februar 2020 wurde Zvonimir Soldo als neuer Trainer verpflichtet. Den Grunddurchgang 2019/20 beendete die Admira am 7. März 2020 auf dem neunten Platz erneut in der Qualifikationsgruppe. Anschließend folgte eine Unterbrechung der Saison bis 2. Juni aufgrund der COVID-19-Pandemie. Am 20. Mai 2020 wurde die Trennung des Vereins von Manager Amir Shapourzadeh bekanntgegeben. Ernst Baumeister kehrte am 8. Juni 2020 als Sportdirektor zum Verein zurück, der zu dem Zeitpunkt auf dem letzten Tabellenplatz lag.", "section_level": 2}, {"title": "Vorstand.", "content": "\"Stand: 8. Juni 2020\"", "section_level": 1}, {"title": "Bundesligamannschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Trainerteam.", "content": "\"Stand: 8. Juni 2020\"", "section_level": 2}, {"title": "Aktueller Kader.", "content": "\"Stand: 6. Juni 2020\"", "section_level": 2}, {"title": "Transfers.", "content": "\"Stand: 21. Februar 2020\"", "section_level": 2}, {"title": "Fans.", "content": "Die Admira verfügt über zwei aktive Fanclubs, welche in der Nordkurve des Südstädter Stadions beheimatet sind. Seit 1995 wird die Admira von den Südstadt Fanatics unterstützt, dieser ist der älteste und zugleich zahlenmäßig größte Fanclub des Vereins. Im Jahr 2015 wurde Gate 2 Admira gegründet, welche Gruppe sich an den Idealen der Ultra-Bewegung orientiert und heutzutage die Admira Fanszene anführt. Die zahlenmäßig überschaubare Kurve macht häufig durch Choreographien und Pyrotechnik-Einsätze auf sich aufmerksam, beide Fangruppen organisieren außerdem regelmäßig soziale Projekte. Es besteht eine Rivalität zum niederösterreichischen Landeskonkurrenten SKN St. Pölten, offizielle Freundschaften sind nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Europacupergebnisse.", "content": "siehe: FC Admira Wacker Mödling/Europapokalstatistik", "section_level": 1}, {"title": "II. Mannschaft.", "content": "Die zweite Mannschaft des FC Admira Wacker Mödling spielt in der Regionalliga Ost, der dritthöchsten Leistungsstufe. Den Spielern soll der Übergang aus dem Nachwuchsbereich der AKA Admira Wacker Mödling in den Profibereich ermöglicht werden. Wie gut dies gelingen kann, beweist die Saison 2015/16, in der nicht weniger als 13 Spieler den Sprung in den Profikader geschafft haben.", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Leitung.", "content": "\"Stand: 7. August 2017\"", "section_level": 2}, {"title": "Aktueller Kader.", "content": "\"Stand: 7. August 2017\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Fußballklub Admira Wacker Mödling (durch ein Sponsoring offiziell \"Fußballklub Flyeralarm Admira Wacker Mödling\"), bekannt als FC Admira Wacker Mödling, ist ein Fußballverein aus der niederösterreichischen Marktgemeinde Maria Enzersdorf, der seit der Saison 2011/12 wieder in der österreichischen Bundesliga spielt. Der Verein trägt seine Heimspiele in der Maria Enzersdorfer BSFZ-Arena aus, die Vereinsfarben sind Schwarz-Weiß-Rot.", "tgt_summary": "艾特米拿·华卡·默德林足球会(FC Admira Wacker Mödling,获冠名赞助官方称为\"FC Trenkwalder Admira Wacker Mödling\"),简称「艾特米拿」(\"Admira\")或「特伦克沃尔德·阿德米拉」(\"Trenkwalder Admira\"),是位于奥地利东部下奥地利州默德林的足球俱乐部,于1905年在首都维也纳以「维也纳艾特米拿」(\"SK Admira Vienna\")的名义成立,经历多次与其他球队合并改组,先于1971年与「维也纳华卡」(\"SC Wacker Vienna\")合并,其次是1997年的「默德林」(\"VfB Mödling\"),最近在2008年并合「舒瓦多夫」(SK Schwadorf)才改成现今名称。球队于2010–11年球季赢得奥甲冠军而升班参赛奥地利足球超级联赛 。", "id": 323980} {"src_title": "Zāgros-Gebirge", "tgt_title": "札格羅斯山脈", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Zāgros zieht sich über etwa 1500 km von der Provinz Kordestān an der irakischen Grenze bis zur Straße von Hormus, wo sich Vorderasien und die Arabische Halbinsel auf 50 km nähern. Das Gebirge läuft etwa parallel zum Schwemmland des Tigris bzw. zum Persischen Golf in 50–100 km Entfernung und ist in mehreren Gebirgszügen 200 bis 300 km breit. Die höchsten Gipfel erreichen nahe der Großstadt Isfahan über 4400 m Höhe, während sie etwas südlicher bei Schiraz um ca. 1000 m niedriger sind. Der Kel-i-Schin-Pass zwischen Rawanduz (Irak) und Miandoab im Iran ist der einzige Pass durch den nördlichen Teil des Zagros.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Das Zagrosgebirge wurden im Zuge der Alpidischen Orogenese durch die Kollision zweier Kontinentalplatten – der eurasischen und der arabischen Platte – gebildet. Aktuelle GPS-Messungen im Iran haben gezeigt, dass diese Kollision noch aktiv ist. Die daraus resultierende Verformung ist aber nicht gleichmäßig im Iran verteilt, sondern hauptsächlich in den großen Gebirgsketten des Elburs und des Zagros anzutreffen. Ein relativ dichtes GPS-gestütztes Netz, das den Zagros im iranischen Teil abdeckt, beweist auch eine hohe Verformung innerhalb des Zagros. Die Messungen zeigen, dass die aktuelle Rate der Verkürzung im südöstlichen Teil des Zagros ~ 10 mm/a und im nordwestlichen Teil ~ 5 mm/a ist. Diese beiden Zonen unterschiedlicher Deformierung werden durch die Kazerun-Verwerfung getrennt. Die GPS-Ergebnisse zeigen auch verschiedene Verkürzungsrichtungen entlang des Gebirges an, d. h. normale Verkürzung im Südost und schräge Verkürzung im Nordwestzagros. Die Sedimentbedeckung des Zagros liegt im Südosten auf einer Schicht von Steinsalz, während im Nordwesten keine oder nur eine sehr dünne Salzschicht vorhanden ist. Das Salz führt zu einer Abscherung. Diese unterschiedliche basale Abscherung bewirkt, dass es zu beiden Seiten der Kazerun-Verwerfung unterschiedliche Topografien gibt. So ist im Nordwesten das Gelände höher und weniger deformiert, wohingegen im Südosten das Gegenteil der Fall ist. Spannungen in der Erdkruste durch die Kollision verursachten eine umfangreiche Faltung der bestehenden geschichteten Sedimentgesteine. Nachfolgende Erosion entfernte weiche Gesteine, wie Tonstein und Schluffstein. Härtere Gesteine, wie Kalkstein (calciumreiches Gestein, bestehend aus den Resten mariner Organismen) und Dolomit (Felsen ähnlich wie Kalkstein, enthält Calcium und Magnesium) blieben übrig. Diese differentielle Erosion formte die geraden Bergrücken des Zagrosgebirges. Salzstöcke und Salzgletscher sind ein häufiges Merkmal des Gebirges. Salzstöcke sind ein wichtiges Ziel für die Öl-Exploration, da sich in ihrer Nähe, immer unterhalb undurchlässiger Erdschichten, oft Erdgas und darunter Erdöl ansammelt. Die Berge sind in viele parallele Gebirgsketten (bis zu 10 oder 250 km breit) unterteilt und haben das gleiche Alter wie die Alpen. Die wichtigsten Ölfelder des Iran liegen in den westlichen zentralen Ausläufern des Zagrosgebirges. Die südlichen Bereiche der Provinz Fars haben etwas niedrigere Gipfel (bis zu 4000 Meter). Sie enthalten einige Kalkfelsen mit reichlich marinen Fossilien. Das Kuhrudgebirge bildet in 300 km Entfernung östlich des Zagros eine der parallelen Gebirgsketten. Der Bereich zwischen diesen beiden imposanten Bergketten ist die Heimat einer großen Bevölkerung, die in den dazwischen liegenden Tälern lebt. Die Täler liegen ziemlich hoch und haben ein gemäßigtes Klima. Die Binnenflüsse, welche in riesige Salzseen münden, sorgen für angenehme Klimate auf den Hochflächen um Schiraz und Isfahan.", "section_level": 1}, {"title": "Paläogeographie und Vorzeitklima im Südost-Iran: Der Ost-Zagros während der Eiszeit.", "content": "Die Gebirgsmassive des Ost-Zagros, der Kuh-i-Jupar (29°40' – 30°15'N, 56°50' – 57°35'E, 4135 m ü. M.), Kuh-i-Lalezar (4374 m) und Kuh-i-Hezar (4469 m), die heute keine Gletscher aufweisen, waren während einer älteren Eiszeit (Riß-Kaltzeit bzw. pre-LGP = pre-Last Glacial Period) bis maximal auf 1900 m ü. M. hinab und während der letzten Eiszeit (Würm-Kaltzeit bzw. LGP) bis maximal auf 2160 m ü. M. hinab vergletschert. Dabei entstand z. B. auf der Nordseite des Kuh-i-Jupar ein ca. 20 km breiter Vorlandgletscher, der von einem 17 km langen Tal- bis Vorlandgletscher gespeist worden ist. Die Talgletschermächtigkeit erreichte 350 bis 550 m. Die Gletscherschneegrenze (ELA), als Höhengrenze zwischen Gletschernährgebiet und Abschmelzzone war um durchschnittlich 1590 (Ältere Vereisung) bzw. 1490 (Jüngere Vereisung) Höhenmeter abgesenkt. Hieraus ergäbe sich – unter der Bedingung vergleichbarer Niederschlagsverhältnisse – eine eiszeitliche Absenkung der Jahresmitteltemperatur von 11,2 °C für die Riß- und 10,5 °C für die Würm-Kaltzeit gegenüber heute. Wahrscheinlich jedoch war es trockener und darum kälter.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Kultur.", "content": "Die Landwirtschaft ist im Zagrosgebirge schon seit dem 10. Jahrtausend v. Chr. nachweisbar. Es wird vermutet, dass der Mensch Ziegen zuerst im Zagrosgebirge domestiziert hat. Völker wie die Bakhtiari, die Qashquai, die Kurden und die Luri besiedeln das Zagrosgebirge seit mehreren Jahrtausenden und überlebten dort u. a. als nomadische Hirten. Andere wichtige archäologische Fundplätze sind Jarmo und die Höhlen von Shanidar im irakischen Teil. Die Plätze Hadschi Firuz Tepe und Godin Tepe zeigen, dass in der Zeit zwischen 5400 und 3500 v. Chr. im Zagros Weinbau betrieben wurde. Die ältesten Städte im Zagros sind Anschan und Susa. Im Altertum sind die Bewohner des Zagrosgebirges durch Bodenfunde und sumerische bzw. akkadische Quellen bekannt. Lulubi und Gutäer fielen in Mesopotamien ein, die Kassiten wanderten ein und begründeten eine langlebige Dynastie in Babylonien. In assyrischer Zeit befanden sich hier etwa die Königreiche Ellipi, Namri, Zamua, Parsua und Karalla. Das Gebirge bildete oft die Grenze zwischen Reichen, wie dem Römischen Reich bzw. Byzantinischen Reich und Partherreich bzw. Sassanidenreich und zwischen den Safawiden und dem Osmanischen Reich. Heute leben unter anderem Araber, Bachtiaren, Kaschgai, Kurden, Luren und Perser im Zagros.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Gebirge im Iran.", "content": "Etwa parallel zum Zagros – ostwärts gegen die großen Wüsten des Landesinneren – verläuft das etwas kürzere Kuhrudgebirge. Im Nordiran, in Sichtweite der auf 1600 m liegenden Hauptstadt Teheran, zwischen den Wüsten und den Kaspi-Provinzen, liegt das Elburs-Gebirge (Damavand 5604 m).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Zāgros-Gebirge, auch Sagros (; \"Çiyayên Zagrosê\"; ), ist das größte Gebirge des heutigen Iran, wobei kleinere Teile sich auch auf dem Gebiet des Irak bzw. der autonomen Region Kurdistan befinden. Es ist Teil des Alpidischen Gebirgssystems. Der höchste Punkt des Zāgros ist mit 4409 m der Gipfel des Qash Mastan () oder Bizhan 3 () in der Dena-Kette.", "tgt_summary": "札格罗斯山脉(Zagros Mountains;波斯语:رشته کوه های زاگرس;阿拉伯语:سلسلة جبال زاجروس;库德语:Çîyayên Zagrosê),是伊拉克与伊朗境内最大的山脉,由西北土耳其与两伊边境库尔德斯坦,至东南方波斯湾和霍尔木兹海峡,绵延约一千五百公里,宽三百多公里。", "id": 1018386} {"src_title": "Power Mac G4 Cube", "tgt_title": "Power Mac G4 Cube", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Der Rechner wurde so konstruiert, dass auf einen aktiven Lüfter (wie beim allerersten Macintosh von 1984) verzichtet werden konnte: Im Gehäuse befinden sich oben und unten Lüftungsöffnungen, durch die erwärmte Luft (nach oben) entweichen kann und kühlere Luft von unten nachgeführt wird. Durch diese Bauweise ist das einzige, was vom \" im Betrieb zu hören ist, mechanische Geräusche der Festplatte vor allem beim Lese-/Schreibvorgang. Verbaut wurden PowerPC-G4-Prozessoren PPC7400, später auch PPC7410, mit 450 MHz (normale Version) oder 500 MHz (optional). An optischen Laufwerken standen ein Slot-in-DVD-ROM-Laufwerk bzw. später ein CD-RW-Laufwerk zur Auswahl. Die maximale Speicherkapazität (RAM) lag bei 1,5 GB PC100-SDRAM in drei Sockeln. Für den drahtlosen Netzwerkbetrieb,, war ein Steckplatz für eine AirPort-Karte vorhanden. Modem, -Netzwerkanschluss (10-/100-BaseT, RJ-45) sowie jeweils zwei USB-1.1- und FireWire-400-Anschlüsse waren ebenfalls auf der Hauptplatine untergebracht. Zur Standardausstattung gehörten 64 MB Arbeitsspeicher (RAM), eine 20-GB-Festplatte sowie als Grafikkarte eine ATI Rage 128 Pro mit 16 MB VRAM. Beim 500-MHz-Modell wurde eine ATI-Radeon-Karte mit 32 MB Bildspeicher eingesetzt. Ab Februar 2001 gab es zusätzlich die Nvidia-Grafikkarte GeForce2 MX, ebenfalls mit 32 MB, bei beiden Modellen als Bestelloption. Im Lieferumfang des'waren außerdem enthalten: eine ApplePro-USB-Tastatur mit transparenter Eintastenmaus sowie zwei kleine USB-Lautsprecherkugeln von Harman Kardon, die an den USB-Anschluss des'(bzw. des Bildschirms) angeschlossen werden konnten. Das vorinstallierte Betriebssystem war Mac OS 9.0.4, in der überarbeiteten Version des Cubes vom Frühjahr 2001 Mac OS 9.1. Peripherieanschlüsse waren: Optional wurde der Cube mit einem 15-Zoll-TFT-StudioDisplay verkauft, das eine Auflösung von 1024 × 768 Pixeln hatte. Apple entwickelte seinerzeit auch an einer Gigabit-Ethernet-Option (es sind mindestens zwei Exemplare entsprechender interner Steckkarten bekannt, welche die serienmäßige 100-MBit/s-Steckkarte ersetzen); aufgrund des frühzeitigen Verkaufsstops kam es aber nicht mehr zu einer großen Verbreitung.", "section_level": 1}, {"title": "Design.", "content": "Apple-Designer Jonathan Ive gewann internationale Preise für das Design. Der G4 Cube findet sich in vielen Publikationen über Design und Produktdesign sowie ausgestellt in einigen Technikmuseen wieder. Er ist auch einer der wenigen Computer, die im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) ausgestellt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Viel Kritik wurde am Cube geübt, weil er intern kaum erweiterbar war. Gegenüber seinem größeren Bruder, dem Power Mac G4, fehlen dem Cube die vier PCI-Erweiterungssteckplätze und die AGP-Grafikkarte musste eine bestimmte Größe aufweisen, um in den Cube überhaupt hineinzupassen. So bleibt lediglich mehr Arbeitsspeicher, eine passende Grafikkarte, eine größere interne Festplatte (mehr als 128 GB nur mit OS-X-Treiber) für die einzige interne 3,5′′-Festplattenaufnahme und eventuell noch ein anderes optisches Laufwerk, um den Cube zu erweitern. Wer mehr erweitern wollte, war auf externe Geräte am USB- oder FireWire-400-Anschluss angewiesen. Weitere Kritikpunkte waren der um etwa 10 % höhere Preis gegenüber den anderen G4-Rechnern und das Fehlen eines CD-Brenners, der von Apple erst in einer späteren Revision verbaut wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäft.", "content": "Für Apple geriet der Cube finanziell zum Flop. Wegen seiner schlechten Verkaufszahlen (148.000 laut Apple) belastete er den Wert der Apple-Aktie nachhaltig – erst der iPod konnte die Krise beenden. Technologisch war der Cube dagegen ein Vorreiter, der den Weg freimachte für thermisch anspruchsvolles Computerdesign. Am 3. Juli 2001 gab Apple bekannt, dass der Cube mangels Verkaufserfolgs eingestellt wurde. Grund für die zögerlichen Verkäufe waren vor allem der hohe Preis des Cubes sowie möglicherweise seine schlechte Erweiterbarkeit. Den Support für den Cube stellte Apple am 6. August 2008 endgültig ein, wobei schon zuvor nur noch für in Kalifornien gekaufte Geräte Ersatzteile bestellt werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Kult.", "content": "Die Käufer des Cube lieb(t)en ihn wegen seiner kompakten Bauweise und der Ruhe im Büro durch die lüfterlose Bauweise. Bereits kurze Zeit nach seiner Produktionseinstellung avancierte der Cube zum Kultobjekt, was in erster Linie an seinem außergewöhnlichen Design (der Würfelform in einem transparenten Plexiglas-Gehäuse) lag, zum anderen aber auch an seinem lüfterlosen Konzept. Um dies zu ermöglichen, wird die warme Luft durch Konvektion abtransportiert. Daher hat der Cube zwei Öffnungen: eine auf der Rückseite des Gehäuses, durch die Kaltluft eintreten kann, und eine Öffnung oben, durch die warme Luft austreten kann. Der Effekt ist ähnlich wie bei einem Schornstein (Kamineffekt). Noch heute gibt es eingeschworene Fans des Cubes, die ihren Lieblingscomputer durch Aufrüstungen schneller machen. Vor allem der Austausch des Prozessors (im August 2005 bis 1,8 GHz möglich) und ein Austausch der Grafikkarte (am beliebtesten ist die lüfterlose Geforce 2 MX, die es auch in einer Cube-Version gab) sind beliebt. Mit der weiten Verbreitung von Solid-State-Drives werden auch diese gerne in den Cube eingebaut, da dann gar kein Betriebsgeräusch mehr entsteht. Die schnelleren Prozessoren benötigen jedoch meist einen Lüfter, so dass das lüfterlose Konzept untergraben wird. Wegen seines senkrecht eingebauten Slot-In-Laufwerks wurde er auch Apple-Toaster genannt (die ausgeworfene CD erinnert an Toastbrot). Eine weitere Innovation war der sog., was dem Sinn nach als „Annäherungsschalter“ übersetzt werden kann. Bloße Positionierung der Hand oder eines Fingers über einem Bereich des Gehäuses schaltet den Cube ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Power Mac G4 Cube (, englisch für Würfel) ist ein PC-Modell der Power-Mac-Reihe von Apple. Der \" wurde am 19. Juli 2000 auf der MacWorldExpo in New York von Steve Jobs angekündigt, als technischer Olymp gepriesen und nur kurze Zeit gebaut. Er war zwischen 19. Juli 2000 bis Juli 2001 erhältlich und wurde aufgrund schlechter Verkaufszahlen auf unbestimmte Zeit gestoppt, jedoch nie mehr wieder ins Produktprogramm aufgenommen. Außer dem Netzteil war die gesamte Hardware des Rechners in einem Quader aus Acryl mit ca. 20 × 20 cm Grundfläche untergebracht.", "tgt_summary": "Power Mac G4 Cube(也称为:Power Macintosh G4 Cube)是苹果电脑公司所推出的一部麦金托什个人电脑,这部个人电脑标榜宁静(因该机完全不用电动风扇)、外观与构型扎实紧致,该机款发表于2000年8月,并于2001年7月停售。", "id": 2148599} {"src_title": "Si Tanka", "tgt_title": "斑鹿", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Spotted Elks Geburtsjahr ist umstritten. Sein Vater war der Minneconjou-Sioux-Häuptling Lone Horn (Lakotah: Heh-won-ge-chat) (circa 1790–1877). Auch über seinen Geburtsort gibt es widersprüchliche Aussagen. Er hatte drei Brüder, die allesamt leitende Funktionen im Stamm übernahmen. Spotted Elk war ein Cousin von Crazy Horse und Halbbruder von Sitting Bull. Er wird als gefürchteter Kämpfer beschrieben, aber auch als Diplomat, der oft Streitigkeiten innerhalb der Stämme schlichtete und war einer der Unterzeichner des umstrittenen Vertrags von Fort Laramie 1868. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er dessen Häuptlingswürde. Spotted Elk fügte mit Sitting Bull, Crazy Horse und anderen im Jahre 1876 bei der Schlacht am Little Bighorn dem 7. US-Kavallerie-Regiment des US-Heeres eine sehr schwere Niederlage zu. Dabei fielen General George Custer und ein großer Teil seiner Männer. Doch die US-Armee schlug erbarmungslos zurück. Nach mehreren Niederlagen mussten sich Spotted Elk und sein Stamm ergeben. Spotted Elks Stamm wurde wider Willen in der Cheyenne River Reservation im heutigen US-Bundesstaat South Dakota angesiedelt. Der Häuptling versuchte, das Beste aus der gegebenen Situation zu machen. Er wies seine Stammesmitglieder an, Feldbau zu betreiben, und versuchte, im Reservatsgebiet Schulen zu gründen. Dafür fuhr er auch nach Washington, um Unterstützung für seine Projekte zu gewinnen. Die indianische Geistertanz-Bewegung führte gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu Verunsicherungen auf Seiten der Weißen wie auch vieler Indianer. Die Bewegung spaltete die Lakota in eine den Weißen gegenüber freundlich und eine ihnen feindlich gesinnte Gruppe (Geistertanz-Anhänger). Spotted Elk versuchte mit seinen Leuten zu vermitteln, aber das US-Heer sah in ihnen eine Bedrohung und verfolgte sie. Am 29. Dezember 1890 kam es zum Massaker von Wounded Knee. Si Tanka und bis zu 300 Männer, Frauen und Kinder seines Stamms sowie Mitglieder von Sitting Bulls Stamm, die sich nach dessen Tod Spotted Elk angeschlossen hatten, wurden dabei vom 7. US-Kavallerie-Regiment getötet, obwohl sie mit weißen Fahnen unterwegs waren und keine kriegerischen Absichten zeigten. Spotted Elk war zu diesem Zeitpunkt an einer schweren Lungenentzündung erkrankt. Sein Leichnam lag tagelang gefroren im Schnee, bevor er in einem Massengrab begraben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Unpan Glešká wird oft mit dem Oglala-Sioux-Häuptling Ste Si Tanka (auch \"Chetan Keah\" ‚Bigfoot‘) verwechselt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Spotted Elk (\"Unpan Glešká\", manchmal auch wiedergegeben als Oh-Pong-Ge-Le-Skah oder \"Hupah Glešká\"), bisweilen auch als Big Foot bekannt (* 1820; † 29. Dezember 1890 beim Massaker von Wounded Knee, South Dakota), war Häuptling der Minneconjou-Lakota-Sioux.", "tgt_summary": "斑鹿(:Uŋpȟáŋ Glešká,拼写:Hupah Glešká,),拉科塔苏族酋长。他是米尼孔朱族酋长的儿子,并在他父亲去世后继位成为了酋长。他是一位非常有名的酋长,同时拥有战争和谈判的技巧。在贝内特堡的一名美国陆军士兵对他取了一个绰号「大脚」(Si Tȟáŋka)。", "id": 250424} {"src_title": "Triebmittel", "tgt_title": "膨松剂", "src_document": [{"title": "Lockerungsarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Biologische Lockerung.", "content": "Bei dieser Lockerung bedient man sich beim Hefeteig der Hefepilze oder bei Sauerteig diverser Milchsäurebakterien und Hefen. Diese Organismen verstoffwechseln Zucker zu Kohlenstoffdioxid und Alkohol. Das gasförmige Kohlenstoffdioxid lockert den Teig. Die Hefepilze werden zugegeben z. B. als Bäckerhefe oder Backferment (auf der Basis von Bienenhonig). Sauerteig erfordert eine spezielle Teigführung. Bei der Spontangärung (z. B. beim Grahambrot) holt sich der Teig die nötigen Kulturen aus der Umgebungsluft.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Lockerung.", "content": "Chemische Triebmittel sind Backpulver, Hirschhornsalz (auch ABC-Trieb genannt), Natriumhydrogencarbonat (Natron) und Pottasche. Als ein Bio-Produkt ist Kaliumtartrat unter dem Namen Weinstein als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Die Backtriebmittel reagieren mit Wasser, Säure und Hitze, wodurch sie das notwendige Kohlenstoffdioxid für die Lockerung entwickeln. Backpulver ist meistens eine Mischung aus Natriumhydrogencarbonat (Trivialname: doppelt kohlensaures Natron) und einem Säuerungsmittel, oft Dinatriumdihydrogendiphosphat (E 450a) oder Monocalciumorthophosphat (E 341a), einem sauren Salz. Sogenannte natürliche Backpulver enthalten als Säuerungsmittel Zitronensäure (E 330) oder Weinsäure (E 334); auch Weinstein (E 336). Phosphatfreie Backpulver sind geschmacklich neutraler, aber meist teurer. Hirschhornsalz oder ABC-Trieb enthält Ammoniumbicarbonat (NHHCO) und wird für Flachgebäcke (z. B. Mürbteig oder Lebkuchen) verwendet. Hirschhornsalz spaltet sich in Ammoniak, Kohlenstoffdioxid und Wasser auf. Eine Theorie für die Benennung der „Amerikaner“ sagt, dass sie ihren Namen von Ammoniak haben und ursprünglich Ammoniumplätzchen hießen. Kaliumcarbonat (KCO) wird vorwiegend bei der Leb- und Honigkuchenherstellung verwendet. Mitunter wird dabei auch ein Gemisch aus Kaliumcarbonat und Hirschhornsalz verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Lockerung.", "content": "Unter physikalischen Triebmitteln versteht man die Lockerung beispielsweise durch Wasserdampf oder Luft. Bei jedem Backen kommt diese Lockerung zum Tragen, auch wenn darin andere Triebmittel verwendet werden. Das in jedem Teig enthaltene Wasser verdampft beim Backen teilweise, dehnt sich so aus und lockert den Teig. Auch das Einschlagen von Luft in einen Teig oder eine Masse, häufig Eischnee wie z. B. bei der Biskuitherstellung, zählt zu den physikalischen Triebmitteln. Bei Blätterteig kommt die Lockerung im Backprozess durch verdampfendes Wasser zustande. Die in den Teig eingezogenen Fettschichten wirken dabei als Dampfsperre und die Teigblätter werden angehoben. Der Alkohol in alkoholhaltigen Zutaten wie beispielsweise Rum, Likör usw. verdampft ebenso wie Wasser und trägt dadurch zur Lockerung bei. Kohlendioxid lässt sich auf einfache Weise in Wasser gelöst zuführen (z. B. Mineralwasser mit Kohlensäure). Beim Backen entweicht das gelöste Gas und lockert das Gebäck.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensmittelzusatzstoff.", "content": "In der EU sind folgende Lebensmittelzusatzstoffe als Backtriebmittel zugelassen: In den USA, jedoch nicht in der EU, ist beispielsweise Azodicarboxamid als Triebmittel und Teigverbesserer erlaubt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Triebmittel oder Backtriebmittel sind Stoffe, die in einen Teig Gase einlagern (meist Kohlenstoffdioxid) und ihn auflockern.", "tgt_summary": "膨松剂(英语:Leavening agent),俗称为臭粉,是加入生面团或面糊中,使最终产品蓬松软化的物质。其方法即是将气体充入面团中,当然,理论上也可以通过机械手段实现,但实际上更多的是通过生物活性剂,或者是利用化学因子并以热量、湿气或酸性等触发反应来产生二氧化碳。当面团或面糊和好后,面粉与水充分混合形成母体,接着淀粉开始凝胶化,面中保留下来的气泡就形成了空洞。", "id": 611591} {"src_title": "Schiedsverfahren", "tgt_title": "仲裁", "src_document": [{"title": "Privatrechtliches Schiedsverfahren.", "content": "\"Siehe Hauptartikel: Schiedsgerichtsbarkeit\" Das im Englischen \"arbitration\" genannte Schiedsverfahren ist ein Verfahren vor einem nichtstaatlichen Schiedsgericht (eine Art privates Zivilgericht). Voraussetzung ist eine Schiedsvereinbarung zwischen den Parteien. Dadurch wird der Rechtsweg zu den staatlichen Zivilgerichten ausgeschlossen. Der Rechtsstreit zwischen dem Schiedskläger und dem Schiedsbeklagten wird durch einen Schiedsspruch eines oder mehrerer Schiedsrichter beendet. Der Schiedsspruch tritt an die Stelle eines Urteils eines staatlichen Gerichts. Er ist für die Parteien bindend und kann für vollstreckbar erklärt werden. Schiedsverfahren, deren Verfahrensort in Deutschland liegt, werden durch das zehnte Buch der Zivilprozessordnung ( ZPO) geregelt, soweit die Parteien für ihr Schiedsverfahren keine davon abweichenden Regelungen treffen. Wird auf eine Verfahrensordnung einer Institution für Schiedsgerichtsbarkeit Bezug genommen, so gilt diese als vereinbart. In der Schiedsvereinbarung kann dann auf die Regelung von Einzelheiten des Schiedsgerichtsverfahrens verzichtet werden. Zwingende Verfahrensgarantien sind das Recht auf rechtliches Gehör und die Gleichbehandlung der Parteien ( ZPO). Im Unterschied zu einem staatlichen Gerichtsverfahren gibt es beim Schiedsverfahren normalerweise nur eine Instanz. Jedoch kann auf Antrag bei Vorliegen grober Verfahrensverstöße ein Oberlandesgericht den Schiedsspruch aufheben. Das Oberlandesgericht prüft grundsätzlich nicht die inhaltliche Richtigkeit des Schiedsspruchs (keine Revision \"au fond\" – Ausnahme: Verstöße gegen den \"ordre public\"). Ein institutionalisiertes Schiedsverfahren kann zusätzlich vorsehen, dass ein „Oberschiedsgericht“ den Schiedsspruch auf grobe Verfahrensverstöße hin überprüft und gegebenenfalls aufhebt. Ein weiterer Unterschied zwischen staatlichen Gerichtsverfahren und Schiedsverfahren besteht darin, dass bei staatlichen Gerichtsverfahren für die Verhandlung und Entscheidungsverkündung der Grundsatz der Öffentlichkeit ( Abs. 1 GVG) gilt, während Schiedsverfahren grundsätzlich, d. h. wenn nichts anderes vereinbart ist, nichtöffentlich sind. Vertraulichkeit muss allerdings auch im Schiedsverfahren gesondert vereinbart werden. Die Nichtöffentlichkeit des Verfahrens wird bezogen auf Schiedsverfahren, an denen Hoheitsträger beteiligt sind, teilweise als unter dem Gesichtspunkt der Gewaltenteilung (insbesondere der parlamentarischen Kontrollbefugnis) problematisch angesehen. Schiedsverfahren mit eigenen Verfahrensordnungen werden von mehreren Institutionen in Deutschland angeboten, wie z. B. von Handelskammern oder der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (\"DIS\"). Im Gegensatz zum \"Schiedsverfahren\" ist das Adjudikationsverfahren (engl. adjudication) ein ursprünglich für Baustreitigkeiten entwickeltes Schiedsgutachterverfahren. In diesem können die im Schiedsverfahren sonst zwingenden Verfahrensgarantien frei vereinbart werden, so dass schnellere und summarische Entscheidungen möglich werden, die anschließend vor einem Schiedsgericht oder einem staatlichen Gericht überprüft werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren bei einer Schiedsstelle.", "content": "\"Siehe Hauptartikel: Gütestelle\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Schiedsverfahren, laut deutscher ZPO schiedsrichterliches Verfahren, bezeichnet man die außergerichtliche Beilegung eines Rechtsstreits in einem geordneten Verfahren durch Schlichtung oder bindendes Urteil. Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen dem vielerorts möglichen und mitunter vorgeschriebenen Schlichtungsverfahren vor den mit ehrenamtlichen Schiedspersonen / Friedensrichtern oder öffentlichen anerkannten Mediatoren besetzten staatlichen Schiedsstellen oder Gütestellen und dem rein privatrechtlichen Schiedsverfahren vor einem privaten Schiedsgericht auf vertraglich vereinbarten Wunsch der Parteien. Eine Zwischenstellung nimmt das Verfahren bei öffentlichen Schlichtungsstellen ein, die von Verbänden oder Vereinen für Streitfälle unter Mitgliedern oder bestimmte branchentypische Streitigkeiten eingerichtet werden.", "tgt_summary": "仲裁是当事人合意选择的替代性争议解决方式的一种。也就是处理现在或将来会有的争议。当事人选择并授权非司法机构或个人对其提交的争议作出具有约束力的裁判。", "id": 2125358} {"src_title": "Ambrosius Stub", "tgt_title": "安布罗休斯·斯多布", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Das genaue Geburtsdatum ist unbekannt, getauft wurde Ambrosius Stub am 17. Mai 1705 in Verninge. Als Sohn eines Schneiders konnte Ambrosius Stub nur dank adeliger Gönner, bei denen sein Vater arbeitete, eine Lateinschule in Odense besuchen. 1725 immatrikulierte er sich an der Universität Kopenhagen und studierte dort fast zehn Jahre lang Theologie, jedoch ohne ein Examen zu erwerben. Während Stubs Studienzeit weckten Gastspiele der deutschen und italienischen Oper sein Interesse für Musik. Beschäftigungen als Gesellschaftspoet und Sekretär in Adelshäusern finanzierten ihm den Lebensunterhalt. 1734 gab Ambrosius Stub das Studium auf und kehrte in seine Heimat zurück. Dort lernte er die Priestertochter Mette Cathrine Schousboe kennen und heiratete sie 1735. Mettes ererbter Gutshof verlor durch Fehlwirtschaft rasch an Wert, die Lebensverhältnisse des Ehepaares wurden immer ärmlicher. Zwei von vier gemeinsamen Kindern kamen sehr früh ums Leben. 1747 verstarb Stubs Gattin im Alter von 31 Jahren. Fünf Jahre später zog Ambrosius Stub nach Ribe, wo er einen engen Kontakt zum Bischof Hans Adolph Brorson pflegte. Schwer an Gicht erkrankt und unter Alkoholproblemen leidend, verbrachte er hier als Lehrer seine letzten Lebensjahre.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Seine ersten Gedichte verfasste Stub als 23-jähriger Student, doch zu seinen Lebzeiten wurden nur sechs Texte von ihm gedruckt (1752). Eine erste Werkausgabe erschien postum 1771, weitere Sammlungen mussten aus Liederbüchern zusammengefügt werden, wobei die Zuschreibung einzelner Gedichte, Arien etc. umstritten blieb. Stubs literarische Tätigkeit lässt eine große Vielfalt erkennen: Philosophische und religiöse Dichtung findet sich ebenso wie Gelegenheitsverse, Trinklieder und Liebeslyrik. Als Bekenntnis zur Tugendhaftigkeit ist sein \"Du deylig Rosen-Knop\" (Du schöne Rosenknospe) zu verstehen: Die welkende Rose wird mit der vergänglichen Schönheit verglichen; beständig sei nur die Tugend. In \"Den kiedsom Winter gik sin Gang\" (Der trübe Winter ging dahin) wird im Stile des Rokoko der Einzug des Frühjahrs dargestellt. Ein düster gestimmter Dichter beobachtet den Wandel der Natur. Aber auch für ihn werden freundlichere Zeiten kommen, wie eine göttliche Vorsehung zu verstehen gebe. Entscheidend seien Geduld und Standhaftigkeit. Stubs Schaffen in Ribe ist vom Pietismus beeinflusst. Hier thematisiert er die Furcht vor Tod und Hölle sowie den sittlichen Verfall der Welt. Inspirierend für ihn war neben der Barockdichtung vor allem der deutsche Autor und Musiker Johann Sigismund Scholze, alias \"Sperontes\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Ambrosius Stub (* Mai 1705 in Gummerup, Gemeinde Glamsbjerg auf Fünen; † 15. Juli 1758 in Ribe) war ein dänischer Dichter.", "tgt_summary": "安布罗休斯·克里斯托弗森·斯多布(丹麦语:Ambrosius Christoffersen Stub,1705年5月—1758年7月15日)是丹麦诗人。", "id": 2507078} {"src_title": "Pedro Montt Montt", "tgt_title": "佩德罗·蒙特·蒙特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pedro Montt wurde als Sohn von Manuel Montt Torres, von 1851 bis 1856 chilenischer Präsident, und Rosario Montt Prado geboren. Nach der Schule studierte er bis 1870 Rechtswissenschaft an der Universidad de Chile. Er schloss sich der \"Nationalen Partei\" an und übernahm bald deren Vorsitz, ab 1879 saß er für den Wahlkreis Petorca und La Ligua im Abgeordnetenhaus Chiles. Im Jahre 1881 heiratete er Sara del Campo Yávar; die Ehe blieb kinderlos. Unter dem Präsidenten José Manuel Balmaceda übernahm Montt im Herbst 1887 die Ministerien für Justiz und öffentliche Bildung und im Oktober 1889 das Finanzressort. 1890 wandte er sich gegen Präsident Balmaceda und nahm am Bürgerkrieg von 1891 teil, ohne den Vorsitz der \"Nationalen Partei\" aufzugeben. Im Auftrag der Regierung reiste Montt, der fließend Englisch, Französisch und Deutsch sprach, in diplomatischer Mission nach Peru, in die USA und nach Europa. Nach dem Sieg der revolutionären Kräfte 1891 ernannte ihn Präsident Jorge Montt Álvarez zum Innenminister. Als Vertreter der Region Cautín wechselte er 1900 in den Senat. Bei den Präsidentschaftswahlen von 1901 trat Pedro Montt als Kandidat der \"Coalición\" an, unterlag aber gegen Germán Riesco Errázuriz. 1906 sollte Montt die Hauptstadt Santiago im Senat vertreten, dazu kam es allerdings nicht mehr, da er im Juni bei seinem zweiten Antreten zum chilenischen Präsidenten gewählt wurde. Sein Amtsantritt am 18. September 1906 wurde von einem schweren Erdbeben überschattet, das kurz zuvor die Gegend um Valparaíso heimgesucht hatte. Die Hauptaufgabe der neuen Regierung musste daher der Wiederaufbau der zerstörten Region sein. Montt berief liberale und konservative Minister in sein Kabinett. In Montts Amtszeit fiel außerdem der Ausbau des chilenischen Eisenbahn-Netzes, das im Süden bis Puerto Montt ausgebaut wurde und auf der rückständigen Insel Chiloé um eine Verbindung zwischen den Hauptorten Ancud und Castro ergänzt werden sollte. Auf Höhe von Los Andes überquerte 1910 erstmals eine Bahnlinie die chilenischen Anden. Ein weiterer Schwerpunkt von Montts Bemühungen galt dem Bildungssystem, das er um bedeutende Schulen, Hochschulen und öffentliche Kultureinrichtungen erweiterte, darunter das Museum und die Akademie der Schönen Künste (\"Escuela y Museo de Bellas Artes\") in Santiago. Weniger ruhmvoll zeigte sich Pedro Montt in der Sozialpolitik. Die katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter in den Salpeter-Minen konnte und wollte die Regierung in Santiago nicht verbessern. 1907 kam es daher zu ausgedehnten Streiks. Die Minenarbeiter von Iquique, die regelmäßig kein Geld erhielten, sondern lediglich Gutscheine, die sie in den überteuerten Lebensmittelgeschäften der Minengesellschaften einzulösen hatten, zogen mit ihren Forderungen vor die Geschäftsleitung – knapp zehntausend Arbeiterfamilien, darunter viele Peruaner und Bolivianer, kampierten in Iquique auf einem öffentlichen Platz vor der Hauptverwaltung der Minengesellschaft. Andere protestierende Arbeiter schlossen sich ihnen an. Die Regierung zog daraufhin mehrere Armee-Regimenter in Iquique zusammen. Am 20. Dezember 1907 griff das Militär gewaltsam in die Proteste bei der Salpetermine \"Buenaventura\" ein und erschoss sechs Arbeiter. Deren Begräbnis am folgenden Tag wurde zur politischen Demonstration; der Provinzgouverneur von Iquique setzte daraufhin die verfassungsmäßigen Freiheiten außer Kraft und löste die Arbeiter-Versammlungen mit Waffengewalt auf, die Zahl der Toten wird zwischen 130 und tausend angegeben. Die Überlebenden wurden in Lagern vor der Stadt gefangen und dort von der Armee vielfach misshandelt. Der Konflikt zwischen der Regierung und den protestierenden Arbeitern heizte sich in der Folge weiter auf, die Presse wurde zwar zensiert, dennoch sprach sich das Massaker von Iquique bald herum und wurde von der Öffentlichkeit mit Bestürzung aufgenommen. Als eine der führenden Salpeterminen in finanzielle Schwierigkeiten geriet, stürzte das die gesamte chilenische Wirtschaft in eine schwere Krise. Die Regierung druckte Geld, um die Staatsausgaben zu decken und löste damit eine massive Inflationssteigerung aus. 1910 erkrankte Pedro Montt schwer, seine Ärzte empfahlen ihm, das Amt niederzulegen und sich in Europa behandeln zu lassen. Im Juli 1910 schiffte sich Montt nach Deutschland ein, wo er am 16. August 1910 in Bremen nach einem Herzanfall starb. Am 3. Dezember 1910 wurde sein – inzwischen einbalsamierter – Leichnam in Bremen auf dem chilenischen Kreuzer \"Blanco Encalada\" eingeschifft und kehrte nach Chile zurück. Sein Innenminister und Vizepräsident, Elías Fernández Albano, der ihn schon seit dem 8. Juli 1910 faktisch vertreten hatte, übernahm kommissarisch das Amt des chilenischen Präsidenten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pedro Montt Montt (* 21. Juli 1849 in Santiago de Chile; † 16. August 1910 in Bremen) war ein chilenischer Politiker. Von 1906 bis 1910 amtierte er als Präsident seines Landes.", "tgt_summary": "佩德罗·埃利亚斯·巴勃罗·蒙特·蒙特(, 1849年-6月29日-1910年-8月16日),曼努埃尔·蒙特·托雷斯之子,智利律师、政治家,1906-1910年担任第14任智利总统。", "id": 2580307} {"src_title": "Fernbedienung", "tgt_title": "遙控", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Fernsehfernbedienung wurde im Jahr 1948 in den USA entwickelt. Sie war damals über ein Kabel mit dem Fernseher verbunden und konnte nur das Bild vergrößern oder verkleinern. 1950 brachte die Firma Zenith Radio Corporation eine ebenfalls kabelgebundene Fernbedienung namens Lazy Bones (englisch für „Faulpelz“) heraus, welche die Programme umschalten konnte. Fünf Jahre später folgte die drahtlose Fernbedienung Flash-Matic. Sie war eine Idee des Zenith-Mitarbeiters Eugene Polley und funktionierte mit einem sichtbaren Lichtstrahl, der auf einen von vier lichtsensitiven Sensoren in den Ecken des Fernsehgerätes gerichtet wurde. Dabei konnte auch häufig das bloße Tageslicht den Fernseher einschalten. Ein Jahr später, 1956, ersetzte Ultraschalltechnik die Lichtmethode. Der Österreicher Robert Adler, ein Entwickler von Zenith, baute das Modell „Space Commander“. Es funktionierte ohne Batterien, indem ein Hämmerchen – ähnlich wie beim Klavier – auf einen Stab schlug, der die Ultraschalltöne erzeugte. Kurz darauf folgten vom selben Hersteller das Modell „Kadett“ (1958) und etwas später „Vector“ (1960). In Deutschland erschien die erste, „Zauberschalter“ genannte, Fernbedienung im Jahr 1956 von der Firma Tonfunk. Mit ihr konnte das Radiogerät drahtlos ein- und ausgeschaltet werden. Ab 1959 gab es dann Fernbedienungen mit mehreren Funktionen für Fernsehgeräte.", "section_level": 1}, {"title": "Bauarten.", "content": "Man kann Fernbedienungen nach dem Übertragungsmedium unterscheiden: Funkfernbedienungen sind im Gegensatz zu IR-Fernbedienungen nicht auf optische Sicht zum Empfänger angewiesen und wirken somit auch durch Decken und Wände. Dafür kann es beim Einsatz weiterer Funkanwendungen (drahtloses Telefon, Videoübertragung usw.) und von Mikrowellengeräten zu Störungen kommen. Daneben gibt es noch Universalfernbedienungen, welche die verschiedensten Geräte unterschiedlicher Marken bedienen können.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsabgrenzung.", "content": "Geräte mit höherer Reichweite werden meist als Fernsteuerung bezeichnet und arbeiten mit Funkwellen. Geräte mit nur wenigen Funktionen nennen sich Handsender.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragungsarten.", "content": "Ursprünglich wurden die Signale ausschließlich über ein Kabel geleitet, wohingegen heutige Fernbedienungen in der Regel drahtlos sind. Als Übertragungsverfahren können beispielsweise Radiowellen verwendet werden, dazu ist manchmal eine Genehmigung der nationalen Fernmeldebehörden (in Deutschland die Bundesnetzagentur) nötig. Nicht genehmigungspflichtig sind Übertragungen mittels Infrarot, induktive Übertragung mit einer Sendefrequenz um 10 kHz, beispielsweise zum Öffnen von Garagentoren und Ultraschallfernbedienung – sie ist heute kaum noch verbreitet. Ultraschallfernbedienungen sind – wie induktive Fernbedienungen – anfällig gegen Störsignale aus der Umgebung. Außerdem können Tiere Ultraschall hören und bei Betätigung aufschrecken. Die meisten Fernbedienungen arbeiten heute mit Infrarot (Leuchtdioden bei einer Wellenlänge von 940 nm als Sender). Zur Verbesserung der Störsicherheit wird die Strahlung mit einer Frequenz von 20 bis 70 kHz moduliert. Die Modulation des Signals verringert den Stromverbrauch des Senders und macht die Übertragung störsicher gegen Fremdlicht. Bei Infrarot-Fernbedienungen ist unmittelbarer Sichtkontakt zum zu steuernden Gerät nicht zwingend erforderlich, da IR-Signale von vielen Flächen reflektiert werden. Neuere Entwicklungen verwenden Funkfrequenzen um 2,4 GHz. Unter anderem lassen sich Geräte per Mobiltelefon oder Computer mittels Remote-Apps über Bluetooth oder LAN/WLAN fernsteuern. Diese Methode erfordert keinen Sichtkontakt.", "section_level": 1}, {"title": "Infrarot-Fernbedienung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "IR-Modulation.", "content": "IR-Fernbedienungen senden ein Signal im unsichtbaren Infrarotbereich aus. Als Strahlungsquelle dienen häufig Infrarotleuchtdioden. Das Signal wird mit einer Frequenz um 40 kHz aus- und eingeschaltet. Dadurch erhöht sich die Störsicherheit des Empfängers: Ein Bandpassfilter lässt nur diese Frequenzen passieren und sperrt zufällige Störsignale aus. Durch Modulation dieses Sendesignals werden Informationen zum Empfänger übertragen. Das linke Bild zeigt ein IR-Trägersignal von 38 kHz. Die Signalfolge () hat eine Sendedauer von circa 560 μs, das sind in etwa 21 Wellenzüge des Trägersignals. Durch zeitlich versetztes Senden der Signalfolgen lassen sich Daten übermitteln. Die Bursts und die Pausen zwischen ihnen kodieren die Information, die an den Empfänger übermittelt werden soll. Das Trägersignal ist im rechten Bild wegen der geringen Auflösung nicht zu erkennen. Die Kodierung erfolgt nach unterschiedlichen Verfahren durch Variation der Burst- und Pausendauer (Impulstelegramm). Die Audiodatei zeigt beispielhaft, wie sich ein IR-Signal anhören würde: Im ersten Klangblock kodieren Pulse mit einer Länge von 500 bzw. 1600 μs Dauer, getrennt von ca. 500 μs langen Pausen, die Information. Die folgenden Knack-Geräusche teilen dem Empfänger mit, dass die Fernbedienung länger gedrückt wird und die Information des ersten Blocks wiederholt werden soll. Es folgen zwei weitere Sequenzen, die die Information anderer gedrückter Fernbedienungstasten übermitteln. Das Wiederholungssignal ist identisch. Die feinen Unterschiede im Informationsblock sind auditiv nicht wahrzunehmen. Verbreitet sind die Verfahren \"RC-5\" und \"RC-6\", die auf die Firma Philips zurückgehen. Sie verwenden einen Träger von 36 kHz. Die Bursts und Pausen haben jeweils eine Dauer von 889 μs. Der Kodierung liegt ein Manchester-Code zu Grunde. Dadurch treten Pausen und Bursts von einfacher und maximal doppelter Dauer auf. Ein Signalpaket überträgt 14 Bit, so dass pro Sekunde ein Sendebefehl mindestens zehnmal wiederholt ausgestrahlt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Realisierung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Handgerät.", "content": "Im Handgerät bzw. in der Fernbedienung befindet sich eine Batterie, eine Steuerschaltung, das Tastenfeld und eine Galliumarsenid-Leuchtdiode. Die Steuerschaltung (fast immer als integrierte Schaltung (IC) ausgeführt) erzeugt für jede Taste einen spezifischen Code und liefert die damit modulierte Trägerfrequenz (beispielsweise 36 kHz) an die Leuchtdiode. Oft ist ein Treibertransistor zur Verstärkung dazwischengeschaltet. Die Modulationsfrequenz wird von einem Oszillator erzeugt, der meist mit einem Keramikresonator arbeitet.", "section_level": 3}, {"title": "Empfänger.", "content": "Der Empfänger, etwa im Fernsehempfänger, besteht aus einer Photodiode, einem bei 36 kHz selektiv arbeitenden geregelten Verstärker (\"AGC\") und einem Demodulator, der das digital codierte Signal an die Steuerschaltung des Gerätes liefert. Vor der Photodiode sitzt ein für sichtbares Licht undurchlässiger Sperrfilter, um Störungen, zum Beispiel von Energiesparlampen, zu vermeiden. Während solche Empfänger früher aus diskreten Bauteilen aufgebaut waren, sind sie seit den 1990er Jahren als IC verfügbar, die alle diese Funktionen enthalten. Meist sind IC und Photodiode in einem gefärbten Kunststoffgehäuse integriert, das sichtbares Licht ausfiltert. Einer der populärsten Empfangs-ICs ist der TSOP1736 für 36 kHz. In der TSOP17.. Reihe sind Empfangs-ICs für die Frequenzen 30, 33, 36, 36,7, 38, 40 und 56 kHz erhältlich.", "section_level": 3}, {"title": "Anwendungen.", "content": "IR-Fernbedienungen werden für Haushaltsgeräte und vor allem im Bereich der Unterhaltungselektronik verwendet. Funkfernbedienungen finden unter anderem zum Öffnen/Schließen von Garagentoren oder zum Ver- und Entriegeln von Automobilen (seit den 1990er Jahren) Verwendung.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderformen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Universalfernbedienung.", "content": "Universalfernbedienungen sind Fernbedienungen, die verschiedene Geräte bedienen können. Es ist zu unterscheiden zwischen lernfähigen Fernbedienungen, die mittels der Original-Fernbedienung angelernt werden und programmierbaren Fernbedienungen, die mittels eines Zahlencodes auf die zu bedienenden Geräte eingestellt werden. Universalfernbedienungen können auch beides, Zahlencodes für die gängigsten Markengeräte und Lernfunktion für unübliche Steuersignale. Universalfernbedienungen können mehrere Geräte steuern: Im Allgemeinen stellt man über sogenannte Gerätetasten die Bedienung auf ein bestimmtes Gerät ein – und kann somit alle Geräte mit einer einzigen Fernbedienung steuern. Um sie an die Geräte anzupassen, müssen oft herstellerspezifische Codes in die Fernbedienung eingegeben werden. Die bessere Alternative ist eine Programmierung über eine (gut gepflegte) Datenbank im Internet (Online-Verbindung erforderlich) und zusätzlich noch eine Lernfunktion, über die auch evtl. nicht funktionierende Befehle korrekt eingelernt werden können. Die teureren unter den Universalfernbedienungen bieten zusätzlich noch sogenannte „aktionsgesteuerte Aktivitäten“, d. h. zuerst werden alle im Heimkino verwendeten Geräte mittels Herstellerangabe und Modellbezeichnung aus einer Liste auf der Hersteller-Webseite eingegeben, die Befehle sodann auf die Fernbedienung übertragen und anschließend logisch für verschiedene Aktionen miteinander verknüpft. So fährt beispielsweise auf Knopfdruck neben dem im Display angezeigten „Beamer TV“ die Leinwand nach unten, der Projektor schaltet sich ein, der richtige Video-Eingang am Projektor wird gewählt, der A/V-Receiver schaltet sich ein und der korrekte Audio-Eingang wird eingestellt. Sodann schaltet sich der DVD-Player ein, das Licht wird gedimmt und der Film startet. In oben aufgeführtem Szenario steuert die Universalfernbedienung auch Geräte, die via Funk angesprochen werden, z. B. die Motorleinwand oder die Beleuchtung via Funksteckdosen. Dazu gibt es im Handel preiswerte Umsetzer von Infrarot auf Funk, eine gute Anleitung dazu gibt es weiter unten in den Weblinks. Die größte Verbreitung haben aktionsgesteuerte Universalfernbedienungen naturgemäß in Heimkinos mit ihrem meist größeren Gerätepark.", "section_level": 2}, {"title": "Interaktive Fernbedienung.", "content": "Eine Sonderform der Universalfernbedienung stellte die „Betty“ dar, ein als interaktive Fernbedienung beworbenes Gerät der Swisscom Fixnet. Dieses kam 2006 auf den Schweizer und Anfang 2007 auf den deutschen Markt. Die Fernbedienung bot, begleitend zum Programm einiger Fernsehsender, auf dem Display Spiele, Hintergrundinformationen und Werbung. Gewinne wurden als Bonuspunkte ausgezahlt. Erfasste Daten wurden per Telefon mittels eines eingebauten Modems übertragen. Der Aufbau des Systems ermöglichte es dem Anbieter, das Seh- und Nutzungsverhalten des Zuschauers zu protokollieren. Nach der Markteinführung wurden in Deutschland anstatt der geplanten 500.000 bis 1.000.000 Kunden bis zum 25. Juli 2007 nur 100.000 Bettys abgesetzt. Betty wurde in der Schweiz und in Deutschland Ende 2007 eingestellt. Die Betty wurde zu einer gewöhnlichen Universalfernbedienung. Ein alternatives Betriebssystem für die Betty, die boop-Firmware, wurde nach der Cartoonfigur Betty Boop benannt. Damit arbeitet sie als Universalfernbedienung für die d-box2, Xbox und andere Geräte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Fernbedienung (umgangssprachlich auch (\"Fernseh\")\"schalter\", (\"Fernseh\")\"drücker\" oder \"Zepter der Neuzeit\" genannt, veraltet, insbesondere bei Fernsehgeräten, \"die Macht\") bezeichnet man üblicherweise ein elektronisches Handgerät, mit dem sich über kurze bis mittlere Entfernungen (etwa 6 bis 20 m) Geräte oder Maschinen bedienen lassen. Für Steuerungen über größere Distanzen ist der Begriff Funkfernsteuerung gebräuchlich.", "tgt_summary": "遥控是指一种远程控制技术,用来遥控机械的装置称为遥控器。现代的遥控器,主要是由集成电路电板和用来产生不同讯息的按钮所组成。遥控技术在工业生产、军事以及科研上均有着大量的应用。", "id": 409748} {"src_title": "Willard Libby", "tgt_title": "威拉得·利比", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Libby war physikalischer Chemiker und beschäftigte sich mit Radioaktivität und Isotopenforschung. Libby studierte von 1927 bis 1933 Chemie an der University of California in Berkeley und schloss mit dem Grad eines Doktors ab (Promotion bei Wendell Latimer). Seine Doktorarbeit behandelte die Radioaktivität der Lanthanoide (\"Radioactivity of ordinary elements, especially samarium and neodymium method of detection\"). Unmittelbar nach Abschluss der Studien begann seine wissenschaftliche Laufbahn zunächst als Instructor und später als Assistant Professor. Während der 1930er Jahre baute Libby den ersten Geigerzähler in den Vereinigten Staaten. Er entwickelte darüber hinaus im Jahr 1934 Teilchendetektoren zum Messen schwacher Radioaktivität. Mit einem Guggenheim-Stipendium arbeitete er von 1941 bis 1945 an der Columbia University am Manhattan-Projekt. Er arbeitete in der Gruppe von Harold Clayton Urey an der Anreicherung von Uran-235 nach dem Gasdiffusionsverfahren. Die Verwendung des sehr korrosiven Uranhexafluorids stellte die Arbeitsgruppe vor die Herausforderung, korrosionsfeste Materialien zu finden. Die Erkenntnisse Libbys zur ursächlichen Wirkung ermöglichten ein besseres Verständnis der Korrosion sowie die Entwicklung geeigneter Materialien. Nach dem Krieg folgte er einem Ruf an die University of Chicago, wo er bis 1954 lehrte. Als ein Pionier der Radiochemie und Isotopenforschung entwickelte er zwischen 1948 und 1950 die Radiokohlenstoffmethode zur Datierung archäologischer Fundstücke, wenn diese organisches Material enthalten und zwischen 500 und 50.000 Jahre alt sind. Sie beruht auf einer vergleichenden Aktivitätsmessung des Kohlenstoffisotops C in einer prähistorischen und einer frischen Probe organischen Materials. Diese Methode spielt in der Paläopathologie und Gerichtsmedizin eine große Rolle. Für die nächsten fünf Jahre war er als erster Chemiker Mitglied der US-Atomenergiekommission. 1959 kehrte er wieder an die University of California zurück, wo er bis zu seinem Ruhestand 1976 tätig war. Ab 1962 leitete er dort das Institut für Geo- und Weltraumphysik. Libby erhielt zahlreiche Forschungspreise und Auszeichnungen, der wohl wichtigste war 1960 der Nobelpreis für Chemie. Zwei Jahre zuvor war er mit dem Willard Gibbs Award geehrt worden. Er war Mitglied mehrerer Akademien. Seit 1950 war er Mitglied der National Academy of Sciences. 1954 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1958 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Heidelberger Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Seit 1954 war er Mitglied der American Philosophical Society. Libby war von 1940 bis 1966 mit Leonor Hickey verheiratet und wurde 1945 Vater von Zwillingstöchtern. Nach der Scheidung heiratete er im Jahr 1966 die Physikerin Leona Woods Marshall.", "section_level": 1}], "src_summary": "Willard Frank Libby (* 17. Dezember 1908 in Grand Valley, Colorado; † 8. September 1980 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Chemiker und Physiker. Für die Entwicklung der Radiokohlenstoffmethode zur Bestimmung des Alters archäologischer Funde erhielt er 1960 den Nobelpreis für Chemie.", "tgt_summary": "威拉德·弗兰克·利比(英语:Willard Frank Libby,1908年-12月17日-1980年-9月8日),美国化学家,1960年诺贝尔化学奖得主。利比于1940年代于芝加哥大学发明了放射性碳定年法,该方法对考古学的影响十分深远。", "id": 3041235} {"src_title": "Thalia Theater (Hamburg)", "tgt_title": "塔利亚剧院", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das alte Gebäude des Thalia Theaters wurde von den Architekten Franz Georg Stammann und Auguste de Meuron konzipiert und 1843 errichtet. Dieser Bau stand dem heutigen Bau gegenüber (heute steht dort der \"Thaliahof\"). Am 9. November 1843 gründete Chéri Maurice (eigentlich Charles M. Schwartzenberger) mit der Theaterlizenz der verstorbenen Witwe Handje das Thalia Theater. Als Namen wählte sich Schwartzenberger Thalia, die Muse der komischen Dichtung und Unterhaltungskunst; des Weiteren ist Thalia aber auch eine der drei Grazien. 1894 erwarb Bernhard Pollini das Theater, seine Erben wandelten es 1907 in eine GmbH um. Unter der Leitung des Regisseurs Leopold Jessner wurde 1912 der Neubau am Pferdemarkt, heute: Gerhart-Hauptmann-Platz, (Architekten Lundt & Kallmorgen) mit 1300 Plätzen eröffnet. 1927 war der später weltberühmte Schauspieler Peter Lorre (Laszlo Löwenstein) Schauspieler am Theater. Der Direktion von Hermann Röbbeling, der seit 1915 im Amt war, folgte 1932 Erich Ziegel. Von 1934 bis 1942 übernahm Paul Mundorf die Leitung des Hauses, bis 1936 gemeinsam mit Erich Kühn, danach zusammen mit Ernst Leudesdorff. Im Jahre 1937 wurde das Thalia Theater verstaatlicht. Von 1942 bis 1945 hatte Robert Meyn die Leitung des Hauses inne. 1945 wurde es durch Bombenangriffe zerstört. Eine provisorische Wiedereröffnung mit \"Was ihr wollt\" von William Shakespeare erfolgte 1946 unter der Intendanz von Willy Maertens (1945–1964). Unter Maertens Leitung erfolgte am 3. Dezember 1960 auch die Eröffnung des restaurierten Hauses mit dem Stück \"Die heilige Johanna\" von George Bernard Shaw. Die Innenausstattung des Architekten Werner Kallmorgen gilt als hervorragendes Beispiel der Nachkriegsmoderne. Auf die Intendanz von Kurt Raeck (1964–1969) folgte Boy Gobert. Unter seiner Leitung (bis 1980) öffnete sich das Thalia dem zeitgenössischen Regietheater. Gobert holte Regisseure wie Peter Zadek, Hans Neuenfels und Jürgen Flimm und die Theaterfotografin Rosemarie Clausen. 1972 wurde mit dem \"TiK – Thalia in der Kunsthalle\" eine zweite Spielstätte eröffnet. Von 1980 bis 1985 war Peter Striebeck Intendant. Es folgte Jürgen Flimm, der das Haus 15 Jahre lang erfolgreich leitete. Das Thalia war und ist noch (2005) das wirtschaftlich erfolgreichste staatliche Sprechtheater Deutschlands. Im Sommer 2000 übernahm Ulrich Khuon das Thalia Theater, unter dessen Leitung es in den Jahren 2003 und 2007 in der Jahresumfrage der Zeitschrift Theater heute zum Theater des Jahres gewählt wurde. Er engagierte so namhafte Regisseure wie Andreas Kriegenburg (den er als Oberspielleiter ans Haus holt), Michael Thalheimer (dessen Erfolgsinszenierungen Liliom, Liebelei und Lulu zu zahlreichen Festivals und Gastspielen eingeladen werden), Stephan Kimmig, Martin Kušej, Jürgen Kruse und Tomaž Pandur. Auf dem Spielplan stehen zum einen Klassiker und moderne Klassiker von Autoren wie Shakespeare, Schiller, Wedekind, Molnár, Ibsen und Schnitzler, zum anderen werden Stücke zeitgenössischer Autoren wie Dea Loher, Gesine Dankwart, Conor McPherson, Moritz Rinke, Fritz Kater, Lukas Bärfuss oder Jon Fosse gezeigt und zur Uraufführung gebracht. Am Thalia Theater haben Regisseure wie Peter Sellars, Ruth Berghaus, Robert Wilson, Tomaž Pandur und Andreas Kriegenburg gearbeitet. Weltweiten Erfolg hatte Robert Wilson mit seinen Musicals The Black Rider und Alice – beide in Zusammenarbeit mit Tom Waits – und mit Time Rocker und POEtry, die in Zusammenarbeit mit Lou Reed entstanden. Der slowenische Regisseur Tomaž Pandur inszenierte in den Spielzeiten 2000/2001 und 2001/2002 die Trilogie Inferno. Purgatorio. Paradiso nach Dantes La Divina Commedia, die von Kolumbien bis Korea zu sehen war. Im Juli 2000 wurde das TIK (Thalia in der Kunsthalle) als zweite Bühne geschlossen. Im November 2000 wurde das Thalia in der Gaußstraße eröffnet, eine neue Studiobühne in Hamburg-Altona mit 200 Plätzen und einer variablen Bühne. In wenigen Jahren avancierte dieser Spielort zu einer der ersten Adressen für zeitgenössisches Theater. Seit dem Beginn der Spielzeit 2009/2010 ist Joachim Lux, zuvor Chefdramaturg am Wiener Burgtheater, Intendant des Thalia Theaters. Das künstlerische Profil des Spielplans bestimmen entschiedene Regie-Handschriften, die kontinuierliche Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern, Regisseuren und Autoren sowie ein starkes Ensemble. Es inszenieren regelmäßig namhafte Künstler wie Luk Perceval, Nicolas Stemann, Dimiter Gotscheff, Stefan Pucher, Jan Bosse, Antú Romero Nunes und Jette Steckel. Das Programm vereint neue Stoffe, Themen und Uraufführungen sowie antike Stücke und moderne Klassiker, die sich mit Themen wie der Suche nach innerer und äußerer Heimat und nach kultureller Identität beschäftigen. Seit 2010 bestreitet das zweiwöchige Theaterfestival „Um alles in der Welt – Lessingtage“ jeweils ab Ende Januar bis Anfang Februar mit vielen internationalen Gastspielen auf sämtlichen Bühnen des Thalia Theaters und an weiteren Orten der Stadt den Thalia-Spielplan. Das internationale Festival beschäftigt sich, ausgehend von Lessings aufklärerischen Gedanken, mit interkulturellen Themen und hat Jahr für Jahr immer neue Schwerpunkte. Schnell konnte sich das Festival in der Hamburger Kulturlandschaft etablieren. Bisher konnten mehrere Inszenierungen der Ära Lux große Erfolge feiern: So wurde die Inszenierung von „Die Kontrakte des Kaufmanns. Eine Wirtschaftskomödie“ von Elfriede Jelinek in der Regie von Nicolas Stemann 2010 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 2012 wurde „Faust I + II“, ebenfalls in der Regie von Nicolas Stemann, von den Berliner Festspielen geehrt, sowie 2013 die Produktion „Jeder stirbt für sich allein“ nach dem Roman von Hans Fallada in der Regie von Luk Perceval.", "section_level": 1}, {"title": "Gastspiele.", "content": "Das Thalia Theater war mit seinen Produktionen auf Gastspielreise in ganz Europa, New York, Hongkong, Bogotá und Rio de Janeiro, zuletzt in Shanghai und Peking, sowie beim Budapester Frühlingsfestival und beim Festival d’Avignon. Eine Reihe von Fernsehaufzeichnungen und Einladungen zum Berliner Theatertreffen oder den Wiener Festwochen belegen den Erfolg des Theaters über viele Jahre hinweg.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Projekte.", "content": "Mit weiteren Projekten richtet sich das Thalia Theater international aus und bietet ein Programm für eine moderne, interkulturelle Stadtgesellschaft. Thalia International begrüßt Menschen mit Zuwanderungsbiografien und deren deutsche Freunde mindestens einmal im Monat zu Einführungen und Nachgesprächen von Stücken mit Dramaturgen. Das Thalia Theater will sich in der Stadt mit interkulturellen Institutionen, die den Hamburgern mit Zuwanderungsgeschichte bekannt sind, vernetzen. Außerdem bietet das Thalia Theater einmal pro Monat ein Stück aus seinem Repertoire mit englischen Übertiteln an. Thalia Pfadfinder richtet sich an junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren mit Migrationshintergrund, die das Theater als Ort der Debatten um Gesellschaft, Demokratie und Werte entdecken sollen. Es werden Theaterworkshops zu ausgewählten Inszenierungen angeboten. Außerdem reflektieren die Teilnehmer während der Lessingtage das Festival tagesaktuell auf der Thalia Homepage in einem Lessingtagebuch online. Das Thalia Theater ist Veranstaltungsort für den Studio Hamburg Nachwuchspreis.", "section_level": 1}, {"title": "Nachtasyl.", "content": "Unter dem Dach des Thalia Theaters liegt die Theaterbar Nachtasyl. Es finden dort Konzerte, Lesungen und spezielle Aufführungen statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Thalia Theater, genauer Thalia Theater GmbH, ist eines der drei Hamburger Staatstheater. Das \"Große Haus\" am Alstertor in der Hamburger Altstadt fasst rund 1000 Zuschauer. Das Repertoire umfasst etwa 20 Produktionen, die täglich wechselnd oder in Blöcken gespielt werden. Pro Spielzeit gibt es etwa neun Premieren im \"Großen Haus\", dazu kommen etwa sechs Premieren im \"Thalia in der Gaußstraße\" in Altona.", "tgt_summary": "塔利亚剧院(Thalia Theater)是德国汉堡的三家州立剧院之一。它成立于1843年,以缪斯塔利亚命名。今天,它是德国著名的剧院,每季都有9场新戏。", "id": 2611880} {"src_title": "Sète", "tgt_title": "塞特 (埃罗省)", "src_document": [{"title": "Lage und Daten.", "content": "Die Stadt Sète liegt 32 km südwestlich der Stadt Montpellier direkt am Mittelmeer auf einer schmalen Landzunge zwischen dem Mittelmeer und der 18 km langen Lagune Étang de Thau (auch „Bassin de Thau“). Sète ist praktisch von allen Seiten von Wasser umgeben und wird deswegen auch als „Klein-Venedig des Languedoc“ bezeichnet. Das Zentrum der Stadt ist der Canal Royal (Königskanal), an dem viele Souvenirläden und Restaurants liegen. Stilistisch ist die Stadt eine Mischung mediterraner Stile mit deutlichem italienischen Akzent. Sète hat zwölf Brücken, darunter drei Klapp- und zwei Drehbrücken. Das Quartier „Haut“, das sich am Stadthügel entlangzieht, hat bis heute seinen malerischen Charme behalten. Der 183 Meter hohe Stadthügel Mont Saint-Clair am südlichen Stadtrand, ein Kalksteinfelsen, bietet vom Gipfel aus in alle Himmelsrichtungen Panoramaaussichten über die Gewässer. Der Hafen besteht seit Juli 1666, der Patron von Hafen und Stadt ist der 1297 heiliggesprochene Ludwig IX. Auf dem Weg über die Sandbank „Le Toc“ zum 19 km entfernten südwestlich von Sète gelegenen Ort Cap d’Agde befinden sich auf 15 km Länge verschiedene Sandstrände, die im Sommer von Einheimischen und Touristen zum Baden genutzt werden. Um den Étang de Thau haben sich im Laufe der Geschichte Fischer- und Winzerdörfer angesiedelt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits am Ende der Bronzezeit (1100–800 v. Chr.) lassen sich erste Spuren an der Stelle des heutigen Sète nachweisen. Sie wurden 1973 entdeckt und liegen im Bassin de Thau, unter 2 m Wassertiefe. In Sète wurde auch das Fragment eines Kupferbarrens in Form einer Ochsenhaut (sogenannte Ochsenhautbarren) entdeckt, das vermutlich ins späte 12. oder frühe 11. Jahrhundert v. Chr. datiert und bei dem es sich wahrscheinlich um eine in Sardinien produzierte Nachahmung zyprischer Ochsenhautbarren handelt. Der Name der Stadt erschien schon im Altertum bei Ptolemaios (Geographie II,10.2) als (Berg Setion) und bei Avienus (Ora maritima) als „Setius mons“ mit gleicher Bedeutung und benannte den heutigen Mont Saint-Clair. Im 16. Jahrhundert war der Ort noch kaum bewohnt, und der Fels St. Clair diente als Piratenrefugium. König Heinrich IV. plante Cette per Dekret von 1596 zu einem Exporthafen für Waren des Languedoc auszubauen, was aber aus unbekannten Gründen nicht umgesetzt wurde. Erst Ludwig XIV. und sein Minister Jean-Baptiste Colbert ließen Mole und Hafen ausbauen. Am 29. Juli 1666 wurde offiziell die erste Steinmole „Saint Louis“ errichtet, 1684 besuchte der berühmte französische Festungsbaumeister Vauban die Stadt. 1703 erfolgte die Einweihung der Kirche St. Louis. Vom 24. bis 29. Juli 1710 wurde Cette von einer Flotte der Engländer belagert und eingenommen, jedoch nach wenigen Stunden durch Truppen des Herzogs von Noailles, Adrien-Maurice de Noailles (1678–1766), befreit. 1711 wurden die Festungswerke Saint Pierre und Butte Ronde (runde Anhöhe/Hügel) fertiggestellt, 1794 Ankauf des Rathausgebäudes. Weiterer Ausbau der Festung durch die Errichtung der Zitadelle Richelieu und des Turmes von Castellas erfolgte 1744. Am 9. Juni 1839 bekam die Stadt, die damals stets Cette genannt wurde, durch die Eröffnung der Eisenbahnlinie Montpellier–Cette Anschluss an das Eisenbahnnetz, in den 1850er Jahren siedelten sich italienische Fischer aus der Nähe von Neapel an, um bessere Lebensbedingungen zu finden. 1872 wurde die Handelskammer gegründet. 1901 erhielt die Stadt im Zuge der Stadtmodernisierung eine elektrische Straßenbahn, die 1933 stillgelegt wurde (siehe Straßenbahn Sète). Seit dem 20. Januar 1928 wurde der Name der Stadt per Ministerialdekret auf die heutige Schreibweise \"Sète\" festgelegt. 1947 lief die \"Exodus\" unter den Augen der Weltöffentlichkeit und britischer Kriegsschiffe aus dem Hafen von Sète aus.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Sètes Wirtschaft ist vom Hafen geprägt, der mit seinem Handelsvolumen von 3,6 Millionen Tonnen (2005) an der französischen Mittelmeerküste hinter Marseille an zweiter Stelle, insgesamt in Frankreich an elfter Stelle steht. Der Hafen Sète bedient unter anderem die Fischerei (Sardinen, Makrelen und Tunfisch). Sète ist der wichtigste französische Fischereihafen am Mittelmeer. Die morgendliche Heimkehr der Fischkutter, die von zahllosen Möwen begleitet werden, geben dabei ein täglich einzigartiges Bild ab. Die Hälfte der auf dem Frischmarkt in der Fischauktionshalle am Vieux Port, dem „Alten Hafen“, versteigerten Fische wird in die Nachbarländer Spanien und Italien verkauft. Der Hafen dient überdies dem Export vom Wein und dem Fährverkehr nach Nordafrika. Des Weiteren ist die Westseite der abwasserfreien Lagune des Étang de Thau (gespeist vom Canal du Midi mit kalkreichem Wasser aus den Pyrenäen) ein idealer Ort für die Austernzucht – hier wachsen 20 Prozent der französischen Austernproduktion, sowie die Zucht von Muscheln. Touristisch werden Badetourismus und die Vermietung von Hausbooten angeboten, mit denen man ohne Führerschein durch die Kanäle nach Toulouse (durch den Canal du Midi) oder in Richtung Rhône fahren kann (Rhône-Sète-Kanal).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Sète ist mit allen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Straße.", "content": "In der Nähe von Sète verläuft die französische Autobahn A 9, die bei Orange von der \"Autoroute du Soleil\" A 7 abzweigt und zur spanischen Grenze führt. Mit der Autobahn ist die Stadt durch die N 300 verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Zugverbindungen.", "content": "Im Bahnhof Sète treffen die elektrifizierten Bahnstrecken Bordeaux–Sète und Tarascon–Sète-Ville aufeinander. Es bestehen Verbindungen nach Barcelona, Marseille, Lyon, Paris und Straßburg.", "section_level": 2}, {"title": "Schiffsverbindungen.", "content": "Es bestehen Fährverbindungen nach Tanger und Nador in Marokko. In Sète endet der Canal du Rhône à Sète (98 km). Jenseits des Étang de Thau beginnt der Canal du Midi, der nach Toulouse führt.", "section_level": 2}, {"title": "Flughafen.", "content": "In einer Entfernung von ca. 30 km liegt der Aéroport Montpellier Méditerranée. Dieser Flughafen hat Verbindungen in Frankreich und nach Europa (nach Deutschland zum Flughafen Frankfurt-Hahn, Berlin-Tegel, Düsseldorf; grenznah zum Flughafen Basel).", "section_level": 2}, {"title": "Kulturstadt Sète.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Kulturelle Veranstaltungen: Die Stadt feiert im direkt am Meer gelegenen „Théâtre de la Mer“ alljährliche kulturelle Veranstaltungen und Festivals. Schifferstechen: Am 25. August findet im „Canal Royal“ seit der Eröffnung des Hafens im Jahr 1666 traditionellerweise ein Schifferstechen (Joute Nautique „Fête de la Saint Louis“) statt, bei dem zwei Parteien mit ihren Booten ein Kampfspiel veranstalten. Dabei geht es darum, mit Schild und Lanze bewaffnet von einer kleinen Schiffsplattform aus den Gegner auf seiner Schiffsplattform ins Wasser zu stoßen. Die Kämpfer werden von Musik auf der traditionellen Oboe des Languedoc (Autbòi) und der Trommel begleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Kulinarisches.", "content": "Die Markthalle von Sète und die Fischrestaurants sind berühmt für ihre mediterranen Spezialitäten, dies sind Austern, die „Tielles“ (Tintenfisch im Teigmantel mit Tomatensauce), das „Aioli“ (würzige Knoblauchmayonnaise), die „Bourride“ (landestypische Fischsuppe mit Brot), die „Rouille“ (geschmorte Tintenfische) sowie weitere Arten von Meeresfrüchten.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der FC Sète 34 (gegründet 1900) gehörte zu den erfolgreichsten französischen Fußballvereinen zwischen den Weltkriegen. 1934 wurde er als Erster in ein und demselben Jahr Französischer Fußballmeister und Pokalsieger (das sog. Double). Die Volleyball-Männer von Arago de Sète spielen in der ersten französischen Liga (\"Pro A\") und in der Champions League.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Sète ist die Geburtsstadt von: In den Gässchen von Sète befinden sich viele Maler-Ateliers. Den Poeten Georges Brassens und Paul Valéry sind allein schon vier verschiedene Museen gewidmet. Für Menschen, die das Wasser lieben, ist Sète ein Ort der künstlerischen Inspiration.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sète oder \"Sete\" [] (bis zum 19. Januar 1928: \"Cette\"; im 17. und 18. Jahrhundert auch \"Sette\", \"Septe\", \"Cète\", \"Cept\" geschrieben; okzitanisch: Seta [ˈseta]) ist eine Hafenstadt an der Mittelmeerküste Südfrankreichs. Sie ist mit Einwohnern (Stand ) die drittgrößte Stadt im Département Hérault in der Region Okzitanien. Sie ist Hauptort und einzige Gemeinde des Kantons Sète.", "tgt_summary": "塞特()是位于法国南部的市镇,属奥克西塔尼大区34省。塞特是一座临地中海的度假地。这里的美食也颇为知名。塞特也是许多艺术家的故乡。直到1681年南运河修好之前,塞特都是座小渔村。在19世纪修建了港口。塞特每年有300天以上都是晴天。", "id": 1845294} {"src_title": "Sojamilch", "tgt_title": "豆浆", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Herstellung von Sojamilch war schon vor über 2000 Jahren zur Zeit der Han-Dynastie in China bekannt, wobei die Haltbarmachung durch Kochen um 1800 aufkam. Sojamilch bzw. \"Sojabohnenmilch\" ist im deutschen Sprachraum jedenfalls seit Anfang des 20. Jahrhunderts als eine Form der \"vegetabilen Milch\" bekannt, namentlich die Produkte der Frankfurter \"Soyama-Werke\", die ab 1913 hergestellt wurden. Ein Einsatz erfolgte auch als Alternativprodukt zu Kuhmilch in der Bäckerei. Anfang der 1920er Jahre entstanden vor allem in Frankfurt am Main weitere Produzenten von Soja-Produkten und Sojamilch, darunter die \"Pomosin-Werke\" und die chemische Fabrik \"Wilhelm Opificius\".", "section_level": 1}, {"title": "Handelsbezeichnung.", "content": "In der Europäischen Union darf Sojamilch seit 1987 im Handel nur unter anderen Bezeichnungen, wie \"Sojadrink\", verkauft werden. So steht in der europäischen „\"Verordnung (EWG) Nr. 1898/87 des Rates über den Schutz der Bezeichnung der Milch und Milcherzeugnisse bei ihrer Vermarktung\"“ in Artikel 2 (1), dass „\"die Bezeichnung ‚Milch‘ ausschließlich dem durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnenen Erzeugnis der normalen Eutersekretion, ohne jeglichen Zusatz oder Entzug, vorbehalten\"“ ist. Im Juni 2017 bestätigte der Europäische Gerichtshof diese Namenskonvention. In den USA ist die Bezeichnung „soy milk“ jedoch zulässig.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "In der westlichen Welt ist Sojamilch im Sortiment von Handelsketten erhältlich. In Ländern, in denen der vegane Ernährungsstil größere Bedeutung gewonnen hat, ist sie oft auf Anfrage in Cafés und Kaffee-Franchises vorhanden. In Deutschland gaben laut einer repräsentativen Umfrage 2 % der Befragten an, dass sie jede Woche Sojamilch trinken, und weitere 4 % antworteten, dass sie einmal oder mehrmals im Monat Sojamilch konsumieren.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährungsphysiologie.", "content": "Der Eiweißgehalt handelsüblicher Sojamilch, mit etwa 7 bis 10 % Sojabohnenanteil, liegt mit 3 bis 4 g/100 ml etwa bei dem der Kuhmilch. Kohlenhydratgehalt, ca. 2 g, und Fettgehalt, ca. 2,2 g, liegen unter dem der Kuhmilch (Kohlenhydrate 4,8 g; Fett 3,5 g). Vitamin B12 sowie Vitamin C sind in der Sojabohne nicht enthalten. Weiterhin enthält Sojamilch weniger Vitamin B2 und Calcium als Kuhmilch. Deshalb reichern einige Hersteller ihre Produkte mit Vitamin B12, Vitamin B2 und Calciumcarbonat aus mineralischen oder organischen Quellen an. Aufgrund ihrer Zusammensetzung ist Sojamilch für Säuglinge nicht als Ersatz für die Muttermilch geeignet. Sojamilch ist reich an ungesättigten Fettsäuren und enthält kein Cholesterin und keine Laktose. Sojaeiweiß kann Nahrungsmittelallergien auslösen. Besonders bei Allergien auf Birkenpollen kann es zu Kreuzallergien kommen, da die Proteinstrukturen ähnlich sind. 1995 wurde in dem \"New England Journal of Medicine\" eine Metaanalyse der University of Kentucky veröffentlicht, die von Protein Technologies International unterstützt worden war und zu dem Ergebnis kommt, dass Sojaprotein die Konzentrationen von Serum-Cholesterin, LDL und Triglyceriden senkt, HDL jedoch nicht signifikant erhöht. Sojamilch enthält Isoflavone, vorwiegend Daidzein und Genistein, die in hohen Dosen als Phytoöstrogene wirken können. Die genauen Auswirkungen eines übermäßigen Konsums von Soja wurden jedoch noch nicht untersucht. Eine Metastudie aus dem Jahr 2010, die mehrere Einzelstudien zur Auswirkung des Konsums verschiedener Sojaprodukte verglich, ergab keine Veränderungen von Testosteronspiegel und Sexualhormon-bindendem Globulin bei Männern durch normalem Konsum von Sojamilch. Die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) von Nickel beträgt laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) 2,8 Mikrogramm (0.0028 Milligramm) pro Kilogramm Körpergewicht. 2019 hat die Arbeiterkammer Oberösterreich zwölf verschiedene Sojadrinks bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit untersuchen lassen. Die Werte lagen zwischen 0,25 (Dennree Soja Drink Natur) und 0,69 Milligramm pro Liter (Ja! Natürlich Bio Soja Drink). Bei der Sojamilch mit den höchsten Werten hat ein 30 Kilogramm schweres Kind bereits bei einem Viertelliter mehr als doppelt so viel Nickel aufgenommen wie von der EFSA empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Sojamilch wird durch Einweichen und Pürieren der getrockneten, gelben Sojabohne in Wasser im Verhältnis von ca. 10 zu 1 hergestellt. Um die noch vorhandenen verdauungshemmenden Giftstoffe (Trypsin-Inhibitoren) aus der Masse zu entfernen, muss Soja für etwa 20 Minuten gekocht werden. Dabei unterscheiden sich die traditionelle chinesische und japanische Zubereitungsart. Bei der chinesischen Zubereitungsweise wird das Püree zuerst filtriert und dann gekocht. Bei der japanischen wird das Püree gekocht, und das gekochte Gemenge filtriert und anschließend abgekühlt. Der ballaststoffreiche Sojakuchen, Okara genannt, bleibt im Filter zurück. Bei der industriellen Herstellung fallen erhebliche Mengen an Sojapülpe an, die als eiweißreiches Tierfutter Verwendung finden. Sojamilch, aber auch Getreidemilch wie Reis- oder Hafermilch sowie Nussmilch, lassen sich mit so genannten Sojamilchbereitern (auch Sojamilchmaschine oder Sojamilchautomat) herstellen. Ein Sojamilchbereiter erstellt aus eingeweichten oder uneingeweichten Sojabohnen und Wasser in ca. 15 bis 20 Minuten eine Sojamilch. Sojajoghurt bzw. \"Yofu\" ist ein fermentiertes Produkt aus Sojamilch.", "section_level": 1}, {"title": "Kochen.", "content": "Sojamilch wird zur Zubereitung vieler Produkte gebraucht, die in der veganen und vegetarischen Ernährung verwendet werden, und kann in den meisten Rezepten als Ersatz für Kuhmilch eingesetzt werden. „Süße“ und „salzige“ Sojamilch sind traditionelle chinesische Lebensmittel, die zum Frühstück verwendet werden, als Beilage werden Brotsorten wie \"Mantou\" (gedampfte Rollen), \"Youtiao\" (frittierter Teig) oder \"Shaobing\" (Sesamflachbrot) gereicht. Die Sojamilch wird typischerweise durch Zuckerrohr gesüßt oder manchmal schlicht mit Sirup. „Salzige“ Sojamilch wird durch Kombination von zerhackten eingelegten Senfkörnern (搾菜), getrockneten Garnelen und Essig (zur Gärung) bereitet und anschließend mit \"Youtiao-Croûtons\", zerhackten \"Winterzwiebeln\", \"Echtem Koriander\", \"Rousong\" (肉鬆) oder Schalotten sowie Sesamöl, Sojasoße, Chiliöl oder Salz gereicht. Sojamilch wird auf viele Arten in der japanischen Küche verwendet, so beispielsweise, um Yuba zuzubereiten sowie eine Suppengrundlage für Nabemono. Man findet sie in einer ganzen Reihe von Lebensmitteln. \"Kanebo Foods\" brachte \"I. V.\" heraus, eine Speiseeissorte, die auf Sojamilch basiert und in Convenience Shops verkauft wird. Dort wird sie auch als \"Eis am Stiel\" angeboten. Tofu wird aus Sojamilch hergestellt, die zum Gerinnen gebracht und anschließend zu Blöcken gepresst wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sojamilch ist ein aus Sojabohnen hergestelltes pflanzliches Getränk. Milchersatz darf in der EU nicht mit der Bezeichnung \"Milch\" in Verkehr gebracht werden (siehe unten). Daher werden Produkte im Handel lediglich als „Sojadrink“ oder als „Soya – rein pflanzlich“ o. ä. verkauft. Ihr Aufbau und ihre Verwendungsmöglichkeiten ähneln denen der Milch, weshalb sie in der veganen Ernährung als ein Ersatz für Kuhmilch verwendet wird. Traditionelle Sojamilch, eine stabile Emulsion aus Öl, Wasser und Proteinen, ist ein flüssiger Extrakt aus ganzen Sojabohnen. Die Flüssigkeit wird durch das Einweichen trockener Sojabohnen hergestellt, die anschließend mit Wasser ausgedrückt werden.", "tgt_summary": "豆浆又称豆奶、豆腐浆,是指以黄豆或黑豆研磨而成的浆汁,富含植物性蛋白质与微量钙质,是素食者的优良蛋白质摄取来源。", "id": 2957008} {"src_title": "Ductus arteriosus", "tgt_title": "動脈導管", "src_document": [{"title": "Pränatale Entwicklung.", "content": "Embryonal entsteht der Ductus arteriosus aus der linken 6. Kiemenbogenarterie. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), wie z. B. Ibuprofen, können im Rahmen der pränatalen (vorgeburtlichen) Entwicklung zum vorzeitigen Verschluss des fetalen Ductus arteriosus führen, da sich dessen Empfindlichkeit mit zunehmendem Gestationsalter erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Postnatale Entwicklung.", "content": "Der Ductus arteriosus verschließt sich (\"obliteriert\") normalerweise in den ersten Lebenstagen bis -wochen nach der Geburt (\"postnatal\") und bildet das Ligamentum arteriosum, welches als Bindegewebsstrang den Truncus pulmonalis mit dem Aortenbogen verbindet. Dieser Prozess wird ausgelöst durch einen postnatalen Anstieg des Sauerstoff-Partialdrucks (pO) bei Einsetzen der Atmung. Die Intima des Ductus proliferiert und die glatte Muskulatur kontrahiert aktiv. Unterbleibt die physiologische Obliteration des Ductus arteriosus, spricht man von einem persistierenden Ductus arteriosus. In Verbindung mit verschiedenen komplexen angeborenen Herzfehlern wird ein Ductus arteriosus hingegen durch die Gabe von Prostaglandinen künstlich offengehalten, um das Überleben der Kinder sicherzustellen. Beispielsweise kommt es im Fall einer Transposition der großen Arterien (TGA) zu einer Separation von Körper- und Lungenkreislauf. Ein offener Ductus arteriosus (oder ein offenes Foramen ovale) stellt dann die einzige Möglichkeit dar, das in der Lunge mit Sauerstoff angereicherte Blut im Körper zu verteilen. Eine weitere Verbindung zwischen Pulmonalkreislauf und Körperkreislauf im fetalen Kreislauf ist das Foramen ovale, welches eine Öffnung zwischen rechtem und linkem Herzvorhof darstellt und sich postnatal zur im rechten Herzvorhof als Fossa ovalis sichtbaren Struktur verschließt.", "section_level": 1}, {"title": "Erforschungsgeschichte.", "content": "Der Ductus arteriosus wurde bereits von Galen beschrieben, seine Bedeutung aber erst 1628 durch William Harvey erkannt. Dass die Entdeckung fälschlicherweise Leonardo Botallo zugeordnet wurde, entstand durch einen Übersetzungsfehler Van Hornes, der 1680 eine Sammelausgabe von Botallos Werken erstellte. Der erste erfolgreiche Verschluss eines persistierenden Ductus arteriosus gelang 1938 Gross und Hubbard.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ductus arteriosus (auch \"Ductus arteriosus Botalli\", \"Ductus Botalli\" oder \"Ductus arteriosus Harvey\" genannt) ist im fetalen (vorgeburtlichen) Blutkreislauf die Gefäßverbindung zwischen Aorta (der \"Hauptschlagader\") und Truncus pulmonalis (Lungenarterie). Da die Lunge noch nicht belüftet ist und somit auch noch nicht relevant durchblutet wird, fließt das Blut über den Ductus arteriosus aus der Lungenschlagader direkt in die Aorta.", "tgt_summary": "动脉导管(,DA)是胎体循环中使来自胎盘之充氧血绕过尚未发育完全、无功能的肺脏,直接供应体循环的岔道(shunt)。与其有相似功能的发育构造为卵圆孔(Foreman ovale),正常而言两者都该在出生或出生后短时间内闭合。又静脉导管(Ductus venosus)是使胎体循环之充氧血绕过肝脏之岔道,与动脉导管的功能、位置有所区别。", "id": 1699531} {"src_title": "Barossa Valley", "tgt_title": "巴罗莎山谷", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vor der europäischen Kolonisierung lebte im Barossa Valley eine kleine Gruppe von Aborigines, die sich aus Samen, die sie zu Damper verarbeiteten und von Kängurus, Wallabys, Possums, Echsen und Fischen, die sie jagten, ernährten. Der erste Europäer, der in das Barossa-Gebiet vorstieß, war Oberst William Light im Dezember 1837, der Generalvermesser von South Australia. 1839 kam der deutsche Mineraloge Johannes Menge in das nördliche Gebiet des Tales und beschrieb das Gebiet voller Enthusiasmus. Dies wurde Charles Flaxman, einem Beschäftigten von George Fife Angas bekannt, der Kaufmann und Vorsitzenden der \"South Australia Company\" war, die 1836 zu Kolonisierung von South Australia gegründet worden war. Angas und der Pastor August Kavel waren miteinander über den altlutherischen Glauben verbunden. Angas finanziert die Reisekosten der deutschen Aussiedler im Jahre 1838 vor und verpachtete das Land an sie. Der Name des Tales kommt von den umliegenden \"Barossa Ranges\", die Teil der südaustralischen Bergkette Mount Lofty Ranges sind, und von William Light nach einer Schlacht in Spanien benannt wurden, in der er gekämpft und die die Briten gewonnen hatten. Durch einen Fehler auf offiziellen Dokumenten wurde aus dem spanischen „Barrosa“ das australische „Barossa“. Die ersten Siedlergruppen des etwa 13 km langen und 14 km weiten Barossa Valley waren englischer Abstammung (aus Cornwall) und ließen sich in der Umgebung von Lyndoch nieder, aber bereits 1838 folgten die ersten Deutschen, die auf der Suche nach (religiöser) Freiheit aus Schlesien, Preußen und Posen ausgewandert waren und sich nun in Klemzig und Bethany an einen Neuanfang machten. Weitere Siedlungen in den 1840er Jahren fanden im zentralen Teil des Barossatals statt, in Bethany, Langmeil, Tanunda, Light Pass, Krondorf, Hoffnungsthal und Rowland Flat. Während der 1850er Jahre wurde im Westen in Rosenthal (Rosedale), Schönborn, New Mecklenburg (Gomersal), Gnadenfrei (Marananga), Greenock und Nain gesiedelt. Im Osten wurden die Orte Grünberg und Gnadenberg und im Moculta-Gebiet und auch North Rhine (Nordrhein, heute Keyneton) gebaut. Im Norden Nuriootpa, Ebenezer, Neukirch und Stockwell angelegt. Die meisten Siedler kamen aus den preußischen Provinzen Brandenburg, Schlesien und Posen; weitere kamen aus Mecklenburg, Holstein, Hannover und Sachsen. Die Siedler aus Sachsen kamen, waren Wenden und Slawen, die in Ebenezer und St. Kitts siedelten. Die Briten ließen sich in Lyndoch, Angaston, Truro und Barton nieder. Im Jahre 1847 pflanzte einer der zahlreichen deutschen Einwanderer, Johann Grampp aus Aichig bei Kulmbach, die ersten Reben am Jacob's Creek und begründete damit eine der erfolgreichsten Kellereien Australiens. Joseph Seppelt, ein anderer deutschstämmiger Einwanderer, legte in Seppeltsfield den Grundstein für eine weitere große Kellerei, zahlreiche andere deutsche Weinbauern folgten und machten Wein zum wichtigsten Anbauprodukte der Gegend. Bereits um 1890 wurde dieser Wein nach England exportiert, woraus sich die heutige Dominanz des Weinbaus im Barossa Valley ergibt.", "section_level": 1}, {"title": "Orte und Bevölkerung.", "content": "Im Barossa Valley leben ungefähr 20.000 Menschen, viele von ihnen sind Lutheraner. Zu den größeren Orten mit mehr als 1.000 Einwohnern zählen Tanunda, Nuriootpa, Angaston und Lyndoch. Alle Orte des Barossa Valley sind Teil des Barossa Council. Die nächstgelegene größere Stadt ist Gawler am Weg nach Adelaide.", "section_level": 1}, {"title": "Angaston.", "content": "\"Lage:\" 1839 erwarb George Fife Angus Grund, den er Angaston nannte. Um 1842/43 kam John Howard Angas nach Barossa, um seinen Vater bei der Verwaltung des Anwesens zu helfen. Ihm folgten Siedler deutscher und britischer Abstammung, die in der Umgebung einen Neubeginn anfingen. 1844 wurde eine Kirche – die \"Union Chapel\" – erbaut. Mittlerweile gibt es vier Kirchen im Ort, dazu einen Bahnhof, ein Krankenhaus, eine Bibliothek und zwei Grundschulen. Es leben etwa 1.870 Menschen in Angaston, die hauptsächlich von Weinbau, Landwirtschaft und Fruchtanbau leben. Ursprünglich war Angaston als \"German Pass\" bekannt, wurde aber zu Ehren seines Begründers umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Bethany.", "content": "\"Lage\": Bethany war ein kleines Dorf, das 1842 als \"Bethanien\" gegründet wurde. Im ersten Jahr siedelten sich 28 lutherische Familien (insgesamt 117 Personen) preußischer Abstammung an, die das Land von George Fife Angus gemietet hatten. Diesen Hintergrund sieht man dem Ort noch heute an, da er in Form eines Hufendorfes angelegt wurde und der Ortskern mit der typisch deutschen Architektur noch großteils erhalten ist. Während der Zeit des Ersten Weltkriegs erhielt der Ort seinen heutigen Namen. Durch die Nähe zu Tanunda wurde Bethany nicht besonders ausgebaut. Für Einkäufe und Ähnliches fahren die Einwohner in die größere Nachbarstadt.", "section_level": 2}, {"title": "Eden Valley.", "content": "\"Lage\": Eden Valley ist ein kleiner, 1864 entstandener Ort mit 200 Einwohnern und einer lutherischen Kirche. Er ist der Ausgangspunkt zum benachbarten Tal gleichen Namens, in dem ebenfalls der Weinbau eine große Rolle spielt.", "section_level": 2}, {"title": "Lyndoch.", "content": "\"Lage\": Lyndoch liegt am südlichen Ende des Barossa Valley. Die Gründung geht auf Colonel Light zurück, der dem Ort 1837 seinen Namen gab. In der Nähe gründeten Migranten aus Posen die lutherische Siedlung Hoffnungsthal, obwohl sie von Ureinwohnern vor regelmäßigen Überflutungen im Winter gewarnt worden waren. 1854 gaben die Leute schließlich auf und siedelten sich großteils in Lyndoch an. Heute leben etwa 1.140 Menschen in Lyndoch. Neben zwei Grundschulen, einer Bibliothek und einem Bowling-Club gibt es vier Kirchen, zwei davon sind lutherisch.", "section_level": 2}, {"title": "Marananga.", "content": "\"Lage\": Marananga ist ein winziges Dorf im Barossa Valley, das zwischen Tanunda und Seppeltsfield liegt. Der Ort hieß früher Gnadenfrei und wurde in den Jahren von 1845 bis 1850 gegründet. Umbenannt wurde der Ort im Jahr 1917 in der Zeit des Ersten Weltkriegs.", "section_level": 2}, {"title": "Moculta.", "content": "Abraham Shannon erwarb 1850 das Land östlich von Nuriootpa, das heute Moculta ist. Ursprünglich wurde es wegen der vielen wilden Enten \"The Duck Ponds\" (dt. \"Die Ententeiche\") genannt. Moculta selbst ist der Aborigines-Namen für einen großen Hügel, der heute als \"Parrot Hill\" bekannt ist. Der Ort wurde von Bauern aus Bethany bevölkert. Die zwei lutherischen Kirchen Gruenberg und Gnadenberg wurden um 1859 bzw. 1860 erbaut. Moculta hat circa 230 Einwohner.", "section_level": 2}, {"title": "Mount Pleasant.", "content": "\"Lage\": Mount Pleasant – ein Zusammenschluss der Orte Mount Pleasant, Hendryton und Totness – hatte bei der Volkszählung 2001 529 Einwohner und wurde 1854 gegründet. Die Siedler züchteten damals hauptsächlich Schafe und bauten Getreide an. Um 1860 wurde auch Gold gefunden, aber da das Vorkommen gering war, zogen die Schürfer bald weiter. Aus dieser Zeit stammt noch die Polizeistation, die gemeinsam mit dem Krankenhaus das Ortsbild prägt. In Mount Pleasant gibt es neben zwei Kirchen und einer Grundschule auch mehrere Sportanlagen, z. B. einen Golfclub, einen Bowlingclub und mehrere Tennisplätze.", "section_level": 2}, {"title": "Nuriootpa.", "content": "\"Lage\": Nuriootpa ist das Handelszentrum des Barossa Valley und liegt am nördlichen Ende nahe dem Stuart Highway. Der Name der Stadt kommt aus der Sprache der Aborigines und bedeutet so viel wie „Treffpunkt“. Um 1850 wurde der Ort von deutschen und britischen Siedlern gemeinsam gegründet und 1856 offiziell zur Stadt ernannt. Heute leben etwa 3.490 Menschen in Nuriootpa, das auch Heimat einiger der bekanntesten Weingüter wie Penfolds, Kaesler Wines und Wolf Blass ist. Die Stadt hat neben zwei Grundschulen auch eine High School und ein TAFE-Zentrum. Zudem gibt es sieben Kirchen.", "section_level": 2}, {"title": "Penrice.", "content": "\"Lage\": Penrice ist ein kleiner Ort nördlich von Angaston, der 1850 gegründet und von Captain Rodda nach einer Stadt in Glamorgan, Wales benannt wurde. Die Firma \"Penrice Soda Products\" baut hier Kalkstein und Marmor ab.", "section_level": 2}, {"title": "Seppeltsfield.", "content": "\"Lage\": Seppeltsfield ist ein 1851 von Joseph Ernst Seppelt gegründetes kleines Dorf, wo sich eine der größten Weinkellereien Australiens befindet.", "section_level": 2}, {"title": "Tanunda.", "content": "\"Lage\": Das heutige Tanunda wurde um 1843 von Preußen aus der Gegend von Klemzig mit dem Namen Langmeil besiedelt. Während des Ersten Weltkriegs wurde es in \"Bilyara\" umbenannt und erhielt erst 1975 seinen alten Namen zurück. Tanunda entwickelte sich aus der Vereinigung von Langmeil und mehreren anderen kleinen Dörfern. Der Name kommt aus der Aborigines-Sprache und bedeutet „Wasserloch“. Heute leben in der 1848 gegründeten Stadt ungefähr 3.500 Menschen. Durch frühere Streitigkeiten zwischen den Siedlern sind vier der sieben Kirchen in Tanunda lutherisch. Neben zwei Grundschulen gibt es auch eine Hauptschule, einen Bahnhof, eine Bibliothek, eine Galerie, ein Schwimmbad und ein Krankenhaus.", "section_level": 2}, {"title": "Williamstown.", "content": "\"Lage\": Williamstown wurde 1839 unter dem Namen \"Victory Creek\" besiedelt. 1857 wurde es zur Stadt ernannt. Heute leben hier 1.160 Einwohner. Neben drei Kirchen und einer Grundschule gibt es im Ort die \"Whispering Wall\", eine Touristenattraktion.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Im Barossa Valley gibt es ein typisch mediterranes Klima mit trockenen Sommern und milden Wintern. Der meiste Regen fällt zwischen April und Oktober bei durchschnittlich 550 mm, wobei es in dieser Zeit auch kühle Nächte gibt. Im Sommer von Dezember bis Februar sind Temperaturen bis 35 °C üblich.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Neben den zahlreichen Weingütern Das Barossa Museum befindet sich in Tanunda in der Murray Street 47, das zahlreiche Relikte der deutschen Barossa-Kultur und Artefakte ausstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Das Barossa Valley gehört v. a. in seinem Nordteil zu den heißeren Anbaugebieten des Kontinents und eignet sich für die Herstellung sehr kräftiger, alkoholreicher Weine. Es gibt dort ca. 60 Weingüter, deren Produkte zum Teil unter den Besten der Welt zu finden sind. Die Gegend umfasst die Weinbauorte Tanunda, Bethany, Lyndoch, Seppeltsfield, Nuriootpa und Penrice. Sie sind alle im Umkreis von 10 km um Tanunda zu finden, das den Mittelpunkt des Barossa Valley bildet. Das eigentliche Barossa Valley ist mit dem benachbarten \"Eden Valley\" zu einer übergeordneten Appellation zusammengefasst, d. h. Weine beider Gebiete dürfen unter dem Namen „Barossa“ vermarktet werden. Die meistkultivierte Rebsorte ist Shiraz, deren Rebstöcke in einigen historischen Weinbergen bereits weit vor der Reblauskatastrophe des 19. Jahrhunderts noch als Direktträger gesetzt wurden und teilweise mehr als 130 Jahre alt sind. Shiraz macht für den australischen Weinbau mit ca. 30 % den höchsten Anteil aller angebauten Rebsorten aus. Einige der ältesten Shiraz-Reben stehen im Gebiet um Adelaide auf Magill Estate auf den Weinbergen um Kalimna, das im Besitz der Weinkellerei Penfolds ist und von wo auch heute noch ein Großteil der Reben zur Vinifizierung des australischen Weins „Grange“ kommen. Der von Joseph Seppelt gegründete Weinbaubetrieb gehörte einst zum Brauereikonzern Foster’s Group, wurde jedoch 2011 in das eigenständige Unternehmen Treasury Wine Estates ausgegliedert. Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens zählt neben den renommiertesten australischen Kellereien wie Penfolds, Lindemans, Wolf Blass und Rosemount auch die kalifornische Kellerei Beringer. Trotz dieser Zugehörigkeit zu einem großen Konzern agieren die Kellereien eigenständig und werden jeweils von einem „Chief Winemaker“ mit seinem Team von Önologen geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Barossa Valley ist eine Gegend etwa 70 km nordöstlich von Adelaide im australischen Bundesstaat South Australia. Mit einer Rebfläche von ca. 10.000 ha ist es das bekannteste Weinbaugebiet Australiens.", "tgt_summary": "巴罗莎山谷(英语:Barossa Valley)距南澳大利亚州首府阿德莱德东北60公里处,人口2万,是澳大利亚著名的葡萄酒产地和旅游胜地。", "id": 1100401} {"src_title": "Félix Houphouët-Boigny", "tgt_title": "费利克斯·乌弗埃-博瓦尼", "src_document": [{"title": "Arzt.", "content": "Houphouët-Boigny stammte aus der Familie der Häuptlinge des Clans Akoué in dem Dorf Yamoussoukro, die sich als Pflanzer betätigten. Ab 1915 besuchte er die obere Primarschule der seinerzeitigen Hauptstadt Bingerville. Ab 1919 besuchte er die École normale William Ponty und ab 1921 die medizinische Akademie von Dakar. Nach einem verkürzten Studium machte er 1925 sein Examen als Assistenzarzt und praktizierte bis 1940.", "section_level": 1}, {"title": "Politiker.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "In der Elfenbeinküste.", "content": "1939 wurde er Häuptling und betätigte sich als Pflanzer. Die Diskriminierung afrikanischer Pflanzer veranlasste ihn 1944, das \"Syndicat Agricole Africain\" (SAA), das Afrikanische Bauernsyndikat, zu gründen. Als Vorsitzender dieser Organisation mit etwa 20.000 – meist wohlhabenderen – Mitgliedern verfügte er über eine landesweite politische Basis. Ein Anliegen war die Bekämpfung der auf vielen Plantagen praktizierten Zwangsarbeit. Aus dieser Organisation ging Ende 1945 die Partei Parti Démocratique de Côte d’Ivoire (PDCI) hervor, die die bisher ländliche Basis Houphouët-Boignys um Intellektuelle und Studenten aus Abidjan erweiterte.", "section_level": 2}, {"title": "In Frankreich.", "content": "Bei den Wahlen zu den verfassunggebenden Versammlungen in Paris wurde er im November 1945 und Juni 1946 als Abgeordneter gewählt. In Paris schloss sich Houphouët-Boigny der mit den Kommunisten verbündeten „Republikanischen Widerstandsunion“ an. Nachdem der erste Entwurf für die Verfassung der IV. Republik in einem Referendum gescheitert war und der zweite Entwurf weniger Rechte für die Überseegebiete vorsah, versammelten sich die afrikanischen Abgeordneten im Oktober 1946 in Bamako. Dort wurde Houphouët-Boigny zum Vorsitzenden der Sammlungsbewegung \"Rassemblement Démocratique Africain\" (RDA) gewählt, der die meisten führenden Personen des französischen Afrika angehörten. Bei den Wahlen vom November 1946 wurde er Abgeordneter der Nationalversammlung. Zu seinen engen Mitarbeitern gehörte der spätere Präsident Guineas, Ahmed Sékou Touré. Nach dem Ausscheiden der Kommunisten aus der Regierung geriet die RDA unter den Druck der Kolonialbehörden. Nach blutigen Unruhen in der Elfenbeinküste wurde gegen Houphouët-Boigny am 24. Januar 1950 ein Haftbefehl erlassen, vor dem ihn aber seine parlamentarische Immunität schützte. Zwischen 1951 und 1956 führte er ein zurückgezogenes Leben. Mitte der 1950er Jahre orientierte er sich von den Kommunisten weg und hin zu Politikern wie Robert Schuman und François Mitterrand. 1956 wurde er Minister und arbeitete mit Gaston Defferre an der \"loi-cadre\", der Rahmengesetzgebung für die französischen Überseegebiete. Nach dem Kollaps der IV. Republik war er an der Ausarbeitung der Verfassung für die V. Republik beteiligt und bis April 1959 Minister unter Charles de Gaulle.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Rückkehr in die Heimat.", "content": "Nach der Rückkehr in seine Heimat übernahm er dort die Regierung. De Gaulle ernannte ihn im Juli zum beratenden Minister der Französischen Gemeinschaft. Noch 1959 sprach Houphouët-Boigny sich gegen eine baldige Unabhängigkeit afrikanischer Staaten aus: „Afrika ist noch nicht reif für die volle Souveränität. Wir brauchen noch sehr viel Zeit, ehe wir psychisch und wirtschaftlich dafür gerüstet sind. Deshalb bin ich ein entschiedener Anhänger der französisch-afrikanischen Föderation, der ‚Communauté‘ in ihrer engsten Verflechtung.“ Ende 1959 entschied er sich dennoch für die Unabhängigkeit der Elfenbeinküste, die am 7. August 1960 in Kraft trat.", "section_level": 1}, {"title": "Präsident.", "content": "Bei den Wahlen vom 27. November 1960 wurde er mit 98 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt, im Parlament erhielt seine PDCI-RDA in Ermangelung anderer Parteien alle Sitze. In seiner 33-jährigen Herrschaft unterhielt er enge Beziehungen zu Frankreich, das Land galt als relativ wohlhabend und politisch stabil. Die Probleme des Übergangs umriss er zu Beginn seiner Herrschaft gegenüber französischen Unternehmern wie folgt: Als Repräsentant seines Landes in der OAU trat Houphouët-Boigny in Hinsicht auf die Dialogpolitik des südafrikanischen Präsidenten Balthazar Johannes Vorster für bilaterale Gespräche mit dem ansonsten in Afrika politisch diskreditierten Staat ein. Auf einer international wahrgenommenen Pressekonferenz vom 28. April 1971 in Abidjan begründete er den von ihm vorgeschlagenen außenpolitischen Kurswechsel. Das löste zwischen den OAU-Staaten eine kontroverse Diskussion aus, die bis dahin Südafrika wegen seiner Apartheidspolitik weitgehend isoliert hatten. Erst in den 1980er Jahren wurde seine Herrschaft mit wachsenden wirtschaftlichen Problemen konfrontiert. 1983 ließ Houphouët-Boigny die Hauptstadt der Elfenbeinküste von der Küstenstadt Abidjan nach seiner Geburtsstadt Yamoussoukro im Landesinnern verlegen. Bis 1990 war die Elfenbeinküste unter Houphouët-Boigny ein Einparteiensystem. Bei den ersten Mehrparteienwahlen am 28. Oktober 1990 kam Houphouët-Boigny auf 81,68 Prozent der Stimmen, während der spätere Präsident Laurent Gbagbo 18,32 Prozent erhielt. Bei den Parlamentswahlen einen Monat später gewann die bisherige Einheitspartei PDCI-RDA 163 der 175 Sitze. Nach Houphouët-Boignys Tod ging das Präsidentenamt verfassungsgemäß auf Henri Konan Bédié, den damaligen Vorsitzenden der Nationalversammlung, über.", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis zu den Religionen.", "content": "Houphouët-Boigny stammte aus einer animistischen Familie. Während seiner Zeit in Bingerville konvertierte er zum katholischen Christentum. Bei dieser Gelegenheit legte er seinen früheren Vornamen Dia ab und nahm den neuen Namen Félix an. Der Glaube spielte eine wichtige Rolle in seinem Leben. In der Zeit seines politischen Rückzugs zwischen 1951 und 1956 ließ er verlauten, dass er sich der Askese und der Verbreitung des Glaubens widme. Im Jahre 1960 äußerte er gegenüber einem jungen Parteikader, dass er sich als Politiker von Gott berufen fühle. Houphouët-Boigny maß auch dem Gedanken der Ökumene und der interreligiösen Beziehungen große Bedeutung zu. Im Dezember 1964 initiierte er eine Spendensammlung zur Errichtung von drei religiösen Gebäuden im Herzen von Abidjan: einer katholischen Kirche, einer protestantischen Kirche und einer Moschee. In den 1980er Jahren ließ er in Yamoussoukro nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom die Basilika Notre-Dame de la Paix erbauen. Insgesamt hatte Houphouët-Boigny auch ein sehr positives Verhältnis zum traditionellen afrikanischen Islam. Seine erste Frau Kady (Kadija) Sow, mit der er fünf Kinder hatte, war die Tochter eines muslimischen Händlers aus dem Senegal und selbst praktizierende Muslimin. Außerdem pflegte er intensive Freundschaften zu verschiedenen Marabouts, so zum Beispiel zu dem Unternehmer Yacouba Sylla und dem Gelehrten Amadou Hampâté Bâ. Letzterer diente ihm eine Zeitlang als sein Botschafter in Mali. In Abidjan ließ er 1987 im Andenken an seine frühere Geliebte Bintou Camara, eine Nichte von Hampâté Bâ, die Große Moschee der Riviera errichten, die auch als \"Mosquée Bintou\" bezeichnet wird. Dem Arabertum stand Houphouët-Boigny dagegen sehr reserviert gegenüber. Diese Haltung kam unter anderem darin zum Ausdruck, dass er sich bis zu seinem Tod weigerte, diplomatische Beziehungen mit Saudi-Arabien aufzunehmen. Noch lange nach Houphouët-Boignys Tod beriefen sich muslimische Geistliche auf ihn, um ihren Forderungen nach einer Zusammenarbeit zwischen Staat und Religionen in der Elfenbeinküste größere Legitimität zu verleihen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Nach Félix Houphouët-Boigny sind das \"Institut Polytechnique Félix-Houphouët-Boigny\" in Yamoussoukro und der \"Félix-Houphouët-Boigny-Friedenspreis\" benannt. Außerdem gibt es eine Parteienkoalition mit dem Namen Vereinigung der Anhänger Houphouets für Demokratie und Frieden (RHDP).", "section_level": 1}], "src_summary": "Félix Houphouët-Boigny [] (* 18. Oktober 1905 in Yamoussoukro; † 7. Dezember 1993) war Arzt und Politiker. Er war von 1960 bis 1993 der erste Staatspräsident der Elfenbeinküste.", "tgt_summary": "费利克斯·乌弗埃-博瓦尼(法语:,,1905年-10月18日-1993年-12月7日),科特迪瓦第一任总统(1960年至1993年)。他在任期间,科特迪瓦与西方国家(尤其法国)维持紧密的关系,实行反共外交政策。", "id": 1581809} {"src_title": "Anat (Göttin)", "tgt_title": "阿纳特", "src_document": [{"title": "Ugarittexte.", "content": "Die mythologischen Texte von Ugarit geben uns ein genaueres Bild dieser Göttin. Sie ist die Tochter des Gottes El und der Aschera (Göttin) und soll mit ihrem Bruder Ba’al verheiratet sein; es wird auch der Seuchengott Reschef als ihr Gemahl genannt. Sie ist die Urmutter, aus der das Weltall und alle Götter hervorgegangen sind. Als Liebesgöttin verliert sie niemals ihre Jungfernschaft, obwohl sie Geliebte aller Götter ist. Anat ist gleichzeitig Göttin des Lebens und des Todes. Sie kann grausam und blutrünstig sein und schmückt sich mit Schädeln und den Händen der von ihr Ermordeten. Mot, der Gott des Todes und der Dürre, hatte ihren Bruder Ba'al in die Unterwelt gelockt, ihn dort sterben lassen und gab auch seine Leiche nicht heraus. Daraufhin stürzte Anat wutentbrannt in die Unterwelt, zerstückelte Mot mit einer Sense und verstreute dessen Überreste über die Welt; der dadurch erlöste Ba'al kam wieder auf die Erde und brachte neue Fruchtbarkeit über das Land. Der Mythos erinnert an Ischtar und Tammuz. Es gibt auch Quellen, die Anat als außerordentlich grausam beschreiben, so habe sie alle Anhänger Ba'als abschlachten lassen, die nicht auch zu \"ihr\" beteten.", "section_level": 1}, {"title": "Anat in Ägypten.", "content": "Die semitische Göttin Anat ist seit dem Mittleren Reich in Ägypten bekannt, erlangte aber erst in der Ramessidenzeit (19. Dynastie) größere Bedeutung. Sie erscheint von Anfang an als kriegerische Göttin, die den König, seine Pferde und seinen Streitwagen beschützt. In ihrem Wesen zeigt sie also eine große Ähnlichkeit zu Astarte, mit der sie oft zusammen erwähnt wird. Entgegen der in der kanaanäischen Mythologie vorgesehenen Jungfräulichkeit Anats erscheint sie sogar als säugende Mutter des Königs, da sie nicht nur als Göttin des Sieges, sondern auch der Fruchtbarkeit galt. In privaten Inschriften wird Anat nur selten erwähnt, darunter insbesondere in mehreren mythologischen Texten wie zum Beispiel dem Streit von Horus und Seth.", "section_level": 1}, {"title": "Bibel.", "content": "In den biblischen Texten wird Anat nicht ausdrücklich erwähnt. Möglicherweise finden sich dennoch Anspielungen auf sie. Insbesondere die Identifizierung der „Königin des Himmels“ in Jeremia 7 und 44 mit Anat wurde diskutiert. Daneben findet sich Anat wieder im Personennamen Schamgar ben Anat und möglicherweise in den Ortsnamen Bet Anat und Anatot.", "section_level": 1}, {"title": "Ikonographie.", "content": "Anat wird in Ägypten mit einem doppelten Flügelpaar, zwei sogenannten Hathorlocken, abgebildet sowie zwei Hörnern, zwischen denen eine Sonnenscheibe steht. Dargestellt wird sie mit einem Schild, einer Streitaxt, einem Speer und einer hohen Krone mit Straußenfedern (auf manchen Darstellungen auch mit Helm und einem doppelten Flügelpaar).", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Liste ägyptischer Götter, Ugaritische Religion", "section_level": 1}], "src_summary": "Anat oder Anath („Vorsorge“, „Vorsehung“, „Himmelswille“) ist eine altägyptische und eine altsyrische Göttin des Krieges, Schutzgöttin gegen wilde Tiere. Neben ihrer Rolle als Kriegsgöttin fungiert Anat auch als Liebesgöttin. Wahrscheinlich ist diese Göttin ursprünglich nicht ägyptisch, sondern wurde durch vorderasiatische Immigranten nach Ägypten gebracht.", "tgt_summary": "阿纳特(Anat, Anath,又译作阿娜特、亚拿特)是迦南神话中的爱神、女战神、丰饶女神和狩猎女神,被誉为“天后和众神之女主宰(Lady of Heaven and Mistress of all gods)”。与阿斯塔蒂同样是苏美尔女神伊南娜或伊什塔尔在叙利亚的变形。", "id": 2682894} {"src_title": "Henry Luce", "tgt_title": "亨利·鲁斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Luce wurde im chinesischen Tengchow als Sohn des presbyterianischen Missionars Henry Winters Luce geboren. Er wurde an diversen Internaten in China und England unterrichtet. Mit 15 kam er das erste Mal in die USA, um die Hotchkiss-Schule in Connecticut zu besuchen; 1920 promovierte er an der Yale University, wo er auch von der Studentenverbindung \"Skull & Bones\" affiliiert wurde. Entscheidend für seine berufliche Laufbahn war wohl das Zusammentreffen mit Briton Hadden, dem Chefredakteur der Schulzeitung in Hotchkiss. Luce arbeitete dort als \"Assistant Managing Editor\" mit. Die zwei setzten ihre Arbeit in Yale fort; Hadden als Vorsitzender und Luce als Chefredakteur der \"Yale Daily News\". Nach der Promotion in Yale verbrachte Luce ein Jahr damit, Geschichte in Oxford zu studieren. Nach seiner Rückkehr arbeitete er für die Chicago Daily News. 1921 schloss er sich Hadden bei den \"Baltimore News\" an. Beide gaben ihre Arbeit 1922 auf, um das „TIME Magazine“ zu gründen. Am 3. März 1923 kam die erste Ausgabe von „TIME“ heraus, Luce war dabei der \"Business Manager\" und Hadden Chefredakteur. Nach Haddens Tod 1929 nahm Luce Haddens Stelle ein. Luce übernahm 1930 das Wirtschaftsmagazin „Fortune“ und 1936 das bildhaftige „Life Magazine“. 1952 gab er „House & Home“ und 1954 „Sports Illustrated“ heraus. Auch produzierte er die Dokumentarserie \"The March of Time\" für Radio und Kino. Luce, der bis 1964 Chefredakteur all seiner Zeitschriften blieb, war ein einflussreiches Mitglied der Republikaner. Mit seiner anti-kommunistischen Einstellung und seinem Interesse für sein Geburtsland war er eine wichtige Persönlichkeit in der sogenannten \"China Lobby\" und spielte eine große Rolle dabei, Amerikas Außenpolitik zu Gunsten des nationalistischen Führers Chiang Kai-shek und seiner Frau Soong May-ling zu lenken. Er war in den 1920er- und 1930er-Jahren ein begeisterter Förderer des Faschismus. Das Time Magazine veröffentlichte fünf Titelgeschichten über Benito Mussolini. In einer Rede, die er am 19. April 1934 in Scranton vor dem Parlament von Pennsylvania hielt, sagte er: „Die moralische Kraft, die in völlig verschiedenen Formen bei verschiedenen Nationen auftritt, kann vielleicht die Inspiration für den nächsten \"General March\" der Geschichte sein.“ Trotz seiner konservativen Einstellung war Luce ein früher Anhänger der Gegenkultur und ein begeisterter Experimentierer mit LSD. Er nahm die Droge in den späten 50ern und frühen 60ern einige Male unter der Aufsicht von Dr. Sidney Cohen, der mit der Universität von Kalifornien und dem Veteranen-Krankenhaus in Los Angeles zusammenarbeitete. Cohen stellte die Droge auch der Frau von Luce vor. Clare Boothe Luce wurde als erste Grande Dame der amerikanischen Nachkriegspolitik angesehen. Luce hatte aus erster Ehe zwei Kinder, Peter Paul und Henry Luce III. 1939 heiratete er seine zweite Frau Clare Boothe Brokaw.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Robinson Luce (* 3. April 1898 in Tengchow, China; † 28. Februar 1967 in Phoenix, Arizona) war ein einflussreicher US-amerikanischer Verleger, der die Zeitschriften \"TIME\" (1923) und \"Life\" (1936) gründete.", "tgt_summary": "沃利尼亚省(),至1795年称为伊贾斯拉夫省(),是俄罗斯帝国的一个省,范围大致包括乌克兰西北部的日托米尔州、罗夫诺州和沃伦州,以及赫梅利尼茨基州北部。面积71,371平方公里,1897年人口2,989,482人。首府日托米尔(至1795年为伊贾斯拉夫,至1804年为沃伦斯基新城)。", "id": 2921490} {"src_title": "Habichtskauz", "tgt_title": "長尾林鴞", "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Der Habichtskauz ist eine große Eule mit großem, rundem Kopf, markantem Gesichtsschleier und einem relativ langen, gerundeten Schwanz. Wie bei allen Vertretern dieser Gattung sind Federohren nicht ausgebildet. Die rötlich- bis dunkelbraunen, leicht längs oval und mandelförmigen Augen sind auffallend klein. Einige Unterarten kommen in einer hellen, beziehungsweise dunklen Morphe vor, wobei helle Individuen häufiger als dunkle auftreten. Generell sind weiter nördlich vorkommende Habichtskäuze heller als in südlicheren Gebieten lebende; bei einigen wirkt die Grundfarbe des Körpergefieders fast weiß. Insgesamt ist die individuelle Variation der Färbung recht groß, trotzdem lässt sich die Art bei ausreichenden Beobachtungsbedingungen immer eindeutig bestimmen. Das Rückengefieder des Habichtskauzes ist auf weißlichem, ockerfarbenem oder rostbraunem Grund deutlich bräunlich bis schwarzbraun längs gestrichelt, zum Teil auch gefleckt. Die Oberschwanzdecken sind meist graubraun oder beige, weißlich marmoriert oder hell quer gebändert. Der gerundete Schwanz weist meist fünf helle, schmale Querbinden auf, die Schwanzspitze ist hell. Bei den hellen Unterarten setzt sich das etwas dunklere Schulter- und Flügelgefieder vom helleren Rückengefieder ab, bei den dunkler gefärbten Unterarten bestehen kaum Farbunterschiede. Dieser Gefiederbereich ist deutlich quer gebändert, weist im Schulterbereich aber meist keine weiße Tropfenzeichnung auf, wie sie für den Waldkauz typisch ist. Die Grundfärbung der Bauchseite ist bei allen Unterarten heller als das Rückengefieder, bei \"S. u. liturata\" und \"S. u. uralensis\" annähernd weiß. Es ist ohne Querbänderung unregelmäßig dunkel- bis schwarzbraun längs gestrichelt. Der große, runde Kopf ist kaum vom Rumpf abgesetzt. Der Gesichtsschleier ist hellgrau, bräunlich, bei manchen Unterarten auch fast weiß. Die dunkle Radialstrichelung ist meist deutlich ausgeprägt. Eine zonale Zeichnung, wie zum Beispiel beim Bartkauz (\"Strix nebulosa\"), fehlt. Die Randbegrenzung ist weiß-dunkel gesprenkelt und wirkt perlenartig besetzt. Ein schwärzlicher Medianstrich ist bei den meisten Unterarten erkennbar. Der Schnabel ist gelb. Die relativ langen Beine sind inklusive der Zehen buschig befiedert; die Krallen sind gelblich, die Krallenspitzen etwas dunkler. Die Geschlechter unterscheiden sich in der Färbung nicht, Weibchen sind jedoch etwas größer, vor allem aber im Durchschnitt wesentlich schwerer. Männchen messen zwischen 50 und 58 Zentimeter und erreichen ein Gewicht von fast einem Kilogramm. Bei den schwersten Weibchen der Unterart \"S. u. macruora\" wurde ein Gewicht von über 1,3 Kilogramm festgestellt. Bereits im ersten Alterskleid sind Jungvögel nur schwer von Altvögeln zu unterscheiden. Bestes Merkmal ist noch das Vorhandensein nicht ausgemauserter Mesoptilfedern, vor allem an den Unterschwanzdecken und an der Beinbefiederung der Jungvögel. Im Zwischenkleid ähneln junge Habichtskäuze jungen Waldkäuzen sehr.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Habichtskäuze verfügen über ein umfangreiches, individuell oft stark differenziertes Lautrepertoire. Etablierte Paare verhalten sich akustisch jedoch recht unauffällig, sodass die Anwesenheit eins solchen Paares überhört werden kann. Beide Partner verfügen über ähnliche Laute und Gesänge, wobei die des Männchens meist dumpfer, modulierter und insgesamt wohlklingender sind, während die des Weibchens einen schärferen, raueren, oft bellenden Charakter aufweisen. Der Revierruf ist ein dumpfes, wohlklingendes \"Hu...huhuhu\", wobei das erste Element betont ist und die weiteren Silben nach einer Pause oft tremolierend und im beschleunigten Tempo vorgetragen werden. Dieser weittragende Gesang ist über einen Kilometer weit hörbar. Der Nestzeigelaut des Männchens besteht aus aneinandergereihten \"hu\"-Elementen, der des Weibchens aus bellenden, wie \"chro...chro...chro\" klingenden Lauten. Bei Störungen, vor allem in Nestnähe, ist anhaltendes Schnabelknappen zu hören. Während der Herbstbalz, die bei Revierbesetzungen akustisch besonders auffallend ist, werden vor allem bellende und kläffende Laute geäußert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die geschlossenen Vorkommen des Habichtskauzes liegen in der borealen Nadelwaldzone und der boreo-nemoralen Übergangszone der Paläarktis. Sie beginnen in Europa im zentralen Skandinavien und in den nordöstlichen Bereichen des Baltikums und setzen sich in einem unterschiedlich breiten Gürtel quer durch das nördliche Russland bis an die pazifische Küste fort. In Ostasien besiedelt die Art die gesamte Amur-Ussuri-Region, Teile der westlich daran angrenzenden chinesischen Provinzen, die Bergwälder Nordkoreas südwärts bis in die Grenzregionen zu Südkorea. Brutvorkommen bestehen außerdem auf Sachalin und auf den Japanischen Inseln. Die südöstlichsten Vorkommen liegen auf der unbewohnten Vulkaninsel Torishima. Die mittel- und südosteuropäischen Bestände gelten als eiszeitliche Reliktvorkommen. Sie liegen in den Beskiden des polnisch-slowakisch-ukrainischen Grenzgebiets, im nordöstlichen Ungarn, in den rumänischen Karpaten, in Slowenien sowie in bewaldeten Gebieten der Dinariden Kroatiens, Serbiens, Bosniens, möglicherweise auch Montenegros und Mazedoniens. Eine sehr kleine, isolierte Restpopulation besteht in Bulgarien.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Vorkommen in Österreich und Deutschland.", "content": "In Österreich brütete der Habichtskauz im 19. Jahrhundert vereinzelt aber regelmäßig in Kärnten, gelegentlich auch in der Steiermark. Dort wurden bis 1950 Brutpaare festgestellt. Aus Oberösterreich sind Bruten aus dem Almtal bekannt. Trotz der vereinzelt vorkommenden Bruten gilt die Art in Österreich als ausgestorben. In Deutschland war der Habichtskauz bis zur Mitte der 1920er Jahre Brutvogel im Bayerischen Wald. Im 19. Jahrhundert wurden hier immer wieder Einzelvögel erlegt, dazu gab es Funde von Gelegen und Dunenjungen als Brutnachweise. Der letzte Abschuss erfolgte 1923 am Kaitersberg. Etwa zur selben Zeit erloschen die Vorkommen auf der tschechischen Seite dieses Waldgebietes. Der letzte Nachweis dort stammt aus Sušice um 1926. Direkte Verfolgung durch Abschuss dürfte für das Verschwinden dieser Art aus diesen Regionen hauptverantwortlich gewesen sein. In Südkärnten kommt es wahrscheinlich gelegentlich wieder zu Bruten aus Slowenien verstrichener Habichtskäuze und im italienisch-slowenischen Grenzgebiet brütet diese Art zumindest seit 1994 regelmäßig.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederansiedelungsprojekte.", "content": "Im Nationalpark Bayerischer Wald, im Böhmerwald sowie im Naturschutzgebiet Šumava laufen Wiedereinbürgerungsversuche, die auf deutscher und tschechischer Seite wahrscheinlich zu einer sich selbst erhaltenden Population von je etwa 10 Brutpaaren geführt haben. So wurden Im Nationalpark Bayerischer Wald seit 1975 durch die Nationalparkverwaltung immer wieder nachgezüchtete Habichtskäuze freigelassen. 1989 kam es zur ersten erfolgreichen Freilandbrut. 2012 wurden im Nationalparkgebiet zehn besetzte Reviere geschätzt. Auf der österreichischen Seite wurde die Aktion aufgrund illegaler Abschüsse ausgesetzter Käuze und anhaltenden Protests der Jägerschaft, die einen negativen Einfluss auf die Niederwildjagd befürchtete, vorerst ausgesetzt. Ein konkretes Tierschutzprojekt des 2015 entstandenen Vereins für Landschaftspflege & Artenschutz in Bayern e.V. ist die Wiederansiedlung des Habichtskauzes im Naturpark Steinwald in der Oberpfalz gewesen. Eine neue, vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien initiierte und geleitete Wiederansiedelungskampagne mit Freilassungsorten im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal sowie im Wienerwald befindet sich in der Projektphase und zeigt erste Erfolge. Seit mehr als einem halben Jahrhundert hat im Jahr 2011 erstmals wieder ein Habichtskauzpaar im Wienerwald gebrütet. 2012, ein Jahr mit einer im Gebiet sehr starken Mäusegradation, wurden im Wienerwald sowie in der Gegend von Amstetten und Scheibbs mindestens 11 Bruten festgestellt, von denen 9 erfolgreich verliefen und die ungewöhnlich hohe Anzahl von dreißig Jungkäuzen zum Ausfliegen brachten. Die Auswertung der Daten telemetrierter Vögel und das Ablesen der Farbberingungen haben bestätigt, dass zwischen den einzelnen Brutgebieten ein Austausch der Brutvögel erfolgt. So bestand das Brutpaar im Bezirk Amstetten aus einem Männchen aus dem Freilassungsgebiet Dürrenstein und einem Weibchen aus dem Wienerwald. Nach dem Zusammenbruch der Mäusegradation erfolgten 2013 im Auswilderungsgebiet keine Bruten. 2014 verbesserte sich die Nahrungssituation im Wienerwald wesentlich, sodass wieder 17 Jungkäuze zum Ausfliegen kamen. Im Dürrensteingebiet war bei bedeutend schlechterem Nahrungsangebot nur eine Brut mit zwei flüggen Käuzen erfolgreich. 2015 brütete nur ein Paar im Wienerwald jedoch vier Paare im Wildnisgebiet Dürrenstein. Zwei Bruten erfolgten auf natürlichen Nistplätzen in Rotbuchen. Ein sehr gutes Nahrungsangebot und eine große Anzahl neuer Nistkästen bewirkten, dass 2017 in den beiden Auswilderungsgebieten 50 Jungkäuze zum Ausfliegen kamen. Wie schon seit längerem beobachtet, ist auch diesmal das Geschlechterverhältnis mit 3:2 zugunsten der Männchen auffallend ungleich. Im Bayerischen Wald waren 2014 26 Brutreviere besetzt und im Friaul, im Bereich des Oberlaufs der Natisone, wurden zwei Nistkastenbruten mit insgesamt drei Jungkäuzen festgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Wanderungen.", "content": "Habichtskäuze sind im Allgemeinen ausgesprochen standorttreu. Von mehreren Tausend nestjung in Finnland beringten Vögeln siedelten sich 86 % in einem Umkreis von unter 50 km vom Geburtsort wieder an. Revierbesitzer entfernen sich bei ausreichender Nahrungsgrundlage nur wenige Kilometer vom Brutplatz. Dennoch scheinen weitere Wanderungen vorzukommen und besonders bei nordsibirischen Vögeln häufig zu sein. Auch in Europa verstreichen vereinzelt Exemplare über weite Strecken und können weit von den nächsten Brutplätzen entfernt erscheinen. Ein 1987 in Sachsen-Anhalt tot aufgefundener Habichtskauz war im Jahr zuvor in Estland beringt worden; er hatte also in seinem ersten Winter eine Wanderung von über 1000 Kilometer zurückgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Habichtskauz ist nicht an bestimmte Waldtypen gebunden. In seinem Hauptverbreitungsgebiet in Skandinavien und dem russischen Taigagürtel bewohnt er fichtendominierte, mit Birken und Erlen durchsetzte Wälder mit eher offenem Baumbestand. Häufig liegen Habichtskauzhabitate am Rande von Lichtungen, in Kahlschlag- oder Moorgebieten. Stehende oder langsam fließende Gewässer gehören ebenfalls zum bevorzugten Inventar. Wesentlich sind neben dem Vorhandensein offener Bereiche mit einem guten Angebot an Kleinsäugern ausreichend zur Verfügung stehende Nistmöglichkeiten, sei es in Form von natürlichen Höhlen, Nistkästen oder alten Greifvogelhorsten. Dichte, zusammenhängende Wälder besiedelt die Art nicht, auch steile Hanglagen werden gemieden. In den südlichen Brutgebieten Ostasiens dringt der Habichtskauz bis in die Zone der immergrünen Laubwälder vor. Die Restpopulationen Mittel- und Südeuropas bevorzugen offene Buchenmischwälder mit wenig Unterwuchs; ideal sind offenbar sonnenbeschienene, leichte Hanglagen, die Grenzstrukturen mit Wiesen, Weiden und Lichtungen sowie Wasserflächen aufweisen. Dort, wo der Habichtskauz gemeinsam mit dem Waldkauz vorkommt, besiedelt der letztere die dichteren Waldgebiete, während der Habichtskauz lichtere Wälder und offene, abwechslungsreiche Strukturen bevorzugt. Wo Habichtskäuze nicht verfolgt werden, meiden sie die Nähe zu menschlichen Siedlungen nicht; in Mittel- und Südeuropa ist die Art jedoch ausgesprochen hemerophob, das heißt menschenscheu. In diesen zentral- und südeuropäischen Verbreitungsgebieten gilt der Habichtskauz als Bewohner der Mittelgebirge. Tatsächlich scheint aber keine deutliche Präferenz für die Besiedelung einer bestimmten Höhenstufe zu bestehen, solange geeignete Habitatsstrukturen vorliegen. Die Bevorzugung von Mittelgebirgslagen in Mitteleuropa dürfte Folge der Habitatzerstörung in tieferen Lagen sein. Im Allgemeinen ist der Raumbedarf des Habichtskauzes entsprechend der Größe der Art recht groß, etwa dreimal größer als der des Waldkauzes. In durchschnittlichen Habichtskauzhabitaten Skandinaviens brüten etwa 5–7 Paare auf 100 km2, wobei die Nistabstände zwischen zwei und vier Kilometer betragen. In optimalen Bereichen wurden jedoch bei sehr guter Nahrungsverfügbarkeit bedeutend größere Siedlungsdichten festgestellt: so brüteten etwa 1992 bei Krakau 3 Paare in einem nur 10 km2 großen Waldgebiet. Noch höhere Siedlungsdichten mit bis zu 10 Revieren auf 10 km2 werden nach neueren Untersuchungen in Südslowenien vermutet.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung und Beuteerwerb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Der Habichtskauz ist sowohl ein Ansitz- als auch ein Suchflugjäger. Er vermag Beutetiere bis zur Größe eines kleinen Hasen oder einer Auerhenne zu schlagen. Mäuse und Spitzmäuse bilden jedoch zu allen Jahreszeiten die Nahrungsgrundlage, wobei Wühlmäuse eine besonders dominierende Rolle spielen; in Gradationsjahren kann ihr Anteil 90 Prozent übersteigen. Unter den Arten aus dieser Familie überwiegen als Beute Erdmäuse, Rötelmäuse und Schermäuse. Im Winter werden Spitzmäuse und Vögel wichtigere Beutetiere. Unter der Vogelbeute, die meist unter 10 Prozent ausmacht, befinden sich vor allem Drosseln und Tauben, aber auch größere Arten wie Krähen und Hühnervögel, gelegentlich auch Waldkäuze. In Mitteleuropa dürfte auch der Siebenschläfer eine nicht unwichtige Nahrungsergänzung darstellen. Er ist in Buchenwäldern nicht selten und mit einer Masse bis zu 240 Gramm ein ergiebiges Beutetier. Untersuchungen aus Slowenien ergaben vor allem nachbrutzeitlich einen großen Anteil dieser Bilche an der Gesamtbeutemasse. Reste von Amphibien, Reptilien und Fischen finden sich regelmäßig in den Gewöllen, spielen aber mengen- und gewichtsmäßig eine nur untergeordnete Rolle, während größere Insekten, vor allem Käfer, bei sonstiger Nahrungsknappheit nicht unwesentlich sein können. Habichtskäuze nehmen gelegentlich auch Aas zu sich. Der Tagesbedarf an Nahrung schwankt jahreszeitlich zwischen 147 und 255 Gramm, für ein nichtbrütendes Paar wurde ein Jahresbedarf von 109 Kilogramm Lebendgewicht an Beutetieren errechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Beuteerwerb.", "content": "Bevorzugte Jagdmethode ist die Ansitzjagd von oft eher hoch liegenden Warten. Dabei sitzt die Eule relativ aufrecht, der Kopf ist um etwa 90° nach unten gewinkelt, der Gesichtsschleier gespreizt. Ist eine Beute erspäht oder akustisch geortet, beugt der Kauz sich fast waagrecht vor und lässt sich in einem schrägen Steilflug fallen. Kleinere Beutetiere werden oft schon durch den heftigen Aufprall getötet, größere durch mehrere Nacken- oder Kopfbisse. Bei der seltener angewandten Suchflugjagd patrouilliert der Habichtskauz in einem langsamen, bodennahen Flug über seinem Jagdrevier und lässt sich beim Orten eines Beutetieres oft in einer abrupten Wendung fallen. Gelegentlich sind bei dieser Jagd kurze Rüttelphasen beobachtet worden. Größere Insekten werden mit den Fängen im Flug gegriffen; die Methoden der Vogeljagd sind nicht bekannt. Kleine Beutetiere transportiert der Habichtskauz im Fang oder im Schnabel zu einem Fressplatz, seltener verzehrt er sie an Ort und Stelle. Größere Beutetiere werden in mundgerechte Happen zerteilt; bei Vögeln frisst er meist nur das Brustfleisch, bei Säugetieren werden die Eingeweide nicht verwertet. Habichtskäuze legen ganzjährig Nahrungsdepots in Höhlen, Spalten, aber auch in ausgefaulten Baumstümpfen an.", "section_level": 2}, {"title": "Gewölle.", "content": "Die Gewölle des Habichtskauzes sind bis zu 94 mm lang und bis zu 35 mm dick, der Durchschnitt liegt bei 62×25 mm. Sie sind sehr fest und an den Enden leicht zugespitzt. Da Habichtskäuze außerhalb der Brutzeit die Tageseinstände oft wechseln, sind sie nur schwer zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Verhalten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktivität, Ruhe- und Komfortverhalten.", "content": "Habichtskäuze sind dämmerungs- und nachtaktiv. Während der Brutzeit jagen sie jedoch bis in die späten Morgenstunden, zuweilen auch tagsüber. Der erste Aktivitätsgipfel liegt in der Abenddämmerung und erstreckt sich etwa bis Mitternacht. In dieser Zeit besteht die größte Rufintensität. Nach einer Ruhe- und Putzpause folgt ein zweiter Aktivitätshöhepunkt, der bis in die frühen Morgenstunden reicht. Im kurzen nordischen Sommer beginnt die Hauptaktivität erst gegen Mitternacht und ist nur von kleineren Putzpausen unterbrochen. Die Tageseinstände wechselt der Habichtskauz oft. Häufig liegen sie sehr niedrig auf Lagerholz, Baumruinen oder in Aufforstungen. Während der Brutzeit befinden sie sich aber immer in der Nähe und in Sichtweite des Nistplatzes. Wenn die Eule in einem höheren Baum ruht, wählt sie oft schwache Seitenäste und drückt sich nahe an den Stamm. Die Tageseinstände der Partner liegen außerhalb der Brutzeit weit auseinander; nur in der Anpaarungszeit können verpaarte Habichtskäuze nahe beisammen, manchmal im gegenseitigen Körperkontakt dösend angetroffen werden. Habichtskäuze verwenden viel Zeit für die Gefiederpflege. Sie sonnen sich ausgiebig, vor allem an Wintertagen, und suchen dazu gezielt sonnenexponierte Stellen auf. Sie baden oft, insbesondere während der Brut und der Mauser, und tauchen dabei weitgehend unter. Bei leichtem Regen lassen sie sich mit gespreiztem Gefieder berieseln, während sie bei anhaltendem Starkregen geschützte Ruheplätze aufsuchen oder eine Schutzstellung einnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Territorial- und Feindverhalten.", "content": "Habichtskäuze sind ganzjährig territorial und vor allem zur Brutzeit äußerst aggressiv. Sie verteidigen ihr Revier gegenüber Artgenossen, aber auch gegenüber kleineren Arten, insbesondere dem Waldkauz. Gegner werden direkt angeflogen und mit den Krallen attackiert. Kennzeichnend für die Art sind die Angriffsflüge auf Menschen, aber auch auf Rotwild oder Wildschweine, wenn sie sich zu stark dem Nistbereich nähern. Diese Angriffe erfolgen meist überraschend von hinten, nachdem der Vogel oft schon über eine längere Zeit dem Eindringling unbemerkt gefolgt ist. Bei diesen Angriffsflügen streift der Habichtskauz sein Opfer im Kopf, Schulter- oder Rückenbereich und verletzt es gelegentlich erheblich. Es wurde auch beobachtet, dass sich die Eule in einen Körperteil verkrallt und mitschleifen lässt. Weibchen sind bei diesen Attacken aktiver und aggressiver als Männchen. Der schwedische Name \"Slaguggla\" (‚attackierende Eule‘) ist auf dieses Verhalten zurückzuführen. Andererseits können sich Habichtskäuze außerhalb der Brutzeit wenig scheu, fast zutraulich und neugierig verhalten, was ihre Verfolgung durch den Menschen sehr begünstigt hat. Sie können ein Verhalten zeigen, das als \"Konfliktschlaf\" gedeutet wird, in dem sie Annäherungen bis auf wenige Meter regungslos zulassen, bevor sie auffliegen.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Habichtskäuze führen eine weitgehend monogame Dauerehe, die jedoch außerhalb der Brutzeit durch Distanz und ausgeprägte innerartliche Aggressivität geprägt ist. Biandrie wurde nur bei Gefangenschaftsbruten beobachtet. Die Weibchen werden am Ende des ersten Lebensjahres geschlechtsreif, wahrscheinlich auch die Männchen. Einjährige Weibchen schreiten jedoch nur in außergewöhnlich guten Mäusejahren zur ersten Brut, auch zweijährige Weibchen brüten meist noch nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Balz, Paarbildung und Nistplatz.", "content": "Die Anpaarung beginnt während der Herbstbalz und ist durch laute Rufreihen, aber auch noch durch große Aggressivität der beiden Partner gekennzeichnet. In dieser Zeit sind die Reviergesänge am häufigsten und vollständigsten zu hören. Die Hauptbalz beginnt im Januar. Akustisch ist diese Phase von den Nestzeige-Rufreihen des Männchens und durch verschiedene Kontaktrufe geprägt. Es erfolgen auch die ersten Beuteübergaben, sodass das gegenseitige Distanzbedürfnis allmählich reduziert wird, bis es bei gemeinsamen Nistplatzinspektionen, eventuell sogar gemeinsamem Einschlüpfen in eine Höhle, weitgehend abgebaut ist. In dieser Zeit können die Partner eng benachbart ruhen, zuweilen im gegenseitigen Körperkontakt; auch Kraulen und gegenseitige Gefiederpflege wurde beobachtet. Wenn die Beuteübergaben häufiger werden und Männchen und Weibchen mit Drehbewegungen in der Nestmulde den Nistplatz für die Eiablage vorbereiten, kommt es auch zu den ersten Kopulationen, meist auf einem Ast in der Nähe des Nistplatzes. Bevorzugte Nistplätze sind großflächige Ausfaulungen in alten Bäumen, Baumstümpfe, die an ihrer Oberseite muldenartige Vertiefungen aufweisen, sowie alte Greifvogel-, Corviden- oder Schwarzstorchhorste. Gelegentlich finden sich Habichtskauzbruten auch auf Felssimsen; auch Bodenbruten kommen vor. Nistkästen werden gerne angenommen. Der Nistplatz wird durch Dreh- und Muldenbewegungen vorbereitet, in Höhlen werden hervorstehende Späne abgeknabbert. Nistmaterial trägt der Habichtskauz, wie auch alle anderen Eulen, nicht ein.", "section_level": 2}, {"title": "Gelege und Brut.", "content": "In guten Wühlmausjahren und niedriger Schneelage beginnt die Legeperiode mitteleuropäischer Habichtskauzpopulationen bereits Mitte Februar, üblicherweise aber erst Mitte März. Nordskandinavische und sibirische Vögel beginnen im April mit der Eiablage. Frische Gelege können noch im Juni gefunden werden. Bei schlechter Nahrungssituation können die Bruten oft mehrere Jahre ausfallen. Habichtskäuze brüten nur einmal im Jahr, über Ersatzgelege bei Gelegeverlust ist nichts bekannt. Während der Brutzeit versorgt das Männchen das Weibchen mit Nahrung. In einem Abstand von 2–3 Tagen legt das Weibchen meist 3–4 (1–6) anfangs reinweiße, rundovale Eier, die mit durchschnittlich 50 × 42 mm und einem Gewicht von 50 Gramm die Größe eines kleinen Hühnereis aufweisen. Das Weibchen brütet ab dem ersten Ei sehr fest. Nach etwa 28 Tagen schlüpft das erste Küken, die anderen folgen entsprechend der Legeabstände. Sie und das Weibchen werden in den ersten Wochen allein vom Männchen mit Nahrung versorgt; das Weibchen hudert die Küken und zerteilt die Nahrung. Die Küken entwickeln sich sehr schnell. Schon nach etwa 5 Wochen springen die nur zu Flatterflügen fähigen Jungen aus dem Nistplatz und versuchen sich danach möglichst schnell mit Hilfe der Krallen und des Schnabels an einem Baum hochzuarbeiten und in eine gesicherte Höhe und eine geschützte Position zu gelangen. Dieser risikoreiche, oft mehrere Tage dauernde Lebensabschnitt wird als \"Wanderstadium\" bezeichnet. Die Ästlinge werden jetzt noch weitere 60 Tage von beiden Eltern versorgt. Sie können mit 90 Lebenstagen relativ sicher fliegen und verlassen wenig später das Brutgebiet.", "section_level": 2}, {"title": "Bruterfolg und Lebenserwartung.", "content": "Die jährliche Reproduktionsrate des Habichtskauzes schwankt vor allem entsprechend der jeweiligen Nahrungsverfügbarkeit und der klimatischen Bedingungen während der Brutperiode sehr stark und liegt zwischen 0,9 und 2,9 ausgeflogenen Jungen pro begonnener Brut. Eine schwedische Untersuchung ermittelte in einem siebenjährigen Zensus 1,8 ausfliegende Jungkäuze. Von diesen überleben etwa 60 Prozent das erste Lebensjahr, von den verbleibenden 70 Prozent das zweite, danach verflacht die Sterberate ein wenig. Von einem Geburtsjahrgang sind nach zwei Jahren also bedeutend weniger als die Hälfte der Käuze noch am Leben. Als Höchstalter eines in freier Natur wiedergefundenen, beringten Habichtskauzes gelten 22 Jahre; ein Volierenvogel wurde 30 Jahre alt.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Habichtskauz ist eine Art innerhalb der Gattung \"Strix\", in der zwischen 18 und 24 Arten waldbewohnender, mittelgroßer bis großer Eulen zusammengefasst sind. Es wurden bis zu 20 Unterarten beschrieben. König & Weick halten die Taxierung von 8 für berechtigt. Verschiedentlich werden zwei Rassengruppen unterschieden: die relativ großen, bis auf \"S. u. macroura\" eher hellen, paläarktischen Festlandformen sowie die kleineren, bräunlichen, japanischen Inselformen. Der oft als Unterart des Habichtskauzes geführte Sichuankauz (\"Strix davidi\") gilt heute als eigene Art.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Bestandsentwicklung.", "content": "Der Bestand des Habichtskauzes gilt als ungefährdet, doch liegen über weite Vorkommensgebiete keine Bestandszahlen vor. In Europa nehmen die Bestände in den meisten Regionen zu, was vor allem auf das Anbringen von Nistkästen und das Nachlassen der direkten Verfolgung zurückzuführen ist. Ein weiterer Grund für die Bestandszunahmen vor allem in Russland ist die dortige Methode der Kahlschlagwirtschaft, die in den Sukzessionsflächen der Art neue Jagdgebiete eröffnen. In Mitteleuropa brüten etwa 1000 Paare, der europäische Gesamtbestand wird auf 82 000 Brutpaare geschätzt, von denen im europäischen Teil Russlands allein 65 000 brüten. Neben der direkten Verfolgung bilden der Straßenverkehr und Hindernisse, wie zum Beispiel Weidezäune, eine wesentliche Gefährdungsursache, da Habichtskäuze sehr oft bodennah fliegen und auch Freiflächen in einem bodennahen Flug queren. Auch veränderte Bewirtschaftungsmethoden, die die Wälder rigoros verjüngen, sodass sowohl Höhlenbäume als auch alte Greifvogelhorste fehlen, wirken sich regional bestandsvermindernd aus. Der Habichtskauz gilt als eine der Arten, die vom Klimawandel betroffen sein wird. Ein Forschungsteam, das im Auftrag der britischen Umweltbehörde und der Royal Society for the Protection of Birds die zukünftige Verbreitungsentwicklung von europäischen Brutvögeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte, geht davon aus, dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts das Verbreitungsgebiet des Habichtskauzes sich vor allem im Süden erheblich verkleinern wird. Betroffen sind unter anderem das heute noch bestehende Brutareal im Karpatenbogen. Insgesamt verschiebt sich das Verbreitungsgebiet weiter nach Norden, wobei prognostiziert wird, dass neue, geeignete Brutareale im Norden Fennoskandinaviens und Russlands zu finden sein werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Habichtskauz oder Uralkauz (\"Strix uralensis\") ist eine große Eule aus der Gattung \"Strix\" innerhalb der Familie der Eigentlichen Eulen (Strigidae). Er ähnelt dem Waldkauz (\"Strix aluco\"), ist aber kontrastreicher gefärbt, bedeutend größer und oft mehr als doppelt so schwer wie dieser. Das geschlossene Verbreitungsgebiet der Art liegt im borealen Waldgürtel der Paläarktis und reicht ostwärts bis Korea und Japan. Zusätzlich bestehen Reliktvorkommen in den Karpaten, den Beskiden und im Dinarischen Gebirge. Im deutsch-österreichisch-tschechischen Grenzgebiet (Bayerischer Wald, Böhmerwald und Šumava) und zuletzt auch im Wienerwald laufen zum Teil erfolgreiche Wiederansiedelungsversuche. Zurzeit werden bis zu 15 Unterarten beschrieben; mindestens 8 sind allgemein anerkannt, wovon \"S. u. liturata\", \"S. u. macroura\" und \"S. u. uralensis\" in Europa brüten.", "tgt_summary": "长尾林鸮(学名:Strix uralensis,Ural owl)是一种中等大小及夜间活动的猫头鹰,在欧洲及亚洲北部有达15个亚种。", "id": 1877013} {"src_title": "Erich Mückenberger", "tgt_title": "埃里希·米肯贝格尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mückenberger absolvierte nach Besuch der Volks- und Mittelschule 1924 bis 1927 eine Ausbildung als Schlosser. 1924 trat er der Sozialistischen Arbeiterjugend bei und war als Jugendleiter, Kreis- und Gaujugendleiter Chemnitz aktiv. 1927 wurde er Mitglied der SPD. 1927 bis 1928 besuchte er die Höhere Fachschule für Textilindustrie und arbeitete bis 1930 als Schlosser und Weber. Bis 1933 war er arbeitslos, danach als Schlosser und Automateneinsteller beschäftigt. Ab 1933 arbeitete er illegal in Chemnitz. Im August 1935 wurde er verhaftet und war von November 1935 bis August 1936 im KZ Sachsenburg. Nach mehreren Prozessen wurde er 1938 zu zehn Monaten Gefängnis wegen Hochverrats verurteilt. 1942 wurde er erneut verhaftet und kam in ein Strafbataillon der Wehrmacht, wo er im Januar 1945 verwundet wurde. Von April bis August war er in englischer Kriegsgefangenschaft. Mückenberger war nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED Mitglied der SED. 1946 besuchte er die Landesparteischule der SED und war in der Leitung des SED-Stadtkreises Chemnitz. 1948 besuchte er die Parteihochschule „Karl Marx“, wurde jedoch nach drei Monaten abberufen und wurde paritätischer Erster Sekretär des SED-Landesvorstands Sachsen. 1949 bis 1953 war er Erster Sekretär der SED-Landesleitung Thüringen bzw. der SED-Bezirksleitung Erfurt. Mückenberger war von 1950 bis 1989 Abgeordneter der Volkskammer, 1958 bis 1963 als Mitglied des Ausschusses für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft und ab 1971 als Mitglied des Präsidiums und Vorsitzender der SED-Fraktion. Ebenfalls 1950 bis 1989 war er Mitglied des Zentralkomitees und Kandidat, ab 1958 Mitglied des Politbüros des ZK der SED. Außerdem war er 1952 bis 1954 Abgeordneter des Bezirkstages Erfurt und 1953 bis 1961 Sekretär des Zentralkomitees der SED. In den 1960er Jahren war er als Sekretär für Landwirtschaft heftiger Kritik ausgesetzt, die er unversehrt überstand. 1960 bis 1961 besuchte er die Parteihochschule der KPdSU in Moskau und war danach Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Frankfurt (Oder) sowie ab 1963 Bezirkstagsabgeordneter. 1971 bis 1989 war er als Nachfolger von Hermann Matern Vorsitzender der Zentralen Parteikontrollkommission beim Zentralkomitee der SED. Als Nachfolger von Lothar Bolz war er ab 1978 bis zu seinem Rücktritt im November 1989 Präsident der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF), seit 1963 war er im Präsidium der Freundschaftsgesellschaft tätig. Am 8. November 1989 trat Mückenberger mit dem gesamten Politbüro des ZK zurück, am 20./21. Januar 1990 wurde er aus der SED-PDS ausgeschlossen. Ein Prozess wegen Totschlags und Mitverantwortung am Grenzregime der DDR wurde im August 1996 wegen Verhandlungsunfähigkeit eingestellt. Mückenberger wurde 1957 mit dem Vaterländischen Verdienstorden (VVO) in Gold, 1969 mit der Ehrenspange zum VVO in Gold und 1970 und 1985 mit dem Karl-Marx-Orden ausgezeichnet. Der Kulturpolitiker Joachim Mückenberger war sein jüngerer Bruder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erich Mückenberger (* 8. Juni 1910 in Chemnitz; † 10. Februar 1998 in Berlin) war ein deutscher Politiker (SED). Er war Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED und leitete als Vorsitzender die Zentrale Parteikontrollkommission der SED in der DDR.", "tgt_summary": "埃里希·米肯贝格尔(,1910年-6月8日-1998年-2月10日),德国统一社会党政治局委员、中央监察委员会主席。", "id": 703564} {"src_title": "Yonaguni", "tgt_title": "與那國島", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Yonaguni wird zu den Yaeyama-Inseln gerechnet und hat eine Fläche von 28,95 km2. Die Einwohnerzahl der Insel lag zum 1. Januar 2015 bei 1491 Personen in 773 Haushalten. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt ca. 23,9 °C und die jährliche Regenmenge ca. 3.000 mm. Auf der Insel befindet sich die Kleinstadt (\"chō\") Yonaguni die zum Landkreis Yaeyama der Präfektur Okinawa gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Für das 14. Jahrhundert sind Handelsbeziehungen zu Okinawa Hontō belegt. Yonaguni war bis 1522 unabhängig unter der in ihrer Existenz umstrittenen, riesenhaften Anführerin San’ai Isoba. Danach gehörte sie zum Königreich Ryūkyū und wurde 1879 mit dessen Eingliederung in Japan ebenfalls aufgenommen. Von 1945 bis 1972 war sie durch die USA besetzt. Daraus ergab sich die Besonderheit, dass die US-Besatzungsbehörden die Grenze zwischen der Air Defense Identification Zone (ADIZ) Taiwans und Japans auf den 123. östlichen Längengrad legten und somit die Westhälfte der Insel mit dem Flughafen Yonaguni Teil der ADIZ Taiwans waren. Deswegen passte Japan am 25. Juni 2010 seine eigene ADIZ durch eine lokale Erweiterung um 12 Seemeilen auf die Ausdehnung seiner Hoheitsgewässer an.", "section_level": 1}, {"title": "Unterwasserpyramiden.", "content": "siehe \"Hauptartikel: Yonaguni-Monument\" 1985 wurden von dem japanischen Taucher Kihachiro Aratake auf dem Meeresboden vor Yonaguni großflächige Strukturen mit Spuren von Flora, Fauna und Stalaktiten entdeckt. Die Struktur des Monolithen ist durchgehend rechtwinklig. Es scheint, als ob planvoll Treppen und Stufen in den Fels gehauen wurden. Es ist umstritten, ob der Monolith, der einer Pyramide ähnelt, durch natürliche Erosion in Tausenden von Jahren geformt wurde oder ob eine Frühkultur den Felsen bearbeitet hat.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Japans Insel vor Taiwan. In: \"Asienspiegel\", 21. April 2014.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yonaguni (, \"-jima\") ist eine im äußersten Südwesten Japans im Ostchinesischen Meer gelegene Insel, nur 110 km von Taiwan entfernt. Die Westspitze der Insel, Kap Irizaki, ist der westlichste Punkt Japans.", "tgt_summary": "与那国岛(,或),位于琉球列岛八重山群岛最西端,是日本最西端的岛屿,人口因陆上自卫队进驻与家眷增加至1726人,位于台湾宜兰县东部外海,距离台湾宜兰苏澳港仅111公里,也是距离台湾本岛最近的外国岛屿,在天气晴朗时可看到台湾的山脉;行政区划定属于冲绳县八重山郡与那国町。", "id": 2190985} {"src_title": "Phönix (Mythologie)", "tgt_title": "不死鳥", "src_document": [{"title": "Antiker Mythos.", "content": "Bereits in der ägyptischen Mythologie gibt es den meist mit dem Sonnengott oder auch mit Osiris verbundenen Benu, meist dargestellt in Form eines Reihers, der am Abend stirbt und bei Sonnenaufgang in der Morgenröte aufersteht. Im antiken Griechenland berichtete Herodot von einem Mythos, den die altägyptischen Quellen nicht bestätigen: Auf dieser Beschreibung aufbauend verbreiteten in der Zeit des Hellenismus griechische und römische Autoren die Vorstellung, dass der Phönix aus der Asche des Osiris oder seinen sterblichen Überresten hervorgegangen sei und ein hohes Alter von vielen, meist fünf Jahrhunderten erreiche. Dazu baut er am Ende seines Lebens ein Nest, setzt sich hinein und verbrennt. Nach Erlöschen der Flammen bleibt ein Ei zurück, aus dem nach kurzer Zeit ein neuer Phönix schlüpft. In der Spätantike wurde der Phönix dann zum Symbol der Unsterblichkeit, da er die Fähigkeit hatte, sich zu regenerieren, wenn Feinde ihn verwundet hatten. Bei den Christen galt er als Sinnbild der Auferstehung.", "section_level": 1}, {"title": "Symbolik und Bedeutung.", "content": "Die mythische Gestalt des Phönix entstand im Umfeld einer religiösen Weltanschauung, um die über viele Menschenalter dauernde zyklische Entwicklung von Glaubens- und Wertegemeinschaften zu erklären. Mit der Vorstellung, das Licht der Sonne sei die Grundlage allen Lebens, manifestierte sich die Idee, dass das göttliche Licht den Lebenszyklus bestimmt. Vielen religiösen Kulturen sind diese langen Zyklen bekannt, wie beispielsweise den Sumerern, Ägyptern, Chinesen oder Maja. Laut der Bibel begann das Leben, nachdem Gott das Licht schuf.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das bedeutendste Opernhaus Venedigs, das nach einem Brand in den Jahren 1790 bis 1792 wiedererbaut wurde, trägt seitdem den Namen \"La Fenice\". In der Fantasy-Literatur und Spielen dieses Genres erscheinen der Phönix oder an dieses Fabelwesen angelehnte Gestalten in verschiedenen Formen. In der Videospielreihe \"Final Fantasy\" tritt der Phönix als Wesen auf, das vom Spieler herbeigerufen werden kann und an verschiedenen Stellen in das Spielgeschehen eingreift; auch in den Spielen \"Age of Mythology\" und \"Warcraft 3\" kann ein Phönix beschworen werden, der sich durch seine eigene Hitze Schaden zufügt und sich bei seinem Tod in ein Ei verwandelt, aus dem er wieder aufersteht. Im Manga \"Yu-Gi-Oh!\" ist er die „wahre Form des geflügelten Drachen des Ra“. Im Manga/Anime \"One Piece\" kann sich der Charakter Marco in einen Phönix verwandeln und besitzt dabei die Fähigkeit, sich selbst nach schweren oder tödlichen Verletzungen sofort wieder zu heilen. In der Videospielreihe \"Pokémon\" gibt es eine Figur namens Ho-Oh – eigentlich der japanische Name des Fenghuang –, die optisch an den Phönix angelehnt ist und deren spezieller Gegenstand, die „Zauberasche“, bereits besiegte Pokémon wiederbeleben kann. Bei \"Dragon Quest Monsters\" gibt es ebenfalls ein Monster mit dem Namen \"Phönix\". Eine umfangreiche Manga-Rezeption erfuhr der Phoenix in dem unvollendeten Zyklus \"Hi No Tori\" von Osamu Tezuka. Der Phönix ist die zentrale Figur, welche die zwölf miteinander verknüpften Erzählungen thematisch vereint. Der Titel des Films \"Der Flug des Phoenix\" (1965) nimmt ebenfalls Bezug auf die Fähigkeit des Phönix, aus seiner eigenen Asche wieder zu erstehen. Im Kinofilm \"\" (1996) ist „Phoenix“ der Name des ersten Raumschiffes der Menschheit, das sich mit Überlichtgeschwindigkeit fortbewegt. Die Griechische Militärdiktatur verwendete einen Phönix als Logo, das im behördlichen Verkehr die Benutzung des Staatswappens begrenzte. Im \"Star-Wars\"-Universum taucht der Phönix ebenfalls als Wappentier in einer stilisierten Form auf: So ist das Wappen der Rebellenallianz ein stilisierter Phönix, ebenso das Wappen des Jedi-Ordens und der Alten Republik. Im weiteren Verlauf der Geschichte innerhalb des „Expanded Universe“, also der Bücher, die zeitlich nach den Filmen spielen, taucht der Phönix wiederholt als Wappentier in Organisationen der Neuen Republik, des Jedi-Ordens oder der Galaktischen Allianz auf. Das erste Album der englischen Rockband Wishbone Ash beinhaltet als letztes das über zehn Minuten lange epische Stück \"Phoenix\". Die Hauptfigur des japanischen Spiels \"Phoenix Wright\" trägt in der US- und Europa-Fassung auch den Namen Phoenix. Der bekannte, freie Web-Browser \"Firefox\" trug zu Beginn seiner Entwicklung (2002) den Namen \"Phoenix\". Aus lizenzrechtlichen Gründen erfolgte 2003 die Umbenennung in \"Firebird\" (Feuervogel). Schließlich fand 2004 die vorläufig letzte Namensänderung in \"Firefox\" statt. Mit dem Lied \"Rise Like a Phoenix\" gewann Conchita Wurst den Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen. In der Romanreihe Harry Potter griff die Schriftstellerin Joanne K. Rowling mit dem Phönix \"Fawkes\", dem Haustier des Schulleiters Albus Dumbledore, den Mythos des aus der Asche auferstehenden Phönixes, einem Vogel mit Wunderkräften, auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Phönix (, von altägyptisch \"Benu\": ‚Der Wiedergeborene/Der neugeborene Sohn‘; ) ist ein mythischer Vogel, der am Ende seines Lebenszyklus verbrennt oder stirbt, um aus dem verwesenden Leib oder aus seiner Asche wieder neu zu erstehen.", "tgt_summary": "不死鸟,又译菲尼克斯、菲尼克司(,\"phoínix\"),是一种神话中的鸟类。可归类为火鸟的一种。希腊神话中的不死鸟可能来源于埃及神话中的贝努鸟。每隔五百年左右,不死鸟便会采集各种有香味的树枝或草叶,并将之叠起来后引火自焚,最后留下来的灰烬中会出现重生的幼鸟。", "id": 357638} {"src_title": "Umsatzvariable", "tgt_title": "反應進度", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Eine Reaktionsgleichung einer chemischen Reaktion besteht aus den chemischen Formeln für die Reaktanden und Reaktionsprodukte sowie den Stöchiometriefaktoren, die das Anzahlverhältnis der beteiligten Teilchen angeben. Diese Faktoren werden in der physikalischen Chemie zu den stöchiometrischen Zahlen \"ν\" der Teilchen \"i\" erweitert, wobei die Reaktanden negative und die Produkte positive Vorzeichen erhalten. In einer Reaktionsgleichung stehen hingegen nur die Beträge der stöchiometrischen Zahlen: Die Stoffmenge \"n\" (Einheit Mol) der Teilchen \"i\", welche bei einem differentiellen Umsatz d\"n\" gebildet oder verbraucht werden, nehmen bei Teilung durch die jeweilige stöchiometrische Zahl den gleichen Wert an: Für die allgemeine Definition der Umsatzvariablen ξ nach IUPAC und DIN 32642 gilt: Im spezielleren Fall wird die Umsatzvariable als betrachtet, wobei \"n\" die Stoffmenge des Teilchens \"i\" vor Beginn der Reaktion (ξ = 0) und \"n\" die Stoffmenge des Stoffes \"i\" zu einem bestimmten Punkt des Umsatzes ist. Für \"n\" gilt daher: Bei einem Umsatz vom Zustand I mit der Umsatzvariablen ξ zu einem Umsatz II mit ξ gilt: Die Umsatzvariable einer Reaktion ist abhängig von der Formulierung der Reaktionsgleichung, da der Reaktionsgleichung die stöchiometrischen Zahlen entnommen werden. Sie kann nur verwendet werden, wenn die Stöchiometrie der betrachteten Reaktion bekannt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Für eine chemische Reaktion gilt für einen bestimmten Umsatz für jedes Teilchen (hier Molekül) die gleiche Umsatzvariable, was an folgender Reaktionsgleichung verdeutlicht werden soll: Die Umsatzvariable ergibt sich hier zu: Für physikalisch-chemische Betrachtungen, wie beispielsweise die molare Reaktionsenthalpie, wird ein Formelumsatz betrachtet. Die Reaktion läuft von ξ = 0 zum Formelumsatz ξ = 1: Wird die Reaktionsgleichung nicht als Kardinalgleichung formuliert, sondern auf die Menge des gebildeten Ammoniaks bezogen und mit gebrochenen Zahlen formuliert, ergibt sich aus der Gleichung für die Umsatzvarialbe und für den Formelumsatz Die molare Reaktionsenthalpie bezogen auf die Kardinalgleichung legt die Bildung von 2 mol, die gebrochene Gleichung die Bildung von 1 mol NH zugrunde. Der Zahlenwert der Reaktionsenthalpie ist bei der gebrochenen Gleichung halb so groß, die Angabe einer Reaktionsgleichung für den jeweiligen Wert ist daher wichtig.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionsgrad.", "content": "Der Reaktionsgrad α (\"\") ist das Verhältnis der Umsatzvariablen ξ zum vollständigen Umsatz ξ: Der Reaktionsgrad ist dimensionslos und nimmt Werte zwischen 0 und 1 an. Der Name Reaktionsgrad ist in deutscher Literatur kaum gebräuchlich, für spezielle Reaktionen werden Worte wie Dissoziationsgrad oder Ionisierungsgrad verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Umsatzvariable (veraltet auch \"Reaktionslaufzahl\", ) mit dem Formelzeichen ξ ist ein Maß für den Fortschritt einer gegebenen chemischen Reaktion. Die Umsatzvariable hat die SI-Einheit Mol und ist eine extensive Größe. Sie ist so definiert, dass sie bei jedem möglichen Umsatz für alle an der Reaktion beteiligten Stoffe den gleichen Wert annimmt und sich bei steigendem Umsatz um den gleichen Wert ändert.", "tgt_summary": "反应进度(英文:英语:Extent of reaction)是用于量化反映化学反应进行程度的化学量,在运算中通常以希腊字母ξ(Xi)代表。一般反应进度的单位为摩尔。一个进行中或已完成的化学反应,无论计算哪一个反应物或生成物的反应程度,都会得到相同的结果,因为反应进度代表整个反应的进度,而不是单一物质的反应进度。", "id": 1494587} {"src_title": "Goldmaske des Agamemnon", "tgt_title": "阿伽门农的面具", "src_document": [{"title": "Entdeckung und Gelehrtenstreit.", "content": "Bei Grabungen in der Nähe des „Löwentores“ von Mykene stieß Schliemann innerhalb des Gräberrunds A auf ein Grab, das drei ungewöhnlich große Skelette barg, wovon eines offenbar ausgeraubt worden war. Die beiden anderen trugen Goldmasken und zusätzlich einen goldenen Brustpanzer. Aufgrund der besonderen Goldmaske und der Größe des Skeletts, das am südlichsten im Grab lag, und der weiteren reichen Ausstattung ging Schliemann davon aus, dass es sich um Agamemnon handeln müsse. Allerdings wurde diese Auffassung von anderen Gelehrten nicht geteilt. Professor Ernst Curtius, der das historische Olympia ausgegraben hatte, besichtigte den Fund. Seiner Meinung nach war das Gold der Maske viel zu dünn, um einen so mächtigen Herrscher damit auszustatten. Er folgerte, dass die Skelette aus der byzantinischen Ära stammen müssten. Schliemann entgegnete, dass sämtliche Goldfunde der Gräber viel zu dünn gewesen seien, um von lebenden Herrschern oder Kriegern getragen zu werden. Die Schmuckstücke seien eigens für das Leichenbegräbnis gefertigt worden. Ein weiterer Kritiker, der Hauptmann und Privatgelehrte Ernst Bötticher, behauptete sogar, dass Schliemann den Schmuck selbst habe herstellen lassen, um ihn heimlich zu vergraben. Aufgrund seines Geizes habe er nicht mehr Gold verwenden wollen. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Maske eine gewisse Ähnlichkeit mit Schliemann aufweise. Dies muss allerdings als bloße Polemik gewertet werden. Nach den heutigen Erkenntnissen werden das Grab und die enthaltenen Funde in die Mitte des 16. Jahrhunderts v. Chr. datiert und können daher kaum den Atriden und König Agamemnon zugeordnet werden. Allgemein nimmt man an, dass die Sagen um den Trojanischen Krieg und somit auch die mythische Figur des Agamemnon eine deutlich spätere Zeit als das 16. Jahrhundert v. Chr. widerspiegeln. Deshalb geht man heute davon aus, dass die Maske zum Grab eines mykenischen Fürsten einer vorhergehenden Dynastie gehörte.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Maske besteht aus gelbrötlichem, starkem Goldblech und hat eine Höhe von etwa 26 cm und eine Breite von 26,5 cm. In das Blech ist das Gesicht eines Mannes mit Bart, Schnurrbart und Augenbrauen getrieben. Neben den Ohrläppchen befindet sich jeweils ein Loch, das vermutlich der Befestigung diente. Die Maske ist in der Mykenischen Sammlung des Archäologischen Nationalmuseums in Athen ausgestellt und hat die Inventarnummer NAMA 624. Eine Kopie der Maske ist im unterhalb der Grabungsstätte von Mykene befindlichen Museum ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Goldmaske des Agamemnon wurde im Jahre 1876 von dem deutschen Archäologen Heinrich Schliemann bei Ausgrabungen im griechischen Mykene entdeckt. Sie soll nach Meinung Schliemanns den sagenhaften König Agamemnon, einen Helden des Trojanischen Krieges, darstellen.", "tgt_summary": "阿伽门农的面具,是由海因里希·施里曼在1876年对迈锡尼文明的考古中发现,整个面具由黄金制成。高26厘米。制作年份上为公元前1550至公元前1500左右。现藏于雅典国家考古博物馆。海因里希·施里曼根据古希腊传说中的阿伽门农而给这个面具命名为阿伽门农的面具。但现代的观点否认这种说法,认为面具作成年代早过阿伽门农所处的时代大概三百年。", "id": 831202} {"src_title": "Strandsegeln", "tgt_title": "陸上風帆", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Das Strandsegeln hat eine lange Tradition, die in Europa bis 1600 zurückreicht. Waren die Strandsegler ursprünglich vierrädrige Nutz- bzw. Transportfahrzeuge, so werden heutige Strandsegler fast ausschließlich als Sportgeräte verwendet. Siehe hierzu auch.", "section_level": 1}, {"title": "Form und Ausführung der Strandsegler.", "content": "In der Regel gleicht ein moderner Strandsegler einem Kajak auf drei Rädern mit einem Segel. Einfachere Modelle bestehen auch nur aus einem unverkleideten Rohrrahmen. Der Strandsegler wird von einem Fahrer über ein lenkbares Vorderrad gesteuert. Bei einigen Modellen lassen sich die Räder im Winter gegen Kufen austauschen, siehe Eissegeln. Eine besondere Form des Strandsegelns stellt das Kitebuggyfahren dar, bei dem nicht ein Segel, sondern ein Lenkdrachen den Antrieb übernimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Einteilung und Regularien.", "content": "Die Strandsegler werden in Klassen eingeteilt. Die Unterscheidungsmerkmale der Klassen sind im Wesentlichen die Konstruktion, die definierten Abmessungen und Massen sowie Segelflächen. Die Regeln beim Strandsegeln werden erstellt und herausgegeben von der FISLY (Federation International de Sand et Landyachting), dem Weltverband der Strand- und Landsegler. Dieses Regelwerk ist verbindlich für alle, die Segeln auf dem Strand oder Land betreiben und teilt sich in drei Abschnitte: Grundsätzlich gelten diese Regeln für alles, was per Definition (siehe Art. 3 (1) dieses Regelwerkes ) ein Strandsegler ist. In Deutschland ist, wie in anderen Ländern auch, ein Segelschein (auch Pilotenschein genannt) vorgeschrieben. Dieses ist ein spezieller Führerschein für Land- und Strandsegler. Des Weiteren wird in Deutschland eine spezielle Haftpflichtversicherung benötigt, welche ausdrücklich das Risiko des Strandsegelns deckt.", "section_level": 2}, {"title": "Sportausübung.", "content": "Hochleistungsstrandsegler erreichen heute Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h, der Amateur oder Freizeitsportler wird jedoch weit unterhalb solcher Geschwindigkeiten fahren.", "section_level": 1}, {"title": "Reviere.", "content": "Eine Hochburg des Strandsegelsports in Deutschland ist Sankt Peter-Ording, wobei auf dem dortigen genau festgelegten Strandabschnitt eine Mitgliedschaft im Yachtclub St. Peter-Ording vorgeschrieben ist. Darüber hinaus wird Strandsegeln auch auf den Ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney und Langeoog ausgeübt. Ein ebenfalls gut geeignetes Revier mit ausgewiesenem Strand für das Strandsegeln und einem ansässigen Verein liegt im Süden der Insel Rømø in Dänemark am Sønderstrand. Auch auf der ca. 30 km weiter nördlich gelegenen dänischen Nordseeinsel Fanø befindet sich am Strand von Rindby ein 3 km langer, für Surfer, Strandsegler und Kite-Buggies ausgewiesener Abschnitt. Fernab der Küste wird Strandsegeln auch auf größeren flachen Wiesen, Äckern, Parkplätzen oder sonstigen geeigneten Flächen betrieben, wobei der Wind als antreibende Energie meist schwächer oder unsteter weht als an der Küste.", "section_level": 2}, {"title": "Wettkämpfe.", "content": "Es werden nationale und internationale Meisterschaften im Strandsegeln durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Weltrekord.", "content": "Der Weltrekord wurde bis 2009 von den Amerikanern Bob Schumacher (Pilot) und Bob Dill (Designer) gehalten, die 1999 mit ihrer \"Iron Duck\" bei Wind zwischen 25 und 30 Knoten eine Geschwindigkeit von 175,5 km/h erreichten und damit den bisherigen Rekord des Franzosen Bertrand von 152,7 km/h überboten. Im März 2009 stellte Richard Jenkins aus England auf dem Salzsee Lake Ivanpah in Nevada mit 202,9 km/h einen neuen Landsegel-Rekord auf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Strandsegeln (oder auch Landsegeln) ist die Fortbewegung eines Fahrzeuges auf Rädern (Segelwagen), das ausschließlich von Windenergie angetrieben und von einem Fahrer (\"Piloten\") gesteuert wird. Bevorzugt findet Strandsegeln auf weiten Stränden oder ausgetrockneten Salzseen statt.", "tgt_summary": "陆上风帆,是一种风力三轮车,中间有帆布,使用风力而运动。行驶在陆地上,就像在海滩、机场行驶一样。三千年以前,埃及就已经出现这种车了。中国南梁也出现过这种车。1908年,始赛于法国、比利时。现在的车身,使用玻璃纤维和金属制造,配以强帆,可以行驶很远。", "id": 1744117} {"src_title": "Glaubensgemeinschaft", "tgt_title": "宗教团体", "src_document": [{"title": "Judentum.", "content": "Das Judentum hat verhältnismäßig geschlossene Gemeinden, die sich im Laufe der Zeit durch eine starke Diaspora recht unterschiedlich entwickelt haben. Bei den Hauptrichtungen wird heutzutage meist das orthodoxes Judentum und ein liberales Judentum unterschieden. Mittelpunkt der geistlichen Gemeinschaft im Judentum ist die Synagoge.", "section_level": 1}, {"title": "Christentum.", "content": "Die erste christliche Gemeinde entstand in Jerusalem kurz nach der Kreuzigung Jesu. Grundlage ist der Glaube an seine Auferstehung. Durch Anhänger der Jesusbewegung entstanden im 1. Jahrhundert n. Chr. zahlreiche christliche Gemeinden in Palästina und in Gebieten der jüdischen Diaspora, die Gründer und Glaubensverkünder wurden Apostel genannt. Besondere Bedeutung für die Ausbreitung der neuen Religion im griechischsprachigen Mittelmeerraum hatte die Gemeinde in Antiochien. Schon im Laufe des 1. Jahrhunderts sind Gemeinden in Rom, Ephesus und anderen Städten in Kleinasien, Phrygien, Bithynien und am Schwarzen Meer belegt, auch in ländlichen Gebieten und außerhalb des römischen Reiches in Ostsyrien. Die frühesten christlichen Gemeinden im heutigen deutschsprachigen Raum bestanden bereits gegen Ende des 2. Jahrhunderts in Mainz und Köln. Die meisten christlichen Glaubensgemeinschaften werden als Kirche bezeichnet. Kirchen, denen große Teile der Bevölkerung eines Landes angehören, werden auch Volkskirchen genannt. Die größte christliche Glaubensgemeinschaft ist die römisch-katholische Kirche. Sie war bis zur Reformation die Einheitskirche des westlichen Europas und noch in der Moderne in einigen Ländern Staatskirche, in Monaco und dem Vatikan noch heute. In Griechenland ist das Orthodoxe Christentum Staatsreligion. Die am schnellsten wachsende Gruppe der letzten 50 Jahre ist die Pfingstbewegung, die heute vermutlich bereits ein Viertel aller Christen ausmacht. Versammlungsort der religiösen Gemeinschaften ist meist ein Kirchengebäude. Die Organisation der Gemeinden ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von streng hierarchischen Systemen – z. B. in der römisch-katholischen Kirche – bis hin zu basisdemokratischen Strukturen.", "section_level": 1}, {"title": "Islam.", "content": "Der Islam ist nach dem Christentum heute die zweitgrößte Weltreligion. Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche Gruppen herausgebildet, die sich in ihrer religiösen und politischen Lehre voneinander unterscheiden. Die stärksten Richtungen sind heutzutage die Sunniten und die Schiiten. In zahlreichen arabischen Ländern ist der Islam Staatsreligion. Eine Besonderheit stellt der Iran dar, der von schiitischen Geistlichen regiert wird und daher als Theokratie gilt. Mittelpunkt der religiösen Gemeinschaft im Islam ist die Moschee.", "section_level": 1}, {"title": "Sekte.", "content": "Manche Glaubensgemeinschaften werden herkömmlich oft als Sekte bezeichnet. Die Verwendung des Begriffs wird von den Angehörigen dieser Gemeinschaften häufig als pejorativ empfunden. Auch wird das Fehlen von sachgerechten Abgrenzungskriterien bemängelt. Vor allem für Gruppierungen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden und damals als Jugendreligionen bezeichnet wurden, weil sie anfänglich viele junge Mitglieder hatten, wurde der Begriff „Sekte“ als Kampfbegriff gebraucht. Als neutralere Bezeichnung wurde in der christlichen Theologie der Begriff religiöse Sondergemeinschaft eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Neureligiöse Bewegung.", "content": "In jüngerer Zeit hat sich der Begriff der neureligiösen Bewegung etabliert, wobei dieser unscharf auch für Strömungen verwendet wird, die sich in der Öffentlichkeit nicht als Glaubensgemeinschaften darstellen. Eine besonders in englischsprachigen Ländern stark vertretene Bewegung ist der Neopaganismus. Der englische Historiker Ronald Hutton schätzte die Zahl der Anhänger dieser Bewegung im Jahre 1999 im Vereinigten Königreich auf 250.000 Menschen. Wicca und verwandte Bewegungen sind in Deutschland die größte neuheidnische Richtung. Um das Jahr 1990 wurde die Zahl der Wicca-Anhänger weltweit auf 800.000 geschätzt. Die traditionellen Wicca-Anhänger schließen sich üblicherweise einem Konvent oder \"Coven\" an, wobei die Zahl der Mitglieder in der einzelnen Gruppe begrenzt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Glaubensgemeinschaften können sich auf unterschiedliche Weise finanzieren. Neben freiwilligen Spenden oder Steuern der Mitglieder gibt in manchen Ländern das Modell der Kirchensteuer (in Deutschland und Österreich) oder das der Mandatssteuer (z. B. in Spanien).", "section_level": 1}, {"title": "Spannungsverhältnis zwischen Staat und Religionsgemeinschaften.", "content": "Axel Freiherr von Campenhausen, ein emeritierter deutscher Hochschullehrer und Kirchenrechtler, veröffentlichte 2008 einen grundlegenden Aufsatz. Er schrieb darin unter anderem: Dieses Spannungsfeld ist im Staatskirchenrecht (oder: Religionsverfassungsrecht) geregelt. Es ist der Teil des staatlichen Verfassungsrechts, der die Beziehungen des Staates zu den Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften regelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Glaubensgemeinschaft ist eine Organisation, die die gemeinschaftliche Ausübung einer Religion bezweckt. Die Mitgliedschaft in einer Glaubensgemeinschaft wird als \"Religionszugehörigkeit\" bezeichnet.", "tgt_summary": "宗教团体(或宗教组织),是根据宗教信仰而产生的社会组织。", "id": 3038663} {"src_title": "Eden Project", "tgt_title": "伊甸園計畫", "src_document": [{"title": "Anlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Botanischer Garten.", "content": "Das Eden Project entstand nach einer Idee des englischen Archäologen und Gartenliebhabers Tim Smit in einer stillgelegten Kaolingrube nahe St Austell. Von der Idee im Jahr 1995 bis zur Eröffnung der Anlage am 17. März 2001 dauerte es sechs Jahre. Charakterisiert wird der Garten durch die zwei riesigen Gewächshäuser, die aus jeweils vier miteinander verschnittenen geodätischen Kuppeln in der Bauweise von Richard Buckminster Fuller bestehen. Hier werden verschiedene Vegetationszonen simuliert. Die Gewächshäuser des Eden Projects sind derzeit die größten der Welt. Im größeren der beiden Gewächshäuser des Komplexes wird eine tropisch-feuchte und im kleineren eine subtropisch-trockene und mediterrane Klimazone simuliert. Ziel ist es, eine natürliche Umgebung nachzuahmen, um Pflanzen und auch einige Tierarten der ganzen Welt dort unterbringen zu können. Auch die Kaolingrube selbst wurde landschaftlich gestaltet, bepflanzt und mit Skulpturen ausgestattet. Allerdings ist der Garten immer noch im Aufbau, Erweiterungen innerhalb des Geländes sind geplant. Nach Angaben der Betreiber beherbergen das Freigelände und die Gewächshäuser 100.000 Pflanzen von etwa 5.000 Arten. Vor allem handelt es sich hier um Nutzpflanzen aller Art. Besonderer Wert wird dabei auf die Darstellung und Nachzucht vom Aussterben bedrohter seltener und alter Sorten gelegt, um die Arten- und somit genetische Vielfalt von Nutzpflanzen zu erhalten. Das Projekt verfolgt einen bewahrenden und erzieherischen Ansatz. Den Besuchern wird neben den Namen der Pflanzen auch deren medizinische Verwendung und deren Bedeutung für unsere Umwelt nähergebracht, um die Menschheit durch Aufklärung von der Zerstörung der Umwelt abzuhalten. Regelmäßige Kunstausstellungen und Informationsveranstaltungen, die einen Bezug zum Thema Natur und Umwelt haben, gehören daher auch zum Programm des Parks.", "section_level": 2}, {"title": "Technik der Gewächshäuser.", "content": "Die Entwürfe für die geodätischen Kuppeln stammen vom britischen Architekturbüro Nicholas Grimshaw, die Tragwerksplanung von Anthony Hunt, ihre Ausführung erfolgte durch die Würzburger Firma Mero. Gedeckt sind die mehrfach miteinander verschnittenen Kuppeln mit doppelwandigen Kissen aus ETFE, einem besonders leichten, transparenten Kunststoff. Die Folienkissen wurden in eine Konstruktion aus standardisierten, sechs- und fünfeckigen Stahlrohrrahmenelementen (Raumfachwerk) eingepasst. Die Raumfachwerkkonstruktionen überdecken stützenfrei eine Fläche von insgesamt 23.000 m2 (Oberfläche etwa 30.000 m2) und haben eine Höhe von bis zu 50 m bei einem Durchmesser von bis zu 125 m.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Die geodätischen Kuppeln dienten als Kulisse für den Film \"James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag\". Seit 2002 findet im Eden Project jährlich ein The Eden Sessions genanntes Musikfestival statt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Eden Project ist ein botanischer Garten bei \"Bodelva\" in Cornwall, England, etwa acht Kilometer nordöstlich von St Austell. Die Anlage ist rund 50 Hektar groß und stellt eine bedeutende Sehenswürdigkeit im Süden Englands dar: 2011 wurde sie von über einer Million Menschen besucht.", "tgt_summary": "伊甸园计划位于康沃尔郡,由多个巨大的温室组成,包含数以千计的植物物种的邻接温室, 每个温室都模仿一个天然生物群。温室由数百个由钢框架支撑的六边形和五边形,膨胀的塑料单元组成。温室中最大的模拟了热带雨林环境,第二个是地中海环境。这个景点还有一个外面的植物园,这里有许多植物和野生动植物。", "id": 2439135} {"src_title": "Lemmy Kilmister", "tgt_title": "萊米 (音樂家)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lemmy Kilmister wurde am Heiligabend 1945 in Burslem, einem Stadtteil von Stoke-on-Trent, geboren. Sein leiblicher Vater war Feldkaplan der Royal Air Force im Zweiten Weltkrieg, seine Mutter Bibliothekarin. Der Vater verließ die Familie kurz nach Lemmys Geburt. Kilmister besuchte die Grundschule in Madeley, einem Dorf nahe seiner Geburtsstadt. Als er zehn Jahre alt war, heiratete seine Mutter den ehemaligen Profifußballer und Fabrikanten George Willis und die Familie zog nach Benllech, einem Seebad auf der zu Wales gehörenden Insel Anglesey. Nachdem Kilmister mit 15 Jahren ohne Abschluss der Schule verwiesen worden war, jobbte er in einer Reitschule und einer Fabrik, bis er mit 16 sein Elternhaus verließ und nach Manchester zog, wo er bei verschiedenen Bands spielte. Ende der 1960er-Jahre ging Lemmy Kilmister nach London und hielt sich zunächst mit Gelegenheitsjobs über Wasser, unter anderem als Roadie bei der Jimi Hendrix Experience und The Nice. Anfang der 1970er-Jahre stieß er als Bassist zur Space-Rock-Band Hawkwind, aus der er 1975 hinausgeworfen wurde und deshalb gleich darauf Motörhead gründete. 1990 verlegte er seinen Wohnsitz nach Los Angeles, wo er bis zu seinem Tod lebte. Aus zwei Beziehungen hatte Lemmy Kilmister zwei Söhne: Sean und Paul. Speziell zu seinem Sohn Paul Inder hatte er eine sehr innige Beziehung, unter anderem spielte dieser auch als Gastmusiker beim 25. Jubiläum der Band am 22. Oktober 2000 live mit Motörhead. Allerdings war Lemmy Kilmister nie verheiratet, er erklärt in seiner Autobiographie \"White Line Fever\", die große Liebe seines Lebens sei seine Freundin Susann Bennett gewesen, die im Alter von 19 Jahren an einer Überdosis Heroin starb. Als Konsequenz davon lehnte er sein Leben lang Heroin strikt ab und war ein ausgesprochener Kritiker des Versagens von Regierungen, diese Droge effektiv zu kontrollieren. Kilmister selbst konsumierte in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren LSD und in den späten 1970er- und 1980er-Jahren vor allem Amphetamine. Aus gesundheitlichen Gründen stellte er seinen Konsum dieser Drogen in den 1990er-Jahren schließlich ein, trank aber weiterhin große Mengen Alkohol. Im März 2010 wurde der Rockumentary-Film „Lemmy“ von Greg Olliver und Wes Orshoski auf dem Festival \"South by Southwest\" im texanischen Austin erstmals dem Publikum gezeigt, in diesem geben zahlreiche Interviews mit Freunden, Kollegen und Bewunderern sowie dokumentarische Aufnahmen von Lemmys Leben einen ausführlichen Einblick in seine Musikervita. 2000 wurde bei Kilmister Diabetes diagnostiziert, im März 2013 bekam er in Los Angeles aufgrund von Herzproblemen einen implantierbaren Defibrillator eingesetzt. Wegen seiner anhaltenden gesundheitlichen Probleme mussten in weiterer Folge im Jahr 2013 viele Konzerte abgesagt und auch ein Auftritt beim Wacken Open Air-Festival abgebrochen werden. Auch die Promotiontour des neuen Albums Aftershock wurde verschoben und schließlich ganz abgesagt. Laut eigener Aussage hatte Lemmy auch mit dem Rauchen aufgehört, was er jedoch wenig später relativierte: Er habe seinen Zigarettenkonsum von zwei Schachteln auf zwei Zigaretten pro Tag reduziert. 2015 wurden in Salt Lake City ebenfalls mehrere Konzerte abgesagt. Kurz nach seinem 70. Geburtstag wurden bei Kilmister Tumore im Kopf- und Nackenbereich diagnostiziert. Er verstarb schließlich am 28. Dezember 2015 in seiner Wohnung in Los Angeles, jedoch nicht an den Folgen dieser Tumore, sondern an einer Prostatakrebserkrankung. Lemmy Kilmister wurde auf dem Forest Lawn Memorial Park in Hollywood beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Musiker.", "content": "Im Jahr 1957 nahm Kilmister erstmals eine Gitarre in die Hand, es war die Hawaiigitarre seiner Mutter, weil er damit den Mädchen seiner Schule imponieren wollte. Er hatte nie Gitarrenunterricht, sondern brachte sich das Spielen selber bei. Die erste Band, in der er noch in Wales spielte, hieß \"The Sundowners\" (später \"The DeeJays\"). Als er Anfang der 1960er-Jahre nach Manchester kam, entstand dort und in Liverpool gerade eine lebendige Musikszene, die in Anlehnung an den Fluss Mersey, der durch Greater Manchester und Liverpool fließt, Mersey Beat genannt wurde. Kilmister spielte in verschiedenen Bands, so unter anderem bei The Rainmakers und danach für ca. drei Jahre bei The Motown Sect. 1965 wurde er schließlich Gitarrist bei Reverend Black and The Rockin’ Vicars (später The Rockin’ Vickers). Mit ihnen nahm er in den Jahren 1965 bis 1967 die Singles \"Zing! Went the Strings of My Heart\" (1965), \"It’s Alright\" (1965) und \"Dandy\" (1966) auf. Er verließ die Band Anfang 1967 und ging nach London. Dort hatte er zunächst Jobs bei verschiedenen Musikern, z. B. bei P. P. Arnold, bis er 1968 als Sänger bei Sam Gopal anfing. Mit der Band nahm er 1969 das Album \"Escalator\" auf, für das er unter dem Namen „Ian Willis“ (dem Nachnamen seines Stiefvaters) einige Songs beisteuerte. Nach dem Scheitern der Band war er für kurze Zeit Mitglied bei Opal Butterfly, mit ihnen nahm er 1970 die Single \"Groupie Girl\" auf, verließ die Band jedoch noch vor der Veröffentlichung der Single und des dazugehörenden Filmes. Über Dikmik Davies, der damals Synthesizer bei Hawkwind spielte, bekam er 1971 Kontakt zu dieser Londoner Band. Gitarrist Huw Lloyd-Langton und Bassist Dave Anderson hatten innerhalb kurzer Zeit die Band verlassen, und Kilmister hoffte, als Gitarrist in die Band einsteigen zu können. Auf Vorschlag von Dikmik Davies wurde er jedoch schließlich der neue Bassist der Band. Er sang für sie die Single \"Silver Machine\", die bis auf Platz 2 der Charts gelangte. Die Band trennte sich 1975 von ihm, nachdem er wegen Drogenbesitzes durch den kanadischen Zoll festgenommen wurde. Kurz danach gründete Kilmister eine neue Band, die er Bastard nennen wollte. Auf Anraten seines Managers nannte er die Band jedoch Motörhead in Anlehnung an den letzten Song, den er für Hawkwind geschrieben hatte. Bis zu Kilmisters Tod war die Band mit ihm als musikalischem Kopf aktiv. Neben Motörhead spielte er auch in der 2000 gegründeten Rockabilly-Band The Head Cat. Lemmy Kilmister war auch als Autor und Produzent für andere Musiker tätig. So schrieb er unter anderem die Texte zu vier Songs des Albums \"No More Tears\" von Ozzy Osbourne, komponierte \"Head Over Heels\" für Girlschool, \"Can’t Catch Me\" für Lita Ford und produzierte das Lied \"Go Home Ann\" von der Single \"Bonzo Goes to Bitburg\" der Ramones sowie das Album \"Metal Anarchy\" der Band Warfare.", "section_level": 1}, {"title": "Basstechnik und Equipment.", "content": "Lemmy Kilmister hatte als Bassist einen ungewöhnlichen Stil. Ursprünglich begann er als Gitarrist, war jedoch nach seiner eigenen Einschätzung nicht gut genug und wechselte bei seinem Einstieg bei Hawkwind zur Bassgitarre. Dabei behielt er jedoch die Technik bei, wie sie üblicherweise Rhythmus-Gitarristen verwenden. Er spielte bevorzugt auf Instrumenten der Firma Rickenbacker, die er selbst \"Rickenbastard\" nannte, und benutzte Verstärker des Herstellers Marshall. Den typischen Bassklang erreichte er, indem er an der Bassgitarre sämtliche Regler auf die höchste Stufe stellte. Am Verstärker selbst drehte er die Höhen und Tiefen leise und die Mitten auf volle Lautstärke. 2008 brachte Marshall einen Verstärker mit dem Namen \"1992LEM\" auf den Markt, einen Nachbau von Kilmisters 1992er \"Super Bass Unit\".", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Um die Herkunft des Spitznamens „Lemmy“ rankt sich folgende Legende: Er verbrachte auf Tourneen gerne seine freie Zeit an diversen Spielautomaten, wodurch er an chronischer Geldknappheit litt und etliche seiner Kollegen mit den Worten „Can you lem’me five?“ oder „Lemme a fiver“ (‚Kannste mir ’nen Fünfer leihen?‘) um etwas Geld anpumpte. In seiner Autobiographie erklärt Kilmister allerdings, dass er bereits als Zehnjähriger in der walisischen Grundschule den Spitznamen „Lemmy“ erhalten hatte. Lemmy Kilmister wird nachgesagt, dem als unmusikalisch geltenden Sex-Pistols-Mitglied Sid Vicious das Bassspielen beigebracht zu haben. Eigenen Angaben zufolge hat Kilmister den Versuch unternommen, ihm Bassunterricht zu geben, den er nach drei Tagen aufgab: „Sid war ein hoffnungsloser Fall.“ Kilmister hatte einige kleine Filmrollen, beispielsweise in \"Airheads\", \"M.A.R.K. 13 – Hardware\" als Taxifahrer und eine größere Rolle in \"Eat the Rich\". Im Videoclip \"Runnin’ Wild\" der Band Airbourne spielte er außerdem einen Truck-Fahrer. Im Videoclip zu \"White Limo\" von den Foo Fighters spielte er einen Limousinenchauffeur. Im Video \"I Wanna Be a Cowboy\" der Band Boys Don’t Cry hat Lemmy einen Cameoauftritt als Cowboy. In \"Danko Jones – Full of Regret\" ist er als Fahrgast in einer Limousine zu sehen. Lemmy Kilmister stand als Playback-Gitarrist für Kirsty MacColl in ihrem Pop-Song \"Terry\" auf der Bühne u. a. im \"Musikladen\" vom 26. Januar 1984. In dem Videospiel \"Brütal Legend\" sprach er die Gastrolle des „Killmasters“. Weiterhin ist er ein spielbarer Charakter im Musikspiel \"\". 2006 gab der schwedische Paläontologe Mats E. Eriksson einem ausgestorbenen Wurm den Namen \"Kalloprion kilmisteri\" in Anlehnung an Lemmy Kilmister. Nach seinem Tod unterzeichneten mehr als 150.000 Menschen eine Online-Petition mit dem Ziel, das künstlich erzeugte und zu jenem Zeitpunkt noch offiziell namenlose chemische Element Moscovium nach ihm zu benennen. Als Name wurde \"Lemmium\" vorgeschlagen. Nintendos hauseigene Videospielfigur Lemmy Koopa ist einer von sieben vermeintlichen Nachkömmlingen des Bösewichtes Bowser. Nach Kilmisters Tod bestätigte der seinerzeit verantwortliche Produktmanager Dayvv Brooks, dass der Name der Figur an Lemmy Kilmister angelehnt ist, da er die Art Charakter sei, „der sein eigenes Ding macht, völlig egal was die Anderen denken“. Am 14. November 2016 wurde ein Asteroid nach ihm benannt: (243002) Lemmy. 2017 wurde ein sechs Meter langes Meereskrokodil, das vor etwa 165 Millionen Jahren ausgestorben ist, nach ihm benannt. Das Krokodil trägt den Namen \"Lemmysuchus\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Ian Fraser „Lemmy“ Kilmister (* 24. Dezember 1945 in Stoke-on-Trent, Staffordshire, England; † 28. Dezember 2015 in Los Angeles, Kalifornien) war ein britischer Rockmusiker, Mitglied der Space-Rock-Band Hawkwind, Gründer der Rockband Motörhead sowie deren Sänger und Bassist.", "tgt_summary": "莱米(英语:Lemmy),本名伊恩·弗雷泽·凯尔密斯特(英语:Ian Fraser Kilmister,1945年-12月24日-2015年-12月28日),是一位英国的摇滚/重金属歌手、贝斯手、词曲作家、音乐制作人与演员,是格莱美奖摇滚乐团摩托头的创始人与主导者,其位置为主唱兼贝斯手。他的音乐风格和生活方式,使他成为传奇人物。他具有强烈的个人形象,包括融合摇滚、飙车族、西部牛仔与军官特质的服饰,直爽叛逆的态度,以及30年不变的连鬓胡,成为重金属和摇滚乐的象征之一。", "id": 1103427} {"src_title": "Baltimore Orioles", "tgt_title": "巴尔的摩金莺", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Milwaukee Brewers.", "content": "Die Geschichte der Baltimore Orioles geht auf die Milwaukee Brewers der \"Western League\" zurück, die 1894 gegründet worden war. 1900 benannte sich die \"Western League\" in American League um und erklärte sich 1901 zu einer Major League, in der die Brewers Gründungsmitglied waren. Nach nur einer Saison zog das Team dann von Milwaukee nach St. Louis.", "section_level": 2}, {"title": "St. Louis Browns.", "content": "In St. Louis wurde das Team in \"St. Louis Browns\" umbenannt, in Erinnerung an das originale Team aus den 1880er-Jahren, welches nun als die St. Louis Cardinals bekannt ist. In den meisten Jahren in St. Louis waren die Browns ein mittelmäßiges bis schlechtes Team, das nur in den 1920er-Jahren einige gute Spielzeiten hatte, aber seine Ligarivalen wie die New York Yankees oder die Washington Senators nicht gefährden konnte. Sie blieben auch immer im Schatten des Stadtrivalen in der National League. Bereits 1941 waren die Browns ein Umzugskandidat in der American League, sie sollten nach Los Angeles umziehen, dies wurde allerdings durch den Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 verhindert. Alleine im Kriegsjahr 1944 konnten die Browns einen Titel in der American League gewinnen, scheiterten aber an den Cardinals in der World Series. Sie waren zu dieser Zeit mit den Philadelphia Phillies und den Brooklyn Dodgers die einzigen drei Teams im professionellen Baseball, die keine World Series gewinnen konnten. 1953 wurden die St. Louis Cardinals von der Anheuser-Busch-Brauerei übernommen. Bill Veeck, der Mehrheitsbesitzer der Browns, erkannte, welches wirtschaftliche Potenzial jetzt in dem Stadtrivalen steckte, und plante erneut einen Wechsel in eine andere Stadt. Veecks Umzugspläne waren schon in den 1940er-Jahren, als ein Umzug nach Milwaukee geplant war, von den Eigentümern der anderen Clubs abgelehnt worden. Dieses Schicksal drohte ihm jetzt ebenso. Er beschloss also, das Team an eine in Baltimore ansässige Gruppe zu verkaufen. Ohne Veeck stimmten die übrigen Eigentümer dem Umzug des Teams nach Baltimore zu.", "section_level": 2}, {"title": "Baltimore Orioles.", "content": "Das Team wurde in Baltimore gleich wieder in \"Baltimore Orioles\" umbenannt, ein Name, der in der Stadt Tradition hatte. Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts war ein Team unter diesem Namen in der National League ansässig, in dem mit Willie Keeler, John McGraw, Wilbert Robinson und Hughie Jennings verschiedene Mitglieder der Baseball Hall of Fame spielten. Auch die New York Yankees spielten ihr erstes Jahr in der American League vor ihrem Umzug nach New York als Baltimore Orioles. Ebenfalls unter dem Namen Orioles spielte von 1903 bis 1953 ein Team in der International League auf dem AAA-Level der Minor Leagues. Aus diesem Team wechselte Babe Ruth 1916 zu den Boston Red Sox. Sechs Jahre brauchten die neuen Orioles, um in der American League um die Meisterschaft mitspielen zu können. Durch ein gut funktionierendes Farmsystem entwickelten sich Spieler wie Brooks Robinson, Boog Powell und Dave McNally zu Starspielern. 1966 wechselte Frank Robinson von den Cincinnati Reds zu den Orioles. Robinson war der erste Spieler, der in beiden Ligen zum MVP gewählt wurde. In diesem Jahr gewannen die Orioles erstmals in Baltimore den Titel in der American League. In der World Series konnten die O's die favorisierten Los Angeles Dodgers mit ihren Starwerfern Don Drysdale und Sandy Koufax mit 4:0 besiegen. Den nächsten Titel konnten die Orioles 1969 mit dem Gewinn des Divisionstitels in der AL East feiern. Unter anderem durch die starken Leistungen ihres Pitchers Jim Palmer konnten die Orioles 109 Siege in dieser Saison für sich verbuchen. In der ersten American League Championship Series (ALCS) besiegte Baltimore die Minnesota Twins glatt mit 3:0 und ging als Favorit gegen die New York Mets in die World Series 1969. Allerdings behielten die Mets mit 4:1 die Oberhand. 1970 hatten die Orioles mit Jim Palmer, Dave McNally und Mike Cuellar drei Pitcher in ihren Reihen, die mindestens 20 Spiele gewannen. In der ALCS wurden wiederum die Minnesota Twins mit 3:0 besiegt. In der World Series gewannen die Orioles ihren zweiten Titel gegen die Cincinnati Reds mit 4:1 Spielen. Im folgenden Jahr gesellte sich Pat Dobson zu den anderen drei Werfern, sodass vier Orioles-Pitcher 1971 die Marke von 20 Siegen überschritten. Oakland wurde in der ALCS mit 3:0 geschlagen, aber die Pittsburgh Pirates mit Superstar Roberto Clemente waren in den Endspielen nicht zu bezwingen. Unter Manager Earl Weaver waren die Orioles das Team mit den meisten Siegen im Baseball in den Jahren 1966–1982. 1983 gewannen die Orioles ihre bislang letzte World Series gegen die Philadelphia Phillies. Zwei Jahre zuvor trug erstmals Cal Ripken jr das Trikot der Orioles in den Major Leagues. Bis zu seinem Rücktritt 2001 war er der Mittelpunkt seines Teams. Vom 30. Mai 1982 bis zum 20. September 1998 spielte Ripken in jedem Spiel mit und übertraf den Rekord von Lou Gehrig um über drei Spielzeiten. 1992 folgte der Umzug in das neue Stadion \"Oriole Park at Camden Yards\". Im neuen Stadion und mit Spielern wie B. J. Surhoff, Randy Myers und Roberto Alomar knüpften die Orioles an ihre Leistungen in den 1970er-Jahren an und erreichten 1996 und 1997 die Play-Offs. Dort mussten sie sich allerdings den Yankees und den Cleveland Indians geschlagen geben.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Entwicklung.", "content": "In den letzten Jahren waren die Orioles sehr erfolglos und mussten sich in der (sehr umkämpften) East-Division vor den bis 2007 notorisch erfolglosen Tampa Bay Devil Rays mit dem vorletzten, nach deren Erstarkung ab 2008 gar mit dem letzten Platz abfinden. In der Saison 2010 wurde wegen der anhaltenden Erfolglosigkeit gleich zweimal der Manager entlassen. Dabei zeigte jedoch der Wechsel zum dritten Trainer des Jahres, Buck Showalter, positive Wirkung: In den letzten 57 Saisonspielen wurden noch 34 Siege und damit eine positive Bilanz unter dem neuen Manager erreicht (nach nur 32 Siegen in den 105 Spielen zuvor), was aber nichts mehr am letzten Platz in der Division änderte. Im Jahr 2011 setzte sich dieser kurzfristige Trend jedoch nicht fort, sodass auch weiterhin den Orioles in ihrer Division die Schlusslicht-Rolle blieb.", "section_level": 2}, {"title": "2012 Post Season.", "content": "In Spiel 3 der Division Series gegen die New York Yankees schlugen beide Rookies Ryan Flaherty and Manny Machado einen Home Run. Noch nie gelang zwei Rookies ein und derselben Mannschaft in der Post Season so etwas. In der Best of Five-Serie erzielten die Orioles in jedem Spiel der Serie 3 oder weniger Runs. Nur 2 weitere Mannschaften konnten ebenso wenig Runs in einer Serie erzielen: Die Cincinnati Reds 1973 in der NLDS und die Houston Astros 1981 in der NLCS. Buck Showalter managte in drei Division Series, mit drei verschiedenen Mannschaften (1995 Yankees, 1999 Diamondbacks und 2012 Orioles), und verlor jedes Mal. Er hat jetzt 2097 Spiele gemanagt. Aktuell liegt er auf Platz 3 der ewigen Bestenliste (Regular Season, seit der Divisional-Play Variante 1969). Noch nie hat er ein Team in die League Championship Series gebracht. Vor ihm liegen noch Art Howe (2266 Spiele) und Frank Robinson (2241).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Baltimore Orioles sind ein Major-League-Baseball-Team der American League mit Sitz in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland. Der Verein trägt seine Heimspiele im \"Oriole Park at Camden Yards\" aus. Wappentier der Orioles ist der namensgebende Baltimoretrupial (\"Icterus galbula\"), ein nordamerikanischer Singvogel, den die Spieler auf den Mützen zeigen.", "tgt_summary": "巴尔的摩金莺(英语:Baltimore Orioles,经常简称为O's或Birds),美国职棒大联盟球队之一,属地于美国马里兰州巴尔的摩,隶属于美国联盟东区。自1992年起,主场进驻金莺公园至今。球队的名字来源于马里兰州的州鸟。", "id": 1262468} {"src_title": "Los Angeles Dodgers", "tgt_title": "洛杉矶道奇", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Brooklyn Dodgers.", "content": "Das Franchise der heutigen Los Angeles Dodgers wurde 1883 in Brooklyn unter dem Namen Brooklyn Atlantics gegründet und zwei Jahre später in Brooklyn Grays umbenannt. Das Team schloss sich der American Association und gewann dort im Jahr 1889 unter dem Namen Brooklyn Bridegrooms die Meisterschaft, ein Jahr vor dem Einzug in die National League im Jahr 1890. Weitere frühere Namen des Teams waren Brooklyn Grooms, Superbas, Trolley Dodgers und Robins, bevor im Jahr 1932 der Name Brooklyn Dodgers behalten wurde. In Brooklyn gewannen die Dodgers zwölfmal den Titel in der National League und zogen dementsprechend ebenso oft in die World Series ein: 1890 als Brooklyn Bridegrooms, 1899 und 1900 als Brooklyn Superbas, 1916 und 1920 als Brooklyn Robins sowie 1941, 1947, 1949, 1952, 1953, 1955 und 1956 als Brooklyn Dodgers. Dabei konnten sie jedoch nur einmal im Jahr 1955 die World Series gegen die New York Yankees für sich entscheiden.", "section_level": 2}, {"title": "Los Angeles Dodgers.", "content": "Im Jahr 1958 zogen die Dodgers unter dem damaligen Eigentümer Walter O'Malley nach Los Angeles. Dies gilt bis heute als eine der spektakulärsten Umzüge eines Teams im US-amerikanischen Profisport. Das erste Spiel fand am 18. April 1958 gegen die ebenfalls aus New York umgezogenen San Francisco Giants (zuvor New York Giants) im Los Angeles Memorial Coliseum vor 78.672 Fans statt – des bis dahin größten Besucherzahl bei einem MLB-Baseballspiel. Der Bau des Dodger Stadium wurde rechtzeitig zum Opening Day 1962 abgeschlossen. Mit seiner malerischen Lage inmitten von Hügeln und Palmen wurde der Baseballplatz schnell zu einer Ikone der Dodgers und ihres neuen kalifornischen Lebensstils. Seit ihrem Umzug nach Los Angeles haben die Dodgers 11 National League Division Series gewonnen und konnten die World Series fünfmal für sich entscheiden.", "section_level": 2}, {"title": "Uniform.", "content": "Die Uniform der Dodgers ist seit den 1930er Jahren relativ unverändert geblieben. Das Heimtrikot ist weiß, und auf der Brust ist in königlicher Schrift \"Dodgers\" geschrieben. Das Auswärtstrikot ist grau mit der Aufschrift \"Los Angeles\" auf der Brust. Das Wort \"Dodgers\" wurde erstmals 1933 auf der Vorderseite des Heimtrikots der Mannschaft verwendet. Die Uniform war damals weiß mit roten Nadelstreifen und einem \"B\" auf der linken Schulter. Die Dodgers trugen während der gesamten Saison 1937 grüne Uniformen und grüne Mützen, kehrten aber im folgenden Jahr zu blau zurück. Das aktuelle Design wurde 1939 geschaffen und ist seitdem fast unverändert geblieben. 2018 trugen die Dodgers einen Aufnäher zum 60-jährigen Jubiläum in Los Angeles.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "→ \"Hauptartikel: Dodger Stadium\" Die Dodgers tragen ihre Heimspiele im Dodger Stadium in Los Angeles aus. Das 1962 eröffnete Stadion liegt nördlich von Downtown Los Angeles. Es wurde privat finanziert und kostete 23 Mio. US-Dollar. Es ist momentan das nach der Zuschauerkapazität größte Stadion der Major League Baseball. Nach dem Bostoner Fenway Park (1912) und dem Wrigley Field (1914) in Chicago ist es das drittälteste Stadion der Liga. In den Jahren 1962 bis 1965 mussten sich die Dodgers das Stadion mit den Los Angeles Angels teilen.", "section_level": 1}, {"title": "Rivalitäten.", "content": "Die Dodgers haben viele Rivalitäten die auf ihre frühen Jahren in New York zurückzuführen sind (New York Yankees, Philadelphia Phillies, San Francisco Giants). Eine große Rivalität entstand auch durch die regionale Nähe zu den Los Angeles Angels und San Diego Padres.", "section_level": 1}, {"title": "San Francisco Giants.", "content": "Die Rivalität zwischen den Dodgers und den Giants ist eine der am längsten bestehenden Rivalitäten im US-Baseball. Die Fehde zwischen den Dodgers und den San Francisco Giants begann im späten 19. Jahrhundert, als beide Clubs in New York City ansässig waren, wobei die Dodgers in Brooklyn und die Giants auf den Polo Grounds in Manhattan spielten. Nach der Saison 1957 verlegte Dodgers-Eigentümer Walter O'Malley die Mannschaft aus finanziellen und anderen Gründen nach Los Angeles. Auf dem Weg dorthin gelang es ihm, Giants-Eigentümer Horace Stoneham, der einen Umzug seiner Mannschaft nach Minnesota in Erwägung zog, davon zu überzeugen, die Rivalität zu erhalten, indem er seine Mannschaft ebenfalls nach Kalifornien verlegte. Die New Yorker Baseball-Fans waren fassungslos und untröstlich über diesen Umzug. Da die Städte Los Angeles und San Francisco seit mehr als eineinhalb Jahrhunderten erbitterte Rivalen in Wirtschaft, Kultur und Politik sind, wurde der neue Spielort Kalifornien zum fruchtbaren Boden für seine Verlegung.", "section_level": 2}, {"title": "Los Angeles Angels.", "content": "Die Rivalität zwischen den Dodgers und den Angels ist auf die regionale Nähe der beiden Mannschaften zurückzuführen. Die Rivalität wird auch als Freeway Series bezeichnet. Die Freeway Series hat ihren Namen von dem massiven Autobahnsystem im Großraum Los Angeles. Der Begriff ähnelt der Subway Series, die sich auf Begegnungen zwischen New Yorker Baseballteams bezieht. Der Begriff \"Freeway Series\" inspirierte auch den offiziellen Namen der NHL-Rivalität der Region: das Freeway Face-Off.", "section_level": 2}, {"title": "Fans.", "content": "Die Dodgers haben eine loyale Fangemeinde, was sich darin zeigt, dass die Dodgers das erste MLB-Team waren, das in einer Saison (1978) mehr als 3 Millionen Fans anzog, und diese Leistung sechs weitere Male vollbrachte, bevor es irgendeine andere Franchise einmal schaffte. Die Dodgers zogen in 15 aufeinanderfolgenden Spielzeiten von 1996 bis 2010 mindestens 3 Millionen Fans an, die längste Serie dieser Art in der gesamten MLB. Am 3. Juli 2007 gab das Management der Dodgers bekannt, dass die Gesamtzahl der Franchise-Besucher, die bis 1901 zurückreicht, 175 Millionen erreicht hatte. Im Jahr 2007 stellten die Dodgers einen Franchise-Rekord für die Einzelsaison auf und zogen mehr als 3,8 Millionen Fans an. Aufgrund der Nähe der Mannschaft zu Hollywood sind bei den Heimspielen im Dodger Stadium oft zahlreiche Prominente zu sehen. Berühmtheiten wie Mitbesitzer Magic Johnson, Mary Hart, Larry King, Tiger Woods, Alyssa Milano und Shia LaBeouf sind dafür bekannt, dass sie auf Logenplätzen hinter der Home Plate sitzen und Autogramme für andere Dodger-Fans geben. Die Dodgers stellten am 28. März 2008 im Los Angeles Memorial Coliseum zu Ehren des 50-jährigen Jubiläums der Dodgers in Los Angeles den Weltrekord für die meisten Besucher eines einzelnen Baseball-Spiels auf, als 115.300 Fans anwesend waren. Der gesamte Erlös des Spiels kam der offiziellen Wohltätigkeitsorganisation der Dodgers zugute, die die Krebsforschung im Kinderkrankenhaus von Los Angeles und in der City of Hope unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Ehemalige Spieler der Los Angeles Dodgers:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Los Angeles Dodgers sind ein Major League Baseball-Team der National League. Die \"L.A. Dodgers\" entstanden aus den Brooklyn Dodgers durch deren Umzug nach Los Angeles im Jahre 1958. Diese Sitzverlegung gilt immer noch als eine der spektakulärsten in der Geschichte des US-Profisports. Damit und mit dem Umzug der New York Giants nach San Francisco (seither San Francisco Giants) begann an der Westküste die Ära des Oberliga- (Major League) Baseballs, den es dort bis dahin nicht gegeben hatte. Die Dodgers tragen ihre Heimspiele seit dem Umzug im Dodger Stadium aus.", "tgt_summary": "洛杉矶道奇(英语:Los Angeles Dodgers),是一只位于洛杉矶的职业棒球队球队,隶属国家联盟西区。球队主场为道奇体育场。", "id": 1228506} {"src_title": "Martha Stewart", "tgt_title": "瑪莎·史都華", "src_document": [{"title": "Jugend und Privatleben.", "content": "Martha Stewart kam 1941 in Jersey City als Tochter von Edward Kostyra (1911–1979) und Harriet Martha Ruszowska (1914–2007) zur Welt, die wegen des Zweiten Weltkriegs aus Polen emigriert waren. Sie wuchs in Nutley zusammen mit vier Brüdern und fünf Schwestern auf. Sie erhielt nach ihrem College-Aufenthalt ein Teilstipendium am Barnard College in New York City, während sie ihren Lebensunterhalt durch eine Tätigkeit als Model finanzierte. Sie machte ihren Bachelor-Abschluss in Kunst, Europäischer Geschichte und Architekturgeschichte. Sie trat in verschiedenen Fernsehwerbesendungen auf, bis sie 1965 einen Jurastudenten heiratete und am 27. September 1965 eine Tochter zur Welt brachte. Das Paar ließ sich 1990 scheiden. Nach dem Modeln begann sie eine Karriere als Aktienbrokerin und arbeitete in dem Beruf bis 1973, als die Wall Street in eine Rezession rutschte. Danach schrieb sie in Zeitungen Kolumnen über Kochen, Gartenarbeit und Wohnmöbel.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Stewart stieg zur nationalen Prominenz auf, indem sie in regelmäßigen Abständen in der \"Today Show\" (einer Sendung über Haus und Freizeit und aktuelle Nachrichten) bei NBC auftrat. 1987 wurde sie Firmensprecherin der Handelskette K-Mart und veröffentlichte 1997 ihre erste von neun exklusiven Produktlinien. In den 80er Jahren war sie Redakteurin der Zeitung \"Family Circle\" („Familienkreis“). 1990 startete sie ihr eigenes Zeitschriftenmagazin \"Martha Stewart Living\" und 1993 eine serienmäßig ausgestrahlte Sendung unter dem gleichen Namen. Sie brachte auch eine Kollektion unter dem Namen \" Martha Stewart Alltagskollektion\" heraus, moderierte beim Fernsehsender Food Network die Sendung \"In Marthas Küche\" und die Gartensendung \"In Marthas Garten\" bei Home and Gardening Television (HGTV). 1999 gründete sie ihre eigene Firma Martha Stewart Living Omnimedia, die an der New Yorker Börse notiert ist. Als Vorstandsvorsitzende besaß sie 61 Prozent der Firma und 94 Prozent der Stimmrechte. Stewart besitzt Häuser in Connecticut und in den Hamptons.", "section_level": 1}, {"title": "Verurteilung.", "content": "2002 wurde Stewart erstmals verdächtigt, mehrere tausend Aktien der Pharmafirma ImClone Systems unter Ausnutzung von Insiderkenntnissen verkauft zu haben. Im darauffolgenden Jahr wurden ihr und ihrem ehemaligen Broker von der Securities and Exchange Commission (SEC) mehrere Gesetzesverstöße vorgeworfen. Stewart trat als Vorstandsvorsitzende ihrer Firma zurück, und auch ihre Sendungen auf CBS und UPN wurden eingestellt. 2004 wurde Stewart wegen Meineids hinsichtlich ihrer Aktienverkäufe sowie wegen Verschwörung und Behinderung der Justiz zu fünf Monaten Gefängnis und fünf Monaten Hausarrest verurteilt. Sie wurde im Alderson Federal Prison Camp in Alderson, West Virginia untergebracht. Außerdem musste sie 30.000 US-Dollar Bußgeld bezahlen, und ihr wurde ein zweijähriges Berufsverbot auferlegt. Diese Vorgänge wurden 2005 in dem Fernsehfilm \"Der Fall Martha S.\" (Original: \"Martha Behind Bars\") thematisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "2005 moderierte Stewart ein Spin-off der Serie \"The Apprentice\" mit dem Titel \"The Apprentice: Martha Stewart\", in der sie einen hochrangigen Mitarbeiter für ihr Unternehmen suchte. Ende 2005 erwarb sie von Courtney Love für 70 Millionen Pfund Sterling (rund 122 Millionen Euro) ein Viertel der Rechte an den Songtexten der Grunge-Band Nirvana. Stewart ist häufig Zielscheibe der amerikanischen Late-Night-Talkmaster wie Jimmy Kimmel, Jay Leno, David Letterman oder Conan O’Brien. 2012 hatte sie in einer Episode der Sitcom \"2 Broke Girls\" einen Gastauftritt als sie selbst. Es folgten weitere Auftritte in den Kinofilmen \"Pixels\" und \"Bad Moms\", wo sie ebenfalls sich selbst verkörperte. Ihr Name tauchte im Zusammenhang mit den sogenannten Paradise Papers, die Steuervermeidungstaktiken der Superreichen aufdecken, auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martha Stewart (* 3. August 1941 als \"Martha-Helen Kostyra\" in Jersey City, New Jersey) ist eine US-amerikanische Fernsehmoderatorin, Fernsehköchin, Unternehmerin und Autorin. Sie wurde bekannt durch ihre Projekte auf Gebieten wie Kochen, Hauswirtschaft, Gartenarbeit, Etikette und Basteln sowie handwerkliche Tätigkeiten. Sie wird oft als „Amerikas beste Hausfrau“ bezeichnet.", "tgt_summary": "玛莎·海伦·史都华(英语:Martha Helen Stewart,1941年-8月3日),原姓科斯蒂亚(Kostyra),美国富商与著名专栏作家。出生于新泽西州波兰裔家庭。", "id": 2524962} {"src_title": "Fürstentum Lichtenberg", "tgt_title": "利希滕贝格公国", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach den Niederlagen Napoleons in den Befreiungskriegen kamen nach dem Wiener Kongress (1815) die linksrheinischen Gebiete zu Bayern, Hessen und Preußen. Dabei erhielt der Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld Ernst I. zum Lohn für seine Dienste als General und Korpskommandant in den Kämpfen gegen Napoleon im Jahre 1816 eine große Besitzung von 8,25 Quadratmeilen und rund 22.000 Einwohnern um St. Wendel und Baumholder, zunächst unter der Bezeichnung „Herrschaft Baumholder“. Am 11. September 1816 erfolgte die förmliche Besitzergreifung. Durch Dekret des Herzogs von Sachsen-Coburg-Saalfeld vom 6. März 1819 wurde das Gebiet in Fürstentum Lichtenberg umbenannt, nach der zwischen Baumholder und Kusel gelegenen Burg Lichtenberg. St. Wendel war Regierungssitz und Wohnsitz von Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg (Herzogin von Sachsen-Coburg-Saalfeld), von 1824 bis zu deren Tod im Jahre 1831. Sie war ab 1826 geschieden und Mutter von Erbprinz Ernst II. und Prinz Albert, dem späteren Gemahl der britischen Königin Victoria und residierte in dieser Zeit in St. Wendel. Aufgrund politischer Unruhen in St. Wendel 1831/1832 sowie der großen Entfernung zum Hauptteil des Herzogtums verkaufte der Herzog das Fürstentum mit Staatsvertrag vom 31. Mai 1834 an Preußen für eine Jahresrente von 80.000 Talern. Am 22. September desselben Jahres erfolgte die Erbhuldigung für den preußischen König. Große Teile des Erlöses wurden für den Ausbau des privaten Besitzes der Herzöge in Grein (Oberösterreich) verwendet. Preußen gliederte die Ländereien als Kreis St. Wendel in den Regierungsbezirk Trier der Rheinprovinz ein.", "section_level": 1}, {"title": "Regierung, Verwaltung und Justizorganisation.", "content": "Nach der Inbesitznahme wurde zunächst eine Landeskommission als oberste Behörde des Fürstentums Lichtenberg eingerichtet. Mit Verordnung vom 12. Mai 1821 wurde stattdessen die „Herzoglich Sächsische Regierung des Fürstentums Lichtenberg“ eingerichtet. Diese bestand aus zwei Abteilungen. Die erste Abteilung war die „Regierung als Landeshoheits- und Verwaltungskollegium“ und die zweite die „Regierung als Appellationsgericht“. Bereits im Jahre 1817 war das Territorium für Verwaltungszwecke in drei Kantone und 15 Bürgermeistereien eingeteilt worden, die der ersten Abteilung der Regierung unterstellt waren. Die Justizorganisation wurde aus der französischen Gerichtsorganisation des Linken Rheinufers übernommen. Für Zivilsachen bestand je Kanton ein Friedensgericht als Eingangsgericht. Dies waren das Friedensgericht Sankt Wendel, das Friedensgericht Baumholder und das Friedensgericht Grumbach. Diesen war das Landgericht Sankt Wendel übergeordnet, das zugleich auch Strafgericht der ersten Instanz war. Es bestand aus einem Landgerichtsdirektor, zwei Richtern und einem Staatsprokurator. Eine Appellation gegen dessen Urteile war vor der zweiten Abteilung der Regierung möglich. Preußen übernahm 1834 die Eingangsgerichte und wies diese zunächst dem Landgericht Trier, aber schon 1835 dem günstiger gelegenen Landgericht Saarbrücken zu (siehe hierzu auch Gerichte in der Rheinprovinz). Mit Verordnung vom 27. April 1821 wurde der Landesrat als landständische Vertretung eingerichtet. Dieser bestand aus 7 Mitgliedern, von denen der Kanton Sankt Wendel drei und die anderen beiden Kantone je zwei Mitglieder wählten. Der Landesrat hatte die Aufgabe einer Beratung und Begutachtung der Gesetze und des Haushaltes. Mehrausgaben bedurften der Genehmigung durch den Landesausschuss.", "section_level": 1}, {"title": "Daten.", "content": "Nach heutigem Gebietsstand liegen auf dem Territorium:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Fürstentum Lichtenberg war seit 1816 eine abgelegene Exklave des Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld beziehungsweise von 1826 bis 1834 des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha, die schließlich an Preußen abgetreten wurde. Am rechten Ufer der Nahe gelegen, gehört sein Gebiet heute teilweise zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz.", "tgt_summary": "利希滕贝格公国自1816年以来是萨克森-科堡-萨尔费尔德一个僻静的飞地,之后1826年至1834年是萨克森-科堡-哥达公国的一部分。1834年萨克森-科堡-哥达将利希滕贝格出售给普鲁士。普鲁士将利希滕贝格并入莱茵省的一部分。现在该地区是在萨尔州和莱茵兰-普法尔茨州的部分之一。", "id": 2497432} {"src_title": "Desert Eagle", "tgt_title": "沙漠之鷹手槍", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Es gibt drei verschiedene Versionen der Desert Eagle: Mark I, Mark VII und Mark XIX. Die Mark I und VII werden nicht mehr hergestellt. Die Mark I wurde in den Kalibern.357 Magnum und.44 Magnum produziert, die Mark VII zusätzlich in.41 Magnum. Die am häufigsten verwendete Mark XIX gibt es in.357 Magnum,.44 Magnum und.50 Action Express. Es wurde auch eine Version in.440 CorBon angeboten, deren Produktion aber ebenso wie die der.41 Magnum nach geringen Fertigungszahlen auslief. Im Sonderkaliber.357 / 44 Bain & Davis wurden ab 1989 jeweils nur 1000 Stück gefertigt. Durch den Austausch von Lauf, Magazin, Schlitten oder Drehkopfverschluss und Schließfeder können mit einer Waffe alle verfügbaren Kaliber verschossen werden. Die übliche Lauflänge beträgt sechs Zoll, es sind aber auch Zehn- und Vierzehn-Zoll-Läufe erhältlich, alle Varianten sind Polygonläufe. Die Desert Eagle wird mit einem herausnehmbaren Magazin geladen, wie es auch bei anderen modernen Selbstladepistolen üblich ist. Wegen der Größe der Patronen sind die Magazine einreihig, wodurch ihre Kapazität verglichen mit Waffen wie z. B. der SIG Sauer P226 (Kaliber 9 × 19 mm, 15 Patronen) stark begrenzt ist. Die Magazinkapazität beträgt für Kaliber.357 Magnum 9 Patronen, für Kaliber.44 Magnum 8 Patronen und für Kaliber.50 AE (Action Express) 7 Patronen. In Europa wird Magnum Research von der Waffen Ferkinghoff GmbH & Co. KG vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Desert Eagle ist für sportliche Zwecke und für die Jagd geeignet. In Deutschland wird sie jagdlich als Fangschusswaffe eingesetzt. Wegen ihrer Größe und Wuchtigkeit wird sie oft in Filmen eingesetzt und steht in vielen Computerspielen zur Auswahl, was sie über die Waffenszene hinaus bekannt machte. Als tatsächliche Dienstwaffe kommt sie dagegen kaum zum Einsatz. Gründe sind das Gewicht, der hohe Preis von Waffe und Munition, die geringe Magazinkapazität, die für solche Zwecke unpraktische Größe und die aus dem komplexen Aufbau resultierende geringere Zuverlässigkeit als bei anderen Pistolen.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Wesentliche technische Unterschiede und Übereinstimmungen der einzelnen Desert-Eagle-Versionen:", "section_level": 1}, {"title": "Desert Eagle Mk I – Mk VII – Mk XIX.", "content": "Alle Desert-Eagle-Versionen verwenden das gleiche Griffstück. Es ist also möglich, das vollständige Wechselsystem aus Lauf und komplettem Verschluss einer Desert Eagle Mk XIX auf dem Griffstück einer Mk VII oder Mk I oder auch umgekehrt zu verwenden. Die Verschlussköpfe der Mk XIX sind nicht mit denen der Mk I oder Mk VII austauschbar.", "section_level": 2}, {"title": "Desert Eagle Mk I – Mk VII.", "content": "Diese Pistolen sind weitgehend identisch. Läufe und Verschlüsse sind austauschbar. Der wichtigste Unterschied zur MK XIX bei einem Kaliberwechsel von.357 Magnum zu.41 Magnum/.44 Magnum besteht darin, dass anders als bei der Mk XIX ein komplett neuer Verschluss erforderlich ist und es nicht ausreicht, nur den Verschlusskopf und den Lauf zu tauschen. Bei einem Wechsel von.41 Magnum zu.44 Magnum reicht ein Austausch des Laufes und des Verschlusskopfes. Der größte Unterschied zwischen der Mk I und der Mk VII liegt in dem verwendeten Abzugssystem. Der Abzug der Mk I lässt sich nicht verstellen, während der Abzug der Mk VII in Vorzug und Triggerstop einstellbar ist. Der Abzug der Mk VII lässt sich jedoch in der Mk I nachrüsten. Die Kaliberpalette der MK-I- und Mk-VII-Pistolen umfasst.357 Magnum,.41 Magnum und.44 Magnum. Die verfügbaren Lauflängen umfassten 6 Zoll, 10 Zoll und 14 Zoll für.357 Magnum und.44 Magnum. Für.41 Magnum sind nur 6-Zoll- und 10-Zoll-Läufe bekannt. Jedoch sind nicht mehr alle Konfigurationen lieferbar und die Unterstützung durch den Hersteller nimmt weiter ab. Alle Mk-I- und Mk-VII-Läufe haben einen 3/8-Zoll-Schwalbenschwanz zur Aufnahme von optischen Zielgeräten.", "section_level": 2}, {"title": "Desert Eagle Mk XIX.", "content": "Die Desert-Eagle-Mk-XIX-Pistolen wurden in den Kalibern.357 Magnum,.44 Magnum,.440 Corbon und.50 AE hergestellt. Hergestellt werden nur noch.357 Magnum,.44 Magnum und.50 AE. Für einen beliebigen Kaliberwechsel wird im Unterschied zur Mk I oder Mk VII lediglich ein anderer Lauf und gegebenenfalls ein Verschlusskopf benötigt. Jedoch verwenden die Kaliber.44 Magnum,.440 Corbon und.50 AE den gleichen Verschlusskopf. Die Verschlüsse an sich sind breiter und massiver als bei der Mk I oder Mk VII gehalten und nicht mit den Verschlüssen der Mk I und Mk VII austauschbar, was auch mit dem breiteren Schwalbenschwanz in 7/8-Zoll-Ausführung mit zwei Querstegen zur Aufnahme von optischen Zielgeräten korrespondiert. Die Läufe sind in Lauflängen von 6 Zoll oder 10 Zoll verfügbar. In der Anfangsphase wurden die Pistolen im Kaliber.50 AE als Mk-VII-Konfiguration bezeichnet, obwohl sie technisch der neueren Mk-XIX-Konfiguration entspricht. Jede Pistole im Kaliber.50 AE ist also unabhängig von ihrer herstellerseitigen Bezeichnung eine Mk-XIX-Konfiguration.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Desert Eagle ist eine halbautomatische Single-Action-Pistole, die auf dem Funktionsprinzip eines Gasdruckladers mit Drehkopfverschluss basiert. Sie wurde von \"Magnum Research\" (USA) entwickelt, die Fertigung ab 1985 übernahm zunächst IMI (Israel Military Industries). Die Waffe ist seit 1990 im Kaliber.50 AE lieferbar. Von 1995 bis 1998 wurde sie bei \"Saco Defense\" (USA) hergestellt, seitdem war IMI (Israel Military Industries) der Hersteller.", "tgt_summary": "沙漠之鹰手枪(;英语:IMI Desert Eagle)是一种 可发射.357麦格农、.41麦格农、.429沙漠之鹰、.44麦格农、.440 Cor-bon、.50 AE等弹药的导气式半自动手枪。该枪由马格南研究(Magnum Research Inc., MRI)设计和开发,并由以色列军事工业在加以改进后负责制造。1995年,MRI将制造合同移交给位于缅因州索科市的索科防卫。1998年,MRI将制造合同交还给IMI,IMI随后将其轻武器部门以“以色列武器工业”的名称商业化。从2009年开始,沙漠之鹰在MRI位于明尼苏达州Pillager的工厂生产。2010年,Kahr Arms收购了MRI。", "id": 2716970} {"src_title": "Dave Mustaine", "tgt_title": "戴夫·马斯泰恩", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Karriere.", "content": "Mustaine, der über deutsche und französische Wurzeln verfügt, wuchs in verschiedenen Vororten in Süd-Kalifornien auf. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er ein Kind war. Mustaine spielte als Jugendlicher Gitarre und war Mitglied der Band Panic. Diese verließ er 1981, da er ein Angebot der neu gegründeten Formation Metallica annahm, als Gitarrist an der Seite von Lars Ulrich, James Hetfield und dem Bassisten Ron McGovney zu spielen. 1983, kurz vor der Veröffentlichung des ersten Albums von Metallica, wurde ihm wegen Alkoholproblemen und persönlicher Differenzen mit seinen Band-Mitgliedern gekündigt. Er wurde zeitnah von Kirk Hammett ersetzt, der zuvor in der Gruppe Exodus spielte. Zu dieser Zeit bildete sich bei Mustaine eine größere Drogenproblematik heraus, die immer wieder seine spätere Karriere überschattete. Mustaine gründete daraufhin mit David Ellefson die Metal-Band Megadeth. Mustaine, der seine Kündigung bei Metallica als persönlichen Affront betrachtete, vermied über die nächsten Jahre den persönlichen Kontakt mit seinen Ex-Bandkollegen. Vor allem mit James Hetfield, Leadsänger von Metallica, lieferte er sich fortan in Interviews, Begegnungen und Konzerten einen „Krieg“ der Worte. 1989 bestand die Mustaine Megadeth-Besetzung aus Marty Friedman an der Gitarre, Nick Menza am Schlagzeug und Dave Ellefson am Bass; Mustaine war Gitarrist und Sänger. Mit dieser Formation erlebten Megadeth ihren Höhepunkt zwischen 1992 und 1995 mit den Alben \"Countdown to Extinction\" und \"Youthanasia\" (bzw. \"Hidden Treasures\"). Dave Mustaine gilt generell als schwierige Persönlichkeit mit starken narzisstischen Eigenschaften, die zudem durch seinen Drogenkonsum gefördert wurden. Viele seiner Bandkonstellationen hielten auch aus diesem Grund nicht lange. Ab 1996 spielte Mustaine neben Megadeth in dem Projekt MD.45 mit Lee Ving von der L.A.-Punk-Band Fear mit. Der Name setzt sich zusammen aus den umgedrehten Initialen von Dave Mustaine und Lee Ving, wobei V und L aus dem römischen Zahlensystem in arabische Ziffern übersetzt wurden. Die Band veröffentlichte das Album \"The Craving\". Er ist seit 1990 verheiratet und hat zwei Kinder. Im Januar 2002 verletzte sich Mustaine am Nervus radialis, woraufhin er Megadeth kurzerhand auflöste. Die Verletzung zog er sich zu, als er auf einem Stuhl einschlief und den Arm darüber hängen ließ. Er war gezwungen, kurzfristig das Gitarrespielen aufzugeben. Nachdem die Verletzung auskuriert war, schien Mustaine auch seine jahrelangen Drogenprobleme in den Griff bekommen zu haben. Laut eigener Aussage fand er persönliche Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens im christlichen Glauben. Im Jahr 2004 wurde er zum wiedergeborenen Christen. Auch Megadeth formierten sich in diesem Jahr wieder neu. Seit Mustaine sich zum Christentum bekennt, versuchte er mehrmals, Auftritte von okkulten und satanischen Bands wie Dissection und Rotting Christ zu verhindern und distanziert sich seither von dem Song \"The Conjuring\", einem Lied seines Albums \"Peace Sells... But Who’s Buying?\", das er aufgrund seiner schwarzmagischen Inhalte nicht mehr live aufführen will; der Gebrauch schwarzer Magie habe sein Leben ruiniert. Im Jahr 2009 schienen sich die Streitigkeiten zwischen Metallica und Dave Mustaine beigelegt zu haben, da Metallica beschlossen hatte, Mustaine zur Party anlässlich ihrer Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame einzuladen. Mustaine schrieb daraufhin einen offenen Brief, in dem er seine Glückwünsche zu diesem Erfolg der Band bekräftigte. Eine erste Annäherung zwischen Lars Ulrich und Mustaine war bereits einige Jahre zuvor erfolgt; diese wird in dem Dokumentarfilm dargestellt. Zudem gab es 2009 Gerüchte, wonach Megadeth zusammen mit Metallica, Slayer und Anthrax auf Tour gehen wollten. 2009 wurde das Megadeth-Album \"Endgame\" auf den Markt gebracht; Mustaine fungierte hier, wie schon auf älteren Veröffentlichungen, als Haupt-Songwriter. 2010 bewahrheiteten sich die Gerüchte aus dem Vorjahr, als Megadeth im Zuge der Sonisphere Festival-Tournee am 16. Juni in Warschau erstmals gemeinsam mit Metallica, Slayer und Anthrax als „The Big Four of Thrash“ auftrat. Weitere gemeinsame Konzerte im Rahmen der Tour folgten. Der Auftritt vom 22. Juni 2010 im Wassil-Lewski-Nationalstadion wurde international, teilweise live, in rund 750 Kinos übertragen und im Oktober des Jahres als Konzert-DVD mit dem Titel The Big Four Live from Sofia, Bulgaria veröffentlicht. Im August 2010 brachte Mustaine seine Autobiografie \"Mustaine: A Heavy Metal Memoir\" auf den Markt, die deutsche Übersetzung erschien im Juni 2011 unter dem Titel \"Mustaine: Mein wahres Ich\".", "section_level": 2}, {"title": "Politische Ansichten.", "content": "Mustaine äußerte sich bereits vor seiner Zugehörigkeit zur christlichen Erweckungsbewegung in stark ablehnender Weise gegenüber Homosexuellen. Diese würden gegen die Bibel verstoßen und als Christ lehne er eine Ehe zwischen Homosexuellen ab. Bezüglich der illegalen Einwanderung von Mexikanern sagte er: 1988 verursachte Mustaine einen Tumult, als Megadeth in Nordirland ein Konzert gab und er „ungewollt“ seine Sympathie für die Irish Republican Army (IRA) bekundete. 2004 äußerte er seine Sympathie für George W. Bush, da John Kerry das „Land ruinieren würde“. 2011 nannte er Präsident Barack Obama „den Präsidenten, der die Nation am stärksten spaltete“. Obama würde seiner Auffassung nach Klassenkampf betreiben. Im März 2012 äußerte er sich in der Fernseh-Show \"George Stroumboulopoulos Tonight\" dahingehend, dass Obama nicht in den USA geboren sei. Mustaine unterstützte in einem Interview Rick Santorums Präsidentschaftskandidatur 2012 und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, Santorum werde zum Präsidenten gewählt werden. Nach Amokläufen im Sommer 2012 warf er Obama vor, die Amokläufe inszeniert zu haben, um Schusswaffen zu verbieten. Obama würde Amerika so in einen „Nazi-Staat“ verwandeln.", "section_level": 2}], "src_summary": "David Scott „Dave“ Mustaine (* 13. September 1961 in La Mesa, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Musiker. Er ist Gründer, Haupt-Songwriter, Leadsänger und Gitarrist der Metal-Band Megadeth.", "tgt_summary": "戴夫·马斯泰恩(英语:Dave Mustaine,1961年-9月13日),全名大卫·斯科特·马斯泰恩(David Scott Mustaine),美国重金属乐团麦加帝斯(Megadeth)的吉他手、歌手、主要曲作家。也曾经是金属制品的主音吉他手和曲作家之一。", "id": 1658320} {"src_title": "Viktor Ullmann", "tgt_title": "维克托·乌尔曼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Studium.", "content": "Viktor Ullmanns Eltern entstammten beide jüdischen Familien; sie waren allerdings schon vor Viktors Geburt zum katholischen Glauben konvertiert. Der Vater Maximilian Ullmann konnte als assimilierter Jude die Laufbahn eines Berufsoffiziers einschlagen. Im Ersten Weltkrieg wurde er zum Oberst befördert und in den Adelsstand erhoben. Viktor besuchte ab 1909 ein Gymnasium in Wien. Seine musikalischen Neigungen und Begabungen verschafften ihm früh Zugang zu Arnold Schönberg und seinem Schülerkreis. Unmittelbar nach dem Schulabschluss meldete er sich freiwillig zum Militärdienst. Nach dem Einsatz an der Isonzofront wurde ihm ein Studienurlaub bewilligt, den er zum Einstieg in das Jura-Studium an der Wiener Universität nutzte und dabei auch Vorlesungen von Wilhelm Jerusalem besuchte. Anfang Oktober 1918 wurde er auch in Schönbergs Kompositions-Seminar aufgenommen. Er studierte bei Schönberg selbst Formenlehre, Kontrapunktik und Orchestrierung. Ullmann war ein ausgezeichneter Pianist, wenn auch ohne Ambitionen auf eine Solistenkarriere.", "section_level": 2}, {"title": "Frei schaffender Musiker.", "content": "Im Mai 1919 brach er beide Studien ab und verließ Wien, um sich in der Folgezeit in Prag ganz der Musik zu widmen. Sein Mentor wurde nun Alexander von Zemlinsky, unter dessen Direktion er bis 1927 Kapellmeister am Prager Neuen deutschen Theater war. 1923 begann mit den \"7 Liedern mit Klavier\" eine Serie erfolgreicher Uraufführungen seiner Kompositionen, die bis Anfang der 1930er Jahre andauerte („Sieben Serenaden“). Auf dem Genfer Musikfest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) (1929) erregten die \"Schönberg-Variationen\" Aufsehen, ein Klavierzyklus nach einem Thema seines Wiener Lehrers. Fünf Jahre später wurde er für die Orchesterfassung dieses Werks mit dem nach dem ehemaligen Direktor der Universal Edition benannten Emil-Hertzka-Preis ausgezeichnet. Von 1929 bis 1931 war Ullmann Kapellmeister und Bühnenmusik-Komponist am Schauspielhaus Zürich. Interessiert an der von Rudolf Steiner begründeten Anthroposophie, betrieb er weitere zwei Jahre eine anthroposophische Buchhandlung in Stuttgart (1931–1933), bevor er ab Mitte 1933 wieder ständig in Prag lebte, wo er als Musiklehrer und Journalist tätig war. Von 1935 bis 1937 nahm er Kompositionsunterricht bei Alois Hába, dessen Vierteltontechnik er allerdings nur in einer einzigen Komposition (der Klarinetten-Sonate op. 16, 1937) anwandte (nur das Autograph der Klarinettenstimme ist erhalten). In den Werken der 1920er Jahre hatte er sich noch deutlich an Schönbergs frei-atonalen Werken orientiert (insbesondere an der Kammersinfonie op. 9, an den George-Liedern op. 15 und an \"Pierrot Lunaire\" op. 21). Die ab Mitte der 1930er Jahre entstandenen Kompositionen zeichnen sich aus durch die selbständige Weiterentwicklung der von Schönberg empfangenen Anregungen (2. Streichquartett, 1. Klaviersonate) und durch die Auseinandersetzung mit der Oper \"Wozzeck\" von Alban Berg (Oper \"Der Sturz des Antichrist\"). Eine neuartige Harmonik zwischen Tonalität und Atonalität (Ullmann sprach selbst von „Polytonalität“), hochgespannter musikalischer Ausdruck und meisterliche Beherrschung der formalen Gestaltung gehören zu den Charakteristika von Ullmanns neuem, nunmehr unverwechselbarem persönlichen Stil. Viktor Ullmann war Freimaurer in Prag. Er wird auf der Mitgliederliste der Großloge \"Lessing zu den drei Ringen\" geführt und publizierte ab 1934 mehrfach als „Bruder Viktor Ullmann“ in der Reichenberger Freimaurerzeitschrift \"Die drei Ringe.\"", "section_level": 2}, {"title": "KZ Theresienstadt, Ermordung im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.", "content": "1942 wurde Ullmann ins KZ Theresienstadt deportiert, wo er – immer noch an das Positive im Menschen glaubend – trotz Hunger und großer Probleme in der Bewältigung des Theresienstädter Lagerlebens um ein reiches Musikleben besorgt war und einen beträchtlichen Teil seiner Werke schuf. Er schrieb: „Zu betonen ist nur, dass ich in meiner musikalischen Arbeit durch Theresienstadt gefördert und nicht etwa gehemmt worden bin, dass wir keineswegs bloß klagend an Babylons Flüssen saßen und dass unser Kulturwille unserem Lebenswillen adäquat war.“ Am 16. Oktober 1944 wurde Ullmann gemeinsam mit Pavel Haas und Hans Krása nach Auschwitz-Birkenau deportiert und kurz nach seiner Ankunft durch Vergasung ermordet.", "section_level": 2}, {"title": "Wirken als Komponist.", "content": "Bis zur Deportation erreichte seine Werkliste die Opuszahl 41 und enthielt u. a. weitere drei Klaviersonaten, Liederzyklen nach verschiedenen Dichtern, Opern und das Klavierkonzert op. 25, das er im Dezember 1939, d. h. 9 Monate nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Prag, vollendete. Der größere Teil dieser Werke ist verschollen; die Manuskripte gingen wahrscheinlich während der Besatzungszeit verloren. Erhalten blieben 15 Drucke seiner zwischen 1936 und 1942 entstandenen Kompositionen, die Ullmann im Selbstverlag herausgegeben und einem Freund zur Aufbewahrung anvertraut hatte. Im Ghetto Theresienstadt blieb Ullmann weiter musikalisch aktiv: Er wirkte als Klavierbegleiter, organisierte Konzerte („Collegium musicum“, „Studio für neue Musik“), schrieb Kritiken über musikalische Veranstaltungen und komponierte. Sein Theresienstädter Nachlass blieb nahezu vollständig erhalten und umfasst – neben Chorkompositionen, Liederzyklen und einer Bühnenmusik – so gewichtige Werke wie die letzten drei Klaviersonaten, das 3. Streichquartett, das Melodram nach Rilkes „Cornet“-Dichtung und die Kammeroper \"Der Kaiser von Atlantis\". Die Uraufführung der Oper \"Der Sturz des Antichrist\" (Text: Albert Steffen, 1935) hätte eigentlich in Wien stattfinden sollen. Damals hatte Ullmann für seine knapp zweistündige Oper zum zweiten Mal den Emil-Hertzka-Preis erhalten. Verhandlungen mit dem Wiener Staatsoperndirektor Felix Weingartner waren im Gang. Dazu kam es jedoch nicht mehr: Die Uraufführung fand erst 60 Jahre später in Bielefeld statt. „Der Kaiser von Atlantis“ erlebte seine Uraufführung erst 1975 als bearbeitete Fassung in Amsterdam. Die erste Aufführung, die sich so weit wie möglich an die originale Niederschrift hielt, fand 1989 in der Neuköllner Oper zu Berlin statt. Seit 1993 ist es möglich, die Originalfassung der Oper zu spielen, die mit Hilfe von Karel Berman und dessen Theresienstädter Rollenbuch vom Musikwissenschafter Ingo Schultz erstellt worden ist, die die Grundlage der Inszenierung von Herbert Gantschacher für ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater bildet. Von dieser Produktion, die auch den Originaltitel Ullmanns „Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung“ verwendete, machte STUDIO MATOUŠ aus Prag 1994 eine Studioaufnahme, die 1995 erschien. Von der Theresienstädter Erstaufführung der Oper am 23. Mai 1995 gibt es einen Livemitschnitt von ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater. Ein Jahr davor erschien eine CD-Einspielung mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von Lothar Zagrosek bei Decca, dabei wurde aber nicht die Originalpartitur benutzt, sondern eine Fassung für großes Orchester aufgenommen. Die 2. Sinfonie D-Dur wurde am 9. Oktober 1994 in Zürich aufgeführt. Sie ist allerdings nicht als ausgearbeitete Sinfonie überliefert. Sie lag vielmehr als 7. Klaviersonate vor, von Ullmann aber mit so vielen präzisen Instrumentationsangaben versehen, dass die Komposition den Eindruck eines Particelles erweckt. In der orchestralen Einrichtung von Bernhard Wulff wurde das Werk als 2. Sinfonie im Rahmen der baden-württembergischen Musikhochschultage «Den Opfern der Gewalt» 1989 in Stuttgart unter Gerd Albrechts Leitung uraufgeführt und auf CD eingespielt. Das Werk übte als Zeugnis von Ullmann Überlebenskraft eine starke Wirkung aus. Besonders im „Kaiser“ und im „Cornet“ beschäftigte er sich noch einmal mit den Grundfragen seiner künstlerischen Weltanschauung, nun allerdings angesichts der Lebensbedingungen in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager: Mit dem ästhetischen Problem der Verwandlung eines vorgefundenen Stoffs in die künstlerische Form; und mit dem ethischen Problem der immerwährenden Auseinandersetzung des Geistes mit der Materie. Die inhaltlich konkreteste Form dieses Diskurses entfaltete er in der „Kaiser“-Oper mit der Parabel vom Spiel des Kaisers mit dem Tod um das Leben. Das „Spiel“, bei dem es um nicht weniger als die vom Kaiser geplante Vernichtung allen menschlichen Lebens und um die Verhinderung dieses Vorhabens durch den Tod geht, endet mit dem Untergang des Kaisers und mit der Vision eines neuen Verständnisses von Leben und Tod. Mit der musikalischen Gestaltung dieses vermeintlich zeitgebundenen Stoffs hat Viktor Ullmann ein zeitloses Modell davon entworfen, wie durch die positiven Kräfte des Menschen die Unmenschlichkeit jedes tyrannischen Regimes überwunden werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Verzeichnis der Prager und Theresienstädter Werke.", "content": "Mitte 1942, vermutlich kurz vor seiner Deportation ins Konzentrationslager Theresienstadt, legte Ullmann ein umfassendes Verzeichnis seiner bis dahin komponierten Werke an. Diese Liste ist als Bestandteil eines Briefes, dessen Empfänger bis jetzt nicht identifiziert werden konnte, in einer Londoner Bibliothek erhalten geblieben. Im Unterschied zu früher aufgestellten Werkordnungen zeichnet sich das „Londoner“ Verzeichnis durch eine lückenlose Opus-Zählung (1–41) und durch die unmissverständliche Zuordnung der bereits bekannten Werke bzw. Titel aus. Von unschätzbarem Wert ist Ullmanns Werkverzeichnis hinsichtlich der verlorenen bzw. verschollenen Kompositionen, lässt es doch den ganzen Umfang des durch Verfolgung und Krieg verursachten Verlustes bewusst werden. Für die folgende Übersicht wurde Ullmanns Opus-Zählung übernommen und um die in Theresienstadt vergebenen Opus-Zahlen erweitert. Die Anordnung der Titel erfolgte im Wesentlichen chronologisch und berücksichtigt sowohl aus früheren Werkverzeichnissen bekannte als auch bibliographisch ermittelte Kompositionen. Unsichere Datierungen wurden mit (?) bezeichnet. Angaben zu einer früheren Zählung beziehen sich auf die Werkordnung der 1920er Jahre (\"Riemann Musiklexikon\" 11/1929). Verweise finden sich lediglich bei den \"Schönberg-Variationen\", die bezüglich der Opus-Zählung wie auch der Chronologie quer zum verwendeten Ordnungsprinzip liegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Viktor Ullmann (auch: \"Victor Ullmann\"; geboren 1. Januar 1898 in Teschen (\"Cieszyn\"), Österreich-Ungarn; gestorben 18. Oktober 1944 in Auschwitz-Birkenau) war ein österreichischer Komponist, Dirigent und Pianist.", "tgt_summary": "维克托·乌尔曼(,1898年-1月1日-1944年-10月18日),犹太血统的捷克作曲家。", "id": 673764} {"src_title": "Winterschlacht in der Champagne", "tgt_title": "第一次香檳戰役", "src_document": [{"title": "Strategische Ziele.", "content": "Nachdem sich an der Westfront im November 1914 die Operationen beider Seiten im Stellungskrieg festgefahren hatten, plante General Joseph Joffre, der Chef des französischen Oberkommandos, eine neue großangelegte Operation. Die Zeit spielte an der Westfront für die Entente: Während die Deutschen durch Truppenverlegungen den strategischen Schwerpunkt Ende des Jahres 1914 an die Ostfront verlegt hatten, wo größere Operationen geplant wurden, würde sich die Zahl der alliierten Soldaten an der Westfront stetig erhöhen. Zwischen 17. und 21. Dezember 1914 ließ Joffre seine 10. Armee im Raum Arras erfolglos angreifen, um die Stärke der vorhandenen deutschen Reserven einschätzen zu können. Etwa zur gleichen Zeit begann auch die französische 4. Armee ab 14. Dezember stärkere Angriffe gegen die deutsche 3. Armee und leitete damit die erste Phase der Winterschlacht in der Champagne ein. Mit dem britischen Feldmarschall French wurden am 27. Dezember 1914 in Joffres Hauptquartier in Chantilly neue Entscheidungen besprochen. Für Anfang 1915 rechnete Joffre mit 2.250.000 französischen, 286.000 britischen und 110.000 belgischen Soldaten gegenüber 1,7 Millionen deutschen. Sein Fazit lautete: „Interesse und Aufgabenstellung verpflichteten Ende 1914 Engländer und Franzosen, unverzüglich wieder zur Offensive überzugehen. Es kam ja darauf an, die Deutschen daran zu hindern, sich uns gegenüber fest einzurichten, und sie stattdessen so bald wie möglich in den Krieg auf freiem Felde zurück zu zwingen, um sie aus den von ihnen besetzten französischen und belgischen Gebieten zu vertreiben.“ Am 9. Januar 1915 folgte in der Champagne ein starker Angriff gegen den Abschnitt der deutschen 16. Division östlich von Perthes. Am 8. und 13. Januar 1915 begann auch die französische 6. Armee Gegenangriffe bei Soissons, die aber vollkommen scheiterten und das deutsche III. Armeekorps bis nördlich der Stadt an die Aisne heranführte. Mit Zuführung des freigewordenen französischen I. Korps an die 4. Armee wurde aber der Angriff in der Champagne verstärkt. Am 3. Februar begannen die deutsche 15. Reserve-Division und der rechte Flügel der 21. Reserve-Division einen Gegenangriff nördlich Massiges, der bis 12. Februar verlorenes Gelände zurückeroberte.", "section_level": 1}, {"title": "Operationsplan.", "content": "Joffre plante eine neue Durchbruchsschlacht, ein gleichzeitiger Frontdurchbruch der 4. Armee in der Champagne sowie der 10. Armee im Artois sollten die Armeen der mittleren deutschen Heeresgruppe zum Rückzug an die belgische Grenze zwingen. Am 16. Februar 1915 sollte die Offensive in der Champagne aufgenommen werden. In seiner Generalinstruktion Nr. 8 betonte Joffre, dass die eigenen Truppen und Munitionsvorräte fast vollständig wieder aufgefüllt wären, der Gegner jedoch begänne, Truppenteile herauszuziehen und an die Ostfront zu verlegen. Damit wäre der Zeitpunkt zur Offensive gekommen, der an zwei Punkten ansetzen sollte: Der Beginn der neuen Offensive war für den 6. Februar festgesetzt, wurde aber wegen Schlechtwetters verschoben.", "section_level": 1}, {"title": "Gefechtsverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Großangriff in der Champagne.", "content": "Am 16. Februar 1915 begann der neue Großangriff der 4. Armee mit 17 Infanterie- und 3 Kavalleriedivisionen in der Champagne. Mit einer gewaltigen Artilleriekonzentration von 870 Geschützen aller Kaliber nahm General Langle die deutschen Stellungen ab 8 Uhr vormittags unter Vernichtungsfeuer. Am ersten Angriffstag herrschte trübes und stürmisches Wetter, eine Luftaufklärung war dadurch nicht möglich. Der Bau von neuen Ausgangsstellungen und Laufgräben sowie französische Erkundungsvorstöße hatte den Deutschen den bevorstehenden Angriff bereits rechtzeitig angezeigt. Der französische Hauptstoß wurde mit dem I. und XVII. Korps auf 8 km Breite zwischen der \"ferme de Beauséjour\" und dem Waldgebiet westlich Perthes angesetzt, einen Nebenangriff östlich Souain führte das XII. Korps unter General Henri Jean Descoings mit der 60. Infanterie-Division. Der Oberbefehlshaber der deutschen 3. Armee, Generaloberst Karl von Einem, verfügte im Angriffsfeld über vier Großverbände: rechts im Raum Prunay–Aubérive lag das nicht angegriffene VI. Armeekorps, nach Osten folgte das XII. Reserve-Korps unter General Hans von Kirchbach, in der Mitte das VIII. Korps unter General Julius Riemann, links hielt das VIII. Reserve-Korps (Paul Fleck), als Reserve waren mehrere Kavallerie-Regimenter vorhanden. Auch der rechte Flügel der 5. Armee, die 21. Reserve-Division des XVIII. Reserve-Korps (Kuno von Steuben) bei Cernay, wurde von den Franzosen heftig angegriffen. Das mehrstündige Trommelfeuer erschütterte die Stellungen des VIII. Armeekorps und VIII. Reservekorps zwischen Souain und der \"ferme de Beauséjour\". In mehreren dichten Wellen trat die Infanterie des französischen I. und XVII. Korps, sowie das Kolonialkorps unter Henri Gouraud zum Sturm an, man war sehr zuversichtlich, denn die deutschen Stellungen schienen vom heftigen Trommelfeuer vollständig zermalmt. Das Kampfgelände zeigte sich schwierig, glitschiger Kreideboden, kleinere Wasserläufe und Sümpfe behinderten die französische Infanterie, begünstigten aber die Verteidiger. Den Angreifern schlug schweres Abwehrfeuer entgegen, nach wenigen hundert Metern stockte der Angriff vor den Gräben der deutschen 19. und 16. Reserve-Division. Das XVII. Korps unter General Noël Jean-Baptiste Dumas konnte ein zwei Kilometer langes Grabenstück bei Perthes einnehmen, das I. Korps unter Henri Victor Deligny wurde vom Sperrfeuer der schweren Artillerie niedergehalten und kam kein Stück voran. Die deutsche Artillerie verfügte über weniger Rohre, jedoch war die Feuerrate der deutschen Haubitzen zwei- bis dreimal schneller als jene der Franzosen. Am 17. Februar setzte General Langle seine Angriffe mit noch unverminderter Kraft fort. General Einem genehmigte dem schwer bedrängten VIII. Armee-Korps nachmittags die Ablöse der abgekämpften 39. Reserve-Brigade durch die von der 7. Armee freigemachte 37. Brigade. Gegenüber der 16. Reserve-Division unter Generalmajor von Altrock begannen am 18. Februar die französischen Angriffe zu ermatten, bei der 19. Reserve-Division unter General von Bahrfeldt blieb die Lage aber kritisch. Nordwestlich Tahure griff die 37. Reserve-Brigade stützend in den Abwehrkampf des VIII. Armeekorps ein.", "section_level": 2}, {"title": "Kämpfe bis Ende Februar.", "content": "Tagelange Kämpfe folgten. Einige Grabenabschnitte bei Beauséjour und Perthes wurden von den Franzosen genommen – danach war kein Vorkommen mehr möglich. General Langle de Cary entschloss sich daher, die Angriffsrichtung in Richtung Norden zu ändern. Das Wetter verschlechterte sich, mühsam kämpften sich die Sturmtruppen weiter vor, eroberten einen 300 m langen Grabenabschnitt. Die Schlacht ging in heftigen Einzelgefechten auf. Am 19. Februar griffen Teile des französischen IV. Korps in die Schlacht ein, dahinter stand noch das unverbrauchte II. Korps als Reserve bereit. Auf deutscher Seite traf am 20. Februar die 1. Garde-Division als Verstärkung bei der 3. Armee ein. Um Beauséjour wurde tagelang mit wechselndem Erfolg gerungen, heftigstes Artilleriefeuer ging auf die deutschen Stellungen nieder, doch die Verteidiger hielten zäh die zweite Grabenlinie. Bereits am 22. Februar eroberte ein deutscher Gegenangriff die mühsam eingenommenen Stellungen zurück. Das in der Aubérive-Stellung nachmittags jetzt ebenfalls angegriffene sächsische XII. Reserve-Korps konnte zudem für das Hauptangriffsfeld mögliche Abgaben nicht mehr leisten. Als zusätzliche Verstärkungen stellte Joffre der 4. Armee das II. Korps (General Augustin Gérard) zur Verfügung. Er hatte auch die 7. Division des IV. Korps (von der 5. Armee) und das I. Kavalleriekorps (General Conneau) in das Kampfgebiet der 4. Armee gebracht und stellte General de Langle auch die Artillerie der 8. Division zur Verfügung. Das aus Flandern herangeführte XVI. Korps, verstärkt durch die 48. Division, wurde in die Region Épernay gebracht, um als Reserve eingreifen zu können. General von Einem sah bereits das Abflauen der Kämpfe gekommen, da setzten am 23. Februar überraschend neue starke Angriffe gegen die beiden linken Flügelkorps seiner Armee ein, die französische Artillerie zeigte dabei eine unverminderte Angriffswucht. Ende Februar lag der Schwerpunkt der Angriffe gegen den rechten Flügel des deutschen VIII. Reserve-Korps im Raum nördlich von Le Mesnil. Die Lage der deutschen 16. Reserve-Division (Generalmajor von Altrock), gegen welche sich der stärkste Druck richtete, wurde immer schwieriger. Der französische Angriff traf zunächst das deutsche Reserve-Infanterie-Regiment 65, das trotz schwerer Opfer seine Stellung halten konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Schlußkämpfe im März.", "content": "Am 3. März traf der Chef des Generalstabes von Falkenhayn im Hauptquartier Einems in Vouziers ein und beharrte darauf, die Stellungen unbedingt zu halten. Am 7. März setzten neue Angriffe bei Souain ein, angesetzt waren das französische XII. Korps mit der 24. Division (General Mordacq) und die 60. Division (General Réveilhac). Mit dem 10. März war die Front des VIII. Armeekorps in drei Divisions-Abschnitte eingeteilt, im Hauptangriffsfeld kämpften jetzt die 15. Division, die 19. Reserve- und Teile der 1. Garde-Division. Im Artois führten derweil die Briten unter Douglas Haig in der Schlacht von Neuve-Chapelle gleichzeitige Entlastungsangriffe. Ziel war es bei Neuve-Chapelle, die deutsche Front zu durchbrechen und Lille zu erobern. Haigs Angriffe sollten gleichzeitig die deutsche 6. Armee daran hindern, weitere Abgaben für die Champagne freizumachen. Parallel erfolgte am 12. März ein neuer französischer Angriff in der Champagne. General Paul-François Grossetti übernahm das Kommando im Hauptangriffsfeld; er ließ das XVI. Korps mit der 31., 32. und 48. Division erneut stürmen. Wieder erschütterte heftiges Trommelfeuer die deutschen Stellungen bei Perthes. Ein Leutnant des deutschen 2. Garderegiments berichtete in einem Brief: „Wir wurden nun mit einem wahnsinnigen Artilleriefeuer überschüttet, dem sogenannten ‚Trommelfeuer‘. Ein Schuss jagt den anderen, es ist ein unaufhörliches Krachen und Brodeln. Ungeheure Eisenmassen wurden auf die Gräben geworfen. Dazu ‚klagen‘ die platzenden Granaten so eigentümlich. Denn die abgesprengten Stücke drehen sich weiter und verursachen einen hellpfeifenden Ton, der sich in seiner Gesamtheit wie ein langgezogenes Oh! anhört: Das ist alles so widerwärtig, dass man es nicht beschreiben kann...“ Erneut wurde der erste deutsche Graben genommen, dann blieb der Angriff liegen. General Grossetti meldete: „Wir haben nur einen Spalt in die feindliche Front geschlagen“. Gegen diesen Spalt und gegen die Höhe 196 nördlich Le Mesnil setzten die Franzosen am 16. März ihren nächsten Großangriff an. Der rechte Flügel der Division des General Altrock war dadurch umfasst und bis Perthes—Cernay zurückgedrängt worden. Ein Gegenangriff der 16. Reserve-Division am 17. März scheiterte, doch traf eine Brigade der 56. Division ein und stabilisierte den Abschnitt notdürftig. Ein Streifen von 8 km Breite und 2 km Tiefe war von den Franzosen erobert. Doch danach kamen die erschöpften Soldaten nicht mehr weiter vorwärts. Angesichts der hohen Verluste stellte General Joseph Joffre die erfolglosen Angriffe ein.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis und Folgen.", "content": "Im Vergleich zu der im gleichen Frontabschnitt nachfolgenden Herbstschlacht in der Champagne waren die Verluste in dieser weitaus kleiner angelegten \"Winterschlacht\" entsprechend geringer. Die Franzosen verloren etwa 45.000 Soldaten an Gefallenen und Verwundeten. Die deutschen Verluste lagen bei 15.000 Mann. Die vergleichsweise geringere Zahl der deutschen Verluste ist in erster Linie auf die bereits zu diesem frühen Zeitpunkt des Krieges gut ausgebauten Stellungen und Unterstände zurückzuführen. Das amtliche Bulletin des französischen Hauptquartiers verkündete, die Operationen seien „eine ununterbrochene Kette lokaler Erfolge“ bei nur vergleichsweise geringen Verlusten und sehr wenigen Gefangenen gewesen. Man hätte den Feind genötigt, zur Abwehr fünf Armeekorps zusammenzuziehen, ihm große Verluste beigebracht und ihn gezwungen, große Mengen Munition zu verschießen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Winterschlacht in der Champagne war eine der frühen frontalen Durchbruchsschlachten im Ersten Weltkrieg. Es war der erste größere Versuch des französischen Oberbefehlshabers Joffre, unter Einsatz von – im Vergleich zu späteren Schlachten sehr bescheidenem – Trommelfeuer und massierten Infanterieanstürmen die deutsche Front aufzureißen und mit bereitgestellten Reserven einen operativen Durchbruch zu erreichen. Der Ansatz scheiterte an der Abwehrkraft der angegriffenen deutschen Stellungen.", "tgt_summary": "第一次香槟战役 ()是一场第一次世界大战的早期战役,发生地点位于法国的香槟-阿登区域,交战双方为法兰西第三共和国及德意志帝国。这是协约国自从1914年秋季的向海岸赛跑后,面对德军第一场有效的攻势。", "id": 2204885} {"src_title": "Zatōichi", "tgt_title": "盲劍客", "src_document": [{"title": "Charakter.", "content": "Zatōichi ist ein blinder Masseur, der die Schwertkampftechnik Iaijutsu beherrscht. Ichi ist dabei der Name, Zatō ist der niedrigste Rang im Todoza, der damaligen Gilde für männliche Blinde. Er benutzt einen seltenen Kampfstil, bei dem er das in seinem Blindenstock versteckte Schwert einhändig und mit der Klinge nach unten anstatt nach oben führt. Das Gehör des unauffälligen Mannes ist derartig ausgeprägt, dass er damit erfolgreich seinem Laster, dem Würfelspiel, nachgehen kann und auch Verbrecher aufs Kreuz legt, die den Blinden unterschätzen. Er zieht durchs Land und wird dabei immer wieder in Komplotte verwickelt, deren Lösung einer sicheren Schwertführung bedarf. In einigen Darstellungen wird Zatōichi auch als sehender Samurai dargestellt, der sich nur als blind ausgibt.", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Von 1962 bis 1989 spielte der Schauspieler Shintarō Katsu die Kultfigur des Zatōichi und bereicherte das Jidai-geki-Genre in 26 Filmen und einer Fernsehserie. Die Filme bieten eine Mischung aus Wortwitz, Aktion und Slapstick, enthalten aber auch einen philosophischen Ansatz. Die Verbindung aus tollpatschigem Blinden in einer oft grausamen Welt und tödlichem Kämpfer, der von allen unterschätzt wird, macht Zatōichi zu einer einzigartigen Figur. Nach Katsus Tod nahm sich der Regisseur und Schauspieler Takeshi Kitano 2003 der Figur an und rief sie damit auch einem jüngeren Publikum ins Bewusstsein. \"Zatoichi – Der blinde Samurai\" wurde Kitanos bisher größter kommerzieller Erfolg.", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehserie.", "content": "Von 1974 bis 1979 wurde in Japan eine 100-teilige Zatōichi-Fernsehserie in vier Staffeln produziert mit Shintaro Katsu in der Hauptrolle: Die meisten der Geschichten im Fernsehen sind Originalstücke, aber einige sind im Wesentlichen redigierte Remakes von kompletten Zatoichi-Filmen des vorherigen Jahrzehnts wie beispielsweise Staffel 1 Folge 14, \"Fighting Journey with Baby in Tow\" und Staffel 1, Folge 16, \"The Winds From Mt. Akagi\". Die 1. Staffel der Fernsehserie wurde mit englischen Untertiteln von Media Blasters / Tokyo Shock herausgebracht.", "section_level": 2}, {"title": "US-amerikanische Neuverfilmung.", "content": "1989 ließ sich Hollywood von den Geschichten um den blinden japanischen Masseur inspirieren und produzierte die von Phillip Noyce gedrehte Neuverfilmung \"Blinde Wut (1989)\" mit Rutger Hauer in der Rolle eines blinden Vietnamveteranen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Zatōichi (jap. ) ist eine literarische Figur des japanischen Schriftstellers Kan Shimozawa. Zatoichi erlangte durch zahlreiche Verfilmungen und eine Fernsehserie nicht nur in Asien, sondern auch bei westlichen Anhängern von Martial-Arts-Filmen Popularität.", "tgt_summary": "盲剑客(日语:座头市,英语:Zatoichi)是一部日本小说和系列电影的主角,正名为「座头市」。而小说原作者是日本作家子母泽宽于1948年在杂志《小说与商品》(小说と読物)连载的小说作品,1960年代电影版推出后受到广泛回响,是日本最著名的侠客角色。", "id": 2178427} {"src_title": "António de Spínola", "tgt_title": "安东尼奥·斯皮诺拉", "src_document": [{"title": "Leben und Werdegang.", "content": "António Spínola war Sohn einer wohlhabenden aristokratischen Familie. Spínolas Vater, António Sebastião Spínola, war einer der engsten Finanzberater des langjährigen portugiesischen Diktators Salazar. Während des Spanischen Bürgerkriegs kämpfte er als Freiwilliger auf Seiten Francisco Francos. An der Schlacht um Leningrad während des Zweiten Weltkriegs nahm er als Beobachter der Wehrmacht teil. Von 1968 bis 1973 war er Militärgouverneur von Portugiesisch-Guinea (heute Guinea-Bissau), in dieser Funktion auch Oberbefehlshaber der Militäraktion Mar Verde, und danach stellvertretender Generalstabschef. Nach der Veröffentlichung seines Buches \"Portugal e o Futuro\" („Portugal und die Zukunft“), in dem er darlegte, dass der kostspielige Kolonialkrieg in Afrika militärisch nicht zu gewinnen sei, und für politische Reformen plädierte, wurde er im März 1974 seines Postens enthoben.", "section_level": 1}, {"title": "Nelkenrevolution.", "content": "Im Zuge der Revolution im April 1974, in der die linksgerichtete Armeegruppe Movimento das Forças Armadas (MFA) die Diktatur des „Estado Novo“ stürzte, vereinbarte die MFA in den Kapitulationsverhandlungen mit dem Diktator Marcelo Caetano die geordnete Abgabe der Staatsgewalt an eine Übergangsregierung, die von dem als neutral geltenden Spínola geführt werden sollte. Auf einer Pressekonferenz versprach er freie Parlamentswahlen und kündigte die Freilassung politischer Gefangener und die Aufhebung der Pressezensur an. Nach Auseinandersetzungen mit dem linken Flügel des MFA trat er im September 1974 zurück. Nachdem er am 11. März 1975 in einen gescheiterten Putschversuch konservativer Kräfte involviert war, musste er aus Portugal fliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Exil und Tod.", "content": "Im brasilianischen Exil gründete er im Geheimen die \"Movimento Democrático de Libertação de Portugal\" () mit dem Ziel nach Portugal zurückzukehren, die sozialistischen Kräfte zu stürzen und die Macht zurückzuerobern. Im Februar 1976 gelangte er unter der Auflage, jegliche politische Tätigkeit zu unterlassen, in die Schweiz. Als er am 25. März 1976 in Düsseldorf für Waffenlieferungsverhandlungen mit Günter Wallraff, der sich als Waffenunterhändler ausgab, zusammenkam, wurden seine Putschpläne von Wallraff publik gemacht. Am 9. April musste er die Schweiz verlassen und floh nach Brasilien. Noch 1976 kehrte er aus dem Exil nach Portugal zurück. Trotz der Putschversuche wurde er wegen seiner bedeutenden Rolle während der Nelkenrevolution später rehabilitiert, spielte aber politisch keine Rolle mehr. 1981 wurde ihm der Ehrentitel eines Marschalls, 1987 das Großkreuz des Turm- und Schwertordens verliehen. 1996 starb Spínola an einer Lungenembolie.", "section_level": 1}], "src_summary": "António Sebastião Ribeiro de Spínola [] (* 11. April 1910 in Estremoz, Alto Alentejo; † 13. August 1996 in Lissabon) war ein portugiesischer General und Politiker. Er war nach der Nelkenrevolution von April bis September 1974 Präsident der Übergangsregierung Junta de Salvação Nacional und damit der erste Präsident der Dritten Portugiesischen Republik.", "tgt_summary": "安东尼奥·塞巴斯蒂奥·里贝罗·德·斯皮诺拉(,澳门译名..史宾诺拉,1910年-4月11日-1996年-8月13日),葡萄牙军官、政治人物。曾于1974年5月15日至9月30日担任葡萄牙总统。", "id": 1493411} {"src_title": "Indogermanistik", "tgt_title": "印欧学", "src_document": [{"title": "Forschungsüberblick.", "content": "Bereits 1647 stellte der niederländische Philologe und Gelehrte Marcus Zuerius van Boxhorn erstmals eine grundlegende Verwandtschaft zwischen einer Reihe von europäischen und asiatischen Sprachen fest; ursprünglich bezog er in diese Verwandtschaft die germanischen sowie die illyrisch-griechischen und italischen Sprachen einerseits und das Persische andererseits ein, später fügte er noch die slawischen, keltischen und baltischen Sprachen hinzu. Die gemeinsame Ursprache, von der all diese Sprachen abstammen sollten, bezeichnete van Boxhorn als „Skythisch“. Jedoch konnte sich van Boxhorn mit dieser Erkenntnis im 17. Jahrhundert noch nicht durchsetzen. Die indogermanische Sprachwissenschaft entstand Anfang des 19. Jahrhunderts nach Entdeckung der indogermanischen Sprachverwandtschaft durch den Engländer William Jones, den Deutschen Franz Bopp, der den Begriff „Indogermanistik“ jedoch kategorisch ablehnte, und den Dänen Rasmus Rask Eine Schlüsselrolle spielten dabei das Bekanntwerden und die beginnende Erforschung des Sanskrits in Europa (u. a. durch William Jones, Friedrich von Schlegel und Wilhelm von Humboldt). Als Begründer der Indogermanistik (und allgemeiner der vergleichenden Sprachwissenschaft) gilt Franz Bopp. Zwar hatten vor ihm schon William Jones und andere bemerkt, dass die Verwandtschaft zwischen Sanskrit, Griechisch, Lateinisch und einigen weiteren Sprachen kaum zufällig sein kann. Bopp war jedoch der erste, der in systematischer Weise diese Verwandtschaftsbeziehungen darstellte. Dabei beschränkte er sich nicht auf die Verwandtschaft von Wörtern (allgemein betrachtet), sondern er befasste sich vor allem mit den Verben und ihren Endungen. 1816 erschien Bopps bahnbrechende Arbeit \"Über das Conjugationssystem der Sanskritsprache in Vergleichung mit jenem der griechischen, lateinischen, persischen und germanischen Sprache\". Daher gilt 1816 als Geburtsjahr der Indogermanistik.", "section_level": 1}, {"title": "Rekonstruktionen und Lautgesetze.", "content": "Mitte des 19. Jahrhunderts unternahm der Deutsche August Schleicher den Versuch der Rekonstruktion einer hypothetischen indogermanischen Ursprache und bildete einen der ersten Stammbäume zur Darstellung der angenommenen genetischen Verwandtschaft der Sprachen untereinander. Auf Schleicher geht die Konvention zurück, rekonstruierte Formen mit Sternchen zu versehen. Mithilfe der Wellentheorie versuchte der deutsche Sprachwissenschaftler Johannes Schmidt die Sprachausbreitung besser zu erklären. Als weithin tragfähig hat sich Schleichers Vorstellung des „Stammbaums“ erwiesen, was sich nicht zuletzt aus vielen lexikostatistischen Näherungen ergibt. Die anfänglichen Rekonstruktionen des „Urindogermanischen“ waren noch sehr vom Vorbild des (als besonders „rein“ und daher ursprünglich geltenden) Sanskrits und zugleich von großem Optimismus hinsichtlich der \"Historizität des Rekonstruktes\" geprägt, was sich besonders an der berühmten Fabel zeigt, die Schleicher im von ihm rekonstruierten „Urindogermanischen“ verfasst hat (u. a. einheitlicher a-Vokalismus wie im Indoarischen gegenüber dem dreifachen Vokalismus [e,a,o] der europäischen Sprachen). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trat die neue Generation der sogenannten Junggrammatiker auf, die versuchten, die Rekonstruktionsbemühungen auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen, und dazu das Postulat der Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze aufstellten. Dieses besagt, dass Lautveränderungen streng regelmäßig auftreten und nur von der lautlichen Umgebung abhängen. Ausnahmen sind nur durch Analogie zu erklären, also durch Umbildung von Wortformen nach dem Verhältnismuster anderer Wortformen. Die junggrammatische Schule leistete eine beachtliche Detailarbeit und schuf damit wichtige Grundlagen für die weitere Forschung. Mit dem \"Grundriss der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen\" des Deutschen Karl Brugmann wurde 1904 ein Kompendium des damaligen indogermanistischen Wissensstandes geschaffen, das in diesem Umfang nicht wieder erreicht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinheitlichung der Wurzelstruktur: die Laryngaltheorie.", "content": "Bereits 1879 unternahm der Schweizer Ferdinand de Saussure in einer Schrift den Versuch einer Reinterpretation des urindogermanischen Lautsystems. Dies wurde zunächst nicht weiter verfolgt, spielte aber im 20. Jahrhundert in Form der sogenannten Laryngaltheorie eine bedeutende Rolle. Diese Theorie, deren Name auf Hermann Møller zurückgeht, war lange Zeit umstritten, gilt aber inzwischen als anerkannt. Sie setzt für die indogermanische Ursprache (heute meist drei, mit *h1, *h2 und *h3 bezeichnete) „Laryngale“ voraus, die in den anatolischen Sprachen (*h2 ist in allen Stellungen, *h3 im Anlaut erhalten) im Jahr 1927 nachgewiesen werden konnten. Es waren vermutlich im Rachenraum oder Kehlkopfbereich artikulierte Konsonanten (phonetisch: Pharyngale und Glottale, hauptsächlich Frikative), die heute u. a. an verschiedenen koartikulativ bedingten „Färbungen“ benachbarter Vokale erkennbar sind: h1 als \"e\"-farbiger, h2 als \"a\"-farbiger und h3 als \"o\"-farbiger Laryngal. Durch den Ansatz von Laryngalen erhalten (fast) alle traditionell mit Vokal anlautenden Wurzeln einen Anlautskonsonanten; ferner wird der grundsprachliche Schwa-Laut (*-ə-) als Schwundstufe eines Langvokals interpretiert.", "section_level": 2}, {"title": "Neustrukturierung des Phoneminventars im Verschlusslautbereich: die Glottaltheorie.", "content": "Stark umstritten ist hingegen die sogenannte Glottaltheorie, deren Hauptvertreter der Georgier Tamaz Gamkrelidze, der (sowjetisch-)russische Sprachwissenschaftler Wjatscheslaw Iwanow und der Amerikaner Paul Hopper sind. Diese Theorie beinhaltet die Neuinterpretation der urindogermanischen Verschlusslautreihen unter Ansetzung einer glottalisierten Reihe, die die stimmhaften Plosive *b, *d, *g̑, *g und *gw durch die Glottale (gewöhnlich in dieser Notierung) *p', t', k̑', *k' und *k'w ersetzt und im Bereich der beiden anderen Verschlusslautreihen geringfügige lautliche Änderungen vornimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung und Lehre.", "content": "Im deutschsprachigen Raum hat das Fach eine reiche Tradition und ist zurzeit an folgenden Universitäten vertreten: Darüber hinaus existieren indoeuropäische Lehreinrichtungen an 32 ausländischen Hochschulen (v. a. in Spanien, Italien, Japan und den USA).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die indogermanische Sprachwissenschaft bzw. Indogermanistik (im nichtdeutschen Sprachraum überwiegend, im deutschen selten auch indoeuropäische Sprachwissenschaft oder Indoeuropäistik genannt; englisch: \"\") erforscht mit historisch-vergleichenden Methoden Ursprung und Entwicklung der indogermanischen Sprachen (indoeuropäischen Sprachen; vgl. hierzu den Artikel Indogermanische Ursprache). Sie ist damit heute eine Teildisziplin der aus ihr erwachsenen (Historisch-)Vergleichenden Sprachwissenschaft, die auf viele andere Sprachen der Welt angewendet wird. Gleichwohl werden die Begriffe \"(Historisch-)Vergleichende Sprachwissenschaft\" heute auch noch oft synonym mit \"Indogermanistik\" verwendet. In der deutschen Hochschulpolitik ist die Indogermanistik als Kleines Fach eingestuft.", "tgt_summary": "印欧学(英语:Indo-European studies)是一门研究印欧语系诸语言的规律以及原始印欧语的发展历程、原始印欧人的起源与扩散问题的学科。", "id": 258469} {"src_title": "Georges Lemaître", "tgt_title": "乔治·勒梅特", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Schon in jungen Jahren wollte Lemaître Priester und Wissenschaftler werden. Als 17-Jähriger wechselte er von einer Jesuitenschule zur Katholischen Universität Löwen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Freiwilliger in einer Artillerieeinheit der belgischen Armee. Nach dem Krieg setzte er seine Studien in Löwen fort, wechselte jedoch vom Fach Technik zu Physik und Mathematik. Durch seine Kriegserlebnisse geleitet, schrieb er sich zusätzlich im Priesterseminar der Erzdiözese Mechelen ein. 1920 promovierte er mit der Arbeit \"L’approximation des fonctions de plusieurs variables réelles\" („Näherung von Funktionen mehrerer reeller Variablen“). 1923 wurde er zum Priester geweiht. Mit seinem von Charles-Jean de La Vallée Poussin erlernten starken mathematischen Hintergrund setzte er seine Studien nun bis 1924 an der Universität Cambridge fort, wo Arthur Eddington ihn in die moderne Stellarastronomie und die numerische Analyse einführte. Zwischen 1924 und 1927 folgte ein Studium am Massachusetts Institute of Technology mit Promotion. 1925 übernahm er an der Universität Löwen eine Teilzeitprofessur. In Löwen begann er, seine Ideen zur Expansion des Universums aufzuschreiben. Erstmals erschien seine Arbeit 1927 in den \"Annales de la Société scientifique de Bruxelles\", einer eher wenig bekannten Fachzeitschrift. Damit erschien seine Arbeit, die bereits wesentliche Grundzüge der Expansion des Universums darlegte, zwei Jahre früher als die Arbeiten Edwin Hubbles, dem das Konzept von der Expansion des Universums bisher zugeschrieben wurde, und nach den entsprechenden Arbeiten des schon 1925 verstorbenen russischen Mathematikers Alexander Alexandrowitsch Friedmann, der diese Lösung der Einsteinschen Feldgleichungen nach heutigem Kenntnisstand zuerst fand. Friedmanns Arbeiten waren Georges Lemaître vermutlich nicht bekannt, sehr wohl aber Albert Einstein, der sie auch kommentierte. Erst 1931 erschien auch der Aufsatz Lemaîtres, in welchem er die \"Idee des Urknalls\" als quantenphysikalischen Beginn der kosmischen Expansion in die Kosmologie einführte, auch auf Englisch, allerdings um die entscheidenden Passagen gekürzt, die die heute Hubble-Konstante genannte Konstante und Berechnungen über die Ausdehnungsrate des Universums betrafen. Da er selbst die Übersetzung ausführte, ließ er die Passagen aus, die seiner Meinung nach von Hubble 1929 schon detaillierter dargelegt waren. Obwohl Lemaître nie versuchte, ein Erstentdeckerrecht zu beanspruchen, sprach sich die Internationale Astronomische Union (IAU) als weltgrößte Astronomenvereinigung mit gut 12000 Mitgliedern nach einer Abstimmung im Oktober 2018 dafür aus, die Hubble-Relation, die den Zusammenhang zwischen Entfernung und Geschwindigkeit beschreibt, Hubble-Lemaître-Beziehung zu nennen. Lemaître beschäftigte sich zwangsläufig auch mit der Frage nach der Vereinbarkeit von katholischer Schöpfungslehre und wissenschaftlicher Urknalltheorie. Im Dezember 1940 wurde er aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistungen in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften berufen. 1960 wurde Lemaître Präsident der Akademie. Mit diesem Amt, das er bis zu seinem Tode bekleidete, war die Verleihung des Titels eines päpstlichen Prälaten verbunden. In den 1950er Jahren verfolgte Lemaître mit großem Interesse das Aufkommen der elektronischen Rechenanlagen, der Computer. 1958 ließ er den ersten derartigen Apparat der Universität Löwen installieren, eine \"Burroughs E 101\". 1964 wurde er emeritiert. Zu seinen berühmtesten Schülern zählen André Deprit, einer der Erfinder der modernen Technik der schnellen Fourier-Transformation (mathematischer Algorithmus), und Georges Papy, Spezialist der Didaktik der modernen Mathematik. Zeit seines Lebens blieb er ein Einzelgänger, der nicht viele Kontakte zu Wissenschaftlerkollegen pflegte. Seine Korrespondenz ist minimal. Kurz vor seinem Tod erfuhr Lemaître noch von der Entdeckung der kosmischen Mikrowellenstrahlung, die seine Theorie erhärtete.", "section_level": 1}, {"title": "Urknalltheorie.", "content": "Lemaître stellte seine Ideen auf einem Kongress in London vor, der sich mit dem Ursprung des Universums und der Spiritualität beschäftigte. Er beschrieb seine Vorstellungen vom Ursprung des Universums als \"Uratom,\" „ein kosmisches Ei, das im Moment der Entstehung des Universums explodierte“. In diesem Uratom soll die gesamte heute im Universum vorhandene Materie zusammengepresst gewesen sein. Er zog dabei unter anderem die Rotverschiebung weit entfernter Galaxien heran. Seine Kritiker bezeichneten danach die Theorie als Urknalltheorie (oder \"Big Bang\"). Eddington und auch Einstein lehnten sie zuerst ab, weil sie ihrer Meinung nach zu sehr an eine religiöse Vorstellung von der Erschaffung der Welt angelehnt war und weil sie vom physikalischen Standpunkt aus viele Unschönheiten hatte, wie beispielsweise Singularitäten. Der Streit darüber hielt über mehrere Jahrzehnte an. Auf einer gemeinsamen Reise nach Kalifornien gelang es Lemaître schließlich, Einstein von seiner Theorie zu überzeugen, nachdem er sie ihm in allen Einzelheiten dargelegt hatte. Auf einer Tagung im November 1951 akzeptierte die \"Päpstliche Akademie der Wissenschaften\" Lemaîtres Theorie. Papst Pius XII. führte in einem abschließenden Vortrag aus, der mit dem Urknall zeitlich festlegbare Anfang der Welt sei einem göttlichen Schöpfungsakt entsprungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Georges Edouard Lemaître (* 17. Juli 1894 in Charleroi, Belgien; † 20. Juni 1966 in Löwen, Belgien) war ein belgischer Theologe, katholischer Priester und Astrophysiker. Er gilt als Begründer der Urknalltheorie.", "tgt_summary": "乔治·亨利·约瑟夫·爱德华·勒梅特(,1894年-7月17日-1966年-6月20日),生于比利时沙勒罗瓦,宇宙学家。", "id": 924209} {"src_title": "Schweißdrüse", "tgt_title": "汗腺", "src_document": [{"title": "Einteilung.", "content": "Die \"ekkrinen (merokrinen) Schweißdrüsen\" (lat. \"Glandulae sudoriferae merocrinae\") haben einen Durchmesser von 0,4 mm und sind von einer dicken Basalmembran umgeben. Sie befinden sich an der Grenze zwischen Haut und Unterhaut. Diese Schweißdrüsen haben keine Beziehungen zu den Haaren und sind ungleichmäßig über den gesamten Körper verteilt. Die \"apokrinen Schweißdrüsen\" (lat. \"Glandulae sudoriferae apocrinae\") werden auch \"Duftdrüsen\" genannt. Sie kommen nur in bestimmten Hautgebieten vor (Achselhöhle, Brustwarze, Genital- und Perianalgegend). Ihre Drüsenkörper sind deutlich größer und haben einen Durchmesser von 3 bis 5 mm. Sie liegen in der Subkutis (Unterhautgewebe) und stehen in enger Beziehung zu den Haarfollikeln, in deren Ausführungsgängen sie münden. Apokrine Schweißdrüsen werden im 4. Embryonalmonat gebildet, jedoch erst in der Pubertät funktionstüchtig, die Sekretproduktion wird besonders durch emotionale Reize aktiviert (z. B. Angst, Erregung, Wut). Beide Schweißdrüsenformen werden durch den Sympathikus innerviert, jedoch nicht mit demselben Neurotransmitter. Die ekkrinen Schweißdrüsen verfügen über cholinerge und die apokrinen über adrenerge Rezeptoren.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion und Verteilung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ekkrine Schweißdrüsen.", "content": "Ekkrine Schweißdrüsen regulieren den Wärmehaushalt des Lebewesens durch den physikalischen Effekt der Verdunstungskälte. Ferner sorgt der Schweiß für die Geschmeidigkeit der Haut und für deren richtigen pH-Wert, da Schweiß leicht sauer ist. Die Schweißdrüsen können bei Funktionsstörung der Nieren einen kleinen Teil der Entgiftungstätigkeit übernehmen. Dies liegt daran, dass der Schweiß neben Wasser und Fettsäuren aus urinpflichtigen Stoffen wie z. B. stickstoffhaltigen Substanzen und Kochsalz besteht. Es werden auch Substanzen wie Dermcidin mit antibakterieller Schutzwirkung abgesondert. Insgesamt besitzt der Körper des Menschen mit zwei bis vier Millionen außerordentlich viele ekkrine Schweißdrüsen im Vergleich zu anderen Säugetieren. Die Anzahl ist je nach Körperregion unterschiedlich. Besonders zahlreich finden sich Schweißdrüsen an Fußsohlen, Handflächen und Stirn. Ihr Vorkommen ist mit 600/cm2 an den Fußsohlen am dichtesten und mit ca. 100/cm2 am Oberschenkel am spärlichsten.", "section_level": 2}, {"title": "Apokrine Schweißdrüsen.", "content": "Die sogenannten „apokrinen Schweißdrüsen“ oder Duftdrüsen geben neben pheromonähnlich wirkenden Duftstoffen weitere Substanzen in den Haartrichter ab, die erst gemeinsam mit dem Hauttalg und unter Einwirkung von Hautbakterien zu verschiedenen Geruchsstoffen umgesetzt werden. Anders als die sogenannten „ekkrinen Schweißdrüsen“ sind Duftdrüsen je an einen Haarfollikel gebunden und auf bestimmte Körperregionen beschränkt. Ihr Sekret und das der Talgdrüsen sowie die jeweilige Bakterienflora einer Hautregion sind maßgeblich für den (natürlichen) Körpergeruch verantwortlich und können den Geruch eines Körpers daneben nach Regionen differenzieren. Daher spielen Duftdrüsen oft eine nicht unwesentliche Rolle im Sozial- und Sexualverhalten; sie können darüber hinaus zur Reviermarkierung eingesetzt werden (siehe hierzu Jacobsonsches Organ). Beispiele für Duftdrüsen in besonderer Ausprägung bei Tieren sind Analdrüsen, Analbeutel, Zwischenklauensäckchen, Sternalorgan, Metatarsalbürsten, Kinndrüse oder eine Inguinaltasche, die Säuglingen das Auffinden der Milchdrüse erleichtert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Schweißdrüsen (lateinisch \"Glandula sudorifera\") werden besondere Drüsen der Haut bezeichnet, die ein wässriges Sekret abgeben. Ihr Drüsenkörper liegt in der Lederhaut (Dermis) und produziert ein Sekret, das an Poren der Oberhaut (Epidermis) ausgeschieden wird. Die bei Menschen typischerweise zahlreichen \"ekkrinen\" Schweißdrüsen sondern als Schweiß (\"Sudor\") ein wässriges Sekret ab, das durch Verdunstungskälte vor allem der Thermoregulation dient.", "tgt_summary": "汗腺(Sudoriferous Glands)为哺乳动物皮肤的真皮层、皮下组织中分泌汗液的腺,呈弯曲管状。", "id": 1415737} {"src_title": "Mafra (Portugal)", "tgt_title": "马夫拉", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Funde belegen eine Besiedlung des Gebietes seit der Altsteinzeit, insbesondere in der Gemeinde Encarnação. Zu nennen ist auch der Muschelhaufen im Strandort \"Praia de São Julião\", in der Gemeinde Carvoeira. In der Jungsteinzeit entstanden hier erste befestigte Siedlungen (z. B. in Cheleiros), einige Dolmen sind bis heute erhalten geblieben. Die bedeutendsten archäologischen Funde im Kreis stammen jedoch aus dem 1. bis 4. Jahrhundert. Die Römerstraße von Sintra nach Peniche verlief hier, einige der Brücken stehen noch. Durch seine fruchtbaren Böden war das heutige Kreisgebiet vermutlich eine bedeutende landwirtschaftliche Gemeinde der Stadt Olisipo (heute Lissabon). Insbesondere für die Produktion von Wein, Olivenöl und Gemüse dürfte das Gebiet von Bedeutung gewesen sein, da es durch Straßen und die bis ins Mittelalter schiffbaren Wasserläufe auch verkehrstechnisch geeignet war, in die Versorgung der Stadt eingebunden zu werden. Die Westgoten eroberten das Gebiet ab dem 5. Jahrhundert n. Chr., um in Folge der Landnahme der Iberischen Halbinsel durch die Mauren ab 711 unterworfen und vertrieben zu werden. Die Araber herrschten hier bis 1147, als Portugals erster König, D. Afonso Henriques die arabische Ortschaft eroberte. 1189 erhielt Mafra erstmals Stadtrechte. Während der Regentschaft des Königs D. Manuel I., der die Stadtrechte Mafras erneuerte, entstanden zahlreiche Bauten, die sich durch den manuelinischen Stil auszeichnen. König João V. gelobte den Bau eines Klosters, sollte ihm der langerwartete Nachwuchs geboren werden. Nach der Geburt seiner Tochter ließ er zwischen 1717 und 1730 die bedeutende barocke Palast- und Klosteranlage mit Basilika erbauen, der heutige \"Palácio Nacional de Mafra\". Die Anlage ist von enormen Abmessungen (ca. 1200 Räume, 40.000 m2 Grundfläche), und damit von größerem Ausmaß als Escorial in Spanien. Für die Errichtung wurde ein Viertel des Goldes der damaligen Kolonie Brasilien aufgewendet. Heerscharen von bis zu 50.000 Arbeitskräften wurden beim Bau eingesetzt, die unter großen Mühen und 1400 Todesopfern, und unter der Aufsicht von 7.000 Soldaten, die Palastanlage aufbauten. Den Bau des Convento verarbeitete der Literaturnobelpreisträger José Saramago aus Sicht der einfachen Menschen in seinem Roman \"Das Memorial\" (port.: \"O Memorial do Convento\", 1982).", "section_level": 1}, {"title": "Kultur, Sehenswürdigkeiten und Sport.", "content": "Der Palast ist das bekannteste Bauwerk Mafras, dabei ist auch seine umfangreiche historische Bibliothek zu nennen, die allein 40.000 Bände aus dem 16. und 18. Jahrhundert birgt. Der gesamte Komplex – Palast, Basilika, Kloster, Cerco-Garten und Jagdrevier (Tapada)– wurde im Juli 2019 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Im Oktober findet nahe dem Kloster alljährlich ein Festival Klassischer Musik statt. Die Prozessionen in der Fastenzeit haben viele Züge des Barock bewahrt. Sie gehören zu den bedeutendsten und originellsten Kulturveranstaltungen in Portugal. Im Kreis befinden sich eine Vielzahl weiterer Baudenkmäler, darunter Sakralbauten, historische öffentliche und private Gebäude, und Gärten. Die jungsteinzeitliche Tholos von Tituária liegt auf einer Anhöhe beim gleichnamigen Dorf, östlich von Mafra. Das 819 Hektar große Waldgehege \"Tapada Nacional de Mafra\" schließt sich an den nördlich der Palastbibliothek beginnenden botanischen Garten an. Es war das königliche Jagdrevier und wird auch heute von Hirschen, Wildschweinen, und einer Vielzahl weiterem Jagdwild bevölkert. Wanderwege sind angelegt, und geführte Wanderungen werden angeboten. Der Strand der Gemeinde Ericeira gilt als europäischer Hotspot für Surfer, und ist das erste europäische und eines der drei ersten weltweiten Surfreservate. Der 1965 gegründete Fußballklub Clube Desportivo de Mafra stieg 2015 erstmals in die zweite portugiesische Liga auf. Der CD Mafra empfängt seine Gäste im städtischen \"Estádio Municipal de Mafra\", das 1257 Zuschauern Platz bietet.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreis.", "content": "Mafra ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises (\"Concelho\"). Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Torres Vedras, Sobral de Monte Agraço, Arruda dos Vinhos, Loures, Sintra sowie der Atlantische Ozean. Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 17 auf elf verringerte. Die folgenden Gemeinden (\"Freguesias\") liegen im Kreis Mafra:", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Von Lissabon aus gelangt man über die Autoestrada A8, Ausfahrt Nr. 5 nach Mafra. Die Busgesellschaft \"Mafrense\" bietet eine Alternative. Sie startet in der Hauptstadt am U-Bahnhof Campo Grande. Des Weiteren besitzt Mafra weit außerhalb des Zentrums einen Bahnhof an der Linha do Oeste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mafra ist eine Kleinstadt \"(Vila)\" in Portugal, 40 km nordwestlich von Lissabon. Die Stadt ist Sitz eines Kreises \"(Concelho)\" mit Einwohnern (Stand ). Bekannt ist der Ort vor allem für seinen monumentalen Palastbau, den \"Palácio Nacional de Mafra\".", "tgt_summary": "马夫拉(Mafra)是葡萄牙里斯本区的一个城市,位于葡萄牙西海岸,2011年总人口76,685,位于里斯本西北方28公里处,主要以豪华的巴洛克风格的马夫拉宫著称,是一个旅游热点。诺贝尔奖获得者若泽·萨拉马戈从此得到灵感,创作小说《修道院纪事》(Baltasar and Blimunda)。另一个旅游目的地是海滨城镇Ericeira,以冲浪活动著称。连接里斯本市中心的A8高速公路通车后,通勤人口大为增加。", "id": 1830089} {"src_title": "Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff", "tgt_title": "碳纖維強化聚合物", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "CFK besteht aus Kohlenstofffasern, die in eine Matrix aus Kunstharz eingebettet sind. Dabei profitieren die mechanischen Eigenschaften des ausgehärteten Verbunds vor allem von der Zugfestigkeit und der Steifigkeit der Kohlenstofffasern. Die Matrix verhindert, dass sich die Fasern unter Belastung gegeneinander verschieben. Dazu muss die Matrix auf der Faser haften, ansonsten versagen die Bauteile durch \"Faser-pull-out\". Die Festigkeit und die Steifigkeit eines aus CFK hergestellten Materials sind in Faserrichtung wesentlich höher als quer zur Faserrichtung. Quer zur Faser ist die Festigkeit geringer als bei einer unverstärkten Matrix. Deshalb werden z. T. einzelne Faserlagen in verschiedenen Richtungen verlegt. Die Faserrichtungen werden vom Konstrukteur festgelegt, um eine gewünschte Festigkeit und Steifigkeit zu erreichen. Die gesamte Auslegung eines Bauteils wird meist mittels Berechnung nach der klassischen Laminattheorie unterstützt. Kohlenstofffasern haben im Vergleich zu Werkstoffen wie Stahl eine deutlich geringere Dichte (~ Faktor 4,3). Ihre gewichtsspezifische Steifigkeit in Faserrichtung ist, je nach Fasertyp, etwas (ca. 10–15 %) oder sogar deutlich (ungefähr Faktor 2) höher als Stahl. Auf diese Weise entsteht ein sehr steifer Werkstoff, der sich besonders für Anwendungen mit einer Hauptbelastungsrichtung eignet, bei denen es auf eine geringe Masse bei gleichzeitig hoher Steifigkeit ankommt. Häufig müssen Faserverbund-Bauteile, um dieselben Kräfte wie ein entsprechendes Metall-Bauteil auszuhalten, voluminöser entworfen werden, was den Gewichtsvorteil reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Bauteile aus faserverstärkten Materialien sind teuer in der Herstellung verglichen mit Metallbauteilen gleicher Belastbarkeit. Daher kommen sie vor allem in Bereichen zum Einsatz, in denen ihre Vorteile (meist Gewichtseinsparung) ein mindestens entsprechend hohes Kosten-Einspar-Potential bewirken: Mitunter wird die Gewichtseinsparung auch durch andere Interessen gestützt, wie z. B. bequemere Handhabung oder langsamere Ermüdung des Benutzers: Von einigen Automobilherstellern werden vor allem aus ästhetischen Gründen Elemente der Fahrzeuginnenausstattung aus Carbon oder in Carbon-Optik angeboten. Als Filament für das 3D-Druckverfahren Fused Deposition Modeling wird kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (als Filament: Polyamid-CF) aufgrund seiner hohen Festigkeit und Reißlänge insbesondere für die Produktion von stabilen, aber leichten Werkzeugen und Teilen verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Fertigungsverfahren.", "content": "Die Fertigungsverfahren entsprechen denen von glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Es werden vor allem Verfahren eingesetzt, mit denen sich hochwertige Faserverbunde herstellen lassen (Prepreg im Press- oder Autoklavverfahren, Faserwickeln, Infusions- oder RTM-Verfahren). CFK-Handlaminate kommen dagegen fast ausschließlich im Kleinserienbau und in der Einzelfertigung zur Anwendung, da hiermit nur geringere Faservolumenanteile erzielt werden können. Für eine möglichst große Steifigkeit ist ein hoher Faservolumenanteil erwünscht. Lufteinschlüsse vermindern die Bindung der Matrix an die Faser und bringen Kerbspannungen in das Laminat ein. Unter Belastung können sich einzelne Luftblasen verbinden und zu Delaminationen, d. h. lokales Ablösen der einzelnen Schichten voneinander, führen. Des Weiteren kann die Luftfeuchtigkeit in den Blasen bei niedrigen Temperaturen an der Blasenwand gefrieren. Aufgrund des höheren spezifischen Volumens des Eises kann dies in feinen Poren der Blasenwand zur Entstehung eines Risses führen. Daher streben Herstellungsverfahren von CFK ein von Luftblasen freies Produkt an.", "section_level": 1}, {"title": "Kohlenstofffaserverstärkter Kohlenstoff.", "content": "Wenn als Kunststoffmatrix Phenolharz verwendet und die Matrix anschließend bei Temperaturen von 800–900 °C unter Schutzgas (Stickstoff) pyrolysiert wird, kann eine neue Werkstoffklasse, der kohlenstofffaserverstärkte Kohlenstoff (engl., \"CFC\", \"CRC\" bzw. \"CFRC\"), erschlossen werden. Phenolharz zeigt hierbei eine Kohlenstoffausbeute > 50 Gew.-%, wodurch eine poröse Carbonmatrix entsteht. Diese ist durch die Carbonfasern verstärkt. Durch wiederholtes Imprägnieren und Pyrolysieren mit Phenolharz oder anderen Materialien mit hoher Kohlenstoffausbeute, beispielsweise Flüssigpeche, kann der poröse Anteil gefüllt und die Kohlenstoffmatrix mit jeder Imprägnier- und Pyrolysestufe dichter gemacht werden. Die poröse Matrixstruktur kann auch über eine Gasphasenpyrolyse kohlenstoffhaltiger Gase aufgefüllt werden. Dieser Prozess ist jedoch langwieriger als der Flüssigphaseninfiltrationsprozess mit anschließender Pyrolyse.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitsrisiken.", "content": "Die mechanische (synonym: spanabhebende) Bearbeitung von CFK (sägen, fräsen, bohren, schleifen etc.) erzeugt potenziell krebserregende Kohlenstofffaserpartikel. Laut Experten der Bundeswehr sollen durch einen Brand von CFK Fasern freigesetzt werden, die eine Wirkung vergleichbar mit Asbest haben könnten. Eine Gefahr bestünde hier vor allen Dingen für Helfer an Unfallorten, wie etwa Feuerwehrleute oder Polizisten. Einen Umkreis von ca. 300 Metern um einen Unfall mit brennendem CFK nennt ein Experte als Richtwert.", "section_level": 1}], "src_summary": "! colspan=\"2\" style=\"background:#FFDDAA;\"| Dichte! colspan=\"2\" style=\"background:#FFDDAA;\"| Grundfestigkeiten! colspan=\"2\" style=\"background:#FFDDAA;\"| Wärmeausdehnungskoeffizienten", "tgt_summary": "碳纤维强化聚合物(英语:carbon fiber reinforced polymer),又称为碳纤维强化塑胶(英语:carbon fiber reinforced plastic)或碳纤维强化热塑性塑胶(英语:carbon fiber reinforced thermoplastic)等,常简称为CFRP、CRP、CFRTP等,是一种含有碳纤维的纤维强化塑胶,其特性为强度高且质量轻。虽然碳纤维强化聚合物制造昂贵,但被广泛应用于比强度和刚性需求高的产业中,如航空、汽车、土木工程、运动器材等等。 或现在有个别公司考虑以其物料代替现时玻璃车窗", "id": 2950416} {"src_title": "Schlacht bei Philippi", "tgt_title": "腓立比戰役", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nach der Ermordung Caesars (15. März 44 v. Chr.) gelang es zunächst dem Konsul Antonius, in Italien die größte Macht an sich zu reißen. Die führenden Caesarmörder Brutus und Cassius verließen Italien, erlangten Kontrolle über weite Teile des Ostens des Römischen Reichs und zwangen auch die benachbarten Klientelfürsten, ihnen Unterstützung an Geld und Hilfstruppen zu leisten. Sie stellten rasch eine möglichst große Armee auf, wobei ihnen zugutekam, dass die östlichen Provinzen wesentlich reicher als die westlichen waren. Nach anfänglichen schweren Differenzen zwischen Antonius und dem Caesarerben Octavian einigten sich die beiden Ende Oktober 43 v. Chr. mit Marcus Aemilius Lepidus, durch das Zweite Triumvirat ein Bündnis zur Bekämpfung der Caesarmörder zu schließen. Sie schalteten im von ihnen beherrschten Westen des Römischen Reichs mit großer Härte (Proskriptionen) ihre politischen Gegner aus, vor allem Vertreter der republiktreuen Partei, und bereiteten den Angriff auf die Caesarmörder im Osten vor. Sextus Pompeius, der u. a. Sizilien kontrollierte, blieb aber im Westen eine Gefahr. Für die Triumvirn gestaltete sich die Überfahrt mit ihrem Expeditionsheer über die Adria schwierig, da sie über wesentlich geringere Seestreitkräfte als ihre Gegner verfügten. Kleopatra wollte ihnen eine Hilfsflotte bringen, geriet aber in einen Sturm und war zur Umkehr gezwungen. Nachdem die Triumvirn schon ihre ersten Truppenkontingente auf dem Seeweg nach dem Osten hatten übersetzen können, wurde Antonius längere Zeit im Hafen von Brundisium durch die Schiffe des Lucius Staius Murcus blockiert und rief Octavian zu Hilfe. Vor der gemeinsamen Flotte der Triumvirn musste Staius Murcus zurückweichen, so dass Antonius und Octavian mit ihrem Hauptheer sicher in Dyrrhachium landen konnten. Danach wurde Staius Murcus aber durch 50 Schiffe des Gnaeus Domitius Ahenobarbus unterstützt. Gemeinsam waren beide Admirale in der Lage, die Zufuhr der Triumvirn von Italien her fast gänzlich zu unterbinden. Brutus und Cassius zogen mit ihrem Heer von Westkleinasien über den Hellespont nach Westen. Ein Voraustrupp von 8 Legionen des Antonius unter Lucius Decidius Saxa und Gaius Norbanus Flaccus war schon von Osten bis zu den Pässen an der Nordküste der Ägäis vorgedrungen, zog sich aber nach seiner Umgehung durch das anmarschierende feindliche Heer nach Amphipolis zurück. Die Caesarmörder ihrerseits begaben sich nach Philippi.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellung.", "content": "Die Caesarmörder erbauten beiderseits der Via Egnatia in der Ebene westlich von Philippi ein stark befestigtes Doppellager, das im Süden durch einen großen Sumpf, im Norden durch ein schwer zugängliches Gebirge geschützt war. Südlich des Sumpfes erhob sich ein unwegsames, bis zur Meeresküste reichendes Bergland. Das nördliche Lager war der Stützpunkt des Brutus, während das südliche Cassius unterstand. Die Trinkwasserversorgung gewährleisteten einige nahe Bäche. Als Bau- und Brennmaterial verwendetes Holz konnte im dichten Wald der Bergregion nördlich Philippis geschlagen werden. Auch die Nachschublinien über den Hafen Neapolis, dem Flottenstützpunkt von Brutus und Cassius, und die gegenüberliegende Insel Thasos waren gesichert. Der Sperrriegel der Caesarmörder blockierte den Weg in den Osten, und westlich ihres Doppellagers senkte sich das Gelände, ein weiteres Hindernis für einen von Westen her attackierenden Gegner. Nach der Ankunft der Triumvirn in Dyrrhachium blieb Octavian aufgrund einer Erkrankung zunächst zurück, während Antonius mit seinem Heer nach Philippi zog und westlich vom Lager der Caesarmörder seinen Stützpunkt aufschlug. Einige Zeit später stieß der noch nicht ganz genesene, daher in einer Sänfte beförderte Octavian zu Antonius. Beide Feldherren bezogen mit ihren Truppen ein gemeinsames Lager. Die Caesarmörder hatten keine Eile, da ihre Versorgung vor Ort und über den Seeweg sichergestellt war. Ihre Taktik bestand darin, in ihrer günstig gelegenen, starken Verteidigungsstellung den Angriff ihrer Gegner abzuwarten, die aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit und ihrer großen Versorgungsprobleme bald die Initiative ergreifen mussten. Die Triumvirn fanden an der Stelle ihres Lagerplatzes nur wenig Holz und Wasser und konnten aus den nun von ihnen kontrollierten Gebieten im Westen wie etwa Makedonien nur geringen Nachschub erhalten, während die überseeische Zufuhr aufgrund der Blockade durch die Flotte der Caesarmörder nahezu gänzlich ausblieb. Auf beiden Seiten standen beachtliche Truppenkontingente: Die Triumvirn verfügten über 21 bis 22 Legionen, von denen sie 19 in der ersten Schlacht bei Philippi einsetzten; die Caesarmörder kamen auf 17 Legionen. Dementsprechend kommandierten die Triumvirn etwa 100.000 Legionäre und zusätzlich 13.000 Reiter, die \"Republikaner\" etwa 80.000 Legionäre und 20.000 Reiter. Die Kavalleristen wurden von den jeweiligen Bundesgenossen gestellt, die den Kriegsparteien auch eine erhebliche Anzahl zusätzlicher Infanteristen lieferten. Allerdings waren die Legionen der Triumvirn wesentlich kampferprobter als die ihrer Gegner.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Schlacht.", "content": "Antonius übernahm auf der Seite der Triumvirn de facto den Oberbefehl und sah sich aufgrund wachsender Versorgungsprobleme und zunehmender herbstlicher Kälte zur Offensive gezwungen. Wegen geringer Erfolgschancen versuchte er keinen Frontalangriff auf den stark befestigten gegnerischen Stützpunkt, sondern baute südlich von Cassius’ Lager heimlich einen Damm durch das Moor, um die Nachschubwege der Caesarmörder zu bedrohen und von Süden her angreifen zu können. Cassius wurde erst spät auf Antonius’ Taktik aufmerksam und suchte durch Anlage von Querschanzen den Weg über den Damm zu blockieren. Bei der sich daraus entspinnenden ersten Schlacht bei Philippi, die mutmaßlich am 23. Oktober stattfand (auch den 3. Oktober nennt die Fachliteratur), ließ Antonius nach und nach seine Truppen über den Damm vorrücken und konnte unter erheblichen Verlusten Cassius’ Lager erobern. Gleichzeitig machte Brutus aber einen Gegenangriff, überrannte Octavians Truppen und drang in das Lager der Triumvirn ein, in dem sich der kranke Octavian zu seinem Glück nicht befand. Cassius war über den Kampfverlauf auf dem von Brutus kommandierten Flügel anscheinend völlig uninformiert und glaubte nach der Eroberung seines Lagers irrtümlich an eine völlige Niederlage; daher gebot er seinem Freigelassenen Pindarus, ihn zu töten. Dies war für Brutus ein schmerzlicher Verlust. Angeblich bezeichnete er Cassius als den „letzten Römer“. Octavian verdankte dem günstigen Umstand, dass er beim Angriff des Brutus nicht im Lager war, sein Leben, führte ihn aber in seinen Memoiren auf die Warnung durch einen Traum seines Arztes Marcus Artorius Asklepiades zurück. Er blieb für geraume Zeit nach der Schlacht verschwunden. Einige Kämpfer zeigten Brutus ihre blutigen Schwerter mit der Erklärung, Octavian getötet zu haben. Angeblich versteckte sich der junge Caesarerbe drei Tage lang im Sumpf. Jedenfalls hatte er sich während des Kampfes nicht sonderlich ausgezeichnet. Die Triumvirn verzeichneten einen doppelt so hohen Verlust an Gefallenen wie ihre Gegner. Am Tag der ersten Schlacht bei Philippi zerstörte die Flotte der Caesarmörder zudem nahezu vollständig ein Geschwader des Gnaeus Domitius Calvinus, das den Triumvirn u. a. zwei Legionen Verstärkungstruppen hätte bringen sollen. Damit hatten die Caesarianer im ersten Schlagabtausch alles in allem eine klare taktische Niederlage erlitten. Es sollte sich jedoch zeigen, dass der Tod des Cassius kriegsentscheidende Bedeutung hatte, da er der militärische Kopf der Caesarmörder gewesen war.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Schlacht.", "content": "Brutus ließ den Leichnam des Cassius heimlich auf Thasos bestatten, weil er befürchtete, dass ein Begräbnis in Gegenwart seiner Soldaten zu deren Demotivation führen würde. Konsequent vermied er jede weitere Feldschlacht, obwohl er nun von seinen Gegnern nicht nur im Westen, sondern auch im Süden bedroht wurde. Er besaß nach wie vor eine stark befestigte Stellung und sicherte seine Nachschublinien, während die Verproviantierungsmöglichkeiten der Triumvirn sich mit nahendem Winter immer weiter verschlimmern mussten. Um seine Soldaten bei der Stange zu halten, bezahlte Brutus ihnen Belohnungen. Antonius musste schließlich zur Lebensmittelbeschaffung eine Legion Soldaten nach Griechenland schicken. Doch die Offiziere von Brutus waren mit der defensiven Taktik ihres Heerführers gegenüber einem geschwächten und daher vermeintlich leicht besiegbaren Gegner nicht einverstanden, und seine caesarianischen Veteranen drohten, die Seiten zu wechseln. Auch Verbündete verließen Brutus. So schloss sich etwa Amyntas, der General des Königs Deiotaros von Galatien, den Triumvirn an, und ein Thrakerfürst namens Rhaskuporis I. zog heimwärts. Brutus konnte seine Vorstellungen nicht so entschieden wie Cassius verfechten und stellte sich daher etwa drei Wochen nach der ersten Schlacht wieder zum Kampf auf. Diese zweite Schlacht, die sich vermutlich am 16. November ereignete (auch der 23. Oktober wird in der Fachliteratur genannt), begann erst um 15 Uhr nachmittags. Diesmal hielt sich Octavian besser und konnte mit seinen Legionären die gegnerischen Truppen zu deren Lager zurückwerfen. Seine Soldaten besetzten den Eingang zum Lager des Brutus, so dass dessen zurückweichende Streitkräfte nicht hinein gelangen konnten und ungeordnet daran vorbei flohen. Antonius ging nun überall zum Angriff über und sandte seine Kavallerie nach allen Seiten aus, um möglichst viele Flüchtige abzufangen. Brutus floh mit einer bedeutenden Armee von vier Legionen auf einen Berg. Sein Vertrauter Lucilius deckte die Flucht, indem er sich den Verfolgern als Brutus ausgab und vor Antonius geführt zu werden wünschte. Auf diese Nachricht hin zögerte Antonius eine Weile und ließ dann den vermeintlichen Brutus kommen. Lucilius sagte kühn, dass er die Soldaten getäuscht habe und Brutus nicht gefangen sei. Antonius erwies sich großmütig und nahm Lucilius später sogar in seine eigenen Dienste. Brutus selbst bat am Tag nach der verlorenen Schlacht einen Freund, ihn zu töten, da seine Offiziere nicht den Versuch unternehmen wollten, ihr Lager zurückzuerobern. Kurz vor seinem Freitod soll er sich in zwei Trimetern eines unbekannten Tragikers darüber beklagt haben, dass er die Tugend als Wirklichkeit verehrt, diese sich jedoch als bloßer, dem Zufall unterworfener Begriff erwiesen habe. (\"Tugend, du warst nur ein Name. Ich kultivierte dich, als wärst du Realität, doch du warst nur ein Sklave des Schicksals.\")", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Durch ihren Erfolg bei Philippi entschieden die Triumvirn die Machtfrage weitgehend zu ihren Gunsten, weil sich mit dem Tod des Brutus dessen Armee auflöste; nur noch Sextus Pompeius und die im Ionischen Meer operierende Flotte der Caesarmörder, zu der viele Überlebende der Verliererseite flohen, blieben eine Gefahr. Antonius nahm die Kapitulation von 14.000 Legionären sowie der bei Thasos ankernden Flotte entgegen und behandelte die Unterlegenen im Allgemeinen wesentlich milder als Octavian. Allerdings wurde Quintus Hortensius, der Sohn des bedeutenden Redners Quintus Hortensius Hortalus, auf Befehl des Antonius am Grab von dessen jüngerem Bruder Gaius hingerichtet, weil dieser seinerseits von Hortensius beseitigt worden war, wie Brutus verlangt hatte. Octavian soll mit den Kriegsgefangenen grausam verfahren sein. So habe er einen Vater und dessen Sohn, die um ihr Leben baten, darum losen lassen, welcher von beiden begnadigt werden solle, und dann zugesehen, wie nach Tötung des Vaters auch dessen Sohn Selbstmord beging. Er ließ Brutus’ Leichnam enthaupten, um dessen Kopf bei der Caesar-Statue in Rom niederlegen zu lassen, doch ging das für den Transport bestimmte Schiff unter. Antonius hingegen ließ dem verstümmelten Leichnam des Brutus eine Feuerbestattung zuteilwerden; die Asche schickte er zu Servilia, der Mutter des Brutus. Die an den Tag gelegte Schonung der meisten seiner niedergerungenen Gegner brachte Antonius Sympathien, Octavian sein rücksichtsloses Vorgehen aber Beschimpfungen von Seiten prominenter gefangener Vertreter der unterlegenen Partei ein. Zahlreiche vornehme Anhänger der Republik fielen in den Schlachten bei Philippi oder fanden nach der Niederlage entweder durch Selbstmord oder Hinrichtung den Tod, so Marcus Porcius Cato, der Sohn des überzeugten Republikaners Marcus Porcius Cato Uticensis, Marcus Favonius, der auch mit den Caesarmördern gestritten hatte, Pacuvius Antistius Labeo, der Vater des bedeutenden Rechtsgelehrten Marcus Antistius Labeo, ferner Marcus Livius Drusus Claudianus, der Vater von Octavians späterer Gemahlin und ersten römischen Kaiserin Livia, sowie Sextus Quinctilius Varus, der Vater des großen Verlierers der Varusschlacht. Weitere Anhänger des Brutus und Cassius, die nach deren Tod nicht mehr in den Quellen erwähnt werden, dürften damals ebenfalls umgekommen sein, so etwa Lucius Tillius Cimber und Publius Servilius Casca. Dagegen überlebten Marcus Valerius Messalla Corvinus und Lucius Calpurnius Bibulus, die von Antonius begnadigt wurden. Ebenfalls zu den Überlebenden zählte der Dichter Horaz, der als Kriegstribun auf Seiten der Caesarmörder gekämpft hatte und einige Zeit nach dem Tod von Brutus und Cassius nach Italien zurückkehrte. Insgesamt kostete die Doppelschlacht bei Philippi das römische Volk einen hohen Aderlass. In der kriegerischen Auseinandersetzung waren etwa 40.000 Soldaten gefallen und noch viel mehr verwundet worden. Die Schlacht bei Philippi war keine abrupte Zäsur, kein plötzliches Ende der Römischen Republik. Der Zerfall der republikanischen Ordnung hatte schon mit den zur Ermordung des Volkstribunen Tiberius Sempronius Gracchus 133 v. Chr. führenden Unruhen begonnen und sich durch die Bürgerkriege der nächsten Jahrzehnte fortgesetzt. Dabei hatten immer wieder zahlreiche Angehörige der Adelsgeschlechter den Tod gefunden, so dass allmählich die alte, die Republik lenkende Senatsaristokratie verschwand. Einzelpersönlichkeiten besaßen gegenüber dem Senat immer mehr Macht. Daher stellt die Schlacht von Philippi ein gewisses Ende dieses Zerfallsprozesses dar. Damals war aber der Übergang zur monarchischen Staatsform noch nicht abgeschlossen, da es noch mehrere unabhängige Machthaber gab. Mit der Zeit konnte sich Octavian gegen alle verbliebenen Konkurrenten durchsetzen. 36 v. Chr. besiegte er Sextus Pompeius und entmachtete im selben Jahr Lepidus. 31 v. Chr. errang er in der Schlacht bei Actium den entscheidenden Sieg gegen Antonius und Kleopatra, die im nächsten Jahr Selbstmord verübten. Damit war der Weg für Octavians Alleinherrschaft als Kaiser Augustus frei.", "section_level": 1}, {"title": "Quellen.", "content": "Die Hauptquelle zur Schlacht bei Philippi ist das vierte Buch der \"Bürgerkriege\" des Kriegshistorikers Appian. Daneben sind die Darstellung von Cassius Dio im 47. Buch seiner \"Römischen Geschichte\" und die Brutus-Vita des Biographen Plutarch von Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Youtube: Arte: Das Schicksal Roms – Kanal: La Villa Stuttgart-Wangen", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Doppelschlacht bei Philippi siegten westlich der Stadt Philippi in Makedonien im Oktober/November 42 v. Chr. die römischen Triumvirn Marcus Antonius und Octavian (der spätere Kaiser Augustus) in zwei Treffen über die Anhänger der Republik, Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus, die auch zu den Anführern des Attentats auf Gaius Iulius Caesar gezählt hatten.", "tgt_summary": "腓立比战役是爆发于公元前42年的罗马帝国内战,一方是马克·安东尼和屋大维,另一方是盖乌斯·卡西乌斯·朗基努斯和马尔库斯·尤利乌斯·布鲁图斯,这场战争主要因为两年半前凯撒遭后方人士刺杀,前者遂予以讨伐吊罪。", "id": 59600} {"src_title": "Pressemitteilung", "tgt_title": "新聞稿", "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Pressemitteilungen sind das wohl meistgenutzte Instrument der Öffentlichkeitsarbeit und das entscheidende Bindeglied zwischen Informationsanbietern und Informationsverwertern. Wenn eine Veröffentlichung die Aufmerksamkeit einer Redaktion auf sich lenkt, bewirkt dies oftmals einen erwünschten redaktionellen Beitrag in einer Zeitung, im Fernsehen oder im Hörfunk. Dabei sind Pressetexte für Journalisten zunächst einmal lediglich Anregungen, sich eines Themas redaktionell anzunehmen. Je professioneller und glaubwürdiger eine Pressemitteilung verfasst ist, desto größer ist auch die Chance auf eine journalistische Verwertung. Ein Redakteur erhält mitunter hunderte Pressemitteilungen täglich und steht somit vor der Aufgabe, diese möglichst schnell zu sichten und aus der Informationsflut die interessantesten Beiträge auszuwählen. Daher versuchen Pressemitteilungen aufzufallen. Andererseits wirken Mitteilungen, die gewisse stilistische Richtlinien nicht berücksichtigen, oftmals unseriös und wenig glaubhaft. Aus diesem Grund werden Pressemitteilungen, die nicht der „Norm“ oder einem bestimmten Standard entsprechen, schnell aussortiert. Das Kunststück besteht also darin, sowohl stilistisch sicher und nach gängigen Richtlinien zu formulieren, als auch das Interesse der Journalisten zu wecken. Es hat sich als nützlich erwiesen, beim Verfassen einer Pressemitteilung die sogenannten sechs W, oder W-Fragen, zu berücksichtigen: Wer, Wo, Wann, Was, Wie, Warum. Eine weitere wichtige Grundvoraussetzung ist das ausschließliche Verwenden von belegbaren Tatsachen. Ungereimtheiten in den zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellten Informationen, führen zur Ablehnung der Pressemitteilung und kreieren ein negatives Bild vom verantwortlichen Unternehmen. Pressemitteilungen heute werden vorwiegend elektronisch versandt. Als Fax oder in Briefform sind sie inzwischen die Ausnahme, die meist nur noch bei besonders wichtigen Ereignissen oder beim Präsentieren besonders umfangreicher (Fach)-Informationen eingesetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Verteiler.", "content": "Grundlage für das Verbreiten von Pressemitteilungen ist ein Presseverteiler, der aus den E-Mail-Adressen von Journalisten oder Medienredaktionen besteht. Entscheidend sind dabei der möglichst direkte Kontakt zu den Journalisten sowie die thematisch möglichst genaue Zuordnung zwischen passenden Journalisten und Inhalt der Pressemitteilung. Nur sehr selten werden die Mitteilungen auch per Briefpost versandt. Pressemitteilungen kann man auch an Dienstleister übermitteln, die gegen Bezahlung PR-Meldungen an ihre Medienkunden weiterverbreiten. Beispiele hierfür sind die PR-Dienste \"Business Wire\" und \"news aktuell\". Zur Verbreitung eignen sich auch Presseportale, die Pressemitteilungen auf ihrer Website anzeigen und teilweise auch über ihre Presseverteiler an einige Journalisten weiterleiten. Es gibt eine Vielzahl an kostenpflichtigen und kostenfreien Presseportalen. Rein zum Zweck der Verbreitung per Internet erstellte Pressemitteilungen werden Online-Pressemitteilung genannt. Aufgrund der Verbreitungsart über Presseportale (z. B. OpenPR) besteht eine andere Leserschaft, Reichweite und potenzielle Zielgruppe weshalb andere Anforderungen an Inhalt und Gestaltung entstehen. Häufig stehen bei Online-Pressemitteilungen auch Linkaufbau und Suchmaschinenoptimierung im Vordergrund. Zwecks Kontaktfindung zu Journalisten der großen Publikationen sind Online-Pressemitteilungen eher ungeeignet, da diese Journalisten in der Regel die relevanten Pressemitteilungen bereits per E-Mail-Presseverteiler erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Urheberrecht.", "content": "Pressemitteilungen unterliegen wie alle anderen Werke dem Urheberrecht, können – sofern keine anderen Lizenzregelungen getroffen werden – jedoch aufgrund der aus dem Zweck ergehenden konkludenten Einwilligung als fremdes Werk unter Quellenangabe sinnentsprechend veröffentlicht werden. Weiterhin kann der Autor das Werk auch selber unter freiere Lizenzmodelle stellen, um eine weitergehende Nutzung zu ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Deutschschweiz wird meistens das gleichbedeutende französische Wort \"Communiqué\" verwendet. (Im Französischen heißt es aber meist \"communiqué de presse\".) Communiqué leitet sich ab vom Verb \"communiquer\", mitteilen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Pressemitteilung (PM), auch Presseerklärung, Pressemeldung, Presseaussendung (PA), Pressetext oder Presseinformation (PI) genannt, in der Schweiz meistens Communiqué genannt, informiert Journalisten über Aussagen, Dementis, Ereignisse, Produkte und Veranstaltungen. Pressemitteilungen werden von Institutionen, Unternehmen, Organisationen, Vereinen, Behörden oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens oder öffentlichen Interesses, häufig auch durch PR-Agenturen, an die Presse weitergeleitet. Die einmalige oder regelmäßige Verbreitung von Pressemitteilungen wird auch Pressedienst genannt.", "tgt_summary": "新闻稿或称通讯稿,是一种新闻式宣传文稿,由公司、机构、政府、学校等单位发送予新闻传媒的通信文件,用以公布有新闻价值的消息。", "id": 851331} {"src_title": "RNA-Interferenz", "tgt_title": "RNA干扰", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Das Phänomen der RNA-Interferenz kann in allen Reichen eukaryotischer Lebewesen, einschließlich Pilzen, Pflanzen und Tieren, beobachtet werden. Daher wird angenommen, dass die RNA-Interferenz ein entwicklungsgeschichtlich sehr alter Mechanismus ist. Besonders gut sind die Mechanismen der RNA-Interferenz in den biologischen Modellorganismen \"Arabidopsis thaliana\" (Ackerschmalwand), \"Caenorhabditis elegans\" und \"Drosophila melanogaster\" untersucht. Insbesondere der Fadenwurm \"C. elegans\" dient als Modellorganismus zur Erforschung der RNA-Interferenz, da in diesen relativ einfach gebauten Organismus besonders leicht interferierende RNA über die als Nahrung dienenden genetisch veränderten \"E.-coli\"-Bakterien eingebracht werden kann und bei ihm robuste Interferenzeffekte zu beobachten sind. Einige Bestandteile der RNA-Interferenz-Maschinerie, wie beispielsweise die für Funktion der RNA-Interferenz essenziellen Argonautenproteine, kommen auch in Prokaryoten vor. Ein der RNA-Interferenz der Eukaryoten weitgehend ähnelnder Prozess ist der CRISPR-Mechanismus der Prokaryoten zur Verteidigung gegen das Eindringen fremden Erbguts durch Viren.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "In der Natur kommen verschiedene Typen interferierender RNA vor. Wenngleich diese verschiedenen Typen interferierender RNA gemeinsame oder verwandte Mechanismen nutzen, so ist ihre Funktion zum Teil sehr verschiedenartig.", "section_level": 1}, {"title": "Virusabwehr.", "content": "Die RNA-Interferenz spielt insbesondere bei Pflanzen bei der Verteidigung gegen fremde RNA eine wichtige Rolle. Sie stellt somit einen zentralen Bestandteil des pflanzlichen Abwehrsystems gegen RNA-Viren dar. An dieser Verteidigungsfunktion ist die siRNA (\"small interfering RNA\"), die in pflanzlichen Zellen als eine Folge der Infektion mit einem RNA-Virus bei der Vervielfältigung (Replikation) der Virus-RNA gebildet wird und zugleich der Zelle zur Erkennung und Zerstörung dieser fremden RNA dient, beteiligt. Zahlreiche Viren versuchen ihrerseits über eine Hemmung der an der RNA-Interferenz beteiligten Proteine, diesem Abwehrmechanismus zu entgehen. Ähnliche Mechanismen der RNA-Interferenz zur Infektionsabwehr konnten auch bei Pilzen, Fadenwürmern und Insekten gefunden werden. Bei Säugetieren ist das Vorkommen eines körpereigenen siRNA-basierten Abwehrmechanismus nicht gesichert. Diese Aufgabe kann bei Säugetieren von spezieller zelleigener miRNA (\"micro RNA\") mit einer direkten hemmenden Wirkung auf die Replikation von Viren wahrgenommen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Regulation der Genexpression.", "content": "Die RNA-Interferenz spielt unter Beteiligung der zelleigenen miRNA bei vielen mehrzelligen Lebewesen bei der Regulation der Genexpression eine wichtige Rolle. Die im menschlichen Organismus auf etwa 1000 geschätzten verschiedenen miRNAs kontrollieren die Aktivität von etwa 30 % der menschlichen Gene. Hiervon sind unter anderem zahlreiche Funktionen des Immunsystems betroffen. Damit wird der Regulation der Genaktivität durch miRNA eine ähnlich große Bedeutung beigemessen wie der Regulation durch Transkriptionsfaktoren. Auch eine zelleigene Variante der siRNA, die sogenannte esiRNA (\"endogenous siRNA\"), ist an der Regulation der Genexpression beteiligt. Diese sowohl bei Pflanzen, Pilzen als auch Tieren vorkommende interferierende RNA dient im Gegensatz zur exogenen siRNA nicht der Virusabwehr.", "section_level": 2}, {"title": "Kontrolle der Transposons.", "content": "Eine weitere Aufgabe, die Kontrolle sogenannter springender Gene (Transposons), wird insbesondere von einem weiteren Typ interferierender RNA-Moleküle wahrgenommen, der piRNA (\"PIWI interacting RNA\"). Diese Funktion der RNA-Interferenz spielt beim Menschen eine besondere Rolle bei der Spermatogenese und der Entwicklung des Embryos.", "section_level": 2}, {"title": "Mechanismus.", "content": "Es sind mehrere einander verwandte Mechanismen der RNA-Interferenz bekannt. An diesen Mechanismen sind als Komponenten kleine spezialisierte zumeist doppelsträngige RNA-Moleküle, ein als \"RNA-induced silencing complex\" (RISC) bezeichneter Enzymkomplex und die Ziel-RNA beteiligt. Die RNA-Interferenz kann im Allgemeinen in drei Phasen unterteilt werden. Im ersten Schritt werden in der Zelle größere doppelsträngige RNA-Moleküle mit Hilfe von Ribonuklease-Enzymen, wie Dicer und Drosha, in kurze doppelsträngige RNA-Fragmente geschnitten. Im zweiten Schritt werden diese Fragmente in Einzelstränge gespalten, und ein Strang, der sogenannte ‚Leitstrang‘ (nicht zu verwechseln mit dem Leitstrang der DNA-Replikation), wird in den RISC-Enzymkomplex aufgenommen. Letztlich kann der aufgenommene Leitstrang den Enzymkomplex aktivieren, eine mRNA zu spalten, die in ihrer Basensequenz zu der Sequenz des Leitstrangs komplementär ist. Auf diese Weise bestimmt der Leitstrang, welche mRNA in welcher Weise gespalten wird. Alternativ dazu kann der Enzymkomplex die Funktion einer zum Leitstrang komplementären mRNA als Informationsüberträger ohne Spaltung blockieren. Beide Wege können zu einer Unterdrückung der Umsetzung einer genetischen Information über ein Protein in ein Merkmal führen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung interferierender RNA.", "content": "Ein erster zentraler Schritt der RNA-Interferenz ist die Bildung doppelsträngiger RNA-Moleküle (dsRNA) mit einer Länge von etwa 20 bis 30 Basenpaaren. Abhängig von ihrer Herkunft kann zwischen verschiedenen Typen kurzer doppelsträngiger RNA-Moleküle unterschieden werden. Die siRNA, eine etwa 19 bis 23 Basenpaare umfassende doppelsträngige kleine RNA mit jeweils zwei 3'-endständig überstehenden Nukleotiden, wird durch eine Spaltung eines großen doppelsträngigen RNA-Moleküls gebildet. Diese Vorläufer-RNA kann mehrere Hunderte bis Tausende Basenpaare lang sein und fällt beispielsweise bei der Vervielfältigung viraler RNA an. dsRNA kann nicht nur exogenen, sondern auch endogenen Ursprungs sein. An der Spaltung ist insbesondere das Enzym Dicer, eine sogenannte RNase III, beteiligt. Dieser Mechanismus wird insbesondere zur Verteidigung gegen RNA-Viren genutzt. Dem gegenüber ist die miRNA durch die genomische DNA codiert. In einem mehrstufigen Prozess wird aus nichtproteincodierenden Bereichen der DNA die miRNA gebildet. Primär wird pri-miRNA (\"primary miRNA\") mit Hilfe der RNA-Polymerase II durch Transkription als RNA-Einzelstrang erzeugt, der sich aufgrund beträchtlicher palindromischer Bereiche zu einer charakteristischen Sekundärstruktur faltet. In tierischen Zellen wird die pri-miRNA noch im Zellkern mit Hilfe eines Enzymkomplexes, dem \"Microprocessor complex\", unter Beteiligung der RNase Drosha in die haarnadelförmige pre-miRNA (\"precursor miRNA\") mit einer Länge von 65 bis 70 Nukleotiden gespalten. Die gebildete pre-miRNA wird schließlich im Zytosol mit Hilfe von Dicer in einen jeweils etwa 21 bis 25 Basenpaare umfassenden miRNA-Doppelstrang geschnitten. In pflanzlichen Zellen hingegen erfolgt die Bildung eines miRNA-Doppelstrangs direkt aus der pri-miRNA unter Beteiligung der im Zellkern lokalisierten RNase DCL1. Eine in tierischen Geschlechtszellen vorkommende Variante der RNA-Interferenz nutzt einzelsträngige piRNA (PIWI-interacting RNA). Die Bildung dieser etwa 24 bis 31 Nukleotide umfassenden interferierenden RNA-Moleküle unterscheidet sich wesentlich von der der siRNA und miRNA. An der noch nicht vollständig aufgeklärten Biogenese der piRNA sind weder doppelsträngige RNA-Vorläufermoleküle noch RNAsen vom Typ III beteiligt. Es wird unter anderem angenommen, dass die piRNA nach der Bildung eines Primärtranskripts durch Transkription eines piRNA-Clusters in einem als Ping-Pong-Mechanismus bezeichneten Kreislaufprozess unter Beteiligung von PIWI-Proteinen gebildet wird. Neben diesen interferierenden RNAs sind weitere zur RNA-Interferenz befähigte RNA-Typen, wie beispielsweise 21U-RNA und die esiRNA, bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung des \"RNA-induced silencing complex\".", "content": "Das zentrale Glied der RNA-Interferenz ist ein als \"RNA-induced silencing complex\" (RISC) bezeichneter Enzymkomplex. Die von Dicer gebildeten doppelsträngigen siRNA- oder miRNA-Moleküle werden an die Argonautenproteine des \"RNA-induced silencing complex\" übergeben. Dieser mit doppelsträngiger RNA beladene Komplex wird auch als Prä-RISC bezeichnet. Es werden innerhalb des Prä-RISC die Doppelstränge der gebundenen siRNA oder miRNA gespalten. Der als Leitstrang bezeichnete RNA-Einzelstrang verbleibt im \"RNA-induced silencing complex\", der in diesem Zustand Holo-RISC genannt wird, während der andere Strang den Komplex verlässt und abgebaut wird. Schließlich wird eine zum Leitstrang komplementäre mRNA in den \"RNA-induced silencing complex\" eingebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Funktion des \"RNA-induced silencing complex\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Spaltung der Ziel-RNA.", "content": "Die am besten erforschte Konsequenz aus der Aktivierung des \"RNA-induced silencing complex\" ist die Spaltung einer im Komplex gebundenen und zum Leitstrang komplementären mRNA. Dieser Mechanismus, der insbesondere bei siRNA beobachtet werden kann, setzt ein Argonautenprotein mit Endonuklease-Aktivität und eine möglichst perfekte Komplementarität zwischen Leitstrang und Ziel-mRNA voraus. Von den vier Argonautenproteinen des Menschen, die an der siRNA- oder miRNA-vermittelten RNA-Interferenz beteiligt sind, besitzt lediglich AGO2 eine Endonukleaseaktivität. Eine Spaltung der Ziel-RNA kann darüber hinaus als eine Folge der piRNA-vermittelten RNA-Interferenz beobachtet werden. Diese Spaltung ist auf die Endonukleaseaktivität der im Ping-Pong-Zyklus beteiligten PIWI-Proteine zurückzuführen. Die gespaltene Ziel-mRNA kann in den P-Bodys weiter abgebaut werden.", "section_level": 3}, {"title": "Inhibition der Translation.", "content": "Die wichtigste Funktion des \"RNA-induced silencing complex\" (insbesondere bei der miRNA-vermittelten RNA-Interferenz) ist die Hemmung der Übersetzung der Information einer mRNA in ein Protein an den Ribosomen (Translation). Für diese Funktion ist weder eine Endonukleaseaktivität noch eine hochgradige Komplementarität zwischen dem Leitstrang und der Ziel-mRNA Voraussetzung. Lediglich die Nukleotide 2 bis 7 des Leitstrangs müssen zu denen der Ziel-mRNA komplementär sein. Die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen der Translationshemmung sind weniger gut erforscht. Mindestens zwei mögliche Mechanismen, die in den Zellen der Taufliege \"Drosophila melanogaster\" bereits beobachtet werden konnten, werden für die Hemmung der Umsetzung der mRNA-Information in ein Protein verantwortlich gemacht. Zum einen kann der \"RNA-induced silencing complex\" über Protein-Protein-Wechselwirkungen mit Translationsinitialisierungsfaktoren blockieren. Zum anderen kann ein Abbau des Polyadenylierungssignals der mRNA durch den aktivierten \"RNA-induced silencing complex\" beobachtet werden. Beide Mechanismen haben eine Hemmung der Translation zur Folge.", "section_level": 3}, {"title": "Inhibition der Transkription.", "content": "Neben der RNA-Interferenz können kleine doppelsträngige RNA-Moleküle zu einer Hemmung der Transkription führen. An diesem im Zellkern stattfindenden sogenannten transkriptionellen Gen-Silencing ist eine als \"RNA-induced transcriptional silencing complex\" (RITS) bezeichnete Variante des \"RNA-induced silencing complex\" beteiligt. Der aktivierte \"RNA-induced transcriptional silencing complex\" führt über Histonmodifikationen zur Bildung von Heterochromatin-Bereichen des Erbguts. Diese Bereiche sind nicht mehr für die Enzyme der Transkription zugänglich.", "section_level": 3}, {"title": "RNA-Aktivierung.", "content": "Ein weiteres, auf kleine RNA-Moleküle zurückzuführendes Phänomen neben der RNA-Interferenz ist die sogenannte RNA-Aktivierung (RNAa). Als zugrundeliegende Mechanismen werden eine Aktivierung der Transkription durch Promotor-spezifische interferierende RNA, eine Aktivierung der Translation unter Beteiligung von Argonautenproteinen, eine Wechselwirkung mit zelleigener miRNA und Antisense-Mechanismen diskutiert.", "section_level": 3}, {"title": "Anwendung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Grundlagenforschung.", "content": "Die RNA-Interferenz wird in der Grundlagenforschung zur Aufklärung der noch unbekannten Funktion eines zu untersuchenden bekannten Gens und dessen codierten Proteins genutzt. Die RNA-Interferenz erlaubt die gezielte Ausschaltung jedes beliebigen Gens. Aus dieser Ausschaltung kann die Funktion des von Gen codierten Proteins abgeleitet werden. Es muss einzig die Nukleotidsequenz des zu untersuchenden Gens bekannt sein, um potenziell interferierende RNA-Moleküle zu entwickeln. Damit ist die auch als „Gen-Knockdown“ bezeichnete Anwendung der RNA-Interferenz zur Untersuchung der Funktion eines Gens und dessen codierten Proteins deutlich weniger aufwendig als das konventionelle Gen-Knockout. Zudem ist die Anwendung der RNA-Interferenz zeit- und erfolgversprechender als die Entwicklung eines Liganden als Inhibitor der Proteinfunktion. Dies ist insbesondere der Fall, wenn eine pharmakologische Unterscheidung nahe verwandter Proteine praktisch unmöglich ist. Auch für die umgekehrte Fragestellung, die Suche nach den für eine bekannte Funktion oder ein bestimmtes Merkmal verantwortlichen Genen oder Proteinen, eignet sich die experimentelle Nutzung der RNA-Interferenz. Hierfür werden RNA-Interferenzbibliotheken mit interferierenden RNAs gegen jedes einzelne Gen eingesetzt, die mit Hilfe des Hochdurchsatz-Screenings genutzt werden. Diese sogenannten genomweiten RNA-Interferenzscreenings finden auch in der Pharmaforschung auf der Suche nach neuen Zielmolekülen für neue Wirkstoffe (\"Target discovery\") Anwendung. Für beide Anwendungsgebiete der RNA-Interferenz in der Grundlagenforschung werden insbesondere synthetische siRNA- oder shRNA-Moleküle (\"short hairpin RNA\") eingesetzt. Sie werden entweder direkt mit Hilfe diverser Transfektionstechniken in die Zellen eingeschleust oder indirekt in den Zellen nach Einbringung eines Vektors, wie beispielsweise eines shRNA-codierenden Plasmids oder eines Virus, unter Ausnutzung der zellulären Transkription gebildet. Zur Vermeidung einer Fehlinterpretation durch die in der Praxis immer wieder auftretenden unspezifischen Effekte werden geeignete Kontrollexperimente durchgeführt oder die Spezifität wird mit Hilfe mehrerer interferierender RNAs gegen ein und dasselbe Gen bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie.", "content": "Obgleich die RNA-Interferenz ein erst kürzlich entdeckter biologischer Mechanismus ist, befinden sich die ersten RNA-Interferenz-basierten Therapeutika bereits in den späten Phasen der klinischen Entwicklung. Diese rasante Entwicklung kann zum einen auf das Potenzial der RNA-Interferenz als therapeutische Methode und andererseits auf die jahrelange Erfahrung mit Antisense-Oligonukleotiden und Ribozymen in der klinischen Entwicklung zurückgeführt werden. Am weitesten fortgeschritten war die Entwicklung von Bevasiranib, einer gegen den \"Vascular Endothelial Growth Factor\" (VEGF) gerichteten siRNA, die zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration eingesetzt werden sollte, jedoch in einer klinischen Studie der Phase III scheiterte. Kurz nach diesem Rückschlag stellten mehrere große pharmazeutische Unternehmen, darunter Hoffmann-La Roche, ihre auf siRNA basierenden Entwicklungsprogramme ein. Ungeachtet dessen befinden sich weitere RNA-Interferenz-basierte Therapeutika, wie die gegen den VEGF-Rezeptor-1 gerichtete Sirna-027 und die gegen das Gen RTP801 gerichtete PF-655 zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration sowie die gegen ein virales Nukleokapsid gerichtete ALN-RSV01 zur Behandlung von Respiratory-Syncytial-Virus-Infektionen, derzeit mindestens in Phase II der klinischen Erprobung. Auch zelleigene interferierende RNAs stellen potenzielle Ziele für die pharmazeutische Entwicklung dar. Sogenannte Antagomire, welche zelleigene miRNAs über Antisense-Mechanismen blockieren, befinden sich in der präklinischen Entwicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Entdeckung.", "content": "Um das Jahr 1990 versuchte die Forschergruppe um Joseph Mol und Richard Jorgensen, die Blütenfärbung von Petunien zu verstärken. Sie beabsichtigten, zusätzliche Kopien des Gens Dihydroflavonolreduktase in die Pflanzen einzubringen, und hofften dadurch die Produktion der Blütenfarbstoffe (aus der Gruppe der Flavonoide) anregen zu können. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Zur Überraschung aller waren die meisten der genetisch veränderten Pflanzen weniger stark gefärbt als unbehandelte Pflanzen, einige sogar schneeweiß. Für dieses Phänomen wurde zunächst der Begriff „Cosuppression“ geprägt, da nicht nur die in die Pflanzen eingebrachten Gene, sondern auch das korrespondierende, natürlich in den Pflanzen vorkommende Gen der Dihydroflavonolreduktase kein bzw. nur wenig funktionelles Protein lieferte. Weitere Arbeiten zeigten einige Jahre später, dass die Gene nicht nur auf der Ebene der Transkription abgeschaltet wurden, sondern dass zusätzlich die von ihnen produzierte mRNA in den Zellen schnell abgebaut wurde – ein Vorgang, der \"Post-Transcriptional Gene Silencing\" (PTGS) getauft wurde. Etwa zur gleichen Zeit wurden ähnliche Phänomene aus Pilzen (\"Neurospora crassa\") unter dem Namen \"Quelling\", aus Algen und aus dem Fadenwurm \"C. elegans\" beschrieben. 1998 schließlich war nach einer Reihe von Untersuchungen klar, dass die mRNA selbst maßgeblich an dem Phänomen des PTGS beteiligt ist. Fast gleichzeitig mit der vollständigen Sequenzierung des Genoms von \"C. elegans\" beschrieben Andrew Fire und Craig Mello 1998 die Technik der RNA-Interferenz (RNAi), bei der doppelsträngige RNA in \"C. elegans\" zu einem effizienten und spezifischen Gen-Knockdown führt. Hierfür wurde ihnen der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin des Jahres 2006 zuerkannt. Wie genau das Einbringen von doppelsträngiger RNA in den Organismus jedoch zum Abbau der Ziel-RNA führt, wurde erst klar, als 1999 Andrew J. Hamilton und David C. Baulcombe kurze RNA-Moleküle mit einer Länge von etwa 25 Nukleotiden isolieren konnten, die in direktem Zusammenhang zu der regulierten RNA steht: die siRNA, die der RNAi ihre Spezifität verleiht, indem sie die Ziel-RNA über Basenpaarung binden. Bei dem Versuch, die von Craig Mello und Andrew Fire verwendete Strategie auf Wirbeltiere zu übertragen, traten jedoch in der Folgezeit erhebliche Probleme auf: Die verwendeten Zellen schienen die langen doppelsträngigen RNAs nicht zu tolerieren, und es kam zum programmierten Zelltod (Apoptose). Erst 2001 veröffentlichten Sayda Elbashir und Thomas Tuschl einen Weg, wie dieses Problem umgangen werden kann. Sie verwendeten kurze doppelsträngige RNA mit je 21 Nukleotiden, die nicht zu einer Apoptose führen, aber funktionell für ein Gen-Silencing ausreichend sind. Es wurde postuliert, dass interferierende RNA bei der Abwehr von RNA-Viren und bei der Regulation einiger mobiler genetischer Elemente (Transposone) eine Rolle spielen könnten. Daher versuchte man – motiviert durch die Tatsache, dass die RNA-Interferenz einen in Eukaryoten wohl universellen Prozess darstellt – interferierende RNA aus unbehandelten Zellen zu isolieren. So stieß man auf eine weitere Gruppe von kleinen RNA-Molekülen, die miRNAs. Zwei dieser miRNAs, lin-4 und let-7, waren bereits zuvor in \"C. elegans\" entdeckt und zunächst als stRNAs (\"small temporal RNAs\") bezeichnet worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die RNA-Interferenz (kurz RNAi oder auch RNA-Silencing) ist ein natürlicher Mechanismus in den Zellen von Lebewesen mit einem Zellkern (Eukaryoten), welcher der zielgerichteten Abschaltung von Genen dient. Sie ist ein Spezialfall der Gen-Stilllegung. Die RNA-Interferenz beruht auf einer Wechselwirkung kurzer Stücke von Ribonukleinsäure (RNA) mit der Erbinformation-übertragenden mRNA unter Beteiligung mehrerer Enzymkomplexe. Als Folge wird die mRNA in mehrere Bruchstücke gespalten und die zu übertragende Information wird zerstört oder eine Translation in ein Protein verhindert.", "tgt_summary": "RNA干扰(RNA interference,缩写为RNAi)是指一种分子生物学上由双链RNA诱发的基因沉默现象,其机制是通过阻碍特定基因的转录或翻译来抑制基因表达。当细胞中导入与内源性mRNA编码区同源的双链RNA时,该mRNA发生降解而导致基因表达沉默。与其它基因沉默现象不同的是,在植物和线虫中,RNAi具有传递性,可在细胞之间传播,此现象被称作全身性RNA干扰(systemic RNAi)。在秀丽隐杆线虫上实验时还可使子一代产生基因突变,甚至于可用喂食细菌给线虫的方式让线虫得以产生RNA干扰现象。RNAi现象在生物中普遍存在。2006年,安德鲁·法厄(Andrew Z. Fire)与克雷格·梅洛(Craig C. Mello)由于在秀丽隐杆线虫的RNAi机制研究中的贡献而共同获得诺贝尔生理及医学奖。", "id": 777190} {"src_title": "Großkatzenhybride", "tgt_title": "豹属杂交种", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Weitergeführte Kreuzungen eines Tigons mit Tigern oder Löwen heißt \"Ti-Tigon\" oder \"Li-Tigon\". Eine Kreuzung eines Tigers mit einer Jaguar-Leopardenmischung heißt entsprechend \"Ti-Lepjag\" oder \"Ti-Jagulep\" usw. Außerdem gibt es folgende Kreuzungen unter den Katzen: Löwe und Tiger sind sich von der Größe her ähnlich. Der Tiger trennte sich vor knapp vier Millionen Jahren von den anderen Arten der Gattung \"Panthera\" (Löwe, Leopard und Jaguar). Genetische Kombinationen mit Tigern sind daher erschwert. Der gemeinsamen Nachwuchs ist jedoch in seiner Fortpflanzung meist eingeschränkt. Im Gegensatz zu vielen anderen Hybridvarianten sind weibliche Liger meist fertil. Männliche Liger sind hingegen immer steril. Liger können sich daher nicht untereinander fortpflanzen. Kreuzungen zwischen weiblichen Ligern und männlichen Löwen und Tigern sind möglich. Ihre Nachkommen entsprechen dann zu drei Vierteln der Art des Vaters. Die Kreuzung aus weiblichem Liger und männlichem Löwen wird mit Li-Liger und Tölig (engl. Tilon) und \"Panthera leo × (leo × tigris)\" bezeichnet. Tölige können sich untereinander fortpflanzen. Ein Li-Liger namens Kiara wurde im September 2012 im Zoo von Nowosibirsk geboren und ist laut der Tageszeitung taz das erste Tier seiner Art. Die Kreuzung aus weiblichem Liger und männlichem Tiger wird Ti-Liger und \"Panthera tigris × (leo × tigris)\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Liger.", "content": "Liger sind das Kreuzungsprodukt aus einem männlichen Löwen und einem weiblichen Tiger. Sie kommen in freier Wildbahn nicht vor, da ihre natürlichen Lebensräume sich nicht mehr überschneiden, werden jedoch in Zoos und Zirkussen geboren. Äußerlich besitzen sie die Statur eines Löwen mit hellen, zuweilen zu Flecken aufgelösten Streifen eines Tigers, allerdings zeigen sie oft einen deutlichen Fettansatz, weshalb sie nicht selten etwas kurzbeinig erscheinen. Männliche Liger bilden gelegentlich auch eine leichte Mähne aus. Sie werden bisweilen größer als ihre Eltern, da wachstumshemmende Gene nur von den jeweils nicht beteiligten Geschlechtern weitergegeben werden. Bei den Männchen tritt zusätzlich durch die Sterilität ein gewisser Kastrationseffekt ein, und sie legen besonders viel Gewicht zu. Der Liger ist der größte Hybride in der Katzenfamilie. Er wird 3 m bis 3,50 m lang und kann ein Gewicht von mehr als 350 Kilogramm erreichen. Männliche Liger sind steril, jedoch können die Weibchen sich sowohl mit männlichen Löwen als auch Tigern erfolgreich fortpflanzen, wobei diese Nachkommen keine reinen Liger mehr sind, sondern Zwischenformen zwischen einem Liger und der Art des Vaters. Seit 2005 kann im Zoo von Nowosibirsk (Russland) ein Liger beobachtet werden. Im Zoo von Grömitz (Deutschland) gab es drei Liger. Der letzte musste im Februar 2008 wegen Altersschwäche eingeschläfert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Töwe.", "content": "Die Kreuzungsform zwischen einem männlichen Tiger und einem weiblichen Löwen wird als Töwe oder Tigon bezeichnet. Töwen sind im Gegensatz zu Ligern deutlich kleiner als die Elternteile und die Sterberate der Föten ist recht hoch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Großkatzenhybride sind Hybride (Mischlinge) zwischen verschiedenen Arten von Großkatzen, vorrangig zwischen Vertretern der Gattung \"Panthera.\" Besonders bekannt sind dabei Hybride zwischen Löwen (\"Panthera leo\") und Tiger (\"Panthera tigris\"), wobei mit Liger und Töwe bzw. Tigon je nach Elternpaar zwei Formen unterschieden werden. Beide Namen sind Zusammensetzungen aus den Worten und für \"Löwe\". Außerhalb der Gattung \"Panthera\" können durch Kreuzung auch \"Pumaparden\" entstehen.", "tgt_summary": "豹属杂交种是指豹属(\"Panthera\")的四个物种狮(\"P. leo\")、美洲豹(\"P. onca\")、豹(\"P. pardus\")与虎(\"P. tigris\")之间相互杂交产下的杂交种。", "id": 339244} {"src_title": "Gallatin County (Montana)", "tgt_title": "加拉廷縣 (蒙大拿州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das Gallatin County liegt im Südwesten Montanas an der gelegenen Schnittstelle der drei Bundesstaaten Montana, Idaho und Wyoming. Das County hat eine Fläche von 6816 Quadratkilometern, die sich auf 6750 Quadratkilometer Land- und 67 Quadratkilometer Wasserfläche verteilen. Im Gallatin County befindet sich mit dem Zusammenfluss der Quellflüsse Jefferson River und Madison River der Ursprung des Missouri. An das Gallatin County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gallatin County wurde 1864 im damaligen Dakota-Territorium gegründet. Benannt wurde es nach dem früheren US-Finanzminister Albert Gallatin (1761–1849) Im Jahr 1873 kam mit dem \"Lost Dakota\" genannten Gebiet an der Grenze zu Idaho und Wyoming, das bis dahin eine Exklave des Dakota-Territoriums war, zum Gallatin County und damit zu Montana. Ein Ort im County hat den Status einer National Historic Landmark, die Three Forks of the Missouri. 104 Bauwerke und Stätten des Countys sind insgesamt im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 8. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Gallatin County 89.513 Menschen in 36.659 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 13,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 36.659 Haushalten lebten statistisch je 2,34 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,4 Prozent Weißen, 0,4 Prozent Afroamerikanern, 1,0 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 1,3 Prozent Asiaten, 0,1 Prozent Polynesiern sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,7 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 20,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 68,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 10,8 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 48,5 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 52.211 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 28.642 USD. 13,3 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Gallatin County.", "content": "Citys Towns Census-designated places (CDP) Unincorporated Communitys", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Gallatin County ist in acht Census County Divisions (CCD) eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gallatin County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Montana. Im Jahr 2010 hatte das County 89.513 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 13,3 Einwohnern pro Quadratkilometer. Bis 2013 erhöhte sich die Einwohnerzahl auf 94.720. Der Sitz der Countyverwaltung (County Seat) befindet sich in Bozeman.", "tgt_summary": "加拉廷县(英语:Gallatin County)是美国蒙大拿州南部的一个县,西南邻爱达荷州,东南邻怀俄明州。面积6,816平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口67,831人。县治博兹曼 (Bozeman)。", "id": 682739} {"src_title": "Ravalli County", "tgt_title": "拉瓦利縣 (蒙大拿州)", "src_document": [{"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im County 36.070 Menschen. Es gab 14.289 Haushalte und 10.188 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 6 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,71 % Weißen, 0,14 % Afroamerikanern, 0,88 % amerikanischen Ureinwohnern, 0,30 % Asiaten, 0,10 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 0,44 % aus anderen ethnischen Gruppen; 1,44 % stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 1,88 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 14.289 Haushalten hatten 30,20 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 60,30 % waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 7,50 % waren allein erziehende Mütter. 28,70 % waren keine Familien. 24,10 % waren Singlehaushalte und in 9,80 % lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,48 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 2,94 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 25,60 % Einwohnern unter 18 Jahren, 6,20 % zwischen 18 und 24 Jahren, 24,70 % zwischen 25 und 44 Jahren, 28,00 % zwischen 45 und 64 Jahren und 15,50 % waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 41 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 98,60 männliche Personen, auf 100 Frauen im Alter ab 18 Jahren kamen statistisch 95,40 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 31.992 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 38.397 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 30.994 USD, Frauen 19.987 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 17.935 USD. 13,80 % der Bevölkerung und 9,60 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. 20,10 % davon waren unter 18 Jahre und 6,30 % waren 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "85 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 9. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Ravalli County.", "content": "Citys Towns Census-designated places (CDP) Unincorporated Communitys", "section_level": 1}], "src_summary": "Ravalli County ist ein County (Kreis) im Bundesstaat Montana der Vereinigten Staaten. Der Sitz der Countyverwaltung (County Seat) befindet sich in Hamilton.", "tgt_summary": "拉瓦利县(英语:Ravalli County)是美国蒙大拿州西南部的一个县,西、南邻爱达荷州。西为比特鲁特岭,东为蓝宝石岭,中为比特鲁特谷地。面积6,217平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口36,070人。治所哈密尔顿 (Hamilton)。", "id": 2836531} {"src_title": "Todor Schiwkow", "tgt_title": "托多尔·日夫科夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Schiwkow wurde als Kind armer Bauern in dem kleinen Dorf Prawez geboren. Als Jugendlicher zog er auf der Suche nach Arbeit und einer besseren Zukunft nach Sofia. Dort wurde er 1932 Mitglied des Dimitrowski Komsomol, der Jugendabteilung der damaligen bulgarischen Kommunistischen Partei. Während des Zweiten Weltkriegs stieg Schiwkow in der Partei auf und war am Widerstand der „Volksbefreiungsarmee“ gegen das Deutsche Reich beteiligt. In der Nachkriegszeit hatte Schiwkow wichtige Positionen innerhalb der nun von sowjetischer Seite gestützten Regierung inne, unter anderem leitete er die Volksmiliz, die unter seiner Führung Tausende Menschen aus politischen Gründen inhaftierte. Im Jahre 1950 wurde er Sekretär des Zentralkomitees der BKP. 1951 wurde er Vollmitglied des Politbüros des Zentralkomitees und 1954 Generalsekretär des Zentralkomitees und damit jüngster „Parteichef“ eines Ostblocklandes. In den ersten zwei Jahren von Schiwkows Amtszeit als Generalsekretär der Partei war der stalinistisch orientierte Walko Tscherwenkow noch der eigentliche Staatschef; dieser wurde jedoch 1956 zum Rücktritt gezwungen, nachdem Chruschtschow nach Stalins Tod 1953 den Prozess der Entstalinisierung eingeleitet hatte. Im Jahre 1965 überstand Schiwkow den Versuch eines Staatsstreiches abtrünniger Armeeoffiziere und Parteimitglieder; ein solcher Vorfall war in einem kommunistischen Land bis dahin einmalig. Während seiner Amtszeit hatte Bulgariens Wirtschaft hohe Wachstumsraten und machte einen schnellen Strukturwandel vom Agrarland zum Industriestaat durch. Schiwkow trieb die Verstädterung seines Landes massiv voran. Die allgemeine Versorgungslage verbesserte sich erheblich. Auch das Bildungsniveau der Bevölkerung stieg rasch an. Trotzdem blieb Bulgarien neben Rumänien und Albanien eines der ärmsten Länder Europas. Die politische Opposition im Land bekämpfte der Diktator mit äußerster Härte; abertausende Menschen waren als Dissidenten in ganz Bulgarien inhaftiert. Als Protegé von Chrustschow und persönlicher Freund von Leonid Breschnew war Schiwkow während des Kalten Krieges für seine äußerst loyale Haltung der UdSSR gegenüber bekannt. Er schlug sogar 1963 und 1973 vor, Bulgarien an die Sowjetunion anzuschließen, mit den Argumenten der gemeinsamen slawischen Herkunft und des ähnlichen kyrillischen Schriftsystems. Der Schriftsteller und Regimekritiker Georgi Markow sagte einmal, „er diente der UdSSR mit mehr Inbrunst als die sowjetischen Führer selbst“. Nach Aussage (April 1991) von Oleg Kalugin (ein Generalmajor des KGB) ordnete Schiwkow persönlich die Ermordung Markows durch das Regenschirmattentat 1978 an. Gegen Ende seiner Amtszeit unternahm Schiwkow einige Versuche, Bulgarien zu modernisieren und abgeschwächte Versionen von Glasnost und Perestroika einzuführen, ohne allerdings die Kontrolle über das Land ganz aufgeben zu wollen. Jedoch konnten diese Versuche seine eigene Amtsenthebung und schließlich den Fall des Realsozialismus nicht verhindern. Im Jahre 1989 wurde er aus der Bulgarischen Kommunistischen Partei ausgeschlossen und am 18. Januar 1990 verhaftet. Zwei Jahre später wurde er wegen Plünderung der Staatskassen und Korruption zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt, die aus Gesundheitsgründen 1996 in einen Hausarrest umgewandelt wurde. Schiwkow starb am 5. August 1998 an einer Lungenentzündung.", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Kinder.", "content": "Seine Frau Mara Maleewa starb 1971. Todor Schiwkow versuchte, seinen Kindern eine Karriere in der Hierarchie der Bulgarischen Kommunistischen Partei zu sichern: Seine Tochter Ljudmila wurde Mitglied des Politbüros und Kulturministerin. Sie verfolgte einige Ideen, die auf fernöstlichen Philosophien basierten und von der alten Garde missbilligt wurden. Einige unsichere Quellen sind der Meinung, dass ihr früher Unfalltod im Jahre 1981 auf sowjetische Einmischung zurückzuführen ist. Ihr Ehemann Iwan Slawkow wurde zum Leiter des bulgarischen Staatsfernsehens ernannt und war später Präsident des Bulgarischen Olympischen Komitees. Währenddessen führte sein Sohn Wladimir Schiwkow ein Playboyleben. Wegen seiner Trinkgelage konnte er nicht höher befördert werden als zum Vorsitzenden des Jugendverbandes (Komsomol). Nachfahren von Schiwkows Familie leben heute in Deutschland, Österreich, Kanada und Bulgarien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Todor Christow Schiwkow (, wissenschaftliche Transliteration \"Todor Christov Živkov\"; * 7. September 1911 in Prawez; † 5. August 1998 in Sofia) war ein kommunistischer bulgarischer Politiker. Vom 4. März 1954 bis zu seinem erzwungenen Rücktritt am 10. November 1989 war er Staatschef von Bulgarien und Erster Sekretär der Bulgarischen Kommunistischen Partei. Damit war er unter allen Oberhäuptern der Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes derjenige mit der längsten Amtszeit.", "tgt_summary": "托多尔·日夫科夫(保加利亚语:Toдор Xpиcтoв Живков,IPA:[ˈtɔdɔr ˈxristɔf ˈʒifkɔf];1911年-9月7日-1998年-8月5日),保加利亚政治人物。1954年-1989年,担任保加利亚共产党中央委员会第一书记,也担任保加利亚人民共和国的国家元首和政府首脑,同时是东方集团在位最久的领导人。", "id": 2599747} {"src_title": "Mittelwellenrundfunk", "tgt_title": "中波", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In den Anfangsjahren des Rundfunks in den 1920er Jahren war die Mittelwelle das grundsätzlich genutzte Medium. Erst mit der Entwicklung leistungsfähigerer Sendeanlagen konnten auch andere Wellenbereiche sinnvoll genutzt werden, zunächst die Kurzwelle, nach 1950 setzte sich die Ultrakurzwelle mit der weniger störanfälligen Frequenzmodulation (FM) durch. Seinerzeit wurden die Sender üblicherweise mit der Wellenlänge in Metern (zusätzlich oft die Frequenz in Kilohertz) angegeben. Die alleinige Angabe der Frequenz setzte sich erst später durch. Bedingt durch den Kalten Krieg wuchsen in den 1970er Jahren Mittelwellensender stark in Zahl und Leistung, so dass das Band abends stark überbelegt war. Durch die Abschaltung von vielen auch leistungsstarken Mittelwellensendern in Europa ab dem Jahr 2000 können heute weniger Sender mit gutem Signal empfangen werden. Dafür stören sich aber auch weniger Sender gegenseitig, so dass kleinere Stationen bei Dunkelheit auf einer freien Frequenz ganz Europa abdecken, vorausgesetzt der Empfänger befindet sich in einer störfreien Umgebung. Heute kann der Mittelwellenrundfunk auch im Internet über frei zugängliche SDR-Empfänger mit einem geeigneten Computer, wie zum Beispiel mit den WebSDR, frei empfangen werden. Am 31. Dezember 2015 wurden mit der Abschaltung der Mittelwellensender von Deutschlandradio die letzten deutschsprachigen Stationen, die aus Deutschland senden, in diesem Frequenzbereich stillgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbreitungsbedingungen.", "content": "Während tagsüber Signale nur ca. 100–200 km weit zu hören sind, steigt die Reichweite bei einsetzender Dunkelheit auf bis zu 2000 km mit starkem Signal. Für Radiostationen, die auf Durchhörbarkeit setzen, wird dies zum Problem. Denn wegen der geringen Anzahl der zur Verfügung stehenden Übertragungskanäle für Rundfunk im Mittelwellenbereich (121 Kanäle) wird jede Frequenz in diesem Bereich von mehreren Sendern belegt. Der theoretische Vorteil, mit einem einzigen Sender dann große Gebiete abzudecken, kann deshalb nur begrenzt genutzt werden. Stationen stören sich gegenseitig. Durch Phasenverschiebungen der AM-Trägersignale untereinander und durch verschiedene Ausbreitungswege entstehen Verzerrungen im Audiosignal (Interferenzen). Der Genfer Wellenplan legt zwar Regeln fest, um gegenseitige Störungen etwas zu verringern. Einige leistungsfähige Stationen müssen ihre Sendeleistung drosseln und/oder mit einer Richtstrahlantenne arbeiten (vgl. Langwellenrundfunk). Manche Stationen müssen während der Nachtstunden ihren Betrieb ganz einstellen. Dennoch sind auf jedem einzelnen Kanal trotz der Abschaltungen meist ca. 5 bis 20 Sender in Europa aktiv. Mit einer richtungsempfindlichen Empfangsantenne wie einer Ferrit- oder Rahmenantenne kann man durch Drehen der Antenne Abhilfe schaffen, sofern beide Sender nicht aus der gleichen Richtung abstrahlen. Mehr Effizienz schafft ein Gleichwellennetz, bei dem ein Programm von mehreren Standorten dieselbe Frequenz belegt. Auch hier kann es jedoch zu Überlagerungen und Verzerrungen kommen, bei denen sich die Audioqualität dort mindert, wo mehrere Standorte etwa gleich stark empfangen werden. Die Sendefrequenzen der Sender liegen in Europa im Regelfall auf durch 9 kHz ohne Rest teilbaren Frequenzen. In Gebieten mit 10-kHz-Frequenzraster (Nord- und Südamerika) werden analog die Werte für die Sendefrequenz benutzt, die durch 10 teilbar sind. Es gibt und gab auch einige Rundfunksender im Mittelwellenbereich, die außerhalb des offiziellen Mittelwellenbereiches betrieben wurden. Der Bayerische Rundfunk benutzte bis 1999 für seine leistungsschwachen Sender in Hof und Würzburg die außerhalb des Mittelwellenrundfunkbereiches befindliche Frequenz 520 kHz. Die Mittelwellenfrequenzen 1485 kHz, 1584 kHz und 1602 kHz sind nach dem Genfer Wellenplan als sogenannte Gemeinschaftswellen für den Betrieb lokaler Sender geringer Leistung reserviert. Piratensender vor allem aus den Niederlanden und Griechenland nutzen den Bereich von 1600 bis 1700 kHz für unregelmäßige Ausstrahlungen mit Leistungen zwischen wenigen Watt und 10 kW.", "section_level": 1}, {"title": "Tonqualität.", "content": "Grundsätzlich ließe sich auch auf Mittelwelle ein großes Audiospektrum (z. B. wie auf UKW bis 15 kHz) übertragen. Um mehr Kanäle zu schaffen, wurde aber die Audioqualität auf 4,5 kHz begrenzt. Dies ist nur geringfügig besser als Telefonqualität. In den USA, Japan und Südeuropa modulieren Stationen trotzdem oft mit 10 kHz, so dass schwächere Nachbarkanäle überlagert werden. Damit wird ein akzeptabler Klang realisiert. Bei AM hängt es allerdings von den Filtern im Empfänger ab, ob dieses Audiospektrum auch wiedergegeben wird. Die Amplitudenmodulation (AM) ist zudem deutlich anfälliger für Störungen durch Zündfunken, Gewitter oder elektronische Geräte als die Frequenzmodulation (FM).", "section_level": 1}, {"title": "Digitalisierung der Mittelwelle und Stereoübetragung.", "content": "Inzwischen versucht man mit der sich noch im Feldexperiment befindlichen digitalen Mittelwelle (Digital Radio Mondiale, DRM) der minderen Tonqualität und der in Europa geringen Popularität gegenzusteuern. In manchen Ländern werden im Mittelwellenbereich auch Stereo-Sendungen nach dem AM-Stereo-Verfahren übertragen. Während in Europa die Versuche der Digitalisierung keine nennenswerten Erfolge zeitigten, ist in Nordamerika das HD-Radio-Verfahren Standard bei vielen Sendern. Dieses Signal wird hybrid analog und digital ausgestrahlt und ermöglicht parallele Mehrwertdienste und Textübertragungen auch auf Mittelwelle. AM-Stereo wird in Deutschland nicht angewandt. In den USA, Südafrika und Australien wurde es in den 1980er Jahren eingeführt und ist teilweise noch verbreitet. Speziell in den USA ist die Zahl von AM-Stereo Sendern durch die Möglichkeiten der parallelen Digitalübertragung rückläufig. In Europa wird das Verfahren nur von den nachts auch in Deutschland empfangbaren Sendern von Radio France auf 864 kHz in Villebon-sur-Yvette und dem italienischen Radio Studio X auf 1584 kHz angewandt.", "section_level": 1}, {"title": "Perspektiven.", "content": "In Deutschland hat die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) die Abschaltung der Mittelwellensender aus Kostengründen gefordert. Die KEF argumentiert mit der mangelnden Akzeptanz. Eingesparte Gelder sollen in den Ausbau der digitalen Technik Digital Audio Broadcasting als Ergänzung und spätere Nachfolge für UKW fließen. Ende 2015 wurden die letzten Sender abgeschaltet. Nach einem früheren Beschluss der Europäischen Kommission sollte der analoge Rundfunk ursprünglich bis Anfang 2012 abgeschaltet werden. Für den MW-Nachfolgestandard DRM sind bis heute neben Empfangslösungen unter Verwendung eines PCs jedoch nur ganz wenige tragbare Empfänger verfügbar, die unhandlich sind und einen vergleichsweise hohen Stromverbrauch haben. Mehrere Testbetriebe für DRM wurden wieder eingestellt. Nach der Demontage von MW-Sendemasten in Deutschland gilt eine Wiederbelebung des Wellenbereichs als fraglich. Global spielt der Mittelwellenrundfunk in schwächer entwickelten Ländern (Lateinamerika und Asien) eine größere, wenn auch abnehmende Rolle. In vielen Ländern ist dort das UKW-Rundfunknetz schlecht ausgebaut und die Mittelwelle bietet den Vorteil der großräumigen Übertragung und einfachen Empfangbarkeit für die Hörer. In den USA und Kanada sind nach wie vor mehr als 6000 Sendeanlagen für Mittelwelle in Betrieb, vor allem mit Programmen in Talk- und Nachrichtenformaten sowie religiöse Stationen. Hinzu kommen Programme für Einwanderer aus Lateinamerika oder Asien, die in einigen Regionen einen hohen Bevölkerungsanteil stellen. Zudem strahlt ein Netz leistungsschwacher Sender in Dauerschleifen Informationen über Tourismus und Verkehr aus.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgewählte Mittelwellensender in Amplituden-Modulation.", "content": "Liste von Sendeanlagen, die in Deutschland großteils empfangbar sind:", "section_level": 1}, {"title": "Historische Mittelwellensender.", "content": "Liste abgeschalteter Sendeanlagen, die zum Teil eine traditionsreiche Geschichte und einen länderübergreifenden Bekanntheitsgrad aufwiesen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Mittelwellenrundfunk bezeichnet den Rundfunk im Mittelwellenband (an den Empfangsgeräten oft mit AM oder MW bezeichnet). Dies entspricht dem Frequenzbereich zwischen 526,5 kHz und 1606,5 kHz. Die Sender benutzen diesen Bereich in einem 9-kHz-Raster. Auf dem amerikanischen Kontinent umfasst das Mittelwellenband den Frequenzbereich von 530 bis 1720 kHz. Benutzt werden die Frequenzen in einem 10-kHz-Raster.", "tgt_summary": "中波(英语:Medium wave,MW),是无线电的一个波长范围,其对应的频率范围称为中频。一般来说中波的波长范围为100米至1000米,中频则为0.3MHz到3MHz,其中用于广播通信的通常是550-1605kHz波段。电离层也能反射中波波段的电磁波,不过晚间时效果才比较显著,利用中波电磁波在电离层传播时的交叉调制效应还可对电离层进行研究。", "id": 248328} {"src_title": "Schichtarbeit", "tgt_title": "輪班工作制", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Schichtarbeit wird durchgeführt, wenn in einem Unternehmen länger als die übliche Tagesarbeitszeit gearbeitet werden soll oder aus anderen Gründen auch außerhalb der üblichen Tagesarbeitszeit Tätigkeiten oder Bereitschaftsdienste erforderlich sind. Durch Schichtarbeit wird die maximal mögliche Betriebszeit effizienter genutzt. Der Begriff \"Schichtarbeit\" findet eher in der Privatwirtschaft Verwendung, \"Schichtdienst\" hingegen häufiger im öffentlichen Dienst. Auf größeren Schiffen werden sowohl die Schichten als auch der zugehörige Teil der Schiffsbesatzung seit jeher als Wache bezeichnet. In Krankenhäusern wird der nächtliche Anteil des Schichtdienstes traditionell als Nachtdienst bezeichnet. In manchen Branchen ohne durchgehende Schichtarbeit sind auch die Begriffe Frühdienst und/oder Spätdienst gebräuchlich. In anderen wieder müssen sich Bedienstete lediglich für Notfälle zur Verfügung halten (siehe Bereitschaftsdienst).", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Schichtarbeit wird als \"nicht kontinuierliche\" Schichtarbeit bezeichnet, wenn die Arbeitszeit am Ende des Arbeitstages unterbrochen wird, in der Regel bei einem Zweischichtbetrieb mit Früh- und Spätschicht (auch Mittagsschicht genannt). Von \"kontinuierlicher\" Schichtarbeit spricht man, wenn rund um die Uhr, also auch in einer Nachtschicht gearbeitet wird. Wird die kontinuierliche Schichtarbeit an Wochenenden unterbrochen, liegt \"teilkontinuierliche\" Schichtarbeit vor, sonst \"vollkontinuierliche\" Schichtarbeit, wenn auch die Wochenenden einbezogen sind. Muss ein Arbeitnehmer Schichtarbeit zu unterschiedlichen Tageszeiten leisten, handelt es sich um Wechselschicht.", "section_level": 1}, {"title": "Übliche Schichtsysteme.", "content": "Im Industriebereich sind folgende Systeme weit verbreitet: Je nach tariflicher Arbeitszeit der Mitarbeiter nutzt man bei „Vollkonti“ vier oder fünf Schichtgruppen. Beim Vierschichtbetrieb ergibt sich eine Wochenarbeitszeit von 42 Stunden für den Mitarbeiter. Liegt die Arbeitszeit darunter – was die Regel ist – gleicht man das durch zusätzlich gewährte Freischichten aus. Betragen die tariflichen Arbeitszeiten unter 38 Stunden pro Woche, wird das Arbeitszeitmanagement der Freischichten (es sind ja auch noch Urlaub und Feiertage und Zusatzfreischichten für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen vorzusehen und Krankheit auszugleichen) sehr aufwändig, und es entstehen tendenziell arbeitswissenschaftlich ungünstige Arbeitsprofile für Beschäftigte. Dann bietet sich Fünfschichtbetrieb an. Die Arbeitszeit beträgt in diesem Fall 33,6 Stunden pro Woche. Eine höhere tarifliche Arbeitszeit führt dann zu so genannten \"Verfügungsschichten\", die zum Krankheitsausgleich oder zur Weiterbildung eingesetzt werden können. Gerade Fünfschichtmodelle erlauben arbeitswissenschaftlich verhältnismäßig günstige Modelle. Je nach Art des Betriebs können auch andere Schichtsysteme oder überlappende Zeiten zur Arbeitsübergabe eingeplant werden. Die genauen Regelungen zu Arbeitszeiten werden im Allgemeinen in den Tarifverträgen grundsätzlich festgelegt und in Betriebsvereinbarungen für das jeweilige Unternehmen oder den Standort detailliert. Üblicherweise wird die Schicht des einzelnen Beschäftigten turnusmäßig gewechselt; es gibt aber auch Modelle (in Deutschland wenig verbreitet), in denen nur für eine bestimmte Schicht eingestellt wird (Dauernachtdienst beispielsweise). Schichtarbeit und „flexible Arbeitszeit“ gehen teilweise nahtlos ineinander über.", "section_level": 1}, {"title": "Gestaltungsaspekte bei Schichtarbeit.", "content": "Bei der Gestaltung von Schichtarbeitsplänen sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Hierbei bietet es sich an, zwischen gesetzlichen Anforderungen, die vollumfänglich umzusetzen sind, und arbeitswissenschaftlichen Gestaltungsempfehlungen, die in größtmöglichem Umfang einzubinden sind, zu differenzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Gesetzliche Rahmenbedingungen in Deutschland.", "content": "Das deutsche Arbeitszeitgesetz (ArbZG) regelt verschiedene Aspekte, die insbesondere für die Schichtplanung relevant sind. Demnach gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Das österreichische Arbeitszeitgesetz (AZG) und das Arbeitsruhegesetz(ARG) enthalten Regeln, die insbesondere für die Schichtplanung relevant sind.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz darf die Arbeitszeit 11 Stunden pro Schicht, Arbeitspausen inbegriffen, nicht übersteigen. Wird in zwei Schichten tags und abends gearbeitet, muss der Arbeitnehmer in beiden Schichten zu gleichen Teilen zum Einsatz kommen. Dabei muss die Arbeitszeit so organisiert sein, dass kein Arbeitnehmer länger als 6 Wochen hintereinander in derselben Schicht zum Einsatz gelangt. Mit dem Einverständnis des betroffenen Arbeitnehmers kann die Wechselperiode von 6 Wochen verlängert oder abgeschafft werden, wenn Arbeitnehmer aus besonderen persönlichen Gründen nur am Morgen oder am Abend arbeiten können; oder eine der beiden Schichten wesentlich kürzer ist und nicht mehr als 5 Stunden beträgt.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitswissenschaftliche Gestaltungsempfehlungen.", "content": "Um dem Ziel einer menschengerechten Schichtarbeitsgestaltung näherzukommen, gilt es, möglichst viele arbeitswissenschaftliche Gestaltungsempfehlungen, die sich aus wissenschaftlichen Erkenntnisse ergeben haben, in die Schichtplangestaltung einzubeziehen. Jedes Schichtsystem enthält spezifische Nachteile, sodass es keinen Schichtplan geben kann, der alle arbeitspsychologischen und sozialen Bedingungen erfüllt. Es existieren hierzu verschiedene Kriterien, mit Hilfe derer sich Schichtplangestaltung als Optimierungsproblem mit mehreren Nebenbedingungen darstellen lässt. Bezüglich der Nachtschichten ist es sinnvoller, wenige Nachtschichten einzustreuen, da bei vielen hintereinanderliegenden Nachtschichten Schlafdefizite akkumuliert werden und das Unfallrisiko steigt. Aufgrund der negativen Folgen von Nachtarbeit wird empfohlen, diese so weit wie möglich zu vermeiden bzw. zu reduzieren und möglichst nicht mehr als drei aufeinanderfolgende Nachtschichten zu absolvieren. Belastungen durch Nachtarbeit sollten durch Ruhepausen mit mindestens zwei Tagen Ruhezeit im Anschluss an die Nachtschichtphase ausgeglichen werden. Auch in Bezug auf Früh- und Spätschicht empfiehlt es sich, maximal drei hintereinanderliegende Schichten zu verplanen. Hinsichtlich der Rotationsrichtung bei der Schichtabfolge haben sich Vorwärtswechsel von der Früh-, in die Spät und anschließend in die Nachtschicht als arbeitnehmerfreundlich erwiesen. Dabei wurde festgestellt, dass Beschäftigte in vorwärts rotierenden Systemen weniger Beschwerden haben als Beschäftigte in rückwärts-rotierenden Systemen. Vermieden werden sollte die Schichtfolge \"Nacht-Frei-Nacht\" ebenso wie einzelne Arbeitstage (einzelne freie Tage) zwischen längeren Freiphasen (längeren Arbeitsphasen). Als Gestaltungsempfehlung für die maximale Anzahl hintereinanderliegender Arbeitstage hat sich eine Phase von maximal fünf bis sieben Arbeitstagen etabliert. Längere Arbeitszeiten verursachen überdurchschnittliche Ermüdungserscheinungen und führen dazu, dass umso mehr Zeit zur Erholung benötigt wird. So ermöglichen auch längere Arbeitsphasen zwar prinzipiell größere Freizeitblöcke, führen aber zugleich zu einem größeren Anteil aus dem Freizeitblock, der zum Abbau der angehäuften Ermüdung notwendig ist. Bei kontinuierlicher Schichtarbeit ist darauf zu achten, dass die Beschäftigten am Wochenende wenigstens zwei zusammenhängende freie Tage erhalten, da für Schichtarbeiter/-innen soziale Kontakte vielfach nur am Wochenende möglich sind. Dies können beispielsweise die Kombinationen Freitag/ Samstag, Samstag/ Sonntag oder Sonntag/ Montag sein. Pausen in der Schicht reduzieren Belastungen und Unfallrisiken.", "section_level": 1}, {"title": "Wechselschicht.", "content": "Wechselschicht ist ein Arbeitszeitmodell, das auf der Schichtarbeit basiert. Bei Wechselschicht ändert sich die Arbeitszeit nach dem Schichtkalender in einem regelmäßigen Rhythmus, um alle eingebundenen Mitarbeiter gleichmäßig zu belasten. Nach einer Nachtschicht führen die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes zu einer Freischicht, um eine ausreichende Erholung zu gewährleisten. Das Gleiche gilt für Arbeiten an Wochenenden. Neben den Freischichten werden je nach Tarifvertrag auch finanzielle Zahlungen geleistet. In Tarifverträgen kann eine Mindestzahl von Schichtwechseln in einer Periode vorgeschrieben sein, damit Vergünstigungen aus dieser Form der Arbeit für die betroffenen Mitarbeiter über die Perioden verstetigt werden (z. B. zur Wahrung des finanziellen Besitzstandes).", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitliche Risiken.", "content": "Schichtarbeit birgt ein gegenüber der Arbeit zu regelmäßigen Arbeitszeiten erhöhtes gesundheitliches Risiko, insbesondere dann, wenn Nachtarbeit eingeschlossen ist. In vielen Ländern sind bei Nachtarbeitern deshalb ärztliche Kontrollen vorgeschrieben. Häufige mit (Nacht-)Schichtarbeit verbundene Erkrankungen sind Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen, Magengeschwüre, Bluthochdruck, Herz- und Kreislauferkrankungen. Kontinuierliche Schichtarbeit ist physisch belastend und behindert soziale Aktivitäten (Sport, Familie etc.). Oft werden die Ruhezeiten beeinträchtigt. So ist zum Beispiel der Schlaf nach einer Nachtschicht meist kürzer und schlechter als geregelter Nachtschlaf. Die Bedeutung der psycho-sozialen Belastungen für die Gesundheit wird oft unterschätzt. Jüngere Forschungsergebnisse zeigen Hinweise auf eine positive Korrelation von Schichtarbeit und Krebserkrankungen. Größere Bedeutung wird dabei insbesondere den bei Nacht- und Schichtarbeit veränderten Melatonin­spiegeln beigemessen. Die Störung der physiologischen circadianen Rhythmik führt unter anderem zu einer eingeschränkten Melatoninproduktion und folglich erniedrigten Spiegeln. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) führt Schichtarbeit seit dem 5. Dezember 2007 in der offiziellen Liste wahrscheinlich krebserregender Agenzien („probably carcinogenic to humans“). Eine zusätzliche Arbeitsbelastung ergibt sich bei Schichtarbeit durch die laufenden (Teil-)Anpassungen des Circadianrhythmus. Um diese zu vermindern, wird insbesondere empfohlen, mit eingestreuten Nachtschichten, also nicht mehr als vier Nachtschichten hintereinander, zu arbeiten. Längere Schichten (beispielsweise 12-Stunden-Schichten) sind oft beliebt, weil sie mehr freie Tage oder mehr Geld bringen. Sie bergen aber auch erheblich höhere Belastungen wegen des über eine Zeit der Beanspruchung exponentiell steigenden Belastungsverlaufes und damit ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko. 12-Stunden-Schichten sind nach dem Arbeitszeitgesetz deswegen nur unter besonderen, belastungsarmen Arbeitsbedingungen oder nur ausnahmsweise gestattet. Sehr frühe Beginnzeiten – womöglich noch verbunden mit langen Anreisewegen – bringen eine ähnliche Belastung wie Nachtschichten. Dauernachtschichtsysteme verringern zwar die Belastungen aus sonst stattfindenden Teilanpassungsleistungen des Circadianrhythmus, begünstigen dafür aber häufig erhebliche andere Probleme wie zum Beispiel Desozialisierungstendenzen, Alkoholmissbrauch und Drogenabhängigkeit. Gesundheitliche Risiken im Zusammenhang mit Schichtarbeit sind für Betroffene oft schwer direkt abschätzbar. Erstens scheiden diejenigen, die nicht mehr wollen oder können, aus und sind infolgedessen nicht mehr in der Statistik vorhanden („Healthy-Worker-Effekt“). Zweitens handelt es sich meist um sehr langsam und im Aufbau nicht oder nur schwer wahrnehmbare Schädigungen, die dann „überraschend sichtbar“ werden.", "section_level": 1}, {"title": "Branchen.", "content": "Schichtarbeit kommt in allen Unternehmen und Organisationen vor, bei denen an jedem Tag und zu jeder Stunde gearbeitet werden muss oder bei denen die Betriebszeit die tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit erheblich überschreitet. Sie ergeben sich aus der Notwendigkeit, lange Servicezeiten zu bieten (Krankenhaus, Polizei, Feuerwehr, Justizvollzug, Verkehr, Kraftwerk) oder aus den hohen Kosten, die bei einem Stillstand von Anlagen entstehen würden (Stahlindustrie, Chemieanlagen, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie), oder generell aus der Notwendigkeit, hohe Anlageninvestitionen durch entsprechende Betriebszeiten zu amortisieren (Flugverkehr, Fertigungsstraßen in der Automobilindustrie). Auch im Bereich Customer Service werden zunehmend Telefonhotlines eingerichtet, die 24 Stunden am Tag erreichbar sind (z. B. bei Krankenversicherungen, IT- oder Kommunikationsdienstleistern). Diese Servicedienste werden von Unternehmen oft an Callcenter ausgelagert.", "section_level": 1}, {"title": "Schifffahrt.", "content": "Auf Schiffen und Bohrinseln sind kürzere Arbeitsabschnitte üblich: vier Stunden Wache, acht Stunden Freiwache; siehe auch Glasenuhr, Hundswache.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Schichtarbeit (oder \"Schichtdienst\"; ) wird in der Wirtschaft eine Arbeitsgestaltung bezeichnet, bei der verschiedene Arbeitnehmer nach einem bestimmten Zeitplan versetzt nacheinander am selben Arbeitsplatz eingesetzt werden, so dass sie ihre Arbeit innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu unterschiedlichen Zeiten verrichten müssen.", "tgt_summary": "轮班工作制或倒班制工作(英文:Shift work),是一些行业须在假日、晚上、周末和朝九晚五以外等非主流上班时间运作及提供服务时实施的工作制度,例如服务业、公共事业、医药业、部分政府单位及制造业等。轮班工作制下的雇员,往往要在非主流上班时间工作,有时亦须不固定时间工作,例如这个月清晨上班、晚上下班,下个月晚上上班、清晨下班等。而且即使是同一机构同一职位的雇员,彼此间的工作时间也会不同。", "id": 1886131} {"src_title": "Ili (Fluss)", "tgt_title": "伊犁河", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Ili entsteht an der nördlichen Abdachung des Tianshan-Gebirges im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten der Volksrepublik China am Zusammenfluss seiner beiden Quellflüsse Tekes von links und Künes von rechts. Die Quelle des Künes liegt zwischen den Teilgebirgen Narat (\"Khaliq tau\") und Irenchabirga (\"Ereen Chabarg\"), die bis zu hoch aufragen. Von dort aus fließt der wasserreiche Künes in westlicher Richtung durch ein stets breiter werdendes Hochgebirgstal, wobei er das südlich aufragende Ili-Gebirge passiert, ein weiterer Teil des Tianshan. Dann vereinigt sich der Künes mit dem von Süden kommenden 438 km langen Tekes zum Ili. Danach trifft der Kax aus Richtung Norden auf den Ili. Wenig später erreicht sein Wasser die chinesische Stadt Gulja, die Hauptstadt des Kasachischen Autonomen Bezirks Ili (in China). Weiter westlich kreuzt der Ili die Grenze zu Kasachstan. Kurz nach der Grenze bildet er abschnittsweise die Südgrenze des Altyn-Emel-Nationalparks. Nördlich der ehemaligen kasachischen Hauptstadt Almaty, die der Ili in dieser Himmelsrichtung etwa 70 km entfernt passiert, fließt er durch den Qapschaghai-Stausee (Fläche 1847 km2; Inhalt 28,10 km3), der ihm zu Bewässerungszwecken und zur Trinkwasserversorgung reichlich Wasser entzieht. Dessen ungeachtet fließt der Ili trotzdem mit verhältnismäßig viel Wasser durch das Siebenstromland in nordwestlicher Richtung durch eine wüstenhafte Steppe, verliert dann aber unter anderen durch Verdunstung doch noch reichlich Wasser und mündet über ein ausgedehntes, artenreiches Delta in den abflusslosen Balchaschsee. Dessen Größe nahm (und nimmt) durch die steigende Wasserentnahme in China und Kasachstan seit einigen Jahren stark ab.", "section_level": 1}, {"title": "Flusslänge.", "content": "Der Ili, wie obig bereits erwähnt anfangs \"Künges\" genannt, ist von der Einmündung des 438 km langen Tekes bis zu seiner Mündung in den Balchaschsee 1.001 km lang. Von der Quelle des Tekes, eines seiner linken Zuflüsse, legt das Wasser 1.439 km zurück. Innerhalb Kasachstans beträgt die Fließstrecke des Ili verschiedenen Angaben zufolge 815 bzw. 768 km.", "section_level": 1}, {"title": "Ili-Delta.", "content": "Der Ili mündet im Südwesten in den Balchaschsee, wo er ein etwa 8000 Quadratkilometer (km2) großes Delta bildet. Im Delta des Ili wird derzeit eine mögliche Ansiedlung des Tigers geprüft, der dort bis mindestens 1948 in Form des Kaspischen Tigers vorkam. Da diese Unterart gänzlich ausgerottet ist, denkt man über das Einführen des nah verwandten Sibirischen Tigers nach. Im Bereich des Ili-Deltas existieren größere Bestände von Wildschweinen und Gazellen, sowie einige Rehe. Im Gebiet der Saryesik-Atyrau-Wüste östlich des Deltas lebt auch eine kleinere Population der Saigaantilope. Dagegen sind der Bucharahirsch und der Asiatische Halbesel als weitere potentielle Beutetiere ausgerottet. Diese Arten würden ebenfalls wieder angesiedelt werden. Die Vegetation des Deltas besteht aus Flusswäldern, die vor allem von Ölweiden, Weiden und Pappeln gebildet werden, sowie aus Hochgras- und Schilfgebieten, die von Dünen, Steppen und Buschgebieten unterbrochen sind. Um das Delta herum dominieren Halbwüstengebiete. Das Delta ist dünn besiedelt und wird vor allem für die Tierzucht und fischereiwirtschaftlich genutzt. Die einzige größere Siedlung im Delta ist Kuigan. Ein Areal von 9766 km2 im Bereich des Deltas wurde zum Ramsar-Gebiet erklärt. Dieses beherbergt 427 Pflanzen- und 345 Tierarten, darunter wichtige Populationen von seltenen Arten wie Krauskopfpelikan, Kropfgazelle, Tigeriltis, Weißkopfruderente, Rothalsgans und Glattdick. Die kasachische Regierung plant aus drei Reservaten, dem Balkash-, dem Karoy- und dem Kukan-Reservat, die im Delta liegen, einen Nationalpark zu bilden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ili ( (İle),, \"Ili Dəryasi\", ; auch \"Chüngges\") ist ein 1001 km langer Fluss in China und Kasachstan (Zentralasien). Mit dem linken Quellfluss Tekes (\"Tekes He\") ist er 1439 km lang.", "tgt_summary": "伊犁河()是中国水量最大的内陆河,也是新疆水量最丰富的河流。", "id": 571391} {"src_title": "Blasebalg", "tgt_title": "风箱", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Blasebälge wurden vor allem seit dem Mittelalter in Schmieden benutzt, um die Glut in der Esse auf die richtige Temperatur zu bringen. Zur Eisenherstellung in Europa wurden schon Anfang des 13. Jahrhunderts wasserradgetriebene Gebläse verwendet, bei denen die Nocken einer Nockenwelle das obenliegende Brett eines Blasebalgs anhoben, das anschließend durch aufliegende Gewichte wieder heruntergedrückt wurde. Daneben standen in Schmieden auch noch Wassertrommelgebläse in Verwendung. Die gegenüber reiner Wärmekonvektion erhöhte Zufuhr von Luftsauerstoff führte zu einer Erhöhung der Temperatur der Glut. Der Blasebalg wurde jedoch auch in jedem Haushalt benötigt, um die Glut der offenen Feuerstellen und Kamine durch einen gezielten Luftstoß am Morgen wieder zu entfachen.", "section_level": 1}, {"title": "Instrumentenbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Orgel, Harmonium.", "content": "Die Windwerke der Orgelinstrumente bestehen aus den verschiedensten Bälgen, sie wurden vor der Elektrifizierung von Kalkanten betätigt. Hier unterscheidet man zwischen winderzeugenden \"Schöpfbälgen\" und regulierenden \"Magazinbälgen\". Luftdruckschwankungen werden manchmal mit sogenannten \"Schwimmerbälgen\" ausgeglichen. Beim Harmonium pumpt der Spieler mit zwei fußbetriebenen Blasebälgen einen weiteren Blasebalg im Inneren des Instruments auf, der dann den für den Betrieb des Instruments nötigen Luftstrom gleichmäßig abgibt.", "section_level": 2}, {"title": "Akkordeon.", "content": "Bei Handzuginstrumenten befindet sich der Balg zwischen Bassteil und Diskantteil des Instruments. Je nach Art des Instruments ist er in Größe und Aussehen angepasst an das restliche Instrument. Er besteht meist aus gleichmäßig tiefen Falten. Die Anzahl und Tiefe der Falten variiert bei den verschiedenen Instrumenten stark. Die Basis bildet aber fast immer gefalteter Karton, der in den Eckverbindungen mit sehr dünnem, luftdichtem Leder beweglich verbunden ist. Bei sehr billigen Instrumenten kommt anstatt des Leders auch Kunstleder zum Einsatz. Die äußeren Ecken sind meist mit Eckschonern aus Metall oder bei manchen Instrumenten mit Leder verstärkt. Die Oberfläche der Falten kann sowohl innen wie auch außen mit verschiedenen Materialien verstärkt und verschönert sein. An beiden Enden des Balgs befindet sich ein Holzrahmen, der die Verbindung zu den jeweiligen Instrumententeilen herstellt. Früher gab es ein eigenes Gewerbe für Balgmacher, heute werden Instrumentenbälge fast ausschließlich von den Instrumentenbauern selbst gefertigt, die arbeitsintensiveren Arbeiten werden aber meist in Heimarbeit vergeben. Es gibt in Europa noch einige Firmen, die sich auf die Anfertigung von Instrumentenbälgen spezialisiert haben. Außerhalb Europas kannte man noch diverse andere Typen von Blasebälgen, die aber auf dem gleichen Prinzip beruhen.", "section_level": 2}, {"title": "Sackpfeife.", "content": "Auch die Sackpfeife oder der Dudelsack wird oft durch einen Blasebalg mit Luft versorgt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Gustav Otto Müller beschreibt den Blasebalg als Attribut der Verleumdung und führt als Beispiel ein Gemälde von Louis Silvestre im Dresdner Residenzschloss an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Blasebalg oder kurz Balg ist ein Gerät zur Erzeugung eines Luftstoßes oder Luftstroms. Die Bezeichnung Balg stammt von den Tierhäuten, die ursprünglich zu seiner Herstellung verwendet wurden.", "tgt_summary": "风箱即空气泵,是用来治铁高炉的设备,风箱的皮橐内充满空气,而且并不塌缩,拉动其体能够将其内的空气压出,空气通过输风管,可以进入熔炼炉炉中。", "id": 2297984} {"src_title": "Rheumatoide Arthritis", "tgt_title": "類風濕性關節炎", "src_document": [{"title": "Epidemiologie (Häufigkeit, Geschlechts- und Altersverteilung).", "content": "Beschrieben wurden der chronischen Polyarthritis entsprechende Krankheitsbilder 1802 von William Heberden, 1800 von Augustin Jakob Landrè-Beauvais (1772–1840) und 1852 von Jean-Martin Charcot sowie den Begriff „rheumatoide Arthritis“ prägend 1876 von Alfred B. Garrod. Abgesehen von der entzündlich aktivierten Arthrose ist die rheumatoide Arthritis die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Weltweit sind etwa 0,5–1 % der Bevölkerung betroffen. In Deutschland schätzt man die Zahl der Erkrankungen auf 800.000, wobei Frauen rund dreimal so häufig betroffen sind wie Männer. An der rheumatoiden Arthritis können Menschen aller Altersgruppen erkranken. Häufig ist ein Auftreten zwischen 35 und 45 Jahren. Es können jedoch auch Kinder betroffen sein; dies nennt man dann eine juvenile idiopathische Arthritis. Die Krankheitshäufigkeit nimmt mit steigendem Alter zu. Als Gipfel der Neuerkrankungsrate wird bei Frauen das Alter zwischen 55 und 64 Jahren, bei Männern das Alter zwischen 65 und 75 Jahren gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache.", "content": "Die Ursachen der Erkrankung sind bislang weitgehend ungeklärt. Es wird eine autoimmune Ursache angenommen, bei der körpereigene Substanzen, z. B. der Gelenkknorpel, von Zellen des Immunsystems angegriffen werden. Dabei muss zwischen dem Auslöser der störenden Immunreaktion und weiteren Faktoren unterschieden werden, die diese Reaktion im Immunsystem etablieren und aufrechterhalten. Früher wurden auch psychosomatische Einflüsse angenommen. Diese Erkrankung gehörte zu den Holy Seven des Psychosomatikers Alexander.", "section_level": 1}, {"title": "Auslösende Faktoren.", "content": "Krankheitsauslösend können, so eine wissenschaftliche Hypothese, Viren und Bakterien sein, ähnlich wie es bei der Pathogenese des rheumatischen Fiebers bereits beschrieben wurde. Neuerdings wird auch der Zusammenhang zwischen einer Parodontitis-Erkrankung und dem Entstehen einer rheumatoiden Arthritis diskutiert. Zudem wurde ein möglicher Zusammenhang mit dem Auftreten von Prevotella-Bakterien im Darm entdeckt. Diese können auch in der Mundhöhle gefunden werden.D. Mathis: \"A gut feeling about arthritis.\" In: \"eLife.\" 2, 2013, S. e01608–e01608,. Möglicherweise sind Autoantikörper und autoreaktive T-Zellen gegen das ribosomale Protein RPL23A Auslöser für Arthritis.", "section_level": 2}, {"title": "Beitragende Faktoren.", "content": "Ein genetischer Einfluss wurde unter anderem durch Zwillingsstudien mehrfach nachgewiesen. Eine bestimmte Form der RA ist demnach mit bestimmten MHC- bzw. HLA-Allelen assoziiert. Bei einer rheumatoiden Arthritis ist außerdem die Funktion von regulatorischen T-Zellen geschwächt. Diese hängt direkt von der Aktivität von FOXP3 ab, und damit vom Level an TNF-α.", "section_level": 2}, {"title": "Pathogenese.", "content": "Das klinische Bild der rheumatoiden Arthritis ist das Ergebnis struktureller Prozesse, die sich im Gelenk- und gelenknahen Gewebe abspielen. Als Vollbild der Erkrankung zeigt sich ein Komplex aus immunologischer Gelenkentzündung, onkologischer Gelenkdestruktion und extraartikulären, u. U. sogar tödlichen primär nekrotisierenden Prozessen. Die seit weit über hundert Jahren tradierte Vorstellung einer rein entzündlichen Erkrankung beruht auf wechselnd bewerteten klinisch-immunologischen Phänomenen und soll im folgenden Absatz dargestellt werden, wird aber durch neuere Forschungsergebnisse nicht gestützt: Es wird beschrieben, dass fehlgesteuerte Immunzellen in das betroffene Gelenk einwandern und dort entzündungsfördernde Botenstoffe produzieren – sogenannte Zytokine –, mit deren Hilfe Immunzellen miteinander kommunizieren. An der Zellmembran der Zielzelle befinden sich Rezeptoren, an welche die Zytokinmoleküle nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip andocken und dort die entsprechenden Reaktionen auslösen können. Bei den Erkrankten ist der Theorie nach dieses Gleichgewicht zwischen den Zytokinen gestört. Insbesondere Interleukin-1 (IL-1), IL-6 und der Tumornekrosefaktor-alfa (TNF-α) seien übermäßig vorhanden und für den zerstörerischen Entzündungsprozess im Knorpelgewebe und die Aktivierung knochenabbauender Zellen, der Osteoklasten, verantwortlich. Durch die Wirkung der Zytokine entstehe an der Gelenkinnenhaut (Synovialis) ein geschwulstartiges Gewebe, der Pannus, welcher nach einer gewissen Zeit Knorpel, Knochen und auch andere Strukturen des betroffenen Gelenks zerstöre. Mittlerweile ist an Mäusen nachgewiesen worden, dass für die RA typische Fibroblasten der Synovia von befallenen Gelenken über den Blutkreislauf in bisher gesunde Gelenke auswandern können. Dies könnte das typische Ausbreitungsmuster der Erkrankung erklären. Der Entzündungsprozess wird jedoch nach Untersuchungen des Zentrums für Rheuma-Pathologie, Mainz, als im Verhältnis zu anderen, ebenfalls immunologisch ausgelösten entzündlichen Gelenkerkrankungen gering eingeschätzt. Obwohl in dieser meist der Grund für die starke Zerstörung des Gelenks gesehen wird, wurde niemals ein Beweis für die Destruktion von Knochen und Knorpel durch eine immunologische Entzündung erbracht. Die Gelenkzerstörung bei rheumatoider Arthritis ist vielmehr das Werk eines spezifischen onkologischen Prozesses, der sich schubweise aus der pluripotenten synovialen Zellmatrix entwickelt. Die aggressiven homogenen Zellverbände, die in Knorpel und Knochen eindringen, bestehen aus dicht gelagerten großen polygonalen Zellen. Der große helle Zellkern enthält 1 bis 2 Nucleolen. Diese Zellen exprimieren eine Reihe hochpotenter proteolytischer Enzyme, die sie zur schnellen Zerstörung des Gelenks durch Degradierung von Knorpel und Knochen befähigen. Der gefäßfreie Prozess ist kurzlebig, die aggressiven Zellverbände kollabieren innerhalb weniger Tage und werden von Entzündungszellen und Makrophagen resorbiert. Entzündliche Faktoren sind am Zerstörungsprozess nicht beteiligt. Der Prozess hinterlässt jedoch den bekannten, oft fälschlich der Entzündung zugeschriebenen Pannus. Diese aggressive Phase kann sich am selben Gelenk wiederholen und den Zerstörungsprozess fortsetzen. Dieser für die rheumatoide Arthritis spezifische Prozess wurde vom Deutschen Krebsforschungszentrum als „tumor-like proliferation“ klassifiziert. Eine weitere potenziell tödliche Komponente der rheumatoiden Arthritis ohne entzündliche Störung ist das akute Absterben von Geweben infolge einer lokalen Freisetzung von Kollagenasen. Es sind gelenkferne Prozesse, die durch eine zentrale Nekrose und eine dichte radiäre Zellpalisade gekennzeichnet sind. Sie zerstören gefäßarme, kollagene Strukturen. In Sehnen führen sie zur Sehnenruptur, im Auge befallen sie die Sklera, was zum Verlust des Auges führt. Sie können die Wandung von Arterien zerstören und damit zum Absterben von Gliedmaßen führen. Dies sind Prozesse, die sich der klinischen Beobachtung weitgehend entziehen und deswegen oftmals anderen Erkrankungen zugeschrieben werden (z. B. Herzinfarkt).", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die Diagnostik erfolgt durch Labor, Klinik und bildgebende Verfahren.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikationskriterien.", "content": "Der US-amerikanische Rheumatologen-Fachverband ACR (American College of Rheumatology) und der Fachverband der europäischen Rheumatologen EULAR (European League Against Rheumatism) haben mit den gemeinsamen \"2010 ACR / EULAR Kriterien zur Klassifikation der rheumatoiden Arthritis\" eine neue Grundlage für eine internationale Standardisierung der Klassifikation der Erkrankung veröffentlicht. Mit dieser Arbeit wurden die vorhergegangenen ACR-Klassifikationskriterien von 1987 faktisch außer Kraft gesetzt. Besonders die Autoimmundiagnostik und die Serologie haben mit den neuen Kriterien mehr Gewicht in der RA-Diagnostik erhalten (RA-Frühdiagnostik). Nach den neuen ACR/ EULAR-Kriterien trägt ein hochpositiver Rheumafaktor- oder ein hochpositiver ACPA-Titer (ACPA: anti-citrullinated protein antibody, deutsch: Antikörper gegen citrullinierte Peptide/Proteine) bereits die Hälfte der Punktzahl bei (3 Punkte von 6), die einen Betroffenen als RA-Patienten einstuft. In den ACR-Kriterien von 1987 tauchten lediglich die diagnostisch eher unspezifischen Rheumafaktoren auf. Die radiologischen Veränderungen der Gelenke, in den Klassifikationskriterien von 1987 noch als entscheidend angesehen, verlieren als Symptom der etablierten RA („späte“ RA) zugunsten der RA-Frühdiagnostik an Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "2010-ACR/EULAR-Klassifikationskriterien für die rheumatoide Arthritis.", "content": "Die 2010-ACR/EULAR-Kriterien zur Klassifikation der rheumatoiden Arthritis erzeugen einen Punktewert zwischen 0 und 10. Jeder Patient mit einem Punktewert von 6 oder mehr wird eindeutig als RA-Patient klassifiziert. Vier Bereiche werden bei der Befundung abgedeckt: Dabei bleibt die Diagnosestellung weiterhin dem Rheumatologen überlassen. Für Hausärzte, für hausärztlich tätige Internisten oder für die Orthopäden (alle „Nicht-Rheumatologen“) bleiben nach wie vor die jeweiligen Verdachtskriterien für die rheumatoide Arthritis gültig. Für die Ärzte in Deutschland sind das die RA-Verdachtskriterien der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh): Die Krankheitsaktivität bei Diagnose und zur Therapiesteuerung wird häufig über den DAS28 ermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Interstitielle Lungenfibrose.", "content": "Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis kann in bis zu 60 % im hochauflösenden CT eine interstitielle Lungenerkrankung festgestellt werden. In 10 % der Fälle ist die Lungenveränderung symptomatisch. Auch die Sterblichkeit ist bei gleichzeitiger rheumatoider Arthritis und interstitieller Lungenfibrose erhöht. Im Englischen wird die Bezeichnung RA-ILD (Rheumatoid arthritis – Associated Idiopathic Lung Disease) verwendet. Durch Bildung von Exsudaten kann es bei der rheumatoiden Arthritis auch zum Pleuraerguss kommen. Der im Rahmen einer Pleurapunktion gemessene pH-Wert der Pleuraflüssigkeit zeigt dann eine Azidose.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Medikamentöse Behandlung.", "content": "Bei der medikamentösen Therapie rheumatischer Erkrankungen werden traditionell vier Hauptgruppen von Medikamenten unterschieden: Die verschiedenen Medikamentengruppen haben unterschiedliche Wirkungen und therapeutische Zielsetzungen. Ihre Anwendung erfolgt deshalb oft gleichzeitig, z. B. gibt man häufig neben Basistherapeutika zusätzlich Cortison oder cortisonfreie Entzündungshemmer. Moderne Konzepte der Rheumabehandlung zeichnen sich dadurch aus, dass verschiedene Methoden kombiniert werden. Der Erfolg der Behandlung hängt wesentlich davon ab, für die unterschiedlichen Krankheitsbilder und -situationen die jeweils individuell richtige Behandlungskombination zusammenzustellen. Sehr häufig wird dabei allein oder in Kombination das Basistherapeutikum MTX (Methotrexat) eingesetzt, das aufgrund von Wirksamkeit und Verträglichkeit quasi der „Goldstandard“ der Basistherapie ist. Weitere sogenannte konventionelle Basistherapeutika sind Leflunomid, Sulfasalazin, Chloroquin und Hydroxychloroquin (ursprünglich als Anti-Malaria-Medikamente entwickelt), Cyclosporin A, Azathioprin und Goldverbindungen, wie beispielsweise Auranofin. Goldverbindungen gelten allerdings als Basistherapeutika der zweiten Wahl. Neuere Therapeutika sind Antikörper, lösliche Rezeptoren oder Antagonisten, die gegen proinflammatorische Zytokine wie IL-1, IL-6 oder TNF-alpha gerichtet sind und auch Biologika (\"biologicals\") genannt werden. Gegen TNF-alpha gerichtet sind die TNF-alpha-Hemmer Adalimumab, Certolizumab, Etanercept, Golimumab und Infliximab. Der IL-1-Rezeptor-Antagonist heißt Anakinra. Die B-Zell-Therapie mit Rituximab (monoklonaler CD20-Antikörper) ist seit Juli 2006 europaweit zugelassen. Rituximab wird nach Versagen des initialen TNF-alpha-Hemmers eingesetzt. Bei unzureichendem Ansprechen und/oder Unverträglichkeit eines TNF-alpha-Hemmers wird von den EULAR-Leitlinien eine Umstellung auf einen weiteren TNF-alpha-Hemmer oder Biologika mit anderem Wirkmechanismus wie z. B. Rituximab empfohlen. Seit Mai 2007 ist eine Substanz zugelassen, die die T-Zell-Ko-Stimulation moduliert. Es handelt sich um das vollständig humane Fusionsprotein CTLA4Ig (Abatacept). Abatacept wird derzeit nach Versagen mindestens eines TNF-alpha-Antagonisten eingesetzt. Seit Januar 2009 ist der humanisierte Antikörper Tocilizumab europaweit zugelassen, der speziell Interleukin-6-Rezeptoren hemmt. Weitere Wirkstoffe befinden sich in der klinischen Erforschung in Phase II und Phase III-Studien. Für Patienten mit moderater bis schwerer rheumatoider Arthritis ist der orale Januskinase(JAK)-Hemmer Tofacitinib (Handelsname: \"Xeljanz\"; Hersteller: Pfizer) seit Mai 2017 EU-weit zugelassen. Eine Studie zeigte, dass die wesentlich günstigere Tripletherapie mit Methotrexat, Sulfasalazin und Hydroxychloroquin gleichwertige Behandlungsergebnisse erzielt wie die Kombination von Methotrexat mit einem Biologikum.James R. O Dell, Ted R. Mikuls, Thomas H. Taylor, Vandana Ahluwalia, Mary Brophy, Stuart R. Warren, Robert A. Lew, Amy C. Cannella, Gary Kunkel, Ciaran S. Phibbs, Aslam H. Anis, Sarah Leatherman, Edward Keystone: \"Therapies for Active Rheumatoid Arthritis after Methotrexate Failure.\" In: \"New England Journal of Medicine.\" 2013, S. 130611150115007,.", "section_level": 2}, {"title": "Operative Therapie der rheumatischen Arthritis.", "content": "Als Zweig der Orthopädie hat sich die Rheumachirurgie etabliert. Die sie anwendenden Ärzte haben sich darauf spezialisiert, die schweren und bisweilen schwersten Gelenkveränderungen, die im Laufe einer rheumatischen Erkrankung entstehen können, operativ zu behandeln.", "section_level": 2}, {"title": "Synovialektomie.", "content": "Die Synovialis – die Schleimhaut der Gelenkkapsel – produziert die Synovialflüssigkeit und ist der eigentliche Ort des Krankheitsgeschehens. Eine operative Gelenkinnenhautentfernung wurde erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführt. Die Synovialis im frühen Stadium zu entfernen, kann den gesamten Verlauf günstig beeinflussen. Abhängig von den anatomischen Gegebenheiten des betroffenen Gelenkes gelingt das oft nicht vollständig, aber eine deutliche Reduktion des erkrankten Gewebes hat meist einen lindernden Effekt. Synovialgewebe ist auch in den Sehnenscheiden vorhanden. Normalerweise sorgt es dort für die Ernährung und Schmierung der Sehnen. Bei rheumatischen Erkrankungen bilden sich, besonders in den Strecksehnenfächern des Handrückens, starke Schwellungen, so genannte synovialitische Kissen, aus. Die krankhaft veränderte Synovia greift diese Sehnen an, die Sehnen können zerreißen. Die frühe Synovialektomie wirkt sich bremsend auf den Krankheitsprozess aus. Im späteren Verlauf, wenn es zu Zerstörungen von Gelenken gekommen ist, reichen solche relativ kleinen Eingriffe nicht mehr aus. Abhängig von der Lokalisation, dem Typ und der Funktion des Gelenkes kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz.", "section_level": 3}, {"title": "Gelenkresektion.", "content": "Das zerstörte Gelenk wird ersatzlos entfernt. Die Nachbehandlung mit Gips und Schienen hat zum Ziel, eine funktionell zufrieden stellende Narbenbildung zu ermöglichen. Oft werden diese Verfahren an den Zehengrundgelenken eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Arthrodese (Gelenkversteifung).", "content": "Das erkrankte Gelenk wird entfernt, die Knochenstümpfe werden in einer für die Funktion günstigen Stellung aufeinander fixiert. Nach der Verheilung ist das ehemalige Gelenk zwar vollständig eingesteift, dafür aber weitgehend schmerzfrei. Bei Rheumakranken werden Arthrodesen bevorzugt am Daumen, den Handwurzelgelenken, den Fingerendgelenken (sog. DIP-Gelenke), dem oberen und unteren Sprunggelenk, der Fußwurzel und dem Großzehengrund- und -endgelenk sowie den Zehenmittel- und -endgelenken durchgeführt.", "section_level": 3}, {"title": "Arthroplastik.", "content": "Ein Teil des Gelenkes wird reseziert, der entstandene Defekt mit körpereigenem Gewebe aufgefüllt. Meistens wird hierzu eine eingerollte Sehne verwendet. Sinnvoll kann dieses Vorgehen im Bereich der Handwurzel sein.", "section_level": 3}, {"title": "Endoprothesen.", "content": "Wie bei verschleißbedingten Arthrosen wird versucht, den Einbau eines künstlichen Gelenkes so lange wie möglich hinauszuzögern. Daher hat die frühzeitige Erkennung und konsequente stadiengerechte medikamentöse Therapie (siehe Basistherapie), Radio- oder Chemosynoviorthese (seltener auch Synovialektomie) einen sehr wichtigen Stellenwert. Bei zunehmender Gelenkknorpelzerstörung, Bewegungs- sowie Ruheschmerzen wird auch bei rheumatischen Erkrankungen die Entscheidung für eine Gelenkprothese getroffen. Das Ziel liegt hierbei in einer Schmerzreduktion, Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit sowie der Gelenkstabilität. Eine Besonderheit der Prothesenoperation beim Rheumatiker ist die konsequente Mitentfernung der rheumatisch-entzündlich veränderten inneren Gelenkschleimhaut (Synovia). Typische Regionen, die bei Rheumakranken mit einem Kunstgelenk ersetzt werden können, sind die großen Gelenke (Schultergelenk, Hüftgelenk, Kniegelenk, oberes Sprunggelenk, Ellenbogengelenk) und einige kleine Gelenke (Fingergrund- und Fingermittelgelenk, Großzehengrundgelenk). Gerade bei Rheumatikern sollte mit der sogenannten Endoprothesenoperation nicht zu lange gewartet werden, um der entzündlichen Zerstörung von stabilisierenden Kapsel-Bandstrukturen oder der Entwicklung von Knochendefekten zuvorzukommen. In der Endoprothetik (Einbau von Kunstgelenken) unterscheidet man zementfreie von zementierten Gelenken. Am Knie grenzt man zusätzlich aufsteigend nach dem Grad der erzwungenen Gelenkführung „ungekoppelte“ von „teilgekoppelten“ sowie „vollständig gekoppelten“ Prothesen ab. Die verwendeten Prothesenmaterialien und Designs unterscheiden sich nicht von denen, wie sie bei der herkömmlichen Arthrose verwendet werden. Eine Besonderheit stellt jedoch der künstliche Ersatz von Fingergrund- (sog. MCP-Gelenke) und -mittelgelenken (sog. PIP-Gelenke) dar. Hier werden am häufigsten silikonhaltige elastische „Gelenkstäbe“ implantiert. Grundsätzlich unterscheidet sich die operative Durchführung eines Kunstgelenkes beim Rheumatiker nicht von der beim Arthrosepatienten. Aufgrund von immunmodulierenden Medikamenten (z. B. Kortison, Biologika u. a.), der verminderten Körperabwehr infolge der chronischen Erkrankung und anderer Faktoren ist die Anzahl an Frühinfekten nach einer Prothesenoperation sowie die Lockerungsrate gegenüber anderen Arthrosepatienten geringfügig erhöht. Dennoch stellt der künstliche Gelenkersatz gerade bei Rheumapatienten eine sehr große Bereicherung der Behandlungsoptionen mit einem deutlichen Anstieg an Lebensqualität dar.", "section_level": 3}, {"title": "Radiosynoviorthese.", "content": "Eine Alternative zur operativen Behandlung stellt die Radiosynoviorthese (RSO) dar. Die Wirksamkeit bei der rheumatoiden Arthritis ist durch Studien mit hohem Evidenzgrad gesichert. Die Indikation zur RSO ist gegeben, wenn nach sechsmonatiger Basistherapie auch durch intraartikuläre Injektion von cortisonhaltigen Lösungen der Krankheitsprozess nicht zu beherrschen ist. Die Erfolge der RSO sind umso besser, je früher sie im Krankheitsgeschehen eingesetzt wird. Als absolute Kontraindikationen gelten Schwangerschaft und Stillzeit, als relative Kontraindikationen die Behandlung bei Kindern und Jugendlichen. Die verwendeten Nuklide (vor allem Y, Re und Er) richten sich nach der Größe des zu behandelnden Gelenks. Es handelt sich um reine oder zumindest vorwiegende Betastrahler.", "section_level": 2}, {"title": "Fasten und vegetarische Diät.", "content": "Eine Analyse der verfügbaren klinischen Studien, bezüglich einer möglichen positiven Beeinflussung der RA durch Fasten gefolgt von einer vegetarischen Diät, ergab eine statistisch und klinisch relevante positive Beeinflussung des Langzeit-Krankheitsverlaufs durch eine solche Ernährungstherapie. Auch zeigte sich, dass es bei erneuter Umstellung zur früheren Diät zum Wiederauftreten von Krankheitssymptomen kommen kann. Eine Fastenkur sollte, wie die meisten Ernährungstherapien, mit dem behandelnden Arzt bzw. Therapeuten abgesprochen werden. Auch Eliminationsdiäten, bei denen versucht wird, mögliche allergie- bzw. krankheitsauslösende Faktoren aus der Ernährung auszuschließen, könnten nützlich sein. Gute Ergebnisse wurden auch mit veganer Rohkost in Verbindung mit Lactobazillen-Supplementen erhalten. Die Ergebnisse berufen sich auf Studien mit kleiner Teilnehmerzahl.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die rheumatoide Arthritis (auch chronische Polyarthritis oder (veraltet) \"primär chronische Polyarthritis\" und \"chronischer Gelenkrheumatismus\") ist eine langwierige andauernde rheumatische Erkrankung und die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke. Abgekürzt wird die Krankheit mit RA (rheumatoide Arthritis), cP (chronische Polyarthritis) bzw. pcP (primär chronische Polyarthritis, veraltet). Der Krankheitsbeginn ist oft schleichend, kann aber auch plötzlich eintreten, mit Schmerzen in den kleinen Finger- oder Zehengelenken. Es können auch andere Gelenke betroffen sein, insbesondere Hand-, Knie-, Schulter, Fuß-, Hüftgelenke. Typischerweise werden bevorzugt die Handwurzelknochen, die Fingergrundgelenke (Metacarpophalangealgelenke) und die Fingermittelgelenke (proximale Interphalangealgelenke, PIP) befallen. Die Fingerend- und Zehenendgelenke (distale Interphalangealgelenke, DIP) sind im Gegensatz zur Psoriasisarthritis nicht betroffen. Die betroffenen Gelenke schwellen an und sind überwärmt. Eine Rötung der betroffenen Gelenke kann hinzukommen. Eine symmetrische (= beidseits auftretende) Synovitis der stammfernen Gelenke ist typisch, aber nicht zwingend. Morgens sind diese Symptome zumeist am stärksten ausgeprägt; es handelt sich dabei um die symptomatische Morgensteife. Im Krankheitsverlauf werden immer mehr Gelenke befallen.", "tgt_summary": "类风湿性关节炎(英文:rheumatoid arthritis,简称RA),是一个主要影响关节的长期持续性疾病。它通常导致关节发热、肿胀和疼痛。疼痛和僵硬往往于休息后更恶化。最常见的是手腕和手涉及到身体两侧相同的关节。这个疾病也可能影响身体其他部分。这可能导致低红血球细胞、肺部炎症、和心脏炎症。也可能会发烧和缺乏活力。通常症状是逐渐超过数周至数月。 类风湿性关节炎的成因不明,但和基因与环境因素有关。作用机制包括了身体的免疫系统攻击关节,造成关节囊的发炎与增厚,通常也会影响到骨头和软骨。诊断方式大多根据病患的身体表征与症状。X光和实验室测试可以协助诊断或排除一些相似的疾病。如红斑性狼疮、干癣性关节炎,和纤维肌痛等疾病可能会有类似的症状。 治疗主要针对改善疼痛、减少发炎以及改善全身机能。适当的休息及运动、使用器械矫形学或辅具等皆能帮助治疗改善。药物方面,常使用止痛剂、类固醇、非类固醇抗发炎药物来缓解症状;疾病调节抗风湿药物(DMARD,包括羟氯喹、氨甲蝶呤等)亦可用来控制减缓病程,通常是在其他疗程对病人无效时才会使用到此类药物,然而此类药物相较于其他疗程也可能对病人造成较大的副作用。在特定状况下,可能使用外科手术方式针对关节进行修复、关节置换、关节融合。大部分的替代疗法皆无证据支持其有效。", "id": 2820745} {"src_title": "Ludwig III. (Hessen-Darmstadt)", "tgt_title": "路德维希三世 (黑森大公)", "src_document": [{"title": "Herkunft und Kindheit.", "content": "Ludwig war der älteste Sohn des Großherzogs Ludwig II. von Hessen und bei Rhein aus dessen Ehe mit Prinzessin Wilhelmine von Baden (1788–1836), Tochter des Erbprinzen Karl Ludwig von Baden. Der Erbgroßherzog wurde gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Karl erzogen; er erhielt eine militärische Ausbildung und studierte zwei Jahre an der Universität Leipzig. Ab dem Jahr 1827 unternahm Ludwig Bildungsreisen nach Frankreich, England, Österreich, Italien und Belgien.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Als aufgeschlossener eingeschätzt als sein Vater, war Ludwig während der Märzrevolution Hoffnungsträger des Liberalismus. Er wurde am 5. März 1848 zum Mitregenten in Hessen ernannt, nachdem sein Vater de facto abgedankt hatte. Nach dem Tod seines Vaters kurze Zeit später entließ er Karl du Thil, ernannte Heinrich von Gagern zum Ministerpräsidenten und bestätigte die „Märzforderungen“. Die Regierung überließ er weitgehend seinen Ministern. In seinen Ansichten war er konservativ, aber realistisch genug, seine Träume vom Absolutismus in erster Linie in historischen Studien und der Pflege überkommener Kulturgüter zu verwirklichen. Er tendierte – streng auf die Souveränität seines Landes bedacht – grundsätzlich eher zum Kaisertum Österreich als zum Königreich Preußen. Ab 1850 war die hessische Bundespolitik unter dem reaktionären Ministerpräsidenten Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk entsprechend ausgerichtet. Nach der Niederlage 1866 konnte die Abtrennung Oberhessens nur durch Intervention seitens des Zars Alexander II., Schwager des Großherzogs, verhindert werden, der mit einem Einmarsch in Ostpreußen drohte. Allerdings musste das Großherzogtum mit der Provinz Oberhessen dem Norddeutschen Bund beitreten, was es – ganz gegen die Absichten Ludwig III. – in erheblicher Weise an Preußen band. Hessen-Homburg, das Hessische Hinterland, Rödelheim und Königsberg (Biebertal) allerdings gingen an Preußen verloren. Als kleinen Ausgleich erhielt das Großherzogtum das Amt (Bad) Nauheim und Rumpenheim, die zu dem nun untergegangenen Kurfürstentum Hessen gehört hatten. An der Kaiserproklamation in Versailles am 18. Januar 1871 nahm er nicht teil. Auf Betreiben Bismarcks musste der Großherzog Dalwigk schließlich 1871 entlassen, nachdem bei der Besetzung Frankreichs im Deutsch-Französischen Krieg den Preußen Unterlagen in die Hand gefallen waren, die bewiesen, dass Dalwigk mit Napoleon III. gegen Preußen konspiriert hatte. Nach seiner zweiten (morganatischen) Heirat im Jahre 1868 zog sich Ludwig III. aus dem öffentlichen Leben zurück, und der designierte Nachfolger Ludwig (IV.) übernahm weitgehend die anfallenden Aufgaben und Geschäfte.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Ludwig heiratete am 26. Dezember 1833 in München Prinzessin Mathilde Karoline von Bayern (1813–1862), eine Tochter des bayrischen Königs Ludwig I. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Ludwig am 20. Juni 1868 morganatisch in Darmstadt die Balletttänzerin Anna Magdalena Appel, die anlässlich der Ehe zur „Freifrau von Hochstätten“ erhoben wurde. Mit seiner zweiten Gemahlin lebte er sehr zurückgezogen auf Schloss Seeheim (in Nachbarschaft zu seinem Bruder, Prinz Alexander, der auf Schloss Heiligenberg lebte) und dem Landsitz Schloss Braunshardt, der für seinen Neffen Ludwig IV. gekauft worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Vorfahren.", "content": "Anmerkung: Durch interfamiliäre Heiraten sind Ludwig IX. Landgraf von Hessen-Darmstadt und seine Frau Karoline gleich zweifache Ur-Großeltern von Großherzog Ludwig III. Durch weitere interfamiliäre Heiraten entsteht die Situation dass die gemeinsamen Vorfahren Ludwig VIII. Landgraf von Hessen-Darmstadt und seine Frau Charlotte gleich vierfache Ur-Ur-Großeltern Ludwigs sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig III. von Hessen und bei Rhein (* 9. Juni 1806 in Darmstadt; † 13. Juni 1877 in Seeheim) war von 1848 bis 1877 Großherzog von Hessen.", "tgt_summary": "路德维希三世(Ludwig III.,1806年-6月9日-1877年-6月13日),黑森的第三任大公,1848年至1877年在位。", "id": 1333379} {"src_title": "Salt-Lake-Tempel", "tgt_title": "盐湖城圣殿", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 14. Februar 1853 wurde der Bauplatz für den Tempel zugewiesen. Der Grundstein wurde von Brigham Young gelegt. Der offizielle Baubeginn war dann am 6. April 1853 (der Jahrestag der Kirchengründung der Mormonen). Zunächst wurde Sandstein aus einem örtlichen Steinbruch verbaut, dieser erwies sich aber als zu brüchig und daher ungeeignet. Ab 1858 wurde Granit vom Little Cottonwood Canyon – rund 30 km südöstlich der Baustelle verbaut. Der Transport erfolgte mit Ochsenkarren. Ab 1869 erfolgte der Transport mit der Eisenbahn. Der Bau verzögerte sich immer wieder und kam während der staatlichen Verfolgung der Mormonen in den 1880er Jahren ganz zum Erliegen. Nach der Abschaffung der Polygamie im Jahre 1890 und dem damit einhergehenden Ende der Verfolgung wurde der Bau forciert wieder aufgenommen. Als der Bau schließlich vollendet war, weihte Wilford Woodruff den Tempel am 6. April 1893 ein; exakt vierzig Jahre, nachdem mit dem Bau begonnen wurde. Der Tempel ist 64 m hoch und hat eine Grundfläche von etwa 23.500 m2. Er ist das Herzstück des 40.000 m2 großen \"Temple Square\". Wie bei allen Tempeln dieser Kirche ist der Zutritt nur Kirchenmitgliedern mit gültigem Empfehlungsschreiben des eigenen Bischofs gestattet. Die vor dem Tempel liegende frei zugängliche \"Main Street Plaza\" wurde im Jahr 1999 für 8,1 Millionen Dollar von der Stadt an die Mormonen verkauft und ist damit Privatgrund, auf dem die Verhaltensregeln der Gemeinschaft gelten, sobald sie ausgeschildert sind oder der Eigentumsvorbehalt klar ausgewiesen ist. So wurden im September 2009 die Informationsschilder an den Eingängen um folgenden Zusatz erweitert: „Privatgrundstück. Die Kirche behält sich das Recht vor, jeder Person ohne Angabe von Gründen den Zutritt zu verweigern.“ Die American Civil Liberties Union of Utah nannte dies einen guten Start und würde sich noch eine Liste mit den Regeln wünschen, eventuell auf der Website der Kirche. Anlass für diese Aktionen war ein küssendes schwules Paar, welches des Platzes verwiesen wurde und nach dessen Weigerung wegen Besitzstörung angeklagt wurde. Am 18. März 2020 verlor die Statue des Engels Moroni bei einem Erdbeben der Stärke 5,7 M ihre Posaune.", "section_level": 1}, {"title": "Symbolik.", "content": "Der Salt Lake Tempel beinhaltet vielen symbolischen Schmuck sowie Symbole der Freimaurer. Symbolik ist ein wichtiges Thema im mormonischen Glauben. Dies sind die Symbole die den Tempel schmücken:", "section_level": 1}, {"title": "Fotografien des Inneren.", "content": "Als Reaktion auf ein Mitglied, das nicht autorisierte Bilder veröffentlichte, entschieden sich die Kirchenführer das Buch \"The House of the Lord\" im Jahre 1912 zu veröffentlichen. Dieses enthält die autorisierten Bilder, die unten gezeigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bombenanschlag 1962.", "content": "Am 14. November 1962 wurde an der Südtür des Tempels ein Bombenanschlag verübt. FBI-Agenten fanden heraus, dass Sprengstoff um Türknäufe gewickelt worden war. Menschen waren bei dem Attentat nicht zu Schaden gekommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Salt-Lake-Tempel ist der bekannteste und größte Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (landläufig „Mormonen“ genannt). Das Gebäude ist in verschiedenen Stilrichtungen des Historismus errichtet und steht in Salt Lake City, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Utah.", "tgt_summary": "盐湖城圣殿(Salt Lake Temple)是耶稣基督后期圣徒教会全世界150多个圣殿中规模最大,也是最著名的一个,是犹他州盐湖城占地10英亩(40,000平方米)的圣殿广场的核心。因为位于摩门教总部和它的历史意义。每年都有许多来自世界各地的教徒。", "id": 2843603} {"src_title": "3M", "tgt_title": "3M公司", "src_document": [{"title": "Das Unternehmen.", "content": "Im Jahr 1902 gegründet, beschäftigte sich 3M anfangs mit Abbau und Weiterverarbeitung von Mineralien zur Herstellung von Schleifpapier für die Automobilindustrie. Aufgrund von Kundennachfragen erweiterte das Unternehmen allmählich seine Produktpalette. So entwickelten beispielsweise unternehmenseigene Forscher das erste Abdeck-Klebeband für die Zweifarben-Lackierung der damals in Mode kommenden Automobile. Auf dieser Basis begann das Unternehmen bald, sich zu diversifizieren und international aufzustellen. Heute hat es Niederlassungen in über 70 Ländern.", "section_level": 1}, {"title": "Staatlicher Eingriff und Kriegswirtschaft.", "content": "Im Zuge der COVID-19-Pandemie rückte die 3M Produktion medizinischer Schutzausrüstung in den Fokus der US-Politik. Dabei ordnete US-Präsident Donald Trump für die Federal Emergency Management Agency an, 3Ms Produktion von N95 Schutzmasken für die USA zu sichern. Weiter wurde 3M auf Basis des Defense Production Act durch den Präsidenten am 2. April 2020 angewiesen, Gesichtsmasken zu produzieren. Präsidentenberater Peter Navarro merkte an, man sei nicht sicher, ob 3M aus den Produktionsstätten auf der ganzen Welt auch tatsächlich genug der produzierten Masken in die USA transportiert würden. China hatte beim Ausbruch der Seuche Anfang 2020 zunächst die Ausfuhr sämtlicher Masken unterbunden. Begleitend zu den Anweisungen, die Produktion zu steigern, wurde weiter eine Regelung beschlossen, durch die die US-Regierung Maskenproduzenten vor Klagen schützt. So werden die Hersteller für den Einsatz bestimmter industrieller Masken durch medizinisches Personal im Zuge der COVID-19 Pandemie bis zum Jahr 2024 von ihrer Haftung befreit, obwohl die Masken im Gegensatz zu medizinischen Masken gegebenenfalls weniger Partikel aus der Luft filtern. Nachdem die nationale Reserve der USA an N95 Schutzmasken im März 2020 nur noch rund 12 Millionen Stück betrug, soll 3M anstatt von 5 Millionen Schutzmasken, die bisher pro Monat hergestellt wurden, 31 Millionen Schutzmasken für medizinisches Personal allein im April 2020 liefern. Wenig später wurde eine 3M Schutzmaskenlieferung von mehreren hunderttausend Stück, die aus einer Fabrik in China kommend für Berliner Behörden bestimmt war, nach Presseinformationen in Bangkok konfisziert und in die USA umgeleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Märkte, Marken, Produkte.", "content": "Der Unternehmensname 3M ist gleichzeitig die bekannteste Marke und fungiert als Dachmarke für die meisten Produkte. Weiterhin gibt es über 1.000 Produktmarken, wie beispielsweise \"Vikuiti\", \"Scotchlite\", \"Littmann\", \"Tartan\" oder \"Thinsulate\". Auffällig ist die Verknüpfung von zwei wesentlichen Produktlinien bei 3M: Die sogenannten Nonwoven (oft aus Polyester) und die Coatings (Beschichtungen). So bestehen z. B. die wieder ablösbaren Post-It-Haftnotizzettel aus Papier (Träger), teilweise einseitig beschichtet mit Klebstoff, ebenso wie Schleifpapier (Papier oder Gewebe als Träger, Schleifkorn als funktionelle Beschichtung), Magnetbänder oder Disketten (Träger mit Magnetbeschichtung), CD-Rohlinge (Polycarbonat als Träger mit lichtempfindlicher Schicht zum Brennen) oder Filme (Träger mit lichtempfindlicher Beschichtung). Beispiel für die Nonwoven sind die Schleifvliese der Scotch-Brite-Schwämme. Diese Nonwoven gibt es von sehr fein ohne Schleifkorn (Luftfilter für Festplatten im Mikrometerbereich) bis sehr grob mit Schleifkorn (Schruppscheiben für den Stahlbau). Bei Medizinprodukten werden beide Technologien kombiniert: Feines Nonwoven als Träger mit hautfreundlichem Klebstoff als Beschichtung ergibt ein Pflaster. Diese Materialkombination findet sich auch bei vielen anderen Produkten von 3M.", "section_level": 1}, {"title": "Automobil, Marine und Luftfahrt.", "content": "An die Automobil- und Zulieferindustrie sowie an Schiffs- und Flugzeugbauer liefert 3M ein breites Sortiment von Hochleistungsklebstoffen über Polier- und Schleifmittel, Lackiersysteme, Pollenfilter, Glasschutzfolien bis hin zu Dämmstoffen, ebenso Komponenten für Brennstoffzellen.", "section_level": 2}, {"title": "Büro und Kommunikation.", "content": "Zu den bei Endverbrauchern bekanntesten Marken von 3M gehören sicherlich die \"Post-It\"-Haftnotizen und \"Scotch\"-Klebebänder. Der Erfolg der Post-It-Haftnotizen trug dazu bei, dass der Begriff Post-it oft allgemein statt Klebezettel als Gattungsname verwendet wird, auch wenn diese von einer anderen Marke sind. Darüber hinaus bietet das Unternehmen für diesen Markt u. a. Ergonomieprodukte sowie Projektoren und Beamer. 1960 stellte 3M den weltweit ersten Tageslichtprojektor her, Produktname \"Overhead Projector\"; dieser Begriff wird bis heute im Westen Deutschlands als Gattungsname verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Elektro, Elektronik und Telekommunikation.", "content": "Neben einem Angebot an Verbindungskomponenten für Kupfer- und Glasfasernetzwerke, Steckverbinder und CameraLink-Kabelgarnituren bietet das Unternehmen das \"Volition Network Solutions System\" als Gesamtlösung für die Erweiterung oder Modernisierung von Computer-Netzwerken. Ein wichtiges Produktfeld sind außerdem flexible Leiterplatten. Ursprünglich stellte 3M Datenträger, wie z. B. Disketten und Streamer-Bänder, selbst her. Dieser Bereich wurde 1996 von der hierzu gegründeten Imation-Gruppe übernommen und erweitert. Das 3M Cantata 700 war ein 1965 futuristischer Kassettenspieler mit eigenem Format von Magnetbandmedien, das speziell für Hintergrundmusik ausgelegt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Haushalt und Freizeit.", "content": "Für Haushalt und Freizeit zählen z. B. Faserschutz, Pflaster und Wärmeisolierungsvliese zum Lieferprogramm von 3M", "section_level": 2}, {"title": "Industrie und Handwerk.", "content": "Weitere Produkte für industrielle Herstellungsprozesse oder handwerkliche Arbeiten sind zum Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Medizin und Gesundheit.", "content": "Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Lieferanten für medizinische Einwegprodukte zur Infektionsprävention in Krankenhäusern und in der Pflege. Dazu gehören OP-Mäntel, -Abdeckungen und -Masken ebenso wie Pflaster, Verbände und Produkte zur Wundversorgung. Weitere bekannte Produkte sind Littmann-Stethoskope und die Dentalprodukte der Zweigniederlassung \"3M ESPE AG\". Mit Beratung und Software zur DRG-Einführung ist das Unternehmen außerdem Partner für viele Kliniken. Seit 2009 gibt es ein Joint Venture mit Fresenius Kabi.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit: Arbeit, Personen und Verkehr.", "content": "Im Straßenverkehr werden retroreflektierende Folien und Gewebe eingesetzt, die auftreffendes Licht zur Lichtquelle zurückwerfen und damit Verkehrsschilder, Fahrbahnmarkierungen, Kleidung usw. bei Dunkelheit sichtbar machen. Außerdem werden Arbeitsschutzprodukte angeboten, die von Gehör-, Kopf- und Gesichtsschutz bis zu modularen Druckluft- und Gebläseatemschutzsystemen reichen. In öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebäuden schützen Sicherheitsfolien vor Glasbruch oder Vandalismus.", "section_level": 2}, {"title": "Werbung und Design.", "content": "Für die Präsentation von Werbebotschaften auf Fahrzeugen, Gebäuden oder auf Bodenflächen stehen Grafikfolien. Zu den weiteren Produkten auf diesem Markt gehören Vikuiti-Folien für mobile Displays, die für Kratz- und Blickschutz sorgen oder die Lesbarkeit verbessern, sowie Touchscreen- und Touch-Monitor-Produkte.", "section_level": 2}, {"title": "Spiele.", "content": "Zwischen 1962 und 1976 stellte 3M hochwertige Brettspiele her (u. a. Acquire, Schach, Ploy und TwixT) und gehörte zu den größeren Spieleverlagen in dieser Zeit. Darunter fällt die Reihe \"Bookshelf Games\", deren Umkarton einem Buch nachempfunden war, so dass man sie im Bücherregal aufbewahren konnte. 1976 wurde die gesamte Spielelinie an Avalon Hill verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "3M in Deutschland.", "content": "1951 wurde die deutsche Niederlassung in Düsseldorf unter dem Namen „Minnesota Mining & Manufacturing Company GmbH“ gegründet, seit 1972 firmiert das Unternehmen unter „3M Deutschland GmbH“. An insgesamt 18 Standorten beschäftigt die 3M Deutschland GmbH rund 6.700 Mitarbeiter, die im Jahre 2017 einen Umsatz von 2,25 Mrd. € erzielten. In Neuss bei Düsseldorf hat das Unternehmen seit 1973 seinen Hauptsitz und das größte europäische Forschungszentrum. In den Werken Hilden und Kamen werden reflektierende Materialien, Hygieneprodukte, grafische Folien, Fahrzeug-Innenraumfilter, Schleifmittel und Medizinprodukte gefertigt. Vom europäischen Warenverteilzentrum in Jüchen aus beliefert das Unternehmen Deutschland, die Benelux-Region sowie nord- und osteuropäische Länder. Ebenfalls zur 3M Deutschland GmbH gehören die \"3M Medica\" mit Standorten in Neuss, Berlin und St. Ingbert, die 3M-Dentalsparte (ehemals 3M Espe) in Seefeld sowie die \"3M Unitek\" in Landsberg am Lech, die kieferorthopädische Produkte vertreibt. Zu 3M in Deutschland gehören folgende Gesellschaften: Darüber hinaus ist die zum globalen 3M-Konzern gehörende \"Winterthur Technology Group\" mit ihrem Standort in Reutlingen sowie die dazugehörende \"Wendt GmbH\" in Deutschland vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "3M in Österreich.", "content": "In Österreich wurde 1961 die \"3M Österreich GmbH\" als Tochtergesellschaft der 3M Company gegründet und befand sich mit etwa 150 Mitarbeitern in Perchtoldsdorf, an der Stadtgrenze zu Wien. Seit 1. Januar 2014 ist die 3M Österreich GmbH in Wien angesiedelt, im Europlaza Business Park im 12. Bezirk. Darüber hinaus gibt es die zum globalen 3M-Konzern gehörende \"Winterthur Technology Group\" sowie die dazugehörende \"Rappold Winterthur Technologie GmbH\" mit etwa 350 Mitarbeitern am Standort Villach. Der Betrieb in Villach-Seebach stellt Schleifscheiben her und war am 13. März 2018 von einem Großbrand betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "3M (\"Minnesota Mining and Manufacturing Company\") ist ein weltweit agierender US-amerikanischer Multi-Technologiekonzern mit Hauptsitz in Saint Paul im US-Bundesstaat Minnesota. Das Unternehmen stellt beispielsweise Klebeprodukte her. Bei Verbrauchern ist 3M unter anderem durch seine registrierten Marken Post-it und Scotch bekannt.", "tgt_summary": "3M公司(英语:3M Company,),原名明尼苏达矿业及制造公司(英语:Minnesota Mining and Manufacturing Company;「3M」名称即为此名的缩写),是起源于美国的跨国综合制造公司,成立于1902年,于2002年改为现名,为道琼斯工业平均指数的组成股之一,生产超过55,000种产品,包括研磨材料、胶带、合剂、电子产品、显示产品、医疗产品以及家庭产品等。", "id": 2607142} {"src_title": "Paula Fox", "tgt_title": "寶拉·福克斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Vater Paul Fox, ein Drehbuchautor irischer Abstammung, und die Mutter Elsie Fox, geborene de Sola, eine mäßig erfolgreiche kubanische Schauspielerin, kümmerten sich nicht um sie. Wenige Tage nach ihrer Geburt gaben die sehr jungen Eltern den Säugling in einem Findelhaus ab. Im Alter von fünf Monaten wurde Paula von dem kongregationalistischen Pfarrer Elwood Corning aufgenommen, bei dem sie bis kurz vor ihrem sechsten Geburtstag lebte. Er wurde zu ihrer wichtigsten Bezugsperson, vermittelte ihr Bildung und gab ihr Halt. Im Alter von sechs Jahren kam Paula in ein Kinderheim nach Kalifornien. Zwei Jahre später zog sie auf eigenen Wunsch zur Familie ihrer Mutter nach Kuba, wo sie mit ihrer Großmutter lebte und Spanisch lernte. Dort teilte sie ein sehr einfaches Leben vorwiegend mit dem Personal einer Zuckerrohrplantage. 1933 kehrte sie zusammen mit ihrer Großmutter nach New York zurück, weil es auf Kuba Unruhen gegeben hatte. Mit 12 Jahren war Paula Fox bereits auf neun verschiedene Schulen gegangen. Sie lebte abwechselnd in Kalifornien, New York, Cape Cod und Florida. Sie bekam im Alter von 20 Jahren eine Tochter (die spätere Mutter der Sängerin Courtney Love), die sie jedoch im Alter von drei Jahren zur Adoption freigab. Courtney Love bezog sich später in mehreren Interviews darauf, dass der Recherche ihrer Mutter nach Marlon Brando der Vater gewesen war, der damals noch unbekannt, der Mitbewohner von Fox und ihrer Freundin, seiner späteren Agentin Stella Adler, gewesen war, die zeitlebens gute Freunde blieben. Im letzten Kapitel ihrer Autobiografie \"In fremden Kleidern\" beschreibt sie die Suche nach Linda, der Tochter, und das bewegende erste Treffen mit ihr, als diese eine junge Frau ist. Zuletzt war Fox in dritter Ehe mit dem Literaturkritiker und Übersetzer Martin Greenberg verheiratet. Sie lebten in Brooklyn, New York. 2004 wurde sie in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Paula Fox hatte drei Kinder und mehrere Enkelkinder. Sie starb im März 2017, im Alter von 93 Jahren, in einem Krankenhaus in Brooklyn.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Neben Kinderbüchern, für die sie 1978 mit dem Hans Christian Andersen Preis ausgezeichnet wurde, schrieb sie Romane. In Deutschland sind vor allem bekannt: In ihren 153 Seiten starken Erinnerungen \"Der kälteste Winter\" beschrieb Paula Fox ihre Erfahrungen als junge Frau im Nachkriegseuropa 1946. Sie reiste im Auftrag einer britischen Nachrichtenagentur und nutzte die einjährige Reise zu einer Recherche des Nachkriegselends und ihrer eigenen Wurzeln. In ihrem meisterhaften Roman \"Was am Ende bleibt\" schilderte sie, wie sich das fragile Zusammenleben eines gutsituierten, kinderlosen US-amerikanischen Ehepaares durch eine Kleinigkeit, einen Katzenbiss, in alltägliches Grauen verwandelt. Mit \"In fremden Kleidern\" erzählte Paula Fox autobiographisch von ihrer Kindheit und Jugend. Ein weiterer Roman, der die Kindheit thematisiert, ist \"Paul ohne Jakob\". Ihr in den USA am meisten beachtetes Buch ist der von der Sklaverei handelnde Jugendroman \"The Slave Dancer\" (1973); dt. \"Sklavenfracht für New Orleans\" (Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1979) und \"Jessies Melodie\" (Köln: Boje, 2013; ISBN 978-3-414-82249-9).", "section_level": 1}], "src_summary": "Paula Fox (* 22. April 1923 in New York City; † 1. März 2017 ebenda) war eine US-amerikanische Schriftstellerin, die in New York lebte. Lange Zeit war sie vergessen, heute sieht man sie als eine Klassikerin der Moderne.", "tgt_summary": "宝拉·福克斯(英语:Paula Fox,1923年-4月22日-2017年-3月1日)是一位美国儿童文学作家,此外她还有成人小说和两本回忆录。她的小说《舞奴》(\"The Slave Dancer\",1973年),并在1974年获得纽伯瑞奖,在1978年获得国际安徒生文学奖。1983年因《道别的地方》(\"A Place Apart\")获得美国国家图书奖,在2008年因《伊凡的画像》(\"Portrait of Ivan\",1969年),德语译作(),赢得德国儿童文学奖。", "id": 1272577} {"src_title": "Ritenstreit", "tgt_title": "中国礼仪之争", "src_document": [{"title": "China.", "content": "Seit Beginn des 17. Jahrhunderts entfaltete sich in China eine rege, hauptsächlich von den großen katholischen Orden, aber auch der russisch-orthodoxen Kirche getragene Missionstätigkeit, besonders unter Kaiser Kangxi (1661–1722) genossen christliche Missionare große Freiheiten. Innerhalb der Jesuitenmission sprach man sich bis zum Tod Matteo Riccis im Jahre 1610 überwiegend für die sogenannte Akkommodation aus. Danach wurde den zum Christentum bekehrten Chinesen die Beibehaltung der tradierten Riten und Zeremonien, insbesondere die Konfuzius- und Ahnenverehrung gestattet. Dieses Vorgehen war recht erfolgreich, so dass in China um 1720 an die 300.000 Christen gezählt wurden. Riccis Nachfolger, Niccolò Longobardo, hielt die bisher geduldeten Riten für unerlaubt. Trotz vieler Beratungen innerhalb der Gesellschaft Jesu wurde diese Frage vorerst nicht entschieden. Durch die Ankunft der spanischen Dominikaner und Franziskaner, die für eine kompromisslose Mission ohne Zugeständnis an die chinesischen Bräuche waren, wurde der Konflikt noch verschärft. Als Juan Bautista de Morales OP diese Frage Rom vorlegte, entschied man dort 1645 gegen die chinesischen Riten. Die Jesuiten unter Martino Martini erklärten diese Riten als zivile Bräuche und konnten dadurch 1656 von Papst Alexander VII. wieder eine Erlaubnis erreichen. Charles Maigrot verfasste im Jahr 1693 das Hirtenschreiben \"Mandatum seu Edictum\", in dem er sich gegen die chinesischen Riten stellte, und erreichte bei Papst Clemens XI. im Jahr 1704 ein Verbot der chinesischen Bräuche. Nach einer Rekursion der Jesuiten wurde dieses Verbot im Jahr 1715 bestätigt. In der Folge verbot Kaiser Yongzheng 1724 das Christentum. Nach weiteren Prüfungen verbot Papst Benedikt XIV. mit seiner päpstlichen Bulle \"Ex quo singulari\" 1742 die chinesischen Riten. Dadurch geriet das Christentum in der Folge zusätzlich unter Druck: Missionstätigkeit wurde verboten, Konvertiten verfolgt und unterdrückt, das kirchliche Leben weitgehend in den Untergrund abgedrängt. Zahlreiche Missionare mussten das Land verlassen; nur die Jesuiten, die am Kaiserhof arbeiteten, durften bleiben. Damit war die Mission insgesamt gescheitert. Die verstreut in ganz China bestehenden Gemeinden überlebten jedoch trotzdem bis ins 19. Jahrhundert. Das Verbot wurde 1939 „infolge der veränderten Lage“ von Papst Pius XII. wieder aufgehoben. Als wichtiger Nebeneffekt des Ritenstreits kann die Fülle zeitgenössischer Publikationen gesehen werden, in denen europäische Missionare ihre Einschätzungen wiedergeben und somit wichtige Quellen des damaligen Chinabildes in Europa darstellen. Insgesamt soll es über hundert Druckwerke zum Ritenstreit gegeben haben.", "section_level": 1}, {"title": "Indien.", "content": "In Indien geriet Roberto de Nobili SJ mit seiner Anpassung an hinduistische Riten und Gebräuche in Konflikt mit seinen portugiesischen Mitbrüdern. Papst Gregor XV. gestattete jedoch am 31. Januar 1623 in der Bulle \"Romanae sedis antistetes\" Nobilis Missionsmethode. Durch die Ankunft der Kapuziner in Indien verschärfte sich der Konflikt. Der päpstliche Legat Maillard de Tournon untersagte schließlich die vorsätzliche Anpassung an indisches religiöses Brauchtum, Papst Clemens XII. bestätigte 1734 und 1739 das Verbot. Eine endgültige Verurteilung der diesbezüglichen Missionsart erfolgte durch Papst Benedikt XIV. mit der Bulle \"Omnium solicitudinum\" im Jahr 1744. Das Verbot wurde hier 1940 von Rom wieder aufgehoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ritenstreit, auch Akkommodationsstreit genannt, war eine von etwa 1610 bis 1744 dauernde Auseinandersetzung über die Art und Weise christlicher Mission vor allem in China und Indien.", "tgt_summary": "中国礼仪之争指17世纪至18世纪西方天主教传教士就中国传统礼仪是否与天主教义相容,从而和清王朝在学术和政治上发生的冲突。在天主教内先后有两种看法,耶稣会认为祭祖、祭祀孔子(祭孔)乃世俗的礼仪,与天主教教义相容,在一定范围内,是应该被容忍的;而以道明会和方济会则认为这与天主教教义相悖,不可容忍,并因此向教宗请示报告。", "id": 2421837} {"src_title": "Mercedes-Benz A-Klasse", "tgt_title": "梅赛德斯-奔驰A级", "src_document": [{"title": "Motoranordnung (Baureihe 168/169).", "content": "Um möglichst viel Platz für Passagiere und Nutzraum zu schaffen, ist der Vorbau (\"Motorhaube\") bei der kompakten A-Klasse sehr kurz. Dennoch ist bei einer Außenlänge von 3,56 m die Innenraumlänge und damit das den Passagieren zur Verfügung stehende Platzangebot kleiner als beispielsweise bei dem kürzeren Daihatsu Cuore. Aus einem kurzen Vorbau resultiert die Notwendigkeit, bei einer hohen Crashsicherheit mit den Aspekten auf ein anderes Konzept zurückgreifen zu müssen. Der Motor ist nicht, wie bei Frontantrieb üblich, vor den beiden Antriebswellen angeordnet, sondern ist nach vorn über sie geneigt. Dabei bildet der Motor eine von der Seite betrachtet dreieckförmige Anordnung der Antriebseinheit vor der Fahrgastzelle, die bei einem Crash unter das Auto gleitet. Damit steht trotz des kurzen Vorbaus eine lange Knautschzone zum Energieabbau bei einem Frontalaufprall zur Verfügung, woraus eine hohe Crashsicherheit resultiert. Besonderer Wert wurde auch auf die Kompatibilität, z. B. den Frontalcrash mit einem schwereren Fahrzeug gelegt. Die beschriebenen Innovationen wurden patentiert als und gelten im Automobilbau als revolutionär. Nachteilig ist die notwendige besondere Konstruktion von Motor und Getriebe, die einen plattformübergreifenden Einsatz erschwert und damit die Kosten erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Sandwichförmige Bodengruppe (Baureihe 168/169).", "content": "Eine weitere Innovation ist der Sandwichboden. Er bietet bei kompakten Außenabmessungen hohe Insassensicherheit, Raumökonomie und Variabilität. Das System aus Längs- und Querträgern erfüllt Anforderungen bei Frontal- und Seitencrash, die sonst nur bei größeren Fahrzeugen möglich sind. Im Sandwichboden sind die Bordbatterie, die Auspuffanlage und der Kraftstofftank untergebracht. Bei TIREFIT entfällt das Reserverad. Der Platz kann dann für Gepäck genutzt werden. Der Sandwichboden eignet sich auch zur Realisierung alternativer Antriebskonzepte, ohne dass der nutzbare Raum eingeschränkt wird. In diesen Zwischenboden wurde schon bei der Version mit Elektroantrieb von 1997 die Zebra-Batterie von unten montiert. Im neuen E-Cell nimmt der Sandwichboden den Lithium-Ionenakku auf, bei F-Cell zusätzlich die Brennstoffzellentechnik.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteil zur Aufnahme alternativer Antriebseinheiten.", "content": "Die Bodengruppe in sogenannter Sandwichbauweise bietet Raum für alternative Antriebselemente wie Der Einbau kann dabei gut zugänglich von unten erfolgen und schränkt das Platzangebot im Fahrzeug nur in geringem Ausmaß ein.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitsvorteil bei alternativen Antrieben.", "content": "Der Schutz der Insassen vor den schweren Batterien oder Drucktanks, beispielsweise bei einem Überschlag, ist ein Sicherheitsproblem bei allen Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Mercedes löste mit dem Sandwichboden das Problem, brachte es dann aber nicht zur Anwendung. Durch die Abkapselung der alternativen Antriebselemente in einem eigenen Raum unter der Fahrgastzelle werden die alternativen Antriebselemente bei einem Unfall, einschließlich eines Überschlags, sicher von den Insassen ferngehalten.", "section_level": 2}, {"title": "Nachteile.", "content": "Beim Einsatz eines Sandwichboden kann sich der Fahrzeugschwerpunkt durch die höhere Position aller über dem Sandwich gelegenen Elemente (Sitze, Personen, Dachgruppe) ähnlich wie bei einem SUV nach oben verlagern. Bei alternativen Antrieben mit Akkumulatoren oder Wasserstofftanks im Sandwichboden bleibt der Schwerpunkt niedrig. Allerdings ist das erhöhte Gewicht bei der Fahrwerksabstimmung zu berücksichtigen. Mercedes behob die beim Elchtest publik gewordenen Stabilitätsprobleme der A-Klasse mit konventionellem Antrieb konsequent durch einen Produktionsstopp und umfangreiche Nachrüstungen. Mit steiferen Stabilisatoren und dem ersten serienmäßigen ESP in der Kompaktklasse wurden Fahrverhalten und aktive Fahrzeugsicherheit deutlich verbessert.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der A-Klasse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1997.", "content": "Im Oktober 1997 wurde die erste Generation der A-Klasse eingeführt.", "section_level": 2}, {"title": "2001.", "content": "Ab März 2001 wurde das Programm um eine Version mit verlängertem Radstand ergänzt. Dem Ursprungsmodell mit kurzem Radstand wurde ein Facelift zuteil.", "section_level": 2}, {"title": "2004.", "content": "Im Oktober 2004 kam die zweite Modellgeneration mit größerer Spurweite auf den Markt. Sie war nicht mehr nur als Fünftürer, sondern auch als Dreitürer (Coupé) erhältlich. Die Version mit kurzem Radstand entfiel.", "section_level": 2}, {"title": "2005.", "content": "Im Juni 2005 wurde zusätzlich die eng verwandte B-Klasse eingeführt. Sie hat dieselbe Spurweite wie die A-Klasse, aber 21 cm mehr Radstand und eine 43 cm längere Karosserie.", "section_level": 2}, {"title": "2012.", "content": "Seit September 2012 ist die dritte Generation der A-Klasse auf dem Markt. Das Sandwichboden-Konzept wurde bei dieser ebenso aufgegeben wie das Konzept des Minivans. Es handelt sich vielmehr um ein deutlich flacheres (Höhe 1,43 Meter = 18 Zentimeter tiefer als das Vorgängermodell) und breiteres (1,78 m breit) Schrägheckmodell, das nun vollständig der Kompaktklasse zugeordnet werden kann. Die Länge beträgt 4,29 Meter.", "section_level": 2}, {"title": "2018.", "content": "Die vierte Generation ist 4,42 m lang (+ 12 cm), der Radstand wurde um drei Zentimeter auf 2,73 Meter verlängert. Die vormals recht schmale Öffnung der Kofferraumklappe wurde um 20 Zentimeter verbreitert. A 200 und A 250 (beide Benzinmotoren) haben einen Partikelfilter. Der A 180 d (Diesel) hat einen SCR-Katalysator und 1,5 Liter Hubraum.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzulassungen in Deutschland, Marktpositionierung und Konkurrenz: Monopolstellung, Fall, Wiederanschluss.", "content": "Während die A-Klasse in ihrem ersten vollen Jahr der Neuzulassungen 1998 Rang 16 der deutschen Neuzulassungsstatistik erreichte, stiegen die Neuzulassungen 1999 weiter an und erreichten den bis heute höchsten Wert. Zeitgleich handelt es sich beim Jahr 1999 um das einzige, in dem die Neuzulassungen die 100.000-Einheiten-Marke überschritten hatten, womit die A-Klasse Rang 7 erreichte. Die A-Klasse hatte sich damit in den Top 10 etabliert. Auch im Jahre 2000 hielt die A-Klasse den siebten Rang, rutschte 2001 um zwei Plätze auf Rang 9 ab. 2002 landete die A-Klasse auf Platz 11 (−2), der auch 2003 und 2004 gehalten werden konnte. Aufgrund der Einführung der Baureihe 169 im Oktober 2004 stiegen die Neuzulassungen im ersten vollen Verkaufsjahr ebendieser Baureihe auf den besten Wert seit 2001. Sie platzierte sich auf Rang 6, der bis heute höchsten Platzierung. Bereits 2006 sanken die Neuzulassungen wieder, die A-Klasse verlor fünf Ränge und landete auf der 11. Diesen Platz belegte das Modell auch im Folgejahr. Dem Alterungsprozess entsprechend und durch neue Modelle der Konkurrenten bedingt verlor die A-Klasse ab 2008 verhältnismäßig stark und belegte 2008 den 12. (−1), 2009 nur noch den 18. Rang (−6). 2010 gewann die A-Klasse am Ende ihres Produktionszyklus’ nochmals an Fahrt und konnte sich auf Rang 14 (+4) positionieren. 2011 verlor die A-Klasse jedoch wieder (Rang 21, −7), was sich auch im Jahr 2012 bestätigte (Rang 25, −4). Jedoch gab es eine Produktionspause von einem halben Jahr zwischen dem Produktionsende Baureihe 169 und der Produktionsaufnahme der Baureihe 176, was ungewöhnlich lang ist und beim vorangegangenen Modellwechsel nicht der Fall war, was die deutlich gesunkenen Zahlen für 2012 begründet. Daimler Chrysler respektive Daimler sah und sieht die direkten Konkurrenten der A-Klasse im Audi A3 und im BMW 1er. Vom ersten vollen Verkaufsjahr an lag die A-Klasse deutlich vor dem ein Jahr vor der A-Klasse eingeführten Audi A3. Dies gelang der A-Klasse durchgehend bis einschließlich 2005. Erst dann, nicht zuletzt wegen des Einstiegs in die Kompaktklasse seitens BMW mit dem 1er, der Einführung des konzeptionell ähnlich aufgestellten VW Golf Plus und der Einführung der B-Klasse, die zum damaligen Zeitpunkt dasselbe Konzept wie die A-Klasse verfolgte, dabei nur etwas größer war und somit auch der A-Klasse Käufer raubte, verlor die A-Klasse 2006 den ersten Rang unter den drei Premium-Herstellern knapp an den A3, behauptete sich jedoch vor dem noch neuen 1er, was sich 2007 fortgesetzt hatte. Ab 2008 wurde der Abstand zwischen dem Duo A3 und 1er, der die A-Klasse von da an überholt hatte, und ebendieser größer. Bis 2012 hängten der Audi A3 und BMW 1er die A-Klasse zunehmend ab. 2013 konnte die A-Klasse aufgrund der radikalen Konzeptänderung – weg vom konzeptionellen Minivan, hin zum gewöhnlichen Format der Kompaktklasse – den Abstand auf rund 4.200 Einheiten zum BMW 1er sowie 11.900 auf den Audi A3 verkürzen. Die A-Klasse hat sich trotz anfänglicher Schwierigkeiten zu einem wichtigen Standbein der Marke Mercedes-Benz entwickelt und stellt heute neben der B-, C- und E-Klasse das Kernportfolio dar. Die in den ersten Jahren hohen Neuzulassungszahlen resultierten aus fehlender Konkurrenz und einem damals innovativen, neuen Konzept.", "section_level": 2}], "src_summary": "A-Klasse ist die Bezeichnung einer kompakten Modellreihe der Automobilmarke Mercedes-Benz. Sie wurde unter der Registriernummer 000114082 für die Daimler AG im Europäischen Markenregister eingetragen. Die A-Klasse ist die erste Mercedes-Modellreihe für PKW mit Frontantrieb in der Kompaktklasse und wurde aus der Studie A entwickelt. Von den beiden ersten 1991 entwickelten Prototypen der \"Studie A\" war einer mit Elektroantrieb, der andere mit Verbrennungsmotor ausgestattet. Bis 1997 wurde auch die Version mit Elektroantrieb zur Serienreife und einer praktischen Reichweite von 200 km entwickelt.", "tgt_summary": "梅赛德斯-奔驰A级()是德国汽车制造商梅赛德斯-奔驰旗下所生产的一款小家庭式房车,使用特殊夹层式前驱底盘设计的小型车系列,也是全品牌底下最入门的车系,有三门掀背与五门掀背两种车体。车厂内部代号的第一代车款是在1997年上市,第二代的则是在2004年大改款,第三代的则是在2012年下半年推出。", "id": 2483971} {"src_title": "Brahmi-Schrift", "tgt_title": "婆罗米文", "src_document": [{"title": "Besonderheiten.", "content": "Neben selbständigen Vokalzeichen für den Wortanfang werden die übrigen Vokale durch Modifikationen der vorangehenden Konsonantenzeichen dargestellt. Dabei ist \"a\" ein inhärenter Vokal. Der Anordnung der Zeichen im Alphabet liegt eine genau durchdachte Einteilung nach Artikulationsstelle und Artikulationsart zugrunde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Brahmi-Schrift wurde zur Schreibung der Prakrit entwickelt, jenen indoarischen Sprachen, die in der sprachgeschichtlichen Entwicklung auf das Altindische folgten. Die ältesten Belege der Brahmi-Schrift befinden sich in ganz Indien auf Inschriften des Kaisers Ashoka (3. Jh. v. Chr.), die teilweise in aramäischer, magadhischer und griechischer Sprache abgefasst sind. Diese Felsenedikte verkünden den buddhistischen Glauben und dokumentieren durch ihre Platzierung die Vergrößerung des Mauryareiches. Man geht davon aus, dass die Schrift erst in der mittelindischen Sprachperiode erfunden wurde. Vermutlich war die Brahmi sogar ein Auftragswerk Ashokas. Ältere Texte wurden jahrhundertelang mündlich überliefert und erst später niedergeschrieben. Zur gleichen Zeit wurde ebenfalls in Inschriften Kaiser Ashokas die Kharoshthi-Schrift verwendet, die auf ein aramäisches Vorbild (8. bis 6. Jh. v. Chr.) zurückgeht und wie diese linksläufig ist, aber nur im Nordwesten Indiens vorkommt.", "section_level": 1}, {"title": "Hypothesen.", "content": "Eine geringe Anzahl von Forschern will die Brahmi-Schrift auf die ins 3. Jahrtausend v. Chr. datierte Indus-Schrift zurückführen, zu welcher allerdings keine Zwischenstufen gefunden wurden. Eine andere in der Forschung als viel wahrscheinlicher vertretene Meinung ist die Hypothese, dass die Schöpfer der Brahmi-Schrift Ideen der semitischen Schriften, am wahrscheinlichsten aus der linksläufigen aramäischen Schrift (aber auch das griechische Alphabet wird genannt) übernommen haben, welche sich wiederum aus der phönizischen Schrift entwickelt hat. Aus der aramäischen Schrift und auf Grundlage dieses Prinzips wurde dann eine eigene Schrift entwickelt. In Abhängigkeit von verschiedenen Schreibmaterialien entwickelte sich schon in den folgenden Jahrhunderten die Schrift weiter. Obwohl sich die Formen beträchtlich veränderten, wurde das Grundprinzip beibehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Unicode.", "content": "In Unicode sind Zeichen im Unicodeblock Brahmi (U+11000 bis U+1107F) kodiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die altindische Brahmi-Schrift ist die Vorläuferin der mehr als hundert indischen Schriften, eine Kombination aus Silbenschrift und Buchstabenschrift, nach neuerer Bezeichnung eine Abugida. Sie wurde in den 1830er Jahren von dem englischen Indologen James Prinsep entziffert.", "tgt_summary": "霹雳(旧称吡叻,马来语:)是马来西亚的十三个州属之一,也是马来半岛11个州当中的第2大州,面积约21000平方公里,北部连接马来西亚东北部的马、泰边境以及吉打州、西北部接壤槟城、东边有吉兰丹州和彭亨州、南边雪兰莪州。马六甲海峡则处于霹雳州西方。", "id": 2794497} {"src_title": "Ainu (Sprache)", "tgt_title": "阿伊努語", "src_document": [{"title": "Verbreitung des Ainu.", "content": "Das Ainu ist eine isolierte Sprache, die nur noch eine Handvoll älterer Sprecher aufweist. Allerdings gibt es eine Reihe von Maßnahmen, Ainu in Japan zu revitalisieren (siehe den nächsten Abschnitt). Die ethnische Gruppe der Ainu, die sich anthropologisch deutlich vom mongoliden Typus ihrer Nachbarn – Japaner, Niwchen (Giljaken), Tungusen – abhebt, umfasst auf russischem Gebiet noch 1.500 Personen auf Sachalin und den Kurilen, in Japan etwa 15.000 auf Hokkaidō, wo sie den Rest der präjapanischen Urbevölkerung darstellen. Früher war Ainu wesentlich weiter verbreitet, so wurde es – nachweislich vieler Orts- und Flussnamen, die in der Ainu-Sprache ableitbar sind – auch auf Kamtschatka, auf Sachalin und den Kurilen gesprochen, Schwerpunkt der Ainu-Kultur war aber die nordjapanische Insel Hokkaidō. Möglicherweise stammt auch der Name für den als nationales Symbol verehrten Berg Fuji – neben vielen anderen geographischen Bezeichnungen auf Honshū – aus der Ainu-Sprache.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachpolitische Situation in Japan.", "content": "In den 1990er Jahren kam Bewegung in die Diskussion über die Stellung der Ainu-Sprachminderheit in Japan. Von 1994 bis 1998 war mit Kayano Shigeru erstmals ein Angehöriger des Volks der Ainu im japanischen Parlament vertreten. Er stellte in einem Parlamentsausschuss eine Anfrage auf Ainu, um auf die Ainu in Japan aufmerksam zu machen. 1997 wurde das Ainu-Gesetz (\"Ainu Shinpō\") verabschiedet, wodurch sich die tatsächliche Situation des Ainu aber kaum veränderte. Seit 1997 erscheint die Ainu Times, und 1998 ging ein Radioprogramm auf Ainu in Hokkaidō auf Sendung. Inzwischen nimmt die Zahl der Japaner zu, die Ainu lernen. In einigen Städten werden Ainu-Kurse angeboten, und es wurden verschiedene Wörterbücher herausgegeben. Ende 2005 gründeten in Tokio lebende junge Ainu bzw. ainustämmige Japaner die Hip-Hop-Gruppe Ainu Rebels, die durch ihre Musik auf die Lage der Ainu aufmerksam machen wollen. Sie singen traditionelle Ainu-Gedichte ebenso wie Rap auf Standardjapanisch, oft begleitet von traditionellen Instrumenten wie der \"mukkuri\" (einem Instrument, meist aus Bambus, ähnlich der europäischen Maultrommel).", "section_level": 1}, {"title": "Dialekte, Hoch- und Umgangssprache.", "content": "Die etwa 20 Dialekte des Ainu gliedern sich nach ihren Verbreitungsgebieten in die drei Gruppen Kurilen-, Sachalin- und Hokkaidō-Dialekte. Der Taraika-Dialekt auf Sachalin weicht von den anderen ab und bildet vielleicht eine vierte Gruppe; die Hokkaidō-Dialekte weisen eine Nord-Süd-Untergruppierung auf. Am besten sind die Hokkaidō-Dialekte dokumentiert, weniger gut die Sachalin-Dialekte, zu den Kurilen-Dialekten gibt es kaum neuere Untersuchungen. Der Unterschied zwischen dem klassischen Ainu, in dem die zahlreichen Epen (\"Yukar\") des Volkes mündlich überliefert sind, und den umgangssprachlichen Dialekten ist auch grammatisch erheblich, z. B. werden unterschiedliche Verbalaffixe verwendet, das klassische Ainu ist eine stark inkorporierende Sprache, während die Umgangssprache sich zu einem mehr analytischen Einzelworttypus verändert hat.", "section_level": 1}, {"title": "Doch genetische Beziehungen?", "content": "Die genetischen Beziehungen des Ainu sind bis heute nicht geklärt, die Mehrheit der Forscher geht von einer isolierten Sprache aus. Dennoch gibt es zahlreiche Versuche, die Verwandtschaft des Ainu mit anderen Sprachen und Sprachgruppen zu etablieren. Versuche, das Ainu mit südostasiatischen und pazifischen Sprachen zu vergleichen (Bengtson: Austronesisch, Vovin (1993): Austroasiatisch), fanden keine größere Beachtung. Mehr Interesse gebührt sicherlich den Versuchen, die das Ainu mit den geographisch benachbarten Sprachen Japanisch, Koreanisch und dem Altaischen oder auch einigen paläosibirischen Sprachen vergleichen. Shiro Hattori (1964) ordnete das Ainu einem Altaischen im weiteren Sinne zu, das außer dem Turkischen, Mongolischen und Tungusischen auch das Japanische, Koreanische und eben das Ainu enthalte. Das folgende Diagramm zeigt die Struktur dieser hypothetischen makro-altaischen Sprachfamilie. Zunächst spaltete sich danach das Ainu ab, der Rest zerfiel in das Koreanisch-Japanische und die eigentlichen altaischen Sprachgruppen (Turkisch, Mongolisch und Tungusisch): \"Makro-Altaisch nach Hattori (1964)\" Eine vielbeachtete vor allem lexikalisch begründete Arbeit zu diesem Thema lieferte James Patrie (1982), nach der das Ainu zusammen mit dem Japanischen und Koreanischen neben dem Turkischen, Mongolischen und Tungusischen eine – allerdings schon vor langer Zeit aufgespaltene – vierte gleichrangige Untergruppe des Makro-Altaischen bildet. \"Makro-Altaisch nach Patrie (1982)\" Joseph Greenberg (2000) übernimmt für seine Makrofamilie Eurasiatisch – basierend auf Patrie – die genetische Einheit Ainu-Japanisch-Koreanisch, betrachtet sie aber nicht als Untergruppe des Altaischen, sondern als einen eigenständigen Zweig seiner eurasiatischen Makrofamilie. Seine Begründungen sind eine kritische Auswahl der Wortgleichungen von Patrie; in allen drei Sprachen gemeinsame satzbeendende Interrogativpronomen /-ka/ und /-ya/, das Kausativsuffix /-ke/ oder /-ki/, die Lokativpostposition /-ta/, pronominales Objekt /i-/ oder /e-/; für die Einbettung ins Eurasiatische zieht Greenberg vor allem die Vokalharmonie des Ainu heran, die er in seiner Darstellung ausführlich behandelt. Trotz aller Anstrengungen auf diesem Gebiet gibt es nach wie vor keine wirklich zwingenden „Beweise“ für eine Verwandtschaft des Ainu mit einer anderen Sprache oder Sprachgruppe, die japanisch-koreanisch-altaische Hypothese (Makro-Altaisch) und Greenbergs eurasiatischer Ansatz – ähnlich übrigens schon Koppelmann (1933) – werden heute allgemein als widerlegt angesehen. Einige Sprachwissenschaftler vermuten eine Verwandtschaft des Ainu mit den Sprachen der Ureinwohner Amerikas. So zeigte eine linguistische Analyse aus dem Jahr 2008 einige lexikale und grammatikalische Übereinstimmungen. Im Jahr 2018 zeigte die Linguistin Anna Bugaeva, eine assoziierte Professorin an der Universität Tokio und eine der wenigen Spezialisten in der Ainu-Sprache, große Übereinstimmungen in der Grammatik, Phonologie und Syntax zwischen dem Ainu und indigenen Sprachen an der Nordwestküste von Amerika auf. Sie behauptet, dass das Ainu nahe mit den athapaskischen Sprachen verwandt sei. Eine andere, heute weniger beachtete Hypothese ist die Verwandtschaft des Ainu mit Indogermanischen Sprachen. Unterstützt wird diese These durch Übereinstimmungen im Vokabular, sowie grammatikalische Ähnlichkeiten. Ähnlich griff Greenberg diese Übereinstimmungen auf, jedoch im Kontext der Eurasiatischen Hypothese.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachliche Charakteristik.", "content": "\"Eine aktuelle Übersicht über die Ainusprache bietet Shibatani (1990), worauf diese kurze Darstellung basiert.\"", "section_level": 1}, {"title": "Phonologie.", "content": "Das Ainu hat ein durchschnittliches Phoneminventar. Die Vokale sind //. Es gibt keinen phonemischen Kontrast zwischen Lang- und Kurzvokal. Diphthonge wie //, // etc. werden zu //, // und hier als [] bzw. [] transkribiert. Silbeneinleitende Vokale werden genauso wie im Deutschen mit einem vorangesetzten stimmlosen glottalen Plosiv-Laut [] ausgesprochen, z. B. \"aynu\" als „Person“. Die Konsonanten sind dem folgenden Schema zu entnehmen: Dazu einige Bemerkungen: Es gibt bei den Verschlusslauten (Plosiven) keinen Kontrast „stimmlos – stimmhaft“, also keinen Unterschied z. B. zwischen [] und [], geschrieben wird in der lateinischen Transkription //. Die Kombination // kommt nicht vor, ein Finalkonsonant vor einem mit // beginnenden Suffix verändert sich zu //. Die Halbvokale // und // können nicht mit // und // verbunden werden, // und // sind also nicht möglich. In der lateinischen Transkription wird der glottale Okklusivlaut // – ähnlich wie im Deutschen – nicht geschrieben. Die Aussprache der Affrikata // variiert zwischen [], [], [] und []. Die Frikative /s/ wird als [s] oder [] realisiert, wobei [] grundsätzlich vor /i/ und am Silbenende gesprochen wird. Der Nasal // wird vor // zu []. Nach // und // werden // und // stimmlos, // häufig leicht frikativisiert (also [ts]). Alle Konsonanten können silbeneinleitend vorkommen, am Silbenende sind //, //, und // nicht möglich. Im Sachalin-Ainu werden die finalen Okklusive //, //, // zu // und finales // zu // oder silbisch zu /V/ (V steht für beliebigen Vokal). Assimilation und Dissimilation spielen eine wichtige Rolle. Dazu einige Beispiele:", "section_level": 2}, {"title": "Satzstellung.", "content": "Die Satzstellung ist SOV (Subjekt-Objekt-Verb) und wird ziemlich strikt eingehalten, da es im eigentlichen Sinne keine Kasus gibt:", "section_level": 2}, {"title": "Nominalphrasen.", "content": "Auch die Regeln der Nominalphrasenbildung werden rigide beachtet, z. B.: Neben der Positionierung im Satz helfen auch einige Postpositionen, die (meist lokale) Funktion bestimmter Satzteile deutlich zu machen, z. B. /ta/ für den Lokativ, /orun/ für den Dativ-Adessiv, /orwa/ für den Ablativ u. a.", "section_level": 2}, {"title": "Verbalbildung.", "content": "Die Konjugation des Verbums kennt keine Tempora. Pronominale Subjekte und Objekte werden durch Affixe markiert. Hierbei unterscheiden sich die Affixe des klassischen Ainu vor allem in der 1. Person deutlich von den umgangssprachlichen Formen. Die folgenden Affixe (Präfixe und Suffixe) entstammen dem klassischen Ainu: \"Subjekt- und Objekt-Marker des Verbums im klassischen Ainu\" Damit ergeben sich folgende Formen mit Subjekt-Marker: Die Subjekt- und Objektmarker bei transitivem Verb sind Präfixe, das Subjekt-Präfix steht vor dem Objekt-Präfix. Wegen des Nullmorphems in der 3. Person und der identischen Subjekt-Objekt-Marker in der 2. Person ergeben sich viele mehrdeutige Formen:", "section_level": 2}, {"title": "Inkorporation.", "content": "Wie schon erwähnt, spielt die Inkorporation (Einbindung von Nomina in Verbformen) vor allem im klassischen Ainu eine große Rolle, in der Umgangssprache werden häufig parallel nicht-inkorporierende Konstruktionen verwendet: In den inkorporierenden Versionen wurden die direkten Objekte \"cise\" und \"mukcar\" in die Verbalform eingebunden. Auch Nomina mit anderen Funktionen können inkorpiert werden, z. B. intransitive Subjekte, attributive und adverbiale Bestimmungen:", "section_level": 2}, {"title": "Verschriftlichung.", "content": "Ainu hatte bis vor kurzem keine Schrift, aber in den letzten Jahren wird versucht, die Sprache mit der japanischen Silbenschrift \"Katakana\" und mit dem lateinischen Alphabet zu verschriftlichen. Die einzige in Japan erscheinende ainusprachige Zeitung \"Ainu Times\" benutzt beide Schriften. Bei der Schreibung mit dem lateinischen Alphabet werden Akzente mit einem Akut markiert, dieser wird aber mitunter auch weggelassen. Im Unterschied zum Japanischen weist Ainu auch geschlossene Silben auf, weshalb bei der Verschriftlichung mit Katakana derartige Silben zur Klarstellung mit kleinen Katakana geschrieben werden. In Unicode steht seit Version 3.2 (März 2002) mit dem Unicode-Block Katakana, Phonetische Erweiterungen ein Zeichensatz mit diesen kleinen Katakana zur Verfügung. Das auslautende wird in lateinischer Umschrift als \"y\" und in Katakana als kleines ィ geschrieben; das auslautende als \"w\" bzw. kleines ゥ und als \"ae\" bzw. アエ oder アェ. Beispiel mit Anfangs-\"k\": Da diese Regel systematisch angewandt wird stehen einige Katakana-Kombinationen für andere Laute als in der japanischen Sprache: Der Sachalin-Dialekt kennt lange Vokale. Diese werden in der lateinischen Umschrift mit einem Zirkumflex oder Makron gekennzeichnet und in Katakana mit einem Chōon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ainu ist die Sprache der heute hauptsächlich in Japan auf Hokkaidō lebenden Ainu, die sich ethnisch, kulturell und sprachlich von den eigentlichen Japanern unterscheiden und lange vor den Japanern die nördlichen japanischen Inseln besiedelten. Heute gibt es noch etwa 15.000 ethnische Ainu auf Hokkaidō, von denen nur noch sehr wenige ihre angestammte Sprache sprechen. Nach A. Vovin 1993 gab es Ende der 1980er Jahre nur noch 15 kompetente ältere Ainu-Sprecher, so dass die Sprache heute als nahezu ausgestorben gelten muss. Allerdings gibt es Tendenzen zu einer Revitalisierung.", "tgt_summary": "阿伊努语(阿伊努语假名:,阿伊努语拉丁转写:,),或译成爱努语、爱奴语、阿衣奴语、阿依努语,是日本的原住民(主要分布在北海道和本州东北地区)少数民族阿伊努人的民族语。阿伊努语一直没有文字,近年由于Unicode的普及,日本政府开始用日语的假名为他们创制文字。阿伊努语一度至少有过19种方言。阿伊努这个字在阿伊努语的意思就是「人」。现时大多数能使用该语言的都是老年阿伊努人,他们散居在本州北部、北海道、千岛群岛及库页岛南部一带。近年来阿伊努语的社会地位大有改善,越来越多人愿意学习阿伊努语。", "id": 3030215} {"src_title": "Antoninuswall", "tgt_title": "安多宁长城", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Antoninuswall stand an einer topographisch viel günstigeren Position als sein Pendant im Süden. Das Sperrwerk wurde an der geographisch schmalsten Stelle (Central Belt) Schottlands, an \"Clota\" (Firth of Clyde) und \"Bodotria\" (Firth of Forth), quer durch die Central Lowlands errichtet. Es stand etwa 150 km nördlich des Hadrianswalls. Diese strategisch günstige Lage wurde bereits von Gnaeus Iulius Agricola erkannt und dient heute noch als Straßentrasse. Seine Länge von rund 60 km (das entspricht ein wenig mehr als der Hälfte des Hadrianswalls) erstreckte sich von im Westen gelegenen Kastell Old Kilpatrick, in Dunbartonshire, am nördlichen Ufer des Clyde bis zum östlichsten Kastell Carriden bei Bridgeness am Firth of Forth. Von den südlichen Anhöhen des Forth-, Carron- und Kelvintales beherrscht er das Umland und bietet einen hervorragenden Ausblick Richtung Norden. Der genaue Verlauf zwischen Bridgeness und Carriden ist noch ungewiss, dennoch stammen von hier die am sorgfältigsten ausgearbeitenden Bauinschriften. Am Südufer des Carron zieht sich der Wall über die Basaltkuppen von Croy- und Bar Hill zu den Kilsyth Hills bis zu den Campsie Fells. Bei den Kastellen Inveravon und Balmuildy quert er die Flüsse Avon und Kelvin. Auch im Westabschnitt wurde der Wall bevorzugt auf Anhöhen errichtet (Kilpatrick Hills).", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Nach gegenwärtigem Forschungsstand dienten die römischen \"Limites\" der Kaiserzeit primär der Regulierung und Überwachung des täglichen Grenzverkehrs sowie der Erhebung von Zöllen. Dies galt grundsätzlich auch für die Anlagen in Britannien. Vorübergehend sollte er wohl die Funktionen des Hadrianswalls übernehmen. Damit rückte man auch wesentlich näher an die Siedlungsgebiete der Highland-Stämme heran, die ständig die Provinz bedrohten. Das fast vollständige Fehlen von Annäherungshindernissen wie z. B. Palisaden oder Ähnliches wirft jedoch ein besonderes Licht auf dieses Bauwerk und letztendlich auf die Gesamtkonzeption der Eroberungspolitik eines Herrschers, der Italien während seiner gesamten Regierungszeit nie verlassen hat. Die genauen Beweggründe des Kaisers für die Errichtung des Walls sind unklar. Offenbar sah er schon kurz nach seinem Herrschaftsantritt die Notwendigkeit, wieder einen größeren Landstrich in das Imperium zu integrieren und durch einen Wall abzusichern. Eventuell sollten damit aufkommende Zweifel an seiner militärischen Kompetenz zerstreut werden. So konnte sich Antoninus Pius, ganz in der Tradition seiner militärisch erfolgreichen Vorgänger, im Jahr 142 als Imperator akklamieren lassen. Ob er deswegen in Rom auch einen Triumphzug abhielt, ist umstritten, da die Quellen nichts dergleichen erwähnen. Damit setzte sich Antoninus in auffälliger Weise von Hadrian ab, der auf derartige Inszenierungen verzichtet hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Rund 30 Jahre nach der Invasion Britanniens marschierten die Römer unter Agricola in Schottland ein. Innerhalb von sieben Jahren hatte er einen Großteil des Landes unter seine Kontrolle gebracht. Entlang der späteren Linie des Antoninuswalls entstanden schon damals einige Kastelle, andere entlang der Gask Ridge in Perthshire. Ab Mitte der 80er Jahre n. Chr. wurden die römischen Truppen wieder abgezogen, da sie an anderer Stelle im Reich dringender benötigt wurden. Um 122 n. Chr. legte Kaiser Hadrian mit dem Bau des Hadrianswalls die Nordgrenze an der Tyne-Solway-Landenge fest. Nach Hadrians Tod stieg Antoninus Pius (138–161 n. Chr.) zum römischen Imperator auf. Antoninus entschloss sich, aus strategischen Gründen, taktischer Bequemlichkeit oder aus wirtschaftlichen Interessen wieder jene Gebiete in Schottland zu besetzen, die im 1. Jahrhundert n. Chr. unter Agricola die nördliche Reichsgrenze gebildet hatten. In den Jahren 139–141 war es angeblich zu Auseinandersetzungen mit den dort ansässigen Stämmen gekommen. Möglicherweise sollten ihre Territorien nun offiziell ins Reich eingegliedert werden, da die Romanisierung auch bei ihnen zunehmend Wirkung zeigte. In dieser Zeit kam es deswegen in den Lowlands aber auch zu schweren Unruhen, da die traditionellen Hillforts auf Druck der Römer geräumt wurden und die Bevölkerung ihre Wohnsitze in die Ebene verlegen musste, wo sie leichter zu kontrollieren war. Bei solchen Aufständen war es für die Armee weitaus schwieriger, vom weit entfernten Hadrianswall aus rasch zu intervenieren. Der Gewinn für Rom war allerdings (im Vergleich mit dem dafür betriebenen Aufwand) nur gering, auch wenn die Wiederbesetzung das landwirtschaftlich ertragreichere Gebiet der Votadinii wieder unter die Herrschaft Roms brachte. Dass es dabei zu größeren Kampfhandlungen kam, ist unwahrscheinlich, da die Römer das Gebiet bereits vorher weitgehend unter ihre Herrschaft gebracht hatten. Da die Armee, anstatt ganz Caledonia (Kaledonien) zu besetzen, nur bis an die Forth-Clyde-Linie vorrückte und der Wall nicht von Anfang an in Stein hochgezogen wurde, lässt sich annehmen, dass keine dauerhafte Besetzung dieser Region geplant war. Der Wall stellt dennoch eine beeindruckende Leistung dar, da seine Kernstrukturen innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt wurden. Der Anmarsch der Armee erfolgte über mehrere schon seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. bestehende Straßen in den Central Lowlands. Sie wurden ebenfalls durch Kastellketten gesichert. Für den Feldzug mussten auch die Garnisonen aus den Pennineskastellen herangezogen werden. Dennoch wurde dieses Bergland nicht gänzlich entmilitarisiert. Der Hadrianswall wurde, mit Ausnahme einiger Schlüsselpositionen, aufgegeben und die Wallgräben mit Erddämmen passierbar gemacht. In den Wallkastellen blieben nur kleine Restbesatzungen zurück oder es wurden dort als Ersatz Legionäre stationiert. Die Vorpostenkastelle wie Birrens und High Rochester blieben weiterhin besetzt oder wurden – wie das Kastell Risingham an der Dere Street zwischen 205 und 208 – neu gegründet. Im Zuge der Errichtung des Walls wurden auch einige Kastelle aus der Zeit des Agricola, wie z. B. Glenlochar und Raeburnfoot wieder besetzt oder neue Kleinkastelle errichtet. Der Bau des Walls dauerte von 142 bis 144 n. Chr., nachdem in den ersten Jahren der Herrschaft des Antoninus Pius der Statthalter Quintus Lollius Urbicus das Gebiet nördlich des Hadrianswalls besetzt hatte. Die Fertigstellung der gesamten Infrastruktur der Grenzanlage nahm vermutlich noch weitere zwölf Jahre in Anspruch. Jenseits des Walls standen weitere Vorposten an den Aufmarschstraßen ins nördliche Kaledonien, in etwa bis Perth im Nordosten. Am Nordufer des Clyde führte eine Straße von Old Kilpatrick zu einem Hafen bei Dumbarton. Er lag schon weit außerhalb des von den Römern okkupierten Gebietes, dies zeigt, dass die Armee auch das Land vor dem Wall unter Kontrolle hatte. Am Tay wurden Vorposten errichtet, die die Five-Halbinsel sichern sollten und als Frühwarnsystem dienten. Bei Watling Lodge führte eine Straße zu den alten Gask-Ridge-Kastellen Bertha, Strageath und Ardoch, die ebenfalls wieder mit römischen Garnisonen belegt wurden. Trotz der von den Römern zusätzlich auch in den Lowlands entlang der Hauptverbindungsstraßen zahlreich errichteten temporären Lager konnten sie die dort ansässigen Pikten- und Kelten-Stämme aber nie auf Dauer unterwerfen. Schon um 155 scheint der Wall kurzfristig aufgegeben worden zu sein. Kurz darauf wurde er aber wieder besetzt. Bereits gegen 160, noch vor dem Tod des Antoninus, wurde ein Großteil der römischen Truppen wieder an den Hadrianswall zurückverlegt. Um 182, nach nur 40 Jahren Besetzung, zog man die letzten Garnisonen vom Wall ab. Hauptgrund hierfür dürfte aber nicht der Druck der kaledonischen Stämme, sondern der massive Einfall von Barbarenvölkern an der Donaugrenze gewesen sein. Danach gelangten römische Soldaten erst im Jahre 208 – unter Kaiser Septimius Severus – wieder in diese Region; möglicherweise wurden dabei auch der Antoninuswall und seine Kastelle im Zuge dieses Feldzuges vorübergehend wieder bemannt. Darauf könnte zumindest die Erwähnung einer „Mauer des Severus“ bei späteren Historikern zurückzuführen sein, mit der wohl in Wirklichkeit der Antoninuswall gemeint war. Der Wall wurde noch in der Spätantike bei den Chronisten Eutropius und Orosius erwähnt, im frühen Mittelalter bei Beda Venerabilis. Im Mittelalter wurden die Reste des Walls und seines Grabens als „Graham’s Dyke“ oder auch „Grim’s Dyke“ bezeichnet. Der größte Teil des Antoninuswalls wurde im Laufe der Zeit entweder zerstört oder durch natürliche Erosion abgetragen, doch einzelne Abschnitte sind bei Bearsden, Kirkintilloch, Twechar, Croy, Falkirk und Polmont nördlich von Glasgow noch gut im Gelände zu erkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Wall.", "content": "Der Antoninuswall wurde als \"Murus caespiticius\", als ein Mauer in Rasensodentechnik, konstruiert. Wie beim Hadrianswall wurde auch die Konstruktion des etwa 37 römische Meilen langen Antoninuswalls mehrmals abgeändert. Durch seine relativ einfache Konstruktion wurde auch wesentlich weniger Material benötigt. Im Vergleich zum Sperrwerk im Süden war er viel niedriger und weniger massiv befestigt, aber dafür wesentlich kürzer (60 km) und durch sein dichteres Kastellnetz besser zu überwachen. Laut den Bauinschriften wurden zwei Längenmaßeinheiten verwendet. Westlich von Castlehill setzte man zur Angabe der Distanz (6,5 km) die römische Meile ein. Dieser Abschnitt war vermutlich in zehn Baulose à eine römische Meile aufgeteilt worden. Die Länge der Baulose von Castlehill bis Bridgeness wurde in römischen Fuß angegeben. Die dort kürzer ausgemessenen Strecken berücksichtigten wohl das schwierige Gelände. Das Sperrwerk bestand im Wesentlichen aus einem auf einem 4,3 Meter breiten Steinfundament (bestehend aus einem Bruchsteinkern mit beidseitiger Verschalung), einem aus Rasenziegeln errichteten, ca. drei bis vier Meter hohen und fünf Meter breiten Damm mit Wehrgang, gekrönt mit einer hölzernen Brustwehr aus Palisaden oder Flechtwerk. Die Steinfundamente lassen vermuten, dass der Wall nach den ursprünglichen Plänen wie sein südliches Pendant ebenfalls gänzlich in Stein ausgebaut werden sollte, was aber offenbar später wieder verworfen wurde. Steil abfallendes Gelände wie in Bearsden wurde treppenartig abgesetzt, bei Caddar stieß man auf bis zu vier Meter hohe Stufen, die das Gelände künstlich terrassierten. Durch Entwässerungsgräben wurde das Fundament trocken gehalten. Abschnittsweise unterschiedliche Fundament- und Wallbreiten dürften auf die Ausführung der Bauarbeiten durch zwei Bautrupps zurückzuführen sein. Für den Bau des Walles war eine Breite von durchschnittlich 50 Metern vor und hinter der Grenzlinie erforderlich. Im Idealfall befand sich der zur Materialgewinnung geeignete Boden in unmittelbarer Nähe der Baustelle. Die Rasenstecharbeiten umfassten das Ausschneiden der Erdblöcke, das Verladen (meist auf den Rücken eines Soldaten), sowie das Transportieren, Entladen und Positionieren an der für sie vorgesehenen Stelle der Wallkonstruktion. Die Legionen hatten zweifellos die meiste Erfahrung mit derartigen Bauarbeiten, wie auch einige Reliefs auf der Trajanssäule veranschaulichen. Zur Standardausrüstung eines jeden römischen Soldaten im 1. Jahrhundert n. Chr. zählte außerdem ein sichelförmiger Rasenstecher. Die Arbeiten der Royal Engineers am Kastell Lunt (Baginton, Warwickshire), dem experimentellen Nachbau einer römischen Festung des 1. Jahrhunderts n. Chr. sowie das Studium der Angaben in militärischen Handbüchern – die noch vor der Mechanisierung erstellt wurden, erbrachten hiefür eine Arbeitszeit von etwa 10 Minuten. Der Rasenziegel wurde für den Transport mit einer Seilschlinge auf dem Rücken fixiert. Bei den Arbeiten am Kastell Lunt waren aber allein für das Anheben der Ziegel zwei Männer erforderlich, noch dazu konnten die Rasenziegel bei Unachtsamkeit leicht zerbrechen. Wahrscheinlich waren auch zwei Männer für das sichere Entladen und Auslegen erforderlich.", "section_level": 1}, {"title": "Militärstraße.", "content": "Auf einer Distanz von 37 bis 46 Metern wurde der Wall im Süden von einer befestigten Straße begleitet. Sie war fünf bis acht Meter breit, in der Mitte leicht aufgewölbt, um eine bessere Entwässerung zu gewährleisten und an beiden Seiten mit Abzugsgräben versehen. Ihr Belag bestand aus mehreren Schichten, größere Steine als Fundament und eine Deckschicht aus kleineren Steinen und Kies darüber. In stark frequentierten Abschnitten war sie mit Steinplatten gepflastert. Meist wurde jedoch einfach eine Lage Kies und Sand aufgeschüttet und verdichtet. Bäume und Büsche wurden an beiden Seiten entfernt, um das Risiko eines Überraschungsangriffs zu verringern. Bei vielen Lagern war sie als von Ost nach West verlaufende \"via principalis\" in die Befestigungen integriert. Die Straße sollte rasche Truppenbewegungen ohne unvorhergesehene Hindernisse auf der Ost-West-Achse ermöglichen und war deswegen für den Zivilverkehr gesperrt. Bei Duntocher, Cadder, Bar Hill und Bonnyside scheint sie noch vor Fertigstellung des Walls angelegt worden sein.", "section_level": 1}, {"title": "Nordgraben.", "content": "An seiner Nordseite wurde er durch einen Spitzgraben als Annäherungshindernis begrenzt, an seiner Südseite verlief eine gut ausgebaute Straße, die als Patrouillenweg gedient haben dürfte. Die Berme war sechs bis neun Meter breit. Er war durchschnittlich 12,2 Meter breit und 3,5–4 Meter tief. Bei Croy Hill wurde er von Basaltfelsen unterbrochen. Sein Aushubmaterial wurde an seiner Nordseite zu einem Damm aufgeschüttet. Um ihn zu passieren, muss es mehrere Erddämme oder Brücken nach Norden gegeben haben. Einer dieser Übergänge konnte bei Watling Lodge nachgewiesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kastelle.", "content": "Wie der Hadrianswall war auch der Antoninuswall mit einer Kette größerer und kleinerer Kastelle verstärkt, die direkt am Wall lagen. Allerdings herrschte hier ein größere bauliche Vielfalt vor. Zu seiner Sicherung entstanden Kohortenkastelle, Kleinkastelle, Marschlager und andere umwehrte Areale. Einige dieser Wehranlagen wurden offensichtlich vor Fertigstellung des Walls errichtet. Das am besten erhaltene Kastell liegt bei Rough Castle. Im Abstand von jeweils zwei römischen Meilen (etwa drei Kilometer) wurden insgesamt 15 Holz-Erde (Torf)-Kastelle in der für die mittlere Kaiserzeit typischen Spielkartenform errichtet. Ausnahmen waren nur die Lager von Castlecary und Balmuildy, die mit Steinmauern umgeben waren. Die Tore verfügten nur über eine Durchfahrt. Die Befestigungen waren, bis auf drei, alle nach Norden orientiert. In Newstead, wo zwei Einheiten stationiert waren, trennte ein Graben die \"retendura\" vom vorderen Bereich des Kastells ab. Vielleicht sollten damit die Legionäre von den Auxiliaren abgesondert werden. Der Zugang wurde zusätzlich von zwei Türen flankiert. An einigen von ihnen war ein Annex angebaut worden. In Bearsden wurde sogar ein Badegebäude miteinbezogen. Die meist völlig von Gebäuden freigehaltenen Flächen dienten ansonsten wohl der Aufnahme von Trosswagen, den Zugtieren oder Werkstätten. Die Lager von Bar Hill und Bearsden sprangen etwas nach Norden vor. Die letzten am Wall errichteten Kastelle orientierten sich nach Osten. Einige der Kastelle waren mit mehreren Wehrgräben umgeben worden. 27 Meter vor den Mauern von Rough Castle stieß man auf Gruben, die wohl einst mit zugespitzten Pflöcken gespickt waren und als Annäherungshindernisse dienten.", "section_level": 1}, {"title": "Primary Forts.", "content": "Die ersten sechs Kastelle, die primary forts (PF), wurden in einem Abstand von etwa 13 km errichtet. Dies entsprach der Distanz die ein Infanterist an einem Tag zurücklegen konnte. Die Abstände differieren aber, bedingt durch das teils unterschiedlich beschaffene Gelände, ein wenig voneinander. Einige Lager im Westabschnitt (Balmuildy, Mumrills, Old Kilpatrick) bestanden schon vor der Errichtung des Walls, wie sich an einigen Details ihrer Mauern erkennen ließ. Mumrills und Castlecary waren sogar schon seit den Tagen des Agricola mit römischen Soldaten belegt. Im Osten mussten hingegen alle Kastelle erst neu errichtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Secondary Forts.", "content": "Um die Entfernung zwischen den Kastellen auf 3,2 km zu verringern, wurden etwas später eine Reihe weiterer Kastelle gegründet, die secondary forts (SF). Diese Anlagen waren allerdings flächenmäßig viel kleiner als die PF. Sie wurden auch nicht mit einem eigenen Gebäude für die Lagerverwaltung (\"principia\") versehen und wurden wohl, wie die Meilenkastelle am Hadrianswall, von den benachbarten PF aus kommandiert. Wahrscheinlich wurden hierfür nacheinander die Kastelle in Rough Castle, Westerwood, Croy Hill, Ceddar und vermutlich Bearsden errichtet. Diese Abfolge wird u. a. durch Beobachtungen in Dundocher gestützt. Hier wurde ein bereits bestehendes Kleinkastell in das SF miteinbezogen. Im Westabschnitt erforderten die menschenleeren und als Aufmarschgebiet für Invasoren viel gefährlicheren Campsie Fells und das Kilsyth Hügelland eine höhere Anzahl von Truppen. Im Ostabschnitt errichtete man deutlich weniger SFs. Hier erachtete man wohl die Vorfeldsicherung durch die Kastelle auf der Five-Halbinsel als ausreichend. Sie sollten aber vermutlich hauptsächlich die mit den Römern verbündeten Stämme schützen.", "section_level": 1}, {"title": "Zivilsiedlungen.", "content": "Laut einer in Carriden entdeckten Inschrift dürften um einige der größeren Kastelle im Laufe der Zeit auch Siedlungen (vicus) entstanden sein die sich allerdings selbst verwalteten und nicht unter dem Kuratel des Militärs standen.", "section_level": 1}, {"title": "Meilenkastelle.", "content": "Lange war man in der Forschung der Meinung, dass – im Gegensatz zum Hadrianswall – am Antoninuswall keine Meilenkastelle angelegt worden waren. Inzwischen sind jedoch die Überreste von sieben römerzeitlichen Befestigungen als solche identifiziert worden. Vermutlich standen ursprünglich 40 von ihnen am Wall. Die Kleinkastelle verkürzten die Distanz zwischen den einzelnen Stützpunkten auf 3,2 km. Ihre Besatzung umfasste wohl nicht mehr als acht bis zwölf Mann. Die Innenbauten waren aus Holz. Das Tor befand sich im Süden und bestand aus einem Turm mit einem Durchgang. Ein nördlicher Durchgang existierte nicht. Genauer untersucht wurden nur die Kastelle von Wilderness Plantation und Duntocher. Wahrscheinlich entstanden sie zeitgleich mit dem Wall und den PFs. Diese Annahme unterstützen die abgerundeten Ecken der Lager von Duntocher und Cheddars, die dieselbe (geplante) Wallanbindung aufweisen wie die Kastelle. Wilderness Plantation, Croy Hill, Seabegs und Kinneil sind hingegen direkt mit dem Wall verbunden worden. Sie entstanden wohl gleichzeitig mit der Antoninusmauer. Das bekannteste Kleinkastell befindet sich bei Kinneil House, am östlichen Ende des Walls, nahe Bo’ness. Westlich von Bishopton überwachten Kleinkastelle in Lurg Moor und Outerwards die Südküste der Clydemündung. Eine durchgehende Sperre des Flußufers mit Palisaden, wie am Solway Firth, war dort aber archäologisch nicht nachweisbar.", "section_level": 1}, {"title": "Wachtürme/Signalstationen.", "content": "Wachtürme, die in regelmäßigen Abständen an die Mauer angebaut waren, wurden am Antoninuswall bislang nicht nachgewiesen. Vielleicht verzichtete man, wegen der vielen Meilenkastelle auf ihre Errichtung. Bei drei, nahe Croy Hill und Rough Castle entdeckten, fünf Meter mal fünf Meter im Quadrat messenden Steinplattformen könnte es sich allerdings um die Fundamente von Signalstationen handeln.", "section_level": 1}, {"title": "Garnisonstruppen.", "content": "Die Garnisonen des Walles bestanden aus Legionsvexillationen und Hilfstruppenkohorten (\"auxilia\"). Im Vorpostenkastell Bertha sind zwei Einheiten belegt, die gemeinsam dort untergebracht waren. Südlich des Walls lagen meist nur Vexillationen in den Lowlands-Kastellen die die Nachschublinien sichern sollten. Auch für Newstead (\"Trimontium\") sind zwei \"Vexillationen\" bekannt, die ebenfalĺs gemeinsam dort stationiert waren. An Kavallerie sind am Antoninuswall nur eine ala und einige teilberittene Auxiliarkohorten (\"cohors eqitata\") bekannt. Die westlichen Flanken des Walls wurden von der im Kastell Bishopton stationierten Reitereinheit gesichert. Sie war für den unteren Verlauf des Clyde zuständig.", "section_level": 1}, {"title": "Bauinschriften.", "content": "Bei den Ausgrabungen wurden 18 Steintafeln (sog. \"distance slabs\") geborgen, die bei Vollendung eines Wallabschnittes als Bauinschrift zurückgelassen wurden. Sie ermöglichten die Identifizierung eines Großteils der am Bau des Walles beteiligten Einheiten. Aus deren Analyse geht hervor, dass er zum überwiegenden Teil von Angehörigen der drei Stammlegionen Britanniens erbaut wurde: Auf den Inschriften der \"Legio VI\" und der \"Legio XX\" werden nur Vexillationen erwähnt. Bei denen der \"Legio II\" fehlen diese Hinweise. Vermutlich wurde sie in kompletter Mannschaftsstärke zum Bau des Walls abkommandiert während die beiden anderen überwiegend zur Sicherung der britischen Provinzen eingesetzt waren und kleinere Baulose zugewiesen bekamen. Die bislang aufgefundenen Exemplare lassen sich in zwei geographische Gruppen einteilen. Die meisten von ihnen sind noch hervorragend erhalten, was annehmen lässt, dass sie vor dem Abzug der Römischen Armee abgenommen und vergraben wurden. Die unterschiedlich formulierten Texte wurden wohl von den Kommandeuren der jeweiligen Bautrupps vorgegeben und nennen den regierenden Kaiser, die dafür verantwortliche Legion und die Länge des Bauloses. Auf zwei Steinen der \"Legio VI\" wird mit der Formulierung \"\"opus valli\"\" ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sie Bauarbeiten am Wall durchführte. Die Namen der amtierenden Statthalter sowie einzelne Kohorten oder Centurien, wie auf den centurial stones des Hadrianswalls, werden nicht angegeben. Ein besonders sorgfältig und aufwendig gestaltetes Exemplar, gefunden 1868 auf dem Windmill Hill, nahe Bridgeness, am östlichen Ende des Antoninuswalls, befindet sich heute im National Museum of Antiquities, in Edinburgh. Es wurde mit der beschrifteten Seite nach unten liegend vorgefunden, als ob es dort absichtlich versteckt worden war. Wahrscheinlich war die Steintafel entweder auf der Nordseite oder am östlichen Abschluss des Walls angebracht gewesen. Die darauf eingemeißelte Inschrift ist Antoninus Pius gewidmet und berichtet in weiterer Folge von der Vollendung des 4652 \"passus\" langen Abschnittes von Bridgeness bis zum östlichen Ende des Walles durch eine Vexillation der \"Legio II\". Das Inschriftenfeld wird von sogenannten \"peltae\", kleinen Infanterieschilden, flankiert. Das Relief an der linken Seite zeigt einen römischen Kavalleristen, der eine Gruppe feindlicher, als nackte Barbaren dargestellte Briten niederreitet. Das Relief an der rechten Seite stellt eine rituelle Opferszene dar, eine sogenannte \"suovetaurilia\", in der auf einem Altar ein Bulle und ein Schaf dem Kriegsgott Mars als Opfergabe dargebracht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Weltkulturerbe.", "content": "Seit 2008 sind die Überreste als Teil des europäischen Limes in der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen. Zu dem Eintrag gehören auch andere Abschnitte der römischen Grenzbefestigung, der Hadrianswall und der obergermanisch-rätische Limes; weitere Abschnitte in Südosteuropa sollen folgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Antoninuswall (von lateinisch \"Vallum Antonini\" „Wall des Antoninus“) war Bestandteil des britannischen Limes. Er war die zweite große Wallanlage, die von den Römern im Norden Britanniens errichtet wurde. Die Holz-Erde-Befestigung ist weniger bekannt als der weiter südlich gelegene, vollständig in Stein ausgeführte Hadrianswall. Kurz vor Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. gab Kaiser Antoninus Pius diesen auf und begann weiter nördlich mit der Errichtung eines neuen, provisorischen Walls, der an der schmalsten Stelle der britischen Insel verlief. Der Schutz, den er vor den Überfällen der Caledonier bieten sollte, war jedoch nur von kurzer Dauer. Er wurde schon gegen Ende des Jahrhunderts wieder aufgegeben, der Hadrianswall wieder bemannt und bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts zur Grenzüberwachung genutzt. Der Antoninuswall wurde im frühen 3. Jahrhundert nur noch einmal – für kurze Zeit – mit römischen Truppen besetzt.", "tgt_summary": "安东尼长城(英语:Antonine Wall,,又译安多宁边墙) 位于今日苏格兰境内,在罗马帝国君主安敦宁·毕尤在位时兴建(始建于142年,建成于154年)。它西起克莱德河河口,东至大众湾,全长63公里,高约3米,宽5米,将当时南部属古罗马管辖的不列颠尼亚和北部的喀里多尼亚(苏格兰在罗马时代的古名)隔开,并通过其北方的深沟来协助保证安全。", "id": 659353} {"src_title": "Himmel (Religion)", "tgt_title": "天國", "src_document": [{"title": "Religionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Judentum.", "content": "Erst während der Zeit des zweiten Tempels (bis 70 n. Chr.) gewann der Glaube an eine leibliche Auferstehung innerhalb des Judentums an Bedeutung. Wichtige Textzeugnisse des Alten Testaments dafür sind bei zu finden. Die Pharisäer waren die größten Anhänger dieses Glaubens. Im Zentrum dieses Glaubens steht, dass Gott die Menschen beim Gericht entweder in das Paradies oder in die Hölle schickt. Die Zeit und Art des Gerichtes sind zwar im rabbinischen Judentum umstritten, Einigkeit herrscht allerdings darüber, dass der Himmel als Ort Gottes und der Engel für die Menschen auch nach der Auferstehung unerreichbar ist. Himmel und Paradies werden also getrennt gedacht.", "section_level": 2}, {"title": "Himmel im Alten Testament.", "content": "Die Vorstellung der zweigeteilten Welt, die aus dem Himmel einerseits und aus der Erde andererseits besteht, spielt in der Erzählung der Genesis eine entscheidende Rolle, nach der der Schöpfergott JHWH in dem Sechstagewerk aus dem „Wüsten und Leeren“ aus dem „Tohu wawohu“ Himmel und Erde geschaffen hat. In diesem Sinne steht der Begriff Himmel und Erde aber mehr für alle sichtbaren Dinge (Erde) und alle unsichtbaren Dinge außer Gott. \"Schamajim\" („Himmel“) bezeichnet dabei den Himmel. In diesem Himmel sind neben JHWH auch die himmlischen Heerscharen und die Engel beheimatet. Darüber hinaus ist dies der Ort, von dem aus sich göttliche Theophanien ereignen (s. ; ; ). Der Himmel als Heimat JHWHs wird darüber hinaus als unerreichbar charakterisiert, sodass der Versuch diesen zu erreichen mit göttlicher Strafe quittiert wird (s. ; ).", "section_level": 3}, {"title": "Christentum.", "content": "Die Frage, wie, ob und in welcher Form an ein Leben nach dem Tod gedacht werden kann, war die gesamte Geschichte des Christentums hindurch Thema der theologischen Diskussion. Festzuhalten ist zunächst, dass bis in das 18. Jahrhundert keine nennenswerte Diskussion über das Ob geführt wurde. Debatten gab es insbesondere um die Frage, ob der Himmel, wie im Neuen Testament angedeutet, der Platz sei, an dem die Menschen Gott begegnen, also eine theozentrische Jenseitsdeutung, oder ob dies der Ort sei, an dem für die Menschen das in Gen 2–3 geschaffene Paradies wiederhergestellt wird. Ab 1900 kam im Protestantismus in Bezug auf die bis dahin gängigen Spekulationen Ernüchterung auf. So stellt Ernst Troeltsch fest, dass „wir über das Schicksal des Individuums heute weniger spekulieren dürfen als früher.“ Mit Rudolf Bultmann und der Debatte über die Entmythologisierung der Bibel wurde diese Sicht gestützt und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod im Himmel als menschliche Anmaßung zurückgewiesen. Auf Seiten der katholischen Kirche verlief die Debatte so, dass die Sicht auf den Himmel bis heute dogmatisch mit den Beschlüssen der Päpste des Mittelalters in Einklang gebracht ist: Hauptmotiv für die katholische Lehre vom Himmel ist demnach die Gottesschau (die \"Visio beatifica\"), deren beseligende Erfahrung dem Menschen bereits zu Lebzeiten zukommen kann. Grundlegendes Moment ist die Gemeinschaft mit der göttlichen Dreifaltigkeit. Im Neuen Testament kommt insbesondere im Matthäusevangelium dem Himmel eine besondere Rolle zu: Im Gegensatz zu der bei Markus verwendeten Wendung vom \"Reich Gottes\" steht hier das Himmelreich im Zentrum der Predigten Jesu. Als Grund hierfür wird zweierlei angeführt: Zum einen könnte dahinter die Scheu der Juden vor dem Aussprechen des Gottesnamens stehen, die Jesus davon abhielt den Namen Gottes auszusprechen und stattdessen eine gebräuchliche Umschrift benutzte: Um den Gottesnamen JHWH nicht auszusprechen wurden verschiedene andere Sprechweisen im Judentum etabliert. Einer davon, der allerdings im Alten Testament noch nicht nachweisbar ist, ist \"Ha-Schem\" (Der Name). In der Folge wurde auf Grund der großen Nähe zu \"Ha-Schamajim\" (Der Himmel) auch dies als Anrufung Gottes verwendet und damit waren zur Zeit Jesu die beiden Formulierungen Reich Gottes und Himmelreich inhaltlich identisch. Als zweiter Grund wird eine theologische Implikation angenommen: Nach Matth 28,18 ist Jesus alle Macht und Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben. Somit spricht Matthäus in ; und vom Reich des Menschensohnes. Eine spezifische Himmelsvorstellung liefert die Offenbarung des Johannes mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalems, das konzeptuell an die im Buch Ezechiel des Alten Testaments geschilderte Vision von einem wiedererrichteten, endzeitlichen Jerusalem anknüpft.", "section_level": 2}, {"title": "Islam.", "content": "Im Islam ist der Himmel das Paradies und der Aufenthaltsort der Auserwählten und der Guten nach dem letzten Gericht. Sowohl für den Himmel als auch die Hölle finden sich im Koran jeweils unterschiedliche Bezeichnungen. Bezeichnungen für den Himmel lauten zum Beispiel \"Dschanna\" (, z. B. Sure 2: 35), Eden (, z. B. Sure 20:76) und Paradies (, Sure 18:107 und Sure 23:11). Die islamische Vorstellung vom Himmel ist eine körperliche. Der Himmel ist danach ein Garten, der von Bächen durchzogen ist, in denen Wasser, Milch und Honig fließen. Er ist mit Teppichen und kostbaren Sesseln ausgestattet, schöne Frauen, \"Huris,\" und junge Knaben servieren erlesene Früchte und Geflügel. Der Himmel wird durch die Scheidewand \"Barzach\" von der Hölle \"Djahannam\" abgetrennt. Ein weiterer Aspekt wird durch die Himmelfahrt Mohammeds beleuchtet, die erstmals in der Sure 53, Vers 13–18 kurz angedeutet wird und in späteren Traditionen weiter ausgeschmückt wird. Demnach ist Mohammed, genau wie den Propheten des Alten Testaments, die Ehre zuteilgeworden, schon vor seinem Tod in den Himmel entrückt zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bahaitum.", "content": "Im Bahaitum werden die Begriffe Himmel und Hölle vermieden und stehen symbolisch für die Nähe oder Ferne zu Gott, beschreiben also Zustände der menschlichen Seele, die sowohl im Diesseits wie im Jenseits bestehen können.", "section_level": 2}, {"title": "Spiritismus.", "content": "Grundlegend ist die Überzeugung, dass die menschliche Seele nach dem Tod weiter existiere und dass es mit Hilfe von Medien möglich sei, mit den Seelen Verstorbener zu kommunizieren. Die Verstorbenen unterscheiden sich demnach nur wenig von ihrer früheren irdischen Existenz, behalten ihre Eigenheiten, und auch die „andere Welt“, in der sie leben, ähnelt dem Diesseits, ist allerdings in mancherlei Hinsicht „besser“. Damit verbunden war ursprünglich die Überzeugung, dass die Existenz der Seelen oder Geister mittels wissenschaftlicher Experimente nachgewiesen werden könne. Der Spiritismus geht davon aus, dass die Seelen der Verstorbenen in verschiedenen Stadien aufsteigen und schließlich „in das Licht“ gehen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Zeugen Jehovas.", "content": "Menschen besitzen nach Auffassung der Zeugen Jehovas keine „unsterbliche Seele“. Sie vertreten einen annihilationistischen Standpunkt und negieren daher ein ewiges Leben aller Menschen und die Existenz einer Hölle. Die Zugehörigkeit zur eigenen Gruppe gelte gemäß dem Autor Robert Schmidt als heilsnotwendig, sie sehen sich laut Merit Petersen als Substitution Israels als „Heilsvolk Gottes“. Die Zeugen Jehovas vertreten eine doppelte Erlösungslehre: Sie glauben, dass ein Teil der von Gott als „treu“ befundenen Menschen nach dem Tod unsterbliches Leben im Himmel erhalten werde, die anderen würden nach Armageddon auf der Erde zu ewigem Leben wiedererweckt. Dabei werde die Zahl der „144.000, versiegelt aus jedem Stamm der Söhne Israels“, laut Joseph F. Zygmunt als die Zahl der Zeugen Jehovas gedeutet, die im Himmel leben würden. Dagegen sei die „große Volksmenge“ aus die Gesamtheit derer, die ewiges Leben auf der Erde erhalten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Himmel ist in vielen Religionen eine nicht räumlich zu verstehende Sphäre, die alternativ zur empirischen Wirklichkeit übernatürliche Wesen, Erscheinungen oder Götter beheimatet. Außerdem kann dies ein Ort oder Zustand sein, an oder in dem das jenseitige Leben gelebt wird und an dem die Götter oder der Gott ihre Heimat haben.", "tgt_summary": "天堂,有时也称为天国,字面意思即天上的殿堂、国度,很多宗教和心灵哲学认为人死后的生命形式将存在的处所。", "id": 1846009} {"src_title": "Augias", "tgt_title": "奥革阿斯", "src_document": [{"title": "Die Aufgabe des Herakles.", "content": "Der Sage nach bestand eine der zwölf Aufgaben des Herakles, die er im Auftrag seines Vetters König Eurystheus zu vollbringen hatte, darin, die Rinderställe des Augias auszumisten, in denen zahllose Rinder gehalten worden sein sollen. Eurystheus hatte Herakles diese immense Arbeit nicht nur einfach aufgetragen, sondern auch zur Bedingung gemacht, dass Herakles damit binnen eines Tages fertig sein musste. Die Ställe des Königs Augias waren schon seit vielen Jahren nicht mehr gereinigt worden, und das Ausmisten der Ställe galt deshalb als nicht durchführbar. Augias versprach Herakles dafür den zehnten Teil seiner Rinder, in der Gewissheit, dass niemand – auch Herakles nicht – die Aufgabe in dieser kurzen Zeit je würde bewältigen können. Als Zeuge für diese Absprache diente den beiden Augias' Sohn Phyleus. Die Aufgabe war für einen Helden wegen der unwürdigen Arbeit nicht nur schmählich, auf Grund des Umfangs erschien sie selbst für einen Halbgott unmöglich. Herakles erledigte die Aufgabe, einem Heros gemäß, indem er die Fundamente des Stalls an einer Seite aufbrach und durch einen Kanal das Wasser der Flüsse Alpheios () und Peneios (Πηνειός) durch den Stall leitete und somit die Augiasställe säuberte. Daraufhin verweigerte Augias ihm seinen Lohn und stritt zunächst ab, Herakles das Vieh versprochen zu haben. Erst später war er bereit, sich einem Urteil durch ein Gericht zu unterwerfen. Als jedoch sein Sohn Phyleus vor den Richtern die Aussage Herakles' bestätigte, ließ Augias beide aus dem Land jagen. Später kehrte Herakles zurück, eroberte Elis, tötete Augias und Agasthenes und übergab das Königreich dem Phyleus. Zur Feier dieses Sieges führte er außerdem die Olympischen Spiele zu Ehren seines Vaters Zeus ein. Eurystheus rechnete Herakles die Vollbringung der Aufgabe nicht an, weil nicht er, sondern das Wasser die Tat vollbracht habe bzw. weil Herakles Lohn bekommen habe.", "section_level": 1}, {"title": "Sprichwort.", "content": "Ein Augiasstall oder auch die Ställe Augias’ ist eine noch heute sprichwörtliche Bezeichnung für einen stark verdreckten Raum. Die Redewendung, „einen Augiasstall ausmisten“, ist in der politischen Rhetorik gebräuchlich. In der Regel wird sie bei der Aufdeckung von Korruption oder der Beseitigung missliebiger Zustände verwendet und bedeutet so viel wie „gründlich aufräumen“. Redensartlich ist also ein Augiasstall ein „Riesensaustall“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Augias (, Augeias) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des Helios (nach anderen Angaben auch des Poseidon oder des Phorbas) und der Hyrmine und somit ein Bruder des Aktor. Er war der König von Elis auf der Peloponnes. Seine Söhne waren Phyleus und Agasthenes. Außerdem hatte er eine Tochter mit Namen Agamede.", "tgt_summary": "奥革阿斯()是希腊神话中埃利斯国王,太阳神赫利俄斯之子,拥有大批牲畜。欧律斯透斯要求赫拉克勒斯完成的12项功绩之一就是在一天之内清理奥革阿斯的牲口圈,奥革阿斯也答应将他牲畜的十分之一作为报酬送给赫拉克勒斯。赫拉克勒斯将阿尔普斯河和佩纽斯河(一说是两者之一)的河水冲洗牲口圈,完成了任务。事后奥革阿斯反悔拒绝给赫拉克勒斯牲畜,于是赫拉克勒斯杀死了奥革阿斯及其儿子们。在公元前5世纪的奥林匹亚宙斯神庙的壁画上就有该描绘该故事内容的壁画作品,最早记录这则神话的文学作品为荷马的《伊利亚特》。", "id": 101738} {"src_title": "Olav II. Haraldsson", "tgt_title": "奥拉夫二世", "src_document": [{"title": "Die Anfänge.", "content": "Als Geburtsjahr wird allgemein 995 angenommen, was aber eine sehr unsichere Angabe ist. Möglicherweise haben die Sagaverfasser die Übernahme der Königsmacht durch Olav Tryggvason im Jahre 995 mit der Geburt Olav Haraldssons verbunden. Immerhin nahm Olav 1007/1008 an einem Wikingerzug teil. Es ist davon auszugehen, dass er zu dieser Zeit älter als 12 Jahre war. Sein Vater war ein dänischer Unterkönig am Oslofjord mit Namen \"Harald Grenske\". Seine Mutter hieß Åsta. Als Olav geboren wurde, war sein Vater bereits tot. Åsta heiratete Sigurd Syr, einen Kleinkönig aus Ringerike (heutige Provinz Viken), wo Olav aufwuchs. Åsta hatte mit Sigurd den Sohn Harald, der ebenfalls König wurde und Harald Hardråde genannt wurde. Im 12. Jahrhundert weisen ihn Sæmundur fróði und Ari fróði als Nachkommen von Harald Schönhaar aus. Dies geschah jedoch zu einer Zeit, in der edle Abstammung für die Herrschaftslegitimation von besonderer Wichtigkeit war und außerdem ein Interesse der Verfasser darin bestand, eine dynastische Herrschaftskontinuität darzustellen. Die Auseinandersetzungen mit den dänischen Königen zur Abfassungszeit der Sagas legen dies nahe, so dass diese Abstammung zweifelhaft ist. Zunächst war Olav Wikinger in der Ostsee. Die Skalden nennen Kämpfe in Schweden und Finnland. 1009 schloss er sich einem Wikingerheer gegen England an.", "section_level": 1}, {"title": "Der Aufstieg.", "content": "1015, wahrscheinlich im Herbst, segelte er mit zwei bemannten Knorren nach Norwegen. Diese Datierung scheint sicher, denn Sigvat Tordsson berichtet in seiner \"Erfidrápa\", dass Olav 15 Jahre nach seiner Erhebung zum norwegischen König fiel. Die Sagas berichten weiter, dass Olav Håkon Jarl Eiriksson dort zufällig getroffen habe. Dessen Mutter war Gyda, die Tochter Svend Tveskægs und damit die Schwester Knuts des Großen. Von einem Kampf zwischen den beiden wird von Sigvat, der sein Gedicht kurz nach der Begegnung verfasste, nichts berichtet. Ottar Svarte berichtet allerdings 7 Jahre nach der Begegnung, es sei Olav gelungen, Håkon mit seinem Schiff und seinen Männern gefangen zu nehmen. Er habe ihn aber gegen das Versprechen, nicht mehr gegen Olav zu kämpfen, freigelassen. Es ist möglich, dass sich zur Zeit der Abfassung von Ottars Gedicht die politische Situation bereits so geändert hatte, dass es in der Umgebung von Olav wichtig erschien, dass sich Håkon in der Gewalt Olavs befunden und seine Oberherrschaft anerkannt habe, und Olav gleichzeitig als großmütig zu zeigen. Die meisten Sagas behaupten, Håkon habe sich nach England begeben, die kleine Saga Ágrip, die älteste Quelle, dass Håkon die Herrschaft über die \"Suderøy-Inseln\" erhalten habe und dort bis zu seinem Lebensende geblieben sei. Mit dem Begriff „Suderøyane“ (Südinseln) sind höchstwahrscheinlich die Hebriden gemeint (und nicht die Südinsel Suðuroy der Färöer). Die Wikinger nannten die Hebriden \"Suðreyjar\" (Südinseln) und im Gegensatz dazu bezeichneten sie die Orkney- und Shetland-Inseln als \"Norðreyjar\" (Nordinseln). Der erste Kampf Olavs, über den berichtet wird, ist die Schlacht bei \"Nesjar\" (Vestfold, heute der zu Larvik zählende Ort \"Brunlanes\") gegen den Jarl \"Sven\", Onkel Håkons väterlicherseits. Die Schlacht fand Palmsonntag statt. Wenn sie im ersten Frühjahr nach Olavs Rückkehr stattgefunden hat, dann war dies der 25. März 1016. Sven hatte nur wenige Bauern aus dem Inneren Trøndelags bei sich. Offenbar waren die aus dem äußeren Teil Trøndelags und aus Vestland nicht mitgezogen. Dagegen hatte Olav eine große Truppe. Sigvat, der bei der Schlacht dabei war, meinte in seinem Preisgedicht", "section_level": 1}, {"title": "Der Niedergang.", "content": "1016 wurde Knut König von England, brauchte aber bis 1020, um sich endgültig in England durchzusetzen. In dieser Zeit der Bindung Knuts an England konnte sich Olav in Norwegen etablieren. Nach 1020 wurde Olav für den dänisch-englischen König allmählich zum Problem. Immerhin waren die vorherigen Könige Dänemarks Oberkönige von Norwegen gewesen. Es gibt eine Strophe von dem Skalden Sigvat, die den Konflikt in dieser Richtung andeutet. Er berichtet, dass der schottische König zu Knut kam und „seinen Kopf“ brachte, d. h., er unterwarf sich als Lehnsmann. Sigvat fährt fort: „Aber Olav übergab seinen Kopf niemals irgendjemandem auf dieser Welt.“ Das klingt sehr danach, dass er dazu aufgefordert worden ist. Sigvat kam um 1025 aus Frankreich nach England, besuchte König Knut und erfuhr dort von dem sich zuspitzenden Konflikt, bevor er nach Norwegen zu Olav weiterreiste, wo er vorübergehend verdächtigt wurde, die Seiten gewechselt zu haben. Da war also der Konflikt bereits voll ausgebrochen. Olav wartete den Angriff Knuts nicht ab, sondern griff Dänemark 1025 oder 1026 in einem Präventivschlag in Sjælland an, während der schwedische König Anund Jakob, der Schwager Olavs, von Osten angriff. Denn ein übermächtiger König im Westen war für den schwedischen König eine Bedrohung. Knut kam mit seiner Flotte von England und es kam zu der Schlacht am Helgeå in Schonen, in der Knut siegte. Die Schlacht wird in vielen Quellen erwähnt: Die Skalden Sigvat, Ottar und Tord Sjáreksson und die Angelsächsische Chronik berichten darüber. Im Zuge dieses Konfliktes knüpfte Knut Verbindungen zu norwegischen Häuptlingen, vor allem zu Håkon Eiriksson und Erling Skjalgsson in Sola (bei Stavanger). Erling hatte Knut in England vor der Schlacht besucht, und 1027 kam es zum offenen Bruch zwischen ihm und Olav. Erling", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende.", "content": "Knut hielt sich nicht lange in Norwegen auf, sondern kehrte alsbald nach England zurück, nachdem er seinen Neffen Håkon Jarl die Regierung Norwegens übertragen hatte. Dessen Vorfahren hatten bereits diese Würde unter Harald Blåtand und Svend Tveskæg innegehabt. Aus unbekannten Gründen fuhr Håkon Jarl nach England zu Knut, kam aber bei seiner Rückkehr auf der Nordsee um. Damit gab es in Norwegen keinen König und keinen Jarl. Dieses plötzliche Machtvakuum gedachte Olav auszunutzen. Er kehrte Anfang 1030 über Uppsala, wo er 400 Mann von seinem Schwager König Anund Jakob zur Unterstützung zugeteilt bekam, nach Norwegen zurück, beließ aber seinen sechsjährigen Sohn Magnus in Nowgorod. Zunächst kam er nach Oppland, wo sich ihm sein Halbbruder Harald Sigurdsson anschloss. Die gut ausgebildete schwedische Abteilung war wohl die Kerntruppe seines Heeres. Aber das war zu wenig. Olav zog nach Trøndelag in das \"Verdal\" und folgte dem Tal zur Küste. Inzwischen sammelten die Gegner ihre Kräfte. In Stiklestad traf das Bauernheer auf den König. Den Vorschlag, bei der gewaltigen Übermacht des Bauernheeres Inner-Trøndelag niederzubrennen und so Panik im Bauernheer zu erzeugen, befolgte Olav nicht. So kam es am 29. Juli 1030 zur Schlacht von Stiklestad. Das Datum wurde in neuerer Zeit in Zweifel gezogen, weil die Skalden von einer Sonnenfinsternis am Tage der Schlacht berichten, die sich aber erst am 31. August ereignete. Aber man muss berücksichtigen, dass der Bericht erst 1040 abgefasst wurde und es sich nicht um eine astronomische Sonnenfinsternis gehandelt haben muss, sondern auch eine legendarische gewesen sein kann, da die Legendenbildung bereits eingesetzt hatte. Eine Nachbildung der biblischen Sonnenfinsternis bei Christi Tod ist durchaus plausibel. Nach den Berichten werden drei Personen mit seinem Tod in Verbindung gebracht: Torstein Knarreson hieb ihm oberhalb des Knies ins Bein, Tore Hund stieß mit dem", "section_level": 1}, {"title": "Heiligenverehrung.", "content": "Bald nach seinem Tod wurde Olav zu einem Märtyrer stilisiert. Es gibt keine Information darüber, wie er ein Heiliger wurde. Sicher ist nur, dass es sehr rasch ging. Sigvats \"Erfidrápa\" von 1040 berichtet bereits von einer Olavsmesse, einem Heiligenschrein und von Wundern an seiner Leiche unmittelbar nach seinem Tod. Aus den Sagas geht hervor, dass auch seine Widersacher unmittelbar nach seinem Tod seine Heiligkeit erkannten. Der Olavskult breitete sich rasch über Skandinavien aus. Aus der Zeit unmittelbar nach seinem Tod sind etwa 400 ihm geweihte Kirchen in Skandinavien bekannt, davon allein 100 in Schweden. Hinzukommen die Olavsaltäre in anderen Kirchen. In den 60er Jahren des 11. Jh. findet sich in England bereits der liturgische Text einer Olavsmesse im \"Red Book of Darley\" aus dem Bistum Sherborne (England), welches bereits fast die gleichen Gebete enthält, die später im \"Missale Nidarosiense\" von 1519 zu finden sind, und auch in einem Brevier, das von Bischof Leofric von Exeter seiner Kirche geschenkt worden war \"(The Leofric Collectar)\", in welchem Olavs gedacht wird.", "section_level": 1}, {"title": "Kult in Norwegen.", "content": "Snorri gibt in seinem Bestreben, die Geschichte nach einem profanen und politischen Plan ablaufen zu lassen, als einziger der Heiligsprechung eine staatsrechtliche Form: \"Var þá biskups atkvæði og konungs samþykki og dómur allsherjar að Ólafur væri sannheilagur.\" („Da kamen des Bischofs Erklärung, des Königs (Svein) Zustimmung und des Volkes Entscheidung, dass König Olav heilig sei“). Daraufhin wurde er in einen Schrein gelegt und dieser auf dem Hochaltar der Klemenskirche in Nidaros aufgestellt. Das soll am 3. August 1031 geschehen sein. Damit legt er den Grundstein für seine weitere Darstellung der religiös-politischen Entwicklung. Wenn er damit auch die richtige Linie gesehen hat, so dürfte seine Darstellung nicht den Tatsachen entsprechen. Zwar ist der Tag wohl richtig, denn sein Festtag knüpft an ebendiese Translatio an. Aber dass König Svein diese Heiligsprechung für gut befunden haben sollte, und erst recht, dass der in Nidaros damals ansässige dänische Bischof Sigurd, der gegen Olav in Stiklestad gehetzt hatte, diese Entwicklung gebilligt haben soll, ist nicht glaubwürdig, so dass sie eher nach Sveins Vertreibung", "section_level": 2}, {"title": "Kult in Dänemark.", "content": "Auch in Dänemark sind im Mittelalter viele Kirchen dem hl. Olav geweiht worden. Man geht heute davon aus, dass dies auf Betreiben seines Sohnes Magnus geschah, der auch König Dänemarks war und gegen die Wenden kämpfte. Das gilt auch für den Südteil Schwedens, der damals zu Dänemark gehörte. Das Siegel des Domkapitels", "section_level": 2}, {"title": "Kult in Island.", "content": "Auch in Island übte der Olavskult einen großen Einfluss aus. Einar Skúlason, ein Häuptling aus Westisland, verfasste das Gedicht \"Geisli\", das anlässlich Errichtung des Erzbischofsstuhles in Nidaros vor dem Erzbischof Jón Birgisson vorgetragen wurde und auf Olav Bezug nahm. 72 Kirchen in Island hatten Olav zum Schutzheiligen, 30 waren ihm geweiht und nach ihm benannt. Damit rangierte er an dritter Stelle hinter der Jungfrau Maria und dem Apostel Petrus. Ein Pergament aus dem 14. Jahrhundert schildert die Abfolge eines Olavsfestes, das offenbar durchaus sehr unchristliche Züge aufwies. Denn die Teilnehmer werden vor Streitereien und Schlägereien gewarnt und ermahnt, sich", "section_level": 2}, {"title": "Kult auf den Färöern.", "content": "Die Sankt-Olav-Kirche in Kirkjubøur wurde um 1250 gebaut und ist das", "section_level": 2}, {"title": "Kult in Finnland.", "content": "In Finnland konzentrieren sich die mittelalterlichen Kirchen und Kunstwerke, die auf Olav den Heiligen Bezug nehmen, auf den Südwesten des Landes und die Ålandinseln. Die meisten ihm geweihten Kirchen befinden sich in der Landschaft Satakunta. Darüber hinaus wurde an der östlichen Grenze Schwedens in Savonlinna eine Burg gebaut, die bald dem heiligen Olav gewidmet wurde. Der ursprüngliche Name der Burg Olavinlinna war Castrum novum. Auch in der Burg von Wyborg, die sich in Karelien befindet, ist der Hauptturm nach dem heiligen Olav", "section_level": 2}, {"title": "Kult in der Kiewer Rus.", "content": "Im Gotenhof, der Handelsniederlassung gotländischer Kaufleute in Nowgorod gab es spätestens", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Erst in den 1890er Jahren bekam das Olavsfest neuen Aufschwung. Hier stand die religiöse Erneuerung im Vordergrund. Der Grundtvigianer Christopher Bruun wollte einen Gottesdienst in der Domkirche halten, was ihm der Dompropst abschlug. Daraufhin hielt Bjørnstjerne Bjørnson vor ca. 6000 Menschen in", "section_level": 2}, {"title": "Literarische Darstellungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Legenden.", "content": "Die Gestalt Olavs ist hinter den Sagen und Legenden nur schwer fassbar. In den Legenden ist er \"der\" Repräsentant des Christentums, der die Trolle und Teufel vertrieb und Wunder vollbrachte. Viele Kirchen führen in ihrer Legende ihren Bau auf Olav zurück, oft in der Weise, dass er einen Troll dazu bewog. Für die Olavskirche auf Avaldsnes (Karmøy gegenüber Haugesund) wird die gleiche Geschichte erzählt, wie sie für den Dom von Lund berichtet wird und das Rumpelstilzchen-Motiv verwendet: Er schließt mit dem Troll Sigg einen Vertrag ab, dass dieser ihm die Kirche baue und, falls der König nicht bis zur Fertigstellung seinen Namen errate, der Troll", "section_level": 2}, {"title": "Heiligenlegenden.", "content": "Der älteste Bericht über den Tod Olavs findet sich in einem englischen Officium aus dem 11. Jahrhundert, in welchem neben den kirchlichen Festgebeten auch kleine Lesestücke eingestreut sind. Dort heißt es, Olav sei waffenlos gewesen und statt eines gewöhnlichen Schwertes habe er des Glaubens Schild und Schwert getragen, wie es Paulus im Epheserbrief forderte. Das Gleiche ist in jüngeren altnorwegischen religiösen Texten zu lesen. In einer anderen legendarischen Saga wird gesagt, er habe ein Schwert getragen, aber weder Helm noch Brünne. Als er verwundet wurde, habe er das Schwert von sich geworfen und für seine Feinde gebetet. Man kann nicht davon ausgehen, dass die Verfasser tatsächlich meinten, der König", "section_level": 2}, {"title": "Sagas.", "content": "Die Saga befasste sich im Gegensatz zur Legende mit dem profanen König Olav. Seine Zeit als Wiking wurde ebenso berücksichtigt wie seine politischen Taten als König. Allerdings konnte auch der Sagaverfasser nicht ganz vom Status des Heiligen absehen. Die älteste weltliche Quelle über Olav waren die Anfang des 12. Jahrhunderts geschriebenen kurzen Königschroniken. Die älteste zusammenhängende Saga war eine im Þingeyrarkloster in Island zwischen 1160 und 1180 niedergeschriebene Olavsaga, von der noch ganz kleine Fragmente erhalten sind, als Buchrücken für Rechnungsbücher für den Zeitraum 1638 bis 1641, entdeckt im norwegischen Reichsarchiv. Davon abgeleitet", "section_level": 2}, {"title": "Skaldenlieder.", "content": "Eine zuverlässigere Sicht auf Olav bieten die zeitgenössischen Skaldenlieder. Sie sind in den Sagas in vielen Strophen zitiert. In Olavs Gefolge befand sich eine Reihe isländischer", "section_level": 2}, {"title": "Politische Nachwirkung.", "content": "Es ist erstaunlich, welche Bedeutung Olav in Anbetracht seiner kurzen Regierungszeit in der Nachwelt erhalten hat. Es ist also fraglich, ob seine Bedeutung zu Lebzeiten seiner Bedeutung nach seinem Tode entspricht. Zunächst ist festzustellen, dass seine Regierungszeit gegen Ende des Prozesses zur Reichseinigung, den man von 995 bis ca. 1050 ansetzen kann, liegt. Unter ihm wurde die norwegische Kirche als Institution etabliert. Das Land erhielt ein Königtum, das schon entwickelter war als zu Zeiten Harald Hårfagres. Dazu haben aber sicher auch Olav Tryggvason und Knut der Große beigetragen. Vieles, was er in Gang setzte, kam erst unter Magnus dem Guten und Harald Hardråde zur Vollendung. Aber selbst beim Kirchenaufbau stellt sich die Frage, ob seine Initiative so epochal war, wie die Quellen sie darstellen, oder ob er nicht vielmehr nur einen Schritt zu den Schritten seiner Vorgänger hinzugefügt hat. Immerhin ist festzuhalten, dass sein Untergang nichts mit der Einführung des Christentums zu tun hatte, er historisch kein Märtyrer war. Vielmehr war das Land im Wesentlichen bereits christianisiert. Er konnte daher leicht bereits in den ersten Regierungsjahren die Überreste des Heidentums tilgen. Sein Widersacher Erling war selbst Christ. Das vollständige Ausbleiben jeglicher heidnischer Reaktion nach seinem Tode belegt hinreichend, dass es keine Konfrontation zwischen", "section_level": 1}, {"title": "Bildliche mittelalterliche Darstellungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ikonographie.", "content": "Der Olavskult breitete sich rasch über Skandinavien aus, so dass sich Bildnisse bereits früh weiträumig verteilten. Niemand konnte bislang die schnelle Ausbreitung des Kultes schlüssig erklären. Aus der Zeit unmittelbar nach seinem Tod sind etwa 400 ihm geweihte Kirchen in Skandinavien bekannt, davon allein 100 in Schweden. Hinzukommen die Olavsaltäre in anderen Kirchen. Aus den ersten Jahrhunderten sind in Skandinavien allerdings keine Kunstwerke mit Olavsdarstellungen überkommen. Die älteste bekannte Darstellung ist in der Geburtskirche in Bethlehem zu sehen und stammt aus der Zeit kurz nach 1153. Sie ist in byzantinischem Stil gehalten und trägt die Inschrift „SCS OLAUUS REX:NORWÆGIE“. Mitte des 13. Jahrhunderts treten die ersten Abbildungen aus den Olavslegenden in einem Psalter in \"East Anglia\" auf, einem Andachtsbuch zu privatem Gebrauch. Die dann auch aus Norwegen überlieferten Olavsbilder zeigen ihn mit goldener Königskrone, goldenem Heiligenschein, braunen oder roten oder goldenen Haaren und Bart, im späteren Mittelalter in voller Kriegsrüstung, Gottes heiliger Ritter. Die älteste schwedische Bildüberlieferung ist ein spätromanisches Fresko in der Kirche von Kaga aus der Zeit um 1225. Das Kennzeichen König Olavs ist die", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Olav war seit 1019 verheiratet mit Astrid von Schweden, illegitime Tochter des Königs Olaf „Schoßkönig“. Ihre Kinder waren: Aus einer außerehelichen Beziehung hatte er den illegitimen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Olav II. Haraldsson (* 995; ⚔ 29. Juli 1030 in der Schlacht von Stiklestad), Rex Perpetuus Norvegiae, war norwegischer König von 1015 bis 1028 und wurde zu Lebzeiten \"der Dicke\" \"(Olav Digre)\" genannt. Er wurde nach seinem Tod heiliggesprochen und ist bis heute als Olav der Heilige bekannt. Sein evangelischer und römisch-katholischer Gedenktag ist der 29. Juli (in Deutschland römisch-katholisch der 10. Juli).", "tgt_summary": "圣奥拉夫二世·哈拉尔松 Olav II Haraldsson den Hellige (约995年—1030年7月29日),挪威国王(1015年—1028年在位)。奥拉夫二世于1030年7月29日的斯蒂克莱斯塔战役中战死后一年后被追封「永恒的挪威国王」,并于尼达罗斯由主教格里姆凯特尔封圣。他的遗体供奉在兴建在他的墓地上的尼达洛斯主教座堂。他被封为圣人是因为他将基督教在斯堪的纳维亚半岛的维京人/北欧人间广泛传播。", "id": 1051241} {"src_title": "Flughafen Rostock-Laage", "tgt_title": "罗斯托克-拉格机场", "src_document": [{"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Individualverkehr.", "content": "Der Flughafen ist mit dem Kfz über die Bundesstraße 103 oder die Autobahn 19 zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentlicher Personennahverkehr.", "content": "Eine direkte Anbindung an das Eisenbahnnetz gibt es nicht. Der nächstgelegene Verkehrshalt Kronskamp ist etwa 7 Kilometer vom Flughafen entfernt. Eine ÖPNV-Bedienung des Flughafens von/nach Rostock erfolgt mit der rebus-Buslinie 127, deren Fahrplan auf den Flugplan des Flughafens abgestimmt ist. Die Städte Güstrow und Laage sind mit der Rebus-Buslinie 200 an den Flughafen angebunden. Es besteht auch ein Shutteldienst von/zum ZOB Greifswald in Zusammenarbeit von \"Taxi und Mietwagen Wedow\" und dem Verkehrsbetrieb Greifswald.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Anfänge der Luftfahrt in Rostock reichen bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Bereits vor dem Ersten Weltkrieg ließ die Stadt bei Hohe Düne einen kombinierten Land- und Wasserflugplatz anlegen. Im Ersten Weltkrieg militärisch genutzt, begann nach dem Krieg die zivile Nutzung. Auf dem als Zoll-Wasser- und Landflughafen I. Ordnung deklarierten Flughafen spielten der Bäderflugverkehr und die Flugzeugführerausbildung der Deutschen Verkehrsfliegerschule eine wichtige Rolle. Außerdem hatten die Ernst Heinkel Flugzeugwerke ihren ersten Rostocker Firmensitz am Platz. In den 1930er Jahren erfolgte wieder eine militärische Nutzung, die im Zweiten Weltkrieg fortgesetzt wurde. Neben diesem Flughafen gab es in Rostock seit etwa 1935 die Werksflugplätze der Arado Flugzeugwerke bei Groß Klein und der Ernst Heinkel Flugzeugwerke in Marienehe. Vom Flughafen Rostock Hohe Düne aus führte die Deutsche Lufthansa im April 1945 ihre letzten Linienflüge nach Skandinavien vor Kriegsende durch. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Rostocker Flugplätze wie die Flugzeugwerke demontiert. Die Stadt hatte keinen Flughafen mehr. Pläne aus den 1950er Jahren, einen neuen Flughafen östlich der Stadt zu bauen, wurden nicht verwirklicht.", "section_level": 2}, {"title": "Militärflieger und ziviler Luftverkehr auf dem Flugplatz Laage.", "content": "Im Jahr 1984 wurde der Militärflugplatz Laage von der NVA der DDR in Betrieb genommen. Auf diesem Platz waren das Jagdbombenfliegergeschwader 77 und das Marinefliegergeschwader 28 stationiert. Mit der Deutschen Einheit wurde die Luftwaffe Hausherr auf dem Flugplatz. Der zivile Luftverkehr begann 1992. Möglich machte dies ein Mitbenutzungsvertrag mit der Bundeswehr vom Januar 1992. Dieser besagt, dass der vorher ausschließlich militärisch genutzte Flughafen auch für die zivile Nutzung freigegeben wurde. Die \"Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH\" errichtete ein erstes Terminal und weitere für den zivilen Flugbetrieb notwendige Anlagen. Der Zivilflughafen bekam den Namen \"Flughafen Rostock-Laage\". Lag der Schwerpunkt des Luftverkehrs zunächst auf innerdeutschen Linienverbindungen, so wurde der Ferienflugverkehr immer mehr zur tragenden Säule des Flughafens. Dort lag der Schwerpunkt zunächst auf Verbindungen in südliche Feriengebiete, inzwischen sind die Verbindungen für ankommende Touristen mit dem Urlaubsziel Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls wichtig geworden. Von 1994 bis 2005 war Rostock Teil des Nachtluftpostsystems der Deutschen Post und wurde mit gecharterten Boeing 737 der \"Deutschen Lufthansa AG\" nächtlich zum Zweck des Nachtluftpostumschlages angeflogen. Bis 2009 wurde die München-Strecke noch von der OLT im Rahmen einer Fluglinienförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern bedient. Im Terminal befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte der Luftfahrt in Mecklenburg-Vorpommern, in der auch ein Nachbau der Heinkel He 178, des ersten Strahlflugzeugs der Welt, zu finden ist. Im Januar 2008 wurde die neue Zufahrt zum Flughafen in Betrieb genommen. Fahrzeuge, die zum Flughafen fahren wollen, müssen nicht mehr durch den Ort Weitendorf fahren. Ab dem 26. März 2011 wurde der Flughafen durch die Lufthansa erstmals mit dem Flughafen Frankfurt am Main verbunden, jedoch wurden die Flüge zwischenzeitlich wieder eingestellt. Seit Januar 2015 besteht eine Kooperation mit dem Kreuzfahrtunternehmen Costa Crociere. Diese beinhaltet Zubringerflüge für das Kreuzfahrtterminal in Warnemünde. Dadurch konnten deutliche Steigerungen bei den Passagierzahlen erzielt werden. Die Kooperation entwickelte sich positiv, daher gaben die beteiligten Unternehmen im November 2015 bekannt, mehr Flüge über den Flughafen abwickeln zu wollen. Mit der Reederei Pullmantur Cruises kam im Januar 2016 ein weiterer Partner für Kreuzfahrtzubringerflüge hinzu. Die Flüge werden von Wamos Air durchgeführt, sodass der Flughafen am 20. Juni 2016 erstmals von einer regulären Boeing 747 angeflogen wurde, nachdem im Jahr 2007 bereits eine VC-25A als Air Force One im Rahmen eines G8-Gipfels gelandet war. Zuletzt kam im April 2016 eine Kooperation mit einem weiteren Kreuzfahrtunternehmen, der MSC Cruises, zustande. Diese beinhaltet Zubringerflüge für die MSC Opera, die Rostock in der Sommersaison 2016 anlaufen wird. Nachdem man im Winter 2015/2016 bereits einen Airbus A319 am Flughafen Rostock stationiert hatte, gab Germania im Juni 2016 bekannt, ab 2017 erstmals ganzjährig ein Flugzeug am Flughafen zu stationieren. Außerdem wurde die Anzahl der Ziele erhöht. Am 4. Juni 2018 nahm VLM Airlines Flüge nach Köln/Bonn auf, kündigte jedoch bereits zwei Monate später an, diese zum 16. September 2018 wieder einstellen zu wollen. Am 31. August 2018 wurde beschlossen, VLM Airlines zu liquidieren, daher wurden die Flüge vorzeitig beendet. Zum 6. Januar 2019 wurde außerdem die Verbindung nach Stuttgart von Flybmi eingestellt. Am 4. Februar 2019 meldete Germania Insolvenz an und stellte in der folgenden Nacht den Betrieb ein. Bis zu diesem Zeitpunkt war Germania die mit Abstand wichtigste Fluggesellschaft für den Flughafen Rostock-Laage. Am 17. Februar 2019 meldete auch Flybmi Insolvenz an und stellte die verbliebenen Linienflüge nach München ein. Dadurch gibt es keine Linienflüge mehr in Rostock-Laage. Anschließend kündigten die Fluggesellschaften Corendon Airlines, Laudamotion und Fly Egypt an, den Flughafen Rostock-Laage nutzen zu wollen. Des Weiteren kündigte die Lufthansa am 14. März 2019 an, ab dem 1. Mai 2019 wieder selbst zwischen München und Rostock-Laage fliegen zu wollen. Derzeit gibt es mehrmals täglich Linienflüge von und nach München, hinzu kommen zweimal wöchentlich Verbindungen nach Wien sowie im Sommer auch nach Kreta und Antalya.", "section_level": 2}, {"title": "Ziviler Flugbetrieb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der Flughafen wird im zivilen Bereich für Linien- und Charterflüge sowie die allgemeine Luftfahrt genutzt. Darüber hinaus werden am Flughafen Piloten ausgebildet, u. a. durch die Flugschule der Lufthansa. Am 9. September 2005 wurde das Passagierterminal mit zwei Fluggastbrücken und einer Kapazität von 1 Million Passagieren pro Jahr eröffnet. Es befindet sich mit weiteren Einrichtungen (Cargo-Halle, Verwaltung, Standort der Hubschrauberstaffel der Polizei Mecklenburg-Vorpommerns) südlich der Start- und Landebahn. Nach den Insolvenzen der Fluggesellschaften Germania und Flybmi Anfang Februar 2019 fanden auf dem Flughafen zwischenzeitlich keine Linienflüge mehr statt. Seit Mai 2019 wurde der Linienbetrieb nach München durch die Lufthansa wieder aufgenommen. Der Flughafen macht seit der Eröffnung des Passagierterminals grundsätzlich Verluste, die durch die öffentliche Hand ausgeglichen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschafter.", "content": "Gesellschafter des Betreibers \"Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH\" sind mit 54,1 % die \"Rostocker Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH\" (in Besitz der Stadt Rostock), mit 35,6 % der Landkreis Rostock und mit 10,3 % die Stadt Laage. Die jährlichen Verluste des Flughafenbetriebes – so 2011 2,6 Millionen Euro – werden durch die drei Gesellschafter und durch das Land Mecklenburg-Vorpommern ausgeglichen. Im Jahr 2013 hatte der Flughafen wiederum ein Defizit von rund 2,8 Millionen Euro aufzuweisen. Seit Jahren steht der Flughafen wegen des defizitären Betriebs in der Kritik. Ferner wird die offizielle Passagierstatistik kritisiert, da in dieser bspw. auch Flugschüler der ansässigen Flugschulen mitgezählt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Terminal.", "content": "Das nach Hans Joachim Pabst von Ohain benannte neue Passagierterminal wurde am 9. September 2005 in Betrieb genommen. Es hat eine Fläche von 90×60 Metern und verfügt über zwei Fluggastbrücken, acht Check-in-Schalter und zwei Gepäckausgabebänder. Für die Sicherheitskontrolle stehen zwei Kontrolllinien mit Röntgenprüfgerät und Metalldetektor zur Verfügung. Schalter für die Grenz- und Passkontrolle sind vorhanden. Im Fluggastbereich gibt es einen Duty-free-Shop, eine Mokkabar, einen Raucherbereich und einen Kinderspielplatz. Für alle vom Flughafen operierenden Fluggesellschaften gibt es Ticketschalter. Mietwagen- und Reiseagenturen sind im Terminal vorhanden. Das Vorfeld des Terminals bietet fünf Abstellpositionen zum Beispiel für kleinere Maschinen. Maschinen auf der Vorfeldposition werden von den Passagieren zu Fuß erreicht (Walkboarding). Die Linienbusse von und nach Rostock halten direkt vor dem Terminal. Für Pkw stehen 1000 Stellplätze zur Verfügung. Zubringerflüge werden zu den Passagierwechseln der Kreuzfahrtschiffe im Warnemünder Hafen angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Nutzung.", "content": "Die Anlagen des \"Fliegerhorstes Laage\" und die zugehörige Kasernenanlage befinden sich größtenteils nördlich der Start- und Landebahn und des Rollwegs \"Nord\". Der militärische Bereich wird von zwei Verbänden genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flughafen Rostock-Laage ist ein regionaler Verkehrsflughafen in Mecklenburg-Vorpommern. Er liegt im Landkreis Rostock zwischen den Laager Ortsteilen \"Kronskamp\" und Weitendorf und wird sowohl militärisch durch die Luftwaffe als auch zivil durch die \"Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH\" genutzt.", "tgt_summary": "罗斯托克-拉格机场(,)是德国梅克伦堡-前波美拉尼亚州的一座区域性军民合用机场,位于罗斯托克县城市拉格境内。它由罗斯托克-拉格-居斯特罗机场有限公司()负责运营管理,德国空军第73战斗机联队亦驻扎于此。", "id": 2444460} {"src_title": "Gheorghe Gheorghiu-Dej", "tgt_title": "格奥尔基·乔治乌-德治", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Gheorghiu-Dej, Sohn eines einfachen Arbeiters, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Als Elfjähriger musste er die Schule verlassen und verschiedene Arbeiten annehmen. Er wurde schließlich Elektriker bei der rumänischen Eisenbahn, wo er nach seinem abgeleisteten Militärdienst im Jahr 1933 einen Streik organisierte und deswegen zu zwölf Jahren Schwerstarbeit verurteilt wurde. Nachdem Rumänien im Zweiten Weltkrieg das Bündnis mit Deutschland aufkündigte, übernahm er am 23. August 1944 die Führung der Rumänischen Kommunistischen Partei (PCR).", "section_level": 2}, {"title": "An der Macht.", "content": "Im Oktober 1945 wurde er schließlich mit Billigung Stalins zum Generalsekretär der PCR gewählt, die 1948 in \"Partidul Muncitoresc Român\" (Rumänische Arbeiterpartei, PMR) umbenannt wurde. Von 1944 bis 1948 war Gheorghiu-Dej Minister (1944–1946 Kommunikationsminister, 1946–1947 Wirtschaftsminister, 1947–1948 Minister für Industrie und Handel), von 1948 bis 1952 Erster Vizepremier und von 1952 bis 1955 Ministerpräsident, danach von 1961 bis 1965 als Vorsitzender des Staatsrates das Staatsoberhaupt Rumäniens. Gheorghiu-Dej ist für den engmaschigen Aufbau des Sicherheitsdienstes Securitate verantwortlich, leitete in den 1950er Jahren die Sowjetisierung Rumäniens ein, 1962 die Zwangskollektivierung und begann den Bau des Donau-Schwarzmeer-Kanals durch politische Häftlinge. In seine Regierungszeit fällt auch das Pitești-Experiment an politischen Gefangenen, die einander foltern und Geständnisse erpressen mussten. In den 1950er und 1960er Jahren führte Gheorghe Gheorghiu-Dej zunehmend einen Kurs der relativen Distanz zur Sowjetunion. Im März 1965 verstarb er, einen Tag nach seiner Wiederwahl zum Staatsratsvorsitzenden, an Lungenkrebs. Sein Nachfolger als Parteichef wurde Nicolae Ceaușescu, als Vorsitzender des Staatsrates Chivu Stoica. Nach ihm wurde im März 1965 die heutige Industriestadt Onești benannt, welche damals auf dem Reißbrett unter anderem für die chemische Industrie entstand. Nach der Revolution 1989 erhielt die Stadt im Mai 1996 wieder ihren früheren Namen. Auch die russische Stadt Liski wurde zwischen 1965 und 1991 nach Gheorghiu-Dej benannt (Георгиу-Деж).", "section_level": 2}], "src_summary": "Gheorghe Gheorghiu-Dej, ([ˈɟeorɟe ɟeorˈɟiu ˈdeʒ], ), (* 8. November 1901 in Bârlad; † 19. März 1965 in Bukarest) war ein rumänischer Politiker.", "tgt_summary": "格奥尔基·乔治乌-德治(罗马尼亚语:,1901年-11月8日-1965年-3月19日),罗马尼亚政治家,曾任罗马尼亚共产党总书记(1944年-1954年)、罗马尼亚工人党第一书记(1955年-1965年)、罗马尼亚人民共和国部长会议主席(1952年-1955年)和罗马尼亚人民共和国国务委员会主席(1961年-1965年)。", "id": 735320} {"src_title": "UK Independence Party", "tgt_title": "英國獨立黨", "src_document": [{"title": "Im Europaparlament.", "content": "1994 trat die UKIP erstmals zur Europawahl an und bekam ein Prozent der Stimmen. Bei der Europawahl 1999 wurde im Vereinigten Königreich erstmals das Verhältniswahlrecht in zwölf Wahlregionen angewandt. Die UKIP erreichte 7,0 % der Wählerstimmen und konnte damit drei Mandate erreichen. Gewählt wurden Nigel Farage (South East England), Jeffrey Titford (East of England) und Michael Holmes (South West England). Sie schlossen sich der \"Fraktion für das Europa der Demokratien und der Unterschiede\" an. Bei der Europawahl im Juni 2004 erzielte die UKIP 16,8 % der Wählerstimmen und zwölf Sitze im Europäischen Parlament. Nach dem Ausschluss von Ashley Mote (MdEP, fraktionslos) aus der Partei schlossen sich die elf verbliebenen UKIP-Mitglieder der europakritischen Fraktion \"Unabhängigkeit und Demokratie\" (Ind/DEM) an. Später verließ das Zugpferd der Europawahlkampagne, der bekannte Fernsehtalkmaster Robert Kilroy-Silk, der in den 1980er Jahren für die Labour Party im Unterhaus gesessen hatte, die UKIP und gründete im Februar 2005 die Partei Veritas. Bei der Europawahl im Vereinigten Königreich 2009 wurde die UKIP mit 16,5 % die zweitstärkste Partei. Die 13 gewählten Mitglieder des Europäischen Parlaments saßen in der neu gegründeten Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie (EFD), mit Ausnahme von Trevor Colman. Die Abgeordneten Nikki Sinclaire („We-Demand-a-Referendum“-Partei), Mike Nattrass („An Independence Party“), Godfrey Bloom, Marta Andreasen und David Campbell Bannerman (Konservative) verließen während der Legislaturperiode die UKIP und EFD. Der für die Konservativen gewählte Roger Helmer trat dagegen zur UKIP und EFD über. Im Herbst 2010 gründete der UKIP-Europaabgeordnete Godfrey Bloom mit Abgeordneten der österreichischen FPÖ und weiteren Parteien aus sechs Ländern die Europäische Allianz für Freiheit (EAF). Die Gründung der EAF war innerparteilich umstritten und Bloom trat schließlich 2014 aus der UKIP aus. Bei der Europawahl im Vereinigten Königreich 2014 erhielt die UKIP 28 % und wurde mit 24 Sitzen stärkste britische Partei. Sie gründeten mit der italienischen MoVimento 5 Stelle (\"Fünf-Sterne-Bewegung\") die Fraktion Europa der Freiheit und der direkten Demokratie (EFDD). Im selben Jahr gründete die Mehrheit der UKIP-Europaabgeordneten, trotz eines gegensätzlich lautenden Beschlusses der Parteibasis, die europäische Partei Alliance for Direct Democracy in Europe. 2016 traten zwei Abgeordnete auch wieder der EAF bei. Die ADDE wurde 2017 nach finanziellen Unregelmäßigkeiten aufgelöst. Die EAF stellte Ende 2017 ihre Arbeit ein.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse auf nationaler Ebene.", "content": "Bei der Unterhauswahl am 5. Mai 2005 erhielt die UKIP rund 2,3 % der Stimmen und konnte in keinem der 646 Wahlkreise einen Sieg für sich verbuchen. Bei der Unterhauswahl 2010 erhielt die UKIP 3,1 % der Stimmen und erneut keinen Sitz im Unterhaus. Bei Regionalwahlen im Mai 2013 in England und Wales konnte die UKIP 147 (6,2 %) der insgesamt 2362 zur Wahl stehenden Gemeinderatssitze (nicht in allen Kommunen wurde gewählt) in England gewinnen, was einem Zugewinn von 5,9 Prozentpunkten entsprach. Die UKIP hat drei Mitglieder im House of Lords: Am 9. Oktober 2014 gewann der UKIP-Kandidat Douglas Carswell die Nachwahl im südenglischen Wahlkreis \"Clacton\" mit 12.404 Stimmen Mehrheit. Er erhielt knapp 60 % der Stimmen und der nächstplatzierte Kandidat der Konservativen 25 %. Carswell war damit der erste direkt ins Unterhaus gewählte Abgeordnete der UKIP. Er war zuvor gewählter Abgeordneter der Konservativen Partei für diesen Wahlkreis gewesen, hatte aber dann seinen Wechsel zur UKIP bekanntgegeben und sein Abgeordnetenmandat niedergelegt, weswegen die Nachwahl notwendig wurde. In der Nachwahl trat er als UKIP-Kandidat an. Eine zweite Nachwahl im nordenglischen Wahlkreis \"Heywood and Middleton\", einem seit 1983 immer sicher von Labour gewonnenen Wahlkreis, wurde am selben Tag nur sehr knapp von der Kandidatin der Labour Party mit 617 Stimmen Vorsprung gegenüber dem UKIP-Kandidaten gewonnen. UKIP-Parteichef Farage äußerte nach dem Erfolg die Erwartung, dass noch weitere gewählte Unterhausabgeordnete zur UKIP überlaufen könnten. Am 20. November 2014 gewann der UKIP-Kandidat Mark Reckless in einer Nachwahl den Wahlkreis Rochester in Kent mit 16.867 Stimmen (42,1 %); die Zweitplatzierte Kelly Tolhurst von der Konservativen Partei erhielt 13.947 Stimmen. Auch Reckless war von den Konservativen zur UKIP gewechselt und hatte anschließend sein Parlamentsmandat zurückgegeben, um sich in der Nachwahl erneut den Wählern zu stellen. Bei der Unterhauswahl 2010 hatten die Konservativen den Wahlkreis noch mit 9.000 Stimmen Vorsprung gewonnen. Bei den Unterhauswahlen am 7. Mai 2015 erhielt die UKIP 12,6 % der Stimmen. Wegen des Mehrheitswahlrechts gewann die UKIP mit Carswell in \"Clacton\" nur ein Mandat. Da Parteichef Farage in seinem Wahlkreis South Thanet nicht gewählt wurde, trat er, wie angekündigt, am Wahlabend vom Parteivorsitz zurück. Vier Tage später erklärte Farage jedoch, dass sein Rücktritt vom UKIP-Parteivorstand abgelehnt worden sei und er sich entschlossen habe, die UKIP weiter zu leiten. Einige UKIP-Parteifunktionäre zeigten sich damit nicht einverstanden und empfahlen Farage eine Auszeit.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung nach dem EU-Austritts-Referendum.", "content": "Nach dem aus Parteisicht erfolgreichen Brexit-Referendum kam es zu einer Führungskrise und einer programmatischen Krise bei UKIP. Farage erklärte am 4. Juli 2016 seinen Rücktritt als Vorsitzender. Seine Nachfolgerin wurde MdEP Diane James. Diese trat allerdings nach 18 Tagen am 5. Oktober 2016 zurück, weil ihr „die Autorität und der Rückhalt in der Partei“ fehlten. Am 23. Oktober 2016 meldeten Suzanne Evans und Paul Nuttall ihre Kandidatur an. Zuvor hatte der Europaparlamentsabgeordnete Steven Woolfe, der ebenfalls als Kandidat gehandelt worden war, nach einer tätlichen Auseinandersetzung mit einem Parteikollegen öffentlich seine Absage erklärt und seinen baldigen Parteiaustritt angekündigt. UKIP befinde sich „in einer Abwärtsspirale“. Am 28. November 2016 wurde Paul Nuttall mit 62,6 % der Delegiertenstimmen gegen seine Mitbewerber Suzanne Evans und John Rees-Evans zum neuen Vorsitzenden gewählt. Peter Whittle, Abgeordneter der Londoner Stadtverordnetenversammlung wurde sein Stellvertreter. Unter Nutall musste die Partei eine Reihe von Niederlagen hinnehmen. Im März 2017 verließ der einzige Unterhausabgeordnete Carswell die Partei. Bei der Kommunalwahl 2017 verlor UKIP 145 von 146 Mandaten. Bei der vorgezogenen Unterhauswahl 2017 rutschte die Partei von etwa 3,88 Millionen Stimmen auf etwa 590.000 Stimmen ab. Am Tag nach der Wahl trat Nutall zurück. Steve Crowther übernahm kommissarisch den Vorsitz. Mehrere kommunale Mandatsmitglieder verließen die Partei, zum Beispiel wechselten alle drei UKIP-Mandatsträger im Stadtrat von Plymouth zu den Konservativen. Neuer Vorsitzender wurde am 29. September 2017 Henry Bolton. Zwei seiner Gegenkandidaten bei der Vorsitzendenwahl verließen die Partei, um neue Parteien zu gründen. Unter Bolton fiel die Mitgliederzahl um 1.000 Mitglieder pro Monat und lag im Januar 2018 bei 18.000. Im Januar 2018 kam Bolton unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass er seine Ehefrau für das 30 Jahre jüngere Model Jo Marney verlassen hatte. Marneys UKIP-Mitgliedschaft war suspendiert worden, nachdem eine Reihe von SMS-Nachrichten von ihr mit rassistischen Bemerkungen über Meghan Markle, damals Verlobte von Prinz Harry, öffentlich wurden. Das National Executive Committee (NEC) der UKIP beschloss am 21. Januar 2018 ein Misstrauensvotum gegen Bolton; am 17. Februar 2018 sprachen die Parteimitglieder Bolton das Misstrauen aus. Kommissarisch übernahm der Europaabgeordnete Gerard Batten den Vorsitz, bis er am 14. April 2018 ohne Gegenkandidaten zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Batten richtete die Partei nach rechts aus. Unter anderem nahm er drei umstrittene Youtuber in die Partei auf. Bis zum Juli 2018 konnte die UKIP 15 % mehr Mitglieder verzeichnen. Großes Aufsehen erregte die Berufung von Tommy Robinson zu Battens Berater. Robinson ist Gründer der rechtsextremen und islamfeindlichen English Defence League. Auf Grund der zunehmend Ausrichtung der Partei auf einen islamfeindlichen und rassistischen Kurs verließen eine Reihe von Mandatsträgern, unter anderem bis auf drei alle Europaabgeordnete, und einfache Mitgliedern die Partei, Anfang Dezember 2018 sogar der Gründer und Ex-Vorsitzende Farage. Einen schweren Schlag erlitt die Partei durch die Gründung der Brexit Party im Januar 2019, in der der ehemalige UKIP-Vorsitzende Nigel Farage nach kurzer Zeit eine prominente Rolle einnahm. Die Brexit Party propagierte hinsichtlich des EU-Austritts ein inhaltlich zu UKIP praktisch identisches Programm, distanzierte sich aber von deren vermeintlichen rechtsextremistischen Tendenzen. Schon in den Meinungsumfragen vor der Europawahl 2019 kündigte sich ein Absturz von UKIP an, der sich bei der Wahl am 23. Mai 2019 auch realisierte. UKIP verlor sämtliche 24 Mandate und fiel auf 3,2 Prozent Stimmenanteil ab. Die konkurrierende Brexit Party gewann demgegenüber 30,5 Prozent der Stimmen und 29 Mandate.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Programm.", "content": "Neben dem Austritt aus der Europäischen Union, der bis zu 120 Milliarden Britische Pfund sparen solle, setzt sich die Partei für verschiedene weitere Ziele ein, darunter:", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse in der Übersicht.", "content": "Die folgende Tabelle zeigt die Wahlergebnisse der UKIP bei den Unterhaus- und bei den Wahlen zum Europäischen Parlament.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die UK Independence Party (UKIP oder Ukip []; \"Partei für die Unabhängigkeit des Vereinigten Königreichs\") ist eine EU-skeptische und rechtspopulistische, gelegentlich auch als radikalliberal bezeichnete britische Partei. Sie hat zwölf regionale Unterorganisationen. Nigel Farage, UKIP-Vorsitzender von 2010 bis Juli 2016, machte den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union („Brexit“) zum Hauptziel der UKIP. Beim Brexit-Referendum am 23. Juni 2016 votierten 51,89 % der Abstimmenden für einen Brexit. Die Britische Unterhauswahl 2015 war die einzige Wahl, bei der die UKIP drittstärkste Partei wurde (sie erhielt 12,6 % der Stimmen). 2001 erhielt sie 1,8 %, 2005 2,2 %, 2010 3,1 % und 2017 1,8 %. Bei der Unterhauswahl 2019 erhielt sie 0,1 % der Stimmen und verlor ihren letzten Sitz im Unterhaus.", "tgt_summary": "英国独立党(英语:UK Independence Party,缩写为英语:UKIP)是英国的一个右翼民粹主义政党。该党主要的政治理念是推动英国脱离欧盟。", "id": 2946224} {"src_title": "Hundefutter", "tgt_title": "犬粮", "src_document": [{"title": "Zusammensetzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Hundefutter besteht grundsätzlich aus organischen und anorganischen Bestandteilen. Die Futtermittelanalytik erfolgt in der Regel über die Weender Analyse, deren Ergebnis auf jedem industriell hergestellten Hundefutter abgedruckt werden muss. Futtermittel unterliegen in Deutschland wie Lebensmittel dem Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch. Hundefutter enthält in unterschiedlichen Anteilen Nährstoffe. Zu diesen zählen Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, Wasser, Mineralstoffe (Mengenelemente und Spurenelemente) und weitere Zusatzstoffe wie Vitamine und Antioxidanzien. Der Nährstoffgehalt gilt als Hauptkriterium der Beurteilung eines Hundefutters. Des Weiteren ist die Verdaulichkeit des Futters von großer Bedeutung, die jedoch nicht anhand der Zutatenliste eingeschätzt werden kann, sondern in der Regel durch Fütterungsversuche eruiert wird. Sie bestimmt, welcher Anteil der aufgenommenen Nahrung resorbiert wird und damit dem Hundeorganismus zur Verfügung steht bzw. welcher Anteil mit dem Kot ausgeschieden wird. Die Verdaulichkeit eines Fertigfutters wird insbesondere durch die Wahl des Einzelfuttermittels und dessen Verarbeitung bestimmt und kann durch rassespezifische anatomische Unterschiede beeinflusst werden. Der Bedarf eines Hundes lässt sich ableitend definieren als „die Mindestmenge eines Nährstoffes, deren Aufnahme auch über einen längeren Zeitraum ausreichend ist, die erforderlichen physiologischen Funktionen der Tiere in einer Population aufrecht zu erhalten“. Da es um das Aufrechterhalten von Funktionen geht, spricht man bei diesem Energiebedarf auch von \"Erhaltungsbedarf\". Bei seiner Ermittlung wird von einer Temperatur von etwa 20 °C ausgegangen und besonderer Energieverbrauch aufgrund von Erkrankungen oder anderen Ausnahmesituationen wie beispielsweise Trächtigkeit oder Säugen bleibt unberücksichtigt. Die vom National Research Council 2006 herausgegebenen Mindestbedarfswerte für Hunde können als Richtlinie für die Zusammenstellung einer Fütterung gelten. Ein auf den normalen Erhaltungsbedarf eines mittelgroßen ca. 20 kg schweren ausgewachsenen Hundes ausgerichtetes Futtermittel enthält zur Deckung des Nährstoffbedarfs ca. 25 % Proteine, 12 % Fett, 5 bis 7 % Ballaststoffe, 1,1 % Kalzium und 0,8 bis 0,9 % Phosphor; Seine Energiemenge liegt zwischen 898,5 (schlank) und 539,1 (übergewichtig) kcal pro Tag und wird anhand des metabolischen Körpergewichts errechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Proteine.", "content": "Proteine („Eiweiß“) benötigt ein Hund im Wesentlichen für die Neubildung von Gewebe und für die Erhaltung der Körpersubstanz. Proteine sind aus Aminosäuren aufgebaut, von denen der Hund die meisten auch selber aufbauen kann. Einige Aminosäuren kann der Hund allerdings nicht selber herstellen; diese essentiellen Aminosäuren müssen darum in genügender Menge im Proteinanteil der Nahrung enthalten sein. Die Wertigkeit der Proteinquelle berechnet sich nach den Anteilen der in den Proteinen enthaltenen essentiellen Aminosäuren: Je mehr deren Verhältnisse denjenigen im Hundekörper ähneln, desto höherwertig ist eine Proteinquelle. Proteinquellen können sowohl tierischen als auch pflanzlichen Ursprungs sein, wobei tierische Proteinquellen im Allgemeinen hochwertiger sind als pflanzliche. Tierische Proteinquellen sind Fleisch (häufig Rind, Lamm, Huhn, Fisch) und tierische Nebenerzeugnisse wie Innereien, Fleischmehl, Knochenmehl, Fischmehl, getrocknete Eier, Fisch, Milch und Molkereiprodukte. Laut der EU-Verordnung Nr. 1774/2002 dürfen für Futtermittel an tierischen Nebenprodukten nur solche der Kategorie 3 verwendet werden. Als pflanzliche Proteinquellen werden häufig verwendet: Maiskleber, Sojaprodukte und getrocknete Bierhefe.", "section_level": 2}, {"title": "Kohlenhydrate.", "content": "Kohlenhydrate sind energiereiche Moleküle, die aus pflanzlichen (Zucker, Stärke) oder tierischen Quellen (Glykogen) stammen können. Es kann prinzipiell zwischen verdaulichen und unverdaulichen Kohlenhydraten unterschieden werden. In der Energieversorgung stehen die verdaulichen Kohlenhydrate beim Hund hinter Fetten, aber noch vor Proteinen und ermöglichen insbesondere die Freisetzung von Kurzzeitenergien. Überschüssige Kohlenhydrate können als Glykogen in Leber und Muskeln gespeichert werden oder in Fett umgewandelt und als Fettgewebe im Körper eingelagert werden. Hauptquelle der verdaulichen Kohlenhydrate sind verschiedene Zubereitungen von Mais, Reis, Weizen, Hafer – selten auch Gerste, Möhren, Leinsamen, Melasse, Erbsen und Kartoffeln. Unverdauliche Kohlenhydrate können aufgrund ihrer Größe und ihres chemischen Aufbaus nicht vom Körper gespalten werden. Als Ballaststoffe unterstützen sie die Bewegung (Peristaltik) des Darms, und als fermentierbare Fasern beeinflussen sie das Milieu für die Darmflora. Verarbeitet werden u. a. hierfür Rübenschnitzel, Reis-, Hafer- und Weizenkleie, Zitrus-, Möhren-, Apfel- und Tomatentrester, Erdnussschalen sowie Zellulose. Aus der Funktion der Kohlenhydrate bei der Verdauung lässt sich ableiten, dass geringe Kotmengen, wenig Gasbildung und eine optimale Konsistenz des Stuhls ein Indikator für gut verdauliche und gut aufbereitete Kohlenhydratquellen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Fette.", "content": "Fette bilden den Hauptenergielieferant im Hundefutter und wirken als Geschmacksverbesserer. Chemisch bestehen sie aus dreifach verestertem Glycerin (Triglyceride). Fette können tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein. Wichtig ist ein ausgewogener Anteil an essentiellen Fettsäuren, die der Organismus nicht selber herstellen kann und die er darum mit der Nahrung aufnehmen muss. Tierische Fette stammen aus dem Gewebe von Säugetieren, Geflügel und Fisch wie z. B. Rindertalg, Schweineschmalz, Geflügelfett und Fischöl. Pflanzenfette werden durch Extraktion des Öls aus dem Samen oder Korn einer Pflanze gewonnen. Häufig verwendet werden Soja-, Saflor- (Distel-), Sonnenblumen- oder Maisöl.", "section_level": 2}, {"title": "Zusatzstoffe.", "content": "Zu den Zusatzstoffen zählen u. a. Konservierungsstoffe (z. B. Salze, Säuren) und Antioxidanzien (z. B. Vitamin E und C), die Haltbarkeit des Futters beeinflussen, natürliche Aromastoffe, Probiotika für die Stabilisierung der Darmflora sowie Spurenelemente und Vitamine. Die Liste in Deutschland zugelassener Zusatzstoffe ist beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit einsehbar.", "section_level": 2}, {"title": "Grundprinzipien der Fütterung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Artgerechte Fütterung.", "content": "Der Haushund gehört wie der Wolf, von dem er abstammt, zu den Hunden und damit zur Ordnung der Raubtiere, den \"Carnivora\". Aber auch die Fleischfresser unter den „Raubtieren“ ernähren sich nicht von Fleisch, sondern von Beutetieren. Auch der Wolf frisst, je nach Angebot, pflanzliches Material und sein Verdauungssystem ist in der Lage, sich in gewissen Grenzen an verschiedene Futterarten anzupassen. Der Hund musste sich im Verlauf seines Zusammenlebens mit dem Menschen an dessen Nahrungsquellen anpassen und wurde dadurch zum funktionellen Allesfresser. Auch genetische Untersuchungen legen im Vergleich Wolf – Hund den Schluss nahe, dass der Hund sich im Verlauf der Domestikation wie der Mensch an stärkehaltige Nahrung angepasst hat.", "section_level": 2}, {"title": "Altersentsprechende Fütterung.", "content": "Jedes Lebensstadium eines Hundes stellt unterschiedliche Anforderungen an das Hundefuttermittel. Im Handel angeboten wird ein Spektrum in unterschiedlicher Zusammensetzung von Welpenfutter über Junior- und Erwachsenennahrung (adult) hin zu speziellem Futter für ältere Hunde (Senioren).", "section_level": 2}, {"title": "Bedarfsentsprechende Fütterung.", "content": "Neben der Lebensphase muss für Hundefutter berücksichtigt werden, welchen Anforderungen der Hund unterliegt und wie hoch sein Aktivitätsniveau ist (Zuchthund, Gebrauchs- und Sporthund, Schlittenhund, Trächtigkeit/Laktation). Hier spielen rassetypische Aspekte mit hinein. Das Hundefutter kann ausgerichtet sein auf die besonderen Bedürfnisse bestimmter Hundegrößen wie Hundefutter für kleine, mittlere und große Rassen oder spezieller Rasse wie für Golden Retriever, Jack Russell Terrier, Deutscher Boxer, Deutscher Schäferhund, die beispielsweise zu bestimmten Erkrankungen neigen.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheitsbedingte Fütterung.", "content": "Viele Erkrankungen von Hunden gehen einher mit Störungen des Stoffwechsels des Gesamtorganismus oder einzelner Organe, die spezielle Fütterungsprinzipien erfordern. Außerdem gibt es bestimmte Erkrankungen wie die Fettleibigkeit (Adipositas), deren Ursache in einer Fehlfütterung liegt. Im Rahmen einer Diätetik soll die Fütterung gezielt dazu beitragen, Krankheitssymptome abzuschwächen bzw. in prophylaktischer Absicht abzunormen. Diätisch lassen sich z. B. Adipositas, Leber- und Nierenerkrankungen sowie Harnsteine beeinflussen. Hier werden zunehmend auch kommerzielle Produkte angeboten. Der Begriff „Diätfutter“ ist in der Futtermittelverordnung gesetzlich geregelt, um Missbrauch vorzubeugen. Weiterhin existiert ein breites Angebot an diversen anderen Nahrungsergänzungsmitteln.", "section_level": 2}, {"title": "Hypoallergene Fütterung.", "content": "Eine besondere Fütterung ist bei einer Futtermittelallergie oder einer Futtermittelunverträglichkeit indiziert. Während eine Futterunverträglichkeit eine abnorme Reaktion auf ein aufgenommenes Futter oder einen Futterzusatz darstellt, besitzt die Futtermittelallergie eine immunologische Ursache. Hier ist eine Eliminationsdiät erforderlich, die auf die Vermeidung der auslösenden Allergene ausgerichtet ist. So sollten im Futter keine chemische Konservierungsstoffe, kein Geschmacksverstärker, keine Schlachtabfälle, kein Schweinefleisch, kein Zucker, kein Getreide, keine Kuhmilchprodukte und kein Soja enthalten sein. Es bieten mehrere Firmen kommerzielle Produkte auf der Basis selten verfütterter Proteinquellen an (z. B. Lamm oder Ente); alternativ kann eine selbstgemachte Ration zusammengestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Futtertrends.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rohfütterung.", "content": "Eine Variante der Hundefütterung nennt sich BARF (\"Bones And Raw Food\", also „Knochen und rohes Futter“, oder dem Akronym angepasst: „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“). Der Begriff wurde 1993 vom Australier Ian Billinghurst erfunden, der auch die Rechte am Namen \"Barf Diet\" besitzt. Befürworter dieser Methode füttern rohes Fleisch, rohe Knochen und rohes Gemüse (püriert) in einer selbst zusammengestellten Ration. Bei dieser Fütterungsart muss allerdings besonders auf die richtige Zusammenstellung und Verarbeitung der Nahrung geachtet werden. Sie ist nicht ohne weiteres mit einer artgerechten Fütterung gleichzusetzen. Die Rohfütterung bietet gegenüber der Fütterung mit Fertigfutter keine ernährungsphysiologischen Vorteile und birgt mikrobiologische Risiken sowohl für die roh gefütterten Tiere als auch die mit ihnen zusammen lebenden Menschen. Sie wird daher von tierärztlichen Fachorganisationen abgelehnt. Genetische Untersuchungen belegen zusätzlich, dass sich Haushunde im Laufe der Domestizierung an eine kohlenhydratreiche Ernährung angepasst haben.", "section_level": 2}, {"title": "Vegetarisches Hundefutter.", "content": "Bei vegetarischem Hundefutter werden tierische Produkte (Fleisch und Fisch) bei der Fütterung durch pflanzliche eiweißhaltige Anteile wie Soja ersetzt. Ein Grund für diese Fütterungsstrategie ist beispielsweise, dass der Tierbesitzer überzeugter Vegetarier ist. Hier muss bei selbst hergestellten Rationen auf die richtige Zusammenstellung geachtet werden, da aufgrund der Zusammensetzung pflanzlicher Proteine bei vegetarischer Ernährung ein großes Risiko einer mangelnden Versorgung des Hundes mit essentiellen Aminosäuren wie Lysin, Methionin und Tryptophan sowie mit Taurin und Carnitin besteht. Es wird auch kommerzielles vegetarisches und veganes Fertighundefutter angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Hundefutter im Test.", "content": "Die Stiftung Warentest hat Anfang 2015 Hundefutter untersucht und dabei festgestellt, dass jedem zweiten getesteten Feuchtfutter wichtige Nährstoffe fehlen. Mineralstoffe, Vitamine, Fettsäuren und Eiweiß waren nicht immer in ausreichender Dosierung vorhanden. Auch die Kennzeichnung der Feuchtfutter war laut test nicht in jedem Fall korrekt. So fand sich in einem Feuchtfutter, das laut Hersteller \"100 % Rind\" enthielt, auch Schweine- und Geflügelfleisch – ein anderes wies keine Spur von Rentierfleisch auf, obwohl der Hersteller damit warb. Trockenfutter testete der österreichische Verein für Konsumenteninformation im Sommer 2013. Von 25 getesteten Trockenfutterprodukten aus Drogerie-, Tierfach- und Baumärkten schnitten 20 sehr gut ab. Die mit „nicht zufriedenstellend“ bewerteten Produkte boten nach Ansicht der österreichischen Tester den Welpen zu wenig Eiweiß; auch der Zinkgehalt und das Verhältnis Kalzium zu Phosphor waren nicht richtig dosiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hundefutter ist eine speziell auf die physiologischen Bedürfnisse von Hunden ausgerichtete Tiernahrung. In Deutschland wird überwiegend industriell gefertigtes Fertigfutter verfüttert, knapp 8 % der Hundebesitzer verfütterten einer 2012 veröffentlichten Studie zufolge selbst zubereitete Rationen. Je nach Wassergehalt unterscheidet man bei Fertigfutter zwischen \"Trockenfuttermitteln\" und \"Feuchtfuttermitteln\".", "tgt_summary": "犬粮,或称狗粮,是人类用来喂养狗的食物。因人类生活型态改变,饲养狗转趋为家中宠物,人类进而发明能长期保存、方便喂食饲料产品,发明至今已有约六十年历史。仅在美国,2007年狗的饲养者就一年花费于购买商业化制造的狗粮总共达85亿美元。 一些人自己制作狗粮,或从杂货店或健康食品商店购买狗粮。", "id": 2731176} {"src_title": "Hans Furler", "tgt_title": "汉斯·富勒", "src_document": [{"title": "Leben und Beruf.", "content": "Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Lahr studierte Hans Furler, der römisch-katholischen Glaubens war, Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Während seines Studiums wurde er 1922 Mitglied der \"Burschenschaft Teutonia Freiburg\". 1925 bestand er das erste juristische Staatsexamen, im Dezember 1928 das Assessorexamen. Bereits ein halbes Jahr zuvor wurde er bei Gerhard Anschütz in Heidelberg mit der Dissertationsschrift \"Das polizeiliche Notrecht und die Entschädigungspflicht des Staates\" zum Dr. iur. promoviert. Zunächst war er als Rechtsanwalt in Pforzheim tätig, nahm aber bereits 1930 nebenher eine Dozententätigkeit für Patentrecht auf. 1932 habilitierte er sich an der TH Karlsruhe mit der Arbeit \"Besitz, Verkehrsgeltung, Verwirkung im Wettbewerbsrecht\", die ihn 1940 zum außerplanmäßigen Professor für gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht ernannte. Von 1941 bis 1944 war er für die deutsche Zivilverwaltung im besetzten Elsass dienstverpflichtet. Hans Furler war 1934 in die SA eingetreten, und ab 1938 Mitglied in der NSDAP. Von 1945 bis zum Abschluss seines Entnazifizierungsverfahrens 1948 arbeitete er als Justitiar in der Papierfabrik seiner Schwiegereltern, der August Koehler AG in Oberkirch (Baden). 1948 eröffnete er eine neue Anwaltskanzlei in Freiburg. Ab 1950 lehrte er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Von 1958 bis 1966 war er ehrenamtlicher Präsident des \"Deutschen Rates der Europäischen Bewegung\".", "section_level": 1}, {"title": "Partei.", "content": "Furler trat 1952 der CDU bei. Noch im selben Jahr wurde er Vorsitzender des wirtschaftspolitischen Beirates des Landesverbandes Baden.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter.", "content": "Furler gehörte dem Deutschen Bundestag von 1953 bis 1972 an. 1953 zog er über die Landesliste der CDU Baden-Württemberg ins Parlament ein und ab 1957 vertrat er den Wahlkreis Offenburg. Von 1953 bis 1957 war er stellvertretender Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht. Vom 10. Mai 1957 bis zum Ende der zweiten Legislaturperiode war er Vorsitzender des Sonderausschusses „Gemeinsamer Markt/Euratom“. Vom 29. Januar 1959 bis zum 25. Mai 1960 war er Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten. Er war außerdem vom 1. Juli 1955 bis zum 19. März 1958 Mitglied der Gemeinsamen Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), von 1956 an als deren Präsident. Von 1958 bis 1973 war er Mitglied des Europäischen Parlaments, von 1960 bis 1962 als sein Präsident, bis 1973 als Vizepräsident.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Furler wurde 1958 mit dem Großkreuz des Bundesverdienstkreuzes ausgezeichnet. Am 3. Juli 1962 verlieh ihm sein Wohnort Oberkirch die Ehrenbürgerwürde. Am 22. Mai 1976 wurde der Neubau des Gymnasiums in seiner Heimatstadt Oberkirch eingeweiht, das seitdem seinen Namen trägt: \"Hans-Furler-Gymnasium\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Furler (* 5. Juni 1904 in Lahr; † 29. Juni 1975 in Achern) war ein deutscher Politiker der CDU.", "tgt_summary": "汉斯·富勒 (, 1904年-6月5日-1975年-6月29日))是一位德国基督教民主主义政治家。曾经两度担任欧洲议会议长,分别是1956年到1958年和1960年到1962年。", "id": 2207010} {"src_title": "Milchproduktion", "tgt_title": "酪農業", "src_document": [{"title": "Weltweite Bedeutung.", "content": "2008 wurden 693.707.346 Tonnen Milch produziert, davon 83 % Kuhmilch. Die größten Erzeugerländer von Kuhmilch sind die USA, Indien und China. In Deutschland wurden 2008 28.656.256 t, in der Schweiz 4.115.560 t, und in Österreich 3.195.950 t produziert. In Europa wurden insgesamt 209.974.244 t produziert, was 36 % der Weltproduktion ausmacht. In der EU sind die Tierbestände leicht rückläufig. Während 2004 25.237.000 Tiere gehalten wurden, waren es 2007 24.176.000. Ein Rückgang ist dabei in fast", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung der Milchwirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Österreich (in seinen heutigen Grenzen).", "content": "Dieser Abschnitt beschäftigt sich fast ausschließlich mit der Situation in jenem Raum, der sich mit dem heutigen Österreich deckt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg.", "content": "In den 1870er Jahren sanken die Getreidepreise und später auch die Schafwollpreise durch die Konkurrenz aus Übersee. Das führte dazu, dass die Milchwirtschaft ausgeweitet wurde und an Bedeutung gewann. Dabei wurde sie von der Politik, einzelnen Fachmännern und milchwirtschaftlichen Vereinen gezielt gefördert. Das erste umfassende Buch über Milchwirtschaft in Deutschland wurde von 1870 Benno Martiny herausgegeben. Kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert wurden auch die ersten Wanderlehrer und Instruktoren angestellt, doch nach wie vor herrschte ein Fachkräftemangel. Diesem Fachkräftemangel sollte durch die Gründung der Hochschule für Bodenkultur 1872 und durch die Gründung mittlerer und niederer Landwirtschaftsschulen entgegengewirkt werden. Mit der Spezialisierung der Milchwirtschaft ging ein Wandel einher.", "section_level": 3}, {"title": "Der Erste Weltkrieg.", "content": "In den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurden eine Reihe gesetzlicher Maßnahmen zur Regelung des österreichischen Milchmarktes diskutiert, aber nicht verwirklicht. Nach Kriegsausbruch nutzte das British Empire seine einzigartige Seemacht für eine Blockade der Mittelmächte. Diese Blockade (das Deutsche Kaiserreich importierte damals Weizen und andere Lebensmittel in großem Umfang) führte alsbald zu Nahrungsmittelknappheit und 1917–1918 zu Hunger bei vielen Soldaten und Zivilisten (siehe Steckrübenwinter). Viele Kühe wurden geschlachtet; die Milchversorgung Wiens und anderer großer Städte brach zusammen. 1914 war die österreichische Milchwirtschaft in einem starken Aufschwung. Für eine geregelte Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Milchprodukten waren im Molkereibereich zahlreiche Zu- und Neubauten geplant. Durch den Krieg kam es zu schweren Erschütterungen in der Milchwirtschaft; zum einen durch die schonungslosen Vieh-", "section_level": 3}, {"title": "Die Erste Republik.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Milchwirtschaftliche Lenkung während der NS-Zeit 1938–1945.", "content": "Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde auf Basis des Reichsnährstandsgesetzes und des Paragrafen 38 des Milchgesetzes eine umfassende Ordnung und Lenkung des Milchmarktes vorgenommen. Alle Wirtschaftszweige wurden durch zahlreiche Anordnungen gelenkt, die Land- und Ernährungswirtschaft wurde allerdings einer straffen, hierarchischen Marktordnung unterworfen. Die drei Phasen, die Fink dabei unterscheidet, sind nur bedingt auf die österreichische Situation anwendbar, da die erste Phase 1936 beendet war und die zweite Phase bis 1939 dauerte. In der ersten Phase war Österreich noch nicht Teil des Deutschen Reiches und auch in der zweiten Phase war Österreich nur die letzten 11⁄2 Jahre an Deutschland angeschlossen. Nur die dritte Phase, die kriegswirtschaftliche Phase, trifft sowohl auf das Deutsche Reich als auch auf Österreich zu. Näheres dazu im Abschnitt über Deutschland. Nach dem Anschluss an Deutschland wurde die österreichische Gesetzgebung den Milchmarkt betreffend in die deutsche Gesetzgebung integriert. Damit wurde der Milchausgleichsfonds aufgehoben und durch Milch- und Fettwirtschaftsverbände in Wien, Graz, Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck ersetzt. Die Milch- und Fettwirtschaftsverbände beschränkten sich aber nicht nur auf die Milchwirtschaft, sondern betrafen auch die Eierwirtschaft, inklusive Honig und zum Teil auch die Viehwirtschaft.", "section_level": 3}, {"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "NS-Zeit.", "content": "Die Entwicklung der Milchwirtschaft während des „Dritten Reichs“ kann in drei Phasen eingeteilt werden. Die erste Phase war durch Maßnahmen zur Krisenbewältigung und durch die Wiederankurbelung der Wirtschaft gekennzeichnet und dauerte bis 1936. Die Maßnahmen dazu waren staatliche Kreditschöpfung und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Durch eine weitgehende Marktordnung versuchte man, die Auslandsabhängigkeit im Lebensmittelsektor zu senken und stabile Lebenshaltungskosten zu erreichen. In der zweiten Phase bis 1939 kam es durch die Aufrüstung zu zivilen Einschränkungen. Die wichtigsten Rohstoffe wurden staatlich bewirtschaftet und der Ernährungssektor unterlag weitgehend staatlicher Kontrolle. Der Reichsnährstand wurde dem Vierjahresplan Görings unterstellt. Durch die Hochrüstung kam es zu einer Inflation, die durch einen Preis- und Lohnstopp gebremst werden sollte. Die dritte, kriegswirtschaftliche Phase begann 1939 und dauerte bis 1945. In dieser Zeit war die Wirtschaftslenkung zur Zentralverwaltungswirtschaft ausgebaut. Die landwirtschaftlichen Produkte und Rohstoffe wurden beschlagnahmt und der private Lebensmittelverbrauch wurde eingeschränkt. Die Kriegswirtschaft war nur eine Fortsetzung der ab 1933 mehr und mehr ausgebauten Wirtschaftslenkung. Dazu wurde diese gestrafft, ergänzt und übersteigert. Im Jahr 1933 wurde das „Gesetz zur Sicherung der Getreidepreise und der Einrichtung von Festpreisen“ erlassen und signalisierte eine neue Dimension staatlicher Eingriffe in den Markt. Durch den Zusammenhang zwischen Getreide- und Futtermittelwirtschaft und der Veredelungswirtschaft führte dies zu einer umfassenden Marktordnung für die wichtigeren landwirtschaftlichen Produkte. Um die Überschüsse zu bewältigen, gab es Ablieferungsrechte, aus denen ab 1934 Ablieferungspflichten und mit Beginn der", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz werden auf Antrag Zulagen für die Milchproduktion und Milchverarbeitung ausbezahlt. Geregelt wird dies in der Milchpreisstützungsverordnung. Das Bundesamt für Landwirtschaft hat die Liste der Zulagenempfänger erst auf juristischen Druck durch den Beobachter veröffentlicht. 2012 wurden z. B. alleine Emmi über 43 Millionen Franken Verkäsungszulage ausbezahlt. Diese soll voraussichtlich ab 1. Januar 2022 direkt an die Milchproduzenten ausbezahlt werden. Ab September 2019 soll das neue Label «Swissmilk green» auf den Markt kommen. Die Stiftung", "section_level": 2}, {"title": "Melktechnik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Entscheidend für die heutige Bedeutung der Milchwirtschaft ist unter anderem auch die Entwicklung der Melktechnik. Jahrtausendelang wurden Kühe von Hand gemolken, dabei wurde die Milch mit Zeigefinger und Daumen aus der Zitze gestreift. Bei fehlendem Einfühlungsvermögen wurde die Zitze nach unten gezogen und es konnte zu Entzündungen kommen. Es blieb aber nicht beim reinen Handmelken, so versuchte man beispielsweise auch, den Zitzenkanal mit einem Federkiel oder einem Strohhalm zu öffnen. Ähnlich qualvoll waren die ersten bewussten Gehversuche des mechanischen Melkens. Bereits 1819 wurde der Versuch unternommen, den Zitzenkanal mechanisch zu erweitern. 1836 wurden zum ersten Mal Metallröhrchen in die Zitzen eingeführt, diese Methode, bei der quasi ein Katheter gesetzt wurde, war die Erfindung des Briten Blurton. Dieses Vorgehen hatte allerdings sowohl in hygienischer wie", "section_level": 3}, {"title": "Aktuelle Situation.", "content": "Da die Kühe bei einem Anbindestall immer auf demselben Platz stehen, wird in diesem Fall das Melkzeug zu den Kühen getragen. Durch den gesamten Stall zieht sich ein Rohrleitungssystem bestehend aus Milch- und Vakuumleitung. An die Leitungen werden dann die Schläuche der Melkgeschirre angeschlossen. Demgegenüber werden die Kühe bei Laufställen in einem Melkstand gemolken. Der Melker steht dabei tiefer, so dass die Euter der Kühe ca. auf Schulterhöhe sind. Die Kühe werden dann in den Melkstand getrieben. Je nach Aufbau des Melkbereiches lassen sich verschiedene Bauformen unterscheiden. Üblich sind vor allem der Fischgrätenmelkstand (die Kühe stehen in Grätenform mit dem Kopf nach außen), der Side-by-Side-Melkstand (hier stehen die Kühe", "section_level": 3}, {"title": "Viehhaltung bei der Aufzucht.", "content": "Direkt nach der Geburt werden die Kälber, außer bei der Mutterkuhhaltung, von ihren Müttern getrennt. Die nachfolgende Haltung geschieht nach den Vorgaben der Kälberhaltungsverordnung. Das bedeutet eine Unterbringung in den ersten beiden Lebenswochen in mit Stroh oder ähnlichem Material eingestreuten Boxen. Eine Gruppenhaltung ist bereits möglich, bei einer Einzelhaltung muss die Box (z. B. Kälberiglus) die Mindestmaße von 1,20 m Länge, 0,80 m Breite und 0,80 m Höhe einhalten. Die Seitenwände müssen so beschaffen sein, dass zu anderen Kälbern Sicht- und Berührungskontakt möglich ist. Ab der dritten und bis zur achten Lebenswoche sind bei einer Einzelboxhaltung 1,60 m Länge bei einem Außentrog oder 1,80 m Länge bei einem Innentrog vorgeschrieben. In der Breite muss die Box mindestens 90 cm aufweisen oder mindestens 100 cm, wenn die Seitenwände bis auf den Boden reichen. Bei einer Gruppenhaltung sind mindestens 1,5 m2 pro Kalb, bei einer Gesamtfläche von mindestens 4,5 m2 vorgeschrieben. Ab der achten Woche ist", "section_level": 2}, {"title": "Laktation.", "content": "Die Milchabgabe, auch Laktation genannt, beginnt mit der Geburt des ersten Kalbes der Kuh. Üblicherweise kalben Kühe erstmals in einem Alter von 24–32 Monaten. Kalb und Kuh werden meist direkt nach der Geburt getrennt. Es erhält jedoch die erste Milch der Mutter, auch Biestmilch oder Kolostrum genannt. Die Biestmilch enthält Immunglobuline, die dem Kalb helfen, sich gegen Krankheiten zu immunisieren. Diese Milch ist sehr wichtig für das neugeborene Kalb, in den ersten Lebensstunden gehen die Immunglobuline im Verdauungstrakt direkt in das Blut des Kalbes über und helfen so es gegen zahlreiche stallspezifische Keime zu schützen. Das Kalb kommt mit anderen Kälbern in die Aufzucht. Die Kuh wird dann den anderen milchgebenden Kühen angeschlossen und in der Regel 2–3 Mal täglich gemolken. Die durchschnittliche Nutzungsdauer von Milchkühen liegt in der Schweiz bei zirka vier Laktationen, in Sachsen bei 2,6 Laktationen (Stand 2019, was 33,5 Monate Nutzung und etwa 5 Lebensjahre bedeutet) und in den USA bei 1,5 Laktationen.", "section_level": 1}, {"title": "Laktationszyklus.", "content": "Die tägliche Milchmenge (Leistung) steigt nach der Geburt des Kalbes zunächst an, erreicht nach 4 bis 6 Wochen ihr Maximum und fällt dann ab (Laktationskurve). Damit sich der Zyklus wiederholt, wird die Kuh mit Beginn des Östrus und der ersten Ovulation wieder belegt, d. h., sie wird entweder künstlich besamt (Künstliche Besamung oder KB) oder von einem Bullen gedeckt (Natursprung).", "section_level": 2}, {"title": "Milchleistung.", "content": "Die durchschnittliche Milchleistung liegt in Westeuropa und Nordamerika grob zwischen 7.000 und 11.000 kg pro Kuh und Jahr. In anderen Regionen werden teilweise deutlich niedrigere Erträge beobachtet, so lag 2001 die durchschnittliche Milchleistung in Indien zwischen 2.000 und 5.500 kg. Die leistungsstärkste Rasse ist Holstein mit deutlich über 8.000 kg. In", "section_level": 2}, {"title": "Fütterung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Futtermittel.", "content": "Aufgrund der Fermentation im Pansen können Wiederkäuer auch sogenannte Struktur-Kohlenhydrate verdauen. Diese sind aufgrund der Bindungsart der Glucosemoleküle (β-glycosidische Bindung) für monogastrische Tiere im Wesentlichen unverdaulich. Die Grundfuttermittel für Wiederkäuer haben sehr überwiegend solche Bindungsformen. Daher stehen die Wiederkäuer hierbei nicht unbedingt in Nahrungskonkurrenz zum Menschen wie beispielsweise Geflügel und Schweine. Zusätzlich zum Grundfutter werden aber häufig auch Konzentratfutter verfüttert. Diese sind meistens Energiefuttermittel (z. B. aus Nicht-Struktur-Kohlenhydraten wie Stärke oder auch aus Fetten) oder Proteinfuttermittel (wie Soja- oder Rapsextraktionsschrot). Die Ergänzung des Futters um das Konzentratfutter ist bei Tieren mit hoher Leistung notwendig, um dem Tier ausreichend Energie und Eiweiß zuzuführen. Ein zu hoher Kraftfutteranteil bewirkt, dass die Ration", "section_level": 2}, {"title": "Krankheiten.", "content": "Zell- und Keimzahl der Milch dienen der Molkerei als Qualitätsmaßstäbe für angelieferte Rohmilch, werden regelmäßig eruiert (mindestens zweimal pro Monat) und wirken sich auf den Milchpreis für den jeweiligen Landwirt aus. Der Zellgehalt wird bei Zuchtbetrieben zusätzlich regelmäßig individuell für jedes Tier ermittelt. Die Milch einer gesunden Kuh ist im Euter keimfrei. Hohe Keimgehalte (Bakterien) in der Milch sind meist auf Mängel beim Reinigen der Melkanlage oder bei der Milchkühlung zurückzuführen. Hingegen ist die erhöhte Zellzahl ein Hinweis auf Erkrankungen des Euters, analog zum Menschen spricht man dabei von Mastitis. Zellen werden häufig als Folge akuter oder chronischer", "section_level": 1}, {"title": "Stallformen und Technik.", "content": "Das angewendete Fütterungssystem steht in engen Zusammenhang mit der angewendeten Haltungsform; auch auf die Melktechnik hat die Haltungsform Einfluss.", "section_level": 1}, {"title": "Haltungsform.", "content": "Die überwiegende Halteform in Mitteleuropa ist die Stallhaltung. Grundsätzlich lässt sich hier die Anbindehaltung von der Laufstallhaltung unterscheiden. Daneben sind aber auch saisonale Weidehaltung (mit mobilen Melkständen) und Melkalm anzutreffen (aufgrund der Transportprobleme wird die Milch bei Almwirtschaft vor Ort in haltbare Produkte verarbeitet).", "section_level": 2}, {"title": "Laufstallhaltung.", "content": "Innerhalb des Stalles können sich die Kühe frei bewegen. Der Stall ist unterteilt in verschiedene Bereiche: Im Liegebereich finden sich Liegeboxen und im Fressbereich Fressstände. Es sollten mindestens so viele Liegeboxen wie Kühe vorhanden", "section_level": 3}, {"title": "Kombinationshaltung.", "content": "Werden Kühe abwechselnd im Stall in Anbindehaltung und auf der Weide, einer Alm und/oder im Auslauf gehalten,", "section_level": 3}, {"title": "Ganzjahresanbindehaltung.", "content": "In Ganzjahresanbindehaltung sind die Kühe das ganze Jahr über an ihren Standplatz fixiert und haben keinen Auslauf. Der Standplatz ist zugleich Liege- und Fressplatz.", "section_level": 3}, {"title": "Tiergesundheit.", "content": "Das landwirtschaftliche Betriebssystem ist ein Hauptfaktor, der das Wohl der Milchkühe bestimmt. Durch genetische Auswahl ist in Europa im Verlauf der letzten Jahrzehnte die Milchleistung ständig gestiegen. Dies hat veränderte Körperformen und -größen zur Folge. Moderne Milchkühe brauchen mehr Platz. Probleme wie Lahmheit, Mastitis,", "section_level": 2}, {"title": "Rassen.", "content": "Die Rinderrassen (siehe auch Rasseschlüssel (Rind)) werden je nach Nutzungsrichtung (Milch, Fleisch, Arbeit) in Rassegruppen eingeteilt. Zudem findet eine Einteilung in Einnutzungsrassen (hier wird in den Zuchtbemühungen nur Wert auf die Verbesserung einer Leistungskomponente wie entweder Milch oder Fleisch gelegt) und Zweinutzungsrassen (hier wird zwischen Milch- und Fleischleistung unterschiedlich gewichtet) statt. Dreinutzungsrassen (die auch als Zugtier verwendet werden) finden sich in der modernen Milchwirtschaft nicht mehr. Milchbetonte Rassen sind: Milchbetonte Zweinutzungsrassen sind: Zweinutzungsrassen mit Betonung der Milch- und Fleischleistung", "section_level": 1}], "src_summary": "Milchproduktion oder Milchviehhaltung ist in der Landwirtschaft die Haltung von Vieh zur Produktion von Milch, bezeichnet als Milchvieh. Den bedeutendsten Anteil am Milchviehbestand haben verschiedene Rassen des Hausrindes, und die Produktion von Kuhmilch macht den mit Abstand größten Teil der Milchwirtschaft aus, gefolgt von der Büffelmilch. Die Milchwirtschaft umfasst darüber hinaus Molkereibetriebe und den Handel mit Milch und Milcherzeugnissen.", "tgt_summary": "酪农业(英语:Dairy farming)是一种畜牧业的型态,意即农民种植牧草作为饲料,喂养乳牛、乳羊等,以生产鲜乳或乳制品的农业。", "id": 1547475} {"src_title": "Kolomna", "tgt_title": "科洛姆纳", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das am Zusammenfluss von Moskwa und Oka liegende Kolomna ist seit 1177 als Grenzposten des Fürstentums Rjasan bekannt. Kolomna hat an wichtigen Handelswegen gelegen und so wurde die Stadt zum Objekt eines erbitterten Kampfes zunächst der Fürsten von Wladimir und dann der Moskauer Fürsten. 1301 wurde es Teil des Großfürstentums Moskau. Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert wurde die Stadt immer wieder von Tataren angriffen und mehrfach verwüstet. Daher diente Kolomna regelmäßig als Sammelpunkt der russischen Truppen für die Kriegszüge gegen die Tataren. Der Fürst Dmitri Donskoi besichtigte hier im Jahre 1380 die Kriegertruppen auf dem Weg in die Schlacht auf dem Kulikowo Pole. 1385 wurde Kolomna unerwartet vom Rjasaner Fürsten Oleg erobert, kam aber bereits nach wenigen Jahren wieder unter die Herrschaft Moskaus. Während des Stehens an der Ugra war die Stadt Stützpunkt des Heeres des Großfürstentums Moskau unter Iwan III. Zwischen 1525 und 1531 wurde in Kolomna ein massiver Kreml aus Stein errichtet, die zweitgrößte Befestigungsanlage nach dem Moskauer Kreml. Durch die neue Festungsanlage, die ein Teil der damals errichteten Verhaulinie des Moskauer Staates wurde, wuchs die strategische Bedeutung der Stadt. Während der Zeit der Wirren, Anfang des 17. Jahrhunderts, war Kolomna von polnischen Truppen besetzt. Später lag die Bedeutung Kolomnas, aufgrund seiner Lage an einem wichtigen Transportweg, vor allem in seiner Rolle als Handelsstadt. 1775 weilte die russische Zarin Katharina II. in Kolomna. Einige Zeit später, 1778, wurde der Architekt Matwei Kasakow nach Kolomna geschickt, um einen Generalplan für die Umgestaltung der Stadt zu entwickeln. 1784 wurde dieser Plan angenommen. 1862 erhielt Kolomna Eisenbahnanschluss nach Moskau im Zuge des Baus der Strecke Moskau–Rjasan, was der Stadt den Anstoß für die industrielle Entwicklung gab. 1863 wurden ein Lokomotivenwerk und eine Maschinenbaufabrik gegründet und im gleichen Jahr erhielt Kolomna ein öffentliches Krankenhaus. 1864 wurde eine Eisenbahnbrücke über die Oka eröffnet und so die Verlängerung der Bahnstrecke nach Rjasan ermöglicht. Die Streikwelle während der Russischen Revolution von 1905 wurde auch von der Arbeiterschaft von Kolomna mitgetragen. Ein vom Observatorium Andruschiwka am 26. August 2008 entdeckter Asteroid wurde zu Ehren der Stadt (269251) Kolomna benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr, Bildung und Kultur.", "content": "Heute ist Kolomna einer der bedeutendsten Industrie- und Wissenschaftstandorte der Oblast Moskau. Der wichtigste Betrieb der Stadt ist die Lokomotivfabrik Kolomna. Außerdem gibt es mehrere Maschinenbaubetriebe, Baustoffwerke und Nahrungsmittelindustrie. In Kolomna gibt es mehrere Hochschuleinrichtungen, so z. B. das Pädagogische Institut Kolomna, ein geistliches Seminar und eine Filiale der Militärischen Artillerieuniversität. Die Stadt hat Eisenbahnanschluss und einen Binnenhafen. Für den öffentlichen Nahverkehr gibt es unter anderem ein eigenes Straßenbahnnetz. Kolomna ist mit der russischen Hauptstadt Moskau über die Fernstraße M5 verbunden. 2007 wurde die moderne Eisschnelllaufhalle \"Kometa\" eröffnet, in der im Januar 2008 die Eisschnelllauf-Mehrkampfeuropameisterschaften und 2016 die Einzelstreckenweltmeisterschaften stattfanden.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Vom im 16. Jahrhundert erbauten Kreml von Kolomna sind neben den Ziegelmauern und Türmen die \"Uspenskaja-Kirche\" (erbaut 1672–1682), der Glockenturm (1825) und das im 18. Jahrhundert von Matwei Kasakow errichtete Bischofshaus erhalten. Im Stadtgebiet gibt es außerdem die \"Bogojawlenskaja-Kirche\" vom Ende des 17. Jahrhunderts, die \"Wosnessenskaja-Kirche\" (errichtet 1799 von Matwei Kasakow) sowie zwei Klöster aus dem 14. und 17. Jahrhundert. Unter den weltlichen Bauwerken sind unter anderem zwei im Barockstil errichtete Kaufmannshäuser sowie die aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende Ladenzeile (russ. \"torgowy rjad\") bemerkenswert. In Kolomna gibt es ein Literatur- und ein Heimatmuseum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kolomna () ist eine Stadt in Russland. Sie liegt etwa 110 km südöstlich von Moskau, im Süden der Oblast Moskau, und hat Einwohner (Stand ). Sie ist eine der ältesten Städte des Moskauer Umlandes.", "tgt_summary": "科洛姆纳()是俄罗斯莫斯科州南部的一座古老城市,位于莫斯科河和奥卡河的交汇处,面积65.1平方公里,人口150,129人(2002年)。", "id": 1681075} {"src_title": "Chester W. Nimitz", "tgt_title": "切斯特·威廉·尼米兹", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Nimitz wurde im von deutschen Siedlern (Deutschtexaner) des sog. \"Vereins zum Schutze deutscher Auswanderer\" (auch Texasverein, Mainzer Adelsverein) im Jahre 1846/47 gegründeten Fredericksburg in Texas geboren, einer Stadt mit heute noch starker deutsch-texanischer Tradition. Sein Großvater Karl Heinrich (später \"Charles Henry\") Nimitz, ein gebürtiger Bremer und früherer Seemann, führte dort ein kleines Hotel, das \"Nimitz Hotel\" – heute Teil des \"Nimitz State Historical Park\". Chesters Vater, der Viehhändler Chester Bernard Nimitz, war fünf Monate vor Chesters Geburt gestorben, und so musste ihn seine Mutter Anna Henke mit Hilfe des Großvaters, der dem Kind den Vater ersetzte, großziehen. Zu Hause wurde ausschließlich Texasdeutsch gesprochen, in der Schule Englisch. Nimitz hatte ein sehr enges Verhältnis zu seinem Großvater und bezeichnete ihn öfter als „wichtigsten Mann in seinem Leben“. 1890 heiratete die Mutter den Bruder ihres verstorbenen Mannes, William, und hatte mit ihm noch zwei weitere Kinder, Otto und Dora. Da es der Familie Nimitz finanziell nicht gut ging, arbeitete Chester vom achten Lebensjahr an nach der Schule und an den Wochenenden als Botenjunge und später als Hoteldiener am Empfang des elterlichen \"St. Charles Hotel\" in Kerrville. Nimitz heiratete 1913 in Wollaston, Massachusetts, Catherine Vance Freeman, Tochter von Richard Rich Freeman, Jr. und Mary Turner Manson aus Wollaston. Beide hatten vier Kinder, drei Töchter und einen Sohn: Catherine Vance „Kate“ (1914–2015), Chester William „Chet“ (1915–2002), Anna Elizabeth „Nancy“ (1919–2003), Mary Manson (1931–2006), als Dominikanerin \"Sister Mary Aquinas\" Chester W. Nimitz Jr. wurde Marineoffizier und U-Bootmann. Er wurde 1957 Konteradmiral. 1969 bis 1980 war er Vorstandsvorsitzender von PerkinElmer.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Da seine Eltern ihm den Besuch einer höheren Schule nicht finanzieren konnten, bewarb Chester sich um eine Zulassung zur Militärakademie in \"West Point\". Als diese vorläufig nicht zu bekommen war, bewarb er sich um den Ausbildungsplatz an der Marineakademie in Annapolis, den der Kongresswahlkreis Nr. 12 in Texas für den Kadettenjahrgang 1901 zu vergeben hatte, und wurde angenommen. Daraufhin verließ er die \"High School\" ohne Abschluss. Erst Jahrzehnte später, als er schon Flottenadmiral war, erhielt er sein \"High-School\"-Abschlusszeugnis. An der Akademie war Nimitz einer der besten Schüler seines Jahrgangs, vor allem in Mathematik und Sport, und graduierte als Siebtbester der 114 Absolventen des Abschlussjahrgangs 1905. Im Akademie-Jahrbuch \"Lucky Bag\" wird ihm eine sichere Zukunft („A man he seems of cheerful yesterdays and confident tomorrow“ – William Wordsworth, \"The Excursion\", 1814) vorausgesagt.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Jahre als Seeoffizier.", "content": "Zum \"Midshipman\" ernannt ging er in San Francisco an Bord der \"USS Ohio\", dem Flaggschiff der Asienflotte, und fuhr die nächsten vier Jahre in asiatischen Gewässern. Im September 1906 wechselte er auf die \"USS Baltimore\" und wurde am 31. Januar 1907, nach Ablauf der vorgeschriebenen zwei Jahre auf Fahrt, zum Leutnant zur See (\"Ensign\") befördert. Er blieb in Asien und erhielt das Kommando über das ehemals spanische Kanonenboot \"USS Panay\" und über die Marinestation in Polloc, Mindanao. Danach wurde er, mit nur 22 Jahren ungewöhnlich früh, Kapitän des 420-Tonnen-Zerstörers \"USS Decatur\". Am Abend des 7. Juli 1908 erfuhr seine Karriere einen empfindlichen Einbruch, als sein Schiff bei der Einfahrt in den Hafen von Batangas City auf Grund lief. Zwar konnte die Decatur am nächsten Tag wieder freigeschleppt werden, doch Nimitz wurde vor ein Militärgericht gestellt, schuldig gesprochen und gerügt; außerdem verlor er sein Kommando und wurde in die Vereinigten Staaten zurückbeordert.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel zur U-Boot-Flotte.", "content": "Wegen des Decatur-Zwischenfalls erhielt Nimitz nicht die begehrte und karrierefördernde Verwendung auf einem Schlachtschiff, sondern wurde stattdessen im Januar 1909 zur eben erst entstehenden U-Boot-Flotte abkommandiert – zu den \"pigboats\", auf die jeder Marineoffizier, der etwas auf sich hielt, nur mit Verachtung herabsah. Nimitz selbst beschrieb die U-Boote dieser Zeit später als „eine Kreuzung aus einer Jules-Verne-Fantasie und einem buckligen Wal“, und Peter Maas zitiert in seinem Buch \"The Fateful Hours\" (New York, 1999) den Kapitän des Schlachtschiffs \"USS Oklahoma\" mit den Worten: „Nur der Abschaum der Marine dient auf U-Booten.“ Nimitz fand sich schnell mit seiner Situation ab und wurde während der nächsten Jahre bei dieser sich schnell entwickelnden Waffengattung zum überzeugten U-Boot-Mann. Nach vier Jahren Fahrt auf verschiedenen U-Booten war er Experte für Unterwassereinsätze, eine Erfahrung, die sich im Pazifikkrieg, als die Zerstörung der japanischen Handelsmarine durch U-Boote entscheidend zur japanischen Kapitulation beitrug, als sehr wertvoll erweisen sollte. Sein erstes U-Boot war die \"USS Plunger\", danach die \"USS Snapper\" (2. Februar 1910), die \"USS Narwhal\" (18. November 1910) und die \"USS Skipjack\" (1912). Im Mai 1909 wurde Nimitz kommandierender Offizier der 1. U-Boot-Flottille und 1910 zum Oberleutnant zur See (\"Lieutenant Junior Grade\") und am selben Tag zum Kapitänleutnant (\"Lieutenant\") befördert, er hatte somit einen Dienstgrad übersprungen. Im Oktober 1911 wurde er Kommandeur der 3. U-Boot-Flottille im Atlantik und hielt 1912 an der Marineakademie einen Vortrag über die Möglichkeiten der Kriegführung mit U-Booten. Dieser Vortrag wurde zwar veröffentlicht, blieb aber ohne nennenswerte Resonanz (\"Defensive and Offensive Tactics of Submarines\", 1912). Im selben Jahr wurde Nimitz mit der silbernen Lebensrettungsmedaille ausgezeichnet, weil er den über Bord gegangenen \"Fireman second class\" W.J. Walsh USN vor dem Ertrinken gerettet hatte. Während der Zeit bei der U-Boot-Flotte entwickelte sich Nimitz auch zum Fachmann für Dieselmotoren, die eben erst in die Marine eingeführt wurden. Nach ihrer Indienststellung im Februar 1912 hatte er das Kommando über die \"USS Skipjack\" (E-1) erhalten, das erste dieselgetriebene U-Boot der Marine, deren Ausrüstung in Boston, Massachusetts, er selbst überwacht hatte, und war dann im Mai 1913 mit der Überwachung des Baus der Dieselmotoren für den Tanker \"USS Maumee\" bei der \"New London Ship and Engine Building Company\" in Groton, Connecticut, beauftragt worden, des ersten Überwasserschiffs der Marine mit Dieselantrieb. Wegen dieser Erfahrungen und weil er Deutsch sprach, wurde er 1913 nach Europa abkommandiert, um dort seine Kenntnisse über Dieselmotoren zu vertiefen. Nimitz besuchte in Begleitung seiner Frau, Catherine Vance Freeman, die er im April geheiratet hatte, und einer kleinen Gruppe weiterer Marineoffiziere Dieselmotorenhersteller in Deutschland (M.A.N. in Nürnberg) und Gent und vertiefte sich in das Studium der Motoren. Nach seiner Rückkehr war er die führende Autorität der US Navy auf diesem Gebiet und wurde daher 1. Offizier und Chefingenieur auf der \"Maumee\", die im Oktober 1916 in Dienst gestellt wurde. Nimitz und der Kapitän der \"Maumee\", Henry C. Dinger, entwickelten in den folgenden Monaten eine Möglichkeit, Schiffe auf hoher See auftanken zu können. Mit dieser neuartigen Technik machte die \"Maumee\" die Entsendung von ölgetriebenen Zerstörern über den Atlantik möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Nachdem Nimitz den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg (6. April 1917) noch an Bord der \"Maumee\" erlebt hatte, kehrte er im August 1917 zur U-Boot-Flotte zurück, wurde zum Korvettenkapitän (\"Lieutenant Commander\") befördert und zunächst Ingenieur-Stabsoffizier und dann im Februar 1918 unter Beförderung zum Fregattenkapitän (\"Commander\") Chef des Stabes beim U-Boot-Befehlshaber der Atlantik-Flotte (\"Commander, Submarine Force U.S. Atlantic Fleet\", COMSUBLANT), Kapitän zur See Samuel Robison, der sein lebenslanger Freund und Mentor werden sollte. In dieser Funktion reiste er nach Kriegsende mit Robison durch Europa, um die deutschen und britischen U-Boote zu studieren.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Am 16. September 1918 wurde Nimitz zum Stab des \"Chief of Naval Operations\", der obersten militärische Führungsebene der Marine, versetzt und am 25. Oktober zusätzlich Mitglied des \"Board of Submarine Design\". Hier war er an der Planung der nächsten U-Boot-Generation beteiligt. 1919 erhielt er dann doch noch sein Kommando auf einem großen Schlachtschiff und wurde 1. Offizier auf der \"USS South Carolina\", die als Truppentransporter amerikanische Soldaten aus Frankreich in die Vereinigten Staaten zurückführte. Die \"South Carolina\" war zwar das älteste Kriegsschiff der Navy und wurde zwei Jahre später außer Dienst gestellt, aber in der Zeit nach dem Krieg war der Überhang an Seeoffizieren so groß, dass es schwierig war, überhaupt das für die Beförderung zum Kapitän unabdingbare Kommando über ein größeres Schiff zu bekommen. Entsprechend kurz waren daher auch die Stehzeiten. Nach etwas weniger als einem Jahr kehrte Nimitz erneut zur U-Boot-Waffe zurück und wurde als Kommandeur der U-Boot-Abteilung 14 (COMSUBDIV 14) in Pearl Harbor, Hawaii, mit dem Aufbau der dortigen U-Boot-Station beauftragt. Nach einem Jahr als Student am \"Naval War College\" in Newport, Rhode Island, (1922), in dem er sich besonders mit den taktischen Erfordernissen eines Seekriegs im Pazifik befasst hatte, ging Nimitz wieder als Stabsabteilungsleiter und technischer Offizier zu seinem Mentor Robison, jetzt Admiral und \"Commander Battle Forces\". Als dieser 1925 \"Commander-in-Chief, U.S. Fleet\" (CINCUS) wurde, das zweithöchste operative Marinekommando, nahm er Nimitz mit. Nimitz verlor in dieser Zeit einen Teil seines Ringfingers bei einem Unfall an einem Dieselmotor. Der Rest des Fingers – und damit seine Karriere – wurde nur gerettet, weil das Getriebe an seinem Akademie-Ring steckenblieb. Er erlitt auch eine schwere Ohrenentzündung, die ihn schwerhörig machte. Er kompensierte dies, indem er den Leuten von den Lippen las. 1933 wurde Nimitz zum Kapitän des schweren Kreuzers \"USS Augusta\" ernannt, der wenig später Flaggschiff der Asienflotte wurde. Von 1935 bis 1938 diente er als \"Assistant Chief\" des \"Bureau of Navigation\" in Washington, D.C. und wurde anschließend zum Konteradmiral (Rear admiral) befördert. Nachdem er zeitweilig eine Kreuzer- und eine Schlachtschiffdivision der \"Battle Fleet\" befehligt hatte, wurde er im Juni 1939 Leiter des \"Bureau of Navigation\".", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Auf Vorschlag von Marineminister Frank Knox wurde er am 31. Dezember 1941 zum Oberbefehlshaber der Pazifikflotte (CinCPAC) im Rang eines Admirals ernannt. Dadurch übersprang er mit dem Vizeadmiral zum zweitenmal eine Rangstufe. In einer kurzen Ansprache versprach Nimitz, keine Anstrengung zu vermeiden, um den Krieg nach den Niederlagen von Pearl Harbor und Wake doch noch für die USA entscheiden zu können. Tatsächlich versuchte Nimitz mit verschiedenen Maßnahmen, die Moral der Truppe wieder zu stärken. Dies zeigte sich beispielsweise, indem er Admiral Kimmel nicht für das Desaster in Pearl Harbor verantwortlich machte und ihn nicht entließ. Bei der Bildung des Hauptquartiers \"Pacific Ocean Areas\" im Mai 1942 wurde Nimitz zu dessen Oberbefehlshaber (CinCPOA) ernannt. Ihm unterstanden somit alle in diesem Gebiet eingesetzten See-, Luft- und Landstreitkräfte der Alliierten. Ab 1942 leitete Nimitz von seinem Hauptquartier auf Hawaii aus diverse Überraschungsangriffe gegen von Japan besetzte Gebiete und konnte die kaiserlichen Truppen mit den Schlachten im Korallenmeer und auf Midway langsam wieder zurückdrängen. Die schweren Verluste bei den japanischen Flugzeugträgern bei Midway schwächten sie dauerhaft. Obwohl er nicht direkt vor Ort war, konnte er auch den Verlauf der Schlacht um Guadalcanal (1942/43) beeinflussen, indem er Vizeadmiral Robert L. Ghormley im Oktober 1942 durch Vizeadmiral William F. Halsey ersetzte. In den letzten Phasen des Krieges griffen Nimitz-Streitkräfte die Marianen an und erreichten eine weitere, entscheidende Niederlage der japanischen Flotte am 19./20. Juni 1944 in der Schlacht in der Philippinensee; Saipan, Guam und Tinian wurden erobert. Seine Flottenkräfte isolierten die feindlichen Stützpunkte der zentralen und östlichen Karolinen. In der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte im Oktober 1944 unter Admiral Halsey verloren die Japaner 26 Kriegsschiffe; ein überwältigender Sieg. Im Dezember 1944 wurde Nimitz zum Fleet Admiral (Großadmiral) befördert, hatte er doch bereits vorher eine der größten Flotten geführt, die jemals zusammengestellt worden war. Am 2. September 1945 gehörte Nimitz neben General MacArthur zu den Alliierten Befehlshabern, die die Kapitulationsurkunde der Japaner an Bord der \"USS Missouri\" gegenzeichneten.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach Kriegsende wurde er Chief of Naval Operations und begann mit einer großangelegten Umstrukturierungs-, Ab- und Umrüstungskampagne der US-Marine. Er hielt das Amt von 1945 bis 1947, als er von Louis E. Denfeld abgelöst wurde. 1946 während der Nürnberger Prozesse gab Nimitz eine eidesstattliche Erklärung zur Praxis des uneingeschränkten U-Boot-Krieges ab, eine Kriegsführung, die er selbst während des Krieges im Pazifik eingesetzt hatte. Dieses war ein Grund, warum Großadmiral Karl Dönitz nur zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Ruhestand.", "content": "Nimitz verließ 1947 die Marine und setzte sich in Berkeley, Kalifornien, zur Ruhe. 1966, nach seinem Tod auf Yerba Buena Island, wurde er auf dem \"Golden Gate Nationalfriedhof\" in \"San Bruno\" bei San Francisco beigesetzt, neben Admiral Raymond A. Spruance, Admiral Richmond K. Turner und Vizeadmiral Charles A. Lockwood.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Ehrungen Auszeichnungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Chester William Nimitz, Sr. (* 24. Februar 1885 in Fredericksburg, Texas; † 20. Februar 1966 auf Yerba Buena Island, Kalifornien) war während des Zweiten Weltkriegs Fleet Admiral der US Navy und Oberbefehlshaber der alliierten Marineeinheiten im Pazifikkrieg.", "tgt_summary": "老切斯特·威廉·尼米兹(英语:Chester William Nimitz, Sr.,1885年-2月24日-1966年-2月20日)是一位美国海军将领,最高军阶为五星上将。尼米兹早期以研究潜艇为主,而后成为美军中柴油引擎技术的专家,太平洋战争爆发后,尼米兹担任了美国太平洋舰队总司令、太平洋战区盟军总司令等职务,主导对日作战,军事历史学家埃德温·帕尔默·霍伊特(Edwin Palmer Hoyt)因而评论:「海尔赛能在一场海战中取胜,斯普鲁恩斯能在一场战役中取胜,而尼米兹能在一场战争中取胜。」战后,尼米兹担任海军作战部长,一直至1947年退役为止。", "id": 77779} {"src_title": "Barack Obama", "tgt_title": "贝拉克·奥巴马", "src_document": [{"title": "Familie, Kindheit und Jugend.", "content": "Obamas Vater, Barack Hussein Obama Senior (1936–1982), stammte aus Nyang’oma Kogelo in Kenia und gehörte der Ethnie der Luo an. Obamas Mutter, Stanley Ann Dunham (1942–1995), stammte aus Wichita, Kansas (USA), und hatte irische, britische, deutsche und Schweizer Vorfahren. Obamas Eltern lernten sich als Studenten an der University of Hawaii at Manoa kennen. Sie heirateten 1961 in Hawaii, als in anderen Teilen der USA Ehen zwischen Schwarzen und Weißen noch verboten waren. 1964 ließen sie sich scheiden. Der Vater setzte sein Studium an der Harvard University fort. Obama sah ihn als Zehnjähriger zum letzten Mal. Obama Senior starb im November 1982 in Nairobi an den Folgen eines Verkehrsunfalles. Barack Obama hat väterlicherseits drei ältere und drei jüngere Halbbrüder sowie die Halbschwester Auma, die in Deutschland studiert hat. Sein Halbbruder Malik lebt in Kenia und kandidierte 2013 erfolglos als Gouverneur des Siaya County. Die Mutter promovierte in Anthropologie und spezialisierte sich auf Entwicklungsfragen, besonders im Bereich der Kleinkredite. Sie", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Beruf.", "content": "Obama studierte ab 1979 zwei Jahre lang auf eigene, von der Familie bestrittene Kosten am \"Occidental College\" in Eagle Rock in Los Angeles und weitere zwei Jahre an der \"Columbia University\" in New York City, die zu den Hochschulen der Ivy League gehört. Nach seinem Bachelor-Abschluss 1983 in Politikwissenschaft (Schwerpunkt Internationale Beziehungen) arbeitete er ein Jahr lang für das Wirtschaftsberatungsunternehmen \"Business International Corporation\" in New York. 1985 zog Obama nach Chicago und arbeitete", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter in Illinois.", "content": "1996 wurde Obama als Vertreter des 13. Bezirks, der südliche Teile der Stadt Chicago rund um das Stadtviertel Hyde Park umfasst, in den Senat von Illinois gewählt. Dort übernahm er den Vorsitz im Ausschuss für öffentliches Gesundheitswesen und Wohlfahrt. Er verfasste eine Gesetzesinitiative mit, die Hilfen für arme Arbeiterfamilien vorsah, und arbeitete an einer Vorlage zur Unterstützung von Menschen ohne Krankenversicherung. Zudem half er Organisationen, die sich für Schwule und Lesben einsetzen,", "section_level": 1}, {"title": "US-Senator.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "2004 gewann Obama als Kandidat der Demokraten für den US-Senat bei deren Vorwahlen im März überraschend 52 Prozent der Stimmen und galt seither als neuer Star seiner Partei. Medienberater David Axelrod hatte ihn im Wahlkampf in die Tradition des ersten afroamerikanischen Bürgermeisters Chicagos Harold Washington und des Senators Paul M. Simon gestellt. Der Hauptwahlkampf war von Skandalen um die Gegenkandidaten der Republikaner geprägt: Der erste, Jack Ryan, trat am 25. Juni 2004 zurück, der zweite, Alan Keyes, mietete erst ab August 2004 einen", "section_level": 2}, {"title": "Amtsführung und Initiativen.", "content": "Ab 4. Januar 2005 vertrat Obama neben dem dienstälteren Dick Durbin den Bundesstaat Illinois im Senat. Er initiierte 2005 und 2006 152 Gesetzesentwürfe und Senatsbeschlüsse und unterstützte weitere 427. Seine erste Gesetzesinitiative vom März 2005 sollte den Maximalbetrag der \"Pell Grants\" anheben und so Collegestudenten helfen, ihre Studiengebühren zu zahlen, gelangte aber im Senat nie zur Abstimmung. Im selben Monat – relativ früh – kündigte er die Gründung eines eigenen Political Action Committees an. Im April 2005 brachte Obama einen Gesetzentwurf ein, der Tankstellen, die Ethanol-Zapfsäulen installieren würden, landesweit von bis zu 50 Prozent Steuern entlasten sollte. Steuerausfälle sollten mit Strafgeldern an PKW-Hersteller für das Überschreiten von gesetzlichen Benzinverbrauchsgrenzen ausgeglichen werden. Dies sollte die Klimabelastung durch Treibhausgase und Abhängigkeit der USA von Erdölimporten reduzieren. Obama gehörte zu folgenden Senatsausschüssen: Außenpolitische Beziehungen, Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten, Innere Sicherheit und staatliche Angelegenheiten und Angelegenheiten der Veteranen. Im August 2005 besuchten Obama und Richard Lugar für den Ausschuss für Auslandsbeziehungen Einrichtungen in Osteuropa, die der Kontrolle von Massenvernichtungswaffen dienen, etwa zur Vernichtung nuklearer Sprengköpfe in Saratow und zur Vorbeugung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten in der Ukraine. Dort waren sie beim Abschluss", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaftskandidat.", "content": "Am 10. Februar 2007 verkündete Obama vor 18.000 Zuhörern in Springfield (Illinois), wo 149 Jahre zuvor der spätere Präsident Abraham Lincoln zur Abschaffung der Sklaverei aufgerufen hatte, seine Präsidentschaftskandidatur. Er versprach ein baldmöglichstes Ende des Irakkriegs, eine erschwingliche Krankenversicherung für alle US-Bürger und eine Energiewende. Nach drei Monaten, so früh wie kein anderer Präsidentschaftskandidat, erhielt er Personenschutz des Secret Service.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Im gesamten Wahlkampfverlauf erzielte Obamas Kampagne zahlreiche Spendenrekorde, besonders bei Kleinspenden. Im ersten Jahr während der Vorwahlen übertraf Obama mit 101.524.154 US-Dollar Spendeneinnahmen seine demokratische Rivalin Hillary Clinton. Nach den Vorwahlsiegen in Iowa und South Carolina erhielt er allein im Januar 2008 die Rekordsumme von 32 Millionen US-Dollar. Am 19. Juni 2008 verzichtete Obama als erster aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat auf die öffentliche Wahlkampffinanzierung und setzte weiterhin auf Spenden. Nach einer Untersuchung des \"Campaign Finance Institute\" stammten 34 % seines Spendenvolumens aus Spenden unter 200 $, 23 % resultierten aus Spenden zwischen 201 und 999 $, 43 % aus", "section_level": 2}, {"title": "Vorwahlen.", "content": "Im Vorwahlkampf der Demokratischen Partei verblieben von allen Bewerbern nach den ersten Vorwahlen ab März 2008 nur noch Obama und Hillary Clinton, die sich bis zum 7. Juni 2008 einen harten Kampf lieferten. Dabei wurde Obamas früherer Kontakt zu dem Unternehmer Tony Rezko kritisiert, der nach zweijährigem Prozess wegen verschiedener Korruptionsdelikte im Juni 2008 in Chicago verurteilt wurde. Er war Fundraiser für Obama und andere Politiker aus Illinois gewesen und soll ihm einen vergünstigten Hauskauf ermöglicht haben. Illegales Handeln dabei wurde nicht nachgewiesen. Obama gewann die Vorwahlen in 29 der 50 Bundesstaaten. In Texas, wo nach", "section_level": 2}, {"title": "Hauptwahlen.", "content": "Obama führte nach einer vom BBC durchgeführten, internationalen Umfrage in 22 Staaten vom September 2008 in allen 22 Staaten gegen seinen republikanischen Rivalen John McCain mit durchschnittlich 49 zu 12 Prozent: der Zuspruch für Obama reichte von 9 Prozent in Indien und 58 Prozent in Deutschland bis zu 82 Prozent in Kenia. In manchen nationalen Umfragen gab es nach der Nominierung Sarah Palins zur Vizekandidatin McCains (28. August 2008) zeitweise einen Gleichstand oder leichten Vorsprung für McCain. Ab 19. September sagten die Wählerumfragen kontinuierlich einen Vorsprung für Obama voraus. Kritik fanden Versuche des republikanischen Wahlkampfteams, Obamas Charakter in Zweifel zu ziehen. Sarah Palin behauptete am 3. Oktober 2008, er habe Umgang mit Terroristen. Gemeint war der \"Weathermen\"-Mitbegründer Bill Ayers, der als Pädagogikprofessor später einige Zeit – wie Obama und andere, republikanische Politiker – dem Verwaltungsrat einer Wohltätigkeitsorganisation angehört hatte. Obama hatte sich wiederholt von dessen Taten und Ansichten", "section_level": 2}, {"title": "Rolle des Internets.", "content": "Obamas Wahlkampf wurde als erste \"Internet-Kampagne\" bezeichnet, die traditionelle Wahlkämpfe transformieren werde. Unter dem Hauptmotto \"change\" („Wandel“) bediente sich sein Wahlkampfteam auch neuer Medien. Es erzielte seine meisten Spendeneinnahmen über das Internet, etwa Facebook. In einem Web-2.0-ähnlichen Webseitenbereich ermöglichte das Team Obamas", "section_level": 2}, {"title": "Rolle der afroamerikanischen Identität.", "content": "Obama berief sich im Wahlkampf oft auf seine ethnisch und kulturell vielfältige Herkunft und afroamerikanische Identität, um so verschiedenen Gruppen Identifikation mit ihm zu ermöglichen. Er hatte schon 1995 in seiner Autobiografie \"Dreams from My Father\" auf vielfältige Vorfahren verwiesen. 2004 hatte er seinen ostafrikanischen Vornamen \"Barack\" vor einer jüdischen Gemeinde mit dem hebräischen Wort \"Baruch\" („gesegnet“) erklärt. Medienkommentatoren hatten Obamas Image schon 2004 „Jedermann-Bild“ genannt, seine erwartete Präsidentschaftskandidatur 2006 als kulturellen Rorschachtest und 2007 als Selbstprüfung der US-amerikanischen Identität dargestellt. Obama personifiziere das „Sowohl-als-auch“ im Kontrast zum „Entweder-oder“, so dass er die Nation über", "section_level": 2}, {"title": "Rolle der Religion.", "content": "Obama wuchs nach eigener Aussage nicht in einem „religiösen Haushalt“ auf, wurde aber wegen Erfahrungen mit afroamerikanischem Gemeindeleben in Chicago Christ. Schon als Kind besuchte er zeitweise die Sonntagsschule der unitarischen Kirche in Honolulu. Er trat 1985 der United Church of Christ bei, die sich für soziale Gerechtigkeit für Afroamerikaner im Sinne der \"Black Theology\" einsetzt. Am 28. Juni 2006 hatte er in einer Grundsatzrede zum Verhältnis von Religion und Politik kritisiert, dass konservative Christen aus dem Bible Belt liberale Gegner oft als unmoralisch und gottlos zugleich etikettierten, diese umgekehrt Religion im", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "20. Januar 2009: Amtseinführung.", "content": "Obama reiste am 17. Januar mit einem historischen Eisenbahnzug Abraham Lincolns an; am 18. Januar besuchte er mit seiner Familie ein zu seinen Ehren veranstaltetes großes Rockkonzert vor dem Kapitol. Das Eröffnungsgebet der Zeremonie am 20. Januar 2009 sprach Gene Robinson, das", "section_level": 2}, {"title": "Erste Maßnahmen.", "content": "Am selben Tag setzte Obama alle noch nicht in Kraft getretenen Verordnungen seines Vorgängers George W. Bush zur Prüfung aus. Am 21. Januar ließ er alle laufenden Militärgerichtsverfahren gegen Häftlinge im Gefangenenlager Guantanamo Bay für 120 Tage aussetzen, um sie juristisch zu überprüfen und erließ ein Memorandum zum Start der Open Government Initiative, mit der ein „nie dagewesenes Maß an Offenheit in der Regierung“ erreicht werden sollte. Am 23. Januar verbot er dem US-Geheimdienst CIA die Anwendung von Folter und ordnete die Schließung aller Geheimgefängnisse und Auflösung des Lagers Guantanamo", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Diplomatie.", "content": "Obama war im Wahlkampf dafür angetreten, Alleingänge der USA wie unter seinem Amtsvorgänger zu beenden und neues Vertrauen der Staatengemeinschaft zu gewinnen. Er wolle „durch ihre Tat und als Vorbild“ die diplomatische und moralische Führungsrolle der USA in der Welt erneuern. Er wies Isolationismus und Imperialismus zurück: „Wir können uns weder aus der Welt zurückziehen noch versuchen, sie in die Unterwerfung zu schikanieren.“ Das erste Interview nach seinem Amtsantritt gab Obama dem arabischen Sender al-Arabiya. Zum iranischen Nouruz (Neujahrsfest)", "section_level": 3}, {"title": "Abrüstung.", "content": "In seiner Rede am 24. Juli 2008 in Berlin betonte Obama das Ziel einer Welt ohne Atomwaffen. Am 5. April 2009 verkündete er vor der Prager Burg die weltweite Abschaffung aller Atomwaffen als langfristiges Ziel seiner Politik. Ein Jahr später unterzeichnete er mit dem russischen Staatspräsidenten Medwedew in Prag ein neues START-Abkommen, das die Zahl der Atomsprengköpfe beider Staaten auf jeweils 1550 reduzieren soll. Dies wurde als bis dahin größter Erfolg der Außenpolitik Obamas und wichtiger vertrauensbildender Schritt der ehemaligen Gegner im Kalten Krieg gewertet. Nachdem Nordkorea im August 2009 zwei US-Journalistinnen freigelassen und bilaterale Gespräche mit den USA über sein", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklungs- und Katastrophenhilfe.", "content": "Außenministerin Hillary Clinton beschrieb am 13. Januar 2009 als vorrangige Ziele der Afrikapolitik Obamas: „den Kampf gegen al-Qaidas Versuche, in gescheiterten Staaten am Horn von Afrika Zuflucht zu suchen; afrikanischen Nationen zu helfen, ihre natürlichen Ressourcen zu erhalten und faire Profite zu erlangen; den Krieg im Kongo zu stoppen; die Autokratie in Simbabwe und die menschliche Verwüstung in Darfur zu beenden.“ Seit 2005 hatte Obama energischeres Handeln gegen den Völkermord in Darfur gefordert und 180.000 US-Dollar seiner privaten Anlagen, die in Verbindung mit dem Sudan gebracht werden konnten, desinvestiert. Am 19. Oktober 2009 rückte er von stärkeren Sanktionen gegen den Sudan ab und erklärte sich bereit, unter bestimmten Bedingungen mit dessen Präsident Omar al-Baschir zusammenzuarbeiten. Man werde aber internationale Anstrengungen unterstützen, die für Genozid und Kriegsverbrechen in Darfur Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Sudan bleibe auf", "section_level": 3}, {"title": "Nahostkonflikt.", "content": "Nach einem Ultimatum Obamas, eine Zweistaatenlösung im Nahostkonflikt innerhalb eines Jahres auszuhandeln, trafen sich Benjamin Netanjahu und Mahmud Abbas am 2. September 2010 in Washington D.C. erstmals zu direkten Gesprächen. Am 23. September 2010 rief Obama", "section_level": 3}, {"title": "Iran.", "content": "Obama wollte den Iran an der Herstellung von Atomwaffen hindern. Dazu erwog er schon im Senatswahlkampf 2004 mögliche Raketenangriffe auf das Land. Im Präsidentschaftswahlkampf 2007 schloss er direkte Gespräche über das Atomprogramm des Iran ohne bestimmte Vorbedingungen nicht aus. Obwohl die USA sollten, seien, um iranische Atomwaffen zu verhindern. Ab Anfang 2015 beteiligten sich die USA an einem Atomabkommen mit dem Iran, das im Verlauf einen Abschluss fand. Das Abkommen enthält unter anderem Vorgaben zur internationalen Kontrolle bezüglich der iranischen Urananreicherung und dem Bestand. Im Gegenzug wurden Wirtschaftssanktionen gelockert. Die Beteiligung der USA an", "section_level": 3}, {"title": "Irak.", "content": "Entgegen der damaligen Mehrheitsmeinung, auch die der demokratischen Partei, lehnte Obama den Irakkrieg bei einer Antikriegskundgebung am 2. Oktober 2002 öffentlich ab: Als Obama das Amt übernahm, waren die USA noch in einem Kampfeinsatz im Irak involviert. 2007 stellte er einen Rückzugsplan vor. Am 27. Februar 2009 verkündete er das Ende aller US-Kampfmissionen im seit 2003 besetzten Irak und den Abzug der meisten dortigen US-Kampftruppen innerhalb von 18 Monaten. Diese verließen den Irak planmäßig bis zum 19.", "section_level": 3}, {"title": "Afghanistan und Pakistan.", "content": "Ebenso wie für den Abzug der US-Kampftruppen aus dem Irak trat Obama als Präsidentschaftskandidat für die zielgerichtete Fortsetzung des Antiterrorkrieges in Afghanistan ein. In einer Debatte sagte er, er würde auch ohne Zustimmung der Regierung Pakistans dort versammelte Al-Qaida-Führer angreifen lassen. Hintergrund war eine abgebrochene Militäroperation 2005. Im Februar 2009 ließ Obama zunächst 17.000, am 1. Dezember 2009 nochmals 30.000 zusätzliche US-Soldaten nach Afghanistan entsenden, um Al-Qaida und die Taliban in deren Rückzugsgebieten wirksamer zu bekämpfen und den zivilen Wiederaufbau zu verstärken. Die Entscheidung zur Truppenaufstockung wurde in der demokratischen Partei kontrovers gesehen, sodass er die Stimmen der Republikaner im Senat und im Kongress benötigte und erhielt. Im Juli 2011 wollte er die US-Truppen allmählich abziehen. Der Enthüllungsjournalist Bob Woodward berichtete 2010, Obama habe im Kabinett auf einem Abzugsplan für den Afghanistaneinsatz bestanden und die US-Truppen um 10.000 Soldaten weniger als von US-Militärs gefordert aufgestockt, um eine Eskalation des Krieges, ausufernde Kosten und eine Ablehnung der Truppenaufstockung im Kongress zu vermeiden. Nach dessen abfälligen Interviewäußerungen entließ Obama im Juni 2010 den kommandierenden General Stanley A. McChrystal und berief David Petraeus an", "section_level": 3}, {"title": "Arabischer Frühling.", "content": "Obama reagierte zögernd auf die Proteste in der Arabischen Welt und sprach sich erst nach der Revolution in Tunesien für eine Demokratisierung dieses Landes aus. Anfang Februar forderte er Ägyptens Präsident Hosni Mubarak über einen US-Gesandten auf, seinen Rücktritt vorzubereiten. Am 11. Februar lobte er die Revolution in Ägypten 2011 für ihre Gewaltlosigkeit und die Zurückhaltung des ägyptischen Militärs, warnte aber, den Ägyptern stünden nun „harte Tage“ bevor. Am 23. Februar rief Obama Libyens Regent Muammar al-Gaddafi auf, seine Gewalt gegen sein Volk im Bürgerkrieg in Libyen 2011 zu beenden. Er halte sich alle, auch militärische", "section_level": 3}, {"title": "Syrien.", "content": "Im März 2011 gab es in mehreren Städten Syriens, wie in Dara oder Damaskus, Proteste gegen die Regierung, die schnell eskalierten. Die Regierung unter Baschar al-Assad ordnete ein hartes Vorgehen an, sodass es schnell zu Todesfällen kam. Im Laufe des Jahres wurde die Lage im Land zusehends unüberschaubar, teilweise schlossen sich syrische Einheiten den Demonstranten und Rebellengruppen an. Schon im August 2011 forderte Obama, und auch europäische Länder, den Rücktritt Assads. Nachdem die UN es nicht schaffte einen Waffenstillstand herbeizuführen und die Situation im Land sich verschlechterte, sagte Obama im August 2012, dass bei einem Einsatz von Chemiewaffen eine „rote Linie“ überschritten sei und er dann eine militärische Intervention in Erwägung ziehe. Während des gesamten Bürgerkrieges in Syrien stellte sich Obama klar auf die Seite der syrischen Opposition. 2013 forderte er schließlich einen Militärschlag aufgrund der Giftgasangriffe von Ghuta, die von Seiten der UN Gegenstand einer Untersuchung war. Der angestrebte Militärschlag gegen die Regierung von Baschar al-Assad war umstritten, da die Urheberschaft des Sarin-Angriffs auf die Bevölkerung nicht zweifelsfrei erwiesen war und nicht alle Beweise nachprüfbar seien. Während Russland die Rebellengruppierungen verdächtigte, beschuldigten Frankreich, die Arabische Liga und auch Großbritannien den syrischen Präsidenten Assad, die Waffen eingesetzt", "section_level": 3}, {"title": "Ukraine.", "content": "Ende 2013 begannen im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew Demonstrationen gegen die Regierung und den damaligen Präsidenten Wiktor Janukowytsch. Vorausgegangen war ein geplantes, aber von Janukowytsch ausgesetztes, Handelsabkommen zwischen der EU und der Ukraine. In den folgenden Monaten hielten Proteste gegen die Regierung an. Im Februar 2014 kam es zu mehreren Todesfällen von zahlreichen Demonstranten, Janukowytsch verließ schließlich das Land. Im Verlaufe des bewaffneten Konflikts in der Ukraine und der Krimkrise warnte Obama Russland vor einer Verletzung der", "section_level": 3}, {"title": "Kuba.", "content": "Barack Obama versucht die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba zu verbessern. Im Dezember 2013 gab es einen Handschlag zwischen dem US-Präsidenten und dem kubanischen Präsidenten Raúl Castro, was für viel Aufmerksamkeit sorgte. Es kam im April 2015 erstmals seit 1956", "section_level": 3}, {"title": "Myanmar.", "content": "Als erster Präsident der Vereinigten Staaten besuchte Barack Obama Ende 2012 Myanmar. Er traf auf die", "section_level": 3}, {"title": "Afrika.", "content": "Nach einer mehrtägigen Reise durch Länder Afrikas (u. a. Kenia, Herkunftsland seines Vaters) sprach Obama am 28. Juli 2015 als erster US-Präsident vor der Afrikanischen Union in Addis Abeba. Er forderte die Welt auf, Afrika als Handelspartner zu sehen und lobte die Fortschritte in Bereichen wie Bildung und Wirtschaft. Zugleich kritisierte er Demokratiedefizite bzw. Scheindemokratien und „Langzeitherrscher“ auf dem Kontinent. Er warb für den verstärkten Kampf gegen Korruption und Diskriminierung und für mehr demokratische Teilhabe, um den Lebensstandard deutlich zu verbessern.", "section_level": 3}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Soziales.", "content": "Obama versprach im Wahlkampf Ausgabenkontrolle, eine Rückführung der Staatsschulden und Steuersenkungen für mittlere und schwache Einkommen. Staatliche Einnahmeneinbußen sollten durch Einsparungen in anderen Haushaltsetats ausgeglichen werden. Zwei „Steuersenkungspakete“ der Bush-Regierung sollten ursprünglich 2011 auslaufen und Subventionen für die Ölindustrie und Raumfahrt gekürzt werden. Obama orientierte sich am vorsorgenden Sozialstaat in der Tradition der nach Robert Rubin benannten \"Rubinomics\". Neben diesem schon für US-Präsident Bill Clinton tätigen Berater waren Austan Goolsbee, Paul Volcker und Laura Tyson für Obama tätig, einige im Beratergremium \"President’s Economic Recovery Advisory Board (PERAB)\". Zu seinen Beratern gehörte auch der Verhaltensökonom Richard Thaler. Am 17. Februar 2009 unterschrieb Obama den American Recovery and Reinvestment Act, ein 787 Milliarden US-Dollar großes Konjunkturprogramm, das die Effekte der Finanzkrise ab 2007 und Wirtschaftskrise abdämpfen und vor allem durch Zuschüsse zu staatlichen und kommunalen Projekten 3,5 Millionen Arbeitsplätze erhalten oder neu schaffen", "section_level": 3}, {"title": "Umwelt, Klima, Energie.", "content": "Obama legte im Präsidentschaftswahlkampf einen Plan vor, die USA in zehn Jahren durch Förderung von erneuerbaren Energien und Energiesparmaßnahmen sowie mit Kohle- und Atomkraft von Ölimporten unabhängig zu machen. Pläne der Republikaner, die Erdölgewinnung vor landeseigenen Küsten zu erweitern, lehnte er ab. Im Dezember 2008 nominierte er den Physiknobelpreisträger Steven Chu als Energieminister und die ehemalige Leiterin der Umweltschutzbehörde, Carol M. Browner, als Leiterin seines Beraterstabes für Energie und Klima. Beide hatten sich früher für den Klimaschutz engagiert. Er ernannte den Harvard-Physiker John Holdren, einen Mahner gegen globale Erwärmung, zum Chef-Wissenschaftsberater seiner Regierung und die in Klimafragen kritisch eingestellte Meeresbiologin Jane Lubchenco zur Direktorin der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA). 60 Milliarden US-Dollar aus dem staatlichen Konjunkturpaket vom Februar 2009 waren für Umweltprojekte, saubere Energien und Forschung dazu vorgesehen. Bei der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen erklärte Obama am 18. Dezember 2009, die USA als größter CO-Produzent weltweit seien bereit, die Emissionen um", "section_level": 3}, {"title": "Justiz und Bürgerrechte.", "content": "Obama trat seit Beginn seiner Berufstätigkeit für Bürgerrechte und Minderheitenschutz ein. Er strebte im Wahlkampf Gesetze gegen Hassverbrechen, zur fairen Durchführung von Wahlen, die Abschaffung des Defense of Marriage Act, die Beendigung der „Don’t ask, don’t tell“-Politik der Streitkräfte und ein Gesetz gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität \"(Employment Non-Discrimination Act)\" an. Obama befürwortete die Todesstrafe für die Vergewaltigung und Ermordung von Kindern und für Massenmorde. Darum kritisierte er, dass der Oberste Gerichtshof der USA im Fall Kennedy v. Louisiana ein Todesurteil wegen der Vergewaltigung eines Kindes für verfassungswidrig erklärte. Er wirkte als Senator an einem Gesetz zur Aussetzung von Todesurteilen in Illinois mit, die ohne überprüfbares rechtsstaatliches Verfahren entstanden waren. Auch als Präsident trat er für", "section_level": 3}, {"title": "Whistleblower unter Obama.", "content": "US-Präsident Barack Obama äußerte sich vor seiner ersten Wahl zum Präsidenten bewundernd über Whistleblower als „wertvollste Quelle“ für Informationen über Regierungsfehlverhalten, und versprach sich für die Steigerung der Transparenz von Regierungshandeln einzusetzen. Kritiker haben angemerkt, dass während seiner Präsidentschaft bereits bis zum Jahr 2011 fünf Whistleblower aus dem US-Geheimdienstbereich unter dem Anti-Spionage-Gesetz (\"Espionage Act\" von 1917) angeklagt worden waren, das auch die Todesstrafe vorsieht. Das seien mehr Fälle als unter allen US-Präsidenten vor ihm zusammengenommen. Der ehemalige NSA-Mitarbeiter Thomas Drake, der bereits ab 2003 mit Informationen über ungesetzliche Überwachungsmaßnahmen und eine von ihm festgestellte Geldverschwendung des Geheimdienstes an die Öffentlichkeit gegangen war, meinte dazu, dass er Obama", "section_level": 3}, {"title": "Opposition.", "content": "Obama hatte sich im Wahlkampf und als Präsident für parteiübergreifenden Konsens in wichtigen Streitfragen eingesetzt, erhielt aber im ersten Jahr seiner Amtszeit außer bei der Finanzierung des Antiterrorkrieges von Abgeordneten der Republikaner kaum Zustimmung. Die im Sommer 2009 entstandene, damals von Versicherungskonzernen finanziell gestützte Tea-Party-Bewegung opponiert gegen Obamas Gesundheitsreform, seine Konjunkturprogramme und angeblichen Steuererhöhungspläne. Sie machten ihn für anhaltende Arbeitslosigkeit und das hohe Haushaltsdefizit verantwortlich, die sie als Niedergang der Weltmacht USA und schleichende Freiheitsberaubung sahen. Die meisten ihrer", "section_level": 2}, {"title": "Wiederwahl und Beginn der zweiten Amtszeit.", "content": "Anfang April 2011 erklärte Obama seine Absicht, sich bei der Präsidentschaftswahl 2012 für eine zweite Amtsperiode als Präsident zu bewerben, und startete die Kampagne für seine Wiederwahl. Am 6. November 2012 erreichte Obama vor allem durch Siege in den umkämpften, traditionell von Wechselwählern dominierten Bundesstaaten (\"Swing States\") Colorado, Florida, Iowa, Nevada, Ohio, Pennsylvania und Virginia eine deutliche Mehrheit der Wahlmännerstimmen und damit", "section_level": 2}, {"title": "Ende der Präsidentschaft.", "content": "Seine letzte Rede vor der UNO-Vollversammlung während seiner Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten hielt Obama am 20. September 2016. Am 8. November 2016 fand die Präsidentschaftswahl für Obamas Nachfolge statt, die der Republikaner Donald Trump gewann. Obama hatte sich für die Wahl Hillary Clintons eingesetzt, die von den Demokraten als Kandidatin nominiert worden war und unter ihm auch schon als amerikanische Außenministerin gedient hatte. Am 10. November 2016 trafen sich der amtierende und der zukünftige Präsident zum ersten Gespräch über die Amtsübergabe (\"United States presidential transition)\" im Weißen Haus. In Athen wandte sich Obama am 16. November 2016 mit einer", "section_level": 2}, {"title": "Politisches Engagement nach der Präsidentschaft.", "content": "Nach längerer Pause hielt Obama seine erste Rede nach Amtsende vor Studierenden in Chicago, in der er seinen Nachfolger nicht erwähnte. Er appellierte an seine Zuhörer, zum Fortschritt der Menschheit beizutragen. Er versprach, sich für den politischen Nachwuchs zu engagieren. Anfang Mai 2017 nahm der frühere Präsident in Boston einen Preis entgegen. Im Sinne seiner \"Obama Foundation\" (Obama-Stiftung) setzte er sich auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin 2017 vor etwa 70.000 Zuhörern am Brandenburger Tor für die Förderung junger Menschen in politischer Hinsicht ein: Fragen der politischen Ethik wurden dabei, auch von Teilnehmern und der Presse, reflektiert. Er stellte gemäß der Gesinnungsethik die These auf, dass nach Gottes Willen jedes Kind weltweit gleich viel Unterstützung bedarf, und dennoch müsse nach der Verantwortungsethik jeder Regierungschef zunächst die Kinder des eigenen Landes unterstützen. Zudem wandte er sich gegen Kritiker, die ihm den Einsatz von Kriegsdrohnen vorwerfen. Ein Student trug diese Position öffentlich vor. Nach seiner Auffassung", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Ehrungen.", "content": "Barack Obama erhielt weltweit Ehrungen und Auszeichnungen. Die wohl bekannteste war der Friedensnobelpreis, den er als dritter amtierender US-Präsident nach Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson im Jahr seiner Amtseinführung am 10. Dezember 2009 erhielt. Das Nobel-Komitee begründete seine Entscheidung am 9. Oktober 2009 mit Obamas „außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“. Die Qualifikation Obamas für den Friedensnobelpreises war und ist umstritten. Der Autor Anthony Neal sah die Auszeichnung in Obamas Abkehr vom Unilateralismus und „Präemptivschlag“-Konzept seines Vorgängers begründet. Obama selbst bezeichnete sie als Ansporn für seine begonnenen Abrüstungs- und Versöhnungsvorhaben. Folgende Hochschulen in den USA verliehen Obama die Ehrendoktorwürde für Recht: Im Oktober 2005 nannte das britische Journal New Statesman Obama als eine von „zehn Personen, welche die Welt verändern können“. Das Time-Magazin zählte ihn 2005 sowie von 2007 bis 2016 insgesamt elfmal zu den einhundert einflussreichsten Personen der Welt. Des Weiteren kürte ihn das Magazin 2008 und 2012 zur Person des Jahres. 2008 verkündete die Regierung von Antigua und Barbuda, den höchsten Punkt der Insel Antigua zu Obamas Ehren in Mount Obama umzubenennen. Dies wurde 2009 vollzogen. Am 10.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Offizielle Websites", "section_level": 1}], "src_summary": "Barack Hussein Obama II (* 4. August 1961 in Honolulu, Hawaii) ist ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Er war von 2009 bis 2017 der 44. Präsident der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "巴拉克·奥巴马(英语:Barack Obama,1961年-8月4日),全名巴拉克·侯赛因·奥巴马二世(英语:Barack Hussein Obama II,),是美国政治人物,从2009年至2017年任第44任美国总统。他是首位拥有非裔血统的美国总统。2005年至2008年代表伊利诺伊州担任美国联邦参议员,从1997年至2004年担任伊利诺伊州参议员时居于芝加哥。卸任总统后,定居首都华盛顿特区。", "id": 2654431} {"src_title": "Tupolew Tu-2", "tgt_title": "圖-2轟炸機", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Sie entstand als Reaktion auf die Forderung der Luftstreitkräfte nach einem Flugzeug, das sowohl als Sturz- und Horizontalbomber sowie als Aufklärer verwendbar sein sollte. Damit sollte die SB-2 aus dem Jahr 1934 abgelöst werden. Andrej Nikolajewitsch Tupolew, der zu jener Zeit in stalinistischer Haft saß, konstruierte daraufhin das Flugzeug 103 (\"Samoljot 103\"), das nach der Nummer seiner Entwicklungsgruppe benannt war. Beteiligt an der Konstruktion waren ebenfalls Wladimir Mjassischtschew und Sergei Koroljow. Der Prototyp \"ANT-58\" startete erstmals am 29. Januar 1941 und wurde auch als \"FB 58\" oder \"Tu-58\" bezeichnet. Er war noch als Horizontalbomber konzipiert, während der zweite Prototyp \"ANT-59\" (auch: \"Samoljot 103U\", Erstflug: 18. Mai 1941) bereits als Sturzkampfflugzeug ausgelegt war. Beim dritten und letzten Prototyp \"ANT-60\" / \"103W\" tauschte Tupolew die bis dahin verwendeten unzuverlässigen \"AM-37\"-Triebwerke gegen ASch-82-Motoren aus, die man wegen ihrer besseren Eignung zur Massenproduktion beibehielt. Ab November 1942 liefen die ersten Serienmaschinen unter der Bezeichnung \"ANT-61\" bzw. \"Samoljot 103S\" der Truppe zu, der erste Kampfeinsatz erfolgte aber bereits am 14. September 1942 im Rahmen eines aus den ersten 40 Tu-2 gebildeten Bomberregiments an der Kalininer Front unter dem Kommando von Major \"M. P. Wasjakin\", der als Testpilot auch die Erprobung der ANT-60 durchgeführt hatte. Anfang 1943 bekam das Flugzeug den endgültigen Namen Tu-2. Aufgrund der komplizierten Konstruktion sowie der Ganzmetallbauweise, für die das sehr knappe Duralumin verwendet wurde, lief die Produktion nur schleppend an. Stattdessen wurde die einfachere Pe-2 bevorzugt. Tupolew überarbeitete deshalb den Entwurf wiederum, um eine effizientere Massenproduktion unter Kriegsbedingungen mit um 20 % verringertem Fertigungsaufwand zu erzielen, woraufhin die \"Tu-2S\" (ANT-61, auch: Tu-2WS) entstand, die ihren Erstflug am 26. August 1943 absolvierte. Im Dezember selben Jahres wurde die Erprobung abgeschlossen und das Muster ging im Werk 23 in Moskau-Fili in Serie. Während der Fertigung wurden immer wieder kleinere Veränderungen an der Maschine vorgenommen, weshalb eine Vielzahl von Kleinstserien entstand. Ab Serie 60 zum Beispiel montierte man statt der AW-5W-167-Dreiblattpropeller die vierblättrigen AW-9WF-21K, ab Serie 61 vor den Lufteinläufen größere Staubfilter usw. Gegen Ende des Krieges ersetzte die Tu-2 in steigendem Maße die Pe-2, deren Abflugmasse und somit Bombenlast sie übertraf. 1948 endete die Produktion. Insgesamt wurden 2.527, nach anderen Quellen 2.550 Maschinen des Typs gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg rüstete die UdSSR einige ihrer Verbündeten, so Bulgarien, China, Polen, Rumänien, Ungarn und Jugoslawien mit diesem Muster aus.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "Die \"Tu-2\" war ein freitragender Mitteldecker in Ganzmetallbauweise. Der Tragflügel war zweiholmig mit integrierten beschusssicheren Kraftstofftanks, die Querruder waren dreiteilig. Das aus zwei Endscheiben gebildete Seitenleitwerk befand sich beiderseitig des Höhenleitwerks. Sämtliche Ruder wurden mit Stoff bespannt. Das Heckrad-Fahrwerk konnte komplett eingezogen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tupolew Tu-2 (, NATO-Codename: \"Bat\") war ein vom Konstruktionsbüro Tupolew entwickeltes mittelschweres Kampfflugzeug, das von der UdSSR im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Sie war mit zwei Motoren ausgestattet und der leistungsstärkste sowjetische Bomber dieser Periode.", "tgt_summary": "图-2轰炸机是苏联图波列夫设计局在设计的中型轰炸机,原本称为ANT-50,后改称为\"图-2\"(Tu-2),1941年试飞,图-2在第二次世界大战时作为苏联红军的水平轰炸机甚至俯冲轰炸机,参与了德苏战争中后期的主要战役,包括柏林攻防战,图波列夫为此在1943年得到斯大林奖金,并无罪释放。", "id": 2025324} {"src_title": "Friedel-Crafts-Acylierung", "tgt_title": "傅-克酰基化反应", "src_document": [{"title": "Reaktionsmechanismus.", "content": "Der Mechanismus wird im folgenden Abschnitt an der Reaktion eines Carbonsäurechlorids mit Benzol erläutert. Die Friedel-Crafts-Acylierung wird dadurch eingeleitet, dass die Lewissäure an den Carbonylsauerstoff des Carbonsäurechlorids 1 koordiniert und dadurch den Carbonylkohlenstoff noch weiter positiviert (2). Allerdings kann die Lewissäure auch an das Chlor koordinieren und den gleichen Effekt auslösen (3). Dabei kann dann ein Acylium-Kation 4 entstehen, das das Benzol in einer elektrophilen aromatischen Substitution angreift und den aromatischen Charakter aufhebt. Inwiefern der Komplex aus Acylhalogenid-Lewis-Säure 2 oder ein (mesomeriestabilisiertes) Acylium-Kation 4 das aktive Agens ist, hängt sowohl vom Substrat, dem Acylderivat als auch dem Lösungsmittel ab. Nach der Abgabe eines Protons rearomatisiert das vorläufige Endprodukt 7. Die Lewis-Säure ist weiterhin am Carbonylsauerstoff koordiniert. Die Hydrolyse ist also im letzten Schritt als Reinigungsschritt zu sehen und setzt das Keton 8 frei. Als Lösungsmittel für die Reaktion dienen in der Regel die Aromaten im Überschuss selber. Es finden aber auch Nitrobenzol, Nitromethan oder bei niedrigen Temperaturen Dichlormethan Verwendung.", "section_level": 1}, {"title": "Benzolderivate.", "content": "Durch die häufig hohen sterischen Anforderungen des Acylhalogenid-Lewissäuren-Komplexes weist die Friedel-Crafts-Acylierung eine hohe Regioselektivität auf, was bei Umsetzung einfach substituierter Benzolderivate zum \"para\"-Produkt führt. Desaktivierend substituierte Aromaten werden nach Friedel-Crafts \"nicht\" acyliert. Dementsprechend sind Mehrfach-Acylierungen bei dieser Reaktion nicht zu erwarten. Diese Eigenschaften machen die Friedel-Crafts-\"Acylierung\" synthetisch wertvoll gegenüber der Friedel-Crafts-\"Alkylierung\".", "section_level": 2}, {"title": "Varianten.", "content": "Die Bedeutung der Reaktion wird durch die Tatsache, dass auch Carbonsäureanhydride und Carbonsäuren in Polyphosphorsäure geeignete Acylierungsmittel sind, noch größer. Durch die Aufeinanderfolge von Friedel-Crafts-Acylierung und Wolff-Kishner-Reaktion oder Clemmensen-Reduktion sind auch alkylsubstituierte Aromaten synthetisch zugänglich. Einen Spezialfall der Reaktion stellt die Gattermann-Koch-Synthese dar.", "section_level": 2}, {"title": "Neuere Entwicklungen.", "content": "Es gibt neuere Varianten, welche auf den Edukt­einsatz von halogenhaltigen Lewissäuren oder Protonensäuren verzichten und die Reaktion in Kontakt mit unterschiedlichen Feststoffen ablaufen lassen. Als besonders vorteilhaft zeigte sich die Verwendung von Zinkoxid. Mit sowohl aktivierten als auch (schwach) deaktivierten Aromaten wie Chlorbenzol konnten bei milden Reaktionsbedingungen (Raumtemperatur) und kurzen Reaktionszeiten (einige Minuten) in vielen Fällen hohe Umsätze und Ausbeuten erzielt werden. Die Umsetzung wurde lösemittelfrei durchgeführt. Das Zinkoxid, das unterstöchiometrisch einsetzbar ist, konnte wiedergewonnen und mehrfach eingesetzt werden. Eine wässrige Aufarbeitung war nicht nötig. Ein simpler nicht-protischer Auszug war ausreichend, um in den meisten Fällen ohne weitere Aufreinigung eine hohe Produktreinheit zu erzielen. Der Mechanismus wurde nicht untersucht. Es ist denkbar, dass intermediär Zinkchlorid als Lewissäure entsteht, allerdings läuft die Reaktion auch auf Graphit anstelle des Metalloxids ab. Mit Carbonsäureanhydriden anstelle der Chloride versagte die Reaktion. Eine Reihe anderer Metalloxide, darunter Aluminiumoxid, zeigte sich als deutlich unterlegen oder unbrauchbar. Gute Ergebnisse wurden mit Eisen(III)-oxid und Eisen(III)-sulfat erzielt. In Hexafluorisopropanol als Lösungsmittel vollzieht sich die Reaktion elektronenreicher Aromaten bei 25 °C, ohne dass weitere Zusätze nötig wären.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Friedel-Crafts-Acylierung ist eine Namensreaktion der Organischen Chemie und benannt nach Charles Friedel und James Mason Crafts. Bei der Reaktion werden Aromaten unter Lewissäure-Katalyse meist mit Carbonsäurehalogeniden umgesetzt, um einen Acyl­rest (Acylierung) in ein aromatisches System einzuführen. Als Wertstoff der Reaktion erhält man ein Keton. Für die Friedel-Crafts-Acylierung wird meist eine starke Lewissäure gewählt (z. B. FeCl, BF oder AlCl), die in mindestens stöchiometrischen Mengen eingesetzt wird. Die Friedel-Crafts-Acylierung ist eine elektrophile aromatische Substitution.", "tgt_summary": "傅里德耳-克夫特化醯化反应(简称傅-克醯基化反应)是一种傅-克反应,在质子酸或路易斯酸(如三氯化铝)催化下,芳香性化合物与醯卤或酸酐发生的亲电子取代反应,为一改良的亲电子取代反应。", "id": 426927} {"src_title": "London Borough of Tower Hamlets", "tgt_title": "塔村區", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Bezirke östlich der Stadtmauer waren schon seit Jahrhunderten Wohngebiet von Tagelöhnern. Das Kleingewerbe in diesem Gebiet erlebte mit der Industrialisierung einen Niedergang; im Süden des Bezirks entstanden auf der Isle of Dogs die Docklands, die Werft- und Hafenanlagen Londons. Die meisten Bewohner des Gebiets waren Arbeiter in den Hafenanlagen. Im Stadtteil Ratcliff wurden im Dezember 1811 sieben Menschen ermordet. Der Mörder, der im Slum wütete, beging nach der Festnahme in seiner Gefängniszelle Suizid. Auch Whitechapel im Westen des Bezirks erwarb sich einen zweifelhaften Ruf durch verbreitete Armut, Kriminalität und Prostitution, etwa als Jack the Ripper hier 1888 sein Unwesen trieb. Außerdem war das Gebiet Anlaufpunkt für verschiedene Einwanderergruppen, etwa Hugenotten, Deutsche (bis heute gibt es im Bezirk Kirchen, die zweisprachige Gottesdienste anbieten), Iren und sephardische sowie osteuropäische Juden. Hier entstand auch der moderne Boxsport. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Bezirk massive Schäden durch deutsche Luftangriffe, die auf die Beschädigung der Docklands abzielten. Nach dem Krieg verließen zahlreiche Bewohner das Gebiet, um in neu gebaute Wohnungen weiter außerhalb zu ziehen, gleichzeitig begann der Niedergang des Hafens und der Werften, der in den ehemaligen Docklands eine große Industriebrache entstehen ließ. Seit den 1970er Jahren zogen Einwanderer aus Südasien, vor allem aus Bangladesch in das Gebiet und bildeten ethnische Kolonien. Seither gab es zahlreiche Versuche zur Revitalisierung und Aufwertung des Gebiets, zuletzt im Rahmen der Olympischen Spiele 2012; dadurch sind Teile des Bezirks einer starken Gentrifizierung unterworfen. Im Gebiet der Docklands entstanden Banken- und Geschäftsviertel mit den höchsten Wolkenkratzern Londons; außerdem verlegte die Queen Mary University ihren Hauptcampus in das Stadtviertel Mile End, der günstige Wohnraum ist bei Künstlern und Studenten beliebt. Jedoch gehören immer noch einige Gebiete zu den ärmsten des Landes. Die Geschichte der Docklands wurde im Museum of London Docklands aufgearbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerung ist multikulturell und setzte sich 2008 aus 54,5 % Weißen, 34,0 % Asiaten, 5,0 % Schwarzen und 2,6 % Chinesen zusammen. In Tower Hamlets leben heutzutage viele Einwanderer aus Indien, Pakistan und vor allem Bangladesch sowie aus Somalia, der Bezirk hat den höchsten Anteil an Muslimen in ganz Großbritannien (etwa 36 %, der Landesdurchschnitt beträgt 3 %). Aufgrund verschiedener Vorfälle wurde in den letzten Jahren oft vor einer „Islamisierung“ des Stadtteils und vor einem großen Einfluss fundamentalistischer Gruppierungen gewarnt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Traditionell dominierten in dem Bezirk linke Parteien, v. a. die Labour Party. Bei den Unterhauswahlen 2005 wurde im Wahlkreis \"Bethnal Green and Bow\", der den Norden des Bezirks umfasst, erstmals kein Abgeordneter der Labour Party ins Parlament gewählt, sondern ein Vertreter der Respect Party, nämlich der Labour-„Parteirebell“ und Friedensaktivist George Galloway. Seit den Wahlen 2010 werden wieder beide Abgeordnete von der Labour Party gestellt. Im Oktober 2010 wurde Lutfur Rahman, der Mitglied des umstrittenen \"Islamic Forum of Europe\" ist, bei sehr geringer Wahlbeteiligung gegen den Kandidaten der Labour Party zum Bürgermeister gewählt. Anlässlich dieser Wahl diagnostizierte die konservative Tageszeitung The Daily Telegraph die Übernahme des Stadtteils durch radikale Muslime, so die Artikelüberschrift: \"“London borough becomes ‘Islamic republic’”\" (deutsch: „London Borough wird islamische Republik“). Die Bürgermeisterwahl 2014 gewann Lutfur Rahman, und zwar, wie ein Wahlprüfungsgericht im Nachhinein feststellte, durch Bestechung und massive Wahlfälschung. Durch das Gerichtsurteil vom 23. April 2015 wurde Lutfur Rahman mit sofortiger Wirkung amtsenthoben. Der Skandal verschaffte Tower Hamlets große Aufmerksamkeit, weit über London hinaus. Die Neuwahl im Juni 2015 gewann der Labour-Kandidat John Biggs. Bei der Kommunalwahl im Mai 2018 gewann die Labour Party 42 der 45 Sitze in der Bezirksvertretung. Offenbach am Main und Mödling sind Partnerstädte von Tower Hamlets. Der Stadtteil Bethnal Green unterhält eine Partnerschaft mit der luxemburgischen Gemeinde Esch-sur-Alzette.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der London Borough of Tower Hamlets [] ist ein Stadtbezirk von London östlich der Innenstadt. Der Name bezieht sich auf ein altes britisches Verwaltungsgebiet, die Tower Hamlets, das direkt dem Konstabler des Towers unterstand. Er umfasst große Teile des historischen East End. In Tower Hamlets befindet sich der größte Teil des ehemaligen Hafengebiets Docklands mit den West India Docks und der Canary Wharf; daher gilt es als traditionelles Arbeiterviertel. Bei der Gründung der Verwaltungsregion Greater London im Jahr 1965 entstand der Bezirk aus dem Metropolitan Borough of Bethnal Green, dem Metropolitan Borough of Poplar und dem Metropolitan Borough of Stepney im ehemaligen County of London.", "tgt_summary": "塔村区(英语:London Borough of Tower Hamlets,),意为“伦敦塔”(Tower)外的“村落”(Hamlets),是英国英格兰大伦敦内伦敦的自治市,人口212,800,面积19.77 km2。", "id": 209884} {"src_title": "Kurzzeichen", "tgt_title": "简化字", "src_document": [{"title": "Bezeichnungen und Namen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kurzzeichen & Langzeichen.", "content": "Kurzzeichen werden auf Chinesisch allgemein als \"jiǎntǐzì\" () bezeichnet, traditionelle chinesische Schriftzeichen, allgemein auch als Langzeichen bekannt, werden auf Chinesisch als \"fántǐzì\" () oder insbesondere als \"zhèngtǐzì\" () in Taiwan bezeichnet. Als Oberbegriff und Antonym zu Langzeichen umfasst der Begriff Kurzzeichen daher sowohl historisch überlieferte Kurzzeichen, als auch alle amtliche Standardschriftzeichen der offiziell vereinfachte bzw. reformierte Schriftzeichen der Regierung der Volksrepublik China.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinfachte Schriftzeichen.", "content": "Vereinfachte Schriftzeichen, also Schriftzeichen, die durch eine Vereinfachung der Originalform eines Schriftzeichen entstanden sind, im Deutschen umgangssprachlich oft gern auch als Kurzzeichen bezeichnet, heißen auf Chinesisch fachlich korrekt \"jiǎnhuàzì\" (). Alle Schriftzeichen, die amtlich von der Regierung der Volksrepublik China im „Plan zur Vereinfachung der chinesischen Schrift“ () als reformierter Schriftzeichensatz enthalten sind, gehören zu dieser Gruppe. Ebenfalls zu dieser Gruppe gehören die \"verkürzte Schriftzeichen\", ein allgemeiner Begriff, der im Chinesischen als \"jiǎnbǐzì\" () bezeichnet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Standardschriftzeichen.", "content": "Standardschriftzeichen, auf Chinesisch allgemein \"guīfàn hànzì\" (), sind Schriftzeichen, die amtlich durch die Regierung der Volksrepublik China gesetzlich geregelte und zur Nutzung empfohlene Schriftzeichen. Diese offiziell freigegebene Schriftzeichen als Schriftzeichensatz mit 8105 Zeichen sind in der \"Table of General Standard Chinese Characters\" () veröffentlicht. Für den Gebrauch im modernen chinesischen Alltag ist darin eine Zeichensammlung () mit einer Liste von 3500 Zeichen enthalten, die offiziell auch als Zeichenliste der Kategorie Eins () bezeichnet wird. Für den Gebrauch insbesondere in der Print- bzw. Verlagsindustrie, im lexigrafischen Bereich sowie Medien und Kommunikation enthält die Zeichenliste der Kategorie Zwei () 3000 Zeichen. Die Zeichenliste der Kategorie Drei () mit 1605 Zeichen umfasst allgemein Schriftzeichen im Bereich Familiennamen, Toponym, Wissenschaft und Technik, sowie Bildungsbereich der Grundschule, der Mittelstufe bzw. Sekundär- und Tertiärstufe als auch gebräuchliche Schriftzeichen im klassischen Chinesisch.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Januar 1956 erließ die Regierung der Volksrepublik China den „Plan zur Vereinfachung der chinesischen Schrift“ (), mit dem 515 Schriftzeichen und 54 Bestandteile von Schriftzeichen vereinfacht wurden. Die Vereinfachung der Schriftzeichen war ein Element der Schriftreform, die zunächst die Standardsprache popularisieren, Schriftzeichen vereinfachen und eventuell durch eine Lateinschrift ersetzen sollte. Diese in der ersten Reform veröffentlichte Gruppe der vereinfachte Schriftzeichen heißen im Volksmund daher auch \"Yījiǎnzì\" (). Im April 1964 wurde ein weiterer Reformschritt unternommen und die „Vollständige Liste der vereinfachten Schriftzeichen“ () veröffentlicht. Sie enthielt 2236 Zeichen. Im Dezember 1977 gab die chinesische Regierung den „Zweiten Plan zur Vereinfachung der chinesischen Schrift (Entwurf)“ () heraus, der weitere 853 Schriftzeichen und 61 Bestandteile von Zeichen vereinfachte. Dieser Entwurf wurde jedoch vielfach kritisiert und kaum umgesetzt. Im Volksmund heißt diese in der zweiten Reform veröffentlichte Gruppe der vereinfachte Schriftzeichen entsprechend \"Èrjiǎnzì\" (). 1986 wurde die Liste von 1964 leicht überarbeitet noch einmal herausgegeben und der Reformschritt von 1977 ad acta gelegt. Im August 2009 veröffentlichte das chinesische Bildungsministerium eine weitere Liste () von 8300 standardisierten Schriftzeichen, in der 44 gegenüber der früheren Norm leicht veränderte Zeichen und einige neue Schriftzeichen, die in Vornamen verwendet werden (z. B.,, und ), aufgenommen worden waren. Diese vereinfachten Zeichen werden auch von der Regierung bzw. der chinesischen Bevölkerungsgruppe in Singapur verwendet. Taiwan, Hongkong und Macau sowie die meisten aus politischen Gründen im Exil lebenden Chinesen führten die Vereinfachungen dagegen nicht ein. Die Vereinfachung bestand darin, die Zeichen zu standardisieren, d. h. mögliche Varianten zu beseitigen, und die Zahl der Striche zu verringern. Das wurde vor allem dadurch erreicht, dass man Varianten aus der Handschrift in die Druckschrift übernahm. Die große Zahl vereinfachter Schriftzeichen (mehrere Tausend) kommt vor allem dadurch zustande, dass auch Komponenten vereinfacht wurden, die in vielen Schriftzeichen vorkommen (Radikale). Offiziell wurden die Schriftzeichen nach folgenden zehn Methoden vereinfacht:", "section_level": 1}, {"title": "Außerhalb der Volksrepublik China.", "content": "Manche Schriftzeichen sind nach der Vereinfachung für Chinesen aus Taiwan, Hongkong, Macau oder der Diaspora (Auslandschinesen), wo die Langzeichen in Gebrauch blieben, schwer zu lesen bzw. nur aus dem Kontext verständlich, während Menschen vom chinesischen Festland die nichtvereinfachten Schriftzeichen in der Regel nur passiv – wenn überhaupt – beherrschen. In der Praxis jedoch relativieren sich nach einer individuellen Gewöhnungsphase solche Hürden der passiven Beherrschung mit der Zeit. Denn durch die tatsächliche Auseinandersetzung bzw. Anwendung im Medium, also das Lesen der Schriften und Werke in jeweils zunächst ungewohnter Schriftform, werden ungewohnte Schriftformen gewöhnlich nach und nach vertrauter für den Leser, so dass die passive Beherrschung der Schriftform letztlich nur eine Frage des Willens und der Zeit ist. Was die aktive Beherrschung der anderen Schriftzeichenform betrifft, also das Schreiben der Schriftzeichen in der jeweils ungewohnten Form, ist es viel fundamentaler und wirklich nicht einfach, sich im Nachhinein umzustellen. Doch in der heutigen EDV-Zeit stellt die Umwandlung der Schriftzeichen eines Textes in die jeweils andere Schriftform letztlich auch kein Hindernis dar. Bis 2003 waren Bücher und Schriften, die in vereinfachten Schriftzeichen gedruckt waren, in Taiwan verboten. Im täglichen Gebrauch, in der Handschrift, werden sowohl auf dem Festland als auch in Taiwan viele Zeichen auf eine Art und Weise vereinfacht, die nicht standardisiert ist. Diese inoffizielle, oft vereinfachte, grafische Variante der Schriftzeichen wird allgemein mit dem Oberbegriff „volkstümliche Schriftzeichen - \"sútǐzì\"“ () bezeichnet. Beispielsweise wird in Taiwan statt des Langzeichens \"dian\" () in der Handschrift meist die grafische Variante geschrieben, in Hongkong hingegen ist die Nutzung der anderen grafischen Variante populärer. Das offizielle Kurzzeichen auf dem Festland ist. In Taiwan und Hongkong ist beispielsweise die grafische Zeichenvariante \"hao\" () als Vereinfachung von Langzeichen auch gebräuchlich, welche als Kurzzeichen in Festlandchina zu den offiziell vereinfachten standardisierten Schriftzeichen zählt. Auch in Japan wurden Schriftzeichen durch eine Schriftreform im Jahre 1946 vereinfacht, die man Shinjitai (jap., ) nennt. Dies geschah jedoch nicht in einem so hohen Ausmaß wie in der Volksrepublik China und die japanischen vereinfachten Formen der Schriftzeichen entsprechen oft nicht denen, die in der Volksrepublik China verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Elektronische Datenverarbeitung.", "content": "Für beide Schreibvarianten existieren eigene Zeichenkodierungen. Für Kurzzeichen wird z. B. die GB-Kodierung GB2312 und für Langzeichen Big5 benutzt. Die weltweite Norm Unicode und die damit kompatible nationale Norm der Volksrepublik China GB 18030 unterstützen dagegen beide Formen ohne besondere Präferenz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kurzzeichen sind die vereinfachte Version der traditionellen Langzeichen der chinesischen Schrift. Als Schriftzeichenvariante in der historischen Entwicklung der chinesischen Schriftzeichenkultur haben historisch überlieferte Kurzzeichen schon immer existiert. Kurzzeichen, genauer vereinfachte reformierte Standardschriftzeichen, sind Zeichenformen, die die Volksrepublik China in den 1950er Jahren vereinfacht und zum offiziellen Standard erklärt hat. Sie sind heutzutage in Festlandchina, in Singapur und in Malaysia in Gebrauch, die Langzeichen dagegen noch in Taiwan, Hongkong und Macau.", "tgt_summary": "简化字指中华人民共和国成立后搜集竝建立的标准化用字,由传统中文繁体字根据《汉字简化方案》实行汉字简化而来,由1955年开始逐步实行。1964年发布的《简化字总表》中收录的简化字大约有两千二百余个,目前2013年版本的《通用规范汉字表》中收录的简化字是中国大陆地区最新的简化字规范,其中约有简化字两千五百个左右。", "id": 1001868} {"src_title": "Raymond Kurzweil", "tgt_title": "雷蒙德·库茨魏尔", "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Raymond Kurzweil, Sohn einer jüdischen Familie aus dem New Yorker Stadtteil Queens, die 1939 kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges Österreich verließ, studierte am Massachusetts Institute of Technology Informatik und Literatur und schloss sein Studium 1970 mit dem Bachelor ab. Er wurde für seine Leistungen 2002 in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen und erhielt außerdem von Präsident Bill Clinton die \"National Medal of Technology\". Bill Gates spricht von ihm als „führendem Experten im Bereich der Künstlichen Intelligenz“. Im Jahre 1983 gründete Raymond in den USA das Unternehmen \"Kurzweil Music Systems\". Die Herstellung von Synthesizern, die in der Lage waren, natürliche Klänge in guter Qualität zu erzeugen, stellte in dieser Zeit eine große Herausforderung dar. Die Idee, ein Unternehmen für elektronische Musikinstrumente zu gründen, entstand aus der Freundschaft zu dem blinden Musiker Stevie Wonder. Dieser hatte 1976 von einer Erfindung Kurzweils, der „Kurzweil Reading Machine“ (Lesemaschine), gehört und sofort Kontakt zum Erschaffer aufgenommen. Dieses Gerät ermöglichte Sehbehinderten erstmals den Zugang zu normalen Drucktexten, indem es die Wörter in akustische Signale umwandelte, also „vorlas“. Die Reading Machine gilt bis heute als größter Meilenstein zur gesellschaftlichen Integration Sehbehinderter nach der 1829 eingeführten Blindenschrift von Braille. Ermutigt durch Stevie Wonder, brachte Raymond Kurzweil 1984 den sogenannten Kurzweil K250 Synthesizer auf den Markt. Dieses revolutionäre Instrument erzeugte die Klänge verschiedener akustischer Instrumente in einer für diese Zeit herausragenden Qualität. Als Dankeschön für die musikalische Unterstützung produzierte Raymond Kurzweil für Stevie Wonder ein Sondermodell des K250, das sich durch Sprachkommandos steuern ließ. Die Kurzweil Music Systems wurde 1989 an die koreanische Young Chang Akki Co. Ltd. verkauft, die den Markennamen „Kurzweil“ jedoch beibehielt. Im Jahr 2002 schloss er mit der sogenannten \"Long Bet One\" eine Wette über 20.000 US-Dollar ab, dass im Jahr 2029 ein Computer oder eine „maschinelle Intelligenz“ den Turing-Test bestehen werde. Im Dezember 2012 wurde Kurzweil „Director of Engineering“ bei Google. Ray Kurzweil findet als Nebenfigur in Frank Schätzings Roman Der Schwarm Erwähnung, wo ein von ihm entwickelter Neuronencomputer die Denkweise der \"Yrr\" simuliert. Kurzweil gilt als einer der bekanntesten Vordenker des Transhumanismus. Er prognostiziert für das Jahr 2045 eine exponentielle Zunahme der informationstechnologischen Entwicklung: Eine Singularität, die eine künstliche Intelligenz ermöglicht, mit welcher die Menschheit Unsterblichkeit erlangen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Ray Kurzweil ist Träger folgender Auszeichnungen bzw. Ehrungen: Raymond Kurzweil ist überdies Träger von 20 Ehrendoktortiteln, die er von verschiedenen Institutionen verliehen bekam. Ebenfalls wurde er von drei US-Präsidenten ausgezeichnet, unter anderem von Bill Clinton mit der National Medal of Technology, der höchsten Technologie-Auszeichnung der USA.", "section_level": 1}, {"title": "Einstellung zur Religion.", "content": "Obwohl Kurzweils Eltern jüdisch waren, erzogen sie ihn unitarisch. In „The Singularity is Near“ beschreibt er die Notwendigkeit einer neuen Ethik, die auf den Grundlagen des gegenseitigen Respekts basiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kurzweils Vorstellungen sind umstritten. Während seine Befürworter in ihm einen Visionär der künstlichen Intelligenz und ein Computer-Genie sehen, werten seine Kritiker seine Methode als unwissenschaftlich und einige seiner Versprechen als quasireligiös.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raymond „Ray“ Kurzweil [] (* 12. Februar 1948 in Queens, New York City) ist ein US-amerikanischer Autor, Erfinder, Futurist und \"Director of Engineering\" (Leiter der technischen Entwicklung) bei Google LLC.", "tgt_summary": "雷蒙德·库茨魏尔(英语:Raymond Kurzweil,1948年-2月12日),生于美国纽约市,是一个作家、发明家和未来学家。他一直是光学字符识别(OCR)、文字转换语音合成、语音识别技术与电子键盘乐器领域中的先驱。他有关于健康、人工智能(AI)、超人类主义、技术奇点和未来主义相关的著作。现任谷歌工程总监。", "id": 1933244} {"src_title": "Vernalisation", "tgt_title": "春化现象", "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Vernalisation muss von Stratifikation unterschieden werden, worunter die künstliche Behandlung von Samen zur Förderung ihrer Keimung verstanden wird. Diese kann, ebenso wie Vernalisation, durch eine Kältebehandlung der Samen erfolgen. Auch die Herstellung und der Anbau von Frigopflanzen ist keine Vernalisation, sondern die künstliche Verlängerung der Winterruhe zur Beeinflussung der Erntezeit.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung bei Nutzpflanzen.", "content": "Verbreitete Nutzpflanzen, bei welchen die Vernalisation eine wichtige Rolle spielt, sind die Getreidearten. Hier werden Winter- und Sommergetreide unterschieden. Wintergetreidearten werden im Herbst ausgesät, überwintern als kleine Pflanzen und schossen im nächsten Frühjahr. Um im kontinentalen Klima Sibiriens ertragreiches Wintergetreide auch im Frühling aussäen zu können, wurde einige Jahre „künstlich jarowisiert“, d. h. bei Frostwetter das Wintergetreidesaatgut in speziellen Gebäuden durch Zusatz von Feuchtigkeit und Wärme in Keimstimmung gebracht, danach wurden für einige Stunden Türen und Fenster geöffnet, um das Saatgut den niedrigen Temperaturen auszusetzen. Durch diese „künstliche Jarowisation“ wurde die in Wintergetreide vorhandene Schosshemmung beseitigt und die Wintergetreidesorten schossten und blühten auch bei Frühjahrsaussaat. Durch die Jarowisation von Sommergetreide wurde versucht, auch deren Saatperiode zu verlängern. Nach der Landwirtschaftsreform Stalins standen nicht ausreichend Sämaschinen zur Verfügung; durch künstliche Jarowisation von Saatgut konnten die Ertragsrisiken später Aussaat nicht verhindert, aber teilweise vermindert werden. Durch die bessere Ausstattung mit Sämaschinen und die Einführung neuer ertragreicher Sommergetreidesorten ist die Jarowisation aus der russischen Landwirtschaft bald wieder verschwunden. Bei Nutzung des optimalen Saatzeitpunktes besteht keine Notwendigkeit zur künstlichen Vernalisation. Ein Beispiel für eine unerwünschte Vernalisation sind die Schosser bei der Zuckerrübe, die entstehen, wenn nach der Saat im Frühjahr das Saatgut im Boden Spätfröste erlebt.", "section_level": 1}, {"title": "Physiologie.", "content": "Die Kälteperiode und der Blühvorgang können zeitlich relativ weit voneinander getrennt sein. Das bedeutet, dass nicht unmittelbar zu Beginn der wärmeren Periode der Blühvorgang erfolgen muss. Hier spielen teilweise weitere Faktoren wie Tageslänge, Temperatur oder Entwicklungszustand der Pflanze eine Rolle. Pflanzen sind in der Lage, sich an die durchlebte Kälteperiode zu „erinnern“. So kann bei einigen Arten die Vernalisation schon im Samenstadium erfolgen, allerdings blüht die Pflanze erst in viel späteren Entwicklungsschritten. Die Vernalisation wirkt offenbar hauptsächlich auf das Sprossapikalmeristem. Werden andere Teile der Pflanze, wie zum Beispiel die Blätter, niedrigen Temperaturen ausgesetzt, findet keine Vernalisation statt. Eine weitere Beobachtung ist, dass sich der vernalisierte Zustand einer Pflanze nicht durch Pfropfung übertragen lässt. Wird beispielsweise eine nicht vernalisierte Sprossspitze auf eine vernalisierte Basis gepfropft, zeigt diese Sprossspitze weiterhin ein unvernalisiertes Blühverhalten. Auch dieser Befund lässt vermuten, dass der vernalisierte Zustand nicht über eine größere Distanz in der Pflanze verbreitet wird und die Vernalisation direkt auf das entscheidende Gewebe wirkt, nämlich das Sprossapikalmeristem.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vernalisation (lat. \"vernalis\" „Frühlings-“) oder Jarowisation bezeichnet die natürliche Induktion (Anregung) des Schossens und Blühens bei Pflanzen durch eine längere Kälteperiode im Winter.", "tgt_summary": "春化现象指一,二年生的植物,经过春化处理(vernalization,在苗期对其进行低温处理,约3 °C)后,才能从营养生长阶段(即根、茎、叶的发育)过渡到生殖生长阶段(即花、果实和种子的发育)的现象。", "id": 876856} {"src_title": "Via Flaminia", "tgt_title": "弗拉米尼亚大道", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Sie wurde im Auftrag des Censors Gaius Flaminius im Jahr 220 v. Chr. gebaut und während der Kaiserzeit mehrmals renoviert. Augustus, der die Straßen Italiens einzelnen Senatoren zuwies, reservierte die Via Flaminia für sich selbst und ließ alle Brücken, mit Ausnahme der Milvischen Brücke (Pons Mulvius), mit der sie den Tiber drei Kilometer nördlich von Rom überquert (und die vom älteren Marcus Aemilius Scaurus aus dem Jahr 109 v. Chr. stammt) und eines unbekannten Pons Minucius, erneuern. Ehrenbögen wurden zu seinen Ehren auf der ersten Brücke errichtet sowie in Ariminum, wo der Augustusbogen bis heute erhalten ist. Vespasian ließ im Jahr 77 einen neuen Tunnel durch den Intercisa-Pass (Furlo) errichten und Trajan, wie Inschriften zeigen, einige Brücken entlang der Straße renovieren. Im Mittelalter war die Via Flaminia als \"Ravenna-Straße\" bekannt, da sie zu der nun wichtigeren Stadt Ravenna führte, geriet aber mit dem Ende des Exarchats von Ravenna und während der Blütezeit der Lombardei außer Gebrauch, wurde dann in der Renaissance wiederhergestellt und blieb bis zur Ära Napoleons von militärischer Bedeutung. 1946 wurden in der Nähe der Kreuzung der Via Flaminia und der Via Salaria Gallica hunderte kleiner Bronzestücke gefunden, die restauriert wurden und als Goldene Bronzen von Cartoceto di Pergola bekannt geworden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Strecke.", "content": "Die Via Flaminia begann ursprünglich an der Porta Fontinalis in der Servianischen Mauer. Die Meilenzählung begann jedoch am Milliarium Aureum. Heute werden die Kilometer ab der Piazza Venezia gezählt. Die Straße durchzog geradlinig das Marsfeld bis zur Milvischen Brücke. Seit dem Bau der Aurelianischen Mauer bis 275 n. Chr. verließ die Via Flaminia durch die Porta Flaminia, die spätere Porta del Popolo die Stadt. Der Teil der Straße innerhalb der Stadtmauer erhielt im Mittelalter den Namen \"Via Lata\" (\"Breite Straße\"). Heute heißt dieser Abschnitt Via del Corso. Die Via Flaminia durchlief das Gebiet der kurz vor ihrem Bau unterworfenen Falisker, ohne deren zerstörte Hauptstadt Falerii zu berühren. Nach dem 10. Jahrhundert n. Chr. wurde sie allerdings zum an der Stelle von Falerii Veteres entstandenen Civita Castellana abgelenkt. Auf der Höhe des heutigen Gallese überquerte sie mit einer weiteren Brücke den Tiber. Diese Brücke, vermutlich der Pons Minucius, ist nicht mehr erhalten. Erst im 16. Jahrhundert ließ Papst Sixtus V. eine neue Brücke weiter südlich bei Borghetto errichten, den \"Ponte Felice\", über den die Via Flaminia bis heute führt. Jenseits des Tibers führt sie durch Otricoli (Ocriculi) und Narni (Narnia). Hier überquerte sie den Fluss Nera mit Hilfe einer großartigen vierbögigen Brücke, dem sogenannten Ponte d’Augusto, die bei Martial (Epigr. vii. 93, 8) erwähnt wird und von der noch ein Bogen erhalten ist. Weiter geht sie die moderne Straße nach San Gemini mit zwei gut erhaltenen alten Brücken entlang, nach Carsulae und Mevania (Bevagna) bis nach Forum Flaminii. Später wurde eine andere Strecke von Narnia nach Forum Flaminii gewählt, die über Interamna (Terni), Spoletium (Spoleto) und Fulginium (Foligno) führt und von der eine Abzweigung nach Perusia (Perugia) abgeht – eine Strecke, die den Weg um etwa 21 Kilometer verlängert. Die Straße führte nun nach Nuceria (Nocera Umbra), wo eine Abzweigung nach Septempeda und dann entweder nach Ancona oder Tolentinum (Tolentino) und Urbs Salvia (Urbisaglia) ging, und Helvillum, überquert dann den Hauptkamm der Apenninen, wo ein Tempel des Jupiter Apenninus auf der Passhöhe stand. Anschließend ging die Straße hinunter nach Cales (Cagli), wandte sich nach Nordosten, und führte über den Intercisa-Pass nach Forum Sempronii (Fossombrone) und Fanum Fortunae (Fano), wo sie die Adriaküste erreichte. Von hier aus verlief sie nordwärts über Pisaurum (Pesaro) nach Ariminum (Rimini). Die Länge der Via Flaminia beträgt 283 Kilometer. In der Antike zählte sie 315 Kilometer (213 römische Meilen) auf der älteren und 328 Kilometer (222 Meilen) auf der jüngeren Strecke. Die Straße gab ab dem 2. Jahrhundert einem italienischen Verwaltungsbezirk ihren Namen, dem früheren Gebiet der Senonen, das anfangs zu Umbrien gehörte (mit dem es unter Augustus die 6. Region Italiens bildete), und unter Konstantin I. dann Picenum zugeschlagen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Via Flaminia ist eine Straße, die Rom seit der Antike mit der Adriaküste verbindet. Sie wurde 220 v. Chr. angelegt und führte ursprünglich bis Ariminum (Rimini). In ihrer Geschichte änderte sich mehrfach der Streckenverlauf. Heute ist sie als \"Strada Statale 3 Via Flaminia\" klassifiziert und endet in Fano.", "tgt_summary": "弗拉米尼亚大道()是一条重要的罗马道路,南起罗马,北到\"阿里米努姆\"(今意大利里米尼),是通往北方最重要的一条道路。", "id": 813097} {"src_title": "Reise nach Jerusalem", "tgt_title": "音樂椅", "src_document": [{"title": "Spielverlauf.", "content": "Man ordnet Stühle im Kreis an, und zwar einen Stuhl weniger als Teilnehmer. Diese stellen sich ebenfalls im Kreis auf. Sobald der Spielleiter die Musik ertönen lässt, müssen sich alle im Kreis um die Stühle bewegen. Der Spielleiter stoppt die Musik zu einem willkürlichen Zeitpunkt; dann muss jeder Teilnehmer versuchen, sich möglichst schnell auf einen freien Stuhl zu setzen; es bleibt am Schluss immer ein Teilnehmer stehen und scheidet aus. Nun wird ein Stuhl entfernt und die verbliebenen Teilnehmer ermitteln wieder durch das musikgesteuerte Laufen und Stoppen einen weiteren Verlierer. Das Spiel wird solange wiederholt, bis in der letzten Runde nur noch ein Stuhl und zwei Teilnehmer übrig sind; wer diese gewinnt, ist der Gewinner des gesamten Spiels.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung.", "content": "Die Herkunft des Namens ist ungeklärt. Manche vermuten sie in Reisen nach Jerusalem zur Zeit der verlustreichen Kreuzzüge, andere vermuten den Ursprung in der Zeit der zionistischen Migration nach Palästina und dem begrenzten Platzangebot auf den Auswandererschiffen. Eine weitere Erklärungsvariante zum Ursprung des Spiels bietet das Strategikon des Maurikios, ein Militärhandbuch des byzantinischen Kaisers und Feldherrn Maurikios aus dem 6. Jahrhundert: Danach handelt es sich um eine Methode, feindliche Spione in den eigenen Reihen zu identifizieren. Beim Ertönen eines Trompetensignals haben alle Soldaten und zivilen Begleitmannschaften sofort ihren Schlafplatz aufzusuchen. Für die gegnerischen Spione bleiben dann nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie versuchen in einem Zelt unterzukommen oder sie bleiben außerhalb der Zelte – in beiden Fällen werden sie als Fremde entlarvt. Ironischerweise wird im ersten Asterix-Band \"Asterix der Gallier\" ein Reise-nach-Rom-Spiel für den umgekehrten Zweck verwendet: Da sich kein Freiwilliger für das Auskundschaften des gallischen Dorfes findet, wird \"Caligula Minus\" mit dieser Methode als römischer Spion ausgewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnung des Spieles in verschiedenen Ländern.", "content": "Das Spiel ist auf der ganzen Welt verbreitet und bekannt. In Dänemark, den Niederlanden und Portugal haben sich neben \"Reise nach Jerusalem\" auch die Namen \"Stuhltanz\", \"Stuhlpolonaise\" oder \"Tanzende Stühle\" eingebürgert (wörtliche Übersetzungen). In Irland, England, Frankreich, Griechenland, Italien, Russland, Israel, den USA und Thailand sagt man dazu \"Musikalische Stühle\". Schwedens Spieler beziehen sich in der Namensgebung auf das Meer: Dort heißt es \"Stürmische See\". In Rumänien bezeichnet man das Spiel als \"Vöglein such dein Nest\", während es auf den Philippinen genau wie in Deutschland \"Reise nach Jerusalem\" heißt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Reise nach Jerusalem oder Reise nach Rom ist ein Gesellschaftsspiel mit beliebig vielen Mitspielern, das einen einzigen Gewinner ermittelt; es kann auch als Kinderspiel betrieben werden. In den neuen Bundesländern wird das Spiel auch Stuhltanz, Stuhlpolonaise oder Stuhlpolka genannt, in Österreich und der Schweiz ist der Begriff Sesseltanz gebräuchlich, auf Englisch musical chairs. Das Spiel kann auch als Abzählreim verwendet werden.", "tgt_summary": "音乐椅,香港人称为争凳仔,又称大风吹,是集体游戏的一种。玩法是在地上放置比参与者少一张的椅子。音乐响起后参与者在椅子旁绕圈,然后音乐突然停止。参与者要尽快坐到椅子上。最迟得不到座位者淘汰出局。之后减少一张椅子,继续游戏,至得出胜利者为止。", "id": 1649830} {"src_title": "Lotterieaufstand", "tgt_title": "1997年阿爾巴尼亞內戰", "src_document": [{"title": "Ausgangssituation.", "content": "Nach dem Fall des Kommunismus erwirtschaftete die junge Privatwirtschaft zusammen mit den Überweisungen der mehr als 400.000 im Ausland, überwiegend in Griechenland und Italien, arbeitenden Albaner steigende inländische Spareinlagen. 1995 betrugen die privaten Vermögen bereits 15 % des Bruttoinlandproduktes (ca. 350 Millionen US-Dollar). Diese summierten sich mit den Überweisungen aus dem Ausland auf mehr als 600 Millionen US-Dollar im Jahr 1995 und auf über 700 Millionen US-Dollar im Jahr 1996. Wegen des schlecht ausgebildeten Bankenwesens wurden nur geringe Teile der Vermögen in Sparkonten angelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Pyramidensysteme.", "content": "Die neue Klasse unerfahrener „Geldbesitzer“ wurde leichte Beute für Schwindler, die all jenen gewaltige Zinssätze versprachen, die in ihre nach dem Ponzi-Schema aufgebauten Systeme einstiegen. Anfangs hielten sie ihre Versprechen und kamen ihren Zahlungsverpflichtungen mit dem Geld der nächsten Welle an Investoren nach. Die Leute verkauften teilweise ihr (Grund-)Eigentum, um zusätzliches Geld „investieren“ zu können. Der Gesamtwert der Einlagen aller 16 Pyramiden-Firmen summierte sich vor Ausbruch der Krise im Frühjahr 1997 – ohne die bis dahin angefallenen Zinsen – auf 1,2 Milliarden US-Dollar, also auf mehr als 50 % des damaligen Bruttosozialproduktes des Landes. Zum Schein tätigten die Pyramiden-Firmen kleinere Investitionen in Produktionsstätten und in den Tourismussektor. Viel Geld wanderte aber auch in die Taschen der Firmeneigentümer. Die Verbindungen zwischen organisierter Kriminalität, Politik und den Pyramidenfirmen sind bis heute nicht geklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Der Zusammenbruch.", "content": "Im letzten Quartal des Jahres 1996 erhöhten sich die von den Pyramidensystemen gezahlten Zinssätze rasend schnell auf 30 %, dann auf 40 % und schließlich sogar auf 50 % pro Monat. Die jährliche Inflationsrate lag deutlich unter 20 % und so war klar, dass der Zusammenbruch bevorstand. Schließlich meldeten alle bis auf vier Pyramidensysteme Ende 1996 und Anfang 1997 Insolvenz an, andere reduzierten die Zinsversprechen. Das Volk, das sein Geld zurückwollte, gab der Regierung die Schuld: Sie habe ihre Aufsichtspflichten nicht wahrgenommen und von den Machenschaften profitiert. In der südalbanischen Stadt Vlora kam es zu ersten Massenprotesten, die schnell gewalttätig wurden und sich auf den Süden des Landes und dann auf den Rest Albaniens ausdehnten. Der endgültige Zusammenbruch der Pyramidensysteme eskalierte im Februar und März des Jahres 1997 in einem Aufstand gegen die Regierung und in weitverbreitetem Widerstand gegen die Staatsgewalt. In Südalbanien brach die öffentliche Ordnung vollständig zusammen, da die Aufständischen militärische Lager plünderten und sich mit Schusswaffen ausrüsteten. Militär und Polizei waren meist auf der Seite des Volkes und gingen deshalb nicht oder nur halbherzig gegen die Protestierenden vor. Die Wut und Enttäuschung der Menschen richtete sich nicht nur gegen die Regierung, sondern auch gegen Geschäfte und staatliche Einrichtungen wie Archive, Schulen und Hotels. Das Fehlen der Staatsgewalt wurde schnell von vielen kriminellen Banden ausgenutzt, die plünderten oder sich zu Lokalherren ernannten. Interpol geht davon aus, dass 100.000 Blanko-Pässe gestohlen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Übergangsregierung und Neuwahlen.", "content": "Trotz der landesweiten Proteste wählte das Parlament den damals amtierenden Präsidenten Sali Berisha wieder in sein Amt. Mittels Ausnahmezustand, Panzern und Zensur versuchte er, der Lage Herr zu werden. Am 9. März 1997 konnten sich die Parteien des Landes auf eine breit abgestützte Übergangsregierung einigen. Bashkim Fino (PS) wurde zum Premierminister ernannt. Berisha durfte bis zu den Neuwahlen, die innerhalb zweier Monate durchgeführt werden sollten, Präsident bleiben. Bis Mitte März hatte der Staat im ganzen Land die Kontrolle verloren. Überall wurde geplündert und zerstört. Mit US-amerikanischen, italienischen und deutschen Helikoptern (siehe Bundeswehr-\"Operation Libelle\") wurden Ausländer auf Flugzeugträger in der Adria und nach Montenegro evakuiert. Auch Albaner flüchteten in den Westen. Die Übergangsregierung bat angesichts der ausweglosen Lage das Ausland um eine militärische Intervention. Am 16. April 1997 landeten 6.000 Mann aus Italien, Frankreich, Spanien, der Türkei, Rumänien, Griechenland, Österreich und Dänemark in Albanien. Die sogenannte „Operation Alba“ stand unter italienischer Führung. Die Ausländer hatten von der UNO den Auftrag, humanitäre Hilfe und die geordnete Durchführung von Neuwahlen zu ermöglichen. Bei den Parlamentswahlen am 29. Juni 1997 siegte die Opposition; es fand am gleichen Tag auch ein Referendum über die Restaurierung der Monarchie statt. Die ausländischen Truppen verblieben noch für Monate im Land. Nach und nach konnte die Ordnung wiederhergestellt werden. In einzelnen abgelegenen Landesteilen dauerte es aber noch Jahre, bis die Staatsgewalt wiederhergestellt war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Im März 1997 wurde Albanien von einer tiefen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Krise betroffen. Der Volkszorn, der sich im so genannten Lotterieaufstand entlud, wurde von Betrügereien erregt, bei denen viele Albaner ihr ganzes Vermögen verloren.", "tgt_summary": "1997年阿尔巴尼亚内战是指该国由1997年1月16日至8月17日期间发生的内乱,双方阵营主要分为支持阿尔巴尼亚社会党的民众、阿尔巴尼亚军队叛军、阿尔巴尼亚救国委员会;以及以阿尔巴尼亚总统萨利·贝里沙为首的阿尔巴尼亚民主党政府、其支持者、阿尔巴尼亚军队及由北约派遣的维和部队。", "id": 3027540} {"src_title": "Griechische Literatur", "tgt_title": "希腊文学", "src_document": [{"title": "Die altgriechische Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Archaische Periode.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Epik.", "content": "Die ersten überlieferten Zeugen der griechischen, und damit auch der europäischen, Literatur bilden die Epen des Homer, der bereits in einer langen Tradition mündlicher Überlieferung steht. Neben Ilias und Odyssee, die gemeinhin Homer zugeschrieben werden, existieren noch weitere, sogenannte kyklische Epen, die zwar Homer zugeschrieben wurden, aber heute zumeist nicht mehr als homerisch gelten können. Sie behandeln aber genau wie Ilias und Odyssee den Sagenkreis um den Trojanischen Krieg, von dem die homerischen Gedichte nur Ausschnitte behandeln. Der zweite große Epiker der Frühzeit ist Hesiod. Zwischen ihm und Homer stellten sich die Griechen sogar einen „Wettkampf“ vor, obwohl die Lebenszeiten der beiden Dichter einen solchen überhaupt nicht zulassen. Die großen Epen, die von Hesiod auf uns gekommen sind, sind die Theogonie, welche umfassend die griechische Mythologie darstellt, sowie die Werke und Tage, ein Lehrgedicht in epischer Form, das im Wesentlichen das Bauernhandwerk behandelt.", "section_level": 3}, {"title": "Lyrik.", "content": "Von der Mehrzahl der frühgriechischen Lyriker sind nur Fragmente überliefert, teils als Zitate bei anderen antiken Schriftstellern, teils als Papyrusfunde. Letztere haben unsere Kenntnis wesentlich erweitert. Noch im 19. Jahrhundert war von Sappho und Alkaios so gut wie nichts bekannt, heute füllen die gesammelten Fragmente jeweils ein eigenes Bändchen. Zwei Ausnahmen sind zu nennen: Unter dem Namen des Theognis von Megara ist eine Sammlung elegischer Dichtungen in mittelalterlichen Handschriften überliefert worden und auch die Siegeslieder (Chorlyrik) des Pindar hatten dieses überlieferungsgeschichtliche Glück. Lyrik (griechisch lyrikós, nach einem antiken Instrument, der Lyra) war ursprünglich die in Begleitung eines Saiteninstruments vorgetragene Kunstdichtung, die sich in zwei Hauptformen, monodische Lyrik und Chorlyrik untergliederte. Die Einteilung in einzelne Gattungen der Lyrik erfolgt äußerlich nach den Versmaßen, wobei das jeweilige Metrum aber mit dem Inhalt der Dichtung korrespondiert. Die Verse sind im Grundsatz als eine regelmäßige Abfolge langer und kurzer Silben zu verstehen, wohingegen dem Versakzent allenfalls untergeordnete Bedeutung zukam. In manchen lyrischen Gattungen und in den Liedern der antiken Tragödien und Komödien bilden mehrere Verse unterschiedlicher Versmaße teils kompliziert gebaute Strophen. Einerseits ist dieser Vers- und Strophenbau ein wichtiger Aspekt griechischer Lyrik (und Theaterdichtung), da darin wenigstens ein Rest ihrer Musikalität überliefert ist (Melodien sind nicht erhalten). Andererseits stellt die Metrik für heutige Leser eine große Herausforderung dar. Die monodische Lyrik ist die von einem einzelnen Sänger vorgetragene Lyrik. Sie entstand auf der Insel Lesbos. Der Dichter und Musiker Terpander, der auf der Insel geboren wurde, jedoch die meiste Zeit in Sparta verbrachte, gilt als erster griechischer Dichter, der Musik und Dichtung miteinander verband. Die meisten seiner Gedichte waren ein hymnischer Melodientyp (Nomoi) der altgriechischen Musik, der zu Beginn nur instrumental, später mit Text vorgetragen wurde oder liturgische Hymnen, die zu Ehren eines Gottes geschrieben und von einem einzelnen, von einer Leier (Lyra) begleiteten Sänger vorgetragen wurde. Die so genannte Chorlyrik – für gemeinsam sprechende, singende und tanzende Personen – wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von Dichtern, die im dorischen Dialekt schrieben, begründet. Der dorische Dialekt war in der Umgebung von Sparta beheimatet, später wurde er auch für Chorgesänge in weiteren Teilen Griechenlands verwendet. Die Dichter verfassten ihre Gesänge und Tänze zunächst für kultische Feiern, später auch für andere Anlässe, wie zum Beispiel zur Feier eines Siegs bei sportlichen oder musischen Wettkämpfen. Am Übergang zur Klassik ist hier vor allem Pindar zu nennen. Der Jambus ist ursprünglich ein Versfuß aus einer kurzen, unbetonten und einer langen, betonten Silbe. Er war prägend für die Jambendichtung u. a. des Archilochos. Ausgehend von der römischen Elegie sind Elegien in der neuzeitlich-abendländischen Literatur inhaltlich Gedichte im klagenden Ton und in resignativer Wehmut. Die frühgriechische Elegie kannte diese Beschränkung noch nicht. Formal sind die Gedichte durch das sog. elegische Distichon gekennzeichnet. Dabei handelt es sich um ein Verspaar, das aus einem Hexameter und einem Pentameter besteht.", "section_level": 3}, {"title": "Philosophie.", "content": "Die archaische Zeit (7./5. Jahrhundert v. Chr.) ist für die griechische Philosophie die Periode, die als bedeutendstes Forschungsobjekt den \"Kosmos\" hat. \"siehe auch:\" Theater der griechischen Antike", "section_level": 3}, {"title": "Die klassische Periode.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Andere Formen der Poesie.", "content": "Dramatik und Rhetorik waren typische Formen der Gesellschaftskunst und schufen für die (individuelle!) Lyrik dieser Periode weniger günstige Voraussetzungen.", "section_level": 3}, {"title": "Der Hellenismus.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Andere Formen von Poesie.", "content": "Epos und Lehrgedicht: Kleinere Formen:", "section_level": 3}, {"title": "Die Kaiserzeit.", "content": "Das klassische Attisch wurde die Norm für das geschriebene Griechisch.", "section_level": 2}, {"title": "Nachleben des Altgriechischen als Literatursprache.", "content": "Anders als das Latein, das sich im Westen als Sprache der Kirche und Bildung neben den Nationalsprachen behauptete, obwohl es niemandes Muttersprache mehr war, ist das Altgriechische für Griechen stets mehr oder minder einfach zugänglich gewesen, so dass man im literarischen Schaffen immer wieder auf die klassische Sprachstufe als Modell zurückgriff. Das Spektrum reicht von attizisierender bis hin zu puristischer Verwendung. So ist etwa der Roman \"Parerga\" von Nikolaos Maurokordatos, der erste moderne Roman in griechischer Sprache, noch im 18. Jahrhundert in reinem Attisch abgefasst. Andererseits schreiben viele Renaissance-Humanisten wie zum Beispiel Daniel Heinsius als Nicht-Muttersprachler Prosa und Dichtung in klassischem Griechisch, einerseits als Stilübung, andererseits auch, um eine Kulturtradition fortzusetzen, so auch noch Wilhelm Kuchenmüller im 20. Jahrhundert, der seine formvollendeten Gedichte in der Zeitschrift \"Alindethra\" veröffentlichte; auch \"Harry Potter\" wurde ins Altgriechische übersetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Begriff griechische Literatur bezeichnet die Literatur in griechischer Sprache, d. h. sowohl in altgriechischer als auch mittelgriechischer und neugriechischer Sprache. Im engeren Sinn versteht man darunter jedoch oft auch nur die altgriechische Literatur der Antike, wie es sich in der Forschung allgemein eingebürgert hat (z. B. Einteilung der Lehrstühle und Studienfächer an Universitäten). So werden auch hier die byzantinische (mittelgriechische) und neugriechische Literatur in separaten Artikeln behandelt. Der Einfachheit halber wird im Folgenden die altgriechische Literatur auch oft kurz als „griechische“ Literatur bezeichnet.", "tgt_summary": "希腊文学是流传于地中海文明持续相近3000年的文学,古代希腊文学涵盖了从氏族制希腊社会到希腊化时代的文学,在亚历山大里亚时期和东罗马帝国时期甚至可远达西亚和北非等地。而现代希腊文学是指于希腊本土的文学。", "id": 2497510} {"src_title": "Walter Mondale", "tgt_title": "沃尔特·蒙代尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Walter Mondale schloss sein Jura-Studium 1956 an der University of Minnesota ab. Danach arbeitete er für die nächsten vier Jahre als Anwalt. Im Jahr 1958 war er Wahlkampfmanager für Gouverneur Orville Freeman. 1955 heiratete er Joan Adams, mit der er drei Kinder hatte; sie starb 2014 an den Folgen der Alzheimer-Krankheit. 1960 wurde er Attorney General von Minnesota. Von 1965 bis 1976 saß er als Vertreter seines Staates im US-Senat. In seiner Funktion als Senator gehörte er dem Untersuchungsausschuss des Senates an, der sich mit dem Apollo-1-Unglück beschäftigte. Mondale war zu diesem Zeitpunkt ein Gegner der Raumfahrt und versuchte durch den Untersuchungsausschuss das Apollo-Programm zu stoppen. 1976 wurde er als \"Running Mate\" von Jimmy Carter zum US-Vizepräsidenten gewählt. Dieses Amt trat er am 20. Januar 1977 an. Carter und Mondale arbeiteten anders als ihre unmittelbaren Vorgänger – Gerald Ford und Nelson Rockefeller – eng zusammen. Bei der Präsidentschaftswahl 1980 wurde Mondale erneut als Kandidat für die Vizepräsidentschaft an der Seite Carters aufgestellt. Als dieser jedoch in einer deutlichen Entscheidung gegen den Republikaner Ronald Reagan verlor, kehrte Mondale zurück zu seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt. Er schied turnusgemäß am 20. Januar 1981 aus dem Amt des Vizepräsidenten aus. Sein Nachfolger wurde George H. W. Bush. Die Demokratische Partei nominierte ihn zu ihrem Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl 1984; mit Geraldine Ferraro bewarb sich an seiner Seite erstmals eine Frau um die Vizepräsidentschaft. Mondale gilt als einer der am besten informierten Präsidentschaftskandidaten aller Zeiten und kündigte wegen des großen Staatsdefizits an, wer auch immer in der nächsten Legislaturperiode Präsident sei, werde Steuern erhöhen müssen. Der populäre Amtsinhaber Reagan versprach ohne höhere Steuern ein ausgeglichenes Budget durch Wachstum und behauptete sich deutlich im Amt. Nur gut 40 Prozent der Wähler sprachen sich für Mondale aus, während Reagan knapp 59 Prozent verbuchen konnte. Im Wahlmännergremium fiel die Entscheidung noch deutlicher aus, da Mondale lediglich in seinem Heimatstaat Minnesota und in Washington, D.C. die Stimmenmehrheit und damit 13 Wahlmännerstimmen erhielt. Reagan gewann in allen anderen 49 Bundesstaaten und damit eine satte Mehrheit von 525 der 538 Wahlmännerstimmen. Erst 1993 kehrte Mondale in ein politisches Amt zurück: Der neue demokratische US-Präsident Bill Clinton ernannte ihn als Nachfolger von Michael Armacost zum Botschafter der Vereinigten Staaten in Japan. 2002 kam Mondale kurzfristig als Kandidat für den US-Senat wieder auf die politische Bühne zurück, nachdem Paul Wellstone bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Er verlor die Wahl in Minnesota aber knapp gegen den Republikaner Norm Coleman.", "section_level": 1}, {"title": "Vorfahren.", "content": "Mondales Vorfahren kamen aus Fjærland in Norwegen, wo – wie vielerorts in Westnorwegen – in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele in die Vereinigten Staaten ausgewandert waren. Seine Urgroßeltern verließen Fjærland 1858 zusammen mit ihrem damals acht Jahre alten Sohn Ole, Mondales Großvater. Als sie sich in den USA niederließen, passten sie die Namensschreibweise an das Englische an. Den Nachnamen Mundal tragen auch heute noch die meisten Einwohner Fjærlands, die im Ortsteil Mundal wohnen. Mondale reiste im Jahre 1986 in die Heimat seiner Vorfahren, um feierlich einen neuen Straßentunnel zu eröffnen, der Fjærland mit der nördlich gelegenen Region Jølster verbindet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Frederick „Fritz“ Mondale (* 5. Januar 1928 in Ceylon, Minnesota) ist ein US-amerikanischer Politiker der Minnesota Democratic-Farmer-Labor Party. Er war von 1977 bis 1981 der 42. Vizepräsident der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "沃尔特·弗雷德里克·“弗里茨”·蒙代尔(英语:Walter Frederick \"Fritz\" Mondale,1928年-1月5日),美国民主党政治人物,第42任美国副总统,在担任副总统前他代表明尼苏达州任过两届联邦参议员(1964年–1976年)。蒙代尔曾参与1984年美国总统选举,但最后以悬殊差距败于雷根。他是美国第四长寿的副总统。", "id": 1533167} {"src_title": "Belle Époque", "tgt_title": "美好年代", "src_document": [{"title": "Einige Rahmenbedingungen.", "content": "Auf den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 folgte eine ungewohnt lange Zeit des Friedens. Sie war die Grundlage für einen deutlichen Aufschwung von Wirtschaft und Kultur in den europäischen Kernländern Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Österreich-Ungarn. Als wesentliche Triebkraft wirkte die zweite Welle der Industriellen Revolution, mit Schwerpunkten in der chemischen Industrie, der Elektrotechnik, der Stahlindustrie und im Verkehrswesen. An den Standorten der Fabriken wuchsen neue oder größere städtische Ballungsräume. Damit entstanden besondere Gesundheitsprobleme, aber auch neue Ansätze zu ihrer Lösung. Medizin und Hygiene machten Fortschritte, die Säuglingssterblichkeit ging zurück, die Lebenserwartung stieg. Die Haltung zur Arbeit änderte sich. In der Industrie rationalisierte man Herstellungsprozesse durch Arbeitsteilung, die Arbeit wurde eintöniger, aber nicht weniger anstrengend. Die Arbeiterschaft organisierte sich in Gewerkschaften und politischen Parteien, den Vorgängerparteien der Parti Socialiste (PS) in Frankreich, der Labour Party in England, der SPD in Deutschland und der SDAP in Österreich. Diese Organisationen gewannen bis 1914, trotz mancher Rückschläge, zunehmend Einfluss in ihren Heimatländern. Nachteile im Arbeitsleben wurden zumindest teilweise ausgeglichen durch einen allgemeinen Ertragszuwachs, an dem auch die Arbeiter selbst einen – relativ geringen – Anteil hatten; die Einkommen stiegen zeitweilig deutlich schneller als die Verbraucherpreise.", "section_level": 1}, {"title": "Schöne Zeit, für wen?", "content": "Die Menschen dieser Periode fühlten sich zweifellos in größerem Umfang als zuvor materiell gesichert und waren optimistisch hinsichtlich der politischen, technischen und kulturellen Aussichten. Es ist jedoch nicht angebracht, die Belle Époque nur als eine Zeit des uneingeschränkten Lebensgenusses und der allgemeinen gesellschaftlichen Sorglosigkeit zu sehen. Die große Zahl der Bauern und Landarbeiter hatte kaum Anteil an einer schönen Zeit, dasselbe gilt für die Masse der Industriearbeiter und kleinen Angestellten, die nach vielstündigen Arbeitstagen in die lichtarmen Hinterhofquartiere der schnell wachsenden Städte zurückkehrten. Die Belle Époque ereignete sich im Wesentlichen auf den Boulevards der Metropolen, in den Cafés und Cabarets, den Ateliers und Galerien, den Konzertsälen und Salons, getragen von einem mittleren und gehobenen Bürgertum, das vom technischen und wirtschaftlichen Fortschritt am meisten profitieren konnte. In diesen Milieus allerdings war in wenigen Jahrzehnten eine erstaunliche, hochdynamische kulturelle Entwicklung zu beobachten. Obwohl sie sich gegen Widerstände, in Brüchen, mit Überschneidungen vollzog, konnten sich in diesem Zeitraum Kunst und Kultur – auch eine Kultur der unbeschwerten, öffentlichen Unterhaltung – besonders intensiv und vielfältig weiterentwickeln. Vor allem das hat der Epoche ihren glänzenden Namen gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Erscheinung.", "content": "Aufgrund der schon weit entwickelten Verkehrsnetze und sinkender Tarife, der vermehrten Freizeit (des Bürgertums) und der gestiegenen finanziellen Kapazitäten wurden Vergnügungsreisen immer attraktiver. Beliebte Reiseziele waren unter anderem die Weltausstellungen (Beginn 1851 in London). Eine besonders imposante Ausstellung fand 1889 in Paris statt: Der Eiffelturm war die Sensation; dieser konnte erst durch die Produktion von Stahl erbaut werden. Auch immer mehr internationale Verbände wurden gegründet und die Zahl internationaler wissenschaftlicher Konferenzen nahm deutlich zu. Zudem wurden 1896 in Athen die ersten modernen Olympischen Spiele mit großem Erfolg durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Kunst und Kultur.", "content": "Die Entwicklungslinie verlief Früher als anderswo, schon in den 1860er Jahren, hatte in England eine Reformbewegung für das Kunsthandwerk begonnen, die später auf dem Kontinent aufgenommen wurde. Ihr Ziel war, Möbel und Wohnräume vom überladenen Dekor historischer Zitate zu befreien und einen neuen Stil zu finden. Auf Repräsentation sollte weniger Wert gelegt werden als auf die sachlichen Erfordernisse des Wohnens. Der deutsche Kunstpädagoge Alfred Lichtwark formulierte 1896: „Alle Kunstpflege muss im Hause beginnen“ und „Habe nichts in deinem Haus, das du nicht zweckmäßig findest oder für schön hältst.“ 1895 fand in Berlin, veranstaltet durch die Gebrüder Skladanowsky, die weltweit erste verbürgte öffentliche Filmvorführung statt. Die Weiterentwicklung der Farblithographie, vor allem durch Jules Chéret und Henri de Toulouse-Lautrec in Paris, ermöglichte den preiswerten Druck attraktiver Plakate. Als „Kunst der Straße“, der man ästhetisch und sogar moralisch veredelnde Massenwirkung zutraute, riefen sie enthusiastisches Interesse hervor; in Frankreich vorübergehend auch eine weit verbreitete Sammelleidenschaft. Auch die Mode, besonders die Damenmode, geriet in Bewegung; von victorianischem oder wilhelminischem Prunk nach 1900 auch allmählich zur Befreiung aus den Zwängen des Korsetts. In diese Zeit fällt auch die Bewegung zur Entwicklung einer Reformkleidung für Frauen, die sich aber lange nicht durchsetzen konnte. Die Zeit eines weithin sorglosen Lebensgefühls endete spätestens mit Kriegsbeginn 1914. Man kann den Schlusspunkt aber auch schon 1912 setzen: Mit dem Untergang der Titanic ging symbolisch auch der naive Glaube an die Allmacht der Technik unter. Auch die erkennbaren Vorzeichen des neuen, großen Krieges trugen dazu bei, dass aus dem Vertrauen in die Zukunft, Unsicherheit und Angst wurden. Erste kritische Stimmen, etwa seitens der Lebensreform, hatte es jedoch auch schon vorher gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Revolutionen in den Wissenschaften.", "content": "Insbesondere auf dem Gebiet der Physik kam es zu vielen neuen Erkenntnissen. An erster Stelle wäre die Entdeckung der Röntgenstrahlen durch Wilhelm Conrad Röntgen 1895 und des Radiums 1898 durch das Ehepaar Marie und Pierre Curie zu nennen. Es folgten die Quantentheorie (1900) von Max Planck und Albert Einsteins Relativitätstheorie (1905). 1911 leitete Ernest Rutherford aus Streuversuchen das Rutherford'sche Atommodell ab. Bereits zwei Jahre später – gestützt auf Rutherfords Erkenntnisse – stellte Niels Bohr sein Atommodell auf. Diese neuen Erkenntnisse widersprachen in mehreren Punkten der klassischen Physik, die von Isaac Newton (1643–1727) ausging. Durch die Entwicklung verbesserter Mikroskope ab Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnete sich die Sicht in die Mikrobiologie und der bedeutende Bakteriologe Robert Koch entdeckte den Tuberkulose- und Cholera-Erreger. Dank Sigmund Freud, der 1890 die Psychoanalyse begründete, kam eine neue Sichtweise über die menschliche Psyche auf, die in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit erfuhr. Ebenfalls fiel in die Zeit um 1900 die Entstehung der Soziologie, deren Konsolidierung als wissenschaftliche Disziplin durch Personen wie Émile Durkheim, Georg Simmel und Max Weber vorangetrieben wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Belle Époque [] (frz. für „schöne Epoche“) ist die Bezeichnung für eine Zeitspanne von etwa 30 Jahren um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, hauptsächlich in Europa. Eine genaue Datierung kann nicht vorgenommen werden. Meist wird die Zeit von 1884 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 genannt. Für die Zeit vor der Jahrhundertwende ist auch der Begriff Fin de Siècle („Jahrhundertende“) gebräuchlich.", "tgt_summary": "美好年代(法语:)是欧洲社会史上的一段时期,从19世纪末开始,至第一次世界大战爆发而结束。美好年代是后人对此一时代的回顾,这个时期被上流阶级认为是一个「黄金时代」,此时的欧洲处于一个相对和平的时期,随着资本主义及工业革命的发展,科学技术日新月异,欧洲的文化、艺术及生活方式等都在这个时期发展日臻成熟。此时期约与英国的维多利亚时代后期及爱德华时代相互重叠。", "id": 2116282} {"src_title": "Petting", "tgt_title": "愛撫", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Petting umfasst die Formen körperlichen Kontakts außerhalb des Koitus, die sexuelle Erregung hervorrufen. Führt es zum Koitus, so wird es auch Vorspiel genannt. Die wichtigsten Praktiken sind Küssen und manuelle und orale Stimulation der erogenen Zonen einschließlich der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale sowie das Aneinanderreiben derselben. Petting gilt als verbreitetste Form des Sexualverhaltens bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "In der etwa um 1930 erschienenen deutschen Ausgabe \"Die Revolution der modernen Jugend\" (\"Revolt of Modern Youth\" von Ben B. Lindsey und Wainwrigt Evans, ca. 1925) schreiben die Übersetzer in der Einführung: „... Von den Colleges und Universitäten mit \"coeducation\" rührt die \"petting party\" her, das heißt die Poussiergesellschaft, die von \"petting\" = streicheln ihren Namen hat. Darunter verbirgt sich alles mögliche bis zur sexuellen Intimität, \"Petting may include any carnality short of fornication\", sagt Henry L. Mencken in \"Americana 1925\".“ Der Begriff wurde Mitte des 20. Jahrhunderts im Sinne von „sexuell erregende körperliche Reizspiele“ aus dem Englischen übernommen. Petting bedeutet dort eigentlich „Liebkosung, Knutscherei“, zu engl. \"to pet\" „verzärteln, verhätscheln, liebkosen“ und wurde abgeleitet von \"pet\" „gehätscheltes Tier(junges)“.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle und juristische Bedeutung.", "content": "In den Vereinigten Staaten hat Petting – als Sex ohne genitale, orale oder anale Penetration – bis heute auch eine handfeste juristische Bedeutung. Denn während Petting oft straffrei ist, erfüllt der volle Geschlechtsverkehr zwischen Jugendlichen, von denen mindestens einer sich noch im Schutzalter befindet, in vielen Bundesstaaten den Straftatbestand des \"sexual misconduct\" („sexuelle Verfehlung“). Für Einzelheiten siehe Sexueller Missbrauch von Jugendlichen#Vereinigte Staaten von Amerika.", "section_level": 1}], "src_summary": "Petting ( von: \"to pet\" „liebkosen“) bezeichnet sexuelle Handlungen zwischen Menschen, die jede Art von sexueller Stimulation ohne Vollzug des Geschlechtsverkehrs umfassen.", "tgt_summary": "爱抚(英语:making out),又称爱戏,是通过情感亲密和身体亲密达至性刺激、性兴奋的动作行为。在性交发生前的爱抚又称前戏,在性交后的又称后戏。", "id": 2035108} {"src_title": "Barbara Stanwyck", "tgt_title": "芭芭拉·斯坦威克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Barbara Stanwyck wurde als Ruby Stevens als fünftes Kind eines schottisch-irischen Ehepaares in Brooklyn geboren. Im Alter von vier Jahren verlor sie ihre Mutter, als diese von einem Betrunkenen aus der Straßenbahn gestoßen wurde. Die Mutter erlitt tödliche Kopfverletzungen. Nach der Beerdigung der Mutter verließ der Vater die Familie und Barbara wuchs nun in Kinderheimen auf. Sie begann ihre Laufbahn als Revuetänzerin. Zwischen 1922 und 1923 trat sie als Tänzerin der Ziegfeld Follies im New Amsterdam Theater auf. Zur Schauspielerin wurde sie, als ihr Part als Tänzerin in dem Drama \"The Noose\" zu einer dramatischen Rolle umgeschrieben wurde. Kurze Zeit danach nahm sie den Künstlernamen \"Barbara Stanwyck\" an, nachdem sie auf einem Theaterplakat die Ankündigung „Barbara Fritchie in \"Jane Stanwyck\"“ gelesen hatte. Nach ihrem ersten Filmauftritt 1927 in \"Broadway Nights\" heiratete sie 1928 den Komiker Frank Fay. Das Paar adoptierte einen Jungen, der nach der Scheidung 1933 bei Stanwyck blieb. Als Filmschauspielerin schaffte Barbara Stanwyck 1930 den Durchbruch als Star durch ihre Rolle in \"Ladies of Leisure\" unter der Regie von Frank Capra. Der Film erzählt eine dramatische Liebesgeschichte und Stanwyck begeisterte die Kritiker durch ihre Mischung aus Verletzlichkeit und Härte. Unmittelbar danach hatte sie einen großen finanziellen Erfolg mit dem Film \"Illicit\", den sie für Warner Brothers drehte. Das Studio kündigte sie auf den Plakaten als \"Miss\" Barbara Stanwyck an, eine Ehre, die sonst nur Mr. George Arliss und Mr. John Barrymore zustand. Sie unterschrieb im Laufe des gleichen Jahres nicht-exklusive Verträge mit Warner Brothers und mit Columbia, wo sie mit Frank Capra die Filme \"The Miracle Woman\", \"Forbidden\" und \"The Bitter Tea of General Yen\" drehte. Stanwyck wurde während der Weltwirtschaftskrise neben Sylvia Sidney eine der Heldinnen für die Arbeiterklasse. In Filmen wie \"The Purchase Price\", \"Night Nurse\" und vor allem \"Baby Face\" spielte sie Frauen, die in der Lage waren, trotz widrigster Umstände ihre soziale Lage zu verbessern. Sie hatte dabei ein viel raueres und robusteres Image als beispielsweise Constance Bennett, Joan Crawford – mit der sie privat zeitlebens befreundet war –, Ann Harding und anderen Darstellerinnen, die in diesen Tagen ebenfalls zu Ruhm kamen. Gegen Mitte der Dekade fiel es der Schauspielerin zunehmend schwer, anspruchsvolle Rollen zu finden. Erst nachdem Ruth Chatterton sich 1937 aus der Produktion von \"Stella Dallas\" zurückzog und Barbara Stanwyck deren Rolle übernahm, gelang ihr ein Comeback. Sie wurde für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert, verlor aber gegen Luise Rainer. Ihre Romanze mit Robert Taylor, den sie später auch heiratete, tat ihrer neuerwachten Popularität keinen Abbruch. Mit dem finanziellen Erfolg von \"Always Goodbye\", der Neuverfilmung von \"Gallant Lady\" mit Ann Harding aus dem Jahr 1934, konnte Stanwyck ihren Status als Star konsolidieren. Den Gipfel ihrer Popularität erreichte Stanwyck, die von ihren Freunden „Missy“ genannt wurde, Mitte der 1940er Jahre. Zu Beginn des Jahrzehnts stand sie unter der Regie von Frank Capra in dem Film \"Hier ist John Doe\" mit Gary Cooper vor der Kamera. Sie übernahm die Rolle, nachdem Jean Arthur nicht verfügbar war. Eine von Stanwycks bekanntesten Rollen war die in der Komödie \"Die Falschspielerin\", in der sie unter der Regie von Preston Sturges neben Henry Fonda auftrat. Im Jahr 1944 war Barbara Stanwyck nach den Angaben des Nationalen Schatzamtes die höchstbezahlte Frau der USA, noch vor Deanna Durbin und Bette Davis mit einem Jahreseinkommen von mehr als 400.000 Dollar. Im selben Jahr drehte sie unter der Regie von Billy Wilder den Film-Noir-Klassiker \"Frau ohne Gewissen\". Der Film war bei Kritik und Publikum ein großer Erfolg. In der Folgezeit spielte Barbara Stanwyck immer wieder gewissenlose Frauen wie in \"Die seltsame Liebe der Martha Ivers\" mit Kirk Douglas und Van Heflin oder in \"Strafsache Thelma Jordon\". Nach ihren eigenen Angaben war jedoch der Film \"My Reputation\", der 1944 gedreht wurde, jedoch erst 1946 in den Verleih kam, ihr persönlicher Lieblingsfilm. In ihm wurden die Probleme einer Kriegerwitwe mit zwei Kindern thematisiert. Eine für sie untypisch passive Rolle hatte sie 1948 in \"Du lebst noch 105 Minuten\" als Partnerin von Burt Lancaster als Mordopfer. Für diese Rolle wurde sie erneut für einen Oscar nominiert. 1950 drehte sie einen ihrer besten Filme, \"Entgleist\", der sie unter der Regie von Mitchell Leisen in einer typischen Joan-Crawford-Rolle zeigte: Eine Frau nimmt nach einem Zugunglück eine falsche Identität an, erlebt glückliche Stunden in einer neuen Familie und wird am Ende von ihrem ehemaligen Liebhaber erpresst. In den 1950er Jahren drehte Barbara Stanwyck unter anderem den Thriller \"Sekunden der Angst\" und wirkte in dem Katastrophenfilm \"Untergang der Titanic\" mit. Den Rest des Jahrzehnts verbrachte sie vorwiegend als Heldin zahlloser Western im Sattel, darunter \"Vierzig Gewehre\". Zu ihren besseren Rollen dieser Zeit gehörten zwei Auftritte in Filmen von Douglas Sirk: \"All meine Sehnsucht\" und \"Es gibt immer ein Morgen\" sowie in \"Die Intriganten\", einem Film mit Starbesetzung über die Nachfolgeregelung in einem erfolgreichen Unternehmen. Zu den wenigen Auftritten im Kino aus der Zeit nach 1957 zählt das Musical \"König der heißen Rhythmen\" mit Elvis Presley. In dem Drama \"Auf glühendem Pflaster\" verkörperte sie 1962 in dezenter Art die lesbische Inhaberin eines Bordells. Nach zunächst sporadischen Fernsehaufgaben führte sie 1961 bis 1962 durch die \"The Barbara Stanwyck Show\", die jedoch aufgrund niedriger Einschaltquoten rasch wieder eingestellt wurde. Stanwyck erhielt 1961 für ihre Mitwirkung ihren ersten Emmy als beste Hauptdarstellerin in einer Serie. Nach nur noch wenigen Filmrollen endete ihre Filmkarriere 1964 nach \"Er kam nur nachts\". Die Schauspielerin begann 1965 eine zweite Karriere im Fernsehen in der Westernserie \"Big Valley\", die bis 1969 lief und ihr 1968 den zweiten Emmy einbrachte. Ab Mitte der 1970er Jahre zog sie sich jedoch aus gesundheitlichen Gründen zunehmend ins Privatleben zurück. Im Oktober 1981 wurde Stanwyck Opfer eines Überfalls in ihrem Haus in Beverly Hills. Der Einbrecher schlug ihr mit seiner Taschenlampe auf den Kopf und sperrte sie anschließend im Schrank ein. Danach durchsuchte er das Haus und verließ es mit Juwelen im Wert von 40.000 Dollar. Die seinerzeit 74-jährige Stanwyck trug leichte Kopfverletzungen davon. Vier Jahre später brach in ihrem Haus ein Feuer aus. Der Schaden wurde seinerzeit auf anderthalb Millionen Dollar beziffert. Ihre letzte bedeutsame Rolle spielte Stanwyck 1983 in der für das Fernsehen gedrehten Romanverfilmung \"Die Dornenvögel\" mit Richard Chamberlain. Für die Darstellung einer energischen Millionärin wurde Stanwyck mit ihrem dritten Emmy und einem Golden Globe ausgezeichnet. Bei ihrer Dankesrede bekannte die Schauspielerin ganz offen, dass der Preis eigentlich Ann-Margret für ihre Darstellung in \"Was wird nur aus den Kindern?\" zugesprochen gehöre. 1985 war sie ein weiteres Mal im Fernsehen, in der Fernsehserie \"Das Imperium – Die Colbys\", einem Spin-off von \"Der Denver-Clan\", zu sehen. Sie spielte in der ersten Staffel, trat danach jedoch von ihrem Vertrag zurück und bekannte später, dass diese Produktion das Schlechteste gewesen sei, bei dem sie jemals mitgewirkt hätte. Barbara Stanwyck verstarb 1990 im Alter von 82 Jahren. Sie war mit den Schauspielern Frank Fay von 1928 bis 1935 sowie mit Robert Taylor von 1939 bis 1951 verheiratet. Beide Ehen wurden geschieden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Barbara Stanwyck (* 16. Juli 1907 in Brooklyn, New York City, New York; † 20. Januar 1990 in Santa Monica, Kalifornien; eigentlich \"Ruby Catherine Stevens\") war eine US-amerikanische Schauspielerin. In ihrer über 60-jährigen Film- und Fernsehkarriere machten laut dem British Film Institute „Vielseitigkeit, Professionalität und Einfallsreichtum Stanwyck zu einer der erfolgreichsten und denkwürdigsten Hollywood-Schauspielerinnen aller Zeiten“. Bei einer Umfrage des American Film Institutes im Jahr 1999 wurde sie auf Platz 11 der größten weiblichen Filmstars des vergangenen Jahrhunderts gewählt. Sie wurde sowohl mit dem Emmy als auch mit dem Golden Globe und 1983 mit einem Ehrenoscar für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.", "tgt_summary": "芭芭拉·斯坦威克(Barbara Stanwyck;1907年-7月16日-1990年-1月20日),本名露比·凯瑟琳·史蒂文斯(Ruby Catherine Stevens),出生于美国纽约州布鲁克林,为好莱坞知名女演员。", "id": 742455} {"src_title": "SU-76", "tgt_title": "SU-76", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Die Entwicklung des Fahrzeuges begann Februar 1942. Zunächst versuchte man das Fahrzeug auf Basis des \"T-60\" zu bauen, ging dann aber zur Wanne des \"T-70\" über. Dabei verwendete man zunächst aus Materialmangel eine Antriebskonstruktion, die bereits bei den frühen \"T-70\" Probleme bereitet hatte. Dabei trieben die zwei Motoren jeweils eine Kette an. Gesteuert wurde, indem die Drehzahl der beiden Motoren unabhängig voneinander geregelt wurde. Da dies in der Praxis schlecht funktionierte, war die Selbstfahrlafette bei den Besatzungen sehr unbeliebt, was ihr den Beinamen „Suka“ („Schlampe“ – siehe auch \"Russischer Mat\") einbrachte. Erst Anfang 1943 kam die endgültige Version \"SU-76M\" an die Front, bei der beide Motoren auf der rechten Seite lagen und die Ketten über ein Getriebe antrieben. Das Fahrwerk bestand aus einer verlängerten Wanne des \"T-70\" mit einem zusätzlichen Laufrollenpaar. Wie dieser wurde es von zwei LKW-Motoren des Herstellers GAS angetrieben. Um Platz für die Bewaffnung zu schaffen, wurde der Fahrerbereich auf die linke Seite der Wanne verlegt. Die Bewaffnung bestand aus dem Geschütz \"SIS-3\". Die Kanone war in einem leicht gepanzerten, nicht drehbaren und oben offenen Aufbau untergebracht. In diesem konnte die Lafette der Kanone gerichtet werden. Der gegen erhöhte Feindstellungen und Flugzeuge nutzlose und nur gegen kleine Kaliber gepanzerte Aufbau war auch der größte Schwachpunkt des Fahrzeugs. Im Koreakrieg wurde die SU-76 auch von der Koreanischen Volksarmee eingesetzt. Es wurden 12.671 Stück gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "Es ähnelt in seiner Konstruktion den deutschen Marder-Panzern. Auch der Einsatz zur Panzerabwehr stellt eine Parallele dar. Mit dem \"SU-76\" stand der sowjetischen Armee ein einfaches, aber kampfstarkes Unterstützungsfahrzeug zur Verfügung. Es war schnell genug, um mit den Panzern \"T-34\" Schritt zu halten. Als Panzerjäger war es dennoch nur mäßig erfolgreich, da die Wehrmacht bereits bei dessen Indienststellung begann, schwerere Panzer an die Front zu bringen. Als Sturmartilleriegeschütz war es jedoch eine wertvolle Unterstützung für die Infanterie. Sowjetische Quellen betonen die einfache Konstruktion und die damit unkomplizierte Massenfertigung, und die geringe Größe und Leichtigkeit, welche es ermöglichten die Deckungs- und Tarneigenschaften des Geländes voll auszunutzen und die Infanterie ständig zu begleiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die SU-76 war eine leichte sowjetische Selbstfahrlafette des Zweiten Weltkrieges, die sowohl zur Panzerabwehr als auch als Artillerie-Fahrzeug eingesetzt wurde. Nach dem \"T-34\" war es das meistgebaute sowjetische Panzerfahrzeug des Krieges.", "tgt_summary": "SU-76(СУ-76)是苏联于第二次世界大战时生产的轻型自走砲(突击炮)。", "id": 2962751} {"src_title": "SS-Verfügungstruppe", "tgt_title": "親衛隊特別機動部隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stabswachen und Sonderkommandos.", "content": "Die Wurzeln der Verfügungstruppe lagen in den bewaffneten SS-Stabswachen und späteren SS-Sonderkommandos der Allgemeinen SS. Diese waren kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung aufgestellte und mit Handfeuerwaffen ausgerüstete Kampfgruppen, die zur Terrorisierung des politischen Gegners eingesetzt und von SS-Unterführern geführt wurden. Sie waren als Teil der \"Gesamt-SS\" den Abschnitts- und Oberabschnittsführern unterstellt und diese waren auch weisungsbefugt. Adolf Hitler hatte bereits im Februar 1933 verfügt, dass rund 15.000 SS-Männer aus Polizeibeständen bewaffnet, mit einer Armbinde mit der Aufschrift „Hilfspolizei“ ausgestattet und in einen „hilfspolizeilichen Staatsdienst“ gestellt wurden. Doch bald wurde diese „SS-Hilfspolizei“ aufgelöst und als \"Kasernierte Hundertschaften\" in die SS-Sonderkommandos reorganisiert. Diese 100 Mann starken Sonderkommandos wurden nun von eigens von der Reichswehr und der Polizei abgestellten Offizieren geführt und von Anfang an wie militärische Regimenter aufgebaut. Hatten die Sonderkommandos eine gewisse Personalstärke erreicht, wurden sie in Politische Bereitschaften umbenannt. Grund für die Aufstellung der SS-Sonderkommandos bzw. der Politischen Bereitschaften war offensichtlich die Angst Hitlers vor einem möglichen Putschversuch des kommunistischen Rotfrontkämpferbundes. Doch als der befürchtete Putsch von Seiten der KPD ausblieb, wurden diese SS-Einheiten aktiv in die Unterdrückungspolitik der NS-Regierung eingebunden.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstellung der Verfügungstruppe.", "content": "Die erste Erwähnung findet die Verfügungstruppe am 24. September 1934, als Hitler den drei Teilen der Wehrmacht die Aufstellung einer ständig bewaffneten SS-Einheit namens \"„SS-Verfügungstruppe“\" mitteilte. Diese solle aus den bestehenden Sonderkommandos und Politischen Bereitschaften gebildet werden und die Stärke von drei Standarten (Regimentern) haben. Ferner sollte diese Truppe eine politische „Garde“ der NS-Führung darstellen. Am selben Tag verfügte das Reichskriegsministerium: Die bis dahin bestehenden Sonderkommandos wurden nun zu drei eigenständigen SS-Standarten zusammengefasst: In Berlin-Brandenburg paradierte die SS-Standarte 1 „Adolf Hitler“, auch als „Adolf-Hitler-Standarte“ bezeichnet. In Süddeutschland wurden die Sonderkommandos in die SS-Standarte 2 „Deutschland“ und in Norddeutschland in die SS-Standarte 3 „Germania“ zusammengefasst. Doch wurde diese Nummerierung am 14. Dezember 1934 abgeändert, als die „Adolf-Hitler-Standarte“ herausgenommen und in die „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ reorganisiert wurde. Im Hinblick auf das Misstrauen der Wehrmachtführung sollten die Verfügungstruppen jedoch im Wesentlichen als motorisierte Infanterieregimenter gebildet werden. Etattechnisch wurden sie und die SS-Totenkopfverbände nun dem Polizeiressort des Reichsinnenministeriums unterstellt. Die militärische Ausbildung der Verfügungstruppe wurde entsprechend den allgemeinen Heeresvorschriften durchgeführt. Aber neben der militärischen Ausbildung trat nun auch die politische Schulung der Verfügungstruppe in den Vordergrund, die den Angehörigen zum strammen SS-Mann und ausgeprägten Nationalsozialisten machen sollte. Im März 1935 wurden dann die Sonderkommandos und die Politischen Bereitschaften auch tatsächlich aufgelöst. Deren Wachverbände wurden nun den SS-Totenkopfverbänden angeschlossen, der Rest bildete die Verfügungstruppe. Die Mitglieder der Hitler-Jugend wurden nun ermuntert, der SS und ihrer Verfügungstruppe beizutreten. Am 16. März 1935 verkündete Adolf Hitler die Wiedereinführung der „allgemeinen Wehrpflicht“. Er erklärte: „Das deutsche Heer umfasst 36 Divisionen, darunter 1 Division SS-Verfügungstruppe.“ Hitler unterstellte die Verfügungstruppe nun dem neugeschaffenen „Kommandoamt der SS-Verfügungstruppe“, das seinen Sitz in Berlin hatte. Die Herstellung der Wehrhoheit des Reiches war von Hitler von langer Hand geplant. Der britische Außenminister, Lord Simon, sagte bereits Wochen vor der Verkündung im britischen Unterhaus: „Herrn Hitlers Rüstungswünsche belaufen sich auf 35 Divisionen und 1 Division militarisierter Polizei und SS.“ Für die Ausbildung des späteren Offizierskorps der Verfügungstruppen wurde im Juni 1935 die „SS-Führerschule“ in Braunschweig und etwas später die von Bad Tölz gegründet. Doch schnell wurden diese Führerschulen in „SS-Junkerschulen“ umbenannt. Vorher fand die Ausbildung des SS-Führungskorps in einem der Konzentrationslager statt.", "section_level": 2}, {"title": "Weg der Verfügungstruppe zur Waffen-SS.", "content": "Am 8. August 1935 galt die Verfügungstruppe als aufgestellt. Neben Mitgliedern des SS-Führerkorps traten nun verstärkt auch altgediente Reichswehr- und Wehrmacht-Offiziere und Angehörige des Polizeikorps hinzu. Für die Angehörigen der Verfügungstruppe galten nun dieselben Versorgungs- und Besoldungsbestimmungen wie für die Angehörigen der deutschen Wehrmacht. Es bildeten sich in der Verfügungstruppe zwei Arten von „SS-Führern“ heraus: Zum einen die alten Berufsoffiziere der Polizei und der Reichswehr, die von ihrer politischen Einstellung meist als deutschnational angesehen wurden und dem oberen und mittleren Bürgertum entstammten. Zum anderen die jüngeren SS-Führer und Unterführer, die zumeist aus dem Bürgertum und den unteren Bevölkerungsschichten entstammten und die durch ihre Ausbildung auf den Junkerschulen der SS zu strammen Nationalsozialisten erzogen wurden. Dadurch standen diese im Gegensatz zu den älteren SS-Führern. Ein Minimalkonsens vereinte allerdings beide Gruppen: Der Wunsch, aus der Verfügungstruppe ein eigenständiges Militär neben der Wehrmacht zu schaffen und die Ablösung des „Staatstruppenpolizei-Charakters“ der Truppe durch den reinen Wehrgedanken. Daneben sollte auch der Dienst in der Verfügungstruppe als Ableistung des Wehrdienstes anerkannt werden. 1938 umfassten die bewaffneten SS-Verbände folgende Einheiten, in denen insgesamt rund 23.000 Mann dienten: Am 13. März 1938 nahmen Einheiten der SS-Standarten „Deutschland“ und „Germania“ sowie des SS-Nachrichtensturmbannes (früher aus Berlin-Adlershof, dann Unna/Westfalen) an der Besetzung Österreichs teil. Dort wurde unverzüglich aus Angehörigen der Standarte „Deutschland“ die neue SS-Standarte „Der Führer“ gebildet. Dessen Kader stammte also nicht mehr von der Allgemeinen SS, sondern von der Verfügungstruppe ab. Um die Wehrmachtführung zu beruhigen, erließ Hitler am 17. August 1938 in einem „Geheimerlaß zur Abgrenzung der gemeinsamen Aufgaben der SS und der Wehrmacht“: Bereits am 19. August verfügte Hitler in einem Befehl an das Oberkommando der Wehrmacht: Damit waren die Truppenteile der Verfügungstruppe militärisch der Wehrmacht unterstellt, während sie – wie auch später die Waffen-SS – politisch weiterhin Teil der NSDAP und der SS blieben. Damit hatten die militärischen Führer der Verfügungstruppe erreicht, dass der Dienst in dieser Truppe nun als \"Erfüllung der Wehrpflicht\" galt und sie über die Erhebungsstellen der Wehrmacht ihre Angehörigen ziehen konnten. Am 17. September 1938 erließ daraufhin das Oberkommando der Wehrmacht einen Befehl, dass im Mobilisierungsfall das gesamte Personal der Verfügungstruppe, das der Wehrmacht zu überstellen sei, für die Dauer der Überstellung und Eingliederung als (regulärer) Teil des Heeres zu betrachten sei. Damit hätten die Angehörigen der Verfügungstruppe alle Rechte und Pflichten eines Soldaten der Wehrmacht. Am 10. Oktober 1938 wurde die SS-Verfügungstruppe bei der Besetzung des Sudetenlandes eingesetzt. Am 22. April 1940 erging der Tagesbefehl Nr. 1481 vom SS-Führungshauptamt an alle Dienststellen der Verfügungstruppe: Mit diesem Befehl ging die Verfügungstruppe endgültig in der Waffen-SS auf.", "section_level": 2}, {"title": "Gliederung der Verfügungstruppe.", "content": "Es wurden bis Juni 1938 drei Regimenter aufgestellt, die offiziell als „SS-Standarten der Verfügungstruppe“ (SS-St./VT) genannt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Adolf-Hitler-Standarte.", "content": "Die Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ (zuerst \"SS-Standarte 1 „Adolf Hitler“\") ging 1934 aus der SS-Stabswache Berlin hervor, die am 17. März 1933 aufgestellt wurde und 120 ausgesuchte Angehörige hatte. Viele von diesen waren schon 1923 Angehörige des „Stoßtrupp Adolf Hitler“ gewesen. Noch im Frühjahr 1933 wurde die Stabswache Berlin aufgestockt und in das „SS-Sonderkommando Zossen“ umgewandelt. Bereits im Juni 1933 wurde auch das „Sonderkommando Jüterbog“ aufgestellt, das von Führern des Zossener Sonderkommandos befehligt wurde. Im September 1933 wurden beide Sonderkommandos auf dem damaligen Reichsparteitag der NSDAP in der SS-Standarte 1 „Adolf Hitler“ vereinigt. Deren Angehörige waren nun berechtigt, auf ihren Uniformen einen Ärmelstreifen mit der Aufschrift „Adolf Hitler“ zu tragen. Vornehmliche Aufgabe dieser Standarte war der persönliche Schutz Adolf Hitlers und der NSDAP-Führung. So wurde schließlich die Adolf-Hitler-Standarte am 9. November desselben Jahres in „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ umbenannt. Die Standarte war in der gesamten Zeit des Nationalsozialismus in Berlin stationiert. Laut „Führerbefehl“ vom 5. Mai 1934 wurde die Leibstandarte zur \"Politischen Bereitschaft\" reorganisiert und erhielt nun eine rein militärische Organisationsstruktur.", "section_level": 2}, {"title": "SS-Standarte 1 „Deutschland“.", "content": "Diese SS-Standarte (ursprünglich als \"SS-Standarte 2 „Deutschland“\" aufgestellt) ging im Wesentlichen aus der Politischen Bereitschaft „Württemberg“ hervor. Diese wurde im Mai 1933 im SS-Oberabschnitt „Südwest“ aufgestellt und umfasste die ehemaligen „Vorkommandos“ Oberndorf, Reutlingen und Trossingen. Zu diesen traten auch Teile der Unteroffiziersschule Ellwangen/Jagst. Die Kommandozentrale dieser Standarte befand sich in München (Kaserne München-Freimann) und die Standarte wurde am 1. Juli 1934 dem SS-Oberabschnitt „Süd“ zugeordnet. Ihr unterstand auch das \"SS-Hilfslager Schleissheim\". Auch diese Standarte wurde nach rein militärischen Gesichtspunkten organisiert. Nach der Neunummerierung erhielt sie den Namen \"SS-Standarte 1 „Deutschland“\".", "section_level": 2}, {"title": "SS-Standarte 2 „Germania“.", "content": "Heinrich Himmler ließ durch den damaligen SS-Hauptsturmführer Wilhelm Bittrich die Politische Bereitschaft „Hamburg“ aufstellen. Diese wurde allerdings wenig später in \"Germania\" umbenannt. Wie alle anderen bewaffneten SS-Standarten war auch die als \"SS-Standarte 3 „Germania“\" gegründete Standarte nach militärischen Gesichtspunkten organisiert. Nach der Neunummerierung erhielt sie den Namen \"SS-Standarte 2 „Germania“\". Die Stationierung ihrer drei Bataillone ('Sturmbanne') erfolgte in räumlich weit entfernten Garnisonen: Regimentsstab u. I. Bataillon in Hamburg-Langenhorn, II. Bataillon in Arolsen, III. Bataillon zunächst in Wolterdingen, ab 31. Juli 1937 in Radolfzell.", "section_level": 2}, {"title": "SS-Standarte 3 „Der Führer“.", "content": "Nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich wurde im März 1938 auch in Wien eine Standarte der Verfügungstruppe aufgestellt. Im Gegensatz zu den anderen Standarten der Verfügungstruppen entstammten ihre Angehörigen nicht der Allgemeinen SS, sondern waren aus Kadern der Verfügungstruppe übernommen worden. 1938 umfasste die Verfügungstruppe 16.000 Mann, 1.500 SS-Unterführer (Unteroffiziere) und 500 SS-Führer (Offiziere). Im Laufe der Zeit ist jeder Angehörige der SS-Verfügungstruppe Unteroffizier und jeder Dritte Offizier der Waffen-SS geworden. Der vierjährige Dienst in der Verfügungstruppe wurde nun von der Wehrmacht auch als „Erfüllung der allgemeinen Wehrpflicht“ anerkannt.", "section_level": 2}, {"title": "SS-Inspektion (Verfügungstruppe).", "content": "Am 1. Oktober 1936 wurde die „Inspektion der SS-Verfügungstruppe“ im Berliner SS-Führungshauptamt eingerichtet. Dessen Kommandant war der damalige SS-Brigadeführer Paul Hausser, der auch die Junkerschule Braunschweig leitete. Dieses Inspektorat wurde schließlich in das „Kommandoamt der SS-Verfügungstruppe“ umgewandelt. Die wichtigsten Ausbilder der SS-Junkerschulen waren Paul Hausser, Felix Steiner und Cassius Freiherr von Montigny.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die SS-Verfügungstruppe (Abkürzung: SSVT), auch Verfügungstruppe (VT) genannt, war eine kasernierte paramilitärische Sondereinheit der SS. Die SSVT bildete neben der Leibstandarte SS Adolf Hitler und den SS-Totenkopfverbänden den Kern der späteren Waffen-SS.", "tgt_summary": "亲卫队特别机动部队(德语:SS-Verfügungstruppe, SS-VT)是纳粹党于1934年所组建的战斗部队,为纳粹德国准军事组织「亲卫队」下的一个分支,同时也是武装亲卫队的前身。该部队于1939年参与了纳粹德国入侵波兰的行动;隔年改组为武装亲卫队。", "id": 1844139} {"src_title": "Führungszeugnis", "tgt_title": "案底", "src_document": [{"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bundeszentralregister.", "content": "Im Bundesamt für Justiz werden die jeweiligen persönlichen Vorstrafen in einem Bundeszentralregister (BZR) geführt, aber nicht auf Dauer gespeichert. In das Register werden nach BZRG rechtskräftige Entscheidungen der Strafgerichte, Vermerke über Schuldunfähigkeit sowie bestimmte Entscheidungen von Verwaltungsbehörden und Gerichten sowie – nach einer rechtsvergleichenden Begutachtung – ausländische strafrechtliche Verurteilungen gegen Deutsche oder gegen in Deutschland wohnende ausländische Personen eingetragen. Zudem können Suchvermerke im Register niedergelegt werden. Maßgabe für den Inhalt eines Führungszeugnisses ist des Bundeszentralregistergesetzes (BZRG). Das Bundeszentralregister (BZR) wird seit 1975 ausschließlich als Datenbank auf Computern geführt. Das Erziehungsregister ist Teil des Bundeszentralregisters. Aus Gründen der Resozialisierung wurde ein gestaffeltes System von Fristen ( BZRG) geschaffen, nach deren Ablauf gespeicherte Verurteilungen zunächst nicht mehr in ein Führungszeugnis gelangen und schließlich vollständig aus dem Register gelöscht werden ( BZRG). In Härtefällen kann bezüglich der gesetzlichen Fristen eine Registervergünstigung gewährt werden. Wenn eine Verurteilung im Bundeszentralregister gelöscht wurde oder sie zur Tilgung vorgemerkt ist, so dürfen die Tat und die Verurteilung der betroffenen Person im Rechtsverkehr nicht mehr vorgehalten und nicht zu ihrem Nachteil verwertet werden. Ob und wie lange Vorstrafen im Bundeszentralregister gespeichert und Auskünfte darüber erteilt werden, ergibt sich aus den Vorschriften zum Bundeszentralregistergesetz (BZRG). Je nach Höhe des Urteils werden nach Ablauf der jeweiligen Fristen (5, 10, 15 oder 20 Jahre) die Eintragungen im Bundeszentralregister getilgt (siehe BZRG). Jedoch werden nicht alle Verurteilungen, die im Bundeszentralregister stehen, auch in das Führungszeugnis übernommen (siehe unten). Auch gelten für die Verurteilungen, die in das Führungszeugnis aufgenommen werden, kürzere Tilgungsfristen als beim Bundeszentralregister (3, 5 oder 10 Jahre, vgl. BZRG). Kommt vor der Löschung eines Urteilseintrags ein neues Urteil hinzu, bleiben \"alle\" Einträge erhalten, bis auch für das \"letzte\" Urteil der Löschzeitpunkt erreicht ist (Ausnahmen hiervon gelten für Geldstrafen bis zu 90 Tagessätzen und Freiheitsstrafen bis zu 3 Monaten, vgl. Abs. 2 BZRG).", "section_level": 2}, {"title": "Persönlicher Bundeszentralregisterauszug.", "content": "Jeder Person, die mindestens 14 Jahre alt ist, oder ihrer gesetzlichen Vertretung wird auf Antrag kostenlos mitgeteilt, welche Eintragungen über sie im Bundeszentralregister elektronisch gespeichert sind. Diese Auskunft wird nicht dem Antragsteller direkt, sondern an ein Amtsgericht seiner Wahl gesandt, bei dem die Auskunft persönlich eingesehen werden kann. Der Auszug wird in einem verschlossenen und versiegelten Umschlag verschickt. Nach Siegelbruch und Einsichtnahme durch den Antragsteller ist der Auszug vom Amtsgericht unverzüglich zu vernichten. Keinesfalls darf der Auszug im Rechtsverkehr verlangt werden, z. B. durch Arbeitgeber angefordert werden. Dies würde die Schutzzwecke des Führungszeugnisses, welches nicht die gesamten Eintragungen des Bundeszentralregisters enthält, unterlaufen. Im Falle von im Ausland wohnhaften Personen ist die Einsichtsstelle die amtliche Vertretung der Bundesrepublik Deutschland und im Falle von inhaftierten Personen ist es die Justizvollzugsanstalt. Rechtsgrundlage ist das Bundesdatenschutzgesetz, nach dem jeder ein Recht darauf hat, zu erfahren, welche Daten über ihn bei öffentlichen Stellen gespeichert sind. Lex specialis zu BDSG ist hierbei BZRG.", "section_level": 2}, {"title": "Unbeschränkte Auskunft.", "content": "Für die in BZRG genannten Zwecke (z. B. in Strafverfahren, vor der Erteilung eines Waffenscheines, vor einer Einbürgerung, vor einer Verbeamtung etc.) haben bestimmte Behörden (z. B. Gerichte und Staatsanwaltschaften) ein \"unbeschränktes Auskunftsrecht\" aus dem Bundeszentralregister und können einen entsprechenden Auszug aus eigener Veranlassung direkt beim Bundesamt für Justiz anfordern, ohne dass der Betreffende davon Kenntnis erhält. Den obersten Bundes- und Landesbehörden, den Gerichten, den Staatsanwaltschaften, den Justizvollzugsbehörden, den deutschen Nachrichtendiensten, dem Kriminaldienst der Polizei, den Finanzbehörden, den Einbürgerungsbehörden, den Ausländerbehörden, den Gnadenbehörden, den waffen- und sprengstoffrechtlich zuständigen Behörden, den Rechtsanwaltskammern, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, dem Bundesamt für Strahlenschutz und den Luftsicherheitsbehörden sind unbeschränkte Auskünfte auf ausdrückliches Ersuchen hin zu erteilen, wenn der Zweck der Verwendung der Daten angegeben wird.", "section_level": 3}, {"title": "Führungszeugnis.", "content": "Ein Führungszeugnis, ein erweitertes Führungszeugnis und ein behördliches Führungszeugnis enthält jeweils bestimmte Teile dessen, was im Bundeszentralregister über den Betreffenden gespeichert ist. Keinen Eingang in das Führungszeugnis finden beispielsweise folgende Bundeszentralregistereinträge:", "section_level": 2}, {"title": "Antragstellung, Ausstellung, Versand.", "content": "Jeder geschäftsfähigen Person, die mindestens 14 Jahre alt ist, sowie ihrem gesetzlichen Vertreter, wird auf Antrag das gewünschte Führungszeugnis vom Bundesamt für Justiz in Bonn erteilt. Die Antragstellung ist wie folgt möglich: Früher war das Führungszeugnis bei der Polizei zu beantragen und wurde auch von ihr ausgestellt. Daher rührt die alte Bezeichnung \"Polizeiliches Führungszeugnis\". Die Beantragung eines Führungszeugnisses kostet 13 Euro. Personen, die ein Führungszeugnis für eine ehrenamtliche Tätigkeit brauchen, erhalten dieses gebührenfrei, ebenso Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld gegen Vorlage des Bewilligungsbescheids. Die Führungszeugnisse werden per Post zugestellt, entweder dem Empfänger (beim \"privaten – Belegart N\") oder an die Behörde, die das Führungszeugnis verlangt (beim \"behördlichen – Belegart O\") oder an das dem Wohnort des Antragstellers nächstgelegene Amtsgericht (\"Belegart P\"), wo der Betreffende Einsicht nehmen und dann entscheiden kann, ob es an die Behörde weitergeleitet wird.", "section_level": 3}, {"title": "Privates Führungszeugnis.", "content": "Zur Vorlage bei einem privaten Arbeitgeber genügt ein \"einfaches\" (\"privates\") \"Führungszeugnis\", sofern der Bewerber bzw. Arbeitnehmer gewillt ist, dieses vorzulegen. Die Forderung nach einem Führungszeugnis durch den Arbeitgeber ist jedoch nach Auffassung des Bundesarbeitsgerichtes nicht zulässig. Dieses sieht die Belange des Bundesdatenschutzgesetzes als verletzt an, weil der Arbeitgeber damit mehr erfährt, als er für die angestrebte Beschäftigung zu erfahren berechtigt ist. Also auch Dinge, die über den für die Tätigkeit relevanten Bereich weit hinausgehen. Beispielsweise geht es dabei um ein eventuelles strafbares Verhalten im außerdienstlichen Bereich, das in keinerlei nachvollziehbarem Zusammenhang mit dem vorgesehenen Beschäftigungsverhältnis steht. Zulässig sind jedoch gezielte Fragen nach Straftaten, die einen Zusammenhang mit dem Tätigkeitsbereich haben. In der Regel wird die Anforderung eines Führungszeugnisses deshalb als nicht erforderlich und unzulässig gesehen. Ausnahmen bilden sicherheitsrelevante Bereiche, wie z. B. Geld- und Werttransport- oder Bewachungsunternehmen und sogenannte sensible Tätigkeiten, bei denen der Bewerber mit Kindern und Jugendlichen in Berührung kommt.", "section_level": 3}, {"title": "Erweitertes Führungszeugnis.", "content": "Mit dem am 1. Mai 2010 in Kraft getretenen \"Fünften Gesetz zur Änderung des Bundeszentralregistergesetzes\" ist in und BZRG ein „erweitertes Führungszeugnis“ eingeführt worden, das über Personen erteilt werden kann, die beruflich, ehrenamtlich oder in sonstiger Weise kinder- oder jugendnah tätig sind oder tätig werden sollen. Erweiterte Führungszeugnisse können durch Behörden „zum Zwecke des Schutzes Minderjähriger“ auch unmittelbar nach § 31 Abs. 2 BZRG beantragt werden, wenn eine Aufforderung an den Betroffenen zur Vorlage nicht sachgemäß ist oder erfolglos bleibt. In den meisten Fällen wird die betroffene Person von der jeweiligen Stelle (Arbeitgeber oder dem jeweiligen Träger) aufgefordert werden, ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen – und zwar unter Bezugnahme auf § 30a BZRG im Falle einer Prüfung der persönlichen Eignung oder nach des SGB VIII bei beruflicher oder ehrenamtlicher Beaufsichtigung, Betreuung, Erziehung oder Ausbildung Minderjähriger oder bei einer Tätigkeit mit ähnlichem Kontakt zu Minderjährigen. Es wird also meist persönlich wie ein privates Führungszeugnis beantragt. Das erweiterte Führungszeugnis enthält gegenüber dem normalen Führungszeugnis zusätzlich auch geringfügige Verurteilungen und Verurteilungen, die wegen Fristablaufs nicht mehr in das normale Führungszeugnis kämen, wegen gewisser Straftaten (Aufzählung in Absatz 5 BZRG, z. B. Exhibitionistische Handlungen, Verbreitung pornographischer Schriften, Menschenhandel).", "section_level": 3}, {"title": "Kritik.", "content": "Es wird kritisiert, dass die Abgabe des erweiterten Führungszeugnisses an den Arbeitgeber mit dem informationellen Selbstbestimmungsrecht des Arbeitnehmers in Konflikt steht, denn nicht alle Informationen, die im EFZ enthalten sind, sind für den Arbeitgeber relevant. Der Caritasverband, ein sehr großer Arbeitgeber im sozialen Bereich, der verpflichtet ist, sich an die kinderschutzrechtlichen Auflagen zu halten, hat eine Handreichung herausgegeben, in der sie explizit festlegt, welche Straftaten einem Arbeitsverhältnis bei ihnen im Wege stehen. Andere, im EFZ dokumentierte Straftaten, tangieren ein Arbeitsverhältnis bei der Caritas nicht. Ebenso schlagen sie vor, das informationelle Selbstbestimmungsrecht von Arbeitnehmern zu wahren, indem das EFZ nicht an den Arbeitgeber, sondern an einen Notar geht, der dem Arbeitgeber Auskunft über die für die Arbeit relevanten Straftaten bescheinigt – dabei aber keine Auskunft über die nicht relevanten Straftaten ermöglicht. Des Weiteren schlagen sie eine Änderung des Bundeszentralregistergesetzes vor.", "section_level": 3}, {"title": "Europäisches Führungszeugnis.", "content": "Am 15. Dezember 2011 wurde mit dem Gesetz zur Verbesserung des Austausch von registerrechtlichen Daten zwischen den Mitgliedsstaaten der EU und zur Änderung registerrechtlicher Vorschriften das europäische Führungszeugnis eingeführt. Seit dem 31. August 2018 wird Staatsangehörigen anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union bei Beantragung eines einfachen oder erweiterten Führungszeugnisses in Deutschland zwingend ein europäisches Führungszeugnis ausgestellt. Der jeweilige Herkunftsmitgliedstaat wird um Mitteilung über Eintragungen im Strafregister des Herkunftsmitgliedstaats ersucht. Teilt der entsprechende Staat geg. Eintragungen mit, sofern eine Übermittlung dort rechtlich vorgesehen ist, werden jene Eintragungen ohne Übersetzung und inhaltliche Überprüfung übernommen. Diese Regelung betrifft auch Doppel- und Mehrstaatler. Die Gebühr beträgt nunmehr für alle Führungszeugnisse (einfach oder europäisch) 13,- €. Die Ausstellung des europäischen Führungszeugnis dauert länger als die eines einfachen oder erweiterten (1–2 Wochen). Ein europäische Führungszeugnis soll nach spätestens 20 Werktagen der Übermittlung des Ersuchens des Bundesamt für Justiz an den Herkunftsstaat erteilt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Behördliches Führungszeugnis.", "content": "Ausschließlich Behörden erhalten Auskunft aus dem Bundeszentralregister in der Form von behördlichen Führungszeugnissen. Für Bewerbungen bei einer Behörde wird auf Antrag der betroffenen Person in der Regel das behördliche Führungszeugnis ausgestellt. Wird dieses unmittelbar an die Einstellungsbehörde übersandt ( Abs. 5 Satz 1 BZRG), hat die Behörde dem Bewerber auf Verlangen Einsicht in das Führungszeugnis zu gewähren. Behörden können ein Führungszeugnis beantragen, soweit sie es zur Erledigung ihrer hoheitlichen Aufgaben benötigen und eine Aufforderung an die betroffene Person, ein Führungszeugnis vorzulegen, nicht sachgemäß ist oder erfolglos bleibt (siehe: BZRG). Die Unterschiede bezüglich des Inhalts eines Führungszeugnisses für Behörden und des Führungszeugnisses für Privatpersonen ergeben sich aus des Bundeszentralregistergesetzes.", "section_level": 3}, {"title": "Bezeichnung als „unbestraft“.", "content": "Unter welchen Umständen sich eine Person als unbestraft (ohne Vorstrafen) bezeichnen darf und den einer etwaigen Verurteilung zugrundeliegenden Sachverhalt nicht zu offenbaren braucht, ist BZRG zu entnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Die \"Strafregisterbescheinigung\" ist ähnlich beschaffen wie das deutsche Führungszeugnis. Für die Führung des Strafregisters in ganz Österreich ist die Landespolizeidirektion Wien (\"Strafregisteramt\") zuständig. Seit der Inbetriebnahme des Zentralen Melderegisters (ZMR) am 1. März 2002 wird die Strafregisterbescheinigung unverzüglich ausgestellt (\"e-Government\"): Ausstellung einer Strafregisterbescheinigung: Für die Ausstellung auf dem Meldeamt der örtlichen Gemeinde ist im Durchschnitt mit einer Wartezeit von ein bis zwei Wochen zu rechnen. Besitzt die Gemeinde, bei der man den Antrag einbringt, einen direkten Zugriff auf die Strafregisterdaten, ist die Wartezeit entsprechend kürzer. Für die Ausstellung sind ein Antrag, ein amtlicher Lichtbildausweis (Reisepass oder Personalausweis, Führerschein nur in Verbindung mit einem Staatsbürgerschaftsnachweis) und allfällige Urkunden über frühere Namen (z. B. Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, Scheidungsurkunde) im Original erforderlich. Die Ausstellung kostet je nach Behörde 15 bis 30 Euro. In Sonderfällen – wenn die Strafregisterbescheinigung lediglich zur Vorlage bei einer bestimmten Stelle (natürliche oder juristische Person, z. B. Arbeitgeber, Behörde, Firma) dienen soll – entfällt die Zeugnisgebühr von 14,30 Euro, und die Bescheinigung kostet somit 16,40 Euro. Gemeinden sind ermächtigt, zusätzlich eine Gemeindeabgabe von ca. 0,36 bis ca. 0,73 Euro einzuheben. Viele Stellen (beispielsweise die meisten Arbeitgeber) verlangen, dass die Strafregisterbescheinigung bei der Vorlage nicht älter als drei Monate ist. Die frühere Bezeichnung war \"Leumundszeugnis\" oder \"Sittenzeugnis\".", "section_level": 1}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz bestimmt sich das Strafregister insbesondere nach der Verordnung vom 29. September 2006 über das Strafregister (VOSTRA-Verordnung; SR 331). Gemäss Art. 3 Abs. 1 lit. a VOSTRA-Verordnung werden in das Strafregister – mit Ausnahmen – vor allem Verurteilungen wegen Verbrechen oder Vergehen nach StGB, MStG oder anderer Bundesgesetze eingetragen. Disziplinarstrafen des Militärstrafrechts werden nicht ins Strafregister eingetragen (Art. 226 Abs. 1 MStG).", "section_level": 1}, {"title": "Andere Staaten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Namibia.", "content": "In Namibia wird das Führungszeugnis () vom \"Police Record Centre\" (Strafregister) der namibischen Polizei gegen Gebühr und unter Vorlage einer Geburtsurkunde, Personalausweis oder Reisepass ausgestellt. Persönliches Erscheinen ist notwendig. Es hat eine unbegrenzte Gültigkeit, wird aber von den meisten Behörden (u. a. Straßenverkehrsbehörde) nur für einen Zeitraum von sechs Monaten ab Beantragung akzeptiert. Die Ausstellung dauerte bis 2019 bis zu sechs Monate, im Schnellverfahren bis zu 4 Wochen, seitdem ist diese binnen weniger Tage möglich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Führungszeugnis (Deutschland, früher \"polizeiliches Führungszeugnis\" oder \"Unbescholtenheitszeugnis\"), die Strafregisterbescheinigung (Österreich, inoffiziell noch \"Leumundszeugnis\") oder der Strafregisterauszug (resp. \"Auszug aus dem schweizerischen Strafregister,\" Schweiz, inoffiziell noch \"Leumundszeugnis\"), im Gebrauch der EU \"criminal record certificate,\" ist eine behördliche Bescheinigung über bisher registrierte Vorstrafen einer Person (Deutschland), über die im Strafregister eingetragenen Verurteilungen einer Person (Österreich) oder ein Registerauszug, bestehend aus Urteilen wegen Verbrechen und Vergehen gegen eine Person (Schweiz, und Abs. 1 StGB).", "tgt_summary": "案底是个人的刑事犯罪纪录,存于当地或上至国家级的档案中,是自然人的历史另类表现。有案底的人并不一定曾经监禁。", "id": 1677848} {"src_title": "Privatstraße", "tgt_title": "私家路", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Privatstraßen oder Privatwege sind Straßen, die sich nicht im Eigentum der öffentlichen Hand befinden. Verantwortlich sind Bauherren, Hausbesitzer oder Investoren. Privatstraßen gab es schon in der Gründerzeit, so wurden in Berlin schon um 1900 anzulegende Straßen von Anliegern oder Grundstückseigentümern angelegt, um ihre Bauvorhaben umzusetzen. Beispiele dafür finden sich unter den für Berlin aufgeführten Straßen und auch in anderen Großstädten jener Zeit. Blockinnenräume von Wohnanlagen wie dem Helenenhof in Berlin-Friedrichshain oder Riehmers Hofgarten in Berlin-Kreuzberg wurden über Privatwege erschlossen. Zufahrtswege zu Tiefgaragen oder Grundstücken sind heute oft in Neubaugebieten als Privatstraßen ausgewiesen, beispielsweise finden sich im Berliner Neubaugebiet Karow-Nord Quer- und Zufahrtsstraßen, die als Privatstraßen gekennzeichnet sind, aber nicht mit Absperrschranken vom sonstigen Verkehr ausgeschlossen sind. Um das Wegerecht gegen Außenstehende durchzusetzen gibt es andererseits Wohnanlagen mit Absperreinrichtungen (Schranken, Zauntore) an Straßen, die jedoch gewidmet sind und im amtlichen Verzeichnis genannt werden. Eigentliche Privatstraßen entstehen, wenn sie für die Allgemeinheit keinen Nutzen haben, weshalb sich die öffentliche Hand nicht an den Erschließungs- und Unterhaltskosten beteiligen will. So sind die Privatstraßen nicht im Straßenreinigungsregister erfasst. Der Eigentümer (landeseigene Wohnungsbaugesellschaften, private Bauherren, Terraingesellschaften) muss den ordnungsgemäßen Zustand erhalten und Kosten für Reinigung, Schneeräumung und Instandhaltung tragen und darf so seine Straße ganz oder teilweise für die öffentliche Nutzung sperren. Es kann allerdings zu Überschneidungen kommen, so wurden im Berliner Bezirk Pankow Straßen zu Privatstraßen erklärt, während der Eigentümer wiederum der Bezirk ist. In neuerer Zeit setzt sich der Trend durch, das Wegerecht an Privatstraßen in öffentlicher Hand nicht einzuschränken oder auf Anliegerwunsch Straßen in Wohnsiedlungen zu widmen, sie aber andererseits als Privatstraßen zu klassifizieren.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtlicher Hintergrund.", "content": "Die rechtlichen Regelungen und Bestimmungen von öffentlichen Straßen und Privatstraßen sind im deutschen Sprachraum im Wesentlichen einheitlich gestaltet. In Deutschland und Österreich gilt das Straßen- und Wegerecht, das in den Straßengesetzen des Bundes und der Länder festgelegt ist. In der Schweiz wird das Straßen- und Wegerecht in der Bundesverfassung, dem Bundesgesetz über die Nationalstraßen sowie in kantonalen Straßengesetzen geregelt. Privatstraßen werden nicht förmlich gewidmet und unterliegen damit nicht dem Straßen- und Wegerecht, wie es für öffentliche Straßen Gültigkeit besitzt. Verantwortlich für den Bau und den Unterhalt der Privatstraße ist der private Eigentümer und ihm obliegt die Verkehrssicherungspflicht. „Reine“ Privatstraßen sind in der Regel nicht für die Nutzung durch die Allgemeinheit freigegeben und werden entsprechend gekennzeichnet oder abgesperrt. Ein Grenzfall sind „fast-öffentliche Straßen“, die zwar für die Allgemeinheit zur Benutzung freigegeben sind, sich jedoch in privatem Eigentum befinden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Zufahrten und Parkplätze von Einzelhandelsgeschäften oder öffentlichen Einrichtungen. Aufgrund der fehlenden Straßenwidmung gilt das Straßen- und Wegerecht in diesem Fall nicht, jedoch gilt durch die Nutzung von der Allgemeinheit das Straßenverkehrsrecht. Diese Form der (allgemein nutzbaren) Privatstraße steht in der Kritik der 2010er Jahre, da zunehmend Kommunen versuchen den öffentlichen Haushalt zu entlasten, indem die Kosten an den Eigentümer der Straßen übergehen. Privatstraßen oder Privatwege sind Straßen, die sich nicht im Eigentum der öffentlichen Hand befinden, sondern Bauherren, Hausbesitzern oder Investoren gehören. Sie sind nicht etwa eine Folge der zunehmenden Privatisierung der Stadt, es gab sie schon zur Gründerzeit. Heutzutage haben viele Neubaugebiete Privatstraßen, häufig sind es Zufahrtswege zu Tiefgaragen oder Grundstücken. Weil sie somit für die Allgemeinheit keinen Nutzen haben, beteiligt sich die öffentliche Hand nicht bei den Kosten für Erschließung und Unterhalt. Der Eigentümer ist verpflichtet, sich um den ordnungsgemäßen Zustand zu kümmern, er muss die Kosten für Reinigung, Schneeräumung und Instandhaltung tragen. Dafür steht es ihm frei, seine Straße ganz oder teilweise für die öffentliche Nutzung zu sperren. Einige Privatstraßen sind ausschließlich Anwohnern vorbehalten, andere lassen auch öffentlichen Verkehr zu. Das Baurecht sieht vor, dass jedes Grundstück von einer öffentlichen Straße erschlossen sein muss. Ist dies nicht möglich, weil es sich beispielsweise um ein Hinterliegergrundstück handelt, so erfolgt die Zuwegung in der Regel über einen privaten Weg eines anderen Grundstückes. In diesem Fall muss als privatrechtliche Regelung zwischen Grundstückseigentümern eine Grunddienstbarkeit eingerichtet werden, um dem Eigentümer des nicht erschlossenen Grundstücks die Nutzung des Privatweges des anderen Eigentümers zu ermöglichen und ihm damit die Zuwegung dinglich zu sichern. Öffentlich-rechtlich muss die Erschließung durch eine Baulast auf demjenigen Grundstück gesichert werden, das der Zuwegung des nicht erschlossenen Grundstücks dient.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Privatstraße oder ein Privatweg ist allgemein betrachtet ein Verkehrsweg (oder eine Verkehrsfläche), der sich nicht in der Baulast der öffentlichen Hand befindet, sondern im Eigentum einer natürlichen oder juristischen Person. Gegensatz ist die öffentliche Straße.", "tgt_summary": "私家路(Private road),是一条行人或者行车通道、街道,由私人业权拥有。它相对于政府官方所拥有及管理的公路或街道。未获授权进入私家路可能被视为擅自进入,部分私家路业主可能会发出一些附例,限制私家路的使用者(行人或者驾车人士)的进入权及使用权,包括泊车权及收费率。", "id": 513823} {"src_title": "Requiem (Mozart)", "tgt_title": "安魂曲 (莫扎特)", "src_document": [{"title": "Zur Entstehungsgeschichte.", "content": "In den letzten Jahren vor seinem Tod wandte sich Mozart verstärkt der Kirchenmusik zu – eine ganze Reihe von Kyrie-Fragmenten wird auf die Jahre 1787–1791 datiert. Er versuchte, sich im kirchenmusikalischen Fach ein Auskommen zu sichern, indem er sich im April 1791 erfolgreich als Adjunkt des Domkapellmeisters an St. Stephan in Wien, Leopold Hofmann, bewarb. Die Stelle war zwar unbezahlt, doch erwarb sich Mozart so die „Erwartung auf die 2000 Gulden eintragende Kapellmeisterstelle“, also die Zusicherung einer sehr lukrativen Position. Am 17. Juni 1791 komponierte Mozart die kurze Fronleichnams-Motette \"Ave verum corpus\" (KV 618). Ein Arbeitsauftrag für ein größeres Kirchenwerk musste ihm somit sehr entgegenkommen. Im Laufe des Jahres 1791 wurde Mozart durch Vermittler, die für den exzentrischen Grafen Franz von Walsegg agierten, mit der Komposition eines Requiems beauftragt und erhielt die Hälfte der Bezahlung im Voraus. Er hielt sich an die übliche Textgestalt des Requiems und verzichtete lediglich, wie das in den meisten musikalischen Bearbeitungen der Fall ist, auf eine Vertonung von \"Graduale\" und \"Tractus\". Als Vorbild mag das Requiem c-Moll von Michael Haydn gedient haben, an dessen Uraufführung Mozart als Fünfzehnjähriger im Orchester mitgewirkt hatte. Während des Kompositionsprozesses erkrankte Mozart schwer. Mehrfach traf er sich während der Kompositionsphase mit Benedikt Schack, Franz Xaver Gerl – die beide zur Uraufführungsbesetzung der \"Zauberflöte\" gehörten – und seinem Schwippschwager Franz de Paula Hofer, um die bis dahin fertiggestellten Teile durchzusingen; Mozart selbst übernahm dabei die Alt-Stimme. Den Erinnerungen Benedikt Schacks zufolge soll die letzte dieser Proben noch am Vortag seines Todes stattgefunden haben. Bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1791 hatte er lediglich den Eröffnungssatz des Introitus \"(Requiem aeternam)\" mit allen Orchester- und Vokalstimmen niedergeschrieben. Das folgende \"Kyrie\" und der größte Teil der Dies-irae-Sequenz (vom \"Dies irae\" bis zum \"Confutatis\") waren lediglich in den Gesangsstimmen und dem bezifferten Bass fertiggestellt, darüber hinaus waren verschiedentlich einige wichtige Orchesterpartien (etwa Posaunensolo im \"Tuba mirum\", öfter Stimme der ersten Violinen) kurz skizziert. Der letzte Satz", "section_level": 1}, {"title": "Zur Musik.", "content": "Das Werk ist besetzt mit vier Vokalsolisten (Sopran, Alt, Tenor und Bass), vierstimmigem Chor und einem kleinen klassischen Orchester, bestehend aus zwei Bassetthörnern, zwei Fagotten, zwei Trompeten, drei Posaunen, Pauken, Streichorchester und Basso continuo (Orgel). Auffällig ist das Fehlen der hohen Holzbläser (Flöten, Oboen) und der Waldhörner. Der Klang des Orchesters wird somit stark durch den biegsamen, dunklen Ton der Bassetthörner bestimmt. So wird eine „durch die sparsame Instrumentation noch verstärkte starke Abdunklung und Transparenz erreicht, und eine düster-ernste Grundstimmung erzielt“. Im Vordergrund steht im Mozart-Requiem durchweg der vierstimmige Vokalsatz, es gibt nur kurze rein instrumentale Partien. Das Orchester hat mit wenigen Ausnahmen eher dienende Funktion. Auch die Vokalsolisten treten hinter dem Chor deutlich zurück und werden (außer im \"Tuba mirum\") im Wesentlichen als Ensemble eingesetzt. Arien und vergleichbare Formen solistischer Virtuosität fehlen ganz, anders als in anderen kirchenmusikalischen Werken oder gar Opern Mozarts und seiner Zeitgenossen. Der Chor erhält allerdings, zumindest im \"Kyrie\", erheblichen Raum zur Glanzentfaltung. Die Haupttonart des Requiems ist d-Moll, eine Tonart, die häufig (wie in den Komturszenen des Don Giovanni oder in Franz Schuberts Streichquartett \"Der Tod und das Mädchen\") ernsten oder auf das Jenseits bezogenen Dingen zugeordnet wird. Die Tonarten bewegen sich (mit Ausnahme des nicht von Mozart stammenden \"Sanctus\" in D-Dur) größtenteils im Bereich von oft mit Dunkelheit, Emotion, Romantik, und Sterben assoziierten B-Tonarten (neben d-Moll etwa F-Dur, g-Moll, Es-Dur, B-Dur, auch a-Moll). Häufig sind die Anschlüsse der Sätze terzverwandt (etwa von d-Moll nach B-Dur). Die Aufführungsdauer beträgt etwa eine Stunde (je nach Version der Vervollständigung und dem vom Dirigenten gewählten Tempo).", "section_level": 1}, {"title": "Werkgestalt.", "content": "I. Introitus: \"Requiem aeternam\", Adagio, d (Chor, Sopransolo, Chor). Unmittelbar anschließend: II. Kyrie, Allegro, d (Fuge) (Chor) III. Sequenz IV. Offertorium V. Sanctus, Adagio, D mit", "section_level": 2}, {"title": "Introitus und Kyrie.", "content": "Das Requiem beginnt mit einer siebentaktigen Orchestereinleitung, in der die Holzbläser (zuerst Fagotte, dann Bassetthörner) in „überlappender“ Folge das Hauptthema des Werks vorstellen. Es hat sein Vorbild in einem Anthem von Georg Friedrich Händel (dem Chor \"The ways of Zion do mourn\" aus dem \"Funeral Anthem for Queen Caroline\", HWV 264) und wirkt vor allem durch eine ansteigende Tonfolge in Vierteln einprägsam. In mehreren Sätzen des Werks finden sich Anklänge daran, unter anderem in den Koloraturen der \"Kyrie\"-Fuge und im Ausklang des \"Lacrimosa\". Dieses Netz motivischer Beziehungen hat große Bedeutung für das Werk. Die Posaunen kündigen dann das Einsetzen des Chores an, der das Thema zunächst in der Bassstimme und dann imitierend in den anderen Stimmen aufnimmt. Die Streicher spielen dazu um eine Sechzehntel verschobene, synkopische Begleitfiguren, die durch ihr „Nachklappen“ den feierlichen, gemessenen Charakter der Musik unterstreichen. Nach einem", "section_level": 2}, {"title": "Sequenz (Dies irae).", "content": "Das \"Dies irae\" setzt ohne Einleitung kraftvoll mit vollem Orchester und Chor ein. Die wuchtigen Chor-Rufe werden durch ein Tremolo des Orchesters und synkopierte Einwürfe in den Chorpausen grundiert und verstärkt. Darauf folgen mehrfach rasante chromatische Sechzehntelläufe der ersten Violinen bis zu den erneuten Choreinsätzen. Eine effektvolle Passage ist der dreimal wiederholte „zitternde“, von Generalbass, Violinen in tiefer Lage und Chorbass unisono vorgetragene Wechsel von gis und a in Achteln zum Text \"Quantus tremor est futurus\" („Welches Zittern wird sein“, nämlich am \"Dies irae\", am Tag des jüngsten Gerichts) – Mozart ließ sich hier offenbar vom Text inspirieren. Das gilt auch für den nächsten Satz \"Tuba mirum\", der – entsprechend der üblichen deutschen Übersetzung von \"tuba\" mit \"Posaune\" – von Dreiklangsbrechungen der unbegleiteten Solo-Posaune in", "section_level": 2}, {"title": "Offertorium.", "content": "Der erste Satz des Offertoriums, das \"Domine Jesu\", beginnt mit einem \"piano\" gesungenen Thema, das (in der Sopranstimme des Chorsatzes) aus den Tönen eines g-Moll-Dreiklangs in aufsteigender Folge besteht. Dieses Thema wird später auf anderen harmonischen Stufen variiert: As-Dur, b-Moll, dann folgt die Dur-Terz D. Das Soloquartett verarbeitet es später in einer absteigenden Quintkanonfolge, wobei der Terzton ständig zwischen der Mollterz (im Aufstieg) und der Durterz (im Abstieg) variiert. Zwischen diesen thematischen Passagen liegen \"forte\" artikulierte, oft unisono gesungene Phrasen in punktierten Rhythmen (etwa auf den Text „Rex gloriae“ = „ruhmreicher König“ oder auch „de ore leonis“ = „[rette uns] vor dem Rachen des Löwen“). Dieses abwechslungsreiche Geflecht wird weiter variiert durch ein Fugato der Chorstimmen mit sehr großen Intervallstürzen (zum Text „ne absorbeat eas tartarus, ne cadant", "section_level": 2}, {"title": "Süßmayrs Ergänzungen: Sanctus, Benedictus, Agnus Dei.", "content": "Das \"Sanctus\" ist der erste Satz, der ganz von Franz Xaver Süßmayr stammt, und der einzige des ganzen Requiems in einer Kreuztonart (nämlich der „festlichen“ Tonart D-Dur, die gern für den Einsatz von Barocktrompeten genutzt wurde). Auf den mit zehn Takten Umfang sehr knapp gehaltenen Lobpreis des Herrn folgt ein fugierter Satz zum Text \"Osanna in excelsis\" im Dreivierteltakt, auffällig synkopiert. Das \"Benedictus\", in der Untermediante B-Dur, exponiert das Solistenquartett. Ein im ersten Durchgang zuerst von Alt und Sopran vorgestelltes", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Entstehung: Uraufführung, Notentext, Autografen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Uraufführung im Plural.", "content": "Es gibt Hinweise auf eine (fragmentarische) Erstaufführung, noch bevor das Werk überhaupt fertiggestellt war, nämlich am 10. Dezember 1791 im Zusammenhang mit den Exequien für Mozart, die Emanuel Schikaneder in der Michaelerkirche zu Wien abhalten ließ, wo sich heute auch eine Gedenktafel befindet, die an dieses Ereignis erinnert. Dort können jedoch allenfalls die ersten beiden Sätze, \"Introitus\" und \"Kyrie\", gespielt worden sein, da die anderen noch gar nicht vollständig vorlagen. Mit welchen Instrumenten gespielt wurde, ist unbekannt. Die Uraufführung des Gesamtwerks fand am 2. Januar 1793 im Saal der Restauration Jahn in Wien statt, wo Mozart 1791 seinen letzten Auftritt als Pianist gehabt hatte. Sie wurde veranstaltet von Gottfried van Swieten im Rahmen eines Benefizkonzerts für Constanze Mozart und ihre Kinder. Die Aufführung scheint sich auf Kopien gestützt zu haben, die Constanze Mozart", "section_level": 2}, {"title": "Wie die Handschriften zum Mozart-Requiem wurden.", "content": "In der ersten ausführlichen Biografie Mozarts, die von Franz Xaver Niemetschek 1798 veröffentlicht wurde, findet das Requiem bereits recht ausführlich Erwähnung. Der Fragmentcharakter wird ebenso angesprochen wie die anonyme Bestellung. Der Verlag Breitkopf & Härtel wandte sich nun im Lauf des Jahres 1799 an Constanze Mozart, um Verhandlungen wegen des Mozart-Nachlasses sowie eines Drucks der Requiem-Partitur aufzunehmen. Während erstere scheiterten, hatten letztere Erfolg – auch deswegen, weil Constanze Mozart nicht über die Rechte an dem Werk verfügte. Der Verlag, der bereits eine Partiturabschrift in Besitz hatte, versuchte von Constanze Mozart genauere Informationen bezüglich des Urheberrechts, der Urheberschaft sowie des genauen Notentextes zu erlangen. Constanze Mozart übersandte Breitkopf & Härtel ihre Partiturabschrift zum Abgleichen des Notentextes und gab dem Verlag den Rat, sich wegen der Einzelheiten der Fertigstellung des Werks an Süßmayr zu wenden. Tatsächlich erklärte Süßmayr in einem Brief vom Februar 1800 an den Verlag, im Wesentlichen wohl korrekt, seinen Anteil am Requiem, scheint aber nicht auf Nennung seines Namens gedrängt zu haben – denn bald darauf erschien der Erstdruck der Partitur bei Breitkopf & Härtel, der als Autor lediglich Mozart angab, einen eindeutigen Notentext lieferte und den Fragmentcharakter des Werkes in keiner Weise erkennen ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Der Requiem-Streit.", "content": "Im Jahre 1825 veröffentlichte der Herausgeber der „Cäcilia – Zeitschrift für die musikalische Welt“, Jacob Gottfried Weber, in dieser seinen Aufsatz „Über die Echtheit des Mozartschen Requiem“, der erhebliche Kontroversen nach sich zog. Er brachte nicht nur wieder die Tatsache in Erinnerung, dass Mozart nicht der alleinige Autor des \"Requiem\" war und dass bislang der Öffentlichkeit keinerlei beweiskräftige Dokumente für eine Urheberschaft vorlagen; vielmehr zog er generell in Zweifel, dass die veröffentlichte Partitur überhaupt auf Mozart zurückgehe, und vermutete, dass Süßmayr den gesamten", "section_level": 2}, {"title": "Zur Rezeption.", "content": "Trotz der komplizierten Entstehungs- und Veröffentlichungsgeschichte war das Requiem das erste große kirchenmusikalische Werk Mozarts, das im Druck vorlag. Es erfreute sich zudem einer konstanten Beliebtheit, die von den Konjunkturen der Mozart-Rezeption kaum berührt wurde. Die Gründe dafür sind nicht rein musikalischer Natur: Die Mythen und Geheimnisse um Mozarts Ende spielten hier eine große Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Der Beitrag der Mythenbildung.", "content": "Von Beginn an war die Rezeption des Mozart-Requiems geprägt durch Legendenbildung um seine Entstehung sowie um den Tod Mozarts. Ein frühes Beispiel dafür ist ein Artikel von Johann Friedrich Rochlitz in der \"Allgemeinen musikalischen Zeitung\" von 1798, also noch vor dem Erstdruck der Partitur. Rochlitz stilisierte den „Grauen Boten“ zu einem Boten aus dem Jenseits. Mozart sei fest überzeugt gewesen, „der Mann mit dem edlen Ansehen sei ein ganz ungewöhnlicher Mensch, der mit jener Welt in näherer Verbindung stehe, oder wohl gar ihm zugesandt sei, ihm sein Ende anzumelden“. Er habe dann Tag und Nacht und bis zur Ohnmacht an dem Werk gearbeitet, denn er habe geglaubt, er „arbeite dies Stück zu seiner eigenen Totenfeier“. Bei derartigem Eingreifen jenseitiger Gewalten sei es kein Wunder, „daß so", "section_level": 2}, {"title": "Der Weg zur „Staatskomposition“.", "content": "Zugleich etablierte sich das Werk früh als ein Musterbeispiel für das Erhabene in der Musik. So schätzte Johann Adam Hiller, Leiter der Musikübenden Gesellschaft am Leipziger Gewandhaus und Thomaskantor, auf den die oben erwähnte Aufführung vom 20. April 1796 zurückgeht, das Werk sehr hoch ein – nach Grubers Urteil deshalb, weil es „dem pathetischen Musikgeschmack am ehesten entsprach“. Er überschrieb seine Kopie der Partitur mit „opus summum viri summi“ \"(höchstes Werk des höchsten Mannes)\". Vor allem aber unterlegte er einen deutschen Text und schuf so eine wichtige Voraussetzung dafür, das Werk von der kirchlichen in die säkulare Umgebung, den Konzertsaal, zu übertragen. Da Hiller bei seinen Aufführungen etwa von Händels", "section_level": 2}, {"title": "Romantische Kritik: E. T. A. Hoffmanns wegweisende Besprechung.", "content": "Die Frühromantiker schätzten Mozarts Profanmusik großenteils sehr und gaben ihr Züge einer Kunstreligion. Das galt jedoch im Allgemeinen gerade nicht für seine Kirchenmusik, die im Zuge der romantischen Palestrina-Verehrung ebenso kritisiert wurde wie die Messen Joseph Haydns. Die klassische Kirchenmusik galt als zu weltlich, opernhaft und virtuos, sie verdecke somit die religiöse Botschaft. Ludwig Tieck etwa lässt in einem Dialog im \"Phantasus\" eine Figur räsonieren, die Musik sei „die religiöseste“ der Künste und könne „nicht pathetisch sein, und auf ihre Stärke und Kraft pochen, oder sich in Verzweiflung austoben wollen“. Das wird in der Folge direkt auf Mozart und das Requiem bezogen: „Ich müßte ohne Gefühl sein,... wenn ich den wundersamen, reichen und tiefen Geist dieses Künstlers nicht ehren und lieben sollte, wenn ich mich nicht von seinen Werken hingerissen fühlte. Nur muß man mich kein Requiem von ihm wollen hören lassen, oder mich zu überzeugen suchen, daß er, so wie die meisten Neueren, wirklich eine geistliche Musik habe setzen können.“ Kritik dieses Typs spielte in der Romantik und später im Cäcilianismus eine große Rolle;", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen Gedenktagsmusik und himmlischer Gegenwelt.", "content": "Dies änderte jedoch nichts daran, dass das Requiem weiterhin besonders häufig als repräsentative, monumental-pathetische Trauer- und Gedenktagsmusik aufgeführt wurde: so bei der Totenfeier für Napoleon anlässlich der Überführung seiner Leiche in den Invalidendom und bei der Feier zum 100. Todestag Mozarts im Salzburger Dom. Dies galt später auch für die junge Sowjetunion: So wurde es am 1. Mai 1918 für „die Gefallenen der Revolution“ im Petersburger Winterpalast aufgeführt, kurz danach zum 100. Geburtstag von Karl Marx und zum ersten Jahrestag der Oktoberrevolution. Eine bemerkenswerte Kuriosität ist die Pariser Aufführung des \"Don Giovanni\" 1834, in der das als gar zu profan empfundene und deshalb häufig fortgelassene Schluss-Sextett (nach der Höllenfahrt des Protagonisten) durch Sätze aus dem Requiem ersetzt wurde. Selbst zu Zeiten, als die Opern Mozarts an den europäischen Opernhäusern immer seltener wurden (ab ca. 1870), wurde nach wie vor häufig das Requiem gegeben – eben bei „entsprechenden Anlässen“. Freilich", "section_level": 2}, {"title": "Neubewertungen.", "content": "In den 1970er Jahren setzte eine Neubewertung des Werkes ein, die vor allem aus zwei Quellen gespeist wurde. Erstens hatte es im Zuge der Arbeiten an der Neuen Mozart-Ausgabe eine verstärkte philologische Arbeit an den vorhandenen Quellen gegeben. Süßmayrs Instrumentation und Ergänzungen, die von Beginn an Kritik auf sich gezogen hatten, wurden eingehend betrachtet und analysiert und mit Eyblers Vorarbeit verglichen. Durch Papier- und Handschriftenuntersuchungen und neue Skizzenfunde konnte der Entstehungskontext des Werkes erheblich genauer ausgeleuchtet werden. In diesem Zusammenhang entstand eine Serie von Neueinrichtungen des Werks, die durchweg versuchten, die neuen Kenntnisse sowohl über das Werk als auch über den historischen Kontext auszuwerten. Zum anderen begann die Historische Aufführungspraxis auch auf die Rezeption des Mozart-Requiems Einfluss zu nehmen. Es wurde Kritik an den bekannten repräsentativen Schallplattenaufnahmen,", "section_level": 2}, {"title": "Allgegenwärtige Vermarktung.", "content": "Heutzutage erfreut sich das Werk (nachvollziehbar anhand unzähliger Aufführungen und diverser CD-Angebote im Niedrigpreis-Sektor) allgemeiner Popularität, die durch die allgegenwärtige Vermarktung des Mozartschen Werks noch gesteigert wurde. Es gibt verjazzte Versionen und Aufführungen, die durch Ballett und Tanz angereichert werden. Auch an der vielfältigen Verwendung in der Populärkultur lässt sich die ungebrochene Beliebtheit des Werkes festmachen. Requiem-Sätze wurden bereits 1968 in der Filmmusik zu \"Teorema – Geometrie der Liebe\" von", "section_level": 2}, {"title": "Produktive Rezeption.", "content": "Die posthume Berühmtheit und Popularität des Requiems hatte Folgen: Keiner der nachfolgenden Komponisten kam mehr an diesem Werk vorbei, es hat die Gattungsgeschichte wesentlich geprägt. Die Requien von Joseph Eybler, Anton Reicha, Sigismund von Neukomm und auch ein frühes Requiem von Anton Bruckner beziehen sich teils bis in motivische Einzelheiten auf Mozarts Modell. Für spätere Requiem-Vertonungen blieb vor allem der Schritt verbindlich, den das Mozart-Requiem (freilich erst nach Mozarts Tod) aus der Kirche in den Konzertsaal getan hatte. Doch verzichteten sie im Allgemeinen auf direkte Bezüge zu Mozarts Werk", "section_level": 2}, {"title": "Neufassungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Bearbeitungen.", "content": "Bereits kurze Zeit nach der Erstveröffentlichung gab es Versuche, die tradierte Fassung von Mozarts Requiem zu ergänzen. So ergänzte der Salzburger Komponist Sigismund von Neukomm, der 1816 nach Rio de Janeiro ausgewandert war, das Werk für eine Aufführung in Brasilien um das Responsorium „Libera me, Domine“. Neukomms liturgisch begründete Vervollständigung des Requiems, von der zwei Niederschriften erhalten sind, wurde im ausgehenden 20. Jahrhundert gleich zweimal wiederentdeckt. Erstens in der Akademischen Musikbibliothek Stockholm von Ulrich Konrad, dessen für den Druck aufgearbeitete Version 1996 aufgeführt und 1999 für eine Radiosendung aufgezeichnet wurde. Die zweite Niederschrift wurde in der Französischen Nationalbibliothek gefunden und diente Jean-Claude Malgoire im November 2005, wohl unabhängig von Konrads Veröffentlichung, als Vorlage zur Ersteinspielung der Neukomm-Fassung", "section_level": 2}, {"title": "Requiem but no peace.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Diskussion um Süßmayrs Ergänzungen nicht mehr zur Ruhe, wie Friedrich Blumes einflussreicher Artikel \"Requiem but no peace\" (1961) schon im Titel eindrucksvoll zeigt. Vor allem die Instrumentation Süßmayrs stand im Mittelpunkt der Kritik. Erste Versuche stammen von Wilhelm Fischer, Ernst Hess und Karl Marguerre. In einem im Mozart-Jahrbuch von 1959 veröffentlichten Artikel analysierte Hess akribisch die Schwächen der Süssmayrschen Version und schlug in zahlreichen Notenbeispielen konkrete Änderungen und Verbesserungen vor. Mehrere dieser Vorschläge flossen in die späteren Neufassungen von Franz Beyer, Richard Maunder und Robert Levin ein. Eine in Hess’ Werkverzeichnis aufgeführte Ergänzung und Neuinstrumentierung ist derzeit nicht auffindbar. Marguerre, der 1962/63 einen Aufsatz über Süßmayrs Passagen im Requiem veröffentlicht hatte, erarbeitete in den 1960er Jahren eine Fassung, die er vielfach mit dem Chor und Orchester der Technischen Hochschule Darmstadt aufführte. Seine Enkelin Dorothee Heath bearbeitete diese Fassung nach seinem Tod und gab sie im Druck heraus. Öffentlich wurde sie am 26. November 2016 in Münster aufgeführt. Marguerres Version erweiterte insbesondere die von Süßmayr angegebene Instrumentation um hohe Holzbläser (Oboe, Klarinette, Flöte) und griff an einzelnen Stellen auch in Süßmayrs Notentext ein, wo er dessen Satz als ungeschickt betrachtete. 1971 legte Franz Beyer eine komplette Neufassung des Requiems vor, die er für die zweite Auflage 1979 noch einmal revidierte. Er griff vor allem in Süßmayrs Instrumentenstimmen ein und beseitigte Ungeschicklichkeiten im Satz (etwa unbeabsichtigte Quintparallelen). Etwas weiter gingen seine Änderungen in den ganz von Süßmayr stammenden Partien (so veränderte er die Choreinsätze im hinteren Teil des \"Lacrimosa\"). Beyers behutsame Revision etablierte sich neben der traditionellen Süßmayr-Fassung in der Aufführungspraxis und wurde u. a. von Nikolaus Harnoncourt, Leonard Bernstein und Neville Marriner aufgenommen. Der Musikwissenschaftler und Mozart-Forscher Hans-Josef Irmen hingegen griff auf Keußlers Idee zurück, Mozart mit Mozart zu vervollständigen. Unter anderem ersetzte er das \"Sanctus\" und \"Benedictus\" durch den Chor „Gottheit über alles mächtig“ aus Mozarts Thamos-Musik, dem er den liturgischen Sanctus-Text unterlegte. Um eine \"Amen\"-Fuge zu gewinnen, fügte er die Chorfuge „Laudate pueri“ aus Mozarts \"Vesperae solennes de Confessore\" ein. Irmens Fassung wurde 1978 unter anderem in Düsseldorf und Antwerpen aufgeführt und erschien im selben Jahr im Partiturdruck. Da der Prisca-Verlag (der Eigenverlag des Autors) allerdings nach dem Tod Irmens 2007 liquidiert wurde, ist diese Fassung nicht mehr erhältlich. Eine radikale Neufassung legte Richard Maunder vor. Diese wurde 1983 von Christopher Hogwood mit der Academy of Ancient Music eingespielt und erschien 1988 im Partiturdruck. Maunder verwarf Süßmayrs \"Sanctus\" und \"Benedictus\" komplett und schloss sie aus dem Werk aus, nur das \"Agnus Dei\" erschien ihm aufgrund eingehender Vergleiche mit anderen Kirchenwerken Mozarts akzeptabel. Ferner komponierte er für", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Requiem in d-Moll (KV 626) aus dem Jahr 1791 ist Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Komposition. Obwohl es nur zu etwa zwei Dritteln tatsächlich von Mozart stammt, ist es eines seiner beliebtesten und am höchsten eingeschätzten Werke. Mozart starb während der Komposition. Da es sich um ein Auftragswerk handelte, vervollständigten Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr, ein Schüler von Mozart, das Requiem im Auftrag von Constanze Mozart, der Witwe des Komponisten. Die Entstehungsgeschichte und Qualität der nachträglichen Ergänzungen werden seit langem heftig diskutiert. Die ungewöhnlichen Umstände des Kompositionsauftrags und der zeitliche Zusammenhang dieser Seelenmesse mit Mozarts frühem Tod haben zudem eine üppige Mythenbildung angeregt.", "tgt_summary": "《d小调安魂弥撒曲》,KV626,或简称《d小调安魂曲》,是莫扎特创作的一套安魂曲,亦是他最后的作品之一,写于1791年。", "id": 947630} {"src_title": "Politisches System Rumäniens", "tgt_title": "羅馬尼亞政治", "src_document": [{"title": "Verfassung.", "content": "Die erste nachsozialistische Verfassung Rumäniens wurde 1991 verabschiedet. Im Jahre 2003, während der Regierungszeit der PSD, trat eine reformierte Verfassung in Kraft; sie war von einer Mehrheit der Staatsbürger per Referendum bestätigt worden. Die Verfassungsänderungen waren größtenteils von der Europäischen Union (EU) gefordert worden, um den Beitritt Rumäniens zur EU zu ermöglichen. Laut Artikel 1 der Verfassung ist Rumänien ein demokratischer Rechtsstaat, in dem die Würde des Menschen, die Rechte und Freiheiten der Bürger, die Gerechtigkeit, die freie Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit und der politische Pluralismus höchste Werte darstellen und garantiert sind.Die Wirtschaft Rumäniens ist eine Marktwirtschaft. Der Staat muss u. a. den freien Handel und den Schutz des lauteren Wettbewerbs gewährleisten und einen günstigen Rahmen für die Produktion schaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Parlament.", "content": "Die nationale Gesetzgebung obliegt einem Zweikammernparlament, das aus der Abgeordnetenkammer (\"Camera Deputaților\") und dem Senat (\"Senatul\") besteht. Die Mitglieder werden für 4 Jahre durch ein gemischtes Personen- und Verhältniswahlrecht gewählt. Die letzten Wahlen fanden am 11. Dezember 2016 statt. Am 21. Dezember 2016 wurde Liviu Dragnea (PSD) Präsident der Abgeordnetenkammer.", "section_level": 2}, {"title": "Präsident.", "content": "Der Präsident Rumäniens (rum. președinte) wird direkt vom Volk für einen Zeitraum von fünf Jahren (bis 2004 für 4 Jahre) gewählt. Ihm obliegt die Überwachung der Einhaltung der Verfassung und des Funktionierens der öffentlichen Behörden, und er repräsentiert den Staat. Er wirkt zwischen den Staatsgewalten, dem Staat und der Gesellschaft als Vermittler. Er nominiert den Ministerpräsidenten, der wiederum ein Kabinett ernennt, das durch eine Vertrauensabstimmung im Parlament bestätigt werden muss. Der Präsident ist auch oberster Befehlshaber der Armee und Vorsitzender des obersten Rats für Landesverteidigung (Art. 91 (1)). Maximal zwei Amtsperioden sind möglich. Klaus Johannis ist seit Dezember 2014 Staatspräsident.", "section_level": 2}, {"title": "Verfassungsgericht.", "content": "Das Verfassungsgericht befindet auf Anrufung über die Verfassungsmäßigkeit von Gesetzen und entscheidet über Gesuche aus dem regulären Gerichtssystem über die Verfassungswidrigkeit von Gesetzen und Verordnungen. Das Gericht besteht aus neun Richtern. Drei von ihnen werden von der Abgeordnetenkammer, drei vom Senat und drei vom Präsidenten ernannt. Ihre Amtszeit beträgt neun Jahre; sie können in dieser Zeit nicht abgesetzt werden. Das Rechtssystem Rumäniens basiert auf dem Code pénal. Das Gerichtswesen ist unabhängig, und vom Präsidenten ernannte Richter sind nicht absetzbar. Der Präsident und die anderen Richter des Obersten Gerichtshofs werden für eine Zeit von sechs Jahren ernannt und können erneut ernannt werden. Gerichtsverhandlungen sind öffentlich, außer in speziellen gesetzlich geregelten Fällen. Die Staatsanwaltschaft vertritt die allgemeinen Interessen der Gesellschaft und verteidigt die Rechtsordnung sowie die bürgerlichen Rechte und Freiheiten. Die Staatsanwälte üben ihre Tätigkeit gemäß den Prinzipien der Gesetzlichkeit und Unparteilichkeit aus.", "section_level": 2}, {"title": "Regierung.", "content": "In den 28 Jahren von Ende 1989 bis Anfang 2018 hatte Rumänien 14 Regierungen (siehe auch Postkommunistische Ära in Rumänien).Die Aufgaben und Befugnisse der Regierung sind in Kapitel III der Verfassung Rumäniens (Artikel 101 bis 109) festgelegt, die Beziehungen zwischen Parlament und Regierung in Kapitel IV (Artikel 110 bis 114).", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Das Territorium ist verwaltungsmäßig in 41 Kreise (rum. județ) und ein Munizipium (die Stadt Bukarest) gegliedert. Jeder Kreis wird durch einen gewählten Kreisrat und einen (seit 2008) direkt gewählten Kreisratsvorsitzenden verwaltet. Die Lokalräte und die gewählten Bürgermeister sind die öffentlichen Verwaltungsbehörden in den Dörfern und Städten. Der Kreisrat ist die öffentliche Verwaltungsbehörde, die die Aktivitäten der Lokalräte in einem Kreis koordiniert. Die Zentralregierung ernennt einen Präfekten für jeden Kreis und für das Munizipium Bukarest. Der Präfekt vertritt die Regierung auf lokaler Ebene und leitet die öffentlichen Dienste der Ministerien und anderer Zentralorgane auf Kreisebene. Ein Präfekt kann einen Akt einer lokalen Behörde blockieren, wenn er ihn für gesetzeswidrig befindet. Die Angelegenheit wird dann durch ein Verwaltungsgericht entschieden. Seit dem 1. Januar 2006 dürfen sie nicht mehr Mitglieder in einer Partei sein. Dieses Eilgesetz wurde durch den Minister für Verwaltung und Internes, Vasile Blaga, am 14. Dezember 2005 von der Regierung, ohne Aussprache im Parlament, akzeptiert. Durch dieses Gesetz soll sichergestellt sein, dass zukünftige Präfekten professionelle Administratoren sind. Unter der neuen Gesetzgebung, die seit Januar 1999 in Kraft ist, haben Lokalräte die Kontrolle über die Verwendung des Budgets, das ihnen von der Zentralregierung zur Verfügung gestellt wird, und sie sind befugt, zusätzliche Einnahmen auf lokaler Ebene zu erheben. Die von der Regierung ernannten Präfekten, die vormals bedeutsame Vollmachten über das Budget hatten, sind nunmehr darauf beschränkt, die Ausgaben auf ihre Konformität mit der Verfassung zu überprüfen.", "section_level": 2}, {"title": "Parteien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "In der Abgeordnetenkammer.", "content": "Folgende Parteien sind in der Abgeordnetenkammer vertreten:", "section_level": 2}], "src_summary": "Das politische System Rumäniens ist eine repräsentative parlamentarische Demokratie. Staatsoberhaupt ist der Präsident, Regierungschef der Ministerpräsident. Die gesetzgebende Gewalt liegt bei den beiden Kammern des Parlaments. Die Judikative besteht aus einem Verfassungsgerichtshof und einem System von Gerichtsinstanzen, an dessen Spitze der Oberste Gerichtshof steht. Der Regierung unter Viorica Dancila wird (Stand Ende 2018) vorgeworfen, sie sei vorrangig damit beschäftigt, die unabhängige Justiz unter ihre Kontrolle zu bringen. Gegen den als integer geltenden Generalstaatsanwalt Augustin Lazăr läuft ein Amtsenthebungsverfahren; die Antikorruptionsbehörde DNA \"(Direcția Națională Anticorupție)\" gilt nach der Absetzung ihrer Leiterin Laura Kövesi als geschwächt.", "tgt_summary": "罗马尼亚自推翻罗马尼亚共产党中央委员会总书记齐奥塞斯库后,实行半总统制。罗马尼亚总统为国家元首,而罗马尼亚总理则是政府首脑。罗马尼亚有的政体为多党制,政府拥有行政权,立法权则属于政府和国会,属于两院制。司法权独立于行政机构和立法机构之外,另设一独立于三权外的特别司法系统,包括最高正义及撤销法院。罗马尼亚在1991年通过了新宪法,并在2003年进行修正,宣称罗马尼亚是民主社会主义共和国,且国家主权属于人民。「尊严、自由、人权、正义和政治多元绝对至上,且受到宪法保障」。所有18岁以上罗马尼亚公民均拥有投票权。", "id": 1525321} {"src_title": "Simplizialkomplex", "tgt_title": "单纯复形", "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abstrakter Simplizialkomplex.", "content": "Ein \"abstraktes Simplex\" formula_1 ist eine endliche nichtleere Menge. Ein Element eines abstrakten Simplexes nennt man \"Ecke\" von formula_1, eine nichtleere Teilmenge von formula_1 ist wieder ein abstraktes Simplex und wird \"Facette\" (oder \"Seite\") von formula_1 genannt. Ein \"abstrakter\" oder auch \"kombinatorischer Simplizialkomplex\" formula_5 ist eine Menge von Simplizes mit der Eigenschaft, dass jede Facette formula_6 eines Simplexes formula_7 wieder zu formula_5 gehört, also formula_9. Die Vereinigungsmenge aller Ecken von Simplizes des Simplizialkomplexes formula_5 wird \"Eckenmenge\" oder \"Eckpunktbereich\" genannt und mit formula_11 bezeichnet. Die Dimension eines abstrakten Simplex, das formula_12 Ecken enthält, ist definiert als formula_13 und die Dimension des Simplizialkomplexes formula_5 ist definiert als das Maximum der Dimension von allen Simplizes. Falls die Dimension der Simplizes nicht beschränkt ist, dann heißt formula_5 unendlichdimensional. Der Simplizialkomplex formula_5 heißt endlich, falls er eine endliche Menge ist, und lokal endlich, falls jede Ecke nur zu endlich vielen Simplizes gehört. Das formula_17-Skelett formula_18 eines Simplizialkomplexes formula_5 ist die Menge aller seiner Simplizes der Dimension formula_20.", "section_level": 2}, {"title": "Geometrischer Simplizialkomplex.", "content": "Ein \"geometrischer Simplizialkomplex\" formula_21 ist eine Menge von Simplizes in einem euklidischen Raum formula_22 mit der Eigenschaft, dass jede Facette formula_6 eines Simplexes formula_21 wieder zu formula_21 gehört und dass für alle Simplizes formula_26 der Durchschnitt formula_27 entweder leer oder eine gemeinsame Facette von formula_1 und formula_29 ist. Mit formula_30 wird die Vereinigung aller Simplizes des geometrischen Komplexes bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Geometrische Realisierung.", "content": "Ein geometrischer Simplizialkomplex formula_21, dessen Ecken einem gegebenen abstrakten Simplizialkomplex formula_5 entsprechen, heißt \"geometrische Realisierung\" des Simplizialkomplexes formula_5. Sie wird mit formula_34 bezeichnet. Alle geometrischen Realisierungen eines abstrakten Simplizialkomplexes sind zueinander homöomorph. Zu einem Punkt formula_35 gibt es einen eindeutigen Simplex aus formula_5, in dessen Innerem formula_37 liegt. Dieser Simplex wird als \"Trägersimplex\" von formula_37 bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Triangulierung.", "content": "Ein topologischer Raum heißt triangulierbar, wenn er homöomorph zu einem geometrischen Simplizialkomplex ist.", "section_level": 2}, {"title": "Simpliziale Abbildungen.", "content": "Eine simpliziale Abbildung formula_39 ist eine Abbildung zwischen den Eckenmengen formula_40, bei der für jedes Simplex aus formula_5 dessen Ecken unter der Abbildung formula_42 auf die Ecken eines Simplex in formula_43 abgebildet werden. Eine simpliziale Abbildung formula_39 induziert eine stetige Abbildung formula_45. Dazu wird im Inneren jedes geometrischen Simplex eine affin lineare Fortsetzung konstruiert. Umgekehrt lässt sich eine stetige Abbildung formula_46 nach endlich vielen baryzentrische Unterteilungen durch eine simpliziale Abbildung formula_47 approximieren, siehe simplizialer Approximationssatz. Hierbei steht formula_48 für die baryzentrische Unterteilung. Eine simpliziale Abbildung die bijektiv ist, das heißt die Umkehrabbildung ist auch eine simpliziale Abbildung, nennt man einen simplizialen Isomorphismus.", "section_level": 1}, {"title": "Der Simplizialkomplex als Kettenkomplex.", "content": "Sei formula_5 ein endlicher Simplizialkomplex. Die formula_50-te simpliziale Gruppe von formula_5 ist die freie abelsche Gruppe, die von der Menge der Simplizes mit Dimension formula_50 erzeugt wird, sie wird mit formula_53 notiert. Die Elemente der Gruppe heißen simpliziale formula_50-Ketten. Wählt man eine totale Ordnung für alle Ecken, die in irgendeinem Simplex von formula_5 liegen, so erhält man durch Einschränkung auch eine Ordnung für jedes einzelne formula_50-Simplex. Ein Randoperator formula_57 wird dann definiert durch wobei formula_59 das aus den Ecken erzeugte Gruppenelement meint. Für den Randoperator gilt formula_60 für alle simplizialen formula_50-Ketten formula_62. Daher ist formula_63 ein Kettenkomplex und man kann auf gewohnte Weise auf diesem eine Homologie erklären. Diese Homologie wird simpliziale Homologie genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Triangulierungen und ein in Matrixschreibweise formuliertes Äquivalent zu dem daraus gebildeten Kettenkomplex wurden von Henri Poincaré gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts untersucht. Simplizale Abbildungen wurde erstmals 1912 von Brouwer verwendet. In den 1920er-Jahren entstand dann die Sichtweise, die zum Begriff des Kettenkomplexes führte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Simplizialkomplex ist ein Begriff der algebraischen Topologie. Bei einem Simplizialkomplex handelt es sich um ein rein kombinatorisch beschreibbares Objekt, mit dessen Hilfe die entscheidenden Eigenschaften von bestimmten, als triangulierbar bezeichneten topologischen Räumen algebraisch charakterisiert werden können. Insbesondere werden Simplizialkomplexe dazu verwendet, für den zugrundeliegenden topologischen Raum Invarianten zu definieren.", "tgt_summary": "单纯复形是拓扑学中的概念,指由点、线段、三角形等单纯形“粘合”而得的拓扑对象。单纯复形不应当与范畴同伦论中的单纯集合混淆。", "id": 1581058} {"src_title": "Schwangerschaftsdiabetes", "tgt_title": "妊娠糖尿病", "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Ursächlich ist die vermehrte Sekretion verschiedener Schwangerschaftshormone, wie etwa Cortisol, das humane Plazentalaktogen, Östrogen, Progesteron und Prolaktin, die als Gegenspieler des Insulins fungieren und ihrerseits zu einer zunehmend höheren Insulinresistenz während der Schwangerschaft führen. Kann die Bauchspeicheldrüse durch eine erhöhte Insulinausschüttung keinen Ausgleich mehr schaffen, entwickelt sich ein Schwangerschaftsdiabetes mit erhöhten Blutzuckerwerten. Etwa 2 % aller Fälle von Schwangerschaftsdiabetes liegt ein MODY Typ 2 zugrunde. Charakteristisch für diese autosomal-dominant vererbte Störung ist eine Mutation im Glucokinase(GCK)-Gen (Gen-Variante rs1799884).", "section_level": 1}, {"title": "Risikofaktoren.", "content": "Ungeachtet dieser Risikofaktoren wird heute bei jeder schwangeren Frau zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein Zuckerbelastungstest (auch: oraler Glucose-Toleranztest) empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Betroffene Frauen bemerken häufig nichts von ihrer Erkrankung, da der Schwangerschaftsdiabetes meist beschwerdefrei bleibt. Anzeichen, wie etwa ein gesteigertes Durstgefühl (Polydipsie), Harnwegs- und Nierenentzündungen, Zucker im Urin (Glucosurie), Veränderungen der Fruchtwassermenge, Wachstumsstörungen des Föten, die der betreuende Frauenarzt im Ultraschall feststellt, übermäßige Gewichtszunahme und erhöhter Blutdruck (Arterielle Hypertonie) können jedoch auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Zur Feststellung eines Schwangerschaftsdiabetes wird ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt. Dabei unterscheidet man zwischen einem Suchtest (Screening) (50 g Glucose in 200 ml Wasser), der unabhängig von der Tageszeit und vorheriger Nahrungsaufnahme mit Messung der Blutglukose aus venösem Plasma eine Stunde nach Trinken der Lösung durchgeführt wird, und dem \"diagnostischen 75g oGTT\", der spätestens dann durchgeführt wird, wenn der Blutglucosewert im Suchtest über 135 mg/dl liegt. Andere Parameter wie der Glucosegehalt des Urins, der HbA1c oder die Nüchternglucose sind als Suchtest nicht geeignet. Beim 75g-oGTT, der unter standardisierten Bedingungen durchgeführt werden sollte, werden 75 g Glucose in 300 ml Wasser innerhalb von drei bis fünf Minuten getrunken. Liegt mindestens ein Blutglucosewert im venösen Plasma über den definierten Grenzwerten (nüchtern: 92, nach einer Stunde 180, nach zwei Stunden 153 mg/dl), gilt die Diagnose als gesichert. In Deutschland ist dieser blutzuckergestützte Test seit dem 3. März 2012 Teil der Mutterschaftsrichtlinien und damit eine Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung. Schwangere können sich auf dieser Basis in der 24. bis 27. Schwangerschafts­woche untersuchen lassen. In Österreich wurde diese Untersuchung bereits im Jahr 2008 in die Routineuntersuchungen im Rahmen des Mutter-Kind-Passes aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Bei etwa 9 von 10 Schwangeren führt eine sofortige Ernährungsumstellung (z. B. kleine, dafür häufigere Mahlzeiten, Vollkornprodukte statt Weißmehl, weitgehender Verzicht auf schnell resorbierbare Kohlenhydrate wie beispielsweise Fruchtsäfte, Limonaden) in Verbindung mit regelmäßiger Bewegung zu normalen Blutzuckerwerten. Falls dadurch, auch unterstützt durch Schulung in einem Diabeteszentrum, Blutzuckerselbstkontrollen und Diätplan, keine Besserung erzielt werden kann, muss mit einer Insulintherapie begonnen werden. Eine Insulinpumpentherapie wird nur in extrem seltenen Fällen nötig sein. Orale Diabetes-Medikamente wie Metformin oder Sulfonylharnstoffe und GLP-1-Rezeptoragonisten sind kontraindiziert und müssen bei Typ-2-Diabetikerinnen mit Beginn der Schwangerschaft abgesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Komplikationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindliche Komplikationen.", "content": "Durch den Gestationsdiabetes der Mutter erhöhen sich die Frühsterblichkeit des Neugeborenen sowie die Risiken für eine Totgeburt und Fehlbildung. Es besteht eine höhere Morbidität während und nach der Geburt und ein höheres Frühgeburtsrisiko. Außerdem ist die Gefahr der Unterzuckerung des Kindes vorhanden. Gefahren für den Fötus bestehen einerseits durch die Gefahr einer gestörten Entwicklung der Plazenta. Dies kann zu einer Mangelversorgung des Fötus führen, zu Reifungsstörung der Lunge, Leber, oder anderer Organe, bis hin zum intrauterinen Fruchttod. Neugeborene haben verlängerte Gelbsucht (Ikterus); es drohen Gehirnschädigungen (Kernikterus). Ein Mangel an Kalzium bei Neugeborenen kann ebenfalls darauf zurückgeführt werden. Andererseits beobachtet man vermehrtes Größenwachstum des Fötus oder einzelner Organe (Makrosomie). Das Kind versucht den erhöhten Blutzuckerspiegel durch vermehrte Insulinsekretion (wodurch das Zellwachstum des Fötus gefördert wird und das Neugeborene dann häufig übermäßig groß und schwer ist) und Hypertrophie der Bauchspeicheldrüse auszugleichen. Nach der Geburt fehlt jedoch plötzlich die mütterliche Zuckerzufuhr und es tritt eine Unterzuckerung ein. Die Unterzuckerung kann zur Folge haben, dass das Neugeborene extrem gereizt wirkt und schreit oder dass es lethargisch wirkt. Es kann in schweren Fällen zu Krampfanfällen oder Atemaussetzern kommen. Das Neugeborene sollte vorbeugend innerhalb von 30 Minuten nach der Geburt gestillt oder gefüttert werden; auch kann ein Dextrosegel in die Wangenschleimhaut des Kindes einmassiert werden. Aufgrund der frühzeitigen Überbeanspruchung der Bauchspeicheldrüse des Kindes kann bereits im Schulalter eine verminderte Glukosetoleranz und eine Neigung zu Übergewicht entstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Mütterliche Komplikationen.", "content": "Die Schwangere trägt das Risiko, an Bluthochdruck und Präeklampsie (EPH-Gestose) zu erkranken und ist anfälliger für Harnwegsinfektionen und Scheidenentzündungen. Hinzu kommt, dass an Schwangerschaftsdiabetes erkrankte Frauen unter anderem durch das zu große Kind oder auch durch Komplikationen zum Ende der Schwangerschaft eine erhöhte Kaiserschnittrate aufweisen. Ein weiteres mütterliche Risiko ist die Ausbildung eines Hydramnions. Die Gebärmuttermuskulatur von Schwangeren mit Diabetes jeglicher Form hat Studienergebnissen zufolge eine geringere Kontraktilität als die anderer Schwangerer, auch nach Gabe von Oxytocin zur Wehenstimulation. Für die Mutter besteht ein ca. 50-%-Risiko, bei einer erneuten Schwangerschaft erneut einen Gestationsdiabetes zu entwickeln. Auch hat sie ein erhöhtes Risiko, im Verlauf der nächsten 10 Jahre an einem Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. (Wenn sie ihr Kind mindestens drei Monate stillt, verringert sich dieses Risiko.) Zur Nachsorge der Frauen nach der Geburt zählt daher ein Glukosetoleranztest.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "13,2 % aller Schwangeren in Deutschland entwickeln einen Gestationsdiabetes. Das hat eine Untersuchung der Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung aus den Jahren 2014 bis 2015 gezeigt, in der 80 % aller mit einer Geburt beendeten Schwangerschaften ausgewertet wurden. Die Häufigkeit ist altersabhängig: Bei einem Alter unter 20 Jahre lag die GDM-Häufigkeit bei 8 %, bei einem Alter über 45 Jahren bei über 26 %. Diese Zahlen liegen deutlich höher als alle früheren Schätzungen und entsprechen den neueren weltweiten Daten. So schätzt die International Diabetes Federation, dass bei 16,2 % aller Schwangerschaften eine Form von Hyperglykämie diagnostiziert werden kann, was eines der wesentlichen Kriterien für die Diagnose eine Gestationsdiabetes ist.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Studie.", "content": "2010 wurden die endgültigen Ergebnisse der HAPO-Studie (= hyperglycemia adverse pregnancy outcome) veröffentlicht. In der Studie (abgeschlossen 2006) wurden weltweit 25.000 Schwangere eingeschlossen. Man erwartete entscheidende Erkenntnisse über die Auswirkungen von erhöhten Blutzuckerwerten bei der Mutter auf das ungeborene Kind. Die Leitlinie wurde 2011 von den Fachgesellschaften, der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), u. a. auf der Basis dieser Studie aktualisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schwangerschaftsdiabetes, auch als Gestationsdiabetes, Gestationsdiabetes mellitus (GDM) oder Typ-4-Diabetes bezeichnet, ist gekennzeichnet durch einen hohen Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft und definiert als eine erstmals in der Schwangerschaft diagnostizierte Glukosetoleranzstörung.", "tgt_summary": "妊娠期糖尿病(gestational diabetes mellitus,简写成GDM)是指原先没有糖尿病症状的女性,在怀孕时出现高血糖的症状,妊娠糖尿病不一定会有明显症状,不过会增加妊娠毒血症、忧郁症的风险,也会提高需剖宫产的可能性。若孕妇有妊娠糖尿病,没有妥善治疗,可能会提高婴儿胎儿生长过度、出生后低血糖或黄疸的风险,严重的话也可能造成死产,而孩童长大后儿童期肥胖及罹患2型糖尿病的风险也比较高。 妊娠糖尿病是因为胰岛素抵抗,使得胰岛素无法正常作用所引起,危险因子有体重过重、曾经患有妊娠糖尿病、家族有2型糖尿病病史、以及患有多囊卵巢综合症。诊断可以透过血液检验进行若有中等风险的孕妇,建议在怀孕24至28周时接受筛检,若是高危险群,建议在第一次产检就进行筛检。 妊娠糖尿病的预防方式包括在怀孕前维持良好的体重,并且有运动的习惯。妊娠糖尿病可以用糖尿病饮食、运动来治疗,也可能透过注射胰岛素来改善,大部分的孕妇可以透过饮食以及运动来控血糖。妊娠糖尿病的患者需进行血糖量测,建议每天四次,分娩后,建议立刻进行母乳喂养。 依照研究国家的不同,妊娠糖尿病会影响3%至9%的孕妇,最常见的是在妊娠最后三个月出现。20岁以下的孕妇,罹患妊娠糖尿病的比例为1%,而44岁以上的孕妇,罹患的比例为13%。像亚洲人、美国原住民、澳大利亚原住民及太平洋岛民罹患妊娠糖尿病的风险较高。有90%的妊娠糖尿病在分婏后就会痊愈,不过女性之后罹患第2型糖尿病的风险较高。", "id": 413681} {"src_title": "Hammetschwand-Lift", "tgt_title": "哈默特施万德观光电梯", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Nobelkurort Bürgenstock, in bester Aussichtslage auf am Vierwaldstättersee (), war seit 1872 ein beliebter Ferienort für Wohlhabende. Der Hotelier und Eisenbahnpionier Franz Josef Bucher-Durrer liess zwischen 1897 und 1902 einen attraktiven Spazierweg in den Felsen der steil zum Vierwaldstättersee abfallenden Nordflanke des Bürgenstocks schlagen. Vom \"Känzeli\", wo der Felsenweg endet, wurde zwischen 1903 und 1905 als weitere Attraktion schliesslich ein offener Aussenlift zur Hammetschwand gebaut. Gebaut wurde der 153 Meter hohe Hammetschwand-Lift vom Unternehmen \"Löhle & Cie.\" aus Kloten. Bei der Inbetriebnahme 1905 betrug die Fahrzeit knapp drei Minuten, der Lift erreichte eine Geschwindigkeit von etwa einem Meter pro Sekunde, wobei die Fahrt aufgrund von Spannungsschwankungen äusserst unstetig war. Die acht Personen fassende Kabine (600 kg Maximallast) bestand aus Holz und war mit Zinkblech beschlagen. Ein erster tiefgreifender Umbau erfolgte 1936 durch die damals in Luzern ansässige Kommanditaktiengesellschaft Schindler & Cie., zusammen mit dem für den Lift zuständigen technischen Personal des Besitzerhotels. Schindler lieferte für den Lift eine neue, zwölf Personen fassende Leichtmetallkabine. Zudem wurden Turm, Führungsschienen und Antrieb verstärkt, um die Fahrgeschwindigkeit auf 2,7 Meter pro Sekunde zu erhöhen. Ziel letzterer Massnahme war, den 2,3 m/s schnellen Lift im Berliner Glockenturm zu überflügeln und damit den Titel «schnellster Aufzug Europas» zu behalten. Die Anlage wurde 1959/1960 ein weiteres Mal saniert, dabei wurde der Turm erneut verstärkt, der Korrosionsschutz erneuert sowie ein moderner Liftantrieb mit sanft geregeltem Beschleunigungsvorgang installiert. Mit diesen Massnahmen konnte zudem die Geschwindigkeit auf beachtliche vier Meter pro Sekunde gesteigert werden. Eine weitere Teilsanierung wurde 1981 vorgenommen. Nach 85 Betriebsjahren und etwa 4 Millionen Fahrgästen verlangten die Behörden im Jahre 1990 eine Generalsanierung der Anlage oder andernfalls den Betrieb einzustellen. Da die Generalsanierung finanziell die Möglichkeiten des Lifteigentümers überstieg, kontaktierte man auf der Suche nach einer Lösung wiederum Schindler Aufzüge. Da der betriebsfähige Erhalt der markanten Liftanlage auch im Interesse von Schindler lag, einigte man sich auf die Gründung einer neuen, gemeinsamen Betriebsgesellschaft, die auch die Generalsanierung übernehmen würde. Im Juli 1990 konnte die \"Hammetschwand Lift AG\" mit Sitz in Ennetbürgen, im Handelsregister des Kantons Nidwalden eingetragen und die Sanierung der Anlage an die Hand genommen werden. Im Rahmen der Arbeiten wurde unter anderem erstmals auch die in einer Felskaverne liegende Talstation erweitert. Die neue, dreiseitig verglaste Panoramakabine von Schindler fasst wiederum zwölf Personen (900 kg Maximallast) und wurde aufgrund des offenen Gitterturms speziell als witterungsgeschützte Ausführung angefertigt. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wurde der Hammetschwand-Lift mit Beginn der Sommersaison im April 1992 wiedereröffnet. Mit der neuen Anlage mit verglaster Kabine wurde die Geschwindigkeit auf 3,15 Meter pro Sekunde gesenkt, damit die Aussicht aus der Kabine und die Fahrt an sich mehr in den Mittelpunkt rücken. Kaum wahrnehmbares neues Komfortmerkmal ist zudem die bei grossen Seillängen verwendete, lastabhängige Kabinen-Nachregulierung im Stillstand; der Lift ist seit dem Umbau rollstuhlgängig.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der filigrane, metallene Gitterturm hat eine Grundfläche von 2×2 Meter, ist samt Spitze 119 Meter hoch und ist auf einem 45 Meter hohen Felsschacht aufgesetzt. Der Liftzugang, der Maschinenraum und die ersten 14 Meter dieses Schachtes befinden sich vollständig im Innern des Berges, während die folgenden 31 Meter des Felsschachtes gegen vorne den Blick auf den Vierwaldstättersee freigeben. Die Talstation liegt am Felsenweg auf, die Bergstation auf der Hammetschwand auf, dazwischen überwindet der Lift den Höhenunterschied von 152,8 Metern (Betriebslänge), während die Höhe der gesamten Anlage von der Talstation bis zur Turmspitze 164,1 Meter beträgt. Die ganze Fahrt dauert etwa 50 Sekunden und danach hat man von der \"Hammetschwand\" uneingeschränkte Sicht auf den Vierwaldstättersee, die hier vorherrschenden Voralpen und einen Teil der Alpen. Bei Dämmerung werden 16 am Gitterturm befestigte Lampen eingeschaltet, wodurch die Anlage – bei klarer Sicht – nachts sichtbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Konzessionierter Aufzug.", "content": "Da die Beförderung der Fahrgäste nicht kostenlos erfolgt, ist der Aufzug als öffentliches Verkehrsmittel im Sinne des Eidgenossischen Personenbeförderungsgesetz klassiert. Mit Verfügung vom 11. November 2009 wurde diese Einstufung bestätigt und die Konzession bis Ende 2034 verlängert. Es gibt in der Schweiz nur noch einen weiteren Aufzug, der mit eidgenössischer Konzession verkehrt, nämlich der Mattelift in der Stadt Bern. Der Fahrpreis (2015) für eine einfache Fahrt beträgt CHF 10.00 und für eine Retourfahrt CHF 13.00.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Ein Video mit Luftaufnahmen des Hammetschwand-Lifts erzielte 2018 hohe Aufmerksamkeit in den Sozialen Medien und wurde in der ersten drei Wochen 670'000 mal angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hammetschwand-Lift ist der höchste Freiluft-Aufzug Europas und steht in der Schweiz. Er verbindet auf dem Bürgenstock den ausgesetzten Felsenweg in luftige Höhe mit dem Aussichtspunkt Hammetschwand (). Der Lift selbst steht auf Gebiet des Kantons Luzern in der Exklave Bürgenstock, wogegen das Plateau des Bürgenstocks zum Kanton Nidwalden gehört. Eine weitere Besonderheit dieses Aufzugs ist, dass er mit einer eidgenössischen Konzession für die regelmässige und gewerbsmässige Personenbeförderung betrieben wird.", "tgt_summary": "哈默特施万德观光电梯(\"Hammetschwand Lift\")是欧洲最高的户外电梯,位于瑞士中部布尔根施托克,通往俯瞰卢塞恩湖的咸密舒威观景点。", "id": 2309538} {"src_title": "Edgeworth-Box", "tgt_title": "埃奇沃斯框图", "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "In Abb. 1 sind zur Veranschaulichung der Konstruktion zunächst nur die Koordinatenachsen (und noch nicht die Indifferenzkurven) eingezeichnet. Das Koordinatensystem mit den nach oben und nach rechts zeigenden Richtungsachsen gehört zu Haushalt 1, das andere zu Haushalt 2. Da eine reine Tauschwirtschaft betrachtet wird (keine Produktionstätigkeit), sind die Dimensionen der Edgeworth-Box stets \"ex ante\" festgelegt: Die Länge entspricht genau der Summe der verfügbaren (und damit potenziell handelbaren) Einheiten von Gut 1, also der Summe aus der Ausstattung von Person 1 mit Gut 1, formula_1, und der Ausstattung von Person 2 mit Gut 1, formula_2. Analoges gilt für die Höhe der Box, die der Summe der Ausstattungen beider Personen mit Gut 2, formula_3, entspricht. Jeder Punkt innerhalb einer Edgeworth-Box hat genaugenommen vier Koordinaten, weil für beide Haushalte jeweils festgelegt ist, über wie viel jeder von ihnen an \"beiden\" Gütern verfügt. Jeder Punkt innerhalb einer Edgeworth-Box beschreibt aus diesem Grund auch eine vollständige Allokation. Man bezeichne mit formula_4 den Ausstattungsvektor der Person formula_5; er erfasst die Ausstattung des Individuums formula_6 mit Gut 1 und mit Gut 2. In Abb. 1 wurde beispielhaft ein Punkt formula_7 eingezeichnet, der die Anfangsausstattungen von Haushalt 1 und Haushalt 2 markiert. Entsprechend der Zwecksetzung einer Edgeworth-Box mag man sich nun vorstellen, dass von diesem Punkt aus Tauschvorgänge vorgenommen werden, in deren Zuge die Haushalte den orangefarbenen Punkt schrittweise verlassen und in ein Gleichgewicht überführen. Dieser Prozess wird im nachfolgenden Abschnitt beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Tauschvorgang und Beispiel.", "content": "Abb. 2 zeigt den unteren Teil einer Edgeworth-Box und besteht aus einigen Indifferenzkurven von Haushalt 1. (Als Indifferenzkurve bezeichnet man den geometrischen Ort aller Mengenkombinationen von Gütern – in diesem Fall von Gut 1 und Gut 2 –, die dasselbe Nutzenniveau stiften.) Im vorliegenden Beispiel wird davon ausgegangen, dass beide Haushalte identische Präferenzen aufweisen. Betrachtet man dann in Abb. 3 die Edgeworth-Box, so lässt sich der Tauschvorgang illustrieren: Der (rote) Punkt oben links markiere die Ausgangsallokation, also die Anfangsausstattungen der Haushalte 1 und 2. Betrachtet man nun die Indifferenzkurve von Haushalt 1 (blau), die durch diesen Punkt verläuft; sie verrät, dass der Nutzen von Haushalt 1 aus seiner Anfangsausstattung 4 beträgt. Jedes Güterbündel, das oberhalb dieser Indifferenzkurve (und damit auf einer höheren Indifferenzkurve) liegt, wird von Haushalt 1 (blau) offensichtlich bevorzugt. Dasselbe gilt für Haushalt 2 (grün): Auch er bevorzugt Güterbündel, die auf höheren Indifferenzkurven liegen (man beachte, dass das Koordinatensystem bekanntermaßen spiegelverkehrt dargestellt ist – höhere Indifferenzkurven für Haushalt 2 befinden sich also \"unterhalb\" der fett hervorgehobenen grünen Kurve). Aus dieser Überlegung ergibt sich, dass jeder Punkt innerhalb der linsenförmigen Fläche zwischen der fett hervorgehobenen grünen und blauen Indifferenzkurve in Abb. 1 \"beide\" Haushalte im Vergleich zu ihrer jeweiligen Anfangsausstattung besserstellt. Jeder Punkt innerhalb der Linse ist, in der Sprache der Wohlfahrtsökonomik, \"Pareto-superior\" (auch: \"eine Pareto-Verbesserung\") zur Ausgangsallokation, weil ohne dass ein Haushalt schlechtergestellt würde mindestens ein Haushalt bessergestellt wird. Führen die Haushalte nun einen derartigen Tausch durch, befinden sie sich neu auf irgendeinem Punkt innerhalb der „Linse“. Man kann sodann abermals die obige Überlegung anstellen, um einzusehen, dass es im Allgemeinen für jeden dieser Punkte wiederum eine neue, kleinere linsenförmige Fläche gibt, die Pareto-superior bezüglich der neuen Allokation ist. Dies gilt jedoch nicht für jeden Punkt. Blickt man etwa auf den (roten) Punkt in der Mitte von Abb. 3, so existiert dort keine Pareto-Verbesserung mehr: Möchte man Haushalt 1 (blau) besserstellen und auf eine höhere Indifferenzkurve „heben“, ist dies nur noch möglich, indem man Haushalt 2 (grün) schlechterstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Bestimmung der Pareto-Optima – die Kontraktkurve.", "content": "Wurde im vorangehenden Abschnitt nur vage ein bestimmter Punkt als Beispiel für ein Pareto-Optimum (zur Bezeichnung siehe: Vilfredo Pareto) genannt, so lässt sich die Menge dieser Effizienzpunkte auch präzise beschreiben. Tatsächlich existiert eine unendliche Zahl von Pareto-effizienten Allokationen. Ihr Charakteristikum besteht darin, dass sich in diesen Punkten zwei Indifferenzkurven (nämlich eine von Haushalt 1 und eine von Haushalt 2) berühren. Will man also alle Pareto-Optima innerhalb einer Edgeworth-Box finden, so muss man lediglich alle Indifferenzkurven eines Haushalts durchgehen und diejenige Stelle markieren, an der sie irgendeine Indifferenzkurve des anderen Haushalts gerade noch so berührt. Verbindet man diese Punkte anschließend wie dies in Abb. 4 erfolgt, erhält man eine Kurve, die so genannte \"Kontraktkurve\" der Tauschwirtschaft. Sie enthält alle Pareto-effizienten Allokationen der Ökonomie. Abb. 4 illustriert dies: Ausgehend vom unteren rechten (roten) Punkt sind innerhalb der zugehörigen Schnittfläche sämtliche Punkte auf der Kontraktkurve Pareto-Optima und ist jener Teil der Kontraktkurve, der durch die Fläche verläuft (angedeutet durch die orangefarbenen Punkte) für jeden Haushalt überdies eine erstrebenswerte Besserstellung gegenüber der Ausgangsallokation. Die Kontraktkurve ist im Allgemeinen keine Gerade. Im Beispiel folgt dies aus der konkreten Form der Nutzenfunktion und der Tatsache, dass die Haushalte identische Nutzenfunktionen aufweisen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Edgeworth-Box, auch Edgeworth-Diagramm genannt (nach Francis Ysidro Edgeworth), bezeichnet man in der Mikroökonomik ein graphisches Hilfsmittel, das dazu verwendet wird, um auf intuitive Weise das allgemeine Gleichgewicht einer reinen Tauschwirtschaft \"(pure-exchange economy)\" aus zwei Individuen im Zwei-Güter-Fall zu untersuchen. Eine Edgeworth-Box setzt sich aus der Menge der Indifferenzkurven der beiden betrachteten Individuen zusammen, die, jeweils in den positiven Orthanten der ihnen zugehörigen Mengen-Mengen-Diagramme eingefasst, diagonal spiegelverkehrt zusammengesetzt werden, sodass die Koordinatenachsen einen Kasten \"(box)\" bilden.", "tgt_summary": "埃奇沃斯框图(Edgeworth Box,也称“埃奇沃思盒”)揭示了当所有消费的总量或经济活动中使用的投入品总量固定时,如何配置资源,考察生产的效率。与对消费者的边际替代率相类似,在证明生产中帕累托有效投入品的生产效率的论点时,也可以用定义两种投入品之间的\"边际技术替代率\"给出。\"边际技术替代率\"是指,为保持一定的产量水平,一种投入品能够被另一种投入品替换的单位数量。这样,用埃奇沃斯的无差异曲线的性质,人们可以作出一条描述当产量不变时一种投入被另一种投入替代的弯向圆点的曲线。", "id": 2073465} {"src_title": "Tiësto", "tgt_title": "提雅斯多", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis 2001: Musikalische Anfänge.", "content": "Tiësto begann sich schon als Achtjähriger für die Arbeit des Disc Jockeys (DJ) zu interessieren. In seiner Jugend legte er dann als Resident DJ des kleinen Clubs \"Spock\" in Breda, wo auch sein späterer Freund und ebenfalls DJ Hardwell aufwuchs, auf. Dort wurde er von Trendscouts aus Rotterdam entdeckt. Mitte der 1990er Jahre veröffentlichte er selbstproduzierte Tracks unter mehreren Künstlernamen und bei verschiedenen Labels. Im Jahr 1997 gründete er mit seinem Freund und Produktionspartner Arny Bink das in der Szene mittlerweile legendäre Label Black Hole Recordings. Der große Durchbruch kam für Tiësto im Jahr 2000 mit dem Remix von Deleriums \"Silence\" (mit der Stimme von Sarah McLachlan), der Platz drei der Billboard-Charts erreichte. Nach einigen Mix-CDs kam 2001 sein Debütalbum \"In My Memory\" auf den Markt. Das Album war ein großer Erfolg, auch in den USA. In den niederländischen Album-Charts rückte es bis ins obere Viertel vor und erreichte Gold-Status.", "section_level": 2}, {"title": "2002–2004: Nummer-eins-DJ und steigende Popularität.", "content": "2002 wurde er erstmals von den Lesern des britischen DJ Mag zum besten DJ der Welt gewählt. 2003 und 2004 verteidigte er seinen ersten Platz. Im Jahr 2003 war er mit \"Tiësto In Concert\" der erste DJ, der allein in einem Stadion (GelreDome in Arnheim, Niederlande) vor 25.000 Zuschauern Platten auflegte. Am 13. August 2004 begleitete er bei den Olympischen Sommerspielen in Athen den Einmarsch der Athleten ins Stadion. Dies ist mit Millionen von Zuschauern in aller Welt wahrscheinlich der bis dato größte Gig eines DJs. Der Auftritt war ausschlaggebend für Martin Garrix’ Beginn einer Musikkarriere. Im Zuge des Auftritts veröffentlichte Tiësto das Album \"Parade of the Athletes\", das ein Mix-Album aktueller sowie vergangener kommerzieller Erfolge darstellt. Am 6. April 2004 veröffentlichte er sein zweites Studioalbum \"Just Be\". Dieses erreichte die Spitze der niederländischen Album-Charts und hatte auch über die Grenzen hinaus Erfolg. Die Single-Auskopplungen \"Love Comes Again\", \"Traffic\" und \"Just Be\" erreichten Top-drei-Platzierungen in den Niederlanden und platzierten sich in weiteren europäischen Single-Charts. Zudem entwickelten sich diese Tracks zu Trance-Hymnen. Des Weiteren veranstaltete er \"Tiësto In Concert 2\", wo er vor 70.000 Fans eine gewaltige Show ablieferte. Tiësto hatte 2004 über 100 Gigs, darunter auch regelmäßige Auftritte in bekannten Clubs wie dem Amnesia auf Ibiza und \"Gatecrasher\" in Sheffield. Ebenfalls 2004 ehrte Königin Beatrix ihn wegen seiner Verdienste um die niederländische Dance-Szene mit der Verleihung des Ordens von Oranien-Nassau im Range eines Offiziers. Die Ehrung ist ähnlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in Deutschland.", "section_level": 2}, {"title": "2005–2008: Clublife-Tournee und -Podcast.", "content": "2005 hatte er einen Soloauftritt im Disneyland Paris und vier Konzerte in den USA (Los Angeles, Washington, D.C., Miami und New Orleans) im Rahmen der \"Tiësto In Concert USA\"-Tour. Im gleichen Jahr folgte die \"Tiësto CEE Tour 2005\", während er Städte wie Prag, Bratislava, Zagreb, Belgrad und Budapest besuchte. 2006 war Tiësto bei der Neuauflage der Loveparade dabei. Seit dem 6. April 2007 hat Tiësto eine wöchentliche Radiosendung beim niederländischen Radiosender Radio 538. In „Tiësto’s Club Life“ präsentiert er aktuelle elektronische Tanzmusik und gibt in den „15 Minutes of Fame“ Nachwuchs-DJs eine Plattform, um sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Ursprünglich sollte die Sendung „Club Nouveau“ heißen, wurde aber aufgrund von Namensstreitigkeiten nach fünf Shows umbenannt. Eine internationale Version auf Englisch wird auch als Podcast angeboten. Im April 2011 wechselte Tiësto den Radiosender und verlegte seine Show „Club Life“ zu 3FM. Diese erscheint seit längerer Zeit auch in einzelnen einstündigen Versionen auf Internetplattformen wie Soundcloud und YouTube. Im Jahr 2008 legte Tiësto zwischen dem 7. Juli und dem 22. September im Privilege jeden Montag als neuer Resident DJ auf. 2008 und 2009 wurde Tiësto bei den International Dance Music Awards (IDMA) auf der Winter Music Conference in Miami zum besten DJ der Welt gewählt. Seine Einstellung zu seiner Arbeit als DJ beschreibt er mit: \"„Ich fühle die Energie der Menge und versuche sie zurückzugeben, um eine Gemeinschaft zu bilden.“\"", "section_level": 2}, {"title": "2009 bis 2010: Musical Freedom & The Greatest DJ Of All Time.", "content": "Im August 2009 startete er sein eigenes Label „Musical Freedom“, nachdem er sich von seinem früheren Label „Black Hole Recordings“ getrennt hatte. Tiësto war der Meinung, dass seine Musik in eine neue Richtung geht, nämlich viel mehr in den Bereich des Progressive- und Elektro-House anstelle von Trance, die nicht mehr mit der Richtung von \"Black Hole Recordings\" übereinstimmte. Bei diesem Plattenlabel veröffentlichte er auch die Singles anderer Künstler, darunter Dzeko & Torres und MOTi. Am 6. Oktober 2009 veröffentlichte er sein fünftes Studioalbum \"Kaleidoscope\". Mit diesem erreichte ein weiters mal die Charts zahlreicher europäischer Länder. Bereits vorab wurden die Lieder \"I Will Be Here\" mit Sneaky Sound System und \"Feel It in My Bones\" mit Tegan and Sara ausgekoppelt. Beide konnten die Single-Charts mehrerer Länder erreichen. Parallel zum Album erschien der Song \"Escape Me\" als Single. Weitere Kollaborationen für das Album erfolgten unter anderem mit Dizzee Rascal und Calvin Harris. Im März 2010 erschien das Lied \"Who Wants to Be Alone\" als letzte Single-Auskopplung aus \"Kaleidoscope\". Diese wurde zusammen mit der kanadischen Sängerin Nelly Furtado aufgenommen und konnte in Polen bis auf Platz eins vorrücken. Im August 2010 veröffentlichte Tiësto eine Remix-Version des Albums auf dem unter anderem Remixe von Künstlern wie Avicii, Mysto & Pizzi und Ferry Corsten. Im April 2010 veröffentlichte er zusammen mit der Three 6 Mafia, Sean Kingston und Flo Rida den Track \"Feel It\". Im Gegensatz zu seinem vorher eher Trance-lastigen Stil, ließ sich dieser viel eher in den Bereich des Electro-House einordnen. Der Track entwickelte sich zu einem seiner bis dato erfolgreichsten Releases. Während in seiner Heimat eine Chartplatzierung ausblieb, konnte \"Feel It\" in Deutschland Platz 21 und in Österreich Platz 20 erreichen. Des Weiteren erreichte Tiësto erstmals eine Platzierung in den USA. Im Jahr 2010 legte er auf der Loveparade in Duisburg auf. Er galt bis zum Jahre 2015 zu den bestverdienenden DJs der Welt mit einem Jahreseinkommen von 22 Millionen Dollar. 2015 übertraf Calvin Harris ihn mit einem Einkommen von 60 Millionen US-Dollar. Im Februar 2011 wurde er von dem weltweit größten DJ-Magazin MixMag zum „The Greatest DJ Of All Time“ gewählt. Viele weitere Auszeichnungen folgten. Bis heute zählen diese über 50.", "section_level": 2}, {"title": "2011 bis 2012: C’mon (Catch ’Em by Surprise).", "content": "Am 19. Februar 2011 erschien der Track \"C’mon (Catch ’Em by Surprise)\". Diesen produzierte er bereits vorher als Instrumental-Track gemeinsam mit dem US-amerikanischen Musiker Diplo. Die Vocal-Version entstand in Zusammenarbeit mit dem Rapper Busta Rhymes. Das Lied entwickelte sich zu einem seiner erfolgreichsten Tracks und konnte in unter anderem in Deutschland, dem Vereinigten Königreich sowie einer Reihe weiteren Ländern hohe Chartplatzierungen erreichen. Parallel veröffentlichte Tiësto gemeinsam mit Hardwell, der ihn als Idol bezeichnet, das Lied \"Zero 76\". Ausschlaggebend für den Titel war die Telefonvorwahl „076“ ihrer Heimatstadt Breda. Tiësto ermöglichte ihm einen Gastauftritt bei einem seiner Konzerte. Zudem traten sie im Jahr 2014 auf dem Tomorrowland Festival in Belgien auf. Ihr gemeinsames Set wurde auf YouTube innerhalb kürzester Zeit mehrere Millionen Male aufgerufen. Kurz darauf erschien \"Maximal Crazy\". Dieser entwickelte sich zu einem maßgebenden Erfolg in der EDM-Szene. Im Folgejahr veröffentlichte er den zweiten Teil seiner \"Club-Life\"-Kompilations-Reihe mit dem Zusatz \"Volume Two Miami\". Auf diesem war eine neue Produktion mit dem Titel \"We Own the Night\" zu finden. Das Lied entstand mit dem US-amerikanischen DJ und Produzenten Wolfgang Gartner. Eine Vocal-Version wurde gemeinsam mit der britischen Sängerin Luciana Caporaso. \"Chasing Summer\" stellt eine weitere Neuproduktion dar. Gegen Ende 2012 veröffentlichte Tiësto das Lied \"Make Some Noise\", mit dem er sich weiter von seinem früheren Trance-Stil abgrenzte. Insbesondere ein Remix von Dyro konnte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Eine Vocal-Version entstand mit dem Sänger Ben McInerney der Musikgruppe New Navy. Parallel kollaborierte er mit Showtek an dem Lied \"Hell Yeah\". Ein Remix zu ihrem Lied \"Get Loose\" erreichte eine Platzierung in den niederländischen Single-Charts.", "section_level": 2}, {"title": "2013 bis 2014: A Town Called Paradise.", "content": "Im Frühjahr produzierte er gemeinsam mit den DJs und Produzenten Quintino und Alvaro das Lied \"United\" als Hymne für das Ultra Music Festival 2013. Im Laufe des Jahres erschien eine Reihe weitere Produktionen über sein Plattenlabel. Hinter diesen verbergen sich unter anderem Kollaborationen mit unter anderem MOTi, Dyro und Nari & Milani. Allesamt vertraten sie den Bereich des Electro-House. Ebenfalls produzierte er unter anderem mit Blasterjaxx und Moska mehrere Remixe. Im Sommer des Jahres 2013 gab Tiësto bekannt, dass für 2014 die Veröffentlichung eines neuen Studioalbums geplant sei. Der Musikstil bewege sich zwischen Dance-Pop und Progressive-House. Hierzu sagte er, dass er in einem Interview mit DJ Mag erzählte er, dass er seine Rolle als \"Tiësto Trance-Guy\" als auserzählt ansehen würde und mit den neuen, jungen Nachwuchs-Größen der Szene, die ihn als eine Art „Godfather“ sehen würden in Verbindung stehen wolle. Beim Tomorrowland-Festival 2013 spielte er erstmals ausgewählte Lieder des Albums. Als erste Vorab-Single wurde \"Red Lights\" im Februar 2014 veröffentlicht. Gesungen wird das Lied von Michel Zitron, dem Studiopartner von John Martin. Der Track erreichte die Charts in einer Vielzahl von Ländern. In Großbritannien, Irland, Norwegen, Schweden und Australien erreichte er die Top 10. Des Weiteren erschienen im Internet Studioversionen einiger weiterer Lieder, die auf dem Album vorhanden sein werden. Darunter sind eine Zusammenarbeit mit Icona Pop sowie das Lied \"Footprints (Around the World)\", das von Cruickshank gesungen wird und lange als zweite Single-Auskopplung gehandelt wurde. Als zweite Auskopplung erschienen letztlich der Track \"Wasted\" zusammen mit dem Sänger Matthew Koma als Single. Am 25. April 2014 wurde dann auch das offizielle Musikvideo zu \"Wasted\", das Erscheinungsdatum von \"A Town Called Paradise\" und die Titelliste veröffentlicht. Ebenfalls im Jahr 2014 remixte er die Ballade \"All of Me\" des US-amerikanischen R&B-Sängers John Legend, die im Herbst 2013 hohe Chartplatzierungen erreichen konnte. Der Remix wurde an seinem 45. Geburtstag im Januar 2014 als Einzeltrack veröffentlicht und konnte als „Tiësto’s Birthday Treatment“, den Song erneut in die Single-Charts bringen und erreichte mit dem Remix in einigen Ländern sogar die Spitze der offiziellen Hitparade. Seine Version des Lieds erhielt 2015 einen Grammy Award für die beste Remix-Aufnahme des Jahres. Weitere Nominierte waren unter anderem Audien und Robin Schulz. Des Weiteren wurde im Winter 2014 die offizielle Tracklist des Studioalbums \"United We Are\" des ebenfalls niederländischen DJs Hardwell, mit dem er im Laufe seiner Karriere öfters auftrat (unter anderem beim Tomorrowland), bekanntgegeben. Unter den Liedern fand sich auch das Lied \"Colors\" wieder, bei dem Hardwell und der schwedische Singer-Songwriter Andreas Moe mitwirkten. Beim Ultra Music Festival spielte der DJ eine große Auswahl neuer Lieder. Darunter war eine Neuaufnahme des Liedes \"L’Amour Toujours\" von Gigi D’Agostino, die er zusammen mit Dzeko & Torres aufnahm, die langerwartete Single \"The Only Way Is Up\" gemeinsam mit Martin Garrix sowie eine Kollaboration mit MOTi.", "section_level": 2}, {"title": "2015: Kollaborationen mit Newcomern.", "content": "Im Laufe des Jahres 2015 erschienen über sein Plattenlabel eine Reihe an Kollaborationen. Den Anfang machte das Lied \"Secrets\", das zusammen mit dem US-amerikanischen Produzenten KSHMR und der Sängerin Vassy aufnahm. Auf dem Ultra Music Festival im März 2015 holte Tiësto KSHMR auf die Bühne, womit dieser erstmals seine Identität preisgab. \"Secrets\" konnte in Österreich, Schweiz sowie den Niederlanden die Charts erreichen. Nicht nur kommerziell, sondern auch in den Diskotheken und auf Festivals wurde starke Popularität erreicht. Am 4. Mai 2015 veröffentlichte er das Lied \"The Only Way Is Up\". Dieses entstand in Zusammenarbeit mit dem Youngster Martin Garrix, der von Tiësto zu einer Musikkarriere inspiriert wurde. \"The Only Way Is Up\" setzte für Garrix den Grundstein einer musikalischen Neuausrichtung in dem Bereich des Progressive-House’. In den Download-Charts mehrerer Länder konnte das Lied hohe Chartplatzierungen erreichen. Auch auf Beatport wurde der Erfolg unterstrichen. Gleichzeitig agierte der Track als Werbesong für 7 Up, weshalb in der Wüste zwei Bühnen mit unterschiedlichen Lichtfarben errichtet wurden, auf denen Tiësto und Garrix gegeneinander antreten. Gemeinsam mit den Chainsmokers folgte das Lied \"Split (Only U)\". Die Melodie des Titels basiert auf dem Lied \"Only U\" von Ashanti aus dem Jahr 2004. Innerhalb kürzester Zeit stieg der Big-Room-Song bis auf Platz eins der Beatport-Charts, wo er mehrere Tage verweilte. In die Charts rückte das Lied lediglich in Frankreich und Belgien. Für Aufsehen sorgte hingegen das Video, wo die Chainsmokers zu sehen sind, wie sie Tiësto entführen und ermorden, woraufhin sich dieser als Untoter rächt. Der Future-House Track \"Chemicals\" mit Don Diablo und Singer-Songwriter Thomas Troelsen stellt einen Spätsommer-Hit dar. Wie auch die Vorgänger erreichte der Song die Spitze der Beatport-Charts. \"Wombass\" folgte im November 2015. Dieser wurde zusammen mit Oliver Heldens produziert. Eine Vocal-Version erschien zusammen mit Natalie La Rose unter dem Titel \"The Right Song\" und erreichte unter anderem die Single-Charts des Vereinigten Königreichs. Des Weiteren premierte er beim Ultra Music Festival einen Remix zu \"Faded\" von Alan Walker sowie das Lied \"Faster Than a Bullet\", das eine weitere Kollaboration mit Vassy darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "2016: AFTR:HRS & Auftritt als Marshmello.", "content": "Ende März 2016 erschien das Lied \"Making Me Dizzy\", das in Zusammenarbeit mit Bobby Puma sowie dem Produzenten Maarten Vorwerk entstand. Bereits vorher schenkte er Bobby Puma starken Support. Am 22. April 2016 wurde das „Musical-Freedom“-Sublabel „AFTR:HRS“ gegründet. Dieses spezialisiert sich auf After-Hours-Lieder, die auf ruhigen Stilen basiert und sich somit meist in Genres wie Deep-House und Downbeat einordnen lassen. In einem ähnlich experimentellem Stil wie \"Making Me Dizzy\" erschien im Mai 2016 \"What You’re Waiting For\", eine Kollaboration mit Ummet Ozcan. Eine Zusammenarbeit mit dem Bass-House-DJ Jauz erschien am 15. Juli 2016 Lied \"Infected\". Nachdem er im Vorjahr den niederländischen Future-House-DJ Mike Williams zu seinem Durchbruch verhalt, veröffentlichten sie Ende Juli 2016 gemeinsam das Lied \"I Want You\". Als Nachfolger zu seinem erfolgreichen Remix zu John Legends Lied \"All of Me\", erschien am 17. Juni 2016 der gemeinsame Song \"Summer Nights\". Dieser wurde kommerziell gestaltet und erreichte unter anderem in den Niederlanden, Großbritannien und den Niederlanden die offiziellen Single-Charts. Als Free-Track erschien eine zweite Kollaboration mit DallasK. Diese trägt den Titel \"Your Love\" und stellt somit durch die Titel \"Show Me\" und \"Your Love\" ein Sequel dar. Stilistisch und inhaltlich schließt der Nachfolger jedoch nicht an ihrer ersten Kollaboration an. Am 19. Juni 2016 trat Marshmello bei EDC 2016 in Las Vegas auf. Dort wurde verkündet, dass er seine Identität preisgeben würde – unter der Maske befand sich jedoch Tiësto. Fans und Medien führen dies auf einen Werbegag zurück, da zum einen die Tourdaten unterschiedlich waren und auch ein Foto von Marshmello zusammen mit Tiësto (beide im gleichen Kostüm, Tiësto hat den Helm noch nicht aufgesetzt) mit dem Untertitel „die beiden maskierten DJs hängen vor der Show zusammen ab“ veröffentlicht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "2017: Club Life, Vol. 5 – China.", "content": "Am 13. Januar 2017 erschien die erste Vorab-Single-Auskopplung aus seinem kommenden Album. Diese trägt den Titel \"On My Way\". Beteiligt war ebenfalls das englische Musiker-Duo Bright Sparks. In den offiziellen niederländischen Single-Charts rückte der Track bis auf Platz 26 vor. Bei dem Song wurden stilistische Parallelen zum Musikstil des französischen Produzenten Kungs bemerkt. Kurz darauf erschien ein von Moska produzierter House-Remix seines 2007 erschienenen Liedes \"Ten Seconds Before Sunrise\" sowie eine Neuproduktion seines Liedes \"Feel It in My Bones\" mit Riggi & Piros. Im Mai 2017 folgte das Lied \"Boom\", das in Zusammenarbeit mit Sevenn entstand und von den Musikern gemeinsam beim Ultra Music Festival 2017 premiert wurde. Der Track konnte mit über 100 Millionen Spotify-Klicks insbesondere auf Streaming-Diensten überzeugen. Auch Kritiker und EDM-Magazine lobten „wie hier mit der Vocal gespielt“ und „ein starkes Wiedererkennungsmerkmal entfaltet“ wird. Am 8. September 2017 veröffentlichte Tiësto das Lied \"Scream\", das er in Zusammenarbeit mit dem niederländischen DJ und Produzenten John Christian produzierte. Am 6. Oktober 2017 folgte das dazugehörige Kompilationsalbum \"Club Life, Vol. 5 – China\". Hierbei agierten neben ihm John Christian und Swacq als Hauptakteure. Tiësto selber stellte auf diesem Album acht bis dato unveröffentlichte Produktionen vor. Der Track \"Brolab\" entstand dabei in Zusammenarbeit mit den zwei weiteren Protagonisten. Parallel mit dem Album erschien ebenfalls das Lied \"Carry You Home\", das gemeinsam mit Stargate und Aloe Blacc entstand als Single.", "section_level": 2}, {"title": "2018: I Like It Loud & Jackie Chan.", "content": "Am 26. Januar 2018 erschien eine Vocal-Version des im Vorjahr erschienen Tracks \"Boom\" mit Sevenn. Dieser wurde gemeinsam mit dem US-amerikanischen Rapper Gucci Mane produziert wurde. In Schweden konnte sich der Track, durch die neue Version erstmals in den Single-Charts platzieren. Am 25. März 2018 kündigte Tiësto seine erste EP an, die aus vier Liedern bestünde. Der erste Titel solle Melbourne-Bounce verkörpern, der zweite auf Progressive-House basieren, der dritte würde Future-House repräsentieren und der letzte Big-Room-House entsprechen. Am 30. März 2018 wurde die EP bestehend aus einer Neuaufnahme des Liedes \"I Like It Loud\" von Marc Acardipane alias Marshall Masters und The Ultimate MC, die zusammen mit John Christian entstand, \"Dawnbreaker\" mit Matisse & Sadko, \"Coming Home\" mit Mesto sowie \"Break the House Down\" mit MOTi veröffentlicht. Am 18. Mai 2018 veröffentlichte er gemeinsam mit dem kanadischen Produzenten Dzeko das Lied \"Jackie Chan\", dessen Vocals der US-amerikanische Rapper Post Malone und der kanadische Sänger Preme beisteuerten. Der Song bildet einen Remix des gleichnamigen Liedes von Malone und Preme solo, das auf Premes Studioalbum \"Light of Day\" enthalten war. Der Remix entwickelte sich zu einem kommerziellen Erfolg, der in über 10 Länder eine Top-10-Platzierung erreichen konnte und mehrere Schallplattenauszeichnungen erhielt. Auch das Musikvideo, das die Künstler als Videospiel-Figur im Minecraft-Stil zeigt, genoss starke Aufmerksamkeit. Nachdem der Song im Laufe des Sommers unter anderem Teil der Sets von Hardwell und David Guetta war, veröffentlichte Tiësto am 24. August 2018 den Track \"Wow\". Die aggressive Big-Room-Nummer, entwickelte sich auch im Herbst fortwährend zu einem Festival-Tool und wurde von mehreren Online-Magazinen als Rückkehr zu seinen Wurzeln bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Rolle als Mentor.", "content": "Seit seinem Auftritt bei den Olympischen Sommerspiele 2004 galt er für viele als ein Vorbild und weckte in unter anderem Hardwell und Martin Garrix den Wunsch den Job des DJs ausüben zu wollen. In einem Interview mit dem Online-Magazin „We Rave You“ erzählte er, dass dies genau das ist, was ihm heute riesigen Spaß machen würde. Er setze sich mit neuen Künstlern in Verbindung, hole sie ins Studio und erschaffe etwas Neues. Die Zusammenarbeit mit den jungen Talenten, wäre sein größter Einfluss der letzten Jahre gewesen und es wäre das, was ihn heute am meisten erfüllen würde. Auch Hardwell und Garrix kontaktierte er vor ihrem Durchbruch privat, um ihnen Rückmeldungen zu ihren Produktionen zu geben und Zusammenarbeiten zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Pseudonyme.", "content": "Tijs ist nicht nur als Tiësto, sondern auch unter diversen anderen Pseudonymen bekannt, welche nachstehend aufgelistet sind:", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Tiësto [] (* 17. Januar 1969 in Breda; bürgerlicher Name \"Tijs Michiel Verwest\" []) ist ein niederländischer DJ, Musikproduzent und Grammy-Preisträger, der im Jahr 2000 seinen Durchbruch feierte und seither als einer der bekanntesten DJs weltweit gilt. Tiësto gilt für viele Musiker auch als eine Art Mentor. Während ihres Aufstiegs unterstützte er mitunter Martin Garrix, Hardwell, Mike Williams und KSHMR.", "tgt_summary": "提雅斯多(;;,1969年-1月17日),本名泰斯·米希尔·费尔韦斯特(;)是来自荷兰布雷达的知名DJ暨唱片制作人。他在《米克斯 (杂志)》杂志的粉丝投票中获选为「史上最伟大的DJ」。2013年,他在《DJ杂志》读者票选中被选为「近二十年的最佳DJ」。提雅斯多缔造了许多电子音乐界的纪录,被许多乐迷尊为「电子舞曲教父」。他和另一位荷兰DJ Armin van Buuren由2002年至2017年维持在DJ Mag世界百大DJ前五名", "id": 1606219} {"src_title": "Larisa", "tgt_title": "拉里萨", "src_document": [{"title": "Klima.", "content": "Durch die Lage in einem Talkessel umgeben von Gebirgen – unter anderem im Nordosten der Olymp mit 2917 m ü. NN der höchste Berg Griechenlands – ist das Klima Larisas wesentlich kontinentaler als im Rest Griechenlands. Zwar hat auch Larisa das typische mediterrane Klima mit trockenen, heißen Sommern und milden, feuchten Wintern, jedoch sind die Extreme nach oben wie nach unten größer als gewöhnlich. Der Unterschied zwischen der höchsten jemals gemessenen Temperatur in Larisa (45,2 °C) und der kältesten (−21,6 °C) beträgt 66,8 K. Larisa ist im Sommer oft der wärmste Ort Griechenlands.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ausgrabungen zufolge ist die Gegend seit dem Paläolithikum bewohnt. Der Name ist wahrscheinlich vorgriechisch, möglicherweise einer nicht-indogermanischen Sprache entstammend. Nach Pausanias ist in der Griechischen Mythologie die Nymphe Larissa Tochter des Königs Pelasgos. Bereits Homer nennt Larisa „pelasgisch“. Die Ebene um Larisa ist äußerst fruchtbar, so dass die Stadt seit der Antike landwirtschaftlich sehr wichtig war. Die Umgebung Larisas war bekannt für ihre guten Pferde. Während des Zweiten Weltkriegs kesselten die deutschen Besatzer am 25. März 1944 die Ghettos von Ioannina ein. Sämtlichen jüdischen Bewohnern wurde befohlen, binnen drei Stunden auf den Sammelplätzen anzutreten. Unter Aufsicht der deutschen Feldgendarmerie und Ordnungspolizei wurden 1725 Menschen in 80 Lastwagen verladen und nach Larisa transportiert. Nach einer Zugfahrt, die eine Woche dauerte und von den Logistikstäben der Deutschen Reichsbahn geplant worden war, kamen die Deportierten in Auschwitz an. Heute ist Larisa nicht nur Hauptstadt von Thessalien, sondern auch eine Universitätsstadt, die eine medizinische Fakultät sowie mehrere Fachhochschulen hat. In Larisa gibt es auch eine deutsche Gemeinde. Viele Soldaten und Offiziere leben hier, da Larisa NATO-Stützpunkt (Hauptquartier der Balkan Battlegroup) ist.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Bei der Verwaltungsreform 2010 wurden die Nachbargemeinden Giannouli und Kilada nach Larisa eingemeindet. Seither gliedert sich die Gemeinde in drei Gemeindebezirke (die Gemeinden bis 2010) und in 14 Stadtbezirke (über 2.000 Einwohner, gr. \"dimotiki kinotita\") bzw. Ortsgemeinschaften (bis 2.000 Einwohner, \"topiki kinotita\"), die eigene Ortsvertretungen wählen. Die Kernstadt Larisa wurde 2006 in vier Abschnitte geteilt, die ebenfalls als Ortsgemeinschaften geführt werden. Die Einwohnerzahlen stammen aus dem Ergebnis der Volkszählung 2011.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Larisa ist Wirtschaftszentrum des landwirtschaftlich geprägten Umlands. Tabak, Obst, Gemüse und Baumwolle werden hier in überwiegend Kleinbetrieben angebaut. Farsala, Elassona, Tyrnavos und Agia sind die agrarischen Handelszentren in der Umgebung. Larisa erfreut sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit als Urlaubsziel, einerseits die Stadt selbst, als historisch attraktives Zentrum, andererseits auch wegen des 50 km entfernten, 17 km langen Strandabschnitts am Thermaischen Golf. Beliebte Urlaubsziele für Touristen und die Larissäer selbst sind Stomio, Agiokambos, Velika und Sotiritsa. Larisa besitzt das größte antike Marmortheater Griechenlands, das erst 1989 ausgegraben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Larisa wird durch die Autobahn 1 mit Athen und Thessaloniki verbunden. Vom Busbahnhof gibt es zahlreiche Direktverbindungen zu mehreren größeren Städten Griechenlands. Der Bahnhof von Larisa liegt an der Bahnstrecke Piräus–Thessaloniki, von der in Larisa eine Nebenstrecke nach Volos abzweigt.", "section_level": 1}, {"title": "Militärflugplatz.", "content": "Der Militärflugplatz ( IATA: LRA, ICAO: LGLR), der nordöstlich von Larisa liegt, wurde 1912 errichtet und war bis 1997 der kommerzielle Flughafen von Larisa (National Flughafen Larisa „Thessalien“). Die asphaltierte Start- und Landebahn mit einer Ausrichtung von 08R/26L ist 2.960 m lang. Der Militärflugplatz liegt auf einer Höhe von 69 m (207 ft) über dem Meeresspiegel.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Larisa unterhält Städtepartnerschaften mit", "section_level": 1}], "src_summary": "Larisa (, ) ist die Hauptstadt der griechischen Region Thessalien. Sie liegt im Zentrum des Thessalischen Beckens, das von Bergen wie dem Ossa zur Ägäis hin abgeschirmt ist, und wird vom Fluss Pinios durchflossen. Mit 162.591 Einwohnern ist Larisa die einwohnerstärkste Gemeinde Thessaliens. Nach ihr ist der Asteroid (1162) Larissa benannt.", "tgt_summary": "拉里萨()位于希腊中部,是塞萨利大区的首府和最大的城市,为希腊重要的商业和工业中心,也是国内的交通枢纽,有道路和铁路连接港口沃洛斯、塞萨洛尼基、雅典。面积122.59平方公里,市内人口163,380人(2011年)。", "id": 711227} {"src_title": "Damaskuserlebnis", "tgt_title": "保羅歸信", "src_document": [{"title": "Neues Testament.", "content": "Paulus war nach eigener Aussage () ursprünglich ein Verfolger jener Urchristen, welche die Mitzwot der Tora nicht vollständig einhielten. Im Rückblick auf seine erste Missionsreise schrieb er in : „Als es aber Gott gefiel, der mich schon im Mutterleib auserwählt und durch seine Gnade berufen hat, in mir seinen Sohn zu offenbaren, damit ich ihn unter den Völkern verkünde,...“ Er stellt seine Berufung zum „Apostel für die Völker“ in einen Deutungszusammenhang göttlicher Vorsehung, die den biografischen Bruch nachträglich nicht nur erklärt, sondern diesen vielmehr zur Voraussetzung hat, um an ihm die Gnade Gottes zu demonstrieren. Erst Jahre später habe er die Jerusalemer Urgemeinde besucht, deren Apostel ihm seinen göttlichen Missionsauftrag bestätigt hätten. Daran erinnerte er die Adressaten seiner Paulusbriefe mehrfach (; ; ; ; ). Die Apostelgeschichte des Lukas beschreibt seine Berufung als äußere Epiphanie des Auferstandenen in drei als Ich-Berichten des Paulus gestalteten Texten (; ; ). Nach war Paulus bei der Steinigung des ersten christlichen Märtyrers Stephanus anwesend und hatte „Wohlgefallen“ daran. Danach habe er die Gemeinde „verwüstet“, „indem er in die Häuser eindrang, Männer und Frauen verschleppte und für ihre Verhaftung sorgte“. Nach erbat und erhielt er vom Jerusalemer Hohenpriester einen schriftlichen Auftrag, auch in Damaskus und den dort befindlichen Synagogen nach Anhängern Jesu zu suchen, um sie zu verhaften. Nach begegnete ihm auf dem Weg nach Damaskus – „nicht weit vor der Stadt“ – in einer visionären Lichterscheinung der auferstandene Jesus selbst. Dieser habe ihn mit seinem hebräischen Namen angerufen: \"Saul, Saul! Warum verfolgst du mich?\" Er habe zurückgefragt: \"Wer bist du, Herr?\" Darauf habe die Stimme geantwortet: \"Ich bin Jesus, den du verfolgst!\" Dadurch sei Paulus tagelang erblindet und habe nichts essen können, bis ihn ein anderer Urchrist im Namen Jesu geheilt habe. Daraufhin habe er sich taufen lassen und begonnen, Jesus als Sohn Gottes zu verkünden. Diese erzählerischen Motive (Licht und Stimme vom Himmel her, Blendung, Abkehr von früherem Lebenswandel) lehnen sich an Berufungstexte der Prophetie im Tanach an. Sie veranschaulichen die vollständige Umkehr des Paulus: Durch die unmittelbare Begegnung mit Jesus Christus habe er Gottes wahren Willen und das todeswürdige Unrecht seines ganzen bisherigen, der Christenverfolgung gewidmeten Lebens erkannt und nun das verkündet, was er zuvor verfolgt hatte. Durch diese erzählerische Ausgestaltung wird das Ereignis oft als Bekehrung gedeutet, etwa beim kirchlichen Fest Pauli Bekehrung oder durch Gemälde wie Die Bekehrung des Paulus von Pieter Bruegel dem Älteren.", "section_level": 1}, {"title": "Redewendung.", "content": "Im Volksmund wird der Ausdruck umgangssprachlich von seiner neutestamentlichen Bedeutung gelöst und allgemein auf ein einschneidendes Erlebnis bezogen, das eine Richtungsänderung im weiteren Lebenswandel bewirkt. Verwandt sind die Ausdrücke „Aha-Erlebnis“ und „Schlüsselerlebnis“. Manchmal wird das Damaskuserlebnis auch mit der Redewendung \"vom Saulus zum Paulus\" ausgedrückt. Dieser Namenswechsel ist jedoch im NT nicht belegt. Dort nennt Paulus sich selbst nie Saulus und erwähnt keinen Namenswechsel. Nach Apg 13,9 trug er einen Doppelnamen, wie es im Diasporajudentum üblich war, und wurde je nach Adressatenkreis wahlweise mit dem hebräischen oder griechischen Namen genannt. Bis zu dieser Stelle nennt die Apostelgeschichte ihn nur Saulus, danach nur noch Paulus. Dieser Wechsel erfolgt jedoch vier Kapitel und ca. 15 Jahre nach dem in Apg 9 geschilderten Damaskuserlebnis. Für eine Wende in der Entwicklungspolitik hat Franz Nuscheler 2003 den Begriff \"Damaskuseffekt\" geprägt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Damaskuserlebnis wird umgangssprachlich die Begegnung des Paulus von Tarsus mit dem auferstandenen Jesus Christus auf dem Weg nach Damaskus bezeichnet. Dabei wurde Paulus nach eigener Aussage vom Verfolger der Urchristen zum Apostel der Völker berufen. Weil Paulus selbst keine erlebnishaften Details davon berichtete, spricht die christliche Theologie heute vom Damaskusgeschehen oder von der Berufung zum Völkerapostel.", "tgt_summary": "保罗归信(英语:Conversion of Paul the Apostle),又称保罗皈依基督、保罗改宗等,《新约圣经》中提到的一个事件,发生于公元33至36年。保罗在往大马士革路上,决定改信基督信仰,成为后世所知的外邦人使徒。是《新约圣经》中提到的事例。一名基督徒的迫害者扫罗,(扫罗亦称保罗,但须注意保罗一名并非是其受洗后而改称)在从耶路撒冷到大马士革(罗马帝国叙利亚省会)抓捕基督徒的路上突然发生转变。根据使徒行传记载,当时扫罗被击倒,眼睛因受比太阳更强的光刺激而暂时失明,并听见耶稣的声音,几天后在大马士革他被亚拿尼亚治愈并受洗加入基督教并成为基督教主要的对外邦人宣教的使徒。「大马色路上(road to Damascus)」在基督徒之外有时用来指心灵的转变。", "id": 3058866} {"src_title": "Heavy-Metal-Umlaut", "tgt_title": "重金屬變音符號", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der willkürliche Umlaut in der Rockmusik wurde 1970 durch Blue Öyster Cult eingeführt. Es ist unklar, ob der Gitarrist Allen Lanier oder der Produzent und Manager Sandy Pearlman die Idee hatte, es besteht aber Konsens, dass damit auf die wagnerianischen Aspekte der Musik hingewiesen werden sollte. Motörhead (1975), Hüsker Dü (1978), Mötley Crüe (1980) und Znöwhite (1981) waren die nächsten. Der Umlaut in „Motörhead“ war eine Schöpfung des Grafikers, der das Cover für ihr erstes Album anfertigte: „Weil es einfach böse aussieht.“ (Lemmy Kilmister, Sänger und Bassist). Am Gebrauch hielt man fest – mehr noch: Selbst die Bandmitglieder schrieben ihre Namen zeitweise mit Umlaut, so z. B. „Wizzö“ (Phil Campbell) und „Würzel“ (Mick Burston) auf dem Album „1916“. Die Umlaute bei „Mötley Crüe“ stammen angeblich von deren Lieblingsgetränk Löwenbräu. Die Umlautmanie wurde durch die US-Metaller Lääz Rockit fortgesetzt. Bei dieser doppelten Variante werden die beiden Trema-Punkte als zusätzlicher Clou einzeln auf das Doppel-a verteilt, so dass sich die Schreibweise „Lȧȧz Rockit“ ergibt. Weil sich diese Neukreation im allgemeinen Schriftgebrauch aber kaum darstellen lässt, verwendet die Band den Umlaut in der Regel nur in ihrem offiziellen Logo. Dasselbe Problem gilt für Queensrÿche, die den Buchstaben y mit zwei Punkten versahen. Der seltene Buchstabe leitet sich historisch von der bis heute im Niederländischen gebräuchlichen Ligatur „ij“ (vgl. \"rijk\" für dt. „Reich“) ab, deren Schreibung oft gleich aussah wie ein ÿ. Die Band wollte jedoch durch die Verwendung des Zeichens nicht „härter“ wirken, sondern den eigentlichen Bandnamen \"Queensreich\" „abschwächen“ und befürchtete neonazistische Assoziationen vermeiden. Underground Zerø dehnten das Sprachspiel auf die skandinavischen Sprachen aus, aus dem spanischen Raum sind Mägo de Oz zu nennen. Ebenso trägt die Synth-Rock-Gruppe The Crüxshadows aus Florida einen Umlaut im Bandnamen. Die Scherz-Band Spın̈al Tap setzte die Umlautzeichen über das N, einen Konsonanten (unter gleichzeitigem Verzicht auf den i-Punkt). Diese ungewöhnliche Konstruktion findet sich bisher nur in der Sprache Jacalteco in Guatemala sowie im Malagasy, einer der Amtssprachen auf Madagaskar. Außerhalb des Metal-Genres ist zudem die französische Band Magma bekannt für ihre mit zahlreichen diakritischen Zeichen versehenen Song- und Albentitel, wie beispielsweise \"Mekanïk Destruktïw Kommandöh\" oder \"Üdü Ẁüdü\". Hierbei sind Umlaute ein charakteristisches Merkmal der von der Band verwendeten Kunstsprache \"Kobaïanisch\".", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen mit Umlauten.", "content": "Sprachen wie Deutsch, Schwedisch, Finnisch, Estnisch, Ungarisch oder Türkisch, die sich der Diakritika bedienen, beschreiben damit klar definierte Laute. Im Gegensatz zur angloamerikanischen Sichtweise dieser Zeichen möchten sie ihrem Wortschatz also keinesfalls einen emphatischen oder bösen Charakter verleihen. Im Deutschen werden Umlaute häufig im Diminutiv (Verniedlichung) verwendet (z. B. Blume → Blümchen), drücken also das Gegenteil des Emphatischen oder Bösen aus. Im Deutschen fließen die Umlaute besagter Bandnamen oft in die Aussprache mit ein. So skandierten beispielsweise die Besucher einer Deutschland-Tournee von Mötley Crüe „Möötley Crüü“.", "section_level": 1}, {"title": "Der Heavy-Metal-Umlaut in der Populärliteratur.", "content": "Vor allem englischsprachige Autoren verwenden in szenebezogenen Werken gerne diese fremdartigen Zeichen. In den Comic-Strips von \"Berkeley Breathed\" gibt es die Band \"Deathtöngue\", die Songs wie „Let’s run over Lionel Richie with a tank“ zum Besten gibt. In Jeff Kinneys mehrbändigem Comic-Roman Gregs Tagebuch lautet der Name einer Rockband „Löded Diper“. Neben dem Umlaut werden also auch zwei absichtliche Rechtschreibfehler als Stilmittel verwendet, korrekt müsste der Name „Loaded Diaper“ (gefüllte Windel) geschrieben werden. In der deutschen Übersetzung heißt die Band „Folle Vindl“, der Heavy-Metal-Umlaut und der daraus entstehende Wortwitz gehen somit verloren. Die Novelle \"Zodiac\" von Neal Stephenson beschreibt auch die fiktive Band \"Pöyzen Böyzen\", die eine Person im Buch als „nicht so schlecht für eine Band mit zwei Umlauten“ beschreibt. 1997 brachte die Satire-Zeitschrift \"The Onion\" einen Artikel mit dem Titel „\"Ünited Stätes Toughens Image With Umlauts\"“ heraus. In dem Artikel geht es darum, dass eine Initiative im Kongress den Vorschlag einbrachte, mit den Umlauten im Namen würde eine quasi-metallische Härte dargestellt. Der Journalist und Autor Steve Almond nannte sein Buch „Spandex and umlaut circuit“, in dem er 2002 den Touralltag im Metal-Business beschrieb. Der Rock-Kritiker Chuck Klosterman untertitelte 2003 sein Buch „Fargo Rock City“ mit „A Heavy Metal Odyssey in Rural Nörth Daköta“. Auch im Titel des 2009 erschienenen Konsolenspiels \"Brütal Legend\" wird der Heavy-Metal-Umlaut verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Produktnamen und der Heavy-Metal-Umlaut.", "content": "Im Rahmen des Namings werden besonders in den USA immer wieder Produktnamen ins Leben gerufen, die mit Umlauten versehen sind. Die amerikanische Eismarke Häagen-Dazs gilt im Marketing als bekanntestes Beispiel für Foreign Branding. Der Gebrauch des Umlauts zusammen mit dem Doppelvokal soll eine skandinavische Herkunft suggerieren. Weitere Beispiele dafür sind die britische Desserthersteller Gü oder das Navigationssystem \"nüvi\" des Herstellers Garmin. Auch bei Filmtiteln wie \"Brüno\" dient der Umlaut allein dazu, Fremdartigkeit zu transportieren und so Aufmerksamkeit zu erregen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Heavy-Metal-Umlaut (auch englisch: röck döts) werden Umlaute im Namen von Bands, die meist der Musikrichtung Metal zuzuordnen sind, bezeichnet. Umlaute und andere diakritische Zeichen geben dem (meist englischsprachigen) Bandnamen ein fremdartiges Erscheinungsbild, teilweise soll dies „germanische Härte“ verdeutlichen. In die Aussprache des Namens fließt der Umlaut nicht mit ein.", "tgt_summary": "重金属变音符号(英语:Heavy metal umlaut)是重金属和重摇滚乐团有时会在乐团或作品名称上加的两点元音变化符号。目的是让乐团看起来像是来自北欧或日耳曼民族地区,让人产生刻板印象中维京人或哥德人强壮勇猛的联想、或是哥德恐怖的气氛。例子有Queensrÿche、Blue Öyster Cult、Motörhead、The Accüsed、和Mötley Crüe。", "id": 1826121} {"src_title": "Huchen", "tgt_title": "多瑙哲羅魚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Im Durchschnitt wird dieser Fisch zwischen 60 und 120 cm lang, bei einer Maximallänge von 150 cm. Der Körper ist langgestreckt, spindelförmig und im Querschnitt fast rund. Der Kopf ist abgeflacht und erreicht eine Länge von 22 bis 24 % der Standardlänge. Das große Maul reicht bis weit hinter die Augen. Huchen sind auf dem Rücken bräunlich- bis grünlichgrau gefärbt, die Seiten sind rötlich oder schimmern kupferfarben und sind mit unregelmäßig angeordneten kleinen, dunklen Punkten besetzt. Der Bauch ist weißlich. Die für viele in Europa vorkommende Lachsfische typischen roten Flecken fehlen. Die Schuppen der Huchen sind sehr klein, 180 bis 200 zählt man entlang der Seitenlinie, 23 bis 27 zwischen Seitenlinie und der relativ großen Fettflosse (inklusive Seitenlinienschuppen). Die Anzahl der Wirbel liegt bei 66 bis 72, die der Kiemenrechen auf dem ersten Kiemenbogen bei 13 bis 19. Das Pflugscharbein hat an seinem Hinterrand 4 bis 8 kräftige, hakenförmige Zähne. Die Schwanzflosse ist eingekerbt. Die Flossenformel ist Dorsale iii–v/8–14, Anale iii–v/7–14.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Huchen lebt im Unterschied zu vielen anderen Lachsfischen ständig im Süßwasser, meist in tieferen Abschnitten von schnell fließenden, sauerstoffreichen Flüssen. Er ist ein standorttreuer, territorialer Einzelgänger. Junge Huchen ernähren sich von Wirbellosen aller Art, erwachsene sind Raubfische und jagen vor allem Fische, aber auch andere kleine Wirbeltiere wie Amphibien, im Wasser schwimmende Mäuse oder Entenküken. Zur Laichzeit im März oder April wandern Huchen ein kleines Stück flussaufwärts. Gelaicht wird in flachen Gruben, die das Weibchen vorher mit dem Schwanz schlägt. Ein Weibchen legt pro Kilogramm Körpergewicht etwa 1000 Eier, die einen Durchmesser von 5 mm haben. Bei einer Wassertemperatur von 8 bis 10 °C schlüpfen die Larven etwa nach 35 Tagen. Die schnellwüchsigen Jungfische erreichen die Geschlechtsreife nach drei bis vier Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Huchen wurde schon 1758 von Carl von Linné, dem Begründer des Klassifizierungssystems durch die binominale Nomenklatur, als \"Salmo hucho\" beschrieben und 1866 durch den deutschen Zoologen Albert Günther der Untergattung \"Hucho\" zugeordnet, die später in den Gattungsrang erhoben wurde. Neben dem Huchen gehören noch drei weitere Arten zur Gattung \"Hucho\": \"Hucho bleekeri\", \"Hucho ishikawae\" und der Taimen (\"Hucho taimen\"). Diese drei Arten kommen in China, Korea und Russland vor. Innerhalb der Lachsfische gehört die Gattung \"Hucho\" zur Unterfamilie Salmoninae und innerhalb dieser Unterfamilie bildet sie zusammen mit ihrer rein ostasiatischen Schwestergattung \"Brachymystax\" eine systematische Einheit (Klade), die den anderen Salmoninae-Gattungen (\"Oncorhynchus\", \"Parahucho\", \"Salmo\", \"Salvelinus\", \"Salvethymus\") gegenübersteht.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Bei den Huchen hat die Zucht eine große Bedeutung, da nur noch in sehr wenigen Gewässern die natürliche Vermehrung für den Arterhalt ausreichend ist. Dazu werden die Elterntiere kurz vor dem Laichen eingefangen, oder man hält sie in speziellen Becken. Wenn die Brut eine Größe von 4–10 cm erreicht hat, wird sie an geeigneten Stellen ausgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Weltnaturschutzunion IUCN stellt den Huchen in die Roten Liste gefährdeter Arten und bewertet ihn als stark gefährdet (\"Endangered\"). Ursachen hierfür sind Uferverbauungen und -begradigungen, zunehmende Wasserverschmutzung, Staue, die die Laichplätze und Jungfischlebensräume zerstören, und Wehranlagen ohne Fischtreppen, welche dem Huchen den Weg zu seinen Laichplätzen versperren. Auch die Zerstörung der Laichplätze durch Kiesabbau in den Flussbetten setzt den Beständen arg zu. Natürliche Populationen des Huchens werden von der Europäischen Union im Anhang II der FFH-Richtlinie geführt; damit gilt er als Art von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung von den Mitgliedsstaaten besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Dem genannten Trend entgegengesetzt wurde in München die Isar von 2000 bis 2011 renaturiert. 2018 wurden Laichplätze von acht Huchen-Brutpaaren im Stadtgebiet ausgemacht und geschützt. Jedoch muss der Verlust von Jungfischen durch Fressfeinde noch durch jährlichen Besatz mit Exemplaren entsprechender Größe ausgeglichen werden. In der Auseinandersetzung um den Bau des Murkraftwerks Graz-Puntigam spielte die Sorge um das Aussterben der hier autochthonen Art eine Rolle. Bei Demonstrationen wurde ein mehr als 1 m langes Modell des Fisches mitgetragen. Der Zoologe Steven Weiss von der Universität Graz hat im Auftrag der steirischen Umweltanwaltschaft die Population in Graz 2010 untersucht und schätzt, dass die Population mit dem Bau des Kraftwerks „mit ziemlicher Sicherheit aussterben“ wird. 2007 erklärte Bürgermeister Siegfried Nagl vor Fischern „Der Lebensraum dieses wunderschönen Fisches muss in Graz erhalten bleiben!“ und entschied sich einige Jahre später doch für den Bau des Kraftwerks. Die Arbeiterfischer und der Naturschutzbund unterstützten die Plattform „Rettet die Mur“, stellten sich gegen den Kraftwerksbau und forderten eine Bürgerbefragung in Graz. Eine solche Volksbefragung wurde nicht durchgeführt, das Kraftwerk wurde ab etwa 2017 gebaut und soll 2019 in Betrieb gehen. Der Huchen war 2012 „Fisch des Jahres“ in Österreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Huchen (\"Hucho hucho\"), auch Donaulachs oder Rotfisch, aber auch ‚Donausalm‘ genannt, besiedelt die Äschen- und Barbenregion von Flüssen, vor allem der oberen und mittleren Donau und vieler ihrer rechtsseitigen Nebenflüsse (u. a. von Drau, Drina, Melk, Mur, Pielach und der unteren Gail). Der Huchen ist auch ein Speisefisch, allerdings ist er selten und stark vom Aussterben bedroht. In Österreich wurde er zum Fisch des Jahres 2012 ernannt, in Deutschland zum Fisch des Jahres 2015.", "tgt_summary": "多瑙哲罗鱼,为辐鳍鱼纲鲑形目鲑科的其中一种。被IUCN列为濒危动物。", "id": 2006898} {"src_title": "Area Control Centre", "tgt_title": "航空交通管制部", "src_document": [{"title": "Aufgabe.", "content": "Die Fluglotsen im Center lenken den Flugverkehr mit Hilfe von Anweisungen (Freigaben), die mittels Flugfunk oder direkter Datenübermittlung (Data Link) an die Piloten übermittelt werden. Zur visuellen Darstellung des Luftverkehrs auf Sichtgeräten stehen den Lotsen Radar bzw. satellitengestützte Erfassungssysteme zur Verfügung. Zahlreiche weitere technische Systeme, wie etwa boden- und bordgestützte Kollisionswarnsysteme, unterstützen die Arbeit. Traditionell sind die Center für die Streckenflüge (enroute traffic) zuständig. Das ist jener Teil eines Flugprofils, in dem ein Flugzeug die Steigphase nach dem Start beendet hat und in den Streckenflug übergeht. Umgekehrt endet der Streckenflug dann, wenn das Flugprofil in die Phase des Sinkflugs für Anflug und Landung übergeht. Wieder muss man sagen, dass sich diese Definition aufgrund der Leistungsdaten moderner Hochleistungsflugzeuge kaum noch aufrecht halten lässt. Die Steigflugphasen auf den sogenannten Abflugstrecken enden meist erst in Flughöhen oberhalb von 8 km. Umgekehrt wollen Piloten aus ökonomischen Gründen den Sinkflug erst so spät wie möglich beginnen und möglichst kontinuierlich bis kurz vor der Landung beibehalten. Die Prozesse der Umgestaltung und Harmonisierung europäischer Lufträume tragen diesen sich verändernden Bedingungen Rechnung und werden wohl in naher Zukunft zu einer weitreichenden Neuordnung der Lufträume und damit der Zuständigkeitsbereiche führen.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Je nach Größe des Staatsgebietes teilen sich ein oder mehrere Area Control Centre die zu bearbeitenden Lufträume. Vereinzelt gibt es auch transnationale Einrichtungen, zum Beispiel in Maastricht.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Deutschland hat drei ACC (München, Bremen und Langen) und zwei UACC (Karlsruhe und Maastricht). Die drei ACC und das UACC Karlsruhe werden von der Deutschen Flugsicherung (DFS) betrieben. Das Center in Langen ist seit 1999 die größte Kontrollzentrale in Europa. Das UACC Maastricht ist in der europäischen Flugsicherungswelt ein Sonderfall und wird nicht von der DFS, sondern von der europäischen Flugsicherungsagentur Eurocontrol betrieben. Die Kontrollstelle im niederländischen Maastricht kontrolliert die oberen Lufträume der Beneluxstaaten und über Norddeutschland.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Österreich hat ein ACC in Wien.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Schweiz hat je ein ACC in Zürich und Genf.", "section_level": 2}, {"title": "Angrenzende europäische Staaten.", "content": "Im Westen liegen die ACC Amsterdam, Brüssel und Reims, im Süden Mailand und Ljubljana, im Osten Prag und Budapest, um nur einige zu nennen. Die „Übergabe“ der Flugzeuge an das jeweils nächste ACC ist auch über Staatsgrenzen hinweg durch internationale Verfahren geregelt. Wenn es die Art des Luftverkehrs oder die Lage der Lufträume erfordert, werden Zuständigkeiten der Flugverkehrskontrolle komplett an benachbarte Center delegiert. So kontrolliert zum Beispiel die schweizerische Flugsicherungsorganisation Skyguide Teile des süddeutschen und des ostfranzösischen Luftraums, das deutsche Center in München ist für bestimmte Überflüge des west-österreichischen Luftraums verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "USA.", "content": "In den USA gibt es 22 Center, die von der Federal Aviation Administration (FAA) betrieben werden. Diese werden dort als \"Air Route Traffic Control Center\" (ARTCC) bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Kanada.", "content": "Kanada hat sieben Center, die von NAV CANADA betrieben werden. Die sieben Center sind in Edmonton, Gander, Moncton, Montreal, Toronto, Vancouver und Winnipeg.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitsteilung der ACC.", "content": "Intern sind die ACC in mehrere Kontrollsektoren gegliedert. München Information ist zum Beispiel in drei Sektoren aufgeteilt: In den Sektoren nehmen zumeist zwei Fluglotsen ihre Aufgaben wahr:", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Aufgaben.", "content": "Während des Fluges wird der Fluginformationsdienst \"FIS\" (\"Flight Information Service\") im kontrollierten wie unkontrollierten Luftraum für Flüge nach Sichtflug- (VFR) wie für Flüge nach Instrumentenflug-Regeln (IFR) angeboten. Am Boden, vor dem Flug, wird der Flugberatungsdienst \"AIS\" (Aeronautical Information Service) angeboten. Vom Umfang und vom Wesen der angebotenen Informationen sind beide Dienste gleich, der „AIS“ steht vor dem Flug am Boden, der „FIS“ steht während des Fluges zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Zuständig für deutschen Luftraum: Für Österreich und die Schweiz:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Area Control Centre (abgekürzt \"ACC\" oder \"Center\"), in Deutschland auch Bezirkskontrollstelle (in den USA \"Air Route Traffic Control Center\", ARTCC), werden Flugsicherungszentralen bezeichnet, die den \"en-route\" Flugverkehr im zugewiesenen Luftraum (Fluginformationsgebiet, FIR) kontrollieren. Centerlotsen übernehmen Flugzeuge nach dem Start von den Towerlotsen am Flugplatz und übergeben sie nach Durchfliegen des eigenen Sektors an ein benachbartes Center beziehungsweise an einen Tower unmittelbar vor der Landung. Center unterscheiden sich in solche für den unteren Luftraum (bis etwa 8 km, Flugfläche 245) und solche für den oberen Luftraum, genannt UAC (Upper Area Control Centre). Sie werden in der Regel als staatliche Einrichtungen betrieben, die in Deutschland hierfür zuständige Deutsche Flugsicherung ist jedoch ein beliehenes Unternehmen. Die Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche der Area Control Centre werden von der ICAO festgelegt.", "tgt_summary": "航空交通管制部(、英语:Area Control Center, ACC)是日本国土交通省的地方支分部局,主管航空交通管制业务。", "id": 1393587} {"src_title": "Philipp Albrecht Herzog von Württemberg", "tgt_title": "菲利普·阿尔布雷希特 (符腾堡)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Philipp war der älteste Sohn des Herzogs Albrecht von Württemberg und seiner Frau, der Erzherzogin Margarete Sophie von Österreich. Philipp Albrecht besuchte das Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasium und studierte zwei Semester Rechtswissenschaften in Tübingen, bevor er 1912 als Leutnant in das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119 eintrat. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er im Württembergischen Königs-Dragonerregiment Nr. 26 als Oberleutnant an der Ost- und an der Westfront sowie in Serbien. Nach der Novemberrevolution 1918 schied er als Major aus dem aktiven Militärdienst aus. An die Universität Tübingen zurückgekehrt, beendete er sein Studium im Jahr 1925 mit der Promotion zum Dr. iur. Dem Thronverzicht des Königs Wilhelm II. von Württemberg vom 30. November 1918 schloss er sich ebenso wenig wie sein Vater an. Da er als künftiger Thronfolger erzogen worden war, blieb er zeitlebens ein überzeugter Monarchist.", "section_level": 1}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Da er das NS-Regime ablehnte und im November 1933 den Wahlen ferngeblieben war, zog er sich die Feindschaft der NS-Machthaber zu. Sein Bruder Carl Alexander, der als \"Pater Odo\" Benediktinermönch geworden war, musste noch 1933 aus Furcht vor Repressalien Deutschland verlassen, emigrierte 1940 in die USA und engagierte sich dort in verschiedenen karitativen Organisationen. Auch um die Rettung von verfolgten Juden machte sich Pater Odo verdient. Als sich Philipp Albrecht 1934 weigerte, an seinem Wohnhaus, dem damaligen Kronprinzenpalais Stuttgart, die Hakenkreuz-Fahne zu hissen, wurde er gezwungen, mit seiner Familie Stuttgart zu verlassen. Im Zufluchtsort Altshausen übernahm er, der seit dem Tode seines Vaters im Jahre 1939 Chef des Hauses Württemberg war, die Verwaltung des umfangreichen Grundbesitzes seiner Familie und des Wirtschaftsunternehmens \"Hofkammer des Hauses Württemberg.\"", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "In der Nachkriegszeit wurde ihm in Württemberg wieder hohes Ansehen entgegengebracht. 1965 stiftete Philipp Albrecht das Feldzeichen des Landesverbandes der Bürgerwehren und Stadtgarden Württemberg-Hohenzollern. Zudem war er sozial sehr engagiert. Nach seinem Tod wurde er in der Familiengruft in Altshausen beigesetzt. Wegen des Verzichts seines ältesten Sohnes Ludwig (1930–2019) auf seine Zugehörigkeit zum Haus in den Jahren 1959 und 1960 folgte ihm 1975 sein jüngerer Sohn Carl als Chef des Hauses Württemberg.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "1923 heiratete Philipp Albrecht in Altshausen Helene von Österreich. Sie starb bereits im folgenden Jahr an den Folgen der Geburt ihrer einzigen Tochter: 1928 heiratete er in Friedrichshafen Rosa von Österreich, die Schwester seiner verstorbenen ersten Frau. Aus dieser zweiten Ehe entstammen zwei Söhne und vier Töchter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Georg Philipp Albrecht Carl Maria Joseph Ludwig Hubertus Stanislaus Leopold Herzog von Württemberg (* 14. November 1893 in Stuttgart; † 15. April 1975 in Ravensburg) war von 1939 bis zu seinem Tod Chef des Hauses Württemberg.", "tgt_summary": "菲利普·阿尔布雷希特·卡尔·玛利亚·约瑟夫·路德维希·胡贝图斯·斯坦尼斯劳斯·利奥波德(PHILIPP Albrecht Carl Maria Joseph Ludwig Hubertus Stanislaus Leopold,1893年-11月14日-1975年-4月15日),已被废黜的符腾堡公爵,符腾堡王位继承人,符腾堡王室家族首领。", "id": 1104793} {"src_title": "Rush Hour 2", "tgt_title": "火拼時速2", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Als in der US-amerikanischen Botschaft in Hongkong eine Bombe explodiert und zwei Zollfahnder tötet, die dem organisierten Verbrechen auf der Spur waren, ist der entspannte Urlaub von Inspektor Lee und seinem Freund und Kollegen James Carter zu Ende. Mit einer List lockt Lee Carter in eine Gangsterbar, um Nachforschungen anzustellen. Als Carter dahinterkommt, ist er ziemlich angefressen. Dann explodiert in Lees Büro eine Bombe, woraufhin man James Carter für tot hält. Dieser aber erkundet derweil Hongkong auf seine eigene Art und Weise und hat mit so allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen. Dennoch findet er heraus, dass der chinesische Gangsterboss Ricky Tan und seine „rechte Hand“ Hu Li die Verantwortung für den Bombenanschlag tragen. Während einer Party auf der Yacht des Immobilientycoons Steven Reign lernt Carter die Undercoveragentin Isabella Molina kennen. Sie ermittelt für den Secret Service im Umfeld von Reign, der sich als Partner Ricky Tans herausstellt. Tan bittet Lee um Hilfe, den Triaden zu entkommen. Er wird aber scheinbar kurz darauf von Li erschossen. Daher beschließen auch Carter und Lee, die Ermittlungen auf Reign zu konzentrieren und gelangen nach Los Angeles. Hier erfahren die beiden von Molina, dass Reign und die Triaden Millionen an Falschgeld drucken konnten und dies über ein Kasino Reigns in Las Vegas waschen wollen. Bei der Eröffnung des Kasinos versucht Lee, die Druckplatten zu beschlagnahmen, wird aber von Li und ihren Leuten überwältigt und kann von Molina nur knapp vor der Hinrichtung bewahrt werden. Dadurch muss diese allerdings ihre Tarnung aufgeben und es kommt zum Showdown. Reign versucht mit den Druckplatten zu entkommen, wird aber vom noch lebenden Ricky Tan erstochen. Kurz darauf stirbt auch dieser im Kampf mit Lee und der Fall ist aufgeklärt. Zum Ende des Films offenbart Carter, dass er einen Teil des Falschgeldes durch Glücksspiel waschen konnte und bietet Lee einen Trip nach New York (zu Isabella) an. Nach kurzem Zögern nimmt dieser an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rush Hour 2 ist eine US-amerikanische Action-Komödie von Brett Ratner aus dem Jahr 2001, in der Chris Tucker und Jackie Chan erneut als Detective Carter und Inspektor Lee aufeinandertreffen. Es handelt sich um die Fortsetzung von \"Rush Hour\".", "tgt_summary": "《火拼时速 2》(英语:Rush Hour 2),2001年上映的武术和警察伙伴电影,由成龙及基斯·德加主演。这部电影是1998年上映的电影《火拼时速》的续集。这部电影的票房高达3.4亿美元,成为了2001年最卖座电影的第四位。", "id": 2980336} {"src_title": "Michelin", "tgt_title": "米其林", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1889–1900.", "content": "Am 28. Mai 1889 übernahmen die Brüder André und Édouard Michelin eine kautschukverarbeitende Produktionsstätte in der Nähe des Place des Carmes, Clermont-Ferrand, und gaben ihr den Namen Michelin & Compagnie. Sie bauten sie aus und produzierten dort mit anfangs 52 Mitarbeitern Industrieabdichtungen, Gummibälle für Kinder sowie Bremsklötze für Kutschen – das erste Produkt der Gebrüder Michelin im Transportbereich. Noch heute findet sich der Unternehmenssitz am selben Ort. Zwei Jahre später hatte Edouard Michelin bei der Reparatur eines Fahrradreifens die Idee für einen auswechselbaren Luftreifen. Er ließ die Idee patentieren und legte damit den Grundstein für die weitere Entwicklung des Unternehmens. Im selben Jahr gewann der französische Radprofi Charles Terront die Erstauflage des Radrennens Paris–Brest–Paris auf Michelin-Reifen. 1895 nahm dann l’Eclair (der Blitz) als erstes Auto auf Luftreifen an einem Autorennen von Bordeaux nach Paris und zurück teil. Der Wagen – eine Eigenkonstruktion auf Peugeot-Basis und angetrieben von einem 4-PS-Daimler-Motor – erreichte innerhalb des Zeitlimits das Ziel. Die Fahrer wechselten unterwegs die Reifen und wurden deshalb disqualifiziert – trotzdem war die Alltagstauglichkeit der Erfindung von Édouard Michelin erwiesen.", "section_level": 2}, {"title": "1900–1930.", "content": "1900, ein Jahr nach der ersten Tour de France für Automobile und zur Pariser Weltausstellung, erschien der erste Michelin-Führer (Guide Michelin) in einer Auflage von 35.000 Stück. Die Exemplare wurden kostenlos an Autofahrer verteilt. Der Guide war damals noch kein Reiseführer, sondern ein Werkstattführer mit wichtigen Informationen rund um das Auto und die Reifen. 1906 gewann Ferenc Szisz im Renault den ersten Grand Prix der Welt. Wichtig für den Rennausgang war eine technische Innovation: die abnehmbaren Radfelgen von Michelin. Der Vorteil: Während die anderen Rennfahrer vor dem Reifenwechsel mühevoll mit einem Messer die heißen Gummireste von den Felgen kratzen mussten, tauschten Szisz und sein Beifahrer die hölzernen Kompletträder in kaum vier Minuten aus. Abseits der Rennstrecke führte die wachsende Popularität des Autos dazu, dass die Gebrüder Michelin ihr Stammwerk ausweiteten und 1906 bereits 4000 Mitarbeiter beschäftigten. Zur gleichen Zeit gründeten sie in London die Michelin Tyre Co. Ltd. und in Frankfurt am Main die Deutsche Michelin Pneumatik AG. In Turin entstand das erste Werk im europäischen Ausland. Ein Jahr später folgte in Milltown das erste Werk in Nordamerika. 1908 eröffnete André Michelin schließlich sein Pariser „Routenplanungsbüro“ – hier konnten sich Reiselustige kostenlos über Routen in verschiedenen Ländern informieren. Kurz darauf, im Jahr 1910, brachte Michelin die erste Straßenkarte heraus. Zu dieser Zeit entstand auch die Idee, die besten und beliebtesten Reiserouten Frankreichs in Reiseführern zu erfassen. Die zunächst für die Regionen Frankreichs herausgegebenen Führer bildeten die Grundlage für den späteren Grünen Reiseführer, der erstmals 1926 erschien. Während des Ersten Weltkriegs war Michelin auch im Flugzeugbau tätig, konzentrierte sich nach Kriegsende jedoch wieder auf die Reifenherstellung.", "section_level": 2}, {"title": "1930–1980.", "content": "1931 gründete Michelin in Karlsruhe das erste Werk in Deutschland. Außerdem legte das Unternehmen noch im selben Jahr die erste firmeneigene Kautschukplantage im damaligen Indochina an. Wichtige Wegmarke war der ab 1949 vertriebene Radialreifen Michelin X, der dem Unternehmen neue Märkte erschloss. Michelin verkaufte seine Produkte Anfang der 1950er-Jahre bereits in 140 Ländern. 1969 beschäftigte der Reifenhersteller weltweit 81.000 Mitarbeiter, 43.000 davon außerhalb Frankreichs. Der von Michelin erfundene Radialreifen kam 1978 auch in der Formel 1 zum Einsatz. Im Folgejahr gewann Ferrari mit Jody Scheckter auf Michelin-Reifen die Formel-1-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "1981–1999.", "content": "1981 wurde Michelin Mehrheitsaktionär von Kleber-Reifen. Das Unternehmen rüstete erstmals ein Flugzeug mit Radialreifen aus – eine Mirage III E der französischen Luftwaffe. 1988 erwarb man den US-amerikanischen Konkurrenten Uniroyal Goodrich. Boeing entschied sich 1994 dazu, die 777 ab Werk mit Michelin-Flugzeugreifen auszustatten. Die amerikanischen Raumfähren landeten ebenfalls auf Reifen von Michelin. Bei der Bereifung von Pkw setzte Michelin verstärkt auf Energiesparmaßnahmen und führte 1992 kraftstoffsparende Reifen ein. 1998 veranstaltete Michelin zum ersten Mal die Michelin Challenge Bibendum in Clermont-Ferrand, ein Forum für nachhaltige Mobilität im Straßenverkehr, das seitdem meistens regelmäßig auf wechselnden Kontinenten stattfindet.", "section_level": 2}, {"title": "2000 bis heute.", "content": "Mit dem Tochterunternehmen Euromaster etablierte Michelin einen eigenen Reifenhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2005 und 2006 war der Reifenhersteller außerdem Reifenpartner des Formel-1-Weltmeisters Fernando Alonso. 2006 folgte jedoch der Ausstieg aus der Formel 1. Grund war die von der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) festgelegte Regeländerung, nach welcher ab der Saison 2007 Einheitsreifen von einem einzigen Hersteller eingesetzt werden müssen. Am 26. Mai 2006 starb Édouard Michelin, Nachfahre des gleichnamigen Firmengründers und bis zuletzt Geschäftsführer des Unternehmens, bei einem Bootsunglück nahe der Île de Sein. Sein Partner in der Geschäftsführung, Michel Rollier, leitete ab diesem Zeitpunkt das Unternehmen. 2011 wurde Jean-Dominique Senard zu Rolliers Nachfolger berufen. Senard trat am 10. Mai 2012 als erster Manager, der nicht der Gründerfamilie entstammt, seinen Job an. Seit der Aktionärsversammlung im Mai 2019 führt Florent Menegaux, bisheriger Vorstand, das Unternehmen. Die 2010 gegründete Firma Symbio, die Brennstoffzellensysteme herstellt, war bis Februar 2019 Tochterfirma von Michelin und ging im März 2019 in das Joint Venture Faurecia Michelin Hydrogen Company über. Eine weitere Tochterfirma im Bereich nachhaltiger Mobilität ist IMECA.", "section_level": 2}, {"title": "Aussprache.", "content": "In Frankreich wird der Unternehmensname als ausgesprochen. Aus Marketinggründen wird die Aussprache jedoch an unterschiedliche Märkte angepasst. So wird in Deutschland verwendet, in Österreich und der Schweiz kommt dagegen die französische Aussprache zum Einsatz. In den USA und Kanada nutzt man.", "section_level": 1}, {"title": "Michelin in Deutschland, Österreich und der Schweiz.", "content": "Michelin ist seit 1906 mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft in Deutschland vertreten und produziert seit 1931 am Standort Karlsruhe, der auch den deutschen Stammsitz bildet. Hier befinden sich die Vertriebszentrale und zentrale Verwaltungsbereiche für Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie ein Werk für Leicht-Lkw-Reifen. Karlsruhe ist ebenfalls Standort des Michelin Museums. 1966 eröffnete Michelin den Standort Bad Kreuznach, dem fünf Jahre später die Werke Bamberg, Homburg und Trier folgten. Das Logistikzentrum für Deutschland befindet sich in Landau in der Pfalz. An den Standorten gibt es rund 5730 Arbeitsplätze in der Produktion, dem Vertrieb, der Verwaltung und der Logistik. Dazu kommen rund 2380 Mitarbeiter bei Tochterunternehmen wie dem Reifen-Händler Euromaster und rund 230 Mitarbeiter bei dem Runderneuerungsbetrieb Laurent Reifen. Im Mai 2006 wurde die Michelin Reifenwerke KGaA in Deutschland umfirmiert in Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA. In Österreich und der Schweiz existieren keine produzierenden Standorte, aber Vertriebslager.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte von 1891 bis heute.", "content": "Michelin ist nicht nur in der Reifenherstellung tätig, sondern vertreibt auch Straßenkarten und Navigationsgeräte (ViaMichelin) sowie Hotel- und Reiseführer.", "section_level": 1}, {"title": "Reifen.", "content": "Michelin entwickelt und produziert Reifen für Fahrräder, Motorroller, Motorräder, Pkw, Transporter, Leicht-Lkw, Lkw und Busse für Nah- und Fernverkehr, Ackerschlepper, Landmaschinen, Erdbewegungsmaschinen, Sonderfahrzeuge, Stadtbahnen wie zum Beispiel die Pariser Métro, Flugzeuge, Raumfähren, historische Fahrzeuge aller Art sowie Wettkampf- und Rennreifen für nahezu alle Motorsportklassen. Das Unternehmen unterhält in Ladoux ein großes Testgelände, wo es seine eigenen Produkte in Extremsituationen testet. Besondere Bekanntheit erlangte der Mille Pattes, ein fünfachsiges Sonderfahrzeug, das in den 1970er- und 1980er-Jahren für Reifentests eingesetzt wurde. Mit dem von Edouard Michelin erfundenen auswechselbaren Fahrradluftreifen beginnt die Produktgeschichte. 1891 meldete Michelin den demontierbaren Luftreifen als Patent an und schon bald gab es eine Version für Automobile. Der neue Pneu steigerte den Fahrkomfort und das Reisen wurde durch die luftgefüllten Reifen um einiges angenehmer. 1913 erfand Michelin das demontierbare Stahlrad und 1923 den ersten Niederdruckreifen (2,5 Bar) für Pkw, der bereits eine pannenfreie Laufleistung von 15.000 Kilometern ermöglichte. 1930 folgte schließlich das Patent auf einen Reifen mit einvulkanisiertem Schlauch, den Vorläufer des heute üblichen schlauchlosen Autoreifens „Tubeless“. Ebenfalls 1930 entwickelte das Unternehmen das Zickzack-Profil, das die Haftung auf der Straße erhöhte. Es folgten weitere technische Neuheiten: Der „Super Comfort Stop“ ermöglichte mit seinem Lamellenprofil bessere Haftung auf nasser Straße und der erste Niederquerschnittsreifen namens „Pilote“ verbesserte das Fahrverhalten bei hoher Geschwindigkeit. 1938 kam der erste Stahlgürtelreifen mit Stahldrähten zur Verstärkung des Pneus. 1946 patentierte Michelin den ersten Reifen mit Radialkarkasse, der ab 1949 unter dem Namen „X“ in den Handel kam und einen neuen Industriestandard markierte. Ab 1955 übernahmen dann die meisten europäischen Automobilhersteller das Konzept des Radialreifens. Nach und nach erreichte Michelin auf diesem Weg zahlreiche weitere Fahrzeugtypen und Märkte. Zur gleichen Zeit startete die Serienfertigung für das „Tubeless“-System: Eine robustere luftdichte Gummischicht direkt im Innern des Reifens ersetzte den Luftschlauch, der zuvor oft Ursache gefährlicher plötzlicher Druckverluste war. Mit dem „ZX“ kam 1967 der Nachfolger des „X“ auf den Markt. Er ermöglichte Geschwindigkeiten bis 180 km/h bei höherer Sicherheit. Die nächste Innovation folgte schließlich 1975: das Modell TRX, das erstmals Reifen und Felge vereinte. 1987 wurde der Radialreifen auch für Motorräder eingeführt. 1992 gelang Michelin nach über zehn Jahren intensiver Forschung und Entwicklung ein weiterer Durchbruch mit der Einführung von rollwiderstandsarmen „grünen“ Reifen. Der Rollwiderstand eines Reifens hat direkten Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs: Ein Fünftel der Antriebsenergie im Pkw wird zur Überwindung des Rollwiderstands genutzt, beim Lkw ist es sogar ein Drittel. Intelligenter Reifenaufbau und die Zugabe von Siliciumdioxid als Füllstoff in die Reifenmischung ermöglichten es, den Rollwiderstand der Michelin-Pneus zu senken. Heute ist mit dem \"Michelin Energytm Saver+\" bereits die fünfte Generation rollwiderstandsoptimierter Reifen auf dem Markt. Drei Jahre später, 1995, führte der Reifenhersteller in Nordamerika den Pkw-Reifen XH4 ein, der eine Laufleistung von 130.000 Kilometern erreichte. Nur wenige Jahre später folgte das Michelin PAX-System: Selbst mit defektem Reifen kommt ein Fahrzeug damit bei einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h noch 80 Kilometer weit. Unter anderem kam das System beim Bugatti Veyron zum Einsatz. 2001 führte Michelin als wichtigste Neuheit den Vier-Meter-Erdbewegungsreifen ein: Bei einem Durchmesser von 4,03 Metern und einer Breite von 1,50 Metern bringt er 5.300 Kilogramm Gewicht auf die Waage. Mit einer Traglast von bis zu 99 Tonnen kommt er auf den größten Muldenkippern der Welt zum Einsatz. Außerdem bildete der Lkw-Reifen Michelin X® One eine neue Alternative zum Zwillingsreifen und trug dazu bei, Emissionen bei der Herstellung, Kosten bei der Anschaffung und Treibstoff beim Betrieb zu sparen. Eine weitere Erfindung für Lkw-Reifen war die patentierte „Antisplash“-Ableitkontur, die das von Nutzfahrzeugen bei Regen aufgewirbelte Spritzwasser reduziert und die Sicherheit auf regennasser Fahrbahn verbessert. Darüber hinaus erschien mit dem Michelin XeoBib ein Landwirtschaftsreifen, der konstant mit einem Luftdruck von nur einem Bar gefahren werden kann und so den Boden schont. 2010 kamen dann der Pkw-Sommerreifen Michelin Pilot Sport 3 sowie der Pkw-Winterreifen Michelin Alpin A4 auf den Markt. Ein weiteres bekanntes Produkt der jüngeren Zeit ist die Reifen-Felgen-Kombination Tweel: Die völlig neue Reifenkonstruktion kommt völlig ohne Luft aus. Rad und Reifen sind mittels flexibler Speichen fest miteinander verbunden. Ohne Einbußen beim Komfort bietet der Tweel hohe Sicherheit, da kein plötzlicher Druckverlust auftreten kann. Er kommt unter anderem bei Militärfahrzeugen und Spezialfahrzeugen des Katastrophenschutzes zum Einsatz. 2016 hat die Michelin Gruppe den brasilianischen Zweiradreifenhersteller Levorin übernommen, der jährlich rund 20 Millionen Reifen und Schläuche produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Straßenkarten und Navigation.", "content": "1910 entschieden die Brüder Michelin, ihr Heimatland Frankreich kartografisch zu erfassen. Die detaillierten Straßenkarten sollten den Automobilisten das Reisen erleichtern und dazu beitragen, den Reifenabsatz weiter zu steigern. Mit der ersten Straßenkarte Frankreichs im Maßstab 1:200.000 legte André Michelin 1910 den Grundstein für den erfolgreichen Michelin Reiseverlag, der schon kurz darauf auch Straßenschilder und Reiseführer fertigte und so neue Geschäftsfelder erschloss. Heute vertreibt Michelin weltweit Straßenkarten für 32 Länder. Darüber hinaus bietet das interaktive Reiseportal „ViaMichelin“ einen Online-Routenplaner sowie Informationen rund um Tourismus, Unterkünfte und Gastronomie. Navigationsgeräte und -software werden über das Portal ebenfalls vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Hotel- und Restaurantführer.", "content": "1923 erschienen mit dem Guide Michelin erstmals Hotel- und Restaurantempfehlungen von Michelin. In den Jahren darauf begann die Vergabe der Michelin-Sterne für eine mindestens sehr gute Küche. Die Michelin-Führer stehen heute in breiterer Auswahl denn je zur Verfügung – ob als iPhone-Anwendung, die überall unterwegs den Weg zum nächsten Restaurant weist, als Website (viamichelin.com) zur komfortablen Auswahl von zu Hause inklusive Online-Routenplanung oder in Buchform. Die gedruckte Auflage der Reihe lag 2015 weltweit bei über einer Million Exemplaren. Der Michelin-Führer – richtigerweise müsste man von den Michelin-Führern sprechen – besteht aus einer Reihe von 18 separaten Veröffentlichungen, die über 20 Länder umfassen (Stand 2015). 2016 übernahm Michelin das Internetunternehmen Bookatable, um sich auf dem Markt für Online-Restaurantreservierungen in Europa an die Spitze zu setzen.", "section_level": 2}, {"title": "Michelin Lifestyle-Kollektion.", "content": "Michelin vertreibt über seine Lifestyle-Kollektion Automobilzubehör (Schneeketten, Fußmatten, Wischerblätter aus natürlichem Kautschuk, Eiskratzer etc.), Fahrradzubehör (Luftpumpen, Reparaturzubehör, Trinkflaschen, Beleuchtung etc.) Sportartikel (Tennisschuhe und Tischtennisschläger) sowie Geschenke und Sammlerstücke (Modellautos, Kinderspielzeug etc.).", "section_level": 2}, {"title": "3D-Druck.", "content": "Im September 2015 gab das Unternehmen bekannt, in Zusammenarbeit mit dem französischen Unternehmen Fives Group das Joint-Venture \"Fives Michelin Additive Solutions\" zu gründen. Ziel beider Konzerne ist es, die Forschungen und Entwicklungen im 3D-Druck mit Metall voranzutreiben. So soll unter anderem die Herstellung von Formteilen für die Reifenproduktion optimiert werden. Man erhofft sich aber auch in der sonstigen Automobilbranche und in anderen Branchen wie etwa dem Gesundheitswesen Abnehmer für die 3D-Drucker.", "section_level": 2}, {"title": "Der Michelin-Mann.", "content": "1894 schlug die Geburtsstunde des bekannten Markenzeichens Bibendum, auch bekannt als Michelin-Mann oder Michelin-Männchen. Seitdem ist Bibendum Markenzeichen und wichtiger Werbeträger des Unternehmens. 2000 wählte eine Jury der Financial Times den Michelin-Mann zum besten Unternehmenslogo aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Engagement.", "content": "Michelin engagiert sich in verschiedenen Bereichen wie Umwelt, Strukturhilfe und Verkehrssicherheit. An den deutschen Standorten betreibt das Unternehmen regionale Wirtschaftsförderung (Michelin Development) mit dem Ziel, Arbeitsplätze in kleinen und mittleren Betrieben zu schaffen. Zu diesem Zweck leistet Michelin in den betreffenden Städten oder Regionen Finanzhilfen, bietet technische und personelle Ressourcen sowie Beratung. Zusammen mit den Automobilclubs ADAC, ÖAMTC und TCS engagiert sich Michelin außerdem für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.", "section_level": 1}, {"title": "Michelin Challenge Bibendum/ Movin’on.", "content": "Seit 1998 veranstaltet der Reifenhersteller meistens jährlich die Michelin Challenge Bibendum. Es handelt sich um eines der weltweit größten Foren für nachhaltige Mobilität, benannt nach dem Markenzeichen Bibendum. Zahlreiche Autohersteller und weitere Akteure präsentieren dort technische Lösungen und Konzepte für eine nachhaltige Mobilität im Straßenverkehr. Ziel der Veranstaltung ist es, den Energieverbrauch von Fahrzeugen zu senken, den CO-Ausstoß zu minimieren, die Energieversorgung für den Straßenverkehr zu sichern, die Lärmbelästigung zu reduzieren, die Unfallzahlen zu vermindern und den Verkehrsfluss zu verbessern. Im November 2014 fand sie in Chengdu, China statt. 2017 wurde die Veranstaltung in \"MOVIN’ON\" umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Umwelt.", "content": "Michelin achtet mittlerweile auf eine umweltverträgliche Produktion und ökologische Rohstoffgewinnung. Durch Nutzung von erneuerbaren Energien wie Solarenergie und Windkraft reduziert das Unternehmen den CO-Ausstoß. An den deutschen Standorten Karlsruhe, Homburg, Bad Kreuznach und Bamberg sowie dem Logistikzentrum Landau hat Michelin gemeinsam mit Partnern eines der größten Dachsolarprojekte der Welt realisiert. In Bad Kreuznach betreibt das Unternehmen außerdem eine Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung und eine Konditherm-Anlage zur Energierückgewinnung aus Prozessdampf. Darüber hinaus arbeiten die Forscher und Entwickler im Unternehmen ständig an der Reduzierung des Rollwiderstands der Reifen. Ein geringerer Rollwiderstand trägt dazu bei, Kraftstoff zu sparen. Durch die längere Laufleistung des Reifens werden außerdem Rohstoffe geschont. Seit November 2012 werden Verbraucher mit einem standardisierten Label europaweit über die Sicherheits- und Umwelteigenschaften von Pkw- und Lkw-Reifen informiert. Jedoch ist das Unternehmen auch wegen der Abholzung von Regenwald in die Kritik geraten: In Nigeria steht das Unternehmen 1995 in der Kritik, Regenwald zu roden, um die gestiegene Reifennachfrage durch weitere Kautschukplantagen zu befriedigen. Ebenso in Indien, wo die lokale Bevölkerung 2014 zwei Jahre gegen den Bau der Michelin-Fabrik in Thervoy Kandigai und die damit einhergehende Abholzung des Gemeindewaldes protestiert hatte. Um eine möglichst umwelt- und sozialverträgliche Produktion zu etablieren, hat Michelin zahlreiche Umweltmaßnahmen an dem Standort umgesetzt und lokale Entwicklungsprogramme ins Leben gerufen. Um die hohe Nachfrage der Reifenindustrie nach Kautschuk ökologisch nachhaltig sicherzustellen, hat sich Michelin verpflichtet, die natürlichen Ressourcen zu schützen und den Anbau von Kautschukbäumen (Hevea) zu fördern. Das Unternehmen baut in Brasilien und Nigeria auf fast 21.000 Hektar Hevea-Pflanzen an. Im Rahmen des Landwirtschaftsprogramms betreiben die Plantagen eigene Landwirtschaft und bauen auch Kulturpflanzen wie Kakao und Bananen an. Seit 2015 besteht eine Partnerschaft mit dem WWF zur Förderung der nachhaltigen Produktion von Naturkautschuk, die 2019 um vier Jahre verlängert wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michelin (franz. [], vollständiger Name: \"Manufacture Française des Pneumatiques Michelin\", in Deutschland offiziell [mɪçəˈlin]) ist ein französischer Reifenhersteller mit Sitz im mittelfranzösischen Clermont-Ferrand. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 111.700 Mitarbeiter und besitzt Vertriebsorganisationen in über 170 Ländern. Produziert wird in 68 Werken in 17 Ländern auf fünf Kontinenten. Michelin besitzt Versuchs- und Entwicklungszentren in Europa, den USA und Japan. Das Unternehmen ist derzeit (Stand: 2018), gemessen am Umsatz, der zweitgrößte Reifenhersteller der Welt. Neben Reifen vertreibt Michelin Straßenkarten, Hotel- und Reiseführer sowie Navigationsgeräte (Via Michelin).", "tgt_summary": "米其林公司(,)是一家总部设于法国克莱蒙费朗的轮胎生产商,该公司是法国最大、全球第二的轮胎及橡胶制品制造商,亦以《米其林指南》及米其林餐厅评分驰名。吉祥物必比登。", "id": 1072404} {"src_title": "Pascalsche Wette", "tgt_title": "帕斯卡的賭注", "src_document": [{"title": "Pascals Argumentation.", "content": "Pascals Argument lautet, dass eine Analyse der Optionen hinsichtlich des Glaubens an Gott zu folgenden Resultaten führt: Aus seiner ursprünglichen Analyse der Möglichkeiten folgerte Pascal nun, dass es besser sei, bedingungslos an Gott zu glauben.", "section_level": 1}, {"title": "Kommentare und Kritik.", "content": "Gegen Pascals Argument liegen eine Reihe von Einwänden vor, die auf verschiedene Weise die Schwächen von Pascals Argumenten angreifen. Gegenüber seiner ursprünglichen Formulierung macht auch Pascal selbst einige Einschränkungen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Kosten des Glaubens.", "content": "Die pascalsche Wette in ihrer oben dargelegten Formulierung geht davon aus, dass Glaube nichts kostet. Pascal selbst gesteht jedoch zu, dass es jedenfalls möglich ist, dass man gezwungen ist „die irdischen Freuden“ zu opfern, um sein Leben dem Glauben an Gott in angemessener Weise zu widmen. Der Gedanke dabei ist, es könne Kosten geben, direkte Kosten (Zeit, Gesundheit, Wohlstand) und „Opportunitätskosten“: Diejenigen, die naturwissenschaftlich denken, auch wenn es Glaubensinhalten widerspricht, könnten in der Lage sein, Entdeckungen zu machen und Ziele zu erreichen, die einem ideologisch Gefangenen verwehrt bleiben. Es wird auch argumentiert, dass der Glaube Lebensfreude kosten kann, weil die gläubige Person nicht an Aktivitäten teilnehmen darf, die durch das Dogma verboten werden. In diesem Sinne ist eventuell auch die Aussage des Paulus in zu interpretieren: „Wenn wir nur in diesem Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben, sind wir bemitleidenswerter als alle Menschen.“ Pascal setzt diesem Einwand jedoch entgegen, dass selbst in diesem Fall die Wette noch zugunsten des Glaubens ausgeht: An dieser Sichtweise lässt sich sicherlich kritisieren, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Gott existiert, auch geringer angenommen werden darf. Aber auch noch bei angenommener minimaler Gewinnchance überstiege der mit seiner geringen Wahrscheinlichkeit multiplizierte Gewinn, welcher sich im Falle der Existenz Gottes aus dem Glauben an ihn ziehen ließe, immer noch den Verlust, welcher mit der Wahrscheinlichkeit der Falschheit des Glaubens an Gott multipliziert werden müsste. Glaubt man also, dass die Belohnung für den Glauben an Gott der Himmel ist und dieser Gewinn wie in der obigen Matrix als „unendlich“ bewertet wird, dann ist es selbst bei Kosten für den Glauben, die ja immer endlich sind, immer noch die bessere Entscheidung, an Gott zu glauben, sofern die Wahrscheinlichkeit der Existenz von Gott größer 0 ist, denn jede positive Wahrscheinlichkeit würde bei der Multiplikation mit Unendlich einen unendlichen Erwartungswert ergeben. Zudem muss die Einschränkung, dass der Glaube an Gott einen Verlust im irdischen Leben darstelle, nicht zwingend geteilt werden. An dieser Stelle kann die Spekulation angebracht werden, ob Glaube und Gebet nicht sogar medizinische oder sozio-kulturelle Vorteile mit sich bringen. Möglicherweise fällt der – von Pascal als „unendlich“ vorausgesetzte – Lohn aber auch deutlich geringer aus. Sollte das vermeintlich zu gewinnende ewige Leben gar nicht ewig oder gar nicht so besonders glücklich sein, so ergäbe sich ein deutlich schlechterer Erwartungswert. Nach der traditionellen Religionskritik („Religion ist das Opium des Volkes“) kehrt sich hier die Wette um; der Wert des irdischen Lebens („Spatz in der Hand“) sei viel zu hoch, als dass man es einem vagen Versprechen auf ein – möglicherweise nur mäßig erfreuliches – Jenseits opfern dürfe („Taube auf dem Dach“). Vorausgesetzt, es gibt Gott, so hätte man die Wette dennoch verloren, wenn man sein gesamtes irdisches Leben darauf verwendet, einem Gott zu gefallen, an dessen Anforderungen man letztlich doch scheitert, oder dessen Lohn dann enttäuschend ausfällt.", "section_level": 2}, {"title": "Unfähigkeit zum Glauben.", "content": "Ein weiterer Einwand, den Pascal selbst diskutiert, ist das Problem, dass zum richtigen Glauben die feste Überzeugung gehöre, dass Gott existiere. Diese lässt sich aber nicht ohne weiteres herstellen, wird doch im Argument davon ausgegangen, dass die Existenz Gottes keinesfalls eine sichere Tatsache ist. Entsprechend ist es schwer vorstellbar, dass ein Mensch, der von der Richtigkeit von Pascals Argument überzeugt ist, seine bisherige Skepsis vergessen und sich zum Glauben entschließen kann. Pascals Antwort auf dieses Problem ist, man müsse zunächst die Freuden des gottlosen Lebens aufgeben, dann werde sich der Glaube auch einstellen. In der Interpretation von John Leslie Mackie bedeutet dies, dass man seinen Willen durch das Betreiben religiöser Praktiken manipulieren solle, bis sich der wirkliche Wille zum Glauben einstelle. Diese Vorgehensweise würde dann zwar in der Tat den oben diskutierten Verlust des irdischen Glücks im Falle der Nichtexistenz Gottes bedeuten, da dies jedoch bereits einkalkuliert ist, wäre die Wette immer noch einzugehen. William James bezweifelt in \"The Will to Believe\", dass ein Glaube, basierend auf Pascals Argumentation, ernsthaft möglich sei. Man könne zwar eine beliebige Hypothese energisch behaupten, doch sei es absolut unmöglich, sie aus bloßer Willenskraft ernsthaft zu \"glauben\", wenn wir nicht bereits vorher eine gewisse Neigung gehabt hätten, sie ernsthaft in Betracht zu ziehen. James ist sich sicher, ein solcher kalkulierender Glaube “would lack the inner soul of faith’s reality”, sei also seelenlos. Aus Sicht eines protestantisch geprägten Menschen meint er:", "section_level": 2}, {"title": "Kritik an den Optionen.", "content": "Der prominenteste und wohl auch schlagendste Einwand gegen Pascals Wette stellt die Vollständigkeit der Darstellung der Optionen in Frage (Pascal stellt eine falsche Disjunktion auf). Demnach seien die Aussichten auf ein unendlich glückliches Leben nach dem Tod möglicherweise nicht allein Gläubigen vorbehalten; und wenn, dann sei es zudem noch möglich, dass der Glauben an Gott nicht automatisch das glückliche Leben nach dem Tod für alle Gläubigen bedeute. Konkret geht Pascal nur von folgenden Möglichkeiten aus: Tatsächlich gäbe es aber noch mehr Möglichkeiten: Insbesondere die zweite Alternative findet dabei Beachtung: Es wäre durchaus möglich, dass es einen Gott geben könnte, der kritischen Agnostizismus belohnt und blinden Glauben bestraft, oder der Ehrlichkeit im Denken belohnt und vorgespiegelten Glauben bestraft. Dieser Gedankengang zielt darauf ab, was Gott eigentlich verlangt – dass man an ihn glaubt, oder dass man unabhängig von ihm in seinem Sinne Entscheidungen trifft. Letzteres wird auch durchaus im Christentum häufig vertreten. Hier ist die Sichtweise, dass Gott gute Werke belohnen würde und dass weder Reue allein noch Glaube allein die guten Werke überflüssig mache. Variationen dieses Arguments können in anderen religiösen Philosophien gefunden werden, z. B. im Hinduismus und im Islam. Diese Argumentation deckt sich u. a. mit dem bekannten Einwand von William James (in „The Will to Believe“) gegen das Glaubenskalkül: Gerade einem auf Pascals Weise kalkulierenden und spekulierenden, also nur scheinbar Gläubigen würden wir an Gottes Stelle die unendliche Belohnung mit Vergnügen vorenthalten: Auch Richard Carrier argumentiert auf diese Weise: Weniger diskutiert wird der letztgenannte Einwand. Damit die Wette „funktioniert“, muss „eine Unzahl von unendlich glücklichen Leben zu gewinnen“ sein, wie Pascal voraussetzt. In der Bibel gibt es aber auch Geschichten, in denen der göttliche Lohn aus menschlicher Sicht enttäuschend ausfällt (Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg; der dort angegebene „Silbergroschen“ entsprach damals dem Existenzminimum für das nackte Überleben für einen einzigen Tag). Wie der „Lohn“ aussieht, ist innerhalb des Christentums umstritten.", "section_level": 2}, {"title": "Die Existenz mehrerer Gottheiten, Beliebigkeit der Kriterien.", "content": "Das „Viele-Götter“-Argument zeigt, dass wir beliebig viele andere Kriterien finden können, nach denen ewige Seligkeit angeboten und ewige Qual angedroht werden könnte. Beispielsweise könnten nichtchristliche Götter existieren und alle bestrafen, die nicht an sie geglaubt haben, einschließlich der Christen. Doch auch innerhalb des Christentums besteht keineswegs Einigkeit in der Frage, nach welchen Kriterien ewige Seligkeit zu erlangen sei, oder wie sich ein Glaube an Gott äußern müsse, um das ewige Leben zu erhalten. Weiterhin könnte irgendeine Macht beschließen, diejenigen zu bestrafen, die an Gott glauben, und die Ungläubigen zu belohnen. Auf diese Weise könnte die pascalsche Wette benutzt werden, zu folgern, es sei ratsam, an eine ganze Reihe von Göttern zu glauben oder gar an alle; da jedoch die Glaubenssysteme einiger Religionen exklusiv sind, würde das für die Gläubigen dieser Religionen zu Widersprüchen zur pascalschen Wette führen. Dies ist das Argument der einander widersprechenden Offenbarungen, ein Argument, das besagt, dass angesichts vieler einander widersprechender Offenbarungen der Schluss nahe liegt, dass wahrscheinlich keine von ihnen Glauben verdient. Auch im Christentum, der christlichen Theologie und in der Bibel finden sich eine verwirrende Vielfalt von Ansichten und Aussagen darüber, was Gott verlangt bzw. was man tun, unterlassen, glauben oder nicht glauben müsse, um einen göttlichen Lohn zu erhalten, über den es wiederum eine verwirrende Vielzahl von Aussagen gibt. Erschöpft sich in weiten Teilen des Alten Testaments der Lohn des Glaubens in diesseitigen Dingen wie Gesundheit, materiellem Reichtum und zahlreichen Nachkommen, so finden sich wiederum im Neuen Testaments vielfältige Hinweise auf Menschen, die offenbar an Gott geglaubt haben und fest davon überzeugt waren, seinem Willen entsprechend zu leben (z. B. die sprichwörtlich gewordenen Pharisäer und Schriftgelehrten), aber trotzdem oder gerade deswegen keine Gnade vor Gott fanden; andere wiederum wurden offenbar wegen ihrer Taten ins Reich Gottes aufgenommen, ohne sich der Bedeutung ihres Handelns bewusst gewesen sein (z. B. Gleichnis vom Weltgericht oder Mt. 7, 21–23). Oder es wird gar gesagt, Gott selber habe Menschen daran gehindert, an ihn zu glauben. Pascals Darstellung setzt jedoch voraus, es handele sich um eine einfache Ja-nein-Entscheidung, aus der sich alles Weitere zwangsläufig ergibt. Wäre dem so, so gäbe es keine Theologie und keine unterschiedlichen Konfessionen oder Religionen. Anhänger von nicht-exklusiven Religionen (Sanatana Dharma oder Pantheismus zum Beispiel) bleiben von einer solchen Kritik unberührt. Zu beachten ist auch eine Besonderheit des jüdischen Glaubens, nach dem auch ein Nicht-Jude nur bestimmte Gesetze beachten muss, zu denen aber das Verbot von Götzenanbetung gehört. Schließlich gibt es Religionen, die keinen Bezug auf eine Gottheit erfordern, wie der Buddhismus.", "section_level": 2}, {"title": "Austricksen der Wette.", "content": "Außerdem gibt es die Überlegung, dass man die Wette „austricksen“ könnte, indem man sich erst auf dem Sterbebett bekehrt – nach verbreiteter christlicher Vorstellung kann ein Mensch fast sein ganzes Leben lang ohne Religionsausübung leben und dennoch an den Freuden des Himmels teilhaben, wenn er sich auf dem Sterbebett bekehrt. Die „Gefahr“ dabei ist offensichtlich der mögliche Fall eines plötzlichen Todes, sodass keine Gelegenheit bliebe, sich zu bekehren. Zudem stellen verschiedene Glaubensauslegungen in Frage, dass man sich bekehren könne, wann man wolle. Das Innerste könne verstockt und damit unfähig geworden sein, sich Gott noch zuzuwenden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die pascalsche (oder Pascal’sche) Wette ist Blaise Pascals berühmtes Argument für den Glauben an Gott. Pascal argumentiert, es sei stets eine bessere „Wette“, an Gott zu glauben, weil der Erwartungswert des Gewinns, der durch Glauben an einen Gott erreicht werden könne, stets größer sei als der Erwartungswert im Fall des Unglaubens.", "tgt_summary": "帕斯卡的赌注()是十七世纪法国哲学家、数学家、物理学家布莱兹·帕斯卡提出的一项哲学论证,收录于帕斯卡身后出版的《思想录》第233章。", "id": 60300} {"src_title": "Vererbung (Programmierung)", "tgt_title": "继承 (计算机科学)", "src_document": [{"title": "Beispiel.", "content": "Das folgende Beispiel stellt einen möglichen Ausschnitt aus dem Anwendungsgebiet der Unterstützung eines Fahrzeugverleihs dar. Die Basisklasse codice_1 enthält die Attribute codice_2, codice_3 und codice_4. Die Spezialisierungen codice_5 und codice_6 ergänzen weitere Attribute zu den von der Basisklasse geerbten Gewichtsangaben und der identifizierenden Fahrzeugnummer. In jedem Objekt der Klasse codice_5 werden also die Attribute codice_2, codice_3, codice_4, codice_11 und codice_12 gespeichert. In der Klasse codice_1 gibt es die Methode codice_14, die unter Verwendung der codice_2 die Verfügbarkeit eines bestimmten Fahrzeugs ermittelt, beispielsweise durch einen Datenbankzugriff. Diese Methode wird von allen Spezialisierungen geerbt und ist somit für diese ebenfalls nutzbar. Dasselbe gilt auch dann, wenn nachträglich eine weitere Methode in der Klasse codice_1 ergänzt wird, beispielsweise eine Methode codice_17, wenn ein Teil der Fahrzeuge mit Navigationssystemen ausgestattet wird. In der Klasse codice_5 wird die Methode codice_19 eingeführt. Diese Methode soll bei Übergabe einer konkreten Fahrerlaubnis ermitteln, ob das durch ein Objekt dieser Klasse repräsentierte Fahrzeug mit dieser Fahrerlaubnis geführt werden darf. Die Fahrerlaubnis könnte länderspezifisch sein, zudem müssen die Länder berücksichtigt werden, in denen das Kraftfahrzeug betrieben werden soll. Auf Basis der Attribute codice_11 und codice_12 können möglicherweise bereits in der Klasse codice_5 einige Implementierungen vorgenommen werden, wenn für alle betreibbaren Fahrzeuge eines Landes die Eignung der Fahrerlaubnis bereits anhand des zulässigen Gesamtgewichts, der Höchstgeschwindigkeit und der Leistung entscheidbar ist. Viele Fälle sind aber erst auf Ebene der Spezialisierungen codice_23, codice_24 und codice_25 entscheidbar, so dass diese Methode in diesen Klassen überschrieben werden muss. Beispielsweise ist die Anzahl der Sitzplätze des Kraftfahrzeugs in manchen Fällen zu berücksichtigen. Innerhalb eines dieses Modell implementierenden Anwendungsprogramms würde zur Prüfung, ob eine Fahrerlaubnis gültig ist, nach Eingabe der entsprechenden Fahrzeugdaten das konkrete, zu mietende Fahrzeug instantiiert, das heißt die entsprechende Spezialisierung. Zudem würde ebenfalls ein Objekt für die vorliegende Fahrerlaubnis erzeugt. Dieses würde der Methode codice_19 des Fahrzeug-Objekts übergeben und von dieser ausgewertet. Das Ergebnis der Überprüfung könnte beispielsweise dem Sachbearbeiter angezeigt werden. Der Aufbau des Speicherabbilds ist in nebenstehender Abbildung schematisch für ein Objekt der Klasse codice_24 dargestellt. Die aus den verschiedenen Klassen geerbten Attribute liegen dabei typischerweise direkt hintereinander. Weiterhin enthält das Speicherabbild eines Objekts einen Zeiger auf die sogenannte Tabelle virtueller Methoden, die der Ermittlung des Einsprungspunkts der konkreten Implementierung bei einem Methodenaufruf dient.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen der Vererbung.", "content": "Die Vererbung ermöglicht bei der Softwareentwicklung eine Modellierung, die der menschlichen Vorstellung der realen Welt sehr nahe kommt. Es gibt sehr unterschiedliche Anwendungen des Vererbungsmechanismus. Nach wie vor ist umstritten, ob die Vererbung nur für sehr eng begrenzte Anwendungsbereiche verwendet werden sollte und ob ein Einsatz mit der hauptsächlichen Intention des Wiederverwendens von Code der Softwarequalität eher abträglich ist. Folgende Anwendungskontexte werden empfohlen oder tauchen in der Praxis auf: Es gibt auch Verwendungen der Vererbung, die als nicht sinnvoll angesehen werden. Insbesondere bei den ersten Gehversuchen in objektorientierter Programmierung ergibt sich häufig eine aus der Begeisterung resultierende übertriebene Abstufung der Vererbungshierarchie, oft für eine simple zusätzliche Eigenschaft. Beispielsweise dürften für eine Klasse codice_28 die Spezialisierungen codice_29 und codice_30 in den wenigsten Fällen zweckmäßig sein und bei der Modellierung der eigentlich relevanten Aspekte eher behindern. Eine weitere fragwürdige Verwendung ist, wenn die erbende Klasse nicht in einer „ist-ein“-, sondern in einer „hat“-Beziehung zur Basisklasse steht, und eine Aggregation angebracht wäre. Häufig tritt dieser Fall in Verbindung mit Mehrfachvererbung auf. codice_31 als Erbe von codice_32 und codice_33 stellt ein bildhaftes Beispiel dieses Modellierungsfehlers dar, da codice_33 keine sinnvolle Basisklasse ist. Beim Übergang von der objektorientierten Modellierung zur Programmierung gibt es die Situation, dass die Modellierung einer klassifizierenden Hierarchie der fachlichen Anwendungsobjekte nicht ohne weiteres auf die Programmebene übertragen werden kann. Beispielsweise mag aus konzeptioneller Sicht die Modellierung von codice_35 und codice_36 als Spezialisierungen von codice_28 sinnvoll erscheinen. Auf Ebene der Programmierung ist eine solche Klassifizierung zum einen statisch – das heißt, eine Person kann programmtechnisch nicht ohne weiteres von der Rolle des Mitarbeiters zur Rolle des Kunden wechseln. Zum anderen kann eine Person auf diese Weise auch nicht mehrere Rollen gleichzeitig einnehmen. Dass letzteres nicht sinnvoll durch Hinzufügen einer mehrfach erbenden, weiteren Spezialisierung codice_38 gelöst werden kann, wird beispielsweise bei Hinzunahme einer weiteren Rolle codice_39 deutlich. Die übliche Lösung ist die Trennung der Aspekte und die Modellierung einer assoziativen Beziehung zwischen codice_28 und ihren Rollen.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten der Vererbung von Typ und Implementierung.", "content": "Mittels Vererbung können sowohl der Typ, der durch seine Schnittstelle spezifiziert wird, als auch die Funktionalität an die abgeleitete Klasse weitergegeben werden. Die Konsequenzen dieser Doppelfunktion der Vererbung werden seit Jahren kontrovers diskutiert. Auch neuere Programmiersprachen wie Java oder.NET-Sprachen wie C# und VB.NET unterstützen keine durchgängige Trennung dieser Vererbungsvarianten, bieten jedoch für Schnittstellen \"(interface)\" und Klassen \"(class)\" zwei formal getrennte Konzepte an. Es lassen sich drei Fälle unterscheiden: Bei der letzten Variante stehen abgeleitete Klasse und Basisklasse nicht in einer „ist-ein“-Beziehung zueinander.", "section_level": 1}, {"title": "Implementierungsvererbung.", "content": "Hierbei wird von der Basisklasse die Implementierung und implizit auch deren Schnittstelle geerbt. Die abgeleitete Klasse übernimmt dabei die Attribute und Funktionalität der Basisklasse und wandelt diese gegebenenfalls ab oder ergänzt diese um weitere für diese Spezialisierung zusätzlich relevante Eigenschaften. Auch wenn nachträglich Funktionalität der Basisklasse ergänzt oder verbessert wird, profitiert die abgeleitete Klasse davon. Im Folgenden wird in der Programmiersprache Java ein Beispiel für die Ableitung von codice_41 als Spezialisierung von codice_42 skizziert. Dieses Beispiel findet sich in ähnlicher Form häufig in der Literatur und ist zur Veranschaulichung vieler – auch ungünstiger – Aspekte hilfreich, kann aber eigentlich nicht als besonders gutes Beispiel der Vererbung gelten. Die Klasse codice_42 besitzt die Attribute codice_44 und codice_45, die über den Konstruktor gesetzt werden. Daneben gibt es Methoden (Funktionen) zur Berechnung des Umfangs und der Länge der Diagonalen des Rechtecks. Die Spezialisierung codice_41 erbt diese Funktionalität (Schlüsselwort codice_47). Der Konstruktor für codice_41 erfordert nur noch einen statt zwei Parameter, da Länge und Breite ja übereinstimmen. Die in der Klasse codice_42 implementierten Berechnungen von Umfang und Diagonalenlänge stimmen auch für das Quadrat. In diesem Beispiel wird dennoch zur Veranschaulichung – aus Optimierungsgründen – eine Modifikation der Berechnung der Diagonalenlänge vorgenommen, da diese bei einem Quadrat auf einfachere Weise berechnet werden kann. Die Berechnung des Umfangs wird nicht reimplementiert, sondern von der Basisklasse übernommen – obwohl natürlich auch dort eine geringfügige Vereinfachung möglich wäre. public class Rechteck public class Quadrat extends Rechteck", "section_level": 2}, {"title": "Schnittstellenvererbung.", "content": "In der Softwareentwicklung gab es seit den 1970er Jahren zwei parallele Entwicklungen, eine davon mündete in die objektorientierte Programmierung, andererseits wurden algebraische Spezifikationsmethoden zur Unterstützung des Softwareentwurfs entwickelt. Ein Vorteil solcher Spezifikationen ist, dass sie mit einer mathematischen Semantik versehen werden können. Ein wesentliches Ergebnis dieser Bestrebungen war das Konzept des abstrakten Datentyps, das die Spezifikation eines Datentyps unabhängig von der Implementierung zum Ziel hat. Klassen, genau genommen deren Schnittstellen, gelten als das Abbild eines abstrakten Datentyps. Hierbei ist aber eigentlich unpassend, dass bei Vererbung praktisch von keiner Sprache eine durchgängige Trennung der Vererbung von Schnittstelle und Implementierung explizit unterstützt wird. Relativ neue Sprachen wie Java und.NET-Sprachen führen zwar mit den Schnittstellen \"(Interfaces)\" ein Konzept zur Abbildung abstrakter Datentypen ein, unterstützen aber keine durchgängige Trennung, denn ist eine Schnittstelle einmal von einer Klasse implementiert, erbt jede weitere Spezialisierung sowohl die Implementierung als auch die Schnittstelle. Spezialisten für die objektorientierte Programmierung, beispielsweise Bertrand Meyer, sehen in einer vollständigen Aufspaltung mehr Schaden als Nutzen. Ein Grund ist, dass die Nähe von Schnittstelle und Implementierung im Programmcode das Verständnis und die Wartbarkeit erleichtert. In diesem Zusammenhang von Bedeutung ist auch das liskovsche Substitutionsprinzip. Dieses fordert, dass ein Subtyp sich so verhalten muss, dass jemand, der meint, ein Objekt des Basistyps vor sich zu haben, nicht durch unerwartetes Verhalten überrascht wird, wenn es sich dabei tatsächlich um ein Objekt des Subtyps handelt. Objektorientierte Programmiersprachen können eine Verletzung dieses Prinzips, das auf Grund der mit der Vererbung verbundenen Polymorphie auftreten kann, nicht von vornherein ausschließen. Häufig ist eine Verletzung des Prinzips nicht auf den ersten Blick offensichtlich. Wenn etwa beim oben skizzierten Beispiel in der Basisklasse codice_42 zur nachträglichen Veränderung der Größe die Methoden codice_51 und codice_52 eingeführt werden, muss in der Klasse codice_41 entschieden werden, wie damit umzugehen ist. Eine mögliche Lösung ist, dass beim Setzen der Länge automatisch die Breite auf denselben Wert gesetzt wird und umgekehrt. Wenn eine Anwendung unterstellt, ein Rechteck vor sich zu haben, und bei Verdopplung der Länge eines Rechtecks eine Verdopplung der Fläche erwartet, überrascht bei einer Instanz des Typs codice_41 die durch automatische Angleichung der Breite verursachte Vervierfachung der Fläche. Die fehlende Trennung zwischen Typ- und Implementierungsvererbung führt in der Praxis häufig dazu, dass in der Schnittstelle einer Klasse Implementierungsdetails durchscheinen. Eine Strategie zur Vermeidung dieses Effekts ist die Verwendung abstrakter Klassen oder Schnittstellen in den wurzelnahen Bereichen der Klassenhierarchie. Günstig ist, auf abstrakter Ebene möglichst weit zu differenzieren, bevor Implementierungen ergänzt werden. Eine solche auf Schnittstellen basierte Grundlage ist auch in Verbindung mit verteilten Architekturen wie CORBA oder COM notwendig.", "section_level": 2}, {"title": "Reine Implementierungsvererbung.", "content": "Bei der reinen Implementierungsvererbung, die auch als \"private Vererbung\" bezeichnet wird, nutzt die erbende Klasse die Funktionalität und Attribute der Basisklasse, ohne nach außen als Unterklasse dieser Klasse zu gelten. Als – etwas konstruiertes – Beispiel könnte eine Klasse codice_55 von der Klasse codice_42 des obigen Beispiels die Implementierung erben, um die Hypotenuse über die Methode codice_57 zu berechnen, nachdem die Länge der Katheten für Länge und Breite eingesetzt wurden. Beispielsweise in C++ oder Eiffel gibt es die Möglichkeit einer reinen Implementierungsvererbung, in Java oder den.NET-Sprachen gibt es sie nicht. Eine Alternative bei letzteren Sprachen ist die Verwendung von Delegation, die einiges mehr Programmcode erfordert.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenspiel der Methoden in der Klassenhierarchie.", "content": "Wenn in einer Klasse eine Methode überschrieben wird, soll häufig nur Funktionalität ergänzt und die Implementierung der Basisklasse weiterhin genutzt werden, da diese bereits allgemeine Aspekte abdeckt, die für die Spezialisierung ebenfalls gültig sind. Hierfür ist es erforderlich, dass innerhalb der Methodenimplementierung der spezialisierten Klasse das Pendant der Basisklasse aufgerufen wird. Dieser Aufruf erfolgt typischerweise zu Beginn oder am Ende der überschreibenden Methode, teilweise ist aber auch zusätzliche Funktionalität vor und nach diesem Aufruf zu implementieren. Die verschiedenen Programmiersprachen ermöglichen einen Aufruf der Basisklassenimplementierung auf unterschiedliche Weise. Die meisten Freiheitsgrade bietet C++, dort wird dem Methodennamen der Klassenname als Präfix vorangestellt \"(Scope-Operator)\". Dieses Verfahren geht über diesen Anwendungsfall weit hinaus, denn es ermöglicht den Aufruf jeder beliebigen Methode aller Klassen innerhalb der Klassenhierarchie. Etwas einschränkender ist beispielsweise Java, dort gibt es das Schlüsselwort codice_58, das dem Methodennamen vorangestellt wird. Deutlich formaler ist der Aufruf der Basisklassenmethode beispielsweise in der Sprache CLOS gelöst: Dort wird allein durch das Schlüsselwort codice_59 die Basisimplementierung aufgerufen, ohne dass Methodenname oder Parameter spezifiziert werden, die aktuellen Parameter der spezialisierenden Methode werden implizit übergeben. Der formalere Ansatz ist weniger redundant und fehleranfällig, bietet dafür aber weniger Flexibilität. Anhand des einführenden Beispiels lässt sich eine solche Aufrufkaskade erläutern. Die Methode codice_60 gibt dabei zurück, ob die Prüfung durchgeführt werden konnte, und wenn dies der Fall ist, zusätzlich das Ergebnis dieser Prüfung. Die Implementierung der Klasse codice_24 ruft zunächst die Implementierung der Klasse codice_5 auf, um die Fälle abzuhandeln, die anhand Höchstgeschwindigkeit, Leistung oder zulässigem Gesamtgewicht entscheidbar sind. Die Implementierung in codice_5 wiederum delegiert die Prüfung des zulässigen Gesamtgewichts weiter an seine Basisklasse. Nach Rücksprung aus den gerufenen Basisimplementierungen wird die Prüfung jeweils fortgesetzt, wenn der Fall noch nicht entschieden werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten bei der Vererbung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mehrfachvererbung.", "content": "Um Mehrfachvererbung handelt es sich, wenn eine abgeleitete Klasse direkt von mehr als einer Basisklasse erbt. Ein sequentielles, mehrstufiges Erben wird dagegen nicht als Mehrfachvererbung bezeichnet. Ein sehr häufiger Anwendungsfall der Mehrfachvererbung ist die Verwendung von Mixin-Klassen, die allgemein verwendbare Implementierungen beisteuern und somit der Vermeidung von Redundanz dienen. Ein anderes Beispiel für Mehrfachvererbung ergibt sich durch die Erweiterung des einführenden Beispiels um die Klassen codice_64 und codice_65. Letztere erbt dabei sowohl von codice_5 als auch von codice_64 und hat somit sowohl alle Attribute der Kraftfahrzeuge als auch das zusätzliche Attribut codice_68, das von codice_64 geerbt wird. Die Notwendigkeit von Mehrfachvererbung ist umstritten, sie wird nicht von allen Sprachen unterstützt, beispielsweise nicht von Smalltalk. Die erste Sprache, die eine Mehrfachvererbung unterstützte, war Flavors, eine objektorientierte Erweiterung von Lisp. Eine umfassende Unterstützung bieten beispielsweise auch C++, Eiffel und Python. Java und.NET-Sprachen bieten eine eingeschränkte Unterstützung, dort kann eine Klasse zwar von beliebig vielen Schnittstellen, aber nur von einer Klasse erben, die Implementierungen enthält. Eine andere Lösung hält Ruby bereit, dort ist ebenfalls nur eine direkte Basisklasse möglich, allerdings kann eine Klasse beliebig viele sogenannte \"Modules\" einbinden, was dem Grundgedanken einer Mixin-Vererbung direkt entspricht. Neben einem erheblichen zusätzlichen Implementierungsaufwand für Compiler und Laufzeitumgebung gibt es vor allem zwei Gründe für die häufige fehlende oder eingeschränkte Unterstützung: Für erstgenanntes Problem bieten die Sprachen meist Möglichkeiten der Umbenennung. Letztere Konstellation, die auch als Diamond-Problem bezeichnet wird, tritt nur bei Vererbung der Implementierung in Erscheinung. Hier kann es sowohl sinnvoll sein, dass das resultierende Objekt nur eine Instanz der mehrfach auftretenden Klasse enthält, als auch mehrere. Für das obige Beispiel des Zweiwegefahrzeugs bedeutet dies entweder das Vorhandensein von nur einer Instanz der Basisklasse codice_1 oder von deren zwei. C++ bietet über das Konzept sogenannter \"virtueller Basisklassen\" beide Möglichkeiten an. Eiffel bietet auch beide Möglichkeiten und dies sogar auf Ebene einzelner Attribute und Methoden. Das kann im skizzierten Beispiel sogar sinnvoll sein: Das Leergewicht ist bei einem Zweiwegefahrzeug grundsätzlich gleich, egal ob es auf der Schiene oder auf der Straße betrieben wird. Dies muss aber nicht unbedingt auch für das zulässige Gesamtgewicht gelten. Python hat zum Erzeugen einer sinnvollen Vererbungshierarchie ab Version 2.3 in solchen Fällen das Konzept der sogenannten \"C3-Linearisierung\" implementiert.", "section_level": 2}, {"title": "Multilevel-Vererbung.", "content": "Bei der Objektorientierte Programmierung gibt es häufig das Problem, dass man unterschiedliche Klassen definiert hat, die untereinander nicht auf Variablen zugreifen können. Um in einer Klasse die Attribute und Methoden einer anderen Klasse sichtbar zu machen kann man Vererbung nutzen. Von Multilevel-Vererbung spricht man ab wenigstens drei Klassen, die hintereinander geschaltet sind. Besonders für Rapid-Prototyping eignet sich das Konzept. Einerseits kann man in separaten Klassen den Programmcode verwalten, gleichzeitig hat man jedoch eine große Klasse. Multilevel-Vererbung kann mit Mehrfachvererbung kombiniert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kovarianz und Kontravarianz.", "content": "Im Zusammenhang mit dem liskovschen Substitutionsprinzip steht auch die Behandlung der Varianz bei den Signaturen überschriebener Methoden. Viele Programmiersprachen ermöglichen keine Varianz, das heißt, die Typen der Methodenparameter überschriebener Methoden müssen exakt übereinstimmen. Dem liskovschen Prinzip entspricht die Unterstützung von Kontravarianz für Eingangs- und Kovarianz für Ausgangsparameter. Das bedeutet, Eingangsparameter können allgemeiner sein als bei der Basisklasse, der Typ des Rückgabewerts darf spezieller sein. Von wenigen Sprachen wird die Deklaration der Ausnahmen (engl. \"Exceptions\") ermöglicht, die beim Aufruf einer Methode auftreten können. Die Typen der möglichen Ausnahmen gehören dabei zur Signatur einer Methode. Bei Java und Modula-3 – den beiden einzigen bekannteren Sprachen, die so etwas unterstützen – muss die Menge der möglichen Ausnahmetypen einer überschriebenen Methode eine Teilmenge der ursprünglichen Typen sein, was Kovarianz bedeutet und dem liskovschen Substitutionsprinzip entspricht. Im Zusammenhang mit dem liskovschen Substitutionsprinzip steht auch das Design-By-Contract-Konzept, das von Eiffel unterstützt wird. Dabei gibt es die Möglichkeit, Vor- und Nachbedingungen für Methoden sowie Invarianten für Klassen zu definieren. Die Klassenvarianten sowie die Nachbedingungen müssen dabei in Spezialisierungen gleich oder restriktiver sein, die Vorbedingungen können gelockert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Datenkapselung im Rahmen der Vererbung.", "content": "Bei der Spezifizierung der Sichtbarkeit der Attribute und Methoden von Klassen (Datenkapselung) wird häufig unterschieden, ob der Zugriff beispielsweise durch eine abgeleitete Klasse oder „von außen“, das heißt bei einer anderweitigen Verwendung der Klasse, erfolgt. In den meisten Sprachen werden drei Fälle unterschieden: Nicht alle Sprachen unterstützen diese dreiteilige Gliederung. Manche Abgrenzungen der Sichtbarkeit sind auch anders ausgelegt. Java und die.NET-Sprachen führen zusätzlich noch Varianten ein, die die Sichtbarkeit auf sprachspezifische Untereinheiten der Programmstruktur (Package oder Assembly) begrenzen. In Ruby hat \"codice_71\" eine abweichende Bedeutung: Auf private Eigenschaften kann auch von spezialisierenden Klassen zugegriffen werden. Allerdings ist grundsätzlich nur der Zugriff auf Eigenschaften derselben Instanz möglich. Ein weiterer, bei Vererbung relevanter Aspekt der Datenkapselung ist die Möglichkeit, in abgeleiteten Klassen die Sichtbarkeit von Eigenschaften gegenüber der Basisklasse zu verändern. Beispielsweise in C++ oder Eiffel ist es möglich, die Sichtbarkeit aller oder einzelner Eigenschaften beim Erben einzuschränken. In Java oder den.NET-Sprachen dagegen ist keine solche Änderung der Sichtbarkeit bei Vererbung möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Typkonvertierung bei statischer Typisierung.", "content": "Programmiersprachen lassen sich in solche mit statischer oder dynamischer Typisierung einteilen. Bei dynamischer Typisierung wird für Variablen und Parameter nicht explizit ein Typ festgelegt. Smalltalk war die erste objektorientierte Sprache mit dynamischer Typisierung. Bei statischer Typisierung dagegen wird – meist durch eine Deklaration wie beispielsweise in Java – kenntlich gemacht, welchen Typ der Wert einer Variablen oder eines Parameters aufweisen muss. Bei Zuweisung oder Parameterübergabe kann die Zuweisungskompatibilität der Typen in diesem Fall bereits während der Übersetzungszeit geprüft werden. An jeder Stelle, an der ein Objekt einer bestimmten Klasse erwartet wird, kann auch ein Objekt verwendet werden, das einer Spezialisierung dieser Klasse angehört. Beispielsweise kann eine Variable des Typs codice_24 immer einer Variable des Typs codice_5 zugewiesen werden. Allerdings sind nach einer solchen Zuweisung die zusätzlichen Eigenschaften der Spezialisierung, im Beispiel die Anzahl der Sitzplätze, nicht direkt zugänglich. Das Objekt der Basisklasse verhält sich jedoch beim Aufruf von virtuellen Methoden wie ein Objekt der spezialisierenden Klasse. Eine solche Konvertierung wird \"Upcast\" genannt. Das Gegenstück dazu, ein \"Downcast\", ist problematischer, jedoch in einigen Fällen notwendig. Auch statisch typisierende Sprachen ermöglichen meist eine solche Konvertierung, die aber explizit veranlasst werden muss. In diesem Fall ist auch bei statisch typisierenden Sprachen erst zur Laufzeit überprüfbar, ob ein Objekt tatsächlich den geforderten Typ aufweist. Ein solcher Downcast, beispielsweise von codice_5 zu codice_24, ist nur sinnvoll, wenn sichergestellt ist, dass das Objekt tatsächlich vom Typ der konkreten Spezialisierung ist. Wird keine Prüfung durchgeführt und in diesem Beispiel ein Objekt, das einen LKW repräsentiert, in den Typ codice_24 konvertiert, wird im Regelfall eine Ausnahme erzeugt.", "section_level": 2}, {"title": "Programmiersprachen mit zentraler Basisklasse.", "content": "Viele objektorientierte Programmiersprachen verfügen über eine zentrale Klasse, von der alle Klassen – über wie viele Stufen auch immer – letztlich abgeleitet sind. Beispielsweise gibt es in Ruby, Java und bei.NET eine solche Klasse. Diese heißt bei diesen Sprachen codice_77. In Eiffel wird sie mit codice_78 bezeichnet. Zu den wenigen Ausnahmen, in denen es keine solche Klasse gibt, zählen C++ oder Python. In den Sprachen mit zentraler Basisklasse erbt eine Klasse, für die keine Basisklasse angegeben wird, implizit von dieser besonderen Klasse. Ein Vorteil davon ist, dass allgemeine Funktionalität, beispielsweise für die Serialisierung oder die Typinformation, dort untergebracht werden kann. Weiterhin ermöglicht es die Deklaration von Variablen, denen ein Objekt jeder beliebigen Klasse zugewiesen werden kann. Dies ist besonders hilfreich zur Implementierung von Containerklassen, wenn eine Sprache keine generische Programmierung unterstützt. Dieses Verfahren hat allerdings den Nachteil, dass in einen solchen allgemeinen Container Objekte jeden Typs hinzugefügt werden können. Da beim Zugriff auf ein Objekt des Containers normalerweise ein spezieller Typ erwartet wird, ist deshalb eine Typumwandlung \"(Downcast)\" erforderlich. Die entsprechende Typprüfung kann jedoch erst zur Laufzeit erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Persistenz in Datenbanken.", "content": "Neben einer einfachen Serialisierung ist die Speicherung in einer Datenbank das üblichste Verfahren, Objekte persistent zu machen. Objektorientierte Datenbanken haben das Ziel, einen sogenannten \"Impedance Mismatch\" zu vermeiden, der bei Abbildung der bei der Programmierung verwendeten Vererbungs- und Objektstruktur auf eine relationale Datenbank entsteht. Objektorientierte Datenbanken haben sich aber bis heute nicht durchgesetzt, so dass häufig sogenannte objektrelationale Mapper verwendet werden. Bei der objektrelationalen Abbildung der Vererbungsbeziehungen werden drei Möglichkeiten unterschieden: Bei der ersten Variante \"(Single Table Inheritance)\" muss der Typ des Objekts in einer zusätzlichen Spalte gespeichert werden. Die Spalten der Attribute, die bei konkreten Objekten der Klassenhierarchie nicht vorhanden sind, enthalten Null-Werte. Beides ist bei den zwei letzten Varianten nicht nötig, die dritte Variante ist dabei eine Art Kompromiss. Bei echten objektorientierten Datenbanken werden im Wesentlichen zwei gegensätzliche Strategien unterschieden: Persistenz durch Vererbung \"(by Inheritance)\" und orthogonale Persistenz. Bei der Persistenz durch Vererbung hängt die Eigenschaft, ob ein Objekt transient oder persistent ist, vom Typ ab, und wird durch Erben von einer Klasse etabliert, die die Funktionalität zur Anbindung an die Datenbank bereitstellt. Bei orthogonaler Persistenz können Objekte derselben Klasse sowohl persistent als auch transient sein, die Eigenschaft ist also völlig unabhängig vom Typ.", "section_level": 2}, {"title": "Vererbung im Kontext der Softwarewartung.", "content": "Objektorientierte Elemente und dabei nicht zuletzt der Vererbungsmechanismus besitzen eine Ausdrucksstärke, die sich sehr positiv auf die Qualität und Verständlichkeit eines Systementwurfs auswirkt. Umfangreiche Klassenbibliotheken sind entstanden, deren Funktionalität mit Hilfe der Vererbung anwendungsspezifisch angepasst oder erweitert werden kann. Nicht zuletzt dank des Vererbungsmechanismus können Softwaresysteme modular aufgebaut werden, was die Beherrschbarkeit großer Systeme ermöglicht und beispielsweise auch Portierungen erleichtert. Allerdings steigern unnötig tief verschachtelte Vererbungshierarchien die Komplexität und das Verständnis erheblich, was zu Fehlern bei Verwendung oder Änderung der Basisklassen führen kann. Neben den positiven Aspekten haben sich bei der objektorientierten Programmierung auch negative Aspekte im Hinblick auf die Softwarewartung gezeigt, die vor allem im Zusammenhang mit der Polymorphie, aber auch mit der Vererbung stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Ergänzung oder Anpassung einer Klassenschnittstelle.", "content": "Der wohl problematischste Fall ist die nachträgliche Änderung der Schnittstelle einer zentralen Klasse, von der es zahlreiche Spezialisierungen gibt, beispielsweise im Zusammenhang mit der Umstellung auf eine neue Version einer Klassenbibliothek. Hierbei sind vor allem zwei Fälle zu unterscheiden: Falls im ersten Fall die neue Methode ohne Implementierung eingeführt wird, als Bestandteil einer abstrakten Klasse, müssen alle Spezialisierungen bei Versionsumstieg nun diese Funktionalität bereitstellen. Weit schwerwiegender ist allerdings, wenn in der Vererbungshierarchie in nachgeordneten Klassen bereits eine gleichnamige virtuelle Methode existierte. Dieser Fall kann in den meisten Sprachen nicht vom Compiler aufgedeckt werden. Diese bestehende virtuelle Methode wird nun in einem Kontext aufgerufen, für den sie nicht implementiert wurde. Wird dieses Problem nicht anhand der Bearbeitung der Dokumentation des Versionswechsels beseitigt, führt es zu inkorrektem Systemverhalten und meist zu einem Laufzeitfehler. Im zweiten Fall muss die Umbenennung oder Signaturanpassung in den spezialisierenden Klassen nachgezogen werden. Erfolgt dies nicht, hängen die bisherigen Implementierungen nun „in der Luft“, das heißt, sie werden an erforderlichen Stellen nicht mehr aufgerufen, stattdessen wird eine in einer Basisklasse existierende Standardfunktionalität verwendet, die eigentlich vorgesehene angepasste Funktionalität kommt nicht mehr zur Ausführung. Auch dieses Problem kann in einigen Konstellationen nicht vom Compiler aufgedeckt werden. Die Sicherstellung, dass solche Probleme vom Compiler erkannt werden können, erfordert eigentlich eine vergleichsweise geringfügige Ergänzung einer Sprache. Bei C# beispielsweise ist dies durch das Schlüsselwort codice_79 abgedeckt. Bei allen Methoden, die eine virtuelle Methode der Basisklasse überschreiben, muss dieses Schlüsselwort angegeben werden. Dass in den meisten Sprachen wie auch C++ oder Java eine derartige Unterstützung fehlt, liegt daran, dass dieser Aspekt bei Konzeption der Sprache keine ausreichende Berücksichtigung fand, und die nachträgliche Einführung eines solchen Schlüsselworts aufgrund großer Kompatibilitätsprobleme auf erheblichen Widerstand stößt.", "section_level": 2}, {"title": "Fragile Base Class Problem.", "content": "Auch ohne die Änderung einer Klassenschnittstelle kann es bei Umstellung auf eine neue Version einer Basisklasse zu Problemen kommen. Die Entwickler, die eine „zerbrechliche“ Basisklasse ändern, sind in diesem Fall nicht in der Lage, die negativen Konsequenzen vorauszuahnen, die sich für spezialisierte Klassen durch die Änderung ergeben. Die Gründe hierfür sind vielfältig, im Wesentlichen liegt ein Missverständnis zwischen den Entwicklern der Basisklasse und denen der verwendeten Spezialisierungen vor. Dies liegt zumeist daran, dass die Funktionalität der Basisklasse und auch das von den Spezialisierungen erwartete Verhalten nicht ausreichend präzise spezifiziert sind. Eine häufige Ursache des Fragile Base Class Problems ist die zu großzügige Offenlegung von Implementierungsdetails, die zumeist aus praktischen Gründen erfolgt, wobei auch Teile offengelegt werden, die in einer anfänglichen Version noch nicht ausgereift sind. Die Programmiersprachen erleichtern die Umsetzung sinnvoller Einschränkungen der Freiheitsgrade häufig nicht, beispielsweise sind in Java Methoden grundsätzlich virtuell und müssen als codice_80 gekennzeichnet werden, wenn kein Überschreiben durch eine ableitende Klasse möglich sein soll.", "section_level": 2}, {"title": "Vererbung bei prototypenbasierter Programmierung.", "content": "Der Begriff Vererbung wird auch bei prototypenbasierten Programmierung verwendet. Bei prototypenbasierten Sprachen wird aber nicht zwischen Klasse und instantiiertem Objekt unterschieden. Dementsprechend ist hier mit Vererbung nicht ganz dasselbe gemeint, denn ein durch Cloning erzeugtes neues Objekt „erbt“ nicht nur die Struktur des auch als \"Parent\" bezeichneten Originals, sondern auch die Inhalte. Der Mechanismus zur Nutzung der Methoden des \"Parent\" durch die Kopie \"(Child)\" entspricht eigentlich einer Delegation. Diese ist im Sinne einer Vererbung verwendbar, hat aber mehr Freiheitsgrade, beispielsweise ist bei einigen derartigen Sprachen der Adressat der Delegation – und damit die „Basisklasse“ – zur Laufzeit austauschbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vererbung () ist eines der grundlegenden Konzepte der Objektorientierung und hat große Bedeutung in der Softwareentwicklung. Die Vererbung dient dazu, aufbauend auf existierenden Klassen neue zu schaffen, wobei die Beziehung zwischen ursprünglicher und neuer Klasse dauerhaft ist. Eine neue Klasse kann dabei eine Erweiterung oder eine Einschränkung der ursprünglichen Klasse sein. Neben diesem konstruktiven Aspekt dient Vererbung auch der Dokumentation von Ähnlichkeiten zwischen Klassen, was insbesondere in den frühen Phasen des Softwareentwurfs von Bedeutung ist. Auf der Vererbung basierende Klassenhierarchien spiegeln strukturelle und verhaltensbezogene Ähnlichkeiten der Klassen wider.", "tgt_summary": "继承(英语:inheritance)是面向对象软件技术当中的一个概念。如果一个类别B「继承自」另一个类别A,就把这个B称为「A的子类」,而把A称为「B的父类别」也可以称「A是B的超类」。继承可以使得子类具有父类别的各种属性和方法,而不需要再次编写相同的代码。在令子类别继承父类别的同时,可以重新定义某些属性,并重写某些方法,即覆盖父类别的原有属性和方法,使其获得与父类别不同的功能。另外,为子类追加新的属性和方法也是常见的做法。 一般静态的物件导向程序语言,继承属于静态的,意即在子类别的行为在编译期就已经决定,无法在执行期扩充。", "id": 2154404} {"src_title": "Mário de Andrade", "tgt_title": "马里奥·安德拉德", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Andrade wurde in São Paulo geboren und verbrachte dort fast sein ganzes Leben. Er war ein Wunderkind am Klavier und nahm später ein Studium am Konservatorium seiner Heimatstadt auf. Dieses Studium unterbrach er 1913, nachdem sein 14-jähriger Bruder Renato während eines Fußballspiels überraschend gestorben war. Mário Andrade schloss zwar später das Klavierstudium ab, gab jedoch keine Konzerte und begann Gesang und Musiktheorie zu studieren, mit der Absicht Musiklehrer zu werden. Gleichzeitig betrieb er autodidaktische Studien in Geschichte, Kunst und französischer Literatur. Er war ein eifriger Leser der Gedichte von Arthur Rimbaud und der bedeutenden Symbolisten. 1917, im Jahr seines Abschlusses am Konservatorium, veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband:, unter dem Pseudonym Mário Sobral. Sein erstes Buch hatte jedoch keinen großen Erfolg, und Andrade begann, in der ländlichen Umgebung von São Paulo und dem brasilianischen Nordosten Material über das Alltagsleben, die Folklore und vor allem die Musik Brasiliens zu sammeln. Gleichzeitig unterrichtete er Klavier am Konservatorium in São Paulo. Ebenfalls zu Beginn der Zwanzigerjahre baute Andrade in São Paulo einen Freundeskreis auf, bestehend aus jungen Künstlern und Schriftstellern, die nach europäischem Vorbild modernistische Ziele verfolgten. Einige unter ihnen wurden später als, bekannt: Andrade, die Dichter Oswald de Andrade (nicht mit Mário de Andrade verwandt) und Menotti del Picchia, und die Malerinnen Tarsila do Amaral und Anita Malfatti. Malfatti hatte vor dem Ersten Weltkrieg Europa bereist und führte in São Paulo den Expressionismus ein. Unter dem Titel, etwa: ‚Verrückte Stadt São Paulo‘, sammelte Andrade während zwei Jahren Gedichte von unterschiedlicher Länge und syntaktischer Struktur, die vor allem aus impressionistischen und fragmentarischen Beschreibungen bestehen und von scheinbar zusammenhanglosen Äußerungen im Dialekt von São Paulo unterbrochen werden. Nach Abschluss der Gedichtsammlung ergänzte sie der Autor mit einem „Höchst interessanten Vorwort“ zur Erläuterung des theoretischen Hintergrundes. 1922, als er die Herausgabe von \"Paulicéia Desvairada\" vorbereitete, organisierte er gemeinsam mit Malfatti und Oswald de Andrade die, um die Werke der Modernisten einem breiten Publikum bekannt zu machen. Als Höhepunkt der Kunstwoche las Andrade aus der \"Paulicéia Desvairada\". Obwohl die Lesung von Buhrufen unterbrochen wurde, war ein großer Teil des Publikums sehr beeindruckt, und die Veranstaltung wurde später als auslösendes Ereignis der modernen brasilianischen Literatur bezeichnet. Unter Verwendung der in \"Paulicéia Desvairada\" entwickelten Techniken schrieb Andrade darauf zwei Romane: Der erste,, war hauptsächlich ein formales Experiment. Er erschien 1933 in einer englischen Übersetzung von Margaret Richardson Hollingworth unter dem Titel \"Fräulein\". Der zweite Roman, 1928 veröffentlicht, war \"Macunaíma\". Der gleichnamige Protagonist, ein „Held ohne jeden Charakter“, unternimmt eine Reise aus dem brasilianischen Dschungel nach São Paulo und zurück. Auf seinem Weg trifft er verschiedene Orishas, steigt am Ende seines Lebens in den Himmel auf und wird dort zum Sternbild des Großen Bären. Mit Hilfe von Techniken, die später dem Magischen Realismus zugeordnet werden, verarbeitet Andrade in diesem Roman seine Untersuchungen zu Sprache und mündlichen Überlieferungen der indigenen Bevölkerung Brasiliens, sowie seine persönlichen Erfahrungen als Mulatte. Während der ganzen 1920er Jahre unternahm Andrade weitere ausgedehnte Reisen durch Brasilien, studierte die Folklore und Musik des Landesinneren und veröffentlichte ab 1927 einen Reisebericht unter dem Titel, für die Zeitung. Von der Revolution von 1930 war Andrade nicht direkt betroffen. Nach der Errichtung einer Militärdiktatur unter der Führung von Getúlio Dornelles Vargas konnte er seine Anstellung am Konservatorium von São Paulo beibehalten und leitete nun die Abteilung für Musikgeschichte und Ästhetik. Von 1938 bis 1941 war Andrade Direktor des Instituts für Bildende Künste an der Universität von Rio de Janeiro, kehrte jedoch nachher an seinen alten Arbeitsplatz zurück. Sein letztes poetisches Werk,, ist eine Liebeserklärung an den Rio Tietê, der durch São Paulo fließt und in Andrades Werk mit dem Tejo in Lissabon und der Seine in Paris verglichen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei Gründung der Academia Brasileira de Música 1945 wurde Mário de Andrade durch Renato Almeida (1895–1981) zum Namenspatron des Stuhles () 40 gewählt. 1993 gab die Zentralbank Brasiliens einen 500.000-Cruzeiros-Geldschein mit seinem Abbild heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mário Raul de Morais Andrade (* 9. Oktober 1893 in São Paulo; † 25. Februar 1945 ebenda) war ein brasilianischer Schriftsteller und Musikforscher. Er ist von überragender Bedeutung für die brasilianische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, und auf dem Gebiet der Musikethnologie reicht sein Einfluss weit über Brasilien hinaus.", "tgt_summary": "马里奥·劳尔·德·莫来斯·安德拉德(1893年10月9日-1945年2月25日)是巴西诗人、小说家、音乐学者、艺术史学家和评论家,以及摄影家。他是巴西现代主义的创始人之一,其1922年出版的诗集《幻觉之城》是巴西现代诗歌的开端。他对20世纪巴西诗歌产生了巨大影响,并且是民族音乐学的先驱者之一。", "id": 2542464} {"src_title": "Oblast Archangelsk", "tgt_title": "阿尔汉格尔斯克州", "src_document": [{"title": "Verwaltungsgliederung und Städte.", "content": "Die Oblast Archangelsk gliedert sich in 21 Rajons, 7 Stadtkreise sowie die beiden \"Inselterritorien\" () Franz-Josef-Land und die Victoria-Insel. Die beiden wichtigsten und sogleich einzigen Großstädte der Oblast sind Archangelsk sowie Sewerodwinsk. Insgesamt gibt es in der Oblast Archangelsk 13 Städte und 15 Siedlungen städtischen Typs.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Bei den letzten russischen Volkszählungen in den Jahren 2002 und 2010 gab es eine Bevölkerungszahl von 1.336.539 respektive 1.227.626 Bewohnern. Somit sank die Einwohnerzahl in diesen acht Jahren um 108.913 Personen (−8,1 %). Die Verteilung der verschiedenen Volksgruppen sah folgendermaßen aus: Die Bevölkerung des Gebiets besteht heute also fast komplett aus Russen. Die Ukrainer sind die einzige nennenswerte ethnische Minderheit in der Oblast Archangelsk. Einheimische Völker wie die Nenzen und die Komi bilden kleine Anteile an der Gesamteinwohnerschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung des Klosters.", "content": "Die erste Erwähnung des heutigen Archangelsker Gebietes findet sich in der \"Heimskringla\". Dort wird erzählt, wie Erik Blutaxt im Jahre 918 nach Bjarmaland fuhr. Wie es heißt, kämpfte er in einer großen Schlacht an der Dwina und kehrte siegreich nach Hause zurück. 970 fuhr auch Harald Graufell über das Weiße Meer nach Bjarmaland und schlug dort ebenfalls eine siegreiche Schlacht. Im 12. Jahrhundert gründeten Nowgoroder Mönche am Anfang des Dwina-Deltas ein Kloster zu Ehren des Erzengels Michael. Sie legten im Auftrag des Erzbischofs Johannes auch eine kleine Siedlung daneben an.", "section_level": 2}, {"title": "Nowgorod gegen Norwegen.", "content": "Nowgorod dehnte aufgrund seiner geografischen Lage seinen Einfluss während der folgenden Jahrhunderte vor allem nach Norden aus. So gerieten bald die Grenzen des Fürstentums an jene des Königreiches Norwegen, welches ebenfalls Einfluss über die Region haben wollte. Die beiden Staaten gerieten miteinander in Konflikt um den Pelzhandel und die davon abhängenden Steuereinnahmen. Das führte schließlich im Jahr 1411 zum offenen Krieg, als die Nowgoroder in die norwegische Finnmark eindrangen. Es folgten mehrere Kriegsjahre, bevor 1419 norwegische Schiffe im Weißen Meer einliefen und viele russische Siedlungen plünderten, auch das Kloster an der Dwina. Die Nowgoroder behielten aber im Dwina-Gebiet die Oberhand, bis die Stadt am Wolchow im Jahr 1478 von den Moskowitern erobert wurde. Der Mongolensturm, der ab dem 13. Jahrhundert über Russland hereinbrach, betraf die Region nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Die erste Hafenstadt Russlands.", "content": "Nachdem Richard Chancellor und die Muscovy Company den Handel mit Russland begonnen und entwickelt hatten, wurde bald die Anlegestelle am Erzengel-Kloster zum wichtigsten Umschlagplatz des russischen Außenhandels. Iwan IV. beauftragte die Generäle Pjotr Afanassjewitsch Naschtschokin und Zaleschanin Nikiforow Wolochow mit dem Bau einer Festung um das Kloster und einer Siedlung für die Fischer und Kaufleute. Am 4. März 1583 wurde die neue Siedlung gegründet und im darauf folgenden Jahr stellte man die Befestigungen fertig. In Anlehnung an die alte Handelsstation Cholmogory, die einst der Mittelpunkt der Gegend gewesen war, nannte man die Stadt Nowocholmogory. Im Jahre 1613 erhielt die Stadt nach dem Erzengel-Kloster ihren neuen Namen: Archangelsk, die Erzengelstadt.", "section_level": 2}, {"title": "Das 17. Jahrhundert und Peter der Große.", "content": "Im Jahre 1667 zerstörte ein Brand die vorwiegend hölzerne Stadt, woraufhin diese nahezu komplett neu aufgebaut wurde. 1693 kam Peter I., später „der Große“ genannt, nach Archangelsk und gründete dort die Russische Admiralität, der die hier zu schaffende russische Kriegs- und Handelsflotte künftig unterstehen sollte. Die Werft verlegte er auf die Insel Solombala, damit sie dort expandieren könne. Im Juni 1694 lief in Solombala das erste Handelsschiff, die „Sankt Paul“ vom Stapel. Peter der Große kam erneut in die Stadt und erließ ihr ein Handelsmonopol für die wichtigsten Außenhandelsgüter. In den Jahren 1655 bis 1660 tobte der Schwedisch-Polnische Krieg, an dem Russland nur gering beteiligt war. Die Russen griffen damals das schwedische Livland an, wurden von dort aber wieder vertrieben. Seit dieser Zeit bestand eine Rivalität zwischen den beiden Mächten, die zur Jahrhundertwende 1700 eine neue Qualität erfuhr, als die schwedische Marine Manöver im Weißen Meer durchführte, welches zum russischen Einflussgebiet zählte. Peter der Große nahm das zum Anlass, die Städte an der Dwina besser zu befestigen und befahl außerdem den Bau der neuen Festung Nowodwinsk, der 1701 begonnen wurde. Im Jahr zuvor bereits hatte der schwedische König Karl XII. begonnen, gegen Russlands Verbündeten Dänemark vorzugehen und damit den Großen Nordischen Krieg entfacht. Am 25. Juni wurde Nowodwinsk bereits zum ersten Mal angegriffen. Die Festung war noch lange nicht fertiggestellt, hielt aber stand. Im Jahr 1705 vollendete man die Bauarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Der Große Nordische Krieg.", "content": "Während des Krieges, der Archangelsk nach dem erfolglosen schwedischen Angriff auf die Festung Nowodwinsk verschonte, wurde die Stadt 1702 vom Zaren zur neuen Hauptstadt des Pomorengebietes, also Nordrusslands, erklärt. Diese Position hatte zuvor Cholmogory inne. Am 18. Dezember 1708 ging das Pomorengebiet in das neu geschaffene Gouvernement Archangelgorod über, eine von acht russischen Gouvernements. 1712 wurde die während des Nordischen Krieges gegründete Stadt Sankt Petersburg an der Newa zur neuen Hauptstadt erklärt. Mit ihrem Ostseehafen lag die neue Hauptstadt weitaus näher am westeuropäischen Markt und aus diesem Grund verlor Archangelsk allmählich seine überragende Stellung als Umschlagplatz. Im Jahr 1719 schließlich wurde das Handelsmonopol aufgehoben.", "section_level": 2}, {"title": "Niedergang und Auferstehung.", "content": "Aus diesen Gründen, und auch weil der Hafen von Archangelsk nahezu ein halbes Jahr lang zugefroren ist, verlor die Stadt rasch an Bedeutung. Während der Napoleonischen Kriege wurde jedoch über ganz Europa die sogenannte Kontinentalsperre verhängt. Archangelsk – traditionell stark mit Großbritannien verbunden – war der einzige russische Hafen, über den noch Import und Export abgewickelt wurden, womit später Napoleon seinen Angriff auf Russland begründete. Im 19. Jahrhundert wurde die Eisenbahn von Archangelsk nach Moskau fertiggestellt, und der Hafen wurde wieder wichtiger für das Zarenreich. In den folgenden Jahren starteten fast alle Polarexpeditionen vom Hafen an der Dwina.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Im Ersten Weltkrieg wurde Russland von seinen Verbündeten über Archangelsk mit Nachschub an Waffen, Munition und Nahrung versorgt. Nach der Oktoberrevolution und im Bürgerkrieg von 1918 bis 1921 war die Stadt in der Hand der Weißgardisten und später der Amerikaner, die erst gegen Ende des Krieges vertrieben werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetunion.", "content": "Nach dem Sieg der Bolschewiki und dem Tod Lenins begann das düsterste Kapitel der russischen Geschichte. Archangelsk wurde zu einem wichtigen Bestandteil des unionsweiten Systems der Arbeitslager, genannt GULag. Die Solowezki-Inseln und einige Lager auf dem Festland südlich von Sewerodwinsk waren zur „besonderen Verwendung“ (SLON) vorgesehen und wurden als erste sowjetische „Konzentrationslager“ schon in den 1920er-Jahren eröffnet. Am 23. September 1937 wurde die Nördliche Oblast geteilt und es entstanden die Oblaste Wologda und Archangelsk.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Archangelsk war während der gesamten Kampfhandlungen des Krieges der wichtigste Nachschubhafen, über den die Westalliierten die Sowjetunion mit Nahrung und Waffen versorgten.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "In den 1950er-Jahren stationierte man in Archangelsk die Atomeisbrecherflotte des Nordmeeres, während die Atom-U-Boote in Murmansk vor Anker lagen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Oblast Archangelsk () ist eine Oblast in Nordwestrussland.", "tgt_summary": "阿尔汉格尔斯克州(),包括湼湼茨自治区、新地岛和法兰兹约瑟夫地,是俄罗斯联邦主体之一,属西北部联邦管区。面积587,400平方公里(含湼湼茨自治区),人口1,336,539 (2002年,同上)。首府阿尔汉格尔斯克。", "id": 2899456} {"src_title": "Stewart Island", "tgt_title": "斯圖爾特島", "src_document": [{"title": "Namensherkunft.", "content": "Die nennen die Insel, was ins Deutsche übersetzt „glühende Himmel“ bedeutet. Den englischen Namen bekam die Insel 1809, als der schottische Kartograph William Stewart auf seiner Reise als erster Offizier der \"Pegasus\" Teile der Südküste Neuseelands und Stewart Island neu kartografierte.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Stewart Island ist 1746 km2 groß und kaum bewohnt. Die einzige Ansiedlung ist Oban, in der Halfmoon Bay gelegen. Der Ort hat etwa 600 Einwohner. Damit beträgt die Bevölkerungsdichte der gesamten Insel 0,36 Einwohner/km2. Die etwa 70 km × 40 km große Insel ist stark bewaldet und gebirgig. Höchste Erhebung ist der Mount Anglem mit 981 m. Der südlichste Punkt ist das. Die Küstenlinie ist stark zergliedert, insbesondere durch die Paterson-Bucht, die sich weit ins Inselinnere zieht. In der Paterson-Bucht liegen wiederum mehrere kleine Inseln wie Ulva Island und Native Island. Von der Südinsel ist die Stewartinsel durch die Foveauxstraße getrennt, die als sehr stürmisch gilt und in der die heute unbewohnte Ruapuke Island liegt. Das Klima ist, bedingt durch warme Strömungen welche die Insel umspülen, für die südliche Lage recht moderat. Insbesondere die Winter fallen relativ mild aus. Insgesamt ist das Klima unbeständig, feucht und windig.", "section_level": 1}, {"title": "Tier- und Pflanzenwelt.", "content": "Die Insel beheimatet den \"Tokoeka\" oder Südlichen Streifenkiwi (\"Apteryx australis\"), eine der fünf Arten des Kiwi, des neuseeländischen Wappenvogels. Auf Stewart Island befindet sich auch eine Brutkolonie des seltenen Gelbaugenpinguins. Schon bei den Māori als Nahrungsquelle begehrt war \"Titi\" – das Küken des Dunklen Sturmtauchers (\"Puffinus griseus\"). Eine warme Strömung verbindet das australische Great Barrier Reef direkt mit der Stewartinsel und sorgt in den flachen Gewässern vor der Küste für besonders klares, warmes Wasser und eine artenreiche Unterwasser-Fauna.", "section_level": 1}, {"title": "Walstrandungen.", "content": "Ende November 2018 sind mehr als 140 Grindwale gestrandet.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung und Besiedlung.", "content": "Geringe Spuren einer Besiedlung durch die Māori lassen sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. In der Sprache der Māori hieß die Insel außer Rakiura auch Te Punga o te Waka a Maui (\"Anker von Maui's Kanu\"). Insgesamt bevorzugten sie eher die kleine Insel Ruapuke auf halbem Wege zum Festland, da diese sich leichter verteidigen ließ. James Cook sichtete die Insel als erster Europäer bei seiner Umseglung der Südinsel im Jahre 1770. Da er annahm, Stewart Island sei mit dem Festland verbunden, nannte Cook sie Südkap und hielt weiter nach Süden. Erst etwa Februar 1809, auf einer Robbenjagd-Fahrt zu einer Inselgruppe vor der neuseeländischen Südinsel, entdeckte Kapitän Eber Bunker (1761–1836) mit der \"Pegasus\" die Wasserstraße zwischen der neuseeländischen Südinsel und der Stewartinsel (Foveauxstraße) und erkannte dadurch, dass die vermeintliche Halbinsel eine Insel sein musste. In den damaligen Berichten taucht jedoch noch kein Name für die Insel auf. Im August des Jahres fuhr das Schiff vom australischen Port Jackson aus die Südküste der damals unbewohnten Stewartinsel entlang, diesmal unter Kapitän S. Chace. An Bord war auch der Erste Offizier William Stewart, nach dem die Insel später benannt wurde. Er kartographierte Teile der Südküste, vor allem \"South Port\", das heutige Pegasus Port, und gab die Karte an den Herausgeber des \"Oriental Navigator\". 1816 veröffentlichte der die Karte, wobei zum ersten Mal der Ausdruck \"Stewart's Island\" benutzt wurde; die Karte wurde von der britischen Marine und Händlern noch bis 1840 benutzt. Irrtümlich wird Stewart allerdings manchmal als Entdecker der Insel oder der Foveauxstraße bezeichnet. Im Laufe des 19. Jahrhunderts gab es einige europäische Besiedlungsversuche im Hinterland. Ansiedlungen mit Sägemühlen und Fischfangstationen wurden außerhalb von Oban gegründet. Sie hatten jedoch, bedingt durch die Abgelegenheit, meist nur wenige Jahrzehnte Bestand. Ab 1890 wurde bei Port Pegasus (Südküste) versucht, eine Zinn-Mine zu etablieren. Bis zu 200 Arbeiter waren zeitweilig vor Ort. Es gab ein paar Läden und eine Postfiliale. Heute sind die Ruinen nur per Boot oder durch einen mühsamen Marsch über die Insel zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr und Tourismus.", "content": "Erreichbar ist die Stewartinsel von der Südinsel aus, entweder von Bluff aus mit einer einstündigen Fährpassage oder von Invercargill per Propellerflugzeug. Von Invercargill werden Shuttle-Verbindungen zur Fähre in Bluff angeboten. Die Landebahn der Stewartinsel hat keinerlei Abfertigungsgebäude und der Transfer nach Oban wird mit Shuttle-Bussen durchgeführt. In Oban und Umgebung gibt es mehrere Hotels, einige wenige Läden und inzwischen auch einen 6-Loch-Golfplatz. Banken gibt es keine. 2002 wurden mit der Gründung des 1570 km2 großen Rakiura-Nationalparks etwa 93,5 % der Inselfläche unter Schutz gestellt. Die Insel lässt sich auf diversen beschriebenen Rundwanderungen durchmessen. Spuren der Besiedlungsversuche finden sich häufig am Wegesrand. Am bekanntesten ist der Rakiura-Track, der sich in drei bis vier Tagen bewältigen lässt. Ein großer Anteil der Wege ist durch die Parkverwaltung mit Boardwalks gesichert, da die Wege, zum Verschlammen neigend, entsprechend empfindlich sind. Bewirtschaftete Übernachtungsmöglichkeiten gibt es außerhalb von Oban keine. Die Übernachtung ist entweder in Wanderhütten oder auf den ausgewiesenen Biwak-Plätzen möglich. Um den abgelegenen Teil der Insel zu erreichen, muss man ab zehn Tage kalkulieren. Nur wenige haben die Insel bisher vollständig zu Fuß umrundet. Die warmen und artenreichen flachen Gewässer locken in den letzten Jahren auch verstärkt den Tauch-Tourismus an. Das Hai-Käfig-Tauchen vor Stewart Island ist allerdings seit Ende 2018 verboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stewart Island (: ), offiziell Stewart Island/ genannt, ist die drittgrößte Insel Neuseelands. Sie schließt sich 30 km südlich an die Neuseeländische Südinsel an. Ihre Fläche von 1746 km2 entspricht 65,4 % der Fläche des Saarlandes.", "tgt_summary": "斯图尔特岛(英语:Stewart Island;)是新西兰的第三大岛,位于南岛南方大约30公里,与南岛相隔福沃海峡遥望因沃卡格尔的布拉夫港(Bluff)。这座东西宽约四十公里,人口不到五百人的岛屿,之所以吸引人,就在于其天然粗犷的自然环境——由于地处偏远,又有海峡阻隔,虽然不见雄伟的自然奇景,但对喜好宁静,热爱荒野的人而言,斯图尔特岛上原始的森林和未受破坏的海岸线,却能让人感受到离群索居,遗世独立的苍茫。", "id": 987831} {"src_title": "House of Flying Daggers", "tgt_title": "十面埋伏 (2004年电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "China im Jahre 859, in den letzten Zügen der Tang-Dynastie (618 bis 907): Eine Rebellengruppe namens \"Haus der Fliegenden Messer\", die in der Vergangenheit bereits einmal versucht hatte, das Kaiserreich zu stürzen, gerät wieder in das Blickfeld der Polizei und des Militärs. Vor kurzem wurde ihr Anführer getötet, doch fand die Gruppierung prompt einen Nachfolger. Die Polizisten Jin und Leo erhalten den Auftrag, den neuen Anführer innerhalb von zehn Tagen aufzuspüren und zu töten. Leo hat auch schon eine Spur: die Tochter des alten Rebellenanführers soll blind sein und zufälligerweise tauchte eben erst die schöne blinde Tänzerin Mei im örtlichen Teehaus auf. Als Gast getarnt provoziert Jin dort Krawall, um Leo einen Vorwand für die Verhaftung von Mei zu liefern. Sie entpuppt sich tatsächlich als Mitglied der „Fliegenden Messer“ und ist trotz ihrer Blindheit eine famose Kämpferin. Leo gelingt es jedoch, sie zu besiegen. Leo überzeugt Jin zu einer weiteren List. Dazu verhilft Jin Mei zur Flucht aus dem Gefängnis in der Hoffnung, dass Mei ihren scheinbaren Retter zum Anführer der „Fliegenden Messer“ führt. Der Plan scheint zunächst aufzugehen. Bei einem fingierten Angriff durch eingeweihte Polizisten kann sich Jin erneut als Retter darstellen. Mei scheint Vertrauen zu Jin zu fassen, und gemeinsam machen sie sich auf die Reise. Leo folgt ihnen und hält heimlich Kontakt zu Jin. Unterwegs treffen sie jedoch auf uneingeweihte Regierungstruppen, die Meis Flucht mit allen Mitteln verhindern sollen. Es kommt zu erbitterten Kämpfen, bei denen Jin zum ersten Mal gezwungen ist, Kollegen zu töten, um Mei zu schützen. Ihm kommen zunehmend Zweifel an seiner Mission und er beginnt sich in Mei zu verlieben. Schließlich erreichen die beiden die Rebellen. Dort wird Jin gefangen genommen. Es stellt sich heraus, dass Leo ein Agent der „Fliegenden Messer“ ist. Mei ist weder blind noch Tochter des alten Rebellenanführers, sondern nur ein Köder, um den General des Kaisers in eine Falle zu locken. In diesem Plan spielt Jin keine Rolle mehr; Mei erhält daher den Auftrag, Jin zu töten. Allerdings hat sich in den wenigen Tagen ihrer gemeinsamen Reise auch Mei in Jin verliebt. Sie weist daher die Avancen des in sie schon lange verliebten Leo zurück und befreit Jin. Leo ist zutiefst verbittert. Er greift Mei an und verletzt sie schwer. Jin ist entsetzt und will sich an Leo rächen. Es kommt zum Kampf zwischen den beiden ehemaligen Freunden. Als Leo Jin mit seinem Wurfmesser bedroht, regt sich Mei mit letzter Kraft. Sie warnt Leo: würde er Jin töten, würde sie ihn mit dem noch in ihrer Brust steckenden Wurfmesser töten. Der verzweifelte Jin versucht sie davon abzubringen, denn der Blutverlust wäre Meis sicherer Tod. Leo macht eine Angriffsbewegung. Mei reagiert sofort und zieht sich das Messer aus der Brust, wirft es aber in die Flugbahn von Leos Messer, um Jin zu schützen statt Leo zu töten. Doch Leos Angriff war nur vorgetäuscht, er hält sein Messer noch in der Hand. Mei stirbt in Jins Armen, erschüttert verlässt Leo die beiden.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Wie in den meisten Wuxia-Filmen geht es auch in diesem Film um eine alte chinesische Legende, in diesem Falle das alte Gedicht \"Jiārén Qū\" () von Lǐ Yánnián () aus der westlichen Han-Dynastie, welches von Zhang Ziyi () während der Tanzszene bzw. von Takeshi Kaneshiro am Schluss des Films gesungen wird. In dem Gedicht geht es um eine schöne junge Frau aus dem Norden, die mit ihren verzaubernden Blick eine Stadt und mit einem zweiten Blick eine ganze Nation zugrunde gehen lassen kann. In diesem Fall kann man das Gedicht so interpretieren, dass es sich um eine schöne Frau handelt, die zwei Männer, die sich um sie streiten, zugrunde gehen lässt. Originaltext:", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Kameraführung, Farbwahl und Perspektiven gelten als hervorragend umgesetzt. Die Handlung wird laut vieler Kritiker allerdings oft zuvor angekündigt, was viele Szenen und ihren Ausgang vorhersehbar mache. Insbesondere gegen Ende wirkten die Kampfszenen unangemessen ausgedehnt und keinem engeren Ziel mehr verpflichtet. Der rote Faden ging auch für viele Rezensenten der IMDb verloren; es werde zum Ende des Films keinerlei Referenz mehr auf die Geschichte Chinas oder die Wirkung der Sekte auf die Entwicklung der Dynastie hergestellt. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 1}], "src_summary": "House of Flying Daggers () ist ein Film des chinesischen Regisseurs Zhang Yimou aus dem Jahr 2004. Kinostart in Europa war ab Herbst 2004, Hauptdarsteller sind Takeshi Kaneshiro, Zhang Ziyi und Andy Lau.", "tgt_summary": "《十面埋伏》(英语:House of Flying Daggers)是一部2004年张艺谋导演的中国电影,程小东任动作指导,由刘德华、金城武和章子怡主演。该片是继2002年的《英雄》之后,张艺谋执导的第二部武侠片。2004年5月作为展映片在第57届戛纳电影节全球首映,7月16日中国公映。", "id": 2051490} {"src_title": "Hüllkurvendemodulator", "tgt_title": "包络检波器", "src_document": [{"title": "Technische Realisierung.", "content": "Ein Hüllkurvendemodulator wird im einfachsten Fall mittels einer Diode als Gleichrichter für das Eingangssignal realisiert. Diese lässt nur eine Polarität des hochfrequenten Empfangssignales passieren, sodass nur noch die obere Hälfte der Hochfrequenzschwingungen verbleibt. Danach folgt ein Tiefpass zur Entfernung des hochfrequenten Trägersignals. Als Ergebnis entsteht wieder das ursprüngliche Modulationssignal, wie zum Beispiel Sprache, Musik oder Morsezeichen. Das Signal (rote Kurve) ist lediglich von einer Gleichspannung (dem mittleren Pegel der Hochfrequenz) überlagert, die durch einen nachfolgenden Koppelkondensator entfernt werden kann. Die Funktion der Diode lässt sich durch folgendes Gedankenexperiment verdeutlichen: Würde das Empfangssignal direkt auf den Tiefpass gegeben, so würden positive und negative Amplitudenschwankungen einander aufheben (siehe Bild). Das Ergebnis wäre 0 – man würde nichts hören. Der 1906 von H. H. C. Dunwoody entwickelte Kristalldetektor für Funkempfänger (Gleichrichter aus einem natürlichen Mineral) in Kombination mit nachgeschaltetem Kondensator als Tiefpassfilter löste den Kohärer als reinen Detektor für umgebende Hochfrequenzsignale ab, wodurch tönender (Modulation) Empfang möglich wurde. Diese einfache Schaltung besitzt einige Nachteile:", "section_level": 1}, {"title": "Verbesserte Schaltungen.", "content": "Diese Nachteile lassen sich durch aktive Bauelemente vermeiden, die zusätzliche Energie benötigen, die Signalquelle aber entlasten: Deshalb können bereits Amplituden von wenigen Millivolt verzerrungsfrei gleichgerichtet werden. Die Maximalfrequenz liegt bei etwa 10 MHz. Oft wird dabei das überlagerte Gleichspannungssignal des Demodulators zur Verstärkungsregelung und zur Anzeige der Feldstärke benutzt. Die Hüllkurvendemodulation der Zwischenfrequenz ist heute meist durch die Synchrondemodulation und teilweise durch voll digitale Signalverarbeitung des HF-Eingangssignales abgelöst worden. Hüllkurvendetektoren finden sich unter anderem auch dort, wo ein niederfrequentes Nutzsignal von einem höherfrequenten Trägersignal isoliert werden muss (z. B. bei Synthesizern und Analysegeräten). Heute werden diese Detektoren mittels eines Digitalen Signalprozessors als Integrierte Schaltung ausgeführt. Hüllkurvendemodulation wurde zu Zeiten des analogen Telefonnetzes verwendet, um die nicht hörbaren Zählimpulse auszuwerten.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung.", "content": "Hüllkurvendemodulatoren sind ausschließlich für AM mit einem Modulationsgrad \"m\" < 1 geeignet. Der Grund dafür ist, dass bei Zweiseitenband-AM die Hüllkurve bei Vektoraddition – gewissermaßen zufällig – genau der modulierenden Niederfrequenz entspricht. Fehlt ein Seitenband oder ist gar, wie bei SSB, die Trägerfrequenz zu schwach, erzeugt die Hüllkurvendemodulation untragbare Verzerrungen, wogegen ein Synchrondemodulator immer noch ein einwandfreies Signal liefert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Hüllkurvendemodulator, auch Hüllkurvendetektor oder inkohärenter Demodulator genannt, ist ein Demodulator für amplitudenmodulierte Signale. Damit wurden die ersten drahtlosen Radioempfangsgeräte, die Detektorempfänger, in der Nachrichtentechnik realisiert.", "tgt_summary": "包络检波器(英语:envelope detector)是以高频信号为输入信号并提供原始信号的包络函数的一种电子线路。电路中的电容器会在上升沿充电,并在信号下降时通过电阻器缓慢释放电荷。串联的二极管将输入信号整流,只在正输入端比负输入端电位高的时候允许电流流过。", "id": 553670} {"src_title": "Neuseeländisches Englisch", "tgt_title": "新西兰英语", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Einwohner Neuseelands waren die Maori, die aus der pazifischen Inselregion Polynesien stammten und Neuseeland um 925 unserer Zeitrechnung entdeckten. Um 1150 kann man von fest etablierten Siedlungen der Maori auf Neuseeland ausgehen. Der erste Europäer, der Neuseeland entdeckte, war der Niederländer Abel Tasman 1642. Bis zur Ankunft der englischen Siedler war Maori die einzige Sprache, die auf den neuseeländischen Inseln gesprochen wurde. Die Geschichte des Englischen in Neuseeland begann mit der Ankunft Captain Cooks 1769-1770. Ab 1790 folgten dann europäische Walfänger und Händler, die in Neuseeland siedelten. Neuseeland wurde jedoch erst 1840 offizielle Kolonie Großbritanniens, nach dem Vertrag von Waitangi zwischen der britischen Krone und Maori-Häuptlingen. Darauf folgte eine rasch zunehmende Immigration von europäischen Siedlern, von nur 2000 im Jahr 1840 über 25.000 im Jahr 1850. 1900 waren es bereits 750.000 Immigranten. Man unterscheidet in der Regel drei Einwanderungswellen nach Neuseeland, von denen jede einen Einfluss auf das Englisch in Neuseeland hatte. Die erste Phase war von 1840 bis 1860, während der eine Reihe von Organisationen Siedler nach Neuseeland brachten. So etablierte z. B. die New Zealand Company erste Siedlungen im heutigen Wellington und Nelson, hauptsächlich mit Siedlern aus London und dem Südosten Englands. Auf der Südinsel wurde Otago von schottischen Einwanderern besiedelt, während frühe Siedler in Canterbury eher anglikanisch waren. Die zweite Phase begann 1860, als in Neuseeland Gold gefunden wurde. Den Goldfunden folgte eine dramatisch ansteigende Zahl von Einwanderern, vor allem in Otago und an der Westküste der Südinsel. Viele dieser Einwanderer stammten aus Australien. Die dritte Einwanderungswelle begann 1870, als man versuchte, die Einwanderung staatlich zu steuern. Viele Einwanderer aus dieser Zeit stammten aus dem Süden Englands. 1890 überstieg die Zahl der in Neuseeland geborenen Neuseeländer die Zahl der Einwanderer. Ab diesem Punkt, so kann man annehmen, ist der Einfluss der geborenen Neuseeländer auf die englische Sprache größer als die der Einwanderer aus Großbritannien und Australien. Obwohl es einige Aussagen zur Herkunft der Immigranten nach Neuseeland gibt, muss man wissen, dass diese nur grobe Schätzungen sind. Linguisten und Historiker können dafür lediglich auf Schiffsaufzeichnungen, Militäraufzeichnungen und Todesfallregister zurückgreifen. Auch die Schiffsaufzeichnungen sind nicht notwendigerweise verlässlich, weil man nicht davon ausgehen kann, dass alle Passagiere eines Schiffes, das in einem englischen Hafen startete, notwendigerweise Engländer sind. Auch gab es lange keine direkten Schiffslinien nach Neuseeland, so dass viele Immigranten zunächst in Australien landeten. Klar ist jedoch, dass Neuseeland anfänglich fast ausschließlich von Briten besiedelt wurde. Die am häufigsten zitierten Zahlen zur Einwanderung in Neuseeland sind die Ergebnisse der Volkszählung in Neuseeland von 1871. Danach stammten 51 % der Einwanderer aus England (wobei zu vermuten ist, dass darunter auch Waliser waren), 27,3 % aus Schottland und 22 % aus Irland. Die soziale Herkunft der frühen Siedler war relativ homogen, viele der Immigranten hatten einen Hintergrund als Arbeiter oder landwirtschaftliche Beschäftigte oder stammten aus der unteren Mittelschicht. Im Gegensatz zu Australien war Neuseeland auch keine Sträflingskolonie, so dass die Großzahl der Einwanderer Siedler waren. Auch regionale Unterschiede bildeten sich im neuseeländischen Englisch nur wenige heraus, mit der Ausnahme der Südinsel Neuseelands, wo sich eine größere Zahl von Schotten niederließ. Als wichtige historische Einflussfaktoren auf das neuseeländische Englisch sind schließlich noch das Englisch in Australien sowie das Maori zu nennen. Durch die engen Beziehungen zwischen Neuseeland und Australien und durch die Einwanderung vieler Australier nach Neuseeland haben neuseeländisches und australisches Englisch einige Ähnlichkeiten. Seit Ende des 20. Jahrhunderts ist jedoch eine deutliche Auseinanderentwicklung zu beobachten. Maori dürfte die wichtigste nicht-europäische Sprache sein, die auf das neuseeländische Englisch Einfluss hatte. Im Gegensatz zu Australien bildete sich in Neuseeland kein Pidgin, das als Verständigungsmittel zwischen Maori und neuseeländern Europäischer Herkunft diente. Das lag zum einen daran, dass es in Neuseeland mit Maori eine einheitliche Sprache und Kultur gab, mit denen die europäischen Siedler konfrontiert waren, nicht eine Vielzahl von Gruppierungen, Sprachen und Dialekten wie in Australien. Außerdem erhielten die Maori schon früh Zugang zum neuseeländischen Bildungssystem und erlernten so Englisch, während umgekehrt neuseeländische Beamte Maori lernten. Durch den engen Kontakt des Englischen mit Maori gingen viele Lehnwörter aus dem Maori in die englische Sprache in Neuseeland ein. Das neuseeländische Englisch in Abgrenzung zu anderen Varietäten des Englischen wie dem britischen Englisch wurde erstmals 1912 von Frank Swinnerton beschrieben, der das neuseeländische Englisch als “sorgfältig moduliertes Gemurmel” beschrieb. Vermutlich gab es schon zuvor Unterschiede, die wohl früh entstanden sind, bedingt durch den Einfluss der Sprache der Māori auf das Englische, speziell Namen für Orte und für Pflanzen und Tiere, die einzigartig in Neuseeland sind und deshalb im Englischen keine entsprechende Bezeichnung hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Regionale und soziale Variation.", "content": "Regionale Unterschiede sind eher gering. Es gibt zwar unter Laien die Ansicht, dass es deutliche regionale Unterschiede gibt, aber diese wurden durch linguistische Forschungen bisher nicht belegt. Die einzige Ausnahme ist der Süden der Südinsel, wo man einen unterscheidbaren Akzent hört, der sich durch ein gerolltes 'r' auszeichnet, der sogenannte \"Southland burr\". Dieser Akzent geht auf die vielen schottischen Einwanderer in diesem Gebiet zurück. Soziale Klassenunterschiede sind im neuseeländischen Englisch deutlich hörbar. So unterscheidet die Sprachwissenschaft zwischen \"Cultivated New Zealand English\", \"General New Zealand English\" und \"Broad New Zealand English\", die jeweils höheren, mittlern und unteren sozialen Klassen zugeordnet werden können. Die Unterschiede zwischen diesen Varianten sind vor allem in den Vokalen hörbar, wobei \"Cultivated New Zealand English\" am nächsten zur britischen Standardaussprache Received Pronunciation (RP) ist und Broad New Zealand English am weitesten davon entfernt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Phonetik und Phonologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konsonanten.", "content": "Die Konsonanten des neuseeländischen Englisch entsprechen in etwa dem, was man aus dem britischen Englisch kennt: Es gibt jedoch einige Phänomene, die für das neuseeländische Englisch charakteristisch sind:", "section_level": 2}, {"title": "Vokale.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Monophthonge.", "content": "Die Vokale des neuseeländischen Englisch entsprechen etwa den Vokalen des britischen Englisch, allerdings mit einigen Abweichungen in der konkreten phonetischen Realisierung. Die folgenden Darstellungen folgen dem Linguisten Laurie Bauer und anderen, die die IPA-Symbole für die Beschreibung der neuseeländischen Vokale angepasst haben: Misst man die Vokale akustisch oder untersucht die Zungenposition im Mundraum, so ergeben sich Unterschiede zum britischen und auch zum amerikanischen und australischen Englisch. Die Vokale im \"Broad New Zealand English\" und auch im \"General New Zealand English\" sind nämlich das Ergebnis einer deutlichen Vokalverschiebung, einer neuen Entwicklung seit etwa 1960, die heute noch anhält. So verschiebt sich der Artikulationsort der Vokale: Eine der auffälligsten Lautverschiebungen ist die Verschiebung des Vokals in \"bit\" in Richtung Schwa ([ə]). Australier sollen deshalb angeblich witzeln, dass Neuseeländer \"fish and chips\" wie \"fush and chups\" aussprechen, während Australier es mit einem sehr hohen /i/-Laut eher wie \"feesh and cheeps\" aussprechen. Der Vokal in Wörtern wie \"bed\", \"ten\" oder dem Namen \"Ben\" wird im neuseeländischen Englisch sehr hoch artikuliert, so dass er fast wie ein [ɪ] in kit klingt. Diese Eigenheit führt gelegentlich zu Missverständnissen zwischen Neuseeländern und Englischsprechern aus anderen Ländern, weil \"letter\" eher wie \"litter\", \"pen\" eher wie \"pin\", \"pet\" eher wie \"pit\" und \"bet\" eher wie \"bit\" klingt. Langvokale wie /i:/ in \"fleece\" und /u:/ in \"goose\" werden im neuseeländischen Englisch teilweise so realisiert, dass sie fast wie Diphthonge klingen. In extrem breiter Aussprache klingt der Laut in \"goose\" damit fast wie in \"goat\". \"feet\" klingen dann eher wie \"fuh-eet\" [fɪə]. Ein für Neuseeland typisches Merkmal ist außerdem die Aussprache des Vokals in Worten wie \"chance\" und \"dance\". In Neuseeland werden Wörter wie diese mit einem langen, dunklen \"a\" ([ɑː]) wie in \"car\" ausgesprochen, also eher wie in Südengland. In Australien hingegen wird der Vokal häufiger gesprochen wie ([æ]) in \"rat\", also ähnlich wie im Amerikanischen oder Nordenglischen.", "section_level": 3}, {"title": "Diphthonge.", "content": "Neben den reinen Vokalen hat das neuseeländische Englisch mehrere Diphthonge: /əi, eə, ʊə, aʊ, ei, ai, oʊ/. Bei vielen dieser Diphthonge ist die Lippenbewegung jedoch im neuseeländischen Englisch geringer als z. B. im RP. Lautverschiebungen führen dazu, dass manche Wörter nun identisch ausgesprochen werden, wie \"chair\", das gleich gesprochen wird wie \"cheer\" (beide []), oder auch \"bear\", das gleich wie \"bear\" ([]) gesprochen wird. Allerdings hängen solche Aussprachen von der Stärke des Akzents und der Region in Neuseeland ab.", "section_level": 3}, {"title": "Zusätzliches Schwa.", "content": "Wie im australischen Englisch fügen manche Neuseeländer ein Schwa in die Aussprache mancher Wörter ein, wie in \"grown\", \"thrown\" und \"mown\", was zu \"grow-en\" [], \"throw-en\" [] und \"mo-wen\" [] führt. Wörter wie \"groan\", \"throne\" und \"moan\" [] bleiben dagegen unverändert, und im Gegensatz zum britischen Englisch sind diese Wortpaare demnach voneinander unterscheidbar.", "section_level": 3}, {"title": "Intonation.", "content": "Neuseeländer heben oft gegen Ende eines Satzes die Tonhöhe an, was auch einen Aussagesatz wie eine Frage klingen lässt. Diese Intonationscontour wird mit \"High Rising Terminal\" (HRT) bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Aussprache der Māori-Lehnwörter.", "content": "Viele Lehnwörter aus dem Māori wurden während des 19. und 20. Jahrhunderts anglisiert, d. h. wie englische Wörter ausgesprochen. Seit sich in den 1980er Jahren ein Bewusstsein für die Sprache der Māori stärker ausgebreitet hat, wird mehr Wert auf eine Aussprache gelegt, die möglichst nah am Ursprungswort in Maori ist. Die anglisierte Aussprache hält sich allerdings oft unter Ortsansässigen, so dass man an einer Aussprache nah am Maori oft einen Ortsfremden erkennt. Beispiele sind: Ferner gibt es eine Tendenz unter Sprechern des neuseeländischen Englisch, Maori-Wörter abzukürzen: Verfechter einer korrekten Maori-Aussprache solcher Lehnwörter missbilligen solche Abkürzungen.", "section_level": 2}, {"title": "Grammatik.", "content": "Das neuseeländische Englisch hat auf der Ebene der Grammatik nicht so viele Eigenarten wie auf der Ebene der Aussprache und des Wortschatzes, die spezifisch für das neuseeländische Englisch allein sind. Es gibt einige Nicht-Standard-Phänomene wie die Verwendung von \"will\" statt \"shall\" oder die Verwendung von bestimmten Partizipien, jedoch findet man dies auch im australischen Englisch.", "section_level": 1}, {"title": "Modalverben.", "content": "Während das britische Englisch für die ersten Person \"I\" und \"we\" tendenziell noch \"shall\" verwendet, wird im neuseeländischen Englisch wie auch im australischen Englisch \"will\" für alle Personen verwendet. Spezifisch für das neuseeländische Englisch ist die gelegentliche Verwendung von \"shall\" in Sinne von \"sollen\", eventuell ein Erbe aus dem schottischen Englisch.", "section_level": 2}, {"title": "Partizipien und Vergangenheitsformen.", "content": "Neuseeländer tendieren dazu, einige Partizipien und \"Past-Tense\"-Formen abweichend vom britischen Englisch zu verwenden, so z. B. \"come\" statt \"came\" für \"Past Tense\", \"done\" statt \"did\" oder \"rung\" als \"Past Tense\" für \"ring\" statt britisch \"rang\".", "section_level": 2}, {"title": "Pronomen.", "content": "\"She\" wird sehr gern benutzt anstatt \"it\" als Subjekt eines Satzes, vor allem, wenn ein solcher kurzer Satz mit diesem Subjekt beginnt. \"She’s right.\" ist ein allgemeines Lob, beispielsweise eines Barbecues, oder \"She’ll be right.\" sinngemäß wie \"Das geht in Ordnung.\" Ferner findet man Ausdrücke wie \"yous\" bei Schulkindern in Canterbury oder \"you guys\" als Formen für die zweite Person Plural (dt. 'Ihr').", "section_level": 2}, {"title": "Wortschatz.", "content": "Das neuseeländische Englisch hat mit den anderen Varianten des Englischen einen gemeinsamen Wortschatz. Es gibt aber auch eine große Zahl von Wörtern, die nur im neuseeländischen Englisch existieren, manche nur in Neuseeland und Australien, aber nicht im britischen oder amerikanischen Englisch. Dies sind vor allem Wörter, die sich auf die Flora und Fauna Neuseelands beziehen. Auffällig ist im neuseeländischen Englisch auch der Einfluss des Māori.", "section_level": 1}, {"title": "Māori-Einfluss.", "content": "Viele Namen der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt sind direkt dem Māori entnommen. Bekanntestes Beispiel ist wohl der Kiwi. Der Einfluss des Maori zeigt sich auch bei Namen für neuseeländische Vögel wie der Kea, Kaka, eine Papageienart, Tui oder Kokako, ebenso bei Namen für Fische wie der Kahawai. Auch viele Pflanzen haben aus der Sprache der Māori stammende Namen, wie zum Beispiel die Eibenarten Kahikatea, Rimu und Totara oder Manuka, die Südseemyrte. Das Wort \"Kiwi\" hat im Laufe der Jahre verschiedene zusätzliche Bedeutungen erhalten; am weitesten verbreitet ist wohl die Eigenbezeichnung für Neuseeländer und alles Neuseeländische, beispielsweise einer Bank namens \"Kiwibank\" oder der staatlichen Rentenversicherung namens \"Kiwisaver\". Die Kiwifrucht hingegen wird stets als solche bezeichnet (\"kiwi fruit\"); eine Bezeichnung nur als Kiwi kann zu Missverständnissen führen. Viele Maoriwörter und Redewendungen, die die Kultur und Gesellschaft der Māori beschreiben, sind ebenfalls Bestandteil des Wortschatzes des neuseeländischen Englisch geworden. Dazu zählen z. B. \"tangi\" (dt. 'Beerdigung, Trauerfeier'), \"pa\" (dt. 'befestigtes Dorf') oder \"kai\" (dt. 'Essen'). Mit Ausnahme der großen Städte gehen viele Ortsnamen gehen auch auf Maori zurück, z. B. \"Cape Reinga\" und \"Tiwai Point\". \"Kia ora\" ist ein Ausdruck guten Willens und wird z. B. am Telefon als Begrüßung gebraucht. Auch der Ausdruck \"pakeha\" für 'weißer Neuseeländer, Nicht-Maori' hat Eingang in das neuseeländische Englisch gefunden. Viele Neuseeländer achten bei Lehnwörtern aus dem Maori inzwischen auch darauf, dass sie inkorrekte Pluralbildungen vermeiden: Der Plural lautet \"Māori\", nicht \"Māoris\". Meist bleiben Māori-Wörter im Plural unverändert, stattdessen wird der Plural durch den Artikel angezeigt: \"te\" für Singular (= \"der/die/das\"), \"ngā\" für Plural. Seit die Sprache der Māori Amtssprache ist und beispielsweise Webseiten der öffentlichen Hand zweisprachig sein müssen oder auch Gesetzestexte in beiden Sprachen veröffentlicht werden, hat der Einfluss des Māori auf das neuseeländische Englisch zugenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Wortbildungen.", "content": "Neben Entlehnungen aus dem Maori findet man im neuseeländischen Englisch auch englischbasierte Wortbildungen, die für Neuseeland typische Gegebenheiten beschreiben. So werden nicht alle Tier- und Pflanzenarten ausschließlich durch Maori-Wörter bezeichnet, sondern es gibt auch Beispiele, wo Wortschöpfungen aus dem Englischen bevorzugt werden. So gibt es etwa \"bush hen\" für eine neuseeländische Rallenart oder \"cabbage tree\" statt \"ti kouka\". Weitere Wortbildungen beziehen sich auf Alltagssituationen in Neuseeland wie \"farm bike\" (Motorrad auf neuseeländischen Farmen) oder \"freezing works\" (Ort, wo Tiere für den Export geschlachtet und eingefroren werden). Ein sehr auffälliges Merkmal, das das neuseeländische Englisch mit den australischen Englisch teilt, ist die Tendenz, Wörter abzukürzen und die Suffixe -\"y\" oder -\"ie\" anzuhängen, vor allem in Umgangssprache oder im \"Slang\", z. B. \"shornie\" (für ein frisch geschorenes Schaf), \"roughie\" oder \"roughy\" für ein Schaf, das die Schafschur versäumt hat, oder \"water joey\" (Fahrer eines Wassertanks).", "section_level": 2}, {"title": "Wörterbücher.", "content": "1998 hat Oxford University Press ein Wörterbuch des neuseeländischen Englisch (\"Dictionary of New Zealand English\") publiziert, das (nach Angabe des Verlags) auf einer mehr als 40-jährigen Forschung basiert.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtschreibung.", "content": "Es gibt zahlreiche Unterschiede zwischen der britischen und der amerikanischen Schreibweise, wie bei \"colour\"/\"color\" oder \"travelled\"/\"traveled\". Im Allgemeinen folgt die neuseeländische Rechtschreibung den britischen Konventionen. Es gibt jedoch auch Beispiele, dass Universitäten ihren Studenten eine Wahl geben, ob sie der britischen oder der amerikanischen Rechtschreibung folgen, vorausgesetzt, es ist konsistent durchgehalten. Ein offensichtlicher Unterschied zwischen der neuseeländischen und britischen Rechtschreibung ist bei der Endung \"-ise\" beziehungsweise \"-ize\" zu sehen: Neuseeländer verwenden ausschließlich die Endung \"-ise\", Amerikaner und Kanadier \"-ize\", während die Briten (und auch die Australier) beide benutzen.", "section_level": 1}, {"title": "Diskurs.", "content": "Weit verbreitet ist \"eh\", das an das Satzende angehängt wird. Das \"eh\" ersetzt \"Question Tags\" wie \"isn’t it\" am Satzende, oder auch \"is it\", \"wasn’t it\" usw.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Einige Hörproben können auf der Website des IDEA International Dialects of English Archive gefunden werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neuseeländisches Englisch ist die Variante der englischen Sprache, die in Neuseeland gesprochen wird. Neuseeländisches Englisch zeichnet sich vor allem durch eine vom britischen und amerikanischen Englisch auffällig abweichende Aussprache aus, vor allem bei den Vokalen wie dem /ɪ/-Laut in Wörtern wie \"kit\" oder \"fish\". Daher witzeln manche Australier, dass Neuseeländer \"fish and chips\" wie \"fush and chups\" aussprechen. Auch der Vokal in Wörtern wie \"pen\" oder \"bet\" wird im neuseeländischen Englisch anders als z. B. im britischen und amerikanischen Englisch artikuliert, so dass er fast an ein [ɪ] in \"kit\" erinnert. Diese Eigenheit führt gelegentlich zu Missverständnissen zwischen Neuseeländern und Englischsprechern aus anderen Ländern, weil \"pen\" eher wie \"pin\" und \"bet\" eher wie \"bit\" klingt.", "tgt_summary": "传统上,新西兰英语非常接近英国英语,拼写也一直遵循英国英语的习惯。新西兰作为一个英联邦王国、英联邦国家,使用很多官方正式用词的时候,都需要参考到英国王室、新西兰君主之官方用词。", "id": 1170379} {"src_title": "Danaos", "tgt_title": "达那俄斯", "src_document": [{"title": "Mythos.", "content": "Er ist der Sohn des Belos und der Anchinoe (Tochter des Flussgottes Neilos), der Zwillingsbruder des Aigyptos und nach Euripides auch Bruder des Kepheus und Phineus. Er war gebürtig aus Chemmis in Ägypten, zugleich aber als Urenkel von Epaphos (durch Io und Enkel des Inachos) argivischer Abstammung. Zum Herrscher von Libyen bestellt, floh er mit seinen 50 Töchtern, den Danaiden, in einem auf Athenes Rat erbauten Fünfzigruderer vor seinem Bruder Aigyptos, der ihm nach Tod und Leben trachtete, und dessen 50 Söhnen, den Aigyptiaden nach Rhodos. Dort gründete er mit seinen Töchtern in Lindos zu Ehren der erfolgreichen Flucht den Tempel der Athene Lindia. Von dort setzten sie zum Peloponnes über und landeten bei Lerna, an dem Ort, der deshalb später \"Apobathmi\" ( „aussteigen“, „landen“) genannt wurde. Nun gelangten sie nach Argos (der Heimat der Io), wo Danaos sich nach der Vertreibung des letzten Inachiden Gelanor (auch Pelasgos genannt) der Herrschaft bemächtigte und König wurde. Danaos erhob Anspruch auf den Thron von Argos, denn als Nachkomme der Io war er ebenso ein Inachide wie Gelanor. Das Volk, das die Wahl treffen sollte, kam zu keinem Ergebnis und vertagte die Entscheidung. Am nächsten Morgen fiel ein Wolf in eine Rinderherde ein. Das Leittier stellte sich dem Wolf entgegen und wurde schließlich getötet. Das sah man als Zeichen und entschied sich für Danaos als neuer Herrscher, denn der siegreiche Wolf gehörte nicht zur Herde, genauso wie Danaos, der aus der Fremde stammte, zuvor nicht zu den Argivern gehörte. Da Danaos glaubte, Apollon habe den Wolf geschickt, gründete er dem \"Apollon Lykios\" (altgr. „Wolf“) einen Tempel. Er soll die Bewohner des wasserarmen Landes gelehrt haben, Brunnen zu graben; auch sandte er seine Töchter aus, um Quellen zu suchen, wobei Amymone von Poseidon umarmt wurde, der ihr zuliebe in der Landschaft Lerne einen unerschöpflichen Quell hervorsprudeln ließ. Wie durch Auffindung von Quellen, machten sich die Danaiden auch um die agrarische Kultur des Landes durch Einführung der Thesmophorien verdient. Unterdessen hatte Aigyptos seine 50 Söhne zur Verfolgung des Danaos abgeschickt; in Argos angekommen, erzwang Aigyptos nach einer Belagerung eine Massenhochzeit der Danaiden mit seinen 50 Söhnen, um Thronansprüche anderer Schwiegersöhne zu verhindern. Danaos willigte ein, ließ jedoch in der Brautnacht seinen Töchtern Dolche zukommen, mit denen jede auf sein Geheiß hin ihren ungeliebten Bräutigam ermordete (im Sommer versiegen die argivischen Flüsse, nur die Quellen nicht); allein Hypermnestra verschonte den ihr liebgewordenen Lynkeus. Sie wurde dafür vom Vater vor Gericht gestellt, aber freigesprochen und später noch mit Lynkeus vermählt. Da sich für die übrigen keine Freier mehr fanden, stellte Danaos Wettkämpfe an und teilte den Siegern die Töchter als Preis zu. In der Folge soll sich Lynkeus zum Rächer seiner Brüder aufgeworfen, seine Schwägerinnen nebst dem Schwiegervater getötet haben und König von Argos geworden sein. (Hierfür gibt es mehrere Versionen.) So traf die meuchelmörderischen Danaiden der Fluch der Götter; sie wurden in der Unterwelt dazu verdammt, beständig Wasser in ein durchlöchertes Fass zu schöpfen (daher „Fass der Danaiden“, ein Bild nie endender, immer vergeblicher Arbeit). Nach Danaos wurden die Bewohner von Argos fortan Danaer genannt. Sein Grabmal auf dem Marktplatz zu Argos sah noch Pausanias, ebenso sein Standbild mit dem des Lynkeus und der Hypermnestra zusammen in Delphi. Die Sage von Danaos und den Danaiden behandelt das Drama „Die Schutzflehenden“ von Aischylos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Danaos (, latinisiert Danaus) ist in der griechischen Mythologie König von Argos im Peloponnes, der Vater der 50 Danaiden (50 Töchter von verschiedenen Frauen) und Stammvater der Danaer.", "tgt_summary": "达那俄斯(希腊语:Δαναός)埃及国王柏罗斯之子。他的孪生兄弟埃古普托斯有50个儿子,他们追求他的50个女儿达那伊得斯。他从兄弟那里逃出,来到阿尔戈斯,受到珀拉斯戈斯的接待,他在那里教民掘井,后来成为阿尔戈斯国王。埃古普托斯的儿子们也来到阿尔戈斯,强迫达那俄斯把女儿嫁给他们。达那俄斯的女儿们遵从父命,在新婚之夜杀死自己的丈夫,只有许珀耳涅斯特拉未曾从命,没有对丈夫林叩斯下手。达那俄斯的女儿们犯下罪行,在死后永远受到惩罚,永无止境地往无底桶里灌水。", "id": 1005846} {"src_title": "Liste der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge", "tgt_title": "梅克伦堡统治者列表", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Die Samtherrscher werden von den fränkischen Chronisten abwechselnd als \"reguli\" (lat. der Regelnde), \"duces\" (lat. der Führende), \" principes\" (lat. der Erster), \"meliores\" (lat. der Beste), \"praestantinores\" (lat. der Vorzügliche) oder \"primores\" (lat. der Vornehmste) bezeichnet und sind zu Tribut und Heerfolge verpflichtet. Der Begriff Samtherrscher ist ein Kunstbegriff, da die tatsächliche Position der Slawischen Fürsten im Frankenreich nicht immer klar war. Nach dem Reichstag 826 bricht Ceadric den Vasallen-Vertrag und wendet sich den heidnischen Dänen zu. In der Folge wird aus dem Obotritenland das dänische Wendland, das trotz mehrerer erfolgreicher Heerzüge unter Ludwig dem Deutschen nicht in das Vasallenverhältnis zurück gezwungen werden kann. Zwischen 862 und 955 gilt das Wendland als Teil des Dänischen Reiches und dementsprechend entsteht eine Überlieferungslücke in den fränkischen Chroniken. Dabei verstanden die Dänen unter Wendland die gesamte Küste von Mecklenburg-Vorpommern. Erst 955 gelingt es in der Schlacht an der Raxa das Obotritenland wieder unter Kontrolle zu bringen. In der Folge herrscht die christliche Dynastie der Nakoniden bis 1071. Dabei ist sie seit 936 dem Heerführer und Markgrafen Hermann Billung und dessen Nachfahren den Ostsächsischen Herzögen unterstellt. 1071 werden die Nakoniden durch den heidnischen Kruto mit Hilfe der Ranen und Dänen geschlagen. Unklar ist ob Kruto das ganze Obotritenland erobern und beherrschen konnte und ob der Name auf die dänische Knýtlinga saga zurückgehen könnte. 1093 wird der gealterte Kruto von dem letzten Nakonidenspross Heinrich von Liubice geschlagen. Diesem gelingt es in den folgenden 30 Jahren wieder die Herrschaft über Rügen und Vorpommern zu erlangen. 1127 wird er und seine Nachkommen von Heiden erschlagen, womit er als christlicher Märtyrer starb. Knud Lavard, dänischer Jarl von Schleswig erkauft sich 1129 das Obotritenland als Lehen von Lothar III., der 1106 die Nachfolge des kinderlos gestorbenen Herzog Magnus Billung antrat und 1125 zum König wurde. Knud hatte nur wenig Zeit sein Lehen zu beherrschen, denn schon 2 Jahre später starb er. Mit Lubimar und seinem jüngeren Bruder Niklot treten 1131 zwei Fürsten ins Licht, deren Geschlecht künftig mit der Geschichte Mecklenburgs verknüpft ist. Ihre Herkunft ist unbekannt. Das mecklenburgische Fürstengeschlecht stammt in gerader Linie von Niklot ab, dem letzten Fürsten des slawischen Stammes der Abodriten im engeren Sinn. Dieser fiel vermutlich zusammen mit seinem Bruder Lubimar 1160 gegen Heinrich den Löwen. Niklot hatte seinen Ursprungssitz auf der Burg Mecklenburg in Dorf Mecklenburg (Mikelenburg) in der Nähe von Wismar. Lubimar wird als Herr der Burg Werle benannt, gegen die der Angriff von Heinrich dem Löwen geführt wurde. Seit 1167 in deutschrechtlichem Lehnsverband – zunächst unter den Sachsen – wurde Mecklenburg 1348 reichsunmittelbares Territorium und das Fürstengeschlecht als Herzöge zu Mecklenburg tituliert. Trotz mehrerer Herrschaftsteilungen blieb Mecklenburg bis zum Ende der Monarchie ein Gesamtstaat. 1234 kam es zum ersten Bruch und das Fürstentum wurde in der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung aufgeteilt. So entstanden die Teilfürstentümer (Herrschaften) Werle, Parchim-Richenberg, Rostock und Mecklenburg. In der Neuzeit geteilt in zwei (Teil-) Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin (I) und Mecklenburg-Stargard (1348–1471), Mecklenburg-Schwerin (II) und Mecklenburg-Güstrow (1555–1695), mit dem Hamburger Vergleich (1701) in Mecklenburg-Schwerin (III) und Mecklenburg-Strelitz. Die Dynastie wurde jedoch weiterhin stets zur Gesamten Hand belehnt und die Regenten beider Landesteile führten stets identische Titel, was zu diplomatischen Verwirrungen führte. Durch den Wiener Kongress 1815 erfuhren beide regierenden Herzöge eine Rangangleichung mit dem Titel Großherzog von Mecklenburg und der persönlichen Anrede \"Königliche Hoheit\". Beide Landesteile wurden fortan als Großherzogtümer bezeichnet. Neben beiden Regenten, beiden Thronfolgern und den jeweils zugehörigen Ehefrauen führten alle anderen Mitglieder der Fürstenfamilie weiterhin den Titel von Herzögen (Herzoginnen) zu Mecklenburg, abweichend von der allgemeinen Üblichkeit auch die Prinzen und Prinzessinnen. Die mecklenburgischen Regenten titulierten als Herzog zu (ab 1815: Großherzog von) Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargard Herr. Am Ende der Monarchie zählte das Haus Mecklenburg zu den ältesten regierenden Fürstengeschlechter in Deutschland. In der Weimarer Republik wurde der frühere Fürstentitel in den bürgerlichen Familiennamen \"Herzog zu Mecklenburg\" umgewandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Namensliste.", "content": "Zu den Namen der Herzöge und dem Verwandtschaftsverhältnis zum Vorgänger ist die Herrschaftszeit angegeben. Da besonders im Mittelalter die Teilung in Herrschaften eine Rolle spielt, deren Verwaltung häufiger wechselte, sind eventuelle Herrschaftszeit/Regierungszeiten gesondert für den jeweiligen Herrscher vermerkt.", "section_level": 1}, {"title": "Herren im Obotritenland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Samtherrscher der Obotriten.", "content": "Etwa zeitgleich wird Piast zum Regent der Polanen und Rastislav zum Regent von Mähren bestimmt. Tabomuizli wird 862 als Samtherrscher der Obotriten erwähnt. In der Folge wird das Obotritenland zwischen 862 und 955 als Wendland Teil des Dänischen Reiches von Gorm der Alte (dänisch Gorm den Gamle) und aus slawischen Fürsten werden dänische Jarls. Daraus ergibt sich eine Überlieferungslücke in den fränkischen Aufzeichnungen. Der Polanen-Herzog Mieszko I. koaliert mit Harald Blauzahn mit dem er die Pomoranen unterwirft, dann lässt er durch Palnatoki von Fünen die Jomsburg auf der Insel Wollin errichten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der erste erwähnte Herrscher in der Region Mecklenburg ist nach der Völkerwanderung Witzan, ein Kriegsfürst der Obotriten, der 780 einen Vertrag mit Karl dem Großen schließt und mit Hilfe der Franken Svarin (Schwerin) erobert. Damit begründet dieser eine Dynastie slawischer Samtherrscher, legalisiert durch den Fränkischen König. Aus fränkischer Sicht sind die Obotriten Vasallen, denen der fränkische König alle Slawen an der Ostsee unterstellt. Das sind nach dem Vertrag alle Stämme östlich des Limes Saxoniae also Ranen, Wilzen, Polaben, Liutizen, Dänen, Nordalbingien und Wangria, die in der Mehrzahl mit reichlich fränkischer Unterstützung unterworfen werden.", "tgt_summary": "以下是德意志邦国梅克伦堡(Mecklenburg)历代统治者的名单。梅克伦堡王室源于奥鲍德里特人的王公。", "id": 2800438} {"src_title": "Schizoaffektive Störung", "tgt_title": "分裂情感性障碍", "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Eine schwere affektive Störung kann ebenfalls psychotische Symptome einschließen, jedoch ist dabei der auftretende Wahninhalt meist passend (synthym) zur depressiven bzw. manischen Stimmungslage. Bei einer Depression kann der Betroffene zum Beispiel an Schuldwahn leiden („ich habe irgendeine Schuld auf mich geladen, die ich niemals in Ordnung bringen kann“), an Verarmungswahn („ich werde kein Geld mehr haben und verhungern“) oder nihilistischem Wahn („es gibt mich gar nicht“). Auch Beziehungswahn, Eifersuchtswahn und Verfolgungswahn gehören noch zu einer schweren depressiven Episode mit psychotischen Symptomen (siehe ICD-10 F32.3x, Kriterium D). Bei Manie tritt oft Größenwahn auf. Die folgende Tabelle stuft die im Rahmen einer affektiven Störung auftretenden psychotischen Symptome entsprechend als \"synthym\" (mit der Stimmung übereinstimmend) oder \"parathym\" (unpassend zur Stimmung oder ohne Bezug dazu) ein:", "section_level": 1}, {"title": "Diagnosekriterien.", "content": "Um laut ICD-10 von einer schizoaffektiven Störung sprechen zu können, muss neben dem Vorliegen einer affektiven Störung eines der folgenden Kriterien während derselben Störungsepisode erfüllt sein und darf nicht durch eine organische Krankheit oder psychoaktive Substanzen (Drogen oder Medikamente) bedingt sein: Die Abgrenzung zur Schizophrenie fällt oftmals schwer, da eine Schizophrenie fast immer auch mit affektiven Symptomen einhergeht. Für die Diagnosestellung ist hier sowohl der Krankheitsverlauf, als auch die Art und Schwere der Negativsymptomatik entscheidend.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Die Therapie einer schizoaffektiven Störung richtet sich nach der Symptomatik. Die Verhinderung neuer Krankheitsphasen besteht überwiegend in der Kombination eines Phasenprophylaktikums mit einem (atypischen) Neuroleptikum. Seltener wird ein modernes Neuroleptikum allein prophylaktisch eingesetzt. Sollten Antidepressiva eingesetzt werden, muss die Gabe aufgrund der Gefahr einer Zunahme psychotischer und manischer Symptome vorsichtig erfolgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die schizoaffektive Störung ist eine psychische Störung, die sowohl Symptome der Schizophrenie als auch der bipolaren affektiven Störung in sich vereint. Zusätzlich zu den Stimmungsbeschwerden durch eine affektive Störung (wie Depression oder Manie) treten hier Symptome wie Wahn oder Halluzinationen aus dem schizophrenen Formenkreis auf.", "tgt_summary": "分裂情感性障碍(英语:Schizoaffective disorders),为一组分裂性和情感性症状同时存在并突出,但不能归类于某一类的(分裂性或情感性)精神障碍。在分裂症状时,伴随症状为幻觉、妄想及思维障碍;在情感症状时,为躁狂发作或抑郁症状。", "id": 253213} {"src_title": "Jim Thorpe", "tgt_title": "吉姆·索普", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Informationen über die Umstände von Thorpes Geburt, seinen vollen Namen und seine ethnische Herkunft variieren je nach Quellenlage. Es ist bekannt, dass er im Indianer-Territorium zur Welt kam, doch seine Geburtsurkunde bleibt unauffindbar. Gemäß mehreren übereinstimmenden Biografien ist es am wahrscheinlichsten, dass er am 22. Mai 1887 nahe der Ortschaft Prague im heutigen Bundesstaat Oklahoma geboren wurde. Jacobus Franciscus Thorpe lautet der Name auf seiner Taufbescheinigung der Römisch-katholischen Kirche. Thorpe selbst schrieb 1943 in einer Mitteilung an die Lokalzeitung \"The Shawnee News-Star\", er sei am 28. Mai 1888 geboren worden, „nahe und südlich von Bellemont im Pottawatomie County, am Ufer des North Fork River... ich hoffe, das wird die Nachfragen über meinen Geburtsort klären.“ Bellemont war ein kleiner Ort an der Grenze von Pottawatomie County und Lincoln County, der heute nicht mehr existiert. Sein Vater Hiram Thorpe hatte einen irischen Vater und eine Mutter aus dem Indianerstamm der Sauk-Fox. Seine Mutter Charlotte Vieux hatte einen französischen Vater und eine Potawatomi-Mutter. Thorpe wuchs gemäß den Traditionen der Sauk-Fox auf, sein indianischer Name lautete Wa-Tho-Huck („Heller Pfad“). Wie bei den Sauk-Fox üblich, war er nach einem Ereignis während seiner Geburt benannt worden. In seinem Falle war es die Sonne, die den Pfad zur Hütte, in der er geboren wurde, beschien. Beide Elternteile gehörten der römisch-katholischen Konfession an, Jim Thorpe selbst befolgte diese sein ganzes Leben lang. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Charles absolvierte er die Grundschule in Stroud, Oklahoma, in einer Einrichtung der Sauk-Fox-Indianeragentur. Charles half ihm beim Schulstoff, bis er im Alter von neun Jahren an einer Lungenentzündung starb. Jim Thorpe verkraftete den Tod seines Bruders schlecht und schwänzte mehrmals die Schule. Der Vater schickte ihn daraufhin an das Haskell Institute in Lawrence, Kansas, um weitere Schulverweigerung zu unterbinden. Als die Mutter zwei Jahre später aufgrund einer Fehlgeburt starb, litt Thorpe an Depressionen. Nach mehreren Streitereien mit seinem Vater ging er von zu Hause fort, um auf einer Pferderanch zu arbeiten. 1904 kehrte der damals 16-jährige Thorpe zu seinem Vater zurück und entschloss sich, die \"Carlisle Indian Industrial School\", ein renommiertes Internat für Indianer in Carlise, Pennsylvania zu absolvieren. Dort entdeckte Glenn „Pop“ Warner, einer der einflussreichsten Trainer in der Frühphase von American Football, sein sportliches Talent. Als der Vater im selben Jahr an einer Gangrän starb, die er sich bei einem Jagdunfall zugezogen hatte, schmiss Thorpe erneut die Schule. Er arbeitete eine Zeitlang auf einer Farm und kehrte daraufhin nach Carlisle zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Beginn der Sportkarriere.", "content": "Eine Legende erzählt, Thorpes Sportkarriere habe 1907 in Carlisle begonnen. Er soll an der Leichtathletikanlage vorbeigekommen sein und in gewöhnlicher Straßenkleidung die Hochspringer der Schule mit einem spontanen Sprung über 1,75 m geschlagen haben. Ob dies stimmt, kann nicht nachgewiesen werden, doch seine ersten aufgezeichneten Ergebnisse in der Leichtathletik stammen tatsächlich aus dem Jahr 1907. Darüber hinaus spielte Thorpe American Football, Baseball und Lacrosse. Er nahm auch an Kursen für Standardtänze teil und gewann 1912 die Schul-Tanzmeisterschaft. 1911 stand Thorpe erstmals im landesweiten Fokus der Öffentlichkeit. Als Runningback, Defensive Back, Kicker und Punter erzielte er für die Footballmannschaft seiner Schule beim überraschenden 18:15-Sieg gegen die Harvard University (eines der besten Teams der NCAA) alle Field Goals. Im darauf folgenden Jahr war er maßgeblich dafür verantwortlich, dass Carlisle die nationale College-Meisterschaft gewann. In zwölf Spielen erzielte er 25 Touchdowns und 198 Punkte. Ein besonderes Spiel war der 27:6-Sieg über das Team der United States Military Academy, als Thorpe ein Touchdown nach einem Lauf über 97 Yards (89 m) gelang. Der spätere US-Präsident Dwight D. Eisenhower war damals einer seiner Gegenspieler. Über Thorpe sagte er 1961 in einer Rede: „Hier und da gibt es einige Leute, die im höchsten Maße talentiert sind. Meine Erinnerungen führen mich zu Jim Thorpe. Er trainierte nie in seinem Leben und er konnte alles besser als irgendein anderer Footballspieler, den ich jemals gesehen habe.“ \"(Here and there, there are some people who are supremely endowed. My memory goes back to Jim Thorpe. He never practiced in his life, and he could do anything better than any other football player I ever saw.)\" 1911 und 1912 wurde Thorpe ins All-Star-Team gewählt. Football war und blieb sein Lieblingssport und er nahm nur gelegentlich an Leichtathletik-Wettkämpfen teil. Trotzdem war es die Leichtathletik, die ihm später den größten Ruhm einbringen sollte. Im Frühjahr 1912 begann er für die Olympischen Spiele in Stockholm zu trainieren. Er hatte zuvor seine Bemühungen auf Sprünge, Hürdenläufe und Kugelstoßen beschränkt, fügte nun aber Stabhochsprung, Speerwurf, Diskuswurf, Hammerwurf und das Gewichtwerfen zum Trainingsprogramm hinzu.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Spiele 1912.", "content": "In Stockholm standen zwei neue Mehrkampfdisziplinen auf dem Programm, der Fünfkampf und der Zehnkampf. Ein Fünfkampf, der auf dem antiken Vorbild basierte, war bei den inoffiziellen Olympischen Zwischenspielen 1906 ausgetragen worden, während die modernere Variante aus Weitsprung, Speerwurf, 200-Meter-Lauf, Diskuswurf und 1500-Meter-Lauf bestand. Der Zehnkampf war eine gänzlich neue olympische Disziplin. Er wurde aber in den USA bereits seit den 1880er Jahren ausgeübt und eine Version war Teil des Programms der Olympischen Spiele 1904 gewesen. Die neue olympische Version unterschied sich geringfügig von der amerikanischen. Beide Wettkämpfe waren auf Thorpes Vielseitigkeit zugeschnitten. Thorpe trat im Celtic Park in New York zu den Trials an, der amerikanischen Vorausscheidung. Im Fünfkampf entschied er drei Teildisziplinen für sich. Aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl musste die Vorausscheidung im Zehnkampf abgesagt werden und er würde deshalb seinen ersten und – wie sich später herausstellen sollte – einzigen Zehnkampf in der schwedischen Hauptstadt bestreiten. Zum amerikanischen Fünf- und Zehnkampfteam gehörte auch der spätere IOC-Präsident Avery Brundage. Thorpes Wettkampfplan bei den Olympischen Spielen war dicht gedrängt. Neben dem Zehnkampf und dem Fünfkampf nahm er auch an den Einzelwettbewerben im Weitsprung und Hochsprung teil. Seinen ersten Einsatz hatte er am 7. Juli im Fünfkampf: Er war der herausragende Athlet und entschied vier der fünf Teildisziplinen für sich; im Speerwurf erreichte er den dritten Platz, obwohl er vor 1912 diese Disziplin noch nie ausgeübt hatte. Der Wettbewerb wurde zwar vorrangig nach der Anzahl der Platzziffern gewertet, es gab aber auch Punkte für die in den einzelnen Disziplinen erzielten Leistungen. Thorpe erhielt 4041,530 Punkte, über 400 mehr als der zweitplatzierte Norweger Ferdinand Bie. Am selben Tag, als er die Goldmedaille im Fünfkampf gewann, qualifizierte sich Thorpe für das Hochsprungfinale und erreichte in diesem den vierten Platz. Am 12. Juli war er Siebtplatzierter im Weitsprung. Thorpes letzter Einsatz war der Zehnkampf vom 13. bis 15. Juli, bei dem man von einem harten Zweikampf mit dem Schweden Hugo Wieslander ausging. Doch auch Wieslander war kein Gradmesser für Thorpe und erzielte fast 700 Punkte weniger (Thorpe selbst erreichte 8412,955 Punkte). In allen zehn Disziplinen war der Amerikaner mindestens der Viertbeste gewesen. Thorpes Leistung war auch deshalb bemerkenswert, weil kurz vor dem Wettkampf seine Schuhe gestohlen worden waren. Er musste mit zwei nicht zusammen passenden Ersatzschuhen antreten, wobei er einen davon in einem Abfalleimer fand. Neben der Leichtathletik bestritt Thorpe auch zwei Baseballspiele, um die in Europa noch kaum bekannte Sportart vorzustellen; die amerikanische Mannschaft bestand ausschließlich aus Leichtathleten. Wie es damals üblich war, wurden den Athleten die Medaillen am letzten Tag während der Schlussfeier überreicht. Außer den zwei Goldmedaillen erhielt Thorpe auch zwei Wanderpokale, die vom schwedischen König Gustav V. und vom russischen Zaren Nikolaus II. für den Sieger des Zehnkampfs bzw. des Fünfkampfs gestiftet worden waren. Bei der Übergabe des Pokals soll König Gustav gesagt haben: „Sie, mein Herr, sind der größte Athlet der Welt.“ \"(You, Sir, are the greatest athlete in the world.)\" Thorpe soll daraufhin mit „Danke, König“ \"(Thanks, King)\" geantwortet haben. Ob dieser Wortwechsel tatsächlich stattfand, ist zweifelhaft, zumal zeitgenössische Quellen fehlen. Diese Anekdote erschien erstmals 1948 in einer Zeitung und vier Jahre später in einem Buch. Thorpes Erfolge waren in seiner Heimat nicht unbeachtet geblieben und bei seiner Rückkehr war er die Hauptattraktion einer Konfettiparade auf dem Broadway in New York. Später schrieb er darüber: „Ich hörte Leute meinen Namen schreien und ich konnte nicht glauben, dass ein Kerl so viele Freunde haben kann.“ \"(I heard people yelling my name, and I couldn't realize how one fellow could have so many friends.)\"", "section_level": 2}, {"title": "Verlust des Amateurstatus.", "content": "Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galten strenge Amateurbestimmungen für Athleten, die an Olympischen Spielen teilnahmen. Athleten, die Preisgelder für Wettkämpfe erhalten hatten, Sportlehrer waren oder zuvor gegen Profis angetreten waren, galten nicht als Amateure und waren bei olympischen Wettkämpfen nicht teilnahmeberechtigt. Zwar gab es die verschiedenen Hintertüren, diese aber setzten voraus, dass sich der zuständige Verband für \"seinen\" Athleten einsetzte. Genau das tat aber die AAU, angeführt von Avery Brundage, selbst Zehnkämpfer und Thorpe unterlegen, jedoch nicht. Ende Januar 1913 veröffentlichte die Zeitung \"Worcester Telegram\" aus Worcester, Massachusetts einen Artikel, wonach Thorpe professionell Baseball gespielt haben soll. Verschiedene andere Zeitungen griffen diese Geschichte auf. Thorpe hatte 1909 und 1910 tatsächlich in der Eastern Carolina League für Rocky Mount, North Carolina gespielt, wobei die Angaben des dafür erhaltenen Geldbetrags zwischen zwei Dollar je Spiel und 35 Dollar je Woche schwanken. College-Spieler standen damals in der Sommersaison oft bei Profiteams unter Vertrag, verwendeten dabei aber im Gegensatz zu Thorpe Pseudonyme. Während sich die Öffentlichkeit nicht besonders für Thorpes Vergangenheit zu interessieren schien, nahmen die Amateur Athletic Union (AAU) und insbesondere deren Sekretär James E. Sullivan die Angelegenheit sehr ernst. Thorpe schrieb Sullivan einen Brief, in welchem er zugab, ein professioneller Baseballspieler gewesen zu sein: „Ich hoffe, dass ich teilweise durch die Tatsache entschuldigt werde, dass ich einfach ein Indianerjunge war und nicht alles von solchen Dingen wusste. Ich wusste nicht, dass ich etwas Falsches tat, denn ich tat etwas, wovon ich wusste, dass andere Collegeschüler es auch tun, außer dass sie nicht ihren eigenen Namen verwendeten...“ \"(I hope I will be partly excused by the fact that I was simply an Indian schoolboy and did not know all about such things. In fact, I did not know that I was doing wrong, because I was doing what I knew several other college men had done, except that they did not use their own names...)\" Sein Brief half nicht: Die AAU entschied, Thorpe nachträglich den Amateurstatus zu entziehen und forderte das IOC auf, diesem Beispiel zu folgen. Das IOC entschied noch im selben Jahr einstimmig, Jim Thorpe seine olympischen Titel, Medaillen und Auszeichnungen abzuerkennen, und erklärte ihn zum Profi. Thorpe hatte zwar tatsächlich für Geld gespielt, doch seine Disqualifikation entsprach nicht dem Regelwerk. In den Bestimmungen für die Olympischen Spiele 1912 stand geschrieben, dass sämtliche Proteste spätestens dreißig Tage nach der Schlussfeier vorgebracht werden mussten. Die ersten Zeitungsberichte waren sechs Monate nach den Spielen in Stockholm erschienen. Es gibt Hinweise darauf, dass Thorpes Profistatus schon vor den Spielen bekannt war. Doch dann soll die AAU diese Tatsache bewusst ignoriert haben, bis sie 1913 damit konfrontiert wurde. Das einzig Positive für Thorpe an der Affäre war, dass er kurz nach dem Erscheinen der Zeitungsberichte Angebote von mehreren Mannschaften der Major League Baseball (MLB) erhielt.", "section_level": 2}, {"title": "Baseball-Karriere.", "content": "Das letzte Minor-League-Team, bei dem Thorpe unter Vertrag stand, war 1910 aufgelöst worden. Er war somit einer der damals wenigen Free Agents und konnte frei entscheiden, für welches MLB-Team er spielen wollte. Im Januar 1913 lehnte er einen festen Startplatz bei den St. Louis Browns ab und unterschrieb bei den New York Giants, auch wenn er dort vorerst nur in der Reserve war. Unmittelbar nach der Niederlage in den World Series im Oktober 1913 gingen die Giants zusammen mit den Chicago White Sox auf Welttournee. Überall wo die Mannschaft spielte, egal ob in den USA oder im Ausland, war Thorpe unzweifelhaft der Star der Veranstaltung. Er sorgte für Aufmerksamkeit in den Medien und hohe Zuschauereinnahmen. Zu den Höhepunkten der Welttournee gehörten Audienzen bei Papst Pius X. und Abbas II., dem letzten Khediven von Ägypten; in London spielte er vor 20.000 Zuschauern, unter ihnen König George V. Drei Jahre lang kam Thorpe bei den Giants sporadisch als Outfielder zum Einsatz. 1916 spielte er eine Saison lang bei den \"Milwaukee Brewers\" in einer Minor League und kehrte danach zu den Giants zurück. Bereits während der Frühphase der Saison 1917 wurde er an die Cincinnati Reds verkauft. Beim „doppelten No-Hitter“ zwischen Fred Toney von den Reds und Hippo Vaughn von den Chicago Cubs gelang Thorpe der entscheidende Run im zehnten Inning. Fast am Ende der Saison wurde er an die Giants zurückverkauft. 1918 spielte er weiterhin sporadisch für dieses Team, bevor er am 21. Mai 1919 im Austausch gegen Pat Ragan für eine Saison zu den Boston Braves wechselte. Während seiner Profikarriere, die bis zum 25. September 1919 dauerte, erzielte er 91 Runs, 82 Run Batted In und ein Batting Average von.252 in insgesamt 289 Spielen. Bis 1922 spielte Thorpe für verschiedene Teams in den Minor Leagues.", "section_level": 2}, {"title": "American Football und Basketball.", "content": "Während seiner Zeit als Baseball-Profi war Thorpe auch als Footballspieler aktiv. 1913 war er Teammitglied der \"Pine Village Pros\" aus dem Warren County in Indiana. 1915 unterschrieb er einen Vertrag mit den Canton Bulldogs aus Canton, Ohio. Daraufhin erhielt er 250 Dollar pro Spiel, ein enormer Betrag für die damalige Zeit. Vor Thorpes Verpflichtung betrug der Zuschauerschnitt der Bulldogs 1200 je Spiel, zu seinem Debüt gegen die Massillon Tigers erschienen über 8000 Zuschauer. Die Mannschaft war erfolgreich und gewann in den Jahren 1916, 1917 und 1919 die regionale Meisterschaft. Das entscheidende Spiel der Saison 1919 entschied Thorpe von der Fünf-Yard-Linie aus mit einem windunterstützten Punt von 95 Yards Länge. 1920 gehörten die Canton Bulldogs zu den 14 Gründungsmitgliedern der \"American Professional Football Association\" (APFA), aus der zwei Jahre später die National Football League (NFL) entstand. Thorpe war nominell der erste Präsident der APFA, spielte aber weiterhin für die Bulldogs und trainierte diese auch. Nach einem Jahr wurde er durch Joseph Carr als Präsident abgelöst. Von 1921 bis 1923 spielte Thorpe für die Oorang Indians aus La Rue, Ohio. Dabei handelte es sich um ein ausschließlich aus Indianern zusammengesetztes Team. Es war nicht besonders erfolgreich und verlor mehr Spiele als es gewann – die Bilanz lautete 3:6 in der Saison 1922 und 1:10 in der Saison 1923. Thorpes eigene Leistung war jedoch so gut, dass die \"Green Bay Press-Gazette\" ihn 1923 in das erste All-Star-Team der NFL wählte (1931 nachträglich von der NFL offiziell anerkannt). Er war von 1920 bis 1928 bei sechs verschiedenen Profiteams unter Vertrag, gewann aber nie einen Meistertitel. Im Alter von 41 Jahren und nach 52 NFL-Spielen trat er zurück. Bis 2005 den meisten Biografen unbekannt war die Tatsache, dass Thorpe auch Basketball gespielt hatte – bis zum Fund einer Eintrittskarte, die in einem alten Buch versteckt war und auf der sein Name aufgedruckt ist. Ab 1926 war er die Hauptattraktion der \"World-Famous Indians\" („die weltberühmten Indianer“) aus La Rue, die bis 1928 in mehreren Bundesstaaten spielte. Dieser Abschnitt seines Lebens ist nicht gut dokumentiert, obschon einige Lokalzeitungen darüber berichtet hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Thorpe war dreimal verheiratet und war Vater von acht Kindern. 1913 heiratete er Iva M. Miller, die er während seiner Zeit an der Carlisle Indian Industrial School kennengelernt hatte. Sie erwarben ein Haus in Yale, Oklahoma und bewohnten es bis 1923. Es ist heute ein im National Register of Historic Places verzeichnetes Kulturdenkmal und beherbergt ein Museum. Das Paar hatte vier Kinder namens James jr. (im Alter von zwei Jahren verstorben), Gail, Charlotte und Frances. Miller reichte 1925 die Scheidung ein und gab böswilliges Verlassen als Grund an. 1926 heiratete Thorpe Freeda Verona Kirkpatrick. Sie arbeitete für den Manager des Footballteams, bei dem er damals spielte. Aus der zweiten Ehe gingen vier Söhne hervor: Phillip, William, Richard und John (genannt Jack). Nachdem sie 15 Jahre lang verheiratet gewesen waren, ließ sich Kirkpatrick von Thorpe scheiden. Schließlich war er ab 1945 in dritter Ehe mit Patricia Gladys Askew verheiratet, mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterer Lebensweg und Tod.", "content": "Nach dem Ende seiner Sportkarriere hatte Thorpe Mühe, für den Lebensunterhalt seiner Familie zu sorgen. Er kam mit Arbeit außerhalb des Sportbereichs nicht sonderlich gut zurecht und blieb nie lange bei einer Arbeitsstelle. Besonders während der Weltwirtschaftskrise hielt er sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser, unter anderem als Statist in Hollywood. Üblicherweise war er als Indianerhäuptling in Westernfilmen zu sehen. In der 1932 gedrehten Komödie \"Always Kickin’\" hatte Thorpe eine größere Sprechrolle, wobei er sich selbst als Trainer darstellte, der jungen Footballspielern Dropkicks beibringt. Ein Jahr zuvor hatte er die Rechte an seiner Lebensgeschichte für 1500 Dollar an Metro-Goldwyn-Mayer verkauft. 1940 stellte Thorpe im Film \"Knute Rockne, All American\" einen Footballschiedsrichter dar. Im Film \"Wagon Master\" aus dem Jahr 1950 war er Stammesmitglied der Navajo zu sehen. Die Rechte an seiner Lebensgeschichte gingen nach einigen Jahren an Warner Bros. über. Dieses Filmstudio produzierte 1951 den von Michael Curtiz gedrehten Film \"Jim Thorpe – All-American\". Thorpe wurde dabei von Burt Lancaster verkörpert. Es kursierten Gerüchte, wonach Thorpe kein Geld erhalten hatte. Tatsächlich zahlte ihm Warner Bros. 15.000 Dollar, während der Marketingchef des Studios zusätzlich 2500 Dollar für eine Rente beisteuerte. Der Film enthielt Archivaufnahmen der Olympischen Spiele 1912 und 1932, in einer Szene hatte Thorpe einen Cameo-Auftritt als Footballtrainer. Thorpe arbeitete unter anderem auch auf Baustellen sowie als Türsteher und Wachmann. 1945 trat er für kurze Zeit der Handelsmarine bei. Gegen Ende seines Lebens war er chronisch alkoholkrank. Ihm ging das Geld aus und er verarmte. Als er 1951 wegen eines Krebsgeschwürs an den Lippen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, wurde er als Sozialfall aufgenommen. Bei einer Pressekonferenz bat seine Ehefrau Patricia Askew um Hilfe und sagte: „Wir sind pleite... Jim hat nichts als seinen Namen und seine Erinnerungen. Er hat Geld für seine eigenen Leute ausgegeben und es verschenkt. Er wurde oft ausgenutzt.“ Am 28. März 1953 erlitt Thorpe zum dritten Mal einen Herzinfarkt, als er zusammen mit seiner Ehefrau in seinem Wohnwagen in Lomita zu Mittag aß. Er konnte zwar wiederbelebt werden, verlor aber kurz darauf das Bewusstsein und verstarb im Alter von 64 Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Opfer von Rassismus.", "content": "Thorpes Vater und Mutter waren beide halbeuropäischer Herkunft, er selbst wuchs jedoch gemäß den Traditionen der Indianer auf. Seine Erfolge ereigneten sich in einer Zeit massiver Rassenungleichheit in den Vereinigten Staaten. Oft wurde behauptet, seine Medaillen seien wegen seiner ethnischen Zugehörigkeit entzogen worden. Obwohl es schwierig ist, dies nachzuweisen, spiegelte die damalige öffentliche Meinung diese Ansicht weitgehend wider. Als Thorpe seine Goldmedaillen gewann, waren noch nicht alle Indianer als US-Bürger anerkannt; erst 1924 wurde allen die Staatsbürgerschaft gewährt. Während Thorpes Zeit an der Carlisle Industrial School wurde die Ethnie der Studenten für Marketingzwecke genutzt. Das Football-Team trug den Namen \"Indians\". Ein Foto von Thorpe und des Football-Teams von 1911 hob die ethnischen Unterschiede zwischen den konkurrierenden Athleten hervor; die Inschrift auf dem wichtigsten Spielball dieser Saison lautet: „1911, Indians 18, Harvard 15“. Darüber hinaus stellten die Schule und Journalisten sportliche Begegnungen oft als Konflikte zwischen Indianern und Weißen dar. Schlagzeilen wie „Indianer skalpieren Armee 27-6“ oder „Jim Thorpe läuft Amok“ waren bewusste Wortspielereien, die auf Stereotypen gegenüber dem ethnischen Hintergrund der Carlisle-Spieler basierten. Die erste Schlagzeile über Thorpe in der New York Times lautete: „Indianer Thorpe bei der Olympiade: Rothaut aus Carlisle wird einen Platz im amerikanischen Team anstreben“. Sein ganzes Leben lang beschrieben andere Zeitungen und Sportjournalisten seine Leistungen in einem ähnlichen rassischen Kontext.", "section_level": 2}, {"title": "Vermächtnis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Rehabilitierung.", "content": "Über die Jahre gab es verschiedene Versuche, Thorpes olympische Leistungen wieder anzuerkennen, doch amerikanische Sportfunktionäre, allen voran IOC-Präsident Avery Brundage, blockten diese jeweils ab. Brundage meinte einmal dazu: „Unwissenheit ist keine Entschuldigung.“ Am hartnäckigsten für Thorpes Rehabilitierung setzten sich der Autor Robert Wheeler und dessen Ehefrau Florence Ridlon ein. Wheeler konnte in einer 1975 erschienenen Biografie nachweisen, dass Thorpes Disqualifikation unrechtmäßig gewesen war. Das Ehepaar brachte die Amateur Athletic Union und das United States Olympic Committee dazu, ihren damalige Beschluss umzustoßen und Thorpes Amateurstatus vor 1913 wiederherzustellen. Wheeler und Ridlon gründeten 1982 eine Stiftung namens \"Jim Thorpe Foundation\" und schafften es, die Unterstützung des US-Kongresses zu erhalten. Mit dieser Rückendeckung und mit Beweisen, dass Thorpes Disqualifikation nach Ablauf der 30-Tage-Frist erfolgt war und somit gegen damaligen Bestimmungen verstieß, legten sie den Fall dem IOC zur Neubeurteilung vor. Am 13. Oktober 1982 genehmigte der IOC-Exekutivrat Thorpes Rehabilitierung. Gleichzeitig erklärte sie ihn zum gemeinsamen Olympiasieger mit Ferdinand Bie und Hugo Wieslander, wobei beide stets betont hatten, Thorpe sei der einzig wahre Sieger gewesen. Zwei von Thorpes Kindern, Gail und William, erhielten in einer Zeremonie am 18. Januar 1983 aus den Händen von IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch Nachbildungen der Goldmedaillen von 1912 überreicht. Die Originale waren in Museen ausgestellt worden, wurden dann aber gestohlen und blieben bis heute verschwunden.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Journalisten nahmen Thorpes Verdienste sowohl zu seinen Lebzeiten als auch seit seinem Tod mit großem Beifall auf. In einer 1950 von Associated Press (AP) unter 400 Sportjournalisten und -reportern durchgeführten Umfrage wurde er zum herausragendsten männlichen Athleten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewählt. Eine weitere von AP durchgeführte Umfrage kürte ihn im selben Jahr zum herausragendsten Footballspieler in der gleichen Zeitspanne. Außerdem ergab eine AP-Umfrage von 1999, dass Thorpe der drittbeste Athlet des Jahrhunderts sei, hinter Babe Ruth und Michael Jordan. Der Fernsehsender ESPN platzierte ihn auf Rang sieben in der Liste der besten nordamerikanischen Sportler. 1963 erhielt Jim Thorpe die höchste Ehre der National Football League, die Aufnahme in die Pro Football Hall of Fame, als einer von 17 Spielern der ersten Verleihungsrunde. In der Ausstellung der Pro Football Hall of Fame in Canton, Ohio wird mit einer überlebensgroßen Statue an ihn erinnert. Ebenso gehört er den Ruhmeshallen für College Football, der amerikanischen Olympiamannschaften und der Leichtathleten an. 2018 war er einer der ersten zwölf Geehrten der National Native American Hall of Fame. Ermächtigt durch die gemeinsame Resolution 73 des Senats, erklärte Präsident Richard Nixon den 16. April 1973 zum „Jim-Thorpe-Tag“, um seine landesweite Anerkennung zu fördern. 1986 wurde erstmals der Jim Thorpe Award verliehen; er geht jeweils an den besten Defensive Back (Rückraumverteidiger) im College Football. Am 3. Februar 1998 gab der United States Postal Service eine Briefmarke heraus, um an Thorpe zu erinnern. Ein im Jahr 2007 eingeführter Länderkampf zwischen Zehnkämpfern beziehungsweise Siebenkämpferinnen aus den Vereinigten Staaten und Deutschland trägt ihm zu Ehren den Namen Thorpe Cup.", "section_level": 2}, {"title": "Jim Thorpe (Pennsylvania).", "content": "Thorpes Leichnam wurde per Eisenbahn von Kalifornien nach Shawnee, Oklahoma gebracht. Der Trauergottesdienst fand dort in der katholischen St. Benedict Church statt, die Beisetzung im Fairview-Friedhof. Bekannte und Angehörige starteten eine Spendenkampagne, um in der Leichtathletikanlage der Stadt zu seinen Ehren ein Denkmal errichten zu können. Lokale Behördenvertreter ersuchten die Legislative des Bundesstaates um Unterstützung, doch Gouverneur Johnston Murray legte gegen ein Gesetz, das unter anderem eine Förderung in der Höhe von 25.000 Dollar vorsah, sein Veto ein. In der Zwischenzeit ließ die Witwe ohne Wissen der übrigen Familie den Leichnam exhumieren und nach Pennsylvania überführen. Sie hatte erfahren, dass die Kleinstädte Mauch Chunk und East Mauch Chunk in Carbon County nach neuen touristischen Einnahmequellen suchten. Daraufhin schloss die Witwe mit den dortigen Behörden einen Vertrag ab: Thorpes sterbliche Überreste wurden käuflich erworben und die Einwohner beider Städte entschieden in einer Volksabstimmung, zu fusionieren und die neue Gemeinde \"Jim Thorpe\" zu nennen, obwohl der Namensgeber selbst wahrscheinlich nie dort gewesen war. Das Monument am Stadtrand von Jim Thorpe (Pennsylvania) umfasst sein Grabmal, zwei Statuen, die ihn in athletischen Posen abbilden sowie mehrere Gedenktafeln. Jim Thorpes Töchter gaben nachträglich ihre Zustimmung und besuchten mehrmals den nach ihrem Vater benannten Ort. Sein Sohn Jack hingegen reichte im Juni 2010 eine bundesrechtliche Klage ein, da er die Überreste seines Vaters zurück nach Oklahoma holen wollte. Gestützt auf den Native American Graves Protection and Repatriation Act (NAGPRA) argumentierte er, der einzige rechtmäßige Begräbnisort befände sich im Reservat in Oklahoma neben den Gräbern seines Vaters sowie seiner Schwestern und Brüder, etwa eine Meile von seinem Geburtsort entfernt. Er machte geltend, die Vereinbarung zwischen seiner Stiefmutter und den Behörden der Stadt Jim Thorpe (Pennsylvania) sei gegen den Willen anderer Familienmitglieder abgeschlossen worden. Noch bevor der Fall erstinstanzlich verhandelt werden konnte, starb Jack Thorpe 73-jährig im Februar 2011. Ein Richter am United States District Court urteilte im April 2013, dass das Monument in Jim Thorpe (Pennsylvania) einem Museum im Sinne des NAGPRA gleichkomme und die sterblichen Überreste deshalb zurückgegeben werden müssten, falls ein direkter Nachkomme dies wünsche. Der Anwalt von Thorpes noch lebenden Söhnen Richard und William, die mit Jacks Vorgehen nicht einverstanden gewesen waren, kündigte daraufhin einen Rekurs an. Das United States Court of Appeals des dritten Bezirks stieß am 23. Oktober 2014 das Urteil der Vorinstanz um und entschied im Sinne der Stadt Jim Thorpe. Gemäß der Rechtsprechung des Staates Pennsylvania müssten für eine erneute Umbettung klare und triftige Gründe vorliegen, was hier jedoch nicht der Fall sei. Am 5. Oktober 2015 lehnte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten die Behandlung des Falles ab, womit der Rechtsstreit effektiv seinen Abschluss fand.", "section_level": 2}], "src_summary": "James Francis „Jim“ Thorpe (* wahrscheinlich am 22. Mai 1887 bei Prague im Indianer-Territorium (heute Oklahoma) als \"Wa-Tho-Huck\"; † 28. März 1953 in Lomita, Kalifornien) war ein erfolgreicher US-amerikanischer Athlet in verschiedenen Sportarten. Er gewann olympische Goldmedaillen im Fünfkampf und im Zehnkampf, war Profispieler im American Football und im Baseball und spielte auch Basketball. Seine olympischen Medaillen wurden ihm aberkannt, da er vor den Olympischen Spielen 1912 zwei Jahre lang in einer halbprofessionellen Baseball-Liga gespielt und somit gegen die Amateurbestimmungen verstoßen hatte.", "tgt_summary": "吉姆·索普(英语:Jacobus Franciscus \"Jim\" Thorpe,1888年-5月28日-1953年-3月28日)美国籍,被认为是现代运动史上最多才多艺的运动员。他曾经于1912年获得五项全能与十项全能的1912年夏季奥林匹克运动会金牌,也参加过国家美式足球联盟、美国职棒大联盟与美国职业篮球联盟。", "id": 1092885} {"src_title": "Barfuß im Park", "tgt_title": "鬥氣夫妻", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit den Flitterwochen des überaus korrekten und soliden Anwalts Paul Bratter, der gerade seine Karriere als ambitionierter Anwalt in New York begonnen hat. Doch mit der Ruhe in seinem Leben ist es vorbei, denn seine bisweilen aufgedrehte Braut Corie hat Spaß und Abenteuer als Lebensprinzip. Nach den stürmischen Flitterwochen im Hotelzimmer beginnt aber das richtige Eheleben und die Bratters ziehen in die erste gemeinsame Wohnung im Greenwich Village. Leider entpuppt sich diese Wohnung als alt und luftig, es gibt undichte Stellen im Dach, zudem besteht die Nachbarschaft aus lauter Sonderlingen. Ein weiteres Problem ist, dass das Haus ohne Aufzug ist, die Bratters aber im fünften Stock leben – zum Leidwesen des jungen Ehepaares und seiner Gäste. Corie befreundet sich zu Pauls Unwillen mit ihrem oberen Nachbarn, dem alternden, exzentrischen Lebemann Victor Velasco. Daraufhin bekommt Corie die Idee, den bisher viermal verheirateten Velasco mit ihrer Mutter Ethel zu verkuppeln. Der Abend des jungen Ehepaares mit der Mutter und Velasco verläuft ereignisreich, aber nicht unbedingt angenehm. In einem ungewöhnlichen albanischen Restaurant lernen sie durch Velasco lauter kulinarische Außergewöhnlichkeiten kennen. Doch während Corie im Restaurant bei einem Bauchtanz mitmacht, zeigt sich Paul eher abgestoßen von den Besonderheiten des Restaurants. Daraufhin wirft die enttäuschte Corie ihm vor, dass er ein Spießer sei und sie mit ihren unterschiedlichen Charakteren nicht zusammenpassen würden. Er würde sich ja noch nicht einmal trauen, wie sie barfuß durch den Park zu laufen. Es kommt zur handfesten Krise zwischen dem Ehepaar und man will sich scheiden lassen, Paul verlässt die Wohnung. Von ihrer Mutter bekommt Corie den Rat, auch ein kleines Stück auf Paul zuzugehen. Daraufhin macht sich Corie auf die Suche nach Paul, der inzwischen stark alkoholisiert und barfuß durch den Park läuft. Paul und Corie kehren zur Wohnung zurück, doch der völlig betrunkene Anwalt klettert aufs Dach und fällt mehrmals beinahe hinunter, ehe Corie ihn in Sicherheit herunterholen kann. Es kommt zur Versöhnung des Ehepaars – und auch Cories plötzlich wieder jung gewordene Mutter und Velasco haben inzwischen zueinander gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Barfuß im Park\" erhält von der Filmkritik insgesamt zumeist positive Rezensionen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Barfuß im Park ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Gene Saks aus dem Jahr 1967 mit Robert Redford und Jane Fonda in den Hauptrollen. Es ist die Filmversion der erfolgreichen gleichnamigen Broadway-Komödie von Neil Simon.", "tgt_summary": "《斗气夫妻》(英语:\"Barefoot in the Park\")是一套1967年的美国喜剧片,由金·赛克执导,罗拔·烈福及珍·芳达等主演。电影内容改编自尼尔·赛门的同名舞台剧,剧本则由尼尔·赛门亲自执笔,描述一对新婚夫妇在纽约市格林尼治村的婚姻生活。", "id": 269537} {"src_title": "CD-R", "tgt_title": "可錄光碟", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Sie besteht aus einem im Spritzgussverfahren hergestellten, transparenten Kunststoffträger aus einem Polycarbonat, in dessen Oberfläche sich eine mikroskopisch feine, spiralförmige Rille befindet („Pregroove“). Diese minimale Vertiefung dient der Führung eines Lasers, der beim Schreiben („Brennen“) der digitalen Information durch Hitzeentwicklung die Absorptionseigenschaften und damit die Reflektivität einer speziellen organischen Farbstoffschicht (\"Dye\" genannt) in kleinsten Bereichen, den sogenannten Pits, verändert. Diese \"Pits\" können dann (von einem schwächeren Laser, der die Farbschicht nicht verändert) durch Auswertung der veränderten Reflektivität an einer darüberliegenden (aufgedampften) Silber- oder Goldschicht wieder ausgelesen werden, indem die reflektierte Strahlungsintensität in ein elektrisches Signal verwandelt wird. Zum Schutz der Schichten (Farb- und Reflexionsschicht) wird auf die metallische Reflexionsschicht (meist Silber, seltener Gold) eine dünne, transparente Lackschicht aufgebracht, bevor der dekorative Aufdruck erfolgt. Da Silber dazu neigt schwarze Sulfidverbindungen einzugehen, hatten frühe CD-Rs mit Silberbeschichtung eine geringe Lebenserwartung. Diese wurde durch Aufdampfen einer Aluminiumschicht hinter der Silberschicht deutlich erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Größen.", "content": "Die Kapazität einer CD-R wird meist sowohl in Minuten (für Audio-CDs) als auch in MB (für Daten-CDs) angegeben. Je nach Qualität und Art des Rohlings und nach Brenner kann auch noch außerhalb des im ATIP freigegebenen Bereichs gebrannt werden (überbrennen). Dies kann jedoch zu Fehlern oder Verlust der Daten in diesem Bereich führen. Nicht alle Laufwerke unterstützen das Überbrennen. Bei den Größen jenseits der ursprünglichen 650 MB/74 min kann es zu Wiedergabeproblemen in manchen CD-Laufwerken kommen, da die Spurrillen enger aneinander liegen, um die höhere Kapazität zu erreichen. Bis zu den standardisierten 700 MB kommt dies aber fast ausschließlich bei älteren CD-Playern und -Laufwerken vor. Die MultiLevel CD-R hat die dreifache Kapazität einer normalen CD-R, sie ging jedoch nie in Serienproduktion.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte/die CD-R heute.", "content": "Die CD-R wurde im Oktober 1988 nach dreijähriger Entwicklungsarbeit von der japanischen Gesellschaft Taiyo Yuden der Öffentlichkeit vorgestellt. Die ersten CD-Rs für den gesamten Markt wurden 1992 (nach Vorstellung der CD-R und der Photo-CD durch Kodak und Philips auf der Photokina) hergestellt und kosteten rund 20 Mark. Einige der ersten Hersteller waren Taiyo Yuden, Kodak, Maxell und TDK. Seitdem wurde die CD-R immer weiterentwickelt, so dass heute mit einer 56-fach höheren Geschwindigkeit gebrannt werden kann als es bei den ersten CD-R möglich war. Die Verbesserungen betrafen hauptsächlich die benutzten Farbstoffe der CD-R, die Ausführung der Rille und den Beschichtungsprozess. Obwohl die CD-R ursprünglich in Japan entwickelt wurde, produziert seit 1998 Taiwan die größte Menge an CD-R. Die taiwanische Herstellung machte weltweit mehr als 70 % aus (2003: 10,5 Milliarden CD-R). Hersteller aus Taiwan sind unter anderem Daxon (BenQ), Ritek, Prodisc, und CMC Magnetics, die allerdings oft einen Großteil der CD-Produktion nach Malaysia, Hongkong oder in die Volksrepublik China ausgelagert haben. Außerhalb von Taiwan ist Moser Baer India der größte CD-R Hersteller. Der Absatz von CD-R nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Wurden 2005 in Deutschland noch mehr als 850 Millionen CD- und DVD-Rohlinge verkauft, lag der Absatz 2016 nur noch bei 133 Millionen. Der Grund ist, dass Daten zunehmend auf USB-Sticks und in der Cloud gespeichert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Farbstoffe.", "content": "Es existieren derzeit drei grundlegende Farbstoffmischungen für CD-Rs: Es existierten früher weitere, eher unbedeutende Farbstoffe, zum Beispiel \"Formazanfarbstoffe\", die von Kodak entwickelt wurden. Die Formazane konnten sich auf dem Markt nicht durchsetzen und sind nicht mehr verfügbar. Nicht immer kann von der Farbe der Aufzeichnungschicht der CD-R auf die Zusammensetzung des verwendeten Farbstoffs geschlossen werden. Weitere Farbstoffzusätze und der Typ des verwendeten Reflektormaterials (Silber oder Gold) verändern den Farbeindruck. Es ist also nicht möglich, allein aus dem schimmernden Gold darauf zu schließen, dass es sich um eine CD-R mit einem Phthalocyanine-Farbstoff und einer goldenen Reflexionsschicht handelt. Es ist außerdem nicht möglich, vom verwendeten Farbstoff direkt auf die Haltbarkeit der CD-R zu schließen. Weitere Faktoren wie Reflektivität, Oberflächenschutz oder Versiegelung spielen eine größere Rolle. Da die Reflektivität einer intakten CD-R einen Wert erreicht, der über dem für CD-ROM und CD-DA festgelegten Minimum liegt, können alle intakten CD-Laufwerke auch CD-Rs lesen. Da die typische Reflektivität der CD-R jedoch unterhalb der typischen Reflektivität einer CD liegt, bekommen verstaubte Laufwerke zuerst Probleme beim Lesen von CD-Rs, bevor sie auch keine CDs mehr lesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine CD-R (von englisch: Compact Disc Recordable) ist eine einmal beschreibbare CD, die mit einem handelsüblichen Brenner beschrieben werden kann. Daten, Fotos, Videos oder Musik können darauf gespeichert und mit einem CD-Laufwerk abgespielt werden. Die noch unbeschriebene CD-R wird häufig auch als \"CD-Rohling\" bezeichnet.", "tgt_summary": "可录光盘(英语:compact disc-recordable, CD-R)是一种可单次录写的只读记忆光盘。", "id": 1073330} {"src_title": "Sébastien Loeb", "tgt_title": "塞巴斯蒂安·勒布", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Sébastien Loeb wurde am 26. Februar 1974 als einziges Kind von Guy und Ingrid Loeb (gestorben 2005 und 2012) in Haguenau geboren und wuchs in Oberhofen an der Moder im Elsass auf. Er betrieb in seiner Kindheit Kunstturnen und wurde vierfacher Elsässer Meister, einmal Meister Ostfrankreichs und Fünfter in der französischen Meisterschaft. In seiner Jugend fuhr er Mopedrennen und nahm auch an einigen offiziellen Wettkämpfen teil. Nachdem er zwei Jahre zuvor die Schule abgebrochen hatte, begann er im September 1994 bei \"Socalec\" in Haguenau eine Ausbildung zum Elektrotechniker. Im August 1995 erhielt er seinen Abschluss und wurde bei dem Unternehmen angestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Rallyesport.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1995–1997: Einstieg in den Rallyesport.", "content": "Mit dem verdienten Geld kaufte Loeb sich einen Renault 5 GT Turbo. Er begann 1995, einige lokale Rallyeveranstaltungen zu fahren. Im gleichen Jahr nahm er im Peugeot 106 an der \"Rallye Jeunes\" teil, bei der die Fédération française du sport automobile junge Rallyefahrer sichtete. Er erreichte zwar das Finale, jedoch erhielt ein anderer Fahrer den Vorzug. Bei seiner erneuten Teilnahme 1996 scheiterte er ebenfalls im Finale. Zum Start seiner Karriere fehlte ihm immer noch das Geld. Hilfe bekam er, als das Team \"Ambition Sport Auto\" von Dominique Heintz und Rémi Mammosser auf Loeb aufmerksam wurde. Sie stellten ihm 1997 die finanziellen Mittel und einen Peugeot 106 zur Verfügung. Er nahm zunächst an einer regionalen Rallye mit Heintz auf dem Beifahrersitz teil. Anschließend bestritt er mit einem neuen Beifahrer den Markenpokal \"Volant 106\". Dort siegte er bei allen vier gefahrenen Rallyes für 1300-cm3-Fahrzeuge. Daraufhin nahm er noch an zwei Rallyes für Fahrzeuge bis 1600 cm3 Hubraum teil und schnitt auch dort gut ab. In der Gesamtwertung belegte er am Jahresende den achten Platz. Bereits im Laufe des Jahres 1997 begann Loeb seine Zusammenarbeit mit dem Monegassen Daniel Elena als Beifahrer.", "section_level": 3}, {"title": "1998–2000: Vom Amateur zum Profi.", "content": "1998 stieg Loeb auf das Citroën Saxo Kit Car um und startete im \"Citroën Saxo Kit Car Cup\". Alle Rallyes, bei denen er das Ziel erreichte, beendete er als Sieger. Die Saison schloss er auf dem sechsten Gesamtrang ab. Allerdings zerstörte er bei Unfällen auch zwei Fahrzeuge und brachte sein Team \"Ambition Sport Auto\" in finanzielle Schwierigkeiten. Im März 1999 verließ Loeb seinen bisherigen Arbeitgeber \"Socalec\" nach gegenseitigem Einverständnis, um sich ganz auf den Rallyesport konzentrieren zu können. 1999 gewann er den \"Citroën Saxo Kit Car Cup\" und erzielte damit seinen ersten Titel im Rallyesport. Im gleichen Jahr trat er auch der Equipe de France FFSA bei, die ihm seine ersten Schritte in der Rallye-Weltmeisterschaft ermöglichte. Nachdem er bei seinem Debüt, der Rallye Katalonien, ausgefallen war, beendete er die Rallye Korsika und die Rallye San Remo als bestplatzierter Fahrer mit einem Fahrzeug der Klasse \"A6\". Zudem bekam er bei der Rallye Katalonien außerhalb des Wettkampfs die Gelegenheit, seine ersten Runden in einem World Rally Car, einem Seat Cordoba WRC, zu drehen. \"Ambition Sport Auto\" bereitete Loeb zum Saisonbeginn 2000 ein Citroën Saxo Kit Car für einen Lauf der französischen Schotter-Rallye-Meisterschaft vor. Dabei erzielte er den Klassensieg bei den 2WD-Fahrzeugen. Anschließend wurden Citroën und die beiden Sponsoren Jean-Pierre Champeau und Frédéric Schmitt auf Loeb aufmerksam und unterstützten ihn in der restlichen Saison. Loeb fuhr weiterhin Klassensiege ein und gewann die Meisterschaft für 2WD-Fahrzeuge. In der Gesamtwertung der Schotter-Meisterschaft belegte er den dritten Platz. Außerdem pilotierte er 2000 erstmals in der Rallye-Weltmeisterschaft ein World Rally Car, einen Toyota Corolla WRC der \"Equipe de France FFSA\". Damit platzierte er sich bei seinen Einsätzen auf Korsika und in San Remo unter den ersten Zehn, wenn auch außerhalb der Punkteränge. Für den Saisonabschluss der französischen Rallye-Meisterschaft auf Asphalt, die Rallye du Var, stellte Citroën-Sportchef Guy Fréquelin ihm ein Citroën Xsara Kit Car zur Verfügung. Loeb nutzte seine Chance und erzielte bei der Rallye den Gesamtsieg. Daraufhin bot Fréquelin ihm seinen ersten Profivertrag als Werksfahrer bei Citroën an. Die französische Asphalt-Meisterschaft schloss Loeb auf Rang acht ab.", "section_level": 3}, {"title": "2001–2003: Erste WRC-Erfolge als Citroën-Werksfahrer.", "content": "Als Fahrer im Citroën-Werksteam bestritt Loeb 2001 den größten Teil der Saison in der Rallye-Weltmeisterschaft für Super-1600-Fahrzeuge im Rahmen der WRC. Im Citroën Saxo S1600 gewann er seine Klasse bei allen fünf gefahrenen Rallyes, darunter die Rallye Katalonien, die Rallye Griechenland, die Rallye Finnland, die Rallye Korsika und die Rallye Großbritannien. Bei der Rallye San Remo ging er hingegen nicht in der Super-1600-Klasse an den Start. Sein Teamchef und Mentor Guy Fréquelin ermöglichte ihm in San Remo stattdessen seinen ersten Einsatz im Citroën Xsara WRC. Loeb erzielte auf Anhieb vier Wertungsprüfungs-Bestzeiten und musste sich am Ende der Rallye nur um wenige Sekunden Gilles Panizzi geschlagen geben. Dennoch erzielte er mit dem zweiten Platz sein bisher bestes Ergebnis in der Weltmeisterschaft sowie seine ersten WRC-Punkte. Am Ende der Saison stand mit deutlichem Punktevorsprung der Titel in der Super-1600-WM sowie der 14. Platz in der Gesamtwertung zu Buche. Nebenbei war er 2001 weiterhin im Citroën Xsara Kit Car in der französischen Rallye-Meisterschaft auf Asphalt aktiv. Dort gewann er alle sechs Rallyes, bei denen er das Ziel erreichte, und wurde mit großem Punktevorsprung französischer Meister. 2002 erhielt Loeb einen festen Platz im Citroën Xsara WRC. Die Saison war aber noch eher ein „Lehrjahr“ als ein ernsthafter Angriff auf die Weltmeisterschaft, da er nur bei 9 von 14 WRC-Rallyes teilnahm. Den Saisonauftakt, die Rallye Monte Carlo, absolvierte Loeb zwar als schnellster Pilot, jedoch erhielt er wegen eines verbotenen Reifenwechsels nachträglich eine Zeitstrafe und fiel somit auf den zweiten Platz hinter Tommi Mäkinen zurück. Nachdem er zwischenzeitlich nur durchschnittliche Ergebnisse eingefahren hatte, konnte er im August bei der Rallye Deutschland seinen ersten WRC-Sieg feiern. Die Saison beendete er auf Platz zehn in der Fahrerwertung. 2003 bestritt Loeb und das Citroën Total World Rally Team erstmals eine komplette Saison in der Rallye-Weltmeisterschaft. Dabei gewann er die Rallyes in Monte Carlo, Deutschland und San Remo. Sein Ansehen stieg während dieser Saison weiter an, da Loeb sich gegen seine stark eingeschätzten Teamkollegen Carlos Sainz und Colin McRae behaupten konnte, die beide schwächere Resultate ablieferten. Vor der abschließenden Rallye Großbritannien lag Loeb mit einem Punkt Vorsprung vor Petter Solberg in Führung. Allerdings erhielt er von seinem Team die ausdrückliche Anweisung, defensiv zu fahren, um nicht die Meisterschaft in der Herstellerwertung für Citroën zu gefährden, nachdem Sainz ausgeschieden war. Loeb gehorchte und beendete die Rallye demnach auf Platz zwei hinter Solberg und verpasste den WM-Titel um nur einen Punkt.", "section_level": 3}, {"title": "2004–2006: WRC-Titel im Citroën Xsara WRC.", "content": "Im Jahr 2004 begann Loebs Dominanz in der Rallye-Weltmeisterschaft, ähnlich der von Michael Schumacher zu dieser Zeit in der Formel 1. Loeb, der zuvor als Asphalt-Spezialist galt, war nun auch auf Schotter zunehmend erfolgreich. So gewann er in diesem Jahr nicht nur die Rallyes in Monte Carlo und Deutschland, sondern auch die auf Schotter ausgetragenen Rallye Zypern, Rallye Türkei und Rallye Australien. Zudem siegte er als erster nicht aus Skandinavien stammender Fahrer bei der Rallye Schweden auf Schnee. Bis zum Saisonende hatte er insgesamt sechs Siege sowie sechs zweite Plätze eingefahren. Damit egalisierte er den Rekord des Franzosen Didier Auriol, der 1992 ebenfalls sechs WRC-Rallyes innerhalb einer Saison gewinnen konnte. Die Fahrerwertung führte Loeb mit 36 Punkten Vorsprung auf seinen dichtesten Verfolger, Petter Solberg, an. Somit errang er 2004 seinen ersten Weltmeistertitel. 2005 baute Loeb seine Dominanz in der WRC weiter aus. In diesem Jahr stellte er mehrere Rekorde auf. Beim neunten Saisonlauf, der Rallye Argentinien, errang er seinen sechsten WRC-Sieg in Folge, was noch keinem Fahrer zuvor gelang. Bereits beim viertletzten Saisonlauf, der Rallye Japan, sicherte er sich vorzeitig den Titel. Loeb gewann insgesamt 10 von 16 gefahrenen Rallyes, darunter die Rallye Monte Carlo, die Rallye Neuseeland, die Rallye Sardinien, die Rallye Zypern, die Rallye Türkei, die Rallye Griechenland, die Rallye Argentinien, die Rallye Deutschland, die Rallye Korsika und die Rallye Katalonien. Mit seinen zehn Siegen im Jahr 2005 war er nun der alleinige Rekordhalter für die größte Anzahl an WRC-Siegen pro Saison. Bei der Rallye Korsika gelang es ihm, als erster Fahrer alle Wertungsprüfungen einer WRC-Rallye für sich zu entscheiden. Sein Punktevorsprung in der Fahrerwertung auf den Zweitplatzierten, Petter Solberg, betrug am Saisonende 56 Zähler. Noch nie zuvor gewann ein Fahrer mit einem so großen Vorsprung die Rallye-Weltmeisterschaft. Außerdem schaffte Loeb es, 12 Mal hintereinander auf das Podium und 13 Mal hintereinander in die Punkteränge zu fahren, womit er ebenfalls neue Rekorde setzte. Nach der Saison 2005 zog sich das Citroën-Werksteam aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurück, um sich ganz auf die Entwicklung eines neuen Rallyefahrzeugs zu konzentrieren. Loeb wechselte daher zum belgischen Privatteam Kronos Racing, das 2006 mit Werksunterstützung von Citroën die Einsätze des Citroën Xsara WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft weiterführte. Sein neuer Teamkollege wurde der 22-jährige Spanier Daniel Sordo. Zum Saisonbeginn sah es zunächst so aus, als ob Loeb in diesem Jahr einen ernsthaften Konkurrenten im Kampf um die Weltmeisterschaft bekommen würde. Loeb musste sich bei den ersten zwei Rallyes in Monte Carlo und Schweden jeweils dem Finnen Marcus Grönholm geschlagen geben. Während Grönholms Leistungen anschließend jedoch nachließen, bewies Loeb Konstanz. Im weiteren Saisonverlauf gewann er die Rallye Mexiko, die Rallye Katalonien, die Rallye Korsika, die Rallye Argentinien, die Rallye Sardinien, die Rallye Deutschland, die Rallye Japan und die Rallye Zypern. Bemerkenswert ist auch, dass er bei allen zwölf gefahrenen Rallyes immer das Ziel erreichte und sich nie schlechter als auf Rang zwei platzierte. Im September zog er sich allerdings bei einem Sturz mit dem Mountainbike einen Oberarmbruch zu und konnte deshalb zu den vier letzten WM-Läufen der Saison nicht mehr antreten. Sein Punktevorsprung war zu diesem Zeitpunkt aber bereits so groß, dass sein ärgster Konkurrent Grönholm drei Rallyes hätte gewinnen und einmal mindestens Dritter hätte werden müssen, um den WM-Titel zu holen. Grönholm gewann zwar tatsächlich noch drei Rallyes, wurde in Australien jedoch nur Fünfter. Dadurch hatte Loeb am Saisonende noch einen Zähler Vorsprung und wurde zum dritten Mal in Folge Weltmeister.", "section_level": 3}, {"title": "2007–2010: WRC-Titel im Citroën C4 WRC.", "content": "Citroën kehrte 2007 mit dem neuen Citroën C4 WRC in die Weltmeisterschaft zurück. Loeb verließ Kronos Racing und fuhr wieder für das Citroën-Werksteam. Bereits die erste Rallye mit dem neuen Fahrzeug, die Rallye Monte Carlo, konnte er für sich entscheiden. Anschließend fuhr er weitere Siege bei den WRC-Rallyes in Mexiko, Portugal, Argentinien, Deutschland, Katalonien, Korsika und Irland ein. Zur Vorbereitung auf die Rallye Irland, die in dieser Saison neu im Kalender der WRC war, hatte Loeb auch an zwei kleineren Rallyes in Irland teilgenommen und beide als Sieger beendet. Bei der Rallye Neuseeland musste er sich nur um 0,3 Sekunden seinem stärksten Gegner, Marcus Grönholm, geschlagen geben. Bis zu diesem Zeitpunkt war dies die knappste Entscheidung in der Geschichte der WRC. Trotz allem war Loeb 2007 nicht mehr so überlegen wie in den Jahren zuvor. Nachdem das Duell um den Titel lange Zeit offen blieb, sicherte er sich erst bei der finalen Rallye Großbritannien seinen vierten Weltmeistertitel in Folge. Sein Vorsprung auf Grönholm betrug in der Endabrechnung vier Punkte. 2008 startete Loeb in seine zweite Saison mit dem Citroën C4 WRC. Nach dem Rücktritt Grönholms hatte er seinen größten Konkurrenten verloren. Loeb bestimmte das Geschehen in der Weltmeisterschaft wieder alleine und konnte insgesamt elf Siege feiern, womit er seinen Rekord aus dem Jahr 2005 übertraf. Dabei gewann er die Rallyes in Monte Carlo, Mexiko, Argentinien, Sardinien, Griechenland, Finnland, Deutschland, Neuseeland, Katalonien, Korsika und Großbritannien. Seinen einzigen Ausfall in diesem Jahr hatte er bei der Rallye Schweden. Beim vorletzten Saisonlauf, der Rallye Japan, entschied er vorzeitig zum fünften Mal die Weltmeisterschaft für sich. Damit löste er Juha Kankkunen und Tommi Mäkinen ab und war nun alleiniger Rekordhalter an der Anzahl von WRC-Titeln. Am Saisonende hatte Loeb 19 Zähler Vorsprung auf den Finnen Mikko Hirvonen. Mit seiner hohen Punktzahl trug Loeb auch maßgeblich zu Citroëns erstem Konstrukteurstitel seit 2005 bei. Loeb begann die Saison 2009 mit fünf Siegen in Folge bei den ersten fünf Veranstaltungen der WRC, darunter die Rallyes in Irland, Norwegen, Zypern, Portugal und Argentinien. Einige Fahrfehler verhinderten allerdings gute Resultate bei den folgenden drei Rallyes. So verlor er die Führung in der Meisterschaft an Mikko Hirvonen. Auch bei der Rallye Finnland und der Rallye Australien musste Loeb sich Hirvonen geschlagen geben. Zwar war er in Australien der schnellste Fahrer, doch warf ihn eine nachträgliche Zeitstrafe wegen illegaler Stabilisatoren auf den zweiten Platz zurück. Bei den letzten beiden Rallyes der Saison in Katalonien und Großbritannien siegte Loeb hingegen wieder. Dadurch holte er sich die Führung in der Meisterschaft zurück und hatte am Ende der Saison wieder einen Punkt mehr als Hirvonen auf seinem Punktekonto. So erzielte er knapp seinen sechsten Weltmeistertitel. Am Jahresende gab er außerdem einen Gaststart in der französischen Rallye-Meisterschaft bei der Rallye du Var, aus der er als Sieger hervorging. Bei der Rallye Schweden zum Saisonbeginn 2010 erreichte Loeb zunächst den zweiten Platz. Anschließend folgten Siege bei den Schotter-Rallyes in Mexiko, Jordanien und der Türkei. Dadurch hatte Loeb sich in der Fahrerwertung wieder deutlich von seinen Konkurrenten abgesetzt. Im weiteren Saisonverlauf konnte niemand mehr Loeb ernsthaft unter Druck setzen. Nachdem Loeb zwischenzeitlich die Rallye Bulgarien gewonnen hatte, siegte er auch wieder bei der Rallye Deutschland. Nun hatte er den deutschen WRC-Lauf seit seiner ersten Austragung 2002 nicht nur acht Mal in Folge ununterbrochen gewonnen, sondern war auch der erste Fahrer überhaupt, der acht Mal eine bestimmte WRC-Rallye für sich entscheiden konnte. Im Oktober siegte er bei seiner Heimrallye, der Rallye Frankreich im Elsass, und sicherte sich dort vorzeitig seinen siebten Weltmeistertitel. Auch die letzten zwei Rallyes in Katalonien und Großbritannien beendete er siegreich. Insgesamt sah Loeb 2010 bei allen 13 WRC-Rallyes das Ziel und platzierte sich 12 Mal auf dem Podium.", "section_level": 3}, {"title": "2011: WRC im Citroën DS3 WRC.", "content": "Vor der Saison 2011 gab Loeb zunächst bekannt, seine Karriere Ende 2011 beenden zu wollen. Er unterzeichnete zuletzt bei Citroën nur noch Einjahresverträge, um sich alle Optionen offenhalten zu können und nicht allzu langfristig planen zu müssen. Seit 2011 geht Loeb mit einem Citroën DS3 WRC der neuen Generation von World Rally Cars in der Rallye-Weltmeisterschaft an den Start. Das Fahrzeug ist nicht mehr wie seine Vorgänger mit einem 2-Liter-Turbomotor ausgerüstet, sondern mit einem 1,6-Liter-Turbomotor. Loeb gewann die Rallye Mexiko, die Rallye Sardinien, die Rallye Argentinien und die Rallye Finnland. Somit ist er der einzige nicht finnische Fahrer, der letztgenannte Veranstaltung zwei Mal gewann. Wenige Tage vor der Rallye Deutschland verlängerte Loeb seinen Vertrag mit seinem Stammarbeitgeber um weitere zwei Jahre. Dabei ließ er sich die Option offen, nach der Saison 2012 aussteigen zu können. Bei der Rallye Deutschland erreichte er nach 75 Sekunden Zeitverlust durch einen Reifenschaden nur den zweiten Gesamtrang hinter Sébastien Ogier. Dadurch wurden zwei seiner Siegesserien durch seinen eigenen Teamkollegen unterbrochen: Loeb war seit 2002 in Deutschland und seit 2004 bei Asphaltrallyes ungeschlagener Dauersieger. Nach neun gefahrenen Rallyes führte er die Fahrerwertung mit 25 Punkten Vorsprung vor seinem Teamkollegen Sébastien Ogier an. Bei der nächst ausgetragenen Rallye Australien überschlug sich der in Führung liegende Loeb auf der vierten Wertungsprüfung fünf Mal. Als erstes Fahrzeug auf der Strecke, mit zwei Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen, verglich Loeb seine und die Zwischenzeiten der ihm Nachfolgenden am Display und bremste vor einer Rechtskurve zu wenig. Die Führung ging an seinen Teamkollegen Ogier über. Ogier verunfallte auf der sechsten Wertungsprüfung an einem Baum. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt. Die Gesamtführung ging an die Ford-Werkspiloten Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala über. Über Nacht konnten die beiden DS3 WRCs repariert und startbereit gemacht werden. Unter Superally-Reglement startete Loeb mit 30 Strafminuten und Ogier mit 20 Minuten Zeitstrafe in den nächsten Tag. Latvala übernahm auf der ersten Wertungsprüfung dieses Tages die Führung von seinem Teamkollegen. Durch ihre Zeitstrafen bedingt, startete Ogier vom 16. und Loeb vom 21. Platz eine Aufholjagd um Weltmeisterschaftspunkte. Es wirkte so, als ob Loeb das erste Mal seit der Rallye Griechenland 2009 keine WM-Punkte-Platzierung erreichen würde. Bis zur vorletzten Wertungsprüfung des nächsten Tages änderten sich die Positionen der ersten drei Fahrer nicht. Ogier hatte sich mittlerweile bis an den neunten Gesamtrang vorgearbeitet und die Chance, den achten Platz vom langsameren PWRC-Fahrzeug vor ihm zu übernehmen, war groß. Loeb war mittlerweile auf den zwölften Rang vorgefahren. In dieser Wertungsprüfung wurde sowohl von Ford als auch von Citroën eine, im Rallyesport erlaubte, Stallregie ausgegeben. Latvala hielt kurz vor dem Ziel an, um Hirvonen 28 Sekunden und den Sieg zu schenken. Ogier kassierte bewusst ein 50-Sekunden-Zeitstrafe, als er 5 Minuten zu spät in diese Wertungsprüfung startete, und parkte dann neben der Strecke. Er verlor absichtlich zusätzlich über neun Minuten, um Loeb einen WM-Punkt zu ermöglichen. Nach diesem Ford-Doppelsieg verkürzte Ford den Rückstand in der Marken-Weltmeisterschaft auf 62 Punkte. Mikko Hirvonen lag nun 15 Punkte hinter Loeb in der Fahrer-WM an zweiter Stelle. Zu seiner Heimrallye in Frankreich reiste Loeb als Topfavorit an. Er schied jedoch, in Führung liegend, auf der dritten Wertungsprüfung aus. Der Grund für Loebs ersten Ausfall wegen technischen Gebrechens seit der Rallye Schweden 2008 war ein durch einen Montagefehler bedingtes Motorproblem. Bei der Rallye Katalonien, die er zum siebten Mal in Folge gewann, brach er Markku Aléns Rekord an WP-Bestzeiten und sicherte seinem Team den vorzeitigen Hersteller-WM-Titel. Nachdem beim Saisonfinale in Großbritannien mit Mikko Hirvonen sein einziger noch verbliebener Konkurrent um den WM-Titel ausgeschieden war, gewann Loeb seinen achten Fahrerweltmeistertitel noch vor Ende der Veranstaltung. Loeb wurde auf der Verbindungsstrecke zwischen der 18. und 19. Sonderprüfung von einem spanischen Falschfahrer in einen Verkehrsunfall verwickelt. Es blieben alle Beteiligten unverletzt, aber der Kühler des DS3 WRC wurde beschädigt und Loeb musste aufgeben. Der Weg zum Sieg war nun frei für Jari-Matti Latvala, an den vorderen WM-Plätzen änderte sich dadurch aber nichts mehr.", "section_level": 3}, {"title": "2012: Titelrivalen werden Teamkollegen.", "content": "Mitte 2011 verkündete die FIA die Abschaffung des – den WM-Führenden benachteiligenden – Startreihenfolgereglements. Daraufhin entschied sich Loeb bei der Rallye-Weltmeisterschaft zu bleiben und verlängerte seinen Vertrag beim Citroën Total World Rally Team. Der bis dahin als Loeb-Nachfolger geförderte und teilweise bevorzugte Ogier fühlte sich dadurch benachteiligt und wollte in ein Team, bei dem er gegen Loeb um die WM fahren konnte. Im November 2011 wurde bekanntgegeben, dass Ogiers Vertrag aufgelöst wurde. Für die Saison 2012 verpflichtete das Citroën Total World Rally Team den langjährigen Fordwerksfahrer Mikko Hirvonen als neuen Nummer-2-Fahrer neben Loeb. Bei seiner siebten Teilnahme an der Rallye Monte Carlo – die in den vergangenen drei Jahren nicht zur Rallye-WM gehörte – siegte Loeb zum sechsten Mal. Er gewann überlegen und sicherte sich zusätzlich die drei Bonuspunkte der Powerstage. Auf schwedischem Schnee erzielte Loeb nur den Sechsten Platz. Die Rallye Mexiko gewann er, jedoch schied er bei der darauf folgenden Rallye Portugal aus. Die nächst ausgetragenen fünf WM-Läufe in Argentinien, Griechenland, Neuseeland, Finnland und Deutschland gewann er in Serie. In Großbritannien belegte er den zweiten Gesamtrang. Bei seiner, als elfter von dreizehn WM-Läufen-2012 ausgetragenen, Heimrallye im Elsass, erzielte er den achten Saisonsieg und gewann damit seinen neunten Weltmeistertitel vorzeitig. Gemeinsam mit seinem neuen – beständig Punkte sammelnden – Teamkollegen gelang es, bei der Frankreich Rallye, auch den Konstrukteurs-WM-Titel zu erringen.", "section_level": 3}, {"title": "2015–2018: Die vorerst letzten WRC Rallyes.", "content": "Loeb kam 2015 überraschend für den Saisonstart (Die Rallye Monte Carlo) zurück, belegte den 8. Platz und kehrte der WRC vorerst seinen Rücken zu. Im Dezember 2017 hat Loeb bekannt gegeben, dass er für 3 Rallyes (Mexiko, Frankreich und Katalonien) zurückkehren würde. Er belegte in Mexiko den 5. und in Frankreich, nach einem Unfall, nur den 14. Platz. In Spanien konnte er seinen 79. (und damit letzten) Sieg feiern (Stand: 30. Oktober 2018).", "section_level": 3}, {"title": "Dakar und andere Rallyes.", "content": "2016 nahm er als Mitglied des Teams Peugeot Total erstmals an der Rallye Dakar teil und wurde Neunter der Auto-Gesamtwertung. Bei der Dakar 2017 wurde er Zweiter. Bei der Seidenstraßenrallye 2017 musste Loeb aufgrund einer Fingerverletzung, die er sich bei einem Unfall auf der neunten Etappe zuzog, aufgeben. Zu jenem Zeitpunkt führte er die Gesamtwertung an.", "section_level": 3}, {"title": "Race of Champions.", "content": "Sébastien Loeb ist auch ein regelmäßiger Gast beim Race of Champions, bei dem am Jahresende die Spitzenpiloten aus verschiedenen Rennserien zusammenkommen und im K.O.-Modus gegeneinander fahren. Bei seiner ersten Teilnahme im Jahr 2002 belegte er hinter Marcus Grönholm den zweiten Platz. 2003 errang er seinen ersten Sieg, nachdem er sich im Finale gegen Grönholm durchsetzen konnte. 2004 musste er sich zwar im Finale Heikki Kovalainen geschlagen geben, dafür gewann er aber mit Jean Alesi den \"Nations Cup\" für Frankreich. 2005 siegte Loeb im Finale über Tom Kristensen und holte damit seinen zweiten Einzelsieg beim ROC. 2006 unterlag er Mattias Ekström im Finale, obwohl beide Piloten einen Citroën Xsara WRC fuhren, mit dem Loeb zuvor die Rallye-Weltmeisterschaft gewann. Nachdem er 2007 ausgesetzt hatte, trat Loeb 2008 wieder zum ROC im Wembley-Stadion an. Im Finale setzte er sich gegen David Coulthard durch und errang seinen dritten Einzelsieg. Seine nächste Teilnahme am ROC folgte 2010, als er im Finale dem jungen Portugiesen Filipe Albuquerque unterlag.", "section_level": 2}, {"title": "Sportwagenrennen.", "content": "Zwischen seinen Einsätzen in der Rallye-Weltmeisterschaft nahm Sébastien Loeb auch an vereinzelten Sportwagenrennen auf Rundstrecken teil. 2005 trat Loeb erstmals zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans an. Vorbereitet hatte er sich am Simulator mit Gran Turismo 4. Im Rennen teilte er sich mit seinen Teamkollegen Éric Hélary und Soheil Ayari das Cockpit eines Pescarolo C60 Hybrid von Pescarolo Sport. Der Pescarolo mit 5-Liter-V10-Saugmotor von Judd war als einer der härtesten Konkurrenten der Audi R8 ins Rennen gestartet. Loebs Fahrzeug fiel jedoch zunächst wegen eines Reifenschadens zurück und wurde nach einem Unfall viereinhalb Stunden vor Rennende endgültig aus dem Rennen geworfen. 2006 startete Loeb erneut im Pescarolo C60 Hybrid in Le Mans, nun an der Seite von Éric Hélary und Franck Montagny. Er erzielte mit seinen Kollegen den zweiten Platz und hatte vier Runden Rückstand auf den siegreichen Audi R10 TDI. Den zweiten Werks-Audi ließ er sogar hinter sich. Anschließend kehrte Loeb dem Langstreckenklassiker wieder den Rücken, da er gegen die überlegenen Diesel-Audi keine Siegchancen sah und sich wieder ganz auf die Rallye-Weltmeisterschaft konzentrieren wollte. Jeweils am Jahresende 2008 und 2009 absolvierte er zwar Testfahrten mit dem Peugeot 908 HDi FAP, eine Rennteilnahme mit dem Fahrzeug kam aber noch nicht zustande. Im September 2008 startete Loeb zu den beiden Rennen des Porsche Carrera Cup Frankreich auf dem Circuit d’Albi. Den Porsche 997 GT3 Cup von \"Porsche France\" steuerte er im ersten Lauf als Siebter ins Ziel, im zweiten Lauf fiel er nach einer Kollision aus. Beim gleichen Rennwochenende bestritt er auch im Porsche 997 GT3 RSR von \"Pro GT by Almeras\" mit Teamkollege Jean-Pierre Champeau die beiden Läufe zur französischen GT-Meisterschaft. Das erste Rennen beendete er auf Platz 15, das zweite Rennen musste er vorzeitig aufgeben. Im April 2009 nahm Loeb an der \"Super Serie FFSA\" auf dem Circuit de Nogaro teil. Während des Rennwochenendes bestritt er sowohl die beiden Rennen des französischen Porsche Carrera Cup als auch die beiden Rennen der französischen GT-Meisterschaft. Im Ferrari 550 GTS Maranello von \"Solution F\" wurde er mit Teamkollege Ange Barde im ersten Lauf der französischen GT-Meisterschaft Fünfter, im zweiten Lauf hingegen nur Zwölfter. Mit dem von \"Pro GT by Almeras\" eingesetzten Fahrzeug im Porsche Carrera Cup beendete er die Rennen auf Platz neun und Platz acht. Seine nächsten Starts in der französischen GT-Meisterschaft hatte Loeb im Juni 2010 auf dem Circuit du Val de Vienne, wo er mit Jean-Pierre Champeau einen Ferrari F430 GT3 fuhr. Den ersten Lauf beendete er als 14. und den zweiten Lauf als Neunter. Im Oktober startete er mit Daniel Sordo auf einem Porsche 997 GT3 R von \"Pro GT by Almeras\" zu den Rennen der International GT Open auf dem Circuit de Catalunya. Nachdem er das erste Rennen auf Platz 14 beendet hatte, fiel er im zweiten Rennen aus. Ende Oktober 2011 gab Loeb auf dem Circuit Paul Ricard wieder ein Gastspiel im Rundstreckensport. Im französischen Porsche Carrera Cup erzielte er mit einem Fahrzeug vom \"Team Pulsat – Racing Technology\" im ersten Rennen Platz zwei hinter dem Meister Kévin Estre, im zweiten Lauf wurde er Dritter. In der französischen GT-Meisterschaft wurde er mit Teamkollege Bruno Hernandez am Steuer eines Ferrari 458 Italia von AF Corse Zehnter im ersten Rennen und Fünfter in Rennen zwei. Am selben Wochenende verkündete Loeb seine Pläne für die Zukunft nach dem Rallyesport. Er möchte mit seinem Freund Dominique Heintz ein eigenes Team unter der Bezeichnung \"Sebastien Loeb Racing\" gründen. Das Team wird ab 2012 zwei Fahrzeuge im Porsche Carrera Cup Frankreich sowie ein Formula-Le-Mans-Fahrzeug in der Le Mans Series einsetzen. 2014 möchte Loeb mit einem LMP2-Fahrzeug wieder die 24 Stunden von Le Mans in Angriff nehmen. Im Jahr 2013 gewann er das Bergrennen Pikes Peak International Hill Climb in einem speziell vorbereiteten Peugeot 208 T16 und verbesserte dabei die Bestmarke von Rhys Millen aus dem Vorjahr um mehr als eineinhalb Minuten.", "section_level": 2}, {"title": "Formel-1-Pläne.", "content": "Sébastien Loeb absolvierte einige Testfahrten mit Formel-1-Fahrzeugen. Im Dezember 2007 testete er den Renault R26 auf dem Circuit Paul Ricard. Nach seinem fünften WRC-Titel wurde er im November 2008 von Red Bull Racing zu den offiziellen Formel-1-Wintertestfahrten auf dem Circuit de Catalunya eingeladen, nachdem er bereits zuvor 100 Kilometer in Silverstone mit dem Fahrzeug gefahren war. Mit dem Red Bull RB4 erzielte er in Barcelona die achtschnellste Zeit von 17 Teilnehmern und hatte 1,8 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Als sich zur Saisonmitte 2009 der Rauswurf von Sébastien Bourdais aus der Scuderia Toro Rosso abzeichnete, meldete Loeb Interesse am freigewordenen Cockpit an. Citroën-Sportchef Olivier Quesnel wollte, dass Loeb zunächst die WRC-Saison zu Ende fährt, hätte ihn aber anschließend für ein Formel-1-Rennen freigestellt. Für das Formel-1-Saisonfinale, den Großen Preis von Abu Dhabi 2009, bot Red Bull Loeb an, ihn im Toro Rosso STR4 starten zu lassen. Allerdings verweigerte die FIA Loeb die Superlizenz, da er zu wenig Erfahrung bei Rundstreckenrennen gesammelt hatte. Somit war die Formel 1 für ihn kein Thema mehr. Zuvor galt er auch als ein Kandidat für ein Cockpit beim US F1 Team für die Saison 2010. Wenige Wochen vor dem Großen Preis von Abu Dhabi 2009 nahm Loeb an den Wintertestfahrten der GP2-Serie auf dem Circuito de Jerez teil. Im GP2-Auto von David Price Racing erzielte er am dritten Testtag bei der verregneten Vormittagssession die 18. Zeit von 25 Teilnehmern mit rund 2,6 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Bei der trockeneren Nachmittagssession reduzierte er seinen Rückstand auf die Spitze zwar auf rund 2,1 Sekunden, rangierte sich damit aber nur ganz hinten auf Platz 25 ein. Loeb erklärte anschließend, dass der GP2-Test durch eine private Verbindung mit einem DPR-Ingenieur zustande kam und nicht als Vorbereitung auf das Formel-1-Rennen vorgesehen war.", "section_level": 2}, {"title": "X-Games.", "content": "Bei seiner ersten Teilnahme an den X-Games gewann Sébastien Loeb die Goldmedaille im Rallycross in Los Angeles. Der Auftritt kam durch eine Kooperation von Sponsor Red Bull, Citroën Racing und Hansen Motorsport zustande. Er steuerte den 545 PS starken Rallycross-Citroën DS3 des Tatarstan-Russen Timur Timerzyanov. Der Franzose kam damit einer Herausforderung nach, die der ebenfalls von Red Bull gesponserte US-Amerikaner Travis Pastrana vor einiger Zeit aussprach.", "section_level": 2}, {"title": "WTCC.", "content": "2014 ging Loeb für Citroën Total WTCC mit einem Citroën C-Elysée WTCC in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) an den Start. Bereits bei seinem Debütrennen in Marrakesch erreichte er den zweiten Platz. Im zweiten Rennen in Marrakesch gelang Loeb sein erster Sieg. Mit einem zweiten Platz beim dritten Rennen in Le Castellet übernahm Loeb zwischenzeitlich die Führung in der Weltmeisterschaft. Der zweite Saisonsieg gelang ihm auf dem Slovakiaring beim siebenten Saisonrennen. Loeb beendete seine Debütsaison auf dem dritten Platz hinter seinen Teamkollegen José María López und Yvan Muller. 2015 blieb Loeb bei Citroën in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Wie im Vorjahr gewann Loeb das zweite Rennen, das in diesem Jahr in Río Hondo stattfand. Es folgten weitere Siege auf dem Slovakiaring, in Le Castellet und Buriram. Wie im Vorjahr wurde Loeb hinter seinen Teamkollegen López und Muller Gesamtdritter.", "section_level": 2}, {"title": "Rallycross.", "content": "Am 29. Februar 2016 wurde offiziell bekannt gegeben, dass Loeb im schwedischen Team Peugeot-Hansen alle 12 Läufe zur FIA Rallycross-Weltmeisterschaft 2016 bestreiten wird. Sein Teamkollege im vom Werk unterstützten Team wird der Schwede Timmy Hansen sein, der ältere Sohn des 14-fachen Rallycross-Europameisters Kenneth Hansen. Sowohl Hansen Junior als auch Loeb wollen Rallycross-Weltmeister der Fahrer werden, während sie sich gemeinsam um den FIA-WM-Titel für Rallycross-Teams bewerben. Als Fahrzeuge dienen ihnen bis zu 600 PS starke sogenannte Peugeot 208 \"Rallycross-Supercars\". Loeb hatte bereits zuvor sporadisch Rallycross-Rennen bestritten. Im Juli 2012 konnte er bei den X-Games von Los Angeles mit einem Citroën DS3 Supercar von Hansen Motorsport die Goldmedaille der Rallycross-Fahrer gewinnen, beim französischen Rallycross-EM-Lauf 2013 in Lohéac hatte er ein Citroën DS3 Supercar des Teams seines Landsmanns Hervé „Knapick“ Lemonnier bis in die Semi-Finale fahren können.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Sébastien Loeb ist mit Séverine verheiratet, hat eine Tochter und wohnt in der Schweizer Gemeinde Bougy-Villars am Genfersee.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Die Sportzeitung L’Équipe wählte Sébastien Loeb 2007 und 2009 gemeinsam mit Daniel Elena zu Frankreichs Sportler des Jahres („Champion des champions“). Am 27. Mai 2009 ernannte der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy Loeb zum Ritter der Ehrenlegion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sébastien Loeb (* 26. Februar 1974 in Haguenau, Elsass) ist ein französischer Rallye- und Automobilrennfahrer.", "tgt_summary": "塞巴斯蒂安·勒布(,1974年-2月26日),出生于法国海格纳,著名拉力赛车手,他和搭档,自从2004年开始,连续9年(2004-2012)获得世界拉力锦标赛年度总冠军,目前效力于雪铁龙世界拉力车队。勒布是迄今获得WRC年度总冠军最多的车手,并且保持着77个分站赛冠军及拉力赛车手最多完赛次数的记录。2009年获得法国最高荣誉骑士军团勋章。同时,勒布还是三届世界车王争霸赛冠军;06年在勒芒24小时耐力赛中获得第二名。勒布同时也是2007和2009年法国最佳运动员,现已转战WTCC。2019年离开雪铁龙并加入现代。", "id": 2926583} {"src_title": "§ 175", "tgt_title": "德國刑事法第175條", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wandelte sich der Analverkehr zwischen Männern von einer zwar sündigen, aber meist völlig legalen Handlung zu einem Verbrechen, das fast überall in Europa mit der Todesstrafe belegt wurde (\"siehe hierzu:\" Sodomiterverfolgung). 1532 schuf Karl V. mit der Constitutio Criminalis Carolina für diese Rechtspraxis eine gesetzliche Grundlage, die im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Gültigkeit behielt. So hieß es dort in § 116: Nachdem in Frankreich der Code pénal von 1791 die Strafbarkeit der Homosexualität bereits vollständig beseitigt hatte (siehe Homosexualität in Frankreich), setzte Preußen mit der Einführung des Allgemeinen Landrechts 1794 nach Pennsylvania (1786) und Österreich (1787) die Todesstrafe auf eine Gefängnisstrafe und Verbannung herab. Die §§ 1069 und 1070 des zwanzigsten Titels bestimmten: „Willkommen und Abschied“ bedeutet körperliche Züchtigung bei Antritt und Ende der Haftstrafe. Unter Sodomie verstand man damals alles, was nicht den Koitus zwischen Mann und Frau darstellte. Damit war Preußen zu diesem Zeitpunkt noch Vorreiter und galt als aufklärerisch – wurde indes schon bald von anderen Ländern in der Entwicklung überholt. So stellte der französische Code Pénal von 1810 nur noch solche Handlungen unter Strafe, die in die Rechte eines Dritten eingriffen, was zur vollständigen Legalisierung einvernehmlicher Sexualhandlungen zwischen Männern führte. Im Rahmen seiner Eroberungen exportierte Napoleon den Code Pénal und Code Civil in die annektierten linksrheinischen Gebiete, wo der Code Pénal noch bis zur Einführung des Reichsstrafgesetzbuches am 1. Januar 1872 beibehalten wurde, sowie in eine Reihe anderer Staaten, zum Beispiel die Niederlande. Auch Bayern orientierte sich am französischen Vorbild und ließ in seinem Gesetzbuch von 1813 alle opferlosen Straftaten ersatzlos fallen. In Preußen wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1851 der strafrechtliche Teil des Allgemeinen Landrechts durch das Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten ersetzt. Dort war der Tatbestand wieder genauer definiert und statt Verbannung die vorübergehende Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte vorgesehen. Der § 143 besagte: Am 1. Juli 1853 bestätigte das Preußische Obertribunal die bisherige Rechtsauffassung, dass „gegenseitige Onanie“ zwischen Mann und Mann straflos sei. Schon 1865 reichte Karl Heinrich Ulrichs beim Deutschen Juristentag eine Petition zur Abschaffung der Strafbestimmungen ein, welche aber unterdrückt wurde. Beim Treffen des Juristentages am 29. August 1867 in München forderte Ulrichs vor 500 Zuhörern öffentlich die Abschaffung aller gegen „Urninge“ gerichteten Paragrafen, wurde jedoch durch den lauten Protest der Juristen daran gehindert, seine Rede zu beenden. Ab 1868 begannen die Beratungen zu einem Strafgesetz für den Norddeutschen Bund, und Ulrichs richtete ab Herbst 1868 zahlreiche Petitionen an die zuständigen Politiker, welche aber letztendlich unbeachtet blieben. Angesichts der Entwicklungen in Frankreich, den besetzten Gebieten, Bayern und der Stimmen einzelner Mediziner und Juristen gab das preußische Justizministerium bei der \"Königlichen wissenschaftlichen Deputation für das Medizinalwesen\" ein Gutachten in Auftrag, der unter anderem die berühmten Ärzte Rudolf Virchow und Heinrich Adolf von Bardeleben angehörten. Am 24. März 1869 legten die Mitglieder der Deputation ihr Gutachten vor: Sie sahen es als Mediziner nicht in ihrer Kompetenz liegend, darüber zu urteilen, ob einzelne Unzuchtsakte eine besondere Unsittlichkeit oder Herabwürdigung des Menschen im Gegensatz zu anderen darstellen. Sie sahen sich außerstande, \"„irgend welche Gründe dafür beizubringen, dass, während andere Arten der Unzucht vom Strafgesetze unberücksichtigt gelassen werden, gerade die Unzucht mit Thieren oder zwischen Personen männlichen Geschlechts mit Strafe bedroht werden sollte“\". Der § 143 des preußischen Strafgesetzbuches scheint im Entwurf des Strafgesetzbuches für den Norddeutschen Bund als § 152 auf. Neben Ulrichs wendet sich auch Karl Maria Kertbeny gegen die Strafbarkeit im Entwurf und prägt dabei die Bezeichnungen „homosexual“ und „heterosexual“. Bismarck legt 1870 dem Reichstag des Norddeutschen Bundes den vom Bundesrat beschlossenen Entwurf eines Strafgesetzbuches vor. Die Strafbarkeit gleichgeschlechtlicher Handlungen unter Männern wird mit der Rücksicht auf die öffentliche Meinung begründet: Eine Straffreistellung würde also als gesetzlicher Missgriff getadelt werden. Die Formulierung von 1851 wird somit in das Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Kaiserreich.", "content": "Am 1. Januar 1872 wurde aus dem exakt ein Jahr zuvor in Kraft getretenen Strafgesetzbuch des Norddeutschen Bundes das Strafgesetzbuch des Deutschen Reichs. Damit war der Beischlaf zwischen Männern auch in Bayern wieder strafbar. Nahezu wortgleich mit seinem preußischen Vorbild aus dem Jahr 1851 bestimmte der neue § 175 des Reichsstrafgesetzbuchs (RStGB): Die Mindeststrafe wurde gegenüber § 143 des \"Strafgesetzbuchs für die Preußischen Staaten\" von sechs Monaten auf einen Tag reduziert. Der Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte konnte u. a. in der Aberkennung des Doktorgrades oder im Entzug des aktiven und passiven Wahlrechts bestehen. Schon in den 1860er Jahren hatten Einzelpersonen wie Karl Heinrich Ulrichs und Karl Maria Kertbeny erfolglos ihre Stimme gegen den preußischen § 143 erhoben. Im Kaiserreich bildete sich mit dem 1897 gegründeten Wissenschaftlich-humanitären Komitee (WhK) nun eine Honoratioren-Bewegung, die mit der These von der angeborenen Natur der Homosexuellen gegen den § 175 vorzugehen versuchte. Eine auf dieser Argumentation aufbauende Petition des Arztes und Wissenschaftlich-humanitäres Komitee-Vorsitzenden Magnus Hirschfeld zur Streichung des § 175 schaffte es 1897, 6.000 Unterschriften hinter sich zu versammeln. Ein Jahr später brachte sie der SPD-Vorsitzende August Bebel in den Reichstag ein. Der gewünschte Erfolg blieb jedoch aus. In den Jahren 1907 bis 1909 fanden die aufsehenerregenden Prozesse im Zusammenhang mit der Harden-Eulenburg-Affäre statt. Dies bewirkte ab 1909 bis zum Ersten Weltkrieg einen merklichen Anstieg der Verurteilungen wegen Homosexualität. Gut zehn Jahre nach der Petition von Hirschfeld plante die Regierung, den § 175 auch auf Frauen auszuweiten. In ihrem „Vorentwurf zu einem deutschen Strafgesetzbuch“ (E 1909) hieß es: Der Entwurf sollte nach den Berechnungen von Experten frühestens 1917 zur Abstimmung in den Reichstag gelangen. Der Erste Weltkrieg und der Untergang des Deutschen Kaiserreichs machten ihn aber zur Makulatur.", "section_level": 1}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "Ähnlich wie im Kaiserreich scheiterte in der Weimarer Republik die von den linken Parteien angestrebte Abschaffung des § 175 an den fehlenden Mehrheitsverhältnissen. Durch den aufsehenerregenden Prozess um den Serienmörder Fritz Haarmann im Jahre 1924 stiegen die Fallzahlen und Verurteilungen sprunghaft an und hielten sich dann auf einem höheren Niveau als vor 1914. Andererseits wurde es infolge verschiedener Justizreformen möglich, geringe Gefängnisstrafen in Geldstrafen umzuwandeln oder zur Bewährung auszusetzen, wovon viele Gerichte bei Verurteilungen nach § 175 Gebrauch machten. 1927 verteilte Friedrich Radszuweit einen Aufruf zur Reform des § 175 an die Reichstagsmitglieder. Aussichtsreicher waren dagegen die Pläne einer Mitte-rechts-Regierung im Jahr 1925 zur Verschärfung des § 175. Für diesen neuen Tatbestand sollten nicht mehr nur beischlafähnliche Handlungen relevant sein, sondern auch andere Formen der homosexuellen Betätigung wie beispielsweise gegenseitige Masturbation. Zur Begründung der beiden neuen Paragraphen beriefen sich die Verfasser auf den Schutz der Volksgesundheit: Als dieser Entwurf im Jahr 1929 vom Strafrechtsausschuss des deutschen Reichstags diskutiert wurde, gelang es KPD, SPD und DDP zunächst, eine Mehrheit von 15:13 Stimmen gegen den § 296 zu mobilisieren. Dies wäre einer Legalisierung der „einfachen Homosexualität“ unter erwachsenen Männern gleichgekommen. Gleichzeitig wurde aber mit übergroßer Mehrheit – gegen nur drei Stimmen der KPD – die Einführung des neuen § 297 (sogenannte qualifizierte Fälle) beschlossen. Doch auch dieser Teilerfolg, den das sexualreformerische Wissenschaftlich-humanitäre Komitee als „einen Schritt vorwärts und zwei Schritte zurück“ charakterisierte, wurde im März 1930 zunichtegemacht, als der \"Interparlamentarische Ausschuß für die Rechtsangleichung des Strafrechts zwischen Deutschland und Österreich\" mit 23:21 Stimmen den § 296 wieder in das Reformpaket aufnahm. Zu dessen Verabschiedung kam es allerdings nicht mehr, da die Präsidialkabinette der frühen 30er Jahre das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren weitgehend zum Erliegen brachten.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalsozialismus.", "content": "Im Jahr 1935 verschärften die Nationalsozialisten den § 175 (Gesetz vom 28. Juni 1935, in Kraft getreten am 1. September 1935): Durch Streichung des Adjektivs „widernatürlich“ wurde die traditionsreiche Beschränkung auf beischlafähnliche Handlungen aufgehoben. Der Straftatbestand galt nun als erfüllt, wenn „objektiv das allgemeine Schamgefühl verletzt und subjektiv die wollüstige Absicht vorhanden war, die Sinneslust eines der beiden Männer oder eines Dritten [zu] erregen“. Dies bedeutete, dass nunmehr jede unzüchtige Handlung zwischen Männern belangt werden konnte, soweit mit ihr eine „wollüstige Absicht“ verknüpft war. Das schloss nicht nur die bislang straffreie wechselseitige Onanie ein. Theoretisch sollte nun bereits das „bloße Anschauen des geliebten Objekts“ oder das „bloße Berühren“ dafür ausreichen, bestraft zu werden. Auch das bisher straffreie „Streicheln, Umarmen, Küssen u. dgl.“ wurde nun mit Gefängnis bedroht. Darüber hinaus wurde – ähnlich wie bereits 1925 geplant – ein neuer § 175a geschaffen, der sogenannte qualifizierte Fälle als „schwere Unzucht“ mit Zuchthaus zwischen einem und zehn Jahren bestrafte. Hierzu zählten: Die „widernatürliche Unzucht mit Tieren“ wurde nach § 175b ausgelagert. In der amtlichen Begründung wurde die Novellierung des § 175 mit dem Interesse an „der sittlichen Gesunderhaltung des Volkes“ gerechtfertigt, denn „erfahrungsgemäß“ habe Homosexualität die „Neigung zu seuchenartiger Ausbreitung“ und übe „einen verderblichen Einfluß“ auf die „betroffenen Kreise“ aus. Schon kurz nach dem „Röhm-Putsch“ hatte Prof. Wenzeslaus von Gleispach die geplante Verschärfung mit einer drohenden „Verfälschung des öffentlichen Lebens“ begründet und damit Himmlers Bedrohungsszenario, Homosexuelle könnten den nationalsozialistischen ‚Männerstaat‘ unterwandern und zerstören, übernommen: „Durch die Duldung der männlichen Homosexualität würde sich eine Verfälschung der Auffassungen und der Grundlage ergeben, auf der unser ganzes gesellschaftliches Leben ruht. Ein homosexueller Mann kann z. B. in seiner Betätigung im Amt durch Motive beherrscht werden, die nicht vorausgesehen werden können. Er ist sozusagen eine Frau im männlichen Gewand. Daraus entsteht das, was ich als Verfälschung des öffentlichen Lebens bezeichnen möchte.“ Tatsächlich war die Novellierung eine Spätfolge des sogenannten Röhm-Putsches, der von den Nationalsozialisten auch dazu genutzt wurde, ihr Ansehen in der wertkonservativen und vor allem katholischen Bevölkerung reinzuwaschen. Denn nach der Ermordung Röhms war die Bahn frei für die von Himmler angestrebte Verfolgungspolitik. Im Dezember 1934 begann die Gestapo in Berlin, Razzien auf Homosexuelle durchzuführen. In den folgenden Monaten wurden hunderte, wahrscheinlich sogar mehrere tausend homosexuelle Männer verhaftet und in die frühen Konzentrationslager Columbiahaus und Lichtenburg deportiert. Doch den meisten verhafteten Homosexuellen konnte man keine strafbaren Handlungen im Sinne des Paragrafen nachweisen, denn dieser kriminalisierte nur „beischlafähnliche Handlungen“, die wechselseitige Onanie war dagegen straffrei. Viele der Verhafteten räumten Letztere bei ihren Vernehmungen ein, bestritten aber weitergehende Handlungen. Juristisch konnte man sie so nicht belangen. Die Verfolgungsmaßnahmen der Gestapo zwangen das Reichsjustizministerium schließlich zum Handeln. Seit März 1935 kam es zu mehreren Treffen, deren Ziel es war, den § 175 zu verschärfen. So erklärt der Geheime Regierungsrat Dr. Leopold Schäfer später, „üble Erfahrungen der letzten Zeit“ hätten es „angezeigt erscheinen lassen, die für die allgemeine Erneuerung des Strafrechts in Aussicht genommenen Verschärfungen der Vorschriften gegen die gleichgeschlechtliche Unzucht zwischen Männern vorweg in Kraft zu setzen“. Der größte „Mangel“ des alten Paragrafen sei es gewesen, dass „nur beischlafähnliche Handlungen getroffen wurden, so dass Staatsanwaltschaft und Polizei gegen offensichtlichen gleichgeschlechtlichen Liebesverkehr zwischen Männern nicht einschreiten konnten, wenn sie solche Handlungen nicht nachweisen konnten“. Auf eine Kriminalisierung der lesbischen Sexualität wurde bei der Strafrechtsverschärfung von 1935 dagegen ganz bewusst verzichtet. Strafbar war weiterhin nur die männliche Homosexualität und die Unzucht mit Tieren. Dass Frauen in Einzelfällen tatsächlich nach § 175 verurteilt wurden, wie Claudia Schoppmann anmerkt, hatte, anders als sie insinuiert, nichts mit weiblicher Homosexualität zu tun. Denn „eine Frau“ konnte „an der Tat des Mannes als Anstifterin oder Gehilfin teilnehmen“. Möglich war auch eine Verurteilung wegen „Unzucht mit Tieren“, bis 1935 nach § 175, dann nach dem neu geschaffenen § 175b. Schon vor 1933 wurden Frauen regelmäßig nach § 175 verurteilt, wobei die Unzucht mit Tieren die Hauptursache war. Zwischen 1920 und 1930 gingen zehn von insgesamt zwölf Verurteilungen weiblicher Personen darauf zurück. Auch für die Jahre 1933 bis 1943 sind entsprechende Statistiken überliefert: Demnach wurden in dieser Zeit 23 Frauen nach den §§ 175 verurteilt. Darunter waren mindestens acht Fälle von Unzucht mit Tieren, die die Statistik nur für die Jahre 1933 bis 1936 gesondert auswies. Die Verschärfung zog eine Verzehnfachung der Verurteilungen von 801 (1932) auf über 8.000 (1937 und 1938) nach sich. Allein zwischen 1937 und 1939 wurden fast 100.000 Männer in der geheimen „Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung“ erfasst. Insgesamt wurden im Deutschen Reich zwischen 1933 und 1945 knapp 50.000 Männer wegen Homosexualität abgeurteilt. Etwa 5.000–6.000 kamen in ein Konzentrationslager, wo sie durch einen rosa Winkel gekennzeichnet wurden. Die in früheren Forschungsarbeiten vertretene These, dass Homosexuelle besonders häufig denunziert worden seien, wird durch eine neue Forschungsarbeit von Alexander Zinn relativiert. So lassen sich die für die Metropolen Berlin und Hamburg ermittelten Denunziationsquoten von bis zu 40 Prozent nicht auf das gesamte Reichsgebiet übertragen. Realistischer erscheint nach Zinns Ergebnissen eine Denunziationsquote von zehn bis zwanzig Prozent. Gleichwohl kam es offenbar gerade in Großstädten immer wieder auch zu Anzeigen durch Unbeteiligte. So bekam die Gestapo 1938 zum Beispiel folgenden anonymen Brief: Im Unterschied zur Kriminalpolizei konnte die Gestapo jederzeit Schutzhaft gegen schwule Männer anordnen. Diese Willkürmaßnahme wurde z. B. nach einem Freispruch angewandt oder wenn die bereits verbüßte Haftstrafe als zu milde bewertet wurde. Die Kriminalpolizei verfügte stattdessen über das Mittel der Vorbeugehaft. Hiervon betroffen waren sogenannte gefährliche Sittlichkeits- sowie Berufsverbrecher. Ein Runderlass des Reichssicherheitshauptamtes vom 12. Juli 1940 bestimmte pauschal, „alle Homosexuellen, die mehr als einen Partner verführt haben, nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis in polizeiliche Vorbeugungshaft zu nehmen“. Nur ca. 40 Prozent jener Männer, die aufgrund eines Vorbeugungs- oder Schutzhaftbefehls in ein Konzentrationslager eingewiesen und mit dem grünen oder dem rosa Winkel gekennzeichnet wurden, gelang es, das Lagersystem zu überleben. Einige von ihnen wurden nach ihrer Befreiung durch die Alliierten zurück an ein Gefängnis überstellt, weil sie ihre Freiheitsstrafe nach dem weiterhin gültigen § 175 noch nicht vollständig verbüßt hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung in der sowjetischen Besatzungszone und der Deutschen Demokratischen Republik.", "content": "In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) war die Rechtsentwicklung uneinheitlich. Während die Regierung von Thüringen 1945 eine Abmilderung der §§ 175 und 175a beschloss, die in etwa dem Strafrechtsentwurf von 1925 entsprach, galt in den anderen Ländern die Fassung von 1935 unverändert fort. 1946 riet der \"Juristische Prüfungsausschuss des Magistrats von Groß-Berlin\" zwar, den „§ 175 StGB in ein neues Strafrecht nicht zu übernehmen“, diese Empfehlung blieb jedoch folgenlos. Für Sachsen-Anhalt entschied das Oberlandesgericht (OLG) Halle im Jahr 1948, dass die §§ 175 bis 175b typisch nationalsozialistisches Unrecht seien, weil sie eine fortschrittliche Rechtsentwicklung abgebrochen und in ihr Gegenteil verkehrt hätten. Homosexuelle Handlungen seien daher ausschließlich nach dem Strafrecht der Weimarer Republik zu verurteilen. Ein Jahr nach der Republikgründung von 1949 entschied das Kammergericht Berlin für die gesamte Deutschen Demokratischen Republik, dass der § 175 in der alten, bis 1935 gültigen Fassung anzuwenden sei. Jedoch hielt es im Unterschied zum OLG Halle unverändert am neuen § 175a fest, weil er dem Schutz der Gesellschaft gegen „sozialschädliche homosexuelle Handlungen qualifizierter Art“ diene. 1954 entschied dasselbe Gericht, dass § 175a im Unterschied zu § 175 keine beischlafähnlichen Handlungen voraussetzt. Unzucht sei jede zur Erregung der Geschlechtslust vorgenommene Handlung, „die das Sittlichkeitsgefühl unserer Werktätigen verletzt“. Durch das Strafrechtsänderungsgesetz von 1957 wurde die Möglichkeit geschaffen, von einer Strafverfolgung abzusehen, wenn eine gesetzwidrige Handlung mangels schädigender Folgen keine Gefahr für die sozialistische Gesellschaft darstellt. Dies setzte den § 175 faktisch außer Kraft, da das Kammergericht Berlin gleichzeitig urteilte, \"„daß bei allen unter § 175 alter Fassung fallenden Straftaten weitherzig von der Einstellung wegen Geringfügigkeit Gebrauch gemacht werden soll“\". Homosexuelle Handlungen unter Erwachsenen blieben daher ab Ende der 50er Jahre straffrei. 1968 gab sich die Deutsche Demokratische Republik ein eigenes Strafgesetzbuch. In ihm bestimmte der neue § 151 StGB-DDR eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Verurteilung auf Bewährung für einen Erwachsenen, der mit einem Jugendlichen gleichen Geschlechts „sexuelle Handlungen vornimmt“. Aufgrund der nicht länger geschlechtsbezogenen Formulierung erfasste das Strafgesetz nun auch Sex zwischen Frauen und Mädchen unter 18 Jahren. Am 11. August 1987 hob das Oberste Gericht der Deutschen Demokratischen Republik ein Urteil wegen § 151 mit der Begründung auf, dass \"„Homosexualität ebenso wie Heterosexualität eine Variante des Sexualverhaltens darstellt. Homosexuelle Menschen stehen somit nicht außerhalb der sozialistischen Gesellschaft, und die Bürgerrechte sind ihnen wie allen anderen Bürgern gewährleistet.“\" Ein Jahr später strich die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik in ihrem 5. Strafrechtsänderungsgesetz vom 14. Dezember 1988 den § 151 ersatzlos. Das Gesetz trat am 1. Juli 1989 in Kraft. Von diesem Zeitpunkt an galt allein § 149 StGB-DDR \"(Einfacher Missbrauch)\", der ein einheitliches Schutzalter für homo- und heterosexuelle Handlungen von 16 Jahren vorsah.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung in der alten Bundesrepublik.", "content": "Schon vor der Gründung der Bundesrepublik hatte in den westlichen Besatzungszonen kaum ein Zweifel an der Fortgeltung der §§ 175 und 175a in ihrer Fassung von 1935 bestanden. 1949 wurde nun auch offiziell alles bis dahin geltende Recht übernommen, „soweit es dem Grundgesetz nicht widerspricht“ ( Abs. 1 GG). In einer Reihe von Entscheidungen schloss sich der Bundesgerichtshof hinsichtlich der Auslegung des § 175 der Rechtsprechung der Zeit des Nationalsozialismus an, wonach der Tatbestand der Unzucht keine gegenseitige Berührung voraussetzt. Bestraft werden könne auch gleichzeitige Masturbation oder der Zuschauer beim Triolenverkehr. Allerdings wurde aus dem Merkmal „Treiben“ abgeleitet, dass das Handeln „stets eine gewisse Stärke und Dauer haben“ müsse. Auf dieser Grundlage kam es zwischen 1950 und 1969 zu mehr als 100.000 Ermittlungsverfahren und etwa 50.000 rechtskräftigen Verurteilungen. Während einige Richter große Bedenken hatten, den ihrem Rechtsempfinden widersprechenden § 175 anzuwenden – so verurteilte 1951 das Landgericht Hamburg zwei homosexuelle Männer lediglich zu einer Ersatzgeldstrafe von 3 DM –, legten andere besonderen Ehrgeiz bei der Strafverfolgung an den Tag. Eine Verhaftungs- und Prozesswelle in Frankfurt am Main zeigte 1950/51 erschütternde Folgen: Im September 1951 brachte der Bonner Amtsgerichtsrat Richard Gatzweiler im römisch-katholischen Volkswartbund sein erstes Pamphlet zum Thema Homosexualität heraus, in dem er quasi eine Verschärfung der Vorgehensweise und die Strafbarkeit weiblicher Homosexualität forderte. Mit der biblischen Metapher „Was soll man aber mit einem Baum tun, dem die Fruchtbarkeit versagt ist?“ und anderen Aussagen näherte er sich dem nationalsozialistischen Sprach- und Argumentationsgebrauch. Auch hielt er die Suizide im Zuge der Frankfurter Ermittlungen letzten Endes für durchaus gerechtfertigt und wünschenswert. Viele kirchliche Gemeindeblätter verbreiteten seine Ideen. Im selben Monat sprach sich beim 39. Deutschen Juristentag in Stuttgart eine knappe Mehrheit (14:11 Stimmberechtigte bei 300 Teilnehmern) für Straflosigkeit nach § 175 und für eine Neufassung des § 175a aus. 1952 bzw. 1954 reichten zwei Männer Verfassungsbeschwerde ein mit der Begründung, die §§ 175 und 175a seien schon allein deshalb nichtig, weil sie auf der Grundlage des Ermächtigungsgesetzes erlassen worden seien. Außerdem verstießen sie gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung der Geschlechter ( Abs. 2 und 3 GG) und das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit ( Abs. 1 GG). Am 10. Mai 1957 wies das Bundesverfassungsgericht die Beschwerde zurück. Die beiden Strafbestimmungen seien „formell ordnungsgemäß erlassen“ worden und „nicht in dem Maße ‚nationalsozialistisch geprägtes Recht‘“, dass ihnen „in einem freiheitlich-demokratischen Staate die Geltung versagt werden müsse“. Die unterschiedliche Behandlung männlicher und weiblicher Homosexualität wurde auf biologische Gegebenheiten und das „hemmungslose Sexualbedürfnis“ des homosexuellen Mannes zurückgeführt. Als zu schützendes Rechtsgut wurden „die sittlichen Anschauungen des Volkes“ genannt, die sich maßgeblich aus den Lehren der „beiden großen christlichen Konfessionen“ speisten. Ein 1962 (damals regierte das Kabinett Adenauer IV unter Konrad Adenauer) vorgelegter Regierungsentwurf eines Strafgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland rechtfertigte – entgegen dem Vorschlag der Großen Strafrechtskommission von 1959 (wo Vertreter von CDU/CSU selten anwesend waren) – die Beibehaltung des § 175 wie folgt: und meinte weiterhin: Ab 1965 zeichnete sich der allgemeine Wertewandel in der Gesellschaft auch zunehmend in der Statistik der Verurteilungen durch sinkende Zahlen ab. Auch die Verhaftung (1966) von und der Prozess (1967) gegen Jürgen Bartsch hinterließen keine sichtbaren Spuren in der Statistik, im Gegensatz zu Haarmann, dessen Opfer auch älter waren. Durch das 1. StrRG vom 25. Juni 1969 wurde kurz vor Ende der Großen Koalition von Bundeskanzler Kiesinger der § 175 reformiert, indem das Totalverbot aufgehoben wurde und nur noch die qualifizierten Fälle (Sex mit einem unter 21-Jährigen, homosexuelle Prostitution und Ausnutzung eines Dienst-, Arbeits- oder Unterordnungsverhältnisses) erhalten blieben, die vorher durch § 175a geregelt worden waren. Wie dieser entfiel nun auch § 175b (Sodomie). Die Änderungen traten am 1. September 1969 in Kraft, weshalb die Zeit bis zum Aufkommen der heutigen Schwulenbewegung ab 1970 (Gründung der „Homosexuellen Aktionsgruppe Bochum“ (HAG)) auch „Nachseptember“ genannt wird. Die Änderung führte jedoch zu merkwürdigen Fallgruppen: Waren beide über 21 (damals Alter der Volljährigkeit) oder unter 18 Jahre alt, so war es straffrei. War einer über 21, der andere unter 21 Jahre, so wurde nur der Ältere bestraft. Waren beide zwischen 18 und 21 Jahre alt, so machten sie sich jedoch beide strafbar. Das Gericht konnte für unter 21-Jährige von einer Strafe absehen, was die Lage entschärfte. Am 23. November 1973 führte das Kabinett Brandt II (eine sozialliberale Koalition) eine umfassende Reform des Sexualstrafrechts durch. Der entsprechende Abschnitt im StGB wurde von „Verbrechen und Vergehen wider die Sittlichkeit“ in „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ umbenannt. Ebenso wurde der Begriff der Unzucht durch den der „sexuellen Handlungen“ ersetzt. Im § 175 blieb nur noch der Sex mit Minderjährigen als qualifizierendes Merkmal zurück, wobei man das sogenannte Schutzalter von 21 auf 18 Jahre absenkte. Am 2. Oktober 1973 bestätigte das Bundesverfassungsgericht in einem Beschluss diese Fassung als verfassungskonform. Ab 1975 kam es jährlich nur mehr zu maximal 200 Verurteilungen. Sexuelle Kontakte zwischen Frauen fanden im Strafgesetz keine Erwähnung. Für Mädchen galt ein Schutzalter von 14 Jahren. Mit dem damaligen § 182 konnte auf Antrag eines Erziehungsberechtigten die Verführung eines Mädchens zwischen Jahren 14 und 16 durch einen Mann zum Beischlaf geahndet werden. War der Mann noch nicht 21 Jahre alt, konnte das Gericht von Strafe absehen. In der Kommentierung zu § 175 wurde ab 1973 bis in die 80er Jahre als zu schützendes Rechtsgut die \"ungestörte sexuelle Entwicklung des männlichen Jugendlichen\" angegeben. Dies entsprach auch der Begründung der Bundesregierung im Entwurf des Vierten Gesetzes zur Reform des Strafrechts (4. StrRG). Seitens des Gesetzgebers ging man folglich davon aus, dass der männliche Jugendliche einen bleibenden Schaden erleiden könne, wenn er sexuellen Kontakt zu einem Mann hat, selbst dann, wenn dies in beiderseitigem, vollen Einvernehmen geschieht. Dieser Denkansatz entsprach der sogenannten Prägungs- bzw. Verführungstheorie, wonach sich Homosexualität auch dadurch spontan verbreite, dass Jugendliche von Erwachsenen verführt werden. Das Wahlprogramm der FDP zur Bundestagswahl 1980 forderte, „um Homosexuelle rechtlich und gesellschaftlich gleichzustellen“, § 175 zu streichen. Für den Schutz von Kindern und Abhängigen reichen die übrigen Strafbestimmungen aus. Die FDP konnte diese Forderung in den Verhandlungen zur Regierungsbildung (Kabinett Schmidt III) nicht durchsetzen. Am 9. März 1989 brachten 40 Abgeordnete und die Fraktion Die Grünen einen Gesetzentwurf zur ersatzlosen Streichung des §§ 175 StGB im Deutschen Bundestag ein, der jedoch sowohl von der Regierungskoalition aus CDU und FDP als auch von der SPD abgelehnt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungen nach 1990.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Streichung des § 175.", "content": "Die deutsche Wiedervereinigung änderte zunächst nichts an der unterschiedlichen Behandlung der Homosexualität in Ost und West. Der Einigungsvertrag setzte zwar das Bundes-StGB im Beitrittsgebiet in Kraft, jedoch mit der Maßgabe, dass u. a. §§ 175, 182 und 236 (Entführung mit Willen der Entführten) nicht anzuwenden seien (Anlage I Kap. III Sachgebiet C Abschnitt III Nr. 1) und u. a. §§ 149, 153–155 StGB-DDR in Kraft blieben (Anlage II Kap. III Sachgebiet C Abschnitt I Nr. 1). Im Jahr 1994 beschloss der Bundestag mit dem 29. Strafrechtsänderungsgesetz die ersatzlose Aufhebung des § 175 StGB. Das absolute Schutzalter für sexuelle Handlungen wurde einheitlich auf 14 Jahre festgelegt (Sexueller Missbrauch von Kindern, StGB); zusätzlich wurde für besondere Fälle der Sexuelle Missbrauch von Jugendlichen ( StGB) mit einem relativen Schutzalter von 16 Jahren ausgeweitet und geschlechtsneutral formuliert. Ein Verstoß gegen Abs. 3 StGB wird gemäß Abs. 5 StGB im Gegensatz zu einem Verstoß gegen StGB grundsätzlich nur auf Antrag verfolgt (relatives Antragsdelikt), es sei denn, dass die Staatsanwaltschaft ein besonderes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung als gegeben ansieht. Gemäß Abs. 4 StGB kann das Gericht von Strafe absehen, wenn das Unrecht der Tat als gering eingeschätzt wird. Als problematisch gilt die Fülle unbestimmter Rechtsbegriffe im StGB, die der Rechtssicherheit abträglich sein könnte. Ähnlich wie beim des österreichischen Strafgesetzbuches wird von vielen die Gefahr gesehen, dass vom sozialen Umfeld unerwünschte Beziehungen hiermit kriminalisiert werden könnten. In Österreich wurde mit der Streichung des dortigen § 209 StGB und der Einführung des öStGB eine analoge Entwicklung vollzogen.", "section_level": 2}, {"title": "Teilweise Rehabilitierung der Verurteilten.", "content": "Symbolisch auf den 17. Mai (Zahlenspiel: 17.5.) gelegt, beschloss der Bundestag im Jahr 2002 gegen Stimmen von CDU/CSU und FDP eine Ergänzung zum Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege ().Plenarprotokoll 14/237 (PDF; 1,2 MB) S. 23733 ff., 23741. Damit wurden Verurteilungen wegen homosexueller Handlungen und wegen Fahnenflucht in der Zeit des Nationalsozialismus für nichtig erklärt. Die Lesben- und Schwulenbewegung kritisierte, dass der Bundestag die Urteile nach 1945 unangetastet ließ, obwohl die Rechtsgrundlage bis 1969 die gleiche war. Anträge, der Bundestag möge hinsichtlich dieser Urteile die Bundesregierung zur Vorlage eines Gesetzentwurfs für ihre Aufhebung und die Entschädigung der Verurteilten auffordern, welche die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und die Linksfraktion 2008/09 im Bundestag einbrachten, wurden von diesem am 6. Mai 2009 mit den Stimmen der Regierungsparteien und der FDP abgelehnt. Am 12. Oktober 2012 beschloss nunmehr jedoch der Bundesrat auf Antrag der Länder Berlin, Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen eine Aufforderung an die Bundesregierung, „Maßnahmen zur Rehabilitierung und Unterstützung für die nach 1945 in beiden deutschen Staaten wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen Verurteilten vorzuschlagen.“ Die Bundesregierung griff das Thema jedoch zunächst nicht mehr auf, und der Bundestag lehnte die im selben Zeitraum eingereichten Anträge der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Linksfraktion ab.", "section_level": 2}, {"title": "Rehabilitierung weiterer Verurteilter: Gesetz von 2017.", "content": "Am 22. März 2017 beschloss das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf zur Aufhebung der Urteile, die aufgrund des § 175 StGB gefällt wurden, und zur Entschädigung der noch lebenden Verurteilten. Der Gesetzentwurf wurde am 22. Juni 2017 in zweiter und dritter Beratung im Bundestag verabschiedet. Rehabilitiert wurden auf Drängen der CDU lediglich jene Delinquenten, deren Sexualpartner seinerzeit mindestens 16 Jahre alt gewesen waren. Die Einschränkung wurde in der SPD kritisiert, da die ursprünglich vorgesehene Altersgrenze dem geltenden allgemeinen Schutzalter von 14 Jahren entsprochen hatte, jedoch stimmte die Fraktion dem Gesetzentwurf zu. Das \"Gesetz zur strafrechtlichen Rehabilitierung der nach dem 8. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen\" (StrRehaHomG) trat am 22. Juli 2017 in Kraft. Das Bundesjustizministerium schätzte Mitte 2017 die Zahl der noch lebenden Opfer der Strafnorm auf rund 5000. Sie sollen mit 3000 Euro pro Urteil und 1500 Euro pro angefangenem Jahr eines Freiheitsentzugs entschädigt werden. Zum Vergleich: Nach dem Gesetz über die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen erhalten zu Unrecht Inhaftierte (seit 2009) eine Haftentschädigung von 25 € pro Tag, also rund 9100 € pro vollem Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Wortlaut der Fassungen des § 175 und der Vorbestimmungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten vom 14. April 1851.", "content": "Inkrafttreten: 1. Juli 1851; Stand: 30. April 1856", "section_level": 2}, {"title": "Fußnoten.", "content": "__INHALTSVERZEICHNIS_ERZWINGEN__", "section_level": 1}], "src_summary": "Der § 175 des deutschen Strafgesetzbuches (§ 175 StGB) existierte vom 1. Januar 1872 (Inkrafttreten des Reichsstrafgesetzbuches) bis zum 11. Juni 1994. Er stellte sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe. Bis 1969 bestrafte er auch die „widernatürliche Unzucht mit Tieren“ (ab 1935 nach § 175b ausgelagert). Insgesamt wurden etwa 140.000 Männer nach den verschiedenen Fassungen des § 175 verurteilt. Am 1. September 1935 verschärften die Nationalsozialisten den § 175, unter anderem durch Anhebung der Höchststrafe von sechs Monaten auf fünf Jahre Gefängnis. Darüber hinaus wurde der Tatbestand von beischlafähnlichen auf sämtliche „unzüchtigen“ Handlungen ausgeweitet. Der neu eingefügte § 175a bestimmte für „erschwerte Fälle“ zwischen einem und zehn Jahren Zuchthaus.", "tgt_summary": "德国刑事法第175条(正式缩写为§175 StGB)于1871年5月15日在德意志帝国时期颁布,1994年3月10日被废除。此德国刑事法条例将男人之间的同性性行为,以性悖轨法之名定为刑事罪行。", "id": 298080} {"src_title": "Tiberinsel", "tgt_title": "台伯岛", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Einer Sage nach soll sie entstanden sein, als das römische Volk seinen letzten etruskisch-römischen König Tarquinius Superbus vertrieb und dabei die vom Marsfeld geplünderten Kornähren, die dem König gehörten, in den Tiber warf. Tatsächlich ist die Tiberinsel von zentraler Bedeutung für die Stadt Rom. Da sie die Überquerung des Flusses erleichtert, war es möglich, an dieser Stelle die Straßen weiterzuführen, die die nördliche tyrrhenische Küste mit der südlichen verbanden. Dies machte diese Insel zu einem strategisch wichtigen Punkt, der wohl einer der wichtigsten Faktoren für die Entstehung von Rom war. Die Insel ähnelt in ihrer Form einem Schiff, und ein Obelisk, der sich früher in der Mitte der Insel befand, unterstrich als „Mast“ diese Ähnlichkeit. Als 293 v. Chr. eine schwere Seuche die Stadt heimsuchte, entschloss man sich nach Befragung der sibyllinischen Bücher, eine Gesandtschaft nach Epidauros zu schicken, zum wichtigsten Kultplatz von Aesculap, dem Gott der Heilkunst. Die Triere kehrte der Sage nach aus Epidaurus mit einer heiligen Schlange zurück, dem Symbol des Gottes. Bei den Navalia am Marsfeld tauchte die Schlange in den Fluss und schwamm zur Insel, wo sie verschwand. Auf diese Weise wurde der Platz für einen heute nicht mehr erhaltenen Tempel bestimmt. Der sofort eingeleitete Bau wurde 289 v. Chr. abgeschlossen und der Tempel eingeweiht. Der wahre Grund für die Errichtung des Tempels dürfte allerdings die Isolation dieses Ortes gewesen sein. Neben dem Tempel wurden Portiken und weitere Gebäude errichtet, um die kranken Pilger, die hier auf eine Wunderheilung hofften, unterzubringen. Es sind mehrere Inschriften, die Wunderheilungen bezeugen, Votivtafeln und Weihegeschenke an die Gottheit erhalten. Kranke Sklaven, deren Pflege ihren Herren zu lästig geworden war, wurden auf die Insel geschickt. Kaiser Claudius erklärte alle Sklaven für frei, die auf der Insel gesundeten.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Insel ist über zwei Brücken mit dem Festland verbunden. Zum linken Ufer führt der 62 v. Chr. errichtete und noch erhaltene Pons Fabricius; zum rechten Ufer, nach Trastevere führt der 46 v. Chr. errichtete Pons Cestius. Letzterer wurde um 370 von den Kaisern Valentinian I., Valens und Gratian erneuert und gegen Ende des 19. Jahrhunderts vollständig umgebaut. Heute befinden sich auf der Insel die Basilika San Bartolomeo all’Isola und ein vom Orden der Barmherzigen Brüder geführtes Krankenhaus (\"Ospedale Fatebenefratelli\"). Die Insel wird seit dem späten 19. Jahrhundert von der jüdischen Gemeinde Roms genutzt, die dort unter anderem ein Krankenhaus unterhält und 1937 eine kleine Synagoge, den Tempio dei Giovani, einrichtete, die 1985 wiedereröffnet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tiberinsel (italienisch: \"Isola Tiberina\", lateinisch: \"Insula Tiberina\") ist eine kleine Insel im Fluss Tiber in Rom. Sie ist ca. 270 m lang und bis zu 67 m breit.", "tgt_summary": "台伯岛(,拉丁文:\"Insula Tiberina\")是意大利罗马市内台伯河弯曲处的一个船形河中小岛,也是台伯河流经罗马河段唯一的一个岛屿,它大约270米长,67米宽。岛上建有医院,长期以来一直与康复治疗有关。", "id": 2679691} {"src_title": "Flagge Somalias", "tgt_title": "索馬里國旗", "src_document": [{"title": "Beschreibung und Bedeutung.", "content": "Der fünfzackige Stern ist ein Symbol der Freiheit und steht für die fünf Gebiete, in denen Somali leben. Neben den ehemals italienischen und britischen Kolonien Italienisch-Somaliland und Britisch-Somaliland, welche heute das Land Somalia bilden, sind das auch die ehemalige Provinz Ogaden in Äthiopien, der nördliche Grenzdistrikt Kenias und Dschibuti. Eine als \"Pan-Somalismus\" bezeichnete politische Strömung erhebt Anspruch auf diese Gebiete, um ein Groß-Somalia zu bilden. Die Grundfarbe war ursprünglich von der Flagge der Vereinten Nationen abgeleitet, um für deren Beitrag zur Förderung und Entwicklung des Landes zu danken. Nach aktueller Interpretation symbolisiert die blaue Farbe den Himmel und den Indischen Ozean im Osten des Landes.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Entstehung der Flagge geht auf die Übergangszeit des Jahres 1954 zurück, bevor die ehemaligen Kolonien Britisch-Somaliland und Italienisch-Somaliland ihre Unabhängigkeit erhielten. Ihre Gestaltung war ein Vorschlag des Lehrers Mohammed Awale Liban vor dem \"Gesetzgebenden Rat\", der von der Verwaltung des Italienischen Treuhandgebietes Somalia zur Vorbereitung der Unabhängigkeit gebildet worden war. Eingeführt wurde die Flagge am 12. Oktober 1954, noch unter Fremdverwaltung. Erstmals offiziell soll sie am 26. Juni 1960 gehisst worden sein, als das britisch verwaltete Gebiet für wenige Tage zum \"Staat Somaliland\" wurde. Nach der Vereinigung mit dem Treuhandgebiet und Gründung der \"Republik Somalia\" am 1. Juli 1960 war sie schließlich Nationalflagge des neu entstandenen gemeinsamen somalischen Staates. Sowohl die Demokratische Republik Somalia unter Diktator Siad Barre behielt die Flagge bei, als auch eine Mehrheit der im Somalischen Bürgerkrieg nach 1991 entstandenen autonomen Teilstaaten. Letztere wollten damit ihre fortdauernde Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen somalischen Staat zum Ausdruck bringen, der zwar längst zerfallen war, nach Ende des Krieges aber wieder eingerichtet werden sollte. Eine Ausnahme bildet Somaliland, das sich am 18. Mai 1991 für unabhängig erklärt hat und sich seither um internationale Anerkennung als eigenständiger Staat bemüht. Zur Verdeutlichung der Trennung vom übrigen Somalia führte das De-facto-Regime unmittelbar mit der Staatsgründung eine völlig neue Nationalflagge für Somaliland ein. Die ab 2000 eingerichtete Übergangsregierung Somalias, als Versuch der internationalen Staatengemeinschaft, eine neue zentralstaatliche Vertretung Somalias zu etablieren, verwendete die Flagge ab 2004 bis zu Ihrer Ablösung durch die Vertreter der Bundesrepublik Somalia im Jahr 2012. Um einer regionalen Identität Ausdruck zu verleihen, zur Unterscheidung untereinander oder zur Abgrenzung gegenüber den Vertretern der weitgehend machtlosen Übergangsregierung, kamen mit der Zeit auch in denjenigen Teilstaaten neue Flaggen auf, die am Gedanken eines übergeordneten Somalia festhalten wollten. In der Regel wurden dabei jedoch grundlegende Elemente der somalischen Flagge in das neue Design übernommen. Im Dezember 2009 erklärte Madobe Mohammed Nunow, der Minister für Verfassungs- und Bundesangelegenheiten, dass auch Puntland das Recht auf eine eigene, neue Flagge habe, da man nunmehr für Somalia die Bildung eines föderalen Staat anstrebe. Eine eigene Flagge bedeute damit nicht automatisch die Unabhängigkeit Puntlands von Somalia. Kurz darauf, am 23. Dezember 2009 nahm das Parlament Puntlands eine neue, eigene Flagge an. Eine horizontal geteilte Trikolore in Blau, Weiß und Grün mit einem fünfzackigen, weißen Stern in der Mitte des blauen Streifens. Stern und blauer Streifen symbolisieren die Zugehörigkeit Puntlands zu Somalia. Weiß steht für Frieden und Stabilität, Grün für den natürlichen Reichtum Puntlands. Am 4. April 2011 rief man in Nairobi (Kenia) einen weiteren Staat auf dem Gebiet Somalias aus, der sein Territorium in etwa in Jubaland hat und den Namen Azania trägt. Seine Flagge ist eine horizontale Trikolore in Weiß, Blau und Rot und gleicht damit der Flagge Russlands.", "section_level": 1}, {"title": "Flaggen somalischer Kriegsparteien, autonomer Regimes oder Teilstaaten der heutigen Bundesrepublik Somalia.", "content": "Unvollständige Auswahl:", "section_level": 1}, {"title": "Abgeleitete Flaggen im Ausland.", "content": "Die Flagge Somalias diente als Grundlage für verschiedene weitere Flaggen in den angrenzenden Somali-Gebieten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Flagge Somalias (somalisch \"Calanka Soomaaliya\") mit einem fünfzackigen weißen Stern auf blauem Grund, ist die Nationalflagge der am 20. August 2012 gegründeten Bundesrepublik Somalia.", "tgt_summary": "索马里国旗自1954年10月12日起启用,由该国开国总统穆罕默德·阿瓦勒·利班设计。2012年8月1日,索马里政府改用蓝色深度进行加深后的新国旗。", "id": 1276810} {"src_title": "China Eastern Airlines", "tgt_title": "中国东方航空", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Fluggesellschaft wurde am 25. Juni 1988 auf der Basis der chinesischen Luftfahrtverwaltung gegründet. 1997 übernahm China Eastern die schwächelnde China General Aviation und bot als erste chinesische Airline Aktien auf dem internationalen Markt an. In einem Joint Venture mit China Ocean Shipping wurden 1998 die China Cargo Airlines gegründet. Im März 2001 wurde die Fluggesellschaft Air Great Wall übernommen, 2002 schlossen sich China Yunnan Airlines und China Northwest Airlines an China Eastern an. Eigentümer der China Eastern Airlines sind zu 61,64 % der chinesische Staat und zu 38,36 % Aktionäre. Von Januar 2005 bis März 2007 steigerte sich die Mitarbeiterzahl von 16.435 auf 29.746 Mitarbeiter. Im Oktober 2009 übernahm China Eastern Shanghai Airlines durch einen Aktientausch. Im März 2010 übernahm die China Eastern Air Holding Company (Muttergesellschaft der China Eastern) 51 % der Anteile an der Frachtfluggesellschaft Great Wall Airlines. Im Zuge von Reorganisation der Holdingbeteiligungen werden die Cargoaktivitäten von China Eastern, Shanghai Airlines und Great Wall Airlines künftig unter der China Cargo Airlines zusammengefasst. Am 16. April 2010 gab China Eastern bekannt, sich der Luftfahrtallianz SkyTeam anzuschließen. Am 21. Juni 2011 wurde sie offiziell Mitglied. Im Oktober 2011 stornierte China Eastern eine Bestellung über 24 Boeing 787-8 aufgrund fortwährender Lieferverzögerungen und bestellte ersatzweise 45 Flugzeuge der Boeing-737-Familie. Am 3. Mai 2015 musterte China Eastern als letzte asiatische Fluggesellschaft ihre verbliebenen Airbus A340-600 aus und im Frühjahr 2018 waren die älteren Boeing 737-300 sowie die Boeing 767-300ER nicht mehr im Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "China Eastern bedient von ihren Luftfahrt-Drehkreuzen neben innerchinesischen Zielen zahlreiche asiatische Ziele sowie Nordamerika, Australien und Europa. Im deutschsprachigen Raum wird Frankfurt am Main bedient. Codesharing Codeshare-Abkommen bestehen mit Air France, All Nippon Airways, American Airlines, Japan Airlines, Korean Air und Qantas Airways.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "Mit Stand Mai 2020 besteht die Flotte der China Eastern aus 567 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 6,9 Jahren:", "section_level": 1}], "src_summary": "China Eastern Airlines (), bis 1988 ein Teil der CAAC Airlines, ist eine chinesische Fluggesellschaft mit Sitz in Shanghai und Basis auf dem Shanghai Pudong International Airport. Sie ist Mitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam.", "tgt_summary": "中国东方航空(英语:China Eastern,、、)是一家总部设在上海的中国大型中央企业,简称东航,为中国三大航空公司之一,设有飞行常客计划东方万里行。其母公司中国东方航空集团公司是以原先之中国东方航空公司为基础,兼并中国西北航空公司,联合云南航空公司所组成的新集团,与中国航空集团有限公司和中国南方航空集团有限公司合称中国大陆三大航空集团,并在2010年完成了与上海航空公司的联合重组。除了主要的航空运输业务外,东航还运营航空食品、进出口、传媒广告、旅游票务、机场投资等其它次要业务。", "id": 256487} {"src_title": "Jewgeni Alexandrowitsch Kafelnikow", "tgt_title": "叶夫盖尼·卡费尔尼科夫", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Kafelnikow absolvierte das Staatliche Institut für Sport in Krasnodar und wurde 1992 Profi. Seine größten Erfolge waren Siege bei den French Open 1996, den Australian Open 1999 und den Olympischen Spielen 2000 in Sydney. Er war für kurze Zeit auch die Nummer 1 der Weltrangliste und konnte auch im Doppel zahlreiche Erfolge feiern. Außerdem war er Mitglied der siegreichen russischen Davis-Cup-Mannschaft von 2002, wenngleich er im Finale sowohl sein Einzelmatch gegen Sébastien Grosjean als auch das Doppel gemeinsam mit Marat Safin gegen Nicolas Escudé und Fabrice Santoro verlor. Er gehörte zu den Spielern, die in einem Kalenderjahr die meisten Turnierteilnahmen auf der ATP Tour verzeichnen konnten, wo er einige Rekorde hält. Zu seinen Stärken zählten direkte Punkte, ohne dass der Gegner Fehler machte, und dass er schon verloren geglaubte Partien noch drehen konnte. Er wies eine sehr gute Erfolgsquote bei Spielen über die volle Distanz von fünf Sätzen auf. Sein Schwachpunkt war eine relativ hohe Quote von unerzwungenen Fehlern. Kafelnikow geriet mehrfach in Verdacht, an Spielmanipulationen beteiligt gewesen zu sein, jedoch wurde ihm eine solche Manipulation nie nachgewiesen. Seit seinem Rücktritt vom Profitennis widmet er sich zunehmend seiner Leidenschaft Poker (er war bereits bei Pokerwettbewerben im TV zu sehen) sowie dem Golfspiel (2005 verpasste er jedoch in Moskau klar den Cut). 2004 erreichte Jewgeni Kafelnikow bei den UK Poker Open, dem damals höchstdotierten Pokerturnier im Vereinigten Königreich, den dritten Platz hinter dem Snookerspieler Matthew Stevens aus Wales und dem Dartsspieler Phil Taylor. Nachdem er die \"Russischen Meisterschaften 2011\" im Golf für sich hatte entscheiden können, hegte er die Hoffnung, sich für Olympia 2016 in Rio de Janeiro qualifizieren zu können. Ab 2008 bestritt Kafelnikow Turniere im Rahmen der ATP Champions Tour. 2019 wurde er in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen. Kafelnikow ist geschieden und hat eine Tochter.", "section_level": 1}, {"title": "Grand-Slam-Statistik.", "content": "\"VF = Viertelfinale\", \"HF = Halbfinale\", \"F = Finale\", \"S = Sieg\"", "section_level": 1}, {"title": "Poker.", "content": "Kafelnikow nimmt seit 2004 gelegentlich an Live-Pokerturnieren teil. Er wurde im November 2004 bei den \"Pacific Poker UK Open\" in London Dritter und erhielt 100.000 US-Dollar. Im Juni 2005 erreichte Kafelnikow dreimal bei der \"World Series of Poker\" im Rio All-Suite Hotel and Casino in Las Vegas die Geldränge. Anfang November 2017 belegte er beim Main Event der \"World Series of Poker Europe\" im King’s Resort in Rozvadov den mit mehr als 20.000 Euro dotierten 45. Platz. Insgesamt hat er sich mit Poker bei Live-Turnieren knapp 200.000 US-Dollar erspielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jewgeni Alexandrowitsch Kafelnikow (, wiss. Transliteration \"\"; * 18. Februar 1974 in Sotschi, Sowjetunion) ist ein ehemaliger russischer Tennisspieler sowie Hobby-Pokerspieler.", "tgt_summary": "叶夫盖尼·亚历山德罗罗维奇·卡费尔尼科夫(,1974年-2月18日),生于苏联时期索契,已退役的俄罗斯网球男子运动员,俄罗斯体育史上最佳男子网球选手之一,俄罗斯第一位登上世界第一宝座的网球选手,俄罗斯第一位网球大满贯单打冠军,俄罗斯第一位奥运会网球单打金牌得主,单打最高世界排名第一,2座网球大满贯男单冠军及悉尼奥运会网球男子单打金牌得主。", "id": 480411} {"src_title": "Pazifischer Pollack", "tgt_title": "黄线狭鳕", "src_document": [{"title": "Name und Abgrenzung.", "content": "Der Name „Alaska-Seelachs“ ist insoweit irreführend, als diese Tierart nicht zu den Lachsen, die zur Familie der Salmoniden („Forellenfische“, „Lachsfische“) gehören, zählt, sondern zu den dorschartigen Fischen gehört. Bei diesem Namen (wie beim ebenfalls als Seelachs bezeichneten Köhler) handelt es sich um eine historische Handelsbezeichnung aus der Zeit, in der Dorscharten erstmals als Lachsersatz genutzt wurden. Die Lebensmittelindustrie übernahm den historischen Namen, um die zumeist mit diesen Fischen produzierten Fischstäbchen besser vermarkten zu können. Auch die Bezeichnung \"Pazifischer Pollack\" ist nicht eindeutig, da der Fisch nicht zur Gattung \"Pollachius\" gehört, sondern zur Kabeljau-Gattung \"Gadus\". Versuche, andere Handelsnamen zu etablieren, um die Zugehörigkeit zur Familie der Dorsche hervorzuheben, wie \"Schneedorsch\" (engl. \"snow cod\") oder \"Alaska-Seedorsch\" konnten sich bislang nicht durchsetzen. In Deutschland ist es seitens der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung offiziell explizit untersagt, den Fisch – trotz der Zugehörigkeit zur Kabeljau-Gattung \"Gadus\" – als \"Kabeljau\" zu vermarkten. Die Art ist zudem zu unterscheiden von dem im Nordost-Atlantik und Mittelmeer vorkommenden Pollack (\"Pollachius pollachius\"; auch \"Steinköhler\", \"Kalmück\" oder \"Kohlmaul\") aus der Familie der Dorsche und vom im Handel unter dem Namen Seelachs verkauften Köhler (\"Pollachius virens\") aus derselben Gattung, der im Englischen ebenfalls als „pollack“ oder „pollock“ bezeichnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Vom Aussehen her ähnelt der Pazifische Pollack den anderen Arten der Kabeljau-Gattung Gadus, nur dass er deutlich kleiner ist (ein synonymer wissenschaftlicher Name ist \"Gadus minor\", wortwörtlich: \"Kleiner Kabeljau\"). Er hat einen langgestreckten Körper, durchschnittlich erreicht er eine Länge von 30 bis 50 Zentimeter. Seine Farbe ist olivgrün bis braun am Rücken und an den Seiten silbrig. Sein charakteristisches Erkennungsmerkmal ist eine kupferfarbene, geschwungene Seitenlinie an der Körperseite mit marmorierter, teilweise fleckiger Färbung. Auf diese nimmt auch sein wissenschaftlicher Name \"Gadus chalcogrammus\" Bezug, wortwörtlich: \"Kupferlinien-Kabeljau\" (\"chalcogrammus\" von griechisch \"chalcos\" (Kupfer) und \"gramma\" (Zeichnung)). Die fleckige Färbung dient der Tarnung vor Fressfeinden am sandigen Meeresgrund. Aufgrund seiner im Vergleich zur Körpergröße überdimensional großen, nach außen gerichteten Augen wird er auf Englisch auch \"big-eye pollock\" (wortwörtlich \"Großaugen-Pollack\") oder \"walleye pollock\" (\"Schielender Pollack\") genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Pazifische Pollack ist ein Gruppenfisch. Der einzelne Fisch lebt in sehr großen Gruppen, sogenannten Schulen, mit anderen Individuen zusammen. In der Gruppe geht er auf Nahrungssuche. Noch größere Gruppen Alaska-Seelachs treffen beim Laichen zusammen, normalerweise in einer Wassertiefe von 50 bis 250 Metern. Pazifischer Pollack lebt semi-pelagisch, das bedeutet, dass der Fisch einen Teil seiner Lebenszeit im Freiwasserbereich (Pelagial) verbringt, den anderen Teil in Bodennähe. Der ausgewachsene Fisch lebt in einer Wassertiefe von 100 bis 300 Meter. Ausgewachsene Tiere können aber auch im Oberflächenwasser angetroffen werden. Der Fisch macht täglich vertikale Wanderungen im Wasser, wobei er seiner Nahrung folgt. Das heißt, er beginnt in der Nähe des Meeresbodens und wandert nachts zum Fressen bis an die Oberfläche. Auch im Sommer, wenn sich mehr Nahrung, zum Beispiel Zooplankton, im oberen Wasserbereich sammelt, kommt der Pazifische Pollack weiter nach oben. Mit höherem Alter verbringt er mehr Zeit in Bodennähe. Als Jungfisch frisst er vor allem Krill, Zooplankton und andere Krustentiere. Erwachsene Tiere fressen vor allem kleine Fische, darunter auch Jungtiere der eigenen Spezies. Der Pazifische Pollack gilt als besonders fruchtbar. Ein Weibchen legt pro Jahr bis zu 15 Millionen Eier. Pazifischer Pollack ist ein schnell wachsender Fisch mit relativ kurzer, durchschnittlicher Lebenszeit von 12 Jahren und gilt damit als besonders produktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung als Speisefisch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "In den Jahren um 1970 erlangte der Pazifische Pollack in der Fischindustrie eine sehr große Bedeutung, die bis heute anhält. Nach der Peruanischen Sardelle bildet der Pazifische Pollack die Grundlage für die zweitgrößte Fischerei der Welt. In der EU ist Deutschland der größte Abnehmer für Filet des Pazifischen Pollacks. Er hatte 2018 mit 18,4 % (vor Lachs mit 15,4 %) den größten Anteil am gesamten Fischkonsum in Deutschland. Der Verbrauch lag 2016 in Deutschland bei 188.374 Tonnen. Die Alaska-Pollack-Produkte werden im Einzelhandel meist tiefgefroren angeboten, vor allem in Form von Fischstäbchen und Schlemmerfilet. Ein weiteres Produkt, das meist aus Pazifischem Pollack besteht, ist das Krebsfleischimitat Surimi.", "section_level": 2}, {"title": "Bestände und Fangmengen.", "content": "Vier Bestände des Pazifischen Pollacks sind verzeichnet und werden befischt. Im Fanggebiet Nordost-Pazifik (FAO 67): Im Fanggebiet Nordwest-Pazifik (FAO 61):", "section_level": 2}, {"title": "Fangmethoden.", "content": "Da der Pazifische Pollack in großen Schwärmen im freien Wasser, dem sogenannten pelagischen Bereich des Ozeans (Pelagial), vorkommt, werden für diesen Bereich ausgelegte, pelagische Schleppnetze (\"Schwimmschleppnetze\") eingesetzt. Dieses Fanggerät ist für den Einsatz im mittleren Teil des Wasserkörpers, entfernt vom Meeresgrund, konstruiert. Sie gelten als schonend für die Meeresumwelt. Grundschleppnetze sind für die vom Marine Stewardship Council als nachhaltig zertifizierten Alaska-Seelachs-Fischereien hingegen verboten und werden nicht verwendet. In allen Wildfischereien besteht die Möglichkeit, andere Fische als die gezielt befischte Art zu fangen. Die Alaska-Seelachs-Fischerei in Alaska (Fanggebiet FAO 67) hat jedoch mit konstant beibehaltenen 1 Prozent eine der niedrigsten Beifangrate der Welt. 99 Prozent des Fangs besteht hier aus der gezielt befischten Art (Pazifischer Pollack).", "section_level": 2}, {"title": "Nachhaltigkeit und Zertifizierung.", "content": "Die beiden US-Fischereien im Nordostpazifik sind seit 2005 vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig wirtschaftend zertifiziert. Sie gehören damit zu den ersten MSC-zertifizierten Fischereien überhaupt. Die russische Fischerei im Ochotskischen Meer ist seit 2013 vom MSC zertifiziert. Trotz der MSC-Zertifizierung ruft Greenpeace seit Herbst 2009 dazu auf, wegen Überfischung keinen Pazifischen Pollack oder Produkte mit der Bezeichnung „Alaska-Seelachs“ zu kaufen und zu konsumieren. Diese Einschätzung bleibt jedoch nicht unwidersprochen – nach offiziellen Quellen wie dem Thünen-Institut des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sollen alle Bestände des Pazifischen Pollacks in einem guten Zustand sein.", "section_level": 2}, {"title": "Nährwerte.", "content": "Pazifischer Pollack gehört zu den fettarmen Speisefischen. hat einen Eiweißanteil von 23,5 Gramm bei einem Fettanteil von 0,8 Gramm. Trotz des geringen Fettgehalts enthält Pazifischer Pollack aber vergleichsweise viel Omega-3-Fettsäuren, nämlich 0,3 Gramm pro 100 Gramm Fisch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Pazifische Pollack (\"Gadus chalcogrammus\", Syn.: \"Theragra chalcogramma\"), auch Pollack oder (in Abgrenzung zum atlantischen bzw. europäischen Pollack) Alaska-Pollack genannt, ist ein Fisch aus der Familie der Dorsche. Im Handel wird er fast ausschließlich unter dem Handelsnamen Alaska-Seelachs verkauft.", "tgt_summary": "黄线狭鳕(学名:\"Gadus chalcogrammus\"),又名阿拉斯加鳕、阿拉斯加狭鳕,为鳕属的一种鱼类。分布于朝鲜半岛东岸及日本本州西侧中部以北、日本海、鞑靼海峡、鄂霍次克海与白令海周缘、到美国加利福尼亚中部以及分布于北太平洋北部、黄海东部(很罕见)等海域。黄线狭鳕属于北太平洋北部沿岸近底层冷水性海鱼。其生存的海拔范围为-400至-30米。该物种的模式产地在鄂霍次克海及堪察加两岸。", "id": 2394761} {"src_title": "José Ortega y Gasset", "tgt_title": "何塞·奧特嘉·伊·加塞特", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "José Ortega wurde in Madrid als Spross einer Journalistenfamilie geboren. Er besuchte die Jesuitenschule \"San Estanislao de Miraflores\" in Málaga und studierte von 1897 bis 1898 an der Universität von Deusto in Bilbao und anschließend an der Universität Madrid Philosophie, wo er 1904 mit einer Arbeit über den Millenarismus in Frankreich promoviert wurde. Von 1905 bis 1911 hielt er sich zu Studienzwecken in Deutschland auf, unter anderem in Leipzig, Berlin und vorrangig in Marburg. In Marburg wurde er unter anderem vom Neukantianismus Hermann Cohens und Paul Natorps beeinflusst. 1909 kehrte Ortega nach Spanien zurück. Ortega war Gründer und Herausgeber der Zeitschriften \"España\" (1915–1924) sowie Revista de Occidente (1923), Mitarbeiter der Zeitung \"El Sol\" und wirkte an der spanischen Verfassung von 1931 mit. Unter dem Eindruck der Weimarer Republik verfasste er 1929 sein Werk \"Der Aufstand der Massen\", das auch in Deutschland zu einer hohen Bekanntheit gelangte. Ortega selbst hat dem Werk in seinem philosophischen System keine zentrale Stellung eingeräumt, sondern stets seinen sogenannten „Zirkunzialismus“ als seine entscheidende Einsicht hervorgehoben. Diesen brachte er auf die berühmte Formel: „Ich bin Ich und meine Lebensumstände“ («Yo soy yo y mis circunstancias»). In der Zweiten Republik war er Abgeordneter in den Cortes als Mitglied der Parteigruppe \"Al Servicio de la República\". Von 1910 bis 1936 hatte er Professuren für Metaphysik, Logik und Ethik an der Universität Complutense Madrid inne; 1936 verurteilte er als Mitunterzeichner des Manifests \"Adhesiones de intelectuales\" (ABC, 31. Juli 1936) gemeinsam mit anderen Intellektuellen den Putsch der Militärs und erklärte die Loyalität mit der demokratisch gewählten Volksfront-Regierung der Zweiten Spanischen Republik. Kurz nach Beginn des Bürgerkriegs verließ er Spanien und lebte in Frankreich, Argentinien und ab 1943 in Portugal, bevor er 1948 nach Spanien zurückkehrte, wo er sich bis zu seinem Tod im Jahr 1955 (in Madrid) regelmäßig aufhielt. 1952 verlieh ihm die Philipps-Universität Marburg die Ehrendoktorwürde. Als Kulturphilosoph baute er auf Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Nietzsche, Wilhelm Dilthey und der Lebensphilosophie auf und machte u. a. die deutschen Literaturtheorien zum Barock in Spanien bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Das soziologische Werk: \"La rebelión de las masas (Der Aufstand der Massen)\".", "content": "Als wichtigstes soziologisches Buch Ortega y Gassets gilt \"Der Aufstand der Massen\". Es wird der Elitesoziologie zugerechnet. Hervorzuheben ist allerdings, dass die „Elite“ aus Ortegas Sicht mit keiner spezifischen Klasse identifiziert werden kann, sondern es in jeder gesellschaftlichen Klasse eine Elite («minoría selecta» oder «minorías excelentes») gibt, die sich von der Masse abhebt: „Die Unterscheidung der Gesellschaft in Massen und exzellente Minderheiten ist daher keine Unterscheidung in soziale Klassen, sondern eine Unterscheidung von verschiedenen Klassen von Menschen.“ («La división de la sociedad en masas y minorías excelentes no es, por lo tanto, una división en clases sociales, sino en clases de hombres.») Während sich Massenmenschen («hombre-masa») durch Bequemlichkeit, Angepasstheit, Intoleranz und Opportunismus auszeichnen, heben sich Menschen exzellenter Minderheiten dadurch von der Masse ab, dass sie die Disziplin besitzen, fortfahrend über sich hinauszugehen und darin ihre authentische Persönlichkeit in ihrer Einzigartigkeit zu entwickeln. Das Werk wird den soziologischen Zeitdiagnosen zugerechnet. Ortega betrachtet ähnlich wie Sigmund Freud und unter dem Einfluss von Sören Kierkegaard das Phänomen der „Masse“ massenpsychologisch und gleichzeitig mit Martin Heidegger auch unter phänomenologischem Gesichtspunkt. Das Problem der Vermassung der Gesellschaft ist für ihn für das beginnende zwanzigste Jahrhundert in dem Sinn bezeichnend, dass die Masse historisch entwurzelt und dadurch orientierungslos ist. Diese Entwurzelung und das damit einhergehende fehlende Geschichtsbewusstsein machen die „Masse“ in besonderem Ausmaß anfällig für populistische Ideen und Ideologien, wie sie sich aus seiner Sicht u. a. in Faschismus und Kommunismus manifestieren. Ortega y Gasset war ein entschiedener Gegner aller europäischen Nationalismen. In seinem Essay \"Meditación de Europa\", das aus einer Konferenz hervorging, die Ortega 1949 in Berlin unter dem Titel «De Europa meditatio quaedam» in der Freien Universität Berlin hielt, setzt er sich für die Auflösung der europäischen Nationalstaaten (in ihrer bisherigen Form) und für die Gründung der „Vereinigten Staaten von Europa“ ein. Dies macht ihn zu einem der bedeutendsten Vordenker der europäischen Gemeinschaft. Historische Grundlage der europäischen Kultur sieht Ortega im europäischen Humanismus, dessen Wurzeln schon in der Antike zu verorten seien. Ortegas letztes, soziologisches Werk \"El hombre y la gente (Der Mensch und die Leute)\" blieb auf Grund seines Todes unvollendet und wurde aus dem Nachlass 1957 herausgegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "José Ortega y Gasset (* 9. Mai 1883 in Madrid; † 18. Oktober 1955 ebenda) war ein spanischer Philosoph, Soziologe und Essayist. Er gilt neben Miguel de Unamuno als der bedeutendste spanische Denker des zwanzigsten Jahrhunderts und hat auf eine ganze Generation spanischer Intellektueller – insbesondere auf die sogenannte \"Escuela de Madrid\" („Schule von Madrid“) – nachhaltigen Einfluss ausgeübt. Zu seinen wichtigsten Schülern zählen María Zambrano, Xavier Zubiri, Julián Marías Aguilera, José Gaos, und Antonio Rodríguez Huéscar.", "tgt_summary": "何塞·奥特嘉·伊·加塞特(,1883年-5月9日-1955年-10月18日),简称奥特嘉,是一位西班牙的哲学家、报业从业人员及评论家。其哲学思想主要是存在主义、历史哲学和对西班牙文化的批判。", "id": 287091} {"src_title": "Thailändischer Mondkalender", "tgt_title": "傣曆", "src_document": [{"title": "Aufbau des Kalenders.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Monate.", "content": "Der Monatsanfang fällt immer auf den Neumond. Die Monate haben eine Länge von abwechselnd 29 und 30 Tagen, lediglich der siebte Monat hat durch einen Schalttag eine variable Länge. Etwa alle drei Jahre wird der achte Monat als Schaltmonat verdoppelt, um den Mondkalender wieder mit dem Sonnenjahr zu synchronisieren. Jeder Monat wird in zwei Teile geteilt, der zunehmende Mond ( = khuen) bis zum Vollmond dauert immer 15 Tage, der abnehmende Mond ( = raem) die restlichen 14 oder 15 Tage bis Neumond. Der 8., 15., 23. und letzte Tag des Monats heißen Wan Phra und sind heilige Tage für die Buddhisten. Der 15. Tag (Vollmond) heißt \"Wan Phen\", der letzte Tag (Neumond) \"Wan Dap\". Alle anderen Tage sind einfach nur nummeriert. (siehe auch Wochentage in Thailand) Die Monate werden durch einfaches Nummerieren benannt, wobei der erste Monat Ende November bis Anfang Dezember beginnt. Die nördlichen Thai-Königreiche benutzten leicht andere Nummerierungen – ein Monat \"n\" in Lan Na war der Monat \"n-2\" in Sukhothai, und \"n-1\" im Shan-Königreich von Keng Tung.", "section_level": 2}, {"title": "Das Jahr.", "content": "Von den durch Schaltmonat und Schalttag vier möglichen Jahreslängen kommen nur drei tatsächlich vor. Ein Jahr mit Schaltmonat \"und\" Schalttag gibt es nicht. Im Einzelnen: Die Regeln zur Berechnung der jeweiligen Jahreslänge stammen vom hinduistischen Lunisolarkalender. Die Jahre mit Schaltmonat folgen grob dem Meton-Zyklus, der aber nicht die zugrundeliegende Regel darstellt. Das Neujahrsfest Songkran hat im Mondkalender kein festes Datum, sondern fand ursprünglich zur Frühlingstagundnachtgleiche statt, ist dann aber wegen der Vernachlässigung der Präzession auf den 13. bis 15. April festgelegt worden. Da der Jahreswechsel früher nicht an einem festen Termin stattfand, konnte es vorkommen, dass in Athikamat manche Tage im Jahr doppelt, in anderen Jahren manche Tage jedoch gar nicht vorkamen. Der 1. Monat des Thailändischen Kalenders ist also nicht mit dem Beginn eines neuen Jahres gleichzusetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Vergleich mit anderen Ländern.", "content": "In den benachbarten Königreichen Laos, Kambodscha und Birma wurden sehr ähnliche Kalender verwendet. So ist der wesentliche Unterschied zwischen dem kambodschanischen und dem thailändischen Mondkalender nur die Benennung der Monate – im Kambodscha haben sie Namen, während sie in Siam nur nummeriert wurden. Der traditionelle birmanische Kalender unterscheidet sich etwas mehr – in diesem gibt es die Jahreslängen von 354, 384 und 385 Tagen, und somit gilt eine andere Schaltregel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der traditionelle thailändische Mondkalender (Thai: – \"Patithin Chantharakhati\", von \"Patithin\" () für „Kalender“ und \"Chanthra\" () für „Mond“, in etwa also „an den Mond angelehnter Kalender“) ist ein Lunisolarkalender, der in Siam (Vorläufer des heutigen Thailands) bis 1888 der offizielle Kalender war. Die buddhistischen Feiertage in Thailand, Laos und Kambodscha werden allerdings noch heute anhand dieses „Mondkalenders“ bestimmt.", "tgt_summary": "傣历(泰语:ปฏิทินจันทรคติไทย),又称为祖腊历、摆夷历,傣语音译称作「祖腊萨哈」、「朱腊萨哈」或是「萨哈拉乍」,是傣族的历法。", "id": 480592} {"src_title": "Composite Video", "tgt_title": "AV端子", "src_document": [{"title": "Anschlüsse.", "content": "1978 wurde SCART von Frankreich ausgehend in Europa und von Europa beeinflussten Märkten eingeführt. Über SCART wird direkt FBAS, oft zusammen mit RGB oder später auch S-Video, übertragen; das Zielgerät kann dann je nach seinen Fähigkeiten das Signal auswählen, mit dem es zurechtkommt. Der SCART-Anschluss ist nur in Europa verbreitet. Im Umfeld von Produktionsunternehmen, Rundfunk- und Fernsehanstalten kommen heute zum überwiegenden Teil BNC-Verbindungen mit 75 Ω Impedanz für FBAS zum Einsatz. Gründe dafür sind die höherwertige mechanische Ausführung, bessere EMV-Schirmung und der Verriegelungsmechanismus von BNC gegenüber Cinch sowie die generellen Systemnachteile von Cinch. In den USA wird bereits seit längerem FBAS typischerweise über einen gelben Cinch-Stecker übertragen, meist kombiniert mit einem weißen (bzw. schwarzen) und einem roten Cinch-Stecker für linkes und rechtes Stereo-Tonsignal. Seit den 1980er und 1990er Jahren wird auch in Europa für viele an den Fernseher anzuschließende Peripheriegeräte (Camcorder, Spielekonsolen, Ein- und Ausgänge von TV-Karten, Eingänge am Videorekorder) Cinch verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich mit HF-Modulation.", "content": "Etliche Geräte, die sich mit dem Fernseher verbinden lassen, beispielsweise viele Spielkonsolen und fast alle Videorekorder, geben zunächst ein FBAS-Signal mit einem Pegel von 1 V aus. Wenn der Fernseher keinen passenden Eingang anbietet, sondern nur eine klassische Antennenbuchse, muss dieses Signal zusammen mit dem Tonsignal mittels eines HF-Modulators umgesetzt werden. Der HF-Modulator wird bei Konsolen gern außerhalb des Gerätes gelassen. Videorekorder und ähnliche Geräte müssen bereits HF-Signale in ihrem Tuner umsetzen, weshalb die Modulatoren dort fast immer intern vorhanden sind. Auch die meisten Heimcomputer der 1980er Jahre enthielten einen internen Modulator, weil damals nur wenige Fernseher SCART- oder Videobuchsen anboten und daher fast alle Nutzer einen Modulator benötigten. Für die Bild- und vor allem Tonqualität ist es besser, den Umweg über die HF zu vermeiden. Die meisten aktuellen Video- und Fernsehgeräte haben geeignete Anschlüsse. Die Übertragung von FBAS bedeutet, dass Bild- und Farbsignale frequenzmäßig zusammengesetzt sind. Am besten ist deren \"getrennte\" Übertragung, entweder als YUV- oder als RGB-Signal. YUV ist auch für analoge HDTV-Signale definiert. Die Verwendung einer S-Video-Verbindung liegt qualitativ dazwischen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei \"composite\" wird die gesamte Bildinformation über eine Leitung übertragen, was zu einer vergleichsweise schlechten Bildqualität führt. Besser sind die Verfahren S-Video mit zwei Kanälen oder Component Video mit drei oder mehr Kanälen.", "tgt_summary": "AV端子(Composite video connector,又称复合端子),是家用影音电器用来传送视讯模拟信号(如NTSC、PAL、SECAM)的常见端子。AV端子通常采用黄色的RCA端子传送视频信号,另外配合两条红色与白色的RCA端子传送音讯,亦合称为三色线/红白黄线。欧洲的电视机通常以SCART端子取代RCA端子,不过SCART的设计上可以载送画质比YUV更好的RGB讯号,故也被用来连接显示器、电视游乐器或DVD播放机。在专业应用当中,也有使用BNC端子以求获得更佳讯号品质。", "id": 2438427} {"src_title": "Litauische Sozialistische Sowjetrepublik", "tgt_title": "立陶宛苏维埃社会主义共和国", "src_document": [{"title": "Zwei Anläufe.", "content": "Eine Litauische SSR wurde erstmals am 16. Dezember 1918 nach dem Einmarsch der Roten Armee proklamiert. Bereits am 27. Februar 1919 entstand durch die Vereinigung mit der Weißrussischen SSR eine gemeinsame \"Litauisch-Weißrussische Sowjetrepublik\", die auch unter dem Namen \"Litbel\" bekannt ist. Diese kurzlebige Republik umfasste aber von Litauen nur das Gebiet um Vilnius und wurde im Juli 1919 aufgelöst, nachdem polnische Truppen einen Großteil des Territoriums während des Polnisch-Sowjetischen Krieges besetzt hatten. Nach dem Abschluss eines Friedensvertrages zwischen der Russischen Sowjetrepublik und Litauen 1920 wurde der nordwestliche Teil an Litauen zurückgegeben, jedoch kurz darauf von polnischen Truppen besetzt. In Litauen bestand für wenige Jahre eine parlamentarischen Demokratie (Verfassung von 1922), die schon im Dezember 1926 durch den Putsch von Antanas Smetona beseitigt wurde. Am 1. September 1939 begann die Wehrmacht den Überfall auf Polen, ab dem 17. September besetzte die Rote Armee Ostpolen. Im Gegenzug für die Rückgabe des Gebietes um Vilnius hatte Litauen gemäß einem erzwungenen Abkommen mit der Sowjetunion vom 10. Oktober (offizielle Lesart: „gegenseitiger Hilfevertrag“) der Stationierung von 20.000 sowjetische Soldaten zugestimmt. Als Litauens Verbündeter Frankreich im deutschen Westfeldzug geschlagen wurde und als Schutzmacht ausfiel, besetzte die Sowjetunion unter Berufung auf dieses Abkommen am 15. Juni 1940 Litauen. Nach einer manipulierten Wahl (offiziell mit einer Wahlbeteiligung von 99 Prozent) wurde ein Volksparlament (lit. \"liaudies seimas\") gewählt, das dem Antrag von Antanas Sniečkus zustimmte, eine Aufnahme in die UdSSR zu erbitten. Die Litauische SSR wurde am 21. Juli 1940 gegründet. Im Deutsch-Sowjetischen Krieg war Litauen von Ende Juni 1941 bis Herbst 1944 von der Wehrmacht besetzt und gehörte zum Reichskommissariat Ostland.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte 1945 bis 1990.", "content": "Die Litauische SSR wurde wiederhergestellt und blieb bis 1990 Teil der Sowjetunion. Im Zuge der Perestroika wurde am 24. Februar 1990 zum ersten Mal in einer freien Wahl der Oberste Sowjet (später \"Atkuriamasis Seimas\") der LiSSR gewählt. Er verabschiedete am 11. März 1990 die Unabhängigkeitserklärung. Die sowjetische Führung versuchte, die Frage der litauischen Unabhängigkeit im Rahmen eines verfassungskonformen Gesetzes über den Austritt von Unionsrepubliken von 3. April 1990 (auch ‚Sezessionsgesetz‘ genannt) zu lösen. Die litauische Seite ging darauf nicht ein. Die letzten sowjetrussischen Truppen verließen das Land am 31. August 1993.", "section_level": 1}, {"title": "Völkerrechtliche Aspekte.", "content": "Die Anerkennung der Inkorporation der baltischen Territorien durch die schwedische Regierung am 30. Mai 1941 führte dazu, dass Schweden Goldreserven und anderes Vermögen der baltischen Republiken an die UdSSR übergab. Litauen betrachtet heute die Mitgliedschaft in der UdSSR als erzwungen und damit als völkerrechtswidrig und nichtig. In dieser Perspektive gehörte Litauen der UdSSR juristisch nicht an. Schließlich hat die UdSSR die Unabhängigkeit Litauens am 6. September 1991 anerkannt, was die Russische Föderation bestätigt hat. Das Deutsche Reich erkannte 1940 die sowjetische Annexion Litauens gemäß der Aufteilung der Interessensphären im Hitler-Stalin-Pakt an. Die Bundesrepublik akzeptierte wie einige westliche Staaten \"de facto\" die sowjetische Annexion der drei baltischen Staaten, nicht aber \"de jure\". Die Regierung der DDR vertrat die Auffassung der sowjetischen Führung, nach der die baltischen Staaten der UdSSR freiwillig und rechtmäßig beigetreten waren. Diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Litauen wurden jedoch erst am 28. August 1991 wiederaufgenommen, also nach dem faktischen Zusammenbruch der Sowjetunion im Moskauer Augustputsch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Litauische Sozialistische Sowjetrepublik (Abkürzung LiSSR) war ab 1940 bis zur Erklärung der litauischen Unabhängigkeit 1990 eine Unionsrepublik der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken.", "tgt_summary": "立陶宛苏维埃社会主义共和国(,),苏联的加盟共和国,简称立陶宛。", "id": 71698} {"src_title": "Ambrose Powell Hill", "tgt_title": "安布罗斯·鲍威尔·希尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1842 wurde er an die Militärakademie nach West Point, New York, berufen, die er 1847 als 15. seines Jahrgangs, der aus 38 Kadetten bestand, abschloss. In West Point hatte er mit folgenden später prominenten Militärs Freundschaft geschlossen: Darius N. Couch, George E. Pickett, Jesse L. Reno, George Stoneman, Truman Seymour, Cadmus M. Wilcox, George B. McClellan, Henry Heth und Ambrose Burnside Unmittelbar nach Abschluss diente er im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg (1846–48) und wurde am 4. September 1851 zum Oberleutnant befördert. Im dritten Seminolenkrieg (1855–58) erweiterte er seine Kampferfahrungen. 1859 heiratete er Kitty Morgan McClung und wurde damit der Schwager der zukünftigen konföderierten Kavalleristen John Hunt Morgan und Basil Wilson Duke. Im März 1861, kurz vor Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs beendete er seinen Dienst im US-Heer und wurde, als sich sein Heimatstaat Virginia von der Union trennte, am 22. Mai 1861 zum Kommandeur des 13. Virginia-Infanterie-Regiments des virginischen Heeres ernannt und am 15. Juni 1861 zum Oberst des virginischen Heeres befördert. Mit dem Regiment zeichnete er sich in der Ersten Schlacht am Bull Run aus und wurde am 26. Februar 1862 zum Brigadegeneral befördert. Als solcher diente er während des Halbinsel-Feldzuges in der Nord-Virginia-Armee unter Joseph E. Johnston und dessen Nachfolger Robert Edward Lee. Aufgrund seiner Leistung in der Schlacht von Williamsburg wurde er am 26. Mai 1862 zum Generalmajor befördert und übernahm die \"Light Division\" der Nord-Virginia-Armee, eine der größten Divisionen der Armee. Mit der Division war Hill während der Sieben-Tage-Schlacht an den meisten Kampfhandlungen beteiligt und erlitt hohe Verluste. Dem Korps von Thomas Jonathan Jackson zugeteilt kämpften Hill und die \"Light Division\" in der Folgezeit in der Schlacht am Cedar Mountain, in der zweiten Schlacht von Manassas und beim Angriff auf Harpers Ferry. Nach der Eroberung dieser Stadt blieb die Division dort, um sich um Gefangene und Beutegut zu kümmern und kam so als letzte auf das Schlachtfeld am Antietam. Dort traf sie zu einem für Lee und die Nord-Virginia-Armee äußerst kritischen Zeitpunkt ein und rettete durch ihren Angriff auf das IX. Korps der Union die rechte Flanke der Armee. Nach Antietam kämpfte Hill weiter als Divisionskommandeur unter Jackson, so zum Beispiel in der Schlacht von Fredericksburg. Während der Schlacht bei Chancellorsville übernahm er nach Jacksons Verwundung kurzzeitig den Befehl über das Korps, wurde aber selbst verwundet und übergab das Kommando an James Ewell Brown Stuart. Hill erholte sich schnell wieder von seiner Verwundung und wurde nach dem Tod von General Jackson am 24. Mai 1863 zum Generalleutnant befördert. Lee übergab ihm das neuaufgestellte III. Korps der Nord-Virginia-Armee, das er unter anderem in der Schlacht von Gettysburg, während des Mine-Run-Feldzuges 1863 und 1864 während Grants Überland-Feldzug und der Belagerung von Petersburg befehligte. Er soll einmal gesagt haben, dass er nicht den Wunsch habe, den Zusammenbruch der Konföderation zu erleben. Tatsächlich wurde er bei einem Ritt zur Front am 2. April 1865, als die Unionstruppen die Stellungen der Nord-Virginia-Armee vor Petersburg durchbrachen, von einer Kugel des Obergefreiten John W. Mauk vom 138. Pennsylvania-Infanterie-Regiment tödlich getroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Würdigung.", "content": "Im Hermitage Road Historic District von Richmond steht das the A.P. Hill Monument (am Schnittpunkt Laburnum Avenue und Hermitage Road). Die US-Armee benannte ein Schiff und ein Fort nach Hill. Das Fort A.P. Hill befindet sich im Caroline County, Virginia. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die SS \"A. P. Hill\" nach ihm benannt. Hills Schwert ist im American Civil War Museum in Appomattox, Virginia ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "In der Kunst.", "content": "Hill wurde in Ronald F. Maxwells Filmen, \"Gettysburg\" (1993) und \"Gods and Generals\" (2003) dargestellt. Im ersten von Patrick Falci und im letzteren von William Sanderson", "section_level": 1}], "src_summary": "Ambrose Powell Hill (* 9. November 1825 in Culpeper, Virginia; † 2. April 1865 bei Petersburg, Virginia) war bis 1861 Offizier im US-Heer und danach General im konföderierten Heer.", "tgt_summary": "安布罗斯·鲍威尔·希尔(Ambrose Powell Hill,1825年-11月9日-1865年-4月2日),美国南北战争时期南方军将军。", "id": 209284} {"src_title": "Elista", "tgt_title": "埃利斯塔", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Elista liegt im Westen Kalmückiens in den Jergenihügeln, mitten in einer Steppenlandschaft zwischen Wolgograd im Norden und dem Kaspischen Meer im Süden. \"Klimadiagramm\" siehe rechts unten", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Elista wurde 1865 gegründet und war ursprünglich eine kleine Siedlung innerhalb des Gouvernements Astrachan des Russischen Kaiserreichs. Der Name Elista ist ein Hydronym des nahen Flüsschens, dessen Name wiederum kalmückischen Ursprungs ist und so viel wie „Sand“ oder „sandig“ bedeutet. Bis zur Oktoberrevolution 1917 hatte Elista im Wesentlichen nur als Viehhandelsplatz Bedeutung. 1927 begann die Errichtung einer Stadt auf Basis des bestehenden Dorfes. Bereits 1928 wurde Elista zur Hauptstadt der neu gebildeten \"Kalmückischen Oblast\" erklärt und erhielt 1930 das Stadtrecht. 1935 wurde die Kalmückische Oblast zur Autonomen Sowjetrepublik Kalmückien, deren Hauptstadt Elista wurde. Am 13. August 1942 wurde Elista von deutschen Truppen der Heeresgruppe A besetzt. Diese befanden sich auf dem Vormarsch entlang der Nordflanke des Kaukasus Richtung Kaspisches Meer. Da die deutsche Offensive im Südosten der Ostfront im Dezember 1942 endgültig zum Stillstand kam (die deutschen Truppen entlang des überdehnten Frontverlaufs waren nicht mehr in der Lage, den sich verstärkenden Widerstand der sowjetischen Streitkräfte zu durchbrechen), wurde Elista am 1. Januar 1943 von der Armeegruppe Hoth geräumt und in Brand gesteckt. Die deutschen Truppen mussten sich in der Folge schrittweise immer weiter nach Westen zurückziehen. Zwischen 1944 und 1957 wurden die Kalmücken auf Anweisung Stalins nach Sibirien vertrieben, da ihnen Kollaboration mit der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs vorgeworfen wurde. In dieser Zeit trug Elista den Namen \"Stepnoi\" (Степной, zu deutsch „Steppenstadt“). 1958, ein Jahr nach der Rehabilitation der Kalmücken, wurde die Autonome Sowjetrepublik Kalmückien wieder gebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Stadt dient vor allem als Verwaltungs-, Bildungs- und Handelszentrum. Die Industrie spielt hier nur eine untergeordnete Rolle und besteht vorwiegend aus kleineren Betrieben der Lebensmittelverarbeitung. Insgesamt ist Kalmückien landwirtschaftlich dominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die wichtigste Straßenverbindung von und nach Elista ist die Magistrale M6, die von Kaschira (bei Moskau) nach Astrachan (unweit des Kaspischen Meeres) führt. Elista besitzt einen Bahnhof; seit 2008 gibt es jedoch keinen Personenverkehr von oder nach Elista mehr. Vor 2006 war Elista Endpunkt einer Strecke von Stawropol, und bis 2008 gab es umsteigefreie Kurswagen Moskau–Elista, die ab dem Moskauer Pawelezer Bahnhof verkehrten. Vor der Finanzkrise 2008 gab es Pläne, neue Bahnverbindungen nach Astrachan und Wolgograd zu bauen; erstere Verbindung würde den Transit von Waren aus China/Zentralasien ans Schwarze Meer bedeutend beschleunigen, zweitere Linie könnte helfen, den Bustransport zu reduzieren; beide Projekte mit 240 bzw. 180 Kilometern Länge sind jedoch momentan nicht in konkreter Planung und werden in absehbarer Zeit kaum verwirklicht. Elista besitzt einen kleinen Flughafen, welcher dreimal in der Woche von Moskau-Domodedowo aus angeflogen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Als Hauptstadt der Kalmücken ist Elista eine der wenigen Großstädte Russlands mit einer buddhistisch geprägten Kultur. Unter anderem steht hier mit rund neun Metern die gegenwärtig höchste Buddha-Statue Europas; sie wurde Ende 2005 zusammen mit einem neuen buddhistischen Tempel (Churul) fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Schach Seit den 1990er-Jahren gilt Elista zudem als Schach-Zentrum mit einem vom langjährigen Republikspräsidenten und Schachspieler Kirsan Iljumschinow initiierten Geschäfts- und Hotelzentrum \"Chess City\". Die erste Weltmeisterschaft in Elista fand 1996 statt. Das Zentrum Chess City wurde 1998 fertiggestellt und war im gleichen Jahr Austragungsort der Schacholympiade. Im September und Oktober 2006 wurde in dem Komplex der Vereinigungskampf der beiden Schachweltmeistertitel Klassischer Weltmeister, Wladimir Kramnik, und FIDE-Weltmeister, Wesselin Topalow, ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die einzige Hochschule in Elista ist die Staatliche Kalmückische Universität. Zu den weiteren Bildungseinrichtungen zählen ein Automobiltechnikum, ein medizinisches College sowie mehrere Berufsschulen, Lyzeen und Gymnasien.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "\"Söhne und Töchter:\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Elista (;, \"Elst\") ist eine Stadt im Süden Russlands und die Hauptstadt der Teilrepublik Kalmückien. Sie hat Einwohner (Stand ).", "tgt_summary": "埃利斯塔 (俄语:',俄语拉丁字母拼写:Elista,卡尔梅克语:')是俄罗斯卡尔梅克共和国首府。2002年人口为104,254人。", "id": 214515} {"src_title": "Daniel Ortega", "tgt_title": "丹尼尔·奥尔特加", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familiärer Hintergrund.", "content": "Ortegas Vater war der Lehrer Daniel Simeón Ortega Cerda (* 1905 in Los Rincones, Masatepe; † 21. April 1975), seine Mutter die Grafikerin Lidia Albertina Saavedra Rivas (* 8. August 1908 in La Libertad, Chontales; † 2005). Sein Großvater väterlicherseits war der Lehrer Marco Antononio Ortega, der in den 1920er Jahren Mitglied der Konservativen Partei war und am \"Instituto Nacional de Oriente\" in Granada u. a. den späteren Staatspräsidenten bzw. Diktator Anastasio Somoza García unterrichtete. 1934 wurde Ortegas Vater aufgrund eines veröffentlichten Briefes, in dem er die Umstände der Ermordung Augusto César Sandinos und die Rolle Somozas kritisierte, von der Guardia Nacional de Nicaragua verhaftet und misshandelt. Er sollte angeblich erschossen werden, wurde jedoch auf Bitten von Verwandten, die Beziehungen zur Guardia Nacional besaßen, wieder entlassen. Er wurde in den 1950er Jahren Handelsvertreter für ausländische Unternehmen, vor allem deutsche Firmen. Seit 1978 ist Daniel Ortega mit der Schriftstellerin und Politikerin Rosario Murillo verheiratet.", "section_level": 2}, {"title": "Studium und Untergrund.", "content": "Ortega studierte Rechtswissenschaften an der Universidad Centroamericana in Managua, brach das Studium jedoch 1963 ab, um sich der FSLN anzuschließen. Von 1967 bis 1974 war er inhaftiert und wurde anschließend nach Kuba ausgeflogen. 1976 kehrte er nach Nicaragua zurück und wurde einer der „Comandantes“ der FSLN.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied der Regierungsjunta.", "content": "Nach dem Sturz des nicaraguanischen Diktators Somoza durch die Nicaraguanische Revolution am 19. Juli 1979 wurde Ortega Mitglied der fünfköpfigen Regierungsjunta, zu der auch seine spätere Gegenspielerin Violeta Barrios de Chamorro gehörte. Die Sandinisten konnten sich in der Junta durchsetzen und verfolgten ein zunächst bei der Mehrheit der Bevölkerung populäres Reformprogramm, das auch international eine breite Sympathisantenbewegung für sich gewinnen konnte. Ziel war eine sozialistisch orientierte Gesellschaftsordnung mit enger Anlehnung an den Warschauer Pakt und Kuba. Eine breit angelegte Bildungskampagne bei Erwachsenen führte zu einer deutlichen Senkung der Analphabetenrate, indigene und bäuerliche Kunst und Kultur wurden gepflegt. Schulen wurden im ganzen Land gegründet. Das Gesundheitswesen wurde ebenfalls weiterentwickelt; auch hier gelang es, auf dem Lande Krankenstationen zu etablieren, die erstmals ein wenigstens notdürftiges Hygieneprogramm verbreiteten. Ein weiteres innenpolitisches Vorhaben war die Entwicklung der Frauenrechte. Dieses Programm knüpfte an den Bekanntheitsgrad von sandinistischen Heldinnen an. Im durch und durch machistischen Nicaragua war das ein bemerkenswerter Vorgang, der auch zum späteren Wahlerfolg Violeta Chamorros beitrug. Bald kam es aber auch zu Racheakten durch Revolutionstruppen gegenüber Funktionären des Somoza-Regimes und nach grenzverletzenden Überfällen der indigenen Miskitos Ende 1981 zu teilweisen Räumungen von Siedlungen und Schnellverhaftungen von Miskitos; nach Vermittlungsgesprächen Amnesty Internationals wurde 1984 die Heimkehr wieder erlaubt. Amnesty International wies jedoch darauf hin, dass keine Fälle von systematischen Misshandlungen oder Folterungen Gefangener ausgemacht werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Präsidentschaft.", "content": "Nach einer Verfassungsreform wurde Ortega im November 1984 mit 63 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Er trat sein Amt am 10. Januar 1985 an. Das Ergebnis der Wahlen wurde von den USA und anderen Staaten nicht anerkannt. Gegen die Regierung Ortegas bildete sich eine Opposition aus Anhängern Somozas. Diese wurden von den Vereinigten Staaten im Contra-Krieg unterstützt. Mit den aufkommenden Gerüchten um eine mögliche Invasion der USA in Nicaragua kam es innerhalb von linken und christlichen Gruppierungen international zu größeren Solidaritätsbekundungen. Durch Vermittlung der zentralamerikanischen Staaten wurden 1989 die zweiten freien Wahlen vorbereitet. Außerdem wurde die Entwaffnung der Contra-Rebellen und sandinistischen Milizen bis zum 8. Dezember 1989 beschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Oppositionsjahre.", "content": "Die Präsidentschaftswahl im Februar 1990 verloren Ortega und die FSLN gegen Violeta de Chamorro und ein aus 14 Parteien bestehendes anti-sandinistisches Oppositionsbündnis, die „Unión Nacional Opositora“ („UNO“). Hauptausschlaggebend für die Niederlage der Sandinisten war wohl die durch den Bürgerkrieg und durch das US-Embargo entstandene wirtschaftliche Not sowie eine generell vorherrschende Kriegsmüdigkeit. Im Mai 1998 wurde Ortega von seiner damals 30-jährigen Stieftochter Zoilamérica Narváez bezichtigt, sie seit 1978 mehrfach sexuell missbraucht und vergewaltigt zu haben. Als ein Strafgericht in Nicaragua das Verfahren eröffnete, bestritt die Verteidigung dessen Zulässigkeit, da Ortega als Abgeordneter Immunität genoss. Das Gericht setzte darauf das Verfahren bis zu deren Aufhebung durch den Kongress aus, doch im Dezember 2000 verzichtete Ortega freiwillig auf seine parlamentarische Immunität und stellte sich den Vorwürfen. Diese konnten jedoch wegen Verjährung nicht mehr geklärt werden. 1996 und 2001 trat Ortega erfolglos als Präsidentschaftskandidat der FSLN an. Im Juli 2004 bat Ortega um Vergebung für Maßnahmen gegen die katholische Kirche in der sandinistischen Zeit. Daraufhin kam unter Vermittlung von Kardinal Miguel Obando Bravo die Versöhnung zwischen dem Politiker und der katholischen Kirche zustande und die Sandinisten unterstützten im Parlament den Gesetzesvorschlag der konservativ-liberalen Regierung zum totalen Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen, was innerparteilich umstritten war.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Präsidentschaft.", "content": "Bei den Präsidentschaftswahlen 2006 gewann Ortega im ersten Wahlgang mit 38 % der Stimmen die erforderliche Mehrheit, um zum Präsidenten gewählt zu werden. Der Kandidatur Ortegas waren heftige innerparteiliche Kämpfe vorausgegangen, die zur Gründung der Movimiento de Renovación Sandinista durch Herty Lewites führten. Dass Ortega trotz dieser Konflikte im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit erreichte, ist unter anderem auf die Spaltung des konservativen Lagers in Nicaragua zurückzuführen. Ferner war vor der Wahl das Wahlrecht insofern geändert worden, dass bereits eine relative Mehrheit von mehr als 35 Prozent im ersten Wahlgang genügte, um ins Präsidentenamt zu gelangen. Damals empörten sich internationale Wahlbeobachter über die offensichtlichen Betrügereien in der Hauptstadt Managua und wichtigen kleineren Städten. Für rund zwei Wochen herrschte in Nicaragua Ausnahmezustand. Wütende Demonstranten lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Präsidentschaft.", "content": "Laut Verfassung hätte Ortega 2011 nicht mehr erneut zur Präsidentenwahl antreten dürfen, doch aufgrund einer umstrittenen Gerichtsentscheidung wurde seine Kandidatur trotzdem zugelassen. Mit 62,6 % der Stimmen gewann er die Wahl, wobei Beobachter jedoch Unregelmäßigkeiten beanstandeten. Anfang 2014 wurde auf seine Veranlassung das Verbot der Wiederwahl aufgehoben. Nachdem Ortega bereits 2010 nach dem Ship-to-Gaza-Zwischenfall auf dem Schiff \"Mavi Marmara\" die diplomatischen Beziehungen mit Israel abgebrochen hatte, forderte er anlässlich eines Staatsbesuchs des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad Anfang 2012, dass Israel als Mittel zur Befriedung des Nahen Ostens seine Atombewaffnung abschaffen und zerstören solle.", "section_level": 2}, {"title": "Vierte Präsidentschaft.", "content": "In Vorbereitung auf die Präsidentschaftswahl 2016 ließ Ortega vom Obersten Gericht den Vorsitzenden der stärksten Oppositionspartei, des Partido Liberal Independiente (PLI), Luis Roberto Callejas, absetzen und den Obersten Wahlrat fast ausschließlich mit seinen Gefolgsleuten besetzen. Ortegas Herrschaft nahm diktatorische Züge an. In Nicaragua hieß es, der „Ortegismus“ habe den Sandinismus abgelöst. Seine Stieftochter erneuerte nach langen Jahren des Schweigens die Missbrauchsvorwürfe in einem am 5. November veröffentlichten Interview. Die Wahl fand am 6. November 2016 statt. Laut Presseberichten wurde Ortega am 7. November vom obersten Wahlrat zum Sieger der Präsidentenwahl ernannt, nachdem er offiziellen Angaben zufolge noch vor der endgültigen Auszählung 72,5 Prozent der Stimmen erreicht hatte (gefolgt von dem liberalen Kandidaten Maximino Rodríguez vom Partido Liberal Constitucionalista). Vizepräsidentin wird Ortegas Ehefrau Rosario Murillo. Ferner besetzen sieben Kinder des Paares in Nicaragua wichtige Positionen in Politik, Wirtschaft und Medien. Am 10. Januar 2017 wurde Ortega bei einer Massenkundgebung auf dem \"Plaza de la Revolución\" in Managua zum vierten Mal als Staatschef vereidigt.", "section_level": 2}, {"title": "Proteste gegen die Regierung Ortega 2018.", "content": "Im April 2018 beschloss Ortega, die Sozialversicherung durch eine fünfprozentige Kürzung der Renten zu entlasten, was umgehend Demonstrationen in praktisch allen Städten des Landes auslöste. Die Polizei benutzte bei der Unterdrückung der Proteste scharfe Munition. Auch die Studenten der für eine Domäne der FSLN gehaltenen staatlichen Hochschulen wandten sich gegen die Regierung. Der „Volks-Präsident“ wollte daraufhin (ausschließlich) mit den Unternehmern des Landes verhandeln, was diese aufgrund der Repression ablehnten. Zunehmend kam es auch zu Demonstrationen gegen die korrupte Familie des Präsidenten. Unabhängigen Fernsehsendern erteilte das Regime während der Unruhen ein Sendeverbot. Die Demonstrationen hielten wochenlang an, Hunderttausende gingen am 30. Mai in verschiedenen Städten auf die Straßen und erstmals nahm Ortega deren Anliegen überhaupt in den Mund, als er seinen Rücktritt ausschloss. Amnesty International klagte die Regierung an, eine Strategie des “Shoot to kill” anzuwenden, also die Toten bewusst in Kauf zu nehmen. Bis Mitte Juni war die Anzahl der Toten auf 180 gestiegen. Die Bischofskonferenz hatte vorgezogene Neuwahlen als Lösung für die Krise vorgeschlagen und teilte mit, die Regierung sei „überraschend“ auf ihren Vorschlag einer unabhängigen Untersuchung zur Ermittlung der Verantwortlichen der Gewaltakte eingegangen. Die Bischöfe brachen die Gespräche jedoch ab, weil Ortega die wichtige Zusage der Einladung internationaler Organisationen nicht eingehalten hatte, wofür Außenminister Denis Moncada „bürokratische“ Gründe anführte. Als nach Angaben der OAS bereits 250 Menschen getötet worden waren, rief UNO-Generalsekretär Guterres am 11. Juli das erste Mal und eine Woche danach erneut zum Ende der Gewalt auf. Die „Verschwundenen“ waren in diesen Opferzahlen nicht eingerechnet, womit die Zahl der Getöteten plausibel auch mit gegen 400 geschätzt wurde. Das Regime peitschte im Eilverfahren ein neues Gesetz durch, mit welchem gemäß der Protestnote des UNO Hochkommissariat für Menschenrechte (UNHCHR) auch „friedlicher Protest als Terrorismus bestraft“ werden kann.", "section_level": 3}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Im Vorfeld seines 70. Geburtstages wurde er im Oktober 2015 mit dem russischen Orden der Freundschaft ausgezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "José Daniel Ortega Saavedra (* 11. November 1945 in La Libertad, Chontales) ist amtierender Präsident Nicaraguas und Vorsitzender der Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN).", "tgt_summary": "何塞·丹尼尔·奥尔特加·萨阿韦德拉(;1945年-11月11日)生于拉利伯塔德。尼加拉瓜桑地诺民族解放阵线的领袖,现任尼加拉瓜总统。", "id": 2743835} {"src_title": "Liechtenstein Museum", "tgt_title": "列支敦士登博物馆", "src_document": [{"title": "Entwicklung seit 2004.", "content": "Im Palais war bereits von 1805 bis 1938 die Privatsammlung des Hauses Liechtenstein zu besichtigen, die nach dem „Anschluss Österreichs“ an das nationalsozialistische Deutsche Reich Anfang des Jahres 1945 von Gustav Wilhelm nach Liechtenstein gebracht wurde. Vom 29. März 2004 bis Anfang 2012 wurde die Sammlung als zu fixen Öffnungszeiten zugängliches Kunstmuseum präsentiert. Am 15. November 2011 wurde bekanntgegeben, dass der reguläre Museumsbetrieb wegen der hinter den ursprünglichen Erwartungen sehr stark zurückgebliebenen Besuchszahlen (bis zu 300.000 Besuche pro Jahr erwartet, tatsächlich etwa 45.000) mit Jänner 2012 beendet wird. Seit damals ist der Museumsbetrieb eingestellt. Der Fokus wurde nunmehr auf Veranstaltungen und gebuchte Führungen durch die Fürstlichen Sammlungen gelegt. Diese können für Gruppen ebenso wie für Einzelpersonen auf der Webseite des Palais gebucht werden. Der Name Liechtenstein-Museum wird nicht mehr verwendet. Das Stadtpalais Liechtenstein im 1. Bezirk, das seit 2009 zum zweiten Standbein des Museums ausgebaut wurde und ursprünglich im Herbst 2011 eröffnet werden sollte, wird von 2013 an ebenfalls Kunstwerke der Fürstlichen Sammlungen beherbergen, aber, wie im November 2011 bekanntgegeben wurde, wie das Gartenpalais nicht mehr als Museum bezeichnet werden und keinen regulären Museumsbetrieb bieten.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlung.", "content": "Die Sammlung umfasst Gemälde und Plastiken aus vier Jahrhunderten, wobei der Schwerpunkt – dem Ambiente des Gebäudes entsprechend – auf dem Barockzeitalter liegt, vor allem auf dem Werk von Peter Paul Rubens. Der zeitliche Rahmen geht aber von der Renaissance bis zum Biedermeier. Im Erdgeschoss ist auch der \"Prunkwagen\" des Fürsten Johann Adam Andreas ausgestellt, mit dem er in diplomatischer Mission nach Paris reiste. Bei der Sammlung handelt es sich um eine der größten und wertvollsten privaten Kunstsammlungen der Welt. Wie das Palais, so ist auch die Sammlung im Besitz der Stiftung Fürst Liechtenstein. Die Liechtenstein-Sammlungen werden unter dem Begriff „The Princely Collection“ publiziert. Ihr Leiter ist Johann Kräftner. Die Sammlungen sind Teil des Netzwerks „Private Art Collections“.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "Das Gartenpalais wurde Ende des 17. Jahrhunderts von Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein in Auftrag gegeben. Architekt und Baumeister war Domenico Egidio Rossi, um 1700 war der Rohbau vollendet. Die malerische Ausgestaltung stammt unter anderem von Marcantonio Franceschini, Antonio Bellucci, Andrea Pozzo und Johann Michael Rottmayr. Die plastische Ausstattung besorgte Giovanni Giuliani, die Stuckatur Santino Bussi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die bis 2011 als Liechtenstein Museum bezeichnete Kunstsammlung im 9. Wiener Gemeindebezirk, Alsergrund, wird seit 2012 nicht mehr als Museum geführt, der Ausstellungsort daher schlicht \"Palais Liechtenstein\" bzw. Gartenpalais Liechtenstein genannt. Das Palais bleibt Heimat eines Teils der privaten Kunstsammlung des Fürstenhauses Liechtenstein, einer der größten Privatsammlungen der Welt.", "tgt_summary": "列支敦士登博物馆(英语:Liechtenstein Museum)位于奥地利维也纳,包含列支敦士登王室成员的众多艺术收藏,其中有许多重要的欧洲艺术品,是世界顶级的私人艺术收藏之一。", "id": 1746607} {"src_title": "Herzblatt", "tgt_title": "梅花草属", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die morphologischen Merkmale innerhalb der Gattung sind sehr einheitlich.", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Parnassia\"-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Alle Pflanzenteile sind unbehaart. Es werden robuste, sympodiale Rhizome ausgebildet. Die in grundständigen Rosetten und meist auch am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind meist in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist meist lang, nur die Grundblätter sind manchmal mehr oder weniger ungestielt. Die Blattspreite ist einfach. Die Nebenblätter sind häutig.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Blüten stehen einzeln und endständig auf den Stängeln. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppeltem Perianth. Der Blütenbecher (Hypanthium) ist frei oder mit dem Fruchtknoten verwachsen. Die fünf freien Kelchblätter überdecken sich etwas dachziegelig (imbricat). Die fünf freien, ebenfalls imbricaten Kronblätter sind weiß bis gelblich oder selten grünlich mit gefranstem, ausgenagtem oder glattem Rand. Es sind zwei unterschiedliche Staubblattkreise vorhanden. Der äußere besteht aus fertilen Staubblättern, während die Blätter des inneren Kreises in Schüppchen mit fädigen Strahlen mit drüsigen Spitzen geteilt sind (Schein-Nektarblätter). Der einkammerige, oberständige bis halboberständige Fruchtknoten enthält in parietaler Plazentation sehr viele Samenanlagen. Blütenbesucher zeigen sich selten; am ehesten Schwebfliegen. Die aufrecht stehenden, manchmal kantigen Kapselfrüchte öffnen sich oben mit vier (sehr selten drei oder fünf) Klappen und enthalten sehr viele Samen. Die braunen „feilspanförmigen“ (verkehrt-eiförmigen oder länglichen) Samen sind mit 1 bis 2 mm sehr klein, mit dünner, häutiger, netzartiger oder glatter Samenschale (Testa). Es kann wenig Endosperm vorhanden sein.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Sie haben ihre Verbreitung von den gemäßigten Breiten bis zur Arktis der Nordhalbkugel (Holarktis). Das Mannigfaltigkeitszentrum befindet sich im östlichen Himalaja und den Gebirgen West- und Südwestchinas mit 63 Arten von insgesamt über 70, wovon 49 allein in China vorkommen. Etwa 60 Arten kommen in den Gebirgsketten im südwestlichen China vor. Etwa zehn Arten sind in Nordamerika beheimatet. Die Typusart Sumpf-Herzblatt (\"Parnassia palustris\" ) ist am weitesten verbreitet in Eurasien und Nordamerika.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Gattungsname \"Parnassia\" wurde von Carl von Linné in \"Species Plantarum\", 1, 1753, S. 273 erstveröffentlicht. Die Typusart ist \"Parnassia palustris\" Eine vorlinneische Bedeutung des wissenschaftlichen Namen scheint zu fehlen, da diese Pflanze durch ihre zirkumpolare Verbreitung den antiken Autoren unbekannt sein musste. Die Benennungsgeschichte wurde von Carl von Linné nicht aufgeklärt, es liegt jedoch das lateinische Parnassius (griechisch Parnasios) zugrunde „vom Berge Parnaß in Phokis, an dessen Hang Delphi und die heilige Quelle Kastalia liegen“. Somit bezieht sich \"Parnassia\" wohl auf den Standort in Quellfluren und Sumpfwiesen. Die systematische Stellung der Gattung \"Parnassia\" wurde oft diskutiert. Sie bildete lange eine eigene Familie Parnassiaceae (beispielsweise bei Gray 1821, Hutchinson 1969, Dahlgren 1980, Takhtajan 1969, 1997). Sie bildete lange alleine eine Unterfamilie Parnassioideae in der Familie der Saxifragaceae (beispielsweise bei Engler 1930, Thorne 1976, Dahlgren 1980, Cronquist 1981, Ku 1987, 1995, Gu & Hultgård 2001). Sie war in der Unterfamilie Parnassioideae eingegliedert in die Familie der Droseraceae (beispielsweise bei Pace 1912, Schoennagel 1931) und stand so den Hypericaceae (Arber 1913, Jay 1971) nahe. Auch der Familie der Crassulaceae (Bensel and Palser 1975) wurde sie zugeordnet. Molekulargenetische Untersuchungen zeigten erst, dass sie eine Familie Parnassiaceae zusammen mit der monotypischen Gattung \"Lepuropetalon\" Elliott bilden (Chase et al. 1993, Angiosperm Phylogeny Group (APG) 1998, Soltis et al. 2000, APG II 2003, Wu et al. 2003). Zuletzt wurden die beiden Gattungen als Unterfamilie Parnassioideae in die Familie der Celastraceae (siehe AGP III) eingegliedert. Die Gattung \"Parnassia\" wurde Franchet 1897 in zwei, dann Drude 1875 in vier und von Engler 1930 und auch Handel-Mazzett 1941 in fünf Sektionen gegliedert. Phillips stellte 1982 die neue Sektion \"Longiloba\" auf. Bei Ku 1987 gliederte die Gattung in neun Sektionen und dies wurde von Gu & Hultgård 2001 übernommen. Bei Wu et al. 2003 galt \"Nectaroquinquelobos\" als Synonym der Sektion \"Allolobos\" und es wurde Franchets Sektion \"Xiphosandra\" reaktiviert. Die Gattung \"Parnassia\" wird nach Ding Wu, Hong Wang, De-Zhu Li & Stephen Blackmore 2005 in zehn Sektionen gegliedert (hier jeweils mit einer Auswahl an Arten):", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Einige \"Parnassia\"-Arten, beispielsweise \"Parnassia wightiana\", \"Parnassia delavayi\" und \"Parnassia foliosa\" wurden medizinisch genutzt. Über eine Weitere Nutzung durch den Menschen ist nichts bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herzblatt (\"Parnassia\") bildet eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Herzblattgewächse (Parnassioideae) innerhalb der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae). Die Gattung \"Parnassia\" enthält über 70 nur auf der Nordhalbkugel beheimatete Arten.", "tgt_summary": "梅花草属(学名:)共约50余种,分布在温带的湿地区域,尤其在北半球气候寒冷的地区是主要的植被组成部分。", "id": 2195480} {"src_title": "Baumsteigerfrösche", "tgt_title": "箭毒蛙", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Die Baumsteigerfrösche bewohnen den mittel- und südamerikanischen Regenwald; einige Arten sind auch noch im Hochland von Ecuador anzutreffen. Die meisten Arten finden sich östlich der Anden im Amazonasbecken und der Mata Atlântica. Die nördliche Verbreitungsgrenze ist Nicaragua. Es besteht außerdem noch eine allochthone Population von \"Dendrobates auratus\" auf Hawaii. Diese Frösche wurden dort Anfang des 20. Jahrhunderts ausgesetzt. Die Tiere leben bei Tagestemperaturen von 25 bis 28 °C und Nachttemperaturen von 22 bis 25 °C sowie einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 bis 100 %. Sie bewohnen je nach Art alle Zonen des neotropischen Regenwaldes von der Laubschicht des Bodens bis in die Baumkrone.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Zwischen der ersten und zweiten, sowie zwischen der zweiten und dritten Zehe sind keine Schwimmhäute ausgebildet. Gaumenbeine fehlen. Die gleichen Merkmalszustände finden sich bei \"Allobates\", einer Gattung der Aromobatidae. Aufgrund umfangreicher Analysen mikrobiologischer und phänotypischer Daten ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um Konvergenzen handelt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Laichablage erfolgt bei kleineren Arten überwiegend auf Blättern von Pflanzen und Bäumen. Größere Arten (\"Dendrobates tinctorius\" und \"D. auratus\") sind auch Höhlenlaicher. Je nach Art umfasst ein Gelege zwischen zwei und 35 Eiern. Dem Laichen geht ein teils stundenlanges Balzritual voraus. Dem durch seine Rufe lockenden Männchen nähert sich das Weibchen und streicht ihm mit den Vorderbeinen über den Rücken. Beide suchen sich dann einen geeigneten Platz zum Ablaichen. Die Abgabe des Laichs erfolgt beispielsweise an Bromelienblättern über deren Blattachseln beziehungsweise in der Blattachsel selbst. Die Besamung der Eier durch das Männchen geschieht äußerlich unmittelbar nach deren Abgabe. Die Gelege werden meistens vom Männchen bewacht. Manche Arten bewässern ihre Gelege regelmäßig, indem sie den Inhalt ihrer Blase auf die Eier entleeren. Pfeilgiftfrösche sind tagaktiv; denn ihre grellen Farben bieten ihnen am Tag Schutz. Damit ihre Kaulquappen nicht den Fressfeinden in Flüssen und Teichen ausgeliefert sind, werden die nach 10 bis 16 Tagen Embryonalentwicklung schlüpfenden Kaulquappen auf dem Rücken des Männchens in kleinste Wasseransammlungen auf Pflanzen (Phytotelmata), etwa mit Wasser gefüllte Blattachseln, überführt. Bei manchen Arten (beispielsweise \"Ranitomeya imitator\") erfolgt dieser Transport einzeln, bei anderen, beispielsweise dem Dreistreifen-Baumsteiger (\"Epipedobates tricolor\"), kann er das gesamte Gelege gleichzeitig umfassen. Später bringen sie ihre Nachkommen in gleicher Weise auf den Erdboden. Die Weibchen einiger Arten füttern die Kaulquappen mit unbefruchteten Nähreiern bis zur Metamorphose (vgl. \"Oophaga\"), bei anderen ernähren sich die Larven von Algen oder Insekten, die in die Blattachseln fallen. Die Entwicklung von der Kaulquappe zum Jungfrosch dauert zwischen sechs und 14 Wochen.", "section_level": 1}, {"title": "Toxizität.", "content": "Baumsteigerfrösche sondern über ihre Haut basische Alkaloide ab, von denen etwa 200 Varianten bekannt sind (beispielsweise Pumiliotoxin bei \"Dendrobates\", Batrachotoxin bei \"Phyllobates\"). Batrachotoxin wirkt auf das Nervensystem. Es verhindert die Inaktivierung der Natriumkanäle und ist damit ein sogenanntes Krampfgift. Es treten Muskel- und damit auch Atemlähmungen auf, die in schweren Fällen beim Menschen zum Tod nach etwa 20 Minuten führen können. Das Gift dringt durch kleine Verletzungen oder Hautporen in den Blutkreislauf ein. Ein Gegengift ist Tetrodotoxin. Die Pfeilgiftfrösche, die Batrachotoxin über ihre Haut abgeben, gehören neben einigen Würfelquallen und der Krustenanemone zu den giftigsten Tieren der Welt. Gemäß LD-50 ist schon eine Giftmenge von 2 μg/kg für das Opfer tödlich. Die Frösche nehmen ihr Gift durch Verspeisen von giftigen Beutetieren auf und sequestrieren es in ihrem Körper. Dabei wurden in den letzten 30 Jahren bis zu 232 verschiedene Alkaloide aus bis zu 21 verschiedenen Strukturklassen identifiziert. Die hochtoxischen Pumiliotoxine und Allopumiliotoxine werden durch den Konsum von Milben erworben, wohingegen weitere Stoffe durch die Aufnahme von Ameisen und Käfern in den Körper der Frösche gelangen. Dabei können die Giftstoffe durch den Frosch-Organismus sowohl verändert (Metabolisierung) werden oder auch unverändert bleiben. Die Giftigkeit von in Gefangenschaft gehaltenen Tieren nimmt mit der Zeit ab, wenn keine geeigneten Futtertiere zur Verfügung stehen. In Gefangenschaft geborene Nachzuchten besitzen in den meisten Fällen kein Hautgift mehr. Ihren deutschen Namen haben Pfeilgiftfrösche der Tatsache zu verdanken, dass das Hautsekret von drei Arten der Gattung Blattsteiger (\"Phyllobates terribilis\", \"Phyllobates bicolor\" und \"Phyllobates aurotaenia\") von bestimmten Indianerstämmen in Westkolumbien als Pfeilgift bei der Jagd mit dem Blasrohr verwendet wird. Das Sekret wird auf die Spitzen der Pfeile aufgetragen. Es enthält hohe Konzentrationen von Batrachotoxin.", "section_level": 1}, {"title": "Signalfarben und Mimikry.", "content": "Mit ihrer auffälligen Körperfärbung signalisieren Pfeilgiftfrösche ihre Ungenießbarkeit. In der Biologie wird dieser Mechanismus als Aposematismus bezeichnet. Fressfeinde müssen allerdings in der Regel diese Ungenießbarkeit erst erlernen. Meist ist eine einzige Erfahrung für einen Fressfeind ausreichend, um eine lebenslange Aversion und damit Meidung dieser Tierart zu entwickeln. Auch wenn der erste Frosch dieser Art, mit dem das Jungtier eines Räubers Bekanntschaft macht, dabei häufig verletzt oder gar gefressen wird, bleiben alle anderen Individuen dieser Population von diesem Jäger fortan verschont. Nur rund ein Drittel der Arten in der Familie der Baumsteigerfrösche produziert Hautgifte. Einige Arten, die keine Alkaloide absondern können, gleichen in ihrer Färbung und Zeichnung den ungenießbaren Arten und täuschen durch diese Anpassung mögliche Fressfeinde (Batessche Mimikry). Aber auch giftige Arten passen sich in der Färbung einander an (Müllersche Mimikry). Eines der ersten Beispiele, die innerhalb der Amphibien erforscht wurden, ist die Art \"Ranitomeya imitator\", die in verschiedenen Teilen ihres Verbreitungsgebietes die Farben und Zeichnungen der dort beheimateten Baumsteiger-Frösche \"Ranitomeya variabilis\" (früher \"Dendrobates variabilis\" genannt), \"Ranitomeya summersi\" (früher \"Dendrobates fantasticus\") und \"Ranitomeya ventrimaculatus\" (früher \"Dendrobates ventrimaculatus\") nachahmt. Es wurde gezeigt, dass diese Farbvarianten tatsächlich der Art \"Ranitomeya imitator\" angehören, obwohl sie den Arten in bestimmten Teilen ihres Verbreitungsgebiets äußerlich stärker ähneln als den anderen Populationen ihrer eigenen Art. Die Mechanismen der Variabilität innerhalb der gleichen Art und die Evolution der Signalfarben sind Gegenstand neuerer Forschungsarbeiten zu den Baumsteiger-Fröschen. Es kommen dafür die Koevolution der Frösche und ihrer Fressfeinde, aber auch Konkurrenz innerhalb der gleichen Art und die Auswahl der Männchen durch die Weibchen in Frage. Lange Zeit wurden alle auffällig gefärbten Baumsteiger-Frösche als nahe verwandt angesehen und in den Gattungen \"Dendrobates\" und \"Phyllobates\" zusammengefasst. Ebenso wurden ungiftige Arten dieser Familie mit Tarnfarben in die Gattung \"Colostethus\" gestellt, die bald über 100 Arten umfasste. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Möglichkeit zur Produktion von Hautgiften und aposematische Färbungen durch konvergente Entwicklung innerhalb der Familie mehrmals entstanden und nicht in jedem Fall auf enge Verwandtschaft zurückzuführen sind. Aufgrund molekulargenetischer Untersuchungen wurden die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Baumsteiger-Frösche in den vergangenen beiden Jahrzehnten neu gefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Artenschutz.", "content": "Die Gattungen \"Dendrobates\", \"Epipedobates\", \"Phyllobates\" sowie \"Minyobates\" werden auf Anhang II des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens (CITES) geführt. Der Handel mit diesen Tieren ist streng reglementiert. Neben den Wildfängen der farbenprächtigen kleinen Frösche für den Zoohandel in Nordamerika und Europa stellt die zunehmende Abholzung des Regenwaldes in den Lebensräumen der Baumsteigerfrösche die größte Bedrohung dar. Oft ist eine Population bereits ausgestorben, bevor ihr Artstatus geklärt werden kann. Der Chytridpilz (\"Batrachochytrium dendrobatidis\") ist ein Töpfchenpilz, der die Haut von Amphibien befällt und bei ihnen die Chytridiomykose auslöst, eine Krankheit, die besonders in den kühleren Regionen der Anden für die befallenen Frösche tödlich verlaufen kann. Viele Arten der Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae) sind daher durch diese ursprünglich aus Afrika stammende Pilzkrankheit stärker gefährdet. Darauf verweist auch der Artname des Pilzes \"B. dendrobatidis\"", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Taxonomie.", "content": "Die Systematik der Baumsteigerfrösche ist in den letzten Jahren grundlegend überarbeitet worden. Verschiedene früher ebenfalls unter den Dendrobatidae geführte Taxa wurden einer neu etablierten Familie Aromobatidae zugeordnet. Die auf diese Weise arrangierten Familien Aromobatidae und Dendrobatidae sind Schwestergruppen. Die ehemalige Gruppierung der Baumsteigerfrösche, die die Aromobatidae mit einschloss, ist somit monophyletisch. Sie wurde bei der taxonomischen Umstellung in den Rang einer Überfamilie namens Dendrobatoidea gehoben. Die deutsche Bezeichnung Baumsteigerfrösche wurde jedoch auf Familienniveau dahin gehend angepasst, dass sie die Aromobatidae nicht mehr einschließt. Die Baumsteigerfrösche wurden gegenwärtig in drei Unterfamilien gegliedert, von denen eine bei der Revision neu errichtet wurde. Während die Colostethinae aus einem basalen Zweig der Baumsteigerfrösche hervorgehen, besteht zwischen den Hyloxalinae und den Dendrobatinae ein Schwestergruppenverhältnis. Auch auf der Ebene der Gattungen wurden zahlreiche taxonomische Umstellungen vorgenommen. Zwei Gattungen wurden dabei neu etabliert. Außerdem wurden aufgrund phylogenetischer Untersuchungen viele zusätzliche Arten aus „Sammelarten“ (Artenkomplex) mit großem Verbreitungsgebiet und verschiedenen Farbmorphen ausgegliedert. Derzeit zeichnet sich die folgende Klassifikation mit drei Unterfamilien und elf Gattungen ab. Unterfamilie Colostethinae Cope, 1867 (5 Gattungen, 68 Arten) Unterfamilie Dendrobatinae Cope, 1865 (8 Gattungen, 61 Arten) Unterfamilie Hyloxalinae Grant, Frost, Caldwell, Gagliardo, Haddad, Kok, Means, Noonan, Schargel & Wheeler, 2006 (3 Gattungen, 70 Arten) Zu den Dendrobatidae incertae sedis wird außerdem \"\"Colostethus\" poecilonotus\" Rivero, 1991 gestellt, dessen Position innerhalb der Familie ungeklärt ist. \"\"Colostethus\" poecilonotus\" wurde genauer gesagt als Dendrobatoidea incertae sedis eingeordnet, könnte also auch ein Vertreter der Aromobatidae sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae), auch Pfeilgiftfrösche oder Farbfrösche genannt, sind eine Familie der Froschlurche (Anura). Die oft sehr kleinen (etwa 12 bis 50 mm) und farbenfrohen Frösche werden derzeit in ein Dutzend Gattungen und rund 170 Arten untergliedert. Mit dem Färberfrosch, \"Dendrobates tinctorius\" (Cuvier, 1797), wurde eine Art erstmals bereits im 18. Jahrhundert von einem Europäer beschrieben. Die deutschsprachige Bezeichnung „Pfeilgiftfrösche“ für die ganze Familie ist irreführend, da im Wesentlichen nur drei Arten der Gattung \"Phyllobates\" von indigenen Völkern für das Pfeilgift verwendet werden. Nicht alle Stoffe, die von den Baumsteigerfröschen durch ihre Hautdrüsen ausgeschieden werden, sind tödliche Nervengifte.", "tgt_summary": "箭毒蛙,即箭毒蛙科(Dendrobatidae),又名树棘蛙科或丛蛙科,是细小及白天活动的青蛙。牠们是中美洲及南美洲的原住民,而当地部族将牠们身上的毒素涂在箭上,故得此名。此科下有超过175个物种,但只有55种具有毒性,且只有3种的毒素被当地居民用以狩猎。毒素的来源是捕食当地的某种蚂蚁和虱子转化而来,所以人工驯养会变得没有毒性,购买观赏蛙时应该避免野生捕获的剧毒个体。此科下身体最多色彩的是箭毒蛙属,而毒素最剧烈的是叶毒蛙属的金色箭毒蛙。", "id": 2390265} {"src_title": "Schaltwerk (Technische Informatik)", "tgt_title": "时序逻辑电路", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Asynchron-Schaltwerk.", "content": "Um Eingangswerte entsprechend einer Vorgabe zu einem Ausgangswert zu verknüpfen gibt es viele Verfahren. Die Verknüpfung durch ein Schaltnetz ist ein \"vergessliches\" Verfahren, da zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Ausgangswert immer nur vom zu diesem Zeitpunkt angelegten Eingangswert abhängt. Um aber Aufgaben zu lösen, die nicht nur von einer Momentaufnahme abhängig sind, benötigt man Schaltungen mit \"Gedächtnis\", also eine Schaltung, die Eingangswerte zu einem bestimmten Zeitpunkt mit vor diesem Zeitpunkt entstandenen Werten verknüpft. Das Asynchron-Schaltwerk ist die Grundform dieser Schaltungen. Es stellt die schaltungstechnische Realisierung eines booleschen Automaten dar und lässt sich, wie im Bild gezeigt, als Zusammenschaltung von zwei Schaltnetzen betrachten, welche die booleschen Funktionen f und g realisieren. Die Funktion f nimmt die Eingangswerte x und die Zustandswerte u, die zu einem Zeitpunkt t existieren, und verknüpft diese zu einem neuen Zustandsvektor u. Der Vektor u stellt dabei das zeitverzögerte, also im \"Gedächtnis\" gespeicherte vorherige Ergebnis der Funktion f dar. Die Zeitverzögerung () ist getrennt von dem Schaltnetz f durch das graue Kästchen dargestellt. Gleichzeitig werden zum Zeitpunkt t die Werte x und u durch die Funktion g zum Ausgangsvektor y verknüpft. Das graue Kästchen wird in Synchron-Schaltwerken durch Flipflops ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Synchron-Schaltwerk.", "content": "In der Realität erzeugt jedes Schaltnetz sein Ergebnis erst nach einer gewissen Zeit, die von seinem Aufbau abhängt. Um also zu einem bestimmten Zeitpunkt anliegende Eingangswerte mit den richtigen zwischengespeicherten Werten zu verknüpfen, werden die Eingangssignale und die rückgekoppelten Ausgänge oft mit Hilfe von Flipflops und einem Taktsignal synchronisiert. Dieses Signal pulsiert in einer festgelegten Frequenz. Immer nach dem regelmäßigen Auftreten einer gleichen Sequenz im Signal ist eine Zeiteinheit vergangen. Die Abstände dieser Sequenzen werden so groß gewählt, dass in der Zwischenzeit alle Schaltnetze im Schaltwerk ihre Berechnungen abschließen können, d. h. alle beteiligten Gatterlaufzeiten, ggf. auch nacheinander (nämlich bei entsprechender Relevanz von Zwischenergebnissen), verstrichen sind. Dann liegt zum Beispiel zum Zeitpunkt 3 das Ergebnis y am Ausgang an, welches durch die Verknüpfung der Werte x und u, die zum Zeitpunkt 2 an g anlagen, zustande gekommen ist. Aus den gleichen Werten x und u zum Zeitpunkt 2 stellt sich zum Zeitpunkt 3 auch der neue, über Flipflops jedoch zurückgehaltene Wert u an f ein. Der Wert u zum Zeitpunkt 2 ergab sich durch Taktung der Flipflops aus dem Wert u zum Zeitpunkt 1, der sich wiederum aus den Werten x und u ergab, die zum Zeitpunkt 0 an f anlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Realisierung.", "content": "Schaltwerke werden durch logische Schaltungen realisiert, die mit einzelnen Transistoren gebaut oder auf Wafern gefertigt sind. In den Anfängen der Computertechnik wurden anstelle der Transistoren Elektronenröhren verwendet. In der Digitaltechnik werden Synchron-Schaltwerke häufig mit Schieberegistern realisiert. Ein solches Schieberegister stellt für sich schon ein Synchron-Schaltwerk dar. In Schaltungen mit Prozessoren werden Schaltwerke oft als Programm realisiert und der Speicher der vorhergehenden Eingänge ist als Ringstruktur angelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Fast jedes Gerät zur elektronischen Datenverarbeitung (Computer) verwendet in seinen Chips Schaltwerke. Auch in der Datenübertragung sind Schaltwerke wichtig, zum Beispiel basiert jede serielle Schnittstelle auf einem Schaltwerk. Insbesondere die Empfängerseite muss alle einzelnen Bits nacheinander einsammeln, damit nach acht Zyklen ein komplettes Byte zur Verfügung steht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Schaltwerk () verarbeitet verschiedene Eingangswerte (boolesche Variablen) entsprechend der festgelegten Schaltmatrix zu einem Ausgangswert. Im Gegensatz zu Schaltnetzen, bei welchen definitionsgemäß keine Rückkopplungen vorliegen, ist bei einem Schaltwerk mindestens einer der Ausgänge auf mindestens einen der Eingänge rückgekoppelt, wodurch die Schaltung einen speichernden Charakter (ein \"Gedächtnis\") erhält.", "tgt_summary": "在数字电路理论中,时序逻辑电路是指电路任何时刻的稳态输出不仅取决于当前的输入,还与前一时刻输入形成的状态有关。这跟组合逻辑电路相反,组合逻辑的输出只会跟目前的输入成一种函数关系。换句话说,时序逻辑拥有储存元件(内存)来存储信息,而组合逻辑则没有。", "id": 2682668} {"src_title": "Legio VI Victrix", "tgt_title": "第六凯旋军团", "src_document": [{"title": "Geschichte der Legion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Julisch-claudische Dynastie.", "content": "Sie war eine Kopie der Legio VI Ferrata die unter Marcus Antonius diente und bestand wohl zum Teil aus Veteranen dieser Legion, die zum Teil die Traditionen der cäsarischen Ferrata aufrechterhielten. Die VI Victrix hatte ihren ersten Einsatz im gleichen Jahr in Perusia, kämpfte auch in Sizilien gegen Sextus Pompeius, der von dort aus die Getreideversorgung Roms störte. 31 v. Chr. stand sie in der Schlacht von Actium gegen Marcus Antonius. Im folgenden Jahr wurde sie in Tarraconensis stationiert, wo sie an Augustus’ Kantabrischen Krieg gegen die Kantabrer teilnahm, der von 29 v. Chr. bis 19 v. Chr. dauerte. Die Legionen \"VI Victrix\" und X Gemina waren zunächst gemeinsam in einem unbekannten Lager in Asturien stationiert. Später wurde die \"VI Victrix\" vermutlich nach (León) verlegt, während die \"X Gemina\" in \"Petavonium\" (Rosinos de Vidriales) stationiert wurde. Veteranen der \"IIII Macedonica\", \"VI Victrix\" und der \"X Gemina\" waren um 15 v. Chr. unter den ersten Siedlern in der \"Colonia Caesaraugusta\" (Saragossa). Zu dieser Zeit wurden die Legionen zu umfangreichen Straßen- und Brückenbaumaßnahmen an der Via Augusta eingesetzt. Die Legion blieb fast ein Jahrhundert in Spanien, wobei sie den Beinamen \"Hispaniensis\" erhielt. Der Name \"Victrix\" datiert aus der Zeit Neros.", "section_level": 2}, {"title": "Vierkaiserjahr und Flavische Dynastie.", "content": "Bis zum Jahr 68 waren bis auf die \"Legio VI Victrix\" nach und nach alle Legionen aus Spanien abgezogen worden. Galba, der Statthalter von Tarraconensis, schloss sich 68 dem Aufstand des Gaius Iulius Vindex gegen Nero an und ließ sich am 3. April 68 in Carthago Nova von der Legion und den Provinzialen zum Kaiser ausrufen. Als Galba mit der neu ausgehobenen Legio VII Galbiana nach Rom marschierte, blieb die \"VI Victrix\" in Spanien, ohne in die Kämpfe des Vierkaiserjahres einzugreifen. Von Vespasian wurde die VI. im Jahr 70 an den Rhein verlegt, um den Bataveraufstand niederzukämpfen. Nach anfänglichen Erfolgen der Bataver unter ihrem von den Römern übergelaufenen Anführer Iulius Civilis wurde der Aufstand von Quintus Petilius Cerialis bis zum Herbst des Jahres 70 niedergeschlagen. Die entscheidende Schlacht bei Xanten im Juli 70 dauerte zwei Tage. Nach dem Feldzug wurde die Legion nach \"Novaesium\" (Neuss) verlegt. Bereits 70 n. Chr. wurde das im Laufe des Krieges zerstörte Lager an gleicher Stelle von der Legion in Steinbauweise (Lager G3) neu errichtet. Im Jahr 89 revoltierte der Lucius Antonius Saturninus, der Statthalter der Germania superior, gegen Domitian. Die niedergermanischen Legionen (I Minervia, VI Victrix, X Gemina, XXII Primigenia) marschierten nach Mogontiacum (Mainz) und schlugen den Saturninusaufstand nieder. Zum Dank verlieh Domitian den Legionen den Titel \"Pia Fidelis Domitiana\" („dem Domitian pflichtbewusst und treu“). Nach Domitians Tod und dessen „damnatio memoriae“ 96 n. Chr. wurde der Namenszusatz \"Domitiana\" gestrichen. In Aquae Granni (Aachen) wurden die Büchelthermen von der Legio VI Victrix in Stein ausgebaut. Hinzu kam eine Wasserleitung, die bis nach Burtscheid führt. Die Leitung wurde mit Ziegeln abgedeckt, deren Ziegelstempel VI VIC P F auf die Legion hinweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Adoptivkaiser und Antoninische Dynastie.", "content": "Seit 99 wurden Vexillationen nach Vetera II verlegt, das die Legio XXII Primigenia einige Jahre vorher verlassen hatte. Sie waren maßgeblich am Aufbau der Colonia Ulpia Traiana, sowie dem Bau des Aquädukts zur Versorgung der Stadt Aachen, beteiligt. Im Jahr 103 wurde das Lager \"Novaesium\" aufgelassen und die ganze Legion in das strategisch günstigere Vetera verlegt. Vexillationen waren um 100 n. Chr. bei Brohl in der Eifel stationiert, um in den Tuffsteinbrüchen das benötigte Baumaterial zu schlagen. Eine Vexillation der \"VI Victrix\", \"I Minervia\" und \"X Gemina\" nahm an Trajans Dakerkriegen (101/102 und 105/106) teil. Um 121 wurde die Legion in Vetera von der Legio XXX Ulpia Victrix abgelöst und nach Britannien verlegt. Das Hauptlager war \"Eburacum\" (York). Seit 122 wurden Vexillationen beim Bau des Hadrianswalls eingesetzt. Ihr „Bauabschnitt“ umfasste den Bereich zwischen Newcastle upon Tyne und Carlisle. Zwischen 139 und 142 waren Vexillationen mit dem Bau des Antoninuswalls zwischen Edinburgh und Glasgow betraut. Das Baumaterial wurde von den Legionären in den nahegelegenen Steinbrüchen bei Coombe Crag, Lodge Crag und Haltwhistle Burn gewonnen. Zwischen 155 und 158 brachen im Norden Britanniens so schwere Unruhen aus, dass die dortigen Legionen mit Ersatz aus Germania inferior und Germania superior aufgestockt werden mussten. Seit 158 war die Legion mit dem Wiederaufbau des Hadrianswalls beschäftigt, um den Rückzug vom Antoninuswall vorzubereiten. Um 165 wurde Pertinax, der spätere Kaiser, Tribun der Legion. In der Zeit zwischen 175 und 190, Jahrzehnte nachdem der Antoninuswall aufgegeben wurde, waren Vexillationen der \"Legio VI Victrix\" zumindest zeitweilig im Kastell Castlecary als Vorposten stationiert. Im späten 2. Jahrhundert war eine Vexillation in \"Coriosopidum\" stationiert. Lucius Artorius Castus, den manche mit König Artus identifizieren, war zwischen 180 und 230 \"Praefectus\" der \"Legio VI Victrix\". Er führte vermutlich im ausgehenden 2. Jahrhundert eine Vexillation der drei britischen Legionen (Legio II Augusta, VI Victrix, Legio XX Valeria Victrix) gegen Rebellen in der Bretagne.", "section_level": 2}, {"title": "Zweites Vierkaiserjahr und Severer.", "content": "196 setzte der britannische Statthalter Clodius Albinus mit seinen Legionen nach Gallien über und ließ sich von den Legionen zum Kaiser ausrufen. Er wurde jedoch vom Statthalter Oberpannoniens, Septimius Severus, am 19. Februar 197 in der Schlacht bei Lugdunum (Lyon) vernichtend geschlagen. Wie Stempeleinschläge auf Bleibarren (Antiker Bleibergbau) nahelegen, wurden die besiegten Truppen des Clodius Albinus (\"Legio VI Victrix\", Legio XX Valeria Victrix) beim Abbau der Bleivorkommen in Britannien eingesetzt. Die Abwesenheit eines Großteils der römischen Truppen war in der Zwischenzeit von den nördlichen Stämmen ausgenutzt worden um in Britannien einzufallen und ungestraft zu plündern. Die inzwischen zurückgekehrte \" VI Victrix\" eroberte \"Eburacum\" jedoch bald wieder zurück, baute die Stadt neu auf und setzte den Hadrianswall wieder instand. Zu dieser Zeit erhielt die Legion den Ehrentitel \"fidelis constans\" (treu und standhaft). Die langandauernden und verlustreichen Strafexpeditionen der britischen Legionen in den Norden hatten aber nur geringen Erfolg, sodass Kaiser Septimius Severus 208 persönlich mit einer Armee in Britannien landete, um \"Caledonia\" (das heutige Schottland) ein für alle Mal zu unterwerfen. Die Legio II Augusta und Legio VI Victrix wurden zu diesem Zweck in das große Legionslager von Carpow am Tay verlegt. In diesem Krieg erwarb sich die Legion den Titel \"Britannica\". Um das Jahr 213 wurde der Legat der \"VI Victrix\" zum Statthalter der neugeschaffenen Provinz Britannia inferior befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Soldatenkaiser und Spätantike.", "content": "Auch im 3. Jahrhundert blieb \"Eburacum\" das Hauptlager der Legion. Vexillationen der britannischen Legionen wurden in den 260er Jahren auch in Pannonien an der Donau eingesetzt. Von 260 bis 274 gehörte Britannien zum Imperium Galliarum und wurde von 286 bis 297 unter Carausius und Allectus einige Zeit von Rom unabhängig. Carausius ließ Münzen zu Ehren aller Legionen prägen, die ihn auf seinem Feldzug in Gallien begleiteten. Die \"Legio VI Victrix\" blieb zur Grenzsicherung im Norden Britanniens und war an diesem Feldzug nicht beteiligt. Sie ist daher auf den Münzen nicht vertreten. Daraus entstand die Sage, die Legion hätte gegen Carausius opponiert. Tatsächlich wurde Carausius auch im Norden anerkannt. Nach anderer Meinung zögerte die Legion und trat erst später auf Carausius' Seite. 297 wurde Britannien von Constantius I. wieder in das römische Reich integriert. Als Constantius 306 auf einem Feldzug gegen die Pikten und Skoten in \"Eburacum\" starb, rief die \"Legio VI Victrix\" dessen Sohn Konstantin (306–337) am 25. Juli 306 zum \"Augustus\" (Oberkaiser) aus. Im frühen 4. Jahrhundert unternahm die Legion größere Umbauarbeiten an ihrem Hauptlager \"Eburacum\". Befestigungen und Türmen wurden verstärkt und andere Gebäude wie die \"Principia\" instand gesetzt. In der Spätantike wurde im ganzen Reich die militärische Administration von der zivilen getrennt und das Heer in Bewegungsheer (\"Comitatenses\") und Grenztruppen (\"Limitanei\") aufgeteilt. Den Oberbefehl über die Grenztruppen an der britischen Nordgrenze mit dem Hadrianswall hatte der \"Dux Britanniarum\", dem nun auch der \"Praefectus legionis sextae\" unterstand. Interessanterweise scheint sie auch keine eigene Garnisonsfestung mehr gehabt zu haben. Man würde eigentlich erwarten, dass sie noch immer in York stationiert ist, wie es auch in den letzten Jahrhunderten so gewesen war; ihre Abwesenheit kann jedoch ein Hinweis darauf sein, dass die Legion möglicherweise gerade an einen anderen Standort verlegt wurde, noch während die Liste des \"dux Britanniarum\" in der Notita Dignitatum zusammengestellt wurde. Möglicherweise steht die VI. aber auch in Zusammenhang mit den geheimnisvollen \"Primani iuniores\" unter dem Comes Britanniarum. Der Panegyriker Claudian berichtet, dass der weströmische \"magister militum\" Stilicho um 398/99 eine Offensive gegen Pikten und Skoten durchführen ließ, bevor man 401/402 erneut zahlreiche Einheiten des britannischen Feldheeres abzog, um Italien gegen die Westgoten zu sichern. Es wurde aber möglicherweise nicht nur die \"primani\" abgezogen, sondern Stilicho war wohl gezwungen, auch noch Verstärkungen aus den entferntesten Teilen des Reiches zusammenzuziehen, um Gallien, Illyrien und Italien zu verteidigen; es ist naheliegend, die \"Primani\" der scheinbar „obdachlosen“ Legio VI zuzuordnen. Nach Abgleich aller Informationen von Claudian über die Legio VI sieht es so aus, dass sie zusammen mit vielen anderen \"Limitanei\", die zuerst noch unter dem Befehl des \"comes Britanniarum\" standen, diesem um 402 entzogen wurden und zusammen mit noch anderen Einheiten des \"dux Britanniarum\" und des \"comes Litoris Saxonici per Britanniarum\" anschließend gegen die Goten in llyricum und in Italien zum Einsatz kamen, während andere wiederum nach Gallien abgegeben werden mussten. Inschriften der VI. Legion lassen sich auf der Insel bis Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. nachweisen. Möglicherweise wurde im nachrömischen Britannien durch ihre Veteranen noch eine Art Milizsystem aufrechterhalten, um die klaffende Lücke in der Verteidigung der Nordgrenze wenigstens ansatzweise wieder zu schließen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Legio VI Victrix (die siegreiche 6. Legion) war eine Legion der römischen Armee, die 41 v. Chr. von Octavian ausgehoben wurde und bis ins frühe 5. Jahrhundert bestand. Das Legionsemblem war vermutlich ein Stier.", "tgt_summary": "第六凯旋军团(英语:Legio VI Victrix)古罗马军队建制名称。由屋大维于公元前41年建立并存在至2世纪后。该军团曾先后参加佩鲁西亚战役、亚克兴战役、坎塔布连战争等一系列相关军事活动,具有重要地影响与积极意义。", "id": 472171} {"src_title": "Francis Galton", "tgt_title": "法蘭西斯·高爾頓", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend (1822–1838).", "content": "Francis Galton wurde am 16. Februar 1822 auf dem elterlichen Anwesen Larches in der Nähe von Sparkbrook, Birmingham geboren. Er war das neunte und letzte Kind seines Vaters Samuel Tertius Galton, eines Sohns Samuel John Galtons, und seiner Mutter Frances Anne Violetta, einer Tochter Erasmus Darwins, womit er denselben Großvater wie Charles Darwin hatte. Die Galtons waren vor allem erfolgreiche Waffenhersteller und Banker, die der religiösen Gemeinschaft der Quaker angehörten, während bei den Darwins angesehene Mediziner und Naturwissenschaftler dominierten. Seinen älteren Geschwistern, vor allem seinen Schwestern, war es eine Lieblingsbeschäftigung gewesen, sich um den kleinen Francis zu kümmern. Laut späterer Aussage seiner Schwester Elisabeth Anne (1808–1906) musste ihre Mutter sogar auf die Uhr achten, damit sich alle gleich lang um den Jungen kümmern durften. Möglicherweise ist es auch auf diese Fürsorge, die sich auch im Beibringen von Sprechen, Lesen, Rechnen und Schreiben ausdrückte, zurückzuführen, dass Francis bereits im Alter von 12 Monaten alle Großbuchstaben und nach 18 Monaten auch die anderen lesen konnte. Mit zweieinhalb Jahren konnte er selbstständig Bücher lesen, mit vier Jahren beherrschte er bereits viele Latein- und Französischvokabeln, konnte sowohl dividieren als auch multiplizieren und las im Alter von sechs Jahren bereits Werke von Shakespeare und andere Erwachsenenliteratur. Mit fünf Jahren kam Galton auf eine Schule in der Nähe des elterlichen Anwesens, in der er sich durch seine Leistungen auszeichnete, mit achteinhalb Jahren wurde er auf ein Internat nach Boulogne-sur-Mer geschickt. Hier wurde er zunächst in eine höhere Klasse eingestuft, in der seine Mitschüler sechs bis sieben Jahre älter waren als er. Als sich zeigte, dass er mit deren Kenntnissen in den Alten Sprachen nicht mithalten konnte, wurde er jedoch wieder in eine tiefere Klasse versetzt. Mit zehn Jahren wechselte er auf eine Privatschule in Kenilworth, in der es lediglich sechs Schüler gab und in der seine naturkundlichen Interessen sehr gefördert wurden. Die Zeit in der King Edward’s School in Birmingham, die er im Alter von 13 bis 161⁄2 Jahren besuchte, kommentierte Galton hingegen mit dem Satz „I learnt nothing...“. Die weitaus größte Rolle hatten auf dieser Schule der altsprachliche Unterricht und explizit die lateinische Grammatik gespielt, wohingegen Galton sich mehr für die Naturwissenschaften, technische Entwicklungen und englische Literatur interessierte.", "section_level": 2}, {"title": "Medizinstudium (1838–1844).", "content": "Dass Francis Galton Arzt werden sollte, war vor allem Wunsch seiner Mutter gewesen, deren Vater Erasmus Darwin und deren Halbbruder Robert Darwin es zu angesehenen Ärzten gebracht hatten. Nachdem er im Jahr 1838 eine Studienreise durch Europa gemacht hatte, begann er im Herbst desselben Jahres mit der ersten Stufe zur medizinischen Ausbildung im Birmingham General Hospital. Neben der Begleitung der Ärzte bei deren Hausbesuchen und Notfällen stach hier das starke wissenschaftliche Interesse Galtons hervor. So nutzte er seine Tätigkeit zu systematischen Experimenten und Selbstversuchen, unter anderem probierte er etwaige Mittel bei sich selbst aus und ging die Liste der Medikamente dabei alphabetisch durch. Als er fast am Ende von 'C' beim stark schleimhautreizenden Crotonöl angekommen war, ließ er von dieser Methode jedoch ab. Nach einem kurzen Intermezzo am King’s College in London ab Oktober 1839, wo er in vielen Bereichen Auszeichnungen für seine Leistungen erhielt, immatrikulierte Galton sich am Trinity College in Cambridge. Sein Ehrgeiz war hier weniger auf das Erlernen medizinischer Kenntnisse ausgerichtet als darauf, die Mathematik-Prüfungen mit Auszeichnung abzuschließen. Jedoch machten ihm einerseits seine Gesundheit und andererseits sein breites Interessenspektrum, das er nicht allein auf die Mathematik ausrichten wollte, einen Strich durch die Rechnung. Überhaupt hatte Francis Galton während seines Medizinstudiums oft mit gesundheitlichen, psychosomatischen Problemen zu kämpfen gehabt, die möglicherweise auch daherrührten, dass er sich mit dem Lebensweg eines Arztes nicht identifizieren konnte und Medizin nur studiert hatte, weil seine Eltern dies wollten. Konventionelles Karrierestreben und sogar Streben nach Wissen, das ihm später als erstrebenswertes Ziel des Menschen schlechthin erscheinen sollte, kritisierte er in während seiner Studienzeit verfassten Gedichten auf das Heftigste. Im Oktober 1844 kam ihm der Zufall zu Hilfe. Als sein Vater in diesem Monat starb, erbte er ein großes Vermögen und war damit nicht mehr auf einen Beruf angewiesen. Er verließ die Universität, wie sein Cousin Charles Darwin einige Jahre zuvor, mit dem Abschluss Bachelor of Arts.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsreisen (1845–1851/55).", "content": "In den Jahren 1845 und 1846 besuchte Francis Galton Ägypten und fuhr den Nil entlang bis nach Khartum im Sudan. Von dort aus reiste er nach Beirut, Damaskus und schließlich den Jordan entlang. In den folgenden drei Jahren genoss er nach seiner Rückkehr das unabhängige Leben eines wohlhabenden Gentlemans und verbrachte die Zeit mit Segeln, Fischen und Jagen in unterschiedlichen Regionen Englands. Nachdem er sich der Royal Geographical Society angeschlossen hatte, brach er im April 1850 zu einer sorgfältig geplanten Forschungsreise nach Südwestafrika auf, die er selbst finanzierte. Dabei wurde er von dem englisch-schwedischen Forscher Charles John Andersson begleitet, der länger in dem Gebiet bleiben sollte. Während dieser Reisen erforschte und kartierte er Damaraland und Ovamboland und schrieb später über seine Reisen: „Ich habe genug wilde Rassen gesehen, um so viel Material zu erhalten, dass ich den Rest meines Lebens darüber nachdenken kann“ („I saw enough of savage races, to give me material to think about all the rest of my life“ (Times, Dec. 1, 1886)). Nach seiner Rückkehr im Jahre 1851 publizierte er im darauffolgenden Jahr seinen Bericht \"Narrative of an Explorer in Tropical South Africa\", der nicht nur in Großbritannien wahrgenommen wurde und für den er die goldene Medaille der Royal Geographical Society und die silberne Medaille der französischen geographischen Gesellschaft erhielt. Aufbauend auf der erlangten Reputation als Geograph und Erforscher schrieb er 1855 den Bestseller \"The Art of Travel\", einen Ratgeber für Reisende.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen und Entwicklungen (1851/55–1909).", "content": "1853 heiratete Francis Galton Louisa Butler und zog zusammen mit ihr 1857 in das südliche Kensington, einem Stadtteil von London, wo er für den Rest seines Lebens wohnen sollte. Während die Ehe kinderlos blieb, machte er sich auf verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten einen Namen. Er wurde sehr aktiv in der British Association for the Advancement of Science, war von 1863 bis 1867 ihr Generalsekretär, von 1867 bis 1872 der Präsident der geographischen Abteilung und von 1877 bis 1885 Präsident der anthropologischen Abteilung. 1883 gründete er das Galton-Laboratorium, in dem Mathematik, Biologie, Chemie und Physik unter einem Dach vereint waren.", "section_level": 2}, {"title": "Meteorologie.", "content": "Galton identifizierte als Erster Hochdruckgebiete und führte den Gebrauch von Karten, die den Luftdruck einer Region zeigen, ein. In seinem Buch \"Meteorographica\" von 1863 wurden zum ersten Mal Wetterdaten systematisch gesammelt, analysiert und ausgewertet. Er veröffentlichte als Erster am 1. April 1875 in der Times eine Wetterkarte (die allerdings noch das Wetter vom Vortag zeigte).", "section_level": 3}, {"title": "Eugenik und Rassenlehre.", "content": "Durch die Herausgabe des Werkes \"Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favored Races in the Struggle of Life\" seines Cousins Charles Darwin 1859 erhielt das Leben Francis Galtons eine neue Richtung. Angeregt durch dieses Werk beschäftigte er sich mit den Grundlagen der Vererbungslehre. Er wandte als Erster empirische Methoden auf die Vererbung geistiger Eigenschaften, insbesondere der Hochbegabungen, an. Sein berühmtestes Werk, \"Hereditary Genius\" (1869), kann als Vorläufer der Verhaltensgenetik angesehen werden. Seine vermeintlichen Erkenntnisse über die Vererbung von Merkmalen übertrug er auch auf das menschliche Denkvermögen und führte den Begriff der Eugenik ein, worunter er eine Lehre verstand, die sich das Ziel setzt, durch „gute Zucht“ den Anteil positiv bewerteter menschlicher Erbanlagen zu vergrößern. Galton behauptete, dass alle Unterschiede zwischen den Völkern zwangsläufig genetischer Natur seien. Die Angehörigen einer „niederen Rasse“, die von Weißen aufgezogen werden, behielten „eine wilde, unzähmbare Ruhelosigkeit“, die „den Wilden angeboren“ sei. In \"Hereditary Genius\" (1869) erörterte Galton die Möglichkeit, „die Rasse zu verbessern“. Er hoffte auf eine Zivilisation, „wo der Stolz auf die Rasse ermutigt würde“. Zugleich erklärte Galton, dass „es eine größtenteils völlig unvernünftige Sentimentalität gegenüber der schrittweisen Auslöschung einer niederen Rasse gibt“. Zu einer möglichen Vorgehensweise erklärt er: Galton stiftete eine Professur für Eugenik, die 1911 auf Galtons Wunsch hin von seinem intellektuellen Erben Karl Pearson besetzt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Domestikation.", "content": "Galton interessierte sich auch für Möglichkeiten, Tiere zu domestizieren – das heißt, sie zu zähmen und nach bestimmten Auswahlkriterien zu züchten. Dabei stellte er fest, dass fast alle Haustiere – wie Hund, Schaf, Rind, Ziege oder Pferd – bereits in der Vorgeschichte des Menschen domestiziert wurden, während in historischer Zeit praktisch kaum weitere Tiere hinzukamen. So wurden bis heute etwa keine Elefanten, Zebras oder Geparden domestiziert. \"„Wie es scheint, hatte jedes Wildtier seine Chance, domestiziert zu werden, wobei eine kleine Zahl... vor langer Zeit domestiziert wurde, der große Rest derer aber, bei denen es manchmal nur an einem winzigen Detail haperte, zu ewigem Wildsein bestimmt ist.“\" Galton vermutete, dass die frühzeitlichen Völker bereits eine genaue Kenntnis darüber besaßen, welche Großtiere sich überhaupt domestizieren ließen und welche nicht.", "section_level": 3}, {"title": "Psychologie.", "content": "Galton gilt auch als Begründer der Differenzialpsychologie, die sich auf die Unterschiede zwischen Personen auf nicht allgemeinem Niveau bezieht, wobei er Testverfahren zur Erfassung psychischer Eigenschaften entwickelte. Er hat sich als erster wissenschaftlich mit dem Wortassoziationsexperiment beschäftigt, das er mehrfach an sich selbst durchführte, wobei er 75 verschiedene Wörter benutzte, die er einige Tage zuvor jeweils auf eine Karte geschrieben hatte. Während des Experiments deckte er dann jeweils eine Karte auf und maß mit einer Stoppuhr seine Reaktionszeit vom Augenblick des ersten Augenkontaktes bis zur Bildung der ersten Wortassoziation. Seine Wortassoziationen hat er zwar zusammen mit den Reaktionszeiten protokolliert, aber niemals in vollem Wortlaut veröffentlicht, was angesichts der Bedeutung, die er seinem Experiment selbst zumaß, unmittelbar verständlich wird. Galtons Wortassoziationsexperiment wurde später unter anderem von Wundt, Kraepelin, Ebbinghaus (1885) sowie von Jung und Riklin (1904) übernommen bzw. weiterentwickelt. 1884 formulierte Galton als erster die Sedimentationshypothese im Ansatz, eine wichtige Annahme über den Zusammenhang von Sprache (und darin enthaltenen Begriffen) und Persönlichkeitsmerkmalen.", "section_level": 3}, {"title": "Daktyloskopie.", "content": "Francis Galton begründete daktyloskopische Verfahren wissenschaftlich, nachdem Henry Faulds und William James Herschel Vorschläge zur Identifizierung von Verbrechern durch Fingerabdruckuntersuchungen gemacht hatten. Zunächst interessierte ihn der mathematische Aspekt. 1888 wurde er von der britischen Kolonialregierung in Britisch-Indien beauftragt, ein in der Praxis unkompliziert zu verwendendes Personenerkennungssystem zu entwickeln.", "section_level": 3}, {"title": "Statistik.", "content": "Francis Galton hatte ein starkes Interesse, Messungen aller Art vorzunehmen und Aufzeichnungen anzufertigen. Dieses Interesse brachte ihn zum Feld der Statistik und der Normalverteilung. Um seinen Untersuchungen empirische Aussagekraft zu geben, benötigte Francis Galton Werkzeuge der Statistik. So entwickelte er zum Beispiel zusammen mit seinem Freund Karl Pearson den Korrelationskoeffizienten, war in den 1870er und 1880er Jahren Pionier im Gebrauch der Normalverteilung und führte die Methode der Regression ein. Außerdem entwickelte er das Galtonbrett, ein Modell zur Demonstration von Wahrscheinlichkeitsverteilungen.", "section_level": 3}, {"title": "Intelligenz der Masse.", "content": "1906 besuchte Galton die jährliche westenglische Nutztiermesse, bei der ein Ochsen-Gewicht-Schätz-Wettbewerb veranstaltet wurde. Für sechs Pence konnte jeder seine Schätzung abgeben. Insgesamt 787 Personen, sowohl Unbedarfte als auch einige Experten, nahmen teil und gaben einen Tipp ab. Galton entschloss sich zu einem Experiment, um die Dummheit der Masse zu beweisen: Er wertete die fast 800 Schätzungen statistisch aus. Der Median aller Schätzungen (1207 Pfund) kam dem tatsächlichen Gewicht des Ochsen (1198 Pfund) erstaunlich nahe (Abweichung von 0,8 Prozent). Galtons Versuch, die Dummheit der Masse auf diese Art zu beweisen, war somit gescheitert. Er nannte seine Erkenntnis \"Vox populi\" (lat. „Stimme des Volkes“), in Anlehnung an das klassische Sprichwort „Vox populi, vox Dei“.", "section_level": 3}, {"title": "Lebensende (1909–1911).", "content": "Für seine Verdienste wurde Francis Galton 1909 geadelt. Von Mai bis Dezember 1910 arbeitete er – in der Hoffnung, ein breiteres Publikum zu erreichen – an einem Roman mit dem Titel \"The Eugenic College of Kantsaywhere\". Der Verlag Methuen verweigerte jedoch eine Veröffentlichung. Sir Francis Galton verstarb am 17. Januar 1911.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1860 wurde Galton als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society gewählt, die ihm 1886 die Royal Medal, 1902 die Darwin-Medaille und 1910 die Copley-Medaille verlieh.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Francis Galton [] (* 16. Februar 1822 in Sparkbrook, Birmingham; † 17. Januar 1911 in Haslemere, Surrey) war ein britischer Naturforscher und Schriftsteller. Galton gilt als einer der Väter der Eugenik.", "tgt_summary": "法兰西斯·高尔顿爵士,FRS(英语:Sir Francis Galton,1822年-2月16日-1911年-1月17日),英格兰维多利亚时代的博学家、人类学家、优生学家、热带探险家、地理学家、发明家、气象学家、统计学家、心理学家和遗传学家,查尔斯·达尔文的表弟。", "id": 1696975} {"src_title": "Speisereste", "tgt_title": "剩飯", "src_document": [{"title": "Weiterverarbeitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kleinmengen.", "content": "In Einzelhaushalten werden Lebensmittel, die bei der Zubereitung oder nach dem Servieren absichtlich oder unabsichtlich übrig geblieben sind, häufig bei darauf folgenden Mahlzeiten verzehrt. So findet man zum Beispiel im „Dr. Oetkers Schulkochbuch“ von 1920 unter dem Kapitel „Die Verwendung von Speiseresten“ die Anmerkung, dass sich Reste, die sich nie ganz vermeiden lassen, in den meisten Haushalten wieder aufgewärmt werden. Andererseits können Reste auch verwendet werden, um neue Hauptmahlzeiten an darauffolgenden Tagen zuzubereiten. Im deutschsprachigen Raum gibt es spezielle Rezepte, die Speisereste einer bestimmten Sorte oder auch allgemein als Zutat oder Bestandteil eines Gerichts voraussetzen. Den Verzehr und die Aufbereitung von Gerichten, deren Zutaten ganz oder teilweise von vorangegangenen Mahlzeiten stammen, bezeichnet man als Resteessen. In Restaurants werden nicht verzehrte Teile einer Mahlzeit den Gästen auf Wunsch zum Mitnehmen nach Hause in einen „Doggybag“ eingepackt. In Teilen Deutschlands werden Speisereste und verrottbare Abfälle aus Privathaushalten mit einer Komposttonne entsorgt und der Kompostierung und/oder der Energiegewinnung zugeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Großmengen.", "content": "In großen Mengen fallen Speisereste beispielsweise in Krankenhäusern, Gaststätten, Hotels, Kantinen, Supermärkten und in der Lebensmittelindustrie an. Übriggebliebene, aber noch nicht angebrochene Speisen werden oft zur Versorgung von Obdachlosen verwendet, zum Beispiel von der Caritas oder der Tafel. In sehr großen Mengen anfallende Speisereste werden oft gesammelt und in einer Aufbereitungsanlage zu Tierfutter weiterverarbeitet. In Deutschland war die Verfütterung an Tiere nur bis zum 31. Oktober 2006 erlaubt. Als Alternative zur Verwertung können demgegenüber Speisereste nach einer Hygienisierung als Ko-Substrat für eine Biogasanlage genutzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensmittelsicherheit und Hygiene.", "content": "Dauer und Art der Aufbewahrung von Speiseresten zur Wiederverwendung sind Gegenstand zahlreicher bakteriologischer Untersuchungen. Nach den Richtlinien der American Dietetic Association zur Haltbarkeit von Speiseresten können bei einer Temperatur von 4 °C oder niedriger frisch gekochtes Gemüse und Suppen zwischen drei und vier Tagen, gekochtes oder gebratenes Fleisch zwischen ein und fünf Tagen und gekochte oder gebratene Fischgerichte zwischen ein und zwei Tagen aufbewahrt werden. Um bei der Verfütterung an Tiere eine Verbreitung von Tierseuchen auszuschließen, ist in der EU außer im privaten Bereich die Verfütterung von Speiseresten verboten. Zur Aufbereitung von Abfällen der Lebensmittelherstellung ist ansonsten je nach Zusammensetzung eine Hygienisierung bei einer Temperatur von 90 °C für eine Stunde oder eine Sterilisation bei 133 °C und einem Druck von 3 bar für 20 Minuten gesetzlich vorgeschrieben. Die Firma ReFood entsorgt Lebensmittelreste zur energetischen Verwertung und säubert ihre Tonnen mit 65 °C warmem Wasser. Kommunale Komposttonnen werden jedoch meist nicht gereinigt. Nach sind jedoch die meisten enthaltenen Keime ungefährlich für den gesunden Menschen bzw. ebenso in Erde enthalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Speisereste oder Essensreste bezeichnet man Reste von Lebensmitteln, die für den menschlichen Verzehr vorgesehen waren und bei der Zubereitung oder nach dem Servieren übrig geblieben sind. Speisereste sind nach dem Abfallrecht ein Wertstoff. Die systematische Vernichtung großer Teile der zur Ernährung hergestellten Nahrungsmittel wird als Lebensmittelverschwendung bezeichnet.", "tgt_summary": "剩饭,又称剩菜或剩食,是指用餐后剩余的食物。至于在食物中不能被进食的部分,包括骨头和果皮等则为厨余。在一般家庭,剩饭通常会被留下,并于下一餐翻热进食。在餐馆用膳后,部分顾客会将剩饭打包回家,未有打包的则会被餐馆弃置,但在速食店中,剩饭有时会被穷人取来进食,称之为二手饭。", "id": 2754480} {"src_title": "Mittel- und osteuropäische Länder", "tgt_title": "中东欧", "src_document": [{"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ostblock/Osteuropa.", "content": "Bis 1989 wurde in Westeuropa meist der Begriff \"Ostblock\" verwendet, um jene Staaten Mittel- und Osteuropas zu kennzeichnen, die im Einflussgebiet der Sowjetunion lagen und sich selbst als sozialistisch bezeichneten. Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges und den friedlichen Umwälzungen von 1989/90 wurde allerdings ein neuer Begriff für die Staaten dieser Region gesucht. Die ursprünglich ebenfalls weit verbreitete Bezeichnung \"Osteuropa\" ist im geographischen und historischen Sinne nicht korrekt, wird aber im politischen Sinne weiter gebraucht. Mit der Bezeichnung \"Mittel- und osteuropäische Länder\" sollte auch signalisiert werden, dass die meisten dieser Staaten lange Zeit zum Kern der europäischen Kultur zählten.", "section_level": 2}, {"title": "Mittel-/Osteuropa, Mittel- und Osteuropa.", "content": "Auch der Begriff \"Mittel-/Osteuropa\", \"Mittel- und Osteuropa\" (MOE) findet breite Anwendung in Kontexten, wie der Zusammenarbeit der Regierungen und ihrer Organisationen, der Entwicklungsorganisationen und kommerzieller Unternehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Kulturregion.", "content": "Von Christian Giordano und anderen Wissenschaftlern wird eine der sechs historischen Regionen Europas „Mittelosteuropa“ genannt. Der Großraum, der in dieser Bedeutung vor allem das Baltikum, Polen, Ungarn, die Slowakei, Slowenien und Rumänien umfasst, war lange Zeit \"der\" Rohstofflieferant für Nordwesteuropa. Hervortretende Kennzeichen sind die Refeudalisierung, verbunden mit der Leibeigenschaft und eine Latifundien-Wirtschaft.", "section_level": 2}, {"title": "MOEL-Staaten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im engeren Sinn.", "content": "Die zu den MOEL zählenden Staaten sind: Nicht zu den MOEL im engeren Sinn zählen üblicherweise:", "section_level": 2}, {"title": "Im weiteren Sinn.", "content": "Gelegentlich wird der Begriff „Mittel- und Osteuropäische Staaten“ auch für das gesamte Kontinentaleuropa östlich der EU-Grenzen von vor der EU-Osterweiterung verwendet. Zu den MOEL-Staaten im weiteren Sinn zählen daher \"zusätzlich\": Die MOEL im erweiterten Sinn kommen auf eine Gesamtfläche von circa 18.771.000 km2 (davon allein Russland rund 17 Mio. km2) und eine Einwohnerzahl von 313,5 Millionen (davon Russland 144 Mio.).", "section_level": 2}], "src_summary": "Mittel- und osteuropäische Länder (MOEL), auch Mittel-/Osteuropa (MOE), steht für den gleichbedeutenden Begriff mittel- und osteuropäische Staaten (MOES). Der englische Ausdruck lautet CEE für, der französische PECO für. Weitgehend identisch ist der EU-statistische Begriff \"Central and Eastern European Countries (CEC oder CEEC)\".", "tgt_summary": "中东欧是一个欧洲大陆的地缘政治概念,包括冷战后影响力最大、统一后的德国,受德国影响及冷战时作为中立国的奥地利,冷战时期被苏联所控制的东欧卫星国,波罗的海三国(立陶宛、拉脱维亚、爱沙尼亚),再加上摩尔多瓦、白俄罗斯、乌克兰等除俄罗斯外苏联的欧洲部分成员国。", "id": 1566091} {"src_title": "Kamow Ka-27", "tgt_title": "卡-27直升机", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Konstruktion in konventioneller Metall-Halbschalenbauweise ist in drei Hauptbaugruppen aufgeteilt – Kabine, Heck und Turbinenaufsatz. Als U-Boot-Jagdhubschrauber ist die Ka-27 in der Lage, bei einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 75 km/h getauchte U-Boote bis in eine Tiefe von 500 m zu erfassen und zu bekämpfen. Dank des stabilen Autopiloten und des INS kann der Pilot den Hubschrauber über einem Objekt bei jedem Wetter (bis Windstärke 5) stabil schweben lassen. Von der Ausrüstung her ist die Ka-27 sowohl in tropischen wie auch arktischen Gegenden zu jeder Tages- und Nachtzeit autonom einsetzbar. Die Erfassung von U-Booten oder Überwasserfahrzeugen kann mit Seeradar, Osminog-MAD, einem WGS-3-Tauchsonargerät, dem APM-73V-MAD und abwerfbaren Sonarbojen erfolgen. Die MAD-Boje ist unter dem Heck angebracht und wird beim Sucheinsatz an einem 85 m langen Kabel durch das Wasser gezogen. Ein IFF (Freund-Feind-Erkennungssystem) besitzt ausschließlich die Exportvariante Ka-28. Die erste Stationierung fand auf den Raketenzerstörern der Udaloj-Klasse statt. Der Hubschrauber verfügt wie sein Vorgänger über zwei koaxiale Rotoren mit faltbaren Rotorblättern, womit auf einen Heckrotor verzichtet werden kann. Um Einsätze in der Arktis und auf rauer See zu ermöglichen, sind die Rotorblätter beheizbar und die Struktur des Hubschraubers aus korrosionsbeständigen Werkstoffen hergestellt. Die Besatzung ist für den Notfall mit S-4B-Fallschirmen und NAZ-7M-Überlebensausrüstung unter den Sitzen ausgestattet. Die Bewaffnung ist wie im Vorgänger Ka-25 in einem mit Klappen verschlossenen Waffenschacht unter der Kabine untergebracht, da die geplante Verwendung von nuklearen Wasserbomben einen mit Triebwerkszapfluft beheizbaren Schacht erforderte. Dahinter befinden sich zwei Klappen für das Tauchsonargerät WGS-3. Das vierrädrige Fahrwerk wurde für den Einsatz auf rollenden Schiffen ausgelegt. In seitlichen Behältern sind zwei Luftkissen für Notwasserlandungen untergebracht. Damit kann die Besatzung den Hubschrauber noch über der Wasserlinie verlassen und zum Notfall-Schlauchboot schwimmen. Zusätzlich zu den beiden Hauptturbinen ist ein Iwschenko-AI-9W-Notfallaggregat (APU) eingebaut. Die mitgeführten 3.270 Liter Kerosin sind auf zehn Gummitanks unter und in der Kabine verteilt. Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wurden einige Helix-A zur Messung von Radioaktivität umgerüstet. Der Prototyp einer ASuW-Variante (Schiffsbekämpfung) war mit einem Ch-35-Lenkflugkörper als Bewaffnung im Waffenschacht versehen. Die zuerst als Ka-252PL benannte Variante wird eigentlich als Ka-27 bezeichnet. Die Serienvariante dient als bordgestützter U-Boot-Jagdhubschrauber. Hierzu ist er mit Suchradar unter der Nase, ausfahrbarem Tauchsonar im Heck, Schlepp-MAD unter dem Heckausleger und Waffen im Bombenschacht ausgestattet. Verbesserte Variante mit neueren Sensoren und stärkeren Turbinen. Die zuerst als Ka-252PS bezeichnete Such- und Rettungsvariante ist für den Einsatz ab Schiffen abgeändert worden. Die unbewaffnete Variante ist mit externer LPG-300 300-kg-Seilwinde sowie Zusatztanks im Bombenschacht ausgestattet. Da die Kabine im Vergleich zur PL-Variante frei von Sensorik in der Kabine ist, konnten 12 Klappsitze installiert werden. Die Fenster im Heck sind für eine bessere Ausleuchtung versetzt und eine Notausstiegstür im Heck zugefügt worden. Erprobungsmaschine eines Langstrecken-Rettungshubschraubers auf Basis der Ka-27PS. CSAR-Variante mit leichter Bewaffnung. Vereinfachte Exportvariante der Ka-27PL. Zusätzlich sind ein ESM-System, ein IFF (Freund-Feind-Erkennungssystem) und seitliche Zusatztanks wie in der Ka-27PS installiert. Prototypen der Ka-27-Familie. Darunter die KA-252PL für die Ka-27 mit fehlendem Radom, die KA-252PS für die Ka-27PS und die Ka-252RLD für die Ka-31.", "section_level": 1}, {"title": "Filmauftritt.", "content": "Im Spielfilm Flucht aus Absolom wurde ein Ka-27 eingesetzt, um Häftlinge auf der Insel abzusetzen und um die Insel zu patrouillieren. Die Ka-27 sind fälschlicherweise mit Raketenwerfern für ungelenkte Raketen und einem Bug-MG bewaffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kamow Ka-27 (, NATO-Codename „\"Helix\"“) ist ein Militärhubschrauber des russischen Herstellers Kamow. Sie wurde 1968 als direkter Nachfolger der Ka-25 konzipiert und besitzt bei gleicher Größe annähernd doppeltes Startgewicht. Bei der sowjetischen Marine dient die allwettertaugliche Helix-A ab 1981 primär zur bordgestützten U-Boot-Bekämpfung. Daneben erfüllt sie auch Transportaufgaben und dient zur Übermittlung von Zieldaten beispielsweise an Schlachtkreuzer der Kirow-Klasse. Ab 2004 wurde ein Modernisierungsprogramm durchgeführt. Die Allwetter-Such-und-Rettungsausführung wird als Helix-D bezeichnet. Aus der Ka-27 wurden der Frühwarn-Hubschrauber Ka-31 und die primär für zivile Einsätze genutzte Ka-32 abgeleitet.", "tgt_summary": "卡莫夫-27(简称卡-27,北约代号 蜗牛,Helix)是为前苏联海军研制的军用直升机,目前在俄罗斯、乌克兰、中华人民共和国、印度、越南、韩国等国均有使用。变种机型包括出口军用降级版本的卡-28,突击运输版本的卡-29和民用型号卡-32。", "id": 111962} {"src_title": "Kensington Palace", "tgt_title": "肯辛顿宫", "src_document": [{"title": "Bau und Geschichte.", "content": "Das von Sir Christopher Wren umgestaltete Schloss war früher ein privater Landbesitz und wurde im Jahr 1689 von Mary II. und Wilhelm III. ausgebaut, weil sie im Winter nicht die Feuchtigkeit der Whitehall ertragen wollten. In den nachfolgenden 70 Jahren wurde der Palast immer wichtiger für das gesellschaftliche und politische Leben des Landes. In der Lebenszeit von George I. und George II. wurde das Anwesen mit aufwändigen Prunkgemächern ausgestattet und erhielt eine herausragende Möbel- und Gemäldesammlung. Besonders bekannt sind vor allem die aufwendigen Deckenverzierungen von William Kent. Nachdem George II. im Jahr 1760 gestorben war, verlor das Gebäude immer mehr an Bedeutung. Bis heute lebte nie wieder ein regierender Monarch hier. Prinzessin Victoria wurde 1819 im Kensington-Palast geboren und dort unter strenger Aufsicht unter dem sogenannten Kensington System erzogen. Als Victoria im Juni 1837 nach dem Tod ihres Onkels Wilhelm IV. neue Königin wurde, zog sie sofort in den Buckingham Palace um. Im Jahr 1912 wurde der Palast erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es fand eine Ausstellung über Reliquien und andere Gegenstände der City of London statt, die an nur einem Tag mehr als 13.000 Besucher begeistern konnte. Heute kann man die Ausstellungsstücke im Museum of London bewundern.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Längere Zeit bewohnten lediglich Edward, 2. Duke of Kent, und seine Ehefrau Katharine, Duchess of Kent, Teile des Palastes, namentlich \"Wren House\". Anfang 2013 bezogen Prince William und seine Frau Catherine ein Appartement im Kensington Palace. Nach der Geburt ihrer Tochter wohnte die Familie vorübergehend in Anmer Hall. Heute bewohnen William und Kate zusammen mit ihren drei Kindern das Apartment 1A. Seit der Bekanntgabe ihrer Verlobung bewohnten Prince Harry und Meghan, Duchess of Sussex das Nottingham Cottage auf dem Grundstück des Kensington Palace, bevor sie im Frühjahr 2019 in das Frogmore Cottage zogen. Von 1981 bis zu ihrem Tode 1997 residierte dort Diana. Nach einer aufwendigen Renovierung steht ein großer Teil des Palastes Besuchern offen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kensington Palace (deutsch „Kensington-Palast“) ist ein Gebäude, das von Mitgliedern der britischen Königsfamilie genutzt wird. Der Palast liegt an den Kensington Gardens im Royal Borough of Kensington and Chelsea in London.", "tgt_summary": "肯辛顿宫(Kensington Palace)是伦敦的一座王室宫殿,位于肯辛顿和切尔西区的肯辛顿花园。自17世纪起成为英国王室居住地。目前是剑桥公爵和公爵夫人、格洛斯特公爵和公爵夫人、肯特的迈克尔王子和夫人的正式官邸。", "id": 2944429} {"src_title": "Mike Powell", "tgt_title": "邁克·鮑威爾", "src_document": [{"title": "Der Rekordsprung.", "content": "Powell übertraf mit 8,95 m am 30. August 1991 im Weitsprung-Endkampf bei den Weltmeisterschaften 1991 in Tokio die legendäre Bestmarke von 8,90 m, die sein Landsmann Bob Beamon 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko aufstellte und die 23 Jahre Bestand hatte. In einem aufregenden Duell mit dem mehrfachen Olympiasieger Carl Lewis gewann er dank dieses Sprunges den Weltmeistertitel. Lewis erzielte während des bisher besten Weitsprung-Wettkampfes in seinem vierten Sprung eine Weite von 8,91 m, jedoch mit zu starkem Rückenwind, so dass der Rekord nicht gewertet werden konnte. Schon bei seinem vierten Sprung war Powell dem Weltrekord sehr nahegekommen und hatte so angedeutet, dass er in fantastischer Form sei; allerdings wurde dieser Versuch als ungültig gewertet. Nach zwei weniger fulminanten Sprüngen brach er bei seinem fünften Versuch mit einem perfekten Sprung den Weltrekord und sprang 8,95 m weit. Lewis, der in diesem Wettkampf die beste Serie seiner ganzen Karriere sprang (vier Sprünge über 8,80 Meter) und noch einmal auf 8,84 m herankam, konnte trotz weiterer Riesensätze den Weltrekord von Powell nicht mehr brechen. Hier die genaue Entwicklung des Wettkampfs: Im Nachhinein wurde versucht nachzuvollziehen, warum es ausgerechnet an diesem Tage zu einer derartigen Serie beider Springer gekommen war. Anders als beim Rekord Beamons konnten ein zu hoher Rückenwind und auch ein Fehler an der Weitenmessanlage ausgeschlossen werden. So fiel der Verdacht auf ein zu elastisches Absprungbrett. Dies ließ sich aber nicht mehr prüfen, da das Brett im Rahmen einer turnusmäßigen Wartung des Stadions inzwischen erneuert worden war. Lediglich die Anlaufbahn erwies sich als außergewöhnlich elastisch – ihr Belag entspräche heute nicht mehr den Vorschriften der IAAF.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Karriere.", "content": "1988 in Seoul und 1992 in Barcelona gewann er jeweils hinter Lewis die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen. 1993 konnte er seinen Weltmeistertitel erfolgreich verteidigen. Nach den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta erklärte Powell seinen Rücktritt vom aktiven Sport, kehrte aber 2001 zurück, um sich für die Olympischen Spiele 2004 in Athen zu qualifizieren, was ihm allerdings nicht gelang. Mike Powell wurde anlässlich der Weltmeisterschaften in Osaka 2007 mit dem \"International Fair Play Award\" der IAAF ausgezeichnet. Der Preis wird alle zwei Jahre an Athleten vergeben, die sich auf und abseits der Laufbahn vorbildlich für die Leichtathletik einsetzen. Powell arbeitet als Coach an der Universität von Kalifornien und ist als Botschafter für die IAAF unterwegs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Anthony „Mike“ Powell (* 10. November 1963 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Leichtathlet, seit 1991 ist er mit einer Weite von 8,95 m Weltrekordhalter im Weitsprung.", "tgt_summary": "米高(迈克)·安东尼奥·鲍威尔(英语:Michael (\"Mike\") Anthony Powell,1963年-11月10日)是一位美国的田径运动员。目前为男子跳远(8.95米)的世界纪录保持者。鲍威尔出生于宾夕法尼亚州的费城。", "id": 1726378} {"src_title": "Akrotiri und Dekelia", "tgt_title": "亞克羅提利與德凱利亞", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Akrotiri, westlich von Limassol gelegen, umfasst eine Fläche von 123 km2. Es beherbergt die Episkopi Garnison mit einem Infanteriebataillon sowie den Militärflugplatz Royal Air Force Station Akrotiri mit einer SAR-Hubschrauberstaffel (84th Squadron) und einer variierenden Anzahl von Kampfflugzeugen. Das Gebiet umfasst zudem einen größeren Salzsee, ein orthodoxes Kloster, einen Badestrand sowie den Hafen Akrotiri. Dekelia (östlich von Larnaka) ist mit 130 km2 nur unwesentlich größer als Akrotiri. Hier befindet sich die Garnison Dekelia, die ein Infanteriebataillon sowie einen zweiten deutlich kleineren Militärflugplatz, das Kingsfield Airfield, beherbergt. Südlich vorgelagert befindet sich der Hafen Dhekelia, der die Dhekelia Power Station versorgt. Die beiden Basen machen etwa drei Prozent der Landfläche Zyperns aus. Sie unterliegen britischer Jurisdiktion (siehe Sovereign Base Areas Police), sind jedoch nicht hermetisch von ihrer Umgebung abgeschlossen (so existieren etwa öffentliche Straßenverbindungen durch das britische Hoheitsgebiet). In Akrotiri und Dekelia leben schätzungsweise 1.300 Militärs und zusätzlich 5.000 britische Staatsbürger, die entweder Militärangehörige oder zivile Angestellte sind. Als Folge der Invasion der türkischen Armee in Nordzypern 1974 und anderer Entwicklungen leben auf dem Gelände der Basen inzwischen auch insgesamt ca. 7.000 einheimische Zivilisten. Da jedoch in dem 1960 mit der Republik Zypern abgeschlossenen Nutzungsvertrag eine ausschließlich militärische Nutzung ausgehandelt worden war (von Zivilisten bewohnte Gebiete wurden bei der Grenzziehung ausgenommen und bilden teilweise Enklaven), haben diese Einwohner – anders als andere Einwohner britischer Überseegebiete – keinen Anspruch auf die britische Staatsbürgerschaft. Der Euro ersetzte am 1. Januar 2008 das Zypern-Pfund als Zahlungsmittel. Der Status der beiden Basen wurde 1959 in den Zürcher und Londoner Abkommen zwischen Großbritannien, Griechenland und der Türkei festgeschrieben: Demnach sollten die beiden Basen auch nach Entlassung Zyperns in die Unabhängigkeit unter britischer Souveränität verbleiben. Beide Basen gehören zum Zollgebiet der Europäischen Union. Auch wird seit dem EU-Beitritt Zyperns in einzelnen Bereichen wie Landwirtschaft und Personenfreizügigkeit EU-Recht angewandt. Ansonsten waren sie jedoch auch während der EU-Mitgliedschaft Großbritanniens von den Verträgen der EU ausgenommen und auch keines der Überseeischen Länder und Hoheitsgebiete mit Assoziationsstatus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Militärflugplatz, die Royal Air Force Station Akrotiri, kurz RAF Akrotiri, existierte bereits vor 1959. In Jahr 1957 stellte die Royal Air Force zur Unterstützung des CENTO-Bündnisses das \"Near East Strike Wing\" auf, dem vier Staffeln Canberra unterstellt wurden. Hinzu kam zwischen 1967 und 1975 die mit Lightning ausgerüstete \"56. Squadron\". Die vier Canberra-Staffeln wurden 1969 durch zwei Vulcan-Staffeln abgelöst, die bei Bedarf durch zwei weitere im Vereinigten Königreich stationierte Staffeln verstärkt werden konnten. Diese wurden ebenfalls 1975 zurück nach England verlegt. Seit 1972 ist der Flugplatz Basis einer Search and Rescue Helikopterstaffel, der \"84. Squadron\". Sie setzte bis Ende 1981 die Whirlwind, anschließend die Wessex und seit Anfang 2003 die Griffin ein. Daneben operieren hier seit Jahrzehnten regelmäßig auf Rotationsbasis Kampfflugzeuge wie der Tornado. In den Wintermonaten nutzt die Kunstflugstaffel Red Arrows den Flugplatz für Trainingsflüge.", "section_level": 1}, {"title": "Funkaufklärung.", "content": "Die beiden Militärbasen spielen eine wichtige Rolle in der militärischen und nachrichtendienstlichen elektronischen Aufklärung (SIGINT). Dabei kooperiert die britische Agentur GCHQ seit Inbetriebnahme der Stützpunkte eng mit ihrem US-amerikanischen Pendant, der National Security Agency (NSA). Die Kooperation basiert auf dem UKUSA Security Agreement. Die Ayios Nikolaos Station arbeitete bereits als SIGINT- und ELINT-Station während des Palästinakriegs 1948, dann 1956 in der Sueskrise, beim EOKA-Unabhängigkeitskonflikt auf Zypern (1955–1959) und während der Blutigen Weihnacht (1963). 1967 waren die Stationen auf Zypern mit SIGINT-Aktionen im Sechstagekrieg und 1973 in den Jom-Kippur-Krieg involviert. Es kann davon ausgegangen werden, dass die aufgenommenen Informationen aus dem Nahen Osten den Entscheidungsträgern in London und Washington übermittelt wurden. Radoms mit Abhörtechnik befinden sich sowohl in Akrotiri als auch in Dekelia.", "section_level": 1}, {"title": "Überhorizontradar \"PLUTO\".", "content": "In der Nähe des Salzsees von Akrotiri stehen die Antennenanlagen des PLUTO-Systems auf einer Fläche von 100 m × 200 m. Dabei handelt es sich um ein Überhorizontradar mit einer Sendeleistung von bis zu einem Megawatt. Damit können Luftbewegungen über den Horizont hinaus bis nach Afghanistan, Kasachstan und Russland beobachtet werden. Menschen in der Umgebung beschwerten sich in der Vergangenheit immer wieder wegen Gesundheitsauswirkungen dieser Anlage und Funkamateure nehmen Störungen auf verschiedenen Kurzwellenbändern wahr.", "section_level": 2}, {"title": "Sendeanlagen.", "content": "Neben einer offiziellen Relaisstation der BBC für den Nahen Osten befinden sich auch diverse militärische Sendeanlagen für den Mittel- und Kurzwellenbereich auf den Anlagen. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit strahlte der MI6 die Programme des Zahlensenders Lincolnshire Poacher bis 2008 über die Anlagen aus. Diverse Vorhangantennen befinden sich auf den Geländen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Akrotiri () und Dekelia (, griechisch, türkisch ) sind zwei britische Militärbasen auf Zypern. Die Basen sind britische Hoheitsgebiete und werden im Englischen offiziell als bezeichnet. Die Verwaltung der Militärbasen befindet sich in Episkopi Cantonment, dem in Akrotiri gelegenen Hauptsitz der SBAA.", "tgt_summary": "阿克罗蒂里和泽凯利亚英属基地区(英语:Sovereign Base Areas of Akrotiri and Dhekelia)是两个位于地中海极东部岛屿塞浦路斯上的英国特殊属地,共同组成了英属基地区,其中亚克罗提利(,)位于塞浦路斯岛南部,德凯利亚(,)则位于岛上的东南隅。", "id": 1650211} {"src_title": "Fundamentalpunkt", "tgt_title": "公路原點", "src_document": [{"title": "Klassische Festlegung.", "content": "Der Fundamentalpunkt stellt – zusammen mit einem Referenzellipsoid und der präzisen Richtung einer langen Dreiecksseite – das terrestrische Bezugssystem einer Landesvermessung dar. Das Bezugssystem und seine Orientierung heißen \"Geodätisches Datum\", der Fundamentalpunkt und das Messnetz bilden seine Realisierung.", "section_level": 1}, {"title": "Das klassische Verfahren der Landesvermessung.", "content": "Die \"Lagerung\" (Festlegung) eines Referenzellipsoids relativ zum Erdkörper erfolgt, indem die geographische Breite und Länge des Fundamentalpunktes astronomisch bestimmt und mit seiner ellipsoidischen Breite/Länge gleichgesetzt werden. Zusammen mit der genauen Richtung zu einem entfernten Triangulationspunkt wird dadurch die Rotationsachse des Ellipsoids parallel zur Rotationsachse der wirklichen Erde. Der Mittelpunkt des Ellipsoids fällt allerdings nicht mit dem Erdmittelpunkt zusammen, weil das Schwerefeld jeder Region gewisse Unregelmäßigkeiten aufweist (siehe Geoid). Die Mittelpunkte können um einige 100 Meter differieren – je nach der Lage des Fundamentalpunktes in der Region und ihren geologischen Verhältnissen. Diese Tatsache ist Vor- und Nachteil zugleich:", "section_level": 1}, {"title": "Fundamentalpunkte in Europa.", "content": "Einige Fundamentalpunkte in Europa sind: Die richtungsgebende Dreiecksseite hat meist eine Länge um die 30 km; jene für Österreich-Ungarn (Hermannskogel – Hundsheimer Berg) wurde mit 60 km ungewöhnlich lang gewählt, um die Richtungsgenauigkeit des sehr ausgedehnten Netzes zu steigern. Die lange Visur, deren Beobachtung besonders gute Wetterlagen erforderte, verläuft quer über die Ebene des Wiener Beckens. In den 1920er Jahren gingen Deutschland, Österreich und andere Staaten auf das 3°-Streifensystem der Gauß-Krüger-Projektion über, doch spielen die früheren Fundamentalpunkte eine Rolle, z. B. bei der Analyse von Vermessungsnetzen und der Digitalisierung von älteren Daten des Katasters. In nächster Zeit wird der Übergang auf ein EU-einheitliches Bezugssystem mit 6° breiten Meridianstreifen erfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Moderne Festlegungen.", "content": "Mit dem Entstehen der Satellitengeodäsie ließen sich erstmals geozentrische Erdmodelle ableiten, deren Ausprägungen auf den unterschiedlichen Massenverteilungen der Erdmasse beruhen. Da sich die geodätische Rechenfläche in Form des Ellipsoids jetzt aus einer Vielzahl von Messungen ableitet und nicht mehr von einem einzigen Punkt ohne Bezug zum Geozentrum, haben klassische Fundamentalpunkte ihre Bedeutung weitgehend verloren. Wegen der mannigfaltigen Bestimmungsmöglichkeiten spricht man nicht mehr vom geodätischen Datum, sondern vom \"System\". In Deutschland wird das Potsdam Datum – mit Fundamentalpunkt Rauenberg, dem Bessel-Ellipsoid und der konformen Gauß-Krüger-Abbildung – derzeit abgelöst vom System ETRS89 mit dem Ellipsoid GRS80 und der UTM-Abbildung. International haben die Systeme WGS 72 und vor allem WGS 84 große Bedeutung im Hinblick auf das GPS erlangt. Viele Staaten haben ihre Landesvermessungen auf diese geozentrischen Systeme umgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Fundamentalpunkt, auch Zentralpunkt, war in der klassischen Geodäsie der zentrale Vermessungspunkt eines Landes.", "tgt_summary": "公路原点,亦称道路元标、零公里点,是公路起始点的标示物,通常用来标志一个国家或地区之公路系统的起始点。世界各国的公路原点,通常都是设在首都的多条公路系统的汇集点,但不一定包括高速公路。", "id": 2368691} {"src_title": "Kegelstumpf", "tgt_title": "圆台", "src_document": [{"title": "Formeln.", "content": "Mit formula_5 werde der Radius der Deckfläche, mit formula_6 der Radius der Grundfläche bezeichnet. formula_7 sei der Winkel zwischen einer Mantellinie und der Kegelachse.", "section_level": 1}, {"title": "Beweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Volumen.", "content": "Für die Berechnung des Volumens des Kegelstumpfs wird die Höhe des Ergänzungskegels mit formula_8 bezeichnet. Das Volumen des Kegelstumpfs ergibt sich dann als Differenz zwischen dem Volumen des ganzen Kreiskegels (Radius formula_6 und Höhe formula_10) und dem Volumen des Ergänzungskegels (Radius formula_5 und Höhe formula_8). Mit Hilfe des Strahlensatzes (Vierstreckensatz) folgt, dass Nennt man diesen Quotienten formula_14, so gilt Die Höhe ist somit Das Volumen des großen Kegels ist das Volumen des kleinen Kegels ist das Volumen des Kegelstumpfs ist die Differenz Alternativ kann das Volumen eines Kegelstumpfes mithilfe eines Integrals berechnet werden, da ein solcher Körper als ein um die x-Achse rotierter Rotationskörper betrachtet werden kann. Die Formel zur Volumenberechnung dieser Rotationskörper lautet: formula_21. Setzt man hier für formula_22 ein, und errechnet das Integral in den Grenzen von formula_23 und formula_24, so erhält man das Volumen eines Kegelstumpfes mit den entsprechenden Parametern. Dass diese Formel der obigen Formel gleicht, ergibt sich durch folgende Rechnung:", "section_level": 2}, {"title": "Mantelfläche.", "content": "Für die Berechnung der Mantelfläche des Kegelstumpfs werde die Mantellinie des abgeschnittenen kleinen Kegels mit formula_28 bezeichnet. Laut Strahlensatz gilt also Die Mantelfläche berechnet sich nun aus der Differenz der Mantelfläche formula_31 des großen Kegels (Radius formula_6 und Mantellinie formula_33) und der Mantelfläche formula_34 des kleinen weggeschnittenen Kegels (Radius formula_5 und Mantellinie formula_28):", "section_level": 2}, {"title": "Oberfläche.", "content": "Die Oberfläche des Kegelstumpfs berechnet sich aus der Summe aus Deckfläche, Grundfläche und Mantelfläche:", "section_level": 2}], "src_summary": "Kegelstumpf ist in der Geometrie die Bezeichnung für einen speziellen Rotationskörper. Ein Kegelstumpf entsteht dadurch, dass man von einem geraden Kreiskegel parallel zur Grundfläche einen kleineren Kegel abschneidet. Dieser kleinere Kegel wird als \"Ergänzungskegel\" des Kegelstumpfs bezeichnet.", "tgt_summary": "圆台,又称截顶圆锥、圆亭,是几何学中研究的一类三维形体,指一个圆锥被平行于它的底面的一个平面所截后,截面与底面之间的几何形体。截面也称为圆台的上底面,原来圆锥的底面称为下底面。随着圆锥形状不同,圆台的称呼也不相同。一般说到圆台都是指正圆台,也就是指正圆锥截出的圆台。正圆台和圆形有相同的对称结构。以下除非另作注明,“圆台”都指正圆台。", "id": 218026} {"src_title": "Numerische Apertur", "tgt_title": "数值孔径", "src_document": [{"title": "Mathematische Beschreibung und Zusammenhang mit dem Auflösungsvermögen.", "content": "Die numerische Apertur formula_1 ergibt sich aus dem Produkt des Sinus des halben objektseitigen Öffnungswinkels (\"Akzeptanzwinkel\") \"formula_3\" und dem Brechungsindex \"n\" des Materials zwischen Objektiv und Fokus (siehe auch Immersion (Mikroskopie)): Damit ist die numerische Apertur eine dimensionslose Größe, also ein reiner Zahlenwert. Ein optisches Element, wie zum Beispiel ein Objektiv, wird durch seine Vergrößerung, seine numerische Apertur, den optischen Arbeitsabstand und den rückwärtigen Abbildungsabstand charakterisiert. Mathematisch richtig wird der Öffnungswinkel durch eine Blende in der hinteren Brennebene des Objektivs bestimmt, bautechnisch ist aber die Fassung der ersten Linse limitierend. Dieses ist näherungsweise auch richtig, wie im Rahmen der Fraunhofer-Beugung erläutert wird. Bemerkenswert dabei ist, dass das Objekt unter dem Mikroskop so klein ist, dass das meistens nur 1 mm entfernte Objektiv sich im Fernfeld befindet, da das Nahfeld sich nur über den Bereich einiger Wellenlängen erstreckt. Die maximale Auflösung ist der minimale Abstand zwischen zwei unterscheidbaren Strukturen formula_5. In der Mikroskopie ist die Größe des Fokus durch Beugung begrenzt und proportional zur Wellenlänge formula_6 des verwendeten Lichtes sowie umgekehrt proportional zur numerischen Apertur: Als Faustformel ergibt sich die folgende Beziehung zur Abschätzung der maximalen Auflösung: Im Vakuum oder in Luft und großem Öffnungswinkel (formula_9) ergibt sich als Abschätzung:", "section_level": 1}, {"title": "Vergrößerung der numerischen Apertur.", "content": "In Luft (zum Beispiel bei einem Fernrohr) mit formula_11 ist die numerische Apertur immer kleiner als eins. Sie kann aber Werte größer als eins annehmen, wenn der Raum zwischen zu mikroskopierender Probe und Mikroskop-Objektiv mit einer Immersionsflüssigkeit gefüllt wird, deren Brechungsindex größer ist als eins. Häufig wird Wasser (formula_12), Glycerin (formula_13) oder Öl (formula_14) benutzt. Bei Mikroskopen steigt die numerische Apertur in der Regel mit der Vergrößerungszahl des Objektivs, die starkvergrößernden Objektive (90x, 100x, bei hochauflösenden Objektiven auch 40x und 60x) brauchen dementsprechend Immersionsflüssigkeit zwischen Objektiv und Objekt (Deckglas).", "section_level": 1}, {"title": "Praktische Zusammenhänge.", "content": "Auch bei Lichtwellenleitern wird die numerische Apertur durch den Sinus des Akzeptanzwinkels (manchmal auch Kollimations-/ Divergenzwinkel) der Faser beschrieben und entspricht der Öffnung des aus der Endfläche der Faser wieder austretenden kegelförmigen Lichtbündels. Bei optischen Abbildungen sind häufig andere Effekte wie zum Beispiel Aberrationen oder andere Abbildungsfehler so groß, dass das über die numerische Apertur berechenbare theoretisch mögliche Auflösungsvermögen nicht erreicht werden kann. Als Kompromiss wird hierbei häufig die kritische Blende eingestellt, bei der bei einem vorgegebenen Objektiv in der Praxis das größte Auflösungsvermögen erreicht werden kann. Ähnlich ist es in der Fotografie wo anstelle der numerischen Apertur häufig das Öffnungsverhältnis angegeben wird. Im Gegensatz zur numerischen Apertur bezieht sich das Öffnungsverhältnis jedoch auf den \"bildseitigen Öffnungswinkel\" (siehe Öffnungsverhältnis und Blendenzahl). Die Auflösung kann über die Beugungsgrenze hinaus erhöht werden durch Ausnutzen nichtlinearer Reaktionen der Moleküle, beispielsweise bei den Analysemethoden STORM, dSTORM, STED oder (f)PALM.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die numerische Apertur (Formelzeichen formula_1, NA oder n.A., von, dt. \"offen\") beschreibt das Vermögen eines optischen Elements, Licht zu fokussieren. Der Begriff wurde vom Physiker Ernst Abbe eingeführt. Bei Objektiven bestimmt sie die minimale Größe des in seinem Fokus erzeugbaren Lichtflecks und ist somit eine wichtige, die Auflösung begrenzende Größe.", "tgt_summary": "光学系统的数值孔径(NA)是一个无量纲的数,用以衡量该系统能够收集的光的角度范围。在光学的不同领域,数值孔径的精确定义略有不同。在光学显微镜领域,数值孔径描述了物镜收光锥角的大小,而后者决定了显微镜收光能力和空间分辨率;在光纤领域,数值孔径则描述了光进出光纤时的锥角大小。", "id": 2420344} {"src_title": "Alamo (Kalifornien)", "tgt_title": "阿拉莫 (加利福尼亞州)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet gehörte 1833 zum sogenannten \"Rancho San Ramon\"-Land grant, in dem Mariano Castro und sein Onkel Bartolo Pacheco das heutige Alamo, das benachbarte Danville und umliegende Ländereien von der damals noch zu Mexiko gehörenden kalifornischen Verwaltung überschrieben bekamen. 1843 ging der Ort des späteren Alamo auf die Brüder Inocencio und Jose Romero über, der Eigentumswechsel wurde aber nicht ausreichend dokumentiert, so dass er nach der Annexion Kaliforniens durch die Vereinigten Staaten nach dem mexikanisch-amerikanischen Krieg von 1846–1848 nicht anerkannt wurde. Die amerikanischen Pioniere Mary Ann und John Jones kamen schon 1847 durch das Tal und ließen sich 1851 dort nieder. Weitere amerikanische Siedler gründeten kleine Landwirtschaften und bereits 1852 wurde ein Postamt unter dem Namen \"Alamo\", dem spanischen Wort für Pappeln nach den Bäumen im Tal, eingerichtet, das von John Jones geleitet wurde. Die wirtschaftliche Grundlage des Tales war neben der Rinderhaltung insbesondere der Obstanbau. 1873 wurde die erste Walnuss-Plantage angelegt. Diese Frucht prägt noch heute die Landwirtschaft im zentralen Contra Costa County.", "section_level": 1}, {"title": "Alamo heute.", "content": "Eine nennenswerte Entwicklung der Region trat erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Alamo und das ganze Contra Costa County wuchsen ab den 1960er Jahren zusammen mit dem Aufstieg der Bay Area weiter westlich und des Silicon Valley im Süden. Von 1.791 Einwohnern im Jahr 1960 stieg die Bevölkerung bis 2000 auf 15.626. Erst nach der Jahrtausendwende nahm die Bevölkerung wieder etwas ab, auf 14.570 beim US Census 2010. Heute ist Alamo ein Villenviertel mit großzügigen Grundstücksgrößen und gehört zum Einzugsgebiet des Silicon Valleys. Die Bewohner haben weit überdurchschnittlich Leitungsfunktionen, 63,5 % geben an, in \"Management, business, science, and arts occupations\" beschäftigt zu sein. Der Median des Haushaltseinkommens liegt bei 147.746 $ (2010), annähernd das dreifache gegenüber den gesamten Vereinigten Staaten (51.914 $). Die Bevölkerung weist auch einen weit überdurchschnittlichen Bildungsgrad auf, über 40 % haben einen College-Abschluss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alamo ist ein für Statistikzwecke definiertes Siedlungsgebiet (census-designated place) im Contra Costa County im US-Bundesstaat Kalifornien mit 14.570 Einwohnern (Stand 2010).", "tgt_summary": "阿拉莫(英语:Alamo)是位于美国加利福尼亚州康特拉科斯塔县的一个人口普查指定地区。", "id": 2449250} {"src_title": "Philippe Pinel", "tgt_title": "菲利普·皮內爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn des Landarztes und Chirurgen Philippe Francois Pinel kam erst über die Theologie und Philosophie mit 30 Jahren zur Medizin und studierte in Toulouse, Montpellier und Paris. Für eine mathematisch-statistische Arbeit erhielt er ein Diplom. Von der Philosophischen Fakultät wurde er 1772 promoviert, von der Medizinischen 1773. 1774 zog er nach Montpelier. Zu seinen akademischen Lehrer dort gehörten unter anderem Paul Joseph Barthez und Gabriel-François Venel. Im Jahr 1778 ging er nach Paris zurück, war dort als Privatlehrer für Mathematik und nebenbei literarisch tätig. Mit der Psychiatrie begann er sich erst ab 1784 zu beschäftigen, nachdem er konsiliarisch in der Privatklinik des Tischlers Jacques Belhomme (1737–1824) mit Geisteskranken in Kontakt gekommen war. Er wandte sich der Psychologie zu und fand besonderes Interesse an den Geisteskrankheiten. Im Jahr 1789 veröffentlichte er dann bereits einen Artikel über die Behandlung von Geisteskranken. Er erstellte er eine genaue Lehre der Krankheitszeichen bei Geisteskrankheiten und gab der Psychiatrie des 19. Jahrhunderts damit eine neue Grundlage. Eines seiner Hauptwerke war die \"philosophische Nosographie\". Sein Bemühen war darauf ausgerichtet, für die einzelnen Krankheiten ein natürliches System aufzustellen. Beeinflusst wurde er in seinen Anschauungen von dem französischen Vitalisten Théophile de Bordeu. Statt Systematik und Philosophie war für Pinel die deskriptive (beschreibende) Beobachtung wichtig. Durch seine Beschreibung der klinischen Entwicklung der verschiedenen psychischen Erkrankungen wurde es möglich, das Gebiet der Psychiatrie in die allgemeine Medizin aufzunehmen. Ferner bewirkte er zwischen 1790 und 1799 eine grundlegende Reform der „Irrenanstalten“ (angebliche Befreiung der Geisteskranken von ihren Ketten) und wies neue Wege in der Behandlung Geisteskranker. 1792 übernahm er (unterstützt durch seine Freunde Cabanis, Jacques-Guillaume Thouret (1746–1794) und Jacques Antoine Cousin (1739–1800)) die Leitung der Anstalt Bicêtre im Südwesten von Paris und begann dort seine psychiatrische Reform. Von 1792 bis 1794 war er dort \"medicin chef de l’hospice de Bicêtre\". Ab 1795 leitete er eine neue Abteilung für geisteskranke Frauen in der Salpêtrière, wo er seine Reform weiterführte. Die „Irrsinnigen“ wurden nun nicht mehr als Zuchthäusler, sondern wie Kranke behandelt – Pinels wohl größtes Verdienst. Dennoch wirft Pinels Handeln auch Kritik auf. Behandlungsmethoden wie eiskalte Duschen oder der Einsatz von Zwangsjacken übten immer noch einen großen Druck auf die psychisch Erkrankten aus, sie wurden nicht so schonend behandelt wie körperlich Kranke. Auch die Integration der psychisch gestörten Menschen in die Gesellschaft wurde von ihm nicht angestrebt. Später wurde Pinel beratender Arzt des Kaisers, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und schließlich 1804 Ritter der Ehrenlegion. Am 25. Oktober 1826 starb Pinel in Paris an einer Hirnblutung. Nach Pinel ist der \"Pinelsweg\" in Hamburg-Barmbek-Süd benannt. Gleiches gilt seit 1960 für den Pinel Point, eine Landspitze der Brabant-Insel in der Antarktis.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Pinel und sein Schüler Jean-Étienne Esquirol, der sich Pinel 1799 angeschlossen hatte, begründeten die französische Psychiatrietradition im Sinne eines \"traitement moral\", das heißt einem Umgang mit dem Kranken, der gekennzeichnet ist durch politische Freiheit, und die heilenden Kräfte, die in Form einer ursprünglichen „primordialen moralischen Struktur“ in jedem Individuum enthalten sind und die es von außen zu stabilisieren gilt. Dieses Konzept des \"traitement moral\" ist jedoch nicht in jeder Hinsicht mit dem der Moralischen Behandlung zu vergleichen, das von England aus in Europa Verbreitung fand und in dem Milde, Zuwendung und Geduld eine wichtige Rolle spielten. Pinel ist dafür bekannt, die Kranken von ihren Ketten befreit zu haben, da er in seinem \"Traité médico-philosophique sur l’aliénation mentale ou La manie\" von 1801 diese ablehnte und in der Praxis nur zeitlich begrenzt einsetzte. Diese Zwangsmittel wurden jedoch ersetzt durch Zwangsjacken, in den Mund gebundene Holzbirnen und ähnliche Methoden. Das \"traitement moral\" oder auch \"regime moral\" genannt, wurde beispielgebend für die Entwicklung der Psychiatrie in Europa. Einige körperliche Behandlungsmethoden muten jedoch aus heutiger Sicht sehr barbarisch an. So setzte Pinel beispielsweise die Drehstuhlbehandlung, das Untertauchen in kaltes Wasser und Hungerkuren zur \"Erschütterung der Seele\" und zur Ablenkung von der \"idee fixe\" ein. Die seinerzeit noch häufige Anwendung von Brechmitteln und Aderlass wurden von Pinel auf wenige Indikationen eingeschränkt. Dagegen bemühten sich im Hospiz zu Charenton der Arzt Joseph Gastaldy und der als „régisseur général“ wirkende Ordensmann und Politiker François Simonnet de Coulmier, durch die Anwendung von „moralischen Mitteln“ – insbesondere durch den Einsatz des Theaters als Therapie im Sinne einer Katharsis – die Anwendung von Misshandlungen und Repressionen aus der Behandlung zu verbannen. Pinel legte einen Grundstein für die Diagnostik in der modernen Psychiatrie, indem er das moderne analytische Denken mit der hippokratischen Tradition verband. Philippe Pinel war als Philanthrop ab 1792 ärztlicher Leiter des Hospice de Bicêtre und später auch des Hôpital de la Salpêtrière. Diese beiden Internierungsanstalten nahmen Verwirrte, Wahnsinnige und Kriminelle auf. Vor den Revolutionstribunalen flüchteten Adlige und Kleriker in diese Anstalten in Paris. – Der gelähmte jakobinische Schreckensmann Couthon inspizierte daher zusammen mit Pinel 1793 die Anstalt Bicêtre, um hier nach verborgenen suspekten Volksfeinden zu suchen. Hier ergab sich der entscheidende Diskurs zwischen beiden, der das Ende der Behandlung psychisch Kranker mit Ketten bedeutete. Pinel stellte bei seinen Anstaltserfahrungen fest, dass die Bedingungen der Unterbringung die Kranken und ihr Verhalten prägen. Er ist mit dem Bild der Befreiung der Irren von ihren Ketten eng verbunden. Dieser Mythos der Aufklärung wirkt bis in die Gegenwart nach (Eine reale Befreiung von Ketten erfolgte hingegen am Irrenhaus des Würzburger Juliusspitals, wo Anton Müller als Direktor wirkte und zu Beginn des 19. Jahrhunderts „Ketten aber und Peitschen [...] entfernte“). Als mögliche Ursachen von Geisteskrankheiten sah Pinel Vererbung, fehlerhafte soziale Einrichtungen inklusive einer schlechten Erziehung, unregelmäßige Lebensweise, Leidenschaften („spasmodische Passionen“ wie Zorn oder Schreck, schwächende oder bedrückende Passionen wie Kummer, Hass, Furcht und Reue) sowie physische Phänomene wie Alkoholismus, ausbleibende Monatsblutung, Fieber, Wochenbett oder Kopfverletzungen an. Pinel gilt als Begründer der wissenschaftlichen Psychiatrie. Er klassifizierte die psychiatrischen Erkrankungen im Wesentliche durch Einteilung in Manie, Melancholie („Délire exclusif sur un objet“), Demenz und (ein als psychologischer Begriff zu verstehender) Idiotismus. Mit seinem Konzept der \"Manie sans delire\" brach er mit der Tradition der Aufklärung, psychische Störungen lediglich als Störungen der Verstandestätigkeit zu interpretieren (wie es die Schriften von John Locke und Étienne Bonnot de Condillac nahelegen). Die Fortentwicklung seines Ansatzes ermöglichte der Psychiatrie im 19. Jahrhundert die subtilere Erfassung psychischer Störungen auch ohne das Vorliegen schwerer Verstandesstörungen, z. B. Veränderungen der Stimmung, des Antriebs sowie Störungen, die heute als Persönlichkeitsstörungen oder Neurosen/neurotische Störungen bezeichnet werden. Sein Lieblingsschüler und von 1810 bis 1826 mit Pinel die Salpétrière leitende Esquirol entwickelte das Pinels Einteilung der psychiatrischen Erkrankungen und Konzept der „Manie ohne Delirium“ weiter zur Monomanienlehre.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Das Leben von Philippe Pinel wurde 1945 in dem US-amerikanischen Kurzfilm \"Stairway to Light\" beschrieben. Der Film gewann 1946 einen Oscar als \"bester Kurzfilm\". Auch in dem Film Der Wolfsjunge (L'enfant sauvage, 1970) von François Truffaut spielt Pinel – neben Jean Itard, dem späteren Lehrer des Victor von Aveyron – eine Rolle als Diagnostiker des 'wilden Kindes'.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philippe Pinel (* 20. April 1745 in Jonquières im Département Tarn; † 26. Oktober 1826 in Paris) war ein französischer Psychiater und seit 1794 leitender Arzt am Hôpital Salpêtrière.", "tgt_summary": "菲利普·皮内尔(Philippe Pinel ;1745年-4月20日-1826年-10月)是一位法国神经病学家,以提出关怀精神病人,即使用道德疗法而著称,是这一领域内的先驱性人物。他对精神分类的定立和发展也有重大贡献,因而有时会被称作“现代精神病学之父”。1809年他记录下早发性痴呆或精神分裂症的最早案例,但一般埃米尔·克雷佩林才被当做是第一个将其概念化的人。", "id": 2730112} {"src_title": "Master of Laws", "tgt_title": "法学硕士", "src_document": [{"title": "LL. M. in Österreich.", "content": "Seit dem Wintersemester 2006/2007 bietet die Wirtschaftsuniversität Wien ein Studium des Wirtschaftsrechts an, das gemäß dem Bologna-Prozess nach sechs Semestern mit dem akademischen Grad \"Bachelor of Laws\" („LL.B.“) und nach weiteren vier Semestern mit dem Grad \"Master of Laws\" (LL. M.) abgeschlossen werden kann. Die Kombination aus LL. B. und LL. M. berechtigt zur Ausübung eines jeden traditionellen juristischen Berufs. Ein solcher LL. M. ist dem \"Magister der Rechte\" (\"Mag. iur.\") somit gleichgestellt. Die Abbruchquote im Studium des Wirtschaftsrechts kann als sehr hoch bezeichnet werden. Auch an der Sigmund-Freud-Privatuniversität kann man seit 2016 auf Bachelor-Master studieren – die Kosten belaufen sich auf 8000 Euro pro Semester. Außerdem bietet die Universität Klagenfurt in Kooperation mit der Universität Wien seit dem Wintersemester 2019 das Masterstudium Wirtschaftsrecht mit dem akademischen Titel LL. M. an. Der Abschluss des Masterstudiums berechtigt zur Ausübung aller traditionellen juristischer Berufe.", "section_level": 1}, {"title": "LL. M. in Deutschland.", "content": "In der Bundesrepublik Deutschland geht üblicherweise mit dem Erreichen der ersten juristischen Prüfung (bis 2003 als erstes juristisches Staatsexamen bezeichnet) das Ende des Studiums einher. Eine Spezialisierung erfolgt hier lediglich im universitären Teil der Prüfung oder in Aufbaustudiengängen (zum Beispiel Lizenziatsstudiengängen, wie dem des kanonischen Rechts, der zum akademischen Grad Lic. iur. can. führt). Nach dem Abschluss der 1. und/oder 2. juristischen Prüfung (somit nach Abschluss des ersten Studiums) besteht die Möglichkeit, im Rahmen eines postgradualen Aufbaustudiengangs eine tiefergehende fachliche Spezialisierung vorzunehmen und den akademischen Grad eines „Legum Magister“ bzw. „Master of Laws“ (LL.M.) in diesem zweiten Studium zu erwerben. Einige Postgraduiertenstudiengänge mit entsprechenden Spezialisierungsmöglichkeiten wurden auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts, des Europarechts (LL. M. Eur.) und in interdisziplinären Bereichen, wie beispielsweise Mediation und Konfliktmanagement, eingerichtet. Zudem werden seit mehreren Jahren verschiedene spezifische Master-Programme, teilweise mit starken betriebswirtschaftlichen Bezügen, angeboten. Bei manchen LL. M.-Studiengängen reicht das Bestehen der ersten juristischen Staatsprüfung als Zulassungsvoraussetzung aus. Meist müssen jedoch für die Zulassung (ähnlich wie bei einer Promotion) zusätzlich bestimmte qualifizierende Voraussetzungen erfüllt werden, wie z. B. eine mit mindestens der Note „vollbefriedigend“ oder „befriedigend“ bestandene erste juristische Staatsprüfung oder eine vergleichbare Leistung. Im Rahmen des Bologna-Prozesses sollen die Staatsexamina und Diplom-Abschlüsse durch die in angelsächsischen Staaten üblichen Bachelor- und Master-Abschlüsse ersetzt werden. 2002 wurde den Hochschulen durch eine Änderung des HRG die Möglichkeit gegeben, auf Bachelor-/Masterstudiengänge umzustellen. Die Kultus- und die Innenministerkonferenz haben beschlossen, die an Universitäten und Fachhochschulen erreichten Masterabschlüsse als Zugangsberechtigung für den höheren Dienst anzuerkennen. Der Nutzen einer Umstellung auf die konsekutiven Abschlüsse \"Bachelor\" und \"Master\" in der juristischen Ausbildung ist allerdings umstritten. So wurde im Koalitionsvertrag 2005 zwischen den Parteien CDU, CSU und SPD auf Bundesebene der Bedarf neuer Abschlüsse in der Juristenausbildung und eine Übertragung des Bologna-Prozesses auf diese abgelehnt. Deshalb haben erst wenige Hochschulen ihre Studiengänge auf konsekutive Bachelor-/Masterstudiengänge umgestellt. Zumeist handelt es sich dabei inhaltlich um den Studiengang Wirtschaftsrecht, der über ein anderes Ausbildungsprofil verfügt und auch früher nicht zum Volljuristen ausbildete.", "section_level": 1}, {"title": "LL. M. in der Schweiz.", "content": "In der Schweiz heißt gemäß dem neuen Bologna-Studienmodell der auf den Bachelor of Law aufbauende Master-Abschluss „MLaw“ (Master of Law). Der frühere Grad lic. iur. gilt als gleichwertig zu einem MLaw, in Anwendung eines Beschlusses der Schweizerischen Universitätskonferenz vom 1. Dezember 2005. Für die Eintragung ins Anwaltsregister ist das Anwaltspatent, welches den MLaw voraussetzt, erforderlich. Den Grad LL. M. hingegen vergeben die schweizerischen Universitäten bisher nur für eine spezielle Ausbildung, die der vertieften wissenschaftlichen Arbeit in einem Schwerpunktgebiet dient. Worin der Unterschied zwischen einem MLaw und einem LL. M. besteht, ist nicht ganz klar, insbesondere da der MLaw aufgrund des Bolognamodells von der Stufe her eigentlich dem angelsächsischen LL. M. entspricht. Vermutlich stammt diese Unterscheidung noch aus der Zeit, als in der Schweiz der erstmögliche juristische Abschluss das lic. iur. und nicht wie heute bereits der Bachelor of Law war und somit in allen Fällen ein LL. M., meistens an einer ausländischen Universität absolviert, erst nach der Erlangung des Grades lic. iur. möglich war. In der Praxis können sich aufgrund einer Unterscheidung zwischen LL. M. und MLaw Probleme ergeben, wenn es etwa um die Zulassung ausländischer Studenten mit einem Bachelor of Law zu einem LL. M. Programm in der Schweiz geht, was im Falle einer Nichtzulassung zu einem Attraktivitätsverlust der schweizerischen LL. M. Programme führt oder im Falle einer Zulassung zu einer Ungleichbehandlung der schweizerischen Studierenden, falls diese erst nach der Erlangung eines MLaw zu einem schweizerischen LL. M. Programm zugelassen werden. Umgekehrt könnten Absolventen Schweizerischer Hochschulen auf dem internationalen Arbeitsmarkt benachteiligt werden, wenn sie nach fünfjährigem Studium den Grad MLaw bekommen, während im Ausland auf dieser Stufe der Grad LL. M. vergeben wird. Es ist deshalb denkbar, dass mit zunehmender Erfahrung mit dem Bologna-Modell diese Unterscheidung zwischen MLaw und LL. M. aufgegeben wird. Dies würde auch dem eigentlichen Bolognasystem entsprechen: Der allgemeine Abschluss erfolgt mit dem Bachelor of Law (BLaw) und die Vertiefung für ausgewählte und hochqualifizierte Studenten erfolgt in einem Masterprogramm. Ein an einer ausländischen Universität erlangter LL. M. Grad wird aber voraussichtlich auch dann seinen Wert als Ausweis über Auslandserfahrung und Kenntnis eines ausländischen Rechtssystems behalten.", "section_level": 1}, {"title": "Maîtrise en droit (Frankreich).", "content": "Zwar werden die durch das juristische Universitätsstudium in Frankreich erlangten Titel als „Maîtrise en droit“ (bzw. als Titel „Maître en droit“) bzw. seit der Bologna-Reform auch als „Master 1“ (vierjähriges Studium) und „Master 2“ (fünfjähriges Studium) bezeichnet. Doch sind diese als Magister iuris nicht mit dem LL. M. gleichzusetzen, sondern als Abschluss des universitären Teils der Juristenausbildung mit dem 1. Staatsexamen in Deutschland und dem US-amerikanischen Juris Doctor (J.D.) vergleichbar. Ein LL. M. wird in Frankreich, wie auch in Deutschland und in den USA, erst nach Abschluss des juristischen Universitätsstudiums absolviert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein LL. M. (lat. \"Legum Magister\"/\"Magistra\", \"Lehrer\"/\"Lehrerin der Rechte\"; die Verdoppelung des Konsonanten „L“ verweist darauf, dass der Plural abgekürzt wird, vgl. Plural bei Jura anstelle des Singulars Jus) ist ein juristischer Postgraduierten-Abschluss, der sowohl von Juristen, die bereits ein rechtswissenschaftliches Studium abgeschlossen haben, als auch von Absolventen anderer Hochschuldisziplinen an Universitäten und Hochschulen erlangt werden kann. Am häufigsten wird der akademische Grad LL. M. an Hochschulen im englischsprachigen Raum erworben. In Deutschland steht die Abkürzung LL. M. gleichbedeutend für die lateinische (Legum Magister) wie die englische (Master of Laws) Langform des Hochschulgrades. Der erworbene akademische Grad LL. M. kann neben dem bereits bestehenden akademischen Grad des vorangegangenen Studiums angeführt werden.", "tgt_summary": "法学硕士是一个法学的硕士研究生学位。要成为一名律师,在大部分英美法国家需要取得法学学士学位,在美国和加拿大需要取得法律博士学位,所以该学位的功能和定义也因地区的不同而略有差异。", "id": 1828074} {"src_title": "Bur Sudan", "tgt_title": "苏丹港", "src_document": [{"title": "Bevölkerung.", "content": "Für die Stadt werden 579.942 Einwohner (Berechnung 2011) angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Auf der Suche nach Arbeit sind Bedscha-Nomaden, die ursprünglichen Bewohner des Gebietes, in verschiedenen Stadtteilen um das Zentrum sesshaft geworden. Zu ihnen zählen Clans der Beni Amer, Hadendoa, Ammarar oder al-Nourab. Arabische Händler waren schon vor der ägyptischen Herrschaft im Land. Die jüngste Bevölkerungsgruppe in der Stadt sind Chinesen, die als Arbeiter und Ingenieure vor allem für die Erdölindustrie angeworben worden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung zu einer modernen Stadt begann Anfang des 20. Jahrhunderts, die Geschichte eines Hafenortes an dieser geschützten Stelle reicht weiter zurück. In Ptolemäus (um 100–175) Geografie-Atlas hieß der Ort \"Theo Soteiron.\" Der portugiesische Seefahrer Juan de Castro lieferte um 1540 eine wohlwollende Beschreibung des \"Tradate\" genannten Seehafens nördlich von Suakin. De Castros Beschreibung von Tradate wird Anfang 19. Jahrhundert mit dem Grabmal des islamischen Gelehrten Marsa Sheikh Barghut (oder Baraud) in Verbindung gebracht. Er wurde in einem Kuppelbau \"(Qubba)\" als Schutzheiliger der Matrosen verehrt. Der ganze Ort wurde auch jahrhundertelang mit dem Namen des Heiligen bezeichnet. Unter Lord Cromer, dem ersten britischen Generalkonsul von Ägypten, wurde um 1900 der Ausbau zu einem modernen Hafen und die Umbenennung in Port Sudan beschlossen. 1906 wurde eine Bahnlinie eröffnet, die vom Hafen westwärts durch die Wüste nach Atbara führte, wo sie an die bestehende Strecke von Wadi Halfa nach Khartum anschloss. Die Bahnlinie endete im 60 Kilometer südlich gelegenen Suakin, das als Hafenstadt bald aufgegeben wurde. In diesem Jahr hatte Port Sudan 4289 Einwohner. Die Verladeeinrichtungen, wozu elektrische Kräne gehörten, waren bis 1909 fertiggestellt. Eingeführt wurden Baumwollstoffe aus Indien, Bauholz und Zement. Ausfuhrgüter waren Gummi arabicum, Rohbaumwolle, Hirse, Sesam, Tierhäute und Kaffee aus Äthiopien. Während des Zweiten Weltkriegs hatte Port Sudan strategische Bedeutung. Im Frühjahr 1941 besiegten Engländer die letzten italienischen Kriegsschiffe bei einem Seegefecht vor der Küste. Nach der Unabhängigkeit Sudans 1956 wurde etwas Industrie angesiedelt: eine Reifenfabrik, Getreidemühle und ab 1964 eine Ölraffinerie.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtbild.", "content": "Die Hafeneinfahrt ist durch eine breite Rinne im Korallenriff möglich. Dahinter zieht sich eine etwa fünf Kilometer lange natürliche Bucht landeinwärts, die zum Meer eine Landzunge eingrenzt, auf der die Kais des Containerhafens liegen. Dieser bildet die meerwärtige Silhouette für das gegenüberliegende Stadtzentrum. Das von den Engländern angelegte Geschäftszentrum mit zahlreichen Banken und Verwaltungsgebäuden orientiert sich um das koloniale Marktgeviert mit Rundbogenarkaden an zweistöckigen Gebäudezeilen, die hier vollständiger erhalten sind als in anderen sudanesischen Städten. Die „noble“ Gegend liegt im Osten des Marktes Richtung Hafen. Nördlich des Zentrums überqueren eine Straßen- und eine Eisenbahnbrücke die Hafenbucht und führen in ein Industriegebiet mit Lagerhäusern, Güterbahnhof und zum kleinen Fischerhafen am Meer. Im Westen wächst über mehrere Kilometer das riesige Slumgebiet \"Deim Arab,\" in dem Bedscha Kleinhandwerk (Holzverarbeitung, Fahrzeugreparatur) betreiben. \"Deim Suakin\" ist ein einfaches, kompaktes Wohn- und Gewerbegebiet im Süden. Ein weiter Ring einfacher Wohnviertel \"(Deim)\" hat sich in allen Richtungen auf wüstem Land gebildet. Eine geplante Infrastruktur (Elektrizität, Abwasserleitungen) ist hier nicht vorhanden. Bei Regenfällen, die in den Sommermonaten, gelegentlich auch im Dezember fallen, kann es besonders in den Slumgebieten zu Überschwemmungen kommen. Derzeit (2008) funktioniert in der gesamten Stadt die öffentliche Stromversorgung nur unregelmäßig und wenige Stunden am Tag. Öffentliche Gebäude und Privathaushalte sind auf die Verwendung von eigenen Dieselgeneratoren angewiesen. Die Stromknappheit soll durch das Kraftwerk am Merowe-Staudamm behoben werden. Entlang der Küste südlich der Stadt, wo auf einem Stadtplan von 1982 noch „Salzgewinnung“ eingetragen war, reihen sich Tanklager der ölverarbeitenden Industrie.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "1964 nahm in Port Sudan die erste Erdölraffinerie des Landes ihren Betrieb auf. Sie war im Besitz der Firmen \"Shell\" und \"BP (Sudan) Ltd.\" und verfügte anfangs über eine Verarbeitungskapazität von 20.000 Barrel pro Tag (b/d), die Anfang der 1970er Jahre auf 25.000 b/d erweitert wurde. 1981 erfolgte die Gründung der \"White Nile Petroleum Company (WNPC)\", an der die sudanesische Regierung, die \"Chevron Overseas Petroleum Corporation,\" \"Shell\" und \"Apicorp\" beteiligt waren, um eine 1420 Kilometer lange Pipeline für Rohöl aus dem Fördergebiet Heglig über Kosti bis zu einem neuen Terminal südlich von Port Sudan zu bauen. Dieses Vorhaben wurde im März 1984 nach Angriffen der SPLA auf die Ölfelder aufgegeben, ebenso konnten weitere Probebohrungen, die Ende der 1980er Jahre geplant waren, wegen des anhaltenden Bürgerkriegs im Südsudan nicht durchgeführt werden. 1990 erklärte Iran seine Unterstützung für Sudan, die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu westlichen Ländern waren auf dem Tiefpunkt. So wurde die Pipeline zum Heglig-Ölfeld erst 1999 fertiggestellt. Im August 1999 wurde die erste Schiffsladung Rohöl von einem neuen Terminal im Hafen Bashair, 25 Kilometer südlich von Port Sudan, nach Singapur exportiert. Anfang 2000 waren 15 Millionen Barrel Rohöl verschifft. 2006 betrug die Rohölproduktion 414.000 b/d. Alle Raffinerien im Land verfügten Anfang 2007 über eine Verarbeitungskapazität von 121.700 b/d. Die Raffinerie in Port Sudan ist mit einer Kapazität von durchschnittlich 21.700 b/d die kleinste. Die beiden anderen Raffinerien mit je 50.000 b/d (\"El Gily\" und \"Concorp\") stehen bei Khartum. (Die Raffinerie von El Obeid ist hier nicht berücksichtigt.) Da die bis dahin bestehenden Raffinerien den Bedarf im Land nicht decken konnten, wurde im September 2005 mit Petronas ein Vertrag zum Bau einer neuen Raffinerie in Bashair bei Port Sudan abgeschlossen. Diese soll eine Kapazität von 100.000 b/d haben und 2009 fertig sein. Petronas und die sudanesische Regierung \"(Sudanese Ministery of Energy and Mining)\" sind eine Partnerschaft zu gleichen Teilen eingegangen. Der Hafen wird seit 1974 von der staatlichen \"Sudan Ports Corporation\" verwaltet. Am 1663 Meter langen Nordkai stehen 11 Verladeplätze für allgemeine Fracht zur Verfügung, der Südkai ist 733 Meter lang und bietet vier Verladeplätze, darunter zwei Containerterminals. Bis 1980 war der Hafen hauptsächlich auf den Weitertransport per Bahn ausgerichtet, erst danach wurden für LKW Zufahrtsmöglichkeiten zur Verladung geschaffen. 2006 unterzeichnete die sudanesische Regierung einen Vertrag mit einem chinesischen Unternehmen zum weiteren Ausbau des Containerhafens. Es entstand chinesischer Hilfe der neue Containerterminal mit 3 Liegeplätzen, 4 Portalkränen und 8 RTGs (Bereifte Portalkräne für das Containerlager). Der Terminal wird durch eine moderne Software gesteuert, die auch die Ortung der Containerpositionen und Geräte durch DGPS Signale vorsieht. Die Umschlagskapazität des Containerterminals beläuft sich auf maximal 600.000 Containereinheiten. In der Zukunft rechnet die Hafenverwaltung damit, dass es verstärkt zu sogenannten Durchfrachtverkehren kommt, wobei gelöschte Container in Port Sudan nur zwischengelagert werden, um dann mit einem anderen Schiff zum Endhafen transportiert zu werden. Abgesehen von Erdöl und mit Ausnahme des äthiopischen Kaffees blieben die Exporte über den Hafen Port Sudan dieselben wie um 1900. Zucker, Erdnüsse und Lebendvieh sind hinzugekommen. Die wichtigsten Abnehmerländer sind – wiederum abgesehen von Erdöl, das nach China geht – Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Importiert werden Nahrungsmittel wie Weizen, Industrieprodukte, Chemikalien, Textilien und Hilfsgüter bei Hungersnöten, insbesondere ab Mitte der 1980er Jahre ein Großteil der Hilfslieferungen für die Operation Lifeline Sudan. Die Umgebung der Stadt besteht aus Wüste. Trinkwasser wird in nicht ausreichender Menge über eine Pipeline aus dem Wadi Arbaat in den Bergen am Roten Meer herangeführt, daher ist seit September 2006 eine Firma mit dem Bau einer Meerwasserentsalzungsanlage beauftragt. Studien über Pipelines, die Nilwasser ableiten sollen, wurden bereits durchgeführt. Die Tauchgründe am Roten Meer zählen zu den besten weltweit, nicht nur um das bekannte Wrack der \"Umbria\". Allerdings ist die Infrastruktur für Bootstouren im Sudan wenig entwickelt. Touristische Badestrände sind nicht vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Port Sudan ist der einzige Seehafen des Landes. Die Fähre nach Dschidda, die von Mekka-Pilgern, Arbeitsmigranten und selten auch von Touristen benutzt wird, legt wie seit Jahrhunderten in Suakin ab. Auf der Bahnstrecke (Bahnhof:) von Atbara nach Port Sudan verkehrte bis 2003 wöchentlich ein Personenzug, der für diese Strecke 24 Stunden benötigte. Bis etwa 2007 fuhr dieser Zug noch alle zwei Wochen, danach wurde die Personenbeförderung eingestellt. Ein Güterzugverkehr besteht weiterhin. Die beiden Straßenverbindungen nach Atbara und Kassala sind asphaltiert und in gutem Zustand. Der größte Teil aller Ein- und Ausfuhrgüter von und nach Khartum wird per LKW (Sattelzug kombiniert mit Anhänger) über Atbara transportiert.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildungsstätte.", "content": "Die Red Sea University \"(Jameat Al Bahar Al Ahmar)\" im Geschäftszentrum wurde 1994 gegründet und ist auf Ingenieurwissenschaften und Meeresforschung \"(Institute of Marine Research)\" spezialisiert. Sie ist neben der Universität in Kassala die einzige höhere Bildungsstätte im Osten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bur Sudan (; Alternativschreibung Port Sudan, ) ist die Hauptstadt des sudanesischen Bundesstaates al-Bahr al-ahmar am Roten Meer. Sie ist die wichtigste Hafenstadt des Landes und die größte Stadt außerhalb der Hauptstadtregion. Port Sudan liegt im Nordosten des Sudan rund 680 Kilometer von Khartum entfernt.", "tgt_summary": "苏丹港(),是苏丹共和国的唯一海港,面临红海。苏丹港是红海省的省会,人口约475000人,是仅次于首都喀土穆的苏丹第二大城市。", "id": 1458469} {"src_title": "Schlacht von Tours und Poitiers", "tgt_title": "圖爾戰役", "src_document": [{"title": "Ort und Datum.", "content": "Man kennt bis heute weder zweifelsfrei den genauen Ort noch das exakte Datum der Schlacht von Tours und Poitiers. Was den Ort angeht, lässt sich aber immerhin die Gegend zwischen den Flüssen Clain und Vienne südlich von Châtellerault vermuten; hier lag auch Alt-Poitiers an der alten Römerstraße, die die Araber bei ihrem Vormarsch nehmen mussten, während die Franken zunächst eine Stellung am Übergang über die Vienne beim heutigen Cenon-sur-Vienne bezogen haben dürften. Das eigentliche Schlachtfeld wird dann irgendwo zwischen diesem Übergang und den drei Kilometer entfernten Orten Vouneuil und Moussais-la-Bataille zu suchen sein. Heute erinnert eine Gedenkstätte mit Panoramatafeln bei Moussais an die Schlacht. Als Datum der Schlacht gilt einer der Samstage im Oktober 732, wobei der 18. oder der 25. Oktober am wahrscheinlichsten sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf der Schlacht.", "content": "Über den Verlauf der Schlacht ist nicht allzu viel bekannt. Doch ist überliefert, dass Karl mit seinen fränkischen Truppen die ersten sieben Tage der Schlacht damit verbrachte, auf Verbündete zu warten; es fanden nur Geplänkel statt. Als dann sächsische und wenig später auch langobardische Truppen eintrafen, hatten die Araber ihre Beute bereits nach Süden gebracht. Am achten Tag griffen zunächst wohl die Araber die Langobarden an. Diese schlossen sich jedoch wie die Franken zu einer Phalanx zusammen, und die Sachsen und Franken schlossen einen Großteil der arabischen berittenen Bogenschützen ein und vernichteten diese. Es folgte wohl ein Gegenangriff der Verbündeten in Richtung des arabischen Lagers. Die Araber stürmten ihnen entgegen, es entbrannte der Hauptakt der Schlacht. Dabei fiel Abd ar-Rahman im Kampf gegen Franken oder Sachsen. Die Araber zogen sich ob ihres gefallenen Anführers und der hohen Verluste in ihr Lager zurück. Karls Truppen brachen die Schlacht ebenfalls ab, da es dämmerte und sie fürchteten, in unbekanntem Terrain in einen Hinterhalt zu geraten. Am Tag darauf rückten die Verbündeten in das arabische Lager ein, doch die Araber hatten es schon geräumt, aber ihren gefallenen Anführer mitsamt einigen Fahnen zurückgelassen. In der Forschung wurde traditionell angenommen, bei der Schlacht sei erstmals schwer gepanzerte fränkische Reiterei zum Einsatz gekommen und habe den Kampf entschieden. Demgegenüber haben neuerdings Forscher wie Hugh N. Kennedy betont, in den ältesten Berichten werde derlei nicht erwähnt; im Gegenteil, die zeitnahe Mozarabische Chronik (siehe unten) spricht davon, die Langobarden und Franken hätten als Phalanx gekämpft und „wie ein Gletscher“ gewirkt, was kaum auf berittene Kämpfer hinweisen dürfte, sondern auf gepanzerte Fußtruppen in geschlossener Formation. Auch die Araber kämpften im 7. und 8. Jahrhundert entgegen landläufiger Vorstellung oft zu Fuß; in den großen Feldschlachten stiegen ihre Reiter meist ab und kämpften als Infanterie. Ob dies auch 732 der Fall war, lässt sich aufgrund der Quellenlage nicht entscheiden. Festzuhalten bleibt aber, dass die Annahme, es habe sich um eine Schlacht zwischen berittenen Muslimen und schwerer fränkischer Kavallerie gehandelt, durch die ältesten Quellen nicht gestützt wird. Es könnte sich also durchaus auch um ein Infanteriegefecht unter Beteiligung von Reiterei gehandelt haben. Aus arabischer Sicht unterteilen sich die Tagesetappen der Schlacht in den „Morgen des Hundegebells“, den „Tag der Hilfe“ und den „Abend der Erschütterung“. Der Rückzug der Muslime erfolgte nachts über den „Weg der Märtyrer“.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung der Schlacht.", "content": "Die Schlacht muss im Zusammenhang der weiteren Kämpfe zwischen Franken und Aquitaniern auf der einen Seite und Arabern auf der anderen Seite gesehen werden. So gab es schon seit 719 muslimische Vorstöße über die Pyrenäen, 725 plünderten die Araber gar Autun in Burgund, und die Kämpfe in Gallien waren mit dem Sieg von 732 noch lange nicht beendet. Im vormals westgotischen Septimanien um Narbonne hielten sich die Araber noch bis 739 bzw. 759, ehe Karl Martell und nach dessen Tod im Jahr 741 sein Sohn Pippin der Jüngere sie, erneut mit langobardischer Hilfe, von dort gewaltsam vertrieben, wobei beide mit großer Härte vorgingen. In der mittelalterlichen Geschichtsschreibung wurde der Schlacht von 732 weniger Bedeutung zugeschrieben als in der Neuzeit. Christliche Zeitgenossen beschrieben die Schlacht; ein anonymer Verfasser aus Spanien (sogenannte \"Mozarabische Chronik von 754\") stellte dabei den Arabern die \"Europenses\" gegenüber. Ab Mitte des 11. Jahrhunderts verblasste im Reich die Erinnerung an Karl Martells Sieg; Marianus Scottus und Frutolf von Michelsberg war die Schlacht keinen Jahreseintrag wert. Edward Gibbon maß in seinem 1788 erschienenen Werk \"The History of the Decline and Fall of the Roman Empire\" der Schlacht epochale Bedeutung bei. Nach Gibbon hätte es ohne den Sieg Karls längst in Paris und London Moscheen gegeben, und in Oxford wäre statt der Bibel der Koran gelehrt worden. Moderne Historiker bezweifeln dies. Zum einen glaubt man, dass die Araber am damals unterentwickelten und kalten Europa nördlich der Loire kein Interesse hatten. Es wird vermutet, dass es ihnen 732 lediglich darum ging, einen Plünderungsfeldzug gegen Tours zu führen, dessen Kloster einige Reichtümer angehäuft hatte und das für die Franken als Grabstätte des Heiligen Martin große symbolische Bedeutung hatte. Hätte man sich hingegen dauerhaft in Gallien festsetzen wollen, so hätte es zunächst gegolten, eine christliche Restherrschaft im galizischen Nordwestspanien aufzulösen, was den Arabern aber wegen des bergigen Geländes nicht gelang. So waren die muslimischen Heere aufgrund klimatischer Hemmnisse und eines immer länger werdenden Versorgungsweges am weiteren Vordringen gehindert und abgeschnitten. Überhaupt waren die Feldzüge der Araber mit neuzeitlicher Kriegsführung nicht vergleichbar. Es handelte sich meist um das rasche, raubzugmäßige Ausziehen einiger hundert bis tausender Soldaten durch eine dünn besiedelte Landschaft, die solchen Gruppen kaum Widerstand leisten konnte. Diese wären – selbst im Falle militärischer Erfolge – damit noch nicht in der Lage gewesen, ihre örtliche Vorherrschaft mittelfristig zu sichern, wie sich zur selben Zeit in Kleinasien zeigte. Aufgrund des Charakters der damaligen muslimischen Expansion als „Politik der Nadelstiche“ und Raubzüge – der arabische Begriff hierfür, Razzia, hat sich in veränderter Bedeutung bis heute erhalten –, mutet die Bedeutung der Ereignisse von 732 eher gering an. Zum anderen waren wohl die Abwehrkämpfe von Byzanz, die zur selben Zeit in Kleinasien und am Mittelmeer stattfanden, weitaus bedeutender als die von abendländischen Historikern zum welthistorischen Sieg hochstilisierte Schlacht von Tours und Poitiers. Vermutlich war die arabische Niederlage vor Konstantinopel im Jahr 718 entscheidend; der Fall des Byzantinischen Reiches hätte weitaus weiterreichende Folgen gehabt als ein arabischer Sieg über die Franken. Während Byzanz, das für Europa als ein „Schutzschild“ fungierte, sich jahrhundertelang koordinierter und organisierter Angriffe zu Land und zur See erwehren musste, die in kurzen Abständen aufeinander folgten und hinter denen das Schwergewicht des Kalifats stand, hatte das Frankenreich nicht viel mehr als Plünderzüge abzuwehren. Andererseits ist die Schlacht auch bei Muslimen in der späteren Überlieferung als die „Schlacht der Millionen Tränen“ in Erinnerung geblieben, unter anderem aufgrund des Todes des fähigen Heerführers Abd ar-Rahman. Es gibt bei Muslimen bis heute die Vorstellung, dass es damals beinahe gelungen wäre, das christliche Abendland komplett zu überrennen; diese Annahme beruht allerdings ihrerseits nicht zuletzt auf der neuzeitlichen Rezeption der Ereignisse in Europa. Diese veränderte Wahrnehmung hatte zeithistorische Gründe: Zum einen gefiel es den Schriftstellern der Aufklärung und der Romantik, die Nationen des Westens als Retter des Abendlandes zu porträtieren. Zum anderen fiel es den damaligen Historikern nicht ein, dem nach Gibbons bahnbrechendem Werk \"The History of the Decline and Fall of the Roman Empire\" damals als dekadent und bedeutungslos geschmähten Byzanz eine tragende Rolle im Abwehrkampf gegen die muslimische Bedrohung zuzugestehen, so dass man die Sicht auf Karl Martell als Retter des Abendlandes gern rezipierte und ausschmückte.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Schlacht von Tours und Poitiers im Oktober 732 besiegten die Franken unter dem Kommando von Karl Martell die nach Gallien vorgestoßenen muslimischen Araber und stoppten deren Vormarsch im Westen (→ Islamische Expansion). Im Arabischen wird die Schlacht auch Schlacht an der \"balāṭ asch-schuhadāʾ\" () („Schlacht an der Straße der Märtyrer“) genannt.", "tgt_summary": "图尔战役又称普瓦捷战役(;;亦有人称之为“”)发生于732年10月10日,在法国的普瓦捷附近,接近阿基坦边界。法兰克人宫相查理·马特在此战役率领法兰克人和勃艮第人对抗由阿卜杜勒·拉赫曼率领的倭马亚王朝的阿拉伯军队。结果法兰克人获胜,阿卜杜勒·拉赫曼被杀,查理·马特之南方领土得以大幅扩张。由于查理于作战英勇,9世纪的编年史家给予查理·马特「铁锤」的美名(原文:Martellus)。此战的详细资料众说纷纭,包括精确的地点和战士人数(从生还者数目去判断,虽然己确定法兰克军队并没有派骑兵出战)。", "id": 1842446} {"src_title": "Palm Springs (Kalifornien)", "tgt_title": "棕櫚泉", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ureinwohner von Palm Springs gehörten dem Agua-Caliente-Stamm der Cahuilla-Indianer an. Aus europäischer Sicht \"entdeckt\" wurde die Stadt von Spaniern um 1774, welche die heißen Quellen gefunden hatten. Die Spanier nannten den Ort. Den Indianern gehört ein ca. 125 Quadratkilometer großes Reservat, welches etwa ein Fünftel der Stadtfläche einnimmt. Seit den 1960er Jahren hat Palm Springs den Ruf, eine Erholungsstätte für die amerikanische High Society zu sein. Große Stars wie Ava Gardner und Frank Sinatra haben in dieser Zeit Häuser in Palm Springs gebaut bzw. gekauft. Dieser Umstand trug der Stadt den Ruf als Ort ein, in dem sich die Stars erholen. Heute ist Palm Springs ein beliebter Ort für Senioren im Winter (scherzhaft „Snowbirds“ genannt, da sie den Sommer in ihren Häusern im Norden der USA verbringen).", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Beim United States Census 2000 wurden in Palm Springs 42.807 Einwohner in 20.516 Haushalten und 9.457 Familien gezählt. Die Bevölkerungsdichte betrug 175,4 Einwohner/km2. Die Zahl der Wohneinheiten war 30.823, das entspricht einer Dichte von 126,3 Wohnungen/km2. Die Einwohner bestanden im Jahre 2000 zu 78,33 Prozent aus Weißen, 3,93 Prozent Afroamerikaner, 0,94 Prozent Indigene, 3,83 Prozent Asiaten, 0,14 Prozent Pazifische Inselbewohner, 9,78 Prozent stammten von anderen Ethnien und 3,06 Prozent von zwei oder mehr Ethnien ab. 23,72 Prozent der Bevölkerung gaben beim Census an, Hispanier zu sein. In 16,3 Prozent der Haushalte lebten Kinder unter 18 Jahren und in 34,0 Prozent der Haushalte lebten verheiratete Paare zusammen. 8,5 Prozent der Haushalte hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne anwesenden Ehemann und 53,9 Prozent der Haushalte bildeten keine Familien. 41,6 Prozent aller Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 18,3 Prozent war jemand im Alter von 65 Jahren oder älter alleinlebend. Die durchschnittliche Haushaltsgröße war 2,05 Personen und die durchschnittliche Familie bestand aus 2,88 Personen. Von der Einwohnerschaft waren 17,0 Prozent weniger als 18 Jahre alt, 6,1 Prozent entfielen auf die Altersgruppe von 18 bis 24 Jahre, 24,2 Prozent waren zwischen 25 und 44 Jahre alt und 26,4 Prozent zwischen 45 und 64 Jahre. 26,2 Prozent waren 65 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter war 47 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 107,8 Männer; bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen jeweils 107,4 Männer. Das Durchschnittseinkommen pro Haushalt betrug 35.973 US-$ und das mittlere Familieneinkommen war 45.318 US-$. Die Männer verfügten durchschnittlich über ein Einkommen von 33.999 US-$, gegenüber 27.461 US-$ für Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 25.957 US-$. Etwa 11,2 Prozent der Familien und 15,1 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze; dies betraf 28,2 Prozent derer unter 18 Jahren und 6,8 Prozent der Altersgruppe 65 Jahre oder älter. Dass das Einkommen in der Statistik relativ niedrig erscheint liegt vor allem daran, dass Palm Springs einen sehr hohen Anteil von (durchaus wohlhabenden) Rentnern und Personen mit Zweitwohnsitzen hat, deren Einkommen nicht berücksichtigt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Palm Springs ist Teil des 28. Distrikts im Senat von Kalifornien, der momentan vom Demokraten Ted Lieu vertreten wird, und des 42. Distrikts der California State Assembly, vertreten vom Republikaner Brian Nestande. Des Weiteren gehört Palm Springs Kaliforniens 36. Kongresswahlbezirk an, der einen Cook Partisan Voting Index von R+1 hat und vom Demokraten Raul Ruiz vertreten wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Palm Springs ist eine Stadt im Coachella Valley im Riverside County im US-Bundesstaat Kalifornien, mit 44.552 Einwohnern (Stand der Volkszählung 2010). Das Stadtgebiet hat eine Größe von 245,984 Quadratkilometern. Man kann die Stadt mittels Interstate 10 oder California State Route 111 erreichen; sie ist etwa 180 Kilometer von Los Angeles entfernt.", "tgt_summary": "棕榈泉(英语:Palm Springs),在中国亦作帕姆斯普林斯,是美国加利福尼亚州里弗赛德县的一座城市。建有大量高尔夫球场以吸引游客前往,旅游业也是该城市的经济主要来源。", "id": 2744985} {"src_title": "Perris", "tgt_title": "佩里斯 (加利福尼亚州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Perris liegt im Westen des Riverside Countys im US-Bundesstaat Kalifornien. Nördlich der Stadt befinden sich Moreno Valley und der Lake Perris, westlich und östlich liegt gemeindefreies Gebiet und im Süden schließen sich Menifee sowie der Census-designated place Romoland an. Perris’ Einwohnerzahl beträgt 68.386 (Stand: 2010), das Stadtgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von 81,594 km2, wovon 81,308 km2 Land- und 0,286 km2 Wasserfläche sind.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Perris liegt an der Interstate 215, die eine Nebenstrecke der Interstate 15 im Inland Empire darstellt. Daneben führt die California State Route 74 durch Perris.", "section_level": 3}, {"title": "Eisenbahn.", "content": "Die Strecke der ehemaligen California Southern Railroad ist noch heute intakt und einer ihrer Bahnhöfe befindet sich in Perris. Am 6. Juni 2016 wurden die Haltepunkte Perris Downtown und Perris South im Netz des Metrolinks eröffnet. Die Metrolinklinie 91 verbindet seit diesem Zeitpunkt Perris über Riverside mit der Los Angeles Union Station.", "section_level": 3}, {"title": "Luftfahrt.", "content": "Unweit der Stadt befindet sich der private Perris Valley Airport mit einer 1600 m langen Landebahn. Daneben ist Perris ein beliebter Ort für Fallschirmspringer. Am 22. April 1992 verunglückte eine de Havilland Canada DHC-6 während des Abflugs vom Perris Valley Airport in weniger als 16 m Höhe. Das National Transportation Safety Board stellte als Unfallursache verunreinigten Kraftstoff fest. Dieser war durch unsachgemäße Behandlung kontaminiert worden. Daneben soll der Pilot nach dem Treibstoffverlust nicht angemessen reagiert haben. 14 Fallschirmspringer und die zwei Piloten an Bord kamen beim Absturz ums Leben.", "section_level": 3}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima in Perris ist mediterran mit warmen bis heißen Sommern und kalten Wintern. Im Sommer liegen die Höchsttemperaturen bei bis zu 40, im Winter können die Temperaturen selten bis unter den Gefrierpunkt gehen. Perris ist für seine Tornadoanfälligkeit bekannt, die letzten traten 2012 auf, jedoch allesamt nur in Stufe F0.", "section_level": 2}, {"title": "Demographie.", "content": "Nach dem Stand der Volkszählung 2010 lebten 68.386 Menschen in Perris. Damit hatte sich die städtische Bevölkerung binnen einer Dekade nahezu verdoppelt. Im Jahr 2000 waren etwas mehr als 36.000 Personen in der Stadt registriert (Stand Zensus 2000). Die große Mehrheit der Bewohner besteht aus Latinos, nämlich 71 Prozent. Damit liegt der Anteil der Latinos weit über dem mittleren Wert von Kalifornien und den USA insgesamt. Im südlichen Kalifornien sind jedoch Städte und Dörfer mit hispanischer Mehrheit keine Seltenheit. Die Anzahl der Weißen mit europäischem Hintergrund beträgt lediglich 11 Prozent. Damit ist der Anteil von Afroamerikanern mit über 12 Prozent leicht höher. Dieser Wert liegt zwar leicht über den kalifornischen Durchschnitt, insgesamt jedoch im Mittelwert in den Vereinigten Staaten. Andere ethnische Gruppen wie Asiaten sind Minderheiten. Die Anzahl der Haushalte betrug nach der 2010 erhobenen Volkszählung 16.365. Die Geschlechter sind nahezu gleich verteilt, auf 100 Frauen kamen 98,3 Männer. Das Medianalter der Bewohner von Perris beträgt 25,9 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Perris Valley bestand ursprünglich aus Weideland und wurde erst ab den 1880er Jahren stark besiedelt, einer Zeit großen wirtschaftlichen Wachstums in Südkalifornien. Der Anschluss an die California Southern Railroad führte zur Entstehung einer Siedlung um den neuen Bahnhof herum. Der Bau der Eisenbahnstrecke erfolgte 1882; hiermit konnten die heutigen Städte Barstow und San Diego verbunden werden. Aufgrund eines Streits über Grundbesitzrechte mussten 1885 jedoch die meisten Bewohner ihre Häuser wieder verlassen und sich 3 km weiter nördlich an der Eisenbahnstrecke niederlassen. Hier gründeten sie die Stadt Perris, benannt nach Fred T. Perris, dem Chefingenieur der California Southern Railroad. 1911 wurde Perris offiziell zur City ernannt. Ursprünglich war die Stadt Teil des San Diego Countys, mit der Gründung des Riverside Countys 1892 wurde sie jedoch diesem zugeordnet. Die südkalifornische Schnellrestaurantkette Farmer Boys entstand 1981 in Perris. Am 20. März 2007 wurde in der Nachrichtensendung Nightline bei ABC im Rahmen des \"Reality Checks\" über Perris selbst und die vielen zwangsversteigerten Eigentumswohnungen im Riverside County berichtet, Perris wurde diesbezüglich als „Epizentrum“ bezeichnet. Im Januar 2018 geriet die Kleinstadt weltweit in die Medien weil das Ehepaar David und Louise Turpin ihre zwölf Kinder im Alter von zwei bis 29 Jahren 13 Jahre gefangen hielt. Die Kinder wurden von der Polizei verschmutzt, verstört, verängstigt und unterernährt befreit, nach dem eine 17-Jährige fliehen konnte. Die Kinder kauerten in einem Zimmer am Boden, einige mit Ketten und Vorhängeschloss an ihr Bett gefesselt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Perris ist Teil des 37. Distrikts im Senat von Kalifornien, der momentan von der Republikanerin Mimi Walters vertreten wird, und dem 65. Distrikt der California State Assembly, vertreten von der Demokratin Sharon Quirk-Silva. Des Weiteren gehört Perris Kaliforniens 49. Kongresswahlbezirk an, der einen Cook Partisan Voting Index von R+5 hat und vom Republikaner Darrell Issa vertreten wird.", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Teile mehrerer Filme wurden in Perris gedreht, darunter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Perris ist eine Stadt im Riverside County im US-Bundesstaat Kalifornien mit 68.386 Einwohnern (Stand: 2010). Das Stadtgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von 81,594 km2. Sie grenzt im Nordosten an den Lake Perris.", "tgt_summary": "佩里斯(英文:Perris),是美国加利福尼亚州里弗赛德县下属的一座城市。建市于1911年5月26日,面积 大约为31.39平方英里 (81.3平方公里)。根据2010年美国人口普查,该市有人口68,386人。", "id": 1631548} {"src_title": "Dieppe", "tgt_title": "迪耶普", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der See- und Fischereihafen an der Alabasterküste mit Einwohnern (Stand ) befindet sich an jener Stelle, an der der Fluss Arques in den Ärmelkanal mündet. Ihm gegenüber, auf der englischen Seite des Kanals liegt Newhaven, East Sussex.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Dieppe wurde um das Jahr 900 circa 150 Jahre vor der Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer von Normannen besiedelt. Das englische Wort \"deep\" für „tief“ und „Dieppe“ haben denselben germanischen Ursprung. Es bezieht sich auf die natürliche Hafeneinfahrt des Ortes, der für den Seehandel schon immer ideal war. Der Ort wurde zweimal vollständig zerstört: Das erste Mal 1195 durch den Kapetinger Philipp II. August, das zweite Mal 1694 durch eine niederländisch-englische Flotte unter Admiral Berkeley, der die Stellungen der im Ärmelkanal operierenden französischen Korsaren vernichten wollte. Dem Neuaufbau nach dem Bombardement von 1694, das einen Flächenbrand verursachte, verdankt Dieppe sein barockes Aussehen. Ab dem 16. Jahrhundert war Dieppe ein Ausgangspunkt für die französischen Entdeckungsreisen. Jehan Ango, der Entdecker Brasiliens und Sumatras, wurde 1480 oder 1481 in Dieppe geboren und starb 1551 auch dort. 1848 wurde die Eisenbahnstrecke von Paris nach Dieppe eröffnet. Zur Zeit Napoléons III. wurde Dieppe der erste mondäne Badeort Frankreichs nach dem Vorbild des englischen Seebades Brighton. Sowohl die Bahn von Paris als auch die Fähren von Newhaven brachten Badegäste nach Dieppe. Das magische Licht in der Gegend lockte viele Künstler an. Die Impressionisten Camille Pissarro und Eugène Delacroix waren die ersten Maler, die Dieppe für sich entdeckten. Ihnen folgten Eva Gonzalès, Ernst Oppler und andere. Den romantischen Komponisten Camille Saint-Saëns zog es ebenfalls in den Ort, wie auch den naturalistischen Schriftsteller Guy de Maupassant. Als Léon Blums Volksfront 1936 das Urlaubsentgelt einführte, nahm der Tourismus in Dieppe noch einmal einen Aufschwung. Im Zweiten Weltkrieg fand am 19. August 1942 die Operation Jubilee statt: Alliierte Truppen, insbesondere aus Kanada, versuchten, in einer Stärke von etwa 6.000 Mann am Strand von Dieppe zu landen. Dieppe war zu diesem Zeitpunkt von deutschen Truppen besetzt. 907 Kanadier und mehrere hundert Soldaten anderer Nationen (Briten, Amerikaner und Deutsche) fielen; 119 alliierte Flugzeuge gingen verloren (davon mit 106 Stück der höchste Tagesverlust in der Geschichte der RAF), ungefähr 2.000 Mann kamen in deutsche Kriegsgefangenschaft. Von den 4.963 Kanadiern kehrten 2.210 nach dem Einsatz zurück, viele davon verwundet. Am 1. September 1944 erreichte das II. Kanadische Korps Dieppe. Kanadische Aufklärer (sie fuhren von Rouen aus per Motorrad nach Dieppe) hatten gemeldet, dass die Wehrmacht Dieppe am Tag zuvor geräumt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Drachenfest.", "content": "Das am Strand von Dieppe im Spätsommer stattfindende Drachenfest gilt als das größte organisierte Drachenfest der Welt. Alle zwei Jahre werden hunderte Drachenflieger aus aller Welt an die Kanalküste eingeladen, um an einer 150 Meter langen Promenade in einem Zelt die typischen Drachen ihres Landes darzustellen. Es kommen einerseits große Delegationen sowie auch Einzelpersonen wie Peter Lynn aus Neuseeland oder Robert Brasington aus Tasmanien. In den Jahren, in denen das Drachenfest nicht in Dieppe in Frankreich stattfindet, wird es in der gleichnamigen Partnerstadt Dieppe (New Brunswick) in Kanada durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Dieppe ist ein bedeutender See- und Fischereihafen und verfügt über einen Yachthafen mit 500 Liegeplätzen. Angeliefert werden hauptsächlich exotische Früchte wie Bananen und Ananas. Täglich gibt es bis zu vier Verbindungen mit der Autofähre nach Großbritannien. Die Überfahrt dauert gut vier Stunden; im Sommer verkehrt zusätzlich eine kleine Schnellfähre vom Typ SeaCat; mit dieser dauert die Reise nur etwa zwei Stunden. Die Stadt liegt circa zwei Autostunden von Paris entfernt und ist vor allem an Wochenenden ein beliebtes Ausflugsziel für die Pariser Bevölkerung. Der Flugplatz Dieppe-Saint-Aubin hat nur eine untergeordnete Bedeutung. Die Sportwagenfirma Alpine hat ihren Sitz in Dieppe.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Seit den Kommunalwahlen 2008 (Amtsdauer bis 2015) wird Dieppe von einer Linkskoalition PCF/PS regiert. Bürgermeister ist der Kommunist Sébastien Jumel.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Der FC Dieppe ist der bekannteste Fußballverein der Stadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieppe [] ist eine französische Stadt im Département Seine-Maritime in der Region Normandie. Sie ist Unterpräfektur des gleichnamigen Arrondissements und Hauptort (\"chef-lieu\") von zwei Kantonen.", "tgt_summary": "迪耶普()是法国诺曼底大区滨海塞纳省的一个港口都市,也是该省的一个副省会。", "id": 1032247} {"src_title": "Boulder (Colorado)", "tgt_title": "波德 (科羅拉多州)", "src_document": [{"title": "Politik.", "content": "Politisch gesehen ist Boulder eine der linkesten und am stärksten demokratisch geprägten Städte Colorados. Der Landkreis von Boulder, in dem viele deutlich konservativere Vororte von Boulder mit erfasst werden, hat ein Wählerverzeichnis mit 37 % registrierten Demokraten, 27 % Republikanern und 36 % Unabhängigen. Die Stadt wird oft spöttisch als „Volksrepublik Boulder“ bezeichnet, oder als „25 Quadratmeilen umgeben von der Realität“. 1974 verabschiedete der Stadtrat von Boulder die erste Satzung in Colorado, die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität verbot. Nach weniger als einem Jahr hoben die Wähler von Boulder in einer Volksabstimmung diese Satzung jedoch wieder auf. 1975 erteilte die Urkundsbeamtin (engl.: \"\") Clela Rorex Ehelizenzen an gleichgeschlechtliche Paare, noch bevor ein entsprechendes Staatsgesetz in Colorado erlassen wurde. 1987 hob das Wahlvolk die Entscheidung von 1974 auf und machte Boulder damit zur ersten Kommune der USA, die mittels Volksabstimmung eine die sexuelle Identität betreffende Antidiskriminierungssatzung verabschiedete. 1996 wurde Boulder die erste Stadt Colorados, die ein Rauchverbot erließ, das auch Bars und Kneipen umfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrradstadt.", "content": "Boulder wurde von der League of American Bicyclists als fahrradfreundliche Gemeinde ausgezeichnet und erhielt als eine von drei Kommunen in den USA (neben Davis und Portland) die höchste Auszeichnungstufe in Platin. Boulder ist der Sitz von Warm Showers, eines gemeinnützigen Gastfreundschaftsnetzwerks für Menschen, die Fahrradtouren unternehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Boulder Creek.", "content": "Der Boulder Creek wird gebildet aus zwei Zuflüssen entlang der kontinentalen Wasserscheide: Nord- und der mittlere Boulder Creek und ein Stück weiter der Süd-Boulder Creek. Im Nord-Boulder Creek bildet das Tal zwischen Navajo Peak und Arikaree Peak auf der Wasserscheide eine Kette aus Seen. Der Gebirgsbach fließt 17,8 Meilen (28,6 km) hinter der Ortschaft „Switzerland“ in den Mittleren Boulder Creek. Der Mittlere Boulder Creek rinnt wie zwei Gabeln aus der Wasserscheide: die nördliche Gabel fließt in einem Bogen unterhalb vom Mount Neva 7,5 Meilen (12,1 km) in die Süd-Gabel. Von der Verbindung der beiden Zuflüsse aus fließt der Mittlere Boulder Creek 13,7 Meilen (22 km) durch die Kleinstädte Eldora, Nederland und Barker Meadow Reservoir, ein Wasservorrat für die Stadt Boulder, bevor er in den Nord-Boulder Creek mündet. Von der Quelle fließt er über die Zuflüsse der Nord- und Mittel-Ströme durch den Boulder Canyon und durch die Stadt Boulder. Am östlichen Ende der Stadt trifft er südlich des Moffat Tunnels auf den Süd-Boulder Creek, der am Roger Pass auf der kontinentalen Wasserscheide entspringt. Der Süd-Boulder Creek fließt 40 Meilen (64,4 km) durch Rollinsville, Gross Reservoir und den Eldorado Canyon, bevor er das Gebirge verlässt und sich in einer Kurve durch Süd- und Ost-Boulder schlängelt und in den Boulder Creek mündet.", "section_level": 1}, {"title": "Boulder Creek Path.", "content": "Durch den Boulder Canyon schlängelt sich ein Gebirgsbach, der Boulder Creek, der das Gebirgswasser aus den Bergen mit sich führt. Der Boulder Creek Path, ein Pfad neben diesem fließenden Gewässer, wird zum Inlineskaten und Radfahren genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Seit 2014 wird hier im Juni mit dem Ironman Boulder ein Triathlon über die Langdistanz (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen) ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Metropolregion von Boulder erbrachte 2016 ein Bruttoinlandsprodukt von 23,9 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 107 unter den Großräumen der USA. Die Arbeitslosenrate in der Metropolregion betrug 2,1 Prozent und lag damit weit unter dem nationalen Durchschnitt von 3,8 Prozent (Stand: März 2018). Das Pro-Kopf Einkommen lag bei 63.707 US-Dollar womit Boulder zu den reichsten Städten der USA gehört. Ein bekanntes Unternehmen aus Boulder war die Exabyte Corporation, ein führender Entwickler und Hersteller von Magnetband-Speicherlösungen. Exabyte wurde 2006 von Tandberg Data übernommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boulder (englisch für „Felsblock“) ist eine Stadt im Boulder County im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado an den Ausläufern der Rocky Mountains und Sitz der County-Verwaltung. Boulder liegt etwa 45 km nordwestlich von Denver.", "tgt_summary": "波德(Boulder ),又称圆石市,是美国科罗拉多州的一个城市,位于州府丹佛西北,是博尔德县县治。面积65.7平方公里,2010年人口97385人,是科罗拉多州第十一大城市。整个城市安静祥和,风景秀丽。马路两旁骑自行车者很多。公园里、博尔德河岸边总有很多徒步旅行者。珍珠街和第二十九街是整个城市的商业集中地。其中珍珠街充满了文艺气息,街上有很多精致的餐馆、咖啡馆、雕塑、花园,以及街头文艺表演。科罗拉多大学博尔德分校位于本市,近三万名大学生为城市增添了动感与活力。", "id": 2260348} {"src_title": "Durango (Colorado)", "tgt_title": "杜兰戈 (科罗拉多州)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wurde im September 1880 durch die Eisenbahngesellschaft Denver and Rio Grande Western Railroad errichtet, um den San-Juan-Bergbaudistrikt zu versorgen. Sie wurde nach der spanischen Stadt Durango benannt. Das Wort \"Durango\" leitet sich vom baskischen Wort \"„Urango“\" ab und bedeutet so viel wie „Wasserstadt“. Die offizielle Stadtgründung erfolgte am 27. April 1881. Die Durango and Silverton Narrow Gauge Railroad ist eine Museumseisenbahn, die Durango mit der historischen Bergbaustadt Silverton verbindet. Auf der Strecke verkehren Dampflokomotiven und das rollende Material stammt aus den 1920er Jahren und ist teilweise noch älter. Sie ist seit 1961 eine National Historic Landmark und in das National Register of Historic Places eingetragen. 1990 fanden in Durango die ersten Mountainbike-Weltmeisterschaften statt. 1992 fand in Durango die USA-Schachmeisterschaft statt. Sieger war der US-Schachspieler Patrick Wolff.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Durangos geographische Koordinaten sind. Der Ort liegt in einer Höhe von. Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Stadt eine Fläche von 17,7 km2, wovon 17,67 km2 auf Land entfallen. Durango liegt im Tal des Animas Rivers und ist von den San Juan Mountains umgeben. Die Stadt liegt an den Fernstraßen U.S. Highway 160 (dem Old Spanish Trail) und U.S. Highway 550 erreicht. U.S. 550 ist eine nur teilweise autobahnähnliche Straßenverbindung nach Albuquerque und trägt nördlich von Durango den Spitznamen \"Million Dollar Highway\".", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Das Fort Lewis College liegt auf einem etwa 150 Meter hohen Felsen und überragt das Zentrum der Stadt. Das \"Pueblo Community College\" kommunales College am Camino del Rio. Das etwa 70 km entfernt außerhalb von Cortez, Colorado gelegene \"San Juan Technical College\" ermöglicht die EMT-Prüfungen in Durango.", "section_level": 1}, {"title": "Lokalpresse.", "content": "In Durango gibt es die Tageszeitung \"The Durango Herald\" und die Wochenzeitung \"The Durango Telegraph\".", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten 13.922 Personen die Stadt. Die Bevölkerungsdichte betrug 792,8 Personen pro km2. Es gab 5819 Wohneinheiten, durchschnittlich 331,4 pro km2. Die Bevölkerung Durangos bestand zu 86,84 % aus Weißen, 0,50 % Schwarzen oder African American, 5,51 % Native American, 0,74 % Asian, 0,11 % Pacific Islander, 4,12 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 2,17 % nannten zwei oder mehr Rassen. 10,31 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Durangos verteilten sich auf 5492 Haushalte, von denen in 22,4 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 34,2 % der Haushalte stellten Verheiratete, 9,4 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 52,6 % bildeten keine Familien. 31,8 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 9,0 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,23 und die durchschnittliche Familiengröße 2,83 Personen. Die Stadtbevölkerung verteilte sich auf 16,6 % Minderjährige, 26,1 % 18–24-Jährige, 27,2 % 25–44-Jährige, 19,4 % 45–64-Jährige und 10,7 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Das Durchschnittsalter betrug 29 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 104,1 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 103,8 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Durango betrug 34.892 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen 50.814 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 31.812 US-Dollar gegenüber 25.022 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen in Durango war 19.352 US-Dollar. 17,2 % der Bevölkerung und 7,3 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 11,2 % der Minderjährigen und 8,9 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Durangos Partnerstädte sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Durango (Navajo Kinłání) ist eine Stadt im US-Bundesstaat Colorado, USA. Mit 16.887 Einwohnern (Stand 2010) ist die Home Rule Municipality Durango im La Plata County die einwohnerreichste Siedlung und auch dessen County Seat. Touristische Anziehungspunkte sind die nahegelegenen Skigebiete, eine historische Eisenbahn, die zwischen Silverton und Durango pendelt, sowie der 36 Meilen (knapp 60 km) entfernt liegende Mesa-Verde-Nationalpark. Durango ist außerdem beliebter Ausgangspunkt für die Jagd im Umland sowie bekannt für exzellentes Fliegenfischen im Animas River und San Juan River. Diese Flüsse sind auch bei Kajak- und Kanufahrern beliebt.", "tgt_summary": "杜兰戈(英文:Durango),是美国科罗拉多州拉普拉塔县下属的一座城市。建市于1881年4月27日,面积大约为9.957平方英里(25.788平方公里)。根据2010年美国人口普查,该市有人口16,887人。2011年估计该市有人口17,069人,相比2010年人口增长率为1.08%。同时,论人口该市是科罗拉多州第33大城市。", "id": 2308060} {"src_title": "Tschetschenen", "tgt_title": "车臣人", "src_document": [{"title": "Siedlungsraum.", "content": "Anfang der 1990er Jahre lebten 76,7 % der Tschetschenen in der sowjetischen Tschetscheno-Inguschischen Republik, die 1991 aufgeteilt wurde in Tschetschenien und Inguschetien. Diese Trennung wurde bei der Auflösung der Sowjetunion beibehalten. Bei der Volkszählung von 2010 bildeten die Tschetschenen mit 95,3 % (1.206.551) die größte Volksgruppe in der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Im gesamten Russland ermittelte die Volkszählung 2010 1.431.360 Tschetschenen. Des Weiteren besteht in der Türkei mit etwa 70.000 Personen eine tschetschenische Diasporagemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Frühere Geschichte.", "content": "Die Ursprünge der Tschetschenen und Inguschen liegen weitgehend im Dunkeln. Nach archäologisch nicht zu belegenden Theorien gingen beide Völker aus den Hurritern hervor. Danach wären hurritische Stämme nach der Zerschlagung des Mittanireiches in den unwegsamen Kaukasus abgewandert und hätten sich dort mit den Angehörigen der sogenannten Koban-Kultur vermischt, daraus seien die Wainachen entstanden. Götterstatuen und Kurgane in unwegsamen Tälern zeugen heute noch von der frühen Periode der wainachischen Kultur. In der Antike und im frühen Mittelalter wurde das Siedlungsgebiet der Wainachen zum Berührungspunkt verschiedener expandierender Reiche: In den Höhenlagen bestand das Königreich Serir, in der nördlichen Ebene herrschten die Alanen, denen es vorübergehend gelang, die Wainachen zu unterwerfen. Dabei wurden die Alanen für einige Jahrhunderte sesshaft und übernahmen Elemente der wainachischen Kultur. Darüber hinaus wurden die Römer in der Region aktiv, später das sassanidische Persien die arabischen Kalifate, die Chasaren sowie verschiedene Nomadenstämme. Im Lauf der Jahrhunderte veränderte sich das wainachische Siedlungsgebiet entsprechend der Bedrohungslage: In friedlichen Zeiten expandierten die Wainachen in die Ebene im Norden des Kaukasus, wenn Krieg war, zogen sich die Menschen in befestigte Siedlungen in den Bergen zurück. Sie besetzten damit eine wichtige strategische Position, da mehrere Handelswege durch den Kaukasus führten. Beginnend ab dem 10. Jahrhundert wurden die Wainachen von Georgien aus christianisiert. In dieser Zeit entstanden neben Kirchen auch zahlreiche Wohn- und Verteidigungstürme. Die Christianisierung fand im 13. Jahrhundert ihren Abschluss. Als kurz darauf der Mongolensturm den Kaukasus erreichte, sahen sich die Wainachen zu einem neuerlichen Rückzug in die Berge gezwungen. Nach dem Zerfall des Timuridenreiches expandierten die Wainachen wieder in die Ebenen. Etwa zu dieser Zeit spalteten sie sich vermutlich in Tschetschenen und Inguschen auf. Die Tschetschenen entwickelten eine Stammesgesellschaft mit starken Tendenzen zur Aufsplitterung. Die Bildung eines gemeinsamen Staates gelang nie. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts lebten die meisten Tschetschenen einen Synkretismus, mit einem Gemisch aus heidnischen und christlichen Elementen. An der Grenze zu Georgien gibt es mehrere Plätze, wo heute Kirchenruinen stehen, die bis ins 19. Jahrhundert als sakrale Wallfahrtsorte verehrt wurden. Es gab aber auch bereits Muslime. Unter den Tschetschenen setzte sich dann der Sufismus als Richtung des Islam durch. Mit dem Zerfall der Sowjetunion begann eine Islamisierung in Tschetschenien.", "section_level": 1}, {"title": "Tschetschenen in Deutschland.", "content": "Von 2002 bis 2017 haben fast 36.000 Tschetschenen Asyl in Deutschland beantragt. 2013 stammten über 90 Prozent der 15.500 Asylanträge russischer Staatsbürger in Deutschland von Tschetschenen, nämlich mehr als 13.600. 2016 waren unter den 12.200 Menschen aus Russland, die einen Asylantrag in Deutschland stellten, 9850 Tschetschenen, mehr als 80 Prozent. Als asylberechtigt oder als Flüchtlinge anerkannt wurden 2016 in Deutschland nur 4,3 Prozent der Tschetschenen. Da die Tschetschenen über Polen einreisten, müssten diese nach dem Dublin-Abkommen eigentlich nach Polen zurückgebracht werden. 2016 wurden von Januar bis Oktober aus verschiedenen Gründen nur 560 Personen nach Polen und 110 Tschetschenen nach Russland zurückgeschoben. In Erstaufnahmeeinrichtungen gelten die tschetschenischen Männer wegen ihrer Kriegermentalität und ihrem Ehrenkodex als besonders gewaltbereit. Da Clan-Strukturen auch in Deutschland fortbestehen, gab es Fälle, in denen Tschetschenen von außerhalb zu den Asylunterkünften kamen, um Rache an jenen zu nehmen, die ihre Landsleute beleidigt oder angegriffen haben sollen. Ferner kam es zu Fällen, bei denen tschetschenische Männer ihre Frauen oder Kinder verprügelten. In der organisierten Kriminalität in Deutschland machen Tschetschenen, teils im Auftrag anderer ethnischer Clans, seit Jahren bei Schutzgelderpressung, Raub und der Verteidigung von Geschäftsbezirken gegen andere kriminelle Banden mit. Auch ein 2019 angefertigter BKA-Bericht stellte, so \"Der Spiegel\", eine „überdurchschnittlich hohe Eskalations- und Gewaltbereitschaft“ unter tschetschenischen Kriminellen fest. Eine mittlere zweistellige Zahl von Tschetschenen reiste von Deutschland in den letzten Jahren ins Gebiet des Islamischen Staates, einige davon kehrten später zurück. Es gab Anfang 2018 500 Tschetschenen, die laut dem damaligen Präsidenten des BfV Hans-Georg Maaßen ein „hohes Gefährdungspotential“ darstellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tschetschenen sind eine Bevölkerungsgruppe im Nordkaukasus. Sie selbst nennen sich \"Noxchi\" (Sg. \"Nochtschi\"). Mit ihren sprachlich und kulturell eng verwandten Nachbarn, den Inguschen, werden sie in die ethnologische Gruppe der Wainachen eingeordnet. Ihre Sprache, das Tschetschenische, gehört zusammen mit der inguschischen Sprache zum wainachischen Zweig innerhalb der nachischen Sprachen der nordostkaukasischen Sprachfamilie. Die Tschetschenen gehören in ihrer großen Mehrheit dem sunnitischen Islam an.", "tgt_summary": "车臣人()是北高加索地区众多民族中人口最多的民族。在现代,所谓的车臣人有多种划分方法:比如,按照所生活的地域,可分为山地车臣人和平原车臣人或者用组成车臣社会的各个部落来加以区分。车臣是阿拉伯人在八世纪的伊朗文件中对他们的称呼,第一次出现在俄国记录是1732年。车臣最早只是一个村庄。", "id": 2279895} {"src_title": "Abydos (Ägypten)", "tgt_title": "阿拜多斯", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Frühdynastische Zeit.", "content": "Die ältesten Siedlungsspuren aus Abydos stammen aus der späten vordynastischen Zeit und wurden im Bereich des späteren Tempels Sethos I. und der eigentlichen Stadt gefunden. Ob Abydos damals schon befestigt war, lässt sich nicht feststellen. In antiker Zeit wurden auf Friedhöfen häufig Hunde und Schakale angetroffen und sie wurden als gottähnliche Wächter der Nekropole betrachtet. In Abydos war dies der hunde- oder schakalähnliche Gott Chontamenti („Erster der Westlichen = Verstorbenen“), der dort zunächst als lokale Gottheit verehrt wurde. Bis zum Ende der 1. Dynastie wurden in Abydos gleichzeitig mit den Pharaonen auch Bedienstete und Anhänger zum Dienst der Herrscher im Jenseits bestattet, anfangs bis um die 300 Leichname, gegen Ende dieser Praxis zunehmend weniger. Offensichtlich wurden ( der Ägyptologe David O'Connor) die Begleiter zu diesem Zweck getötet. Die Tempel für den Totenkult der verstorbenen Könige befanden sich näher am Fruchtland und waren in der Frühzeit aus heute zerfallenem Flechtwerk gebaut. Erkennbar sind sie nur noch durch die sie umgebenden Gräberreihen für Hofangehörige. Ab der 2. Dynastie begann man mit dem Ziegelbau, davon stehen noch zwei: die Schunet el-Zebib („Rosinenscheune“) und eine weitere, in der sich das koptische Kloster Amba Mousa befindet. Aus jener Zeit datieren die als Sonnenbarken von Abydos bekannt gewordenen Gräber. Spätestens seit König Djoser aus der 3. Dynastie wurde Abydos als königliche Nekropole aufgegeben und die Herrscher in Unterägypten bestattet (Sakkara, Giseh, Abusir, Dahschur), man scheint jedoch in Abydos ein Scheinbegräbnis durchgeführt zu haben. Doch noch in der 6. Dynastie ließen sich viele hohe Beamte in Abydos bestatten.", "section_level": 2}, {"title": "Altes bis Mittleres Reich.", "content": "König Pepi I. errichtete eine Grabkapelle in Abydos, die sich im Laufe der Jahre zu einem Osiristempel entwickelte und dessen Reste noch vorhanden sind. In der Ersten Zwischenzeit war Abydos Teil des thebanischen Herrschaftsgebietes, wurde aber heftig umkämpft. Der Vater des Königs Merikare soll die alten Königsgräber zerstört haben. In dieser Zeit kultureller Neuorientierung übernahm Abydos den Status von Memphis als königliche Residenznekropole. Diese tiefgreifende Änderung stellte einen Bezug auf alte Traditionen von Abydos als königliche Nekropole der Frühzeit dar. Mit dem Wechsel nach Abydos als erneutem Totenzentrum und der Aufwertung zum „heiligen Kultort des Osiris“ erfolgte ein „theologischer Anachronismus“, der die am Ende des Alten Reiches entstandene Osiris-Verehrung in eine Zeit verlegt, in der die Gottheit Osiris noch nicht existierte. Die Riten eines Scheinbegräbnisses wurden so zum Mysterium des Osiris, der „in Abydos begraben wurde“, um dann in seiner Statue wieder aufzuerstehen. In dieser Zeit verband sich Osiris mit dem alten Nekropolengott Chontamenti. Seit dem Mittleren Reich war es der Wunsch vieler Ägypter, entweder in Abydos begraben zu werden oder wenigstens mit einer Stele dort anwesend zu sein. Dies führte dazu, dass viele Beamte in Abydos eine Kapelle mit Stelen, Statuen und Opfertisch, oder auch nur eine Stele errichten ließen. Der Großteil der Stelen des Mittleren Reiches stammt aus Abydos. In Abydos wurden anscheinend auch Osiris-Mysterien aufgeführt. Sie werden auf verschiedenen Stelen genannt. Daneben gibt es aber auch umfangreiche Friedhöfe dieser Zeit bei Abydos. Ab der 11. Dynastie wurde ein alter Tempel im Zentrum der Stadt wiederaufgebaut. Sesostris III. baute für sich ein riesiges Osiris-Grab im Südosten von Abydos. Der Taltempel befand sich am Wüstenrand, ein ca. 700 m langer Aufweg führte zum Grabbezirk, der eine T-förmige Ziegelplattform bildete von 156 m Breite und 160 m Länge. Im Nordteil führten zwei Schächte ins 24 m tiefe Grab. Der 180 m lange Grabkorridor war mit Granit- und Quarzitplatten verschlossen. Die eigentliche Sargkammer war versteckt angeordnet. Die aufwändige Anlage lässt einige Ägyptologen vermuten, dass Sesostris III. nicht in seiner Pyramide, sondern hier bestattet wurde. Neben dem Taltempel befand sich auch die Stadt Wahsut, die von Sesostris III. gegründet, jedoch im Neuen Reich wieder aufgegeben wurde. Sie diente dem Tempelkult, hatte aber wohl auch überregionale Bedeutung. König Chendjer (13. Dynastie) ließ eine lebensgroße Osiris-Statue in dem Grab des Djer errichten, das nun als Grab des Osiris betrachtet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Neues Reich und Spätzeit.", "content": "Nach der Reichseinigung baute Ahmose für sich, seine Großmutter Tetischeri und auch für Königin Ahmose-Nefertari südlich der von Sesostris III. errichteten Tempelanlage Scheingräber mit Pyramiden. Noch unter Amenophis III. wurde das Grab des Djer als Osirisgrab angesehen. In der 19. Dynastie waren es vor allem Sethos I. und Ramses II., die in Abydos riesige Tempelanlagen errichteten (Totentempel des Sethos I., Tempel des Ramses II.). Die Hohepriester des Osiris, wie z. B. Wennefer waren in dieser Zeit leitende Persönlichkeiten im Land. Abydos behielt in der Spätzeit seine Bedeutung. Aus der Dritten Zwischenzeit gibt es bedeutende Grabanlagen hoher Beamter und in der 25. Dynastie (ca. 660 v. Chr.) wurden hier einige Mitglieder des kuschitischen Königshauses begraben.", "section_level": 2}, {"title": "Römische und Arabische Zeit.", "content": "In der Spätantike war in Abydos eine Garnison stationiert. Über die Ausdehnung der Stadt ist nur wenig bekannt, römische und koptische Häuserreste in und um den großen Tempel des Sethos I. stellen die einzigen Hinweise dar. Im Bereich des Klosters Amba Mousa befindet sich seit dem Mittelalter ein Dorf namens Deir Sitt Damyana. Weitere Reste koptischer Besiedlung bilden eine über einem Tempel des Neuen Reiches errichtete Kirche und kleinere Wohngebäude in antiken Gräbern.", "section_level": 2}, {"title": "Archäologische Stätten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umm el-Qaab.", "content": "Auf dem frühen Friedhof Umm el-Qaab, etwa 3 Kilometer vom Wüstenrand und 2 Kilometer von der Stadt entfernt, hat man die Gräber der meisten Herrscher der frühdynastischen Periode Ägyptens lokalisieren können, die sich auf dem sogenannten B-Friedhof befinden. Auf dem daneben liegenden U-Friedhof entdeckte man weitere Gräber, die den Königen der vordynastischen Zeit zugeordnet werden konnten. Die bedeutendsten Archäologen, die an diesem Königsfriedhof gearbeitet haben, waren Émile Amélineau, Flinders Petrie, Edouard Naville, Eric Peet und seit 1997 das DAI in Kairo unter Werner Kaiser und Günter Dreyer. Im Jahre 2000 wurden hier die ältesten Schiffsfunde aus der Zeit um 3000 v. Chr. gemacht. 14 ca. 20 – 30 m lange Schiffsrümpfe waren im Sand vergraben und werden von einem Team des University of Pennsylvania Museum, der Yale University und des Institute of Fine Arts der New York University geborgen und konserviert. Die Schiffe werden der 2. Dynastie zugerechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Kom el-Sultan.", "content": "Ein Kilometer nördlich von Umm el-Qaab liegt der Ruinenhügel Kom el-Sultan. Dort befinden sich verschiedene Grabstätten, eine Handwerkersiedlung und der Tempel des Osiris-Chontamenti. Die Entstehung der Anlage geht bis in die prädynastische Zeit zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Totentempel des Sethos I..", "content": "Der Tempel des Sethos I. ist noch sehr gut erhalten: Zwei weite Höfe führen zum Tempelhaus mit seiner Pfeilerfassade, der sich zwei weitere Säulensäle anschließen. Auf diese folgt, leicht erhöht, eine Reihe von sieben Sanktuaren, die den Ortsgottheiten (Osiris, Isis und Horus), den Reichsgottheiten (Amun-Re, Re-Harachte und Ptah) sowie Sethos gewidmet sind. Dem Osiris-Heiligtum schließen sich Räumlichkeiten an, in denen Mysterienfeiern abgehalten wurden. In einem südlichen Anbau des Tempels befindet sich die bedeutende Königsliste von Abydos. Hinter diesem Tempel befindet sich ein Scheingrab des Königs in der Form des Osirisgrabes (Osireion), d. h. einer unterirdischen Insel, die von einem Wassergraben umgeben ist.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "\"chronologisch sortiert\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Abydos (von altägyptisch Abedju;, \"Abīdūs\") ist eine archäologische Stätte in der Nähe von Sohag am westlichen Nilufer, 160 Kilometer nördlich von Luxor und etwa 15 Kilometer südwestlich der heutigen Stadt el-Balyana.", "tgt_summary": "阿拜多斯(Abydos,阿拉伯文:,希腊文:),位于26°10' N,在今埃及索哈杰省境内。该地名为希腊语,起源于古埃及地名「阿卜杜」。1857年法国考古学者马里埃特在此发现古埃及神庙遗址,并展开全面性挖掘,之后,陆续有西方考古团体在此大规模发掘。", "id": 2312146} {"src_title": "Wilmington (Delaware)", "tgt_title": "威尔明顿 (特拉华州)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im März 1638 erreichte eine schwedische Expedition, bestehend aus den Schiffen \"Kalmar Nyckel\" (Schlüssel von Kalmar) und \"Vogel Grip\" (Vogel Greif), unter Führung von Peter Minuit die Küste des heutigen Delaware. Die Siedler, die um den 29. März landeten, errichteten das Fort Christina (benannt nach der damaligen schwedischen Königin Christina I.). Fort Christina, das heutige Wilmington (Delaware), wurde damit die erste dauerhafte europäische Siedlung Delawares. Die Region des unteren Delaware Rivers (Teile der heutigen US-Bundesstaaten Delaware, Pennsylvania und New Jersey) beanspruchten die Schweden als Kolonie. Die Kolonie Neuschweden existierte vom 29. März 1638 bis zum September 1655. Die schwedischen Wurzeln lassen sich noch heute in der Flagge Wilmingtons finden. 1655 übernahmen Niederländer die schwedische Kolonie. 1664 kam die Region unter britische Herrschaft. 1738 benannte König Georg III. die Siedlung in Wilmington um. Namensgeber war Spencer Compton, 1. Earl of Wilmington und späterer Premierminister. Das größte Wachstum der Stadt fand während des Sezessionskrieges statt. 1802 wurde mit dem Bau der ersten Schießpulverfabrik das Unternehmen DuPont gegründet. Um 1868 war Wilmington eine Hochburg des Stahlschiffbaus sowie in der Produktion von Schwarzpulver und Leder. 1868 wurde auch das römisch-katholische Bistum Wilmington errichtet. Die beiden Weltkriege förderten die industrielle Entwicklung Wilmingtons, so dass weitere Werften, Stahlhütten und chemische Werke entstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Namensvarianten.", "content": "Die Stadt besitzt einige Bezeichnungsvarianten:", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wilmington ist auf Grund von steuerlichen und rechtlichen Vorteilen Firmensitz von vielen US-Handelsunternehmen und von vielen Fortune-500-Unternehmen. Jede namhafte US-Bank und jeder bekannte Kreditkartenbetreiber, aber auch Unternehmen wie Viacom sind in Wilmington ansässig. Der Seehafen (Port of Wilmington) fertigt ca. 400 Schiffe p. a. ab. Die größten Arbeitgeber waren 2018:", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Das Delaware Art Museum besitzt eine bedeutende Kunstsammlung. Neben einer der bedeutendsten Sammlungen von Werken der Präraffaeliten außerhalb Großbritanniens, befinden sich bedeutende Werke John French Sloans und Howard Pyles.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Wilmingtons Partnerstädte sind", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilmington ist eine Stadt im New Castle County im US-Bundesstaat Delaware, Vereinigte Staaten, mit 70.851 Einwohnern (Stand: 2010) und Sitz der County-Verwaltung. Das Stadtgebiet hat eine Größe von 44,1 km2.", "tgt_summary": "威尔明顿(或译维明顿,英语:Wilmington)是美国特拉华州最大的城市、纽卡斯尔县县治。2006年人口72,826人。", "id": 2781507} {"src_title": "MTBE", "tgt_title": "甲基叔丁基醚", "src_document": [{"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "MTBE wird großtechnisch durch säurekatalysierte Veretherung von Isobuten mit Methanol bei Temperaturen von 40–90 °C und Drücken von 3–20 bar an sauren Ionentauscherharzen hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "MTBE ist eine farblose, typisch etherartig riechende Flüssigkeit. Die Verbindung siedet unter Normaldruck bei 55 °C. Der Schmelzpunkt liegt bei −109 °C. Die Mischbarkeit mit Wasser ist begrenzt: In 100 g Wasser lösen sich bei Raumtemperatur maximal 4,8 g MTBE, umgekehrt lösen sich in 100 g MTBE maximal 1,4 g Wasser. Das Azeotrop mit Wasser siedet bei Normaldruck bei 52,9 °C mit einer Azeotropzusammensetzung von 96,5 % MTBE und 3,5 % Wasser (jeweils Massenanteile). Mit Methanol wird bei einem Gehalt von 10 Ma% ein bei 51 °C siedendes Azeotrop gebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Thermodynamische Eigenschaften.", "content": "Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log(P) = A−(B/(T+C)) (P in kPa, T in K) mit A = 6,34991, B = 1312,52 und C = −26,03 im Temperaturbereich von 315 K bis 365 K. Die wichtigsten thermodynamischen Eigenschaften sind in der folgenden Tabelle aufgelistet: Die Temperaturabhängigkeit der Verdampfungsenthalpie lässt sich entsprechend der Gleichung ΔH=A·exp(−β·T)(1−T) (ΔH in kJ/mol, T =(T/T) reduzierte Temperatur) mit A = 46,23 kJ/mol, β = 0,2893 und T = 497,1 K im Temperaturbereich zwischen 298 K und 343 K beschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitstechnische Kenngrößen.", "content": "MTBE bildet leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei −28 °C. Der Explosionsbereich liegt zwischen 1,6 Vol.‐% (58 g/m) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 8,4 Vol.‐% (310 g/m) als obere Explosionsgrenze (OEG). Eine Korrelation der Explosionsgrenzen mit der Dampfdruckfunktion ergibt einen unteren Explosionspunkt von −33 °C sowie einen oberen Explosionspunkt von −5 °C. Die Grenzspaltweite wurde mit 1 mm bestimmt. Es resultiert damit eine Zuordnung in die Explosionsgruppe IIA. Die Zündtemperatur beträgt 460 °C. Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T1. Die elektrische Leitfähigkeit ist mit 3,0·10 S·m eher gering. Entsprechend den Gefahrgutvorschriften ist MTBE der Klasse 3 (Entzündbare flüssige Stoffe) mit der Verpackungsgruppe II (mittlere Gefährlichkeit) zugeordnet (Gefahrzettel: 3).", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "MTBE wird hauptsächlich als Klopfschutzmittel in Ottokraftstoffen zugesetzt. Es erhöht die Oktanzahl und führt dabei zu einer Verringerung der Klopfneigung des Ottomotors. Es ersetzt Tetraethylblei in unverbleiten Kraftstoffen. Es ist auch in Starthilfesprays enthalten, welche bei Startschwierigkeiten in den Ansaugtrakt des Verbrennungsmotors eingespritzt werden. MTBE findet in der organischen Chemie zunehmend Verwendung als Lösungsmittel sowie Extraktionsmittel. Es ersetzt dabei Ether wie Diethylether oder Tetrahydrofuran, da MTBE eine sehr geringe bis keine Neigung zur Bildung von Peroxiden durch Autoxidation besitzt. Dies liegt daran, dass auf der \"tert\"-Butyl-Seite am α-ständigen Kohlenstoffatom kein Peroxid gebildet werden kann (da es als tertiäres Kohlenstoffatom kein Wasserstoffatom trägt) und eine Peroxidbildung an der Methylgruppe mechanistisch über ein sehr instabiles, primäres Radikal verlaufen müsste.", "section_level": 1}, {"title": "Umweltverträglichkeit.", "content": "Diskutiert wird die Umweltverträglichkeit von MTBE besonders im Hinblick auf das Grundwasser. In den USA kam es aufgrund von Tankleckagen zu Verunreinigungen des Trinkwassers. Die Beimischung ist deshalb in etlichen US-Bundesstaaten verboten und ist dort durch \"tert\"-Amylmethylether (TAME) ersetzt worden. Die Grundwassergefährdung durch Kraftstofflagerung an Tankstellen wird z. B. in Deutschland als untergeordnet betrachtet, da hier an den Tankstellen zumeist doppelwandige Erdtanks verwendet werden. MTBE kann aufgrund des intensiven Geruchs schon in geringen Spuren wahrgenommen werden. Zurzeit wird in Deutschland vermehrt ETBE (aus Bioethanol und Isobuten) eingesetzt, um die erforderlichen Bio-Beimischungsquoten erfüllen zu können (siehe auch Bioethanol).", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise und Risikobewertung.", "content": "Wegen der leichten Entzündbarkeit sollte mit \"tert\"-Butylmethylether stets unter einem Abzug gearbeitet werden. Die Haut sollte gegen Spritzer durch Tragen von Kittel und geeigneten Schutzhandschuhen geschützt werden. Beim Abfüllen größerer Mengen ist es ratsam, Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung zu treffen (Verwendung von Blechkannen und -trichtern, die geerdet werden). MTBE wurde 2012 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von MTBE waren die Besorgnisse bezüglich hoher (aggregierter) Tonnage und weit verbreiteter Verwendung sowie als potentieller endokriner Disruptor. Die Neubewertung läuft seit 2014 und wird von Frankreich durchgeführt. Um zu einer abschließenden Bewertung gelangen zu können, wurden weitere Informationen nachgefordert.", "section_level": 1}], "src_summary": "MTBE (nach IUPAC-Nomenklatur: 2-Methoxy-2-methylpropan, ausgeschrieben auch Methyl-\"tert\"-butylether) ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Stoffgruppe der aliphatischen Ether. Er hat zum einen wegen seiner Verwendung als Zusatzstoff in Ottokraftstoffen sowie zum anderen als Lösungsmittel in der organischen Chemie eine gewisse großtechnische Bedeutung erlangt.", "tgt_summary": "甲基第三丁基醚,英文缩写为MTBE(methyl tert-butyl ether),是一种无色透明、粘度低的可挥发性液体,具有特殊气味,含氧量为18.2%的有机醚类。它的蒸汽比空气重,可沿地面扩散,与强氧化剂共存时可燃烧。", "id": 2063209} {"src_title": "Flushing-Meadows-Park", "tgt_title": "法拉盛草原可乐娜公园", "src_document": [{"title": "Der Park heute.", "content": "Der Park hat zwei Seen, den Meadow und den Willow, die über den Fluss Flushing in den Long Island Sound münden. 1946 bis 1950 fanden in der Ausstellungshalle im Park die Generalversammlungen der Vereinten Nationen statt. Im Park liegt das USTA Billie Jean King National Tennis Center (bis zu den US Open 2006 das USTA National Tennis Center) mit dem Arthur Ashe Stadion, in dem die US Open ausgetragen werden. Das Baseballteam der New York Mets hat sein Stadion (Citi Field) ebenfalls auf dem Parkgelände. Des Weiteren befinden sich dort das \"Queens Theater\", die \"New York Hall of Science\", das \"Queens Museum\", zeitweise eine Eislaufhalle und diverse andere Sportplätze. Von der Weltausstellung 1964 sind auch noch die \"Unisphere\", ein riesiger Globus aus Edelstahl, die \"Observatory Towers\" und der seit der Weltausstellung 1964/65 ungenutzte \"New York State Pavilion\" erhalten. Die anderen Gebäude wurden abgebaut, nachdem sich für sie kein neuer Nutzungszweck gefunden hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Neuvermessung der Fläche.", "content": "Der Park galt mit 1255 Acre lange Zeit als der drittgrößte Park von New York. In einem offiziellen Dokument aus dem Jahr 1936 wurde noch eine Größe von 1031 Acre angegeben, in den 1950er Jahren lag die Fläche offiziell bei 1257 Acre. Seit den 1980er Jahren war der Park in den Akten mit einer Fläche von 1255 Acre verzeichnet. Im Jahr 2010 begann das New York City Department of Parks and Recreation mit einer exakten Neuvermessung aller Parks der Stadt. Die 2013 veröffentlichten Ergebnisse ergaben dann zu aller Überraschung, dass der Park nur 897,62 Acre groß ist. Als einer der Hauptgründe für diesen erheblichen Unterschied wird vermutet, dass bei früheren Berechnungen die Flächen mehrerer breiter Straßen mitgerechnet wurden. Dies betrifft den Grand Central Parkway, der den Park von Beginn an durchlief, sowie die später gebauten Straßen Van Wyck Expressway, Long Island Expressway und Jewel Avenue.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flushing Meadows Corona Park (auch nur \"Flushing Meadows Park\" oder \"Flushing Meadows\") ist ein vom New York City Department of Parks and Recreation verwalteter Park im nördlichen New Yorker Stadtteil Queens. Der mit 3,6 km2 (897,62 Acre) größte Park in Queens wurde anlässlich der Weltausstellung 1939/40 angelegt, er beherbergte auch die Weltausstellung 1964/65. Bekannt ist er durch eines der weltweit größten Tennisturniere, die US Open, die alljährlich im Park ausgetragen werden.", "tgt_summary": "法拉盛草原可乐娜公园(英语:Flushing Meadows–Corona Park),或称法拉盛草坪公园、法拉盛草原公园,简称法拉盛草原,是纽约市昆斯区北部一个公共公园。其东边是678号州际公路,西边是大中央快速路,北边是法拉盛湾,南边是联盟大道。法拉盛草原可乐娜公园是纽约市公园列表,总面积。", "id": 2208070} {"src_title": "Freitagsgebet", "tgt_title": "主麻日", "src_document": [{"title": "Ursprung und Bedeutung des Freitagsgebets.", "content": "Das Freitagsgebet bezieht seine Bedeutung nicht vom Wochentag, sondern der Wochentag wird erst durch die Tradition des Freitagsgebets zu einem besonderen Tag. Die Woche hat im Islam keine sakrale Bedeutung. Die Feiertage werden ausschließlich anhand des Mondkalenders bestimmt. Darin unterscheidet sich der Islam von Judentum und Christentum, die sich beide auf das Sabbat-Gebot in und beziehen. Die Christen verlegten den Feiertag später vom Samstag auf den Sonntag, um der Auferstehung Christi zu gedenken. In wird der Sabbat mit dem Vorbild Gottes begründet, der am siebten Tag von seinem Schöpfungswerk ruhte und diesen Tag segnete. Laut Koranvers 50:38 hatte Gott es aber nicht nötig, sich auszuruhen. Er fing sofort mit Regieren an (57:4 und 10:4), und wirkt in jedem Augenblick (55:29). Das Sabbat-Gebot gilt deshalb nicht für Muslime (16:124). Der Freitag ist also kein Feiertag. Das Freitagsgebet fand erstmals auf dem Wochenmarkt von Medina statt. In Medina lebten zwei große jüdische Stämme. Und nach jüdischer Sitte fiel der Wochenmarkt auf den Tag vor dem Sabbat. Die arabische Bezeichnung „Tag der Versammlung“ stammt aus vorislamischer Zeit und ist wohl eine Lehnübersetzung aus dem Hebräischen. Weil am Freitag alle Muslime aus der Umgebung auf dem Marktplatz versammelt waren, war das Mittagsgebet im Tempel am Marktplatz an diesem Tag besonders gut besucht (siehe Zuhr). Der Prophet nutzte es wahrscheinlich, um die Fragen der Gläubigen zu klären, Streitigkeiten zu schlichten oder eine Ansprache zu halten. Anschließend fand das Gebet statt, das später verkürzt wurde, um Zeit für eine Predigt zu gewinnen. Solche Traditionen sind im Islam heilig. Die Koranausleger erzählen, dass eines Freitags während der Predigt, eine Karawane von Kaufleuten unter klingendem Spiel vorüber zog und die ganze Versammlung, bis auf zwölf Personen, den Tempel verließ, um zuzusehen. Hierauf beziehen sich die Verse 9–11 der Sure 62: Man sieht, dass hier eine schon bestehende Praxis kommentiert wird. Es gibt keinen Koranvers, der diese Praxis einsetzt und beschreibt, wie das in der Torah bzw. im Alten Testament üblich ist. Die Überlieferung derjenigen Muslime, die den Propheten noch persönlich kannten, hat deshalb einen ebenso normativen Charakter wie der Koran selbst (siehe Hadith). Von Anfang an fand das Freitagsgebet nicht in einer kleinen Moschee in der Nachbarschaft oder in Privaträumen statt, sondern in der zentral gelegenen Freitagsmoschee, sodass mindestens vierzig Personen zusammen kamen. Die Predigt wurde von einem Vertreter des Kalifen gehalten und behandelte Fragen von öffentlichem Interesse. Daher auch die Pflicht zur Teilnahme für freie, männliche Erwachsene. Nach einem Hadith berichtet Abu Huraira, der Prophet hätte gesagt: „Freitags gibt es eine Stunde, in der Gott jedem Muslim, wenn er betet und Gott um etwas bittet, bestimmt das gewährt, worum er bittet.“ Dabei hätte der Prophet mit den Händen angezeigt, wie kurz diese Zeitspanne ist. Obwohl diese heilsam gewährte Gelegenheit so kurz ist, hat doch der ganze Tag an ihrer verborgenen Größe Anteil. Schon den muslimischen Zeitgenossen des Propheten fiel die Parallele zum jüdischen Sabbat und zum christlichen Sonntag auf. Also suchten sie nach einer Rechtfertigung, auch den Freitag als Gedenktag zu deuten. Da entdeckten einige, dass der Jüngste Tag (al-ğamʿ) in dem Koranvers 64:9 gleichfalls als „Tag der Versammlung“ (al-ğumʿa) bezeichnet wird. Der Jüngste Tag liegt allerdings in der Zukunft und so ist nicht klar, ob das ein Freitag sein wird. Daraufhin hat Mohammed gesagt: „Wir [Muslime] sind die letzten [in der Folge prophetischer Offenbarungen], aber die ersten am Tage der Auferstehung, obwohl die früheren Gemeinschaften ihre Bücher vor uns erhalten haben. Dieser Tag [der Freitag] war ihnen zum Gottesdienst auferlegt worden; aber sie waren über ihn uneinig. Da gab Gott uns die Führung, und alle anderen folgen uns nach: die Juden morgen [am Sabbat] und übermorgen [am Sonntag] die Christen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Freitagsgebet () ist eine im Koran verankerte religiöse Verpflichtung. Es ist für muslimische Männer und Jungen ab der Pubertät vorgeschrieben und für muslimische Frauen empfohlen.", "tgt_summary": "主麻日(,“星期五的礼拜”)是穆斯林于每星期五举行的聚礼(\"萨拉特\"),完成主麻功课可免作午后的晌礼。不管时区如何,穆斯林每天都必须按照太阳的路径作五次礼拜。", "id": 1694411} {"src_title": "Churchill (Panzer)", "tgt_title": "丘吉爾戰車", "src_document": [{"title": "Planung und Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planung und Weiterentwicklung.", "content": "Die ersten Überlegungen zur Entwicklung des Churchills gehen in das Jahr 1939 zurück, als ein Ersatz für den Infanteriepanzer Matilda II gesucht wurde. Die mit der Entwicklung beauftragte Firma Vauxhall orientierte sich bei der Konstruktion des neuen Panzers an den Erfordernissen des Ersten Weltkrieges. Der Panzer sollte in der Lage sein, schwerstes Gelände zu durchqueren und dem Beschuss aller bekannten gegnerischen Panzerabwehrwaffen standhalten. Die Bewaffnung wurde als nachrangig betrachtet und sollte lediglich angemessen sein, die Geschwindigkeit spielte bei den Planungen keine bedeutende Rolle, da der Panzer im Szenario eines Grabenkrieges nur mit der Infanterie Schritt zu halten brauchte. Allerdings sollte der neue Panzer auf einem gewöhnlichen Eisenbahnwaggon Platz finden, was die Breite beschränkte und nur den Einbau kleinerer Panzertürme und damit auch -kanonen erlaubte. Daher wurde der Aufbau der britischen Panzer aus dem Ersten Weltkrieg adaptiert und die Ketten bis über die Oberkante der Wanne geführt. Überlegungen, eine Hauptbewaffnung, bestehend aus zwei 2-Pfündern (40-mm-L/52) in erkerähnlichen Vorbauten an den Seiten – ähnlich der Anordnung im Mark I – unterzubringen, wurden verworfen und man entschied sich, ein 2-Pfünder-Geschütz in einem Drehturm auf der Wannenoberseite zu positionieren und eine 3-Zoll-Haubitze (76 mm L/25) in der Wanne neben dem Platz des Fahrers zu platzieren. Die Luftschlacht um England hatte gerade begonnen, so dass aus Gründen der Moral dem A22 die Bezeichnung „Churchill“ gegeben wurde. Die Besatzung war entsprechend der Bewaffnung im Vergleich zu anderen Fahrzeugen der Zeit um einen Richtschützen für die 76-mm-Haubitze in der Wanne aufgestockt und bestand aus dem Kommandanten, dem Fahrer, zwei Richtschützen und einem Ladeschützen. Die Wanne war in vier Bereiche eingeteilt: Den Fahrer-, Motor-, Getriebe- und den Kampfraum inklusive Turm. Die Wanne bestand aus 12,7 mm starkem, normalen Stahlblech, auf das die einzelnen Panzerplatten aufgeschraubt oder aufgenietet wurden, so dass bis zu 102 mm Panzerung an der bestgeschützten Stelle des Mark I erreicht wurden. Die Wanne ruhte auf elf Laufrollen pro Seite, von denen aber nur neun den Panzer direkt trugen. Diese hohe Anzahl an Laufrollen sorgte dafür, dass der Panzer selbst mit einigen beschädigten Laufrollen noch weiterfahren konnte. Weiterhin verwendete man zunehmend gegossene Türme für die frühen Churchill-Varianten, weil deren Herstellung weniger Arbeitsschritte und Personal erforderte und das Ergebnis ein widerstandsfähiger Turm war, bei dem keine Gefahr bestand, dass abgeplatzte Nieten im Fahrzeuginneren herumflogen. Nachteilig blieb das hohe Gewicht. Als es nötig wurde, die schwerere 6-Pfünder-(57-mm-L/50)-Kanone im Turm zu verbauen, wurden geschweißte Türme verwendet, um Gewicht einzusparen. Als Antrieb des Churchill diente ein ursprünglich für Lastkraftwagen entwickelter, 350 PS leistender 12-Zylinder-Ottomotor von Bedford (GM), mit dem im Gelände eine Höchstgeschwindigkeit von 13 km/h erreicht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Produktion begann übereilt und auf persönliche Weisung des Premierministers Churchill. Er hatte dem Projekt im Juni 1940 Priorität gegeben und 500 bis 600 Fahrzeuge bis März 1941 gefordert. Im November 1940 wurde der erste Prototyp fertiggestellt und im gleichen Jahr ein Auftrag über 500 Stück erteilt. Ein Konsortium aus verschiedenen Unternehmen der Automobilindustrie, Lokomotiv- und Wagonbauern wurde gebildet, um den umfangreichen Auftrag abzuarbeiten. Die Leitung lag beim Konsortialführer Vauxhall Motors (GM), hinzu kamen: Broom & Wade, Metro Cammell, Charles Roberts & Company, Leyland Motors, Dennis Brothers, Newton, Chambers & Co., Gloucester Railway Carriage and Wagon Company, Harland & Wolff. Im Juni 1941 liefen die ersten Churchill-Mark-I-Panzer den Einheiten zu. Sie waren mit zahlreichen Mängeln behaftet, die zunächst in Kauf genommen, aber nach und nach abgestellt wurden. Frühe Churchill-Varianten konnten nur rund 250 Meilen zurücklegen, bevor Motor oder Getriebe ausfielen, während zum Beispiel der zeitgenössische Valentine-Panzer knapp 950 Meilen schaffte, bevor es zu Ausfällen kam. Eine Überarbeitung der Produktion im Sommer 1942 verbesserte die Qualität. Die Reichweite der Churchill-Modelle stieg auf rund 500 Meilen. Im House of Commons von Parlamentariern im Juli 1942 in einer Debatte wegen seiner Genehmigung für das unausgereifte Projekt zur Rede gestellt, entgegnete Winston Churchill: 1943 sollte die Produktion zugunsten des erfolgreichen A27-Cruiser-Panzers eingestellt werden. Aufgrund der erfolgreichen Schlachten in Afrika wurde der Churchill jedoch weiterproduziert. Insgesamt wurden 4276 Stück der Standardvarianten und 917 Stück der besser gepanzerten Versionen hergestellt. Die Firma Vauxhall war spät im Krieg mit dem Bau eines besser gepanzerten und bewaffneten Churchill beauftragt worden, dem Black Prince. Er wog rund 50 Tonnen und sollte die 17-pounder-(76,2-mm-L/55)-Kanone tragen, kam jedoch nie über das Prototypstadium hinaus.", "section_level": 2}, {"title": "Einsätze.", "content": "Der erste Kampfeinsatz der Churchill-Panzer fand im August 1942 während der Landung bei Dieppe statt. 58 Panzer sollten dabei von LCT-Booten am Strand abgesetzt werden, doch schaffte es nur etwa die Hälfte überhaupt bis an Land. Durch mangelhafte Aufklärung war das den Strand bedeckende Gestein nicht untersucht worden und mehrere Panzer verloren durch Chert-Brocken ihre Ketten oder fuhren sich fest. Sämtliche Fahrzeuge, denen es gelang, den Strand zu verlassen, konnten sich mit der panzerbrechenden Munition ihrer 57-mm-Kanonen nur unzureichend gegen betonierte Bunker behaupten. Letztlich gingen alle verloren. Sechs Churchill Mk III wurden nach Ägypten verschifft, wo das Baumuster erstmals im Oktober und November 1942 im Rahmen der Schlacht von El Alamein an einem Kampfeinsatz teilnahm. Die sechs Fahrzeuge wurden von Major Norris King geführt, was der Truppe die Bezeichnung „Kingforce“ einbrachte. Nach zwei Gefechten wiesen die Panzer 106 Treffer auf, aber nur einer der Churchill-Panzer war zerstört und zwei weitere beschädigt worden. Bei späteren Einsätzen in Nordafrika zur Abwehr des deutschen Angriffs im Februar 1943 (Unternehmen Ochsenkopf) wurde die psychologische Wirkung der scheinbar undurchdringlichen Panzerung auf den Feind und die eigene Infanterie im Einsatzbericht hervorgehoben. Im späteren Kriegsverlauf fanden die Panzer bei der Landung in der Normandie im Juni 1944 oder im Herbst 1944 in Italien bei den Kämpfen um die Gotenstellung häufig Verwendung. Auch war die nun verfügbare AVRE-Variante des Panzers zur Bunkerbekämpfung geeignet, wobei das Fahrzeug 290-mm-Mörsergranaten aus höchstens 80 Metern Entfernung zum Einsatz brachte. Die gute Geländegängigkeit der Fahrzeuge erwies sich in manchen Fällen – wie beispielsweise bei der Schlacht um Höhe 309 bei Caumont im Juli 1944 – als entscheidend. Obwohl der Churchill zu den am schwersten gepanzerten Fahrzeugen in den Kämpfen um die Normandie gehörte, war er dennoch durch Wuchtgeschosse aus modernen 75- und 88-mm- Kanonen, selbst an der am besten gepanzerten Frontseite, verwundbar. Hinzu kamen die Hohlladungsgefechtsköpfe von tragbaren Panzerabwehrwaffen wie der Panzerfaust. Die Mannschaften versuchten deshalb den Schutz der Panzerung durch das Anbringen von Kettengliedern, Laufrollen und anderem zu verbessern. Wissenschaftlich betrachtet, ließ sich keine verbesserte Schutzwirkung nachweisen, die Maßnahmen halfen aber der Moral und erhöhten die Bereitschaft, sich feindlichem Feuer auszusetzen, und es wurde deshalb empfohlen, solche Umbauten zu tolerieren. Im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes erhielt die Sowjetunion vom Spätsommer 1942 an insgesamt 258 Churchill Mk III und Mk IV mit der 6-Pfünder-(57-mm-L/50)-Kanone. Die Sowjets testeten den Panzer und erstellten eine lange Liste konstruktiver und qualitativer Mängel, die ständige Reparaturen nötig machten. Die Panzerung erschien jedoch gut, Bewaffnung und Geschwindigkeit, im Vergleich zu schweren sowjetischen Modellen, zumindest ausreichend. Der Panzer war dennoch nicht sonderlich beliebt und erhielt von den Besatzungen den Beinamen „Feind der Panzersoldaten“. Die ersten sowjetischen Einsätze des Churchill fanden als Teil der 21. Armee bei der Schlacht um Stalingrad im Januar 1943 statt, wo die Panzer zunächst an der Umschließung der 6. Armee und später am Eindrücken des Kessels bei Gumrak beteiligt waren. Später nahmen die Fahrzeuge unter anderem an der Panzerschlacht bei Kursk im Sommer 1943 teil. Der letzte Kampfeinsatz von Churchillpanzern in der Roten Armee fand als Teil der 8. Armee bei der Besetzung Tallinns und den Kämpfen um die Moonsund-Inseln im September 1944 statt. Im Koreakrieg schickten die Briten neben Cromwell- und Centurion-Panzern auch eine Schwadron Churchill-Panzer in der Flammenwerferausführung \"Crocodile\" und der AVR-Ausführung als Teil der Truppen der Vereinten Nationen. Sie wurden in Pusan im November 1950 angelandet und im Rahmen der „C“-Schwadron des 7th Royal Tank Regiment (7 RTR) hauptsächlich beim Kampf gegen chinesische Truppen eingesetzt. Als letzter Staat nutzte Irland den Churchill bis in die späten 1960er-Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Versionen.", "content": "Churchill I (303) Die Ursprungsversion des Churchills, bewaffnet mit einer 2-Pfünder-Kanone und koaxialem MG sowie einer 3-Zoll-Haubitze in der Wanne. Diese Version war mechanisch sehr anfällig. Churchill Mk II (1127) Um Kosten zu sparen, wurde die Haubitze in der Wanne durch ein weiteres Maschinengewehr ersetzt. Churchill Mk II CS Bei dieser nur in sehr geringen Mengen gebauten Version wurden die Haubitze im Turm und die Kanone in der Wanne eingebaut. Churchill Mk III (675) Die erste große Überarbeitung des Churchill, von nun an mit geschweißtem Turm und einer 6-Pfünder-Kanone als Bewaffnung. Churchill Mk IV (1622) Die meistgebaute Variante des Churchill. Einziger größerer Unterschied zum Mk III war ein günstiger zu fertigender Turm. Churchill Mk V (241) Ein Churchill mit einer 95-mm-Haubitze im Turm zur Infanterieunterstützung. Churchill Mk VI (200) Neben einigen kleineren Verbesserungen wurde der Panzer mit einer 75-mm-Kanone ausgestattet. Churchill Mk VII (zusammen mit Mk VIII 1600) Die zweite größere Überarbeitung, nun standardmäßig mit 75-mm-Geschütz. Die Wanne wurde breiter und war deutlich besser gepanzert. Churchill Mk VIII Mk VII, ausgestattet mit einer 95-mm-Haubitze Churchill Mk IX So wurden Churchill Mk III/IV genannt, deren Türme durch Türme des Mk VII ersetzt wurden. Außerdem wurde die Panzerung verstärkt und Aufhängung sowie Getriebe modifiziert. Wenn die 6-Pfünder-Kanone beibehalten wurde, wurden die Panzer als Churchill Mk IX LT (light Turret) bezeichnet. Churchill Mk X Selbes wie oben, mit dem Unterschied, dass Mk VI aufgerüstet wurden. Churchill Mk XI Eine Aufrüstung des Mk V mit Mk-VIII-Turm und Zusatzpanzerung. Churchill AVRE Bei den Churchill AVRE (Armoured Vehicle Royal Engineers) wurde das Geschütz durch einen 290-mm-Petard-Mörser ersetzt. Außerdem konnten viele Zusatzgeräte wie Minenflegel, Faschinenroller und Minenleger angebracht werden. Nach dem Krieg wurden die Petards durch 165-mm-Geschütze ersetzt. Churchill ARK Ein turmloser Churchill, mit herunterklappbaren Rampen an beiden Seiten und Rampen auf der Hülle, der zum Improvisieren von Überfahrten und Brücken eingesetzt wurde. Churchill Oke (3) Churchill II oder III, ausgestattet mit Flammenwerfer. Alle drei gebauten Exemplare gingen bei Dieppe verloren. Churchill Crocodile (etwa 800) Churchill VII, bei dem das Bug-MG durch einen Flammenwerfer ersetzt wurde, die Brennstoffe wurden in einem Anhänger mittransportiert. Churchill ARV Churchill-Bergepanzer, entweder als Mk I ohne Turm mit Kran oder als Mk II mit fixem Aufbau, 7,5-Tonnen- und 15-Tonnen-Kran und 25-Tonnen-Winde Churchill NA75 (120) Bei diesem Churchill wurde die Front des Turms durch die Turmfront eines Shermans mit 75-mm-Geschütz ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Churchill oder \"Tank, Infantry, Mk IV (A22)\" war ein schwerer britischer Sturmpanzer zur Infanterieunterstützung (engl. \"infantry tank\"), der ab 1942 im Zweiten Weltkrieg von Truppen des Commonwealth und der Sowjetunion eingesetzt wurde. Der Fahrzeugtyp fand bis in den Koreakrieg Verwendung. Der Panzer war nach dem Politiker Winston Churchill benannt.", "tgt_summary": "丘吉尔战车(Churchill tank、步兵坦克Mk IV(A22))为英国在第二次世界大战中开发的步兵坦克。此战车以当时英国首相温斯顿·丘吉尔为名,并以厚重装甲以及众多衍生车种在战场上担任英军主要战车的重责,其开发起源并非二战产物,而是从一战之作战哲学持续发展出来的成品。", "id": 1361927} {"src_title": "Robert Clive, 1. Baron Clive", "tgt_title": "第一代克莱武男爵罗伯特·克莱武", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Robert Clive wurde auf dem Familiengut Styche geboren, das im Kirchspiel Moreton Say, Market Drayton, Shropshire, lag. Aus seiner zweiten Rede vor dem britischen Unterhaus 1773 ist zu ersehen, dass dieses Gut nur 500 Pfund im Jahr abwarf und sein Vater deshalb gezwungen war, zusätzlich als Rechtsbeistand zu arbeiten. Die Clives oder Clyves waren eine der ältesten Familien in der Grafschaft Shropshire, die schon seit den Zeiten Heinrichs II. im Besitz des Landgutes waren. Ein Clive war irischer Schatzkanzler \"(Chancellor of the Exchequer)\" unter Heinrich VIII., ein anderer Mitglied des Langen Parlaments. Roberts Vater Richard saß lange Zeit für Montgomeryshire im Unterhaus. Seine Mutter Rebecca Gaskell, der er zärtlich anhing und die großen Einfluss auf seine Karriere hatte, war eine Tochter und – zusammen mit ihrer Schwester Sarah, Lady Sempill – Erbin des Nathaniel Gaskell aus Manchester. Robert war der älteste Sohn des Ehepaars. Seinen fünf Schwestern, die allesamt heirateten, blieb er zeit seines Lebens eng verbunden. Der einzige Bruder, William (* 1745), starb 1825.", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Robert Clive galt als schwieriger Schüler und wurde von Schule zu Schule geschickt. Unter anderem besuchte er auch die renommierte Merchant Taylors’ School in Northwood, London, vernachlässigte aber oft seine Studien. So ungebildet, wie seine frühen Biographen behaupten, kann er allerdings nicht gewesen sein, denn er las in seinem späteren Leben Horaz und muss auch in seiner Jugend den Grundstock für seinen klaren und energischen Stil gelegt haben, der alle seine Depeschen auszeichnet. William Pitt der Ältere, Lord Chatham, erklärte eine von Clives Ansprachen im Parlament zu der wortgewandtesten Rede, die er je gehört habe.", "section_level": 1}, {"title": "Die ersten Jahre in Indien.", "content": "Im Alter von 18 Jahren trat er als „Schreiber“ \"(writer),\" d. h. als Sekretär, in den zivilen Dienst der East India Company, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, und wurde nach Madras, dem bedeutendsten britischen Stützpunkt im Norden Pondicherrys, gesandt. Da sein Schiff neun Monate in Brasilien Aufenthalt hatte, nutzte er die Gelegenheit, Portugiesisch zu lernen. Wie sich später herausstellte, war dies eine Fähigkeit, die in einer Zeit, in der sich kaum einer der Kompanieangestellten die Mühe machte, die verschiedenen Sprachen Indiens zu erlernen, von großem Nutzen war. Während der ersten zwei Jahre seines Aufenthaltes in Indien litt Clive unter dem Klima, starkem Heimweh und den Einschränkungen, die den jüngeren Schreibern der Ostindienkompanie auferlegt waren. Auch lag er ständig im Streit mit seinen Kollegen; mit einem duellierte er sich sogar. Es zeigten sich früh die ersten Anzeichen der Depressionen, unter denen er sein ganzes Leben lang litt und unter deren Einfluss er schließlich seinem Leben selbst ein Ende setzte. Einer seiner Kameraden berichtete später, Clive habe zweimal erfolglos eine Pistole an seinem Kopf abgedrückt. Er selbst sprach später niemals darüber. Trost fand Clive während dieser schwierigen Zeit in der Bibliothek des Gouverneurs, wo er seine versäumte Schulbildung durch systematische Studien aufzuholen versuchte. Ab 1744 kam es im Zuge der Auseinandersetzungen im Österreichischen Erbfolgekrieg zum Ersten Karnatischen Krieg mit Frankreich. Clive war gerade 21 und somit volljährig geworden, als Madras 1746 gezwungen wurde, sich dem französischen Admiral La Bourdonnais zu ergeben. Während der Besetzung der Stadt durch die Franzosen unter Joseph François Dupleix, dem französischen Statthalter in Indien, gelang es Clive und anderen, sich zum etwa 20 km südlich gelegenen Fort St. David abzusetzen. Unzufrieden mit der gegenwärtigen Lage und seiner rein kaufmännischen Tätigkeit überdrüssig, trat Clive dort im Alter von 21 Jahren als Fähnrich \"(ensign)\" in den militärischen Dienst der Ostindien-Kompanie über. Dort bewährte er sich als Truppenführer und drängte die französisch-indischen Truppen zurück, so dass Madras wieder britisch wurde. Mit dem Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges 1748 endete auch der britisch-französische Erste Karnatische Krieg in Indien, so dass Clive wieder in den Zivildienst der Kompanie wechselte. Allerdings setzten sich die Auseinandersetzungen zwischen der französischen und der britischen Kompanie fort, so dass Clive 1750 in den Militärdienst zurückkehrte, und zwar auf Grund seiner bisherigen Verdienste als Hauptmann und Proviantmeister der Truppen der Kompanie. 1751 kam es zum Zweiten Karnatischen Krieg, in dem Clive mit seiner britisch-indischen Truppe Arcot eroberte und die anschließende Belagerung abwehrte. Mit weiteren Siegen führte er den Feldzug fort, was zum Ende der französischen Herrschaft in Südindien beitrug. Die durch die Siege gewonnenen Beutegelder wurden verteilt, so dass Clive ein vermögender Mann wurde und eine Schwester des königlichen Astronomen und Mathematikers Nevil Maskelyne heiratete. Allerdings hatte seine Gesundheit so gelitten, dass er 1753 mit seiner Frau als General nach England zurückkehrte. Dort wurde er 1754 ins House of Commons gewählt, verlor aber den Sitz sogleich durch eine Parteiintrige.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Aufenthalt in Indien: Ausbau der britischen Herrschaft.", "content": "In den vierzig Jahren nach dem Tod des Großmoguls Aurangzeb 1707 war das Riesenreich auf dem indischen Subkontinent schrittweise zerfallen und die Macht in die Hände seiner Vizekönige oder \"subadhars\" gelangt. Die drei mächtigsten unter ihnen waren der Nizam von Dekkan (Süd- und Zentralindien), der von Haiderabad aus regierte, der Nawab von Bengalen, dessen Hauptstadt Murshidabad war, und der Nawab oder Wesir von Awadh in Lakhnau. Diese instabilen Verhältnisse und das Machtstreben der indischen Fürsten machte sich der französische Statthalter Dupleix, der ein fähiger Administrator, aber kein Soldat war, zunutze, um seinen eigenen Machtbereich auf Kosten des britischen auszudehnen. Infolge der Unfähigkeiten der lokalen Vertreter der britischen Kompanie wurde die Lage so bedrohlich, dass Clive zur Hilfe gerufen und 1755 erneut nach Indien entsandt wurde. Dort ergriff er sogleich Gegenmaßnahmen, sammelte Truppen und eroberte die Piratenfestung Gheria. In der Schlacht bei Plassey führte er 1757 die Streitkräfte der Britischen Ostindien-Kompanie zum Sieg über jene des Siraj-ud-Daula, des letzten unabhängigen Nawabs von Bengalen. Die Schlacht von Plassey wird als der Beginn der britischen Herrschaft in Indien betrachtet, indem sie die Rückgewinnung Kalkuttas sowie die Eroberung und dauerhafte Besetzung Bengalens ermöglichte. Auch konnte Clive einen Angriff der Niederländischen Ostindien-Kompanie abwehren. 1760 kehrte Clive nach England zurück und wurde von König Georg III. empfangen. Er erwarb Ländereien in den irischen Counties Limerick und Clare und wurde am 15. März 1762 in der Peerage of Ireland zum Baron Clive, of Plassey in the County of Clare, erhoben. 1761 wurde er als Abgeordneter ins britische House of Commons gewählt. 1764 wurde er zum Knight Companion des Order of the Bath geschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Dritter Aufenthalt in Indien: Reform und Konsolidierung der britischen Herrschaft.", "content": "Durch Misswirtschaft und Korruption geriet die Verwaltung der britischen Ostindien-Kompanie in Indien schließlich in einen zerrütteten Zustand. Clive wurde daraufhin zum Gouverneur und Oberbefehlshaber der britischen Besitzungen in Bengalen ernannt, ließ sich vor seiner Abreise jedoch noch zu einem der Direktoren der Ostindien-Kompanie wählen. Im Mai 1765 reiste er nach Kalkutta und führte bis 1766 durchgreifende Reformen des Zivildienstes der Ostindien-Kompanie durch. Insbesondere setzte er für alle Bediensteten das strikte Verbot durch, Geschenke anzunehmen, und sorgte gleichzeitig für eine ausreichende Bezahlung der Bediensteten. Wegen seiner angegriffenen Gesundheit kehrte Clive Ende Januar 1767 endgültig in seine Heimat zurück. 1772 wurde eine Parlamentsuntersuchung der Aktivitäten der Ostindien-Kompanie initiiert, die Clive jedoch nicht verurteilte. Clive befand sich im Besitz beträchtlicher Güter, unter anderem der Riesenschildkröte Adwaita. Clive, der in seinen letzten Lebensjahren opiumsüchtig geworden war, starb am 22. November 1774 durch Suizid.", "section_level": 1}, {"title": "Clive Museum.", "content": "Ein Saal auf Powis Castle, dem Wohnsitz von Clives Sohn Edward, dient heute als Clive-Museum. Es zeigt eine Ausstellung von Artefakten, die von Robert Clive während seiner Kampagnen in Indien erbeutet wurden; dazu gehören indische Schwerter, Juwelen und Gemälde sowie eine Rekonstruktion des Interieurs des Zeltes eines Sultans.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "1935 wurde der Film \"Kampf um Indien\" veröffentlicht, in dem Clive von Ronald Colman dargestellt wird. Die Geschichte spielt zur Zeit des Dritten Karnatischen Krieges.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Clive, 1. Baron Clive (* 29. September 1725 in Styche, Shropshire; † 22. November 1774 in London), genannt \"Clive of India\", war ein britischer General und Staatsmann. Er begründete die britische Machtposition in Indien.", "tgt_summary": "陆军少将罗伯特·克莱芙,第一代克莱芙男爵,KB,FRS(Robert Clive, 1st Baron Clive,1725年-9月29日-1774年-11月22日),一译罗伯特·克莱武,又称印度的克莱芙(Clive of India),英国军人、政治家,为不列颠东印度公司在孟加拉建立起军事、政治霸权。他与沃伦·黑斯廷斯一样,都是英属印度殖民地建立过程中的早期关键人物。克莱芙还是辉格党国会议员。", "id": 1236025} {"src_title": "World Games", "tgt_title": "世界運動會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1980 wurde das \"World Games Council\" von verschiedenen internationalen Sportverbänden gegründet, deren Sportarten darauf warteten, in das olympische Wettkampf-Programm aufgenommen zu werden. Der Zweck der Veranstaltung besteht darin, Sportarten, die nicht bei den Olympischen Sommerspielen vertreten sind, eine Plattform zu geben. 1981 fanden die ersten offiziellen Spiele in Santa Clara (USA) statt. Drei Jahre vorher wurden 1978 die sogenannten \"Pre World Games\" in Seoul (Korea) ausgetragen. Im Jahre 1996 wurde das World Games Council in \"International World Games Association (IWGA)\" umbenannt. Seit 2000 finden die Spiele unter der Schirmherrschaft des IOC statt. Die World Games fanden bislang zweimal in Deutschland statt. In Karlsruhe die World Games 1989 und in Duisburg die World Games 2005, bei denen sich 3000 Sportler in 40 nicht-olympischen Sportarten maßen, die in 25 Veranstaltungsstätten ausgetragen wurden. Am 17. März 2008 gab die IWGA unter 20 Mitbewerbern den Städten Duisburg und Düsseldorf den Zuschlag für die Ausrichtung der World Games 2013. Am 8. Dezember 2008 sagte die Stadt Duisburg die Ausrichtung jedoch aus finanziellen Gründen wieder ab, worauf auch Düsseldorf die Bewerbung zurückzog.", "section_level": 1}, {"title": "Sportarten.", "content": "Einige der Sportarten waren früher einmal olympisch oder wurden später zu olympischen Sportarten wie z. B. Triathlon. Bis vor kurzem war die Austragung von Sportarten bei den World Games eine Voraussetzung, später bei den Olympischen Spielen vertreten zu sein. Aufgrund der selbstauferlegten Beschränkung des IOC, bei künftigen Olympischen Spielen nicht mehr als 10.000 Sportler teilnehmen zu lassen, werden derzeit aber nur noch in Ausnahmefällen neue Sportarten zu olympischen Wettkampf-Disziplinen wie z. B. 7er-Rugby bei den Olympischen Sommerspielen 2016. Bei den World Games wird unterschieden zwischen den Wettkampfsportarten und den Einladungssportarten (früher Demonstrationssportarten). Einladungssportarten gehören nicht zum offiziellen Wettkampfprogramm der IWGA (und werden auch nicht von dieser bestimmt), sondern nehmen „auf Einladung“ der jeweiligen Ausrichterstadt an den World Games teil, wie zum Beispiel die japanische Kampfkunst Aikidō (in der auf Wettkämpfe verzichtet wird).", "section_level": 1}, {"title": "Medaillenspiegel.", "content": "Bisher konnten bei 10 World Games 90 verschiedene Mannschaften Medaillen erringen. Medaillen bei Einladungssportarten sind hierbei nicht berücksichtigt. Auch die vergebenen Medaillen bei den \"Pre World Games 1978\" sind nicht mit berücksichtigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die World Games sind eine internationale Veranstaltung in Sportarten, die nicht zum Wettkampf-Programm der Olympischen Spiele gehören, aber dennoch eine hohe weltweite Verbreitung haben.", "tgt_summary": "世界运动会(简称世运会或世运)是一个国际性的体育竞赛盛会,1981年于美国加州圣克拉拉首次举办,之后每四年举行一次,竞赛项目以非奥运会项目为主,由国际世界运动总会(IWGA)举办,于每届奥运一年后举行。与奥运会分夏季和冬季不同,世界运动会没有冬季项目。", "id": 2235452} {"src_title": "Schlacht von Mogadischu", "tgt_title": "摩加迪沙之戰", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die UNO-Mission.", "content": "Am 1. April 1992 begann die UNO-Mission UNOSOM I, welche die Nahrungsversorgung der Bevölkerung in Somalia sicherstellen und zu einem Ende des Bürgerkriegs führen sollte. Später wurden rund 500 pakistanische Blauhelmsoldaten dort stationiert. Während in Sachen Versorgung trotz wiederholter Überfälle und Diebstahls von Hilfsgütern einige Erfolge erzielt wurden, erreichten die 50 UNOSOM-Beobachter keinen Friedensschluss. Ab August 1992 beteiligte sich das US-Militär an der UNO-Mission: Militärflugzeuge brachten Hilfsgüter in das Land und in die Flüchtlingslager in Nord-Kenia. Ein kleines Team begann mit der Vorbereitung einer Militäroperation, die die Verteilung der Hilfsgüter schützen und ein Ende des Bürgerkriegs herbeiführen sollte. Ebenfalls im August wurde die UNO-Truppe im Land um 3500 Mann aufgestockt.", "section_level": 2}, {"title": "Operation Restore Hope.", "content": "Gleichzeitig verschlechterte sich die Sicherheitslage rapide. Die Lebensmittellieferungen wurden immer wieder geplündert, im November beschossen Bewaffnete ein mit Hilfsgütern beladenes Schiff, welches daraufhin abdrehte. Die bestehende Hungersnot nahm immer größere Ausmaße an. Nicht zuletzt auf Grund der drastischen Bilder aus Somalia in den Medien verabschiedete der UNO-Sicherheitsrat im Dezember 1992 eine Resolution über die Aufstellung der Unified Task Force (UNITAF) unter US-Führung. Sie sollte in Südsomalia die öffentliche Ordnung wiederherstellen, um die Verteilung von Hilfsgütern zu ermöglichen. Der Militäreinsatz erhielt die Bezeichnung Operation Restore Hope (Operation Wiederherstellung der Hoffnung). Zur Speerspitze des Einsatzes wurde die \"Tripoli Amphibious Task Unit\" bestimmt, deren Soldaten sich gerade auf dem Weg zu einem Manöver am Persischen Golf befanden. Am frühen Morgen des 9. Dezember 1992 landeten 44 Angehörige der US-Marineeinheiten Marines und Navy SEALs an der Küste nahe dem Hafen sowie dem Flughafen von Mogadischu. Bis März 1993 gelang es den Soldaten und verschiedenen Diplomaten weitgehend ohne den Einsatz von Gewalt, die Kämpfe in Somalia einzudämmen und ein funktionierendes System zur Nahrungsmittelverteilung einzurichten. Parallel dazu begannen die Truppen mit dem Aufbau einer Basis in Mogadischu, sprachen sich mit den zahlreichen Hilfsorganisationen ab, die ihre Arbeit begannen, und wiesen die übrigen Teile des internationalen Blauhelmkontingents ein. Im März 1993 sahen die US-Truppen ihre Aufgabe als beendet an. Auf Drängen der UNO wurde die Operation jedoch verlängert.", "section_level": 2}, {"title": "Operation Continue Hope.", "content": "UNOSOM II wurde im März 1993 vom UNO-Sicherheitsrat beschlossen. Die als \"Operation Continue Hope\" bezeichnete Operation sollte UNOSOM I mit erweiterten Aufgaben fortsetzen. Über die Unterstützung der humanitären Hilfe hinaus sollten politische Strukturen in Somalia wieder aufgebaut und das gesamte Land befriedet werden, einschließlich des Nordens Somalias (Somaliland), der sich im Mai 1991 für unabhängig erklärt hatte. Neben 3000 Soldaten für die eigentliche UNO-Mission stellte die USA eine schnelle Eingreiftruppe (Quick Reaction Force – QRF) von 800 Mann. Letztere setzte sich aus einem leichten Infanterie-Bataillon und zwei Helikopter-Bataillonen der 10. US-Gebirgsjägerdivision zusammen. Nach dem Beginn von UNOSOM II wurden erste Schwächen kritisiert. Die Truppenstärke galt als zu gering, um im gesamten Land auf Dauer die Ordnung aufrechtzuerhalten. Außerdem funktionierte die Koordination zwischen den verschiedenen beteiligten Nationalitäten schlecht. Auch den Versuchen, mit den Bürgerkriegsparteien zu verhandeln, war von Anfang an wenig Erfolg beschieden. Im Mai 1993 trafen sich auf Vermittlung des wichtigsten Clanführers Mohammed Farah Aidid UNO-Vertreter und Anführer von Bürgerkriegsmilizen zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand. Als keine Einigung erzielt wurde, trafen sich am 4. Juni rund 200 Vertreter von Clans, um einen eigenen Waffenstillstand zu schließen. Im Zuge dieser Vereinbarung kündigten sie die Zusammenarbeit mit der UNO auf, die daraufhin den Waffenstillstand für ungültig erklärte. Am Tag darauf wollten pakistanische Blauhelme ein von Aidids SNA-Miliz genutztes Gebäude, in dem sich ein Waffenlager sowie ein Radiosender befanden, kontrollieren. Aidids Truppen eröffneten daraufhin das Feuer auf die Soldaten, wodurch 24 Pakistaner getötet wurden. Nach einer UNO-Resolution, die das Vorgehen der Milizen verurteilte und die Festnahme der Schuldigen verlangte, führten die UNO-Truppen Mitte Juni einen Luftschlag gegen Aidids Hauptquartier aus. Verschärft wurden die Auseinandersetzungen zwischen US-Truppen und Somaliern, nachdem Kampfhubschrauber am 12. Juli 1993 eine vermeintliche Versammlung von Aidid-Kämpfern in der Annahme beschossen hatten, Aidid befinde sich unter ihnen (\"Operation Michigan\"). Dabei sollen 50 Menschen getötet worden sein. Vermutungen zufolge hatte es sich um Friedensverhandlungen von Clan-Ältesten gehandelt. Eine Bestätigung dafür gab es nicht, weil Journalisten (u. a. Dan Eldon) vor Ort von Somaliern getötet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Schlachtverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Ausgangslage.", "content": "Die Hauptlast der Fahndung nach Aidid ruhte zunächst auf der schnellen Eingreiftruppe der 10. US-Gebirgsdivision (10th Mountain Division) unter dem Kommando von General Thomas Montgomery. Die Kommandeure vor Ort forderten vom US-Verteidigungsministerium gepanzerte Unterstützung an, die jedoch verweigert wurde. Dafür wurde Ende August eine Einsatzgruppe (Task Force, TF) bestehend aus Mitgliedern der Delta Force und US Army Rangers des \"75th Ranger Regiment\" unter dem Kommando von General William F. Garrison nach Mogadischu verlegt. Die Task Force Ranger (TFR) sollte die schnelle Eingreiftruppe bei der Jagd nach Aidid entlasten. Auch die CIA beteiligte sich mit bereits im Land befindlichen Agenten der Special Activities Division an der Informationsbeschaffung über den Aufenthalt Aidids, konnte jedoch keine verwertbaren Ergebnisse liefern. Die TFR führte mehrere Einsätze zur Ergreifung Aidids durch. Parallel zur Jagd verhandelte das UNO-Kommando mit Aidid, um einen Waffenstillstand nach UNO-Bedingungen zu ermöglichen. Im gleichen Zeitraum nahmen Angriffe auf die UNO-Truppen sowie auf die schnellen Eingreiftruppen zu. Unter anderem stellte dies eine Reaktion Aidids und seiner SNA-Miliz auf die Einsätze der TFR dar, die zwar nicht ihn persönlich trafen, aber zur Festnahme mehrerer seiner Vertrauter führten. Gleichzeitig traten Auflösungserscheinungen innerhalb des UNO-Kontingents auf. Verschiedene Staaten zogen ihre Soldaten zurück oder weigerten sich, die Suche nach Aidid zu unterstützen. Am 3. Oktober 1993 kam es schließlich zum verlustreichen Einsatz amerikanischer Truppen zur Ergreifung Aidids.", "section_level": 2}, {"title": "Der Plan.", "content": "Geplant war, dass Mitglieder der amerikanischen Spezialeinheit Delta Force am frühen Nachmittag wichtige Berater Aidids oder den Clan-Chef selbst festnehmen sollten. Die Gesuchten sollten sich angeblich um 15 Uhr in einem Gebäude nahe dem Hotel \"Olympic\" im Bakara-Bezirk in Mogadischu zu Gesprächen treffen. Dieses Gebäude würden Männer der Delta Force, die um 15:45 Uhr aus MH-6 Little Bird-Helikoptern direkt am und auf dem Gebäude abgesetzt werden sollten, stürmen. Um 15:46 Uhr würden sich Rangers aus MH-60 Black Hawks abseilen und die vier Eckpunkte des Gebäudes sichern, um das Eindringen feindlicher Milizen oder die Flucht der im Gebäude befindlichen Personen zu verhindern. Nach der Festnahme sollte ein aus Humvees und 5-Ton-Trucks bestehender Konvoi alle Soldaten sowie die Gefangenen aufnehmen und zum US-Stützpunkt bringen. Die kalkulierte Operationsdauer betrug maximal zwei Stunden.", "section_level": 2}, {"title": "Der Verlauf.", "content": "Um 15:40 Uhr begann die TFR mit dem Anflug auf das Ziel. Zunächst verlief die Operation wie geplant. Doch bald stellte sich heraus, dass die SNA-Miliz dieses Mal deutlich schneller reagierte als bei vorherigen Einsätzen der Task Force. Kurz nach Beginn der Aktion gab es unter den Rangern die ersten Verwundeten. Dennoch gelang das Verladen der Festgenommenen und eines Teils der TFR (Teile des 4. Zuges, „Chalk 4“) in den Fahrzeugkonvoi. Auf dem Rückweg nahm der Widerstand der Miliz deutlich zu. Diese zerstörte zwei US-Fahrzeuge mittels Panzerfäusten. Kurz darauf wurde ein MH-60 „Black Hawk“-Hubschrauber (Rufname: Super Six-One), der über dem Kampfgebiet flog, von der Panzerabwehrgranate eines RPG getroffen. Der Hubschrauber mit sieben Mann Besatzung stürzte daraufhin knapp 300 Meter vom Zielgebäude entfernt ab. Sofort wurden ein Helikopter-Rettungsteam und die noch nicht eingesammelten Bodentruppen dorthin geschickt. Die Besatzung eines Hughes MH-6-'Little-Bird'-Kampfhubschraubers (Rufname: Star Four-One), der bei der Absturzstelle landete, barg zwei Leichtverletzte und flog sie aus. Ein weiterer Hubschrauber setzte ein CSAR-Team aus der TFR ab, wurde allerdings selbst beschossen und musste beschädigt zum Stützpunkt zurückkehren. Das Rettungsteam saß am Hubschrauber-Wrack fest und wurde von einer schnell größer werdenden Menge aus SNA-Milizionären und bewaffneten Zivilisten angegriffen, unter ihnen Frauen und Kinder. Während sich der Rettungstrupp gegen die Angreifer wehrte, bemühte sich der Fahrzeugkonvoi, zur Absturzstelle durchzubrechen. Allerdings konnten sich die Soldaten in den Straßen Mogadischus nur schwer orientieren, wurden aus der Luft ungenau dirigiert, lagen unter ständigem Beschuss und vermochten ohne Panzerfahrzeuge und schwere Waffen die Straßensperren nicht zu durchbrechen. Als die Sinnlosigkeit ihrer Versuche deutlich wurde, entschied Lieutenant Colonel Daniel McKnight, kommandierender Offizier der Fahrzeugkolonne, zur Basis zurückzukehren, um sich neu zu formieren und aufzumunitionieren. Der Konvoi hatte mittlerweile so viele Verletzte und Tote, dass der Aufenthalt an der Absturzstelle nach Einschätzung McKnights mehr geschadet als genutzt hätte. Zum gleichen Zeitpunkt, etwa gegen 17 Uhr, wurde ein weiterer Black Hawk (Super Six-Four) abgeschossen. Er schlug rund einen Kilometer vom ursprünglichen Einsatzort der TFR entfernt auf. Im Hauptquartier stellte Garrison unterdessen einen provisorischen Trupp aus Stabspersonal und leichten Infanteristen der schnellen Eingreiftruppe zusammen, der mit leicht gepanzerten Fahrzeugen in die Stadt geschickt wurde. Dieser Versuch scheiterte daran, dass fast sämtliche Straßen in und aus der Stadt durch Sperren verriegelt waren. Die Soldaten kamen unter massiven Beschuss und fanden keinen Weg um die Blockaden. Kurz nach dem Absturz wurde ein neuer Luftrettungsversuch über der zweiten Absturzstelle gestartet. Ein Black Hawk setzte zwei Angehörige der Delta Force ab, wurde dann aber in der Luft von einer raketengetriebenen Granate getroffen und konnte nur mit Mühe in der Nähe des Flughafens bruchlanden. Die beiden abgesetzten Scharfschützen, Master Sergeant Gary Gordon und Sergeant First Class Randall Shughart, versuchten das Wrack zu verteidigen, wurden aber ebenso wie fast die gesamte Besatzung von Super Six-Four, von einer Übermacht Somalier überrannt und getötet. Beide Soldaten wurden posthum mit der Medal of Honor ausgezeichnet. Ihre Leichen wurden durch die Straßen geschleift. Die entsprechenden Bilder gingen um die Welt. Nur ein Crewmitglied überlebte das Gefecht: Michael J. Durant, der Pilot. Er verbrachte elf Tage in somalischer Gefangenschaft, bevor er freigelassen wurde. Als es dunkel wurde, befanden sich noch 99 TFR-Soldaten in Mogadischu. Sie verschanzten sich nahe der ersten Helikopter-Absturzstelle und wehrten sich gegen die Angriffe der Somalier. Erst zu diesem Zeitpunkt wandte sich General Garrison an die pakistanischen und malaysischen Blauhelm-Truppen und bat um Hilfe. Es gelang bis 23:30 Uhr einen Konvoi aus vier pakistanischen M48-Kampfpanzern, 28 malaysischen gepanzerten Mannschaftstransportern, zwei leichten US-Infanterie-Kompanien der 10. US-Gebirgsdivision und rund 50 TFR-Mitgliedern in Bewegung zu setzen. Rund zweieinhalb Stunden lang kämpfte sich der Verband bei Dunkelheit und unter Beschuss durch Mogadischu. Der genaue Standort der abgeschnittenen Rangers war unbekannt, so dass sich der Rettungskonvoi in zwei Teile spaltete, die sich jeweils zu einer der beiden Helikopter-Absturzstellen durchkämpften. Bei Super Six-One gelang das Zusammentreffen mit den verschanzten Rangern. Der zweite Trupp fand bei Super Six-Four keine Überlebenden mehr. Die letzten Mitglieder der Delta Force, die das Bergen der Leichen bei der ersten Absturzstelle absicherten und keinen Platz mehr in den Fahrzeugen des Konvois fanden, sollten neben den gepanzerten Fahrzeugen des Konvois gedeckt bis zum Stützpunkt der pakistanischen UN-Truppen vorrücken. Aufgrund des andauernden Beschusses mussten die Fahrzeuge aber schneller fahren, um nicht ein leichtes Ziel darzustellen. Als circa. eine Meile vor dem Pakistani-Stützpunkt die Deltas keine Deckung mehr von den gepanzerten Fahrzeugen erhielten, mussten sie sich den Weg zum Stützpunkt freikämpfen und wurden dabei von \"Little-Bird\"-Hubschraubern unterstützt. In dieser, später als Meile von Mogadischu bekannten Schlacht erlitten die Milizen von Aidid nochmals schwere Verluste. Obwohl die Wiedervereinigung der beiden Teile des Panzerkontingents nicht gelang, konnten sich dennoch alle Fahrzeuge und die Geretteten zum pakistanischen Stützpunkt zurückziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Truppenaufstockung.", "content": "Truppenaufstockung und Strategiewechsel Bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus am 6. Oktober 1993, wurde beschlossen, dass alle Operationen gegen Aidids Milizen eingestellt werden und die US-Truppen nur noch sich selbst schützen sollen. Infolge der erschreckenden Fernsehbilder und der immer stärkeren Ablehnung der Mission in den USA wurde schweres Gerät nach Mogadischu, zum Schutz der dortigen US-Truppen verlegt. Im Laufe des Dezembers 1993 wurden 1300 Soldaten der 24th Infantry Division nach Somalia verlegt. Zudem wurden 16 M-1 Abrahams und 44 Bradley-Schützenpanzer, sowie 2 McDonnell Douglas F/A-18 Kampfflugzeuge nach Mogadischu verlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Insgesamt starben in dem über zwölfstündigen Feuergefecht 18 US-amerikanische Soldaten, ein Malaysier und eine nicht genau zu ermittelnde Zahl Somalier, die auf bis zu 1000 geschätzt wird. 84 US-Amerikaner (rund zwei Drittel der eingesetzten Bodentruppen), sieben Malaysier und zwei Pakistaner wurden verwundet. Ein weiterer US-Soldat wurde zwei Tage später durch einen Anschlag getötet, weshalb viele Quellen die Anzahl der US-amerikanischen Verluste mit 19 angeben. Insbesondere die Fernsehbilder getöteter und durch die Straßen Mogadischus geschleifter US-Soldaten führten in den USA zu einem Wandel der öffentlichen Meinung über das Engagement in Somalia. Erst nach dieser Schlacht beschloss die US-Regierung, gepanzerte Truppentransporter, Panzer und AC-130H-Gunship-Flugzeuge nach Somalia zu entsenden. Auf der anderen Seite untersagte US-Präsident Bill Clinton am 6. Oktober alle weiteren Militäroperationen gegen Aidid in Somalia und kündigte an, dass bis Ende März 1994 alle US-Soldaten aus dem Land abgezogen werden sollten. Gleichzeitig wurde der ehemalige Botschafter Robert B. Oakley als Sondergesandter nach Somalia entsandt, um auf politischem Weg ein Ende des Bürgerkrieges herbeizuführen. Am 15. Dezember 1993 erklärte Verteidigungsminister Les Aspin seinen Rücktritt aus „persönlichen Gründen“. Als tatsächlicher Grund werden jedoch die Ereignisse in Mogadischu vermutet. Der Rücktritt wurde zum 4. Februar 1994 wirksam. Am 25. März 1994 wurden fast alle US-Soldaten aus Somalia abgezogen. Auf Schiffen vor der Küste blieb ein kleines Marineinfanterie-Kontingent zurück, um falls nötig die 1000 US-amerikanischen Zivilisten im Land zu evakuieren. UNOSOM II endete am 31. März 1995 ohne Erfolg, nachdem die verbleibenden UNO-Truppen vollkommen die Kontrolle über Mogadischu verloren hatten. Zu diesem Termin wurden auch die letzten verbleibenden US-Truppen abgezogen. Die verlustreichen Kämpfe von Mogadischu übten bleibenden Einfluss auf die US-Politik aus, der dazu führte, dass sich die USA in den Folgejahren nur zurückhaltend an Blauhelm-Einsätzen beteiligten. Sie gelten unter anderem als Grund für das Nicht-Eingreifen während des Völkermords in Ruanda im April 1994 und in der fast ausschließlich auf Luftangriffen basierenden Strategie der NATO während der Jugoslawienkriege. Darüber hinaus dämpfte der Abzug aus Somalia als Konsequenz der Schlacht den Glauben an ein zwangsläufiges „Ende der Geschichte“ (Francis Fukuyama, „The End of History and the Last Man“, 1992). Den westlichen Gesellschaften, allen voran den Vereinigten Staaten, wurde die strategische Komplexität und das Risiko der Demokratisierung und des sogenannten \"Nation Building\" verdeutlicht, nachdem dieser Glaube zuvor durch den Zerfall der Sowjetunion und den Erfolg des multilateral geführten Zweiten Golfkriegs genährt worden war. Als Garrison am 2. August 1996 von Aidids Tod infolge einer Schussverletzung erfuhr, gab er öffentlich seinen Rücktritt bekannt. Der Kriegsfilm \"Black Hawk Down\" von Regisseur Ridley Scott basiert auf den Ereignissen des 3. Oktober 1993. In Somalia ist jener Tag als \"Maalintii Rangers\" („Tag der Rangers“) bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungen zu Al-Qaida.", "content": "Die von Osama bin Laden geführte Terrororganisation Al-Qaida soll an der Ausbildung und Finanzierung von Aidids Kämpfern involviert worden sein. Im Rahmen eines Interviews, zu seinem Buch Holy War, Inc. interviewte der CCN-Reporter Peter Bergen bin Laden, der diese Beschuldigungen bestätigte. Bergen zufolge behauptete bin Laden, dass Aidids Kämpfer eng mit seiner Terrororganisation zusammengearbeitet hätten. Diese Kämpfer sollen während der Schlacht von Mogadischu 1993 an der Tötung und anschließend Erniedrigung der gefallenen US-Soldaten involviert gewesen sein. So soll ein Militärchef der Al-Qaida und ein weiterer Terrorist an den Abschuss eines Blackhawk involviert gewesen sein. Außerdem sollen die Al-Qaida Terroristen Aidids Kämpfer im Umgang mit Panzerfäusten geschult haben. Außerdem verunglimpfte bin Laden den Abzug der US-Truppen aus Somalia.", "section_level": 1}, {"title": "2013: Rückkehr von Soldaten der Task Force.", "content": "Im August 2013, kehrten zwei ehemalige Soldaten der Task Force Ranger nach Mogadischu mit einem Kamerateam nach Mogadischu zurück. Unter Schutz von somalischen Sicherheitsleuten drehte das Kamerateam einen Kurzfilm mit den Namen: Return to Mogadishu: Remembering Black Hawk Down). Dieser Kurzfilm wurde im Oktober 2013 zum 20.Jahrestag der Schlacht von Mogadischu veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Verluste der beiden Kriegsparteien.", "content": "Die Quellenlage zu den genauen Verlusten auf somalischer Seite sind unbekannt, aber Schätzungen gehen von 700-1000 Toten und 3000-4000 Verletzen somalischen Millizsoldaten und Kombatanten aus Das Rote Kreuz geht zudem davon aus, das in der Schlacht etwa 200 somalischen Zivilisten starben und etwa 700 somalische Zivilisten verletzt wurden. Im Buch Black Hawk Down: \"A Story of Modern Wa\"r werden die somalischen Verluste auf 700 Gefallene und etwa 1000 Verletzte beziffert. Das Pentagon ging am ersten Tag nach der Schlacht von fünf toten amerikanischen Soldaten aus, musste aber am Folgetag die Verlustzahlen auf 18 Tote und 73 Verletzte korrigieren. Zwei Tage nach der Schlacht kam es zu einem Mörserangriff durch Aidids Millizen auf die Unterkünfte der Task Force Ranger. Bei diesem Angriff starb Seagent First Class Matt Rieseron.", "section_level": 1}, {"title": "Analyse.", "content": "Bei der Erforschung der Ursachen für den desaströsen Verlauf des Einsatzes haben US-Militärkreise eine Reihe von Gründen herausgearbeitet. Demnach existierten 1993 keinerlei Richtlinien für das Vorgehen von US-Truppen in einer Operation, die sowohl friedenserhaltende als auch militärische Ziele verfolgt. Darüber hinaus sei das Einsatzziel nicht klar genug definiert gewesen und habe sich im Verlauf der Mission mehrfach geändert. Auf taktischer Ebene wird bemängelt, dass Garrison sich zu einer persönlichen Jagd auf Aidid habe hinreißen lassen, obwohl keine verlässlichen nachrichtendienstlichen Erkenntnisse über dessen Aufenthaltsort vorgelegen hätten. Neben der schlechten Informationslage gilt die Vorausberechenbarkeit des amerikanischen Vorgehens als Hauptgrund für das Scheitern. Die US-Truppen hatten schon mehrere Einsätze nach dem gleichen Muster durchgeführt, bei denen die einzige Variation zwischen einem Betreten oder Verlassen der Kampfzone per Konvoi oder Hubschrauber und in der Kombination von beidem bestanden hatte. Dadurch war die SNA-Miliz in der Lage, sich auf ihren Gegner einzustellen und die eigentlich überlegenen US-Truppen zu schlagen. Das Problem wurde dadurch verschärft, dass der gescheiterte Einsatz im Herzen des von der SNA kontrollierten Gebietes stattfand. Darüber hinaus behinderten die Befehlsstrukturen den Einsatz. Die Koordination zwischen den einzelnen Befehlsebenen, der TFR, der QRF und dem Oberkommando in den USA funktionierte zu langsam. Der Beobachtungshubschrauber konnte z. B. aus Gründen der Geheimhaltung keine Daten direkt vom Aufklärungsflugzeug anfordern, sondern musste dazu stets die Genehmigung des Stabes einholen. Des Weiteren werden mehrere operative Fehler bemängelt. So waren erst kurz zuvor die schwer bewaffneten Flugzeuge vom Typ AC-130H Spectre auf Betreiben von General Montgomery abgezogen worden. Durch diese Abrüstung sollte Aidid zu Verhandlungen bewegt werden. Am 3. Oktober fehlten die Maschinen dann, die den Bodentruppen schlagkräftigen Feuerschutz aus der Luft hätten geben können. Ähnliches gilt für gepanzerte Fahrzeuge, die von Montgomery angefordert, aber vom Verteidigungsminister Les Aspin abgelehnt worden waren. In Washington wurden unverhältnismäßig hohe Verluste unter der Zivilbevölkerung befürchtet, falls Panzer eingesetzt worden wären. Garrison selbst hat zu verantworten, dass die Bodentruppen unzureichend ausgerüstet waren. Sie verfügten kaum über schwere Waffen wie Granatwerfer oder über Tränengas, das gegen die angreifenden Somalier hätte sinnvoll eingesetzt werden können. Außerdem wurde zugelassen, dass die Rangers nur einen Teil ihrer Keramik-Panzerung trugen, was zwar ihre Beweglichkeit erhöhte, aber einige Menschenleben gekostet haben dürfte. Da man bei der Planung der Operation von einer maximalen Einsatzdauer von zwei Stunden ausging, trugen viele Soldaten entsprechend wenig Munition und Trinkwasser und gar keine Nachtsichtgeräte mit sich. Schließlich waren nicht nur die Operation selbst, sondern auch die meisten Rettungsversuche ineffektiv, vor allem der Versuch, mit einem leichten Fahrzeugkonvoi in die Straßen Mogadischus einzubrechen oder das Absetzen von lediglich zwei Mitgliedern der Delta Force zur Sicherung eines abgeschossenen Helikopters. Zu den übrigen UNO-Truppen, die über schwerere Waffen und gepanzerte Fahrzeuge verfügten, wurde zu spät Kontakt aufgenommen. Weil man nicht davon ausging, auf deren Hilfe angewiesen zu sein, aber auch aus Geheimhaltungsgründen wurden diese nicht informiert. Daher waren sie auch nicht für Hilfsmaßnahmen vorbereitet. Zudem erschwerten Sprachbarrieren die multinationale Rettungsaktion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Mogadischu war eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen US-Soldaten sowie Angehörigen einer UNO-Mission mit Friedenstruppen aus Malaysia und Pakistan einerseits und somalischen Milizionären andererseits im somalischen Bürgerkrieg. Sie fand am 3. und 4. Oktober 1993 in der Stadt Mogadischu statt und stellte den bis dahin verlustreichsten Kampfeinsatz des US-Militärs seit dem Vietnamkrieg dar. Der Tod von 18 US-Soldaten führte zu einer grundlegenden Änderung der Interventionspolitik der US-Regierung unter Bill Clinton hin zur Maxime „No Dead!“. Die Schlacht ist in der westlichen Welt auch unter den Namen Operation Irene (dem Start-Code) oder als Schlacht um das schwarze Meer (nach dem Stadtteil Mogadischus, in dem sie größtenteils stattfand) bekannt. Der Operationsname war Gothic Serpent.", "tgt_summary": "摩加迪沙之战(英语:Battle of Mogadishu)是一场在1993年10月3日至4日之间,于索马里首都摩加迪休市区爆发的军事冲突。在这场战斗之中,美国陆军特种部队和当地民兵在摩加迪休市区进行巷战,最终造成双方与民众伤亡。", "id": 2003209} {"src_title": "Arwaburg", "tgt_title": "奧拉瓦城堡", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die mittelalterliche Burg liegt auf einer steilen Felsklippe 112 Meter über der Wasserfläche des Arwa-Flusses (520 Meter über dem Meeresspiegel), in Oravský Podzámok 10 Kilometer nordöstlich von Dolný Kubín. Zum größten und ältesten Teil der Burg führen 800 Treppenstufen. Die Räumlichkeiten beherbergen historische Interieure, in einem Teil der Burg gibt es ein Museum mit über 13.000 Ausstellungsstücken. Durch den überragenden Blick auf den Fluss und die umgebenden Berggruppen wird die Burg als eine der schönsten Burgen der Slowakei bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Burg entstand schrittweise vom 13. bis zum 17. Jahrhundert, die Bauten wurden auf drei Terrassen des Felsens erbaut. Sie ist die Grabstätte von Georg Thurzo († 1616), Palatin von Ungarn. Bis zum Ende der Magnatenverschwörung war die Burg im Besitz der Familie Thököly, Emmerich Thökölys Vater Stephan II. Thököly starb am 23. November 1670 bei der Verteidigung seines Besitzes gegen die kaiserlich-österreichischen Truppen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Für den ersten berühmten Vampirfilm, Friedrich Wilhelm Murnaus \"Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens\", wurden im Sommer 1921 Außen- und Innenaufnahmen der Burg und deren Umgebung für die Darstellung der Burg des Vampirs Graf Orlok verwendet. Für den tschechoslowakisch-deutschen Film König Drosselbart von 1984 fanden Aufnahmen auf der Burg statt. In dem auf den Büchern von Andrzej Sapkowski basierenden PC-Spiel \"The Witcher\" war die Arwaburg die Inspiration der Zeichner für die Burg Kaer Morhen, die Heimat der Hexer. Für die Miniserie Dracula des Streamingdienstes Netflix fanden 2019 Dreharbeiten auf der Arwaburg statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Arwaburg, Burg Arwa oder Burg Orava (, ) ist eine Burganlage in der Region Orava im Norden der Slowakei.", "tgt_summary": "奥拉瓦城堡(,,)是位于斯洛伐克的一座城堡,也被认为是斯洛伐克最美丽的城堡之一。这座城堡始建于13世纪的匈牙利王国。1922年电影不死僵尸—恐栗交响曲有很多场景是在这里拍摄。现在的城堡结构直到1611年才完成,但在1800年又被烧毁。在经过荒废和两次世界大战之后,奥拉瓦城堡现在是斯洛伐克的国家纪念建筑。", "id": 1093935} {"src_title": "Postmaterialismus", "tgt_title": "後物質主義", "src_document": [{"title": "Entstehung des gesellschaftlichen Wandels.", "content": "Nach Ronald Inglehart ist der Postmaterialismus eine Folge von psychischer und physischer Sicherheit, die eine wohlhabende materialistische Gesellschaft hervorbringt. In einer solchen Gesellschaft findet eine fortlaufende Individualisierung der Menschen statt sodass die in einer postmaterialistischen Gesellschaft lebenden Menschen, über die existenziellen Bedürfnisse hinaus kulturelle, soziale und intellektuelle Bedürfnisse entwickeln. Die Entstehung dieser Bedürfnisse in einer solchen Gesellschaft begründet Inglehart mit der \"Mangelhypothese\", die besagt, dass jeweils die Bedürfnisse an Wertschätzung gewinnen, die noch nicht befriedigt und zudem knapp sind. Durch diese gesellschaftlichen Entwicklungen finde ein Wertewandel statt. Roland Benedikter nennt folgende Hauptmerkmale eines philosophischen Postmaterialismus:", "section_level": 1}, {"title": "Stagnation des Wertewandels in Deutschland.", "content": "Inglehart konstruierte einen Index, um die postmaterialistische Wertorientierung zu messen; er ist allerdings umstritten. Dieser Index wird oft genutzt, um die Verteilung materialistischer und postmaterialistischer Orientierungen in der Bevölkerung und ihren Zusammenhang mit Parteienpräferenzen zu ermitteln. So ergab sich in den 1980er Jahren in ALLBUS-Erhebungen ein stark steigender Anteil der Postmaterialisten in Deutschland (1980 bis 1986 von ca. 13 auf ca. 26 Prozent der Befragten). CDU-Anhänger wiesen die höchsten Werte für materialistische, die Grünen die höchsten Werte für postmaterialistische Orientierung auf. Eine Fortsetzung des Wertewandels in Richtung postmaterialistischer Werte ist heute jedoch nicht mehr eindeutig erkennbar. Der deutsche Jugendsurvey stellte fest, dass die mit einem solchen Index ermittelte postmaterialistische Orientierung bei deutschen Jugendlichen kaum mit den im Survey ebenfalls ermittelten Variablen Selbstentfaltung, Kritikfähigkeit und Prosozialität (die nach Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung ein Indikator für ein entwickeltes Moralbewusstsein sein soll) korreliert. Eine solche Korrelation ergab sich nur zwischen Postmaterialismus und Bereitschaft zu alternativem politischem Engagement. Als Ursache wird angenommen, dass sich das Streben nach Selbstverwirklichung in einer materialistischen und einer post-materialistischen Variante ausdrücken kann, wobei die materialistischen Orientierungen in Deutschland seit 1990 wieder anwachsen. Die Rückkehr der Knappheit habe einen „Wandel des Wertewandels“ bewirkt. Auch prosoziales Verhalten (z. B. im Team oder in Organisationen) ist nicht zwingend mit einer postmaterialistischen Moral verbunden; es kann opportunistisch bzw. egoistisch motiviert sein, etwa durch die Antizipation von Belohnungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Postmaterialismus (von ‚hinter‘, ‚nach‘ und Materialismus) ist ein Ausdruck aus der Soziologie, Politikwissenschaft und der Kulturtheorie und bezeichnet eine Einstellung einzelner Personen oder ganzer Bevölkerungsgruppen (Soziales Milieu), nicht nach dem greifbaren Materiellen zu streben, sondern das „dahinter“ bzw. das „Übergeordnete“ erreichen zu wollen. Für Postmaterialisten ist das Streben nach materiellen Gütern von geringerer Bedeutung als bestimmte „abstrakte“, „höhere“ Werte. Darunter können zum Beispiel Gesundheit, Freiheit, Glück, Kultur, Bildung, Tier- oder der Umweltschutz fallen.", "tgt_summary": "后物质主义(英语:Post-materialism)是后现代的新理论:指由个体及社会所带动的持续转变,使他们从基本的物质需要中释放出来的持续革命。 「后物质主义」这个概念及相关连的「」是由政治及社会科学家朗奴·英高赫(英语:Ronald Inglehart)于1970年代在他的著作《宁静革命—后物质主义价值变迁》(英语:\"The Silent Revolution: Changing Values and Political Styles Among Western Publics\")里所提出。", "id": 795053} {"src_title": "Meereswärmekraftwerk", "tgt_title": "海水溫差發電", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Das Wasser an der Oberfläche der Ozeane besitzt eine höhere Temperatur als das Wasser in tieferen Schichten. Dieses thermale Gefälle (thermaler Gradient) macht sich das Meereswärmekraftwerk zu Nutze. Wenn der Unterschied zwischen den oberen (0–50 m) und den unteren Schichten (ab 600–1000 m) des Wassers mehr als 20 °C beträgt, kann ein Kreislauf in Gang gesetzt werden, der in der Lage ist, Energie, beispielsweise an einen Generator, abzugeben. Beachtenswert ist, dass ein Meereswärmekraftwerk im Vergleich zu anderen alternativen Stromerzeugern diesen ständig produzieren kann und nicht von der Tageszeit oder anderen veränderlichen Faktoren abhängig ist. Reale Wirkungsgrade liegen in der Größenordnung von drei Prozent, wobei die Energiequelle – das warme Meerwasser – meist im Überschuss und kostenlos zur Verfügung steht und sich ständig durch die Sonneneinstrahlung erneuert. Bei einer Wassertemperatur von 6 und 26 °C ist theoretisch ein Wirkungsgrad von 6,7 % erreichbar. Die technische Umsetzung ist jedoch immer mit Wirkungsgradverlusten behaftet. Die praktische Leistung dieser Kraftwerke wird durch die Wassermenge bestimmt, die durch Kreislauf genutzt wird. Dabei wird eine Leistung von 100 Megawatt (MW) für den geschlossenen und etwa 2,5 MW für den offenen Kreislauf als obere technisch sinnvolle Grenze angesehen. Beim 100 MW-Kraftwerk würden etwa 200 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch eine Rohrleitung mit der Nennweite von etwa 11 Meter zum Kraftwerk gefördert werden. Dazu kommen noch einmal 400 m3 warmes Oberflächenwasser pro Sekunde. Das entspricht etwa 1/5 des Nilstromes in das Mittelmeer. Im offenen Kreislauf bildet die Größe der Turbine das begrenzende Element. Der derzeit größte Kostenfaktor (bis zu 75 %) für Anlagen dieser Dimension ist die Rohrleitung, in der das Tiefenwasser an die Oberfläche gefördert wird. Sie würde aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder armiertem Beton gefertigt werden. Sofern die Pumpen am unteren Ende der Leitung angebracht werden, könnte auch eine Schlauchleitung aus flexiblerem kostengünstigeren Kunststoff verwendet werden. Der Aufwand und die gewaltige Größe der technischen Anlagen im Verhältnis zur Energieausbeute ist der Hauptgrund, der eine kommerzielle Anwendung oder eine größere Verbreitung dieses Kraftwerkstyps bisher verhinderte.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsprinzipien.", "content": "Meereswärmekraftwerke, zu denen auch Eiskraftwerke gehören, funktionieren nach dem physikalischen Prinzip eines Niederenthalpie-Clausius-Rankine-Kreisprozesses. Die Funktion eines Meereswärmekraftwerkes ist in zwei verschiedenen Kreislaufsystemen möglich. Beide Systeme können auch kombiniert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschlossener Kreislauf.", "content": "Bei einem Meereswärmekraftwerk mit geschlossenem Kreislauf wird in einem Organic Rankine Cycle warmes Oberflächenwasser gepumpt, welches ein bei niedriger Temperatur siedendes Arbeitsmedium in einem Wärmeübertrager zum Verdampfen bringt. Das verdampfte Arbeitsmedium wird durch eine an einen Generator angeschlossene Turbine geleitet, in der ein Teil der Wärme in Bewegungsenergie umgewandelt wird. Anschließend wird das Arbeitsmedium mit dem aus der Tiefe angepumpten kalten Wasser in einem weiteren Wärmeübertrager wieder in einem Kondensator verflüssigt und kann von neuem in den Verdampfer eingespeist werden. Das Arbeitsprinzip entspricht dem eines Dampfkraftwerks, nur wird als Arbeitsmedium kein Wasserdampf verwendet. Es sind verschiedene Stoffe als Arbeitsmedium für ein Meereswärmekraftwerk denkbar, dessen Nutzung allerdings jeweils sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt.", "section_level": 2}, {"title": "Offener Kreislauf.", "content": "Ein Meereswärmekraftwerk mit offenem Kreislauf nutzt das warme Oberflächenwasser als Arbeitsmedium, das unter Vakuum verdampft wird. Der erzeugte Dampf treibt eine Turbine zur Stromerzeugung an. Anschließend wird der Dampf, der seinen anfänglichen Druck in der Turbine verliert, mit Hilfe von kaltem Tiefenwasser wieder im Kondensator verflüssigt. Wird hierfür ein Wärmeübertrager verwendet und ein direkter Kontakt vermieden, so entsteht entsalztes Süßwasser, das als Trinkwasser genutzt werden kann. In einer Vakuumkammer wird durch eine Vakuumpumpe ständig die im Wasser gelöste Luft abgesaugt. Somit wird sichergestellt, dass das Wasser ohne weitere Wärmezufuhr siedet und verdampft.", "section_level": 2}, {"title": "Hybrider Kreislauf.", "content": "In einem hybriden Meereswärmekraftwerk werden beide vorgenannten Systeme kombiniert. Das warme Oberflächenwasser wird genutzt, um das Arbeitsmedium im geschlossenen Turbinenkreislauf zu verdampfen. Nachdem das Arbeitsmedium die Turbine passiert hat, wird es wiederum durch kaltes Tiefenwasser kondensiert und erneut in den Kreislauf eingebracht. Das immer noch warme Oberflächenwasser wird nach der Wärmeabgabe an den Turbinenkreislauf in einer Vakuumkammer verdampft. Dieser Wasserdampf wird mit Hilfe des Kühlwassers kondensiert, wodurch Süßwasser gewonnen werden kann. Eine andere Anordnung sieht zuerst die Vakuum-Verdampfung des warmen Seewassers vor. Dieser warme Wasserdampf wird anschließend genutzt, um das Arbeitsmedium des Turbinenkreislaufes zu verdampfen. Bei diesem Vorgang wird der Wasserdampf wiederum zu Süßwasser kondensiert. Das kalte Tiefenwasser wird nur zur Kondensation des Arbeitsmediums der Turbine genutzt. Es sind auch weitere Kombinationen möglich. Eine favorisierte Bauform hat sich bei den wenigen Versuchsanlagen noch nicht durchgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Barjot-Eiskraftwerk.", "content": "Der Physiker Dr. Barjot entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts ein Konzept, den Temperaturunterschied zwischen der Luft an den Polen von höchstens −22 °C und dem Wasser unterhalb der Eisdecke, das je nach Ansaugtiefe bis über 3 °C warm ist, zu nutzen. Als Betriebsmittel schlägt er Butan (Siedepunkt: −0,5 °C) vor. Der Wärme-/Kältekreislauf bei dieser Technologie – auch unter dem Namen Polarkraftwerk bekannt, funktioniert invers zu bekannteren OTEC in tropischen Warmwasserregionen. Ein Wärmetauscher, der in die kalte Polarluft ragt, ist für die Kondensation des Arbeitsmediums verantwortlich, das von unter der Eisdecke heraufgepumpte Wasser für die Verdampfung. Da Butan praktisch nicht wasserlöslich ist, können Arbeitsmedium und Tiefenwasser im Verdampfer direkt vermischt werden. Berechnungen ergeben, dass bei einem theoretischen Wirkungsgrad von nur 4 % aus einem Kubikmeter Wasser mit einer Temperatur von +2 °C und einer Lufttemperatur von −22 °C dieselbe Energiemenge gewonnen werden kann, wie aus dem Fall dieses Kubikmeters aus einer Höhe von 1.200 m.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte/Versuchsanlagen.", "content": "1881 erdachte der französische Ingenieur Jacques-Arsène d’Arsonval ein Meereswärmekraftwerk mit geschlossenem Kreislauf. Es wurde von ihm jedoch nie getestet. Im Jahre 1930 wurde an der Nordküste auf Kuba eine kleine Anlage mit offenem Kreislauf installiert, die ihren Betrieb jedoch schon nach wenigen Wochen einstellte. Sie wurde vom Franzosen Georges Claude, einem Freund und Schüler von Jacques Arsene d’Arsonval und Erfinder der Neonröhre, entworfen. Er ließ sich das Prinzip des offenen Kreislaufes patentieren. Die Pumpen benötigten eine größere Leistung als die 22 kW, als die Leistung die vom Generator abgegeben wurde. Gründe dafür waren der schlecht gewählte Standort und Probleme mit Algen. Das nächste Projekt von Claude, ein schwimmendes OTEC-Kraftwerk vor Brasilien, wurde von einem Sturm beendet, der eine Rohrleitung beschädigte. Der glücklose Erfinder starb praktisch bankrott von seinen OTEC-Versuchen. In den 1970er Jahren förderte die US-Regierung die Erforschung des Meereswärmekraftwerkes mit 260 Millionen Dollar. Nach den Wahlen von 1980 wurde die staatliche Unterstützung jedoch stark gekürzt. 1979 wurde an Bord eines Frachtkahnes der US-Marine vor der Küste Hawaiis ein Experiment, das sogenannte „\"Mini-OTEC\"“, mit einem geschlossenen Kreislauf erfolgreich unter Beteiligung des Staates Hawaii und eines Industriepartners durchgeführt. Es dauerte etwa drei Monate. Die Generatorleistung betrug rund 50 kW, die Netzeinspeiseleistung ca. 10–17 kW. Es wurden etwa 40 kW für den Betrieb der Pumpen benötigt, die das 5,5 °C kalte Wasser mit einer Förderleistung von 10,2 Kubikmeter in der Minute aus 670 m Tiefe in einem 61 cm durchmessenden Polyethylenrohr und das 26 °C warme Oberflächenwasser ebenfalls mit einer Förderleistung von 10,2 m3/min zur Anlage förderten. 1980 wurden an Bord eines umgebauten Marine-Tankers, der vor Kawaihae an der Kona-Coast (Hawaii) verankert war, Komponenten eines geschlossenen Kreislaufes unter dem Projektnamen „\"OTEC-1\"“ getestet. Dabei sollten die Umweltauswirkungen eines im Meer verankerten Kraftwerks untersucht werden. Die Anlage konnte keine Elektrizität gewinnen. 1981 war für einige Monate ein kleines Meereswärmekraftwerk auf der Insel Nauru in Betrieb, welches von einem japanischen Konsortium zu Demonstrationszwecken errichtet worden war. Von den 100 kW Generatorleistung wurden rund 90 kW von den Pumpen benötigt. Die Gesamtbetriebsdauer betrug 1.230 Stunden. Bereits 1983 wurde ein 40-MW-OTEC Versuchskraftwerk auf einer künstlichen Insel am Kahe Point vor der Küste von Oahu (Hawaii) geplant. Nachdem die Konstruktionsarbeiten 1984 abgeschlossen waren, konnten jedoch keine Geldmittel für den Bau gewonnen werden, da das OTEC-Kraftwerk sich nicht mit billigeren fossilen Kraftwerken vergleichen konnte. Nach weiterer Forschung speziell an den Verdampfern und Kondensatoren versprach man sich jedoch eine starke Senkung der Kosten eines OTEC-Kraftwerks mit geschlossenem Kreislauf. In den Jahren 1993 bis 1998 wurde in Keahole Point (Hawaii) ein experimentelles Meereswärmekraftwerk mit offenem Kreislauf erfolgreich von der Natural Energy Laboratory of Hawaii Authority betrieben. Die Generatorleistung betrug 210 kW, bei einer Oberflächenwassertemperatur von 26 °C und einer Tiefenwassertemperatur von 6 °C. Im Spätsommer bei sehr hohen Temperaturen konnten bis zu 250 kW vom Generator abgegeben werden. Dabei wurden etwa 200 kW von den Pumpen zur Förderung des Wassers verbraucht. Es wurden etwa 24.600 Kubikmeter kaltes Wasser durch ein 1 Meter durchmessendes Rohr aus rund 825 m Tiefe und 36.300 Kubikmeter warmes Oberflächenwasser an Land gepumpt. Ein kleiner Teil des erzeugten Dampfes wurde zur Gewinnung von entsalztem Wasser genutzt (etwa 20 l/min). Die Versuche ergaben, dass sich bei kommerziellen Kraftwerken ein Verhältnis von etwa 0,7 von Generatorleistung zu Netzeinspeiseleistung erreichen lassen würde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Meereswärmekraftwerk setzt den Temperaturunterschied zwischen warmen und kalten Wassermassen in unterschiedlichen Tiefen der Meere in elektrische Energie um. International gebräuchlich ist die Abkürzung OTEC (), auch kann die Bezeichnung ozeanothermisches Gradient-Kraftwerk verwendet werden. Jacques-Arsène d’Arsonval lieferte im Jahr 1881 die theoretischen Grundlagen für diese Art der Energiewandlung, die erste Versuchsanlage mit einer Leistung von 22 kW wurde 1930 von Georges Claude, einem Student von d'Arsonval, in Matanzas, Kuba gebaut. Allerdings konnte sich dieser Kraftwerkstyp nicht durchsetzen. Bis auf einige kleinere Versuchsanlagen bestehen bzw. bestanden keine Meereswärmekraftwerke, und dieser Kraftwerkstyp besitzt für die Energiegewinnung keine praktische Bedeutung.", "tgt_summary": "海水温差发电法(英语:Ocean Thermal Energy Conversion, OTEC)是一种可再生能源,主要是利用表层海水与深层海水的温度不同来进行发电。", "id": 2857199} {"src_title": "Arthroskopie", "tgt_title": "关节镜", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Däne Severin Nordentoft (1866–1922) gilt als der Begründer der Arthroskopie und hat den Begriff „Arthroskopie“ („arthroscopia genu“) erstmals verwendet. Er beschrieb 1912 auf dem Deutschen Chirurgen-Kongress in Berlin erstmals die Technik der Kniearthroskopie mittels Trokar-Endoskop, einem modifizierten Zystoskop. Jedoch ist bis heute unklar, ob er die beschriebene Technik nur an Kadaverkniegelenken oder auch an Patienten angewendet hat. Einige Jahre später führte der Japaner Kenji Takagi (1888–1963) ebenso Arthroskopien an Kadaverkniegelenken durch, hierbei entwickelte er zunehmend kleinere Instrumente auf Basis von Zystoskopen. Er fertigte in den 1930er Jahren die ersten intraartikulären Farbfotos an und publizierte 1938 sein Werk „Das Arthroskop“. Nahezu zeitgleich publizierte der Schweizer Chirurg Eugen Bircher (1882–1956) 1921 die erste klinische Publikation mit 19 Fällen aus dem Schweizer Kantonsspital Aarau. Er führte ab 1919 diagnostische Arthroskopien an Lebenden durch. Bircher verwendete Stickstoff oder Sauerstoff als Arthroskopiemedium. Er führte die Arthroskopie zur Diagnose von Meniskusschäden durch, die er anschließend offen chirurgisch versorgte. Insgesamt führte er bis 1930 etwa 60 Arthroskopien durch. 1930 gab er die Technik auf und verwendete schließlich die Doppelkontrast-Arthrographie zur Diagnosestellung von Meniskusläsionen. Der Japaner Masaki Watanabe (1911–1995), ein Schüler von Kenji Takagi, entwickelte die Arthroskopie weiter und führte bis 1957 etwa 800 arthroskopische Eingriffe des Kniegelenkes durch. Robert W. Jackson (1932–2010) aus Toronto erlernte diese Techniken in den 1960er-Jahren bei Aufenthalten in Japan von Masaki Watanabe und führte sie in Nordamerika ein. Durch den schnellen technischen Fortschritt (Kaltlicht, Kameraeinheit, flexible Fiberoptik, Wasserpumpen etc.) erlebte die Arthroskopie in den letzten Dekaden eine rasante Entwicklung.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Voraussetzungen.", "content": "Um eine arthroskopische Operation durchführen zu können, wird folgende Ausstattung benötigt: Zusätzlich werden arthroskopische Arbeitsinstrumente benötigt, die sich durch ihre Größe und Länge von den offenen chirurgischen Instrumenten unterscheiden (z. B. Tasthaken mit Skalierung, arthroskopische Schere, arthroskopische Fasszangen, Knotenschieber u.v.m.). Um einen zu hohen Wasserdruckverlust zu vermeiden, können die Portale zusätzlich mit selbtschließenden Kanülen (rigide oder flexibel) gesichert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Vorgehensweise.", "content": "Das Arthroskop wird über ein standardisiertes Portal mittels Stichinzision in das Gelenk eingebracht. Bei kleinen Gelenken ist ein Auffüllen des Gelenkes mit Flüssigkeit vor dem Eingehen mit dem Trokar nötig, um die Gelenkkapsel vom Knorpel abzuheben und das Eingehen zu erleichtern. Zusätzlich wird ein Arbeitsportal zum Einführen der Instrumente unter Sicht angelegt. Die diagnostische Arthroskopie beinhaltet einen kompletten Rundgang durch das Gelenk, wobei die Gelenkstrukturen visuell, funktionell und palpatorisch (Tasthaken) überprüft werden. Der Zustand der wichtigsten Strukturen und die durchgeführte Maßnahme werden durch Fotos standardisiert dokumentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Arthroskopische Verfahren.", "content": "Arthroskopische Verfahren werden vor allem am Kniegelenk, an der Schulter, an der Hüfte, am Ellenbogen und am Sprunggelenk durchgeführt. Sie werden dort u. a. zur Entfernung freier Gelenkkörper und zur Wiederherstellung der Beweglichkeit des Gelenks (Arthrolyse) eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Kniegelenksarthroskopie.", "content": "Die Arthroskopie des Kniegelenkes (Kniespiegelung, Kniearthroskopie) ist das am weitesten verbreitete arthroskopische Verfahren und hat bei vielen Indikationen die klassische Arthrotomie, d. h. Eröffnung des Gelenkes, abgelöst. Heutzutage wird die Kniegelenksarthroskopie standardmäßig zur Entfernung freier Gelenkkörper, Kniegelenksmobilisation (Kniegelenksarthrolyse), Knorpeldiagnostik bzw. teilweise auch -chirurgie, Meniskuschirurgie und Kreuzbandrekonstruktion verwendet. In den häufigsten Fällen werden mindestens zwei Portale (beidseits der Kniescheibensehne=Patellarsehne) gesetzt und diese als Kamera- bzw. Arbeitsportal verwendet. Entsprechend der Indikation können zusätzlich nötige Portale verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Schulterarthroskopie.", "content": "Im Bereich der Schulter bietet die Arthroskopie die Möglichkeit, eine Vielzahl von Pathologien zu behandeln. Neben dem Schultergelenk (glenohumerales Gelenk) können auch das Schultereckgelenk (acromio-claviculares Gelenk) sowie der Schleimbeutel unter dem Schulterdach (Bursa subacromialis) eingesehen und behandelt werden. Die häufigsten arthroskopischen Eingriffe am Schultergelenk umfassen die Erweiterung des Schulterdachs (subacromiale Dekompression), Schultermobilisation (Arthrolyse), Schultereckgelenks-Resektion, Kalkentfernung, Rekonstruktion oder Versetzung der langen Bizepssehne, Schulterstabilisierung und Rotatorenmanschettenrekonstruktion. Insbesondere im letzten Jahrzehnt hat die arthroskopische Schulterchirurgie erheblich an Bedeutung gewonnen. Verfahren, die früher rein offen waren, können heutzutage arthroskopisch oder arthroskopisch unterstützt durchgeführt werden (z. B. Stabilisierung des Schultereckgelenkes). Standardmäßig erfolgt die diagnostische Schulterarthroskopie über ein hinteres Standardportal. Je nach Interventionsart werden als Arbeitsportale zusätzliche Zugänge vorne und seitlich an der Schulter gesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Hüftarthroskopie.", "content": "Die Hüftarthroskopie wurde initial als Diagnostikum bei unerklärbaren Hüftschmerzen entwickelt. Heutzutage wird sie jedoch bereits standardisiert zur Therapie von Veränderungen des Hüftgelenks verwendet. Die häufigsten arthroskopischen Eingriffe im Bereich der Hüfte umfassen die Impingementchirurgie (Schenkelhalstrimmen, Pfannenrandplastik, Labrumchirurgie), Entfernung freier Gelenkkörper, Ligamentum-teres-Verletzungen sowie Eingriffe außerhalb des eigentlichen Hüftgelenkes (z. B. Psoas release, Tractus release).", "section_level": 2}, {"title": "Ellenbogenarthroskopie.", "content": "Die Ellenbogenarthroskopie hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Neben dem therapeutischen Aspekt spielt am Ellenbogen auch die dynamische arthroskopische Untersuchung eine wichtige Rolle, um möglicherweise unerkannte Instabilitäten (z. B. postero-lateral) zu erkennen und adäquat zu therapieren. Das Spektrum der gängigen arthroskopischen Eingriffe umfasst die Entfernung freier Gelenkkörper, die Gelenkmobilisierung (Arthrolyse), die Entfernung schmerzhafter Schleimhautfalten (Plica) und die Knorpeldiagnostik mit ggf. Knorpeltherapie. Besondere Vorteile hat die Ellenbogenarthroskopie in der Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des kindlichen Ellbogens. Bei Kindern und Jugendlichen ist nicht nur das verhältnismäßig kleinere Gelenk einer erschwerender Faktor in der Behandlung, sondern es gilt auch die Wachstumsfugen zu schonen. Durch die minimal invasive Natur der Arthroskopie können Knorpelschäden und andere Probleme erfolgreich behandelt werden, ohne das Risiko von Komplikationen zu erhöhen.", "section_level": 2}, {"title": "Sprunggelenksarthroskopie.", "content": "Die Arthroskopie des vorderen Gelenkkompartimentes des oberen Sprunggelenkes ist seit vielen Jahren verbreitet und es können hier vielzählige Eingriffe durchgeführt werden: Entfernung freier Gelenkkörper, die Gelenkmobilisierung (Arthrolyse), Entfernung schmerzhafter Narben (Meniskoid), Erweiterung des vorderen Gelenkraumes bei Soccer’s Ankle (Knochenanbauten an der Schienbeinvorderkante, die zu Bewegungseinschränkungen führen) und die Knorpeldiagnostik mit ggf. Knorpeltherapie. Zusätzlich findet nun die Arthroskopie auch Einzug in die Rückfußchirurgie (z. B. Resektion schmerzhaftes Os trigonum) sowie in die Chirurgie des unteren Sprunggelenks.", "section_level": 2}, {"title": "Diagnostische Arthroskopie.", "content": "Darunter versteht man das Betrachten und Untersuchen eines Gelenkes mittels Arthroskopie ohne therapeutische Maßnahme. Die Kniegelenkspiegelung ermöglicht dabei z. B. die Sicht auf die Gelenkflächen des Oberschenkels, Unterschenkels, der Kniescheibe sowie der Kreuzbänder und der Menisken. Auch zusätzliche Instrumente werden zur Diagnostik eingesetzt, z. B. ein Häkchen zur Prüfung der Kreuzbandstabilität. Eine reine diagnostische Arthroskopie ist seit Einführung der MRT nur noch selten indiziert. Eingriffe am benachbarten Knochen, z. B. im Rahmen einer Osteosynthese einer Gelenkfraktur, lassen sich ebenfalls per diagnostischer Arthroskopie auf die korrekte Repositionierung der Bruchfragmente und eine stufenlose Gelenkfläche kontrollieren.", "section_level": 1}, {"title": "Therapeutische Arthroskopie.", "content": "Diese wird bei Verletzungen oder degenerativen Veränderungen in Gelenken angewandt. Als therapeutische Maßnahmen können Knorpelläsionen geglättet werden (Shaversystem), ausgerissene Knorpelfragmente entfernt oder wieder eingesetzt werden, Bänder und Menisken entfernt, geglättet oder genäht werden. Hierzu ist neben dem Arthroskop ein weiterer Zugang zum Gelenk für das entsprechende Werkzeug notwendig. Beispiele für eine therapeutische Arthroskopie sind: Bei Gonarthrose gehört die therapeutische Arthroskopie im Kniegelenk zu den am häufigsten durchgeführten Operationen. Dabei konnte ein therapeutischer Nutzen bislang nicht nachgewiesen werden. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen konnte bei der Auswertung von elf Studien mit mehr als tausend Patienten keine Wirkung feststellen, die über einen Placebo-Effekt hinausging.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile der Arthroskopie.", "content": "Ein Vorzug der Arthroskopie besteht darin, dass das Gelenk nicht komplett eröffnet werden muss, um Strukturen einzusehen bzw. zu behandeln. Durch die minimalinvasiven Zugänge wird gewebeschonend gearbeitet und Zugangsmorbiditäten (z. B. Ablösen von Sehnen/Muskeln) können vermieden werden. Hierdurch wurde in mehreren Vergleichs-Studien eine reduzierte postoperative Schmerzsymptomatik im Vergleich zu offenen Verfahren dokumentiert. Zusätzlich wird durch die kleinen Stichinzisionen ein besseres kosmetisches Ergebnis als bei den offenen Eingriffen erzielt. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit Gelenkstrukturen während der Gelenkbewegung direkt dynamisch zu beurteilen (z. B. Impingement = Einklemmung). Durch die geringere Wundfläche ist auch das Infektionsrisiko im Vergleich zu offenen Eingriffen reduziert (siehe Absatz „Komplikationen“). In Deutschland werden aktuell geschätzt 400.000 arthroskopische Eingriffe am Kniegelenk durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Komplikationen.", "content": "Neben Wundheilungsstörungen und einem verbleibenden Gelenkerguss können selten auch Gelenkinfekte auftreten. Die Infektionswahrscheinlichkeit nach einer Kniegelenksarthroskopie ist im Vergleich zum offenen Vorgehen deutlich geringer und wird mit etwa 0,08–0,13 % angegeben. Es kann im Rahmen der Arthroskopie auch zu weiteren Knorpelverletzungen kommen. Besonders durch die intraoperative Gabe eines Lokalanästhetikums oder die Anwendung einer Schmerzpumpe mit einem Lokalanästhetikum zur postoperativen Schmerztherapie besteht ein erhöhtes Risiko für eine Chondrolyse und nachfolgende Arthrose. Nach der Kniegelenksarthroskopie besteht auch ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose, das für eine symptomatische Venenthrombose bei 0,25 % liegt (1 Thrombose pro 400 Arthroskopien), und für eine Lungenembolie (symptomatisch in 0,17 % = 1 pro 588). In einer großen retrospektiven Analyse war das Risiko weiterhin erhöht bei Frauen, die Kontrazeptiva einnahmen (0,63 % versus 0,30 %), sowie bei Patienten über 50 Jahre (0,51 % versus 0,34 %). Das Geschlecht oder die Indikation des Eingriffs hatten keinen Einfluss auf das Thromboserisiko. Die Gesamt-Sterblichkeit betrug 0,04 % innerhalb der ersten drei Monate nach einer Kniearthroskopie. Bei einer in den Vereinigten Staaten durchgeführten dreißigtägigen Nachbeobachtung von über 12.000 Kniegelenks-Arthroskopien verstarb ein Patient (Mortalität 0,008 %), Komplikationen fanden sich in 1,6 % aller Fälle, wobei neben einer notwendigen Re-Operation eine Venenthrombose die häufigste Komplikation war. Risikofaktoren für eine Komplikation waren in der multivariaten Analyse vor allem eine vorangegangene Operation im Monat vor der Operation (Quotenverhältnis OR=6,33) und eine Operationszeit über eineinhalb Stunden (OR=1,84).", "section_level": 1}, {"title": "Organisationen.", "content": "Im deutschsprachigen Raum sind die arthroskopisch tätigen Ärzte in verschiedenen Vereinigungen organisiert (AGA, BVASK, DGOU). Zudem wird die Arthroskopie auch durch topografische Fachgesellschaften gefördert (z. B. Deutsche Gesellschaft für Schulter- und Ellenbogenchirurgie e. V. (DVSE), Deutsche Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e. V. (D.A.F.), Deutsche Kniegesellschaft e. V. (DKG)). Mit ca. 3.900 Mitgliedern (Stand 06/2014) ist die „Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie“ (AGA) die größte europäische Fachgesellschaft auf dem Gebiet der Arthroskopie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Arthroskopie (von griechisch \"arthros = Gelenk\", und \"skopein = schauen\") (syn. Gelenkspiegelung) ist eine minimalinvasive diagnostische und/oder therapeutische Behandlung von Gelenken über kleine Inzisionen (Arthrotomien) unter Einsatz eines Endoskops (auch: Arthroskop). Außerhalb von Gelenken verwendet man den allgemeinen Begriff Endoskopie (von griechisch \"éndon = innen\" und \"skopein = schauen\"). Die häufigste Lokalisation angewendeter arthroskopischer Techniken sind die großen Gelenke (Knie-, Schulter-, Hüft-, Ellenbogen- und oberes Sprunggelenk). Aufgrund des technischen Fortschritts (kleinere Arthroskope und Instrumente) findet die Arthroskopie jedoch auch Einzug in kleinere Gelenke (z. B. Handgelenk und unteres Sprunggelenk).", "tgt_summary": "关节镜(英Arthroscopy)是观察关节的状态的内视镜、相当于胃镜的关节版。", "id": 1722268} {"src_title": "Paris Saint-Germain", "tgt_title": "巴黎圣日耳曼足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde am 12. August 1970 aufgrund einer Initiative von Pariser Persönlichkeiten offiziell gegründet und ging aus dem Vorstadtclub Stade Saint-Germain aus Saint-Germain-en-Laye hervor, der bereits 1904 gegründet worden war. Dieser hatte sich 1969/70 für den Aufstieg in die zweite Division qualifiziert. Diesen Platz nahm PSG ein und schaffte 1970/71 sogar den sofortigen Aufstieg in die oberste Spielklasse, die \"Division 1\" (kurz D1), die seit 2002 als \"Ligue 1\" bezeichnet wird. 1972 allerdings wurde PSG wegen der Verletzung einer Auflage des Fußballverbands \"FFF,\" wonach Profivereine auch einen Unterbau aus Amateur- und Jugendmannschaften haben mussten, in die drittklassige \"National\" versetzt, wobei die bisherige Ligamannschaft zum ebenfalls erst wenige Jahre zuvor neu gegründeten Paris FC wechselte. Dieser durfte in der Saison 1972/73 Saint-Germains Platz in der Division 1 einnehmen. PSG wurde in der dritten Liga wieder zu Stade Saint-Germain, das sich nach dem direkten Wiederaufstieg in die Division 2 1973 aber in Paris Saint-Germain FC zurückbenannte. Im gleichen Jahr stieg Modeschöpfer Daniel Hechter als Mäzen bei Saint-Germain ein; von 1974 bis 1978 war er Präsident. Mit der französischen Fußballlegende Just Fontaine als Trainer erfolgte der zweite Aufstieg in Folge und somit bereits nach der Spielzeit 1973/74 die Rückkehr in die D1. Kurioserweise stieg in derselben Spielzeit der Paris FC sportlich wieder aus der D1 ab. Seitdem spielt PSG ununterbrochen in der ersten Liga. 1974 erfolgte außerdem der Umzug des Vereins ins Prinzenparkstadion. Dieser neue Verein löste die beiden Pariser Traditionsvereine Racing Club und Red Star in der höchsten französischen Spielklasse als Hauptstadtclub ab. Zu Beginn der 1980er stellten sich mit dem zweifachen Gewinn des französischen Fußballpokals die ersten großen Erfolge ein, die vom Meistertitel der Spielzeit 1985/86 gekrönt wurden. Wichtige Spieler dieser Meistermannschaft waren der Mittelfeldregisseur Safet Sušić, der Torjäger Dominique Rocheteau und Kapitän Luis Fernández, der Jahre später den Verein auch zweimal als Trainer übernahm. Noch erfolgreicher gestalteten sich die 1990er für den Hauptstadtklub; drei weitere Male konnte der Pokal gewonnen werden, in der Saison 1993/94 erneut die Liga. Teil dieser Meistermannschaft war der Liberianer George Weah, der in der darauffolgenden Spielzeit Torschützenkönig der Champions League wurde. Außerdem wurde Weah 1995 zum Weltfußballer und zu Europas Fußballer des Jahres gewählt; er wechselte aber im Sommer desselben Jahres zum AC Mailand. Den größten Erfolg feierte PSG aber in der Spielzeit 1995/96, als der Verein im Finale des Europapokals der Pokalsieger mit Spielern wie Bernard Lama, Paul Le Guen, Youri Djorkaeff, Alain Roche, Vincent Guérin und Raí den österreichischen Klub SK Rapid Wien dank eines Tores von Bruno N’Gotty mit 1:0 bezwingen konnte. Im folgenden Jahr erreichte PSG nochmals das Finale dieses Wettbewerbs, musste sich diesmal aber dem FC Barcelona mit 0:1 beugen. An solche Erfolge konnte PSG im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends nicht anknüpfen, obwohl der Verein große Summen in Spieler wie Nicolas Anelka, Stéphane Dalmat oder Pauleta investierte oder Talente wie Ronaldinho oder Gabriel Heinze relativ günstig erwarb. Zwar wurde der Pokal erneut dreimal gewonnen, in der Liga konnte PSG aber nur zu Beginn des neuen Millenniums wirklich überzeugen, während man daraufhin den Anschluss an die Spitzenmannschaften verlor und meistens im Tabellenmittelfeld zu finden war. Tiefpunkt war die Saison 2007/08, als der Verein nur knapp dem Abstieg entging. Die Saison 2010/11 wurde dann auf dem vierten Platz abgeschlossen, die beste Platzierung für den Verein seit mehreren Jahren. In der Europa League schied die Mannschaft im Achtelfinale gegen Benfica Lissabon aus. In der Spielzeit 2011/12 gelang die Vizemeisterschaft, die beste Platzierung seit über zehn Jahren, zwölf Monate später schließlich der dritte Meistertitel. In den beiden folgenden Spielzeiten verteidigte PSG jeweils den Meistertitel. Dazu schafften es die Spieler in der Spielzeit 2014/15, sich in die Siegerlisten sämtlicher vier nationaler Wettbewerbe (Liga, Landes- und Ligapokal, dazu zu Saisonbeginn – und erneut vor dem Start der Spielzeit 2015/16 – die \"Trophée des Champions,\" also den Supercup) einzutragen; damit hatte PSG unter Trainer Laurent Blanc als erster französischer Klub überhaupt den „Quadruplé“ gewonnen. In der Spielzeit 2015/16 konnten alle vier Titel verteidigt werden, 2016/17 wurde PSG allerdings hinter dem AS Monaco zum ersten Mal seit fünf Jahren nur Vizemeister. Daraufhin verpflichtete der Klub im August 2017 den brasilianischen Stürmer Neymar vom FC Barcelona für 222 Millionen Euro (womit dieser zum teuersten Spieler aller Zeiten wurde) sowie das französische Ausnahmetalent Kylian Mbappé für 180 Millionen Euro vom Ligarivalen und regierenden Meister Monaco. Nach der Saison 2015/16 trennten sich Trainer Laurent Blanc und PSG nach 3 Jahren und 11 gewonnenen Titeln, konnte aber trotz Gewinnen der vier nationalen französischen Titeln den Champions League-Titel nicht gewinnen. Zur Saison 2016/17 wurde der Spanier und dreimalige UEFA Europa League-Sieger des FC Sevilla, Unai Emery neuer Cheftrainer von PSG. In der Saison 2017/18 stellten sie in der Champions-League-Gruppenphase einen neuen Torrekord von 25 erzielten Toren auf, schieden allerdings bereits im Achtelfinale gegen den späteren Wettbewerbssieger Real Madrid aus. In der Liga konnte unterdessen der siebte Meistertitel, der 12. Pokal sowie der jeweils achte Ligapokal und Supercup gewonnen werden. Nach der Saison 2017/18 trennten sich PSG und Unai Emery nach 2 Jahren, nachdem er den Champions League-Titel nicht gewinnen konnte und nur alle vier nationalen französischen Titel gewann. Zur Saison 2018/19 wurde der deutsche Thomas Tuchel neuer Cheftrainer von Paris Saint-Germain und somit der erste deutsche Trainer in der Geschichte des Vereins. Mit dem 2:1 gegen den OSC Lille am 12. Spieltag der Saison 2018/19 stellte der Verein zudem einen neuen Startrekord für eine europäische Liga auf: 12 Siege in den ersten 12 Saisonspielen. Am 15. Spieltag riss die Serie von 14 Siegen in Serie nach einem 2:2 bei Girondins Bordeaux. Am Ende holten Thomas Tuchel und PSG den französischen Supercup 2018 und die französische Meisterschaft 2019, die achte Meisterschaft des Vereins. Im Coupe de France scheiterte man im Finale gegen Stade Rennes im Elfmeterschießen, im Coupe de la Ligue im Viertelfinale an EA Guingamp. In der Champions League war bereits gegen Manchester United im Achtelfinale Schluss. In der Saison 2019/20 erreichten Tuchel und PSG (Stand jetzt: 4. März 2020) das Finale im Coupe de la Ligue und das Finale im Coupe de France. In der Champions League wurde man Gruppensieger und trifft im Achtelfinale auf Borussia Dortmund, das Hinspiel in Dortmund verlor PSG knapp mit 2:1. Das Rückspiel in Paris gewann PSG mit 2:0 und zog mit Thomas Tuchel ins Viertelfinale der UEFA Champions League ein. Nachdem die Ligue 1 am 30. April 2020 aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen worden war, wurde der Punktequotient als entscheidendes Maßstab gewählt. PSG wurde erneut Meister und konnte die siebte nationale Meisterschaft in den letzten acht Jahren feiern.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzen.", "content": "2006 erwarb das US-amerikanische Unternehmen \"Colony Capital\" den Verein vom französischen Fernsehsender \"Canal+,\" der seit 1991 im Besitz von PSG gewesen war. Zum Zeitpunkt des Eigentümerwechsels waren die Schulden von PSG auf 240 Millionen Euro angewachsen. Im Mai 2011 verkaufte \"Colony Capital\" 70 % seiner Aktienanteile für etwa 30 Millionen Euro an die katarische Investorengruppe \"Qatar Sports Investments\" (QSI); weitere 20 Millionen Euro wurden aufgebracht, um Schulden zu decken. Ein Jahr später investierte QSI weitere 108 Millionen Euro in den Verein. 2012 übernahm QSI die restlichen 30 % Anteile von der Colony Capital. Die neu geschaffene Position eines \"Super-Managers\" (eine Art Sportdirektor nach englischem Vorbild) besetzte der neue Eigentümer des Vereins 2011 mit Leonardo, der Mitte der 1990er Jahre für PSG gespielt hatte; 2013 trat er wegen einer einjährigen Sperre zurück. Seit der Übernahme durch QSI gab Paris etwa 360 Millionen Euro für den Transfer neuer Spieler aus, während durch Verkäufe nur etwa 20,5 Millionen (Stand: August 2013) eingenommen wurden. So wurden u. a. Kevin Gameiro für 11 Millionen und Javier Pastore für 42 Millionen Euro verpflichtet. Pastore war der teuerste Neuzugang und zugleich der teuerste Neuzugang in der Ligue 1. Trotz dieser namhaften Verstärkungen gelang dem favorisierten Club in der Spielzeit 2011/12 hinter dem HSC Montpellier lediglich die Vizemeisterschaft, obwohl Trainer Antoine Kombouaré als „Herbstmeister“ durch Carlo Ancelotti ersetzt worden war und im Januar 2012 weitere hochkarätige Spieler (Maxwell, Alex, Thiago Motta) verpflichtet wurden. In den folgenden Jahren verstärkte PSG den Kader weiter und investierte vor und während der Saison 2012/13 ungefähr 130 Millionen Euro u. a. in die Verpflichtung von Zlatan Ibrahimović, was sich am Ende mit dem ersten Gewinn der Meisterschaft seit 19 Jahren auszahlte. Vor der Saison 2013/14 wurden erneut rund 111 Millionen Euro in neue Spieler investiert, darunter Edinson Cavani für rund 65 Millionen Euro, als neuer teuerster Neuzugang der Ligageschichte. Mit einem Jahresumsatz von 80 Millionen Euro lag PSG 2012 in Frankreich hinter Olympique Marseille (150 Mio.) und Olympique Lyon (132 Mio.). 2012 machte der Verein einen operativen Verlust in Höhe von etwa 92 Millionen Euro; zugleich gab man bekannt, einen Sponsorenvertrag mit der QTA (Katars Tourismusbehörde) abgeschlossen zu haben, der dem Verein bis 2016 etwa 600 Millionen Euro einbringen sollte. Kritiker behaupteten, QSI umgehe damit die Financial-Fair-Play-Vorgabe der UEFA, und verwiesen auf die Unverhältnismäßigkeit dieses Sponsoring-Deals; so generieren etwa Vereine wie Real Madrid, FC Barcelona oder Manchester United mit ihren besten Sponsorenverträgen nur rund 10 Prozent dieser Summe. 2012/13 betrug der Vereinsetat 300 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie der von Olympique Lyon. Einer der Gründe: mit Ibrahimović (jährlich 15 Mio.), Thiago Silva (9,6 Mio.) und Lavezzi (9,4 Mio.) standen bei PSG die drei bestbezahlten Spieler Frankreichs unter Vertrag. Am 4. August 2017 wurde der Brasilianer Neymar Jr. offiziell als Neuzugang vorgestellt. Die festgeschriebene Ablösesumme von 222 Millionen Euro an dessen alten Club, den FC Barcelona, machten Neymar zum bis dato teuersten Spieler der Fußballgeschichte. Durch die Verpflichtung von Kylian Mbappé um 180 Millionen Euro im gleichen Monat spielen momentan die beiden teuersten Spieler aller Zeiten für PSG.", "section_level": 1}, {"title": "Fans.", "content": "Wie bei anderen Vereinen auch gibt es beim PSG eine Reihe von Fangruppen, darunter einige Ultra- und Hooligangruppierungen. Zu den größten und bekanntesten zählt „Kop K“, die bei Heimspielen vom gleichnamigen Stadionblock aus ihre Mannschaft unterstützt. Am Abend des 23. November 2006 kam es im Anschluss an das UEFA-Pokalspiel gegen Hapoel Tel Aviv zu einem schweren Zwischenfall: nach der 2:4-Niederlage ihres Vereins verfolgten bis zu 150 gewaltbereite Hooligans einen einzelnen Tel-Aviv-Fan mit einer israelischen Flagge. Daraufhin kam diesem ein in Zivil gekleideter, schwarzer Polizist zu Hilfe, der mit dem Israeli in die oberste Etage eines Schnellrestaurants flüchtete und dort massiv rassistisch beleidigt, bedroht und geschlagen wurde. Nachdem sich der Einsatz von Tränengas als zwecklos erwiesen hatte, griff der Beamte, der sich mehrfach als solcher ausgewiesen hatte, zur Waffe und erschoss dabei ein Mitglied der rechtsextremistischen Fangruppe „Boulogne Boys“. Ein weiterer PSG-Anhänger wurde schwer verletzt, fünf wurden kurz danach verhaftet. Einen Tag später kam es zu einer Demonstration vor dem \"Parc des Princes,\" bei der die sofortige Auflösung des Klubs, dessen Fans schon des Öfteren durch extrem gewaltbereites Auftreten aufgefallen waren, gefordert wurde. Am 29. März 2008 präsentierten die „Boulogne Boys“ beim Ligapokalendspiel gegen den RC Lens ein Spruchband mit der Aufschrift „Pédophiles, chômeurs, consanguins: bienvenue chez les Ch’tis“ (dt.: „Pädophile, Arbeitslose, Inzest-Gezeugte: Willkommen bei den Nordfranzosen“), Letzteres als Anspielung auf den in jenem Jahr sehr populären Film „Bienvenue chez les Ch'tis“. Daraufhin wurde die Gruppe vom Innenministerium verboten und PSG vom Ligapokal 2008/09 ausgeschlossen. Gegen den Ausschluss konnte sich der Verein allerdings erfolgreich juristisch wehren. In der Saison 2009/10 kam es wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen zwei Fangruppen des PSG, die einerseits auf der \"tribune Boulogne,\" andererseits auf der \"tribune Auteuil\" im Stadion beheimatet sind und sich zumindest mehrheitlich auch von ihren Wohnorten und ihrer sozialen Zugehörigkeit unterscheiden: Erstere sind eher Bewohner der Stadt Paris und der wohlhabenderen westlichen Vorstädte, Letztere werden eher der nördlichen und östlichen Banlieue zugerechnet. Bei diesen Auseinandersetzungen gab es erneut ein Todesopfer. Dieser Vorfall führte zum Verbot der Gruppen „Supras Auteuil“, „Authentiks“ sowie „La Grinta“. In der Saison 2011/2012 ergriff der neue Vereinspräsident Robin Leproux unter dem Schlagwort \"«Tous PSG»\" drastische Sicherheitsmaßnahmen, um das Gewaltproblem im Stadion in den Griff zu bekommen und das Image von PSG zu verbessern. Alle Fangruppierungen wurden aufgelöst, ihre Mitglieder durften auch nicht mehr in den gleichen Blöcken sitzen, was dadurch erreicht wurde, dass jedem Dauerkarteninhaber bei jedem Spiel ein anderer Platz zugewiesen wurde. Um neue Zuschauergruppen anzusprechen, wurden Karten für Frauen kostenlos und für Jugendliche unter 16 Jahren zum halben Preis angeboten. Diese unter den Anhängern sehr unpopulären Maßnahmen waren insgesamt erfolgreich. Allerdings hielten sie im Januar 2013 eine Reihe von PSG-Fans nicht davon ab, beim Spiel gegen den OSC Lille erneut diskriminierende Parolen gegen Nordfranzosen zu äußern, was eine Untersuchung des Ligaverbands nach sich zog. Ende September 2016 kam es zu einem Treffen zwischen Vereinspräsident Nasser Al-Khelaifi und Polizeipräfekt Michel Cadot. Anschließend wurde mitgeteilt, dass die Polizei eine Rückkehr von organisierten Ultras bei PSG erlaubt. Maßgeblich dafür waren langwierige Verhandlungen zwischen Vereinsvertretern und dem neuen Fanzusammenschluss „Collectif Ultras Paris“. Der Verein kündigte sogar an, bereits im folgenden Heimspiel gegen Girondins Bordeaux einen Stimmungsblock in der Fankurve \"Virage Auteuil\" einzurichten, für den auch zusammenhängende Dauerkarten erworben werden könnten. Gleichwohl stellte PSG klar, dass dieser Bereich unter besonderer Beobachtung stehe und man sich ausdrücklich vorbehalte, das Privileg bei weiteren Verfehlungen wieder zu streichen.", "section_level": 1}, {"title": "Frauenfußball.", "content": "Der PSG verfügt auch über eine Frauenfußballsparte, die nach dem Gewinn der Zweitligameisterschaft 2001 überwiegend in der Spitzengruppe der Division 1 Féminine mitspielte und 2010 zum ersten Mal einen großen nationalen Titel gewann, nämlich den Landespokal – womit die Frauen dem Verein ein Double bescherten, da wenige Wochen zuvor auch die Männerelf französischer Pokalsieger geworden war. Die Frauen hatten 2008 schon einmal das Finale erreicht, dieses seinerzeit aber ebenso verloren wie 2014. Zur Saison 2012/13 hat PSG auch bei den Frauen stark investiert. Neuer Trainer wurde Farid Benstiti, ehemaliger Erfolgscoach der Frauen Olympique Lyons; mit Karima Benameur, der Costa-Ricanerin Shirley Cruz Traña (aus Lyon), Tobin Heath und Lindsey Horan aus den USA, den beiden Deutschen Annike Krahn und Linda Bresonik sowie der Schwedin Kosovare Asllani gewann die Pariser Frauschaft internationale Erfahrung dazu. PSG verfügte mit 4,5 Mio. Euro auch über den mit Abstand höchsten Saisonetat der ersten französischen Frauenfußballliga. Diese „Einkaufspolitik“ setzte sich vor der Spielzeit 2013/14 – aufgrund des zweiten Platzes in der vorangegangenen Saison qualifizierte PSG sich für den europäischen Meisterinnenwettbewerb – fort, als PSG unter anderem die aktuellen Nationalspielerinnen Marie-Laure Delie und Laura Georges, dazu mit Léa Declercq und Ghoutia Karchouni allerdings auch zwei talentierte A-Jugendliche (2012 respektive U-17-Welt- beziehungsweise Vizeeuropameisterin) verpflichtete, die es immerhin auf sechs respektive sieben Ligaeinsätze brachten. Nach der erneuten Vizemeisterschaft, bei der PSG immerhin Lyon dessen erste Punktspielniederlage nach fast vier Jahren beizubringen vermochte, setzte der Klub seine Einkaufspolitik fort und verpflichtete für 2014/15 aus Schweden Caroline Seger sowie aus Deutschland Fatmire Alushi, Josephine Henning und Ann-Katrin Berger. In dieser Spielzeit wurden die Hauptstädterinnen zwar wiederum nur Ligazweite, schafften es aber zum ersten Mal auf europäischer Ebene unter die beiden besten Frauschaften des Kontinents – unter anderem dank eines Erfolgs im Achtelfinale gegen die heimischen Rivalinnen aus Lyon sowie des Ausschaltens von Titelverteidiger VfL Wolfsburg. Im Finale unterlagen sie allerdings dem 1. FFC Frankfurt mit 1:2. Zur Saison 2015/16 hatte sich PSG unter anderem mit den beiden brasilianischen Nationalspielerinnen Cristiane und Érika sowie mit Anja Mittag verstärkt, wurde aber dennoch erneut nur französischer Vizemeister. In der Saison 2016/17 haben die Frauen des Vereins unter ihrem neuen Trainer Patrice Lair sowohl das Finale um den nationalen als auch dasjenige um den europäischen Pokal erreicht. In beiden Endspielen, die mit knapp zwei Wochen Abstand ausgetragen wurden, unterlagen sie Olympique Lyon.", "section_level": 1}, {"title": "Rivalitäten.", "content": "Eine junge, jedoch umso intensivere Rivalität liefern sich die Anhänger von PSG und Olympique Marseille, bei der es jedoch nicht nur um sportlichen Erfolg geht, sondern auch um die beiden größten und einflussreichsten Städte Frankreichs mit den meisten Anhängern. Auch historische, kulturelle und soziale Aspekte spielen eine Rolle. Da es beim \"Derby de France\" regelmäßig zu teils schweren Ausschreitungen kommt, gelten Aufeinandertreffen der beiden Clubs als Risikospiele.", "section_level": 1}, {"title": "E-Sport.", "content": "Der Inhaber Qatar Sports Investments betreibt auch eine E-Sport-Sparte. Die Teams treten unter anderem in den Spielen Dota 2, Rocket League und FIFA an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Paris Saint-Germain Football Club, im deutschsprachigen Raum allgemein bekannt als Paris Saint-Germain oder einfach nur PSG, teilweise auch als Paris SG geführt, ist ein französischer Fußballverein aus dem Pariser Vorort Saint-Germain-en-Laye.", "tgt_summary": "巴黎圣日耳门足球俱乐部(,),是一家位于法国首都巴黎的足球俱乐部,目前比赛于法国足球甲级联赛,球队主场为王子公园体育场。", "id": 2804850} {"src_title": "Zinkchlorid", "tgt_title": "氯化锌", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zinkchlorid wurde 1648 von Johann Rudolph Glauber aus Galmei und 1741 von Johann Heinrich Pott aus Zink dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Zur Darstellung von reinem Zinkchlorid setzt man Zink mit Salzsäure um, wobei das Metall zuletzt im Überschuss vorhanden sein muss, behandelt die Lösung mit Chlor, um Verunreinigungen von Eisen in Eisen(III)-chlorid (FeCl) umzuwandeln, fällt dann das Eisenhydroxid durch Digerieren mit Zinkoxid, filtriert und verdampft, bis ein Tropfen auf einer kalten Porzellanplatte erstarrt. Bei stärkerem Verdampfen entweicht Salzsäure, und das Präparat gibt dann infolge der Bildung von basischen Zinkchloriden, komplizierter Zusammensetzungen, eine trübe Lösung. Verdampft man zur Trockne, so erhält man bei stärkerem Erhitzen ein Sublimat von wasserfreiem Zinkchlorid. Im großen Maßstab erhält man Zinkchlorid durch Umsetzung zinkischer Ofenbrüche (Zinkoxid) mit Salzsäure, durch Behandeln von Zinkblende mit Salzsäure, wobei das entweichende Schwefelwasserstoffgas (HS) für die Schwefelsäurefabrikation verwertet wird, ferner durch Auslaugen gerösteten blendehaltigen Schwefelkieses.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Wasserfreies Zinkchlorid ist weißlich, durchscheinend (Zinkbutter), schmilzt bei über 318 °C, destilliert bei Rotglut, ist sehr hygroskopisch und sehr leicht löslich in Ethanol. Die Lösung wird beim Verdampfen sirupartig und liefert, mit etwas Salzsäure versetzt, farblose, sehr zerfließliche Kristalle mit einem Molekül Wasser. Zinkchlorid schmeckt brennend, wirkt stark ätzend, löst Pflanzenfasern, entzieht vielen organischen Stoffen – in der Weise wie konzentrierte Schwefelsäure – Wasser, verkohlt beispielsweise Holz, führt zur Umwandlung von Alkohol in Ether (Äther), Papier in Pergamentpapier etc.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Man benutzt Zinkchlorid zum Imprägnieren von Holz, zur Konservierung tierischer Stoffe, beim Raffinieren von Öl, bei der Herstellung von Pergamentpapier, Vulkanfiber, Ether, Stearinsäure; mit Chlorkalk zum Bleichen des Papiers, in der Färberei als Beize für Anilinblau, zur Darstellung mancher Teerfarben und des Garancins, zum Beizen und Färben des Messings, zum Leimen der Papiermasse, zum Desinfizieren, bei chemischen Arbeiten als wasserentziehendes Mittel, in der Medizin als Ätzmittel, eine konzentrierte Lösung zum gleichmäßigen Erhitzen von Gefäßen auf eine bestimmte höhere Temperatur. Eine Lösung von sirupartigem Zinkchlorid, mit Zinkoxid angerührt, erstarrt und gibt eine aus basischem Zinkchlorid bestehende weiße, sehr harte Masse, die als Zahn- und Metallkitt benutzt werden kann, besonders wenn man etwas Glaspulver zusetzt. Auch Anstriche, in denen sich Zinkoxidchlorid bildet, sind empfohlen worden. Man mischt beispielsweise 4 l säurefreie Zinkchloridlösung von 58 °Bé (entsprechend einer Dichte von 1,74 g/cm) mit 10 l einer Lösung, welche 2 % kohlensaures Natron enthält, und setzt Zinkoxid bis zur gehörigen Konsistenz hinzu. Diese geruchlose und billige Mischung muss sofort verbraucht werden. Der Anstrich ist dauerhaft, verträgt aber keine färbenden Zusätze. Eine Lösung von Zinkchlorid vom spezifischen Gewicht 1,7, mit überschüssigem Zinkoxid gekocht, löst Seide.", "section_level": 1}, {"title": "Lötwasser und Lötsalz.", "content": "Aus gemischten, sehr konzentrierten Lösungen von Zinkchlorid und Salmiak oder aus einer Lösung von Zinkoxid oder Zinkhydroxid in Salmiak kristallisiert Ammoniumzinkchlorid (NH)[ZnCl] (Lötsalz). Eine Lösung von Zink in konzentrierter Salzsäure, welche ebenso viel Salmiak wie Zink enthält (Lötwasser), beseitigt die Oxide von einem Metallstück (Kupfer, Eisen) ehe es verlötet oder verzinnt wird. Man kann alternativ aber auch eine mit etwas Salzsäure angesäuerte etwa 30%ige Lösung von Zinkchlorid in Wasser unter Zusatz von wenig Ammoniumchlorid als Lötwasser verwenden. Es wird in der Technik als Benetzungs- und Oberflächenaktivierungsmittel zur Verzinnung bei etwa 300 °C eingesetzt. Das Zinkchlorid ist in der Lage, besonders in der Hitze die auf den Oberflächen z. B. von Stahl sich befindenden Oxide (FeO) durch Komplexbildung aufzulösen, von der Stahloberfläche abzuführen und nach Verzinnung einen unmittelbaren Kontakt zwischen Stahl und Zinn zu ermöglichen: Es entsteht eine feste Bindung zwischen Stahl und Zinn. In Nebel- oder Rauchsätzen wird Zinkchlorid in fein verteilter Form erzeugt durch die Verbrennung einer Mischung aus Zinkoxid, Hexachlorethan und pulverförmigem Aluminium. Neben Zinkchlorid enthält der so erzeugte Rauch auch Salzsäure und weitere chlororganische Verbindungen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachweis.", "content": "Natronlauge (NaOH) ergibt mit Zinkchlorid einen gallertartigen Niederschlag von Zinkhydroxid Zn(OH), der sich im Überschuss des Fällungsmittels unter Bildung des tetraedischen, komplexen Tetrahydroxidozinkats(II) [Zn(OH)] wieder löst. Mit Ammoniaklösung anstatt Natronlauge löst sich das zunächst entstehende Hydroxid zum Tetramminkomplex. Wird Silbernitrat zu einer Lösung von Zinkchlorid gegeben, so bildet sich ein weißer Niederschlag von Silberchlorid: Aus einer salzsauren, acetatgepufferten Lösung fällt das Zink mit Kaliumhexacyanidoferrat(II) als schwerlöslicher, weißlicher Niederschlag aus: Zink kann auch als Rinmans Grün nachgewiesen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zinkchlorid (ZnCl) ist ein weißes, körniges Pulver, das beim Erhitzen von Zink in Chlor oder von Zinksulfat mit Calciumchlorid, auch bei der Reaktion von Zink, Zinkoxid oder Zinkblende mit Salzsäure entsteht.", "tgt_summary": "氯化锌(ZnCl)是氯和锌的化合物,该名称亦用来称呼它的水合物。无色或白色,有极强的水溶性和吸湿性,甚至会潮解,应在干燥处密封储存,避免与空气中的水蒸气接触。", "id": 2929976} {"src_title": "Larry Ellison", "tgt_title": "拉里·埃里森", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Seine Mutter, Florence Ellison, gebar ihn im Alter von 19 Jahren als uneheliches Kind. Aufgrund dieser Umstände gab sie ihn nach neun Monaten Verwandten in Chicago. Dort wuchs er bei seiner Tante Lilian auf, der zweiten Frau seines Stiefvaters Louis Ellison, eines Russen, der Anfang des 20. Jahrhunderts in die USA ausgewandert war. 1962 verließ er die High School und begann im selben Jahr an der University of Illinois in Champaign mit dem Studium der Mathematik. Als seine Stiefmutter 1966 verstarb, fiel er durch sämtliche Abschlussexamen und verließ deshalb die Hochschule ohne Abschluss.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Im Jahr 1967 heiratete er seine erste Frau, Adda Quinn, die Lehramt studierte. In den folgenden Jahren ging er verschiedenen Tätigkeiten bei Computerfirmen nach. Da ihn die Art dieser Tätigkeiten, hauptsächlich Sicherungsbänder zu wechseln, nicht sonderlich forderte, las er sich anhand von einigen Büchern detailliertes Fachwissen zu Themen der Informatik an. 1974 lernte er bei Tätigkeiten in dem Unternehmen Ampex (Multimedia) seine späteren Firmenmitgründer Bob Miner und Ed Oates kennen. Dort beschäftigten sich die drei unter anderem mit dem damals programmiertechnischen Problem der sehr eingeschränkten Massenspeichergeräte. Dieses Problem blieb während ihrer dortigen Tätigkeit ungelöst; Ellison und Oates verließen die Firma. Noch in demselben Jahr entwickelte Ellison dann für die Firma \"Precision Instrument Company\" ein leistungsfähiges Speicherverwaltungssystem. 1974 kam es zur Scheidung von seiner ersten Frau. In den darauffolgenden Jahren entwickelte Ellison sein Datenbankprogramm weiter, doch es war für die damaligen Computer zu speicheraufwändig. In einem Gespräch mit seinem Nachbarn erkannte dieser das Potenzial der Software und riet ihm zur Weiterentwicklung. Nachdem Ellison 1976 zum zweiten Mal geheiratet hatte, gründete er 1977 mit einem Stammkapital von 2000 US-Dollar zusammen mit Oates und Miner im Silicon Valley die Firma \"Software Development Laboratories\", die heute unter dem Namen Oracle bekannt ist. Startschwierigkeiten hielten die Gründer nicht vom Kauf einer VAX ab, des damals führenden technisch-wissenschaftlichen Rechnersystems, um darauf das in Entwicklung befindliche Datenbanksystem zu implementieren. Im Jahr darauf, 1979, wurde das Datenbanksystem so erweitert, dass es auf mehreren verschiedenen Computer-Architekturen betriebsfähig war. Die Firma wurde in \" Relational Software Inc.\" umbenannt, bevor sie eine erneute Namensänderung erfuhr: Das heutige \"Oracle\" wurde als Anlehnung an das Hauptprodukt, die Oracle-Datenbank, gewählt. Ellisons persönlicher Erfolg geht Hand in Hand mit dem seines Unternehmens, Tiefpunkt war die Entlassung von 10 % aller Angestellten (etwa 4000) 1990, finanzieller Höhepunkt die Auflistungen unter den \"Reichsten Menschen der Welt\" des Forbes Magazine.", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "In US-Dollar, laut der Liste der reichsten Leute der Welt des Forbes Magazine:", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Ellison war viermal verheiratet. Alle Ehen endeten durch Scheidung. Die Ehefrauen waren: Unter anderem war Ellison Mitbesitzer einer der größten Yachten der Welt, der \"Rising Sun\", mit einem Wert von etwa 200 Millionen US-Dollar. Mit seinem Segelteam BMW Oracle Racing nahm Ellison erfolgreich am America’s Cup teil, holte den Pokal 2010 zurück und konnte ihn 2013 verteidigen.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Geschäftsbeziehung Oracles mit der NSA.", "content": "Im Verlaufe eines Interviews mit CBS-News, das ursprünglich Ellison/Oracles Sicht auf einen Rechtsstreit mit Google behandeln sollte, äußerte er sich auf die Frage, ob er kritisch sehe, dass die NSA Oracle-Produkte in den im Überwachungskandal 2013 aufgedeckten Maßnahmen und Programmen der US-Regierung einsetze: Er äußerte Vertrauen in die demokratisch gewählte Regierung und gab an: „Wenn es uns nicht gefällt, was die NSA macht, können wir die Regierung einfach loswerden und eine neue einsetzen.“ Eine rote Linie wäre überschritten, wenn die Regierung die Daten benutzte, „um politische Meinungen aufzuspüren. Wenn die Demokraten es benutzten, um gegen die Republikaner vorzugehen. Wenn die Republikaner es nutzten, um gegen Demokraten vorzugehen. Mit anderen Worten, wenn wir aufhören würden, Terroristen zu suchen und begännen, Menschen auf der anderen Seite des Ganges aufzuspüren.“ Das Interview schloss mit seiner Frage und dem Hinweis, Kreditkartenunternehmen wie Visa und Mastercard täten seit Jahren Vergleichbares.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lawrence „Larry“ Joseph Ellison (* 17. August 1944 in der Bronx, New York City) ist Gründer des US-Softwarekonzerns Oracle und war seit der Gründung bis September 2014 CEO des Unternehmens. Aktuell bekleidet er bei Oracle die Position als Executive Chairman und CTO. Außerdem befindet sich Ellison seit Jahren auf einem der vorderen Plätze der Forbes-Liste der reichsten Milliardäre. Ellisons Unternehmen hatte sich ursprünglich auf Software für Datenbanken spezialisiert und bedient mittlerweile auch sehr stark das Marktsegment für Unternehmenslösungen.", "tgt_summary": "劳伦斯·约瑟夫·“赖瑞”·埃里森(英语:Lawrence Joseph \"Larry\" Ellison,1944年-8月17日),出生于美国纽约布朗克斯,甲骨文公司(Oracle)的共同创始人和CEO。根据2013年福布斯杂志的统计,他的个人资产高达430亿美元,居世界第5位。在2019年美国400富豪榜以650亿美元的资产,排名第5名。2020年4月,《福布斯》公布的全球富豪榜,埃里森以净资产590亿美元,排名第5名。", "id": 657699} {"src_title": "Sokratische Methode", "tgt_title": "蘇格拉底反詰法", "src_document": [{"title": "Die Frage der historischen Realität.", "content": "Der Begriff \"sokratische Methode\" kommt in den Quellen nicht vor, er stammt aus neuzeitlichen philosophiegeschichtlichen Darstellungen. Platon gibt aber einige Hinweise auf eine besondere Diskurskunst seines Lehrers. Einer davon findet sich in der \"Apologie des Sokrates\", einer literarisch ausgestalteten Version der Verteidigungsrede, die Sokrates im Jahr 399 v. Chr. als Angeklagter hielt. Dort bittet Sokrates die Anwesenden, nicht daran Anstoß zu nehmen, dass er in seiner Argumentation auf seine „gewohnte Weise“ verfahre. Im Dialog \"Theaitetos\" vergleicht Sokrates seine didaktische Vorgehensweise mit der „Hebammenkunst“ seiner Mutter, einer Hebamme: Wie die Hebamme den Frauen bei der Geburt ihrer Kinder hilft, so helfe er den Seelen bei der Geburt ihrer Einsichten. Ein Indiz dafür, dass man spätestens im 4. Jahrhundert v. Chr. Sokrates für den Urheber einer bestimmten Methode hielt, liefert Aristoteles. Er schreibt in seiner \"Metaphysik\", es gebe zwei Errungenschaften, die man dem historischen Sokrates mit Recht zuschreiben könne: die heranführende Art der Herleitung (eine Art von induktiver Argumentation) und die allgemeine Abgrenzung von Bestimmungen (das Definieren der Allgemeinbegriffe). Im Dialog \"Politeia\" lässt Platon Sokrates die Frage stellen, ob eine Untersuchung „nach der gewohnten Methode“ vorgenommen werden soll. Da es dort aber um eine Untersuchung unter dem Gesichtspunkt der Ideenlehre geht, bei der es sich um spezifisch platonisches Gedankengut handelt, kann nicht die „sokratische Methode“ gemeint sein. Die Frage nach dem Verhältnis zwischen dem literarisch geschilderten „platonischen“ (in Platons Dialogen auftretenden) Sokrates und Sokrates als historischer Persönlichkeit gehört zu den schwierigsten Problemen der antiken Philosophiegeschichte. Eine überzeugende Rekonstruktion der Philosophie des historischen Sokrates gilt heute als unmöglich. Unklar ist auch, ob Aristoteles eigene Informationen über den historischen Sokrates verwertete oder seine Kenntnisse nur Platon verdankte. Von der Beantwortung der Frage nach der Glaubwürdigkeit der Quellen hängt ab, ob man die „sokratische Methode“ als charakteristisches Merkmal der philosophischen Untersuchungen des historischen Sokrates betrachtet. Skeptische Forscher beschränken sich auf die Feststellung, dass Platon als Schriftsteller seinem Lehrer, den er als Meister des Dialogs ins beste Licht rückt, eine bestimmte überlegene Art der Gesprächsführung zuschreibt. Der Mangel an klaren Quellenaussagen über die Existenz und den genauen Inhalt einer von Sokrates eingeführten und praktizierten Methode hat sogar zu einer Forschungsmeinung geführt, der zufolge es eine solche Methode nicht gibt. Vielmehr sei es ein Merkmal von Sokrates’ philosophischen Bemühungen, dass er über keine besonderen Werkzeuge, keine einzigartigen und machtvollen Waffen gegen die Unwissenheit verfügt habe. Er habe nur seinen bis zuletzt ungebrochenen Willen, die Unwissenheit zu reduzieren, besessen, nicht aber ein Wissen über bestimmte Schritte, mit denen dies methodisch zu erreichen wäre. Zwar habe er eine besondere Art der Suche nach Definitionen gehabt, nicht jedoch eine Theorie der Definition, und von einer Methode im Sinne einer relativ systematischen, theoretisch begründeten Verfahrensweise könne man nicht sprechen. Besonders nachdrücklich sprach sich der renommierte Philologe Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (1848–1931) gegen die Annahme aus, es gebe unabhängig von der Persönlichkeit des Sokrates eine sokratische Methode, die man formulieren und erlernen könne. Nicht mit einer Methode habe Sokrates fasziniert, sondern nur durch die Vorbildlichkeit, mit der er nach seinen Grundsätzen gelebt habe: „Die sokratische Methode ohne Sokrates ist nicht mehr, als die Pädagogik zu sein pflegt, die einem Seelenführer von Gottes Gnaden abguckt, wie er sich räuspert und wie er spuckt, seine angebliche Methode auf Flaschen zieht und dann meint, das Wasser des Lebens auszuschenken.“ Die meisten Forscher verwenden Ausdrücke wie „sokratische Methode“ oder „sokratische Argumentationstechnik“, doch gehen ihre Ansichten im Detail auseinander. Die Skeptiker, welche die Existenz einer bestimmten Methode bestreiten, haben sich zwar bisher nicht durchgesetzt, doch haben sie gezeigt, dass die herkömmlichen Vorstellungen über „die sokratische Methode“ zumindest problematisch sind. Viele Fragen bleiben offen. Umstritten ist auch die Frage, ob der historische Sokrates seine Dialogpraxis als „Hebammenkunst“ (Mäeutik oder Maieutik) aufgefasst und bezeichnet hat oder der Vergleich mit der Geburtshilfe ein Einfall Platons war. Einige Indizien deuten darauf, dass der historische Sokrates tatsächlich seine Hilfestellung beim philosophischen Nachforschen mit der Tätigkeit einer Hebamme verglichen und in dieser Metapher sein Verständnis von Erkenntnisvermittlung zusammengefasst hat.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale der Methode.", "content": "Die Vorgehensweise des platonischen Sokrates ist durch zwei Aspekte gekennzeichnet: den erkenntnistheoretischen Ansatz und das didaktische Prinzip. Die Erkenntnistheorie wird insbesondere im Dialog \"Theaitetos\" thematisiert. Die spezifisch sokratische Praxis des Bemühens um Erkenntnis wird in einer Reihe von Werken Platons vorgeführt: \"Apologie des Sokrates\", \"Charmides\", \"Euthydemos\", \"Euthyphron\", \"Gorgias\", \"Hippias maior\" (Echtheit umstritten), \"Hippias minor\" (Echtheit umstritten), \"Ion\", \"Kriton\", \"Laches\", \"Lysis\", \"Menon\", \"Politeia\" (Buch I) und \"Protagoras\". Für die sokratische Didaktik sind vor allem der \"Menon\" und der \"Theaitetos\" aufschlussreich.", "section_level": 1}, {"title": "Die Erkenntnissuche.", "content": "Hinsichtlich des Vorgehens bei der Erkenntnissuche lassen sich drei charakteristische Merkmale der „sokratischen Methode“ herausarbeiten:", "section_level": 2}, {"title": "Die Bedeutung des Definierens.", "content": "Das Definieren von Allgemeinbegriffen ist ein Hauptanliegen des (platonischen) Sokrates, wobei er sich vor allem auf das Gebiet der Ethik konzentriert. Dort geht es ihm um Fragen wie „Was ist Tapferkeit?“ oder „Was ist Frömmigkeit?“. Er hält die Begriffsbestimmung für eine vorrangige Aufgabe des Philosophen, der sich einem bestimmten Thema zuwendet. Damit meint er nicht eine Definition im modernen Sinne, also eine beliebige Zuordnung eines Ausdrucks zu einem Inhalt, eine bloße Konvention zwecks Verständigung und Vermeidung von Missverständnissen. Vielmehr zielt für ihn die Frage „Was ist X?“ auf eine exakte Bestimmung dessen, was die Natur von X tatsächlich ausmacht. Somit drückt die Definition eine Gegebenheit aus, die als objektive Tatsache erkannt werden soll. Für jedes Untersuchungsobjekt gibt es eine einzige schlechthin richtige Definition, die der Philosoph aufzufinden versucht. Wenn das Untersuchungsobjekt eine Eigenschaft ist, soll deren Definition das beinhalten, was alle Träger dieser Eigenschaft – und nur sie – zu solchen macht. Beispielsweise ist Tapferkeit so zu definieren, dass die Definition genau das ausdrückt, was in jedem Tapferen vorhanden ist und bewirkt, dass er tapfer ist. Wer diese Definition gefunden hat, der hat das Wesen der Tapferkeit erfasst. Er kann nicht nur erkennen, wer tapfer ist und wer nicht, sondern versteht auch, warum das so ist. Zwar kann man eine Vorstellung von Tapferkeit haben, ohne die Definition dieser Tugend zu kennen, doch setzt ein philosophisches Verständnis von Tapferkeit die Kenntnis der Definition voraus. In der Forschung umstritten ist die Frage, ob der platonische Sokrates eine Priorität des Definitionswissens gegenüber sonstigem Wissen über den zu definierenden Gegenstand annimmt im Sinne der Aussagen „Wer nicht weiß, was F ist, kann für kein x wissen, ob x ein Fall von F ist“ und „Wer nicht weiß, was F ist, kann für keine Eigenschaft P wissen, ob F P aufweist“. Hier ergibt sich die Schwierigkeit, dass Sokrates bei der Suche nach der Definition von F auf Beispiele von F zurückgreift, also bereits unterstellt, dass es sich tatsächlich um Beispiele von F handelt. In der Forschungsliteratur werden verschiedene Lösungsvorschläge diskutiert.", "section_level": 3}, {"title": "Der Elenchos und die Überprüfung der Stimmigkeit.", "content": "In der \"Apologie\" fragt der platonische Sokrates nach den Motiven, die seine Gegner zu der gerichtlichen Anklage, gegen die er sich verteidigt, bewogen haben. Er ist angeklagt, die Jugend zu verführen. Diese Anklage führt er nicht darauf zurück, dass die Gegner seine philosophischen Überzeugungen für falsch und schädlich hielten, sondern darauf, dass er sich mit seiner Art des Philosophierens Feinde gemacht habe. Er meint, nicht ein bestimmter Inhalt, sondern seine Vorgehensweise als solche errege Anstoß. Daher bittet er um Verständnis für seine Absicht, auch in der aktuellen Situation an seiner „Art des Redens“ festzuhalten; man solle nur auf die Berechtigung seiner Ausführungen achten und ihm die Art der Darlegung nicht verübeln. Mit „Art“ meint er seine Gewohnheit, unzulänglich begründete Behauptungen als nicht überzeugend zu erweisen und damit den Anspruch der Urheber dieser Behauptungen auf Wissen oder Weisheit als haltlos zu entlarven. Diese zur Widerlegung führende Überprüfung von Aussagen wird als „sokratischer Elenchos“ bezeichnet. Unter Elenchos (ἔλεγχος \"élenchos\") versteht man allgemein jede Widerlegung unabhängig von ihrer Stichhaltigkeit, also mit Einschluss von Scheinwiderlegungen durch Fehlschlüsse; im sokratischen und platonischen Kontext ist speziell die „Elenktik“ gemeint, eine Rechenschaftsabgabe über die Grundlage einer Position mit dem Ziel der Befreiung von Scheinwissen und Annäherung an die Wahrheit. Der typische Ablauf in den Dialogen ist folgender: Sokrates stellt seinem Gesprächspartner die Frage, wie ein bestimmter Begriff zu definieren sei („Was ist X-heit?“). Die Frage wird beantwortet. In der zweiten Phase stellt Sokrates eine Reihe weiterer Fragen, die in dem gegebenen Zusammenhang relevant sind und ebenfalls beantwortet werden. Die Antworten der zweiten Phase haben in dem Elenchos die Funktion von Prämissen; es sind Aussagen, die hinsichtlich der ersten Frage Konsequenzen haben. In der dritten Phase zeigt Sokrates, dass die in der zweiten Phase gegebenen Antworten mit der Antwort auf die erste Frage unvereinbar sind. In der vierten Phase wird die Konsequenz ins Auge gefasst, dass die erste Antwort nicht stimmen kann, falls die Meinungen, die zu den Antworten der zweiten Phase geführt haben, richtig sind. Somit erweist sich die Position des Gesprächspartners als widersprüchlich, sein Definitionsversuch ist gescheitert. Darauf ändert er die Definition, gibt eine völlig neue Antwort auf die erste Frage oder muss sich seine Ratlosigkeit eingestehen. Aus dem Elenchos ergibt sich unter logischem Gesichtspunkt nicht notwendigerweise die Unbrauchbarkeit der zunächst vorgeschlagenen Definition, sondern nur ihre Unvereinbarkeit mit den Prämissen. Sofern allerdings die Dialogteilnehmer die Prämissen für evidente Tatsachen halten, müssen sie folgern, dass die Antwort auf die eingangs gestellte Definitionsfrage falsch ist. Die Prämissen werden im sokratischen Dialog nicht hinsichtlich ihres Wahrheitsgehalts untersucht, sondern man betrachtet nur die Folgen, die sich aus ihnen für die Antwort auf die Ausgangsfrage ergeben. Aus der Sicht der Gesprächspartner des Sokrates steht die Richtigkeit der Prämissen fest und er widerspricht dem nicht, doch vermeidet er eine diesbezügliche ausdrückliche Festlegung. Dieser Umstand ist in der Forschung unterschiedlich interpretiert worden. Nach der „konstruktivistischen“ Deutung (Gregory Vlastos) zielt der Elenchos auf ein positives Ergebnis ab: Die Antwort auf die Ausgangsfrage soll als richtig oder falsch erwiesen werden. Dann krankt die Untersuchung allerdings, wie Vlastos feststellt, an der fehlenden Überprüfung des Wahrheitsgehalts der Prämissen. Vlastos meint, Sokrates habe die Prämissen bis zum Beweis des Gegenteils für wahr halten können, weil sie nicht bloße Behauptungen seiner Gesprächspartner gewesen seien, sondern auch ein Teil seines eigenen Systems, dessen Konsistenz niemand habe widerlegen können. Nach der „nichtkonstruktivistischen“ Interpretation von Hugh Benson will Sokrates weder mit dem Elenchos die Falschheit der Antwort auf die Ausgangsfrage beweisen noch vergleicht er die Plausibilität dieser Antwort mit derjenigen der Prämissen und fällt ein Urteil darüber. Vielmehr geht es ihm nur um die Überprüfung der Stimmigkeit des Gesamtkonzepts seines Gesprächspartners. Ist das Konzept als unstimmig erwiesen, so obliegt seinem Urheber eine wie auch immer geartete Abänderung. Diesen Schritt zu veranlassen ist nach Bensons Verständnis der Zweck des sokratischen Elenchos.", "section_level": 3}, {"title": "Die Mäeutik.", "content": "Der didaktische Aspekt der Vorgehensweise des platonischen Sokrates ist die „Hebammenkunst“ (Mäeutik oder Maieutik), die er im Dialog \"Theaitetos\" beschreibt. Dabei handelt es sich um die Kunst, einem Gesprächspartner Wissen – beispielsweise mathematische Kenntnisse – zu vermitteln, indem man ihn nicht belehrt, sondern ihn durch geeignete Fragen dazu bringt, vorhandene irrige Vorstellungen zu beseitigen und den tatsächlichen Sachverhalt selbst zu entdecken, das Wissen aus dem eigenen Geist herauszuholen. Sokrates betont, er teile nicht anderen Wissen mit, sondern leiste ihnen nur „Geburtshilfe“, wenn ihre Seelen gleichsam schwanger seien und bereit, eine Einsicht zu „gebären“. Die Hilfe beim Suchen und Finden von Erkenntnissen, wobei auf Belehrung konsequent verzichtet wird, erscheint in Platons Darstellung als spezifisch sokratische Alternative zur konventionellen Wissensvermittlung durch Weiterreichen und Einüben von Lehrstoff. Der wichtigste Teil der Hebammenkunst des platonischen Sokrates besteht aber nach seiner Darstellung nicht in der Technik des zielführenden Fragens, sondern in seiner Fähigkeit einzuschätzen, welche „schwangeren“ Seelen in der Lage sind, wertvolle Erkenntnisse hervorzubringen, und welche nur Untaugliches „gebären“ können. Nach dieser Einschätzung wählt er die aus, denen er „Geburtshilfe“ leistet.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Didaktik.", "content": "Im modernen didaktischen Sprachgebrauch wird mit den Ausdrücken „sokratische Methode“ und „sokratisches Gespräch“ an die antike Tradition angeknüpft. Dort versteht man darunter allgemein Konzepte, die darauf basieren, dass ein Unterrichtsstoff – anders als beim Lehrervortrag – interaktiv im Dialog zwischen Lehrpersonal und Schülerschaft durch Fragen und Antworten gemeinsam erschlossen wird (fragend-entwickelnder Unterricht).", "section_level": 2}, {"title": "Verhaltenstherapie.", "content": "In der kognitiven Verhaltenstherapie bezeichnet man als sokratischen Dialog eine Gesprächstechnik, durch die kognitive Verzerrungen des Patienten hinterfragt und Widersprüche in seinem Denken aufgedeckt werden sollen. Dabei vermittelt der Therapeut keine eigenen Ansätze, sondern versucht durch „naive“ Fragen die negativen Grundannahmen des Patienten zu erfassen, bis dieser selbst Unstimmigkeiten in seinen Überzeugungen entdeckt. Dadurch wird der Patient innerhalb seiner kognitiven Schemata verunsichert, und eine Veränderung wird möglich. Indiziert ist der verhaltenstherapeutische sokratische Dialog häufig bei depressiven Störungen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als sokratische Methode wird in philosophiegeschichtlicher und didaktischer Fachliteratur eine Vorgehensweise im Diskurs bezeichnet, die Platon in einer Reihe seiner literarisch gestalteten Dialoge darstellt. In ihnen lässt er seinen Lehrer Sokrates als Hauptsprecher auftreten und die Vorgehensweise im Umgang mit einzelnen Problemen und Gesprächspartnern demonstrieren. Die von Platon und anderen Sokratikern verfassten fiktiven Dialoge, in denen Sokrates eine wichtige Rolle spielt, werden \"sokratische Dialoge\" genannt.", "tgt_summary": "苏格拉底反诘法(英语:Socratic method、method of elenchus、elenctic method 或 Socratic debate)或作苏格拉底法,实质上是一种质问的辩证法,广泛地用在验证主要道德观念上。柏拉图在苏格拉底对话中首次描述这种办法。因为这种反诘法,苏格拉底被视为西方伦理道德哲学之父。", "id": 278052} {"src_title": "Stoke-on-Trent", "tgt_title": "特倫特河畔斯托克", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Stoke liegt in geringer Entfernung zu mehreren nordenglischen Großstädten wie Manchester, Birmingham, Leicester, Nottingham, Liverpool und Sheffield. Ihr Name wurde von dem ihr angegliederten Stadtbezirk Stoke-upon-Trent übertragen. Der Namenszusatz \"on-Trent\" bzw. \"upon-Trent\" bezieht sich wie bei vielen britischen Städten üblich auf den nahegelegenen Fluss – Trent; die nähere Ortsbeschreibung dient meist der Vermeidung von Verwechslungen bei mehrfach vorhandenen Städtenamen (vergleichbar mit deutschen Bezeichnungen wie Frankfurt \"am Main\", Rothenburg \"ob der Tauber\" oder Freiburg \"im Breisgau\"). Mit den angrenzenden Boroughs von Newcastle-under-Lyme und den Staffordshire Moorlands bildet es die Region North Staffordshire mit rund 470 000 Einwohnern (Stand: 2011). Stoke-on-Trent und Newcastle-under-Lyme werden mit etwa 350 000 Einwohnern als die \"The Potteries Urban Area\" zusammengefasst, die flächenmäßig bedeutend größeren Moorlands sind dagegen eher ländlich und weniger dicht besiedelt. Stoke-on-Trent ist eine polyzentrale Gemeinde. Obwohl die Stadt nach Stoke-upon-Trent benannt wurde und sich sowohl das Rathaus als auch der Hauptbahnhof dort befinden, liegt das eigentliche Stadtzentrum in Hanley.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seit dem 17. Jahrhundert war die Gegend bekannt für die Töpfereien. Bekannte Marken wie Spode, Royal Doulton, Wedgwood und Minton waren hier angesiedelt. Auch heute noch zeugen geschwärzte Backsteingebäude von dieser Vergangenheit. Die Geschichte dieser Industrie hält das \"Gladstone Pottery Museum\" wach, ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). Die wirtschaftliche Entwicklung der Töpfereien war auch geprägt durch den Bau des Trent-und-Mersey-Kanals, einem sog. Narrowboat-Kanal. Dieser war der erste verfügbare Transportweg für Massengüter im Rahmen der industriellen Revolution. Das heutige Stadtgebiet entwickelte sich zu einer Region der Steinkohlenbergwerke und Eisenhütten. Das Stahlwerk \"Shelton Bar\" in Hanley galt im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts als eines der modernsten Englands. Die Föderation der \"Six Towns\" führte 1910 die Bezirke Hanley, Burslem, Longton und Stoke-upon-Trent mit den Distrikten Tunstall und Fenton als einen gemeinsamen Grafschaftsbezirk von Stoke-on-Trent zusammen. 1925 erhielt die Gemeinde den City-Status. Der mit Selbstverwaltung einhergehende County-Status der Stadt wurde 1974 aufgehoben, und die Stadt wurde Teil der Grafschaft Staffordshire. Am 1. April 1998 kehrte Stoke-on-Trent zu seiner Funktion als eigenständiger Stadtkreis (Unitary Authority) zurück, gehört jedoch weiterhin zur Grafschaft. Die insbesondere von Margaret Thatcher forcierte Deindustrialisierung des Vereinigten Königreiches wirkte sich in Stoke besonders stark aus. 1994 wurde das letzte Bergwerk, der \"Trentham Superpit\" (ein Zusammenschluss der Zechen \"Hem Heath\", \"Stafford Collieries\" and \"Florence Collieries\") stillgelegt, das letzte Walzwerk 2002.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im vierten Viertel des 20. Jahrhunderts schlossen die Betriebe der Keramikindustrie einer nach dem anderen. Die Arbeitslosigkeit in der \"Potteries\"-Region stieg dadurch merklich an. Heute sind die meisten Arbeitskräfte im tertiären Sektor (Dienstleistungssektor) beschäftigt. Einige Betriebe der Keramikindustrie wechselten von der Keramikherstellung zum Handel mit Importware.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die Stadt wird – anders als die meisten englischen Städte – durch einen direkt gewählten Bürgermeister regiert. Bei der Entscheidung über den Austritt Großbritanniens aus der EU (\"Brexit\") 2016 stimmten fast 70 % der wahlberechtigten Einwohner Stoke-on-Trents für den Brexit. Das Wappen der Stadt enthält als Inschrift das Motto des Grafschaftsbezirks \"Vis Unita Fortior\" (etwa: \"Vereinte Kraft ist stärker\", sinngemäß: \"Einheit heißt Stärke\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Stoke-on-Trent (, meist kurz Stoke) ist eine Stadt in den englischen Midlands (Staffordshire). Sie entstand im frühen 20. Jahrhundert aus dem Zusammenschluss von sechs Gemeinden, daher stammt die Bezeichnung der Stadt als The Six Towns (\"Die Sechs Dörfer\"). Es ist zudem die Heimat der englischen Töpferei-Industrie und so auch bekannt als The Potteries (\"Die Töpfereien\").", "tgt_summary": "特伦特河畔斯托克(英语:Stoke-on-Trent),又称史笃城、斯托克(英语:Stoke),英国英格兰西米德兰兹区域的二级行政区(区级),拥有城市、单一管理区、自治市镇地位,有239,700人口,占地92.74平方公里,行政总部位于Stoke-upon-Trent。若视斯塔福德郡为名誉郡,则史笃城为斯塔福德郡一部分;若视斯塔福德郡为非都市郡,则史笃城不为斯塔福德郡一部分。", "id": 1602327} {"src_title": "Penrose-Dreieck", "tgt_title": "潘洛斯三角", "src_document": [{"title": "Die Erfindung des Tribars.", "content": "Das Tribar wurde 1934 von dem schwedischen Künstler Oscar Reutersvärd erfunden, dessen Werke allerdings bis in die 1980er Jahre der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt blieben. Ein weiteres Mal wurde es von dem Mathematiker Roger Penrose erfunden, nach dem es auch benannt ist. Er hatte 1954 an dem internationalen Mathematiker-Kongress in Amsterdam teilgenommen, zu dessen Anlass eine Ausstellung mit Bildern des niederländischen Grafikers M. C. Escher veranstaltet wurde. Angeregt durch die Darstellungen Eschers versuchte er sich selbst darin, unmögliche Figuren zu entwerfen. Am deutlichsten schien ihm das Prinzip der unmöglichen Figuren im Tribar verwirklicht. Zusammen mit seinem Vater, Lionel Penrose, der durch die Entwürfe seines Sohnes zum Entwurf der unendlichen Penrose-Treppe inspiriert wurde, veröffentlichte er 1958 einen Artikel über das Tribar im British Journal of Psychology.", "section_level": 1}, {"title": "Das Tribar in der Kunst.", "content": "Figuren, die nach ähnlichen Prinzipien wie dem des Tribars gebildet sind, gab es in der Kunst seit der Erfindung der Perspektive. Ein Beispiel sind die „Carceri“ des italienischen Künstlers Giovanni Battista Piranesi, auf denen eine teilweise unmögliche Architektur gezeigt wird. Im 20. Jahrhundert hatte Reutersvärd bereits seit 1934 mit der Darstellung unmöglicher Figuren experimentiert, darunter solchen des Tribars. Sein Werk gewann allerdings erst in den achtziger Jahren die Aufmerksamkeit der Masse. Damals veröffentlichte die Schwedische Post auch drei Briefmarken mit unmöglichen Objekten Reutersvärds, die auf ähnlichen Prinzipien wie dem des Tribars beruhen. Escher wurde durch Penrose auf das Tribar aufmerksam gemacht. Er hatte bereits sein Bild „Belvedere“ entworfen, als Penrose ihm eine Kopie seines Artikels schickte. Dieser regte ihn zu seinem Bild „Treppauf, Treppab“ an, in dem er die unendliche Treppe von Lionel Penrose ohne große Änderungen übernahm, und wenig später zu seinem Bild „Wasserfall“, das dem Betrachter einen Wasserfall zeigt, der sich selbst speist und dessen Darstellung auf dem Tribar basiert.", "section_level": 1}, {"title": "Ist ein unmögliches Objekt wie das Tribar möglich?", "content": "Penrose gibt in seinem Artikel darauf die einfachste Antwort: „Jeder einzelne Teil einer Figur ist akzeptabel als Darstellung eines Gegenstands, der normal im Raum steht; das Akzeptieren des gesamten Objekts führt jedoch, als Folge unrichtiger Verbindungen zwischen den einzelnen Teilen, zu dem trügerischen Effekt einer unmöglichen Struktur.“ Eine unmögliche Figur erfüllt somit zwei Bedingungen: 1. Sie besteht aus einzelnen Teilen, die im Bildraum ohne Widerspruch möglich sind. 2. Diese Teile werden auf eine Weise verbunden, die zwar auf der zweidimensionalen Bildfläche möglich, im dargestellten dreidimensionalen Raum jedoch unmöglich ist. Für die Erklärung solcher Figuren spielen die Erkenntnisse der Gestaltpsychologie eine wichtige Rolle, insbesondere dass Sehen kein passiver Vorgang ist, sondern stets auch die aktive Interpretation des Gesehenen, dass das Ganze der Wahrnehmung etwas anderes ist als die Summe seiner Teile und dass wir uns der Illusion nicht entziehen können, auch wenn sie etwas scheinbar Unmögliches darstellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Penrose-Dreieck, auch Tribar genannt, ist eine sogenannte „unmögliche Figur“. Es zeigt drei Balken, die jeweils im rechten Winkel zueinander zu stehen scheinen und dennoch zu einem Dreieck verbunden sind. Damit verstößt es gegen mehrere Gesetze der Euklidischen Geometrie, unter anderem gegen jenes, das besagt, dass die Innenwinkelsumme in einem Dreieck stets 180° beträgt. Der Betrachter einer Tribar-Darstellung ist mit der Schwierigkeit konfrontiert, seine Entfernung zu den Teilen des Tribars und ihre Lage im dargestellten Raum immer wieder neu interpretieren zu müssen.", "tgt_summary": "潘洛斯三角(英语:Penrose triangle)是不可能物体中的一种。最早是由瑞典艺术家Oscar Reutersvärd在1934年制作。英国数学家罗杰·潘洛斯(英语:Roger Penrose)及其父亲莱昂内尔·彭罗斯设计及推广,并在1958年2月份的《英国心理学月刊》(英语:\"British Journal of Psychology\")中发表,称之为「最纯粹形式的不可能」。", "id": 2163010} {"src_title": "Münchner Residenz", "tgt_title": "慕尼黑王宫", "src_document": [{"title": "Geschichte und Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die gotische Neue Veste.", "content": "Schon 1385 befand sich an der Stelle der heutigen Residenz die \"Neuveste\", die nach Aufständen der Münchner Bürgerschaft gegen die in der Stadt residierenden Brüder Johann II., Stephan III. und Friedrich zunächst anstelle des zu unsicher gewordenen \"Alten Hofs\" als reine Fluchtburg für den Herzog und seinen Hofstaat diente. Es wird davon ausgegangen, dass bereits um 1363 mit dem Bau begonnen wurde, nachdem die Stadt im Zuge der Vollendung des Zweiten Mauerrings den Alten Hof immer mehr eingeschlossen hatte. Als Sühne für den gescheiterten Bürgeraufstand von 1385 hatten die Herzöge von der Stadt die Erlaubnis erhalten, „ein vest in die statt ze pawen und ein aigen tor... das sy aus und ein reitten“. Die Neuveste war eine gotische Wasserburg, die von der Stadt her nur über eine befestigte Brücke zu erreichen war. Bezeichnenderweise lag der größte Turm, der \"Silberturm\", nicht an der Außenseite, sondern verstärkte die Innenfront gegen die Stadt. Hier befand sich später der Staatsschatz. Nördlich des Silberturms, der auch als Bergfried diente, lag durch eine Wehrmauer getrennt an der Nordwestseite der Palas. Östlich schlossen sich im Norden des Innenhofes die Hofhalle und die Dürnitz an. Im Rahmen des Baus der", "section_level": 2}, {"title": "Das Renaissanceschloss.", "content": "Als Herzog Wilhelm IV. (reg. 1508–1550) den Wohnsitz der Wittelsbacher vom Alten Hof, der seither als Behördensitz diente, in die \"Neuveste\" verlegte, begann die Geschichte der Residenz als neuzeitlicher Palast. 1518 wurde ein Hofgraben angelegt, dort wo sich heute der Marstallplatz befindet. Wilhelm ließ zwischen 1530 und 1540 an der Südostecke der Burg den genannten Rundstubenbau ausbauen und an der Stelle des heutigen Marstallplatzes auch den ersten \"Hofgarten\" einrichten. Im Gartenpavillon wurde ein Historienzyklus aufgehängt, zu dem auch Albrecht Altdorfers \"Alexanderschlacht\" gehörte. 1545 befand sich die streitbare Schwester des Herzogs Sabina von Bayern in der Neuveste wochenlang unter Arrest. Herzog Albrecht V. (reg. 1550–1579) ließ von Wilhelm Egckl neben einem südlich der \" Georgskapelle\" an der Ostseite der Neuveste gelegenen Festsaal (\"St. Georgssaal\"), auch eine \"Kunstkammer\" im Marstallgebäude (heutiges Landesamt für Denkmalpflege) einrichten, in der viele Münchner Sammlungen ihren Ursprung haben. Da in diesem nördlich des Alten Hofs gelegenen Bau nicht genügend Platz für die", "section_level": 2}, {"title": "Die Maximilianische Residenz.", "content": "Unter Herzog Maximilian I. (reg. 1597–1651), dem späteren Kurfürsten, entstand in der Epoche des Manierismus im Übergang zum Frühbarock an der Westseite des Antiquariums die nach ihm benannte \"Maximilianische Residenz\". Die bis ins 19. Jahrhundert einzige öffentlich sichtbare Fassade ist noch erhalten. Sie dominiert mit den von je zwei Löwen bewachten Portalen und der Statue der Muttergottes als Patrona Bavariae in einer Wandnische zwischen den Portalen die Westseite des Residenzkomplexes. Maximilian ließ die bestehenden Bauten umbauen und verbinden. Dabei wurde der \"Brunnenhof\" geschlossen, der zuvor als Freifläche für Turniere gedient hatte. Um 1600/1602 entstand der \"Schwarze Saal\", im Südosten an das \"Antiquarium\" anschließend, der ein illusionistisches Deckengemälde des Malers Hans Werl erhielt (rekonstruiert) und über eine monumentale zweiläufige Treppe zugänglich war. Um 1607 setzte die Umbauung des Brunnenhofes ein, bei der an den Schmalseiten die Giebelbauten errichtet wurden, von denen einer dem \"Uhrturm\" vorgelegt ist. Er wurde 1612–1615 nach einem Modell von Heinrich Schön dem Älteren als verkleideter, in Fachwerkbauweise errichteter freitragender Aufbau konstruiert. In der Mitte des Hofes wurde 1610 der große \"Wittelsbacherbrunnen\" errichtet. Die von Hubert Gerhard geschaffenen und dort zusammengeführten Figuren (allegorische Darstellung der vier bayerischen Flüsse: Donau, Lech, Inn und Isar) und das Standbild Ottos von Wittelsbach waren ursprünglich für andere Projekte geschaffen worden. Außerdem ließ Maximilian I. ab 1612 große Teile der Süd- und Westtrakte der \"Neuveste\" mit dem \"Silberturm\" und dem \"Palas\" abreißen, um den Erweiterungen Platz zu schaffen. Zwischen 1612 und 1616 ließ Maximilian I. dann westlich davon die Trakte um den einheitlich in Fresko-Technik bemalten \"Kaiserhof\" errichten.", "section_level": 3}, {"title": "Die barocke Residenz.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Appartements des Barock und Rokoko.", "content": "Zur Zeit des Hochbarock ließ die Kurfürstin Henriette Adelaide, seit 1650 Gemahlin Kurfürst Ferdinand Marias (reg. 1651–1679), zwischen 1666 und etwa 1669 das kleinere Appartement ihrer Schwiegermutter zwischen Residenzgasse und Grottenhof zu einer überaus prächtigen Raumfolge erweitern. Es bestand nun aus dem Saal der Garde (Hartschiersaal), zwei Vorzimmern, dem Audienzgemach (Goldener Saal), einem großen Kabinett (Grottenzimmer), dem Schlafzimmer mit Bettalkoven, einer kleinen Kapelle und einem Kabinett (Herzkabinett). Ergänzt wurde diese Raumsequenz durch eine Galerie zwischen Residenzgasse und südlichem Garten und einer gangartigen Bibliothek. Henriette Adelaide orientierte sich bei ihrem Bauprojekt sowohl an Vorbildern ihrer Turiner Heimat als auch an den neusten Pariser", "section_level": 3}, {"title": "Das Alte Residenztheater.", "content": "Bedeutender war allerdings der Bau des \"Alten Residenztheater\" ab 1751 (auch \"Cuvilliés-Theater\" genannt), ein Logentheater im Rokokostil, welches ausschließlich dem Hof vorbehalten war. Die zeitgenössische Gesellschaftseinteilung spiegelte sich dann auch in der unterschiedlichen Ausgestaltung der verschiedenen Ränge im Zuschauerbereich wider. Dieser Bau war nötig geworden, da der alte \"Georgssaal\" welcher bis dahin als Theater diente beim Brand der Neuveste am 5. März 1750 zerstört wurde. Das \"Cuvilliés-Theater\" wurde dabei als quasi freistehender Bau im ehemaligen Hofgarten erbaut, welcher nur durch ein Foyer mit der Residenz verbunden war um die Brandgefahr zu minimieren. Außerdem wurden extra dicke Mauern errichtet sowie eine Vorrichtung um im Ernstfall Wasser in den Dachstuhl pumpen zu können. Erstaunlich war auch eine Hebekonstruktion, welche es ermöglichte den Fußboden des Theaters anzuheben, damit der Raum auch als Festsaal verwendet werden konnte.", "section_level": 3}, {"title": "Die klassizistischen Erweiterungen Max l. Josephs und Ludwigs I..", "content": "Mit der Erhebung Bayerns zum Königreich 1806 und den zu Beginn des 19. Jahrhunderts vorgenommenen großen städtebaulichen Veränderungen Münchens wurden die bis dato wenig repräsentativen, nicht sichtbaren Teile der Residenz freigelegt. Dieser zum Teil einer Residenz unwürdige Zustand hatte bereits Hofarchitekten wie François de Cuvilliés noch zu Zeiten Maximilian III. Josephs zu großzügigen Ausbauplänen veranlasst, die jedoch wegen der leeren Staatskassen nicht verwirklicht wurden. Geplant war nach einem Entwurf von 1764/1765 unter anderem ein großer neuer Flügel an der Ostseite der Residenz. Auch unter dem Nachfolger Karl Theodor (reg. 1777–1799) entstand lediglich an der Nordseite des Hofgartens die 1780/1781 erbaute \"Churfürstliche Galerie\" durch den Münchener Oberhofbaumeister Karl Albert von Lespilliez. König Max I.", "section_level": 2}, {"title": "Der Marstall.", "content": "Ab 1817 entstand gegenüber der schmucklosen Ostseite der Residenz der neue \"Marstall\" mit der königlichen Reitschule, den Kutschenremisen und Stallungen sowie der Verwaltung. Der Bau der Hofreitschule mit dem monumentalen Rundbogenportal, bekrönt mit Büsten von Kastor und Pollux, gilt als eines der", "section_level": 3}, {"title": "Die Allerheiligen-Hofkirche.", "content": "Die in Anlehnung an byzantinischen und romanischen Stil ab 1826 erbaute \"Allerheiligen-Hofkirche\" wurde der Palastkapelle von Palermo nachempfunden und mit prächtigen Fresken geschmückt, von denen heutzutage nur noch wenige Reste erhalten sind.", "section_level": 3}, {"title": "Der Königsbau.", "content": "Der \"Königsbau\" wurde 1826 bis 1835 als zweigeschossiger Südflügel mit einer bis zu 30 Meter hohen Grünsandstein-Fassade am Max-Joseph-Platz erbaut. Als Vorbild dienten der Palazzo Pitti und der Palazzo Rucellai in Florenz. Der Königsbau verfügt über einen um ein Geschoss erhöhten Mittelteil mit seitlichen Dachterrassen. Im Erdgeschoss befinden sich heute die Schatzkammer sowie die von Schnorr von Carolsfeld ausgemalten \"Nibelungensäle\". Sie waren als öffentlich zugängliche Schauräume konzipiert und lassen sich über einen gesonderten Eingang an der Residenzstraße betreten. Im ersten Obergeschoss lagen die \"Wohnräume Ludwigs I.\"", "section_level": 3}, {"title": "Der Festsaalbau.", "content": "In den Jahren 1832 bis 1842 wurde schließlich an der Nordseite am Hofgarten der ebenfalls dem Stil der italienischen Renaissance nachempfundene \"Festsaalbau\" dort ausgeführt, wo bereits Cuvilliés einen Neubau geplant hatte, um die letzten Reste der nach dem Brand von 1750 nur notdürftig wieder instand gesetzten \"Neuveste\" zu beseitigen. Vor dem Mittelrisalit der 250 Meter langgestreckten monumentalen Schaufront mit zwei bzw. drei Geschossen und erhöhten Eckpavillons, befindet sich eine Loggia mit Figuren von Ludwig Michael Schwanthaler. Im Festsaalbau entstand eine großzügige Raumfolge, die den \"Thronsaal\" in der Mitte, die \"Kaisersäle\", den \"Ballsaal\" und den \"Schlachtensaal\" im Nordostpavillon enthielt. Diese Räumlichkeiten waren einzig für Staatsakte und Hoffeste gedacht und waren über eine heute ebenfalls", "section_level": 3}, {"title": "Die Umbauten Max II. Josephs und Ludwigs II..", "content": "Max II. Joseph (reg. 1848–1864) ließ nur das Appartement des Königs seinen Bedürfnissen entsprechend umbauen und auf einem Verbindungstrakt zum \"Nationaltheater\" hin einen Wintergarten nach Entwürfen von Franz Jakob Kreuter errichten. Ausgeführt wurde dieser Bau allerdings von August von Voit, der bereits den \"Münchner Glaspalast\" für den König errichtet hatte. Außerdem ließ Max II. das \"Residenz-Theater\" restaurieren, welches nach 1825 fast nur noch als Kulissenmagazin für das \"Nationaltheater\" benutzt worden war. Das Zeughaus des Landesherrn im Osten des Residenzkomplexes wurde nun endgültig aufgelöst, dies geschah schrittweise zwischen 1853 und 1863 anlässlich der Anlage der Maximilianstraße. Als Ersatz entstand das Zeughaus in der Lothstraße. Ludwig II. (reg. 1864–1886) ließ viele heute nicht mehr erhaltene Veränderungen an der Residenz vornehmen. Zuerst gestaltete er seine Prinzenwohnung im Dachgeschoss des Nordwestpavillons des \"Festsaalbaues\" im Stil Ludwigs XIV. um. Zudem wurden", "section_level": 2}, {"title": "Die Residenz zu Ende der Monarchie.", "content": "Bereits mit Ludwig II. wohnte der bayerische Monarch nur noch zeitweise in der Residenz. Den Mangel an Bequemlichkeit hatte zuvor schon Königin Therese beklagt. Ihr Sohn Prinzregent Luitpold (reg. 1886–1912) war eigentlich im Palais Leuchtenberg zu Hause, das seinerzeit sogar nach ihm benannt war. Dennoch ließ er für seine Zwecke die \"Steinzimmer\" umbauen, da er nicht in den Gemächern des Königs wohnen wollte. Aus seiner Zeit stammt auch die Errichtung einer von Julius Hofmann entworfenen neuen Schatzkammer – heutiger Kassenraum –, welche bereits damals durch eine Tresortür verschlossen wurde", "section_level": 2}, {"title": "Residenzmuseum.", "content": "Bereits zur Zeit Ludwig I. konnte der interessierte Bürger auf Voranmeldung (wenn das Königspaar nicht in der Residenz zugegen war) die Räumlichkeiten des \"Königsbaus\" besichtigen. Damit wollte der König seinen Untertanen bewusst seine Vorstellung von königlichem Wohnen vor Augen führen. Unter Prinzregent Luitpold war es bereits möglich, alle ungenutzten Teile der Residenz sowie die \"Alte Schatzkammer\" zu besichtigen und 1897 erschien schließlich der erste \"Führer durch die Residenz zu München\". Nach der Revolution 1918 wurde der endgültige Schritt hin zum Museum vollzogen. Damals konnten ganze 157", "section_level": 1}, {"title": "Schatzkammer.", "content": "Die \"Schatzkammer\" wurde im Wesentlichen von Albrecht V. begründet und beherbergt seither die Hauskleinodien der bayerischen Wittelsbacher, die unter Kurfürst Karl Theodor mit den Pfälzer Hausschätzen vereinigt wurden. Seit dem Bau der Alten Schatzkammer unter Prinzregent Luitpold 1897 sind die Insignien dem Publikum zugänglich. Die heute im östlichen Flügel des Erdgeschosses im Königsbau befindliche Sammlung beherbergt Goldschmiedekunst und Juwelen vom frühen Mittelalter bis zum Klassizismus. Die Sammlung von über 1200 Einzelstücken ist eine der kostbarsten der Welt und umfasst unter anderem Arbeiten aus Bergkristall, Email und Elfenbein, Kameen, Schmuck, Orden, Prunkschwerter, Pokale und Tafelgeschirr. Weltbekannt sind unter anderem das Gebetbuch Kaiser Karls des Kahlen (ca.", "section_level": 1}, {"title": "Zerstörung und Wiederaufbau.", "content": "Bei den Luftangriffen auf München im Zweiten Weltkrieg wurde die Residenz vor allem im Jahr 1944 schwer zerstört (von 23.500 m2 Dachfläche blieben nur 50 m2 intakt) und in den Jahrzehnten danach größtenteils rekonstruiert, was vor allem der Tatsache zu verdanken ist, dass fast das gesamte Mobiliar sowie ein Großteil der Wand- und Deckenverkleidungen bereits vor den ersten Bombenangriffen ausgelagert werden konnte. Sonst wäre ein Wiederaufbau in der heutigen Form undenkbar gewesen. Verdient gemacht haben sich im Zuge dieser relativ schnellen Rekonstruktionsphase vor allem Tino Walz und der Leiter der Bauabteilung der \"Bayerischen Schlösserverwaltung\" Rudolf Esterer. Sie ermöglichten gemeinsam mit dem Förderverein \"Freunde der Residenz\" eine Sicherung der noch vorhandenen Bausubstanz durch das Errichten von Notdächern und den raschen Beginn des Wiederaufbaus. Außerdem fanden große Spendenaktionen statt. So beteiligte sich unter anderem der Bayerische Rundfunk mit einer Millionenspende am Wiederaufbau, allerdings unter der Voraussetzung, dass man einen Konzertsaal als Ersatz für das ebenfalls zerstörte Odeon, in dem sich heute das Bayerische Innenministerium befindet, in die Residenz einbauen durfte. Hierfür wurde der ehemalige und nicht unwiderruflich zerstörte \"Große Thronsaal\" geopfert. An dieser Stelle befindet sich heute der von Esterer im Stil des monumentalen Neoklassizismus neu errichtete \"Neue Herkulessaal\". Bereits seit etwa dem Jahr 1600 existierte im \" Hofdamenstock\" der Residenz ein Festsaal namens \"Herkulessaal\", der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde", "section_level": 1}, {"title": "Hofgarten.", "content": "Der erste Garten entstand ab 1530 an der Stelle des späteren Marstallplatzes südlich der Neuveste. Die Geschichte des Hofgartens der Residenz an der heutigen Stelle nördlich des Festsaalbaus begann 1560 unter Herzog Albrecht V. mit der Anlage eines neuen Renaissancegarten mit einem (nicht erhalten) Lusthaus nördlich einer älteren Anlage aus dem frühen 16. Jahrhundert. 1613–1617 erweiterte Maximilian I. die Anlage zu der heutigen Ausdehnung. In der Mitte des Hofgartens befindet sich seither ein Pavillon, der Dianatempel, der von Heinrich Schön dem Älteren angelegt wurde (1615).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Residenz in der Münchner Innenstadt war das Münchner Stadtschloss und die Residenz der bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige und somit jahrhundertelang ein politisches und kulturelles Zentrum des Landes. Der weitläufige Palast ist das größte Innenstadtschloss Deutschlands und heute eines der bedeutendsten Raumkunstmuseen Europas.", "tgt_summary": "慕尼黑王宫(\"Münchner Residenz\")为昔日巴伐利亚君主的王宫,位于德国慕尼黑市中心。这座宫殿是德国最大的市内宫殿,目前向游客开放,展示其建筑、室内装饰和皇家收藏。", "id": 884538} {"src_title": "Paroxetin", "tgt_title": "帕罗西汀", "src_document": [{"title": "Pharmakologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Paroxetin wird zur Behandlung von Depressionen, Zwangsstörungen, Panikstörungen, sozialen Angststörungen, generalisierten Angststörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen und Fibromyalgie eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkmechanismus.", "content": "Als Arzneistoff der Gruppe der Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer erhöht Paroxetin die Serotonin-Konzentration im synaptischen Spalt durch kompetitive Hemmung des Serotonintransporters (SERT). Nachfolgend kommt es zu einer Herabregulierung (Down-Regulation) von Serotonin-(5-HT)-Rezeptoren im Zentralnervensystem (ZNS). Paroxetin wirkt zudem als FIASMA (funktioneller Hemmer der sauren Sphingomyelinase).", "section_level": 2}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Unter der Anwendung von Paroxetin können insbesondere folgende Nebenwirkungen beobachtet werden: Appetitstörungen, Störungen des Magen-Darm-Trakts, Schlafstörungen, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Halluzinationen, sexuelle Dysfunktion (Impotenz, Unfähigkeit zum Orgasmus, unbemerkter Samenerguss, siehe auch SSRI-bedingte sexuelle Dysfunktion), Schwitzen, Parästhesie (Kribbeln der Haut), Restless-Legs-Syndrom (krampfähnliche Empfindungen in den Beinen) und Gewichtszunahme. Paroxetin hat keine aktiven Metaboliten und eine relativ kurze Plasmahalbwertszeit von etwa 16 Stunden (8–30 Stunden) nach Einmalgabe beziehungsweise von 18–27 Stunden nach mehrmaliger Gabe. Bei Patienten mit Depression erhöht Paroxetin das Risiko suizidalen Verhaltens signifikant. Diese Gefahr besteht vor allem bei Patienten bis ca. 30 Jahren in den ersten Wochen der Einnahme. Eine engmaschige Überwachung der Erkrankten ist deshalb notwendig. Nach der Einnahme über einen längeren Zeitraum können beim Absetzen des Medikaments erhebliche Absetzerscheinungen auftreten, weshalb ein Ausschleichen über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monate in den meisten Fällen sinnvoll ist. Es können unter anderem Schwindel, sensorische Störungen (einschließlich Parästhesie, Stromschlaggefühl und Tinnitus), Schlafstörungen (einschließlich intensiver Träume), Agitiertheit oder Angst, Übelkeit, Zittern, Konfusion, Schwitzen, Kopfschmerzen, Durchfall, Palpitationen, emotionale Instabilität, Reizbarkeit und Sehstörungen auftreten. Bei den meisten Patienten sind diese Symptome nur leicht bis mittel, sie können bei einigen Patienten jedoch auch stark ausgeprägt sein. Oft klingen die Symptome nach einigen Wochen ab, sie können jedoch bei einigen Patienten auch zwei bis drei Monate oder länger anhalten. Wenn nach Dosisverringerung oder Absetzen stark beeinträchtigende Absetzerscheinungen auftreten, kann eine langsamere Dosisreduktion bzw. ein langsameres Ausschleichen angezeigt sein.", "section_level": 2}, {"title": "Paroxetin in Schwangerschaft und Stillzeit.", "content": "Außer den seit Jahresbeginn 2006 bekannt gewordenen Risiken dieser Substanzgruppe (vgl. SSRI und Schwangerschaft) besteht für Paroxetin eine besondere Warnung der FDA vor erhöhten Missbildungsraten. Paroxetin wird wie alle SSRI nach jetzigem Kenntnisstand in der Schwangerschaft nur wenn unumgänglich unter größter Vorsicht und in der geringsten möglichen Dosis angewendet. Nimmt die Mutter während der Schwangerschaft Paroxetin (insbesondere im letzten Drittel), so können beim Neugeborenen bereits innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt Atemnot, Zyanose, Apnoe, Krampfanfälle, instabile Körpertemperatur, Schwierigkeiten beim Trinken, Erbrechen, Hypoglykämie, muskulärer Hypertonus oder Hypotonus, Hyperreflexie, Tremor, ängstliches/nervöses Zittern, Reizbarkeit, Lethargie, Schläfrigkeit, Schlafstörungen und ständiges Schreien auftreten, so dass das Neugeborene ärztlich überwacht wird. Ein abruptes Absetzen von Paroxetin während der Schwangerschaft ist nicht angezeigt (siehe SSRI-Absetzsyndrom).", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung bei Kindern und Jugendlichen.", "content": "Paroxetin wird bei Kindern und Jugendlichen in der Regel nicht angewendet, da in kontrollierten klinischen Studien kein angemessener Wirksamkeitsnachweis in der Behandlung von Depressionen bei Patienten dieses Alters erbracht wurde. Außerdem wurde in diesen Studien ein erhöhtes Risiko von suizidalem und feindseligem Verhalten festgestellt. Ein Forscherteam aus Großbritannien und den USA kam zu dem Ergebnis, dass das Mittel Paroxetin (sowie Imipramin) für Kinder und Jugendliche weder wirksam noch sicher sei und bei der Behandlung einer schweren Depression nicht wirksamer als die Gabe eines Scheinpräparates seien. Allenfalls erreiche sie bei dem Patienten einen Placebo-Effekt. Obendrein führe die Behandlung mit beiden Medikamenten zu starken Nebenwirkungen. So führe Paroxetin beispielsweise laut dem Forscherteam zu Verhaltensauffälligkeiten und Suizidneigung, Imipramin löste Herzrhythmusstörungen aus.", "section_level": 2}, {"title": "Wechselwirkungen.", "content": "Die gleichzeitige Anwendung von Paroxetin und MAO-Hemmern ist kontraindiziert. Nach dem Ende der Behandlung mit einem irreversiblen MAO-Hemmer wird die Behandlung mit Paroxetin erst nach zwei Wochen bzw. nach dem Ende der Behandlung mit einem reversiblen MAO-Hemmer erst nach 24 Stunden vorsichtig begonnen, um schwerwiegende Nebenwirkungen zu vermeiden. Zwischen dem Absetzen der Therapie mit Paroxetin und dem Behandlungsbeginn mit einem MAO-Hemmer sollte mindestens eine Woche liegen. Kontraindiziert ist auch die gleichzeitige Einnahme von Paroxetin und Pimozid oder Thioridazin. Bei gleichzeitiger Anwendung von Paroxetin in hohen Dosen und Clozapin kann es zu einem Anstieg des Clozapinplasmaspiegels kommen, der regelmäßige Kontrollen erforderlich macht. Da Paroxetin die Serotonin-Konzentration erhöht, kann die gleichzeitige Einnahme von Arzneistoffen mit einer Wirkung auf das Serotonin-System (z. B. Triptane, Echtes Johanniskraut, Trizyklische Antidepressiva, Tramadol, Linezolid, andere SSRI, Lithium, Pethidin) oder mit Serotonin-Präkursoren wie L-Tryptophan oder Oxitriptan die Gefahr eines Serotonin-Syndroms erhöhen. Paroxetin ist ein irreversibler starker Hemmstoff des Cytochrom P450 Enzymsystems CYP2D6. Als solcher verstärkt Paroxetin die Wirkungen und Nebenwirkungen von Arzneistoffen, die ebenfalls über dieses Enzymsystem abgebaut werden (z. B. Trizyklische Antidepressiva, Flecainid und der selektive Betarezeptorenblocker Nebivolol). Das brustkrebshemmende Arzneimittel Tamoxifen wird erst mittels CYP2D6 in den aktiven Metaboliten Endoxifen umgewandelt. In einer kanadischen Studie zeigte sich bei zusätzlicher Einnahme von Paroxetin eine verminderte Wirksamkeit von Tamoxifen.", "section_level": 2}, {"title": "Präklinik.", "content": "Verabreichte man Paroxetin trächtigen Ratten, so traten eine Erhöhung der Anzahl der Totgeburten, eine Erniedrigung des Geburtsgewichts und eine Erhöhung der neonatalen Sterblichkeit auf. Allenopar (A), Deroxat (CH), Dropax (A), Parexat (CH), Parocetan (A), ParoLich (D), Paronex (CH), Paroxalon (D), Paroxat (D, A), Paroxetop (CH), Seroxat (D, A), Stiliden (A), Tagonis (D), zahlreiche Generika (D, A, CH)", "section_level": 2}], "src_summary": "Paroxetin ist ein antidepressiv wirkender Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und wurde von GlaxoSmithKline entwickelt und 1987 patentiert. Paroxetin unterliegt der ärztlichen Verschreibungspflicht. Der Wirkstoff wird in Medikamenten als Hydrochlorid, als Hydrochlorid-Hemihydrat oder als Mesilat eingesetzt.", "tgt_summary": "帕罗西汀(Paroxetine)是一种选择性5-羟色胺再吸收抑制剂(SSRI)型的抗抑郁药,其药物形态为盐酸帕罗西汀(Paroxetine hydrochloride),商品名为“赛乐特”(Seroxat)。在临床上常用于社交恐惧症、抑郁症和强迫症的治疗。", "id": 2673196} {"src_title": "Adoption (Römisches Reich)", "tgt_title": "古代羅馬的領養制度", "src_document": [{"title": "Gründe für eine Adoption.", "content": "Da Rom von einer begrenzten Anzahl von Familien regiert wurde, gehörte zu den Pflichten eines jeden Senators, Söhne zu haben, die den Besitz übernehmen, den Familiennamen und die politische Tradition fortführen konnten. Allerdings war eine große Familie auch teurer Luxus. Töchter mussten mit passender Mitgift versehen und Söhne durch politische Ämter des \"cursus honorum\" geschleust werden. Je höher der politische Status der Familie, umso höher die Kosten. Folglich begrenzten römische Familien die Zahl ihrer Kinder, vermieden es, mehr als drei zu haben. Die sechs Söhne und Töchter des Appius Claudius Pulcher (1. Jahrhundert v. Chr.) wurden zu dieser Zeit als finanzieller und politischer Suizid angesehen. Andererseits konnte eine kleine Kinderzahl auch die falsche Entscheidung sein: sie konnten sterben und fehlende männliche Nachkommen waren immer ein Risiko. Für Familien mit zu vielen und solchen ganz ohne Söhne war die Adoption die einzige Lösung. Sogar der reiche Lucius Aemilius Paullus Macedonicus zögerte nicht, seine zwei ältesten Söhne zur Adoption freizugeben, den einen, Publius Aemilius Paullus, an die Scipionen (aus ihm wurde Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus, der Sieger des Dritten Punischen Kriegs), den anderen, Quintus Aemilius Paullus, an Quintus Fabius Maximus Verrucosus (aus ihm wurde Quintus Fabius Maximus Aemilianus). Da allerdings seine anderen Söhne jung starben, ging mit ihm auch sein Familienname unter.", "section_level": 1}, {"title": "\"Adoptatio\" und \"Arrogatio\".", "content": "Die Römer kannten zwei unterschiedliche rechtliche Vorgänge, die nach heutigen Verständnis als Adoption bezeichnet werden können: zum einen die \"adoptatio\", die den Adoptierten der väterlichen Gewalt (\"patria potestas\") des Adoptierenden unterstellte; zum anderen die \"arrogatio\", bei der dies nicht der Fall war. Römisches Recht räumte dem \"pater familias\" die Befugnis ein, Personen, die ihm unterstanden, also Kinder und zunächst auch Frauen und Freigelassene, zur \"adoptatio\" freizugeben. Die Person, um die es ging, war üblicherweise der älteste Junge, der Gesundheit und Talent zeigte. Für kinderlose Familien war die \"adoptatio\" teuer und riskant. Denn zwischen den Parteien floss Geld und die Zukunft der eigenen musste durch den Angehörigen einer fremden Familie sichergestellt werden. Die \"adoptatio\" wurde zwischen Familien gleichen Sozialstatus vereinbart, oft politischen Verbündeten oder Blutsverwandten. Sie wurde vor dem Praetor urbanus vollzogen, als dreimal durchzuführende \"mancipatio\" (lateinisch für „Verkauf“: die Person mit bestehender \"patria potestas\", also üblicherweise der leibliche Vater, verkauft den zu Adoptierenden an die Person mit zukünftiger \"patria potestas\", den Adoptivvater) und \"manumissio\" (lateinisch für „Entlassung in die Freiheit“); der Adoptivvater macht danach, um dem Zwölftafelgesetz zu entsprechen, vor Gericht seine Vaterschaft geltend (lateinisch \"vindicatio\" „Rechtsanspruch“): \"Si pater filium ter venumduit, liber a patre esto\" (lateinisch für „Wenn der Vater den Sohn dreimal verkauft hat, soll er frei vom Vater sein“). Die \"arrogatio\" hingegen war die Annahme einer Person an Kindes Statt, die keiner \"patria potestas\" mehr unterstand, anfangs ausschließlich erwachsene, frei geborene Männer, in der römischen Kaiserzeit dann auch Frauen und Freigelassene. Für die \"arrogatio\" war die Volksversammlung zuständig. Sie kam in den \"comitia curiata\" durch eine \"rogatio\" vor dem \"pontifex maximus\" zusammen (Aulus Gellius 5,19,9: \"adrogatio autem dicta, quia genus hoc in alienam familiam transitus per populi rogationem fit\"). Zugehörige Formel lautete: \"velitis iubeatis Quirites, ut Lucius Valerius Lucio Titio tam iure legeque filius siet, quanti ex eo patre matreque eius natus esset utique ei vitae necisque potestas in eum siet uti patri endo filio est? Haec uti dixi ita vos Quirites rogo.\" Nach Einrichtung der \"comitia centuriata\" gerieten die \"comitia curiata\" in ihrer ursprünglichen Funktion zwar allmählich außer Gebrauch, bewahrten aber einerseits in der formellen Übertragung des \"imperium\", die ausschließlich durch eine \"lex curiata\" möglich war, sowie andererseits in der Zeremonie der \"arrogatio\" die auch weiterhin lediglich in dieser Comitia getätigt wurde, über die Republik hinaus bis unter Augustus einen Schatten der alten Verfassung. Der Adoptierte nahm den Namen des Adoptivvaters an, dem ein \"cognomen\" hinzugefügt wurde, das seinen ursprünglichen Familiennamen anzeigte: aus \"Aemilius\" wurde \"Aemilianus\" (siehe oben), aus \"Octavius\" wurde \"Octavianus\" (siehe unten). Er erwarb auch den Status des Adoptivvaters, das hieß, falls der Adoptierte aus einer patrizische Familie stammte, wurde er durch Adoption Plebejer und umgekehrt. Adoption wurde nicht verschwiegen oder als beschämend angesehen. Auch wurde nicht erwartet, dass der Adoptierte die Verbindungen zu seiner bisherigen Familie abbrach. Wie ein Ehevertrag war die Adoption ein Weg, interfamiliäre und politische Allianzen zu verstärken. Der Adoptierte war oft in der privilegierten Situation, die Beziehungen der ursprünglichen und der Adoptivfamilie nutzen zu können. Fast jede politisch tätige römische Familie machte Gebrauch davon.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele: die Julier und die Adoptivkaiser.", "content": "Der wohl berühmteste adoptierte Mann in der Republik war Augustus; geboren als Gaius Octavius, wurde er von seinem Großonkel Gaius Iulius Caesar testamentarisch adoptiert und bekam den Namen Gaius Iulius Caesar – den üblichen Zusatz Octavianus schien er nicht geführt zu haben, auch wenn in der Literatur oft als Octavian bezeichnet. Allerdings ist die rechtliche Wirksamkeit (nicht jedoch die politische Bedeutung) dieser Adoption in der historischen und rechtsgeschichtlichen Forschung umstritten. Während der Kaiserzeit war Adoption der übliche Weg, den Thron ohne Gewaltanwendung zu besteigen. Während des 2. Jahrhunderts wurden die besten Thronfolger von Kaiser adoptiert, wodurch ihre Position legalisiert wurde. Kaiser wie Trajan, Hadrian oder Marcus Aurelius sind adoptierte Nachfolger (Adoptivkaiser). Weiteres Beispiel ist Nero. Er war Sohn von Gnaeus Domitius Ahenobarbus und Agrippina Minor, einer Frau aus der kaiserlichen Familie, und wurde Lucius Domitius Ahenobarbus genannt. Im Jahr 49 heiratete seine Mutter den Kaiser Claudius und überzeugte ihn, Lucius zu adoptieren. Dieser bekam dann den Namen Tiberius Claudius Nero Domitianus und erbte den Thron im Jahr 54 als Nero. Adoption erwies sich im Römischen Kaiserreich als flexibleres und durchführbareres Mittel, eine ordentliche Nachfolge sicherzustellen, als natürliche Nachfolge es sein konnte. Sie garantierte, dass vielversprechende Leute, oft mit nachgewiesenen Fähigkeiten, zu Nachfolgern in ein Amt ernannt werden konnten, das tatsächlich einer Militärdiktatur entsprach. Andererseits wurde die Nachfolge von Marcus Aurelius durch seinen eigenen Sohn Commodus Wendepunkt zum Abstieg des Reichs.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der römischen Republik war Adoption (von lateinisch \"adoptio\", Annahme an Kindes statt) ein üblicher Vorgang, vor allem in der Oberschicht und bei den Senatoren.", "tgt_summary": "在古代罗马,领养男孩是很常见的事,尤其在上层社会元老院阶层中。", "id": 888668} {"src_title": "Windsor (Ontario)", "tgt_title": "温莎 (安大略省)", "src_document": [{"title": "Lage und Klima.", "content": "Windsor ist die südlichste Stadt Kanadas. Windsor befindet sich im Essex County und hat 210.891 Einwohner; es liegt unmittelbar an der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Die Metropolregion umfasst zusätzlich die Städte Amherstburg, LaSalle, Lakeshore und Tecumseh und hat insgesamt 319.246 Einwohner. Windsor liegt in einer Zone mit sehr feuchtem Kontinentalklima. Die Tagestemperaturen betragen in den Wintermonaten (von Dezember bis Februar) im Durchschnitt zwischen −4,5 und −1 Grad. Ab März steigen die Durchschnittstemperaturen deutlich an und erreichen in den Sommermonaten ab Juni deutlich über 20 Grad Celsius. Sehr oft liegen die Tageshöchstwerte in den Sommermonaten bei 30 Grad Celsius und darüber.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vor der größtenteils europäischen Entdeckung und Beheimatung war die Region von den First Nations und amerikanischen Indianern bewohnt. Windsor wurde erstmals von französischen Einwohnern im Jahre 1749 besiedelt. Es ist somit die älteste europäische Siedlung Kanadas westlich von Montreal. Die Siedlung nannte sich Petite Côte, was im englischen „Little Coast“, zu deutsch „Kleine Küste“ bedeutet. Später wurde die Siedlung in La Côte de Misère („Poverty Coast“) umbenannt, in Bezug auf den sandigen Boden in der Nähe von LaSalle. Windsors französischsprachige Vergangenheit spiegelt sich in Straßennamen wider. Nach der amerikanischen Revolution im Jahre 1794 wurde die Stadt zweisprachig. Später erfolgte die Umbenennung der Stadt in Windsor, nach der Stadt Windsor in Berkshire, England. Die ältesten Gebäude der Stadt, darunter die Mackenzie Hall (gebaut 1855), befinden sich im Westen der Stadt. Ursprünglich diente das Gebäude als Gerichtsgebäude, heute dient es als community centre. Das älteste Gebäude ist das 1792 erbaute Duff-Baby House. Es steht unter Denkmalschutz und beherbergt heute städtische Verwaltungsbüros. Windsor spielte eine bedeutende Rolle im Britisch-Amerikanischen Krieg im Jahre 1812. Die Stadt diente als wichtiger Anlaufpunkt für Sklavenflüchtlinge aus den Vereinigten Staaten. Sie war Schauplatz der Kämpfe von Windsor während der Oberkanada-Rebellion von 1838. Die Gemeinde wurde 1854 gegründet. Die Gemeinde wurde kurze Zeit später mit wichtigen Eisenbahnverbindungen durch Grand Trunk Railway/Canadian National Railway an den Rest des Landes verbunden. Windsor erhielt den Stadtstatus im Jahre 1892.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Wirtschaft von Windsor besteht aus den Bereichen produzierendes Gewerbe, Landwirtschaft, Bildung, Tourismus, erneuerbare Energie, sowie öffentliche Einrichtungen und weiteren Dienstleistungsbranchen. Windsors Wirtschaft ist stark geprägt vom Produktionsgewerbe. Chrysler Canada hat seinen Hauptsitz in Windsor. Ford Canada verfügt über zwei Werke für Motorfertigung und ein Aluminiumwerk in der Stadt. In der Stadt befindet sich eine Destillerie von Hiram Walker & Sons Limited, die heute zum französischen Pernod-Ricard-Konzern gehört. Der Papier- und Holzproduktehersteller Domtar betreibt ein Produktionswerk in der Stadt. Die University of Windsor und das St. Claire College zählen zu den größeren Arbeitgebern in der Stadt. Weitere Unternehmen der IT-, und pharmazeutischen Branche sowie der Tourismus mit dem Kasino Caesars Windsor sind eine wichtige Einnahmequelle. Windsor erreichte den zweiten Platz beim Ranking der größten Städte mit hohem Wirtschaftspotential sowie den siebten Platz als Wirtschaftsstadt der Zukunft in ganz Nordamerika. Das Ranking wurde vom \"FDI North-American – Cities of the future list 2011/2012\" erhoben. Windsor verfügt über vier Einkaufszentren, die sich auf mehrere Standorte verteilen. Die größe Shopping Mall ist die \"Devonshire Mall\". Das Einkaufszentrum verfügt über 175 Geschäfte sowie Restaurants und Cafés. Die Mall befindet sich auf der Howard Avenue. Die \"Tecumseh Mall\" verfügt über 65 Shops, darunter Restaurants und Coffeeshops. Die Mall befindet sich auf Tecumseh Road East. Eine weitere Mall ist die \"Windsor Crossing Outlet Mall\".", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die größte Universität der Stadt ist die University of Windsor mit rund 16.000 Studenten, die in neun Fachbereichen immatrikuliert sind. Die Universität bietet Bachelor-, Master- und Promotionsprogramme an. Die zweite größere Hochschule ist das St. Claire College mit rund 6.500 Studenten.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Für die öffentliche Sicherheit ist das Windsor Police Department zuständig. Windsor verfügt über zwei Krankenhäuser: Das Hôtel-Dieu Grace Hospital und das Windsor Regional Hospital.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "In Windsor ist die größte täglich erscheinende Zeitung der Windsor Star. Sie wird von Postmedia Network \"(früher CanWest)\" aufgelegt und auch in der weiteren Umgebung vertrieben. Eine weitere monatlich erscheinende Zeitschrift ist die \"WAMM\" (Windsor Arts & Music Monthly), die gratis vertrieben wird und sich speziell auf künstlerisch-musikalische Themengebiete beschränkt und auch in Detroit erhältlich ist. \"The Lance\" ist eine offizielle Studentenzeitung mit verschiedenen Themengebieten der University of Windsor. \"The Scoop\" ist eine örtliche Gratiszeitung, die über lokale Aktivitäten und Veranstaltungen informiert. Neben den Printmedien befinden sich in Windsor mehrere Rundfunkstudios, u. a. Today's Country 95.5 & 92-7 (95.5FM), 89X (88.7FM) und The Rock (95.1FM). Des Weiteren befinden sich auch lokale Fernsehsender, die von CBC, Global TV und CTV betrieben werden, in der Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Zu Windsors Touristenattraktionen zählen das Caesars Windsor, ein beliebtes Casino mit Hotel, Little Italy, die Art Gallery of Windsor, der Odette-Skulpturenpark und der Ojibway Park, der ein naturbelassener Erholungspark ist. Ausstellungen zum Britisch-Amerikanischen Krieg aus dem Jahre 1812 bietet das Windsor's Community Museum an. Daneben befinden sich zwei Denkmale von historischer Bedeutung: die Sandwich First Baptist Church und das François Bâby House. Windsor verfügt über mehrere Parkanlagen. Der Queen Elizabeth II Sunken Garden befindet sich in der Innenstadt. In dem Park befinden sich Flugzeuge des Zweiten Weltkriegs, der Avro Lancaster, die Supermarine Spitfire und der Hawker Hurricane.", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Jeden Sommer findet Anfang Juli das zwei Wochen lange Windsor-Detroit International Freedom Festival statt. Am Canada Day und am amerikanischen Unabhängigkeitstag findet eine große Feuerwerkszeremonie statt, an der rund 3,5 Millionen Menschen teilnehmen. Windsor ist sehr beliebt bei jungen US-Amerikanern aus Detroit. Unter anderem aufgrund der legalen Möglichkeit, sich alkoholische Getränke kaufen zu können, da dies nach der Gesetzeslage in Kanada schon ab 19 Jahren möglich ist, in den Vereinigten Staaten jedoch erst ab 21. Deshalb werden die Bars in Windsor von vielen US-Amerikanern gut und gerne besucht, zumal sie da auch kubanische Zigarren und kubanischen Rum legal erwerben können, dessen Verkauf in den Vereinigten Staaten verboten ist.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Windsor listet zwölf Partnerstädte auf", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Nach Detroit gelangt man durch einen Unterwasser-Tunnel für Kraftfahrzeuge sowie über die an der University of Windsor gelegene Ambassador Bridge, die den Detroit River überquert. Wegen der Nähe wird Windsor oft auch zur Metropolregion \"Metro Detroit\" hinzugezählt. Ein von den Bahngesellschaften Norfolk Southern und Canadian National betriebener Eisenbahntunnel unter dem Detroit-River zwischen Detroit und Windsor wird nur von Güterzügen benutzt. Bis 1971 nutzten diesen Tunnel auch Fernzüge der New York Central und Penn Central von Chicago über Detroit, Kanada (St. Thomas) nach Buffalo und New York. Ein Grund für die Unterbrechung ist das strenge Einreiseregime der USA. In Windsor treffen sich zwei wichtige Verbindungen: zum einen der Highway 401, Kanadas meist ausgelasteter Highway, sowie Via Rails wichtige Zugverbindung Quebec City-Windsor. Der Bahnhof von Via Rail Canada ist der sechstgrößte nach Passagieraufkommen in Kanada. Eine weitere Verbindung bietet der Regionalflughafen Windsor Airport, der planmäßige Verbindungen zu anderen kanadischen und amerikanischen Großstädten und Flughäfen anbietet. Durch die Lage der Stadt bietet sich auch eine Schiffsverbindung an, da er an den Sankt-Lorenz-Seeweg angebunden ist und zum Atlantischen Ozean führt und somit auch von größeren Schiffen angefahren werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Windsor [] ist eine Stadt im Südwesten von Ontario in Kanada, südlich von Detroit in den Vereinigten Staaten, auf der anderen Seite des Detroit River.", "tgt_summary": "温莎(英语:Windsor),当地华人旧译稳梳,是加拿大安大略省西南部一座城市,位于圣克莱尔湖流入底特律河所在,北面隔河与美国密芝根州底特律相望并通过大桥、隧道与之相连,构成底特律-温莎地区的一部分,并是加拿大地理位置最南端的城市。温莎市坐落魁北克市-温莎走廊的西端,离伦敦西南约,多伦多西南约。", "id": 1608435} {"src_title": "Knicken", "tgt_title": "挫曲", "src_document": [{"title": "Eulersche Knickfälle (Biegeknicken).", "content": "Nach Leonhard Euler, der das Knicken schlanker Stäbe als erster behandelt hat, sind vier Fälle für das Knicken des elastischen Stabes mit mittig wirkender Druckkraft benannt. Diese vier Eulerfälle sind in der Baupraxis und Maschinentechnik nicht die einzigen, die vorkommen. Es fehlen z. B. die Fälle, wenn der Stab oben vertikal geführt ist, aber seitlich ausweichen kann. Der zusätzlich unten eingespannte Stab ist ein sinnvolles Modell für Säulen in Skelettbauweise und entspricht numerisch dem Eulerfall (2). Weiter fehlen elastisch gebettete Stäbe (z. B. Pfähle) als auch Drehfedermodelle, die in der Realität praktisch immer vorherrschen, da man i. d. R. weder ideale Einspannungen noch ideale Gelenke herstellen kann. Euler untersuchte das Gleichgewicht der Spannungen an bereits verformten Stäben, dieser Lösungsansatz war für seine Zeit neu und führte zu umfangreichen Erkenntnissen innerhalb der Stabilitätstheorie.", "section_level": 1}, {"title": "Der Eulerfall (2).", "content": "Die Eulerschen Knickfälle gelten für Stäbe mit konstantem Querschnitt über die ganze Länge. Für jeden dieser Fälle ermittelte er die kritische Druckkraft, bei deren Überschreiten das Knicken eintritt. Hierzu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Herleitung. Die folgende Herleitung für den sogenannten Eulerfall (2) hat den Vorteil, besonders anschaulich zu sein. Man geht von einer beliebig kleinen, schon vorhandenen sinusförmigen Verbiegung aus. Mit dem Biegemoment aus der Druckkraft und dem Ausbiegemaximum formula_1 kann mit der Differentialgleichung der Elastischen Linie die sich einstellende zusätzliche Ausbiegung formula_2 errechnet werden. Diese ergibt ein weiteres zusätzliches Biegemoment und die weitere zusätzliche Ausbiegung formula_3. Der Vorgang wiederholt sich unendlich viele Male. Die Gesamt-Ausbiegung ist Die jeweils folgende Ausbiegung sei formula_5 (mit i≥1). Damit folgt Da die jeweils folgende der vorhergehenden Biegung ähnlich ist (sinusförmig), kann geschrieben werden: und mit formula_8 Diese geometrische Reihe konvergiert. Ihr Summenwert ist endlich groß. Mit anderen Worten: Wenn formula_10, hat die Endausbiegung formula_11 einen endlichen Wert. Bei formula_12 knickt der Stab aus. Die kritische Druckkraft formula_14 bzw. die Eulerkraft errechnet sich wie folgt: Gleichung für angenommene anfängliche Biegelinie: Differentialgleichung für formula_2: Nach zweimaliger Integration (Randbedingungen formula_22, wenn formula_23 bzw. formula_24) und Einsetzungen: Wenn formula_12, dann ist die kritische Druckkraft:", "section_level": 2}, {"title": "Die Eulerfälle (1) und (4).", "content": "In diesen beiden Eulerfällen sind die sinusförmig angenommenen Biegelinien andere Ausschnitte einer ganzen Sinuslinie (siehe obige Abbildung), weshalb ihre Gleichungen unmittelbar aus der für den Fall (2) folgen: (2): halbe Sinuslinie » Länge formula_29, formula_30,
(1): viertel Sinuslinie » Länge formula_31, formula_32,
(4): ganze Sinuslinie » Länge formula_33, formula_34. formula_16: Stablänge, formula_17: Knicklänge formula_37 wird als Knicklängenbeiwert und formula_38 als Knicklänge bezeichnet. Die anderen kritischen Druckkräfte sind :
", "section_level": 2}, {"title": "Der Eulerfall (3).", "content": "formula_41.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Größen.", "content": "Als weitere Größe wird der Schlankheitsgrad formula_43 verwendet: wobei formula_45 für den Trägheitsradius des Querschnittes steht. Weiterhin ergibt sich die Knickspannung formula_46 zu: Die Funktion formula_48 ergibt eine Hyperbel zweiten Grades, die so genannte Euler-Hyperbel. Dividiert durch den Elastizitätsmodul formula_20 ergibt sich die Knickdehnung, eine Größe, die nur von der Geometrie (Länge, Querschnittsform und -größe, Lagerung) abhängig ist.", "section_level": 2}, {"title": "Nicht elastisches Ausknicken nach Tetmajer.", "content": "Bei gedrungenen Stäben schließt sich unterhalb eines Grenzschlankheitsgrades ein Bereich des Knickens an, der nicht mehr alleine durch die Elastizität des Materiales gekennzeichnet ist. Für einen Baustahl mit der Bezeichnung S235JR (S235JRG2 – alte Bezeichnung: St37) liegt die Grenze für formula_43 bei 105. Für andere Werkstoffe werden ähnliche Grenzwerte angegeben. Die Grenzschlankheit lässt sich auch berechnen. Sie ergibt sich zu: wenn formula_53 die Proportionalgrenze des Werkstoffes des gedrückten Stabes ist. Unterhalb dieses Grenzschlankheitsgrades sind Gleichungen nach \"Tetmajer\" gültig. Dies sind Zahlenwertgleichungen, die den Schlankheitsgrad als unabhängige Variable in der Funktion haben. Sie haben folgenden Aufbau: Die Koeffizienten für die Tetmajer-Gleichung können für die geläufigsten Bauwerkstoffe der folgenden Tabelle entnommen werden:", "section_level": 1}, {"title": "Ein- oder zweiachsiges Biegeknicken.", "content": "Es seien formula_55 die Stab- bzw. Balkenachse, formula_11 und formula_57 die Hauptträgheitsachsen des (nicht verwundenen) Querschnittes. Dann ist – wenn die Randbedingungen es erlauben – ein Ausweichen der Stabachse möglich. Letztere Möglichkeit ist insbesondere dann zu berücksichtigen, wenn Knicklasten für das einachsige Knicken in den beiden Ebenen nicht weit auseinanderliegen. Eine getrennte Behandlung der beiden einachsigen Knickvorgänge ist dann nicht möglich, weil Einflüsse nichtlinearen Materialverhaltens eine Kopplung bewirken. Anzumerken ist, dass für Knicken Krümmungen (formula_60) (z. B. zufolge Belastung (Biegemoment,Temperaturdifferenzen), Vorverformungen (z. B. Vorverdrehungen formula_61, oder Vorverkrümmungen) sowie andere Imperfektionen und Querbelastungen(M,Q,q)) sich maßgeblich auf die Stabilitätsgefährdung auswirken und es deshalb dazu führen kann, dass Träger um die Starke Achse ausknicken (z. B. Sparren eines Dachstuhles).", "section_level": 1}, {"title": "Knicken unter axialen Massenkräften.", "content": "Das Knicken unter axialen Massenkräften, z. B. dem Eigengewicht oder bei hoher axialer Beschleunigung ist ein Stabilitätsfall, der nicht mit den von Euler oder von Tetmajer überlieferten Lösungsansätzen berechnet werden kann. Die kombinatorische Variation der möglichen Lagerungen ergibt sieben verschiedene Knickfälle. Bei zylindrischen Stäben führen solche Knickprobleme auf Besselsche Differentialgleichungen, deren Lösungen mit Hilfe tabellierter Besselfunktionen numerisch bestimmt werden müssen. Ein klassisches Beispiel für dieses Problem sind die Schornsteine großer Kohlekraftwerke. Die Bestimmung der notwendigen Flächenträgheitsmomente für einen solchen Fall kann mit dem Verfahren von Ritz erfolgen. Heutzutage wird es durch die Finite-Elemente-Methode häufig aus der Praxis verdrängt.", "section_level": 1}, {"title": "Drillknicken und Biegedrillknicken.", "content": "Reines Drillknicken (Verdrillung des Stabes bei unverändert gerader Stabachse) ist im Allgemeinen nicht von praktischem Interesse, weil ein Ausweichen der Stabachse in der Regel bereits bei geringeren Lasten eintritt. Dagegen ist die Stabilität eines Trägers unter Umständen auch dann durch Biegedrillknicken gefährdet, wenn keine Druckkräfte vorhanden sind. Das Bild zeigt ein Beispiel, eine ältere Bezeichnung für das Versagen eines biegebelasteten Trägers durch Biegedrillknicken ist Kippen. Der Widerstand gegen Biegedrillknicken wird neben den oben angeführten Einflüssen durch die Verdrehsteifigkeit und durch verdrehungsbehindernde Stützung des Balkens beeinflusst.", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Modelle des Knickproblems.", "content": "Die Differentialgleichung des Knickproblems kann durch die Formulierung der Gleichgewichtsbedingungen am verformten Stab oder Balken gewonnen werden (Theorie II. Ordnung, siehe Baustatik). Wird die Differentialgleichung für einen geraden, unbeschränkt elastischen Stab bei mittiger Lasteintragung linearisiert, so führt das mathematisch auf ein Eigenwertproblem. Beim ersten Eigenwert verzweigt sich die Lösung der Differentialgleichung, die Grenze der Stabilität ist erreicht (schwarze horizontale Linie). Verzichtet man auf die Linearisierung der Differentialgleichung, dann zeigt sich, dass mit rasch wachsender Verformung noch eine (geringe) Laststeigerung erreicht werden kann (gestrichelte schwarze Linie). Werden die (unvermeidlichen) Imperfektionen (Vorverformungen der Stabachse, Ungleichmäßigkeiten des Werkstoffes, Eigenspannungen, Exzentrizität der Lasteintragung) berücksichtigt, dann entsteht eine inhomogene Differentialgleichung (kein Eigenwertproblem). Die Verformungen nehmen schon vor dem Erreichen der Verzweigungslast stark zu. Die Kurve nähert sich – wenn die Differentialgleichung linearisiert wurde – der Verzweigungslast asymptotisch (rote Kurve). Voraussetzung dafür ist, dass der Werkstoff im rein elastischen Bereich bleibt und die Stäbe schlank sind. Bei einer Teilplastifizierung des Querschnittes bei gedrungenen Stäben unterhalb der Verzweigungslast kann diese nicht erreicht werden (blaue Kurve).", "section_level": 1}, {"title": "Knicknachweis bei stabilitätsgefährdeten Stabkonstruktionen aus Stahl.", "content": "Die seit November 2010 gültige DIN EN 1993-1-1:2010 (Eurocode 3) lässt drei Verfahren zu:", "section_level": 1}, {"title": "Das Omega-Verfahren.", "content": "Das formula_62-Verfahren wurde von der Deutschen Reichsbahn für die eigenen Stahlbrücken aus Baustahl entwickelt und war in der DIN 4114 festgelegt. Es lieferte einen sehr einfachen Nachweis der Knicksicherheit. In Abhängigkeit vom Schlankheitsgrad formula_63 wurden die Knickzahlen formula_64 in zwei Tabellen für die Werkstoffe S235JR+AR (St37) und S355J2+N (St52) aufgetragen. Bei Schlankheitsgraden kleiner als 20 war kein Knicksicherheitsnachweis notwendig; Schlankheitsgrade größer 250 waren unzulässig. Die auch formula_64-Zahlen genannten Knickwerte lagen zwischen 1 und 10,55 bei S235JR+AR. Der Sicherheitsnachweis hatte die folgende Form: Die Wert von formula_67 entspricht der zulässigen Druckspannung für den entsprechenden Werkstoff im zugehörigen Lastfall. Der große Vorteil des Verfahrens lag in der Tatsache, dass der Knicknachweis auf einen einfachen Spannungsnachweis mit Druckkräften reduziert wurde. In den formula_62-Zahlen waren Knicksicherheiten von 1,3 bis 1,5 eingearbeitet. Für den Fall, dass keine Tafel der formula_64-Zahlen zur Verfügung steht, können für den Werkstoff S235JR+AR (St37) die formula_62-Zahlen näherungsweise nach der folgenden Formel bestimmt werden: Das Verfahren wurde zwischenzeitlich durch andere und genauere Verfahren ersetzt, besitzt aber durch seine Anschaulichkeit noch eine gewisse Bedeutung in der Ausbildung von Ingenieuren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Unter Knicken versteht man in der Technischen Mechanik das (plötzliche) Versagen von Stäben durch seitliches Ausweichen unter axialer Druckbeanspruchung. Das Knicken tritt dann ein, wenn der Stab bei Druckerhöhung sein stabiles Gleichgewicht verliert. Die in der Praxis immer vorhandenen minimalen Abweichungen von der völlig symmetrischen Belastung und gleichmäßigen Form des Stabs führen bei stärkerer Beanspruchung zunächst zur elastischen Biegung des Stabs. Ab einer kritischen Beanspruchung gibt der Stab (plötzlich) nach, verformt sich stark und verliert fast seine gesamte Tragfähigkeit. Die kritische Druckbeanspruchung hängt nicht von der Biegefestigkeit des Stabmaterials, sondern lediglich von dessen Elastizität (E-Modul) ab. Die kritische Druckspannung ist i. d. R. wesentlich kleiner als die Biege- und Druckfestigkeit des Materials, so dass der Stab nur wegen Verlust seines Gleichgewichtes versagt.", "tgt_summary": "挫曲(buckling)也称为屈曲,是一种不稳定的现象,是指细长件在受到压缩力时,因细长件弯曲变形而造成的结构完整性及失效。", "id": 1135429} {"src_title": "Zyklus der Präzession", "tgt_title": "歲差", "src_document": [{"title": "Ursachen und Zahlenwerte.", "content": "Die Präzession wird verursacht durch die Gezeitenkräfte einiger Himmelskörper auf die sich drehende Erde. Durch den Äquatorwulst, d. h. der Erdradius am Äquator ist größer als an den Polen, verursachen diese Gezeitenkräfte ein Drehmoment, das versucht, die Rotationsachse der Erde in die Senkrechte zur Ekliptik zu drehen, genaueres unter Präzession #Präzession der Erdachse. Beiträge zur Präzessionskonstanten sind: Alle diese Beträge sind \"nicht\" konstant. Da ihre Änderungen nur begrenzt berechenbar sind, kann der Zyklus der Präzession nur auf etwa ein Jahrhundert genau abgeschätzt werden. Ein Hochrechnen der genannten Werte auf einen kompletten Zyklus ist in diesem Sinne spekulativ.", "section_level": 1}, {"title": "Die Präzessionsdrift der Tierkreiszeichen gegenüber den Sternbildern.", "content": "Der Zyklus der Präzession ist die Zeit, nach der man \"genau\" ein tropisches Jahr mehr zählt als siderische Jahre. Die Länge dieser beiden Jahre unterliegt – für so lange Zeiträume – trotz prinzipiell exakter Definition solchen Ungenauigkeiten, dass eine exaktere Angabe als auf ein Jahrhundert genau nicht sinnvoll erscheint. (Die zahlreichen Gründe hierfür sind in den Artikeln Tropisches Jahr und Siderisches Jahr dargelegt.) Darüber hinaus sind die Geschwindigkeit der Präzession und sogar der Öffnungswinkel des Präzessionskegels (die doppelte Schiefe der Ekliptik) über so lange Zeiträume deutlichen Änderungen unterworfen. Mit der Bewegung des Himmelspols (der Projektion der Erdachse auf die Himmelssphäre) korreliert die Drift des Frühlingspunktes (auch \"Präzessionsdefekt\" genannt): Auf einer Sternkarte präzediert der Frühlingspunkt auf einer Linie senkrecht zur Linie vom Himmelspol zum Ekliptikpol, der sich im Zentrum des Präzessionskreises befindet (\"siehe Abbildung\"). Anstelle von \"Frühlingspunkt\" wird in der Astrologie der seltene Begriff \"Widderpunkt\" verwendet, da der Frühlingspunkt den Beginn der zwölf Tierkreiszeichen, jeweils 30°-Abschnitte auf der Ekliptik, bei 0° des Tierkreiszeichens Widder markiert. Die Präzession ist der Grund für das Auseinanderdriften der Tierkreiszeichen und der Sternbilder, die ihnen den Namen gaben. Der Frühlingspunkt bzw. Widderpunkt befindet sich zurzeit im westlichen Teil des Sternbildes Fische, ist also inzwischen etwa 25° vom Widder entfernt. So lässt sich das Alter dieser Bezeichnung anhand der Präzessionsgeschwindigkeit von 360° in 25.750 Jahren abschätzen: je nachdem, ob der Widderpunkt ursprünglich den Anfang oder die Mitte des Sternbildes Widder markierte, dürfte er seinen Namen vor grob 1700 bis 3000 Jahren bekommen haben. Leider ist die Quellenlage astronomischer Literatur in der vorarabischen Zeit unzureichend. Die Präzession an sich dürfte den babylonischen Astronomen um und vor 300 v. Chr. unbekannt gewesen sein; Gegenteiliges hatte man vorübergehend vor einigen Jahrzehnten vermutet, konnte es aber nicht ausreichend erhärten. Trotz dieser Vorbehalte ist der Zyklus der Präzession eine Methode der Geschichte der Astronomie und der Astronomischen Chronologie zur Analyse alter himmelskundlicher Aufzeichnungen. Mittels der Frühlingspunktdrift lässt sich etwa eine erstaunlich frühe Wurzel der chinesischen Kalenderrechnung – bis etwa ins 15. Jahrhundert v. Chr. – vermuten oder die Tradition der noch immer im Umlauf befindlichen Bauernkalender ins ausgehende Mittelalter datieren.", "section_level": 1}, {"title": "Platon und das Platonische Jahr.", "content": "Die Namensgebung „Platonisches Jahr“ bezieht sich auf den griechischen Philosophen Platon. In seinem Dialog \"Timaios\" spricht dieser aber hauptsächlich davon, dass die Planeten im Laufe langer Zeiträume wieder in ihrem gemeinsamen Anfangs- und Frühlingspunkt zusammentreffen und dabei einen Weltzyklus vollenden; die Präzession kommt hierbei nicht vor. Weiterhin wird betont, dass Platon noch gar nichts von der Präzession gewusst haben konnte, da diese erst später durch Hipparchos entdeckt worden sei. Bei dem spätantiken Autor Macrobius findet sich jedoch ein eindeutiger Hinweis auf eine Verknüpfung des Großen Jahres bzw. Weltjahres mit dem Präzessionszyklus der Sterne, so dass dieses Konzept zumindest spätantiken Ursprungs ist. Platon selbst hat an einer anderen Stelle des Timaios auch davon gesprochen, dass die Sterne im Laufe sehr langer Zeiträume bzw. Zyklen von ihren Orten systematisch abweichen, wie er von den „Ägyptern“ erfahren haben will. Dies deutet darauf hin, dass er zumindest ein vages Verständnis des Präzessions-Zyklus besaß und somit auch die Zuweisung „Platonisches Jahr“ gerechtfertigt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Zwölf Platonische Monate.", "content": "Die jeweiligen Sternbilder eines Zeitalters bestimmen nach kosmologischen Vorstellungen antiker Herkunft, die im späteren 20. Jahrhundert vor allem im Rahmen des New Age in Strömungen der westlichen Astrologie einflossen, eine langfristige Entwicklungsphase der Menschheit. Das Platonische Jahr wird in zwölf \"Platonische Monate\" \"(Weltmonate\", \"Große Monate\" auch \"Weltzeitalter)\" zu je etwa 2150 Jahren unterteilt. Die Weltmonate tragen die Namen nach den zwölf Tierkreiszeichen. Das Sternbild, in dem sich der Frühlingspunkt zurzeit befindet, gibt dem Platonsmonat seinen Namen. So gesehen befinden wir uns derzeit im Fische-Monat des Platonischen Jahres. Legt man die im Jahr 1930 definierten Grenzen der Sternbilder zugrunde, so verläuft die Ekliptik mittlerweile durch dreizehn Sternbilder – nämlich die zwölf Sternbilder des Tierkreises und den Schlangenträger (Ophiuchus). Der Abschnitt des Schlangenträgers wird bei der Berechnung der Weltzeitalter jedoch nach alter Tradition dem Skorpion zugeordnet, sodass es zwölf Sternbilder bleiben. Die traditionellen Sternbilder zugrunde gelegt, hat das Fischezeitalter vor knapp 2000 Jahren begonnen und wird mit Beginn des Wassermannzeitalters etwa um das Jahr 2600 vorbei sein, wenn der Frühlingspunkt das Sternbild Wassermann betritt. Da die Sternbilder unterschiedlich große Abschnitte auf der Ekliptik einnehmen, müssen sie jedoch auf 30°-Abschnitte gemittelt werden, um auf gleich lange Weltmonate zu kommen. In dieser Angleichung befindet sich der siderische 0°-Widder-Punkt ziemlich genau gegenüber von Spica, das heißt im Jahr 2010 auf 24° Widder im Tierkreis. Aufgrund der Präzession wird der siderische 0°-Widder-Punkt in ungefähr 6 × 72 Jahren auf der Ekliptik bei 0° Stier angekommen und somit genau 30° vom Frühlingspunkt entfernt sein – auf den sich dann das (angeglichene) Sternbild Wassermann bewegt. Demnach dürfte das Wassermann-Zeitalter um das Jahr 2442 beginnen. Andere, vielfach genannte Zeitpunkte sind nicht an den Sternbildern orientiert – und somit irrelevant für eine Theorie, die sich an den Sternbildern orientieren will. Tabelle der Termine Durch die Präzession wandern die Tagundnachtgleichen und die Sonnenwenden einmal durch alle Sternbilder im Tierkreis. Legt man zwölf Sternbilder mit je 30°, also gleich lange Platonische Monate, sowie eine Periode von 25.800 Jahren zu Grunde, dann ergeben sich die Werte für die Weltmonate in der gelben Spalte folgender Tabelle. Beim Studieren der Tabelle ist zu berücksichtigen, dass hier „Äpfel und Birnen verwechselt“ worden sind: denn die gleiche Auffassung, die den verfrühten Beginn des Fische-Zeitalters um das Jahr 50 n. Chr. am \"nicht\" angeglichenen, astronomischen Sternbild festlegt, darf nicht plötzlich als Ausgangsbasis für die \"angeglichenen\" Zeitalter verwendet werden. Alle anderen Spalten in der Tabelle zeigen die Dauer der durch die astronomischen Sternbildgrenzen definierten Zeitphasen (in der Tabelle sind die Weltmonate gerundet auf halbe Jahrhunderte, Hauptstellungen auf Jahrzehnte): Anmerkung: Die Jahreszahlen sind als Messpunkte auf einer unter Astronomen gebräuchlichen Zeitskala zu verstehen. Der Nullpunkt ist hierbei derselbe wie bei der gebräuchlichen Jahreszählung unseres Kalenders. Da aber auf einer Skala mit Nullpunkt \"gemessen\" wird, kann im Vergleich zur bei Historikern verbreiteten Jahres\"zählung\" eine Differenz von einem Jahr im Bereich v. u. Z. auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Mutmaßliche Zusammenhänge zwischen Präzessionszyklus und Religionen.", "content": "Die Entdeckung des Zyklus der Präzession durch den griechischen Astronomen Hipparchos um 128 v. Chr. erschütterte seinerzeit erheblich die gelehrten Kreise, da man doch die großen Himmelskreise des Äquators und der Ekliptik bis dahin als unveränderlich und Sinnbild des Ewigen betrachtet hatte. Dennoch scheint es keinen Beleg dafür zu geben, dass dieser Zyklus in der griechischen Philosophie mit Weltuntergangsspekulationen verknüpft wurde. Allerdings stellte der Religionswissenschaftler David Ulansey 1989 die Theorie auf, die Entdeckung der Präzession des Frühlingspunktes im 2. Jahrhundert v. Chr. hätte sich unmittelbar auf die Entstehung des Mithraskultes ausgewirkt: Mithras, der von ihm mit dem Sternbild Perseus identifiziert wird, sei gewissermaßen der „Gott der Präzession“. Ähnliche Thesen werden auch von Peter Joseph im ersten Teil seines verschwörungstheoretischen Youtube-Filmes \"Zeitgeist\" propagiert. Die neureligiöse Bewegung Thelema geht ebenfalls von einem Wechsel der Äonen mit dem Wandern des Frühlingspunktes aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Zyklus der Präzession, auch Großes Jahr, Platonisches Jahr oder Weltjahr, wird die Präzessionsperiode der Erdachse von etwa 25.700 bis 25.800 Jahren bezeichnet. In diesem Zeitraum präzediert die Erdachse, die \"schräg\" zur Ebene der Ekliptik steht, einmal um die Achse durch den Erdmittelpunkt, die \"senkrecht\" auf der Ekliptik steht. Dadurch wandert der Frühlingspunkt einmal durch alle Tierkreiszeichen (Sternbilder).", "tgt_summary": "岁差,又称地轴进动(英语:axial precession),是指某一天体的自转轴指向在其他天体的引力的作用下,相对于空间中的惯性坐标系所发生的缓慢且连续的变化。地球的岁差主要由太阳、月球及其他行星作用在地球赤道隆起部分的引力矩引起。在天文学和大地测量学中,岁差一般专指地球自转轴缓慢且均匀的变化,周期约25,722年。其他周期较短或不规律的变化则被称为章动。", "id": 797507} {"src_title": "Ta'if", "tgt_title": "塔伊夫", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In vorislamischer Zeit war Ta'if ein wichtiger Handelsplatz und Standort eines Heiligtums der Göttin \"Allāt\". Im Gegensatz zum damals noch unbedeutenden Mekka wird Ta'if daher auch in byzantinischen Dokumenten erwähnt. Die meisten Bewohner der Stadt gehörten dem Stamm Thaqīf an. Als Mohammed im Jahre 619 durch den Tod seines Onkels Abū Tālib ibn ʿAbd al-Muttalib den Rückhalt seines Clans verloren hatte, versuchte er mit Angehörigen der Thaqīf ein Bündnis zu schließen, doch war seinen Bemühungen kein Erfolg beschieden. Nach seiner Einnahme von Mekka im Januar 630 stellten die Thaqīf im Verbund mit den Hawāzin eine Armee gegen ihn und die Mekkaner auf. In dem Tal Hunain kam es zu einer Schlacht, bei der Mohammeds Truppen siegten. Nach der Schlacht belagerte Mohammed mit seinen Truppen die Stadt, konnte sie jedoch nicht einnehmen. Erst nachdem in seinem Auftrag die früheren beduinischen Verbündeten der Thaqīf die Stadt längere Zeit blockiert hatten, schickten diese eine Delegation nach Medina und handelten mit Mohammed einen Frieden aus. Auf diese Weise kam Taif unter islamische Herrschaft. Wegen des angenehmen Klimas war Ta'if später Residenz für die in Mekka regierenden Großscherifen der Haschimiten. 1924 wurde die Stadt von den Saudis erobert. In Ta'if wurde 1934 ein Abkommen geschlossen, mit dem Saudi-Arabien und der Jemen den Saudi-Jemenitischen Krieg um die Provinz Asir beendeten. Außerdem fanden hier 1989 die Verhandlungen über die Beendigung des Libanonkrieges statt, das zweite Abkommen von Taif vereinbarte konfessionelle Parität für den Libanon zwischen Christen und Moslems. Bevölkerungsentwicklung der Agglomeration laut UN", "section_level": 1}], "src_summary": "Ta'if (, auch Taif) ist eine Stadt im westlichen Saudi-Arabien mit 665.000 Einwohnern (2017). Die Stadt liegt im Hedschas, 70 Kilometer südöstlich von Mekka, auf einer Höhe von 1680 Metern über dem Meer. Durch das günstige Klima ist die Region ein Zentrum der Landwirtschaft für Obst, Gemüse und Getreide.", "tgt_summary": "塔伊夫()是沙特阿拉伯麦加省的城市,位于麦加东南100公里,海拔1,879米(6,165呎),2004年人口521,273,居民主要是信奉逊尼派的沙特阿拉伯人,也有来自亚洲、土耳其和其他阿拉伯国家的人。每年夏天,沙特阿拉伯政府从利雅德移往塔伊夫避暑。塔伊夫是农业地区的中心,以葡萄和蜂蜜最有名。非穆斯林从塔伊夫驾车到吉达要绕过麦加(因非穆斯林不得进入麦加),车程增加约110公里。", "id": 1704378} {"src_title": "Louis Gabriel Suchet", "tgt_title": "路易·加布里埃尔·絮歇", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Suchet war der älteste Sohn des Seidenhändlers Jean-Pierre Suchet (4. April 1736 – 14. Januar 1789) und der Marie-Anne Jacquier (1742–1789). Er trat 1792 als Freiwilliger in die Lyoner Nationalgarde ein und nahm im folgenden Jahr an der Verteidigung von Toulon teil. 1794 kämpfte er unter General Laharpe in Norditalien und nahm an den Schlachten von Loano, Dego und Lodi (1796) teil. Danach kämpfte er unter Bonaparte bei Borghetto, in der Schlacht von Castiglione, bei Bassano sowie in der Schlacht bei Arcole gegen die Österreicher. Am 11. Oktober 1797 wurde er bei Cerea verwundet und dann zum Kommandeur einer Halbbrigade ernannt. Seine Einsätze in Südtirol und in der Schweiz unter Guillaume-Marie-Anne Brune im nächsten Jahr brachte ihm seine Beförderung zum Général de brigade. Im August 1799 wurde er zum Stabschef von Brune ernannt und stellte die Leistungsfähigkeit und Disziplin der Armee von Italien wieder her. Im Juli 1799 wurde er zum Général de division befördert und zum Stabschef von Joubert ernannt. Vom 31. Dezember 1799 bis 5. Januar 1800 war er als Stellvertreter von Masséna zum Kommandant der Armée d’Italie ernannt und ab Juni 1800 fungierte er als Befehlshaber von Genua. Nach dem Frieden von Lunéville 1801 fungierte er als Generalinspektor der Infanterie. In den Feldzügen von 1805 (gegen Österreich), 1806 (gegen Preußen) und 1807 (gegen Russland) zeichnete er sich als Kommandeur einer Division des 5. Korps unter Lannes vielfach aus. Er kämpfte in den Schlachten von Austerlitz, Saalfeld, Jena, Pułtusk und Ostrolenka und erhielt am 19. März 1808 die Erhebung zum Baron des Reiches. Nach dem Frieden von Tilsit befehligte Suchet das 5. Korps in Schlesien und führte es gegen Ende 1808 nach Spanien, wo es während der Belagerung von Saragossa das rechte Ufer des Ebro deckte. Nach dem Fall der Stadt wurde er in den Grafenstand erhoben und übernahm im April 1809 das Kommando der Armee von Aragonien; er siegte bei Mavia, Belchite und Lerida und eroberte Tortosa und Tarragona am 28. Juni 1811, womit er sich den Marschallsstab erwarb. Nachdem er Anfang 1814 über die Pyrenäen zurückgegangen war, erklärte er aus seinem Hauptquartier in Narbonne am 14. April 1814 die Anerkennung Ludwigs XVIII. und schloss einen Waffenstillstand mit Wellington. Er unterwarf sich Ludwig XVIII. und erhielt daraufhin die Pairwürde sowie einen Sitz im Oberhaus. Bei der Rückkehr Napoléons I. von Elba schloss sich Suchet diesem erneut an und ließ sich das Kommando der Alpenarmee übertragen; er drang am 14. Juni 1815 in Savoyen ein, wurde aber von den Österreichern zurückgeworfen. Bei Ludwigs XVIII. Rückkehr verlor er die Pairswürde, erhielt sie aber 1819 zurück. Louis Gabriel Suchet starb am 3. Januar 1826 in Marseille. Seine \"\" (2. Aufl., Par. 1834, 2 Bde.) veröffentlichte sein Stabschef Saint-Cyr-Nuguas. Suchets Sohn, Napoléon Suchet, Herzog von Albuféra, (* 23. Mai 1813; † 23. Juli 1877 in Paris) war von 1852 bis 1870 Mitglied der gesetzgebenden Körperschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Sein Name ist am Triumphbogen in Paris in der 33. Spalte eingetragen. In Lyon ist ihm ein Denkmal errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Gabriel Suchet (* 2. März 1770 in Lyon; † 3. Januar 1826 in Marseille) war ein französischer Marschall des Empire, der von Napoléon nach der Eroberung von Valencia (1811) zum \"Herzog von Albuféra\" ernannt wurde.", "tgt_summary": "路易·加布里埃尔·絮歇,第一代阿尔布费拉公爵(Louis Gabriel Suchet, 1st Duc d'Albufera,1770年-3月2日-1826年-1月3日)法国元帅,拿破仑皇帝手下最优秀的将军之一。", "id": 745883} {"src_title": "Seitenabruf", "tgt_title": "單頁點閱率", "src_document": [{"title": "Page Impressions der IVW.", "content": "Über 1000 stationäre Webseiten, über 300 mobile Webseiten (mobile enabled Website, MEW) und über 300 Apps, die sich mit Werbung belegen lassen, nehmen am IVW-System teil (Stand November 2014). Sie alle unterwerfen sich Regeln sowie der Prüfung ihrer Einhaltung durch die IVW, um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten. Die den Regeln zu Grunde liegenden Definitionen und Konventionen wurden von Medienanbietern, Werbetreibenden und Mediaagenturen innerhalb der IVW gemeinsam entwickelt. Die drei Definitionen sind: Keine Nutzeraktion im Sinne der IVW ist: Keine PageImpressions im Sinne der IVW sind:", "section_level": 1}, {"title": "Page Impressions / Page Views anderer Messsysteme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung der Kennzahl.", "content": "Um die Bedeutung dieser Kennzahl zu verstehen, ist es hilfreich, sich die technischen Grundlagen zu vergegenwärtigen. Historisch war jede Aktion auf einer Webseite immer mit dem Laden einer HTML-Seite verknüpft. Jedes Eintippen einer Internetadresse und jeder Klick auf einen Link erzeugte jeweils eine neue HTML-Seite, die danach vom Browser geladen wurde. Die Page Impression war lange Zeit die Maßzahl für die Aktivität der Benutzer auf einer Webseite. Mittlerweile ist die Aktivität nicht mehr unbedingt mit dem Laden einer kompletten HTML-Seite verknüpft. Es stehen modernere Programmiertechniken zur Verfügung. Aktionen des Benutzers können dazu führen, dass z. B. nur einzelne Grafiken oder andere Bestandteile einer Seite von einem Server nachgeladen werden (Ajax). Schon bei der Messung muss darauf geachtet werden, dass sinnvoll interpretierbare Daten erhoben werden, die Aufschluss über das Verhalten der Besucher geben können. Die unsaubere Gleichsetzung von Page Views und Traffic (Datenverkehr) ist schon deshalb problematisch, weil z. B. Downloadportale mit verhältnismäßig wenigen Besuchern und wenigen „Klicks“ einen wesentlich höheren Datenverkehr () verzeichnen, als Informationsportale mit dem Abruf einer Vielzahl ihrer Unterseiten. Automatisiert geladene Seiten oder Bestandteile einer Seite dürfen dagegen nicht als Page Impression gezählt werden. Beispiele hierfür sind:", "section_level": 2}, {"title": "Definition einer ‚Seite‘.", "content": "Die Seite \"(Page)\" wird von der DAA (\"Digital Analytics Association\") wie folgt definiert: Die Seite ist eine vom Analysten zu definierende Einheit an Inhalt. (englisch \"„An analyst definable unit of content“\"). Die Definition der Seite hat sich damit vom Abruf gelöst und wird nun mit dem Erlebnis des jeweiligen Benutzers verbunden. Häufig hängt das vom Benutzer „gefühlte“ Betrachten einer Seite technisch nicht mehr mit dem Abruf einer Webseite von einem Server zusammen. Beispielsweise wird in manchen Online-Shops der gesamte Kaufprozess auf einer einzigen HTML-Seite durchgeführt. Dabei klappen immer wieder andere Bestandteile der Seite auf und wieder zu. Die \"Page Impression\" als Kennzahl für die Aktivität der Benutzer erlaubt Aussagen darüber zu treffen, wo sich die Besucher innerhalb einer Site aufhalten und was sie dort tun. Werden Seiten häufiger aufgerufen als andere, kann das vielfältige Ursachen haben. So zum Beispiel: Dasselbe gilt auch für per Ajax nachgeladene Elemente einer Seite. Die abzuleitenden Handlungen für den Betreiber der Website ergeben sich wie immer aus der Interpretation der jeweiligen Kennzahlen, der Umstände und der Erfahrung des Analysten. Es kommt immer auf die Umstände im Einzelfall an, ob viele PI (Page Impressions) positiv oder negativ zu bewerten sind.", "section_level": 2}], "src_summary": "Seitenabruf, auch \"Seitenaufruf\" oder \"Page Impression\", bezeichnet die Anzahl der Abrufe einer einzelnen Webseite mit einem Webbrowser. Im Englischen wird meist der Begriff \"Page View\" verwendet. In Deutschland wird die Page Impression gemeinsam mit dem \"Visit\" (Besuch) vor allem als Maß für die Nutzung von Onlinewerbeträgern verwendet. Beide Werte werden von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) gemessen und monatlich veröffentlicht.", "tgt_summary": "单页点阅率(英语:Page View,简称PV)是一个全球资讯网访问量单位,是网页被读者调用浏览的次数。", "id": 2880755} {"src_title": "Baureihenschema der DB", "tgt_title": "德国铁路车辆分类", "src_document": [{"title": "Bis 1968.", "content": "Bei den Dampflokomotiven, Elektrolokomotiven, Elektrotriebwagen und Diesellokomotiven wurde das vorhandene Baureihenschema der Deutschen Reichsbahn ohne Änderung weitergeführt. Für Triebwagen mit Verbrennungsmotoren und Akkumulatortriebwagen ergab sich die Problematik, dass noch kein adäquates System vorhanden war. Das RZA München entwickelte deshalb für diese Fahrzeuge ein analoges System, welches ab 1948 eingeführt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Akkumulatortriebwagen.", "content": "Das für die Akkumulatortriebwagen mit Wirkung vom 15. September 1948 eingeführte System war durch das RZA München bereits 1940 entwickelt worden. Es bestand wie bei den übrigen Fahrzeugen aus der Kombination Kennbuchstabe + Stammnummer + Ordnungsnummer. Kennbuchstaben: Da es sich bei allen Fahrzeugen um Gleichstrom-Fahrzeuge handelte, erhielten sie analog den übrigen Elektrotriebwagen eine führende „1“ bei der dreistelligen Stammnummer. Aufgrund der wenigen Triebwagenbauarten wurden nur wenige Gruppen entsprechend ihrem Verwendungszweck gebildet. ETA 140 - 159: Eiltriebwagen ETA 160 - 179: Nahverkehrstriebwagen ETA 180 - 189: Triebwagen Bei der Ordnungsnummer erhielten Fahrzeuge mit der 2. und 3. Wagenklasse den Nummernraum ab 001 und Fahrzeuge mit der 3. Wagenklasse den Nummernraum ab 101. Vordere und hintere Wagenteile wurden bei zweiteiligen Fahrzeugen mit „a“ oder „b“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Triebwagen mit Verbrennungsmotoren.", "content": "Das 1948 eingeführte System ist analog den schon angewandten Systemen für die anderen Fahrzeuge aufgebaut. Es besteht aus der Kombination von Kennbuchstabe + Stammnummer + Ordnungsnummer. Als Kennbuchstaben wurden die schon inoffiziellen verwendeten Kombinationen VT für Triebwagen, VS für Steuerwagen, VM für Mittelwagen und VB für Beiwagen verwandt. Für die Stammnummer wurde folgende Systematik gewählt: Die erste Stelle der Ordnungsnummer (drei- oder vierstellig) gab die Art der Kraftübertragung an.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 1968.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundlegendes.", "content": "Das Schema der computerlesbaren Fahrzeugnummern beruht auf einer siebenstelligen Nummer, mit der alle Fahrzeuge bezeichnet werden. Sie besteht aus einer drei- oder vierstelligen Baureihennummer, einer dreistelligen Ordnungsnummer und einer durch einen Bindestrich abgesetzten Prüfziffer. Die Prüfziffer wird aus den ersten sechs bzw. sieben Stellen nach dem Luhn-Algorithmus berechnet. Dazu wird die Quersumme der Ziffernfolge gebildet, die sich ergibt, wenn man die sechs Ziffern abwechselnd mit 1 und 2 multipliziert (erste Stelle mit 1, zweite mit 2, dritte wieder mit 1 usw.), bei einer vierstelligen Baureihennummer wird zuerst mit 2 und dann mit 1 multipliziert usw. Ergibt das Verdoppeln einer Ziffer eine zweistellige Zahl, so wird das Stellenergebnis der Verdopplung für die nachfolgende Quersummenbildung zunächst ebenso ziffernzerlegt. Beispiel: Zweite Ziffer einer dreistelligen Baureihe „6“ → 6 × 2 → 12 → „1“ + „2“ → 3. Aus allen Stellen wird die Quersumme gebildet. Die Differenz dieser Quersumme zum nächsten Vielfachen von Zehn bildet die Prüfziffer. Anhand dieser kann in eingeschränktem Maße erkannt werden, ob zum Beispiel beim Notieren einer Fahrzeugnummer oder bei der Eingabe in den Computer ein Fehler passiert ist. Der verwendete Algorithmus erkennt stets, wenn eine einzelne Ziffer falsch ist. Auch Vertauschungen von zwei nebeneinander stehenden Ziffern führen in den meisten Fällen zu einer nicht passenden Prüfziffer (jedoch nicht, wenn 0 und 9 vertauscht werden). Baureihen, von denen mehr als 1.000 Fahrzeuge vorhanden waren, wurden in aufeinanderfolgende Baureihennummern eingruppiert. Die erste Ziffer der dreistelligen bzw. die zweite Ziffer der vierstelligen Baureihennummer gibt die Art des Fahrzeuges an. Diese Bezeichnungsart löst die Konvention des bisherigen Schemas ab, durch Kennbuchstaben die Fahrzeugarten zu ordnen. Die Kennbuchstaben des früheren Schemas wurden zwar in die erste Ziffer der dreistelligen Baureihennummer übertragen, dennoch wurden die Kennbuchstaben im Schriftverkehr und in Veröffentlichungen häufig falsch weiterverwendet. Wird von einer E 110 gesprochen, ist also vermutlich eine E 10 / 110 gemeint, wird von einer V 216 gesprochen, ist also vermutlich eine V 160 / 216 gemeint. Dampfloktender erhielten keine eigene Fahrzeugnummer, sondern trugen die Nummer des Zugfahrzeuges, mit dem sie gekuppelt sind. Steuer- und Beiwagen erhalten soweit möglich jeweils die Baureihenkennziffern der zugehörigen Triebwagen (Beispiel: VT 11.5 wird Baureihe 601 mit Mittelwagen 901). Varianten eines Fahrzeuges erhalten nach Möglichkeit die folgende Baureihennummer (Beispiel: Baureihe 601 wird durch Einbau einer Gasturbine zu Baureihe 602).", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "110 494-2: 101 108-9:", "section_level": 2}, {"title": "Dampflokomotiven.", "content": "Dampflokomotiven wurde als auslaufende Gattung die Null zugeordnet. Die zuvor bereits nach dem Verwendungszweck praktizierte Einteilung der Dampflokbaureihen wurde weitergeführt. Innerhalb des DB-Schemas gab es also folgende Gruppen: Die Umzeichnung der Dampflokbaureihen erfolgte in der Regel durch Voranstellen einer Null. Beispiele: Dampflok Baureihe 23 wurde Baureihe 023. Falls zuvor in einer Baureihe verschiedener Einheitstypen zusammengefasst und durch abgegrenzte Ordnungsnummernbereiche voneinander abgegrenzt waren, wurden im neuen Schema jeweils eigene Baureihennummern vergeben (Beispiele: Dampflok Baureihe 01 wurde Baureihe 001, Baureihe 01.10 wurde Baureihe 011 (kohlegefeuert) und 012 (ölgefeuert)). Die Baureihe 41 wurde eingeteilt in die Nummern 041 (kohlegefeuert) und 042 (ölgefeuert). Die Baureihe 44 bekam die Nummern 044 (kohlegefeuert) und 043 (ölgefeuert). Die Baureihe 50 wurde eingeteilt in die Ordnungsnummern 050 bis 053. Die Tausenderstellen wurden entsprechend in die Ordnungsnummern aufgerechnet (Bsp.: aus 50 028 wurde 050 028-0, aus 50 2428 wurde 052 428-0). Bei Länderbahnbauarten wurden die Baureihennummern auch in solchen Fällen direkt übertragen. Bei allen Baureihen entfielen die Tausenderstellen in den Ordnungsnummern. Aus einer Baureihe 38.40 wurde eine Baureihe 038. Im Allgemeinen wurde im Sprachgebrauch die erste Null nicht mitgesprochen. Die Baureihen 011 und 012 stellen allerdings Ausnahmen dar.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrolokomotiven.", "content": "Elektrolokomotiven wurden als wichtigste Traktionsart eingeschätzt, daher wurde ihnen die Eins zugeordnet. Elektrolokomotiven wurden in der Regel überführt, indem statt des bisherigen Kennbuchstabens „E“ eine 1 vorangestellt wurde. Beispielsweise wurden Einheits-Elektrolokomotiven der Baureihe E 40 in 140, der Baureihe E 10 in 110 und der Baureihe E 10.12 in 112 umgezeichnet. Innerhalb des DB-Schemas gab es folgende grobe Gruppeneinteilung:", "section_level": 2}, {"title": "Diesellokomotiven.", "content": "Bei Dieselfahrzeugen war im alten Schema die Baureihennummer proportional zur projektierten Motorleistung, so dass zwei- und dreistellige Baureihennummern vorlagen. Die zweistelligen Nummern wurden wiederum direkt überführt (Beispiele: Baureihe V 60 wurde Baureihe 260, Baureihe V80 wurde Baureihe 280), bei den dreistelligen wurde bei der Umzeichnung die letzte Ziffer der Baureihennummer gestrichen (Beispiel: Baureihe V 160 wurde Baureihe 216). Auch hier wurden Varianten in aufeinanderfolgende Baureihennummern eingruppiert (Beispiele: Baureihe V 200.0 wurde Baureihe 220, Baureihe V200.1 wurde Baureihe 221; die V 160-Familie, bestehend aus V 160, V 160 lang/V 160.3/V 168, V 162, V 164 und V 169 wurde in die Nummern 216, 215, 217, 218/210 und 219 eingeteilt.)", "section_level": 2}, {"title": "Kleinlokomotiven.", "content": "Die Kleinlokomotiven erhielten im neuen Nummernplan die Kennziffer „3“. Die zweite Ziffer kennzeichnet die Leistungsklasse (nach dem Stand von 1955). Die dritte Ziffer unterscheidet nach Höchstgeschwindigkeit, Bremsbauart und Antriebsart (Ketten- oder Gelenkwellenantrieb). Kleinlokomotiven der vormaligen Gattung Ka erhielten die neue Baureihenbezeichnung 381 (Vorkriegsbauarten) und 382 (neuere Bauarten). Die vorhandenen Schmalspur-Kleinlokomotiven der Inselbahn Wangerooge wurden zur Baureihe 329. 1987 wurden auch die Diesellokomotiven der DB-Baureihe 260/261 den Kleinlokomotiven zugeordnet und erhielten die Baureihenbezeichnung 360/361.", "section_level": 2}, {"title": "Änderungen ab 1. Januar 1992 (Gemeinsames Baureihenschema DR und DB).", "content": "Im Rahmen der Vereinigung der beiden deutschen Staatsbahnen Deutsche Bundesbahn und Deutsche Reichsbahn war es erforderlich, ein einheitliches System zu schaffen. Aufgrund der Anzahl der umzuzeichnenden Fahrzeuge und der besseren Systematik des DB-Systems wurde entschieden, das Bezeichnungsschema der DB weiterzuführen. Im Rahmen des Umstellungsprozesses kam es zu einigen geringfügigen Anpassungen des Schemas. \"Schmalspurige Diesel- und Kleinlokomotiven\" wurden in die Baureihe 299 bzw. 399 neu eingeordnet. \"Bei- und Mittelwagen\" erhalten die Ordnungsnummern 001 bis 599 und \"Steuerwagen\" die Ordnungsnummern 601 bis 999. \"Museumsfahrzeuge\" erhielten eine von der traditionellen Betriebsnummer abweichende Baureihenkennzeichnung, die jedoch nur im Führerhaus und in der EDV-Abrechnung angeschrieben ist. Dabei entsprach die erste Ziffer der Baureihe der Traktionsart, als zweite und dritte Ziffer erhielten die Fahrzeuge die 88. Museumsdampfloks erhielten somit die EDV-Baureihe 088 und Museums-Elektroloks die 188 usw. Bei der Ordnungsnummer wurde versucht, diese an die bisherige Baureihe anzupassen. Außen angeschrieben steht dabei immer die früher regulär getragene Nummer. \"Schmalspurlokomotiven\" erhielten neue Betriebsnummern, die keinen Rückschluss auf die bisherige Betriebsnummer zuließen. Die erste Ziffer der Ordnungsnummer dient der Unterscheidung der Spurweite.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Quellen", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Baureihenschema der Deutschen Bundesbahn entsprach bis 1968 weitgehend dem Baureihenschema der Deutschen Reichsbahn. Für Akkumulator- und Verbrennungstriebwagen wurde 1948 ein neues Schema eingeführt, da für diese Fahrzeuge noch kein praktikables System vorlag.", "tgt_summary": "德国铁路型号方案()很大程度上相当于在1968年以前生效的。对于及内燃动车组则在1948年引入了一个新的方案,因为这些车辆此前尚未存在于实际的体系当中。", "id": 743812} {"src_title": "Massenanfall von Verletzten", "tgt_title": "大量傷患事件", "src_document": [{"title": "Herausforderungen.", "content": "Bei einem Massenanfall von Verletzten stößt der reguläre Rettungsdienst einer Region sehr schnell an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Typisch ist dabei die Überforderung der ersteintreffenden Rettungsmittel, die sich sowohl erheblichen medizinischen als auch organisatorischen Anforderungen gegenübersehen. Es wird dagegen nicht als MANV angesehen, wenn ein Spitzenbedarf auftritt, bei dem zufällig mehrere einzelne Notfälle zur gleichen Zeit versorgt werden müssen oder wenn für einzelne Notfälle Spezialmaterial wie besondere Schutzausrüstung oder seltenes technisches Gerät notwendig ist, das gegebenenfalls auch aus weiterer Entfernung herangeführt werden muss.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition nach DIN.", "content": "Die deutsche Norm DIN 13050:2015-04 (Begriffe im Rettungswesen) unterscheidet den \"Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten (MANV)\" (Nr. 3.29) als einen „Notfall mit einer großen Anzahl von Verletzten oder Erkrankten sowie anderen Geschädigten oder Betroffenen“ von der \"Katastrophe\" als ein „über das Großschadensereignis hinausgehendes Ereignis mit einer wesentlichen Zerstörung oder Schädigung der örtlichen Infrastruktur, das im Rahmen der medizinischen Versorgung mit den Mitteln und Einsatzstrukturen des Rettungsdienstes alleine nicht bewältigt werden kann.“ Das Ausrufen einer Katastrophe obliegt den Verwaltungsstrukturen des Landkreises oder der kreisfreien Stadt. Katastrophen können auch ausgerufen werden, wenn die Infrastruktur zerstört ist, ohne dass primär eine Vielzahl Verletzter oder Erkrankter vorliegt (z. B. Hochwasser). Ein Massenanfall von Verletzten kann hingegen beispielsweise bei einer Massenkarambolage vorliegen, ohne dass die rechtlichen Voraussetzungen für eine Katastrophe einschlägig sind.", "section_level": 2}, {"title": "Versorgungsstufen.", "content": "Je nach Ausmaß und Umfang des Massenanfalls variiert der Bedarf an Einsatzmitteln beträchtlich. Daher hat der Bund in Kooperation mit den Ländern vier Versorgungsstufen im Bevölkerungsschutz mit fixen Kriterien festgelegt, anhand derer eine derartige Großschadenslage analysiert und die folgerichtigen Entscheidungen getroffen werden können. Diese Stufen definieren auch die notwendigen Schutzpotenziale und -ziele. Diese Einteilung geht ursprünglich auf die „Planungsplattform des Deutschen Städtetages“ zurück. Es ist aber stets zu beachten, dass die konkrete Maßnahmenplanung örtlich sehr unterschiedlich ausfällt. In Großstädten existieren z. B. ganz andere Versorgungsmöglichkeiten und tägliche Vorhaltungen als in einer eher ländlichen Gegend, in denen schon eine wesentlich geringere Anzahl von Verletzten die Einsatzkräfte vor erhebliche Kapazitätsprobleme stellen kann. Die angegebenen Beispiele markieren „Meilensteine“ im deutschen Katastrophenschutz, die immer wieder Anlass zu Neukonzeptionen gaben.", "section_level": 2}, {"title": "Versorgungsstufe 4.", "content": "Nach den Anschlägen am 11. September 2001 und im Zuge der Planungen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde in Deutschland im Bereich der Stufen 3 und 4 die Versorgung einer Größenordnung von ca. 1000 Patienten zur Planungsgröße. Dies soll auch als Zielansatz für den deutschen Katastrophenschutz weiter beibehalten werden.", "section_level": 3}, {"title": "Überregionale Hilfeleistung beim MANV (ÜMANV).", "content": "Ein Kennzeichen der Hilfe beim Massenanfall von Verletzten ist die überregionale Hilfeleistung. Hierzu wurde der Begriff ÜMANV geprägt (Ü = „Überregionale Hilfe“). Besondere Bedeutung kommt hierbei der medizinischen Task Force zu. Zur Standardisierung wurden ÜMANV-Untergruppen geschaffen, unter denen überregionale Hilfe angefordert werden kann. Folgende Einteilung hat sich in Fachkreisen durchgesetzt: Im Detail unterscheiden sich die Ausgestaltungen dieser Gruppen: Manche Einsatzpläne legen fixe Vorgaben der Anzahl an zu entsendenden Rettungsmitteln und Größe der Behandlungsplätze fest, andere listen lediglich die Möglichkeiten der entsendenden Stellen auf, die dann sehr voneinander abweichen können. Solche ÜMANV-Gruppen sind in Hessen und Nordrhein-Westfalen aufgrund behördlicher Vorgaben etabliert. In Bayern wurde das Konzept ab November 2005 im Rahmen der Planungen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 von den bayerischen Hilfsorganisationen eingeführt. Andere deutsche Bundesländer haben abweichende, gar keine oder lediglich lokal gültige Definitionen für die überregionale Hilfeleistung.", "section_level": 2}, {"title": "Ablauforganisation.", "content": "Erstes Ziel der Bewältigung eines MANV ist die möglichst rasche Wiederherstellung adäquater Versorgungsmöglichkeiten. Deshalb werden Einsatzmittel aus benachbarten Regionen herangeführt und ggf. vorgehaltene Verstärkungskräfte (z. B. Schnelleinsatzgruppen, Einheiten des Katastrophenschutzes) alarmiert. Zusätzlich wird eine erweiterte Führungsstruktur geschaffen, in der eine Einsatzleitung (Organisatorischer Leiter, Leitender Notarzt und Hilfskräfte) die Maßnahmen koordinieren. Die Versorgung der Patienten kann wie folgt untergliedert werden:", "section_level": 2}, {"title": "Patientenablage.", "content": "Die Patienten werden von Ersthelfern und Rettungskräften an einer Patientenablage möglichst außerhalb des unmittelbaren Gefahrengebietes abgelegt. Der Rettungsdienst/Sanitätsdienst übernimmt dort die Patienten und führt lebensrettende Sofortmaßnahmen durch. Zur Übersicht wird hier ggf. eine erste Triage durchgeführt. Falls möglich, werden die Patienten hier auch bereits mit Name und Fundort erfasst (registriert), um sie später zuordnen zu können (z. B. zu Hausnummern oder Zugwaggons). Sie werden so zügig wie möglich einer zentralen Versorgung (Behandlungsplatz) oder wenn notwendig vorher einer Dekontamination zugeführt. Die DIN 13050 definiert die „Patientenablage“ folgendermaßen: Eine Stelle an der Grenze des Gefahrenbereiches, an der Verletzte oder Erkrankte gesammelt und soweit möglich erstversorgt werden. Dort werden sie dem Rettungs-/Sanitätsdienst zum Transport an einen Behandlungsplatz oder weiterführende medizinische Versorgungseinrichtungen übergeben.", "section_level": 3}, {"title": "Dekontamination.", "content": "Sind die Patienten mit giftigen Stoffen kontaminiert, müssen sie vor der weiteren Behandlung davon befreit werden, um die Stoffe nicht weiterzutragen. Dies geschieht je nach Situation noch in der Nähe der Patientenablage, spätestens aber unmittelbar vor dem Behandlungsplatz.", "section_level": 3}, {"title": "Behandlungsplatz.", "content": "Wenn nicht ausreichend Rettungsmittel bereitstehen oder noch weitere Maßnahmen durchgeführt werden müssen, um einen Patienten transportieren zu können, werden ein oder mehrere Behandlungsplätze eingerichtet. Ein in Nordrhein-Westfalen entwickeltes Konzept „BHP-B 50“ eines Behandlungsplatzes auf 2000 m2 sieht die Versorgung von mindestens 50 Betroffenen pro Stunde vor. Ziel des Behandlungsplatzes sind Herstellen oder Aufrechterhalten der Transportbereitschaft eines Patienten. Dazu wird der Behandlungsplatz in verschiedene Bereiche zur Sichtung und Ablage der Patienten entsprechend ihrer Behandlungsbedürftigkeit unterteilt, die Patienten werden grün, gelb, rot (akute vitale Bedrohung), blau (ohne Überlebenschance) oder schwarz (tot) markiert. In der Regel sollte der Behandlungsplatz von benachbarten Einheiten (Landkreisebene) des Katastrophenschutzes eingerichtet und betrieben werden. Während eines Einsatzes sind die Einsatzkräfte des eigenen Landkreises an der Schadensstelle in der Patientenablage gebunden. Der Behandlungsplatz wird betrieben, bis der letzte Patient abtransportiert ist.", "section_level": 3}, {"title": "Transport.", "content": "Nach der notfallmedizinischen Versorgung und der Herstellung der Transportstabilität werden die Patienten in geeignete Krankenhäuser transportiert. Die Patienten werden spätestens vor dem Abtransport namentlich registriert und an Auskunfts- oder Suchstellen weitergemeldet, um Angehörigen zeitnah über den Verbleib informieren zu können. Der Einsatzabschnitt „Transport“ wird in NRW durch die Konzeption des PTZ-10 (Patiententransportzug) koordiniert. Der PTZ-10 besteht aus 4× RTW (Rettungstransportwagen) davon zwei zusätzlich mit Notarzt besetzt, 4× KTW (Krankentransportwagen) und einem KdoW (Kommandowagen). Bei einem MANV untersteht dieser Einsatzunterabschnitt dem Abschnittsleiter „medizinische Rettung“ OrgL/LNA (Organisatorischer Leiter Rettungsdienst/Leitender Notarzt). Führer dieses Einsatzabschnittes ist ein Rettungsassistent mit Gruppenführerqualifikation, Zug- oder Verbandsführer (nötige Qualifikation ergibt sich aus der Schadengröße).", "section_level": 3}, {"title": "(Hilfs-)Krankenhaus.", "content": "Die Patienten werden möglichst sinnvoll auf Krankenhäuser verteilt. Das bedeutet, dass geeignete Versorgungsmöglichkeiten ausgewählt werden (z. B. Schwerverletzte in Schwerpunktkliniken und Traumazentren) und einzelne Krankenhäuser nicht überlastet werden. Dazu dient der Bettennachweis der Rettungsleitstelle, für Großeinsätze sind mancherorts auch Wellenpläne für das Transportmanagement vorbereitet (z. B. München). Auch der Begriff Patientenatlas wird dazu verwendet. Es ist üblich, dass sich Krankenhäuser mit einem internen Ablaufschema auf die erhöhte Anzahl an Patienten einstellen und möglichst schnell Kapazitäten frei machen (z. B. durch die Absage nicht unbedingt notwendiger Operationen und Alarmierung von dienstfreiem Personal). Falls es notwendig ist, müssen sogar Hilfskrankenhäuser errichtet werden, zum Beispiel wenn Fahrtwege nicht benutzbar sind oder reguläre Krankenhäuser keine Patienten mehr aufnehmen können.", "section_level": 3}, {"title": "Rettungsmittelhalteplatz.", "content": "Der Rettungsmittelhalteplatz (früher auch Krankenkraftwagen-Halteplatz) wird nahe am Behandlungsplatz eingerichtet, um dort unter Führung des Transportkoordinators die zu transportierenden Patienten an die Fahrzeuge zu übergeben. Ein besonderer Rettungsmittelhalteplatz ist der Hubschrauberlandeplatz. An solchen Halteplätzen ist wegen der Nähe zum Schadensgebiet meist nur wenig Bewegungsfreiheit, deshalb werden die anderen bereitstehenden Rettungsfahrzeuge üblicherweise aus einem weiter entfernten Bereitstellungsraum gezielt abgerufen.", "section_level": 3}, {"title": "Bereitstellungsraum.", "content": "Im Bereitstellungsraum stehen noch nicht vor Ort eingesetzte Einheiten (z. B. Schnelleinsatzgruppen) und weitere Rettungsmittel (RTW, KTW, NAW usw., auch Mannschaftstransportwagen und Busse) von der Einsatzstelle entfernt, um dort nicht die Wege zu blockieren. Die Abwicklung über einen Bereitstellungsraum stellt die bedarfsgerechte Zuführung der Einsatzkräfte zur Einsatzstelle sicher.", "section_level": 3}, {"title": "Verfügungsraum.", "content": "Im Verfügungsraum halten sich Einheiten bereit, die bei großen Schadenslagen überörtlich angefahren sind und deren Einsatzort noch nicht bestimmt ist.", "section_level": 3}, {"title": "Sammelraum.", "content": "Der Sammelraum bezeichnet die Stelle, an der sich Einheiten, die überörtlich eingesetzt werden sollen, sammeln und zu einer größeren Einheit zusammengestellt werden. Sammelräume sind in der Regel vorgeplant. Die Anfahrt erfolgt dann gemeinsam.", "section_level": 3}, {"title": "Betreuung und sonstige Versorgung.", "content": "Neben dem Massenanfall an Verletzten und Erkrankten ist auch mit einem hohen Aufkommen an Unverletzten zu rechnen. Diese werden vom Betreuungsdienst gesammelt und in Notunterkünften untergebracht bzw. zu anderen Unterkünften oder Angehörigen weitergeleitet. Unter Umständen kommen auch verpflegungsdienstliche Einheiten zum Einsatz. Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) wird – gegebenenfalls innerhalb eines eigenen Einsatzabschnittes – von Notfallseelsorgern und Kriseninterventionsteams gestellt. Auf Anforderung der Gesamteinsatzleitung kann die PSNV auch innerhalb des Behandlungsplatzes erfolgen. Diese PSNV-Fachkräfte sind dann aber nur im Rahmen der PSNV am Behandlungsplatz tätig und dürfen nicht als Sanitätsreserve gesehen werden.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz existieren abhängig von der vermuteten Zahl an verletzten Personen folgende MANV-Stufen:", "section_level": 2}, {"title": "MANV 0–5.", "content": "Jeder Rettungsdienst im Kanton sollte ein Ereignis dieser Stufe selbst führen und mit den Einsatzmitteln aus dem Tagesgeschäft (eventuell mit Partnerhilfe) bewältigen können.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Massenanfall von Verletzten (MANV) bezeichnet eine Situation, bei der eine große Zahl von Betroffenen versorgt werden muss. Dies kann zum Beispiel bei Eisenbahnunfällen, Bombenattentaten, großflächigen ABC-Einsatzlagen, Seuchen oder Flugzeugabstürzen der Fall sein. Um nicht nur Verletzte, sondern auch Erkrankte oder „nur“ betreuungsbedürftige Betroffene mit zu erfassen, wird manchmal das Kürzel \"MANV\" mit \"Massenanfall an Versorgungs- und Hilfebedürftigen\" assoziiert. In vielen Landesgesetzen findet sich auch der Begriff Großschadenslage (vor allem in Österreich auch Großunfall genannt). Da es hierbei regelmäßig viele Verletzte oder Betreuungsbedürftige gibt, gilt der Begriff als Synonym für Massenanfall von Verletzten.", "tgt_summary": "大量伤患事件(Mass casualty incident、Multiple casualty incident,简称MCI),以字面上解读是指单一事件的发生会同时产生许多位需要急救的伤患,也就是说同一事件所造成大量患者就诊。就定义而言,可区分成「事件」、「紧急状况」、「灾难」三种,事件则比如火灾事件、交通事故、建筑物倒塌,紧急状况则是因为社会或整个国家遭逢巨变而处于难以应变的状况,灾难是指人为造成或自然发生而直接冲击到社会或整个国家所导致的严重损失。无论哪一种定义,一旦事件的发生可足以造成危及整个医疗体制之正常运作,不但冲击到院内病人的医疗品质,也直接威胁到这起事件造成的大量伤患送至医院急救之权益,严重进而死亡所引发二次灾害,因此必须有一套完善的大量伤患机制,可在短时间内应付这些大量伤患。当事件现场的发生会依灾情做适合的判断,并交由政府设立的指挥中心掌握权限,如灾情与整个社会或国家涉及层级有达到严重等级,必须启动大量伤患机制,将全数的医疗人员以紧急召集方式快速返回医院内职位进行急救,这些医疗人员包括医院内任职的行政人员、聘雇人员以及在国外的各人员。", "id": 2017127} {"src_title": "Haastadler", "tgt_title": "哈斯特鷹", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Die Māori nannten den Vogel \"Te Pouakai\" oder \"Te Hokioi,\" wobei der zweite Name bevorzugt wurde und wohl eine lautliche Entsprechung des Schreis war: Hokioi-Hokioi. Es existiert eine alte Māori-Felszeichnung, die einen Menschen mit zwei sehr großen, toten Vögeln zeigt. Während der eine wohl einen Albatros darstellt, wird der andere als Abbildung eines \"Harpagornis\" angesehen. Die erste wissenschaftliche Beschreibung stammt von Julius von Haast (1874), der ihn nach George Henry Moore benannte, dem Eigentümer des Glenmark-Anwesens, auf dem Knochen des Vogels gefunden wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Dem \"Harpagornis\" wurde nachgesagt, er sei ein Menschenfresser. Im Gegensatz zu den Moas wurde er wie viele andere Greifvögel möglicherweise zielgerichtet ausgerottet. Das schnelle Verschwinden seiner Hauptbeute, der Moas, und anderer großer flugunfähiger Vögel dürfte sein Aussterben noch beschleunigt haben. Es existiert eine Reihe von fossilen Funden, darunter drei vollständige Skelette und von Siedlern bearbeitete Knochen. Es wird angenommen, dass er zusammen mit den Moaarten im 14. oder 15. Jahrhundert ausstarb, jedoch gab es bis ins 19. Jahrhundert Berichte über angebliche Sichtungen von großen Adlern. Um das Jahr 1905 wurde angeblich noch ein Adlernest gesichtet, was jedoch sehr unwahrscheinlich ist. \"Harpagornis\" füllte eine besondere Lücke in der von Vögeln dominierten neuseeländischen Tierwelt, in der es außer einer etwa 60 cm großen Riesengeckoart (Kawekaweau-Gecko) nie Bodenraubtiere gab. Die Beute wurde mit besonders langen und kräftigen Krallen durchbohrt, die teilweise große Knochen durchschlugen. Wahrscheinlich wartete er auf einem erhöhten Platz, etwa einem Baum, auf vorbeilaufende Beute und stürzte sich dann mit hoher Geschwindigkeit auf sie. DNA-Analysen zeigen, dass der Haastadler genetisch eng verwandt war mit dem eurasischen Zwergadler (\"Hieraaetus pennatus\") und dem Kaninchenadler (\"Hieraaetus morphnoides\") und nicht, wie ursprünglich vermutet, mit dem australischen Keilschwanzadler (\"Aquila audax\"). Der Zweig des Haastadlers entwickelte sich vor etwa 700.000 bis 1,8 Millionen Jahren. Die Zunahme des Eigengewichtes um den Faktor 10 bis 15 in dieser Zeitspanne stellt eine der schnellsten evolutionären Größenzunahmen dar, die bisher bei Wirbeltieren beobachtet wurden. Sie wurde vermutlich durch die Anwesenheit großer Beute und die Abwesenheit anderer großer Jäger begünstigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Haastadler (\"Harpagornis moorei\") war mit etwa 10–18 kg Gewicht und einer Spannweite von drei Metern der größte Greifvogel der Neuzeit. Der Haastadler lebte in Neuseeland und jagte hauptsächlich die verschiedenen Moas, vermutlich aber auch verschiedene andere große flugunfähige Vögel, wie etwa die bis 18 kg schwere Südinsel-Riesengans (\"Cnemiornis calcitrans\"). Zusammen mit diesen und anderen Tieren verschwand \"Harpagornis\" relativ bald, nachdem die Vorfahren der heutigen Māori Neuseeland besiedelten.", "tgt_summary": "摩氏隼雕(学名:\"Hieraaetus moorei\")或根据英文名称译作哈斯特雕,是一种体型巨大的雕,目前已经在地球上绝迹,牠们曾经生活在新西兰的南岛,也称为Harpagornis Eagle。毛利人称牠们为Poukai与Hokioi(或hakawai),Hokioi这个经常被引用的名称则是与虚幻的鸟类新西兰鹬有关连-特别是牠们已经绝种,栖息在南岛的亚种。哈斯特鹰也是地球上曾经出现过最大的鹰科动物。", "id": 37888} {"src_title": "Titusville (Florida)", "tgt_title": "泰特斯维尔 (佛罗里达州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Titusville befindet sich am Atlantic Intracoastal Waterway an der Ostküste Floridas, wenige Kilometer vom offenen Atlantik entfernt. Die Stadt liegt etwa 60 km östlich von Orlando. Titusville ist nach Palm Bay und Melbourne die drittgrößte Stadt des Countys bzw. der Metropolregion Palm Bay–Melbourne–Titusville.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima ist mild und warm. Statistisch gibt es jedoch in den Sommermonaten ca. 40 % Regentage, auch wenn der Regen nicht den ganzen Tag andauert. Die höchsten Temperaturen sind im Mai bis Oktober, mit bis zu 33 °C. Die kältesten Monate von Dezember bis Februar mit durchschnittlich nur 12 °C. Schneefall ist in der Region nahezu unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Titusville wurde 1867 gegründet, als der Konföderierten-Oberst Henry Theodore Titus die Ufer des Indian River betrat, obwohl das erste US Postbüro in diesem Gebiet bereits 1859 eröffnet worden war, was als Sand Point (Sandpunkt) bekannt gewesen war. In den 1880er und 1890er Jahren wurden die erste Bank, die Fischindustrie und die Bahnverbindung zwischen Titusville und Unternehmen an der Nordküste gebaut. Außerdem erschienen bereits zwei Zeitungen. Die Verlängerung der Gleise von Jacksonville Richtung Süden entlang der Ostküste bis zur Eisenbahnstation von Titusville wurde 1892 gebaut. In den darauffolgenden Jahren darauf wurde ein Wasserversorgungsnetz aufgebaut, eine Feuerwehr gegründet, die zweite Bank gebaut, die Straßen wurden gepflastert und ein Abwassersystem wurde installiert. Titusville wurde, wie fast alle Städte der USA, durch die Wirtschaftsdepression der 1930er Jahre tief getroffen. Da es keine Flughäfen an der Ostküste zwischen Jacksonville und Miami gab, wurde 1927 der \"Arthur Dunn Airpark\" als Notlandeplatz für den Luftpost-Dienst dieser Zeit eingerichtet. Die 1950er Jahre und bis zum Anfang der 1960er Jahre waren eine Periode des unveränderten Wachstums mit erheblichen Bevölkerungszunahmen. Das Weltraumzeitalter hatte begonnen und mit dem Kennedy-Raumfahrtzentrum kam der Begleitboom, der die ersten Motels, das erste Apartmenthaus, ein Krankenhaus, Einkaufszentren, neue Golfplätze und nicht zuletzt auch Kirchen brachte. Unweit von Titusville befindet sich die archäologische Fundstelle Windover, sie ist eine der bedeutendsten archäologischen Fundplätze Floridas und gehört zu den größten archäologischen Moorfundkomplexen weltweit. In dem nur zur Hälfte untersuchten sumpfähnlichen \"Windover bog\" wurden 1982 die Überreste von mindestens 168 Moorleichen aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. ausgegraben. Teile der für die Frühgeschichte Amerikas wichtigen Funde werden im \"Brevard Museum of History and Natural Science\" in Cocoa, Florida gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "In Titusville gibt es derzeit 74 verschiedene Kirchen aus 25 unterschiedlichen Konfessionen, darunter ist die Baptistengemeinde mit 18 Kirchen am stärksten vertreten. Weiterhin gibt es 8 zu keiner Konfession gehörende Kirchen (Stand: 2004).", "section_level": 2}, {"title": "Demographische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung 2010 verteilten sich die damaligen 43.761 Einwohner auf 22.729 Haushalte. Die Bevölkerungsdichte lag bei 794,2 Einw./km2. 80,8 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 13,5 % als Afroamerikaner, 0,5 % als Indianer und 1,4 % als Asian Americans. 1,3 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 2,5 % zu mehreren Ethnien an. 6,5 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Im Jahr 2010 lebten in 26,6 % aller Haushalte Kinder unter 18 Jahren sowie 34,1 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 61,7 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme). Die durchschnittliche Größe eines Haushalts lag bei 2,28 Personen und die durchschnittliche Familiengröße bei 2,84 Personen. 23,0 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 21,9 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 28,5 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 26,7 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 44 Jahre. 48,1 % der Bevölkerung waren männlich und 51,9 % weiblich. Das durchschnittliche Jahreseinkommen lag bei 44.148 $, dabei lebten 13,9 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Im Jahr 2000 war Englisch die Muttersprache von 94,29 % der Bevölkerung, spanisch sprachen 3,09 % und 2,62 % hatten eine andere Muttersprache.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Folgende Objekte sind im \"National Register of Historic Places\" gelistet: In Titusville ist das Raumfahrtmuseum Astronaut Hall of Fame zu besichtigen, in der nur die bekanntesten Astronauten Mitglied sind. Dort sind diverse Artefakte der Raumfahrt zu besichtigen, wie beispielsweise der Originalraumanzug von Virgil Grissom. Ferner befindet sich der Hörfunksender WNUE in Titusville.", "section_level": 2}, {"title": "Parks und Sportmöglichkeiten.", "content": "Es gibt ein breites Angebot von verschiedenen Stadtparks sowie mehrere sportliche Einrichtungen, sowie Spielwiesen und Möglichkeiten zum Camping und Grillen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die hauptsächlichen Beschäftigungszweige sind: Ausbildung, Gesundheit und Soziales: (17,6 %), Handel/Einzelhandel: (12,3 %), Stadtverwaltung: (11,4 %), Kunst, Unterhaltung, Nahrungsmittel, Restaurants: (10,7 %).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Titusville ist sowohl über das Meer, das Land und die Luft zu erreichen. Durch das Stadtgebiet führen die Interstate 95, der U.S. Highway 1 sowie die Florida State Roads 50, 405, 406 und 407. Die Stadt wird durch das Fernbusunternehmen Greyhound Lines angefahren. Mit dem Flugzeug ist Titusville zu erreichen über den \"Space Coast Regional Airport\", den \"Nasa Shuttle Landing Facility Airport\", den \"Cape Canaveral AFS SKID Strip\", den \"Arthur Dunn Airpark\", den \"Merrit Island Airport\" und den \"Massey Ranch Airpark\".", "section_level": 2}, {"title": "Kriminalität.", "content": "Die Kriminalitätsrate lag im Jahr 2010 mit 362 Punkten (US-Durchschnitt: 266 Punkte) im durchschnittlichen Bereich. Es gab einen Mord, 19 Vergewaltigungen, 80 Raubüberfälle, 250 Körperverletzungen, 361 Einbrüche, 1030 Diebstähle, 95 Autodiebstähle und sieben Brandstiftungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Titusville ist eine Stadt und zudem der \"County Seat\" des Brevard County im US-Bundesstaat Florida mit 43.761 Einwohnern (Stand: 2010).", "tgt_summary": "泰特斯维尔(Titusville, Florida)是美国佛罗里达州布拉瓦县的一个城市,位于印第安河畔。面积44平方公里,人口约5万。泰特斯维尔为布拉瓦县的行政中心。泰特斯维尔附近有肯尼迪航天中心。", "id": 1715474} {"src_title": "Wahhabiten", "tgt_title": "瓦哈比派", "src_document": [{"title": "Ursprung und Lehre.", "content": "Muhammad ibn Abd al-Wahhab lebte im 18. Jahrhundert und stammte aus der Oasenstadt Uyaina im Nadschd (Saudi-Arabien). Er studierte unter anderem in Bagdad. Im Gegensatz zu anderen islamischen Gruppen lehnte es Ibn Abd al-Wahhab ab, die Aussagen des islamischen Rechts, die sich aus dem Koran und der Überlieferung vom Lebenswandel des islamischen Propheten Mohammed (Hadith) ableiten, fortzuentwickeln und mit Hilfe von Analogieschlüssen veränderten Zeiten und Umständen anzupassen. Die möglichst wortgetreue Umsetzung der islamischen Quellen hatte für ihn Vorrang vor der Frage nach der zugrundeliegenden Absicht (\"niya\") der Rechtssätze, die Spielraum für zeitgemäße Veränderungen des Rechts gegeben hätte. Die Lehre verurteilt „Neuerungen“ (Bid'a) als unzulässig. Gemäß wahhabitischer Lehre ist nicht nur alles verboten, was nach dem Koran oder anderen Überlieferungen verboten ist, sondern auch jede Handlung oder Situation, die zu einer solchen verbotenen Tat führen könnte, was mit einer wortwörtlichen Auslegung des Koran und der Sunna, den Überlieferungen über das Leben, die Handlungen und Aussagen des Propheten Mohammed begründet wird. Die Anhänger der Lehre Ibn Abd al-Wahhabs betrachten sich selbst nicht als eine Strömung unter vielen, sondern als \"die\" Muslime, die den ursprünglichen Islam ausleben. Als Wahhabiten – also als Sondergruppe, die nach ihrem „Gründer“ benannt ist – werden sie nur von ihren Gegnern bezeichnet. Sie selbst sprechen von sich als \"muwahhidun\" – als Bekenner des \"tauhid\", des Eingottesglaubens – oder einfach als Muslime. Alle Glaubensauffassungen, die mit den ihren nicht vereinbar sind, sind für sie religiöse Abweichungen und Irrlehren.", "section_level": 1}, {"title": "Das Bündnis mit der Familie Saʿūd.", "content": "Muhammad ibn Abd al-Wahhab begann seine Missionierung 1731. Im Jahr 1740 verkündete er in Huraimala nahe Riad puristische Glaubenssätze zur „Reinigung“ des Islam. Es gelang ihm, den Emir von Diriyya, Muhammad ibn Saud, und dessen Sohn Abd al-Aziz für seine Lehren zu gewinnen. Die Saudis verfolgten das Ziel, die Einigung der Stämme Arabiens auf der Grundlage des wahhabitischen Glaubens unter ihrer Oberhoheit gewaltsam herbeizuführen. Der Puritanismus des wahhabitischen Glaubens entsprach der bescheidenen Lebensführung der Beduinen in der kargen Landschaft Zentralarabiens, die die Verbreitung seiner Lehren unterstützten. 1744 kam es zum Abschluss eines Vertrages, mit dem sich Abd al-Wahhab die religiöse und Ibn Saud die militärische Führung im \"„Heiligen Krieg“\" der Wahhabiten teilten. In Mekka waren die Wahhabiten aber geächtet und deswegen auch von der Teilnahme am Haddsch ausgeschlossen. 1749 nahm der Scherif Masʿūd ibn Saʿīd eine Gruppe von Pilgern aus dem Nadschd gefangen, und einige von ihnen starben in der Gefangenschaft. Um die Erlaubnis zur Teilnahme an der Pilgerfahrt zu erbitten, sandten die Wahhabiten mehrfach Delegationen nach Mekka, meist jedoch vergeblich. Doch konnten bis 1786 die Saudis den gesamten Nadschd erobern und damit das erste Reich der Saud-Dynastie begründen. Der Nadschd stand damals nur nominell unter osmanischer Oberherrschaft, tatsächlich übten die Osmanen im Nadschd keine Herrschaft durch eigene Funktionäre aus. Muhammad ibn Abd al-Wahhab gewann durch die Eroberungen der Āl-Saud und durch Missionierung immer mehr Zulauf.", "section_level": 1}, {"title": "Die erste Eroberung des Hedschas (1804/1806) und ihre Auswirkungen.", "content": "Gegen Ende des 18. Jahrhunderts begannen Stämme aus dem Hochland Nadschd mit der Unterwerfung der Beduinenstämme und zogen bald darauf gegen die Randgebiete der arabischen Halbinsel. Nach einem Feldzug gegen Kerbela, wo sie 1802 Tausende von Einwohnern töteten und den Imam-Husain-Schrein plünderten, eroberten sie bis 1806 die unter dem Schutz des Osmanischen Reichs stehenden Städte Mekka und Medina. Dort zerstörten sie die Grabmäler vieler großer Persönlichkeiten des frühen Islams. Besonders wild wüteten sie auf dem Baqīʿ-Friedhof in Medina, wo sie das in der Seldschukenzeit errichtete Mausoleum der schiitischen Imame Hasan, ʿAlī Zain al-ʿĀbidīn, Muhammad al-Bāqir und Dschaʿfar as-Sādiq dem Erdboden gleich machten. Allein das Grab des Propheten in der Prophetenmoschee wurde geschont. Rauchen wurde verboten, die Bevölkerung in der wahhabitischen Lehre zwangsunterrichtet, Beter, die das Gebet nicht entsprechend dem hanbalitischen Ritus verrichteten, zurechtgewiesen. Bücher mit sufischen oder philosophischen Inhalten wurden vernichtet, die Verwendung von Gebetsketten wurde verboten, Feiern zum Prophetengeburtstag ebenfalls. Um den Bruch mit der Vergangenheit zu symbolisieren, wurde im Jahre 1806 die Kaaba mit einer roten Kiswa bekleidet. Die wahhabitische Eroberung von Mekka und Medina löste den osmanisch-saudischen Krieg aus, der bis 1818 dauerte. Gleichzeitig begannen die Wahhabiten mit Daʿwa-Aktivitäten auch außerhalb der arabischen Halbinsel. Ein großer Sympathisant der Wahhabiten wurde der marokkanische Sultan Sulaimān (reg. 1792–1822), der in der Freitagspredigt aller Moscheen seines Herrschaftsgebietes die sufischen Orden und ihre Riten als Bidʿa („ketzerische Neuerung“) brandmarken ließ. Im frühen 19. Jahrhundert bildeten sich in verschiedenen Gebieten der islamischen Welt Bewegungen, die den Idealen der Wahhābiyya nachstrebten. Die früheste von ihnen war die Padri-Bewegung bei den Minangkabau auf Sumatra. Einige ihrer Anführer waren während ihrer Pilgerfahrt nach Mekka mit wahhabitischen Ideen in Kontakt gekommen. Die Padris wandten sich insbesondere gegen das System von lokalen Bräuchen und Rechten, das als Adat bekannt ist und in dem die Matrilinearität eine wichtige Rolle spielt. Der Puritanismus der Bewegung fand aber auch in Aktionen gegen Tabakgenuss und Hahnenkämpfe seinen Ausdruck. 1807 wurde Muhammad Ali Pascha von den Osmanen beauftragt, die Heiligen Stätten von den Wahhabiten zu befreien. 1813 konnte einer seiner Söhne Medina und Mekka einnehmen. 1818 eroberten seine Truppen Dirʿiyya, die Hauptstadt der Āl Saʿūd, und zerstörten sie. Damit ging der erste saudische Staat unter. Das wahhabitische Gedankengut hatte sich zu dieser Zeit bereits weit über die Grenzen Arabiens verbreitet. In Bengalen entstand um 1818 die Farā'idī-Bewegung, die besonderen Wert auf die religiösen Pflichten (\"farāʾiḍ\") der Muslime legt. Ihr Gründer Hāddschi Scharīʿatullāh hatte während seiner Pilgerfahrt und dem anschließenden Aufenthalt in Mekka den Islam der Wahhabiten kennengelernt. Als er von dort zurückkam, predigte er den Bauern in Bengalen die Ablehnung der hinduistischen Riten und die alleinige Autorität des Korans und der Aussprüche des Propheten. Die Farā'idī-Bewegung erfasste ganz Bengalen und wurde von Scharīʿatullāhs Sohn Dūdhū Miyān (gest. 1860) fortgeführt, der sie zu einer revolutionären Bewegung weiterentwickelte. Ebenfalls von den Wahhabiten beeinflusst war die nordindische Bewegung des Saiyid Ahmad Barelwī (gest. 1831), die sich selbst als Tarīqa-yi Muhammadiyya („muhammadanischer Pfad“) bezeichnete. Andere gegnerische muslimische Gruppierungen und die britische Kolonialmacht bezeichneten sie auch explizit als „Wahhabiten“, was allerdings eher ein Kampfbegriff war, um sie zu desavouieren. Wegen der Ähnlichkeit des Gedankenguts wurden im 19. Jahrhundert verschiedene andere indisch-islamische Gruppen wie die Deobandis und die Ahl-i Hadîth als Wahhabiten bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Die Rückkehr der Wahhabiten (1901–1924) und die Salafīya.", "content": "Anfang des 20. Jahrhunderts gründete ein Abkömmling der Āl Saʿūd, ʿAbd al-ʿAzīz Ibn Saʿūd, einen neuen saudischen Staat, in dem das im 18. Jahrhundert begründete Projekt einer wahhabitisch-saudischen Allianz fortgeführt wurde. Um die Stabilität seines jungen Staates zu gewährleisten, musste Ibn Saʿūd die großen Beduinenstämme unter seine Kontrolle bringen. Indem er Beduinenstämme sesshaft machte, versuchte er, ihre militärischen Energien im Dienste des Staates zu kanalisieren. Diejenigen, die sich ab 1911/1912 in den neuen landwirtschaftlichen Siedlungen \"(hiǧar)\", niederließen, wurden Ichwān (wörtl. „Brüder im Geiste“) genannt. Mit Hilfe dieser Ichwān, die durch Prediger zu glühenden Anhängern der Wahhābiyya bekehrt wurden, gelang es Ibn Saʿūd in den folgenden Jahren, weite Gebiete der arabischen Halbinsel – mit reichlicher Unterstützung durch England – zurückzuerobern. In den unterworfenen Gebieten gingen die Wahhabiten dabei ähnlich vor, wie schon ihre Vorfahren zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Nach Eroberung der ostarabischen Provinz al-Hasā 1913 wurden dort zum Beispiel die Schiiten rigide unterdrückt, schiitische Feierlichkeiten wurden verboten. Im Jahre 1920 setzten sich die wahhabitischen Ichwān im ʿAsīr fest, Ende 1924 überrannten sie den Hedschas und bereiteten dem hāschimitischen Königreich des Hedschas ein Ende. Die wahhabitische Besetzung von Mekka und Medina löste bei vielen Muslimen Entsetzen aus, denn die Wahhabiten richteten dort schwere Zerstörungen an: im April 1926 rissen sie erneut alle Kuppeln und sonstigen Grabbauten im Bereich des Baqīʿ-Friedhofes von Medina nieder. Empörung rief aber auch hervor, dass an den Heiligen Stätten außer der hanbalitischen Gebetsgruppe alle anderen Gebetsgruppen abgeschafft wurden. Zur Abwehr des Einflusses der Wahhābīya schlossen sich im Januar 1926 die aschʿaritisch orientierten Gelehrten in Niederländisch-Indien in einer Gesellschaft mit dem Namen Nahdlatul Ulama („Erhebung der Gelehrten“; kurz NU) zusammen. Die Vereinigung entwickelte sich in der Folgezeit zu einer der größten islamischen Organisationen in der niederländischen Kolonie. Aufgrund des rigorosen Vorgehens der Wahhabiten gegenüber Pilgern während der Wallfahrt des Jahres 1926 kam es zu starken Irritationen auch im Verhältnis zu Ägypten, auf dessen Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wirtschaftsgütern der Hedschas angewiesen war. Deshalb richtete der saudische Herrscher im Sommer 1926 in Mekka einen Islamischen Weltkongress aus, um für Akzeptanz seiner Herrschaft über den Hedschas zu werben. Die wahhabitischen Ichwān hatten in anderen Ländern aber auch Sympathisanten. Dazu gehörte insbesondere Muhibb ad-Dīn al-Chatīb, ein hanbalitischer Publizist aus Syrien, der seit Anfang der 1920er Jahre in Kairo lebte und 1926 in Mekka eine Niederlassung seiner „salafistischen Druckerei“ \"(Maṭbaʿa Salafīya)\" einrichtete. Der Begriff Salafīya hat seinen Ursprung im spätosmanischen Damaskus. Namengebend waren die „frommen Altvorderen“ \"(as-salaf aṣ-ṣāliḥ)\" aus den ersten Generationen des Islams, deren Beispiel man nacheifern wollte. Die große Rolle, die Muhibb ad-Dīns mekkanische Druckerei bei der Verbreitung der wahhabitischen Schriften spielte, führte dazu, dass sich die Bedeutung des Begriffs „Salafīya“ änderte. Er wurde jetzt zur Selbstbezeichnung all derjenigen Muslime, die mit den Wahhabiten sympathisierten. Dazu gehörte auch Raschīd Ridā, der bekannteste Schüler Muhammad ʿAbduhs.", "section_level": 1}, {"title": "Wahhabiten in Saudi-Arabien.", "content": "ʿAbd al-ʿAzīz Ibn Saʿūd nahm nach der Eroberung Mekkas den Königstitel an und nannte sich fortan König des Hedschas und Nedschd. 1932 proklamierte er die unter seiner Herrschaft zusammengefassten Territorien zum Königreich Saudi-Arabien. In Saudi-Arabien ist die Lehre Ibn Abd al-Wahhabs seither Staatsdoktrin. Gleichzeitig fördert der saudische Staat wahhabitische und andere dogmatische sunnitische Organisationen in allen Teilen der Welt. Kennzeichnend für den Einfluss der Wahhabiten sind unter anderem folgende Praktiken im öffentlichen Leben: Als Hochburgen der Wahhabiten im heutigen Saudi-Arabien gelten Riad und Buraida. Insbesondere in den südlichen Altstadtvierteln, die von Einwanderern aus Pakistan dominiert werden, ist der Einfluss groß. Im Unterschied zu Salafisten stehen Wahhabiten loyal zum Königshaus der Saud. Neben der regulären Polizei hat die islamische Religionspolizei \"Mutawwiʿ\" in Saudi-Arabien die Aufgabe, die Einhaltung der koranischen Vorschrift \"das Rechte zu gebieten und das Verwerfliche zu verbieten\" in der Öffentlichkeit zu überwachen. Zudem wird während des Freitagsgebets die Predigt in großer Lautstärke übertragen, wobei das gesamte Umfeld der Moschee beschallt wird. Zu den bekanntesten wahhabitischen Gelehrten in Saudi-Arabien gehören Abd al-Aziz ibn Baz (1909–1999), Muhammad Ibn Uthaymin (1925–2001), Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich (geb. 1943) und Schuraim Abdul Rahman ibn Abdul Aziz as-Sudais (geb. 1961).", "section_level": 1}, {"title": "Wahhabiten in Katar.", "content": "Der Emir von Katar eröffnete 2011 die staatliche \"Imam Muhammad Ibn Abdul Wahhab\"-Moschee in Doha und erklärte bei dieser Gelegenheit, die „muslimische Nation“ benötige die Erneuerung durch die wahhabitische Lehre dringend. Der wahhabitische Islam ist in Katar, wie in Saudi-Arabien, Staatsreligion. Die Förderung wahhabitischer Bestrebungen gehört zu Katars Strategie regionaler Einflussgewinnung.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung nach Westafrika.", "content": "Mitte der 1940er Jahre verbreitete sich die wahhabitische Lehre auch nach Westafrika, wo sie bestimmten bürgerlichen Schichten, insbesondere Händlern, als „anti-klerikale Ideologie“ zur Brechung der Macht der Marabouts diente. Wahhabiten wurden schon in dieser Zeit als eigene Gruppe in den Netzwerken junger malischer Studenten und Händler mit Kontakten zum Mittleren Osten sichtbar. 1951 gründeten junge Wahhabiten in Bamako eine Zweigniederlassung der Gesellschaft der muslimischen jungen Männer. Wahhabiten traten darüber hinaus in Scharen der \"Union Culturelle Musulmane\" (UCM) bei, als diese 1957 ihren ersten Kongress in Dakar abhielt. Die wahhabitische Lehre fasste schon früh in der Elfenbeinküste Fuß. 1950 rief Kabiné Diané aus Guinea in Bouaké mit der \"Madrasa Sunniyya\" die erste wahhabitische Schule ins Leben. Sie hatte zwei Jahre später bereits 354 Schüler. Nach dem Modell der Madrasa Sunniyya wurde 1958 eine zweite wahhabitische Schule in Adjamé gegründet. Die Leitung der \"Madrasa Sunniyya\" selbst ging 1958 in die Hände von Mory Moussa Camara aus Mali über, der die Schule in Dar al-Hadith umbenannte. 1962 erhielt die wahhabitische Gemeinde in Abidjan zum ersten Mal eine eigene Moschee. Schon im Laufe der 1950er Jahre kam es in verschiedenen Städten der Elfenbeinküste zwischen den Wahhabiten und den Anhängern der Marabouts, die die Unterstützung der französischen Kolonialverwaltung hatten, zu Schlägereien. Der bedeutendste derartige Konflikt ereignete sich 1951/1952 in Bouaké, wo die wahhabitische Gemeinschaft relativ zahlreich war. Weitere Streitigkeiten ereigneten sich in Gagnoa (1956), Treichville (1958) und Man (1959 bis 1962). Erneute Konflikte zwischen Wahhabiten und den Vertretern des traditionellen Islams traten in den 1970er Jahren auf, als sich die Wahhabiten in verschiedenen Städten, so in Danané und Korhogo, beim Gebet von den anderen Muslimen absonderten. Ende der 1970er Jahre wurden bei Auseinandersetzungen verschiedene wahhabitische Moscheen zerstört. Mit der \"Association des musulmans orthodoxes de Côte d’Ivoire\" (AMOCI) wurde 1976 in der Elfenbeinküste die erste landesweite wahhabitische Organisation geschaffen. Sie benannte sich 1994 in \"Association des musulmans sunnites de Côte d’Ivoire\" (AMSCI – \"Gesellschaft der sunnitischen Muslime der Elfenbeinküste\") um.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Wahhabiten werden die Angehörigen des Wahhabitentums () bzw. Anhänger des Wahhabismus, einer puristisch-traditionalistischen Richtung des neuzeitlichen sunnitischen Islams, bezeichnet. Die Bewegung gründet sich auf die Lehren Muhammad ibn ʿAbd al-Wahhābs. Die Wahhabiten folgen der hanbalitischen Rechtsschule und lehnen den Sufismus, den Kalām wie auch alle Formen des schiitischen Islams ab. Sie wenden sich darüber hinaus strikt gegen Heiligenverehrung, Wallfahrten zu Gräbern und die Feier des Prophetengeburtstags.", "tgt_summary": "瓦哈比派( ; ),也叫瓦哈比(派)运动、瓦哈比主义,是兴起于18世纪中的一股原教旨主义伊斯兰教逊尼宗的一脉,发源于内志地区,以首倡者穆罕默德·伊本·阿布多·瓦哈比(1703-1792年)而得名,但信徒不喜欢这个称呼,一般自称一神论者(也译认主独一者)(Wuwahhidun),意即称自己为唯一真神的信徒。该派在教义上极端保守,可以说属于极右派,信徒主要集中在沙特阿拉伯和卡塔尔。", "id": 2622303} {"src_title": "Nauruer", "tgt_title": "瑙鲁人", "src_document": [{"title": "Entstehung und vorkoloniale Zeit.", "content": "Die Herkunft des nauruischen Volkes ist bis heute nicht endgültig geklärt. Sie kann möglicherweise aus der letzten malayo-pazifischen Völkerwanderung (etwa um 1200 n. Chr.) erklärt werden. Wahrscheinlich waren es seefahrende oder schiffbrüchige Polynesier und Melanesier, die sich niederließen, denn eine Urbevölkerung gab es nicht, obgleich die erste Ethnie auf Nauru wohl Mikronesier waren, wobei die Mikronesier in dieser Gegend mit den Melanesiern teilweise vermischt sind. Die Nauruer haben zwei Bevölkerungselemente: die Melanesier und die wahrscheinlich später zugewanderten Polynesier. Die Melanesier werden durch einen kräftigen, dunkelfarbigen Typ mit locker krausem, schwarzem Haar repräsentiert; die Polynesier sind schlanker, hellbraun und haben schlichtes, schwarzes Haar. Zwischen diesen beiden Extremen bestehen die mannigfachsten Übergänge. Die Gesellschaft der Nauruer war in zwölf Stämme gegliedert, deren Angehörige bis ins 20. Jahrhundert in verschiedene Rangklassen aufgeteilt waren: \"Temonibe, Emo, Amenengame und Engame\"; daran schlossen sich zwei besitzlose Klassen an, die \"Itsio\" und die \"Itiora\". Die Zugehörigkeit zur Rangklasse wurde matrilinear vererbt. Recht gesetzt und gesprochen wurde von den Stammesoberhäuptern, ein gemeinsames Oberhaupt der Insel gab es nicht. Die vorchristliche Religion war monotheistisch, als höchstes Wesen wurde die weibliche Göttin Eijebong verehrt. Im Schöpfungsmythos Naurus spielt die Spinne Areop-Enap eine Rolle. Die Nauruer lebten vor der Ankunft der Europäer auf dem schmalen, fruchtbaren Küstenstreifen der Insel, der mit dichtem Kokosstrauch und Pandanuspalmen bewachsen war, das aus Korallenfelsen bestehende Innere der Insel war unbewohnt. Nahrungsquelle war neben pflanzlichen Produkten hauptsächlich Fisch. Zum Fischen wurden Auslegerkanus verwendet, deren Rumpf aus einem einzelnen Baumstamm geschnitten wurde, die Ausleger wurden mit Kokosfäden befestigt. Gefischt wurde mit Speeren und Pfeil und Bogen. Regenwasser wurde von gekrümmten Kokosnussbäumen gesammelt, indem ein Kokosblatt an der Krümmung befestigt wurde, das das Wasser in einen Behälter ableitete. Die Häuser wurden mit Pandanusmatten abgedeckt, Flechten und Weben waren Aufgabe der Frauen. Als Rauschmittel wurde Kava, nach der Ankunft der Europäer auch Toddy konsumiert, die Zubereitung von Kava war ursprünglich den Männern vorbehalten, wird heute aber auch von Frauen ausgeübt. Als Haustier wurde der Fregattvogel in großen Holzvolieren gehalten, er wurde auch zur Übermittlung von Nachrichten benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.", "content": "Die Insel wurde im 19. Jahrhundert christianisiert und kam zuerst 1888 unter deutsche Kolonialherrschaft, 1920 unter australisch-britisches Völkerbundmandat. Die Nauruer konnten ihre Lebensweise weitgehend beibehalten; mit den seit Anfang des 19. Jahrhunderts auf der Insel siedelnden Europäern vermischten sie sich kaum. Die deutsche Kolonialverwaltung setzte den Häuptling des Stammes Boe, Auweyida, als Regenten der Insel ein. Nach der Eroberung durch Japan im Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Inselbewohner zur Zwangsarbeit auf die mikronesische Insel Chuuk deportiert. Viele überlebten die unmenschlichen Bedingungen nicht, zwei Stämme wurden vollständig ausgelöscht. Etwa seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts verbreiteten sich Ruhr und Influenza auf Nauru, die Insulaner hatten keine Abwehrstoffe gegen diese Krankheiten. Die Bevölkerung schrumpfte infolgedessen dramatisch. Einer der höchsten Feiertage Naurus ist heute der 26 Oktober: Angam Day. 1938 erreichte die nauruische Bevölkerung zum ersten Mal nach der Influenzaepidemie von 1920 wieder die zum Überleben für notwendig gehaltene Zahl von 1500 Menschen, sie fiel infolge der japanischen Besetzung bis 1948 noch einmal unter diese Marke. Heute ist die Kultur Naurus weitgehend verwestlicht. Die Bevölkerung gliedert sich nicht mehr in Stämme, sondern in Distrikte. Die Regierungsform ist parlamentarisch-demokratisch. Die modernen Stilrichtungen der Popmusik werden manchmal mit spezifisch ozeanischen Elementen angereichert. Nationalsport ist Australian Football. Inselbesuchern gegenüber sind die Nauruer sehr gastfreundlich: Man wird fast überall nach Hause eingeladen. Es wird gerne und viel gefeiert. Hauptprobleme der Nauruer sind heute Übergewicht und Diabetes. 1925 wurde von Ärzten der erste Diabetes-Fall in Nauru diagnostiziert. Heute ist, je nach Alter, jeder zweite bis dritte Nauruer zuckerkrank – so häufig wie in keinem anderen Staat der Erde. Als Grund wird angenommen, dass die Nauruer, nachdem sie bis ins 20. Jahrhundert oft Hungersnöte erlitten, durch die Phosphatgewinnung plötzlich zu den Reichsten der Welt gehörten: Diese brachte viel Geld auf die Insel, zunächst in den 1920er-Jahren, vor allem aber nach der Unabhängigkeit 1968. Die auf karges Leben eingestellten Nauruer hatten plötzlich Nahrung im Überfluss. Körperliche Arbeit und Bewegung wurden Fremdwörter, das Auto Verkehrsmittel Nummer eins. Die Folgen: Adipositas und schließlich Diabetes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nauruer sind eine Ethnie, welche die pazifische Insel Nauru bewohnt. Sie sind mit größter Wahrscheinlichkeit ein Mischvolk aus anderen pazifischen Völkern.", "tgt_summary": "瑙鲁人是瑙鲁的土著居民,他们大部分很可能混合其他太平洋岛屿土着人的血统。瑙鲁人的人口有两个组成部分:土著的密克罗尼西亚人和很久以前就移民进入的波利尼西亚人,但以密克罗尼西亚人为主。多信奉天主教。1878年起发生内战,为期十年。20世纪之前瑙鲁人大体上保持了良好的卫生状况。但1920年流行性感冒侵袭了瑙鲁,土着人数量极具减少。在经过德国、英国、日本的殖民统治后,瑙鲁人终于在1968年获得了独立。本民族语言为瑙鲁语,英语也很流行。", "id": 2158900} {"src_title": "Steinbeis-Hochschule Berlin", "tgt_title": "史太白大学", "src_document": [{"title": "Organisationsstruktur.", "content": "Die Steinbeis-Hochschule ist ein selbstständiges Tochterunternehmen der Steinbeis-Stiftung. Die Hochschule gliedert sich in \"Steinbeis-Transfer-Institute\" (STI), die wie alle Unternehmen im Steinbeis-Verbund als „Unternehmen im Unternehmen“ geführt werden. Einige Institute der SHB organisieren ihre Studienangebote jeweils unter dem Dach eines speziellen Verbundes, einer sogenannten \"School\". Geleitet wurde die Hochschule von Präsident Johann Löhn von 1998 bis 2018. Dem Präsidenten steht der Hochschulrat mit Vertretern aus Wirtschaft, Forschung und Politik beratend zur Seite. Träger ist die Steinbeis-Hochschule-Berlin GmbH, eine 100%ige Tochter der \"Steinbeis-Stiftung\". Geschäftsführer der Trägergesellschaft ist \"Jürgen Abendschein\". Die Steinbeis-Hochschule organisiert sich nach dem Vorbild der Steinbeis-Stiftung dezentral über die Steinbeis-Transfer-Institute (STI), die innerhalb zentraler Rahmenbedingungen wirtschaftlich unabhängig agieren.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik am angekündigten Studiengang in Homöopathie.", "content": "Anfang 2014 kam die Hochschule bundesweit in die Kritik, nachdem sie angekündigt hatte, über ein Steinbeis-Transfer-Institut in Traunstein ab September 2014 an der \"Homöo-Akademie\" einen Bachelorstudiengang in Homöopathie starten zu wollen. Kritiker sprechen von einer „Blamage für den Wissenschaftsstandort Bayern“. Laut der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) sei der Studiengang „schlicht ein akademischer Etikettenschwindel“, der „einer Pseudowissenschaft höhere Weihen“ verleihe. Laut dem Wissenschaftsjournalisten Christian Weymayr sei der Studiengang eine „Fortbildungsschule für Heilpraktiker“, welche mit „einem akademischen Mantel beschönigt, aufgewertet“ würde. Man rede „vom Master und Bachelor, von Hochschule, von ‚akademisch‘“, so würden „alle die ernsthaften Studiengänge, die sich wissenschaftlichen Standards verpflichtet fühlen und an ganz normalen Hochschulen angesiedelt sind, diskreditiert.“ Der Einschätzung des Mediziners Edzard Ernst nach sei „nicht einmal das Minimum von kritischem Denken und akademischer Seriosität erfüllt“. Solche Ausbildungen seien „extrem bedauerlich – sie entwerten den Bachelor of Science auf allen anderen Gebieten und haben nicht das Geringste mit ‚Science‘ zu tun“. Gegen die Akkreditierung des Studiengangs wurde eine Petition an den Berliner Senat gerichtet, welcher für die Hochschule zuständig ist. Anfang April 2014 veröffentlichte \"Spiegel Online\", dass der geplante Studiengang doch nicht eingeführt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Akkreditierung des Masterstudiengangs Kriminalistik.", "content": "Der Masterstudiengang Kriminalistik (M.A.) in Berlin hatte im November 2015, drei Jahre nach Beginn des Studiengangs, noch keine notwendige Akkreditierung von der \"Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft\". Dabei soll eine Akkreditierung in Berlin nach Beginn eines Studiengangs erfolgen. Erst Anfang 2015 bemühte sich die Hochschule um eine Akkreditierung. Diese Akkreditierung wurde von der zuständigen Agentur wegen vieler Mängel ausgesetzt. Wenn ein Studiengang keine Akkreditierung erhält, dürfen keine neuen Studenten diesen beginnen. Der Beginn des Masterstudiengang Criminal Investigation 2015 wurde auf März 2016 verschoben. Der Masterstudiengang Criminal Investigation war in den letzten Jahren vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) und Deutsche Gesellschaft für Kriminalistik beworben worden. Am 8. März 2016 wurde der Studiengang vom Akkreditierungsrat akkreditiert. Die Evaluationsagentur Baden-Württemberg erteilte die Programmakkreditierung rückwirkend, die dadurch seit Beginn des Masterstudiums im Jahr 2012 wirksam ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB) ist eine 1998 gegründete, staatlich anerkannte wissenschaftliche private Hochschule mit Promotionsrecht im Berliner Ortsteil Friedrichshain. Sie bietet vorrangig berufsbegleitende und berufsintegrierte Studienprogramme und Lehrgänge in Berlin sowie an den genehmigten Zweigstellen an. Neben Bachelor-Studiengängen gibt es Master-Studiengänge und die Möglichkeit zur Promotion. Namensgeber ist der Wirtschaftspolitiker Ferdinand von Steinbeis (1807–1893).", "tgt_summary": "柏林斯泰恩拜斯大学(),简称为史太白大学是德国一家私立大学,成立于1998年。学校设立于柏林,但在巴登-符腾堡也有学院。", "id": 1212107} {"src_title": "Pharmazeutische Technologie", "tgt_title": "药剂学", "src_document": [{"title": "Arzneiform.", "content": "Als Arzneiform oder Darreichungsform bezeichnet man die Zubereitung, in der ein Wirkstoff appliziert wird. Im einfachsten Fall des einzeln abgeteilten Pulvers ohne Hilfsstoffe, stellt der Wirkstoff selbst schon die vollständige Arzneiform dar. Allerdings haben einzeln dosierte Pulver, sei es als reiner Wirkstoff oder als Gemisch aus Wirk- und Hilfsstoffen, als eigenständige Arzneiform aufgrund der vielen Nachteile heute kaum noch Bedeutung. Eine Arzneiform besteht demnach aus Wirkstoffen und Hilfsstoffen, die in einer besonderen Art verarbeitet sind. Der Arzneiform kommt – neben dem eigentlichen Wirkstoff oder Wirkstoffgemisch – eine entscheidende Bedeutung für die Wirksamkeit des Arzneimittels zu. Sie bestimmt die wesentlichen Eigenschaften der fertigen pharmazeutischen Zubereitung (Herstellung, Lagerung, Haltbarkeit, Pharmakokinetik, mikrobielle Reinheit, Verpackung usw.) mit. Um die Wirkung eines Arzneimittels richtig zu beurteilen, muss die Arzneiform neben dem reinen Wirkstoff stets berücksichtigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Forderungen an eine Arzneiform.", "content": "An eine Arzneiform werden viele verschiedene Anforderungen gestellt:", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung einer Arzneiform.", "content": "Anfänglich entwickelten sich Arzneiformen empirisch, das heißt durch einfaches Ausprobieren. Was nützlich war, wurde beibehalten. So kam es zu den „historischen“ Arzneiformen wie der Pille, die es heute – außer dem Namen – nicht mehr gibt. (Nebenbei: Was heute landläufig als „Pille“ bezeichnet wird – also die oralen Kontrazeptiva – sind in den meisten Fällen Dragees bzw. Filmtabletten.) Heute werden Arzneiformen aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse gezielt entwickelt. Am Anfang steht die „Präformulierung“ vergleichbar einem Prototyp. Die nächste Stufe besteht darin, die Arzneiform in kleinem Maßstab zu reproduzieren: „Labormaßstab“. Danach steht die erste Versuchsanlage und am Ende des Prozesses die großtechnische Herstellung. Dieser Vorgang wird als „Scaling-up“ bezeichnet. Auf jeder „Vergrößerungsstufe“ treten spezifische Probleme auf: Eine Tablette im Labor herzustellen oder in großer Menge auf Rundläuferpressen ist eben ein Unterschied.", "section_level": 2}, {"title": "Präformulierungsuntersuchungen.", "content": "Von großer Bedeutung ist die Löslichkeit des Wirkstoffes in wässrigem Milieu. Bei einer Löslichkeit von weniger als 0,5 % kann die Resorption sehr schlecht sein, jedoch ist manchmal auch eine sehr hohe Löslichkeit schlecht. Durch Übergang des Wirkmoleküls vom Magen-Darm-Trakt ändert sich der pH-Wert erheblich. Durch Bestimmung des pK einer Substanz lässt sich die Löslichkeit des Stoffes im Wasser berechnen. Wirkstoffe können in unterschiedlichen Zustandsformen auftreten (Polymorphie), die sich durch unterschiedliche Löslichkeit und Stabilität unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Beeinflussung der Löslichkeit.", "content": "Sind aufgrund von pH-Abhängigkeiten, Polymorphieuntersuchungen gute Wirkstoffe vermutlich schlecht resorbierbar, so kann der Galeniker physikalisch-chemische und chemische Maßnahmen zur Verbesserung der Löslichkeit eines Wirkstoffes anwenden. Bei den physikalisch-chemischen Verfahren packt man den Wirkstoff häufig in eine hydratfreie Umgebung (zum Beispiel in eine Polyethylenglykol-Matrix). Bei Auflösung der festen Lösung, der Matrix, wird der Wirkstoff dispergiert und kann dann solvatisiert werden. Eine weitere Methode ist die Erwärmung des Lösungsmittels, damit sich mehr Stoff lösen lässt. Durch Einführung von Substituenten, die durch enzymatische Einwirkung abgespalten werden können, werden Wirkstoffe chemisch verändert. Dies dient zur Verbesserung der Löslichkeitseigenschaften, zur verbesserten Überwindung der Blut-Hirn-Schranke, zur Verlängerung der Wirkung einer Substanz, zur Verringerung des schlechten Geschmacks. Der Wirkstoff mit Substituent wird als Pro-Drug bezeichnet. Ein Beispiel für ein Pro-Drug ist das Phenacetin, das durch Acetatabspaltung in Paracetamol überführt wird. Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit wurde bei Methylprednisolon zum Beispiel Bernsteinsäure eingeführt. Bei Vorliegen von Säuren und Basen als Wirkstoffe können mitunter auch Salze eingesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Hilfsstoffe.", "content": "Die verwendeten pharmazeutischen Hilfsstoffe dürfen nicht mit dem Wirkstoff reagieren. Toxikologisch darf von den Hilfsstoffen keine Gefahr ausgehen. Zur Bestimmung der Stabilität eines Wirkstoffes zusammen mit Hilfsstoffen wird das genutzt. Hierbei untersucht man einen Wirkstoff mit verschiedenen Hilfsstoffen in Abhängigkeit von der Zeit. Die Wirkstoffe werden längere Zeit bei verschiedenen Temperaturen und Feuchtigkeitsgraden gelagert. Die Konzentrationsabnahme des Wirkstoffes gibt Hinweise zur Stabilität des Wirkstoffes in einem Hilfsstoff.", "section_level": 1}, {"title": "Good Manufacturing Practice (GMP).", "content": "Die wörtliche Übersetzung von ist „Gute Herstellungspraxis“ (auch ‚Gute Manieren beim Produzieren‘), von den produzierenden Firmen und den Betroffenen wird dies meist mit „“ (dt. ‚Große Mengen Papier‘) wiedergegeben. Anlass zur Einführung einer allgemeinen Richtlinie zur Herstellungspraxis war der Wunsch, allgemein anerkannte Methoden ordentlicher pharmazeutischer Fertigung international festzulegen, um Unbedenklichkeit und Sicherheit von Arzneimitteln, also die pharmazeutische Qualität, über die gesamte Laufzeit eines Arzneimittels zu gewährleisten. Die Laufzeit beginnt mit der Gewinnung und den ersten Verarbeitungsschritten der Ausgangsstoffe (Wirk- und Hilfsstoffe) und endet mit dem Ablauf des Verfallsdatums auf dem Fertigarzneimittel. Im Allgemeinen umfasst diese Zeitspanne etwa 3–5 Jahre und hängt von der Art der benutzten Stoffe, der Arzneiform und der Dauer der Zwischenlagerung sowie der Laufzeit des fertigen Arzneimittels ab. 1986 führte die WHO eine zunächst unverbindliche Richtlinie ein, die 1992 neu gefasst und modernisiert wurde. In der 1992er-Fassung fand besonders die „In-Prozess-Kontrolle“, also das genaue Einhalten und Überprüfen der einzelnen Herstellungsschritte, starke Berücksichtigung. Grund dafür ist die Einsicht, dass sich Qualität nicht durch nachträgliches Prüfen und Kontrollieren erreichen lässt, sondern nur durch ordentliches Herstellen und die Qualitätskontrolle – im Gegensatz zu früher – die produzierte Güte nur noch abschließend feststellt. 1970 wurde die Pharmaceutical Inspection Convention (PIC) („Übereinkunft zur Prüfung von Arzneimitteln“), eine Richtlinie zum ordnungsgemäßen Prüfen von Arzneimitteln, verabschiedet. Seither hat auch die EU eine eigene Richtlinie (EG-GMP) verabschiedet, die in etwa den Vorschriften der PIC entspricht. Sie besteht aus einer verbindlichen Richtlinie und einem empfohlenen Teil (Leitfaden). Erwähnenswert sind noch die SOP (Standard Operating Procedures), in denen die einzelnen Herstellungsschritte genau dokumentiert sind. Sie garantieren eine durchgängige Transparenz des gesamten Produktionsprozesses. In anderen Bereichen der Pharmazie werden diese Regelwerke durch entsprechende Richtlinien ergänzt: Die GMP und verwandte Richtlinien decken unter anderen diese Themenkreise ab:", "section_level": 1}, {"title": "Pulver.", "content": "Pulver sind lufttrockene Haufwerke aus festen Teilchen. Die einzelnen Teilchen unterscheiden sich durch Größe, Form, Masse und Oberfläche. Der Zusammenhalt wird durch Kohäsionskräfte gewährleistet. Pulver können Kristalle, amorphe Substanzen, Aggregate oder Agglomerate sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die pharmazeutische Technologie ist ein wissenschaftlich-technischer Fachbereich, der sich mit der Herstellung von Arzneimitteln befasst. Ein wesentlicher Teilbereich der pharmazeutischen Technologie ist die Arzneiformenlehre – Arzneiformen sind Zubereitungen der Arzneistoffe in einer bestimmten Form, zum Beispiel als Tabletten.", "tgt_summary": "药剂学(英语:Pharmaceutics)是一门研究药物制剂剂型的处方设计、生产工艺、合理应用以及药物制剂剂型和药物的吸收、分布、代谢及排泄关系的综合技术科学。 在某些地区(例如香港),中文「药剂学」一词通常是指「药学」(Pharmacy),含意与本条目内容有所不同。药剂学为药学的一门分支,只专门研究药物制造的部分,而药学本身主要是利用各种医药知识为病人提供更高质素的医药治疗及服务。", "id": 2395912} {"src_title": "Schlacht von Québec (1775)", "tgt_title": "魁北克戰役 (1775年)", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Kurz nach Ausbruch des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs im April 1775 gelang es einer kleinen, von Ethan Allen und Benedict Arnold angeführten Gruppe, am 10. Mai das am Lake Champlain gelegene Fort Ticonderoga einzunehmen (siehe Schlacht von Ticonderoga). Ein weiterer Angriff Arnolds auf das Fort Saint-Jean (im heutigen Saint-Jean-sur-Richelieu) beunruhigte die britischen Behörden in Montreal. Diese Aktionen führten dazu, dass sowohl Briten als auch Rebellenführer die Möglichkeit einer Invasion Québecs durch aufständische Einheiten des Zweiten Kontinentalkongresses in Erwägung zogen. General Guy Carleton, Gouverneur der Provinz Québec, begann die Verteidigungskräfte zu mobilisieren. Nachdem der Kongress die Idee eines Angriffs auf Québec zunächst verworfen hatte, genehmigte er Generalmajor Philip Schuyler die Invasion, falls dieser es für notwendig erachte. Als Teil der amerikanischen Propaganda-Offensive zirkulierten Briefe des Kongresses und des Parlaments von New York in Québec, die den Bewohnern die Befreiung von ihrer unterdrückerischen Regierung versprachen. Arnold, der nicht für das Kommando der Invasionsstreitmacht berücksichtigt worden war, überzeugte General George Washington davon, eine zweite Expedition durch die Wildnis des heutigen Bundesstaates Maine direkt zur Stadt Québec zu genehmigen. Im September 1775 brach die Kontinentalarmee in Richtung Québec auf. Gemäß einer Proklamation von General Schuyler war es ihr Ziel, „falls möglich die Truppen Großbritanniens, die ihre Befehle von einer despotischen Regierung erhält, zu vertreiben... da sie danach streben, ihre Mitbürger und Brüder unter das Joch harter Sklaverei zu zwingen.“ Brigadier Richard Montgomery führte die Armee von Ticonderoga und Crown Point aus entlang dem Rivière Richelieu, belagerte erfolgreich das Fort Saint-Jean (im heutigen Saint-Jean-sur-Richelieu) und nahm am 13. November die Stadt Montreal ein. Kurz nachdem Montgomery in Ticonderoga aufgebrochen war, führte Arnold eine Streitmacht von 1100 Mann von Cambridge (Massachusetts) aus durch Maine in Richtung Québec. Die eindringenden Amerikaner gingen fest davon aus, dass die katholische frankokanadische Bevölkerung sich gegen die britische Herrschaft auflehnen würde. Seitdem die Briten 1760 während des Siebenjährigen Krieges die Kontrolle über die Provinz erlangt hatten, war es zu Beschwerden und Meinungsverschiedenheiten mit den protestantischen englischsprachigen Truppen und Behörden gekommen. Diese Spannungen konnten jedoch 1774 mit dem Quebec Act, der die Religionsfreiheit garantierte und den Code civil im Privatrecht wiederherstellte, abgebaut werden (gleichzeitig wurde der Quebec Act in den Dreizehn Kolonien als eines der „unerträglichen Gesetze“ verurteilt). Die Mehrheit der frankophonen Bevölkerung entschloss sich dazu, keine aktive Rolle in der amerikanischen Kampagne zu spielen: Dem einflussreichen katholischen Klerus war es gelungen, die britische Herrschaft als Garantin der französischen Kultur darzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Britische Vorbereitungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verteidigung der Provinz.", "content": "Carleton hatte unmittelbar nach der Nachricht von Arnolds erstem Angriff auf Saint-Jean mit den Vorbereitungen zur Verteidigung der Provinz begonnen. Obwohl er den Großteil seines bescheidenen Truppenkontingents bei Fort Saint-Jean konzentrierte, beließ er kleine britische Garnisonen in den Städten Montreal und Québec. Carleton verfolgte den Fortschritt der amerikanischen Invasion mit und erhielt gelegentlich abgefangene Nachrichten zwischen Montgomery und Arnold. Vizegouverneur Hector Theophilus de Cramahé, der in Carletons Abwesenheit für die Verteidigung der Stadt Québec zuständig war, organisierte im September eine mehrere hundert Mann starke Milizeinheit. Er machte die pessimistische Einschätzung, dass wohl nur etwa die Hälfte zuverlässig sei. Cramahé stellte der militärischen Führung in Boston auch zahlreiche Gesuche um Verstärkung, doch daraus wurde nichts. Verschiedene Truppentransporter wurden von ihrem Kurs abgetrieben und gelangten letztlich nach New York. Vizeadmiral Samuel Graves, Kommandeur der Flotte in Boston, weigerte sich, Schiffe für Transporte nach Québec zur Verfügung zu stellen, da der nahende Winter den Sankt-Lorenz-Strom bald zufrieren lassen würde. Am 3. November erfuhr man in Québec, dass Arnolds Expedition erfolgreich gewesen war und sich der Stadt nähere. Cramahé begann die Wachen zu verstärken und ließ sämtliche Boote vom Südufer des Sankt-Lorenz-Stroms entfernen. Die Nachricht von Arnolds bevorstehender Ankunft führte zu weiteren Einberufungen in die Miliz, die nun 1200 Mann oder mehr zählte. Am selben Tag trafen zwei Schiffe ein, ein weiteres am 4. November. Sie transportierten Freiwillige von St. John’s Island und Neufundland, mit denen die örtliche Miliz um etwa 120 Mann verstärkt werden konnten. Ein kleiner, von der HMS Lizard angeführter Konvoi traf am selben Tag ein, sodass einige Marinesoldaten zu den Verteidigern der Stadt stießen. Oberstleutnant Allan Maclean, der zuvor versucht hatte, die Belagerung von Saint-Jean zu durchbrechen, traf am 10. November mit 220 Mann der \"Royal Highland Emigrants\" ein. Das Regiment hatte bei Trois-Rivières eine Nachricht von Arnold an Montgomery abgefangen und war nach Québec geeilt, um bei der Verteidigung zu helfen. Die Ankunft dieser erfahrenen Einheit hob die Moral der städtischen Miliz und Maclean übernahm unverzüglich die Leitung der Verteidigung.", "section_level": 2}, {"title": "Carleton trifft in Québec ein.", "content": "Infolge der Einnahme von Fort Saint-Jean gab Carleton Montreal auf und kehrte per Schiff nach Québec zurück, wobei er knapp der Gefangennahme entging. Unmittelbar nach seiner Ankunft am 19. November übernahm er von Maclean das Kommando. Drei Tage später veröffentlichte er eine Proklamation, dass jeglicher dienstfähige Mann in der Stadt, der nicht zur Verteidigung beitrage, als Rebell oder Spion betrachtet und als solcher behandelt werde. Wer nicht zu den Waffen griff, erhielt vier Tage, um die Stadt zu verlassen. 200 britische und 300 frankokanadische Einwohner schlossen sich als Folge davon den Verteidigern an. Carleton machte auf die Schwachstellen in den Verteidigungsanlagen der Stadt aufmerksam. Er befahl die Errichtung zweier Barrikaden und von Palisaden entlang dem Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms, innerhalb jenes Bereichs, die durch seine Kanonen abgedeckt war. Er wies seine Truppen verschiedenen Verteidigungspositionen entlang der Stadtmauer und der inneren Schanzen zu und stellte sicher, dass die unerfahrenere Miliz unter straffer Führung war.", "section_level": 2}, {"title": "Arnolds Ankunft.", "content": "Die Männer, die Arnold für seine Expedition ausgesucht hatte, waren Freiwillige aus neuenglischen Einheiten, die an der Belagerung von Boston teilgenommen hatten. Sie waren für die Dauer der Expedition in zwei Bataillone eingeteilt. Ein drittes Bataillon umfasste Schützen aus Pennsylvania und Virginia unter dem Kommando von Oberstleutnant Daniel Morgan. Der Marsch durch die Wildnis von Maine war lang und hindernisreich in kalten und feuchten Verhältnissen; er dauerte bedeutend länger, als Arnold oder Washington erwartet hatten. Schlechtes Wetter und gekenterte Boote führten zum Verlust eines großen Teils der mitgebrachten Vorräte. Etwa 500 der ursprünglich 1100 Mann starben oder kehrten um. Jene die zurückkehrten, darunter eines der neuenglischen Bataillone, nahmen viele der verbliebenen Vorräte mit. Die übrigen Männer litten Hunger, als sie Anfang November die ersten frankokanadischen Siedlungen erreichten. Am 9. November trafen die 600 Überlebenden von Arnolds Expedition in Point-Lévis am Südufer des Sankt-Lorenz-Stroms ein, gegenüber der Stadt Québec. Trotz des Zustands seiner Truppen begann Arnold unverzüglich damit, Boote aufzutreiben, um den Fluss zu überqueren. Am späten Abend des 10. November war er dazu bereit, doch ein Sturm hielt ihn drei Tage lang auf. Am anderen Flussufer angekommen, führte er seine Männer hinauf zur Abraham-Ebene auf der Colline de Québec, etwa zwei Kilometer von der Stadtmauer entfernt. Die Truppen, die sich Québec näherten, waren sehr schlecht ausgerüstet: Arnold verfügte über keine Artillerie, jeder seiner Männer führte nur fünf Patronen mit sich, mehr als 100 Gewehre waren unbrauchbar und die Kleidung war allmählich zerlumpt. Obwohl er im Verhältnis 1:2 zahlenmäßig unterlegen war, forderte Arnold die Stadt zur Kapitulation auf. Beide Abgesandten wurden von britischen Kanonen unter Beschuss genommen, womit die Forderung als zurückgewiesen galt. Arnold kam zum Schluss, dass er die Stadt nicht mit Gewalt einnehmen könne, weshalb er sie auf der Westseite blockierte. Am 18. November vernahmen die Amerikaner ein (falsches) Gerücht, wonach die Briten sie mit 800 Mann angreifen wollten. Bei einem Kriegsrat beschlossen sie, die Blockade aufzuheben. Daraufhin führte Arnold seine Männer 32 Kilometer flussaufwärts nach Pointe-aux-Trembles, um auf Montgomery zu warten, der soeben Montreal eingenommen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Montgomerys Ankunft.", "content": "Montgomery traf am 1. Dezember in Pointe-aux-Trembles ein. Seine Truppen umfassten 300 Männer des 1., 2. und 3. New Yorker Regiments, einige Artilleristen, rund 200 Männer des 1. Kanadischen Regiments (rekrutiert von James Livingston) sowie weitere 160 Mann angeführt von Jacob Brown (zusammengestellt aus aufgelösten Regimentern aufgrund abgelaufener Einberufungen). Verstärkt wurden sie ein paar Tage später durch einige Kompanien, abkommandiert durch Generalmajor David Wooster (dem Montgomery das Kommando in Montreal überlassen hatte). Die herangeführte Artillerie umfasste vier Kanonen und sechs Mörser. Montgomery brachte auch Winterkleidung und andere Vorräte für Arnolds Männer mit. Diese stammten aus britischen Schiffen, die es nicht rechtzeitig geschafft hatten, aus Montreal zu fliehen. Die Amerikaner begaben sich rasch nach Québec und belagerten die Stadt ab dem 6. Dezember. Eine von Montgomery entsandte Botin überreichte Carleton einen persönlichen Brief, in welchem er zur Kapitulation aufgefordert wurde. Carleton wies die Forderung zurück und verbrannte den Brief ungelesen. Montgomery versuchte es zehn Tage später erneut, mit demselben Ergebnis. Die Belagerer schickten weitere Nachrichten, die überwiegend an die Stadtbevölkerung gerichtet waren. Sie behaupteten, ihre Lage sei aussichtslos und deuteten an, dass die Verhältnisse sich bessern würden, sollten sie sich erheben und die Amerikaner unterstützen. Am 10. Dezember stellten die Amerikaner ihre größte Artilleriebatterie etwa 640 Meter von der Mauer entfernt auf. Der gefrorene Boden machte es ihnen unmöglich, sich zu verschanzen, weshalb sie eine Mauer aus Schneeblöcken formten. Die von der Batterie verursachten Schäden in der Stadt waren gering. Montgomery erkannte, dass er in einer sehr schwierigen Situation war, da aufgrund fehlender schwerer Artillerie die Verteidigung der Stadt nicht durchbrochen werden konnte. Die maximale Einberufungszeit von Arnolds Männern endete am Jahresende und von den Kolonien her kam keine neue Munition. Darüber hinaus war es sehr wahrscheinlich, dass die Briten im Frühling Verstärkung erhalten würden. Dies bedeutete, dass er entweder handeln oder sich zurückziehen musste. Montgomery glaubte, seine einzige Chance zur Einnahme der Stadt bestünde während eines nächtlichen Schneesturms, wenn seine Männer unentdeckt die Mauern erklimmen konnten. Während Montgomery den Angriff auf die Stadt plante, erhielt er Besuch von Christophe Pélissier, einem in Trois-Rivières lebenden Franzosen. Pélissier war ein politischer Unterstützer der Amerikaner und Direktor des Saint-Maurice-Eisenwerks. Sie diskutierten über die Abhaltung eines Provinzkonvents, um Abgeordnete in den Kongress zu wählen. Pélissier riet, damit zu warten, bis Québec eingenommen sei. Sonst würden die Einwohner aufgrund mangelnder Sicherheit sich nicht getrauen, in diesem Sinne zu handeln. Sie kamen überein, dass das Eisenwerk Munition für die Belagerung zur Verfügung stellen würde. Pélissier tat dies bis zum Rückzug der Rückzug der Amerikaner im Mai 1776, woraufhin er floh und schließlich nach Frankreich zurückkehrte. Ein Schneesturm erreichte Québec in der Nacht des 27. Dezember, was Montgomery dazu veranlasste, seine Truppen vorzubereiten. Der Sturm ließ jedoch nach und er brach den Angriff ab. In derselben Nacht desertierte ein Feldwebel aus Rhode Island und verriet den Briten den Angriffsplan. Er sah zwei Täuschungsmanöver gegen die westliche Mauer vor, während zwei Angriffe auf die Unterstadt geführt werden sollten. Arnold sollte die Verteidigungslinie am nördlichen Ende der Unterstadt durchbrechen, gefolgt von Montgomery an der Südseite beim Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms. Beide Gruppen würden sich in der Unterstadt treffen und zusammen einen Angriff auf die Oberstadt durchführen. Der neue Plan wurde nur den höheren Offizieren mitgeteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf der Schlacht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Montgomerys Angriff.", "content": "Ein weiterer Sturm wütete am 30. Dezember und Montgomery gab erneut den Angriffsbefehl. Jacob Brown und James Livingston führten ihre Milizeinheiten in dieser Nacht zu ihren zugewiesenen Positionen; Brown bei der Bastion von Cap Diamant, Livingston außerhalb der Porte Saint-Jean. Als Brown zwischen 4 und 5 Uhr morgens seine Position erreicht hatte, feuerte er Signalraketen ab. Seine und Livingstones Männer eröffneten daraufhin das Feuer auf ihre Ziele. Montgomery und Arnold sahen die Signale und machten sich auf den Weg zur Unterstadt. Montgomery führte seine Männer einen steilen schneebedeckten Pfad zu den äußeren Verteidigungsanlagen hinunter. Der Sturm war zu einem Blizzard geworden, was den Vormarsch erschwerte. Schließlich erreichten Montgomerys Männer die äußere Palisade, wo ein Vorauskommando von Zimmerleuten sich einen Weg freisägte. Montgomery selbst sägte an der zweiten Palisade und führte 50 Mann eine Straße hinunter zu einem zweistöckigen Haus. Dieses Gebäude war Teil der Verteidigungsanlagen und diente eigentlich als Blockhaus, das von 15 Milizionären mit Musketen und Kanonen besetzt war. Die Verteidiger eröffneten das Feuer auf kurze Distanz und Montgomery wurde auf der Stelle durch eine Kartätschen-Salve, die seinen Kopf traf, getötet. Die wenigen Überlebenden des Vorauskommandos flohen zur Palisade zurück; nur der spätere Vizepräsident Aaron Burr und einige wenige Begleiter entkamen unverletzt. Zahlreiche von Montgomerys Offizieren wurden bei dem Angriff verwundet; einer der wenigen übrig gebliebenen und unverletzten Offiziere führte die Überlebenden zur Abraham-Ebene zurück. Montgomerys Leiche mussten sie zurücklassen.", "section_level": 2}, {"title": "Arnolds Angriff.", "content": "Während Montgomery vorstieß, näherte sich Arnold mit dem Gros der Truppen den Barrikaden bei Sault-de-Matelot am nördlichen Ende der Unterstadt. Sie passierten die äußeren Tore und einige britische Kanonenbatterien unentdeckt. Als ein Vorauskommando die Porte du Palais zu umgehen versuchte, wurden sie von den Briten auf der Stadtmauer über ihnen unter heftigen Beschuss genommen. Die Höhe der Mauern machte das Zurückschießen unmöglich, weshalb Arnold seinen Männern befahl, vorwärts zu rennen. Sie stießen durch eine schmale Straße, wo sie bei der Annäherung an eine Barrikade erneut unter Beschuss gerieten. Arnold erlitt einen Treffer am Fußknöchel, als er gerade seine Männer für einen Sturm auf die Barrikade organisieren wollte. Er wurde nach hinten getragen, nachdem er das Kommando an Daniel Morgan übergeben hatte. Morgan gelang es, die Barrikade einzunehmen, hatte aber wegen der engen, verwinkelten Straßen und des feuchten Schießpulvers Mühe, weiter vorzustoßen. Er verschanzte sich mit seinen Männern in einigen Häusern, um das Pulver zu trocknen und sich wiederzubewaffnen, doch gerieten sie unter zunehmenden Beschuss. Carleton hatte erkannt, dass die Angriffe auf die nördlichen Tore Täuschungsmanöver waren und begann seine Truppen in der Unterstadt zu konzentrieren. Etwa 500 Briten drangen durch die Porte du Palais vor und eroberten die erste Palisade zurück, wodurch Morgan und seine Männer in der Unterstadt eingekreist waren. Er sah keinen Ausweg mehr und ergab sich. Die Schlacht endete um 10 Uhr morgens. Dies war die erste Niederlage für die Kontinentalarmee. Carleton meldete 30 getötete Amerikaner und 431 Gefangene, darunter etwa zwei Drittel von Arnolds Einheit. Er berichtete, dass „viele auf dem Fluss umkamen“, als sie zu fliehen versuchten. Maclean schrieb, dass bei der Schneeschmelze im folgenden Mai 20 weitere Leichen entdeckt wurden. Arnold meldete rund 400 Vermisste oder Gefangene, in seinem offiziellen Bericht an den Kongress war von 60 Getöteten und 300 Gefangenen die Rede. Im Vergleich dazu waren die britischen Verluste gering. Carletons erster Bericht an General William Howe erwähnte lediglich fünf Tote oder Verwundete, doch in anderen Augenzeugenberichte war von bis zu 50 die Rede. In seinem offiziellen Bericht legte sich Carleton auf fünf Tote und 14 Verwundete fest. Die Briten bargen Montgomerys Leiche am Neujahrstag 1776. Vizegouverneur Cramahé finanzierte ein einfaches militärisches Begräbnis, das am 4. Januar stattfand. Die sterblichen Überreste wurden im Jahr 1818 nach New York überführt.", "section_level": 2}, {"title": "Belagerung.", "content": "Arnold weigerte sich zurückzuziehen. Er war im Verhältnis 1:3 in der Unterzahl, die Temperaturen lagen unter dem Gefrierpunkt und viele Männer kehrten in ihre Heimat zurück, da die maximale Dauer ihrer Einberufung erreicht war. Trotzdem entschloss er sich dazu, Québec zu belagern. Die Belagerung hatte relativ geringe Auswirkungen auf die Stadt; Carleton gab an, bis Mai über genügend eingelagerte Vorräte zu verfügen. Unmittelbar nach der Schlacht sandte Arnold zwei Offiziere nach Montreal, um General Wooster über die Niederlage zu informieren. Sie reisten weiter nach Philadelphia, um dem Kongress zu berichten und um Unterstützung zu bitten. Als Reaktion auf den Bericht beauftragte der Kongress die Entsendung von Verstärkung. Während der Wintermonate begaben sich kleine Kompanien von hastig zusammengestellten Regimentern aus New Hampshire, Massachusetts und Connecticut in Richtung Norden, um die Garnisonen in Québec und Montreal zu ergänzen. Seuchen (insbesondere Pocken) im Lager außerhalb Québecs forderten zahlreiche Todesopfer, ebenso der allgemeine Mangel an Lebensmitteln. Die Ansteckungen geschahen überwiegend durch infizierte Zivilisten, die aus der Stadt herausgelassen worden waren. Gouverneur Carleton billigte diese Praxis, weil sie die amerikanischen Belagerungsbemühungen massiv schwächte. Anfang April wurde Arnold durch General Wooster ersetzt, Ende April trat General John Thomas an dessen Stelle. Obwohl Carleton über einen erheblichen Vorteil bei der militärischen Stärke zu verfügen schien, griff er das amerikanische Lager nicht an und blieb hinter den Stadtmauern. Montgomery hatte bei der Analyse vor der Schlacht in Erfahrung gebracht, dass Carleton 1759 während der Belagerung von Québec unter James Wolfe gedient hatte. Er wusste, dass der französische General Louis-Joseph de Montcalm in der Schlacht auf der Abraham-Ebene unterlegen war, weil er den Schutz der Verteidigungsanlagen verlassen hatte. Ein Jahr später hatte Gouverneur James Murray auf ähnliche Weise die Schlacht bei Sainte-Foy verloren. Montgomery ging davon aus, dass Carleton diese Fehler wohl kaum wiederholen würde. Am 14. März traf der Müller Jean-Baptiste Chasseur in der Stadt ein und informierte Carleton darüber, dass am Südufer 200 Männer bereitstünden, um gegen die Amerikaner loszuschlagen. Sie waren mobilisiert worden, um eine amerikanische Kanonenbatterie bei Point-Lévis anzugreifen. Doch ein Vorauskommando dieser loyalistischen Miliz wurde am 25. März in der Nähe von Montmagny durch pro-amerikanische Milizen besiegt. Als General Thomas eintraf, hatten sich die Bedingungen im amerikanischen Lager derart verschlechtert, dass an eine Aufrechterhaltung der Belagerung nicht mehr zu denken war. Thomas begann mit den Vorbereitungen zum Rückzug. Die Ankunft einer kleinen britischen Flotte am 6. Mai mit 200 Soldaten an Bord (die Vorhut einer weitaus größeren Streitmacht) beschleunigte die amerikanischen Vorbereitungen für den Abmarsch. Der Rückzug entwickelte sich beinahe zu einer überstürzten Flucht, als Carleton mit einem Großteil seiner Truppen die Stadt verließ, um dem desorganisierten Feind gegenüberzutreten. Die pockengeschwächten Amerikaner (General Thomas erlag der Seuche während des Rückzugs), zogen sich bis zur Grenze bei Fort Ticonderoga zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Am 22. Mai, noch bevor die Amerikaner ganz aus der Provinz vertrieben waren, ordnete Carleton eine Untersuchung an, um jene Kanadier zu identifizieren, die der amerikanischen Invasionsstreitmacht geholfen hatten. Drei Vertrauensleute (zwei Frankokanadier und ein Brite) bereisten die Provinz und zählten die Kanadier, die aktive Unterstützung geleistet hatten. Ihre Zählung ergab 757 pro-amerikanische Sympathisanten. Carleton war einigermaßen nachsichtig bei geringfügigen Straftaten und ließ sogar eine Anzahl Täter, die schwerere Vergehen begangen hatten, auf Bewährung frei. Sobald die Amerikaner über die Grenze zurückgedrängt worden waren, wurden die Maßnahmen gegen deren Unterstützer härter. Üblicherweise wurden sie zu Zwangsarbeit verurteilt, um die durch den Rückzug der Amerikaner verursachten Schäden zu beseitigen. Diese Maßnahmen hatten zur Folge, dass die öffentliche Unterstützung für die Amerikaner während des restlichen Krieges auf ein Minimum sank. Zwischen dem 6. Mai und dem 1. Juni 1776 trafen fast 40 Schiffe in Québec ein. Sie transportierten über 9.000 Soldaten unter dem Kommando von General John Burgoyne. Darunter waren rund 4.000 deutsche Soldaten unter Friedrich Adolf Riedesel, überwiegend aus der Landgrafschaft Hessen-Kassel (siehe dazu Soldatenhandel unter Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel). Diese Truppen verbrachten den Winter 1776/77 in der Provinz und wurden im letztlich gescheiterten Saratoga-Feldzug eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Québec am 31. Dezember 1775 zwischen den Briten und der amerikanischen Kontinentalarmee fand in der Frühphase des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs in der Stadt Québec im heutigen Kanada statt. Diese Schlacht war die erste bedeutende Niederlage für die vereinigten Dreizehn Kolonien und war für sie verlustreich. General Richard Montgomery fiel, Benedict Arnold wurde verwundet und Daniel Morgan wurde mit 430 anderen gefangen genommen. Die Garnison der Stadt, eine zusammengewürfelte Truppe aus regulären Soldaten und Milizionären, die unter dem Kommando von Gouverneur Guy Carleton stand, erlitt nur geringe Verluste.", "tgt_summary": "魁北克战役(英语:Battle of Quebec,),是大陆军围攻英国魁北克省首府魁北克市的一场战役。", "id": 3004915} {"src_title": "Augustusmausoleum", "tgt_title": "奥古斯都陵墓", "src_document": [{"title": "Inkonsistenzen.", "content": "Die gleichzeitige Manipulation von Daten durch mehrere Threads kann zu sogenannten inkonsistenten Daten führen. Das geschieht, wenn ein Thread Daten ändert, weitere Threads dies aber nicht erfahren und weiterhin den alten Zustand der Daten annehmen. Fortlaufende Berechnungen basieren nun auf nicht mehr aktuellen Daten und sind somit falsch. Ein Beispiel für diese Problematik ist die Race Condition.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gehaltsdaten.", "content": "Eine Komponente dient zum Verwalten von Gehaltsdaten. Das Programm kann gleichzeitig von zwei Personalmitarbeitern verwendet werden. Angenommen Mitarbeiter \"A\" erhöht das Gehalt eines Angestellten von 1000,00 Euro um einen Inflationsausgleich von 100,00 Euro. Nahezu gleichzeitig erhöht Mitarbeiter \"B\" das Gehalt ebenfalls um 200,00 Euro wegen besonderer Leistung. Insgesamt soll sich das Gehalt auf 1300,00 Euro erhöhen. Bei Verwendung nicht threadsicherer Software kann es zu folgender Bearbeitungsabfolge kommen: Ursache ist, dass bei der zweiten Änderung die erste nicht bekannt war. Es werden also lediglich 200,00 Euro auf das Ursprungsgehalt addiert. Die erste Änderung wird überschrieben und ist verloren (sog. „Lost Update“-Problem).", "section_level": 2}, {"title": "Änderungen einer MediaWiki-Seite.", "content": "Ein Beispiel für eine threadsichere Applikation ist MediaWiki. Es ist möglich, dass zwei Autoren dieselbe Seite zum selben Zeitpunkt ändern. Der Autor, der die Seite als zweites speichert, erhält von der Software eine Warnung und den Hinweis, dass es bereits eine Änderung gab. Es liegt nun in seiner Verantwortung, diesen Konflikt zu lösen, ohne den vorherigen Beitrag zu überschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation in Programmiersprachen.", "content": "Manche Elementarfunktionen von Programmiersprachen, die nur lokale Variablen bearbeiten, sind immer threadsicher, so zum Beispiel die meisten mathematischen Funktionen, die Zwischenergebnisse immer auf dem Stack ablegen und immer auf Kopien der Originalvariablen arbeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Threadsicherheit () ist eine Eigenschaft von Softwarekomponenten und hat eine wichtige Bedeutung in der Softwareentwicklung. Sie besagt, dass eine Komponente gleichzeitig von verschiedenen Programmbereichen mehrfach ausgeführt werden kann, ohne dass diese sich gegenseitig behindern.", "tgt_summary": "奥古斯都陵墓()是古罗马皇帝的大型陵墓,公元前28年修建于罗马战神广场,位于现在的奥古斯都大帝广场(Piazza Augusto Imperatore),不再对游客开放。虽然时间和疏于照管使废墟受到了破坏。然而,这个废墟仍然是战神广场北侧令人印象深刻的主导建筑。", "id": 2250297} {"src_title": "Andreas II. (Ungarn)", "tgt_title": "安德烈二世", "src_document": [{"title": "Fürstentum Halitsch.", "content": "Politische Bedeutung erlangte Andreas erstmals, als ihn sein Vater 1188 kurz nach der Besetzung des Fürstentums Halitsch in der Kiewer Rus dort als Fürst einsetzte. Der einheimische Fürstensohn Wladimir Jaroslawitsch eroberte die Herrschaft jedoch nach kurzer Zeit mit polnischer und deutscher Hilfe zurück. Allerdings blieb die Region auch in den Folgejahren ein Brennpunkt von Andreas' Politik. Immer wieder versuchte er, Einfluss auf die Auseinandersetzungen um die Erbfolge in dem Fürstentum zu nehmen. Bei diesen Versuchen stieß Andreas aber sowohl auf den Widerstand eines Großteils des dortigen einheimischen Adels als auch der meisten ungarischen Adligen. Unterstützung bekam er dagegen vom kleinpolnischen Fürstenhaus, das Interesse an den wolhynischen Gebieten des Fürstentums Halytsch-Wolhynien hatte. 1205 bezeichnete Andreas sich nach dem Tod von Fürst Roman von Halitsch-Wolhynien als \"König von Galizien und Lodomerien\" (\"Rex Galiciae et Lodomeriae\") ohne jedoch reale Macht zu haben. Eine direkte Herrschaftsübernahme in dem Territorium gelang erst wieder 1215, nachdem Andreas' Sohn Koloman Salomea, eine Tochter des polnischen Großherzogs Leszek I., geheiratet hatte. Um den Jahreswechsel 1215/16 herum wurde Koloman zum \"König von Galizien-Wolhynien\" gekrönt. Die Herrschaft durch die katholischen Ungarn wurde von der orthodoxen Bevölkerung und dem Adel nie akzeptiert. Auch der polnische Großfürst scherte bald aus dem Bündnis mit Andreas aus und unterstützte stattdessen einen russischen Anwärter auf die Herrschaft. In mehrjährigen Kämpfen wurden die Ungarn aus dem Fürstentum vertrieben. Allerdings gelang es Andreas durch seine Heiratspolitik wieder, 1227 seinen Sohn Andreas auf den Herrscherstuhl von Halitsch zu bringen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Deutsche Orden.", "content": "1211 rief Andreas II. den Deutschen Ritterorden in den Osten des Landes, um sich von ihm im Kampf gegen die Kumanen unterstützen zu lassen. Als der Orden nach seiner Ansiedlung im Burzenland in Siebenbürgen aber damit begann, eine eigenständige Herrschaft aufzubauen, verschlechterte sich das Verhältnis zum König rasch. 1225 zwang Andreas den Orden, das Land wieder zu verlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Auseinandersetzungen mit dem Adel und Siedlungspolitik.", "content": "1213 wurde seine Frau, Gertrud von Meran-Andechs während eines Adelsaufstands ermordet. Grund dafür war die Empörung des ungarischen Adels gegen die üppigen Zuteilungen königlicher Ländereien an fremdländische Adlige aus dem Günstlingskreis Gertruds. So hatte Andreas 1206 Gertruds Bruder Berthold im Widerspruch zum Kirchenrecht als Erzbischof von Kalocsa eingesetzt. 1212 wurde Berthold sogar zum Woiwoden von Siebenbürgen und zum Stellvertreter des Königs ernannt. Im Folgejahr nutzte der Adel die Abwesenheit Andreas', der sich auf einem Feldzug in Halitsch in Galizien befand, um das Gefolge der Königin zu überfallen, das gerade zu Ehren Leopolds VI. von Österreich eine Hofjagd im Wald Pils zwischen (dem heutigen) Budapest und Gran im Ungarischen Mittelgebirge veranstaltete. Die meisten fremden Adligen wurden erschlagen, die Königin regelrecht zerstückelt. Berthold und Leopold konnten sich mit Verletzungen retten. Nach seiner Rückkehr ließ Andreas zahlreiche Verschwörer ebenfalls zerstückeln. Damit war der Widerstand im Adel jedoch keineswegs beendet: Im Frühjahr 1222 zwangen die ungarischen Kleinadligen den König zur Einberufung eines Gerichtstages in Stuhlweißenburg, wo sie ihn zur Entlassung seiner Regierung und der Annahme ihrer Forderungen in Form einer Goldenen Bulle zwangen. Die Forderungen wurden zwar nicht umgesetzt, doch konnte sich der Klein- und Mitteladel damit erstmals auf festgeschriebene Vereinbarungen mit dem König berufen und tat dies in den folgenden Jahrhunderten immer wieder. Die Bulle schränkte vor allem die Zuweisung von Ländereien, Zoll- und sonstigen Rechten an Landesfremde ein, sicherte dem Adel gerichtliche Immunität, die Einschränkung des Kriegsdienstes und eine weitgehend von königlichem Einfluss freie Erbfolge zu. 1223 wurde ein ähnliches Privileg für den Klerus bewilligt. Andererseits stellte Andreas 1224 einen weiteren Freibrief (\"Privilegium Andreanum\") aus, die sich an die vor allem deutsch- und wallonischstämmigen Siedler in Siebenbürgen (Siebenbürger Sachsen) richtete, und ihnen Privilegien wie die eigenständige Wahl von Pfarrern und Richtern zusicherte. In den Folgejahren weiteten sich diese Privilegien auf andere deutsche Siedlungsgebiete in Ungarn und auf neu zuziehende Deutsche aus.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahme am fünften Kreuzzug.", "content": "Andreas II. beteiligte sich am Fünften Kreuzzug. Am 1. Juni 1217 stach er zusammen mit Leopold VI. von Österreich vom Hafen von Split aus in Richtung Palästina in See, wo Jerusalem von den Muslimen zurückerobert werden sollte. In der Heimat erhielt er hierfür den Beinamen \"Der Hierosolymitaner\" („Der Jerusalemer“). Seine Reise führte ihn über Zypern nach Akkon, von wo er ohne entscheidenden Erfolg gegen das ayyubidische Heer operierte. Nachdem er im Dezember 1217 die Belagerung einer muslimischen Burg auf dem Berg Tabor erfolglos aufgeben musste, verließ er im Januar 1218 mit seinem Kontingent vorzeitig den Kreuzzug und kehrte nach Ungarn zurück. Der Kreuzzug wurde ohne ihn nach Ägypten weiter geführt, wo nach langer Belagerung 1219 Damiette erobert wurde, bevor die Kreuzfahrer 1221 im Nildelta geschlagen wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andreas II. von Ungarn, ungarisch II. András, kroatisch Andrija II., (* um 1177; † 21. September 1235 in Ofen, begraben in Egresch, Banat; heute Igriș, Rumänien) aus dem Geschlecht der Arpaden war 1205–1235 König von Ungarn und Kroatien. Sein Vater war Béla III. Seine Mutter war Agnes de Châtillon.", "tgt_summary": "安德烈二世 II. Endre(或称安德拉什二世 II. András;斯洛伐克语:Ondrej II)(1175年—1235年)匈牙利阿尔帕德王朝的国王(1205年—1235年在位)。匈牙利国王贝拉三世之次子。他在与长兄伊姆雷国王长期争斗并把伊姆雷之子和继承人拉斯洛三世(只是个幼儿)及其母阿拉贡的康斯坦丝赶出匈牙利之后成为国王。", "id": 712307} {"src_title": "Charles Paddock", "tgt_title": "查尔斯·帕多克", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nachdem Paddock während des Ersten Weltkrieges in der US Army gedient hatte, studierte er an der University of Southern California. Dort wurde er in die Leichtathletikmannschaft der Universität aufgenommen und entwickelte sich zu einem hervorragenden Sprinter. Bei dem ersten großen Sportereignis nach Kriegsende, den 1919 durchgeführten Inter-Alliierten-Spielen, gewann Paddock die Wettbewerbe über 100 und 200 Meter. Im Jahr darauf nahm Paddock für die USA an den Olympischen Spielen in Antwerpen teil. Hier feierte er seine größten Erfolge. Über 100 Meter wurde er in der Zeit von 10,8 s Olympiasieger vor dem ebenfalls für die USA startenden Morris Kirksey (Silber) und dem Briten Harry Edward. Über 200 Meter gewann er hinter seinem Landsmann Allen Woodring die Silbermedaille vor Harry Edward. Mit der US-amerikanischen 4-mal-100-Meter-Staffel lief Paddock zusammen mit Jackson Scholz, Loren Murchison und Morris Kirksey in 42,2 s Weltrekord und gewann seine zweite Goldmedaille. Paddock fiel dabei durch seine merkwürdige Angewohnheit auf, seine Rennen mit einem Sprung in Richtung Ziellinie zu beenden. 1921 verbesserte Paddock die Weltbestleistung über 110 Yards auf 10,2 s. Erst 1956 wurde der Weltrekord über 100 Meter, etwas kürzer als 110 Yards, ebenfalls auf 10,2 s verbessert. Bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris qualifizierte sich Paddock erneut für die Finalläufe über 100 und 200 Meter, blieb aber weniger erfolgreich als vier Jahre zuvor. Im 100-Meter-Rennen wurde er Fünfter, über 200 Meter gewann er hinter Jackson Scholz und vor dem Briten Eric Liddell wieder eine Silbermedaille. Am Staffelrennen nahm Paddock nicht teil. 1928 in Amsterdam nahm Paddock zum dritten Mal an Olympischen Spielen teil, verfehlte aber das Finale über 200 Meter. Bei den US-Leichtathletik-Meisterschaften gewann Paddock über 100 Meter in den Jahren 1921 und 1924. Über 200 Meter gewann er in den Jahren 1920, 1921 und 1924. Paddock war mehrfacher Weltrekordinhaber, auch über die 110-Yards-Distanz. Während seiner aktiven Laufbahn arbeitete Paddock im Management verschiedener Tageszeitungen. Zwischen 1925 und 1928 wirkte er auch in einigen Spielfilmen mit. Außerdem war er seit Ende des Ersten Weltkrieges im Stab von Generalmajor William Upshur. Während des Zweiten Weltkriegs stürzten Paddock und Upshur am 21. Juli 1943 in der Nähe von Sitka (Alaska) mit einem Flugzeug ab. Beide verloren bei dem Absturz ihr Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles William Paddock (* 11. August 1900 in Gainesville, Texas; † 21. Juli 1943 bei Sitka, Alaska) war ein US-amerikanischer Leichtathlet. Er war zweifacher Olympiasieger und gewann im Lauf seiner Karriere insgesamt vier Medaillen bei Olympischen Spielen.", "tgt_summary": "查尔斯·威廉·帕多克(英语:Charles William Paddock,1900年-8月11日-1943年-7月21日),美国短跑运动员。", "id": 1705666} {"src_title": "Iowa-Klasse", "tgt_title": "衣阿华级战列舰", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planung und Bau.", "content": "Die Planung der \"Iowa\"-Klasse begann Anfang 1938, als schnelle Eskortschiffe mit starken Geschützen für die Flugzeugträger benötigt wurden; dieser Typ war als \"fast battleship\", also schnelles Schlachtschiff bekannt. Die Klasse konnte ohne praktische Beschränkung bezüglich Tonnage und Bewaffnung entwickelt werden. Die im Washingtoner Abkommen sowie auf den Flottenkonferenzen von London festgeschriebenen Limits (45.000 t Verdrängung) waren zu dieser Zeit zwar noch in Kraft, wurden aber nur auf dem Papier eingehalten. Die offizielle Verdrängung summiert sich auf etwa 45.500 t, tatsächlich lag sie bei über 57.000 t. Die Iowa-Klasse wurde auf dem Rumpf der Vorgängerklasse, der \"South-Dakota\"-Klasse, geplant, da eine Studie dem Rumpf die Fähigkeit zusprach, eine Geschwindigkeit von bis zu 33 Knoten erreichen zu können. Die \"Iowas\" sollten die gleiche Hauptbewaffnung wie die South Dakotas tragen, das \"Mark-II\"-Geschütz für 406-Millimeter-Geschosse der Kaliberlänge 45. Um jedoch mit den Geschützen der japanischen \"Yamato\"-Klasse mithalten zu können, wurde die neuentwickelte", "section_level": 2}, {"title": "Einheiten.", "content": "Alle sechs geplanten Einheiten wurden nach US-Bundesstaaten benannt. Dies ist eine Tradition in der US Navy, die alle ihre Schlachtschiffe nach Bundesstaaten benannt hat. Die Einheiten dienten während des Zweiten Weltkrieges, des Koreakrieges, des Vietnamkrieges (eine Einheit) und des Zweiten Golfkrieges (zwei Einheiten). In Friedenszeiten wurden die Einheiten immer wieder der Reserveflotte zugeteilt. Der Grund hierfür waren die hohen Kosten (vor allem Personalkosten), die das Betreiben der Schiffe erzeugte, aber auch die Konservierung der Feuerkraft der Schiffe.", "section_level": 2}, {"title": "USS \"Iowa\" (BB-61).", "content": "Die USS \"Iowa\" (BB-61) war das erste der Schiffe. Sie wurde am 27. Juni 1940 auf Kiel gelegt und am 22. Februar 1943 in Dienst gestellt. Sie diente im Pazifikkrieg, wo sie unter anderem an der Schlacht in der Philippinensee teilnahm. Nach kurzer Zugehörigkeit zur Reserveflotte wurde die \"Iowa\" im Zuge des Koreakrieges wieder in Dienst gestellt, wo sie Küstenbeschießungen durchführte. 1958 wurde die \"Iowa\" wieder der Reserve zugewiesen, der sie bis 1984 angehörte. Zu dieser", "section_level": 3}, {"title": "USS \"New Jersey\" (BB-62).", "content": "Die USS \"New Jersey\" (BB-62) wurde am 16. September 1940 auf Kiel gelegt und am 23. Mai 1943 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der Beschießung Saipans teil, später verteidigte sie mehrere Flugzeugträger vor Okinawa. Nach kurzer Zeit in der \"Mothball Fleet\" genannten Reserveflotte beschoss die \"New Jersey\" ab 1951 die Küsten von Wŏnsan und anderer Städte in Nordkorea,", "section_level": 3}, {"title": "USS \"Missouri\" (BB-63).", "content": "Die USS \"Missouri\" (BB-63) wurde am 6. Januar 1941 auf Kiel gelegt und am 11. Juni 1944 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der Schlacht um Iwo Jima teil, kurz vor dem Ende des Krieges beschoss sie Industrieanlagen in Hichiti, Japan. Am 2. September 1945 wurde an Bord der \"Missouri\" im Beisein von Flottenadmiral Chester Nimitz und", "section_level": 3}, {"title": "USS \"Wisconsin\" (BB-64).", "content": "Die USS \"Wisconsin\" (BB-64) wurde am 25. Januar 1941 auf Kiel gelegt und am 16. April 1943 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg diente sie vor Iwo Jima und den japanischen Hauptinseln. Die erste Außerdienststellung erfolgte 1948, bereits 1951 wurde sie jedoch wieder aktiviert, um am Koreakrieg teilzunehmen. 1958 wurde sie wiederum", "section_level": 3}, {"title": "USS \"Illinois\" (BB-65).", "content": "Die USS \"Illinois\" (BB-65) wurde am 15. Januar 1945 auf Kiel gelegt, der Bau jedoch bereits", "section_level": 3}, {"title": "USS \"Kentucky\" (BB-66).", "content": "Die USS \"Kentucky\" (BB-66) wurde am 6. Dezember 1944 auf Kiel gelegt und bis zum 17. Februar 1947 gebaut, als bei einem Fertigungsgrad von 72 Prozent der Bau abgebrochen wurde. Das Schiff lag bis 1950 unvollendet im Trockendock, danach an den Piers von Newport News. Als die Navy keine weiteren Pläne für den Rumpf hatte, wurde dieser 1958 an die \"Boston Metals Company\" verkauft, die ihn zerlegte.", "section_level": 3}, {"title": "Umbaupläne nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Bereits nach der ersten Außerdienststellung der Schiffe nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Umbaupläne, die sich besonders auf die nicht fertiggestellte USS \"Kentucky\" bezogen, jedoch auch Modellcharakter für die vier anderen Einheiten der Klasse besaßen. Auch nach dem Vietnamkrieg gab es umfangreiche Pläne, die das Einsatzprofil der Schiffe bei ihrer Ausführung stark verschoben hätten.", "section_level": 2}, {"title": "Als Lenkwaffenträger.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Als Helikopter- oder Flugzeugträger.", "content": "1962 gab es Pläne, die Schiffe für die Kosten von rund 64 Mio. Dollar für die amphibische Kriegsführung herzurichten. Dazu sollten sie zu Kombinationen aus Hubschrauberträgern und Mutterschiffen für Landungsboote umgebaut werden. Dabei wäre hinter den Aufbauten anstelle des Turm 3 ein erhöhtes Landedeck eingerichtet worden, darunter Hangars für Helikopter, an den Relingen sollten die eigentlichen Landungsboote an Davits zu Wasser gelassen werden können. An Bord sollten sich etwa 1800 US Marines befinden, gleichzeitig konnten die geplanten Schiffe mittels der vorderen beiden 406-mm-Türme Feuerschutz für die anlandenden Einheiten geben. In den 1980er-Jahren gab es außerdem mehrere Entwürfe, welche die Schlachtschiffe", "section_level": 3}, {"title": "Modernisierung Anfang der 1980er-Jahre.", "content": "Anfang der 1980er-Jahre wurden die vier \"Iowas\" aus der Reserveflotte zurück in die aktive Flotte beordert. Die Gründe hierfür sind primär im Aufkommen der sowjetischen Schlachtkreuzer der \"Kirow\"-Klasse zu sehen. Auch mit Blick auf Ronald Reagans gerade gestartetes Programm \"Marine der 600 Schiffe\" wurden die \"Iowas\" als schlagkräftigste und günstigste Antwort auf die \"Kirows\" bewertet. Insgesamt kostete die Modernisierung der vier Schiffe 1,7 Mrd. US-Dollar. Im Zuge der Modernisierung wurden die zur Flugabwehr gedachten Waffen entfernt und stattdessen Raketensysteme für den Einsatz gegen Land- und Seeziele installiert. Da die Schiffe nun keine Flugzeuge mehr bekämpfen konnten, sollte mit der RIM-7 Sea Sparrow ein neues System dafür installiert werden, allerdings", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Jahre und Verbleib.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Reserveflotte bis 2006.", "content": "Bereits die als endgültig geltende Streichung der vier Schiffe der \"Iowa\"-Klasse aus dem Schiffsregister im Jahre 1995 war nicht ohne Kontroverse, da besonders das United States Marine Corps fürchtete, bei zukünftigen Landungsunternehmen nicht genug Feuerkraft zur Unterstützung der US-Marines zu bekommen. Besonders die Frage, ob – wie angekündigt – die künftige Zerstörergeneration der \"Zumwalt\"-Klasse diese Feuerkraft bereitstellen kann, wurde heftig diskutiert, auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Klasse erst nach 2016 verfügbar sein werde. Auf der anderen Seite wurde die Notwendigkeit massiver Küstenbeschießungen bestritten, da kaum noch wirkliche Küstenbefestigungen existieren und diese im Vorfeld einer amphibischen Operation auch mit alternativen Mitteln wie Marschflugkörpern bekämpft werden können. 1996 bestimmte der Kongress deshalb, dass zwei Schiffe wieder ins Schiffsregister aufgenommen werden sollten. Dies geschah in Section 1011 des \"National Defense Authorization Act 1996:\" Der \"National Defense Authorization Act\" wurde vom US-Kongress verabschiedet, nachdem dieser bei der Außerdienststellung der Schiffe übergangen worden war.", "section_level": 3}, {"title": "Letzte Außerdienststellung 2006.", "content": "Am 17. März 2006 wurden die \"Iowa\" und die \"Wisconsin\" aus dem Register gestrichen. Wie auch die \"New Jersey\" und die \"Missouri\" sollen die beiden als Museumsschiff erhalten bleiben. Jedoch zeigte sich die Politik wiederum besorgt, dass die Feuerkraft der \"Iowas\" komplett verloren gehen könnte und bestimmte daher im \"National Defense Authorization Act of 2007\", dass die \"Iowa\" und \"Wisconsin\" von der Navy weiterhin so behandelt und gewartet werden müssen, dass sie im Falle eines „nationalen Notstandes“ im Kampf eingesetzt werden können. Die Bedingungen ähneln dabei denen von 1996, besonders wird klargestellt, dass die Benutzung als Museum keine Demilitarisierung nach sich ziehen darf und Ersatzteile und Projektile weiter gelagert werden müssen. Auch um die Vorgaben des Kongresses bezüglich der Bereitstellung von Schiffs-Artillerie zu erfüllen, ist ab 2007 vorgesehen, die Zerstörer der \"Arleigh-Burke\"-Klasse mit weitreichender Munition auszustatten. Bis 2011 ist dies nicht geschehen. Die \"Iowa\" ist seit Juli 2012 im Port of Los Angeles als Museumsschiff der Öffentlichkeit zugänglich. Die \"New Jersey\" liegt in Camden, New Jersey, die \"Missouri\" in Pearl Harbor, Hawaii und die \"Wisconsin\" in Norfolk, Virginia; diese drei Schiffe sind ebenfalls zugänglich.", "section_level": 3}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Rumpf.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Außenrumpf.", "content": "Der Rumpf einer \"Iowa\"-Klasse ist etwa 270 Meter lang und 33 Meter breit, der Tiefgang beträgt ungefähr 11 Meter. Die Verdrängung beträgt 45.000 Tonnen Standard und rund 58.000 Tonnen voll beladen, das Leergewicht liegt bei etwa 12.000 Tonnen. Die Ausmaße des Rumpfes wurden nach der so genannten Panamax-Spezifikation gewählt, das heißt, es wurde darauf Wert gelegt, dass die Einheiten den Panamakanal noch passieren konnten, was hier mit jeweils rund 30 cm Spiel an beiden Längsseiten möglich war. Die Höhe des Buges über Wasserlinie beträgt 11 Meter, die des Hecks 6,7 Meter. Die Schornsteine liegen etwa 29 Meter über dem Wasser, der höchste Mast 40 m. Charakteristisch für die \"Iowa\"-Klasse ist das lange Vorschiff mit leichtem Wulstbug (sogenannte Taylor-Birne) und stark konkavem Profil sowie das Erreichen der größten Breite des Rumpfes nach etwa zwei Drittel der Länge, bedingt durch die Anordnung der Antriebsanlagen. Die Panzerung der Schiffe beträgt am Gürtel, also in der Wasserlinie in der Länge von ungefähr dem ersten bis", "section_level": 3}, {"title": "Decksanordnung.", "content": "Unter dem Hauptdeck schließen sich Deck 2 und 3 an, dort befinden sich über die gesamte Länge Schlaf- und Freizeiträume für die Besatzung. Unter diesen Decks kommen drei so genannte \"Platforms.\" Im Bug bis zum ersten Turm befinden sich hier Lagerräume, danach reichen die beiden Türme mit den Aufzügen zur Munitionsanlieferung herunter bis auf Plattform 3. Weiter achtern schließen sich über alle Plattformen die vier Maschinenräume an, darüber verlaufen die Rohre zu den Schornsteinen. Dahinter befindet sich Turm 3, unter dem Achterdeck folgen wiederum Lagerräume. Über dem Hauptdeck erstrecken sich die Aufbauten über sechs Decks. Auf den ersten beiden befinden sich unter anderem die Kabinen des Kapitäns und für einen allenfalls das Schiff als Flaggschiff nutzenden Admiral. Weiter oben – direkt über bzw. hinter Turm 2 – befinden sich die Kommandozentrale und die Feuerleitung. Neben einer Möglichkeit, das Schiff zu steuern, wurde dort der Kurs fortgezeichnet, außerdem befinden sich dort die Radarüberwachung und der Funkraum. Unter anderem musste dort auch die Flugbahn der Projektile geplottet werden, um sicherzustellen, dass kein Flugverkehr die geplante Flugbahn kreuzt. Weiter über den Kommandoräumen befindet sich am Mast auf einer Höhe von etwa 20 Metern über der Wasserlinie die Navigationsbrücke.", "section_level": 3}, {"title": "Antrieb.", "content": "Die \"Iowa\"-Klasse ist mit ihrer Spitzengeschwindigkeit von 33 Knoten die schnellste je gebaute Schlachtschiffklasse. Die Schiffe verfügen über je vier Schrauben, wobei die beiden außenbords liegenden vierblättrig mit Durchmesser 5,5 Meter sind und die inneren fünf Blätter besitzen bei einem Durchmesser von 5,3 Meter. Die Leistung liegt bei zusammen 212.000 PS (156 MW) vorwärts und 44.000 PS (32 MW) rückwärts. Ein Schiff kann rund 2,5 Mio. Gallonen oder 9,5 Mio. Liter \"Distillate Fuel, Marine\" (DFM), das Standardöl der US Navy, mitführen. Die wirtschaftlichste Geschwindigkeit liegt dabei bei 16 Knoten, bei denen das Schiff etwa 18.000 Seemeilen zurücklegen kann. Zum Vergleich: Bei 30 Knoten schafft eine \"Iowa\"-Klasse nur gut 8000 Seemeilen. Die Schrauben werden", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Geschütze.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Flugkörper.", "content": "Seit der Modernisierung befinden sich auch Flugkörper an Bord. Mittschiffs zwischen den beiden Schornsteinen befinden sich auf einer Plattform, auf der sich vorher 40-Millimeter-FLAK befanden, vier Armored Box Launcher mit je vier BGM-109 Tomahawk Marschflugkörpern zum Einsatz gegen Landziele sowie vier Starter für je vier AGM-84-Harpoon-Anti-Schiff-Raketen. Achtern des hinteren Schornsteins befinden sich noch einmal vier ABL für je vier Tomahawks. Diese Systeme haben den Nachteil, dass sie nicht auf See nachgeladen werden können, so dass die gesamte FK-Bewaffnung eines Schiffes aus 32 Tomahawks und 16 Harpoons besteht.", "section_level": 3}, {"title": "Elektronik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Radare und Feuerleitsysteme.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg war auf dem Hauptmast ein Radar Typ \"SK,\" später auch \"SK-2\" sowie \"SC-2\" installiert. Diese Suchradare hatten eine Reichweite von bis zu 120 Seemeilen gegen hoch fliegende Flugzeuge. Ab dem Koreakrieg wurde zur Luftüberwachung ein SPS-6 von der Westinghouse Electric Corporation eingesetzt, das eine Reichweite von 140 Seemeilen aufweist. Die Höhenfindung von Luftzielen wurde über das SPS-8A sichergestellt. Als Navigationsradar diente ab Anfang des Koreakrieges das SPS-10 von Raytheon. Durch die Nachrüstung mit Flugkörpern mussten auch moderne Radaranlagen installiert werden. Als Hauptluftüberwachungsradar ist auf einem Gittermast am vorderen Schornstein das SPS-49 von Raytheon installiert, das eine Reichweite von etwa 250 nautischen Meilen", "section_level": 3}, {"title": "Selbstverteidigungssysteme.", "content": "Ebenfalls seit der Modernisierung befinden sich zahlreiche defensive Schutzsysteme an Bord. Für die elektronische Kampfführung wurde das SLQ-32(V)3 installiert. Die Antennen, die sich an den Aufbauten befinden, können für Fernmelde- und elektronische Aufklärung sowie als Störsender eingesetzt werden. Ebenfalls", "section_level": 3}, {"title": "Energieerzeugung.", "content": "Die Energie zum Betrieb der elektrischen Systeme wird auf den \"Iowa\"-Klasse-Schlachtschiffen von acht sogenannten \"Ship’s Service Turbine Generators\" (SSTGs) bereitgestellt, die von Westinghouse hergestellt wurden. Diese Dampfturbinen werden ebenfalls vom Dampf aus den Kesseln des Antriebssystems betrieben, jeder SSTG liefert 1,25 Megawatt, so dass auf dem Schiff insgesamt 10 MW zur Verfügung stehen. Als Notsystem verfügt jede Einheit über zwei Dieselgeneratoren mit je 250 kW Leistung. Um im Kampf beschädigte Stromkreise überbrücken zu können, gibt es auf den unteren Decks ein sogenanntes \"Casualty Power System.\" Dies besteht aus langen Kabeln und Steckverbindungen an den Wänden. Mit diesen können eventuell beschädigte Sektionen überbrückt und die elektrische Versorgung in allen Bereichen des Schiffes sichergestellt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Luftfahrzeuge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeuge.", "content": "Für Aufklärung und Zielfindung für die Hauptbewaffnung setzte die US-Marine auf ihren Schlachtschiffen und Kreuzern Wasserflugzeuge ein. So auch auf den Schiffen der \"Iowa\"-Klasse. Diese konnten von den aus je zwei Katapulten bestehenden Bordfluganlagen auf den Achterdecks der Schiffe gestartet werden. Zu Beginn wurde die zweisitzige Vought OS2U Kingfisher eingesetzt, ab 1945 die einsitzige SC Seahawk von Curtiss. Die Flugzeuge wurden in Fahrtrichtung leicht schräg nach Außenbord", "section_level": 3}, {"title": "Hubschrauber.", "content": "Ab 1949 wurden zur Aufklärung erstmals Hubschrauber eingesetzt, womit die gefährliche Wasserlandung der Flugzeuge vermieden werden konnte. Da sich zu diesem Zeitpunkt aber noch die Katapulte und auch die Maschinenkanonen auf dem Achterdeck befanden, wurden die Hubschrauber von Turm 1 aus gestartet, die ersten Modelle waren vom Typ", "section_level": 3}, {"title": "Drohnen.", "content": "Ab Anfang der 1990er-Jahre war es den Schiffen möglich, zur Aufklärung RQ-2-Pioneer-Drohnen zu starten und kontrollieren. Diese werden vom Achterdeck mittels eines Raketenboosters gestartet, der kurze Zeit später abgeworfen wird. Die Drohnen können von Bord des Schiffes mehrere Stunden lang gesteuert werden. Dafür wird ein Videobild der Kamera an Bord der Drohne in Echtzeit auf das Schiff übermittelt. Da die Drohne zwar ein Fahrgestell hat, eine Landung auf dem kleinen Deck einer \"Iowa\" aber zu gefährlich wäre, wird eine andere Technik verwendet: Ein großes Netz wird quer über das Schiff gespannt, in das die Drohne mit niedriger Geschwindigkeit geflogen wird. Bis zu acht Drohnen wurden auf den Fahrten im Persischen Golf mitgeführt und wurden von den beiden Einheiten intensiv genutzt.", "section_level": 3}, {"title": "Besatzung.", "content": "Ein Schiff der \"Iowa\"-Klasse hatte zu Beginn der Dienstzeit etwa 2800 Mann Besatzung, davon 134 Offiziere, außerdem gehörte eine Abordnung des US Marine Corps dazu. Nach den Modernisierungen des Schiffes konnte die Anzahl der benötigten Männer auf etwa 1500 verringert werden; dies liegt vor allem daran, dass die Fla-Waffen nicht mehr an Bord waren, die vorher personalintensiv zu besetzen waren. Jeder Seemann hatte eine eigene Koje. Das so genannte \"hot bunking,\" die abwechselnde gemeinsame Nutzung einer Koje, musste nicht praktiziert werden. Die Mannschaftsräume befinden sich über fast die gesamte Länge auf Deck zwei und drei. An Bord befindet sich außerdem alles, was die Seeleute auf längeren Fahrten benötigen. Unter", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzprofil.", "content": "Die Schlachtschiffe der \"Iowa\"-Klasse waren schnell genug, um mit den Flugzeugträgerkampfgruppen mitzuhalten; häufig waren sie in einer solchen Gruppe vorhanden. Unter anderem war es ihre Aufgabe, andere Schlachtschiffe von der Annäherung an die eigene Gruppe abzuhalten. Zu solch einem \"Kampf der Titanen\" ist es jedoch für die Einheiten der \"Iowa\"-Klasse nie gekommen, da sowohl \"Yamato\" als auch \"Musashi\", die letzten Schlachtschiffe der Japaner im Zweiten Weltkrieg, nach der Indienststellung der \"Iowas\" aufgrund von Brennstoffmangel kaum noch aktionsfähig waren und kaum beschützt wurden. So wurden sie bereits auf der Anfahrt zu den Schlachten, an denen die \"Iowas\" beteiligt waren, von Trägerflugzeugen beschädigt und versenkt. Stattdessen wurden die Hauptgeschütze der Schiffe vor allem zur Vorbereitung der Erstürmung der japanischen Pazifikinseln genutzt, indem sie die Strände \"sturmreif\"", "section_level": 2}, {"title": "Unfälle und Kriegsschäden.", "content": "Im Krieg nahm nur die \"Missouri\" Schaden, sie wurde zweimal von Kamikaze-Fliegern getroffen. Der erste traf das Schiff am 11. April 1945 knapp unterhalb des Hauptdecks nahe Turm 3. Teile des Flugzeuges und die Leiche des Piloten wurden auf das Deck geschleudert, während der Sprengstoff im Flugzeug nicht explodierte und ins Meer fiel. Das Feuer, das an Bord ausgebrochen war, konnte nach wenigen Minuten gelöscht werden. Auf amerikanischer Seite gab es keine Opfer. Bei einem zweiten Angriff verfehlte ein Kamikaze das Schiff, streifte mit einer Tragfläche jedoch den Kran, der zur Flugzeugbergung dient. Das Flugzeug stürzte danach ins Heckwasser der \"Missouri,\" wo es explodierte und Splitter über das Achterdeck bis zum Schild von Turm 3 verteilte, wodurch mehrere Crewmitglieder verletzt wurden. Während der 1950er-Jahre liefen außerdem die \"Missouri\" einmal und die \"Wisconsin\" dreimal vor der Ostküste der Vereinigten Staaten auf Grund. Die", "section_level": 2}], "src_summary": "Die \"Iowa\"-Klasse ist eine Klasse von Schlachtschiffen, die die US Navy während des Zweiten Weltkrieges in Dienst gestellt hatte.", "tgt_summary": "爱荷华级战舰,是美国海军建成的排水量最大也是最新锐的一级战舰。这一级战舰因日本帝国投降签字仪式于其3号舰密苏里号上进行而名扬万里,同时,首舰爱荷华号因美国总统富兰克林·罗斯福的需要,而成为历史上唯一一艘有浴缸的战舰。此外,爱荷华级战舰也是世界上最晚退役(1990年代)的战舰,4艘同型舰仍保存至今。", "id": 376539} {"src_title": "Komplementärgut", "tgt_title": "互补品", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Technische und/oder physikalische Abhängigkeiten können dazu führen, dass einige Güter einander bedingen. Jedes kann für sich alleine nicht seine optimale Funktion entfalten oder ist sogar nutzlos, sondern nur beide gemeinsam. Bereits John D. Rockefeller nutzte um 1870 diese Abhängigkeiten aus, als er Petroleumlampen in China verkaufte, wo er ein Petroleummonopol besaß. Im Jahre 1902 verschenkte King Camp Gillette Rasiergeräte und verkaufte die von ihm patentierten Einweg-Rasierklingen. Je individueller die beiden Komplementärgüter miteinander verbunden werden können, umso stärker ist ihre Komplementarität. Dies hat Auswirkungen auf die Nachfrage, die beide Güter ähnlich oder gleichzeitig betrifft. Diese Marktstrategie nutzen Unternehmen aus, um sich den Lock-in-Effekt nutzbar zu machen. Für alle Komplementärgüter gilt, dass sich ein Systemwechsel nur lohnt, wenn die Wechselkosten den durch einen Systemwechsel entstehenden Nutzen nicht übersteigen würden.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Beispielhaft für diese ökonomische Beziehung sind Pfeifentabak und Tabakspfeifen. Durch eine drastische Preissenkung bei Pfeifentabak steigt auch die Nachfrage nach Tabakspfeifen, da nur beide Güter gemeinsam Nutzen stiften. Weitere Beispiele sind:", "section_level": 1}, {"title": "Unterscheidung nach dem Grad der Komplementarität.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vollkommene Komplemente.", "content": "\"Perfekte oder vollkommene Komplemente\" nennt man in der Wirtschaftswissenschaft Güter, die sich notwendig ergänzen und in der Regel nur zusammen nachgefragt werden. Sind zwei Güter vollkommene Komplemente, so verlaufen ihre Indifferenzkurven rechtwinklig und haben die Form formula_1 (Leontief-Funktion). Ein Beispiel für perfekte Komplemente sind linke und rechte Schuhe. Besäße eine Person mehr linke als rechte Schuhe, so würde das ihren Nutzen nicht erhöhen, da man Schuhe nur paarweise tragen kann. In der Realität ist es schwer, vollkommene Komplemente zu finden, da sich fast immer eine anderweitige Verwendung denken lässt (Zum Beispiel: Ein weiterer rechter Schuh ließe sich an einen Einbeinigen verkaufen). Der Gegensatz zu \"vollkommenen Komplementen\" sind \"vollkommene Substitute\".", "section_level": 2}, {"title": "Unvollständige Komplemente.", "content": "Im Gegensatz dazu sind \"unvollständige Komplemente\" solche Güter, die sich zwar ergänzen, aber auch einzeln am Markt nachgefragt werden. Zum Beispiel: Computer, Drucker und Bildschirm.", "section_level": 2}], "src_summary": "Komplementärgüter sind Güter, die gemeinsam nachgefragt werden, weil sie sich in ihrem Nutzen ergänzen. Güter, die dieselben oder ähnliche Bedürfnisse stillen und deshalb andere Güter ersetzen können, sind Substitutionsgüter (Substitute).", "tgt_summary": "互补财(英文:Complement 或 Complementary good)乃指财货间的消费是合并在一起,相互之间彼此牵动对方的需求量。如果一种财货价格提高,会导致另一种财货的需求下降。", "id": 1575509} {"src_title": "Tinkoff", "tgt_title": "京科夫车队", "src_document": [{"title": "Organisation.", "content": "Teamgründer und langjähriger Teammanager war der ehemalige Tour-de-France-Sieger Bjarne Riis, der bis Dezember 2013 auch Eigentümer des Teambetreibers \"Riis Cycling A/S\" – jetzt \"Tinkov Sport\" – war. Langjähriger Hauptsponsor und Namensgeber des Teams war bis zum Saisonende 2009 der IT-Dienstleister Computer Sciences Corporation (CSC). Im Juni 2008 konnte mit der Saxo Bank ein neuer Sponsor präsentiert werden. Die Bank trat zunächst bis Jahresende als Co- und anschließend als Hauptsponsor in Erscheinung. 2011 trat Saxo Bank als Hauptsponsor des Teams mit dem Co-Sponsor SunGard auf. 2012 startete das Team zunächst wieder als Team Saxo Bank, ab dem Juni dann unterstützt vom Co-Sponsor Tinkoff Bank. Nachdem der Eigentümer der Tinkoff Bank, Oleg Tinkow, im Jahr 2013 zunächst die Absicht bekundete, sein Engagement bei der Mannschaft zu beenden, erwarb er im Dezember 2013 die Betreiberfirma \"Riis Cycling A/S\", welche von diesem Zeitpunkt an als \"Tinkov Sport\" firmierte; Riis blieb Teammanager. Im März 2015 wurde Bjarne Riis von Oleg Tinkow suspendiert und anschließend entlassen. Als Grund nannte Tinkow, dass Riis nicht benötigt werde. Er sehe sich als einen guten Ersatz für Riis. Sportliche Leiter des Teams waren zuletzt Giuseppe Toni, Bruno Cenghialta, Steven de Jongh, Lars Michaelsen, Nicki Sørensen, Patxi Vila, Sean Yates und Tristan Hoffman. Der Sitz des Teams befand sich in Hørsholm. Am 15. Oktober 2015 gab die Saxo-Bank ihren Rückzug aus dem Sponsoring zum Ende der Saison 2016 bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Dopingvorwürfe.", "content": "Im Zuge der Dopingermittlungen gegen Lance Armstrong belastete Tyler Hamilton, der in den Jahren 2002 und 2003 für das Team CSC fuhr, Riis. Dieser habe ihn mit dem mittlerweile durch den Dopingskandal Fuentes bekannt gewordenen spanischen Mediziner Eufemiano Fuentes zusammengebracht und von dessen Dopingprogramm gewusst.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Das Team war sehr erfolgreich bei der Tour de France. Carlos Sastre gewann die Tour de France 2008 und Andy Schleck die Tour de France 2010. 2005 wurde Ivan Basso Gesamtzweiter und 2009 gelang dies Andy Schleck. 2004 war Ivan Basso Gesamtdritter. 2003 und 2009 konnte die Mannschaft die Teamwertung gewinnen. 2001 und 2002 gewann Laurent Jalabert das Trikot des besten Bergfahrers. Zudem gewann Andy Schleck dreimal in Folge von 2008 bis 2010 das Weiße Trikot des besten Jungprofis. Ivan Basso beendete den Giro d’Italia 2006 als Gesamtsieger. Alberto Contador gewann im Jahre 2012 die Vuelta a España, womit das Team Gesamtsiege in allen drei Grand Tours aufweisen kann. Fahrer des Teams konnten auch mehrere bedeutende Eintagesrennen gewinnen. Fabian Cancellara gewann für das Team zweimal Paris–Roubaix (2006 und 2010), Mailand–Sanremo 2008, sowie die Flandern-Rundfahrt 2010. Stuart O’Grady siegte bei Paris–Roubaix 2007. Nick Nuyens gewann die Flandern-Rundfahrt 2011. Tyler Hamilton (2003) und Andy Schleck (2010) beendeten Lüttich–Bastogne–Lüttich als Sieger. Des Weiteren gewann Laurent Jalabert zweimal die Clásica San Sebastián (2001 und 2002). 2002 siegte Jakob Piil bei Paris–Tours, und 2013 gewann Roman Kreuziger das Amstel Gold Race. Fabian Cancellara wurde während seiner Zeit beim Team 2008 Olympiasieger im Zeitfahren und viermal Weltmeister in dieser Disziplin.", "section_level": 1}, {"title": "Platzierungen in UCI-Ranglisten.", "content": "UCI-Weltrangliste UCI ProTour UCI World Calendar UCI World Tour", "section_level": 1}], "src_summary": "Tinkoff war ein Radsportteam, das von 2001 bis 2014 mit einer dänischen und danach bis zu seiner Auflösung zum Ablauf der Saison 2016 mit russischer Lizenz betrieben wurde.", "tgt_summary": "京科夫车队(国际自盟车队代码: TNK),为俄罗斯的一个职业自行车队。该队的所有者为奥列格·京科夫,管理者为前环法自行车赛冠军布雅内·里斯。京科夫车队现参加UCI世界巡回赛。", "id": 1943182} {"src_title": "Geschichte Vietnams", "tgt_title": "越南歷史", "src_document": [{"title": "Altertum.", "content": "Die frühesten Spuren menschlicher Aktivität auf dem Gebiet des heutigen Vietnam sind wohl 300.000 bis 500.000 Jahre alt. Die älteste bisher bekannte Kultur der Region ist die mehr als 30.000 Jahre alte Dieu-Kultur. Der Hauptfundort für deren Artefakte ist die namensgebende Dieu-Höhle in der Provinz Hòa Bình südlich von Hanoi. Ab etwa 16.000 v. Chr. existierte, ausgehend von derselben Region, die Hoa-Binh-Kultur, deren Steinwerkzeuge im Gebiet des gesamten kontinentalen Südostasien gefunden wurden. Die letzte altsteinzeitliche Kultur der Region war die Bacson-Kultur (ca. 10.000 v. Chr.). Neben Steinwerkzeugen war hier auch Keramik verbreitet. Etwa ab 3000 v. Chr. war der Bewässerungsanbau von Reis bekannt. Die Bronzezeit ist durch Kulturen wie Go Mun und Dong Dau belegt. Die Eisenzeit begann hier etwa 500 v. Chr. mit der Sa-Huynh-Kultur, deren Mitglieder, vermutlich von den Inseln des heutigen Indonesien kommend, an den Küsten und auf vorgelagerten Inseln siedelten. Im Süden fand sich die Dong Nai-Kultur. Zugleich existierte im Delta des Roten Flusses die Dong-Son-Kultur, bekannt für ihre reich verzierten Bronzetrommeln. Aus dieser Kultur ging Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. das erste bekannte Königreich der Việt (chin. 越 Yuè), genauer der Lạc Việt, Văn Lang, hervor. Dieses Reich umfasste den größten Teil des heutigen Nordvietnam. Im 3. Jahrhundert v. Chr. wanderten aus dem Gebiet des heutigen Südchina Âu Việt ein und vermischten sich mit den ansässigen Lạc Việt. Im Jahre 258 v. Chr. gründete Thục Phán das Königreich Âu Lạc (aus der Vereinigung von Âu Việt und Lạc Việt) und erklärte sich selbst zum König An Dương Vương. An Dương Vương wurde 208 v. Chr. nach einem langen Krieg mit den Qín von dem Qín-General 赵佗/趙佗 Zhào Tuó (vietnamesisch: Triệu Đà) besiegt. Triệu Đà rief sich selbst zum König aus; als Qín von den Hàn erobert wurde, nannte er sein Königreich \"Nam Việt\" (南越,Nányuè = \"Südviệt\" oder \"Südyuè\"), nahm den Namen Vũ Vương (chin. 武王,Wǔ Wáng) an und gründete die Triệu-Dynastie. Im Jahre 111 v. Chr. wurde Nam Việt von Truppen Hàn Wǔdìs erobert und als Präfektur (郡 jùn (quận)) 交趾 Jiāozhǐ (Giao Chỉ) in das chinesische Reich eingegliedert. Unter der chinesischen Herrschaft wurden technische Errungenschaften im Reisanbau, in der Viehhaltung und in der Baukunst von den Chinesen übernommen. Es kam zu zahlreichen Aufständen gegen die chinesische Fremdherrschaft und zu kurzen Phasen der Unabhängigkeit. Letztere wurden jeweils von der chinesischen Militärmacht beendet. Im Jahre 679 wurde die Provinz in \"Annam\" (\"friedlicher Süden\") umbenannt. In Süd- und Mittelvietnam entstand Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. das Königreich Champa. Im 2. Jahrhundert n. Chr. schlossen sich weiter südlich, im Gebiet des Mekong-Delta, einige kleinere politische Einheiten zu Funan zusammen, das als Vorläufer des späteren Kambuja, des Reiches der Khmer, gilt. Funan gilt als der älteste nachgewiesene Staat Südostasiens. Champa und Funan waren beide stark von indischen Einflüssen geprägt, vor allem was Kultur (Schrift, Kalender, Architektur...) und Religion (Hinduismus, Buddhismus) betrifft. Es kam in der Folge oft zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Khmer, den Cham und Annam – auch mit wechselnden Verbündeten – und Piraten entlang der Küste.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Dynastien.", "content": "Im Jahre 907 brach in China die Tang-Dynastie zusammen. Annam nutzte die Schwächephase, um sich der chinesischen Macht zu entziehen. Der erste vietnamesische Staat entstand 938 unter dem Strategen Ngô Quyền nach der Schlacht am Bạch Đằng-Fluss in Nordvietnam. Bis 968 wurde der Staat unter Đinh Bộ Lĩnh konsolidiert; von 968 bis 1009 folgten mehrere kurzlebige Dynastien. Von 1010 bis 1225 wurde der Staat Dai Viet von der Ly-Dynastie beherrscht, deren Gründer Lý Thái Tổ war. Unter den Ly verteidigte sich der Staat erfolgreich gegen die Chinesen unter den Song, gegen die Khmer und Cham. Ab der Mitte des 11. Jahrhunderts machten die Cham erste Gebietsgewinne. Unter den Ly wurde das Staatswesen nach chinesischem Vorbild gestärkt; Machtstrukturen und Organisation wurden konsolidiert und an vietnamesische Bedürfnisse angepasst. Im Jahre 1225 stürzten die Ly durch Unruhen. Die Trần-Dynastie übernahm die Macht. Sie verteidigte unter General Trần Hưng Đạo in Allianz mit den Cham das Land erfolgreich gegen die mongolische Yuan-Dynastie des Kublai Khan. Von 1400 bis 1407 löste die Ho-Dynastie die Tran ab, und es kam zu einer kurzzeitigen chinesischen Herrschaft unter den Ming. Die Ming versuchten, Vietnam bewusst weiter zu sinisieren, so wurde etwa das vietnamesische Literaturerbe systematisch zerstört. Im Jahre 1427 gründete Le Loi die Lê-Dynastie, die bis 1789 regierte. Unter den Le wurden vietnamesische Traditionen wieder betont; der Konfuzianismus blieb eine dominante Säule der Staatsorganisation. Unter den Le wurde Champa erobert und die vietnamesische Macht bis an den Mekong ausgedehnt. Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts erodierte die Macht des Königshauses. Nutznießer waren einflussreiche Händlerfamilien (v. a. die \"Trinh\" und \"Nguyen\") und die seit 1516 präsenten Portugiesen. Das vietnamesische Königshaus musste zahlreiche Jesuiten und Franziskaner im Land dulden. Die europäischen Missionare brachten ihrer Religion auch neue Technologien ins Land, beispielsweise wurde von dem Jesuiten Alexandre de Rhodes die bis heute gebräuchliche, auf den lateinischen Buchstaben basierende vietnamesische Schrift Quốc ngữ entwickelt. Im Jahre 1771 brach die Tây-Sơn-Rebellion aus. Aus dem folgenden Bürgerkrieg ging mit französischer Hilfe um 1802 Prinz Nguyễn Phúc Ánh aus der einflussreichen Händlerfamilie \"Nguyễn\" als Sieger hervor. Er rief sich zum Kaiser Gia Long aus, verlegte die Hauptstadt des Landes nach Huế und nannte das Land erstmals Viet Nam. Unter seiner Herrschaft und mit französischer Beratung wurden große Infrastruktur- und Verteidigungsprojekte in Angriff genommen, was die Staatskasse leerte. Das Territorium des Reiches wurde erweitert; ab 1834 gehörten Teile des heutigen Kambodscha als Provinz Tran-tay-thanh zu Vietnam.", "section_level": 1}, {"title": "Französische Kolonialherrschaft.", "content": "Ab Mitte des 19. Jahrhunderts verstärkten die Franzosen ihren Druck auf die Nguyễn-Kaiser. Es kam zu Ausschreitungen der verarmten Bevölkerung gegen französische Missionare und einheimische Christen (Andreas Dung-Lac und Gefährten). Im September 1858 griffen französische Kanonenboote den Hafen Da Nang und das Mekongdelta an. Kurz darauf tauchten auch Kanonenboote auf dem Parfüm-Fluss auf, der durch die damalige Hauptstadt Huế fließt. Ab 1862 musste Vietnam Gebiete an die Franzosen abtreten, bis 1883 wurden die drei Protektorate Annam, Cochin-China und Tonkin gegründet; der vietnamesische Kaiser wurde zu ihrer Anerkennung gezwungen. Damit stand Vietnam unter französischer Kolonialherrschaft. In der Folgezeit kamen vietnamesische Studenten und Intellektuelle in Europa, vor allem in Frankreich, mit Ideen des Nationalismus und des Kommunismus in Kontakt. Ab 1905 waren vietnamesische nationalistische Freiheitskämpfer um Phan Bội Châu (1868–1940) und Cuong De in Japan und Südchina aktiv. Der später bedeutendste unter ihnen war Ho Chi Minh (1890–1969), der 1929 die in Annam, Cochin-China und Tonkin tätigen kommunistischen Parteien zu einer Einheitspartei vereinigte. Die Partei wurde 1930, nach dem missglückten Yen-Bai-Aufstand und der Hinrichtung vieler ihrer Mitglieder, dezimiert und geschwächt. 1938 wurde mit Georges Catroux erstmals seit 1879 wieder ein militärischer Generalgouverneur eingesetzt. Dies war die Reaktion der französischen Regierung auf die Bedrohung durch japanische Truppen, die 1938 die Hafenstadt Kanton und die Insel Hainan erobert hatten. Die Japaner unternahmen bis zum Sommer 1940 keinen Versuch, die Kolonie Indochina unter ihre Kontrolle zu bringen.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Nach der Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen war Indochina militärisch isoliert. Den Japanern gelang es daraufhin, durch ständige Erhöhung des Druckes auf die Kolonialregierung, ihren Einmarsch im Juli 1941 mit diplomatischen Mitteln vorzubereiten und durchzuführen. Dazu gehörte unter anderem die Ermutigung Thailands zu einem Angriff auf die Westgrenzen Indochinas im Winter 1940. Während des restlichen Verlaufs des Zweiten Weltkrieges bis zum August 1945 wurde Vietnam durch Japan verwaltet. Dies geschah allerdings bis zum Frühjahr 1945 in Zusammenarbeit mit der französischen Kolonialverwaltung unter dem inzwischen von dem Vichy-Regime eingesetzten Admiral Decoux. Durch die Zusammenarbeit verschlimmerte sich die Situation der Vietnamesen dramatisch: Sie wurden nun von den Franzosen und den Japanern ausgebeutet. Die enorm wachsenden Forderungen der Besatzer nach immer mehr Nahrungsmitteln führten 1945 zu einer Hungersnot, bei der schätzungsweise zwei Millionen Menschen starben. Nachdem Ho Chi Minh 1941 aus dem Exil zurückkehrte, wurde bald aus über 40 Widerstandsgruppen eine »Liga für die Unabhängigkeit Vietnams« unter dem Namen \"Việt Minh\" zur Abwehr des japanischen Imperialismus und französischen Kolonialismus gebildet. Die Japaner stürzten die französische Herrschaft und setzen Kaiser Bảo Đại ein. Die Republik China und die USA, einschließlich ihres Geheimdiensts OSS, unterstützten die Việt Minh, die bei der Bekämpfung der japanischen Okkupation einige Erfolge erzielten. Nach der Kapitulation Japans dankte Kaiser Bảo Đại am 25. August 1945 ab. Nach der Potsdamer Konferenz fiel Vietnam in den Herrschaftsbereich der Briten.", "section_level": 1}, {"title": "Unabhängigkeit 1945.", "content": "Ho Chi Minh rief als Führer der Việt Minh nach der erfolgreichen Augustrevolution am 2. September 1945, unmittelbar nach Unterzeichnung der Kapitulation des Japanischen Kaiserreichs, die \"Demokratische Republik Vietnam\" als unabhängige Republik in ganz Vietnam aus. Er berief sich dabei auf die Unabhängigkeitserklärung der USA von 1776: „All men are created equal: the Creator has given us inviolable rights, life, liberty, and happiness!“. Vietnam war damit die zweite unabhängige Republik Südostasiens, nach Indonesien (Unabhängigkeitserklärung am 17. August 1945). Nach Goscha verlautbarten die Việt Minh bei Gründung der Demokratischen Republik Vietnam (DRV) das allgemeine Wahlrecht unabhängig der Geschlechter. Der Autor nennt kein konkretes Datum, aber er benennt die Dekrete No. 14 und No. 51 als Rechtsgrundlagen und schildert, dass dies im Rahmen der Machtübernahme während der Augustrevolution (Unabhängigkeitserklärung 2. September 1945) geschehen sei. Am 2. September 1945 wurde die Demokratische Republik Vietnam ausgerufen. Frauen erhielten im Rahmen der Machtübernahme während der Augustrevolution (Unabhängigkeitserklärung 2. September 1945) erstmals gleiche Rechte wie Männer, auch das Wahlrecht. Rechtsgrundlage hierfür waren die Dekrete Nummer 14 und Nummer 51. Am 6. Januar 1946 fand die erste all-vietnamesische Wahl zur 1. Nationalversammlung statt, die von der Việt Minh gewonnen wurde. Bei dieser Wahl wurde das Frauenwahlrecht erstmals ausgeübt. 1946 waren in der gesetzgebenden Versammlung nur 2,5 Prozent der Abgeordneten Frauen. Die Demokratische Republik Vietnam umfasste nur kurz das ganze Gebiet des Landes. 1946 kehrte in den Süden die französischen Kolonialmacht zurück. Während der Kolonialzeit bis 1954 gab es kein Wahlrecht für nicht-naturalisierte Indigene der Kolonie. Eine Quelle berichtet von einem aktiven Frauenwahlrecht in Südvietnam zur Wahl von Ngo Dinh Diem 1955.", "section_level": 1}, {"title": "Indochinakrieg.", "content": "Wenige Tage nach der Unabhängigkeitserklärung Vietnams landeten britische Truppen in Saigon mit dem offiziellen Auftrag, japanische Streitkräfte zu entwaffnen. Vom Norden her marschierten national-chinesische Truppen in Vietnam ein. Trotz eines Friedensvertrages mit den Viet Minh erzwangen die Franzosen am 23. September 1945 die Wiedererrichtung ihres kolonialen Regimes in Südvietnam. Der Versuch Frankreichs, sich auch das inzwischen unabhängige Nordvietnam wieder botmäßig zu machen, führte 1946 zum Ausbruch des Indochinakrieges. In Südvietnam wurde 1948 eine unter französischer Aufsicht stehende Gegenregierung eingesetzt, der ab 1949 der ehemalige Kaiser Bao Dai als Staatschef vorstand. Nach jahrelangem Guerillakampf gelang es den Viet Minh unter General Võ Nguyên Giáp, die Franzosen in der Schlacht um Điện Biên Phủ zu besiegen. Dies markierte das \"Ende der französischen Kolonialherrschaft in Indochina\". Auf der Indochinakonferenz in Genf wurde Mitte 1954 die Teilung Vietnams entlang des 17. Breitengrades in die (nördliche) Demokratische Republik Vietnam (Hauptstadt Hanoi) und die (südliche) Republik Vietnam (Hauptstadt Saigon) beschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Nordvietnam.", "content": "Nordvietnams Wirtschaft war traditionell stark nach China orientiert. Das von den Franzosen angelegte Eisenbahnnetz hatte Anschluss an chinesische Bahnlinien, sodass Transportmöglichkeiten für Waren zur Verfügung standen. Um die Städte Hanoi und Haiphong herum wurden metallische Rohstoffe gefördert und verarbeitet. Der Aufbau dieser Metallindustrie wurde mit Anleihen der Ostblockstaaten gefördert. Neben der Ausfuhr von Rohstoffen wurde traditionell vor allem Reis exportiert. Nordvietnam baute den Handel mit Japan zunehmend ab und band sich seit 1949 wirtschaftlich stärker an die Volksrepublik China und Staaten des Ostblocks. Die französischen Kolonialherren hatten Großgrundbesitz und Pachtverhältnisse, Geldwirtschaft und Exportorientierung eingeführt und dabei eine neue, stark ungleiche Sozialstruktur in Vietnam erzeugt. Die ländlichen Eliten hatten den Unabhängigkeitskampf der Viet Minh gleichwohl aktiv mitgetragen. Nach ersten militärischen Erfolgen im Indochinakrieg gründete Ho Chi Minh 1951 die Kommunistische Partei Vietnams neu. Diese führte in Nordvietnam von 1953 bis 1956 eine Agrarreform nach dem Vorbild der Volksrepublik China durch, um die landlosen und mittelständischen Bauern stärkerer politischer Kontrolle zu unterwerfen und am Aufbau der Wirtschaft zu beteiligen. Mit Klassenkampf-Agitation und Hetze gegen „konterrevolutionäre Elemente“ von Dorf zu Dorf wurden sie gegen die in der Kolonialzeit wohlhabend gewordenen Bauern aufgebracht. Etwa drei bis vier Prozent der Bauern wurden enteignet und inhaftiert oder hingerichtet. 1956 steigerte sich die „Ausrichtung“ genannte Terrorwelle: Bis zu 86 % der Parteikader auf dem Land, in manchen Bezirken bis zu 95 % der früheren Widerstandskämpfer wurden aus der Partei ausgeschlossen und vielfach hingerichtet, weil man vermutete, gerade die engagierten Führungskräfte seien von Grundbesitzern und Franzosen „unterwandert“. Im Verlauf wurden bis zu 50.000 Menschen getötet, weitere 50.000 bis 100.000 wurden inhaftiert. Nach einer Fluchtwelle und vielen Desertionen stellte die Parteileitung die „Säuberungen“ ein, um die angestrebte Wiedervereinigung Vietnams unter ihrer Führung nicht zu gefährden. Eine kurze Tauwetter-Periode infolge der sowjetischen Entstalinisierung 1956 beendete die KP Nordvietnams im Dezember mit einer Kampagne gegen Künstler und Intellektuelle, um sie auf Parteilinie zu bringen. Ho Chi Minh leitete 1957 mit Propaganda den Bau großer Bewässerungsprojekte nach chinesischem Vorbild ein. Diese führten während einer schweren Dürre zu Ernteausfällen und einer Hungersnot mit einer unbekannten Zahl von Todesopfern. Die Regierung Nordvietnams bezeichnete ihre frühere Repressionspolitik später öffentlich als Fehler. 1958 erhielt Nordvietnam von China einen zinslosen, ausschließlich in Naturalien zu tilgenden Kredit in Höhe von 800 Millionen Yuán, um in China Produktionsanlagen zu kaufen. Nordvietnam importierte vor allem Produktionsanlagen und lieferte dafür Bergbauprodukte und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Größtes Hindernis der angestrebten Industrialisierung Nordvietnams war der Mangel an Ingenieuren, Technikern und Facharbeitern. Die VR China und die Ostblockstaaten stellten technisches Lehrpersonal, um einheimische Kräfte anzulernen.", "section_level": 1}, {"title": "Südvietnam.", "content": "In Südvietnam beauftragte Staatschef Bảo Đại am 16. Juni 1954 den antikolonialistischen und antikommunistischen Katholiken Ngô Đình Diệm mit der Regierungsbildung. Südvietnam wurde damals in weiten Teilen von zwei Sekten beherrscht, die eigene Milizen unterhielten und Steuern eintrieben: den Cao Dai und den buddhistischen Hoa Hao, die bereits gegen die französische und gegen die japanische Fremdherrschaft gekämpft hatten. Dazu kamen Bình Xuyên genannte organisierte Gangster-Banden. Nach der Teilung waren kommunistische Viet-Minh-Kader im Süden geblieben und operierten im Untergrund. Die innenpolitische Situation bei Diems Amtsantritt war daher labil. Dazu kam, dass unmittelbar nach Abschluss des Waffenstillstandsabkommen etwa 880.000 vorwiegend katholische Nordvietnamesen vor der kommunistischen Herrschaft nach Südvietnam geflohen waren und in dessen Volkswirtschaft integriert werden mussten. Im Frühjahr 1955 gelang es Diem, mit US-Unterstützung zwei Aufstände (eine Meuterei der eigenen Armee und einen Angriff bewaffner Sekten-Milizen) niederzuschlagen. Am 23. Oktober 1955 setzte er Bao Dai ab, nachdem er in einer umstrittenen Volksabstimmung mit angeblich 98 Prozent der Stimmen gewann. Am 26. Oktober 1955 proklamierte er Vietnam zur Republik und übernahm als erster Präsident die Regierungsgewalt. 1956 verweigerte Diem mit Rückendeckung der Regierung Eisenhower die im Genfer Abkommen vorgeschriebenen gesamtvietnamesischen Wahlen, auf die eine Wiedervereinigung mit Nordvietnam folgen sollte. Stattdessen ließ er Wahlen für eine Verfassunggebende Nationalversammlung durchführen, die er gegen mehrere Oppositionsparteien mit großer Mehrheit gewann. Mit dieser Wahl wurde die im Jahr zuvor proklamierte Eigenstaatlichkeit Südvietnams bestätigt. Diem und die USA lehnten alle Forderungen Nordvietnams nach Wiedervereinigung strikt ab. Die von den Viet Minh durchgeführten Landreformen wurden zurückgenommen. Die Regierung der Republik Südvietnam versuchte nach dem langen Indochinakrieg, mit Fünfjahresplänen einen wirtschaftlichen Wiederaufbau in Gang zu bringen. Der erste Fünfjahresplan (1956–1961) sollte zu etwa achtzig Prozent durch ausländisches Kapital finanziert werden. Förderungsgebiete sollten Landwirtschaft, Industrie und Bergbau sein. Wegen der zahlreichen Flüchtlinge aus Nordvietnam war die Ernährungsbasis der Bevölkerung aus eigenem Anbau nicht gesichert. Deswegen sollten 560.000 Hektar Land neu mit Reis, Mais, Tabak und Kaffee bepflanzt werden. Außerdem sollte eine Ernährungsindustrie aufgebaut werden, um die landwirtschaftlichen Erzeugnisse im Land zu verarbeiten. Im Bergbau sollte die weitgehend zusammengebrochene Kohleförderung wieder auf den Vorkriegsstand gebracht werden, um die hohen Einfuhren zu verringern. Textilindustrie sollte aufgebaut werden, um dadurch zu Deviseneinnahmen zu kommen. Erschwerendes Hindernis war der hohe Anteil an ausländischem Privatbesitz, wie beispielsweise im Anbau von Kautschuk. Dessen Erträge blieben nicht im Land, sondern gingen vorwiegend nach Frankreich. Die USA unterstützten Diems Ziel, einen unabhängigen und souveränen Staat aufzubauen. Die amerikanische Wirtschafts- und Militärhilfe erreichte bis 1960 einen Wert von rund drei Milliarden Dollar. Die Regierung Diệms war unpopulär; Studenten und Buddhisten protestierten gegen die Regierungspolitik. Bis 1960 versank Südvietnam immer mehr in Korruption und Chaos. Am 2. November 1963 wurde Diệm ermordet. Darauf folgten mehrere kurzlebige Regierungen, bis eine von den USA protegierte Militärjunta unter Nguyễn Văn Thiệu und Nguyễn Cao Kỳ die Regierungsgewalt übernahm und Dương Văn Minh zum Staatschef erhob.", "section_level": 1}, {"title": "Vietnamkrieg.", "content": "Am 30. Juli 1964 fingierten die USA einen Zwischenfall im Golf von Tonkin. Nachdem unter dem bisherigen Präsidenten Kennedy nur sogenannte Militärberater der USA in Vietnam stationiert waren, nahmen die USA diesen Zwischenfall als Grund für eine massive militärische Aufrüstung. Zu dieser Zeit gingen die USA davon aus, dass durch Infiltration nordvietnamesischer, also kommunistischer Kräfte das westlich orientierte Südvietnam umkippen und ebenfalls kommunistisch werden könnte (Domino-Theorie). Der so genannte Zwischenfall im Golf von Tonkin diente Johnson zur Eskalation des Vietnamkrieges, der technisch gesehen als Vietnamkonflikt bezeichnet werden muss, da es nie eine offizielle Kriegserklärung gab. Ab 1965 gab es einen systematischen Luftkrieg der USA gegen Nordvietnam; im Süden operieren immer größere Zahlen an US-Bodentruppen. Bis 1968 eskalierte der Krieg, obwohl die USA Nordvietnam militärisch weit überlegen waren. Auf der Seite der Befreiungsbewegung \"NLF\" (auch FNL, von den US-Amerikanern als Nationale Front für die Befreiung Südvietnams als Viet Cong bezeichnet) kämpften rund 230.000 Partisanen und 50.000 Angehörige der offiziellen nordvietnamesischen Streitkräfte. Ihnen standen schließlich rund 550.000 Amerikaner, ungefähr die gleiche Zahl ARVN-Soldaten, 50.000 Südkoreaner und kleinere Kontingente Verbündeter (darunter auch aus Australien und Neuseeland) gegenüber. Am 31. Januar 1968 gelang der FNL mit einer militärischen Operation ein politisch wichtiger Sieg: In der Tet-Offensive nahmen die kommunistischen Partisanen Südvietnams vorübergehend Teile Saigons und weiterer Städte ein, die gut gesicherte Botschaft der USA in Saigon wurde angegriffen. Den Verantwortlichen der USA wurde dadurch klar, dass die Lage nicht in der Art unter Kontrolle war, wie bisher dargestellt. Die öffentliche Meinung in den USA, die bisher hauptsächlich für den Krieg war, schwenkte um, als aufgrund freier Presseberichte und Bildreportagen über Kriegsgreuel, Massaker und Napalm-Opfer die wahren Grausamkeiten für jeden Bürger in den USA sichtbar wurden. Die USA beschlossen deshalb 1969 die \"Vietnamisierung des Krieges\" und den Abzug ihrer Truppen in mehreren Schritten. Die Bombardierungen und Luftangriffe, insbesondere die Verwendung von Entlaubungsmitteln (Agent Orange), dauerten jedoch bis 1973 an. Man sagt heute, die USA haben den Krieg vor allem auch in ihrem eigenen Land verloren, da zuletzt selbst hochdekorierte Soldaten gegen den Krieg waren. Am 2. September 1969 starb Hồ Chí Minh, der Präsident Nordvietnams. Das war der Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung von 1945. Am 28. Januar 1973 vereinbarten Henry Kissinger und Lê Đức Thọ, der Nachfolger von Hồ Chí Minh, einen Waffenstillstand. Damit endete die direkte Kriegsbeteiligung der USA, die Waffenlieferungen an Südvietnam gingen jedoch weiter. Die Nordvietnamesen setzten den Kampf gegen Südvietnam fort. Die Volksbefreiungsarmee erzielte fortlaufend Gewinne in Südvietnam. Am 21. April 1975 stand Saigon vor dem Fall, Staatschef Nguyễn Văn Thiệu legte sein Amt nieder, die letzten verbliebenen Vertreter der USA wurden evakuiert. Am 30. April wurde Saigon eingenommen, Südvietnam kapitulierte bedingungslos. Der Vietnamkrieg war damit zu Ende.", "section_level": 1}, {"title": "Sozialistische Republik Vietnam.", "content": "Im Zuge der Wiedervereinigung nach dem Vietnamkrieg wurde Vietnam als \"Sozialistische Republik Vietnam\" wiedervereinigt. Die Wiedervereinigung erfolgte vierzehn Monate nach Kriegsende am 2. Juli 1976. Der vereinigte Staat war als Nachfolgestaat der \"Demokratischen Republik Vietnam\" ebenfalls eine marxistische Einparteiendiktatur. Die Hauptstadt des Landes verblieb in Hanoi. Die ehemalige Hauptstadt Südvietnams wurde in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt. Im Zuge des Umbaus Südvietnams zum kommunistischen System enteignete die SRV die Landbesitzer sowie die dünne Schicht urbaner Kapitaleigner im Süden. In der Landwirtschaft führten sie das bereits im Norden erprobte Kollektivierungssystem ein. Führende Kräfte des ehemaligen südvietnamesischen Staates die vermögenden Einwohner wurden Umerziehungsmaßnahmen und Lagerhaft ausgesetzt. Der Staat identifizierte rund 6,5 Millionen Menschen, welche aus seiner Sicht durch Kollaboration oder kollaborierende Familienmitglieder belastet waren, welche Repressionen und sozialer Deklassierung ausgesetzt waren. Dies führte zur Flucht von hunderttausenden Menschen welche als Boat-People ihre Heimat verließen. Die Mehrheit fand nach Ablehnung durch Anrainerstaaten in den USA, Kanada, Frankreich und Australien Staaten nach UN-Vermittlung Aufnahme. Von 1975 bis 1998 flohen rund 800.000 vietnamesische Staatsbürger aus der sozialistischen Republik Vietnam. Schätzungen gehen davon aus dass rund 200.000 bei Fluchtversuchen vor allem über die Südchinesische See ihr Leben verloren. Das infolge des Vietnamkrieges entstandene Terrorregime der Roten Khmer in Kambodscha und vor allem das Ausbreiten von kriegerischen Auseinandersetzungen auf vietnamesisches Gebiet veranlassen Vietnam, in Kambodscha einzumarschieren. Am 7. Januar 1979 erobern vietnamesische Truppen die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh und errichten am folgenden Tag einen von Vietnam abhängigen „Revolutionären Volksrat“ unter Heng Samrin. Die Volksrepublik China, die die Regierung der Roten Khmer unterstützt hatte, provoziert daraufhin entlang der Grenze zu Vietnam bewaffnete Auseinandersetzungen. Nach zu hohen Verlusten auf chinesischer Seite werden die Kämpfe jedoch bald wieder eingestellt. Erst 1989 zieht Vietnam sich aus Kambodscha zurück. Die SRV näherte sich durch den Konflikt mit China entscheidend an die Sowjetunion an, welche das Land auch als Marinestützpunkt nutzte. Nach deren Zusammenbruch 1991 war Vietnam außenpolitisch weitgehend isoliert. Seit 1986 betreibt die Kommunistische Partei Vietnams (KPV), ähnlich wie China, eine Politik der Transformation zu einer sozialistischen Marktwirtschaft, die sogenannte „Đổi mới“ Politik. Die KPV hält aber an ihrem politischen Machtmonopol fest und lehnt ein Mehrparteiensystem ab. Das 14-köpfige Politbüro bestimmt die Richtlinien der Politik. Seit Januar 2011 leitet es Generalsekretär Nguyễn Phú Trọng. Die Transformation erfolgte durch Privatisierung der Landwirtschaft mit Aufgabe der Preiskontrolle 1986. Ebenso wurde die zentrale Planung zu Gunsten der Entscheidungsfindung in staatseigenen Unternehmen aufgegeben. Die Öffnungspolitik führte zu einem rapiden Wachstum des BIP von 5 bis 8 Prozent ab den 1990er-Jahren, welches sich ab dem 21. Jahrhundert abschwächte. Der Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze fiel von rund 50 % 1986 auf 11 % im Jahr 2012. Während noch in den 1980er-Jahren Nahrungsmittelknappheit herrschte, wurde das Land durch die wirtschaftliche Liberalisierungspolitik zum drittgrößten Reisexporteur der Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte Vietnams begann mit dem ersten Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. im Delta des Roten Flusses errichteten Reich Au Lac. Dieses entwickelte sich, zeitweise als selbständiges, von vietnamesischen Dynastien beherrschtes Staatsgebilde, zeitweise als chinesische Provinz, zeitweise als Kolonie, zum heutigen Vietnam.", "tgt_summary": "越南历史悠久,据考古资料显示,越南在旧石器时期已有先民活动,在公元前700年左右出现东山文化,较重要的民族有雒越人。越南神话传说提到约四千年前出现最早的王朝鸿庞氏。中国秦汉时期接触并征服北部(红河三角洲)及中部后,越南情况乃有可靠的文献记载。从公元前3世纪晚期至10世纪前期,越南处于中国统治之下,中国文化大量输入。现时的越南中、南部地区,曾有占婆国存在(2至15世纪),南部的湄公河三角洲一带曾为扶南、真腊(柬埔寨)等国的领土。", "id": 1668864} {"src_title": "Viper (Fernsehserie)", "tgt_title": "電腦快車", "src_document": [{"title": "Staffeln.", "content": "Insgesamt existieren vier Staffeln mit 79 Folgen, die im Zeitraum von 1994 bis 1999 in den USA und ab der zweiten Staffel auch in Kanada gedreht wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Die erste Staffel besteht aus 13 Folgen, darunter auch der zweiteilige Pilotfilm \"Gehirnwäsche\". In ihm wird die Geschichte von Michael Payton aufgezeigt, einem Kriminellen, der für seine ausgezeichneten Fahrkünste berüchtigt ist. Die Polizei wählt ihn als Fahrer für ihre neue Geheimwaffe aus, die Viper. Dabei handelt es sich um ein hochmodernes Fahrzeug zur Verbrechensbekämpfung. Indem man Paytons Gedächtnis löscht, verwandelt man ihn in Joe Astor, der nun auf der Seite der Guten für Recht und Ordnung sorgen sollte. Als das Geheimprojekt aus politischen Gründen verworfen wird, stiehlt Astor die Viper. Zusammen mit ihrem Erbauer Julian Wilkes und dem Chef des Polizeifuhrparkes Franklin X. Waters versucht er ab da allein, gegen das Verbrechen anzukämpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Die zweite Staffel umfasst 22 Folgen. Aufgrund seines Erfolges wird das Projekt wieder von der Polizei übernommen. Ein neues Team wird zusammengestellt, lediglich Franklin X. Waters wird als Mechaniker übernommen. Der neue Fahrer wird Thomas Cole, der ebenso wie die Computerexpertin Allie Farrow und „Frankie“ Zutritt zum Complex hat, der neuen Schaltzentrale des Geheimprojektes.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Ebenfalls aus 22 Folgen besteht die dritte Staffel der Serie. Nun ohne Allie Farrow, dafür mit einem neuen Verbindungsmann zum FBI, Sherman Catlett, stellt sich das Team dem Verbrechen. In der letzten Folge, \"Der doppelte Cole\" (engl. Originaltitel „About Face“), wird die Viper vom Team im Einsatz zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 4.", "content": "Wiederum aus 22 Folgen bestehend stellt die vierte Staffel die letzte dar. In der ersten Episode, \"Joes Comeback\" (engl. Originaltitel „The Return“), erlebt der Zuschauer die Rückkehr von Joe Astor, der Thomas Cole als Fahrer ablöst. Ebenfalls abgelöst wird der Wagen – eine kobaltblau-metallic Viper GTS ersetzt die bisher eingesetzte rote Viper RT/10. Während der gesamten Staffel wird Joe Astor mit seiner Vergangenheit als Michael Payton konfrontiert. Die Staffel endet in der zweiteiligen Folge \"Wer ist Joe Astor?\" (engl. Originaltitel „Split Decision“), in der sich Astor zwischen seinen beiden Leben als Krimineller beziehungsweise als Polizist entscheiden muss. Mit dem neuen Aussehen der Viper erhält sie neben der bekannten technischen Ausstattung (EMP, Haken, Drohne etc.) auch neues Equipment, wie den Hovercraft-Modus, in den sich die Viper bei Bedarf transformieren kann. Die Farbe der Viper GTS, kobaltblau-metallic war eine Sonderanfertigung für die Serie.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand im Auftrag der Arena Synchron in Berlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Viper ist eine US-amerikanische Fernsehserie, in deren Mittelpunkt ein technisch hochentwickeltes Fahrzeug steht, das zur Verbrechensbekämpfung eingesetzt wird. Die Serie ist eine Mischung aus Science-Fiction und Action/Adventure.", "tgt_summary": "《电脑快车》(\"Viper\"),是美国NBC电视台播放的冒险和科幻类型电视剧。", "id": 1115785} {"src_title": "Harpyie (Vogel)", "tgt_title": "角雕", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Harpyie gehört zu den größten Greifvögeln der Welt und ist wohl der physisch stärkste Greifvogel. Der Rumpf ist überaus kräftig, die Flügel sind relativ kurz und sehr breit, der Schwanz ist dagegen relativ lang. Körperbau und Färbung der Harpyie sind typisch für Greifvögel, die im Wald leben und dort schnelle und relativ große Beute jagen, und finden sich in sehr ähnlicher Form zum Beispiel auch bei Habicht und Sperber. Die Harpyie stellt hinsichtlich Größe und Gewicht ein Extrem dieses Typs dar. Sie erreicht eine Körperlänge von 89 bis 110 cm und eine Flügelspannweite von 1,76 bis 2,01 m. Der Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich Körpergröße und -gewicht ist sehr groß. Männchen wiegen 4,0 bis 4,8 kg und haben eine Flügellänge von 543 bis 580 mm, Weibchen erreichen ein Gewicht von 6,0 bis 9,0 kg und eine Flügellänge von 583 bis 626 mm. Beine, Zehen und Krallen sind außerordentlich kräftig, die Hinterkralle kann bis zu sieben Zentimeter lang sein. Das Gefieder ist am Rücken und der Brust schwarz, am Bauch weiß gefärbt, der Schwanz ist ebenfalls schwarz mit drei breiten grauen Horizontalbinden und einer schmalen grauen Endbinde. Die Unterschwanzdecken und die Befiederung der Beine (die sogenannten \"Hosen\") sind weiß mit einer dunkelgrauen Querbänderung. Der Kopf ist grau; auffallend ist der breite, zweizipflige Federschopf am Hinterkopf, der bei Erregung aufgestellt wird. Die Iris ist hellgraubraun bis grau, Wachshaut und Schnabel sind schwarzgrau. Die Beine und Zehen sind blassgelb, die Krallen sind schwarz.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Harpyie erstreckt sich von Süd-Mexiko über ganz Mittelamerika und das nördliche und mittlere Südamerika bis Süd-Brasilien und Nordost-Argentinien. In diesem großen Gebiet bewohnt die Harpyie die subtropischen Wälder und die tropischen Regenwälder des Flach- und Hügellandes bis in etwa 900 m Höhe, lokal auch bis 2000 m Höhe.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Der Körperbau der Harpyie ermöglicht das Erjagen von Tieren in den dicht bewachsenen Baumkronen des Regenwaldes. Die Harpyie jagt vor allem Säugetiere wie Faultiere und Affen, seltener auch andere Arten wie Agutis, Nasenbären und Opossums. Daneben wird zumindest gelegentlich ein breites Spektrum größerer Wirbeltiere genutzt, hierzu gehören größere Vögel, Echsen und Schlangen. Die Beute wird mit den außerordentlich kräftigen Zehen und Krallen getötet. Das Gewicht der Beutetiere ist bei Männchen deutlich geringer als bei Weibchen, Männchen erbeuten 0,5 bis 2,3 kg schwere Beutetiere, Weibchen Tiere mit einem Gewicht von 2,7 bis 9 kg. Beutetiere mit einem Gewicht von über einem Kilogramm (Männchen) bzw. über vier Kilogramm (Weibchen) werden zerlegt und in Teilen zum Nest transportiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Das Nest wird in Höhen von 25 bis 55 m in der Krone dominanter Bäume gebaut, z. B. in Kapokbäumen oder in Amerikanischen Mahagonibäumen. Der Horst misst ca. 1,2 bis 1,5 m im Durchmesser und 0,6 bis 1,2 m in der Höhe. Das Gelege besteht aus ein bis drei weißen Eiern und wird fast ausschließlich vom Weibchen bebrütet. Die Brutzeit beträgt etwa 56 Tage. Sobald das erste Junge geschlüpft ist, werden die anderen Eier nicht mehr weiter bebrütet, sie sterben ab. Es wird immer nur ein Jungvogel aufgezogen. Der Jungvogel wird bis zum Alter von etwa 70 Tagen vom Weibchen bewacht. Das Männchen versorgt das Jungtier und das Weibchen während dieser Zeit mit Nahrung. Während der Brutzeit bringt das Männchen etwa alle sieben Tage Beute, während der Aufzucht des Jungen etwa alle 3,5 Tage. Wenn der Jungvogel über 70 Tage alt ist, jagt das Weibchen ebenfalls. Es erhält dann etwa alle 2,5 Tage ein Beutetier. Nach fünf bis sechs Monaten ist der Jungvogel flügge und erst nach weiteren mindestens acht bis zehn Monaten selbstständig. Erst mit vier Jahren werden sie geschlechtsreif. Bedingt durch die lange Phase, in der die Jungvögel von ihren Eltern abhängig sind, brüten Harpyien nur etwa alle zwei Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Mittelfristig ist die Harpyie vor allem durch die Zerstörung ihres Lebensraumes, insbesondere durch Brandrodung, sowie durch direkte Bejagung bedroht. Sie ist aufgrund ihrer großen Raumansprüche nirgendwo häufig anzutreffen und kann wegen ihrer geringen Reproduktionsrate Verluste durch die Jagd nur sehr langsam ausgleichen. Die Harpyie kann auch in einer durch Rodungen stark fragmentierten Landschaft überleben, solange die verbliebenen Waldinseln groß genug sind; hier ist sie jedoch durch Bejagung besonders gefährdet. Langfristig wird sie vermutlich nur überleben, wenn es gelingt, ausreichend große Flächen des tropischen Regenwaldes unter Schutz zu stellen. Die Harpyie wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als Art der Vorwarnliste (\"Near Threatened\") geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung des Namens.", "content": "Die Bezeichnung \"Harpyie\" ist der griechischen Mythologie entlehnt. Die Harpyien der Griechen waren vogelähnliche Dämonen des Sturms. Sie hatten den Körper eines Greifvogels, einen Frauenkopf und Vogelflügel. Es waren schreckliche Ungeheuer, die Nahrung und Kinder stahlen. \"Harpyie\" kann mit \"Rafferin\" übersetzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Harpyie (\"Harpia harpyja\") (Aussprache [haʁˈphyːjə]) ist eine sehr große, kräftig gebaute Greifvogelart. Die Art bewohnt die tropischen Wälder Mittel- und Südamerikas und ernährt sich dort vor allem von Faultieren und Affen. Die Gattung Harpia ist monotypisch mit der Harpyie als einziger Art.", "tgt_summary": "角雕(学名:'),又名哈佩雕或哈比鹰\"',是新热带界的一种鹰。牠们最初是由卡尔·林奈于1758年所描述,并命名为\"Vultur harpyja\"。后来被编入自立的角雕属中。", "id": 2884334} {"src_title": "Eggenstein-Leopoldshafen", "tgt_title": "埃根施泰因-莱奥波尔茨港", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen liegt in der Rheinebene rund zwölf Kilometer nördlich des Zentrums von Karlsruhe und grenzt an dessen Ortsteil Neureut an. Im Norden liegt die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten. Diese Ortschaften liegen zusammen auf einer Rodungsfläche, die auf zwei Seiten durch topographische Barrieren eingefasst ist: Nach Osten der Hardtwald, jenseits der Waldfläche liegt die Stadt Stutensee. Im Westen der Rhein, gegenüber liegt die Gemeinde Leimersheim (Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz). Im Gemeindegebiet von Eggenstein-Leopoldshafen liegen mehrere Rheinaltgewässer, dazu gehören: Altrhein (Eggenstein-Leopoldshafen) (nahe Eggenstein und Leopoldshafen), Altrhein bei Eggenstein und Eggensteiner Altrhein (bei Eggenstein und Leopoldshafen). In der Rheinaue verlaufen der Albkanal, der ab 2009 naturnah umgestaltet wurde, sowie weitere Gewässer wie die Schlute Sandwiesenschlag oder der Rhein-Nebenarm Langes Loch.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen besteht aus den ehemaligen Gemeinden Eggenstein und Leopoldshafen. Zur ehemaligen Gemeinde Eggenstein gehören das Dorf Eggenstein und das Haus „Bahnstation Eggenstein“. Zur ehemaligen Gemeinde Leopoldshafen gehören das Dorf Leopoldshafen, der Ort „Am Hafenplatz, Siedlung“, das Gehöft „Am Gewann Schröcker Tor“ und das Haus „Bahnstation Leopoldshafen“. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Eggenstein liegen die Wüstungen \"Hofstatt\", die möglicherweise mit anderen Ortsnennungen der näheren Umgebung identisch ist, und die nicht lokalisierte Siedlung \"Vefrisse\". Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Leopoldshafen wie auch teilweise in der Gemeinde Linkenheim-Hochstetten liegt die Wüstung Frecanstetten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eggenstein.", "content": "Die Gemeinde Eggenstein wird urkundlich erstmals in einem Urkundeneintrag des Lorscher Codex vom 13. Juni 766 als „villa hecinstein“ erwähnt. Die eigentliche Siedlungsgründung dürfte jedoch früher, in alamannischer oder fränkischer Zeit, erfolgt sein. Der Name „Hecinstein“ oder später „Eckenstein“ bedeutet so viel wie „Spitze“ und „Stein“ und könnte auf die Existenz einer vorgeschichtlichen Kultstätte am heutigen Kirchberg hinweisen. Im Mittelalter verfügte der Ort über eine der frühesten Pfarreien der näheren Umgebung. Eine erste Nennung der Pfarrei Eggenstein datiert aus dem Jahr 1160. Eggenstein gehörte zu dieser Zeit zum Bistum Speyer. 1239 wurde Eggenstein kirchlich dem 1110 gegründeten Kloster Gottesaue unterstellt. Das Kloster verfügte über Besitzungen und einen Zehnthof im Ort. 1556 wurde Eggenstein im Zuge der Reformation evangelisch. 1689–1693 wurde der Ort im Pfälzischen Erbfolgekrieg nahezu vollständig verwüstet. Im 18. Jahrhundert entstanden neben Landwirtschaft, Fischerei und Handwerk neue Gewerbeformen. Im Ort befand sich damals eine bedeutende Pferdezucht. Weitere Gewerbe waren Torfabbau, Goldwäscherei und das Zieglergewerbe. Im 18. Jahrhundert ist Eggenstein ferner oftmals Lager- und Quartierort durchmarschierender Kriegstruppen. Linksrheinische Gemarkungsgebiete gehen 1802 infolge des Friedens von Lunéville verloren. Ein bei Eggenstein durchgeführter Durchstich im Zuge der Rheinbegradigung durch Oberst Johann Gottfried Tulla im Jahr 1818 wird im Dorf groß gefeiert. 1869/1870 wurde beim Bau der Rheintaleisenbahn ein Bahnhofsgebäude errichtet. 1925/1926 baute die Gemeinde ein gemeindeweites Wasserleitungssystem. 1939 kam es infolge der Grenzlage zu Frankreich zur Errichtung zahlreicher Bunkeranlagen des Westwalls. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden in Eggenstein zahlreiche Heimatvertriebene eine neue Heimat. In den 1960er Jahren wurde ein Gewerbegebiet im Tiefgestade ausgewiesen. Zahlreiche Gärtnereien und eine florierende Blumenzucht bringen Eggenstein den Ruf eines „Gärtnerdorfes“ ein. Das Siedlungsgebiet erfuhr eine enorme Ausweitung durch Neubaugebiete.", "section_level": 2}, {"title": "Leopoldshafen.", "content": "Die erstmalige urkundliche Nennung Leopoldshafens bzw. Schröcks datiert vom 1. Juli 1160. Damals bestätigte Bischof Günther von Speyer die Besitzübertragung des dortigen Hofes an das Kloster Maulbronn. Die früheste Schreibweise „Schrâg“ entwickelte sich später zu den Schreibweisen „Schreck“, „Schroeckh“, „Schröck“. Der Name gibt bis heute Rätsel auf, er bedeutet zunächst so viel wie schrecken, aufschrecken, springen, hüpfen oder kragen. Damit könnte auf den markanten und auffällig spitzen Gestadesporn Bezug genommen worden sein, auf dem Schröck einst errichtet wurde und der in den Rhein hineinragte. Auf ein Gesuch des Handelsstandes und der Einwohner an den damaligen Großherzog Leopold von Baden hin wurde das Dorf mit amtlicher Veröffentlichung vom 4. Juni 1833 in „Leopoldshafen“ umbenannt. Mit der Besitzübertragung des Hofes Schröck an das Kloster Maulbronn im 12. Jahrhundert wurde dieser zu einer Grangie, einem bewirtschafteten Klosterhof. Bereits im 14. Jahrhundert befinden sich in Schröck aufgrund seiner günstigen Lage am Rhein eine Zollstelle und eine Fähre. Erstmalige Erwähnungen stammen aus den Jahren 1382 (Zollstätte) und 1390 (Fähre). 1556 wurde Schröck evangelisch. Bereits 1750 befand sich hier ein Hafenplatz, nachdem Privatleute zur Förderung des Handels ein Warenlagerhaus mit Kranen errichtet hatten. 1762 wurde Schröck eigenständige Gemeinde. 1765 wurde eine herrschaftliche Salpetersiederei und 1789 eine Kristallglasfabrik im alten Klosterhof etabliert. 1768/1769 erhielt der Ort eine großherzogliche Poststation. 1812 erfolgte die Verlegung des Hafenbeckens an seine heutige Stelle und 1818 wurde ein neues Lagerhaus mit Kranen am Hafen in Betrieb genommen. 1831 wurde ein regelmäßiger Schifffahrtsverkehr von Schröck nach Mainz eingerichtet. Eine ständige Versandung des Hafenbeckens und ungünstige Entwicklungen wichtiger Standortfaktoren (1862 Errichtung des Hafens Maxau, 1869/1870 Errichtung des Eisenbahnnetzes zunächst ohne Haltestelle Leopoldshafen, 1901 Errichtung des Rheinhafens Karlsruhe) führten schließlich zum völligen Niedergang des Schifffahrtsbetriebs. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte mit der Errichtung des \"Forschungszentrums Karlsruhe\" (heute \"Karlsruher Institut für Technologie\", KIT) ab 1956 ein neuerlicher wirtschaftlicher Aufschwung ein und führte zum explosionsartigen Wachstum der Baugebiete.", "section_level": 2}, {"title": "Eggenstein-Leopoldshafen.", "content": "Im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg Anfang der 1970er Jahre schlossen sich Eggenstein und Leopoldshafen am 1. Dezember 1974 zu einer Einheitsgemeinde zusammen. Um beiden Ortsteilen Rechnung zu tragen und weil es an glaubwürdigen Alternativen mangelte, wurde der neue Gemeindename „Eggenstein-Leopoldshafen“ festgelegt. Wichtige infrastrukturelle Ereignisse neuerer Zeit waren 1978 der Neubau der Bundesstraße 36 außerhalb der Ortschaften sowie 1986 der Anschluss an das Stadtbahnnetz Karlsruhe („Hardtbahn“).", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Mit der Evangelischen Kirchengemeinde Eggenstein und der Evangelischen Kirchengemeinde Leopoldshafen verfügen beide Ortsteile über eine eigenständige evangelische Pfarrei. Die katholische Kirchengemeinde St. Antonius/St. Albertus Magnus erstreckt sich auf die Gesamtgemeinde und ist seit 2004 Teil der Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Hardt. Ferner existiert im Ortsteil Eggenstein ein Versammlungshaus des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes.", "section_level": 1}, {"title": "Hilfsorganisationen.", "content": "In der Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen sind zahlreiche Wachen von Hilfsorganisationen und Ambulanzdiensten stationiert, wie dem Deutschen Roten Kreuz Eggenstein, dem Deutschen Roten Kreuz Leopoldshafen und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Nordhardt sowie der Freiwilligen Feuerwehr Eggenstein-Leopoldshafen mit den Abteilungen Eggenstein und Leopoldshafen und dem Polizeiposten Hardt in der Leopoldstraße 101. Die Abteilung Leopoldshafen der Freiwilligen Feuerwehr hat ihr Feuerwehrhaus in der Blumenstraße 54 und ist zeitweise unter der Ruf Nr. 07247 21112 zu erreichen. Sie verfügt über ein TLF 16/25, LF 8, SW 2000, zwei WLF, einen KdoW und einen ELW 1 (ab Ende 2010). Als Ergänzung zu den Fahrzeugen gibt es einen LiMA, mehrere AB wie z. B. AB-U, AB-EL, AB Pritsche mit Kran. Abteilungskommandant der Feuerwehr Leopoldshafen ist Martin Lang. 1999 wurde Stober (* 1957) zum neuen Bürgermeister gewählt, er konnte sich dabei gegen den seit 16 Jahren amtierenden Amtsinhaber Manfred Will durchsetzen. 2006 wurde er mit über 98 % der Stimmen, 2014 mit über 97 % im Amt bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat hat 22 ehrenamtliche Mitglieder, die für fünf Jahre gewählt werden. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Gemeinderatsvorsitzender. Die Kommunalwahl 2019 führte zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2014):", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Eggenstein.", "content": "Seit Mitte des 16. Jahrhunderts ist als Dorfsiegel der Heilige Veit im Kessel belegt. Der älteste nachweisbare Siegelabdruck stammt aus dem Jahr 1562. Das Siegelbild mit dem vormaligen Ortsheiligen und Schutzpatron der Gemeinde war bis in das 17. Jahrhundert in Gebrauch. Für das 18. Jahrhundert ist kein Dorfsiegel nachweisbar. Aus dem Jahr 1807 datiert das neue Dorfsiegel mit Hufeisen unter einer Laubgirlande im Empire-Stil. Im frühen 20. Jahrhundert erfolgte dessen farbliche Festlegung: „in Rot ein goldenes Hufeisen“. Die Farben erinnern an die frühe Zugehörigkeit Eggensteins zum Herrschaftsbereich der Markgrafen von Baden.", "section_level": 3}, {"title": "Leopoldshafen.", "content": "In historischer Zeit verfügte Leopoldshafen über kein eigenes Dorfsiegel. Rechtliche Angelegenheiten wurden mit dem Gerichtssiegel von Eggenstein oder dem Siegel des Amtmannes von Mühlburg beglaubigt. 1811 findet sich der erste Hinweis auf ein eigenes Schröcker Siegel. Es zeigt ein von Palmzweigen umgebenes Hufeisen, später kam noch eine Krone hinzu. 1895 wurde für Leopoldshafen in Würdigung der historischen Bedeutung als Hafenort ein neues Wappen festgelegt: es zeigt Schiff und Steuermann. 1966 wurde die Farbgebung festgelegt und die offizielle Beschreibung lautet: „In Silber auf blauem Wasser ein schwarzes Segelschiff mit blauem Segel und rotem Wimpel, im Heck ein rotgekleideter Mann mit rotem Hut und schwarzem Ruder“.", "section_level": 3}, {"title": "Eggenstein-Leopoldshafen.", "content": "Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorn in Gold (Gelb) ein rotes Hufeisen, hinten in Blau ein silbernes (weißes) Atommodell.“ Im Zuge der Fusion der Gemeinden wurde ein neues Wappen eingeführt. Jede Hälfte des Wappens repräsentiert einen Ortsteil. Den linken (heraldisch: vorderen) Teil bildet das farblich invertierte Eggensteiner Wappen. Der rechte (heraldisch: hintere) Teil des Wappens zeigt ein Atommodell, d. h. einen Atomkern, der von drei Elektronen umkreist wird. Dieser Teil des Wappens geht auf das 1956 nahe Leopoldshafen gegründete Kernforschungszentrum Karlsruhe (heute Campus Nord des Karlsruher Instituts für Technologie) zurück.", "section_level": 3}, {"title": "Gemeindepartnerschaften.", "content": "Die Gemeinde unterhält eine Partnerschaft mit der Gemeinde Höflein in Österreich. Kurz nach der politischen Wende in der DDR wurde auch eine Patenschaft mit Obhausen im damaligen Landkreis Merseburg-Querfurt geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Der bedeutendste Wirtschaftsfaktor für Eggenstein-Leopoldshafen ist das 1956 unter dem Namen Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK) dort gegründete Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Auf dem Gelände des KIT befindet sich auch das Europäische Institut für Transurane (ITU), das als Einrichtung der Europäischen Union rechtlich selbständig ist. Die ehemals zum KIT gehörende Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) ist inzwischen bei der bundeseigenen Energiewerke Nord GmbH eingegliedert worden. Der Kerntechnische Hilfsdienst (KHG) mit Sitz in der Nähe des Campus Nord des KIT ist ein Unternehmen, welches der Störfallbeseitigung und der Beseitigung von Störfallfolgen in kerntechnischen Anlagen dient. Die Anteile an der KHG werden hauptsächlich von in Deutschland tätigen Kernkraftwerksbetreibern und Forschungseinrichtungen gehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde liegt an der in Nord-Süd-Richtung zwischen Mannheim und Rastatt verlaufenden Bundesstraße 36 und ist darüber hinaus mit der Stadtbahn Karlsruhe Linie S 1/S 11, die auf der Hardtbahn verkehrt, zu erreichen. Nach Osten existieren Landstraßen, nach Westen nur eine Verbindung mit der Rheinfähre zwischen Leopoldshafen und Leimersheim.", "section_level": 2}, {"title": "Bildungseinrichtungen.", "content": "In der Gemeinde gibt es die Gemeinschaftsschule Eggenstein, die „Lindenschule“ (Grundschule Eggenstein) sowie die Grundschule Leopoldshafen. Ferner befinden sich im Ortsteil Eggenstein fünf Kindergärten in Trägerschaft der Gemeinde („Spielkiste“, „Malkasten“, „Märchenwald“, „Regenbogenexpress“ und „Schatzkiste“) und im Ortsteil Leopoldshafen zwei kirchliche Kindergärten („Kita Rheinpiraten“ und „Albertus-Magnus“). Der Campus Nord des KIT verfügt über eine eigene Kindertagesstätte für betriebliche Angehörige („nanos!“). Die Volkshochschule in Eggenstein-Leopoldshafen ist eine öffentliche Einrichtung der Weiterbildung. Sie steht als Außenstelle unter der Rechtsträgerschaft des gemeinnützigen Vereins Volkshochschule im Landkreis Karlsruhe. Nach ihrem satzungsgemäßen Auftrag widmet sie sich neben der Erwachsenenbildung auch den Aufgaben der Jugendbildung.", "section_level": 2}, {"title": "Neubaugebiet Viermorgen III.", "content": "In der Gemeinde gibt es seit Frühjahr 2006 das Neubaugebiet Viermorgen III. Es entsteht direkt am Pfinzentlastungskanal und wird vom Hardtwald, dem Donauring und der L 559 eingegrenzt. Die Straßen werden nach bekannten europäischen Städten benannt. Zur Versorgung des Neubaugebiets sind auf diesem ein Teil- und Vollversorger geplant. Dies soll zur Entspannung der Versorgungssituation, nicht zuletzt für die Bewohner der benachbarten Senioren-Heime, beitragen. Geplant sind Reihenhäuser, Doppelhäuser und die Erweiterung des sogenannten „Großen Spielplatzes“.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "Im Ortsteil Leopoldshafen befindet sich das Heimatmuseum. Das 1721 als Rathaus, Schule und Betsaal errichtete Museumsgebäude steht unter Denkmalschutz. Im Erdgeschoss ist eine Wohnung aus der Zeit um 1900 rekonstruiert. Im Obergeschoss informieren Vitrinen und Ausstellungsobjekte über die Gemeindegeschichte. Im Dachgeschoss sind allerlei Utensilien zu Landwirtschaft und Gewerbe in historischer Zeit ausgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Die Evangelische Pfarrkirche St.-Vitus-und-Modestus Eggenstein ist das älteste Bauwerk der Gemeinde und markiert gleichzeitig den ältesten Siedlungspunkt Eggensteins. Die heute noch erhaltenen ältesten Teile des Gotteshauses (gotischer Chor und Turm) stammen aus der Zeit um 1500. Das Mittelschiff wurde um 1780 komplett abgebrochen und den Bedürfnissen der Zeit angepasst. Bei Renovierungsarbeiten 2004 im Kircheninneren wurden im Bereich des Turms noch ältere Mauerreste entdeckt. Im Chor wurden Ende des 19. Jahrhunderts mittelalterliche Fresken wiederentdeckt, die an der Nordwand die „Anbetung der Könige“ zeigen und an der Südwand Bildmotive der Vitus-Legende (Veit). Die Fresken waren bei ihrer Auffindung in z. T. schlechtem Zustand und wurden Ende des 19. Jahrhunderts in historischem Stil erneuert. Das Gotteshaus ist regulär nicht zur Besichtigung geöffnet. Ziemlich einzigartig ist auch, dass unter den Beinen des Freileitungsmastes Nummer 66 der Anlage 7520 (380-kV-Leitung Daxlanden-Philippsburg) bei 49°4'22\"N 8°22'9\"O ein befestigter Wirtschaftsweg hindurchführt.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Am Faschingsdienstag findet der Eggensteiner Fastnachtsumzug statt. Im Sommer folgt dann jeweils im jährlichen Wechsel am letzten Juniwochenende das Eggensteiner bzw. Schröcker Straßenfest. Im Oktober wird traditionell die Eggensteiner Kirchweih gefeiert, eine Woche später folgt die Leopoldshafener Kirchweih.", "section_level": 2}, {"title": "Sport und Freizeit.", "content": "Von Ausflüglern gern besuchte Orte sind der Vogelpark, der alte Hafen und die Rheinfähre Leopoldshafen. Ferner verfügt die Gemeinde über zahlreiche Sportanlagen (Fußballplätze, Basketballplätze), Sporthallen und Fußballplätze sowie über ein Schwimmbad und mehrere Baggerseen. In der Gemeinde sind auch viele Vereine vertreten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eggenstein-Leopoldshafen ist eine Gemeinde im Landkreis Karlsruhe mit rund 15.000 Einwohnern. Sie wurde im Zuge der baden-württembergischen Gebietsreform aus den Gemeinden Eggenstein und Leopoldshafen gebildet. Ein Teil des Großforschungsbereichs des Karlsruher Instituts für Technologie befindet sich auf der Gemarkung Leopoldshafen.", "tgt_summary": "埃根施泰因-莱奥波尔茨港(德语:)是德国巴登-符腾堡州的一个市镇。总面积26.09平方公里,总人口16135人,其中男性7883人,女性8252人(2011年12月31日),人口密度618人/平方公里。1968年到1975年间巴腾-符腾堡行政区域改革过程中埃根施泰因和莱奥波尔茨港两个市镇合并而成。卡尔斯鲁厄理工学院的部分研究部门位于莱奥波尔茨港境内。", "id": 605281} {"src_title": "Walter Hill", "tgt_title": "華特·希爾", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Hill studierte Geschichte und Literatur an der Michigan State University. Im Anschluss daran schrieb er sich bei der Directors Guild of America (Gewerkschaft der US-Regisseure) ein und verdiente sich gleich seinen Lebensunterhalt als Regieassistent bei \"Thomas Crown ist nicht zu fassen\", \"Bullitt\" und \"Woody, der Unglücksrabe\". Während seiner Zeit als Assistent schrieb er die Drehbücher für die Filme \"Webster ist nicht zu fassen\", \"Getaway\" von Sam Peckinpah, \"Magnum Heat\", John Hustons \"Der Mackintosh-Mann\" und \"Unter Wasser stirbt man nicht\". Sein Regiedebüt gab er 1957 mit dem Kurzfilm \"The Square\". Der Film \"Ein stahlharter Mann\" entstand nach einem eigenen Drehbuch Hills und kam bei den Kritikern sehr gut an. Im Anschluss kamen die Filme \"Driver\" und der Actionfilm \"Die Warriors\" aus dem Jahr 1979, welche längst zu Kultfilmen avanciert sind. Seine Vorliebe für Western drückte er mit Filmen wie \"Geronimo – Eine Legende\", \"Wild Bill\" und \"Last Man Standing\" aus. Auch das Filmdrama \"Die letzten Amerikaner\" und \"Ausgelöscht\" folgen den Regeln des Genres. 1981 entstand sein bislang erfolgreichster Film \"Nur 48 Stunden\", mit dem Eddie Murphy sein Kinodebüt feierte. 1990 folgte mit \"Und wieder 48 Stunden\" eine Fortsetzung, die fast doppelt so viel einspielte wie der erste Teil. Weitere Hits gelang Hill mit den Actionfilmen \"Red Heat\" und \"Johnny Handsome – Der schöne Johnny\". Immer wieder war er jedoch auch an Misserfolgen beteiligt. Der von ihm mitproduzierte Film \"Blue City\" wurde 1987 in fünf Kategorien für die Goldene Himbeere nominiert, unter anderem auch als Schlechtester Film. Für seine kurzzeitige Beteiligung an dem Film \"Supernova\" legte er sich gar einen Alias-Namen zu. 2002 folgte mit \"Undisputed – Sieg ohne Ruhm\" sein für rund zehn Jahre letzter Kinofilm. Daneben entstanden mehrere Folgen von Fernsehserien, darunter die Western-Fernsehserie \"Deadwood\" und die Miniserie \"Broken Trail\". 2013 inszenierte er mit \"Shootout – Keine Gnade\" einen weiteren Actionfilm, vier Jahre später wurde \"The Assignment\" veröffentlicht. Walter Hill schrieb aber nicht nur für viele seiner Filme die Drehbücher, zusammen mit seinem Partner David Giler produzierte er mit der \"Alien\"-Reihe einen Meilenstein der Filmgeschichte, \"Alien\" (1979) sowie dessen Fortsetzungen \"Aliens – Die Rückkehr\", \"Alien3\", \"Alien – Die Wiedergeburt\" und \"Alien vs. Predator\". Außerdem produzierte er den ursprünglich als Prequel zum Film \"Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt\" gedachten Film \"Prometheus – Dunkle Zeichen\" und dessen Nachfolger \"\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Hill (* 10. Januar 1942 in Long Beach, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur. Seine größten Erfolge konnte er in den 1980er Jahren als Regisseur von Actionfilmen verbuchen.", "tgt_summary": "华特·希尔(英语:Walter Hill,1942年-1月10日)是一名美国男导演、编剧和监制,以擅长拍摄动作片和西部片而闻名。曾获得一座黄金时段艾美奖。", "id": 1951047} {"src_title": "Thronfolge (Schweden)", "tgt_title": "瑞典王位繼承", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Thronfolgegesetz wurde 1810 vom Ständereichstag angenommen und am 26. September des gleichen Jahres in Kraft gesetzt. Es ersetzte die vorhergehende Regelung und war notwendig geworden, um die Thronfolge nach der Wahl Jean Baptiste Bernadottes zum schwedischen Kronprinzen, des späteren Königs Karl XIV. Johann, zu regeln. Thronfolgeberechtigt waren nur dessen männliche Nachfahren. Der Reichstag änderte das Thronfolgegesetz 1980 und erweiterte die Erbfolge auf weibliche Nachkommen. Außerdem wurde die Thronfolge des Geschlechts Bernadotte auf die Nachfahren des derzeitigen Königs Carl XVI. Gustaf beschränkt. Nachfahren Karl XIV. Johanns anderer Linien wurde das Thronfolgerecht genommen, wobei die meisten anderen Prinzen wegen nicht ebenbürtiger Ehen nach älterer Regelung ohnehin nicht mehr thronfolgeberechtigt waren. Im Sinne einer Übergangsregel behielt Carl XVI. Gustafs Onkel Prinz Bertil das Thronfolgerecht nachrangig nach Carl XVI. Gustafs Nachkommen. Diese Übergangsregel wurde nach dem Tod des kinderlosen Prinz Bertil 1997 obsolet.", "section_level": 1}, {"title": "Thronfolgeregelung.", "content": "Das Thronfolgegesetz bestimmt, dass die schwedische Königswürde an Nachfahren von Carl XVI. Gustaf nach dem Erstgeburtsrecht weitervererbt wird. Ursprünglich waren nur männliche Nachkommen nachfolgeberechtigt, seit 1980 sind es auch weibliche Nachkommen. Das Thronfolgegesetz enthält des Weiteren Regelungen zum Glauben und zur Eheschließung der Mitglieder des schwedischen Königshauses. Ein Mitglied des Königshauses muss sich zum evangelisch-lutherischen Glauben nach dem Augsburger Bekenntnis bekennen. Es muss in dieser Lehre erzogen werden und innerhalb des Reiches aufwachsen. Eine Eheschließung muss sowohl vom König als auch von der schwedischen Regierung genehmigt werden. Verstößt ein Mitglied des Königshauses gegen eine der Regelungen, verliert es sein Thronfolgerecht. Der König selbst ist nicht an die Bedingung zur Eheschließung gebunden, kann also ohne Genehmigung der Regierung eine Ehe eingehen. Sollte kein Thronfolger zur Verfügung stehen, ernennt der Reichstag einen Reichsverweser (schwedisch \"Riksföreståndare\"), der die Amtsgeschäfte bis auf weiteres wahrnimmt. Bis 1974 war die Ernennung eines neuen Königshauses in diesem Fall vorgesehen. Seither werden keine Vorgaben mehr gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Thronfolgerliste.", "content": "Damit ergibt sich diese Thronfolgerliste:", "section_level": 1}, {"title": "Austritt aus dem schwedischen Königshaus.", "content": "Der formelle Austritt aus dem schwedischen Königshaus wurde bis 1973 von denjenigen thronfolgeberechtigten Prinzen verlangt, deren Ehe dem Gesetz der Ebenbürtigkeit widersprach. Prinzessinnen waren bis 1979 nicht thronfolgeberechtigt. Regierende Könige waren in ihrer Wahl freier, weil sie Familienoberhaupt sind; so konnte König Carl XVI. Gustaf die Bürgerliche Silvia Sommerlath ehelichen. Um eine Ehe einzugehen, muss die Genehmigung des Familienoberhauptes, also des regierenden Königs, eingeholt werden. War der Ehepartner nicht ebenbürtig, wurde diese gewöhnlich verweigert. Der Betroffene verlor seine Befähigung als Thronerbe und seinen Herzogstitel; zudem verlor er seine Stellung als \"Ritter und Komtur der Orden Seiner Königlichen Majestät,\" das heißt Ritter des Seraphinenordens, der ihm durch Geburt zustand. In der Regel durfte er nur das Großkreuz des zweithöchsten Ordens, des Orden vom Nordstern behalten. Der neue Name wurde ihm in einer besonderen Sitzung der Regierung in Anwesenheit des Königs (sog. \"Conseil,\" heute \"Konselj\" geschrieben) zugeteilt und lautete wie der Name des regierenden Geschlechts, also Bernadotte. In einem einzigen Fall (siehe unten, Prinz Oscar) erhielt einer der Betroffenen einen schwedischen Adelstitel; alle anderen waren anfänglich einfache „Herren Bernadotte“, bekamen dann aber den Grafentitel \"af Wisborg\". Eine Ausnahme von der Regel der Ebenbürtigkeit war die zweite Heirat des verwitweten Kronprinzen und späteren Königs Gustav VI. Adolf mit der streng genommen nicht ebenbürtigen Lady Louise Mountbatten im Jahre 1923, die von seinem Vater Gustav V. genehmigt wurde. Zwar war die Braut als Prinzessin von Battenberg geboren worden, als britische Untertanin hatte sie aber diese Würde 1917 infolge des Ersten Weltkrieges verloren. Zwischen 1888 und 1946 mussten fünf Prinzen aus dem Königshaus von Schweden austreten: Sämtliche Bernadottes mit luxemburgischer Grafenwürde erhielten das 1892 dem Prinzen \"Oscar\" verliehene Wappen, jedoch ohne das Prädikat \"von Wisborg\". Mehrere der Grafen und Gräfinnen von Wisborg benennen sich \"Bernadotte af Wisborg\" und verdeutlichen so die Verbindung mit Schweden. Durch diese Austritte war beim Tode König Gustav VI. Adolfs im Jahre 1973 die Schar der thronfolgeberechtigten Prinzen derart reduziert, dass nur zwei (von insgesamt etwa 17 lebenden männlichen Bernadottes) thronfähig geblieben waren – der heutige König Carl XVI. Gustaf und sein damals 61-jähriger Onkel Prinz Bertil. Im Jahr 1976 genehmigte König Carl XVI. Gustav die Ehe seines Onkels Prinz Bertil, Herzog von Halland (1912–1997), mit dessen langjähriger Lebensgefährtin Mrs. Lilian Craig geb. Davies ohne Verlust der Prinzenwürde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die schwedische Thronfolge regelt, wer König oder Königin von Schweden werden kann und ist im schwedischen Thronfolgegesetz (schwedisch \"Successionsordningen,\" SO) von 1810 geregelt. Dieses Gesetz ist der älteste Teil der vierteiligen schwedischen Verfassung.", "tgt_summary": "瑞典王位继承受瑞典宪法之一部分──《瑞典继承法案》规管。王位继承不仅规定当君主去世或退位时,由谁来继续王位,而且规定当君主患病、出国或无法履行职务时,由谁担任摄政(代任国家元首)。1980年之前,《继承法案》规定只有男性可以继承王位,但1980年修订的《继承法案》允许君主的最年长的子女继承王位,不限男女。\" 若君主去世或退位时尚未指定继承人,则由瑞典宪法之另一部分──《政府法案》规管。详情请参阅下文「继承人出缺」一节。", "id": 1383277} {"src_title": "Hufeisenumlaufbahn", "tgt_title": "馬蹄形軌道", "src_document": [{"title": "Stabilität.", "content": "Aufgrund ihrer sehr ähnlichen Umlaufbahnen haben koorbitale Objekte die gleiche mittlere Umlaufdauer um das Zentralgestirn wie der größere Himmelskörper. Sie befinden sich in gravitativer Wechselwirkung mit dem größeren Himmelskörper und sind aufgrund derselben mittleren Umlaufdauer in einer sogenannten 1:1-Bahnresonanz. Derartige Umlaufbahnen sind nur unter bestimmten Voraussetzungen stabil, von denen im Normalfall die wichtigste ist, dass der koorbitale Begleiter im Verhältnis zum größeren Körper eine verschwindend kleine Masse hat (sogenanntes \"eingeschränktes Dreikörperproblem\"). Körper auf einer Hufeisenumlaufbahn müssen allerdings keine vernachlässigbare Masse haben, um einen stabilen Orbit einzunehmen (s. Abschnitt Beispiele).", "section_level": 1}, {"title": "Erklärung.", "content": "Die Abbildung 1 zeigt einen möglichen Hufeisenorbit eines Objekts im Sonne-Erde-System, bei dem sowohl die Erde als auch das Objekt gemeinsam gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne rotieren und das Objekt regelmäßig zwischen einer sonnennäheren und sonnenferneren Umlaufbahn um die Sonne wechselt, vor allem aber, aus Sicht der Erde, mal eher „vor“, mal eher „hinter“ ihr anzutreffen ist, so dass seine Relativposition zur Sonne und Erde im Laufe der Zeit die gezeigte Hufeisenbahn beschreibt. Angenommen, das Objekt befinde sich zu Beginn im Punkt A einer kreisförmigen Umlaufbahn um die Sonne quasi „hinter“ der die Sonne umkreisenden Erde: Da diese Bahn sonnennäher ist, besitzt das Objekt damit auch eine etwas höhere Umlaufgeschwindigkeit als die Erde, bewegt sich also, wie ein die Erde links „überholender“ Himmelskörper, langsam auf sie zu. Durch die damit zunehmende Gravitationskraft der Erde angezogen, wird es noch einmal zusätzlich entlang der Umlaufbahn, also gegen den Uhrzeigersinn, beschleunigt, was zur Folge hat, dass das Objekt durch die erhöhte Fliehkraft nach außen, in eine sonnenfernere Umlaufbahn zu driften beginnt, in der seine Umlaufgeschwindigkeit ab dem Punkt B allmählich wieder niedriger zu werden beginnt als die der Erde. Nun langsamer um die Sonne kreisend als die Erde, beginnt das Objekt ab Punkt C allmählich immer weiter hinter die Position der Erde zurückzufallen und sich damit auch immer weiter aus dem Einflussbereich ihrer Gravitation zu entfernen, um anschließend in immer größerem Abstand der Erde „hinterherzufliegen“, bis das Objekt im Punkt D erneut, nun aus Sicht der Erde scheinbar rechts „vor“ ihr, auftaucht und abermals unter ihren gravitativen Einfluss gerät. Diesmal allerdings zieht die Erde quasi von „hinten“ an dem Objekt, wodurch es noch einmal weiter abgebremst wird und infolge schwindender Fliehkraft zurück in den sonnennäheren Orbit wechselt, wo seine Umlaufgeschwindigkeit wieder so weit steigt, dass sich das Objekt ab dem Punkt E, mit nun erneut höherer Umlaufgeschwindigkeit als die Erde, ein weiteres Mal von ihr entfernt, um schließlich im Punkt A, wieder scheinbar „hinter“ der Erde, aufzutauchen, womit sich alles wie beschrieben wiederholen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Übergang zu Trojanern.", "content": "Der Übergang von einem Trojaner zu einer Hufeisenbahn ist fließend: Wenn der Abstand eines Trojaners zum Lagrangepunkt L- oder L zu groß ist, dann wird er einmal auf der Umlaufbahn den dem größeren Himmelskörper entgegengesetzten Punkt überschreiten und dann in Richtung des anderen Lagrange-Punktes wandern und somit in einem großen Bogen vor- und zurückschwingen.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Bislang sind erst wenige Objekte auf Hufeisenbahnen bekannt. Bemerkenswert sind die bislang zwei bekannten koorbitalen Begleiter der Erde, der Asteroid 2002 AA (ein Objekt mit nicht einmal 100 m Durchmesser) und der etwa 300 m große (419624) 2010 SO. Ein Quasisatellit der Erde war in den Jahren von 1996 bis 2006 der kleine Asteroid 2003 YN, der seitdem wieder wie zuvor eine Hufeisenumlaufbahn entlang der Erdbahn beschreibt. Zwei weitere koorbitale Objekte auf ungewöhnlichen Hufeisenbahnen sind die kleinen, fast gleich großen Saturn-Monde Janus und Epimetheus, die auf sehr ähnlichen Umlaufbahnen den Saturn umlaufen, sich alle vier Jahre sehr nahe kommen und ihre Umlaufbahnen tauschen. Man kennt auch Planetoiden, die sich zurzeit auf einer Quasi-Umlaufbahn um den Planeten Neptun befinden, das ist eine hufeisenförmige Umlaufbahn um den Neptun, deren sonnennächster Punkt bei der Uranusbahn und deren sonnenfernster Punkt etwa doppelt so weit entfernt liegen: (309239) 2007 RW, (316179) 2010 EN.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hufeisenumlaufbahn, der Hufeisenorbit oder auch die Hufeisenbahn ist eine besondere Umlaufbahn eines koorbitalen Objekts, welches zusammen mit einem zweiten (meist wesentlich größeren) Körper in derselben oder einer sehr ähnlichen Umlaufbahn ein Zentralgestirn umläuft. Im normalen ruhenden Bezugssystem des Zentralgestirns sieht die Umlaufbahn des koorbitalen Begleiters wie eine normale keplersche ellipsenförmige Umlaufbahn aus. Vom mit der Bewegung des größeren Objekts um das Zentralgestirn mitbewegten Bezugssystem aus (in dem der größere Himmelskörper zu ruhen scheint) sieht man dann nur noch die Relativbewegung des koorbitalen Begleiters. Der koorbitale Begleiter beschreibt von diesem Bezugssystem aus gesehen entlang der Umlaufbahn des größeren Körpers einen großen Bogen, den er periodisch vor- und zurückschwingt. Die Form des Bogens erinnert an die geschlossene Kontur eines Hufeisens, daher der Name Hufeisenumlaufbahn.", "tgt_summary": "马蹄形轨道是小天体相对于大天体 (地球) 共轨运动的一种形式。小天体的轨道周期非常接近大的天体,而从大天体的旋转参考系看它的路径呈现马蹄的形状。", "id": 1769708} {"src_title": "Theresienwiese", "tgt_title": "特蕾西娅草坪", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Benannt wurde die Theresienwiese nach Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen, der Gemahlin des bayerischen Kronprinzen Ludwig, dem späteren König Ludwig I. Am 12. Oktober 1810 wurde das Paar getraut. Zum Abschluss der tagelangen Hochzeitsfeiern wurde am 17. Oktober ein Pferderennen (neuaufgelegtes Scharlachrennen) veranstaltet. Es wurde von dem Bankier Andreas Michael Dall’Armi organisiert. Für das frisch getraute Paar errichtete man einen Pavillon, wo es die Huldigungen von 16 Kinderpaaren entgegennahm. 50.000 Zuschauer lagerten auf einem Hang über der Wiese, die mit königlicher Genehmigung nun „Theresiens Wiese“ genannt wurde. Aus dem Pferderennen ging der Kutscher Franz Baumgartner als Sieger hervor. Durch die Entscheidung, das Rennen im folgenden Jahr zu wiederholen, entstand die Tradition des \"Oktoberfestes\". Schon 1811 kam zum Pferderennen das erste Landwirtschaftsfest (des 1810 gegründeten \"Landwirthschaftlichen Vereins in Bayern\") als \"Ausstellung der inländischen Viehzucht\". 1812 wurde für 18. und 19. Oktober das vom König genehmigte \"Nazionalfest zur Ermunterung und Beförderung der Landwirthschaft\" vorgesehen und in dessen Rahmen ein Pferderennen. Die Rennen des \"Centralfestes\" sahen Proberennen für zwei Klassen vor: Bayern und Ausländer. Insgesamt waren 37 Pferde genannt, davon 15 ausländische. 1818 wurden erste Karussells und Schaukeln aufgestellt. 1890 trat Buffalo Bill mit einem Tross von Indianern, Cowboys und Tieren im Rahmen seiner Europatournee auf. Ab 1896 gab es die ersten großen Bierzelte. Am 7. November 1918 kam es auf der Theresienwiese zu einer großen Kundgebung gegen den Ersten Weltkrieg mit etwa 60.000 Teilnehmern, die unmittelbar danach zum Sturz von König Ludwig III. führte. Demonstrationen am 7. Januar 1919 und am 16. Februar am selben Ort waren Zwischenstationen bei der Errichtung der Münchner Räterepublik. Am 2. April 1938 ließ sich Adolf Hitler nach dem Anschluss Österreichs auf der Theresienwiese feiern. In einer nächtlichen Veranstaltung schworen ihm etwa 500.000 Teilnehmer die Treue. Auch Ordensvergaben wurden in der Zeit des Nationalsozialismus auf der Theresienwiese organisiert. Am 26. September 1980 fand das Oktoberfestattentat statt. Der Anschlag gilt bis heute als schwerster Terrorakt der deutschen Nachkriegsgeschichte. Es starben 13 Menschen bei der Explosion einer Bombe am Haupteingang des Oktoberfests, 211 wurden verletzt, 68 davon schwer. Nach offizieller Behördenmeinung soll Gundolf Köhler als Einzeltäter allein für diese Tat verantwortlich gewesen sein. Dies ist umstritten.", "section_level": 1}, {"title": "Die Theresienwiese heute.", "content": "Seit dem 200-jährigen Jubiläum des Oktoberfestes findet auf der Theresienwiese nicht nur das \"Oktoberfest\" (im Münchner Volksmund \"Wiesn\" genannt) mit weit über sechs Millionen Besuchern aus aller Welt statt, sondern zeitgleich die \"Oide Wiesn\", wenn nicht das traditionelle Schwesterfest, das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) stattfindet. Außerdem werden das \"Münchner Frühlingsfest\", im Winter das Tollwood-Festival sowie Zirkustourneen und Flohmärkte dort ausgerichtet. Markante Punkte an der Theresienwiese sind die Bavaria vor der Ruhmeshalle im Westen sowie die 97 Meter hohe neugotische Sankt-Pauls-Kirche im Norden. Eine nennenswerte Begrünung, etwa Rasen, ist auf dieser Freifläche ungeachtet ihres historischen Namens nicht mehr vorhanden. Sie wirkt daher – ähnlich dem Hamburger Heiligengeistfeld außerhalb der Perioden mit Großveranstaltungen – für ein innerstädtisches Terrain in prominenter Lage ungewöhnlich verödet. Bemerkenswert ist jedoch, dass sich Teile der Schotterflächen zeitweise von selbst mit typischem Brachflächengewächs füllen und man für Teile also gewissermaßen eine Art „Wiese“ ausmachen kann. Seit 2004 steht nördlich der Bavaria auf der Theresienwiese das \"Servicezentrum auf der Theresienwiese in München\". Das Gebäude beinhaltet drei Funktionen: eine Polizeiwache im südlichen Teil, die Einsatzzentrale der Feuerwehr und die Sanitätsstation des BRK mit Behandlungs- und Ruheräumen im mittleren Bereich sowie im Nordflügel die Räume des Fremdenverkehrsamtes, des Jugendamtes und des Fundbüros. Das Fremdenverkehrsamt nutzt den Nordflügel des Gebäudes ganzjährig, was einer Auslastung von etwa 20 % entspricht. Das restliche Gebäude wird nur während dem Oktoberfest, inklusive Auf- und Abbauphase, genutzt. In der Ruhephase spült eine Automatik alle 72 Stunden die Trinkwasser-Leitungen durch, ansonsten gilt das Gebäude als \"Wartungsfrei\". Nordöstlich der Theresienwiese befindet sich der U-Bahnhof Theresienwiese, der von den U-Bahn-Linien U4 und U5 bedient wird. Entlastet werden soll dieser vom U-Bahnhof Esperantoplatz auf der geplanten U9-Spange.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Theresienwiese ist ein Festplatz beziehungsweise eine Sonderfreifläche mit 42 Hektar in der Münchner Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Sie wird vom Bavariaring bzw. Theresienhöhe umrandet und von West nach Ost von der nur für Fußgänger und Radfahrer zugänglichen Matthias-Pschorr-Straße durchschnitten, deren Abschluss im Westen die Statue der Bavaria und im Osten der Esperantoplatz ist.", "tgt_summary": "特蕾西娅草坪(Theresienwiese)位于慕尼黑的路德维希郊区-伊萨尔郊区(Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt),为慕尼黑啤酒节的官方举办地点。它占地420,000平方米,西到巴伐利亚雕塑,东到世界语广场(\"Esperantoplatz\")。", "id": 1942814} {"src_title": "Busboykott von Montgomery", "tgt_title": "聯合抵制蒙哥馬利公車運動", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Segregation sah zu dieser Zeit in den Bussen des öffentlichen Nahverkehrs vor, dass Schwarze nur bestimmte Sitzreihen im hinteren Teil der Busse nutzen durften. Außerdem mussten sie für Weiße aufstehen, wenn für diese keine freien Sitzplätze mehr vorhanden waren. In Montgomery mussten sie vorn beim Fahrer ihr Fahrgeld bezahlen und dann wieder aussteigen, um im hinteren Teil des Busses zu ihren Plätzen zu kommen – mitunter fuhr dann der Busfahrer ab, ohne die Schwarzen einsteigen zu lassen. Hinzu kam eine ständige Belästigung durch die Fahrer und Mitfahrer, so dass diese rassistische Praxis für zunehmende Proteste sorgte. Rosa Parks wurde am 1. Dezember 1955 in Montgomery festgenommen, nachdem sie sich geweigert hatte, ihren Sitzplatz für einen weißen Fahrgast freizumachen. Diese Festnahme hatte landesweit für Aufsehen gesorgt und führte unter der Schwarzen Bevölkerung in der Stadt zu dem Entschluss, zivilen Ungehorsam zu leisten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das „Women’s Political Council“ organisierte einen eintägigen Boykott der öffentlichen Busse für den 5. Dezember, den Tag des Gerichtsverfahrens gegen Rosa Parks. Die schwarze Bevölkerung wurde aufgerufen, Fahrgemeinschaften zu bilden, Taxis zu nutzen oder zu Fuß zu gehen. Die Teilnahmequote lag bei beinahe 100 Prozent, so dass deutlich wurde, dass die schwarze Bevölkerung geschlossen hinter dem Protest stand. Gleichzeitig trafen sich 50 Aktivisten der Schwarzenbewegung, darunter auch Martin Luther King, um eine Kampagne zu dem Prozess zu besprechen. Nachdem Rosa Parks verurteilt wurde, weitete sich der Boykott aus und King, der Erfahrung in der Durchführung von gewaltfreien Widerstandsaktionen hatte, engagierte sich in der Organisation. Die Vereinigung \"Montgomery Improvement Association\" wurde gegründet und King zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Am Abend des 5. Dezember hielt er vor 7000 Zuhörern in der Holt Street Baptist Church eine Rede, in der er eine Fortsetzung des Boykotts ankündigte. Die Forderungen lauteten: respektvolle Behandlung, gleiche Rechte für alle Fahrgäste und die Einstellung von schwarzen Busfahrern. Neben den Fahrgemeinschaften hatten schwarze Taxiunternehmen eine wichtige Rolle, sie fuhren die Boykotteure zu 10 Cent. Diese Aktion beendete die Polizei durch eine Verordnung, die einen Mindestfahrpreis von 45 ct. festsetzte. Daraufhin taten sich bis zu 300 Autofahrer zu einem Auto-Pool zusammen und richteten eigene „Haltestellen“ ein, an denen sie ihre Fahrdienste anboten. Unterstützt wurde die Aktion durch Spenden aus dem ganzen Land. Mit der Zeit versuchten weiße Gegner mit Falschmeldungen von einem Ende des Boykotts, mit willkürlichen Anzeigen und offener Gewalt den Widerstand zu brechen. Der erfolgreiche Boykott setzte die Stadt Montgomery ökonomisch stark unter Druck, so dass sie die Fahrpreise drastisch erhöhen musste. Die Stadtverwaltung setzte deshalb die Versicherungen der Autofahrer, die sich an Fahrgemeinschaften beteiligten, unter Druck, die Verträge aufzulösen. Dagegen organisierten Aktivisten eine Übernahme der Policen durch Lloyd’s of London. Es kam auch immer wieder zu Festnahmen, und auch Martin Luther King wurde – am 22. März 1956 – zu 500 Dollar Strafe verurteilt, weil er gegen das Anti-Boykott-Gesetz verstoßen habe. Der Prozess wurde von Journalisten aus vielen Ländern beobachtet. Da ein Einlenken der Stadt nicht erkennbar war, strengten fünf zuvor wegen Verstößen gegen die Segregation in Bussen festgenommene Frauen Klage an. Die Klägerinnen Aurelia Browder, Claudette Colvin, Mary Louise Smith, Susie McDonald, and Jeanetta Reese klagten im Verfahren \"Browder v. Gayle\" gegen die Stadt Montgomery mit der Begründung, die Praxis der Rassentrennung verstoße gegen den 14. Zusatzartikel zur Verfassung. Am 19. Juni 1956 entschied das zuständige Bundesbezirksgericht mit Verweis auf das Grundsatzurteil \"Brown v. Board of Education\" des Obersten Gerichtshofes von 1954, das die Rassentrennung an Schulen für verfassungswidrig erklärt und dabei das Prinzip Separate but equal aus dem Urteil von 1896 verworfen hatte, im Sinne der Klage: Es wurde angeordnet, die Segregationspraxis in den Bussen wegen Verfassungswidrigkeit einzustellen. Die Anwälte der Stadt legten dagegen sofort beim Obersten Gerichtshof Klage ein. In dieser Zeit gingen die Segregation und auch der Boykott weiter. Das Haus des weißen Reverend Robert Graetz, der die Boykottaktion unterstützte, wurde Ziel eines Bombenanschlags. Da die Familie aber die Stadt verlassen hatte, gab es keine Verletzten. Der Bürgermeister nahm diesen Anschlag zum Anlass, um die Repression gegen Schwarze zu verstärken, und er erklärte, für ihn könne der Boykott für immer andauern. Am 13. November 1956 bestätigte der Oberste Gerichtshof (Supreme Court) die Entscheidung des Bundesbezirksgerichts. Am 20. Dezember traf das Urteil in Montgomery ein; am Morgen des nächsten Tages stiegen Martin Luther King, Ralph Abernathy, Edgar Nixon und Glenn Smiley in den ersten integrierten Bus ein: Der Boykott war damit beendet. Der \"Montgomery Bus Boycott\" war einer der entscheidenden Siege, die der Bürgerrechtsbewegung zum Durchbruch verhalfen. Martin Luther Kings Bekanntheitsgrad stieg im Jahr des Boykotts enorm.", "section_level": 1}, {"title": "Nach Boykottende.", "content": "Am 10. Januar 1957 wurde King zum Präsidenten der neu gegründeten Southern Christian Leadership Conference (SCLC) gewählt. Am 27. Januar wurde ein weiteres Bombenattentat auf das Pastorat verübt. Einige Tage später verhaftete die Polizei sieben weiße Männer, zwei von ihnen gestanden den Anschlag. Trotzdem wurden sie wieder freigelassen. Am 18. Februar 1957 veröffentlichte die Wochenzeitschrift Time einen Bericht – mit Foto auf dem Cover – über King (Autor: Lee Griggs). Am 3. März 1957 reiste er nach Ghana, weil er zur Entlassung des Landes in die Unabhängigkeit (6. März) eingeladen war. Am 13. Juni 1957 führten King und Abernathy ein zweieinhalbstündiges Gespräch mit Vizepräsident Richard Nixon. Im September 1957 erregten Ereignisse in Little Rock (Hauptstadt des US-Bundesstaates Arkansas) weltweites Aufsehen: Drei Jahre nach der offiziellen Aufhebung der Rassentrennung an Schulen begannen dort an der Little Rock Central High School die ersten neun schwarzen Schüler (Little Rock Nine). Um diesen afroamerikanischen Schülern den Zutritt zu dem Gebäude zu verweigern, ließ der damalige Gouverneur des Bundesstaates (Orval Faubus) zum ersten Schultag die Nationalgarde antreten. Über 1000 aufgebrachte Weiße demonstrierten. Einige Tage gelang es der Garde, den Schulbesuch der Little Rock Nine zu verhindern; dann musste Faubus infolge eines Gerichtsentscheids die Garde zurückziehen. Zudem stellte sich Dwight D. Eisenhower (US-Präsident von 1953 bis 1961) gegen ihn: Eisenhower unterstellte alle Polizei- und Armeeeinheiten von Arkansas dem Bundeskommando und schickte Truppen der 101. US-Luftlandedivision nach Little Rock, um die Neun auf dem Schulweg und im Gebäude zu schützen.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Das Rassismus-Filmdrama \"Boykott\" aus dem Jahr 2001 greift die Geschehnisse um Rosa Parks und Martin Luther King Jr. auf. Ebenso greift der Film \"The Rosa Parks Story\" das Thema auf. Der Dokumentar-Kurzfilm \"A Time for Justice\" (1994), der bei der Darstellung der Bürgerrechtsbewegung auch den Busboykott von Montgomery thematisiert, erhielt einen Oscar. 2002 wurde der Kurzdokumentarfilm \"\" veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Busboykott von Montgomery (engl.: \"Montgomery Bus Boycott\") war ein Protest der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in Montgomery (Alabama) gegen die Politik der Segregation und Rassentrennung. Er wurde im Dezember 1955 durch Rosa Parks ausgelöst und dauerte bis Dezember 1956. Weitere bedeutende Teilnehmer waren Martin Luther King und Ralph Abernathy.", "tgt_summary": "联合抵制蒙哥马利巴士运动(Montgomery Bus Boycott),美国一场大规模反对种族隔离的社会运动,起因是黑人罗莎·帕克斯在1955年12月1日拒绝听从蒙哥马利巴士司机詹姆斯·F·布莱克的命令,不肯让位给一名白人乘客而引起。参与联合抵制的马丁·路德·金开始在民权运动中引起注目。", "id": 1274568} {"src_title": "Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen", "tgt_title": "危機事故壓力處理", "src_document": [{"title": "Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen.", "content": "Die SbE soll den Teilnehmern die Möglichkeit geben, das Erlebte zu verarbeiten und die Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zu verhindern. SbE leistet damit für Einsatzkräfte in etwa das Gleiche wie die Krisenintervention im Rettungsdienst für Angehörige. Häufig werden daher die beiden Begriffe synonym verwendet, obwohl das nicht zutrifft: Einsatzkräfte bleiben im Gegensatz zu Angehörigen in aller Regel für die Dauer des Einsatzes voll handlungsfähig und arbeiten ihr lange trainiertes Programm ab. Sie erleben die Traumatisierung durch einen Einsatz erst in der ersten Ruhephase nach dem Einsatzgeschehen. Daher läuft die Nachbearbeitung des Einsatzes in mehreren Phasen ab: Noch am oder in der Nähe des Einsatzortes kann ein Einsatzabschluss (\"Demobilization\") durchgeführt werden, bei dem vor allem Informationen über das Einsatzgeschehen und über mögliche Stressreaktionen im Vordergrund stehen. Diese Veranstaltung, die hauptsächlich psychoedukativen Charakter hat, richtet sich an größere Gruppen von Einsatzkräften (maximal 50), die nach ihrem Einsatz aus dem Dienst ausgelöst werden. Alternativ hierzu gibt es die Kurzbesprechung, die einige Stunden nach Ende des Einsatzes, zum Beispiel am Ende einer Dienstschicht, mit einer kleineren Zahl von Teilnehmern durchgeführt werden kann und in der mehr Raum für individuelle Interaktion ist. Nach einigen Tagen sollte bei gegebener Indikation eine Nachbesprechung (\"Debriefing\") in einem geordneten \"Setting\" (Umgebung) erfolgen, in der die subjektiven Eindrücke und Erlebnisse der Teilnehmer thematisiert werden können. Diese Besprechungen werden von Teams aus psychosozialen Fachkräften und aus speziell geschulten Einsatzkräften (\"Peers\") geführt. Jeffrey Mitchell, der diese Nachsorgetechniken entwickelt hat, empfiehlt dabei, dass diese Person keiner der am Einsatz beteiligten Organisationen angehört, um höhere Vertraulichkeit zu wahren und zudem Eigeninteressen der Organisationen in der Nachbesprechung auszublenden. Die Leistung SbE wird dabei teilweise von eigenen Organisationseinheiten angeboten, teilweise aber auch im Rahmen einer Notfallseelsorge angeboten. Einige Diözesen (katholische Verwaltungseinheiten) haben eigene Mitarbeiter, die ausschließlich für eine Seelsorge in Feuerwehr- und Rettungsdienst zuständig sind. Bei der Polizei wird diese Aufgabe häufig vom polizeipsychologischen Dienst übernommen. Die Feuerwehr München zum Beispiel hat einen eigenen Peer-Berater-Dienst etabliert, der in kleinerem Rahmen ähnliche Aufgaben wahrnimmt. In der Anfangszeit wurde SbE vor allem von Einsatzkräften aus Angst um das Image des \"harten Kerls und Retters\" kritisch betrachtet. Mittlerweile ist SbE nicht mehr wegzudenken, obwohl im Markt einige zweifelhafte Anbieter operieren.", "section_level": 1}, {"title": "SBE in der Luftfahrt.", "content": "Zwischenzeitlich wurden auch bei mehreren Airlines, so zum Beispiel bei Lufthansa, Kriseninterventionsteams gebildet und eingesetzt. Das letzte Mal betreuten diese Teams von der Tsunamikatastrophe in Asien zurückgeholte Touristen, sowie eigene Kollegen, welche auf diesen Flügen als Crew eingesetzt waren. Auch bei dem Concorde-Absturz der Air France unterstützten Lufthansa-Reliefteams die französischen Kollegen bei der Betreuung der überwiegend deutschen Angehörigen. Federführend in der deutschen Luftfahrt ist die Stiftung Mayday, welche in Not geratenen Piloten und deren Angehörigen unbürokratisch weiterhilft. Die Stiftung organisiert unter anderem auch CISM-Kurse. Gemeinsam mit Psychologen und Betroffenen unterhält die Stiftung Mayday ein Betreuungsnetz, das Flugbesatzungen nach kritischen und stark belastenden Vor- oder Unfällen zur Seite steht.", "section_level": 2}, {"title": "Critical Incident Stress Management.", "content": "CISM steht im Englischen für Critical Incident Stress Management. Im deutschen Sprachgebrauch wird überwiegend der Begriff SbE (Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen) verwendet. Definition eines Critical Incident beziehungsweise eines belastenden Ereignisses: „Jede Situation, die so ungewöhnlich starke emotionale Reaktionen hervorruft, dass die Funktionsfähigkeit der mit ihr konfrontierten Person beeinträchtigt wird“. Solche Situationen sind gekennzeichnet durch „Gefühle der Ohnmacht“, „Hilflosigkeit“ oder „Schuld“, eine „Identifikation mit dem Opfer“, „massive persönliche Betroffenheit“, „hohe Ereignisintensität“ oder eine „Bedrohung von eigenem Leib und Leben“. Gemeint ist damit, dass diese Person unter Umständen nicht ohne weiteres „zurück zur Tagesordnung“ kehren kann, da sie ein psychisches Trauma erlitten hat. Dieses Trauma ist eine Reaktion auf eine massive Stresssituation, welche die individuellen Bewältigungsstrategien der betroffenen Person deutlich überfordert hat. Wenn die Traumatisierung über längere Zeit persistiert, spricht man von der Posttraumatische Belastungsstörung (kurz: PTBS oder im englischen \"Posttraumatic Stress Disorder\", kurz: PTSD), klingt sie nach bis zu vier Wochen ab, lautet die Diagnose akute Belastungsstörung. Als CISM werden dabei alle vorbeugenden und begleitenden Maßnahmen bezeichnet, die Menschen bei der Verarbeitung der Stresssymptome nach solchen besonders belastenden Ereignissen unterstützen. Es umfasst spezielle Schulungsmaßnahmen und sorgt für die Durchführung verschiedener, auf die Belastungsreaktion abgestimmte Maßnahmen, zum Beispiel CIS-Debriefings (Critical-Incident-Stress-Nachbesprechungen) und stellt eine Nachsorge sicher. Eine wissenschaftliche Überprüfung der Wirksamkeit durch die Harvard University ergab, dass CISD nicht nur nicht wirkt, sondern sogar schädlich sein kann. Bei mangelhafter Verarbeitung können jedoch chronische Beschwerden auftreten, die sich in einer starken Einschränkung der Lebensqualität, Abbrechen der sozialen Kontakte, in extremen Einzelfällen sogar in Form der schwer zu heilenden und in die Arbeitsunfähigkeit führenden Krankheit \"Post Traumatic Stress Disorder (PTSD)\" (Posttraumatisches Belastungssyndrom, PTBS) äußern. Alle CISM-Maßnahmen stellen keine Therapie dar, sondern dienen ausschließlich der Gesunderhaltung normal reagierender gesunder Menschen auf unnormale Ereignisse (\"Critical Incidents\"). CISM steht zur Psychotherapie in einer ähnlichen Relation wie „Erste Hilfe“ zu einem chirurgischen Eingriff.", "section_level": 1}, {"title": "Interventionen.", "content": "Sieht man eine Krise (also PTSD/PTBS) als Gift an, so ist eine CISM-Intervention ein mögliches Gegenmittel. Ein wesentliches Teil ist ein von den amerikanischen Psychologen Jeffrey Mitchell und George Everly entwickeltes, stark strukturiertes Gesprächsmodell für die Aufarbeitung kritischer Ereignisse (umgangssprachlich CIS-Debriefing genannt), das von besonders geschulten Personen (Peers) und psychosozialen Fachkräften, sogenannten MHPs (Mental Health Professionals) durchgeführt wird. Der MHP tritt dabei als Leader auf, meist gibt es auch noch einen Co-Leader, welcher den MHP unterstützt und assistiert. Es gibt neben dem \"Debriefing\" auch noch die sogenannten \"Defusings\", \"Demobilizations\" und \"One-on-Ones\". Ein CIS-Debriefing ist keine (Psycho-)Therapie, Einzelberatung oder psychologische Behandlung. Kernpunkte der Krisenintervention:", "section_level": 2}, {"title": "Debriefing, Defusing, Demobilization, One-on-One.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Debriefing.", "content": "Ein Debriefing stellt ein meist siebenstufiges Gesprächsmodell dar (nach Mitchell und Everly). Es ist die intensivste und längste Form der CISM-Intervention (bis zu vier Stunden). Ein Debriefing wird erst einige Tage nach dem potenziell traumatisierenden Ereignis durchgeführt, wenn kognitive Bewältigungsmechanismen erkennbar greifen. Ein Debriefing kann nur von einem Arzt oder Psychologen mit entsprechender Zusatzausbildung geleitet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Defusing.", "content": "Ein Defusing ist ein wesentlich kürzeres (nicht länger als 45 Minuten) und nur dreistufiges „kleines“ Debriefing. Es wird oft direkt im Anschluss an das belastende Ereignis (spätestens jedoch am gleichen Tag) durchgeführt und soll den Teilnehmern ermöglichen, über das Ereignis zu sprechen, bevor sie Gelegenheit haben, zu sehr nachzudenken und falsche Interpretationen anzustellen.", "section_level": 3}, {"title": "Demobilization.", "content": "Eine Demobilization dauert in der Regel nicht länger als zehn Minuten und informiert die Teilnehmer über eventuell auftretende physische, kognitive, emotionale und verhaltensspezifische Symptome, sowie Stress Management.", "section_level": 3}, {"title": "One-on-One.", "content": "Ein One-on-One ist ein Gespräch zwischen einem MHP/Peer und einem Betroffenen. Dies ist die direkteste Form der Intervention und folgt dem CIS-Debriefing-Modell. Jede Intervention ist vertraulich und anonym. Die Vorgesetzten bekommen nichts von den Inhalten der Gespräche mit. Die MHPs/Peers haben eine Schweigepflicht, welche jedoch keine juristische Relevanz hat. Nach jeder Form der Intervention gibt es die Möglichkeit zu einem direkten, unverbindlichen Gespräch zwischen den MHPs/Peers und den Betroffenen mit einem kleinen Imbiss und Getränken.", "section_level": 3}, {"title": "CISM in der Luftfahrt.", "content": "Bei mehreren Fluggesellschaften, beispielsweise der Lufthansa, wurden Kriseninterventionsteams gebildet. Diese Care- oder Special-Assistance-Teams betreuten unter anderem von dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 betroffene Passagiere. Crewmitglieder, welche auf diesen Evakuierungsflügen eingesetzt worden waren, wurden von CISM-Teams betreut. Federführend für die Ausbildung und Bereitstellung dieser CISM-Teams ist in der deutschen Luftfahrt die Stiftung Mayday. Diese hilft in Not geratenen Piloten und deren Angehörigen unbürokratisch weiter, und zwar Berufs- und Privatpiloten aller Sparten der Luftfahrt. Flugbesatzungen sind daraufhin ausgesucht und durch Schulungen darauf vorbereitet, mit belastenden und stressreichen Situationen umzugehen. Trotzdem geraten Piloten, Flugbegleiter und andere Besatzungsmitglieder gelegentlich in Situationen, die sie als kritisch oder gar lebensbedrohend empfinden. Gemeinsam mit Psychologen und Betroffenen unterhält die Stiftung Mayday ein Betreuungsnetz, das Flugbesatzungen nach stark belastenden Vor- oder Unfällen zur Seite steht. Um einer Posttraumatischen Belastungsstörung und einer daraus eventuell entstehenden Fluguntauglichkeit vorzubeugen, werden durch das CISM-Team – abgestimmt auf den Vorfall – unterschiedliche Interventionen durchgeführt. Dabei machen die sehr zeitaufwändigen Debriefings mit kompletten Besatzungen etwa 10 Prozent der Einsätze aus. Demobilizations- und Einzelgespräche (sogenannte One-on-Ones) mit Crewmitgliedern sind die häufigste Interventionsform, auch innerhalb der Airlines. Den CISM-Teams gehören immer Peers (= Gleichgestellte) an, die den gleichen Erfahrungshorizont haben wie die Betroffenen selbst. Die Einsatzhäufigkeit der CISM-Teams der Stiftung Mayday beträgt durchschnittlich drei Einsätze pro Woche. Die gemeinnützige Stiftung Mayday schult und interveniert nach den Regeln der \"International Critical Incident Stress Foundation, Inc.\" (ICISF), ist in deren Qualitätsmonitoring eingebunden und vertritt die ICISF als CISM-Hotline für die Luftfahrt in Europa mit Schwerpunkt im deutschen Sprachraum. In Österreich ist seit 2010 \"Mayday Austria\" insbesondere für Unternehmen der General Aviation Ansprechpartner für CISM.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen (SbE) (in Österreich \"Stressverarbeitung nach belastenden Ereignissen\" oder \"SvE\") ist eine Reihe von Einzel- und Gruppengesprächstechniken, die sich an Einsatzkräfte, unter anderem aus Rettungsdiensten, Feuerwehren, Katastrophenschutz und Polizei wendet, aber auch auf andere homogene Gruppen übertragen werden kann, die beruflich bedingt gemeinsam einer potentiell traumatisierenden Situation ausgesetzt waren.", "tgt_summary": "危机事故压力处理(英文:Critical incident stress management,缩写CISM〉,是一套有系统、即时及早期处理危机事故(例如持械行劫、丧偶、自杀、工业意外、交通意外、暴力、自然灾害、火灾或者其他创伤性事件等)的介入手法,由美国前消防员杰弗里·米切尔于1974年所建立,此手法透过危机处理指引,可以为到伤者即时纾压,并且解说危机事故,协助受影响的人士处理其个人的心理及精神上的困扰,避免日后出现创伤后压力心理障碍症等症状。", "id": 2083403} {"src_title": "Gussew", "tgt_title": "古謝夫", "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Stadt liegt im historischen Ostpreußen am Zusammenfluss der Flüsse Pissa (prußisch \"pisa, pisse\": tiefer Sumpf/grundloser Morast, wo nur kleine Birken und Fichten wachsen) und Krasnaja (dt. Rominte: prußisch \"roms, rams\": still, ruhig) auf 57 Meter über NN, etwa 105 Kilometer östlich der Stadt Königsberg (Kaliningrad) und 25 Kilometer östlich der Stadt Insterburg (Tschernjachowsk).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Anhand von Bodenfunden ist bekannt, dass an der Romintemündung bereits nach Ende der Eiszeit um 9000 v. Chr. eine Siedlung vorhanden war. Vor der Eroberung des prußischen Gebietes durch den Deutschen Ritterorden im 13. Jahrhundert gab es hier Befestigungsanlagen wie die Burg Otholicha und eine Schanzburg bei Plicken. Zur Gründungszeit des Herzogtums Preußen 1525 wurde erstmals eine Siedlung namens Kulligkehmen (eingefriedetes Dorf: \"kullike\": Beutel und \"kaimas\": Dorf) erwähnt, während auf einer Landkarte von 1576 an der Mündung der Rominte in die Pissa ein Ort namens Bisserkeim verzeichnet ist (Pisserkeim von \"pissa\": tiefer Sumpf und \"caymis, kaimas\": Dorf, Ort). Bereits 1580 wurde die Ortsbezeichnung Gumbinnen erstmals urkundlich erwähnt, sie stammt wahrscheinlich aus dem Litauischen (litauisch: \"gumbine\": Knotenstock, knorrige Äste). Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges bestand das Dorf Gumbinnen aus einigen an beiden Seiten der Pissa gelegenen Gehöften und einer Kirche, die der preußische Herzog Albrecht 1545 hatte errichten lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg in Preußen.", "content": "Während des Tatareneinfalls 1656 und der Pestjahre 1709/11 wurde Gumbinnen wie das ganze spätere Ostpreußen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch das von Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. ins Leben gerufene Besiedelungsprogramm erfuhr auch Gumbinnen, dem der König am 24. Mai 1724 das Stadtrecht verliehen hatte, einen spürbaren Aufschwung. Nach der Großen Pest kamen Schweizer Reformierte 1710 als erste Neusiedler in die ausgestorbene Stadt. Sie brachten ihren eigenen Prediger mit und errichteten 1739 eine eigene Kirche. Ab 1732 entwickelte sich Gumbinnen zum Zentrum der Salzburger Exulanten. Mit dem Salzburgerhospital und der 1752 errichteten Salzburger Kirche bewahren sie ihre Identität bis heute. Bereits 1727 schloss sich die auf der Südseite der Rominte entstandene Neustadt der Altstadt an. Am 19. August 1736 gründete Friedrich Wilhelm I. in Gumbinnen eine Kriegs- und Domänenkammer als Verwaltungszentrum der Region. Zu dieser Zeit lebten etwa 2.100 Menschen in der Stadt. Im Siebenjährigen Krieg war Gumbinnen von 1757 bis 1762 von russischen Truppen besetzt. Während des Koalitionskrieges gegen Napoléon Bonaparte lagerten 1807 französische Soldaten in der Stadt, die obendrein noch 89.000 Taler an Kontributionen aufzubringen hatte. Im Russlandfeldzug 1812 marschierte die Grande Armée durch Gumbinnen. Napoleon hielt sich vier Tage in der Stadt auf. Schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts wird in Gumbinnen eine Schule erwähnt, die sich neben der Kirche befand. Mit dem Friedrichs-Gymnasium hatte Gumbinnen eine höhere Schule, deren Anfänge auf das Jahr 1724 zurückgehen. Der Status eines Gymnasiums war der Lehranstalt im Jahr 1812 zuerkannt worden. Am 1. September 1818 wurde Gumbinnen Kreisstadt für den Kreis Gumbinnen. Mitte des 19. Jahrhunderts verfassten die Stadtväter eine Eingabe an den preußischen König Friedrich Wilhelm IV., um den anrüchigen Namen der durch ihren Ort fließenden Pissa zu ändern. Der König soll humorvoll geantwortet haben: „Genehmigt; ich schlage vor: Urinoko.“ Seit 1808 war Gumbinnen Amtssitz der Regierung in Gumbinnen. Bis 1945 war es der östlichste Regierungsbezirk des Deutschen Reiches. Mit drei großen Kasernen war die Stadt eine bedeutende Garnison der Preußischen Armee. Ab dem 4. Juni 1860 führte die Preußische Ostbahn durch die Stadt, womit sie an wirtschaftlicher Bedeutung gewann. Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatten hier unter anderem eine Eisengießerei, eine Maschinenfabrik mit Dampfhammer, eine Möbelfabrik, eine Weberei, zwei Dampfsägemühlen, mehrere Ziegeleien und eine Molkerei ihre Standorte. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Ostpreußenwerk (Elektrizitätswerk) hinzu, das ganz Ostpreußen mit Strom versorgte. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Gumbinnen drei evangelische Kirchen, eine katholische Kirche, eine Synagoge, ein Gymnasium mit Realschule, eine landwirtschaftliche Winterschule, eine Oberpostdirektion, ein Amtsgericht und war Regierungssitz des Regierungsbezirks Gumbinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Erster und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Zu Beginn des Ersten Weltkriegs fand am 18. und 19. August 1914 vor der Stadt die Schlacht bei Gumbinnen zwischen deutschen und eingedrungenen russischen Truppen statt. Die hier erfolgreiche deutsche Armee wurde dann jedoch aus Furcht vor Umklammerung zurückgenommen. Der größte Teil der Bevölkerung flüchtete nach Insterburg und teilweise weiter westwärts. Ab 22. August stand Gumbinnen für einige Wochen unter russischer Besatzung. Im Rahmen der Schlacht an den Masurischen Seen kehrten am 12. September deutsche Truppen in die Stadt zurück. Im Februar 1915 konnten während der Winterschlacht in Masuren die Russen ganz aus dem Kreis Gumbinnen über die Grenze zurückgedrängt werden. Im Kreisgebiet – einschließlich Gumbinnen selbst – wurden über 2.100 Gräber deutscher und über 2.000 russischer Soldaten angelegt, die bei den Kämpfen 1914/15 gefallen waren. Im Zweiten Weltkrieg fielen am 23. Juni 1941 die ersten sowjetischen Bomben auf Gumbinnen, es gab neun Tote. Im Sommer 1943 nahmen Stadt und Kreis 10.000 Luftkriegsflüchtlinge aus Berlin auf. Am 20., 21. und 25. August 1944 belegten sowjetische Tiefflieger Gumbinnen mit Bomben und Bordwaffenbeschuss. Mit Herannahen der Front begannen die ersten Evakuierungen der damals 24.000 Einwohner. Als bis dahin „schwärzester“ Tag ging der 16. Oktober 1944 in die Geschichte der Stadt ein. Am frühen Abend griffen sowjetische Flugzeuge Gumbinnen mit 800 Spreng- und Brandbomben an. Ein Viertel aller Wohn- und Geschäftshäuser der Stadt brannten. Alle Kirchen, außer der Salzburger, gingen in Flammen auf, ebenso die „Alte Regierung“, der 1741 gebaute Kornspeicher und Wahrzeichen der Stadt, sowie das Zollamt mit seinem markanten Giebel. Die Zahl der Toten war mit acht vergleichsweise niedrig, da Gumbinnen schon teilweise geräumt war. Die Rote Armee führte vom 16. bis 30. Oktober 1944 die Gumbinnen-Goldaper Operation durch; sie versuchte vergeblich, über Gumbinnen nach Königsberg durchzubrechen. Vom 21. bis 23. Oktober 1944 lieferte sich die Wehrmacht mit der Roten Armee nahe Gumbinnen eine Panzerschlacht, in deren Folge die Frontlinie weiter östlich stabilisiert wurde und bis zum Januar 1945 fortbestand. Am 13. Januar 1945 begannen sowjetische Truppen die Ostpreußische Operation. Der Angriff der sowjetischen 28. Armee (General A. A. Lutschinski) auf Gumbinnen wurde zunächst gestoppt; am Abend des 16. Januar brach sie durch das Verteidigungssystem. Die Truppen beschossen Gumbinnen mit Artillerie und besetzten es am 21./22. Januar 1945. Es wurde später als Teil des nördlichen Ostpreußen unter sowjetische Verwaltung gestellt und annektiert (Westverschiebung Polens).", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetunion.", "content": "Im Jahr 1946 wurde die Stadt Gumbinnen zum Gedenken an den sowjetischen Hauptmann Sergej Iwanowitsch Gussew (1918–1945) in Gussew umbenannt und der russischen Teilrepublik der Sowjetunion zugeordnet. Gussew wurde Zentrum des Rajons Gussew innerhalb der aus militärischen Erwägungen heraus hermetisch abgeriegelten Oblast Kaliningrad. Nach Flucht und Vertreibung der einheimischen deutschen Bevölkerung wurde die Stadt mit Russen aus Zentralrussland und aus dem Gebiet des heutigen Föderationskreises Wolga sowie mit Weißrussen besiedelt. Es entstanden zahlreiche Neubauten in Plattenbauweise.", "section_level": 2}, {"title": "Russische Föderation.", "content": "Nach der Auflösung der Sowjetunion wurde die Oblast Kaliningrad mit Gussew zu einer russischen Exklave zwischen Litauen und der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Seitdem hat Gussew mit großen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Nach offiziellen Angaben wurde jeder vierte Einwohner arbeitslos, obwohl in Gussew Elektro-, Futtermittel- und Trikotagenfabriken produzieren. Durch die Öffnung der Oblast kam es zu Kontakten zwischen ehemaligen und heutigen Einwohnern, insbesondere zwischen Behörden, Hilfsorganisationen und Kirchengemeinden.", "section_level": 2}, {"title": "Gussewskoje gorodskoje posselenije 2008–2013.", "content": "Die städtische Gemeinde \"Gussewskoje gorodskoje posselenije\" (ru. Гусевское городское поселение) wurde im Jahr 2008 eingerichtet. Ihr gehörten an die Stadt Gussew sowie acht weitere Siedlungen, die vorher den Dorfbezirken Brjanski selski okrug, Furmanowski selski okrug, Lipowski selski okrug und Majakowski selski okrug zugeordnet waren. Im Jahr 2013 wurde die Gemeinde aufgelöst und deren Orte in den Stadtkreis Gussew eingegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Historisches Wappen.", "content": "Blasonierung: „Schräglinks geteilt; oben in Rot der schwarze preußische Adler mit seinen Attributen, aus der Teilungslinie wachsend, unten in Rot ein steigender schwarzer Pfeil.“ Am 6. April 1722 erhob König Friedrich Wilhelm I. den Ort zur Stadt und gab ihr zum Insiegel „in einem schräg geteilten Schilde in der oberen Hälfte in einem rothen Feld zur Rechten unseren Königlichen schwarzen halben Adler, mit einem aufrecht ausgebreiteten Flügel, in der andern Unterhälfte des Schildes zur Linken in einem rothen Felde einen schwarzen aufrecht fliegenden Pfeil, oben mit unterwärts gehenden Zacken“. Für das erste Feld dürfte ein Schreibfehler vorliegen. Doch zeigt ein großes Magistratssiegel mit der Jahreszahl 1724 tatsächlich beide Felder rot schraffiert, während das kleine Siegel STADT GUMBINNEN 1724 nur den preußischen Adler mit allen Abzeichen enthält.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch den Ort verläuft die ehemalige Reichsstraße 1 und heutige Europastraße 28 Kaliningrad–Vilnius, von der im Stadtgebiet die Fernstraße nach Sowetsk (früher Tilsit) abzweigt. Ebenfalls durch die Stadt führt die internationale Bahnlinie Kaliningrad–Kaunas. Zum Grenzübergang nach Litauen sind es 37 Kilometer, außerdem führt eine direkte Straßenverbindung zu einem Grenzübergang nach Polen (38 Kilometer).", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Evangelische Kirchengemeinden.", "content": "In Gumbinnen wurde kurz nach Einführung der Reformation bereits im Jahre 1545 eine evangelische Gemeinde gegründet. Sie errichtete 1582 ihr erstes Gotteshaus, zu dem ein weitflächiges Kirchspiel gehörte. 1720 musste ein neues Kirchengebäude errichtet werden: die \"Altstädtische Kirche\". Im Jahre 1752 kam die \"Salzburger Kirche\" als Filialkirche hinzu. Die Gemeinde war von Anfang an lutherisch geprägt. Sie zählte im Jahre 1925 mehr als 18.000 Gemeindeglieder. Die reformierten Gemeindeglieder bildeten 1732 ihre eigene Kirchengemeinde, für die es ab 1739 mit der \"Neustädtischen Kirche\" (auch: \"Reformierte Kirche\") ein eigenes Kirchengebäude gab. Die Gemeinde zählte 1925 etwas mehr als 3.800 Gemeindeglieder. Beide Kirchengemeinde gehörten bis 1945 zur Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Während die lutherische Gemeinde zum Kirchenkreis Gumbinnen gehörte, war die reformierte Gemeinde ein Teil des speziellen reformierten Kirchenkreises in Ostpreußen, der in Königsberg (Preußen) seinen Sitz hatte. Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung sowie die restriktive Religionspolitik der Sowjetunion brachten nach 1945 das kirchliche Leben in Gussew zum Erliegen. Seit den 1990er Jahren gibt es in der Stadt wieder eine evangelisch-lutherische Gemeinde mit dem östlichen Bereich der Oblast Kaliningrad als Kirchspiel. Pfarrkirche ist die 1995 wieder eingeweihte \"Salzburger Kirche\". Die Gemeinde, zu der jetzt vor allem lutherische und reformierte Russlanddeutsche gehören, ist Teil der Propstei Kaliningrad \"(Königsberg)\" der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchenkreis Gumbinnen.", "content": "Der evangelische Kirchenkreis Gumbinnen bestand bis 1945 und umfasste sieben Pfarreien mit dazugehörigen Kirchspielen. Sein Gebiet entsprach dem des Kreises Gumbinnen, wobei die Kirche Szirgupönen allerdings bis 1825 zum Kirchenkreis Stallupönen gehörte:", "section_level": 2}, {"title": "Kirchengebäude.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Altstädtische Kirche.", "content": "Der Bau einer ersten und lutherischen Kirche in Gumbinnen war 1582 vollendet. Der 1720 unter König Friedrich Wilhelm I. errichtete Neubau wurde 1810/11 renoviert und erweitert und in klassizistischen Formen neu ausgestattet. Einen Turm erhielt die Kirche erst 1875. Im Oktober 1944 wurde die Kirche zerstört, die Ruinenreste 1945 abgeräumt.", "section_level": 3}, {"title": "Neustädtische Kirche.", "content": "Das auch \"Reformierte Kirche\" genannte Gotteshaus an der einstigen \"Königstraße\" wurde in den Jahren 1736 bis 1739 als verputzter Ziegelbau errichtet. Den Entwurf fertigte Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt aus. Der vorgesetzte Turm blieb unvollendet. Die Orgel stammte aus der Königsberger Werkstatt Adam Gottlob Casparinis. Das Gebäude wurde 1945 stark beschädigt und nach 1985 abgeräumt. Eine der drei Glocken überlebte auf dem Hamburger Glockenfriedhof und läutet heute in der Großwolder Kirche im ostfriesischen Westoverledingen.", "section_level": 3}, {"title": "Salzburger Kirche.", "content": "Die Salzburger Kirche, bis 1945 lutherische Filialkirche, steht an der früheren \"Salzburger Straße\", der heutigen \"uliza Mendelejewa\". Sie wurde 1840 als Nachfolgebau eines ersten Gotteshauses von 1752/54 errichtet. Es handelt sich um einen einfachen verputzten Ziegelbau mit vorgesetztem Turm. Im Januar 1945 wurde das Gebäude stark beschädigt, dann als Schuppen für den Straßenbau zweckentfremdet. Von 1993 bis 1995 konnte die Kirche wieder aufgebaut werden. Sie ist heute das einzige evangelische Gotteshaus in der Stadt Gussew.", "section_level": 3}, {"title": "Evangelisch-freikirchlich.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Altlutherische Kirche.", "content": "Den Altlutheranern in Gumbinnen, einer kleinen Gemeinde mit 36 Gemeindegliedern im Jahre 1939, gehörte bis 1945 die 1923 bis 1926 errichtete \"Kreuzkirche\" an der früheren \"Schillerstraße\". Es handelte sich bei ihr um einen achteckigen Bau mit Laterne im Zentrum des Daches. Im Süden war eine Vorhalle, im Norden eine Sakristei angebaut. Das Gebäude befindet sich in guter Verfassung und ist heute im Besitz der russisch-orthodoxen Kirche.", "section_level": 3}, {"title": "Baptisten.", "content": "Der Baptistengemeinde in der einstigen Gumbinner \"Schillerstraße\" gehörte bis 1945 als Kapelle ein kleiner, neogotischer Bau vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Jahre 1939 zählte die Gemeinde 130 Gemeindeglieder. Seit 1945 wird das Gotteshaus nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzt und dient heute als Stallgebäude in privatem Besitz.", "section_level": 3}, {"title": "Römisch-katholisch.", "content": "Die Römisch-katholische Kirche besaß vor 1945 in Gumbinnen die St.-Andreas-Kirche an der \"Moltkestraße\" als eigenes Gotteshaus. Sie war in den Jahren 1900 bis 1901 errichtet und am 21. April 1901 geweiht worden. Zur katholischen Gemeinde zählten 1939 600 Gemeindeglieder. Sie war dem Dekanat Tilsit (heute russisch: Sowetsk) im Bistum Ermland zugeordnet. Die Kirche kam unbeschadet durch den Zweiten Weltkrieg und liegt heute auf einem Kasernengelände, wo sie als Militärclubhaus zweckfremde Verwendung findet. Die Kapelle des ehemaligen Altstädtischen Friedhofes dient heute den Katholiken in Gussew als Gotteshaus.", "section_level": 2}, {"title": "Russisch-orthodox.", "content": "Der Russisch-orthodoxen Kirche wurde in den 1990er Jahren die einstige \"Kreuzkirche\" der Altlutheraner übereignet. Ihr Baustil wurde dem für Russland üblichen angepasst, so mit dem Anbau eines entsprechenden Turmes sowie der Innenausstattung mit einer Ikonostase. Die Gemeinde in Gussew gehört zur Diözese Kaliningrad und Baltijsk der russisch-orthodoxen Kirche. Auf dem Platz der Altstädtischen Kirche entstand ab 2012 als neues russisch-orthodoxes Gotteshaus die Versöhnungskirche, die Einweihung erfolgt 2016.", "section_level": 2}, {"title": "Juden.", "content": "In Gumbinnen ließen sich jüdische Einwanderer relativ früh nieder. 1767 legten sie eine Betstube sowie einen eigenen Begräbnisplatz an. Im Jahre 1925 zählte die Gemeinde 198 Mitglieder; ihre Synagoge befand sich an der \"Langen Reihe\". Am 9. November 1938 wurde sie durch einen von der SS gelegten Brand zerstört. Die meisten jüdischen Bürger ergriffen danach die Flucht, u. a. nach Litauen und Polen. Im Jahre 1940 wurden die letzten Juden aus Gumbinnen wie auch ganz Ostpreußen deportiert. In den 2010er Jahren leben wieder einige wenige Juden in Gussew. Eine Synagogengemeinde besteht hier jedoch noch nicht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gussew (,, ) ist eine Rajonstadt in der russischen Oblast Kaliningrad mit Einwohnern (Stand ). Die Stadt ist Verwaltungssitz der kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gussew.", "tgt_summary": "古谢夫 (、贡宾嫩、、)是俄罗斯加里宁格勒州东部的一个城市,位于加里宁格勒以东112公里、离立陶宛边境不远。2002年人口28,467人。", "id": 109006} {"src_title": "Genremalerei", "tgt_title": "风俗画", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Genreszenen wurden bereits in der Antike gemalt. Sie finden sich z. B. auf griechischen Vasen oder Fresken in Pompeji. Im Mittelalter wurden sie durch Darstellungen moralisch-allegorischen Inhalts verdrängt. Vorläufer der neueren Genremalerei waren insbesondere die genrehaften Szenen der Monatsbilder, vor allem in den flämischen Stundenbüchern des 15. Jahrhunderts. Aber auch alte Meister wie beispielsweise Pieter und Jan Bruegel d. Ä. sowie Lucas von Leyden schufen schon im 16. Jahrhundert Gemälde mit den typischen Bauern- und Familienszenen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Darstellung von drastischen Negativbeispielen menschlicher Verhaltensweisen wie Trunksucht, Streit oder Kuppelei. Ihren Höhepunkt erlebte die Genremalerei nach einem entscheidenden Wandel hin zur Reflexion der Wertvorstellungen gehobenerer Bevölkerungsschichten in der niederländischen und belgischen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts. Die moralischen Appelle offenbaren sich dem Betrachter seither nur noch über einen versteckten Sinn. Zu dieser Zeit entstanden auch die Genrebilder von Jan Vermeer.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltliche Deutung.", "content": "Frühere Untersuchungsansätze interpretierten die Darstellungen des sogenannten \"Gouden Eeuw\" oft als Momentaufnahmen des Alltags, denen sie den Wert eines kulturhistorischen Zeugnisses beimaßen. Seit den 1970er-Jahren gelang es jedoch zunehmend, auch den ikonografischen Kontext zu entschlüsseln. Dabei wurde deutlich, dass die Genrebilder zwar beispielhaft eine alltägliche Szene wiedergeben, hinter der sich jedoch fast immer eine tiefere Aussage verbirgt. Demnach sind sie im Sinne der populären Bildsprache des Barock in der Regel als Allegorien, teils mit komplexen mehrdeutigen Aussagen, aufzufassen. Viele vermeintliche Alltagsszenen haben ihre Grundlage eher in populären komischen Theaterstücken oder Sprichwörtern und sind damit häufig – wenn nicht sogar immer – erzählenden Charakters. Ein italienischer Genremaler, der Neapolitaner Gaspare Traversi, schuf seine Bilder beispielsweise parallel zur Entwicklung und Blütezeit der \"Opera buffa napolitana\" um die Mitte des 18. Jahrhunderts, bei der das Alltagsleben des niederen sozialen Milieus durch entlarvende Situationen der Lächerlichkeit preisgegeben wurde. Dadurch wurde eine moralische Botschaft an das Publikum entsandt. Die meisten Genrebilder haben ebenfalls eine didaktische Relevanz, weil sie einen stark moralischen Gehalt aufweisen. Die Darstellung negativer Verhaltensweisen sollte dabei abschrecken und zu besserem Verhalten animieren und positive Beispiele sollten dem Betrachter einen Anreiz zum Nachahmen geben. Natürlich kann den Bildern auch der visuell unterhaltende Wert nicht abgesprochen werden. Aufgrund der den Bildern inhärenten lehrhaft-moralisierenden Deutungsansätze waren ihre Besitzer in der Lage, damit ihren kulturellen Hintergrund zu betonen. Die Auftraggeber für diese Art von Kunst kamen daher ausschließlich aus dem bürgerlich-weltlichen Milieu.", "section_level": 1}, {"title": "Sozialer Realismus.", "content": "In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Biedermeier) lebt das Genrebild als „soziales Tendenzbild“ erneut auf, insbesondere durch die Düsseldorfer Malerschule, gerade auch im Zusammenhang mit einer stärkeren Hinwendung zum Realismus, so etwa bei Johann Peter Hasenclever. Nach 1848 vertraten in Deutschland Künstler wie Ludwig Knaus, Benjamin Vautier oder Franz von Defregger eine Genremalerei, die der damaligen literarischen Strömung des Bürgerlichen Realismus verwandt war. Die Genremalerei jener Jahrzehnte ist als Wegbereiter der modernen Kunstrichtungen wie des Impressionismus anzusehen. Eine rasch wachsende Zahl von kunstinteressierten Käuferschichten, vor allem aus bürgerlichen Haushalten, erfüllte sich den Wunsch nach dem eigenen Kunstwerk an der Wand. Besonders das im Zuge der zunehmenden Reisetätigkeit in Mode gekommene bäuerliche Landleben fand, dargestellt auf mittelgroßen Formaten, auch in den USA reißenden Absatz. In Kunstmetropolen wie Berlin, Düsseldorf und München versammelten sich Kunstmaler in großer Zahl aus ganz Europa, um mit der Genremalerei ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Zu den bekanntesten Genremalern, deren Werke auch in Monatszeitschriften Verbreitung fanden, gehörten Vertreter der Münchner Schule wie Franz Defregger, Rudolf Epp, Nikolaus Gysis, Hermann von Kaulbach.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Genrebild (franz.: \"Tableau de genre\"; zu lat.: \"genus\" ‚Art‘, ‚Geschlecht‘; veraltet: \"Sittenbild\"; entsprechend \"Sittenmalerei\" zum Begriff \"Genremalerei\") ist die gemalte Abbildung einer Alltagsszene – zum Beispiel Menschengruppen, Szenen und Handlungen – als Schilderung von Lebensformen eines Volkes und seiner landschaftlichen, Arbeits- oder Wohnumgebung.", "tgt_summary": "风俗画,泛指以社会风情、民间习俗等日常生活为主题的绘画。此类绘画为人物画的一种,绘画手法上强调纪实性,内容则包罗万象,常取材自风土民情、历史事件、岁时节令、民间习俗、生产买卖、医药病理等等市井社会生活样貌。", "id": 2984958} {"src_title": "Support Vector Machine", "tgt_title": "支持向量机", "src_document": [{"title": "Grundlegende Funktionsweise.", "content": "Ausgangsbasis für den Bau einer Support Vector Machine ist eine Menge von Trainingsobjekten, für die jeweils bekannt ist, welcher Klasse sie zugehören. Jedes Objekt wird durch einen Vektor in einem Vektorraum repräsentiert. Aufgabe der Support Vector Machine ist es, in diesen Raum eine Hyperebene einzupassen, die als Trennfläche fungiert und die Trainingsobjekte in zwei Klassen teilt. Der Abstand derjenigen Vektoren, die der Hyperebene am nächsten liegen, wird dabei maximiert. Dieser breite, leere Rand soll später dafür sorgen, dass auch Objekte, die nicht genau den Trainingsobjekten entsprechen, möglichst zuverlässig klassifiziert werden. Beim Einsetzen der Hyperebene ist es nicht notwendig, alle Trainingsvektoren zu beachten. Vektoren, die weiter von der Hyperebene entfernt liegen und gewissermaßen hinter einer Front anderer Vektoren „versteckt“ sind, beeinflussen Lage und Position der Trennebene nicht. Die Hyperebene ist nur von den ihr am nächsten liegenden Vektoren abhängig – und auch nur diese werden benötigt, um die Ebene mathematisch exakt zu beschreiben. Diese nächstliegenden Vektoren werden nach ihrer Funktion Stützvektoren (engl. \"support vectors\") genannt und verhalfen den Support Vector Machines zu ihrem Namen. Eine Hyperebene kann nicht „verbogen“ werden, sodass eine saubere Trennung mit einer Hyperebene nur dann möglich ist, wenn die Objekte linear trennbar sind. Diese Bedingung ist für reale Trainingsobjektmengen im Allgemeinen nicht erfüllt. Support Vector Machines verwenden im Fall nichtlinear trennbarer Daten den \"Kernel-Trick\", um eine nichtlineare Klassengrenze einzuziehen. Die Idee hinter dem Kernel-Trick ist, den Vektorraum und damit auch die darin befindlichen Trainingsvektoren in einen höherdimensionalen Raum zu überführen. In einem Raum mit genügend hoher Dimensionsanzahl – im Zweifelsfall unendlich – wird auch die verschachteltste Vektormenge linear trennbar. In diesem höherdimensionalen Raum wird nun die trennende Hyperebene bestimmt. Bei der Rücktransformation in den niedrigerdimensionalen Raum wird die lineare Hyperebene zu einer nichtlinearen, unter Umständen sogar nicht zusammenhängenden Hyperfläche, die die Trainingsvektoren sauber in zwei Klassen trennt. Bei diesem Vorgang stellen sich zwei Probleme: Die Hochtransformation ist enorm rechenlastig und die Darstellung der Trennfläche im niedrigdimensionalen Raum im Allgemeinen unwahrscheinlich komplex und damit praktisch unbrauchbar. An dieser Stelle setzt der Kernel-Trick an. Verwendet man zur Beschreibung der Trennfläche geeignete Kernelfunktionen, die im Hochdimensionalen die Hyperebene beschreiben und trotzdem im Niedrigdimensionalen „gutartig“ bleiben, so ist es möglich, die Hin- und Rücktransformation umzusetzen, ohne sie tatsächlich rechnerisch ausführen zu müssen. Auch hier genügt ein Teil der Vektoren, nämlich wiederum die Stützvektoren, um die Klassengrenze vollständig zu beschreiben. Sowohl lineare als auch nichtlineare Support Vector Machines lassen sich durch zusätzliche Schlupfvariablen flexibler gestalten. Die Schlupfvariablen erlauben es dem Klassifikator, einzelne Objekte falsch zu klassifizieren, „bestrafen“ aber gleichzeitig jede derartige Fehleinordnung. Auf diese Weise wird zum einen Überanpassung vermieden, zum anderen wird die benötigte Anzahl an Stützvektoren gesenkt.", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Umsetzung.", "content": "Die SVM bestimmt anhand einer Menge von Trainingsbeispielen eine Hyperebene, die beide Klassen möglichst eindeutig voneinander trennt. Anschaulich bedeutet das Folgendes: ein Normalenvektor formula_2 beschreibt eine Gerade durch den Koordinatenursprung. Senkrecht zu dieser Geraden verlaufen Hyperebenen. Jede schneidet die Gerade in einer bestimmten Entfernung formula_3 vom Ursprung (gemessen in der \"Gegenrichtung\" zu formula_2). Diese Entfernung nennt man Bias. Gemeinsam bestimmen der Normalenvektor und der Bias eindeutig eine Hyperebene, und für die zu ihr gehörenden Punkte ist der folgende lineare Ausdruck 0: Für Punkte, die \"nicht\" auf der Hyperebene liegen, ist der Wert nicht Null, sondern positiv (auf der Seite, zu der formula_2 zeigt) bzw. negativ (auf der anderen Seite). Durch das Vorzeichen kann man die Seite benennen, auf der der Punkt liegt. Wenn die Hyperebene die beiden Klassen voneinander trennt, dann ist das Vorzeichen für alle Punkte der einen Klasse positiv und für alle Punkte der anderen Klasse negativ. Ziel ist nun, eine solche Hyperebene zu finden. Drückt man in den Trainingsbeispielen die Klassenzugehörigkeit durch formula_7 aus, dann ergibt das eine formelmäßige Bedingung Wenn überhaupt eine solche Hyperebene existiert, dann gibt es gleich unendlich viele, die sich nur minimal unterscheiden und teilweise sehr dicht an der einen oder anderen Klasse liegen. Dann besteht aber die Gefahr, dass Datenpunkte, denen man zukünftig begegnet, auf der „falschen“ Seite der Hyperebene liegen und somit falsch interpretiert werden. Die Hyperebene soll daher so liegen, dass der kleinste Abstand der Trainingspunkte zur Hyperebene, das sogenannte Margin (von englisch \"margin\", Marge), maximiert wird, um eine möglichst gute Generalisierbarkeit des Klassifikators zu garantieren. Das sogenannte Training hat das Ziel, die Parameter formula_2 und formula_10 dieser „besten“ Hyperebene zu berechnen. Die Hyperebene wird dann als Entscheidungsfunktion benutzt. Das heißt: man geht davon aus, dass auch für zukünftige Datenpunkte das berechnete Vorzeichen die Klassenzugehörigkeit richtig wiedergeben wird. Insbesondere kann ein Computer die Klassifikation leicht und automatisch ausführen, indem er einfach das Vorzeichen berechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Linear separierbare Daten.", "content": "Viele Lernalgorithmen arbeiten mit einer linearen Funktion in Form einer Hyperebene. Sind zwei Klassen von Beispielen durch eine Hyperebene voneinander trennbar, d. h. linear separierbar, gibt es jedoch in der Regel unendlich viele Hyperebenen, die die beiden Klassen voneinander trennen. Die SVM unterscheidet sich von anderen Lernalgorithmen dadurch, dass sie von allen möglichen trennenden Hyperebenen diejenige mit minimaler quadratischer Norm formula_11 auswählt, so dass gleichzeitig formula_12 für jedes Trainingsbeispiel formula_13 gilt. Dies ist mit der Maximierung des kleinsten Abstands zur Hyperebene (dem \"Margin\") äquivalent. Nach der statistischen Lerntheorie ist die Komplexität der Klasse aller Hyperebenen mit einem bestimmten Margin geringer als die der Klasse aller Hyperebenen mit einem kleineren Margin. Daraus lassen sich obere Schranken für den erwarteten Generalisierungsfehler der SVM ableiten. Das Optimierungsproblem kann dann geschrieben werden als:", "section_level": 2}, {"title": "Nicht-linear separierbare Daten.", "content": "In der Regel sind die Trainingsbeispiele nicht streng linear separierbar. Dies kann u. a. an Messfehlern in den Daten liegen, oder daran, dass die Verteilungen der beiden Klassen natürlicherweise überlappen. Für diesen Fall wird das Optimierungsproblem derart verändert, dass Verletzungen der formula_18 Nebenbedingungen möglich sind, die Verletzungen aber so klein wie möglich gehalten werden sollen. Zu diesem Zweck wird eine positive Schlupfvariable formula_19 für jede Nebenbedingung eingeführt, deren Wert gerade die Verletzung der Nebenbedingungen ist. formula_20 bedeutet also, dass die Nebenbedingung verletzt ist. Da in der Summe die Verletzungen möglichst klein gehalten werden sollen, wird die Summe der Fehler der Zielfunktion hinzugefügt und somit ebenso minimiert. Zusätzlich wird diese Summe mit einer positiven Konstante formula_21 multipliziert, die den Ausgleich zwischen der Minimierung von formula_22 und der korrekten Klassifizierung der Trainingsbeispiele regelt. Das Optimierungsproblem besitzt dann folgende Form:", "section_level": 2}, {"title": "Duales Problem.", "content": "Beide Optimierungskriterien sind konvex und können mit modernen Verfahren effizient gelöst werden. Diese einfache Optimierung und die Eigenschaft, dass Support Vector Machines eine Überanpassung an die zum Entwurf des Klassifikators verwendeten Testdaten großteils vermeiden, haben der Methode zu großer Beliebtheit und einem breiten Anwendungsgebiet verholfen. Das oben beschriebene Optimierungsproblem wird normalerweise in seiner dualen Form gelöst. Diese Formulierung ist äquivalent zu dem primalen Problem, in dem Sinne, dass alle Lösungen des dualen auch Lösungen des primalen Problems sind. Die Umrechnung ergibt sich dadurch, dass der Normalenvektor formula_2 als Linearkombination aus Trainingsbeispielen geschrieben werden kann: Die duale Form wird mit Hilfe der Lagrange-Multiplikatoren und den Karush-Kuhn-Tucker-Bedingungen hergeleitet. Sie lautet: Damit ergibt sich als Klassifikationsregel: Ihren Namen hat die SVM von einer speziellen Untermenge der Trainingspunkte, deren Lagrangevariablen formula_34 sind. Diese heißen Support-Vektoren und liegen entweder auf dem Margin (falls formula_35) oder innerhalb des Margin (formula_36).", "section_level": 2}, {"title": "Nichtlineare Erweiterung mit Kernelfunktionen.", "content": "Der oben beschriebene Algorithmus klassifiziert die Daten mit Hilfe einer linearen Funktion. Diese ist jedoch nur optimal, wenn auch das zu Grunde liegende Klassifikationsproblem linear ist. In vielen Anwendungen ist dies aber nicht der Fall. Ein möglicher Ausweg ist, die Daten in einen Raum höherer Dimension abzubilden. Dabei gilt formula_38. Durch diese Abbildung wird die Anzahl möglicher linearer Trennungen erhöht (Theorem von Cover). SVMs zeichnen sich dadurch aus, dass sich diese Erweiterung sehr elegant einbauen lässt. In das dem Algorithmus zu Grunde liegende Optimierungsproblem in der zuletzt dargestellten Formulierung gehen die Datenpunkte formula_13 nur in Skalarprodukten ein. Daher ist es möglich, das Skalarprodukt formula_40 im Eingaberaum formula_41 durch ein Skalarprodukt im formula_42 zu ersetzen und formula_43 stattdessen direkt zu berechnen. Die Kosten dieser Berechnung lassen sich sehr stark reduzieren, wenn eine positiv definite Kernelfunktion stattdessen benutzt wird: Durch dieses Verfahren kann eine Hyperebene (d. h. eine lineare Funktion) in einem hochdimensionalen Raum implizit berechnet werden. Der resultierende Klassifikator hat die Form mit formula_46. Durch die Benutzung von Kernelfunktionen können SVMs auch auf allgemeinen Strukturen wie Graphen oder Strings operieren und sind daher sehr vielseitig einsetzbar. Obwohl durch die Abbildung formula_47 implizit ein möglicherweise unendlich-dimensionaler Raum benutzt wird, generalisieren SVM immer noch sehr gut. Es lässt sich zeigen, dass für Maximum-Margin-Klassifizierer der erwartete Testfehler beschränkt ist und nicht von der Dimensionalität des Raumes abhängt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Idee der Trennung durch eine Hyperebene hatte bereits 1936 Ronald A. Fisher. Wieder aufgegriffen wurde sie 1958 von Frank Rosenblatt in seinem Beitrag zur Theorie künstlicher neuronaler Netze. Die Idee der Support Vector Machines geht auf die Arbeit von Wladimir Wapnik und Alexei Jakowlewitsch Tscherwonenkis zurück. Auf theoretischer Ebene ist der Algorithmus vom Prinzip der strukturellen Risikominimierung motiviert, welches besagt, dass nicht nur der Trainingsfehler, sondern auch die Komplexität des verwendeten Modells die Generalisierungsfähigkeit eines Klassifizierers bestimmen. In der Mitte der 1990er Jahre gelang den SVMs der Durchbruch, und zahlreiche Weiterentwicklungen und Modifikationen wurden in den letzten Jahren veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Software.", "content": "\"Bibliotheken für SVMs\" \"Software für Maschinelles Lernen und Data-Mining, die SVMs enthalten\" \"SVM-Module für Programmiersprachen (Auswahl)\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Support Vector Machine [] (SVM, die Übersetzung aus dem Englischen, „Stützvektormaschine“ oder Stützvektormethode, ist nicht gebräuchlich) dient als Klassifikator (vgl. Klassifizierung) und Regressor (vgl. Regressionsanalyse). Eine Support Vector Machine unterteilt eine Menge von Objekten so in Klassen, dass um die Klassengrenzen herum ein möglichst breiter Bereich frei von Objekten bleibt; sie ist ein sogenannter \"Large Margin Classifier\" (dt. „Breiter-Rand-Klassifikator“).", "tgt_summary": "在机器学习中,支持向量机(英语:support vector machine,常简称为SVM,又名支持向量网络)是在分类与回归分析中分析数据的监督式学习模型与相关的学习算法。给定一组训练实例,每个训练实例被标记为属于两个类别中的一个或另一个,SVM训练算法建立一个将新的实例分配给两个类别之一的模型,使其成为非概率二元分类器线性分类器。SVM模型是将实例表示为空间中的点,这样映射就使得单独类别的实例被尽可能宽的明显的间隔分开。然后,将新的实例映射到同一空间,并基于它们落在间隔的哪一侧来预测所属类别。", "id": 1156045} {"src_title": "Aylesbury", "tgt_title": "艾爾斯伯里", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Name der Stadt stammt aus dem Angelsächsischen; Ausgrabungen im Stadtzentrum in den frühen 1990er Jahren haben aber gezeigt, dass hier bereits 1500 v. Chr. eine Siedlung war. Aylesbury war einer der wichtigsten Marktstädte der angelsächsischen Zeit und ist im Domesday Book verzeichnet. Aylesbury wurde 1529 von Heinrich VIII. zur Hauptstadt der Grafschaft Buckinghamshire ernannt. Zuvor war dies Buckingham gewesen, aber die Ländereien um Aylesbury gehörten dem Vater von Anne Boleyn und es wird vermutet, dass Heinrich VIII. damit seine Beziehungen zu deren Vater verbessern wollte. Im Englischen Bürgerkrieg spielte die Stadt eine bedeutende Rolle als Festung der parlamentarischen Kräfte. Das jakobinische Herrenhaus von Hartwell in der Nähe von Aylesbury war die Residenz von Ludwig XVIII. während seines Exils (1810–1814). Die Stadt erhielt auch in den 1960er Jahren internationale Aufmerksamkeit, als die Täter des großen Eisenbahnraubs von 1963 in Aylesbury verurteilt wurden. Seit den 1960er Jahren hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt.", "section_level": 1}, {"title": "Handel und Industrie.", "content": "Der Marktort Aylesbury war bis zurück zu den Angelsachsen ein Handelszentrum. Dies begründet sich durch die Lage der Stadt an der \"Akeman Street\", die London mit dem Südwesten verband. Seit 1477 wurde Getreide in der Stadt angebaut. Bis in die moderne Zeit handelte es sich dabei um einen wichtigen Industriezweig; die letzte Mühle schloss in den 1970er Jahren. Um 1560 herum war die Herstellung von Nadeln zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden, weil diese nur in Aylesbury hergestellt wurden. 1672 wurde den armen Kindern die Spitzenherstellung beigebracht, um ihnen ein Einkommen zu ermöglichen. Spitze aus Buckinghamshire (\"Bucks lace\") war sehr gefragt und die Herstellung, die hauptsächlich von armen Frauen und Kindern durchgeführt wurde, wuchs erheblich. Die manuelle Spitzenherstellung starb im Viktorianischen Zeitalter aus, als maschinell hergestellte Spitze vorgezogen wurde. Nachdem 1814 Aylesbury an den Grand-Union-Kanal angeschlossen wurde, brachte dies neue Industrien in die Stadt. Bis in das späte 19. Jahrhundert hinein waren die Buchdruckerei und Buchbinderei Hazell, Watson und Viney sowie die Molkerei der Firma Nestlé die größten Arbeitgeber der Stadt – mehr als die Hälfte der Bevölkerung arbeitete in diesen Betrieben. Auch heute ist Aylesbury ein wichtiges Handelszentrum. Nestlé sowie Hazell, Watson und Viney sind nicht mehr in der Stadt, aber drei Industriezentren stellen sicher, dass die Stadt eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten des Landes hat.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaft.", "content": "Aylesbury hat eine Partnerstadt in Frankreich: Bourg-en-Bresse in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.", "section_level": 1}, {"title": "Söhne und Töchter der Stadt.", "content": "Weiterhin ist die Band Marillion mit der Stadt verwurzelt und unterhält ein Studio in der Stadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aylesbury ist die Hauptstadt der englischen Grafschaft Buckinghamshire und hat 58.740 Einwohner (2011). Die Stadt liegt in der Unitary Authority Buckinghamshire, dessen Hauptort sie ebenfalls ist. Der River Thame fließt im Norden der Stadt.", "tgt_summary": "艾尔斯伯里是英国中南部白金汉郡的郡府,根据2011年的人口普查,艾尔斯伯里有58,740位居民。", "id": 1642059} {"src_title": "Knurrhähne", "tgt_title": "角魚科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Typisch für die Knurrhähne sind die mit Geschmackszellen besetzten und zu Tastorganen umgebildeten unteren zwei bis drei Strahlen der Brustflossen, mit denen die Knurrhähne auch kurze Strecken über den Meeresgrund trippeln können. Die Brustflossen sind groß, flügelartig und ihr Rand ist oft auffallend blau gefärbt. Sie werden bei der Balz und beim Drohen gespreizt und dienen als Tragflächen beim Schwimmen. Markant ist auch die Kopfform sowie das große, breite, endständige Maul. Die Lippen sind fleischig, die Zähne auf den Kiefern und dem Gaumen bürstenartig. Der Kopf ist mit zahlreichen Leisten gepanzert und an Kiemen- und Vorderkiemendeckeln mit Stacheln besetzt. An der Schnauze können sich zwei Rostralfortsätze befinden. Knurrhähne werden je nach Art zehn bis 75 Zentimeter lang. Die Rückenflosse ist geteilt, die erste hartstrahlige Rückenflosse ist viel kürzer und höher als die zweite weichstrahlige. Die Basis der Rückenflossen sind mit spitzen Schildern geschützt. Die Schwanzflosse ist groß und eingedellt. Die Bauchflossen sind brustständig. Knurrhähne sind oft rötlich, aber auch silbrig oder dunkel gefärbt. Flossenformel: Dorsale 1 VII–XI, Dorsale 2 10–23, Anale 0–I/11–23, Caudale 9–10 Knurrhähne sind geschätzte Speisefische.", "section_level": 1}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Es gibt vier Unterfamilien und 15 Gattungen mit etwa 170 Arten. Die Panzerknurrhähne, die ursprünglich als eigenständige Familie galten, werden als Schwestergruppe einer Klade von Pterygotriglinae und Triglinae seit kurzem den Knurrhähnen als vierte Unterfamilie zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Unterfamilie Prionotinae.", "content": "In der Unterfamilie Prionotinae ist die Seitenlinie auf dem Schwanz nicht gegabelt. Ein Band (Baudelots Ligament) verbindet das obere Ende des Schultergürtels mit dem Hinterschädel. 26 Wirbel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Knurrhähne (Triglidae) sind eine Familie bodenbewohnender Meeresfische. Sie kommen in allen Schelfmeeren vor und leben bevorzugt auf sandigem oder weichem Grund, in dem sie mit ihren verlängerten Flossenstrahlen nach Nahrung stochern. Die Tiere leben in Wassertiefen bis 400 Metern. Namensgebend für die Familie ist die Fähigkeit, knurrende oder grunzende Geräusche von sich zu geben. Diese Geräusche erzeugen die Fische mittels eines Muskels, der die zweikammerige Schwimmblase zum Vibrieren bringt. Die Nahrung der Knurrhähne besteht aus kleinen Fischen, Krebstieren und Weichtieren.", "tgt_summary": "角鱼科(学名:\"Triglidae\")也称鲂𫚒科,为辐鳍鱼纲鲉形目的一个科。此类鱼在水中游动时,牠们的胸鳍一开一合就像鸟的翅膀在飞行一样,因而被命名为Sea robins。", "id": 632724} {"src_title": "Live-Streaming", "tgt_title": "網路直播", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Es gibt eine Vielzahl an Computerprogrammen, die das Live-Streaming ermöglichen, von Audio, Video oder beidem zusammen. Viele Softwarefirmen wie Microsoft, Adobe und Real bieten fertige Lösungen an. Man unterscheidet zwischen Peer-to-Peer (P2P), Streaming-Servern und einer Software-Lösung durch einfache Webserver, deren Inhalte durch Streaming-Clients abgerufen werden. Im Falle der P2P-Lösung wird seitens eines zentralen Servers eine Verbindung zwischen zwei Teilnehmern – hauptsächlich bei Videokonferenzen – vermittelt, die unabhängig vom Server Daten austauschen. Der Vorteil ist, dass der zentrale Server nicht mit den Daten belastet wird und die Video-/Audio-Streams zwischen beiden Rechnern über deren Leitungen übertragen wird. Dabei kann der Betreiber des Servers keinen Einfluss auf die Qualität des übertragenen Streams nehmen. Diese Technik wird unter anderem von der Software \"Eyeball\" benutzt, aber auch die meisten Java-Applets die im Internet Live-Video-Streams unterstützen, benutzen diese Technik. Im Falle der serverbasierten (Streamingserver) Lösung wird der Stream vom erzeugenden Rechner (Producer) an einen zentralen Server gesendet, der den Stream im Internet verteilt. Damit kann bei einem technisch gut ausgestatteten Server eine gute Bild- und Tonqualität erreicht werden. Ein Stream kann an tausende Zuschauer zugleich übertragen werden, zum Beispiel bei Livekonzerten. Auch Videokonferenzen sind damit einfach zu gestalten. Live-Streaming wird oft bei Fernsehübertragungen genutzt. Video-Direktübertragung per Smartphone-Kamera wird durch die Apps Periscope und YouTube Live unterstützt, beim Videoportal YouNow zusätzlich von einer Webcam.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Anwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge und technische Entwicklung.", "content": "Bereits in den 1990er-Jahren wurden Livestreams im Internetfernsehen/IPTV, WebRadio und für Übertragungen von Veranstaltungen und einzelnen Orten eingesetzt. Popularität gewann neben TV-Übertragungen vor allem Spartenprogramme, die im klassischen Fernsehen nicht möglich wären oder eine zu geringe Einschaltquote hätten. Erst durch den verbreiten Netzausbau, den Umstieg von ISDN auf DSL, einfacher zu bedienten Diensten und der steigenden Anzahl von Internetnutzern wurden auch Livestreams beliebter. 2003 startete der Videokonferenz-Dienst Skype (Video over IP), der später von Microsoft übernommen worden ist. Die Anzahl der Nutzer von Livestream-Plattformen in Deutschland stieg von 15,6 Millionen im Jahr 2013 auf 24,3 Millionen im Jahr 2017. Livestream-Dienste sind heute meist auch für Smartphone- und Tabletcomputer optimiert oder sogar nur dafür ausgerichtet. 2014 wurde der erste Livestream mit einer 4K-Auflösung übertragen.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragungen von Computerspielen.", "content": "2007 startete die Livestreaming-Website Justin.tv. Computerspielübertragungen wurden seit 2011 auf die Webseite Twitch ausgelagert. Am 5. August 2014 wurde Justin.tv eingestellt. Twitch hingegen entwickelte sich zur erfolgreichsten Plattform für Livestreaming, was unter anderem den Erfolg von Let's Play-Videos geschuldet ist. 2013 verzeichnete Twitch monatlich mehr als 45 Millionen Zuschauer auf 6 Millionen Streaming-Kanälen. Aufgrund des Erfolgs von Computerspiele-Livestreams erfolgten weitere Plattformen wie Mixer von Microsoft im Jahr 2015 und Hitbox.tv im Jahr 2013, welche 2017 in Smashcast.tv umbenannt worden ist. Für Computerspiele auf YouTube wurde 2015 der Dienst YouTube Gaming geschaffen. Ende August 2014 wurde bekannt, dass Amazon das Unternehmen von Twitch für 970 Millionen US-Dollar übernommen hat. Twitch steht weltweit auf dem 26. Alexa-Rang und in Deutschland steht es auf Platz 23. Auch für den E-Sport wurden Livestream-Übertragungen immer wichtiger, so stieg z. B. der E-Sport-Sender ESL TV auf Twitch um. Eine besondere Form des Livestreamens von Computerspielen sind Spiele, die auf den Livestream ausgerichtet sind. So können z. B. durch Abstimmungen im Chat Entscheidungen für ein Spiel abgelesen werden. Eine bekanntes Beispiel für eine solche Aktionen war Twitch Plays Pokémon aus dem Jahr 2014, die danach mit vielen weiteren Spielen fortgesetzt worden ist. Der Streamer mit den meisten Followern (über 14,5 Millionen) ist aktuell Ninja, der vor allem durch das Computerspiel Fortnite bekannt geworden ist. In deutschsprachigem Raum ist dies zurzeit MontanaBlack mit über 1,7 Millionen Followern. Im Dezember lag die Zahl der aktiven Streamer auf Twitch bei 551 Tausend. Seit Mitte der 2010er-Jahre werden zudem Cloud Gaming-Dienste populärer, bei dem das Bild von einem Computerspiel auf einem Server per Livestream auf den Clienten übertragen wird. Bekannte Dienste sind z. B. Shadow, Google Stadia, Project xCloud, Project Atlas, GeForce Now, PlayStation Now (Vorgänger war Gaikai) und MESS von dem Internet Archive.", "section_level": 2}, {"title": "Software und Hardware.", "content": "Konsolen wie die PlayStation 4 und Xbox One aus dem Jahr 2013 haben bereits Funktionen für das Livestreaming integriert. Vorher wurden dafür sogenannte Videograbber eingesetzt. Auch einige Computerspiele und Computerspiel-Clienten haben Funktionen für Streamer eingefügt, z. B. für direktes Livestreaming oder zur Anonymisierung. Als wichtige Software für das Livestreaming etablierte sich Wirecast (2004), Open Broadcaster Software (Kurz: OBS) aus dem Jahr 2012 und Xsplit aus dem Jahr 2016. Zudem entstanden mit der Zeit mehrere Overlay-Erweiterungen wie z. B. Streamlabs.", "section_level": 2}, {"title": "Livestreams vor der Webcam als Form der Unterhaltung und des Vlogs.", "content": "Für Nicht-Gaming-Content setzten sich die Plattformen YouNow, die im Jahr 2011 gegründet wurde und 2014 in Deutschland startete, und Periscope aus dem Jahr 2015 durch. Ebenfalls wurden Livestreams auf Facebook bzw. Facebook Watch beliebter. YouTube startete bereits seit 2009 Liveübertragungen von wichtigen Events wie Konzerten oder Sportveranstaltungen oder den Sprung von Felix Baumgartner. Im April 2011 wurde die Livestream-Funktion für ausgewählte Partner freigeschaltet. Im Jahr 2013 wurde die Funktion erst für Nutzer mit mindestens 10 Tausend Abonnenten, dann 100 und am Ende des Jahres für alle freigeschaltet. Häufig berichten die Streamer in ihren Livestreams aus ihrem Leben, interagieren mit den Zuschauer oder gehen einer kreativen Tätigkeit oder Hobby nach. Eine Unterform des Livestreams ist der \"Charity-Livestream\", bei dem die Reichweite der oder des Livestreamer(s) für das Sammeln von Spenden ausgenutzt wird. Bekannte Beispiele hierfür sind Friendly Fire und Loot für die Welt. Durch die Popularität von Livestreaming nutzten auch einige Prominente und bekannte Gruppen regelmäßig die Funktion.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Einsatzgebiete von Livestreams.", "content": "Ein weiteres Livestream-Phänomen sind Videochats mit Unbekannten, durch Plattformen wie Chatroulette und Omegle, die beide 2009 entstanden sind. Im Bereich der Fernwartung und des Screen-Sharing über das Internet bewährte sich vor allem TeamViewer aus dem Jahr 2005. Vorher gab es bereits für lokale Netzwerke Dienste wie den Remote Desktop Protocol von Microsoft. Im Bereich der Pornografie setzten sich Seiten wie LiveJasmin (2001), Chaturbate (2011) und BongaCams (2012) durch, die gemessen am Alexa Internet-Rang zu den meisten aufgerufenen Seiten im Internet gehören. Aber auch bekannte Pornowebseiten erweiterten ihr Angebot um eine Livestream-Funktion. Darsteller werden als Camgirl bzw. Camboy bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Live-Streaming als Rundfunk.", "content": "Im Jahr 2017 wurde in Deutschland von Landesmedienanstalten verlautbart, auch Live-Streams über das Internet könnten als Rundfunk oder rundfunkähnlich eingestuft werden und bräuchten dann eine medienrechtliche Zulassung. Dies treffe zu, wenn es sich um professionelle, redaktionell aufbereitete Live-Streams handele; kleinere, als Hobby betriebene Live-Streams fallen nicht unter den Begriff des Rundfunks und bedürfen keiner entsprechenden Zulassung. Für seinen Stream, den er zusammen mit Angestellten betreibt, hat Gronkh beispielsweise inzwischen eine Rundfunklizenz beantragt und erhalten. 2019 wurden auch kleinere Streamer wie \"Drachenlord\" und \"DerZinni\" wegen des Fehlens einer Rundfunklizenz von der bayrischen Landesmedienanstalt abgemahnt, und das Produzieren von Livestreams wurde ihnen untersagt. Als rundfunkpflichtig sind nach der Medienanstalt audiovisuelle Angebote, die die folgenden Kriterien erfüllen: Grundlage ist der Rundfunkstaatsvertrag. Diese Regelung wird allerdings heftig kritisiert und als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet, weil eine Rundfunklizenz für einen Hobby-Livestreamer teuer ist, auf Plattformen wie Twitch immer mehr als 500 Zuschauer zusehen könnten und es fraglich ist, ob das Berichten aus seinem Leben und Kundgeben von Meinungen als redaktionell anzusehen ist, und weil die Sendezeit zu schwammig ausgelegt wird. So gibt es bereits Entwürfe für einen neuen Medienstaatsvertrag mit einer Sonderregelung, die unter anderem von PietSmiet unterstützt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Risiken und Gefahren.", "content": "Livestreams werden auch für Aktionen wie Swatting, Trolling, Spendenbetrug, Telefonstreiche, Veröffentlichen von privaten Daten und Adressen, Verletzen der Privatsphäre oder Scherz-Bestellungen missbraucht und so dem Streamer einen finanziellen, seelischen oder körperlichen Schaden zufügen. In einigen Fällen kann es auch zu Stalking, Cyber-Mobbing oder Sexting mit Minderjährigen kommen. In Computerspielen stellt vor allem das Stream Sniping ein Problem dar. Kritisiert wird ebenfalls das oft mangelnde Eingreifen von den Diensten und polizeilichen Organisationen bei den Begehen von Straf- und Gewalttaten, wie zum Beispiel bei der Liveübertragung des Terroranschlag auf zwei Moscheen in Christchurch via Facebook.", "section_level": 1}, {"title": "Einnahmen durch Livestreaming.", "content": "Einige Streamer verdienen Geld durch Werbung in und zwischen den Streams, Produktplatzierungen in den Livestreams, Reflinks als Teil von Affiliate-Marketing, Merchandising-Artikel sowie kostenpflichtige Abonnements mit Zusatzfunktionen und Belohnungen wie z. B. zusätzlichen Emoticons und Spenden z. B. über Patreon oder direkt über Twitch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Live-Streaming, zu Deutsch Echtzeitübertragung, bezeichnet man ein Streaming-Media-Angebot (Video oder Audio), das in Echtzeit () bereitgestellt wird. Interaktive Livestreams werden auch als Webcast bezeichnet. Handelt es sich um eine Lehrveranstaltung wird auch von einem Webinar gesprochen.", "tgt_summary": "网络直播是指随着线上影音平台的兴起,在因特网上公开播出即时影像的娱乐形式。网络直播现今仍最常应用于转播娱乐相关内容,当中演出或主持网络直播的主角一般称之为「直播主」、「播主」、「主播」或「实况主」。直播与传统上传自己录影视频最大差异在观众可以透过弹幕留言和主播即时互动,主播可根据观众反馈及时调整节目内容或取悦观众。", "id": 3022752} {"src_title": "Microsoft Exchange Server", "tgt_title": "Microsoft Exchange Server", "src_document": [{"title": "Details.", "content": "Die Exchange-Server-Version 2019 kann unter Windows Server 2019 betrieben werden. Im Netzwerk muss der Microsoft-Verzeichnisdienst Active Directory vorhanden sein, da Exchange Server sich intensiv in diesen integriert, u. a. zur Benutzerverwaltung. Seit der Version 2013 ist ein neues Produktpflege-Modell seitens Microsoft in Kraft: Ungefähr einmal pro Quartal wird ein sogenanntes \"Cumulative Update\" (CU) veröffentlicht, was den kompletten Stand des Produktes in Bezug auf Fehlerbehebungen und Funktionserweiterungen zu diesem Zeitpunkt widerspiegelt und damit nicht nur für Aktualisierungen, sondern auch für Neu-Installationen genutzt werden kann. Zu beachten ist, dass Microsoft nur für die jeweils letzten beiden Cumulative Updates Produkt-Unterstützung, z. B. in Form von Sicherheitsupdates, bietet.", "section_level": 1}, {"title": "Lizenzierung.", "content": "Das Produkt ist in den Varianten \"Standard\" und \"Enterprise\" erhältlich. Die Standardversion ist für den Einsatz in kleineren Unternehmen ausgerichtet, da sie nur 5 Datenbanken pro Server erlaubt. Die Enterprise-Version erlaubt dagegen bis zu 100 Datenbanken pro Server. Jede Datenbank kann in jeder Server-Variante bis zu 2 Terabyte Daten enthalten. Jeder Nutzer der Software benötigt zusätzlich eine Clientzugriffslizenz (CAL). Diese gibt es ebenfalls in der Basis-Variante \"Standard\" und als zusätzliche Add-on-Lizenz in der Variante \"Enterprise\", um erweiterte Server-Funktionen nutzen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Funktionsumfang.", "content": "Aus dem anfänglich einfachen E-Mail-System wurde eine umfangreiche Groupware-Lösung. In der Version 2003 wurde mit dem \"Intelligent Message Filter\" (IMF) erstmals eine serverseitige Filterung implementiert, die es ermöglicht, unerwünschte E-Mails auszufiltern. Seit der Version 2013 ist ebenfalls eine rudimentäre Anti-Virus-Software enthalten. Die Funktionalität umfasst: Grundsätzlich werden Daten unterteilt in einerseits persönliche und benutzerabhängige und andererseits gemeinsam genutzte Daten wie zum Beispiel die sogenannten \"Öffentlichen Ordner\", wodurch Gruppenarbeit möglich wird. Als Front-End-Anwendung wird meistens Microsoft Outlook genutzt. Als Alternative unter Linux kann auch Novell Evolution verwendet werden. Jedoch ist eine Nutzung von Exchange Server auch per Webanwendung mittels Outlook Web App oder über mobile Geräte mittels ActiveSync bzw. Telefon (Outlook Voice Access) möglich. Bei Nutzung von Outlook zusammen mit Exchange Server wird der Funktionsumfang von Outlook erweitert. So wird z. B. ein Abwesenheitsassistent angeboten, der eingehende E-Mails mit einer Abwesenheitsnachricht beantwortet. Auch bestimmte andere Regeln für eingehende Mails werden direkt auf dem Server abgearbeitet, auch wenn der Benutzer Outlook nicht gestartet hat. Der Benutzer kann Ordner seines Postfaches, z. B. den Kalender, für andere Nutzer freigeben. Bei der Planung einer Besprechung wird dem Einladenden angezeigt, ob der Eingeladene verfügbar ist oder bereits einen anderen Termin hat. Exchange Server kann mit der Portal-Software Microsoft SharePoint Server sowie mit dem Instant-Messaging-Produkt Microsoft Lync zusammenarbeiten. Die Verwaltung von Exchange Server erfolgt über eine Webanwendung, das \"Exchange Administration Center\" (EAC), oder für erweiterte Möglichkeiten mittels \"Exchange Management Shell\" (EMS) per PowerShell.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rollen.", "content": "Die Exchange-Funktionalität ist in der Version 2019 in zwei sogenannte Rollen gegliedert, die bei der Installation festgelegt werden:", "section_level": 2}, {"title": "Client-Server-Kommunikation.", "content": "Microsoft Exchange Server benutzt zur Kommunikation mit dem Client eine proprietäre Schnittstelle namens MAPI, deren Aufrufe mittels der Protokolle RPC und HTTP transportiert werden und die unter anderem von Microsoft Outlook für Windows verwendet wird. Bei Verwendung aktueller Versionen von Exchange Server und Outlook wird die RPC-Schicht zugunsten größerer Flexibilität deaktiviert und MAPI wird direkt per HTTP übertragen. Outlook für Macintosh nutzt dagegen die neuere Server-Schnittstelle \"Exchange Web Services\". In Zukunft sollten Drittanbieter diese ebenfalls anstatt der MAPI-Schnittstelle benutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich bot Microsoft das Mailsystem MS Mail (bis einschließlich Version 3.5) an, das aber die Anforderungen größerer Umgebungen nicht mehr erfüllen konnte. So war es nur möglich, maximal 500 Postfächer auf einem Server anzulegen, und die Ablage der Daten in einem Dateibaum entpuppte sich mit zunehmendem Mailaufkommen immer mehr als Problem ob der Menge der zu verwaltenden Daten. Exchange selbst wurde von Grund auf neu entwickelt. Um eine Nähe zu Microsoft Mail zu suggerieren und den Kunden den Umstieg auf Exchange nahezulegen, wurde beim ersten Exchange Server die Versionsnummer 4.0 verwendet. Bei der Entwicklung spielten von Beginn an die sichere Datenverarbeitung (relationale Datenbank mit \"2-Phase-Commit\"-Transaktionen) und die Skalierbarkeit eine besondere Rolle. Die Basis bildet seit Beginn die Jet Engine (Jet Blue), die später auch für Produkte wie Active Directory oder den Kerberos Distribution Server verwendet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Alternativen.", "content": "Zu Microsoft Exchange Server existieren viele Konkurrenzprodukte wie Lotus Domino Server, GroupWise, Scalix, Axigen, IceWarp Server sowie die Open-Source-Alternativen Kopano (früher Zarafa), Open-Xchange, SOGo, Zimbra, Kolab und Citadel/UX. Des Weiteren gibt es alternative Implementierungen des MAPI-Protokolls, welche die Anbindung standardkonformer Groupware- und E-Mail-Programme an Microsoft Exchange Server ermöglichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Microsoft Exchange Server ist eine Groupware- und E-Mail-Transport-Server-Software des Unternehmens Microsoft. Sie dient der zentralen Ablage und Verwaltung von E-Mails, Terminen, Kontakten, Aufgaben und weiteren Elementen für mehrere Benutzer und ermöglicht so die Zusammenarbeit in einer Arbeitsgruppe oder in einem Unternehmen. Exchange Server setzt eine Microsoft-Windows-Server-Software voraus und findet deshalb vor allem in von Microsoft-Produkten geprägten Infrastrukturen Verwendung.", "tgt_summary": "Microsoft Exchange Server是微软公司的一套电子邮件服务组件。除传统的电子邮件的存取、储存、转发作用外,在新版本的产品中亦加入了一系列辅助功能,如语音邮件、邮件过滤筛选和OWA(基于Web的电子邮件存取)。Exchange Server支持多种电子邮件网络协议,如SMTP、NNTP、POP3和IMAP4。Exchange Server能够与微软公司的活动目录完美结合。", "id": 538197} {"src_title": "Musculus gluteus maximus", "tgt_title": "臀大肌", "src_document": [{"title": "Anatomie.", "content": "Der größte Gesäßmuskel ist ein großflächiger Muskel mit weitgefächertem Ursprung und kräftiger Ansatzsehne. Er gliedert sich seinem Ursprung nach in einen oberflächlichen und einen tiefen Anteil. Der oberflächliche Anteil entspringt vom Darmbein (\"Os ilium\"), genauer vom Darmbeinkamm (\"Crista iliaca\"), vom hinteren oberen Darmbeinstachel (\"Spina iliaca posterior superior\"), von der bindegewebigen Hülle (\"Faszie\") im Lendenbereich (\"Fascia thoracolumbalis\") und von der Rückfläche des Kreuzbeines (\"Os sacrum\") und des Steißbeines (\"Os coccygis\"). Der tiefe Anteil nimmt seinen Ursprung von der Darmbeinschaufel (\"Ala ossis ilium\"), vom Band zwischen Kreuzbein und Sitzbein (\"Os ischii\") (\"Ligamentum sacrotuberale\") und von der Faszie des mittleren Gesäßmuskels (\"Aponeurosis glut(a)ea\"). Die Muskelfasern laufen zu einer gemeinsamen kräftigen Ansatzsehne zusammen (\"konvergieren\"). Diese strahlt in den Tractus iliotibialis, einen Verstärkungszug des Faszienstreifens (\"Fascia lata\") an der Außenseite des Oberschenkels, ein und inseriert an der Aufrauung für die Gesäßmuskulatur am Oberschenkelknochen (\"Femur\") (\"Tuberositas glutaea\") sowie an der Scheidewand an der Seite des Oberschenkels (\"Septum intermusculare femoris laterale\"). Die Ansatz- und Auflagestellen des Muskels sind durch weiträumige Schleimbeutel (\"Bursae\") gepolstert. Die Blutversorgung erfolgt vor allem über die Arteria glutaea inferior.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Die Wirkungen des großen Gesäßmuskels auf die Bewegung des Oberschenkels im Hüftgelenk sind vielfältig und je nach Muskelportion unterschiedlich. Eine unter anderem für den aufrechten Gang des Menschen unerlässliche Funktion ist die Streckung (\"Extension\") im Hüftgelenk und die Stabilisierung des Oberschenkels in der Streckung. Der große Gesäßmuskel ist daher der stärkste Strecker (\"Extensor\") des Hüftgelenkes und ermöglicht auch die Streckung des Oberkörpers (Rumpfes) aus der Beugestellung (\"Flexion\"), wie es z. B. beim Aufstehen aus dem Sitzen der Fall ist. Daher ist der Muskel bei den vierfüßigen Säugetieren wesentlich schwächer ausgebildet. Durch seine verschiedenen Ansätze kann der Muskel sowohl als Abspreizer (\"Abduktor\"), als auch als Heranführer (\"Adduktor\") des Beines wirken: Der obere, kopfwärts gelegene (\"kraniale\") Anteil unterstützt die anderen Gesäßmuskeln beim Abspreizen (\"Abduktion\") und spannt die Faszie am äußeren Oberschenkel. Der untere, schwanzwärts gelegene (\"kaudale\") Anteil dagegen unterstützt das Heranführen (\"Adduktion\") des Oberschenkels. Wenn sich der große Gesäßmuskel bei festgestelltem Oberschenkel (z. B. in der Standbeinphase des Gehens) zusammenzieht, kommt es zur Streckung. So verhindert er ein Abkippen des Beckens (\"Pelvis\") nach vorne und hilft z. B. beim Treppensteigen. Weiterhin bewirkt der Muskel die Auswärtsdrehung (\"Außenrotation\") des Oberschenkels.", "section_level": 1}, {"title": "Training.", "content": "Durch gezielte und wiederholt ausgeführte „typische“ Bewegungen kann der Muskel trainiert werden, beispielsweise durch Strecken des Beines nach hinten und durch Bewegung nach oben und unten im Vierfüßlerstand. Im Kraftdreikampf zählen Kniebeugen und Kreuzheben zu wirkungsvollen Übungen zur Stärkung des großen Gesäßmuskels. Im Krafttraining wird der Muskel auch durch die Beinpresse beansprucht. Im Stehen liegt der große Gesäßmuskel über dem Sitzbeinhöcker (\"Tuber ischiadicum\"). Er wird jedoch beim Sitzen nicht gequetscht, weil der Unterrand des Muskels dabei zur Seite gleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Erkrankungen.", "content": "Eine Lähmung des großen Gesäßmuskels hat weitreichende Folgen. Streckbewegungen des Oberschenkels im Hüftgelenk sind stark eingeschränkt, wodurch das Gehen, Aufstehen, Springen und Treppensteigen kaum durchzuführen sind. Da die „aufrichtende“ Funktion wegfällt, muss der Körperschwerpunkt hinter der Transversalebene bleiben, sonst kippt der Körper vornüber. Auch die Auswärtsdrehung ist stark geschwächt. Bei chronischer Druckbelastung des Muskels (vor allem durch sitzende Tätigkeiten) können Entzündungen der ansatznahen Schleimbeutel (\"Bursitis\") entstehen, die klinisch als Webersknopf, andernorts auch als Hauerknopf, bezeichnet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Musculus gluteus maximus, kurz Gluteus maximus, auch \"Musculus glutaeus maximus\" (lat. für „größter Gesäßmuskel“ oder „großer Gesäßmuskel“) ist ein Skelettmuskel der unteren Extremität, genauer der hinteren (\"dorsalen\") Schicht der hinteren Hüftmuskulatur. Er ist der dem Volumen nach größte Muskel des Menschen und einer der kräftigsten. Der große Gesäßmuskel bedeckt den mittleren Gesäßmuskel (\"Musculus gluteus medius\") und den kleinen Gesäßmuskel (\"Musculus gluteus minimus\").", "tgt_summary": "臀大肌是人体内最大的肌肉。它从骨盆后面延伸到股的上部。从事站立行走奔跑和上台阶等动作---实际上凡是伸直或伸展腿部时,都必须要运用这块肌肉。臀大肌也与其他数块肌肉一起形成臀部。", "id": 2272776} {"src_title": "Nat Turner", "tgt_title": "奈特·杜納", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Nathaniel Turner wurde auf der Plantage von Benjamin Turner als Sohn einer Sklavin geboren. Seine Mutter und Großmutter waren von Afrika nach Amerika verschleppt worden, was bei ihm einen tiefen Hass gegen die Sklaverei hervorrief. Der Sohn des Besitzers der Plantage brachte ihm einen tiefen, frommen christlichen Glauben bei. Turner kam immer mehr zu der Überzeugung, Gott habe ihn auserwählt, \"seine Leute\" aus der Sklaverei herauszuführen (1825). Er wirkte als Prediger unter den Sklaven der Plantage und wurde „der Prophet“ genannt. 1831 wurde Nat Turner nach dem Tod Benjamin Turners an Joseph Travis (Travers?) verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Sklavenaufstand.", "content": "Im Februar 1831 interpretierte er eine Sonnenfinsternis als Zeichen Gottes, das ihn aufrief, mit der Befreiung zu beginnen. Am 21. August töteten Nat und sieben andere Sklaven ihre Besitzer. Der Gruppe schlossen sich daraufhin weitere Sklaven und freie Schwarze an, die mit Messern, Äxten und Hacken von Siedlung zu Siedlung zogen und dort Weiße umbrachten. Es fielen dem Sklavenaufstand 55 weiße Menschen zum Opfer, bis eine Miliz in der Lage war, den Aufstand niederzuschlagen. Als Vergeltung wurden mehr als hundert unschuldige Sklaven getötet. Turner konnte fliehen, wurde aber sechs Wochen später, am 30. Oktober 1831, gefangen genommen. Während seiner Gefangenschaft schrieb Thomas R. Gray das Leben Turners nieder. Es wurde als \"The Confessions of Nat Turner\" in Zeitungen veröffentlicht. Turners fehlgeschlagener Aufstand führte zu weiteren Morden an Sklaven und noch schärferen Sanktionen bei Ungehorsam. Nat Turner wurde am 11. November 1831 in Jerusalem im Southampton County, Virginia, gehängt, sein Körper wurde Ärzten überlassen, die ihn köpften, abhäuteten und vierteilten.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Auswirkungen.", "content": "Das Leben Nathaniel Turners kam 1967 durch die Veröffentlichung des Romans \"The Confessions of Nat Turner\" von William Styron wieder ins Gespräch, der zu Teilen auf Grays Aufzeichnungen basiert. Obwohl das Buch in den USA der 1960er Jahre starker Kritik ausgesetzt war, entwickelte es sich zum Verkaufsschlager. Der amerikanische Historiker und Sozialkritiker Styron warf durch die Veröffentlichung Fragen zu Turner, zu schwarzer Geschichte und zu „den Worten des Propheten“ (des „Sambo“) auf. Die öffentliche Diskussion, der sich auch weiße Autoren anschlossen, führte zu einem Aufschrei der weißen Bevölkerung. Durch die Veränderungen Ende der 1960er-Jahre galt Turner als Symbol der Black-Power-Bewegung und \"der Befreiung\".", "section_level": 1}, {"title": "In der Literatur und im Film.", "content": "Reef The Lost Cauze, ein Underground-Rapper aus Philadelphia, schrieb ein Lied über Nat Turner. Es ist auf dem Album \"A Vicious Cycle\" zu hören. Außerdem veröffentlichte Kyle Baker 2008 seine Graphic Novel \"Nat Turner\", die 2006 zahlreiche Preise gewonnen hat, so z. B. Story of the Year und Best Artist der Glyph Awards oder Best Reality-Based Work des Eisner Awards. Außerdem wird der Sklavenaufstand unter Turner auch im 9. Teil der TV-Serie „Roots“ aus dem Jahr 1977 behandelt. In der ersten Episode \"Wilde Jugend\" der ersten Staffel der Serie Fackeln im Sturm wird Nat Turner beiläufig von \"Tillet Main\" erwähnt um hartes Vorgehen gegen Sklaven zu rechtfertigen gegenüber seinem Sohn \"Orry\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Nathaniel „Nat“ Turner (* 2. Oktober 1800 in Southampton, Virginia; † 11. November 1831 in Jerusalem, Virginia hingerichtet) war ein amerikanischer Sklave, der 1831 einen Sklavenaufstand anführte.", "tgt_summary": "奈特·杜纳(Nat Turner,1800年-1831年)是一名非洲裔奴隶,曾领导维吉尼亚州南安普顿县奴隶和自由黑人在1831年8月21日起义,导致55至65名白人死亡。被激怒的白人民兵为了报复,在平息叛乱的过程中杀死超过200名黑人。", "id": 1832916} {"src_title": "Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis", "tgt_title": "查格-施特勞斯氏症候群", "src_document": [{"title": "Pathogenese.", "content": "Die Ursache der Erkrankung ist weitestgehend unbekannt. Eine ANCA-assoziierte autoimmunologische Komponente wird vermutet. So erfolgt auch die Behandlung immunsuppressiv. Bei Erkrankten sind die Zytokine Interleukin-17A und Interleukin-23 im Serum erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Prävalenz.", "content": "Pro Jahr treten etwa 1–3 Fälle / 1 Millionen Menschen auf. Das Durchschnittsalter der Erstdiagnose sind 48 Jahre. Es sind mehr Frauen als Männer betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Pathologie.", "content": "Feingeweblich zeigt sich eine starke Vermehrung eosinophiler Granulozyten im Gewebe (Gewebseosinophilie), mit Befall vor allem der kleinen Blutgefäße (mit Zerstörung, Blutgerinnselbildung und daraus resultierenden Infarkten). Daneben kann die Entzündung auch direkt auf verschiedene Organe übergreifen, z. B. auf das Herz mit der Folge einer eosinophilen Herzmuskelentzündung.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Die EGPA hat drei verschiedene klinische Phasen: Die vaskulitische Phase beginnt in der Regel etwa drei Jahre nach Anfang der ersten Phase, kann aber auch um Jahrzehnte verzögert auftreten. Außerdem tritt ein Befall von Lunge, Herz, Niere, Haut und peripherem Nervensystem auf. Folgende Symptome sind typisch für die EGPA: Im Labor findet man eine Eosinophilie und Blutarmut sowie Entzündungszeichen (erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit und erhöhtes CRP). Weiterhin findet man antineutrophile cytoplasmatische Antikörper (p-ANCA), erhöhte IgE-Spiegel und einen erhöhten Rheumafaktor. Im Röntgenbild des Brustkorbs findet man bei 25–75 Prozent der Fälle beidseitige, ungleichmäßig verteilte Verschattungen in der Lunge. Beweisend für die EGPA ist die Biopsie aus einem betroffenen Organ oder, wenn dies nicht vorhanden ist, die Biopsie aus Muskel- oder Nervengewebe (dann meist aus dem Nervus suralis). EGPA ist wie alle Vaskulitiden vielschichtig und schwierig in der Diagnose. Die oben angegebenen Allgemeinsymptome brauchen nicht sämtlich aufzutreten. Bei einem unklaren Krankheitsbild ist es aber immer sinnvoll, auch eine Vaskulitis als Auslöser mit einzubeziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Differentialdiagnose.", "content": "Abzugrenzen ist das Hypereosinophilie-Syndrom sowie die klinisch ähnliche Granulomatose mit Polyangiitis.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Unbehandelt wird das 5-Jahres-Überleben nur mit ca. 25 % angegeben. Eine Studie berichtete von einer Überlebenswahrscheinlichkeit von 72 % in 6 1/2 Jahren bei Patienten die behandelt wurden. Die häufigste Todesursache sind dabei Herz-Kreislauferkrankungen. In vielen Fällen reicht eine Therapie mit Prednison aus, um die Symptome zu kontrollieren. Bei schwerwiegenden Organbeteiligungen ist eine Kombination mit Chemotherapeutika wie Cyclophosphamid Mittel der Wahl. Andere Möglichkeiten der Behandlung sind der Einsatz von Methotrexat, Interferon-α, Immunglobulinen oder der Plasmapherese. Am 12. Dezember 2017 erhielt der Anti-Interleukin-5-Antikörper Mepolizumab die FDA-Zulassung zur Behandlung erwachsener Patienten mit EGPA.", "section_level": 1}, {"title": "Nomenklatur.", "content": "Die EGPA gehört zum Formenkreis der systemischen, nekrotisierenden entzündlichen Erkrankungen der kleinen und mittleren Arterien. Von der klassischen Periarteriitis nodosa (Panarteriitis) ausgehend, über die Kussmaul und Maier 1866 berichtet hatten, beschrieb Wegener 1939 eine granulomatöse Vaskulitis der oberen Atemwege als eigenes Syndrom. Churg und Strauss stellten 1951 ein weiteres Krankheitsbild mit Asthma bronchiale und peripherer Eosinophilie vor. Sie nannten diese Variante ursprünglich „allergische Granulomatose“ und „allergische Angiitis“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) (früher Churg-Strauss-Syndrom) ist eine sehr seltene granulomatöse (etwa: \"körnchenbildende\") Entzündung von Blutgefäßen, bei der das betroffene Gewebe von bestimmten Entzündungszellen, den eosinophilen Granulozyten, infiltriert (in etwa: \"durchwandert\") wird. Es ist zum Großteil nachweislich verknüpft mit der Konzentrationserhöhung einer bestimmten Unterklasse von Antikörpern (ANCA (s. u.)) und betrifft vor allem kleinere und mittlere Arterien der Lunge und anderer Organe. Durch die Entzündungsreaktion werden Gewebe und Organe geschädigt (s. u.). Die Namensgebung stammt von den Pathologen Jacob Churg und Lotte Strauss, die die Krankheit 1951 zuerst beschrieben.", "tgt_summary": "查格-施特劳斯综合征(英语:Churg–Strauss syndrome (CSS)、也称为\"嗜酸性韦格纳肉芽肿\"[EGPA]\"(eosinophilic granulomatosis with polyangiitis)或\"过敏性肉芽肿\"(allergic granulomatosis))是一种自体免疫性疾病状况,如有气道过敏(过敏体质(Atopy))过敏史的人会导致小型和中型的血管(血管炎)炎症。它通常体现出三个阶段。早期(前驱症状(Prodrome))阶段的特点是气道炎症;几乎所有的患者都会经历哮喘和/或过敏性鼻炎。第二阶段的特征是异常高的\"嗜酸性粒细胞\"(eosinophils)(嗜伊红细胞增多(Hypereosinophilia)),这会导致组织损伤,最常伤到肺部和消化道。第三阶段包括血管炎,其最终可以导致细胞死亡,并且可以造成生命的威胁性。", "id": 1224995} {"src_title": "Digital Negative", "tgt_title": "数字负片", "src_document": [{"title": "Verwendung.", "content": "Adobe hat die Spezifikationen des Formats offengelegt und stellt weiterführende Informationen zur Implementierung bereit. Neben den hauseigenen Bildbearbeitungsprogrammen Adobe Photoshop (ab Version \"CS\"), Adobe Photoshop Elements (ab Version 3.0) sowie Adobe Photoshop Lightroom unterstützen auch Programme anderer Anbieter das Format, zum Beispiel: Auch existieren Konverter für die Umwandlung von herstellerspezifischen Rohdaten- in DNG-Dateien, neben dem Adobe DNG Converter vom Hersteller selbst auch beispielsweise das Programm DigiKam. Mit dem 2005 ausgelieferten Leica-Digital-Modul-R wurde das Format erstmals direkt für die Speicherung der Bilddaten verwendet. Die Hasselblad H2D-39 war die erste digitale Spiegelreflexkamera, die wahlweise im eigenen oder im DNG-Rohdatenformat abspeichern kann; es folgten weitere Hersteller:", "section_level": 1}, {"title": "Technische Umsetzung.", "content": "Das Format basiert auf einer Erweiterung des Tagged Image File Format. Neben den Bilddaten können beliebige Metadaten eingebettet werden. Dies ermöglicht – auch umfangreiche – Erweiterungen, die ohne Kompatibilitätsverlust jederzeit integriert werden können und dabei ohne separate sogenannte Sidecar-Dateien (oder eine vergleichbare redundante Datenhaltung) auskommen und ermöglicht eine hohe Portabilität der Dateien zwischen verschiedenen Rechnerplattformen. DNG ermöglicht Transparenzen und 32 Bit Farbtiefe.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Zusätzlich zu den bereits vom zugrunde liegenden Rohdatenformat bekannten Vorteilen sind zu nennen: In der Praxis ergeben sich zumindest bisher auch Nachteile:", "section_level": 1}, {"title": "DNG als Archivformat.", "content": "Bisher hat sich DNG nicht als Format für die Langzeitarchivierung durchgesetzt. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft veröffentlichten \"Praxisregeln 'Digitalisierung'\" bezeichnen das DNG-Format ebenso wie die proprietären RAW-Formate diverser Hersteller als \"als Archivformat ungeeignet\". Als problematisch wird gesehen, dass das Format zwar offen, aber durch ein Patent geschützt ist, was in der Zukunft die Implementierung von Dateibetrachtern behindern könnte. Dagegen listet die Library of Congress das DNG Format auf deren Seite \"Recommended Formats Statement\" mit auf. Bereits 2010 wurden Institutionen in den USA beschrieben, die auf DNG als \"Masterformat\" gesetzt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Versions-Historie.", "content": "Die Spezifikation wurde mehrfach überarbeitet. Bisherige Versionen und deren Innovationen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Digital-Negative-Format (DNG, deutsch \"digitales Negativ\") ist ein patentiertes, offenes, verlustfreies Rohdatenformat, das für die Digitalfotografie entwickelt wurde.", "tgt_summary": "数码负片(英语:Digital Negative、DNG)是一个开放的、非免费的、无损的原始图像格式(RAW)的专利,由Adobe编写,用于数码摄影。它推出于2004年9月27日,推出时同时通过了第一个版本的DNG规范以及各种各样的产品,包括免费的DNG转换的工具。所有在其后发布的Adobe图像处理软件(例如Adobe Photoshop和Adobe Lightroom)都要支持DNG。", "id": 888446} {"src_title": "Raus aus Åmål", "tgt_title": "同窗的愛", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Teenager Agnes und Elin leben beide in der Kleinstadt Åmål und könnten scheinbar nicht verschiedener sein: Während Elin das beliebteste und schönste Mädchen der Schule ist, ist Agnes auch nach dem Umzug eine Außenseiterin geblieben. In der Schule munkelt man abfällig, dass sie lesbisch sei. Tatsächlich ist Agnes heimlich in Elin verliebt. Aber auch Elin ist anders als ihre Freunde. Sie möchte mehr vom Leben, als es in Åmål möglich zu sein scheint. Nachdem Elin Agnes für eine alberne Wette küsst, bekommt sie ein schlechtes Gewissen und entschuldigt sich bei ihr. Sie entwickelt rasch Respekt und bald auch Zuneigung für Agnes, die ihr bisher in der Schule nicht aufgefallen war. Doch Elin verdrängt die Möglichkeit ihrer eigenen Homosexualität. Sie bandelt stattdessen – auch auf Drängen ihrer Schwester – mit dem schüchternen Johan an und meidet den Kontakt zu Agnes. Mit Johan hat sie bald auch ihren ersten Geschlechtsverkehr. Schließlich verlässt Elin Johan. Sie zieht Agnes auf eine Schultoilette und gesteht ihr dort, dass sie sie liebt. Das Gespräch wird von Freunden von Elin unterbrochen, die glauben, sie sei mit einem Jungen in der Toilette. Elin und Agnes schließen sich zunächst ein und zögern hinauszugehen. Als der Druck durch die vor der Toilette versammelten Schüler und Lehrer steigt, entschließen sie sich, sich zu ihrer Liebesbeziehung zu bekennen, und treten demonstrativ Händchen haltend hinaus.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Lukas Moodysson schrieb neun Entwürfe für das Drehbuch von \"Raus aus Åmål\". Die Dreharbeiten fanden mit einem Budget von neun Millionen Kronen allerdings nicht in Åmål, dem Handlungsort des Films, statt, sondern in Trollhättan, einem ungefähr 100 Kilometer entfernten Ort. Trollhättan ist der Geburtsort der im Film ihr Schauspieldebüt gebenden Erica Carlson, Mathias Rust und Stefan Hörberg. Die beiden Hauptdarstellerinnen hatten vorher bereits Erfahrung in schwedischen Spiel- und Fernsehfilmen gesammelt, jedoch nur in Nebenrollen. Die letzte Szene, in der Elin und Agnes O'boy-Kakao trinken, war ursprünglich nicht eingeplant. Dieser Szene folgt das Lied \"Show Me Love\" der schwedischen Popsängerin Robyn. Zum Soundtrack trugen außerdem Songs der Indie-Rock-Band Broder Daniel bei.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film kam am 23. Oktober 1998 in die schwedischen Kinos, wo ihn über 860.000 Besucher sahen. Mit einem Einspielergebnis von 54,37 Millionen Kronen bis 31. März 1999 in Schweden wurde er ein kommerzieller Erfolg. Kinostarts in anderen europäischen Ländern folgten. In Norwegen war \"Raus aus Åmål\" nach \"Notting Hill\" der erfolgreichste Film im Jahr 1999. In Deutschland, wo der Film am 22. Dezember 1999 anlief, sahen ihn 81.569 Besucher. Im April 2001 erschien er in Deutschland auf Video und DVD. Kritiker nahmen den 89-minütigen Film überwiegend positiv auf. Vor allem die beiden Hauptdarstellerinnen wurden gelobt. Die wenigen negativen Stimmen kritisierten unter anderem, dass der Film zu einfach und wenig tiefgründig sei. Der Originaltitel wurde für den Verleih auf dem englischsprachigen Markt zu \"Show Me Love\" geändert.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Auf der Berlinale 1999 gewann der Film den Teddy Award sowie eine Empfehlung beim C.I.C.A.E.-Preis in der Rubrik Panorama. Auch auf zahlreichen anderen Filmfestivals war \"Raus aus Åmål\" erfolgreich. Auf dem kanadischen Atlantic Film Festival erhielt er eine Auszeichnung als \"Bester internationaler Film\", auf dem Flanders International Film Festival den Preis der Studentenjury, auf dem London Film Festival die Sutherland-Trophäe, auf dem Molodist International Film Festival den Preis als \"Bester Film\", den FIPRESCI-Preis und den Preis der jungen Jury sowie auf dem Karlovy Vary International Film Festival den Don-Quijote-Preis, den Publikumspreis und den Spezialpreis der Jury. Den Guldbagge, den wichtigsten schwedischen Filmpreis, gewann der Film in den Kategorien \"Bester Film\", \"Beste Hauptdarstellerin\" (Alexandra Dahlström und Rebecka Liljeberg), \"Beste Regie\" und \"Bestes Drehbuch\". Ralph Carlsson, der den Vater von Agnes darstellte, war zudem als \"Bester Nebendarsteller\" nominiert. Für die dänische Bodil war der Film als \"Bester nicht-amerikanischer Film\" nominiert, musste sich aber Pedro Almodóvars \"Alles über meine Mutter\" geschlagen geben. Den norwegischen Amanda Award erhielt der Film als \"Bester ausländischer Film\". Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises im Jahr 1999 war der Film als \"Bester europäischer Film\" nominiert. Der Film war der schwedische Beitrag für eine Oscar-Nominierung in der Kategorie \"Bester fremdsprachiger Film\", wurde aber weder nominiert noch ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Theater / Oper.", "content": "„Raus aus Åmål“ wurde außerdem schon mehrfach für das Theater adaptiert – zum Beispiel am Theater Konstanz. Im Oktober 2009 lief eine Produktion des Regisseurs \"Jan Langenheim\" im \"Wilhelma-Theater\" in Stuttgart. Die Premiere des Stückes war am 9. Oktober 2009. An der Hamburger Staatsoper wird der Stoff gerade von Samuel Penderbayne für die Oper adaptiert. Premiere ist im November 2020.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raus aus Åmål bzw. \"Show me Love\" (Originaltitel: \"Fucking Åmål\") ist ein schwedisch-dänischer Jugendfilm aus dem Jahr 1998. Das Spielfilmdebüt des Regisseurs Lukas Moodysson war in Nordeuropa ein großer kommerzieller Erfolg und wurde mehrfach ausgezeichnet. Die Hauptrollen spielen Alexandra Dahlström und Rebecka Liljeberg.", "tgt_summary": "《同窗的爱》(,英语:Show Me Love)是一部1998年的瑞典电影。导演是卢卡斯·穆迪森。", "id": 2923458} {"src_title": "Michael Servetus", "tgt_title": "米格爾·塞爾韋特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Servetus studierte Rechtswissenschaft an der Universität Toulouse und kam im Gefolge Karls V. (1500–1558) in das Heilige Römische Reich. Dort stand er von 1526 bis 1530 in Diensten des kaiserlichen Beichtvaters Juan de Quintana († 1534). Als es ihm in jugendlichen Jahren nicht gelang, Johannes Oekolampad für seine von der Kirchenlehre abweichenden Ansichten von der Trinität zu gewinnen, wandte er sich im Oktober 1530 nach Straßburg, wo ihm Wolfgang Capito und Martin Bucer bekannt waren, und veröffentlichte in Hagenau sein trinitätskritisches Werk \"De trinitatis erroribus\" (1531). Der Rat zu Basel ließ einen Teil der Auflage vernichten; Bucer urteilte, der Verfasser „sei würdig, daß man ihm die Eingeweide aus dem Leibe reiße“. Aus Furcht vor den Konsequenzen seiner häretischen Position veröffentlichte Servetus später auch unter dem Namen \"Michael Villanovanus\" (nach seinem Geburtsort Villanueva de Sigena). Servetus suchte seine Ansichten in seiner Schrift \"Dialogi de trinitate\" (1532, ebenfalls in Hagenau erschienen) weiter zu begründen. Dann kehrte er nach Frankreich zurück, lebte meist in Paris oder Lyon, wo er als Korrektor und Herausgeber für die Druckerei Drexel arbeitete. In Lyon lernte er auch Symphorien Champier kennen. Servetus studierte Astrologie, Mathematik und Medizin und erwarb sich durch seine Herausgabe des Ptolemäus einen geachteten Namen als Geograph. Auch hatte er einen Namen als Arzt und Physiologe, namentlich durch seine bahnbrechenden Ausführungen über den von ihm in Europa erstmals beschriebenen Kleinen Blutkreislauf, als dessen Entdecker er lange Zeit galt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfolgung durch Johannes Calvin.", "content": "1536 begegnete er Johannes Calvin in Paris, der ihn einlud, die Trinitätsfrage zu erörtern, worauf Servet – aus Furcht, als Ketzer angezeigt zu werden – zunächst nicht einging. Er studierte zusätzlich Philosophie, Geometrie, Theologie und Hebräisch. Johann Weyer freundete sich um 1537/38 in Paris mit Servetus an, den er dort unter dessen Decknamen Michael \"Villanovanus\" kennenlernte. Im Jahre 1540 erhielt er einen Ruf nach Vienne als Leibarzt des Erzbischofs Pierre Paulmier; neben seiner allgemeinen ärztlichen Praxis. Von Vienne aus trat er jedoch in eine Korrespondenz mit Calvin ein, deren Ton sich zunehmend verschärfte und in Calvins Drohung gipfelte, „sollte Servetus einmal nach Genf kommen, würde er nicht lebendig weggehen“. 1553 entfernte Servetus sich durch seine in Lyon herausgegebene theosophische Schrift \"Christianismi Restitutio\" ebenfalls von der katholischen und der protestantischen Lehre. Von Calvin indirekt als Autor dieser Schrift identifiziert, wurde Servetus vom Lyoner Hauptinquisitor verhaftet. Er konnte jedoch aus dem Gefängnis fliehen und mehrere Monate lang untertauchen. Mitte August 1553 wurde er in Genf von Calvin erkannt, der sofort seine Verhaftung veranlasste. Bei ihren Ermittlungen wandten sich Genfer Behörden am 21. August nach Vienne, wo man Servetus’ sofortige Auslieferung verlangte. Servetus wurde vor die Wahl gestellt, ausgeliefert zu werden oder sich in Genf dem Gericht zu stellen. Er entschied sich für einen Prozess in Genf. In dem folgenden Verfahren (14. August bis 26. Oktober 1553), das durch heftige theologische Auseinandersetzungen zwischen Servetus und Calvin gekennzeichnet war, erkannte auf Calvins Beharren hin die Mehrheit der Richter nach einem Gesetz, das in ihrem Land nicht wirksam war, für eine Tat, die nicht in ihrem Land begangen worden war, und für eine Person, die nicht ihrer Gewalt unterstand, auf die Todesstrafe. Auf Drängen von Guillaume Farel, einem anderen in Genf wirkenden Reformator, veranlasste Calvin am 26. Oktober die Vollstreckung des Todesurteils mittels des Scheiterhaufens. Die letzten überlieferten Worte von Servetus lauteten «O Jésus fils du dieu éternel, aie pitié de moi.» Pieter Overd’hage de Zuttere aus Gent, der die Hinrichtung als Augenzeuge miterlebt hatte, fertigte einen ausführlichen Bericht darüber an, in dem auch das Verhalten von Farel geschildert wird. Overd’hage soll das Exemplar der \"Christianismi Restitutio\", das mit Servet verbrannt wurde, aus den Flammen geholt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Die Hinrichtung eines Protestanten durch andere Protestanten wegen Glaubensfragen löste selbst unter Calvinisten heftige Debatten aus. Am folgenreichsten waren die Schriften, in denen sich der Basler Theologe Sebastian Castellio kritisch mit der Verfolgung Servets auseinandersetzte. In mehreren Werken – darunter \"De haereticis, an sint persequendi\" („Von den Häretikern und ob sie zu verfolgen seien“) und \"Contra Libellum Calvini\" („Gegen das Büchlein Calvins“) – argumentierte er gegen die strafrechtliche Verfolgung sogenannter Irrgläubiger, indem er sich nicht nur auf die Bibel und die Kirchenväter, sondern auch auf Martin Luther, andere Reformatoren und sogar Calvin selbst berief. Castellio erarbeitete darin eine Theorie der grundsätzlichen religiösen Toleranz, die sich im Zuge der Aufklärung in ganz Europa durchsetzen sollte. Etwas weniger bekannt ist, dass auch der italienische antitrinitarische Täufer Camillo Renato ein lateinisches Gedicht verfasst hat, in dem er sich gegen die ungerechte Bestrafung Servets aussprach. Es erschien an seinem Wohnort Traona im Veltlin 1554 unter dem Titel \"In Ioannem Calvinum de iniusto Michaelis Serveti incendio\" (deutsch: \"Gegen Johannes Calvin über die ungerechte Verbrennung Michael Servetus’\"). Am 27. Oktober 1903, dem 350. Todestag Servets, wurde in der Nähe der Richtstätte der Servetus-Gedenkstein aufgestellt. Eine Straße zwischen der Einmündung der \"Avenue de la Rosaire\" in die \"Avenue de Beau-Séjour\" und dem \"Plateau de Champel\" trägt heute den Namen \"Rue Michel-Servet\". Als Herausgeber", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Hinzu kommen etliche anonyme Veröffentlichungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Servetus (eigentlich \"Miguel Serveto y Reves,\" französisch \"Michel Servet;\" * 29. September 1509 oder 1511 in Villanueva de Sigena (Huesca) im damaligen Königreich Aragón, möglicherweise in Tudela (Navarra); † 27. Oktober 1553 in Champel-Genf) war ein spanischer Arzt, humanistischer Gelehrter und antitrinitarischer Theologe. Er wurde auf Betreiben Calvins als Ketzer verbrannt.", "tgt_summary": "米格尔·塞尔韦特(;拉丁文:Michael Servetus,1511年-9月29日-1553年-10月27日),全名米格尔·塞尔韦特-科内萨(Miguel Serveto y Conesa),外号Revés,别名米格尔·德比利亚努埃瓦(Miguel de Villanueva)或米歇尔·德维尔纳夫(Michel de Villeneuve)。阿拉贡王国(今西班牙阿拉贡自治区)神学家、医生和人文学家,也是欧洲第一位描述肺循环的学者。", "id": 2559946} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 1984/Handball", "tgt_title": "1984年夏季奧林匹克運動會手球比賽", "src_document": [{"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorrundenspiele.", "content": "Die Vorrunde wurde in zwei Gruppen ausgetragen. Die Mannschaften spielten jeweils ein Spiel gegen jedes Gruppenmitglied. Die Vorrundensieger der beiden Gruppen spielten das Finale aus. Die beiden Gruppenzweiten spielten um den 3. Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Die Vorrunde wurde in zwei Gruppen mit jeweils sechs Mannschaften ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Endrunde.", "content": "Alle Spiele der Endrunde, bei der die jeweils Gleichplatzierten der Gruppen A und B gegeneinander antraten, fanden am 10. August 1984 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Die Halbzeitergebnisse sind in Klammern gesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "FT – Feldtore, 7m – Siebenmeter", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaftskader Platz 4 bis Platz 12.", "content": "4. : Morten Stig Christensen, Anders Dahl-Nielsen, Peter Michael Fenger, Jørgen Gluver, Hans Hattesen, Carsten Haurum, Klaus Jensen, Mogens Jeppesen, Keld Nielsen, Erik Veje Rasmussen, Jens Erik Roepstorff, Per Skaarup, Poul Sørensen, Mikael Strøm; Trainer: Leif Mikkelsen 5. : Göran Bengtsson, Per Carlén, Lennart Ebbinge, Lars-Erik Hansson, Claes Hellgren, Rolf Hertzberg, Björn Jilsén, Per Jilsén, Mats Lindau, Christer Magnusson, Per Öberg, Peter Olofsson, Mats Olsson, Sten Sjögren, Danny Sjöberg-Augustsson; Trainer: Roger Carlsson 6. : Þorbergur Aðalsteinsson, Kristján Arason, Steinar Birgisson, Jens Einarsson, Alfreð Gíslason, Bjarni Guðmundsson, Guðmundur Guðmundsson, Sigurður Gunnarsson, Atli Hilmarsson, Þorbjörn Jensson, Brynjar Kvaran, Þorgils Mathiesen, Jakob Sigurðsson, Sigurður Valur Sveinsson, Einar Þorvarðarson; Trainer: Bogdan Kowalczyk 7. : Jürgen Bätschmann, René Barth, Markus Braun, Max Delhees, Roland Gassmann, Martin Glaser, Peter Hürlimann, Peter Jehle, Heinz Karrer, Uwe Mall, Martin Ott, Norwin Platzer, Martin Rubin, Max Schär, Peter Weber; Trainer: Sead Hasanefendić 8. : Cecilio Alonso, Javier Cabanas, Juan de la Puente, Juan Pedro de Miguel, Pere García, Rafael López, Agustín Millán, Juan Francisco Muñoz, José Ignacio Novoa, Jaime Puig, Javier Reino, Lorenzo Rico, Julián Ruiz, Eugenio Serrano, Juan José Uría; Trainer: Emilio Alonso 9. : James Buehning, Robert Djokcvich, Tim Dykstra, Craig Gilbert, Steven Goss, William Kessler, Stephen Kirk, Peter Lash, Michael Lenard, Joseph McVein, Gregory Morava, Rod Oshita, Thomas Schneeberger, Joe Story, Tim Funk; Trainer: Javier Garcia 10. : Seimei Gamo, Takashi Ikenoue, Yasou Ikona, Hidetada Ito, Koji Matsui, Mitsuaki Nakamoto, Kiyoshi Nishiyama, Takahiro Ohata, Nobuo Sasaki, Kenzo Seki, Yoshihiro Shiga, Katsutoshi Taguchi, Seiichi Takamura, Yukihiko Uemura, Shinji Yamamoto 11. : An Jin-soo, Choi Geun-yeon, Choi Tai-sub, Hwang Yo-na, Kang Duck-soo, Kang Jae-won, Kang Tae-koo, Koh Suk-chang, Lee Kwang-nam, Lee Sang-hyo, Lim Kyu-ha, Lim Young-chul, Park Byung-hong, Park Young-dae, Shim Jung-man 12. : Omar Azeb, Djaffar Belhocine, Abdelkrim Bendjemil, Abdesselam Benmaghsoula, Brahim Boudrali, Mourad Boussebt, Mustapha Doballah, Alousofiane Draouci, Hocine Ledra, Kamel Maoudj, Mouloud Meknache, Zine Mohamed Seghir, Rachid Mokrani, Kamel Ouchia, Azzedine Ouhib", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "Der olympische Wettbewerb im Handball der Frauen wurde in einer Gruppe mit sechs Mannschaften ausgetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei den XXIII. Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurden zwei Wettbewerbe im Handball ausgetragen.", "tgt_summary": "1984年夏季奥林匹克运动会的手球比赛由1984年7月31日至8月11日举行,为期12天,分别设有男子手球及女子手球2个比赛小项;男子项目有12支队伍参与,而女子项目则有6支队伍参与。", "id": 445283} {"src_title": "Tintenfass", "tgt_title": "墨水瓶", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Mit Sicherheit wurde die Tinte vor dem Tintenfass erfunden, in Form einer Tusche aus Ruß, Gummi arabicum und Wasser bei den Chinesen und Ägyptern um 2600 v. Chr. Die auf Papyrus und Pergament licht- und luftbeständige Tinte, die sogenannte Eisengallustinte, gibt es seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. Eisengallus bestand aus dem Sud gekochter Galläpfel, der mit Eisenvitriol versetzt wurde. Alte Tintenzeichnungen sind oft an der Rückseite des Blattes erkennbar, da Eisenvitriol das Papier zersetzt. Die Anfänge des Tintenfasses liegen im Dunkeln. Die ersten einfachen und schmucklosen Tintenfässer wie etwa Rinderhörner als \"Tintenhorn\" hatten lediglich die Aufgabe, die Tinte aufzubewahren und so lange wie möglich in flüssigem Zustand zu erhalten. Aus der römischen Antike sind verzierte Exemplare aus Bronze erhalten. Im Spätmittelalter begannen erfolgreiche Kaufleute und Handwerker, das Tintenfass zu ihrem Statussymbol zu machen.", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Aus dem Tintenfass wurde allmählich ein Tisch-Schreibzeug, das aus geschnitzten und reich verzierten Kassetten, kastenförmigen Behältern und den dazugehörigen Gefäßen für Tinte und Schreibgerät bestehen konnte. Wie bei vielen Gebrauchsgegenständen spiegelten die Tintenfässer in besonderem Maße Trends, Geschmack, Zeitgeist und Kultur der Menschen wider, die sie entwarfen und fertigten. Schlichtes silbernes Schreibzeug gab es etwa seit Ende des 15. Jahrhunderts. Prachtvoll ornamentierte Tintenzeuge kamen im 16. Jahrhundert auf.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Kunsthandwerker wie Silberschmiede, Töpfer, Metallwerker und Möbeltischler schufen zu Beginn des 18. Jahrhunderts einen Tintenfassboom. Die Silberschmiede, die bis dahin vor allem für ihre kunstvoll gefertigten Tablette und Kerzenleuchter bekannt waren, kombinierten ihre Erzeugnisse mit aufwendig geformten und ziselierten Tintenfässern, Schreibgarnituren und Sandstreuern. Im Nordwesten der Vereinigten Staaten von Amerika entstanden zum Ende des 18. Jahrhunderts mehr als 70 Tintenfass-Manufakturen. Weltweit produzierten zu diesem Zeitpunkt mehrere Hundert Betriebe. Die Tinte zur Unterzeichnung der Declaration of Independence der USA befand sich in einem Tintenfass aus echtem Sterlingsilber, während Abraham Lincolns Arbeitstisch ein aus Holz geschnitztes Tintenfass zierte.", "section_level": 2}, {"title": "Die Hochzeit der Tintenfässer: das 19. Jahrhundert.", "content": "Das \"goldene Zeitalter\" des Tintenfasses begann allerdings erst im späten Viktorianischen Zeitalter, also in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hier dominierte das reich verzierte silberne Schreibzeug auf silbernem Tablett aus reinem Sheffield Silber. So legte etwa Admiral Lord Nelson großen Wert darauf, seine Sheffield-Plate auf Reisen zu Wasser und zu Lande stets mit sich zu führen. Auch Hofdamen und Mätressen postierten Tintenfassensembles auf ihren Toilettentischen. Reisetintenfässer mit sicheren Verschlüssen gegen das Auslaufen der Tinte in Taschen und Reisekoffern wurden besonders von Handlungsreisenden im 18. und 19. Jahrhundert benutzt. Die Tintenfässer begannen mit der Innovation des Füllfederhalters im Jahre 1884 vom Markt zu verschwinden. Die Erfindung des Kugelschreibers im Jahre 1932 leitete den endgültigen Niedergang des Tintenfasses ein. Aber noch in den 1950er Jahren saßen die Schüler der Grundschulen an Schulbänken, die in einer Öffnung an der Vorderkante mit einem Tintenfass aus Porzellan versehen waren. Die heute verwendeten Tintenfässer sind eigentlich Tintenflaschen. Meist handelt es sich um einfache, unverzierte Verkaufsgebinde der Tintenhersteller aus Glas oder Kunststoff. Einige Luxusartikelhersteller wie \"Montblanc\" stellen noch richtige Tintenfässer für den Schreibtisch her. Diese haben aber vornehmlich dekorativen Charakter und werden nur zum gelegentlichen Nachfüllen des Füllfederhalters verwendet. Schulfüller verwenden heute ausschließlich Tintenpatronen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Tintenfass (auch Tintenhorn) ist ein Behälter zur Aufbewahrung von Tinte für die Anfertigung von Handschriften mittels einer Schreibfeder. Das Tintenfass war jahrhundertelang bis zur Erfindung des Füllfederhalters ein unentbehrliches Utensil für handschriftliche Mitteilungen. Nach seiner Verdrängung durch andere Schreibtechniken kam das Sammeln von Tintenfässern gegen Ende des 20. Jahrhunderts in Mode. Die begehrtesten Sammlerstücke stammen aus dem Zeitraum von der Amerikanischen und der Französischen Revolution bis in die 1930er Jahre.", "tgt_summary": "墨水瓶是一种小罐或容器,通常以玻璃、瓷、银、黄铜或铅锡合金为原料制作而成,用于方便书写者维持油墨在一个地方。 其用途为提供画笔、鹅毛笔或沾水笔浸入,亦可用之填充钢笔。其瓶上通常有盖,以防止污染、蒸发、意外溢出及过度暴露于空气中。 有一种旅行墨水瓶装有安全螺旋盖,这样旅行者可以随身携带油墨供应源在其行李中,且没有泄漏墨水的风险。", "id": 2456609} {"src_title": "Erzbistum Washington", "tgt_title": "天主教華盛頓總教區", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 15. November 1947 wurde das Erzbistum Washington durch Teilung des Erzbistums Baltimore-Washington mit Sitz eines eigenen Erzbischofs gegründet, unterstand aber dem Erzbistum Baltimore als Suffraganbistum. Am 12. Oktober 1965 wurde es zum Metropolitanbistum erhoben und ihm das Bistum Saint Thomas als Suffraganbistum zugeordnet. Am 28. Mai 1974 wurden einige Gebiete für das neuerrichtete Bistum Arlington abgegeben. Im Sommer 2018 wurde der amtierende Erzbischof Donald Wuerl wegen seines Umgangs mit sexuellem Missbrauch als Bischof von Pittsburgh vor dem zuständigen Geschworenengericht kritisiert. Am 16. August 2018 nahm das Erzbistum Washington die Website \"Wuerl Report\", die es zur Inschutznahme Wuerls gegen Vorwürfe bezüglich der Missbrauchsfälle in Pennsylvania eingerichtet hatte, nach öffentlicher Kritik vom Netz. Am 12. Oktober 2018 nahm Papst Franziskus Wuerls Amtsverzicht an, der emeritierte Ortsbischof Theodore McCarrick wurde am 16. Februar 2019 wegen sexuellen Missbrauchs laisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Zum Gebiet des Erzbistums gehören neben dem District of Columbia auch Montgomery County, Prince George’s County, Saint Mary’s County, Calvert County und Charles County in Maryland. Den Erzbischof von Washington unterstützen derzeit 3 Weihbischöfe. Seit 1967 wurden bisher alle Erzbischöfe von Washington in das Kardinalskollegium aufgenommen. Die größte Kirche des Erzbistums ist nicht die St.-Matthäus-Kathedrale, sondern das 1961 vollendete Nationalheiligtum Basilika der Unbefleckten Empfängnis. Das Erzbistum ist darüber hinaus Träger zahlreicher caritativer Einrichtungen. Dazu gehören u. a. drei Krankenhäuser, 16 Heime für Senioren, chronisch Kranke und Invaliden, 49 Behinderteneinrichtungen und 16 Gesundheitszentren. Außerdem befinden sich auf dem Gebiet des Erzbistums 3 Colleges und Universitäten, 17 High Schools und 91 Grundschulen in kirchlicher Trägerschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das in den USA gelegene Erzbistum Washington (, ) ist ein Erzbistum der römisch-katholischen Kirche mit Sitz in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika, Washington, D.C.", "tgt_summary": "天主教华盛顿总教区(;英语:Roman Catholic Archdiocese of Washington)是美国一个罗马天主教教省总教区,也是该国三十二个总教区之一。总教区管辖范围包括华盛顿哥伦比亚特区和马里兰州南部五个县。", "id": 2553706} {"src_title": "American Motors Corporation", "tgt_title": "美国汽车公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Unternehmens begann 1897, als Thomas B. Jeffery seinen ersten Prototyp eines Autos baute. Im Jahre 1900 erwarb er die \"Sterlin Bicycle Factory\" in Kenosha (Wisconsin), um dort Autos unter dem Namen \"Rambler\" (deutsch \"Wanderer\") herzustellen. Die ersten von schließlich insgesamt über 1500 Exemplaren verließen im März 1902 die Fabrik. Der \"Rambler\" war der zweite in Großserie gebaute PKW der USA. Ein Jahr zuvor hatte Oldsmobile diese Fertigungsmethode eingeführt; erst ein Jahr später folgte die Ford Motor Company. 1914 wurde das Modell \"Jeffery\" genannt, zu Ehren des 1910 verstorbenen Firmengründers. Sein Sohn \"Charles T. Jeffery\" leitete daraufhin das Unternehmen. Als er 1915 den Untergang der Lusitania überlebte, entschied er sich für ein ruhigeres Leben und verkaufte seine Firma im August 1916 an \"Charles W. Nash\", der sie in \"Nash Motors\" umbenannte. Das Unternehmen bestand bis 1954, als es mit \"Hudson Motor Car Co.\" zur \"American Motors Corporation (AMC)\" verschmolz. Mit einem Volumen von rund 198 Millionen US-Dollar war dies der bis dahin größte Firmenzusammenschluss der USA. Die Marken \"Nash\" und \"Hudson\" wurden zunächst beibehalten; von 1957 bis 1969 verkaufte AMC seine Autos unter dem Markennamen \"Rambler\". 1969 übernahm der Jaguar-Importeur Peter Lindner in Frankfurt-Rödelheim den AMC-Alleinvertrieb für die Bundesrepublik Deutschland. Das Programm umfasste die Modelle AMX, Rebel, Ambassador, Jeep und Javelin. Letzterer wurde aus Teilesätzen im Karmann-Werk in Rheine gebaut. Anfang der 1970er Jahre baute AMC das stark motorisierte Sportcoupé \"Javelin\" und den \"AMX\", eine kürzere zweisitzige Version des Javelin. Damit war die Firma auch in der Klasse der \"pony cars\" (auch \"muscle cars\") vertreten, die nach dem stilbildenden Ford Mustang benannt wurde. Zur gleichen Zeit kam mit dem Gremlin wieder ein amerikanischer Kleinwagen auf den Markt. 1970 kaufte AMC die Firma \"Kaiser-Jeep\". Damit konnte AMC erstmals in Märkten außerhalb Nordamerikas Fuß fassen. Ende der 1970er geriet AMC in finanzielle Schwierigkeiten; dies lag auch daran, dass General Motors nicht die für das neue Modell \"Pacer\" vorgesehenen Wankelmotoren liefern konnte. Daraufhin ging AMC 1979 eine Kooperation mit der französischen Firma Renault ein, die ihre Modelle in den USA absetzen wollte. Renault-Modelle wurden nun auch in AMC-Fabriken gebaut. Anfang der 1980er Jahre konnte AMC Erfolge mit dem vierradgetriebenen \"Eagle\" und vor allem mit den \"Jeep\"-Modellen erzielen, aber die Probleme hielten an. Renault geriet in finanzielle Schwierigkeiten, und das Engagement des Unternehmens in Nordamerika war in Frankreich umstritten. Nach der Ermordung des Renault-Präsidenten Georges Besse am 17. November 1986 beschloss der neue Chef Raymond H. Lévy, sich auf den europäischen Markt zu konzentrieren und das Nordamerika-Geschäft aufzugeben. Im März 1987 wurde die \"American Motors Corporation\" von der Chrysler Corporation aufgekauft. Chrysler machte aus dem erfolgreichsten AMC-Modell \"Eagle\" eine Marke und verschmolz diese mit \"Jeep\" zur \"Jeep Eagle Divisio\". 1998 wurde die inzwischen unrentable Marke Eagle gestrichen. Die Marke Jeep kam nach der Fusion mit Daimler-Benz zu DaimlerChrysler und gehört seit der Fusion mit FIAT zu Fiat Chrysler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die American Motors Corporation (AMC) war ein US-amerikanischer Automobilhersteller, der 1954 aus dem Zusammenschluss von \"Nash Motors\" und der \"Hudson Motor Car Co.\" hervorging. Sitz war in Kenosha in Wisconsin. 1970 übernahm die AMC die Firma Kaiser-Jeep (und damit die Marke Jeep).", "tgt_summary": "美国汽车公司(American Motors Corporation,缩写:AMC)是1954年5月1日哈德逊汽车同纳许·凯文纳特公司(Nash-Kelvinator Corporation)合并而成的一家美国汽车公司,这在当时是美国历史上最大的一笔公司合并案。虽然如此,当时的美国汽车市场是由底特律的三巨头(即通用汽车、福特汽车和克莱斯勒)统治的,美国汽车公司的成立因此被视为以小博大。", "id": 2607119} {"src_title": "Virgin Galactic", "tgt_title": "維珍銀河", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im September 2004 wurde \"Virgin Galactic\" vom britischen Unternehmer Sir Richard Branson und dem US-amerikanischen Ingenieur Burt Rutan gegründet. Einen Monat später gewann Rutans Unternehmen Scaled Composites den mit 10 Mio. US-Dollar dotierten Ansari X-Prize. Dieser war im Jahre 1996 mit dem Ziel ausgeschrieben worden, drei Personen zweimal in über 100 km Höhe (Kármán-Linie) zu transportieren. Scaled Composites erreichte dieses Ziel im Rahmen des TierOne-Programms: Es besteht aus dem Trägerflugzeug White Knight und dem Raketenflugzeug SpaceShipOne. Die vorhandene Technologie solle weiterentwickelt und schließlich durch Virgin Galactic kommerziell vermarktet werden. Für die Entwicklung und Produktion der WhiteKnightTwo und SpaceShipTwo genannten Fahrzeuge wurde im Juli 2005 das Unternehmen The Spaceship Company (TSC) als Joint-Venture der Virgin Group und Scaled Composites gegründet. Der Erstkunde Virgin Galactic orderte fünf SpaceShipTwos und zwei Trägersysteme. Hergestellt wurden die Protoypen der beiden Fahrzeuge allerdings noch von Scaled Composites. Das Hauptquartier und Kontrollzentrum von Virgin Galactic wurde noch im selben Jahr in der Stadt Las Cruces in New Mexico eingerichtet. Außerdem schloss das Unternehmen im Dezember 2005 ein Abkommen mit dem US-Bundesstaat New Mexico zum Bau eines Weltraumbahnhofs im Süden des Bundesstaates in Höhe von 200 Mio. US-Dollar. Eröffnet wurde der Spaceport America im Oktober 2011. Das Design der neuen Flugzeuge für den kommerziellen Betrieb wurde im Januar 2008 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der Rollout des ersten White-Knight-Two-Trägerflugzeugs folgte im Juli 2008. Ein halbes Jahr später fand der Rollout des ersten SpaceShipTwos statt, das auf den Namen VSS \"Enterprise\" (VSS – Virgin SpaceShip) getauft wurde. Erster CEO von Virgin Galactic wurde im Mai 2010 George T. Whitesides.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Die Ticketpreise für Weltraumtouristen sind in Höhe von 200.000 US-Dollar mit einer Anzahlung von 20.000 US-Dollar geplant. Das Flugzeug ist für sechs Passagiere mit zwei Piloten (SpaceShipTwo und White Knight Two) ausgelegt. White Knight Two transportiert das SpaceShipTwo bis auf eine Höhe von 16 km. In dieser Höhe wird es abgekoppelt und beschleunigt mit seinem Raketenmotor um schließlich bis zur Kármán-Linie (100 km) vorzudringen. Die Zeitspanne zwischen dem Start des White Knights bis zur Landung des Spaceships beträgt zirka 3,5 Stunden. Die Schwerelosigkeit hingegen dauert ungefähr sechs Minuten. Passagiere haben während dieser Zeit die Möglichkeit, sich von ihren Sitzen abzuschnallen. Zusätzlich zu den sub-orbitalen Passagierflügen will Virgin Galactic das SpaceShipTwo für sub-orbital wissenschaftliche Missionen vermarkten. Will Whitehorn, Präsident von Virgin Galactic, gab 2009 bekannt, dass die Firma keinen definierten Zeitplan für den Beginn der ersten kommerziellen Flüge besitzt, jedoch die ersten Flüge in den nächsten zwei Jahren stattfinden sollen. Im September 2011 hoffte Richard Branson, dass der erste Flug innerhalb von 12 Monaten stattfinden könne, im August 2013 wurde „das nächste Jahr“ als Datum für den ersten kommerziellen Flug angegeben. Im Oktober 2013 wurden die Flüge wegen erheblicher Probleme mit dem Antrieb des Raumfahrzeugs auf unbestimmte Zeit verschoben. Für die suborbitalen Flüge wurde der Spaceport America genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Rückschläge.", "content": "Im Jahr 2007 wurden drei Scaled Composites-Mitarbeiter – Todd Ivens, Eric Blackwell und Charles May – getötet, als ein Distickstoffmonoxid-Tank bei einem SpaceShipTwo-Triebwerkstest explodierte. Sie beobachteten den Test hinter einem einfachen Zaun, der keinen Schutz vor umherfliegenden Splittern nach der Explosion bot. Drei weitere Mitarbeiter wurden bei dem Test in Mojave, Kalifornien verletzt. Der genaue Grund für den Unfall wurde nie veröffentlicht, allerdings wurde das Unternehmen wegen Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften zu einer Geldstrafe verurteilt. Am 31. Oktober 2014 stürzte der SpaceShipTwo-Prototyp VSS Enterprise bei einem Testflug ab. Der Pilot Peter Siebold, konnte sich schwerverletzt per Fallschirm retten, Co-Pilot Mike Alsbury kam ums Leben. Grund für den Absturz war das Luftbremssystem („Feather“) des SpaceShipTwo, welches zu früh eingesetzt wurde. In Folge dessen brach das Flugzeug in der Luft auseinander.", "section_level": 1}, {"title": "Die Fluggeräteflotte.", "content": "Mit der Gründung der Spaceship Company (TSC) wurde die Größe der Schiffsflotte bekannt gegeben. Zum Transport der Weltraumtouristen ins All wurde die Firma TSC zum Bau von fünf Flugzeugen und zwei Trägern beauftragt. Im Nachfolgenden eine Auflistung der Systeme: Die VSS \"Enterprise\" vom Typ SpaceShipTwo stürzte im Oktober 2014 während eines Testflugs ab, wobei einer der beiden Piloten ums Leben kam. Dabei handelt es sich um eine geplante kleine Trägerrakete, mit der unbemannte Nutzlasten in den Weltraum transportiert werden können. Sie werden mit einem Trägerflugzeug auf eine gewisse Höhe gebracht und dann von dort gestartet. Firmenchef Richard Branson stellte das System am 11. Juli 2012 auf der 2012 Farnborough International Air Show vor. Als Trägerflugzeug soll eine B747-400 zum Einsatz kommen, die bisher für Virgin Atlantic im Einsatz war. 2017 wurde die Trägerraketensparte von Virgin Galactic in das neugegründete Unternehmen Virgin Orbit ausgegliedert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Virgin Galactic, LLC ist ein US-amerikanisches Raumfahrtunternehmen und Teil der Virgin Group. Es wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, sub-orbitale Raumflüge für Weltraumtouristen anzubieten. Des Weiteren sollen orbitale Weltraumflüge und wissenschaftliche Missionen durchgeführt werden.", "tgt_summary": "维珍银河(英语:Virgin Galactic),是理乍得·布兰森爵士创办的维珍集团当中的一家公司,计划提供亚轨道的飞行。", "id": 866313} {"src_title": "John Edward Gray", "tgt_title": "约翰·爱德华·格雷", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Gray wurde am 12. Februar 1800 in Walsall als Sohn von Samuel Frederick Gray (1766–1828) geboren. Sein Vater war ein bekannter Pharmakologe und Botaniker. John Edward Gray war der ältere Bruder von George Robert Gray (1808–1872), der ebenfalls Zoologe war.", "section_level": 1}, {"title": "Leben und Wirken.", "content": "Seine Familie zog nach London, wo Gray Medizin studierte. Gray half seinem Vater beim Schreiben von \"The Natural Arrangement of British Plants\" (1821). Nachdem er von der Linnean Society of London boykottiert wurde, wechselte sein Interesse von Botanik zu Zoologie. Er fing 1824 an der Zoologischen Abteilung des British Museum in London an und unterstützte John George Children dabei, die Reptiliensammlung zu katalogisieren. 1840 übernahm er den Kuratorposten von Children und wurde selbst Kurator der Zoologieabteilung von 1840 bis Weihnachten 1874. Er publizierte mehrere Kataloge der Museumssammlung, die eine ausführliche Abhandlung über Tiergruppen enthielten sowie Beschreibungen von neuen Arten. Er verbesserte die zoologische Sammlung, die damit zu einer der besten der Welt wurde. Gray hatte auch einen Ruf als Malakologe. Mit 306 erstbeschriebenen Arten von Reptilien nimmt er einen der Spitzenplätze unter den Herpetologen ein.", "section_level": 1}, {"title": "Der Philatelist.", "content": "John Edward Gray interessierte sich auch sehr für das Sammeln von Briefmarken. Er behauptete von sich selbst, der erste Philatelist der Welt gewesen zu sein. Er hätte nämlich bereits Marken gesammelt, bevor die ersten Briefmarken herausgegeben wurden und zwar Steuer- und Stempelmarken aller Art. Am 6. Mai 1840, dem Tag der Einführung der ersten Briefmarken weltweit in Großbritannien, kaufte er sich mehrere Exemplare dieser Marken in der Absicht, sie zu sammeln. Gray interessierte sich für Briefmarken der ganzen Welt. Im Jahre 1862 gab er die ersten Vorläufer der heutigen Briefmarkenkataloge unter dem Namen \"Hand Catalogue of Postage Stamps\" heraus. Neben ihm wird auch dem Straßburger Buchhändler Oscar Berger-Levrault die Erfindung des Briefmarkenkataloges zugesprochen. Dieser Briefmarkenkatalog war damals allerdings noch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Erst die kurz darauf erscheinende bebilderte und stark verbesserte Version von Alfred Potiquet konnte im Buchhandel erworben werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Edward Gray (* 12. Februar 1800 in Walsall; † 7. März 1875 in London) war ein britischer Zoologe und Philatelist.", "tgt_summary": "约翰·爱德华·格雷 FRS(John Edward Gray,),英国动物学家,1833年和他人一起创立英国皇家昆虫学会。1840年至1874年圣诞节任大英博物馆动物学部门负责人,之后伦敦博物馆的自然历史藏品转入了伦敦自然历史博物馆。他是药理学家及植物学家塞缪尔·弗雷德里克·格雷的儿子,乔治·罗伯特·格雷的长兄。", "id": 749322} {"src_title": "Multan", "tgt_title": "木爾坦", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Multan liegt im Süden der Provinz Punjab. Das Umland ist flach und wird landwirtschaftlich genutzt. Viele Kanäle versorgen den Distrikt mit Wasser aus nahen Flüssen (Chanab, Ravi). Im Sommer ist es extrem heiß.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Multan liegt an der Hauptinvasionsroute Indiens in Richtung Zentralasien und hat in ihrer langen Geschichte viele Kriege überstanden. Die frühesten geschichtlichen Erwähnungen gehen bis zur Zeit von Alexander dem Großen zurück. Historiker vermuten, dass es sich bei Multan um die Stadt \"Maii-us-than\" handelt, deren Zitadelle von den Truppen Alexanders erstürmt wurde, nachdem sie gesehen hatten, wie ihr König verletzt und ohnmächtig auf dem Schlachtfeld lag. Mitte des 5. Jahrhunderts wurde die Stadt von Hephtaliten eingenommen. Diese Nomaden blieben nicht lange und es folgte für längere Zeit eine hinduistische Regentschaft. Im Jahr 641 besuchte der chinesische Mönch Xuanzang Multan. Er berichtete, dass der Boden reich und fruchtbar und die Stadt dicht bewohnt sei. Es gäbe ungefähr acht Tempel für Devas. Der große „Sonnentempel“ sei großartig verziert, das Bild Mitras in Gold gegossen und mit seltenen Edelsteinen geschmückt. Im 7. Jahrhundert hatte Multan den ersten Kontakt mit muslimischen Armeen. Der Feldherr Mohallab führte Armeen, die zahlreiche Angriffe von Persien nach Indien durchführten. Sie kamen jedoch nicht um zu erobern, sondern um zu erkunden. Nur wenige Jahrzehnte später kam Muhammad bin Qasim im Namen der Araber und eroberte Multan und Sind. Zu dieser Zeit war Multan als „Stadt des Goldes“ bekannt. Zahlreiche Historiker haben über einen sehr großen Hindutempel geschrieben, der mehr als 6000 Menschen aufnehmen konnte. Er war als „Sonnentempel“ bekannt. Nach der Eroberung durch Qasim war die Stadt unter muslimischer Regentschaft, blieb jedoch weitgehend selbstständig. Ende des 10. Jahrhunderts wurde die Stadt von Mahmud von Ghazni zweimal angegriffen. Dabei zerstörte er den Sonnentempel, aber er blieb nicht in der Stadt. Nach dem Sieg von Muhammad von Ghur und seiner Gründung der Hauptstadt in Delhi wurde Multan Teil des im Jahr 1206 gegründeten Sultanats von Delhi. Nach dem Aufstieg der Mongolen erhielt es wieder einiges an Unabhängigkeit zurück um schlagkräftig gegen Angriffe aus Zentralasien sein zu können. Im Mogulreich erlebte Multan 200 Jahre des Friedens und wurde als \"Dar-ul-Aman\" (Stadt des Friedens) bekannt. Viele Gebäude wurden in jener Zeit gebaut und die landwirtschaftliche Produktion stieg stark an. Der Fall des Reiches von Mughal war für Multan nicht so zerstörend, wie für viele andere Städte. Die Stadt entkam den Zerstörungen der Armee von Nadir Schah, wurde jedoch von Kabul aus von zahlreichen afghanischen Dynastien regiert. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt oftmals von Armeen der Sikh angegriffen. Sie zerstörten viele Teile von Multan, blieben aber auch nicht in der Stadt. So wurde Multan wieder unabhängig. Dies währte jedoch erneut nicht lange und mit dem Aufstieg von Ranjit Singh wurde das Ende der muslimischen Herrschaft eingeläutet. Nun kamen erneut die Sikh-Armeen und dieses Mal blieben sie in der Stadt. Durch den Einmarsch der Truppen des britischen Empire, nach einer langen und blutigen Belagerung im Zweiten Sikh-Krieg, wurde Multan Teil Britisch-Indiens. Dies signalisierte auch einen Niedergang für die Stadt. Die Briten bauten zwar eine Eisenbahn, aber die industriellen Kapazitäten wurden nie entwickelt. Nach der Unabhängigkeit Pakistans im Jahre 1947 lag Multan wirtschaftlich darnieder. Seitdem gibt es industrielles Wachstum und die Bevölkerung nimmt kontinuierlich zu. Dennoch befinden sich zahlreiche alte Gebäude in einem schlechten Zustand. Am 7. Oktober 2004 töteten zwei Bomben mindestens 34 Menschen. Der Anschlag galt einer Versammlung radikaler Sunniten, die sich in der Nacht vorher eingefunden hatten. Als Urheber des Anschlags werden Schiiten vermutet.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Über die Stadt verstreut liegen zahlreiche Mausoleen (\"Qubbas\") von Sufi-Heiligen in jeder Größe sowie Moscheen aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Zu den berühmtesten Mausoleen gehören die von Rukn-i-Alam († 1335), Shah Shams Taez, Bahawal Haq und das des bedeutendsten Heiligen von Multan, Baha'uddin Zakariya († 1262), Großvater von Rukn-i Alam, der den Suhrawardiyya-Orden hier eingeführt hat. Viele Mausoleen sind quadratisch oder oktogonal und mit einem Kuppeldach gedeckt, andere wie das Mausoleum von Jusuf Gardizi (1058–1136) in der Altstadt beim Bahar-Tor besitzen ein Flachdach. Ferner gibt es die Festung von Multan, die Jamia, die Sawi und die Wali Eid Gah Moschee. Nach einem alten Sprichwort hat Multan Gräber, Bettler, Hitze und Staub im Überfluss.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Der Großteil der Bevölkerung sind Punjabis. Die überwiegende Mehrheit sind Muslime, sowohl Sunniten als auch Schiiten. Die meisten Leute sprechen Panjabi und Siraiki und viele können Urdu. Englisch wird von höher gebildeten Menschen verstanden. Bevölkerungsentwicklung Bis 2050 wird ein Anstieg der Bevölkerung auf über 4 Millionen erwartet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Multan ist eine Großstadt in der pakistanischen Provinz Punjab. Sie ist mit ca. 1,9 Millionen Einwohnern die siebtgrößte Stadt des Landes.", "tgt_summary": "木尔坦(乌尔都语:مُلتان)位于杰纳布河东的一座小山上,有人口380万;是巴基斯坦旁遮普省的城市。", "id": 1964362} {"src_title": "James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau", "tgt_title": "鐵金剛勇破間諜網", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Verbrecherorganisation PHANTOM (im englischsprachigen Original S.P.E.C.T.R.E., \"Special Executive for Counter Intelligence, Terrorism, Revenge, Extortion\", aber auch engl. für „Schreckgespenst“) will während des Kalten Kriegs die beiden Seiten gegeneinander ausspielen. Nach dem vom PHANTOM-Strategen Kronsteen aufgestellten Plan will man die sowjetische Dechiffriermaschine \"Lector\" stehlen und sich gleichzeitig an James Bond für den Tod des PHANTOM-Partners Dr. No rächen. Mit der Ausführung des Plans wird die ehemalige sowjetische Geheimdienstabteilungsleiterin Rosa Klebb beauftragt. Sie ist heimlich zu PHANTOM übergelaufen und rekrutiert die arglose Dechiffrier-Spezialistin des sowjetischen Konsulates, Tatiana Romanova, für eine angebliche Spezialmission: Sie soll mit James Bond eine Affäre beginnen. Dem britischen Geheimdienst wird eine Nachricht zugespielt, dass eine sowjetische Agentin Bond diese Maschine verschaffen will, da sie sich in ihn verliebt habe. James Bond erhält den Auftrag, sich dieses Gerät zu beschaffen. Bevor er seine Reise nach Istanbul antritt, erhält er von Q einen Aktenkoffer, der mit diversen Gadgets ausgestattet ist. In Istanbul beginnt er mit Tatiana Romanova eine Romanze, um an die Dechiffriermaschine zu gelangen. Bond bringt mit Hilfe des MI6-Vertrauten Ali Kerim Bey und Tatianas die Dechiffriermaschine an sich und flieht mit ihnen im Simplon-Orient-Express durch Jugoslawien. Sowohl ein russischer Agent als auch der PHANTOM-Agent „Red“ Grant sind mit an Bord des Zuges. Bond findet den russischen Agenten und Ali Kerim Bey, die von Grant getötet worden sind, und wird schließlich von ihm selbst in eine Falle gelockt. Grant offenbart ihm den kompletten Plan und kündigt Bond an, ihn qualvoll zu ermorden. Mithilfe seines speziellen Aktenkoffers kann Bond sich aus der misslichen Situation befreien und schafft es nach einer Schlägerei im Abteil, Grant zu töten und mit Tatiana aus dem Zug zu entkommen. Auf der folgenden Flucht werden die beiden von PHANTOM-Agenten mit einem Hubschrauber und später mit Booten bedrängt, gelangen aber schließlich nach Venedig. Nachdem Bond alle Gefahren durch List und Geschick überstanden hat, zitiert PHANTOM-Anführer Blofeld Kronsteen und Rosa Klebb zu sich, die sich gegenseitig die Verantwortung am Scheitern des Plans geben. Blofeld lässt schließlich Kronsteen als Versager hinrichten und gibt Klebb eine letzte Chance, Bond zu töten und sich der \"Lector\" zu bemächtigen. Als Zimmermädchen verkleidet, versucht sie Bond mit einer vergifteten Schuhspitze zu töten. Tatiana Romanova muss sich zwischen der Liebe zu Bond und ihrer Verpflichtung gegenüber ihrer vermeintlichen Vorgesetzten entscheiden; sie erschießt Klebb und rettet Bond damit in höchster Not.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Blofeld, von dem nur Hinterkopf und Hände zu sehen sind, wird von Anthony Dawson gespielt, der im Vorgängerfilm noch den Bösewicht Professor Dent mimte. Im englischen Original wurde er, wie auch in \"Feuerball,\" vom österreichischen Schauspieler Eric Pohlmann synchronisiert. Desmond Llewelyn tritt zum ersten Mal in der Rolle des Q auf, wobei er in der deutschen Synchronfassung des Filmes noch als „Waffenmeister“ bezeichnet wird. Diese Figur spielte er von 1963 bis zu seinem Tod im Jahr 1999 in allen offiziellen Bond-Filmen, außer 1973 in \"Leben und sterben lassen\". Das für die Beziehung zwischen Bond und Q übliche verbale Kräftemessen fehlt in diesem Film noch. Q erklärt hier lediglich die unterschiedlichen Funktionen von Bonds Aktenkoffer, ohne dass die spezielle Freundschaft zwischen den beiden zum Ausdruck kommt. Rosa Klebb wurde von Lotte Lenya gespielt. Die Rolle der Tatiana Romanova wurde mit Daniela Bianchi besetzt. Da die Verantwortlichen der Meinung waren, dass Bianchis Englisch nicht gut genug sei, wurde die Rolle von der britischen Schauspielerin Barbara Jefford nachsynchronisiert. Der Schauspieler Pedro Armendáriz ist in der Rolle des Ali Kerim Bey zum letzten Mal vor seinem Tod auf der Leinwand zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten fanden vom 1. April 1963 bis 23. August 1963 statt. Für Publicity-Fotos posierte der Hauptdarsteller Sean Connery mit einer erhobenen Pistole in der Hand. Dabei handelte es sich um eine einfache Luftpistole der Marke Walther, Modell 53. Diese wurde 2010 vom englischen Auktionshaus Christie’s für unerwartet hohe 277.250 £ versteigert und dürfte damit die teuerste Luftpistole der Welt geworden sein. Die Schachpartie zwischen Kronsteen und MacAdams basiert auf der Schachpartie Spasski – Bronstein, UdSSR-Meisterschaft 1960. Spasski war später von 1969 bis 1972 Schachweltmeister.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Das Lied \"From Russia With Love\" wurde von Matt Monro gesungen. Im Vorspann wird eine Version ohne Gesang verwendet. Nur im Abspann wird eine Version mit Gesang verwendet. Nachdem er die viel beachtete Instrumentierung im Vorgängerfilm \"Dr. No\" durchführte, ist dies der erste komplette Bond-Film des Komponisten John Barry. Erstmals wird von ihm auch ein musikalisches Action-Thema unter der Bezeichnung \"„007“\" in den Soundtrack eingeführt, das von nun an in Bond-Filmen bis einschließlich \"Moonraker\" (1979) in Variationen zur Aufführung kommt. Der Soundtrack erschien erstmals bei United Artists Records im Jahr 1963 auf LP. In den 1980ern wurde eine erste CD-Pressung von EMI Records herausgebracht. Nach dem 40. James-Bond-Jubiläum wurde 2003 eine neue aufgearbeitete Fassung von Capitol Records veröffentlicht. In Deutschland gab es auch eine deutschsprachige Version des Titelliedes, welche von Ruth Berlé unter dem Titel „Die Wolga ist weit“ gesungen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Drehorte.", "content": "In folgenden Ländern wurde gedreht:", "section_level": 2}, {"title": "Uraufführung.", "content": "Die Weltpremiere fand am 10. Oktober 1963 zeitgleich an verschiedenen Orten in London statt. Als Hauptveranstaltung gilt die Aufführung im Odeon am Leicester Square, bei der die Schauspieler Sean Connery und Daniela Bianchi sowie die Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman anwesend waren. Die britische Königsfamilie wurde durch den Duke of Bedford nebst Gemahlin repräsentiert. In den Vereinigten Staaten fand die Premiere am 8. April 1964 in New York City statt. Ab dem 27. Mai 1964 war der Film dort als Double Feature mit \"War Is Hell\" zu sehen. In den bundesdeutschen Kinos startete der Film am 14. Februar 1964.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Finanzieller Erfolg.", "content": "Der Film war ein großer kommerzieller Erfolg. Er spielte bei einem Budget von geschätzten 2 Mio. US-Dollar weltweit beinahe 79 Mio. US-Dollar wieder ein, davon fast 25 Mio. allein in den Vereinigten Staaten. Die Zeitschrift Stern gibt nach Daten von 2011 als weltweites Einspielergebnis inflationsbereinigte 576 Millionen US-Dollar an, was den Film auf Platz 10 von 23 einreiht. Die Besucherzahlen in Deutschland werden mit 3 Millionen angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Bewertung.", "content": "Rückblickend wird der Film häufig als einer der besten Beiträge zur James-Bond-Reihe bezeichnet, z. B. 1984 von Raymond Benson in seinem Standardwerk \"The James Bond Bedside Companion\". Diese Einschätzung belegen auch die Platzierungen in verschiedenen Ranglisten der letzten Jahre. Die Zeitschrift Entertainment Weekly erstellte 2006, über 40 Jahre nach der Veröffentlichung des Films, eine Rangfolge der James-Bond-Filme, in der \"Liebesgrüße aus Moskau\" als 9. von 21 Filmen abschnitt. Bemängelt wurde ein oft langsames Tempo des Films. Im Jahr 2009 nannte der deutsche James-Bond-Experte Siegfried Tesche den Film in einer Liste der zehn besten James-Bond-Filme aller Zeiten auf Platz 3. Gefallen fand er an den Leistungen der Schurkendarsteller Robert Shaw und Lotte Lenya. Drei Jahre später wurde von den Besuchern der James-Bond-Fanseite \"MI6-HQ.com\" über die besten Bond-Filme abgestimmt, wobei \"Liebesgrüße aus Moskau\" als drittbester Film abschnitt. Im Jahr 2012 wurden die Bond-Filme von den Lesern des \"007 Magazine\" bewertet. \"Liebesgrüße aus Moskau\" belegte auch hier den dritten Platz. In einer ebenfalls 2012 veröffentlichten Liste des Rolling Stone nimmt \"Liebesgrüße aus Moskau\" sogar Platz 2 von 24 Filmen ein. In dem 2012 erschienenen Sonderheft \"50 Jahre James Bond\" des Stern wird der Film mit 5 von 5 Sternen („super“) bewertet. Im selben Jahr wurde \"Liebesgrüße aus Moskau\" von dem Magazin \"Time Out\" als drittbester Bond-Film genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Kameramann Ted Moore wurde 1964 in der Kategorie \"Best British Cinematography\" mit dem British Film Academy Award ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Der Film lief am 9. Juni 1984 um 22:15 Uhr auf ARD als erster Film der Reihe erstmals im deutschen Fernsehen.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Videospiel.", "content": "Electronic Arts veröffentlichte 2005 das Videospiel Liebesgrüße aus Moskau. Den Herstellern des Spieles gelang es, Sean Connery zur Synchronisation seiner Bond-Rolle zu verpflichten. Engelbert von Nordhausen ist in der deutschen Version zu hören. Nordhausen synchronisierte bereits auch zusätzliche Szenen mit Connery in der DVD-Auflage von \"Sag niemals nie\" einige Jahre zuvor.", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiel.", "content": "Das Label Europa veröffentlichte die überarbeitete Tonspur des Films als Hörspiel auf Musikkassette. Den im Film nicht vorhandenen Erzähler spricht Norbert Langer.", "section_level": 2}], "src_summary": "James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau (Originaltitel: \"From Russia with Love\") ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ian Fleming und der zweite James-Bond-Film, der auf Flemings Werken basiert. Der Film kam 1963 in die Kinos und wird von Kritikern als einer der besten Bond-Filme angesehen – auch vom Hauptdarsteller Sean Connery selbst. Der Film startete am 14. Februar 1964 in den bundesdeutschen Kinos.", "tgt_summary": "《铁金刚勇破间谍网》(英语:\"From Russia with Love\")是一部于1963年上映的英国谍报片惊悚电影,由泰伦斯·杨执导,哈利·萨尔茨曼与艾伯特·布洛克里担任制片人,并由理查·麦鲍姆编剧。该片的剧情根据伊恩·佛莱明所著的1957年小说《来自俄罗斯的爱情 (小说)》改编,同时也是詹姆士·庞德系列电影中的第2部作品。史恩·康纳莱二度饰演MI6的情报员詹姆士·庞德(007)。", "id": 650819} {"src_title": "Bahai-Weltzentrum", "tgt_title": "巴哈伊世界中心", "src_document": [{"title": "Berg Karmel.", "content": "Der Berg Karmel ist in der Geschichte der Religion in verschiedenen Quellen aufzufinden. Zum Beispiel wird im Buch Jesaja des Alten Testaments prophezeit, dass es der „Berg des Herren“ sei, zu dem „alle Völker herbeiströmen werden“. Bahāʾullāh hat viermal Haifa besucht und auf dem Berg Karmel sein Zelt aufgeschlagen. Bei einem dieser Aufenthalte zeigte er ʿAbdul-Baha' die Stelle, an der das Grabmal des Bab gebaut werden soll. Ein anderes Mal schrieb er die sogenannte „Tafel vom Karmel“, in der die Bedeutung dieses Berges für die zukünftige Bahai-Gemeinschaft erläutert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Heilige Stätten in Haifa und Akko.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schrein des Bab.", "content": "Dieses Mausoleum birgt die Gebeine des Bab und befindet sich an dem Ort, den Bahāʾullāh selbst bei einem Aufenthalt in Haifa wählte. ʿAbdul-Baha' kam die Aufgabe zu, dieses Bauwerk zu errichten, die sterblichen Überreste des Bab nach 60 Jahren Wanderschaft von Teheran/Iran zum heiligen Berg Karmel/Israel zu bringen und sie beizusetzen. Hier befindet sich außerdem das Grabmal ʿAbdul-Baha's, das zu gegebener Zeit umgesiedelt werden soll, wenn ein entsprechender Schrein für ihn errichtet worden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Schrein Bahāʾullāhs.", "content": "Hier befinden sich die sterblichen Überreste Bahāʾullāhs. Im Selbstverständnis der Bahai ist dieser Ort dadurch ausgezeichnet, dass hier laut Shoghi Effendi „der heiligste Staub, den je die Erde in ihrem Schoß empfing“, bestattet ist. Bahāʾullāh wurde im nördlichsten Zimmer im Haus seines Schwiegersohnes Siyyid ’Ali Afnan am Tag seines Hinscheidens am 29. Mai 1892 kurz nach Sonnenuntergang beigesetzt. Zu diesem Zimmer wurde später ein separater überdachter Zugang gebaut. Täglich kommen etliche Bahai, die meist im Rahmen ihrer Pilgerreise die Heiligen Stätten besuchen, zu stillen Gebeten und Meditationen hierher. Dieser Ort ist aber auch von großer Bedeutung für alle Bahai der Welt, weil er als „Qiblih“ die Richtung für die Pflichtgebete, die Bahai angehalten sind täglich zu sprechen, und das Totengebet vorgibt.", "section_level": 2}, {"title": "Garten Ridvan.", "content": "Diese kleine grüne Insel inmitten eines Flusses wurde von Bahāʾullāh als Garten Ridvan (arabisch: „Paradies“) bezeichnet und ist nicht mit dem Garten Ridvan in Bagdad zu verwechseln, in dem Bahāʾullāh 1863 seine Sendung verkündete. Hier konnte Bahāʾullāh nach fast einem Jahrzehnt Haft in Akko erstmals die Umfriedungen des Gefängnisses Akko verlassen und die Natur erleben. Bis dahin hatten seine körperlichen Bewegungen einzig darin bestanden, fortwährend in seinem Schlafzimmer auf- und abzugehen.", "section_level": 2}, {"title": "Landhaus Bahji.", "content": "Das Landhaus Bahji befindet sich auf einer Anhöhe, die in einer Gegend liegt, die früher als Al-Bahja (arabisch: „Ort der Freude“) bekannt war. Aus diesem ehemaligen Sommerpalast eines reichen Kaufmanns namens Udi Khammar, der ursprünglich die Osthälfte des Hauses Abbud besaß, flohen nach einer Epidemie die Eigentümer. 1879 erwarb ʿAbdul-Baha' dieses Landhaus und es wurde zum Wohnsitz eines Großteils seiner Familie. Verschiedene Räume dieses Hauses sind für die Bahai von besonderer historischer Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Haus von Abbud.", "content": "In dem in zwei Bereiche eingeteilten Gebäude, das als „Haus Abbud“ bekannt war, lebte Bahāʾullāh insgesamt fast sieben Jahre. Es war ein für die Anzahl der Familienangehörigen Bahāʾullāhs viel zu kleines Gebäude, da stellenweise 13 Personen in einem Zimmer leben mussten. Trotz der widrigen Verhältnisse wurde hier 1873 das Heiligste Buch der Bahai, der Kitab-i-Aqdas, offenbart.", "section_level": 2}, {"title": "Bahá'u'lláhs Zelle im Gefängnis Akko.", "content": "Die Zelle im Gefängnis Akko, wo Bahá'u'lláh mit Angehörigen zwischen 1868 and 1870 gefangen saß, ist eine Wallfahrtsstätte zugänglich im Museum der Gefangenen des Untergrunds. Israelische Denkmalpflege, der Weltrat der Bahai und die \"Gesellschaft zur Entwicklung Alt Akkos\" haben die Zelle wiederhergerichtet und im Juni 2004 wiedereröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Welterbe.", "content": "Im Juli 2008 hat die UNESCO die heiligen Stätten wegen ihrer Funktion als Pilgerstätten der Bahai zum Weltkulturerbe ernannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das administrative und geistige Weltzentrum der Bahai (\"Baháʼí World Centre\") befindet sich in Haifa, Israel. Neben dem Schrein des Bab befindet sich auf dem Berg Karmel das Haus der Gerechtigkeit, das Internationale Lehrzentrum, das Internationale Archiv sowie das Zentrum für das Studium der Heiligen Texte.", "tgt_summary": "位于以色列海法的巴哈伊世界中心是巴哈伊信仰的灵性和行政中心,世界中心包括了阿卡附近的巴哈欧拉陵寝,巴孛陵寝及卡梅尔山上的阶梯花园,以及许多其他巴哈伊拱形区域内的建筑。", "id": 765394} {"src_title": "Brooklands", "tgt_title": "布鲁克兰兹", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Ein wohlhabender Großgrundbesitzer namens Hugh Fortescue Locke-King machte 1906 seine \"Grand Tour\" durch Europa und entdeckte dabei, dass es auf den britischen Inseln noch keine einzige Teststrecke gab, mit deren Hilfe man im automobilen Wettbewerb mit dem Kontinent hätte bestehen können. Relativ rasch hatte er sich ein in Betracht kommendes Grundstück ausgewählt, welches in der Nähe der Weybridge High Street, Surrey und einer Biegung des River Wey lag. Den Namen hatte der Kurs durch einen Lord des 12. Jahrhunderts, Robert de Brok, erhalten, dessen Besitzungen von Heinrich III. als Jagdgründe genutzt wurden. Seit 1830 war das Gebiet im Besitz von Peter King, 7. Baron Ockham, als dessen Sohn Hugh Locke-King über dieses Gebiet verfügen konnte. Auf dem Terrain, das wie ein natürliches Amphitheater aussah, ließ er in der Form eines 5,23 km langen ovalen Rundkurses mit zwei überhöhten Kurven, der in den 1930er Jahren um weitere flache Straßen im Innenraum ergänzt wurde, die erste zweckgebundene Rennstrecke der Welt bauen. Aus seinem Privatvermögen investierte er 150.000 Pfund. Letztendlich waren 2000 Arbeiter mit dem Bau beschäftigt.", "section_level": 2}, {"title": "Eröffnung.", "content": "Am 17. Juni 1907 wurde die Strecke mit einem großen Fest, Auto- und Pferderennen, auf die man damals nicht verzichten wollte, eröffnet. Noch gab es kaum Vorbilder für solche Veranstaltungen, und so lehnten sich die Regeln an Pferderennen an: Um die Fahrzeuge voneinander zu unterscheiden, trugen die Fahrer wie Jockeys farbige Rennjacken. Fahrtrichtung war gegen den Uhrzeigersinn. Jeder Teilnehmer legte die vorgegebene Rundenzahl zurück und bog nach der letzten Runde in die Zielgerade ein. Hinter der Ziellinie ging es noch ein kurzes Stück wieder über die Strecke, bevor eine Straße links Richtung Boxengasse führte. Die unternehmungslustige Gattin des Gründers, Ethel Locke-King, donnerte in ihrem riesigen Itala mit der damals sagenhaften Geschwindigkeit von über die erhöhten Kurven – das damalige öffentliche Geschwindigkeitslimit lag bei nur. Die Gottlieb Daimler Memorial Plate wurde ausgelobt – ein Daimler gewann mit fast einer Runde Vorsprung. Beim Montague Cup am gleichen Tag fuhr ein Mercedes 120 PS als Erster über die Ziellinie; eine offizielle Zeit gab es nicht, aber man vermutete eine Durchschnittsgeschwindigkeit von.", "section_level": 2}, {"title": "Die Rennstrecke im Detail.", "content": "Die Gesamtlänge der Rennstrecke inklusive der Zielgeraden betrug 5,2 Kilometer (3,25 Meilen), 3,2 Kilometer davon waren ebene Strecke, alles rund 30 Meter breit. Die längere der Steilkurven, Byfleet Banking, hatte einen mittleren Radius von 472 Meter, war rund sechs Meter hoch und hatte eine Überhöhung von fünf Metern. Diese lang gestreckte Kurve senkte sich ab, bevor die Strecke den River Wey überquerte und sich an der „Fork“ teilte: Links die Zielgerade, rechts stieg der Kurs wieder an in Richtung der kürzeren Members Banking, die einen mittleren Radius von 305 Meter hatte, 8,50 Meter hoch war und eine Überhöhung von zehn Metern hatte, bevor sie in eine flache Gerade überging, die entlang der Eisenbahnlinie („Railway Straight“) wieder zum Byfleet Banking führte. 5000 Sitzplätze waren vorhanden, der Raum für Stehplätze wird auf 250.000 Stück geschätzt. Entlang der Strecke gab es sieben Ausweichbuchten, und alle 275 Meter standen Streckenposten-Hütten, die über elektrische Glocken und Telefon miteinander verbunden waren. Die Boxenanlage befand sich auf der kursinneren Seite der Zielgeraden, dort waren auch das repräsentative Clubhaus und Büros. Fahrzeuge gelangen auf den Kurs durch einen Tunnel unterhalb des Members Banking und eine Straße Richtung Boxenanlage. Besucher kamen zu Fuß durch mehrere Drehkreuze hinein. Eine Änderung in Brooklands passierte 1909 mit dem Bau des „Test Hill“. An dem Hügel konnten die Autohersteller die Steigfähigkeit und die Bremsen ihrer Fahrzeuge testen. Die schmale Betonfahrbahn lief über 107 Meter in unterschiedlichen Steigungsgraden von 1:4 bis 1:8, die durchschnittliche Steigung betrug 1:5. Eine sehr wichtige Ergänzung war 1937 der „Campbell Circuit“. Er zweigte auf der Railway Straight von der Hauptstrecke ab und führte über eine kurvenreiche Strecke im Innern des Ovals, bis er auf die Zielgerade traf. Der Campbell Circuit Brooklands’ war Antwort auf die Konkurrenz im eigenen Land: 1933 wird die Rennstrecke Donington Park eröffnet, 1937 ein Kurs in Crystal Palace.", "section_level": 2}, {"title": "Test- und Rennstrecke.", "content": "Doch nach 1920 sollte der Motorsport und Testfahrten zum eigentlichen Anziehungspunkt für Brooklands werden. Gerade das Testen der Automobile wurde nun immer stärker standardisiert und die Brookland-Strecke galt damals als Gradmesser für die Qualitäten des Fahrwerks wie des Motors. Mitte der 1930er Jahre hatte die alte Strecke jedoch ihren Zenit überschritten. Der Beton wies grobe Risse und Verwerfungen auf, die Wagen machten große Sprünge und wurden über Gebühr strapaziert, die Unfallgefahr war zu groß. Die modernen Monoposto-Wagen erreichten zudem auch auf normalen Strecken enorme Geschwindigkeiten, das überhöhte Oval in Brooklands war dafür nicht mehr notwendig, sondern eher hinderlich. Mit Donington Park, in der Nähe von Derby, und Crystal Palace, London, traten modernere Rennstrecken in den Wettbewerb, so dass Brooklands ins Hintertreffen geriet.", "section_level": 2}, {"title": "Umbau und heutiger Stand.", "content": "Dadurch angeregt veranlasste Sir Malcolm Campbell den Entwurf eines moderneren Kurses, der am 1. Mai 1937 eröffnet und nach ihm benannt wurde. Beim ersten Rennen gewann Prinz Bira auf einem Maserati. Viele britische Nachwuchspiloten wie Mike Hawthorn, Peter Whitehead, Roy Salvadori oder Ken Wharton verdienten sich hier ihre ersten Meriten. Im und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage nur noch von der Flugzeugindustrie (Vickers) genutzt. Die Oval-Strecke wurde an mehreren Stellen zerstört, um große Zufahrtswege zu ermöglichen. Eine \"Mercedes-Benz-World\" wurde dort 2006 eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Brooklands Aerodrome.", "content": "Gleich im ersten Jahr des Bestehens begann auch die Luftfahrtgeschichte. Es war zunächst freilich nur eine kleine Episode: Ein Monsieur Bellamy aus Frankreich tauchte auf und brachte einen Flugapparat mit. Er gab vor, im italienischen Modena damit 457 Meter geflogen zu sein. Locke-King, stets aufgeschlossen für Neues, zeigte sich großzügig und gab ihm 100 Pfund für Ausgaben, ließ ein Areal platt walzen – fertig war die erste Start- und Landebahn in Brooklands. Monsieur Bellamy bestieg seine Flugmaschine, die er zunächst auf zwei Kähne montiert hatte, um auf dem See die Propeller auszuprobieren. In die Luft ging das Gerät allerdings nie, und der Franzose verschwand so rasch wie er aufgetaucht war. 1907 unternahm Alliott Verdon Roe dort die ersten Versuche mit seinen Flugmaschinen, die später unter dem Unternehmensnamen (Firma) Avro bekannt wurden. Die regelrechte Luftfahrtgeschichte in Brooklands begann mit dem Ersten Weltkrieg. Noch bevor der Staat das Gelände requirierte, stellte Locke-King es bei Kriegsbeginn 1914 der Landesverteidigung zur Verfügung, und es entstand das erste Aerodrom des Landes. Verschiedene Flugzeuge wurden hier ausprobiert. Brooklands kann getrost als wichtigster Ort der Flugzeugfertigung während des Ersten Weltkriegs bezeichnet werden. 1915 siedelte sich das erste Unternehmen der Luftfahrtgeschichte an: Vickers Ltd. baute eine Flugzeugfertigung auf. Dazu wurden Hangars hochgezogen, direkt entlang der Rennstrecke. Die großen weißen Lettern „Vickers Ltd. – Brooklands“ auf den Hangarrückwänden sind auf vielen späteren Rennfotos zu sehen. Diese „Wand“ offenbarte bei den Autorennen nach dem Ersten Weltkrieg die Tücken der Aerodynamik: Die Fahrer mussten mit dem entstehenden Sog bei der schnellen Vorbeifahrt zurechtkommen. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Landebahn auch der zivilen Luftfahrt gewidmet. Nachdem es die erste Flugschule dort bereits 1910 gab, wurden weitere eröffnet. Rundflüge wurden angeboten, der Brooklands Flying Club gegründet. Weitere Flugzeughersteller siedelten sich an. Während des Zweiten Weltkriegs waren die beiden Flugzeughersteller Vickers-Armstrong und Hawker Alleinnutzer des gesamten Geländes, um militärisches Fluggerät zu bauen. Dazu wurde die vorhandene Startbahn ausgebaut und die Fertigung ausgeweitet. Verschiedene Baumaßnahmen und Bombenschäden griffen tief in die Rennstrecke ein – sie wurde nach dem Weltkrieg nicht mehr für Autorennen genutzt. Bei Vickers-Armstrong entstand während des Zweiten Weltkriegs auch die „Bouncing Bomb“, eine Spezialbombe zur Zerstörung von Staudämmen, die auf der Wasseroberfläche bis zum Damm sprang, dort herabsank und in der Tiefe des Wassers zündete. 1946 kaufte Vickers-Armstrong das Gelände für 330.000 Pfund, und Brooklands behielt seine Stellung als führender Ort der Flugzeugfertigung in Großbritannien. Die Vickers Viking aus dem Jahr 1945 war das erste Flugzeug einer erfolgreichen Familie großer ziviler und militärischer Flugzeuge. Beispielsweise entstanden dort die Düsenflugzeuge Valiant und VC10. Vickers-Armstrong erweiterte seine Fertigungshallen über die Jahre beträchtlich, sie gingen an die spätere British Aerospace über. Die Fertigung und damit die Fabrik wurden 1987 geschlossen. Die sehenswerte Luftfahrt-Bilanz von Brooklands: Neben allen Aktivitäten siedelten sich über die Jahre bekannte Unternehmen an, beispielsweise Avro, BAC, Bleriot, Bristol, British Aerospace, Hawker, Sopwith und Vickers-Armstrong. Etwa 18.000 Flugzeuge in 250 verschiedenen Typen wurden dort gefertigt und sind in Brooklands erstmals geflogen.", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde.", "content": "Noch vor dem Eröffnungsrennen erlebte die Rennstrecke ihre erste Rekordfahrt. Am 28. Juni 1907 startete Selwyn Edge zu einer 24-Stunden-Fahrt, um den Streckenrekord von 1754 Kilometer zu brechen, den zwei Amerikaner hielten. Edge’s Fahrt voraus geht eine intensive Diskussion, ob der Mensch diese Anstrengungen und Geschwindigkeit aushalten könne und ob das Auto überhaupt solange halten werde – die Diskussion brachte vor allem der neuen Rennstrecke eine unverhoffte Werbung. Edge erreichte sein Ziel: Innerhalb von 24 Stunden legte er bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 107,87 km/h rund 2531 Kilometer zurück. Gleichzeitig setzte er Weltrekorde für sämtliche Zeitenstrecken von 1 bis 24 Stunden sowie Zeitrekorde für 50 Meilen und 1000 Meilen. Sein Fahrzeug war ein Napier 60 PS, der zwar seiner Touringkarosserie beraubt, sonst aber wohl weitgehend serienmäßig war. Der Engländer W. E. Cook setzte am 16. Juni 1909 den weltweit ersten gezeiteten Rekord für Motorräder. Er erreichte mit einer NLG (North London Garages) mit einem Peugeot V-Twin-Motor 122,16 km/h. Werksfahrer Victor Héméry präsentierte den Benz 200 PS (Blitzen-Benz) am 8. November 1909 in Brooklands und stellte einen neuen Landgeschwindigkeitsrekord auf. Mit fliegendem Start erreichte er über eine Meile eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 205,7 km/h, durchbrach damit erstmals in Europa die magische Marke von 200 km/h. L. G. „Cupid“ Hornsted übertraf am 22. Dezember 1913 in Brooklands den Rekord von Héméry und stellte mit 118,4 km/h einen neuen Bestwert über den stehenden Kilometer auf. Am 14. Januar 1914 stellte er sieben neue Rekorde auf. Das höchste Mittel aus Hin- und Rückfahrt erzielte er dabei über eine halbe Meile mit fliegendem Start. Hierbei erreichte der Wagen 199,3 km/h. Am 24. Juni 1914 trat Hornsted erneut an, mit Erfolg: Der Weltrekord für eine Meile mit fliegendem Start stand nun bei 199,71 km/h. Seine Höchstgeschwindigkeit von 206,25 km/h stellte nicht nur einen neuen Klassenrekord dar, sondern war auch die bis dato höchste Geschwindigkeit, die in Brooklands gemessen wurde. Zu einiger Berühmtheit gelangte 1921 ein besonderes Fahrzeug: Louis Zborowski brachte seinen „Chitty Bang Bang“ nach Brooklands. Auf ein Vorkriegs-Chassis von Mercedes ließ er einen Maybach-Flugmotor mit rund 23 Liter Hubraum montieren, der ungefähr 300 PS entwickelte. Der Auspuff bestand im Wesentlichen aus einem armdicken Rohr. Chitty I, wie es auch hieß, erfuhr noch einige Änderungen, bis es 1922 mit 182,58 km/h seine schnellste Runde fuhr. Chitty I war in Brooklands das erste Ungetüm auf Rädern mit einem Flugzeugmotor, und die nächsten Jahre sollten noch einige davon bringen. Beispielsweise den Napier-Railton mit einem Napier-Lion-Motor, der 12 Zylinder, einen Hubraum von fast 24 Liter und eine Leistung von rund 500 BHP hatte. Auf ihm brach John Cobb um Ostern 1934 zunächst den Rundenrekord mit 216,79 km/h, um dann mit 230,84 km/h einen Rekord zu setzen, der in Brooklands nicht mehr übertroffen wurde. Aber nicht nur Automobile fuhren auf dieser Rennstrecke Rekorde, sondern auch Motorräder. So fuhr zum Beispiel der Engländer Nott mit einer 500-cm3-Rudge 1930 den Stundenrekord von 170,38 km/h.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brooklands war eine englische Motorsport-Renn- und Teststrecke in Weybridge in Surrey, die als erste auf der Welt nur für Test- und Rennfahrten genutzt wurde. Zwischenzeitlich wird sie nur noch als Flugplatz und Standort für ein Automobilmuseum genutzt.", "tgt_summary": "布鲁克兰兹是一条建在英国萨里郡韦布里奇附近的长的赛车赛道和机场。它于1907年开放,是世界上第一条专门建造的赛车赛道, 也是英国最早的机场之一,于1918年成为英国最大的飞机制造中心,用于生产军用飞机。", "id": 1845158} {"src_title": "James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät", "tgt_title": "鐵金剛勇破雪山堡", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "James Bond fährt mit seinem Aston Martin DBS auf einer portugiesischen Landstraße und wird von einem Mercury Cougar rasant überholt. Bond verfolgt das Auto und entdeckt es leer an einem Strand; die Fahrerin ist auf dem Weg ins Meer. James Bond hindert die Frau daran, sich im Meer zu ertränken, und stellt sich danach auf die ihm typische Art vor: „Mein Name ist Bond. James Bond.“ Doch da wird er bereits von zwei Männern angegriffen. James Bond gewinnt den Kampf, doch die von ihm gerettete Frau kann verschwinden. Mit dem Satz „Das wäre dem anderen nie passiert“ leitet Darsteller George Lazenby in der Rolle des Doppel-Null-Agenten auf ironische Weise in die Titelsequenz über und spielt so auf Sean Connery an, der bis dahin die Figur verkörpert hatte. Im Hotel erfährt Bond den Namen der Frau: \"Contessa Teresa ‚Tracy‘ di Vincenzo\". Sie ist die Tochter des Unternehmers und Oberhaupts der korsischen Mafia, Marc Ange Draco. Als sie beim nächsten Aufeinandertreffen im Casino Estoril beim Kartenspiel verliert, verbringt sie die Nacht mit ihm, nachdem Bond ihre Spielschulden beglichen hat. Am folgenden Tag findet Bond Kasinochips in seinem Zimmer und die Nachricht \"Und die Schulden voll bezahlt\". Tracy ist verschwunden und Bond wird von mehreren Männern entführt. Nach einer längeren Autofahrt hält der Wagen auf einem Hafengelände und Bond trifft auf Marc Ange Draco. Dieser bedankt sich für die Rettung seiner Tochter und macht Bond den Vorschlag, seine Tochter zu heiraten. Draco glaubt, dass sie damit ihre emotionale Instabilität überwinden könne. Als Anreiz für die Hochzeit soll Bond am Hochzeitstag eine Mitgift in Höhe von einer Million Pfund in Gold erhalten. Das lehnt er ab; er würde aber gern den Aufenthaltsort von \"Ernst Stavro Blofeld\" erfahren, dem Chef der Verbrecherorganisation SPECTRE. Draco erzählt, dass mehrere seiner Leute von Blofelds Anwalt in Bern abgeworben wurden. Bei der Durchsuchung der Anwaltskanzlei entdeckt Bond eine Beziehung zwischen Blofeld und dem Königlichen Heraldik-Institut: Blofeld hat dort die Anerkennung des Adelstitels \"Comte de Bleuchamp\" beantragt. Um in Blofelds Nähe zu gelangen, gibt sich Bond als Heraldiker ‚Sir Hillary Bray‘ aus, der ein spezielles Merkmal der Bleuchamps bei Blofeld bestätigen soll – das Fehlen von Ohrläppchen. Blofeld hat auf dem Gipfel des (fiktiven) „Piz Gloria“ einen ehemaligen Sportclub gekauft und in eine Forschungseinrichtung umwandeln lassen. Dort trifft Bond (als Sir Hillary Bray) auf zehn schöne junge Frauen, die sich einer unorthodoxen Allergietherapie unterziehen. In Wahrheit werden die Frauen mittels Hypnose und ohne ihr Wissen dort trainiert, auf ein Funksignal hin auf der ganzen Welt Krankheitserreger zu verbreiten. Als ein Kollege von Bond durch Blofelds Männer aufgegriffen wird, verrät dieser Bonds wahre Identität, der daraufhin eingesperrt wird. Er entkommt auf Skiern, verfolgt von Blofelds Handlangern. Die halsbrecherische Fahrt endet im Tal in einem Bergdorf, in dem gerade ein Volksfest stattfindet. Bond trifft völlig unerwartet auf Tracy, die sich auf die Suche nach ihm begeben hat. Sie hat seinen Aufenthaltsort von ihrem Vater erfahren. Bond und Tracy flüchten in einem Auto, doch später wird Tracy durch Blofelds Männer gefangen genommen und zur Forschungsstation gebracht. Blofelds Mädchen sind mittlerweile, mit den Erregern im Gepäck, in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Vom Piz Gloria aus sendet er eine Erpressernachricht an die Vereinten Nationen und droht mit dem Ausbruch einer weltweiten Seuche, sollten seine Forderungen nicht erfüllt werden. Aufgrund der großen Gefahren ist der Secret Service trotz Bonds nachdrücklicher Forderung nicht zu einer gewaltsamen Gegenaktion bereit. Bond unternimmt mit Hilfe von Dracos Organisation und deren Helikoptern eine spektakuläre Befreiungsaktion für Tracy. Dabei sollen auch die Forschungsstation und der Sender auf dem Gipfel des Piz Gloria zerstört werden, damit die Erde vor dem Ausbruch der Seuche sicher ist. Bond befreit Tracy und durchkreuzt Blofelds Erpressungspläne. Nach der Befreiung heiraten Bond und Tracy. Auf ihrem Weg in die Flitterwochen halten sie an, um die Blumendekoration am Wagen zu entfernen. In diesem Augenblick taucht ein Auto mit Blofeld am Steuer auf. Irma Bunt, Blofelds rechte Hand, schießt aus dem fahrenden Wagen auf Bond und Tracy. Die Braut wird tödlich getroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planungen.", "content": "\"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" war ursprünglich als vierter Film der Reihe geplant. Doch da sich Eon Productions Ltd. mit Kevin McClory, dem Rechteinhaber des Romans \"Feuerball,\" auf eine Verfilmung einigen konnte, wurde erst einmal dieser verwirklicht. Dann wollte man \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" als nächsten Film nach \"Feuerball\" veröffentlichen, die Produzenten befürchteten jedoch, dass die Ähnlichkeit mit dem vierten Film der Serie zu groß sei. Stattdessen drehte Eon Productions Ltd. daher \"Man lebt nur zweimal\". Danach wurde aber mit den Planungen für \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" begonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Drehbuch.", "content": "Da erstmals nicht Sean Connery in der Rolle des Geheimagenten Bond zu sehen sein sollte, wurde während der Arbeiten am Drehbuch erwogen, eine Szene zu schreiben, die 007 in einem Krankenhaus zeigt. Dort sollte sich Bond einer plastischen Operation unterziehen. Die Szene wurde nicht verwendet, die Idee aber im nächsten James-Bond-Film \"Diamantenfieber\" wieder aufgegriffen, allerdings um das geänderte Aussehen des Filmbösewichts Blofeld zu erklären und um Doppelgänger von Blofeld zu erzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "In seinem 1961 geschlossenen Vertrag verpflichtete sich Sean Connery, von 1962 bis 1967 jedes Jahr einen James-Bond-Film zu drehen. Der stetig wachsende kommerzielle Erfolg mündete in immer größerem öffentlichen Interesse. Der Schotte wurde als Schauspieler nur noch als die Figur des Geheimagenten wahrgenommen. Connery beklagte dies und beschwerte sich bei den Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman über die von Film zu Film länger dauernden Dreharbeiten und seinen geringen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Filmreihe. 1966 löste Eon Productions den alten Vertrag auf und man schloss einen Einzelvertrag für \"Man lebt nur zweimal\". Zwischen den Filmen \"Feuerball\" und \"Man lebt nur zweimal\" wurde zum ersten Mal eine längere Pause eingerichtet, damit sich der Hauptdarsteller erholen und auch anderen Projekten widmen konnte. Obwohl auch Connerys Gage angepasst wurde, stellte er schon während der Arbeit an \"Man lebt nur zweimal\" öffentlich klar, dass er für einen sechsten Film nicht zur Verfügung stehen würde. Broccoli und Saltzmann waren jedoch zuversichtlich, dass man Connery von einem weiteren Film überzeugen könnte, wenn nur das Geld stimmte. Sie machten ihm eine ganze Reihe „letzter Angebote“, die er jedoch allesamt ablehnte. Da der Beginn der Dreharbeiten von \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" unter der Regie von Peter R. Hunt immer näher rückte und Connery für die Dreharbeiten zu \"Shalako\" nach Spanien fuhr, entschieden sich die Produzenten im Juni 1967, einen neuen Darsteller zu suchen. Hunt, der bei den vorangegangenen Verfilmungen der Ian-Fleming-Romane für den Schnitt der Filme verantwortlich gewesen war, bekam als Anerkennung für seine bisherige Arbeit den Posten des Regisseurs. Eon Productions Ltd. castete verschiedene Schauspieler für den sechsten Teil der Filmreihe. Für die Rolle des James Bond wurden unter anderen die beiden späteren Darsteller Roger Moore und Timothy Dalton, aber auch bekannte Schauspieler wie Roy Thinnes und Adam West in Betracht gezogen. George Lazenby wurde von Produzent Broccoli bei einem Friseurtermin das erste Mal wahrgenommen; er erhielt eine Einladung zum Vorspielen, nachdem er sich offiziell bei Harry Saltzmann vorgestellt hatte. Im April 1968 mussten die fünf verbleibenden Anwärter auf die begehrte Rolle des Geheimagenten einige Kameratests bestehen. Es handelte sich bei den Teilnehmern neben Lazenby um John Richardson, Anthony Rogers, Robert Campbell und Hans de Vries. Die Darsteller mussten sowohl Liebesszenen als auch Kampfszenen spielen. Bei den Kampfszenen zeigte Lazenby eine enorme physische Präsenz und brach versehentlich einem Stuntman die Nase, was Broccoli besonders beeindruckte. Beide Produzenten und United Artists kamen darin überein, Lazenby als neuen James Bond zu verpflichten. Lazenby besaß bis dahin keine schauspielerische Erfahrung, da er nur als Fotomodell und Darsteller in Werbespots aufgetreten war. Der Australier fiel aber wegen seiner maskulinen physischen Ausstrahlung auf und die fehlende künstlerische Erfahrung wurde nicht als Problem gesehen. Die Ähnlichkeit des Australiers mit Connery galt als Vorteil, da die Rolle des James Bond vom Publikum bisher immer mit dem Schotten assoziiert worden war. In der deutschen Fassung sprach ihn auch Gert Günther Hoffmann, der schon Connery synchronisiert hatte. Eon Productions bot Lazenby einen Vertrag für, je nach Quellenlage, fünf oder sechs Filme an, den er aber nicht unterschrieben hat, da es zu Problemen bei der Klärung der Vertragsklauseln kam. \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" ist der einzige Bond-Film mit George Lazenby in der Hauptrolle. Für den 1971 erschienenen siebten Teil der Reihe, \"Diamantenfieber,\" wurde noch einmal Sean Connery engagiert. Connery erhielt dafür eine Gage von 1,43 Millionen US-Dollar, eine prozentuale Beteiligung am Einspielergebnis, das Versprechen einer Drehzeit von 18 Wochen und die Möglichkeit, zwei Kinofilme seiner Wahl zu schaffen. Für die Rolle des Ernst Stavro Blofeld wurde der US-Amerikaner Telly Savalas verpflichtet. Die deutsche Theater- und Filmschauspielerin Ilse Steppat spielte in ihrer letzten Filmrolle dessen Gehilfin Irma Bunt. Durch die Serie \"Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers)\" war die britische Schauspielerin Diana Rigg einem breiten Publikum bekannt. Rigg in der Rolle der Tracy war schon die zweite Darstellerin aus der Serie, die als Bond-Girl engagiert wurde: Honor Blackman, ihre direkte Vorgängerin in der Fernsehserie, spielte an der Seite von Sean Connery in \"James Bond 007 – Goldfinger\". Und noch ein dritter Star der Serie war im Film; Joanna Lumley \"(Das englische Mädchen)\" war in 21 Folgen als „Purdey“ Nachfolgerin von Diana Rigg als „Emma Peel“ in der Neuauflage \"The New Avengers\". Da die Figur der Tracy in Flemings Roman als Blondine beschrieben wurde, waren auch die beiden französischen Schauspielerinnen Catherine Deneuve und Brigitte Bardot für die Rolle im Gespräch. Deneuve zeigte sich an der Rolle jedoch nicht interessiert und Brigitte Bardot hatte gerade einen Vertrag für die Dreharbeiten zu \"Shalako\" mit Sean Connery unterschrieben. Die Rolle der Irma Bunt war die einzige englischsprachige Rolle von Ilse Steppat. Sie starb nur zwei Tage nach der Filmpremiere.", "section_level": 2}, {"title": "Titeldesign.", "content": "Im Vorspann wurden vom Designer Maurice Binder Szenen aus den vorherigen Bond-Filmen verwendet, die in einer Sanduhr gezeigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten der rund sieben Millionen US-Dollar teuren Produktion begannen am 21. Oktober 1968 in der Schweiz. Als einer der Hauptschauplätze diente das futuristische Drehrestaurant auf dem Schilthorn. Diesen Drehort hatte der deutsche Produktionsleiter Hubert Fröhlich entdeckt. Im Film handelt es sich dabei um Blofelds Hauptquartier auf dem fiktiven Berg Piz Gloria. Da es beim Bau der Schilthornbahn Probleme mit der Finanzierung gab, bezahlten die Filmproduzenten den dauerhaften Ausbau des Gipfelgebäudes sowie alle Transport-, Betriebs- und Personalkosten der Schilthornbahn für die Dreharbeiten. Den von den Bergbahnbetreibern eigentlich nicht geplanten Helikopterlandeplatz ließen die Bond-Produzenten bauen; dieser dient heute als Aussichtsplattform. Das fehlende Interieur des Gipfelrestaurants konnten die Filmproduzenten ebenfalls nach ihren Bedürfnissen gestalten. Ein großer Teil davon verblieb in dauerhafter Bauweise für den späteren Tourismusbetrieb, zu dem heute neben dem \"Piz Gloria\" benannten Drehrestaurant die interaktive Ausstellung \"Bond World 007\" gehört. Die Kabinen der Seilbahn wurden orange eingefärbt und mit dem Blofeld-Wappen versehen. Der orange Anstrich der Gondeln war eigentlich nur für die Dauer des Films vorgesehen, er blieb allerdings (ohne Wappen) bis zum Ersatz der Kabinen im Jahr 1995 erhalten. Für die in der Schweiz gedrehten Skiszenen war das Team von Willy Bogner verantwortlich. Als Double für George Lazenby fungierte der damals nicht mehr aktive Skirennläufer Ludwig Leitner. Für die Dreharbeiten wurden neue Kameraausrüstungen entworfen und auch unkonventionell eingesetzt. Bogner raste zum Teil rückwärtsfahrend den Berg hinunter und filmte dabei die Verfolgungsjagden. Der Skirennfahrer Bernhard Russi spielte einen der Verfolger von James Bond, und zwar den, der in die Schneefräse gerät. Die Außenaufnahmen des Films sollten an einem Stück abgedreht werden, damit die Filmcrew für die Innenaufnahmen rasch in die Studios zurückkehren konnte. Aufgrund von Problemen mit dem Wetter und der Risiken für die Drehenden verzögerten sich jedoch die Arbeiten und Mitte November 1968 war der Drehplan bereits um 16 Tage überzogen. Im Februar 1969 geriet der Zeitplan weiter in Verzug und Regisseur Hunt bat seinen Filmeditor John Glen, auf das Filmset zu kommen und beim zweiten Filmteam die Regie zu übernehmen. Glen drehte in Mürren die Verfolgungsjagd in einer 1937 stillgelegten Bobbahn, während Anthony Squires im nahegelegenen Lauterbrunnen die Szenen beim Stockcarrennen aufnahm. Dann zog das zweite Filmteam nach Grindelwald, um die Szenen aufzunehmen, bei denen sich Bond und Tracy beim Eislaufen wiedertreffen. In der Nähe von Winteregg wurden anschließend die Szenen aufgenommen, bei denen Bond und Tracy vor Blofelds Schergen auf Skiern aus einer Scheune fliehen. Die Außenaufnahmen von Ms Haus wurden in der zweiten Aprilwoche des Jahres 1969 in Marlow in der Nähe der Pinewood Studios gedreht. Ende des Monats nahm man im Palacio Hotel in Estoril Bonds Hochzeit auf, anschließend auch die Szenen von Tracys Ermordung. Unweit von Estoril, am Strand von Praia do Guincho, fanden dann im Mai die Dreharbeiten der Anfangssequenz statt, bei der Bond Tracy vor dem Ertrinken rettet. Auch Dracos Geburtstagsfeier wurde in Portugal, und zwar in Zambujal, aufgenommen. Die Innenaufnahmen wurden in den Pinewood Studios nahe London gedreht. Die Dreharbeiten waren am 23. Juni 1969 beendet, der Drehplan wurde um fast zwei Monate überzogen. Regisseur Peter Hunt hatte während der Produktion die Idee, den Film mit der Abfahrt der Frischvermählten enden zu lassen. Tracys Ermordung durch Irma Bunt wollte er als Einleitung des nächsten Bondfilms \"Diamantenfieber\" benutzen, um ihn emotionaler zu gestalten. Schlussendlich sollen die Produzenten aber entschieden haben, den Film wie Flemings Roman mit dem Tod von Tracy enden zu lassen. Glens erste Schnittversion hatte eine Laufzeit von 170 Minuten, man trennte sich dann von etwa 30 Minuten Filmmaterial. Die daraus resultierende Laufzeit machte \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" dennoch zum bis dahin längsten Bond-Film.", "section_level": 2}, {"title": "Drehorte.", "content": "In folgenden Ländern wurde gedreht:", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeuge und Gadgets.", "content": "Der James-Bond-Film \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" kommt mit vergleichsweise wenigen Gadgets aus:", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Für den sechsten Film der Filmreihe war wieder John Barry verantwortlich. Der Brite komponierte, arrangierte und dirigierte bereits seinen fünften Filmscore für die Agentenreihe. Da das musikalische Titelthema eines James-Bond-Films meist den Filmtitel im Liedtext verwendet – Ausnahmen sind später das Lied \"All Time High\" aus dem Film \"Octopussy\" und das Medley aus dem ersten Film \"James Bond – 007 jagt Dr. No\" – befand sich Barry in einer schwierigen Situation. Der Komponist fühlte sich nicht in der Lage, ein Lied zu schreiben, welches die Wörter \"On her Majesty’s Secret Service\" enthält. Regisseur Hunt wurde von Barry überzeugt, dass ein instrumentales Musikstück für die Eröffnungsvorspann benutzt wird. Dieses \"On her Majesty’s Secret Service\" betitelte Arrangement wird auch während des Films verwendet und ist eine Ergänzung zum bekannten \"James Bond Theme\". Dieses instrumentale Musikstück wurde 1997 von der britischen Band Propellerheads neu arrangiert. Außerdem fand das musikalische Thema in den Werbetrailern zum Film \"Die Unglaublichen – The Incredibles\" aus dem Jahr 2004 Verwendung. Zudem ist das Thema im Trailer zum 2015 erschienenen Bondfilm \"\" zu hören. Das Liebeslied \"We have All The Time in the World\" wurde von Louis Armstrong gesungen. John Barry komponierte die Musik, der Text stammt von Hal David. Es wird im Film zum Beginn der Beziehung zwischen James Bond und Tracy gespielt. Das Lied war, im Gegensatz zu den vorherigen Titelsongs, kein kommerzieller Erfolg und wurde zum Beispiel erst zwei Jahre nach Erscheinen des Films die Nummer 1 der italienischen Charts. Es ist der letzte Song, der von Louis Armstrong aufgenommen wurde. Er verstarb am 6. Juli 1971 in New York. Das Lied \"Do You Know How Christmas Trees Are Grown?\" der Sängerin \"Nina\" (weiblicher Teil des Duos Nina & Frederik) findet ebenfalls Verwendung. In der deutschen Synchronfassung wurde das Lied in deutscher Sprache gesungen. Interpretin war Katja Ebstein und der Titel lautete \"Wovon träumt ein Weihnachtsbaum im Mai?\".", "section_level": 2}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack erschien erstmals 1969 bei United Artists Records auf LP. Im Jahr 1988 wurde eine erste CD-Pressung von EMI herausgebracht. Nach dem 40. James-Bond-Jubiläum wurde 2003 eine neue aufgearbeitete Fassung von Capitol Records veröffentlicht. Die Extended-Version enthält verlängerte Musikstücke des Original-Soundtracks, die aufgrund der beschränkten Kapazität der LP geschnitten wurden. In der deutschen Version waren Covertitel angepasst und das Lied \"Do you know how christmas trees are grown?\" gegen die von Katja Ebstein gesungene Version \"Wovon träumt ein Weihnachtsbaum im Mai?\" ausgetauscht worden.", "section_level": 3}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Da die ursprüngliche deutsche Fassung des Films gekürzt war, mussten einige Szenen nachsynchronisiert werden. Bei der Nachbearbeitung wurden jedoch auch Dialoge neu eingesprochen, die bereits in der Originalsynchronisation vorlagen. Außerdem hört man die deutsche Fassung von „Do you know how christmas trees are grown?“ („Wovon träumt ein Weihnachtsbaum im Mai?“, gesungen von Katja Ebstein) nun teilweise in der Originalfassung von Nina.", "section_level": 2}, {"title": "Uraufführung.", "content": "Die Premiere von \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" fand am 18. Dezember 1969 im \"Odeon Leicester Square\" in London statt. George Lazenby absolvierte bei dieser Gelegenheit seinen einzigen offiziellen öffentlichen Auftritt als James-Bond-Darsteller, das Publikum zeigte sich jedoch enttäuscht, da er mit schulterlangem Haar und Vollbart erschien und nicht dem öffentlichen Bild entsprach. Am selben Tag startete der Film in den britischen Kinos. In den US-amerikanischen Kinos lief der Film ebenfalls ab dem 18. Dezember 1969. Es war das erste Mal, dass ein James-Bond-Film in den Vereinigten Staaten am gleichen Tag wie im Vereinigten Königreich startete. Der Kinostart in der Bundesrepublik erfolgte am Tag darauf, dem 19. Dezember 1969. Der Film lief am 18. Oktober 1986 um 20:15 Uhr auf ARD erstmals im deutschen Fernsehen.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "Das Einspielergebnis lag mit 87,4 Millionen US-Dollar bei etwa dem 12-fachen des Produktionsbudgets, jedoch deutlich niedriger als beim Vorgängerfilm \"Man lebt nur zweimal\" (111,6 Millionen US-Dollar). Dennoch brach \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" drei Rekorde bei der Kinoauswertung in den Vereinigten Staaten: Insgesamt war dieser James-Bond-Film vier Wochen lang die Nummer eins in den US-amerikanischen Kinos und wurde erst von \"Easy Rider\" auf den zweiten Platz der Kinocharts verdrängt. Nach dem Western \"Zwei Banditen\" war dieser Film der zweiterfolgreichste Film, der im Jahr 1969 in die Kinos kam.", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiel.", "content": "Das Label Europa veröffentlichte die überarbeitete Tonspur des Films als Hörspiel auf Musikkassette. Den im Film nicht vorhandenen Erzähler spricht Norbert Langer.", "section_level": 2}, {"title": "Filmversionen.", "content": "John Glen war Chef des zweiten Kamerateams und zugleich auch für den Schnitt des Films \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" verantwortlich. Die erste Arbeitsfassung des Kinofilms hatte eine Länge von 2 Stunden und 50 Minuten. Glen kürzte den Film um eine halbe Stunde, um auf eine Länge von 140 Minuten zu kommen. Mit dem Kinoverleih United Artists war ursprünglich eine Filmlänge von zwei Stunden vereinbart worden. Für lange Zeit war \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" der längste in die Kinotheater gebrachte James-Bond-Film. Die Länge von 2 Stunden und 20 Minuten wurde erst im Jahr 2006 von \"\" übertroffen. Der Originalkinotrailer des Films zeigt die Zerstörung des Chemielabors und der Eisbahn auf dem Piz Gloria von innen. Die meisten im nicht-englischsprachigen Ausland erschienenen Kino-, Fernseh- und Videofassungen sind gekürzt, so auch die deutsche Kinofassung. Folgende Szenen fehlten, wurden gekürzt oder verändert: Die in Europa erschienene DVD-Fassung von \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" weist gegenüber der US-amerikanischen folgende Unterschiede auf: Die erste Ausstrahlung des Kinofilms im US-amerikanischen Fernsehen fand am 16. September und am 23. September 1976 statt. Der Fernsehsender ABC teilte \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" in zwei Teile. Die Chronologie der Handlung wurde verändert. Der erste Teil beginnt mit der Flucht vom Piz Gloria und danach erst startet der Film mit dem Originalanfang. Der gesamte Kinofilm wird von einem Erzähler begleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Filmrechte und -vertrieb.", "content": "Harry Saltzman und Albert R. Broccoli produzierten zum siebten Mal einen James-Bond-Film. Ihre gemeinsame Produktionsfirma Eon Productions Ltd. war für die Herstellung des Kinofilms verantwortlich. Die für die Wahrnehmung aller Rechte an den James-Bond-Filmen gegründete Danjaq S.A. hielt das Copyright. Da Saltzman 1975 seine Anteile an der Rechtefirma an United Artists verkaufte, teilen sich jetzt die Rechtefirma und das Filmunternehmen das Copyright auf den Kinofilm. Eon Productions Ltd. schloss 1961 einen zuerst sechs Kinofilme umfassenden Vertriebsvertrag mit dem US-amerikanischen Filmverleih United Artists. \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" fällt als sechster Teil der Filmreihe unter diese erste Vereinbarung. Der Kinofilm wurde weltweit von den jeweiligen nationalen Tochterunternehmen der United Artists in die Kinotheater gebracht. Für die Verkäufe der Senderechte für das Fernsehen war das Tochterunternehmen United Artists Television verantwortlich. Nachdem United Artists 1981 von Metro-Goldwyn-Mayer übernommen wurde, schloss United Artists alle seine weltweiten Kinoverleihunternehmen. Die Verwertungsrechte – Video, Laserdisc, seit den 1990er Jahren DVD und Fernsehen – werden seitdem von Metro-Goldwyn-Mayer kontrolliert. Dazu sind langfristige Verträge zwischen Danjaq S.A. und dem Filmunternehmen abgeschlossen worden. Im deutschsprachigen Raum erschien der Film auf VHS und Laserdisc. Metro-Goldwyn-Mayer nutzte den Vertrieb der Warner Home Video und zahlte dafür einen prozentualen Anteil an den Verkaufserlösen. Der Vertrag zwischen Metro-Goldwyn-Mayer und Warner Home Video wurde zum Ende des Jahres 1999 aufgelöst und Metro-Goldwyn-Mayers MGM Home Entertainment nutzte zwischen 2000 und 2003 das Vertriebsnetz der 20th Century Fox. 2000 erschien die erste DVD von \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" im deutschsprachigen Raum. Das Marketing lag bei MGM Home Entertainment. Ab 2003 vertrieb Metro-Goldwyn-Mayer seine Filmbibliothek in alleiniger Führung. Mit dem Verkauf von Metro-Goldwyn-Mayer an ein von der Sony Pictures Entertainment geführten Konsortium wurde der selbstständige Vertrieb der eigenen Filmbibliothek in Deutschland wieder aufgegeben und Sonys Tochterunternehmen Sony Pictures Home Entertainment war seit September 2005 für den Vertrieb in den deutschsprachigen Ländern verantwortlich. Der Vertriebsvertrag zwischen Metro-Goldwyn-Mayer und Sony Pictures Home Entertainment wurde im Frühjahr 2006 aufgelöst und 20th Century Fox Home Entertainment übernahm ab dem 1. September 2006 wieder den Vertrieb des Kinofilms \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" im Home-Entertainment-Bereich in den deutschsprachigen Ländern.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "George Lazenby war bei den Golden Globe Awards 1970 in der Kategorie Bester Nachwuchsdarsteller nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät (Originaltitel: \"On Her Majesty’s Secret Service\") ist ein britischer Spielfilm aus dem Jahr 1969. Es ist der sechste Kinofilm der von Eon Productions produzierten James-Bond-Filmreihe. Die Geschichte basiert auf dem 1963 erschienenen Roman \"Im Dienst Ihrer Majestät\" des britischen Autors Ian Fleming. Der Film lief ab dem 19. Dezember 1969 in den bundesdeutschen Kinos.", "tgt_summary": "《女王密使》(英语:\"On Her Majesty's Secret Service\")是1969年拍的第6部詹姆士·庞德系列影片。这是米高梅首次以史恩·康纳莱以外的演员饰演詹姆士·庞德的电影,也是乔治·拉赞贝首次──也是唯一一次饰演詹姆士·庞德的电影。", "id": 970752} {"src_title": "Murzuk", "tgt_title": "迈尔祖格", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Murzuk liegt 120 Kilometer südlich von Sabha, dem politischen und wirtschaftlichen Zentrum des Fessan und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Richtung Südsahara.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altertum.", "content": "Murzuk löste im 12. Jahrhundert Zuwaylah als Zentrum des Fessan ab und war bis ins 20. Jahrhundert der wichtigste Ort in dieser Saharagegend. Diese Bedeutung basierte auf der Funktion als Drehscheibe für den Transsaharahandel auf der „Bornu-Straße“ zwischen dem Tschadsee und Tripolis. So befand sich hier ein großer Sklavenmarkt. Auf Grund der wirtschaftlichen Bedeutung war Murzuk auch der Sitz der Herrscher des Fessan. Im 19. Jahrhundert begann aber der Niedergang der Stadt, als der Sklavenhandel von den Kolonialmächten in Westafrika unterbunden wurde und sich wegen der am nördlichen Rand der Stadt befindlichen Salzsümpfe Malaria-Epidemien häuften.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Am 29. Oktober 1798 erreichte Friedrich Konrad Hornemann im Auftrag der African Association Murzuk und berichtet später darüber in seinem Reisebericht. Im Rahmen der offiziellen englischen „African Mission“ kam der Afrikaforscher Heinrich Barth am 6. Mai 1850 nach Murzuk. Nach seiner Beschreibung war die Stadt damals von einer lehmartigen Mauer umfasst, in die drei Tore nach Osten (Haupttor), Norden und Westen eingelassen waren. Auf einer Skizze von seiner Hand sind weiter insbesondere die Residenz des türkischen Statthalters, die Kaserne, die Moschee, das Haus des Scheichs von Bornu und das englische Vizekonsulat zu sehen. Als bedeutend für die Beziehungen Murzuks zu den arabischen Ländern und zum Sudan galt Heinrich Barth die weiträumige Esplanade der Stadt, die einen Großteil der Stadt luftiger, aber für die Hitze auch anfälliger mache. Die Einwohnerschaft betrug zu diesem Zeitpunkt 2.800 Menschen. Die Pflanzungen der Stadt waren in der Umgebung weit verstreut und von auffallend spärlichem Wuchs. 1869 trafen in Murzuk der deutsche Afrikaforscher Gustav Nachtigal und die niederländische Afrikaforscherin Alexandrine Tinné zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne.", "content": "Nachdem die Italiener schon 1914 Murzuk erstmals besetzt hatten, wurde sie 1930 endgültig erobert. Unter der italienischen Herrschaft verlor Murzuk seine Führungsrolle im Fessan an Sabha. Dennoch wuchs die Bevölkerung und im Jahre 2005 hatte Murzuk 44.000 Einwohner. Während des Bürgerkriegs in Libyen 2011 eroberten die Rebellen nach eigenen Angaben Murzuk am 17. August. Dem sei ein einstündiges Gefecht zwischen Regierungstruppen und Angehörigen der Tubu vorausgegangen. Bei den Kämpfen seien etwa zwölf Soldaten getötet und fünf Offiziere, darunter auch ein General, festgenommen worden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Murzuk (auch \"Mursuk\" oder \"Marzuq\"; ) ist eine Stadt in Libyen mit 12.746 Einwohnern (Berechnung für 2010) sowie das historische Zentrum des Fessan (Fezzan). Vom gleichnamigen Munizip Murzuq ist Murzuk die Hauptstadt.", "tgt_summary": "迈尔祖格()是利比亚西南部城市,迈尔祖格省首府。位于迈尔祖格沙海北缘的迈尔祖格绿洲。迈尔祖格在古代曾是前往乍得湖和尼日尔尔河商队的重要集散地。曾一度被称为“沙漠中的巴黎”。德国的弗里德里希·赫内曼(1798年),古斯塔夫·纳赫蒂加尔(1870年~1871年)将此地作为撒哈拉探险的基地。周边富石油资源。", "id": 2223395} {"src_title": "George Benson", "tgt_title": "喬治·班森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Benson begann seine Musikerkarriere bereits im Kindesalter von acht Jahren, als er in Nachtclubs als Sänger auftrat. 1960 gründete er eine Rockband, in der er Gitarre spielte und sang. Bereits 1964 spielte er zusammen mit „Brother“ Jack McDuff seine ersten Schallplattenaufnahmen ein (The New Boss Guitar). Beeinflusst von Charlie Christian und vor allem Wes Montgomery kam er Mitte der 1960er Jahre zum Jazz. Er spielte mit Größen wie Miles Davis (Album: \"Miles in the Sky\") oder als Sideman für Lou Donaldson und entwickelte sich zu einem anerkannten Jazzgitarristen. Anfang der 1970er Jahre nahm er eine Reihe viel beachteter Platten mit starkem Funkeinfluss für Creed Taylors CTI-Label auf, bevor er 1976 zu Warner Brothers wechselte und mit dem Vokal-Track \"This Masquerade\" von der Platte \"Breezin’\" einen Millionenhit landete. Nach dem Album bzw. dem darauf enthaltenen gleichnamigen Titel benannte er Ende der 1970er Jahre auch seinen eigenen Jazzclub „Breezin Lounge“ in Harlem. Im weiteren Verlauf seiner Laufbahn veröffentlichte er eine Reihe oft formelhafter Jazz-Pop- und Soul-Platten, mit denen er an diesen kommerziellen Erfolg anknüpfte. Erfolgreich war er 1979 mit dem Song \"On Broadway\", der im Film \"All That Jazz\" (Hinter dem Rampenlicht) zu hören war. Seinen beiden größten Hits \"Give Me the Night\" (1980) und \"Turn Your Love Around\" (1981) waren vom Disco-Stil jener Jahre beeinflusst und erreichten die Top-5 der amerikanischen Pop-Charts. Darüber hinaus platzierten sich diese Songs aber auch weit oben in den R&B-, Disco- und Adult Contemporary-Hitlisten. Seine Bilanz in den R&B-Charts ist besonders beeindruckend: Hier gelangen ihm über 25 Hits. Benson tritt aber auch immer wieder als virtuoser Jazzgitarrist in Erscheinung. Bezeichnend ist für ihn neben seinem besonderen Solostil auch sein Unisono Scatgesang in Begleitung seiner Soli. Am 9. März 1995 trat Benson bei einer Aftershow von Prince im Astoria in London als musikalischer Gast auf. Für 2009 erhielt er die NEA Jazz Masters Fellowship. In einem Interview des Time-Magazins mit der „Queen of Soul“ Aretha Franklin antwortete diese 2010 auf die Frage, welche ihre denkwürdigste Zusammenarbeit gewesen sei, mit dem Namen „George Benson“. Das Duett \"Love All the Hurt Away\" hatte 1981 die Top-10 der amerikanischen R&B-Charts erreicht. George Benson ist bekennender Zeuge Jehovas.", "section_level": 1}, {"title": "Benutzte Gitarrentypen.", "content": "Als Jazzgitarrist spielte und spielt Benson überwiegend auf Vollresonanz-Gitarren und.012-Zoll-Stahlsaiten mit Flachdrahtumwicklung (Flatwounds). Anfangs spielte er mit Gibson-Modellen, was auch an der „Gibson Super 400“ auf dem Plattencover von „George Benson and Jack McDuff“ ersichtlich ist, bis seine Kooperation mit dem japanischen Hersteller Ibanez Mitte der 1970er Jahre begann. Ibanez baute ihm die 1978 als GB-10 vermarktete Vollresonanzgitarre, die über einen schlankeren Korpus als die bisherigen Jazzgitarren verfügte. Später kam die voluminösere GB-20 und anschließend die GB-30. Der Unterschied der Modelle war unter anderem, dass die GB-10 zwei sogenannte floating Mini-Humbucker-Tonabnehmer besaß, die GB-20 einen Fullsize-Humbucker und einen größeren Korpus und schließlich die GB-30 zwei Fullsize-Humbucker und einen Halbresonanzkorpus nach Gibson ES-335-Vorbild. Zum zwölften Jubiläum ihrer Zusammenarbeit baute Ibanez 1990 die GB-12. Das war eine GB-10 mit tieferem Korpus und aufwendigeren Intarsien im Griffbrett und in der Kopfplatte. Außerdem waren Decke, Zargen und Boden aus Riegelahorn. Heutzutage werden neben der inzwischen klassischen GB-10 die Varianten GB-15 und GB-200 angeboten. Sämtliche Benson-Modelle verfügen über eine Mensur von 24,75 Zoll (628 mm). Benson war einer der ersten Jazzgitarristen, der zu Zeiten der Gibson-Dominanz einem japanischen Hersteller zu Ansehen unter Gleichgesinnten verhalf.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "George Benson (* 22. März 1943 in Pittsburgh, Pennsylvania) ist ein amerikanischer Jazz- und Fusion-Gitarrist und Sänger. Seine größten kommerziellen Erfolge feierte er in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren, als er seinen Stil in Richtung Soul, Disco und Pop änderte. In jenen Jahren wurde er mit acht Grammys ausgezeichnet, zwei weitere folgten 2007. Zu seinen größten Hits zählen \"This Masquerade\" (1976), \"On Broadway\" (1978), \"Give Me the Night\" (1980) und \"Turn Your Love Around\" (1981), die die Top-10 der amerikanischen Single-Charts erreichten.", "tgt_summary": "乔治·班森(英语:英语:George Benson,1943年-3月22日),是一位美国音乐人及唱作人,曾十次获得格莱美奖。他于二十一岁开始了他的职业乐手生涯,成为一名爵士乐吉他手。", "id": 2253941} {"src_title": "Berenike I.", "tgt_title": "贝勒尼基一世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Berenike I. stammte wie ihr späterer Gatte Ptolemaios I. aus der makedonischen Landschaft Eordaia. Sie war die Tochter der Antigone und somit eine Großnichte des makedonischen Feldherrn Antipater. Ihr ansonsten unbekannter Vater hieß wohl Magas. Zuerst ging Berenike eine Ehe mit einem ebenso unbekannten Makedonen namens Philippos ein, der laut Pausanias niedriger Abkunft gewesen sei und durch den sie Mutter des späteren Königs Magas von Kyrene sowie der Antigone, der späteren ersten Frau des Königs Pyrrhos I. von Epirus, und weiterer Töchter wurde, zu denen wohl Theoxene gehörte. Das Todesjahr von Berenikes erstem Gatten ist unbekannt, aber jedenfalls begab sie sich um 320 v. Chr. im Gefolge der mit ihr verwandten Eurydike, der Tochter des Antipater, nach Ägypten. Der Grund für Eurydikes Reise in das Nilland war, dass sie als Braut des Ptolemaios I., des ehemaligen Generals Alexanders des Großen und nunmehrigen Satrapen Ägyptens, ausersehen war. Obwohl Eurydike dem Ptolemaios I. mehrere Kinder gebar, ging dieser bald (um 317 v. Chr.) eine Liaison mit Berenike ein und nahm sie möglicherweise auch bereits damals zu seiner weiteren Gattin. In der Folge hatte Berenike mit Ptolemaios I., der die Dynastie der Ptolemäer begründete und 305/304 v. Chr. den Königstitel annahm, wenigstens drei Kinder: Um 316 v. Chr. brachte sie ihre Tochter Arsinoë II. zur Welt, 308 v. Chr. ihren Sohn Ptolemaios (II.), während ihre Tochter Philotera wohl ihr zweites Kind von Ptolemaios I. war und zwischen 315 und 309 v. Chr. geboren worden sein dürfte. Die rechtliche Stellung Berenikes im Verhältnis zu Eurydike ist unklar. Jedenfalls wurde Berenike aber Ptolemaios’ Lieblingsfrau. So beschreibt etwa der Biograph Plutarch die Situation für etwa das Jahr 299 v. Chr. so, dass Berenike damals unter den Gattinnen Ptolemaios’ I. die einflussreichste, tugendhafteste und geistreichste gewesen sei. Die Präferenz des ägyptischen Königs für Berenike dürfte denn auch der maßgebliche Grund dafür gewesen sein, dass er Eurydikes Sohn Ptolemaios Keraunos zugunsten von Berenikes Sohn Ptolemaios (II.) in der Sukzession überging. Auch Berenikes Kinder aus deren erster Ehe fanden Berücksichtigung: Magas wurde um 300 v. Chr. Statthalter von Kyrene und Antigone um 299/98 v. Chr. Gattin des Königs Pyrrhos von Epirus. Nachdem Eurydike um 287 v. Chr. aus Ägypten abgereist war, wurde Ptolemaios II. 285/84 v. Chr. Mitregent seines Vaters und damit definitiv Thronfolger. Es ist bezeugt, dass Berenike in einem unbekannten Jahr (vielleicht 284 v. Chr.) bei Olympischen Spielen das Wagenrennen gewann. Sie überlebte Ptolemaios I. und starb wahrscheinlich im Zeitraum zwischen 279 und 274 v. Chr., jedenfalls aber vor 268 v. Chr. Ptolemaios II. benannte den neu gegründeten Hafen Berenike am Roten Meer nach ihr. Auch der Name der Stadt Berenike in Epirus, die König Pyrrhos gründete, geht auf sie zurück. Ferner ließ Ptolemaios II. Tempel für seine Eltern in ganz Ägypten errichten – so ist ein \"Berenikeion\" in Alexandria schon um 275 v. Chr. belegt – und befahl nach Berenikes Tod, ihr und seinem Vater göttliche Ehren als \"Theoi Soteres\" (= „Rettergötter“) zukommen zu lassen. Diesen Kult schloss der König Ptolemaios IV. 215/214 v. Chr. dem Kult des vergöttlichten Alexander an. Berenike I. war die Großmutter des Ptolemaios III., nach dessen Gattin Berenike II. das gleichnamige Sternbild benannt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Berenike I. (, * um 340 v. Chr.; † vor 268 v. Chr.) war eine adlige Makedonin, die in zweiter Ehe den Diadochen und späteren ägyptischen König Ptolemaios I. heiratete, von dem sie Mutter der Arsinoë II. und des Ptolemaios II. wurde.", "tgt_summary": "贝勒尼基一世(救主)(希腊语:Βερενίκη,约前340年~前279年或前277年)古埃及托勒密王朝国王托勒密一世的王后和共治者。", "id": 575692} {"src_title": "Mena Suvari", "tgt_title": "米娜·苏瓦丽", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Suvari wurde in Newport, Rhode Island, als Tochter von Candice (Geburtsname Chambers), einer Krankenschwester, und Ando Suvari, einem Psychiater geboren. Ihre Mutter ist griechischer Abstammung, ihr Vater ist estnisch-amerikanischer Abstammung. Sie hat drei ältere Brüder. Im Alter von zwölf Jahren arbeitete Suvari erstmals als Fotomodell, unter anderem für Oscar de la Renta, und hatte kleinere Auftritte in Werbespots. Sie arbeitete fünf Jahre lang mit der New Yorker Modelagentur \"Wilhelmina\" zusammen. Suvari besuchte die Providence High School in Burbank und absolvierte 1997 ihren Abschluss. Am 4. März 2000 heiratete sie den 17 Jahre älteren deutschen Kameramann Robert Brinkmann, jedoch wurde die Ehe im Mai 2005 geschieden. Ihre zweite Ehe schloss sie Ende Juni 2010 in Rom mit dem damals 25-jährigen Konzertmanager Simone Sestito. Am 13. Januar 2012 hat Suvari wiederum die Scheidung eingereicht.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Suvari begann ihre Schauspielkarriere Mitte der neunziger Jahre mit Auftritten in Fernsehserien. Sie war unter anderem in \"Das Leben und ich\" und \"Emergency Room – Die Notaufnahme\" zu sehen. In \"Chicago Hope – Endstation Hoffnung\" spielte sie ein HIV-krankes Mädchen namens \"Ivy\". Ihre erste Filmrolle hatte sie 1997 an der Seite von James Duval in dem Film \"Nowhere\". Anschließend spielte sie eine kleine Rolle als \"Coty Pierce\" in dem 1997 erschienenen Thriller \"... denn zum Küssen sind sie da\" mit Morgan Freeman und Ashley Judd. 1998 spielte sie eine Nebenrolle in dem Independentdrama \"Hauptsache Beverly Hills\" an der Seite von Natasha Lyonne, ihrer späteren Filmpartnerin in \"American Pie\". 1999 war sie in dem oscarprämierten Film \"American Beauty\" zu sehen, für welchen sie eine Nominierung für den British Academy Film Award als beste Nebendarstellerin sowie für den Blockbuster Entertainment Award als beliebteste Newcomerin erhielt. Ihre Performance als \"Angela Hayes\" bescherte ihr zudem internationale Bekanntheit als Schauspielerin. Im selben Jahr spielte sie die Rolle der \"Heather\" in dem erfolgreichen Teenagerfilm \"American Pie – Wie ein heißer Apfelkuchen\". Der Film spielte weltweit über 200 Millionen Dollar ein. Außerdem war sie als \"Lisa Parker\" in \"Carrie 2 – Die Rache\" zu sehen, der Fortsetzung des Films aus dem Jahr 1976. Sie spielt in dem Film die beste Freundin von Emily Bergls Figur, die Selbstmord begeht. Suvari spielte an der Seite von American Pie Co-star Jason Biggs in der romantischen Komödie \"Loser – Auch Verlierer haben Glück\" (2000). Gemeinsam mit Biggs trat sie außerdem in dem Musikvideo \"Teenage Dirtbag\" der Band \"Wheatus\" auf, dem Titelsong des Films. 2001 war sie in \"The Musketeer\" zu sehen, welcher aber von Kritikern überwiegend negativ aufgenommen wurde. Sie wiederholte ihre Rolle als \"Heather\" in der Fortsetzung von American Pie, \"American Pie 2\" (2001), der wie schon der erste Teil ein großer Kinoerfolg war. Suvari spielte in der Komödie \"Sugar & Spice\" (2001) die Cheerleaderin \"Kansas Hill\". Der Film floppte an den Kinokassen. Im folgenden Jahr war sie in dem Independentdrama \"Spun – Leben im Rausch\" neben Brittany Murphy zu sehen und spielte in Nicolas Cages Regiedebüt \"Sonny\" an der Seite von James Franco. 2004 wurde Suvaris Film \"Traumata\" auf dem Sundance Film Festival veröffentlicht. Zudem übernahm sie eine wiederkehrende Rolle in der Fernsehserie \"Six Feet Under – Gestorben wird immer\" als lesbische Poetin \"Edie\". Für ihre Ensembleleistung erhielt Suvari 2005 gemeinsam mit dem Cast eine Nominierung für den Screen Actors Guild Award in der Kategorie \"Bestes Schauspielensemble in einer Fernsehserie – Drama\". Suvari spielte an der Seite von Keira Knightley in Tony Scotts \"Domino\" (2005). Der Film basiert auf der wahren Geschichte der Domino Harvey. Ebenfalls 2005 spielte sie Jennifer Anistons Schwester in dem Liebesfilm \"Wo die Liebe hinfällt...\" und die Rolle der \"Joanne Marcus\" in der Komödie \"Beauty Shop\" mit Queen Latifah und Alicia Silverstone. 2006 war sie neben Katherine Heigl in einer Hauptrolle in der romantischen Komödie \"Caffeine\" zu sehen. Im gleichen Jahr stand sie an der Seite von Sienna Miller für die Biografie \"Factory Girl\" vor der Kamera. Der Film erzählt die Geschichte von Edie Sedgwick und Andy Warhol. 2007 spielte sie neben Freddie Prinze Junior und Alec Baldwin in dem Krimidrama \"Brooklyn Rules\" und in Stuart Gordons Thriller \"Stuck\". 2008 war sie in dem Horrorfilm \"Day of the Dead\" in einer Hauptrolle zu sehen. Der Film ist ein Remake des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1985. In \"Ein verhängnisvoller Sommer\" spielte sie die Buchhändlerin \"Phlox Lombardi\". Der Film wurde auf dem Sundance Film Festival 2008 uraufgeführt. Suvari wiederholte 2012 die Rolle der \"Heather\" in \"\". Für den vierten Teil der American-Pie-Reihe kehrten neben Suvari auch alle anderen Hauptdarsteller aus dem ersten Teil vor die Kamera zurück, nachdem zunächst einige inoffizielle Fortsetzungen mit anderen Darstellern produziert worden waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mena Alexandra Suvari (* 13. Februar 1979 in Newport, Rhode Island) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Modedesignerin und ein Model. Bekanntheit erlangte sie mit ihren Rollen als \"Angela Hayes\" in \"American Beauty\" (1999) und als \"Heather\" in drei Filmen der \"American-Pie\"-Filmreihe (1999, 2001, 2012).", "tgt_summary": "米娜·苏瓦丽(英语:Mena Suvari,1979年-2月13日)出生于美国美国罗德岛州纽波特,女演员、时装设计师、模特。", "id": 1042474} {"src_title": "Kalidasa", "tgt_title": "迦梨陀娑", "src_document": [{"title": "Wirken.", "content": "Kalidasa stellte in seiner Liebeslyrik verschiedene Frauengestalten in den Vordergrund, so die treue Eremitentochter Shakuntala im gleichnamigen Drama \"Shakuntala\", die emotionale Urvashi und die ihren König liebende Sklavin Malavika. Sein Kunstepos \"Kumarasambhava\" (dt. 1913 als \"Die Geburt des Kriegsgottes\") befasst sich mit der Geschichte der leidenschaftlichen Liebe der Götter Shiva und Parvati. Im Epos \"Raghuvamsha\" (dt. 1914 als \"Raghus Stamm\") klingt Kritik am Herrscher an. Das lyrische Gedicht \"Meghaduta\" (deutsch 1847 als \"Der Wolkenbote\") schildert den Schmerz und die Sehnsucht eines getrennten Liebespaares. Kalidasas \"Shakuntala\" war eines der ersten Werke der indischen Literatur, das im Westen bekannt wurde. Es wurde 1789 von William Jones ins Englische und 1791 von Georg Forster vom Englischen ins Deutsche übersetzt. Goethe, Herder und Schiller waren fasziniert von \"Shakuntala\", der Dichter Arthur William Symons nannte es das schönste Drama der Welt. Eine weitere deutsche Übersetzung von \"Shakuntala\" fertigte Friedrich Rückert 1854. Rolf Lauckner veröffentlichte 1924 eine Nachdichtung. Zwei Zeilen aus dem Abschnitt \"Der Sommer\" aus dem Jahreszeiten-Zyklus \"Ritusanhàra\" in der Übersetzung von Peter von Bohlen wählte die lettische Dichterin Aspazija als Motto für die 2. Abteilung (\"Pusdienas karstumā\" – In der Hitze des Mittags) ihres 1897 erschienenen ersten Gedichtbands \"Sarkanās puķes\" (Die roten Blumen).", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Die Zuschreibung der Dramen ist nicht gesichert, da es mehrere gleichnamige Autoren gibt. Dramen Kunstepen Gedichte", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben.", "content": "Wegen der Überlieferung in verschiedenen Rezensionen ist die Textlage besonders schwierig, und es gibt zahlreiche verschiedene Ausgaben. Die Devanagari-Rezension ist enthalten in:", "section_level": 2}, {"title": "Übersetzungen ins Deutsche und Englische.", "content": "Eine Gesamtübersetzung seiner Werke ins Deutsche gibt es nicht. Teilübersetzungen sind in folgenden Ausgaben erschienen: Die englische Übersetzung der drei Dramen Kalidasas in: Englische Übersetzungen von \"Sakuntala\" sowie der Gedichte \"Meghaduta\" und \"Ritusamhara\" in:", "section_level": 2}], "src_summary": "Kalidasa (Sanskrit, m., कालिदास,, wörtlich: \"Diener der Göttin Kali\") war ein indischer Dichter, der wahrscheinlich Ende 4. / Anfang 5. Jahrhundert zur Zeit des Guptareichs lebte. Er wird als einer der neun „Juwelen“ am Hof von Vikramaditya beschrieben und gilt neben Amaru und Bhartrihari als Hauptvertreter der indischen Sanskrit-Lyrik.", "tgt_summary": "迦梨陀娑(天城文:कालिदास,拉丁化:)是知名的梵文剧作家和诗人,其剧作及诗词多基于印度往世书。惟其生平大多仍属未知,仅能从剧作及诗词中推测,其在世期间尚无法准确界定,但大多数认为落在公元5世纪。", "id": 1317981} {"src_title": "Kharoshthi-Schrift", "tgt_title": "佉卢文", "src_document": [{"title": "Morphologie.", "content": "Kharoshthi ist eine Abugida und verwendet das Prinzip des inhärenten Vokals (\"a\"). Sie wurde von rechts nach links geschrieben (im Typ B auch rechtsläufig).", "section_level": 1}, {"title": "Numerale.", "content": "Das -Schriftsystem enthält eine Reihe von Ziffern, die an das römische Ziffernsystem erinnern. Die Symbole waren \"𐩀\" (ähnlich einem I) für die erste Einheit, \"𐩃\" (ähnlich einem X) für vier (vielleicht als Ausdruck von vier Linien oder Richtungen), \"𐩄\" für zehn (ähnlich einem? ohne Punkt), für die Ziffer zwanzig dann zehn verdoppelt \"𐩅\" (ähnlich einer 3) und \"𐩆\" (ähnlich einem nach links geneigten T) für hundert. Das System basiert auf einem additiven und einem multiplikativen Prinzip, aber nicht auf einer subtraktiven Regel, wie sie im römischen Zahlensystem Anwendung findet. (Ziffernsymbole in englischer Wikipedia-Seite abgebildet) Man beachte, dass die Tabelle von rechts nach links gelesen wird, genau wie die selbst.", "section_level": 2}, {"title": "Unicode.", "content": "Kharosthi wurde im März 2005 zum Unicode-Standard hinzugefügt; hier als Version 4.1. Der Unicodeblock Kharoshthi ist U+10A00–U+10A5F.", "section_level": 2}, {"title": "Ursprung und Alter der Kharoṣṭhī.", "content": "Obwohl über die Ursprünge der Kharoṣṭhī viel diskutiert worden ist, gilt heute Georg Bühlers bereits 1895 veröffentlichte Theorie von einer Schrift, die auf das aramäische Alphabet zurückzuführen sei, als weitestgehend gesichert. Bühlers These allerdings, dass die Kharoṣṭhī sich auch einiger Errungenschaften der Brāhmī bedient hätte und somit jünger sei, wurde mittlerweile verworfen. Gemeinhin gilt die Kharoṣṭhī nun als die ältere Schrift. Ein genaues Datum für die Geburtsstunde konnte jedoch bislang nicht bestimmt werden. Bühler nahm eine Entstehungszeit um 500 v. Chr. an, in der Gandhāra eine Satrapie des persischen Achämenidenreiches war (559–336 v. Chr.). Andere, wie etwa Harry Falk, setzen ein Datum nach der griechischen Invasion unter Alexander, also nach 327 v. Chr., an. Er geht davon aus, dass die Entwicklung der Kharoṣṭhī zu einer Zeit des Niedergangs der Achämeniden stattgefunden haben müsste, da Falk geht also von einer spontanen Entwicklung aus, im Gegensatz zu einem Modell von einer jahrhundertelangen Entwicklung, das ebenfalls diskutiert worden ist (z. B. Salomon 1995). Jedoch sind keinerlei Zwischenformen einer Übergangszeit belegt. Die ältesten datierbaren Funde zeigen die Kharoṣṭhī bereits in ihrer voll entwickelten Form. Es handelt sich um die Inschriften Aśokas in Shāhbāzgaṛhī und Mānsehrā aus der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr.", "section_level": 1}, {"title": "Zum Namen der Kharoṣṭhī.", "content": "Im 19. Jahrhundert waren noch viele Namen für die Kharoṣṭhī im Gebrauch gewesen: l’alphabet du nord-ouest, Arian Pâli, Arianische Schrift, Bactrian alphabet, Baktro-Arian, Cabulese, Gandharian, Kabulian, Kapur-di-giri alphabet und North Aśoka Alphabet. Diesem Umstand bereitete Albert Étienne Jean Baptiste Terrien de Lacouperie (1845–1894) ein Ende. Er zog für seinen Namensvorschlag die Enzyklopädie Fǎyuàn zhūlín (668 n. Chr.) und eine chinesische Übersetzung des Lalitavistara zu Rate, die eine linksläufige Schrift namens K’(i)a-lu-she-t’o kannte. Das entspricht dem Sanskrit khara-oṣṭha, was Eselslippe bedeutet. Unter einigen Varianten der Schreibung wie etwa kharoṣṭī, khaloṣṭī, karottī, kharostī, kharāstrī, kharoṭṭhī and kharoṭṭhiyā, legte Bühler 1895 schließlich die heute übliche als Standard fest.", "section_level": 1}, {"title": "Das Verbreitungsgebiet.", "content": "Die Kharoṣṭhī ist untrennbar verbunden mit der Sprache, die zur Blütezeit Gandhāras in dieser Region gesprochen wurde, der Gandhārī. Beide haben als ihr Kernland eben jene Gegend im Nordwesten des heutigen Pakistan, im Gebiet der Flüsse Indus, Swāt und Kabul. Dennoch gibt es auch Funde aus Gebieten, die heute zu Afghanistan, Usbekistan und Tadschikistan gehören, sowie aus China bis nach Lou-Lan. Es lassen sich Beispiele der Kharoṣṭhī auf ganz unterschiedlichen Materialien finden. Aśoka etwa meißelte seine Edikte in Stein, während uns sonst auch Inschriften auf Metallplatten, Vasen, Münzen und Gemmen begegnen. Nicht zuletzt gibt es eine beträchtliche Anzahl von Handschriften in der Gandhārī-Sprache vor allem auf Birkenrinde, aber auch auf Holz, Leder und Papier.", "section_level": 1}, {"title": "Vom Schicksal der Kharoṣṭhī.", "content": "In Indien geriet die Kharoṣṭhī um 450 n. Chr. außer Gebrauch. Hier sind es die Inschriften, die unter den späten Kuṣāṇa-Königen entstanden sind, die als letzte Beweise für die Existenz der Kharoṣṭhī in diesem Gebiet anzusehen sind. In Zentralasien hingegen hielt sich das Schriftsystem bis ins 7. Jh. n. Chr. Danach ging das Wissen um diese Schrift derart in Vergessenheit, dass sie im 19. Jahrhundert völlig neu entziffert werden musste. Erste Erfolge in dieser Richtung konnte Masson im Jahr 1835 durch den Vergleich bilingualer Münzen der Indo-Griechen erzielen. Als er seine Ergebnisse an James Prinsep schickte, konnte dieser in mehreren Schritten weitere Fortschritte machen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kharoshthi-Schrift (), auch Gandhari-Schrift, ist ein Schriftsystem des antiken Indien und gehört neben der zeitgleich verwendeten Brahmi-Schrift zu den ältesten indischen Alphabetschriften (3. Jh. v. Chr.). Die Kharoshthi war im Gegensatz zur Brahmi nur eine Regionalschrift und starb bereits im Altertum ohne irgendwelche Abkömmlinge aus. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckte sich im Wesentlichen auf Gebiete im nördlichen Pakistan und im östlichen Afghanistan sowie die angrenzenden Gebiete des heutigen Indien. Fundstellen gibt es auch im Tarimbecken von Xinjiang, beispielsweise in der Wüste Lop Nor in den Orten Loulan und Yingpan. Die Fachwelt teilt mittlerweile in einen Typ A und einen Typ B, der rechtsläufig ist und die mittelindische Sprache wiedergibt, ein. Von buchhalterischen Texten bis hin zu buddhistischen Lehren finden sich Schriftstücke, teils auch als Randnotizen zu anderen Texten.", "tgt_summary": "佉卢文(,意为“驴唇”),又名犍陀罗文,是一种古代文字,通用于印度西北部、巴基斯坦、阿富汗一带,最早发现的佉卢文可追溯至公元前251年,至公元3世纪时就已逐渐消失,但在丝绸之路各地仍被使用,可能一直到7世纪才彻底被遗弃。", "id": 2418999} {"src_title": "New Line Cinema", "tgt_title": "新線影業", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beginn als Filmverleih.", "content": "1967 gründete Bob Shaye New Line Cinema als kleine Filmverleihfirma, während er in der Filmabteilung des Museum of Modern Art (MoMA) arbeitete. Sie sollte vor allem ausländische Filme für die Veröffentlichung an Universitäten verbreiten. Der erste Abschluss des neuen Unternehmens war die Veröffentlichung zweier tschechischer Filme, deren Profit sich New Line mit dem MoMA teilte. Shaye konzentrierte sich auf Filme mit künstlerischem Anspruch oder subversivem Charakter, darunter Filme des Queer Cinema, Rock-Dokumentationen und Sexploitation-Filme. Zudem setzte er auf eine gezielte Veröffentlichungsstrategie mit Mitternachtsvorstellungen für bestimmte Filme. Damit suchte Shaye mit New Line Cinema eine Nische, die von anderen Filmvertrieben nicht oder nur in geringem Ausmaß bedient wurde. 1968 vertrieb das Unternehmen den Film \"Eins plus Eins\" von Jean-Luc Godard erst an Universitäten und dann auch in den Kinos, 1971 folgten zwei Filme des jungen deutschen Regisseurs Werner Herzog. Ein besonderer Erfolg für New Line Cinema war 1972 die Veröffentlichung von \"Reefer Madness\", einem 1938 gedrehten Film der Regierung, der sich gegen Marihuana richtete. Mit ihm setzte Shaye zwei Millionen Dollar um. Insgesamt vertrieb New Line Cinema in den ersten Jahren überwiegend ausländische Filme und amerikanische Independent-Produktionen, die mit ihrem subversiven Charakter die studentische Zielgruppe besonders ansprechen sollten.", "section_level": 2}, {"title": "Erste eigene Filmproduktionen und angespannte Finanzsituation.", "content": "Die erste Eigenproduktion von New Line Cinema war \"Stunts\" 1977, der jedoch nur mäßig erfolgreich war. Bei ihr handelte es sich um einen Pre-Production Deal, bei denen das Unternehmen für zu erstellende Produktionen Vorauszahlungen leistete. Im folgenden Jahr begann New Line Cinema mit der kompletten Eigenproduktion von Filmen. Grund dafür war die steigende Zahl von Filmverleihern, die die Preise für den Erwerb ausländischer Filmrechte in die Höhe trieb. Hinzu kam, dass Shaye von der Chemical Bank und privaten Investoren fünf Millionen Dollar als Kredit aufnehmen konnte und insgesamt mehr Geld im Markt für Filmproduktionen zur Verfügung stand. Zu Beginn war für die Produktionen ein Kostenlimit von zwei Millionen Dollar vorgesehen. Der Film \"Frau zu verschenken\" von Bertrand Blier mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle war 1978 der erste von New Line Cinema in den USA vertriebene Film, der einen Oscar gewinnen konnte. 1980 stieg Michael Lynne als Berater in das Unternehmen ein. Zu dieser Zeit hatte New Line Cinema nur 17.000 Dollar auf dem Konto. Anschließend stellte Lynne das Unternehmen auf eine finanziell solidere Basis. Im folgenden Jahr koproduzierte New Line Cinema \"Polyester\" von John Waters, bis dahin der am ehesten dem Mainstream zuzuordnende Film des Regisseurs. Zudem wiederveröffentlichte New Line 1981 den Film \"Blutgericht in Texas\" und konnte damit vor allem in Mitternacht-Vorführungen zufriedenstellende Einnahmen erzielen. In der folgenden Zeit engagierte sich das Unternehmen verstärkt im Bereich von Horrorfilmen. Dennoch waren die frühen 1980er-Jahre eine Zeit finanzieller Engpässe für New Line Cinema.", "section_level": 2}, {"title": "Etablierung.", "content": "1984 produzierte das Unternehmen mit \"Nightmare – Mörderische Träume\" einen kommerziell erfolgreichen Film, der einen Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens darstellte. Der Überraschungserfolg bewahrte New Line Cinema mit einem Umsatz von 25,5 Millionen Dollar bei Produktionskosten von 1,3 Millionen vor dem Bankrott. Der Film wurde zu einem erfolgreichen Franchise ausgebaut. Bis 1991 folgten fünf weitere, günstiger produzierte, Teile, denen noch zwei weitere Spin-offs folgen sollten. Der dritte Film der Reihe, \"Nightmare III – Freddy Krueger lebt\", war die erste nationale Veröffentlichung von New Line Cinema, die auf über 1000 Leinwänden gezeigt wurde. Zudem gab es eine zwei Staffeln umfassende Fernsehserie, die auf den Nightmare-Filmen basierte. Als die Zugkraft dieses Franchise nachließ, investierte New Line Cinema drei Millionen Dollar in die Filmrechte an den Teenage-Mutant-Ninja-Turtles-Comics. Dem Film Turtles im Jahr 1990, der 200 Millionen Dollar einspielte, folgten 1991 und 1993 zwei weitere Teile. Der Erfolg der Turtles überstrahlte das mit dem Film House Party ebenfalls etablierte Franchise, das drei Kinofilme und eine Direct-to-Video-Produktion umfasste. Um die \"Nightmare\"-Serie und die \"Turtles\" gelang es New Line Cinema zudem zahlreiches Merchandising zu platzieren, was den Ertrag des jeweiligen Franchise noch steigerte. 1986 wurde New Line für 4,5 Millionen Dollar von Drexel Burnham Lambert an die American Stock Exchange gebracht. Damit wurde es das erste börsennotierte Independent-Studio. Mit RCA/Columbia Pictures Home Video wurde zudem ein Vertrag über elf Millionen Dollar für die Video-Rechte abgeschlossen. Im Jahr 1990 wurde Michael Lynne Geschäftsführer, während Bob Shaye den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernahm. Dieses Jahr war für die Entwicklung des Unternehmens wichtig, da es mit einigen Transaktionen und Übereinkünften breiter aufgestellt wurde. Mit Carolco Pictures gründete New Line das Joint Venture Seven Arts, das jedoch nur einige wenige Filme veröffentlichte, bevor es wieder eingestellt wurde. Es wurde eine Video-Abteilung gegründet, die durch den Erwerb der Nelson Entertainment Group gestärkt wurde. Mit Fine Line Features wurde zudem eine Arthouse-Abteilung eingerichtet. Darüber hinaus investierte New Line Cinema in RHI Entertainment und gründete die New Line Television Distribution, womit das Unternehmen in den Markt für Fernsehproduktionen expandierte. 1991 wurde RHI komplett übernommen, nachdem es Konkurs angemeldet hatte. In diesem Jahr drehte Lynne für New Line zudem den Film \"Book of Love\", der jedoch von der Kritik negativ aufgenommen wurde und nur in wenigen Kinos gezeigt wurde. Der Film spielte nur 1,4 Millionen Dollar ein. Die neue Tochter Fine Line Features veröffentlichte verschiedene Arthouse-Titel wie \"Ein Engel an meiner Tafel\" und \"Short Cuts\". Seit Mitte der 1980er-Jahre stieg die Zahl von Independent-Produktionen aufgrund des steigenden Bedarfs infolge des Video- und Kabelfernseh-Booms. Es entstanden zahlreiche neue Produktionsfirmen, jedoch konnten sich die meisten wirtschaftlich nicht dauerhaft etablieren. Es kam zu Pleiten und einer Konzentration des Marktes. 1992 vertrieben neben New Line Cinema nur noch Miramax, The Samuel Goldwyn Company und Orion Classics, ein Unternehmen das Mitte der 1990er-Jahre ebenfalls in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, internationale Filme, die an den Kinokassen überdurchschnittlich erfolgreich waren. Für New Line Cinemas wirtschaftlichen Erfolg zu dieser Zeit war entscheidend, dass die produzierten und vertriebenen Filme oftmals das Potenzial hatten, auch über den Arthouse-Markt hinaus Publikum anziehen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Kauf durch Turner, Unabhängigkeit unter Time Warner.", "content": "1993 erwarb Turner Broadcasting System New Line Cinema für 500 Millionen Dollar, die teilweise in Aktien beglichen wurden. Der Kauf wurde am 28. Januar 1994 vollzogen. Turner verfolgte mit diesem Geschäft die Stärkung seiner Kabelsender im Filmbereich. Nach dem Verkauf blieb die Führung von New Line Cinema gleich, obwohl Shaye Probleme hatte, sich damit abzufinden, dass er nicht mehr der Eigentümer war. Finanziell war das Unternehmen jetzt in der Lage, teurere und mehr Filme zu produzieren. Das Jahr 1994 verlief für New Line Cinema sehr erfolgreich: Die Filme \"Die Maske\" und \"Dumm und Dümmer\", in denen jeweils Jim Carrey die Hauptrolle spielte, erlösten weltweit 320 Millionen bzw. 240 Millionen Dollar. Fine Line Features veröffentlichte die Basketball-Dokumentation \"Hoop Dreams\". Der Film war einer der finanziell erfolgreichsten dieses Genres und fand positive Aufnahme bei den Kritikern. Ebenfalls 1994 konnte sich New Line Cinema das Drehbuch für \"Tödliche Weihnachten\" für vier Millionen Dollar sichern, womit es sich gegen die Konkurrenz der großen Studios durchsetzte und den bis dahin höchsten Preis für ein Script bezahlte. Nach der Fusion von Turners Unternehmen mit dem Konzern Time Warner 1996 war New Line Cinema neben Warner Bros. und Warner Independent Pictures der dritte Filmverleih und -produzent des Unternehmens. Time Warner wies eine erhebliche Schuldenlast auf und überlegte anfangs, New Line zu veräußern, behielt aber letztendlich das Unternehmen. Auch außerhalb des Unternehmens gab es entsprechende Gerüchte. Fine Line Features konnte sich gegen Miramax durchsetzen und erhielt die Rechte an \"Shine – Der Weg ins Licht\", der der erste Film der Arthouse-Abteilung wurde, der für den Oscar als bester Film nominiert wurde. Künstlerisch und bei der kritischen Rezeption blieb New Line erfolgreich, so erhielt etwa \"Boogie Nights\" drei Oscar-Nominierungen. Wirtschaftlich verliefen 1997 und 1998 jedoch nur mäßig. Zwar war \"Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat\" 1997 ein Überraschungserfolg, jedoch ließ sich der Erfolg nicht schnell in ein Franchise überführen. Da auch die bereits bestehenden Franchises von New Line Cinema kein Potential zur weiteren Auswertung mehr besaßen, war das Unternehmen auf der Suche nach einem zugkräftigen Titel.", "section_level": 2}, {"title": "Der Herr der Ringe.", "content": "Im Juni 1998 erhielt Peter Jackson von Miramax die Erlaubnis, sich nach einem neuen Studio für sein Herr-der-Ringe-Projekt umzusehen. Harvey Weinstein ließ ihm nur drei Wochen Zeit dafür und stellte zudem außergewöhnlich harte Bedingungen: Statt wie üblich den Großteil des Preises nach Veröffentlichung des Films zu fordern, sollten die zwölf Millionen Dollar – zehn Millionen für die bisherigen Investments und zwei Millionen für die bereits angeschafften Reserven neuseeländischer Währung – binnen eines Tages gezahlt werden. Harvey und Bob Weinstein sollten als ausführende Produzenten in den Credits genannt werden und Miramax fünf Prozent der Einnahmen erhalten. Neben PolyGram interessierte sich nur New Line Cinema für das Projekt. Da PolyGram jedoch in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte, blieb nur New Line als ernsthafter Interessent. New Lines Interesse an dem Projekt wurde vor allem von Mark Ordesky, dem Leiter der Art-House-Abteilung des Unternehmens, getragen. Er schätzte Jacksons Arbeit seit längerer Zeit und hatte ihn 1990 ein nicht umgesetztes Script für die Nightmare-Serie erstellen lassen. Bob Shaye, der Leiter des Studios, reagierte positiv auf Jacksons Pitch-Tape. Er wandte sich gegen die Umsetzung in zwei Teilen und schlug stattdessen drei Teile vor. Der Abschluss des Geschäfts zog sich hin, so dass Miramax die Frist zweimal verlängerte. Am 24. August 1998 gab New Line Cinema bekannt, dass das Unternehmen die Herr-der-Ringe-Verfilmung produzieren würde. Die Entscheidung für den Erwerb des Herr-der-Ringe-Projekts beruhte vor allem auf dessen gute Vermarktbarkeit. Zudem wurden die finanziellen Risiken eingeschränkt. So konnten etwa die Kosten durch den zeitgleichen Dreh aller drei Teile niedrig gehalten werden. Dies lag daran, dass Neuseeland ein günstiges Produktionsland war und große Gagensteigerungen der Schauspieler nach dem Erfolg des ersten Teils ausblieben. Daneben konnte ein Großteil der Kosten durch den Verkauf der ausländischen Verwertungsrechte – wie für einen Independent-Film üblich – und Lizenzierungen bereits im Vorfeld gedeckt werden. Die Rechte wurden an 25 Filmverleiher vermarktet, womit 65 % der Kosten abgedeckt wurden. Auch Teile des Marketings wurden von diesen Verleihern übernommen. Ebenfalls günstig wirkte sich aus, dass nach dem Anlauf des ersten Films für die nächsten beiden Teile auf dessen Marketing aufgebaut werden konnte. Die Dreharbeiten dauerten von Oktober 1999 bis Dezember 2000, wobei später noch Szenen nachgedreht wurden. Sie erfolgten mit großer Unabhängigkeit von New Line Cinema, Jackson hatte relativ freie Hand. New Line Cinema sah die ersten Filmaufnahmen – wie auch andere Vertreter der Filmbranche und der Presse – erst bei der 30 Minuten langen Preview im Rahmen des Filmfestivals von Cannes 2001. Die Veröffentlichung der drei Filme \"\", \"\" und \"\" erfolgte jeweils im Dezember der Jahre 2001, 2002 und 2003. Vor der Veröffentlichung des ersten Teils herrschte bei New Line Cinema einige Nervosität. 2000 konnte Adam Sandler dem Film \"Little Nicky\" keinen Schub verleihen, so dass dieser zu einem Flop für New Line wurde. Im April 2001 versagte der lange überfällige Film \"Stadt, Land, Kuss\" völlig. Den Produktionskosten von 90 Millionen Dollar und einem Marketing-Budget von 15 Millionen standen Einnahmen von insgesamt rund zehn Millionen Dollar gegenüber. Dieser Fehlschlag fiel in die Zeit kurz nach der Fusion von AOL und Time Warner. In der Folge wurden in den Tochterfirmen Entlassungen vorgenommen, was bei New Line den Abbau von 100 Arbeitsplätzen und damit den Verlust von 20 % der Beschäftigten bedeutete. Zudem wurde New Line befohlen, in Zukunft die Filmbudgets zu senken. In der Fachpresse wurde zudem darüber spekuliert, dass AOL Time Warner auf den Film \"Harry Potter und der Stein der Weisen\" und das angeschlossene Franchise setze und New Lines \"Herr der Ringe\" deshalb weniger von der vertikalen Integration des Medienkonzerns profitieren werde. Die Los Angeles Times vermutete sogar, dass New Line Cinema bei einem zu geringen finanziellen Erfolg seinen Status als eigenständiges Studio verlieren und in Warner Bros. aufgehen würde. Diese Art der Spekulationen verloren jedoch ihre Grundlage, als \"Der Herr der Ringe: Die Gefährten\" am Startwochenende 47 Millionen Dollar in den Vereinigten Staaten einspielte. Mit insgesamt 860 Millionen Dollar an Einnahmen behauptete sich der erste Teil der Herr-der-Ringe-Filme zudem gut gegenüber \"Harry Potter und der Stein der Weisen\", der 976 Millionen Dollar einspielte. Der finanzielle Erfolg des ersten Teils ließ New Line Cinema zudem zusätzlich in die Spezialeffekte und Nachdrehs der folgenden beiden Teile investieren, so dass die Trilogie letztendlich Produktionskosten von rund 330 Millionen Dollar aufwies. \"Die zwei Türme\" und \"Die Rückkehr des Königs\" steigerten die Einnahmen sogar noch: Der dritte Teil spielte weltweit 1,1 Milliarden Dollar ein und war damit 2004 der zweiterfolgreichste Film der Geschichte hinter \"Titanic\". Hinzu kamen weitere große Einnahmen durch das DVD-Geschäft und Merchandising. Infolge der erfolgreichen Trilogie war New Line Cinema auch insgesamt wirtschaftlich sehr erfolgreich. Im Jahr 2003 – dem letzten mit einer Herr-der-Ringe-Veröffentlichung – wies das Unternehmen einen Ertrag von insgesamt rund 879 Millionen Dollar auf, während er im Folgejahr auf 303 Millionen fiel. Zwischen 2000 und 2005 war New Line zudem das profitabelste Filmunternehmen Hollywoods: Das Verhältnis von Produktionsbudget zu den internationalen Einnahmen lag bei 3,7. Damit lag das Unternehmen vor DreamWorks mit 3,2, Buena Vista mit 2,9 und Warner Bros. mit 2,4. Um die Aufteilung der Gewinne aus der Trilogie gab es jedoch auch Streit: So verklagten sowohl Jackson als auch die Nachkommen von Tolkien das Studio. Der finanzielle Erfolg stärkte New Lines Position im nach der Fusion von AOL und Time Warner wirtschaftlich strauchelnden Gesamtkonzern, der 2002 und 2003 stark vom erfolgreichen Filmbereich profitierte. Neben den Herr-der-Ringe-Ticketeinnahmen und der DVD-Verkäufe spielte dabei etwa auch der Überraschungserfolg \"Buddy – Der Weihnachtself\" eine Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Misserfolge und letztendliches Aufgehen in Warner Bros..", "content": "Nach dem Erfolg mit der Herr-der-Ringe-Trilogie setzte New Line Cinema seine frühere Produktionspolitik fort. So entstanden Komödien wie \"Die Hochzeits-Crasher\" und Franchise-Filme wie \"Butterfly Effect 2\" und \"Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre\". Jedoch hatte das Studio nun auch größeren finanziellen Spielraum, den es etwa zur Umsetzung der seit Jahren geplanten kostenintensiven Fortsetzung \"Rush Hour 3\" nutzte. Insgesamt war die Möglichkeit gestiegen, prestigeträchtige Produktionen umzusetzen. 2003 schloss Fine Line Features einen Kodistributions-Vertrag mit HBO Films ab. Gemeinsam veröffentlichten HBO und Fine Line in der Folge unter anderem \"Maria voll der Gnade\" und \"American Splendor\". Im folgenden Jahr erwarb Fine Line allein die Filme \"Das Meer in mir\" und \"Vera Drake\". Das große Prestige New Line Cinemas wurde etwa auch daran deutlich, dass Terrence Malick auf das Unternehmen zukam und mit ihm \"The New World\" umsetzten wollte. New Line übernahm das rund 30 Millionen Dollar teure Projekt und veröffentlichte den Film Weihnachten 2005. Auch \"A History of Violence\" von David Cronenberg zeugte davon, dass dieses Unternehmen nun für die großen Regisseure interessant geworden war. 2005 wurde Fine Line Features von New Line Cinema aufgegeben und durch Picturehouse, das New Line zusammen mit Home Box Office formte, ersetzt. Dies wurde im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes bekannt gegeben. Der neue Vertrieb sollte pro Jahr acht bis zehn Filme auf die Leinwand bringen, die von New Line oder HBO produziert oder auf dem Independent-Markt eingekauft worden waren. Der erste von Picturehouse vertriebene Film war \"Last Days\" von Gus Van Sant. Als im selben Jahr bei Warner Bros. 400 Stellen abgebaut wurden, blieb die Zahl der Mitarbeiter bei New Line konstant. Auch die Genehmigung der jährlichen Budgets durch Time Warner verliefen nun für New Line Cinema einfacher. Im folgenden Jahr hatte Picturehouse mit \"Robert Altman’s Last Radio Show\" seinen ersten größeren Erfolg an den Kinokassen. 2008 wurde New Line Cinema in Warner Bros. eingegliedert und verlor seine Eigenständigkeit. Bob Shaye und Michael Lynne verließen das Unternehmen. Von den 600 Beschäftigten wurden nur rund 50 weiter beschäftigt. Dieser Schritt wurde vor allem mit einer sich häufenden Zahl von Misserfolgen begründet. Der größte Fehlschlag war \"Der Goldene Kompass\", der mit 372,2 Millionen US-Dollar bei einem Budget von 200 Millionen US-Dollar nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen konnte. Hinzu kamen Filme wie \"Hairspray\", \"Semi-Pro\" und \"Little Children\", die ebenfalls die mit ihnen verbundenen finanziellen Hoffnungen nicht erfüllen konnten. Ein erfolgversprechendes Projekt wie die Verfilmung von \"Der Hobbit\", das an den Erfolg der Herr-der-Ringe-Filme hätte anknüpfen können, war auf kurze Sicht nicht umzusetzen. In der Folge der Integration von New Line wurde auch Picturehouse im Herbst 2008 aufgegeben. Dies wurde damit begründet, dass nach der Eingliederung von New Line Warner Bros. bereits in sich die Kapazitäten für jegliche Art von Filmen aufweise und somit für Arthouse-Filme keine parallelen Produktions- und Vertriebsstrukturen brauche. Mit der zeitgleichen Schließung von Warner Independent Pictures zog sich Time Warner damit weitestgehend aus dem Independent-Geschäft zurück. Dies wurde als eine einschneidende Veränderung der Unternehmenspolitik von Time Warner angesehen. Seitdem New Line direkt Teil von Warner Bros. geworden ist, produzierte das Studio unter anderem Filme wie \"Valentinstag\", \"Sex and the City\" und \"Er steht einfach nicht auf Dich\". New Line war außerdem an der Produktion von \"Der Hobbit\" beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung für die amerikanische Filmindustrie.", "content": "New Line Cinema galt seit den 1980er-Jahren als erfolgreichstes Independent-Studio neben Miramax. Dieser Erfolg wurde der Popularisierung von Arthouse-Filmen durch gezieltes und aggressives Marketing zugeschrieben, das auch auf dem Vertreten eines romantischen Konzept des Autors beruhte und sich damit von der Fokussierung der großen Studios auf Blockbuster und High-Concept-Movies abzusetzen versuchte. Aber auch New Line vollzog eine ähnliche Entwicklung wie die großen Studios, indem es seine Franchises zu zentralen Stützen seines Programms machte, die die Produktion risikoreicherer Filme mit einer engeren Zielgruppe, auch gerade in der Tochtergesellschaft Fine Line Features, absicherten. Auf lange Sicht führte dies zur Ausdifferenzierung von eher den Mainstream ansprechenden Produktionen bei New Line und den spezielleren Arthouse-Produktionen bei Fine Line, die deutlich geringere finanzielle Erfolge brachten. Beispielsweise kam der erfolgreichste Film von Fine Line 1994, \"Barcelona\", auf Ticket-Erlöse von nur 7 Millionen Dollar, während New Line mit \"Dumm und Dümmer\" über 100 Millionen Dollar einspielen konnte. Auch nachdem New Line Teil des Turner- und dann des Time Warner-Imperiums geworden war, konnte das Studio bis 2008 weitestgehend seine Unabhängigkeit wahren. Das unterschied das Studio etwa von Paramount Vantage, das von Paramount Pictures als Tochtergesellschaft gegründet worden war und zwar auch auf Independent- und Arthouse-Produktionen setzte, jedoch keine eigene Tradition und somit eine engere Anbindung an die Muttergesellschaft aufwies. Gemeinsam mit Miramax wurde New Line Cinema in der Literatur aufgrund des hohen Filmausstoßes, des finanziellen Erfolges und der Einbindung in einen großen Medienkonzern als \"Minimajor\" bezeichnet. Die in diesem Zusammenhang unter anderem von New Line betriebene Steigerung der Produktionsbudgets führte jedoch auch zu Verwerfung innerhalb des Bereichs des Independentfilms. So wurde kritisiert, dass zwischen Experimentalfilmen für wenige Zehntausend Dollar und den Budgets von um 30, 40 Millionen Dollar, die New Line Filme aufwiesen, der Mittelgrund wegfiel. Dies steht auch im Kontext der stärkeren Einbeziehung von Stars. So wurden auch die Karrieren von Jim Carrey, Mike Myers, Will Ferrell und Vince Vaughn von New Line aufgebaut und gefördert. In die freigewordene Marktposition für mittelgroße Independentproduktionen drangen in der Folge Firmen wie etwa Artisan Entertainment vor. Im Vergleich mit Miramax war New Line das breiter aufgestellte Studio. Während Miramax in den 1990er-Jahren sein Renommee vor allem mit dem Vertrieb hochwertiger und erfolgreicher ausländischer Filme, darunter einige Gewinner des Oscars für den besten fremdsprachigen Film wie etwa \"Cinema Paradiso\", und Eigenproduktionen wie \"Shakespeare in Love\" begründete, gelang es New Line unter anderem mit seinen Turtles-Verfilmungen wie auch mit seinen Horrorfilmen und Komödien stärker ein Massenpublikum anzusprechen. Damit positionierte sich New Line im Markt direkt hinter den Majors und konnte diese zeitweise auch übertrumpfen. Einen Höhepunkt markierte dabei die Zeit der Herr-der-Ringe-Verfilmungen, in der New Line das profitabelste Studio Hollywoods war. Mit diesem Projekt gelang dem Studio die Popularisierung des Fantasyfilm, was in der Folge zu zahlreichen Veröffentlichungen anderer Studios führte, und die Stärkung der Kauf-DVD, die in der Folge die Videokassette und das Leihsystem zurückdrängte. Diese beiden Erfolge New Lines kamen in den Folgejahren der gesamten Filmindustrie zugute.", "section_level": 1}], "src_summary": "New Line Cinema (häufig nur New Line, gelegentlich als NL abgekürzt) ist ein US-amerikanisches Filmproduktionslabel, das zu Warner Bros. gehört. Bis zur Übernahme im Jahr 2008 war es eine US-amerikanische Independent-Filmproduktions- und Vertriebsgesellschaft mit Hauptsitz in New York. Bob Shaye gründete das Unternehmen 1967 und veröffentlichte an amerikanischen Universitäten vor allem ausländische Filme, darunter Werke berühmter und einflussreicher Regisseure. Ab Mitte der 1970er-Jahre produzierte New Line Cinema zudem auch eigene Filmprojekte. Besonders erfolgreich waren in den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren die Franchise \"Nightmare\" und \"Turtles\". 1994/1995 kaufte Turner Broadcasting System für 500 Millionen Dollar New Line Cinema. Durch die spätere Fusion von Turner mit Time Warner wurde es 1996 Teil des umfassenden Medienunternehmens. New Line konnte seine Unabhängigkeit bewahren und produzierte die sehr erfolgreiche \"Der-Herr-der-Ringe-Trilogie\", welche 2001, 2002 und 2003 in die Kinos kam. In der ersten Hälfte der 2000er-Jahre war New Line Cinema das profitabelste Studio in Hollywood und genoss nach der Tolkien-Verfilmung hohes Ansehen. Durch einige Misserfolge wie zum Beispiel \"Der Goldene Kompass\" verlor es 2008 seine Eigenständigkeit und wurde Warner Bros. einverleibt, blieb dabei jedoch als Produktionseinheit erhalten.", "tgt_summary": "新线影业(英语:New Line Cinema),美国一间电影公司,主要制作发行电影与电视。新线影业成立于1967年,最初是独立电影公司,经过不断成长,并成为美国主要的电影公司之一。新线影业目前隶属于华纳媒体集团。", "id": 2935031} {"src_title": "Toluol-2,4-diisocyanat", "tgt_title": "甲苯二异氰酸酯", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Toluol-2,4-diisocyanat ist eine sehr giftige Flüssigkeit. TDI ist gut in organischen Lösungsmitteln löslich (beispielsweise in Benzol oder in Toluol), es reagiert mit Wasser unter relativ langsamer Zersetzung (Bildung polymerer Harnstoffe und Kohlenstoffdioxid). Deshalb müssen organische Lösungsmittel wasserfrei sein, wenn sie zur Synthese mit TDI verwendet werden sollen. Die Verbindung bildet bei höheren Temperaturen entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Ihr Flammpunkt liegt bei 127 °C, der Explosionsbereich liegt zwischen 0,9 Vol.‐% (64 g/m) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 9,5 Vol.‐% (685 g/m) als obere Explosionsgrenze (OEG). Die Zündtemperatur beträgt 620 °C. Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T1. Den Markt dominieren drei verschiedene Isomerengemische bzw. Produkte: Den weitaus größten Anteil hat hier das Gemisch aus 80 % Toluol-2,4-diisocyanat und 20 % Toluol-2,6-diisocyanat unter Handelsnamen wie „Desmodur T 80“ (Covestro AG) oder „Lupranat T 80“ (BASF AG), ferner T 65 aus 65 % Toluol-2,4-diisocyanat und 35 % Toluol-2,6-diisocyanat. T 100 dagegen besteht aus nahezu 100 % Toluol-2,4-diisocyanat. Die weltweiten Jahreskapazitäten betragen etwa 1,5 Mio. Tonnen (Stand: 2005) und TDI ist neben MDI das am meisten hergestellte Isocyanat. Es wird heute in Großanlagen um die 100.000 Jahrestonnen und mehr produziert, z. B. in Dormagen, Brunsbüttel, Schwarzheide (D), in Baytown (USA), in Japan und seit 2006 in Caojing (China). Im November 2016 ging in al-Dschubail (Saudi-Arabien) die weltgrößte Produktionsanlage der Fa. Sadara Chemical Company, ein Gemeinschaftsunternehmen von Dow Chemical und Saudi Aramco, in Betrieb. BASF hat am Standort Ludwigshafen im November 2015 eine TDI-Anlage mit einer Kapazität von 300.000 Jahrestonnen in Betrieb genommen (Kosten ca. 1 Mrd. Euro). Kleinere Anlagen in Leverkusen, Tarragona (E), Antwerpen (B) und New Martinsville (USA) wurden Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts im Rahmen weltweiter Konsolidierungsmaßnahmen geschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Die Herstellung von TDI kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen: Der Weg über die Nitrierung von Toluol und darauf folgender katalytischer Hydrierung mit Wasserstoff zu 2,4-Diaminotoluol (2,4-Toluoldiamin, TDA), welches schließlich phosgeniert wird, ist ein technisch ausgereifter Prozess mit hohen Ausbeuten. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist, dass das hochgiftige Phosgen als ein Reaktant eingesetzt werden muss und dass die meisten so produzierenden Chemieanlagen mit leichtem Überdruck arbeiten. Diese Basenphosgenierung ist jedoch immer noch der wirtschaftlichste Herstellungsprozess und der weltweit am häufigsten angewandte. Er wurde seit Inbetriebnahme der ersten Großanlage 1953 in Leverkusen ständig optimiert. Um das Risiko eines Phosgenausbruchs, bzw. die Exposition dieses Gases in die Umwelt so gering wie möglich zu halten, sind die Sicherheitsvorkehrungen einer solchen Chemieanlage sehr streng reglementiert und redundant. Sie unterliegt in Deutschland der Störfall-Verordnung. Das Grundprinzip liegt darin, die während des Prozesses im Umlauf befindliche Phosgenmenge so gering wie möglich zu halten (keine Phosgenlagertanks etc., siehe Bhopalunglück). Die Anlage muss bei Störungen selbsttätig abschalten und das austretende Phosgen durch Ammoniak­dampf schnellstmöglich vernichtet werden. Hierzu gibt es in der Industrie spezielle Sicherheitseinrichtungen. Durch Phosgenierung in der Gasphase, also ohne ein Lösemittel als Trägerflüssigkeit, kann eine Chemieanlage drucklos, also mit leichtem Unterdruck betrieben werden. Gasaustritte werden damit schon rein physikalisch extrem erschwert. Alternativ kann TDI durch die Oxidehydrierung von Formamiden hergestellt werden. So kann auf die Handhabung von Phosgen verzichtet werden. Hierbei handelt es sich jedoch noch nicht um ein ausgereiftes Verfahren.", "section_level": 1}, {"title": "Basenphosgenierung von TDA.", "content": "Das Verfahren läuft in mehreren Schritten in einer kontinuierlich arbeitenden Chemieanlage. Diese Schritte sind im Einzelnen: Träger der Ausgangsstoffe Phosgen und Toluoldiamin (leicht alkalisch, daher Base) sowie der Reaktionsprodukte ist das Lösemittel ortho-Dichlorbenzol (ODB oder ODCB). Die Edukte werden vor der Reaktion beide damit vermischt; das Produkt TDI muss anschließend durch Destillationsprozesse davon getrennt werden. Das wiedergewonnene ODB wird im Kreislaufverfahren erneut eingesetzt. Für die Herstellung von Phosgen werden die Gase Chlor und Kohlenstoffmonoxid (CO) zunächst vermischt, wobei es hierbei aufgrund der hohen Aktivierungsenergie (95 kJ/mol) noch zu keiner Reaktion kommt. Durch Überleiten des Mischgases über den Katalysator Aktivkohle kann diese auf etwa 30 kJ/mol herabgesetzt werden. Dadurch springt die Reaktion schon bei ca. 40–50 °C an. Hierbei werden bei vollständigem Umsatz 106,7 kJ/mol Energie frei. Die Reaktion ist somit exotherm, die entstehende Wärme des Reaktors muss durch eine Kühleinrichtung abtransportiert werden. Von diesen drei Stoffen hat das Chlor die größte Affinität zur Aktivkohle und adsorbiert bevorzugt. Gleichzeitig ist gewährleistet, dass gebildetes und adsorbiertes Phosgen sofort durch neu hinzuströmendes Chlor desorbiert wird. Um das Chlor vollständig umsetzen zu können, wird ein geringer Überschuss an Kohlenmonoxid gewährleistet. Die Austrittstemperatur des entstandenen Gasgemisches muss deutlich unter 100 °C liegen, damit noch keine Dissoziation merkbar wird. Phosgen beginnt bei steigender Temperatur erneut in die Ausgangsstoffe zu zerfallen (bei 200 °C sind ca. 5 % Phosgen dissoziiert, bei 800 °C liegen praktisch nur noch CO und Chlor vor). Das Phosgen wird nun in kaltem ODB gelöst. Die Löslichkeit ist hoch, so dass Massenanteile von 60 % COCl und mehr erreicht werden können. Das zuvor bei ca. 140 °C aufgeschmolzene Toluoldiamin (TDA) wird in heißem ODB verdünnt. Die Phosgenierungsreaktionen setzen sich aus einer kleinen Anzahl Hauptreaktionen und einer Unzahl von Nebenreaktionen zusammen. Sie lassen sich in zwei Unterverfahrensschritte, der Kalt- und Heißphosgenierung zusammenfassen. Vor Beginn ist es wichtig, einen großen Überschuss an Phosgen einzusetzen. Dieser sollte mindestens 300 %, jedoch möglichst nicht höher als 400 % liegen. Maßgeblich ist hierbei der Anteil des 2,4-TDA im Isomerengemisch. Je größer dieser ist, desto höher muss der Phosgenüberschuss liegen, da die sterisch günstige 4er-Stellung der zweiten Aminogruppe einfacher von Phosgenmolekülen erreicht werden kann als die seitlich durch die Methylgruppe abgeschirmte 6er-Aminogruppe des 2,6-TDA. Ein zu hoch gewählter Phosgenüberschuss würde hierbei zu einer unerwünscht schnellen Phosgenierung führen. Aus den ersten exothermen Hauptreaktionen der Kaltphosgenierung entstehen vereinfacht fünf feste Zwischenprodukte, die eine Suspension in ODB bilden: Carbaminsäurechlorid, Bis-Carbaminsäurechlorid, Aminhydrochlorid, Bis-Aminhydrochlorid sowie Verbindungen mit beiden chemischen Gruppen Diese Zwischenprodukte müssen nun durch Zuführung von viel Wärme weiter umgesetzt werden. Aus den Carbaminsäurechloriden wird durch Wärmeeinwirkung Chlorwasserstoff (HCl) endotherm abgespalten, es entsteht TDI. Des Weiteren setzt Phosgen die Aminhydrochloride unter wiederholtem HCl-Ausschluss ebenfalls zu TDI um. Die Löslichkeit von Chlorwasserstoff in ODB ist kaum vorhanden, so dass es sofort zum Ausgasen des Reaktions-Chlorwasserstoffs kommt. Während der Heißphosgenierung ist das Entstehen von einigen unerwünschten und irreversiblen, rückstandsbildenden Nebenverbindungen (Harnstoffe, Biurete, Isocyanurate u. v. m.) unvermeidlich, jedoch auf ein Minimum zu begrenzen. Die Weichen für eine hohe Ausbeute (95 % und mehr) müssen dabei bereits in der Kaltphosgenierung durch optimale Mischungs-, Strömungs- und Temperaturverhältnisse gestellt werden. Der Aufbau der Heißphosgenierreaktoren ist äußerst wichtig. Damit es nicht zu unerwünschten Nachchlorierungen durch den Chlorwasserstoff oder Überphosgenierungen kommt, sind die Verweilzeiten der Moleküle zu straffen. Im Optimalfall sollten alle Moleküle die annähernd gleiche Verweilzeit haben. Hierzu sind die turmartigen, zylindrischen Reaktoren schlank und hoch ausgeführt, Rückströmungen werden durch viele Lochböden verhindert oder zumindest auf den Raum zwischen zwei Böden begrenzt (Kammerung). Die für die endothermen Reaktionen notwendige Wärme sollte zu einem Großteil unmittelbar beim Eintritt in den Reaktor zugeführt werden um eine schnellstmögliche Umsetzung zum TDI zu erzielen. Der Apparatewerkstoff dieser Heißphosgeniertürme muss aufgrund des stark korrosiven HCl-Dampfes einen hohen Nickel-Anteil aufweisen (z. B. Inconel 600). Am Austritt der Heißphosgenierreaktoren wird die flüssige Rohware (ca. 15 % TDI, 80 % ODB, 5 % Phosgen und Rückstandsprodukte aus Nebenreaktionen) vom heißen Prozessgas (Phosgenüberschuss, HCl) zwangsläufig getrennt. Die Prozessgase gehen zurück in die Phosgenabsorption wo das Phosgen einerseits zur Phosgenlösung zurückgeführt, andererseits der Chlorwasserstoff ausgeschleust wird. Dieser wird in einer separaten Anlage in ca. 18%iger Salzsäure in einem azeotropen Verfahren absorbiert. Die daraus entstehende ca. 30%ige Salzsäure ist sehr rein und kann mehreren Verwendungszwecken zugeführt werden. Die Rohware wird parallel durch einen ersten Destillationsschritt entphosgeniert, in dem ein Großteil des noch gelösten Phosgen durch Wärme abgetrennt wird. Anschließend erfolgt die destillative Abtrennung des ODB, des Rückstandes und die Reinigung des TDI von nicht erwünschten Nebenkomponenten wie z. B. hydrolysierbaren Chlorverbindungen oder Tetrachlorkohlenstoff. Diese erfolgt im besten Fall in hintereinander geschalteten Rektifikationskolonnen, kann jedoch auch in einer einzigen, entsprechend ausgelegten Kolonne mit bspw. Glockenböden durchgeführt werden. Aufgrund des hohen Siedepunktes von TDI werden diese Verfahrensschritte als Vakuumdestillationen durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "In der chemischen Industrie ist TDI ein wichtiges Zwischenprodukt für die Herstellung von Klebstoffen, Schaumstoffen für Matratzen und Polsterungen, Polyurethane (z. B. für Schuhsohlen), Elastomeren, Beschichtungen und hochwertigen Lacken zur Verwendung in der Automobilindustrie, für Flugzeug- oder Triebwagenlackierungen sowie für die Produktion von Schmierstoffen.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Die Dämpfe reizen Augen und Atemwege sehr stark. Nach dauerhafter Einatmung der Dämpfe ist ein Lungenödem möglich, das verzögert auftreten kann. Der Arbeitsplatzgrenzwert liegt mit 0,005 ppm sehr niedrig, da langfristige Einwirkungen auf die Lunge die Sensibilisierung der Atemwege bis hin zu asthmatischen Erkrankungen zur Folge haben können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Toluol-2,4-diisocyanat (TDI) ist eines der wichtigsten Isocyanate und ein wichtiges Zwischenprodukt der Kunststoffindustrie. Ende der 1930er Jahre erwies sich die Verbindung neben anderen Isocyanaten als eine ideale Ausgangssubstanz für Polyadditionsreaktionen und wurde von Otto Bayer und seinen Mitarbeitern in Leverkusen als aussichtsreiches Produkt für die Herstellung von Schaumstoffen (Polyurethanen) eingestuft.", "tgt_summary": "甲苯二异氰酸酯 (TDI)是一种有机化合物,化学式为CHCH(NCO)。在六种可能的异构体中,有两种作为商品是重要的:2,4-TDI (CAS: 584-84-9)和2,6-TDI (CAS: 91-08-7)。2,4-TDI以纯态生产,但是TDI作为商品,通常是80/20或65/35比例的混合物(2,4-与2,6-异构体之比)。它被大量生产,在2000年占着34.1%的国际异氰酸酯市场份额,仅次于MDI。在2000年约有14亿千克的产品。", "id": 2317520} {"src_title": "Weiße Schlauchpflanze", "tgt_title": "白瓶子草", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die kriechend wachsenden Rhizome sind bis zu 3 Zentimeter dick. Die aufrecht wachsenden Blätter, die Schläuche, erreichen Höhen bis zu 120 Zentimeter und sind außen fein behaart. Die Färbung ist sehr variabel, in der Regel sind die Schläuche im unteren Teil grün, im Abschnitt unmittelbar unter der Öffnung sowie am Deckel reinweiß mit mehr oder weniger starker grüner oder roter Nervatur. Der Deckel ist zum gewellten Rand hin leicht aufgewölbt. Die Weiße Schlauchpflanze bildet im Winter gelegentlich echte Phyllodien, meist aber nur phyllodienartige Schläuche mit verkümmerten Deckeln und Schläuchen. Einzigartiges Merkmal innerhalb der Gattung ist die zweimalige Bildung von Schläuchen im Jahreslauf, nämlich einmal im Frühjahr und einmal im Spätsommer/Frühherbst. Die Blütezeit reicht von Anfang März bis Ende April. Die am oberen Ende rötlich überhauchten Schäfte der Blütenstände sind meist ebenso groß wie die Schläuche. Die 4 bis 7 Zentimeter im Durchmesser messenden Blüten duften süßlich. Die Trag- und Kelchblätter sind dunkelrot bis kastanienbraun. Die Kronblätter sind hellrot bis braun, 3 bis 5 Zentimeter lang und schnallenförmig mit abgerundeten Enden. Der Staubfäden ist häufig rot, der Stempel schirmförmig, außen filzig behaart und oftmals rot überhaucht. Griffel und Fruchtknoten sind mehr oder weniger rot. Die Frucht ist eine sich von hinten her öffnende Kapsel.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Weiße Schlauchpflanze ist heimisch in USA, genauer vom südwestlichen Georgia über den Florida Panhandle und das südliche Alabama bis zum äußersten Südosten Mississippis. Die Pflanzen finden sich in Kiefernsavannen- und Sumpfgebieten, meist auf sandigen Torfböden und bilden große Bestände aus, von denen jedoch viele zunehmend verschwinden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und botanische Geschichte.", "content": "Die Art wurde erstmals 1817 von Constantine S. Rafinesque-Schmaltz beschrieben, der Artname stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „weißblättrig“. Ein lange in Gebrauch befindliches Synonym ist \"Sarracenia drummondii\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weiße Schlauchpflanze (\"Sarracenia leucophylla\") ist eine fleischfressende Pflanze aus der Familie der Schlauchpflanzengewächse (Sarraceniaceae). Die Art ist in den südöstlichen USA beheimatet.", "tgt_summary": "白瓶子草(学名:Sarracenia leucophylla)为瓶子草属食虫植物。其种加词“\"leucophylla\"”来源于希腊文“\"leukos\"”和“\"phyllon\"”,意为“白色的叶子”。白瓶子草分布于美国墨西哥湾沿岸,大部分位于阿巴拉契科拉河以西。白瓶子草捕虫瓶长度高度可变,可高达100厘米,也可矮至30厘米。", "id": 1337298} {"src_title": "Veronica Campbell-Brown", "tgt_title": "韋羅妮卡·坎貝爾", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Campbell, die neun Geschwister hat, studierte in den Vereinigten Staaten an der University of Arkansas, an der sie 2006 ihren Abschluss machte. In der Leichtathletik-Mannschaft der Universität war sie die einzige Sprinterin. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewann sie mit der jamaikanischen 4-mal-100-Meter-Staffel eine Silbermedaille, im Alter von erst 18 Jahren. Vier Jahre später 2004 in Athen wurde sie zunächst Dritte im 100-Meter-Lauf und gewann dann das 200-Meter-Rennen. Mit der 4-mal-100-Meter-Staffel wurde sie zum zweiten Mal Olympiasiegerin, zusammen mit Aleen Bailey, Tayna Lawrence und Sherone Simpson. Als Olympiasiegerin galt sie auch als eine der Favoritinnen über 200 Meter bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki. Den Titel holte sich jedoch Allyson Felix (USA), während Campbell nur Vierte wurde. Vorher hatte sie allerdings bereits über 100 Meter die Silbermedaille hinter der US-Amerikanerin Lauryn Williams gewonnen, und mit der jamaikanischen 4-mal-100-Meter-Staffel gewann sie am vorletzten Tag der Wettkämpfe noch die Silbermedaille hinter der US-amerikanischen Staffel. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka gewann Campbell den Titel über 100 Meter in einer Zeit von 11,01 s und setzte sich damit knapp gegen die US-Amerikanerinnen Lauryn Williams (11,01 s) und Carmelita Jeter (11,02 s) durch. Über 200 Meter und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel gewann sie Silber. Bei der nationalen Ausscheidung für die Olympischen Spiele 2008 wurde sie trotz einer Zeit von 10,88 s nur Vierte über 100 Meter, siegte aber über 200 Meter in ihrer persönlichen Bestzeit von 21,94 s. Im Finale der Spiele Peking siegte sie mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 21,74 s und gewann somit die Goldmedaille. Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin wurde sie im Finale über die 100 Meter Vierte. Über die 200 Meter gewann sie mit einer Zeit von 22,35 s die Silbermedaille. Am 14. März 2010 gewann sie die Goldmedaille im 60-Meter-Lauf bei den Hallenweltmeisterschaften in Doha in einer Zeit von 7,00 s. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu gewann sie im 100-Meter-Lauf mit einer Zeit von 10,97 s die Silbermedaille. Über 200 Meter gewann sie mit 22,22 s die Goldmedaille. Eine weitere Silbermedaille bei diesen Weltmeisterschaften gewann sie zusammen mit Shelly-Ann Fraser-Pryce, Kerron Stewart und Sherone Simpson im 4-mal-100-Meter-Staffelwettbewerb mit einer Zeit von 41,70 s. Bei den Hallenweltmeisterschaften 2012 in Istanbul gelang es ihr, ihren Weltmeistertitel über 60 Meter zu verteidigen. Sie siegte im Finale in einer Zeit von 7,01 s. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London gewann Campbell-Brown die Bronzemedaille im 100-Meter-Sprint sowie im Finale gemeinsam mit Fraser-Pryce, Simpson und Stewart mit einer Zeit von 41,41 s die Silbermedaille in der 4-mal-100-Meter-Staffel. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Peking gewann sie über 100 Meter die Bronze- und mit der Sprintstaffel die Goldmedaille. Veronica Campbell hat bei einer Größe von 1,63 m ein Wettkampfgewicht von 61 kg. Ende 2007 heiratete sie ihren Sprinterkollegen Omar Brown. Zwischen 2004 und 2011 wurde sie siebenmal zu Jamaikas Sportlerin des Jahres gewählt. 2008 wurde ihr der Order of Distinction (Commander Class) verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Dopingverdacht.", "content": "Im Mai 2013 wurde Campbell-Brown positiv auf ein Diuretikum getestet, das u. a. als Verschleierungsmittel für verbotene Substanzen dienen kann. Ihr drohte zunächst eine zweijährige Sperre. Im Juni stufte der Weltverband IAAF das Vergehen Campbell-Browns als geringfügig ein, im Oktober sprach auch der nationale jamaikanische Leichtathletik-Verband JAAA lediglich eine öffentliche Verwarnung gegen Campbell-Brown aus und räumte ihr ein Startrecht für künftige Wettbewerbe ein, da die Substanz nicht zur Leistungssteigerung verwendet worden sei. Die IAAF leitete den Fall an den Internationalen Sportgerichtshof (CAS), der sie im Februar 2014 freisprach. Erst im April begründete der CAS seine Entscheidung damit, dass bei der Dopingkontrolle gegen Anti-Doping-Regularien verstoßen worden sei. Der Verantwortliche soll dies wissentlich gemacht haben; so könnten die Proben durch Schweiß oder Wasser verunreinigt gewesen sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Veronica Campbell-Brown (geborene \"Campbell\"; * 15. Mai 1982 in Clark’s Town, Trelawny Parish) ist eine jamaikanische Sprinterin. Sie ist mehrfache jamaikanische Meisterin, Olympiasiegerin und Weltmeisterin im 100- bzw. 200-Meter-Lauf.", "tgt_summary": "维罗尼卡·坎贝尔-布朗(英语:Veronica Campbell-Brown,1982年-5月15日),牙买加女子短跑运动员。她曾经获得5枚奥运会奖牌。在2008年夏季奥林匹克运动会上,她用时21.74秒跑完200米,成为第2个两次获得奥运会女子200米比赛冠军的选手。此前,德国的贝贝尔·沃凯尔在1976年和1980年的奥运会上也曾两次夺冠。", "id": 3010409} {"src_title": "HL7", "tgt_title": "Health Level 7", "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "HL7 wurde 1987 in den USA gegründet, um eine Industrienorm (englisch: Standard) für klinische Informationssysteme zu verfassen. HL7, Inc. ist eine amerikanische Normengruppe, die vom nationalen amerikanischen Normeninstitut, dem American National Standards Institute (ANSI) seit 1994 akkreditiert ist. Der Schwerpunkt von HL7 in den USA liegt in der Datenverarbeitung für medizinische Daten und Verwaltungsdaten. HL7 verbundene Organisationen, sogenannte Affiliates, existieren inzwischen in über 30 Ländern. Die erste Partnergesellschaft wurde bereits 1993 in Deutschland gegründet. Auch in den USA ist HL7 lediglich eine von vielen akkreditierten Gruppen, die Industriestandards im Gesundheitswesen bearbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbreitung.", "content": "Inzwischen arbeitet HL7 als Normengremium auf internationaler Ebene als assoziierte Organisation mit ISO, CEN, der IHTSDO und CDISC im Joint Initiative Council des ISO TC 215 zusammen. In Deutschland hat sich als Spiegel dieser Initiative das Kompetenznetz zu eHealth Standards zusammengeschlossen. Kooperationen bestehen auch mit verschiedenen anderen Gruppierungen, wie beispielsweise IHE als Initiative von Anwendern und Herstellern mit dem Ziel den Informationsaustausch zwischen IT-Systemen im Gesundheitswesen zu standardisieren und zu harmonisieren.", "section_level": 2}, {"title": "HL7 in Deutschland.", "content": "Die deutsche Organisation von HL7 ist seit 1993 ein eingetragener Verein. Die freiwillige Mitgliedschaft in der nationalen HL7-Organisation beruht auf persönlichem Engagement klinischer Nutzer und vor allem auf industriellem Interesse (ca. 100 Mitglieder). Von den ca. 1000 Kliniken in Deutschland sind etwa 50 Mitglied bei HL7-Deutschland. Auch Organisationen der Körperschaften, der Selbstverwaltung, Betriebsorganisationen (z. B. die gematik) sowie Bundesbehörden (z. B. DIMDI) zählen zu den Mitgliedern. In Deutschland wird HL7 praktisch nur innerhalb von Krankenhäusern eingesetzt und so gut wie nie zum Austausch von Daten zwischen dem klinischen und dem niedergelassenen Sektor im Gesundheitswesen. Dies liegt zum Teil daran, dass sich in der Praxis-Software im niedergelassenen Bereich eine Fülle von Datenaustauschformaten entwickelt hat, wobei die xDT wohl die Formate mit der größten Verbreitung sind.", "section_level": 2}, {"title": "HL7 und Normung im NAMed.", "content": "HL7 arbeitet in Deutschland als informelle Gruppe kooperativ mit den Gremien der nationalen Normung. In der Normung arbeiten Mitgliedsunternehmen von HL7 e. V. im Normenausschuss NAMed des DIN mit. HL7 selbst ist nicht Mitglied im DIN. Der erste Normvorschlag zu HL7 wurde beim DIN 2008 als Übernahme der ISO-Norm 10781 vorgelegt (DIN EN ISO DIS 10781, Ausgabe 2008-05, Entwurf).", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung von HL7.", "content": "Infolge der föderalen Struktur der deutschen Verwaltung auch im Gesundheitswesen, bleibt die Standardisierung auch unter Bezug auf HL7 weit hinter den Möglichkeiten der Volkswirtschaft zurück. Zudem ist die Industrie hierbei nicht gewillt, einer Normenorganisation ein Mandat für eine den Wettbewerb beschränkende Vereinheitlichung zu geben. Daher ist die erkennbare Leistung zur aktuellen Diskussion gering, beispielsweise zur elektronischen Patientenakte und ohne Beitrag zur Diskussion der Ausgewogenheit zwischen Datenverfügbarkeit und Datensicherheit. Eine Wirkung auf die Produktivität klinischer Informationssysteme (KIS = Krankenhaus-Informationssysteme) durch die Tätigkeit von HL7 e.V. wird nicht berichtet, die Variabilität des Angebots an KIS wird durch die Standardisierung nach HL7 bisher nicht beeinflusst. Öffentliche Förderung für einen breiteren Einsatz von HL7 existiert nicht, weder auf Bundesebene noch in Länderprogrammen. Eine andere Situation besteht in den Niederlanden: Dort gibt es ein nationales Programm zur Umsetzung der HL7-Normen in den nationalen Gebrauch. Diese Aktivitäten werden durch ein deutsches Unternehmen als Auftragsleistung aus den Niederlanden gestützt.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Zielsetzung von HL7.", "content": "Ziel von HL7-Normen ist die Vereinfachung der Umsetzung der medizinischen Prozessabläufe zwischen den beteiligten Systemen und die Schaffung von Interoperabilität zwischen verschiedenen Betreibern und Herstellern.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitsweise.", "content": "HL7 schafft internationale Standards für den Austausch zwischen Systemen und zwischen Einrichtungen, zum Markup von klinischen Dokumenten (z. B. die Clinical Document Architecture). Ein häufiger Irrglaube über HL7 ist, dass es sich dabei um ein Softwareprodukt handelt. Tatsächlich bezeichnet es Spezifikationen. Die bekanntesten sind die Versionen 2.x des HL7-Nachrichtenformats, die heute überwiegend in Krankenhäusern verwendet werden. HL7 ist in Arbeitsgruppen ('Work Groups') gegliedert, die kooperativ am Standard arbeiten. Die Arbeitsgruppen sind direkt verantwortlich für den Inhalt der Standards. Eine Liste mit den Aufgabenfeldern und der momentanen Organisationen ist auf der offiziellen Website zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungszweck der HL7-Standards.", "content": "Die HL7-Standards können kostenlos implementiert werden, es gibt also keine Lizenzen oder Gebühren für die Entwicklung oder für die Laufzeitumgebung. Die Verteilung der aktuellen Standards ist kostenpflichtig. HL7 bietet Interoperabilität zwischen verschiedenen Informationssystemen im Gesundheitswesen (z. B. Krankenhausinformationssystemen (KIS), Praxisverwaltungssystemen (PVS), Laborinformationsmanagementsystemen (LIMS), Radiologieinformationssystemen (RIS)), Systemen zur Leistungsabrechnung sowie zwischen Systemen, die als Elektronische Patientenakte fungieren.", "section_level": 1}, {"title": "HL7 Version 2.x.", "content": "Die Serie der HL7 Version 2 Standards ist weit verbreitet und dient der Systemintegration innerhalb von Krankenhäusern zum Beispiel zur Kommunikation von Patienten- und Leistungsdaten sowie Leistungsanforderungen und Befunden. Es werden die notwendigen Anwendungsgebiete im Krankenhaus abgedeckt: Patientendaten-Administration, Befundkommunikation, Leistungsanforderung und -übermittlung, Dokumenten- und Stammdatenaustausch, Mitarbeiterdaten sowie Logistik, Materialmanagement und Ressourcenplanung. Das Austauschformat für HL7 Version 2 ist einfach und textbasiert. HL7 ist nicht Plug and Play. Zwar lassen sich HL7-Transportschichten (wie MLLP) und Parser für HL7-Nachrichten finden, die Verarbeitung von Nachrichten, -Segmenten und -Feldern ist jedoch applikationsspezifisch und muss vom Anwendungsentwickler implementiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "HL7-Version-2-Nachrichtentypen.", "content": "Folgende Nachrichtentypen werden verwendet (Auszug!) Die Nachrichten sind in Segmente und Felder gegliedert. Folgende Segmente gibt es (Auszug!)", "section_level": 3}, {"title": "Segmente.", "content": "HL7 definiert u. a. die folgenden Segment-Typen:", "section_level": 3}, {"title": "Anwendungsbeispiel.", "content": "Durch ein Ereignis (Event) wird der Versand einer Nachricht angestoßen. Ein solches Ereignis ist zum Beispiel die stationäre Aufnahme eines Patienten. Nachdem die Aufnahme am KIS eingegeben wurde, erzeugt das KIS eine Nachricht vom Typ ADT (\"Admission, Transfer, Discharge\", also „Aufnahme, Verlegung, Entlassung“) und dem Ereignistyp z. B. A01, A02, A03 usw. Über diese Nachricht wird dies den angeschlossenen klinischen Subsystemen mitgeteilt, so dass der Patient mit seinen Stammdaten dort bereits bekannt ist. HL7-Nachrichten bestehen aus 'Segmenten', die sich in 'Felder' aufteilen, die mit bestimmten 'Datentypen' gefüllt sind. Das folgende Beispiel (siehe Abbildungen) einer HL7-Nachricht vom Typ ADT und dem Ereignistyp A01 (Neuaufnahme) besteht aus drei Segmenten: \"Message Header (MSH)\", \"Patient Identification (PID)\" und \"Patient Visit (PV1)\". Das MSH-Segment steht am Anfang jeder HL7-Nachricht. Es enthält Informationen zu den verwendeten Feldtrennzeichen, den kommunizierenden Anwendungen, dem Nachrichten- und Ereignistyp und der eingesetzten HL7-Version. Die Kontrollnummer (\"Message Control ID\") in Feld 10 ist nach Spezifikation eindeutig und wird in der Bestätigungsnachricht des Subsystems, dem sogenannten \"Acknowledgement\", referenziert. Das PID-Segment enthält sämtliche Stammdaten des Patienten (Name, Geburtstag, Adresse, Krankenkassennummer etc.). Das PV1-Segment enthält Daten zu einem Fall. Dazu gehören u. a. die Aufnahmeart, die Abrechnungsart, der zugewiesene Aufenthaltsort des Patienten (Station, Zimmer, Bett) und der einweisende Arzt.", "section_level": 3}, {"title": "HL7 Version 3.", "content": "Bei der bisherigen Version 2 von HL7 steht ein pragmatisches Vorgehen des Nachrichtenaustauschs im Vordergrund. Dies erlaubt die Erarbeitung rascher Lösungen für anstehende Kommunikationsbedürfnisse – eines der ursprünglichen Ziele von HL7 –, birgt aber auch die Gefahr der Entwicklung von Inkonsistenzen. HL7 Version 3 ist auf die Kommunikationsbedürfnisse der gesamten Gesundheitsversorgung abgestimmt. Die Entwicklung an dieser neuen „Generation HL7“ begann 1995, eine erste Standardpublikation erfolgte im Jahr 2005. V3 basiert, im Gegensatz zu Version 2, auf einer formalen Methodologie (HL7 Development Framework HDF) und objektorientierten Prinzipien. Eines der Hauptziele von HL7 V3 ist, zwischen allen Kommunikationspartnern ein einheitliches Verständnis über Objekte und Prozesse zu erlangen. Hierzu werden unter anderem Vereinbarungen über Form und Inhalt, aber auch über Bedeutung (Semantik), die zu verwendenden Terminologien und die zugrunde liegenden Prozesse getroffen. Es wird der vollständige Lebenszyklus eines Standards – Entwicklung, Anpassung, Anerkennung des Marktes, Verwendung und Einhaltung des Standards – vereinheitlicht und automatisiert. Das dazu definierte HL7 Development Framework (HDF) basiert auf einer Serie von Modellen, die dem ISO-Standard der Unified Modeling Language (UML) folgen. Aus den Modellen werden die erforderlichen Nachrichten direkt abgeleitet und sollen damit auch Anforderungen moderner IT-Systeme, z. B. bei der Softwareentwicklung, unterstützen. Die HL7 V3 Entwicklungsmethodik ist früheren Wegen zur Entwicklung von Nachrichten bedeutende Schritte voraus. Allerdings bringt der Nutzen einer ausgefeilteren Methodik auch die Notwendigkeit mit sich, eine umfassendere Reihe von Begriffen und Verfahren zu verstehen. Neben den normativen Teilen sind daher auch informative Teile in den HL7-Standard aufgenommen. Zusätzlich werden offizielle, jedoch nicht zum Standard gehörende Materialien bereitgestellt. Die Clinical Document Architecture (CDA, ISO 27932) beschreibt ein XML-basiertes Format für den Austausch von Dokumenten im Gesundheitswesen, zum Beispiel ein Entlassbrief für einen Patienten von Krankenhaus zum Hausarzt.", "section_level": 2}, {"title": "Arden Syntax.", "content": "Die Arden-Syntax beschreibt, wie Wissen über Prozesse im Gesundheitswesen gespeichert werden kann und wie dies verwendet werden kann, um medizinische Entscheidungen strukturiert zu unterstützen (Decision Support).", "section_level": 2}, {"title": "FHIR.", "content": "Fast Healthcare Interoperability Resources (FHIR) ist die nächste Generation der HL7-Standards. Es ist ein Austauschformat, das ebenfalls auf XML oder JSON basiert und einfacher zu implementieren ist als HL7 V3. Die aktuelle Version ist \"FHIR Release #4\" vom 27. Dezember 2018: \"First Normative Content\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Health Level 7 (HL7) ist eine Gruppe internationaler Standards für den Austausch von Daten zwischen Organisationen im Gesundheitswesen und deren Computersystemen.", "tgt_summary": "HL7指的是一组用于在各种医疗服务提供者所使用之软件应用程序之间,传输临床和管理数据的国际标准。这些标准侧重于应用层,即OSI模型中的“第7层”。 HL7标准由国际标准组织Health Level Seven International制作,并被美国国家标准协会和国际标准化组织等其他标准发布机构采用。医院和其他医疗保健提供者组织通常具有许多不同的资讯系统,用于计费记录到患者追踪等所有内容。这些所有的系统在接收新讯息时,或者当他们希望检索讯息时,应该彼此通信(或“接口”),但并非所有系统都这样做。 HL7 International规定了许多灵活的标准、指南和方法,各种医疗保健系统可以通过这些标准、指南和方法相互通讯。此类指南或数据标准是一组规则,允许以统一和一致的方式共享和处理信息。这些数据标准旨在使医疗保健组织能够轻松共享临床讯息。从理论上讲,这种交换讯息的能力应该有助于最大限度地减少医疗保健在地理上被隔离和高度变化的趋势。 HL7 International认为以下标准是其主要标准: 其他HL7标准/方法包括:", "id": 2508171} {"src_title": "Newport News Shipbuilding", "tgt_title": "紐波特紐斯造船公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In den 1880er Jahren baute Collis P. Huntington eine Eisenbahnstrecke, um Kohle aus dem Flusstal des Ohio River nach Newport News zu transportieren. 1886 gründete er die Werft von Newport News, die 1891 ihr erstes Schiff auslieferte, einen Schlepper mit dem Namen \"Dorothy\". Bis 1897 wurden drei Kriegsschiffe für die United States Navy gebaut. Ab 1907 entstanden auf der Werft sechs neuzeitliche Schlachtschiffe nach dem Vorbild der britischen HMS \"Dreadnought\". Von 1918 bis 1920 wurden 25 Zerstörer gebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg begann Newport News Shipbuilding mit der Fertigung des ersten Flugzeugträgers, der von Grund auf neu gebaut wurde. Die USS \"Ranger\" wurde 1934 ausgeliefert. Danach entstanden zwei weitere Flugzeugträger, die USS \"Yorktown\" und die USS \"Enterprise\", die durch ihren Einsatz in der Schlacht um Midway bekannt wurden. Außerdem baute die Werft zwischen den Kriegen Tankschiffe für US-Ölkonzerne. 1940 kam die Schiffswerft an die Börse. Während des Zweiten Weltkriegs arbeiteten 31.000 Personen an Schiffen für die US-Marine. In einer eigens eingerichteten Notfall-Werft wurden während des Kriegs 239 Liberty-Frachter gebaut. Das waren langsame, aber günstig und schnell zu bauende Frachtschiffe, mit denen die Schiffsverluste in der Atlantikschlacht mehr als wettgemacht wurden. Nach dem Krieg fertigte die Werft die weltweit größten Flugzeugträger, die USS \"Midway\" (1945) und die USS \"Coral Sea\" (1947). 1952 folgte das Passagierschiff \"United States\", das im Jahr 2008 immer noch das 1952 errungene Blaue Band für die schnellste Atlantik-Überquerung in westlicher Richtung hielt. Gemeinsam mit Westinghouse und der US-Marine entwickelte der Schiffbauer 1954 einen Prototyp eines Kernreaktors für den Antrieb von Flugzeugträgern. Das führte zur Entstehung des ersten Trägers mit Nuklear-Antrieb (USS \"Enterprise\"), der 1960 fertiggestellt wurde. Bereits 1959 verließ das erste U-Boot mit Nuklear-Antrieb und das erste U-Boot mit ballistischen Raketen die Schiffswerft. 1968 fusionierte Newport News Shipbuilding mit Tenneco, und zwei Jahre später wurde der nördliche Teil der Werft umgebaut und um das Trockendock 12 für den Bau von größeren Schiffen vorbereitet. Die zwei größten Tanker der westlichen Hemisphäre wurden hier gebaut, bevor die Ölkrise das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten brachte. Doch Aufträge der US-Marine ließen den Umsatz 1981 auf 1 Milliarde US-Dollar steigen. Erfolgreiche Schiffstypen wie die U-Boote der \"Los Angeles\"-Klasse und die Flugzeugträger der \"Nimitz\"-Klasse werden seitdem hier gebaut. Nach dem Ende des Kalten Krieges reduzierte die US-Regierung die Ausgaben für das Militär. Newport News Shipbuilding wurde 1996 wieder eine eigenständige Firma, deren Aktien erneut an der Börse gehandelt wurden, und konzentrierte sich auf den Bau von Flugzeugträgern und U-Booten. 2001 wurde die Firma vom Rüstungskonzern Northrop Grumman übernommen. Die USS \"Gerald R. Ford\", der erste Flugzeugträger der \"Gerald R. Ford\"-Klasse, befand sich von 2009 bis 2013 im Trockendock der Werft, bis Mai 2017 im Bau. Sie ersetzte 2017 die USS \"Enterprise\" (CVN-65).", "section_level": 1}, {"title": "Trockendock 12.", "content": "Das \"Dry Dock 12\" ist das größte Trockendock in den USA. Es ist 670 Meter lang und kann in zwei wasserdichte Bereiche getrennt werden. Das Fundament ruht auf einer Pfahlkonstruktion, die gut 100 Meter tief im Boden verankert ist. Der Boden aus Beton ist extrem dick, um durch sein Gewicht ein Aufschwimmen zu verhindern. Der Portalkran des Docks kann 1050 Tonnen heben. Er wurde 1975 von Krupp Krantechnik Wilhelmshaven als 900-t-Kran gebaut. Im Zug einer umfassenden Modernisierung in den 2000er Jahren konnte die Traglast auf 3×350 t erhöht werden. Aufgrund der Gezeiten der Chesapeake Bay an der Mündung des James River kann das Dock maximal um 10 Meter geflutet werden. Dadurch werden die Flugzeugträger mit größerem Tiefgang in dem Trockendock nur so weit wie nötig gebaut. Die Endmontage erfolgt außerhalb des Trockendocks.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Newport News Shipbuilding and Drydock Company (NNS) war bis zur Übernahme durch den Rüstungskonzern Northrop Grumman am 7. November 2001 die größte eigenständige Schiffswerft in den Vereinigten Staaten. Die Schiffbausparte von Northrop Grumman wurde wiederum 2011 in eine rechtlich eigenständige Gesellschaft, Huntington Ingalls Industries, ausgegliedert.", "tgt_summary": "纽波特纽斯造船及船坞公司(英语:Newport News Shipbuilding and Drydock Company,NNS&DD),或简称为纽波特纽斯造船厂(Newport News Shipbuilding,NNS),是美国规模最大的私人造船厂,位于维珍尼亚州的纽波特纽斯,邻近汉普顿锚地。", "id": 2024257} {"src_title": "St. Michael’s Mount", "tgt_title": "聖邁克爾山 (英國)", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Sehenswürdigkeit des St. Michael’s Mount ähnelt dem Mont Saint-Michel im Norden Frankreichs, ist allerdings weniger bekannt. St. Michael’s Mount hat daher ein geringeres Tourismusaufkommen und damit auch nicht die entsprechenden Probleme seines „großen Bruders“. Ein kleiner Hafen besteht ebenfalls seit dem Spätmittelalter und dient heute zum Anlegen der Touristenfähren. Auf der Insel bzw. dem Berg befinden sich neben einem subtropischen Garten noch einige weitere Häuser und Anlagen vor allem religiösen Charakters. Ebenso wie sein französisches Pendant ist St. Michael’s Mount lange Zeit eine Pilgerstätte gewesen und genießt in entsprechenden Kreisen religiös-kultische Verehrung.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Der St. Michael’s Mount vereint auf einem sehr kleinen Gebiet viele Wesenszüge der Geologie von Cornwall. Er besteht aus dem Dachbereich einer Granitintrusion, die in schwach metamorphe Tonschiefer (Metapelite) des Devons eingedrungen ist. Der Südteil des Granits wird von steilstehenden Adern mit Greisenmineralisation durchzogen. Die Greisen sind reich an den Mineralen Turmalin, Wolframit und Cassiterit. Die meerseitigen Aufschlüsse sind seit 1995 als Site of Special Scientific Interest ausgewiesen und stehen unter Schutz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Wie Feuersteinartefakte nahelegen, war der St. Michael’s Mount bereits im Mesolithikum zwischen 8000 und 3500 v. Chr. besiedelt. Auch während des Neolithikums zwischen 4000 und 2500 v. Chr. dürften hier Menschen gelebt haben. Aus der Bronzezeit (2500 bis 800 v. Chr.) sind keine sicheren Spuren erhalten. Um 1700 v. Chr. wurde der den Hügel umgebende Haselwald vom Meer überflutet. Im Mittelalter befand sich auf dem Hügel zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert möglicherweise bereits ein Kloster. In einer Schenkung übergab Eduard der Bekenner die Stätte an den Benediktinerorden von Mont-Saint-Michel in der Normandie. Im Jahr 1424 ging St. Michael’s Mount dann an die Syon Abbey über. Die ältesten erhaltenen Klostergebäude stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die Kapelle auf dem Berg wurde im 15. Jahrhundert errichtet und befindet sich wie auch das Schloss unter privater Leitung, kann aber besichtigt werden. Die Adelsfamilie Baron St. Levan, die von den St. Aubyns abstammt, hat den Besitz 1954 dem National Trust vermacht. Nachkommen der Familie leben noch heute auf der Insel.", "section_level": 1}], "src_summary": "St. Michael’s Mount (kornisch [UCR]: \"An Garrek Los y’n Cos \") ist eine Gezeiteninsel an der Südwestspitze Englands, die 366 m vor dem Ort Marazion in Cornwall liegt und eine Fläche von 0,23 km2 hat. Sie ist entweder mit einer Fähre oder, bei Niedrigwasser, über einen schmalen Damm von Marazion aus zu erreichen.", "tgt_summary": "圣迈克尔山(英语:St Michael's Mount,)是英国的一个潮间岛,位于康沃尔郡芒特湾海岸。圣迈克尔山和法国的圣米歇尔山有颇多的相似之处。圣迈克尔山是43座从英国本土出发,不通过桥就可以到达的潮间岛。岛上有城堡和教堂,城堡内保存有众多古代的文物。圣迈克尔山现在由国家名胜古迹信托管理维护,也是英国著名的旅游风景地。", "id": 1613767} {"src_title": "Jinmeiyō-Kanji", "tgt_title": "人名用漢字", "src_document": [{"title": "Liste der Jinmeiyō-Kanji.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "25. Mai 1951.", "content": "Die ersten 92 Kanji für die Schreibung von Namen werden veröffentlicht:", "section_level": 2}, {"title": "30. Juli 1976.", "content": "Die erste Erweiterung umfasst 28 Schriftzeichen:", "section_level": 2}, {"title": "1. Oktober 1981.", "content": "Zweite Änderung. Die 1945 Zeichen umfassende Liste der \"Jōyō-Kanji\" ersetzt die \"Tōyō-Kanji\" und beinhaltet acht Schriftzeichen der ersten veröffentlichten Liste der Jinmeiyō-Kanji. Diese wurden aus der Liste entfernt: Sechs Schriftzeichen wurden vereinfacht: Den Jinmeiyō-Kanji werden 54 neue Schriftzeichen hinzugefügt, so dass die Zahl auf 166 Schriftzeichen steigt:", "section_level": 2}, {"title": "1. März 1990.", "content": "Dritte Änderung. Es werden 118 neue Schriftzeichen hinzugefügt, so dass die Zahl auf 284 Schriftzeichen steigt:", "section_level": 2}, {"title": "3. Dezember 1997.", "content": "Vierte Änderung. Es wird ein neues Schriftzeichen hinzugefügt, so dass die Zahl auf 285 Schriftzeichen steigt:", "section_level": 2}, {"title": "23. Februar 2004.", "content": "Fünfte Änderung. Es wird ein neues Schriftzeichen hinzugefügt, so dass die Zahl auf 286 Schriftzeichen steigt:", "section_level": 2}, {"title": "7. Juni 2004.", "content": "Sechste Änderung. Es wird ein neues Schriftzeichen hinzugefügt, so dass die Zahl auf 287 Schriftzeichen steigt:", "section_level": 2}, {"title": "12. Juli 2004.", "content": "Siebte Änderung. Es werden drei neue Schriftzeichen hinzugefügt, so dass die Zahl auf 290 Schriftzeichen steigt:", "section_level": 2}, {"title": "27. September 2004.", "content": "Achte Änderung der Jinmeiyō-Kanji. Am 11. Juni 2004 kündigte ein Komitee des japanischen Justizministeriums die Hinzufügung von 578 Schriftzeichen zur Liste der Jinmeiyō-Kanji an. Einige wurden nachdrücklich von Eltern verlangt, um die Namen ihrer Kinder nicht mit Katakana oder Hiragana schreiben zu müssen: Andere Schriftzeichen wurden nicht für die Schreibung von Namen zur Aufnahme in die Liste vorgeschlagen, sondern wegen ihres häufigen Gebrauchs. Diese waren allerdings umstritten: 489 Schriftzeichen, darunter auch die eben genannten, sollten der Liste hinzugefügt werden. Für Vorschläge wurde eigens eine Internetseite eingerichtet. Am 23. Juli 2004 wurden nach zahlreichen Protesten neun der 489 hinzuzufügenden Schriftzeichen entfernt, und zwar über die eben genannten hinaus noch die folgenden: Den übrigen 480 Schriftzeichen wurde dann noch eines hinzugefügt: Am 13. August 2004 wurden weitere 79 Schriftzeichen aus der Liste entfernt, darunter auch: Am 27. September 2004 wurde die achte Änderung der Liste der Jinmeiyō-Kanji durchgeführt. Weiterhin wurde eine Liste 205 traditioneller Varianten (Kyūjitai) der Joyo- und Jinmeiyō-Kanji hinzugefügt, die 1947 und 1981 für veraltet erklärt worden waren. Dies war die weitreichendste Änderung der Jinmeiyō-Kanji; damit sind darin 983 Schriftzeichen enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Erlaubte traditionelle Schriftzeichen.", "content": "Aus den Jinmeiyō-Kanji: Aus den Joyo-Kanji (alt = traditionell; neu = moderner Standard):", "section_level": 3}, {"title": "30. April 2009.", "content": "Neunte Änderung. Es werden zwei weitere Schriftzeichen hinzugefügt, so dass die Zahl auf insgesamt 985 Schriftzeichen steigt:", "section_level": 2}, {"title": "30. November 2010.", "content": "Zehnte Änderung. 129 Schriftzeichen wurden in die Liste der \"Jōyō-Kanji\" überführt, darunter 11 Zeichen, die in Präfekturnamen vorkommen. Hingegen wurden 5 Schriftzeichen aus der Liste der Jōyō-Kanji in die Liste der Jinmeiyō-Kanji verschoben, womit die Anzahl dieser sich auf 861 Zeichen veränderte.", "section_level": 2}, {"title": "7. Januar 2015.", "content": "Elfte Änderung. Es wurde ein Schriftzeichen zur Liste der Jinmeiyō-Kanji hinzugefügt, womit sich die Anzahl dieser auf 862 erhöht.", "section_level": 2}, {"title": "25. September 2017.", "content": "Zwölfte Änderung. Es wurde ein Schriftzeichen zur Liste der Jinmeiyō-Kanji hinzugefügt, womit sich die Anzahl dieser auf 863 erhöht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jinmeiyō-Kanji (jap., dt. „Schriftzeichen für Personennamen“) sind aktuell 863 japanische Schriftzeichen (Kanji), die vom japanischen Justizministerium als Ergänzung zu den 2.136 Jōyō-Kanji zugelassen sind. Hintergrund ist, dass ohne diese Ergänzung zu den Jōyō-Kanji viele Personen ihren Familiennamen nicht mit Kanji schreiben könnten und – wie bei manchen Ortsnamen der Fall – darauf angewiesen wären, ihren Namen mit Kana zu schreiben.", "tgt_summary": "人名用汉字(),是指二战后日本在户籍上可记载为孩子名字的汉字中,不属于常用汉字的汉字,于法务省户籍法施行规则别表第二(人名用汉字别表)中指定,截至2017年共有863字。若加上常用汉字则目前共有2999个汉字可用于人名。", "id": 22872} {"src_title": "Petljakow Pe-8", "tgt_title": "Pe-8轟炸機", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und Erprobung der Prototypen.", "content": "1931, die Serienproduktion des schweren Bombenflugzeuges TB-3 war soeben angelaufen, gab das NII (Forschungsinstitut) der Luftstreitkräfte der Sowjetunion (NII WWS) die Anforderungen für das Nachfolgemodell heraus. Es sollte 10 bis 14 Mann Besatzung aufnehmen und in der Lage sein, 10.000 Kilogramm Bomben über eine Entfernung von 1.500 bis 2.000 Kilometern zu transportieren. Als Höchstgeschwindigkeit waren 250 km/h und als Gipfelhöhe 7.000 Meter angegeben. Am 27. Juli 1934 erteilte der Chefstellvertreter des Zentralen Aerohydrodynamischen Instituts (ZAGI), Andrei Tupolew, der internen Konstruktionsabteilung KOSOS den Auftrag, mit den Konstruktionsarbeiten", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Entwicklung.", "content": "Aufgrund von teilweise enormen Zulieferengpässen von Baugruppen, insbesondere von Triebwerken, konnten bis Anfang 1940 nur sechs TB-7 fertiggestellt werden, fünf davon mit Zentrallader und eine mit den besseren AM-35-Triebwerken, die keinen separaten Lader benötigten. Letztendlich wurde gänzlich auf das Ladersystem verzichtet, welches das Leergewicht der TB-7 um 1600 kg erhöhte und faktisch unmöglich unter Feldbedingungen zu warten war; zudem reagierte es extrem empfindlich auf Kampfschäden. Außerdem steigerte es den Kraftstoffverbrauch des Flugzeugs und senkte somit die Reichweite. Aus diesen Gründen", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung.", "content": "Zu Beginn der 1940er-Jahre war die TB-7 einer der modernsten Bombertypen weltweit. Durch die neue Technik des zentralen Ladersystems erreichte sie Gipfelhöhen, die für die meisten anderen Flugzeuge jener Zeit unerreichbar waren. Während sich der Großteil der modernen Langstreckenbomber der westlichen Staaten (Boeing B-17, Consolidated B-24, Avro Lancaster, Handley Page Halifax, Short Stirling) noch in der Entwicklung befand oder erst in die Truppe eingeführt wurde, verfügte die Sowjetunion über einen Fernbomber, der diesen Typen bereits vor deren Erstflügen gleichwertig war. Es ist ein", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Produktion der Petljakow Pe-8 fand im Flugzeugwerk Nr. 124 in Kasan an der Wolga statt. Nachdem die beiden Prototypen des Flugzeugs (Tupolew ANT-42 und ANT-42 „Dubleur“) im Werk Nr. 156 des ZAGI in Moskau gebaut worden waren, fiel am 20. April 1938 der Beschluss, die Serienproduktion in Kasan stattfinden zu lassen. Zum Werksdirektor wurde I. F. Neswal, der stellvertretende Konstrukteur der ANT-42, berufen. Im Mai 1938 traf in Kasan schließlich die Konstruktionsdokumentation der TB-7 ein und es wurde begonnen, die Technologien für die Produktion des hochmodernen Bombers zu entwickeln. Die Ausrüstung und die Fertigungsanlagen wurden gebaut, die Zeichnungen des Flugzeugs präzisiert und die Verträge mit den Zustell- und Zulieferungsbetrieben unterzeichnet. Anfang 1939 kam die Produktion des modernsten sowjetischen Bombers schließlich langsam in Gang und das erste Serienflugzeug, die TB-7 mit der Werknummer 4211, wurde montiert. Dennoch verlief die Produktion nicht planmäßig. Ursprünglich war geplant, bis zum 1. Mai 1939 bereits fünf Vorserienflugzeuge an die Luftstreitkräfte auszuliefern; aufgrund zahlreicher Komplikationen konnte dieses Ziel allerdings nicht erfüllt werden. Gerade die ersten Serienmaschinen wurden unter extrem schwierigen Bedingungen gebaut. In der zweiten Jahreshälfte 1939 stockte zum Beispiel die Lieferung von neuen Triebwerken AM-34FRNW. Obwohl davon ausgegangen wurde, dass dies nur eine zeitweilige Erscheinung sei, verbesserte sich die Situation kaum. Bis Ende 1939 wurden nur zwei TB-7 gebaut, die Zellen von weiteren Maschinen lagen in den Hallen", "section_level": 2}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "Die Pe-8 war ein freitragender Mitteldecker in Ganzmetallbauweise mit vier an den Tragflächen montierten Triebwerken und konventionellem Seitenleitwerk.", "section_level": 1}, {"title": "Rumpf.", "content": "Die Rumpfzelle bestand aus drei Abschnitten mit ovalem Querschnitt. Sie bestand aus einem Rohrgerüst aus Dural, das mit 1-Millimeter-Duralblech beplankt war. Die Kabine selbst war in zwei Etagen unterteilt und befand sich in der vorderen Sektion des Bombers. Oben saßen in der verglasten Kabine die beiden Piloten und dahinter, in einem durch zwei Scheiben an jeder Seite erhellten kleinen Raum, der Bordmechaniker. Im unteren und größeren Teil der Kabine befanden sich die Plätze des Funkers, des Navigators und des Bombenschützen. Der Bombenschütze saß dabei allerdings vor einer Trennwand, die den Hauptteil der Kabine vom Bug des Flugzeugs abtrennte, direkt über der Verglasung des Bugs, wo sich auch das Bombenzielvisier befand. Der obere Teil der Kabine lag unsymmetrisch auf der linken Seite in Flugrichtung. Die Piloten waren außerdem durch 9-mm-Panzerplatten, die beiden Gondel- und der Bugschütze mit 12-mm-Platten geschützt. In der Mitte des Rumpfes und somit unterhalb des Raums für den Bordmechaniker befand sich bei den zwei Prototypen und fünf frühen Serienmaschinen das zentrale Laderaggregat. Es lag direkt vor dem zentralen Schützenstand und zwischen den Flügelholmen.", "section_level": 2}, {"title": "Tragwerk.", "content": "Die Tragflächen bestanden aus einer dreiteiligen Rohrkonstruktion mit Duralbeplankung. Einzig die Ruder waren stoffbespannt. Das Mittelstück umfasste die inneren Motoren mit den Fahrwerksgondeln. In ihnen befanden sich als Besonderheit bemannte Waffenstände. Diese Waffenstände waren eine besonders markante Eigenheit des Flugzeugs, da ihre Lage sehr", "section_level": 2}, {"title": "Fahrwerk.", "content": "Die Haupträder des Fahrwerks wurden elektrisch-hydraulisch in die Gondeln der inneren Motoren eingefahren, im Notfall auch per Handbetrieb. Das Heckrad war nicht einziehbar. Im Flug ragten die Haupträder etwas heraus, was bei Bauchlandungen eine Beschädigung des Rumpfes verhindern sollte. Die Besonderheit des Fahrwerks waren die", "section_level": 2}, {"title": "Elektronik.", "content": "An Bord der Petljakow Pe-8 befand sich eine Vielzahl an elektronischen Geräten und elektronisch betriebenen Anlagen. Die folgenden Daten beziehen sich allesamt auf den zweiten Prototyp Tupolew ANT-42 „Dubleur“, sind jedoch auch für die späteren Serienbomber korrekt, da hier nur geringfügige und kaum erwähnenswerte Änderungen vorgenommen wurden. Fast die gesamte Stromversorgung des Flugzeugs lief über drei Generatoren des Typs GS-1000, von denen einer als Reservegenerator diente. So verlief auch die Kraftstoffversorgung der Maschine über zwei in", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Die Bewaffnung der Pe-8 wurde in Abwurf- und Abwehrbewaffnung unterteilt. Die Abwurfbewaffnung wurde ihrerseits entsprechend ihrer Bestimmung in drei Hauptgruppen eingeteilt. Die Abwehrbewaffnung der Petljakow Pe-8 umfasste insgesamt fünf bemannte Schützenstände. Der Bugstand bestand anfänglich aus dem Bugturm NEB (Носевая Електрищеская Базня – Bugturm elektrischer Bauart) und dem Zwillingsmaschinengewehr SchKAS. Ab Mitte 1943 wurde nur noch ein MG SchKAS in den veränderten Bug eingebaut, womit auch der Schütze entfiel, da der Bombenschütze dessen Aufgabe übernahm. Der zentrale Stand bestand aus dem Drehturm TAT (Тяжелая Авиационая Турел' – Schwere flugtechnische Lafette) mit einer Maschinenkanone", "section_level": 2}, {"title": "Besatzung.", "content": "Die Besatzung der Petljakow Pe-8 bestand aus elf Mann. Bei speziellen Aufgaben konnte die Zahl der Besatzungsmitglieder allerdings zwischen zehn und zwölf Mann variieren. So flog beim ersten Einsatz der großkalibrigen Sprengbombe FAB-5000NG in der Nacht vom 28. auf den 29. April 1943, bei dem die Bombe von der Pe-8 mit der Werknummer 42029 auf Königsberg geworfen wurde, zusätzlich zur Stammbesatzung der Oberbewaffnungsingenieur der 45. AD, A. P. Taranenko, mit. In Sonderfällen konnte die Besatzung sogar aus 13", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz vor Kriegsbeginn.", "content": "Die ersten fabrikneuen Flugzeuge TB-7 aus Kasan wurden im September 1939 nach Kiew-Borispol in die Ukraine geflogen. Hier war das 14. TBAP (14. Schweres Bombenfliegerregiment) stationiert, das bis dahin den schweren Bomber TB-3 flog. Diese Einheit war dazu auserwählt worden, die praktische Truppen- und Felderprobung des neuen Langstreckenbombers durchzuführen. Die Umschulung des Personals wurde von den Testpiloten P. M. Stefanowski und G. F. Baidukow aus dem NII WWS unterstützt. Das technische Personal in Borispol wurde unter der Leitung von I. W. Markow umgeschult. Unter Führung des Geschwaderkommandeurs G. S. Stschottschikow, des Geschwaderkommissars A. P. Tschuchajew und des Geschwadernavigators Major Kowalenko begann das 14. TBAP mit seiner Umrüstung von TB-3 auf TB-7. Die neue Typenzulassung erhielten als erste die Kommandanten Major Dimitrijew, Hauptmann Remisow und die Oberleutnante Makarenko, Dodonow und Naumenko. Die Zulassung zur Ausbildung auf der TB-7 erhielten die Hauptleute Pachomtschik, Lisatschow und Gorbunow. Da vorerst nur sechs TB-7 zur Verfügung standen, wurden diese Bomber bis Juli 1940 in der 2. Staffel des 14. TBAP unter der Führung von A. G. Dimitrijew vereinigt. Am 4. Juni 1940 stattete der Marschall der Sowjetunion Semjon Budjonny der Einheit einen Besuch ab – ein Beleg für die Wichtigkeit der TB-7 in", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz während des Krieges.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1941.", "content": "Bei Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion war weiterhin nur das in Kiew-Borispol stationierte 14. TBAP mit TB-7 ausgerüstet. Nachdem der Standort in Kiew mehrfach von der deutschen Luftwaffe angegriffen worden war, wurden die verbliebenen neun Flugzeuge am 25. Juni 1941 nach Poltawa geflogen. Am 26. Juni wurden die TB-7-Bomber offiziell aus der 2. Staffel des 14. TBAP herausgelöst und, in Unkenntnis der Lage in Kiew-Borispol, der Reserve des Oberbefehlshabers unterstellt. Am selben Tag begab sich W. I. Lebedjew zusammen mit dem Testpiloten Michail Kawerin nach Borispol, um den Befehl zur Ausgliederung der 2. Staffel auszuführen. Nachdem der Truppenteil nicht aufgefunden werden konnte, fand man erst mit Hilfe der ansässigen Bewohner heraus, dass sich die Maschinen in Poltawa befanden und der Flugplatz des 14. TBAP schwer von der deutschen Luftwaffe bombardiert worden war. In Poltawa schließlich erhielten die TB-7 an Ort und Stelle eine Tarnbemalung und wurden nach Monino und später nach Kasan auf den Flugplatz des Herstellerwerkes geflogen. Ursprünglich war vorgesehen, zwei Staffeln mit TB-7 zu bilden und den Fernbombenfliegerkräften der Reserve des Hauptquartiers zu unterstellen. Die tatsächliche Lage und das Fehlen einer genügenden Anzahl Bomber dieses Typs machte die Bildung einer zweiten Staffel vorerst aber unmöglich. Außerdem wurde in Kasan entschieden, alle TB-7 auf die Dieselmotoren M-30 und M-40 sowie auf großkalibrige Bordwaffen umzurüsten. Einige TB-7 kamen aus Moskau nach Kasan, andere konnten werkneu übernommen werden und neun Maschinen kamen aus dem 14. TBAP in Kiew-Borispol. Insgesamt standen Mitte Juli 1941 14 TB-7 zur Verfügung. Die vom Hauptquartier befohlenen Umrüstungen konnten zumindest im Bereich der Triebwerke schnell erledigt werden, da der Einbau der Dieselmotoren schon vor dem Krieg beherrscht wurde. Die", "section_level": 3}, {"title": "1942.", "content": "Das neue Jahr begann für die 3. AD (die ehemalige 81. AD) mit einer Entlastung, da die Offensive der Wehrmacht vor Moskau von der Roten Armee gestoppt werden konnte, womit sich auch eine Verringerung der Anzahl an Angriffen auf deutsche Frontstellungen einstellte. Bereits im Januar 1942 wurde der Stab der 3. Fernfliegerdivision wieder nach Moskau verlegt und in der zweiten Januarhälfte wurde dann auch das 746. DBAP (das ehemalige 432. DBAP) teilweise von Wsegoditschi bei Kowrow nach Kratowo, südöstlich von Moskau, verlegt. Die nächste große strukturelle Veränderung fand am 18. März 1942 statt; das 746. DBAP wurde aus der 3. Division ausgegliedert und bildete nun ein eigenständiges Regiment. Am 1. April wurde die neue Basis in", "section_level": 3}, {"title": "1943.", "content": "Das Jahr 1943 stellte den Höhepunkt der Verwendung der Pe-8 dar. Nachdem die 45. AD im vorangegangenen Jahr zahlreiche Erfahrungen im Einsatz dieser Fernbomber gesammelt hatte, konnte sie nun das Potenzial der Flugzeuge vollends ausschöpfen. Die Bomber wurden für eine Vielzahl von Aufgaben herangezogen, die nur von Flugzeugen dieser Größenordnung und Reichweite bewältigt werden konnten, so zum Beispiel der Abwurf von Flugblättern in Ostpreußen und dem besetzten Polen. Bereits im Vorjahr wurden außerdem zahlreiche technische Verbesserungen implementiert. So lief im August 1942 ein Experiment innerhalb der 45. Division, bei dem die Unterseite der Pe-8 mit den Werknummern 42015 und 42028 statt im traditionellen Hellblau in tiefem Schwarz gestrichen wurde. Das Ergebnis war, dass die Flugzeuge über 300 m Flughöhe im Licht der Suchscheinwerfer praktisch nicht mehr zu erkennen", "section_level": 3}, {"title": "1944.", "content": "Das vierte Kriegsjahr begann bereits mit einer wichtigen Veränderung innerhalb der 45. AD. Am 10. Januar 1944 erhielt sie ein zusätzliches neues Regiment, das 362. AP, das die US-amerikanische B-25 Mitchell flog. Diese zweimotorigen Bomber wurden der UdSSR im Rahmen des Lend-Lease-Vertrags geliefert. Ende April trafen die ersten B-25 in der 45. AD ein und wurden dem 362. AP übergeben. Auch das 890. DBAP wurde in einer Staffel mit B-25 ausgerüstet, was dazu führte, dass hier nun sowohl Pe-8 als auch B-25 in einem Regiment flogen. Einzig das 25. GwBAP blieb ausschließlich mit Pe-8 ausgerüstet. Am 10. Juli 1944 flog das neue 362. AP der 45. AD", "section_level": 3}, {"title": "Die Pe-8 im Krieg.", "content": "Der Petljakow Pe-8 kam im Großen Vaterländischen Krieg eine wichtige Bedeutung zu. Sie hatte vor allem einen positiven Einfluss auf die Moral der sowjetische Bevölkerung. Trotz der geringen Bauzahl flogen die Pe-8 außerdem im Vergleich zu anderen sowjetischen Bombern eine große Zahl an Kampfeinsätzen. Auch wenn mit den etwa 20 stets zur Verfügung stehenden Flugzeugen in der 45. AD nicht dieselbe Leistung erbracht werden konnte wie mit den vielen tausend britischen und US-amerikanischen Fernbombern, so führten die Pe-8 alleine die Aufgaben durch, die für andere Flugzeuge unlösbar waren. Sie bombardierten bei Nacht feindliche Städte mit großer Waffenlast, warfen 5000-kg-Sprengbomben (FAB-5000NG) auf feindliche Truppenstellungen und konnten die Infrastruktur des Feindes stark zerstören. Die Einsätze brachten meist eine große Wirkung, nur selten", "section_level": 3}, {"title": "Einsatz nach Kriegsende.", "content": "Unmittelbar nach dem Kriegsende begannen umfangreiche Veränderungen und Umstrukturierungen in den sowjetischen Luftstreitkräften. Die 45. AD nahm als viertes Geschwader das 52. Gardegeschwader, ausgerüstet mit Tupolew TB-3, auf. Das 890. DBAP wurde Ende 1945 aufgelöst und dessen Personal, soweit nicht demobilisiert, vom 25. GwBAP übernommen. Das 25. GwBAP wurde am 15. Dezember 1945 offiziell in 203. Orlowsker Gardebombenfliegerregiment umbenannt. Das weitere Schicksal der 37 Exemplare der Pe-8, die den Krieg überstanden, wurde von einer Tragödie bestimmt. Als am 24. Juni 1945 in Moskau die Siegesparade der Roten Armee stattfand, war auch die 45. AD mit 18 Pe-8", "section_level": 2}, {"title": "Flug nach Washington.", "content": "Am 19. Mai 1942 startete die TB-7 mit der Werknummer 42066 unter dem Kommando von Major Puusepp mit dem sowjetischen Außenminister Molotow zu einem Flug nach Washington. Zuvor war bereits am 28. April eine TB-7 mit Pilot Asjamow für diplomatische Verhandlungen nach Tealing/Dundee in Schottland geflogen. Die 42066 legte in Tealing ebenfalls eine Zwischenlandung ein und flog am 24. Mai nach Prestwick, um das Flugzeug für", "section_level": 1}, {"title": "Verbleib.", "content": "Heute ist keine Petljakow Pe-8 mehr erhalten. Der Großteil der Maschinen ging im Krieg verloren oder wurde nach Kriegsende und Ablauf der Dienstzeit verschrottet. Dennoch ist es möglich, die Überreste einer Pe-8 im Zentralen Museum der Russischen Luftstreitkräfte in Monino zu sehen. Dort sind die aus dem Eis geborgenen Reste der Pe-8 mit der Werknummer 42812 ausgestellt. Die Maschine, die ursprünglich mit ATSch-30B-Motoren ausgerüstet war und zu den letzten gebauten Pe-8 überhaupt gehört, diente in der Polarluftflotte und havarierte am 7. Juni 1947 in der Arktis. Ihre Überreste wurden restauriert und im Museum ausgestellt. Die Hoffnung auf eine komplette Rekonstruktion ist gering; es fehlt vor allem an den finanziellen Mitteln, um sie durchzuführen. Des Weiteren existiert bei Lapinjärvi in Südfinnland eine kleine", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Beim Einsatz der Petljakow Pe-8 kam es zu einigen kuriosen Zwischenfällen, die auch in den", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Quelle:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Petljakow Pe-8 (, auch TB-7, ТБ-7) war ein viermotoriger sowjetischer Fernbomber des Zweiten Weltkriegs. Benannt wurde er nach seinem Konstrukteur Wladimir Petljakow. Bei Beginn der Auslieferung der ersten Serienflugzeuge im Herbst 1939 war die bis Mitte 1942 als TB-7 bezeichnete Maschine eines der modernsten und technisch höchstentwickelten Flugzeuge weltweit. Besonders die große Dienstgipfelhöhe und die hohe Geschwindigkeit machten es für einen Großteil der damaligen Jagdflugzeuge und Flugabwehr nahezu unerreichbar. Hierfür verfügte das Flugzeug anfangs über ein komplexes Ladersystem, das den Einbau eines fünften Motors in seinem Inneren erforderte. Dieser fünfte Motor trieb ein zentrales Ladegebläse an, das Druckluft zu den vier Haupttriebwerken pumpte und so die Motorleistung in großen Höhen sicherstellte. Große Bekanntheit erlangte die Pe-8 im Jahr 1942 durch den Flug des sowjetischen Außenministers Wjatscheslaw Molotow von Moskau nach Washington, D.C. mit Zwischenlandungen in Schottland, Island und Kanada. Als einziger schwerer Langstreckenbomber der Roten Armee im gesamten Krieg hatte die Pe-8 eine exponierte Rolle im Kampf gegen die Achsenmächte, obwohl nur 93 Maschinen des Typs gebaut wurden. Weitere Daten sind in der Liste der Pe-8-Flugzeuge zu finden.", "tgt_summary": "佩特利亚可夫Pe-8轰炸机(或称TB-7以及ANT-42)为苏联空军二战中唯一生产的四发动机重轰炸机。", "id": 2640393} {"src_title": "Pixelfehler", "tgt_title": "壞點", "src_document": [{"title": "Pixelfehlerklassen.", "content": "Als „üblich“ im Sinne der ISO 13406-2 definierten die Hersteller die Pixelfehlerklasse II und erheben sie damit zum Basisstandard. Danach dürfen beispielsweise bei einem TFT-Display mit einer Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln (= 2,073 Mio. Pixel) vier Pixel ständig leuchten, vier Pixel ständig schwarz und bis zu zehn Subpixel defekt sein. Die Normenreihe ISO 13406 wurde 2009 zurückgezogen und durch die Reihe ISO 9241 ersetzt. Nach dieser dürfen bei Fehlerklasse II höchstens zwei Pixel je ständig leuchtend oder ständig schwarz sein und es dürfen maximal zehn defekte Subpixel auffindbar sein.", "section_level": 1}, {"title": "Softwarebedingte Pixelfehler.", "content": "Darstellungsfehler in Form von ständig leuchtenden oder dunklen Pixeln können auch softwareseitig durch falsche Gerätetreiber oder falschen Programmcode, vor allem in 3D-Spielen, entstehen. Da es sich dabei aber nicht um Hardwareschäden handelt, sondern um Fehler in der Berechnung des Bildschirminhaltes (bei 3D-Spielen etwa zwei aneinandergrenzende Texturen ohne Kantenglättung), lässt sich das Problem durch Korrektur der Software lösen.", "section_level": 1}, {"title": "Thermische Probleme.", "content": "Auch Überhitzung der bilderzeugenden Hardware (Grafikkarte etc.), beispielsweise durch zu starke Übertaktung oder schlechte Belüftung, kann Darstellungsfehler verursachen, die dann aber meist in Form wesentlich ausgeprägterer Artefakte auftreten als nur durch ein einzelnes fehlerhaft angezeigtes Pixel.", "section_level": 1}, {"title": "Pixelfehler in der Digitalkamera.", "content": "Treten die Pixelfehler im Bildsensor einer Digitalkamera auf, spricht man im Fall von stets dunklen Pixeln von „toten Pixeln“ (engl. „dead pixel“). Ist das Pixel dagegen immer hell, gibt es noch keine gebräuchliche deutsche Bezeichnung; der englische Begriff ist „stuck pixel“ (sinngemäß „steckengebliebenes Pixel“). Eine Zwischenform stellen Pixel dar, die nur in bestimmten Fällen, meist bei hohen ISO-Werten oder langer Belichtungszeit, ein anomales Verhalten aufweisen. Sind diese Pixel dann zu hell, nennt man sie, ebenfalls in Ermangelung einer gebräuchlichen deutschen Bezeichnung, „hot pixel“ („heißes Pixel“). Ein geeigneter deutscher Begriff wäre „überempfindliches Pixel“. Für den theoretisch auftretenden Fall, dass ein Pixel dagegen unterempfindlich ist, gibt es noch keinen Fachbegriff. Den Effekt von überempfindlichen Pixeln kann man mitunter durch eine aktive Kühlung des Bildsensors reduzieren. Bei Digitalkameras werden Pixelfehler im günstigsten Fall durch die Firmware der Kamera „repariert“. Es wird dann das defekte Pixel einfach ignoriert und stattdessen ein Durchschnittswert aus den Nachbarpixeln errechnet. Da es sich dabei eigentlich um Subpixel, nämlich einer bestimmten Farbe, handelt, ist zu beachten, dass etwa ein grünes Pixel aus den benachbarten grünen Pixeln berechnet werden muss, damit es nicht zu Farbverfälschungen kommt. Voraussetzung für dieses Verfahren ist, dass die Firmware die defekten Subpixel kennt, d. h. eine entsprechende Liste vorliegt. Allgemein wird diese beim Herstellungsprozess der Kamera ermittelt und fest einprogrammiert. Durch Alterung und Umwelteinflüsse entstehen jedoch häufig weitere Defekte, beispielsweise jedes Jahr ein bis drei weitere „hot pixel“, deren Position die Firmware hinzulernen muss. Je nach Kamerahersteller und Preisklasse geschieht dies entweder automatisch, manuell oder gar nicht. Durch letzteres „Verfahren“ können Hersteller mehr oder weniger absichtlich, denn es handelt sich um ein einfaches softwaretechnisches Verfahren, teurere von billigeren Kameras absetzen. Treten dann „hot pixel“ oder „stuck pixel“ auf, befinden sich auf jedem Foto an der gleichen Stelle leuchtende Pünktchen, wobei rote oder blaue Punkte wegen des üblicherweise verwendeten Bayer-Musters doppelt so groß erscheinen wie grüne. Derartige Fehler lassen sich mit Bildverarbeitungsprogrammen auch nachträglich entfernen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Pixelfehler ist ein fehlerhaftes Pixel, meist auf einem LC-Bildschirm. Pixelfehler entstehen bei LCDs in der Regel durch Fertigungsfehler. Möglich sind solche Fehler aber auch bei Röhrenbildschirmen, etwa durch Fehler in der Lochmaske. Ein Pixelfehler äußert sich z. B. durch ein ständig leuchtendes Pixel oder ein ständig schwarzes Pixel. Bei LCDs können auch einzelne Subpixel von einem Fehler betroffen sein. Während die Hersteller und Händler meist der Meinung sind, dass Pixelfehler tolerierbar seien, sind Verbraucher und Ergonomen meist der Auffassung, dass Pixelfehler erheblich stören. Selbst wenn der Nutzer den Pixelfehler nicht erkennt, können sie dennoch unbewusst stören. Sie stellen daher ein Ergonomie-Problem dar.", "tgt_summary": "坏点(英语:Defective pixel)通常是指液晶萤幕面板上的某些萤幕画素全部或部分丧失其作用,而造成变成永久性的亮点、暗点与色点。液晶面板生产制造时,偶尔会出现有坏点的萤幕,其中部分的亮点可能是黑点、白点、红点、绿点或蓝点等局部的小点产生变化,但即使有坏点依旧可以正常显示,对于液晶萤幕整体的功能不至于有所影响,但会造成视觉上困扰。", "id": 1292588} {"src_title": "Yantai", "tgt_title": "烟台市", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Yantai bedeutet wörtlich „Rauch-Terrasse“, „Rauch-Platform“, was von einem Wachturm mit Signalfeuer (, kurz ) aus dem 14. Jahrhundert herrührt, mit welchem das Herannahen Wokou- (Piraten) oder feindlicher Schiffe signalisiert wurde. Dieser befand sich auf dem Berg \"Yantai Shan\" (, hist. ), einer auf drei Seiten vom Meer umspülten bergigen Halbinsel. Heute befindet sich hier ein Leuchtturm. Die heutige Bezeichnung der Stadt stammt aus der Mingzeit aus dem 31. Regierungsjahr (1398) in der Ära Hongwu (1368–1398) zur Ende der Herrschaft des ersten Ming-Kaisers Zhū Yuánzhāng (). Der früher verwendete deutsche Name „Tschifu“, (, hist.: ), ist eigentlich nur die Bezeichnung der vorgelagerten Insel „Zhīfú Dǎo“ (, hist.: ) in dem gleichnamigen Stadtbezirk Zhifu. Die historische Bezeichnung im Westen „Tschifu“, „Chefoo“ etc. bezieht sich auf die historische Bezeichnung im feudalen China für die heutige Gegend von Yantai. Nach den Aufzeichnungen des Shijis besuchte der Kaiser Qin Shihuangdi im 28. Regierungsjahr (219 v. Chr.) bei seiner „Östliche Inspektion des Reiches“ () diesen Ort und bestieg den Berg „Zhīfú Shan“ (hist.: ) auf dem gleichnamigen heutigen Insel Zhifu. Seit jener Zeit bis zum Ende der Qing-Zeit benutzten chinesischen Quellen für diesen historischen Gegend die Bezeichnung „Zhifu“. Aufgrund der historisch frühen Öffnung der Hafenstadt für den Handel mit dem Westen gelangte die historische Bezeichnung zuerst in die Karten der westlichen Kaufleute und fand Eingang in den Encyclopædia Britannica.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Yantai liegt auf der Halbinsel Shandong südlich vom Bohai-Meer (ein Randmeer des Gelben Meers), nahe der südlichen Spitze von Korea. Das Meeresgebiet von Yantai umfasst 63 vorgelagerten Inseln. Die Küstenlinie hat eine Länge von 909 Kilometern. Im Osten liegt die Nachbarstadt Weihai, im Westen die Stadt Weifang und im Südwesten Qingdao. Topographisch besteht Yantai zu 36,62 % aus Bergland, 39,7 % aus Hügelland, zu 20,78 % aus Ebenen und zu 2,9 % aus Becken. Höchster Punkt ist mit 922,8 Metern der Berg Kunyu (). Die wichtigsten Flüsse sind: Alle Verwaltungsgliederungen Yantais, mit Ausnahme der kreisfreien Stadt Qixia, befinden sich an der Küste.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Region wurde im Mittelalter vom Volk der Laiyi bewohnt. Es wird angenommen, dass sie während der Xia-Dynastie einen kleinen Staat um die heutige Stadt Laizhou bildeten. 1398 entstand das Signalfeuer, welches Jahrhunderte später zum Namensgeber werden sollte. Im Juli 1858 unterzeichnete das chinesische Reich den Vertrag von Tianjin und Dengzhou, wie die Hafenstadt bis dahin hieß, wurde in Yantai umbenannt. Yantai öffnete seinen Hafen im Jahr 1861. 17 Nationen, unter anderem Großbritannien, errichteten Vertretungen in Yantai. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Yantai, wie die der Südwesten der Halbinsel Shandong, von Kiautschou aus von Deutschland beherrscht. Später unterhielt hier die US-amerikanische Marine einen Stützpunkt für ihre Asienflotte. (Siehe Ungleiche Verträge)", "section_level": 1}, {"title": "Administrative Gliederung.", "content": "Yantai setzt sich aus einem Kreis, vier Stadtbezirken und sieben kreisfreien Städten zusammen:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Yantai ist Endpunkt einer Eisenbahnlinie und einer Autobahn von Qingdao. Regelmäßiger Schiffsverkehr besteht nach Dalian, Qinhuangdao und Tianjin. Außerdem verfügt Yantai über einen eigenen Flughafen, den Yantai Penglai International Airport, mit Anbindungen zu verschiedenen Großstädten in China sowie international Verbindung nach beispielsweise Seoul, Osaka, und Hongkong. Er ist 43 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und wurde am 28. Mai 2015 eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In den 1990er Jahren entwickelten sich Stadt und Bezirk Yantai zu einem modernen Wirtschaftszentrum. Yantai ist ein Zentrum der chinesischen Weinproduktion und ist neben der (auch chinesischen) autonomen Region Ningxia die weltweit einzige Gebietskörperschaft mit Beobachterstatus in der Internationalen Organisation für Rebe und Wein.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Höchstes Gebäude der Stadt ist das 2017 fertiggestelltes 323 Meter hohes Hochhaus Yantai Shimao No. 1 The Harbour.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yantai (, selten, historisch nach Stange Tschifu –, veraltet, kurz ) ist eine bezirksfreie Stadt in der ostchinesischen Provinz Shandong. Sie ist der größte Fischereihafen Shandongs und ein bedeutendes Wirtschaftszentrum. Die Stadt ist im Chinesischen poetisch als „Gǎngchéng“ () bekannt, wörtlich für „Hafenstadt“. Yantai hat eine Fläche von 13.746,5 km2. Ende 2017 lebten dort 7.089.400 Menschen, davon 4.513.100 städtische Bevölkerung. 6.542.300 Menschen waren registrierte Einwohner von Yantai, der Rest Wanderarbeiter etc.", "tgt_summary": "烟台市,简称烟,古称芝罘,别称港城,是中华人民共和国山东省下辖的地级市,国务院确定的沿海开放城市,位于山东省东部。市境东邻威海市,西南界青岛市,西接潍坊市、北濒渤海,南滨黄海,与辽东半岛、朝鲜、韩国隔海相望。地处胶东半岛中北部,市境南北临海,东西联陆,地形可分为低山、丘陵、平原、海岸四个区域,有大小岛屿63个。西部有大泽山,中部有艾山,东部有昆俞山。主要河流有五龙河、辛安河、大沽夹河、黄水河、界河、王河、大沽河等。全市总面积13,852平方公里,人口701.41万,市人民政府驻莱山区。烟台是山东半岛城市群中心城市,最佳中国魅力城市,联合国人居奖获奖城市。", "id": 2527870} {"src_title": "Tupolew R-6", "tgt_title": "圖波列夫 ANT-7", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Oktober 1926 begannen die Arbeiten an diesem Modell, wobei man sich an der ebenfalls aus dem OKB Tupolew stammenden TB-1 orientierte. Von diesem Typ wurden die M-17-Triebwerke übernommen, jedoch wurde die Maschine im Ganzen kleiner gehalten und etwas leichter konstruiert. Am 11. September 1929 erfolgte der Erstflug des einzigen gebauten Prototyps mit BMW-VI-Triebwerken und im Sommer 1930 lief die Serienfertigung in mehreren Aufgabenvarianten im Moskauer Werk Nr. 22 an. Die staatliche Erprobung der ersten Serienversion begann am 5. Oktober 1931. Dabei wurden starke Schwingungen am Leitwerk festgestellt, die jedoch durch das Anbringen von starren profilierten Klappen an der Hinterseite des Tragflächenmittelstücks beseitigt werden konnten. Nach 45 Exemplaren wurde 1932 die Fertigung des ersten Serienloses eingestellt und im Werk Nr. 31 in Taganrog mit der Schwimmerversion \"MR-6\" (\"R-6a\") bis 1934 fortgesetzt. Ab 1936 wurde die R-6 als veraltet angesehen und aus der ersten Linie ausgemustert. Die Flugzeuge dienten nun bis 1938 als Großflugzeug-Schulmaschinen. Andere kamen bei der Aeroflot sowie der „Glawsewmorput“ (Hauptverwaltung Nördlicher Seeweg) als ziviles Transportflugzeug unter der Bezeichnung \"PS-7-2 M-17\" sowie \"MP-6-2 M-17\" zum Einsatz. In einer Kleinstserie entstanden von 1934 bis 1935 im Moskauer Werk der dreisitzige schwere Begleitjäger \"Kr-6\" sowie dessen Zivilausführung \"PS-7\". Internationales Aufsehen erregte der am 5. Mai 1937 von einer fünfköpfigen Besatzung unter Kommandant Pawel G. Golowin mit einer PS-7 (Kennzeichen SSSR N-166) im Rahmen der Polarexpedition Nordpol-1 durchgeführte erstmalige Flug eines sowjetischen Flugzeuges über den Nordpol. Die letzten R-6 dienten noch bis 1944 bei den sowjetischen Luftstreitkräften als Transporter. Insgesamt wurden von diesem Typ 435 Stück produziert. Eine verbesserte Version wurde unter der Leitung von Wladimir Mjassischtschew entwickelt, die jedoch in nur in einem Exemplar existierte. Das Tragwerk der R-6 wurde für die nachfolgenden Modelle ANT-8 und ANT-9 übernommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tupolew R-6 (), auch nach den Initialen ihres Konstrukteurs Andrei Tupolew als ANT-7 (АНТ-7) bezeichnet, war ein zweimotoriges Flugzeug aus den 1930er-Jahren. Sie wurde als Aufklärer, Bomber und schwerer Begleitjäger von den sowjetischen Luftstreitkräften eingesetzt.", "tgt_summary": "图波列夫ANT-7,或称为 图波列夫R-6(R为首字的罗马化转写:razvedchik,意为侦察或侦查兵),为苏联的一款侦察机或和护航战斗机。在公元1928年,当时的 苏联空军需要一个远程多用途飞机,在这样的背景下,图波列夫ANT-7(R-6)就此诞生。它可用于长距离运输、防御性的巡逻、侦察、投掷轻型炸弹或鱼雷。", "id": 2565401} {"src_title": "Standard Operating Procedure", "tgt_title": "標準作業程序", "src_document": [{"title": "Aufbau einer SOP.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ziel und Zweck.", "content": "Was soll warum erreicht werden?", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung.", "content": "Arbeitsbereich", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung des Ablaufs.", "content": "Wie und womit wird die Tätigkeit durchgeführt?", "section_level": 2}, {"title": "Zuständigkeit, Qualifikation.", "content": "Wer ist zuständig, wer darf durchführen?", "section_level": 2}, {"title": "Dokumentation.", "content": "Was, wo, wie, durch wen?", "section_level": 2}, {"title": "Erstellung, Einführung und Weiterentwicklung.", "content": "Von der Erstellung bis zur Einführung einer SOP sind folgende Schritte verbunden: Das SOP wird in einem Handbuch (auch Leitfaden genannt) verschriftlicht. Eine SOP beinhaltet meist eine eindeutige Kennzeichnung, ein Gültigkeitsdatum oder -zeitraum, eine Versionsnummer und den Namen des Erstellers, der genehmigenden Person innerhalb der Organisation, eventuell des amtlichen Prüfers und des Freigebers mit den jeweiligen Unterschriften. Es soll also klar erkennbar sein, wer wann was vorgegeben hat, um jederzeitige Rückverfolgbarkeit sicherzustellen. Außerdem ist festzuhalten, dass die Mitarbeiter über die Inhalte der SOPs informiert sind und bei Änderungen der SOPs entsprechend geschult worden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmazeutische Industrie und Klinik.", "content": "SOPs sind für pharmazeutische Unternehmen in den Bereichen der klinischen Entwicklung und der Produktion zwingend vorgeschrieben, da in beiden Fällen chemische Substanzen für den Einsatz am Menschen erprobt oder hergestellt werden. Ziel der SOPs ist es, die Vorgehensweise bei der Entwicklung eines Medikamentes zu beschreiben, um die ethischen und behördlichen Standards einzuhalten, und bei der Produktion von Medikamenten deren Reinheit und Wirksamkeit zu garantieren. Die Richtlinien für diese SOPs werden von nationalen Behörden (etwa der FDA in den USA, EMA in Europa) festgelegt und geprüft, während die Hersteller jeweils eigene SOPs aufstellen müssen. Weitere Anwendung ist die Triage, bei der beschränkt verfügbare Ressourcen entsprechend einer Rangfolge bestimmt werden und auf die medizinisch dringend gebotenen und praktisch möglichen Behandlungen beschränkt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Luftfahrt.", "content": "Seit vielen Jahrzehnten sind SOPs als Checklisten auch in der Luftfahrt üblich. Sie werden von den Piloten und Flugbegleitern benutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Standard Operating Procedure (kurz SOP, auch Standard Operation Procedure genannt), auf Deutsch etwa \"Standardvorgehensweise\" oder \"standardisiertes Vorgehen\" (beides wird selten verwendet), ist eine verbindliche textliche Beschreibung der Abläufe von Vorgängen einschließlich der Prüfung der Ergebnisse und deren Dokumentation insbesondere in Bereichen kritischer Vorgänge mit potentiellen Auswirkungen auf Umwelt, Gesundheit und Sicherheit.", "tgt_summary": "标准作业程序(英语:Standard Operating Procedures,常缩写并简称为SOP)是指在有限时间与资源内,为了执行复杂的事务而设计的内部程序。从管理学的角度来看,标准作业程序能够缩短新进人员面对不熟练且复杂的学习时间,只要按照步骤指示就能避免失误与疏忽。", "id": 1621517} {"src_title": "Baldwin County (Georgia)", "tgt_title": "鲍德温县 (佐治亚州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County hat eine Fläche von 693 Quadratkilometern, wovon 23 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Hancock County, Washington County, Wilkinson County, Jones County und Putnam County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Baldwin County wurde am 11. Mai 1803 gebildet und benannt nach Abraham Baldwin, einem von zwei Unterzeichnern des Georgia-Gründungsvertrages und Gründer der \"University of Georgia\". Im Juni 1806 wurde die erste Sitzung der Countyverwaltung in einer Blockhütte in Hillsborough, ca. 40 km entfernt im heutigen Jasper County, abgehalten. 1807 wurde das junge Balwin County in vier weitere Countys aufgeteilt: Morgan, Jones, Putnam und Randolph County. Das Randolph County wurde später in Jasper County umbenannt. Aus dem Baldwin County stammte Carl Vinson (1883–1981), langjähriger Abgeordneter im US-Kongress.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung von 2010 verteilten sich die damaligen 45.720 Einwohner auf 16.788 bewohnte Haushalte, was einen Schnitt von 2,45 Personen pro Haushalt ergibt. Insgesamt bestehen 20.159 Haushalte. 61,8 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme) mit einer durchschnittlichen Größe von 2,97 Personen. In 30,5 % aller Haushalte lebten Kinder unter 18 Jahren sowie in 22,6 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 26,3 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 30,1 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 26,0 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 17,6 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 34 Jahre. 49,6 % der Bevölkerung waren männlich und 50,4 % weiblich. 54,9 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 41,5 % als Afroamerikaner, 0,2 % als Indianer und 1,3 % als Asian Americans. 0,8 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 1,2 % zu mehreren Ethnien an. 2,0 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Haushalt lag bei 31.758 USD, dabei lebten 32,1 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Baldwin County.", "content": "Orte im Baldwin County mit Einwohnerzahlen der Volkszählung von 2010: City: Census-designated place:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Baldwin County ist ein County im Bundesstaat Georgia der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Milledgeville, benannt nach dem ehemaligen Gouverneur John Milledge.", "tgt_summary": "鲍德温县(英语:Baldwin County)是美国乔治亚州中部的一个县。面积693平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口44,700人。县治米利奇维尔 (Milledgeville)。", "id": 1555816} {"src_title": "Stickstoffwasserstoffsäure", "tgt_title": "疊氮酸", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Stickstoffwasserstoffsäure ist eine farblose, leicht bewegliche und hochexplosive Flüssigkeit. Die Verbindung ist durch Schlag, Reibung, Feuer und andere Zündquellen besonders explosionsgefährlich. Wasserfreie Stickstoffwasserstoffsäure explodiert beim Erwärmen und bei geringer Erschütterung. Konzentrierte Lösungen dürfen weder erhitzt noch plätschernd umgefüllt noch mit dem Gefäß hart aufgesetzt werden. Verdünnte wässrige Lösungen bis 20 % HN sind nicht explosiv. Als Behältermaterial sind Polyethylen, Glas, Edelstahl, Aluminium und Titan geeignet. Die Stickstoffatome der Stickstoffwasserstoffsäure sind wegen der auftretenden Grenzstrukturen nicht linear angeordnet. Der Bindungswinkel am mittleren Stickstoffatom beträgt 173,3°, der Bindungswinkel beim Wasserstoffatom 108,8°. Dagegen ist das Azidion (N-Ion) linear aufgebaut. Die Stickstoff-Stickstoff-Bindungen besitzen auch unterschiedliche Längen. Dabei beträgt die H–N-Bindungslänge gasförmiger Stickstoffwasserstoffsäure 101,5 pm.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Natriumazid wird als Konservierungsmittel für Milchuntersuchungsproben und in der chemischen Synthese zur Einführung von Azidgruppen (–N) und zur Darstellung von Triazolen verwendet. Ein Gemisch aus Natriumazid, Kaliumperchlorat, Eisen(III)-oxid, Füllstoff und Binder dient als Treibladung für Airbags. Einige Salze der Stickstoffwasserstoffsäure, insbesondere Bleiazid und Silberazid, sind als Initialsprengstoffe brauchbar. Polyglycidylazid (GAP, (CHNO)) ist ein Polymerisat, das als energiereicher Binder in Feststoffraketen verwendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungen.", "content": "Die Salze der Stickstoffwasserstoffsäure sind in manchen Eigenschaften den Chloriden ähnlich. Silberazid und Bleiazid sind farblos, schwerlöslich und hochexplosiv. Natriumazid (NaN) ist in Wasser leicht löslich (420 g/L), lässt sich unzersetzt schmelzen und zerfällt ab 300 °C in kontrollierbarer Reaktion in metallisches Natrium und Stickstoff. Kupferazid Cu(N) ist extrem brisant und explodiert oft schon bei Berührung.", "section_level": 1}, {"title": "Toxikologie.", "content": "Stickstoffwasserstoffsäure ist sehr giftig, stark schleimhautreizend und hat einen unerträglichen durchdringenden Geruch. Beim Einatmen geringer Mengen entsteht zunächst ein Druckgefühl in der Nase. Die tödliche Dosis beträgt weniger als 5 mg pro kg Körpergewicht. Vergiftungssymptome sind Übelkeit, Kopfschmerz, Schwindel, Blutdruckabfall und Herzrasen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stickstoffwasserstoffsäure ist eine instabile, äußerst explosive, die Schleimhäute reizende, stechend riechende Flüssigkeit. Das Azid-Ion N ist linear gebaut und isoelektronisch mit Kohlenstoffdioxid. Die Salze der Stickstoffwasserstoffsäure heißen Azide. Aufgrund der Instabilität der Säure werden Azide nicht über die Stickstoffwasserstoffsäure synthetisiert, sondern über Natriumazid. Die Stickstoffwasserstoffsäure wird durch die Reaktion von Schwefelsäure mit Natriumazid gewonnen.", "tgt_summary": "叠氮酸,分子式HN,在常温常压下为一种无色、具挥发性、有刺激臭、高爆炸性的液体。是拟卤化氢的一种。", "id": 731102} {"src_title": "Valproinsäure", "tgt_title": "丙戊酸", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Beverly Burton synthetisierte 1881 erstmals die Valproinsäure. Zunächst wurde die Säure als Lösungsmittel für wasserunlösliche Substanzen eingesetzt. Bei der Untersuchung der antikonvulsiven Wirksamkeit verschiedener in Valproinsäure gelöster Khellinin-Derivate entdeckte Pierre Eymard 1962 zufällig, dass für die pharmakologische Wirkung nicht die gelösten Stoffe verantwortlich waren, sondern das Lösungsmittel Valproinsäure.", "section_level": 1}, {"title": "Synthese.", "content": "Ausgangsstoffe für die Synthese von Valproinsäure sind Cyanessigsäureethylester und zwei Äquivalente 1-Brompropan. Diese reagieren unter Zugabe von Natriumethanolat über ein Enolat zum α,α-Dipropylcyanoessigsäureester. In basischer Umgebung bildet sich unter Esterspaltung und Decarboxylierung Dipropylacetonitril. Dieses lässt sich durch Hydrolyse in Valproinsäure überführen. Alternativ kann Valproinsäure durch eine Malonestersynthese hergestellt werden. Dazu wird Malonsäurediethylester mit zwei Äquivalenten 1-Brompropan umgesetzt, der entstandene disubstituierte Ester verseift und anschließend decarboxyliert.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologische Eigenschaften.", "content": "Valproinsäure greift an verschiedenen Strukturen im menschlichen Organismus an. Für seine antiepileptische Wirkung wird u. a. die Blockade von erregenden Ionenkanälen (spannungsabhängige Natrium-Kanäle und Calcium-Kanäle) sowie eine Verstärkung der Wirkung des hemmenden Neurotransmitters GABA (durch Hemmung des Abbaus und Aktivierung der Synthese von GABA) angenommen. Valproinsäure gehört auch zu den Histon-Deacetylase-Inhibitoren, was ihren Einsatz in der Krebstherapie denkbar macht. Sie wirkt epigenetisch, d. h., sie greift u. a. durch Acetylierungen in das epigenetische System ein. Dadurch werden Zellen und die Aktivität einzelner Gene verändert. Valproinsäure wird gut vom Körper aufgenommen und kann peroral und intravenös verabreicht werden. Die Halbwertszeit liegt zwischen 12 und 16 Stunden. Bei gleichzeitiger Einnahme weiterer Antiepileptika wie Phenytoin oder Carbamazepin kann die Halbwertszeit auf vier bis neun Stunden sinken.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgebiete.", "content": "Valproinsäure wird eingesetzt: Bei Kleinkindern darf Valproinsäure nur in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen, zum Beispiel wenn andere Antiepileptika nicht angewendet werden können. Für die Anwendung in der längerfristigen Phasenprophylaxe bei der bipolaren Störung liegen ausreichende Nutzennachweise vor; Zulassung auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur. Am Institut für Humangenetik der Universitätsklinik Köln wurde beobachtet, dass Valproinsäure die Expression des SMN2-Gens heraufregulieren kann; in klinischen Versuchen wird diese Eigenschaft im Zusammenhang mit der Therapie von spinaler Muskelatrophie erprobt.", "section_level": 1}, {"title": "Wechselwirkungen.", "content": "Als Enzyminhibitor verzögert Valproinsäure den Abbau bestimmter Wirkstoffe, so dass eine Dosisanpassung erforderlich sein kann. Betroffen sind zum Beispiel die Antiepileptika Primidon, sein Metabolit Phenobarbital und Lamotrigin. Umgekehrt können Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Carbamazepin durch ihre enzyminduzierende Wirkung die Valproinsäure-Ausscheidung beschleunigen. Valproinsäure kann außerdem die Plasmaalbuminbindung von Phenytoin verringern. Bei Kombinationstherapie mit Acetylsalicylsäure oder Antikoagulanzien ist mit vermehrten Blutungen zu rechnen. Bei einer Kombination mit Cannabidiol wurden bei Kindern mit Dravet-Syndrom teilweise deutliche Anstiege der Leberenzyme beobachtet. Alkoholkonsum sollte während der Therapie wegen der möglicherweise verstärkten hepatotoxischen Wirkung vermieden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Vorteilhaft bei der Behandlung ist, dass Valproinsäure meist nicht sedierend wirkt. Sehr häufig wird eine Erhöhung der Blutkonzentration an Ammonium beobachtet; häufige Nebenwirkungen sind Juckreiz und Hautausschläge, Kopfschmerzen, Schwindel, Bewegungsunsicherheit und Sehstörungen, Appetitlosigkeit oder -steigerung, Gewichtsverlust oder -steigerung, Benommenheit, Zittern (Nystagmus, Tremor), vorübergehender Haarausfall, Missempfindungen und Sensibilitätsstörungen sowie Blutbildveränderungen und Blutgerinnungsstörungen. Selten bis gelegentlich treten Verhaltensstörungen (Aggressivität oder Reglosigkeit), Blutungen, Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), Verdauungsstörungen, erhöhter Speichelfluss oder Blutinsulinkonzentration, Wassereinlagerungen, Ohrgeräusche (Tinnitus), Wahnvorstellungen, Einnässen, Monatsblutungsstörungen und vorübergehende Gehirnschädigungen auf. In einer retrospektiven Untersuchung haben N. Adab u. a. vom \"Centre for Neurology and Neurosurgery\" in Liverpool herausgearbeitet, dass Kinder, bei denen während der Schwangerschaft die Mutter mit dem Antiepileptikum Valproinsäure behandelt wurde, einen niedrigeren verbalen Intelligenzquotienten (\"VIQ\") haben als Nachkommen, die vorgeburtlich nicht mit diesem Medikament in Berührung kamen. Zudem gibt es Hinweise auf lokale kortikale Hyperkonnektivität in kindlichen Gehirn durch pränatale Valproinsäure-Gabe, was als eine mögliche Ursache von Autismus diskutiert wird. Valproinsäure unterliegt außerdem einer zusätzlichen Überwachung, um eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit des Wirkstoffes zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit.", "content": "Bei Verabreichung von Valproinsäure-Präparaten während der Schwangerschaft treten in etwa zehn Prozent der Fälle Missbildungen des menschlichen Fetus auf, wie bspw. Spina bifida oder Aplasia cutis congenita. Außerdem besteht ein dosisabhängiges Risiko von ca. 30–40 % für schwerwiegende Entwicklungsstörungen. Die Kinder fangen zum Beispiel später an zu sprechen und/oder zu laufen, haben geringe geistige Fähigkeiten, eine geringe Sprachkompetenz und leiden unter Gedächtnisproblemen. In der Grundschule zeigen sich vor allem Probleme in den verbalen Fähigkeiten und im Gedächtnis. Der Intelligenzquotient (IQ), der in einer Studie bei Kindern im Alter von sechs Jahren mit einer Exposition gegenüber Valproat im Mutterleib gemessen wurde, war durchschnittlich 7 bis 10 Punkte niedriger als bei Kindern, die anderen Antiepileptika ausgesetzt waren. In ca. 4,5 % der Fälle entwickeln betroffene Kinder Störungen des autistischen Formenkreises, davon ca. die Hälfte frühkindlichen Autismus.Jakob Christensen: \"Prenatal Valproate Exposure and Risk of Autism Spectrum Disorders and Childhood Autism.\" In: \"JAMA.\" 309, 2013, S. 1696. Begrenzte Daten legen nahe, dass Kinder, die im Mutterleib gegenüber Valproat exponiert waren, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) entwickeln. Frauen im gebärfähigen Alter müssen vor Beginn einer entsprechenden Behandlung über dieses Risiko informiert werden. In Deutschland wurden Ärzte und Apotheker hierüber im Dezember 2014 durch einen Rote-Hand-Brief informiert und angehalten, Valproinsäure bei Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter generell nicht mehr als Erstlinienpräparat einzusetzen. Im April 2017 wurde mit Bescheid des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zudem eine Patienten-Erinnerungskarte als Maßnahme zur Risikominimierung verfügt, die seit Juli 2017 bei jeder Verordnung von Valproinsäure an Patientinnen im gebärfähigen Alter mit entsprechenden Erläuterungen ausgehändigt werden muss. Der Arzneimittelbrief vertritt die Position, dass der Einsatz von Valproinsäure bei anderen Diagnosen als therapierefraktärer Epilepsie und manchen Zuständen akuter Manie bei Frauen im gebärfähigen Alter heute kaum noch zu rechtfertigen ist, zumal es für nahezu alle Indikationen mittlerweile gut verträgliche und wirksame Alternativen gibt. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass ein Krampfanfall in der Schwangerschaft sowohl für Mutter als auch Kind gefährlich werden kann. Wie sich bei einer geplanten oder vorhandenen Schwangerschaft zu verhalten ist, und ob die Medikamente gewechselt werden müssen, sollte bei einer ärztlichen Konsultation angesprochen und bestimmt werden. Bei weiterer Einnahme von Valproinsäure kann eine spezialisierte Pränataldiagnostik durchgeführt werden, um mögliche Neuralrohrdefekte und andere Symptome für Missbildungen frühzeitig zu erkennen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat zu diesem Thema einen Leitfaden sowohl für Patientinnen, als auch medizinische Fachkräfte herausgebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Entschädigungszahlungen.", "content": "Der französische Staat gab im Januar 2017 bekannt, einen Fonds mit zehn Millionen Euro einzurichten, um Frauen zu entschädigen, denen in der Schwangerschaft der Wirkstoff Valproinsäure verschrieben wurde, ohne sie über die damit verbundenen Risiken aufzuklären. Spätestens ab 2004 hätte man Patienten darüber informieren müssen, so beurteilte die französische Untersuchungsbehörde IGAS die Datenlage. Zur Situation in Deutschland erklärte die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linkspartei, mögliche Ansprüche gegen die Bundesrepublik Deutschland müssten im Einzelfall geklärt werden. Am 20. April 2017 gab die französische Arzneimittelbehörde ANSM in Paris bekannt, dass nach einer ersten Schätzung bis zu 4100 Kinder in Frankreich wegen des Antiepileptikums Valproat des Herstellers Sanofi mit schweren Missbildungen auf die Welt gekommen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "\"Monopräparate\": Convulex (D, A, CH), Convulsofin (D), Depakine (CH, A, F), Ergenyl (D), Leptilan (D), Orfiril (D, CH), Valproat (D), zahlreiche Generika (D, CH) \"Kombinationspräparate\": Depakine Chronosphere (A), Natriumvalproat (A)", "section_level": 1}], "src_summary": "Valproinsäure (kurz VPS;, kurz \"VPA\") ist eine nicht natürlich vorkommende, verzweigte Carbonsäure. Sie und ihre Salze – die \"Valproate\" – werden in der Medizin als Arzneistoffe aus der Gruppe der Antikonvulsiva (\"Antiepileptika\") eingesetzt.", "tgt_summary": "丙戊酸(英语:Valproic acid,简称VPA),常见商品名Depakine。为一种治疗癫痫及躁郁症的药物,且可以预防偏头痛。该药可预防失神性癫痫、部分性癫痫,以及全身性癫痫。丙戊酸可由静脉注射或口服给药,另有长效配方。 常见副作用包含恶心、呕吐、嗜睡,及口干。严重副作用则包含肝脏问题,因此建议常规进行肝功能测试。其他严重风险因子包含胰腺炎和增加自杀风险。目前已知妊娠期间用药对胎儿发育有严重威胁,因此孕妇不建议使用此药治疗偏头痛。目前该药物的药理机转尚不明朗。 丙戊酸于1881年首次合成,并于1962年开始用做医疗用途。该药列名世界卫生组织基本药物标准清单之中,为基础公卫体系必备药物之一。该药物为学名药,在开发中国家每日剂量批发价约为0.14至1.52美元,在美国同样剂量约0.90美金。", "id": 681927} {"src_title": "Spike Jonze", "tgt_title": "斯派克·琼斯", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Jonze begann seine Karriere als Regisseur von Musikvideos unter anderem der Beastie Boys (z. B. \"Sabotage\") oder Fatboy Slim (z. B. \"Weapon of Choice\"). Nach zwei Kurzfilmproduktionen inszenierte er 1999 erstmals einen Spielfilm: \"Being John Malkovich\". Der phantasievolle Film, dessen Drehbuch der bis dahin nur für Fernsehserien tätig gewesene Charlie Kaufman schrieb, wurde ein großer Erfolg und erntete international zahlreiche Auszeichnungen sowie drei Oscar-Nominierungen, darunter jene für Drehbuch und Regie. Für seinen zweiten Film, \"Adaption – Der Orchideen-Dieb\", arbeitete Jonze erneut mit Kaufman zusammen. Dieser schrieb sich selbst sowie seinen (fiktiven) Zwillingsbruder Donald als Hauptfiguren in den Film, der von den Qualen eines von Schreibblockaden geplagten Drehbuchautors handelt. Jonze ist außerdem einer der Erfinder der MTV-Serie \"Jackass\" und Produzent des Films zur Serie \"\". Derzeit ist er u. a. kreativer Leiter des Internet-TV-Senders VBS.TV des Magazins \"Vice\". Des Weiteren ist er Mitinhaber der Skateboardfirma Girl Skateboards. Im Jahr 1999 spielte er im Actionfilm \"Three Kings\" an der Seite von George Clooney. Er ist entfernter Verwandter der US-amerikanischen Katalog-Versandhaus-Gründerfamilie Spiegel, an deren Erbe er aber entgegen allgemein verbreiteter Meinung nicht beteiligt wurde. Am 26. Juni 1999 heiratete er seine Kollegin, die Regisseurin Sofia Coppola. Die Ehe wurde im Jahr 2003 geschieden. Für sein Drehbuch zum Film \"Her\" erhielt er bei der Oscarverleihung 2014 den Oscar für das beste Originaldrehbuch. Spike Jonze arbeitet unter verschiedenen Pseudonymen, u. a. \"Richard Koufey\". 2020 veröffentlichte er auf Apple TV+ eine Doku über die Beastie Boys.", "section_level": 1}], "src_summary": "Spike Jonze (* 22. Oktober 1969 in Rockville, Maryland; eigentlich \"Adam Spiegel\") ist ein US-amerikanischer Film- und Musikvideo-Regisseur, Filmproduzent, Schauspieler sowie Golden-Globe- und Oscar-prämierter Drehbuchautor.", "tgt_summary": "斯派克·琼斯(;Spike Jonze,1969年-10月22日),原名亚当·斯皮格尔(Adam Spiegel),是一名美国导演、监制、编剧和演员。作品包括广告、MV、电影和电视。其主要作品有:1999年电影《傀儡人生》,获得奥斯卡金像奖最佳导演提名,2002年电影《改编剧本》获提名金球奖最佳导演,2009年电影《野兽冒险乐园》和2013年的《云端情人》,《云端情人》赢得第86届奥斯卡金像奖最佳原创剧本奖。", "id": 1010417} {"src_title": "Lugh", "tgt_title": "魯格", "src_document": [{"title": "Geburt und Familie.", "content": "Seine Mutter ist Ethne, die Tochter des Fomoren-Königs Balor und sein Vater Cian, ein Druide und Sohn des Arztes Dian Cecht der Túatha Dé Danann. Einer Prophezeiung nach war es Balor bestimmt, durch die Hand seines Enkels zu sterben. Aus diesem Grund schloss er seine Tochter in einen Turm aus Kristall ein, um zu verhindern, dass sie schwanger werden konnte. Dennoch gelingt es Cian mit Hilfe der Druidin Birog, in den Turm einzudringen. Aus dieser Verbindung stammt Lugh, den Balor nach seiner Geburt ins Meer schleudert. Birog rettet den Säugling und übergibt ihn Manannan mac Lir, der so sein Ziehvater wird. Seine Amme wird Tailtiu. Der Sage \"Compert Con Chulainn\" („Cú Chulainns Empfängnis“) nach zeugt Lugh mit der sterblichen Deichtire den Halbgott Cú Chulainn, der auch als Lughs Reinkarnation gilt. In der Erzählung \"Aided Chlainne Tuirenn\" („Der Tod der Kinder Tuirenns“) wird sein Vater Cian von den Brüdern Brian, Iuchar und Iucharba erschlagen. Lugh rächt diesen Mord, indem er den dreien schwere Sühneaufgaben stellt, an denen sie schließlich zugrunde gehen.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologie.", "content": "Die Erzählung \"Cath Maige Tuired\" („Die Schlacht von Mag Tuired“) schildert, wie der Gott nach Tara reist und dort während eines Festes vor der Königsburg ankommt. Da nur diejenigen eintreten dürfen, die eine besondere Fähigkeit nachweisen können, wird Lugh vom Türhüter Camal mac Rágail danach befragt. Lugh sagt, er sei ein guter Arbeiter, aber der Türhüter entgegnet, man habe bereits einen bei Hofe und weiteren Bedarf gebe es nicht. So sagt Lugh, er sei Schmied, aber auch hier erhält er dieselbe Antwort. Ebenfalls wäre kein Bedarf an einem guten Kämpfer, einem Schwertkämpfer ohnegleichen, einem Harfner, einem Helden, einem Poeten, einem Historiker, einem Zauberer und einem Handwerker, denn alle diese Fähigkeiten würden bereits von einem Mitglied der Tuatha Dé Danann repräsentiert. Lughs Gegenfrage ist nun, ob sie bereits einen hätten, der all diese Fähigkeiten besitze. Da dies nicht der Fall ist, wie der Torwächter zugeben muss, darf Lugh eintreten und sich den Tuatha Dé Danann anschließen. König Nuada beugt sich dem Besseren und übergibt ihm die Herrschaft. In der Zweiten Schlacht von Mag Tuired der Tuatha Dé Danann gegen die Formori behext Lugh die Feinde durch \"Glám dícenn\", indem er, Beschwörungsformeln sprechend, auf einem Bein und mit einem zugekniffenen Auge um das feindliche Heer tanzt. In der Schlacht wird Nuada von Balor mit seinem todbringenden Auge vernichtet. Lugh tötet Balor mit einer Schleuder oder, nach anderer Überlieferung, mit einem magischen Speer. In einer anderen Version der Schlacht wird berichtet, dass Lugh auch den Fomori-König Indech mac Dé Domnann erschlägt, nachdem dieser Ogma getötet hatte. In der Sage \"Baile in Scáil\" („Die Weissagung des Phantoms“) prophezeit Lugh dem zukünftigen König Conn Cétchathach sein Geschick und das seiner Nachkommen. Im Ulster-Zyklus greift er auf der Seite Cú Chulainns in das Geschehen um den „Rinderraub von Cooley“ (\"Táin Bó Cuailnge\") ein.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Sage nach begründete Lugh in Andenken an seine verstorbene Ziehmutter Tailtiu das Fest Lughnasadh (altir. \"Lugnasad\", modernes Irisch: \"Lúnasa\", am 1. August). Die Gestalt des Lugh geht wahrscheinlich auf die altkeltische Gottheit Lugus zurück, der als \"Lugoves\" auch in mehrfacher Gestalt auftritt und als Gott der Handwerker, insbesondere der Schuster, angesehen wird. Städtenamen wie \"Lug(u)dunum\" oder \"Luguvalium\" gehen wohl nicht auf Lugh bzw. Lugus direkt zurück, sondern auf die Bedeutung des Namens \"Lugos\": „Krieger“. Wegen der Bedeutung „Krieger“ sollen die Gallier auch den als Orakel geltenden Rabenvogel als \"Lugos\" bezeichnet haben. In der walisischen Sage entspricht dem Lugh die Gestalt des Llew Llaw Gyffes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lugh („der Leuchtende“ oder „der Krieger“, altir.: Lug mac Ethnenn []), der auch die Beinamen Lamhfhada („der mit dem langen Arm“) und Samildánach („der Kunstfertige“) hat, ist eine Gottheit aus dem mythologischen Zyklus der keltischen Mythologie Irlands.", "tgt_summary": "鲁格(Lugh)凯尔特神话中的太阳神。", "id": 15106} {"src_title": "Anopheles", "tgt_title": "瘧蚊", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Vertreter der Gattung \"Anopheles\" finden sich weltweit an tropischen und subtropischen Orten sowie in Gebieten gemäßigter Temperaturen. Davon ausgenommen sind die meisten Inseln des Pazifiks (einschließlich Neuseeland, Fidschi und Neukaledonien) sowie einige isolierte Inseln im Atlantik.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Erwachsene \"Anopheles\"- Arten sind meist an ihrer charakteristischen Körperhaltung zu erkennen, bei der sie ihren Körper weitgehend gerade und meistens in einem Winkel von 30 bis 45° zum Untergrund stellen. Mücken der Gattung \"Anopheles\" lassen sich zudem anhand des ganzrandigen, gleichmäßig runden Rückenschildchens (Scutellum) von anderen Stechmückenarten unterscheiden. Das Rückenschildchen ist mit einer durchgehenden Reihe von Borsten versehen. \"Anopheles\"-Weibchen haben lange Taster (Palpen) und eine einteilige Samenkapsel (Receptaculum seminis oder Spermatheke).", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungszyklus.", "content": "Der Entwicklungszyklus der Anopheles-Mücken ist bei fast allen Arten an stehende Gewässer jeder Größe gebunden – kleinste Tümpel, Astlöcher oder Hufabdrücke, die während 5 bis 14 Tagen (Entwicklungszeit der Larven, je nach Art und Temperatur) Wasser führen, genügen einigen Arten bereits. Ein Weibchen legt zwischen 50 und 200 kleine, schwarz gefärbte Eier ab. Sie haben Schwimmkörper, die ein Absinken verhindern. Trocknet das Gewässer aus, sterben auch die Eier ab. Bei warmem Wetter schlüpfen nach etwa 2–3 Tagen die Larven, bei kaltem Wetter kann es auch 2–3 Wochen dauern. Die Larven verfügen über kein Atemrohr. Stattdessen findet sich eine Atemöffnung am 8. Körpersegment. Die Larven haften mit wasserabstoßenden Haaren (Palmhaaren) an der Wasseroberfläche und hängen somit parallel zur Wasseroberfläche (wie auch \"Dixa\") – ein Unterscheidungsmerkmal zu den Stechmücken der Unterfamilie Culicinae. Bei Gefahr tauchen sie ab, müssen aber zur Atmung wieder zur Oberfläche. Die Larven ernähren sich von Mikroorganismen und Algen, die sie aus dem Wasser filtern. Die Larven können ihren Kopf um 180° drehen, um Nahrungspartikel an der Wasseroberfläche aufzunehmen (siehe nebenstehenden Film). Die Larve durchläuft 4 Häutungen, bis sie sich in eine Puppe verwandelt. Nach einigen Tagen als Puppe ist die Verwandlung abgeschlossen und eine neue Mücke schlüpft. Die Männchen sammeln sich in Schwärmen, die von den Weibchen auf der Suche nach einem Partner gesucht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Männliche und weibliche Anopheles-Mücken ernähren sich von Pflanzensäften. Die Weibchen benötigen jedoch nach einer Befruchtung durch Männchen zusätzlich unbedingt mindestens eine menschliche oder tierische Blutmahlzeit zur Aufnahme von Protein, damit eine Ovar-Entwicklung stattfinden kann. Zwei bis drei Tage nach dem Schlüpfen sucht sich das Anophelesweibchen deshalb in der Regel nach Einbruch der Dunkelheit oder in den frühen Morgenstunden im Haus oder in der freien Natur ein Opfer für die erste Blutmahlzeit und legt dann nach weiteren zwei bis drei Tagen die Eier. Ihre Stiche sind meist begleitet von Schwellungen und starkem Juckreiz. Sie jucken stärker als beispielsweise die der in Deutschland meistverbreiteten Gemeinen Stechmücke. Allerdings sind die Gewohnheiten der einzelnen Anopheles-Arten sehr verschieden, so dass es auch Arten gibt, die menschliches Blut im Regelfall verschmähen:", "section_level": 1}, {"title": "Die Anopheles-Mücke als Krankheitsüberträger.", "content": "Bevor die Anopheles-Mücke, wie alle anderen blutsaugenden Insekten, ihre Nahrung aufnimmt, spritzt sie durch ihren Stechrüssel (Proboscis) ein Drüsensekret (allgemein: Speichel) in ihr Opfer hinein. In diesem Sekret befindet sich hauptsächlich ein Wirkstoff, der eine mögliche Blutgerinnung in ihrem Rüssel während der Nahrungsaufnahme verhindern soll. Außerdem wird der Blutfluss zur Einstichstelle hin verstärkt. Für das „Opfer“ (z. B. Mensch) ist der eingespritzte Mückenspeichel ein Fremdkörper, das Abwehrsystem reagiert darauf, es juckt und brennt mehr oder minder lange an der Stichstelle und es bildet sich eine Quaddel. In diesem Speichel können auch Krankheitserreger (Viren, Bakterien, einzellige oder mehrzellige Parasiten) enthalten sein, die die Mücke bei einer vorangegangenen Nahrungsaufnahme bei einem infizierten Opfer zusammen mit dem Blut aufgenommen hat. Wenn diese Krankheitserreger in der Mücke nicht nur überleben, sondern sich auch noch in ihr vermehren und/oder wandeln, dann ist die Mücke ein Wirt beziehungsweise Zwischenwirt für diese Krankheitserreger und infiziert in schon beschriebener Weise ihr nächstes Nahrungsopfer. Die Anopheles-Mücke ist daher als Vektor auf biologischem Wege der Überträger von Tropenkrankheiten (Malaria, Filariosen und Viruserkrankungen, wie etwa O’nyong-nyong-Fieber). Zur Übertragung von Malaria, verursacht durch in den roten Blutkörperchen schmarotzenden Sporentierchen der Gattung Plasmodium, ist eine Mindesttemperatur über einen längeren Zeitraum erforderlich (16°C-Sommer-Isotherme für \"Plasmodium vivax\", der kälteunempfindlichsten Plasmodiumart). Potentiell ist, wie bei allen Vektoren, auch eine mechanische Übertragung aller möglichen Erreger hier durch die äußere und innere Kontamination der Proboscis (des Stech-, Saugrüssel) der Anopheles möglich, wenn das Insekt während der Nahrungsaufnahme bei einer infizierten Person gestört wird und alsbald auf einer anderen nicht infizierten Person weitersaugt. Nach heutigem Kenntnisstand ist zu erwarten, dass diese Übertragungsmöglichkeit, wenn überhaupt, nur in Populationen mit sehr hoher Erregerverbreitung gelegentlich auftreten kann. Dieser Übertragungsweg entspricht dem der Infektion per Nadelstichverletzung beziehungsweise mehrfach hintereinander genutzter Injektionskanülen ohne zwischenzeitliche Sterilisation, jedoch in einer anderen Größenordnung. Rein theoretisch kann die Übertragung eines einzigen Erregers auf diesem Wege eine Infizierung bewirken. In der Praxis ist jedoch eine ausreichende Mindestmenge von Erregern für eine Infektion erforderlich. Ob diese Mindestmenge zum Beispiel bei einer Kontamination der Anophelesproboscis allein erreicht werden kann, ist fraglich. Epidemiologisch gibt es auch bis heute zumindest bei der Anopheles, wie auch bei allen anderen Stechmücken, für diese Übertragungsart keine eindeutigen Anzeichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung der Malaria.", "content": "Nach Ansicht einiger Wissenschaftler wird die Verbreitung von Anopheles in einigen Regionen durch Entwaldung und bestimmte Arten der Landwirtschaft gefördert. In Kenia hat Malaria eine Grundvermehrungsrate von rund 1900. Ein Mensch, der mit Malaria angesteckt ist, führt dort theoretisch zur Infektion von 1900 anderen Menschen, falls noch niemand immunisiert ist. Jedoch im Punjab, einer Region Indiens, hat der genau gleiche Malariaerreger Plasmodium falciparum eine Grundvermehrungsrate von nur 1,4. Dies hat mehrere Ursachen. In Kenia hat die Spezies \"Anopheles gambiae\" eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 95 %, die indische Mücke \"Anopheles culicifacies\" jedoch nur noch 75 %. Somit sind in Indien nach rund 2,5 Tagen die Hälfte der infizierten Mücken gestorben, in Kenia erst nach 12 Tagen. In beiden Fällen brauchen die in der Mücke lebenden Stadien des Erregers bei 24–25 °C 12 Tage, um reif zu sein für die nächste Infektion. Ein weiterer Unterschied ist, dass \"Anopheles gambiae\" alle zwei Tage Blut saugen muss und zu 100 Prozent Menschen sticht. \"An. culicifacies\" sticht nur alle drei Tage, und nur zu zehn Prozent Menschen. Obwohl in indischen Endemiegebieten die Mücken sehr viel zahlreicher sind (um den Faktor 20), ist die Malaria im Punjab ein relativ einfach zu beherrschendes Problem.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "In Deutschland sind die folgenden sechs Anopheles-Arten einheimisch: Die letzten drei genannten Arten werden zur „\"Anopheles-maculipennis\"-Gruppe“ gezählt. Weitere Arten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Anopheles (), auch Malaria-, Gabel- oder Fiebermücken genannt, ist eine Gattung in der Familie der Stechmücken (Culicidae) und namensgebend für die Unterfamilie Anophelinae. Die Gattung umfasst etwa 420 Arten, wobei weltweit rund 40 Arten als Überträger von Malaria auftreten können. Malariamücken sind mit etwa sechs Millimetern relativ klein und haben einen schmächtigen Körperbau, sind aber dennoch an ihrer Körperhaltung gut erkennbar: der Körper befindet sich meistens in einem Winkel von etwa 30 bis 45° zum Untergrund. Es gibt zahlreiche Arten und Unterarten, die teilweise aufgrund ihrer großen Ähnlichkeit nur von Spezialisten zu unterscheiden sind.", "tgt_summary": "疟蚊属(学名:),别称按蚊或马拉利亚蚊,是蚊科(\"Culicidae\")下的一属,成虫的特征是翅膀大多数有斑,停留时身体与停留面保持一角度。其中有30—40种是疟原虫属生物的寄主,会传播疟疾给人类。冈比亚疟蚊(\"Anopheles gambiae\")是其中最著名的一种,因为它是最危险的疟原虫恶性疟原虫(\"Plasmodium falciparum\")的宿主。国际自然保护联盟物种存续委员会的入侵物种专家小组(ISSG)列为世界百大外来入侵种。", "id": 2503057} {"src_title": "Playmate", "tgt_title": "玩伴女郎", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Nach der Gründung der Zeitschrift im Jahr 1953 waren es vor allem die ganzseitigen Aufnahmen leichtbekleideter, später nackter Frauen in der Heftmitte, die für den durchschlagenden Erfolg des \"Playboy\" verantwortlich waren. Janet Pilgrim war in der Juni-Ausgabe des Jahres 1955 das erste Playmate, das auf einer Doppelseite zu sehen war. Seit März 1956 gibt es das dreiseitige, ausfaltbare \"centerfold\". Marilyn Monroe, die die Heftmitte der Erstausgabe zierte, wurde noch als \"Sweetheart of the Month\" vorgestellt. Das erste \"Playmate of the Month\" war Margie Harrison, die in der zweiten Ausgabe, dem Januarheft 1954, zu sehen war. Das erste Schamhaar eines Playmates, das im Playboy zu sehen war, gehörte Liv Lindeland und war im Januarheft 1971 zu sehen. Waren die \"Playmates\" zunächst noch anonym, so ging das Heft nach einigen Jahren dazu über, kurze Texte anzufügen, in denen der Name und persönliche Hintergrund der Frauen nachzulesen sind. Während Kritiker insbesondere feministischer Couleur betonten, dass der Playboy Frauen zu reinen Sexualobjekten degradiere und die Playmates als glatte, seelenlose und willige Wesen darstelle, kommen jüngere Bewertungen zu durchaus positiven Schlüssen. So betonen etwa die Psychologen James Began und Scott Allison in ihrer Untersuchung der amerikanischen Playmates von 1985 bis 2001, dass gerade die Begleittexte – ob nun frei erfunden oder wahrheitsgetreu – das Ideal einer starken, selbstbestimmten und ehrgeizigen Frau vermittelten. Die Playmates sind in vielerlei Hinsicht ein Spiegel sozialer Rollenvorstellungen, aber auch sexueller Präferenzen im Wandel der Zeiten. So kamen amerikanische Forscher in einer Untersuchung der Physiognomie und Konstitution der amerikanischen Playmates von 1960 bis 2000 zu der Schlussfolgerung, dass in Zeiten wirtschaftlicher Krisen und sozialer Unsicherheit gehäuft Frauen reiferen Alters, kräftigerer Statur und mit breiteren Hüften abgebildet wurden. In einer Untersuchung der Playmates von 1978 bis 1998 stellten kanadische Forscher zwar keine signifikanten Veränderungen von Body-Mass-Index und Taille-Hüft-Verhältnis fest, kamen aber zu dem Ergebnis, dass 70 % der 240 Frauen einen BMI von weniger als 18,5 erreichten und somit untergewichtig waren. Der Befund wurde als Beleg dafür gedeutet, dass der idealtypische Körperbau, wie ihn Medien wie der Playboy propagieren, aus medizinischer Sicht problematisch ist und für die Häufung von Essstörungen bei jungen Frauen mitverantwortlich sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Playmate (englisch für „Spielkameradin, Gespielin“) ist ein weibliches Model, dessen Nacktfotos als Bilderstrecke im Männermagazin \"Playboy\" abgedruckt werden oder wurden. In jeder Ausgabe gibt es dabei ein redaktionell ausgewähltes „Playmate des Monats“, die auch als „Miss (des Monats)“ bezeichnet wird, also z. B. „Playmate des Monats | Miss Juli“. Aus diesen zwölf Kandidatinnen wird dann von den Lesern zum Jahresende das „Playmate des Jahres“ gewählt.", "tgt_summary": "玩伴女郎(英语:Playmate)是《花花公子》杂志中精选当月玩伴(英语:PMOM, Playmate of the Month)页的女模特,当月玩伴女郎页上包括了裸体照和一张海报以及一个简短的传记和包含了生日、三围及喜好和讨厌事物的资料表,在年底的时候,十二位当月玩伴女郎中的一位将被命名为年度玩伴女郎(PMOY, Playmate of the Year)。每个当月玩伴女郎将获得二万五千美元,而当年玩伴女郎还可得到额外的十万美元另加一辆汽车和一部摩托车。截至2006年9月,共有635名女士成为当月玩伴女郎。", "id": 2208989} {"src_title": "Zwergfledermaus", "tgt_title": "伏翼", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Sie erreicht eine Körpergröße von 4,5 Zentimetern und eine Spannweite bis zu 25 Zentimetern bei einem Gewicht von 3,5 bis 7 Gramm. Sie wiegt also nur wenig mehr als ein Stück Würfelzucker und ist mit zusammengefalteten Flügeln so groß wie eine Streichholzschachtel. Ihre Fellfärbung ist rotbraun bis dunkelbraun, die Unterseite gelbbraun bis graubraun.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Zwergfledermäuse jagen bevorzugt entlang von Vegetationsstrukturen. Hauptnahrung sind Insekten, vor allem Zweiflügler wie z. B. Zuckmücken. Bevorzugte Jagdhabitate werden über einen längeren Zeitraum abgeflogen und bejagt. Zwergfledermäuse jagen, anders als andere, lichtscheue Fledermausarten, auch im Siedlungsbereich um Straßenbeleuchtung. Die Jagdgebiete liegen meist in geringer Entfernung zu den Wochenstubenquartieren, Winterquartiere können in bis zu ca. 50 km Entfernung von den Sommerlebensräumen liegen. Meist liegt die Entfernung zwischen Sommer- und Winterquartier jedoch bei unter 20 km. Zwergfledermäuse sind ausgeprägte Kulturfolger. Ihre Sommerquartiere befinden sich meist an Gebäuden in Spaltenräumen wie z. B. hinter Fassadenverkleidungen. Die Weibchen ziehen ihre Jungen in sogenannten Wochenstubenquartieren auf, die sie ab etwa Mai beziehen. Die Wochenstuben umfassen meist 50 bis 100 Tiere, die Aufzucht der Jungen dauert ca. vier Wochen, danach lösen sich die Wochenstubenquartiere auf. Männchen schlafen eher in Einzelquartieren. Winterquartiere befinden sich vermutlich meist ebenfalls in Spalten an Gebäuden, weitere Funde von überwinternden Zwergfledermäusen gibt es in Höhlen, Felsspalten, Tunneln und Kellern. In den Karpaten gibt es Massenwinterquartiere, in denen mehrere 10.000 Individuen in Höhlen gemeinsam überwintern. Vor der Überwinterung entstehen Paarungsquartiere, bei denen die Männchen durch vor ihrem Balzquartier vorgetragene Singflüge Weibchen in ihren Harem zu locken versuchen. Nach der Paarung im Herbst speichert das Weibchen den Samen sieben bis acht Monate, bevor die eigentliche Befruchtung stattfindet und die Tragezeit beginnt. Etwa ab Mitte Juni bis Anfang Juli kommen die Jungen in den Wochenstubenquartieren zur Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Die Zwergfledermaus ist wie alle europäischen Fledermausarten im Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet und demnach besonders streng geschützt. Obwohl sie die häufigste Fledermausart in Deutschland ist, ist sie durch Quartierverluste wie z. B. durch Gebäudesanierungen sowie durch den Einsatz von Pestiziden und die dadurch bedingte Abnahme ihrer Nahrungsgrundlage gefährdet. Eine weitere Bedrohung stellen Windkraftanlagen dar. Die Zwergfledermaus gehört mit einem Anteil von 21 % (Stand April 2013) an den als Schlagopfer unter WEA gefundenen Fledermäusen als eine stark durch Windkraft betroffene Art. Die IUCN stuft die Art aufgrund ihrer Häufigkeit als nicht gefährdet „least concern“ ein. In der Roten Liste wird sie als ungefährdet geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Zwergfledermaus gehört zur Gattung der Zwergfledermäuse (\"Pipistrellus\"), die weltweit rund 35 Arten umfasst. In Europa leben vier weitere Arten, die Rauhautfledermaus (\"Pipistrellus nathusii\"), die Weißrandfledermaus (\"Pipistrellus kuhlii\"), die Mückenfledermaus (\"Pipistrellus pygmaeus\") und die Madeira-Fledermaus (\"Pipistrellus maderensis\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zwergfledermaus (\"Pipistrellus pipistrellus\") gehört zu der Familie der Glattnasen (Vespertilionidae) und ist die meistverbreitete europäische Fledermausart. Sie gehört zu den kleinsten Vertretern der Säugetiere mit einer Flügelspannweite von bis zu 25 Zentimetern. Sie ist neben der Mückenfledermaus eine der kleinsten innerhalb ihrer Gattung.", "tgt_summary": "伏翼(学名:)为蝙蝠科伏翼属的动物。广泛分布于欧洲,非洲北部,和亚洲南部各地,包括台湾以及中国大陆的江西、陕西、云南、四川、新疆等地。该物种的模式产地在法国。", "id": 815713} {"src_title": "Andijon", "tgt_title": "安集延", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühere Zeit.", "content": "Die Gründung der Stadt geht auf das 9. Jahrhundert zurück. Andijon entwickelte sich mit der Zeit zu einem wichtigen Handelsknotenpunkt an der Seidenstraße. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gehörte sie zum Timuridenreich, 1375 setzte Timur hier einen Statthalter ein. Im 15. Jahrhundert wurde sie zur Provinzhauptstadt erklärt. Im 18. und 19. Jahrhundert war sie Teil des Khanats Kokand. 1876 nahmen russische Streitkräfte die Stadt ein. Der Andijon-Aufstand gegen die Herrschaft von Zar Nikolaus II. wurde im Jahre 1898 blutig niedergeschlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Ein Erdbeben am 13. Dezember 1902 verursachte in Andijon schwere Schäden. Mehr als 4.000 Menschen starben. Die Stadt ist Geburtsort des Begründers des Mogulreiches Mohammed Babur Khan (1483–1530). Als Sehenswürdigkeit gilt das im Jahre 1989 ihm zu Ehren eröffnete Museum. In Andijon wurde 1952 auch der Künstler Peter Cheban geboren, ein Maler des romantischen Realismus. Am Abend des 13. Mai 2005 ließ Islom Karimov, der seit 1989 diktatorisch regierende Herrscher Usbekistans, Demonstrationen von Militäreinheiten und von Sondereinheiten des Innenministeriums niederschlagen. Dabei starben mehrere hundert Menschen. Über den Hergang gibt es widersprüchliche und keine unabhängigen Darstellungen. In der Nacht zuvor war ein Gefängnis von einer Gruppe Menschen gestürmt worden, die viele der circa 730 dort inhaftierten Gefangenen befreiten. Auslöser für die Unruhen war ein anstehender Prozess gegen 23 des Terrorismus bzw. radikalen Islamismus verdächtigte Personen. Ihnen wurden Kontakte zur verbotenen Hizb ut-Tahrir vorgeworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Andijon ist ein Industriezentrum (Elektronik-, Textil-, Nahrungsmittelindustrie). In der Umgebung wird Baumwolle angebaut sowie Erdöl und Erdgas gefördert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andijon oder Andischon (usbekisch-kyrillisch Андижон [];, auch als \"Andizhan\" transkribiert) ist eine Stadt im Osten Usbekistans mit 318.439 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005). Sie liegt 475 Kilometer östlich von Taschkent im Ferghanatal und ist Hauptstadt und kultureller Mittelpunkt der Provinz Andijon.", "tgt_summary": "安集延()是乌兹别克斯坦东部的一座城市,人口303,000。它是安集延州的首府,位在费尔干纳盆地东南部。该城市最早建于公元9世纪。这里也是莫卧儿帝国开国之君巴卑尔的出生地。", "id": 51056} {"src_title": "Colonia (Rom)", "tgt_title": "殖民地 (罗马)", "src_document": [{"title": "Republikanische Zeit.", "content": "In der Römischen Republik gab es zwei Arten von \"Coloniae\": Beide Arten von \"Coloniae\" bildeten in der Zeit der mittleren Republik das Kernstück des römischen Bundesgenossensystems in Italien. Sie dienten z. B. als Stützpunkte in den Kriegen gegen die Samniten und gegen König Pyrrhos. Die Anlage von \"Coloniae\" in den neu besetzten Gebieten ersparte den Römern die Stationierung von Besatzungstruppen, die in der Republik angesichts der nicht-stehenden Heere für längere Zeiträume kaum möglich gewesen wäre. Zugleich förderten die Kolonisten Wirtschaftsentwicklung, Handel und die damit verbundene Romanisierung der ursprünglichen Bevölkerung. Für die Gründung einer \"Colonia\" war ein Gesetz der römischen Volksversammlung erforderlich. Die Auswahl der Kolonisten \"(coloni)\" und ihre Ansiedlung \"(deductio)\" erfolgte meist durch ein Dreierkollegium \"(tresviri coloniae deducendae)\", dem oft Angehörige der römischen Führungsschicht (Nobilität) angehörten. Zu den römischen oder latinischen Kolonisten kamen in der Regel noch Teile der Vorbevölkerung, wie insbesondere archäologische und epigraphische Zeugnisse gezeigt haben. Die eigentliche Gründung einer \"Colonia\" erfolgte nach etruskischem Ritus. Dabei wurden auch die Anlage der Stadt und ihr landwirtschaftlich genutztes Umland vermessen und in Parzellen geteilt \"(centuriatio)\". Gegen Ende der Republik wurden die ersten \"Coloniae\" außerhalb Italiens angelegt (zuerst Karthago durch den Volkstribunen Gaius Sempronius Gracchus, dann Narbo). In der späten Republik dienten Kolonien vor allem zur Versorgung der landlosen Bevölkerung \"(plebs)\" der Hauptstadt, insbesondere aber zur Abfindung der abgerüsteten Veteranen aus dem nun ständig unter Waffen stehenden Heer. Ein Beispiel ist Pompeji, in dem 80 v. Chr. von Lucius Cornelius Sulla Felix 2000 Veteranen angesiedelt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Kaiserzeit und Spätantike.", "content": "In der frühen Kaiserzeit wurden die Anlagen von Kolonien insbesondere außerhalb Italiens zunächst fortgesetzt, jetzt auch in der östlichen Reichshälfte (etwa Korinth oder Alexandria Troas). Die Neugründung von Kolonien endete zu Beginn des 2. Jahrhunderts. Danach gab es weiterhin noch die Verleihung des Titels einer \"colonia\" an bestehende Städte (sog. „Titularkolonien“, ohne Ansiedlung von Kolonisten). Diese Rechtsstellung hatte einen höheren Status als die eines \"Municipiums\". Ursprünglich waren die Bewohner einer \"Colonia civium Romanorum\" auch von Steuern und Abgaben befreit, dieses Privileg wurde in der Kaiserzeit aber wieder aufgehoben und Städten gegebenenfalls als separates Vorrecht verliehen. In der Spätantike verschwanden die Unterschiede zwischen den verschiedenen Stadtrechtstypen völlig. In den Quellen dieser Zeit werden Städte immer noch als \"colonia\", \"municipium\", \"civitas\", \"urbs\" oder \"oppidum\" bezeichnet, doch gab es keine erkennbaren Standesunterschiede mehr. Beispiele für \"Coloniae\" der Kaiserzeit:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Colonia (eingedeutscht \"Kolonie\", Plural \"Coloniae\") war im Römischen Reich eine geplant angelegte Siedlung außerhalb Roms, ursprünglich in einem Gebiet, das im Krieg erobert worden war. Dadurch hatten die \"Coloniae\" anfänglich vor allem den Charakter eines militärischen Vorpostens zur Kontrolle und Niederhaltung der ursprünglichen Bevölkerung, die im Regelfall an der Siedlung beteiligt war. Später kam als wichtigster Zweck die Versorgung von römischen Bürgern mit Land, vor allem für Veteranen, hinzu. \"Coloniae\" dürfen nicht mit den römischen Provinzen verwechselt werden.", "tgt_summary": "殖民地(,音译为科洛尼亚)最初是罗马在其征服地区建立的用于守卫的前哨要塞。后来这一术语用于指最高等级的罗马城市。", "id": 2892772} {"src_title": "311 South Wacker Drive", "tgt_title": "偉基河畔南311號", "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Das Bauwerk befindet sich direkt neben dem höchsten Gebäude der Stadt, dem Willis Tower. Es wurde im postmodernen Stil erbaut und 1990 fertiggestellt. Mit einer Höhe von 293 Metern ist es das siebthöchste Gebäude in Chicago und das 20-höchste Gebäude der USA. Bis 1992 war das Hochhaus auch das höchste aus Stahlbeton erbaute Haus, wurde dann aber vom Central Plaza in Hongkong übertroffen. Das Gebäude wurde nach seiner Adresse \"311 South Wacker Drive\" benannt. Der Wolkenkratzer dient vor allem als Bürogebäude, wird aber auch an private Mieter vermietet. Unter dem Gebäude befindet sich eine U-Bahn-Station. Weiterhin findet man im Keller des Hochhauses auch ein dreistöckiges Parkdeck. Einige Einwohner bezeichnen den Wolkenkratzer als \"The White Castle Building\", da die Spitze des Gebäudes dem Logo der \"White Castle\" Fast-Food-Kette ähnelt. Andere Spitznamen für das Gebäude sind \"The Wedding Cake Building\" oder \"The Bart Simpson Building\", ebenfalls bedingt durch die Form des Daches.", "section_level": 1}, {"title": "Empfangshalle.", "content": "Die Empfangshalle ist 26 Meter hoch und wird als „Wintergarten“ bezeichnet. In ihr befinden sich seit 2002 Palmen aus Glas und ein Brunnen. Nach Betreten der Empfangshalle findet man sich direkt vor einer Bronzeskulptur des Künstlers Raymond Kaskey wieder. Sie trägt den Namen „Perle der Seen“ und zeigt Neptun sitzend auf einem mit Muscheln gefüllten Brunnen.", "section_level": 2}, {"title": "Dach.", "content": "Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich ein Zylinder mit einem Durchmesser von 32 Metern. Dieser ist von vier kleineren Zylindern umgeben. Mithilfe von 1.852 Leuchtstoffröhren werden die Zylinder sehr hell beleuchtet, weshalb sie in der Nacht zu den auffälligsten Wolkenkratzern in Chicago gehören. An Feiertagen oder zu besonderen Anlässen ändern sie zudem die Farbe.", "section_level": 2}, {"title": "Park.", "content": "Im Nordwesten wird der Wolkenkratzer von einer grasbewachsenen Fläche umgeben, der größten Grünfläche im Chicago Loop. Sie wird in den warmen Sommermonaten von den Einwohnern der Stadt häufig für Picknicks und zum Entspannen benutzt. Daneben finden auf dem Gelände Landwirtschaftsmärkte sowie musikalische Veranstaltungen und verschiedene Kunst- und Kulturfestivals statt. Ursprünglich wollte man auf dem Gelände zwei weitere, dem 311 South Wacker identische Wolkenkratzer bauen. Dieser Plan wurde aber wieder verworfen.", "section_level": 2}], "src_summary": "311 South Wacker Drive ist der Name eines 65-stöckigen Wolkenkratzers in Chicago mit gleichnamiger Adresse. Das Bauwerk ist 293 Meter hoch.", "tgt_summary": "伟基河畔南311号(311 South Wacker Drive)是一栋位于美国伊利诺伊州芝加哥的摩天大楼,共65层,建筑风格为后现代主义建筑,建筑高度为293米(961英尺)。该建筑是芝加哥第7高摩天大楼,美国第19高摩天大楼。", "id": 683339} {"src_title": "Colorado-Plateau", "tgt_title": "科羅拉多高原", "src_document": [{"title": "Geologie.", "content": "Das Gestein des Colorado-Plateaus ist in Schichten aufgebaut. Die ältesten Schichten treten in der inneren Schlucht des Grand Canyon zu Tage, etwa auf Höhe. Sie sind 600 bis über 2000 Millionen Jahre alt und stammen aus der Zeit des Präkambrium. In dieser Zeit entstand im Bereich des heutigen Colorado-Plateaus ein Becken, das sich mit Erosions-Ablagerungen zu füllen begann. Später füllte sich das Becken mit Wasser und es entstand ein Meer. Aufgrund von tektonischen Plattenverschiebungen kam es zu Gebirgsbildungen mit Brüchen, Verwerfungen und Rissbildungen, sowie Faltungen. Das Ergebnis einer solchen Faltung kann man heute im Capitol-Reef-Nationalpark sehen. Im Laufe der Zeit erhob sich das alte Becken um gut 1000 Meter zum heutigen Plateau, während gleichzeitig der Colorado River, der Green River und andere Flüsse Canyons in den Fels trieben. Aufgrund der Gesteinshärten in unterschiedlichen Schichten schritt die Erosion unterschiedlich voran. Es entstanden an manchen Orten ungewöhnliche Formationen, beispielsweise die Hoodoos im Bryce-Canyon oder die Steinbögen im Arches-Nationalpark. Die geologische Geschichte der Region kann an der \"Grand Staircase\" (\"Große Treppe\") studiert werden. In dieser ausgedehnten Schichtstufenlandschaft sind Gesteinsschichten aus unterschiedlichen Erdzeitaltern infolge der Anhebung des Colorado-Plateaus und der daraus resultierend verstärkten Verwitterung und Erosion freigelegt worden. Im Bereich des Zion-Canyon sind dies 65 bis 220 Millionen Jahre alte Schichten des Erdmittelalters (Mesozoikum), das heißt, aus der Zeit der Dinosaurier. Im höchsten Teil der \"Grand Staircase\", in die der Bryce-Canyon eingeschnitten ist, auf über, befinden sich die jüngsten Felsen, die in der älteren Erdneuzeit („Tertiär“) abgelagert wurden. Jüngeren Ursprungs sind mehrere Vulkanfelder im Gebiet. Darunter das San Francisco Volcanic Field und der zugehörige Sunset Crater bei Flagstaff in Nord-Arizona und das Navajo Volcanic Field im Zentrum des Colorado-Plateaus, nahe Four Corners.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Colorado-Plateau wird geographisch dem großen Becken (\"Great Basin\") zwischen den Bergen der Rocky Mountains und der Sierra Nevada zugeordnet. Das Gebiet ist im Allgemeinen eine Wüste, weil die Verdunstung im Jahresmittel höher ist als die Niederschlagsmenge. Aufgrund der großen Höhenunterschiede und der Zerklüftung durch die vielen Canyons und Tafelberge ist das Klima lokal allerdings stark unterschiedlich.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalparks.", "content": "In der Region des Colorado-Plateaus liegen acht US-Nationalparks und weitere Schutzgebiete, zum Beispiel:", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Orte.", "content": "Im Colorado-Plateau liegen unter anderem folgende Orte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Colorado-Plateau [] (\"Colorado-Hochebene\") ist eine Region westlich der Rocky Mountains im Südwesten der Vereinigten Staaten, die aus mehreren Hochebenen besteht. Das Gebiet erstreckt sich über den Südosten Utahs, das nördliche Arizona und über Teile von New Mexico und Colorado. Das Colorado-Plateau ist mit einer Fläche von 337.000 km2 fast so groß wie Deutschland. Es wird vom Colorado River und seinen Nebenflüssen entwässert und hat daher seinen Namen.", "tgt_summary": "科罗拉多高原(英文:Colorado Plateau或Colorado Plateau Province)是位于美国西南部的高原之一,横跨犹他州、科罗拉多州、新墨西哥州和亚利桑那州,面积是337000平方公里,平均高度在600至3,870米,也是美国唯一的沙漠高原。其90%的区域都是由科罗拉多河及其支流灌溉的。", "id": 470341} {"src_title": "Non Return to Zero", "tgt_title": "不歸零 (信號)", "src_document": [{"title": "NRZ.", "content": "Der NRZ-Code ordnet direkt jedem Bit-Wert einen Leitungszustand zu. Er kann ohne weiteres verwendet werden, wenn in den Nutzdaten keine langen konstanten Folgen auftreten, wie etwa bei ASCII-kodierten Texten. Die Grenze für ‘lang’ kann recht kurz sein, etwa für ein Bandlaufwerk mit Gleichlaufschwankungen. Die NRZ-Kodierung ist im Allgemeinen auch nicht gleichanteilsfrei und damit insbesondere bei magnetischer Datenaufzeichnung problematisch. Eine einfache galvanische Trennung im Signalübertragungsweg mittels Impulstransformatoren ist daher auch nicht möglich. UARTs z. B. verwenden die NRZ-Kodierung.", "section_level": 1}, {"title": "NRZI.", "content": "Die NRZI-Kodierung (\"Non Return to Zero Inverted\") ordnet einem der beiden Bit-Werte den bereits anliegenden Leitungszustand zu, dem anderen Bit-Wert einen Zustandswechsel (\"Inversion\"). Daraus ergibt sich unmittelbar die Polaritätsfreiheit: Ein Verpolen der Übertragungsleitung ändert nicht die Bitfolge. NRZI existiert in zwei Varianten, je nachdem ob Einsen (\"Mark\") oder Nullen (\"Space\") einen Zustandswechsel bedingen. Wenn \"d\" die Datenfolge am Eingang und \"p\" die Pegelfolge am Ausgang darstellt, lautet die Bildungsvorschrift für NRZ-M: und für NRZ-S: Darin bezeichnet der Operator formula_3 die Modulo-2-Addition, die mit einem Exklusiv-Oder-Gatter realisiert werden kann, \"k\"−1 den vorherigen Wert (etwa aus einem Latch) und der Überstrich eine Negation (für NRZ-S). Die NRZI-Kodierung kann ohne weiteres verwendet werden, falls bekannt ist, dass die Nutzdaten keine langen Folgen von Nullen (NRZ-M) bzw. Einsen (NRZ-S) aufweisen. Am Anfang und am Ende der Nutzdaten können Bits, die den Leitungszustand nicht ändern, mit einem Synchronisationsrahmen erfasst werden. Verwendet wird NRZI bei USB, bei Ethernet über Glasfaser (100BASE-FX) und bei FDDI. Auch bei der Aufzeichnung von Daten auf Speichermedien wie bei der CD-ROM oder bei Festplatten wird NRZI benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "NRZ-M.", "content": "NRZ-M bewirkt (selten NRZI-M) einen Bitwechsel bei Eins, siehe Beispiele. Eine Null bewirkt keinen Bitwechsel.", "section_level": 2}, {"title": "NRZ-S.", "content": "NRZ-S (selten NRZI-S) bewirkt einen Bitwechsel bei Null, siehe Beispiele. Eine Eins bewirkt keinen Bitwechsel (USB).", "section_level": 2}], "src_summary": "Non-Return-to-Zero und Non-Return-to-Zero-Inverted bzw. Wechselschrift, abgekürzt NRZ und als NRZI, sind die einfachsten Leitungscodes für binäre Signale. Im Gegensatz zum RZ-Code bestehen die beiden binären Symbole aus konstanten Leitungszuständen (meist Spannungen). Von Nachteil ist, dass der Empfänger bei der Übertragung einer längeren Folge gleicher Symbole unsicher wird über die Länge der Folge. Es ist also ein separates Taktsignal wie beim IC-Bus nötig, eine Rahmenbildung wie bei EIA-232, der Einsatz von Scramblern wie beim SDI oder eine zusätzliche lauflängenbegrenzende Leitungskodierung wie Bitstuffing.", "tgt_summary": "不归零编码 (non-return-to-zero line code, NRZ) 指的是一种二进制的讯号代码,在这种传输方式中,1 和 0 都分别由不同的电子状态来表现,除此之外,没有中性状态、亦没有其他种状态。这种脉冲的能量比归零代码(return-to-zero, RZ) 要来得密集,但它传输时是不停歇的,这代表同步信号必须在此代码之外独自传输。", "id": 1139166} {"src_title": "Galataturm", "tgt_title": "加拉达石塔", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Um 527 wurde der alte Galataturm unter dem Byzantinischen Kaiser Justinian I. gebaut und diente als Sichtungsturm. Der alte Turm wurde 1204 in der Eroberung von Konstantinopel zerstört. 1348–49 wurde dann an der höchsten Stelle Galatas ein neuer Galataturm als Christusturm errichtet und die Genueser nutzten den Hügel als Festung, die zur Verteidigung Galatas gegenüber von Konstantinopel gebaut wurde. Der Galataturm hielt einer Reihe von Erdbeben, Stürmen und Bränden und sogar mehrmaligen Beschädigungen stand. Der Architekt Köksal Anadol restaurierte den Turm 1967 und stellte den Originalaufriss nach vielen Jahren wieder her, sogar das konische Dach des Galataturms rekonstruierte er. Heute dominiert der Turm mit seinem zylindrischen Rumpf noch immer das Nordufer des Goldenen Horns und ist einer der schönsten Aussichtspunkte über Istanbul. 1453 übernahmen die Osmanen den Turm und stationierten hier die Janitscharentruppe. Im 15. Jahrhundert nutzte man den Turm als Gefängnis für Kriegsgefangene und im 16. Jahrhundert als Wachturm. Nach dem Ende des Osmanischen Reichs machte man in den 1960er Jahren eine Feuerwache aus ihm. Heute wird der Galataturm renoviert und wurde für den Tourismus geöffnet. Von den neun Stockwerken kann man mit zwei Aufzügen bis ins siebte Stockwerk fahren, über eine hölzerne Wendeltreppe gelangt man in die beiden letzten Etagen, dort befindet sich ein Restaurant mit grandiosem 360-Grad-Stadtpanorama, Zugang zur Aussichtsterrasse bietet das Restaurant auch.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In Niederlehme bei Berlin wurde 1902 ein Wasserturm gebaut, dessen Gestaltung sich deutlich an den Galataturm anlehnt. Ob Bauherr oder Architekt des Wasserturms einen persönlichen Bezug zum Vorbild hatten, ist ungeklärt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Galataturm (türkisch \"Galata kulesi\") liegt in Galata, einem Viertel des Istanbuler Stadtteils Beyoğlu. Ursprünglich war er ein Teil der unter den Genuesen errichteten Stadtbefestigung. Vielleicht hat er auch als Leuchtturm gedient.", "tgt_summary": "加拉达塔(土耳其语:\"Galata Kulesi\"),中世纪的热那亚人称之为基督塔(拉丁文:\"Christea Turris\"),是一座中世纪石塔,位于土耳其伊斯坦布尔的加拉达区,恰在金角湾以北。它是该市最引人注目的标志性建筑之一,主宰伊斯坦布尔的天际线。", "id": 1270783} {"src_title": "Tu quoque", "tgt_title": "訴諸偽善", "src_document": [{"title": "Analyse.", "content": "Beim \"tu quoque\"-Argument wird die moralische Berechtigung, eine Behauptung oder Vorschrift aufzustellen, in Frage gestellt gemäß dem Prinzip, dass ein Verhalten oder eine Ansicht, die jemand bei sich selbst oder anderen billigt, von diesem weder allgemein noch in Einzelfällen bei anderen getadelt oder zurückgewiesen werden darf. In einem zweiten Schritt wird behauptet, dass die aufgestellte Behauptung falsch ist, da sie zu Unrecht vorgebracht wurde, oder zumindest zurückgenommen werden muss und im weiteren Verlauf der Argumentation nicht verwendet werden darf. Dieser zweite Schritt des Tu-quoque-Arguments ist ein logischer Fehlschluss, da allein aus dem Fehlen der moralischen Berechtigung zu einer Forderung oder Behauptung nicht deren Falschheit folgt. Aber auch die moralische Berechtigung kann nicht wirksam bestritten werden, wenn der, dem das Argument entgegengehalten wird, seine Meinung oder sein Verhalten aus gutem Grund geändert hat oder eine Ausnahme geltend machen kann. Die Argumentationsfigur eignet sich vor allem dazu, die moralische Autorität zu untergraben. Ein Tu-quoque-Argument ist daher umso wirkungsvoller, je mehr sich der Gegner als moralisch überlegen präsentiert hat.", "section_level": 1}, {"title": "\"Tu-quoque\"-Einwand im Recht.", "content": "Ein \"tu quoque\" kann jedoch angemessen sein, wenn es um die Berechtigung einer Forderung geht, sofern diese nur privatrechtlich begründet ist. So kann nach deutscher Rechtsprechung ein Tu-quoque-Einwand gegen Forderungen der anderen Vertragspartei zulässig sein, wenn diese sich nicht an einen Vertrag gehalten hat. Wegen der synallagmatischen Verknüpfung von Leistung und Gegenleistung wirkt sich die Vertragsuntreue einer Partei auf ihre Forderungen aus dem Vertrag aus. Auch im Völkerrecht spielt das Tu-quoque-Argument im Zusammenhang mit dem dort herrschenden Prinzip der Reziprozität eine beachtliche Rolle. Anders – auch angesichts der zentralen Staatsgewalt – die Lage allgemein im öffentlichen Recht, inklusive des Strafrechts: So gibt es etwa kein Recht auf Gleichbehandlung im Unrecht. Auch die Verteidigung bei den Nürnberger Prozessen gebrauchte das Argument (\"siehe dort Abschnitt\" „Tu-quoque-Argumentation“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Tu-quoque-Argument ( ‚auch du‘) wird der argumentative Versuch bezeichnet, eine gegnerische Position oder These durch einen Vergleich mit dem Verhalten des Gegners zurückzuweisen. Es kann als Variante des Argumentum ad hominem verstanden werden und kommt insbesondere gegen moralische Bewertungen oder Vorschriften zum Einsatz.", "tgt_summary": "诉诸伪善(英语:Appeal to hypocricy)、你也一样或你也是()是一种诉诸人身的非形式谬误,是主张某人的行为和他的主张有不一致的地方,但却指不出该主张哪里有错。「你也一样」谬误是一种积非成是,也是诉诸人身谬误。指责别人五十步笑百步以及「那又怎么说」主义都是诉诸伪善的一种。", "id": 2486644} {"src_title": "Raymond Loewy", "tgt_title": "雷蒙德·洛威", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Loewys Eltern waren der aus Wien stammende, in Frankreich aufgewachsene Journalist \"Maximillian «Max» Löwy\" (1860–1919) und dessen aus Frankreich stammende Frau \"Marie Labalme\". Seine Großeltern wurden in Ungarn geboren. Ab 1910 studierte er Ingenieurwissenschaften an der Universität von Paris. Im Ersten Weltkrieg diente er im Ingenieurkorps sowie als Verbindungsoffizier zu den American Expeditionary Forces und wurde mit dem Croix de guerre und dem Kommandeurskreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet. Nachdem seine Eltern 1919 an der Spanischen Grippe gestorben waren, emigrierten seine beiden älteren Brüder in die USA. Im September 1919 folgte er ihnen in die USA. Sie wollten ihm eine Stelle bei General Electric vermitteln. Als bei der Überfahrt auf der S.S. \"France\" der Kapitän eine Auktion zugunsten der Familien schiffbrüchiger Seeleute veranstaltete, hatte er nichts anzubieten und fertigte eine Tuschezeichnung einer attraktiven, modern gekleideten Passagierin auf dem Promenadendeck. Der Ersteigerer, der Britische Generalkonsul in New York, Harry Gloster Armstrong, schlug ihm vor, im Bereich \"commercial art work\" zu arbeiten, und gab ihm eine Empfehlung an einen befreundeten Zeitschriften-Herausgeber in New York City. Zehn Jahre arbeitete er zunächst als Modezeichner. 1929 wurde er von Gestetner engagiert, das Aussehen eines Kopiergeräts, des Mimeographen zu verbessern. Im gleichen Jahr avancierte er zum Art Director der \"Westinghouse Electric Company\", bevor er sich 1930 mit seinem eigenen Designstudio selbstständig machte. Ab 1931 entwarf er Hupmobile und von 1936 bis 1963 Studebaker. 1938 wurde Loewy amerikanischer Staatsbürger. Die Logos für den Lebensmittelkonzern SPAR und die Zigarettenmarke Lucky Strike sind zusammen mit der stromlinienverkleideten S1-Dampflokomotive und der GG1-Elektrolokomotive der Pennsylvania Railroad (PRR) die bekanntesten von Raymond Loewy gestalteten Formen. Außerdem entwarf Loewy zahlreiche Automobile wie zum Beispiel für Studebaker und den Greyhound-Bus \"Scenicruiser\" von 1954 sowie die Shell-Muschel. Eine seiner bekanntesten Designmaximen und gleichzeitig der Titel seiner Autobiografie war \"Never leave well enough alone\" (Gib dich nie mit „So reicht's schon“ zufrieden). Im Deutschen war der Titel \"Hässlichkeit verkauft sich schlecht\". Eine andere nannte er „MAYA-Prinzip“, wobei die vier Buchstaben für \"Most Advanced, Yet Acceptable\" („äußerst fortschrittlich, aber immer noch annehmbar“) stehen. Loewy arbeitete in den 1950er Jahren für die Porzellan-Manufaktur Rosenthal AG in Selb und kreierte hier mit Richard S. Latham 1954 unter anderem das klassische Service \"Rosenthal Form 2000\" mit vielen Dekors. Nach dem Attentat auf John F. Kennedy wurde das Büro von Raymond Loewy beauftragt, eine Gedenkbriefmarke zu gestalten. Für 500 US-Dollar übernahm er den Auftrag und entwarf 1964 die 5-Cent-John-Kennedy-Marke. Für die Sowjets entwarf er einen Traktor. 1929 lernte er die dänisch-amerikanische Jean Thompson kennen, mit der er von 1931 bis 1945 verheiratet war. Sie heiratete später den Franzosen Jaques Bienfait. 1948 heiratete er die PR-Beraterin Viola Erickson (1922–1995), die einen Sohn mit in diese Ehe brachte. Mit Erickson hatte er die Tochter Laurence Loewy, die am 3. August 1953 geboren wurde und später als Journalistin, Drehbuchautorin und TV-Produzentin arbeitete. Sie starb am 15. Oktober 2008 Nach einer großen Raymond-Loewy-Ausstellung 1990 in Berlin, gefördert von der Herstellerin von „Lucky Strike“ der \"BAT-Cigaretten GmbH\", wurde in Deutschland die \"Raymond Loewy Foundation\" ins Leben gerufen. Später gründete man auch in anderen Ländern ähnliche Stiftungen. Die Stiftung verleiht in Deutschland den \"Lucky Strike Designer Award\" an prominente Gestalter mit internationalem Hintergrund. Auch ein \"Lucky Strike Junior Designer Award\" wird jährlich verliehen. Die \"Raymond Loewy Foundation\" dient dem BAT-Konzern als integraler Bestandteil der Marken- und PR-Strategie von „Lucky Strike“.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Datenbanken Loewy-Porträts Von Loewy", "section_level": 1}], "src_summary": "Raymond Fernand Loewy (* 5. November 1893 in Paris; † 14. Juli 1986 in Monaco) war ein französisch-amerikanischer Industriedesigner und gilt als einer der bedeutendsten Gestalter der USA. Loewy ist insbesondere für seine Entwürfe im Stromlinien-Design bekannt. Teilweise wurde er sogar als Erfinder der Stilrichtung bezeichnet, was aber nachweislich falsch ist.", "tgt_summary": "雷蒙德·费拿·洛威 或译 雷蒙·洛伊、洛伊威等名,(,1893年-11月5日-1986年-7月14日),生于法国巴黎,20世纪最著名的美国工业设计师之一与美国工业设计奠基人,在平面设计与企业识别系统设计上也颇有成就,大部分的职业生涯在美国度过,对美国文化造成深远的影响。他著名的设计包括壳牌石油标识、灰狗巴士、宾州铁路GG1和S1型机车、幸运牌香烟的雪茄包装、Coldspot、史都贝克史都贝克Avanti以及空军一号的涂装。设计生涯长达70年之久。", "id": 2272206} {"src_title": "Vietnamesischer Đồng", "tgt_title": "越南盾", "src_document": [{"title": "Namensherkunft.", "content": "In der vietnamesischen Sprache ist die Bezeichnung \"Đồng\" auch Ausdruck für Kupfer. Dies rührt daher, dass die Münzen vor der Kolonisation durch die Franzosen aus Kupfer geprägt wurden. Als Vietnam ein Teil von Französisch-Indochina war, galt der \"Französisch-Indochina-Piaster\" als die Standardwährung des Kolonialgebietes. Der vietnamesische Text auf dieser Währung bezeichnete sie als Đồng oder, weniger üblich, als \"Bạc\" („Silber“).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nord- und Südvietnam.", "content": "Im Jahr 1946 führte die nordvietnamesische Regierung ihre eigene Währung ein, den Đồng, der dem Piaster gleichgesetzt wurde. Es folgte eine Neubewertung im Jahr 1951, bei dem der Đồng gegenüber dem Piaster mit einem Wechselverhältnis von 100:1 festgelegt wurde und 1958 ein Verhältnis von 1000:1 hatte. Im Jahr 1953 wurde für das Gebiet des südvietnamesischen Staates der Piaster und der Đồng gleichermaßen verausgabt. Am 22. September 1975, nach dem Fall von Saigon, wurde ein neuer „liberation Đồng“ („Befreiungs-Đồng“) in Südvietnam zu 500 alten südvietnamesischen Đồng ausgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Vereintes Vietnam.", "content": "Nach der Wiedervereinigung Vietnams wurde der Đồng am 3. Mai 1978 mit einem Wechselkurs von einem Đồng = 1 Nordvietnamesischer Đồng = 0,8 Südvietnamesische Đồng festgelegt. Am 14. September 1985 wurde der Đồng schließlich neu bewertet und ein Verhältnis von einem neuen zu zehn alten Đồng festgelegt. Dies war der Beginn einer lang anhaltenden Inflation, die bis in die späten 1990er Jahre anhielt.", "section_level": 2}, {"title": "Kursentwicklung.", "content": "Nach der Neubewertung des Simbabwe-Dollar am 1. August 2006 war der Đồng für einige Monate die Währung mit dem weltweit niedrigsten Wert. Um den 21. März 2007 eroberte sich der Simbabwe-Dollar diesen zweifelhaften vordersten Rang zurück (in Bezug auf den Schwarzmarktwert) und am 7. September 2007 auch beim offiziellen Wechselkurs. Seit der erneuten Bewertung der simbabwischen Währung am 1. August 2008 (die simbabwische Währung wurde am 30. September 2015 zudem außer Kraft gesetzt) war der Đồng erneut die Währung mit dem niedrigsten Wert.", "section_level": 2}, {"title": "Münzen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Đồng.", "content": "Im Jahr 1978 wurden Aluminiummünzen (Prägung 1976) mit den Nennwerten 1, 2 und 5 Hào sowie 1 Đồng eingeführt. Aufgrund der anhaltenden Inflation wurden jedoch in der Folge für viele Jahre keine Münzen mehr in Umlauf gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Đồng.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkmünzen.", "content": "Gedenkmünzen aus Kupfer, Bronze, Kupfer-Nickel, Silber und Gold werden seit 1986 bis heute ausgegeben. Diese kamen jedoch nie in den freien Umlauf.", "section_level": 3}, {"title": "Ausgabe von 2003.", "content": "Die Staatsbank von Vietnam begann am 17. Dezember 2003 wieder mit der Ausgabe von Münzen. Die neuen Münzen, die in der Münzanstalt von Finnland geprägt wurden, wurden mit Nennwerten von 200, 500, 1000, 2000 und 5000 Đồng ausgegeben. Davor musste man bei einem Schalterbeamten Banknoten gegen Wertmarken tauschen, bevor Waren aus einem Automaten entnommen werden konnten. Viele Bewohner Vietnams waren sehr erstaunt darüber, nach so langer Zeit wieder Münzen zu Gesicht zu bekommen, und bekundeten gleich ihre Besorgnis über die Verwendbarkeit der 200-Đồng-Münzen.", "section_level": 3}, {"title": "Banknoten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erster Đồng.", "content": "Im Jahr 1978 gab die Staatsbank von Vietnam (\"Ngân hàng Nhà nước Việt Nam\") Banknoten im Nennwert von 5 Hào, 1, 5, 10, 20 und 50 Đồng mit der Datumsangabe 1976 aus. 1980 wurden Noten zu 2 und 10 Đồng hinzugefügt, die durch 30- und 100-Đồng-Scheine im Jahr 1981 ergänzt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Đồng.", "content": "1985 wurde der neue Đồng mit Scheinen im Nennwert von 5 Hào, 1, 2, 5, 10, 20, 30, 50, 100 und 500 Đồng herausgebracht. Nachdem die Inflation anhielt, folgten im Jahr 1987 Scheine zu 200, 1000, 2000 und 5000 Đồng, dann 10.000 und 50.000 Đồng im Jahr 1990, 20.000 Đồng 1991, 100.000 Đồng 1994, 500.000 Đồng 2003 und schließlich 200.000 Đồng im Jahr 2006. Insgesamt gab es bisher fünf Banknotenserien. Ausgenommen die Serie von 2003, waren alle zuvor ausgegebenen Scheine mehr oder weniger unübersichtlich und besaßen kein einheitliches thematisches Design. Am 7. Juni 2007 ordnete die Regierung die Beendigung der Ausgabe von 50.000 und 100.000 Dong-Scheinen aus Baumwolle an. Diese wurden seit dem 1. September 2007 aus dem Umlauf genommen. Stattdessen werden die Scheine seither auf Polymer gedruckt. Eine Gedenknote zu 50 Đồng aus Polymer wurde zur Erinnerung an 50 Jahre Vietnamesische Staatsbank im Jahr 2001 verausgabt. Deren Nominalwert war jedoch so gering, dass sie lediglich für Sammler interessant war. Die Banknote wurde üblicherweise in einem Schauordner geliefert.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Begriffsverwendung von Đồng.", "content": "In der vietnamesischen Sprache wird Đồng als ein einheitlicher Begriff für jedwede Währung verwendet. Zur spezifischen Kennzeichnung wird der Währungsangabe dann der Landesname hinzufügt. Diese Praxis wird für immer mehr Währungseinheiten geläufiger. In einigen vietnamesischen Gemeinschaften, die zum Beispiel in Überseegebieten außerhalb des Landes leben, wird der Begriff gar als Bezeichnung der dortigen Landeswährung (z. B. USD) verwendet, während man den VND als \"đồng Việt Nam\" (\"Vietnamesischen Đồng\") bezeichnet. In gleicher Weise spricht man von \"Hào\" und \"Xu\", wenn man „Dime“ (10 Cent-Stück) bzw. „Cent“ meint. In der heutigen Zeit, da der Wert der Währung sehr gering ist, kann die Angabe von einem Đồng ebenso als eintausend Đồng verstanden werden. Die 1/100-Đồng-Einheit, der \"Xu\", ist einer der kürzesten Begriffe, der den Buchstaben „X“ beinhaltet, was zum Beispiel beim Brettspiel Scrabble von Bedeutung ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Đồng (₫, IPA: ), auch Dong geschrieben, ist seit dem 3. Mai 1978 die offizielle Währung von Vietnam. Ausgegeben wird er von der Vietnamesischen Staatsbank.", "tgt_summary": "盾(),越南的货币单位。国际货币符号(ISO 4217)为VND。用“₫”记号表示。补助单位有“毫”(hào)和“枢”(xu),1盾=10毫=100枢,由于面值过小,现在很少使用。", "id": 2436370} {"src_title": "Lachmiden", "tgt_title": "拉赫姆王國", "src_document": [{"title": "Die Banū Laḫm.", "content": "Der genealogischen Überlieferung zufolge stammte der Urahn Laḫm aus dem Jemen, was aber schon im Altertum umstritten war und heute als unglaubwürdig gilt. Er soll zur Zeit der alttestamentlichen Erzväter gelebt haben. In der Spätantike besiedelten die Banū Laḫm Teile Syriens, des Iraks, Palästinas und des Nordens der Arabischen Halbinsel. In Syrien vermischten sie sich mit dem Stamm Banū Ǧuḏām. Die genealogische Tradition führt die Banū Ǧuḏām auf einen Bruder Laḫms zurück, der ʿAmr (Spitzname Ǧuḏām) geheißen habe. Im 6. und im 7. Jahrhundert n. Chr. dominierten in Syrien die Banū Ǧuḏām; die Banū Laḫm wurden dort von ihnen mit der Zeit absorbiert.", "section_level": 1}, {"title": "Drittes und viertes Jahrhundert.", "content": "Der Gründer der Lachmidendynastie war ʿAmr ibn ʿAdī, der im späten 3. Jahrhundert n. Chr. lebte. Er war offenbar ein Emporkömmling, der seine Herrschaftslegitimation daraus ableitete, dass er mütterlicherseits ein Neffe des Königs Ǧadīma al-Abraš war, der den Stammesverband der Tanūḫ beherrschte; außerdem stammte er vom Königsgeschlecht von Osrhoene ab. Die Tanūḫ waren ein Zusammenschluss von Arabern unterschiedlicher Herkunft, die – anscheinend im frühen 3. Jahrhundert – nach Bahrain und in den südlichen Irak vorgedrungen waren, wohl unter Ausnutzung der damaligen Wirren im parthischen Arsakidenreich. ʿAmr, der Gründer der neuen Dynastie, gehörte den Tanūḫ jedoch nicht an. Er machte die Stadt Ḥīra (abgeleitet vom altsyrischen \"Herṯa\" für „Heerlager“) am westlichen Ufer des Euphrat (südwestlich von Naǧaf im Irak) zu seiner Hauptstadt. Die Stadt lag in einem fruchtbaren Gebiet und war wegen ihres angenehmen und gesunden Klimas berühmt. ʿAmr führte Eroberungsfeldzüge auf der Arabischen Halbinsel durch. Die Berichte über seine angebliche Auseinandersetzung mit der Königin Zenobia von Palmyra (siehe auch Reichskrise des 3. Jahrhunderts) sind als Legende zu bewerten. ʿAmrs Sohn und Nachfolger Imruʾ al-Qays († 328) entzog sich dem persischen Einfluss und verbündete sich mit den Römern. Mit diesem Seitenwechsel war der Verlust der Hauptstadt Ḥīra und eine Verlagerung des Schwerpunkts seiner Macht nach Westen verbunden. Seine Grabinschrift nennt ihn übertreibend „König aller Araber“ – ein Titel, den er sich nach dem Übertritt zu Rom zugelegt hatte. Nach seinem Tod kam es offenbar zu einem Niedergang der Lachmiden, sogar zu einer Unterbrechung ihrer Herrschaft, und der rivalisierende syrische Stamm der Ghassaniden nutzte dieses Machtvakuum.", "section_level": 1}, {"title": "Fünftes Jahrhundert.", "content": "Den Wiederaufstieg des Lachmidenreichs leitete König an-Nuʿmān I. al-Aʿwar (\"der Einäugige\") († 418) ein. Seine Macht beruhte unter anderem auf der Anwesenheit persischer Elite-Kavallerie, die damals in Ḥīra stationiert war. Er errichtete das berühmte Schloss al-Ḫawarnaq auf einer Anhöhe östlich von Ḥīra als neue Residenz der Lachmidenkönige. Sein Sohn Munḏir I. (418–462) erlangte eine solche Machtposition, dass er nach dem Tod des Sasanidenkönigs Yazdegerd I. die Thronfolge von dessen Sohn Bahrām V. gegen erheblichen Widerstand durchsetzen konnte. Bahrām hatte einen Teil seiner Jugend am Lachmidenhof verbracht. 421/422 beteiligte sich Munḏir an Bahrāms Krieg gegen das Oströmische Reich, wobei er eine schwere Niederlage erlitt (siehe \"Römisch-Persische Kriege\"). Am Ende des 5. Jahrhunderts regierte König an-Nuʿmān II. († 503), der sich als Vasall des Sasanidenkönigs Kavaḏ I. am Krieg gegen die Oströmer beteiligte und dabei ums Leben kam. In der Abwesenheit an-Nuʿmāns II. überfielen und plünderten feindliche Araber seine Hauptstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Blütezeit.", "content": "Unter dem Sohn an-Nuʿmāns II., König Mundir III. (griechisch Alamoundaros; † 554), dem berühmtesten Lachmiden, erlebte das Lachmidenreich eine glanzvolle Epoche. Seine Regierungszeit war von Auseinandersetzungen mit den Oströmern und den mit ihnen verbündeten Ghassaniden geprägt, wobei er in der Offensive war und auf seinen Raubzügen in Syrien Verheerungen anrichtete. Schon kurz nach seinem Regierungsantritt unternahm er einen Feldzug nach Palästina. Wahrscheinlich im Jahre 519 (nicht 524, wie früher angenommen wurde) konnte er mit Kaiser Justin I. an der berühmten Konferenz von Ramla (eine Ortschaft südöstlich von Ḥīra) einen vorteilhaften Friedensvertrag schließen, der aber nicht lange Bestand hatte. An dieser Konferenz nahmen auch Gesandte und Geistliche aus dem Sasanidenreich teil, es wurden wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der Arabischen Halbinsel und für eine Regelung der religiösen Konflikte vorgenommen. Dabei konnte das Lachmidenreich seine Schlüsselstellung als bedeutende Regionalmacht demonstrieren. Der Geschichtsschreiber Ṭabarī berichtet, Munḏirs Herrschaftsbereich habe Oman und Bahrain umfasst und sich bis aṭ-Ṭā'if erstreckt. Sogar Yaṯrib (Medina) stand unter seiner Kontrolle. 531 hatte er am persischen Sieg bei der Schlacht von Callinicum (heute Ar-Raqqa) über den oströmischen Feldherrn Belisar wesentlichen Anteil. Später erhielt er von den Oströmern offenbar erhebliche Tributzahlungen. Allerdings erlitt Munḏir auch vorübergehend einen spektakulären Rückschlag: In der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre eroberte der in Zentral- und Nordarabien lebende Stammesverband der Kinda unter al-Ḥāriṯ ibn ʿAmr seine Hauptstadt Ḥīra. Munḏir konnte die Kinda aber bald vertreiben. Er selbst fiel 554 im Kampf gegen den Ghassaniden al-Ḥāriṯ ibn Ǧabala (griechisch Arethas), dessen Sohn er in den vierziger Jahren gefangen und der Göttin al-'Uzzā geopfert hatte. Sein Sohn und Nachfolger ʿAmr ibn Hind (554–569/570) spielt in der Dichtung eine wichtige Rolle; er wird als kriegerischer und grausamer Herrscher beschrieben und wurde von dem berühmten Dichter ʿAmr ibn Kulṯūm ermordet. Man nannte ihn nach seiner Mutter ibn Hind; sie war eine von Munḏir III. gefangengenommene Tochter des Kinda-Herrschers al-Ḥāriṯ.", "section_level": 1}, {"title": "Untergang.", "content": "Nach dem Tod des Königs ʿAmr ibn Hind erlitten die Lachmiden unter den Königen Qabus ibn al-Mundhir (569–573) und Al-Mundhir IV. ibn al-Mundhir (574–580) mehrere Niederlagen gegen die Ghassaniden, die 575 Ḥīra einnahmen und niederbrannten. König an-Nuʿmān III. (580–602), der letzte Lachmidenherrscher, war in Kämpfe mit arabischen Stämmen verwickelt, die ungünstig verliefen, aber keine ernste Bedrohung seiner Herrschaft bedeuteten. Zum Verhängnis wurde ihm, dass er das Vertrauen seines Oberherrn, des Sasanidenherrschers Ḫusraw II. (Chosrau II.), verlor. Als Grund dafür wird eine Hofintrige angegeben; möglicherweise wollte Ḫusraw Bestrebungen des Lachmiden, sich dem persischen Einfluss zu entziehen, entgegentreten. An-Nuʿmān musste aus Ḥīra fliehen. Schließlich wurde er Ḫusraw ausgeliefert oder ergab sich ihm. Im Jahr 602 ließ ihn Ḫusraw töten. Sein Schicksal bot den Dichtern und Geschichtsschreibern reichlich Stoff zur Legendenbildung. Mit dem ruhmlosen Untergang dieses Herrschers endete die Lachmidendynastie. Ḫusraw setzte zunächst eine Übergangsverwaltung ein, die von einem nicht-lachmidischen Araber und einem Perser geleitet wurde; 611 gliederte er das Territorium gänzlich in sein Reich ein. Dies erwies sich als Fehler, denn die Lachmiden hatten das Sasanidenreich sowohl gegen Angriffe von der Arabischen Halbinsel abgeschirmt als auch die Ghassaniden einigermaßen in Schach gehalten und die Oströmer bekämpft. Die verhängnisvolle Fehleinschätzung des Sasanidenkönigs führte zur persischen Niederlage bei Ḏū Qār (spätestens 611) gegen eindringende Araber, die als erster arabischer Sieg über die persische Großmacht den Mythos der sasanidischen Überlegenheit zerstörte. Die Vernichtung des Lachmidenreichs war somit eine wichtige Weichenstellung für den Untergang der Sasanidenherrschaft im Kampf gegen die Muslime. Schon 633 ergab sich Ḥīra den Muslimen unter Ḫālid ibn al-Walīd (siehe Islamische Expansion).", "section_level": 1}, {"title": "Religion und Kultur.", "content": "Der Dynastiegründer ʿAmr ibn ʿAdī bot den Manichäern, deren Religion im Sasanidenreich unter den Königen Bahrām I. und Bahrām II. unterdrückt wurde, in Ḥīra Zuflucht. Sein Sohn und Nachfolger Imruʾ al-Qays hat sich, wie Ṭabarī – Hišām al-Kalbī folgend – berichtet, im frühen 4. Jahrhundert für das Christentum entschieden. Seine Nachfolger waren aber pagan. Offenbar wurde bereits im 4. Jahrhundert ein ostkirchliches (nestorianisches) Bistum in Ḥīra eingerichtet; mehrere nestorianische Bischöfe des 5. und des 6. Jahrhunderts sind bekannt. Im Lachmidenreich dominierten die Nestorianer unter den Christen, die Monophysiten konnten anscheinend kein Bistum gründen. Bei den Ghassaniden hingegen setzte sich der Monophysitismus durch. Die Frau des Lachmidenkönigs Munḏir III. war Christin und gründete ein Kloster in Ḥīra, aber Munḏir brachte der Göttin al-ʿUzzā Menschenopfer dar, und die Könige nahmen das Christentum weiterhin nicht an. In der Hauptstadt und ihrer Umgebung entstanden jedoch zahlreiche Kirchen und Klöster. Erst der letzte Lachmidenherrscher, an-Nuʿmān III., ließ sich spätestens 593 nestorianisch taufen. Die Annahme des christlichen Glaubens hinderte an-Nuʿmān allerdings nicht daran, weiterhin Polygamie zu praktizieren. Ḥīra war ab dem vierten Jahrhundert das einzige bedeutende städtische Zentrum im nordarabischen Raum. Dazu trug die Rolle der Stadt als Handelsplatz bei; sie lag auf der Karawanenstrecke vom Iran zur Arabischen Halbinsel. Daher kam der Lachmidenhauptstadt auch die Funktion eines kulturellen Mittelpunkts zu, vor allem in der Spätzeit des Reichs. Es wird vermutet, dass Ḥīra bei der Entwicklung der arabischen Schrift eine Rolle spielte; Einzelheiten sind umstritten. Die Stadt erlebte aber nach der Eroberung durch die Muslime im Schatten des neu gegründeten nahen Kufa einen Niedergang; im 11. Jahrhundert verschwindet sie aus den Quellen. Lachmidenherrscher traten als Mäzene der Dichter hervor, von denen sie entsprechend gepriesen wurden. Die unterschiedlichen Charaktere und wechselhaften Schicksale der Lachmidenherrscher boten reichlich Anlass zu poetischer Darstellung. Zu den bedeutenden Dichtern, die sich in der Lachmidenzeit am Hof von Ḥīra aufhielten, zählte der Christ ʿAdī ibn Zayd al-ʿIbādī, der bei der Thronfolge an-Nuʿmāns III. eine wesentliche Rolle spielte, dann aber von diesem König eingekerkert und getötet wurde. Ein Hofpoet an-Nuʿmāns III. war an-Nābiġa aḏ-Ḏubyānī, einer der berühmtesten arabischen Dichter; er fiel zeitweilig bei seinem Herrscher in Ungnade und kam nur knapp mit dem Leben davon. Wegen der gefürchteten Launenhaftigkeit der Könige war das Leben der Dichter am Hof gefährlich. Weitere bekannte Dichter, die sich in der Zeit der kulturellen Blüte im 6. Jahrhundert in Ḥīra aufhielten, waren Abū Dāwūd al-Iyādī, der am Hof Munḏirs III. das Amt eines Stallmeisters versah und mit Gedichten auf Pferde hervortrat, sein Zeitgenosse ʿAbīd ibn al-Abraṣ, der wegen seiner Natur- und Tierdichtung geschätzt wird, der bereits erwähnte ʿAmr ibn Kulṯūm, al-Mutalamis und sein Enkel Ṭarfa (ʿAmr ibn al-ʿAbd ibn Sufyān), Maymūn ibn Qays al-Aʿšā und Labīd ibn Rabīʿa.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lachmiden waren ein spätantikes arabisches Herrschergeschlecht im heutigen Irak. Diese Familie wird manchmal mit dem Stamm der Banū Laḫm (\"Kinder des Laḫm\") verwechselt, dem sie angehörte und von dessen Urahn Laḫm ihr Name abgeleitet ist. Die übliche Bezeichnung „Lachmiden“ für die Dynastie ist insofern irreführend, als dieses Geschlecht nur einen Teil des Stammes ausmachte.", "tgt_summary": "拉赫姆(阿拉伯语:)或),英文:Lakhmids。是一群居住在伊朗南部的阿拉伯基督徒,他们在266年以赫拉赫(al-Hirah)为首都。传说中,赫拉赫有很多城堡、浴池及棕榈园。阿拉伯的诗篇这样形容他的美丽和怡人的气候:「在赫拉赫的一天胜于一年的治疗」。赫拉赫的遗迹位于库发(al-Kufa)以南2英哩、幼发拉底河西岸。", "id": 278733} {"src_title": "Sardinischer Krieg", "tgt_title": "第二次意大利獨立戰爭", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nach den Erfahrungen der Revolutionen und Kämpfe der Jahre 1848 und 1849 leitete die Regierung des Königreichs Sardinien eine Phase der Reformen und der politischen und militärischen Vorbereitungen für einen erneuten italienischen Freiheitskampf ein. Diese Politik wurde maßgeblich vom neuen Ministerpräsidenten Camillo Benso von Cavour gestaltet. Durch die Beteiligung am Krimkrieg gelang es ihm, die italienische Frage auf die politische Agenda der Regierungen Frankreichs und Großbritanniens zu bringen, die er als Verbündete im Kampf gegen die europäische Großmacht Österreich als unverzichtbar erachtete. Im Juli 1858 schloss er mit Napoleon III. in Plombières-les-Bains einen Geheimvertrag. Dieser sah für den Fall eines österreichischen Angriffs die französische Unterstützung für Sardinien vor. Cavour beanspruchte Oberitalien für Sardinien und ging auf Napoleons Idee einer Konföderation Italiens unter Berücksichtigung des Kirchenstaates ein. Im Gegenzug sollte das Königreich Sardinien auf sein Stammland Savoyen und die Grafschaft Nizza zugunsten Frankreichs verzichten. Zusätzlich wurde die Allianz durch die Vermählung der Tochter des Königs von Sardinien, des späteren italienischen Königs Viktor Emanuel, mit dem Cousin Napoléons III., dem Prinzen Napoléon „Plon-Plon“, besiegelt. Durch seine Neujahrsrede am 1. Januar 1859 vor dem diplomatischen Korps und seine Worte an den österreichischen Gesandten provozierte Napoleon III. Österreich. Nach einer ähnlichen Rede König Viktor Emanuels begann von Seiten Österreichs die militärische Aufrüstung. Sie konnte Frankreich den passenden Vorwand abgeben, um das bedrohte Sardinien gegen die Angriffspläne Österreichs zu schützen. Die Politik Cavours ging insbesondere dahin, Österreich zum faktischen Angriff zu provozieren, was ihm auch gelang, nachdem die Friedensmission des britischen Gesandten Lord Cowley im März 1859 in Wien gescheitert und der Antrag Russlands auf einen Kongress von Österreich nur unter der unmöglichen Bedingung angenommen worden war, dass Sardinien einseitig abrüste und zudem vom Kongress ausgeschlossen bliebe. Durch die irrtümliche Annahme, dass Frankreich der Urheber der Spannungen war, um seine Aufrüstung zu begründen, versuchte die österreichische Regierung durch rasches Losschlagen einen Vorsprung zu gewinnen und wurde dadurch wirklich zum Friedensbrecher, indem sie am 19. April 1859 in Turin ein Ultimatum überreichte. Sardinien habe sich binnen drei Tagen zu entwaffnen oder es werde ein Angriff seitens Österreichs erfolgen. Da die Antwort ablehnend lautete, marschierten die Österreicher am 29. April unter dem Oberbefehl des Grafen Ferencz József Gyulay an drei Stellen im Piemont ein.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf des Krieges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Streitkräfte.", "content": "Die französische Armee in Italien war etwa 170.000 Mann stark. Sie war gegliedert in sechs Korps und wurde von Kaiser Napoleon III. selbst geführt. Die Armee Sardiniens umfasste etwa 60.000 Mann und 90 Geschütze, gegliedert in fünf Divisionen. Sie wurde angeführt von König Viktor Emanuel, der von Alfonso La Marmora unterstützt wurde. Die Divisionskommandeure waren die Generale Castelborgo, Manfredo Fanti, Giovanni Durando, Enrico Cialdini und Domenico Cucchiari. Die Österreicher unter Feldzeugmeister Ferencz József Gyulay hatte zu Beginn des Krieges etwa 120.000 Mann und 364 Geschütze zur Verfügung. Diese Stärke hätte ausgereicht, um die piemontesische Armee zu schlagen, noch bevor sie sich mit dem französischen Heer, das großteils bei Genua gelandet war, vereinigen konnte. In der weiteren Phase des Krieges wurden die Österreicher durch das IX. Korps auf etwa 150.000 Mann verstärkt. Nach der Befehlsübernahme durch den jungen Kaiser wurde die Hauptarmee Mitte Juni nach der Ankunft des X. und XI. Korps auf über 200.000 Mann verstärkt.", "section_level": 2}, {"title": "Verlauf.", "content": "Der Aufmarsch der österreichischen Hauptarmee gegen Frankreich am Rhein zusammen mit Truppen des Deutschen Bundes unterblieb, weil Preußen und der Deutsche Bund nicht daran teilnehmen wollten. Damit wurde Norditalien der Hauptkriegsschauplatz. Die österreichischen Truppen setzten sich auf einer langen Linie von Biella bis Pavia fest und blieben hier stehen. Statt sogleich auf Turin loszugehen, um die kleine sardische Armee zu schlagen, bevor die französische Armee heranmarschiert war, oder sich gegen Novi zu wenden, um die einzige Straße zu sperren, auf welcher die Franzosen unter Umgehung der Alpen Hilfe bringen konnten, war Gyulay untätig. Währenddessen verstärkte Viktor Emanuel sein Heer durch die zahlreichen aus ganz Italien zuströmenden Freiwilligen und Napoleon III. traf mit seiner Armee auf dem Kriegsschauplatz ein. Am 29. Mai 1859 griffen schließlich die Armeen Sardiniens und Frankreichs an. Nach der Schlacht von Palestro und Vinzaglio (31. Mai) war der Weg für die Verbündeten nach Mailand frei. Feldmarschall Gyulay ließ daraufhin die Österreicher in Eilmärschen zum Ticino zurückgehen. Am 3. Juni traf Feldzeugmeister Heinrich von Heß bei der Armee ein, ließ Gyulays Befehle rückgängig machen und befahl, den Gegner bei Magenta durch einen Gegenschlag aufzuhalten. Am 4. Juni 1859 kam es zur Schlacht von Magenta, in der die Österreicher unterlagen. Zwischenzeitlich traf Kaiser Franz Joseph auf dem Kriegsschauplatz ein, Gyulay wurde abberufen und er selbst übernahm gemeinsam mit Heß den Oberbefehl. Die angeschlagene Armee wurde mit neu herangeführten Verbänden neu organisiert. Es wurden zwei Armeen gebildet, eine kommandierte Schlick, die andere FZM Wimpffen. Am 23. Juni überschritten diese Armeen den Mincio und trafen erneut auf den Feind. Am 24. Juni wurden sie durch das sardisch-französische Heer in der Schlacht von Solferino und bei Medole geschlagen. Eine französisch-sardische Koalition mit 151.000 Soldaten kämpfte dabei gegen etwa 133.000 Österreicher. Während die Österreicher unter dem Kommando ihres jungen Kaisers die blutige Schlacht von Solferino verloren, hielt ein Corps unter Ludwig von Benedek zeitgleich die gesamte piemontesische Armee unter König Viktor Emanuels II. wenige Kilometer nördlich von Solferino in der Schlacht von San Martino auf. Auch dort mussten sich die Österreicher unter dem Eindruck der Lage bei Solferino nach schweren Kämpfen wieder hinter den Mincio zurückziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Ende.", "content": "Der Deutsche Bund mobilisierte auf Verlangen Preußens 350.000 Mann. Aus diesem Grund und wegen der erlittenen hohen Verluste an Menschen und an Geld beendete Napoleon III. den Krieg. Seine Verluste wären wohl noch beträchtlich höher geworden, hätte er versucht, noch das Festungsviereck von Mantua, Peschiera del Garda, Legnago und Verona zu erobern. Es wurde der Vorfrieden von Villafranca (so genannter Präliminarfriede von Villafranca) am 11. Juli 1859 geschlossen. Der Frieden von Zürich beendete am 10. November 1859 endgültig den Sardinischen Krieg. Im Frieden von Zürich trat Österreich die Lombardei mit Ausnahme der Festungen Mantua und Peschiera del Garda am Mincio, dem Grenzfluss zu Venetien, an Napoleon III. ab, der die Lombardei dann an das Königreich Sardinien übergab. Das Haus Habsburg musste in der Folge auch hinnehmen, dass weitere italienische Besitzungen verloren gingen, indem Großherzog Leopold II. von Toskana und Herzog Franz V. von Modena im folgenden Jahr durch Volksabstimmungen abgesetzt wurden und Italien zu einem Nationalstaat geeint wurde. Venetien mit dem strategisch wichtigen oberitalienischen Festungsviereck Mantua, Peschiera, Legnago und Verona verblieb aber, zur Enttäuschung des Premierministers von Sardinien, Cavour, bei Österreich.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "Die Herrschaft der Habsburger brach nach der Niederlage Österreichs auch in den Herzogtümern Modena und Toskana zusammen, die sich nach revolutionären Umstürzen Sardinien anschlossen. Im dritten italienischen Unabhängigkeitskrieg 1866, in dem Italien auf der Seite Preußens stand, fiel dann auch Venetien an Italien, obwohl die italienische Seite nur bei Bezzecca siegreich war. Südtirol wurde erst infolge des Ersten Weltkriegs bis zur Brennergrenze Teil Italiens. Die Niederlage im Sardinischen Krieg erschütterte den österreichischen Neoabsolutismus und war eine der Ursachen für die Konstitutionalisierung Österreichs durch das \"Oktoberdiplom\" 1860 und das \"Februarpatent\" 1861. In der Folge der Niederlage bei Solferino wurden 60 Generäle in den Ruhestand geschickt und Ludwig Ritter von Benedek zum neuen Feldzeugmeister ernannt. Die blutige Schlacht von Solferino gab den Anstoß zur Gründung des Roten Kreuzes. Der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant wurde zufällig Zeuge der Schlacht. Die völlig unzureichende medizinische Versorgung und Betreuung sowie das Leid der verwundeten Soldaten entsetzten ihn so sehr, dass er den ursprünglichen Zweck seiner Reise völlig vergaß und sich mehrere Tage lang der Versorgung der Verwundeten sowie der Organisation von Hilfsmaßnahmen widmete. Später schrieb Henry Dunant \"Eine Erinnerung an Solferino\" (\"Un souvenir de Solférino\"). Ein häufig übersehener Nebeneffekt des Konflikts war, dass auch Preußen 132000 Mann mobilisierte, ohne jedoch in den Krieg einzugreifen. Die bei der Mobilisierung offensichtlich werdenden Schwächen waren Anlass für umfassende Reformen beim Heer. Diese bildeten die Grundlage für die schnellen und umfassenden preußischen Siege gegen Österreich 1866 und Frankreich 1870/1 – mithin Basis der kleindeutschen Reichseinigung unter preußischer Vorherrschaft. Die zahlreichen Artikel von Karl Marx und Friedrich Engels, welche die beiden zum Sardinischen Krieg in der \"New York Daily Tribune\" und in \"Das Volk\", einer deutschen Emigrantenzeitschrift in London, veröffentlichten, finden sich im Band 13 der Marx-Engels-Werke (DEA Archiv).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sardinische Krieg, auch Zweiter Italienischer Unabhängigkeitskrieg genannt, war einer der drei Italienischen Unabhängigkeitskriege. Er wurde 1859 zwischen dem Kaisertum Österreich einerseits und Sardinien-Piemont und dem französischen Kaiserreich unter Napoleon III. andererseits geführt. Napoleon III. hatte Sardinien zum Krieg ermutigt und sich für seine Hilfe die Gebiete Nizza und Savoyen versprechen lassen. Sardinien-Piemont wollte das Königreich Lombardo-Venetien von österreichischer Herrschaft befreien und sich selbst einverleiben. Napoleons Plan war es, ein geeintes Italien unter französischer Vorherrschaft zu errichten.", "tgt_summary": "第二次意大利独立战争,也称为法奥战争、萨奥战争或是1859年意大利战争(),交战双方为法国-萨丁尼亚联军和奥地利帝国,这场战争在意大利的统一过程扮演了重要的角色。", "id": 3035258} {"src_title": "Abschlussdeich", "tgt_title": "阿夫鲁戴克大堤", "src_document": [{"title": "Bau.", "content": "Der größte Teil der Niederlande liegt unter dem Meeresspiegel, sodass ohne die umfangreichen Deichbaumaßnahmen die Hälfte des Landes unter Wasser stünde. Trotzdem wurde das Land immer wieder von verheerenden Sturmfluten heimgesucht. Schon im 17. Jahrhundert gab es daher Pläne für eine Abdämmung der Zuiderzee, die aber mit den damaligen technischen Mitteln nicht umzusetzen waren. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der Ingenieur Cornelis Lely den Plan für den heutigen Damm. Aber in der Bevölkerung gab es Widerstand und auch die Finanzierung wurde stark angezweifelt. Erst nach der erneuten Flutkatastrophe im Jahr 1916 fand sich in der Bevölkerung mehr Zustimmung für die Pläne. Lely war inzwischen zuständiger Verkehrsminister geworden und schuf 1918 mit dem Zuiderzee-Gesetz die gesetzliche Grundlage für die offiziellen Planungsarbeiten. Für den Bau des Abschlussdeichs und zur Errichtung der Polder für die Landgewinnung wurden die Zuiderzeewerke gegründet. Baubeginn war 1927. Um den Dammbau von vier Stellen aus gleichzeitig beginnen zu können, wurden zunächst die zwei künstlichen Arbeitsinseln Kornwerderzand und Breezand geschaffen. Zwei parallele Dämme aus Geschiebelehm bildeten die seitlichen Dammfüße. Dazwischen wurde Sand eingebaut und der Damm bis auf Höhe des Wasserspiegels gebracht. Am 28. Mai 1932 um 13:02 Uhr konnte der Grunddeich am Vlieter feierlich geschlossen werden. Anschließend erfolgte noch der Ausbau auf die geplante Höhe, sodass am 25. September 1933 der Abschlussdeich offiziell eröffnet werden konnte. Mit der Schließung der Nordseebucht Zuiderzee entstand über die Jahre ein großer Süßwassersee, der im Niederländischen als „Meer“ bezeichnet wird. Dementsprechend erfolgte im September 1932 eine offizielle Umbenennung zum IJsselmeer. Durch den Bau des Abschlussdeichs konnte die niederländische Deichlinie um mehr als 200 km verkürzt werden und erspart dadurch dem Land umfangreiche Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen an den Deichen der ehemaligen Zuiderzee und schützt das Kernland mit der Hauptstadt Amsterdam vor den Fluten der Nordsee. Durch Windstau verursachte Überschwemmungen in Amsterdam zeugten 1960 von der Gefahr, die vom IJsselmeer noch immer ausging. Um die Windeinwirkfläche (Fetch) zu verringern, beschloss man, einen weiteren Damm zwischen Enkhuizen und Lelystad zu errichten. Zwischen 1963 und 1975 entstand der Houtribdijk (auch Markerwaarddijk), der seit seiner Vollendung eine wichtige Straßenverbindung zwischen Nordholland, Flevoland und Gelderland darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Auf der ehemaligen Arbeitsinsel Kornwerderzand wurden 1931 Kasematten errichtet und später zu einem militärischen Stützpunkt ausgebaut. Er war so gut und stark ausgebaut, dass die zahlenmäßig stark unterlegene niederländische Armee die aufrückenden deutschen Truppen stoppen konnte, bis am 14. Mai 1940 die Kapitulation des Königreichs erfolgte. An jener Stelle befindet sich heute ein Kriegerdenkmal.", "section_level": 1}, {"title": "Sturmflut 1953.", "content": "Die Flutkatastrophe von 1953, die in Zeeland, Belgien und England verheerende Folgen hatte, war die Bewährungsprobe für den Deich. Der Abschlussdeich wurde zwar durch Wellen stark in Anspruch genommen und teilweise überströmt, aber er hielt den Wellen stand und konnte Überschwemmungen rund ums IJsselmeer verhindern. „In dieser Nacht hat der Abschlussdeich sein Geld zurückbezahlt“, war die Aussage eines Politikers.", "section_level": 1}, {"title": "Deichbauwerk.", "content": "Der Deich ist 32 km lang und 90 Meter breit. Seine Höhe betrug anfangs 7,25 Meter über Amsterdamer Pegel (NAP=Normaal Amsterdams Peil) und beträgt heute ca. 10 Meter über NAP. An der ehemaligen Nahtstelle der Fertigstellung (ca. auf dem westlichen Drittelspunkt) steht das Vlietermonument mit Aussichtsturm, Parkplatz und Gastronomie. Der Vlieter war die ehemalige Fahrrinne zwischen Zuiderzee und Wattenmeer. Seit dem 50. Jahrestag der Deichfertigstellung erinnert hier die Skulptur eines Steinsetzers an die 5.000 Arbeiter, die den Damm errichtet haben. Eine Fußgängerbrücke erlaubt hier den sicheren Weg über die Autobahn zur Wattenmeerseite. Seit 2007 steht an dieser Stelle auch das Standbild von Cornelis Lely, das vorher in Den Oever aufgestellt war. Es musste dort dem Autobahnbau weichen.", "section_level": 1}, {"title": "Tidesperrwerke.", "content": "An jedem Ende des Deichs befindet sich ein Tidesperrwerk, jedes auf Niederländisch mit \"sluizen\" bezeichnet, dem Plural von \"sluis\", was sowohl Schleuse als auch Siel bedeuten kann. Die Siele (niederländisch \"spuisluis\") führen das dem IJsselmeer zufließende Süßwasser ab und werden dazu bei Niedrigwasser (Ebbe) in der Nordsee geöffnet. Dadurch erfolgt die Regulierung des Wasserstands im IJsselmeer. Neben diesen Sluizen befinden sich jeweils Schleusen (\"shutsluis\") für die Schifffahrt. Das westliche Sperrwerk bei Den Oever heißt Stevinsluizen. Das Sielbauwerk besteht aus drei Gruppen mit jeweils 5 Sielöffnungen von 12 Meter Breite. Daneben befindet sich eine Schachtschleuse (Länge: 120 m, Breite: 13 m) mit den notwendigen Vorhäfen. Um zu verhindern, dass Salzwasser ins IJsselmeer eindringt, wird ein Schleier aus Luftblasen in der Schleusenkammer eingebracht. Das östliche Sperrwerk bei Kornwerderzand heißt Lorentzsluizen. Er liegt aus strömungstechnischen Gründen ca. vier Kilometer vom friesischen Festland entfernt. Als Sielbauwerk sind hier zwei Gruppen mit jeweils 5 Sielöffnungen errichtet worden. Wegen des starken Sportbootverkehrs hat man hier neben einer großen Schachtschleuse (Länge: 137 m, Breite: 14 m) eine kleinere Schleuse (Länge: 67 m, Breite: 9 m) gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrswege.", "content": "Neben dem Deich wurde auf dem Damm eine Straße angelegt, die in den 1970er Jahren zur vierspurigen Autobahn Rijksweg 7 ausgebaut wurde. Bei Schiffsdurchfahrten an den Schleusen müssen die Drehbrücken geöffnet werden und der gesamte Autoverkehr auf dem Damm wird durch Schranken unterbrochen. Täglich fahren mehr als 9500 Fahrzeuge über den Abschlussdeich (Stand: 2009). Auf der Arbeitsinsel Breezand besteht eine Halte-, Tank- und Wendemöglichkeit. Dort befindet sich zudem auf beiden Seiten des Abschlussdeichs je ein Nothafen für die Schifffahrt. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, den Abschlussdeich per Fahrrad auf einem eigenen Radweg zu überqueren. Allerdings ist der Fahrradweg zwischen 2019 und 2022 wegen Bauarbeiten gesperrt. Als Ersatzverbindung fährt eine kostenfreie Buslinie, die auch die Mitnahme von Fahrrädern ermöglichen soll. Die ursprüngliche Planung sah auch eine Eisenbahnstrecke über dem Damm vor. Dies wurde aber nicht als wirtschaftlich angesehen. Die freigehaltene Trasse konnte für den doppelspurigen Ausbau zur Autobahn verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Project Afsluitdijk.", "content": "Die weltweit zu beobachtenden Klimaveränderungen lassen ein Ansteigen der Meeresspiegel befürchten. Darauf aufbauende Berechnungen führten zu dem Ergebnis, dass an den Sielbauwerken nicht mehr ausreichend Zeit zur Verfügung stehen würde, um das Wasser aus dem IJsselmeer ins Wattenmeer abzuführen. Als Lösung wurde ein drittes Sielbauwerk erachtet. Der Plan scheiterte aber an den fehlenden finanziellen Mitteln. Im Jahr 2006 verkündete der Verkehrsminister Karla Peijs, den Damm nach 75 Jahren einer größeren Renovierung zu unterziehen. Der Deich sei mit 10 Meter über NAP eigentlich zu niedrig, da derzeit die Deichhöhen an der Nordseeküste auf 11,5 Meter über NAP angelegt sind. Auch würde die Krone und der innere Aufbau nicht ausreichend beständig gegen Erosion sein. Darüber hinaus entsprächen die Schleusenanlagen für die Schifffahrt nicht mehr den aktuellen Standards. Nach 10 Jahren Planungsarbeit hat im November 2016 Rijkswaterstaat, die ausführende Behörde des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt zum Bau und Unterhalt von Straßen und Wasserwegen, die Ausschreibung für das Projekt zur Verstärkung und Modernisierung des Abschlussdeichs gestartet. Die Arbeiten sollten 2018 beginnen und bis 2022 abgeschlossen sein und den Abschlussdeich bis zum Jahr 2050 gegen ein 10.000-jähriges Hochwasserereignis (z. B. extreme Springflut in Kombination mit heftigem Nordweststurm) sichern. Der Deich wird grundsätzlich auf der bestehenden Höhe belassen, um ihn nicht verbreitern zu müssen. Nur an einigen Stellen wird er um 2 Meter erhöht. Gegen die ansteigenden Fluten und die höheren Wellen wird der Deich auf der kompletten Seeseite stärker befestigt und gleichzeitig gegen ein Überströmen gesichert. Die Schleusen auf beiden Seiten des Abschlussdeichs erhalten zusätzliche Sturmflutsperrwerke, die im Normalfall geöffnet bleiben. Die Sielkonstruktionen werden verstärkt und die Verschlüsse in allen 25 Durchlässen erneuert. Zusätzlich wird in Kornwerderzand eine dritte größere Schifffahrtsschleuse mit 25 Meter Breite und 150 Meter Länge gebaut und die Fahrrinne ins IJsselmeer vertieft. Anstelle eines dritten Sielkomplexes ist in Den Oever ein Pumpwerk mit einer Leistung von mehr als 400 m3/s vorgesehen. Dies entspricht einem Volumen von 10 olympischen Schwimmbecken pro Minute. Die Ausrüstung mit Pumpen wird sukzessiv nach Bedarf erfolgen, um immer die neueste Technologie einsetzen zu können. Dabei wird weiterer Platz vorgehalten für eine zukünftige Erweiterung des Pumpwerks. Der Abschlussdeich bildet eine Barriere für Fische, die aus der Nordsee zurück ins IJsselmeer wollen. Deshalb wurde im Jahr 2015 ein erstes Durchlassbauwerk für Fische bei Den Oever gebaut. Im Rahmen des Projekts wird nun ein innovativer Fischdurchgang neben dem Sielkomplex in Kornwerderzand errichtet. Durch Sandaufspülungen wird ein eigenes Ökosystem angelegt, um einen sanften Übergang vom Salz- zum Süßwasser zu erreichen. Es wird geschätzt, dass pro Jahr 250.000 Fische die neue Passage benutzen werden, um die Laichgebiete im Einzugsgebiet der IJssel zu erreichen. Im Rahmen des Projekts wird auch das Zusammenwirken und die Speicherung verschiedener regenerativer Energieformen untersucht, um den Deich energieneutral betreiben zu können. Dazu wurden in einer Sielgruppe Turbinen installiert sowie eine Windkraftanlage und Sonnenkollektoren aufgestellt. Ein Forschungsprojekt untersucht die Möglichkeit aus den unterschiedlichen Salzgehalten von IJsselmeer und Wattenmeer Energie zu gewinnen. In dem Projekt wurde ein Kraftwerk installiert, das mit umgekehrter Elektrodialyse Energie erzeugt. Daneben wird der Tourismus gefördert und ausgebaut z. B. durch den Bau eines neuen Radwegs auf der Seeseite (Wattenmeer) oder den Waddenpark Fryslân. Alle Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit den anliegenden Regionen (Provinzen) und deren Behörden und Wasserverbänden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Abschlussdeich (, ) ist ein 32 Kilometer langer Damm in den Niederlanden zwischen den Provinzen Noord-Holland und Friesland. Er gilt als das wichtigste Einzelbauwerk der Zuiderzeewerke zur Landgewinnung und zum Küstenschutz in den Niederlanden und riegelt die ehemalige Zuiderzee (\"Südersee\") gegenüber der Nordsee ab. Sein Bau wurde 1932 vollendet und beinhaltete auch die Errichtung von zwei großen Tidesperrwerken, die der Abfuhr des zufließenden Süßwassers dienen. Auf dem Damm verlaufen eine Autobahn (die A 7) und ein Rad- und Gehweg. Durch den Sperrdamm entstand aus dem gezeitenabhängigen Ästuar Zuiderzee das Binnengewässer IJsselmeer.", "tgt_summary": "阿夫鲁戴克大堤()是荷兰的一条拦海大堤,属于须德海工程,全长32千米,宽90米,平均高度为海拔7.25米。", "id": 547544} {"src_title": "Ion Storm", "tgt_title": "离子风暴", "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "Gründer von Ion Storm waren John Romero und Tom Hall, beide ehemalige id Software-Designer und Mitbegründer des 3D-Actiongenres. Dazu kamen Todd Porter (ehemaliger Chefentwickler bei 7th Level) und Mike Wilson, ein früherer id-Manager. Später kam in einer Zweigstelle in Austin, Texas, der bekannte Spieleentwickler Warren Spector hinzu. Ion Storm hatte große Pläne, ihr Motto hieß „\"Nur das Design zählt\"“. Man wollte sich nicht von Marketing-Abteilungen und Vertrieb in der Spieleentwicklung beeinflussen lassen. Ion Storm galt als kommender Stern am Spiele-Himmel, viele Publisher wetteiferten um die Vertriebs-Rechte. Der Wert des Unternehmens wurde Anfang 1997 auf etwa 100 Millionen Dollar beziffert, und das obwohl bis dahin außer vagen Informationen und Konzeptbildern noch nichts von den angekündigten Top-Spielen zu sehen war. Schließlich konnte Eidos Interactive die Rechte an den Spielen erwerben, was sich jedoch als Geldgrab für Eidos herausstellen sollte. Eidos schloss mit Ion Storm einen Vertrag über den weltweiten Vertrieb der ersten drei Werke der Entwickler, mit einer festen Option auf drei weitere Programme, und pumpte in der folgenden Zeit Millionen von Dollar in das Entwicklerteam. Angeblich erhielt Ion Storm allein jeweils drei Millionen Dollar für drei Projekte: den Ego-Shooter \"Daikatana\", das Rollenspiel \"Anachronox\" und Todd Porters eingestelltes \"Doppelgänger\". Mit \"Deus Ex\" von Warren Spector gesellte sich ein vierter anspruchsvoller und teurer Titel hinzu. Außerdem stieg Eidos ins Immobiliengeschäft ein und kaufte mit weiteren Millionen ein luxuriöses Penthouse im 54. Stock des Chase Tower, des zweithöchsten Wolkenkratzers in Dallas, samt THX-Kino und verglasten Konferenzräumen. Ion Storm beabsichtigte, diese Geldsummen aus dem Verkaufserlös ihrer Spiele zurückzuzahlen. Doch das im Jahr 1998 fertiggestellte erste Spiel, \"Dominion: Storm Over Gift 3\", erhielt vernichtende Kritiken und blieb wie Blei in den Regalen liegen. Porter hatte das halbfertige Spiel vom Entwickler 7th Level erworben und wahrscheinlich geplant, das Spiel für eine niedrige Summe zu kaufen, einige Wochen Arbeit hineinzustecken, um es fertigzustellen und dafür die festgelegten drei Millionen Dollar von Eidos zu erhalten. Doch dann änderte Porter seine Einstellung zu dem Spiel. Er stellte die Arbeiten an seinem damaligen Projekt \"Doppelgänger\" ein und konzentrierte sich auf \"Dominion: Storm Over Gift 3\", heuerte viele Programmierer an und investierte viel Geld in Werbung. Das Spiel verzögerte sich um mehr als ein halbes Jahr, konnte dann jedoch weder Kritiker noch Käufer überzeugen. In der Folge kam es zu heftigen internen Streitigkeiten bei Ion Storm Dallas. Im Dezember 1997 kündigte Wilson und gründete kurz darauf ein neues Unternehmen, Gathering of Developers. Die Zeitung Dallas Observer veröffentlichte im Januar 1999 zahlreiche interne E-Mails von Ion Storm, die ein bizarres Licht auf die Vorgänge hinter den Kulissen des Unternehmens warfen. Ein halbes Jahr später konnte Wilson im Handstreich einen Großteil der Entwickler des Spiels \"Daikatana\" von Ion Storm abwerben. Die Produktion des Spiels, das das Aushängeschild des Unternehmens hatte werden sollen, geriet erheblich ins Stocken. Veröffentlichte interne Dokumente besagten, dass mindestens 2,5 Millionen Kopien des Spiels hätten verkauft werden müssen, um die Kosten zu decken – eine geradezu utopische Zahl. Die Entwicklung zog sich immer mehr hin, und der Druck seitens Eidos und der Fans wurde immer größer. Schließlich erschien das ursprünglich für Ende 1997 angekündigte Spiel im Jahr 2000, jedoch konnte es die extrem hohen Erwartungen nicht erfüllen. Im selben Jahr erschien auch Warren Spectors von 1998 bis 2000 in Austin entwickeltes \"Deus Ex\", das zum preisgekrönten Erfolgsschlager wurde und Ion Storms angekratzten Ruf zumindest teilweise retten konnte. Die Niederlassung in Austin war straffer organisiert und legte weniger Wert auf luxuriöse Büroräume. Spector und sein Entwicklungsteam waren weitgehend von den internen Vorgängen bei Ion Storm Dallas getrennt gewesen und nicht durch die dortigen Streitigkeiten in ihrer Arbeit behindert worden. Anfang 2001 verließ Level-Designerin Stevie „Killcreek“ Case das Unternehmen. Mitte 2001 war Eidos Interactive aufgrund der äußerst schlechten Bilanzzahlen dazu gezwungen, die Büros in Dallas zu schließen. Das Rollenspiel \"Anachronox\" wurde noch veröffentlicht, da es nach langer Entwicklungszeit nahezu fertiggestellt war. Nach der Veröffentlichung verließen Romero und Hall im Juli 2001 das Unternehmen und gründeten Monkeystone Games. Die Zweigstelle in Austin blieb unter der Leitung Warren Spectors weiter geöffnet und setzte die Spieleentwicklung fort. Man überlegte, Ion Storm Austin umzubenennen, um die unterschiedlichen Design-Philosophien der Niederlassungen in Austin und Dallas zu verdeutlichen (als Name war \"Manifesto\" im Gespräch). Die folgenden in Austin entwickelten Spiele, \"Deus Ex: Invisible War\" und \"Thief 3: Deadly Shadows\" erhielten gute Kritiken und erzielten gute Verkaufszahlen. Im April 2004 verließ Randy Smith, Leaddesigner von \"Thief 3\", das Unternehmen. Nur einen Tag später gab auch Harvey Smith, Projektleiter von \"Deus Ex 2\", seinen Weggang bekannt. Im November verließ schließlich auch Warren Spector das Entwicklerstudio. Er soll Eidos allerdings als Berater erhalten bleiben. Im Februar 2005 schloss Mutterkonzern Eidos schließlich auch das verbleibende Entwicklungsstudio in Austin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ion Storm L.P. (manchmal auch ION Storm geschrieben) war ein bekannter US-amerikanischer Spieleentwickler mit Sitz in Dallas, Texas. Das Unternehmen wurde Ende 1996 gegründet, doch es sollte Jahre dauern bis das erste erfolgreiche Spiel auf den Markt gebracht werden konnte. Aufgrund mehrerer Fehlschläge und interner Streitigkeiten wurde das Entwicklerstudio 2005 geschlossen.", "tgt_summary": "离子风暴公司(英语:Ion Storm Inc,有时拼写为英语:ION Storm)是于美国德克萨斯州专门制作电脑游戏的公司,由约翰·罗梅洛和汤姆·霍尔创立于1996年,由一些以前的id Software的员工组成。", "id": 1126381} {"src_title": "Salona", "tgt_title": "薩羅納", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Salona wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Ursprünglich war es der Stützpunkt und der Hafen der illyrischen Dalmaten, eines Stammes der Illyrer. In der unmittelbaren Nähe befanden sich die griechische Kolonien Tragurion (Trogir) und Epetion (Stobreč). In dieser Zeit lebten in Salona neben der einheimischen Illyrern auch griechische Einsiedler und die Italiker. Nach dem Bürgerkrieg zwischen Caesar und Magnus Pompeius 47 v. Chr. erhielt Salona den Status einer römischen Kolonie und wurde zur Metropole der römischen Provinz Illyrien. Die Reste der antiken Stadt befinden sich im heutigen Solin, 6 km von Split entfernt. Nach der Vereitelung des letzten Aufstands der Illyrer wuchs Salona sehr schnell und ungestört und erlebte ihre Blütezeit. Die wichtigste Zeit für Salona war die Zeit, in der Kaiser Diokletian regierte (284–305). Unweit von Salona ließ er einen prächtigen Palast (Diokletianspalast) bauen, wohin er sich nach seiner Abdikation im Jahre 305 zurückzog. Salona wurde Valeria genannt, nach seinem Familiennamen (nomen gentile). Zu dieser Zeit war Salona eine dicht bevölkerte Stadt, die mit dem Umland fast 60.000 Einwohner zählte. Der alte Stadtkern war trapezförmig gebaut und von dicken Mauern geschützt. Teile dieser Mauer stammen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Der östliche Teil der Stadtmauern ist bis heute erhalten. Er ist aus großen Steinblöcken gebaut worden. Das Stadttor, Porta Caesarea, hatte an beiden Seiten achteckige Türme. In der Mitte war der Platz für Wagen, links und rechts die Durchgänge für die Fußgänger. Von dort aus führte eine Straße fort, über „fünf Brücken“, wie heute die Reste der Bögen genannt werden. Die Straße verzweigte sich, eine führte nach Süden und die andere nach Norden, in das Landesinnere. Die Stadt wuchs, viele öffentliche Gebäude wurden in dieser Zeit gebaut. Im südöstlichen Teil der Stadt wurde ein Forum mit dem Kapitol gebaut als Mittelpunkt des öffentlichen, politischen und religiösen Lebens. Ganz in der Nähe des Forums wurde ein Theater gebaut, das Platz für 3500 Zuschauer hatte. Auf der Trajanssäule in Rom befindet sich ein Bildnis von Salona, auf dem man das Theater sehen kann. Südlich des Theaters befand sich ein früher gebauter Tempel. Außerhalb der Stadtmauern, entlang der Straßen, die aus der Stadt führten, wurden nach römischer Tradition die Nekropolen gebaut. Die bekannteste ist die westliche Nekropole, in horto Metrodori, sie befand sich neben der Straße nach Tragurion und war bekannt wegen der „zyklopischen“ Grenzmauern der Gräber. Im 1. Jahrhundert v. Chr. begann die Stadt sich nach Osten und Westen auszudehnen. Wegen der Gefahren, die von germanischen Stämmen ausgingen, wurden die Stadtmauern erweitert, um so die neu angebauten Gebiete zu befestigen. Die Stadt bekam eine elliptische Form mit einer 1,6 km langen Ost-West- und einer 700 m langen Süd-Nord-Achse.", "section_level": 1}, {"title": "Amphitheater.", "content": "Da der Bau der Stadtmauern schnell vonstattengehen musste, wurden manche Gebäude einfach ein Bestandteil davon. Auch das oberirdische, im 1. Jahrhundert v. Chr. gebaute Bewässerungssystem wurde in die Mauer integriert sowie auch das monumentalste Gebäude von Salona, das Amphitheater. Der dänische Archäologe und Architekt Ejnar Dyggve, der sich viele Jahre mit Ausgrabungen von Salona beschäftigte, vermutet, dass das Amphitheater in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. gebaut wurde und mindestens 15.000 Zuschauer darin Platz hatten. In der Arena wurden blutige Kämpfe zwischen den Gladiatoren und wilden Tiere ausgetragen. Das erklärt auch die Anwesenheit von zwei in der Unterkonstruktion des Gebäudes gefundenen Heiligenstätten, die der Göttin Nemesis gewidmet waren. Im Hellenismus galt Nemesis auch als Göttin der \"Agone\" (Wettkämpfe aller Art) und wurde in der römischen Zeit in den Amphitheatern und Rennbahnen verehrt. Die Christen verwandelten später die Heiligenstätten in Kapellen, um an christliche Märtyrer zu erinnern, die in der Arena ums Leben gekommen waren. Unterhalb der Ehrenplätze wurde ein Teil einer Aufschrift „RP DONO DEDIT“ gefunden, was bedeutet, dass die Saloniter den Bau des Amphitheaters einem wohlhabenden Mitbürger zu verdanken hatten. Während des Gotenkriegs (535–554) hat man das Amphitheater etwas verändert, um sich vor dem Feind zu schützen. Die Arena hat den Niedergang von Salona überstanden, erst die Venezianer zerstörten den Bau im 18. Jahrhundert, um die Türken daran zu hindern, dort Schutz zu finden. In der Nähe des Amphitheaters befindet sich der Friedhof der Gladiatoren. Einige alte Sarkophage sind noch erhalten. Die Reste der Arena, nur die unteren Teile der massiven Mauern, sind gut erhalten, und so konnte Dyggve die bekannte Rekonstruktion machen.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Neben der offiziellen römischen Religion lebten zur antiken Zeit viele verschiedene Glaubensgemeinschaften nebeneinander, Anhänger verschiedener orientalischen Religionen, die Isis und Kybele verehrten, die jüdische Glaubensgemeinschaft, aber auch die Anhänger des Sonnengottes Mithras, dessen Verehrungsstätten an mehreren Plätzen in Salona gefunden wurden. Ab dem 3. Jahrhundert entwickelte sich in Salona die christliche Glaubensgemeinschaft, was auch mit dem salonitischen Bischof Venancije (lat. Venantius Martyr) zusammenhängt, der aus Rom gekommen war, um den christlichen Glauben in der Provinz zu verbreiten und um die Kirche in Salona neu zu organisieren. Während der Herrschaft Diokletians (284–305) verlor sein Nachfolger, Bischof Domnius, der aus Syrien stammte, sein Leben während der Christenverfolgung im Jahre 304. Mit ihm zusammen wurden auch viele andere Christen gefoltert und hingerichtet, darunter Anastasius, der Priester Asterius sowie auch vier Soldaten aus der Leibgarde Diokletians (Antiohan, Gaian, Telij und Paulinian) Im Jahr 313 räumte Kaiser Konstantin mit der Mailänder Vereinbarung allen Christen das Recht ein, ihre Religion frei auszuüben. Einer seiner Nachfolger, Theodosius I., erhob am Ende des 4. Jahrhunderts das Christentum zur Staatsreligion und erließ Gesetze gegen das Heidentum und die christlichen Häresie. Diese Veränderungen wirkten sich auf die Entwicklung der Stadt aus. Das Zentrum von Salona wurde nach Osten verlagert, wo im 5. Jahrhundert ein episkopales Zentrum entstand, mit einer doppelten Basilika, einer Taufkirche und einem Bischofspalast. Anfang des 5. Jahrhunderts wurde der Saloniter Bischof Metropolit von Dalmatien. In Salona wurden in den Jahren 530 und 533 zwei wichtige kirchliche Tagungen aller dalmatinischer Bischöfe abgehalten. Nach der Reichsteilung im Jahre 395 ging die Provinz Dalmatien zum Weströmischen Reich über, und nach seinem endgültigen Zusammenbruch 476 gehörte Dalmatien zum Königreich des Odoakers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Salona () war die Metropole der römischen Provinz Dalmatien, die sich im südöstlichen Teil der Adriatischen Küste befindet. In der Zeit der Völkerwanderung wurde sie verlassen. Später entstand östlich von der antiken Stadt Salona die mittelalterliche Stadt Solin.", "tgt_summary": "萨罗纳(,英语:Salona)是位于克罗地亚达尔马提亚海岸的一个考古遗址。", "id": 406505} {"src_title": "Brüder vom gemeinsamen Leben", "tgt_title": "共同生活弟兄會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Brüderschaft war eine am Ende des 14. Jahrhunderts in Deventer um Geert Groote entstandene religiöse Gruppe, deren Mitglieder keine Mönchsgelübde ablegten, sich aber in kleinen klosterähnlichen Gemeinschaften (Kloster Windesheim bei Zwolle, siehe Windesheimer Chorherren) oder sogenannten Brüder- oder \"Fraterhäusern\" zusammenschlossen. Die erste Niederlassung der Fraterherren in Deutschland war das Fraterhaus \"Springborn\" in Münster (Westfalen). Sie predigten eine praktische Frömmigkeit und galten als die wichtigsten Vertreter der \"Devotio moderna\". Ihr Einfluss auf das Geistesleben in den Niederlanden und Nordwestdeutschland war bis zur Reformation bedeutend. Diesen Einfluss übten sie u. a. durch ihre umfangreiche Buchherstellung aus, mit der sie auch einen Teil ihres Lebensunterhalts bestritten. Sie trugen dabei zunächst zur Verbreitung von Handschriften bei, die sie in großer Zahl kopierten, um dann sehr früh auch den Buchdruck zu nutzen. 1468 richteten sie im Kloster Marienthal in Geisenheim die erste Klosterdruckerei überhaupt ein. Sie wurden daher im Volksmund auch \"Brüder von der Feder\" genannt. Das Fraterhaus in Rostock, auch als Michaeliskloster bekannt, unterhielt eine der wichtigsten Buchdruckereien im Ostseeraum. Heinrich von Ahaus hat zur Gründung verschiedener Brüder- und Schwesterngemeinschaften insbesondere im niederdeutschen Raum beigetragen. Ein bedeutender Bruder vom gemeinsamen Leben war Georgius Macropedius. Auch der Theologe Thomas von Kempen (Thomas a Kempis) kann zu dieser Gruppe gerechnet werden. Gabriel Biel, Domprediger in Mainz und später Rektor der Universität Tübingen, war Vorsteher des Brüderhauses in Butzbach und veranlasste die Gründung des Kugelherren-Stifts Königstein im Taunus 1446, das bis 1540 bestand.", "section_level": 2}, {"title": "Niederlassungen.", "content": "Zu den nachweislich zeitweise existenten Frater-Häusern gehörten (Tochtergründungen in Klammern):", "section_level": 2}, {"title": "Niedergang im 16. Jahrhundert.", "content": "Im Laufe der Reformation und endgültig dann im 17. Jahrhundert starben diese Gemeinschaften aus. Eine einzigartige Sonderentwicklung nahm das Fraterhaus Herford durch direktes Eingreifen Martin Luthers. In Marburg ist noch der umfangreiche Komplex der \"Kugelherren\" aus spätgotischem \"Kugelhaus\", das heute die Völkerkundliche Sammlung der Universität enthält, und der \"Kugelkirche\" erhalten. Einen Altar in dem zugehörigen Krankenhaus (\"infirmaria\") weihte um 1500 der Erfurter Weihbischof Johannes Bonemilch von Laasphe. 1527 ging das Haus, in dem auch eine Lateinschule untergebracht war, an die Universität Marburg über, nachdem Landgraf Philipp die Niederlassung und die Schule, in der er selbst Schüler gewesen war, aufgelöst hatte. In Rostock ist das ehemalige Fraterhaus unter dem Namen Michaeliskloster erhalten. Der Chor des Gebäudes ist heute eine evangelisch-methodistische Kirche. Im Hauptteil des Gebäudes, in dem die Brüder seit 1476 die erste Druckerei Rostock betrieben, befinden sich heute die Fachbibliothek Theologie/Philosophie und die Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Rostock.", "section_level": 2}, {"title": "Neuanfänge.", "content": "Die Beschäftigung mit dem Lebensstil dieser Laienkommunitäten war Anfang des 20. Jahrhunderts wegweisend für Entstehung einer gleichnamigen \"Bruderschaft vom gemeinsamen Leben\" in der Schweiz, die erste der neuen Kommunitäten, die in den Kirchen der Reformation klösterliche Lebensformen wiederbelebten. Gründer waren Gotthilf Haug (1875–1951), Jakob Schelker-Kellenberger (1868–1954) und Lina Schelker (1861–1936). Seit 1975 gibt es in Deutschland wieder eine Kongregation \"Brüder vom Gemeinsamen Leben\", die Mitglied der Konföderation der Augustiner-Chorherren (CRVC) ist. Generalsuperior der Gemeinschaft, die ihren Hauptsitz im Kloster Maria Bronnen im Landkreis Waldshut hat, ist Richard Lehmann-Dronke. Seit 2000 wirkt die Gemeinschaft im Marienwallfahrtsort Waghäusel in Nordbaden.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Überblicksdarstellungen Einzelne Niederlassungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brüder vom gemeinsamen Leben, Ordenskürzel CRVC für \"Canonici Regulares Sancti Augustini Fratrum a Vita Communi\", ursprünglich niederländisch \"Broeders des gemeenen levens\", auch Fraterherren (von lateinisch \"frater\" „Bruder“) genannt, waren eine am Ende des 14. Jahrhunderts entstandene Ordensgemeinschaft. Regional verbreitet waren die Bezeichnungen \"Kogel-\" oder \"Kugelherren\" beziehungsweise \"Kugelhaus\" für ihre Stiftsgebäude. Diese Bezeichnungen waren höchstwahrscheinlich von ihrer Gugel genannten Kopfbedeckung abgeleitet. In Magdeburg wurden sie \"Nullbrüder\" bzw. \"Lullbrüder\" genannt. Das weibliche Gegenstück waren die Schwestern vom gemeinsamen Leben.", "tgt_summary": "共同生活弟兄会(拉丁语:Fratres Vitae Communis;英语:Brethren of the Common Life),为现代灵修运动中的产物,于十四世纪末在罗马天主教中所成立的敬虔团体,最开始组成的并不是弟兄会,反而是姐妹会,是一群非常敬虔的妇女们,她们希望能以使徒行传所描绘的基督徒共同团体的模式来生活,但是她们不想进入修道院中,她们不愿追求修道院式外在形式的敬虔,她们所追求的敬虔是内心的更新,后来逐渐发展为共同生活弟兄会,他们放弃世俗的物品,以财物共享的方式生活,并且遵守团体规章生活,由顾瑞特(Gerard Groote)在荷兰的丹文特(Deventer)开始组织共同生活弟兄会,带领人们群聚过敬虔生活。", "id": 85400} {"src_title": "Jacques Monod (Biologe)", "tgt_title": "賈克·莫諾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Monod war der Sohn eines französischen Malers hugenottischer Abstammung, Lucien Hector Monod, und dessen amerikanischer Ehefrau aus Milwaukee. 1917 ließ sich die Familie in Südfrankreich nieder. Dort absolvierte Monod das Gymnasium in Cannes und ging 1928 mit 18 Jahren nach Paris zurück, wo er ein Studium an der Sorbonne begann. Während seines Studiums waren George Teissier, André Lwoff, Boris Ephrussi und Louis Rapkine seine Lehrer. 1931 beendete Monod sein Studium und wurde Assistent für Zoologie an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Paris, wo er 1941 promoviert wurde. Für einige Zeit war er am Californian Institute of Technology (später Caltech). Mit einem Stipendium der Rockefeller-Stiftung konnte Monod seinen Aufenthalt in Kalifornien etwas verlängern. 1938 wieder zurück in Paris, heiratete er die Archäologin und Orientalistin Odette Bruhl. Mit ihr hatte er zwei Söhne, Olivier Monod und Philippe Monod. Nachdem er sich während des Krieges aktiv an der Résistance beteiligte, kam er unmittelbar danach im Jahr 1945 an das Institut Pasteur. 1967 wechselte er an das Collège de France. Von der Rockefeller University in New York wurde Monod 1970 mit dem Titel \"Dr. h.c.\" geehrt. 1971 wurde er zum Direktor des Institut Pasteur berufen. Jacques Monod starb im Alter von 66 Jahren. Er wurde auf dem Cimetière du Grand Jas in Cannes bestattet. Ihm zu Ehren trägt ein biologisches Institut am CNRS (Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung) den Namen \"Institut Jacques Monod\" (IJM).", "section_level": 1}, {"title": "Molekularbiologische Forschung.", "content": "Ausgehend von der experimentellen Aufklärung des Zuckerstoffwechsels von Bakterien entwickelte er 1949 ein mathematisches Modell zur Vorhersage des Zellwachstums in Abhängigkeit von der Konzentration bestimmter Substrate, die Monod-Kinetik. Zusammen mit François Jacob entwickelte er das Operon-Modell. Dieses beschreibt den Aufbau prokaryotischer Gene und erklärt, wie deren Aktivität reguliert wird (Genregulation). 1965 erhielt er dafür gemeinsam mit Jacob und André Lwoff den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Mit der Allosterie-Theorie leistete Monod 1965 zusammen mit Jeffries Wyman (1901–1995) und Jean-Pierre Changeux wichtige Beiträge auf dem Gebiet der Enzymforschung.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophische Beiträge.", "content": "Neben seinen molekularbiologischen Arbeiten befasste sich Monod mit aktuellen philosophischen Fragen seiner Zeit, u. a. mit dem Historischen Materialismus und dem Dialektischen Materialismus, die er beide als eine Vermischung von Fortschrittsgläubigkeit und Animismus ablehnte. Er war mit dem Philosophen Karl Popper befreundet, der ihm 1978 die französische Ausgabe von \"Die offene Gesellschaft und ihre Feinde\" widmete. Gegen Ende seines Lebens verfasste Monod in dem viel beachteten Assay \"Zufall und Notwendigkeit\" eine Zusammenfassung seiner Einsichten über die Evolution des Lebens und dessen eventuell verborgenen Sinnes und Ziels. Monod unterscheidet darin die physische und die kulturelle Evolution des Lebens. Die physische Evolution entstand nach seiner Ansicht aus der zufälligen Selbstorganisation von Atomen und Molekülen bei gegebenen energetischen Gleichgewichtsbedingungen. Die Wechselwirkung dieser verschiedensten Moleküle brachte über einen sehr langen Zeitraum sich selbst vermehrende Zellen mit einem stabilen, programmgesteuerten Stoffwechsel hervor. Während deren Bauplan typischerweise in Form von hoch organisierten Komplexen von Desoxyribonukleinsäure (DNS) realisiert ist, geschieht der Stoffwechsel durch aus der DNS abgeleiteten komplexen Eiweißmolekülen, deren spezifische chemische und katalytische Aktivität sich aus der spontanen räumlichen Faltung des linear, in zufälliger Reihenfolge aus Aminosäuren aufgebauten Makromolekülen ergibt. Auf die spezifische Wirkung dieser Eiweißmoleküle bezieht sich der Begriff \"Notwendigkeit\" aus dem Titel von Monods Schrift. Geringfügige, zufällige Fehler, die bei der Zellteilung in den Kopien der DNS entstehen, führen zu Varianten der daraus abgeleiteten Eiweißmoleküle. Ein Selektionsprozess entscheidet, welche dieser Varianten in weiteren Generationen der Zellvermehrung erhalten bleiben und damit eventuell einen evolutionären Beitrag liefern. Der Selektionsprozess besteht nach Monod ausschließlich aus der Tatsache, welche Zellvariante unter gegebenen äußeren Bedingungen zahlenmäßig überleben kann. Zu dieser physischen Evolution trat nach Monod bei der Entstehung des Menschen und seinem durch Sprache und Schrift möglichen generationsübergreifenden Informationsaustausch eine kulturelle Evolution hinzu, die die physische Evolution an Geschwindigkeit erheblich überholt hat. Durch die Macht, die die Intelligenz den Menschen über die Natur gab, ist er selbst zu seinem ärgsten Feind geworden. Der intraspezifische Kampf auf Leben und Tod kam als neuer Selektionsfaktor hinzu. Die Erkenntnis der eigenen Endlichkeit brachte eine ängstliche Suche nach Mythen über die Stellung des Menschen in der Welt hervor. Aber erst das neue wissenschaftliche Denken, das sich mit der modernen naturwissenschaftlichen Revolution etwa ab dem Jahr 1600 entwickelte, ermöglichte die objektive Wahrheitsfindung. Seither sei nach Monod der „Alte Bund“ aus traditionellen animistischen Wertvorstellungen, die Einheit von Glauben und Wissen, zerbrochen. Der Mensch, ein Produkt des Zufalls, sei endlich aus seinem „tausendjährigen Traum“ erwacht um „seine totale Verlassenheit, seine radikale Fremdheit zu erkennen“. „Er weiß nun, dass er seinen Platz wie ein Zigeuner am Rande des Universums hat, das für seine Musik taub ist und gleichgültig gegen seine Hoffnungen, Leiden oder Verbrechen.“ Nach Monod gibt es für den Menschen nur noch eine Pflicht: die \"Ethik der Erkenntnis\", das ständige, vom Zweifel begleitete Suchen nach objektiver Wahrheit. Dieser Pflicht sei der Mensch in freier Wahl ausgesetzt. „Es ist an ihm, zwischen dem Reich [des Wahren] und der Finsternis [der Mythen] zu wählen.“", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Aktivitäten.", "content": "Monod war nicht nur Biologe, sondern auch ein guter Musiker und angesehener Schriftsteller der Wissenschaftsphilosophie. Während des Zweiten Weltkrieges war er, wie sein Halbbruder Philippe Monod (1900–1992), politischer Aktivist und beteiligte sich am militärischen Widerstand der Forces françaises libres gegen das Deutsche Reich. Vorübergehend war er Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs, aus der er sich jedoch 1948 zur Zeit der Lyssenko-Affäre zurückzog. Jacques Monod gehörte 1971 neben Simone de Beauvoir und Gisèle Halimi zu den Gründungsmitgliedern der Frauenrechtsorganisation Choisir la cause des femmes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacques Lucien Monod (* 9. Februar 1910 in Paris; † 31. Mai 1976 in Cannes) war ein französischer Mikrobiologe, Biochemiker, Molekularbiologe und Nobelpreisträger.", "tgt_summary": "贾克·吕西安·莫诺(Jacques Lucien Monod,1910年-2月9日-1976年-5月31日)是一位法国生物学家,出生于巴黎,他与方斯华·贾克柏共同发现了蛋白质在转录作用中所扮演的调节角色,也就是后来著名的乳糖操纵子,两人因此与安德列·利沃夫共同获得了1965年的诺贝尔生理学或医学奖。", "id": 1755236} {"src_title": "Albrecht von Stosch", "tgt_title": "阿爾布雷希特·馮·施托施", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Stosch war Besitzer eines Weinguts in Mittelheim (Rheingau) und von 1872 bis zu seinem Tod Mitglied des Preußischen Herrenhauses. 1888 wurde er Mitglied der Leopoldina.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Albrecht entstammte einem Zweige des alten schlesischen Adelsgeschlechts Stosch. Er war der Sohn des späteren preußischen Generalleutnants Ferdinand von Stosch (1784–1857) und dessen Ehefrau Karoline, geschiedene Kräwel, geborene Woltersdorf (1785–1848). Albrecht von Stosch heiratete am 18. Oktober 1845 in Koblenz Rosalie Ulrich (1822–1902). Sie war die Tochter des preußischen Geheimen Medizinalrats Dr. med. August Leopold Ulrich und der Auguste Hoffmann. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:", "section_level": 2}, {"title": "Militärkarriere.", "content": "Stosch besuchte ab September 1829 die Kadettenanstalten in Potsdam und Berlin. Am 12. August 1835 wurde er als Sekondeleutnant dem 29. Infanterie-Regiment der Preußischen Armee überwiesen. Von 1839 bis 1842 absolvierte er die Allgemeine Kriegsschule. Von 1844 bis 1847 war er in der topografischen Abteilung des Generalstabs und hatte anschließend weitere Stabsposten inne. 1856 wurde er Major und 1861 Oberst sowie Stabschef des IV. Armee-Korps. Bei der Mobilmachung anlässlich des Deutschen Krieges wurde er zum Oberquartiermeister der 2. Armee ernannt und kurz darauf am 15. Juni 1866 zum Generalmajor befördert. Stosch nahm an den Schlachten bei Nachod sowie Königgrätz teil und erhielt am 20. September 1866 den Orden Pour le Mérite. Bis 1870 war er Direktor des Militärökonomie-Departements im Kriegsministerium. Am 26. Juli 1870 zum Generalleutnant befördert, nahm Stosch als Generalintendant der Armee während des Krieges gegen Frankreich an den Schlachten bei Gravelotte, Sedan, Loigny und Poupry, Orléans sowie der Belagerung von Paris teil. Seine Leistungen wurden u. a. durch die Verleihung beider Klassen des Eisernen Kreuzes gewürdigt. Nach Ende des Krieges war er ab 10. Juli 1871 Chef des Generalstabes bei der Besatzungsarmee in Frankreich. Für seine Verdienste in diesem Krieg erhielt er eine Dotation in Höhe von 100.000 Talern. Im Januar 1872 wurde Stosch zum Chef der Kaiserlichen Admiralität mit dem Charakter eines Staatsministers ohne Geschäftsbereich ernannt. 1875 wurde er General der Infanterie und Admiral. Er war ein Freund des „99-Tage-Kaisers“ Friedrichs III. und als Altliberaler ein Gegner der Innenpolitik Bismarcks, weshalb er am 20. März 1883 wegen Meinungsverschiedenheiten mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt wurde. Wirken in der Flotte Stosch verwandte große Energie darauf, wissenschaftliche Institute (die Seewarte, das hydrographische Bureau und die Marineakademie) zu schaffen, die Kaiserliche Marine beträchtlich zu vergrößern, den Bau der Schiffe auf einheimischen Werften zu ermöglichen und die straffe Disziplin der preußischen Landarmee auf die Marine zu übertragen. Das letztere Bestreben stieß allerdings vielfach auf Widerstand seitens der älteren Seeoffiziere. Auch für das Unglück von SMS \"Großer Kurfürst\" wurde Stosch verantwortlich gemacht, zumal er den Admiral Batsch eifrig in Schutz nahm. Er erhielt am 20. März 1883 auf sein Gesuch den Abschied. Eine 1877 bei der A.G. Vulcan in Stettin vom Stapel gelaufene gedeckte Korvette der Kaiserlichen Marine wurde ihm zu Ehren auf den Namen SMS \"Stosch\" getauft.", "section_level": 2}, {"title": "Zitat.", "content": "Großadmiral von Tirpitz diente 1871 in der Preußischen Marine auf dem Kanonenboot \"Blitz\" als Leutnant. Von Tirpitz erkennt den Wahrheitsgehalt der Äußerungen von Stoschs an und erzählt zum Beweis über eine Begegnung mit diesem hohen Vorgesetzten im Winter 1870 im Wilhelmshavener Bassin: „Stosch war als Persönlichkeit scharf wie gehacktes Eisen.“ Eine Inspektion des Kriegsschiffes habe er mit dem „Anschnauzer“ beendet: „Vom Kommandanten bis zum letzten Schiffsjungen die reine Wassersuppe.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Albrecht von Stosch (* 20. April 1818 in Koblenz; † 29. Februar 1896 in Mittelheim) war ein königlich preußischer General der Infanterie und Admiral. Von 1872 bis 1883 war er erster Chef der neu gegründeten Kaiserlichen Admiralität.", "tgt_summary": "阿尔布雷希特·冯·施托施()是一位德意志帝国的将领,最高军阶为步兵上将和海军上将,于1872年至1883年担任帝国海军部部长,是德国统一后第一位海军最高领导人,对德国海军的早期发展影响甚切。", "id": 1086269} {"src_title": "Toghan Timur", "tgt_title": "元順帝", "src_document": [{"title": "Herkunft und Thronbesteigung.", "content": "Der letzte Mongolenherrscher Chinas war der Sohn Qoshilas mit einer Frau aus dem Stamm der Karluken. Er wurde im Exil geboren. Sein Onkel, Toqa Timur (reg. 1328–1332) und dessen Frau Budashiri ließen allerdings jahrelang erklären, er sei nur von Qoshila adoptiert gewesen, um eventuelle Thronansprüche des Jungen zu boykottieren. Zudem verbannten sie ihn nach Korea und anschließend nach Guangxi. Aber Putashalis Kandidaten für die Thronfolge, Aratnada und Irinchinbal verstarben 1331 und 1332, und so musste man ihn nach längeren Verhandlungen mangels Auswahl als Kaiser anerkennen. Besonders der De-facto-Regent El Temür sperrte sich gegen Toghan Timurs Thronbesteigung, und erst nach dessen Tod konnte er im Alter von 13 Jahren den Thron besteigen.", "section_level": 1}, {"title": "Kanzlerschaft Bayans und Toghtas.", "content": "Toghan Timur verbrachte seine Zeit bei Jagden, Riten einschließlich rituellen Sexpraktiken sowie mit mechanischen Konstruktionen im Palastgarten (er besaß anscheinend mechanische Kenntnisse). Die Regierung führten seine Kanzler: zuerst Bayan (hingerichtet 1340), dann dessen Neffe Toghta (mit Unterbrechungen bis Ende 1354 regiert, 1356 ermordet). Beide führten eine gegensätzliche Politik: Bayan vertrat die mongolische Sichtweise (u. a. erneute Abschaffung der Beamtenprüfungen 1335) und Toghta betrieb eine Beschwichtigungspolitik gegenüber den Chinesen (Beamtenprüfungen, Steuererlässe, Kanalbau usw.), die aber letztlich genauso erfolglos blieb. Die Absetzung Toghtas führte zum schnellen Machtverfall des Zentrums bzw. der Dynastie, stattdessen übernahmen Warlords (besonders Cayan Timur und sein Adoptivsohn Köko Timur in Taiyuan, sowie Bolod Timur) die Kontrolle über den Norden.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstand der Roten Turbane.", "content": "Die angestauten Probleme (schwache Währung, Banditenunwesen, Überschwemmungen des Huang He) entluden sich 1352 im Aufstand der Roten Turbane, der das Land erschütterte und unter anderem 1356 Zhu Yuanzhang, den späteren Kaiser Hongwu in Nanjing an die Macht brachte. Zhu Yuanzhang brach mit den Ideen der Roten Turbane, beseitigte seine Gegenspieler unter den Rebellen und gründete seine eigene Dynastie (vgl. Ming-Dynastie). Die Mongolen hätten sich nach Anfangserfolgen vielleicht noch im Norden Chinas halten können, waren aber so demoralisiert, dass sie sich ab 1360 auch untereinander bekriegten. Dabei spielte Toghan Timur eine passive Marionettenrolle und wurde vom Warlord Bolod Timur (seinem Schwiegervater) auch gegen seinen Sohn und Thronfolger Ajurchiridhara verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Regierungsende.", "content": "1368 eroberten die Truppen der Ming Peking, Toghan Timur starb auf dem Rückzug nach Norden. Seine Söhne Biligtü Khan (regierte 1370–1378) und Uskhal Khan (regierte 1378–1388) flohen nach Karakorum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Toghan Timur (\"Ukhaatu Khan\",, * 1320; † 23. Mai 1370 in Yingchang am Ufer des Dalai Nur, heutiges Verwaltungsgebiet des Sum Darhan Ul (达日罕乌拉苏木) im Hexigten-Banner der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei) war mongolischer Chagan und unter dem Namen Huizong (惠宗 Huìzōng, postum \"Shundi\" 順帝) Kaiser der Yuan-Dynastie. Seine Regierungszeit begann 1333 und endete 1368 mit der Vertreibung der Mongolen aus Peking.", "tgt_summary": "元惠宗妥懽贴睦尔(;1320年-5月25日-1370年-5月23日),清刊《元史》、清修《续资治通鉴》改译托欢特穆尔,元朝庙号为惠宗,蒙古语称号乌哈噶图汗(;或),明朝谥号为顺皇帝,又称至正帝,庚申帝,庚申君,元朝第十一位皇帝,蒙古帝国第十五位大汗,他是元朝北迁前的最后一位皇帝,之后领导北元继续与明朝对峙。在位时间是从1333年7月19日至1370年5月23日,在位37年。", "id": 2858322} {"src_title": "Schlacht von Trenton", "tgt_title": "特倫頓戰役", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im Vorfeld der Schlacht war die Kampfmoral der amerikanischen Truppen auf dem Tiefpunkt. Nach der verlorenen Schlacht von Long Island musste die Truppe aus New York weichen und befand sich in New Jersey auf dem Rückzug. Selbst Washington zweifelte an den Erfolgsaussichten des Freiheitskampfes. Er schrieb seinem Cousin in Virginia:. Trenton war von drei Regimentern hessischer Soldaten besetzt, welche dort ihr Winterlager aufgeschlagen hatten. Dem kommandierenden Offizier, Oberst Johann Rall, unterstanden die drei Regimenter Knyphausen, Lossberg und Rall mit ca. 1400 Soldaten. General Washington befehligte ca. 2400 Mann, unterstützt von Major General Nathanael Greene, Brigadier General Hugh Mercer und Major General John Sullivan. Der amerikanische Sieg wurde durch die Aufklärungstätigkeit von John Honeyman unterstützt. Durch Honeyman war Washington über die Truppenstärke der Hessen informiert. Außerdem versorgte er die Hessen mit falschen Informationen über den Zustand der amerikanischen Truppen, was zur Einschätzung führte, diese seien nicht in der Lage, einen Angriff zu führen. Das schlechte Wetter veranlasste die Hessen, am Vortag der Schlacht keine Aufklärungstätigkeiten durchzuführen, was das Überraschungsmoment des Angriffs verstärkte.", "section_level": 1}, {"title": "Auftakt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die amerikanische Angriffsplanung.", "content": "Der amerikanische Schlachtplan sah koordinierte Attacken aus drei verschiedenen Richtungen vor. General John Cadwalader sollte die britische Garnison in Bordentown angreifen, um zu verhindern, dass von dort Verstärkung entsandt werden konnte. General James Ewing sollte mit 700 Soldaten den Fluss Delaware mit der Trenton-Fähre überqueren und die Brücke am Assunpink Creek besetzen, um den Fluchtweg für die feindlichen Truppen zu blockieren. Die Hauptstoßrichtung sollte mit 2400 Soldaten neun Meilen nördlich von Trenton über den Fluss erfolgen und sich dann in zwei Gruppen aufteilen. Die Generäle Greene und Sullivan sollten mit diesen zwei Gruppen den Hauptangriff unmittelbar vor der Morgendämmerung führen. Abhängig vom Erfolg der Operation sollten anschließend die Städte Princeton und New Brunswick angegriffen werden. Bereits in der Woche vor Weihnachten wurden immer wieder hessische Patrouillen, Wachposten und Kurierreiter erfolgreich angegriffen, sodass der hessische Kommandeur schließlich 100 Soldaten und eine Artillerieabteilung abstellen musste, um einen Brief sicher an die britische Kommandantur in Princeton zu übermitteln.", "section_level": 2}, {"title": "Hessische Aktivitäten.", "content": "Die Stadt Trenton hatte zur damaligen Zeit zwei Hauptstraßen, die King (heute Warren)-Street und die Queen (heute Broad)-Street. Oberst Rall wurde durch seinen vorgesetzten Offizier, Graf Karl Emil von Donop, angewiesen, eine Schanze am Kopf beider Straßen zu errichten. An dieser Stelle steht heute ein Monument zur Erinnerung an die Schlacht. Donops Brigade war in Bordentown stationiert und marschierte am 22. Dezember südlich in Richtung Mount Holly, wo sie am Folgetag mit der New Jersey Miliz die Schlacht vom Iron Works Hill auszutragen hatte. Oberst Johann Rall war ein 50-jähriger Berufssoldat mit großer Erfahrung in der praktischen Kriegsführung. Sein Wunsch nach Verstärkung wurde vom britischen General James Grant abgewiesen. Grant verachtete die amerikanischen „Rebellen“ und schätzte deren militärische Fähigkeiten als gering ein. Die Oberst Rall untergebenen Offiziere beurteilten die Lage richtig und befürchteten einen amerikanischen Angriff. Rall selbst glaubte nicht daran. Er argumentierte mit der militärischen Überlegenheit der Hessen und erwähnte, dass ein Bajonettangriff die angreifenden Amerikaner in die Flucht schlagen würde. Rall wähnte sich derart in Sicherheit, dass er keine weiteren Schanzarbeiten in Trenton mehr durchführen ließ. Außerdem wurden am Vortag des Angriffs keine Patrouillen zur Feindaufklärung ausgeschickt, da das Wetter sehr schlecht war und ein Schneesturm die Sicht behinderte. Die hessischen Regimenter feierten zudem Weihnachten und der Genuss alkoholischer Getränke hatte die Einsatzfähigkeit der Truppe eingeschränkt.", "section_level": 2}, {"title": "Der Marsch nach Trenton.", "content": "Vor dem Aufbruch der amerikanischen Truppen wurde General Washington von Benjamin Rush aufgesucht, welcher ihm Mut zusprechen wollte. Bei diesem Treffen entdeckte Rush die von Washington geschriebene Notiz. Diese Worte wurden zum Kennwort für den kommenden Überraschungsangriff. Die schlechten Wetterbedingungen verzögerten die Landung in New Jersey, welche um Mitternacht abgeschlossen sein sollte, auf 3:00 Uhr morgens, und Washington musste erfahren, dass ein Angriff vor dem Morgengrauen nicht mehr stattfinden konnte. Ein weiterer Rückschlag für die amerikanische Seite war der Umstand, dass die Generäle Cadwalader und Ewing mit ihren Truppenteilen wegen des schlechten Wetters nicht mehr am Angriff teilnehmen konnten. In den nächsten viereinhalb Stunden marschierten die amerikanischen Truppen nach Trenton. Die Soldaten waren schlecht ausgerüstet, viele hatten keine Stiefel und mussten sich mit um die Füße gewickelte Lappen behelfen. Die blutigen Füße vieler Soldaten färbten den Schnee dunkelrot. Zwei Männer erfroren während des Marsches und waren damit die einzigen Verluste, welche die amerikanische Seite zu beklagen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Kampfverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der amerikanische Angriff.", "content": "Die Hessen hatten in Pennington ungefähr neun Meilen (14 km) nördlich von Trenton und östlich des amerikanischen Marschweges einen kleinen Wachposten eingerichtet. Als die Wachmannschaft die amerikanische Marschformation erblickte, ordnete der kommandierende Offizier, Leutnant Wiederhold, den Rückzug nach Trenton an. Andere Wachmannschaften folgten und gaben damit die River Road frei, durch welche dann amerikanische Einheiten, geführt von General John Sullivan, in Trenton ungehindert einrücken konnten. Sullivan besetzte den Übergang zum Assunpink Creek, den einzigen südlichen Fluchtweg für die Hessen aus Trenton. Am Nordende Trentons waren 35 hessische Jäger unter dem Kommando von Leutnant Grothausen stationiert. Als diese die Vorhut von Sullivans Truppen sahen, versuchten sie sich über die Assunpike-Brücke zurückzuziehen. Erst langsam formierten sich die drei hessischen Regimenter zum Widerstand. Rall wurde von seinem Adjutanten, Leutnant Biel, geweckt, als in der Stadt schon gekämpft wurde. Amerikanische Einheiten hatten bereits die Schanze an der King- und Queen-Street eingenommen und zwei Kanonen in Stellung gebracht. Damit kontrollierten sie alle Hauptausgänge der Stadt. Die Hessen versuchten ihrerseits, vier Kanonen in Stellung zu bringen, was aber durch anhaltendes feindliches Feuer verhindert wurde. Die verbliebenen amerikanischen Einheiten umschlossen die Stadt, um die noch kämpfenden Hessen einzukesseln.", "section_level": 2}, {"title": "Der hessische Widerstand bricht zusammen.", "content": "Das Regiment Knyphausen wurde von den anderen beiden Regimentern getrennt und von John Sullivans Truppen in Richtung Süden abgedrängt. Die beiden anderen hessischen Regimenter, Lossberg und Rall, wichen auf offenes Feld aus und versuchten einen Gegenangriff, welcher umgehend zurückgeschlagen wurde. Rall befahl daraufhin seinen Soldaten, südöstlich in eine Obstplantage außerhalb Trentons auszuweichen. Von dieser Plantage aus versuchte Rall unter feindlichem Beschuss abermals einen Gegenangriff, welcher zunächst erfolgreich war. Ralls Plan war, die Stadt wieder einzunehmen und dann nach Princeton zu entkommen. In den Straßen von Trenton gerieten die hessischen Soldaten jedoch unter Kanonenbeschuss und auf amerikanischer Seite beteiligten sich inzwischen auch Zivilisten aus der Häuserdeckung heraus an den Kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt wurde Oberst Rall schwer verwundet. Die hessischen Soldaten zogen sich wieder in die Plantage zurück, wo sie von den amerikanischen Verbänden umzingelt und zur Aufgabe gezwungen wurden. Der verbliebene Rest des Regiments Knyphausen versuchte, nach Bordentown zu entkommen. Da die Einheit aber ihre Kanonen über sumpfigen Boden mitführen wollte, verlangsamte sich ihr Vorankommen. Der Fluchtweg wurde von Sullivans Einheiten versperrt, die Flüchtenden eingeschlossen und 200 Hessen zur Kapitulation gezwungen. Wenige hessische Soldaten konnten entkommen, und Sullivan erbeutete die Regimentskanonen samt Munition. Minuten später kapitulierten auch die anderen hessischen Einheiten.", "section_level": 2}, {"title": "Verluste.", "content": "Die amerikanischen Streitkräfte erlitten nur geringe Verluste. Die beiden Toten der kontinentalen Armee starben an Unterkühlung während des Marsches nach Trenton. Nur vier Amerikaner wurden verwundet, zwei davon bei der Überwindung der hessischen Artillerie, sodass diese nicht eingesetzt werden konnte. Beide Verwundete waren prominente Offiziere: Captain William Washington, der Cousin des Oberkommandierenden und der junge Leutnant James Monroe, der spätere Präsident der Vereinigten Staaten. Monroe wurde durch eine Gewehrkugel an der linken Schulter schwer verletzt. Der behandelnde Arzt, Doctor John Riker, rettete Monroe mit einer Arterienklammer das Leben. Am Tag nach dem Gefecht wurden 1000 amerikanische Soldaten krank gemeldet. Auf hessischer Seite fielen 25 Soldaten, darunter alle vier kommandierenden Obristen. Oberst Johann Rall erlag einige Stunden nach dem Gefecht in seinem Hauptquartier seinen schweren Verletzungen. 90 Hessen waren verwundet und insgesamt 920 in Gefangenschaft geraten. Das Regiment Lossberg war aufgerieben und nur ein kleiner Teil des Regiments Knyphausen konnte entkommen.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Der außerordentliche Erfolg des relativ kleinen Gefechtes stellte den Kampfgeist und die Moral der amerikanischen Seite wieder her. Erstmals war es gelungen, reguläre europäische Einheiten zu überwinden, welche in den Monaten zuvor von Sieg zu Sieg geeilt waren. Insbesondere die hessischen Einheiten waren wegen ihrer Kriegsführung im Kampf um New Jersey gefürchtet, umso mehr staunte man auf amerikanischer Seite, wie leicht man den Gegner ohne nennenswerten Widerstand überwinden konnte. Die Angst vor den Hessen war nachhaltig überwunden. Die einzigen britischen Soldaten vor Ort, ein kleiner Trupp Dragoner, flüchtete gleich zu Beginn der Kämpfe. Um die Mittagszeit, nach dem Gefecht, zogen sich die amerikanischen Streitkräfte über den Delaware wieder nach Pennsylvania zurück. Mitgeführt wurden die erbeuteten Kriegsgüter und die Gefangenen. Der Rückzug gestaltete sich noch schwieriger als der Anmarsch. Die amerikanischen Einheiten mussten wieder den vereisten Delaware überqueren und dabei zudem die hessischen Gefangenen und die Kriegsbeute mitführen. Bei der Überquerung gab es erneute Verluste auf Seiten der Amerikaner. Weitere hessische Verluste sind wahrscheinlich, jedoch nicht überliefert. Bevor sie interniert wurden, ließ General Washington die Kriegsgefangenen im Triumphzug durch die Stadt Philadelphia führen. Die bis dahin gefürchteten hessischen Soldaten sollten der Bevölkerung als nunmehr geschlagen vorgeführt werden, nicht zuletzt um die Angst zu überwinden und der Kriegsmüdigkeit entgegenzuwirken. Die gefangenen Hessen wurden über Philadelphia und Lancaster nach Virginia verbracht. In der folgenden Woche siegte die amerikanische Streitmacht auch in der Schlacht von Princeton, was den preußischen König Friedrich den Großen dazu veranlasste, Washingtons Errungenschaften in dieser Zeit als die brillantesten in der Militärgeschichte zu bezeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerische Interpretationen.", "content": "Die Stunden vor dem Gefecht dienten zur künstlerischen Inspiration für das berühmte Gemälde \"Washington Crossing the Delaware\" von Emanuel Leutze. Washington steht darin majestätisch während der Überquerung des Delaware im Bug eines Bootes, der spätere Präsident und damalige Leutnant Monroe hält neben ihm eine amerikanische Flagge hoch. Die Botschaft des Bildes ist mehr symbolisch als historisch korrekt. Auf dem Delaware schwammen dicke Eisschollen und die Überfahrt war schwierig, es ist zu erwarten, dass fast alle Mitfahrenden im Boot gestanden haben, allerdings in einem anderen Typ Boot als dargestellt. Die dargestellte winterliche Flusslandschaft gibt den Niederrhein bei Düsseldorf wieder, wo das Historienbild 1851 im Kontext der Düsseldorfer Malerschule entstand. Außerdem wurde die abgebildete Flagge erst 6 Monate nach der Schlacht eingeführt. Trotz aller Ungenauigkeiten wurde das Gemälde zu einer Ikone der US-amerikanischen Geschichte. Das \"Trenton Battle Monument\", errichtet am „Five Points“ in Trenton, erinnert an den wichtigen amerikanischen Sieg im Unabhängigkeitskrieg. Der Komponist James Hewitt (1770–1827) dichtete auf das Ereignis seine sinfonische Dichtung \"The Battle of Trenton\". Das Schicksal der hessischen Soldaten und die Schlacht von Trenton dienten der Schriftstellerin Sandra Paretti als Vorlage für ihren Roman „Der Winter der ein Sommer war“. Dieser Roman wurde 1976 in einer gleichnamigen, dreiteiligen Fernsehserie verfilmt. Der auf historische Romane spezialisierte Schriftsteller Howard Fast verarbeitete die Schlacht in seinem Buch \"The Crossing\", welches 1971 veröffentlicht und im Jahr 2000 als Fernsehfilm unter dem Titel \"The Crossing – Die entscheidende Schlacht\" verfilmt wurde, mit Jeff Daniels als George Washington in der Hauptrolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Trenton fand am 26. Dezember 1776 während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges statt. Dabei wurden hessische Regimenter unter Oberst Johann Rall, die als Subsidientruppen in britischen Diensten standen, von der amerikanischen Kontinentalarmee unter George Washington in Trenton vernichtend geschlagen. Durch diesen Sieg konnte Washington die Situation der Unabhängigkeitskämpfer nach einer Reihe von Rückschlägen wieder stabilisieren.", "tgt_summary": "特伦顿战役(英语:Battle of Trenton),是美国独立战争于1776年的一场重要战役,发生于新泽西州特伦顿市。", "id": 1989539} {"src_title": "Eclipse (Pferd)", "tgt_title": "日蝕 (馬)", "src_document": [{"title": "Abstammung.", "content": "Eclipse stammt von Marske a. d. Spiletta von Regulus. Marske hatte die Jockey Club Plate (100 Guinees) gewonnen, galt aber nicht als das beste Rennpferd seiner Generation, Spiletta hat kein Rennen bestritten. Nach neueren Untersuchungen könnte auch Shakespeare der mögliche Vater von Eclipse sein. Der Ur-Großvater mütterlicherseits (fachsprachlich: der dritte Vater in mütterlicher Linie) war Godolphin Barb, der als einer der Gründungsväter der Englischen Vollblutrasse gilt. Godolphin Arabian stammt aus dem Nahen Osten, das genaue Herkunftsland ist nicht sicher. Der ca. 1724 geborene Hengst gehörte zu einer Gruppe von Pferden, die der Bey von Tunis dem französischen König Ludwig XV. schenkte. Der Hengst fand aber am französischen Hof offenbar kein Gefallen und gelangte in den Besitz des Engländers Edward Coke, der ihn als Deckhengst für sein Gestüt in Derbyshire übernahm. Direkter väterlicher Ahn ist Darley Arabian. Der Araber-Hengst wurde 1700 vermutlich in Syrien geboren und von dem englischen Kaufmann Thomas Darley 1704 nach Aldby Park, Buttercrambe im englischen North Yorkshire exportiert, wo er auf dem Landsitz der Darley-Familie als Deckhengst eingesetzt wurde. Flying Childers war der erfolgreichste direkte Nachkomme dieses Hengstes. Bleeding Childers, der dritte Vater in väterlicher Linie, ist der Vollbruder dieses Hengstes und lief nie Rennen, weil er bei größerer Anstrengung aus den Nüstern zu bluten begann. Während Flying Childers nach Abschluss seiner Rennkarriere auf dem Gestüt des Duke of Devonshire stand und dort fast ausschließlich Stuten im Besitz des Herzogs deckte, ließen eine Reihe von Züchtern ihre Stuten durch Bleeding Childers decken, weil dieser nicht nur von den gleichen Elterntieren abstammte, sondern auch vergleichsweise geringe Deckgebühren kostete.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Eclipse erhielt seinen Namen nach der an seinem überlieferten Geburtstag aufgetretenen (und von Nicole Lepaute zuvor berechneten) ringförmigen Sonnenfinsternis (engl. \"eclipse\" = „Sonnenfinsternis“). Gezüchtet wurde Eclipse vom englischen Herzog von Cumberland Wilhelm August, einem Sohn von König Georg II. Eclipse wurde nach dem Tod des Herzogs (1765) an den Züchter William Wildeman für 75 Guinees verkauft. Nach seinem zweiten Sieg in einem Rennen (Mai 1769) zeigte der irische Abenteurer Colonel Dennis O’Kelly großes Interesse und kaufte Eclipse in zwei Schritten (50 Prozent im Juni 1769 für 650 Guinees, 50 Prozent im April 1770 für 1100 Guinees). Ab 1771 bestritt Eclipse keine Pferderennen mehr, da niemand mehr auf ein anderes Pferd wetten wollte, sobald er an der Startstelle eines Rennens erschien. Von nun an wurde er in der Zucht eingesetzt. Eclipse starb im Alter von 24 Jahren an den Folgen einer Kolik. Bei seiner Autopsie wurde ein ungewöhnlich großes Herz entdeckt, das als Grund für seine überragenden Rennleistungen herhielt. Sein präpariertes Skelett ist heute im Nationalen Pferdemuseum in Newmarket zu sehen. Die Authentizität des Skeletts ist allerdings umstritten. Man vermutet, dass es sich nur teilweise um Originalknochen handelt.", "section_level": 1}, {"title": "Leben als Rennpferd.", "content": "Am 3. Mai 1769 nahm Eclipse in Epsom zum ersten Mal an einem Pferderennen teil, das er mit großem Abstand zum Rest des Feldes gewann. Eclipse blieb in allen seinen 18 Rennen ungeschlagen, elf dieser Rennen waren sogenannte »King's Plates«, nach heutigen Begriffen bedeutende Zuchtrennen. Sieben dieser »King's Plates« gewann er im Alleingang (sogenannte »walk over«). Eclipse stellte auch Rekorde auf. Allerdings darf man den überlieferten Zeiten nicht immer Glauben schenken, wie z. B. den 6:04 min in einem Rennen über 7190 m, bei dieser Zeit könnte es sich um einen Zahlendreher handeln, weil 9:04 min für diese Distanz als eine realistische Zeit anzusehen sind. Da Eclipse fast jedes Rennen überlegen gewann, lautete der Richterspruch häufig: „\"Eclipse the first, the rest nowhere!\"“ (Eclipse Erster, der Rest nirgendwo!) – d. h., die Gegner hatten noch nicht einmal den Distanzpfosten ca. 240 yards vor dem Ziel erreicht, wenn Eclipse die Ziellinie überlief. Seine Gegner wurden damit summarisch unter »ferner liefen« notiert, wobei die weitere Reihenfolge des Zieleinlaufs keine Rolle mehr spielte.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfahren.", "content": "Wie viele Fohlen Eclipse zeugte, ist unklar. Die Zahlen reichen von 335 über 344 bis zu 400. Sicher ist aber, dass seine direkten Nachkommen in England 862 Rennen im Werte von 158.047 £ gewannen, eine nach heutigem Geldwert immens hohe Preisgeldsumme. Drei seiner Nachkommen gewannen das Derby. Dies waren Young Eclipse (1781), Saltram (1783) und Sergeant (1784). Auch Pot-8-os, ein weiterer Sohn von Eclipse, war ein überaus erfolgreiches Rennpferd. Überraschenderweise war er nie Champion-Vaterpferd von England, in dieser Jahreswertung belegte er elf Mal den zweiten Platz, zumeist hinter Herod. Heute stammen aber über 90 % aller lebenden Vollblüter in direkter männlicher Linie von Eclipse ab. In kompletten Stammtafeln dieser Pferde erscheint er jeweils einige 100 Mal. Hingegen sind die männlichen Linien von Herod und Matchem, zu Eclipse’ Lebzeiten die erfolgreicheren Vaterpferde, fast ausgestorben. Diese Hengste sind dennoch in dem kompletten Stammtafeln heutiger Vollblüter ähnlich häufig wie Eclipse vorzufinden. Die bedeutendsten gemeinsamen Merkmale seiner Nachkommen waren Reizbarkeit, aber auch Schnelligkeit und Frühreife – insofern war er nach heutigen vollblutzüchterischen Maßstäben ein sehr moderner Vererber. Die von Eclipse gezeugten Derbysieger waren aber nicht die großen Vererber. Dies waren vielmehr Pot-8-Os (1773), Joe Andrew (1778) und Mercury (1778). Von diesen war wiederum Pot-8-Os der bedeutendste. Der sonderbar wirkende Name rührt daher, dass der Stallknecht, der den Namen an die Boxentür des Pferdes schreiben sollte, Potato nicht kannte und schrieb, was er verstanden hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eclipse (* 1. April 1764; † 27. Februar 1789) war ein englisches Rennpferd. Der Fuchshengst sollte ein Stammvater der Pferderasse Englisches Vollblut werden. Seine Schulterhöhe (Stockmaß) betrug circa 1,60 m – nach englischem Maß 63 Inches – für damalige Verhältnisse ein großes, heute ein eher kleines Rennpferd.", "tgt_summary": "日蚀(Eclipse、1764年4月1日 - 1789年2月26日)是一匹英国竞赛马,现时超过90%的纯种马父线的始祖。", "id": 2005995} {"src_title": "Phenanthren", "tgt_title": "菲", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Natürlich kommt Phenanthren in Form des sehr seltenen Minerals Ravatit vor.", "section_level": 1}, {"title": "Synthese.", "content": "Die Synthese von Phenanthren wurde 1932 erstmals von dem englischen Chemiker Robert Downs Haworth (1898–1990) vorgestellt und ist demnach auch als Haworth-Synthese bekannt. Die nachfolgenden Syntheseschritte werden in der Literatur beschrieben: Im ersten Schritt wird Naphthalin 1 mittels Friedel-Crafts-Acylierung durch Bernsteinsäureanhydrid 2 acyliert. Die dabei entstehende Ketosäure 3 wird anschließend durch eine Clemmensen-Reduktion mit Zinkamalgam und Salzsäure reduziert, sodass das Naphthalin-Derivat 4 gebildet wird. Durch Zugabe von Schwefelsäure kommt es dann zur Abspaltung von Wasser. Durch darauffolgende interne Elektronenumlagerungen, die zur Abspaltung eines Protons führen, entsteht das Keton 5. Dann folgt eine weitere Clemmensen-Reduktion, wobei der Kohlenwasserstoff 6 gebildet wird. Die Dehydrierung mit Selen im letzten Schritt liefert Phenanthren 7.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mesomerie und Aromatizität.", "content": "Phenanthren besitzt aufgrund des relativ großen delokalisierten Elektronensystems einen ausgeprägten aromatischen Charakter. Folglich lassen sich fünf gleichwertige mesomere Grenzstrukturen formulieren:", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Die farblosen bis gelblichen Kristalle sind geruchlos und fluoreszieren, wenn sie in Benzol gelöst werden. Hochreines Phenanthren schmilzt bei 98,5 °C. Die Schmelzwärme beträgt 18,13 kJ/mol. Bei 72,8 °C wird ein Phasenübergang höherer Ordnung beobachtet, wobei eine polymorphe Umwandlung einer Tieftemperatur- in eine Hochtemperaturkristallform stattfindet. Der Siedepunkt liegt bei 340 °C. Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log(P) = A−(B/(T+C)) (P in bar, T in K) mit A = 4,51922, B = 2428,448 und C = −70.96 im Temperaturbereich von 373 K bis 423 K bzw. mit A = 4,68940, B = 2673,320 und C = −40.7 im Temperaturbereich von 477 K bis 620 K. In Wasser ist Phenanthren nahezu unlöslich (0,0011 g/l), in Tetrachlorkohlenstoff, Ether, Benzol, Toluol sowie weiteren unpolaren organischen Lösungsmitteln ist es gut löslich. Der Flammpunkt der Schmelze beträgt 171 °C. Die Zündtemperatur liegt oberhalb von 450 °C.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Das chemische Verhalten ist durch die besondere Reaktivität in der 9- und 10-Stellung geprägt. So führt die Bromierung zum 9,10-Dibrom-9,10-dihydrophenanthren. Beim Erhitzen dieser Verbindung wird unter HBr-Abspaltung mit 9-Bromphenanthren wieder ein aromatisches System gebildet.Hauptmann, Graefe, Remane: \"Lehrbuch der Organischen Chemie.\" 2. Auflage, Deutscher Verlag der Grundstoffindustrie, Leipzig 1980, S. 268. Eine Reduktion mit Lithium führt zum 9,10-Dihydrophenanthren. Die Oxidation mit Chrom-VI-oxid ergibt 9,10-Phenanthrenchinon. Eine Nitrierung oder Sulfonierung erfolgt ebenfalls in der 9-Position. Kommerziell erhältliches Phenanthren enthält Anthracen-Verunreinigungen. Durch eine photochemische Reaktion von Anthracen mit \"N\",\"N\"-Dimethylanilin gelingt es, hochreines (99,8 %) Phenanthren zu erhalten. Bei dieser Reaktion bildet sich 9-(4-Dimethylaminophenyl)-9,10-dihydroanthracen, das durch Salzsäure entfernt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Gefahren und Metabolismus.", "content": "Phenanthren reizt die Augen und Haut, es ist wassergefährdend (WGK 3). Im Körper wird Phenanthren zu Naphthalin-1,2-diol oxidiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Phenanthren (zusammengesetzt aus Phenyl und Anthracen) ist ein farbloser bis gelblicher, kristalliner Feststoff. Es ist ein polycyclischer aromatischer Kohlenwasserstoff, enthält drei anellierte Benzolringe und gehört zur Stoffgruppe der Phene. Der aromatische Charakter ist im Vergleich zum isomeren Anthracen etwas stärker ausgeprägt, was sich an einer höheren Delokalisierungsenergie von 387 kJ/mol im Vergleich zu 351,5 kJ/mol für Anthracen zeigt. Phenanthren findet sich in der Fraktion des Anthracens im Steinkohlenteer, woraus es im Wesentlichen gewonnen wird. Ein Derivat des Phenanthren, das Steran, ist Grundgerüst für die Steroide. Phenanthren wird für die Synthese von Farbstoffen verwendet.", "tgt_summary": "旧称芠(分子式:CH),是一个多环芳香烃,由三个苯环稠合而成,与蒽为同分异构体。无色片状结晶,有蓝色萤光,易升华,具刺激性。存在于吸烟时的烟雾中。折射率(n)为1.6415。", "id": 2535165} {"src_title": "Motorola 6800", "tgt_title": "摩托罗拉6800", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Der MC6800 ist wie der Intel i8080 ein typischer Vertreter der ersten Generation von Mikroprozessoren. Wie dieser hatte er einen bedeutenden Einfluss auf weitere Entwicklungen. Während sich die Architektur des i8080 am i8008 und damit dem Datapoint 2200-Prozessor orientiert, gilt beim MC6800 die PDP-11 als maßgeblicher Einfluss. Designmerkmale des MC6800 sind: Das \"direct addressing\", bei dem die ersten 256 Bytes (Adressen 00xx) mit verkürzten Befehlen angesprochen werden konnten, trug zur Flexibilität bei. Während der 8080 einen eigenen Adressraum für Ein/Ausgabe hatte, wurde beim MC6800 dieser im normalen 16-Bit-Adressraum abgebildet. Die 5-V-Stromversorgung vereinfachte den Einsatz gegenüber anderen Prozessoren (8080: drei unterschiedliche Spannungen) deutlich. Erreicht wurde dies durch einen internen Spannungsverdoppler. Die Erzeugung des zweiphasigen Takts erfolgte extern (MC6875).", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Der MC6800 wurde nur in einigen Heimcomputern wie dem SWTPC 6800 und dem Altair 680 von MITS verbaut. In der ersten Generation elektronischer Flipperautomaten der Hersteller Bally und Williams ist der 6800 in allen Geräten zu finden und wurde bei Bally erst 1985 vom 6803 abgelöst. In einigen kommerziellen Videospielen war er bis Mitte der 1980er Jahre ebenfalls verbaut. Der Prozessor ist in LSI-Technik aufgebaut, besitzt etwa 4.000 Transistoren und wurde normalerweise in einem 40-pin-DIP-Gehäuse ausgeliefert. Er ist gehäuse- und signalkompatibel, aber nicht softwarekompatibel zum MOS 6501, der nach einer Patentverletzungsklage Motorolas durch den MOS 6502 ersetzt wurde. Dieser wurde im Apple II und vielen anderen Heimcomputern verbaut.", "section_level": 1}, {"title": "Die MC6800-Familie.", "content": "Der MC6800 ist Vater vieler Prozessoren, unter anderem des weiterentwickelten M6809, der indirekt indiziert adressieren konnte und in Spielkonsolen (Vectrex), im Tandy TRS-80 Color Computer sowie Dragon 32 und in eingebetteten Anwendungen verwendet wurde. Andere Einsatzbereiche waren der industrielle Bereich und Spezialanwendungen wie beispielsweise im Apothekencomputerbereich. Wichtiges Betriebssystem war hier FLEX. Weitere Nachfolger waren die Prozessoren 6802/6808 sowie Mikrocontroller vom Typ 6801/6803 und 6805 in NMOS-Technik, 68HC05, 68HC08, 68HC11, 68HC12 und 68HC16 in stromsparender CMOS-Technik. Die Typen 6800 und 6802 waren direkte Konkurrenten anderer 8-Bit-Mikroprozessoren der ersten Generation, wie Intel 8080, MOS Technology 6502 oder Zilog Z80.", "section_level": 1}, {"title": "Peripheriechips.", "content": "Zu den MC6800 gab es eine Reihe von Peripheriechips, die auch mit nicht von Motorola stammenden Prozessoren verwendet wurden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Motorola 6800 (MC6800), nicht zu verwechseln mit dem wesentlich bekannteren Motorola 68000, ist ein 8-Bit-Prozessor aus dem Jahre 1974 mit 78 Instruktionen und 1 oder 2 MHz Taktrate. Er verfügt über einen 16 Bit breiten Adressbus und kann somit bis zu 64 KB Speicher adressieren. Es war einer der ersten Mikroprozessoren mit einem Indexregister.", "tgt_summary": "MC6800是摩托罗拉一款1974年投产的8位微处理器,也是摩托罗拉第一款微处理器。它是M6800微计算机系统的一员,这个系统还包括了其他不同的集成电路、RAM、ROM和芯片。M6800系统成员的一个显著特征是只需要5伏特的电源,相比之下当时其他一些微处理器需使用3种不同的电压。M6800系统发布于1974年3月,当年年底进入大规模生产。6800的架构和指令系统受到了日后流行的迪吉多PDP-11小型计算机的影响。它有一个16位的地址总线和8位的双向数据总线,最大支持64KB的内存。在7种不同的寻址模式下,它的72条指令可提供192项作业码。原始版MC6800时钟频率可达1MHz,后续版本则提升到了2MHz。", "id": 2036710} {"src_title": "Dimitri Tiomkin", "tgt_title": "迪米特里·迪奥姆金", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dimitri Tiomkin wurde am Konservatorium in Sankt Petersburg ausgebildet. 1925 emigrierte er in die USA, heiratete die Ballett-Tänzerin Albertina Rasch (1891–1967) und ging mit ihr nach Hollywood, wo Rasch eine Filmrolle erhalten hatte. 1931 begann Tiomkin, Filmmusik zu schreiben; 1937 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Tiomkin schrieb mit großem Erfolg Filmmusik für viele amerikanische Filmklassiker, insbesondere Western. Besonders häufig wurde er von Star-Regisseur Frank Capra verpflichtet, etwa für dessen Filme \"In den Fesseln von Shangri-La\" sowie \"Ist das Leben nicht schön?\" und \"Mr. Smith geht nach Washington\", die letzten beiden mit James Stewart. Für Alfred Hitchcock schrieb Dimitri Tiomkin vier Filmmusiken: \"Im Schatten des Zweifels\" (1943), \"Der Fremde im Zug\" (1951), \"Ich beichte\" (1953), und \"Bei Anruf Mord\" (1954). Zu weiteren bekannten Filmen mit Kompositionen von Tiomkin gehören das Drama \"Jenny\", \"Tarzan in Gefahr\", der letzten Tarzanfilm mit Johnny Weissmüller, sowie die Western \"Red River\" und \"Duell in der Sonne\". Auch zu dem Gangsterfilm \"Jagd auf Dillinger\" steuerte er 1945 die Musik bei. Seine vielleicht berühmteste Musik schrieb Tiomkin allerdings für den Fred Zinnemanns Westernklassiker \"Zwölf Uhr mittags\" (1952), die ihm sowohl einen Oscar für den Besten Song (\"High Noon (Do Not Forsake Me)\") als auch für den gesamten Filmscore einbrachte und zudem mit einem Golden Globe Award belohnt wurde. Mehr noch als andere Filmkomponisten seiner Zeit setzte Tiomkin wie bei \"Zwölf Uhr mittags\" auf subtile, zurückhaltende Kompositionen. Viele Kompositionen für weitere berühmte Filme folgten, wie \"Engelsgesicht\" (1952), \"Giganten\" (1956), \"Zwei rechnen ab\" (1957), \"Die Uhr ist abgelaufen\" (1957), \"Rio Bravo\" (1959), \"Alamo\" (1960), \"Stadt ohne Mitleid\" und \"55 Tage in Peking\". 1967 schrieb er die Musik für den John-Wayne-Kirk-Douglas-Western \"Die Gewaltigen\". Das einprägsame Titellied, \"The Ballad of the War Wagon\", gesungen von Ed Ames, weist starke Reminiszenzen an die frühere Titel-Komposition \"The Ballad of the Alamo\" (1960) auf. Außer für das Kino schrieb Tiomkin auch einige bekannte Erkennungsmelodien für Fernsehserien, wie \"Tausend Meilen Staub\" (\"Rawhide\") (1959), \"Gunslinger\" (1961) oder \"The Wild Wild West\" (1965). 1959 veröffentlichte er seine Autobiografie unter dem Titel \"Please Don’t Hate Me\". Dimitri Tiomkin starb am 11. November 1979 in London und wurde auf dem Forest Lawn Memorial Park in Glendale beigesetzt. Tiomkin gehört zu den erfolgreichsten Komponisten Hollywoods aller Zeiten. Er gewann unter anderem vier Oscars und war für weitere 20 nominiert. Außerdem erhielt er fünf Golden Globes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dimitri Tiomkin (eigentlich, wiss. Transliteration \"\"; * 10. Mai 1894 in Krementschug, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich, heute Krementschuk, Oblast Poltawa, Ukraine; † 11. November 1979 in London) war ein russisch-amerikanischer Filmkomponist und Dirigent. Zusammen mit Max Steiner, Miklós Rózsa und Franz Waxman war Tiomkin einer der produktivsten und meistprämiierten Komponisten in Hollywood. Eine von Tiomkins bekanntesten Kompositionen ist \"High Noon (Do Not Forsake Me)\", das Titellied des Westernklassikers \"Zwölf Uhr mittags\".", "tgt_summary": "迪米特里·季诺维耶维奇·迪奥姆金(Dimitri Zinovievich Tiomkin,1894年-5月10日-1979年-11月11日),美国电影配乐作曲家,他被誉为20世纪美国电影最重要的作曲家之一。作品有《日正当中》、《边城英烈传》()等影片配乐。", "id": 2298181} {"src_title": "Vandenberg Air Force Base", "tgt_title": "范登堡空軍基地", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Vandenberg ist neben der Cape Canaveral Air Force Station (nahe bei, aber nicht identisch mit dem Kennedy Space Center) und Wallops Flight Facility der dritte Raketenstartplatz in den USA. Er wurde gebaut, da Satelliten mit einer Bahnneigung von mehr als 56 Grad nicht von dem an der Ostküste gelegenen Cape Canaveral aus gestartet werden konnten, weil die Raketen nicht mehr das Meer, sondern das Festland hätten überfliegen müssen. Man sah sich deshalb nach einem Standort für eine weitere Basis um, die für Polarbahnen und sonnensynchrone Bahnen geeignet ist. Von Vandenberg wird nach Süden gestartet, in einem Azimutbereich von 158° bis 201°. Dadurch ergeben sich mögliche Bahnneigungen von 70° bis 104°. In Vandenberg gibt es insgesamt 50 Startrampen; die Hälfte davon besteht aus Silos für unterirdische Starts.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Camp Cooke.", "content": "Camp Cooke (1941–1953) war ein US-amerikanisches Ausbildungslager. 1941 benötigte die United States Army mehr und bessere Ausbildungsstätten für die schnelle und bessere Entwicklung ihrer Infanteriestreitkräfte. Im März 1941 erschloss die United States Army ein Gelände mit 86.000 km2 Farmland entlang der kalifornischen Küste zwischen Lompoc und Santa Maria. Ein Großteil des Landes wurde käuflich erworben, kleinere Stücke auch gepachtet, geleast oder enteignet. Wegen seiner flachen Plateaus, den umgebenden Wäldern, den vielen Canyons und der Abgelegenheit war sich die United States Army sicher, einen geeigneten Platz für ihre Zwecke gefunden zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Das Lager.", "content": "Der Bau des Armeelagers begann im September 1941. Die United States Army nahm dieses Lager schon Monate vor seiner eigentlichen Fertigstellung am 5. Oktober 1941 in Betrieb. Es wurde zu Ehren des Major General Phillip St. George Cooke \"Camp Cooke\" genannt. Obwohl das Lager erst 1942 komplett fertiggestellt wurde, wurde schon vorher dort trainiert. Die 5. Amerikanische Panzerdivision wurde im Februar und März in das Camp verlegt. Neben der und dem 2. Philippinischen Infanterieregiment durchliefen viele Einheiten diese Ausbildungsstation. Insgesamt durchliefen über 400 unterschiedliche Einheiten das Camp Cooke vor ihrer Verschiffung nach Europa oder Asien.", "section_level": 2}, {"title": "Das Kriegsgefangenenlager.", "content": "Im Verlaufe des Krieges waren deutsche und italienische Kriegsgefangene in Camp Cooke inhaftiert. Beide Gruppen wurden in Übereinstimmung mit den Genfer Konventionen getrennt verwahrt. Es wurden ihnen u. a. Arbeiten bei der Post, als Geistliche, in der Landwirtschaft und bei der Instandhaltung zugewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Das Gefängnis.", "content": "1946 wurde auf dem Gelände ein Hochsicherheitstrakt für die United States Army eingerichtet. Militärgefangene aus allen Teilen der Armee waren dort inhaftiert. Als Camp Cooke im Juni 1946 geschlossen wurde, erhielt das Aufsichtspersonal gleichzeitig die Pflicht zur Instandhaltung der gesamten Anlage. So gut wie das gesamte Gelände wurde als Acker- und Weideland verpachtet.", "section_level": 2}, {"title": "Das Lager im Korea-Krieg.", "content": "Mit dem Ausbruch des Koreakrieges wurde das Lager reaktiviert. Von August 1950 bis Februar 1953 diente Camp Cooke als Ausbildungslager für Einheiten, die in den Koreakrieg zogen und als Sommertrainingslager für Reserveeinheiten. Am 1. Februar 1953 wurde das Lager erneut geschlossen. Das Militärgefängnis wurde im August 1959 an die Federal Bureau of Prisons übergeben. Heute ist es als „United States Penitentiary“ in Lompoc bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Cooke Air Force Base.", "content": "Am 16. Juni 1956 erhielt die US Air Force vom US-Verteidigungsministerium einen Teil von Camp Cooke und benannte ihn in \"Cooke Air Force Base\". Am 1. Juli 1957 war die 704th Strategic Missile Wing als erste US-Raketeneinheit mit Interkontinentalraketen einsatzbereit. Am 4. Oktober 1958 wurde die Cooke AFB zu Ehren des General Hoyt S. Vandenberg in \"Vandenberg AFB\" umbenannt. Die erste Rakete in Vandenberg, eine Thor Mittelstreckenrakete (, IRBM), wurde am 16. Dezember 1958 gestartet. Zwei Monate später, am 28. Februar 1959, wurde mit einer Thor/Agena-Rakete der Satellit Discoverer 1, der erste die Erde in einer polaren Umlaufbahn umkreisende Satellit, gestartet. Der erste Start einer Atlas-Rakete war am 9. September 1959. Danach folgten zahlreiche Atlas-Agena-Raketen, unter anderem im Rahmen des Missile Defense Alarm System (MIDAS). 1961 folgten Starts von Titan I- und später von Titan-II-Interkontinentalraketen (engl., ICBM). Durch den Erwerb der beiden Atolle Eniwetok und Kwajalein wurde das Startgebiet am 1. Juli 1960 im pazifischen Raum (Pacific Missile Range) erweitert und zur Unterstützung der VAFB benutzt. Am 10. August 1960 startete eine Thor/Agena-A-Rakete mit dem Satelliten Discoverer 13. Einen Tag später wurde eine Kapsel abgeworfen und kehrte zur Erde zurück. Mit dieser Mission wurde zum ersten Mal ein Flugkörper aus dem Orbit wieder im Pazifik geborgen. Am 3. Mai 1961 wurde zum ersten Mal eine Titan-I-Rakete unterirdisch aus einem Silo auf der VAFB gestartet. Am 28. September 1962 starteten erste Flugtests mit den mit Festtreibstoff betriebenen Minuteman I ICBM Raketen. Den Kommunikationssatelliten Echo 2 startete die NASA am 25. Januar 1964 mit einer Thor-Agena-B-Rakete. Während dieser Mission wurde eine Funkverbindung von England zur UdSSR hergestellt. Dieses war die erste Zusammenarbeit in der Weltraumforschung zwischen der Sowjetunion und der USA. Im Juni 1983 folgten Starts der Peacekeeper (MX) ICBM, der Titan IV im März 1991, der Pegasus im April 1995, sowie der Delta-Raketen im Februar 1996. Am 1. Juli 1964 wurde das südlich gelegene Marinegelände Point Arguello in die Vandenberg AFB eingegliedert. Darunter fielen auch die dortigen Startanlagen, denen 1966 neue Bezeichnungen gegeben wurden. In den Jahren 1966 bis 1969 entwickelte die US Air Force am Startkomplex VAFB SLC-6 ein bemanntes Weltraumlabor (Manned Orbiting Laboratory, MOL), das mit einer Titan-III-Rakete ein zum Weltraumlabor umgebautes Gemini-B-Raumschiff in eine Umlaufbahn befördern sollte. Aus finanziellen Gründen wurde dieses Projekt jedoch ohne einen Start vom damaligen Präsidenten Nixon eingestellt. Im Januar 1979 wurde der Startkomplex SLC-6 für ca. 4 Milliarden Dollar für das Space-Shuttle-Programm umgebaut. Die Lage der Startanlage erlaubte es im Gegensatz zum Kennedy Space Center in Florida auch polare Umlaufbahnen zu erreichen. Die Startanlage war soweit fertiggestellt, dass die Raumfähre Enterprise zusammen mit einem Außentank und zwei Feststoffraketen zu Versuchszwecken auf der Startrampe stand. Bedingt durch die Challenger-Katastrophe wurde das Projekt jedoch gestrichen, so dass es zu keinem Space-Shuttle-Start von Vandenberg aus kam. Inzwischen ist SLC-6 erneut für die Delta IV umgebaut worden und nun in Betrieb. Auf dem Gelände befindet sich ein Denkmal zur Erinnerung an die Schiffskatastrophe bei Honda Point vom 8. September 1923, den größten Schiffsverlust der United States Navy im Frieden.", "section_level": 2}, {"title": "Weltraumoperationszentrum.", "content": "Seit dem 18. Mai 2005 beherbergt die Vandenberg AFB zudem das Joint Space Operations Center (also das Gemeinsame Weltraumoperationszentrum) der US-Luftwaffe. Vandenberg ist zudem auch der Sitz des \"Joint Forces Component Command\" (JFCC SPACE), das für die Weltraumaktivitäten des United States Strategic Command ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt (\"vgl.\" Weltraumwaffe, National Missile Defense, National Space Policy).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vandenberg Air Force Base (VAFB) ist eine Luftwaffenbasis der US Air Force und eine Einrichtung der U.S. Space Force. Sie erstreckt sich über etwa 40 Kilometer entlang an der kalifornischen Pazifikküste zwischen Los Angeles und San Francisco und dient ausschließlich als Raketenstartplatz. Der Weltraumbahnhof wird auch für zivile Starts der NASA und für den Start kommerzieller Satelliten genutzt. Der erste Start erfolgte am 28. Februar 1959, wobei der Erdsatellit Discoverer 1 in eine polare Erdumlaufbahn gebracht wurde. Die VAFB ist nach General Hoyt S. Vandenberg benannt.", "tgt_summary": "范登堡空军基地(英语:Vandenberg Air Force Base,)是美国加利福尼亚州圣巴巴拉县的一个空军基地和航天发射中心,以前美国空军参谋长霍伊特·范登堡的名字命名。主要任务是发射军事和商业卫星,以及测试洲际弹道导弹。美国空军的航天联合机能构成司令部(Joint Functional Component Command for Space, JFCC SPACE)即以此基地为总部。", "id": 1315395} {"src_title": "Epsilon Indi", "tgt_title": "印第安座ε", "src_document": [{"title": "Eigenbewegung.", "content": "Epsilon Indi ist nur 11,8 Lichtjahre von uns entfernt und ist nach Barnards Pfeilstern und Kapteyns Stern der Fixstern mit der drittgrößten Eigenbewegung. Seine Eigenbewegung am Nachthimmel beträgt 4,7 Bogensekunden pro Jahr – das entspricht etwa einem Monddurchmesser in 400 Jahren. In ca. 1000 Jahren wird das Sternsystem ins benachbarte Sternbild Tukan hinüberwechseln.", "section_level": 1}, {"title": "System von Epsilon Indi.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planet.", "content": "Im Jahre 2018 wurde nach den Braunen Zwergen auch ein Jupiter analog mit der 3-fachen Jupitermasse entdeckt. Epsilon Indi A b umkreist den Zentralstern Epsilon Indi A in einem Abstand von 11.5 AE. Die Umlaufzeit liegt bei etwa 45 Jahren. Eine Besonderheit des Planeten ist, dass er zwar mit der Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt wurde, jedoch durch Kombination mit Astrometrischen Messungen der Satelliten Gaia und Hipparcos wesentlich genauer charakterisiert werden konnte. Der Planet ist aufgrund der großen Nähe und der verhältnismäßig großen Distanz zum Zentralstern ein guter Kandidat für Folgeuntersuchungen durch das James-Webb-Weltraumteleskop.", "section_level": 2}, {"title": "Braune Zwerge.", "content": "In den Jahren 2002 und 2003 wurde Epsilon Indi als Sternsystem erkannt. Auf der Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems fanden Astronomen zwei sich gegenseitig umkreisende Braune Zwerge in 1200 Astronomischen Einheiten Abstand von \"Epsilon Indi A\". 2002 wurde der etwas hellere Epsilon Indi B gefunden, ein Brauner Zwerg der Spektralklasse T1 mit einer Oberflächentemperatur von 1200 K und einer Masse von etwa 50 Jupitermassen. Ein Jahr später wurde der leuchtschwächere Braune Zwerg Epsilon Indi C gefunden, der der Spektralklasse T6 angehört, eine Oberflächentemperatur von nur 850 K und eine Masse von etwa 30 Jupitermassen aufweist. Der Abstand der beiden Komponenten B (Ba) und C (Bb) beträgt etwa 2,1 AE; beide haben einen Durchmesser, der etwa dem des Planeten Jupiter entspricht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Epsilon Indi (ε Indi) ist ein Sternsystem im Sternbild Indus (Indianer). Er ist ein Stern des Südhimmels und kann erst südlich des 33. Breitengrades nördlicher Breite beobachtet werden. Bei einer scheinbaren Helligkeit von +4,69 mag ist der Stern noch gerade freiäugig zu erkennen.", "tgt_summary": "印第安座ε星(Epsilon Indi)位于印第安座,距离地球11.83光年。印第安座ε星的自行运动速度在肉眼可见的恒星中排名第2,仅次于天鹅座61(不过自行运动比印第安座ε星大的葛罗姆布里吉1830亮度为6.4等,在异常黑暗的夜空中可以用肉眼观测到它)。", "id": 1085878} {"src_title": "Marks & Spencer", "tgt_title": "馬莎百貨", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am Anfang des Unternehmens stand ein Bauchladen, mit dem Michael Marks (), ein jüdischer Immigrant aus Polen, 1882 anfing, im Nordosten Englands Kurzwaren zu vertreiben. Nach zwei Jahren lieh er sich vom Großhändler Issac Dewhirst fünf Pfund für einen Verkaufsstand auf dem Markt in Leeds. Für seine Waren warb er mit dem ins Auge fallenden Slogan: \"Don't ask the price – it's a penny\". Er hatte relativ schnell Erfolg und es entstand eine kleine Kette von Marktständen, die sich \"Marks' Penny Basar\" nannte. Das Penny-Limit wurde bis zum Ersten Weltkrieg aufrechterhalten. Der Name des Unternehmens hatte sich jedoch geändert, weil Marks 1894 zum Zwecke der geschäftlichen Expansion eine Partnerschaft mit Thomas Spencer einging, der Kassierer bei Dewhirst gewesen war. 1901 wurde das erste Kaufhaus in Manchester eröffnet. 1926 ging \"Marks & Spencer\" schließlich an die Börse; das Preislimit betrug zu dieser Zeit fünf Shilling. 1924 begann das Unternehmen, Bekleidung und Unterwäsche direkt vom Hersteller und nicht mehr über den Großhandel zu beziehen. Dadurch hatte \"Marks & Spencer\" größeren Einfluss auf die Qualität. Auf dieser Basis wurde dann 1928 das St-Michael-Warenzeichen für alle Waren eingeführt, die nach den eigenen Standards produziert wurden. Bis in die 1950er wuchs das Unternehmen rasch an, expandierte und vergrößerte das Warenangebot und den Komfort in seinen Warenhäusern (z. B. mit \"Cafebars\"). 1968 überholte M&S den Konkurrenten Woolworth als größten Einzelhändler in Großbritannien; diesen Status verlor das Unternehmen jedoch 1992 an Sainsbury's. 1975 wurden die ersten Läden auf dem europäischen Festland eröffnet. Diese Expansionsstrategie wurde 2001 aufgegeben, und die Filialen in Deutschland (Westenhellweg in Dortmund, Zeil in Frankfurt am Main, Köln, Essen u. a.), Belgien und Frankreich wurden verkauft oder geschlossen. 2015 dagegen wurde eine Filiale in Brüssel eröffnet. Die entstandenen Verluste sind Gegenstand der Marks-&-Spencer-Entscheidung des EuGH. Im Oktober 2012 trat M&S der Detox-Kampagne von Greenpeace bei. M&S unterschrieb eine Selbstverpflichtung, alle gefährlichen Chemikalien aus seiner gesamten Lieferkette und Produktpalette bis 2020 zu entfernen. Im Mai 2018 kündigte Vorstandsvorsitzender Steve Rowe die Schließung von 100 Filialen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marks & Spencer ist ein großes Einzelhandelsunternehmen aus Großbritannien. Das Unternehmen ist neben den Supermarktketten Tesco, Sainsbury’s, ASDA (gehört zu Wal-Mart), Morrisons, u. a. eines der größten Einzelhandelsunternehmen in Großbritannien. Es betreibt in ganz Großbritannien über 375 Einkaufsläden, die zumeist aus Kaufhäusern in Innenstadtlagen bestehen. Es ist im FTSE 100 gelistet, ISIN GB0031274896.", "tgt_summary": "马莎百货(Marks & Spencer,有时亦标记为M&S、Marks and Sparks、Marks、Marks's)是一间英国的零售商,总公司位於伦敦,目前在全世界超过30个国家设有约760间分店。马莎百货是英国最具代表性的连锁商店之一,至2007年3月为止,在英国境内拥有520间分店,同时也是英国最大的服装零售商,而食品的销售也占了很大的比重。大部分的分店皆以销售服装和食品为主,而马莎百货也开始销售家用品,例如寝具织品,但销售仍然以前两者为主。", "id": 1476375} {"src_title": "John Banville", "tgt_title": "約翰·班維爾", "src_document": [{"title": "Biografisches.", "content": "John Banville, Sohn von Agnes und Martin Banville, wuchs im Südosten Irlands in bescheidenen Verhältnissen auf. Er besuchte die katholische \"Christian Brother's School\" und das \"St. Peter's College\" in Wexford. Mit fünfzehn Jahren begann er Kurzgeschichten zu schreiben. Nach seinem Collegeabschluss arbeitete er bei einer Fluggesellschaft, bei der Britischen Post und in einem Verlag. In den Jahren 1968 und 1969 lebte er in den USA. Nach seiner Rückkehr war er als Journalist bei der Zeitung Irish Press in Dublin beschäftigt. Nebenbei schrieb er Kurzgeschichten und Buchrezensionen. Sein erster Roman \"Long Lankin\" wurde 1970 veröffentlicht. Banville machte sich aber in dieser Zeit besonders als Literaturkritiker einen Namen. Von 1988 bis 1999 leitete er als Redakteur den Literaturteil der Irish Times. 1984 wurde er Mitglied der \"Irish Art Association\", der er bis 2011 angehörte. Seitdem arbeitet er als freier Autor und Literaturkritiker. Der literarische Durchbruch gelang Banville 1976 mit seinem dritten Roman \"Doctor Copernikus\", für den er mit dem James Tait Black Memorial Prize ausgezeichnet wurde. Das Buch erschien 1999 auch in Deutschland. Weitere Romane folgten, die alle große internationale Beachtung fanden. Seinen größten Erfolg hatte John Banville allerdings mit seinem Roman \"The Sea\" (Die See), für den er 2005 den Man Booker Prize erhielt. Unter dem Pseudonym Benjamin Black schreibt er seit einigen Jahren auch Kriminalromane. Neben einer Reihe um den Pathologen Quirke verfasste er 2014 einen Roman mit dem klassischen Privatdetektiv Philip Marlowe. John Banville wurde mit vielen Literaturpreisen geehrt. Er ist Mitglied von Aosdána und der Royal Society of Literature. Der Autor lebt und arbeitet in Dublin.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In Banvilles Romanen stehen meist Männer, oft bereits fortgeschrittenen Alters, im Mittelpunkt, die ihr Leben rückblickend betrachten oder lebensentscheidende Erfahrungen realisieren. Die Werke konzentrieren sich jedoch selten auf (die durchaus verfolgbaren und wohlbeschriebenen) Handlungsverläufe oder Äußerlichkeiten, stattdessen steht häufig die (Nicht-)Erfahrung der Realität durch das Individuum im Vordergrund. Die Leser werden über Realität, Irrealität, Wahrheit, Lüge und Phantasie der Erzählelemente oft im Unklaren gelassen, zum Teil, weil der Erzähler sich über diese selbst im Unklaren ist/scheint. Banville bemerkte sinngemäß einmal, dies sei sein persönlicher Weg zwischen den Großen der irischen Literatur, Samuel Beckett, der „das Nichts“ erzählte, und James Joyce, der „das Alles“ erzählte. Er selbst erzähle eine Geschichte, um dieser anschließend Realität und Boden zu entziehen. Insofern bewegt sich der Autor auf einem schmalen Grat, wo existenzielle Erfahrung und experimentelle Dramaturgie zusammenfinden. Mit der Veröffentlichung seines Romans \"Doctor Copernicus\" beginnt Banville mit einer Reihe von Büchern (z. B. \"Kepler\", \"Mefisto\" oder \"Newtons Brief\"), die sich mit dem Leben und der Arbeit von Wissenschaftlern und deren Ideen auseinandersetzen. In diesen Romanen ist schon seine Neigung für düstere, geheimnisvolle Charaktere zu erkennen. Noch deutlicher wird das in seiner Trilogie, die aus den Werken \"Das Buch der Beweise\", \"Geister\" und \"Athena\" besteht. Sie erzählt „über den aus der Ich-Perspektive erzählenden Mörder Freddie Montgomery, einen Schurken von Nabokovschen Dimensionen.“ Neben Vladimir Nabokov stehen auch die beiden großen irischen Literaten Samuel Beckett und James Joyce für die Werke Banvilles Pate.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "John Banville erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Die ersten 1976 für \"Doctor Copernicus\" und den Guardian Fiction Award für \"Kepler\". 1981 wurde \"Kepler\" erneut ausgezeichnet und zwar mit dem \"Allied Irish Bank Fiction Prize\". 1989 erhielt er den Guinness Peat Aviation Award für \"The Book of Evidence (Das Buch der Beweise)\", das gleichzeitig in die engere Auswahl (shortlist) für den mit 50.000 britischen Pfund dotierten Booker Prize kam. 2005 erhielt er den Man Booker Prize schließlich für seinen Roman \"The Sea (Die See)\" und ein Jahr später für denselben Roman den Irish Book Award. In der Begründung der Booker-Prize-Jury hieß es, das Werk sei eine „meisterhafte Studie von Leid, Erinnerung und wieder bewusst gewordener Liebe“ („a masterly study of grief, memory and love recollected“). Seit 2007 ist er auswärtiges Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences und seit 2014 der American Academy of Arts and Letters. 2010 erhielt Banville den Kerry Group Irish Fiction Award für \"The Infinities\", 2011 den Franz-Kafka-Literaturpreis und 2012 erneut einen Irish Book Award für den Roman \"Ancient Light\". 2013 wurde er mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet und erhielt den Irish Book Lifetime Achievement Award. Für 2014 wurde ihm der Prinz-von-Asturien-Preis zugesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Banville (* 8. Dezember 1945 in Wexford, Irland) ist ein irischer Schriftsteller und Literaturkritiker englischer Sprache. Für seinen Roman \"Die See\" erhielt er 2005 den Man Booker Prize. Unter dem Pseudonym Benjamin Black schreibt er auch Kriminalromane.", "tgt_summary": "约翰·班维尔(,1945年-12月8日),生于爱尔兰威克斯福,爱尔兰小说家。他的小说《证据之书》(\"英语:The Book of Evidence\"),被列入英国布克奖的名单,《大海》(\"英语:The Sea\"),赢取了2005年的英国布克奖。2011年5月26日,获得2011年度卡夫卡奖。", "id": 1778345} {"src_title": "Wassili II. (Russland)", "tgt_title": "瓦西里二世 (莫斯科)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wassili II. war der jüngste und einzige überlebende Sohn seines Vorgängers Wassili I. Dmitrijewitsch. Seine Mutter war Sofija Vytautaitė (1371–1453). Zunächst musste er sich zweier Cousins, Wassili des Schielenden (russ. Василий Юрьевич Косой – Wassili Jurjewitsch Kossoi) und Dmitri Jurjewitsch Schemjaka (russ. Дми́трий Ю́рьевич Шемя́ка), erwehren, die über ihren Vater Juri von Swenigorod (Fürst von Galitsch-Merski) die Situation des erst 10-jährigen Großfürsten, der vonseiten seines mütterlichen Großvaters Vytautas des Großen Unterstützung fand, für ihre eigenen Thronansprüche nutzten. Juri holte sich 1430 nach Vytautas’ Tod die Erlaubnis durch die Goldene Horde unter Khan Ulug Mehmed, Moskau einzunehmen. Der Khan unterstützte ihn aus politischen Überlegungen nicht weiter, aber Juri gelang es 1433 mit einer Armee dennoch Moskau durch Verrat des Bojaren Iwan Wsewolschski (russ. Ива́н (Иоа́нн) Дми́триевич Всево́лжский) an Wassili einzunehmen und den Großfürsten gefangen zu setzen. Juri nahm den Großfürstentitel an, verzieh seinem Neffen Wassili II. und gab ihm die Stadt Kolomna, was dieser ausnutzte, um im Gegenzug gegen seinen Onkel vorzugehen. Juri verließ Moskau unter Thronverzicht wegen der unsicheren Lage der Moskauer Herrschaft und zog in seine Heimat Litauen. Der Verräter Wsewolschski wurde auf Befehl Wassilis geblendet. Monate später vertrieben Juris Söhne (Wassili und Dmitri) Wassili II. aus Moskau, der zur Goldenen Horde ging. 1434 starb Juri, Wassili der Schielende besetzte den Kreml und ließ sich zum Großfürsten proklamieren. Sein Bruder Dmitri Schemjaka hatte eigene Pläne und verschwor sich mit dem rechtmäßigen Wassili II. gegen seinen eigenen Bruder, den sie 1435 aus dem Kreml vertreiben konnten. Er wurde gefangen genommen und geblendet, was seine Throninteressen zunichtemachte. Wassili II. herrschte bis 1439 unangefochten und hatte es nun nach dem Zusammenbruch der Goldenen Horde mit den Angriffen der Nachfolgekhanate der Tataren (Khanat Kasan, Khanat der Krim und Khanat Astrachan) zu tun. 1439 verließ er seine Hauptstadt auf der Flucht vor der Belagerung durch Khan Ulug Mehmed des Khanats Kasan. 1445 wurde Wassili II. nach schwerer Niederlage gegen den Khan dessen Gefangener und erst durch ein großes Lösegeld von seinen russischen Untertanen im selben Jahr freigekauft. Dmitri Schemjaka war nun Herr in Moskau und sah seine Möglichkeit, Großfürst zu bleiben. Aus Rache wegen der Blendung Wsewolschskis durch Wassili ließ er diesem im Jahre 1446 ebenfalls das Augenlicht nehmen und ihn nach Uglitsch verbannen. Seitdem hatte Wassili II. den Beinamen „der Blinde“ (russ. Тёмный – Tjomny), genau der „Dunkelsehende“. Er hatte dennoch viele starke Freunde, die ihn jederzeit unterstützten, was Wassili II. ausnützte, als Dmitri ihn aus Uglitsch nach Wologda berief und ihm die Stadt zur Apanage gab. Aus dieser neuen Position heraus eroberte sich der „Blinde“ mit seinen Getreuen seinen rechtmäßigen Thron zurück. Wassili II. gelang es, um 1453 seinen Cousin Dmitri zu besiegen, der nach Nowgorod floh, wo er durch Moskauer Agenten durch ein Fischgericht vergiftet wurde. Seine Kinder flüchteten nach Litauen. Wassili II. soll nach Überlieferung den Boten der Todesnachricht fürstlich belohnt und geadelt haben. In seiner 37-jährigen Herrschaft, die durch vernichtende Kämpfe innerhalb der Verwandtschaft und mit den Tataren geprägt war und ihn das Augenlicht kostete, stärkte er durch Beseitigung der bestehenden Kleinfürstentümer die Macht des Großfürstentums Moskau und schuf 1448 durch die Wahl Jonas (russ. Иона; * (?) in Soligalitsch, † 23. März 1461 in Moskau) zum ersten Moskauer Metropoliten eine vom Patriarchen von Konstantinopel unabhängige, eigenständige russisch-orthodoxe Kirche, die erst 1451 von Konstantinopel anerkannt wurde. Wassili II. war mit Maria von Borowsk verheiratet, die ihm den Nachfolger Iwan Wassiljewitsch gebar, der als Iwan III. in den letzten fünf Jahren seines Vaters Herrschaft Mitregent war und nach ihm 1462 den Thron bestieg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wassili II. Wassiljewitsch der Blinde (; * 10. März 1415 in Moskau; † 27. März 1462 ebenda) war seit 1425 russischer Großfürst von Moskau (russ. вели́кий князь моско́вский – weliki knjas moskowski).", "tgt_summary": "瓦西里二世·瓦西里耶维奇(失明大公)(俄语:Василий II Васильевич Тёмный,1415年3月10日~1462年3月27日)莫斯科大公(1425年~1433年,1433年~1434年,1434年~1445年,1445年~1446年,1447年~1462年)。", "id": 466960} {"src_title": "Southend-on-Sea", "tgt_title": "濱海紹森德", "src_document": [{"title": "Stadtgliederung.", "content": "Der Stadt gehören folgende Ortsteile an: Chalkwell, Eastwood, Leigh-on-Sea, Prittlewell, Shoeburyness, Southchurch, Thorpe Bay und Westcliff-on-Sea.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde zwischen 500 und 850 n. Chr. von heidnischen Sachsen als \"Prittlewell\" gegründet. Seit 1481 wird der Name Southend (\"Sowthende\") verwendet. Im Jahre 1768 wurde Southend-on-Sea zum ersten Mal als Seebad erwähnt. 1793 errichtete man das königliche Hotel und die Terrasse. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einem mondänen Seebad. Die 1889 eröffnete und mehrfach ausgebaute Pier hat eine Länge von 2,16 Kilometern und gilt damit als längste Vergnügungspier der Welt. Mehrfach wurde die Pier durch Feuer beschädigt, so in den Jahren 1959, 1976 und 1992. Beim bisher letzten Brand am 9. Oktober 2005 wurden etliche Gebäude des Piers zerstört, so zum Beispiel eine Bahnstation und ein Pub. 1856 erhielt der Ort Anschluss an das Bahnnetz des Landes. Am 15. August 1892 bekam Southend-on-Sea das Stadtrecht verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Im Jahre 1110 wurde die Cluniazenser-Priorei errichtet. Sehenswert ist das in der restaurierten Priorei eingerichtete Museum. Interessant sind auch das Central Museum, das Planetarium, die Southchurch Hall und die Beecroft Art Gallery. Ebenfalls sehenswert sind die Parkanlagen und der Southend Pier, der mit einer Länge von 2.158 m die längste Seebrücke der Welt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Bahnstrecke \"Great Eastern Railway\" (bzw. \"one\") verbindet die Stadt vom Bahnhof Southend Victoria über Billericay mit dem Londoner Bahnhof Liverpool Street. Die Linie \"c2c (London, Tilbury and Southend Railway)\" verbindet die Bahnhöfe Southend Central und Southend East über Tilbury mit dem Londoner Bahnhof Fenchurch Street. Den Busverkehr wickeln die Unternehmen Arriva und First Group ab, die ihre Fahrkarten gegenseitig anerkennen. \"National Express\" unterhält eine täglich verkehrende Buslinie nach Liverpool und der Bus X30 der First Group bindet Southend-on-Sea an den Airport London Stansted an. Die Straßen A13 road und die vierspurige A127 road verbinden Southend-on-Sea mit London. Der London Southend Airport ging aus dem Militärflugplatz Rochford hervor und bietet heute Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an Flugzeugen, Pilotenausbildungen, Gesellschafts- und Freizeitflüge sowie an den Samstagen im Sommer Linienflüge nach Jersey an. Es existieren Pläne zur Erweiterung des Flughafens einschließlich der Einbeziehung eines Bahnhofs im Jahr 2009. Im Dezember 2008 wurde der Southend Airport von der Stobart-Gruppe für 21 Millionen Pfund gekauft. Neben dem Flughafen wurden mehrere neue Geschäfte erbaut. Im April 2012 hat die Billigfluggesellschaft easyJet hier eine Basis eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Southend-on-Sea ist eine Stadt in der Grafschaft Essex in Großbritannien mit 182.463 Einwohnern (Stand 2018). Das Seebad liegt am nördlichen Ufer der Themse-Mündung in die Nordsee und ist Industriezentrum mit Elektro- und Pharmaindustrie sowie kultureller Mittelpunkt der Region mit Theatern, Kinos, Museen und Galerien. Seit 1998 ist das Borough of Southend-on-Sea eine selbständige Verwaltungseinheit (Unitary Authority) innerhalb der Verwaltungsregion East of England.", "tgt_summary": "滨海绍森德(英语:Southend-on-Sea )是一个位于英国埃塞克斯郡的单一管理区,位於伦敦以东,处于泰晤士河口北部,是埃塞克斯郡滨海度假胜地。当地的绍森德码头是世界上最长的休闲码头。 伦敦绍森德机场位于镇中心以北。2011年人口总计有174,300人。", "id": 1592683} {"src_title": "Iljuschin Il-114", "tgt_title": "伊尔-114", "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "Die Iljuschin Il-114 wurde als konventioneller freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise konzipiert. Bei der Konstruktion wurde besonderer Wert auf einen erhöhten Anteil von Kompositwerkstoffen an der Gesamtkonstruktion gelegt, um die Leermasse zu senken und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Die Ausrüstung des Flugzeugs ist dafür ausgelegt, von Flughäfen mit gering ausgebauter Infrastruktur und widrigen Klimabedingungen aus operieren zu können. Ein weiterer neuer Aspekt, der in die Konstruktion der Maschine einfloss, war die Verwendung eines Glascockpits mit fünf Bildschirmen und einer elektronischen Avionik für eine Zweimann-Cockpitcrew. Die Passagierkabine ist 18,9 m lang, 2,64 m breit und 1,92 m hoch. Für die Anordnung der Passagiersitze wurde eine 2+2-Konfiguration mit einem Mittelgang ausgewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Il-114 entstand aufgrund eines 1983 von der Aeroflot erteilten Auftrages für einen Nachfolger der An-24. Die Konstruktionsphase erfolgte 1984/85, und ab Anfang 1986 begann der Bau. Der erste von drei Prototypen (Kennzeichen СССР–54000) flog am 29. März 1990 mit Wjatscheslaw Semjonowitsch Beloussow vom Testzentrum Schukowski aus zum ersten Mal. Zwei weitere wurden für Belastungs- und Statiktests am Boden verwendet. Die erste Serienmaschine absolvierte am 7. August 1992 den Erstflug. Die Auslieferung begann 1994. Die Variante Il-114-100 wurde mitPratt&Whitney-PW127-HTriebwerken und einem Sextant-Avionik-System angeboten. Der erste Prototyp mit westlicher Technik hatte seinen Erstflug am 26. Januar 1999. Neben der Produktion in Moskau wurde das Flugzeug auch in einer Fertigungsstätte in Taschkent, Usbekistan, gebaut. Trotz des anfänglichen Interesses seitens bulgarischer, polnischer, rumänischer und ukrainischer Fluglinien blieben Bestellungen aus. Die Fertigung in Usbekistan wurde deshalb eingestellt, die Fabrik geschlossen und die Produktion 2012 eingestellt. Die letzten sechs, in Usbekistan noch bei Uzbekistan Airways betriebenen Flugzeuge wurden 2018 ausgemustert. Eine Neuauflage des Programms erfolgte im Zuge des Ukraine-Konfliktes und der Einstellung des An-140-Programms bei Awiakor in Samara im Jahre 2015. Die neue Version der IL-114 soll weitestgehend modernisiert werden, dieses betrifft sowohl Avionik wie auch Triebwerke. Diese neue Version erhielt die Bezeichnung Il-114-300, sie soll unter anderen mit Triebwerken des Typs Klimow TW7-117ST ausgestattet werden. Am 12. September 2017 hob eine Il-76LL zur Erprobung des Triebwerks ab. Bis 2018 sollte laut damaliger Planung die Zertifizierung der neuen Version erfolgen und 2022 die ersten Flugzeuge ausgeliefert werden, im Jahr 2019 wurde mit der Montage des ersten Flugzeugs begonnen und für nach 2021, nach der Lieferung aller Komponenten, die Flugerprobung erwartet. Die Zertifizierung des Flugzeugs mit einer maximalen Kapazität von 50 bis 68 Sitzen sollte nun im Jahr 2022 erfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Von den 20 produzierten Einheiten gingen zwei Maschinen verloren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Iljuschin Il-114 () ist ein zweimotoriges leichtes Fracht- und Regionalpassagierflugzeug aus sowjetischer bzw. russischer Produktion. Es ist für den Binnenflugverkehr bis 1000 km vorgesehen. Die Il-114 wurde als Ersatz für die Antonow An-24/26/30/32 konzipiert und kann auch Graspisten nutzen. Bei der Konstruktion des Flugzeugs wurde auf leise und sparsame Triebwerke geachtet. Als Frachtmaschine angeboten besitzt die Maschine auf der linken Seite ein 3,31 m × 1,78 m großes Ladetor.", "tgt_summary": "伊留申Il-114(简称:伊尔-114,)是一款由伊留申设计局所设计的涡桨支线客机,于1990年首飞,共生产了20架。", "id": 1699850} {"src_title": "American Conquest", "tgt_title": "征服美洲", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Wie der Titel des Spiels bereits andeutet, ist die Eroberung des amerikanischen Kontinents das Ziel des Spieles. Die zwölf spielbaren Nationen sind Spanien, die Maya, die USA, die Delawaren, England, die Irokesen, die Inka, die Huronen, Frankreich, die Azteken, die Pueblos und die Sioux, mit denen man eine Zivilisation aufbaut und schließlich Truppen ausbildet, um in großen Schlachten gegen gegnerische Armeen zu kämpfen. Der Spieler übernimmt in acht Kampagnen die Rolle verschiedener historischer Figuren wie Francisco Pizarro oder George Washington. In diesen Kampagnen mit insgesamt 42 Szenarien spielt man zahlreiche historische Konflikte wie Cortez' Expedition, den Kampf des Tecumseh, den Siebenjährigen Krieg oder den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg nach und zieht mit bis zu 16.000 Soldaten in epische Echtzeitschlachten auf 2D-Isometrischem Terrain (die Kameraperspektive lässt sich nicht verändern).", "section_level": 1}, {"title": "Fight Back.", "content": "Fight Back ist das im September 2003 veröffentlichte Add-on zu \"American Conquest\", welches auch ohne die Vollversion gespielt werden kann (Stand-Alone). Die Erweiterung bietet eine neue Kampagne mit Dutzenden neuen Szenarien, fünf neuen Völker und über fünfzig neuen Einheiten. Die neuen Nationen sind Deutschland, Russland, die Haida, Portugal und Holland. Die im Geschäftsjahr 2003 erzielten Verkaufszahlen von über 80.000 Stück dürfen für ein Add-on eines deutschen Publishers als recht erfolgreich angesehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Divided Nation.", "content": "Divided Nation ist im Februar 2006 erschienen und ist wie Fight Back ohne die Grundversion spielbar. Die Handlung dreht sich in dieser sogenannten Stand-Alone-Version um den Bürgerkrieg in Amerika. Neue Nationen sind die CSA (Confederate States of America), Mexiko und Texas. Das Spiel wartet wieder mit einer Bevölkerungsgrenze von 16.000 Einheiten auf. Das Spielprinzip ist allerdings gegenüber den beiden vorherigen Teilen verändert worden. So stehen hier die Schlachten im Kampagnenmodus im Vordergrund und es wird nicht mehr auf das Aufbauen gesetzt. Dafür wird der Moral der Einheiten eine größere Bedeutung zugemessen als vorher. Im Spiel ist unter anderem General Lee spielbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "American Conquest ist ein von GSC Game World entwickeltes Echtzeit-Strategiespiel, das im November 2002 von cdv Software Entertainment für Windows-PCs veröffentlicht wurde. Aufgrund der sehr umfangreichen Szenarien, bei denen zeitgleich bis zu 16.000 einzelne Einheiten auftreten, gehört es mit zu den bekanntesten und umfangreichsten Strategiespielen aus Deutschland. Bis April 2003 wurde es 150.000 Mal verkauft. Die Firma GSC Game World aus der Ukraine entwickelte auch die erfolgreiche Cossacks-Spielereihe, von der weltweit mehr als 2,5 Millionen Exemplare verkauft wurden (Stand Dezember 2004). Die Spielreihe wird auch als \"American Conquest – Anthology\" verkauft, in der alle drei Spiele vorhanden sind.", "tgt_summary": "是一款2002年上市的即时战略游戏,由GSC Game World开发、CDV发行。在中国由东方娱动代理发行。游戏的背景被设定1492-1813的美洲大陆。", "id": 2444632} {"src_title": "Bürgersaal (München)", "tgt_title": "市民会馆教堂 (慕尼黑)", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Bürgersaal (Neuhauser Straße 14) befindet sich im Kreuzviertel der historischen Altstadt an der Fußgängerzone Nähe Karlstor.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem der alte Kongregationssaal zu klein wurde, entschlossen sich die Sodalen der 1610 gegründeten Marianischen Männerkongregation »Mariä Verkündigung« zu einem Neubau. Da er zuerst nicht für Gottesdienstfeiern vorgesehen war, entschied man sich für eine Lage an der Ost-West-Magistrale der Salzstraße in unmittelbarer Nähe zu dem Jesuitenkloster St. Michael, in deren Gymnasium die Marianische Männerkongregation gegründet worden war. Auch hatten die Jesuiten die seelsorgerliche Leitung. Insofern ist der Bau des Bürgersaales rein privat durch die Marianische Männerkongregation finanziert. 1709–1710, während der Herrschaft der Kaiserlichen Administration in Bayern, errichtete dann Johann Georg Ettenhofer als Polier den Bau nach Plänen des Oberhofbaumeisters Giovanni Antonio Viscardi. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Bürgersaal bei Fliegerangriffen 1944 bis auf die Außenmauern zerstört; nur die Hauptfassade blieb unbeschädigt. Als erste der zerstörten Münchner Kirchen wurde die Bürgersaal-Kirche bereits 1945/46 wiederhergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Vier Obelisken krönen die beinahe quadratische, rot-weiß gestrichene Barockfassade. Sie ist zweigeschossig, wird von Doppelpilastern gegliedert und folgt so dem Aufbau im Inneren, die eine Unterteilung in eine Oberkirche und eine Unterkirche aufweist. Über dem Eingang steht eine Figur der thronenden Madonna mit Kind. Eine Inschrift macht die Widmung publik, die sich in goldenen Lettern über beide Friese erstreckt: DIVAE MATRI VIRGINI / DEVOTI FILII DD. CC. MONAC. ANNO MDCCX – Der jungfräulichen Gottesmutter [haben dieses Bauwerk] als [ihr] ergebene Söhne die Söhne Münchens im Jahre 1710 [errichtet]. Die \"Oberkirche\" entspricht dem Bürgersaal vor seiner Zerstörung. Lediglich das Deckenfresko „Mariae Himmelfahrt“ (Martin Knoller, 1773/74) wurde nicht rekonstruiert. Der Gesamtentwurf stammt von Johann Andreas Wolff. Deutlich erkennbar ist der ursprüngliche Verwendungszweck als Saal, der durch den Hochaltar im Norden eine neue Orientierung erhält. Die \"Unterkirche\" besteht aus einem fensterlosen, dreischiffigen Raum, der erst seit Ende des 19. Jahrhunderts zusammen mit der Kongregationsdruckerei zur Krypta umgewandelt wurde. Der 1898 von Erzbischof Franz Joseph von Stein eingeweihte Kreuzweg wurde vom Münchner Architekten Joseph Elsner entworfen und von seinem Mitarbeiter Hans Sprenger geschaffen. An zentraler Stelle vor dem Altar befindet sich das Grab des 1987 seliggesprochenen Jesuiten und Widerstandskämpfers Rupert Mayer.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel der Bürgersaalkirche wurde 1994 von der Orgelbaufirma Vleugels (Hardheim) erbaut und dem seligen Pater Rupert Mayer SJ gewidmet. Das Instrument hat mechanische Spieltrakturen und elektrische Registertrakturen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bürgersaal in München, seit der Weihe des Hochaltars am 13. Mai 1778 inoffiziell auch „\"Bürgersaalkirche\"“ genannt, ist der Bet- und Versammlungssaal der \"Marianischen Männerkongregation »Mariä Verkündigung« am Bürgersaal zu München\". Er wurde 1709/10 nach Plänen von Giovanni Antonio Viscardi erbaut. Seit 1778 wird der Saal als Kirche genutzt.", "tgt_summary": "伯格塞尔教堂(市民会馆教堂,Bürgersaalkirche)位于慕尼黑古老的内城步行区的东西干道Neuhauser大街14号,卡尔门内,东面紧邻耶稣会的圣弥额尔教堂。", "id": 670588} {"src_title": "Solarthermie", "tgt_title": "太陽熱能", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Erste Anwendungen der solarthermischen Nutzung gehen bis in die Antike (800 v. Chr. – 600 n. Chr.) zurück, als Brenn- bzw. Hohlspiegel für die Fokussierung von Lichtstrahlen verwendet wurden. Die passive Nutzung der Solarthermie wurde bereits im alten Ägypten, in Mesopotamien und in den frühen südamerikanischen Hochkulturen durch die Architektur ihrer Bauwerke praktiziert. Hier wurden zum Beispiel Türen derart positioniert, dass sie sich zur Mittagszeit an der sonnenabgewandten Seite befanden. In kalten Klimazonen sind Fenster und Türen bevorzugt auf der windabgewandten Seite", "section_level": 1}, {"title": "Theoretische Grundlagen.", "content": "Die Sonne erzeugt durch die in ihrem Inneren ablaufende Kernfusion eine Leistung von ca. 3,8 · 10 Watt und gibt sie in Form von Strahlung ab. Von der kugelförmigen Sonnenoberfläche wird diese Strahlungsleistung etwa gleichmäßig in alle Richtungen abgegeben. Genau genommen schwankt die Strahlungsleistung der Sonne sowohl örtlich als auch zeitlich, siehe zum Beispiel unter Sonnenaktivität und Weltraumwetter für nähere Informationen. Die Erde kreist (eigentlich auf einer elliptischen Bahn) in einem mittleren Abstand von etwa 150 Millionen Kilometern um die Sonne, dieser Abstand wird auch als Astronomische Einheit bezeichnet. Im Hinblick auf die Strahlungsleistung bewegt sich die Erde auf einer Kugelfläche um die Sonne mit einem Radius von einer Astronomischen Einheit. Die Strahlungsleistung verteilt auf diese Kugelfläche beträgt im Mittel was als Solarkonstante bezeichnet wird. Der Wert schwankt, insofern ist es irreführend, von einer Konstanten zu sprechen, der Begriff hat sich aber eingebürgert. Die Solarkonstante erlaubt einfache Berechnungen und Abschätzungen. Während im erdnahen Weltraum eine senkrecht zur Sonne ausgerichtete Fläche tatsächlich den von der Solarkonstanten gegebenen Wert empfängt, sorgt die Erdatmosphäre für eine deutliche Dämpfung. Durch Reflexion und Absorption an Wolken, Aerosolen und Gasen wird dieser Wert durch die Atmosphäre beträchtlich reduziert. Je nach Breitengrad muss die Strahlung einen längeren Weg durch die Atmosphäre zurücklegen (die Extinktion", "section_level": 1}, {"title": "Weltweite Nutzung.", "content": "Die thermische Solarenergie wird am stärksten in China und Europa genutzt. Im Jahr 2007 lag der weltweite Kapazitätszuwachs bei 126 GW, davon 67 % in China und 12 % in Europa. In China nutzt man die Energie meistens zur Warmwassererzeugung, in Europa oft auch für die teilsolare Raumheizung. Die weltweite installierte Kapazität nahm zwischen Jahren 2007–2008 um", "section_level": 1}, {"title": "Sonnenkollektoren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Arten von Sonnenkollektoren.", "content": "Man unterscheidet folgende Bauformen: Solarthermische Kollektoren \"ohne\" die Konzentration der Strahlung zur Anhebung der Temperatur Solarthermische Kollektoren \"mit\" der Konzentration der Strahlung zur Anhebung der Temperatur Ziel ist somit ein gezieltes Absorbieren möglichst aller auf dem Kollektor auftreffenden Sonnenenergie. Probleme stellen die Reflexionen der Sonnenstrahlung bei fehlender Entspiegelung dar. Dadurch gelangt nur ein Teil der Sonnenstrahlung auf den Absorber. Neuere", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungsgebiete im Alltag.", "content": "Solarthermie wird im privaten Bereich vorrangig im Rahmen der Gebäudeheizung und -klimatisierung genutzt. In Verbindung mit einer guten Wärmedämmung und der \"passiven Nutzung\" der solaren Einstrahlung vermindert sich der Bedarf an zusätzlicher Heizenergie bereits stark. Eine durchdachte passive Nutzung der Sonnenenergie kann auch in Mitteleuropa soweit gehen, dass eine aktive Heizungsanlage nicht mehr erforderlich ist. Die typischsten Beispiele für eine passive Nutzung der Sonnenstrahlung sind das Gewächshaus und der Wintergarten. Dachüberstände über großen isolierverglasten Südfenstern können im Sommer kühlend wirken, und im Winter (durch den dann niedrigeren Stand der Sonne) die durch das Fenster einfallende Wärmestrahlung zur Raumheizung nutzen. Ein ähnlicher Effekt lässt sich durch Absorberwandflächen erreichen, an denen das Sonnenlicht hinter einer transparenten Dämmmaterialschicht an einer schwarzen Absorberfläche auftrifft und die dahinterliegende Wand heizt. Diese passiven Techniken finden in der sog. Solararchitektur Anwendung. Da moderne Bürogebäude (beispielsweise der Commerzbank Tower in Frankfurt am Main und der Post Tower in Bonn) heute oft eine fast vollverglaste Außenfassade aufweisen, ergibt sich im", "section_level": 2}, {"title": "Ausrichtung.", "content": "Solarthermische Großkraftwerke sind im Regelfall mit flexibler Nachführtechnik ausgestattet, so dass sich die Frage der Ausrichtung nicht stellt. Bei Parabolrinnenkraftwerken kommen meistens einachsige Nachführsysteme zum Einsatz, bei Paraboloidkraftwerken und anderen horizontal nachgeführten Konzentrator-Bauweisen typischerweise zweiachsige. Bei statisch montierten Kollektorsystemen im Bereich der Gebäudetechnik ist jedoch ein optimaler Aufstellungswinkel unerlässlich, um einen hohen Ertrag zu gewährleisten. Man unterscheidet zwischen vertikalem Neigungswinkel und, je nach Erdhalbkugel, Süd- bzw. Nordabweichung (Azimut-Winkel) In Europa lassen sich die besten Erträge bei einer Kollektorneigung von 30 bis 45 Grad und einer direkten Ausrichtung nach Süden erzielen (Azimut 0°). Dabei kann eine geringe Südabweichung von bis zu 20° noch in Kauf genommen werden. Aufgrund folgender Zusammenhänge kann in", "section_level": 2}, {"title": "Energetische Amortisationszeit.", "content": "Die energetische Amortisationszeit eines Solarthermiesystems beträgt 12 bis 24 Monate, d. h. in dieser Zeit haben die Kollektoren die gleiche Menge an Energie der Heizung zugeführt, die für die Produktion usw. der Anlage aufgewendet werden musste. Die Lebensdauer der Kollektoren liegt bei mindestens 30 Jahren. Allerdings ist kritisiert worden,", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftlichkeit.", "content": "Waren Solarthermieanlagen in den 1980er und 1990er Jahren in Mitteleuropa rechnerisch kaum darstellbar und wurden meist von ökologisch Interessierten genutzt, so ist heute (2013) eine Solaranlage bei Heizölpreisen von 90 Cent je Liter und der daraus erzeugten Wärmeenergie von 10 ct/kWh meist wirtschaftlich sinnvoll zu betreiben. Die Amortisationszeit einer Solarthermieanlage hängt", "section_level": 2}, {"title": "Förderung in Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Forschung und Entwicklung.", "content": "Um den Markt der aufstrebenden regenerativen Energietechnik in Deutschland zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (kurz BMU) umfangreiche Förderungsmaßnahmen eingerichtet. In dem sich neu entwickelnden Weltmarkt für solarthermische Kraftwerke haben deutsche Firmen dank der mit BMU-Förderung entwickelnden Technologien hervorragende Chancen. Die ersten Kraftwerke in Nevada und Spanien wurden mit maßgeblicher deutscher Beteiligung realisiert. Allein im Jahr 2007 wurde vom BMU ein Fördervolumen von 5,9 Mio. Euro neu bewilligt, zusätzlich zu der Unterstützung von weiteren 5,9 Mio. Euro, die in bereits laufende Projekte fließen. Ab dem Jahr 2008 wird die Förderung für", "section_level": 3}, {"title": "Aktuelle Nutzung.", "content": "Generell wird der Einsatz von solarthermischen Anlagen vom deutschen Staat je nach Größe und Einsatzgebiet finanziell gefördert. Das BMU zielt mit der Förderung im Bereich der Niedertemperatur-Solarthermie darauf ab, den Anteil der Solarthermie an der Wärme- und Kälteerzeugung deutlich zu erhöhen. Sie soll zunehmend zur Substitution fossiler Brennstoffe und damit zur CO-Minderung beitragen. Der Plan sieht vor, bis zum Jahr 2020 eine Verzehnfachung der installierten thermischen Solarleistung zu erreichen.", "section_level": 3}, {"title": "Konkrete Zahlen (Stand BAFA 3/2013).", "content": "Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung Zusätzlich werden Bonusförderungen für folgende Maßnahmen gewährt:", "section_level": 3}, {"title": "Sonnenwärmekraftwerke.", "content": "→ \"Hauptartikel: Sonnenwärmekraftwerk\" → \"Siehe auch: Aufwindkraftwerk\" In solarthermischen Kraftwerken wird Sonnenenergie durch Spiegelsysteme auf einen Absorber gebündelt und die dort erzeugte Wärme mit Hilfe konventioneller Technik (z. B. Dampfturbinen) zur Stromproduktion genutzt. Je nach Art des fokussierenden Spiegelsystems werden Rinnenkraftwerke, Turmkraftwerke und Dish-Anlagen unterschieden.", "section_level": 2}, {"title": "Solarturm-Kraftwerk.", "content": "Um einen ca. 50 bis 150 Meter hohen Turm ist ein Feld aus Heliostaten (Brennspiegeln) angeordnet, die computergesteuert der Sonne nachgeführt werden und die reflektierten Strahlen auf einen an der Spitze des Turmes angebrachten Absorber („Receiver“) bündeln. Durch diesen fließt ein Wärmemedium, das sich durch die gebündelte Solarenergie auf bis zu 1.000 °C aufheizen lässt. Über ein Wärmetauschersystem wird die erzeugte Wärmeenergie zur Erzeugung von Dampf verwendet, der wie in den bereits bekannten Kraftwerkssystemen eine an einen Generator gekoppelte Turbine antreibt und somit elektrische Energie erzeugt. Derzeit existieren verschiedene technologische Ansätze, die auf unterschiedlichen Wärmeträgermedien (Luft, Wasser bzw. Dampf oder Salzschmelzen)", "section_level": 2}, {"title": "Fallwindkraftwerk.", "content": "Im Unterschied zum o. g. Solarturm benötigen Fallwindkraftwerke keine Sonnenkollektoren am Boden, die die Sonnenenergie auf einen bestimmten Punkt konzentrieren. Bei diesem Prinzip wird lediglich ein hoher Kamin verwendet, in dessen oberem Teil Wasser eingesprüht wird. Das verdunstende Wasser entzieht der Luft Wärme, diese kühlt sich um etwa 12 °C gegenüber der Außenluft ab und fällt innerhalb des Kamins mit Geschwindigkeiten bis 20 m/s nach unten. Am Fuß des Kamins ist wie beim Solarturm-KW eine mit einem Generator gekoppelte Turbine installiert, die durch den künstlich erzeugten Wind angetrieben wird. Die besten und stetigsten Bedingungen für diesen Kraftwerkstyp finden sich im Bereich der Rossbreiten, da hier", "section_level": 2}, {"title": "Parabolrinnenkraftwerk.", "content": "Hier werden Hohlspiegel genutzt, um die Sonnenstrahlung auf einen Punkt zu konzentrieren und damit um ein Vielfaches zu verstärken. Spiegel mit parabelförmigem Querschnitt sind hierfür besonders geeignet, weil sie auch noch die Randstrahlung auf die Mitte fokussieren können. Werden die Spiegel in Form einer Rinne konstruiert, kann die Sonnenstrahlung, um etwa das Vierzigfache konzentriert, auf ein Absorberrohr mit wärmeleitender Flüssigkeit gelenkt werden. Zur Erhöhung der Leistung sind die Parabolrinnen in Nord-Süd-Richtung angeordnet und können durch eine verstellbare Längsachse im Tagesverlauf", "section_level": 2}, {"title": "Paraboloidkraftwerk (Dish).", "content": "In einem Paraboloidkraftwerk konzentriert ein zweiachsig der Sonne nachgeführter Parabolspiegel die Sonnenenergie direkt auf einen Absorber, der im Brennpunkt des Spiegels installiert ist. Das Arbeitsgas (Helium, Luft) darin erhitzt sich auf bis zu 900 °C und treibt einen Stirlingmotor oder eine Turbine neben dem Absorber an. Der Stirlingmotor setzt die thermische Energie direkt", "section_level": 2}, {"title": "Solarteichkraftwerke.", "content": "In Solarteichkraftwerken bilden flache Salzseen eine Kombination von Solarkollektor und Wärmespeicher. Das Wasser am Grund ist viel salzhaltiger und daher dichter als an der Oberfläche. Wird Sonnenstrahlung in den tieferen Schichten absorbiert, heizen sich diese auf 85 bis 90 °C auf. Aufgrund des durch den unterschiedlichen Salzgehalt bestehenden Dichtegradienten kann das erwärmte Wasser nicht aufsteigen, es findet keine Konvektion statt und die", "section_level": 2}, {"title": "Solare Fernwärme.", "content": "Neben der Nutzung von Aufdachanlagen besteht auch die Möglichkeit Solarkollektoren analog zu Solarparks in Freiflächenanlagen aufzustellen, beispielsweise zur Versorgung von Nahwärme- und Fernwärmenetzen. Ein frühes Beispiel ist der Wärmeverbund Marstal, der beginnend ab den 1990er Jahren in mehreren Schritten auf eine thermische Leistung von gut 23 MW ausgebaut wurde. Im Jahr 2016 stand die leistungsfähigste Anlage in der dänischen", "section_level": 1}, {"title": "Solare Kühlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht.", "content": "Analog zur Erzeugung von Heizwärme kann solare Wärmeenergie auch zur Kühlung eingesetzt werden. Dadurch entfällt die Primärenergie-Umwandlung in Sekundärenergie (z. B. elektrische Energie), was den Aufbau des Kühlsystems vereinfacht und Kosten spart. Da der höchste Kühlbedarf bei typischen Anwendungen oft mit dem Zeitpunkt der höchsten Sonnenstrahlung zusammenfällt, eignet sich solare Wärme auch ohne Zwischenspeicherung hervorragend als Treibenergie für Kühlsysteme.", "section_level": 2}, {"title": "Verfahren.", "content": "Generell gibt es eine Vielzahl technischer Prozesse zur Umwandlung von Wärme in Kälte, also letztlich dem durch Wärme angetriebenen Entzug von Wärme. Die nebenstehende Grafik", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung.", "content": "Solare Kühlung findet z. B. in folgenden Bereichen Anwendung: Bei der Klimatisierung von Veranstaltungsräumen, Maschinen, Rechenzentren und Industriebetrieben, in denen durch den Betrieb selbst eine hohe Wärme anfällt, kann neben der Wärme aus Solarthermie auch diese intern anfallende Wärme oft an anderen Stellen zur Kühlung genutzt werden. So wird z. B. auch in neueren Autos die Abwärme des Motors in Verbindung mit einem thermoelektrischen Element zur Rückgewinnung von Strom genutzt. In", "section_level": 2}], "src_summary": "Unter Solarthermie (abgekürzt ST) versteht man die Umwandlung der Sonnenenergie in nutzbare thermische Energie. Sie zählt zu den Erneuerbaren Energien. Die auf die Erdoberfläche auftreffende Strahlungsleistung beträgt weltweit im Tagesdurchschnitt (bezogen auf 24 Stunden) ungefähr 165 W/m2 (mit erheblichen Schwankungen je nach Breitengrad, Höhenlage und Witterung). Die gesamte auf die Erdoberfläche auftreffende Energiemenge ist mehr als zehntausendmal größer als der Energiebedarf der Menschheit, das Potenzial der Solarenergie ist größer als das aller anderen erneuerbaren Energien zusammen.", "tgt_summary": "太阳热能(英文:英语:Solar thermal energy)是一种利用太阳能的热能(热量)技术,主要是接收或聚集太阳辐射使之转换为热能来使用。现代的太阳能科技可以将阳光聚合,并运用其能量产生热水、蒸汽和电力。", "id": 2428416} {"src_title": "Barry Manilow", "tgt_title": "巴瑞·曼尼洛", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Barry Manilow wurde als \"Barry Alan Pincus\" im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Als er zwei Jahre alt war, verließ sein Vater die Familie; Barry bekam als neuen Nachnamen den Geburtsnamen seiner Mutter Edna Manilow. Er lernte früh Klavier spielen. 1964 heiratete er Susan Dreixler, mit der er ein Jahr verheiratet war. Später wurde er der Pianist und Arrangeur in der Band von Bette Midler. Gemeinsam hatten Midler und Manilow ihre ersten Erfolge mit Bühnenshows in Nachtclubs in New York. Manilow produzierte 1972 auch das erste Album von Bette Midler. Der Erfolg mit Bette Midler sorgte dafür, dass Barry Manilow 1973 sein erstes Soloalbum veröffentlichen konnte. 1974 hatte er mit dem Song \"Mandy\" seinen ersten Welthit. Der Song stammte von Scott English und hieß ursprünglich \"Brandy\"; damit begann Manilows weltweite Karriere als einer der erfolgreichsten Sänger im Showbusiness. \"Mandy\" war der erste von drei Nummer-eins-Hits in den US-Charts und der erste von dreizehn Spitzenreitern in den Adult-Contemporary-Charts sowie der erste von fünf Millionensellern. Innerhalb von fünf Jahren verkaufte Manilow 23 Millionen Schallplatten. Ab 1979 begann er eine künstlerische Zusammenarbeit mit Dionne Warwick, für die er das Album \"Dionne\" mit dem Hit \"I’ll Never Love This Way Again\" produzierte, der einen Grammy gewann. 1984 und 1985 erfolgte mit dem von den Bee Gees komponierten Duett \"Run to Me\" und dem Album \"Finder of Lost Loves\" eine erneute Zusammenarbeit mit Dionne Warwick. In den 1980er-Jahren gingen Manilows Plattenverkäufe zwar zurück, doch trat er 1984 zehn Abende in der ausverkauften Radio City Music Hall in New York auf und spielte mit Größen der Jazzmusik wie Sarah Vaughan und Mel Tormé das musikalisch hoch gelobte Album \"2:00 A.M. Paradise Café\" ein. Ab 1989 zog Manilow mit seiner Show \"Live on Broadway\" auf einer erfolgreichen Mammut-Tournee um die Welt. In den 1990ern setzte er diese Konzertkarriere mit der Tournee \"Showstoppers\" (einer Revue aus bekannten Musical-Melodien) fort und trat in den großen Shows in Las Vegas auf. Sein musikalisches Studioschaffen ist seit 1991 von Konzeptalben mit Coverversionen dominiert. \"Showstoppers\" (1991) enthält Musical-, \"Singin’ with the Big Bands\" (1994) Big-Band-Klassiker. 1996 interpretierte er Hits des Jahres 1978 (\"Summer of '78\"), 1998 Lieder Frank Sinatras (\"Manilow Sings Sinatra\"). Auf \"Here at the Mayflower\" (2001) und \"Manilow Scores\" (2004), welche Originalkompositionen enthielten, folgten vier dekadenspezifische Alben: \"The Greatest Songs of the Fifties\" (2006), \"The Greatest Songs of the Sixties\" (2006), \"The Greatest Songs of the Seventies\" (2007) und \"The Greatest Songs of the Eighties\" (2008). Nach einem weiteren Album mit Coverversionen - \"The Greatest Love Songs of All Time\" (2010) - legte Manilow mit \"15 Minutes - Fame... Can You Take It?\" 2011 wieder ein Album mit Originalkompositionen vor, welche sich mit dem Phänomen 15 Minuten Ruhm beschäftigten. \"My Dream Duets\" (2014) enthält Duette mit verstorbenen Künstlern wie Whitney Houston, Dusty Springfield und Marilyn Monroe. Das 2017 vorgelegte Album \"This Is My Town - Songs of New York\" beschäftigt sich mit Manilows Geburtsstadt und enthält sowohl Coverversionen als auch neue Songs. 1993 sang er zur Amtseinführung Bill Clintons vor 16.000 Politikern aus aller Welt \"Let Freedom Ring\". Auch seine Musicals waren große Erfolge: 1994 wurde \"Copacabana\" in London uraufgeführt, ab 1997 lief \"Harmony\" (über das Schicksal der Comedian Harmonists) im kalifornischen San Diego an. Seit 2003 hat Manilow wiederholt gesundheitliche Probleme. 2003 war er versehentlich gegen eine Mauer in seinem Haus in Palm Springs gestoßen. Im Februar 2004 wurde er mit starken Schmerzen ins Krankenhaus eingeliefert, die durch Stress verursacht wurden. Am 8. August 2006 wurde bekannt gegeben, dass er sich einer Hüftoperation unterziehen müsse. Im September 2007 sagte Manilow einen Auftritt in der US-Fernsehshow \"The View\" ab, die von Elisabeth Hasselbeck moderiert wird. Grund für die Absage war die zustimmende Haltung der Moderatorin zum Irakkrieg. Vom 23. Februar 2005 bis zum 30. Dezember 2009 trat Manilow mit fünf Shows in der Woche im Las Vegas Hilton auf. Ab März 2010 war er wieder in Las Vegas auf der Bühne zu sehen, diesmal jedoch im Paris Hotel & Casino. Seit 2014 ist Manilow mit seinem langjährigen Manager und Lebenspartner Garry Kief verheiratet. Er hatte Kief bereits 1978 kennen gelernt, die Beziehung aber jahrelang geheim gehalten, um seine Fans nicht zu enttäuschen. 2017 hatte er sein Coming-out.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Barry Manilow (* 17. Juni 1943 in Brooklyn, New York; geboren als \"Barry Alan Pincus\") ist ein US-amerikanischer Sänger. Mit über 80 Millionen verkauften Singles und Alben gehört er vor allem in den Vereinigten Staaten zu den erfolgreichsten Interpreten von Popsongs und -balladen im Bereich der Adult-Contemporary-Musik.", "tgt_summary": "巴瑞·曼尼洛(英语:Barry Manilow,1943年-6月17日),本名英语:Barry Alan Pincus,美国创作歌手、音乐家、编曲家、唱片制作人、指挥家。著名的歌曲包括:我写了一些歌(I Write the Songs)、曼蒂(Mandy)、新英格兰的周末(Weekend in New England)、科巴卡巴那(Copacabana)。", "id": 2988592} {"src_title": "Das Cabinet des Dr. Caligari", "tgt_title": "卡里加里博士的小屋", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung des Films ist in sechs Akte eingeteilt.", "section_level": 1}, {"title": "I. Akt.", "content": "Zwei Männer unterhalten sich auf einer Gartenbank. Der ältere erzählt dem jüngeren, Franzis, dass ihn Geister von Haus und Familie vertrieben hätten. Aus dem Hintergrund nähert sich Jane, Franzis' Verlobte. Dieser entgegnet, dass er mit dem Mädchen eine weitaus seltsamere Geschichte erlebt habe, die er nun zu erzählen beginnt. Der Film blendet zurück: In Holstenwall, Franzis’ Geburtsstadt, wird ein Jahrmarkt angekündigt, den Franzis und sein Freund Alan gemeinsam besuchen wollen. Zwischenschnitte zeigen, wie ein alter Mann – Dr. Caligari – durch die Stadt irrt. Er will bei der Stadtverwaltung die Erlaubnis erwirken, auf dem Jahrmarkt einen Somnambulen (Schlafwandler) vorzuführen. Der übel gelaunte Stadtsekretär verärgert Caligari, lässt ihn endlos warten und verweist ihn schließlich an einen anderen Beamten. Der erlaubt die Schaustellung.", "section_level": 2}, {"title": "II. Akt.", "content": "In der folgenden Nacht wird der Stadtsekretär in seinem Bett erstochen, doch vom Täter fehlt jede Spur. Die beiden Freunde besuchen indessen das Volksfest und stehen bald vor der Bude des Dr. Caligari. Dieser preist marktschreierisch „Cesare, den Somnambulen“ an. Vor den Augen des Publikums wird er aus seiner Todesstarre erwachen! Neugierig geworden betreten Franzis und Alan das „Cabinet des Dr. Caligari“ und erleben, wie der „Somnambule“ erwacht. Da er „die Zukunft kennt“, fragt Alan ihn, wie lange er leben werde. Antwort: „Bis zum Morgengrauen!“ Bedrückt entfernen sich die Freunde. Auf dem Heimweg treffen sie Jane. Franzis und Alan gestehen sich, beide das Mädchen zu lieben, sie aber zwischen ihnen wählen zu lassen. Dies solle jedoch ihrer Freundschaft keinen Abbruch tun. Nacht. Alan schläft. Da taucht eine schattenhaft erkennbare Gestalt auf und dringt auf den Schlafenden ein. Sie kämpfen, Alan sinkt zurück.", "section_level": 2}, {"title": "III. Akt.", "content": "Eine Frau teilt Franzis mit, dass Alan in der Nacht erstochen worden sei. Franzis erinnert sich sofort an die Prophezeiung des Somnambulen. Er verständigt die Wache und berichtet dann Jane und ihrem Vater, Dr. Olsen, von dem unheimlichen Mord. Dieser erwirkt von der Polizei die Ermächtigung, den Cesare zu untersuchen. Dr. Olsen und Franzis eilen zum Wohnwagen Caligaris. Der, sichtlich misstrauisch geworden, empfängt die beiden scheinbar freundlich und lässt die Untersuchung zu. Währenddessen schleicht durch die nachtdunklen Gassen von Holstenwall ein verdächtiger Mann. Er will in ein Haus eindringen, wird aber von Passanten überwältigt. Sie entwinden ihm einen Dolch und schleppen ihn zur Wache. Man ist überzeugt, mit diesem Mann den Doppelmörder bei seinem dritten Mordversuch gefasst zu haben. Dies erfahren Franzis und Dr. Olsen während Cesares Untersuchung, die sie daraufhin abbrechen. Sie verlassen den sichtlich erleichterten Caligari und eilen zur Wache.", "section_level": 2}, {"title": "IV. Akt.", "content": "Im Verhör gesteht der Verbrecher, dass er eine alte Frau töten wollte: „... mit einem Stich in die Seite mit ebenso einem Dolch, um den Verdacht auf den geheimnisvollen Mörder zu lenken.“ Jane, durch das lange Ausbleiben des Vaters beunruhigt, sucht ihn bei Caligari. Der lädt sie ein, Cesare zu besichtigen. Entsetzt flieht sie bei dessen Anblick. Die Augen des Somnambulen folgen ihr. In der Nacht schleicht sich Franzis wieder zu Caligaris Wohnwagen. Durch das Fenster beobachtet er den dösenden Caligari und den in seiner Kiste schlafenden Cesare. Zur gleichen Zeit aber streicht Cesare durch das Städtchen und dringt in Janes Schlafzimmer ein. Schon zückt er den Dolch, doch von der Schönheit des Mädchens überwältigt, lässt er ihn sinken und schleppt sie fort. Ihr Schreien weckt die Hausgenossen. Sie verfolgen den Fliehenden. Sie finden Jane am Wegrand liegend, der Täter entkommt unerkannt. Jane behauptet, Cesare habe sie überfallen, doch Franzis, eben vom Wohnwagen zurückgekehrt, beteuert, das könne nicht sein, da er die ganze Nacht den in der Kiste schlummernden Somnambulen beobachtet habe.", "section_level": 2}, {"title": "V. Akt.", "content": "Auf der Wache verdächtigt Franzis den am Vortag inhaftierten Verbrecher, der jedoch weiterhin in seiner Zelle sitzt. Dadurch misstrauisch geworden, verschafft Franzis sich mit Unterstützung der Polizei Zutritt zu Caligaris Wohnwagen um Cesares Schlafkiste zu untersuchen. Dort findet sich allerdings nur eine Puppe. Schäumend vor Wut flieht Caligari, von Franzis verfolgt, in eine Irrenanstalt. Dort erkundigt sich Franzis nach einem Patienten namens Caligari, der dem dortigen Anstaltspersonal aber unbekannt zu sein scheint, weshalb dieses Franzis an den Direktor verweist. Entsetzt erkennt Franzis im Anstaltsdirektor den nämlichen Dr. Caligari. Er teilt dies sofort den übrigen Ärzten mit. Während Caligari ahnungslos in seiner Villa schläft, durchsuchen sie mit Franzis das Direktorenzimmer und finden ein altes Werk über Somnambulismus – „Sein Spezialgebiet“, wie einer der Ärzte bemerkt. Es enthält einen Aufsatz mit dem Titel: „Das Cabinet des Dr. Caligari“, dessen Handlung den vergangenen Geschehnissen gleicht: Ein „Mystiker“ des Namens Caligari versetzte im Jahre 1703 kleine Städte Oberitaliens in Panik, indem er einen Somnambulen namens Cesare, vollständig unter seinen Willen gezwungen, zu einer Serie von Morden veranlasst. Durch eine dem Cesare getreu nachgebildete Puppe verstand er es, jeden Verdacht von sich zu lenken. Außerdem findet man im Büro ein Manuskript: „Mein Tagebuch“. Es beginnt: „Endlich... endlich! Heute meldete man die Einlieferung eines Somnambulen.“ In Rückblende zeigt der Film, wie sich dem Direktor durch diese Einweisung die lang ersehnte Möglichkeit bietet, den „unerbittlichen Drang“ seines Lebens zu erfüllen – das psychiatrische Geheimnis jenes Dr. Caligari zu lösen. Zu ergründen, ob es wahr sei, „dass ein Somnambuler zu Handlungen gezwungen werden kann, die er im wachen Zustand niemals begehen, die er verabscheuen würde...“, sogar zu einem Mord. Die Begeisterung des Direktors artet in zwanghafte Wahnvorstellungen aus: „... ich muss Caligari werden...“", "section_level": 2}, {"title": "VI. Akt.", "content": "Noch während Franzis und die Ärzte über das Manuskript grübeln, wird Cesare gefunden und in das Büro des inzwischen zurückgekehrten Direktors getragen. Dieser bricht beim Anblick des Somnambulen zunächst zusammen, bäumt sich dann aber in hemmungsloser Wut auf, wird jedoch überwältigt, in die Zwangsjacke gesteckt und in eine Zelle eingesperrt. Der Film blendet nun wieder auf die erste Szene des I. Akts vor, die Gartenbank mit Franzis und dem alten Mann. Franzis schließt seine Erzählung mit den Worten: „Und seit dieser Zeit hat der Wahnsinnige die Zelle nicht mehr verlassen.“ Beide stehen auf und gehen ein paar Schritte – der Garten, in dem sie sind, gehört zur Irrenanstalt. Unter all den Irren sieht man Cesare, der eine Blume liebkost. Franzis warnt den alten Mann, sich niemals von Cesare wahrsagen zu lassen, er wäre sonst tot, doch der Alte mustert ihn nur verständnislos und entfernt sich. Franzis erblickt nun die auf einem Thron sitzende Jane und macht ihr einen Heiratsantrag. Doch sie antwortet: „Wir Königinnen dürfen nicht nach unserem Herzen wählen.“ Plötzlich erscheint der Direktor der Anstalt: es ist derselbe wie vorher! Franzis stürzt sich auf ihn: „Er ist Caligari!“ Doch die Pfleger werfen sich auf Franzis, überwältigen den heftig Tobenden und schließen ihn in eine Zelle. Der Film endet mit den Worten des Direktors: „Endlich begreife ich seinen Wahn. Er hält mich für jenen mystischen Dr. Caligari. Und nun kenne ich auch den Weg zu seiner Gesundung.“", "section_level": 2}, {"title": "Stil und Einfluss.", "content": "\"Das Cabinet des Dr. Caligari\" hatte am 26. Februar 1920 im Berliner Filmtheater „Marmorhaus“ Premiere. Berühmt wurde das Werk durch den außergewöhnlichen, neuartigen Stil, der gemalte und gebaute, grotesk verzerrte Kulissen mit kontrastreicher Beleuchtung und gemaltem Licht und Schatten kombinierte, weshalb er häufig als Musterbeispiel des expressionistischen Films bezeichnet wird. Die Bauten des Films stammen von Walter Reimann, Hermann Warm und Walter Röhrig und entstanden in den Ateliers der deutschen Filmproduktionsgesellschaft \"Decla-Bioscop\" in Neubabelsberg, dem heutigen Studio Babelsberg in Potsdam. Für den durch \"Das Cabinet des Dr. Caligari\" geprägten filmischen Stil wurde gelegentlich auch der Begriff \"Caligarismus\" verwendet. Sein Erfolg verhalf dem deutschen Film nach dem Ersten Weltkrieg zur künstlerischen Weltgeltung und prägte wesentlich sein „Image“. 1933 wurde er in Deutschland verboten und 1937 zum Bestandteil der Ausstellung „entartete Kunst“ gemacht. Heute wird dem Film, wie dem deutschen Expressionismus der Zwischenkriegsjahre generell, große filmgeschichtliche Bedeutung zugesprochen. Besonders der phantastische Film wurde von ihm erheblich beeinflusst. 1962 entstand unter der Regie von Roger Kay eine Neuverfilmung unter dem Titel \"The Cabinet of Caligari\". Es lehnt sich inhaltlich grob an das Original an. In vielen Elementen diente \"Das Cabinet des Dr. Caligari\" als Vorlage für Terry Gilliams \"Das Kabinett des Doktor Parnassus\" („The Imaginarium of Doctor Parnassus“). Hommagen an den Film finden sich auch in den frühen Werken von Tim Burton (* 1958). Der Film diente auch als Vorlage für das Musikvideo des Liedes \"Otherside\" der Red Hot Chili Peppers von ihrem Album \"Californication\". Auch das Musikvideo zu \"Temptation\" von Heaven 17 bezieht sich eindeutig auf diesen Film. 1987 veröffentlichte Anton Kaes ein Buch mit dem Titel \"Deutschlandbilder. Die Wiederkehr der Geschichte als Film\". 2009 (bzw. Taschenbuch 2011) erschien sein Buch \"Shell Shock Cinema\". Kaes beschreibt, wie das Kino in der Zeit der Weimarer Republik von den Schrecken des Krieges und dem kollektiven Schock über die Niederlage geprägt war. Er hält auch Filme wie \"Nosferatu (1922)\", \"Die Nibelungen (1924)\" und \"Metropolis (1925/26)\" für davon geprägt. (Siehe auch Filmgeschichte.) Das britische Cold Wave Trio \"Das Kabinette\" (sic) benannte sich nach dem Film und produzierte 1983 die Single \"The Cabinet\", deren Text den Plot des Films nachzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation von Siegfried Kracauer.", "content": "Siegfried Kracauer zog in seinem einflussreichen Buch \"Von Caligari zu Hitler\" (1947) eine sozialpsychologische Parallele zwischen dem Filmstoff und dem aufkommenden Nationalsozialismus. So erscheint Caligari als eine der vielen Tyrannen-Figuren des Weimarer Kinos, die auf eine kollektive psychische Disposition verweisen, die die späteren Entwicklungen unbewusst vorwegnehmen und zum Teil herbeisehnen. Die dem Drehbuch von Janowitz und Mayer durch Regisseur Robert Wiene hinzugefügte Rahmenhandlung interpretierte Kracauer als einen Akt politischer Verdrängung, da er die angebliche Intention des Films in sein Gegenteil verkehrt habe: Mit der Umkehrung der Rolle des Wahnsinnigen und des Gesunden sei die Autorität in Form Dr. Caligaris wieder bekräftigt worden. Kracauer (1958: 73) schreibt dazu: „Janowitz und Mayer wußten sehr wohl, warum sie die Rahmengeschichte so erbittert bekämpften: Sie entstellte ihre eigentlichen Absichten oder verkehrte sie gar ins Gegenteil. Während die Originalhandlung den der Autoritätssucht innewohnenden Wahnsinn aufdeckte, verherrlichte Wienes CALIGARI die Autorität als solche und bezichtigte ihren Widersacher des Wahnsinns. Ein revolutionärer Film wurde so in einen konformistischen Film umgewandelt.“ Kracauer stützte sich dabei auf ab Ende der dreißiger Jahre im amerikanischen Exil verfasste Aufzeichnungen von Hans Janowitz, in denen dieser behauptete, dass die Figur des Caligari die Obrigkeit des im Ersten Weltkrieg unterlegenen deutschen Kaiserreichs symbolisieren sollte, während Cesare für den zum Morden abkommandierten Untertanen stand. Diese Version der Entstehungsgeschichte wird heute allerdings von Filmhistorikern bezweifelt: sehr wahrscheinlich handelte es sich hierbei um eine nachträgliche Deutung und Mystifikation von Janowitz. In den Bereich der Legende ist vermutlich auch die Behauptung zu verweisen, dass der ursprünglich als Regisseur vorgesehene Fritz Lang für die Rahmenhandlung verantwortlich zeichnete. Dieser gab an, die Anfangsszene vorgeschlagen zu haben, um den Zuschauer besser in die ungewöhnliche Ästhetik einzuführen. Die Wende am Schluss des Films kann aber nicht auf ihn zurückgeführt werden. Entgegen den späteren Behauptungen von Janowitz enthielt übrigens bereits das Originaldrehbuch eine Rahmenhandlung.", "section_level": 1}, {"title": "Restaurierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "ZDF (1983).", "content": "Eine erste Restaurierung des Films stammt von 1980. In diesem auf der zweiten Fassung von 1921 basierenden Film wurden nur die Zwischentitel durch die der ersten Fassung von 1920 ersetzt. Diese Schwarzweiß-Version wurde mit einer von Peter Michael Hamel neu komponierten Begleitmusik erstmals am 15. Mai 1983 im ZDF gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesarchiv (1984).", "content": "1983/1984 entstand eine Farbrekonstruktion des Films durch das Filmarchiv des Bundesarchivs (73 min.; Uraufführung am 11. Februar 1984 im Filmforum Düsseldorf). Diese Fassung wurde erstmals mit einer Musik von Giuseppe Becce vom Fernsehsender Radiotelevisione Svizzera am 5. Dezember 1988 sowie am 1. Juni 1994 vom Fernsehsender Arte mit einer neuen Filmmusik von Rainer Viertlböck und Michael Hornstein ausgestrahlt.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmuseum München (1984).", "content": "Im Auftrag des Filmmuseums München wurde basierend auf einem Farbnegativ 1984 eine weitere Farbfassung angefertigt. Das Ergebnis war jedoch unbefriedigend, so dass das Filmmuseum diese Fassung nie in Umlauf brachte, sondern nur gelegentlich im Museum zeigte.", "section_level": 2}, {"title": "Cinémathèque Royale de Belgique (1994).", "content": "Die Cinémathèque Royale de Belgique schuf 1994 in Zusammenarbeit mit dem Münchner Filmmuseum ausgehend von viragierten Kopien aus Brüssel und Montevideo zusammen mit den von der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen verwahrten Zwischentiteln ein Schwarzweiß-Negativ, das anschließend eingefärbt wurde. Diese Version wurde zur \"Il Cinema Ritrovato\" in Bologna aufgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Murnau-Stiftung (2014).", "content": "Auf Grundlage des im Filmarchiv des Bundesarchivs erhaltenen Kameranegativs hat die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung eine digital restaurierte Fassung des Films in einer hochauflösenden 4K-Version geschaffen. Die digitale Bildrestaurierung führte die \"L’Immagine Ritrovata – Film Restoration & Conservation\" in Bologna in den Jahren 2012 und 2013 aus. Der im Kameranegativ fehlende erste Akt wurde mit Hilfe verschiedener Kopien ergänzt. In weiteren 67 Einstellungen wurden fehlende Bilder und Bildsprünge durch Ergänzungen aus verschiedenen zeitgenössischen Verleihkopien aus internationalen Filmarchiven ausgeglichen. Da die deutsche Verleihkopie nicht mehr erhalten ist, erfolgte die Rekonstruktion der originalen Viragierung anhand von zwei lateinamerikanischen Nitrokopien, die als die beiden am frühesten erhaltenen Kopien gelten und sich heute im Filmmuseum Düsseldorf sowie in der Cineteca di Bologna befinden. Vorlage für die Zwischentitel waren die im Kameranegativ enthaltenen Blitztitel sowie eine 16-mm-Kopie von 1935 aus der Deutschen Kinemathek. Im Auftrag von ZDF und Arte hat der New Yorker Komponist und Multi-Instrumentalist John Zorn eine Filmmusik geschaffen, die er bei der Welterstaufführung der digital restaurierten Fassung am 9. Februar 2014 im Rahmen der 64. Internationalen Filmfestspiele Berlin an der Karl-Schuke-Orgel der Berliner Philharmonie aufführte. Die restaurierte 75 Minuten lange Fassung des Films wurde zusammen mit der live aufgezeichneten Musik am 12. Februar 2014 auf Arte ausgestrahlt. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden zeichnete diese Fassung mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ aus. Für das \"Babylon Orchester Berlin\", das Live-Orchester des Berliner Kinos Babylon, entstand anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Originalfilms eine weitere Filmmusik zu der von der Murnau-Stiftung restaurierten Fassung. Der Großteil der Musik wurde von Giuseppe Becce komponiert, das Arrangement stammt von Hans Brandner und Marcelo Falcão.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Cabinet des Dr. Caligari ist ein deutscher Spielfilm von Robert Wiene aus dem Jahr 1920, der bei der Decla Film-Gesellschaft entstand. Der expressionistische Stummfilm gilt als ein Meilenstein der Filmgeschichte.", "tgt_summary": "《卡里加里博士的小屋》()是一部1920年罗伯特·威恩执导的德国无声恐怖电影,由Hans Janowitz和Carl Mayer编剧。该片是影响力最深远的德国表现主义电影之一,罗杰·艾伯特认为它是“第一部真正的恐怖电影”。这部电影运用风格化的布景——油画布上绘制抽象锯齿状建筑物。演员用了一种夸张的、像舞蹈似的动作,使影片风格更加怪异。该片被认为是把逆转结尾引入电影艺术的影片。2014年2月,该片的数码修复版本在第64届柏林影展上首映。", "id": 391363} {"src_title": "Atman", "tgt_title": "我 (佛教)", "src_document": [{"title": "Advaita-Vedanta.", "content": "Nach Auffassung der Advaita-Vedanta-Philosophie ist Atman identisch mit dem absoluten Selbst (Brahman). Dies sei das wahre Selbst, das bei allen Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühlen unverändert bleibe. Da Atman und Brahman nicht als zwei, sondern als ein einziges Prinzip betrachtet werden, ist Advaita-Vedanta eine monistische Philosophie.", "section_level": 1}, {"title": "Upanishaden.", "content": "Im Zeitalter der Upanishaden (750–500 v. Chr.) werden die Weltenseele Brahman und das Selbst, Atman, als Wesenseinheit begriffen, die das wahre Wesen der Welt repräsentiert. Dieses Eine werde im Kosmos als Brahman, im Einzelnen als Atman erkennbar. Als Ziel des Lebens gilt es hier, die Einheit von Atman und Brahman zu erkennen. Atman sei ständig existent und nie von der kosmischen Kraft, dem Brahman, getrennt, es verändere sich nicht. Die indogermanische Sprachwurzel von Atman ist im deutschen Wort „Atem“ wiedererkennbar (von ēt-men, siehe auch altenglisch æthm).", "section_level": 1}, {"title": "Vishnuiten.", "content": "Während Anhänger des Advaita Vedanta den Atman als identisch mit der Weltseele sehen, frei von allen Attributen, sehen andere, wie etwa Anhänger des Dvaita Vedanta, zu denen insbesondere viele Vishnuiten gehören (die Gott als Vishnu verehren), den Atman mit transzendenten Eigenschaften. Rupa Goswami, ein Schüler des wichtigen vishnuitischen Philosophen Chaitanya, beschrieb diese ausführlich in seinem Werk Bhakti-rasamrita-sindhu: Demnach besitzt der Atman \"sat\", Sein, ewige Identität, er ist erfüllt von Bewusstheit, Wissen, \"cit\", sowie \"ananda\", Glückseligkeit. In \"Vaikuntha\", der spirituellen Welt, hat er eine ewige spirituelle Form, \"rupa\". Die Gestalt des Atman ähnelt nach dieser Auffassung der männlichen Gestalt Gottes oder Gottes Liebeskraft in weiblichen Formen wie etwa der von Radha, Sita oder Lakshmi. Hierbei handelt es sich um eine monotheistische Sicht.", "section_level": 1}, {"title": "Aspekte der Atman-Lehre im Buddhismus.", "content": "Volker Zotz zufolge war Siddhartha Gautama, genannt Buddha, ursprünglich ebenfalls von der Existenz des Atman überzeugt und versuchte dieses auf dem Wege besonders harter asketischer Praktiken aufzufinden. Im Laufe dieser Versuche sei er schließlich zur Überzeugung gekommen, dass ein solcher unzerstörbarer, ewiger Kern der Persönlichkeit nicht existiere. In dieser Erkenntnis habe er den Schlüssel zur Erlösung gesehen. Die Subjekthaftigkeit des Menschen sei nach Gautama Buddha letztendlich eine Täuschung. Die von ihm begründete Weltanschauung, die später die Bezeichnung Buddhismus erhielt, habe ihr Gründer mithin „Anatmanvada“ (etwa: Nicht-Atman-Lehre). genannt. „Bhikkhus, das sind diese zwei Ansichten: die Ansicht des Seins, und die Ansicht des Nichtseins. Alle Einsiedler oder Brahmanen, die sich auf die Ansicht des Seins beziehen, die Ansicht des Seins übernehmen, die Ansicht des Seins akzeptieren, widerstreiten der Ansicht des Nichtseins. Alle Einsiedler oder Brahmanen, die sich auf die Ansicht des Nichtseins beziehen, die Ansicht des Nichtseins übernehmen, die Ansicht des Nichtseins akzeptieren, widerstreiten der Ansicht des Seins.“ - \"Die Kürzere Lehrrede über den Löwenruf\" In den Mahayana-Schriften der „Tathagatagarbha“-Sutras allerdings unterscheidet sich das Verständnis des „Nicht-Selbsts“ von solchen Interpretationen und ist daher bemerkenswert: Die Lehre, die in diesen Texten des Buddha präsentiert wird, stellt klar, dass es nur die vergänglichen Elemente (Skandhas) eines empfindenden Wesens sind, welche das „Nicht-Selbst“ („Anatman“) darstellen, während die tatsächliche Realität, die innewohnende Essenz (Svabhava) des Wesens nicht weniger ist als das Buddha-Prinzip („Buddha-dhatu“ – „Buddha-Prinzip“ oder „Buddhanatur“): selbst, rein und todlos. Im „Mahayana Mahaparinirvana Sutra“ wird dieses innewohnende, unsterbliche Buddha-Element als das „wahre Selbst“ bezeichnet. Es wird nicht durch die Wiedergeburt beeinflusst, ist immer vollkommen makellos, strahlend rein und wartet auf die Entdeckung in den Tiefen des verunreinigten Alltagsbewusstseins eines jeden Wesens. Im „Tathagatagarbha Sutra“ erklärt der Buddha, dass er mit seinem Buddha-Auge dieses verborgene Buddha-Juwel in jedem Wesen sehen kann. „Verborgen in den Klesas (mentalen Verunreinigungen) von Gier, Hass und Verblendung sitzt erhaben und unbeweglich die Weisheit des \"Tathagatas\" (des Buddha), die Wahrnehmung des Tathagatas und der Körper des Tathagatas...“ Alle Wesen, „obwohl in ihnen alle Formen der geistigen Verunreinigungen gefunden werden können, haben ein Tathagatagarbha (eine Buddha-Essenz), welches für alle Zeiten vollkommen rein ist, und das gesättigt ist mit Tugenden, welche sich nicht von meinen Tugenden unterscheiden.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Atman bzw. Atma (Sanskrit, n., आत्मन्,, Pali: atta, urspr.: Lebenshauch, Atem) ist ein Begriff aus der indischen Philosophie. Er bezeichnet das (absolute) Selbst, die unzerstörbare, ewige Essenz des Geistes, und wird häufig als „Seele“ übersetzt.", "tgt_summary": "我(,,巴利文:),佛教术语,通常指作为轮回主体的“自我”。这是古代印度很重视的一个哲学术语,许多不同教派都提出自己的见解,佛教也承袭了这个术语,作出自己的解说。古代汉译典籍中就将其译为“我”,不与普通的人称指代加以区别化,现代常译为梵我以示区别,也有意译为主体,或俗称的灵魂。", "id": 2366200} {"src_title": "Tomahawk", "tgt_title": "印第安戰斧", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Traditionell hat der Tomahawk einen kurzen (25 bis 50 cm langen), geraden, hölzernen Schaft (meist aus Hickory), ähnlich einem Beil. Der Kopf bestand ursprünglich aus Stein oder vulkanischem Glas (Obsidian), später wurde er auch aus Eisen und gelegentlich Messing gefertigt, und zwar zunächst vor allem zu Handelszwecken von Engländern und Franzosen.", "section_level": 1}, {"title": "Namensherkunft.", "content": "Der Name \"Tomahawk\" wurde im 17. Jahrhundert aus der zu den Algonkin-Sprachen gehörenden, heute ausgestorbenen Powhatan-Sprache (\"tamahaac\", „Axt“, „Kriegsbeil“) ins Englische übernommen. Dieses wird aus angenommenen Ur-Algonkin \"*temah-\" „mit einem Werkzeug abschneiden“ hergeleitet. Wortgleichungen in anderen Sprachen sind unter anderem Unami (Süd-Delawarisch) \"təmahikan\", Malecite-Passamaquoddy \"tomhikon\" und Abenaki \"demahigan\".", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Ursprünglich war der Tomahawk eine Wurfkeule. Später entwickelte sich der Tomahawk zu einem Allzweck-Werkzeug. Trotzdem wird er oft noch irrtümlich als reine Handwaffe zum Werfen angesehen. Dabei war er neben dem Kleinholzmachen auch sonst vielseitig verwendbar: Mit Pfeifenkopf zum Rauchen, mit Hammerrückseite als wichtiges Werkzeug, mit Dorn als beidseitig tödlich wirkende Waffe. Häufig diente er als Geschenk. Auch seine symbolische Wirkung war von Bedeutung, je nachdem, ob man dem Gegenüber den (Friedens)pfeifenkopf oder die Axtklinge zeigte. Soldaten der US-Armee führten den Tomahawk, als selbstbeschaffte Blankwaffe, sowohl im Vietnam- als auch im Irakkrieg als vielseitiges Werkzeug und Nahkampfwaffe.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsbeil.", "content": "Zum einen wird mit dem Kriegsbeil die Streitaxt der Indianer bezeichnet, vermutlich der Tomahawk. Zum anderen ist das Kriegsbeil als Symbol des Krieges zu verstehen. In der Verwendung \"„das Kriegsbeil ausgraben“\" meinte man \"den Krieg beginnen\". \"„Das Kriegsbeil begraben“\" bedeutete entsprechend \"den Krieg beenden\".", "section_level": 1}, {"title": "Varianten und ähnliche indianische Waffen.", "content": "Unter indianischen Stämmen waren diverse Schlagwaffen wie der Tomahawk verbreitet. In Aussehen und Beschaffenheit wichen diese jedoch teilweise stark voneinander ab. Eine Variante des Tomahawks ist die Gewehrschaft-Keule. Die Kugelkopfkeule, eine indianische Schlagwaffe, gilt wegen des fehlenden Axtblatts nicht als Tomahawkvariante.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tomahawk ist eine der Streitaxt ähnliche Waffe verschiedener indianischer Stämme, wurde aber von den Weißen fast ebenso regelmäßig als Werkzeug und Waffe mitgeführt wie von Indianern.", "tgt_summary": "印第安战斧(英语:tomahawk)是一种原产于北美洲的斧,传统的战斧与直柄的类似。在17世纪时, 印第安战斧的英语译名源于(维珍尼亚州的)文字。 印第安战斧是美洲原住民常用的工具,与欧洲殖民者一样,他们将印第安战斧作为近战或投掷式武器,与非洲的很相似。印第安战斧的上端最初是石制的,后来英国皇家海军的登舰斧(Boarding axe)随以物易物传入,影响了印第安战斧的设计,也开始出现铁制和黄铜制的上端。", "id": 557932} {"src_title": "Dschengisch Tschokusu", "tgt_title": "托木尔峰", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Außerdem wird er oft als „der nördlichste Siebentausender der Welt“ bezeichnet. Geografisch exakt ist das jedoch der nördlicher gelegene Khan Tengri (), der als 7000er anerkannt ist, obwohl er ohne seine Eiskappe nur 6995 Meter misst. Der Dschengisch Tschokusu ist vergletschert und liegt auf der Grenze zwischen Kirgisistan und der Volksrepublik China, östlich des Sees Yssykköl, ca. 15 km südlich des zweithöchsten Gipfels im Tian Shan, des Khan Tengri, der bis 1944 für den höchsten Gipfel im Tian Shan gehalten wurde. Die chinesische Hälfte des Berges liegt im Kreis Aksu Konaxeher des Regierungsbezirks Aksu im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang und wird vom Tomur-Naturreservat dominiert. An der Nordflanke strömt der Zoëzdocka-Gletscher, ein Tributärgletscher des Südlichen Engiltschek-Gletschers. An der Südostflanke erstreckt sich der Westliche Tschong-Terek-Gletscher, an der Südwestflanke der Östliche Temirsugletscher.", "section_level": 1}, {"title": "Besteigungsgeschichte.", "content": "Die Erstbesteigung erfolgte wahrscheinlich 1956 durch eine Mannschaft von Witali Abalakow. Es ist nicht auszuschließen, dass bereits am 19. September 1938 Leonid Gutman, Jewgeni Iwanow und Alexander Sidorenko auf dem Gipfel standen. Allerdings verschätzten sie sich um über 500 m und glaubten sich auf nur 6930 m Höhe zu befinden. Die erste Winterbesteigung gelang am 2. Februar 1990 einem internationalen Team. Waleri Chrischtschaty, Sergei Bogomolow, Gennadi Bogomolow, Sergei Owtscharenko und Gennadi Michailow erreichten den Gipfel. Anatoli Bukrejew hatte zuvor auf einer Höhe von 7400 Meter umkehren müssen. Die zweite Winterbesteigung glückte einem kirgisischen Team am 8. Februar 2017. Der Berg ist einer der fünf auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR liegenden Siebentausender-Gipfel. Der Schneeleopard-Orden wird an die Bergsteiger verliehen, die alle fünf Gipfel bezwungen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Nebengipfel.", "content": "Auf dem Bergkamm des Dschengisch Tschokusu befinden sich mehrere Nebengipfel: 4,2 km westlich des Hauptgipfels liegt der \"Pik (Jawaharlal) Nehru\" (oder \"Neru\";, ), benannt nach dem indischen Ministerpräsidenten Jawaharlal Nehru. 2,5 km westlich vom Hauptgipfel liegt der \"Pik Wascha-Pschawela\" (oder Westgipfel, ), benannt nach dem georgischen Schriftsteller und Naturphilosoph Wascha-Pschawela. Der Ostgipfel (, Schartenhöhe 362 m) des Dschengisch Tschokusu befindet sich 4,65 km östlich vom Hauptgipfel. An dessen Nordostgrat fällt der Gebirgszug zum hohen Tschong-Terek-Pass ab. Dort liegt der östliche Endpunkt des Kokschaal-Tau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dschengisch Tschokusu ; in China: Tomur Feng (); auch: \"Pik Pobedy\" bzw. \"Pik Pobeda\" ( für „Sieges-Gipfel“ in Anlehnung an den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg), ist mit der höchste Berg im Tian Shan und auch der höchste Berg Kirgisistans.", "tgt_summary": "托木尔峰(;),“托木尔”维吾尔语意为“铁”,即“铁峰”,位于中国新疆阿克苏地区温宿县与吉尔吉斯斯坦边境线附近,天山山脉第二高峰汗腾格里峰西南20公里。属天山山脉中天山区是天山山脉最高峰,海拔7,439米。周围有6,000米以上的高峰10余座。托木尔峰地区的冰川面积达2800多平方公里,是中国最大的现代冰川区。", "id": 678370} {"src_title": "Augenringe", "tgt_title": "黑眼圈", "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Meist ist die Ursache für ein akutes Auftreten von Augenringen Schlafmangel und kann ein Hinweis auf eine Überempfindlichkeitsreaktion (Atopie) sein. Chronische Augenringe können unter anderem die Folge von Augenringe können aber auch angeboren, also genetisch bedingt sein (Prädisposition). Generell können Augenringe aber auch eine Folge des Alterns sein. Die sichtbare Verfärbung, welche nicht auf einer Pigmentstörung beruht, ist auf die unter der Haut liegenden Blut- und Lymphgefäße zurückzuführen. Die Haut im Augenbereich ist besonders dünn, hat daher nur ein schwaches Unterhautfettgewebe, sodass die darunterliegenden Gefäße durch die Haut durchschimmern können. Bei schlecht durchbluteten Gefäßen enthält das Blut weniger Sauerstoff und erscheint somit dunkler, was sich besonders im Augenbereich farblich abbilden kann. In manchen Fällen erscheinen die Schattierungen auch mit geschwollenen Tränensäcken. Wichtig ist, Tränensäcke nicht mit Augenringen zu verwechseln. Augenringe wird die dunkle Schattierung unter den Augen genannt. Tränensäcke sind jedoch richtige Anschwellungen.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Die Therapie richtet sich immer nach der Ursache. Besteht eine Hyperpigmentierung, so sollte nach den möglichen Triggerfaktoren für die Melaninbildung gesucht werden. Eine mögliche Ursache kann im häufigen Reiben der Augen wie z. B. bei Heuschnupfen oder Juckreiz durch trockene Haut liegen. Ist die Haut hingegen lediglich zu dünn und durchscheinend, sollte die Therapie eine Verdickung der Haut bewirken. Hierzu eignen sich z. B. fraktionierte Laserbehandlungen und/oder Injektionen mit Platelet-Rich-Plasma (PRP), dem thrombozytenreichen Plasma aus dem Eigenblut. Von Hausmitteln wie der Verwendung von Teebeuteln oder Hämorrhoiden-Cremes gegen Augenringe wird abgeraten, da diese Substanzen enthalten können, die eine allergische Reaktion auslösen können und zudem bei regelmäßiger Verwendung von entzündungshemmenden Hämorrhoiden-Cremes die Dicke der Haut abnimmt. Eine allergische Reaktion auf Tee ist besonders bei bestimmten Teesorten, wie z. B. Kamillentee möglich. Zum Kaschieren der Augenringe verwenden Personen kosmetische Mittel, bspw. in Form von Concealer. Weitere Hausmittel sind: Viel Wasser zu trinken hilft die Gefäße besser zu durchbluten und somit die Gefäße nicht mehr so dunkel erscheinen zu lassen. Kalte Gegenstände auf die dunklen Stellen zu legen hilft ebenfalls die Durchblutung anzuregen (vgl. Kryotherapie). Weniger Salz zu essen ist allerdings auch mit Risiken behaftet, da zu geringer Salzkonsum ebenfalls schädlich sein kann. Die Gurke kräftigt und entspannt die Haut und gibt Feuchtigkeit. Auf die gleiche Weise wirken auch Milch, Eiweiß und verschiedene Obst und Gemüsesorten. Vorsichtig mit Öl oder einer Creme zu Massieren hilft der Haut sich zu entspannen und spendet wichtige Minerale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Augenringe, \"halonierte Augen\", \"Halonierung der periorbitalen Region\" oder med. Halo ( von \"hálōs\" oder \"hálōn\" ‚Lichthof‘) genannt, ist ein Ausdruck für dunkle, bläuliche oder schattig verfärbte Hautbereiche um die Augen, die physiologisch (ohne Krankheitswert, Veranlagung) oder begleitend bei verschiedenen Grunderkrankungen oder bei Störungen des Allgemeinbefindens des Menschen auftreten können. Am deutlichsten fällt die Verfärbung in der Region unterhalb der Augenhöhle (Orbita) auf.", "tgt_summary": "黑眼圈又称睑黡,也有人称熊猫眼,英译为Periorbital dark circles或是dark circles,是眼眶部分皮肤偏黑的情形,有可能是本身的暗沈,也可能是阴影。有许多造成黑眼圈的原因,例如睡眠不足等,而遗传也是造成黑眼圈的原因之一。", "id": 2965488} {"src_title": "Parvati", "tgt_title": "雪山神女", "src_document": [{"title": "Mythos.", "content": "In der vedischen Literatur taucht eine Frau namens \"Parvati\" im Umfeld Rudra-Shivas nicht auf; stattdessen finden sich Namen wie \"Uma\", \"Sati\" oder \"Ambika\", die erst in einer späteren Phase mit Parvati in Verbindung gebracht oder gleichgesetzt wurden. Die Puranas präsentieren Shiva und Parvati als das Elternpaar des Universums und enthalten darum viele verschiedene Mythen im Zusammenhang mit ihrem Eheleben. So traf Parvati der Legende nach eines Tages im Gebirge auf einen schönen Asketen, der um seine erste Gemahlin Sati trauerte. Parvati wusste nicht, dass sie selbst eine Reinkarnation Satis war, und erkannte in dem Asketen den Gott Shiva, in den sie sich verliebte. Um ihm gleich zu werden, begann sie ebenfalls ein asketisches Leben zu führen und stand beispielsweise 1000 Jahre auf einem Bein in einem Fluss, bis der Gott als Wanderbettler vor ihr erschien. Er stellte sie auf die Probe und wollte sie verführen. Parvati wurde sehr ärgerlich, woraufhin Shiva sich in seiner wahren Gestalt zeigte. Beide heirateten. Daraufhin zogen sie sich auf den Berg Kailash zurück und begannen mit dem sexuellen Akt, der lange Zeit ununterbrochen andauerte. Dieser Akt soll so intensiv gewesen sein, dass der Kosmos davon erschüttert wurde und die Götter Angst bekamen. Die Götter unterbrachen das Liebesspiel der beiden, und Shivas Samen fiel in den Ganges, aus dem Karttikeya geboren wurde, der dann die Welt vor dem Dämonen Taraka rettete. In anderen Sagen hatte Shiva allein sechs Kinder hervorgebracht, doch Parvati liebte diese Kinder so sehr, dass sie sie eines Tages zu heftig drückte und sie damit zu einem Kind mit sechs Köpfen verschmolz; dadurch wurde sie auch Mutter des Karttikeya. Einer anderen Version der Legende zufolge, liebte sie Karttikeya so sehr, dass ihr die Milch zu laufen begann, als sie das göttliche Kind sah. Im Mythos um den anderen Sohn Ganesha dagegen ist die bekannteste Version jene, in der Parvati ihren Sohn aus eigener Kraft erschafft, ohne Zutun ihres Gatten Shivas. Sie brauchte einen Wächter für ihr Bad und modellierte Ganesha zu diesem Zweck auf ihrem abgeriebenen Körperschorf, Dreck, Schweiß und Blut ihres Körpers, den sie zusammen mit Salben, Ölen und Gangeswasser vermischte und mit Mantras zum Leben erweckte. Viele Mythen handelt davon, dass Parvati sich vom asketischen Shiva im Stich gelassen und sich deshalb einsam fühlt. Deshalb stiftet sie den Liebesgott Kama dazu an, einen Liebespfeil auf Shiva abzuschießen. Dieser bemerkt die List und verbrennt den Gott zu Asche. Parvati bittet Shiva später, den Gott wieder zum Leben zu erwecken. Einmal hielt Parvati Shiva bei einem Streich die Augen zu. Sofort wurde die Welt dunkel und Shiva ließ sich auf seiner Stirn ein drittes Auge wachsen, mit dem er versehentlich die Wälder des Himalaya niederbrannte. Parvati war sehr traurig darüber und bat Shiva, die Wälder wiederherzustellen. Ein anderer Mythos erzählt, wie Shiva unzufrieden mit ihrer schwarzen Körperfarbe war und sie damit ärgerte. Parvati übte daraufhin so lange Askese, bis Brahma ihr den Wunsch gewährte eine helle Körperfarbe zu tragen. Fortan nannte sie sich Gauri („die Blonde, Goldene, die Helle, Glänzende, die Weiße“). Aus der abgelegten schwarzen Farbe oder Haut soll die Kali entstanden sein, die anderen Versionen zufolge aus ihrem Zorn entstand. Parvati ist es, die Shiva zu einem verantwortungsvollen Ehe- und Hausmann, Haushälter und Familienvater macht und ihn zeitweise aus seiner tiefen Meditation reißt. Shiva und Parvati führen im Allgemeinen ein harmonisches, ungestörtes, friedliches Familienleben, mit Ausnahme von kleinen Streitereien und gegenseitigen Beschimpfungen, die aber nicht lange anhalten. Oft spielen sie zusammen ein Würfelspiel, bei dem Shiva sein geliebtes Lendentuch verliert und es Parvati zunächst übel nimmt, woraufhin diese ihn auslacht. Einmal soll sie ihm nicht gehorcht haben, woraufhin er sie in eine Fischersfrau verwandelte und zu den Menschen schickte. Nach einiger Zeit verwandelte er sich selbst in einen Fischersmann, gewann Parvati wieder zurück und verzieh ihr.", "section_level": 1}, {"title": "Ikonographie.", "content": "In mittelalterlichen Skulpturen erscheint Parvati mal sitzend, mal stehend, mit zwei oder vier Armen aber stets mit nackten Brüsten und umgeben von himmlischen Wesen, Dienerinnen und/oder ihren Söhnen Ganesha und Skanda/Karttikeya. Allein ist ihr Reittier ein Tiger oder ein Löwe; mit Shiva zusammen sitzt bzw. reitet sie oft auf einem Stier (\"nandi\"). Vor allem in Südindien ist die Darstellung als Familie zusammen mit Shiva und Skanda verbreitet (vergleiche Somaskanda). Auf neuzeitlichen Bildern und Kunstdrucken erscheint Parvati dagegen häufig gemeinsam mit Shiva als anmutige, vollständig bekleidete, reich geschmückte Frau mit zwei Armen, in der rechten Hand eine blaue Lotosblüte. Wenn Parvati einzeln dargestellt ist, hat sie manchmal vier Hände, von denen zwei eine rote und eine blaue geschlossene Lotosblüte halten und die beiden anderen die Gnade-gewährende Handgeste \"Varada-Mudra\" sowie die Schutz-gewährende Abhaya-Mudra zeigen. Oft trägt sie dieselben Embleme wie Shiva, etwa den Dreizack (\"trishula\"), die Gebetskette (\"mala\") oder die Kobraschlange (\"naga\"). So wie dieser hat sie manchmal ein drittes, energetisches Auge auf der Stirnmitte. In ihrem mütterlichen Aspekt trägt sie in vielen Darstellungen ihren Sohn Ganesha auf dem Arm. Populär sind Darstellungen mit Shiva, Parvati, Ganesha und Skanda als ‚Heilige Familie‘ auf dem Berg Kailash. Meistens sind ihre Reittiere (\"vahanas\") Tiger oder Löwe. Von Lakshmi ist sie durch das Fehlen des charakteristischen Brustbandes zu unterscheiden. Oft wird sie aber auch in anikonischer Form, in Form einer Yoni („Mutterschoß, Ursprung, Quelle“), die die stark abstrahierte Form einer weiblichen Vulva hat, dargestellt, meist umschließt sie einen Lingam, das phallische Symbol ihres Mannes (vergleiche in diesem Zusammenhang auch die Legende um den Asketen Bhringi). Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (2847) Parvati ist nach ihr benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Genauso wie Shiva hat Parvati den Doppelaspekt von Erhaltung und Zerstörung. Hauptsächlich verkörpert sie jedoch das Sinnbild der lebenspendenden und lebenserhaltenden Mutter. Andere ihrer Namen sind \"Amba\" oder \"Ambika\" („Mutter“), \"Bhagavati\" („Erhabene“) oder \"Jagadamba\" („Weltmutter“). Als Parvati wird sie niemals zornig dargestellt. Verkörpert sie dagegen den Aspekt der Zerstörung, wird sie Kali oder Durga genannt. Im Shaktismus ist sie die Verkörperung der göttlichen Energie, der Shakti, ohne die der in sich ruhende Gott Shiva seine Funktion nicht erfüllen könnte. Die Schriften benutzen eine Reihe von Bildern und Metaphern, um die komplementäre Identität von Shiva und Shakti zu verdeutlichen. So ist Shiva der Himmel, Parvati die Erde, Shiva das Subjekt, Parvati das Objekt, Shiva die Sonne, Parvati das Licht. Die Ikonographie zeigt darum auch beide in einer einzigen Gestalt als Ardhanarishvara, halb männlich, halb weiblich, wobei Parvati stets die linke (= weibliche) und Shiva die rechte (= männliche) Seite bildet.", "section_level": 1}, {"title": "Verehrung.", "content": "Der in verschiedenen Formen, z. B. als Berggöttin Gauri, (= „die Weißliche“), als Uma (= „die Gnädige“) oder Annapurna (= „die an Nahrung Reiche“), auftretenden Göttin Parvati sind nur wenige Tempel in Indien geweiht (z. B. auf dem Parvati Hill bei Pune). Häufiger wird sie als Kali oder Durga und natürlich als Gattin Shakti Shivas verehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Berge des Himalaya, nach ihr oder ihren Aspekten benannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Parvati (Sanskrit, f., पार्वती, Pārvatī) ist eine hinduistische Muttergöttin, die als die Gattin und Shakti des Shiva und Mutter von Ganesha und Skanda (auch \"Murugan\" oder \"Karttikeya\" genannt) gilt. Sie ist die Tochter von Himavat, dem Gott der Himalaya-Berge, und der Apsara Mena (auch \"Menga\" genannt) sowie die jüngere Schwester der Ganga, der göttlichen Verkörperung des Ganges. Ihr Name bedeutet „Tochter der Berge“ (skt.: \"parvata\"). Parvati verkörpert die treue, geduldige, hingebungsvolle, liebende, liebliche, ideale und gehorsame Ehefrau. Sie ist Personifikation von Gatten- und Mutterliebe. Sie ist der gnädige, mütterliche, gütige, sanfte, fürsorgende, helle, liebende und freundliche Aspekt der Mahadevi, der „großen Göttin“. Zusammen mit ihrem Mann Shiva und ihrem Sohn Ganesha bildet sie das perfekte Beispiel und Vorbild einer idealen Hindufamilie. Parvati hat viele verschiedene Erscheinungsformen, darunter auch Durga und Kali.", "tgt_summary": "雪山神女(梵语:पार्वती Pārvatī,字面意思是山的女儿;音为帕尔瓦蒂,又古名:umapati;音为乌摩钵底),又称为乌摩天妃或大自在天妃,印度教女神,恒河女神的姐姐。主神湿婆的妻子。", "id": 1854516} {"src_title": "Mil Mi-8", "tgt_title": "Mi-8直升機", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Mi-8 wurde als Ersatz für die ältere, mit einem Kolbenmotor ausgerüstete, Mil Mi-4 entwickelt und eingeführt. 1957 begann das OKB-329 die Eigenschaften für den neuen Hubschrauber zu spezifizieren. Da Nikita Chruschtschow in dieser Zeit der Entwicklung von Raketen den Vorrang gab, stand für die Flugzeugindustrie wenig Geld zur Verfügung. So bediente sich Michail Mil einer Notlüge und präsentierte den Entwurf als „massive Modifikation“ der Mi-4 mit Turbinenantrieb und neuer Bug- und Rumpfsektion, die in Ganzmetall-Halbschalenbauweise aus Duraluminium gefertigt wurden. Der Heckausleger, der Antriebsstrang mit den Rotoren, das Flugregelungssystem und weiteres sollte von der Mi-4 übernommen werden. Da sich die zivile sowjetische Luftfahrtbehörde und die Spitze des sowjetischen Militärs neben der Transportversion auch für einen neuen VIP-Hubschrauber interessierten, wurde der Entwurf am 20. Februar 1958 akzeptiert und Mil mit der Entwicklung des W-8 (W für die russische Bezeichnung von Hubschrauber [Wertoljot/вертолёт]) beauftragt. Der Hubschrauber sollte eine Nutzlast von 1,5 bis 2,0 Tonnen haben. Als Antrieb war zum Verdruss von Mil eine einzelne Turbine vom Typ Iwtschenko AI-24W geplant, die normalerweise in der An-24 eingesetzt wird und für den Einsatz im W-8 von 2400 auf 1900 PS gedrosselt wurde, um die Kraftübertragung und die Rotoren der Mi-4 einsetzen zu können. Der erste Prototyp des einmotorigen W-8 wurde im Juni 1961 fertiggestellt und am 24. Juni 1961 von Boris W. Semskow erstmals geflogen. Nur zwei Wochen nach dem Erststart wurde der an seinem einzelnen Lufteinlauf gut zu erkennende Hubschrauber am 9. Juli 1961 bereits bei der jährlichen Flugschau in Moskau-Tuschino vorgestellt. Im Dezember 1961 wurde der Hubschrauber zu Abnahmetests abgegeben, und ab 1963 diente er als Testplattform am Boden. Ein zweiter einmotoriger Prototyp nahm im November 1961 die Flugerprobung auf. Mil sah die einmotorige Lösung in Bezug auf Sicherheit und Leistungsfähigkeit als unzureichend an und trieb nebenher die Entwicklung einer zweimotorigen Variante W-8A voran. Da kein geeignetes Triebwerk zur Verfügung stand, wurde vom OKB-478 Isotow das TW2-117 entwickelt. Die ersten Triebwerke und das WR-8-Untersetzungsgetriebe wurden im Sommer 1962 geliefert. Erste Flugtests mit diesem Hubschrauber wurden am 2. August 1962 von N. W. Leschin durchgeführt, der erste echte Flug folgte am 17. September 1962, und nur wenige Tage später wurde der Hubschrauber Nikita Chruschtschow und hochrangigen Funktionären der Warschauer Vertragsorganisation vorgeführt. Die Flugtests wurden bis Anfang 1963 fortgesetzt, bevor der Hubschrauber im März 1963 für erste Tests an die Aeroflot übergeben wurde. Im Laufe der Tests wurden verschiedene Modifikationen vorgenommen, so wurde zur Reduzierung von Vibrationen der Vierblattrotor durch einen im Aufbau identischen Fünfblattrotor ersetzt. Auch der Heckrotor, das Enteisungssystem und das Triebwerkskontrollsystem wurden verändert. Der im Sommer 1963 fertiggestellte dritte Prototyp W-8AT enthielt einige Änderungen, die sich aus den Flugtests ergeben hatten, und stellte das eigentliche Versuchsmuster für die zivile und militärische Transportvariante Mi-8T dar. So wurden unter anderem die bisherigen separaten seitlichen Türen für die Piloten durch Schiebefenster ersetzt, die Hecktore vergrößert und eine mit Kerosin betriebene Kabinenheizung in einer Verlängerung des externen Steuerbord-Kraftstoffbehälters installiert. Der im Mai 1964 fertiggestellte vierte Prototyp W-8AP diente von Beginn an als Testmuster für die spätere VIP-Version und für die spätere Passagierversion Mi-8P. Nach den vier Prototypen wurde im November 1964 die Freigabe zur Serienproduktion empfohlen, im März 1965 erteilt, und Ende 1965 liefen die ersten Serienhubschrauber Mi-8P und Mi-8T in Kasan vom Band. Der Testpilot des ersten W-8A, Leschin, kam im Januar 1966 bei einem Testflug mit einer Mi-8 ums Leben, als sein Hubschrauber wegen Versagens des Heckrotors unkontrollierbar wurde und abstürzte. Seit dieser Zeit wurden mehr als 12.000 Hubschrauber des Typs Mi-8 in mehr als 120 Versionen gebaut; der Hubschrauber wird ständig weiterentwickelt und ist immer noch in Serienproduktion. Hergestellt wurden die Mi-8-Versionen im Staatlichen Flugzeugwerk Nr. 387 in Kasan (mehr als 7.300 Stück) und im Staatlichen Flugzeugwerk Nr. 99 in Ulan-Ude (mehr als 3.800 Stück), UdSSR. Antrieb und Flugwerk fanden Eingang in die Konstruktion des Kampfhubschraubers Mi-24. Die Mi-14 ist eine aus der Mi-8 entwickelte Marineversion, die am bootsähnlichen Schwimmrumpf (der einen separaten Waffenschacht u. a. für Torpedos und Wasserbomben besitzt) zu erkennen ist. Sie stellt jedoch aufgrund der kompletten Umkonstruktion des Rumpfes praktisch eine Neuentwicklung und damit ein unabhängiges Muster dar. Die Mi-38 basiert ebenfalls auf der Mi-8, wird aber mit westlichen Triebwerken und moderner Avionik ausgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Der ursprünglich als Transporthubschrauber entwickelte Mil Mi-8 zeigte schnell seine Eignung für die verschiedensten Einsatzarten, etwa zur Bodenunterstützung mit Raketen und Kanonen auch in Kombination als Kampfhubschrauber. Er verfügt über eine Lastaufhängung, so dass er unter günstigen Bedingungen bis zu drei Tonnen heben kann. Zusätzlich gibt es eine Personenrettungswinde für Lasten bis zu 250 Kilogramm. Grundsätzlich unterteilte man die Mi-8 in drei Versionen: die Transportversion Mi-8T, die bewaffnete Transportversion Mi-8TW und die Variante mit Sonderausstattung Mi-8S.", "section_level": 1}, {"title": "Rumpf.", "content": "Der konventionell aufgebaute Rumpf besteht aus vier Sektionen (Vorder- und Mittelrumpf, Heckausleger und Heckrotorausleger) und wird in Ganzmetall-Halbschalenbauweise aus Duraluminium gebaut. Der Heckausleger ist für Wartungszwecke und den Transport abnehmbar. Die Cockpitsektion besaß ursprünglich fünf Fenster in der oberen Reihe und vier in der unteren, wobei die Konstruktion der unteren Reihe später infolge des Einbaus eines PKT-Maschinengewehrs, eines Wetterradars oder einer Panzerung variierte. Die drei mittleren Fenster der oberen Reihe bestanden aus optisch flachem Glas und enthielten ein elektrisches Enteisungssystem. Die beiden seitlichen Fenster der oberen Reihe waren als nach außen gewölbte Schiebefenster aus Plexiglas ausgelegt. Das Cockpit war mit drei Instrumentenpaneelen und einer doppelten mechanischen Flugsteuerung für die beiden Piloten ausgerüstet. Die Paneele waren dabei so angeordnet, dass sich durch die Fenster eine möglichst gute Rundumsicht ergab. Der Transport-/Passagierraum wurde durch eine zum Cockpit hin öffnende Tür abgetrennt, wobei der Flugingenieur im Gang zur Tür seinen Platz hatte. An der Außenseite des Rumpfes zwischen dem Cockpit und der Tür bzw. dem ersten Fenster befanden sich auf beiden Seiten je zwei Klappen zum Zugang zu den Akkumulatorenfächern des Hubschraubers. Im Mittelrumpf befindet sich neben der Kabine auch die Triebwerksanlage. Bei den Transportversionen kann auf mitgeführten Spurbahnen auch ein PKW in den 5,34 m × 2,25 m × 1,8 m großen und für eine Beladung mit bis zu vier Tonnen ausgelegten Rumpf eingefahren werden. Eine Lastenaufnahme für bis zu 2,5 bis 3,0 t Last (je nach Version) befindet sich im Innenraum an vier Punkten an den Deckenspanten. Dies hat den Vorteil, dass die Last etwa am Schwerpunkt des Hubschraubers angreift und so die Pendelneigung um den Punkt der Lasteinleitung verringert wird. Das Lastseil wird durch eine Luke im Kabinenboden nach unten geführt. An der Tür befindet sich noch eine Seilwinde für eine Last zwischen 150 und 250 kg. Die Kabine der Versionen Mi-8P/Mi-8PS/Mi-172 ist 6,36 m lang, 2,05 m breit und 1,7 m hoch, die der Mi-8MTW-5 ist 6,36 m × 2,34 m× 1,80 m. Als Zugang zur Kabine dient eine im Notfall abwerfbare und nach hinten öffnende Schiebetür mit einer Größe von 1,4 m × 0,62 m auf der linken Seite. Neben dem militärischen Einsatz werden auch viele Mi-8 weiterhin für den zivilen Transport oder als VIP-Hubschrauber verwendet. Bei Letzteren kam zum Teil auch eine nach unten klappende Tür, die gleichzeitig als Einstiegstreppe diente, zum Einsatz. Bei einigen späteren Versionen wurde auf der rechten Seite eine Schiebetür eingebaut. Je nach Version befanden sich auf jeder Seite fünf bis sieben Fenster, wobei die Passagierversionen meist über rechteckige und die Transportversionen über runde Fenster verfügten. Am Heck befanden sich aus zwei Hälften bestehende und zur Seite öffnende und abnehmbare Hecktüren. Im geschlossenen Zustand stand im Rumpf eine Länge von 7,28 m zur Verfügung. Eine der beiden Hecktüren war wiederum mit einer kleineren Tür zur Evakuierung im Notfall ausgerüstet. An der Rumpfseite gab es Aufhängungspunkte für die Kraftstofftanks (anfangs 745 l links und 680 l rechts, später 1140 l links und 1030 l rechts), den Kabinenheizer und/oder eine Klimaanlage. Bei den militärischen Varianten kamen noch je nach Version verschiedene Außenlastträger dazu. Der konische Heckausleger aus Metall mit kreisförmigem Querschnitt endet am im 45°-Winkel nach oben verlaufenden Heckrotorausleger mit dem Getriebe für den dreiblättrigen Heckrotor mit 3,9 m Durchmesser, 260 mm Blatttiefe und NACA-230M-Profil. Der Heckausleger trägt Stabilisierungsflächen aus Metall von 2,7 m Spannweite mit einem symmetrischen NACA-0012-Profil, die am Boden um 9° nach oben oder unten verstellt werden können. Bei militärischem Einsatz kann am Heckausleger ein Täuschkörperwerfer angebracht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrwerk.", "content": "Das dreibeinige und hydropneumatisch gefederte Fahrwerk ist nicht einziehbar, hat einen Radstand von 4,26 m und eine Spurweite von 4,5 m. Das Hauptfahrwerk ist mit einzelnen 86,5 cm × 28,0 cm großen pneumatischen gebremsten Rädern ausgerüstet. Das Bugradfahrwerk ist mit zwei 53,5 × 18,5-cm-Rädern doppelt bereift und besitzt weder Bremsen noch eine Steuerung (ohne Belastung rastet es in Flugrichtung ein). Der Hubschrauber wird am Boden durch unterschiedliches Bremsen des Hauptfahrwerkes gesteuert. Der Heckausleger (und damit der Heckrotor) wird von einem kleinen federnden Hecksporn vor Bodenberührung geschützt.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptrotor und Antrieb.", "content": "Der Hauptrotor ist fünfblättrig und befindet sich direkt über den beiden parallel nebeneinander oberhalb der Kabine liegenden Antriebsturbinen. Er ist in der Draufsicht rechtslaufend (im Uhrzeigersinn) und verfügt über Schlag- und Schwenkgelenke mit hydraulischen Dämpfern. Die austauschbaren Blätter aus Aluminium mit Stahlvorderkanten und Enteisungssystem haben eine konstante Blatttiefe von 520 mm und ein NACA-23012-Profil. Die beiden bis auf die Anordnung des Abgasrohres baugleichen Antriebsturbinen sind so ausgelegt, dass ein Flug auch beim Ausfall einer Turbine unter Einschränkungen fortgesetzt werden kann, da die andere die zusätzliche Leistung zur Verfügung stellen kann. Als Antrieb kommen verschiedene Versionen des Isotow/Klimow TW2-117- oder TW3-117-Triebwerkes zum Einsatz, die zwischen 1500 und 2200 PS Startleistung zur Verfügung stellen und als Treibstoff Kerosin vom Typ T-1, TS-1 oder T-7P (JP-1 oder JP-4) verwenden. Hinter den Triebwerken ist das dreistufige Hauptgetriebe angebracht, hinter diesem wiederum der Nebenabtrieb für das Hydrauliksystem und der Hydraulikblock selbst. Das Hauptgetriebe untersetzt die maximale Eingangsdrehzahl der Triebwerke von 12.000/min in maximal 192/min für den Hauptrotor, 2.589/min für die Heckrotorwelle und etwa 6.000/min für das Gebläse der Ölkühler für Triebwerke und Getriebe. Das Heckrotorendgetriebe hat ein Untersetzungsverhältnis von 2,3:1; die Heckrotordrehzahl beträgt etwa 1.124/min.", "section_level": 2}, {"title": "Bordsysteme.", "content": "Das Hydrauliksystem besteht aus einem Hauptsystem mit 45 kg/cm2 Druck und einem Reservesystem mit 65 kg/cm2, das im Notfall automatisch die Steuerung der Flugkontrollsysteme übernimmt. Das elektrische System arbeitet mit 12/48 Volt und wird von zwei 48-kW-Startergeneratoren GS-18TP und sechs 12-V/55-Ah-Bleiakkumulatoren versorgt. Die Elektronikausrüstung des Hubschraubers bestand aus einem Vierkanal-Autopiloten sowie diversen Flugsteuerungs- und Kommunikationssystemen wie Radiohöhenmesser, Dopplergeschwindigkeitssensor, Radiokompass, UHF-Radio, IFF-Transponder, Radarwarnsystem S-3M Sirena und Flugdatenrekorder.", "section_level": 2}, {"title": "Versionen.", "content": "Insgesamt wurden mehr als 120 verschiedene Versionen produziert, die jeweils nach den verwendeten Triebwerken (TW2-117 oder TW3-117) in zwei Generationen unterschieden werden können. Zusätzlich zu dieser großen Anzahl an Versionen, die sich aus einer Vielzahl für spezielle Einsatzzwecke und als Versuchsmuster gebauter Maschinen ergibt, wurden einige exportierte Modelle (zum Beispiel die nach Indien und Finnland gelieferten) mit spezieller Ausrüstung wie einem Wetterradar nachgerüstet und danach mit einer eigenen Versionsbezeichnung versehen.", "section_level": 1}, {"title": "Rekorde.", "content": "Während der Erprobung des Prototyps W-8AT konnten von der Besatzung W. Koloschenko am 19. April 1964 zwei Weltrekorde aufgestellt werden. Der Hubschrauber erzielte auf einer geschlossenen Strecke eine Reichweite von 2464,736 km und auf einer geschlossenen 2000-km-Bahn eine Höchstgeschwindigkeit von 202,900 km/h. 1967 wurden einige Frauen-Weltrekorde aufgestellt: I. Kopetz erreichte am 23. August eine Höchstgeschwindigkeit von 273,507 km/h auf einer 500-km-Strecke und am 14. September eine Reichweite von 2082,224 km auf geschlossener Strecke. Auf einer 1000-km-Bahn erzielte die Pilotin Issajewa am 28. August auf einer geschlossenen 1000-km-Strecke 258,666 km/h Höchstgeschwindigkeit. Wiederum I. Kopetz erreichte auf geschlossener 2000-km-Bahn am 28. August 235,119 km/h. Zwei Jahre später konnte sie am 15. August 1969 mit 2232,218 km auf gerader Strecke ihren letzten Rekord erfliegen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Die Ausrüstung der militärischen Versionen variierte je nach Einsatzzweck und Produktionsjahr stark, wobei viele Versionen ohne Bugmaschinengewehr ausgeliefert wurden. Die Bewaffnung wurde zum Teil nach Erkenntnissen bei Einsätzen im Afghanistan- und Tschetschenienkrieg auch während des Einsatzes modifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Selbstverteidigungssysteme.", "content": "Aktive Maßnahmen Passive Maßnahmen", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mil Mi-8 (, NATO-Codename: \"Hip\") ist ein in der Sowjetunion von Mil entwickelter und gefertigter Mehrzweck- und Transporthubschrauber mit zwei Turbinentriebwerken und großen Heckladetoren. Als Varianten des Mi-8 gelten die Modelle mit den Bezeichnungen Mi-17, Mi-18, Mi-19, Mi-171 und Mi-172. Ein naher Verwandter ist die Marineversion Mi-14, die aber als eigenständiges Muster geführt wird.", "tgt_summary": "Mi-8直升机(Ми-8)是由苏联米尔飞机公司研制的双引擎中型直升机,该机于1967年进入苏联空军服役,除了担任运输任务以外,该机还能够加装武器进行火力支援。", "id": 1727029} {"src_title": "Escape-Sequenz", "tgt_title": "转义序列", "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Der Name leitet sich von dem Zeichen ab, mit dem die Sequenz meistens eingeleitet wird; dem ESC-Zeichen (im ASCII-Zeichensatz Hexadezimal-Code 1B, dezimal 27), welches spätestens seit 1968 als Umschaltzeichen zwischen normaler Bedeutung der Zeichen und Sonderfunktion benutzt wurde. Das jeweilige Programm – unabhängig davon, ob es sich um eine Anwendung für Desktoprechner oder ein Steuerprogramm in einem Peripheriegerät handelt – erkennt beim Verarbeiten einer Zeichenfolge, zum Beispiel eines Textes, das Escape-Zeichen, steigt aus der normalen Verarbeitung aus und löst die der folgenden Zeichensequenz zugeordnete Sonderfunktion aus. Anschließend wird die normale Verarbeitung fortgesetzt. Während der Bearbeitung des Textes dagegen, zum Beispiel in einem Texteditor, bleibt ein Escape-Zeichen als gewöhnliches Zeichen uninterpretiert und löst damit keine Funktion aus. Ein Sonderfall sind WYSIWYG-Programme, zu denen beispielsweise moderne Textverarbeitungsprogramme zählen, bei denen die Anzeige direkt der Ausgabe mit allen Sonderfunktionen entspricht. Um beim Programmieren nicht-druckbare Steuerzeichen im Quelltext darzustellen, wird bestimmten Folgen von druckbaren Zeichen die Bedeutung einer Sonderfunktion verliehen, indem ein (anderes) bestimmtes Zeichen vorangestellt wird, das als Maskierungszeichen dient. So steht in der Programmiersprache C innerhalb einer Zeichenkettenkonstanten beispielsweise ein codice_1 für einen Zeilenumbruch, ein codice_2 für ein Horizontal-Tabulatorzeichen und ein codice_3 für ein Anführungszeichen (während das einfache codice_4 nicht Teil einer Zeichenketten-Konstanten ist, sondern deren Ende bezeichnet). Eine solche Zeichenfolge wird in Übertragung der alten Funktionsbezeichnung ebenfalls Escape-Sequenz genannt, obwohl das eigentliche ESC-Zeichen dabei keine Verwendung mehr findet. In ähnlicher Weise wird von Microsoft Word in der Bearbeitungsfunktion „Suchen und Ersetzen“ das Zeichen codice_5 verwendet, beispielsweise codice_6 für das Horizontal-Tabulatorzeichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung zur Druckersteuerung.", "content": "Nach wie vor werden Escape-Sequenzen bei der Ansteuerung von Druckern verwendet. Beispiele für weit verbreitete Escape-Sequenz-basierte Druckersprachen sind: Manche Drucker arbeiten dagegen nicht mit Escape-Sequenzen, sondern beispielsweise mit Seitenbeschreibungssprachen wie PostScript oder empfangen Befehle über eine separate Steueradresse auf dem Bus (z. B. bei Commodore-Rechnern).", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung zur Terminalsteuerung.", "content": "Im Terminalbereich sind die ANSI-Escapesequenzen, welche auf den Escape-Sequenzen des Terminals VT100 beruhen, weit verbreitet. Sie wurden als ANSI X3.41-1974 und X3.64-1977 bzw. ECMA-48 (1976) allgemeiner Standard. Sequenzen bestehen dabei aus dem Steuerzeichen Escape und einer Folge von druckbaren Zeichen. ECMA-48 erhielt 1991 seine fünfte und letzte Erweiterung und wurde auch als ISO/IEC 6429 standardisiert. Beispiele: codice_7 (\"Terminal zurücksetzen\"), codice_8 (\"Zeile ab Cursor löschen\"), codice_9 (\"n\" ist eine Dezimalzahl, \"Cursor um (n) Zeilen aufwärts\"). Dieser Standard wurde so populär, dass Konsolentreiber wie ANSI.SYS für MS-DOS (bzw. allgemein PC-kompatibles DOS) und OS/2, die virtuellen Konsolen und Terminal-Fenster der meisten Unix-artigen Betriebssysteme (wie beispielsweise macOS und Linux) oder auch die Shell des AmigaOS diese Sequenzen ebenfalls unterstützen. Auch die Eingabeaufforderung von Windows 10 unterstützt ANSI-Escapesequenzen ab Version 1511. Erwähnenswert ist jedoch auch, dass so gut wie alle der genannten Konsolen und Terminals nur jeweils einen Teil aller definierten ANSI-Escapesequenzen implementieren.", "section_level": 1}, {"title": "In C und verwandten Programmiersprachen.", "content": "In C und zu C verwandten Programmiersprachen wie C++, C#, Java, awk, Perl und JavaScript können in Zeichenfolgen durch folgende Escape-Sequenzen häufig benötigte Steuerzeichen eingefügt werden (wobei nicht alle dieser Sprachen alle hier aufgeführten Sequenzen unterstützen). In C selbst sind Escape-Sequenzen, auf Deutsch auch Flucht-Sequenzen, ein Teil des Ausführungszeichensatzes der Programmiersprache. Diese sind auch gemäß ANSI C standardisiert, obwohl manche Compiler (auf bestimmten Betriebssystemen) zusätzlich auch vom Standard abweichende Escape-Sequenzen verwenden können. Die Bezeichnungen vieler Steuerzeichen stammen noch aus der Zeit, als Ausgaben vorwiegend auf Fernschreibern und Druckern erfolgten. In C und damit verwandten Programmiersprachen wird eine Escape-Sequenz mit dem Backslash, Taste:, eingeleitet. Der Backslash (auch Rückstrich oder umgekehrter Schrägstrich) dient in dieser Form jedoch auch als Maskierungszeichen, um Zeichen des Basis-Zeichensatzes von C, also alle Zeichen, die eigentlich eine Bedeutung und Funktion innehaben, auch ohne deren Funktion verwenden zu können. Das betrifft auch den Backslash selbst: will man Teile der sog. Grafiksymbole von C, das sind die Zeichen codice_10, als reines Textzeichen verwenden, so müssen diese (teilweise) mit dem Backslash als Maskierungszeichen verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Maskierungszeichen zum Verhindern einer Escape-Sequenz.", "content": "Da eine Escape-Sequenz durch mindestens eines der verfügbaren Zeichen eingeleitet wird, stehen fortan genau diese Zeichen nicht mehr für normalen Text zur Verfügung, da diese ja speziellen Funktionen zugeordnet werden (Funktionszeichen). Bei der Programmiersprache C ist dies der Backslash. Durch den Einfluss von C, der auch der starken Verbreitung geschuldet ist, finden sich dieselben Escape-Sequenzen auch in anderen Zusammenhängen wieder, z. B. in bestimmten Konfigurationsdateien oder auch auf einem Terminal (z. B. unter Unix, Linux oder macOS), u. a. bei der Angabe von Dateinamen. Technisch gesehen leitet ein Maskierungszeichen ebenfalls eine Escape-Sequenz ein, jedoch ist die Funktion dieser Escape-Sequenz die, das ihr folgende Zeichen auszugeben. Die Funktion ermöglicht demnach die Nutzung des ursprünglichen Zeichens ohne deren zugeordneter Funktion. Beispiel: Dieser Befehl erstellt unter unixartigen Systemen (z. B. Linux oder macOS) im Benutzerverzeichnis die Datei codice_11 im Verzeichnis codice_12 (das Verzeichnis muss allerdings bereits existieren). Da auf einem Terminal das Leerzeichen als Trennzeichen interpretiert wird, muss es \"maskiert\" werden (). Ebenso verhält es sich mit dem Anführungszeichen in einem Dateinamen: da es normalerweise eine Zeichenkette einleitet und beendet, muss es maskiert werden um als Zeichen verwendet zu werden. Und das Fragezeichen wird normalerweise als Wildcard interpretiert. Im World Wide Web übernimmt das Prozentzeichen eine ähnliche Funktion, man spricht daher auch von der %-Darstellung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Escape-Sequenz (nach dem Escape-Zeichen, ) ist eine Zeichenkombination in der technischen Informatik, die keinen Text repräsentiert, sondern vom Gerät abgefangen wird und eine Sonderfunktion ausführt. Bei einem Bildschirmterminal kann dies z. B. die Cursor-Positionierung sein, bei einem Drucker die Umschaltung auf eine andere Schriftgröße oder das Auswerfen der Seite (ANSI-Escapesequenz).", "tgt_summary": "转义是当由于技术等原因、无法直接在代码中写出所要的字符时采用的,以多个字符的有序组合来表示原本需要的字符的手段,而转义序列(英语:escape sequence)指在转义时使用的有序字符组合。", "id": 74346} {"src_title": "Nolinoideae", "tgt_title": "玲花蕉亞科", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Da der Umfang der Unterfamilie Nolinoideae besonders durch molekulargenetische Eigenschaften festgelegt wurde, ist besonders die Bandbreite des Habitus der Taxa groß.", "section_level": 1}, {"title": "Habitus und Laubblätter.", "content": "Es sind entweder verholzende Sträucher, Halbsträucher, Lianen, baumförmige Pflanzen oder mehrjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen. Da es bei Nolinoideae kein sekundäres Dickenwachstum gibt, spricht man bei den verholzenden Arten nicht von Bäumen, sondern von baumförmigen Pflanzen. Viele Arten bilden Rhizome, manche Knollen als Überdauerungsorgane. Die Laubblätter sind wechsel- oder gegenständig und spiralig oder zweizeilig oder quirlig angeordnet. Die Laubblätter sind einfach, ganzrandig, mit Parallelnervatur. Bei einigen Taxa sind die Blätter schuppenförmig reduziert und abgeflachte und zugespitzte Sprossachsen (Phyllokladien) ersetzt in der Aufgabe als Assimilationsorgane.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren bis vielen in traubigen Blütenständen zusammen. Bei der Gattung \"Ruscus\" sind die Blüten in traubigen Gruppen auf der Oberfläche der Phyllokladien angeordnet. Bei der Gattung \"Semele\" sind die Blüten in doldigen Gruppen am Rand der Phyllokladien angegeordnet. Die meist zwittrigen oder seltener eingeschlechtigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Wenn die Blüten eingeschlechtig sind dann können die Pflanzen einhäusig (monözisch) oder zweihäusig (diözisch) getrenntgeschlechtig sein. Die meist sechs Blütenhüllblätter sind meist gleichgestaltig; sie können frei oder verwachsen sein. Es sind ein oder zwei Kreise mit meist je drei (selten mit je zwei oder vier) fertilen Staubblättern vorhanden. Drei Fruchtblätter sind zu einem meist oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit einem Griffel.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Als Früchte werden meist bei Reife leuchtend rote oder blaue, ein- bis viersamige Beeren, seltener eine dreifächerige Kapselfrucht gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomen und Inhaltsstoffe.", "content": "Die Arten haben 0,5 bis 19 μm lange Chromosomen und besitzen Chromosomengrundzahlen von x = 5–7, 9, 18–21. An Inhaltsstoffen werden Flavonoide, Saponine und Styloidkristalle genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik, botanische Geschichte und Verbreitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gattungen und ihre Verbreitung.", "content": "Mit ihrem weit gefassten Umfang hat die Unterfamilie Nolinoideae eine weite Verbreitung. Es gibt Taxa in der Holarktis, Paläotropis und der Capensis. Es gibt Vorkommen in den gemäßigten Gebieten Eurasiens und Nordamerikas, vom Mittelmeergebiet bis Kleinasien, auf den Kanaren, im südlichen Afrika, subtropischen bis tropischen Zentralamerika, und im nördlichen Australien. Zur Unterfamilie Nolinoideae (früher Familie Ruscaceae s. l.) zählen 24 bis 30 Gattungen mit 475 bis 700 Arten:", "section_level": 2}, {"title": "Botanische Geschichte.", "content": "Die Familie der Ruscaceae wurde 1826 von Kurt Sprengel in \"Syst. Veg.\", 3, 3 (Ruscinae, nom. cons.) aufgestellt. Früher bestand die Familie der Ruscaceae (s. str.) nur aus den drei Gattungen: \"Ruscus\", \"Semele\" und \"Danae\" mit nur etwa neun Arten. Dann wurden die Taxa der ehemaligen Familien wie Aspidistraceae, Maiglöckchengewächse (Convallariaceae ), Drachenbaumgewächse (Dracaenaceae, nom. cons.), Eriospermaceae, Nolinaceae, Ophiopogonaceae, Platymetraceae, Polygonataceae und Sansevieriaceae in diese Familie aufgrund molekulargenetischer Untersuchungen integriert. Früher wurden einige Gattungen dieser Familie zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae) gestellt. Rudall et al. 2000 stellten fest, dass der Name Ruscaceae, der von Sprengel 1826 veröffentlicht wurde Priorität hat vor Convallariaceae, die erst 1834 von Pawel Fjodorowitsch Gorjaninow veröffentlicht wurde, obwohl eigentlich die Convallariaceae um die zusätzlichen Taxa erweitert wurde (nach den Regeln des \"Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur\" = ICBN = \"International Code for Botanical Nomenclature\"). Denn nach molekulargenetischen Untersuchungen (beispielsweise rbcL-Untersuchungen von Chase et al. 1995) waren die Convallariaceae s. str. ohne die Taxa der ehemaligen Familien Nolinaceae, Dracaenaceae und Ruscaceae paraphyletisch. Molekulargenetische Untersuchungen haben seit den 1990er Jahren dazu geführt, dass die Familiengrenzen innerhalb der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales) sich stark verschoben haben. So sind seit Chase et al. 2009 die Nolinoideae nur mehr eine Unterfamilie in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Zuvor war es eine eigenständige Familie Mäusedorngewächse (Ruscaceae). Der Umfang einiger Gattungen wurde durch Neubearbeitungen im 21. Jahrhundert stark verändert. Der Name Nolinoideae hat vor Ruscoideae Priorität. Die Nolinoideae wurden im Juni 1835 durch Gilbert Thomas Burnett unter dem Namen „Nolanidae“ in \"Outlines of Botany\" 985, 1095, 1106 erstveröffentlicht, Typusgattung ist \"Nolina\" dagegen die Ruscoideae unter dem Namen „Rusceae“ durch Leopold Dippel in \"Handbuch der Laubholzkunde...\", 1, S. 9 erst im August–September 1889. 2010 zeigten Kim et al. die Verwandtschaftsverhältnisse nach molekulargenetischen Untersuchungen. Phylogenetische Untersuchungen ergaben im Jahr 2010 folgende Verwandtschaftsverhältnisse der Tribus: Spätere Untersuchungen, die weitere Gene und mehr Taxa untersuchten, haben die Gliederung der Ruscaceae s. l. in dieser Form nicht immer bestätigt, die Verwandtschaftsverhältnisse waren insgesamt schlecht abgesichert und bezüglich vieler Parameter instabil. Die Gliederung der Unterfamilie in Triben sollte also als eher vorläufig betrachtet werden. Schwestergruppe der Nolinoideae ist nach allen Ergebnissen die artenarme Unterfamilie Asparagoideae. Die Möglichkeit, dass die Gattung \"Eriospermum\" basaler steht als die Asparagoideae, was die Nolinoideae paraphyletisch machen würde, konnte aber nicht ganz ausgeräumt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Medizinisch genutzt wird vor allem der Stechende Mäusedorn (\"Ruscus aculeatus\"), dabei ist die Droge das Rhizom (Rusci rhizoma). Auch der Japanische Schlangenbart (\"Ophiopogon japonicus\") wird medizinisch genutzt. Die unterirdischen Pflanzenteile einiger \"Liriope\"-Arten werden gegessen. \"Polygonatum\"-Arten werden vielseitig genutzt. Pflanzenteile von wenigen \"Maianthemum\"-Arten werden gegessen. Viele Arten und ihre Sorten aus einigen Gattungen werden als Zierpflanzen in Parks, Gärten und Räumen genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nolinoideae bilden eine Unterfamilie in der Pflanzenfamilie Spargelgewächse (Asparagaceae) innerhalb der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales). Viele Arten und ihre Sorten aus einigen Gattungen werden als Zierpflanzen in Parks, Gärten und Innenräumen genutzt.", "tgt_summary": "玲花蕉亚科(Nolinoideae),过去为独立一科假叶树科(Ruscaceae),2009年APG III分类法中将其分入天门冬科下的一个亚科,并以下辖的玲花蕉属命名为「Nolinoideae」。", "id": 2332629} {"src_title": "Internationale Buddhistische Flagge", "tgt_title": "国际佛教旗", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Internationale Buddhistische Flagge wurde am Vesakh-Tag des Jahres 1885 (28. April 1885) erstmals in Colombo verwendet. Entworfen wurde sie von buddhistischen Aktivisten des „Colombo Committee“ und sollte als ein Symbol für die Wiederbelebung des Buddhismus in Ceylon (Sri Lanka) dienen, zumal in diesem Jahr auch die Durchsetzung des Vesakh-Tages als Feiertag gelungen war. Auf Anraten des US-amerikanischen Theosophen Colonel Henry Steel Olcott bekam die Flagge die für Nationalflaggen übliche Dimension und Form. Seine Intention war es auch, dass die Flagge als ein Symbol der Einigung des weltweit in sehr unterschiedlichen Formen repräsentierten Buddhismus dienen sollte. Heute ist die Flagge weltweit unter Buddhisten anerkannt, wobei es spezifische Formen gibt, wie die burmesische, die statt der orangen Farbe Rosa als fünfte Farbe verwendet (im ursprünglichen Entwurf eigentlich scharlachrot). Als Inspiration dienten die sechs Farben, in denen die Aura des Buddha erstrahlte, nachdem dieser die Erleuchtung (siehe auch \"Bodhi\") erlangt hatte. Die ersten fünf vertikalen Farben symbolisieren die fünf buddhistischen Werte (die Fünf Silas). Im Lauf der Zeit entwickelte die Flagge sich zu einem Symbol für die Einheit der Buddhisten und fand als solches weltweite Verbreitung. Zu sehen ist sie insbesondere während buddhistischer Feste, wie z. B. dem Vesakh-Fest, dem höchsten buddhistischen Fest, im Gedenken an Geburt, Erleuchtung und Tod (Parinibbana) Buddhas. Eine besondere Stellung hat die Flagge in Tibet, wo sie über vielen Klöstern und Häusern von Buddhisten zu sehen ist. In der tibetischen Version wird der orange Balken allerdings durch einen rotbraunen ersetzt, da die Farben sich hier an jenen der Mönchsroben der verschiedenen Orden orientieren (siehe auch Tibetischer Buddhismus).", "section_level": 1}, {"title": "Symbolik.", "content": "Die sechste vertikale Linie symbolisiert mit der Einheit aller Farben die eine, transzendente Wahrheit bzw. den „einen Geschmack – den Geschmack der Befreiung“, der die Lehre des Buddha kennzeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Internationale Buddhistische Flagge ist eine moderne Kreation und seit 1950, anlässlich der Gründung der World Fellowship of Buddhists (WFB) in Colombo, Sri Lanka, als Symbol des internationalen Buddhismus anerkannt.", "tgt_summary": "国际佛教旗又称佛教旗或佛旗,是全世界佛教信众共通的旗帜和佛教的标志。", "id": 2722511} {"src_title": "Bändererz", "tgt_title": "條狀鐵層", "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Bändererze entstanden im Archaikum (vor 3800 bis 2500 Mio. Jahren) und im Proterozoikum (vor 2500 bis 1800 Mio. Jahren). Das im Zuge untermeerischen Vulkanismus in das Meer abgegebene Eisen sowie möglicherweise das durch verschiedene Ursachen in den freien Verwitterungskreislauf der Erde geratende Eisen blieb vor dieser Zeit in Form zweiwertiger Ionen im Meerwasser gelöst. Es wurde nicht wie heute durch den freien Sauerstoff (O, Dioxygen) in Meer und Atmosphäre sofort zu dreiwertigem Eisen oxidiert, das in Form von schwer wasserlöslichen Verbindungen ausgeschieden (gefällt) worden wäre. Dreiwertiges Eisen wurde wegen des Fehlens von O im Meerwasser und Atmosphäre nicht gebildet, sondern zweiwertiges Eisen reicherte sich an, bis es durch unterschiedliche Vorgänge gebunden wurde und sich in dünnen Schichten am Meeresboden sammelte. Vor etwa 3800 Mio. Jahren entwickelten oxygen phototrophe Mikroorganismen, wahrscheinlich Vorfahren der heutigen Cyanobakterien, eine Form der Photosynthese, bei der O als Abfallprodukt gebildet wurde (sogenannte oxygene Photosynthese). Von dieser Zeit an wurde das zweiwertige Eisen zu dreiwertigem oxidiert und in Form von Hydroxiden und Oxiden gefällt, die in Schichten abgelagert wurden. Dieser Prozess verzehrte den in großen Mengen mikrobiell produzierten Sauerstoff. Der Vorgang verlief zyklisch über einen Zeitraum von mehreren 100 Mio. Jahren, in welcher der mikrobiell gebildete freie Sauerstoff stets vollständig durch die Oxidation des vorhandenen gelösten Eisens gebunden wurde. Die Ursachen des zyklischen Verlaufs der Eisenfällung sind nicht bekannt. Durch Diagenese bildeten sich aus den Ablagerungen die Bändereisenerze. Erst als das zweiwertige Eisen erschöpft und deshalb die Bändererzentstehung abgeschlossen war, konnte der Sauerstoffgehalt im Meerwasser und in der Erdatmosphäre auf Werte oberhalb von 0,2 bis 0,5 Prozent steigen. Dies wird die große Sauerstoffkatastrophe genannt. In begrenztem Maße bildeten sich Bändererze noch im Cryogenium (vor 750 bis 600 Mio. Jahren) und im Ordovizium (vor etwa 450 Mio. Jahren).", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Bändererze haben einen geschichteten Aufbau, wobei sich eisenhaltige Lagen mit Hornsteinlagen (engl. \"chert\", mikro-kryptokristalliner Quarz von <30 μm Korngröße) abwechseln. Die in den eisenhaltigen Lagen hauptsächlich auftretende Minerale sind Hämatit (FeO) und Magnetit (FeO). Die einzelnen Lagen sind einige Millimeter bis einige Zentimeter dick und verleihen dem Gesteinsquerschnitt das Aussehen der namengebenden Bänderung. Sie können in vielfacher Wiederholung auftreten, so dass Bändererzformationen Mächtigkeiten (Schichtdicken) von etwa 50 m bis 600 m aufweisen können, sie sind damit wirtschaftlich bedeutsame Eisenerzlagerstätten.", "section_level": 1}, {"title": "Typen.", "content": "Es werden drei Typen unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Entstehung der Bändererze wurde intensiv untersucht, sie ist jedoch bis heute nicht abschließend geklärt. Einer der Hauptstreitpunkte ist die Rolle von Bakterien bei der Entstehung der Bändererze sowie die zeitliche Entwicklung der Sauerstoff-Konzentration in Verbindung mit der Frage, ob der Sauerstoff zum Zeitpunkt der Entstehung der Bändererze in ausreichend hohen Konzentrationen in der damaligen Atmosphäre vorhanden war. Generell wird angenommen, dass das Eisen vulkanischen Ursprungs war und durch Exhalation an den Mittelozeanischen Rücken und entlang von Tiefseegräben dem Meerwasser zugeführt wurde. Die Untersuchung der Verteilung und der Gehalte an Seltenen Erden ergab einen anormal hohen Gehalt an Europium im Gestein, welcher die vulkanische Herkunft bestätigt, ebenso die Nd-Isotopenzusammensetzung der Hornsteinlagen. Gegen die These, dass das Eisen aus der Verwitterung kontinentaler Gesteine stammt, spricht ebenfalls der geringe Gehalt an Aluminium in manchen BIFs und die Tatsache, dass meistens keine klastischen Sedimente wie Tone zusammen mit den Bändererzen auftreten. Eine Erklärung für die Entstehung der BIFs ist ein Zusammenspiel von biologischer Aktivität und durch vertikale Strömungen in die oberen Wasserschichten und ins Flachwasser gelangtes Eisen. Durch die Sauerstoffproduktion aus der oxygenen Photosynthese der zu dieser Zeit existierenden Cyanobakterien wurde das im Meerwasser gelöste Eisen unmittelbar oxidiert und es bildeten sich schwer wasserlösliche hydroxidische und oxidische Verbindungen des dreiwertigen Eisens (u, a. Eisen(III)hydroxid und Eisen(III)oxihydrate). Diese schwer wasserlöslichen Minerale sedimentierten, durch Wasserabgabe entstanden bei der Diagenese daraus die Minerale Magnetit und Hämatit. Es wird angenommen, dass die Aufnahme des Sauerstoffs durch das im Meerwasser gelöste Eisen immer nur eine gewisse Zeit andauerte, nämlich so lange, bis das verfügbare Eisen aufgebraucht war und der frei werdende Sauerstoff nicht mehr durch Eisen gebunden wurde. Dadurch soll eine für die Cyanobakterien schädliche Sauerstoffkonzentration entstanden sein, die zum Absterben der Bakterien führte. Nachfolgend kam es dann zur Sedimentation der Hornsteine. Diese sind anscheinend durch direkte abiotische Ausfällung von Siliziumdioxid und durch Siliziumdioxid abscheidende Organismen gebildet worden. Eine weitere Möglichkeit der Oxidation zweiwertigen Eisens ist die Tätigkeit anoxygen phototropher Bakterien, die mit Licht als Energiequelle Biomasse aus Kohlendioxid und Wasser erzeugen, indem sie zweiwertiges Eisen als Reduktionsmittel verwenden und dieses dadurch zu dreiwertigem Eisen oxidieren, dabei aber keinen Sauerstoff (Dioxygen, O) bilden. Modellrechnungen haben ergeben, dass eine verhältnismäßig dünne Schicht freischwebender derartiger anoxygen phototropher Bakterien ausreicht, um alles gelöste Eisen im Meerwasser zu oxidieren und somit auszufällen. Auch eine abiotische Entstehung wird für möglich gehalten: Ionen des zweiwertigen Eisens werden durch UV-Strahlung und Blaulicht bis zu einer Wellenlänge von etwa 400 nm zu dreiwertigen Eisen-Ionen oxidiert, wobei die Elektronen auf Wasserstoff-Ionen übertragen werden und damit molekularer, elementarer Wasserstoff (H) entsteht: 2 Fe + 2 H → 2 Fe + H. Die dreiwertigen Eisen-Ionen bilden zusammen mit Wasser Hämatit oder zusammen mit zweiwertigen Eisen-Ionen und Wasser Magnetit. Die Entstehung der nach langer Zeit am Ausgang des Proterozoikums auftretenden Bändererze ist ebenfalls nicht völlig geklärt. Einerseits werden sie als Beleg für die Schneeball Erde-Hypothese gesehen: Die vollständige Eisbedeckung der Ozeane ist bei den damals schon hohen Sauerstoffkonzentrationen in Meer und Atmosphäre die Bedingung dafür, dass das Meerwasser anoxisch wird und gelöstes Eisen in großer Menge aufnehmen kann. Das Eisen wird mit dem Schmelzen des Eises oxidiert und scheidet sich als Sediment ab. Andererseits werden sie als Bildung von metallreichen, anoxischen Meereswässern erklärt. Ihr Metallgehalt ist vulkanischen Ursprungs, ihr Bildungsort sind Rift-Becken tektonischen Ursprungs, deren bodennahen Wasserschichten oft anoxisch sind. Für das Verschwinden der gebänderten Eisenerze vor rund 1,8 Mrd. Jahren wird eine bessere Durchmischung des Ozeans mit Sauerstoff vermutet, möglicherweise im Gefolge des Sudbury-Impaktes.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die regionale Verbreitung der Bändererze ist entsprechend dem proterozoischen Alter an die Schildgebiete der Kontinente gebunden, in denen Gesteine dieses Alters vorkommen. Bändererze sind von enormer wirtschaftlicher Bedeutung, bereits heute ist ein beträchtlicher Anteil abbauwürdig. Ihre Vorräte an Eisen werden auf 150 Mrd. Tonnen geschätzt, was bei einem Verbrauch von rund einer Milliarde Tonnen pro Jahr für eine lange Reichweite der Eisenreserven spricht. Große Vorkommen mit einem Alter von 2,6–2,1 Ga (Mrd. Jahren) befinden sich im Transvaal, Südafrika. In Australien sind große Vorräte in den 2,7–2,4 Ga alten Bändererzen der Hamersley Range vorhanden. In Kriwoj Rog in der Ukraine sind die Bändererze 2,6–1,9 Ga alt, etwa gleich alt sind die im Staat Minas Gerais (\"Itabirite\"), Brasilien, und im Labradortrog in Kanada. Manche Vorkommen sind später durch tektonische oder regionalmetamorphe Vorgänge einmal oder mehrfach metamorph überprägt worden. Neben dem Eisen treten untergeordnet auch andere Metalle in den Bändererzen auf, welche ebenfalls eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung besitzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Bändererz ist ein eisenhaltiges, marines Sedimentgestein, das hauptsächlich im Präkambrium abgelagert wurde und das durch metallhaltige Lagen eine charakteristische Schichtstruktur besitzt. Im zur Schichtung senkrechten Schnitt erscheinen die vor allem aus Eisenmineralen bestehenden Schichten als Bänderstruktur, der das Erz im Deutschen wie auch im Englischen (Banded Iron Formation, abgekürzt BIF) seinen Namen verdankt.", "tgt_summary": "条状铁层(Banded Iron Formation,简称BIF),又名带状铁岩、带状铁矿层、条带状铁矿、带状铁矿或缟状铁矿,是一类岩石的名称,它包含了铁的氧化物、硫化物、碳酸盐类矿物以及燧石,并以条状互层的方式出露,因而得名。这种岩石的形成时间大部分都老于二十亿年,也就是太古宙的时期,属于绿岩带(Greenstone Belt)的一类,为地球上古老的沉积岩。", "id": 2539472} {"src_title": "Miyajima", "tgt_title": "嚴島", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Insel galt bereits in frühhistorischer Zeit als heiliger Ort. In der Vergangenheit durfte es auf Itsukushima weder Geburten noch Todesfälle geben, da beides als Zustand der Unreinheit galt, und auch heute noch werden Tote von der Insel auf die Hauptinsel Honshū gebracht. Frauen dürfen Miyajima erst seit dem 20. Jahrhundert betreten.", "section_level": 1}, {"title": "Itsukushima-Schrein.", "content": "Die Grundform des Schreins entstand im Jahr 593. Die noch heute erhaltene Struktur wurde im 12. Jahrhundert für Taira no Kiyomori erbaut. Die Hauptgebäude des Itsukushima-Schreins ruhen direkt vor der Insel auf erhöhten Plattformen, deren Pfeiler bei Flut im Wasser stehen, so dass die ganze Anlage zu schwimmen scheint. Sie sind mit einem 280 Meter langen überdachten Korridor miteinander verbunden. Teil des Schreins ist die älteste erhaltene Nō-Bühne der Welt, bestehend aus einer überdachten Bühne und einem durch eine Brücke damit verbundenen Gebäude für die Schauspieler. Weltberühmt ist das hölzerne Torii aus dem Jahr 1875, das etwa 160 Meter vor dem Schrein steht. Bei Ebbe kann es zu Fuß erreicht werden, bei Flut steht es vollständig im Wasser. Es ist eines der meistfotografierten Wahrzeichen Japans. Der Schrein und das Torii wurden 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Anfang September 2004 zerstörte ein heftiger Taifun einen großen Teil der Schreinanlage, die Gebäude wurden jedoch rasch wieder neu aufgebaut. Der Schrein ist einer der begehrtesten (und teuersten) Orte für traditionelle japanische Hochzeiten. In seltenen Fällen werden dabei auch traditionelle zeremonielle Tänze (Kagura) mit Begleitung durch traditionelle Instrumente aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Berg Misen.", "content": "Der 535 Meter hohe Berg Misen ( \"Misen\") im Zentrum der Insel ist vollständig mit Wald bedeckt, unterhalb der Nordseite des Berges existiert sogar noch Urwald. Auf den Gipfel führt eine Seilbahn, der Berg kann aber auch auf einem steilen Pfad vom Tempel Daishō-in () aus erstiegen werden. Als Erstbesiedler des Berges Misen gilt der buddhistische Mönch Kūkai (auch bekannt als Kōbō-Daishi), der sich angeblich im Herbst 806 100 Tage lang für asketische Übungen dorthin zurückzog. Das von ihm entzündete Feuer soll seither niemals erloschen sein und brennt heute in der „Halle des nie verlöschenden Feuers“ (, \"Kiezu no Reika-dō\") unterhalb des Gipfels. Es ist auch der Ursprung der Flamme im Friedensgedenkpark von Hiroshima für die Opfer des Atombombenabwurfes. Zu Ehren der drei Berggötter des Berges wird jedes Jahr Mitte April und Mitte November ein Feuerlauf durchgeführt, bei dem die Gläubigen über durch das ewige Feuer entzündete Kohlen laufen.", "section_level": 1}, {"title": "Senjō-kaku.", "content": "1587 befahl Toyotomi Hideyoshi, diese Halle zu bauen, um hier jeden Monat buddhistische Sutren zur Tröstung der Seelen der Kriegsgefallenen singen zu lassen. Als Hideyoshi 1598 starb, war das Gebäude noch nicht fertiggestellt, es fehlen Wände und Decken. Der eigentliche Name dieser Halle ist Toyokuni-Schrein (, \"Toyokuni-jinja\"), so benannt 1872 und der Seele Hideyoshis gewidmet; aber im Allgemeinen nennt man ihn Senjō-kaku (), „Turm der tausend Tatamis“, eine Anspielung auf die Größe der Halle, die aus massiven Holzbalken- und Pfeilern erbaut ist. Neben der Halle steht eine fünfstöckige Pagode, die durch ihre stark orange-rote Farbe auffällt. Sie gehört auch zum Itsukushima-Schrein. Das Besondere dieser Pagode ist der zentrale Stützbalken, der von der Spitze nur ins erste Stockwerk reicht. Fünf Pagoden dieser Art soll es in Japan geben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miyajima (jap., wörtlich: „Schrein-Insel“; eigentlicher Name:, \"Itsukushima\") ist eine Insel in Japan und gehört laut dem konfuzianischen Gelehrten Hayashi Razan zusammen mit Amanohashidate und Matsushima zu den drei schönsten Landschaften Japans.", "tgt_summary": "严岛()是位于日本濑户内海广岛湾西部的岛屿,行政区划属于广岛县廿日市市,全岛面积约为30平方公里,常住人口约1,600人。", "id": 2956972} {"src_title": "Sekundärmarkt", "tgt_title": "二级市场", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Finanzmärkte werden in Geld- und Kapitalmarkt eingeteilt. Auf diesen Märkten gibt es unter anderem die Marktsegmente Primär- und Sekundärmarkt. Während auf dem Primärmarkt Transaktionen stattfinden, die den Ersterwerb eines Finanzinstruments durch einen Anleger von einem Emittenten zum Gegenstand haben („Emissionsmarkt“), erfolgt auf dem Sekundärmarkt die Weiterveräußerung durch den Anleger („Zirkulationsmarkt“). Der ursprüngliche Emittent ist auf dem Sekundärmarkt nicht mehr beteiligt, es sei denn, er kauft dort die Finanzinstrumente zurück (etwa durch Rückkaufvereinbarung oder Kurspflege). Auf dem Sekundärmarkt trifft mithin das Angebot von verkaufswilligen Anlegern auf die Nachfrage durch kaufbereite Anleger. Der Sekundärmarkt erfasst mithin jedes Geschäft beginnend mit dem Anleger, der die Erstemission erworben hat, an den Zweiterwerber.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsobjekte und Preis.", "content": "Die Unterscheidung zwischen beiden Marktsegmenten kam erstmals bei Wertpapieren auf. Der am besten entwickelte und organisierte Sekundärmarkt ist deshalb die Wertpapierbörse. Die Erstemission von Aktien, Anleihen und Investmentanteilen findet dort auf dem Primärmarkt statt, während der – häufiger vorkommende – Weiterverkauf auf dem Sekundärmarkt erfolgt. Er ist deshalb ein Börsensegment. Außerbörslicher Handel auf dem Sekundärmarkt findet für Basiswerte wie Devisen, Sorten, Edelmetalle, Swaps, Derivate oder andere Finanzprodukte statt. Commodities können sowohl börslich (Warenbörse) als auch außerbörslich auf dem Primär- und Sekundärmarkt gehandelt werden. Der Kredithandel ist ein reiner Sekundärmarkt für Kredite (). Hierzu gehört die Übertragung von Konsortialanteilen an Konsortialkrediten im internationalen Kreditverkehr. Das gesamte Passivgeschäft der Kreditinstitute ist hingegen Teil des Primärmarktes. Für Investmentbanken ist der Sekundärmarkt eine der Haupteinnahmequellen neben Emissionen im Primärmarkt (z. B. IPOs) und Mergers & Acquisitions, also Fusionen und Unternehmenskäufen. Für gebrauchte Güter, etwa im Gebrauchtwagenhandel, hat sich der Begriff Sekundärmarkt ebenfalls bereits durchgesetzt. Der Marktpreis auf dem Sekundärmarkt ist bei Wertpapieren die Umlaufrendite, auf dem Primärmarkt die Emissionsrendite. Auf dem Sekundärmarkt findet Preisanpassung statt (bei gegebenem Marktvolumen), so dass der Kurs und nicht die Menge im Vordergrund steht. Die Menge ist für den Anleger mithin Datenparameter, der Kurs Aktionsparameter.", "section_level": 1}, {"title": "Informationspflichten.", "content": "Ein funktionsfähiger Sekundärmarkt erfordert Markttransparenz, die teilweise durch den Primärmarkt geschaffen wird. Emittenten haben zudem auf dem Sekundärmarkt folgende Informationspflichten zu erfüllen: Die Haftung des Emittenten nach den WpHG ergänzt für den Sekundärmarkt die Prospekthaftung des Primärmarkts ( WpHG).", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Der Sekundärmarkt bietet Anlegern die Möglichkeit, auf dem Primärmarkt erworbene Finanzprodukte wieder zu veräußern oder erstmals von Anlegern zu erwerben. Er gewährleistet die entsprechende Marktliquidität und beseitigt eine preisbeeinflussende Marktenge, insbesondere, wenn die Emittenten der Finanzprodukte eine Rücknahmeverpflichtung übernommen haben. Vom Marktvolumen betrachtet ist der Sekundärmarkt wesentlich größer als der Primärmarkt in Wertpapieren. Die Handelsmöglichkeiten auf dem Sekundärmarkt sind mitentscheidend für Allokation und Preisbildung auf dem Primärmarkt. Ohne einen Primärmarkt gäbe es bei den meisten Finanzprodukten keinen Sekundärmarkt. Damit gibt es zwischen beiden Marktsegmenten starke Interdependenzen. Die Emittenten auf dem Primärmarkt haben deshalb ein hohes Interesse an einem funktionsfähigen Sekundärmarkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Sekundärmarkt (auch \"Umlaufmarkt\"; ) bezeichnet man im Finanzwesen einen Markt, auf dem die Marktteilnehmer bereits in Umlauf befindliche Finanzinstrumente als Handelsobjekt erwerben oder weiterveräußern. Komplementärbegriff ist der Primärmarkt.", "tgt_summary": "二级市场又称次级市场,是买卖已经上市公司股票的资本市场。新股发行不属于二级市场。二级市场是任何旧金融商品的交易市场,可为金融商品的最初投资者提供资金的流动性。这里金融商品可以是股票、债券、按揭、人寿保险等。各种资产的二级市场可能有所不同,从贷款到股票,从零散到集中,从非流动到非常流动。主要证券交易所是流动性二级市场最明显的例子 - 在这种情况下,是公开交易公司的股票。", "id": 2758001} {"src_title": "Rundschwanzseekühe", "tgt_title": "海牛屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das für die deutsche Bezeichnung namensgebende Merkmal ist die Fluke (Schwanzflosse), die rund oder spatenförmig entwickelt ist. Ihr Körperbau ist rund und stämmig, die Vordergliedmaßen sind zu flossenähnlichen Flippern umgebildet, die im Gegensatz zu denen der Gabelschwanzseekühe mit Nägeln versehen sind. Die hinteren Gliedmaßen sind völlig rückgebildet und finden sich nicht einmal mehr ansatzweise im Skelett. Der kleine Kopf ist durch die eckige, massive Schnauze charakterisiert, die mit zahlreichen Tasthaaren versehen ist. Die Oberlippe ist gespalten, jede Hälfte kann unabhängig von der anderen bewegt werden. Die Augen sind klein, ebenso die Ohröffnungen, eine äußere Ohrmuschel ist nicht vorhanden. Als anatomische Besonderheit haben Manatis nur sechs Halswirbel und sind damit (fast) die einzigen Säugetiere, die keine sieben Halswirbel besitzen (s. Faultiere). Erwachsene Tiere haben keine Schneide- oder Eckzähne mehr, die im Milchgebiss noch vorhandenen Schneidezähne sind von einer Kauplatte verdeckt. Die Anzahl der Backenzähne ist variabel, meist sind jedoch nicht mehr als sechs pro Kieferhälfte vorhanden. Die Backenzähne bilden sich im hinteren Teil des Kiefers und nutzen sich ab, während sie nach vorne wandern, was vermutlich eine Anpassung an die mit Sand vermischte Pflanzennahrung darstellt. Ein ähnlicher Zahnwechsel findet sich beispielsweise bei den Rüsseltieren, nicht jedoch bei den Gabelschwanzseekühen. Die Knochen des Körpers, insbesondere die Rippen, sind durch Pachyostose verdickt, das heißt, dass sich das umliegende Bindegewebe an den Knochen anlegt. Dies bewirkt, dass die Tiere schwerer sind und leichter untertauchen beziehungsweise im Wasser schweben können. Die grau oder braun gefärbte Haut ist bis zu 5 Zentimeter dick. Ähnlich wie andere Meeressäugetiere erscheinen Manatis unbehaart, obwohl ihr Körper mit kurzen, bürstenartigen Haaren versehen ist. Rundschwanzseekühe sind in ihren Abmessungen in etwa mit den Dugongs vergleichbar. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 2,5 bis 4,5 Metern und ein Gewicht von bis zu 500 Kilogramm. Ein besonderes Merkmal ist die durchblutete Hornhaut (des Auges), die durch das Fehlen von löslichen VEGF-Rezeptoren bedingt ist. Die Gabelschwanzseekuh besitzt den löslichen Rezeptor und dementsprechend ist ihre Hornhaut frei von Blutgefäßen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Rundschwanzseekühe sind auf die Küsten des Atlantiks und die darin mündenden Flusssysteme beschränkt. In Amerika reicht ihr Verbreitungsgebiet vom Südosten der USA (Georgia und Florida) über die Küsten Mittelamerikas und der Karibischen Inseln bis in das nördliche Südamerika, wo sie auch in Flusssystemen wie dem Orinoco oder dem Amazonas bis weit in das Landesinnere zu finden sind. In Afrika reicht ihr Verbreitungsgebiet von den Küsten Senegals bis Angola und schließt ebenfalls einige Flüsse wie den Niger und die Zubringer des Tschadsees ein. Diese Tiere leben also sowohl in Salz- als auch in Süßwasser. Im Meer halten sie sich meist in seichten Küstenabschnitten, darunter auch Lagunen und Mangrovengebieten auf. Sie sind aber auch in Brackwässern und Flüssen zu finden. Bevorzugt halten sie sich in Gewässern mit über 20 °C auf.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Wie alle Seekühe sind Rundschwanzseekühe an eine aquatische Lebensweise angepasst und können im Gegensatz zu den Robben, die gewisse Ähnlichkeiten im Körperbau aufweisen, aber nicht näher verwandt sind, nicht mehr an Land kommen. Die Fortbewegung im Wasser geschieht hauptsächlich durch die Fluke, die Vorderflossen dienen dem Manövrieren, dem Kontakt zu Artgenossen und der Nahrungsaufnahme. Üblicherweise bewegen sie sich mit 3 bis 7 Kilometern pro Stunde fort, im Bedrohungsfall können sie aber Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h erreichen. Um zu atmen, strecken sie nur die an der Oberseite der Schnauze liegenden Nasenlöcher aus dem Wasser, sie sind nicht imstande, mit dem Mund zu atmen. Die Dauer eines Tauchgangs ist variabel, sie beträgt durchschnittlich rund 4 Minuten, allerdings können die Tiere bis zu 16 Minuten unter Wasser bleiben. Manatis können sowohl tag- als auch nachtaktiv sein. Einer sechs- bis achtstündigen Fressphase folgt eine sechs- bis zehnstündige Ruhephase, bei der sie sich entweder unter der Wasseroberfläche treibend oder am Grund liegend aufhalten. Über das Sozialverhalten gibt es unterschiedliche Berichte, sie leben entweder einzelgängerisch oder in kleinen Familiengruppen. Manchmal bilden mehrere Tiere lose Zusammenschlüsse, etwa bei der Nahrungsaufnahme. Zwar sind diese Zusammenschlüsse durch vielfältige, nicht geschlechtsspezifische Körperkontakte wie gegenseitiges Umarmen oder zärtliches Knabbern geprägt, dennoch entwickeln sich keine Rangordnung und keine gegenseitigen Hilfestellungen.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Wie alle Seekühe sind Rundschwanzseekühe Pflanzenfresser, die sich von verschiedenen im oder über dem Wasser wachsenden Pflanzen wie Seegräser, Wassersalat oder Grundnesseln ernähren. Unbeabsichtigt nehmen sie auch immer wieder Kleintiere zu sich. Von Tieren in Gefangenschaft ist bekannt, dass sie auch Fische verzehren, möglicherweise spielt diese Ernährung auch in der Natur eine Rolle. Aufgrund des geringen Nährwerts der Pflanzen und ihres großen Gewichts nehmen sie täglich große Mengen Nahrung zu sich, üblicherweise 5 bis 10 % ihres Körpergewichts, in Ausnahmefällen sogar bis zu 25 %.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Zumindest vom Karibik-Manati ist ein ausgeprägtes Paarungsritual bekannt, wonach sich bis zu 20 Männchen um ein empfängnisbereites Weibchen sammeln und ihm eine Woche bis einen Monat folgen. Die Kuh versucht dabei, den teilweise brutalen Annäherungsversuchen der Männchen zu entgehen, dennoch kommt es in der Regel mehrere Male zur Begattung. In den meisten Regionen dürfte es keine feste Paarungszeit geben, es kann das ganze Jahr über zur Fortpflanzung kommen. Nach einer zwölf- bis 13-monatigen Tragzeit kommt üblicherweise ein einzelnes Jungtier zur Welt, Zwillinge sind selten. Wie bei den Walen erfolgt die Geburt mit dem Schwanz voran. Neugeborene wiegen rund 10 bis 15 Kilogramm und sind verhältnismäßig weit entwickelt, sie können bereits an ihrem ersten Lebenstag schwimmen und selbständig Luft holen, reiten dazu aber manchmal auf dem Rücken der Mutter. Weibchen haben zwei Zitzen in der Achselregion, mit denen sie die Jungtiere säugen. Nach einem bis drei Monaten nehmen diese erstmals feste Nahrung zu sich, endgültig entwöhnt werden sie mit einem oder zwei Jahren. Die enge Bindung der Mutter zu ihrem Nachwuchs setzt sich aber auch danach noch fort. Weibchen erreichen die Geschlechtsreife mit drei bis vier Jahren, männliche Tiere mit rund neun bis zehn Jahren. Rundschwanzseekühe sind relativ langlebige Tiere und können ein Alter von ca. 60 Jahren erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Mensch und Rundschwanzseekühe.", "content": "Rundschwanzseekühe wurden wegen ihres Fleisches, ihres Fettes und ihrer Haut, die zu Leder verarbeitet wurde, gejagt. Fischer bezichtigen sie manchmal des Stehlens von Fischen aus Netzen, was zumindest vereinzelt tatsächlich vorkommt, und verfolgen sie deswegen. Eine zunehmende Bedrohung ist die fortschreitende Verschmutzung der Gewässer. Häufig sterben Tiere auch nach Kollisionen mit Motorbooten oder weil sie sich in Fischernetzen verfangen und ertrinken. Alle drei Arten werden von der IUCN als gefährdet (\"vulnerable\") gelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Familie umfasst drei Arten, die alle in einer Gattung, \"Trichechus\", eingeordnet werden: den Karibik-Manati (\"T. manatus\"), den Amazonas-Manati (\"T. inunguis\") und den Afrikanischen Manati (\"T. senegalensis\"). Darüber hinaus gibt es noch unbestätigte Berichte über eine besonders kleinwüchsige „Zwergseekuh“ in den Gewässern des Amazonasbeckens. Die frühesten Vertreter der Trichechidae sind aus dem späten Eozän oder frühen Oligozän (vor rund 38 Millionen Jahren) belegt, die Familie dürfte ihren Ursprung in Südamerika gehabt haben. Aus dem Miozän sind die Gattungen \"Miosiren\" und \"Amomotherium\" belegt, die in der Unterfamilie Miosireninae zusammengefasst werden. Die Trichechinae umfassen neben den heutigen Arten noch die ausgestorbenen Gattungen \"Potamosiren\" und \"Ribodon\", die allesamt in Südamerika lebten. Nach Afrika dürften die Manatis im späten Pliozän oder frühen Pleistozän gelangt sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rundschwanzseekühe (Trichechidae), abgeleitet von der karibisch-spanischen Bezeichnung \"Manatí\" auch Manatis genannt, sind eine Familie aquatisch lebender Säugetiere. Zusammen mit den Gabelschwanzseekühen oder Dugongs (Dugongidae) bilden sie die Ordnung der Seekühe (Sirenia). Die Familie umfasst drei Arten, die alle in einer Gattung, \"Trichechus\", eingeordnet werden: den Karibik-Manati (\"T. manatus\"), den Amazonas-Manati (\"T. inunguis\") und den Afrikanischen Manati (\"T. senegalensis\").", "tgt_summary": "海牛(学名:')是一类大型水生哺乳动物,在淡水或浅海中生活,以草食为主。属于海牛目海牛科()的唯一一个属。目前海牛科下有三个海牛物种,它们分别是:亚马逊海牛、西印度海牛和西非海牛。成年海牛大约身长3-4米,体重600千克左右,有桨状的脚蹼。海牛目的名字来源于古代传说中,美人鱼形状的神秘生物,它们用歌声诱惑水手们走向死亡。在巴西,海牛被称为(意为:牛鱼),在其他西班牙语系的国家被称为(意为:海中的牛)。", "id": 613200} {"src_title": "Alfred Denning", "tgt_title": "湯姆·丹寧,丹寧男爵", "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Denning wurde als vierter von fünf Söhnen eines Tuchhändlers und einer Lehrerin geboren. Zwei seiner Brüder fielen im Ersten Weltkrieg, die anderen beiden machten Karriere im Militär und wurden Admiral bzw. General. Denning selbst diente im Ersten Weltkrieg als Leutnant. Nach seinem Militärdienst schloss er sein Studium der Mathematik an der Universität Oxford am Magdalen College mit Auszeichnung ab. Nach einer kurzen Tätigkeit als Mathematiklehrer kehrte er im Jahre 1921 nach Oxford zurück und studierte Rechtswissenschaft. Auch dieses Studium beendete er mit einem erstklassigen Abschluss.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Karriere.", "content": "1923 wurde Denning als Rechtsanwalt (Barrister) in London zugelassen und im Jahre 1938 zum Kronanwalt (King's Counsel) ernannt. Im Jahre 1944 wurde er Richter am High Court und schon 1948 an das Court of Appeal berufen, das zweithöchste Gericht für England und Wales. 1957 wurde er zu einem Law Lord als Lord of Appeal in Ordinary, Richter im House of Lords berufen und damit automatisch auch zu einem Life Peer als Baron Denning, of Whitchurch im County of Southampton erhoben. Fünf Jahre später kehrte er als Präsident (Master of the Rolls) an den Court of Appeal zurück, wo er bis zum Ende seiner richterlichen Tätigkeit im Jahre 1982 blieb. 1979 wurde er zum Ehrenmitglied der British Academy gewählt. Denning war der letzte Richter Großbritanniens, der nicht an ein gesetzliches Rentenalter gebunden war. Im Alter von 83 Jahren wurde er 1982 jedoch dazu gedrängt, in den Ruhestand zu gehen, nachdem er in einem von ihm verfassten Buch Bemerkungen über die Eignung von Geschworenen machte, die als rassistisch interpretiert wurden. Denning entschuldigte sich für die von ihm gewählte Formulierung und trat von seinem Richteramt zurück. Als Richter am Court of Appeal gelang es Denning, die Rechtsentwicklung in Großbritannien maßgeblich zu prägen. Seine oft für ihren klaren Stil gelobten Urteile machten ihn zu einer nationalen Berühmtheit, auch weit über Fachkreise hinaus. Er scheute sich nicht, in seinen Urteilsbegründungen das Recht sehr weit auszulegen, wofür er Lob und Bewunderung, aber auch deutliche Kritik erntete, besonders, da nach Auffassung vieler Kritiker manche seiner Begründungen von Vorurteilen gefärbt schienen. Seine Begründung der Ablehnung eines Wiederaufnahmeverfahrens der des Terrorismus angeklagten Birmingham Six gehörte zu diesen Fällen: „\"Sollten die sechs den Fall gewinnen, dann würde das ja bedeuten, dass die Polizei des Meineids schuldig war, dass sie sich der Gewaltanwendung und der Bedrohung schuldig machte, dass die Geständnisse unfreiwillig und die Urteile ein Irrtum waren\"“ Dies sei aber „\"eine so erschreckende Perspektive\"“, dass man den Fall besser nicht aufrollen solle. Dennoch wurde er schon zu Lebzeiten zu einer nationalen Ikone und zur lebenden Legende. Auch nach seiner Pensionierung widmete sich Denning weiter der Rechtswissenschaft. In zahlreichen Veröffentlichungen und Interviews sowie durch seine Arbeit im parlamentarischen Teil des House of Lords, dem er weiter angehörte, verstand er es, seiner Meinung weiterhin Gehör zu verschaffen. Denning starb sechs Wochen nach seinem hundertsten Geburtstag in einem Krankenhaus in Winchester. Die britische Krone verlieh ihm den Order of Merit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfred Thompson Denning, Baron Denning, OM (* 23. Januar 1899 in Whitchurch; † 5. März 1999 in Winchester) war der wohl einflussreichste englische Richter des 20. Jahrhunderts und Master of the Rolls.", "tgt_summary": "艾弗烈·汤普森·「汤姆」·丹宁,丹宁男爵,OM,PC(Alfred Thompson 'Tom' Denning, Baron Denning,1899年-1月23日-1999年-3月5日),祖籍英格兰汉普郡,是英国第一次世界大战退伍军人、法学家、法官和大律师,曾任上议院法官及卷宗主事官(Master of the Rolls,即英格兰及威尔士上诉法院的首席民事法官)等职。", "id": 2016531} {"src_title": "Al-Mustansir (Fatimiden)", "tgt_title": "穆斯坦绥尔 (法蒂玛王朝)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als einziges bekanntes Kind des Kalifen az-Zahir wurde Prinz Maadd am 2. Juli 1029 in Kairo geboren. Zeitgenössische Beobachter bemerkten besonders den auffallend dunklen Teint des Kronprinzen, der der Sohn einer schwarzen \"(sūdān)\" Konkubine war, die „Talisman“ \"(Raṣad)\" genannt wurde. Abgesehen davon ist der Prinz, der als Siebenjähriger wenige Tage nach dem Tod seines Vaters am 16. Juni 1036 unter dem Herrschernamen „der Gott um Beistand anfleht“ \"(al-Mustanṣir billāh)\" inthronisiert wurde, ein Neutrum der Geschichte geblieben, sowohl in charakterlicher, wie politischer Hinsicht. Und das obwohl seine neunundfünfzigjährige Herrscherzeit – die längste aller Fatimiden – geprägt war vom beinahen Triumph ihrer Sache und von dem darauf gefolgten beinahen Ende ihres eigenen Kalifats. Tatsächlich neigt die jüngere Geschichtswissenschaft in ihrer Einschätzung dazu das eigentliche Ende des 909 begründeten Fatimidenkalifats mit der Ära des al-Mustansir zu verknüpfen, da es nach ihm nur noch ein hundertjähriges Schattendasein fristete, bis es 1171 sang- und klanglos erlosch. Wie schon sein Vater wurde al-Mustansir von seinem höfischen Umfeld mit Absicht vom politischen Alttagsgeschäft fern gehalten und seinen persönlichen Vergnügungen überlassen. Wie schon der Vater stand er Zeit seines Lebens unter dem Einfluss anderer, zuerst unter dem des handlosen Wesirs al-Dschardscharai, der ihn auf den Thron gesetzt hatte, dann unter dem seiner Mutter und deren Günstlinge. Offenbar hatte man nie auch nur daran gedacht ihm eine gewisse staatsmännische Schulung angedeihen zu lassen, da al-Mustansir auch der erste Kalif ist, von dem nicht bekannt ist, dass er jemals einen eigenen Lehrmeister \"(ustāḏ)\" gehabt hätte. Der Kalif blieb ein Spielball in der Hand anderer und konnte die um sich herum abspielenden Ereignisse allenfalls beobachten, aber kaum selbst beeinflussen, womit er den Charakter des Kalifats seiner Dynastie für die letzten hundert Jahre seiner Existenz vorzeichnete. Nur ein einziges Mal überwand sich al-Mustansir zur Eigeninitiative, mit der er immerhin sein am Abgrund stehendes Kalifat retten konnte, um es zugleich in die Bedeutungslosigkeit zu führen.", "section_level": 1}, {"title": "Die ersten Jahre.", "content": "Die insgesamt erfolgreiche Bilanz der ersten fünfundzwanzig Jahre der Herrschaft des al-Mustansir konnte nahtlos an die seiner Vorgänger anknüpfen, auch wenn sich in ihnen erste Symptome der Krise bemerkbar machten. Schon wenige Tage nach seiner Inthronisierung wäre der Kalif während der obligatorischen Heeresmusterung beinahe vom Speerwurf eines aufgebrachten sudanesischen Soldaten getroffen wurden. Die Tat geschah vor dem Kontext eines allgemeinen Aufruhrs im Heer, der sich an den zuletzt geringen Soldzahlungen entzündet hatte. Die schon seit längerer Zeit am Hof von Kairo grassierende Günstlingswirtschaft hatte für das Heer bestimmte Gelder in fremde Taschen fließen lassen, was die Soldaten nicht länger erdulden wollten. Aber bevor die Stimmung vollends zu kippen drohte, hatte der Wesir al-Dschardscharai der Misswirtschaft Einhalt gebieten und den ausstehenden Sold aufbringen können, was die Lage schnell wieder beruhigte. Noch im Jahr 1036 waren die Verhandlungen mit dem byzantinischen Reich um eine Verlängerung des Waffenstillstandes um zehn Jahre erfolgreich beendet worden, doch drohte das eigenmächtige Vorgehen des fatimidischen Statthalters von Syrien Anuschtegin ad-Duzbiri den Frieden mit Konstantinopel zu stören. Im Mai 1038 eroberte der Statthalter zwar im Namen seines Kalifen, aber doch ohne dazu autorisiert worden zu sein, das autonome Fürstentum Aleppo. Das Fürstentum hatte dem Vertrag mit Byzanz gemäß den Status eines Pufferstaates zwischen beiden Reichen eingenommen, was mit der Eroberung des Anuschtegin aber hinfällig wurde. In Kairo verdächtigte man den Statthalter, eigennützige Ziele zu verfolgen, weshalb Wesir al-Dschardscharai im Sinne des Vertrags untätig blieb, als Byzanz Anuschtegin den Krieg erklärte. Aber erst der Tod Anuschtegins im Januar 1042 schaffte das Problem aus der Welt, worauf die Fürstenfamilie der Mirdasiden wieder in Aleppo restauriert werden konnte und die Verhältnisse zu Byzanz wieder den Vertragsbedingungen entsprachen. Der Tod al-Dschardscharais am 27. März 1045 wird allgemein als Beginn des Niedergangs des Fatimidenkalifats angesehen, da nach ihm die Hofpartei der Kalifenmutter Rasad die Lenkung des Staates übernahm und damit eine Epoche der zügellosen Selbstbereicherung und des territorialen Zerfalls folgte, die schließlich im Zusammenbruch der herrscherlichen Autorität mündeten. Tatsächlich aber konnte mit dem am 1. Juni", "section_level": 2}, {"title": "Letzter Triumph im Schatten der Türken.", "content": "Das Schicksal nicht nur des Fatimidenkalifats, sondern der gesamten arabischen Welt sollte sich aber im Osten entscheiden, wo zu Lebzeiten des al-Mustansir jene epochale ethnographische Umwälzung ihren Anfang nahm, deren Auswirkungen noch bis in die jüngere Gegenwartsgeschichte nachhallen. Im Jahr 1043 durchzog ein turkmenisches Eroberungsheer die zentraliranische Provinz Kerman, das bis 1051 die persischen Residenzstädte Rey und Isfahan eroberte. Angeführt wurden die Scharen von dem Clan der Seldschuken in Person des Fürsten Toghril Beg. Die ursprünglich in den Steppen Zentralasiens beheimateten Türken waren der arabischen Welt zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr fremd. Schon seit Generationen hatte dieses kriegstüchtige Reitervolk eine herausragende Rolle im Heerwesen der arabisch-muslimischen Machthaber eingenommen, indem ihre gefangengenommenen Krieger auf den persischen Sklavenmärkten feilgeboten und als Militärsklaven \"(mamlūk)\" verkauft wurden. Nachdem zuerst die Kalifen der Abbasiden dieses neue militärische Potenzial für sich entdeckt hatten, wurden ab dem späten 10. Jahrhundert Türken auch von den Fatimiden in großer Zahl angeworben. Im 11. Jahrhundert repräsentierten türkische Verbände dann das militärische Rückgrat jeder nennenswerten politischen Macht des Nahen Ostens, während Araber im Kriegswesen jener Zeit kaum noch eine relevante Rolle spielten. Doch dem Vormarsch der Seldschuken zur Mitte des 11. Jahrhunderts wohnte eine ganz andere Qualität inne. Im Windschatten ihrer Reiterscharen sind ganze turkmenische Völkerschaften nachgezogen, womit sich hinter dem Eroberungszug eine regelrechte türkische \"Völkerwanderung\" offenbarte, an deren Ende kein neuer Zustrom an Sklaven für die arabische Welt, sondern die Etablierung einer neuen politischen wie ethnographischen Größe mit Herrschaftsanspruch stehen sollte. Für alle bereits etablierten Mächte des Vorderen Orients hatte die türkische Westwanderung einen nicht mehr rückgängig zu machenden Umbruch mit weit reichenden Folgen nach sich gezogen. Das byzantinische Reich sollte nach langem Abwehrkampf daran zugrunde gehen und der arabischsprachigen Welt kostete es für Jahrhunderte hinaus den Verlust ihrer im Zuge der islamischen Expansion im 7. Jahrhundert gewonnenen politischen Vormachtstellung im Nahen Osten. Die Bedrohung durch die Seldschuken war von den zeitgenössischen Machthabern in Bagdad und Kairo durchaus erkannt wurden und hatte sie zu bis dahin für undenkbar gehaltenen Überlegungen ermutigt. Die starren Schranken des alten dynastischen und konfessionellen Zwistes überspringend hatte der Hof zu Kairo im Namen seines schiitischen Kalifen diplomatische Kontakte mit dem Schutzherrn der sunnitischen Kalifen von Bagdad aufgenommen, dem Buyidenemir Abu Kalidschar, die zu einer Art panarabischer Allianz zur Abwehr der aufziehenden Türkengefahr führen sollten. Diese Überlegungen fanden aber mit dem Tod des Machthabers von Bagdad im Jahr 1048 ihr jähes Ende, worauf das Großemirat der Buyiden, das bis dahin als Puffer zwischen den Seldschuken und Fatimiden gedient hatte, zusammenbrach. Um sein am Abgrund stehendes Kalifat zu retten warf sich nun der weitgehend machtlose Abbaside al-Qaim in die Arme des Toghril Beg, der am 20. Dezember 1055 in Bagdad einmarschierte, dort die letzten Reste der Buyidenregierung beseitigte und sich zum neuen Schutzherrn des sunnitischen Kalifats aufschwang. Für die innere Verfasstheit des islamischen Glaubens bargen diese Ereignisse nicht zu unterschätzende Auswirkungen. Wenige Generationen zuvor noch selbst Anhänger eines heidnischen Schamanenkults, haben die Seldschuken den Islam sunnitischer Auslegung angenommen, was nun zusätzlich zu ihrer Legitimation als Schutzherren des sunnitischen Kalifats gereichte. Ihr Einsatz \"(ǧihād)\" für den neu entdeckten islamischen Glauben hatte aber gerade das Sunnitentum in der Folge in eine bis dahin nicht gekannte dogmatisch erstarrte Orthodoxie geführt, die in allen anderen Auslegungen der im Koran festgehaltenen göttlichen Offenbarung Auswüchse von glaubensabtrünnigen Häresien erkannte. In zunehmendem Maße begann sich der sunnitische Dschihad seither nicht nur gegen die Welt der der koranischen Offenbarung „Ungläubigen“, sondern auch gegen die schiitischen Anhänger der koranischen Offenbarung zu wenden. Für die Schiiten innerhalb des seldschukischen Herrschaftsbereichs, also besonders in", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenbruch.", "content": "Schon als al-Basasiri im Dezember 1058 das weiße Banner der Fatimiden über Bagdad gehisst hatte, war deren Kalifat in Kairo in eine Phase des Niedergangs eingetreten, die von späteren ägyptischen Chronisten als „die große Kalamität“ \"(aš-šidda al-ʿuẓmā)\", oder auch „die Prüfung“ \"(fitna)\" bezeichnet wurde. Der Staat des al-Mustansir wurde von einer schweren Krise erfasst, die am Ende in dessen Zusammenbruch führte. Der Sturz des Wesirs al-Yazuri im Februar 1058 hatte das Kalifat seines letzten Dieners mit staatsmännischem Format beraubt. Nach ihm wurde dieses Amt in schnellen Wechseln die nächsten sechzehn Jahre von nicht weniger als dreißig Inhabern besetzt, denen es allen an Durchsetzungsvermögen mangelte. Da selbiges auch für die Person des Kalifen galt, muss für diese Zeit ein regelrechtes Staatsversagen festgestellt werden. An den für orientalische Höfe obligatorischen Nepotismus waren die Ägypter schon gewohnt, doch das Ausmaß der von den Beamten hemmungslos betriebenen Selbstbereicherung überstieg nun weit alle bisher gekannten Niveaus. Die grassierende Misswirtschaft schlug sich unmittelbar auf die lebenswichtigsten Funktionen des Staates nieder, indem sie die alten Sorgen um den Militärhaushalt neu befeuerten. Die zuletzt wieder rückläufigen Soldzahlungen führten zu neuen Unmut unter den Kriegern, der sich in Kombination mit schon länger im Heer vorherrschenden ethnischen Spannungen in einer gewalttätigen Erhebung entlud. Besonders auf Betreiben der sudanesischen Kalifenmutter Rasad war das fatimidische Heer seit geraumer Zeit mit Kontingenten schwarzer Kaufsklaven \"(ʿabīd aš-širāʾ)\" aus ihrer nubischen Heimat ergänzt wurden, was im Heer eine Konkurrenzsituation mit den bisher als militärisches Rückgrat dienenden türkischen Militärsklaven \"(mamlūk)\" heraufbeschwor, die nun um ihre Privilegien bangten. Als während eines Vergnügungsausflugs des Hofes im Sommer 1062 vor den Augen des al-Mustansir ein betrunkener türkischer Gardist einen Sudanesen angriff und darauf von dessen Kameraden getötet wurde, eskalierte die Situation zu einem echten türkisch-sudanesischen Bürgerkrieg auf ägyptischem Boden. Während die von der Kalifenmutter geführte Hofkamarilla die Anwerbung von Sudanesen forcierte um die Macht der Türken endgültig zu brechen, schraubten diese ihre Soldforderungen von zuletzt 28.000 auf astronomische 400.000 Dinars in die Höhe. Während dessen kam es zu unablässigen Kämpfen zwischen den Fraktionen in und um Kairo, die begleitet wurden vom Zusammenbruch der öffentlichen Sicherheit und des Handels. Die Folge war eine neue Hungersnot und eine zunehmende Verödung der Hauptstadt, gleichwohl der Pegelstand des Nils in diesen Jahren nie unter Normalniveau gefallen war. Ganz Ägypten versank in Anarchie und Rechtlosigkeit, die Landbevölkerung wurde von Beduinen und herrenlosen Söldnern beraubt, was den Ernteertrag zusätzlich einbrechen ließ. Im Jahr 1067 gelang den Türken bei Gizeh ein entscheidender Sieg über die sudanesischen Verbände, die sich nach Oberägypten zurückziehen mussten. Zum eigentlichen Machthaber von Kairo war so der türkische General Ibn Hamdan avanciert, um dessen Loyalität zu Kalif al-Mustansir es nicht mehr weit bestellt war. Mehr erzwungen als erbeten hatte der Kalif zur Befriedigung der Soldforderungen der Türken die Schatzkammern seines Palastes öffnen müssen, worauf eine mehr als ein Jahr andauernde Plünderung der unermesslichen, in acht Generationen von den Fatimiden angehäuften Schätze einsetzte. Nach den Schatzkammern sind die planmäßig vorgehenden Plünderer dazu übergegangen, die Paläste und Mausoleen von ihrem Schmuck zu entkleiden und das Interieur einzuschmelzen. Auch vor den Reichsinsignien wie den goldenen Sonnenschirmen \"(miẓalla)\", Baldachinen und Diademen \"(tāǧ)\" wurde kein Halt gemacht. Binnen weniger Monate war das einst", "section_level": 2}, {"title": "Der neue Herrscher.", "content": "Von seinem Gefängnismeister befreit, raffte sich al-Mustansir nun zu seiner ersten und auch einzigen Eigeninitiative seiner Herrschaft auf, indem er in einem Brief den in Akkon ausharrenden General Badr al-Dschamali um Hilfe anrief. Dem kriegstüchtigen armenischen General, früher selbst ein Sklave, versprach er dazu die ungeteilte Herrschaft in seinem Namen, wenn er mit seinen armenischen Truppen nach Kairo kommen und das Kalifat vom Unwesen der Eintageswesire, wie auch der türkischen Soldateska befreie. Schon im Dezember 1073 landete der General mit seiner gesamten hauptsächlich aus armenischen Militärsklaven bestehenden Garnison auf hundert Schiffen in Damiette an, zog am 27. Januar 1074 allerdings nur mit einer kleinen Truppe im Schutz der Dunkelheit in Kairo ein. Dort veranstaltete er zuerst ein Festbankett, zu dem er die bis dahin in Kairo herrschenden Offiziere der Türken einlud. Als diese sich zu später Stunde nacheinander betrunken verabschiedeten, ließ Badr sie beim Abgang einzeln erdrosseln. Danach wurde er von al-Mustansir formell zum Wesir investiert, worauf eine mehrjährige Phase der Säuberung das gesamte Land erfasste, in der Badr mit strengster Härte die marodierenden türkischen und sudanesischen Truppen vernichtete und jeden der zuvor amtierenden Wesire enthaupten ließ. Gegen die im Nildelta in den vorangegangenen Jahren freiherrlich herrschenden Beduinenstämme führte er blutige Feldzüge durch, bis sie sich wieder der Autorität des Zentralstaates unterwarfen. Bis spätestens 1078 hatte er das nach fast zwanzig Jahren Anarchie daniederliegende Ägypten nach innen befrieden und die Bedingungen für seine wirtschaftliche Erholung schaffen können. Diese Erfolge begünstigten auch die stetig wachsende Machtstellung des Badr, der sich von al-Mustansir schließlich die drei wichtigsten zivilen Ämter in der fatimidischen Staatshierarchie übertragen lassen konnte. Neben dem Wesirat betraf dies auch das Amt des Oberrichters und des Chefmissionars der ismailitischen Mission, dem „Rufer der Rufer“ \"(dāʿī d-duʿāt)\", die er außerdem noch mit dem militärischen Oberbefehl in seiner Person vereinte. In der muslimischen Staatstheorie hatte damit das „Wesirat der Ausführung“ \"(wizārat at-tanfīḏ)\", in dem der Wesir nur ausführendes Organ des wirklich herrschenden Kalifen war, einen Wandel zum „Wesirat der Bevollmächtigung“ \"(wizārat at-tafwiḍ)\" erfahren, bei dem der Wesir die uneingeschränkte Regierungsgewalt besitzt. In der Einschätzung der modernen Geschichtsforschung ist der", "section_level": 2}, {"title": "Nachfolge und Spaltung.", "content": "Im August 1078, als Ägypten gerade befriedet und die Herrschaft des Badr al-Dschamali gefestigt war, erreichte der aus Persien stammende ismailitische Missionar Hasan-i Sabbah (arab. \"Ḥasan aṣ-Ṣabbāḥ\") auf einer Art Bildungsreise befindlich die Hauptstadt Kairo. Hier in der Residenz des Imams seiner Schia gedachte er im Studium seinen Glauben zu vertiefen und sich Anregungen über neue Strategien der Schia im Umgang mit den seldschukischen Machthabern in Persien einzuholen, unter denen sich die Schia dort einer scharfen Verfolgung ausgesetzt sah. Den Worten seiner eigenen Autobiographie nach, hatte der Aufenthalt in Kairo bei Hasan aber vor allem negative Eindrücke hinterlassen. Der spirituell wie organisatorisch verwahrloste Zustand der Schia in Kairo hatte den Missionar mit Entsetzen erfüllt, wofür er vor allem die Tatsache verantwortlich machte, dass mit Badr al-Dschamali ein religiöser Laie das Amt des für die Organisation verantwortlichen Chefmissionars besetzte, der für die religiösen Befindlichkeiten der Gläubigen weder ein Gespür noch Interesse aufbrachte. In der Frage über die Nachfolgeregelung betreffs des Imamats hatte Hasan schließlich den Unmut des Wesirs auf sich gezogen, der sich irgendwelche Einmischungen darin verbat. Obwohl Hasan wohl keine persönliche Audienz bei al-Mustansir erhalten hatte, war er wohl schon damals von dessen Designation \"(naṣṣ)\" zugunsten des ältesten der noch lebenden Prinzen Nizar überzeugt, für den er am Hof zu Kairo dann auch offen Partei ergriff. Da der Prinz eine Intimfeindschaft gegen die Wesirsfamilie pflegte, waren er und seine erklärten Anhänger bei dieser folglich \"non grata\". Nach etwa drei Jahren war Hasan auf Weisung des Wesirs des Landes verwiesen wurden. Er kehrte zurück nach Persien, wo er", "section_level": 2}], "src_summary": "Abu Tamim Maadd ibn az-Zahir (; * 2. Juli 1029; † 29. Dezember 1094) war von 1036 bis zu seinem Tod unter dem Herrschernamen al-Mustansir billah (), in der deutschsprachigen Literatur kurz al-Mustansir genannt, der achte Kalif der Fatimiden, sowie der achtzehnte und letzte gemeinsame Imam der Schia der Ismailiten vor deren Spaltung.", "tgt_summary": "阿布·塔明·马阿德·穆斯坦绥尔·比拉(;;1029年-7月5日-1094年-1月10日),埃及法蒂玛王朝第8代哈里发。他继承了当代势力最强大的穆斯林国家的统治权。他在位时期长达58年,比任何其他穆斯林统治者都长。然而在他任内,法蒂玛王朝屡屡吃下败仗,国力遭到决定性的挫减进入衰退。", "id": 441170} {"src_title": "Łaziska Górne", "tgt_title": "上瓦濟斯卡", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort im Plesser Land wurde etwa zu Beginn des 14. Jahrhunderts von deutschen Siedlern gegründet und war jünger als das Nachbardorf Mittel Lazisk. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Ober Lazisk ein unbedeutendes Bauerndorf, in dem lediglich seit etwa 1680 eine Glashütte betrieben wurde, die am 24. Juni 1738 zerstört wurde, als der Ort durch eine Windhose schwere Schäden erlitt. Dieses Ereignis wurde in Form von fortgewehten Blättern in einem Siegel von 1760 erstmals aufgegriffen, das später als Wappen der Stadt angenommen wurde. 1839 begann auch der Steinkohlenbergbau in Ober Lazisk, nach dem bereits seit 1779 in Nieder Lazisk Kohle gefördert wurde. Die Grube \"Augustenfreude\" stand aber nicht lange im Betrieb, 1842 wurde sie wieder aufgenommen und 1850 folgte die \"Brade-Grube\". Am 30. Dezember 1856 nahm die Eisenbahn von Nikolai nach Orzesche über Ober Lazisk ihren Betrieb auf, 1883 wurde die Strecke nach Tichau eröffnet. Im Jahre 1893 erfolgte die Weihe der katholischen Kirche. Die Grube \"Augustenfreude\" war 1895 ausgekohlt, im Jahre 1914 begann die \"Prinzengrube\" mit der Förderung. Ober Lazisk wuchs zu einer ansehnlichen Siedlung für Bergarbeiter, von denen einige Mitarbeiter aus Polen eingewandert waren. 1917 entstand ein Elektrizitätswerk und eine Hütte bei der \"Prinzengrube\". Einige Spitzel und einige polnischen Bergleute von Ober Lazisk stürmten und besetzten vom 19.–25. August 1920 während des zweiten polnischen Aufstandes in Oberschlesien unter Führung von Korfanty den Polizeiposten in Nikolai. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien vom 20. März 1921 votierten 84,6 % der abgegebenen Stimmen für Polen. 1922 kam das Dorf im Kreis Pleß zum polnischen Ostoberschlesien und wurde nach dem Überfall auf Polen 1939 völkerrechtswidrig in das Deutsche Reich eingegliedert. Während des Zweiten Weltkriegs folgte der Entschluss, Ober-Lazisk in \"Prinzengrube\" umzubenennen. Die Umbenennung kam jedoch nicht mehr zustande. 1945 wurde der allergrößte Teil der angestammten deutschen Bevölkerung vertrieben. Einige konnten jedoch bleiben, mussten aber die polnische Staatsangehörigkeit annehmen und durften sich nicht zu ihrer deutschen Herkunft bekennen. Ober Lazisk (Laziska Górne) war vor Ende des Krieges zumeist deutsch/preußisch geprägt. Vor 1918 war der Großteil entweder angestammter deutscher Volkszugehörigkeit oder aber Oberschlesier. Vor 1922 bestand nur eine kleine Minderheit in Ober-Lazisk aus Polen. Wie in eigentlich allen Siedlungen in Oberschlesien trifft man auch hier auf eine ganze Reihe von oft polonisierten deutschen Nachnamen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Łaziska Górne polnisch und der Umbau zu einem Industriestandort begann. Einer 1949 errichteten weiteren Hütte folgten 1954 ein großes Betonwerk für Fertigbauteile sowie ein Chemisches Werk. Łaziska Górne erhielt 1951 Stadtrecht. Bei der Gemeindegebietsreform von 1973 wurde Łaziska Średnie (\"Mittel Lazisk\"), das seit dem 13. November 1964 den Status einer stadtartigen Siedlung besaß, einschließlich des Ortsteiles Łaziska Dolne (\"Nieder Lazisk\") sowie Teilen von Mokre (\"Mokrau\") eingemeindet. Dadurch vergrößerte sich die Stadt von 10,69 km2 auf 20 km2 Fläche. Zur Stadtgemeinde gehört noch der Ort Zgoń (\"Zgoin\"). In den letzten Jahren kam es zu größeren Entlassungen im Steinkohlenbergbau von Łaziska Górne und Demonstrationen von Bergleuten.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "1783: 187 Einwohner 1825: 493 1885: 1.674 zzgl. 434 im Gutsbezirk 1905: 1.948 zzgl. 627 im Gutsbezirk 1931: 5.400 1961: 8.428 1970: 10.794", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Stadt ist Sitz des Computerspeicherherstellers Wilk Elektronik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Łaziska Górne [] (, oberschlesisch \"Gůrne Łaźiska\") ist eine Stadt mit 22.000 Einwohnern in Polen. Sie liegt 5 km südwestlich von Mikołów im oberschlesischen Steinkohlenrevier und gehört dem Powiat Mikołowski in der Woiwodschaft Schlesien an.", "tgt_summary": "上瓦济斯卡(Łaziska Górne),是波兰南部西利西亚地区的一座城市,距离省府所在地卡托维治甚近。上瓦济斯卡位于总人口达200万的上西利西亚都会区边缘,在地理上属于西利西亚高地的一部分。", "id": 1255491} {"src_title": "Sprengfalle", "tgt_title": "詭雷", "src_document": [{"title": "Wirkungsweise.", "content": "Sprengfallen können unter anderem in Form eines scheinbar harmlosen beweglichen Gegenstandes eingesetzt werden, der eigens dafür konstruiert wird, bei einer Berührung, durch Lageveränderung oder bei Personenannäherung zu detonieren. So wurden Sprengfallen verschiedentlich an Verwundeten, Leichen, Kinderspielzeug, Küchen- oder Hygieneartikeln, in Nahrungsmittel- und Getränke-Verpackungen oder Tieren, aber auch an Haushaltsgegenständen und unter Schachtdeckeln oder Gehwegplatten befestigt. Handgranaten können zu Sprengfallen umfunktioniert werden, bei denen der gelockerte Sicherungsstift durch einen Stolperdraht ausgelöst wird. Eine entsicherte Handgranate mit gezogenem Sicherungsstift kann unter einer Landmine als Aufhebesperre dienen. Wird eine solche Mine z. B. durch einen Räumtrupp angehoben, wird der Schlagzünder entlastet und die Handgranate gezündet. Die Detonation erfolgt nach wenigen Sekunden Verzögerung. Neben den Stolperdrähten, die meist knapp über dem Boden (in Knöchel- bis Kniehöhe) verlegt werden, werden auch andere Auslösemechanismen wie eine Lichtschranke eingesetzt. Eine besondere Form von Sprengfallen sind projektilbildende Ladungen, die beim Herrhausen-Attentat benutzt wurde, und den Misznay-Schardin-Effekt nutzt, und dadurch panzerbrechend wirkt. Als Auslöser für Sprengfallen können auch \"Druckzünder\" dienen, die durch eine elektrische Zündkapsel ausgelöst werden, und aus zwei Metallpolen und einer Batterie hergestellt werden, mechanisch auch als pyrotechnischer Druckzünder, als fernausgelöster Zünder durch Kabel wie bei der M18 Claymore Richtsprengmittel oder auch über Funk mit einem Handy, das eine elektrische Zündkapsel auslöst. Die an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze verlegten Selbstschussanlagen waren Schützenabwehrminen mit gerichteter Splitterwirkung. Nach dem Ottawa-Abkommen ist Soldaten der Vertragsstaaten die Verwendung von Sprengfallen und Personenminen verboten, außer durch Pioniere in gekennzeichneten und dokumentierten Minenfeldern zur Sicherung gegen deren Räumung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Sprengfalle, auch \"versteckte Ladung\" (), ist „eine Vorrichtung oder einen Stoff, der dafür bestimmt, gebaut oder eingerichtet ist, zu töten oder zu verletzen, und der unerwartet in Tätigkeit tritt, wenn eine Person einen scheinbar harmlosen Gegenstand aus seiner Lage bringt oder sich ihm nähert oder eine scheinbar ungefährliche Handlung vornimmt“ (Begriffsbestimmung im Sinne des Protokolls II zum VN-Waffenübereinkommen).", "tgt_summary": "诡雷,又称傻子陷阱(英语:Booby Trap),是军事上一种主要对象为步兵的装置,更通俗一点的说法就是军用陷阱。它可以发出信号指出敌军位置或直接杀伤敌军。诡雷跟地雷名字上差不多,但需注意的是诡雷不一定要从中加上炸药,亦不一定要装在地下。诡雷往往会加上一些诱饵(战利品)以吸引受害人触发。然而,在某些情况下日常行为如开门、捡起物品或开灯亦会触发。这些可以致命的诡雷与英文中的Booby trap有少许不同,中文专指军事上用的装置;英文却同时能指恶作剧的装置。诡雷通常用于游击战或撤退中,因为当该地点还互有攻防时诡雷的作用并不大。", "id": 857677} {"src_title": "Tales of Phantasia", "tgt_title": "幻想傳奇", "src_document": [{"title": "Spiel.", "content": "Tales of Phantasia spielt etwa 4000 Jahre nach \"Tales of Symphonia\", wichtige Gegenstände und Personen, die chronologisch gesehen zuerst in ToS eine Rolle spielten, tauchen erneut auf. Außerdem ist Tales of Phantasia neben \"Star Ocean\" das einzige Spiel für das Super Famicom, das auf einem 48-Mbit-Modul ausgeliefert wurde. Das Spielprinzip ist dem von anderen Rollenspielen sehr ähnlich. Das Kampfsystem war zu seiner Zeit aber einzigartig. Die Kämpfe liefen nicht in Runden ab, sondern fanden in Echtzeit in einer seitlichen Ansicht statt. Somit ist das Kampfsystem in Tales of Phantasia eher mit dem von Beat-’em-up-Spielen, wie beispielsweise Street Fighter, vergleichbar.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "\"Cress\" und \"Chester\" leben in dem kleinen Dorf \"Toltus\". Cress ist der Sohn des Schwertkampfmeisters \"Miguel\" und lernt daher von klein auf die Schwertkunst. Chester ist sein bester Freund. Zu seinem 15. Geburtstag bekam Cress von seinem Vater ein \"Medaillon\" geschenkt. Zwei Jahre später will Cress’ Vater mit ihm über das Medaillon reden, als Chester die beiden unterbricht und Cress daran erinnert, dass die beiden noch Jagen wollen. Sie gehen in den Wald und stehen schließlich, auf der Jagd nach einem hartnäckigen Wildschwein, vor der großen Esche \"Yggdrassil\", jenem Manabaum, der zu Ende von Tales of Symphonia entstand. Cress sieht den Baumgeist \"Martel\" und hat eine Vision vom Baum vor 100 Jahren. Auf einmal hören sie von weitem die Glocke von Toltus und eilen zurück. Als sie im Dorf ankommen, sind alle tot, auch Cress’ Eltern und Chesters einzige lebende Verwandte, seine Schwester \"Ami\". Von seiner sterbenden Mutter erfährt Cress noch, dass jemand hinter seinem Medaillon her ist. Cress macht sich auf nach \"Euclid\" zu seinem Onkel \"Olson\", Chester bleibt im Dorf um die Toten zu begraben. Doch Olson verrät seinen Neffen an \"Captain Mars\", ein Schwertmeister und machtgieriger Führer der \"Ritter der schwarzen Rüstung\", und Cress wird von diesem gefangen genommen. Im Kerker von Mars’ Schloss trifft Cress auf die Heilerin \"Mint\", die ihn von nun an begleitet. Zusammen brechen sie aus dem Verlies aus und treffen im Haus von \"Trinicus D. Morrison\" wieder auf Chester. Von dort ziehen sie weiter zu den Katakomben, in denen der Dämonenkönig \"Dhaos\" versiegelt sein soll, denn Mars hat vor, mit den Medaillons von Cress und Mint Dhaos wieder zu erwecken. Die Gruppe kommt zu spät, Dhaos ist wiedererweckt. Jedoch hintergeht er Mars und tötet ihn. Als er auch Morrison töten will, mischen sich Cress, Chester und Mint ein, haben aber auch keine Chance. Morrison, der früher mit Cless Eltern und Mints Mutter Dhaos versiegelt hatte, schickt Cress und Mint 100 Jahre in die Vergangenheit. Chester müssen sie zurücklassen, weil dieser für sie Dhaos ablenkt. In der Vergangenheit suchen Cress und Mint sich Hilfe von \"Claus\", einem Menschen der Magie studiert, und der Halbelfe \"Amber\". Zusammen schaffen sie es, den Dhaos der Vergangenheit zu besiegen. Doch dieser flieht in die Gegenwart und die Gruppe reist ihnen mit der Zeitmaschine in der versunkenen Stadt \"Thor\" hinterher. Aus der Gegenwart flieht Dhaos 50 Jahre in die Zukunft und Cress und seine Freunde folgen ihm erneut. Dort erlangen sie das \"Ewige Schwert\" und die Hilfe des Ninjamädchens \"Suzu\". Zusammen können sie Dhaos töten. Nach Dhaos Tod aber erkennen die Freunde, dass Dhaos eigentlich auch nur ein Opfer war. Um Dhaos’ Welt, die dieser retten wollte, zu helfen, schickt Mint einen \"Manakeim\" des Baumes Yggdrassil zu Dhaos’ Volk, dem \"Derris-Kharlan\".", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "\"Tales of Phantasia\" erschien 1995 für das SNES und die erste Neuauflage 1998 für die PSX. Tales of Phantasia erschien in diesen Versionen nur in Japan, es existieren aber Fan-Übersetzungen in englischer und deutscher Sprache. 2003 wurde ein Remake für den Game Boy Advance veröffentlicht. Seit dem 31. März 2006 ist es auch in Deutschland erhältlich. Eine weitere Neuauflage wurde am 6. September 2006 in Japan für die PSP veröffentlicht, die mit voller Sprachausgabe daherkommt. Dabei orientiert sich die PSP-Version hauptsächlich am PSX-Remake. Die vierte Neuauflage nennt sich \"Tales of Phantasia X\" und beinhaltet sowohl ein Remake von \"Tales of Phantasia\", als auch ein Remake des Sequels \"Tales of Phantasia: Narikiri Dungeon\". Sie kam am 5. August 2010 ausschließlich in Japan in den Handel. Eine Fassung für Apple iOS kam am 24. September 2013 in den Appstore, wurde jedoch zum 28. Mai 2014 wieder zurückgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Im Jahr 2004 animierte das Studio Actas eine vierteilige Original Video Animation, \"Tales of Phantasia: The Animation\", die auf dem Spiel basiert. Regie führte Takuo Tominaga, für die Musik war Kimio Nomura zuständig. Die OVA wurde ab September 2004 veröffentlicht und unter anderem auch auf Englisch und Französisch übersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Der Vorspanntitel des Animes, \"Yume no Hate\", wurde von Masami Suzuki gespielt. Für den Abspann verwandte man sein Lied \"Priere\". Zum 2010 erschienenen Teil des Spiels \"Tales of Phantasia: Narikiri X\" für die PlayStation Portable hat Singer-Songwriter Oku Hanako den Titel \"Glass no Hana\" () beigesteuert.", "section_level": 3}, {"title": "Manga.", "content": "Ein Manga zum Spiel erschien im \"Tales of Magazine\" vom 7. August 2008 bis zu dessen Einstellung am 26. Oktober 2009. Das Werk wurde von Makoto 2-gō gezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Romane.", "content": "Zum Spiel wurden mehrere Romane veröffentlicht: \"Tales of Phantasia: Harukanaru Toki\" () in zwei Bänden, \"Tales of Phantasia: Shinku no Hitomi\" (), \"Tales of Phantasia: Kompeki no Kizuna\" (), \"Tales of Phantasia: Kohaku no Kairō\" (), sowie \"Tales of Phantasia: Ruri no Yume\" () je von Sara Yajima, \"Tales of Phantasia: Katararezaru Rekishi\" () von Ryūji Saiki und \"Tales of Phantasia: Maken Nimpōchō\" () von Ryūnosuke Kingetsu.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tales of Phantasia () ist ein Rollenspiel des japanischen Spieleentwicklers Namco. Es ist der erste Hauptteil der größtenteils nicht zusammenhängenden „Tales of“-Reihe. Zum Spiel wurde auch ein Anime produziert.", "tgt_summary": "是由日本通讯网络的“狼组”开发的电子角色扮演游戏,为南梦宫传说系列的第一部作品,游戏于1995年12月发行于日版超级任天堂。游戏后来移植于多个平台,包括1998年12月日本独占发行的PlayStation版,2003年在日本、2006年在美欧发行的Game Boy Advance版,以及2006年9月发行的PlayStation Portable重制版。《全语音版》为游戏场景画面使用了全配音,并在2010年《幻想传说 换装迷宫X》的收录版中进一步强化。游戏制作者为PlayStation版游戏起了特有种类名称“传说的RPG”(),而为《全语音版》起名“添上声音、传说的RPG”()。", "id": 1935508} {"src_title": "Der Glöckner von Notre-Dame", "tgt_title": "巴黎聖母院 (小說)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Roman beinhaltet mehrere Handlungsstränge, die nach und nach ineinanderfließen und ein buntes und vielseitiges Bild des französischen Spätmittelalters mit all seinen Bevölkerungsschichten zeichnen. Die Geschichte vom missgestalteten Glöckner Quasimodo, der sich in die schöne Zigeunerin Esmeralda verliebt, ist – obgleich sie meist als interessant genug angesehen wurde, um sie zur Haupthandlung einer Vielzahl von Verfilmungen zu machen – nur einer dieser Stränge. Der deutsche Titel des Romans \"Der Glöckner von Notre-Dame\" ist somit etwas fehlgeleitet, denn der französische Originaltitel lautet allgemeiner \"Notre-Dame de Paris\". Der Poet und Philosoph Pierre Gringoire bildet den ständigen Begleiter in den einzelnen Teilen und verleiht der Handlung durch seine eigenen Ansichten, seine Überlebensstrategien und sein Auftreten als Antiheld einen ironischen, ihr eigenen Humor. Den Beginn des Romans bildet eine Massenszene des mittelalterlichen Paris: die Doppelfeier des Dreikönigsfestes und des Narrentages am 6. Januar des Jahres 1482. Diesen Anlass nutzt der Autor einerseits, um die Zügellosigkeit dieses Tages und die damit verbundene, legale Umkehrung der – im Mittelalter bestehenden – christlich-ständischen Ordnung zu schildern, andererseits um das Erscheinungsbild des alten Justizpalastes zu beschreiben und darauf hinzuweisen, dass der Verlust derartiger Bauwerke bedauerlich sei und dadurch ungeahnte Schönheiten verloren gingen. Derartige Anspielungen oder offene Meinungen finden sich noch an verschiedenen Stellen des Romans. Neben den Bürgersleuten und Junkern der Stadt Paris treten in dieser Massenszene auch viele Studenten der Universität auf, die den allgemeinen Aufruhr nutzen, um mit Lästereien und bösen Späßen die Freiheiten des Tages auszunutzen. An dieser Stelle tritt erstmals der Student Johannes (Jean, Jehan) Frollo, auch Mühlenhans genannt, in die Romanhandlung. Im Rahmen des Narrenfestes soll im Großen Saal des Justizpalastes ein Theaterstück in der Gattung des Sittenspiels aufgeführt werden, dessen Autor der Dichter Pierre Gringoire ist. Dieser Aufführung sollen auch der Kardinal von Bourbon und die flämische Gesandtschaft beiwohnen, die die Vermählung des Kronprinzen von Frankreich mit Margarete von Flandern begleiten. Als der Kardinal mit Gefolge um die Mittagsstunde, zu der das Theaterstück beginnen soll, noch nicht eingetroffen ist, erzwingt das Volk den Beginn des Spiels. Zunächst lauschen die Bürger und Bürgerinnen aufmerksam den – für einfache Bürger schwierigen und trockenen – Versen, wobei sie im Allgemeinen eher an den Kostümen der Darsteller als an der Handlung des Stückes Interesse finden. Gringoire nimmt dies mit großem Stolz zur Kenntnis. Wenig später tritt jedoch eine wahre Kaskade von Störungen ein (der Bettler Clopin Trouillefou, das Eintreffen des Kardinals von Bourbon, das Eintreffen der flämischen Gesandtschaft), wodurch die Aufmerksamkeit des Volkes auf andere Schauplätze gelenkt wird. Gringoire treibt dennoch sein Stück weiter voran, obgleich es die Bürger von Paris nicht mehr interessiert und die Gäste langweilt. Schließlich schlägt der Genter Strumpfwebermeister und Revolutionär Jakob (Jacques) Coppenole, der sich unter den Gesandten befindet, eine Wahl zum Narrenpapst nach „flämischer Sitte“ vor, der das Volk mit großer Begeisterung zustimmt. Quasimodo wird daraufhin bei einem derben Volksfest zum Narrenpapst gewählt. Quasimodo wurde als missgestaltetes Findelkind von Dom Claude Frollo, dem im Ruf eines Hexenmeisters stehenden Dompropst von Notre-Dame, aufgezogen und zum Glöckner von Notre-Dame ausgebildet. Eine wichtige Figur des Narrenfestes ist die Zigeunerin Esmeralda, die durch ihren Tanz Zuschauer gewinnt und Verfolger anlockt, so auch Dom Frollo. Als Gringoire ihr folgt, beobachtet er, wie Quasimodo im Beisein einer dunklen Gestalt Esmeralda entführen will und dabei von einem Hauptmann der königlichen Leibgarde namens Phoebus gestellt wird. Quasimodo wird für seine Tat zur Züchtigung am Schandpfahl verurteilt. Dabei kommt es zur erneuten Begegnung mit Esmeralda; sie erbarmt sich schließlich, dem mit Steinen Beworfenen Wasser zu geben. Gringoire landet währenddessen bei seiner Suche nach einem Schlafplatz in den Händen der Zigeuner. Diese wollen ihn hängen, es ist jedoch Sitte, dass, wenn eine Frau ihn zum Gemahl haben will, er freigelassen wird. So entschließt sich Esmeralda, ihn zu heiraten um sein Leben zu retten. Die Ehe wird mit dem Zerbrechen eines Kruges geschlossen. Gringoire lebt von nun an ebenfalls als Zigeuner, erkennt aber schnell, dass seine „Ehe des zerbrochenen Kruges“ eine Josefsehe ist, denn Esmeralda ist überzeugt, nach ihrer Entjungferung ihre Mutter nicht mehr finden zu können. Esmeralda hat sich allerdings in ihren Retter, den Hauptmann Phoebus, verliebt. Die beiden treffen sich, und unwissend darüber, dass der eifersüchtige Claude Frollo den Hauptmann verfolgt hat, wird Letzterer von eben jenem niedergestochen – wie man aber später erfährt, überlebt Phoebus die Attacke. Esmeralda fällt daraufhin in Ohnmacht und wird des (versuchten) Mordes an Phoebus und der Hexerei angeklagt, da Frollo unbemerkt verschwinden konnte. Die Inquisition kann ihr durch Folter mit dem Spanischen Stiefel ein Geständnis erzwingen, und so wird sie mit ihrer Ziege Djali zum Tod durch Hängen verurteilt. Dom Frollo sieht seine Chance, sie für sich zu gewinnen, schleicht sich in die Höhle, in der sie gefangen gehalten wird, gesteht ihr seine Liebe und versucht sie zur Flucht zu überreden. Esmeralda erkennt in ihm aber denjenigen, der ihren geliebten Phoebus niedergestochen hat, und schickt ihn fort, um dem Tod entgegenzutreten. Es gelingt Quasimodo, sie am Tag der Hinrichtung zu retten und vorübergehend Kirchenasyl in Notre-Dame für die Verehrte zu ermöglichen. Dort lebt sie beschützt vor Claude Frollo und entwickelt eine gewisse Zuneigung für den entstellten Quasimodo. Dom Frollo will sie aber aus seinen Händen entreißen und stachelt Gringoire an, dessen Zigeunerfreunde zu einer Befreiungsaktion zu überreden, als Gegenleistung dafür, dass Esmeralda ihn damals vor dem Tode bewahrte. Quasimodo hält den Angriff der Rotwelschen auf die Kirche unter der Führung von Clopin Trouillefou aber für ein Unternehmen gegen die Zigeunerin und entschließt sich, bis zum Tode Widerstand zu leisten. Vor ihrer Hinrichtung kann er sie aber nicht retten. Quasimodo stürzt seinen Herrn Dom Frollo daraufhin von einem Turm der Kathedrale in die Tiefe. Etwa zwei Jahre später findet man in der Gruft von Montfaucon zwei ineinander verschlungene Skelette, das der Esmeralda und das des Quasimodo.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pierre Gringoire.", "content": "Pierre Gringoire ist der Sohn des Pächters der Amtsschreiberei von Gonesse; sein Vater wurde von den Burgundern gehängt. Weil auch seine Mutter starb (sie wurde von den Pikarden bei der Belagerung von Paris etwa 20 Jahre zuvor getötet), war er seit seinem 6. Lebensjahr Waise. Bis zum sechzehnten Lebensjahr schlug er sich mit Betteln durch. Abends ließ er sich von der Wache aufgreifen, um nachts ein Strohbett in einer Zelle zu haben. Nachdem er erfahren hatte, dass er weder zum Soldaten, Mönch noch zum Zimmermann taugte, stieß er auf die Schulmeisterei. Sein Analphabetismus war für ihn kein Hindernis, so machte er sich zum Dichter und Tonsetzer, was ihm mehr lag als das Stehlen. Der Priester Claude Frollo machte ihn schließlich zu seinem Lehrling, so dass Gringoire heute – mit 26 Jahren – sehr gebildet und kreativ ist. Dennoch ist er ein eher erfolgloser Dichter und Philosoph. Er beherrscht viele Fremdsprachen, darunter Altgriechisch und Latein. Pierre Gringoire ist groß, dünn, hat blondes Haar und für sein Alter zu viele Falten. Er hält sich selbst für einen großen Künstler und reagiert sehr gereizt, wenn jemand seine Werke kritisiert. Sonst ist er ein eher ruhiger und sehr lebensfroher Mann, der stets auf der Suche nach neuen Wegen und Zielen ist. Pierre Gringoire hatte in das Rotwelschenreich eingeheiratet. Als er durch Zufall in den \"Wunderhof\" der Bettler hineingerät und daraufhin gehenkt werden soll, erbarmt sich La Esmeralda und ehelicht ihn, um ihm so das Leben zu retten. Allerdings führen die beiden eine recht unpersönliche und lieblose Beziehung ohne jeglichen Körperkontakt. Pierre findet mehr Gefallen an der Ziege Djali. Auch während des Hexenprozesses gegen Esmeralda und Djali hat er mehr Mitleid mit der Ziege. Während des Kampfes um die Kathedrale gelingt es ihm, Esmeralda durch eine kleine Pforte nach draußen zu bringen, doch nur, um sie wieder Claude Frollo in die Hände zu spielen, der sie nun endgültig an den Galgen bringt. Obgleich sie ihn aufgrund seiner hohen Bildung und seiner philosophischen Gedankenwelt nicht immer verstehen, mögen die Rotwelschen Pierre Gringoire und behandeln ihn sehr freundlich. Doch ist er keineswegs der harmlose Philosoph, als der er sich gerne darstellt, sondern ein eiskalter Opportunist, der sich immer wieder von Claude Frollo einspannen lässt und zuletzt seine Lebensretterin verrät.", "section_level": 2}, {"title": "Quasimodo.", "content": "Diesen Namen bekam er von seinem Adoptivvater Claude Frollo, der sich seiner annahm, weil der Junge im Alter von etwa vier Jahren am Sonntag Quasimodogeniti (übersetzt: Wie die neu geborenen Kinder, gefeiert am 1. Sonntag nach Ostern) auf den Treppen von Notre-Dame gefunden wurde. Quasimodo ist extrem hässlich, denn er hat einen Buckel und eines seiner Augen ist mit einer Warze bedeckt. Des Weiteren ist er durch das jahrelange Glockengeläut taub. Seine Liebe zu den Glocken Notre-Dames und ihrem schönen Klang sind seine einzige Form der Kommunikation. Die Pariser Bürger genießen das Glockengeläut, sozusagen das Singen Quasimodos, ihn selbst jedoch verabscheuen sie aufgrund seiner Hässlichkeit.", "section_level": 2}, {"title": "(La) Esmeralda.", "content": "Die Esmeralda ist das uneheliche Kind eines französischen Freudenmädchens aus Reims und heißt eigentlich Agnès. Schon als kleines Kind war sie von großer Schönheit. Als eines Tages Zigeuner in die Stadt kamen, stahlen diese das hübsche Mädchen und tauschten es gegen den verkrüppelten und hässlichen Quasimodo aus. So wuchs Agnès bei den Zigeunern zu einer jungen Frau heran, übernahm ihre Bräuche und Lebensart und erhielt den Namen La Esmeralda. (\"Esmeralda\" = „Smaragd“.) Ihre Mutter ist davon überzeugt, dass die Zigeuner ihre Tochter getötet hatten, betet und fastet daher für den Rest ihres Lebens als Klausnerin und verehrt den Schuh, den das Kind bei seiner Entführung verloren hatte, wie eine Reliquie. Den zweiten Schuh trägt Esmeralda in einem kleinen Perlensäckchen um den Hals, in dem Glauben, dass sie dadurch eines Tages ihre Mutter wieder finden könne. Erst kurz vor La Esmeraldas Hinrichtung kommen Mutter und Tochter wieder zusammen. In Paris bekommt Esmeralda den damals vorherrschenden Antiziganismus zu spüren. Mit 16 Jahren verdient sie ihren Lebensunterhalt als Tänzerin. Sie hat langes, schwarzes Haar, welches zierlich von Zecchinen (Goldmünzen) durchflochten ist, goldbraune Haut, große schwarze Augen und samtig-lange Wimpern. Sie ist schlank, zierlich, hat eine schmale Taille und niedliche kleine Füße. Viele Männer verlieben sich in sie. Neben Gringoire, der sich schnell damit abfindet, dass sie nicht an ihm interessiert ist, sind dabei der Glöckner Quasimodo und der Priester Claude Frollo zu nennen, die aber darüber, dass das Mädchen sie nicht mag oder gar hasst, nie hinwegkommen. Doch La Esmeralda respektiert die Gefühle ihrer Mitmenschen wenig. So liebt sie nur schöne, starke und heldenhafte Männer, wie den Hauptmann Phoebus, auf dessen schlechten Charakter sie wenig achtet. La Esmeralda ist sehr abergläubisch, was auf ihre Kindheit bei den Zigeunern zurückzuführen ist. So bemüht sie sich stets keusch zu bleiben, zumal sie der festen Überzeugung ist, nur so ihre Mutter wieder zu finden. Nur Phoebus schafft es fast, sie zu entjungfern, doch wird er, noch ehe ihm das gelingt, von Claude Frollo außer Gefecht gesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Claude Frollo.", "content": "Archidiakon Frollo ist der Antagonist des Romans, verkörpert aber nicht den typischen schlechten Charakter. Aufopfernd kümmert er sich um seinen jüngeren Bruder Jean, der ihm dankt, indem er sein ganzes Geld verspielt und seine Studien vernachlässigt. Ebenfalls versucht er, Quasimodo zu unterrichten, was durch dessen Taubheit erheblich erschwert wird. Der Abstieg Frollos in die schwarze Magie und in den Wahnsinn wird durch seinen Misserfolg erklärt, Jean oder Quasimodo nach seinen Vorstellungen zu formen. Quasimodo ist für ihn ein willenloses Werkzeug, das seinen Befehlen zu gehorchen hat, und dennoch versucht er, ihn vor der Abscheu der Pariser zu schützen. Sein Herz entbrennt für Esmeralda, als er ihr zum ersten Mal begegnet. Er ist hin- und hergerissen zwischen seinen Gefühlen zu Esmeralda und seinem kirchlichen Gelübde. Als Esmeralda ihm am Ende unmissverständlich zu verstehen gibt, dass sie ihn hasst, liefert Frollo sie lieber dem Galgen aus, als dass ein anderer mit ihr zusammenkommen dürfe.", "section_level": 2}, {"title": "Clopin Trouillefou.", "content": "Clopin Trouillefou (fou: französisch „der Narr“) ist der König des Rotwelschenreiches des \"Wunderhofes\", das sämtliche Randgruppen, die des Rotwelschen (frz. Argot) mächtig sind – Bettler, Landstreicher, Räuber, Diebe, Prostituierte... – beinhaltet. Trouillefou wird als Romanfigur gleich anfänglich eingeführt, als Pierre Gringoire bei dem Pariser Narrenfest im Großen Saal der Stadt, in dem sich ein Großteil der Einwohner versammelt hat, ein Sittenspiel aufzuführen versucht. Clopin – in Erscheinung eines Bettlers – ist indirekt an der ersten Störung dieses Theaterstücks beteiligt, indem er sich, um mehr Almosen zu heischen, gut sichtbar unterhalb der für die Gesandtschaft aus Flandern errichteten Estrade platziert. Interessant ist hierbei auch der Hinweis Hugos auf den \"Nebenerwerb\" der Beutelschneiderei, des mittelalterlichen Taschendiebstahls: „ein zerlumpter Bettler, der verwirrt und eingezwängt in der Menge nicht richtig hatte betteln können und auch in den Taschen seiner Nachbarn keinen ausreichenden Schadensersatz gefunden hatte“. Als Clopin, dessen Aussehen als erbärmlich und zerlumpt beschrieben wird und der eine schlimme, offene Wunde auf dem Arm trägt, auf seinem erhöhten, gut sichtbaren Platz zu betteln beginnt, wird er von dem frechen und zügellosen Johannes (Jean) Frollo, dem Bruder von Claude Frollo, entdeckt, der ihn erkennt und laut ausruft: „Holla, Freund? Hat dich denn deine Wunde am Bein geniert, dass du sie dir auf den Arm gelegt hast?“ Dieser Ausruf, der die Aufmerksamkeit der gesamten Menge von Gringoires Stück auf Clopin lenkt, entlarvt ihn als einen „Klencker“, einen „unehrlichen Bettler“ der nicht wirklich krank oder verstümmelt ist, sondern sich künstliche Wunden anlegt, um Mitleid zu erregen. Vermutlich ist auch der Name Clopin eine Anspielung auf diese Falschbettelei und ist auf das französische Verb \"clopiner\" was so viel wie \"humpeln\" oder \"hinken\" bedeutet, zurückzuführen. Trotzdem sammelt Clopin einiges an Almosen in seinem alten, zerschlissenen Filzhut. Es kehrt wieder Ruhe ein und Gringoires Stück kann kurze Zeit seinen ungestörten Fortgang nehmen. Als wenig später die flämische Gesandtschaft eintrifft, bleibt Clopin unverschämterweise auf dem Goldbrokat der Estrade sitzen und der Zufall will es, dass ausgerechnet der beim Volke beliebte und von der Obrigkeit verhasste und gefürchtete Strumpfwirker und Revolutionär Jakob Coppenole auf der Estrade oberhalb von ihm Platz nimmt und Clopin als einen alten Freund erkennt. Hand in Hand beginnen sich die beiden zu unterhalten und als der Kardinal aus einiger Entfernung die Szene beobachtet, denkt er, der Bettler wolle bei den Gesandten Almosen erheischen, und will ihn in den Fluss werfen lassen. Coppenole verteidigt Clopin jedoch lautstark: „Aber das ist mein Freund und das lass ich nicht zu!“. Dies erzeugt beim Kardinal große Peinlichkeit, Coppenole jedoch verschafft es den Beifall des Volkes. Als Jakob Coppenole später die Wahl des Narrenpapstes „nach flämischer Art“ anleiert – das soll heißen, dass derjenige gewinnt, der die beste Grimasse schneidet –, tritt Clopin als aussichtsreicher Kandidat an, gibt sich jedoch beim Auftreten Quasimodos geschlagen. Am Festzug um den Narrenpapst durch Paris ist Clopin samt dem ganzen rotwelschen Königreich beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "Phoebus de Châteaupers.", "content": "Phoebus de Châteaupers ist Hauptmann der Archers du Roy, der königlichen Leibgarde. Er ist mit Fleur de Lys verlobt, was ihn von Affären aber nicht abhält. Er selbst wirkt anziehend auf Frauen, was er stark ausnutzt. Auch La Esmeralda verliebt sich zu ihrem Unglück in den schönen und jungen Hauptmann, dessen Vorname so gut passend zu seinen blonden Haaren \"Sonne\" bedeutet. Doch Phoebus interessiert sich nur für eine Nacht mit ihr. Er ignoriert ihren Wunsch, jungfräulich zu bleiben. Als Esmeralda des Mordes und der Hexerei bezichtigt wird, steht er ihr nicht zur Seite, sondern kehrt zu Fleur de Lys zurück. Phoebus ist mit Jean Frollo befreundet und zieht gerne mit ihm um die Häuser. Von Phoebus heißt es zum Schluss des Romans, er endete tragisch: Er heiratete.", "section_level": 2}, {"title": "Jean Frollo.", "content": "Die Eltern von Jean (frz.= Johannes) Frollo du Moulin starben, als er noch ein kleines Baby war, bei einer Pestepidemie. Daraufhin nahm sich sein großer Bruder, der verteufelte Priester und Alchimist Claude Frollo, seiner an, der zu ihm eine innige Beziehung hatte und dessen größtes Ziel und Lebenswerk es war, aus Jean einen gelehrten und kultivierten Menschen zu machen. Er schickte ihn daher zur Schule und ließ ihn studieren. Doch Jean macht Claude stets großen Kummer. Er ist frech und vernachlässigt sein Studium. Darüber hinaus ist er faul und undankbar. So wird er letztendlich auch Landstreicher und zieht in den \"Hof der Wunder\" ein. Jean ist sechzehn Jahre alt, hat blonde Locken, rosige Lippen, kecke blaue Augen und eine Stupsnase. Er ist sehr von sich selbst überzeugt, schwärmt davon, dass alle Mädchen in ihn verliebt seien, und hält sich für allmächtig. Diese Arroganz führt schließlich zu seinem Tod. Obwohl Jean Frollo du Moulin den Bettlerkönig sehr respektlos behandelt, bringt ihm Clopin Trouillefou eine relativ große Zuneigung entgegen. Beim Sturm auf Notre-Dame wird er von Quasimodo getötet, der ihn für einen Soldaten hält.", "section_level": 2}, {"title": "Mathias Hunyadi Spicali.", "content": "Der zweite Rotwelschenanführer ist Spicali. Er ist Herzog von Böhmen und Ägypten und Zigeunerhauptmann. Er ist schon recht alt und gebrechlich, sehr abergläubisch und weiß vor allem über weiße und schwarze Zauberkunst Bescheid. Er trägt immer einen Lumpen um den Kopf gewickelt.", "section_level": 2}, {"title": "Guillaume Rousseau.", "content": "Guillaume Rousseau ist der Kaiser von Galiläa. Er will immer Spaß haben, beschäftigt sich deshalb oft mit Dirnen, ist dick und stets betrunken. Er ist der dritte große Herrscher über das Rotwelschenreich.", "section_level": 2}, {"title": "Djali.", "content": "Djali ist die kleine Ziege von La Esmeralda. Sie ist gut gewachsen, zierlich und geschmeidig, hat ein vollständig schneeweißes Fell, und ihre Hufe und Hörner sind vergoldet. Durch ihre Niedlichkeit erobert sie schnell das Herz von Pierre Gringoire, und er liebt sie schließlich mehr als Esmeralda, so dass er letztendlich auch das Tier anstelle von Esmeralda vor dem Tod rettet. Djali beherrscht eine Menge kleiner Kunststücke wie das Nachahmen bestimmter Leute oder das Bilden von Wörtern mit Buchstabensteinchen, womit sie La Esmeralda allerdings ziemlich in Schwierigkeiten bringt. So bildet Djali beim Prozess gegen Esmeralda mit den Steinchen das Wort „PHOEBUS“, was von den Richtern als Zeichen der Hexerei und der Schuld gedeutet wird. Djali folgt ihrer Herrin stets und kommt mit ihr in den Wunderhof.", "section_level": 2}, {"title": "Andry le Rouge, Bellevigne de l’Etoile & Francois Chante-Prune.", "content": "Diese drei Rotwelschen sind die Handlanger Clopin Trouillefous. Sie sind für das Hängen der \"Wunderhof-Eindringlinge\" verantwortlich. Während der hünenhafte Bellevigne de l’Etoile dabei auf den Querbalken des Galgens klettern muss und bei Trouillefous Signal auf die Schultern des Opfers springen, um einen schnellen und sicheren Tod zu garantieren, muss der rote Andry im selben Moment den Schemel umkippen, auf dem das Opfer steht. Schließlich hat er sich beim Klatschen von François Chante-Prune (auch liebevoll „Pflaume“ genannt) ebenfalls an die Beine des Hinzurichtenden zu hängen. Bellevigne de l’Etoile stirbt beim Angriff der Landstreicher auf die Kathedrale.", "section_level": 2}, {"title": "Fleur de Lys.", "content": "Fleur de Lys ist eine Adelige und die Verlobte von Phoebus de Châteaupers. Ihre Haare sind hellblond und ihre Haut ist zart und weiß. Sie liebt Phoebus sehr innig, ahnt jedoch, dass er eine Affäre mit Esmeralda hat. Am Schluss vergibt sie ihm alles und heiratet Phoebus.", "section_level": 2}, {"title": "Ludwig XI..", "content": "Der König Frankreichs ist ein ängstlicher und geiziger Mann von hagerer Gestalt, mit runzligen Händen, die ihn sehr alt erscheinen lassen, und einer langen Adlernase. Seine Kleidung ist schäbig, und anstatt im Louvre zu wohnen, zieht er es vor, sich in der Bastille zu verschanzen. Von seinem Arzt Coctier lässt er sich manipulieren, da er große Angst um seine Gesundheit hat. Außerdem steht noch ein adeliger Barbier unter seinem Befehl, Olivier le Daim. Alles in allem ist er ein grausamer Mensch, der den Archidiakon Frollo aufgrund seiner alchimistischen Kenntnisse sehr schätzt und eine blutige Regierungszeit führt. Tristan l’Hermite ist sein „Mann fürs Grobe“, der mit Freuden die vom König Bestimmten hinrichtet. Er gibt den Befehl, La Esmeralda zu hängen und den Pöbel vor Notre-Dame niederzuschlagen. Er stirbt ein Jahr nach der Tragödie.", "section_level": 2}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen (Auswahl).", "content": "Ferner existieren weitere TV- und Zeichentrickfilme.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der historische Roman \"Im Schatten von Notre-Dame\" (2000) von Jörg Kastner nimmt Motive und Figuren des Romans auf.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Im 20. Jahrhundert erhielten die Glocken ein elektrisches Läutewerk. Dessen Prozessrechner wurde von den Technikern \"Quasimodo\" getauft. In der Woche des Großbrandes von Notre Dame 2019 wurde „Der Glöckner von Notre-Dame“ in der Kategorie „Bücher“ des Versandhändlers Amazon in Frankreich zu einem erneuten Bestseller in verschiedenen Ausgaben auf den Plätzen eins, drei, fünf, sieben und acht der am meisten verkauften Produkte. Der Verlagschef der Groupe Madrigall kündigte im Radiosender France Inter eine Sonderauflage der Taschenbuchausgabe von 30.000 Exemplaren an. Der Verlag rechne mit 50.000 bis 100.000 Euro, die auf „bescheidene Weise“ zum Wiederaufbau der Kirche beitragen sollten. Andere Verlage kündigten ebenfalls Nachdrucke mit Wiederaufbaubeiträgen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Glöckner von Notre-Dame (auch: \"Notre-Dame von Paris\", Originaltitel: \"Notre-Dame de Paris. 1482\") ist ein 1831 erschienener historischer Roman des französischen Schriftstellers Victor Hugo (1802–1885).", "tgt_summary": "《巴黎圣母院》(,港译钟楼驼侠,台译钟楼怪人)是法国文学家维克多·雨果所著、于1831年1月14日出版的小说。故事的场景设定在1482年的巴黎圣母院,内容环绕一名吉卜赛少女(爱丝梅拉达)和由副主教(克洛德‧弗罗洛)养大的圣母院驼背敲钟人(加西莫多)。此故事曾多次被改编成电影、电视剧及音乐剧。", "id": 2627074} {"src_title": "Konfigurationselement", "tgt_title": "形態項目", "src_document": [{"title": "Kontext in der ITIL.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Die Verwaltung der Konfigurationselemente obliegt dem Konfigurationsmanagement, welches neben den dafür notwendigen Prozessen eine Verwaltungsinfrastruktur zur Verfügung stellt.", "section_level": 2}, {"title": "CMDB als Datenbank der Konfigurationselemente.", "content": "Wesentlicher Bestandteil der Infrastruktur ist die Konfigurationselemente-Datenbank (englisch \"configuration management database\", abgekürzt CMDB). Alle Konfigurationselemente werden hierin zentral gespeichert. Die Datenbank ist ein strategisches Bindeglied mit übergreifender Funktion in andere operative Prozessbereiche. Da zusätzlich zu den Eigenschaften der Konfigurationselemente auch deren Beziehungen untereinander gespeichert werden, sind weitreichende Anwendungen möglich. Beziehungen können sowohl physikalischer als auch logischer Natur sein. Zum Beispiel können einem Rechner die installierte Software, der Hersteller, der Lieferant, der Kundendienstvertrag und eine Fallhistorie bisher angefallener Störungen zugeordnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Versionierung.", "content": "Um Störungen vorzubeugen, die durch nicht konsistent geplante oder nicht getestete Veränderungen entstehen, werden wichtige Konfigurationselemente in ihrer Konfiguration standardisiert und versioniert sowie Prozesse der Veränderung jeweils festgehalten. Von einem betriebsbereiten Zustand sind also hierfür notwendige Einstellungen und Anwendungsparameter dokumentiert. Dieses Vorgehen erlaubt, dass man bei wiederholt auftretenden Störungen, an denen das Element beteiligt ist, zurückverfolgen kann, ob diese mit einer Veränderung in Zusammenhang stehen. Änderungen an der Grundeinstellung (englisch \"configuration baseline\") werden ebenfalls festgehalten. Dokumentiert wird in dem Falle mindestens, was geändert wurde, wann, warum, von wem und wer es genehmigt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Konfigurationselemente im IT-Störfallmanagement und Problem-Management.", "content": "Da Konfigurationselemente für den IT-Betrieb wesentliche Elemente sind, wird ihre Funktionsbereitschaft überwacht, sie sind also Gegenstand der IT-Überwachung (englisch \"monitoring\"). Durch die in der CMDB gespeicherten Beziehungen zwischen den Konfigurationselementen kann im Fehlerfall die Auswirkung auf andere Konfigurationselemente und Dienste (englisch \"services\") abgeleitet werden. Störfälle (englisch \"incidents\", siehe auch IT-Störungsmanagement) können bei häufiger Wiederholung nach ITIL auch als Probleme klassifiziert werden (siehe auch Problem-Management).", "section_level": 2}, {"title": "Beziehungen zur Änderungsverwaltung.", "content": "Konfigurationselemente gehören zu den Grundlagen der Änderungsverwaltung (englisch \"change management\"). Sie liefern als Entscheidungsgrundlage Auskünfte darüber, welche Konfigurationselemente bei Veränderungen zu ändern sind.", "section_level": 2}, {"title": "Kontext im Konfigurationsmanagement.", "content": "Das Konfigurationsmanagement kennt den Begriff des Konfigurationselements in Bezug auf die Konfiguration eines Produktes. Das Element wird dabei in den verschiedenen Teilgebieten von der Konfigurationsmanagementorganisation und -planung (KMO), der Konfigurationsidentifizierung (KI), der Konfigurationsüberwachung (KÜ), der Konfigurationsbuchführung (KB) und dem Konfigurationsaudit (KA) berücksichtigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Konfigurationselement oder Konfigurationsobjekt (englisch \"configuration item\") ist ein Bestandteil der im Konfigurationsmanagement betrachteten Gesamtheit an Betriebsmitteln.", "tgt_summary": "形态项目(Configuration Items)构成形态管理的基础。一个形态项目、或CI是一个形态的单元(unit),可被单独管理、与版本控制。", "id": 266960} {"src_title": "Irma Grese", "tgt_title": "伊爾瑪·格雷澤", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Irma Grese, deren Vater Landwirt in Wrechen in Mecklenburg-Strelitz war, hatte vier Geschwister – ihre Mutter beging 1936 Suizid. Die Volksschule beendete Grese 1938 und absolvierte danach ein Landjahr beim Reichsarbeitsdienst. Anschließend war sie nach einigen Gelegenheitsarbeiten zwei Jahre Schwesternhelferin im SS-Sanatorium Hohenlychen und bewarb sich in der Folgezeit mehrmals erfolglos um eine Ausbildung zur Krankenschwester. Nach der Beschäftigung in einem Molkereibetrieb in Fürstenberg wurde sie im Spätsommer 1942 Aufseherin im KZ Ravensbrück. Dort hatte sie nach einiger Zeit bereits die Aufsicht über kleinere Arbeitskommandos. Grese, die zu dieser Zeit ihre Familie noch regelmäßig besuchte, überwarf sich mit ihrem Vater aufgrund ihrer Tätigkeit im Konzentrationslager und kehrte danach nicht mehr in ihr Elternhaus zurück. Im März 1943 wurde sie ins KZ Auschwitz-Birkenau II (Birkenau) versetzt, wo sie zunächst Telefondienst bei einem Blockführer verrichtete und danach ein Straßenbau- und ein Gartenkommando leitete. Ab Mai 1944 war sie im Frauenlager in Auschwitz-Birkenau eingesetzt und hatte die Aufsicht über bis zu 30.000 weibliche Häftlinge. Ende 1944 unterstanden ihr zwei Blöcke mit männlichen Häftlingen im Stammlager. Bei der Evakuierung des KZ Auschwitz leitete Grese am 18. Januar 1945 einen Häftlingstransport in das KZ Ravensbrück. Von dort leitete sie Anfang März 1945 einen Evakuierungstransport in das KZ Bergen-Belsen, wo sie als Arbeitsdienstführerin tätig war.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaftung und Bergen-Belsen-Prozess.", "content": "Am 15. April 1945 wurde das KZ Bergen-Belsen durch britische Truppen befreit, die dort über 10.000 Tote und etwa 60.000 Überlebende vorfanden. Grese wurde am 17. April verhaftet und mit dem verbliebenen Lagerpersonal dazu verpflichtet, alle Leichen abzutransportieren und in Massengräbern zu bestatten. Am 17. Mai wurde Grese ins Gefängnis Celle verbracht, wo sie bis zum 17. November blieb. Grese war eine der 44 Angeklagten im Bergen-Belsen-Prozess (MTV-Halle Lüneburg), der vom 17. September bis 17. November 1945 unter britischem Militärrecht verhandelt wurde. Den Angeklagten wurde die „Verletzung von Kriegsgesetzen und Kriegsgebräuchen“ vorgeworfen. Grese wurde in der Verhandlung vorgeworfen, alliierte Häftlinge misshandelt und Erschießungen angeordnet zu haben. Die Angeklagte gehörte, wie alle anderen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern beschäftigten Aufseherinnen, dem Hilfspersonal der SS an. Irma Grese war aufgrund ihres Aussehens und jugendlichen Alters während des Prozesses im Fokus der internationalen Presse. Ihre Brutalität, die ihr den Namen „Hyäne von Auschwitz“ einbrachte, wurde nicht nur durch Zeugenaussagen, sondern auch durch sie selbst bestätigt: „Ich habe noch einmal nachgedacht und möchte hinzufügen, dass ich in der Tat Häftlinge nicht nur mit der Hand geschlagen habe. In Auschwitz hatten einige Aufseherinnen für etwa eine Woche Peitschen, die in den Lagerwerkstätten hergestellt wurden. Mit einer solchen habe ich einige Male Häftlinge geschlagen, bis die Benutzung der Peitschen verboten wurde. Gewehre wurden nie von einer Aufseherin getragen oder benutzt.“ Grese, die auf „nicht schuldig“ plädiert hatte, wurde im Prozess wegen sowohl in Auschwitz als auch in Bergen-Belsen begangener Verbrechen am 17. November 1945 zum Tod durch den Strang verurteilt. Es ergingen zehn weitere Todesurteile, darunter gegen zwei weitere Frauen (Johanna Bormann und Elisabeth Volkenrath). Eine Berufung wurde abgelehnt. Grese wurde am 13. Dezember 1945 im Alter von 22 Jahren im Zuchthaus Hameln durch den englischen Henker Albert Pierrepoint gehängt. Sie war die jüngste Frau, die im 20. Jahrhundert unter britischer Gerichtsbarkeit hingerichtet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Irmgard Ilse Ida Grese (* 7. Oktober 1923 in Wrechen; † 13. Dezember 1945 in Hameln) war eine deutsche KZ-Aufseherin in den Konzentrationslagern Ravensbrück, Auschwitz-Birkenau sowie Bergen-Belsen.", "tgt_summary": "伊尔玛·格雷泽(Irma Grese,1923年-10月7日-1945年-12月13日)是一位纳粹党党卫队警卫,并担任贝尔根-贝尔森集中营妇女部门的监狱长。", "id": 2213392} {"src_title": "Siemens Velaro", "tgt_title": "西门子Velaro", "src_document": [{"title": "Technik allgemein.", "content": "Der Velaro basiert auf dem für die Deutsche Bahn entwickelten ICE 3. Während die ICE-Variante in den 1990er Jahren von einer Arbeitsgemeinschaft mehrerer Unternehmen unter der Federführung von Siemens entwickelt wurde, handelt es sich beim Velaro um ein reines Siemens-Produkt. Mit der Trennung der Arbeitsgemeinschaft musste der nun alleinige Hersteller Siemens den Triebzug generell überarbeiten, da die zwischenzeitliche Herausgabe der technischen Spezifikationen für Interoperabilität (TSI) und weiterentwickelte Normen unter anderem an den Brandschutz neue und komplexere Anforderungen stellten. Dazu kam die Neukonstruktion der bisher nicht von Siemens stammenden Zuganteile. Der in Aluminium-Integralbauweise konstruierte Triebwagenzug Velaro ist dabei als \"Plattform\" konzipiert, die auf die speziellen Bedürfnisse von Kunden in den verschiedenen Ländern modifiziert werden kann. Unter anderem wurden bei den derzeitigen Varianten Antriebsleistungen, Stromsysteme, Klimaanlagen, Sitzplatzanzahl, Wagenkastenbreiten und Spurweiten den örtlichen Anforderungen angepasst. Auch der Wagenübergang wurde gegenüber dem ICE 3 verändert. Die Außentüren sind elektrisch betätigte, einflügelige Schwenkschiebetüren mit einer lichten Weite von 900 und einer lichten Höhe von 2050 Millimetern. Anders als beim ICE 3 können Traktionshilfsbetriebe wie Stromrichterkühlwasserpumpe, Stromrichterkühlerlüfter, Fahrmotorlüfter und die Lüfter der Bremswiderstände auch ohne Strom von der Fahrleitung betrieben werden. Das Aussetzen der Kühlung in den Phasentrennstellen auf der LGV Est hatte beim ICE 3 wiederholt zu Problemen geführt. Im Gegensatz zum ICE 3 sind die meisten Velaro-Varianten nicht mit einer Wirbelstrombremse ausgerüstet, lediglich der \"Velaro D\" verfügt über dieses Bremssystem. Laut Herstellerangaben sei der Velaro der erste Hochgeschwindigkeitszug, der die Technischen Spezifikationen für die Interoperabilität zur Barrierefreiheit (TSI PRM) erfüllt. Das Design der Züge wurde 2015 mit dem Red Dot Design Award in der Kategorie \"Product Design 2015\" ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verteilter Antrieb.", "content": "Zu den wesentlichen Kennzeichen des Zuges zählt der \"verteilte Antrieb\", wie er bereits beim ICE 3 zum Einsatz kam, mit dem auf Triebköpfe verzichtet wird. Neben den Fahrmotoren und Bremsen, welche seit jeher unterflur angeordnet sind, wurden nun auch diejenigen Komponenten der elektrischen und mechanischen Ausrüstung unterflur über die einzelnen Wagen des Zugs verteilt, die sich sonst in den Triebköpfen befinden (beispielsweise Transformatoren, Traktionsstromrichter, Hilfsbetriebeumrichter, Luftpresser, Luftbehälter, Bremsgerüst, Batteriekasten, Batterieladegerät). Bei einem achtteiligen Triebzug sind 50 Prozent aller Drehgestelle angetrieben (40 Prozent beim Zehnteiler Velaro RUS). Damit wurde die Anfahrzugkraft im Vergleich zum ICE 2 mit Triebköpfen um 50 Prozent verstärkt und beträgt nun rund 300 kN statt früher 200 kN. Die Traktion wurde, wie beim ICE 3 im Vergleich zum ICE 1 und 2, so weit verbessert, dass auch in einer vierprozentigen Steigung ein Anfahren aus dem Stand selbst dann noch möglich ist, wenn ein Viertel der Antriebsleistung nicht zur Verfügung steht. Auch die Zahl der Sitzplätze erhöhte sich bei gleicher Zuglänge um etwa 15 Prozent. Eine als \"Velaro HD\" bezeichnete Designstudie geht von 536 Sitzplätzen in einem 200 Meter langen Zug aus (2+2-Bestuhlung, UIC-Profil). Auch ermöglicht das Konzept an beiden Zugenden eine freie Sicht der Fahrgäste auf die Strecke. Von den Loungeplätzen kann man, nur durch eine Glasscheibe getrennt, dem Triebfahrzeugführer über die Schulter schauen. Beim Velaro D wurde jedoch auf diese verzichtet. In den Front- und Endwagen ist ein Teil der Zugtechnik untergebracht, was im Gegenzug mehr Platz im Passagierbereich ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten im Vergleich.", "content": "Die Lebensdauer eines Velaro-Hochgeschwindigkeits-Triebzugs ist auf 30 Jahre angesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Velaro E.", "content": "Der Velaro E (\"E\" für \"España\", Spanisch für \"Spanien\") ist der erste auf Basis der Velaro-Plattform ausschließlich von Siemens entwickelte Zug. Die insgesamt 26 achtteiligen Züge, mit einer vom Betreiber geforderten Betriebsgeschwindigkeit von 350 km/h, erhielten die Baureihen-Bezeichnung 103. Betreiber ist die Spanische Staatsbahn (RENFE), die auch eine Aufteilung in drei Wagenklassen forderte. Die Triebzüge wurden in Technik und Innenraumausstattung entsprechend weiterentwickelt sowie dem Einsatzgebiet und Betreiberwünschen angepasst. Seit 2007 verkehren die Einheiten auf unterschiedlichen Strecken in Spanien planmäßig.", "section_level": 2}, {"title": "Velaro CN.", "content": "Der Velaro CN (CN für China) ist der zweite auf Basis der Velaro-Plattform entwickelte Zug. Ihn zeichnen breitere Wagenkästen und technische Anpassungen an den Hochgeschwindigkeitsverkehr in der Volksrepublik China aus, wo er unter der Bezeichnung CRH3 verkehrt. Die Fertigung findet überwiegend lokal in China statt. Der CRH3 verkehrt zurzeit auf der Schnellfahrstrecke Peking–Tianjin und der \"Schnellfahrstrecke Wuhan-Guangzhou\". Auf beiden Relationen verkehrt er zusammen mit den Hochgeschwindigkeitszügen vom Typ CRH2.", "section_level": 2}, {"title": "Velaro RUS.", "content": "Der Velaro RUS (\"RUS\" für \"Russland\") bildet die Dritte auf Basis der Velaro-Plattform entwickelte Triebzug-Variante. Sie erhielt den Markennamen \"Wanderfalke\" (, \"Sapsan\": so heißt auf Russisch der schnellste Vogel aus der Falkenfamilie). Mit seinen verbreiterten Wagenkästen basiert er auf dem Velaro CN, fährt aber auf russischer Breitspur und ist insbesondere den speziellen klimatischen Bedingungen vor Ort angepasst. Seit Dezember 2009 verkehrt die erste Bauserie von acht Zügen in Russland planmäßig, weitere acht Einheiten folgten 2014. Im Juni 2019 wurden weitere 13 Triebzügen durch die Russische Staatsbahn in Auftrag gegeben. Einschließlich Instandhaltung für 30 Jahre beträgt der Auftragswert 1,1 Milliarden Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Velaro D.", "content": "Der Velaro D (\"D\" für \"Deutschland\") bildet die vierte auf Basis der Velaro-Plattform entwickelte Variante. Die Züge werden von der Deutschen Bahn als Baureihe 407 geführt. Ihre ursprünglich ab 2011 geplante Auslieferung verzögerte sich mehrfach. Erst kurz vor Weihnachten 2013 wurden die ersten vier Triebzüge von der Deutschen Bahn in den Fahrgastbetrieb übernommen. Da die Züge im Verkehr in Deutschland, Frankreich und Belgien zum Einsatz kommen sollen, wurden sie als Mehrsystemzüge entworfen und für alle vier Bahnstromsysteme ausgerüstet, die es in diesen Ländern gibt. Die Triebzüge werden bei der Deutschen Bahn der ICE-3-Flotte zugeordnet. Die Deutsche Bahn prüft nach Angaben von Dezember 2018 die Nachbestellung weiterer Velaro-D-Triebzüge.", "section_level": 2}, {"title": "Velaro e320.", "content": "Der Velaro e320 (\"320\" für die Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h) bildet die fünfte Variante der Velaro-Plattform. Am 7. Oktober 2010 gab die Eurostar Group die Absicht zur Bestellung von zehn Velaro-Triebzügen zur Ergänzung ihrer Flotte bekannt. Die 16-teiligen und etwa 400 m langen Züge haben eine Kapazität von rund 900 Sitzplätzen und werden für eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h zugelassen. Der Auftragswert liegt bei mehr als 600 Millionen Euro. Die ersten Züge sollten um 2015 zum Einsatz kommen (Stand: Oktober 2010). Am 20. November 2015 wurde erstmals ein Zug kommerziell eingesetzt. Im November 2014 wurde die Bestellung um weitere sieben Züge im Wert von 380 Millionen Euro ergänzt.", "section_level": 2}, {"title": "Velaro TR.", "content": "Der Velaro TR (\"TR\" für \"Türkei\") bildet die sechste auf Basis der Velaro-Plattform entwickelte Triebzug-Variante. Die zunächst sieben 200 Meter langen Züge bestehen aus acht Wagen und werden von der Türkischen Staatsbahn als \"TCDD-Baureihe HT80000\" geführt. Sie erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h und werden auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken Ankara–Istanbul und Ankara–Konya eingesetzt. Der erste Velaro TR wurde am 23. Mai 2015 von der TCDD in Betrieb genommen und verkehrt sechsmal täglich zwischen Ankara und Konya. Im April 2018 erfolgte ein Auftrag über zehn weitere Züge mit gleicher Konfiguration. Das Vertragsvolumen, das neben den Zügen auch drei Jahre Wartung, Reparatur und Reinigung umfasst, beläuft sich auf rund 340 Millionen Euro. Der erste Triebzug der neuen Serie wurde im November 2019 ausgeliefert.", "section_level": 2}, {"title": "Ausschreibungen und mögliche Interessenten.", "content": "Siemens bot der privaten italienischen Eisenbahngesellschaft NTV 25 achtteilige Velaro-Einheiten an. Zu diesem Zweck wurde Ende 2006 auch ein dreiteiliger Velaro-E-Triebzug von Krefeld nach Rom für eine Präsentation überführt. Mitte Januar 2008 unterlag das Unternehmen mit diesem Angebot gegen den Alstom AGV. Für die in Argentinien geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke von Buenos Aires nach Rosario und Córdoba war auch ein Konsortium in die engere Wahl gezogen, in dem Siemens einen Velaro geboten hatte; das endgültige Angebot mit einem Finanzplan wurde aber nicht abgegeben, da die Kosten für Grundstückserwerb nicht abzuschätzen gewesen seien. Für den Einsatz als Nachfolger der ersten, bald auszumusternden TGV-Bauserie waren durch SNCF-Generaldirektor \"Guillaume Pépy\" Anfang 2007 ebenfalls Velaro-Fahrzeuge ins Gespräch gebracht worden. Im Oktober 2010 gründete Siemens eine Partnerschaft, um sich an der für 2012 erwarteten Ausschreibung eines Hochgeschwindigkeitskorridors zwischen Tampa und Orlando (Florida) zu beteiligen. In das Konzept waren auch der Bahnbetreiber Veolia und die Bauunternehmen Skanska und Global Via eingebunden. Siemens wollte dabei Velaro-Triebzüge anbieten, die voraussichtlich im Werk Sacramento gebaut worden wären. Jedoch wurden im Februar 2011 die Pläne für die Hochgeschwindigkeitsverbindung von Floridas Gouverneur Rick Scott abgelehnt. Anfang 2012 befand sich Siemens im Gespräch mit \"Euro Carex\", das bis zu 25 wenigstens 300 km/h schnelle Züge im Güterverkehr einsetzen möchte. Neben Zügen auf Basis der Velaro-Plattform wurde zu diesem Zeitpunkt auch der Einsatz von TGV Duplex diskutiert. Laut einem Pressebericht hätten auf älteren Siemens-Zügen basierende Fahrzeuge von chinesischen Herstellern gegen aktuelle Siemens-Züge in Ausschreibungen konkurriert. Im Rahmen einer geheimen Vereinbarung dürften chinesische Hersteller nur mit Siemens' Zustimmung auf der Velaro-Plattform basierende Züge anbieten. Siemens sei dabei als Zulieferer von Komponenten oder über Lizenzgebühren beteiligt. Der Auftragseingang für derartige Komponenten machte bei Siemens im Jahr 2013 700 Millionen Euro aus. Siemens gilt ebenfalls als aussichtsreicher Kandidat für California High-Speed Rail. Der Velaro erfüllt die verlangten 220 Meilen pro Stunde (354 km/h) Höchstgeschwindigkeit (die seit mindestens fünf Jahren in Betrieb sein müssen), unter nur zwei der begutachteten Modelle (neben Alstom AGV, Stand 2009). Siemens betreibt außerdem bereits ein Werk in Kalifornien. Die „Buy America“-Vorschrift wurde unter anderem als wichtigster Grund angegeben, warum chinesische Anbieter für das ebenfalls in Kalifornien beheimatete XpressWest-Hochgeschwindigkeitsprojekt abgesprungen sind. Die Deutsche Bahn kündigte im September 2019 an, bis zu 90 je 300 bis 320 km/h schnelle und mit der Baureihe 407 kuppelbare Hochgeschwindigkeitszüge zu beschaffen. Der erwartete Auftragswert beträgt zwei Milliarden Euro. Die ersten Züge sollen ab Dezember 2022 eingesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Seit Ende 2013 arbeitet Siemens am Nachfolger der Velaro-Plattform, deren Züge ab 2023 einsatzbereit sein sollen. Das Konzeptdesign wurde Mitte 2015 vorgelegt. Im Juni 2018 stellte Siemens den \"Velaro Novo\" vor. Der Velaro Novo soll im Vergleich zum Velaro durch neue Technologien 15 Prozent Gewicht und durch aerodynamische Verbesserungen bis zu 30 Prozent Energie einsparen können. Seine Höchstgeschwindigkeit soll zwischen 250 und 360 km/h liegen. Der Aufwand für die Instandhaltung soll ebenfalls um 30 Prozent sinken und er soll 10 Prozent mehr Sitzplätze haben. Die 7- bzw. 14-teiligen Triebzüge von 202 bzw. 404 Metern Länge werden als Ein- oder Zweisystemzüge für den Betrieb mit Wechselstrom (15 und 25 kV) konzipiert. Die siebenteiligen Züge können in Doppeltraktion gefahren werden. Die Züge sollen in drei Grundvarianten angeboten werden: Vor allen Dingen für den außereuropäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr eine Variante für 360 km/h mit sechs Traktionsanlagen und 25 kV, eine Variante auch für Europa mit 5 Traktionsanlagen und 6600 kW, bis 320 km/h bei 25 kV bzw. bis 300 km/h bei 15 kV sowie eine Variante für den Intercityverkehr (4 Traktionsanlagen, 4700 kW, bis 280 km/h). Je nach Höchstgeschwindigkeit verfügen die Züge über eine Leistung zwischen 4700 (für 280 km/h) und 8000 kW (für 360 km/h), bei einem Gewicht von 412 bzw. 420 Tonnen. Die Anfahrzugkraft soll bei 230 bzw. 275 kN liegen. Die Züge werden über permanenterregte Fahrmotoren angetrieben, deren Leistungsdichte gegenüber Vorgängermodellen erhöht und die Zahl der Antriebe bei gleicher Leistung gesenkt werden könnte. Die elektrische Bremsleistung liegt dabei 50 % über der Antriebsleistung, womit die Züge bis in den Stillstand elektrisch bremsen können sollen. Die unter Rückspeisung (Rekuperation) erreichbare elektrische Bremsleistung der drei Konfigurationen wird dabei mit 7.200, 9.900 und 11.800 kW angegeben. Auf dem Dach werden Bremswiderstände mit Lüftungsklappen angeordnet. Die allein damit erreichbare (rheostatische) Bremsleistung liegt bei 5600, 7000 bzw. 8400 kW. Angetriebene Drehgestelle sollen mit Klotzbremsen ausgerüstet werden, die bei Schnellbremsungen bei gleichzeitigem Ausfall der Fahrdrahtspannung zum Einsatz kommen sollen. Scheibenbremsen sind für nicht angetriebene Drehgestelle vorgesehen. Magnetschienen- oder Wirbelstrombremsen sind nicht geplant. Die 28,75 Meter langen Wagenkästen werden nach dem Prinzip der leeren Röhre ohne feste Einbauten gefertigt. Untersitzcontainer und Elektronikschränke im Fahrgastbereich sind nicht vorgesehen. Die gegenüber früheren Velaros längeren Wagen bedingen eine etwas geringere Wagenkastenbreite von 2,880 m statt vormals 2,942 m, die Breite des Mittelgangs soll bei gleicher Bestuhlung mit 53,5 cm 11 mm breiter sein. Von 200 Metern Zuglänge soll auf 188 m Platz für Fahrgäste geschaffen werden. Ein erster Testwagen wird seit April 2018 im ICE S getestet. In den Wagen sind 250 Sensoren eingebaut. 2019 soll ein Jahr Dauerbetriebserprobung erfolgen. Der Bau des Testwagens war Anfang 2017 begonnen worden. Der erste Zug für den Fahrgastbetrieb soll Anfang 2023 ausgeliefert werden. Siemens gab im Juni 2019 ein Gebot für die Züge der High Speed 2 ab. Im Zuge der 2018 angestrebten Fusion der Mobilitätssparten von Alstom und Siemens boten die Unternehmen an, die Pendolino-Plattform von Alstom oder die Velaro-Novo-Plattform von Siemens zu verkaufen. Die Fusion scheiterte 2019.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kunstwort Velaro (abgeleitet vom spanischen Ausdruck \"velocidad alta\" für „Hochgeschwindigkeit“) bezeichnet eine Familie von Hochgeschwindigkeitszügen, hergestellt von Siemens Mobility. Velaro ist eine eingetragene Marke der Siemens AG. Die Triebzüge stellen die Weiterentwicklung des ICE 3 in jeweils an die Bedürfnisse diverser Bahnunternehmen angepasste Entwicklungslinien dar.", "tgt_summary": "Velaro(衍生自“高速”的西班牙文词组)是西门子交通集团提供的一个高速列车技术平台,也是西门子股份公司的注册商标。该平台是基于ICE-3列车发展而来,并可以根据每个铁路运营商的具体需求而个别定制不同的动车组。", "id": 2804957} {"src_title": "Marwan I.", "tgt_title": "馬爾萬一世", "src_document": [{"title": "Politische Rolle unter früheren Kalifen.", "content": "Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde Marwān zum Sekretär ʿUthmāns, 648 nahm er an einem Feldzug gegen Ifrīqiya teil. Der große Einfluss Marwāns auf den Kalifen als dessen Sekretär und die Tatsache, dass ein Fünftel der Beute der Nordafrika-Eroberung an ihn floss, gehörten zu den wichtigsten Anschuldigungen, die gegen ʿUthmān erhoben wurden und schließlich 656 zu seiner Ermordung führten. Nach diesem Ereignis stellte sich Marwān zunächst auf die Seite von Aischa, huldigte aber nach der Kamelschlacht überraschend ʿAlī ibn Abī Tālib. Unter Muʿāwiya I. diente er zunächst als Statthalter von Bahrain und dann zwei Phasen lang (661–668 und 674–677) als Statthalter von Medina.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten während der umayyadischen Thronfolgekrise.", "content": "Als 683 der umayyadische Kalif Yazid I. starb, rief sich ʿAbdallāh ibn az-Zubair, der Sohn von az-Zubair ibn al-ʿAuwām, in Mekka zum Kalifen aus und vertrieb die Umayyaden aus dem Hidschāz, darunter auch Marwān und seine Söhne, die nach Syrien flüchten mussten. Nach dem Tod von Yazīds Nachfolger Muʿāwiya II. ein Jahr später erhielt Ibn az-Zubair immer mehr Unterstützung. Auch mehrere Stammesfürsten der Qais in Syrien und Palästina stellten sich auf seine Seite, darunter Zufar ibn al-Hārith im Militärbezirk von Qinnasrīn und ad-Dahhāk ibn Qais al-Fihrī, den Ibn az-Zubair zu seinem Statthalter in Damaskus erklärte. Marwān, der nicht mehr daran glaubte, dass die Umayyaden ihre Macht erhalten könnten, machte sich auf den Weg in den Hedschas, um ebenfalls Ibn az-Zubair zu huldigen und von ihm ein Sicherheitsversprechen für die Umayyaden zu erhalten. In Adhriʿāt, dem heutigen Darʿā, begegnete er aber dem früheren umayyadischen Statthalter des Irak, ʿUbaidullāh ibn Ziyād. Dieser drängte ihn, sich selbst um das Kalifat zu bewerben, da er als Sayyid aus der Nachkommenschaft des ʿAbd Manāf ibn Qusaiy mehr Anspruch darauf habe als Ibn az-Zubair. Er kehrte daraufhin wieder um und richtete sich zunächst in Palmyra ein. Auf dem wenige Wochen später stattfindenden Kongress von al-Dschābiya wurde er dann zum Kalifen erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Erhebung zum Kalifen.", "content": "Unmittelbar nach seiner Erhebung zum Kalifen machte sich Marwan I. an die Bekämpfung seiner Gegner. In der Schlacht bei Mardsch Rāhit im August 684 schlug er zunächst ad-Dahhāk und seine Anhänger. Im Anschluss an diese Schlacht setzte er ʿUbaidullāh ibn Ziyād gegen Zufar in Marsch, der sich mit seinen qaisitischen Anhängern in Qarqīsiyāʾ an der Mündung des Chabur in den Euphrat verschanzt hatte. Die Widerstandskraft Zufars erwies sich jedoch als unerwartet stark, so dass ʿUbaidullāh unverrichteter Dinge wieder abziehen musste. Der größte Erfolg Marwāns war die Rückgewinnung der Kontrolle über Ägypten. Ein Angriff der Umayyaden auf Medina scheiterte aber. Auch die meisten Angehörigen des Stammesverbands der Qais im \"Dschund\" von Qinnasrīn blieben ihm feindlich gesinnt. Allein ʿUmair ibn al-Hubāb, einer der Anführer der Banū Sulaim, huldigte ihm. Kurz vor seinem Tod am 7. Mai 685 an der Pest teilte Marwān das Reich unter seinen beiden Söhnen auf: der ältere von ihnen, ʿAbd al-Malik erhielt Syrien, der jüngere, ʿAbd al-Azīz, Ägypten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marwān ibn al-Hakam (, * 623; † 7. Mai 685), auch Marwan I., war der vierte Kalif der Umayyaden (684–685). Er war ein Enkel von Abū l-ʿĀs und gehörte damit zu demselben Zweig der Umayyaden-Familie wie der dritte Kalif Uthman ibn Affan (644–656).", "tgt_summary": "马尔万一世(阿拉伯文:,约623年-685年),伊斯兰教第八代哈里发(684年—685年在位)。他是穆阿威叶一世的堂弟,在穆阿威叶一世的孙子穆阿威叶二世死后,继承哈里发大统。", "id": 1854809} {"src_title": "Heisei-Zeit", "tgt_title": "平成", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Begriff \"Heisei\" wurde aus den beiden klassischen chinesischen Geschichtswerken \"Shiji\" und \"Shujing\" entlehnt. Im \"Shiji\" findet sich in einem Abschnitt, der den mythischen Kaiser Shun preist, der Satz (jap. \"naihei gaisei\", Kanbun:, \"uchi tairaka ni soto naru\") in der Bedeutung „Friede im Innern wirkt nach Außen“ oder „Frieden nach innen, Versöhnung nach außen“ und im \"Shujing\" der Satz (Kanbun:, \"chi tairaka ni ten naru\") in der Bedeutung „Das Land ist friedlich und der Himmel ist klar“. \"Heisei\" als Kombination beider lässt sich daher als „Frieden innen und außen, im Himmel und auf der Erde“ bzw. kurz „Frieden überall“ verstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Ereignisse.", "content": "Die Heisei-Zeit ist geprägt von der japanischen Wirtschaftskrise nach dem Zusammenbruch der so genannten Bubble Economy (\"Ushinawareta Nijūnen\"). Bedeutende Katastrophen der Heisei-Periode waren das große Hanshin-Erdbeben bei Kōbe am 17. Januar 1995, der Sarin-Giftgasanschlag Ōmu Shinrikyōs auf die U-Bahn von Tōkyō am 20. März 1995 und das Tōhoku-Erdbeben und -Tsunami einschließlich der Nuklearkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011. Diese Ereignisse, die Wirtschaftskrise sowie politische und gesellschaftliche Umbrüche rissen die japanische Gesellschaft aus dem bisherigen Gefühl einer relativen Sicherheit, denn seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte das Land nichts Vergleichbares erlebt. Zunehmende Konflikte gab es auch mit den Nachbarn China, bedingt durch dessen wirtschaftlichen Aufstieg und die mangelnde Aufarbeitung japanischer Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg (siehe Yasukuni-Schrein), Südkorea (siehe Liancourt-Felsen und Trostfrauen), sowie Nordkorea bedingt durch deren atomare Bewaffnung. Mit beiden Chinas liegt Japan außerdem um die Senkaku-Inselgruppe im Streit, der bereits von allen Seiten mit einer militärischen Drohkulisse unterlegt wurde. Unter dem Eindruck dieser Bedrohungen kam es zu einer Änderung der bisherigen pazifistischen Außen- und Verteidigungspolitik Japans, nachdem das Land unter Premierminister Jun’ichirō Koizumi bereits Soldaten der Selbstverteidigungsstreitkräfte an der Seite der USA in den Irak entsandt hatte. Auch über eine Lockerung des Artikels 9 der japanischen Verfassung debattiert die Öffentlichkeit Japans. Im März 2016 erließ Premierminister Shinzō Abe ein Gesetz zur kollektiven Selbstverteidigung, das den Handlungsraum der Selbstverteidigungsstreitkräfte insofern erweitert, als sie nun zur Rettung japanischer Staatsbürger Stützpunkte von Verbündeten verteidigen dürfen. Nach seinem Tod wird nach japanischem Brauch auch Akihito selbst mit dem Namen \"Heisei\" bezeichnet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heisei (, Ligatur: ) ist das Nengō (Regierungsdevise) des emeritierten Tennō Akihito und bezeichnet den Zeitraum vom 8. Januar 1989 bis zum 30. April 2019, der als Heisei-Zeit (, \"Heisei-jidai\") bezeichnet wird. Der Heisei-Zeit ging die Shōwa-Zeit voraus. Am 1. Mai 2019 wurde sie durch die Reiwa-Zeit abgelöst.", "tgt_summary": "平成()是日本第125代天皇明仁使用的年号。自1989年1月8日明仁继位开始使用,至2019年4月30日明仁退位结束。", "id": 1654840} {"src_title": "2003 YN107", "tgt_title": "2003 YN107", "src_document": [{"title": "Umlaufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bahndaten.", "content": "Die Umlaufbahn von 2003 YN befindet sich mit einem Sonnenabstand zwischen 0,974 AE für das Perihel, dem sonnennächsten Punkt, und 1,021 AE für das Aphel, dem sonnenfernsten Punkt, zum größten Teil innerhalb der Erdumlaufbahn. Die Bahnen der meisten Asteroiden befinden sich hingegen im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter sowie außerhalb der Neptunbahn im Kuipergürtel. Durch Bahnstörungen der großen Gasplaneten, hauptsächlich durch Jupiter, und durch den Jarkowski-Effekt, also die Bahnänderung durch asymmetrische Ein- und Abstrahlung von Infrarotstrahlung, werden Asteroiden ins innere Sonnensystem abgelenkt, wo ihre Bahnen dann durch weitere nahe Vorbeiflüge an den inneren Planeten weiter beeinflusst werden. Bei Ablenkung von Asteroiden ins innere Sonnensystem durch Jupiter und die übrigen Planeten entstehen jedoch meist Umlaufbahnen mit hoher Exzentrizität. 2003 YN hat mit einer Exzentrizität von 0,021 jedoch einen ähnlich niedrigen Wert wie die Erde mit 0,0167 und hat somit eine fast kreisförmige Umlaufbahn. Es ist also weniger wahrscheinlich, dass er durch Jupiter oder einen anderen Planeten aus einer Umlaufbahn im äußeren Sonnensystem ins innere Sonnensystem geschleudert wurde. Aufgrund seiner geringen Exzentrizität wird spekuliert, dass er sich schon immer auf einer erdnahen Bahn befand und er oder ein Vorläuferkörper somit in der Nähe der Erdbahn entstand. Eine Möglichkeit wäre in diesem Fall, dass er ein abgesprengtes Bruchstück des Zusammenstoßes eines mittleren Asteroiden mit der Erde oder dem Mond sein könnte. Die mittlere Umlaufdauer von 2003 YN beträgt ein siderisches Jahr. Nachdem er ins innere Sonnensystem abgelenkt wurde oder auf einer Bahn in der Nähe der Erdbahn entstand, muss der Asteroid auf eine mit der Erde korrespondierende Bahn geraten sein. Auf dieser Bahn wurde er immer wieder von der Erde derart abgelenkt, dass seine eigene Umlaufdauer sich der Umlaufdauer der Erde um die Sonne anglich. Auf seiner aktuellen Umlaufbahn wird er von der Erde also stets synchron zu ihrem eigenen Umlauf gehalten. Aufgrund seiner leichten Bahnneigung von 4,3° gegen die Ekliptik (Bahnebene der Erde) ist seine Bahn jedoch nicht mit der der Erde deckungsgleich, sondern gegen die der Erde leicht geneigt.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnform.", "content": "Betrachtet man den mit der Erdbahn nahezu deckungsgleichen Orbit von 2003 YN vom mit der Erdbewegung um die Sonne mitbewegten Bezugssystem aus, stellt man fest, dass er – fast wie ein zweiter Mond – langsam um die Erde kreist; für einen Umlauf braucht er allerdings ein Jahr. Sein langsamer Umlauf um die Erde innerhalb eines Jahres wird durch seine leicht verschiedene Exzentrizität verursacht. Der radiale Bewegungsanteil wird direkt durch die Differenz der Exzentrizitäten zwischen Erde und 2003 YN verursacht, während der Bewegungsanteil längs der Erdbahn durch die leicht unterschiedliche Geschwindigkeit im Perihel und im Aphel verursacht wird. Im Perihel überholt er die Erde von innen, während er im Aphel weiter außen in Bezug auf die Erde zurückfällt. Im Laufe eines Jahres wird daraus ein kompletter Umlauf um die Erde. Da er nicht wie der Mond fest an die Erde gebunden ist, sondern hauptsächlich unter dem Gravitationseinfluss der Sonne steht, nennt man diese Körper Quasisatelliten. Dies ist in etwa analog zu zwei Autos, die nebeneinander mit gleicher Geschwindigkeit fahren und sich wechselseitig überholen, jedoch nicht fest aneinander gebunden sind. Siehe hierzu auch die nebenstehende Grafik der zukünftigen Bahn des Asteroiden 2002 AA, welche der von 2003 YN ähneln wird. 2003 YN war seit 1996 ein Quasisatellit der Erde und blieb dies noch bis 2006. Aufgrund der Gravitation der Erde trifft er jedoch nach einem Umlauf um die Erde nicht wieder genau am Ausgangspunkt an, sondern beschreibt offene Schleifen um die Erde. So kam er der Erde am 21. Dezember 2003 mit 0,0149 AE (2,23 Millionen km) sehr nahe, was weniger als 6-mal dem Abstand Erde-Mond entspricht. Nach 2006 verließ er die Nähe der Erde und umkreist die Sonne auf einer Hufeisenumlaufbahn entlang der Erdbahn, wobei er der Erde entlang ihrer Bahn vorauseilt. Der Name Hufeisenumlaufbahn wird klar, wenn man vom mit der Erde mitbewegten Bezugsystem aus nur die Relativbewegung von 2003 YN betrachtet. Er beschreibt dabei entlang der Erdumlaufbahn einen großen Bogen von 360°, dessen Form an ein Hufeisen erinnert. Bei der Bewegung entlang des Erdorbits windet er sich spiralförmig um diesen, wobei er für eine Spiraldrehung ein Jahr braucht. Diese Spiralbewegung im mit der Erde mitbewegten Bezugsystem kommt durch seine leicht von der Erdbahn abweichende Exzentrizität und Bahnneigung zustande, wobei der Unterschied in der Bahnneigung für den vertikalen und derjenige der Exzentrizität für den horizontalen Anteil der projizierten Spiralbewegung verantwortlich ist. Im Jahr 2066 erreicht 2003 YN wieder die Erde auf der anderen Seite von hinten und kommt ihr bis auf zirka 0,026 AE (3,9 Millionen km) nahe. Er gerät wieder unter ihren Gravitationseinfluss und wird so auf eine langsamere Umlaufbahn etwas weiter weg von der Sonne gehoben. Dadurch kann er nun nicht mehr mit der Geschwindigkeit der Erde mithalten, bis diese ihn im Jahr 2120 wieder von vorn erreicht. Bei dieser erneuten Begegnung mit der Erde wird 2003 YN ihr allerdings sehr nahe kommen und von ihr sehr stark abgelenkt werden. Sehr wahrscheinlich wird 2003 YN dann von der Erde eingefangen und zu einem echten zweiten Mond der Erde. Die Berechnungen werden jedoch chaotisch, so dass man nichts Genaues über die Zeit nach 2120 sagen kann. Berechnet man die Bahn von 2003 YN rückwärts in der Zeit, stellt man fest, dass er sich vor 1996 ebenfalls in einer Hufeisenumlaufbahn aufhielt, wobei die Periode für ein volles Vor- und Zurückschwingen 133 Jahre betrug. Diesen Hufeisenorbit kann man bis in das Jahr 1750 zurückberechnen. 1750 kam es zu einem chaotischen Übergang zwischen Quasisatellitenorbit und Hufeisenorbit, so dass man über die Zeit vor 1750 nichts mehr aussagen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Über 2003 YN ist außer seiner Umlaufbahn recht wenig bekannt. Aus seiner geringen absoluten Helligkeit von 26,2–26,7 und einem vermuteten Albedo (Reflexionsvermögen) von 0,04–0,20 schließt man aber, dass er nur zirka 10–30 m Durchmesser hat und somit ein sehr kleiner Asteroid ist. Nur aufgrund seiner sehr erdähnlichen Bahn vermutet man, dass er ein abgesprengtes Stück von Erde oder Mond sein könnte, welches bei einem Zusammenstoß mit einem mittleren Asteroiden entstand.", "section_level": 1}, {"title": "Ausblick.", "content": "Aufgrund seiner sehr erdähnlichen Bahn ist der Asteroid für Raumsonden relativ leicht erreichbar. 2003 YN wäre also ein geeignetes Studienobjekt zur genaueren Untersuchung des Aufbaus und der Zusammensetzung von Asteroiden und der zeitlichen Entwicklung ihrer Bahnen um die Sonne. Aufgrund seiner geringen Größe und der deshalb praktisch vollständig fehlenden Anziehungskraft werden Aufbau und Zusammensetzung dieses Himmelskörpers aber kaum durch Landemissionen bestimmbar sein. Wegen seiner Erdnähe kann man die Bahn von 2003 YN mittels Radarastronomie sehr genau verfolgen und vermessen. Dadurch kann man den vorhergesagten Jarkowski-Effekt, der zu einer geringfügigen Bahnänderung führt und kürzlich beim Asteroiden Golevka bestätigt wurde, schon nach relativ kurzer Zeit von wenigen Jahren feststellen und genauer überprüfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "2003 YN ist ein sehr kleiner erdnaher Asteroid, der am 20. Dezember 2003 durch die automatische Himmelsüberwachung LINEAR (Lincoln Near Earth Asteroid Research) entdeckt wurde. Der Durchmesser des Asteroiden beträgt nur zirka 10 bis 30 Meter. Er ist ein Erdbahnkreuzer, wird daher (nach dem namensgebenden Asteroiden Aten) als Aten-Typ klassifiziert und umkreist die Sonne auf einer der Erdbahn sehr ähnlichen, fast kreisförmigen Umlaufbahn. Eine weitere Besonderheit ist, dass seine mittlere Umlaufdauer um die Sonne ungefähr einem siderischen Jahr entspricht. Seine bemerkenswerteste Besonderheit ist jedoch, dass er sich von 1996 bis 2006 niemals weiter als 0,1 AE (ca. 15 Millionen km) von der Erde entfernte und dass er die Erde langsam einmal innerhalb eines Jahres umkreiste. 2003 YN war aber kein zweiter Mond der Erde, da er nicht fest an sie gebunden war. Er ist der erste bekannte Vertreter einer schon länger postulierten Gruppe von koorbitalen Objekten, den \"Quasisatelliten\", welche diese Bahneigenschaften aufweisen. Vor 1996 befand sich 2003 YN in einer sogenannten Hufeisenumlaufbahn entlang der Erdbahn um die Sonne, welche der des Asteroiden 2002 AA sehr ähnlich war. Auch seit 2006 hält er sich wieder für einige Zeit in einer derartigen Umlaufbahn auf. Ein derartiger Orbitwechsel scheint bei diesen koorbitalen Begleitern relativ häufig zu sein, da 2002 AA in zirka 600 Jahren ebenfalls für einige Zeit ein Quasisatellit der Erde sein wird.", "tgt_summary": "它公转太阳的周期与地球相近,几乎是圆形,轨道周期为363.846日,也与恒星年非常接近。它最显著的特性是在1996年至2006年间,与地球保持在0.1天文单位距离内,以一年的周期慢慢的伴随着地球公转。然而,不是地球的第二颗卫星,因为它没有受到地球的约束。它是与地球共轨的小天体集团,或是准卫星,被发现的第一颗。在这个集团中的其他成员包括(10563) Izhdubar、(54509) YORP、 、、和。", "id": 2830604} {"src_title": "Gesichtserkennung", "tgt_title": "人脸识别", "src_document": [{"title": "Begriffsunterscheidung.", "content": "Es ist zu unterscheiden zwischen der Lokalisation eines Gesichts im Bild und der Zuordnung des Gesichts zu einer bestimmten Person. Im ersten Fall wird geprüft, ob und wo ein Gesicht zu sehen ist, im zweiten, um wen es sich handelt. Geht es um die Gesichtserkennung im Sinne des Erkennens, um welches Gesicht es sich handelt, dann kann man zwei Fälle unterscheiden: Sollte dies durch Menschen geschehen, wird im englischen Sprachraum von \"face perception\" gesprochen, während eine Gesichtserkennung durch Maschinen als \"face recognition\" bezeichnet wird. Einige Tierarten können Gesichter bei Tieren der gleichen Art oder auch bei Tieren einer anderen Art, einschließlich Menschen, unterscheiden und in dem Sinn erkennen. Hier werden die Begriffe \"face perception\" und \"face recognition\" (\"conspecific\"/\"heterospecific\") verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Fähigkeit von Lebewesen, menschliche Gesichter zu erkennen.", "content": "Die Fähigkeit zur Erkennung und Unterscheidung von Gesichtern (Gesichtswahrnehmung) wird vom menschlichen Gehirn normalerweise innerhalb der ersten Lebensmonate erworben. Sie ist an Funktionen des Großhirns, genauer der Occipitallappen gebunden. Ein teilweises oder völliges Fehlen dieser Fähigkeit heißt Prosopagnosie. Neugeborene interessieren sich mehr für Gesichter oder Gesichter ähnelnden Objekten als für Anderes. Schon im letzten Drittel der Schwangerschaft öffnen Embryos die Augen und entwickeln Sehsinn. 2017 zeigten Versuche an Ungeborenen in der 34. Schwangerschaftswoche, dass sich diese statistisch signifikant einem auf die Bauchdecke der Mutter projiziertem Lichtmuster zuwenden, wenn dieses das Grundmuster eines Gesichts aufweist.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Gesichtserkennung.", "content": "In technischem Zusammenhang zählt Gesichtserkennung zu den biometrischen Verfahren. Sie wird sicherheitstechnisch, kriminalistisch und forensisch eingesetzt, zum Zweck der Identifikation oder Verifikation (Authentifizierung) natürlicher Personen. Typischerweise dient die technische, computergestützte Gesichtserkennung zur Zutrittskontrolle zu sicherheitsempfindlichen Bereichen und zur Suche nach Dubletten in Datenbanken, beispielsweise in Melderegistern zur Vermeidung von Identitätsdiebstahl. Maßgeblich für die Erfassung und digitale Repräsentation von Gesichtsbildern für interoperable Zwecke, insbesondere zur Verwendung in elektronischen Reisepässen und Kriminalistik, ist der internationale Standard ISO/IEC 19794-5. Seine detaillierten Spezifikationen hinsichtlich Bildinhalt und Aufnahmetechnik zielen auf eine hohe Erkennungsqualität.", "section_level": 1}, {"title": "2D-Verfahren.", "content": "Simple Gesichtserkennungsverfahren verwenden eine zweidimensionale (2D) geometrische Vermessung besonderer Merkmale (z. B. Augen, Nase, Mund). Hierbei wird deren Position, Abstand und Lage zueinander bestimmt. Heutige Verfahren setzen jedoch meist auf komplexe Berechnungen wie die Waveletanalyse (z. B. mittels Gabor-Transformation) oder Hauptkomponentenanalyse. Das National Institute of Standards and Technology (NIST) hat wiederholt vergleichende Untersuchungen verschiedener kommerzieller und universitärer Verfahren durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Steigerung der Erkennungsleistung innerhalb von ca. 10 Jahren. Lag die Falschrückweisungsrate bei einer gesetzten Falschakzeptanzrate von 0,1 % im Jahr 1993 noch bei praxisuntauglichen 79 % (d. h. beinahe vier von fünf Personen wurden damals \"nicht\" erkannt), so wird diese Fehlerrate heute (Stand Mitte 2006) von den leistungsfähigsten Verfahren auf nur 1 % reduziert (d. h. etwa eine von hundert Personen wird nicht erkannt). Diese Rate liegt in der gleichen Größenordnung wie die aktueller Fingerabdruck- oder Iriserkennungsverfahren und übertrifft die Fähigkeiten der menschlichen Gesichtserkennung. 2001 entwickelten zwei Informatiker die nach ihnen benannte Viola-Jones-Methode zur Gesichtserkennung. Das Verfahren beruht auf maschinellem Lernen, erkennt auch Strukturen anderer Art, etwa Verkehrszeichen für das autonome Fahren. Vergleichbar hierzu ist die Methode Histogram of oriented gradients (HOG), die ebenfalls auf Trainingsdaten beruht.", "section_level": 2}, {"title": "3D-Verfahren.", "content": "Neben der zweidimensionalen biometrischen Gesichtserkennung, bei der für die Erfassung handelsübliche Kameras genutzt werden, entwickelte sich ein neuer Zweig, der auf die dreidimensionale (3D) Erfassung (z. B. mittels Streifenprojektion) des Gesichts setzt. Durch die zusätzlichen Informationen sollen höhere Erkennungsgenauigkeit, bessere Posenunabhängigkeit und Überwindungssicherheit erzielt werden. Testergebnisse des NIST zeigen, dass mit Stand Mitte 2006 die 2D-Verfahren hinsichtlich der Erkennungsleistung den 3D-Verfahren noch überlegen waren.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung.", "content": "In Deutschland wurde während des Rheinkultur-Festivals in Bonn im Herbst 2011 ein Projekt der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt WDR gestartet, die eine Gesichtserkennung der Festivalbesucher ermöglicht. Das funktioniert über (hochauflösende) Fotos der Festivalbesucher, die mithilfe der Gesichtserkennung von Facebook „getaggt“ werden. Die Gesichter werden so identifiziert und mit Facebook-Profilen verknüpft. Die App FindFace produziert von russischen Softwareentwicklern benötigt nur ein Foto von einer Person z. B. aufgenommen auf der Straße, um dann im Internet in sozialen Netzwerken diese Person wiederzufinden (Stand Mai 2016). Das System soll z. B. dafür eingesetzt werden, um Personen, die sich in realen Geschäften z. B. eine Stereoanlage anschauen, diesen dann später gezielte Werbung im Internet zustellen zu können. Aber auch Privatpersonen können Fotos von Unbekannten, die man daten möchte, auf der Straße machen, um später mit der App deren Profile im Internet zu finden und die Person zu kontaktieren. Moskaus Stadtverwaltung will die Software zukünftig nutzen, um Fotos aus Überwachungskameras mit Fahndungsfotos abzugleichen. Die Sicherheitsfirma Kaspersky hat das System getestet und attestiert dem System eine Erkennungsrate von 90 Prozent. Das System basiert auf FaceN und benutzt Techniken des maschinellen Lernens, um Gesichter zu erkennen. Dabei werden Strukturen des Gesichts analysiert, die sich auch dann nicht verändern, wenn z. B. eine Brille oder Make-up getragen werden. Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass sich 117 Millionen Amerikaner in der Gesichtserkennungsdatenbank des FBI befänden. Am 1. August 2017 startete am Berliner Bahnhof Südkreuz ein Projekt des Bundesinnenministeriums und der Bahn zur Gesichtserkennung. Dabei sollten mittels dreier Kameras freiwillige Testpersonen erkannt werden, die häufiger den Bahnhof passierten. Die Testpersonen hatten zuvor ihre Namen und je zwei Fotos ihrer Gesichter hinterlegt. 275 Personen hatten sich für das Projekt freiwillig gemeldet. Das Pilotprojekt sollte zunächst für sechs Monate laufen. Datenschützer und Bürgerrechtler reagierten mit teils scharfer Kritik auf den Testlauf. Maja Smoltczyk, die Datenschutzbeauftragte des Landes Berlin, sagte dem Rundfunk Berlin-Brandenburg rbb, dies sei \"ein sehr, sehr tiefgreifender Eingriff in Grundrechte, insbesondere in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung\", also das verfassungsrechtlich verbriefte Recht, \"sich unbeobachtet und anonym in der Öffentlichkeit zu bewegen\". Während sich dieser erste Testlauf nur mit Gesichtserkennung befassen sollte, war zunächst ein weiterer geplant, mittels dessen laut Bundesinnenministerium softwaregestützt auch hilflose liegende Personen oder verdächtige Gegenstände automatisiert durch die Systeme erkannt und gemeldet werden. Im August 2017 hatten Forscher der Stanford University eine KI vorgestellt, die anhand von mehr als 35.000 Fotos einer Datingplattform die Gesichtsform, den Gesichtsausdruck und die Art, wie die Person zurechtgemacht war, auslas und den sexuellen Präferenzen der Personen zuordnete. Anschließend ließen sie ihr Programm zufällige Fotos von hetero- und homosexuellen Personen untersuchen und sie einer sexuellen Orientierung zuordnen. Bei Männern lag die KI in 81 % der Fälle richtig, bei Frauen waren es 71 %. Menschliche Schätzer tippten dagegen rund 20 % schlechter. Aktivisten von HRC und GLAAD bezweifelten die Methodik der Studie, man habe lediglich nach Schönheitsstandards sortiert. Die Forscher selbst stellten fest, dass sie auch falsch liegen könnten, wiesen aber auf die Gefahren für die Betroffenen hin, sollte eine solche Technologie missbraucht werden. Forscher der Universität von Maryland sowie vom Dartmouth College haben eine KI entwickelt, die mit 92-prozentiger Wahrscheinlichkeit an der Stimme und dem Gesichtsausdruck eines Menschen erkennen kann, ob dieser lügt. Die KI wurde mit 104 Videos trainiert, die Personen zeigen, die vor Gericht sowohl die Wahrheit als auch die Unwahrheit sagen. Die KI lernte so, minimale Änderungen im Gesichtsausdruck und der Stimme zu erkennen, um so den Wahrheitsgehalt des Gesagten zu deuten. Das System könne durch bessere Audiodaten und mehr Videomaterial noch stark verbessert werden. Zu Beginn 2018 wurde bekannt, dass in China bei einem Pilotprojekt am Bahnhof von Zhengzhou die Polizei Sonnenbrillen mit einer Gesichtserkennungs-Software einsetzt. Innerhalb von Sekunden werden so Gesichter mit einer Verbrecherkartei abgeglichen und auf einem mobilen, Tablet-ähnlichen Computer Verdächtige angezeigt. Auf diese Weise wurden bereits sieben Kriminelle festgenommen. Die chinesische Firma Watrix hat im November 2018 eine KI vorgestellt, die Menschen aus 50 Metern Entfernung aus den Aufnahmen einer Überwachungskamera mit einer Trefferquote von 94 Prozent allein an der Gangart des Menschen identifizieren kann. Somit ist es nicht mehr notwendig, das Gesicht einer Person zu sehen, um die Person zu identifizieren. Die Technik ist bereits in Shanghai und Peking im Einsatz. Die schwedische Firma \"\"Visage Technologies AB\" bietet Software zur Gesichtserkennung als SDK an.\" In ihrem Artikel \"„We are hurtling towards a surveillance state’: the rise of facial recognition technology“\" (Wir stürmen in Richtung eines Überwachungsstaats: der Aufstieg der Gesichtserkennungstechnologie.), beschreibt die Journalistin Hannah Devlin wie sich ein Londoner Gaststätteneigentümer mit Hilfe von Facewatch, einer Firma zur schnellen Gesichtserkennung für Geschäfts-, Hotel- oder Casino-Kunden gegen Diebe zur Wehr setzt. Durch ein installiertes Kamerasystem werden Gesichter in kürzester Zeit mit Verdächtigen abgeglichen. In einer Cloud der Firma werden diese Datensätze gespeichert. Über eine App wird der Geschäftseigentümer bei Zutritt eines Verdächtigen in seine Geschäftsräume umgehend auf seinem Smartphone informiert. Wenn Real-time Gesichtserkennung mit der größten existierenden biometrischen Datenbank Aadhaar verbunden wird, könnte diese den perfekten Orwellschen Staat schaffen, so Hannah Devlin in ihrem Artikel. Auf der Firmen-Webseite wirbt \"Facewatch\" damit, dass zur Sommer-Olympiade in Tokio 2020 auf hunderten Intel und NEC Terminals die Gesichter von Sportlern, Sponsoren, freiwilligen Helfern und weiteren akkreditierten Personen gescannt werden. Im Januar 2020 berichtete die New York Times, dass Clearview AI vom FBI, dem Heimatschutz und zahlreichen kleinen, lokalen Polizeibehörden eingesetzt werde.", "section_level": 1}, {"title": "Authentifizierung.", "content": "Ein erkanntes Gesicht kann als biometrischer Faktor für die Authentifizierung eingesetzt werden. In China wird solche KI-gestützte Gesichtserkennung verstärkt eingesetzt. Viele dieser Anwendungen, die insbesondere im Bank- und Finanzbereich beheimatet sind, basieren auf der Software Face++ von der Firma Megvii. Hierbei handelt es sich um eine auf das Deep Learning – Framework Brain++ aufbauende biometrische Anwendung. Die dahinter stehenden Algorithmen werden mit Hilfe von großen Datensätzen, also sehr vielen Bildern, trainiert. Dieses maschinelle Lernverfahren nutzt ein großes, mehrschichtiges neuronales Netzwerk, das seine Parameter in der Trainingsphase so lange anpasst, bis das Gesicht einer Person zuverlässig erkannt wird. Unter der Bezeichnung \"Face ID\" vermarktet Apple eine Gesichtserkennung zur Benutzeridentifikation.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritiker der Technologie weisen auf die starken Eingriffe in die Privatsphäre hin und warnen vor dem Missbrauch für Massenüberwachung. Als abschreckendes Beispiel für einen Überwachungsstaat verweist die US-Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union auf die Volksrepublik China, deren Behörden mit etwa 200 Millionen Überwachungskameras und Gesichtserkennung landesweit Angehörige der muslimischen Minderheit der Uiguren überwachen. Als erste Stadt weltweit beschloss San Francisco im Mai 2019 seinen Behörden und der Stadtpolizei den Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie zu verbieten. Der Stadtrat begründet dies mit dem Schutz der Bürgerrechte. San Francisco als „Tech-Hauptquartier“ hätte hier Verantwortung zu übernehmen und müsse neue Technologien genau regulieren. Die Anti-Rassismus-Demonstrationen in Amerika im Frühjahr 2020 haben die Diskussion um Gesichtserkennungsprogramme verstärkt, schreibt die FAZ. Deshalb ziehe sich IBM aus dem Geschäft zurück. Die Zeitung zitiert aus einem Brief des Vorstandsvorsitzenden Arvind Krishna an mehrere Mitglieder des amerikanischen Kongresses, IBM biete solche Software nicht mehr an und sei allgemein gegen diese Technologie, wenn ihr Einsatz zu Massenüberwachung, Diskriminierung und der Verletzung von Menschenrechten führe. Er glaube, so Krishna, es sei jetzt die Zeit, einen nationalen Dialog darüber zu beginnen, ob und wie Gesichtserkennungstechnologie von Strafverfolgungsbehörden eingesetzt werden sollte. Die Anti-Rassismus-Demonstrationen nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd hatten die Diskussion um Gesichtserkennung weiter befeuert. Die FAZ zitiert aus einem Blogeintrag der Organisation \"Algorithmic Justice League\", nachdem die Polizei bei den Protesten Gesichtserkennungstechnologie einsetze, und warnte, dies werde \"einmal mehr unverhältnismäßig schwarzen Menschen schaden\". Auch Amazon hat der US-Polizei die Anwendung seiner Gesichtserkennungssoftware untersagt. Das vorläufige Verbot gelte für ein Jahr und solle dem Kongress die Zeit geben, \"angemessene Regeln\" für den Einsatz derartiger Technologien zu verabschieden, berichtete die ZEIT am 11. Juni 2020.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gesichtserkennung bezeichnet die Analyse der Ausprägung sichtbarer Merkmale im Bereich des frontalen Kopfes, gegeben durch geometrische Anordnung und Textureigenschaften der Oberfläche.", "tgt_summary": "人脸识别指识别并理解一张脸。人脸的比例和表情对于人脸识别、了解情绪倾向、健康情况以及辨别其他信息非常重要。从出生开始,面孔在个人的社交中就很重要。人脸识别非常复杂,因为涉及到大脑中很多不同的区域。有时,大脑受损的部位可能会导致脸盲症,患者看不清别人的脸或对别人的脸型失去辨认能力。", "id": 319389} {"src_title": "Internal Revenue Service", "tgt_title": "美国国家税务局", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1862 wurde durch Präsident Abraham Lincoln und den Kongress die Schaffung einer neuen Behörde beschlossen, die die neu entstandene Einkommensteuer erheben sollte. Die Behörde, die gegründet wurde, um Steuern zu erheben und durchzusetzen, stellte einen Kontrast zu den weiteren amerikanischen Institutionen dar, da dort immer auf externe steuerliche Einnahmen durch den Staat zugegriffen wurde (z. B. durch Zölle auf Waren, die importiert wurden). Zehn Jahre später wurde die Einkommensteuer wieder aufgehoben. Im Jahr 1894 wurde durch den Kongress die Einkommensteuer zwar wieder eingeführt, allerdings wurde kurze Zeit darauf vom Obersten Gerichtshof im Fall Pollock v. Farmers’ Loan & Trust Co. entschieden, dass Steuern auf Vermögungszuwächse, Dividenden, Zinsen, Pachten oder Mieten und jegliche Art von Steuern auf Vermögen als direkte Steuer in der vorgesehenen Gestaltung verfassungswidrig seien. Der Kongress hat keine Befugnis, direkte Steuern ohne Berücksichtigung der Bevölkerungsverteilung in den Bundesstaaten zu erheben oder einzuziehen. Als Reaktion auf das Urteil wurde 1913 der 16. Zusatzartikel zur Verfassung verabschiedet, mit dem der Kongress die ausdrückliche Kompetenz erhielt, Steuern auf Einkommen gleich welcher Art ohne Berücksichtigung der Bevölkerungszahlen zu erheben. 1918 wurde, um den Ersten Weltkrieg zu finanzieren, der Spitzensteuersatz auf 77 % angehoben. Im Laufe der Nachkriegsjahre sank der Steuersatz dann wieder auf 24 %, stieg allerdings nochmals während der Weltwirtschaftskrise an. Bei der Bekämpfung des Organisierten Verbrechens kommt dem \"IRS\" eine Schlüsselrolle zu; so gelang es 1930, Al Capone und Frank Nitti, Oberhäupter des sogenannten „Chicago Outfit“, zu belangen. Insbesondere Capone, dem nie ein Mord oder Mordauftrag nachgewiesen werden konnte, wurde auf Grund der Nettowertmethode; d. h. die nachweisbaren Kosten der Lebensführung passten nicht zu seinen steuerlichen Erklärungen, letztendlich zu einer Haft von 11 Jahren verurteilt. Diese Arbeit wird heute durch eine spezielle Steuerfahndungsbehörde des IRS, der „IRS Criminal Investigation Division“ (CI) durchgeführt. Während des Zweiten Weltkriegs setzte der Kongress eine Notmaßnahme zur Verbesserung des Haushalts durch. Diesbezüglich wurden Lohnauszahlungen zunächst zurückgehalten und vierteljährlich Steuerzahlungen erhoben. In den 1950ern wurden die Leiter der Steuerbehörde durch professionelle Beschäftigte ersetzt. Zurzeit ist ausschließlich der Leiter der Behörde vom Präsidenten ernannt und vom Senat bestätigt. Die Steuerbehörde wechselte ihren Namen nochmals und heißt seitdem „Internal Revenue Service“. Dabei sollte der Begriff ‚Service‘ eine für den Steuerzahler positive Grundhaltung unterstreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Als Nebenprodukte des IRS und infolge des neuen Umstrukturierungsplans von 1998 agiert die Behörde nun unter den folgenden vier übergeordneten Abteilungen: Daneben gibt es zur Verfolgung von Steuervergehen (Steuerfahndung):", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Internal Revenue Service (Abkürzung IRS) ist die Bundessteuerbehörde der Vereinigten Staaten und ist dem Finanzministerium unterstellt. Er wurde 1913 in der Folge der Verabschiedung des 16. Zusatzartikels zur amerikanischen Verfassung gegründet.", "tgt_summary": "国家税务局(Internal Revenue Service)是美国联邦政府的税务机构,隶属于美国财政部,受国税局局长的直接领导。国税局局长由美国总统任命,一届任期为五年。国税局负责征收税款以及执行美国国内税收法,该法构成了美国联邦成文税收法律的主体部分。国税局的职责包括向纳税人提供税务相关帮助,以及调查并解决偷税漏税问题;同时,它还监管过许多补助计划,并负责患者保护与平价医疗法案部分内容的执行。", "id": 1466265} {"src_title": "Triel (Art)", "tgt_title": "歐亞石鴴", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Triel ist ein kompakter, hochbeiniger Vogel; adulte Tiere erreichen eine Körperlänge von 38 bis 45 Zentimetern, 76 bis 88 Zentimeter Flügelspannweite und wiegen zwischen 290 und 535 Gramm. Die Grundfärbung des Gefieders ist sandfarben mit einer dunklen, besonders auf Hals und Brust auffälligen Strichelung. Die Unterseite des Vogels ist hell, zuweilen fast weiß. Der Kopf ist groß, ebenso die Augen mit auffallend gelber Iris. Der gelbe, massive Schnabel endet in einer schwarzen Spitze. Auffallend sind auch die kräftigen gelblichen Beine mit deutlich verdickten Fersengelenken, die der Art den englischen Namen \"Thick-knee\" eingetragen haben. Die Geschlechter unterscheiden sich weder in der Größe noch in der Gefiederfärbung. Auch das Jugendgefieder gleicht dem ausgefärbter Vögel sehr. Ebenso besteht kein Unterschied zwischen Ruhe- und Brutkleid. Im Flug wirkt die Art von unten sehr hell, sieht man sie von oben, fallen die schwarzen Handschwingen mit einzelnen weißen Einschlüssen auf. Die Nominatform ist von allen Unterarten die größte und die am dunkelsten gefärbte. Insgesamt ist die Art gut bestimmbar und kaum zu verwechseln.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Der Gesang ist der auffälligste Hinweis für die Anwesenheit der Art. Der Reviergesang ertönt meist in den Abendstunden (oder auch nachts) und kann – mit kurzen Unterbrechungen – die ganze Nacht über andauern. Die größte Gesangsintensität wird meist erst in den frühen Morgenstunden erreicht. Er ist ein melodisches, etwas wehmütiges relativ hohes, nicht ganz reines Flöten, das sich etwa mit \"krüüeeeii\" oder \"triüüiii\" transkribieren lässt. Er wird sowohl auf dem Boden als auch im Fluge vorgetragen. Der Ruf ist fast einen Kilometer weit zu hören und erinnert entfernt an Rufe des Großen Brachvogels. Oft rufen mehrere Männchen gleichzeitig. Als weitere Rufe sind melodische, regenpfeiferähnliche Pfiffe zu hören. Bei Bedrohung, die ein unbemerktes Entkommen nicht mehr erlaubt, schlagen Altvögel mit den Flügeln auf den Boden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Verbreitung.", "content": "Der Triel ist ein Bewohner trockener, steiniger Gebiete mit nur geringer oder sehr niedriger Vegetation. In Europa sind das vor allem Brachland, Küstendünen, sandige, sehr lichte Wälder, Trockenrasengebiete sowie Kies- und Schotterbänke an Flussufern. Im zunehmenden Maße weicht die Art auf Sekundärlebensräume wie Truppenübungsplätze, Schottergruben oder aufgelassene Tagebaugebiete aus. Gelegentlich werden auch landwirtschaftlich genutzte Flächen besiedelt. Die Nominatform brütet von Westfrankreich und Südengland in einem breiten Gürtel südostwärts bis ins Schwarzmeergebiet und Anatolien, südwestwärts bis Spanien, südwärts bis Sizilien, Kreta und Zypern. Der Großteil Deutschlands, Skandinaviens einschließlich Dänemarks sowie das Baltikum wurden nicht besiedelt. In Zentraleuropa war die Art immer selten und ist heute nur mehr in ganz wenigen Restvorkommen vorhanden. In Deutschland wird der Triel zurzeit nicht mehr zu den regelmäßigen Brutvögeln gezählt, in Österreich bestehen ganz kleine Restvorkommen. Über die Bestände der weiteren Unterarten sind keine genauen Zahlen bekannt. Ihre Verbreitungsgebiete:", "section_level": 1}, {"title": "Wanderungen.", "content": "Der Triel ist sowohl Standvogel, Teilzieher als auch Langstreckenzieher. Art und Ausprägung des Zugverhaltens hängen von der Unterart sowie deren Brutstandort ab. Die kanarischen Inselrassen, \"indicus\" sowie die meisten Populationen von \"saharae\" sind Standvögel oder Kurzstreckenzieher. Einige vagabundieren außerhalb der Brutzeit. Die meisten Populationen der Unterart \"harteri\" ziehen in Süd- und Südwestrichtung ab und überwintern am Rande von Oasengebieten sowie in Trockensteppen auf der Arabischen Halbinsel bzw. in Ostafrika, insbesondere Südsudan, Eritrea, Somalia. Auch das Zugverhalten der Nominatform ist uneinheitlich. Fast alle kontinentaleuropäischen Populationen sind Zugvögel, einige haben ausgesprochene Langstreckenzugtraditionen. Viele englische Triele (insbesondere Jungvögel aus Zweitbruten) versuchen dagegen im Brutgebiet zu überwintern. Die Überwinterungsgebiete der europäischen Zieher beginnen bereits im nördlichen Mittelmeergebiet sowie in Südwestfrankreich. Vielfach wird der Zug jedoch fortgesetzt und kann bis in die (vor allem westafrikanische) Sahelzone führen. Triele sind Breitfrontzieher, sie überfliegen die Alpen und das Mittelmeer offenbar ohne Umgehungsstrategie. Die Transsaharazieher wählen Oasenrouten. Ab Mitte Juli verlassen die kontinentaleuropäischen Triele ihr Brutareal und schließen sich zu Wandergesellschaften zusammen. Dieser erste Wegzug führt in geeignete Gebiete, in denen der Gefiederwechsel erfolgt. Danach (etwa ab Mitte September) lösen sich diese Mauserverbände schnell auf und der eigentliche Zug beginnt. Die südlichsten Überwinterungsgebiete werden bereits wieder gegen Ende Januar verlassen, die zentraleuropäischen Brutgebiete werden aber nicht vor Mitte März, meist aber erst in der zweiten oder dritten Aprildekade erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "\"Burhinus oedicnemus\" ist dämmerungs- bzw. nachtaktiv. Nur an sehr trüben Tagen sowie während der Jungenaufzucht wurden auch länger andauernde Aktivitätsphasen während des Tages festgestellt. Der Aktivitätsbeginn wird auch außerhalb der Brutzeit meist mit Rufen eingeleitet, deren größte Intensität jedoch erst kurz vor Anbruch der Morgendämmerung erreicht wird. Den Tag verbringt die Art flach an den Boden gedrückt in guter Deckung. Während dieser Ruhezeit wird Nahrung nur dann aufgenommen, wenn sie äußerst leicht erreichbar ist. Häufig stehen Triele längere Zeit fast unbeweglich mit hoch erhobener Körperhaltung. Auf Grund ihrer Tarnfärbung sind sie auch in dieser Position schwer zu entdecken. Bei Störungen fliegt der Triel nur selten auf, sondern versucht sich mit geducktem Körper und vorgestrecktem Hals schleichend oder laufend aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Auch vor ernsten Bedrohungen rennt er erstmals äußerst schnell und wendungsreich davon. Vor Flugfeinden nimmt er zuweilen eine hoch erhobene, fast an eine Dommel erinnernde Pfahlstellung ein. Muss er auffliegen, kehrt er nie direkt zur Nistmulde zurück, sondern landet entfernt; bei der Rückkehr zum Gelege wurden Ablenkungsverhaltensweisen wie Scheinpicken oder Scheinbrüten beobachtet. Triele fliegen mit kräftigem und ausholendem Flügelschlag, meist in Bodennähe und ohne besondere Flugmanöver. In Aggressionssituationen ist die Körperhaltung hoch aufgerichtet, die Flügel sind ausgebreitet, wobei die Flügelinnenseite dem Gegner zugewendet wird. Meist faucht der Vogel mit leicht geöffnetem Schnabel. Zwischen Artgenossen kann es in der Balz- und Brutzeit zu Kämpfen kommen, bei denen die Kontrahenten mit ihren Schnäbeln aufeinander losgehen. Auch Verfolgungsjagden wurden beobachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung und Nahrungserwerb.", "content": "Die Nahrung des Triels ist fast ausschließlich animalisch, nur in sehr geringem Maße werden auch Sämereien, Pflanzen und Pflanzenteile aufgenommen. Vorwiegend werden Insekten aller Art, landlebende Weichtiere, Würmer sowie Spinnen und Asseln erbeutet. Kleine Eidechsen und Schlangen gehören ebenso ins Beutespektrum wie Jungvögel und Vogeleier sowie verschiedene kleine Säugetiere. Die Beutetiere werden am Boden gesucht und sowohl optisch als auch akustisch geortet, vielfach nach der Entdeckung auch kurze Strecken laufend oder fliegend verfolgt. Steine werden umgedreht, wenn darunter Beute vermutet wird. Der Nahrungserwerb findet fast ausschließlich in den Dämmerungsstunden und nachts statt, nur während der Brutzeit gelegentlich auch am Tage.", "section_level": 1}, {"title": "Brutbiologie.", "content": "Während der Balzzeit und der Zeit der Jungenaufzucht sind Triele territorial, doch werden Jungvögel aus Erstbruten und möglicherweise auch unverpaarte Artgenossen im Revier geduldet. Bruthilfe wurde beobachtet. Der Triel führt wahrscheinlich eine monogame Saisonehe, doch bestehen Hinweise, dass die Paarbildung bereits im Winterquartier erfolgt und die Partner verpaart den Heimzug antreten. Frühestens mit einem Jahr, meist aber erst nach dem zweiten Heimzug beginnen Triele zu brüten. Während des Balzrituals dreht das Männchen mehrere Nistmulden und zeigt sie durch Schleudern von Steinchen und Scheinbrüten an. Die Auswahl für den endgültigen Nistplatz trifft das Weibchen. Die Balzrituale sind recht vielfältig. Vor allem bestehen sie aus verschiedenen Sprungtänzen und gegenseitigen Verbeugungen. Die Niststandorte liegen meist auf vegetationslosem oder zumindest vegetationsarmen Untergrund, oft etwas erhöht und in der Nähe von Gebüschen. Das Gelege besteht aus zwei (sehr selten drei) sand- beziehungsweise lehmfarbenen Eiern und wird von beiden Eltern bebrütet. Zweitbruten sind häufig, möglicherweise sogar die Regel. Ebenso kommt es oft zu Brutverschachtelungen, sodass Paare mit fast flüggen und eben erst geschlüpften Jungen beobachtet wurden. Die Eltern verteidigen das Gelege energisch. Zu nahe kommende Weidetiere werden durch Zischen und Fauchen sowie durch Flugangriffe vertrieben; auch potentielle Nesträuber, wie zum Beispiel Hermeline, können solcherart erfolgreich von ihrem Vorhaben abgebracht werden. Die Brutdauer liegt zwischen 25 und 27 Tagen; die Jungen sind in den ersten Stunden recht hilflos, können aber bald von den Eltern vom Nest weggelockt werden. In Gefahrensituationen drücken sie sich mit vorgestrecktem Kopf flach auf den Boden und verharren regungslos, bis von den Altvögeln Entwarnung kommt. In einer solchen Situation können sie sogar aufgenommen werden, ohne dass eine Fluchtreaktion erfolgt. Spätestens 40 Tage nach dem Schlüpfen sind die Nestflüchter flugfähig. Etwa ebenso lange werden sie auch noch weiter von den Eltern betreut.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandsentwicklung.", "content": "In Mitteleuropa sind seit Mitte des 20. Jahrhunderts die Trielbestände zusammengebrochen. Verantwortlich für diese Entwicklung war vor allem die Vernichtung geeigneter Bruthabitate etwa durch Flussregulierungen, Kultivierung ehemals brachliegender Ödflächen oder durch Straßenbau. Dazu kommen Biozideintrag, Störungen in den verbliebenen Brutgebieten und im zunehmenden Maße eine starke Beeinträchtigung der Überlebensmöglichkeiten in den Überwinterungsgebieten. In Mitteleuropa gibt es nur mehr in Ungarn und im Elsass kleine, aber einigermaßen stabile Populationen. In den Niederlanden und in Polen gilt er als ausgestorben, in Deutschland und in Tschechien als vom \"Aussterben bedroht\". In den zuletzt genannten Staaten dürften jedoch, wie Brutzeitbeobachtungen nahelegen, kleine Restvorkommen der Art bestehen. In Österreich hält sich eine sehr kleine Population im Marchfeld und im Steinfeld. Die Bestandszahlen liegen bei 2 Brutpaaren im Marchfeld und etwa 7–9 im Steinfeld. Sie sind zurzeit (Stand 2019) nicht mehr stabil, im Marchfeld sind die letzten beiden Brutpaare durch den Bau der Marchfeld-Schnellstraße S8 akut bedroht. Die größten und stabilsten Bestände der Art weisen Spanien und Frankreich mit zusammen etwa 50.000 Brutpaaren auf. Von der IUCN wird die Art weltweit als ungefährdet („least concern“) eingestuft.", "section_level": 1}, {"title": "Namensherleitung.", "content": "Der deutsche Name ist vom Ruf der Art hergeleitet, ist also eine onomatopoetische Bezeichnung. Für den wissenschaftlichen Gattungsnamen \"Burhinus\" sind Herleitungen von griech. \"hē būs\" und griech. \"tò rhinòn\" also \"Rinderhaut\", beziehungsweise griech. \"hē būs\" und griech.\"hē rhís\" denkbar. Die eine würde die Färbung der Beine zu beschreiben versuchen, die andere – \"Rindernase\" – die Kopfform umschreiben. \"oedicnemus\" setzt sich aus dem Verb griech. \"oidéō\" (schwellen) und dem griech. Substantiv \"hē knēmē\" (Wade) zusammen, entspricht also in etwa dem englischen Namen \"Thick-knee\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Triel (\"Burhinus oedicnemus\") ist eine der neun Arten der Gattung \"Burhinus\", die als einzige die Familie der Triele (Burhinidae) innerhalb der Ordnung der Regenpfeiferartigen (Charadriiformes) bildet. Nach neuerer, noch nicht allgemeingültiger Ansicht, werden zwei Arten von der Gattung \"Burhinus\" abgetrennt und in eine eigene Gattung \"Esacus\" gestellt. (siehe Triele).", "tgt_summary": "欧亚石鸻(学名:\"\")是石鸻科各物种当中分布于最北方的一种。", "id": 2000691} {"src_title": "Onsen", "tgt_title": "日式溫泉", "src_document": [{"title": "Charakteristiken.", "content": "Da ganz Japan in vulkanisch aktivem Gebiet liegt, finden sich Onsen nahezu überall in Japan. Die südlichsten finden sich auf Taiwan, wo sie während der japanischen Kolonialzeit eingerichtet wurden. Städte mit vielen guten Onsen sind in Japan Kurorte (, \"hoyōchi\") nach westlichem Vorbild und man erkennt sie daran, dass ihren Namen ein „-Onsen“ angehängt ist. Die drei berühmtesten Onsen sind das Kusatsu-Onsen in Gunma, das Arima Onsen in Kobe und Gero-Onsen in Gifu. Weitere berühmte Kurorte sind das Beppu-Onsen auf Kyūshū und das Dōgo-Onsen in Matsuyama auf Shikoku. Traditionell haben Onsen ihre Becken im Freien, heutige Onsen haben meist sowohl Innen- als auch Außenbecken. Das Wasser muss anders als beim Sento aus einer vulkanischen Quelle kommen, darf aber künstlich erhitzt werden. Viele Onsen haben auch andere Spa-Einrichtungen, künstliche Wasserfälle, Massageangebote und Saunen. Dennoch haben sich einige der berühmtesten Onsen, wie das Tsuru-no-Yu-Onsen () in Semboku, Präfektur Akita, ihre Ursprünglichkeit erhalten und verzichten auf solche Zusatzangebote. Aufgrund der hohen mineralischen Anteile im Wasser vieler Onsen gelten sie als gesundheitsfördernd; es kann aber auch sein, dass den verschiedenen Becken eines Onsen Minerale zugefügt werden. Das Bad und damit auch das Onsen spielt in der japanischen Kultur eine wichtige Rolle, vornehmlich zum Entspannen nach der Arbeit. Wie auch beim Sento wäscht man sich vor dem Eintauchen in ein Onsen-Becken gründlich. Traditionell hat im Onsen das ganze Dorf ohne Trennung der Geschlechter nackt gebadet, was sich mit der „Verwestlichung“ im Laufe der Meiji-Restauration änderte. Es gibt noch ein paar wenige Onsen, in denen Männer und Frauen unbekleidet gemeinsam baden. Öffentlich einsehbare und neuere gemischte Onsen verlangen Badebekleidung, in normalen Onsen ist diese jedoch nicht erwünscht. Quellen, aus denen so heißes Wasser sprudelt, dass man darin nicht mehr baden kann, werden auch als Jigoku (Hölle) bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Onsen-Etikette.", "content": "Tätowierungen sind in vielen Onsen, ebenso wie in Sentō, eigentlich verboten. Dies trifft in erster Linie Mitglieder der organisierten Kriminalität (Yakuza), da in Japan Tätowierungen früher stark mit diesem Milieu verbunden waren. Generell sind Onsen in Japan ein Ort der Entspannung, wo der strikte Verhaltenskodex, der das soziale Leben regelt, gelockert ist und die Hierarchien eingeebnet sind. Im Onsen schwitzt der kleine Angestellte gleichberechtigt neben dem Firmenboss. Es ist aber selten, dass Firmengruppen ein Onsen besuchen, viel mehr sind es Freunde, Familien und Pärchen, die zusammen ein Onsen besuchen. Es wird viel Wert auf Ruhe gelegt, ein leises Gespräch kann es aber geben. Es kann auch vorkommen, dass Fremde miteinander ein Gespräch anfangen, wozu im sonstigen Leben selten Gelegenheit besteht. Vor dem Bad gibt es einen Umkleidebereich, in dem die Kleidung in einen Korb oder ein Schließfach abgelegt wird. Zur Onsen-Ausrüstung gehört ein kleines Handtuch (\"Tenugui\"), das man zum Schweißabwischen auf die Stirn legen kann, außerdem kann man es während des Gehens diskret vor den Intimbereich halten oder damit eine Tätowierung verdecken. Bevor man ins Wasser steigt, nimmt man eines der kleinen Bänkchen und eine Schüssel und begibt sich zu einem der zahlreichen Waschplätze mit Kalt- und Warmwasser an einer Wand des Baderaumes: Geduscht wird dort im Sitzen auf dem Bänkchen oder man überspült sich mit Wasser aus der Schüssel. Dabei legen viele Badegäste eine Ganzkörperpflege inklusive Rasur ein. Einige Onsen (zum Beispiel das Dōgo-Onsen) bieten nach dem Bad einen Raum zur Entspannung, in dem man im Yukata auf einem Zabuton sitzen und eine Schale Tee genießen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Fauxpas bei der Benutzung.", "content": "Als Fauxpas bei der Benutzung eines Onsen gelten: Es gibt jedoch Ausnahmen. Personen, die frisch geduscht sind, übergießen sich häufig nur mit warmem Wasser. Vor allem der Genitalbereich und die Füße werden mit Wasser übergossen. Dies ist eine symbolische Reinigung der als „schmutzig“ empfundenen Stellen. Wenn das Waschtuch deshalb noch trocken ist, wird es im Onsenwasser genetzt. Trotz dieser Ausnahmen sind die Grundregeln traditionsgemäß strikt einzuhalten. Ebenso sollen die Personen sauber sein. Der Toilettenbereich wird als schmutzig empfunden und deshalb zieht man sich dort andere Loafer an, um unter anderem den Badebereich nicht zu verschmutzen. Viele Verhaltensregeln sind mit einem Sauberkeitsbedürfnis erklärbar.", "section_level": 2}, {"title": "Medizinische Wirkungen.", "content": "Ähnlich wie auch der Besuch einer Sauna, eines Hammāms, einer Banja, eines Dampfbades oder einer Thermalquelle wirkt sich der Aufenthalt in einem Onsen positiv auf das subjektive Wohlbefinden aus. Die Durchblutung der Haut wird angeregt und die Hautalterung wird verzögert. Muskelverspannungen werden gelöst. Menschen mit Entzündungen, mit akuten Infektionskrankheiten, mit Herz-Kreislauf-Krankheiten, mit Venenthrombosen oder Krampfaderleiden sollten keinesfalls ein Onsen, eine Sauna, eine Banja, ein Hamam, ein Dampfbad oder Thermalbad besuchen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Onsen (, auf Karten und Schildern oft als oder (\"yu\", heißes Wasser) dargestellt) ist die japanische Bezeichnung für eine heiße Quelle. Im Allgemeinen versteht man unter Onsen ein Thermalbad, oder Ort mit Hotels, die über ein von natürlichen heißen Quellen gespeistes Bad – heutzutage meist für Männer und Frauen getrennt – verfügen. Im weiteren Sinne zählt man auch Orte dazu, deren Quellwasser erhitzt werden muss.", "tgt_summary": "日式温泉是指日本风格的温泉。因为日本是一个拥有许多火山的国家,所以境内有至少上千个天然温泉。日式温泉可以分成室内温泉和室外温泉。根据日本温泉法,只要天然涌出的水含有和普通水不同的成分,即使温度不高,也能够被定义为温泉。在日本,当去判断一个水源是温泉与否,一般都以温泉法所下的定义为依归。", "id": 2075966} {"src_title": "Niagara River", "tgt_title": "尼亚加拉河", "src_document": [{"title": "Flusslauf.", "content": "Der Fluss ist etwa 56 km lang. Er stürzt in seinem Verlauf über die Niagarafälle. Die Wasserfälle haben sich in den letzten 12.000 Jahren aufgrund der Erosion der Niagara-Schichtstufe etwa elf Kilometer flussaufwärts verschoben. Der Fluss verliert in seinem Verlauf 99 Meter Höhe. Im Fluss liegen zwei große Inseln, \"Grand Island\" und \"Goat Island\", beide zu den USA gehörend. \"Goat Island\" und das kleine \"Luna Island\" teilen die Niagarafälle in drei Teile, die \"Horseshoe\", \"Bridal Veil\" und \"American Falls\" genannt werden. \"Navy Island\" liegt nahe dem Nordende von Grand Island, \"Strawberry Island\" südöstlich von Grand Island. Ca. 4 km unterhalb (nördlich) der Niagarafälle durchquert der Fluss die Whirlpool Rapids.", "section_level": 1}, {"title": "Kraftwerke.", "content": "Seit dem 18. Jahrhundert wird die Wasserkraft genutzt; ab 1759 zunächst als Antrieb von Wassermühlen, ab 1882 dann zur Stromerzeugung im ersten Kraftwerk. Die Anlage wurde mit Wasser aus dem Hydraulic Canal betrieben und diente ausschließlich der Erzeugung von Gleichstrom zu Beleuchtungszwecken der unmittelbaren Umgebung. Ab 1886 fand die Planungen zur Edward Dean Adams Power Plant statt, das Kraftwerk für Wechselspannung wurde 1895 in Betrieb genommen und erreichte eine Leistung von 78,3 MW und war zu der Zeit das weltweit größte Kraftwerk. Der Betrieb der Edward Dean Adams Power Plant wurde 1961 eingestellt. Heute gibt es mehrere Kraftwerke entlang des Flusses: die größten sind das Kraftwerk Sir Adam Beck \"Nr. 1\" und \"Nr. 2\" auf kanadischer Seite und das Kraftwerk Robert Moses Niagara und das Pumpspeicherkraftwerk Lewiston auf US-amerikanischer Seite. Die installierte elektrische Leistung dieser Kraftwerke beträgt in der Summe etwa 4,7 GW. Damit gehört diese Gruppe zu den größten Wasserkraftwerken der Erde. Von 2005 bis 2013 wurde ein neuer Kraftwerksstollen gebaut. Für diesen 10,2 Kilometer langen Tunnel wurde die zu dieser Zeit größte Tunnelbohrmaschine der Welt konstruiert (Durchmesser 14,4 Meter: \"Big Becky\"). Der Durchstich erfolgte im Mai 2011. Das Schleusentor am Auslauf des Tunnels wurde am 22. März 2013 geöffnet. Nachdem 24 Stunden Wasser ungehindert durch den 10,1 km langen Wasserzuleitungstunnel geflossen war, galt das Bauwerk mit einem Bauvolumen von € 900 Mio. als fertiggestellt. Der Durchfluss beträgt etwa 500 Kubikmeter/Sekunde.", "section_level": 1}, {"title": "Schifffahrt.", "content": "Die Schifffahrt auf den Großen Seen umgeht den Fluss und die Fälle durch den Wellandkanal. Dieser befindet sich auf der kanadischen Seite auf der Niagara-Halbinsel und bildet einen Teil des Sankt-Lorenz-Seewegs. Der Niagara River und sein Seitenfluss Tonawanda Creek bilden den letzten Abschnitt des Erie-Kanals, der über den Niagara River in den Eriesee mündet.", "section_level": 1}, {"title": "Brücken und Orte am Fluss.", "content": "Vier Übergänge über den Fluss bilden gleichzeitig Grenzübergänge zwischen den USA und Kanada. Daneben gibt es auch drei Eisenbahnübergänge. Wichtige Städte am Niagara River sind (von Süden her):", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der Vergangenheit war der Niagara River von großer strategischer Bedeutung als Teil des Wasserwegs vom Sankt-Lorenz-Strom über die Großen Seen in den Nordwesten der heutigen USA. Da es lange Zeit keine brauchbaren Landwege gab, spielten diese Wasserwege bei Krieg und Handel eine entscheidende Rolle. Die Niagarafälle wurden auf dem Land umgangen. Erste französische Befestigungen entstanden 1679, Fort Niagara als erster dauerhafter Posten 1726. Im Jahr 1759 wurde Fort Niagara von den Briten erobert, die von dort aus ihre Herrschaft über die Niagara-Region während des Pontiac-Aufstands und während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs absicherten. Das Land beiderseits der Ufer war lange Zeit nur dünn besiedelt, neben einzelnen europäischen Siedlern und Händlern lebten dort vor allem die Indianerstämme des Irokesenbundes. Obwohl der Unabhängigkeitskrieg 1783 beendet wurde, räumten die Briten Fort Niagara erst 1796 nach dem Abschluss des Jay-Vertrags. Zur Sicherung der kanadischen Grenze entstanden auf dem anderen Ufer Fort George sowie Fort Erie. Das Aufblühen der Siedlungen am Niagara, das mit einer Verdrängung der Indianer einherging, wurde durch den Krieg von 1812 unterbrochen, während dessen die Region ein Hauptschauplatz der Kampfhandlungen war. Die USA unternahmen zwischen 1812 und 1814 mehrere vergebliche Invasionsversuche nach Kanada. Eine Reihe von Schlachten spielte sich in unmittelbarer Nähe des Flusses ab, darunter die Schlacht von Queenston Heights vom 13. Oktober 1812. In den Städten und Ortschaften auf beiden Seiten kam es während des Kriegs teils zu schweren Zerstörungen. Während die Amerikaner u. a. \"Newark\" (heute Niagara-on-the-Lake) niederbrannten, zerstörten britische Truppen vom 1813 eroberten Fort Niagara aus die amerikanischen Siedlungen in ihrer Nähe. Nach dem Ende des Kriegs gelang jedoch ein rascher Wiederaufbau. Der Fluss verlor seine Bedeutung für den Verkehr erst durch die Anlage des Wellandkanals.", "section_level": 1}, {"title": "Namensvorbild.", "content": "Die New York Central Railroad bezeichnete ihre Dampflokomotiven der Achsfolge Northern (2'D2') mit dem Namen \"Niagara\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Niagara River [] (eingedeutscht \"Niagara\" []) ist ein Fluss in Nordamerika. Er fließt vom Eriesee in den Ontariosee. Er bildet die Grenze zwischen der Provinz Ontario in Kanada und dem Bundesstaat New York der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "尼亚加拉河(Niagara River)位于北美洲五大湖区,自伊利湖流向安大略湖,是连接两大湖的通道。尼亚加拉河全长58公里,上游海拔174米,下游海拔75米,水量非常丰富,在山羊岛 (纽约州)形成著名的尼亚加拉瀑布。", "id": 2251445} {"src_title": "Francisco de Miranda", "tgt_title": "弗朗西斯科·德·米蘭達", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Elternhaus.", "content": "Miranda wurde am 28. März 1750 in Caracas geboren und wuchs dort auf. Seine Mutter war Doña Francisca Antonia Rodríguez de Espinosa. Sein Vater Don Sebastián Miranda stammte von den Kanarischen Inseln, einem Teil des europäischen Spaniens. Wie die meisten Spanier, die ihre Heimat vor nicht allzu langer Zeit verlassen hatten, war er nicht Gutsbesitzer, sondern organisierte den Handel zwischen den in Caracas ansässigen Kreolen, also der seit Generationen im Land lebenden spanischstämmigen Oberschicht, und dem spanischen Mutterland. Miranda hatte einen jüngeren Bruder, der lange vor Mirandas Tod ertrank.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "An der königlichen Universität von Caracas lernte er Latein, Mathematik, Sprachen und Kriegsführung. Im Alter von 21 Jahren verließ er Caracas und begab sich nach Madrid. Dort vervollständigte er seine Studien und trat anschließend in den Militärdienst ein.", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Marokko.", "content": "Am 9. Dezember 1774 erklärte Spanien Marokko den Krieg. Miranda wurde nach Marokko versetzt und sollte dort für sechs Jahre bleiben und Kampferfahrungen sammeln. Zweimal ersuchte er um die Versetzung in seine Heimat; seinem Ersuchen wurde jedoch erst nach Ende des Krieges im Jahre 1780 stattgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg.", "content": "In der Schlussphase des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges griffen die Spanier in den Krieg ein. Es gelang ihnen im Jahre 1783, den Engländern Pensácola in Florida und die Bahamas zu entreißen. Anfang 1782 bekam er Post aus seiner Heimat Venezuela. Miranda war damals 32 Jahre alt und stand in Venezuela insbesondere wegen seines militärischen Geschicks bei der Eroberung der von den Briten gehaltenen Festung Pensácola in einem guten Ruf. Deswegen unterzeichneten am 24. Februar 1782 drei venezolanische Eliten einen Appell an Miranda, in dem sie ihm die Führungsrolle einer von der kreolischen Schicht getragenen Aufstandsbewegung antrugen. Teile der Oberschicht waren nicht mehr bereit, sich von Repräsentanten der Krone in ihrer Handlungsfreiheit beschneiden zu lassen. Miranda muss dieses Anliegen jedoch bestenfalls mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis genommen haben, da er wegen einer Familienfehde von zwei Unterzeichnern keine gute Meinung hatte. Einer davon war Simón Bolívars Vater. So hielt er vorerst weiter der spanischen Krone die Treue, wiewohl er die Krone durch dunkle Handelsunternehmungen als auch durch zwielichtige Abmachungen mit den Engländern hinterging.", "section_level": 2}, {"title": "Miranda wird Revolutionär.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Reise durch die Vereinigten Staaten.", "content": "Ende 1783 beendete er seine Dienstzeit beim Militär. Er begann eine Reise durch die USA. Dort traf er unter anderem mit George Washington, Thomas Paine und Alexander Hamilton zusammen. Auf seiner Reise bildete sich seine Vision eines vereinigten Hispano-Amerikas heraus. Er knüpfte einige Kontakte, bekam aber nicht die Unterstützung, die er sich erhoffte.", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Zeit.", "content": "Miranda dokumentierte ausführlich in seinen Tagebüchern die Reisen, die er durch ganz Europa von 1783 bis 1792 unternahm. So besuchte er 1785 die Niederlande, Kur-Hannover, Braunschweig, Preußen, Sachsen, Böhmen, Österreich und Ungarn. Zwischen 1785 und 1786 besuchte er Italien, Griechenland und die Türkei. Er verbrachte anschließend lange Zeit am Hof von Katharina der Großen. Als ihm dort keine ausreichende Unterstützung für seine Befreiungspläne gewährt wurde, versuchte er es auch am italienischen Hof. 1787 reiste er durch Skandinavien. 1787 und 1788 hielt er sich in Dänemark auf, wo er sich für eine Verbesserung der Situation in den Gefängnissen einsetzte. Im Jahre 1788 besuchte er verschiedene Regionen von Deutschland, die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Norditalien und Frankreich. 1789 und 1790 verweilte er wieder in England.", "section_level": 2}, {"title": "Revolutionsgeneral.", "content": "Schließlich gelangte er 1792 nach Frankreich, wo er am 11. September in die Revolutionsarmee eintrat. Nach der erfolgreichen Abwehr eines preußischen Kontingents durch die Kanonade von Valmy am 20. September wurde er zum General befördert, geriet aber kurz darauf wegen strategischer Fragen mit seinem Vorgesetzten aneinander und wurde inhaftiert. Erst 1795 kam er frei und begab sich nach England, wo er sich Unterstützung für seine Umsturzpläne erhoffte. Seine Verdienste wurden später von Frankreich gewürdigt. Sein Name ist auf dem Triumphbogen in Paris in der 4. Spalte verewigt. Er ist der einzige Amerikaner, dessen Name dort erwähnt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Wartezeit in England.", "content": "In London verbrachte er viele Jahre seines Lebens, in diese Zeit fällt seine Ehe mit einer Engländerin. Sie hatten zwei Kinder. Das Königreich Großbritannien förderte seinerzeit südamerikanische Unabhängigkeitsbestrebungen, weil es sich dadurch ein Erstarken des britischen Handels in diesem Teil der Welt erhoffte. Dies lag möglicherweise auch daran, dass britische Truppen und Ressourcen in Irland gebunden waren. Die britische Regierung setzte die Revolutionäre, die ihr tauglich erschienen, in England fest, um sich ihrer im geeigneten Moment bedienen zu können. Dies war auch das Schicksal Mirandas. Deswegen fanden „revolutionäre Bittsteller“ aus der neuen Welt immer ein offenes Ohr, jedoch lange Zeit keine handfeste Unterstützung. Während seiner Zeit in London traf de Miranda den jesuitischen Schriftsteller und Vorkämpfer für die lateinamerikanische Unabhängigkeit Juan Pablo Viscardo y Guzmán (1748–1798), dessen wichtige Texte er übersetzte. Er unterhielt enge Kontakte zum britischen Premierminister William Pitt dem Jüngeren, bekam eine Rente von 1000 Pfund pro Jahr und konnte über den britischen Gouverneur Picton in Trinidad etwas Einfluss auf die Geschehnisse in seiner Heimat Venezuela nehmen. Die Ausreise oder gar logistische oder militärische Unterstützung wurde ihm jedoch lange Zeit nicht gewährt. Das verbitterte ihn derart, dass er über seine früheren französischen Freunde Reiserecht in das Frankreich Napoleons erwirkte. Seine Bitte um Unterstützung wurde ihm jedoch abgeschlagen. Er selbst wurde aus Frankreich ausgewiesen, wahrscheinlich weil seine freiheitlichen Ansichten nicht mehr mit den Vorstellungen im napoleonischen Frankreich konform waren. Zurück in London, intensivierte er seine Bemühungen, musste im August 1801 jedoch erkennen, dass er nur als Werkzeug gedient hatte, um den Abschluss des Friedens von Amiens zu sichern. So schrieb er in sein Tagebuch: Bis 1805 musste er noch warten, dann schien für die britische Diplomatie der Zeitpunkt günstig, um Spanien zu isolieren und die südamerikanischen Kolonien der spanischen Hegemonie zu entreißen.", "section_level": 2}, {"title": "Erstes Befreiungsunternehmen.", "content": "Da das Königreich Britannien zum damaligen Zeitpunkt nicht direkt mit Mirandas Feldzug identifiziert werden wollte, schickte es Miranda mit 8000 Pfund Sterling in die USA, um dort Männer und Waffen für den Kampf zu finden. Gleichzeitig wurde insgeheim die Invasion von Buenos Aires vorbereitet, die später jedoch an der Gegenwehr der Einwohner scheiterte. Miranda hoffte, in den USA offizielle Unterstützung zu finden. Diese Hoffnung wurde jedoch enttäuscht; er konnte lediglich einige Freiwillige organisieren. Mit drei Schiffen und 150 Mann brach er auf. Einige von ihnen waren verlässliche Freiheitskämpfer, viele jedoch Abenteurer mit schlechter Ausbildung und ohne Kampferfahrung. Die Bewaffnung der Männer war schlecht. Auch baute die Unternehmung darauf auf, die Besatzung der Schiffe als Soldaten einsetzen zu können. Dies konnte jedoch nur mit Erlaubnis des Kapitäns geschehen; ausgerechnet mit diesem geriet Miranda oftmals aneinander, weshalb ihm diese Unterstützung ebenfalls verwehrt wurde. Nach einem Aufenthalt auf Trinidad landete die Expedition in der Nacht auf den 27. April an der Küste Venezuelas, nicht weit entfernt von Puerto Cabello. Der Versuch scheiterte, zwei Schiffe gingen verloren und sechzig Mann wurden getötet oder gefangen genommen. Miranda zog sich in das britische Grenada zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Zweites Befreiungsunternehmen.", "content": "In der Zwischenzeit war der britische Premier Pitt gestorben. Sein Nachfolger William Wyndham Grenville hielt einen allgemeinen Aufstand in Südamerika für wahrscheinlich und wies den Gouverneur an, eine zweite Invasion zu unterstützen. Am Morgen des 3. August 1806 landete ein Bataillon von 500 Mann dicht bei La Vela de Coro an der offenen Küste an. Die Soldaten nahmen am Folgetag Coro ein. Während der fünf Tage, die Miranda in Coro blieb, versuchte er, seine Landsleute unter dem Banner der Freiheit zu sammeln. Der Versuch scheiterte jedoch. Miranda wurde nicht durch Spaniens Macht, sondern von seinen eigenen Landsleuten vertrieben. Möglicherweise lag das daran, dass er mit dem Leben seines Heimatlandes keine emotionale Bindung mehr hatte, was er selbst in einsichtigen Augenblicken erkannt zu haben scheint. Andererseits stellt der amtliche britische Vertreter William D. Robinson fest: Miranda erlitt zwar eine persönliche Niederlage, blieb aber hartnäckig. Er setzte sich auf einer Insel fest und wartete auf die britische Unterstützung von 13.000 Soldaten, die in Irland frei geworden waren und eigentlich für seine Operationen zur Verfügung stehen sollten. Alsbald reiste er wieder nach London. Zu Mirandas Pech wandelte sich die europäische Lage grundlegend. Frankreich hatte im Bündnis mit Spanien Portugal besetzt. Französische Truppen befanden sich in jeder spanischen Stadt. Insgeheim war der Verrat am Verbündeten bereits geplant. Am 10. Mai 1808 wurden der König und sein Erbe zur Abdankung gezwungen. Dies löste einen allgemeinen Aufstand der Spanier aus. Die Briten sahen eine Chance gekommen, ihren Widersacher Napoleon zu bekämpfen, und sandten die 13.000 Mann nicht wie vorgesehen nach Venezuela, sondern nach Spanien. Daraufhin sah Miranda vorerst keine Möglichkeit mehr, das Unternehmen fortzuführen, und blieb in London.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahme an Venezuelas Unabhängigkeitskrieg.", "content": "Die Ereignisse in Spanien sollten sich als nützlich für Mirandas Bestrebungen erweisen, da sie doch zu weiteren Unabhängigkeitsbewegungen in vielen spanischen Kolonien führten und den militärischen Handlungsradius der spanischen Regierung zum großen Teil auf das europäische Festland beschränkten.", "section_level": 1}, {"title": "Solidarität mit Ferdinand VII..", "content": "Bis auf einige Angehörige des gehobenen Standes waren die Spanier und Spanischstämmigen beiderseits des Atlantiks nicht mit Napoleons Bruder Joseph Bonaparte als neuem König einverstanden. Spontan wurden Juntas gegründet, die für eine Wiedereinsetzung von Ferdinand VII. kämpften. Zwischenzeitlich sollte die Souveränität auf das Volk übergehen. Zwei Effekte führten in den Folgejahren dazu, dass die eigentlich auf die Einheit des Königreichs und des Imperiums abzielende Bewegung sich zu einer separatistischen Bewegung wandelte. Zum einen gründeten sich in Spanien mehrere Juntas, jeweils mit dem Anspruch, alle Spanier zu repräsentieren. Dadurch konnten aber die einzelnen Repräsentanten nicht mehr ernstgenommen werden. Zum anderen entwickelten sich die Verhältnisse auf dem Schlachtfeld für die Spanier ungünstig und die Juntas verloren an Akzeptanz. Eine Wiedereinsetzung Ferdinands VII. schien immer unwahrscheinlicher. Die Radikalen, mit der Legitimation der französischen Besatzung Spaniens, gewannen in den Kolonien mehr und mehr die Oberhand. Nach dem Vortrag Bolívars am 4. Juli 1811 als Advokat der \"Sociedad Patriotica\" vor der in eine Nationalversammlung verwandelten \"Junta\", verkündete diese am 5. Juli 1811 die erste Venezolanische Republik und somit die venezolanische Unabhängigkeit. Simón Bolívar hatte von jeher unbeirrt radikale Pläne verfolgt. Sein Name sollte sich unauslöschlich in das Gedächtnis des Kontinents einprägen und zum Symbol für dessen Unabhängigkeit und eigener Identität werden. Bolívar war der zukünftige Befreier Südamerikas. Das Leben der beiden Offiziere war seither eng miteinander verbunden. Neben den militärischen und politischen Ambitionen verband Miranda und Bolívar von da an eine tiefe Freundschaft. Da Bolívar jedoch zum damaligen Zeitpunkt keinerlei militärische Fähigkeiten besaß, beschloss er, den Experten Miranda nach Venezuela zu holen, und reiste dafür als offizieller Repräsentant der neuen Regierung nach London. Miranda kehrte mit ihm nach Venezuela zurück. Seine Heimat betrat er in der Uniform eines französischen Revolutionsgenerals. Allerdings brachte ihm dies anfangs mehr Gegner als Verbündete, da ihn viele für einen radikalen Jakobiner hielten. Vornehmlich die jüngeren Kreolen schlossen ihn als den wahren Führer der wahren Revolution gegen Spanien und als Visionär einer neuen, gleichen und freien Welt ins Herz; die nachdenklicheren Männer hingegen empfanden Unbehagen wegen der ausländischen, jakobinischen Neigungen eines Mannes, der sein Vaterland gar nicht kannte. Er brauchte einige Zeit, um sich in seiner Heimat wieder zu integrieren, begleitet von für ihn schmerzlicher Nichtbeachtung bei Wahlen oder der Vergabe von Posten, doch schließlich wurde er am 28. Juni 1811 gerade wegen seiner Vision für ganz Amerika als Abgeordneter für El Pao zugelassen. Infolge ernster militärischer Schwierigkeiten wurde er am 24. April 1812 zum Diktator mit dem Titel Generalissimus ernannt. Der unabhängigen venezolanischen Konföderation waren nie alle Provinzen beigetreten. Seit Beginn der Unabhängigkeit hatte sich die wirtschaftliche Lage ähnlich wie während der Französischen Revolution dramatisch verschlechtert. Mord und Willkür gegenüber scheinbaren Feinden hatten Einzug erhalten. Dem neuen Staat fehlten die Mittel, um Truppen zu unterhalten, und niemand wollte mehr für ihn kämpfen. Bereits vor Mirandas Aufstieg zum Diktator hatte der spanientreue General Monteverde einen Rückeroberungsfeldzug begonnen. Infolge taktischer Fehler befand er sich jedoch in einer militärisch ungünstigen Lage. Loyalisten kamen ihm aber zur Hilfe, indem sie den für die Föderation wichtigsten Hafen Puerto Cabello, der auch als Munitionsdepot höchste Bedeutung hatte, Simón Bolívars Hand entwanden. Miranda sah keinen Sinn in der Fortsetzung der Kämpfe; auch hoffte er auf einen milden Frieden, da sich Spanien zu dieser Zeit die liberalste, fortschrittlichste und beste Verfassung gegeben hatte, die Europa bis dahin je gesehen hatte. Sein Pech war, dass er sich nicht der spanischen Cortes ergab, sondern Monteverde. Dieser dachte auch nicht daran, Venezuela an Spanien zurückzugeben, sondern machte sich, nach napoleonischem Vorbild, selbst zum Herrscher.", "section_level": 2}, {"title": "Verrat und Haft.", "content": "Miranda blieb wie vielen Radikalen im Juli 1812 nur noch die Flucht. Sein und Bolívars Gepäck waren bereits auf Schiffen verstaut, als Miranda von seinem Freund Bolívar und zwei weiteren verhaftet und an die Behörden übergeben wurde. Miranda war den spanischen Behörden von Casas, Peña und Bolívar ausgeliefert worden, und zwar unter Begleitumständen, die Monteverde zu der Ansicht führten, dass die drei Männer eine Belohnung verdienten. Casas und Peña durften in Venezuela bleiben, Bolívar erhielt einen Pass zur Ausreise. Bis zu seinem Tode am 14. Juli 1816 war Miranda in Cádiz interniert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sebastián Francisco de Miranda Rodríguez (* 28. März 1750 in Caracas; † 14. Juli 1816 in Cádiz) war Offizier und Revolutionär. Er setzte sich für die Unabhängigkeit und Vereinigung der spanischen Kolonien in Amerika ein. Sein Lebenstraum war ein einheitlicher lateinamerikanischer Staat mit dem Namen \"Kolumbien\", benannt nach Christoph Kolumbus. An dessen Spitze sollte nach seinen Vorstellungen ein vom Volk gewählter Kaiser stehen, der den Titel \"Inka\" tragen sollte, in Anlehnung an die Herrscher der indianischen Inka. Der \"Inka\" sollte wiederum von einem Zweikammerparlament nach US-amerikanischem Vorbild kontrolliert werden. Obwohl seine eigenen Bestrebungen ohne Erfolg waren, gilt Miranda als Wegbereiter Simón Bolívars, der die spanische Herrschaft in Südamerika letztlich beendete.", "tgt_summary": "塞瓦斯蒂安·弗朗西斯科·德米兰达·罗德里格斯·德埃斯皮诺萨(Sebastián Francisco de Miranda y Rodríguez de Espinoza,1750年-1816年),一般简称为弗朗西斯科·德米兰达(Francisco de Miranda),委内瑞拉军事领导人、革命家。虽然他的西属美洲独立计划没有成功,但是他被认为是西蒙·玻利瓦尔革命的先驱者。", "id": 717141} {"src_title": "Nasenfrösche", "tgt_title": "尖吻蛙屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Es handelt sich um sehr kleine, nur rund drei Zentimeter lange Frösche. Auffallend ist ihre spitze Schnauze, der die Tiere auch ihren Namen verdanken. Dadurch erinnert die Kopfform des Frosches von oben an ein Laubblatt, wodurch er gut getarnt und vor Fressfeinden geschützt ist. Die Pupillen sind horizontal. Die Zunge ist annähernd dreieckig, ganzrandig oder hinten schwach ausgerandet und hinten frei abhebbar. Gaumenzähne fehlen. Das Trommelfell ist nicht oder nur schwach sichtbar. Die Finger und Zehen enden spitz und besitzen einfache, knöcherne Endphalangen. Die Finger sind durch schwache, die Zehen durch deutliche Schwimmhäute verbunden. Diese greifen nicht zwischen die Metatarsen der 4. und 5. Zehe ein. Praecoracoide und Coracoide verlaufen parallel zueinander. Omosternum und Sternum sind knorpelig. Die Querfortsätze des Sakralwirbels sind mäßig stark verbreitert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet von \"Rhinoderma rufum\" liegt in Chile zwischen den Städten Curicó und Arauco. \"Rhinoderma darwinii\" kommt in Chile zwischen den Provinzen Concepción und Palena vor, in Argentinien von der Provinz Neuquén bis zur Provinz Río Negro.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Nasenfrösche leben in der Laubstreu von Misch- und Nothofagus-Wäldern der gemäßigten Zone bis in Höhen von 1100 Metern. Die Populationen sind sehr empfindlich gegenüber Veränderungen in ihrem Habitat.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Nasenfrösche zeichnen sich durch ein besonderes Brutpflegeverhalten aus. Die Weibchen legen ihre Eier in die Laubstreu, wo sie von den Männchen befruchtet werden. Sobald sich die ersten Larven in den Eiern bewegen, nehmen die Männchen die befruchteten Eier in ihren Kehlsack, wo die Kaulquappen schlüpfen. Bei \"Rhinoderma rufum\" entlässt sie der Vater nach rund 14 Tagen ins Wasser, wo sie sich weiter entwickeln. Im Fall des Darwin-Nasenfrosches (\"Rhinoderma darwinii\") erfolgt während der Larvenentwicklung eine Ernährung des Nachwuchses durch ein zähflüssiges Sekret, das im Kehlsack des Männchens gebildet wird. Die Larven verbleiben bis zu ihrer Umwandlung in kleine Frösche im Maul des Männchens.", "section_level": 2}, {"title": "Arten.", "content": "Die Gattung umfasst zwei Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die Art \"Rhinoderma rufum\" ist seit etwa 1978 nicht mehr sicher nachgewiesen worden und möglicherweise ausgestorben. Sie wird von der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ \"(critically endangered)\" klassifiziert. Die Ursachen für das Verschwinden der Art sind unbekannt. Eine Infektion mit dem Chytridpilz (\"Batrachochytrium dendrobatidis\"), der für den Rückgang vieler Amphibien-Populationen verantwortlich gemacht wird, ist unwahrscheinlich. Die Bestände waren schon vor der Einschleppung des Pilzes ins südliche Südamerika stark dezimiert. Bei den in den 1970er Jahren für Museen präparierten Exemplaren konnte keine Chytridpilzinfektion der Haut festgestellt werden. Die Art \"Rhinoderma darwinii\" wird von der IUCN als „gefährdet“ \"(vulnerable)\" bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nasenfrösche (\"Rhinoderma\") sind eine Gattung aus der Ordnung der Froschlurche (Anura), die im südlichen Südamerika (Chile und Argentinien) vorkommt. Sie werden in die Familie Rhinodermatidae gestellt.", "tgt_summary": "尖吻达蛙科(Rhinodermatidae),又称达尔文蛙科,无尾目下的一个科,分布于南美洲西南岸,体型不大。本科仅有尖吻蛙属(Rhinoderma)一属。共计两种。其中智利达尔文蛙已濒临灭绝,且达尔文蛙的生存也受到威胁。", "id": 261817} {"src_title": "Xunzi", "tgt_title": "荀子", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über das Leben des Xunzi gibt es verschiedene, einander widersprechende Angaben, dies betrifft auch sein Geburts- und Todesjahr. Es lässt sich aber wohl in etwa Folgendes sagen: Geboren wurde Xunzi als Sohn einer alten Familie aus Jin () in Zhao (), einem der drei Teilstaaten nach der Teilung von Jin. Sein Geburtsname war Xun Kuang (荀況). Der Hauptort von Jin ist heute Handan () in der Provinz Hebei (). Um 248 erhielt er in Qi () den Posten eines \"Jijiu\" (), was ein Großbeamter ist, der für das Bildungswesen zuständig ist. Er fiel jedoch durch eine Verleumdung in Ungnade und wurde 238 Gouverneur von Lanling (), dem heutigen Zaozhuang (), wo auch sein Grab liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Die konfuzianistischen Lehren des Xunzi hatten neben dem Daoismus und dem Buddhismus entscheidenden Einfluss auf die Regierung in der Han-Dynastie (). So ist die Einführung eines festen Bücherkanons als Pflichtlektüre auf Xunzi zurückzuführen. Interessanterweise verhielt sich die Beliebtheit des Xunzi stets konträr zu der des Mengzi (, latinisiert \"Menzius\" oder \"Mencius\"). So wurde nach der Han-Dynastie Menzius beliebter, während zum Ende des 19. Jahrhunderts wieder der Stern des Xunzi durch seinen Rationalismus auf Kosten von Menzius stieg.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Die Schriften des Xunzi wurden zu späterer Zeit unter dem Titel \"Xunzi\" in 32 Kapiteln () in 20 Bänden () zusammengefasst. Es ist unumstritten, dass der meiste Teil von Xunzi selbst stammt und nur weniges von Schülern hinzugefügt wurde. Während ältere Philosophen ihre Werke in Dialogform verfassten, sind die meisten Kapitel von Xunzi in Form eines Artikels, also ohne einen Dialogpartner, geschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Mensch ist von Natur aus böse.", "content": "Am bekanntesten ist sicherlich, dass Xunzi im Gegensatz zu Mengzi, der lehrte, dass der Mensch von Natur aus gut () sei, die Auffassung vertrat, dass der Mensch von Natur aus böse sei (). Dieser Gegensatz ist allerdings nicht so groß, wie er auf den ersten Blick scheint, denn sowohl Menzius als auch Xunzi vertraten die Auffassung, dass das Lernen () notwendig sei, um die in einem Menschen veranlagten Tugenden hervorzuholen beziehungsweise den an sich bösen Menschen zum Tugendhaften zu wenden. Naturgemäß liegt die Betonung bei Menzius mehr auf Menschlichkeit und rechtem Handeln (), während Xunzi, welcher der Natur des Menschen nicht traut, eher Sittlichkeit und rechtes Handeln () betont. Dafür, dass es trotz der üblen Natur des Menschen nicht immer zu Willkür, Unruhe und Zerstörung kommt, hat Xunzi zwei Erklärungen: Einerseits strebten die Menschen gerade deswegen nach dem Guten, weil sie von Natur aus schlecht seien und dies als Mangel empfänden (XVII, 4v). Andererseits hat nach seiner Lehre auf lange Sicht nur eine tugendhafte Herrschaft Bestand, während eine Herrschaft, die nur auf Gier zielt, schließlich an ihrer eigenen Torheit zugrunde geht, so dass sich letztendlich die tugendhafte Herrschaft durchsetzen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Der Himmel.", "content": "Entgegen der traditionellen Anschauung, dass der Himmel () als Weltenherrscher bewusst auf die Taten der Menschen reagiere und schlechtes Verhalten bestrafe oder eine Vorwarnung in Form einer Naturerscheinung (Sonnenfinsternis etc.) gebe, lehrt Xunzi, dass der Himmel nach festen Regeln wirkende Natur sei: „Der Himmel hat feste Regeln, die Erde () feste Bestimmungen.“ (XI, 14v) Somit können seine Lehren mit dem Rationalismus verglichen werden. Noch mehr als andere Konfuzianer propagiert Xunzi die Gestaltung der Natur zum Nutzen des Menschen. Es wäre aber wohl falsch, rücksichtslosen Raubbau an der Natur als im Sinne von Xunzi anzusehen, da auch er das Handeln gemäß den (Jahres-)Zeiten propagiert, worunter wohl auch ein nachhaltiges Handeln zu verstehen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Das Studium.", "content": "Wie auch andere chinesische Philosophen unterscheidet Xunzi zwischen dem Gemeinen (), dem Edlen () und dem Heiligen (). Nach seiner Lehre wird jeder Mensch als gemeiner geboren, kann aber durch Erziehung durch einen Lehrer, die mit dem Studium der Klassiker der Heiligen, worunter die alten Kaiser und Konfuzius zu verstehen sind, zu beginnen hat – nicht aber durch eigenes Nachdenken, denn die Menschliche Natur ist schließlich böse – zum Edlen werden. Hierbei ist eigentlich nur der Heilige als Lehrer von Sitte und rechtem Handeln bei der Bildung trefflicher Analogien schöpferisch tätig, während der Edle lediglich die Lehren der Heiligen wiedergibt, was aber als Wissen ausreichend ist.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik am Aberglauben.", "content": "Xunzi trat gegen den Glauben an übernatürliche Phänomene, Geister und Wunderheilungen auf: „Glauben Menschen, dass es Geister gibt, wird sich die Bestätigung sicher in einem Moment einstellen, wenn sie erschrocken oder verwirrt sind. In diesen Momenten nehmen solche Menschen Nichtexistierendes als existierend und Existierendes als nicht existierend, um auf dieser Grundlage eine Lösung zu suchen. Wenn darum ein der Feuchtigkeit ausgesetzter Mensch von Rheuma geplagt wird, schlägt er [rituell] eine Trommel und kocht [als Opfer] ein Ferkel. Das einzige Resultat davon ist, dass er eine Trommel abnützt und ein Schwein verschwendet.“", "section_level": 2}, {"title": "Schüler.", "content": "Seine Schüler Li Si () und Han Fei () begründeten die Schule des Legalismus ().", "section_level": 1}], "src_summary": "Xunzi („Meister Xun“,, jap. \"Junshi\", kor. \"Sunja\" * um 300 v. Chr.; † um 239 v. Chr.), auch Hsün-Tse oder in Wade-Giles-Umschrift Hsün-Tzŭ, war ein chinesischer Philosoph gegen Ende der Zeit der Streitenden Reiche. Seine Lehren werden dem Konfuzianismus zugerechnet. Gleichzeitig ist Xunzi auch der Name seines Werkes.", "tgt_summary": "荀子(约公元前316年-约公元前237年),名况,被尊称为荀卿,又称孙卿、孙卿子,中国战国时代儒家学者和思想家,赵国人。 、秦国游说诸侯,宣扬儒学和传授六经,批评子思、孟子等其他儒者及墨家、道家等其他学派,有韩非、李斯等弟子,著作后世编为《荀子》一书。", "id": 2298226} {"src_title": "Pale (Irland)", "tgt_title": "帕莱地区", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Ab 1169 landeten normannische Truppen aus England und Wales unter der Führung von Robert FitzStephen in der Bannow Bay im County Wexford. Die Normannen versuchten während der nächsten 70 Jahre die Insel zu erobern und diese Angriffe hatten ihren Höhepunkt mit der Besetzung Connaughts im Jahr 1235. Die Eindringlinge hatten zunächst rund zwei Drittel der Insel unter ihre Kontrolle gebracht, verloren jedoch im 14. und 15. Jahrhundert stetig an Boden, so dass im Jahr 1495 nur noch die Gebiete der vier östlichen Grafschaften der englischen Krone unterstanden. Die Grenze des Pale begann südlich von Dundalk, in der Nähe von Blackrock, zog sich am Fluss Fane entlang ins Landesinnere. Dort reichte sie bis nach Ardee und von dort wieder in Richtung Küste bis in die Nähe von Bray im County Wicklow. Im Jahre 1430 hatte der englische König Heinrich VI. jedem seiner Untertanen einen Zuschuss von 10 £ garantiert, der ein Schloss, eine Festung oder einen befestigten Turm dort errichtete, wobei die Abmessungen mindestens 29 Fuß in der Länge, 16 Fuß in der Breite und 40 Fuß in der Höhe betragen sollten. Dieses sollte einen Anreiz dazu geben, die englische Präsenz in diesen Gebieten zu verstärken. Eines dieser wehrhaften Gebäude ist das „Tower House“, auch als „Termonfeckin Castle“ bezeichnet, in der Ortschaft Termonfeckin, das einen guten Überblick über das Tal des Feighan bot. Im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts beschränkte sich die politische und kulturelle Herrschaft der Normannen auf immer schmaler werdende Küstenstreifen rund um Dublin, Wexford und Enklaven in Nordirland. Der Rest der Insel blieb von irischen Herrschern geprägt, die größtenteils die einheimischen Bräuche pflegten, das Rechtssystem der Brehon Laws aufrechterhielten und Irisch sprachen. Zudem wurde von Zeitgenossen kritisch beobachtet, dass sich die anglo-normannischen Adligen häufig sehr schnell an die einheimische Kultur anpassten, sogar die irische Sprache übernahmen und ihre Kinder nach Landesart erzogen. Die englische Herrschaft war in so arge Bedrängnis geraten, dass Schutzmaßnahmen ergriffen wurden. Die Westgrenze des Pale wurde zum Teil mit Gräben, Zäunen und Wachanlagen befestigt (Anm.: \"pale\" bedeutete hier ursprünglich „Pfahl“ und ist mit diesem deutschen Wort verwandt). In den im Jahre 1367 erlassenen \"Statutes of Kilkenny\" wurde sogar der Gebrauch der irischen Sprache im Pale unter Strafe gestellt, und es wurde nicht als Straftat angesehen, einen Iren zu töten. 1494 wurden die Poynings’ Laws und ab 1695 die Penal Laws erlassen. Am Ende des 15. Jahrhunderts hatte die Verwaltungseinheit des Pale ihren Sitz in Drogheda, das durch einen Wehrgraben („Pale Ditch“) umgeben war. Er diente als Grenze oder Schutz vor Überfällen. Der Begriff Pale wurde noch bis zur Regentschaft des Königs Henry VIII. verwendet, der im Jahr 1509 den englischen Thron bestieg und ab 1541 auch König von Irland war. Geblieben ist in der englischen Sprache bis heute der Begriff \"beyond the pale\", etwa „völlig inakzeptabel“, „ganz außerhalb jeder Ordnung“ oder auch „unzivilisiert“. Im Englischen wird der Begriff \"Pale\" auch für andere Gebiete verwendet, unter anderem für den \"Pale of Settlement\", das heißt der Ansiedlungsrayon im zaristischen Russland, wo den Juden die Niederlassung gestattet war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als The Pale (irisch \"An Pháil\") oder The english Pale (irisch \"An Pháil Sasanach\") wurde zunächst der gesamte Besitz normannischer Herrscher an Irlands Ostküste bezeichnet. Das Gebiet beinhaltete beispielsweise Ländereien in den Countys Dublin, Meath, Louth und Kildare, erstreckte sich im späteren Mittelalter jedoch nur noch auf das Gebiet um die Stadt Dublin.", "tgt_summary": "帕莱地区(),或称为英属帕莱('或'),是指中世纪后期爱尔兰岛上由英国政府直接控制下的领土。在15世纪后期,它已经逐渐被缩减到岛屿东海岸的一个区域,大致是从都柏林南部的达尔基延伸到驻军城镇邓多克。", "id": 1764257} {"src_title": "Kouros", "tgt_title": "青年雕像", "src_document": [{"title": "Das Kouros-Schema.", "content": "Ein Kouros ist zumeist die Statue eines stehenden, unbekleideten Jünglings. Er ist breitschultrig und hat eine betonte Taille. Er steht aufrecht und hat ein Bein, meistens das linke, vorgestellt. Die Arme hängen an beiden Seiten herab, die Hände zu Fäusten geballt. Seltener sind die Hände an die Beine angelegt. Ähnlich griechischen Tempeln, deren Elemente eine nachvollziehbare Funktion im Tragen und Lasten haben, ist das Wirken von gegensätzlichen Kräften an der Figur des Kouros ablesbar. So erkennt man eine deutliche Anschwellung der Beine, dem tragenden Element, die das lastende Element, den sich verjüngenden Oberkörper, tragen. Kouroi wurden lange Zeit als Statuen des \"Apollos\" gedeutet und als solche benannt, da angenommen wurde, sie stellen alle den Gott Apollon dar. Dies mag für einzelne Statuen zutreffen, jedoch nicht für alle, denn oft waren sie mit anderen Namen beschriftet und wurden entweder als Grabbeigaben verwendet oder in Tempeln anderer Gottheiten gefunden. Oft stellten Kouroi vor allem das griechische Ideal des Wettkampfsiegers dar. Die ältesten frei stehenden Monumentalstatuen stammen aus Delos. Die Kouroi aus Delos fallen in die Zeit der beginnenden engen Kontakte Griechenlands zu Ägypten. Griechenland hatte lose Verbindungen zu Ägypten schon seit der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. Im 7. Jahrhundert v. Chr. wurden dann griechische Siedlungen in Ägypten, von denen Herodot berichtet, gegründet. Psammetichos I. stellte Ioniern und Karern hierfür links und rechts des Nils freie Plätze zur Verfügung. Durch diesen Kontakt zu der alten Hochkultur, die schon lange riesige Monumentalstatuen errichteten, begannen vor allem auf Kreta und den ägäischen Inseln griechische Bildhauer eigene freistehende lebens- und überlebensgroße Statuen anzufertigen. Dazu nahmen sie anfangs weißen Inselmarmor, der vor allem auf den Kykladeninseln Paros und Naxos gewonnen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ägyptische Einflüsse.", "content": "Nach Herodot lud der ägyptische Herrscher Psammetichos I. Ionier und Karer ein, in Ägypten zu siedeln. Sie waren die ersten Fremden, die sich in Ägypten niederlassen durften. Um 650 v. Chr. begannen dann große Marmorskulpturen die bis dahin gebräuchlichen kleinen Holzfiguren (xoana) in den Tempeln zu ersetzen. Die Kouroi entstanden auch in dieser Zeit des ägyptischen Einflusses und viele Eigenschaften wurden von ägyptischen Skulpturen übernommen und später in Griechenland weiterentwickelt. Griechische Kouroi haben die gleiche Körperhaltung, stehen auch aufrecht und mit keinerlei Verdrehung des Körpers. Der Kopf ist aufrecht und eckig, mit flachem Gesicht, mit dünner Taille und breiten Schultern. Ein Bein ist wie bei Pharaonendarstellungen der Ägypter vorgestreckt. Die Fäuste sind geballt, oft mit einem kleinen Steinstückchen in der Faust. Dasselbe ‚perückenähnliche‘ Haar tragen auch die ägyptischen Standbilder. Die Muskelstruktur als dekoratives Muster aufzutragen, mit hervorgehobenen Knien, Schienbein und Wade ist direkt von den ägyptischen Statuen übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zu den ägyptischen Vorläufern.", "content": "Im Unterschied zur ägyptischen Figur, die mit dem Stein verwachsen ist, löst sich die griechische Figur vom Stein und steht frei. Dieses freie Stehen ist Eigenenergie des Körpers und es werden Partien des Körpers betont, die eine Funktion haben, so zum Beispiel das Knie. Dreidimensionalität, das Wechselspiel der Glieder und die Bewegungsfähigkeit können nun plastisch weitergearbeitet werden. Wichtiger Unterschied zwischen ägyptischen und griechischen Statuen ist auch die Nacktheit der griechischen Kouroi. Ägyptische Statuen waren immer mit einem Rock oder einem Lendenschurz bekleidet. \"Im Bild des unbekleideten jungen Mannes ist dagegen der Mensch als solcher in der besten, überindividuellen Erscheinung des Jünglings wiedergegeben. Während der griechische Kouros ein allgemeines ethisches und ästhetisches Ideal (der Adelsgesellschaft) verkörpert, repräsentieren die vorbildhaften ägyptischen Statuen die verschiedenen Kasten der ägyptischen Gesellschaft.\" Ein weiterer markanter Unterschied ist das „archaische Lächeln“, das in Griechenland vor allem in der zweiten Hälfte des 6. Jh. v. Chr. erscheint. Es sollte den lebendigen Eindruck eines gesunden Jünglings erwecken, den idealen Zustand eines jungen und harmonischen Menschen ausdrücken. Die Modellierung wirkt zwar noch recht flach und unnatürlich, wird aber als Entwicklung zum Naturalismus gesehen. Erstmals in der Geschichte der westlichen Kunst wurden frei stehende Statuen gefertigt, die ägyptischen wurden in der Regel auf der Rückseite von einem Steinpfeiler unterstützt. Einzelne griechische Bildhauer orientierten sich an den ägyptischen Vorbildern, wichen in Einzelheiten aber ab. Sehr frühe Statuen ähneln den ägyptischen Vorläufern noch stärker, während im Laufe der Zeit die griechischen Bildhauer eine differenziertere Modellierung anstreben und einen lebendigeren Ausdruck entfalten. Die ägyptischen Standbilder veränderten sich im Laufe der Zeit kaum, während die griechischen Bildhauer sich über das ganze Land austauschten und dadurch Anregungen aus verschiedenen Provinzen und Werkstätten aufnahmen und so ihre Kunst schnell weiter entwickelten. Nicht zuletzt trug auch die Erfindung des Eisen-Meißels um 500 v. Chr. zu einem technischen Fortschritt bei, wodurch der Marmor besser behauen werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufer.", "content": "8. Jahrhundert v. Chr. Bronzestatuetten aus der geometrischen Epoche (8. Jh.) zeigen bereits nackte männliche Gestalten mit breiten Schultern und dünner Taille. Ein Fuß ist meistens schon vorgestreckt, da die Arme aus Metall gegossen wurden, sind sie jedoch nicht angelegt. Die Figuren haben eine sehr einfache Struktur, zeigen keine anatomischen Details und die Proportionen sind falsch. 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. Unter den Funden aus Olympia ist auch eine Krieger-Statue aus dem 7. Jh., die schon lebensechtere Proportionen aufweist. Geometrisch ist sie insofern, als die Brust vollkommen flach ist und die Beine rund sind. Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. Naturalistischere Figuren wurden in Dreros auf Kreta gefunden. Die aus der Mitte des 7. Jh. stammenden Kultfiguren (Apollo, Leto und Artemis) sind zwar anatomisch richtig konstruiert, doch die Proportionen stimmen noch nicht. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper viel zu groß. 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. Obwohl bei den Bronzestatuetten aus Delphi die richtigen Proportionen noch nicht gefunden wurden und anatomische Details sehr gering sind, ist die Gesamtform nun stimmiger.", "section_level": 1}, {"title": "Material.", "content": "Marmor war das am meisten verwendete Material zur Herstellung von Kouroi. Es wurde vor allem Inselmarmor (aus Naxos oder Paros) gebraucht, aber auch Marmor aus lokalen Steinbrüchen. Die frühen attischen Kouroi (Sounion-Kouroi, New Yorker Kouros und der Kouros vom Heiligen Tor) sind alle aus naxischem Marmor. Für Kouroi aus der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. wurde der bläulich-graue hymettische Marmor verwendet. Obwohl Kalkstein weich und deswegen leicht zu bearbeiten ist, wurde er selten für Kouroi verwendet. Doch hatten griechische Bildhauer schon im 7. Jahrhundert v. Chr. keine Schwierigkeiten, auch harte Gesteinsorten gut zu bearbeiten. Auch wurde der eigene weiße Marmor wohl allen anderen Steinsorten vorgezogen. Obwohl sehr wenige Bronzestatuen erhalten sind, wird es sicher sehr viele gegeben haben, die aber wegen des hohen Materialwerts eingeschmolzen wurden. Die von Pausanias beschriebene Sphyrelaton-Technik (auf einen Holzkern gehämmerte Bronzeplättchen) wurde vor allem vor dem 6. Jahrhundert v. Chr. angewendet (Dreros-Kouros, Statuetten aus Samos). Als im 7. Jahrhundert das Hohlguss-Verfahren erfunden wurde, kam es zu einem Aufschwung. Dass im 6. Jahrhundert v. Chr. dieses Verfahren gut beherrscht wurde, zeigen die Kouroi aus Piräus. Durch alle Jahrhunderte hindurch wurden immer Statuen, vor allem kleinere, aus einem Guss hergestellt. Obwohl Ton in Griechenland im Überfluss vorhanden, wurden frei stehende Statuen selten aus Terrakotta angefertigt. Die griechischen Bildhauer waren offensichtlich eher daran interessiert, in Bronze und Stein zu schaffen. Statuetten aus Elfenbein wurden zu allen Zeiten gemacht, sicher auch kleinere Kouroi. Aus Gold oder Silber sind keine Kouroi erhalten. Aus Blei wurden nur sehr kleine Statuetten angefertigt.", "section_level": 1}, {"title": "Farbe.", "content": "Die griechischen Kouroi waren durchweg bemalt. Denn an den Kouroi finden sich Farbreste, etwa an dem Blonden Kopf von der Akropolis in Athen, aber auch am Kalbträger von gleichen Fundort. Jedoch wurden nicht nur betonte Körperteile wie Lippen oder Haare, sondern auch die Haut bemalt. Der Grund für die heutige „Blässe“ der Kouroi und die unterschiedliche Erhaltung farbiger Flächen liegt in den Farben selbst, von denen einige mit dem Marmor reagierten und so dauerhaft fixiert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Insbesondere für die Herstellung der Marmorkouroi waren Hammer, Zahneisen, Spitzmeißel, Flachmeißel, Hohlmeißel und Raspel die am meisten verwendeten Werkzeuge. Der Spitzmeißel wurde durch alle Perioden verwendet. Um 570 v. Chr. gehörte das Zahneisen nachweislich zu den Werkzeugen der Steinmetze. In archaischer Zeit wurden Flach- und Hohlmeißel vor allem für das Haar und die Kleidung verwendet. Alle anderen Oberflächen wurden entweder mit Spitzmeißel oder Zahneisen bearbeitet. Der letzte Abschliff erfolgte mit Schleifpapier oder -stein. Um aus einem Steinblock einen Kouros zu arbeiten, wurde auf jede Seite das zweidimensionale Bild des Kouros gemalt. Der Bildhauer meißelte dann langsam aus den vier zweidimensionalen Bildern in die Mitte und rundete dann den Stein langsam in eine dreidimensionale Statue.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kouros, auch Kuros, (; Plural \"Kouroi\" „Knabe, junger Mann“) ist die moderne Bezeichnung für die Statue eines jungen Mannes in der griechischen Kunst der Archaik. Das weibliche Pendant bezeichnet man als Kore. Das Schema des in der Regel unbekleideten Kouros war im ganzen griechischen Kulturraum verbreitet und vor dem 8. Jahrhundert v. Chr. bekannt. Die 54 cm hohe Figur des „Kouros von Palaikastro“, 1987 bis 1990 auf Kreta gefunden, belegt, dass das eigentliche Schema schon vor der Eroberung der Insel durch die Mykener und somit vor den Dunklen Jahrhunderten zur Anwendung kam. Das Kouros-Schema blieb eines der Leitmotive griechischer Kunst bis zum Einsetzen des Strengen Stils um 490/80 v. Chr., der die klassische Kunst einleitete.", "tgt_summary": "青年雕像(英文:kouros, (, 复数为kouroi)是一个现代词汇 用于描述自力支撑(free-standing)的古希腊雕塑。这类雕塑最早发现于古风时期,代表裸体男性青年雕像。在古希腊,“kouros”意为年轻的男孩,大多数情况特指贵族阶级的。尽管青年雕像在整个古希腊领土上都有发现,但主要还是集中在阿提卡和维奥蒂亚州。 “Kouros”这个术语最早由V.I.列奥纳多于1895年描述阿波罗,一个有关凯拉泰阿的年轻人用的。而后于1904年被Henri Lechat泛用于描述通常的男子形象。类似的雕像在希腊与地区被大量发现,主要集中于阿波罗的圣所中,而其中最大的雕像群位于维奥蒂亚州,的阿波罗圣所,并于其中发现了超过一百件雕像。 这些自力支撑的雕塑大都为大理石材质,但也有小部分为石灰石,木制,青铜,象牙和陶瓦。它们通常为真人比例,但一些早期作品也有大至3米高的雕像。", "id": 2402022} {"src_title": "Karl Dietrich Bracher", "tgt_title": "卡尔·迪特里希·布拉赫", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft, Kriegsdienst und Gefangenschaft.", "content": "Karl Bracher entstammte einer evangelischen Familie des Bildungsbürgertums. Der Urgroßvater Wilhelm Pelargus, ein Mitglied der Kunstgießerfamilie Pelargus, war Hoferzgießer in Stuttgart. Brachers Vater, Theodor Bracher (1876–1955), arbeitete als Gymnasiallehrer und später Abteilungsleiter im württembergischen Kultusministerium. Der Vater war Mitglied in der linksliberalen DDP. Bracher gehörte einer evangelischen Pfadfindergruppe an und ging auf das humanistische Eberhard-Ludwigs-Gymnasium. Nach dem Abitur 1940 wurde Bracher zum Reichsarbeitsdienst und später zum Kriegsdienst in der Wehrmacht eingezogen. Im Mai 1943 geriet er in der Nähe von Tunis in amerikanische Kriegsgefangenschaft bis Februar 1946. In einem Internierungslager in Concordia im US-Bundesstaat Kansas wurde er durch den kriegsgefangenen Historiker Adam Wandruszka unterrichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Studium in Tübingen und Harvard.", "content": "Von 1946 bis 1949 absolvierte Bracher ein Studium der Alten und Neuen Geschichte sowie der Philosophie (u. a. bei Eduard Spranger), Klassischen Philologie (u. a. bei Otto Weinreich) und Literatur an der Eberhard Karls Universität Tübingen. 1948 wurde er bei Joseph Vogt mit der Dissertation \"Verfall und Fortschritt im Denken der frühen römischen Kaiserzeit\" mit summa cum laude zum Dr. phil. promoviert. 1949 bis 1950 absolvierte er einen Post-Doc-Aufenthalt an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts; seine dortigen Studien waren interdisziplinär angelegt und brachten ihn in Kontakt mit renommierten Wissenschaftlern wie Arthur M. Schlesinger.", "section_level": 2}, {"title": "Hochschullehrer in Berlin und Bonn und Seminaraufbau.", "content": "Von 1950 bis 1955 war Bracher wissenschaftlicher Assistent bei Otto Stammer und stellvertretender Direktor des Instituts für Politische Wissenschaft an der Freien Universität Berlin. Außerdem war er Lehrbeauftragter an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin. Er wandte sich in dieser Zeit der Demokratie- und Totalitarismusforschung zu. Seine Habilitation erfolgte im Jahr 1955 bei Hans Herzfeld und Ernst Fraenkel an der FU Berlin mit der Arbeit \"Die Auflösung der Weimarer Republik. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie\", die bis heute als Meisterwerk der Zeitgeschichtsschreibung gilt und unter anderem Aufnahme in die \"ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher\" (Sachbücher) fand. Brachers Habilitation war die erste in Deutschland im Fach Politikwissenschaft. Von 1955 bis 1958 wirkte er in Berlin als Privatdozent für Politikwissenschaft und Neuere Geschichte. 1958 wurde er vorzeitig zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 1959 wurde Bracher ordentlicher Professor für Wissenschaft von der Politik und Zeitgeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er baute dort mit seinem ersten Assistenten Hans-Helmuth Knütter, dem nachmaligen Professor Hans-Adolf Jacobsen und anderen das Seminar für Politische Wissenschaft auf. Ab 1970 gab er mit Hans-Adolf Jacobsen die Schriftenreihe \"Bonner Schriften zur Politik und Zeitgeschichte\" heraus. Bracher ist vor allem mit Werken über die Weimarer Republik und die Zeit des Nationalsozialismus \"(Die deutsche Diktatur)\" sowie über die Geschichte Europas \"(Die Krise Europas)\" und der politischen Ideen \"(Zeit der Ideologien)\" im 20. Jahrhundert hervorgetreten. Dabei nahmen die Themenfelder Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Politische Bildung einen wichtigen Raum ein. Bracher blieb bis zu seiner Emeritierung 1987 Bonn treu und lehnte diverse Rufe nach Gießen, Hamburg, Cambridge (Harvard) und Florenz ab; Gastprofessuren und Fellowships nahm er u. a. in Stanford, Princeton, Oxford, Washington D.C., Kanada, Florenz, Tel Aviv, Japan, Paris und Schweden wahr. Er wurde in dieser Zeit u. a. von Wissenschaftlern wie Klemens von Klemperer, Hans-Adolf Jacobsen und Hans-Helmuth Knütter vertreten. Bracher war von 1981 bis 1987 Senator der Deutschen Forschungsgemeinschaft und beriet mehrere Forschungseinrichtungen, so die Technische Universität Dresden beim Aufbau des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung. Bracher war parteilos, unterhielt aber gute Kontakte in sämtliche Bundesregierungen.", "section_level": 2}, {"title": "Bracher-Conze-Kontroverse.", "content": "1957 löste eine kritische Rezension des Historikers Werner Conze zu Brachers Habilitationsschrift die sogenannte Bracher-Conze-Kontroverse aus. Conze warf Bracher in der \"Historischen Zeitschrift\" vor, das Präsidialkabinett von Heinrich Brüning fehlgeleitet als Ende der Weimarer Republik und damit als Weg in den totalitären NS-Staat gedeutet zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Vorsitzender wissenschaftlicher Vereinigungen.", "content": "Bracher war von 1962 bis 1968 Vorsitzender der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Von 1965 bis 1967 war er Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW). Von 1980 bis 1988 hatte er den Vorsitz des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Zeitgeschichte in München inne. Im Jahr 1983 gehörte er zu den Mitbegründern der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft (DGfP).", "section_level": 2}, {"title": "Herausgeber.", "content": "Bracher war Gründer und von 1960 bis 1969 Mitherausgeber der politikwissenschaftlichen Fachzeitschrift \"Politische Vierteljahresschrift\" und gehörte von 1978 bis 2008 zum Herausgeberkreis der \"Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte\". Er war als Herausgeber an den wissenschaftlichen Zeitschriften \"Deutsche Rundschau\", \"Neue Politische Literatur\", \"Zeitschrift für Politik\" und \"Journal of Contemporary History\" beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Er war Mitglied:", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Ihm wurden mehrere Ehrendoktorate verliehen:", "section_level": 2}, {"title": "Schüler.", "content": "Promoviert wurden bei ihm 132 Schüler, darunter: Zudem betreute er zwölf Habilitanden u. a.: Beobachter sprachen von einer „Bonner“ oder „Bracher-Schule“; Bracher lehnte diese Zuweisung aufgrund seines pluralistischen und integrativen Ansatzes ab. Außerdem sei es nie seine Intention gewesen, eine Schule aufzubauen.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Bracher war seit 1951 verheiratet mit Dorothee, geb. Schleicher (* 1928), einer Tochter von Rüdiger Schleicher (1895–1945) und Ursula, geb. Bonhoeffer (1902–1983), und Nichte von Dietrich Bonhoeffer.", "section_level": 2}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "Editionen", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Dietrich Bracher (* 13. März 1922 in Stuttgart; † 19. September 2016 in Bonn) war ein deutscher Politikwissenschaftler und Historiker. Er lehrte zunächst an der Freien Universität Berlin und war von 1959 bis 1987 Lehrstuhlinhaber für Wissenschaft von der Politik und Zeitgeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er trat wissenschaftlich vor allem als Totalitarismus- und Demokratieforscher hervor. In Bonn baute er das Seminar für Politische Wissenschaft auf. Bei ihm promovierten und habilitierten sich mehr als 130 Schüler; viele Beobachter sprechen von einer „Bonner Schule“. Bracher war zudem von 1965 bis 1967 Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft und Mitherausgeber fachwissenschaftlicher Periodika. Er erhielt für seinen herausragenden Beitrag zur deutschen Politikwissenschaft zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen wie das Bundesverdienstkreuz und den Orden Pour le Mérite und war Gastprofessor im Ausland.", "tgt_summary": "卡尔·迪特里希·布拉赫(德语:,1922年3月13日—2016年9月19日)是德国政治科学和研究魏玛共和与纳粹德国的历史学家。布拉赫生于斯图加特,1948年获得蒂宾根大学古典学哲学博士学位,随后1949年到1950年间在哈佛大学学习。第二次世界大战期间,他在德国国防军中服役,并于1943年在突尼斯服役时被美军俘获。随后作为战俘被关在堪萨斯康考迪亚营。布拉赫1950年到1958年间在柏林自由大学讲学,并从1959年起在波恩大学任教。1951年,布拉赫与迪特里希·潘霍华的侄女多萝茜·施莱赫结婚。他们有两个孩子。", "id": 1743792} {"src_title": "Ptolemaios XI.", "tgt_title": "托勒密十一世", "src_document": [{"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "Ptolemaios XI. war der Sohn Ptolemaios’ X. († 88 v. Chr.) und führte wie sein Vater den Beinamen Alexander. Seine Mutter ist unbekannt. Die Gattin des Ptolemaios X., Kleopatra Berenike III., war laut dem Zeugnis des Porphyrios die Stiefmutter Ptolemaios’ XI. Als die Königinwitwe Kleopatra III. 103 v. Chr. unmittelbar vor einer militärischen Konfrontation mit ihrem von ihr vertriebenen Sohn Ptolemaios IX. stand, ließ sie ihren Enkel Ptolemaios XI. und zwei weitere Enkel (Ptolemaios XII. und Ptolemaios von Zypern) samt ihren Schätzen und Testament in das Asklepios-Heiligtum auf der Insel Kos in Sicherheit bringen. Nach dem Tod Kleopatras III. (Oktober 101 v. Chr.) übernahm Ptolemaios X. die Alleinherrschaft in Ägypten. Aus Papyrus-Datierungen des Jahres 101/100 v. Chr., in denen der damals auf Kos weilende Ptolemaios XI. als Koregent seines Vaters und dessen Gattin Kleopatra Berenike III. genannt wird, scheint hervorzugehen, dass Kleopatra Berenike III. – wohl auf Wunsch ihres Gemahls – ihren Stiefsohn Ptolemaios XI. adoptierte. Dessen Erhebung zum Koregenten sollte wohl ausdrücken, dass er designierter Nachfolger seines Vaters war. 88 v. Chr. fiel Ptolemaios XI. dem romfeindlichen König Mithridates VI. bei dessen Besetzung von Kos in die Hände. Er musste dem pontischen Herrscher in dessen Reich folgen, konnte sich aber einer königlichen Erziehung erfreuen. Als Mithridates VI. nach seiner Niederlage gegen Sulla 84 v. Chr. in der westkleinasiatischen Stadt Dardanos Friedensgespräche mit dem erfolgreichen römischen Feldherrn aufnahm, nutzte Ptolemaios XI. die Gelegenheit zur Flucht und begab sich zu Sulla. Dieser nahm ihn mit sich nach Rom.", "section_level": 1}, {"title": "Herrschaft.", "content": "Als Ptolemaios IX. Ende 81 oder Anfang 80 v. Chr. starb, regierte seine Tochter Kleopatra Berenike III. etwa ein halbes Jahr lang allein. Angeblich missfiel den Alexandrinern aber eine reine Frauenherrschaft. Sie sandten daher eine Delegation nach Rom, um Ptolemaios XI. als Gatten für Kleopatra Berenike III. zu erbitten. Sulla billigte das Eheprojekt, da er wohl über seinen Schützling Einfluss auf die ägyptische Regierung zu nehmen beabsichtigte; vielleicht hatte er diese Verbindung (mit-)lanciert. Kleopatra Berenike III., die bedeutend älter als ihr Stiefsohn war, wollte ihre Macht aber anscheinend nicht genügend mit ihm teilen. Ptolemaios XI. dürfte ihren Herrschaftswillen nur ungern hingenommen haben. Wohl auf die Rückendeckung Sullas setzend, ließ er seine Gattin etwa im Juni 80 v. Chr. nach 18 oder 19 Tagen Ehe ermorden. Da die getötete Königin aber im Volk große Popularität genossen hatte, wurde Ptolemaios XI. kurz darauf von Mitgliedern einer Schutztruppe mit Einverständnis der zornigen Alexandriner im Gymnasium von Alexandria gelyncht. Über ihn wurde eine \"damnatio memoriae\" verhängt. Später tauchte das Gerücht auf, dass sich Rom auf ein entweder von Ptolemaios X. oder Ptolemaios XI. verfasstes Testaments stützen könnte, das die Weltmacht zu Erben Ägyptens einsetzte. Die Existenz dieses Testament ist in der modernen Forschung umstritten. Der römische Redner und Politiker Marcus Tullius Cicero sprach 63 v. Chr. in seiner Rede \"De lege agraria\" darüber nur in Andeutungen. Damals versuchten einige einflussreiche Politiker offenbar, das Nilland auf Basis des angeblichen Vermächtnisses als römische Provinz einzuziehen. Cicero widersetzte sich diesem Vorhaben energisch und erfolgreich, da er befürchtete, dass ein römischer Statthalter Ägyptens zu mächtig werden könnte. Ptolemaios XII. folgte Ptolemaios XI. auf dem ägyptischen Thron.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ptolemaios XI. Alexander II. (* um 105 v. Chr.; † 80 v. Chr. in Alexandria) war ein Angehöriger der Familie der Ptolemäer. Er regierte Ägypten im Jahr 80 v. Chr. nur wenige Tage.", "tgt_summary": "托勒密十一世·亚历山大二世 Πτολεμαίος ΙΑ' Αλέξανδρος Β'(?—前80年)埃及托勒密王朝国王(前80年在位)。他是最后一个完全合法地继承王位的托勒密王朝成员。", "id": 4646} {"src_title": "Babinetsches Prinzip", "tgt_title": "巴比涅原理", "src_document": [{"title": "Erläuterung und Anwendung.", "content": "Im einfachen Bild der geometrischen Optik breiten sich Lichtstrahlen geradlinig aus. Tatsächlich kann es jedoch durch Beugung zur Ablenkung des Lichtes kommen, beispielsweise wenn das Licht durch eine Blende fällt. An den Rändern der Blende werden die Lichtwellen gebeugt und Interferenz zwischen den gebeugten Lichtwellen führt zu Beugungserscheinungen, d. h., das Bild der Blende auf einem Schirm weicht von dem ab, was man für einen rein geometrisch-optischen Strahlenverlauf erwarten würde. Das Bild auf einem Schirm, das bei einem rein geometrisch-optischen Strahlenverlauf (also ohne Beugungseffekte) entstehen würde, soll im Folgenden mit „geometrisch-optischer Abbildung“ bezeichnet werden. Das von Babinet 1837 aufgestellte Prinzip besagt nun, dass zueinander komplementäre Blenden – also Blenden, bei denen Öffnungen und undurchsichtige Bereiche vertauscht sind – außerhalb des Bereiches, den die geometrisch-optische Abbildung einnehmen würde, die gleichen Beugungserscheinungen erzeugen. Komplementäre Blenden sind zum Beispiel ein Spalt und ein Draht, der genauso dick ist wie der Spalt breit, oder eine Kreisblende und ein Kreisplättchen gleichen Durchmessers. Das Babinet’sche Prinzip erlaubt es daher, die Beugung an einem undurchsichtigen Hindernis auf die an einer Öffnung desselben Umrisses zurückzuführen (siehe Korona – dort wird die Beugung an den Wassertropfen der Wolken auf die Beugung an einer Kreisblende zurückgeführt).", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung in der Elektrodynamik.", "content": "Analog zur Optik lässt sich das Babinet’sche Prinzip auch für die Elektrodynamik einsetzen, so dass sich nützliche Relationen ergeben. Beispielsweise können elektromagnetische Effekte durch Aperturen in leitenden Ebenen berechnet werden. Es reicht die Kenntnis der tangential zur Oberfläche liegenden elektrischen Felder aus, um die transmittierten Felder in der Apertur zu berechnen. Zum Beispiel lässt sich damit das elektromagnetische Feld eines Loches in einer unendlich ausgedehnten, leitenden Oberfläche bestimmen, in der die Stromverteilung nicht berechnet werden kann. Das Loch wird gemäß dem Babinet’schen Prinzip also zur leitenden Oberfläche. Die Oberflächenströme müssen dann nur über das Loch berechnet werden und die Rücktransformation bietet schließlich das Ergebnis für ein Loch in einer unendlich großen, leitenden Fläche.", "section_level": 1}, {"title": "Herleitung.", "content": "Fällt ein Lichtstrahl auf einen Schirm, erzeugt er dort einen hellen Bereich. Wenn zwischen der Lichtquelle und dem Schirm kein Hindernis liegt, breitet sich der Strahl geradlinig – also ungebeugt – aus. Der helle Bereich auf dem Schirm entspricht daher der geometrisch-optischen Abbildung (Abbildung rechts; oben). Die Verteilung von Helligkeit und Dunkelheit auf dem Schirm entspricht einer Verteilung der Amplitude der Lichtwelle. Die Amplitude soll hier mit formula_1 bezeichnet werden. Im hellen Bereich ist die Amplitude groß, außerhalb des hellen Bereiches ist der Schirm dunkel, dort ist die Amplitude also null. Nun sollen zwei komplementäre Blenden nacheinander in den Strahl eingebracht werden (beide Blenden zusammen sollen den Strahl vollständig verdecken), wie in der Abbildung rechts, Mitte und unten, ohne Berücksichtigung von Beugungseffekten dargestellt. Sowohl die Lochblende als auch das undurchsichtige Hindernis erzeugen aber natürlich ein Beugungsbild. Für diese Beugungsbilder von Lochblende und Hindernis kann die auf den Schirm fallende Amplitude jeweils in einen geometrischen und einen Beugungsanteil zerlegt werden: Da die eine Blende jeweils das Licht durchlässt, welches die andere ausschneidet, müssen beide Beugungsbilder zusammen wieder die geometrisch-optische Abbildung der Lichtquelle ohne Blende ergeben. Die Summe der Gesamtamplituden hinter der Lochblende und dem Hindernis formula_6 muss also gleich formula_1 sein: Die Summe der geometrischen Anteile beider Amplitudenverteilungen formula_9 muss gleich dem geometrischen Anteil des Bildes ohne Blende sein – sie muss also ebenfalls gleich formula_1 sein, da es ohne Blende nur den geometrischen Anteil gibt: Setzt man nun Gl. (1) und (2) in Gl. (3) ein, erhält man: Mit Gl. (4) ergibt sich: und damit: Die Anteile der Amplituden, die auf die Beugung entfallen, sind für Lochblende und Hindernis also gleich groß, haben aber entgegengesetztes Vorzeichen – die Amplitudenverteilung der Lochblende ist demnach außerhalb der geometrisch-optischen Abbildung entgegengesetzt zu derjenigen des komplementären Hindernisses: Wo die Lochblende eine negative Amplitude erzeugt, ergibt das Hindernis eine betragsmäßig gleich große positive Amplitude und umgekehrt. Überlagern sich zwei Amplituden, die gleich groß sind, aber entgegengesetztes Vorzeichen haben, ist die Amplitude der Gesamtwelle null, es kommt zur Auslöschung. Überlagert man also die Amplitudenverteilungen beider komplementärer Blenden, erhält man (außerhalb der geometrisch-optischen Abbildung) Auslöschung, und damit Dunkelheit, wie man es für den Fall erwartet, in dem es überhaupt keine Blenden gibt. Die Überlagerung der Amplituden hinter den beiden komplementären Blenden ergibt also die Amplitudenverteilung der Anordnung ohne Blenden. Für die Wahrnehmung der Beugungsbilder ist nun aber nicht die Amplitude entscheidend, sondern die Intensität. Die Intensität des Lichtes ist proportional zum Quadrat der Amplitude – für die Intensität der Beugungsmaxima ist es also gleichgültig, ob die Amplitude positiv oder negativ ist, es kommt nur auf ihre betragsmäßige Größe an. Erzeugt die Lochblende an einer Stelle eine große positive Amplitude, sorgt die komplementäre Blende an derselben Stelle für eine betragsmäßig gleich große negative Amplitude – und beide haben dieselbe Intensität zur Folge. Aus diesem Grund sind die Beugungsbilder von Lochblende und Hindernis außerhalb der geometrisch-optischen Abbildung gleich.", "section_level": 1}, {"title": "Fraunhofer-Beugung.", "content": "Das Babinet’sche Theorem gilt sowohl für Fresnel- als auch bei Fraunhoferbeugung. Bei der Fraunhofer-Beugung befindet sich die Lichtquelle in unendlich großer Entfernung, d. h., die Lichtquelle muss hinreichend klein und der Abstand zwischen ihr und dem Beobachtungsschirm hinreichend groß sein (bzw. Lichtquelle und Schirm müssen durch Linsen in unendliche Entfernung „gerückt“ werden). Im Fall einer annähernd punktförmigen Lichtquelle wird auch der Bereich der geometrisch-optischen Abbildung sehr klein und spielt im Beugungsbild kaum eine Rolle. Damit sehen bei der Fraunhofer-Beugung die Beugungsbilder der komplementären Blenden insgesamt (fast) gleich aus. (Daher ist es gerechtfertigt, die bei der Entstehung der Korona maßgebliche Beugung an Wassertropfen durch eine Beugung an Kreisblenden zu ersetzen.)", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Babinet’sche Prinzip (auch Babinet’sches Theorem) ist ein Satz aus der Optik und besagt, dass die Beugungsbilder zweier zueinander komplementärer Blenden (beispielsweise Spaltblende und ein Draht gleicher Dicke) außerhalb des Bereiches, in den die geometrisch-optische Abbildung fällt (also die Abbildung ohne Beugungseffekte), gleich sind. Beispielsweise unterscheidet sich das Beugungsbild eines Einzelspalts kaum von dem eines Drahtes und das einer Kreisscheibe nicht von dem eines Loches in der Größe des Kreises.", "tgt_summary": "巴比涅原理,也译作巴俾涅原理,指在点光源照射下,一个不透光物体产生的衍射图样和一个带有与该物体形状、大小完全相同的孔的衍射屏产生的衍射图样完全相同。 巴比涅原理大多用在光学,但它对其它形式的电磁辐射也是正确的。事实上,它是所有波衍射的一般原理,都是正确的。巴比涅原理的最常用地方是它能觉察尺寸和形状的等价。", "id": 541432} {"src_title": "Ankylosauridae", "tgt_title": "甲龍科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Ankylosauridae teilen den Körperbau der Ankylosauria. Der breite, massive Rumpf wird von vier kurzen, kräftigen Gliedmaßen getragen, wobei die Hinterbeine länger als die Vorderbeine sind. Der Nacken, der Rumpf und die Oberseite des Schwanzes waren von einer Panzerung aus Knochenplatten bedeckt. Der Schädel der Ankylosauridae war – im Gegensatz zu den Nodosauridae, der zweiten Untergruppe, breiter gebaut und hat eine grob dreieckige Form. Die jeweils zwei knöchernen Auswüchse hinter der Augenhöhle und an der Wange waren groß und pyramidenförmig – bei den Nodosauridae waren sie rundlicher und stumpfer. Wie bei allen Ankylosauria waren die Zähne klein und blattförmig und an eine pflanzliche Ernährung angepasst. Die Oberseite des Schädels und manchmal sogar die Augenlider waren ebenfalls mit einer knöchernen Panzerung versehen. Im Gegensatz zu den Nodosauridae hatten die Ankylosauridae keine auffälligen Stacheln in der Schulterregion. Unterschiede gibt es auch im Bau des Schulterblatts, das bei den Ankylosauridae nicht den beulenartigen Auswuchs (Acromion) aufwies. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die knöcherne Schwanzkeule, die zumindest bei den höher entwickelten Ankylosauridae in der Oberkreide vorhanden war. Die ältesten Ankylosauridae im Oberjura und in der unteren Unterkreide hatten zunächst flexible Schwänze ohne Schwanzkeule, die S-förmig zur Seite gebogen werden konnten. In der oberen Unterkreide und während der unteren Oberkreide versteiften die Schwänze immer mehr. In den letzten 20 Millionen Jahren der Oberkreide kam dann die Schwanzkeule dazu.", "section_level": 1}, {"title": "Paläobiologie.", "content": "Das breite Maul lässt darauf schließen, dass die Ankylosauridae nicht auf bestimmte Pflanzenformen spezialisiert waren, sondern wahllos alles abgerupft haben. Die Schwanzkeule diente vermutlich der Verteidigung gegenüber Fressfeinden, nach anderen Meinungen könnte sie auch bei Rivalenkämpfen mit Artgenossen eingesetzt worden sein oder einer zweifelhaften Theorie zufolge als Köder gedient haben, der Angreifer vom Kopf ablenkte. In vielen Aspekten stimmt die mutmaßliche Lebensweise der Ankylosauridae mit der der übrigen Ankylosauria überein.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Systematik der Ankylosauria ist in vielen Bereichen umstritten. Das ist auch dadurch bedingt, dass viele Funde schlecht erhalten sind und eine eindeutige Diagnose oft kaum möglich ist. Diskutiert wird auch die Zugehörigkeit der Polacanthidae oder Polacanthinae, die manchmal den Ankylosauridae und manchmal den Nodosauridae zugeordnet werden. Die hier beschriebene Systematik folgt weitgehend M. Vickaryous et al. (2004), zum Vergleich wird – wo es Abweichungen gibt – die Systematik von K. Carpenter oder die Zuordnung durch die Erstbeschreiber in Klammern hinter dem Namen dargestellt. (Siehe auch Innere Systematik der Ankylosauria.)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ankylosauridae sind eine der zwei Subtaxa (Untergruppen), in die die Dinosauriergruppe der Ankylosauria eingeteilt wird. Sie lebten vom Oberjura bis zur Oberkreide.", "tgt_summary": "甲龙科(学名:)是群装甲恐龙,甲龙下目的另一科是结节龙科。甲龙科出现于1亿2200万年前,并且在6500万年前的白垩纪-第三纪灭绝事件中灭亡。甲龙科恐龙发现于北美洲、欧洲、以及东亚,但很少保存良好的标本,大部分只发现骨头碎片。", "id": 1433216} {"src_title": "Himyar", "tgt_title": "希木叶尔王国", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Aufstieg Himyars.", "content": "Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. siedelten Himyaren im Grenzgebiet zwischen Qataban und Hadramaut. Wohl im 1. Jahrhundert v. Chr. gewann der Stammesverband Himyar im jemenitischen Bergland die Unabhängigkeit von Qataban. Die \"himyarische Ära\", nach der die Inschriften des sabäo-himyarischen Reiches datiert waren, begann um 110 v. Chr. Hauptstadt wurde Zafar. Da sich das neue Reich abseits der Weihrauchstraße befand, expandierte es zur Küste, um den Seehandel am Ausgang des Roten Meeres kontrollieren zu können. Nach Kenneth A. Kitchen wurden im frühen 1. Jahrhundert n. Chr. Saba und Himyar auf friedliche Art geeinigt. Diese Union zerbrach Kitchen zufolge um 140 n. Chr. In den nächsten Jahrzehnten standen sich Saba und Himyar zumeist feindlich gegenüber, noch in der Schlacht von Hurmatum 248/49 konnte offenbar keine Partei einen eindeutigen Sieg erringen. Um 260/70 schließlich ging Himyar aus dem Machtkampf mit Saba als Sieger hervor. Zwar sah sich das nun entstandene sabäo-himyarische Reich als Nachfolger Sabas, doch wurde es vom himyarischen Zafar aus regiert. Bereits 175 fiel das qatabanische Territorium vollständig an Himyar. Mit der Unterwerfung von Hadramaut (um 300 n. Chr.) durch Schammar Yuhar'isch war letztlich der gesamte Jemen unter himyarischer Herrschaft vereinigt. So trugen die Herrscher nun den Titel „Könige von Saba, Dhu-Raydan, Hadramaut und Yamanat“. Die Zusatzbezeichnung \"Dhu-Raydan\" verweist auf den Herrschaftssitz in Zafar. Außerhalb der angestammten Gebiete der altsüdarabischen Königreiche stellten parallel zu den Ereignissen die aufstrebenden Sassaniden hegemoniale Ansprüche im Nahen Osten, nachdem sie sich der Kontrolle der Parther im Jahr 224 n. Chr. entledigt hatten. Diese sollten später auch die Macht in Himyar übernehmen. Zu Beginn seiner Amtszeit im Jahr 275 vertrieb König Yasir Yuhan'im I. die Aksumiten, die sich in der Tihama für Jahrhunderte breit gemacht hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Übergang zum Monotheismus.", "content": "In der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts taucht in den himyarischen Inschriften zum ersten Mal \"Ilān, der Herr des Himmels\" (\"ʾl bʿl smy\") auf. Damit kündigt sich in Himyar der Übergang zum Monotheismus an, der sich Ende des 4. Jahrhunderts auch auf staatlicher Ebene vollzog. In einer Inschrift von Dharaʾʾamar Ayman wird \"der Herr von Leben und Tod, der Herr von Himmel und Erde, der alles erschaffen hat\" angerufen. In der neueren Forschung wird nicht bezweifelt, dass sich die himyarische Spitze seit dem späten 4. Jahrhundert zum Judentum bekannte und diesen Glauben auch förderte. Unter Abukarib Asad erreichte das Reich Anfang des 5. Jahrhunderts seinen Höhepunkt. Durch Feldzüge bis nach Yathrib/Medina wurde der Einfluss der Himyaren über Südarabien hinaus auch auf große Teile des westlichen Arabiens ausgedehnt. In der Folgezeit kam es zu Aufständen durch Beduinen. Der Niedergang der alten Handelszentren an der Weihrauchstraße konnte ebenfalls nicht gestoppt werden. Zunehmend gewann das jemenitische Hochland mit seinen umfangreichen Niederschlägen und der entwickelten Landwirtschaft an Bedeutung für die Wirtschaft des Reiches.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen Äthiopien und Persien.", "content": "Anfang des 6. Jahrhunderts kam es bei den Himyaren zu einem Konflikt zwischen solchen Parteien, die mit dem Christentum sympathisierten und mit dem aksumitischen Reich verbündet waren, und anderen, die auf Autonomie setzten. Mit der Herrschaft von Maʿdīkarib Yaʿfur setzte sich zunächst die christliche pro-äthiopische Partei durch. Yusuf Asʾar Yathʾar, der sich um 522 an die Macht putschte und ein Vertreter der autonomistischen Partei war, unterstrich seine unabhängige Machtposition durch die Betonung seines jüdischen Glaubens, wobei er hart gegen Christen in Himyar vorging. Kurz nach Erringung der Herrschaft kam es zu einem Krieg gegen das christliche aksumitische Reich, in dessen Verlauf Yūsuf die in seinem Land lebenden Äthiopier und Christen verfolgen ließ. Um 525 organisierte der äthiopische Negus Ella Asbeha eine militärische Expedition nach Himyar, beseitigte Yusuf Asʾar Yathʾar, und setzte mit Sumyafa ʿAshwaʿ einen eigenen himyarischen Vasallen ein, da es für die Aksumiten einfacher war, Himyar mittels eines lokalen Königs zu regieren statt in Eigenregie. Dieser wurde in den 530er Jahren durch Abraha, einen äthiopischen General im Rahmen eines Aufstandes verdrängt. Abraha machte sich 535 vom aksumitischen Reich unabhängig und Sanaa zu seiner Hauptstadt. So entging er der politisch-geographisch isolierten Lage Zafars, brach klar mit der himyarischen Tradition und profitierte vom wirtschaftlichen Zuwachs Sanaas als Pilgerzentrum. Um 570 wandten sich Nachkommen der himyarischen Elite an die persischen Sassaniden und baten sie um Unterstützung bei der Vertreibung der Äthiopier. In den Jahren 575–576 kam es daraufhin zu einer persischen Intervention, die Himyar zu einem persischen Protektorat machte. Nachdem 597 mit Saif ibn Dhi Yazan der letzte himyarische Vasall der Sassaniden gestorben war, übernahmen diese die direkte Herrschaft in Himyar und machten es zu einer persischen Provinz. In dieser Zeit der Wirren wurde Ma'rib, nach dem letzten Bruch am Staudamm von Ma'rib (572), endgültig aufgegeben (\"siehe hierzu den Artikelabschnitt: Architekturgeschichte Südarabien\").", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Könige von Himyar.", "content": "Die folgende Tabelle gibt die Könige Himyars nach der Rekonstruktion von Kitchen 1994 an:", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Die bekannten Inschriften aus dem himyarischen Reich sind in einer Variante des Sabäischen, einer altsüdarabischen Sprache, geschrieben. Die gesprochene Sprache der Himjaren, das Himyarische, ist dagegen nur durch spätere Aussagen arabischer Autoren aus der Zeit nach der Islamisierung bekannt und unterschied sich sowohl vom Arabischen als auch vom Altsüdarabischen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Himyar (altsüdarabisch \"Ḥmyr\", ; auch \"Himjar\") war ein altsüdarabisches Königreich im heutigen Jemen, das etwa vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis 570 n. Chr. bestand. Das Zentrum befand sich in der im jemenitischen Hochland gelegenen Stadt Zafar mit der Königsburg Raydan in 2800 Metern Höhe etwa 14 Kilometer südöstlich der heutigen Provinzstadt Yarīm. Als letzter vorislamischer Staat im Jemen wurde der Name „Himyar“ bis ins 19. Jahrhundert allgemein für das vorislamische Südarabien gebraucht.", "tgt_summary": "希木叶尔王国(, \"Mamlakat Ḥimyar\",南阿拉伯字母: 𐩢𐩣𐩺𐩧𐩣,),希腊罗马人称为“Homerite”,是古也门存在过的一个王国。于公元前110年建立,定都宰法尔(,\"Ẓafār\"),后于4世纪迁都至今天的萨那。公元前25年,希木叶尔王国第一次征服了临近的示巴王国,3世纪时征服哈德拉毛。其对示巴的政治控制不太稳定,直到280年左右完全征服示巴王国。525年亡于阿克苏姆帝国的入侵。其末代国王祖·努瓦斯(Dhu Nuwas)记载于《古兰经》的“象军”故事中。", "id": 1354150} {"src_title": "Fitnessstudio", "tgt_title": "健身房", "src_document": [{"title": "Angebote und Ausstattung.", "content": "Das Angebot umfasst in der Regel Training an Fitnessgeräten wie auch betreute Kurse mit festen Start- und Endzeiten. Im Bereich der Fitnessgeräte kann zwischen folgenden drei Sparten unterschieden werden: Im Bereich des Kursangebotes versuchen sich die Studios voneinander zu unterscheiden und mit einem breiten Angebot zu werben: Einige Fitnessstudios und Studio-Ketten haben ihr Angebot speziell auf weibliche Kunden abgestimmt. Viele Fitnessstudios stellen Physiotherapeuten und Sportmediziner oder ausgebildete Fitnesstrainer zur Betreuung ihrer Kunden ein. Fitnesstrainer ist eine Aus- bzw. Weiterbildung, die durch interne Vorschriften der Lehrgangsträger geregelt ist. Die Lehrgänge unterschiedlicher Dauer werden von privaten Bildungsträgern durchgeführt. Große Fitnessketten bieten auch Sauna-, Massage- oder Wellnessbereiche an. In sogenannten Mikro-Fitnessstudios wird zumeist ohne die klassischen Fitnessgeräte auf kleinerem Raum trainiert. Zum Einsatz kommt meist das sog. EMS-Training unter Anleitung und Steuerung eines Personal Trainer, da der Trainierende den verwendeten Reizstrom nicht selbst steuern kann.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Aspekte und Marktsituation.", "content": "Fitnessstudios finanzieren sich in der Regel über monatliche Beiträge. Ein Vertrag kann oft entweder über bestimmte Zeit oder für ein bestimmtes Programm unterschrieben werden. In Deutschland gibt es rund 8.330 Fitness-Unternehmen (2017), davon rund 1.000 Ketten mit mindestens drei Betrieben. Das Konzept dieser Unternehmen sind extrem große Studios (bis 3.000 m2 und mehr) in Ballungsgebieten mit mehr als 50.000 Einwohnern, mit flexiblen Öffnungszeiten (sogar 24 Stunden 7 Tage die Woche) und niedrigen Monatsbeiträgen, dies allerdings nur bei fester Mindestvertragslaufzeit. Aber auch kleinere Konzepte wie die Mikrostudios finden ihren Platz im Markt. Ende 2016 verzeichnete die Branche einen Mitgliederbestand von rund 9,5 Millionen und ist damit größer als der Deutsche Fußball Bund (DFB) mit rund 6,9 Millionen Mitgliedern. Die meisten Mitglieder in Deutschland hat die „Discount-Kette“ McFit (über 1,4 Millionen Mitglieder). Die ehemals umsatzstärkste Kette „ELIXIA“ hat im Juli 2009 Insolvenz angemeldet. Daneben gibt es die Unternehmen FitX, Injoy Fitness, Fitness First, Clever fit und Kieser Training, die die vorderen Plätze mit jeweils über 200.000 Mitgliedern belegen. Es gibt Fitnessstudio-Ketten in Form von Franchise-Systemen. Die größten Franchise-Systeme am deutschen Fitnessmarkt sind: Injoy, Kieser Training und Clever fit. In den letzten Jahren haben jedoch immer mehr Sportvereine eigene Fitnessstudios eröffnet. Da die Sportvereine steuerlich begünstigt sind, gelingt es ihnen in der Regel gegenüber rein kommerziellen Fitnessstudios wettbewerbsfähig zu sein. Wenn es sich bei den Studio-Besuchern jedoch nicht um Vereinsmitglieder, sondern um Nicht-Mitglieder handelt, entfällt das Steuerprivileg. Durch diese duale Struktur des Sportmarktes unterscheidet sich die Situation in Deutschland von der in anderen europäischen Ländern mit weniger Eingriffen in den Sport als Wirtschaftsgut.", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufer.", "content": "Die medico-mechanische Therapie des schwedischen Arztes Gustav Zander war das Vorbild der heutigen apparategestützten Trainingstherapien. In den 1890er Jahren existierten rd. 80 sogenannte \"Zander-Institute\".", "section_level": 1}], "src_summary": "In einem Fitnessstudio, auch \"Fitness-Center\", \"Fitnesszentrum\", \"Gym\", \"Sportstudio\" oder \"Muckibude\" genannt, findet man unterschiedliche Geräte zum gezielten Kraft- oder Ausdauertraining. Oft werden auch animierte Kurse für Aerobic, Indoorcycling oder Ähnliches angeboten. Nicht selten sind auch Sauna- oder Wellnessbereiche angeschlossen.", "tgt_summary": "健身房,又名健身馆、健身室,是用作健身的房间,通常装设有健身器材。健身房是现代社区常见,例如屋苑、会所、学校、大企业、社区会堂等。另外也有附设于游泳池、体育馆等运动场所的,以及派有教练指导、付费制的健身中心。", "id": 3041729} {"src_title": "Finite-Differenzen-Methode", "tgt_title": "有限差分法", "src_document": [{"title": "Beispiel zur numerischen Lösung einer gewöhnlichen DGL.", "content": "Gegeben sei das Randwertproblem Die Lösungsfunktion formula_4 lässt sich hier exakt berechnen zu formula_5. Zur Lösung mit der Differenzenmethode wird das Intervall formula_6 diskretisiert durch die Gitterpunkte formula_7 für formula_8 mit der Maschenweite formula_9. Die Diskretisierung der zweiten Ableitung erfolgt mit den zentralen Differenzenquotienten der zweiten Ableitung Dies ergibt an den inneren Gitterpunkten die Differenzengleichungen für die numerischen Näherungswerte formula_13 der Lösungswerte formula_14. Unter Verwendung der gegebenen Randwerte formula_15 und formula_16 ist dies ein lineares Gleichungssystem mit formula_17 Gleichungen für die formula_17 Unbekannten formula_19. In Matrixform lautet das zu lösende System hier: Da in jeder Zeile maximal nur drei Unbekannte vorkommen, handelt es sich um ein System mit dünnbesetzter Koeffizientenmatrix, genauer um ein System mit Tridiagonal-Toeplitz-Matrix.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel zur numerischen Lösung einer partiellen DGL.", "content": "Im Folgenden wird die numerische Lösung der Wärmeleitungsgleichung auf einem beschränkten Gebiet formula_21 betrachtet:", "section_level": 1}, {"title": "Numerische Lösung im 1D.", "content": "Im 1D-Fall ist formula_25 ein beschränktes Intervall. Da in diesem Fall nur eine Ortsableitung betrachtet wird, kann die Wärmeleitungsgleichung folgendermaßen geschrieben werden:", "section_level": 2}, {"title": "Diskretisierung.", "content": "Um die Finite-Differenzen-Methode anwenden zu können, muss das Intervall formula_21 zunächst in endlich viele Teilintervalle unterteilt werden. Hierfür werden formula_28 äquidistante Stützstellen verwendet: Die Gitterweite dieser Diskretisierung ist also formula_31. Nach Voraussetzung verschwindet die gesuchte Funktion formula_32 an den Randwerten, d. h. formula_33, sodass diese Werte nicht weiter betrachtet werden müssen. Damit lassen sich die Funktionsauswertungen von formula_32 an Stützstellen als Vektor im formula_35 darstellen:", "section_level": 3}, {"title": "Approximation der Ableitung.", "content": "Die zweite Ableitung von formula_32 bzgl. des Orts kann nun an den Stützstellen durch Differenzenquotienten zweiter Ordnung approximiert werden: formula_38 Wird die Wärmeleitungsgleichung nach formula_39 umgestellt, ergibt sich damit folgendes System gewöhnlicher Differenzialgleichungen erster Ordnung: wobei formula_41 und formula_42. Diese System kann nun durch beliebige Verfahren zur Lösung von gewöhnlichen Differenzialgleichungen, wie z. B. das Runge-Kutta-Verfahren oder das Euler-Verfahren, gelöst werden.", "section_level": 3}, {"title": "Güte der Approximation.", "content": "Eine Finite-Differenzen-Methode erzeugt ein lineares Gleichungssystem (analog Gleichung im Kapitel Beispiel) wobei formula_44 die numerische Approximation der Lösung ist und formula_45 die Abhängigkeit vom Gitter explizit darstellen soll. Sei formula_46 die exakte Lösung und formula_47 die endliche Darstellung mittels formula_48. Eine FDM heißt \"konsistent von Ordnung\" formula_49, falls es ein formula_50 gibt mit Eine FDM heißt \"stabil\", falls es ein formula_52 gibt, sodass für alle formula_53 gilt Man kann zeigen, dass aus Konsistenz und Stabilität schon Konvergenz folgt, also", "section_level": 2}], "src_summary": "Finite-Differenzen-Methoden (kurz: FDM), auch \"Methoden der endlichen (finiten) Differenzen\" sind eine Klasse numerischer Verfahren zur Lösung gewöhnlicher und partieller Differentialgleichungen.", "tgt_summary": "在数学中,有限差分法(finite-difference methods,简称FDM),是一种微分方程数值方法,是通过有限差分来近似导数,从而寻求微分方程的近似解。", "id": 1242916} {"src_title": "Predator 2", "tgt_title": "铁血战士2", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach dem ersten Auftauchen eines Predators im Dschungel geht 1997 erneut ein Predator auf die Jagd, diesmal in Los Angeles, wo rivalisierende Banden Kämpfe gegeneinander und gegen die Polizei führen. Eines Tages wird ein ranghohes Mitglied einer kolumbianischen Bande beim Sex in seiner Wohnung von Jamaikanern brutal ermordet, indem sie ihn bei einem Voodoo-Ritual erstechen und ihn nackt und kopfüber an der Zimmerdecke aufhängen. In diesem Moment stößt ein Predator dazu und streckt die gesamte jamaikanische Bande nieder. Beim letzten Opfer hebt der Außerirdische kurzzeitig seine Tarnung auf, sodass die Geliebte des Kolumbianers ihn sehen kann. Da der Predator nur Bewaffnete tötet, verschont er die Frau, die später der Polizei erzählt, der leibhaftige Teufel sei erschienen. Der hitzköpfige Detective Mike Harrigan übernimmt die Ermittlungen und gerät bald mitsamt seiner Einheit ins Visier des Außerirdischen. Der Predator bringt einen nach dem anderen aus Harrigan Einheit um mit Ausnahme von Leona, da er durch seine Röntgensicht ihre Schwangerschaft erkennt. Derweil hat sich eine Geheimorganisation der Regierung an die Fersen des fremdartigen Jägers geheftet; angeführt von Agent Keyes wollen sie Harrigan als Köder benutzen, um den Predator einzufangen. Harrigan kommt Keyes jedoch auf die Schliche und stellt ihn zur Rede. Während sie das Wesen in einem Kühlhaus erwarten, erläutert Keyes, dass vor Jahren ein ähnliches Geschöpf eine US-Spezialeinheit im Dschungel von Zentralamerika angegriffen hat und bis auf zwei Personen alle getötet wurden. Dieses Wesen sei mit überragender Technologie ausgestattet. Harrigan wird klar, dass ebendiese Technologie der Grund für das Interesse der Regierung ist. Das Wesen soll daher möglichst nicht getötet, sondern mit Flüssigstickstoff kampfunfähig gemacht und gefangen genommen werden. Dann taucht der Predator im Kühlhaus auf, doch obwohl sie ihm eine Falle gestellt haben, tötet das Wesen Keyes und sein schwer bewaffnetes Einsatzteam und wendet sich dann Harrigan zu. Dieser bekämpft es mit mehr Erfolg und verfolgt es bis in dessen Raumschiff, das in einem abgelegenen Tunnel liegt. Hier gelingt es Harrigan mit letzter Kraft, den Predator mithilfe dessen eigener Waffe zu töten, einer messerscharfen, tellergroßen Wurfscheibe. Unmittelbar nach dem Tod des Jägers enttarnen sich rund um den überraschten Harrigan weitere Außerirdische, die den Kampf beobachtet haben. Sie tragen die Leiche ihres Gefährten fort, und einer von ihnen zollt Harrigan Respekt, indem er ihm eine alte Pistole überlässt, in welche die Inschrift \"Raphael Adolini 1715\" eingraviert ist. Dann gibt er Harrigan zu verstehen, dass dieser verschwinden soll, und die Außerirdischen verlassen mit ihrem Raumschiff die Erde. Harrigan kann im letzten Moment den Tunnel verlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Auftritt des Aliens.", "content": "Von entscheidender Bedeutung für die Weiterentwicklung der Predator-Figur war ein Detail kurz vor Ende des Films, das die Macher um Stan Winston ursprünglich nur als Insider-Gag gedacht hatten: als Harrigan das Raumschiff betritt, entdeckt er an einer Wand die Jagdtrophäen seines Gegners – darunter den langgezogenen, augenlosen Schädel des Aliens aus dem Film \"Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt\". Inspiriert wurde Winston dazu durch den bei Dark Horse Comics bereits ein Jahr zuvor erschienenen \"Aliens vs. Predator\" Comic. Die Comics und der Auftritt des Xenomorph-Schädels in Predator 2, führte dazu, dass die Fans der beiden Science-Fiction-Filmreihen fortan davon ausgingen, dass diese in ein und demselben fiktiven Universum spielen. Lizenzinhaber 20th Century Fox gefiel die Idee, und so wurden weitere Comics geschrieben und das gleichnamige Spiele-Franchise war geboren, welches 2004 in dem Film \"Alien vs. Predator\" seinen Höhepunkt fand und schließlich durch die Fortsetzung \"Aliens vs. Predator 2\" Ende 2007 fortgeführt wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Predator 2 ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1990 und die Fortsetzung von \"Predator\" (1987). Der Film startete am 30. Mai 1991 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": "《铁血战士2》(英语:Predator 2)是一部1990年的美国科幻动作电影,由史蒂芬·霍普金斯执导,吉姆·汤玛斯和约翰·汤玛斯两兄弟编剧。主演有丹尼·格洛弗、鲁宾·布雷、盖瑞·布什、玛丽亚·康琪塔·艾朗索、比尔·帕克斯顿和凯文·彼得·霍尔。本片为1987年《铁血战士》的续集,且由凯文·彼得·霍尔再次扮演铁血战士(捕食者)。故事设定在1997年,讲述了铁血战士降临洛杉矶,卷入了毒贩与警方的斗争中,最终被哈里根警长消灭的故事。片中的铁血战士有讲英语的能力,这是其他铁血战士系列电影中独一无二的一个设定。", "id": 1906807} {"src_title": "Leopold Ružička", "tgt_title": "拉沃斯拉夫·鲁日奇卡", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ružička war der Sohn des Küfers Stjepan Ružička und dessen Ehefrau Ljubica Sever, zu seinen Vorfahren zählten Donauschwaben, Slowaken und Österreicher. Obwohl bereits 1891 sein Vater starb, schaffte es Ružička, in Osijek (in Slawonien) die Matura (Abitur) zu erreichen. 1906 immatrikulierte er sich an der Technischen Hochschule Karlsruhe für das Fach Chemie, wobei er sich hauptsächlich für die organische Chemie interessierte. Sein Doktorvater Hermann Staudinger nahm ihn nach der erfolgreichen Promotion 1910 als Assistenten auf. Im Oktober 1912 folgte Ružička Staudinger, der einen Ruf an die ETH Zürich erhalten hatte, als Assistent nach Zürich. Im selben Jahr heiratete er Anna Hausmann. 1918 erhielt er das Bürgerrecht von Zürich. Als er sich 1916 für seine Habilitation einem eigenen Forschungsgebiet zuwandte, kam es zum Bruch mit Staudinger. Ružička musste sich seinen Lebensunterhalt und die benötigten Hilfsmittel bei der chemischen Industrie suchen. Schließlich entstand eine modellhafte Zusammenarbeit zwischen akademischer und industrieller Forschung. Dabei arbeitete er mit einer der ältesten Parfümfabriken Europas zusammen; Haarmann & Reimer in Holzminden. 1918 konnte er an der ETH seine Habilitation vorlegen und schon wenige Wochen später interessierte sich die Fa. \"CIBA\" aus Basel dafür. 1920 wurde er auch Privatdozent an der Universität Zürich, was er bis 1925 blieb. 1921 boten ihm die Parfumeure \"Chuit, Naef & Firmenich\" aus Genf eine äußerst lukrative Zusammenarbeit an. 1923 wurde er an der ETH zum Titularprofessor ernannt. Wegen mangelnder Unterstützung an der ETH und besserer Arbeitsmöglichkeiten in der Genfer Industrie siedelte Ružička 1926 nach Genf über. Noch im gleichen Jahr erhielt er eine Berufung an die Universität Utrecht, wo er von Oktober 1926 bis 1929 als Professor für organische Chemie lehrte und forschte. 1929 nahm er das Angebot an, als Nachfolger von Richard Kuhn an die ETH zurückzukehren. Nun ließ er sich definitiv in Zürich nieder, wo er in der Nähe der Hochschule ein Grundstück kaufte und ein Haus bauen ließ. An der ETH widmete er sich zunächst dem Ausbau des von seinen Vorgängern vernachlässigten Laboratoriums. Das fruchtbare wissenschaftliche Umfeld und der steigende Bedarf der chemischen Industrie an Spezialisten sorgte für regen Zustrom ans Institut. Unter seinen Mitarbeitern ist besonders Tadeus Reichstein zu erwähnen, der 1938 an die Universität Basel wechselte und 1950 den Nobelpreis für Medizin erhielt. 1951 heiratete Ružička in zweiter Ehe Gertrud Acklin. 1957 ging er in den Ruhestand von seiner Professur der Chemie an der Eidgenossische Technische Hochschule. Er starb 1976 und wurde auf dem Friedhof Fluntern beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Ružička genoss durch seine Arbeiten über vielgliedrige Ringe (er galt als \"Herr der Kohlenstoffringe\", wobei er sich vor allem mit nicht-aromatischen (alicyclischen) Ringstrukturen befasste) und Terpene sowie seine Untersuchungen über Steroide und männliche Sexualhormone hohes wissenschaftliches Ansehen. Dabei erweiterte er die Kenntnis ungewöhnlicher Ringstrukturen in der organischen Chemie um Ringe von bis zu 17 Gliedern, was zuvor für unmöglich gehalten wurde, ähnlich wie seinerzeit Ringe mit sehr wenigen Kohlenstoffatomen (weniger als sechs) bis zur Arbeit von William Henry Perkin junior, die Ruzicka als Inspiration diente. Versuche zur Synthese von Ringen mit 9 Kohlenstoffatomen durch Nikolai Dmitrijewitsch Selinski und Richard Willstätter waren zuvor gescheitert und man hielt acht Kohlenstoffatome für eine obere Grenze. Er arbeitete für die Duftstoffindustrie (wo vielfach Terpene Anwendung finden) und synthetisierte Moscin (der Hauptbestandteil von Moschus) und Zibet (Hauptbestandteil des Dufts von Zibetkatzen), die vorher sehr teure Naturstoffe waren und die Tiere bedrohten, von denen sie stammten. Er bestimmte die Struktur der männlichen Sexualhormone Testosteron und Androsteron und synthetisierte diese. Er war einer der wichtigsten Pioniere auf dem Gebiet der Terpene neben Otto Wallach und Adolf von Baeyer und formulierte 1922 die schon Wallach bekannte Biogenetische Terpenregel (der Name stammt von ihm). Ružička fand und synthetisierte aus der Chrysanthemenart \"Chrysanthemum cinerariifolium\" (früher \"Pyrethrum cinerariaefolium\", einer dalmatinischen Insektenpflanze) wirksame Insektizide (vom Typ der Pyrethrine).", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1939 wurde ihm zusammen mit Adolf Butenandt für seine \"Arbeiten über Polymethylene und höhere Terpenverbindungen\" der Nobelpreis für Chemie verliehen. Neben vielen anderen Ehrungen wurden Ružička insgesamt acht Ehrendoktorwürden verliehen. Er war Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Akademien. 1932 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. 1938 wurde Ružička in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1944 in die National Academy of Sciences. Die ETH verleiht jährlich den von der chemischen Industrie gestifteten Ružička-Preis an in der Schweiz arbeitende junge Chemiker.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Ružička engagierte sich auch politisch (u. a. im Schweizerisch-Jugoslawischen Hilfsverein und gegen Kernwaffen) und machte sich einen Namen als Kunstsammler: Er schenkte dem Kunsthaus Zürich eine Reihe von Gemälden niederländischer Meister und rief eine Ružička-Stiftung ins Leben, die das Ziel verfolgte, diese Sammlung im Zürcher Kunsthaus zu ergänzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leopold Ružička (\"Lavoslav Stjepan Ružička\"; * 13. September 1887 in Vukovar, Königreich Kroatien und Slawonien, Österreich-Ungarn; † 26. September 1976 in Mammern, Kanton Thurgau, Schweiz) war ein kroatisch-schweizerischer Chemiker und Hochschullehrer.", "tgt_summary": "拉沃斯拉夫·斯捷潘·鲁日奇卡(克罗地亚语:,1887年9月13日克罗地亚武科瓦尔 - 1976年9月26日瑞士),克罗地亚化学家,1939年获诺贝尔化学奖。", "id": 2274567} {"src_title": "Boulevard der Dämmerung", "tgt_title": "日落大道 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Joe Gillis liegt tot in einem Swimmingpool. Die Polizei, die Presse und das Fernsehen sind unterwegs zum Ort des Geschehens. Gillis erzählt aus dem Jenseits, wie es dazu kam. Gillis, Drehbuchautor von einigen B-Movies in Hollywood, ist völlig mittellos. Niemand will seine Drehbücher annehmen. Deshalb spielt Gillis mit dem Gedanken, seine frühere Arbeit als Journalist in der Provinz wieder aufzunehmen. Bei einem der Produzenten trifft er auf die Produktionsassistentin Betty Schaefer, die sein Treatment scharf kritisiert. Gillis’ Finanzlage ist so prekär, dass er seit vier Monaten die Raten für seinen Wagen nicht mehr bezahlen konnte. Auf der Flucht vor seinen Gläubigern gerät Gillis zufällig auf das Anwesen der Stummfilm-Diva Norma Desmond. Isoliert und vergessen von der Außenwelt lebt diese mit ihrem Butler Max von Mayerling in der heruntergekommenen, aber immer noch prunkvollen Villa. Norma glaubt zunächst, Gillis sei gekommen, um ihren kürzlich verstorbenen Schimpansen zu bestatten. Als Norma erfährt, dass Gillis Drehbuchautor ist, bittet sie ihn, das von ihr geschriebene Drehbuch zur Geschichte der Salome zu bearbeiten. Sie ist davon überzeugt, dass Cecil B. DeMille es mit ihr in der Titelrolle verfilmen wird und dies ihre großartige Rückkehr auf die Leinwand sein wird. Bestärkt wird diese Überzeugung auch dadurch, dass Max Anrufe der Paramount entgegennimmt und vermeintlich mit DeMille über den Film spricht. Norma ahnt nicht, dass das Studio lediglich ihren Wagen, einen Isotta Fraschini aus den 1920er Jahren, für Filmaufnahmen verwenden möchte. Da Norma oft Fanpost bekommt, glaubt sie, dass die ganze Welt auf einen neuen Norma-Desmond-Film wartet. Gillis findet später heraus, dass Max die Briefe verfasst und Norma dadurch in ihrem Wahn bestärkt, sie sei nach wie vor ein großer Star. Zudem stellt sich heraus, dass Max Normas Entdecker, Regisseur sowie einer ihrer Ehemänner gewesen ist. Aufgrund seiner Geldsorgen nimmt Gillis Normas Angebot an, zieht zunächst in die Wohnung über der Garage, dann in das Schlafzimmer der früheren Ehemänner der Hausherrin. Gillis gerät immer stärker in Normas Abhängigkeit und ist gezwungen, ihrer Imitation von Charlie Chaplin oder Bridgepartien mit anderen vergessenen Filmstars (darunter Buster Keaton, Anna Q. Nilsson und H. B. Warner) beizuwohnen. Zudem führt sie regelmäßig im hauseigenen Kino ihre Erfolge aus der Stummfilmzeit vor. Das ganze Haus ist vollgestopft mit Fotos und anderen Relikten aus Normas Glanzzeit. Gillis sinniert beim Anblick des Swimmingpools, dass früher, in der Glanzzeit, Stars wie Rod La Rocque, Mabel Normand und Vilma Bánky hier ein- und ausgegangen sind. Norma selbst erinnert immer wieder daran, dass die Schauspieler früher durch die Kraft ihrer Darstellung überzeugt hätten und jemand wie Greta Garbo keinen Dialog nötig gehabt habe. Nach einer bizarren Silvesterfeier, die Norma im Stil großer Stummfilmdramen nur für sich und Joe arrangiert hat, verlässt Gillis entnervt das Anwesen. Er besucht seinen Freund Artie Green, bei dem gerade eine große Party steigt. Dort trifft Gillis Betty Schaefer wieder. Sie ist die Verlobte von Artie. Norma schneidet sich daraufhin die Pulsadern auf und zwingt damit Joe, zu ihr zurückzukehren. Schließlich wird er eher widerwillig auch ihr Liebhaber. Bei einem Besuch im Paramount-Filmstudio, wo gerade \"Samson und Delilah\" gedreht wird, versucht der Star-Regisseur DeMille seiner einstigen Hauptdarstellerin Norma schonend beizubringen, dass es keinen neuen Film von ihm mit Norma Desmond geben wird. Norma ist aber nicht von ihrer Überzeugung abzubringen und unterwirft sich in der Folge gnadenlosen Torturen, bestehend aus Diäten, Massagen und Schönheitsanwendungen, um ihr Aussehen für den kommenden Film zu verbessern. Unterdessen beginnt Joe mit Betty an einem eigenen Drehbuch zu schreiben. Sie verlieben sich ineinander. Norma findet heraus, dass die beiden sich heimlich treffen und informiert deshalb Betty darüber, dass Joe ihr Liebhaber ist und von ihr ausgehalten wird. Betty erscheint in der Villa, wo Joe ihr die ganze Wahrheit sagt und ihr eröffnet, dass eine Beziehung zwischen ihnen keine Zukunft haben kann. Gillis möchte nun Norma endgültig verlassen. Als er die Koffer packt und das Haus verlassen will, erschießt sie ihn. Gillis stürzt in den Swimming Pool, den Norma zuvor für ihn hatte wieder herrichten lassen. Als die Reporter und die Fernsehleute eintreffen und ihre Kameras aufstellen, um über den Vorfall zu berichten, glaubt Norma – nun völlig ihrem Wahn verfallen – es sei der Beginn der Dreharbeiten für einen neuen, großen Norma-Desmond-Film. Unter Max von Mayerlings „Regie“, den sie für DeMille hält, glaubt Norma, sie laufe als Salome die Treppe ihres Palastes hinunter.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Sunset Boulevard im Westen von Los Angeles ist eng mit der amerikanischen Filmindustrie und dem Namen Hollywood verbunden, seit dort 1911 das erste Studio der Stadt, die \"Nestor Motion Picture Company\" eröffnet wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts wohnten die meisten Filmschaffenden in bescheidenen Häusern und Wohnungen. Dies änderte sich während Hollywoods \"Goldener Ära\" in den 1920er Jahren, als sich das Starsystem und das Studiosystem etablierten und die Gagen der Schauspieler explosionsartig in die Höhe schossen. In der Umgebung des Sunset Boulevard entstanden zahlreiche Villen, in denen die Stars dieser Epoche residierten. Als sich ab Anfang der 1930er Jahre der Tonfilm zunehmend durchsetzte, bedeutete dies für viele Stummfilmdarsteller das Karriereende. Billy Wilder, der sich schon als Jugendlicher sehr für die amerikanische Kultur interessierte und begeisterte, floh 1933 vor den Nazis über Frankreich in die USA und lebte dort in Los Angeles. Er fand heraus, dass viele der alten Villen am Sunset Boulevard noch immer von ehemaligen Stummfilmstars bewohnt wurden, obwohl deren Ruhm längst verblasst war und sie keinerlei Verbindung mehr zum Filmwesen hatten. Wilder fragte sich, wie diese Menschen wohl ihren Lebensabend verbringen und entwickelte aus dieser Idee die Geschichte von \"Boulevard der Dämmerung\". Der historische Schwab’s Drug Store, einer der Schauplätze des Films, befand sich am Sunset Boulevard und war ein Treffpunkt für Schauspieler und Filmschaffende des alten Hollywood der 1930er bis in die 1950er Jahre. In Filmkreisen wurde es das „Hauptquartier“ genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Drehbuch.", "content": "\"Boulevard der Dämmerung\" war die siebzehnte und letzte Zusammenarbeit von Billy Wilder mit dem Drehbuchautor und Produzenten Charles Brackett. Die Arbeit am Skript wurde im Frühjahr 1948 aufgenommen. Da Wilder mit dem Handlungsverlauf noch nicht zufrieden war, engagierte er im August den Journalisten D. M. Marshman, Jr., nachdem er dessen Rezension seines Films \"Kaiserwalzer\" im \"Life Magazine\" gelesen hatte. Marshman schlug vor, die Figur des Joe Gillis in die Geschichte einzubauen und das Hauptaugenmerk auf dessen Beziehung zu Norma Desmond zu legen. Aufgrund des großen Altersunterschiedes der beiden Protagonisten von rund zwanzig Jahren ein für damalige Verhältnisse gewagtes Unterfangen. Um die Verantwortlichen der Paramount Studios über Details der Handlung so lange wie möglich im Unklaren zu lassen und der strengen Kontrolle des Hays Code zu entgehen, lieferte das Autorenteam das Drehbuch nur in Auszügen ab. Einige Textzeilen mussten auf Verlangen der Zensurbehörde umgeschrieben oder gestrichen werden. Der Produktionsfirma teilte Wilder mit, er schreibe an einer Adaption des Romans \"A Can of Beans\" (\"Eine Dose Bohnen\"). Dieses Buch existierte allerdings gar nicht. Der bewusst unauffällige und harmlose Titel sollte das wahre Thema des Films, die satirische und gnadenlose Abrechnung mit dem Hollywood-System, vertuschen, um eventuellen Protesten der Studiobosse vorzubeugen. Da Wilder nach seinen Erfolgen mit \"Frau ohne Gewissen\" und \"Das verlorene Wochenende\" zu den meistgefragten und renommiertesten Regisseuren Hollywoods zählte, ließ Paramount ihm weitgehend freie Hand. Als die Dreharbeiten begannen, war erst ein Drittel des Skripts fertig und selbst Wilder wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie der Film später enden würde.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Norma Desmond.", "content": "Die Besetzung des Films war nicht ganz einfach. Mary Pickford wurde kurzzeitig in Betracht gezogen. In einem \"„Anfall von Wahnsinn“\", wie Wilder später berichtete, statteten er und Brackett ihr einen Besuch ab, mussten aber feststellen, dass ihr das Drehbuch nicht gefiel und sie zu viel Kontrolle über das Projekt verlangte. Pola Negri wiederum kam wegen ihres starken polnischen Akzents nicht in Betracht. Mae Murray, deren Schicksal die Autoren teilweise zur Figur Norma Desmond inspiriert hatte, war von der Rolle angetan, doch dem Anschein nach war die Schauspielerin mental nicht so stabil, wie es für die Filmarbeiten nötig gewesen wäre. Mae West lehnte ebenfalls ab, mit der Begründung, sie sei mit Mitte 50 zu jung, um einen ehemaligen Stummfilmstar zu spielen. Wests Absage hatte einen entscheidenden Einfluss auf Norma Desmonds Charakterisierung. Die Rolle, die ursprünglich viel lebensfroher und bodenständiger angelegt war, entwickelte sich nun allmählich zu einer tragischen und gebrochenen Figur. Der Regisseur George Cukor war es schließlich, der Gloria Swanson ins Gespräch brachte. Wilder gab später zu, er habe diese nur deshalb nicht in Betracht gezogen, weil er sie für unerreichbar gehalten habe. Swanson hatte während der Stummfilmära große Erfolge gefeiert. Ihre Karriere war ähnlich verlaufen wie die der Filmfigur Norma Desmond. Anders als diese aber hatte Swanson das Ende ihrer Schauspiellaufbahn akzeptiert und arbeitete mittlerweile für verschiedene New Yorker Rundfunkstationen. Obwohl sie eigentlich kein Schauspielcomeback geplant hatte, bekundete sie Interesse an der Rolle. Als man sie jedoch um ein Vorsprechen bat, beschwerte sie sich bei George Cukor mit den Worten \"„Ich habe zwanzig Filme für die Paramount gemacht. Warum wollen die, dass ich vorspreche?“\" und fragte Wilder, ob er etwa ihr schauspielerisches Talent anzweifeln würde. Cukor redete Swanson ins Gewissen und überzeugte sie davon, dass Norma Desmond die Rolle ihres Lebens sei, für die man sie immer in Erinnerung behalten würde (\"„Und wenn sie zehn Vorsprechen verlangen, dann gehst du eben zu zehn Vorsprechen oder ich werde dich persönlich erschießen!“\") Billy Wilder sagte 1975 in einem Interview \"„Es steckte viel von Norma in ihr, wissen Sie.“\"", "section_level": 3}, {"title": "Joe Gillis.", "content": "Für die Rolle des Joe Gillis war zunächst Montgomery Clift vorgesehen. Wilder hatte bereits beim Schreiben des Drehbuchs an ihn gedacht. Clift sagte jedoch nur zwei Wochen vor Drehbeginn überraschend ab. Als wahrscheinlichster Grund für seinen Ausstieg gilt sein damaliges Verhältnis mit der sechzehn Jahre älteren Libby Holman. Er befürchtete wohl, dass der Part des Joe Gillis als Parodie auf ihn, Clift, interpretiert werden könnte. Ironischerweise begründete er seine Absage Wilder gegenüber damit, dass es ihm unmöglich sei, eine Liebesbeziehung mit einer Frau, die doppelt so alt sei wie er, überzeugend darzustellen. Unter erheblichem Zeitdruck begaben sich Wilder und Brackett auf die Suche nach einem neuen Hauptdarsteller. Der damals 24-jährige Marlon Brando wurde zu einem Vorsprechen eingeladen, war den Produzenten aber nicht bekannt genug. Nachdem Fred MacMurray die Rolle abgelehnt hatte, weil er keinen Gigolo spielen wollte, und Gene Kelly nicht verfügbar war, wandte man sich schließlich an William Holden, einen aufstrebenden Nachwuchsschauspieler, der bei Paramount unter Vertrag war.", "section_level": 3}, {"title": "Max von Mayerling.", "content": "Die Rolle des Butlers Max von Mayerling wurde von Erich von Stroheim übernommen. Er stammte wie Wilder aus Österreich und gehörte in den 1920er Jahren zu den einflussreichsten und kontroversesten Regisseuren Hollywoods. 1943 hatte er bereits erfolgreich in Wilders Fünf Gräber bis Kairo als Darsteller mitgewirkt. Einiges an der Figur des Butlers weist eine gewisse Ähnlichkeit mit dessen Darsteller Stroheim auf. So war er beim Film Queen Kelly, den er in \"Sunset Boulevard\" Norma und Joe vorführt, tatsächlich Swansons Regisseur. Auch der Umstand, dass Mayerling als einst erfolgreicher Filmemacher nun ein tristes Dasein als Diener fristet, findet seine Entsprechung in der Realität. Nach dem Abbruch der Dreharbeiten zu \"Queen Kelly\" im Jahr 1929 musste Stroheim oft als Darsteller in B-Movies seinen Lebensunterhalt verdienen. Der Name „Mayerling“ soll ein boshafter Kommentar Wilders zu dem Umstand gewesen sein, dass Stroheim in den 1920er Jahren von Studiochef Louis B. Mayer aus dem MGM-Studio geworfen wurde. In späteren Interviews äußerte sich Stroheim abschätzig und äußerst negativ über seine Beteiligung an \"Boulevard der Dämmerung\". Er bezeichnete seine Rolle wiederholt als \"“that goddamned butler role”\" („Diese gottverdammte Butlerrolle“).", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Rollen.", "content": "Für die Figur der Betty Schaeffer suchte Wilder eine unbekannte und natürlich wirkende Schauspielerin, die einen Kontrast zu Norma Desmonds übertriebenem Auftreten darstellen sollte. Er entschied sich für Nancy Olson, die zuvor erst einen Film gedreht hatte und ihm von Cecil B. DeMille empfohlen worden war. 1951 wurde Olson für die Rolle der Betty Schaefer für einen Oscar nominiert. Mit den Schauspielern Buster Keaton, H. B. Warner, Anna Q. Nilsson, dem Regisseur Cecil B. DeMille und der Klatschjournalistin Hedda Hopper konnte Wilder zahlreiche authentische Darsteller und Insider der Branche für seinen Film gewinnen. Einzig der ehemalige Schauspieler William Haines lehnte einen Gastauftritt ab, obwohl er von Swanson persönlich darum gebeten worden war.", "section_level": 3}, {"title": "Deutsche Synchronfassung.", "content": "In der deutschen Synchronbearbeitung, die 1951 bei der Ultra Film Synchron GmbH in München entstand, wurden Joe Gillis von Paul Klinger, Norma Desmond von Till Klockow, Max von Mayerling von Walter Holten und Betty Schaefer von Elfie Beyer gesprochen. Wolfgang Preiss \"(Dr. Mabuse)\" ist sogar in vier kleineren Rollen zu hören.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Die Dreharbeiten begannen am 11. April 1949. Der Film hatte ein Budget von etwa 1.500.000 Dollar. Die Innenaufnahmen der Desmond-Villa wurden in einem Studio am Irving Boulevard gedreht, als Fassade diente die Getty Mansion am Wilshire Boulevard. Der Swimmingpool wurde extra für den Film gebaut und kam fünf Jahre später, in Nicholas Rays \"... denn sie wissen nicht, was sie tun\", erneut zum Einsatz. Die letzten zwei Akte des Skripts, das immer noch den Arbeitstitel \"A Can of Beans\" trug, wurden erst am Set geschrieben. Die Arbeiten am Film mussten aus diesem Grund zeitweise unterbrochen werden. Von Stroheim gab Wilder während des Drehs zahlreiche Ratschläge und machte Verbesserungsvorschläge. Die Szene, in der Desmond Gillis einen ihrer alten Filme – Queen Kelly – zeigt, basiert auf einer seiner Ideen. Außerdem soll er von Wilder verlangt haben, eine Szene einzubauen, in der er als Max von Mayerling Norma Desmonds Unterwäsche wäscht, um die sadomasochistische Komponente in der Beziehung der beiden zu unterstreichen. Wilder gefiel die Idee zwar ausnehmend gut, er befürchtete aber wohl zu Recht Schwierigkeiten mit der Zensur und lehnte den Vorschlag ab. Hingegen fand Stroheims Einfall, dass Max von Mayerling es ist, der die Fanpost an Norma verfasst, Wilders Zustimmung. Die Dreharbeiten verliefen relativ reibungslos. Größere Probleme bereitete nur die Tatsache, dass Erich von Stroheim zwar einen Butler und Chauffeur darstellte, selbst aber keinen Führerschein besaß. Einmal fuhr er mit dem Auto, einem Isotta Fraschini, gegen das berühmte Paramount-Eingangstor. Der Wagen wurde deshalb in allen folgenden Szenen von Seilen gezogen. Außerdem kam es am Set zu einer folgenreichen Auseinandersetzung zwischen den langjährigen Partnern Billy Wilder und Charles Brackett, die zur Beendigung ihrer jahrelangen, kreativen Partnerschaft führte. Brackett ging Wilders schonungslose Darstellung der Kehrseiten von Hollywood zu weit. Vor allem die Szenen, in welchen Norma Desmond sich schrecklichen kosmetischen Torturen unterwirft, um \"filmtauglich\" zu werden, lehnte er ab. Wilder und Brackett schworen sich daraufhin, nie wieder einen gemeinsamen Film zu machen. Als die Einstellung gedreht wurde, in der Betty und Joe sich zum ersten Mal küssen, machte sich Wilder einen Spaß daraus, die Szene unnötig in die Länge zu ziehen. Holden und Olson küssten sich minutenlang ohne Unterbrechung. Schließlich war es Holdens Frau Brenda Marshall, die \"„Schnitt!“\" rief. Gloria Swanson blieb, laut einer Aussage ihrer Tochter, während der gesamten zwei Monate des Drehs in ihrer Rolle. Nach Beendigung der letzten Szene, in der sie, dem Wahnsinn verfallen, die Treppe herabsteigt (barfuß, um in ihren hohen Schuhen nicht zu straucheln), brach Swanson in Tränen aus. Die Dreharbeiten wurden am 18. Juni 1949 abgeschlossen. Ursprünglich hatte Billy Wilder eine andere Eingangssequenz für den Film vorgesehen, und diese auch komplett gedreht. Der Held des Filmes Joe Gillis wird in das Leichenschauhaus von Los Angeles gebracht, er ist soeben erschossen worden. Die dort aufgebahrten Toten beginnen sich zu unterhalten wie sie ums Leben gekommen sind. So erzählt auch Joe Gillis seine Geschichte. Die eigentliche Handlung des Films beginnt. Wilder erzählte oft, warum er das dann ändern musste: In einer ersten Preview, in der der fertige Film vor einem Testpublikum vorgeführt wurde, begannen die Zuschauer zu lachen, als man mit einem Bändchen ein kleines Schild an Gillis Füße knotet. Die Zuschauer stellten sich einfach vor, wie das kitzeln müsse. Von da an wurde die ganze Eingangssequenz hindurch gelacht. Damit war der, von Wilder geplante, dramatische Einstieg in die Geschichte jedoch geplatzt. Er ging aus dem Vorführraum und setzte sich verzweifelt auf die Treppe. Eine Zuschauerin, die nicht wusste, wer er war, kam lachend heraus und fragte ihn: „Haben Sie schon jemals einen solchen Schwachsinn gesehen?“ „Nein“, antwortete Wilder, „noch nie!“ Daraufhin änderte er die gesamte Eingangssequenz. Die Szene mit dem Leichenschauhaus wurde komplett gestrichen und die Geschichte beginnt nun mit dem toten Gillis im Swimmingpool, der später so berühmt gewordenen Eingangsszene. Auf der Paramount-DVD finden sich im Bonusmaterial später wieder aufgefundene Reste der Szenen aus dem Leichenschauhaus.", "section_level": 2}, {"title": "Technik und Ausstattung.", "content": "Gedreht wurde \"Boulevard der Dämmerung\" auf 35 mm-Film. Es war die letzte große Hollywood-Produktion, für die der brandgefährliche Zelluloidfilm verwendet wurde. Der Kameramann John F. Seitz, der bereits dreimal mit Wilder zusammengearbeitet hatte, setzte verschiedene Techniken ein (Filter, Staub, Nebel), um die teilweise gespenstische Stimmung der Kulisse zu unterstreichen und hervorzuheben \"(siehe auch Stilmittel)\". Gloria Swansons Kostüme wurden von Edith Head entworfen, die sich dabei an der Mode der frühen 1940er Jahre orientierte, um Desmond ein leicht unzeitgemäßes Aussehen zu verleihen. Die Herstellung dieser \"„exotischen“\" (Swanson) Garderobe stellte Head vor \"„die größte Herausforderung ihrer Laufbahn“\". Von Stroheim und Nancy Olson trugen ihre eigene Kleidung, um die Authentizität ihrer Figuren zu erhöhen. Während der Dreharbeiten bemerkte Wilder, dass der beabsichtigte Altersunterschied zwischen Gillis und Desmond optisch nicht ausreichend genug zur Geltung kam. Als man vorschlug, Swanson durch Make-up ein älteres Aussehen zu verleihen, erwiderte diese: „Könnt ihr nicht Mr. Holden schminken, so dass er jünger aussieht?“ Dieser Vorschlag wurde tatsächlich umgesetzt. Für das Szenenbild war der Bühnenbildner Hans Dreier verantwortlich, der diesem Beruf schon zu Stummfilmzeiten nachgegangen war und die Villen vieler damaliger Hollywoodstars eingerichtet hatte. Die Filmmusik für \"Boulevard der Dämmerung\" wurde von Franz Waxman komponiert. Neben \"Norma Desmonds Thema\", das sich an einem Tango orientiert und \"Joe Gillis Thema\" kommen auch leicht verfremdete Musikstücke im Stil der 1920er und 1930er Jahre sowie klassische Musik \"(Toccata und Fuge d-Moll)\" zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Stilmittel.", "content": "\"Boulevard der Dämmerung\" gilt als ein klassischer Vertreter des Film noir. Kennzeichen dieser Stilrichtung sind unter anderem das kontrastreiche Schwarzweißbild, der symbolische Einsatz von Licht und Schatten sowie eine Low-Key-Beleuchtung. Der Film spielt in einem urbanen Umfeld und größtenteils bei Nacht. Es regnet scheinbar ununterbrochen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Joe Gillis, ein Mann, der in einen Strudel aus Eifersucht und Wahnsinn gerät und schließlich ermordet wird. Norma Desmond spielt die Rolle der Femme fatale. Ebenfalls charakteristisch für einen Film noir sind der Off-Erzähler und die Verwendung von Rückblenden. Wegen seiner düsteren und bedrückenden Atmosphäre bezeichnete der Autor Richard Corliss \"Boulevard der Dämmerung\" als Hollywoods definitiven Horrorfilm.", "section_level": 2}, {"title": "Bezüge zur Realität.", "content": "\"Boulevard der Dämmerung\" beschäftigt sich mit den Schattenseiten Hollywoods und zeigt das tragische Leben eines einstigen Stars, der vom Publikum vergessen wurde. Viele Elemente der Handlung beruhen auf der Realität. In den Dialogen werden Bezüge zu tatsächlichen Ereignissen hergestellt, z. B. die Ermordung der \"schwarzen Dahlie\". Zu den Personen, die im Film erwähnt werden, zählen D. W. Griffith, Alan Ladd, Charlie Chaplin, Rudolph Valentino, John Gilbert, Greta Garbo, Bebe Daniels, Betty Hutton und Barbara Stanwyck. Im Gegensatz zu diesen untersagten im Vorfeld Darryl F. Zanuck, Olivia de Havilland, Tyrone Power und Samuel Goldwyn die Verwendung ihrer Namen. Zanuck, Garbo und Power wurden dennoch genannt. In einer Szene sagt Norma, dass von den heutigen Filmstars höchstens noch Garbo Ausdrucksstärke hätte – 1950 war Garbo aber schon fast zehn Jahre vom Film weg, was noch einmal unterstreicht, wie Norma sich von der Welt abgekapselt hat. Auch bei den Biografien der Charaktere lassen sich zahlreiche Parallelen ziehen und Anspielungen feststellen. Die Figur der Norma Desmond beispielsweise hat viele Gemeinsamkeiten mit Gloria Swanson. Der Spiegel zitierte Billy Wilder 1951 mit den Worten „Hätte ich mir für die Rolle eine andere ausgesucht, so hätte doch jeder gesagt: das ist ja die Story der Swanson. Da holte ich sie mir gleich selbst für die Hauptrolle.“ Gleiches gilt für den Butler Max und Erich von Stroheim („Damals gab es drei Regisseure, denen man eine große Zukunft zutraute: Cecil B. DeMille, D.W. Griffith – und mir“). Der Name der alternden Hollywood-Diva leitet sich wahrscheinlich von den Namen der Schauspielerin Norma Talmadge und des Regisseurs William Desmond Taylor ab. Auch Mae Murray diente bei ihrer Person als Vorbild. Der Stummfilm, der in einer Szene von \"Boulevard der Dämmerung\" gezeigt wird, ist Erich von Stroheims \"Queen Kelly\" aus dem Jahr 1929 mit Gloria Swanson in der Hauptrolle. Der unvollendete Film war seinerzeit ein finanzielles Fiasko und wurde in den USA erst 1985 veröffentlicht. Alle Bilder, die in Norma Desmonds Haus zu sehen sind, sind Privat- oder Werbefotos ihrer Darstellerin. Cecil B. DeMille, der Anfang der 1920er Jahre mehrmals mit Gloria Swanson gearbeitet hatte und als ihr Förderer galt, spielt sich selbst. Das Set in den Paramount-Studios, auf dem Desmond ihn besucht, ist die Kulisse des Monumentalfilms \"Samson und Delilah\", der sich damals gerade in der Produktion befand. Der Spitzname \"young fellow\", den DeMille in der Originalversion für Desmond verwendet, ist ebenfalls authentisch. In weiteren Gastrollen sind die ehemaligen Stummfilmdarsteller Buster Keaton, Anna Q. Nilsson und H.B. Warner zu sehen, die sich in Desmonds Haus zum Bridge-Spiel treffen und von Gillis verächtlich als \"Wachsfiguren\" bezeichnet werden. Ebenfalls ein Relikt des alten Hollywood ist Schwab’s Drug Store, in dem einige wichtige Szenen spielen. Sie wurden am und vor dem Originalschauplatz gedreht. In den 30er bis in die 50er Jahre war dies ein wichtiger Treffpunkt der Filmschaffenden, um den sich zahlreiche Legenden ranken und der das „Das Hauptquartier“ genannt wurde. Der Film enthält darüber hinaus viele Seitenhiebe auf den Beruf des Drehbuchautors, der im Film durch die männliche Hauptfigur Joe Gillis (in frühen Fassungen des Skripts Dan Gillis) sowie die idealistische Betty Schaefer repräsentiert wird. Vor allem das geringe Ansehen dieses Berufsstandes wird von Wilder kritisiert. Das Drehbuch, an dem Joe und Betty schreiben \"(Untitled Love Story)\", existiert wirklich. Es handelt sich dabei um Billy Wilders Skript zu \"Das Blaue vom Himmel\" von 1932. Gillis lebt in den Alto Nido Apartments in der Franklin Avenue, genau wie Eugene Walter, ein erfolgreicher Drehbuchautor der 1930er Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolg und Nachwirkung.", "content": "Die erste Fassung des Films begann mit einer Szene, in der Joe Gillis’ toter Körper in ein Leichenschauhaus gebracht wird. Dort beginnt er eine Unterhaltung mit den anderen Leichen, die sich dort befinden und erzählt ihnen von den Umständen seines Todes. Dieser surreale Einstieg verunsicherte das Publikum der ersten Testvorführung in einer Kleinstadt im Mittleren Westen. Der Film wurde fälschlicherweise als Komödie verstanden. Laut Wilder brach der gesamte Saal in tosendes Gelächter aus – eine Reaktion, die er nicht beabsichtigt hatte. Nachdem eine zweite Testvorführung ähnlich verlaufen war, entschied sich Wilder für einen Nachdreh, obwohl er persönlich die ursprüngliche Fassung bevorzugte und sie für eine seiner besten Arbeiten hielt. Die Dreharbeiten für die neue Eröffnungsszene stellte die Crew vor eine technische Herausforderung. In der besagten Szene sieht man Joe Gillis’ Leiche von unten im Swimmingpool treiben. Da die Unterwasserfotografie Anfang der 1950er Jahre noch nicht ausgereift war und die entsprechenden Kameras unbefriedigende Ergebnisse lieferten, legte man einen Spiegel auf den Boden des Swimmingpools und filmte das Spiegelbild ab. Diese Einstellung zählt heute zu den bekanntesten und meistzitierten Motiven der Filmgeschichte. Die Endfassung von \"Boulevard der Dämmerung\" wurde zum ersten Mal in Poughkeepsie aufgeführt. Die Reaktionen waren überwiegend positiv. Einige Tage später zeigte der Gründer von Metro-Goldwyn-Mayer, Louis B. Mayer den Film im Rahmen eines Abendessens, zu dem rund 300 Prominente geladen waren, darunter Mary Pickford, Charles Rodgers, Buster Keaton und Barbara Stanwyck. Von den Hauptdarstellern blieb nur Erich von Stroheim der Veranstaltung fern. Nach der Vorstellung zeigte sich das Publikum fast einhellig begeistert und insbesondere von Gloria Swansons Leistung beeindruckt. Louis B. Mayer selbst jedoch beschimpfte Wilder als Nestbeschmutzer und Verräter, der Schande über die Industrie gebracht habe, der er seinen Ruhm verdanke („Sie sollten geteert und gefedert werden!“). Billy Wilder entgegnete: “I am Mr. Wilder, and why don’t you go fuck yourself?” Am 11. August 1950 wurde \"Boulevard der Dämmerung\" in der New Yorker Radio City Music Hall uraufgeführt. Die Kritiken waren durchweg positiv und der Film wurde ein großer Publikumserfolg, der mehrere Einspielrekorde brach. Weltweit spielte er über fünf Millionen Dollar ein. Die Deutschlandpremiere fand am 7. April 1951 statt. Obwohl es schon seit den 1920er Jahren Filme über Hollywood gegeben hatte, darunter \"What Price Hollywood?\" und \"Ein Stern geht auf\", war \"Boulevard der Dämmerung\" der erste, der sich derart zynisch und selbstkritisch mit der Branche auseinandersetzte und die Schattenseiten der Traumfabrik aufzeigte. Ihm folgten schon bald ähnliche Produktionen wie \"Stadt der Illusionen\", \"The Star\", \"I’ll Cry Tomorrow\". Ende der 1990er befanden sich die meisten Kopien des Films in einem schlechten Zustand. Paramount gab daraufhin eine aufwändige Restaurierung in Auftrag, die 2002 beendet wurde. \"Boulevard der Dämmerung\" gilt heute als ein Klassiker der Filmgeschichte und eine von Wilders besten Arbeiten als Regisseur.", "section_level": 2}, {"title": "Musical.", "content": "Die Pläne für ein \"Sunset Boulevard\"-Musical hatten ihren Ursprung bereits in den 1950er Jahren. Gloria Swanson ergriff damals die Initiative und erteilte den britischen Komponisten Dickson Hughes und Richard Stapley den Auftrag, die Musik zu schreiben. Gerald Palmer fungierte als Produzent, José Ferrer war als Regisseur im Gespräch. 1957 scheiterte das Projekt am Widerstand der Produktionsfirma Paramount, die die Rechte an dem Stoff besaß. Die Musik war zu diesem Zeitpunkt bereits komponiert. Anfang der 1990er Jahre wurde das Musical von Andrew Lloyd Webber, Don Black und Christopher Hampton schließlich doch noch realisiert. Die Premiere fand 1993 in London statt. 1994 wurde es am Broadway aufgeführt. Seitdem waren unter anderem Glenn Close, Petula Clark, Helen Schneider, Debra Byrne und Betty Buckley in der Rolle der Norma Desmond zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1950 erhielt der Film zwei National Board of Review-Awards für die Beste Schauspielerin (Swanson) und als Bester Film. 1951 wurde \"Boulevard der Dämmerung\" für elf Oscars nominiert, darunter als Bester Film, für die Beste Regie (Billy Wilder), den Besten Hauptdarsteller (William Holden), den Besten Nebendarsteller (Erich von Stroheim), die Beste Hauptdarstellerin (Gloria Swanson), die Beste Nebendarstellerin (Nancy Olson), die Beste Schwarzweiß-Kamera (John F. Seitz) und den Besten Schnitt (Arthur P. Schmidt und Doane Harrison). Der Film gewann die Trophäe in den Kategorien Bestes Szenenbild (Hans Dreier, John Meehan, Sam Comer und Ray Moyer), Beste Musik (Franz Waxman) und Bestes Originaldrehbuch (Charles Brackett, Billy Wilder und D.M. Marshman Jr.) Sieger in der Kategorie Bester Film war mit \"Alles über Eva\" ein Film, der sich ebenfalls kritisch mit verblassendem Ruhm von Schauspielern auseinandersetzte, aber im Theatermillieu angesiedelt war. Bei den Golden Globe Awards 1951 wurde \"Boulevard der Dämmerung\" als Bestes Drama, für die Beste Regie, die Beste Hauptdarstellerin (Swanson) und die Beste Musik ausgezeichnet. Der Film war außerdem für den Besten Nebendarsteller, die Beste Kamera und das Beste Drehbuch nominiert. Das Drehbuch gewann 1951 den Writers Guild of America-Award. \"Boulevard der Dämmerung\" wurde 1951 in Japan mit dem Blue Ribbon Award für den besten ausländischen Film ausgezeichnet. 1998 wählt das American Film Institute den Film auf Rang 12 der besten amerikanischen Filme aller Zeiten, 2007 landete der Film in der gleichnamigen Liste auf Platz 16. 1989 zählte \"Boulevard der Dämmerung\" mit zu den ersten 25 Filmen, der in das National Film Registry, das Verzeichnis US-amerikanischer Filme, die als besonders erhaltenswert angesehen werden, aufgenommen wurde. Die Filmmusik von Franz Waxman erreichte 2005 den 16. Platz der 25 besten Filmmusiken aller Zeiten. Die Zeilen “All right, Mr. DeMille, I’m ready for my close-up.” („Ja, Mr. DeMille. Ich bin fertig für meine Großaufnahme“) und “I am big! It’s the pictures that got small.” („Ich bin groß, die Filme sind es, die heute keine Größe mehr haben.“) kamen 2004 auf die Plätze 7 und 24 der besten Filmzitate.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boulevard der Dämmerung (\"Sunset Boulevard\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Billy Wilder aus dem Jahr 1950, das sich in sarkastischer Art und Weise mit den Mechanismen der Traumfabrik Hollywood auseinandersetzt. Das American Film Institute listet \"Boulevard der Dämmerung\" auf Platz 12 der besten amerikanischen Filme aller Zeiten.", "tgt_summary": "《日落大道》(英语:Sunset Boulevard)是一部1950年出品的美国黑色电影。它以横穿洛杉矶和贝弗利山的相同名字的著名大道命名,由比利·怀德执导和编剧。", "id": 1610692} {"src_title": "Thawan Thamrongnawasawat", "tgt_title": "銮探隆·那瓦沙瓦", "src_document": [{"title": "Persönliches Leben und Ausbildung.", "content": "Thawan wurde als Sohn von Ooh und Ngoen Tharisawat geboren. Er erhielt seine Ausbildung an der Debsirin-Schule und an der Kadettenakademie der thailändischen Marine. Später erhielt er bei der thailändischen Anwaltskammer und bei der Generalanwaltschaft der Marine eine juristische Ausbildung. Nach dem Studienabschluss diente er in der Marine und erhielt als Kapitänleutnant den feudalen Ehrentitel \"Luang Thamrongnawaswat\". Thamrong hatte drei Ehefrauen und sieben Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst war er in der Politik des Landes aktiv. Er war ein Mitglied des Marine-Flügels in der „Volkspartei“ und ein Förderer der Umsturzes von 1932, der den Übergang von der absoluten zur konstitutionellen Monarchie brachte. Während der Regierung von Phraya Phahon Phonphayuhasena wurde er 1933 Kabinettsminister ohne Geschäftsbereich. Während der Jahre 1935 bis 1938 war er Innenminister. Der folgenden Regierung unter Feldmarschall Phibunsongkhram gehörte er von 1938 bis 1944 als Justizminister an. 1940 leitete er diplomatische Sondermissionen der Regierung nach Birma, Indien und Australien. 1942 gehörte er der Delegation zu Regierungsgesprächen mit Japan an. Nach der Abschaffung der feudalen Titel und Ränge 1942 legte er seinen \"Luang\"-Titel ab und nahm wieder seinen bürgerlichen Vornamen Thawan an. Thamrong war ein Vertrauter des linksliberalen Politikers Pridi Phanomyong. Er gehörte während des Zweiten Weltkriegs der von diesem geführten Seri-Thai-Bewegung an, die Widerstand gegen die Besatzung durch die Japaner und die Kollaboration mit diesen leistete. Nach Kriegsende war er 1946 Justizminister in Pridis Regierung. Er gründete die Verfassungsfront, eine liberale Partei, die den Ministerpräsidenten unterstützte. Nach dem ungeklärten Tod des jungen Königs Ananda Mahidol und Gerüchten seiner angeblichen Verwicklung trat Pridi, offiziell aufgrund Erschöpfung, zurück. Am 23. August 1946 wurde Thamrong als sein Nachfolger zum Premierminister ernannt. Die wirtschaftliche Lage des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg war ausgesprochen schlecht und das Land drohte zusammenzubrechen. Die oberste Priorität seiner Regierungstätigkeit lag daher darin, die Wirtschaftskraft zu stärken. So entwickelte er das Konzept der \"Food Organization\", um die Preise für Nahrungsmittel in den Griff zu bekommen. Die öffentlichen Mittel erhöhte er durch den Verkauf von Gold aus dem Staatsschatz. Die thailändische Presse belegte ihn mit dem Spitznamen \"Lin Thong\" („Goldzunge“). Der spiegelte einerseits seine Redegewandtheit und sein kultiviertes Auftreten, andererseits aber auch seinen schönrednerischen Umgang mit Korruptionsvorwürfen gegen Mitglieder seiner Regierung wider. Während Thawans Regierungszeit wurde Thailand (damals Siam) am 16. Dezember 1946 Mitglied der Vereinten Nationen. Im Gegenzug musste es die infolge des Französisch-Thailändischen Kriegs 1940/41 gewonnenen Gebiete in Kambodscha und Laos an die Union française abgeben, um ein französisches Veto im Sicherheitsrat abzuwenden. Am 8. November 1947 erfolgte ein Staatsstreich unter Generalleutnant Phin Choonhavan und Oberst Kat Katsongkhram, der ihn zum Rücktritt zwang. Thamrong musste anschließend vorübergehend ins Exil nach Hongkong gehen. Nach seiner Rückkehr beteiligte er sich nicht mehr am politischen Leben, sondern betätigte sich als Geschäftsmann. Thawan Thamrongnawasawat starb am 3. Dezember 1988 in Bangkok.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thawan Thamrongnawasawat (Thai:, Aussprache: [], auch \"Thawal Thamrong Navaswadhi\", kurz Thamrong; * 21. November 1901 in Ayutthaya als \"Thawan Tharisawat\"; † 3. Dezember 1988 in Bangkok) war ein thailändischer Marineoffizier (zuletzt Konteradmiral) und Politiker. Von August 1946 bis November 1947 war er Premierminister von Thailand.", "tgt_summary": "銮探隆·那瓦沙瓦(;RTGS:Thawan Thamrongnawasawat;1901年-11月21日-1988年-12月3日),中文名郑连淡,第8任泰国总理(1946 - 1947)。在成为一名政治家以前,他是一个海军军官,海军上将军衔。", "id": 1533444} {"src_title": "Aby Warburg", "tgt_title": "阿比·瓦尔堡", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Aby Warburg stammte aus der wohlhabenden Bankiersfamilie Warburg. Seine Vorfahren waren im 17. Jahrhundert aus Bologna nach Deutschland in die Stadt Warburg in Westfalen eingewandert und hatten deren Namen als Familiennamen angenommen. Im 18. Jahrhundert übersiedelten die Warburgs nach Altona. Zwei Warburg-Brüder gründeten 1798 das Bankhaus M. M. Warburg & Co in Hamburg, das heute wieder in Hamburg einen Sitz hat. Aby Warburg wurde als erstes von sieben Kindern des damaligen Leiters der Hamburger Bank, Moritz M. Warburg, und seiner Ehefrau Charlotte geb. Oppenheim geboren. Während Aby Warburg sich früh für Literatur und Geschichte interessierte, wurden seine Brüder Max, Paul, Felix und Fritz Bankiers. Sie bekleideten politische Ämter in Deutschland und nach der Auswanderung in den USA.", "section_level": 2}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Warburg wuchs in einem konservativen jüdischen Elternhaus auf. Schon früh zeigten sich aus der Sicht seiner Familie seine schwierigen Charakterzüge, ein labiles und sprunghaftes Temperament, Jähzorn und mangelnde seelische Stabilität. Da auch seine Gesundheit immer sehr anfällig war, wurde sein Verhalten von der Familie geduldet. Warburg revoltierte schon früh gegen die in der Familie streng befolgten religiösen Rituale, und er verweigerte sich den Berufsplänen seiner Familie: Weder wollte er Rabbiner werden, wie es die Großmutter wünschte, noch Arzt oder Jurist. Sein Entschluss, Kunstgeschichte zu studieren, stieß zwar auf erbitterten Widerstand seiner Angehörigen, Warburg setzte sich jedoch mit seinem Vorhaben durch. Wie sein Bruder Max berichtet, war Aby Warburg seit früher Jugend ein leidenschaftlicher Leser. Max hat die Anekdote erzählt, die Teil der Warburg-Legende geworden ist: Tatsache ist, dass die Familie Warburg Abys kostspielige Buchanschaffungen immer finanziert hat. Ebenso wie seine beiden Brüder Max und Paul besuchte er die „Realschule des Johanneums“, die damals noch ihren Sitz in dem kombinierten Museums- und Schulgebäude am Steintorplatz hatte. An „Michaelis 1885“ bestand er dort sein Abitur.", "section_level": 2}, {"title": "Studium.", "content": "1886 begann er das Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie in Bonn und hörte dort antike Religionsgeschichte bei Hermann Usener, Kulturgeschichte bei Karl Lamprecht und Kunstgeschichte bei Carl Justi. Er setzte sein Studium in München und bei Hubert Janitschek in Straßburg fort, der seine Dissertation über Botticellis Bilder \"Die Geburt der Venus\" und \"Frühling\" betreute. Von 1888 bis 1889 hielt er sich am Kunsthistorischen Institut in Florenz auf, um die Quellen zu diesen Bildern zu studieren. Sein Interesse galt jetzt ebenfalls den Möglichkeiten, naturwissenschaftliche Methoden in den Geisteswissenschaften anzuwenden. Die Dissertation wurde 1892 eingereicht und 1893 gedruckt. Mit Warburgs Untersuchung wurde eine neue Methode, die Ikonographie bzw. Ikonologie, in das Fach Kunstgeschichte eingeführt. Seine Dissertation gilt als ein Meilenstein in der Geschichte des Fachs. Nach seiner Promotion studierte Warburg zwei Semester an der medizinischen Fakultät der Universität Berlin, wo er Vorlesungen über Psychologie hörte. In dieser Zeit unternahm er eine weitere Reise nach Florenz.", "section_level": 2}, {"title": "Reise in die USA.", "content": "Ende 1895 bis 1896 reiste er in die Vereinigten Staaten, zuerst nach New York zur Hochzeit seines Bruders Paul mit Nina Loeb, Tochter des Bankiers und Philanthropen Salomon Loeb. Es zog ihn nach Westen, wobei er zunächst Kontakt mit der Smithsonian Institution aufnahm. Frank Hamilton Cushing, der Feldforschungen bei den Zuñi in New Mexico hinter sich hatte, beeindruckte ihn tief. Warburg ging auch in den Südwesten der USA, zu verschiedenen Pueblos in New Mexico, besuchte Acoma, Laguna, San Ildefonso, wo er einen Antilopentanz fotografierte, und Cochiti, zuletzt Zuñi. Cleo Jurino aus Cochiti zeichnete Warburg seine Kosmologie auf. Diese Zeichnung befindet sich heute im Warburg Institute in London. Warburg konnte sich dann einige Zeit bei den Hopi in Arizona aufhalten und deren Kultur studieren. Zuerst in Keams Canyon, wo er sein Zeichenexperiment mit Hopi-Schulkindern durchführte, und dann bei dem Mennoniten-Missionar Heinrich R. Voth, der ihm viel über die Hopi-Religion beibrachte und die Teilnahme an Ritualen ermöglichte. Voth war ein talentierter Anthropologe, wenn seine Methoden heute auch brutal erscheinen. Warburg begründete später seine Feldstudien unter anderem mit einem „aufrichtigen Ekel“ vor der „ästhetisierenden Kunstgeschichte“. „Die formale Betrachtung des Bildes – unbegriffen als biologisch notwendiges Produkt zwischen Religion und Kunstausübung – [...] schien mir ein steriles Wortgeschäft hervorzurufen [...]“ Warburg machte sich Notizen über die sonderbar analytische Vogelornamentik der Hopi-Töpferin Nampayo und über die metaphysische Bedeutung der Kachinas. Er sah einen Hemis-Kachina-Tanz der Hopi und konnte sogar die Maskentänzer auf ihrem Ruheplatz beobachten und so das Maskenwesen anschaulich studieren. Voth fotografierte einen Schnappschuss von Warburg mit aufgesetzter Maske. Nach seiner Rückkehr hielt Warburg Lichtbildervorträge in Hamburg und Berlin. Seine Sammlung von Pueblo-Gegenständen und Hopi-Kinderzeichnungen vermachte er später dem Hamburger Völkerkundemuseum. Warburgs Auswertung von Kinderzeichnungen ist ein frühes Beispiel der Anwendung dieser Methode in der Ethnologie. Seine Notizen über das Schlangenritual blieben für die nächsten zwanzig Jahre unbearbeitet.", "section_level": 2}, {"title": "Florenz.", "content": "1897 heiratete Warburg gegen den Willen seines Vaters die Malerin und Bildhauerin Mary Hertz, Tochter eines Hamburger Reeders und Senators, der zugleich Mitglied der Synode der Evangelisch-lutherischen Kirche in Hamburg war. Das Paar hatte drei Kinder, Marietta (1899–1973), Max Adolph (1902–1974) und Frede Charlotte Warburg (1904–2004). 1898 bezog er mit seiner Frau eine Wohnung in Florenz. Obwohl Aby Warburg immer wieder von Depressionen heimgesucht wurde, führte das Paar ein reges gesellschaftliches Leben. Zu dem lebhaften Florentiner Kreis gehörten der Bildhauer Adolf von Hildebrand, die Schriftstellerin Isolde Kurz, der englische Architekt und Antiquar Herbert Horne, der niederländische Germanist André Jolles oder der belgische Kunsthistoriker Jacques Mesnil. Auch der berühmteste Renaissancespezialist der Zeit, der Amerikaner Bernard Berenson, hielt sich damals in Florenz auf. Einerseits waren die Gespräche in dieser gebildeten und kunstliebenden internationalen Gemeinschaft in Florenz anregend für Warburg. Andererseits lehnte er jeglichen sentimentalen Ästhetizismus in Bezug auf Kunstwerke ab. Ebenso waren ihm die Bildungsreisenden mit ihrem unkritischen Kunstenthusiasmus zuwider, die er „Übermenschen in den Osterferien“ nannte. Diese Haltung zeigte sich auch in seinen Notizen und Schriften in Form polemischer Ausfälle gegen Kunstschwärmerei und die im Zuge von Burckhardts Interpretation der Renaissance vulgarisierte Verherrlichung eines in der Renaissance angeblich gepflegten gesteigerten Individualismus – eines Individualismus, der sich in den Vorstellungen seiner Zeitgenossen gerne mit dem Gedanken an den Übermenschen Nietzschescher Prägung verquickte. In den Florentiner Jahren untersuchte Warburg die wirtschaftlichen und privaten Lebensumstände der Renaissancekünstler und ihrer Auftraggeber sowie speziell die wirtschaftliche Situation im Florenz der frühen Renaissance und die Probleme des Übergangs vom Mittelalter zur frühen Renaissance. Ein weiteres Ergebnis seiner Florentiner Zeit war die Vortragsreihe über Leonardo da Vinci, gehalten 1899 in der Hamburger Kunsthalle. In den Vorträgen ging er u. a. auf Leonardo da Vincis Studium mittelalterlicher Bestiarien ein als auch auf dessen Auseinandersetzungen mit der klassischen Proportionenlehre nach Vitruv. Er beschäftigte sich zudem mit den bei Botticelli zu beobachtenden Bezügen zur Antike bei der Darstellung der Kleidung von Bildfiguren. Weibliche Kleidung ist geradezu von symbolischer Bedeutung in Warburgs berühmten, durch Diskussionen mit Jolles angeregten Aufsatz über die Nymphen und über die Figur der Magd in Ghirlandaios Fresko in Santa Maria Novella in Florenz. Der sich in dem Bild zeigende Kontrast zwischen den steifen, in enge Gewänder gezwängten Matronen und der leicht gekleideten schnellfüßigen Magd wirkt wie eine Illustration zu der um 1900 virulenten Diskussion um das einer Frau angemessene Verhalten und über eine Kleidung, die sie aus den Zwängen, Anstandsregeln und Schicklichkeitsvorstellungen eines reaktionären Bürgertums befreit.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Hamburg.", "content": "1902 kehrte die Familie wieder nach Hamburg zurück und Warburg stellte die Ergebnisse seiner Florentiner Forschung in einer Reihe von Vorträgen vor, übernahm aber zunächst weder eine Professur noch ein anderes akademisches Amt. Er wurde Mitglied des Verwaltungsrates des Völkerkundemuseums, förderte zusammen mit seinem Bruder Max die Gründung der \"Hamburger Wissenschaftlichen Stiftung\" (1907) und warb für die Gründung einer Hamburger Universität. Im Jahr 1912 lehnte er einen Ruf als Professor an die Universität Halle ab. Stattdessen wurde er frühzeitig und ehrenhalber vom Hamburger Senat zum Professor an der Universität Hamburg ernannt, die sich noch im Aufbau befand und schließlich 1919 gegründet wurde. Bereits zu dieser Zeit zeigten sich Anzeichen seiner psychischen Erkrankung, die seine Forschungs- und Lehrtätigkeit beeinträchtigten.", "section_level": 2}, {"title": "Sternglaube und Sternkunde.", "content": "Mit seinem Vortrag über einen Kalender des Hamburger Druckers Stephan Arndes im Jahre 1908 begann Warburgs Erforschung der astrologischen Bilderwelt. Wie bei seinen Aufzeichnungen über das Schlangenritual der Hopi und dem späteren Kreuzlinger Vortrag faszinierte ihn bei der Astrologie die Wirkungsmacht der Symbole und das Spannungsverhältnis zwischen der \"Dämonenfurcht\" des Menschen, deren Bewältigung durch das Schaffen von Bildern und Symbolen einerseits und der gleichzeitigen Entwicklung der Rationalität aus ebendieser Dämonenfurcht andererseits: Warburg ging es bei der Beschäftigung mit der Astrologie auch um das Nachleben der Antike. Er untersuchte die Sternkunde der Griechen, die noch nicht zwischen Astronomie und Astrologie unterschied und fragte nach den orientalischen und altägyptischen Wurzeln der griechischen Astronomie. Dabei vermutete er, dass die Bevölkerung des Sternenhimmels mittels mythologischer Gestalten aus dem Impuls entstand, im Zuge einer rationalen, mathematischen Erfassung des Himmels die auffallenden Lichtpunkte, Fixsterne und Sternfigurationen, mit Götternamen zu benennen. Diese werden bis heute in der Astronomie benutzt und entfalteten in ihrer Verwendung als Symbole eine unerwartete Wirkungsmacht. Er studierte die Genese der astrologischen Bilderwelt, deren Wege, Entwicklung und Wandlung im Mittelalter (von Warburg als Spätantike bezeichnet) einschließlich ihres Eintritts in die mittelalterliche Steinmagie und Heilkunde und ihre Wiedergeburt in der Gestalt und Schönheit antiker olympischer Götter in der italienischen Renaissance und ihr Weiterleben im \"Gestirnaberglauben\" der Astrologie bis in die Gegenwart. Die Ergebnisse seiner Beschäftigung mit der Astrologie sind nur zum Teil veröffentlicht. Gedruckt wurden außer dem Aufsatz \"Über Planetengötterbilder im niederdeutschen Kalender von 1519\" [1910], die Vorträge \"Eine astronomische Himmelsdarstellung in der alten Sakristei von San Lorenzo\" und \"Heidnischantike Weissagungen in Wort und Bild zu Luthers Zeiten\" [1920], in dem er bei den Reformatoren, die er als Pioniere in der Entwicklung der abendländischer Aufklärung betrachtete, immer noch den Glauben an himmlische Vorzeichen für irdische Umwälzungen, Katastrophen, außergewöhnliche Ereignisse verwurzelt sah. So ging er in seinem Aufsatz auf Melanchthons Bemühungen ein, Luthers Geburtstag in das Jahr 1484 zu verlegen, das Jahr einer ungewöhnlichen Planetenkonstellation, in dem, seit Jahren vorausberechnet, „eine neue Epoche in der abendländischen religiösen Entwicklung eintreten sollte“. Die umfassende Deutung der Monatsbilder im Palazzo Schifanoia in Ferrara [1912] ergab sich aus der Lektüre von Franz Bolls Buch \"Sphaera\" und der Sichtung zahlreicher astrologischer Dokumente und Handbücher. 1927 folgte noch ein weiterer Aufsatz über \"Orientalisierende Astrologie\". Die im Zuge seiner Forschung laufend ergänzte Fachbibliothek war Teil von Warburgs Hamburger Kulturwissenschaftlicher Bibliothek und befindet sich heute im Warburg Institute der Universität London. Es dürfte sich um die umfangreichste Spezialbibliothek überhaupt zur Astrologie handeln.", "section_level": 2}, {"title": "Die psychische Erkrankung.", "content": "Warburg, der im Alter von sechs Jahren schwer an Typhus erkrankt war, blieb von dieser Zeit an von labiler körperlicher und seelischer Gesundheit. Von Kindheit an neigte er zu nervösen Zuständen, und bei Belastungen reagierte er schnell mit übersteigertem und erregtem Verhalten. Eine schwere Erkrankung der Mutter im Jahre 1874 verstärkte seine psychische Labilität. Immer wieder war er in seiner wissenschaftlichen Arbeit durch Depressionen gelähmt. Im November 1918 schließlich brach bei Warburg, der die Nachkriegszeit mit ihren ernsten wirtschaftlichen und sozialen Problemen als eine Phase elementarer Bedrohung für sich und seine Familie empfand, eine schwere Psychose aus, bei der er die Kontrolle über sich und seine Situation verlor. Als er aus Angst wegen der als chaotisch empfundenen politischen Situation drohte, sich und seine Familie umzubringen, wurde er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Nachdem sich sein Zustand während der folgenden zwei Jahre nicht gebessert hatte, wurde er am 16. April 1921 in das Sanatorium Bellevue in Kreuzlingen gebracht, das von dem Psychiater Ludwig Binswanger geleitet wurde. Binswanger dokumentierte in seinen Krankenberichten bei Warburg Wahnvorstellungen, Aggressivität gegen das Personal, Phobien und zwanghafte Hygienerituale. Im Zuge der Behandlung ergaben sich bei ihm auch ausgeglichene Tage, an denen er Besuche seiner Mitarbeiter und Freunde empfangen konnte, obwohl es zunächst nicht zu einer dauerhaften Besserung kam. 1922 begann sein Assistent Fritz Saxl wieder die wissenschaftliche Arbeit mit Warburg, in der Hoffnung, dass sich seine seelische Verfassung dadurch stabilisieren ließe. Auf Drängen der Familie wurde im folgenden Jahr ein weiterer Psychiater, Emil Kraepelin zu Rate gezogen, der die Diagnose Schizophrenie in manisch-depressive Erkrankung änderte. Dies eröffnete Warburg die Hoffnung auf eine Heilung und eine endgültige Entlassung aus der Anstalt. Laut der Einschätzung seiner Ärzte war sich Warburg seiner Erkrankung immer bewusst, er selbst bezeichnete sich als „unheilbar schizoid“, hatte aber auch während der Krankheit immer wieder Phasen von geistiger Klarheit und schöpferischer Produktivität. Erstes Anzeichen einer psychischen Stabilisierung war die Verarbeitung seiner Aufzeichnungen über die Hopi-Indianer. Zusammen mit Saxl arbeitete er einen Vortrag über das „Schlangenritual“ der Hopi aus, den er am 21. April 1923 vor Patienten und Ärzten des Bellevue hielt. Im nächsten Jahr kam es in Bellevue zu einer Reihe von intensiven Gesprächen mit dem Philosophen Ernst Cassirer über die Tragfähigkeit seiner Methode einer „kulturpsychologischen Geschichtsauffassung“. Warburg erlebte in Cassirer und in Saxl verständnisvolle, einfühlsame und gleichrangige Gesprächspartner, die möglicherweise ebenso wie die freundschaftliche und vertrauensvolle Beziehung zur Familie Binswangers und das besondere Umfeld von Binswangers Klinik zu einem Prozess der Selbstheilung bei Warburg beigetragen haben.", "section_level": 2}, {"title": "Mnemosyne.", "content": "Im August 1924 wurde Warburg aus der Klinik entlassen. Er begann mit der Arbeit an seinem Bilderatlas \"Mnemosyne\" (Mnemosyne ist die griechische Schutzgöttin des Gedächtnisses und der Erinnerungskunst). Der vollständige Titel lautete: \"Mnemosyne, Bilderreihe zur Untersuchung der Funktion vorgeprägter antiker Ausdruckswerte bei der Darstellung bewegten Lebens in der Kunst der europäischen Renaissance\". Ziel des Projekts war es, mit Hilfe von Bildern das vielfältige Weiterleben der Antike in der europäischen Kultur anschaulich zu machen. Ernst Gombrich bemerkte dazu in seiner Warburg-Biographie, dass durch Warburgs Arbeit \"... das Schicksal der Götter in der astrologischen Überlieferung und die Rolle der antiken Pathosformel in der nachmittelalterlichen Kunst und Kultur\" beschrieben wurde. Auf Anregung Saxls benutzte Warburg mit schwarzem Stoff bespannte Holzrahmen, auf die er mit Stecknadeln Fotografien von Bildern anheftete, die jeweils zu einem bestimmten Thema oder um einen Schwerpunkt gruppiert und umgruppiert wurden, wie es grundsätzlich der Arbeitsweise Warburgs entsprach. Dabei beschränkte er sich nicht auf klassische Forschungsobjekte der Kunstwissenschaft, sondern berücksichtigte auch Werbeplakate, Briefmarken, Zeitungsausschnitte oder Pressefotos von Tagesereignissen wie die Unterzeichnung des Konkordats durch Benito Mussolini und einen Vertreter der Kurie. Die Tafeln dienten zunächst als Demonstrationsmittel für Vorträge und Ausstellungen, die im Lesesaal der Hamburger Bibliothek stattfanden. Warburg führte hier als erster Reproduktionen als Mittel der Didaktik in Ausstellungen und als Hilfsmittel des Fachs Kunstgeschichte ein. Der Atlas bestand schließlich aus über 40 Kartons mit ca. 1500 bis 2000 Fotos – alle Zahlenangaben differieren stark in der Literatur –, die die Tafeln teilweise bis zum Rand bedeckten und weder mit Bildunterschriften noch mit Kommentaren versehen waren. Zwischen 1925 und 1929 hielt Warburg auch einzelne Vorlesungen und Seminare, die aber in einem mehr oder weniger privaten Kreis oder auch in seiner Bibliothek stattfanden. Warburg starb am 26. Oktober 1929 an einem Herzinfarkt. Er wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf bestattet. Das Projekt \"Mnemosyne\" blieb unvollendet. Die Arbeit wurde nicht veröffentlicht und die ursprünglichen Tafeln sind nicht erhalten. Sie sind möglicherweise beim Umzug der Bibliothek nach London verschollen. Einen Eindruck von den ursprünglichen Tafeln geben die fotografischen Reproduktionen, die Saxl veranlasst hatte. Erst 1993 und 1994 wurde eine Rekonstruktion des Atlas in Wien und Hamburg ausgestellt. Eine kommentierte Ausgabe wurde im Rahmen einer Gesamtausgabe von Warburgs Schriften von Martin Warnke zusammen mit einem ausführlichen Kommentar herausgegeben. Ob die Rekonstruktion den Absichten Warburgs entspricht, wird auch vom Herausgeber des Werks in Frage gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg.", "content": "Um 1901 hatte Warburg mit finanzieller Unterstützung seiner Familie angefangen, systematisch Bücher zu sammeln. Der Entschluss für eine fächerübergreifende kulturwissenschaftliche Bibliothek war während seiner Studienzeit in Straßburg gereift, als er für seine Dissertation Literatur in vielen Spezialbibliotheken zusammensuchen musste. 1909 zog Warburg in das Haus Heilwigstraße 114 in Hamburg, in dem er die wachsende Sammlung unterbrachte und bis zu seinem Lebensende wohnte. Vorausschauend erwarb er auch das Nachbargrundstück Heilwigstraße 116. Für die Betreuung der Bibliothek stellte er zwar Assistenten ein, die Organisation entsprach aber immer noch der einer privaten Gelehrtenbibliothek. Im Jahr 1920 umfasste die Bibliothek rund 20.000 Bände. Um die Sammlung für die Forschung zugänglicher zu machen, erwog man die Einrichtung von Forschungsstipendien für junge Wissenschaftler. Fritz Saxl und Gertrud Bing begannen mit einer umfassenden Reorganisation mit dem Ziel, auch der wachsenden Zahl von Studenten die Arbeit mit der Bibliothek zu erleichtern. Die Bibliothek wandelte sich von einer Privatbibliothek in eine öffentliche Institution. Finanziell blieb sie auch während der Inflation durch die verlässlichen Zuwendungen der amerikanischen Warburgs gesichert. Durch die Zusammenarbeit mit der 1919 gegründeten Hamburger Universität bildete sich ein Kreis von Wissenschaftlern, die der kulturwissenschaftlichen Bibliothek eng verbunden waren. Zu ihnen gehörten u. a. der Philosoph Ernst Cassirer, die Kunsthistoriker Gustav Pauli und Erwin Panofsky, der Orientalist Hellmut Ritter, der klassische Philologe Karl Reinhardt, der Begründer der Erforschung der jüdischen Mystik, Gershom Scholem, und der Byzantinist Richard Salomon. Nach seiner Rückkehr 1924 aus der Klinik begann Warburg mit einem Bibliotheksneubau auf dem Grundstück Heilwigstraße 116 neben seinem Haus. Beide Häuser waren für 120.000 Bände konzipiert. Der Neubau enthielt neben den Magazinen einen großen ovalen Lesesaal, der auch als Hörsaal genutzt wurde. Arbeitsräume, Gästezimmer, Fotolabor, Buchbinderei und eine auf dem neusten Stand befindliche Bibliothekstechnik ergänzten die Ausstattung. Der Neubau, das heutige Warburg-Haus, wurde 1926 eröffnet. Zum Zeitpunkt von Warburgs Tod 1929 umfasste die Bibliothek 60.000 Bände. Nach einer Zeit ständigen Wachsens und Blühens geriet sie mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten – als jüdische Institution – unter Druck. Im Frühling 1933 ging Edgar Wind zu Sondierungsgesprächen nach London. Mit Hilfe der amerikanischen Warburgs und durch großzügige private englische Spenden konnte ein Umzug der Bibliothek nach London finanziert werden. Am 12. Dezember 1933 verließen zwei mit Bücherkisten, Regalen und Katalogkästen beladene Frachter den Hamburger Hafen und verschifften die Bibliothek nach London. Dank tatkräftiger Unterstützung durch Samuel Courtauld konnte die Bibliothek in einem von Lord Lee of Farnham gemieteten Bankgebäude untergebracht werden. In Hamburg verblieb eine Sammlung von 1500 Büchern, Broschüren und Zeitschriften sowie eine große Menge von Zeitungsausschnitten zum Ersten Weltkrieg, die von Warburg seit Anfang des Ersten Weltkrieges gesammelt worden waren. Dieses Archivmaterial gilt als verschollen. Am 28. November 1944 wurde die Bibliothek der Universität London angegliedert (siehe Warburg Institute).", "section_level": 1}, {"title": "Zur Stellung Warburgs in der Wissenschaftsgeschichte.", "content": "Aby Warburg gilt als einer der bedeutenden Anreger der Geisteswissenschaften im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Obwohl Warburg zu seinen Lebzeiten in der akademischen Welt geschätzt war, blieb er doch weithin unbekannt und wurde während des Nationalsozialismus und in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg fast vergessen. Erschwert wurde die Rezeption seines Werkes dadurch, dass nur wenige seiner Texte überhaupt veröffentlicht waren und zum Teil nur in Bearbeitungen durch Mitarbeiter und nur zum Teil auf Deutsch gedruckt vorlagen. Der größte Teil seines wissenschaftlichen Nachlasses besteht aus Notizen, Zettelkatalogen, ca. 35.000 Briefen, unvollendeten Manuskripten sowie einem von 1926 bis 1929 geführten Bibliothekstagebuch. Der Umzug von Bibliothek und Mitarbeitern 1933 nach London machte die junge Disziplin Kunstwissenschaft in den angelsächsischen Ländern bekannt und förderte die Einrichtung von Lehrstühlen an den dortigen Elite-Universitäten. Neues Interesse an Warburg erwachte mit der Publikation von Gombrichs Biographie, die 1970 in England erschien und erst elf Jahre später in deutscher Übersetzung gedruckt wurde. Diese Arbeit war allerdings wegen ihrer Lücken und einer gewissen Subjektivität immer umstritten. Seit den 1970er Jahren bemühen sich vor allem Martin Warnke und das Londoner Warburg Institute um die Edition von Warburgs Nachlass. Er erscheint seitdem nach und nach in vorzüglich begleiteten Ausgaben und ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit der Gedankenwelt des Verfassers. Warburg hat mit der Ikonologie der zu seiner Zeit dominierenden Stilanalyse eine neue Methode zur Seite gestellt. Eine Reihe seiner Wortschöpfungen hat Eingang in die Terminologie der Kunstwissenschaft gefunden. Begriffe wie \"Denkraum\", \"psychische Energiekonserven\" oder die bekannte \"Pathosformel\" führen inzwischen ein Eigenleben und werden nicht immer in Warburgs Intention benutzt. Der oft zitierte Satz „Der liebe Gott steckt im Detail“ bezieht sich auf das genaue Studium von ganz unterschiedlichen Dokumenten, das erst ein tieferes Verständnis eines Bildes im Rahmen seines historischen und sozialen Zusammenhangs ermöglicht. Diese Methode ist ein Kennzeichen von Arbeiten, die aus der sogenannten „Warburg-Schule“ hervorgegangen sind. Die Erforschung der italienischen und deutschen Renaissance wurde durch Warburg und seine Kulturwissenschaftliche Bibliothek entscheidend geprägt. Das Nachleben der Antike und der antiken Götter, das Wirksamwerden heidnisch-antiker Bild-Vorstellungen und magischer Bildpraktiken – speziell in der Renaissance –, das sich in der europäischen Kultur ohne Unterbrechungen nachweisen lässt und in der Astrologie bis heute virulent ist, war ein Thema, auf das er die Aufmerksamkeit der Kulturwissenschaften gelenkt hat. Einen neuen Impuls erhielt die Warburg-Forschung im Zuge des sogenannten Iconic Turn. In ihrer Forderung nach einer interdisziplinären Beschäftigung mit der Welt der Bilder, mit Erkenntnissen und Methoden der Philosophie, Theologie, Ethnologie, Kunstgeschichte, Medienwissenschaft, Kognitionswissenschaft, Psychologie und der Naturwissenschaften und der Berücksichtigung und Analyse von visuellen Dokumenten jeder Art sehen manche Autoren in Warburg einen Vorläufer.", "section_level": 1}, {"title": "Nach Aby Warburg benannte Preise.", "content": "Seit 1980 verleiht die Stadt Hamburg alle vier Jahre den hochdotierten Aby-Warburg-Preis für hervorragende Leistungen in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Sie vergibt außerdem ein ebenfalls nach Aby Warburg benanntes Stipendium an Wissenschaftler, die disziplinenübergreifend Themen aus dem Bereich der europäischen Kulturgeschichte bearbeiten. Daneben wird seit 1995 der Wissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Bibliographien Biographien Einzeldarstellungen Amerikareise Italienreise Mnemosyne Aufsätze", "section_level": 1}], "src_summary": "Aby Moritz Warburg (geboren 13. Juni 1866 in Hamburg; gestorben 26. Oktober 1929 ebenda) war ein deutsch-jüdischer Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler und der Begründer der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg. Gegenstand seiner Forschung war das Nachleben der Antike in den unterschiedlichsten Bereichen der abendländischen Kultur bis in die Renaissance. Von ihm wurde die Ikonografie als eigenständige Disziplin der Kunstwissenschaft etabliert.", "tgt_summary": "亚伯拉罕·莫里茨·瓦尔堡(英语:Abraham Moritz Warburg,1866年-6月13日-1929年-10月26日),也被称为:阿比·瓦尔堡(英语:Aby Warbur)是一位德国艺术历史学家和文化理论家,他创建了一个文化研究的私人图书馆( the Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg),后来被搬到了伦敦的瓦尔堡研究所。他研究的核心是古典世界的遗产,以及在西方文化的各个领域到文艺复兴时期的古典表现的传承。", "id": 2571332} {"src_title": "Pridi Phanomyong", "tgt_title": "比里·帕侬荣", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Pridi wurde als Sohn von Siang und Lukchan in Ayutthaya geboren. Familiennamen waren damals in Siam noch nicht eingeführt. Später nahm die Familie den Namen Phanomyong an, weil ihre Vorfahren von Alters her in der Nähe des Tempels \"(Wat)\" Phanomyong in Ayutthaya gelebt hatten und Siang so wie mehrere seiner männlichen Vorfahren in diesem Kloster eine Zeit als Mönch gelebt hatte. Väterlicherseits war Pridi teilweise chinesischer Abstammung. Er war das zweite von acht Geschwistern. Da es in seiner Heimatprovinz noch keine weiterführende Schule gab, ging er im Alter von 10 Jahren nach Bangkok, um die Tempelschule des Wat Benchamabophit zu besuchen, 1912 wechselte er zur neueröffneten Versuchsschule des Monthon Krung Kao, der ersten Sekundarschule in Ayutthaya und später an die prestigeträchtige Suankularb-Wittayalai-Schule in Bangkok. Mit 17 Jahren begann er ein Studium an der Rechtsschule des thailändischen Justizministeriums. Er schloss die Ausbildung in nur zweieinhalb Jahren ab und erhielt seine Zulassung als Rechtsanwalt im Alter von 19 Jahren. Nach seinem Abschluss lebte er im Haus des Phraya Chaivichit-Visidthamathada, einem hohen Beamten im Justizministerium und Sohn des ehemaligen Gouverneurs von Ayutthaya, mit dem er entfernt verwandt war. Nachdem er seinen ersten Fall gewonnen hatte, der als sensibel galt, weil es um die versehentliche Beschädigung von Eigentum der Krone ging, berief ihn Phraya Chaivichit als Sachbearbeiter in die Abteilung für Strafvollzug im Justizministerium. Im Jahr 1920 erhielt Pridi ein Stipendium des Justizministeriums für einen Studienaufenthalt in Frankreich, wo er an der Universität Caen und an der Universität von Paris (Sorbonne) in Paris Rechtswissenschaft und Politische Ökonomie studierte. Pridis Denken wurde von der Tradition des französischen Liberalismus und teilweise auch vom europäischen Sozialismus beeinflusst. Er wurde 1925 zum Präsidenten der siamesischen Studentenorganisation in Frankreich (\"association Siamoise d’intellectualite et d’assistance mutuelle\", S.I.A.M.) gewählt. Im Januar 1926 erhielt er das \"Diplôme d’études supérieures\" (DES) in politischer Ökonomie. In Frankreich lernte er Prayun Phamonmontri kennen. Zusammen mit fünf weiteren Studenten und jungen Militärs (darunter Plaek Khittasangkha, der später Phibunsongkhram hieß) gründeten sie im Februar 1927 in Paris die Volkspartei Siams \"(Khana Ratsadon)\", die ein Ende der absoluten Monarchie und den Übergang zum Konstitutionalismus anstrebte. Im selben Jahr wurde Pridi mit einer rechtsvergleichenden Dissertation über das Schicksal von Personengesellschaften beim Tod eines Gesellschafters durch die Universität Paris zum Doktor der Rechte promoviert.", "section_level": 2}, {"title": "Regierungskarriere und Revolution.", "content": "Nach seinen Abschlüssen kehrte Pridi nach Thailand zurück und arbeitete im Justizministerium, wo er schnell aufstieg. Er heiratete 1928 die damals erst 16-jährige Tochter seines Mentors Phraya Chaivichit, die fast zwölf Jahre jüngere Poonsuk Na Pombejra (). Die beiden hatten vier Töchter und zwei Söhne. Poonsuk begleitete ihn während seines gesamten Lebens und teilte auch sein politisches Engagement. Mit 29 Jahren erhielt er den feudalen Ehrentitel \"Luang Praditmanutham\" (; ältere Umschrift: \"Pradist-Manudharm\"), unter dem er bis zur Abschaffung der Titel und Ränge 1942 bekannt war. Der von Pridi selbst gewählte Name bedeutet „Menschlichkeit üben“. Ab 1930 gab Pridi als Hilfsmittel für Juristen die \"Sammlung thailändischer Gesetze\" heraus, da die teilweise sehr alten Rechtsnormen zuvor oft schwer auffindbar waren. Die Bände verkauften sich sehr gut. Die Einnahmen ermöglichten es ihm, eine eigene kleine Druckerei zu gründen. Auch wurde er als Dozent an der Rechtsschule des Justizministeriums engagiert. Dort erregten vor allem seine Vorlesungen in Verwaltungsrecht Aufmerksamkeit. In diesen skizzierte er bereits Verfassungsprinzipien, ging auf politische Ökonomie und öffentliches Finanzwesen ein und lehrte damit als Erster in Siam Prinzipien moderner Regierungsführung. Mit seinem Einfluss auf die Studenten trug Pridi zum wachsenden Bewusstsein von Teilen des Bürgertums für politische Rechte und Mitbestimmung bei. Während dieser Zeit war Pridi wesentlich an der Vorbereitung eines Staatsstreiches zur Abschaffung der absoluten Herrschaft in Thailand beteiligt, der zu einer konstitutionellen Monarchie führen sollte. Am 24. Juni 1932 fand dieser Umsturz statt, der kurz darauf mit der Annahme der von Pridi ausgearbeiteten \"Provisorischen Verfassung\" durch König Prajadhipok \"(Rama VII.)\" sein Ende fand. Pridi wurde Mitglied des Kabinetts, dass „Öffentliches Komitee“ genannt wurde, und Finanzminister.", "section_level": 2}, {"title": "Ökonomischer Plan.", "content": "Im Januar 1933 schlug Pridi einen ökonomischen Plan vor, der als „gelbes Heft“ (\"samut pok-lueang\") bekannt wurde. Er sah die Verstaatlichung allen Ackerlandes vor, zudem die Industrialisierung des Landes und staatliches Eigentum an den Produktionsmitteln. Alle Siamesen sollten zu Staatsangestellten werden, von der Regierung entlohnt, bei Krankheit und im Alter unterstützt und auch an der Verwaltung mitwirken. Die Nationalisierung der Betriebe sollte nicht durch Enteignung, sondern im Austausch gegen staatliche Wertpapiere erfolgen. Der Ministerpräsident Phraya Manopakorn Nititada und dessen konservative Flügel in der Regierung lehnten diesen Plan, wie auch König Prajadhipok, als „kommunistisch“ ab. Der König löste die Nationalversammlung auf und äußerte: Tatsächlich war der Plan weniger von sowjetischen als von westeuropäischen, insbesondere französischen, Vorstellungen von staatsgeleiteter Industriepolitik und Wohlfahrtsstaatlichkeit beeinflusst. Pridi führte zu ihrer Begründung aber auch traditionelle buddhistische Ideale einer gerechten Gesellschaft an, die sich beispielsweise in den utopischen und millenarischen Vorstellungen von der kommenden Ära des Buddha Maitreya, in der die Menschen frei von materiellen Sorgen leben sollen, spiegeln. Zudem argumentierte er, dass es auch in den wichtigsten westeuropäischen Ländern zu der Zeit eine Tendenz zu Verstaatlichungen gäbe, wofür er die Politiken der britischen Labour-Regierung Ramsay MacDonalds, der Mitte-links-Koalition Édouard Daladiers in Frankreich und auch der kurz zuvor ins Amt gekommenen nationalsozialistischen Regierung Adolf Hitlers in Deutschland anführte. Dennoch stieß der Plan selbst bei einigen von Pridis Mitstreitern in der Volkspartei auf Widerstand. Sein Studienfreund Prayun Phamonmontri veröffentlichte, zusammen mit dem Konservativen Phraya Manopakorn einen Artikel, in dem sie das Konzept verurteilten. Das Kabinett rief am 1. April 1933 den Notstand aus und erließ ein „Gesetz gegen kommunistische Umtriebe“, obwohl es zu der Zeit in Siam praktisch keine kommunistischen Aktivitäten gab. Die Regelung war vielmehr gegen die Reformen in Pridis ökonomischen Plan gerichtet, die nach der bewusst weiten Auslegung des Gesetzes als „kommunistisch“ aufgefasst werden konnten. Manopakorns Konservative drängten Pridi ins Exil. Gesichtswahrend schlug ihm der Ministerpräsident einen Studienaufenthalt in Europa mit einem Regierungsstipendium in Höhe von jährlich 1000 britischen Pfund vor. Pridi, dem klar war, dass er keine Alternative hatte, nahm an und entschied sich für Frankreich. Als er und seine Frau am 12. April abreisten, kamen Hunderte zum Hafen, um sie zu verabschieden, darunter auch Minister und Parlamentsabgeordnete der Volkspartei einschließlich Phraya Phahon Phonphayuhasena und Plaek Phibunsongkhram.", "section_level": 2}, {"title": "Amtszeiten als Minister.", "content": "Keine zwei Monate nach ihrer Ankunft in Europa putschten im Juni 1933 jüngere Mitglieder der Volkspartei um Phibunsongkhram gegen die Regierung Phraya Manopakorns. Phraya Phahon wurde neuer Ministerpräsident und Pridi konnte nach Siam zurückkehren, wo er Ende September 1933 ankam. Im Februar 1934 wurde ein Untersuchungsausschuss wegen Pridis angeblicher kommunistischer Umtriebe einberufen. Vor diesem konnte er jedoch seine Ansichten erläutern und wurde schließlich einstimmig von allen Vorwürfen freigesprochen. Anschließend wurde Pridi Ende März 1934 zum Innenminister ernannt, er hatte das Amt bis Februar 1935 inne. Pridi war 1934 einer der Gründer der Thammasat-Universität in Bangkok und auch deren erster Rektor. Sie war die zweite Universität des Landes und wurde im Unterschied zur älteren Chulalongkorn-Universität nicht durch den König, sondern durch bürgerliches Engagement gegründet. Sie war zunächst auf Rechts- und politische Wissenschaften spezialisiert und sollte eine neue Generation ziviler Verantwortungsträger ausbilden. Er stand der Universität bis 1949 als Rektor vor. Im Juli 1936 wurde Pridi Außenminister Siams. In dieser Funktion schloss er im Jahr 1937 Freundschaftsverträge zwischen Siam und 13 anderen Nationen, darunter die USA, Großbritannien, Japan, Italien, Frankreich und Deutschland. Durch diese konnten die sogenannten ungleichen Verträge aus dem 19. Jahrhundert abgelöst werden, durch die sich die europäischen Großmächte exterritoriale Rechte für sich und ihrer Staatsangehörigen in Siam gesichert hatten. Dadurch erhielt Siam die uneingeschränkte Souveränität über sein Territorium und auch Ausländer, die sich im Land aufhielten, mussten sich der einheimischen Gerichtsbarkeit unterwerfen. Zugleich wies er in den Verhandlungen mit Japan jeglichen Wunsch der neuen asiatischen Großmacht nach Sonderrechten ab und bestand auf der strikten Neutralität Siams. In der Folgezeit wurde er mit höchsten ausländischen Ehren ausgezeichnet, unter anderem verlieh ihm Adolf Hitler, Führer des nationalsozialistischen Deutschen Reichs, im April 1938 das Großkreuz des Deutschen Adlerordens; im Februar 1939 bekam er das Großkreuz der französischen Ehrenlegion. Im Dezember 1938 wechselte Pridi in der Regierung von Plaek Phibunsongkhram an die Spitze des Finanzministeriums. Von einem Verbündeten Phibunsongkhrams entwickelte er sich zu einem Kritiker und Rivalen des zunehmend autoritär regierenden Ministerpräsidenten. Insbesondere kritisierten Pridi und seine Anhänger die Aufrüstung und Militarisierung. Dennoch schätzte der Premier ihn als fähigen Minister und hielt ihn in der Regierung. Das Verhältnis der beiden kann als „Hassfreundschaft“ beschrieben werden. Angesichts des beginnenden Zweiten Weltkriegs verfasste Pridi den historischen Roman \"Phra Chao Chang Phueak\" (englisch \"The King of the White Elephant\") über einen fiktiven siamesischen König Chakra, dessen Figur lose auf dem historischen König Chakkraphat aus dem 16. Jahrhundert basiert. Diesen idealisierte er als volksnahen, aufopferungsvollen und friedfertigen Anführer. Aufgrund der Schilderung eines der zahlreichen Kriege des siamesischen Königreichs Ayutthaya mit dem Nachbarn Birma sollten die Thailänder aus den „Dummheiten ihrer Vorfahren“ lernen. Er ließ das Buch 1940 auch in englischer Sprache verfilmen. Damit wollte er seine und Thailands friedliebenden Absichten gegenüber der internationalen Gemeinschaft illustrieren. Pridi wurden in dieser Zeit Ambitionen auf den Friedensnobelpreis nachgesagt. In Thailand wurde er jedoch immer mehr zur „einsamen Stimme“ gegen die Welle des von Phibunsongkhram und seinen Verbündeten propagierten Nationalismus. Aus Protest gegen das (durch eine drohende japanische Invasion erzwungene) Bündnis der Regierung Phibunsongkhrams mit Japan trat Pridi im Dezember 1941 als Finanzminister zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Kronregent und „erfahrener Staatsmann“.", "content": "Gleich darauf ließ Phibunsongkhram Pridi in den dreiköpfigen Regentschaftsrat für den minderjährigen König Ananda Mahidol \"(Rama VIII.)\" berufen. Die im Januar 1942 auf japanischen Druck ausgesprochene Kriegserklärung Thailands an Großbritannien und die USA unterzeichnete Pridi nicht. Während der Regierungschef sie trotzdem für gültig erklärte, weigerte sich der thailändische Botschafter in Washington, D.C., Seni Pramoj, sie an die US-Regierung zu überbringen. Nach Kriegsende berief sich Thailand darauf, dass es nie eine gültige Kriegserklärung gegeben habe. Nach der Abschaffung feudaler Titel und Ränge 1942 legte Pridi seinen \"Luang\"-Titel ab und nahm wieder seinen bürgerlichen Namen an. Pridi bildete in dieser Zeit die gegen die faktische japanische Besatzung gerichtete Seri-Thai-Bewegung, eine Bewegung für ein freies Thailand, in Zusammenarbeit mit Seni Pramoj, der die Bewegung mit britischer und amerikanischer Unterstützung vom Ausland aus lenkte. Nach dem Tod des Chao Phraya Bijayendrayodhin 1942 und dem Rücktritt von Prinz Aditya Dibabha 1944 wurden keine neuen Regenten ernannt, sodass Pridi schließlich als einziger verblieb. Nach der Abwahl Phibunsongkhrams im Juli 1944 übernahm Khuang Aphaiwong die Regierungsführung. Während dieser dem Anschein nach weiter mit den Japanern zusammenarbeitete, kooperierte Pridi mit den Alliierten. Sein Büro als Regentschaftsrat fungierte praktisch als Hauptquartier des Widerstands in Thailand, vermutlich mit stillschweigender Billigung des Regierungschefs. Gleich nach der japanischen Kapitulation am 15. August 1945 widerrief Pridi die Verträge der Phibsunsongkhram-Regierung mit Japan und erklärte die Kriegserklärung an Großbritannien und die USA für null und nichtig. Mit der Volljährigkeit König Anandas und seiner Rückkehr nach Thailand im Dezember 1945, wurde seine Regentenfunktion obsolet. Er wurde mit den höchsten Orden ausgezeichnet (Orden der Neun Edelsteine, Orden von Chula Chom Klao erster Klasse) und erhielt den nur für ihn geschaffenen Ehrentitel des „erfahrenen Staatsmanns“ (, Ratthaburut Awuso). Den Nachkriegsregierungen von Thawi Bunyaket und Seni Pramoj stand er als Berater zur Seite und galt als deren starker Mann im Hintergrund.", "section_level": 2}, {"title": "Amtszeit als Ministerpräsident.", "content": "Nachdem seine Unterstützer bei der ersten Nachkriegswahl im Januar 1946 viele Mandate gewonnen hatten, übernahm Pridi Phanomyong am 24. März 1946 selbst das Amt des thailändischen Premierministers; er war der siebente Inhaber dieses Amtes. Pridis Regierung stützte sich auf die linksgerichtete, vor allem von ehemaligen Seri-Thai-Kämpfern aus der Nordost-Region gebildeten „Genossenschafts-Partei“ \"(Sahachip)\" und die aus dem liberalen Flügel der ehemaligen Khana Ratsadon hervorgegangenen „Verfassungsfront“ sowie parteilose Abgeordnete. Während seiner Regierungszeit wurde am 9. Mai 1946 eine neue Verfassung in Kraft gesetzt, eine der liberalsten und am meisten demokratischen in der thailändischen Geschichte. Genau einen Monat später starb König Ananda Mahidol am 9. Juni 1946 unter ungeklärten Umständen (Unfall, Mord oder Suizid), so dass Pridi am 11. Juni formal zurücktreten musste, jedoch anschließend wieder vom neuen König Bhumibol Adulyadej (vertreten durch seinen Regenten Prinz Rangsit Prayurasakdi) eingesetzt wurde. In dieser Zeit streuten seine politischen Gegner, vor allem aus royalistischen Kreisen, bewusst das Gerücht, dass Pridi auf irgendeine Weise für den Tod des jungen Königs verantwortlich sei. Sie unterstellten ihm republikanische Bestrebungen. Bei Nachwahlen im August 1946 mussten die Pridi unterstützenden Parteien deutliche Verluste hinnehmen. Am 21. August trat er zurück, als offiziellen Grund gab er Erschöpfung an. Sein Nachfolger wurde Thawan Thamrongnawasawat, ein Verbündeter Pridis. Die Regierung wurde weiterhin von seinen Anhängern gestützt, die allerdings im Parlament nur noch eine dünne bzw. nach dem Überlaufen einiger Abgeordneter Anfang 1947 überhaupt keine Mehrheit mehr hatten. Von November 1946 bis Februar 1947 reiste Pridi mit seiner Frau Poonsuk durch Nordamerika und Europa. Im Dezember 1946 zeichnete die US-Regierung Pridi für seine Verdienste im Widerstand gegen Japan mit der Medal of Freedom aus. Bei seiner Rückkehr nach Bangkok wurde er von einer begeisterten Menge begrüßt. Im September 1947 gründete sich auf Betreiben Pridis und Trần Văn Giàus in Bangkok die \"Südostasiatische Liga\", ein Zusammenschluss anti-kolonialer und anti-imperialistischer Organisationen aus Birma, Vietnam, Kambodscha, Laos, den Philippinen, Malaya, Indonesien und Thailand. Diese hatten während des Zweiten Weltkriegs gegen die japanische Besatzung gekämpft und richteten sich jetzt gegen die fortgesetzte bzw. wiedergekehrte Herrschaft der europäischen Kolonialmächte. Sie warb für die nationale Unabhängigkeit der beteiligten Völker und die ökonomische Zusammenarbeit zwischen ihnen. Die Demokratische Republik Vietnam (Việt Minh), Lao Issara und die indonesische Nationalbewegung unterhielten bereits seit Pridis Regierungszeit Informations- und Waffenbeschaffungsbüros in Bangkok. Da es in einigen der beteiligten Bewegungen, vor allem den Việt Minh, kommunistische Tendenzen gab, warfen Pridis politische Gegner im eigenen Land – insbesondere thailändische Militärs – ihm vor, ebenfalls ein Kommunist zu sein und eine siamesische Republik als Eckpfeiler einer pro-sowjetischen „Südostasiatischen Union“ anzustreben.", "section_level": 2}, {"title": "Entmachtung und Exil.", "content": "Am 8. November 1947 unternahmen Angehörige des Heeres um Feldmarschall Phin Choonhavan und Oberst Kat Katsongkhram (einst ein Mitglied der Volkspartei und Verbündeter Pridis), mit Billigung Phibunsongkhrams und der oppositionellen Demokratischen Partei Khuang Aphaiwongs, einen Staatsstreich gegen die Regierung Thawan Thamrongnawasawats. Dadurch wurden Pridi und das Lager seiner Unterstützer endgültig von der Macht verdrängt. Zunächst erwogen diese, einen Gegenputsch zu unternehmen und die Umstürzler wiederum zu entmachten, entschieden sich aber dagegen. Da Pridi um seine Freiheit, vielleicht sogar sein Leben fürchten musste, floh er außer Landes. Mit Hilfe des britischen und des amerikanischen Marineattachés wurde er auf einen gerade auslaufenden Shell-Öltanker gebracht, der ihn nach Singapur (damals noch britische Kolonie) fuhr. Die Unterstützung der einstigen Westalliierten mag von Pridis Bündnis mit ihnen während des Zweiten Weltkriegs, aber auch von dem Gedanken motiviert gewesen sein, dass Pridis Abwesenheit das Risiko gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Lagern im Lande senken würde. In Singapur wurde er vom britischen Generalbevollmächtigten für Südostasien begrüßt und erhielt politisches Asyl. Von dort aus wandte er sich am 27. November in einer Radioansprache an seine Anhänger in Thailand und rief sie auf, keinen gewaltsamen Widerstand gegen die neuen Machthaber zu leisten. Einige britische Politiker, die Pridi als Freund Großbritanniens sahen, setzten sich dafür ein, dass er nach England übersiedeln sollte. Auch das Home Office stimmte dem zu. Angesichts des aufbrechenden Kalten Kriegs sympathisierten Großbritannien und vor allem die USA aber zunehmend mit den strikt antikommunistischen Putschisten und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie diese als legitime Regierung Thailands anerkennen würden, womit Pridi als deren prominentester Gegner zur Belastung und zur unerwünschten Person wurde. Außerdem war nicht auszuschließen, dass Großbritannien Pridi an die thailändischen Machthaber ausliefern würde, wenn diese Anklage gegen ihn erhöben. Von seinen Freunden und Verbündeten Direk Jayanama und Sa-nguan Tulalak, die noch als Botschafter in London bzw. Nanking amtierten, ließ er sich einen Diplomatenpass und Visa ausstellen und reiste schließlich im Mai 1948 weiter über Hongkong nach China. Nachdem Phibunsongkhram im April 1948 den zivilen Ministerpräsidenten Khuang Aphaiwong entmachtet und wieder selbst Regierungschef geworden war, stellte seine Regierung im Juni 1948 einen Haftbefehl gegen Pridi wegen seiner angeblichen Verwicklung in die Ermordung König Ananda Mahidols aus. Nach einer Rückkehr und einem missglückten Putschversuch gegen Phibunsongkhram im Februar 1949 ging er dann abermals ins Exil, bis 1970 lebte er in der Volksrepublik China. Laut seinen Memoiren und denen seines Privatsekretärs Sujit Suphannwat nahm Pridi am 1. Oktober 1949 an den Gründungsfeierlichkeiten des kommunistischen Staats teil, dessen Gast er für 21 Jahre blieb. Während der massenhaften Verhaftungen von Mitgliedern der Friedensbewegung sowie tatsächlicher und vermeintlicher Kommunisten in Thailand Ende 1952 wurden auch Pridis in der Heimat zurückgebliebene Frau Poonsuk und sein ältester Sohn Pal inhaftiert. Poonsuk wurde nach 84 Tagen in Haft wieder frei gelassen und ging sogleich mit zwei ihrer Töchter nach Frankreich, später folgten sie Pridi nach China. 1955 zog die Familie von Peking nach Guangzhou (Kanton). Pal wurde erst 1957 amnestiert. Gegen Ende der Regierungszeit Phibunsongkhrams sandte der Regierungschef im Jahr 1957 einen Boten zu Pridi, um ihn über neue Beweise bezüglich des Todes von König Ananda zu informieren und ihm ein faires Gerichtsverfahren anzubieten. Pridi hatte vor, sich diesem zu stellen und bereitete eine Rückkehr nach Thailand vor, brach diese aber ab, als er im Oktober 1958 von der Machtergreifung Feldmarschall Sarit Thanarats erfuhr, der in den Folgejahren mindestens ebenso autoritär wie zuvor Phibunsongkhram herrschte. Pridi verfolgte weiterhin aufmerksam das politische Geschehen in Thailand, auch wenn ihm die Nachrichten aus seinem Heimatland keinerlei Hoffnungen spendeten. Von 1970 bis zu seinem Tod lebte er in Frankreich, wo er seine Memoiren schrieb (\"Ma vie mouvementee et mes 21 ans d’exil en Chine populaire\"; „Mein bewegtes Leben und 21 Jahre im Exil in der Volksrepublik China“). In diesen resümierte er unter anderem über sein politisches Leben: „Als ich Macht hatte, hatte ich keine Erfahrung, und als ich erfahrener war, hatte ich keine Macht.“ Pridi Phanomyong starb am 2. Mai 1983 in Paris an einem Herzinfarkt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pridi Phanomyong (Thai:, Aussprache: [], alternative Umschrift \"Banomyong\", bis 1942 feudaler Ehrentitel Luang Praditmanutham (kurz \"Pradit\"); * 11. Mai 1900 in Ayutthaya; † 2. Mai 1983 in Paris) war ein thailändischer Jurist und Politiker. Er war einer der Gründer der konstitutionalistischen Volkspartei und einer der wichtigsten Förderer der Siamesischen Revolution, die 1932 den Übergang des Landes von der absoluten zur konstitutionellen Monarchie brachte.", "tgt_summary": "比里·帕侬荣(,,1900年-5月11日-1983年-5月2日),又名銮巴立·玛奴探,泰国政治家,第八、九、十任泰国总理,是第七位泰国总理。汉名陈嘉祥、陈璋茂。", "id": 1038329} {"src_title": "Bitfehlerhäufigkeit", "tgt_title": "比特误码率", "src_document": [{"title": "Ähnliche Begriffe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bitfehlerverhältnis.", "content": "In vielen Dokumentationen (inklusive der Handbücher von Antennenmessgeräten) wird die Bitfehlerrate mit dem einheitenlosen Bitfehlerverhältnis (engl. ) verwechselt. So bedeutet bei digitalen TV-Übertragungen „BER“ grundsätzlich „Bit Error Ratio“ und damit das Bitfehlerverhältnis. Das Bitfehlerverhältnis ist der Fehlerquotient aus der Anzahl der in einem beliebigen Zeitintervall fehlerhaft empfangenen Bits (Bitfehler) und der Anzahl der im gleichen Zeitintervall insgesamt empfangenen Bits. Handelt es sich um gespeicherte Bits auf einem Speichermedium, so wird nicht ein definiertes Zeitintervall zugrunde gelegt, sondern eine definierte Speichergröße. Beispiel: Ein Bitfehlerverhältnis von 3·10 bedeutet, dass von 1 Million übertragener oder gespeicherter Bits durchschnittlich 3 Bits falsch sein können. Die Messung zur Ermittlung des Bitfehlerverhältnisses auf Übertragungsstrecken wird \"BER-Test\" oder \"BERT\" genannt. Sie wird gewöhnlich mit Hilfe von Prüfbitmustern durchgeführt, die von einem Messgerät gesendet und nach der Übertragung wieder empfangen und verglichen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bitfehlerwahrscheinlichkeit.", "content": "Im Gegensatz zur Bitfehlerrate beschreibt die Bitfehlerwahrscheinlichkeit (engl., BEP) eine durch theoretische Überlegungen berechnete Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Bitfehlers. Geschlossene Berechnungen von Bitfehlerwahrscheinlichkeiten sind meist nur für idealisierte Szenarien möglich, werden aber häufig verwendet, um aufwendige Simulationen zu ersetzen und Grenzen der Leistungsfähigkeit von nachrichtentechnischen Systemen zu bestimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Excessive Bit Error Rate und Signal Degraded.", "content": "\"Excessive Bit Error Rate\", abgekürzt exBER, (auf deutsch: sehr hohe Bitfehlerrate) ist eine Fehlerdefinition, die in der Synchronen Digitalen Hierarchie und der Plesiochronen Digitalen Hierarchie verwendet wird. Sie ist für die Dienstgüte der Datenkommunikation das am meisten verbreitete quantitative Merkmal. Die genaue Definition des Fehlers ist von Technik und Bitrate abhängig. Beispielsweise ist es üblich, bei 1 Bitfehler auf 1000 übertragenen Bits den Fehler exBER als erreicht zu bezeichnen. Die Sekunden, in denen mindestens ein exBER aufgetreten ist, werden gewöhnlich in einer MIB aufgezeichnet und gezählt. Mit solchen Zählern kann die Qualität einer Datenkommunikation während der Benutzungszeit definiert gemessen werden. Eine ähnliche Definition ist \"Signal degraded\" (SD). Die Fehlerschwelle von „Signal degraded“ wird gewöhnlich bei 1 Bitfehler auf 1 Million übertragene Bits erreicht. Bei Bitraten von 150 Mbit/s und höher liegen auch die Fehlerschwellen von exBER und SD um einige Zehnerpotenzen höher. Für Standleitungen in Deutschland ist der Fehler exBER das vertragsmäßig festgelegte Kriterium für einen Ausfall der Standleitung.", "section_level": 2}, {"title": "Messverfahren.", "content": "Das Messen der Bitfehlerhäufigkeit erfordert eine hochwertige Bezugsinformation bzw. eine verlässliche Bezugsgröße. Das können beispielsweise sein", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Bezieht man das Signal-Rausch-Verhältnis auf ein Informationsbit, so erhält man das \"Bitenergie-Rauschleistungsdichte-Verhältnis\" formula_1, das Verhältnis der für ein Informationsbit aufgewendeten Energie \"E\" zur spektralen Rauschleistungsdichte \"N\". Mit steigendem Rauschen, d. h. abnehmendem Eb/N0, steigt die Bitfehlerrate. Weiterhin hängt die BER vom Codierverfahren ab: 16-PSK oder 8-PSK besitzen eine höhere Informationsdichte als beispielsweise 2-PSK und benötigen einen höheren Signal-Rauschabstand. Vorwärtsfehlerkorrekturverfahren senken die erforderliche Signalgüte. Die Abbildung zeigt für verschiedene leistungsbegrenzte Codierverfahren die Fehlerhäufigkeit in Abhängigkeit von Eb/N0 (dargestellt in dB). Beispielsweise beträgt bei einem Bitfehlerverhältnis von 10 das Verhältnis Eb/N0 für BPSK etwa 8 dB, mit der FEC-Kodierung Faltungscodes decodiert mit dem Viterbi-Algorithmus etwa 4 dB. Eine zusätzliche Reed-Solomon-Kodierung reduziert das minimal benötigte Eb/N0 auf weniger als 3 dB. Die senkrechte Linie in der Abbildung kennzeichnet das Shannon-Limit, das nicht unterschritten werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bitfehlerhäufigkeit (BFH) ist ein Maß der Nachrichtentechnik für die Qualität der Übertragung über einen Kanal oder einer digitalen Übertragungsstrecke.", "tgt_summary": "在数据传输中,比特差错(英语:bit errors)的数量就是接收到的信道中数据流由于噪声、干扰、失真或比特同步错误而更改的比特的数量。", "id": 66457} {"src_title": "Tan Kah Kee", "tgt_title": "陈嘉庚", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "In Singapur war er zunächst im Reishandel seines Vaters tätig, später ließ er Ananas-Konserven herstellen. Er betrieb Plantagen für Gummi und ließ den Rohstoff verarbeiten, bis zu 32.000 Mitarbeiter waren 1925 für ihn tätig. Mit dem Schwerpunkt in Südostasien unterhielt er weltweit etwa 150 Niederlassungen, er galt als \"König der Gummiverarbeitung\" (\"King of Rubber\") und \"Henry Ford Südostasiens\". Im Laufe der folgenden Jahre wurde der Erfolg seiner Geschäfte durch die Wirtschaftskrise stark geschmälert. Er setzte sich in Singapur und Malaya für seine chinesischen Landsleute ein und förderte durch Gründung mehrerer Schulen deren Bildung, auch in englischer Sprache; er war an der Neustrukturierung des Verbandes der Hokkien-Chinesen in Singapur, der Singapore Hokkien Huay Kuan, wesentlich beteiligt; 1929–1950 war Tan Kah Kee der Präsident dieser Gemeinschaft. Kurz vor der japanischen Eroberung Singapurs während des Zweiten Weltkriegs konnte er nach Java fliehen, wo er in der Folgezeit seine Memoiren verfasste. Als er nach dem Kriegsende nach Singapur zurückkehren konnte, erhielt er ein Glückwunschtelegramm von Mao. Als überzeugter Patriot hatte sich Tan Kah Kee der Bildung der Jugend in seiner Heimat verpflichtet und gründete 1913 in Jimei bei Xiamen die erste von vielen Schulen. Zehn Jahre später finanzierte er die Gründung der Xiamen-Universität. Heute (2004) gibt es in Jimei 88 Lehreinrichtungen. Insgesamt förderte Tan Kah Kee 110 Schulen und Ausbildungseinrichtungen in 20 Ländern Südostasiens. Tan Kah Kees Grab befindet sich im Schildkrötengarten, einer Insel bei Xiamen, welche die Form einer schwimmenden Schildkröte hat. Hier ließ er ein Befreiungsdenkmal errichten, das an den Kampf gegen Japan und gegen die Guomindang erinnert. Auf einem 28 Meter hohen Obelisk steht eine Inschrift von Mao Zedong: \"\"Dem Standartenträger der Übersee-Chinesen, dem Ruhm der Nation\"\". Tan Kah Kee wurde mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt. In Singapur wurde ein Förderpreis für junge Erfinder nach ihm benannt. Im Stadtbahnnetz Singapurs ist eine U-Bahn-Station in der Nähe mehrerer Schulen nach Tan Kah Kee benannt und der am 9. November 1964 entdeckte Asteroid (2963) Chen Jiageng trägt seit 1990 seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tan Kah Kee (; Hokkien: Tân Kah-kin; * 21. Oktober 1874 in Jimei, Provinz Fujian; † 12. August 1961 in Peking) war ein chinesischer Philanthrop aus der Provinz Fujian. Er wanderte als junger Mann nach Singapur aus und kehrte 1950 als Großindustrieller zurück.", "tgt_summary": "陈嘉庚(1874年-10月21日-1961年-8月12日),男,福建同安人,华人企业家,慈善家,革命家。他身为华侨领袖,他与东南亚的华侨为国民党抗清革命、北伐、抗日大多数资金提供者,组织「南洋华侨筹赈祖国难民总会」,动员南洋华侨踊跃捐款,购买救国公债,选送华侨司机回国,在滇缅公路运输抗战物资,为祖国的抗战作出了巨大的贡献,只计陈嘉庚个人便捐出一百多架战斗机、一千多辆战车、百亿军火和救济粮,在中华人民共和国成立后,出资在多山的福建兴建鹰厦铁路,成为中国第一条由民间人士出资兴建的铁路。", "id": 1519929} {"src_title": "Andrew, Duke of York", "tgt_title": "約克公爵安德魯王子", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Der Prinz war – seit der Geburt von Prinzessin Beatrice von Großbritannien und Irland (1857–1944) – das erste Kind, das von einer amtierenden britischen Monarchin zur Welt gebracht wurde. Seine beiden älteren Geschwister Charles und Anne wurden vor der Thronbesteigung ihrer Mutter geboren. Er wurde benannt nach seinem Großvater väterlicherseits Andreas von Griechenland. Seit seiner Geburt trägt er den Titel \"His Royal Highness The Prince Andrew\". Bis zur Geburt von Prinz William im Jahr 1982 befand er sich an zweiter Stelle der britischen Thronfolge, hinter seinem Bruder Charles. Aktuell nimmt er Platz acht ein. Prinz Andrew wurde zunächst von Hauslehrern erzogen, bevor er die Heatherdown Preparatory School in der Nähe von Ascot, Berkshire besuchte. 1973 wechselte er zur Privatschule Gordonstoun in Morayshire, Schottland, die schon sein Vater und sein älterer Bruder Charles besucht hatten. Nach seinem Abschluss 1979 entschied sich Andrew gegen ein Universitätsstudium und trat in die Royal Navy ein.", "section_level": 2}, {"title": "Militärlaufbahn.", "content": "In der Royal Navy absolvierte Andrew eine Ausbildung zum Sea King-Hubschrauberpiloten. Als solcher nahm er 1982 an Bord des Flugzeugträgers HMS \"Invincible\" an den Kampfhandlungen des Falkland-Krieges teil. Die britische Regierung wollte Andrew zwar zunächst von dem Schiff abziehen und ihn mit anderen Aufgaben betrauen, weil sie den Tod eines Sohnes der Königin fürchtete. Diese bestand jedoch darauf, dass Andrew an Bord der \"Invincible\" blieb. Nach dem Krieg setzte Andrew seine Ausbildung auf anderen Hubschraubermodellen fort. 1984 wurde er zum (Navy-)Lieutenant (Kapitänleutnant) befördert; seine Mutter ernannte ihn zu ihrem persönlichen Adjutanten \"(Aide-de-camp)\". In den nachfolgenden Jahren tat er Dienst als Kampfpilot und Kommandant eines Minensuchbootes. Zum Abschluss seiner militärischen Karriere war er im Verteidigungsministerium tätig. Andrew beendete 2001 seinen Dienst in der Royal Navy im Rang eines Fregattenkapitäns \"(Commander)\".", "section_level": 2}, {"title": "Hochzeit und Scheidung.", "content": "Als junger Mann geriet Prinz Andrew wegen mehrerer Beziehungen zu „unpassenden“ Frauen, insbesondere zu dem Model Koo Stark, in die Schlagzeilen. In der Presse wurde er als \"Randy Andy\" (etwa \"geiler Andy\") bezeichnet. Am 23. Juli 1986 heiratete Prinz Andrew Sarah Ferguson, die zweite Tochter des verstorbenen Majors Ronald Ferguson, in der Westminster Abbey. Anlässlich seiner Hochzeit wurden ihm von der Königin die Titel \"Duke of York,\" \"Earl of Inverness\" und \"Baron Killyleagh\" verliehen, die zuletzt von seinem Urgroßvater mütterlicherseits, König Georg V., und seinem Großvater mütterlicherseits, König Georg VI., getragen worden waren. Der Duke und die Duchess of York haben zwei Kinder: 1992 erschienen in der britischen Regenbogenpresse Bilder der Duchess of York, auf denen sie zusammen mit ihrem Finanzberater, dem US-Amerikaner John Bryan in verfänglicher Weise zu sehen ist. Am 19. März 1992 erklärten Andrew und Sarah ihre Absicht, sich zu trennen. Die Scheidung fand im Mai 1996 statt. Sarah verlor das Prädikat \"Her Royal Highness,\" behielt aber den Titel einer \"Duchess of York\".", "section_level": 2}, {"title": "Aufgaben und Interessen.", "content": "Von 2001 bis 2011 war Prinz Andrew im Handels- und Industrieministerium als Repräsentant des Vereinigten Königreichs für internationalen Handel und Investment tätig. Dieses Amt hatte er von seinem Onkel Edward, 2. Duke of Kent, übernommen. Nachdem er unter anderem aufgrund seiner Kontakte zu einigen zwielichtigen Persönlichkeiten massiv in die Kritik geraten war, trat er von diesem Posten zurück. Seit Juli 2015 ist er Kanzler der University of Huddersfield. Der Duke ist für sein Golfspiel bekannt und ist der Captain des Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews. Darüber hinaus ist er auch Schirmherr einiger Golfclubs. Von 2000 bis 2006 war er Präsident der Football Association, des englischen Fußballverbandes. Er ist, wie alle Mitglieder der Königsfamilie, Ehrenoberst verschiedener Einheiten der Streitkräfte und Schirmherr von diversen Wohltätigkeitsorganisationen.", "section_level": 1}, {"title": "Britischer Handelsbeauftragter.", "content": "In seiner Rolle als der britische Handelsbeauftragter unterstützte Andrew, während er in offizieller Mission unterwegs war, die Banque Havilland, die private luxemburgische Bank seines langjährigen Freundes und Immobilien-Tycoons David Rowland. Rowland war auch ein enger Vertrauter des vormaligen Premierminister David Cameron und der größter Einzelspender der britischen Konservativen. Nach der Veröffentlichung mehrerer kritischer Artikel, die ihm den Ruf eines Steuerflüchtlings einbrachten, konnte er den Posten als deren Schatzmeister 2010 nicht antreten. Seine Bank entstand aus den Überresten der isländischen Kaupthing Bank, die im Zuge der Finanzkrise in Island 2008–2011 Insolvenz anmeldete. Andrew ermöglichte es der Rowland-Familie, offizielle Termine dazu zu nutzen, wohlhabende Kunden für die eigene Bank zu gewinnen. Darüber hinaus gewährte er ihnen Einsicht in geheime Regierungsdokumente. Gemeinsam mit den Rowlands gründete Andrew auch ein Unternehmen namens \"Inverness Asset Management\"; 1986 hatte er den Titel Earl of Inverness erhalten. \"Inverness Asset Management\" wurde in dem karibischen Steuerparadies British Virgin Islands angesiedelt. Ziel war, das durch die royalen Kontakte gesammelte Geld steuerfrei in einem Offshore-Fund zu verstecken.", "section_level": 1}, {"title": "Freundschaft mit Jeffrey Epstein.", "content": "Prinz Andrew pflegte lange eine enge Freundschaft zu dem US-Investmentbanker und verurteiltem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Er hatte ihn über die Britin Ghislaine Maxwell kennengelernt, eine Tochter des umstrittenen Milliardärs und Zeitungstycoons Robert Maxwell. Im Rahmen des Gerichtsprozesses in Miami gegen Epstein 2008, in dem dieser sich nur in zwei Fällen schuldig bekannte, Minderjährige zur „Prostitution“ gezwungen zu haben, und deshalb zu 18 Monaten Haft verurteilt wurde, wurde Prinz Andrew von einer der Zeuginnen belastet. Demnach soll er in London und New York die damals Minderjährige bei Sexpartys missbraucht und auf Epsteins Anwesen auf seiner Privatinsel Little Saint James in der Karibik an einer Orgie mit mehreren Minderjährigen teilgenommen haben. Epstein habe der Minderjährigen gesagt, dass sie mit dem Prinzen machen solle, was immer er verlange, und ihm im Anschluss die Details zu berichten habe. Epsteins Absicht war, Erpressungsinformationen zu erhalten. \"Der Spiegel\" berichtet dazu: „Schon damals machten Gerüchte über Pool-Partys mit Minderjährigen die Runde.“ Chris Bryant, Abgeordneter der Labour Party, nannte Prinz Andrew eine „nationale Schande“. Schließlich verlor Prinz Andrew 2011 seine Repräsentantenrolle als Außenhandelssonderbeauftragter für internationalen Handel und Investitionen der britischen Regierung. Das Königshaus und Prinz Andrew stritten die Vorwürfe ab. Im Januar 2015 forderte der Anwalt des mutmaßlichen Opfers, Bradley Edwards, Prinz Andrew auf, unter Eid zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Im selben Monat leitete die „National Association for People Abused in Childhood“ (NAPAC) die von Virginia Roberts Giuffre (eine Hauptzeugin und Opfer im Fall Epstein) erhobenen Vorwürfe an Kriminaldirektor Peter Spindler der Metropolitan Police. Eine Untersuchung der „verfügbaren Beweise“ begann. Es wurden jedoch „keine vollständigen Ermittlungen“ eingeleitet. Im April 2015 kassierte das Gericht in Miami die Missbrauchsvorwürfe gegen Prinz Andrew. Der Richter verkündete: „Die tatsächlichen Details, mit wem die Frauen verkehrten, sind unwesentlich und gehören nicht zur Sache.“ 2016 sagte die Hauptzeugin Virginia Roberts Giuffre aus, sie habe als Minderjährige Sex mit Prinz Andrew gehabt. Der Buckingham-Palast wies die Anschuldigung stets zurück. Epstein wurde nochmals wegen Zuhälterei und Missbrauch Minderjähriger angeklagt, diesmal in New York, und wurde am 10. August 2019 während seiner Untersuchungshaft tot in seiner Zelle aufgefunden. Eine Woche später, am 16. August 2019, meldeten die Channel 4 News, dass die Metropolitan Police beschlossen habe, die „Untersuchung“ der Vorwürfe zum Fall Virginia Roberts Giuffre zu beenden. Die Metropolitan Police weigerte sich, Fragen zu den Vorwürfen zu beantworten und ob sie jemals Epstein, Ghislaine Maxwell, Prinz Andrew oder jemanden aus dem königlichen Haushalt befragt habe. Einen Tag später, am 17. August 2019, wurde ein Video veröffentlicht, welches zeigt, dass Prinz Andrew – auch nach Epsteins Verurteilung als Sexualstraftäter – mit ihm befreundet blieb. Es zeigt Prinz Andrew am 6. Dezember 2010, als er noch im Amt als Sonderbeauftragter für internationalen Handel und Investitionen für das Außenministerium war, in Epsteins Stadtvilla Herbert N. Straus House in der Upper East Side in New York. Andrew verbrachte damals sechs Tage in Epsteins Stadtvilla. Der Buckingham-Palast teilte mit: „Seine Königliche Hoheit verurteilt die Ausbeutung eines jeden Menschen und die Unterstellung, er würde solches Verhalten dulden, daran teilnehmen oder dazu animieren, ist abscheulich.“ Ende August 2019 erklärte sich Prinz Andrew dann doch bereit, mit dem FBI zu sprechen. In einer zweiten Erklärung teilte der Buckingham Palace mit: „Mitglieder der königlichen Familie werden immer angemessen mit den Ermittlern kooperieren.“ Brad Edwards, der Anwalt von Virginia Roberts Giuffre, äußerte die Hoffnung, dass Prinz Andrew nun zu einer Aussage unter Eid bereit sei: „Wir bitten seit Jahren um die Unterstützung des Herzogs.“ Im November 2019 gab er dem Fernsehsender BBC ein Interview und bestritt darin, Kontakt zu Virginia Roberts Giuffre, die für Epstein nach eigenen Angaben als unter Zwang handelnde Prostituierte arbeitete, gehabt zu haben. Er erklärte, er könne sich nicht erinnern, die damals Minderjährige jemals getroffen zu haben. Nach dem BBC-Interview distanzierten sich Firmen wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, Standard Chartered Bank und die Versicherung Aon sowie Einrichtungen wie die Bond University und RMIT University von Prinz Andrew. Am 20. November 2019 bat er die britische Königin, ihn bis auf Weiteres von seinen öffentlichen Aufgaben zu entbinden. Diesem Anliegen gab sie noch am selben Tage statt. Giuffre bekräftigte ihre Vorwürfe am 2. Dezember 2019 in einem Interview, das die BBC im Rahmen einer TV-Sondersendung ausstrahlte. Anfang Januar 2020 gab der New Yorker Bundesanwalt Geoffrey Berman auf einer Pressekonferenz vor Epsteins Stadtvilla in Manhattan’s Upper East Side bekannt, dass das FBI Prinz Andrew kontaktiert habe, dieser sei aber – trotz früherer Zusagen – zu keinerlei Kooperation bereit. Es wurde davon ausgegangen, dass es keine Versuche geben wird, Andrew zur Zeugnisabgabe zu zwingen. Nach Epsteins Tod hatte der Justizminister der Vereinigten Staaten William Barr öffentlich erklärt, dass der Fall des bundesweiten Sexhandels durch Epstein fortgesetzt werden würde. Im Mai 2020 wurde bekanntgegeben, dass er das Königshaus dauerhaft nicht mehr vertreten werde.", "section_level": 1}, {"title": "Titel.", "content": "Kurzformen Vollständige Form: In Schottland war er von Mai 2007 bis 2008 als Vertreter seiner Mutter:", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Ehrungen.", "content": "2013 wurde Andrew zum Fellow der Royal Society gewählt. Die Stimmzettel enthielten traditionsgemäß nur die Möglichkeit, ein „Ja“ anzukreuzen oder den Stimmzettel ungültig zu machen. Dieses Verfahren führte zu Protesten prominenter Mitglieder der Royal Society. Teilnehmer einer von 1961 bis 1962 durchgeführten Kampagne im Rahmen der New Zealand Geological Survey Antarctic Expedition benannten das Prinz-Andrew-Plateau in der Antarktis nach ihm.", "section_level": 2}, {"title": "Offizielle Residenz.", "content": "Prinz Andrew wohnte bis 2004 in Sunninghill Park in Windsor. 2002 gab der Buckingham Palace bekannt, dass der Prinz seine offizielle Residenz zur Royal Lodge, Windsor, dem früheren Wohnsitz seiner Großmutter, der Queen Mum, verlegen werde. Dort lebt er gemeinsam mit seiner geschiedenen Frau und seinen beiden Töchtern.", "section_level": 1}], "src_summary": "HRH Prince Andrew Albert Christian Edward, Duke of York, KG, GCVO, genannt Prinz Andrew (* 19. Februar 1960 im Buckingham Palace, London), ist das dritte Kind und der zweite Sohn der britischen Königin Elisabeth II. und Prinz Philips.", "tgt_summary": "约克公爵安德鲁王子(英语:The Prince Andrew, Duke of York,1960年-2月19日),全名为安德鲁·阿尔伯特·克里斯蒂安·爱德华(英语:Andrew Albert Christian Edward),英国王室成员,是现任英国女王伊丽莎白二世和王夫爱丁堡公爵菲利普亲王次子,1986年获册封为约克公爵。目前排在英国王位继承序列的第八位。安德鲁王子曾跟莎拉·佛格森结婚,后来离婚。他于1979年加入英国皇家海军服役,驾驶SH-3海王直升机海王登上「无敌号」参与福克兰战争,1999年时以中校阶级结束现役身份,2009年海军新政策出炉,使他与仍在服役中的海军同袍挂有相同军阶,他遂于2010年晋升少将,2015年晋升中将。目前担任英国国际贸易及投资特别代表。安德鲁王子是近三十年以来第一位上战场作战的英国王室成员。也是英国一百零三年以来第一位君主在位时期降生的皇子女。", "id": 1449324} {"src_title": "Kleopatra I.", "tgt_title": "克利奥帕特拉一世", "src_document": [{"title": "Heiratsverhandlungen.", "content": "Nachdem Antiochos III. seit 197 v. Chr. erfolgreiche Eroberungen ptolemäischer Städte in Kleinasien gemacht hatte, vertraten römische Gesandte bei ihren Verhandlungen mit dem Seleukidenherrscher zu Lysimacheia (Sommer 196 v. Chr.) die ägyptischen Interessen. Doch Antiochos III. gab an, sich mit den Ptolemäern aussöhnen und daher seine Tochter Kleopatra I. mit Ptolemaios V. verheiraten zu wollen. Zunächst feierte dieses Paar auch im nächsten Jahr (195 v. Chr.) seine Verlobung. Dies war ein offensichtlicher Schwenk in der ptolemäischen Außenpolitik, die nun auf einen Ausgleich mit Antiochos III. ausgerichtet wurde, weil die Römer wahrscheinlich zu lange nicht auf die ägyptischen Hilfsersuchen gehört hatten. Im Winter 194/193 v. Chr. wurde sodann die Ehe zwischen dem ägyptischen König und Kleopatra I. zu Raphia geschlossen. Dort hatte Antiochos III. 217 v. Chr. eine schwere Niederlage gegen Ptolemaios IV. einstecken müssen und wollte daher durch die Wahl des gleichen Ortes für die Heirat seiner Tochter mit dem folgenden Ptolemäerkönig die nun veränderten Stärkeverhältnisse demonstrieren. Die Ehepartner waren noch Jugendliche, da Ptolemaios V. damals erst etwa 16 Jahre und seine Gattin Kleopatra I. etwa 10 Jahre alt war. Angeblich enthielt der Ehevertrag eine Klausel, nach der Kleopatra I. Koilesyrien als Mitgift in die Ehe eingebracht habe; dies wurde zumindest später von ptolemäischer Seite behauptet. Dabei konnte es sich höchstens um ein nicht eingehaltenes Versprechen des Antiochos III. gehandelt haben, weil Koilesyrien seit seinem Sieg über die Ägypter bei Panion (198 v. Chr.) ständig in seleukidischem Besitz verblieb. Fälschlicherweise berichten die antiken Autoren Appian und Josephus, dass Koilesyrien tatsächlich in ägyptischen Besitz übergegangen wäre. Auch dass sich die Könige (gemeint sind wahrscheinlich Ptolemaios V. und seine Gattin, nicht der ägyptische und seleukidische Herrscher) die in den abgetretenen Provinzen eingehobenen Steuern geteilt hätten, dürfte unhistorisch sein. Dass Palästina nach der Schlacht bei Panion an die Seleukiden fiel, wird auch von der älteren jüdischen Überlieferung im Alten Testament berichtet, nicht jedoch, dass die eroberten Provinzen als Mitgift von Kleopatra I. wieder in ägyptischen Besitz zurückkehrten. Dafür behauptet diese Tradition, dass Antiochos III. durch die Verheiratung seiner Tochter mit dem ägyptischen König dessen Untergang habe bewirken wollen, doch habe Kleopatra I. nicht gemäß den Wünschen ihres Vaters gehandelt und so seien dessen ehrgeizige Absichten gescheitert. Wahrscheinlich kam diese Meinung auf, als die Juden während der Regierungszeit des Antiochos IV. zunehmend feindseliger gegenüber den Seleukiden eingestellt waren. Appian gibt als Grund für das Eheprojekt an, dass Antiochos III. auf eine ägyptische Neutralität im Falle seiner sich abzeichnenden Konfrontation mit der römischen Weltmacht gehofft habe.", "section_level": 1}, {"title": "Titel und Ehrungen als Königsgemahlin.", "content": "Kleopatra I. wurde von den Alexandrinern eher nicht wohlmeinend \"die Syrerin\" genannt. Seit ihrer Hochzeit wurde sie in den ptolemäischen Königskult eingeschlossen und entsprechend mit ihrem Gemahl als \"theoí Epiphaneis\" oder \"Epiphaneis kai Eucharistoi\" verehrt, wie anhand von Urkunden schon für ihr erstes Ehejahr nachgewiesen werden konnte. Auch in Weihungen des Königspaares selbst wurde sie mit diesen Kulttiteln versehen, etwa in einer Bauinschrift des von Ptolemaios V. und seiner Gattin gestifteten Imhoteptempels in Philai. Dass sie in manchen Inschriften als \"Schwester\" des Königs bezeichnet wird, steht in altägyptischer Tradition und sollte ihr gutes Einvernehmen mit ihrem Gatten ausdrücken. 186 v. Chr. und im folgenden Jahr beschlossen zwei zu Alexandria bzw. zu Memphis tagende Priestersynoden in den beiden sogenannten \"Philensis-Dekreten\" – die in die Wand des Geburtshauses von Philai in hieroglyphischer und demotischer Sprache eingraviert wurden – Ehrungen für das Königspaar. Schon 186 v. Chr. wurde Kleopatra I. von den Priestern in die Ehrungen mit eingeschlossen. In Memphis gestand dann 185 v. Chr. eine Priestersynode alle 10 Jahre zuvor auf dem Stein von Rosette für den ägyptischen König beschlossenen Ehrungen auch seiner Gattin zu. Damit wurde sie ihm kultisch gleichgestellt. Im Philensis-Dekret wird Kleopatra I. anschließend an ihre Namenskartusche hieroglyphisch als \"Erschienene Göttin\" bezeichnet; dieser Kulttitel ist vom griechischen \"theá Epiphanes\" abgeleitet. Laut einem Zeugnis aus Edfu bekam sie auch einen königlichen Horusnamen verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kinder.", "content": "Aus der Ehe von Ptolemaios V. und Kleopatra I. gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. Ihr erstes Kind war der um 186 v. Chr. geborene Thronfolger Ptolemaios VI.; dann folgten zu nicht genau ermittelbaren Zeitpunkten die Geburten der Kleopatra II. und des Ptolemaios VIII.", "section_level": 1}, {"title": "Regentin für Ptolemaios VI..", "content": "Als ihr Ehemann im September oder Oktober 180 v. Chr. starb, konnte Kleopatra I. erreichen, als Regentin und Vormund ihres minderjährigen Sohnes Ptolemaios VI. anerkannt zu werden. Diesen Sachverhalt kann man aus den Datierungen von Papyri erschließen, die in der Zeit von 179 bis 176 v. Chr. verfasst wurden, weil Kleopatra I. dort noch vor ihrem Sohn angeführt wird und außerdem den Kulttitel \"Thea Epiphanes\" (etwa: erschienene Göttin) trägt, ihr Sohn hingegen noch nicht als \"Theos\" (Gott) bezeichnet wird. Man weiß jedoch nicht, ob sie ihr verstorbener Gatte zur Regentin bestimmt hatte oder ob sie selbst die Macht an sich riss. Sie war die erste Ptolemäerin, die als Vormund ihres königlichen Sohnes allein regierte und auch eigene Münzen prägte, auf denen ihr Name ebenfalls vor dem ihres Sohnes erscheint. Offenbar um die Rechtmäßigkeit ihrer Regentschaft und ihr gutes Verhältnis zu ihrem verstorbenen Gatten zu unterstreichen, ließ Kleopatra I. eine Münze mit dessen Bildnis emittieren. Auch dass sie Ptolemaios VI. kultisch verehren ließ, indem sie ihn den \"theoí Epiphaneís\" zugesellte, diente der Legitimation ihrer Herrschaft. Kurz bevor Ptolemaios V. verstarb, hatte er noch Rüstungen für eine militärische Konfrontation gegen die Seleukiden betrieben, doch als Kleopatra I. die Macht übernahm, dürfte sie sofort diese kriegerischen, gegen ihren Bruder Seleukos IV. gerichteten Maßnahmen beendet haben. Der Titel eines in Ptolemais seit 178/177 v. Chr. nachgewiesenen Priesters von Kleopatra I. und ihres Sohns wurde zwischen dem 8. April und 17. Mai 176 v. Chr. so geändert, dass nun Ptolemaios VI. vor seiner Mutter genannt wurde, die dementsprechend zu diesem Zeitpunkt gestorben sein muss. Für sie wurde auch 165/164 v. Chr. (?) in Ptolemais eine eigene Priesterin \"der Kleopatra, der Mutter, der erschienenen Göttin\" eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kleopatra I. (* um 204 v. Chr.; † April oder Mai 176 v. Chr.) war eine Königin von Ägypten. Sie war eine Tochter des Seleukidenkönigs Antiochos III. und der Laodike und heiratete 193 v. Chr. Ptolemaios V. aus der Dynastie der Ptolemäer.", "tgt_summary": "克利奥帕特拉一世·忒娅·埃庇法内娅·叙拉(希腊语:',拉丁化:\"\"';约前215年—约前176年),希腊化时代的叙利亚塞琉古王朝的公主、古埃及托勒密王朝的共治王后或女王(女法老,约前193年起在位至逝世)、摄政女王或太后(前180年起在位至逝世),叙利亚国王安条克三世(大帝)与王后拉俄狄刻三世的女儿,埃及国王(法老)托勒密五世的妻子,国王托勒密六世和托勒密八世的母亲,也可能是女王克利奥帕特拉二世的母亲。她是托勒密王朝第一位以国王母亲的身份统治埃及的女王,也是继阿尔西诺伊一世以后第二位外来的女王,并且是第一位握有实权的女王。", "id": 1113385} {"src_title": "Krebspest", "tgt_title": "龍蝦瘟疫真菌", "src_document": [{"title": "Krankheitsbeschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Infektion.", "content": "Die Infektion erfolgt über Zoosporen, die sich mit Hilfe zweier Geißeln vom Überträger zum Wirt bewegen können. Nachdem die Zoospore ein Krebstier erreichte, wirft sie die beiden Geißeln ab und bildet auf der Oberfläche des Wirtes eine Zyste. Dies ist eine Zwischenstation, um von dort aus die Barriere des Exoskeletts zu überwinden und in den Körper des Wirtes einzudringen. Darin ist weniger die Matrix aus Chitin und Calciumcarbonat hemmend als vielmehr die nicht-chitinigen Proteolipide (Komplexe aus Proteinen und Lipiden) der Epicuticula, die eine hydrophobe Umhüllung darstellt. Falls das Eindringen missglückt, beträgt die Lebenserwartung einer Zoospore ohne Nahrungsaufnahme aus dem Wirt etwa fünf Tage und der Vorgang des Geißelabwurfes ist durch Neubildung bis zu dreimal möglich. Das Eindringen gelingt leichter an vorgeschädigten Bereichen (Mikrorisse).", "section_level": 2}, {"title": "Unterschiedliche Empfänglichkeit verschiedener Krebse.", "content": "Westamerikanische Krebse sind insgesamt resistenter gegen die Krankheitserscheinungen der Krebspest. An westamerikanischen Krebsen ist ein Eindringen durch die Cuticula ihres Exoskeletts sehr selten erfolgreich, selbst bei einer Konzentration von 1000 virulenten Sporen pro Milliliter im Wasser. Nach Vorschädigung ihrer Epicuticula wurden westamerikanische Krebse jedoch genauso häufig wie europäische Flusskrebse Opfer der Krebspest. Beim Signalkrebs (\"Pacifastacus leniusculus\"), ein nordamerikanischer Flusskrebs der Familie Astacidae, der als Neozoon auch in Europa vorkommt, scheint eine große Zahl zirkulierender Blutkörperchen ebenfalls gegen infektiöse Erreger schützen zu können. Auch körpereigene Enzyme können eine Ausbreitung der Erkrankung bei amerikanischen Krebsen verhindern. Mindestens drei der invasiven nordamerikanischen Arten können die Krebspest als benignen Parasiten beherbergen: Signalkrebs (\"Pacifastacus leniusculus\" Dana), Kamberkrebs (\"Orconectes limosus\" Rafinesque) und Roter Amerikanischer Sumpfkrebs (\"Procambarus clarkii\" Girard). Häufig letal befallen werden neben dem Edelkrebs (\"Astacus astacus\") in Mitteleuropa auch der Steinkrebs (\"Austropotamobius torrentium\"), der Dohlenkrebs (\"Austropotamobius pallipes\"), aber auch schon früher eingesetzte Arten wie der Galizierkrebs (\"Astacus leptodactylus\"). Neben den europäischen Arten konnte die Infektiosität auch für australische und ostasiatische Flusskrebse nachgewiesen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung.", "content": "Die Verbreitung der Krebspest geschieht nach Verlassen eines (verendeten) Wirtes im Gewässer durch Anheftung der selbstbeweglichen Zoosporen. Außerdem findet direkte Ansteckung statt. Flusskrebse als Allesfresser sind typischerweise auch Aasverwerter, auch bei der eigenen Art, und kannibalisieren sogar kleinere Exemplare der eigenen Art während der Häutung. Eine Übertragung zwischen Gewässern bedarf der Vektoren. In Europa gelten nordamerikanische Krebse als Hauptreservoir. Mit der Häutung oder dem Tod eines befallenen Krebses gelangt der Pilz in das Wasser und beginnt mit der Produktion der Sporen. Beispielsweise war der Rote Amerikanische Sumpfkrebs als Vektor in Louisiana beschrieben worden, der \"Aphanomyces astaci\" Schikora in seiner Cuticula als benignen Parasiten tragen kann und ihn nach seinem Tod im Wasser freisetzt. Als Vektoren können Krebse dienen, die aus infizierten Aquarien in saubere Aquarien eingesetzt oder die als infizierte Tiere in Gewässer ausgesetzt werden. Auch Plankton- bzw. Bachflohkrebse müssen als Überträger gelten, zumal \"Aphanomyces irregularis\" an allen der untersuchten Kleinkrebsarten gefunden werden konnte. \"Aphanomyces astaci\" wurde an der Wasserassel (\"Asellus aquaticus\"), am Bachflohkrebs (\"Gammarus fossarum\") und \"Pallasiola quadrispinosa\" anhaftend bestimmt, es fehlte allerdings an Gewöhnlichem Flohkrebs (\"Gammarus pulex\") und \"Gammarus lacustris\". Als passive Überträger anhaftender Zoosporen kommen in Frage:", "section_level": 2}, {"title": "Symptome, Krankheitsverlauf.", "content": "Nach Infizierung eines nicht-amerikanischen Flusskrebses setzt der Fluchtreflex aus. Verstärkt kratzt er sich mit den Schreitbeinen an Augen, Abdomenunterseite und den Gliedmaßen. Er zeigt verstärkte Tagaktivität und zunehmende Lähmungserscheinung. Die Gliedmaße fallen ab, der Krebs kippt seitlich um und verendet im weiteren Verlauf. Das Verenden der infizierten Krebse ist mit Ausbrechen der Eipilze als weißer Belag an Augen und Scherengelenken absehbar. Die Krebspest ist nach Ausbruch der Krankheitssymptome in der Regel unheilbar und endet mit dem Tod der erkrankten Krebse. Die Ausprägung der Krankheit ist abhängig von verschiedenen Kriterien:", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung.", "content": "Eine Therapie infizierter Krebse ist unbekannt. Natürliche oder künstliche Gewässer oder Aquarien müssen sinnvollerweise vor Wiederbesetzung sterilisiert werden oder es muss eine Karenzzeit eingehalten werden, die insbesondere abhängig ist von Gewässergröße und Dichte der Wirtspopulation. Bei einem Verbleib lebender Wirte verläuft ein Wiederbesatz mit europäischen Krebsarten in der Regel enttäuschend.", "section_level": 2}, {"title": "Nachweis der Krankheit.", "content": "Tote Krebse in einem sonst intakten Gewässer sind ein erster Hinweis auf eine mögliche Infektion mit der Krebspest. Für den Nachweis werden heutzutage verschiedene PCR-Techniken verwendet. Ein zusätzlicher Kulturversuch wird in der Regel auch versucht, gelingt aber nicht immer. Die Isolierung von \"A. astaci\" aus den amerikanischen Krebsarten ist dabei besonders schwierig. Ein positives Ergebnis in der Kultur sollte zusätzlich noch durch genetische Identifizierung des Isolates bestätigt werden. Für Krankheiten der Crustacea gibt es ein EU-Referenzlabor (European Union Reference Laboratory (EURL) for Fish and Crustacean Diseases). In einigen europäischen Ländern gibt es Nationale Referenzlaboratorien, die im Falle von Flusskrebssterben die Untersuchungen der Proben durchführen sollten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Krebspest (\"Aphanomyces astaci\") ist eine Art innerhalb der Ordnung der Eipilze. \"Aphanomyces astaci\" befällt Flusskrebse und wird als eine der besonders invasiven Arten betrachtet (auf der Liste der 100 of the World’s Worst Invasive Alien Species). \"Aphanomyces astaci\" greift Wirbeltiere nicht an und ist nicht humanpathogen.", "tgt_summary": "龙虾瘟疫真菌(学名:\"Aphanomyces astaci\")是一种会感染淡水龙虾的水霉,欧洲河螯虾属的生物在感染之后的数个星期内就会死去。澳大利亚、新几内亚和日本的龙虾也有感染的可能。被国际自然保护联盟物种存续委员会的入侵物种专家小组(ISSG)列入世界百大外来入侵种。", "id": 2896825} {"src_title": "Pygmalion-Effekt", "tgt_title": "皮格马利翁效应", "src_document": [{"title": "Das klassische Experiment von Rosenthal und Jacobson.", "content": "1965 untersuchten die US-amerikanischen Psychologen Robert Rosenthal und Lenore F. Jacobson in einem Feldexperiment die Lehrer-Schüler-Interaktionen an einer Grundschule. Die Schule war, obwohl es sich um eine Grundschule handelte, dreizügig. Es gab einen mittleren, einen schnellen und einen langsamen Zug. Dies ist bei öffentlichen Grundschulen in den USA nicht selten. Den Lehrern wurde vorgetäuscht, dass auf der Basis eines wissenschaftlichen Tests die Leistungspotenziale der Kinder eingeschätzt werden sollten. Durch diesen Test würden, so die Schilderung gegenüber den Lehrern, die 20 Prozent Schüler einer Schulklasse identifiziert werden, die kurz vor einem Entwicklungsschub ständen. Bei diesen \"Bloomers\" (Aufblühern) oder \"Spurters\" (Sprintern) sei im folgenden Schuljahr mit besonderen Leistungssteigerungen zu rechnen. In Wirklichkeit wurden die 20 Prozent der Schüler jedoch ohne Wissen der Lehrer zufällig per Los ausgewählt. Durch den Test wurde nicht das Leistungspotenzial der Schüler, sondern deren IQ gemessen. Acht Monate nach dem ersten IQ-Test wurde dieser mit allen Schülern der Grundschule wiederholt. Interessanterweise war die IQ-Steigerung bei den zwanzig Prozent der Schüler, deren Leistungssteigerungspotenzial besonders hoch eingestuft wurde (Experimentgruppe), deutlich größer als bei Schülern, bei denen kein besonders Leistungssteigerungspotenzial identifiziert wurde (Kontrollgruppe). (S. 118). Weil außer der Information der Lehrer über das vermeintliche Leistungssteigerungspotenzial alle anderen Bedingungen konstant gehalten wurden, kann der einzige Grund für die faktische Leistungssteigerung der Schüler in den Erwartungen der Lehrer gegenüber diesen Schülern gelegen haben. Nach einem Jahr konnte festgestellt werden, dass die Kinder aus der Gruppe der Aufblüher ihren IQ viel stärker steigern konnten als Kinder aus der Kontrollgruppe. Der Effekt war bei Kindern der ersten und zweiten Klasse besonders stark. Die größten IQ-Gewinne wiesen die Schüler des mittleren Zuges der Oak School auf. Insgesamt konnten 45 Prozent der als Aufblüher ausgewählten Kinder ihren IQ um 20 oder mehr Punkte steigern, und 20 Prozent konnten ihn gar um 30 oder mehr Punkte steigern. Interessant war, dass die IQ-Steigerungen bei den Kindern am stärksten waren, die ein besonders attraktives Äußeres hatten. Auffällig war weiterhin, dass der Charakter der so genannten Aufblüher von den Lehrern positiver beurteilt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik am klassischen Experiment.", "content": "Der Psychologe Edward Lee Thorndike kritisierte die Methodik der Studie von Rosenthal und Jacobsen: Die von ihnen genutzten IQ-Tests seien nicht für jüngere Kinder geeignet. Gerade in dieser Gruppe wurden allerdings die höchsten IQ-Zugewinne gefunden. Außerdem befand sich der durchschnittliche IQ-Wert einer Klasse im Bereich \"logisches Denken\" (original: reasoning) auf dem Niveau der geistigen Behinderung (<70). Die beobachtete Verbesserung der Kinder lasse sich allein durch die Regression zur Mitte erklären. Snow (1995) wies darauf hin, dass es 5 Schüler mit unglaubwürdig hohen IQ-Zugewinnen gab (17–110, 18–122, 133–202, 111–208 und 113–211). Wenn man diese Schüler in den Analysen ausschließe verschwinde der Pygmalion-Effekt. Verschiedene Replikationen und Metastudien konnten nicht abschließend klären, ob die Erwartungen von Lehrern einen IQ-Zuwachs bei Schülern bedingen können oder nicht. Eine Metastudie zeigt, dass der Effekt insgesamt schwach ist. Der stärkste Effekt tritt in den wenigen Experimenten auf, die in den ersten zwei Wochen des Schuljahres die Erwartungen der Lehrer manipulieren, wenn sie die Schüler also noch nicht gut kennen und einschätzen können. Selbst diese Experimente zeigen allerdings keinen starken Einfluss der Lehrererwartungen auf den IQ der Schüler.", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufer des Experiments.", "content": "Das Experiment zum Pygmalion-Effekt wurde inspiriert durch ein Laborexperiment, in dem Robert Rosenthal und K.L. Fode nachwiesen, dass die Erwartungen von Versuchsleitern Einfluss auf den Ausgang des Experiments haben. Dieser nachgewiesene Effekt wird in der Sozialpsychologie als Rosenthal-Effekt oder Versuchsleiter-Effekt bezeichnet. Das Experiment zum Pygmalion-Effekt war der Versuch von Robert Rosenthal zusammen mit Lenore F. Jacobson, zu zeigen, dass solche selbsterfüllende Prophezeiungen über die Methodenkritik in der Wissenschaft hinaus relevant sind.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Experimente.", "content": "Rosenthals Ergebnisse konnten über viele Jahre und an vielen verschiedenen Schulen repliziert werden. Dabei führten etwa 40 Prozent der Wiederholungen des Experiments zu den erwarteten Ergebnissen. Wenn die Lehrer die Kinder gut kannten und sich schon eigene Vorurteile gebildet hatten, reduzierte sich der Erwartungseffekt. Nach Heinz Heckhausen tritt der Pygmalion-Effekt nur unter folgenden Bedingungen auf: In der Psychiatrie führte der Psychologe David Rosenhan zwischen 1968 und 1973 zu Rosenthal vergleichbare Experimente durch (Rosenhan-Experiment).", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zu ähnlichen Effekten.", "content": "Unter Pygmalion-Effekt nach Shaw versteht man, wenn eine Person aus einer unteren Schicht für ein Mitglied der Oberschicht gehalten und entsprechend behandelt wird. Die Bezeichnung geht zurück auf das Theaterstück \"Pygmalion\" von George Bernard Shaw. „Sehen Sie, wenn man davon absieht, was ein jeder sich leicht aneignet: sich anziehen, richtige Aussprache und so weiter, dann besteht der Unterschied zwischen einer Dame und einem Blumenmädchen wahrhaftig nicht in ihrem Benehmen, sondern darin, wie man sich gegen sie benimmt.“ Der Pygmalion-Effekt ist zu unterscheiden von ähnlichen sich selbst erfüllenden Prophezeiungen, wobei die Unterscheidung empirisch oft nicht sauber möglich ist, sofern die Effekte überhaupt messbar sind. Erfolgt die Verhaltensanpassung nicht im Rahmen einer asymmetrischen Beziehung zu einer konkreten, mit besonderer Autorität ausgestatteten Bezugsperson (z. B. Versuchsleiter, Vorgesetzter, Lehrer, Arzt), sondern in Reaktion auf allgemeine gesellschaftliche Vorurteile, spricht man vom Andorra-Effekt. Ein Sonderfall des Pygmalion-Effekts, bei dem die durch die Erwartungen einer Autoritätsperson (Vorgesetzter) gesteigerte eigene Erwartung einer Person an sich selbst als entscheidender, vermittelnder Faktor betrachtet wird, wird als Galatea-Effekt bezeichnet. Bei einer negativen selbsterfüllenden Erwartung spricht man auch vom Golem-Effekt. Neuere Ansätze, welche in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus (vor allem neuro-) wissenschaftlicher Untersuchungen rücken, führen (u. a.) die o. a. Phänomene auf die Wirkung aktiver (expliziter oder impliziter) Stereotype zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Pygmalion-Effekt (nach der mythologischen Figur Pygmalion) wird bezeichnet, wenn sich eine (vorweggenommene) positive Einschätzung einer Person (z. B. eines Schülers) durch eine andere Person (z. B. einen Lehrer mit \"der Schüler ist hochbegabt\") im späteren Verlauf bestätigt. Das werde im Beispiel Schüler/Lehrer dadurch ermöglicht, dass der Lehrer den Schülern seine Erwartungen in subtiler Weise übermittelt, z. B. durch persönliche Zuwendung, die Wartezeit auf eine Schülerantwort, durch Häufigkeit und Stärke von Lob und Tadel oder durch hohe Leistungsanforderungen.", "tgt_summary": "皮格马利翁效应,又称毕马龙效应、罗森塔尔效应或期待效应,是指人(通常是指孩童或学生)在被赋予更高期望以后,他们会表现的更好的一种现象。皮格马利翁效应的命名取自希腊神话故事里面的一位名为皮格马利翁的雕刻家,他爱上了自己用象牙雕刻出来的女神雕像,由于他每天对着雕像说话,最后那座女神雕像变成一位真正的女神。皮格马利翁效应是一个自我应验预言发展。以此观点,内心常常带着负面期望的人们将会失败;而内心常常带着正面期望的人们将会成功。在社会学,这个效应经常被引用与教育或社会阶级有关。", "id": 1370955} {"src_title": "Riesenmaulhai", "tgt_title": "巨口鲨", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Sein auffälligstes Merkmal, dem der Riesenmaulhai seinen Namen verdankt, ist sein verhältnismäßig großer, rundlicher Kopf mit seiner sehr kurzen Schnauze und dem großen Maul. Die Farbe des Rückens ist ein schwärzliches Braun, der Bauch ist bleich gefärbt. Der Riesenmaulhai hat zwei Rückenflossen und eine asymmetrische Schwanzflosse.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Verhalten und Ernährung.", "content": "Die beschriebenen Sichtungen und Fänge legen eine weltweite Verbreitung nahe, auch wenn bis zum Jahr 2004 kein Exemplar im westlichen Indischen Ozean gesehen wurde und im Atlantik bisher nur von der senegalesischen, der brasilianischen und der südafrikanischen Küste einzelne Exemplare nachgewiesen sind. Die Sichtungen erwachsener, paarungsbereiter Männchen vor der kalifornischen Küste im Oktober 1990, 1999 und 2001 legen den Schluss nahe, dass dort im Herbst Paarungen der Riesenmaulhaie stattfinden. Die Untersuchung des Mageninhalts von toten Tieren ergab, dass die Hauptnahrung des Riesenmaulhaies aus Krill besteht. Anders als der Riesenhai, der das planktonhaltige Wasser lediglich passiv filtert, kann der Riesenmaulhai (wie auch der Walhai) aktiv Wasser einsaugen und filtrieren. Ob auch kleinere Fische auf seinem Speiseplan stehen, ist nicht bekannt. Als sich am 21. Oktober 1990 vor dem kalifornischen Dana Point ein fast fünf Meter langes Männchen in einem Treibnetz verfangen hatte, gelang es erstmals, ein lebendes Exemplar zu fotografieren, zu filmen und mit Sendern versehen wieder in die Freiheit zu entlassen. Bei dieser telemetrischen Untersuchung konnten Erkenntnisse über das vertikale, tägliche Wanderverhalten des Hais in der Wassersäule des Ozeans gewonnen werden. So verbrachte dieses Tier die Nacht in einer Tiefe von rund 15 und den Tag in Tiefen von etwa 150 Metern. Es wurde vermutet, dass der Fisch dabei seiner Hauptnahrung Krill folgte, das ebenfalls in diesem Rhythmus die Wasserschichten wechselt.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung.", "content": "Es ist ungewiss, inwieweit der Riesenmaulhai für Erzählungen von Meeresungeheuern, die als Mischung aus Wal und Hai beschrieben werden, verantwortlich ist. Der erste gesicherte Fang eines Riesenmaulhais, der zur Beschreibung der Art führte, war am 15. November 1976 vor Oʻahu, Hawaii, wo die Mannschaft eines US-amerikanischen Forschungsschiffes ein 4,46 m langes Männchen an Bord holte, das sich in einer Treibleine verbissen hatte. Das Tier wurde gründlich untersucht und wird mittlerweile im Bernice P. Bishop Museum in Honolulu aufbewahrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Riesenmaulhai (\"Megachasma pelagios\") ist eine der drei zurzeit bekannten Haiarten, die sich von Kleinstlebewesen ernähren. Seit seiner Entdeckung im Jahre 1976 ist er die einzige Art in der nur aus einer Gattung bestehenden Familie der Riesenmaulhaie.", "tgt_summary": "巨口鲨(学名:'),又名巨口鲛、大口鲨,是巨口鲨科巨口鲨属下的唯一现存种,目前全世界发现(捕获或目击)数量不足100只(自1976年第一次目击至2012年间仅55例),相当罕见。第一只巨口鲨是在1976年于夏威夷外海发现的。巨口鲨分布在世界各地,栖息深度约5至1000米之间,以深海居多,故很少被发现。", "id": 1185411} {"src_title": "Amstelveen", "tgt_title": "阿姆斯特尔芬", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bis 1964 hieß die Gemeinde Nieuwer-Amstel. Das \"Amstelland\" wurde im Mittelalter in Ouder-Amstel, (östlich der Amstel) und Nieuwer Amstel, westlich der Amstel aufgeteilt. In dem Torfabbaugebiet westlich der Amstel entstand Amstelveen. Im 17. und 18. Jahrhundert siedelten sich viele wohlhabende Amsterdamer Bürger, auf der Suche nach Ruhe, dort an. Amstelveen war in dieser Zeit auch eine Ambachtsherrlichkeit, welche von der Stadt Amsterdam an verschiedene Herrscher und Patrizier verliehen wurde. Unter anderem waren Cornelis de Graeff und Johann van Waveren Hudde Ambachtsherren von Amstelveen. Die Grenze zwischen Nieuwer-Amstel und Amsterdam verlief noch südlich der \"Buitensingelgracht\", etwa an der heutigen \"Van Baerlestraat\" und \"Ceintuurbaan\". Am Amsteldeich nahe der \"Amsterdamse Tolstraat\" steht noch das ehemalige Gemeindehaus von Nieuwer-Amstel, erbaut 1890. Nach der Eingemeindung des nördlichen Gemeindeteils nach Amsterdam, wurde hier das Amsterdamer Gemeindearchiv eingerichtet. In den Jahren 1896 und 1921 verleibte sich Amsterdam den dichtbevölkerten nördlichen Teil der Gemeinde ein, Nieuwer-Amstel wurde dadurch auf das alte Kerndorf reduziert. Die Gemeindegrenze lag nun an der \"Kalfjeslaan\". Für wohlhabende Amsterdamer hatte es trotzdem nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Sichtbar ist dies in den ab 1930 im Nordwesten angelegten vornehmen Wohngebieten. Auf Grund dieser Wohnviertel genießt heute Amstelveen noch den Ruf, Schlafstadt für Wohlhabende zu sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Amstelveen Auffanggemeinde und offiziell Teil der Wohngemeinde Schiphol. Neue Wohngebiete wurden sehr schnell angelegt, Amstelveen war in den 1960er Jahren die am schnellsten wachsende Stadt der Niederlande. Trotz des schnellen Wachstums, legte man viel Wert auf Wohnqualität und umfangreiche Grünanlagen. 1964 erhielt die mittlerweile zu einer Vorstadt gewachsene Gemeinde den Namen des ehemaligen Dorfes Amstelveen. Seit Ende der 1990er Jahre hat sich das Wachstum verlangsamt, und es sind auch keine größere Neubaugebiet mehr geplant. In dem südwestlich gelegenen Wohnviertel Westwijk sollen im Südwesten noch 800, und im Südosten noch 700 Wohnungen gebaut werden. Um die Bedürfnisse der schnell wachsenden Bevölkerung zu befriedigen, wurde ein neues Zentrum gebaut, das \"Stadshart Amstelveen\". Hier sind neben über 260 Geschäften auch die Zentrale Bibliothek, andere kulturelle Einrichtungen, Verwaltungsgebäude und gastronomische Betriebe angesiedelt worden. 2003 wurde Amstelveen zur beliebtesten Wohnstadt der Niederlande gewählt. Gründe dafür sind die gute Erreichbarkeit, die Sicherheit, das reiche Kulturangebot und die Nähe zu Amsterdam. Amstelveen ist ursprünglich ein kleines Bauerndorf, das jedoch wegen der günstigen Lage nahe Amsterdam im 20. Jahrhundert stark gewachsen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Wirtschaft.", "content": "Amstelveen ist ein Vorort im Süden von Amsterdam und grenzt an die niederländische Hauptstadt. Westlich von Amstelveen liegt der Flughafen Schiphol. Im Ort befindet sich eines der Amsterdamer Krankenhäuser, sowie das Verwaltungsgebäude der Luftfahrtgesellschaft KLM. Insgesamt waren 2006 6062 Betriebe in Amstelveen gemeldet, davon sieben Prozent Industriebetriebe und 76 Prozent Dienstleistungsbetriebe. Die Landwirtschaft hat nur einen Anteil von einem Prozent. 2000 Einwohner waren arbeitslos.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Amstelveen wird in Ost-West-Richtung von der Autobahn A9 durchquert. Über die Abfahrten 4 und 5 erreicht man die Stadt. Im Norden verläuft die A10. Die wichtigste Nord-Süd-Verbindung ist die Beneluxbaan, eine Stadtautobahn, in deren Mittelstreifen die Metrolinie 51 und die Straßenbahnlinie 5 verlaufen. Die Südtangenten-Buslinie verbindet Amstelveen mit Amsterdam Zuidoost, Schiphol, Haarlem und Hoofddorp. Daneben gibt es noch dreizehn weitere Buslinien, die fast alle auf dem Busbahnhof Amstelveen im \"Stadhart\" zusammentreffen. Seit 1950 hat Amstelveen keine Eisenbahnverbindung mehr, ist aber von den Bahnhöfen Amsterdam Zuid, \"Bijlmer ArenA\" und Schiphol gut zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Amstelveen hat einige Parkanlagen, darunter den Amsterdamse Bos, der an der Westseite zwischen Amstelveen und Amsterdam liegt. Er umfasst ungefähr 900 Hektar. Die Parkanlage existiert seit 1930 und wurde von Arbeitslosen angelegt, denen die Stadt während der Weltwirtschaftskrise eine Beschäftigung geben wollte. Jährlich finden auf der Bosbaan, einer Regattastrecke, mehrere Ruderregatten statt. Auch Drachenbootwettkämpfe – wie die 9th European Nations Championships 2010 – werden und wurden durchgeführt. Auch ein Freilufttheater, Manegen, Campingplatz, Cafés und Restaurants sind in dem weiträumigen Erholungsgelände vorhanden. Im Südwesten liegen der kleine und der große \"Poel\". Neben vielen anderen Sportstätten ist das Wagener-Stadion, in den regelmäßig nationale und internationale Hockeyturniere stattfinden. Von Ostern bis Oktober verkehrt jeden Sonntag die \"Historische Tram\" der Electrische Museumtramlijn Amsterdam. Im Stadshart befindet sich das Cobra Museum mit CoBrA-Kunst. Im Innenhof wurde von dem Künstler Tajiri ein japanischer Steingarten angelegt. Im alten Dorf Amstelveen kann man im \"Museum Jan van der Togt\" Moderne Kunst besichtigen.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sitzverteilung im Gemeinderat.", "content": "Die Kommunalwahlen vom 21. März 2018 ergaben folgende Sitzverteilung:", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Amstelveen pflegt Städtepartnerschaften mit", "section_level": 2}], "src_summary": "Amstelveen () ist eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Nordholland. Ihre Einwohnerzahl beträgt (Stand ). Die Gemeinde hieß bis 1964 \"Nieuwer-Amstel\". Zu Amstelveen gehört auch ein kleiner Teil von Ouderkerk aan de Amstel.", "tgt_summary": "阿姆斯特尔芬()是荷兰北荷兰省的一座城市,人口79,019(2005年)。阿姆斯特尔芬是阿姆斯特丹都市圈的组成部分。在1964年以前,该市称为新阿姆斯特尔(Nieuwer-Amstel)。", "id": 1675284} {"src_title": "Summa theologica", "tgt_title": "神学大全", "src_document": [{"title": "Einführung.", "content": "Thomas von Aquin erstellte ein System, in dem er Glauben und Wissen seiner Zeit aufeinander bezieht. Thomas zeigt, dass Gott das Sein selbst ist. Sein Wesen fällt – im Gegensatz zu allem Geschöpflichen – mit seinem Sein zusammen (vgl. auch die Natürliche Theologie). Von diesem Sein Gottes ist dementsprechend das endliche Sein aller Geschöpfe zu unterscheiden. Das endliche Sein ist auf das unendliche Sein Gottes bezogen, ja nur durch dieses überhaupt möglich. D. h.: Gott ist das unendliche Sein; Geschöpfe sind das endliche Sein. Thomas versammelte in dieser Summa auch einige umstrittene Gottesbeweise. Die Lehre vom Sein (Ontologie) übernahm er von Aristoteles und entwickelte sie weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Charakter des Werks.", "content": "Das Hauptwerk des Thomas wird von vielen als das überragendste philosophisch-theologische Werk überhaupt angesehen. Das Werk ist in drei Teile gegliedert; der 3. Teil blieb unvollendet und wurde von Schülern des Thomas durch ein „Supplementum“ – hauptsächlich Thomas’ Sentenzenkommentar entnommen – ergänzt. Die drei Teile sind in Quaestionen, diese in Artikel unterteilt. Eingeleitet werden die Artikel durch Einwände; auf sie folgt meist ein Gegenargument (\"sed contra\"), im Artikelkern (\"corpus articuli\") wird anschließend die Analyse bzw. Lehrentscheidung vorgenommen, auf diese folgt zuletzt die Stellungnahme zu den Einwänden. Behandelt werden unter anderem die philosophisch-theologische Gotteslehre, Moral- und Tugendlehre sowie Christologie und Sakramente. Als Quellen benutzte Thomas die Heilige Schrift, Kirchenväter und Theologen, die als Autoritäten galten, liturgische Texte sowie Philosophen, unter ihnen vornehmlich Aristoteles. Außerdem nennt Thomas bisweilen schwierig zu bestimmende „\"quidam\"“, deren Lehren im 13. Jahrhundert kursierten, weiterhin Konzilien, kirchliche Anordnungen und kirchenrechtliche Quellen. Im Prolog sagt Thomas ausdrücklich, dass er sich an Anfänger (\"incipientes, novicii\") wendet; hierdurch erklärt sich der pädagogisch-systematische Aufbau.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1. Teil.", "content": "Die erste Quaestio des 1. Teils erweist die Theologie als Wissenschaft, erläutert ihre Methode und ihre Vorrangstellung gegenüber anderen Wissenschaften. Hauptthema des 1. Teils ist die philosophisch-theologische Gotteslehre, Sein und Wesenheit Gottes und die Trinität. Gott ist das in sich gründende Sein selbst. Alles andere ist nicht sein eigenes Sein, sondern hat das Sein durch Partizipation. Daher ist Gott erste Zielursache, urbildliche und wirkende Ursache alles Seienden und zwar durch seinen Willen; die „materia prima“ ist von Gott aus Nichts erschaffen. Ob Gott die Welt von Ewigkeit her erschuf oder sie einen zeitlichen Anfang hat, kann durch die Vernunft – gemeint ist die spekulative Philosophie – nicht entschieden werden (eine damals strittige Frage), lediglich die Glaubenslehre (wir würden heute anfügen: und die Ergebnisse der modernen Naturwissenschaft) besage, dass letzteres der Fall sei (I, 46, 2). Bei der Frage nach dem Ursprung des Schlechten trifft Thomas eine klassisch gewordene Unterscheidung: Das Schlechte, das in einem Mangel der Tätigkeit besteht oder durch einen Mangel des Wirkenden verursacht wird, kann nicht auf Gott zurückgeführt werden. Das Schlechte, das in der Zerstörung mancher Dinge besteht, ist von Gott verursacht, denn die Ordnung des Weltalls erfordert, dass es Dinge gibt, die versagen können und bisweilen versagen. Zur Ordnung der Welt gehört auch die Ordnung der Gerechtigkeit, die verlangt, dass die Sünder bestraft werden. Insofern Strafe für den Bestraften etwas Schlechtes ist, ist Gott Urheber des Schlechten; er ist aber nicht Urheber des Schlechten, das Schuld bzw. Böses ist. Nach der Engel- und Dämonenlehre wird die Erschaffung der stofflichen Seienden behandelt; die Gliederung dieses Teils schließt an den Bericht der Genesis über das Sechstagewerk an. Mit der Quaestio 75 beginnt die Lehre von der Erschaffung des Menschen. Zuerst werden das Wesen der menschlichen Seele und ihre Kräfte untersucht. Die menschliche Geist-Seele wird im aristotelischen Sinne als Formprinzip des Leibes betrachtet. Besonders wichtig sind die Quaestiones 84–88 über die geistige Erkenntnis. Thomas legt die Frau auf ihre Rolle als Mutter fest, „da ja der Mann zu jedem sonstigen Werke eine bessere Hilfe im andern Manne findet als im Weibe“ (I, 92, 1). Er sieht eine gewisse Ungleichheit unter den Menschen als notwendig an, wobei diese Ungleichheit zur Schönheit der gottgestifteten Ordnung gehöre (I, 96, 3). Die folgenden Erörterungen betreffen die Leitung der Welt, die Einwirkung der Engel und Dämonen auf die Welt, sodann die Einwirkung der Himmelskörper auf das irdische Geschehen. Da es sich hierbei um das Wirken der Zweitursachen handelt, deren Ordnung Schicksal (fatum) heißt, geht Thomas in vier Artikeln auf dieses ein. Die letzten Quaestiones des 1. Teils sind menschlicher Wirksamkeit und Fortpflanzung gewidmet.", "section_level": 2}, {"title": "2. Teil.", "content": "Im 2. Teil wird die Morallehre vorgelegt. Hauptthema ist das letzte Ziel menschlichen Lebens und das, wodurch der Mensch zu diesem Ziel gelangen oder es verfehlen kann. Jedes Handeln und Geschehen erfolgt um eines Zieles willen. Vernunftbegabte Wesen wie der Mensch leiten sich gleichsam selbst zum Ziel, weil sie vermittelst ihrer Entscheidungsfreiheit die Herrschaft über ihre Handlungen haben; vernunftlose Geschöpfe haben eine natürliche Hinordnung zum Ziel. Letztes Ziel aller Menschen ist die Glückseligkeit (\"beatitudo\"), über deren Inhalt freilich oft Unklarheit herrscht. Die vollkommene Glückseligkeit besteht in der Schau der göttlichen Wesenheit und ist in diesem Leben nicht zu erlangen. Weil der Mensch dieses Ziel aufgrund von Handlungen erreicht, werden diese untersucht. Diese Untersuchung wird zuerst im Allgemeinen, dann im Besonderen vorgenommen, womit Thomas sich der Tugendlehre zuwendet. Tugend (\"virtus\") ist „eine gute Beschaffenheit – im Sinne von Habitus – des Geistes, aufgrund der richtig gelebt wird, die niemand schlecht gebraucht, die Gott in uns ohne unsere Mithilfe bewirkt“. Zum letzteren wird ausgeführt, dass es sich hierbei um eine eingegossene Tugend (\"virtus infusa\") handelt, die von Gott zwar ohne unsere Aktivität, nicht aber ohne unsere Zustimmung verursacht wird. Alle Bereiche der Tugendlehre werden von Thomas berücksichtigt: Die dianoetischen (\"virtutes intellectuales\"), die theologischen (Glaube, Hoffnung, Liebe), die moralischen Tugenden und die Sünden; Gesetz im Allgemeinen und im Besonderen, göttliche Gnade und Rechtfertigung. Für Thomas ist ein Gesetz eine Weisung der Vernunft durch einen Vorgesetzten, mittels derer die Untergebenen geleitet werden. Es zielt auf ein Gut und soll die Untergebenen gut machen (I-II, 92, 1). \"Summa theologiae\" I-II, 90-97 enthält folgende hierarchisch strukturierte Lehre zum Gesetz, wobei Gott dem gesamten Kosmos eine allumfassende Ordnung mitteilt: Gott ist der oberste Gesetzgeber, auf dem letztlich alle Ordnung in der Welt beruht. Das ewige Gesetz (\"lex aeterna\") ist die von der göttlichen Vernunft ausgehende Ordnung des gesamten Kosmos. Es darf nicht mit dem göttlichen Gesetz (\"lex divina\") verwechselt werden, nämlich das durch die Offenbarung in der Bibel als göttliche Satzung festgehaltene Gesetz. Das natürliche Gesetz bzw. Naturgesetz (\"lex naturalis\") meint die Teilhabe der vernünftigen Geschöpfe am ewigen Gesetz. Der Mensch kann nämlich das ewige Gesetz nicht vollständig erkennen. Der Gesetzgeber eines politischen Gemeinwesens ist nicht völlig frei bei der Festlegung der Gesetze. Das menschliche Gesetz (\"lex humana\") muss auf das Gemeingut hingeordnet sein. Es kann auf zweifache Weise aus dem natürlichen Gesetz hergeleitet werden. Beim Recht der Völker (\"ius gentium\") erfolgt dies ähnlich einer wissenschaftlichen Folgerung, beim bürgerlichen Recht (\"ius civilis\") auf eine weniger strenge Weise im Sinne einer näheren Bestimmung des Naturgesetzes. Ein Gesetz, das vom Naturgesetz abweicht, ist kein Gesetz im eigentlichen Sinne, „sondern eine Zerstörung des Gesetzes“ (\"legis corruptio\") (I-II, 95, 2). Entsprechend ist ein Gesetz, das von einem Tyrannen erlassen wurde, ebenfalls kein Gesetz (I-II, 95, 4). Das göttliche Gesetz, d. h. die göttliche Offenbarung in Raum und Zeit, wird unterschieden in das Alte Gesetz (I-II, 98-105) und das Neue Gesetz bzw. das Gesetz des Evangeliums (I-II, 106ff.). Beim mosaischen Gesetz des Alten Testaments unterscheidet Thomas zwischen Sittengeboten (I-II, 100), Kultvorschriften (101-103) und Rechtssatzungen (104-105). Er ordnet alle moralischen Vorschriften, insbesondere die Zehn Gebote, dem Naturgesetz zu, doch erklärt er, dass die menschliche Vernunft nur auf einen Teil dieser Vorschriften kommen könne. Das Evangelium wird ein Gesetz der Freiheit (\"lex libertatis\") genannt (I-II, 108, 1). Während die Untersuchungen in der ersten Hälfte des zweiten Teils meist allgemeiner Natur sind, haben sie in der zweiten Hälfte speziellen Charakter. Zur viel diskutierten Frage nach dem Vorrang der \"vita activa\" oder der \"vita contemplativa\" nimmt Thomas in folgender Weise Stellung: Die „vita contemplativa“ ist generell besser als die „vita activa“; aufgrund besonderer Umstände ist aber nicht selten der „vita activa“ der Vorzug zu geben.", "section_level": 2}, {"title": "3. Teil.", "content": "Der unvollendete 3. Teil behandelt die Christologie und die Sakramente (Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße). Das Supplementum ergänzt die Ausführungen über die Buße und fügt die Abhandlungen über letzte Ölung (\"extrema unctio\"), Priesterweihe und Ehe hinzu. Die monogame Ehe wird durch die Vernunft entdeckt: Am Tierreich lässt sich ablesen, dass die schlichte Unzucht (\"fornicatio simplex\") zu Streit unter den Männchen führt. Der Mensch schaffe Kraft seiner Vernunft eine Ordnung, welche die Streitursache behebt. Den Abschluss bilden Erörterungen über das Geschick der Seelen nach dem Tod, über Weltende, Auferstehung, Gericht, ewige Seligkeit und Verdammnis.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung.", "content": "Die Summa theologica ist ein theologisches Werk und beruht in Struktur und Inhalt auf der Offenbarung Gottes, die analysiert, dargelegt und auf ihre Konsequenzen hin untersucht wird. Jedoch werden zur Erklärung und Verteidigung theologischer Lehren sehr häufig philosophische Einsichten herangezogen. Wenn man diese Abschnitte aus ihrem theologischen Kontext herauslöst, hat man komplette philosophische Kurzabhandlungen, vor allem im Bereich der Metaphysik, Anthropologie und Moralphilosophie. Insofern kommt dem Werk auch eine sehr große philosophische Bedeutung zu. Allerdings ist umstritten, auf welche Weise ein solches Herauslösen einzelner Teile aus dem theologischen Gesamtkontext angemessen ist. Z. B. stellt sich die Frage, ob sich der „Gesetzestraktat“ (I-II, 90ff.) getrennt betrachten lässt oder ob die Gegenüberstellung von Gesetz und Gnade unverzichtbar ist. Darüber und über die nachfolgenden Teile des zweiten Teils vertritt Pesch die Position, es gehe nicht um die Antwort auf Fragen „Was soll ich tun?“, sondern um Voraussetzungen und Modalitäten, „wie sich Gottesbegegnung in Erkenntnis und Liebe ereignet.“ Modern gesprochen schreibe Thomas auch hier „eine \"dogmatische\" Abhandlung“, er betreibe „\"systematische\" Theologie.“ Die Sprache des Werkes ist kunstlos, aber von großer Klarheit. Die Theologie wird konsequent mit der von Aristoteles überkommenen Begrifflichkeit durchdrungen. So ist Thomas beispielsweise der erste Scholastiker, der die menschliche Seele als Formprinzip (forma) des Leibes betrachtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Summa theologica bzw. Summa theologiae (deutsch \"Theologische „Summe“\" bzw. \"Hauptinhalt der Theologie\") bezeichnet eines der Hauptwerke von Thomas von Aquin aus der Zeit von 1265 (oder 1266) bis 1273.", "tgt_summary": "《神学大全》(\"Summa Theologica\",亦作 \"Summa Theologiae\",或简称 \"Summa\")是意大利哲学家托马斯·阿奎那(1225-1274)的神学、哲学著作,原本的编写目的是作为当时编写神学教学作品的入门手册。尽管非天主教徒对此作品并不持认可态度,但神学大全总结和归纳了天主教信条背后的原理和目的。", "id": 2463906} {"src_title": "Houston Rockets", "tgt_title": "休斯敦火箭", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "San Diego Rockets (1967–1971).", "content": "Die San Diego Rockets traten 1967 als Expansion Team der NBA bei. Der erste Spieler, den die Rockets im NBA Draft verpflichteten, war der künftige Hall-of-Fame-Trainer Pat Riley. Ihre erste Saison schlossen die Rockets jedoch nur mit 15 Siegen ab. Ein Jahr darauf, beim NBA-Draft 1968, zogen die Rockets mit dem ersten Pick Elvin Hayes, den ersten Star der Mannschaft. Dieser führte die Rockets 1969 zu ihrer ersten Playoff-Teilnahme, jedoch scheiterten sie an den Atlanta Hawks. Im NBA-Draft 1970 kam mit Rudy Tomjanovich ein wichtiger Spieler zum Team, der das Gesicht des Franchise auf Jahrzehnte prägen sollte. Trotz Hayes, Tomjanovich und Point Guard Calvin Murphy blieb in den Jahren danach der sportliche Erfolg aus. Ebenso hatte die Mannschaft mit niedrigen Besucherzahlen bei Heimspielen zu kämpfen. Dies veranlasste den damaligen Besitzer Robert Breitbard, die Mannschaft zu verkaufen. Das Franchise wurde von einer texanischen Investment-Group für 5,6 Millionen US-Dollar aufgekauft und 1971 nach Houston umgesiedelt. Damit hatte Texas zum ersten Mal in der Geschichte ein NBA Team.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Jahre in Houston und Moses Malone Ära (1971–1982).", "content": "Mit dem Umzug nach Houston endete die Ära Elvin Hayes’ bei den Rockets. Hayes, der bis dato beste Punktesammler der Rockets, wurde mitten in der NBA-Saison 1971/72 an die Baltimore Bullets verkauft. Mit dem Abgang des Star spielten die Rockets keine Rolle bei der Vergabe der Playoff Plätze. Erst 1975 folgte die zweite Playoffqualifikation, bei der sie in der zweiten Runde gegen die Boston Celtics verloren, nachdem sie ab der Saison 1972/73 in die Central Division der Eastern Conference versetzt wurden. 1976 konnte Moses Malone von den Buffalo Braves verpflichtet werden und das Team qualifizierte sich 1977 wieder für die Playoffs. Die Rockets schieden jedoch in der zweiten Runde gegen die Philadelphia 76ers um Julius Erving aus. Die kommenden Jahre waren von Mittelmäßigkeit geprägt. 1978 wurde die NBA-Legende Rick Barry verpflichtet, der jedoch seinen Zenit bereits überschritten hatte. Nach einer schwachen 1977/78 Saison mit nur 28 Siegen steigerten sie sich in der NBA-Saison 1978/79 auf 47 Siege. Moses Malone erhielt für seine Leistungen die MVP-Auszeichnung. Mit dem Eintritt der Dallas Mavericks 1980, wurden die Houston Rockets von der Eastern Conference in die Western Conference verlegt. Trotz einer durchwachsenden Saison, in der sie nur vierzig Spiele gewinnen konnten, erreichten die Rockets 1981 nach Playoff-Siegen gegen die Los Angeles Lakers, San Antonio Spurs und Kansas City Kings erstmals das NBA-Finale. Dort unterlagen sie den von Larry Bird angeführten Boston Celtics in sechs Spielen. 1981 holten die Rockets den bereits 36 Jahre alten Ex-Star Elvin Hayes zurück. Houston qualifizierte sich erneut für die Playoffs, Moses Malone gewann seine zweite MVP-Trophäe, jedoch war dieses Mal bereits nach der ersten Runde Schluss. Nach dem Ausscheiden verließ Malone die Rockets in Richtung Philadelphia 76ers und die Rockets leiteten den Neuaufbau ein.", "section_level": 2}, {"title": "Twin Towers (1983–1987).", "content": "Mit nur 14 Siegen in der NBA-Saison 1982/83 gewannen die Rockets das Erstwahlrecht beim NBA-Draft 1983. Ausgewählt wurde der extrem talentierte Center Ralph Sampson, der mit 21 Punkten und elf Rebounds pro Spiel zum Rookie of the Year ausgezeichnet wurde. Die Rockets steigerten ihre Bilanz von 14 auf 29 Siege. Im NBA-Draft 1984 erhielten die Rockets erneut das erste Wahlrecht und verwendeten es für den nigerianischen Center Hakeem Olajuwon. Das Duo Sampson und Olajuwon wurde, aufgrund ihrer Größe (Sampson: 2,24 m, Olajuwon: 2,13 m) und Dominanz, ehrfürchtig „Twin Towers“ genannt. Mit der Ankunft Olajuwon qualifizierten sich die Rockets wieder für die Playoffs, schieden jedoch in der ersten Runde aus. Ein Jahr darauf 1986 erreichten die jungen Rockets das Finale. Erneut musste man sich den Boston Celtics um Larry Bird und Kevin McHale geschlagen geben. Bostons Head Coach K. C. Jones prophezeite den „Twin Towers“ und den Rockets eine goldene Ära und bezeichnete das Duo Olajuwon und Sampson als „New Monster on the Block“. In der darauffolgenden Saison verletzte Sampson sich schwer und fiel die Hälfte der Saison aus. Mit Olajuwon allein konnte das Team den Vorjahreserfolg nicht wiederholen und schied in den Playoffs 1987 gegen die Seattle SuperSonics vorzeitig aus.", "section_level": 2}, {"title": "Neuaufbau mit Olajuwon (1988–1992).", "content": "Sampson konnte sich nie gänzlich von seiner Verletzung erholen und büßte viel von seiner Athletik ein. Seine Werte fielen von durchschnittlich 20 Punkten und 11 Rebounds pro Spiel auf 15 Punkte und neun Rebounds. Die Verantwortlichen zogen die Konsequenzen und schickten Sampson während der NBA-Saison 1987/88 zu den Golden State Warriors. Auch dort und bei anderen Teams konnte Sampson aufgrund chronischer Knieverletzungen nie an seine Leistungen zu Karrierebeginn anknüpfen und beendete 1992 im Alter von 31 Jahren seine NBA-Laufbahn. Die Rockets standen seit diesem Tage vor einem Neuaufbau. Wichtige Spieler aus dem NBA-Finale von 1986 verließen die Mannschaft oder beendeten ihre Karriere. Trotz neuer Verpflichtungen wie Kenny Smith, Otis Thorpe und Vernon Maxwell, sowie regelmäßiger Qualifikation für die Playoffs, schied die Mannschaft ebenso regelmäßig in der ersten Runde aus. 1992 verpassten die Rockets die Playoffs.", "section_level": 2}, {"title": "Topteam und NBA-Meisterschaften (1993–2001).", "content": "Nach einem mittelmäßigen Start in die NBA-Saison 1991/92 entließ das Rockets-Management Trainer Don Chaney, an seiner Stelle übernahm der ehemalige Rockets-Spieler Rudy Tomjanovich das Traineramt. Im NBA-Draft 1992 zogen die Rockets mit Robert Horry einen wichtigen Spieler für die Zukunft. Im Draft von 1993 verpflichteten sie Sam Cassell und Mario Elie. 1993 wurden die Houston Rockets für 85 Millionen US-Dollar von Leslie Alexander aufgekauft. Die NBA-Saison 1993/94 stellte einen entscheidenden Wendepunkt für die Rockets dar. Michael Jordan beendete seine Karriere und der Champion der letzten drei Jahre, die Chicago Bulls, waren ohne Jordan nicht mehr dominant. Die Houston Rockets schlossen die Saison mit 58 Siegen ab und wurden hinter den Seattle SuperSonics zweiter in der Western Conference. Hakeem Olajuwon wurde für seine Leistungen mit dem MVP-Award ausgezeichnet. In den Playoffs schieden die SuperSonics in der ersten Runde überraschend gegen die Denver Nuggets aus, damit war der stärkste Gegner der Rockets bereits eliminiert. Nach Siegen gegen die Portland Trail Blazers, Phoenix Suns und gegen die Utah Jazz trafen die Rockets im NBA-Finale auf die New York Knicks um Star-Center Patrick Ewing. In einer engen Begegnung, die über sieben Spiele ging, setzten sich die Rockets als Sieger durch und gewannen ihre erste NBA-Meisterschaft. Mitten in der NBA-Saison 1994/95 schickten die Rockets Forward Otis Thorpe zu den Portland Trail Blazers, im Austausch kam Starspieler und Olajuwons Freund Clyde Drexler nach Houston. Trotz einer vergleichsweise schwachen Saison, in der Houston nur die sechstbeste Bilanz im Westen aufwies, überstanden die Rockets die erste Runde gegen die Utah Jazz. Nach weiteren knappen Serien gegen die Phoenix Suns und die San Antonio Spurs erreichten die Rockets erneut das NBA-Finale. Dort trafen sie auf die junge und aufstrebende Mannschaft der Orlando Magic. Die Magic galten dank ihrer Saisonbilanz und der jungen Stars Shaquille O’Neal und Penny Hardaway als Favorit. Doch die Rockets überraschten die Experten, gewannen alle vier Spiele und damit ihre zweite Meisterschaft in Folge. Mit der Rückkehr Michael Jordans endete die Serienmeisterschaft der Rockets. Bei den Playoffs 1996 schieden die Rockets in der zweiten Runde aus. Während der NBA-Saison 1996/97 fädelten die Rockets eine Topverpflichtung ein und holten sich Superstar Charles Barkley aus Phoenix. Im Gegenzug wechselten Robert Horry und Sam Cassell nach Arizona. Mit dem Triumvirat Olajuwon, Drexler und Barkley galten die Rockets wieder als Titelfavorit und schlossen die Saison mit 57 Siegen ab. In den Playoffs 1997 erreichten sie erneut die Western Conference Finals, schieden jedoch gegen die von Karl Malone und John Stockton angeführten Utah Jazz aus. Die Saison darauf verlief deutlich schlechter und die Rockets qualifizierten sich nur als achtbeste Mannschaft der Western Conference für die Playoffs. Erneut kam das Aus gegen die Jazz, diesmal bereits in der ersten Runde. Nach dem Ausscheiden beendete Clyde Drexler seine NBA-Karriere. Nach dem Lockout während der NBA-Saison 1998/99 fielen die Chicago Bulls auseinander. Die Houston Rockets verpflichteten Scottie Pippen von den Bulls als Ersatz für den zurückgetretenen Drexler. Von den verbliebenen 50 Spielen gewannen die Rockets 31. In den Playoffs kam jedoch erneut das frühe Aus gegen die Lakers. Nach der Saison verließ Pippen die Mannschaft in Richtung Portland. Die Saison 1999/00 war die letzte Saison von Barkley im Rockets-Trikot. Er trat nach der Saison zurück. Der mittlerweile 37-jährige Olajuwon spielte nur noch die Hälfte der Saison mit. Die Rockets verpassten erstmals wieder die Playoffs. Neuer Star der Mannschaft war der Rookie Steve Francis, der nach dem NBA-Draft 1999 von den Vancouver Grizzlies verpflichtet wurde. Francis wurde für seine Leistung, gemeinsam mit Elton Brand, mit dem Co-Rookie-of-the-Year-Award bedacht.", "section_level": 2}, {"title": "Yao-Ming-Ära (2002–2011).", "content": "Nach der NBA-Saison 2000/01 verließ Olajuwon die Houston Rockets und wechselte zu den Toronto Raptors, wo er ein Jahr später seine Karriere beendete. Die Rockets bauten mittlerweile auf die jungen Spieler Steve Francis und Cuttino Mobley. Im NBA-Draft 2002 gewannen die Rockets die Draft-Lottery und durften als erste Mannschaft wählen. Die Wahl fiel auf den 2,29 m großen chinesischen Center Yao Ming. Nach einer mittelmäßigen Saison, in der die Playoffs verpasst wurden, trat Head Coach Tomjanovich zurück. Seine Stelle übernahm Jeff Van Gundy. Mit Francis, Mobley und Ming sollte eine neue Dynastie begründet werden, die Rockets qualifizierten sich jedoch erst 2004 wieder für die Playoffs und schieden da gegen die Lakers aus. Steve Francis wurde im Sommer 2004 mit Mobley für Tracy McGrady nach Orlando abgegeben. McGrady, einer der besten Spieler der Liga zu jener Zeit, sollte mit Ming ein neues Gespann bilden. Das Team verbesserte sich merklich, scheiterte jedoch in der ersten Playoff-Runde gegen die Dallas Mavericks. Ein Jahr später endete die Saison im Desaster, als Ming und McGrady verletzungsbedingt die halbe Saison verpassten. Mit nur 34 Siegen wurden die Playoffs verpasst. Dennoch erholten sich die Rockets schnell und qualifizierten sich in den kommenden drei Jahren regelmäßig für die Playoffs. Yao Ming entwickelte sich zu einem der besten Center in der NBA. Nach dem Aus in der ersten Runde 2007 wurde Van Gundy durch Rick Adelman ersetzt. In der NBA-Saison 2007/08 stellten die Rockets eine Serie von 22 Siegen auf. Dies ist die drittlängste Siegesserie überhaupt in der Geschichte der NBA. Sie erreichten in diesen Jahren jedoch nie mehr als die zweite Playoff-Runde. Bei der Saisonvorbereitung zur NBA-Saison 2009/10 verletzte sich Yao Ming so schwer, dass er für die gesamte Saison ausfiel. Auch Tracy McGrady verletzte sich schwer und spielte unregelmäßig. Mit den beiden Dauerverletzten verfehlten die Rockets die Playoffs 2010. McGrady wurde während der Saison zu den New York Knicks geschickt, im Gegenzug erhielten die Rockets Kevin Martin von den Sacramento Kings. Aaron Brooks gewann am Ende der Saison den NBA Most Improved Player Award. In der NBA-Saison 2010/11 kehrte Yao Ming nach fast einjähriger Pause wieder in den Rockets-Kader zurück. Ming erlitt jedoch bereits im fünften Saisonspiel einen Ermüdungsbruch im linken Fußknöchel. Trotz denkbar schlechter Prognose schafften es die Rockets dank Kevin Martin und Luis Scola die Saison zumindest mit einer positiven Bilanz abzuschließen, wenn sie auch nicht die Playoffs erreichten. Am 20. Juli 2011 erklärte Yao Ming aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt aus dem professionellen Basketballsport.", "section_level": 2}, {"title": "Neubeginn mit Harden (seit 2013).", "content": "Mit dem Rücktritt von Ming begann der Umbruch der Mannschaft. Während der NBA-Saison 2010/11 wurden Shane Battier und Aaron Brooks abgegeben. Im Gegenzug kamen unter anderem Hasheem Thabeet und Goran Dragic nach Houston. Jedoch verpassten die Rockets die Playoffs knapp. Nach der Saison verließ Adelman das Team und Kevin McHale wurde als neuer Trainer engagiert. Die Playoffs wurden in der NBA-Saison 2011/12 dennoch erneut verpasst. Im Sommer 2012 verließen Schlüsselspieler wie Luis Scola, Kyle Lowry, Marcus Camby und Goran Dragic die Mannschaft. Die Rockets verpflichteten Ömer Aşık und Jeremy Lin. Die Rockets hatten mit Jeremy Lamb, Royce White und Terrence Jones drei Erstrundenpicks, sowie mit Donatas Motiejunas, den vierten Rookie für die neue Saison. Kurz vor Beginn der Saison 2012/13 wurden Jeremy Lamb und Kevin Martin zu den Oklahoma City Thunder abgegeben. Im Gegenzug wechselte unter anderem James Harden nach Houston. Am 5. Februar 2013 stellten die Rockets in der Partie gegen die Golden State Warriors mit 23 erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen den bisherigen NBA-Rekord der Orlando Magic aus dem Jahr 2009 ein. In den Playoffs trafen die Rockets in der ersten Runde auf die favorisierten Thunder aus Oklahoma. Gegen diese schieden die Rockets nach sechs Spielen mit 2:4 Siegen aus. Harden stieg in Houston zum Star auf und wurde zum All-Star gewählt. Mit 25,9 Punkten pro Spiel war er der fünftbeste Punktesammler der NBA. Zur Saison 2013/14 wurde Center-Star Dwight Howard von den Los Angeles Lakers verpflichtet. Der 27-Jährige erhielt bei den Rockets einen Vier-Jahresvertrag über umgerechnet 68 Millionen Euro. Howard und Harden wurde in das All-Star Game eingeladen. Das Team erreichte 54 Siege bei 28 Niederlagen. Trotz Heimvorteil schieden die Rockets in der ersten Playoff-Runde gegen die Portland Trail Blazers mit 2:4 aus. Während des Sommers 2014 verließ Chandler Parsons das Team und wechselte zu den Dallas Mavericks. Als Ersatz wurde Trevor Ariza von den Washington Wizards verpflichtet. Als Backup sollte Kostas Papanikolaou das Flügelspiel variabler gestalten. Der Grieche kam vom spanischen Meister FC Barcelona. Im Dezember 2014 verpflichteten die Rockets Forward Josh Smith, der kurz zuvor von den Detroit Pistons entlassen wurde. Zudem wurde bereits einige Tage zuvor Corey Brewer von den Minnesota Timberwolves verpflichtet. In den Playoffs konnte die Mannschaft unter der Führung von Harden bis ins Finale der Western Conference vordringen und schlug unter anderem die Dallas Mavericks in der ersten Runde und die Los Angeles Clippers in der zweiten Runde. In den Finals der Western Conference unterlagen die Rockets jedoch den Golden State Warriors mit 1:4. Während der Sommerpause verstärkten sich die Rockets mit Point Guard Ty Lawson von den Denver Nuggets, gingen aber sonst mit dem nahezu gleichen Kader in die neue Saison. Nach einem schwachen Start in die Saison 2015/16 wurde Trainer Kevin McHale nach elf Spielen entlassen. Als Ersatz fungierte der bisherige Assistenztrainer J. B. Bickerstaff. Anfang Juni 2016 verpflichteten die Rockets Mike D’Antoni als neuen Headcoach. Dwight Howard verließ die Rockets nach drei Jahren und wechselte zu den Atlanta Hawks. Neuverpflichtet wurden dagegen Eric Gordon und Ryan Anderson, die von den New Orleans Pelicans kamen. Zum Ende der Trade-Deadline wurde in der Mitte der Saison auch noch Lou Williams von den Los Angeles Lakers verpflichtet. Im Gegenzug wechselten Corey Brewer und Tyler Ennis nach Los Angeles. K.J. McDaniels wurde zudem zu den Brooklyn Nets getradet. Die Rockets erkämpften sich 55 Siege und belegte den dritten Rang in der Western Conference. Nach einem ungefährdeten 4:1-Sieg in der ersten Runde gegen die Oklahoma City Thunder, unterlag man im Conference-Halbfinale den San Antonio Spurs mit 2:4.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Houston Rockets sind eine Mannschaft der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Die Rockets (dt.: „Raketen“) wurden 1967 in San Diego, Kalifornien als San Diego Rockets gegründet. 1971 wurde das Team nach Houston verkauft.", "tgt_summary": "休士顿火箭(英语:Houston Rockets),是一支位于美国德克萨斯州休士顿的NBA篮球队,分属于西区的西南组,主场为丰田中心球馆。", "id": 2053540} {"src_title": "Zauberstab", "tgt_title": "魔杖", "src_document": [{"title": "Der Zauberstab im Okkultismus.", "content": "Der Zauberstab dient dem Zauberer im Ritual. Er will damit die speziellen magischen Energien in die gewünschte Richtung lenken. So wird damit beispielsweise auf ein Foto einer Person gezeigt, die verzaubert werden soll. Außerdem symbolisiert der Zauberstab den Willen des Zaubernden.", "section_level": 1}, {"title": "Der moderne Zauberstab.", "content": "Der „klassische“ Zauberstab, wie er von Zauberkünstlern verwendet wurde und wird, und wie er dem Klischee des Bühnenzaubers entspricht, ist ein ca. 30 cm langer und 1 cm dicker Stab aus Holz. Für gewöhnlich ist er vollkommen schwarz, lediglich seine beiden Enden sind weiß. Der „moderne“ Zauberstab hingegen wird heutzutage eher verwendet, und ist bis zu 25 cm lang. Nur ein Ende ist weiß, nämlich das, aus dem der „Zauber“ kommt. Aktuellere Illusionisten haben allerdings eher kleinere Zauberstäbe. Für Zauberkünstler erfüllt ein solcher Zauberstab einen wichtigen Zweck, indem er die Blicke der Zuschauer auf einen bestimmten Punkt lenkt bzw. von einem solchen weg. Mit der Zeit hat sich jedoch auch der Zauberstab gewandelt, so dass die streng zylindrische Form, vor allem aber die Farben variieren können. Auch das Fertigungsmaterial, früher ausschließlich Holz, ist durch Metalle und Kunststoffe erweitert bzw. ersetzt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Zauberstäbe im Märchen und im Fantasy-Genre.", "content": "Eine der ältesten Zauberstab-Überlieferungen stellt die alttestamentliche Moses-Legende zur Verfügung. Hier beeindruckt der Führer des jüdischen Volkes mit verschiedenen Wunderhandlungen, bei denen das Wirken JHWHs durch seinen Stab eine zentrale Rolle spielt. Unter anderem verwandelt sein Stab Wasser in Blut und der Stab seines Bruders verwandelt sich in eine Schlange, was einige Hofbeamte des ägyptischen Pharaos ihre „Zauberstäbe“ ebenfalls vollführen lassen. Im Märchen und in der Fantasy-Literatur (sowie auch in Fantasy-Spielen und -Filmen) ist der Zauberstab das wesentliche (aber nicht immer ausschließliche) Werkzeug von magisch begabten Wesen, wie Feen, Zauberern u. a. Dank ihm können sie in den meisten Fällen erst Magie wirken, so dass ihre Zaubersprüche überhaupt dann erst funktionieren. Hierbei können die Zauberstäbe in Form und Farbe sehr variieren. Neben kurzen, geraden Stöcken, die glitzern oder leuchten, sind auch fast mannsgroße knorrige Stäbe, alten Ästen gleich, bekannt. Der Zauberstab steht dabei meist in enger Beziehung zu seinem Besitzer. Geht er verloren oder wird zerstört, so verliert der Besitzer häufig seine magischen Fähigkeiten oder Teile davon.", "section_level": 1}, {"title": "Einige Beispiele von Zauberstäben.", "content": "In Peter Jacksons \"Der-Herr-der-Ringe\"-Verfilmungen beispielsweise handelt es sich beim Zauberstab von Gandalf zunächst um einen Wander- und Stützstock, der mit einem magischen Kristall bestückt werden kann, um Licht zu spenden. In der Buch- und Filmreihe Harry Potter ist es ein kurzer, spitz zulaufender Holzstab mit einem Kern aus Phönixfeder, Drachenherzfaser oder Einhornhaar oder anderen magischen Materialien, der sich seinen Besitzer selbst aussucht. Harry erhält seinen Zauberstab – aus Stechpalme und Phönixfeder, elf Zoll lang – in der Winkelgasse von Garrick Ollivander (Ladenaufschrift: Ollivander – Gute Zauberstäbe seit 382 v. Chr.).", "section_level": 2}, {"title": "Die Benutzung des Zauberstabs.", "content": "Der Zauberstab wird vornehmlich dazu benutzt, Magie zu wirken (zu zaubern). Dabei kann er einerseits zum Anvisieren eines Ziels genutzt werden, als auch zum Kanalisieren von magischen Energien. Ebenfalls wird der Zauberstab in (oftmals sehr symbolische) Bewegungsabläufe miteingesponnen, häufig parallel zum Sprechen einer Zauberformel. Die direkte Berührung mit dem Zauberstab kann bereits den magischen Effekt eintreten lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Zauberstab-Werkzeug im Bildbearbeitungsprogramm.", "content": "In Programmen wie Adobe Photoshop können mit dem \"Zauberstab-Werkzeug\" komplexe zusammengehörige Bereiche ausgewählt werden, um beispielsweise eine Person aus einem Bild zu kopieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Zauberstab (oder Magierstab) bezeichnet man ein Hilfsmittel von Zaubernden, ein magisches Arbeitsgerät, das sich vor allem im Okkultismus, Fantasy-Filmen, -Büchern und -Computerspielen, sowie im Märchen wiederfindet, aber auch in der Wirklichkeit anzutreffen ist.", "tgt_summary": "魔杖(又名:法杖)是魔法师、女巫、术士等职业施展法力所用的辅助道具。施法者自身可配合魔杖的属性最大限度的发挥其作用,每一支魔杖都是独一无二的。", "id": 201084} {"src_title": "Meänkieli", "tgt_title": "梅安语", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Meänkieli wird vor allem im Tal des Torneälv in und um Pajala, Haparanda, Övertorneå und in geringerem Umfang auch in Kiruna und Gällivare gesprochen. Weiterhin ist die Sprache in Städten vertreten, die verstärkt Zuzugsgebiet von Tornedalfinnen sind, wie z. B. Luleå und Stockholm. Die Anzahl der Sprecher des Tornedalfinnischen schwankt je nach Zählweise (aktive, passive Sprachbeherrschung,...) zwischen 30.000 und 70.000 Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Durch die Isolation der finnischsprachigen Bevölkerung Schwedens vom restlichen finnischen Sprachgebiet nach dem Verlust Finnlands an Russland im Jahre 1809 haben Entwicklungen der finnischen Sprache im 19. und 20. Jahrhundert kaum ihren Weg ins Tornedalfinnische gefunden. Dagegen wurde Meänkieli stark von der schwedischen Sprache beeinflusst, vor allem in Form von neuen Begriffen des modernen Alltags. Diese Entwicklung wurde auch durch Bestrebungen der schwedischen Regierung (zwischen 1888 und Anfang der 1960er Jahre) gefördert, die Tornedalfinnen zu assimilieren. Das Finnische wurde nach 1888 in der Schule weder als Unterrichtssprache benutzt noch überhaupt unterrichtet. Viele Tornedalfinnen beherrschen die Sprache heute nur noch passiv. Aus linguistischer Sicht ist Meänkieli nicht sehr verschieden von der finnischen Sprache und wird in Finnland auch als Subdialekt des westfinnischen Dialekts verstanden. Aus sprachpolitischer Sicht und angesichts der daraus resultierenden Effekte wird Meänkieli heute aber durchaus als Sprache bezeichnet. Meänkieli unterscheidet sich vom Standardfinnischen unter anderem in Phonologie, Morphologie, Syntax und Wortschatz. Beispiel für Wortanleihen aus dem Schwedischen sind: \"fryysi\" ( \"frys\" – Gefrierschrank), \"biili\" (\"bil\" – Auto), \"räkinki\" (\"räkning\" – Rechnung). Eine charakteristische Eigenheit des Tornedalfinnischen ist die sogenannte h-Metathese, bei der ein h um ein oder zwei Stellen im Wort verschoben wird. Aus dem urfinnischen \"talohon\" (ins Haus hinein, \"taloon\") wird in Meänkieli \"talhoon\". Ein weiterer Unterschied zum Standardfinnischen besteht im Fehlen zweier Fälle, des Komitativs und des Instruktivs. Pohjanen und Muli geben in ihrer Grammatik \"Meänkieli rätt och lätt – Grammatik i meänkieli\" (2003) jedoch an, dass die beiden Fälle im Meänkieli sehr wohl vorkommen. Man unterscheidet vier Varianten: den Torneälvdalsdialekt, den Vittangidialekt, den Jukkasjärvidialekt sowie den deutlicher von den übrigen abweichenden Gällivaredialekt (vor allem durch einen sehr hohen Anteil an schwedischen und samischen Lehnwörtern).", "section_level": 1}, {"title": "Meänkieli heute.", "content": "Am 2. Dezember 1999 erkannte der Schwedische Reichstag die finnischsprachige Bevölkerung von Tornedalen als Minderheit und Meänkieli als Minderheitensprache an. In den letzten Jahrzehnten ist das Tornedalfinnische als gesprochene Sprache stark zurückgegangen. Vor allem junge Leute beherrschen Meänkieli heutzutage kaum noch aktiv. Unterstützung findet Meänkieli (diese Bezeichnung wurde erst in den 1980er Jahren geprägt) durch z. B. den Schriftsteller Bengt Pohjanen, durch Matti Kenttä, Eeva Muli, Kirsti Johansson, Marita Matsson-Barsk und Harriet Kuoppa, die an festen Regeln für Grammatik und Rechtschreibung des Tornedalfinnischen arbeiten. Vor den 1970er Jahren gab es weder eine eigenständige Schriftsprache noch wurde das Tornedalfinnische von seinen Sprechern allgemein als etwas anderes als ein finnischer Dialekt wahrgenommen. Für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Sprache setzt sich der Interessenverband \"Svenska tornedalingars riksförbund – Tornionlaaksolaiset (STR-T)\" ein. Meänkieli wird unter anderem an den Universitäten in Luleå und Umeå unterrichtet; übersetzt wurden bereits erste Abschnitte der Bibel. Auch gibt es heute Fernsehsendungen auf Tornedalfinnisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Meänkieli (wörtlich „unsere Sprache“) oder Tornedalfinnisch ( \"tornedalsfinska\", \"tornionlaaksonsuomi\") ist ein finnischer Dialekt, der im Tal Tornedalen ( \"Tornionlaakso\") des schwedisch-finnischen Grenzflusses Torneälv ( \"Tornionjoki\") in Lappland und Norrbotten gesprochen wird und entsprechend der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen in Schweden als nationale Minderheitensprache anerkannt ist.", "tgt_summary": "梅安语(,意为“我们的语言”),又称为托尔讷河谷芬兰语,是在瑞典最北部托尔讷河谷使用的一种芬兰语方言。在语言学上包括两种次方言,托尔尼奥次方言和耶利瓦拉次方言,属于芬兰语西部方言中的佩雷波赫约拉方言群。", "id": 1324121} {"src_title": "Proteinreinigung", "tgt_title": "蛋白质纯化", "src_document": [{"title": "Eigenschaften der Proteine.", "content": "Proteine sind meist zwitterionische Biopolymere aus Aminosäuren mit einer molaren Masse zwischen einem und 350 Kilodalton (Proteinkomplexe nicht eingerechnet), wobei die meisten Proteine um die 20 bis 70 Kilodalton liegen. Aufgrund der Proteinfaltung nehmen sie weniger Volumen ein als Nukleinsäuren oder Polysaccharide. Auch können sekretorische Proteine durch Disulfidbrücken intramolekular quervernetzt sein. Durch die Peptidbindung absorbieren Proteine ultraviolettes Licht bei einer Wellenlänge von etwa 205 nm (190 nm bis 230 nm), daneben absorbieren auch Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan UV-Licht bei Wellenlängen von 280 nm bis 288 nm. Diese Absorption kann zur photometrischen Quantifizierung und zur Bestimmung der Reinigungsfaktoren verwendet werden. Im Gegensatz zu Kohlenhydraten und Nukleinsäuren kommen durch die verschiedenen enthaltenen Aminosäuren manche Strukturmotive nur bei Proteinen vor, z. B. Sulfhydryl-enthaltende Cysteine. Diese können für eine selektive Molekülmarkierung verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Zellaufschluss.", "content": "Da aufzureinigende Proteine, meistens rekombinante Proteine, nach einem Zellaufschluss durch Inaktivierung, Denaturierung oder Proteolyse gefährdet sind, wird eine Proteinreinigung oftmals zügig bei 4 °C in Anwesenheit von Proteaseinhibitoren durchgeführt. Einige Proteaseinhibitoren werden nur verwendet, sofern die Funktion des aufzureinigenden Proteins nicht gemindert wird oder ein Erhalt dessen Funktion unerheblich ist, da sie das Protein über eine kovalente Bindung modifizieren können. Zur Vermeidung einer unerwünschten Ausbildung von Disulfidbrücken werden oftmals milde Reduktionsmittel zugesetzt, darunter Sulfhydryle wie Mercaptoethanol, Dithiothreitol oder Dithioerythritol und Phosphane wie Tris(2-carboxyethyl)phosphin. Gelegentlich erfolgt nach dem Zellaufschluss und vor einer Proteinreinigung eine Zellfraktionierung durch differentielle Zentrifugation, um zytosolische Bestandteile und Zellkompartimente wie Zellkerne, Mitochondrien und Mikrosomen voneinander zu trennen. Zum Abbau von Nukleinsäuren wird Benzonase verwendet, wodurch nebenbei die Viskosität des Lysats sinkt.", "section_level": 1}, {"title": "Trennprinzipien.", "content": "Um Proteine zu trennen, nutzt man ihre durch die Sequenz und spezifische Struktur bedingten unterschiedlichen Merkmale aus. Meistens werden mehrere Methoden nacheinander durchgeführt, die Auswahl der Methode richtet sich dabei nach den Eigenschaften des Proteins, den jeweiligen Methoden-abhängigen störenden Begleitsubstanzen für anschließende Verfahren und einer eventuell einhergehenden Denaturierung. Höhere Reinigungsgrade (bzw. Reinigungsfaktoren) eines Verfahrens ermöglichen eine geringere Anzahl an Reinigungsschritten, z. B. bei der Tandem Affinity Purification. Als Puffer werden oftmals Good-Puffer oder TBS-Puffer verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Isoelektrischer Punkt.", "content": "Bei der Ionenaustauschchromatographie und der isoelektrischen Fokussierung erfolgt die Trennung anhand unterschiedlicher isoelektrischer Punkte.", "section_level": 2}, {"title": "Molekülmasse.", "content": "Bei der SDS-PAGE die Molekülmasse und posttranslationale Modifikationen, bei der Größenausschlusschromatographie und bei der Zentrifugation die Molekülmasse und Konformation.", "section_level": 2}, {"title": "Dichte.", "content": "Die isopyknische Zentrifugation separiert anhand der Dichte.", "section_level": 2}, {"title": "Polarität.", "content": "Die hydrophobe, die Umkehrphasen- und die polare Chromatographie trennen nach der Polarität der verschiedenen exponierten polaren Aminosäuren und posttranslationalen Modifikationen.", "section_level": 2}, {"title": "Affinität.", "content": "Die Affinitätschromatographie nutzt die Unterschiede in der Affinität zu einem selektiven Liganden bzw. in den jeweiligen Dissoziationskonstanten.", "section_level": 2}, {"title": "Löslichkeit.", "content": "Die Fällung mit kosmotropen Salzen aus der Hofmeister-Reihe, wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln oder Temperatur beruht auf den veränderten Löslichkeiten. Die Extraktion mit einem Extraktionsmittel (meistens eine andere Phase) oder Polyethylenglykol basieren auf der Polarität und den unterschiedlichen Löslichkeiten in einem Lösungsmittel oder Detergens, wie z. B. Mischungen von Phenol, Chloroform und Isoamylalkohol (mit oder ohne Chaotrope wie Guanidiniumthiocyanat) oder die Phasentrennung von einprozentigen (m / V) Lösungen von \"Triton X-114\" bei 4 °C.", "section_level": 2}, {"title": "Nachweisverfahren.", "content": "Nach den einzelnen Etappen einer Proteinreinigung erfolgt eine Proteincharakterisierung und Quantifizierung der aufgereinigten Proteine. Die Effizienz der gesamten Reinigung wird durch die Bilanz bestimmt, wobei ein Reinigungsgrad (als Kehrwert des Massenanteils) aus der Proteinmasse, oder – bei Enzymen – auch ein Reinigungsgrad aus den Enzymaktivitäten bestimmt werden kann, z. B. der Quotient aus der Gesamtmasse an aufgereinigtem Protein und der Ausgangsmasse des betrachteten Proteins im Ausgangsmaterial oder der analog gebildete Quotient mit den Aktivitäten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Proteinreinigung (auch Proteinaufreinigung) bezeichnet den Vorgang, aus einem komplexen biologischen Gemisch oder einer Lösung, die mehrere Biomoleküle enthält, eines oder mehrere Proteine anzureichern und zu reinigen. Diese Anreicherung kann in mehreren, aufeinanderfolgenden Reinigungsschritten durch Anwendung unterschiedlicher Reinigungsmethoden erfolgen, deren Effektivität (die sinnvolle Aufeinanderfolge) und deren Effizienz (der Reinigungsgrad) mit analytischen Methoden verfolgt und quantifiziert wird. Meistens werden die Proteine per Überexpression mit einem Expressionsvektor erzeugt.", "tgt_summary": "蛋白质纯化是指将一种或几种蛋白质从复杂的混合物(通常是细胞、组织或整个器官)中分离的一系列过程。对于表征蛋白质功能、结构和相互作用来说,蛋白质纯化是十分重要的一步。蛋白质纯化过程能够分离混合物的蛋白质和非蛋白质部分,最后将所需蛋白质与所有其他蛋白质分离。将一种蛋白质与其他蛋白质分离通常是蛋白质纯化中最费力的方面。分离步骤通常利用蛋白质大小,物理化学性质,结合亲和力和生物活性的差异。纯化结果可称为蛋白质分离物。", "id": 498619} {"src_title": "High Density Lipoprotein", "tgt_title": "高密度脂蛋白", "src_document": [{"title": "Funktion von HDL.", "content": "HDL übernimmt eine zentrale Rolle im Rahmen des Cholesterinstoffwechsels im menschlichen Körper. Cholesterin ist als Bestandteil sämtlicher Zellmembranen des Körpers einerseits unverzichtbar für den menschlichen Organismus; andererseits führen zu große Mengen Cholesterin zu Problemen, beispielsweise wenn das Cholesterin sich in den Blutgefäßen ablagert. Die Hauptaufgabe des HDL besteht in diesem Zusammenhang darin, überschüssiges Cholesterin aus den peripheren Geweben, zum Beispiel aus den Wänden von Blutgefäßen, zurück zur Leber zu transportieren. Hier kann das Cholesterin dann in Gallensäuren umgewandelt und so über die Gallenflüssigkeit ausgeschieden werden. Diesen Cholesterintransport in Richtung Leber nennt man \"reversen Cholesterintransport\". Er ist essentiell, um den Cholesterinstoffwechsel im Gleichgewicht zu halten. Neuere Forschungen zeigen, dass HDL neben seiner Funktion als wichtigstes Molekül für den Abtransport von Cholesterin zusätzlich auch am Transport anderer lipophiler Substanzen beteiligt ist. So werden Substanzen, die beispielsweise für die Vasodilatation, für die Synthese von Stickstoffmonoxid (NO), für die Aktivierung von Blutplättchen und die Blutgerinnung nötig sind, ebenfalls mit Hilfe von HDL-Partikeln transportiert.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung von HDL.", "content": "In der Leber und im Darmepithel werden lipidfreie Vorläufermoleküle wie Apolipoprotein A1 (ApoA1) gebildet. Durch Anlagerung von Phospholipiden und nicht-verestertem Cholesterin, die zum Beispiel aus den Schaumzellen der atherosklerotischen Plaques aufgenommen werden, entstehen HDL-Vorläufer. Deren Dichte und Volumen erhöhen sich unter anderem durch die Aktivität des Enzyms Lecithin-Cholesterin-Acyltransferase (LCAT), das nicht-verestertes Cholesterin verestert. Der Prozess der HDL-Entstehung ist bei bestimmten Erbkrankheiten gestört. So liegt bei der autosomal rezessiv vererbten Tangier-Krankheit eine Genmutation in einem Protein vor, das für die Ausschleusung von Cholesterin aus den Zellen verantwortlich ist. Als Resultat ist die HDL-Bildung vermindert und Cholesterin reichert sich im Gewebe an. In der Folge treten unter anderem Verhärtungen und Verdickungen der Gefäßwände stark gehäuft auf, die mit einer abnehmenden Elastizität der Gefäßwände und i. d. R. auch zu Verengungen des Gefäßlumens führen.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur von HDL.", "content": "Menschliches HDL hat eine Dichte von 1,063 bis 1,210 g/ml und eine Größe von 5 bis 17 nm. Es gehört damit zu den kleinsten und dichtesten Lipoproteinen des Menschen. Größe und Dichte sind dabei abhängig von der Menge an Lipid und Protein, mit denen HDL beladen ist. HDL hat einen hydrophoben Kern, in dem vor allem Cholesterinester und ein geringer Anteil Triglyzeride sowie unverestertes Cholesterin vorhanden sind. Die hydrophile Hülle wird vor allem aus Phospholipiden, den Apolipoproteinen A1, A2, C, E und unverestertem Cholesterin gebildet. Die Klassifizierung eines Lipoproteins als HDL erfolgt nicht über die molekulare Struktur, sondern über das Verhalten in der Ultrazentrifuge. Daraus folgt, dass die molekulare Zusammensetzung der HDL-Partikel unterschiedlich sein kann. Außer dem Enzym LCAT, das vor allem an der HDL-Entstehung beteiligt ist, kommt im Rahmen des HDL-Metabolismus auch noch dem Enzym Cholesterinester-Transferprotein (CETP) eine herausragende Bedeutung zu: Es übernimmt Cholesterinester vom HDL, transportiert sie durch die wässrige Phase und lädt sie bei Lipoproteinen geringerer Dichte (Very Low Density Lipoproteins, Intermediate Density Lipoproteins und Low Density Lipoproteins) im Austausch gegen Triglyceride ab.", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Bedeutung von HDL.", "content": "Cholesterin ist einer der zentralen Bestandteile von atherosklerotischen Plaques in Blutgefäßen. Da HDL die wichtigsten Transportmoleküle sind, die Cholesterin aus dem Gewebe abtransportieren können, wirkt HDL prinzipiell anti-atherogen. Umgangssprachlich nennt man das im HDL enthaltene Cholesterin deswegen auch das \"gute Cholesterin\" – im Unterschied zu dem im LDL enthaltenen \"bösen Cholesterin\", das die Atherosklerose fördert. Auf günstige medizinische Effekte hoher HDL-Cholesterinspiegel (HDL-C) deuten Daten aus zahlreichen epidemiologischen und klinischen Untersuchungen hin. So waren höhere HDL-C-Spiegel unter anderem in der Framingham-Studie und in der TNT-Studie mit einer geringeren kardiovaskulären Ereignisrate assoziiert. Der Einfluss des HDL-Spiegels war dabei unabhängig von der Höhe des LDL-Cholesterinspiegels: Personen mit einem sehr niedrigen LDL-Cholesterinspiegel und gleichzeitig einem niedrigen HDL-Cholesterinspiegel hatten ein um ca. 40 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen als Patienten mit einem höheren HDL-Cholesterinspiegel. Niedriges HDL-C wird deswegen heute als ein Risikomarker für das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse angesehen. Klinische Studien belegen zudem, dass die Erhöhung des HDL-Cholesterins mit einem verlangsamten Fortschreiten, teilweise sogar mit einem Rückgang (Regression) der Atherosklerose einhergeht. Aus pathophysiologischer Sicht beruht der Schutz vor Atherosklerose durch den HDL-vermittelten Abtransport von Cholesterin auf folgenden Partialwirkungen:", "section_level": 1}, {"title": "Referenzbereiche.", "content": "Der individuelle HDL-C-Spiegel kann als Bestandteil eines Lipidprofils in medizinischen Labors ermittelt werden. Ein typisches Lipidprofil im medizinischen Alltag besteht aus Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyceriden. Das US-amerikanische National Cholesterol Education Program Adult Treatment Panel III (NCEP ATP III) definiert in seiner Leitlinie niedriges HDL-C als einen HDL-C-Wert kleiner 40 mg/dl und bezeichnet einen niedrigen HDL-C-Wert als unabhängigen Risikofaktor für eine koronare Herzerkrankung. Die deutsche Lipid-Liga schließt sich dieser Einschätzung in ihren \"Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Fettstoffwechselstörungen in der Ärztlichen Praxis\" an. Sie weist darauf hin, dass auch bei normalem Gesamtcholesterin (kleiner 200 mg/dl) ein erhöhtes Atheroskleroserisiko vorliegen kann, wenn das HDL-Cholesterin unterhalb von 40 mg/dl liegt. Auch die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) hat das HDL-Cholesterin in ihren Katalog von Therapiezielen im Rahmen der kardiologischen Rehabilitation nach Herzinfarkt aufgenommen. Die Anhebung des HDL-Cholesterins auf Werte über 35 mg/dl bei Männern und über 45 mg/dl bei Frauen gilt hier als ein Ziel bei der Behandlung von Fettstoffwechselstörungen. Als Faustregel wird heute davon ausgegangen, dass eine Erhöhung des HDL-C-Spiegels um einen Prozentpunkt das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um mindestens ein Prozent senkt.", "section_level": 1}, {"title": "Einflussfaktoren.", "content": "Ursache für niedrige HDL-C-Spiegel können genetische Faktoren, Erkrankungen und Lebensstilfaktoren sein. So treten niedrige HDL-C-Spiegel unter anderem bei Typ-2-Diabetes, Bewegungsmangel, Rauchern, Menschen mit Übergewicht sowie bei Patienten mit erhöhten Serum-Triglyceriden auf. Umgekehrt kann der individuelle HDL-C-Wert durch Lebensstilfaktoren um etwa 10 bis maximal 20 Prozent angehoben werden. Zu nennen sind hier vor allem körperliche Aktivität, eine kalorienreduzierte Ernährung und der Verzicht auf Zigaretten. Auch moderater Alkoholkonsum hebt den HDL-C-Wert an.", "section_level": 1}, {"title": "Medikamentöse Erhöhung des HDL-C.", "content": "Vor dem Hintergrund des protektiven Effekts von erhöhten HDL-C-Spiegeln mit Blick auf kardiovaskuläre Ereignisse werden zunehmend medikamentöse Therapien entwickelt, mit denen der HDL-C-Wert im Sinne einer Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen oder kardiovaskulären Ereignissen angehoben werden kann. Aus dem Arsenal der klassischen Lipidtherapie haben vor allem Fibrate und Nikotinsäurepräparate einen günstigen Einfluss auf die HDL-C-Spiegel. Beide Therapieansätze beeinflussen allerdings auch weitere Parameter des Lipidstoffwechsels wie LDL und Triglyceride, weshalb ein HDL-spezifischer Effekt schwer nachzuweisen ist. Eine spezifische medikamentöse Therapiestrategie zur Anhebung des HDL-C ist die Hemmung des Cholesterinester-Transferproteins (CETP). Hauptfunktion des CETP ist der Transfer von Cholesterinestern von HDL auf (V)LDL im Austausch gegen Triglyceride. Eine Hemmung des CETP führt unter anderem zu einer Erhöhung der HDL-Konzentration, der Apolipoprotein A1-Konzentration, der HDL-Partikelgröße und der Gesamt-HDL-Partikelzahl. Über diese und andere Mechanismen hatte die CETP-Inhibition in präklinischen Modellen und ersten klinischen Studien einen anti-atherogenen Effekt, der die derzeitige Standardtherapie in der kardiovaskulären Sekundärprävention ergänzen könnte. Dieser Therapieansatz wird derzeit in großangelegten Studien getestet.", "section_level": 1}], "src_summary": "High-density lipoprotein oder Lipoprotein hoher Dichte ist eine von mehreren Lipoprotein-Klassen im menschlichen Körper, die aus historischen Gründen nach ihrem Verhalten in der Ultrazentrifuge – und damit nach ihrer Dichte (\"density\") – klassifiziert werden. Die Begriffe HDL und Alphalipoprotein werden in der wissenschaftlichen Literatur oft synonym verwendet.", "tgt_summary": "高密度脂蛋白(英语:High-density lipoprotein,又称为HDL)是脂蛋白的一种,是由蛋白质和脂质组成的大分子复合物。高密度脂蛋白有不同的种类,它们的形状,大小,密度,蛋白质和脂质成分以及功能各不相同。形状大致分为新生的圆盘状的,和成熟的球状的。直径大约在8至13纳米。密度介于1.21到1.063克/毫升。它们通常用于把胆固醇从身体组织运输到肝脏。血液中大约百分之三十的胆固醇是通过HDL运输的。", "id": 2783270} {"src_title": "Norma (Oper)", "tgt_title": "诺尔玛", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Oper spielt im von Rom besetzten Gallien im ersten Jahrhundert vor Christus. Die Druiden-Hohepriesterin Norma hat sich Jahre zuvor in den römischen Prokonsul Pollione verliebt und ihre Keuschheitsgelübde gebrochen. Seitdem lebt sie eine heimliche, weil streng verbotene, Liebesbeziehung und sie haben zwei Kinder miteinander, die Norma versteckt hält.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Akt.", "content": "Im heiligen Hain der Druiden versammeln sich die gallischen Krieger zur heiligen Zeremonie, bei der die Priesterin Norma die heiligen Misteln mit einer goldenen Sichel schneiden wird. Die Krieger erwarten von ihr einen Hinweis darauf, dass die Mondgöttin mit dem Kampf gegen die Römer einverstanden ist. Oroveso, der Vater von Norma, bittet die Männer um Geduld. Ganz in der Nähe erzählt Pollione seinem Vertrauten Flavio, dass er sich in die junge Novizin Adalgisa verliebt habe. Andererseits hat Pollione Angst vor Normas Reaktion, falls sie davon erfährt, und berichtet einen unheilvollen Traum. Von weitem hört man den Klang des Bronzeschildes der Druiden, und die beiden Römer gehen ab. Norma hält ihren feierlichen Einzug im Hain und versucht die ungeduldigen Gallier zu beschwichtigen, Rom werde zur rechten Zeit und durch eigene Schuld untergehen. Wegen ihrer heimlichen Liebe zu Pollione und ihrer Kinder ist sie auch aus persönlichen Motiven nicht an Krieg interessiert, sondern wünscht und gebietet Frieden. Dann beginnt sie mit der heiligen Zeremonie (\"Casta Diva\"). Doch auch danach sind die Gallier immer noch kriegerisch gestimmt und warten nur auf ein Zeichen, die Römer zu vernichten, während Norma sich heimlich nach ihrem geliebten Pollione sehnt (\"Ah! bello a me ritorna\"). Adalgisa kommt nachts allein in den Hain, um sich heimlich mit Pollione zu treffen. Sie ist voller Gewissensbisse wegen ihres Gelübdes und ihrer Liebesgefühle für Pollione. Als dieser kommt, drängt er sie, mit ihm zu fliehen. In ihrem Haus ist Norma zwischen Mutterliebe und Ablehnung ihrer Kinder hin- und hergerissen, die sie ihrer alten Freundin Clotilde anvertraut. Adalgisa erscheint und gesteht Norma unter Tränen, dass sie sich verliebt habe und von ihrem Gelübde entbunden werden möchte. Während ihrer Erzählung fühlt Norma sich an ihre eigene Situation erinnert, ist durch und durch gerührt und verspricht Adalgisa zu helfen. Doch als sich herausstellt, dass Adalgisa von Pollione spricht und dieser im gleichen Moment erscheint, bricht Norma in Wut aus und es kommt zu einer furchtbaren Szene zwischen den dreien. Pollione will Adalgisa nicht aufgeben, aber diese ist erschüttert, als sie die Wahrheit über seine Beziehung zu Norma erfährt; Norma schwört Rache.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt.", "content": "Norma ist völlig verzweifelt, sie kann ihre Situation nicht mehr länger ertragen und will zuerst ihre beiden Kinder, danach sich selber umbringen. Doch als sie an das Bett der Kleinen tritt, siegt ihre Mutterliebe. Sie lässt Adalgisa rufen, gesteht ihr, dass sie ihrem eigenen Leben ein Ende bereiten will und bittet sie, mit Pollione als dessen Frau nach Rom zu gehen, und Normas Kindern eine gute (Stief-)Mutter zu sein. Aber Adalgisa hat mittlerweile innere Einkehr gehalten, erinnert sie an ihre Mutterliebe (\"Mira, o Norma, ai tuoi ginocchi\") und möchte, dass Norma und Pollione wieder zusammenkommen, sie bietet sich als Vermittlerin an. Die beiden Frauen umarmen sich freudig in großer Freundschaft. Im heiligen Wald der Druiden sind die gallischen Männer nach wie vor voll Ungeduld und warten nur darauf, auf die Römer loszuschlagen, aber Oroveso beruhigt sie. Im Tempel des Irminsul berichtet Clotilde Norma, dass Adalgisa von Pollione zurückgekehrt sei, aber dass dieser nach wie vor mit Adalgisa zusammen nach Rom zurückkehren will. Norma fühlt sich von beiden betrogen und gerät völlig außer sich. Sie schlägt erbittert an den Schild und gibt das Zeichen zum Kampf gegen die Römer. Die Gallier erscheinen voll wilder Freude und singen den rauschenden Kriegsgesang (\"Guerra! Guerra!\"). Doch zuerst soll der glückliche Ausgang des Kampfes durch ein Opfer beschworen werden: Man hat einen Römer gefangen, der das Heiligtum entehrt habe. Zu Normas Entsetzen stellt sich heraus, dass es Pollione ist. Als Norma ihn mit dem Opferdolch töten soll, schafft sie es nicht und unterbricht die Zeremonie unter dem Vorwand, dass sie ihn zuerst verhören muss. Unter vier Augen verlangt sie von Pollione, Adalgisa zu entsagen, aber er weigert sich, selbst als Norma droht, aus Rache ihre gemeinsamen Kinder umzubringen. Schließlich droht sie, Adalgisa als Mitschuldige auszuliefern und dem Feuertod zu überantworten. Als der verzweifelte Pollione ihr den Dolch entreißen will, ruft sie die Gallier zusammen und lässt einen Scheiterhaufen errichten für eine Priesterin, die das Keuschheitsgebot gebrochen habe. Doch als sie nach dem Namen der Schuldigen gefragt wird, bekennt sie zum Erstaunen und Entsetzen Aller ihre eigene Schuld (\"Son io\"). Sie vertraut ihre Kinder dem Schutz Orovesos an (\"Deh! non volerli vittime\"), bittet ihn um Vergebung und geht gefasst ihrem Tod entgegen. Überwältigt und von neuer Liebe erfasst, folgt ihr Pollione.", "section_level": 2}, {"title": "Gestaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Orchester.", "content": "Die Orchesterbesetzung der Oper enthält nach der kritischen Ausgabe von Maurizio Biondi und Riccardo Minasi die folgenden Instrumente:", "section_level": 2}, {"title": "Musiknummern.", "content": "Im Klavierauszug von Ricordi (Nr. 41684) sind die folgenden Musikstücke aufgeführt: Erster Akt Zweiter Akt", "section_level": 2}, {"title": "Dramaturgie.", "content": "Die Oper ist gemäß der Tableau-Ästhetik aufgebaut, also als eine Folge von Bildern, innerhalb derer die Darsteller agieren. Die Bilder sind musikalisch jeweils abgeschlossene Nummern, die meist als „Szene und Arie“, „Szene und Duett“ usw. bezeichnet sind. Deshalb werden die Bilder oft auch mit Szene gleichgesetzt, auch wenn zuweilen Nebenfiguren oder Chor noch innerhalb des Bildes auf- oder abtreten. (Streng genommen begründet jeder Auf- bzw. Abtritt eine neue Szene.) Wie auch bei anderen italienischen Opern der Entstehungszeit, bestehen diese etwa 9-15-minütigen Bilder aus einer zweigeteilten Arie (meist \"Cavatina\" genannt) mit einleitendem Rezitativ und einer Szene zwischen den beiden Teilen, die den Tempowechsel motiviert. Der erste Teil (\"Cantabile\") ist langsam und ermöglicht einen melancholischen, schmerzhaften oder sehnsuchtsvollen Affekt, der zweite Teil (\"Cabaletta\") ist dagegen meist schnell, fängt Affekte wie Entschlossenheit, Wut, Rache ein und ermöglicht den Sängern zugleich einen effektvoll-grandiosen Abgang. Nach diesem sich (oft in mehreren Wellen) steigernden Arienmodell sind acht der vierzehn Nummern konzipiert (Nr. 2, 4, 5, 6, 7, 9, 13, 14). Die übrigen Bilder (vier Chorsätze und zwei Rezitative) sind kürzer, im Extrem nur gut eine Minute wie der berühmte Kriegschor Nr. 12. Die besondere Qualität von \"Norma\" besteht neben der außergewöhnlichen Schönheit und Ausdruckskraft der Melodien darin, dass Bellini dieses Modell von Szene und Arie musikalisch vielfältig variiert, oft fließende Übergänge zwischen Rezitativ, Arioso und Arie erzeugt, und dabei die Nuancen des Textes und der Gefühle feinsinnig und bis ins Detail berücksichtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Bellinis Musik, die in seiner achten Oper \"Norma\" völlig ausgereift ist, wurde von ihm als neuartig und innovativ konzipiert und von den Zeitgenossen auch so empfunden. Seine Musik sollte unmittelbar das Wort ausdrücken und damit Text und Musik als unauflösliche Einheit erscheinen lassen. Als Folge davon gibt es im Gegensatz zur vorangegangenen Rossini-Zeit kaum noch Koloraturen, sondern viel Syllabik (eine Note pro Silbe) und zuweilen Melismen (wenige Noten pro Silbe). Sich verselbständigende lange Koloraturen als Möglichkeit zur Selbstdarstellung der Solisten fehlen ganz. Bellinis Melodik, deren Neuartigkeit sich vor allem in den langsamen Teilen zeigt, ist gekennzeichnet durch den Eindruck des Lyrischen, Erhabenen und Transzendenten. Die „langen, langen Melodien“ (Verdi) basieren auf einer starken melodischen Intensität und einer klaren, volksliedhaften Symmetrie, und zwar meist Zweitakt-Einheiten, die sich oft auf der Basis rhythmisch-melodischer Keimzellen variativ zu achttaktigen Perioden runden. Der Standardaufbau sowohl des Cantabile als auch der Cabaletta ist: zwei Perioden, Zwischenteil (z. T. mit Chor oder Nebenfiguren), Wiederholung der zwei Perioden und schließlich Coda. Die Abweichungen sind bedeutsam und durch den Text oder Affekt begründet. Das Cantabile ist durch gleichmäßig fließende Dreiklangsbrechungen in der Begleitung und eine einfache Harmonik in eine Aura meditativer Ruhe getaucht, die durch eine eher sparsame Instrumentation gestützt wird. Daher rührt Bellinis Ruf als der große Melancholiker, er überrascht aber in Einzelfällen auch durch ganz andere Stücke, wie der explosive Kriegschor Nr. 12 zeigt, den sein Lehrer Niccolò Zingarelli als barbarisch ablehnte, der aber im Zuge der Einigungsbewegung Italiens sogar als Schlachtgesang der Aufständischen verwendet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Aufführungen und Rezeption.", "content": "Die Uraufführung am 26. Dezember 1831 endete trotz der hervorragenden Besetzung mit Giuditta Pasta als Norma, Giulia Grisi als Adalgisa, Domenico Donzelli als Pollione und Vincenzo Negrini als Oroveso mit einem Fiasko. Auch die 1832 erfolgten Aufführungen in Neapel und Venedig brachten nicht den von Bellini erhofften Erfolg. Dieser zeichnete sich 1834 in einer Aufführung im Teatro San Carlo in Neapel mit Maria Malibran in der Titelpartie ab, und ab 1835 verbreitete sich das Werk an den italienischen Bühnen. Schon 1833 wurde Norma erstmals in Wien und London, 1835 in Paris sowie 1854 in New York gespielt. Führende Interpretinnen der Titelrolle waren im 19. Jahrhundert neben Pasta und Malibran insbesondere Giuditta Grisi, Jenny Lind und gegen Ende des Jahrhunderts Lilli Lehmann. Sie „war die letzte unmittelbar in der Tradition des Belcanto stehende Norma. Inzwischen war durch die weitgehend durchgesetzte Fächertrennung eine adäquate Realisierung der Titelpartie kaum mehr möglich: Norma wurde von dramatischen Sopranen okkupiert, deren am Verismo orientierter Gesangsstil dem Charakter des Werks nicht gerecht wurde.“ Eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen Belcanto-Intentionen der Titelpartie – und damit eine Renaissance des in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts seltener gespielten Werks insgesamt – erfolgte vor allem ab 1948 durch Maria Callas, deren Interpretationen in insgesamt 89 Auftritten (so 1949 in Buenos Aires, 1950 in Mexiko-Stadt, ab 1952 in Mailand und London oder 1956 in New York) die weitere Sicht auf das Werk prägten. „Die Callas-Norma blieb bis heute nicht nur unerreicht, sondern auch ohne überzeugende Alternative.“ Weitere bedeutende Interpretinnen der Rolle waren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Leyla Gencer, Elena Souliotis, Renata Scotto, Joan Sutherland, Anita Cerquetti oder Montserrat Caballé, in jüngster Zeit Sonya Yoncheva (2009) und Edita Gruberová (2007). Eine Rückbesinnung auf die musikalische Aufführungspraxis des 19. Jahrhunderts mit den originalen Stimmlagen kennzeichnete die Aufführungen mit der Mezzosopranistin Cecilia Bartoli in der Titelrolle, die 2010 konzertant im Konzerthaus Dortmund und 2013 szenisch bei den Salzburger Pfingstfestspielen (Wiederaufnahme 2015 bei den Salzburger Festspielen) vorgestellt wurden. 2015 veröffentlichten Maurizio Biondi und Riccardo Minasi eine neue kritische Ausgabe der Oper nach dem aktuellen Forschungsstand. Die Herausgeber nutzten hierfür im Wesentlichen die mit zahlreichen Änderungen des Komponisten versehene autografe Partitur, die sie mit zeitgenössischen Kopien abglichen, um die chronologische Reihenfolge der Anpassungen zu ermitteln. Weitere Quellen waren die ältesten Klavierauszug-Drucke und die spärlich erhaltenen Orchesterstimmen. Die älteste Partitur-Ausgabe dagegen erwies sich als äußert fehlerhaft und unzuverlässig. Bellini schrieb die Titelpartie für die Stimme von Giuditta Pasta, die Minasi als Mezzosopran mit exzellenten hohen Tönen oder als Sopran mit üppiger \"voce i petto\" bzw. Bruststimme ansah. Die Cavatine „Casta diva“ steht im Autograf in G-Dur. Offenbar transponierte sie Bellini in der Probenphase zur Uraufführung einen Ganzton tiefer nach F-Dur, um sie besser an die Stimme von Giuditta Pasta anzupassen. Bellini selbst bevorzugte jedoch späteren Korrekturen zufolge die Originallage. Die tiefere Fassung einschließlich der entsprechenden Überleitungen wurde daher als Anhang 1 in die Neuausgabe aufgenommen. Anhang 2 enthält die ungeschnittene Originalfassung der Cabaletta „Vieni in Roma, ah!“ des Duetts Adalgisa/Pollione. Die Cabaletta des Duetts Norma/Adalgisa „Ah sì, fa core“ im ersten Akt enthält wieder die zwischenzeitlich gestrichene dritte Strophe (Anhang 3). Für das Terzett „Vanne, sì, mi lascia indegno“ am Ende des ersten Akts gibt es eine lange Strophe der Adalgisa, die wahrscheinlich bereits bei der Uraufführung erklungen war. Es ist in einer als authentisch anzusehenden Fassung des mit Bellini befreundeten Komponisten Francesco Florimo überliefert (Anhang 4). Das bisher häufig sehr langsam ausgeführte Duett „Oh! rimembranza“, das in der älteren Ricordi-Ausgabe mit der Bezeichnung \"Moderato assai\" versehen war, ist nun wie im Autograf ein \"Andante agitato.\" Der Schlachtruf der Druiden „Guerra, guerra!“ ist in zwei unterschiedlichen Fassungen überliefert: zum einen die meist gespielte Moll-Version, zum anderen eine Fassung mit einer Coda, die den Dur-Teil der einleitenden Sinfonia mit Harfen-Arpeggios wiederholt. Die Orchestrierung unterscheidet sich somit von derjenigen der Sinfonia. Das Stück wurde im Partiturmanuskript nicht von Bellini selbst, sondern von einem Kopisten eingetragen. In der Vergangenheit entschieden sich daher einige Interpreten dafür, stattdessen die Besetzung der Sinfonia zu verwenden. Biondi wies darauf hin, dass die geänderte Besetzung in einer wahrscheinlich für die Premiere an der Scala bestimmten Kopie enthalten ist und somit von Bellini selbst stammt. Die Dur-Fassung wurde als Anhang 5 aufgenommen. Der Chor „Vanne al rogo“ basiert nun auf dem Autografen. Ältere Ausgaben enthielten hier eine Fassung unklarer Herkunft. Bereits 2013, also noch vor Veröffentlichung der neuen Ausgabe, erschien auf ihrer Basis eine CD mit Cecilia Bartoli in der Titelrolle und dem Orchester La Scintilla unter Giovanni Antonini.", "section_level": 1}], "src_summary": "Norma ist eine tragische Oper (Originalbezeichnung: „tragedia lirica“) in zwei Akten von Vincenzo Bellini. Das Libretto stammt von Felice Romani und beruht auf einem Drama von Louis Alexandre Soumet. Die Uraufführung mit Giuditta Pasta in der Titelrolle fand 1831 an der Mailänder Scala statt. Die Partie der Norma gilt als eine der schwierigsten und anspruchsvollsten Rollen für eine hohe Frauenstimme und fordert im Idealfall eine Darstellerin mit großen expressiven Fähigkeiten. Besonders berühmt ist die Cavatine „Casta diva“ der Norma im ersten Akt.", "tgt_summary": "《诺尔玛》(Norma),又名《诺玛》。是意大利作曲家贝利尼的一部著名的歌剧作品,意大利语脚本由罗马尼(Felice Romani,1788-1865)根据亚历山大·苏美于1831年在法国上演的同名悲剧改编而来。", "id": 112533} {"src_title": "Schwedischer Film", "tgt_title": "瑞典电影", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Stummfilmzeit.", "content": "Um 1910 begann man in Schweden mit der regelmäßigen Produktion von Spielfilmen. Als prägender Pionier dieser Zeit gilt der Filmproduzent Charles Magnusson, Direktor der Filmproduktionsgesellschaft Svensk Filmindustri. Zwei Regisseure, Victor Sjöström und Mauritz Stiller, beide von Magnusson entdeckt und für Svensk Filmindustri engagiert, traten hervor und erreichten Anfang der 1920er Jahre Weltruhm mit der Verfilmung zweier literarischer Werke von Selma Lagerlöf: \"Herrn Arnes Schatz\" \"(Herr Arnes pengar)\" (1919) und \"Der Fuhrmann des Todes\" \"(Körkarlen)\" (1921). Auch die Ibsen- Verfilmung \"Terje Vigen\" (1917) gehört zu den herausragenden Werken in diese Zeit. Das Besondere am schwedischen Stummfilm war das Nutzen der schwedischen Landschaft als natürliche Kulisse in Verbindung mit Themen der schwedischen Literatur und der schwedischen Volkstradition, wobei eine realistische Grundhaltung vorherrschte. Diese Mischung brachte dem schwedischen Stummfilm internationale Anerkennung und finanziellen Erfolg ein. Die beiden Regisseure und der von Stiller entdeckte Star Greta Garbo zogen Mitte der 1920er Jahre nach Hollywood. Gleichzeitig kam die Filmindustrie in finanzielle Schwierigkeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Die 1930er und 1940er Jahre.", "content": "Der Tonfilm Anfang der 1930er Jahre führte zu einer wirtschaftlichen Stabilisierung, aber auf Kosten der künstlerischen und internationalen Ambitionen. Provinzielle und volkstümliche Lustspiele ohne jeden künstlerischen Anspruch waren für den eigenen Markt gedacht. Erst während des Zweiten Weltkrieges, während dessen der Film eine wichtige Aufgabe in der psychologischen Verteidigung erhielt, kam es wieder zu einem künstlerischen Aufschwung, der vor allem von zwei Regisseuren getragen wurde: Alf Sjöberg und Hasse Ekman.", "section_level": 2}, {"title": "Die 1950er Jahre.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg war die finanzielle Lage unsicherer, was aber die künstlerische Qualität eher begünstigte. Vier Filmunternehmen konkurrierten miteinander und ließen im folgenden Jahrzehnt ihren Mitarbeitern eine relativ große künstlerische Freiheit. Arne Sucksdorff bekam eine Reihe internationaler Preise für seine Dokumentarfilme, unter anderem einen Oscar für \"Menschen in der Stadt\" \"(Människor i stad)\" (1948), Alf Sjöberg erreichte den ersten großen internationalen Erfolg für den schwedischen Spielfilm, als er 1951 in Venedig den Großen Preis für \"Fräulein Julie\" \"(Fröken Julie)\" erhielt. Im Jahr danach erregte Arne Mattsson mit \"Sie tanzte nur einen Sommer\" \"(Hon dansade bara en sommar)\" in Berlin großes Aufsehen, wo er auf der Berlinale 1952 den Goldenen Bären gewann. Die glänzendste Karriere aber machte Ingmar Bergman, der 1956 in Cannes mit \"Das Lächeln einer Sommernacht\" \"(Sommernattens leende)\" großen Erfolg hatte, zwei Jahre später mit \"Wilde Erdbeeren\" \"(Smultronstället)\" den Goldenen Bären in Berlin gewann und in der Folge dreimal den Oscar für den Besten fremdsprachigen Film (\"Die Jungfrauenquelle\" [\"Jungfrukällan\"], \"Wie in einem Spiegel\" [\"Såsom i en spegel\"] und \"Fanny und Alexander\" [\"Fanny och Alexander\"]) entgegennehmen konnte. \"Fanny und Alexander\", Bergmans letzter Film gewann übrigens weitere drei Oscars. Die schwedische Filmindustrie geriet Ende der 1950er Jahre erneut in eine Krise, ausgelöst durch das Fernsehen. Die Zahl der Kinobesucher nahm ab, ebenso die Risikofreude der Produktionsunternehmen. Ein neues Genre, das der erotisch freizügigen Filme, für die \"Sie tanzte nur einen Sommer\" schon ein Vorbote war, entstand. Ebenfalls Kinderfilme, vor allem Olle Hellboms Verfilmungen von Astrid Lindgrens Büchern, waren ein Publikumsmagnet.", "section_level": 2}, {"title": "Von den 1960er Jahren in die 1980er.", "content": "Eine Filmreform 1963 rettete den schwedischen Qualitätsfilm. In einem Abkommen zwischen dem schwedischen Staat und der Filmbranche wurde die 25%ige Vergnügungssteuer auf Kinokarten aufgegeben, während die Kinobesitzer 10 % ihrer Einnahmen an das Schwedische Filminstitut abführen. Das Schwedische Filminstitut, das auch vom Staat Zuschüsse erhält, unterstützt die Produktion schwedischer Filme auf unterschiedliche Art. 1963 wurde auch ein schwedischer Filmpreis geschaffen, der \"Guldbagge\", der in 14 Kategorien vergeben wird. In diesem neuen Filmklima konnten neue, junge Regisseure debütieren, wie beispielsweise Vilgot Sjöman, Bo Widerberg, Jan Troell und Lasse Hallström, der später nach Hollywood ging. In den 1970er und 1980er Jahren übernahmen auch Frauen wie Mai Zetterling, Marianne Ahrne, Suzanne Osten, Marie Luise Ekman u. a. die Regie und konnten große Erfolge erzielen.", "section_level": 2}, {"title": "Der zeitgenössische Film.", "content": "Die Produktionsbedingungen für den schwedischen Film haben sich im letzten Jahrzehnt stark verändert. Neue technische Möglichkeiten durch die Videotechnik und Digitalisierung sowie die enge Verflechtung mit anderen Akteuren auf dem Medienmarkt hat in den letzten Jahren zu einem deutlichen Anstieg von Spielfilmproduktionen geführt. Gleichzeitig hat sich die Filmproduktion von Stockholm in regionale Produktionszentren verlagert, von denen \"Film i Väst\", auch \"Trollywood\" genannt, bei Trollhättan das bekannteste ist. Filme wie \"Fucking Åmål\", \"Dancer in the Dark\" und \"Dogville\" wurden dort gedreht. In den letzten Jahrzehnten haben ausländische Regisseure in Schweden sehr \"schwedische\" Filme gemacht, wie Colin Nutley und Bille August, dessen \"Pelle, der Eroberer\" \"(Pelle Erövraren)\" 1988 einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film bekam. Gleichzeitig hat sich die zweite Generation von Einwanderern als Filmemacher etabliert. Beispiel dafür sind \"Flügel aus Glas\" \"(Vingar av glas)\" von Reza Bagher und \"Jalla! Jalla!\" von Josef Fares. Einer der wichtigsten Regisseure der letzten Jahre ist Lukas Moodysson, der mit seinem ersten Film \"Raus aus Åmål\" \"(Fucking Åmål)\" (1998) nicht nur einen großen Publikumserfolg in Schweden erreichte, den er mit den Filmen \"Zusammen\" \"(Tillsammans)\" und \"Lilja 4-ever\" wiederholte, sondern mit dem er auch eine Reihe von Auszeichnungen gewann. Björn Runge hatte 2003 mit seinem Film \"Morgengrauen\" \"(Om jag vänder mig om)\" internationalen Erfolg, unter anderem auf der Berlinale 2004. \"Wie im Himmel\" \"(Så som i himmelen)\" ist der jüngste erfolgreiche schwedische Film aus dem Jahr 2004 vom Regisseur Kay Pollak – gedreht in \"Schweden\" und \"Tirol\", nominiert für den Oscar für den besten nicht englischsprachigen Film. Die Hauptdarsteller sind Frida Hallgren und Michael Nyqvist sowie der schwedische Musicalstar Helen Sjöholm mit brillantem Gesang.", "section_level": 2}, {"title": "Liste schwedischer Regisseure.", "content": "Lasse Åberg, Mac Ahlberg, Per Åhlin, Marianne Ahrne, Jonas Åkerlund, Daniel Alfredson, Hans Alfredson, Roy Andersson, Reza Bagher, Daniel Bergman, Eva Bergman, Ingmar Bergman, Maria Blom, Jonas Cornell, Tage Danielsson, Johan Donner, Hasse Ekman, Marie-Louise Ekman, Teresa Fabik, Josef Fares, Lars-Lennart Forsberg, Daniel Fridell, Kjell Grede, Mikael Håfström, Lasse Hallström, Olle Hellbom, Richard Hobert, Stefan Jarl, Nils Jerring, Mikael Kristersson, Ella Lemhagen, Daniel Lind Lagerlöf, Gunnel Lindblom, Lars-Magnus Lindgren, Jan Lindkvist, Oscar A.C. Lund, Ulf Malmros, Arne Mattsson, Gustaf Molander, Lukas Moodysson, Cecilia Neant-Falk, Colin Nutley, Sven Nykvist, Lisa Ohlin, Christina Olofson, Suzanne Osten, Reza Parsa, Kay Pollak, Björn Runge, Alf Sjöberg, Vilgot Sjöman, Victor Sjöström, Johan Söderberg, Mauritz Stiller, Arne Sucksdorff, Kjell Sundvall, Karin Swanström, Peter Torbiörnsson, Jan Troell, Maj Wechselmann, Bo Widerberg, Mai Zetterling", "section_level": 1}, {"title": "Liste wichtiger oder bekannter schwedischer Filme.", "content": "\"Aufgeführt sind Filme mit Hauptproduktionsland Schweden und fast ausschließlicher schwedischer Originalsprache\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schwedische Filmgeschichte ist ein vielfältiger und wechselhafter Teil der internationalen Filmkultur. Sie reicht von den frühen Kinokunstwerken des Stummfilms über den Dokumentarfilm der 1950er Jahre und dem innovativen Autorenkino Ingmar Bergmans bis zu den internationalen Erfolgen der letzten Jahre durch Lukas Moodysson und Björn Runge.", "tgt_summary": "瑞典电影以许多备受赞扬的电影而著名;在20世纪,瑞典电影业在斯堪的纳维亚半岛举足轻重。这些都是因为著名导演维克多·斯约斯特洛姆(Victor Sjöström),尤其是英格玛·伯格曼(Ingmar Bergman)的声望与卓越成就;这几年,瑞典的著名导演有:罗伊·安德森(Roy Andersson),拉斯·霍尔斯道姆(Lasse Hallström)和鲁卡斯·穆迪森(Lukas Moodysson)。", "id": 2290226} {"src_title": "Leopold II. (Österreich)", "tgt_title": "利奧波德二世 (奧地利)", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Leopold II. stammte aus der Dynastie der Markgrafen von Österreich, die seit 976 die östliche Mark Bayerns als Markgrafen regierten, die von den älteren Luitpoldingern (Herzöge von Bayern zwischen 908 und 989) abstammten, jedoch – lange nach ihrem Aussterben – als „Babenberger“ bezeichnet werden. Er wurde als ältester Sohn des Markgrafen Ernst des Tapferen von Österreich und der Adelheid aus dem Haus der Wettiner (* um 1040, † 1071), einer Tochter von Dedo II. Markgraf der Lausitz und von Thüringen († 1075), geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Leopold II folgte 1075 auf seinen Vater Ernst als Markgraf von Österreich – im selben Jahr, in dem nach der Fastensynode im Investiturstreit ein offener Konflikt zwischen König Heinrich IV. der ab 1053 Mitkönig, ab 1056 römisch-deutscher König und von 1084 bis zu seiner Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser. († 1106) und Papst Gregor VII. Gregor VII. (Hildebrand von Soana) der von 1073 bis 1085 regierte, ausbrach, der sich wesentlich auf das Leben und auf die Regierung von Markgraf Leopold II. auswirken sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehungen zu König Heinrich IV..", "content": "Leopold stand anfangs in bestem Einvernehmen mit König Heinrich IV. aus dem Haus der Salier, der ihm 1076 eine bedeutende Schenkung zukommen ließ jedoch im selben Jahr von Papst Gregor VII. abgesetzt und exkommuniziert wurde. Selbst nach dem Gang nach Canossa von König Heinrich IV. im Jänner 1077 hat sich Leopold II. noch 1077 an dessen Hof aufgehalten. Bald darauf kam es jedoch zu einem Zerwürfnis, da Markgraf Leopold II. zu den Förderern der kirchlichen Reformbewegung zählte und in enger Verbindung zu Altmann Bischof von Passau (1065 bis 1091) stand, der als entschiedener Parteigänger des Papstes Gregor VI. von König Heinrich 1078 aus seiner Bischofsstadt vertrieben worden war und in der Markgrafschaft Österreich, die zu seiner Diözese gehörte und wo das Bistum über ausgedehnte Besitzungen verfügte, Aufnahme und Unterstützung fand. Der Streit blieb jedoch nicht auf bilaterale Fragen beschränkt, sondern hatte politische Konsequenzen, da nach der Aufhebung des Bannes viele deutsche Fürsten die Absetzung des Königs und die Wahl eines Nachfolgers betrieben, die bereits auf einer Tagung oppositioneller Fürsten zu Forchheim erfolgte, wo Rudolf von Rheinfelden am 15. März 1077 zum König erhoben wurde. Leopolds Beziehung zu König Heinrich erlitt spätestens 1078 einen Knick, als Altmann von Passau, der entschiedenste päpstliche Parteigänger unter den deutschen Bischöfen von König Heinrich aus Passau vertrieben wurde und sich nach Österreich zu Markgraf Leopold begab. In der Folge dürfte sich Leopold von König Heinrich losgesagt haben, da dieser 1079 mit einem Heer in die Markgrafschaft Österreich einfiel und Leopold II. zur Unterwerfung zwang. Nachdem Gegenkönig Rudolf von Reinfelden 1080 im Kampf gegen König Heinrich IV. gefallen war, kam es 1081 zur neuerlichen Wahl eines Gegenkönigs, Hermann Graf von Salm. Markgraf Leopold stellte sich auf dessen Seite und nahm diese Wahl zum Anlass, sich im Sommer 1081 auf einer Versammlung in der Stadt Tulln in Anwesenheit der Großen seines Landes öffentlich von König Heinrich loszusagen, dessen Anhänger aus der Mark zu vertreiben und zugleich den Anhängern des Papstes und seines Legaten (Bischof Altmann) bewaffnete Verteidigung zuzusagen. Leopold II. ließ es jedoch nicht bei Worten bewenden, sondern zog gemeinsam mit dem Gegenkönig Hermann von Salm nach Augsburg. Diese zweite Absage an König Heinrich, blieb nicht ohne Folgen, denn dieser, der sich damals gerade in Italien befand, setzte Markgraf Leopold kurzerhand ab und belehnte seinen treuen Parteigänger Vratislav II. (Böhmen) Herzog von Böhmen mit der Markgrafschaft Österreich. Als Vratislav versuchte, sich an der Spitze eines Heeres in den Besitz der Mark zu setzen, stellte sich ihm Markgraf Leopold entgegen, worauf es am 12. Mai 1082 zur Schlacht bei Mailberg kam, in der die Österreicher eine vernichtende Niederlage erlitten, aus der neben Markgraf Leopold nur wenige Große und Ritter lebend entkamen. Es folgte eine Verwüstung des Landes im Norden der Mark durch die böhmischen Soldaten und anschließend eine Hungersnot, wobei auch ein Landstreifen nördlich der Thaya verloren ging, womit auf lange Zeit die Grenze zu Mähren festgelegt war. Trotz der erfolgten Absetzung und der militärischen Niederlage gelang es Markgraf Leopold II. sich in seiner Markgrafschaft zu halten. Er verzichtete jedoch nach diesem Rückschlag darauf, sich an Aktivitäten gegen Heinrich IV. zu beteiligen. Die Beziehungen zu Herzog Vratislav II. normalisierten sich, denn dieser erhielt letztlich weder Österreich noch die ihm von Heinrich IV. versprochene Mark Meißen, wurde jedoch dafür entschädigt, indem er im Jahre 1086 für seine Person zum König von Böhmen erhoben wurde. Das Verhältnis zu Böhmen wurde im Jahre 1100 durch die Ehe von Gerberga von Österreich – einer Tochter Leopold II. – mit BořivojII. von Böhmen († 1124) – einem Sohn von König Vratislav II. – konsolidiert.", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss des Bischofs Altmann von Passau.", "content": "Die Anwesenheit von Bischof Altmann von Passau wirkte sich in Österreich sehr positiv aus, da dieser sehr aktiv bemüht war, die wichtigsten Anliegen der gregorianischen Reformbewegung – d. h., primär den Kampf gegen das Eigenkirchenwesen und gegen die Priesterehe – in der Praxis umzusetzen. So reformierte er das schon seit 777 bestehende passauische Eigenkloster Kremsmünster im Sinne der Junggörzer Richtung, die – anders als das französische Reformkloster Cluny – nicht auf der Abschaffung des Eigenkirchenrechtes bestand, sondern sich auf die Zurückdrängung des Einflusses der Laien beschränkte. Bischof Altmann, der die Augustiner-Chorherren sehr schätzte und in Passau um 1067 das Augustinerchorherrenstift St. Nikola gegründet hatte, stiftete in den Jahren 1070 bis 1083 im Osten seiner Diözese im heutigen Niederösterreich nahe Krems an der Donau, das Chorherrenstift Göttweig als Stützpunkt der Kirchenreform und als sichere Zufluchtsstätte in den politischen Wirren des Investiturstreites. In ganz ähnlichem Sinn wurde im Jahre 1089 auch das Benediktinerkloster Melk reformiert. Nach Altmanns Tod kam es in diesen Klöstern zu Krisen, wobei seine Lieblingsstiftung Göttweig 1094 die von Bischof Altmann eingeführte Regel der „Vita canonica“ verließ und sich dem Benediktinerorden und der Hirsauer Reform anschloss. Darüber hinaus reformierte er die passauischen Eigenklöster St. Florian, und St. Pölten, die mit Säkularkanonikern besetzt waren, die noch mit Privateigentum und in unvollkommener Gemeinschaft lebten, die daher von Bischof Altmann zu Regularkanonikern machte. Auch Melk wurde reformiert, zahlreiche Eigenkirchen wurden von ihm abgelöst und Kirchen aus Stein erbaut. Dabei dürften auch einige Kirchengüter an Markgraf Leopold II. als Dank für seine Unterstützung gelangt sein, denn sein Sohn, der später heiliggesprochene Markgraf Leopold III., gab sie später wieder an die rechtmäßigen Besitzer zurück. Der Einfluss von Bischof Altmann auf Leopold II. war zeitweise so hoch, dass man ihn als „Lenker“ des Markgrafen bezeichnete.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Jahre.", "content": "In Leopolds Markgrafschaft gab es zahlreiche Gebiete, die außerhalb seiner Kontrolle waren, da sie direkt dem König oder auswärtigen Bistümern, Hochstiften, Klöstern oder bayrischen Hochadelsgeschlechtern unterstanden. Dazu zählte auch die wichtigste Ansiedlung, Tulln an der Donau, die seit der Zeit der Karolinger Königsgut war und bereits im 11. Jahrhundert als „civitas“ genannt wird, was jedoch nicht als Stadt im heutigen Sinn zu verstehen ist. Als königlicher Amtsträger konnte Leopold solche königlichen Plätze zwar benutzen, wie etwa bei der erwähnten Versammlung im Jahre 1081, sie waren aber nicht als ständige Residenz geeignet. Die Residenz von Markgraf Leopold II. lag auch nicht in Wien, der späteren Hauptstadt Österreichs, da das Gebiet von Wien damals noch im Besitz der Grafen von Formbach stand und erst eine Generation später von seinem Sohn Leopold III. erworben werden konnte. Leopold II. residierte wie seine Vorfahren in der Burg von Melk an der Donau, ein Ort, der bereits 831 urkundlich aufscheint und im Nibelungenlied als „Medelike“ erwähnt wird. Die zentral in der Wachau an der Donau gelegene Burg wurde von Markgraf Leopold I. durch Vertreibung des bisherigen Besitzers, des Grafen Sizzo (Sieghard IV.) aus dem Haus der Sieghardinger „erworben“. Leopold II. verlegte seine Residenz jedoch später im Zuge des Ausbaus seiner Herrschaft auf die Burg von Gars am Kamp, die zur Sicherung der Grenze gegen Böhmen von strategischer Bedeutung war. Der Zeitpunkt dieser Übersiedlung ist nicht bekannt, lässt sich aber ungefähr durch den Umstand bestimmen, dass Markgraf Leopold II. die Burg Melk im Jahre 1089 an den Benediktinerorden übergab. Leopold II starb am 12. Oktober 1095 vermutlich in seiner Residenz, der Burg Gars am Kamp. Wo Leopold begraben wurde ist umstritten. Eine Handschriftliche Notiz aus dem 12. Jahrhundert über die Einweihung der Burgkapelle, die dem Heiligen Pankratius geweiht war, erwähnt zwar einen Schrein, in dem Reliquien des Markgrafen Leopold aufbewahrt werden es ist aber dabei nicht klar, ob es sich dabei um den Sarg, die Gebeine oder sonstige Heiligtümer aus dem Besitz des Markgrafen handelt. Alternativ wäre an das neu gegründete Stift Melk in der alten Residenz seiner Familie zu denken, da Klöster als Begräbnisstätten vornehmer Familien naheliegender waren als Burgen. Allerdings konnte bei einer Untersuchung der Gebeine in Melk im Jahre 1968 kein Hinweis darauf gefunden werden, dass auch Leopold II. dort begraben ist.", "section_level": 2}, {"title": "Wertung.", "content": "Unter Leopold II. ist die Markgrafschaft Österreich immer mehr in das Reich hinein gewachsen. Dies durch den Investiturstreit, in den Leopold involviert war, der eine Stufe auf dem Weg zur Ausbildung des „Landes“ Österreich und zur Hoheit über dieses Land war, aber auch durch die von ihm geknüpften Beziehungen, vorwiegend verwandtschaftlicher Art, mit geistlichen und weltlichen Großen, wie mit den sächsischen Verwandten seiner Mutter, den gregorianisch gesinnten bayerischen Hochadelsgeschlechtern, wie etwa den Formbach-Ratelnbergern und den Traungauern, die in der Mark über erheblichen Grundbesitz verfügten, aber auch mit den Welfen, und mit den Grafen von Dießen-Wolfratshausen. Diese Beziehungen wurden durch die Heiratspolitik bei der Vermählung seiner Kinder weiter verstärkt. Leopolds Zeitgenosse Berthold von St. Blasien bezeichnete ihn als „Liudolfus ditissimus marchio de Orientali Regno in causa sancti Petri fidelissimus contra scismaticos“ (etwa: Liudolf, sehr reicher Markgraf des östlichen Herrschaftsbereiches, der treueste in der Sache des heiligen Petrus gegen die Schismatiker) Leopold bahnte somit den Weg, auf dem sein Sohn Markgraf Leopold III. weiter voranschreiten konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Leopold II. war mit Ida verheiratet, deren Herkunft nicht gesichert ist, die aber vermutlich aus dem Haus der – papsttreuen – Grafen von Formbach (Landkreis Passau) stammt. Vor ihrer Ehe mit Leopold II. war sie vermutlich mit Haderich von Schwarzenburg aus dem oberpfälzischen Geschlecht der Schwarzenburger verheiratet. Im Jahre 1101 schloss sie sich den Herzögen Welf IV. von Bayern († 1101) und Wilhelm IX. (Aquitanien) Wilhelm IX. von Aquitanien († 1126) an und nahm als eine der ersten namentlich bekannten Kreuzfahrerinnen zusammen mit Erzbischof Thiemo von Salzburg – der gleichfalls aus dem Geschlecht der Grafen von Formbach stammt – am Kreuzzug von 1101 teil, auf dem sie verstarb. Kinder :", "section_level": 1}], "src_summary": "Leopold II., \"der Schöne\", auch Liutpold (* 1050; † 12. Oktober 1095 vermutlich in Gars am Kamp) war von 1075 bis 1095 Markgraf von Österreich und im Investiturstreit ein Anhänger der Gregorianischen Reformen, Unterstützer der gegen Kaiser Heinrich IV. († 1106) auftretenden Gegenkönige und Protektor von Bischof Altmann von Passau, der wesentlich zur Reform der Klöster und Kirchenorganisation in der Markgrafschaft Österreich beitrug.", "tgt_summary": "利奥波德二世(;1050年-1095年-10月12日),有“公平的利奥波德”称号,奥地利巴本堡王朝藩侯(1075年—1095年在位)。奥地利藩侯恩斯特与妻子艾伦堡的阿德莱德的长子。", "id": 1680818} {"src_title": "Schwefellampe", "tgt_title": "微波硫灯", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Im Unterschied zur Gasentladungslampen benötigt die Schwefellampe, wie alle Induktionslampen und die Nullode, keine Elektroden. Wegen der hohen Temperaturen, die am Quarzglas der Kugel entstehen, wird sie in Drehung gehalten und dadurch gekühlt. Dies bewirkt ein unterer Stängel, der turbinenschaufelartige Fächerungen aufweist. Er dreht sich im Luftstrom, der von einem Ventilator innerhalb des Magnetrons erzeugt wird. Bei Ausfall dieser Kühlung würde die Kugel nach etwa 20 Sekunden schmelzen. Schwefellampen erreichen eine ähnlich hohe Lichtausbeute wie Leuchtstofflampen. Sie haben ein ausgeglichenes Lichtspektrum mit etwa 5.700 K bis 6.000 K Farbtemperatur und stellen daher sehr effektive weiße Lichtquellen dar. Durch Regelung der Leistung des Magnetrons sind Schwefellampen gut dimmbar, ihr Farbspektrum bleibt dabei stabil. Aufgrund des hohen Lichtstroms werden die Lampen meistens nicht direkt am Einsatzort aufgestellt. Das Licht wird stattdessen mit Hilfe von Lichtleitern in den Raum geführt. Das macht diesen Lampentyp wartungsfreundlich. Vermutlich aufgrund des vergleichsweise hohen Geräteaufwandes (Stromversorgung für Magnetron, Abschirmung der Mikrowellen, Temperaturen) war diese Lampe lange nicht kommerziell verfügbar. Anwendungen beschränkten sich auf einzelne Standorte mit Vorführungscharakter. Seit 2006 produziert LG Electronics Schwefellampen unter der Bezeichnung „Plasma Lighting System“ (PLS-Lampen, auch als Sulfur-Plasma-Lampen angeboten). Sie werden häufig als Beleuchtung in Fernsehstudios oder als künstliche Beleuchtung für Pflanzen eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erfunden wurde die Schwefelkugellampe 1990 von Wissenschaftlern, die für Fusion Systems Corporation in Rockville, Maryland, arbeiteten. Weiterentwickelt wurde sie von der extra gegründeten US-Unternehmen Fusion Lighting in Rockville, Maryland. Durch Anstrahlen mit einem herkömmlichen Magnetron, wie es auch im Mikrowellenherd verwendet wird, beginnt die Glaskugel hell zu leuchten. Das führte auch zur Entdeckung, als ein Mitarbeiter des Unternehmens die gefüllte Glaskugel in den Mikrowellenherd des Forschungslabors legte. Das Unternehmen \"Fusion Lighting\" hatte 1997 ein Komplettsystem, bestehend aus zwei Scheinwerfern und einem Lichtleitertunnel \"(Lightpipe)\" aus reflektierendem Polykarbonat (von 3M) entwickelt. Als Demonstrationsanlage wurde eine Einheit im Energieministerium in Washington DC in der Eingangshalle installiert. Diese Einheit, bestehend aus einer 80 Meter langen Leuchtröhre mit an beiden Enden befindlichen Scheinwerfern, ersetzte 240 Quecksilberlampen, die zusammen ca. 42 kW Leistung hatten. Der Stromverbrauch konnte so um 72 % verringert werden. Im Smithsonian-Nationalmuseum in Washington wurde einer der ersten Prototypen neben der Glühbirne von Thomas Edison ausgestellt. Im Jahr 1998 wurde in Zusammenarbeit mit dem US-Energieministerium (DOE) in der Flugzeugwartungshalle der Hill Air Force Base (Hill AFB), südlich von Ogden, Utah, USA, eine große Versuchsanlage mit 104 Einheiten gebaut. Die reflektierenden Lichtleiterröhren hatten je ca. 31 m Länge und an beiden Seiten je einen 1-kW-Scheinwerfer. Im Jahr 2000 verschwanden die Internetseiten von Fusion Lighting. Es wurde bekannt, dass die Lichttunnel nicht den Erwartungen entsprachen, da sie vergilbten. Dann wurde es still um diese Erfindung. Am 21. Februar 2009 berichtete der \"Spiegel\" in seiner Ausgabe auf der Seite 128 unter dem Stichwort \"Beleuchtungstechnik\" über \"Ewiges Licht – Die Schwefelkugellampe\". Danach beabsichtige ein britisches Unternehmen, die Schwefelkugellampe in naher Zukunft als Scheinwerfer zu vermarkten. Sie wird jedoch bereits vom koreanischen Unternehmen \"HK Industry Co. Ltd.\" als Scheinwerfer für Flutlichtanlagen und als Lampe zur Beleuchtung von Hallen angeboten. Die Leistung der angebotenen Scheinwerfer für den Innen- und Außenbereich liegt zwischen 300 Watt (Straßenlaternen) und 1 kW (Flutlichtscheinwerfer).", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Schwefellampe, auch Schwefelkugellampe, ist eine Bauform einer Induktionslampe und gehört zu den Mikrowellenlampen. Sie besteht aus einer mit Spuren von Schwefel und dem Edelgas Argon gefüllten Quarzglaskugel. Zur Veränderung der Farbtemperatur werden zusätzlich geringe Spuren anderer Stoffe beigefügt. In der Kugel wird durch Mikrowellen aus einem Magnetron ein Plasma erzeugt.", "tgt_summary": "微波硫灯(也称硫灯),是一种高效全光谱无极灯,利用2450MHz的微波辐射来激发石英泡壳内的发光物质硫,使它产生连续光谱,用于照明。该技术最早出现在1990年代,但直到2005年微波硫灯才开始商业应用。", "id": 2392234} {"src_title": "Wienerprozess", "tgt_title": "维纳过程", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1827 beobachtete der schottische Botaniker Robert Brown unter dem Mikroskop, wie Pflanzenpollen sich in einem Wassertropfen unregelmäßig hin- und herbewegten (daher der Name \"brownsche Bewegung\"). 1880 beschrieb der Statistiker und Astronom Thorvald Nicolai Thiele (1838–1910) in Kopenhagen erstmals einen solchen „Prozess“ (die Theorie der stochastischen Prozesse war damals noch nicht entwickelt), als er wirtschaftliche Zeitreihen und die Verteilung von Residuen bei der Methode der kleinsten Quadrate studierte. 1900 griff der französische Mathematiker Louis Bachelier (1870–1946), ein Schüler Henri Poincarés, Thieles Idee auf, als er versuchte, die Kursbewegungen an der Pariser Börse zu analysieren. Beide Ansätze hatten letztendlich nur geringen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Prozesses, zum Teil wohl, weil Finanzmathematik damals eine untergeordnete Rolle in der Mathematik spielte; heute jedoch gilt sie als Hauptanwendungsgebiet von Wienerprozessen. Dennoch bevorzugte z. B. der Stochastiker William Feller die Bezeichnung \"Bachelier-Wiener-Prozess\". Der Durchbruch kam, als Albert Einstein 1905 in seinem annus mirabilis, offenbar ohne Kenntnis von Bacheliers Arbeiten, und unabhängig von ihm Marian Smoluchowski 1906 den Wienerprozess in seiner heutigen Gestalt definierten. Einsteins Motivation war es, die Bewegung der brownschen Partikel durch die molekulare Struktur des Wassers zu erklären – ein Ansatz, der damals äußerst kontrovers war, heute aber unbestritten ist – und diese Erklärung mathematisch zu untermauern. Interessanterweise forderte er dabei eine weitere, physikalisch sinnvolle Eigenschaft, die Rektifizierbarkeit der Zufallspfade, \"nicht\" für sein Modell. Obwohl dies bedeutet, dass die Partikel in jeder Sekunde eine unendlich lange Strecke zurücklegen (was das gesamte Modell theoretisch disqualifiziert), bedeutete der einsteinsche Ansatz den Durchbruch sowohl für die molekulare Theorie als auch für den stochastischen Prozess. Einen Beweis für die wahrscheinlichkeitstheoretische Existenz des Prozesses blieb Einstein allerdings schuldig. Dieser gelang erst 1923 dem US-amerikanischen Mathematiker Norbert Wiener, der dabei neue Hilfsmittel von Lebesgue und Borel auf dem Gebiet der Maßtheorie nutzen konnte. Dennoch war sein Beweis so lang und kompliziert, dass ihn wohl nur eine Handvoll Zeitgenossen verstehen konnten. Von Itō Kiyoshi ist überliefert, dass er einige seiner größten Fortschritte bei der Entwicklung des stochastischen Integrals bei dem Versuch erreichte, Wieners Arbeit nachzuvollziehen. Letztendlich war es auch Itō, der dem Wienerprozess den Weg von der Physik in andere Wissenschaften ebnete: Durch die von ihm aufgestellten stochastischen Differentialgleichungen konnte man die brownsche Bewegung an mehr statistische Probleme anpassen. So löst die aus einer stochastischen Differentialgleichung abgeleitete geometrische brownsche Bewegung das Problem, dass der Wienerprozess, unabhängig von seinem Startwert, im Laufe der Zeit fast sicher einmal negative Werte erreicht, was für Aktien unmöglich ist; Bacheliers Ansatz war daran letztendlich noch gescheitert. Seit der Entwicklung des berühmten Black-Scholes-Modells gilt die geometrische brownsche Bewegung daher als Standard. Das von den nicht rektifizierbaren Pfaden des Wienerprozesses aufgeworfene Problem bei der Modellierung brownscher Pfade führt zum Ornstein-Uhlenbeck-Prozess und macht ebenfalls den Bedarf einer Theorie der stochastischen Integration und Differentiation deutlich – hier wird nicht die Bewegung, sondern die Geschwindigkeit des Teilchen als ein nicht rektifizierbarer vom Wienerprozess abgeleiteter Prozess modelliert, aus dem man rektifizierbare Teilchenpfade durch Integration erhält. Heute werden in praktisch allen Natur- und vielen Sozialwissenschaften brownsche Bewegungen und verwandte Prozesse als Hilfsmittel verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Ein Wienerprozess ist ein zeitstetiger stochastischer Prozess, der normalverteilte, unabhängige Zuwächse hat:
Ein stochastischer Prozess formula_1 auf dem Wahrscheinlichkeitsraum formula_2 heißt \"(Standard-)Wienerprozess\", wenn folgende vier Bedingungen gelten: Der vierte Punkt kann auch aus der Definition insofern gestrichen werden, als sich mit dem Stetigkeitssatz von Kolmogorow-Tschenzow zeigen lässt, dass es unter den o. g. Voraussetzungen immer eine fast sicher stetige Version des Prozesses gibt. Alternativ lässt sich ein Wienerprozess formula_1 nach Paul Lévy durch folgende zwei Eigenschaften charakterisieren:", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Generator.", "content": "Für den Generator formula_41 eines eindimensionalen Standard-Wienerprozesses gilt das heißt formula_41 ist 1⁄2 mal der Operator der zweiten Ableitung. Allgemeiner ist der Generator eines mehrdimensionalen Wienerprozesses 1⁄2 mal der Laplaceoperator. Diese Beziehung kann verwendet werden, um Wienerprozesse auch auf anderen Mannigfaltigkeiten wie z. B. auf einer Kugel (siehe Bild) zu definieren, nämlich als Markowprozess mit dem Laplace-Beltrami-Operator als Generator.", "section_level": 2}, {"title": "Verallgemeinerter Wienerprozess.", "content": "Ist formula_44 ein Standard-Wienerprozess, so nennt man den stochastischen Prozess brownsche Bewegung mit Drift formula_46 und Volatilität formula_47. Damit lassen sich auch stochastische Prozesse darstellen, die \"tendenziell\" eher fallen (formula_48) oder \"tendenziell\" eher steigen (formula_49). Dabei gilt Auch allgemeine Wienerprozesse sind Markow- und Lévyprozesse, aber die Martingaleigenschaft gilt nur noch in abgeschwächter Form: Ist formula_51, so ist formula_52 ein Supermartingal, ist formula_53, so ist formula_52 ein Submartingal. Für formula_55 ist formula_52 ein Martingal.", "section_level": 1}, {"title": "Der mehrdimensionale Fall.", "content": "Ein mehrdimensionaler stochastischer Prozess formula_57 heißt \"n-dimensionaler (Standard-)Wienerprozess\" oder n-dimensionale brownsche Bewegung, falls die Koordinaten formula_58 unabhängige (Standard-)Wienerprozesse sind. Die Zuwächse formula_59 sind dann ebenfalls unabhängig und formula_60-verteilt (n-dimensionale Normalverteilung), wobei formula_61 die Einheitsmatrix der Dimension \"n\" ist. Der n-dimensionale Wienerprozess hat eine besonders schöne Eigenschaft, die ihn von den meisten anderen mehrdimensionalen Prozessen abhebt und die ihn für die Modellierung des brownschen Partikels prädestiniert: Er ist invariant unter Drehungen der Koordinatenachsen. Das bedeutet, dass für jede orthogonale Matrix formula_62 der gedrehte (oder gespiegelte) Prozess formula_63 genau dieselbe Verteilung wie formula_10 besitzt. Genau wie die eindimensionale brownsche Bewegung kann man nun auch die n-dimensionale verallgemeinern: Für jeden Vektor formula_65 und jede Matrix formula_66 wird durch eine brownsche Bewegung mit Drift formula_46 und Varianz formula_69 definiert. Dementsprechend gilt formula_70. Hierbei können die einzelnen Koordinaten also auch miteinander korreliert sein.", "section_level": 1}, {"title": "Simulation von brownschen Pfaden.", "content": "Um mit Hilfe von Zufallszahlen Pfade eines Wienerprozesses zu simulieren, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die allesamt auf verschiedenen Eigenschaften des Prozesses aufbauen:", "section_level": 1}, {"title": "Einfacher Random Walk.", "content": "Die einfachste Möglichkeit besteht darin, die oben erwähnte Konvergenz des einfachen Random Walk gegen einen Wienerprozess auszunutzen. Dazu muss man lediglich rademacherverteilte Zufallsvariablen \"B\", \"B\", \"B\",... simulieren, die untereinander unabhängig sind und jeweils mit Wahrscheinlichkeit formula_91 die Werte 1 und −1 annehmen. Dann kann man zu einer vorgegebenen Schrittweite formula_92 einen Wienerprozess an den Stellen formula_93 durch approximieren. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass nur sehr einfach herzustellende rademacherverteilte Zufallsvariablen benötigt werden. Allerdings handelt es sich nur um eine Approximation: Das Resultat ist kein Gauß-Prozess, sondern hat quasi binomialverteilte Zustände (genauer gesagt ist formula_95 binomial(n; 0,5)-verteilt). Um die Normalverteilung hinreichend gut anzunähern, muss formula_96 deshalb sehr klein gewählt werden. Diese Methode ist deshalb nur zu empfehlen, wenn man den Prozess ohnehin auf einem sehr feinen Zeitgitter simulieren möchte.", "section_level": 2}, {"title": "Gaußscher Random Walk.", "content": "Die folgende Methode ist dem einfachen Random Walk überlegen (sofern kein besonders feines Zeitgitter benötigt wird), da sie den Prozess \"exakt\" simuliert (d. h. die resultierenden Zustände stimmen in Verteilung mit denen eines Wienerprozesses überein): wobei formula_98 unabhängige, standardnormalverteilte Zufallszahlen sind (beispielsweise erzeugt durch die Polar-Methode von Marsaglia). Diese als \"gaußscher Random Walk\" bezeichnete Diskretisierung ist nur dann von Nachteil, wenn die vorhandenen normalverteilten Zufallsvariablen nicht von gleichmäßiger „Qualität“ sind. Wenn zum Beispiel Quasi-Zufallszahlen verwendet werden, weisen spät auftretende Zahlen bisweilen Abhängigkeitsstrukturen auf, die das Ergebnis verzerren können. In einem solchen Fall ist eine der folgenden Methoden vorzuziehen:", "section_level": 2}, {"title": "Brownsche Brücke.", "content": "Diese auf Paul Lévy zurückgehende \"Methode\" (die nur am Rande etwas mit dem stochastischen \"Prozess\" der Brownschen Brücke zu tun hat) nutzt die Kovarianzstruktur des Wienerprozesses aus und legt ein höheres Gewicht auf frühe standardnormalverteilte Zufallsvariablen formula_99. Hier wird zuerst formula_100, welches normalverteilt mit Varianz 1 ist, durch formula_101 simuliert. Nun wird das Intervall formula_102 schrittweise halbiert und folgender Schritt wiederholt: formula_103 ergibt sich als arithmetisches Mittel formula_104 plus eine weitere Normalverteilte Zufallsvariable, um die Varianz zu korrigieren. Also: Analog: und so weiter. Die Faktoren formula_107 verringern sich dabei in jedem Halbierungsschritt um den Faktor formula_108 und sorgen dafür, dass die Zustände die richtige Varianz erhalten. Um einen Wienerprozess statt auf formula_102 auf ein beliebiges Intervall formula_110 auszuweiten, kann man nun die oben beschriebene Transformation formula_111 anwenden; formula_112 ist dann ein Wienerprozess auf formula_110. Hintergrund dieser nichtkausalen Modellierung ist, dass formula_114 bedingt auf formula_115 und formula_116 wiederum normalverteilt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Spektralzerlegung.", "content": "Bei der Spektralzerlegung wird der Wienerprozess in einer Art \"stochastischer Fourieranalyse\" als trigonometrische Polynome mit zufälligen Koeffizienten approximiert. Sind formula_117 unabhängig und standardnormalverteilt, so konvergiert die Reihe gegen einen Wienerprozess. Diese Methode konvergiert bezüglich der \"L\"-Norm zwar mit maximaler Geschwindigkeit, beinhaltet aber im Gegensatz zur brownschen Brücke viele aufwändige trigonometrische Funktionsauswertungen. Daher findet sie, vor allem in der Monte-Carlo-Simulation, weniger oft Anwendung.", "section_level": 2}, {"title": "Geometrie.", "content": "Die ein- und zwei-dimensionale brownsche Bewegung ist rekurrent, in allen höheren Dimensionen ist sie transient. (Satz von Pólya (Irrfahrten): „Ein betrunkener Mann findet immer heim, ein betrunkener Vogel nicht.“) Siehe auch Markowkette.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Wienerprozess (nach dem US-amerikanischen Mathematiker Norbert Wiener) ist ein zeitstetiger stochastischer Prozess, der normalverteilte, unabhängige Zuwächse hat. Er stellt ein mathematisches Modell für die brownsche Bewegung dar und wird deswegen selbst häufig als „brownsche Bewegung“ bezeichnet.", "tgt_summary": "数学中,维纳过程(英语:Wiener process)是一种连续时间随机过程,得名于诺伯特·维纳。由于与物理学中的布朗运动有密切关系,也常被称为“布朗运动过程”或简称为布朗运动。维纳过程是莱维过程(指左极限右连续的平稳独立增量随机过程)中最有名的一类,在纯数学、应用数学、经济学与物理学中都有重要应用。", "id": 2830993} {"src_title": "OpenDocument", "tgt_title": "开放文档格式", "src_document": [{"title": "Normung.", "content": "Ende 2002 wurde bei OASIS das \"Open Office XML Format Technical Committee\" gegründet, um ein offenes XML-basiertes Dateiformat für Office-Anwendungen auf Basis des Dateiformats von OpenOffice.org zu schaffen. Das OpenDocument-Format wurde im Mai 2005 veröffentlicht. Die Europäische Kommission empfahl 2004 im Rahmen ihres IDA-Programms (Interchange of Data between Administrations), unter anderem OASIS, OpenDocument einer offiziellen internationalen Standardisierungsbehörde wie etwa der ISO vorzulegen. Eine offizielle Empfehlung für ein bestimmtes Format wurde jedoch seitens der Kommission nicht ausgesprochen. Im Rahmen der internationalen Normung ist das OpenDocument-Format unter der Nummer ISO/IEC 26300 als \"Open Document Format for Office Applications (OpenDocument) v1.0\" genormt. Die Normung der aktuellen Version 1.2 des OpenDocument-Formates, welche unter anderem wesentliche Verbesserungen im Bereich digitaler Signaturen und in der Einführung von Formeldefinitionen in Tabellenkalkulationen (OpenFormula) mit sich bringt, wurde am 30. September 2011 als OASIS-Standard freigegeben. Die Veröffentlichung von ODF 1.2 als ISO/IEC-Standard erfolgte am 17. Juni 2015.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "Eine OpenDocument-Datei ist entweder eine einzelne XML-Datei oder eine Sammlung verschiedener XML-Dateien und anderer Objekte (z. B. eingebundener Bilder), die zu einer Datei im ZIP-Format zusammengefasst werden. Als Dateiendung für OpenDocument-Dateien werden \"odt\" für Texte, \"ods\" für Tabellen, \"odp\" für Präsentationen und \"odg\" für Vektorgrafik verwendet. Diese Archivdateien enthalten spezielle Einträge, die sich an der Struktur des \"Java-Archive\"-Formats orientieren. Damit sich der Dateityp auch unabhängig von der Dateiendung und ohne Dekomprimierungsprogramm (siehe Datenkompression) ermitteln lässt, ist der erste Archiv-Eintrag der MIME-Typ des Dateiinhaltes im Klartext und unkomprimiert. Grundsätzlich enthält jede OpenDocument-Datei in dem Archiv den Ordner \"META-INF\" mit der Datei \"manifest.xml\". Die \"manifest.xml\" listet alle weiteren Dateien in der OpenDocument-Datei mit den MIME-Typen auf. Alle weiteren Dateien in der OpenDocument-Datei sind üblicherweise komprimierte XML-Dateien, die eine Dokumentstruktur, den Dokumentinhalt, die Dokumentstile und Dokumenteinstellungen beschreiben. Des Weiteren werden Multimediadateien, wie zum Beispiel Bilder, Filme und Musikdateien mit ihrem Binärformat, gegebenenfalls komprimiert, in der OpenDocument-Datei gespeichert.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Eine OpenDocument-Textdatei.", "content": "Folgendes Beispiel visualisiert die Ordnerstruktur in einer OpenDocument-Textdatei: Dabei ist die Datei \"mimetype\" innerhalb der Zip-Datei immer unkomprimiert, alle anderen Dateien können komprimiert sein. Im Ordner \"Pictures\" befindet sich, in diesem Beispiel, ein Bild im PNG-Format. Die Datei \"content.xml\" enthält die Textinhalte des Dokumentes. In \"styles.xml\" sind Formatierungen gespeichert. Die Datei \"meta.xml\" enthält Metadaten. Zum Beispiel, wie viele Seiten das Dokument enthält, wer der Autor ist und wann es angelegt und geändert wurde. Die Datei thumbnail.png im Ordner Thumbnails zeigt ein kleines Dokumentabbild der ersten Seite des Dokumentes. Dieses Abbild kann von einem Dateibetrachter als Vorschaubildchen verwendet werden. Die dokumentspezifischen Einstellungen finden sich in der \"settings.xml\". Üblicherweise finden sich dort die Druckeinstellungen. Die \"manifest.xml\" listet alle Dateien mit Dateityp in diesem Archivformat auf.", "section_level": 3}, {"title": "mimetype-Datei.", "content": "In der mimetype-Datei steht der Typ der Datei (siehe Abschnitt \"Dateiendungen und MIME-Typ\"). In diesem Beispiel \"application/vnd.oasis.opendocument.text\".", "section_level": 3}, {"title": "manifest.xml-Datei.", "content": "Die manifest.xml hat in diesem Beispiel folgenden Inhalt: ", "section_level": 3}, {"title": "meta.xml-Datei.", "content": "An dem Beispiel der meta.xml Datei kann man sehen, welche Übersichtsinformationen in der OpenDocument-Datei gespeichert werden. Sie folgen teilweise dem Metadaten-Schema Dublin Core (Elemente im Namensraum \"dc\"). ", "section_level": 3}, {"title": "Thumbnails/thumbnail.png-Datei.", "content": "Das folgende Bild zeigt die Miniaturansicht der ersten Seite des Beispieldokumentes.", "section_level": 3}, {"title": "Dateiendungen und MIME-Typ.", "content": "Folgende Tabelle zeigt einige verwendete Dateiendungen für die unterschiedlichen OpenDocument-Dateien. Weitere Dateiendungen werden in dem OASIS-Standard (Seite 697 f.) aufgelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Generelles Standardisierungsproblem einer Auszeichnungssprache.", "content": "OpenDocument als Dokumentenformat, das auf einer Auszeichnungssprache basiert, enthält Metainformationen, die vom darstellenden Programm ausgewertet bzw. interpretiert werden müssen (engl. „Rendering“, siehe analog dazu HTML-Rendering). Dies geschieht in den verschiedenen Programmen auf unterschiedliche Weise. ODF ist ein noch junges Dateiformat und weniger historisch „gewachsen“ als HTML und die darauf basierenden Stylesheets. Außerdem sind Officedateien für ein feststehendes Papierformat und bestimmte Absatz- und Schriftmerkmale geschrieben, während HTML darauf basiert, dass der Benutzer das Ausgabeformat bestimmt (unterschiedliche Bildschirmgrößen und Zeilenumbrüche, Benutzervorgaben z. B. bei der Schriftgröße, auch Linkfarben und Schrifttypen wurden ursprünglich nicht vom Webautor vorgegeben). Das Layout wird deshalb bei Officeformaten sehr viel komplexer festgelegt als bei Webseiten, sodass beispielsweise ein einzelnes Zeichen am Ende einer Zeile sich auf das Umbruchlayout eines ganzen Dokuments auswirken kann. Selbst innerhalb eines proprietären Dokumentenformats (wie beispielsweise.doc von MS Word) kann es Darstellungsprobleme zwischen unterschiedlichen Betriebssystemen oder verschiedenen Druckertreibern geben. Bei der Layoutkompatibilität stehen die Softwareentwickler deshalb noch am Anfang eines länger andauernden Entwicklungsprozesses. Hinzu kommt, dass der Autor eines Dokuments sich für eine größtmögliche Kompatibilität auf Standards beschränken muss, die alle anzeigenden Programme beherrschen. Beispielsweise werden von LibreOffice Calc nicht alle Funktionen und Formeln unterstützt, die MS Excel hat. Umgekehrt wurde in LibreOffice traditionell mehr Wert auf einheitliche Formatvorlagen gelegt als z. B. in MS Word, wo Dokumente traditionell mehr hart formatiert werden. Autoren, die Dokumente mit hoher Kompatibilität anlegen wollen, müssen deshalb mehrere Anwendungen verwenden, um die Darstellung ihrer Dokumente auf unterschiedlichen Programmen zu überprüfen. Dabei ist es vorteilhaft, die Fähigkeiten und Einschränkungen einzelner Programme zu kennen. Alex Brown, der führend in den ISO-Standardisierungsprozess des konkurrierenden Formats OOXML involviert war, kritisierte, dass es – bedingt durch Fehler in den RELAX-NG-Schemata der verschiedenen Standardversionen – keine Anwendung gibt, die gültige OpenDocument-Dateien erzeugt. Die Entwickler widersprechen jedoch dieser Aussage und führen an, dass das getestete ODF 1.0 nicht mit OpenOffice.org 2.4 kompatibel sein kann (denn dieses verwendet ODF 1.1, welches jedoch nicht bei der ISO standardisiert ist); dadurch sei der Testaufbau fehlerhaft.", "section_level": 2}, {"title": "Open Document Format Alliance.", "content": "Seit Anfang März 2006 existiert die Open Document Format Alliance zur Unterstützung des OpenDocument-Formates. Ziel der Allianz ist es, Entscheidern eine Unterstützung und Lobby für \"ODF\" zu geben.", "section_level": 1}, {"title": "Programme mit Unterstützung für OpenDocument.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Integrierte Office-Pakete \"inklusive\" eventuell benötigter Plugins.", "content": "Programmpakete, die mindestens Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationssoftware enthalten, sind: Hinweis: Bei Corel Office und SoftMaker Office beschränkt sich der Umgang mit dem OpenDocument-Format auf die Textverarbeitung", "section_level": 2}, {"title": "Einzelanwendungen und spezialisierte Systeme im Office-Bereich, soweit sie nicht zu einer der Office-Suiten gehören.", "content": "Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme Desktop-Publishing Groupware für den Unternehmensbereich", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz des \"OpenDocument\"-Formats bei öffentlichen Stellen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Argentinien.", "content": "Misiones ist mit einer Million Einwohnern eine von 23 argentinischen Provinzen. Im September 2007 wurde per Dekret für die gesamte behördliche digitale Kommunikation das Dokumentformat ODF vorgeschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Belgien.", "content": "Im Rahmen des \"Belgian Government Interoperability Framework\" (\"BELGIF\") strebt die belgische Regierung den ausschließlichen Einsatz von offenen Formaten und Standards im externen Datenaustausch an. Für den Austausch von Office-Dokumenten wurde \"OpenDocument\" vorgeschlagen, ab September 2007 muss im Rahmen eines Pilotbetriebes jede Bundesbehörde \"OpenDocument\"-Formate unterstützen. Falls diese Erprobungsphase positiv abgeschlossen wird, soll ODF ab September 2008 das Standardformat werden. Allerdings hält sich die belgische Regierung die Möglichkeit einer Erweiterung der Liste der zugelassenen Dateiformate um konkurrierende Standards offen.", "section_level": 2}, {"title": "Brasilien.", "content": "In Brasilien wurde ODF durch die nationale Standardisierungs-Organisation ABNT (Associação Brasileira de Normas Técnicas) am 8. April 2008 als nationaler Standard akzeptiert. Da die Behörden angewiesen sind, diesen Standard einzusetzen, ist mit einer erheblichen Verbreitung zu rechnen.", "section_level": 2}, {"title": "Dänemark.", "content": "Regierungsstellen müssen ab April 2011 das Open Document Format (ODF) zum Speichern ihrer Dokumente verwenden (Entscheidung des Parlaments vom 29. Januar 2010). Regionale oder kommunale Verwaltungen sind noch nicht dazu verpflichtet, werden aber vermutlich nachziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Diverse Behörden, Gemeinden und Länder setzen Produkte ein, die das ODF-Format unterstützen (zum Beispiel LibreOffice). Es ist der von der „Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung“ (KBSt) empfohlene Standard (SAGA 4.0). Das Auswärtige Amt stellt allgemein auf Nutzung des ODF-Formats um, auch in sämtlichen 230 deutschen Auslandsvertretungen, was zur Kostenreduzierung beiträgt (die Kosten betragen bereits jetzt nur noch ein Drittel der übrigen Ministerien). In einem Grußwort zum internationalen ODF-Workshop im Oktober 2007 hat der Außenminister festgestellt: „Das Open-Document-Format als völlig offenes und von der ISO standardisiertes Format ist dabei eine hervorragende Basis, um Wissen und Information in einer Zeit der Globalisierung ungehindert austauschen zu können.“ Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik setzt mit StarOffice auf allen Computern großflächig den ODF-Standard ein, um plattformübergreifend arbeiten und barrierefreie Dokumente erzeugen zu können. Die Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz setzt seit der Migration von Windows NT 4.0 auf Linux als Betriebssystem im Jahr 2006 mit OpenOffice.org auf allen Arbeitsplatzcomputern großflächig den ODF-Standard ein. Gründe sind die höhere Wirtschaftlichkeit, aber auch die Umsetzung interner Richtlinien, die ein plattformübergreifendes Arbeiten mit offenen Standards vorsehen. Die Bayerische Vermessungsverwaltung kann an allen Dienststellen Dateien im ODF-Format verarbeiten. Die Stadt Freiburg setzt z. B. OpenOffice.org ein. Die Stadt München hat im Rahmen der Umstellung auf Linux bereits über 13.000 Nutzer auf OpenOffice.org migriert (Stand August 2011). Aus ihrer Sicht wäre ein weiteres Format neben ODF mit erheblichen Mehraufwendungen verbunden. Seit September 2007 können zur Kommunikation mit dem Bundesgerichtshof und dem Bundespatentgericht auch Dateien im ODF-Format versandt werden. Auch das Bundesarbeitsgericht und das Bundessozialgericht nehmen seit geraumer Zeit ODF-Dateien an. Gleiches gilt für die Verwaltungsgerichte und die Finanzgerichte im Land Nordrhein-Westfalen, unter anderem das Finanzgericht Düsseldorf. Das gilt bisher nicht für Länder wie Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Am 2. Dezember 2008 beschloss der IT-Rat der Bundesregierung, das ODF-Format schrittweise in der Bundesverwaltung einzuführen, um die IT-Sicherheit zu erhöhen und die Interoperabilität zu verbessern.", "section_level": 2}, {"title": "England (Vereinigtes Königreich).", "content": "Am 1. November 2005 veröffentlichte die BECTA (British Educational Communications and Technology Agency) eine technische Spezifikation, in der neben einigen anderen Dateiformaten die Verwendung von \"OpenDocument\" für Office-Dateien empfohlen wird. 2014 wurden ODF (und PDF) Regierungsstandards. Sämtliche Regierungsdokumente dürfen nur noch diese offenen Formate verwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Finnland.", "content": "Das finnische Justizministerium hat entschieden, ab 2007 vorrangig OpenOffice.org und das OpenDocument-Format einzusetzen. Die Entscheidung fiel nach einer Tiefenprüfung der Einsatzmöglichkeiten von ODF. Andere Ministerien werden eventuell folgen.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "Ein am 10. April 2006 veröffentlichter Bericht, der von der französischen Regierung in Auftrag gegeben wurde, schlägt vor, ODF auf europäischer Ebene als Dokumentaustauschformat zu verwenden. Darüber hinaus regt er eine gesetzliche Regelung an, die die französische Verwaltung zur Verwendung von OpenDocument verpflichten soll. Sowohl das französische Innenministerium (auf mehr als 40.000 Computern) als auch die französische Gendarmerie (mit 80.000 Computern) setzen das ODF-Format ein.", "section_level": 2}, {"title": "Italien.", "content": "Südtirol begann im Juni 2013 mit dem Umstieg auf LibreOffice und parallel mit dem Umstieg auf das OpenDocument-Format. Bis zu 600.000 Euro Lizenzkosten will Südtirol an 7.000 Arbeitsplätzen in der Landesverwaltung innerhalb von drei Jahren einsparen, mehrere tausend Arbeitsplätze in den Gemeinden und im Gesundheitsbereich kommen hinzu. Neben dem Einsparpotenzial wird auch die Flexibilität freier Software geschätzt. OpenDocument ist nur der Anfang, weitere freie Software soll folgen. Das italienische Verteidigungsministerium hat beschlossen, ab Oktober 2014 alle 150.000 Computerarbeitsplätze mit LibreOffice auszustatten; damit einher geht die Festlegung auf das ODF-Format.", "section_level": 2}, {"title": "Kroatien.", "content": "Als Teil des eCroatia 2007-Programms hat Kroatien die Vorgabe gemacht, für den elektronischen Dokumentenaustausch durch öffentliche Stellen zukünftig nur ODF und PDF zuzulassen. Die Regierung kündigte auch an, ODF als nationalen Standard zu bestimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Japan.", "content": "Am 29. Juni 2007 hat die japanische Regierung einen neuen Standard für E-Government-Anwendungen veröffentlicht, der der Implementierung von Produkten Vorrang einräumt, die offene Standards verwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Malaysia.", "content": "Seit April 2008 ist der Einsatz von ODF für alle Behörden zwingend vorgeschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Massachusetts (USA).", "content": "Gemäß dem Enterprise Technical Reference Model (ETRM) des Commonwealth of Massachusetts müssen alle offiziellen Akten des US-Bundesstaats in einem offenen Dateiformat verfasst und gespeichert werden. Massachusetts definiert offene Dateiformate als Formate, die auf einem offenen Standard basieren, gemeinschaftlich entwickelt wurden, von einer Normungsorganisation verwaltet werden, vollständig dokumentiert und öffentlich einsehbar sind (Seite 16). ETRM 3.5 erlaubt folgende Dateiformate: \"OpenDocument\", Plain Text, HTML und PDF, wobei ab 2007 alle Office-Dateien standardmäßig im \"OpenDocument\"-Format gespeichert werden müssen (Seite 18ff). Der genaue Termin der Umstellung wurde aber noch nicht festgelegt. In einem Interview meinte der damalige Staatssekretär Thomas Trimarco allerdings, dass auch Office Open XML den Vorgaben entsprechen und somit zum Einsatz gelangen könnte. Inzwischen erlaubt ETRM 4.0 auch den Office Open XML-Standard.", "section_level": 2}, {"title": "NATO.", "content": "Die NATO hat das Open Document Format (ODF) in ihre Liste vorgeschriebener Standards zur Schaffung von Interoperabilität aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Niederlande.", "content": "Seit 2009 ist ODF für alle Regierungsorganisationen verbindlicher Standard: für das Lesen und Schreiben sowie für die Veröffentlichung und den Austausch jeglicher digitalen Information. Allerdings kann die jeweilige Behörde vor der Anschaffung von Software begründen, weshalb in einem konkreten Fall nicht OpenSource Software (bzw. Software, die ODF unterstützt) zum Einsatz kommt.", "section_level": 2}, {"title": "Norwegen.", "content": "Im Dezember 2007 entschied das norwegische Ministerium für Regierungsadministration und Reform (Fornyings- og administrasjonsdepartementet), dass ab 2009 bei allen staatlichen Behörden ODF (ISO/IEC 26300) eingesetzt werden \"muss\", wenn das Aussehen der veröffentlichten Dokumente nach dem Herunterladen noch verändert werden darf. In anderen Fällen, wie beispielsweise bei Formularen, kann auch PDF eingesetzt werden. Ab 2010 ist für den Austausch zwischen Behörden und Verbrauchern bei E-Mail-Anhängen das Format ODF (wahlweise PDF) vorgeschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Die Stadt Wien nimmt das ODF-Format entgegen. Das Bundesministerium für Justiz hat angekündigt, alle Arbeitsplatz-PCs in den Gerichten mit OpenOffice.org auszustatten. Damit wird es Gerichten möglich sein, ODF-Dateien zu akzeptieren. Ab Februar 2008 nimmt die Stadt Linz das ODF-Format entgegen und bietet alle Online-Formulare zusätzlich in diesem Format an.", "section_level": 2}, {"title": "Polen.", "content": "Nach einer Verordnung des Ministerrats vom 11. Oktober 2005 erfüllt das ODF-Format in der Spezifikation 1.0 für Text und Grafik neben TXT, RTF, DOC und PDF die Mindestanforderungen von Kommunikationssystemen im behördlichen Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Portugal.", "content": "2011 wurde ein Gesetz verabschiedet, dass die Verwendung offener Datenformate in Behörden zwingend vorschreibt. Eventuelle Ausnahmen müssen dem Präsidenten des portugiesischen Ministerrates gemeldet sowie deren Status periodisch überprüft werden. 2012 wurde des Weiteren ODF als einziges \"editierbares\" Datenformat in Behörden festgeschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Schweden.", "content": "Schweden hat im August 2008 ODF 1.0 als nationalen Standard angenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Südafrika.", "content": "Am 23. Oktober 2007 hat die zuständige Verwaltung der südafrikanischen Regierung (Department of Public Service and Administration of the South African government) einen Bericht zu Standards der Interoperabilität (report on interoperability standards) in Informationssystemen der Regierung veröffentlicht. Es spezifiziert ODF als den Standard für noch zu bearbeitende Office-Dokumente („working office document formats“) (with UTF-8/ASCII text and comma-separated values data as the only alternatives). Seit April 2008 ist ODF ein nationaler Standard, also nicht mehr nur der in Behörden und Regierungsorganisationen eingesetzte Standard. Ab September 2008 werden alle Regierungsorganisationen in der Lage sein, ODF zu lesen und zu schreiben, ab 2009 wird ODF dort verbindlicher Standard.", "section_level": 2}, {"title": "Uruguay.", "content": "Die zuständige staatliche Stelle empfiehlt seit Juni 2008 den Einsatz von ODF für alle noch zu bearbeitenden Dokumente.", "section_level": 2}], "src_summary": "OASIS Open Document Format for Office Applications (Kurzform: \"OpenDocument\", \"ODF\" – engl. \"„Offenes Dokumentformat für Büroanwendungen“\") ist ein international genormter quelloffener Standard für Dateiformate von Bürodokumenten wie Texten, Tabellendokumenten, Präsentationen, Zeichnungen, Bildern und Diagrammen.", "tgt_summary": "开放文件格式(英语:OpenDocument Format,简称ODF),全称用于办公室应用程序的开放文件格式(Open Document Format for Office Applications),是一种规范,基于XML的档案格式,因应试算表、图表、简报和文书处理文件等电子文件而设置。它的规格原本由太阳微系统开发,标准则由OASIS Open Document Format for Office Applications(OpenDocument)TC(又称为OASIS ODF TC)所开发。存在一个自由与开放的OASIS标准,以ISO/IEC国际标准发布──《ISO/IEC 26300:2015 Open Document Format for Office Applications(OpenDocument)v1.2》。", "id": 3007459} {"src_title": "Barangay", "tgt_title": "描籠涯", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich beschreibt das Wort Barangay eine relativ kleine Gemeinschaft von 50 bis 100 Familien. Die meisten Dörfer bestehen aus 30 bis 100 Häusern und haben eine Einwohnerzahl von 100 bis 500 Personen. Das Wort selbst leitet sich von einer alten Bezeichnung für ein malaiisches Boot ab, welches \"balangay\" hieß. Diese Verbindung zwischen Gemeinschaft und Boot unterstützt einige Theorien zur vorkolonialen Geschichte der Philippinen. Sie behandeln die Frage, wie die einzelnen Küsten-Barangays entstanden sind. Dazu wird als Möglichkeit angegeben, dass jedes dieser Küsten-Barangays von Siedlern gegründet worden ist, die per Boot von anderen Orten in Südostasien kamen. Die meisten Siedlungen entstanden entlang der Küsten und Flussläufe der Inseln, da hier mit Fischen und Früchten eine gute Nahrungsgrundlage gegeben war. Zudem bewegten sich die Menschen zumeist entlang oder auf dem Wasser von einem Ort zum nächsten. Das Frischwasser der Flüsse diente den Menschen als Trinkquelle, zum Waschen und zum Baden. Auch waren küstennahe Siedlungen leichter für Händler erreichbar. Durch die geschäftliche Verbindung zu Kaufleuten kamen die Einheimischen mit anderen Kulturen und Zivilisationen in Kontakt, wie den Chinesen, den Indern und den Arabern, womit diese Lage deren wirtschaftlicher Entwicklung zugutekam. So erreichten die Küstensiedlungen in Manila, Iloilo, Panay, Cebu, Jolo und Butuan ein hohes kulturelles Niveau. Nach dem Eintreffen der spanischen Kolonisten wurden verschiedene Barangays zu Dörfern zusammengefasst. Jedes Barangay innerhalb eines Dorfes wurde von einem \"Cabeza de barangay\" (Barangay-Oberhaupt) geführt, das der Oberschicht der Gemeinden der spanischen Philippinen angehörte. Das Amt wurde ursprünglich von den ersten Datus, die die Stellung eines Cabezas de Barangay innehatten, weiter vererbt, später, nach Ende der spanischen Regentschaft, wurde das Amt durch eine Wahl vergeben. Die Hauptaufgabe des Cabeza de Barangay war die Eintreibung der Steuern von den Einwohnern seines Verantwortungsbereiches. Nach der Kolonialübernahme der Amerikaner gewann die Bezeichnung Barrio eine andere Bedeutung, als die meisten Barangays mit Namen ausgestattet wurden. Der Begriff Barrio hielt sich bis lange in das 20. Jahrhundert, bis Präsident Ferdinand Marcos eine Anordnung herausgab, die die Bezeichnung Barrio durch den Begriff Barangay ersetzte. Trotzdem ist im Sprachgebrauch bei manchen Leuten noch immer die alte Bezeichnung Barrio präsent.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsstruktur.", "content": "Jedes Barangay wird von einem Vorsitzenden (\"Punong Baranggay\" oder \"Barangay Captain\") geführt. Dieser leitet den Barangay-Rat (\"Ssangguniang Baranggay\"), der sich aus sieben Barangay-Räten (\"Kagawad\") zusammensetzt. Außerdem besitzt jedes Barangay einen Jugendrat (\"„Sangguniang Kabataan“\" oder \"„SK“\"), der aus dem SK-Präsidenten oder dem Vorsitzenden des SK-Rates besteht. Dieser leitet jugendorientierte Aktivitäten im Barangay, wie beispielsweise Basketball-Vereine. Insgesamt gibt es acht Mitglieder des Rates, von denen jeder einen eigenen Verantwortungsbereich leitet. Die Bereiche sind: (1) Bereich für Ruhe und Ordnung, (2) Infrastruktur, (3) Bildung, (4) Gesundheit, (5) Landwirtschaft, (6) Tourismus, (7) Finanzen und (8) Sport und Jugend. Zu jedem Bereich werden drei Mitglieder ernannt, die die Arbeit des Vorsitzenden unterstützen. Die Struktur ist die gleiche wie bei den Provinz- und bei den Gemeindeverwaltungen.", "section_level": 1}, {"title": "Liga ng mga Barangay.", "content": "Auf den Philippinen gibt es seit geraumer Zeit eine Vereinigung von Barangays; die Liga ng mga Barangay (Deutsch: Liga der Barangays). Referenzen beziehen sich zumeist auf deren alte Bezeichnung Association of Barangay Captains (ABC). Sie repräsentiert alle 42.026 Barangays und ist somit die größte Basisorganisation der Philippinen.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Verwendungen.", "content": "Die Bezeichnung Barangay wird auch als Beiname von Personen benutzt. Zum Beispiel trägt ein Sponsor des Basketballteams \"Ginebra San Miguel\" den Beinamen \"Barangay Ginebra\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Barangay (seltener Baranggay), früher unter der Bezeichnung Barrio bekannt, ist die unterste Ebene in der Verwaltungsstruktur auf den Philippinen, die im Aufbau sehr einem Dorf bzw. einem Stadt- oder Ortsteil ähnelt. Innerhalb der Barangays kann es noch Sitios geben.", "tgt_summary": "描笼涯(菲律宾语:\"baranggay\";闽南语;简写 \"Brgy.\"或者\"Bgy.\",,发音跟西班牙语一样),前称描溜(\"barrio\"),是菲律宾最小的行政区划,在当地泛指一个村庄、地区或选区。而口语上,描笼涯通常指的是内城社区、郊区或近郊社区。描笼涯一词源于描笼涯船(\"Balangay\"),一种船由南岛民族移居到菲律宾时所乘搭的交通工具。在菲律宾,直辖市和城市皆由描笼涯所组成,而描笼涯可再进一步细分为称作普罗克(purok)的小区,以及锡蒂乌(描笼涯以内的内飞地,特别是在农村地区)。,整个菲律宾总共有42029个描笼涯。", "id": 847746} {"src_title": "Lee Kuan Yew", "tgt_title": "李光耀", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Leben und Japanische Besetzung (1923 bis 1945).", "content": "Lee besuchte die Telok Kurau Grundschule, die Raffles Institution und das Raffles College. Sein Studium musste er 1942 bis 1945 wegen der japanischen Besetzung Singapurs unterbrechen. In dieser Zeit betrieb er Schwarzhandel mit Klebstoff aus Tapioka, der \"Stifkas\" genannt wurde. Mit seinen Kenntnissen der englischen, chinesischen und japanischen Sprache, die er 1942 gelernt hatte, transkribierte er von 1943 bis 1944 alliierte Funksprüche für die Japaner.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit (1945 bis 1951).", "content": "Nach dem Krieg ging er für kurze Zeit auf die London School of Economics, bevor er auf das Fitzwilliam College in Cambridge wechselte. 1949 kehrte er nach Singapur zurück und wurde als Anwalt tätig. Lee heiratete seine Frau Kwa Geok Choo († 2. Oktober 2010) am 30. September 1950. Sie haben drei Kinder: zwei Söhne und eine Tochter. Sein ältester Sohn ist Lee Hsien Loong.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe politische Karriere (1951 bis 1959).", "content": "Lees erste Erfahrungen mit der singapurischen Politik war seine Rolle als Wahlhelfer für seinen Parteichef John Laycock unter dem Banner der probritischen Partei Progressive Party bei den Stadtratswahlen 1951. Jedoch erkannte Lee, dass die Partei nicht in der Lage war, Massen zu mobilisieren, vor allem bei der chinesisch-sprechenden arbeitenden Klasse. Dies wurde vor allem von Bedeutung, als die Rendel Constitution das Wahlrecht allen in Singapur geborenen Einwohnern gewährte. Das hatte zur Folge, dass der Anteil der chinesischen Wähler anstieg. Sein Durchbruch kam, als er als Rechtsberater für die Arbeiter- und Studentengewerkschaft tätig wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit als Premierminister (1959 bis 1990).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Selbstverwaltung und Bildung der People’s Action Party (1959 bis 1963).", "content": "In den Parlamentswahlen in Singapur am 30. Mai 1959 gewann die PAP 43 von 51 Sitzen. Singapur errang die Selbstverwaltung in allen Staatsangelegenheiten außer in Fragen der Verteidigungs- und Außenpolitik. Lee wurde am 5. Juni 1959 Premierminister. Lee musste nach der Erlangung der Teilunabhängigkeit von den Briten mit vielen Problemen in den Bereichen Bildung, Wohnsituation und Arbeitslosigkeit kämpfen. Ein Schlüsselerlebnis war eine Misstrauensabstimmung im Parlament, bei der 13 Abgeordnete der PAP die Partei wechselten und am 21. Juli 1961 der Abstimmung fernblieben. Zusammen mit sechs linksgerichteten Abgeordneten bildeten sie eine neue Partei, die sich \"Barisan Sosialis\" \"(sozialistische Front)\" nannte. Durch diese parteipolitischen Wanderungen schrumpfte die Mehrheit der PAP auf einen Sitz, die Sitzverteilung betrug 26 zu 25 für die Regierungspartei. Dieses Ereignis ist in Singapur unter dem Namen \"The Big Split 1961\" \"(Der tiefe Riss 1961)\" bekannt. Im Jahre 1961 hatte die PAP zwei Nachwahlniederlagen erfahren. Lees Regierung war fast zerbrochen, bis die Volksabstimmung über die Frage des Zusammenschlusses mit Malaysia kam und diese als Vertrauensabstimmung über die Regierung angesehen wurde. Das Ergebnis war eine Befürwortung des Zusammenschlusses.", "section_level": 3}, {"title": "Zusammenschluss mit Malaysia und anschließende Trennung (1963 bis 1965).", "content": "Nachdem der malaysische Premierminister Abdul Rahman im Jahre 1961 die Bildung einer Föderation, die die malaiische Föderation, Singapur, Sabah und Sarawak enthielt, vorschlug, begann Lee, sich für den Zusammenschluss mit Malaysia stark zu machen, um die britische Kolonialherrschaft zu beenden. Am 1. September 1962 fand ein Referendum statt. Am 16. September 1963 wurde Singapur Teil der Föderation. Dieser Zusammenschluss war nur von kurzer Dauer. Die malaysische Bundesregierung unter Führung der UMNO fürchtete die chinesische Mehrheit in Singapur und die politische Konkurrenz der PAP in Malaysia. Lee wandte sich strikt gegen die Bumiputra-Politik, die die ethnischen Malaien bevorzugte. Im Jahre 1964 kam es zu Rassenunruhen in Singapur, unter anderem an Mohammeds Geburtstag am 21. Juli. Dabei starben 23 Menschen und Hunderte wurden verletzt. Es ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt, wie es zu den Unruhen kam.Bei Unruhen im September 1964 wurden Autos und Geschäfte angezündet. Tunku Abdul Rahman und Lee Kuan Yew riefen öffentlich zur Ruhe auf. Der malaysische Premierminister Abdul Rahman entschied sich, Singapur aus Malaysia auszuschließen. Lee versuchte erfolglos, einen Kompromiss zu erreichen. Letztendlich überzeugte Goh Keng Swee Lee davon, dass die Abspaltung als endgültig angesehen werden musste. Lee unterzeichnete am 7. September 1965 ein Abkommen, das die Beziehungen mit Malaysia nach der Abspaltung regelte, um in politischen Feldern wie Handel und gemeinsame Verteidigung eine Kooperation zu erreichen. Der gescheiterte Zusammenschluss war für Lee ein schwerer Schlag. Er glaubte, die Föderation sei für Singapur, das keine nennenswerten Ressourcen besitzt, lebenswichtig. Bei einem Fernsehauftritt äußerte unter anderem: Am 9. August 1965 verabschiedete das malaysische Parlament eine Resolution, um die Abspaltung Singapurs von der malaiischen Föderation offiziell zu machen. Singapur besaß kaum Ressourcen, das Wasser kommt hauptsächlich aus Malaysia und die Wehrkraft war sehr begrenzt, was eine große Herausforderung für die singapurische Regierung unter Lee war.", "section_level": 3}, {"title": "Nach der Zeit als Premierminister (ab 1990).", "content": "Am 28. November 1990 trat Lee Kuan Yew zurück und sein Nachfolger wurde Goh Chok Tong. Zu der Zeit war er mit 31 Jahren Amtszeit der dienstälteste Premierminister der Welt. Dies war der erste Machtwechsel seit der Erlangung der Unabhängigkeit Singapurs im Jahre 1965. Lee verblieb aber im Kabinett als \"Senior Minister\" und hatte dieses Amt bis 2004 inne und Goh Chok Tong wurde nachfolgender Senior Minister. Ab August 2004 war er Minister Mentor, ein eigens für ihn geschaffenes Amt. Selbst im hohen Alter lehnte er den Gang in den Ruhestand ab. Auf die Frage hin, wenn ihm einer sagen würde, er werde nicht mehr gebraucht, antwortete er: Nach den Parlamentswahlen im Jahr 2011 trat Lee vom Kabinettsposten zurück. Er starb am 23. März 2015 im Alter von 91 Jahren im Singapore General Hospital an den Folgen einer Lungenentzündung.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroversen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußerungen zur Demokratie und zum Islam.", "content": "Zur Debatte um die Bedeutung der Demokratie im Prozess der gesellschaftlichen Entwicklung trug Lee Kuan Yew ein besonders prägnantes Statement bei. 1962 vertrat er selbstbewusst die Meinung, als absoluter Herrscher weit bessere Entscheidungen treffen zu können als demokratische Institutionen: Weil in der Folge tatsächlich die Republik Singapur in den drei Jahrzehnten unter seiner Führung die höchsten Wachstumsraten der Welt aufwies, wird von Verfechtern „asiatischer Werte“ gerne auf Lee verwiesen. Von ihm stammt auch das Zitat: Vor dem Hintergrund der singapurischen Parlamentswahl 2011 meinte er: Die Integrationsfähigkeit des Islam in die singapurische Gesellschaft zweifelte Lee Kuan Yew in seinem bei Straits Times Press erschienenen Buch \"Hard Truths to Keep Singapore Going\" 2011 stark an: Das letzterwähnte Zitat zur Integrationsfähigkeit des Islam hat Lee jedoch kurze Zeit später selber wieder als „überholt“ zurückgezogen. Im Jahre 2011 veröffentlichte Wikileaks diplomatische Kabel, in denen kontroverse Aussagen über den Islam Lee Kuan Yew zugeordnet werden. Wikileaks zitierte Lee Kuan Yew, der den Islam als „giftige Religion“ bezeichnete. Lee relativierte die Aussage dahingehend, indem er sagte:", "section_level": 2}, {"title": "Devan Nair.", "content": "Devan Nair, der dritte Staatspräsident von Singapur vom 23. Oktober 1981 bis zum 28. März 1985, äußerte sich in einem Interview in \"Globe and Mail\", dass Lees Methoden, „seine politischen Gegner bis in ihren finanziellen Ruin zu verklagen oder sie in die Bedeutungslosigkeit zu verdrängen“, eine Außerkraftsetzung der politischen Rechte darstelle. Nair sagte auch, dass Lee „immer mehr zu einem selbstgerechten Alleswisser“ werde, umgeben von ministeriellen Strohmännern. Aufgrund derartiger Äußerungen verklagte Lee ihn und Nair reichte Gegenklage ein. Lee beantragte, die Gegenklage abzuweisen, da Nairs Gegenforderung keinerlei Grundlage habe. Jedoch lehnte ein Kammergericht Lees Antrag ab. Außerdem hielt das Gericht Lee entgegen, dass er den Prozess missbraucht habe. Nair habe auf rechtlicher Grundlage gehandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Der Fall „Far Eastern Economic Review“ (FEER).", "content": "Am 24. September 2008 befand das oberste Gericht in Singapur, dass das Magazin \"Far Eastern Economic Review\" Lee Kuan Yew und seinen Sohn, den Premierminister Lee Hsien Loong diffamiert habe. Dabei bezog sich das Gericht auf den FEER-Artikel \"Singapore’s ‘Martyr’: Chee Soon Juan\", \"(Singapurs Märtyrer: Chee Soon Juan)\": Das Gericht verurteilte das Magazin zu Schadensersatz an die Kläger, worauf es Insolvenz anmelden musste.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "In einem Statement anlässlich seines Todes bezeichnete US-Präsident Barack Obama Lee Kuan Yew als „einen Giganten der Geschichte, an den sich künftige Generationen erinnern werden als Vater des modernen Singapur und einen der großen Strategen im asiatischen Raum“. Der frühere britische Premierminister John Major würdigte ihn als „Architekten des modernen Singapur, der es von einem kleinen Inselstaat zu dem blühenden, wettbewerbsfähigen Staat gemacht hat, der es heute ist [...] Nur wenige haben ihrem Land ein besseres Erbe hinterlassen als Lee Kuan Yew, und jemanden wie ihn werden wir wohl nicht mehr sehen.“ Bereits früher hatte die ehemalige Premierministerin Margaret Thatcher geäußert, es gebe keinen Regierungschef weltweit, den sie mehr bewundere als Lee Kuan Yew – für die Klarheit seiner Überzeugungen, die Direktheit seiner Sprache und seine Vision vom Weg nach vorne. In den 1960er-Jahren hatte der damalige britische Außenminister George Brown ihn als „den verdammt besten Engländer östlich von Suez“ bezeichnet. Manfred Rist beurteilte in der \"Neue Zürcher Zeitung\" sein Wirken differenziert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Lee Kuan Yew (, Lee Kwan-Yew oder Harry Lee; geboren als Harry Lee Kuan Yew; * 16. September 1923 in Singapur; † 23. März 2015 ebenda) war ein Politiker in der Republik Singapur. Er war der erste Premierminister des Stadtstaates Singapur und übte dieses Amt von 1959 bis 1990 aus. Von 1990 bis 2004 gehörte er dem Kabinett seines Nachfolgers Goh Chok Tong als \"Senior Minister\" an. Im Kabinett seines Sohnes Lee Hsien Loong, des dritten Premierministers der Republik Singapur, war er von 2004 bis 2011 \"Minister Mentor\"; dieser Posten war speziell für ihn geschaffen worden. Nachdem seine Regierungspartei People’s Action Party (PAP) bei der Parlamentswahl 2011 das schlechteste Ergebnis seit 1963 erzielt hatte, zog sich Lee nach 52 Jahren aus der Regierung zurück.", "tgt_summary": "李光耀(1923年-9月16日-2015年-3月23日),客家人,祖籍广东梅州。李光耀长期担任新加坡共和国总理和人民行动党秘书长,对新加坡独立建国、经济腾飞、政治发展影响重大,因此被称为新加坡建国之父,也被美国《商业内幕》评为「20世纪最成功的独裁者」第二名。", "id": 1302904} {"src_title": "Harry Potter und der Halbblutprinz", "tgt_title": "哈利·波特与“混血王子”", "src_document": [{"title": "Das Buch.", "content": "Der britische Verlag \"Bloomsbury\" und der amerikanische \"Scholastic\"-Verlag haben den Roman am 16. Juli 2005 veröffentlicht. Die Originalausgabe ist mit einem Umfang von 607 Seiten kürzer als die beiden vorherigen Bände. Scholastic druckte für seine Erstauflage 10,8 Millionen Exemplare, von denen innerhalb der ersten 24 Stunden rund 6,9 Millionen Exemplare verkauft worden sind. Die deutsche Fassung erschien am 1. Oktober 2005 im Carlsen Verlag mit einer Erstauflage von zwei Millionen Exemplaren und einer Seitenzahl von 656 Seiten. Wie auch für alle anderen deutschsprachigen Harry-Potter-Bände hat Klaus Fritz für die Übersetzung gesorgt und Sabine Wilharm das Cover gestaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangssituation.", "content": "Die Wiederkehr Lord Voldemorts und seiner Todesser, die inzwischen allgegenwärtig sind, nimmt zunehmend auch auf die Welt der Muggel Einfluss. Rätselhafte Unglücke ereignen sich; Menschen verschwinden spurlos oder werden auf mysteriöse Weise getötet. Ein unheilverkündender Nebel überzieht das Land. In der Welt der Magie verbreitet sich das Gerücht über die Prophezeiung, die Harry Potter als den „Auserwählten“ beschreibt, jenen Zauberer, der allein die Macht besitzt, Lord Voldemort zu bezwingen. Aufgrund der jüngsten Ereignisse erhält der – nicht namentlich genannte – britische Premierminister Besuch von Cornelius Fudge, der ihn über die Hintergründe der aktuellen Geschehnisse informiert. Zum Ende des Gesprächs zeigt sich, dass Fudge zwischenzeitlich als Zaubereiminister abgesetzt wurde. Sein Nachfolger ist Rufus Scrimgeour, der ehemalige Chef der \"Aurorenzentrale\".", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Schwestern Narzissa Malfoy und Bellatrix Lestrange besuchen den Hogwarts-Professor Severus Snape in seinem Haus. Narzissa bittet Snape, ihren Sohn Draco bei einem geheimen Auftrag zu beschützen, dem dieser von Lord Voldemort persönlich übertragen wurde. Sie fürchtet, dass Draco diesem Auftrag nicht gewachsen ist, und nachdem es ihrem Mann Lucius nicht gelungen war, den gesamten Wortlaut der Prophezeiung um Harry und Voldemort zu erfahren, würde sich die Familie durch ein weiteres Versagen vollends den Zorn Voldemorts zuziehen. Daraufhin legt Snape einen Unbrechbaren Schwur ab, Draco zu helfen und notfalls die ihm übertragene Aufgabe an seiner Stelle zu erfüllen. Albus Dumbledore holt Harry bei den Dursleys ab und bringt ihn ins Haus der Familie Weasley, nachdem sie den ehemaligen Lehrer Horace Slughorn zur Rückkehr nach Hogwarts bewegt haben. Nach Ende der Sommerferien kehrt Harry gemeinsam mit Ron, Hermine und Ginny für sein sechstes Schuljahr nach Hogwarts zurück. Dort wurden die Sicherheitsvorkehrungen drastisch erhöht, da ein Angriff der \"Todesser\" befürchtet wird. Zum Erstaunen aller übernimmt der joviale, aber auch eigennützig agierende Horace Slughorn den Posten als Professor für \"Zaubertränke\". Professor Snape hingegen übernimmt das Fach \"Verteidigung gegen die Dunklen Künste\", wie er es sich Gerüchten zufolge schon immer ersehnt hat. Diese auf den ersten Blick negative Änderung im Lehrerkollegium stellt sich für Harry jedoch schnell als Glücksfall heraus, da es ihm nun möglich ist, Zaubertränke als UTZ-Kurs zu belegen, was eine Voraussetzung seiner Ausbildung zum Auror ist. Bei Professor Snape wäre dies nicht möglich gewesen, da er ausschließlich Schüler mit der Note (ZAG = Zaubergrad) \"Ohnegleichen\" zu seinem Kurs zuließ, Harry jedoch nur ein \"Erwartungen übertroffen\" erhalten hatte. In der ersten Schulstunde \"Zaubertränke\" erhält Harry ein gebrauchtes Lehrbuch, in dem der unbekannte \"„Halbblutprinz“\", offenbar ein ehemaliger Schüler, nützliche Zusatzanweisungen notiert hat. Mit deren Hilfe gelingt ihm die Zubereitung von Zaubertränken erstmals problemlos, was ihn schnell zu Professor Slughorns Lieblingsschüler macht. Außerdem lernt er aus dem Buch einige ihm zuvor unbekannte, nützliche Zaubersprüche, die der \"Halbblutprinz\" offenbar selbst erfunden hat. Während der folgenden Wochen berichtet der Tagesprophet über eine zunehmende Zahl von verschwundenen Personen und auch von einigen Todesfällen. Auch in Hogwarts werden Katie Bell aus dem Haus Gryffindor und Ron beinahe getötet. Panik greift zunehmend um sich. Harry gelangt schließlich zu der Überzeugung, dass Draco Malfoy hinter den Vorfällen in der Schule steckt und dabei mit Snape zusammenarbeitet, zumindest aber von diesem gedeckt wird. Er erfährt von dem \"Unbrechbaren Schwur\" Snapes und findet heraus, dass dieser Schwur denjenigen tötet, der ihm zuwiderhandelt. Bei dem Versuch, Snapes und Malfoys Pläne aufzudecken, wendet er sich auch an Remus Lupin, Arthur Weasley und schließlich an Dumbledore selbst, doch alle weisen seine Vermutungen zurück. Dumbledore besteht außerdem energisch auf der Feststellung, dass er Professor Snape trotz aller Anschuldigungen, die Harry vorbringt, weiterhin uneingeschränkt vertraut. Während Privatstunden durch Dumbledore bekommt Harry interessante Einblicke in die Lebensgeschichte und Persönlichkeit Tom Riddles, des späteren Lord Voldemort. Es werden Riddles unglückliche Kindheit in einem Waisenhaus, seine grausamen Charakterzüge, sein Streben nach Macht und seine Unfähigkeit zu persönlichen Beziehungen beleuchtet. Durch das Studium der Erinnerungen verschiedener Personen erfährt Harry mehr über die Ziele und Vorgehensweisen des jungen Riddle. Dieser hatte sich insgesamt zweimal um einen Lehrerposten in Hogwarts beworben, wurde aber beide Male abgelehnt. Daraufhin hat er den Posten des Lehrers für die \"Verteidigung gegen die Dunklen Künste\" vermutlich verhext: Jeder, der ihn seitdem annimmt, verlässt die Schule noch im selben Schuljahr, sei es tot oder lebendig. Als Dumbledore dank Harry an eine zuvor geheim gehaltene Erinnerung von Professor Slughorn herankommt, sieht er, dass Voldemort in seinem Streben nach Unsterblichkeit seine Seele in insgesamt sieben Teile aufspalten und in verschiedenen Gegenständen, sogenannten \"Horkruxen\", verstecken will. Um Voldemort endgültig besiegen zu können, müssen vorher die sechs ausgelagerten Teile gefunden und zerstört werden. Einen davon, das Tagebuch von Tom Riddle, hat Harry bereits vernichtet. Einen weiteren Horkrux, den Ring von Riddles Großvater Vorlost Gaunt, konnte Dumbledore selbst unschädlich machen. Der Schulleiter vermutet weiter, dass Riddle seine Seelenteile in wichtigen Artefakten von Slytherin, Ravenclaw, Hufflepuff und auch Gryffindor versteckt hat. Harrys Hass gegenüber Snape erreicht einen neuen Höhepunkt, als er erfährt, dass es einst Snape gewesen ist, der die Prophezeiung von Sybill Trewlaney teilweise belauscht und unverzüglich an Lord Voldemort weitergegeben hat. Snape ist somit mitverantwortlich für den Tod von Harrys Eltern. Doch Dumbledore steht gerade deshalb weiter zu Snape: Dieser sei von der Ermordung der Potters so schockiert gewesen, dass er dem Dunklen Lord daraufhin den Rücken gekehrt und sich Dumbledore angeschlossen habe. Harry und Dumbledore verlassen gemeinsam Hogwarts, um einen weiteren Horkrux – Slytherins Medaillon – zu suchen und zu zerstören. Als sie diesen tatsächlich in einer unheimlichen Höhle finden, befindet er sich auf dem Grund eines kleinen Beckens, das mit einer unbestimmten, undurchdringlichen Flüssigkeit gefüllt ist. Dumbledore beschließt, dass die Flüssigkeit getrunken werden muss und befiehlt Harry, ihm den Trank unter allen Umständen einzuflößen und alles in seiner Kraft stehende tun, damit Dumbledore weitertrinkt. Es gelingt Dumbledore, trotz furchtbarer Schmerzen, das Becken leer zu trinken. Harry nimmt die Kette an sich. Auf ihrer Flucht aus der Höhle stützt Harry den kaum noch gehfähigen Dumbledore. Sie apparieren zurück nach Hogsmeade. Als Dumbledore das \"Dunkle Mal\", das Zeichen für einen Angriff der Todesser, über Hogwarts’ Astronomieturm entdeckt, nimmt er noch einmal alle Kraft zusammen und fliegt mit Harry dorthin. Während ihrer Abwesenheit sind Voldemorts Anhänger mithilfe von Draco Malfoy unbemerkt in das Schloss eingedrungen. Auf dem Astronomieturm befiehlt Dumbledore Harry, Professor Snape zu holen. Harry, der sich unter seinem Tarnumhang versteckt auf den Weg machen will, wird plötzlich bewegungsunfähig und muss dem nachfolgenden Geschehen tatenlos zusehen. Nur Augenblicke später erscheint Draco – seinen Zauberstab gegen Dumbledore richtend – auf der Plattform. Er entwaffnet Dumbledore und eröffnet ihm, dass Voldemort ihn beauftragt hatte, ihn zu töten. Seine ersten beiden Versuche trafen versehentlich Katie und Ron. Doch er sei nunmehr entschlossen, die Sache zum Ende zu bringen, um seinen Vater in Voldemorts Augen zu rehabilitieren. Dumbledore verunsichert Draco Malfoy so sehr, dass er es nicht fertigbringt, seinen Auftrag zu vollenden. Als sich weitere Todesser einfinden, fordern sie Malfoy mit zunehmender Ungeduld auf, seine Aufgabe zu erfüllen. In dieser Situation erscheint schließlich Snape. Anstelle Dracos tötet er Dumbledore mit dem Avada-Kedavra-Fluch. Zusammen mit Draco und den anderen Todessern flieht Snape, wird dabei von Harry, dessen Bann mit Dumbledores Tod wieder gelöst ist, verfolgt und in ein Duell verwickelt. Die Zaubersprüche aus dem Buch des \"Halbblutprinzen\" kann Snape aber mühelos abwehren, da er sie selbst erfunden hat: Snape gibt sich als der \"Halbblutprinz\" zu erkennen. Seine Mutter, eine Hexe, war eine geborene Prince (engl. für \"Prinz\") und heiratete den Muggel Tobias Snape – was Severus zu einem Halbblut macht. Ihm und Draco gelingt die Flucht. Der Angriff der übrigen Todesser wird mit vereinten Kräften der Lehrerschaft, einiger Mitglieder des Phönixordens sowie der Mitglieder von „Dumbledores Armee“ knapp abgewehrt. Professor McGonagall übernimmt vorerst die Schulleitung in Hogwarts. Das laufende Schuljahr wird kurz vor seinem regulären Ende abgebrochen. Offen bleibt, ob die Schule nach den Sommerferien aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben muss. Es folgt das Begräbnis von Albus Dumbledore, bei dem sich vielerlei Personen der vorhergehenden Romane einfinden, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem von Harry und Dumbledore gefundenen Medaillon nicht um einen Horkrux, sondern um ein Imitat handelt. Das Medaillon enthält eine Nachricht, die an den \"Dunklen Lord\" gerichtet ist und besagt, dass der echte Horkrux von einem geheimnisvollen \"R. A. B.\" entwendet wurde. Dieser habe vor, das Original zu zerstören. Harry entschließt sich dazu, im nächsten Schuljahr nicht nach Hogwarts zurückzukehren. Stattdessen will er die verbleibenden \"Horkruxe\" finden und anschließend Voldemort töten. Ron und Hermine versprechen, dass sie an seiner Seite kämpfen werden. Das will Harry aber möglichst vermeiden.", "section_level": 2}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Deutscher Kinostart der Verfilmung des Romans war am 16. Juli 2009. Die Produktion hatte im Frühjahr 2007 begonnen und wurde im Herbst 2008 beendet. Am 17. Mai 2008 wurden die Dreharbeiten für den Film abgeschlossen. Ab dem 20. November 2008 sollte der Film in den britischen, US-amerikanischen und europäischen Kinos anlaufen. Warner verschob den Termin im August um acht Monate nach hinten, auf den 16. Juli 2009. Die Darsteller der Hauptfiguren in den vorhergegangenen Teilen der Filmreihe sind wieder in ihren angestammten Rollen zu sehen. Wichtige, erstmals für diesen Film zu besetzende Rollen waren die des Professor Horace Slughorn, der von Jim Broadbent verkörpert wird, Narzissa Malfoy, die von Helen McCrory dargestellt wird und Lavender Brown, die von Jessie Cave gespielt wird. Der junge Tom Riddle wird als Elfjähriger von Hero Fiennes Tiffin, einem Neffen des Voldemort-Darstellers Ralph Fiennes, und als Jugendlicher von Frank Dillane dargestellt. Das Drehbuch stammt wieder von Steven Kloves, die Regiearbeit übernimmt wie schon beim fünften Film der Reihe \"Harry Potter und der Orden des Phönix\" David Yates. Der erste Teaser-Trailer zum Film wurde am 29. Juli 2008 veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harry Potter und der Halbblutprinz (Originaltitel: \"Harry Potter and the Half-Blood Prince\") ist der sechste Band der Harry-Potter-Buchreihe von Joanne K. Rowling. Er erschien 2005 und ist mit schätzungsweise 65 Millionen verkauften Exemplaren bis heute einer der erfolgreichsten Bände der Reihe.", "tgt_summary": "《哈利波特-混血王子的背叛》(\"英语:Harry Potter and the Half-Blood Prince\")是英国作家J.K.罗琳的系列魔幻文学作品《哈利·波特》的第六集。", "id": 605570} {"src_title": "Fremdsprachenunterricht", "tgt_title": "語言教育", "src_document": [{"title": "Unterrichtsmethoden.", "content": "Im Laufe seiner Geschichte hat der Fremdsprachenunterricht folgende zentralen methodischen Konzepte hervorgebracht (chronologische Anordnung) (vgl. auch Methodengeschichte des Fremdsprachenunterrichts sowie Fremdsprachendidaktik):", "section_level": 1}, {"title": "Grammatik-Übersetzungsmethode.", "content": "Die Grammatik-Übersetzungsmethode (GÜM) entstammt dem altsprachlichen Unterricht, in dem sie vorherrschende Unterrichtsmethode ist. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war sie die an den Gymnasien, Realschulen und Hochschulen – an anderen Schulformen wurden keine Fremdsprachen unterrichtet – verwendete Methode. Sie zielte neben dem bloßen Erlernen der Fremdsprache nach dem damaligen neuhumanistischen Bildungsideal auf die allgemeine Geistesschulung der Lerner ab. Die Texte des Unterrichts bedienten sich des hochkulturellen Repertoires der Zielsprache. Neben literarischen Texten gehören oder gehörten dazu narrative Texte über wichtige Persönlichkeiten von Kunst, Literatur und Politik. Ausgangs- und ausschließliche Unterrichtssprache in der GÜM ist die Muttersprache. Die gesprochene Zielsprache spielt keine Rolle. Stattdessen wird ausschließlich die Schriftsprache eingeübt. Am Anfang steht das Erlernen der gesamten Grammatik nach einem festgelegten Curriculum. Dies geschieht durch Übersetzungen und besonders mit Hilfe von Übungssätzen (Lückensätzen), die auf die jeweilige grammatische Unterrichtseinheit zugeschnitten sind. Nach dem Erlernen der Grammatik wird Lektüre und Übersetzung zielsprachlicher (literarischer) Texte betrieben. Lerntheoretischer Hintergrund ist eine starke kognitive Orientierung. Hauptvorteil der GÜM ist die gute kognitive Durchdringung des Stoffes und die gute Vermittlung von Grammatik und Schriftsprachbeherrschung. Dem gegenüber steht insbesondere, dass die Sprechfertigkeit wegen der Vernachlässigung der Kommunikation mit Menschen nicht geübt wird. Historisch führte dies auch in einer Debatte um die Ausrichtung des Fremdsprachenunterrichts seit Beginn der 1880er zur Ablösung der GÜM durch andere Methoden (Viëtors „Direkte Methode“ und sukzessive deren Nachfolger), da das zunehmend nach außen orientierte deutsche Kaiserreich im imperialistischen Zeitalter dringenden Bedarf an kompetenten Sprechern neuer Sprachen entwickelte und sich die GÜM darin unterlegen zeigte.", "section_level": 2}, {"title": "Behavioristische Methoden.", "content": "Zu den behavioristischen Methoden zählen die Audiolinguale Methode und die audiovisuelle Methode. Die Inhalte bestehen zumeist aus Dialogen über Alltagssituationen. Als Sprachebene gilt die gesprochene, die Dialogsprache, wobei stets Einsprachigkeit vorherrscht. Die Übungen beinhalten Satzmusterübungen (Pattern-Drills) und Situationsspiele.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunikative Methoden.", "content": "In Deutschland wurde sie durch den Fremdsprachendidaktiker Hans-Eberhard Piepho eingeleitet (vgl. Kommunikative Wende). Die textlichen Inhalte dieser Methode sollen Konflikte aufzeigen, die die Sprachschüler zu persönlichen Stellungnahmen anregen. Die Sprachproduktion besitzt Vorrang gegenüber der Sprachkorrektheit, Fehler werden akzeptiert. Bei den Übungen wird der Lernende aufgefordert, seine Meinung zu äußern.", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktivistische Grundsätze.", "content": "Hier steht das eigenaktive „Lernen“ der Schüler im Vordergrund, nicht die lehrerseitige „Instruktion.“ Das heißt, die Aufgabe der Lehrperson ist es nicht zu „lehren“, sondern „Lernen“ zu ermöglichen und zu erleichtern. (Vgl. hierzu ausführlicher Lernorientierung (Fremdsprachenunterricht).) Der Unterricht ist handlungsorientiert und die Inhalte sind nahe an der Schülerwirklichkeit. Sie sollen den Schüler anregen, sich selbst Wissen beizubringen (zum Beispiel im Rahmen von Projekten). Die Sprachebene ist so breit wie möglich. Variationen werden akzeptiert. Bei den Übungen steht die Sprachproduktion im Mittelpunkt.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwärtige Entwicklungen.", "content": "Die neueren Lehrpläne und Lehrmaterialien zeigen eine Schwerpunktlegung auf folgende Aspekte:", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Unterrichtsarrangements.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bilingualer Unterricht.", "content": "In einigen Ländern wird der Unterricht gänzlich in der zu lernenden Sprache abgehalten. Seit den 1960er und 1970erJahren wurden in Mittel- und Osteuropa (auch in Deutschland) zweisprachige Schulen für besonders gute Schüler eingerichtet. Abgesehen von Sprachen wurde jedes Fach in der Fremdsprache gelehrt. Ab den 1990er Jahren wurde dieses System für alle geöffnet, allerdings müssen Schüler in einigen Ländern noch Eingangstests bestehen. Zur selben Zeit richteten Belgien (französischer Teil), Frankreich, Niederlande, Österreich und Finnland ebenfalls bilinguale Schulen ein.", "section_level": 3}, {"title": "Situation in einzelnen Ländern.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Union.", "content": "1995 publizierte die Europäische Kommission im Weißbuch \"Lehren und Lernen – Auf dem Weg zur kognitiven Gesellschaft\" die Empfehlung, dass jeder Schüler in zwei Sprachen der Union ausgebildet sein solle. Auf dem Lissabonner Gipfel von 2000 wurde die Beherrschung von (Fremd)sprachen als eine von fünf Schlüsselqualifikationen angesehen. Tatsächlich ist der Fremdsprachenunterricht bereits seit 1974 in allen Mitgliedsstaaten (bis auf Irland und das Vereinigte Königreich, abgesehen von Schottland) der Europäischen Gemeinschaft verpflichtend. Seit 1998 lernen nahezu alle Kinder in den Mitgliedsstaaten zumindest eine Fremdsprache. In Irland wird neben Englisch auch Irisch (Irisch-Gälisch) im Unterricht gelehrt, welches für die überwiegende Mehrheit der Schüler ebenfalls eine Fremdsprache ist, da es im Land nur von einer kleinen, regionalen Minderheit im Alltag gesprochen wird. Außerhalb Irlands wird Irisch so gut wie gar nicht gesprochen. Mindestens zwei Fremdsprachen werden verpflichtend gelehrt in Belgien (flämischer Teil), Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Schweden, Slowenien, der Slowakei und der Republik Zypern. Im europäischen Durchschnitt lernen europäische Kinder drei bis vier Stunden in der Woche Fremdsprachen. Normalerweise beginnen die Schulen die Sprachausbildung am Ende der Grund- bzw. Primarschule, in Malta, Luxemburg und Norwegen sowie in einigen deutschen Bundesländern allerdings bereits ab der ersten Klasse. Englisch ist die häufigste Fremdsprache in der EU. 93 % aller Kinder lernen sie, meist zu Beginn der weiterführenden Schulen; noch höher ist diese Zahl in der Sekundarstufe II. Französisch wird ab der Sekundarstufe I an 33 % aller Kinder in der EU vermittelt, mit Ausnahme von Slowenien. In der Sekundarstufe II fällt diese Zahl auf 28 %. Deutsch wird ebenfalls in nahezu allen EU-Ländern gelehrt. Etwa 13 % aller Schüler in der EU lernen Deutsch als Fremdsprache in der Sek I, etwa 20 % in der Sek II. Trotz des hohen Unterrichtsangebots an den Schulen beherrschen generell weniger Erwachsene eine Fremdsprache, als es anzunehmen wäre. Dies trifft besonders auf Einwohner von Großbritannien zu: Eine Umfrage im Jahr 2004 zeigte, dass nur einer von 10 britischen Arbeitern eine Fremdsprache konnte, und nur etwa 5 % aller Befragten konnten in einer beliebigen Fremdsprache bis 20 zählen. 80 % meinten allerdings, dass sie auch im Ausland arbeiten könnten, da schließlich jeder Englisch spräche. Eine ältere Umfrage der Europäischen Kommission (2001) zeigte, dass 65,9 % der Einwohner Großbritanniens sich nur in ihrer Muttersprache verständigen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Nachdem das Gymnasium in Deutschland bis 1834 aus der Lateinschule hervorgegangen war, bildete sich in seinem Lehrplan die Fremdsprachenreihenfolge Latein, Altgriechisch und als dritte Fremdsprache Französisch heraus. In Seminarschulen, welche ihre Schüler auf die Priesterlaufbahn vorbereiten sollten, ersetzte Hebräisch das Französische. In den Jahrzehnten bis 1900, in denen das Realgymnasium und die Oberrealschule als zum Abitur hinführende Schultypen entstanden, wurde auf diesen Schularten eine Hinwendung zu den gesprochenen Sprachen vollzogen. Im Realgymnasium wurden Latein, Englisch und Französisch unterrichtet. Die Oberrealschulen brachten den Schülern Englisch und Französisch bei. Die fehlende dritte Fremdsprache wurde durch einen höheren mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichtsschwerpunkt ausgeglichen. Ab dem Jahre 1964 wurde durch das Hamburger Abkommen in den neu gebildeten Hauptschulen ab der 5. Klasse Englisch unterrichtet. In einigen deutschen Staaten war eine Fremdsprache an Volksschulen schon vorher Teil des Lehrplans. In Hamburg wurde z. B. seit 1870 Englisch für alle Volksschüler verpflichtend an Volksschulen unterrichtet. Bis in die neunziger Jahre wurde die erste Fremdsprache (überwiegend Englisch) in deutschen Schulen ab der fünften Klasse unterrichtet. Lediglich das Saarland bot ab der dritten Klasse Französisch-Unterricht an. In Sachsen gibt es bereits seit 1995 ab der dritten Klasse einen einstündigen Fremdsprachenunterricht. Im Schuljahr 1998/99 wurde mit der Einführung des Englisch-Unterrichts ab der dritten Klasse in Hamburg begonnen. Seit dem Schuljahr 2004/05 wird Englischunterricht flächendeckend in den Grundschulen aller Bundesländer angeboten. In neun von 16 Bundesländern werden Französisch und Italienisch angeboten. In Baden-Württemberg ist entlang der Grenze zu Frankreich Französischunterricht, im Rest des Landes Englischunterricht bereits ab der ersten Klasse Pflicht. Ein neuer Trend geht dahin, als zweite Fremdsprache Spanisch zu lernen: Während die Zahl der Lernenden im Fach Französisch zurückgeht, erhöht sich die Zahl der Schüler für das Spanische. In Hamburg etwa lernten 2010 34 % der Schüler Spanisch und 42 % Französisch. 2018 hat sich in Hamburg das Blatt zugunsten des Spanischen gewendet. Während die Nachfrage nach Schüleraustausch mit dem Nachbarland zurückgeht, zeigt sich eine Knappheit an Spanischlehrern. In Schleswig-Holstein findet teilweise Dänischunterricht statt, in Niedersachsen und NRW Niederländischunterricht, in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern findet in Grenznähe Polnischunterricht statt. Auch Berlin hat einige Angebote in dieser Sprache. In Thüringen wird an einigen Schulen Russisch als erste Fremdsprache angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In der Monarchie wurde erstmals in den 1805 geschaffenen Realschulen eine lebende Fremdsprache unterrichtet, es war dies eine Sprache eines üblichen Handelspartners. Oft war es so, dass Realschulen in den Kronländern als deutsche Schulen geführt wurden, wodurch für Schüler nichtdeutscher Muttersprache bereits die Unterrichtssprache eine Fremdsprache war. Vereinzelt gab es auch Realschulen mit der jeweiligen Landessprache als die Unterrichtssprache, wo stets Deutschunterricht Im Rahmen der lebenden Fremdsprache erteilt wurde. Das Realschulwesen wurde 1849 ausgebaut und der Fremdsprachenunterricht gefestigt. Im Gymnasium dagegen wurde Latein und Griechisch unterrichtet, aber keine lebende Fremdsprache. Mit dem Zusammenbruch der Monarchie wurde in den Realschulen weiterhin eine Sprache eines Handelspartners, meist Italienisch oder Tschechisch, aber auch Latein oder später Französisch und fallweise auch Englisch unterrichtet. Erst in der nationalsozialistischen Ära wurde Englisch als Pflichtfach eingeführt. Auch in der Oberstufe des Gymnasiums wurde Englischunterricht erteilt, während in der Unterstufe weiter Latein und Griechisch vorherrschten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Englisch und/oder die Sprache der Besatzungsmacht als Fremdsprache unterrichtet und nach 1955 Englisch zum Pflichtfach ab der 5. Schulstufe der Hauptschule (A-Zug), der Realgymnasien und der Gymnasien. Zweite Sprache war Latein. Heute beginnt in Österreich der Unterricht in der lebenden Fremdsprache bereits in der Volksschule, wo ab der ersten Klasse eine verbindliche Übung (ohne Benotung) verpflichtend ist. Es wird zu 98 % Englisch unterrichtet, es kann aber auch Französisch, Italienisch, Kroatisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch oder Ungarisch sein. In der Sekundarstufe (Neue Mittelschule oder Gymnasium) wird Englisch als „Erste Lebende Fremdsprache“ zum Schularbeitsfach, je nach Schwerpunkt kann in der 7. Schulstufe (3. Klasse) eine weitere Sprache gewählt werden oder verpflichtend in der 9. Schulstufe (5. Klasse). In Österreich wurde traditionell Latein gewählt, das aber zunehmend von Französisch oder jüngst auch durch Spanisch oder Italienisch verdrängt wird, wobei hier je nach Schule vielfältige Kombinationen möglich sind. In nurmehr wenigen Schulen kann man ab der 7. Schulstufe Latein und ab der 9. Schulstufe Altgriechisch wählen.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "In den USA werden Fremdsprachen an den Schulen (vor allem an den \"Middle Schools\" und High Schools), an den Colleges und in weiteren Einrichtungen wie z. B. Kulturzentren gelehrt. Während Fremdsprachenprogramme an öffentlichen Grundschulen noch die Ausnahme sind, gehören sie in privaten \"Day Care Centers\" zunehmend zum Angebot (v. a. Spanisch). Sehr populär sind in den USA auch kommerzielle Sprachlernprogramme für den Hausgebrauch, wie das auf Audio-CDs basierende Pimsleur-System oder die Lernsoftware von \"Rosetta Stone\" und \"Rocket Languages\".", "section_level": 2}, {"title": "Polen.", "content": "In Polen ist eine Fremdsprache ab der 4. Klasse Pflicht, in der Regel ist dies Englisch. Im Schuljahr 2008/2009 lernten 83 % der polnischen Grundschüler und 79 % der polnischen Mittelschüler Englisch. An den weiterführenden Schulen (etwa Liceum) wählen 95 % der Schüler Englisch als erste Fremdsprache. An zweiter Stelle folgt Deutsch, wobei das Interesse seit 2005 zurückgeht. 2010 lernten über 60 % der Schüler Deutsch. Während Deutsch vermehrt im Westen gelernt wird, findet Russisch eher im Osten Polens Interessenten. Die Bedeutung von Russisch ist seit der Abschaffung als verpflichtende Erstsprache im Jahr 1991 stark zurückgegangen. Etwa 10,1 % der Schulen bieten Russisch als Fremdsprache an. Französisch wird von 6,2 % der Schulen angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "In Frankreich wird zumeist Englisch als erste Fremdsprache gelehrt. In Grenzregionen kann auch die Sprache des Nachbarlandes erste Fremdsprache sein. Der Fremdsprachenunterricht beginnt bereits im Collège. Die Grundlagen der zweiten Fremdsprache werden dort ebenfalls gelehrt, bevor sie im Lycée vertieft werden. Die zweite Fremdsprache ist zumeist Spanisch (44,2 Prozent), gefolgt von Deutsch (15,3 Prozent), Latein und Italienisch. Am Lycée können auch dritte Fremdsprachen erlernt werden. Es besteht dort ebenfalls die Möglichkeit, die erste oder zweite Fremdsprache vertiefend zu lernen. Hierfür werden Intensivkurse mit mündlichem Schwerpunkt angeboten (etwa sog. \"Anglais Renforcé\"). Hierbei zu beachten ist jedoch, dass Latein in Frankreich nicht als Fremdsprache, sondern (weil Französisch von Latein abstammt und Latein tot ist) als Sonderform gesehen und daher nicht miteinbezogen wird.", "section_level": 2}, {"title": "China.", "content": "In China ist Englisch die erste Fremdsprache in der Grundschule. Später folgen andere Sprachen wie zum Beispiel Deutsch und Japanisch. Die Schüler müssen viele Prüfungen ablegen: Darstellung der Prüfungen auf Chinesisch: 中国国内主要英语考试分类", "section_level": 2}], "src_summary": "Fremdsprachenunterricht bezeichnet das Lehren und das Erlernen einer Sprache, die nicht zu der/den Muttersprache(n) gehört, in Bildungsinstitutionen oder im Privatunterricht.", "tgt_summary": "语言教育,泛指任何语言的教导行为与学习行为。其内容涵盖文字形态、语音、语汇、语法、听解、会话、阅读与写作等。一般人提起语言教育的时多半会联想为外语的教学。", "id": 2093179} {"src_title": "Hainschwebfliege", "tgt_title": "细扁食蚜蝇", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Fliegen haben eine Körperlänge von 7 bis 12 Millimeter und haben einen etwas langgestreckten und schlanken Körperbau. Das Gesicht ist gelb, die Stirn ist grau, über den braunen Fühlern dunkler grau bestäubt. Das dunkel grünlich schimmernde Mesonotum trägt drei hellgraue Längslinien. Am Hinterleib befinden sich am zweiten Segment zwei gelbe Flecken, am dritten und vierten Segment breite, schwarze Hinterrandsäume und mittig schmale, mittig eingekerbte schwarze Linien. Durch diese „schnurrbartähnliche“ Hinterleibszeichnung ist die Art gut von anderen Schwebfliegenarten zu unterscheiden. Die Seitenränder des Hinterleibs sind seitlich nach unten geschlagen und von oben gesehen nicht sichtbar. Die Facettenaugen der Weibchen sind schmal getrennt. Auffallend ist vor allem die Bates’sche Mimikry zur Wespe.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Lebensraum.", "content": "Die Art ist in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Sie zählt in Mitteleuropa zu den häufigsten Schwebfliegenarten und ist in vielen verschiedenen Lebensräumen zu beobachten. Die Flugzeit ist von März bis Oktober. Begattete Weibchen können überwintern und sind deswegen manchmal an warmen Wintertagen zu beobachten. Die meisten Tiere, insbesondere die Weibchen der Wanderart fliegen jedoch über die Alpen oder die Pyrenäen in den Süden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Imagines sind starke Blütenbesucher und sind nahezu auf allen Blüten zu finden. Auf einzelnen Doldenblütenständen finden sich häufig bis zu 10 Individuen. Die Larven ernähren sich räuberisch von Blattläusen und insbesondere bei Knappheit ersterer auch von Blattwespenlarven. Die begatteten Schwebfliegenweibchen überwintern.", "section_level": 1}, {"title": "Das Wanderverhalten der Hainschwebfliege.", "content": "\"Episyrphus balteatus\" gehört zu den Wanderinsekten und führt gerichtete saisonale Wanderungen durch. Diese führen im Herbst von Mitteleuropa nach Süden und Südwesten in die Mittelmeerregion. Die Hainschwebfliege überquert dabei die Pässe der Mittelgebirge, der Pyrenäen und der Alpen. Im Frühjahr erfolgt der Zug in entgegengesetzter Richtung. Die Hainschwebfliege zieht unter Nutzung günstiger und Vermeidung ungünstiger Winde. Sie weist dabei ein ähnliches Verhalten auf wie ziehende Tagfalter und Vögel. Der Zug der Hainschwebfliege nach Süden findet in geringen Höhen – und somit für das Auge sichtbar – nur bei Gegenwind und am Gebirgsanstieg statt. Die Schwebfliegen suchen dadurch unfavorable Luftströmungen zu unterfliegen. Bei Rückenwinden zieht die Hainschwebfliege in großen Höhen über die deutschen Mittelgebirge. Über der Schwäbischen Alb etwa wurde mit Spezialoptik starker Schwebfliegenzug noch in Höhen von 1000–1400 Metern über Grund festgestellt (in bis zu 2000 Metern Meereshöhe). Noch bis in große Höhen wurden dabei auch Vögel beobachtet, die dort ziehende Schwebfliegen jagten. An der Forschungsstation Randecker Maar auf der Schwäbischen Alb werden die Wanderungen von Schwebfliegen (darunter auch die Hainschwebfliege) seit 1970 dokumentiert und die Tiere mit Hilfe von Reusen erfasst, bestimmt und gezählt. Dabei wurde in den vergangenen Jahren ein starker Rückgang in den Zahlen erfasster Tiere festgestellt. Die Forscher führen diesen auf den Einsatz von Giftstoffen in der Landwirtschaft zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hainschwebfliege (\"Episyrphus balteatus\"), auch bekannt als Wander- oder Winterschwebfliege, ist eine Art der Familie der Schwebfliegen (Syrphidae). 2004 wurde sie zum Insekt des Jahres in Deutschland gewählt.", "tgt_summary": "细扁食蚜蝇(学名:),又名黑纹食蚜蝇、佩带蚜蝇,是较为细小的食蚜蝇,广泛分布在各大洲中。牠们的外观拟态成较为危险的黄蜂,但本身不具攻击性。牠们的下腹表面有橙黑间。第三及第四背板有黑间,胸部有暗淡的灰带。身长约10-11mm。", "id": 1580523} {"src_title": "Todesstrafe in den Vereinigten Staaten", "tgt_title": "美国死刑制度", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die britischen Kolonien in Nordamerika verhängten bereits kurz nach ihrer Gründung die Todesstrafe. Die erste bekannte Hinrichtung war 1608 die von Kapitän George Kendall, der wegen Spionage für Spanien verurteilt worden war. Die erste Frau wurde 1632 hingerichtet. Bis in die 1990er Jahre waren weniger als drei Prozent der Hingerichteten weiblich. Seit Beginn der amerikanischen Kolonialzeit bis 1996 wurden etwa 20.000 Menschen hingerichtet, davon 400 Frauen, von denen wiederum 27 der Hexerei für schuldig befunden worden waren. Ab 1834 begann man, Hinrichtungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu vollstrecken. Die letzte öffentliche Hinrichtung fand am 14. August 1936 in Owensboro (Kentucky) statt, als der 22-jährige Afroamerikaner Rainey Bethea vor etwa 20.000 Zuschauern gehängt wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Wisconsin und Michigan die Todesstrafe abgeschafft. 1888 wurde der elektrische Stuhl anstelle der bisherigen Methoden des Erschießens und Hängens eingeführt. Von 1924 an gab es in einigen Bundesstaaten als weitere „moderne“ Vollstreckungsmethode die Gaskammer. Im 20. Jahrhundert gab es mehrere Fälle mit politischem Hintergrund, die großes Aufsehen erregten und die Öffentlichkeit polarisierten, zum Beispiel die Todesurteile gegen Sacco und Vanzetti sowie gegen das Ehepaar Ethel und Julius Rosenberg. 1935 wurden in den USA 199 Menschen hingerichtet, mehr als in jedem anderen Jahr. Im Jahr 1944 wurde mit dem 14-jährigen George Stinney der jüngste Mensch in den USA seit Beginn des 20. Jahrhunderts exekutiert. Sein Todesurteil wurde postum 2014 wegen Verfahrensfehlern für ungültig erklärt. Um das Jahr 1960 tendierte die öffentliche Einstellung allmählich gegen die Todesstrafe. Viele verbündete Nationen hatten die Todesstrafe entweder ganz abgeschafft oder eingeschränkt, und auch in den Vereinigten Staaten verminderte sich die Zahl der Hinrichtungen. In den Jahren um 1940 fanden noch 1289 Hinrichtungen statt, zehn Jahre später waren es noch 715, und die Zahl fiel weiter auf 191 von 1960 bis 1967. Laut einer Umfrage im Jahre 1966 befürworteten zu dieser Zeit nur noch 42 Prozent der amerikanischen Bevölkerung die Todesstrafe. Es wurde diskutiert, ob Menschen willkürlich zum Tode verurteilt werden durften. Nach der Hinrichtung von Luis Jose Monge in der Gaskammer des Staates Colorado am 2. Juni 1967 kam es zu einem", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Situation.", "content": "Seit der erneuten Einführung der Todesstrafe 1976 wurde diese in 21 von 50 Bundesstaaten und im District of Columbia wieder abgeschafft, zuletzt in New Hampshire im Mai 2019. In mehreren Bundesstaaten wird sie nicht mehr vollstreckt. Doch können Bundesgerichte auch in Bundesstaaten, die selbst die Todesstrafe abgeschafft haben, in Fällen, in denen bundesweit geltende Strafbestimmungen anwendbar sind \"(federal crimes)\", die Todesstrafe verhängen, so zuletzt 2015 in Boston (Massachusetts) gegen Dschochar Zarnajew wegen des Anschlags auf den Boston-Marathon. Auch der Bombenattentäter von Oklahoma City, Timothy McVeigh, wurde durch ein Bundesgericht verurteilt. 2015 wurden 28 Menschen in den USA hingerichtet, 85 Prozent davon in den drei Bundesstaaten Texas (13, 46 %), Missouri (6) und Georgia (5). Das ist der niedrigste Wert seit 1991, als 14 Menschen hingerichtet worden waren. Die Zahl der verhängten Todesurteile ist ebenfalls gesunken auf 49 (2014 waren es noch 73). Sechs zum Tode Verurteilte sind 2015 für unschuldig erklärt worden. 2014 wurden 35 Menschen in den USA hingerichtet, davon 80 Prozent in Texas (10), Missouri (10) und Florida (8). 2014 wurden in Texas elf Todesurteile verhängt (34 waren es durchschnittlich in den 1990er Jahren), in Virginia (wie auch 2013) gar keines (6 in den 1990er Jahren), 14 Menschen wurden in Kalifornien, 11 in Florida zum Tode verurteilt. Von 2005 bis 2015 haben 26 Bundesstaaten die Todesstrafe mindestens einmal vollstreckt, von 2011 bis 2015 waren es noch 14. Im Jahre 2013 waren es neun, 2014 sieben und 2015 noch sechs Bundesstaaten, die Todesurteile vollstreckt haben. Dabei haben Texas (84), Oklahoma (21) und Florida (23) von 2010 bis 2015 die Todesstrafe durchgehend angewendet, Ohio (20) und Arizona (14) von 2010 bis 2014. Auch Missouri (19), Georgia (14), Alabama (12) und Mississippi (11) haben im Zeitraum von 2010 bis 2015 relativ viele Urteile vollstreckt. Am 16. April 2008 entschied der Oberste Gerichtshof im Fall Baze v. Rees grundsätzlich über die Zulässigkeit der Hinrichtung mittels tödlicher Injektion und erklärte sie für verfassungskonform. Die Kläger, zwei Todeskandidaten aus Kentucky, hatten geltend gemacht, diese sei eine „grausame und ungewöhnliche Bestrafung“ und verstoße somit gegen den achten Zusatzartikel (Amendment) der Verfassung der Vereinigten Staaten. Obwohl die Todesstrafe als solche nicht zur Entscheidung stand, fand das Verfahren angesichts der Tatsache, dass die Giftspritze in 37 von 38 Bundesstaaten, welche die Todesstrafe vollstrecken, als Haupthinrichtungsmethode angewandt wird, große Beachtung und löste auch eine Debatte über andere Methoden aus. Nachdem der Supreme Court im September 2007 entschieden hatte, dass er sich des Falles annehmen wird, wurden alle Hinrichtungen in den USA ausgesetzt. Nach der Entscheidung wurden sie wiederaufgenommen, zuerst am 6. Mai 2008 in Georgia mit der Vollstreckung des Todesurteils gegen William Earl Lynd. Im März 2013 hob ein Berufungsgericht in San Francisco die am 18. Januar 1991 verhängte Todesstrafe gegen Debra Milke auf. Milke war dafür verurteilt worden, 1989 zwei Männer angestiftet zu haben, ihren vier Jahre alten Sohn zu erschießen; sie hatte immer ihre Unschuld beteuert. Der Berufungsrichter sprach von einem „besorgniserregenden Fall“. Milke habe damals keinen fairen Prozess erhalten. Der Hauptzeuge, ein Ermittler der Polizei, sei für Falschaussagen unter Eid und anderes Fehlverhalten bekannt gewesen. Die Anwendung der Todesstrafe ist kaum geregelt und daher stark abhängig von speziellen Einflüssen. Die Person des Staatsanwalts ist der entscheidende Faktor: Nur fünf von rund 2400 Staatsanwaltschaften haben zusammen 440 Mal eine Verurteilung zum Tode erwirkt, etwa 15 % aller Verurteilten, die Ende 2015 auf ihre Hinrichtung warteten. Führend ist die Leitende Staatsanwältin Lynne Abraham in Philadelphia mit 108 Verurteilungen in 18 Jahren Tätigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Situation in einzelnen Bundesstaaten, Territorien oder Außengebieten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alabama.", "content": "Die erste Hinrichtung in Alabama fand 1812 statt. Bis zur Einführung des elektrischen Stuhls 1927 war Erhängen die gebräuchlichste Hinrichtungsmethode. Nach dem Ablauf des seit 1967 geltenden landesweiten Moratoriums wurde die Todesstrafe 1976 in Alabama wieder eingeführt und die Hinrichtungen 1983 wiederaufgenommen. Die bislang letzte Hinrichtung fand im Oktober 2017", "section_level": 2}, {"title": "Alaska.", "content": "Zwischen dem Kauf Alaskas 1867 und dem Jahr 1899 gab es nur sieben dokumentierte Hinrichtungen. Zwischen 1900 und 1957 wurden acht weitere", "section_level": 2}, {"title": "Arizona.", "content": "1973 legte Arizona die rechtlichen Grundlagen zur Wiedereinführung der Todesstrafe. Am 6. April 1992 fand die erste Hinrichtung statt. Am 15. November 1992 wurde die Giftspritze zur einzigen Hinrichtungsmethode erklärt. Wer vor diesem Datum verurteilt wurde, konnte allerdings zwischen der Giftspritze und der Gaskammer wählen. Zwischen 1992 und 2014 wurde die", "section_level": 2}, {"title": "Arkansas.", "content": "Als 1967 ein landesweites Moratorium verhängt wurde, begnadigte Gouverneur Winthrop Rockefeller alle 15 damals zum Tode Verurteilten. 1973 wurde die", "section_level": 2}, {"title": "Colorado.", "content": "Seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den Vereinigten Staaten 1976 wurde diese in Colorado bislang nur einmal angewandt (1997). 2009 wurde ein Gesetzentwurf eingebracht, der die Todesstrafe in Colorado vollständig abschaffen sollte. Er wurde mit knapper Mehrheit im Repräsentantenhaus angenommen, anschließend", "section_level": 2}, {"title": "Connecticut.", "content": "Der Gouverneur von Connecticut hat kein Begnadigungsrecht. Am 13. Mai 2005 fand die erste Vollstreckung eines Todesurteils seit 1960 statt. Damals war Joseph Taborsky noch auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet worden. Es handelte sich um den Serienmörder Michael Bruce Ross, einen sogenannten „freiwilligen“ Todeskandidaten, der nach 18 Jahren in der Todeszelle auf weitere ihm noch zustehende Rechtsmittel verzichtet hatte. In den letzten Tagen vor seiner Hinrichtung wurden durch die ehemaligen Pflichtverteidiger mehrere vergebliche Versuche gemacht, die Hinrichtung gerichtlich verhindern zu lassen. Ihre Argumentation lautete, dass Ross wegen seines Verzichts auf Rechtsmittel möglicherweise", "section_level": 2}, {"title": "Delaware.", "content": "Im Mai 2015 scheiterte im Justizausschuss mit knapper Mehrheit ein Gesetzentwurf, der die Abschaffung der Todesstrafe in Delaware vorsah. Im August 2016 erklärte das höchste Gericht Delawares, dass die Todesstrafe in der jetzigen Form verfassungswidrig ist. Nur bei Einstimmigkeit der Jury sei die Todesstrafe verfassungskonform. Der Delaware Supreme Court entschied", "section_level": 2}, {"title": "Florida.", "content": "Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe wurden in Florida 95 Menschen im Florida State Prison hingerichtet. Bis 1999 wurden Hinrichtungen ausschließlich durch den elektrischen Stuhl ausgeführt. Nach der Umstellung auf die tödliche Injektion als Primärmethode blieb der elektrische Stuhl zwar als Sekundärmethode bestehen, wurde seitdem aber nicht mehr genutzt. Seit März 2016 ist eine 10:2 Mehrheit der Jury für die Verhängung der Todesstrafe nötig. Die vorher ausreichende einfache Mehrheit der Jury war vom Obersten Gerichtshof in Washington für verfassungswidrig erklärt worden. Im Anschluss an eine Hinrichtung, bei der eine zweite Injektion erforderlich", "section_level": 2}, {"title": "Georgia.", "content": "Am 21. September 2011 wurde nach etwa 20 Jahren in der Todeszelle der Afroamerikaner Troy Davis mit einer Giftspritze hingerichtet. Er", "section_level": 2}, {"title": "Hawaii.", "content": "Im 19. und frühen 20. Jahrhundert gab es in Hawaii insgesamt 49 Hinrichtungen. Fast alle Todesurteile wurden für Angehörige von Minderheiten (Polynesier, Chinesen, Japaner", "section_level": 2}, {"title": "Idaho.", "content": "Die Todesstrafe wurde 1864 in Idaho eingeführt und wird bis heute angewandt. Nach dem landesweiten Moratorium", "section_level": 2}, {"title": "Illinois.", "content": "Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der \"Chicago Tribune\" voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen", "section_level": 2}, {"title": "Indiana.", "content": "Indiana gehört zu den Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe mittels Injektion vollstreckt wird. Bei der Hinrichtung von Tommie Smith 1997 konnte das Gefängnispersonal keine geeignete Vene finden, so dass ein Arzt hinzugezogen", "section_level": 2}, {"title": "Iowa.", "content": "In der Geschichte Iowas gab es 46 Hinrichtungen, davon 43 wegen Mord und drei wegen Vergewaltigung. Alle Getöteten waren Männer. 1872 wurde die Todesstrafe erstmals abgeschafft, aber bereits", "section_level": 2}, {"title": "Kalifornien.", "content": "Nach geltendem Recht konnten zum Tode verurteilte Straftäter nach § 3604 (a) des Strafgesetzbuchs von Kalifornien (California Penal Code) zwischen einer intravenösen Giftinjektion oder Vergiftung durch Gas wählen. Hatten sie nach 10 Tagen keine Entscheidung getroffen, erfolgte die Hinrichtung durch eine Giftinjektion. Im März 2019 setzte der demokratische Gouverneur Gavin Newsom die Todesstrafe per Dekret aus. Nachdem es drei Jahre lang keine Hinrichtungen gab, wurde am 19. Januar 2005 das Todesurteil gegen Donald Jay Beardslee für einen 1981 begangenen Doppelmord vollstreckt. Ein Gnadengesuch, das auf eine psychische Erkrankung aufgrund eines Gehirnschadens hinwies, wurde von Gouverneur Arnold Schwarzenegger abgelehnt; ebenso die zwei Gnadengesuche des wegen vierfachen Mordes verurteilten Stanley Williams, der Bücher gegen Drogen und Bandenkriminalität für Jugendliche verfasste und", "section_level": 2}, {"title": "Kansas.", "content": "Nach dem zeitweiligen Hinrichtungsstopp gab es ab 1976 in Kansas mehrere Versuche, die Todesstrafe wieder einzuführen. Entsprechende Gesetzentwürfe scheiterten aber 1979, 1980, 1981 und 1985 am Veto des demokratischen Gouverneurs John W. Carlin. Erst ein fünfter Entwurf wurde 1994 durch die Zustimmung von Carlins Nachfolgerin und Parteikollegin Joan Finney wirksam. Kansas war damit der bislang vorletzte Bundesstaat, der die Todesstrafe", "section_level": 2}, {"title": "Kentucky.", "content": "Die letzte Hinrichtung in Kentucky fand 2008 statt. Seit 1976", "section_level": 2}, {"title": "Louisiana.", "content": "Seit Wiedereinführung der Todesstrafe am 2. Juli 1973 wurden 27 Personen hingerichtet, 18 davon vor 1990. Seitdem gab es höchstens eine Hinrichtung pro Jahr, zuletzt im Jahre 2010. Einzige Hinrichtungsmethode ist die tödliche Injektion. Der Gouverneur kann ein Todesurteil nur mit einer", "section_level": 2}, {"title": "Maine.", "content": "Die erste Hinrichtung in Maine fand 1644 statt. 1876 schaffte Maine nach Michigan und Wisconsin als dritter Bundesstaat die Todesstrafe ab. 1883 wurde sie aber kurzzeitig wieder eingeführt. 1885 wurde an Daniel Wilkinson das letzte Todesurteil vollstreckt. Wegen der schlechten Durchführung der Hinrichtung erlitt", "section_level": 2}, {"title": "Maryland.", "content": "Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe wurden fünf Hinrichtungen mittels tödlicher Injektion vollstreckt, die letzte am 5. Dezember 2005. 2013 schaffte Maryland als 18. Staat die Todesstrafe ab. Im März 2013 stimmten der Senat und das Abgeordnetenhaus für die Abschaffung der Todesstrafe.", "section_level": 2}, {"title": "Massachusetts.", "content": "Internationales Aufsehen erregte die Hinrichtung von Ferdinando „Nicola“ Sacco und Bartolomeo Vanzetti am 23. August 1927 in Charlestown. Sie waren in einem umstrittenen Prozess", "section_level": 2}, {"title": "Michigan.", "content": "Seit der ersten europäischen Besiedelung im 17. Jahrhundert haben in Michigan lediglich 13 Hinrichtungen stattgefunden, davon sechs nach der Errichtung des Michigan-Territoriums im Jahr 1805 und keine nachdem Michigan 1837 als Bundesstaat aufgenommen wurde. 1847 war Michigan", "section_level": 2}, {"title": "Minnesota.", "content": "Die genaue Zahl der in Minnesota vollstreckten Hinrichtungen ist unbekannt, da die Aufzeichnungen vor 1889 lückenhaft sind. Zwischen 1860 und 1906 gab es 27 vollstreckte Todesurteile nach Staatsrecht. Am 26. Dezember 1862 kam es zudem zur größten Massenhinrichtung in der Geschichte der Vereinigten Staaten, als 38 Angehörige des Volkes der Dakota nach Bundesrecht gehängt", "section_level": 2}, {"title": "Mississippi.", "content": "In Mississippi wurden Todesurteile bis 1940 durch Hängen, von 1940 bis 1952 durch den elektrischen Stuhl, von 1955 bis 1989 durch die Gaskammer und seitdem", "section_level": 2}, {"title": "Missouri.", "content": "Seit Wiedereinführung der Todesstrafe wurden 88 Personen hingerichtet, 10 davon im Jahr 2014 (11 %). Jay Nixon war 16 Jahre Attorney General von Missouri (1993 bis 2009). Während dieser Zeit wurden", "section_level": 2}, {"title": "Montana.", "content": "In Montana gab es seit 1976 drei Hinrichtungen,", "section_level": 2}, {"title": "Nebraska.", "content": "Die einzige Hinrichtungsmethode in Nebraska war lange Zeit der elektrische Stuhl. Am 8. Februar 2008 jedoch entschied das höchste Gericht Nebraskas, dass die Hinrichtung mit dem elektrischen Stuhl verfassungswidrig sei, da diese Methode „besonders grausam und ungewöhnlich sei.“ Am 28. Mai 2009 unterzeichnete der Gouverneur von Nebraska ein Gesetz, das die Einführung der tödlichen Injektion vorsah. Im Mai 2015 schaffte", "section_level": 2}, {"title": "Nevada.", "content": "Anzahl der", "section_level": 2}, {"title": "New Hampshire.", "content": "New Hampshire war bis zur Abschaffung am 30. Mai 2019 der letzte der Neuengland-Staaten, in dem die Todesstrafe zulässig war. Der Senat überstimmte am 30. Mai (mit", "section_level": 2}, {"title": "New Jersey.", "content": "Die letzte Hinrichtung in New Jersey fand 1963 statt. Am 10. Januar 2006 wurde die Todesstrafe auf Beschluss des Senats außer Kraft gesetzt. Eine Kommission sollte untersuchen, ob Todesurteile nach fairen Kriterien verhängt werden und ob die Todesstrafe für die öffentliche Sicherheit erforderlich ist. Das Moratorium galt bis Februar 2007. Am 2. Januar 2007 gab die Kommission ihren Abschlussbericht bekannt. Darin plädierte sie für die Abschaffung der Todesstrafe in New Jersey, mit der", "section_level": 2}, {"title": "New Mexico.", "content": "Als 15. Bundesstaat hat New Mexico die Todesstrafe abgeschafft, das Gesetz wurde von Gouverneur Bill Richardson am 18.", "section_level": 2}, {"title": "New York.", "content": "Im Bundesstaat New York ist seit 1963 niemand mehr hingerichtet worden. 1965 wurde die Möglichkeit eines Todesurteils auf Polizistenmord sowie bestimmte Fälle von Mord durch einen Strafgefangenen beschränkt. Nach der vorläufigen Aufhebung aller Todesstrafengesetze der USA durch den Obersten Gerichtshof 1972 verzichtete der Staat New York mehr als 20 Jahre lang auf die Wiedereinführung der Todesstrafe. Im März 1995 brachte der damalige republikanische Gouverneur George Pataki in Erfüllung eines Wahlkampfversprechens in beiden Häusern der New Yorker Volksvertretung ein Gesetz durch, mit dem die Todesstrafe durch Injektion", "section_level": 2}, {"title": "North Carolina.", "content": "Die Zahl der Hinrichtungen in North Carolina bis zur Abschaffung der Todesstrafe 1972 wird mit 784 angegeben. Am 6. Januar 1977 wurde die Todesstrafe wieder eingeführt. Seither wurden 43 Hinrichtungen vollzogen. Die letzte Hinrichtung fand August 2006 statt. Im April 2017 warteten 154 (Juli 2005 waren es noch 192 – davon vier Frauen) Todeskandidaten auf ihre Tötung durch Injektion im Zentralgefängnis von Raleigh. Am 2. Dezember 2005 wurde dort die landesweit tausendste Hinrichtung", "section_level": 2}, {"title": "North Dakota.", "content": "In der Geschichte North Dakotas gab es lediglich acht Hinrichtungen, die letzte erfolgte 1905. Durch ein Gesetz von 1915 konnte", "section_level": 2}, {"title": "Ohio.", "content": "Nach Aufhebung des landesweiten Hinrichtungsmoratoriums im Jahr 1976 wurden insgesamt 55 Menschen hingerichtet. Ohio (Indiana folgt mit deutlichem Abstand) ist von den Staaten, die den Nordstaaten zugeordnet werden, der Staat mit den meisten Hinrichtungen. Fast alle Staaten, die auf der Seite der Konföderierten Staaten von Amerika gekämpft haben, gehören zu denen mit den meisten Hinrichtungen. Die Ereignisse während der Exekution des Mörders Dennis McGuire am 16. Januar 2014, dem eine bis dahin unerprobte Kombination von Hydromorphon und Midazolam verabreicht worden war, führten zu einer Aussetzung aller weiteren für", "section_level": 2}, {"title": "Oklahoma.", "content": "Am 29. April 2014 wurde in Oklahoma der 38-jährige Clayton Lockett als 111. Delinquent in diesem US-Bundesstaat seit 1976 hingerichtet. Lockett sollte durch die Verabreichung einer bis dahin unerprobten Kombination aus Midazolam, Vecuronium und Kaliumchlorid sterben. Bei der Verabreichung platzte eine Vene und Lockett zeigte heftige Reaktionen, die auf einen qualvollen Sterbevorgang schließen ließen. 43 Minuten nach Beginn der Exekution, die infolge der Zwischenfälle abgebrochen worden war, starb Lockett an einem Herzinfarkt. Oklahomas Gouverneurin Mary Fallin ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an und verhängte ein zweiwöchiges Moratorium über alle weiteren Hinrichtungen, das vom höchsten Berufungsgericht Oklahomas am 8. Mai 2014 auf ein halbes Jahr verlängert wurde. Trotz massiver Proteste, beispielsweise durch das Hohe Kommissariat der Vereinten Nationen", "section_level": 2}, {"title": "Oregon.", "content": "Der Gouverneur von Oregon, John Kitzhaber (Demokratische Partei), hatte im November 2011 aus „moralischen Gründen“ alle Hinrichtungen ausgesetzt. Somit sind die Exekutionen formal nicht aufgehoben, sondern auf unbestimmte Zeit verschoben. Damit gibt", "section_level": 2}, {"title": "Pennsylvania.", "content": "Obwohl die Todesstrafe in Pennsylvania formal Rechtsbestand hat, wurde seit dem Jahr 1999 niemand mehr hingerichtet. Allerdings befinden sich vergleichbar zu Kalifornien, wo aktuell auch keine Hinrichtungen stattfinden, sehr viele Häftlinge (155, Stand Dezember 2017) in der Todeszelle. Deren Exekutionen wurden aufgrund diverser juristischer Prüfungen immer wieder verschoben. Sowohl der demokratische Gouverneur Ed Rendell (2003 bis 2011)", "section_level": 2}, {"title": "Rhode Island.", "content": "In Rhode Island wurde die Todesstrafe erstmals 1852 abgeschafft. 1872 wurde sie wieder eingeführt, es fanden jedoch bis zur endgültigen Abschaffung am 9. Mai 1984 keine Hinrichtungen mehr statt. Die", "section_level": 2}, {"title": "South Carolina.", "content": "Anzahl der", "section_level": 2}, {"title": "South Dakota.", "content": "In South Dakota gab es seit 1976 fünf Hinrichtungen, zwei davon im Jahre", "section_level": 2}, {"title": "Tennessee.", "content": "In Tennessee gab es seit 1976 acht Hinrichtungen, zuletzt im November 2018. Zurzeit sind 60 Häftlinge zum Tode verurteilt, 59 Männer und eine Frau. (Stand August 2018) Gouverneur Bill Haslam ist ein Befürworter der Todesstrafe. Nachdem es zu Lieferengpässen beim Medikamentencocktail für die letale Injektion (der", "section_level": 2}, {"title": "Texas.", "content": "Die Justizbehörden in Texas ließen mit 555 Hinrichtungen seit 1976 mehr Todesurteile vollstrecken als die nächsten sechs noch vollstreckenden Bundesstaaten zusammengenommen. Ursache ist nicht nur die Zahl der in erster Instanz verhängten Todesurteile, sondern auch der Umstand, dass die beiden für Texas zuständigen Berufungsgerichte diese Urteile nur in drei Prozent der von ihnen behandelten Fälle aufheben, was ebenso wie die Zahl der Hinrichtungen einen US-weiten Rekord darstellt. Laut einer Untersuchung von 6000 Todesurteilen zwischen 1976 und 1995 besteht landesweit eine Chance", "section_level": 2}, {"title": "Utah.", "content": "Die ersten Hinrichtungen in Utah fanden 1850 statt. Der erste Getötete, ein Ute namens Patsowits, wurde mit einer Garrotte erdrosselt, ein namentlich nicht bekannter Einwanderer wurde enthauptet. Später wurden Erhängen sowie ein Erschießungskommando zu üblichen Hinrichtungsmethoden.", "section_level": 2}, {"title": "Vermont.", "content": "In Vermont gab es bereits 1838 einen ersten Versuch, die Todesstrafe abzuschaffen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde aber mit knapper Mehrheit abgelehnt. Im 20. Jahrhundert wurde die Todesstrafe schrittweise abgeschafft. Die letzte Hinrichtung fand 1954 statt. Ab 1965 konnte nur", "section_level": 2}, {"title": "Virginia.", "content": "Virginia hat 113 Hinrichtungen seit 1976 durchgeführt (Stand Dezember 2017). Nach Texas sind Oklahoma und Virginia die Bundesstaaten mit den zweitmeisten bzw. drittmeisten Hinrichtungen. Während der Amtszeit des ehemaligen demokratischen Gouverneurs Mark Warner (Januar 2002–Januar 2006) wurden bis November 2005 elf Todesurteile vollstreckt. Von 2010 bis 2015 wurden 6 Todesurteile vollstreckt. Dies ist deutlich weniger als in Oklahoma (21),", "section_level": 2}, {"title": "Washington.", "content": "Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 wurden fünf Personen exekutiert. Die letzte Hinrichtung wurde 2010 vollstreckt. Am 11. Februar 2014 verkündete Jay Inslee, Gouverneur des Bundesstaates Washington, ein Moratorium für alle bestehenden Todesurteile. Er", "section_level": 2}, {"title": "West Virginia.", "content": "Bis 1950 wurden alle Todesurteile in West Virginia durch Erhängen vollstreckt. 1951 wurde diese Methode durch den elektrischen Stuhl ersetzt. Die letzte Hinrichtung fand", "section_level": 2}, {"title": "Wisconsin.", "content": "In der Geschichte Wisconsins fand lediglich eine Hinrichtung statt. 1851 wurde John McCaffary des Mordes an seiner Frau für schuldig befunden und vor 3000 Zuschauern öffentlich gehängt. Er wurde dabei an einem Seil in die Luft gezogen, was einen langen Todeskampf zur Folge hatte. Erst nach 20 Minuten wurde er offiziell für tot erklärt. Diese grausame Art der Hinrichtung trug dazu bei,", "section_level": 2}, {"title": "Wyoming.", "content": "Die Todesstrafe wurde in Wyoming 1977 wieder eingeführt. Seitdem fand 1992 eine Hinrichtung statt. 1998", "section_level": 2}, {"title": "Gesamtüberblick.", "content": "Anzahl der Staaten, die", "section_level": 2}, {"title": "Quelle.", "content": "Die Auswertungen basieren", "section_level": 2}, {"title": "Todesstrafe im Militärstrafrecht des Bundes.", "content": "Der Uniform Code of Military Justice lässt bei 15 Strafvergehen die Todesstrafe zu (10 USC §§ 886 bis 934). Die Wiedereinführung der Todesstrafe im Militärstrafrecht geschah 1984 unter Präsident Reagan. Derzeit warten neun Insassen des Militärgefängnis von Fort Leavenworth, Kansas auf ihre Hinrichtung. Bei drei Insassen ist das Verfahren noch in der Schwebe; von den Insassen sind sechs Afroamerikaner, zwei europäischstämmig", "section_level": 1}, {"title": "Fehlurteile.", "content": "Menschenrechtsorganisationen sehen einen nicht unbeträchtlichen Teil der Todesurteile in den USA als Fehlurteile an, nicht zuletzt auch deshalb wird von ihnen die Todesstrafe abgelehnt. Nach Angaben von Amnesty International wurden im Zeitraum von 1900 bis 1985 in den USA 350 Menschen zum Tode verurteilt, deren Unschuld später bewiesen wurde. Bei 23 von ihnen wurde erst postum die Unschuld festgestellt. Beispiele: Seit 1973 wurden in 28 Bundesstaaten insgesamt 166 Menschen, wegen erwiesener Unschuld oder erheblicher Zweifel an ihrer Schuld, aus dem Todestrakt entlassen. Ursachen sind laut Amnesty inkompetente Verteidiger, Verfehlungen von Judikative und Exekutive oder die Zulassung von unglaubwürdigen Zeugen und Beweismitteln. In vielen Fällen konnten nachträgliche DNA-Analysen die Unschuld beweisen. Eine 2014 in der Zeitschrift \"Proceedings of the National Academy of Sciences\" veröffentlichte Studie der Universität Michigan schätzt, dass über vier Prozent der in den Vereinigten Staaten zum Tode verurteilten Häftlinge unschuldig seien und, würden alle von ihnen weiterhin unter der Androhung der Todesstrafe bleiben, rehabilitiert werden müssten. Ein Teil von ihnen versterbe jedoch vorher oder erlebe die Umwandlung in eine lebenslange Freiheitsstrafe, was Untersuchungen mit dem Ziel einer Entlastung unwahrscheinlich mache. Die Autoren bezeichnen ihr Ergebnis als konservative, also vorsichtige Schätzung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Todesstrafe in den Vereinigten Staaten ist eines der national wie international umstrittensten Elemente des Rechtssystems in den Vereinigten Staaten von Amerika. Ihre Verhängung ebenso wie ihre Vollstreckung obliegt in den weit überwiegenden Fällen den dortigen Bundesstaaten, da der Bund allein in Fragen der Militärgerichtsbarkeit sowie in wenigen Strafangelegenheiten nach Bundesrecht über strafrechtliche Kompetenzen verfügt; aufgrund dieser Bundeskompetenzen existieren keine „Bundesstaaten ohne Todesstrafe“ im eigentlichen Sinne. Durch ein landesweites Vollstreckungsmoratorium wurden zwischen 1967 und 1976 keine Hinrichtungen vorgenommen.", "tgt_summary": "美国目前有31个州和联邦政府及军队有死刑法律,其余的州、海外领地和首都华盛顿特区没有死刑。在这些没有死刑的地区,绝大多数的最高刑罚是“终身监禁、不得假释”。另外,美国对于死刑是分开审理的(各州规定不一)——也就是说,如果控方希望被告被判死刑,必须事先提出,且只能在死刑与非死刑之间抉择(不能审理过程中改判有期徒刑)。再加上,在美国罪犯有权利选择陪审团制度,而陪审团制度又要求100%通过,因此流审率极高:除了罪恶滔天的罪犯(比如连环杀手、恐怖分子)以外,难以判处死刑。就算能够判处死刑,又因为美国的审判周期极长,一般拖延至十几年乃至数十年才被执行死刑都是正常范畴;而且州和联邦两方的上诉程序每多旷日持久、且费用不菲,以致超过执行终身监禁的成本两、三倍。", "id": 1465538} {"src_title": "Thanin Kraivichien", "tgt_title": "他宁·盖威迁", "src_document": [{"title": "Familie und Ausbildung.", "content": "Thanin Kraivichien wurde als Sohn von Hae und Pa-ob Kraivichien geboren. Sein Vater war ein aus China eingewanderter Händler und Besitzer eines der größten Leihhäuser im Raum Bangkok. Thanin erhielt seine Ausbildung zunächst an der Suan-Kulab-Wittayalai-Schule und studierte dann an der Thammasat-Universität in Bangkok Rechtswissenschaften. 1948 machte er dort seinen Abschluss, ging jedoch zu weiteren Studien an die Universität London, wo er 1953 einen weiteren Abschluss machte. Er erhielt seine Zulassung als Barrister von der traditionsreichen Anwaltskammer Gray’s Inn. Er lernte die in England aufgewachsene Dänin Karen Anderson kennen und heiratete sie. Die beiden haben fünf Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere im Staatsdienst.", "content": "Nach seiner Rückkehr nach Thailand 1954 arbeitete Thanin im Justizministerium als beisitzender Richter und stieg zügig auf. Schließlich wurde er Vorsitzender Richter am Obersten Gerichtshof des Landes. Während dieser Zeit lehrte er auch an der Thammasat-Universität, an der Chulalongkorn-Universität und an der Rechtsanwaltskammer in Bangkok. Nebenberuflich verfasste er Bücher, die vor den Gefahren des Kommunismus warnten. Nach dem demokratischen Aufstand gegen die Militärdiktatur im Oktober 1973 gehörte Thanin der vom König ernannten Legislativversammlung an. Er wurde Mitglied in der extrem rechten und antikommunistischen Nawaphon-Bewegung. Er hatte eine Fernsehsendung, in der er den Kommunismus, die Studentenbewegung und progressive Politiker angriff.", "section_level": 1}, {"title": "Amtszeit als Ministerpräsident.", "content": "Nach dem Massaker an der Thammasat-Universität am 6. Oktober 1976 übergab der demokratische Ministerpräsident Seni Pramoj die Macht an eine Militärjunta unter der Führung von Admiral Sangad Chaloryu. Am 8. Oktober 1976 ernannte König Bhumibol Adulyadej seinen Favoriten Thanin zum Premierminister. Thanin bestand darauf, sein Kabinett selbst auszuwählen und verwarf die meisten Vorschläge der Militärjunta. Das Militär besetzte lediglich den Posten des Vize-Ministerpräsidenten und des stellvertretenden Verteidigungsministers. Thanin galt als ehrlich und intelligent, andererseits als ausgesprochen ideologisch und politisch extrem. Nach seinem Amtsantritt sandte er Spezialkräfte der Polizei zu Buchläden mit liberaler Literatur und ließ 45.000 Bücher beschlagnahmen und verbrennen, darunter Werke von Thomas Morus, George Orwell und Maxim Gorki. Thanin sorgte unter anderem für den Bau von 20 Krankenhäusern in ländlichen Entwicklungsgebieten des Landes. Vor dem Hintergrund der Entwicklungen in den Nachbarländern und einem Zulauf linker Gruppen im Inland war seine Regierung aber vor allem für ihre Bekämpfung aller linksgerichteten Bestrebungen im Lande bekannt. Er kündigte an, dass das Land erst nach 12 Jahren wieder zu einer demokratischen Verfassung zurückkehren könnte. Das Parlament wurde aufgelöst und alle politischen Parteien verboten. Thanins repressives Vorgehen gegen Gewerkschaften, progressive Studenten- und Bauernverbände trieb deren Aktivisten in die Untergrundstrukturen der Kommunistischen Partei Thailands. Anstatt die Kommunisten zu schwächen, befeuerte es den bewaffneten Kampf. Im März 1977 versuchte eine Gruppe jüngerer, politisch interessierter Offiziere, die sich „Jungtürken“ nannte, Thanin zu stürzen. Der Putschversuch scheiterte jedoch. Am 20. Oktober 1977 riss Admiral Sangad Chaloryu erneut die Macht an sich und Thanin Kraivichien musste zurücktreten. Die Militärführung rechtfertigte das damit, dass die Regierung Thanins das Land gespalten und keine öffentliche Unterstützung gehabt hätte, die wirtschaftliche Lage sich verschlechtert hätte und die Bevölkerung mit der langfristigen Aussetzung der Demokratie nicht einverstanden wäre.", "section_level": 1}, {"title": "Kronrat.", "content": "König Bhumibol berief Thanin anschließend in seinen Kronrat. Während der Thronvakanz nach dem Tod Bhumibols am 13. Oktober 2016, als der bisherige Kronratspräsident Prem Tinsulanonda als Regent interimistisches Staatsoberhaupt war, übernahm vorübergehend Thanin die Präsidentschaft des Kronrats. Nach der Amtseinführung des neuen Königs Maha Vajiralongkorn am 1. Dezember desselben Jahres, wurde wieder Prem Präsident des Kronrats. In Vajiralongkorns neuem Kronrat wurde Thanin nicht mehr berücksichtigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thanin Kraivichien (auch Tanin Kraivixien; Thai:, RTGS: Thanin Kraiwichian, ausgesprochen []; * 5. April 1927 in Bangkok) ist ein thailändischer Jurist und Politiker. Er war zwischen 1976 und 1977 Premierminister von Thailand. Anschließend gehörte er bis 2016 dem Kronrat an.", "tgt_summary": "他宁·盖威钦(;RTGS:Thanin Kraiwichian;1927年-4月5日),泰国政治家,第14任泰国总理。现任为18位泰国枢密院大臣之一。", "id": 1653140} {"src_title": "Enckescher Komet", "tgt_title": "恩克彗星", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seine offizielle Bezeichnung besagt, dass er nach dem Halleyschen Kometen (1P/Halley) der zweite Komet ist, der als periodisch wiederkehrend erkannt wurde. Der Komet wurde erstmals am 17. Januar 1786 von Pierre Méchain entdeckt. Bei seiner Wiederkehr 1795 wurde er von Caroline Herschel, 1805 von Jean-Louis Pons und 1818 nochmals von Pons aufgefunden, bevor Encke die vier Kometenerscheinungen einem einzigen Objekt zuordnen konnte. Während Kometen üblicherweise nach ihrem Entdecker benannt werden, wurde der Komet in diesem Fall nach der Person benannt, die seine Umlaufbahn berechnete, sodass der Komet heute die Bezeichnung 2P/Encke trägt. Der Enckesche Komet war eines der geplanten Missionsziele der fehlgeschlagenen Kometensonde CONTOUR.", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "Der Enckesche Komet läuft auf einer langgestreckten elliptischen Umlaufbahn um die Sonne, deren sonnennächster Punkt (Perihel) mit 0,339 AE im Bereich der Bahn des Planeten Merkur liegt, während der sonnenfernste Punkt (Aphel) mit 4,097 AE bis in die Gegend der Jupiterbahn hinausreicht. Die Bahnneigung seiner Umlaufbahn gegen die Ekliptik beträgt 11,8°. Mit einer Umlaufszeit von nur 3,3 Jahren hat der Enckesche Komet die kürzeste Umlaufszeit aller bekannten periodischen Kometen. Schon im 19. Jahrhundert wurde festgestellt, dass sich die Umlaufszeit des Enckeschen Kometen ständig geringfügig verkürzt, was als Beweis für die Existenz des Äthers angesehen wurde, dessen Reibungswiderstand für die Abbremsung verantwortlich gemacht wurde. Heute weiß man, dass die Abbremsung darauf zurückgeht, dass in Sonnennähe Materie vom Kometenkern in Form von Jets ausgestoßen wird, und diese abbremsend wirken. Der ständige Verlust an Materie führt auch zu einer Abnahme der Helligkeit des Kometen: Die absolute Helligkeit des Kometen Encke geht in 50 Jahren durchschnittlich um zirka 0,5 Größenklassen zurück. Sein Durchmesser wird daher auch nur auf rund 4,8 km geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Meteore.", "content": "Auf den Enckeschen Kometen geht der Meteorstrom der Tauriden zurück. Manche Wissenschaftler machen ein Bruchstück des früher größeren Kometen für Zerstörungen während der Bronzezeit im Fruchtbaren Halbmond verantwortlich. Ein mutmaßlicher Einschlagkrater namens Umm al-Binni im südlichen Irak gilt als möglicher Beweis, eine detaillierte geologische Untersuchung dieser Struktur steht aber noch aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Enckesche Komet (offizielle Bezeichnung 2P/Encke) ist ein nach Johann Franz Encke benannter kurzperiodischer Komet. Er hat eine der kürzesten Umlaufzeiten aller bekannten Kometen.", "tgt_summary": "恩克彗星(2P/Encke)是继哈雷彗星之后,第二颗按预言回归的彗星,其近日点和远日点分别约为0.36AU和4.1AU,离心率0.8474,周期3.2984年,是所有彗星中最短的,亮度微弱,凝聚度较小,一般不产生彗尾。", "id": 877557} {"src_title": "Sveriges Television", "tgt_title": "瑞典电视台", "src_document": [{"title": "Programm.", "content": "SVT sendet ein breites öffentlich-rechtliches Programm. Ein wichtiger Fixpunkt ist etwa Melodifestivalen, die jährliche in mehreren Runden ausgetragene Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest, bei dem nicht nur die Auswahl des schwedischen Beitrages im Mittelpunkt steht, sondern auch wichtige Impulse für die schwedische Musikindustrie gegeben werden und vielen neuen Künstlern erstmals die Möglichkeit eines Auftrittes im Fernsehen geboten wird. Fremdsprachige Sendungen werden im schwedischen Fernsehen nicht synchronisiert, sondern, wie allgemein in den skandinavischen Ländern üblich, im Original mit Untertiteln gesendet. Kindersendungen werden allerdings synchronisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Regionalprogramme.", "content": "Zusätzlich zum Hauptprogramm sendet SVT in elf Regionalprogrammen Lokal- und Regionalnachrichten \"(regionala nyhetsprogram)\" aus den Landesteilen. Wie auch beim WDR Fernsehen gibt es derzeit im Live-Web-TV aus technischen Gründen nicht die Möglichkeit, das Regionalprogramm auszuwählen.", "section_level": 2}, {"title": "Sender.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vollprogramme.", "content": "SVT1 und SVT2 stellen die beiden althergebrachten Hauptprogramme von Sveriges Television dar. Die ersten Probesendungen begannen 1954, seit 1956 wird ein regelmäßiges Fernsehprogramm ausgestrahlt. Das zweite Programm nahm 1969 seinen Betrieb auf, wobei das bereits bestehende Programm den Namen \"TV1\" und das neue Programm den Namen \"TV2\" erhielt. In der Zeit von 1987 bis 1996 wurde das erste Programm \"Kanal 1\" und das zweite Programm \"TV2\" genannt. In diesen Jahren wurden im ersten Programm nur Sendungen gezeigt, die in der Stockholmer Zentrale produziert wurden, während auf TV2 jene Sendungen landesweit ausgestrahlt wurden, die aus den einzelnen Regionalstudios stammten. So wurde etwa das Kinderprogramm in Växjö zusammengestellt oder anspruchsvolle Spielfilme immer aus Malmö gesendet. Kanal 1 wurde auch \"Stockholmskanalen\" (der Stockholmer Kanal) genannt und TV2 \"Sverigekanalen\" (der Schwedenkanal) – von den Hauptstadtbewohnern auch abfällig \"Bondekanalen\" (der Bauernkanal). In den 1980er Jahren wurden auch die technischen Voraussetzungen für die Ausstrahlung regionaler Nachrichtensendungen auf TV2 geschaffen, ähnlich wie zur gleichen Zeit in Österreich auf ORF FS2. Seit 1996 tragen die beiden Programme ihre jetzigen Namen \"SVT1\" und \"SVT2\", wobei auch die strikte Trennung nach Produktionsorten (Stockholm/Regionalstudios) aufgegeben wurde. Während in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre die Produktion der Fernsehsendungen für beide Programme noch stark dezentralisiert war, werden in den letzten Jahren die meisten Sendungen wieder in Stockholm produziert. Im Spätsommer 2008 wurden einige Änderungen in der Programmgestaltung vorgenommen: \"SVT1\" soll wieder verstärkt zu einem klassischen öffentlich-rechtlichen Vollprogramm mit viel Information und anspruchsvollen Programmen werden. Auch die regionalen Nachrichten, die bislang nur auf \"SVT2\" ausgestrahlt wurden, wurden teilweise auf \"SVT1\" verlegt, wo sie zwischen 19:00 und 20:00 gemeinsam mit anderen Informationssendungen Teil der sogenannten „Nachrichtenstunde“ \"(nyhetstimmen)\" wurden. Das Kinderprogramm, das zuvor auf \"SVT1\" und \"SVT2\" verstreut war, wird jetzt ausschließlich auf \"SVTB\" ausgestrahlt. \"SVT2\" wendet sich nunmehr an ein Nischenpublikum und bringt beispielsweise alternative Kultursendungen, religiöse Sendungen oder Sendungen für Einwanderer.", "section_level": 2}, {"title": "Zusatzprogramme.", "content": "Die Programme \"SVT24\" und \"SVTB/Kunskapskanalen\" wurden erst mit der Einführung der digitalen Übertragungstechnik DVB-T eingeführt. Bei SVTB läuft tagsüber ein Kinderprogramm, abends unter dem Namen Kunskapskanalen ein Wissenschaftsprogramm. SVT24 bringt rund um die Uhr Nachrichten und Informationssendungen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderprogramme.", "content": "SVT World (bis 2009: \"SVT Europa\") bestand aus ausgewählten Sendungen der Inlandsprogramme und wurde weltweit über mehrere Satelliten verschlüsselt gesendet, wurde aber auch in den schwedischsprachigen Regionen Finnlands unverschlüsselt ausgestrahlt bzw. in die dortigen Kabelnetze eingespeist. Das Programm richtete sich in erster Linie an Schweden, die sich im Ausland aufhalten. Aus rechtlichen Gründen zeigte \"SVT World\" keine eingekauften Sendungen wie Filme, Berichte von Sportveranstaltungen oder englischsprachige Programme. Eine Smart-Card zum Entschlüsseln wurde gegen Gebühr auch nach Deutschland verschickt. SVT World war verschlüsselt in wilhelm.tel-Kabelnetzen verfügbar. SVT World wurde am 30. April 2017 eingestellt. Bei der Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens ab 1999 wurden auch noch einige eigenständige regionale Programme eingeführt, die jedoch nach einer Versuchsphase wieder eingestellt wurden. Ebenso gab es bis 2008 mit \"SVT Extra\" noch ein weiteres digitales Zusatzprogramm, das speziell für die Liveübertragung großer bzw. unerwarteter Ereignisse (z. B. große Sportveranstaltungen bis hin zu Kriegen und politischen Krisen) geschaffen wurde und nur bei Bedarf aufgeschaltet wurde. Seit 2008 werden diese Aufgaben vom Nachrichtensender SVT24 übernommen und SVT Extra ganz eingestellt. Unter dem Namen \"SVT Play\" (bzw. \"Play Prima\" für hochauflösendes Videomaterial) wird ein umfangreiches Angebot im Internet betrieben, wo praktisch alle Eigenproduktionen weltweit kostenlos angesehen werden können.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sveriges Television AB (SVT, ) ist die öffentlich-rechtliche Fernsehgesellschaft Schwedens mit Sitz in Stockholm sowie Produktionsstudios in mehreren anderen schwedischen Städten.", "tgt_summary": "瑞典电视台(),是瑞典的一个公共电视台,1956年9月4日启播,拥有瑞典最大的电视广播网。", "id": 1402938} {"src_title": "Giuseppe Cesari", "tgt_title": "朱塞佩·切萨里", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Giuseppe war der Sohn von Muzio di Polidoro, einem Maler aus Arpino; seine Mutter Giovanna stammte laut van Mander aus einer spanischen Adelsfamilie. Auf seinem Grabstein in San Giovanni in Laterano ist als Geburtsort Arpino angegeben, ein Ort zwischen Rom und Neapel. Sein Biograph und Schüler Giovanni Baglione behauptete dagegen, Cesari sei in Rom geboren, was De Dominici (1744) später als (regionalistisch motivierte) „Lügen“ bestritt, obwohl er ansonsten auf Baglione zurückgreift und längere Passagen zitiert. Giuseppe kam wahrscheinlich 1582 mit seiner Mutter nach Rom, wo er in der Werkstatt von Niccolò Circignani eingestellt wurde und schon bald an den Dekorationen im Vatikanspalast mitwirkte (Loggien im dritten Stock, Sala vecchia degli Svizzeri, Sala dei palafrenieri). Ab 1583 erhielt er ein reguläres Gehalt und war anscheinend auch schon Mitglied der Malergilde Accademia di San Luca. Im Kreuzgang der Kirche Trinità dei Monti malte er 1584–85 die \"Kanonisierung von San Francesco di Paola\", wo er auch ein erstes Selbstbildnis hinterließ. In der Folge entstanden Fresken im Quirinalspalast und im Palazzo Santori, beide Werke sind jedoch nicht erhalten. In Sant’ Atanasio dei Greci schuf er 1588–91 eine \"Kreuzigung\" und eine \"Himmelfahrt Christi\". Er schuf außerdem Vorlagen zu Kupferstichen für die \"Statuta Hospitalis Hierusalem\" (Rom 1586; Biblioteca Alessandrina, Rom). 1586 wurde er in die Congregazione dei Virtuosi am Pantheon aufgenommen und „bald sah man in ihm den größten Maler Roms“. Sein erstes bekanntes Staffeleibild stammt von 1587–88, es handelt sich um eine \"Himmelfahrt Mariä mit Engeln\" (Privatsammlung). Laut Roettgen war Cesaris Stil zu dieser Zeit von Raffaellino da Reggio, Giovanni de Vecchi, A. Lilio und Francesco Vanni beeinflusst, und zeigte „eine durchsichtige, beinahe aquarellartige“ Malweise. Für San Lorenzo in Damaso malte er 1588–89 zwei große Fresken, die zwar nicht erhalten sind, aber bekannt durch Kopien und ein Bozzetto (in der Sammlung Schapiro, London); es handelte sich um Malereien in einem zeremoniellen, symmetrisch geprägten Repräsentationsstil, nach Art von Girolamo Muziano (laut Roettgen). 1589 begab sich Giuseppe Cesari nach Neapel, um den Altarraum der Certosa di San Martino zu dekorieren, beendete die Arbeiten jedoch nicht und ließ sie erst 1592–93 von seinem Bruder Bernardino Cesari fertigstellen. Einige Jahre später, um 1596–97, kehrte Giuseppe nochmals in die Certosa di San Martino zurück und dekorierte die Sakristei (siehe Abbildung). Unter Papst Clemens VIII. Aldobrandini wurde Giuseppe Cesari der wichtigste offizielle Maler von Rom und erhielt zahlreiche Aufträge für umfangreiche Freskendekorationen. In seiner großen Werkstatt arbeitete auch der junge Michelangelo da Caravaggio (als Blumen- und Früchtemaler). Cesari dekorierte zwischen Mai 1591 und Juni 1593 die Decke der \"Cappella Contarelli\" in San Luigi dei Francesi; da er keine Zeit hatte, auch die Wände dieser Kapelle zu bemalen, wurden sie einige Jahre später von Caravaggio (1599–1600 und 1603) mit heute berühmten Gemälden ausgestattet. Cesaris Stil entwickelte sich inzwischen in eine repräsentative Richtung mit breiteren, imponierenden Figuren und einem lebhafteren Kolorit. Bedeutende Beispiele dafür finden sich in der Cappella Olgiati in Santa Prassede (1593–95) und in der Cappella Aldobrandini in Santa Maria in Via, mit einer \"Verkündigung Mariens\" als Altarbild und Fresken an den Wänden (1594–96). Daneben erhielt er Aufträge für Ölgemälde von Kunstsammlern in ganz Europa, u. a. von Kaiser Rudolph in Prag und von den Königen von Spanien und Frankreich. Sehr gefragt waren besonders seine raffiniert gemalten kleinformatigen Bilder, die er teilweise auf ungewöhnliche Malgründe wie Kupfer oder Schiefer malte, und von denen oft mehrere Versionen an verschiedenen Orten existieren. In dieser Technik schuf er nicht nur religiöse Andachtsbilder, sondern auch erotisch gefärbte mythologischen Szenen – es gibt beispielsweise mehrere Versionen und verschiedene Fassungen von \"Perseus und Andromeda\" (1592 und 1602, Kunsthistorisches Museum Wien; 1594–98, Gemäldegalerie Berlin; Gallerie dell’Accademia, Venedig; Pinacoteca Nazionale, Bologna u. a.) und auch von \"Diana und Actaeon\" (Louvre, Paris; 1602–03, Szépmüvészeti Múzeum, Budapest). Eine im Besitz des Louvre befindliche und auf 1597 datierte \"Darstellung der Jungfrau im Tempel\" malte er für Maria von Bayern, Erzherzogin der Steiermark. 1596 begann er mit einem seiner bekanntesten Werke: den Wandfresken im Konservatorenpalast auf dem Kapitol in Rom – die Arbeiten zogen sich insgesamt über Jahrzehnte hin. Als erstes entstand die \"Wiederauffindung von Romulus und Remus mit der Wölfin\" in der Sala degli Orazi e Curiazi, ein Werk von breit erzählerischem, epischem Duktus in einer poetischen Landschaft, das als eines der besten Werke der römischen Historienmalerei vom Ende des 16. Jahrhunderts gilt. Mit Unterbrechungen malte er zwischen 1597 und 1601 die \"Schlacht zwischen Römern und Veientern\", und 1612 die \"Schlacht der Orazier und der Curiatier\"; die übrigen Fresken entstanden erst in seinen letzten Lebensjahren 1635–40 und sind von geringerer Qualität. Im Auftrag Clemens’ VIII. malte Cesari 1597–98 zwei Bilder für die Kirche San Giovanni in Fonte: \"der Hl. Johannes trinkt Gift\" (nicht erhalten) und \"der Hl. Johannes wird zum Grab gebracht\" (heute in der Sakristei von San Giovanni in Laterano). Im Gefolge des Papstes reiste er außerdem 1598 nach Ferrara zur österreichisch-spanischen Doppelhochzeit; dabei führte er auch einige kleinere Gemälde aus. Eine Reise nach Venedig ist ebenfalls bezeugt. Nun häuften sich die Ehrungen: Am 1. November 1599 wurde Cesari zum \"Principe\" der Accademia di San Luca gewählt. Und nachdem er im Jahr 1600 im Querschiff von San Giovanni in Laterano das enorme Fresko der \"Himmelfahrt Christi\" fertiggestellt hatte, verlieh ihm Papst Clemens VIII. den Christusritterorden, der ihm auch seinen Beinamen \"Cavalier d’Arpino\" bescherte. Das Fresko gilt als eines seiner bedeutendsten Beiträge im Sinne des neuen klassischen Stilideals der römischen Malerei. Vom 26. September 1600 bis zum 29. März 1601 reiste der frischgekürte Ritter mit Kardinal Pietro Aldobrandini – einem Neffen des Papstes – nach Frankreich. Ebenfalls für Aldobrandini schuf er 1602–03 einige Fresken in dessen Villa in Frascati mit \"Szenen aus der Genesis\" und vier \"Episoden mit bedeutenden Frauen des Alten Testaments\". 1601 beendete er das Altarbild der \"Rosenkranzmadonna\" für San Domenico di Cesena, ein Auftrag, den er schon 1589 erhalten hatte. Den absoluten Gipfel von Ruhm und Ansehen erreichte Cavalier d’Arpino mit dem Auftrag für die Mosaiken in der Kuppel des Petersdoms, die zwischen 1603 und 1612 nach seinen Entwürfen und unter seiner Leitung entstanden. Von 1610 bis 1612 leitete er außerdem die malerische Dekoration der \"Cappella Paolina\" in Santa Maria Maggiore, an der Cigoli, Guido Reni und Giovanni Baglione mitwirkten; Cesari selber malte dabei die \"Propheten\" in den Pendentifs der Kuppel, die Lünette und den \"Hl. Lukas\" über dem Altar. Auch finanziell stand er sich nun so gut, dass er sich 1604 einen Palazzo am Corso kaufen konnte, den er nach 1608 durch Flaminio Ponzio ausbauen ließ; nach weiteren Veränderungen im 18. Jahrhundert ist das Gebäude heute als Palazzo Rondinini bekannt. Auch in Arpino ließ er sich einen Palazzo bauen, der teilweise noch steht. Nach dem Tode Clemens’ VIII. fiel Cavalier d’Arpino jedoch unter dem neuen Papst Paul V. aus dem Geschlecht der Borghese in Ungnade. 1607 wurde der Maler wegen unerlaubtem Waffenbesitz sogar verhaftet und all seine Güter konfisziert; tatsächlich soll er laut Mancini (1621) eine sehr schöne Sammlung von Arkebusen besessen haben. Die Anklage war jedoch in Wahrheit nur ein Vorwand und endete damit, dass die Camera apostolica dem kunstliebenden Neffen des Papstes, Scipione Borghese, die bedeutende Gemäldesammlung Cesaris zusprach. Ab 1610 wurde Cesaris Stil strenger und im Vergleich zu den Neuerungen des Barock „quasi reaktionär“; seine Malerei erinnerte nun (laut Roettgen) an Sebastiano del Piombo und bekam eine Note von asketischer Verfeinerung wie in frühchristlicher Kunst. Beispiele sind die 1614–15 entstandene \"Marienkrönung\", in Santa Maria in Vallicella; \"der Hl. Johannes Evangelist\" (1611–1619/21) in Santa Maria della Pace, und \"Geburt und Tod der Jungfrau\" (1629) in Santa Maria di Loreto (Rom). Um 1613–15 hatte er auch die Leitung über die Dekorationen des Casino Montalto der Villa Lante in Bagnaia. 1618 heiratete er Dorotea, Tochter von Arcangelo Maggi aus Rom; sie starb 1669. Von ihren gemeinsamen Kindern wurden auch Muzio (* 19. Mai 1619 – † 1. März 1690) und Bernardino († 7. Januar 1703 in Rom) Maler. Von ihnen sind jedoch kaum Werke bekannt. De Dominici überliefert, dass Giuseppe Cesari (vermutlich vor 1630) wieder nach Neapel eingeladen wurde, um die Cappella del Tesoro di San Gennaro im Dom auszumalen – ein extrem prestigereicher Auftrag. Er wurde jedoch durch die von Belisario Corenzio, Jusepe de Ribera und Battistello Caracciolo angeführte sogenannte \"Cabala napolitana\" durch Morddrohungen oder Überfälle eingeschüchtert und floh „\"quasi disperato\"“ (verzweifelt) zuerst nach Montecassino, wo er seine Vorarbeiten und Entwürfe für die Cappella zurückließ, und dann zurück nach Rom. Ähnlich erging es später auch dem von ihm selber empfohlenen Guido Reni und seinem Schüler und Mitarbeiter Francesco Gessi. Der Auftrag ging schließlich an Domenichino, den man zwar auch einzuschüchtern versuchte, der aber trotzdem weitermachte (vielleicht wegen der enorm hohen Bezahlung). De Dominici berichtet auch, dass Cavalier d’Arpino für einen wahrhaft königlichen Lohn ein Bild für den König von Spanien Philipp IV. malen durfte, wobei er sich aber zuvor gegen zwölf hochrangige und jüngere Konkurrenten durchsetzen musste, darunter Guido Reni, Domenichino, Guercino, Andrea Sacchi, Pietro da Cortona, Lanfranco, Orazio Gentileschi und Sandrart. 1615 und 1629 wurde er wiederholt zum \"Principe\" der Accademia di San Luca gewählt, und am 13. Juli 1630 erhielt er von Ludwig XIII. das Michaelskreuz, mit dem er sich auf dem Selbstporträt darstellte, das er für die Accademia malte (siehe Abb. oben). 1636 kaufte er ein Haus in der Via dei Serpenti, wo er vermutlich die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Giuseppe Cesari, der \"Cavalier d’Arpino\", starb am 3. Juli 1640 und wurde in Santa Maria in Aracoeli begraben; später wurden seine Überreste nach San Giovanni in Laterano überführt, wo sich sein Grab im Umgang des Chorraumes befindet. Baglione (S. 375) beschrieb Giuseppe Cesari als einen Mann „...von guter Anlage (\"buona complessione\"), kräftig und tüchtig,...er war selten krank,...hatte einen schnellen Gang, war stolz und eigenwillig (\"bizzarro\"),...fröhlich, witzig, und ohne Ressentiments (\"libero di sentimento\")“; gleichzeitig soll er aber angeblich auch „ewig unzufrieden“ gewesen sein und sich ständig über Alles beklagt haben (\"lamentoso\"). Bellori fügte dem in einer Fußnote hinzu: „...er redete immer schlecht von Spagnuoli und von Preti, von denen er von Kind auf soviel Gutes erfahren hatte“.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung, Stil.", "content": "Giuseppe Cesari gilt zuweilen als Maler des Spätmanierismus, er war jedoch Ende des 16. Jahrhunderts einer der wichtigsten Protagonisten einer neuen, einfacheren, und klassischen Richtung, die den Manierismus ablöste und zum Barock führte. Seine Figuren entsprechen natürlicheren Idealen und seine Kompositionen sind wesentlich einfacher und schlichter als im Manierismus; dabei behält er aber eine Tendenz zu schlanker, graziler Anmut, die bei männlichen Figuren zum Eckigen neigt. Abgesehen von ganz frühen Werken überschreitet er häufig die Grenze zum Barock und kann als einer der ersten und radikalsten Vertreter des klassizistischen Barock gelten. An seinem Kolorit fällt u. a. auf, dass er den Himmel oft mit gräulichen oder taubenblauen Tönen malt – eine Ausnahme sind jedoch seine kleinen Bilder auf ungewöhnlichen Malgründen wie Kupfer oder Schiefer, wo der Himmel meist intensiv blau ist und an nordeuropäische Maler wie Jan Brueghel d. Ä. erinnert. Wie seine obige Biographie erkennen lässt, hatte Cesari bis etwa 1610/1615 enormen Erfolg, wurde dann jedoch immer mehr von jüngeren und progressiveren Malern abgelöst, wie insbesondere durch die Carracci und durch Caravaggio und seine Epigonen, und in der ihm eigenen klassischen Richtung vor allem durch Guido Reni und Domenichino. Dabei war Cesari allerdings Caravaggios Lehrer und ein Förderer von Reni, mit beiden arbeitete er zusammen und beiden ebnete er mit seiner Malerei den Weg. Seine Werke beeinflussten zum Teil ganz direkt auch andere bedeutende Künstler, beispielsweise ist Van Dycks berühmte \"Gefangennahme Christi\" im Prado von einem kleinformatigen Gemälde des Cavalier d’Arpino inspiriert (ca. 1596–97, mehrere Versionen u. a. in der Galleria Borghese, Rom). Luca Giordanos spektakulärer und gigantesker \"Engelsturz durch den Hl. Michael\" im KHM Wien ist eigentlich eine in riesige Dimensionen übertragene, nur leicht veränderte Kopie eines kleinen Bildes von Cesari (heute u. a. im 1593, Kelvingrove Art Gallery & Museumm, Glasgow. Siehe Abb. in der Galerie unten).", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzelbilder in Museen.", "content": "Es sind außerdem zahlreiche, zum Teil schön ausgearbeitete Zeichnungen, Skizzen und Entwürfe von Giuseppe Cesari in diversen Sammlungen erhalten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Giuseppe Cesari (* Februar 1568 zu Arpino; † 3. Juli 1640 in Rom), auch bekannt als Cavalier d’Arpino (d. h. Ritter von Arpino), war ein italienischer Maler.", "tgt_summary": "朱塞佩·切萨里(Giuseppe Cesari,1568年-2月-1640年-7月3日),又称朱塞佩诺(Il Giuseppino),是一位意大利风格主义画家。他被他的赞助人教皇克雷芒八世教皇封为基督骑士(Cavaliere di Cristo),加上祖籍阿尔皮诺,因此又称阿尔皮诺骑士(Cavaliere d'Arpino)。卡拉瓦乔年轻时曾在他的手下做过学徒。", "id": 1926935} {"src_title": "Instinkttheorie", "tgt_title": "本能理论", "src_document": [{"title": "Modelle zur Erklärung von Verhalten.", "content": "Ein Gesamtkonzept wie die \"physiologische Theorie der Instinktbewegungen\" erlaubt es zum einen, bestimmte, im Experiment gewonnene Beobachtungen mit anderen Beobachtungen in Beziehung zu setzen und hierdurch unter Umständen Zusammenhänge zwischen völlig unterschiedlichen Phänomenen zu entdecken. Zum anderen können – umgekehrt – aus den Grundannahmen einer Theorie heraus Vorhersagen und Gesetzmäßigkeiten abgeleitet werden, die Anstoß für neue Fragestellungen und Experimente geben. In diesem Sinne bereitete die Instinkttheorie letztlich auch der Soziobiologie und der Verhaltensökologie den Weg. Der große Vorteil einer umfassend ausformulierten Theorie ist zudem, dass man mit ihrer Hilfe anschauliche Modelle konstruieren kann. Die Aussagen und Ergebnisse der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung fanden gerade dank solcher Modelle weit über das akademische Fach Biologie hinaus Beachtung und bis heute Eingang in die Lehrpläne der Schulen.", "section_level": 1}, {"title": "Das psychohydraulische Instinktmodell.", "content": "Mit Hilfe des von ihm so benannten „psychohydraulischen Instinktmodells“ veranschaulichte Konrad Lorenz sein Prinzip der doppelten Quantifizierung, demzufolge die Intensität einer Instinkthandlung sowohl von inneren als auch von externen, die Verhaltensweise auslösenden Faktoren abhängt: Eine Instinktbewegung ist ihm zufolge das Ergebnis einer spontan ansteigenden (inneren) Handlungsbereitschaft (\"Wasserstand im Gefäß\"), die von einer im Nervensystem produzierten aktionsspezifischen Energie (\"Zufluss\") gespeist wird. Ausgelöst wird die Instinktbewegung (\"abfließendes Wasser\") normalerweise durch einen (externen) Schlüsselreiz (\"Gewicht\"), der aber erst eine Reizschwelle (\"Feder, die das Ventil gegen die Abflussöffnung drückt\") überwinden muss. Zwischen Reiz und Reaktion vermittelt schließlich noch ein angeborener Auslösemechanismus. Zwar ist die Stärke der inneren Handlungsbereitschaft einer direkten Messung nicht zugänglich; Reaktionsstärke und Reizstärke können aber quantitativ bestimmt werden und erlauben damit einen Rückschluss auf die Menge (die „Höhe“) der spezifischen Antriebsenergie. Dem Modell zufolge besteht ein Zusammenhang zwischen Reaktionsstärke einerseits und der Stärke der Reize und inneren Faktoren andererseits: Eine Intentionsbewegung (Andeutungsbewegung) ist eine schwache Reaktionen, die durch schwache Reize beziehungsweise eine geringe Antriebsenergie ausgelöst werden kann. „Sie ist Ausdruck der jeweiligen Stimmungslage eines Tieres und kann damit der gegenseitigen Verständigung von Artgenossen dienen, indem sie die Bereitschaft zu einer bestimmten Handlung anzeigt.“ Wird eine Instinktbewegung – der Instinkttheorie zufolge – längere Zeit nicht durchgeführt, „senkt sich nach längerem Nichtgebrauch nicht nur die Schwelle der Reize, die eine bestimmte Bewegungsweise auslösen, vielmehr versetzt die ungebrauchte Verhaltensweise den Organismus als Ganzes in Unruhe und veranlaßt ihn, aktiv nach den sie auslösenden Reizkombinationen zu suchen.“ Nach der von Wallace Craig geprägten Bezeichnung \"appetitive behaviour\" (abgeleitet von lat. \"appetens\", „begierig nach etwas sein“) bezeichnete Lorenz diese Verhalten als Appetenzverhalten. Führt diese Suche nicht zum Erfolg, staut sich Lorenz zufolge soviel aktionsspezifische Energie auf, dass die Instinktbewegung infolge einer Schwellenwerterniedrigung auch ohne auslösenden Schlüsselreiz ausgeführt wird. Konrad Lorenz war der erste Forscher, der solche Instinktbewegungen ohne Auslöser beschrieb und als Leerlaufhandlungen bezeichnete. Schließlich gehören zum Konzept der Instinkttheorie noch Instinktbewegungen, die in Konfliktsituationen spontan auftreten – wenn zum Beispiel zwei unterschiedliche Reize zugleich auf das Individuum einwirken – und vom Beobachter als den Reizen nicht angemessen gedeutet werden; das Individuum reagiert also weder mit der vom einen noch der vom anderen Reiz üblicherweise ausgelösten, arteigenen Instinktbewegung, sondern mit einer dritten, genannt Übersprungbewegung. 1978 modifizierte Konrad Lorenz sein Modell: Der bis dahin einzige Zufluss wurde durch mehrere Zuflüsse (äußere Reize) ersetzt, wobei jeder Zufluss allein zu keiner Verhaltensweise führt, wohl aber deren Summe. Das Gewicht, welches den Schlüsselreiz symbolisierte, wurde durch einen Becher mit Wasser ersetzt, der die Tankfüllung bzw. den Wasserdruck erhöht und damit das Ventil öffnet. In dieser modifizierten Version wurden somit exogene Faktoren, die auf die Motivation wirken, berücksichtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Das kybernetische Modell.", "content": "Angelehnt an das psychohydraulische Instinktmodell von Konrad Lorenz hat Bernhard Hassenstein ein kybernetisches Modell über den Aufbau komplexer Verhaltensabläufe entwickelt. In seinem Buch \"Verhaltensbiologie des Kindes\" hat er 1973 die Steuerung des Verhaltens von Tieren am Beispiel von Ernährung und Fortpflanzung mit Hilfe mehrerer Schaltbilder veranschaulicht. Hassenstein fasste darin zum einen das allein aus innerem Antrieb auftretende, ungerichtete Suchen nach dem angestrebten Objekt und die gezielte Annäherung an dieses Objekt als Appetenzverhalten zusammen. Zum anderen grenzte er das Appetenzverhalten gegen jene Verhaltensweise ab, die die Annäherung abschließt – die sogenannte Endhandlung. Appetenzverhalten und Endhandlung werden dem Modell zufolge vom gleichen Antrieb gesteuert, jedoch wirkt nur die Endhandlung auf den Antrieb zurück. Im Unterschied zum (zumindest anfänglichen) Appetenzverhalten wird die Endhandlung zudem – über einen angeborenen Auslösemechanismus – auch von Umweltreizen ausgelöst. Während man selbst beim Menschen für Antriebe wie \"Hunger\" und \"Durst\", die im Zusammenhang mit Stoffwechselvorgängen im Körper stehen, aber auch für \"Müdigkeit\" und „sexuelle Appetenz“ Verhaltensweisen beschreiben kann, die die Funktion von Endhandlungen erfüllen (Essen, Trinken, Schlafen, Geschlechtsverkehr oder Masturbation), sperren sich andere Verhaltensweisen gegen eine Einbindung in dieses Modell: „Auf Verhaltensabläufe, wie wir sie beim Nestbau, bei der Körperpflege, beim Erkunden, beim Kampf, bei der Flucht beobachten, ist dieses Modell dagegen nicht anwendbar, da sich bei diesen Verhaltensfolgen keine Verhaltensweise als Endhandlung mit einer entsprechenden Rückwirkung auf den Antrieb interpretieren lässt.“", "section_level": 2}, {"title": "Die Instinkttheorie aus heutiger Sicht.", "content": "Die Erkenntnisse der Neuropsychologie und der Hirnforschung haben spätestens seit den 1970er-Jahren deutlich gemacht, dass die Steuerung von Verhalten wesentlich komplexer ist, als in den Modellen von Lorenz und Hassenstein dargestellt. Vor allem Lorenz' Triebstaumodell gilt heute als überholt, da dessen zentrale Grundannahme – die Existenz von aktionsspezifischen Energien – durch die Methoden der Neurobiologie nicht verifiziert werden konnte: Das Modell hat „keine Entsprechung im Organismus“ (Franz Huber, 1988). Daher hatte Klaus Immelmann bereits 1986 gewarnt: Ähnlich distanziert äußerte sich 1988 der britische Verhaltensforscher Robert Hinde in einer Festschrift zum 85. Geburtstag von Konrad Lorenz über dessen „‚psycho-hydraulisches‘ Energie-Modell der Motivation“, mit dem Hinde erstmals 1950 in einem Vortrag von Lorenz konfrontiert worden war: Wolfgang Wickler, ein Schüler von Konrad Lorenz, merkte 1990 sogar an: Eine eingehende Begründung blieb Wickler schuldig, sie wurde 1992 aber von der Bonner Verhaltensbiologin und Lorenz-Schülerin Hanna-Maria Zippelius nachgeliefert. Prekär an der Instinkttheorie sei, dass die Gefahr von Zirkelschlüssen bestehe: Dann nämlich, wenn nur untersucht werde, was aus den Grundannahmen der Theorie abzuleiten sei, und wenn die Ergebnisse danach einzig im Licht der theoretischen Annahmen gedeutet würden. So machte Zippelius 1992 beispielsweise in ihrem Buch \"Die vermessene Theorie\" darauf aufmerksam, dass die von Konrad Lorenz in die Verhaltensbiologie eingeführte Leerlaufhandlung einerseits eine unmittelbare Folge der Instinkttheorie sei, andererseits aber auch zu ihrer Bestätigung diene. Ähnlich verhalte es sich mit der von Lorenz und anderen postulierten Übersprungbewegung. Zippelius' Buch führte 1992/93 es zu einer nennenswerten öffentlichen Debatte über diese Problematik, da sie für diese Publikation diverse klassische Verhaltensstudien wiederholt hatte und danach zu dem Schluss gelangt war, dass von einer glaubwürdigen experimentellen Grundlage der Arbeitsergebnisse von Lorenz (und auch von Nikolaas Tinbergen) nicht gesprochen werden könne. Einige Ergebnisse der Studien von Zippelius legten – ihrer Einschätzung zufolge – sogar den Verdacht nahe, dass Lorenz und Tinbergen experimentelle Daten selektiv veröffentlichten oder wegließen, damit sie zu ihrer Theorie „passten“. Zur Abwendung von Lorenz trug auch bei, dass er zeitlebens das evolutionsbiologische Konzept der Arterhaltung verteidigte. Lorenz' Instinkttheorie des Verhaltens war in den 1930er-Jahren auf der Basis relativ weniger und zudem anfangs eher anekdotisch interessanter Tierbeobachtungen entstanden. Es fehlte – vergleichbar mit den Theorien Sigmund Freuds – von Beginn an eine breite empirische Unterstützung der Theorie. Daher wurde die Instinkttheorie – Zippelius zufolge – zu einem herausragenden Beispiel für das Erzeugen von Pseudoerklärungen innerhalb einer Wissenschaftsdisziplin: So sei beispielsweise die Übersprungbewegung eine unmittelbare Folge der Lorenz'schen Grundannahme, im Konfliktfall setze sich jeweils der „stärkere“ von zwei gleichzeitig aktivierten Instinkten im Verhalten durch; da jedoch der Fall zweier genau gleich stark aktivierter Instinkte denkbar sei, habe der Instinkttheorie eine Art Kompromiss für diesen Spezialfall beigegeben werden müssen – die Übersprungbewegung sei somit eher eine \"Konsequenz\" der Theorie als das Ergebnis empirischer Befunde. Die sehr wenigen „empirischen Belege“ seien dann rasch „entdeckt“ oder – genauer gesagt – bestimmte Beobachtungen im Licht der theoretischen Annahmen entsprechend gedeutet worden. Obsolet geworden ist die Lorenz'sche Instinkttheorie allerdings nicht allein aufgrund wissenschaftstheoretischer Mängel, sondern vor allem weil die moderne Hirnforschung keinerlei physiologisches Korrelat zu den unterstellten Instinkten auffinden konnte. Daher geriet die von Lorenz repräsentierte Forschung – wie die Schweizer Wissenschaftshistorikerin Tania Munz in einer Studie über die \"Gans Martina\" schrieb – im „wissenschaftliche Klima“ der 1980er-Jahre „ins Abseits“. Seine Biografen, Klaus Taschwer und Benedikt Föger, hoben zudem hervor, Lorenz' Untersuchungsmethoden seien „auch deshalb rar geworden, weil sie viel zu aufwendig sind, ehe sie Ergebnisse zeitigen. Das Verhaltensrepertoire eines Tieres zu beschreiben, nimmt Jahre in Anspruch – im Forschungsbetrieb des 21. Jahrhunderts mit seiner Maxime des ‚publish or perish‘, also des ‚Publizierens oder Verlierens‘, ein schieres Ding der Unmöglichkeit.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Instinkttheorie, präziser: als „physiologische Theorie der Instinktbewegungen“, bezeichneten die Vertreter der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie) ein Gesamtkonzept, mit dessen Hilfe sie sämtliche beobachtbaren und als angeboren gedeuteten Verhaltensweisen der Tiere unter einem einheitlichen Gesichtspunkt betrachteten. Die Instinkttheorie wurde in den 1930er-Jahren vor allem von Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen ausgearbeitet und basiert auf der Annahme, das Verhalten der Tiere werde durch klar gegeneinander abgrenzbare Instinkte verursacht und gelenkt. „Die konkreten Modellvorstellungen, die schon frühzeitig – vor allem im Hinblick auf die inneren ‚Antriebsenergien‘ – heftig kritisiert worden sind, haben heute nur noch historische Bedeutung.“", "tgt_summary": "本能理论(本能运动的生理学理论)是经典比较行为研究一个整体概念,人们经由这种理论,就可以用统一的观点去观察动物可观察得到的和所谓的先天的行为方式。", "id": 1092483} {"src_title": "Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski", "tgt_title": "伊凡·康斯坦丁诺维奇·艾瓦佐夫斯基", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Aiwasowski entstammte einer armenischen Familie, der Orientalist Gawriil Aiwasowski war sein Bruder. Aiwasowski bekam seinen ersten Kunstunterricht durch einen Freund der Familie, den deutschstämmigen Architekten Koch. Dieser förderte ihn nach allen Kräften und vermittelte ihm die Unterstützung des Stadtkommandanten von Feodossija. Als dieser nach Simferopol versetzt wurde, nahm er Aiwasowski mit und ließ ihn dort auf seine Kosten ausbilden. In Simferopol wurde Natalja Naryschkina, Tochter des Grafen Fjodor Rostoptschin, auf Aiwasowski aufmerksam und verschaffte ihm eine Lehrstelle im Atelier des Hofmalers Salvatore Tonci in Moskau. Dort lernte Aiwasowski den Maler Alexander Olenin kennen, der – überzeugt von Aiwasowskis Talent – für diesen erfolgreich bei Zar Nikolaus I. die Erlaubnis erbat, die Russische Akademie der Künste besuchen zu dürfen. Mit Wirkung vom 23. August 1833 wurde Aiwasowski in der Akademie von Sankt Petersburg Schüler von Maxim Worobjow. Auf persönlichen Wunsch von Zar Nikolaus wurde auch der französische Marinemaler Philippe Tanneur Aiwasowskis Lehrer. Dieses Lehrer-Schüler-Verhältnis gestaltete sich von Anfang an als äußerst schwierig, da u. a. Tanneur einige Werke Aiwasowskis als seine eigenen ausgab. Großzügige Hilfe und weitere Unterstützung erfuhr Aiwasowski durch den Schriftsteller Wassili Schukowski und den Historienmaler Alexander Sauerweid. Im Haus des letzteren lernte Aiwasowski den Admiral Konstantin Nikolajewitsch kennen, der sich sehr für die Werke Aiwasowskis interessierte. Die Sommermonate 1836 konnte Aiwasowski im Gefolge des Admirals Finnland bereisen und im darauffolgenden Jahr die Krim. Ein großzügiges Reisestipendium durch den Zarenhof ermöglichte es Aiwasowski 1839, über Berlin, Dresden, Wien, Triest, Venedig und Florenz nach Rom zu reisen, um dort die antiken Meister zu studieren. Von dort aus reiste er 1840 nach Paris, wo er aufgefordert worden war, an einer Ausstellung des Pariser Salons teilzunehmen. Er kehrte im Frühjahr 1841 nach Rom zurück und besuchte im darauffolgenden Jahr London, wo er sich einige Wochen aufhielt. Seine Rückreise führte ihn über Lissabon und Madrid wieder nach Rom zurück. 1844 kehrte Aiwasowski über Amsterdam nach St. Petersburg zurück. In Amsterdam konnte Aiwasowski einer ersten großen Einzel-Ausstellung seine Werke zeigen und wurde dafür auch von der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Amsterdam mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Anlässlich Aiwasowskis erster Audienz bei Zar Nikolaus I. nach seiner Rückkehr wurde er von diesem zum \"Maler des Marinestabes\" ernannt, mit der Erlaubnis, die Uniform der zaristischen Kriegsmarine zu tragen. Noch im selben Jahre nahm die Kunstakademie von St. Petersburg Aiwasowski als ordentliches Mitglied auf. 1846 konnte Aiwasowski wiederum im Gefolge von General Nikolajewitsch Konstantinopel besuchen und von dort aus auch für einige Wochen das Land bereisen. Anlässlich seines dreißigsten Geburtstags wurde Aiwasowski 1847 mit dem Titel \"Professor\" geehrt. In diesem Jahr ließ er sich auch in seiner Heimatstadt Feodossija nieder, wo er sich eine Villa mit einem großen Atelier erbaute. Den Winter 1857/58 verbrachte Aiwasowski in Paris, wo er sich an einigen Ausstellungen beteiligen konnte. Auf einige dieser Werke wurde Kaiserin Eugénie aufmerksam und erwarb auch zwei davon. In dieser Zeit wurde Aiwasowski auch als \"Ritter\" in die Ehrenlegion aufgenommen. Im Frühjahr 1858 kehrte er nach Feodossija zurück und lebte dort die folgenden zwanzig Jahre, nur unterbrochen von einigen kurzen Reisen: 1867 hielt er sich in Konstantinopel auf und am 16. November 1869 nahm er in offiziellem Auftrag an der Eröffnung am Sueskanal teil; er sollte diese für den Zarenhof in einem monumentalen Gemälde festhalten. 1873 fand eine große Einzel-Ausstellung von Aiwasowskis Werken in der Kunstakademie in Sankt Petersburg statt; eine fast identische Ausstellung fand 1875 in Nizza statt (inszeniert von der dortigen russischen Gemeinde). Anlässlich seines 70. Geburtstages 1887 ernannte ihn die Kunstakademie St. Petersburg zu ihrem Ehrenmitglied und ließ dazu auch eine Goldmedaille prägen. In seiner Dankesrede erwähnte Aiwasowski 4000 Bilder, die er bisher geschaffen hatte. Von da an lebte Aiwasowski zurückgezogen in seiner Heimatstadt, wo er am 2. Mai 1900 im Alter von 82 Jahren starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski (,, wiss. Transliteration \"\"; * in Feodossija, Krim, Russisches Reich; † in Feodossija) war ein russischer Maler der Romantik armenischer Abstammung. Sein Nachname wurde in manchen Werken auch \"Aiwazowsky\" geschrieben.", "tgt_summary": "伊凡·康斯坦丁诺维奇·艾瓦佐夫斯基(、、 、英语:Ivan Konstantinovich Aivazovsky,1817年-7月29日-1900年-5月5日)是一位俄罗斯亚美尼亚画家,他居住和生活在克里米亚,以海景画著名,此类画作占其作品大半部分。", "id": 1679653} {"src_title": "Jugoslawen", "tgt_title": "南斯拉夫人", "src_document": [{"title": "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen / Jugoslawien.", "content": "Im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen war die offizielle Linie, dass Serben, Kroaten und Slowenen ein einziges dreinamiges Volk bilden bzw. ein Volk sind. In der ersten jugoslawischen Volkszählung von 1921 wurde gar keine Frage nach der Nationalität gestellt, sondern nur nach Muttersprache (Serbokroatisch oder Slowenisch) und Religionszugehörigkeit gefragt. Nach der Umbenennung des Staates in \"Königreich Jugoslawien\" unter der Königsdiktatur im Jahre 1929 wurde für das \"dreinamige Volk\" offiziell die Bezeichnung \"Jugoslawen\" eingeführt. Die jugoslawische Volkszählung von 1931 enthielt eine Frage nach der Nationalität, wobei nur zwischen \"Jugoslawen\" und verschiedenen nicht-südslawischen nationalen Minderheiten unterschieden wurde.", "section_level": 1}, {"title": "FVR Jugoslawien / SFR Jugoslawien.", "content": "Die Kommunistische Föderative Volksrepublik Jugoslawien gab durch verschiedene Einflüsse mit ihrer Verfassung von 1946 das Konzept eines einheitlichen jugoslawischen Volkes offiziell auf und sprach schließlich von Serben, Kroaten, Slowenen, Mazedoniern und Montenegrinern als den fünf \"Völkern Jugoslawiens\". Der Vorschlag, die Bosniaken als sechstes \"Volk Jugoslawiens\" anzuerkennen, wurde damals hingegen abgelehnt. Der zuvor jahrhundertelange Kampf um Unabhängigkeit sowie um die angestrebte Vereinigung aller südslawischen Völker in einer Ethnie enthüllte damals wieder die Unterschiede. In der jugoslawischen Volkszählung von 1948 gab es neben den Kategorien für die fünf offiziell anerkannten Völker und die nationalen Minderheiten noch die Kategorie \"Muslime unentschieden\" für diejenigen südslawischen Muslime, die sich keinem der offiziell anerkannten Völker zuordnen wollten, ansonsten wurde die Bevölkerung – von nicht separat aufgeführten \"Sonstigen\" abgesehen – vollständig den anerkannten Völker und Minderheiten zugeordnet. Der Begriff \"Jugoslawe\" wurde in dieser Volkszählung in ausdrücklicher Abgrenzung von der Politik des Vorkriegsjugoslawiens nicht verwendet. In der Volkszählung von 1953 wurde die Kategorie \"Muslime unentschieden\" abgeschafft und stattdessen eine Kategorie \"Jugoslawen unentschieden\" eingeführt. Dieser sollten alle \"\"Personen jugoslawischer [südslawischer] Abstammung, die sich nicht näher national entschieden haben\"\", zugeordnet werden; Personen, die sich als \"Muslime\" (im Sinne der Kategorie \"Muslime unentschieden\" des Jahres 1948) deklarierten oder eine \"regionale Zugehörigkeit\" angaben (d. h. sich einer Region innerhalb Jugoslawiens zuordneten mit einem Begriff, der keine anerkannte Nationalität bezeichnete), wurden in diesem Jahr ebenfalls als \"Jugoslawen unentschieden\" gezählt. Von den \"unentschiedenen Jugoslawen\" getrennt wurden hingegen \"andere national unentschiedene Personen\", die nur \"national unentschieden\" angeben sollten. Im Ergebnis der Volkszählung von 1953 gab es insgesamt 998.698 \"national unentschiedene Jugoslawen\", davon 891.800 in Bosnien und Herzegowina. Der Vergleich mit dem Jahr 1948 spricht dafür, dass in dieser Kategorie größtenteils bosnisch-herzegowinische Muslime gezählt wurden, für die es 1953 keine eigene Kategorie gab. In den 1950er Jahren kam es innerhalb des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens (BdKJ) zu Kontroversen über die Konzipierung des \"Jugoslawentums\". Während die sogenannten \"integralen Jugoslawisten\" um Innenminister Aleksandar Ranković die Vorstellung vertraten, es solle und werde in Zukunft aus den bestehenden jugoslawischen Nationen eine einzige \"jugoslawische Nation\" entstehen, wurde diese Idee vor allem von Vertretern der Teilrepubliken Kroatien, Slowenien und Mazedonien abgelehnt, die diese Zielvorstellung als Ausdruck von \"Zentralismus\" und \"Unitarismus\" werteten. Mit dem neuen Programm des BdKJ von 1958 konnten sich die Gegner des \"integralen Jugoslawismus\" durchsetzen. In diesem Programm wurde die \"\"Schaffung irgendeiner neuen \"jugoslawischen Nation\" anstelle der bestehenden Nationen\"\" explizit abgelehnt und stattdessen erklärt, \"\"das jugoslawische sozialistische Bewusstsein, der jugoslawische sozialistische Patriotismus\"\" beruhe auf den gemeinsamen Interessen \"\"der Werktätigen aller Völker Jugoslawiens\"\"; \"\"das sozialistische Jugoslawentum als Form des sozialistischen Internationalismus\"\" und das \"\"vom Geist des Internationalismus durchdrungene demokratische nationale Bewusstsein\"\" seien \"\"zwei Seiten eines einheitlichen Prozesses\"\" und \"\"jede Verabsolutierung des einen wie des anderen\"\" sei abzulehnen, da sonst das eine zum \"\"reaktionären Nationalismus und Chauvinismus\"\", das andere zum \"\"ebenso reaktionären großstaatlichen Hegemonismus\"\" führen würde. In der Volkszählung von 1961 wurde zusätzlich zu den Kategorien für die fünf offiziellen Völker einerseits eine separate Kategorie \"Muslime im ethnischen Sinne\" für südslawische Muslime eingeführt, andererseits die Kategorie \"Jugoslawe unentschieden\" durch eine Kategorie \"Jugoslawe national unentschieden\" ersetzt. Mit der geänderten Benennung ging auch eine neue Definition der Kategorie einher: Als \"national unentschiedene Jugoslawen\" sollten jetzt alle \"Bürger Jugoslawiens, die sich nicht näher national entscheiden wollen\", gezählt werden, das heißt nicht nur diejenigen \"südslawischer Abstammung\". Analog zur Regelung aus dem Jahre 1953 galt 1961 weiterhin, dass \"Bürger Jugoslawiens, die eine regionale Zugehörigkeit angegeben\" hatten, als \"national unentschiedene Jugoslawen\" gezählt wurden. Von 317.124 im Jahre 1961 gezählten \"Jugoslawen\" lebten 275.883 in Bosnien und Herzegowina, wo sie 8,42 % der Bevölkerung stellten, während es auf der Ebene des Gesamtstaates nur 1,7 % waren; der Vergleich mit früheren und späteren Volkszählungen spricht dafür, dass vor allem ein Teil der bosnischen Muslime diese Kategorie wählte. 1963 wurden einerseits durch die neue Verfassung der Teilrepublik Bosnien und Herzegowina und die neue Verfassung des Gesamtstaates (mit der gleichzeitig die FVR Jugoslawien in \"Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien\" umbenannt wurde) die \"Muslime im nationalen Sinne\" offiziell als sechstes \"Volks Jugoslawiens\" anerkannt, andererseits in Artikel 41 der Verfassung der SFR Jugoslawien das Recht jeden Bürgers verankert, seine Nationalität frei auszudrücken, und festgelegt, dass kein Bürger verpflichtet werden könne, über seine Nationalität Auskunft zu geben oder sich für eine bestimmte Nationalität zu entscheiden. In den folgenden jugoslawischen Volkszählungen gab es infolgedessen eigene Kategorien für alle sechs \"Völker Jugoslawiens\", die anerkannten \"Nationalitäten\" und \"ethnische Gruppen\" (einschließlich der statistischen Restkategorie \"Sonstige\"), diejenigen, die sich als \"Jugoslawen\" erklärten, diejenigen, die unter Berufung auf Artikel 41 der Verfassung keine Auskunft gaben, diejenigen, die eine \"regionale Herkunft\" angeben, die nach offizieller Ansicht keine Nationalität war, aber trotzdem als Antwort akzeptiert werden musste, sowie diejenigen, deren Nationalität unbekannt war. Die drei Rubriken \"keine Angaben unter Berufung auf Artikel 41\", \"Jugoslawen\" und \"regionale Herkunft\" wurden in den offiziellen Resultaten unter der gemeinsamen Überschrift \"Befragte, die keine Nationalität angegeben haben\" zusammengefasst. Bei der Volkszählung 1981 bekannten sich 8,2 % oder 379.000 Menschen in Kroatien zur jugoslawischen Nationalität. Ebenfalls stark vertreten waren die Jugoslawen in Bosnien-Herzegowina (7,9 %), während sie in Mazedonien und Slowenien, also den historischen Gebieten, auf denen mehrheitlich keine serbokroatische Varietät gesprochen wird, mit weniger als 2 % kaum wahrnehmbar war. Überdurchschnittlich häufig wurde die Nationalität Jugoslawe von Personen angegeben, die jung, Großstadtbewohner, Kinder aus ethnisch gemischten Ehen oder Mitglieder des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens waren. Einen Überblick gibt folgende Tabelle: Bei der Volkszählung von 1991 gab es in folgenden Gemeinden mindestens einen 15%igen Anteil von Jugoslawen an der Bevölkerung: Dimitrovgrad 22,4 %, Tivat 20,6 %, Herceg Novi 19,1 %, Kotor 18,5 %, Tuzla 16,6 %, Sombor 15,5 %, Subotica 15,0 %. Weitere Gemeinden mit mindestens 100.000 Einwohnern und einem mindestens 10 %-Anteil von Jugoslawen waren Novi Sad 12,2 %, Banja Luka 12,0 %, Zenica 10,8 %, Sarajevo 10,7 %, Mostar 10,0 %. In Mazedonien existierte Anfang der 1990er Jahre die \"Stranka na Jugosloveni vo Republika Makedonija\" (SJRM, Partei der Jugoslawen in der Republik Mazedonien), die sich als Repräsentant der Jugoslawen verstand. \"Siehe auch:\" Geschichte Jugoslawiens", "section_level": 1}], "src_summary": "Jugoslawen (wörtliche Übersetzung: \"Südslawen\") ist ein unklarer, im Laufe der Geschichte des 20. Jahrhunderts sich verändernder Begriff zur Bezeichnung von Bevölkerungsgruppen im ehemaligen Jugoslawien.", "tgt_summary": "南斯拉夫人(波斯尼亚语:Jugosloveni/Jugoslaveni;马其顿语、塞尔维亚语,以西里尔字母书写:Југословени,以拉丁字母书写:Jugosloveni;克罗地亚语:Jugoslaveni;斯洛文尼亚语:Jugoslovani)是以南斯拉夫及其共同经验为认同的族群,缘起于巴尔干半岛南斯拉夫地区,然而由于二十世纪末各南部斯拉夫民族民族主义兴起,以及南斯拉夫国家瓦解,如今以「南斯拉夫人」为认同的人大多数居住于美国和其他国家,居住在前南斯拉夫地区的反而不多。", "id": 1452004} {"src_title": "Honigpalme", "tgt_title": "智利酒棕榈", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Honigpalme ist eine fiederblättrige (pinnate), einhäusige getrenntgeschlechtige (monözische) Palme mit einem massiven grauen Stamm, der bei alten Exemplaren bis zu 1,5 m Durchmesser und eine Höhe von 30 Metern erreichen kann. Sie trägt vier bis fünf Meter lange Blätter. Die bis zu 1,5 m langen Blütenstände (Infloreszenzen) tragen eingeschlechtige Blüten. Bei den Früchten handelt es sich um drei bis vier Zentimeter große, grüne und in der Reife gelbe Steinfrüchte, die einen Samen enthalten, der aussieht wie eine kleine Kokosnuss, und dessen weißes, fleischiges Nährgewebe (Endosperm) von Geruch und Geschmack ebenfalls daran erinnern, weshalb man sie in Chile \"coquitos\" (dt. Kokosnüsschen) nennt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Palme verdankt ihren deutschen Namen dem zuckerhaltigen Saft, aus dem man Palmzucker, Palmhonig und auch Palmwein herstellt. Für die Gewinnung des Saftes muss man die Palme fällen, weshalb sie in ihrer Heimat in ihrem Bestand gefährdet ist und inzwischen geschützt wird. Im Alter von etwa 60 Jahren fängt sie an zu blühen und Früchte zu tragen. Die Samen der Früchte werden zur Herstellung von Süßwaren oder als Knabberei verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheit.", "content": "\"Jubaea chilensis\" wird auch in Europa angepflanzt: vor allem am Mittelmeer in Südfrankreich und Norditalien (im Botanischen Garten von Pisa stehen zwei imposante Exemplare), aber auch in Südtirol (etwa in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff), in der Bretagne und Südengland. Die Honigpalme benötigt weniger Sommerhitze als viele andere frostverträgliche Palmen, da die Sommer in ihrer Heimat nicht besonders heiß sind. In schwülem, tropischem Klima wächst sie dagegen nicht so gut. Aufgrund ihrer Frosttoleranz (ausgepflanzte Exemplare können ohne größere Schäden Temperaturen bis −15 °C überstehen) und Seltenheit erfreut sich die chilenische Honigpalme daher vor allem bei Sammlern in gemäßigten Breiten großer Beliebtheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Honigpalme (\"Jubaea chilensis\", Syn.: \"Jubaea spectabilis\" ) ist eine aus Chile stammende und dort in mediterran-ähnlichem Klima wachsende Palmenart. Sie ist die einzige Art der Gattung Jubaea.", "tgt_summary": "智利酒棕榈(学名:\"Jubaea chilensis\")是属于鸭跖草类植物,也是棕榈科下的其中一种植物。该植物主要生长于南美洲的西南部地区,大概在南纬32度至南纬35度的科金博大区南部、瓦尔帕莱索大区、圣地亚哥首都大区、奥伊金斯将军解放者大区和马乌莱大区北部的一带出现,也是智利中部的小区域特有种类植物。一直以来,人们认为复活节岛上已经灭绝的拉帕努伊棕榈与这些树木属于同一属,但现在它们分属于不同属。这棵植物在智利那边的人很爱惜它。", "id": 132773} {"src_title": "Erwin Stresemann", "tgt_title": "埃尔温·施特雷泽曼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Erwin Stresemann war Sohn des Apothekers Richard Stresemann und dessen Frau Marie, geborene Dunkelbeck. Er studierte ab 1908 Naturwissenschaften (speziell Zoologie) an den Universitäten Jena, Freiburg und München und war von 1910 bis 1912 Teilnehmer an der 2. Freiburger Molukken-Expedition, die unter Leitung von Karl Deninger stattfand. Von 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst und war ab 1918 an der wissenschaftlichen Hilfsabteilung an der Zoologischen Staatssammlung München tätig. 1920 wurde er bei Richard von Hertwig an der Universität München zum Dr. phil. promoviert. 1921 wurde er Assistent am Zoologischen Museum Berlin und Leiter der ornithologischen Abteilung, an der er ab 1924 als Kustos angestellt war. 1930 wurde er in Berlin zum Titularprofessor, 1946 zum Professor mit Lehrauftrag für Zoologie ernannt. Von 1946 bis 1959 war er kommissarischer Direktor am Zoologischen Museum der Humboldt-Universität Berlin. Stresemann war Generalsekretär, Präsident (ab 1949) und Ehrenpräsident der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft und einer der bedeutendsten Ornithologen des 20. Jahrhunderts. Von 1922 bis 1961 (ab 1956 zusammen mit Günther Niethammer, ein Schüler Stresemanns) war er Herausgeber des \"Journals für Ornithologie\". Die \"Ornithologischen Monatsberichte\" gab Stresemann von 1922 (übernommen von Anton Reichenow) bis zur Einstellung 1944 heraus. In den 20er und 30er Jahren gab er den Anstoß für eine Transformation der älteren, vorwiegend faunistisch-systematischen Ornithologie zu einem Zweig der modernen Biologie und begründete durch Verbindungen mit Genetik, funktioneller Anatomie, Physiologie und Ethologie der Vögel eine „Neue Biologische Ornithologie“. Konrad Lorenz würdigte ihn aus Anlass seines 70. Geburtstags mit den Worten: „Alle Deine Schüler haben von Dir den Funken heiliger Begeisterung für die Deszendenzlehre, für die Größe des Abstammungsgedankens geerbt, und das ist fürwahr die beste Gabe, die ein Lehrer seinem Schüler mit auf den Weg geben kann.“ Er war seit 1955 ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und seit 1954 der Leopoldina. Einer seiner berühmtesten Schüler war Ernst Mayr. Stresemann war Begründer und Herausgeber der „Exkursionsfauna von Deutschland“, eines populären Bestimmungsbuchs der heimischen Tierwelt, das heute noch herausgegeben und bei Studenten der Zoologie schlichtweg als \"„Der Stresemann“\" bezeichnet wird. In der DDR wurde er 1960 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet. Erwin Stresemann war von 1916 bis 1939 verheiratet mit Elisabeth Deninger, Schwester von Karl Deninger (s. o.) und Tochter des Mainzer Chemikers Albert Deninger, der Mitinhaber der Mainzer Lederfabrik Mayer-Michel-Deninger war, aber um 1900 mehr durch seine Calciumfluorid-Versuche zur Kariesprophylaxe bekannt wurde. Die Ehe wurde 1939 geschieden und Stresemann heiratete 1941 Vesta Grote. Er ist auf dem Waldfriedhof Dahlem bestattet. Sein Grab ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erwin Friedrich Theodor Stresemann meist nur \"Erwin Stresemann\" (* 22. November 1889 in Dresden; † 20. November 1972 in Berlin) war ein deutscher Zoologe und Hochschullehrer.", "tgt_summary": "埃尔温·施特雷泽曼(Erwin Stresemann,1889年-11月22日-1972年-11月20日)是一位德国博物学家、鸟类学家。", "id": 1629108} {"src_title": "Valles Marineris", "tgt_title": "水手號谷", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Grabensystem erstreckt sich von seinem Ausläufen Noctis Labyrinthus auf der Tharsis-Aufwölbung im Westen bis zu den „chaotischen Gebieten“ von Eos Chasma und Capri Chasma im Osten. Die Valles Marineris bestehen aus mehreren, miteinander verbundenen Chasmata oder Grabenbrüchen, von denen jeder den Grand Canyon (Arizona) um ein Vielfaches übertrifft. Valles Marineris beginnen östlich von Noctis Labyrinthus (), wo sie sich in zwei parallel verlaufende Chasmata verzweigen: das nördliche, etwa 800 km in Ost-West-Richtung verlaufende Tithonium Chasma () und das südliche, etwa 840 km in Ost-West-Richtung verlaufende Ius Chasma (). Östlich von Ius Chasma schließt sich das etwa 560 km in südöstliche Richtung verlaufende Melas Chasma () an. Dieses geht in das nördlich gelegene, etwa 810 km in südöstliche Richtung verlaufende Candor Chasma () über, dieses wiederum in das sich nördlich anschließende, etwa 315 km breite, halbrunde Ophir Chasma (). Südöstlich von Melas Chasma folgt das etwa 960 km in südöstliche Richtung verlaufende Coprates Chasma (). Es geht in das etwa 1306 km in nordöstliche Richtung verlaufende Eos Chasma () über. Nördlich davon liegt das etwa 574 km in Ost-West-Richtung verlaufende Ganges Chasma () und nordwestlich das etwa 1470 km in nordöstliche Richtung verlaufende Capri Chasma ().", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Im Laufe der Zeit gab es viele verschiedene Theorien über die Formationen wie Valles Marineris. Bevor starke Teleskope oder die Viking-Sonden genauere Beobachtungen ermöglichten, vermutete man u. a. von hypothetischen Marsbewohnern gebaute Kanäle zur Bewässerung ihres Planeten. Diese Spekulation wurde durch Entdeckungen, wie Schiaparellis „Canali“ (Marskanäle) oder andere geradlinige Darstellungen genährt. Zudem verleitete die Bezeichnung „Canali“ (ital. für \"Rinnen\") zur falschen Übersetzung \"Kanal\" (oder auch engl. \"Channel\" oder \"Canal\"). In den 1970er Jahren vermutete man u. a. starke Erosionen durch Wasser, das aus dem Permafrost freigesetzt wurde. Allerdings ist flüssiges Wasser auf dem Mars extrem unwahrscheinlich, da die Temperatur auf dem Mars auch am Äquator selten 0 °C überschreitet und der Mars eine sehr dünne Atmosphäre besitzt (nur 0,75 % des Erdatmosphärendrucks). 1972 entwickelte McCauley die Hypothese, dass das Grabensystem durch absinkendes Magma unter der Oberfläche entstanden sein könnte. 1989 veröffentlichten Tanaka und Golombek eine Theorie zur Entstehung durch aufbrechende Verspannungen. Nick Hoffman vermutete im Jahr 2000 und danach, dass der Mars in seiner Frühzeit nicht durch Wasser, sondern durch Kohlenstoffdioxid geprägt wurde, weshalb er den Begriff „White Mars“ (deutsch: „Weißer Mars“) dafür verwendete. Hoffman postulierte „kryoklastische Ströme“, eine Mischung aus gasförmigem und festem Kohlenstoffdioxid, Wassereis und Gestein, welches z. B. die Valles Marineris geformt hätten. Eine weitere Theorie postuliert die Entstehung großer Dikes – auf der Erde sind das plattenartige, meist weit reichende Gesteinskörper aus magmatischem Gestein, die größere Spalten ausfüllen und das umgebende Gestein schneiden oder durchkreuzen. Magma steigt in der Marskruste durch Spalten auf, dabei schmilzt das Eis im Boden und erzeugt so große, schnell abfließende Wassermassen. Die am weitesten akzeptierte Hypothese zurzeit (2005) ist, dass das Grabensystem durch Risse in der Kruste entstanden ist und durch Erosion und Einbrechen stark ausgeweitet wurde. Ursache dafür ist die Entwicklung der Tharsis-Region. Bergstürze lagerten auf dem Grund der Valles Marineris Gestein ab und verbreiterten sie so. Mögliche Auslöser der Bergstürze sind Beben, verursacht durch tektonische Aktivitäten, oder Impakt-Ereignisse. Beobachtet wurde, dass das dabei abgerutschte Gestein durch den Wind geformt wird und beispielsweise Dünenfelder bildet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Valles Marineris ( für \"Mariner-Täler\") sind ein weitläufiges Grabenbruchsystem auf dem Mars, die sich entlang des Äquators im Osten der vulkanischen Tharsis-Region erstrecken. Mit 4000 km Länge, bis zu 700 km Breite und bis zu 7000 m Tiefe sind die Valles Marineris eines der größten Grabenbruchsysteme im Sonnensystem; sie werden nur von den Grabenbruchsystemen der Erde und (in der Länge) von Baltis Vallis auf der Venus übertroffen.", "tgt_summary": "水手号谷(Valles Marineris),或称为水手号峡谷、水手峡谷或水手谷,命名来自水手9号,是火星最大的峡谷,也是太阳系最大最长的峡谷。位在塔尔西斯火山高原的东侧,长3769公里、最深处7公里,成一个复杂的峡谷系统,是地壳拉张陷落而形成,可与地球的东非大裂谷相比较。水手号谷东西范围为东经267.3度至东经331.1度,即西临诺克提斯迷宫、往东进入大片混沌地形;南北范围则是南纬2.96度至南纬19.09度。", "id": 1734041} {"src_title": "Königreich Essex", "tgt_title": "埃塞克斯王國", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Kernland des Königreiches bildete die heutige Grafschaft Essex, nordöstlich von London in England. Im 7. Jahrhundert umfasste es auch Middlesex und Teile von Hertfordshire. Im Tribal Hidage wurde seine Größe mit 7.000 Hides angegeben. Es gehört damit zu den mittelgroßen Reichen seiner Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Region wurde bereits im 5. Jahrhundert von Sachsen besiedelt. Zunächst stellten kleine Untergruppen, wie die \"Rodingas\" (am Fluss Roding) oder die \"Brahhingas\" (bei Braughing), eigenständige politische Strukturen dar. Die Ursprünge des Königtums in Essex wurden nicht sicher überliefert. Als erster König soll Æscwine von 527 bis 587 über Essex geherrscht haben. König Sæberht (604–616/617), der unter der Oberherrschaft seines Onkels Æthelberht von Kent stand, wurde von diesem zum Christentum bekehrt und gründete in der Hauptstadt \"Lundenwic\" (London) das Bistum der \"East Seaxe\" (Ostsachsen), mit der St Paul’s Cathedral als Zentrum. Seine Söhne und Nachfolger Sexred, Sæward und ein dritter namentlich nicht bekannter Bruder, die gemeinsam regierten (616/617–617), vertrieben den Londoner Bischof Mellitus und konnten die Vorherrschaft Kents abschütteln. Durch seine Expansionsbestrebungen gegen Surrey geriet Essex in Konflikt mit Wessex in dessen Verlauf die ostsächsischen Könige 617 in einer Schlacht gegen die Westsachsen fielen. Unter dem von Oswiu von Northumbria bekehrten König Sigeberht II. der Heilige (?–653) missionierte Cedd in Essex. Nachdem König Sigeberht II., dem eine zu christenfreundliche Politik vorgeworfen wurde, von Verwandten ermordet worden war, bestieg sein Bruder Swithhelm (653–664) den Thron von Essex. Möglicherweise war sein Bruder Swithfrith zeitweise Mitregent. Swithhelm trat allerdings auf Initiative des Königs Æthelwald von East Anglia um 661 in Rendelsham, dem Königssitz East Anglias, selbst zum Christentum über und wurde von Bischof Cedd getauft. Eine Oberherrschaft East Anglias über Essex ist für die Zeit Swithhelms nicht auszuschließen. Als während einer Seuche in den Jahren 663/664 zahlreiche Ostsachsen ins Heidentum zurückfielen, war dies der Vorwand für König Wulfhere von Mercia (658–675) die Oberherrschaft über Essex anzustreben. Tatsächlich ging es um die Kontrolle um das blühende Handelszentrum London. Gegen Ende der 680er Jahre erlangte Sebbi (664–694) die Herrschaft über Teile von Kent und setzte dort seinen Sohn Swæfheard (687/688–692/694) als König ein. Der alte Streit zwischen Essex und Wessex wurde erst 704/705 in Brentford beigelegt. Im frühen 8. Jahrhundert verlor Essex London und Middlesex an Æthelbald von Mercia (716–757). 825 wurde Mercia bei Ellandun von Egbert von Wessex geschlagen. Essex wurde zunächst als Unterkönigreich dem Königreich Wessex angegliedert. Im Jahr 858 wurde Essex vollständig von Wessex absorbiert. Dann geriet Essex unter dänische Kontrolle und wurde um 880 im Vertrag von Wedmore zwischen Alfred dem Großen (871–899) und Guthrum an das Danelag abgetreten. Nach Guthrums Tod begann Alfred mit der Rückeroberung des Danelag und ließ Essex bereits durch einen Ealdorman verwalten. Eduard der Ältere schloss die Eroberung des Danelag 917 ab. Heute ist Essex eine Grafschaft Englands.", "section_level": 1}, {"title": "Könige von Essex.", "content": "Während die anderen angelsächsischen Völker ihre Herkunft vom Gott Wodan herleiteten, führten die Herrscher von Essex ihre Herkunft auf den Gott Saxnot zurück. Auffallend ist die beinahe durchgängige Alliteration der Herrschernamen auf den Buchstaben „S“. Der Dynastiegründer war offenbar Sledda, von dem alle folgenden Könige ihre Herkunft ableiteten. Die gemeinsame Herrschaft von Brüdern, von Vater und Sohn oder Vettern war in Essex durchaus üblich.", "section_level": 1}, {"title": "Genealogie des Königshauses.", "content": "Die Abstammung der Könige wurde im Manuskript MS 23,211 aus dem späten 9. Jahrhundert überliefert. Die Stellung der Könige Swæfberht und Sigeric II. im Stammbaum ist unbekannt. Könige sind durch Fettschrift hervorgehoben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Königreich Essex oder Königreich der Ostsachsen (altengl. \"Ēast Seaxna rīce\") war eines der sieben traditionellen Königreiche aus der Zeit der angelsächsischen Heptarchie in England.", "tgt_summary": "埃塞克斯王国(;),意为「东撒克逊人的王国」,是撒克逊人建立的盎格鲁-撒克逊王国,它可能于公元6世纪初期建立。传说这个王国的王族的祖先可以上溯到欧洲大陆上日耳曼人所尊崇的主神沃登(奥丁),这也是其他的盎格鲁-撒克逊王国的统治者所声称的。", "id": 500536} {"src_title": "Benidorm", "tgt_title": "贝尼多尔姆", "src_document": [{"title": "Bevölkerungsdichte.", "content": "Die Stadt hat (Stand: ) gemeldete Einwohner. In der Urlaubszeit überschreitet die Zahl der Bewohner Benidorms die Grenze von eineinhalb Millionen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Es wird angenommen, dass bereits gegen 3000 v. Chr. Siedlungen in der Region um Benidorm existierten. Das Areal um Benidorm wurde im Jahr 1245 erstmals erwähnt. Im Jahr 1325 wurde Benidorm das Stadtrecht gewährt. In den nachfolgenden Jahren wurde Benidorm mehrfach von osmanischen sowie barbarischen Piraten angegriffen. Ein fortschrittliches Bewässerungssystem, welches eine optimierte Bewässerung in der Region Benidorm gewährleisten sollte, wurde im Jahr 1666 errichtet. In den frühen Nachkriegsjahren etablierte sich in Benidorm eine finanziell lukrative Fischindustrie. Des Weiteren trug eine perfektionierte Landwirtschaft zur wirtschaftlichen Stärke der Region Benidorm bei. Der einstige Hauptwirtschaftsektor des Fischfangs verfiel ab den 1950er-Jahren zunehmend. Anfang der 1950er Jahre war Benidorm noch ein Fischerdorf. Der Bürgermeister Pedro Zaragoza ließ ab 1950 Straßen asphaltieren, das Dorf mit einem Wasserversorgungssystem ausstatten und stellte 1956 einen Bebauungsplan auf. Der ökonomische Schwerpunkt lag nun auf der Tourismusindustrie. Bis 1967 wurden in Benidorm vor allem Hochhäuser mit Hotels für den Massentourismus errichtet; diese prägen die als Ferienziel bekannte Stadt. Nach einer relativen Stagnation des Tourismus ab Ende der 1980er Jahre wurde mehr Wert auf qualitative Angebote gelegt: Die Grundstücksgrößen pro Hotel wurden erhöht, die Häuser baulich und im Freizeitangebot verbessert. Die Stadt wich mit großflächigen Baugebieten weiter nach Süden und Norden aus und außen gelegene Urbanisationen mit Ferienhäusern und Villen ergänzten das Angebot. Die Stadt ist durch diese noch andauernde Verjüngung und qualitative Ergänzung als Tourismusziel wieder konkurrenzfähiger geworden.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Benidorm besitzt die größte Hochhausdichte (in Relation zur Einwohnerzahl) weltweit mit 345 Gebäuden mit mehr als zwölf Etagen. Aufgrund der immensen Hochhausdichte wird Benidorm mit „little Manhattan“ assoziiert. So wurden etliche Wohntürme, welche zumeist der Tourismuswirtschaft dienen, ab den 1950er-Jahren errichtet. Der 2007 geplante und bis heute nicht fertiggestellte Wohnturm Intempo; das höchste Wohngebäude in der EU (200 Meter, 47 Etagen), steht aufgrund der spanischen Immobilienkrise in 2008 bis heute (Dezember 2016) leer.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Benidorm ist über die Linien L 1 und L 9 der Stadtbahn Alicante an den Öffentlichen Nahverkehr im Großraum Alicante angebunden. Nördlich von Benidorm verläuft die Autobahn Autopista AP-7 (\"Autopista del Mediterráneo\" – Europastraße 15), die entlang der ganzen spanischen Mittelmeerküste verläuft. Sie kann über die Autobahnanschlussstelle \"65 Benidorm\" erreicht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Seit Francisco Ronda 1893 eine erste \"Badeanstalt\" (die \"Casa de baños\" am Levantestrand) eröffnete, haben mehr als 85 Millionen Touristen Benidorm besucht. Die größte Touristengruppe in Benidorm sind die Besucher aus Großbritannien. In Benidorm gibt es zwei jeweils 2,5 km lange Strände, die \"Playa de Poniente\" und die \"Playa de Levante\" sowie die \"Playa del Mal Pas\" zwischen Altstadt und Playa de Poniente und die \" Playa de Cala Tío Ximo\" in Rincón de Loix. Als Touristenattraktionen gelten die beiden großen Freizeitparks Terra Mítica und Mundomar.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Partnerstädte von Benidorm sind Miami (Florida, USA), Viña del Mar (Chile), Manizales (Kolumbien) und Le Cannet (Frankreich).", "section_level": 1}], "src_summary": "Benidorm ist eine Stadt an der Costa Blanca 45 Kilometer nordöstlich von Alicante in der Provinz Alicante in der Valencianischen Gemeinschaft, Spanien.", "tgt_summary": "贝尼多尔姆(西班牙语:),是西班牙巴伦西亚自治区阿利坎特省的一个市镇。总面积,总人口51873人(2001年),人口密度1330人/平方公里(3,400人/平方英里)。", "id": 1215530} {"src_title": "Türkiye Komünist Partisi/Marksist-Leninist", "tgt_title": "土耳其共产党/马列", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seit ihrer Gründung hat sich die Partei mehrfach gespalten. Ursprünglich firmierte sie unter der Bezeichnung \"Kommunistische Partei der Türkei/Marxisten-Leninisten (TKP/M-L)\" (mit Bindestrich). Im Jahr 1994 entstanden aus der TKP/ML zwei konkurrierende Fraktionen, \"Partizan\" und \"Maoistische Kommunistische Partei\" (MKP, \"Maoist Komünist Partisi\") (bis 2002: \"Ostanatolisches Gebietskomitee\" (DABK)) genannt, die beide die gleiche Ideologie verfolgen. Um ihre Ziele umzusetzen unterhalten beide Fraktionen bewaffnete Guerilla-Gruppen in der Türkei, die TKP/ML die \"Arbeiter- und Bauern-Befreiungsarmee der Türkei\" (\"Türkiye İşçi Köylü Kurtuluş Ordusu\", TIKKO) und die MKP die \"Volksbefreiungsarmee\" (\"Halk Kurtuluş Ordusu\", HKO). Daneben besteht derzeit noch die 1987 als Abspaltung der TKP/ML entstandene kleine \"Kommunistische Partei der Türkei/Marxisten Leninisten (Maoistische Partei-Zentrale)\" (\"Türkiye Komünist Partisi/Marksist-Leninist (Maoist Parti Merkezi)\"), welche der Revolutionären Internationalistischen Bewegung angehört. Die deutschen Gruppierungen der TKP/ML werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Dieser schätzt die Zahl der Anhänger beider Gruppierungen in Deutschland auf insgesamt 1.300 (Stand 2016). Laut Verfassungsschutz unterhielten verschiedene maoistische Gruppierungen aus der Türkei \"Tarnorganisationen\" in Deutschland, die hauptsächlich der Spendensammlung dienten. Der TKP/ML (Partizan) wird beispielsweise ATIK zugeordnet, während die ADHK (Konföderation für Demokratische Rechte in Europa) als verlängerter Arm der MKP gilt. Die deutsche Bundesregierung schätzt TKP/ML als linksextremistische terroristische Vereinigung ein.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehungen zur PKK und weiteren.", "content": "Laut türkischen Medien begeht der militante Flügel der TKP/ML „Türkische Arbeiter- und Bauernbefreiungsarmee“ (Tikko) mit der militanten Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gemeinsam seit 2007 mehrere Anschläge. Unter anderem betreibe sie gemeinsam mit der militanten PKK ein militärisches Ausbildungslager im Irak. Laut Selbstauskunft der TKP/ML unterhalte sie seit März 2016 zur militanten PKK und weiteren acht linksextremistischen Gruppierungen einen Zusammenschluss zur „Vereinten Revolutionären Volksbewegung“, um bewaffnet gegen die AKP-Regierung der Republik Türkei vorzugehen.", "section_level": 1}, {"title": "Operationsgebiet und Zulauf.", "content": "Das geografische Hauptoperationsgebiet der TKP/ML befindet sich im ostanatolischen Provinz Tunceli, welch die Region meistens von der religiösen Minderheit der Aleviten, dezidierter Ostaleviten, besiedelt ist. Die TKP/ML hat einen besonderen Zulauf für ihre Organisation von jungen Menschen aus alevitischen und kurdischen Wohnvierteln der türkischen Großstädte Ankara und Istanbul.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Türkiye Komünist Partisi/Marksist-Leninist (TKP/ML, ) ist eine marxistisch-leninistisch-maoistische Partei, die 1972 von İbrahim Kaypakkaya in der Türkei gegründet wurde.", "tgt_summary": "土耳其共产党/马列(),简称土共/马列(TKP/ML),是土耳其的一个非法的共产主义政党。目前,该党致力于发动一场反对土耳其政府的土地革命战争。该党成立于1972年4月24日。该党的创始成员都来自土耳其革命工农党。易卜拉欣·凯帕喀亚是该党的首任领袖。2007年,土耳其当局把该党列入恐怖组织名单中。", "id": 2252867} {"src_title": "Sonnennebel", "tgt_title": "太陽星雲", "src_document": [{"title": "Historische Hypothesen.", "content": "Die Hypothese solch eines Urnebels wurde erstmals 1734 von Emanuel Swedenborg aufgestellt sowie im Jahr 1755 von Immanuel Kant in seinem Werk \"Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels\" vorgestellt. Kant nahm an, dass sich in diesem Nebel durch die Wechselwirkung seiner Teilchen mit der Zeit ein anfangs schon etwas vorherrschender Umlaufsinn durchgesetzt hat und der Urnebel daher immer ausgeprägter und abgeflachter rotierte. Im Jahr 1796 stellte Pierre-Simon Laplace unabhängig davon ein relativ ähnliches Modell vor. Es erschien im letzten Band seines fünfbändigen Werkes \"Exposition du systeme du monde\" (Darstellung des Weltsystems) und ist heute unter der Bezeichnung Nebularhypothese bekannt. Laplace ging jedoch von einer bereits vorhandenen Sonne aus, deren erhitzte Atmosphäre aus analogen Gründen linsenförmige Gestalt annahm. Im Zuge der Abkühlung und entsprechenden Verdichtung der Gashülle überwog in ihrem äußersten Bereich mit der Zeit die Zentrifugalkraft, und es lösten sich nacheinander mehrere Gasringe ab, die sich zu den Planeten verdichtet haben. Die Kosmogonie von Kant und die Nebularhypothese von Laplace werden oft vereinfacht zusammenfassend als Kant-Laplace-Theorie bezeichnet. Zwischenzeitlich hatte eine \"Beinahe-Zusammenstoß-Theorie\" große Popularität, nach der die Planeten durch einen Beinahe-Zusammenstoß zwischen der Sonne und einem anderen Stern entstanden seien, bei welchem Masse aus den Sternen herausgerissen wurden. Heute gilt diese Theorie als überholt.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Annahmen.", "content": "Gemäß heutigem Wissen folgt der Prozess der Sternentstehung aus einer Molekülwolke in wesentlichen Punkten Kants Überlegungen. Man geht davon aus, dass auch das Sonnensystem auf diese „übliche Art“ entstanden ist, d. h. so wie Sternensysteme im Allgemeinen. Heute nimmt man an, dass der Sonnennebel nur ein Fragment einer wesentlich größeren Molekülwolke, der Urwolke, war. Aus dieser sind außer dem Sonnensystem tausende weiterer Sternensysteme entstanden, so dass sich ein Sternhaufen gebildet hat. Dieser hat sich im weiteren Verlauf über die Galaxis verstreut. Der Sonnennebel hatte anfangs etwa 100 AU Durchmesser und die zwei- bis dreifache Masse der Sonne. Durch gravitative Verdichtung kam es ab einem bestimmten Moment zum Kollaps des Kerns der Molekülwolke. Hieraus entstand ein Protostern, die „Ursonne“. Der Kollaps erfolgte zunächst isotrop von allen Seiten, später bildete sich eine zirkumstellare Akkretionsscheibe aus. Aus deren Material wuchs die Sonne weiter an, daraus entstanden auch die Planeten. Im Fall des Sonnensystems ist nur ein Einfachsternsystem entstanden, kein Doppel- oder Mehrfachsternsystem, wie sie sonst auch häufig vorkommen. Über die Zusammensetzung der chemischen Elemente und Verbindungen im Sonnennebel können neben der Sonne und den Planeten u. a. auch Meteoriten Aufschluss geben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sonnennebel (auch solarer oder präsolarer Urnebel genannt) ist in der geltenden Kosmogonie eine interstellare Molekülwolke, aus der sich einst das Sonnensystem gebildet hat. Solche Wolken werden in der Astronomie auch Nebel genannt. Der Sonnennebel bestand wie alle Molekülwolken in erster Linie aus Gas und relativ wenig Staub. Aus ihm stammt sowohl die Materie der Sonne als auch der um sie kreisenden Planeten und anderen Körper im Sonnensystem.", "tgt_summary": "太阳星云学说是让地球所在的太阳系形成的气体云气,这个星云假说最早是在1734年由伊曼纽·斯威登堡提出的。在1755年,熟知斯威登堡工作的康德将理论做了更进一步的开发,他认为在星云慢慢的旋转下,由于引力的作用云气逐渐坍塌和渐渐变得扁平,最后形成恒星和行星。拉普拉斯在1796年也提出了相同的模型。这些可以被认为是早期的宇宙论。", "id": 2400636} {"src_title": "Moritz Leuenberger", "tgt_title": "莫里茨·洛伊恩贝格尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Moritz Leuenberger wurde geboren als Sohn des Theologen Robert Leuenberger. Nach der Primarschule in Biel besuchte er zuerst das Humanistische Gymnasium (heute \"Gymnasium am Münsterplatz\") und dann das Freie Gymnasium in Basel, wo er die Matura Typus A bestand. Zwischen 1966 und 1970 absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Zürich. Nach dem Erwerb des Anwaltspatentes eröffnete Leuenberger ein eigenes Anwaltsbüro in Zürich, das er bis 1991 führte. Zu seinen Fällen zählt die Vertretung einer Entwicklungshilfe-Organisation wegen der Kampagne \"Nestlé tötet Babys,\" die Unterstützung der Regierung der Philippinen bei der Suche nach den Geldern des Diktators Ferdinand Marcos in der Schweiz und die Verteidigung des Schriftstellers Niklaus Meienberg gegen die Familie des deutschlandfreundlichen Schweizer Generals Ulrich Wille. Leuenberger wohnt in Zürich. Er ist mit der Architektin Gret Loewensberg verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Einer der beiden ist der Schauspieler Manuel Löwensberg.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "1969 trat Leuenberger der Sozialdemokratischen Partei bei. Von 1972 bis 1980 präsidierte er die SP der Stadt Zürich. Er war Erstunterzeichner des «Demokratischen Manifests» gegen die Aktivitäten von FDP-Nationalrat Ernst Cincera. Ebenfalls ab 1972 war er bis 1983 Mitglied des Gemeinderats der Stadt Zürich. Von 1986 bis 1991 war er Präsident des Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverbandes. Von 1979 bis zu seiner Wahl in den Bundesrat 1995 war Leuenberger Nationalrat. In dieser Zeit war er 1989/1990 Präsident der «Parlamentarischen Untersuchungskommission EJPD» (PUK 1), die in der Folge der Affäre um Elisabeth Kopp zur Aufdeckung des Fichenskandals führte. In den Jahren 1991 bis 1995 war er Regierungsrat des Kantons Zürich und leitete die Direktionen des Innern und der Justiz. Am 27. September 1995 wurde er als Nachfolger von Otto Stich in den Bundesrat gewählt. Er war Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. Leuenberger war turnusgemäss in den Jahren 2001 und 2006 Bundespräsident. Leuenberger trat per Ende Oktober 2010 zurück., Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft (admin.ch), 9. Juli 2010Rede von Bundesrat Moritz Leuenberger, Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), 9. Juli 2010\"Für Leuenberger sind 15 Jahre Bundesrat genug\", Artikel bei SF Tagesschau, 9. Juli 2010\"Bundesrat Moritz Leuenberger zieht Rücktrittsdatum vor\", Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft (admin.ch), 9. August 2010, Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft (admin.ch), 23. August 2010 Am 22. September 2010 wählte das Parlament Simonetta Sommaruga zu seiner Nachfolgerin.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeit als Bundesrat.", "content": "Leuenbergers Tätigkeit als UVEK-Vorsteher und Bundesrat richtete sich nach dem Konzept der nachhaltigen Entwicklung. Danach waren von allen Ämtern des UVEK Lösungen anzustreben, die im Interessendreieck von Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft ausgewogen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Eisenbahn und Strassenverkehr.", "content": "Moritz Leuenberger setzte sich mit Überzeugung für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene ein. Diese Politik wurde bereits 1994 durch die Annahme einer Volksinitiative, der so genannten «Alpen-Initiative», in die Verfassung aufgenommen. Mit der Annahme der Vorlagen zu LSVA (Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe; das ist eine LKW-Maut) und FinöV (Fonds zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs), welche unter anderem die Finanzierung der NEAT regeln, konnte Leuenberger 1998 einen wichtigen Erfolg in Richtung dieser Verlagerung verbuchen. Kritiker, namentlich die SVP, warfen ihm jedoch während Jahren vor, mit der NEAT ein überdimensioniertes Prestigeprojekt verwirklichen zu wollen und befürchteten, Leuenberger habe den Zeitplan und die Kosten der NEAT nicht im Griff. Am 15. Oktober 2010 erfolgte jedoch zum geplanten Zeitpunkt der Durchstich des längsten Tunnels der Welt. Sein Versuch, die voraussichtlich unzureichende Verlagerungswirkung der NEAT durch Einführung einer Alpentransitbörse zu verstärken, stiess auf ein geteiltes Echo, namentlich bei der EU. Moritz Leuenberger hat für seinen Einsatz zugunsten einer Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene die Ehrendoktorwürde der Universität Udine erhalten. Im Strassenverkehr hatte für ihn die Verbesserung der Sicherheit Vorrang. Die Einführung der 0.5-Promille-Grenze und die Einführung des Programms «via sicura» brachten eine markante Abnahme tödlicher Verkehrsunfälle. Zudem trieb Leuenberger die Fertigstellung des Anfang der 1960er-Jahre beschlossenen Nationalstrassennetzes voran. 2004 lehnte das Volk den einseitigen Ausbau des Autobahnnetzes und insbesondere den Bau einer zweiten Röhre für den Gotthard-Strassentunnel ab. Dies machte den Weg frei für die Einrichtung eines Infrastrukturfonds. Finanziert werden daraus die Beseitigung von Engpässen im Autobahnnetz und der Ausbau der Bahn- und Strassenkapazitäten in den dicht bevölkerten Agglomerationen.", "section_level": 3}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Die Schweizer Luftverkehrspolitik war seit Anfang der 1990er-Jahre geprägt von der Liberalisierung des internationalen Flugverkehrs sowie dem Zusammenbruch der Swissair und der Gründung der Swiss. Verschiedene Flugunfälle veranlassten Leuenberger, die Luftverkehrsaufsicht gründlich zu überprüfen. In der Folge wurde das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) reorganisiert. Zu Kontroversen kam es im Rahmen des so genannten Fluglärmstreits mit Deutschland (siehe auch unten). Leuenberger schloss mit Deutschland einen Staatsvertrag ab, der von einer Beschränkung der Anflüge über Deutschland auf 100.000 ausging. Zudem wäre während der Wochenenden das deutsche Anfluggebiet für drei Stunden (6:00 bis 9:00 Uhr) gesperrt worden. Dieser Vertrag wurde jedoch vom Parlament nicht ratifiziert, so dass Deutschland darauf eine für die Schweiz strengere Verordnung erliess, als im Vertrag vorgesehen. Der deutsche Luftraum ist demnach jeden Tag von 6:00 bis 7:00 Uhr und an den Wochenenden von 6:00 bis 9:00 Uhr gesperrt.", "section_level": 3}, {"title": "Umwelt und Energie.", "content": "Im Vordergrund stand der Kampf gegen die Klimaerwärmung durch die Reduktion von CO und andern Gasen, die das Klima beeinflussen. Basis war das seit 1. Mai 2000 geltende CO-Gesetz. Es verpflichtet die Schweiz, ihren Kohlendioxidausstoss bis 2010 gesamthaft um 10 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Dieses Ziel wird mit freiwilligen Massnahmen (unter anderem durch Förderprogramm EnergieSchweiz, Vereinbarungen mit Branchen und Grossverbrauchern, Klimarappen auf Treibstoff) erreicht. Weil diese Massnahmen allein aber nicht genügen, wird seit Anfang 2008 eine CO-Lenkungsabgabe auf Heizöl erhoben. Diese wird vollumfänglich an Konsumenten und Wirtschaft zurückerstattet. Eng verknüpft mit der Klimapolitik ist die Energiepolitik mit dem Ziel, für die Schweiz auch in Zukunft eine klimaverträgliche, zuverlässige und preisgünstige Energieversorgung zu gewährleisten. Schon während der Amtszeit Leuenbergers stand fest, dass voraussichtlich um das Jahr 2020 die ältesten Schweizer Kernkraftwerke (Beznau I und II, Mühleberg) ausser Betrieb genommen werden müssen. Dann werden auch Stromimportverträge mit Frankreich allmählich auslaufen. Nach seinem Rücktritt und nach der Katastrophe von Fukushima beschloss der Bundesrat, aus der Kernenergie auszusteigen. Die Regierung will deshalb die Energieeffizienz steigern, die erneuerbaren Energien fördern, Grosskraftwerke ersetzen und die internationale Zusammenarbeit stärken. Neu erhalten kleinere Stromproduzenten, die Strom aus erneuerbaren Quellen ins Netz einspeisen, eine kostendeckende Vergütung.", "section_level": 2}, {"title": "Medien und Kommunikation.", "content": "Als Medienminister befürwortete Leuenberger eine starke staatliche SRG SSR idée suisse. Damit soll der Service public gewährleistet werden. Er stellte sich gegen eine weitergehende Liberalisierung des Fernsehens, so dass nach mehrmaligem Scheitern nationaler Privatsender die staatlichen Fernsehstationen der SRG heute gegenüber anderen Schweizer Sendern eine Vormachtstellung einnimmt. Im Bereich Kommunikation setzte er eine Liberalisierung des Telefonmarktes durch: Auf den 1. Januar 1998 wurde das Monopol der PTT aufgehoben und an ihrer Stelle die Schweizerische Post und die Swisscom gegründet. Er befürwortet weitere Liberalisierungsschritte, unter anderem bei der letzten Meile oder der Post, wofür er von den Gewerkschaften Kritik einstecken musste.", "section_level": 2}, {"title": "Bundespräsident.", "content": "Während seiner Bundesratskarriere war Leuenberger zweimal Bundespräsident, in den Jahren 2001 (wo er sich anlässlich mehrerer Katastrophen und Unfälle, 9/11 in den USA, Attentat von Zug, Brand im Gotthardtunnel etc. vor der Öffentlichkeit äussern musste) und 2006. 2006 schlug er als Bundespräsident unter anderem an der UN-Klimakonferenz in Nairobi eine Art weltweite «CO-Abgabe» als Massnahme für den Klimaschutz vor.", "section_level": 2}, {"title": "Mandate und kulturelle Tätigkeit nach dem Rücktritt.", "content": "Im April 2011 wurde Leuenberger in den Verwaltungsrat des grössten Schweizer Baukonzerns Implenia gewählt. Auf eine Wiederwahl für eine weitere Amtsdauer im Verwaltungsrat der Implenia verzichtete er im März 2013. Im gleichen Monat wechselte er zum nachhaltigen Fondsanbieter Susi Partners und wurde in dessen Verwaltungsrat gewählt. Der Rücktritt aus dem Verwaltungsrat von Susi Partners erfolgte am 13. Mai 2016. Von Januar 2011 bis Oktober 2015 präsidierte er zudem den Stiftungsrat der Swiss Luftfahrtstiftung. Diese hat ihren Zweck erreicht und wurde aufgelöst. Leuenberger ist Mitglied des \"Club d’inspiration\" von Greenpeace Schweiz und des Kuratoriums der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin, die der SPD nahesteht. Der Bundesrat erteilte Moritz Leuenberger 2015 das Mandat, einen runden Tisch ins Leben zu rufen und zu leiten, damit für Asbestopfer eine gerechte Lösung gefunden werden könne. Hintergrund war das Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, der die schweizerische Regelung der Verjährung als menschenrechtswidrig kritisierte. Der Runde Tisch schloss seine Arbeiten Ende November 2016 ab, indem er eine Stiftung gründete, die einstweilen durch die Privatwirtschaft gespeist wird. Die Stiftung organisiert psychologische Hilfe für Asbestopfer und entschädigt Opfer, die mangels Versicherungsschutz oder eingetretener Verjährung leer ausgehen würden. Moritz Leuenberger leitet seit 2015 die Bernhard Matinée, eine Wiederaufnahme des früheren Bernhard-Apéros von Hans Gmür und Karl Suter. Monatlich empfängt er an einem Sonntagmorgen Gäste aus Kultur und Kabarett.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Wahrnehmung, Lob und Kritik, Ehrungen.", "content": "Leuenberger galt als Vertreter einer urbanen, städtischen Bevölkerungsschicht im Bundesrat. Er gilt als ausgezeichneter Redner, für seine am Lucerne-Festival im September 2002 vorgetragene Rede «Das Böse, das Gute, die Politik» erhielt er den Cicero-Rednerpreis für die beste politische Rede des Jahres im deutschsprachigen Raum. Gemäss einer Umfrage vom März 2008 wurde er mit einer Zustimmungsrate von knapp 60 Prozent von der Bevölkerung akzeptiert, wobei seine Popularität im Jahre 2008 weniger hoch ausfiel als bei anderen Bundesratsmitgliedern. Im Jahre 2006, seinem zweiten Präsidaljahr, galt er als der beliebteste Bundesrat. Leuenberger betrieb zudem von 2007 bis 2010 einen persönlichen Blog, in dem er über aktuelle Ereignisse in der Politik und der Gesellschaft schrieb. 2009 wurde Leuenberger der European Railway Award in der Kategorie «Politik» für sein Engagement zur Förderung einer Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene verliehen. 2001 erhielt er den Dr. hc. der Universität Udine für kreative Impulse für das europäische Verkehrsrecht. 2011 erhielt er den Heckerhut der SPD Kreis Konstanz für Verdienste um die direkte Demokratie. Ebenso erhielt er vom Austrian Business Forum 2011 den Red Arrow für sein Lebenswerk als Infrastrukturminister. Kritisiert wurde Leuenberger in seiner Zeit als Zürcher Regierungsrat nach dem Mord am Zollikerberg durch einen im Hafturlaub befindlichen Sexualstraftäter. Zwar stand eine juristisch relevante Mitschuld nie zur Diskussion, aber er musste sich dennoch harsche Kritik gefallen lassen. Leuenberger selber lehnte jede Mitverantwortung entschieden ab. Kritik wurde auch nach der Flugzeugkollision von Überlingen laut, dessen Verantwortung der dem UVEK unterstellten Skyguide zugeschrieben wird. Moritz Leuenberger räumte daraufhin eine Mitverantwortung von Skyguide (dem Bund gehörende AG, die dem UVEK angegliedert ist) für die Kollision ein. Kritisiert wurde unter anderem von FDP-Generalsekretär Stefan Brupbacher, dass Leuenberger Raymond Cron als BAZL-Chef im Amt behalten wollte, nachdem dieser im März 2008 wegen unerlaubter Bonuszahlungen bei seinem früheren Arbeitgeber Batigroup verurteilt worden war. Leuenberger stellte sich hinter Cron, unter anderem mit der Begründung, die Sanktionierung von Crons damaligem Verhalten sei Sache der Justiz, und die Angelegenheit habe nichts mit seiner Stellung im BAZL zu tun. Moritz Leuenberger wurde während Jahren im Fluglärmstreit zwischen der Schweiz und Deutschland teilweise heftig kritisiert. Im Juli 2003 machten an einer Demonstration Tausende von Zürchern den Verkehrsminister für die Einführung der Südanflüge auf dem Flughafen Zürich verantwortlich. Diese wurden eingeführt, nachdem Deutschland einseitig die Nordanflüge über deutsches Gebiet beschränkt hatte, was wiederum die Folge davon war, dass der von Leuenberger ausgehandelte Staatsvertrag mit Deutschland vom Parlament nicht ratifiziert worden war. Heute werden als Gründe der Nichtratifikation parteipolitische Motivationen und eine Selbstüberschätzung der Schweizerischen Position gegenüber Deutschland gesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Moritz Leuenberger (* 21. September 1946 in Biel, heimatberechtigt in Rohrbach) ist ein Schweizer Rechtsanwalt und Politiker (SP). Er war von 1995 bis 2010 Mitglied der Schweizer Regierung, des Bundesrates, und stand dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vor. Er amtierte 2001 und 2006 als Bundespräsident.", "tgt_summary": "莫里茨·洛伊恩贝格尔(,1946年-9月21日),瑞士政治家、律师,自1995年起任瑞士联邦委员会委员,2001年及2006年两度任联邦主席。", "id": 1019190} {"src_title": "Acetazolamid", "tgt_title": "乙酰唑胺", "src_document": [{"title": "Klinische Angaben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete (Indikationen).", "content": "Angewendet wird Acetazolamid insbesondere bei erhöhtem Augendruck (Glaukom oder »grüner Star«) oder bei Ödemen unterschiedlicher Herkunft (u. a. Pseudotumor cerebri oder zystoides Makulaödem). Ferner kann Acetazolamid zur Behandlung einer Ateminsuffizienz mit respiratorischer Alkalose, von Pankreatitis oder Pankreasfisteln sowie bei Epilepsie oder Morbus Menière eingesetzt werden. Eine Studie aus dem Jahr 2014 hatte zum Ziel, den Einsatz von Acetazolamid zur Reduzierung des Hirndrucks bei idiopathischem Normaldruckhydrocephalus zu untersuchen. Es ist auch zur vorbeugenden Behandlung der Höhenkrankheit zugelassen. Es wirkt durch Steigerung der Belüftung der Lungen bei der Atmung – ähnlich wie das bei den Tibetern genetisch bedingt erfolgt – wodurch die Atmung aber auch ineffektiver wird. In Höhen mit geringem Sauerstoffpartialdruck atmet der Mensch schneller, was zu einer respiratorischen Alkalose führt. Dieser wird mit Carboanhydrase-Hemmern vorgebeugt. Hierbei wird die Ausscheidung von Hydronium-Ionen im Urin verringert, und zwar in den Zellen der proximalen Tubuli der Nieren. Acetazolamid lindert auch Symptome bestimmter Formen der Myotonia congenita. Eine Zulassung für dieses Anwendungsgebiet besteht jedoch nicht. Im Rahmen der Hirnperfusionsszintigrafie wird Acetazolamid eingesetzt (Off-Label-Use), um Areale mit normaler Reservekapazität von solchen Arealen zu unterscheiden, deren Gefäße zur Kompensation vorgeschalteter Gefäßverengungen bereits maximal erweitert sind.", "section_level": 2}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Bei intravenöser Anwendung kommen Schwindel, Tinnitus, Parästhesien um den Mund, Übelkeit und Blutdruckabfall vor. Die Beschwerden sind meist milde und klingen von alleine wieder ab.", "section_level": 2}, {"title": "Kontraindikationen.", "content": "Absolute Kontraindikationen sind Allergien gegen Sulfonamide und das subakute Stadium des Schlaganfalls. Als relative Kontraindikationen gelten Migräne, Niereninsuffizienz und Leberinsuffizienz. Acemit (D), Diamox (D, A, CH), Glaupax (D, CH)", "section_level": 2}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Für die Akutbehandlung steht in Deutschland eine Injektionslösung zur intramuskulären oder intravenösen Anwendung zur Verfügung (\"Diamox parenteral\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Acetazolamid ist ein Carboanhydrasehemmer aus der Substanzklasse der Sulfonamide. Es ist ein Diuretikum und hemmt die Bikarbonatresorption. Es kann den Augeninnendruck, den Hirndruck und den Blutdruck senken. Acetazolamid führt zu vermehrter Ausscheidung von Kalium mit dem Urin, so dass bei dauerhafter Anwendung auf eine vermehrte Zufuhr von Kalium mit der Nahrung geachtet werden sollte.", "tgt_summary": "乙酰唑胺(Acetazolamide、中华药典名:乙醯偶氮胺、商品名:丹木斯(Diamox)),学名\"N\"-(5-氨磺酰基-1,3,4-噻二唑-2-基)乙酰胺。", "id": 2504035} {"src_title": "Alexander I. (Epirus)", "tgt_title": "亞歷山大一世 (伊庇魯斯)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Beim Tod seines Vaters Neoptolemos im Jahr 360 war Alexander zu jung, um selbst die Nachfolge anzutreten. So wurde zunächst sein Onkel Arybbas König. Dieser festigte seine Herrschaft, indem er enge Beziehungen zu Philipp II. von Makedonien knüpfte. Arybbas verheiratete seine Nichte Olympias mit dem makedonischen König. Mit seiner Schwester ging auch der junge Alexander an den Hof Philipps. Nachdem der makedonische König in den 50er Jahren des 4. Jahrhunderts seine Macht erfolgreich erweitert hatte und zum Hegemon Griechenlands geworden war, überwarf er sich mit seinem epirotischen Verbündeten Arybbas. Philipp unternahm – vermutlich im Jahr 350 – einen kurzen Feldzug in die Molossis und setzte Alexander an Arrybbas Stelle zum König ein. Die antiken Quellen berichten nichts Genaues über die innenpolitischen Umstände, die zu dieser Intervention Philipps in Epirus geführt haben. Auch über Alexanders Herrschaft ist wenig überliefert. Sicher ist nur, dass er außer den Molossern auch die übrigen epirotischen Stämme unterwerfen und zur Anerkennung seines Königtums bringen konnte. 337 nahm Alexander seine Schwester Olympias bei sich auf, die sich mit Philipp II. entzweit und dessen Hof verlassen hatte. Die Beziehungen zu Makedonien blieben aber weiterhin gut und ein Jahr später heiratete Alexander Kleopatra, eine Tochter Philipps. Während der Hochzeitsfeierlichkeiten wurde der makedonische König von seinem Leibwächter Pausanias getötet. Während sich der neue makedonische Herrscher Alexander der Große sogleich der Eroberung des Orients zuwandte, führte der molossische König Alexander im Schatten dieser welthistorischen Ereignisse Krieg am westlichen Rand der griechischen Welt. Seine Flotte ging gegen die Seeräuber im Ionischen Meer vor. 334 folgte Alexander einem Hilferuf der griechischen Kolonie Tarent in Süditalien, die von den Samniten bedroht wurde. Der römische Historiker Livius weiß außerdem zu berichten, dass Alexander sich besonders beeilte, als Söldner Tarents nach Italien zu gehen, weil ihm das Orakel von Dodona geweissagt hatte, dass er bei Pandosia an den Ufern des Acheron sterben würde. Stadt und Fluss dieses Namens gibt es im Süden von Epirus und von diesen wollte der König sich so weit wie möglich entfernen. Alexander eroberte Herakleia, eine Kolonie Tarents, die von der Koalition der Bruttier, Samniten, und Lukanier besetzt worden war, er stürmte den Seeräuberstützpunkt Sipontum und besetzte dann auch Cosenza und Terina. Zwischenzeitlich überwarf Alexander sich mit den Griechen von Tarent, er nahm lukanische Truppen in sein Heer auf und es scheint, als habe er sich auf eigene Rechnung ein Reich in Italien erwerben wollen. 332 oder 331 verhandelte Alexander mit den Römern über ein Bündnis gegen die Samniten. Doch dieses, wenn es überhaupt zustande kam, erlangte keine praktische Wirksamkeit mehr, denn 331 wurde Alexanders Streitmacht in der Nähe der bruttischen Stadt Pandosia unerwartet von den Lukanern und Bruttiern angegriffen. In dieser Schlacht wurde der molossische Herrscher von einem seiner lukanischen Verbündeten getötet. Damit, so schreibt es zumindest Livius, erfüllte sich auch die erwähnte Weissagung, denn bei Pandosia gab es einen kleinen Fluss namens Acheron.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Feldzüge Alexanders von Molossis stärkten vorläufig die griechischen Städte in Unteritalien und schwächten die italischen Stämme, wodurch auch der weitere Aufstieg Roms begünstigt wurde. Durch den plötzlichen Tod des Königs in Italien brach über Epirus, wo die Monarchie ohnehin auf schwachen Füßen stand, eine Zeit der Wirren herein. Erst König Pyrrhos I. konnte zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. dem aiakidischen Königtum wieder mehr Macht und Ansehen verleihen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander I., auch bekannt als \"Alexander der Molosser\" (; * um 370 v. Chr. in der Region Epirus; † 331 v. Chr. bei Pandosia) aus der molossischen Dynastie der Aiakiden war von etwa 350 v. Chr. bis zu seinem Tod König der Molosser. Alexander war der Bruder der Olympias, der Mutter Alexanders des Großen.", "tgt_summary": "亚历山大一世(希腊语:,前370年-前331年),是摩罗西亚国王,又被称为摩罗西亚的亚历山大,统治时间为前350年 - 前331年,属于埃阿喀得斯王朝。他的父亲是涅俄普托勒摩斯一世,有个姊妹是奥林匹亚丝,因此亚历山大一世是马其顿亚历山大大帝的舅舅。他在青年时来到马其顿腓力二世的宫廷,后来腓力二世帮助他推翻他的叔叔阿利巴斯,让他登上王位。前337年,奥林匹亚丝与腓力二世闹翻的时候,奥林匹亚丝跑回摩罗西亚,她一直唆使亚历山大一世,试图让他与腓力开战。然而,腓力不愿意两国情势恶化,并与亚历山大一世缔结第二次盟约,前336年还把女儿克丽奥佩脱拉嫁给他,不幸的是腓力在婚礼上遭到保萨尼亚斯刺杀。", "id": 1756355} {"src_title": "Rudolf Serkin", "tgt_title": "鲁道夫·塞尔金", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war das fünfte von acht Kindern des russischen Sängers Mardko Serkin. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten der Familie entfaltete sich das künstlerische Talent Serkins. Eine Mäzenin nahm sich des Zehnjährigen an und stellte auch den Kontakt zu seinem prägendsten Lehrer, zu Arnold Schönberg, her. Im Alter von zwölf Jahren begann Serkin seine Konzertlaufbahn in Wien mit einer vielbeachteten Aufführung von Mendelssohns Klavierkonzert g-Moll. 1920 brach er in Berlin zur großen Solistenkarriere auf. 1933 musste er seiner jüdischen Herkunft wegen Nazi-Deutschland verlassen. Er ging in die Schweiz. 1932 war Adolf Busch an den Schnitterweg nach Riehen bei Basel in ein – selbst entworfenes – Doppelhaus gezogen. Die andere Hälfte bezog Rudolf Serkin, der 1935 Buschs Tochter Irene heiratete. Im Januar 1939 erreichte Serkin sein erstes Exilland, Kenia. Zusammen mit seiner Ehefrau und seiner Schwester Lotte sowie deren Ehemann Oswald Fischer (Theaterregisseur von Wien). Für ein Jahr lebte das Ehepaar Serkin bei dem österreichischen Ehepaar Bauer, beide Flüchtlinge von Wien. Das Ehepaar Serkin war völlig mittellos, fand zunächst keine Arbeit in Kenia. 1939 emigrierten die Buschs und die Serkins in die USA und ließen sich in Guilford bei Brattleboro (Vermont) nieder. Schon bald gründeten sie zusammen mit Hermann Busch das „Busch-Serkin-Trio“. Ab 1939 unterrichtete Serkin am Curtis Institute of Music in Philadelphia, das er von 1968 bis 1977 auch leitete. Zusammen mit Adolf Busch gründete er 1951 das Marlboro Music Festival, das in Marlboro, Vermont, stattfindet. 1960 wurde Serkin in die American Academy of Arts and Sciences und 1983 in die American Philosophical Society gewählt. Serkin war ein Pianist, der nicht durch Exzentrik Aufsehen erregte, sondern sich durch klares und dabei spannungsreiches Spiel auszeichnete. Schönberg-Schüler einerseits und überzeugender Interpret des klassischen Repertoires andererseits – das war für Serkin kein Widerspruch. Er verstand Modernität und Aktualität immer unabhängig von den Lebensdaten einzelner Komponisten. Beethoven, Schubert, Brahms oder Reger – sie wurden unter seinen Händen stets zu aktuellen Komponisten, ihre Werke zur musikalischen Gegenwartserfahrung. Ein später Höhepunkt seiner Karriere wurde der unvollendet gebliebene Zyklus der Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart unter Claudio Abbado, der Anfang der achtziger Jahre in London aufgenommen wurde. Rudolf Serkin war der Vater des Pianisten Peter Serkin.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Im August 2017 veröffentlichte der Musikproduzent Robert Russ unter dem Titel \"Rudolf Serkin - The Complete Columbia Album Collection\" eine 75 CDs umfassende Anthologie der gesamten Aufnahmen des Pianisten für das amerikanische Label Columbia Masterworks, die am 22. November 2017 im Maison de la Radio in Paris mit der Diapason d’or de l’année ausgezeichnet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolf Serkin (* 28. März 1903 in Eger; † 8. Mai 1991 in Guilford, Vermont) war ein österreichischer Pianist mit amerikanischer Staatsbürgerschaft.", "tgt_summary": "鲁道夫·塞尔金Rudolf Serkin(1903年-3月28日-1991年-5月8日),波希米亚裔(当时称奥匈帝国,今称捷克)美籍钢琴家。", "id": 671655} {"src_title": "Ostschermaus", "tgt_title": "水䶄", "src_document": [{"title": "Kennzeichen.", "content": "Ostschermäuse sind große, untersetzte und langschwänzige Wühlmäuse. Die Ostschermaus ist nach der eingebürgerten Bisamratte die zweitgrößte Wühlmausart in Europa, wobei die aquatisch lebenden Tiere deutlich größer und schwerer sind als die terrestrisch lebenden. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt in aquatischen Populationen 130–240 mm, die Schwanzlänge 100–146 mm, die Länge des Hinterfußes 28–35 mm und die Ohrlänge 15–20 mm. Die Tiere wiegen 130–320 g. Terrestrisch lebende Schermäuse erreichen hingegen nur eine Kopf-Rumpf-Länge von 130–165 mm, eine Schwanzlänge 50–90 mm, die Länge des Hinterfußes beträgt 22–27 mm und die Ohrlänge 12–15 mm. Diese Tiere wiegen 65–130 g. Das Fell ist lang, dicht und glänzend. Es ist auf der Oberseite variabel, meist dunkelbraun, seltener hellbraun und besonders bei aquatischen Populationen in Niederungen häufig auch schwarz. Der Schwanz ist heller. Die Unterseite ist weißlich oder gelblich grau.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Ostschermaus besiedelt große Teile der Paläarktis. Das Verbreitungsgebiet reicht in West-Ost-Richtung von Großbritannien und dem nordwestlichen Spanien bis zur Lena und dem Baikalsee in Sibirien. In Nord-Süd-Richtung reicht das Areal in Europa von der Nordspitze Norwegens bis in den Norden Portugals, bis zur Südspitze Italiens und bis in den Norden Griechenlands; weiter östlich mit einzelnen Ausläufern bis in den Nordwesten des Iran und bis in den Südosten Kasachstans. Je nach Population leben die Tiere überwiegend aquatisch an Flüssen, Bächen und in Sümpfen oder terrestrisch auf Wiesen, in Obstanlagen und Gärten, weniger häufig in bewaldeten Bereichen. Diese beiden „Ökotypen“ sind jedoch nicht scharf getrennt. Aquatische Populationen kommen von Meereshöhe bis in 3200 m Höhe vor, terrestrische leben überwiegend in Gebirgen bis in 2500 m Höhe.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Systematik der Ostschermaus wird seit langem kontrovers diskutiert. Für die Art sind mindestens 36 Unterarten beschrieben worden. Nach Untersuchungen der mitochondrialen DNA lassen sich diese Unterarten jedoch zu drei Formen zusammenfassen, die nicht genau den oben genannten Ökotypen entsprechen und für die jeweils auch die Erhebung zu eigenen Arten diskutiert wird:", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Ostschermäuse sind nacht- und dämmerungsaktiv, seltener tagaktiv. Aquatisch lebende Tiere schwimmen und tauchen gut und nutzen dabei alle vier Beine zur Fortbewegung. Die weitverzweigten Bauten mit Nest und Vorratskammer werden in dicht bewachsenen Uferböschungen angelegt, die Eingänge liegen sowohl unter als auch oberhalb der Wasseroberfläche. In feuchten Gebieten wird das Nest bei hohem Wasserstand oberirdisch zum Beispiel auf Seggenbülten oder freischwimmend gebaut. Die flach unter der Erdoberfläche verlaufenden Gangsysteme terrestrischer Populationen ähneln denen des Maulwurfs. Wenn Erdhaufen aufgeworfen werden, sind diese jedoch flacher und weniger stabil als beim Maulwurf. Die überwiegend pflanzliche Nahrung besteht bei aquatischen Populationen aus Wasserpflanzen, bei terrestrischen in erster Linie aus Wurzeln, Zwiebeln und Knollen. Gelegentlich fressen die Tiere Mollusken, Insekten und kleine Fische.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Fortpflanzung findet von März bis Oktober statt, die Zahl der Würfe pro Jahr beträgt 3 bis 5. Die Tragzeit beträgt etwa 22 Tage. Die Würfe sind relativ groß; sie umfassen 2–9, ausnahmsweise bis 14 Junge, meist jedoch 4–6 Junge. Die frisch geborenen Jungmäuse wiegen in Abhängigkeit von der Wurfgröße 3,2–7,8 g. Die Augen öffnen sich im Alter von 8–11 Tagen, im Mittel nach 9 Tagen; mit etwa 60 Tagen sind die Jungen geschlechtsreif. Die Lebensdauer in Gefangenschaft betrug maximal 3,5 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Schäden.", "content": "Wirtschaftlich relevante Schäden können die Tiere vor allem durch Wurzelfraß in Obstplantagen und Baumschulen sowie in Gemüsekulturen, vor allem bei Möhren und Spargel verursachen. Bei hoher Dichte wurden in Nordmazedonien außerdem erhebliche Schäden in Reisfeldern verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bekämpfung.", "content": "Die Bekämpfung von Wühlmäusen erfolgt mittels Begasungsmittel, Giftköder, Wühlmausschussgerät oder Mausefalle. In größeren Plantagen werden Giftköder zur Arbeitserleichterung mit einem Wühlmauspflug ausgebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "Die Art erreicht auch in Optimalhabitaten selten höhere Dichten als 100 Individuen pro Hektar. In Skandinavien und im Baltikum gibt es ähnlich wie bei anderen Wühlmäusen starke zyklische Bestandsschwankungen. In Teilen West- und Südeuropas, z. B. in Großbritannien, den Niederlanden und Italien, wurden bei aquatischen Populationen deutliche Bestandsrückgänge festgestellt. Als Ursachen gelten Lebensraumzerstörung, Wasserverschmutzung, Prädation durch den eingeführten Mink und Konkurrenz mit der ebenfalls eingeführten Bisamratte. Lokal und regional wurden Populationen durch die Trockenlegung von Sumpfgebieten drastisch reduziert oder ausgerottet, vor allem in Israel, der Türkei und in Georgien. In vielen Bereichen des Verbreitungsgebietes sind Schermäuse jedoch häufig und die Bestände stabil, und im nördlichen Zentraleuropa wird die Art zum Teil als Schädling betrachtet. Der Weltbestand gilt laut IUCN als ungefährdet (\"least concern\"), auch in Deutschland wird die Ostschermaus in der Roten Liste als ungefährdet geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ostschermaus, auch kurz Schermaus oder Große Wühlmaus (\"Arvicola amphibius\", Syn.: \"Arvicola terrestris\") ist eine Art der Säugetiere aus der Unterfamilie der Wühlmäuse (Arvicolinae). Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst große Teile der Paläarktis und reicht von Großbritannien bis zur Lena in Sibirien. Die Schermaus zeigt sowohl überwiegend aquatische wie auch terrestrisch lebende Populationen sowie Übergangsformen. Die Art gilt als ungefährdet.", "tgt_summary": "水䶄(学名:)为仓鼠科水䶄属的动物。在中国大陆,分布于新疆等地,多栖息于河湖岸、沼泽、灌丛、耕地。该物种的模式产地在瑞典。", "id": 2995881} {"src_title": "AC’97", "tgt_title": "AC97", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Chipsätze mit integrierten Audiokomponenten enthalten zwei, optional drei Komponenten: Der Standard definiert eine Audioarchitektur für den PC, die von verschiedenen Herstellern für verschiedene Chipsätze als preiswerte Minimalausrüstung mit Multimediafähigkeiten verbaut wurde. Stiftkontaktleisten auf Hauptplatinen zum Ankuppeln von Frontblenden (FP audio), die im Gegensatz zu den Anschlüssen auf der AC’97-2.3-konformen Hauptplatine nicht für Jack Sensing ausgelegt sind, werden auch als \"legacy AC'97\" ausgewiesen. Stiftkontaktleisten, die für Jack Sensing gemäß AC’97 Rev. 2.3 ausgelegt sind, werden als \"HD-Audio\" bezeichnet. Jack Sensing erfordert elektromechanisch anders konstruierte Buchsen, bei denen der Stecker nicht den Leerkontakt trennt, sondern einen isolierten Schalter schließt. Ab 2004 wurde der AC’97-Standard von Intels High Definition Audio Interface (kurz: HD Audio) abgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Nicht alle auf einem standardkonformen Chip vorhandenen Anschlüsse sind auf jedem als standardkonform gekennzeichneten Board immer auch als Anschluss vorhanden. Der AC’97-Standard schreibt nicht vor, wie irgendwelche Anschlussbuchsen auszuführen wären. Eine Ausführung der Anschlussbuchsen als 3,5 mm Klinkenstecker ergibt sich implizit aus Intels \"Front Panel I/O Connectivity Design Guide.\"", "section_level": 1}, {"title": "Mikrofon-Anschlussproblematik.", "content": "Ein AC’97-Mikrofonanschluss für einen Klinkenstecker liefert Speisespannung (MIC_BIAS) auf dem mittleren Kontakt. Wird ein Mono-Stecker (zweipolig) eingesteckt, wird die Speisespannung auf Masse gezogen. Zu elektrischen Schäden darf der Kurzschluss nicht führen, wenn dieser Zustand der Einstellung „kein Front Panel angeschlossen“ entspricht. Ein Mono-Elektretmikrofon mit Monostecker erwartet Tonaderspeisung an der Steckerspitze. Die Steckerspitze versorgt AC’97 aber nur mit Speisespannung, wenn Stereomikrofone unterstützt werden. Elektretmikrofone benötigen die Speisespannung. Dynamische Mikrofone hingegen dürfen nicht mit Speisespannung beaufschlagt werden.", "section_level": 1}, {"title": "AC’97-Audioanschluss.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Steckkontakt.", "content": "Der AC’97-Audiosteckkontakt ist als zehnpolige Stiftleiste in nicht zwingend immer selbem Pinout ausgeführt. Wenn kein Frontpanel angeschlossen ist, müssen Kontakte gebrückt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Anschlusskabel.", "content": "Das Anschlusskabel soll ca. 45 cm lang sein (17,75′′ ±0,25′′) und aus vier einzeln mit Geflecht abgeschirmten, verdrillten AWG-26 Doppeladern (Leiterquerschnitt 0,14 mm2) mit gemeinsamem Schirm aus Geflecht und Folie bestehen (SF/STP-Kabel). Je eine Doppelader bilden: Zur Vermeidung einer Brummschleife darf die Abschirmung auch dann nicht auf AUD_GND gelegt werden, wenn ein zweiter AUD_GND-Pin vorgesehen ist. Sie muss ausschließlich auf der Seite des Frontpanels mit dem Gehäuse verbunden sein.", "section_level": 2}], "src_summary": "AC’97 (Kurzform für Audio Codec ’97) ist ein Audio-Standard, der von den \"Intel Architecture Labs\" im Jahr 1997 entwickelt wurde und hauptsächlich von On-Board-Chips für Mainboards, seltener Modems und Soundkarten benutzt wird.", "tgt_summary": "AC'97(全名 Audio Codec '97)是Intel于1997年为个人电脑音频编解码器部分(Codec)制定的标准,由Intel Architecture Labs发表。该标准涉及声卡,主板和调制解调器,标准规定了音频系统必须达到的最低指标和上述设备之间的通信互连方式。", "id": 1451152} {"src_title": "Konstantin V. (Byzanz)", "tgt_title": "君士坦丁五世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre und Regierungsantritt.", "content": "Konstantin war der (vermutlich einzige) Sohn Leos III. und dessen Frau Maria; er wurde wohl im September 718 geboren. Über seine frühen Jahre sowie über sein Privatleben liegen faktisch keine zuverlässigen Berichte vor. In den Quellen wird manch Diffamierendes über Konstantin berichtet, so soll er zu Ausschweifungen geneigt haben, doch sind diese Berichte kaum glaubhaft; er scheint sich aber für die Jagd, das Reiten und das Wagenlenken begeistert zu haben. 732/33 heiratete er aus offensichtlich politischen Gründen eine Chasarenprinzessin, was die guten Beziehungen zwischen Byzanz und den Chasaren zusätzlich festigte. Seine Frau, die den griechischen Namen Irene annahm, gebar Konstantin seinen Sohn und Nachfolger Leo IV. Nach Irenes Tod heiratete Konstantin noch zweimal: Maria, die ein Jahr nach der Eheschließung 750 verstarb, und Eudokia. Mit Eudokia hatte er weitere fünf Söhne, darunter die \"Caesaren\" Christophoros und Nikephoros, sowie eine Tochter. Über die zweite und dritte Ehefrau Konstantins ist ansonsten kaum etwas bekannt, doch stieß die Heirat mit Eudokia offenbar auf einigen Widerstand, da in den Quellen diesbezüglich gegen den Kaiser polemisiert wird. Konstantin wurde bereits 720 zum Mitkaiser gekrönt. Nach dem Tod Leos im Juni 741 folgte er seinem Vater als Kaiser nach. Als sich Konstantin jedoch mit der Armee in Anatolien auf einem Feldzug gegen die Araber befand, wurde er von seinem Schwager Artabasdos, dem Kämmerer seines Vaters, angegriffen. Artabasdos erklärte anschließend, Konstantin sei in diesem Kampf gefallen, und bestieg selbst den Thron in Konstantinopel, wo er tatsächlich zwei oder drei Jahre regierte (die Aussagen in den Quellen unterscheiden sich diesbezüglich). Konstantin floh nach Isaurien, sammelte seine Unterstützer um sich und schlug 743 die Streitkräfte des Artabasdos. Anfang November 743 wurde Konstantinopel zurückerobert; Artabasdos und seine Söhne Nikephoros und Niketas wurden, wie in Byzanz durchaus üblich, geblendet, durften aber ins Exil gehen. Die Usurpation des erfahrenen Artabasdos, die eine ernsthafte Gefahr für Konstantin dargestellt hat, hatte dieser damit niedergeschlagen und konnte seit Ende 743 regulär die Regierungsgeschäfte führen.", "section_level": 2}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "Innenpolitisch war Konstantin ein Reformer. Er reorganisierte die bestehenden Themen, die militärischen Distrikte des Reiches, um und stellte neue Armeeeinheiten auf, die sogenannten \"tagmata\" (Gardeeinheiten). Diese wurden so verteilt, dass es für ehrgeizige Offiziere schwieriger war, sie bei Verschwörungen zu nutzen. Die Gardeeinheiten setzte Konstantin offenbar auch bei der Unterdrückung innenpolitischer Gegner ein; aufgrund der militärischen Erfolge des Kaisers (siehe unten) blieben die gut ausgebildeten Einheiten auch loyal. Konstantin nahm zahlreiche Umsiedlungen vor. Vor allem Slawen wurden nach Kleinasien umgesiedelt, ebenso wie griechische Bewohner auf dem Peloponnes in die Hauptstadt, nachdem es dort infolge einer schweren Pestepidemie (746/48) zu einem Bevölkerungsrückgang gekommen war. In letzterem Fall schwächte das aber die ohnehin schon schrumpfende griechische Bevölkerung in Griechenland, wo die Slawen vermehrt eindrangen (siehe auch \"Sklavinien\"), doch hatte für Konstantin offenbar die Hauptstadt und Kleinasien Priorität. In Konstantinopel ließ Konstantin außerdem recht umfangreiche Bauarbeiten ausführen. Bewohner aus Syrien wurden ebenfalls umgesiedelt, vermutlich nach Thrakien. Die Wirtschaftspolitik des Kaisers war wohl relativ erfolgreich, da in den Quellen erwähnt wird, dass Waren in der Hauptstadt reichlich und zu günstigen Preisen vorhanden waren. Andererseits wird auch von einer hohen Steuerbelastung berichtet, ebenso scheint die Bevölkerung der Hauptstadt gegenüber der Landbevölkerung besser gestellt worden zu sein. Wahrscheinlich wurde unter Konstantin die Steuererfassung verbessert und in diesem Zusammenhang auch höhere Steuern erhoben; in welchem Maße ist unklar, zumal Konstantin anscheinend kein Verschwender war, sondern das Geld zur Staatsfinanzierung (wie der Armee) einsetzte. Infolge seines Vorgehens gegen politische Gegner kam es zudem sicherlich zu Konfiszierungen. Freilich passt das Bild eines die Landbevölkerung ausplündernden Herrschers, der angeblich habgierig Gelder anhäufte wie Midas, zur Darstellung in den bilderfreundlichen Quellen, in denen gegen den Kaiser polemisiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Religionspolitik.", "content": "Religionspolitisch setzte Konstantin den sogenannten „Bilderstreit“ (siehe Byzantinischer Bilderstreit) seines Vaters Leo III. fort. Den bilderfreundlichen Quellen zufolge (die Werke der „Bilderfeinde“ sind faktisch verloren) ließ der Kaiser aktiv Ikonophile („Bilderfreunde“) und Mönche verfolgen sowie Ikonen zerstören. 765 soll er einen bilderfreundlichen Eremiten mit Namen Stephanos ermordet haben. Darüber hinaus soll er Kirchen und Klöster geschlossen und Kirchengüter beschlagnahmt haben. Diesem offenbar verzerrten Bild des Kaisers in den (Konstantin gegenüber feindlich eingestellten) Quellen, setzt die moderne Forschung eine weitaus differenziertere Betrachtung entgegen. Zunächst einmal muss es fraglich bleiben, ob die Religionspolitik für Konstantin die Bedeutung hatte, wie dies von den tendenziösen Quellen suggeriert wird. Ebenso ist umstritten, welche angeblichen Aussagen des Kaisers diesbezüglich wahr sind, da die bilderfeindlichen Quellen später vernichtet wurden und wir nur die Sichtweise der letztendlich siegreichen bilderfreundlichen Seite kennen. Der Kaiser war zwar theologisch interessiert, doch scheint ihm alles in allem mehr an der außenpolitischen Sicherung des Reiches gelegen zu haben, als an einer etwaigen vollständigen Durchsetzung der ikonoklastischen Religionspolitik. Selbst in den bilderfreundlichen Quellen sind angebliche Übergriffe Konstantins erst seit 752/53 belegt. Der Kaiser ließ wohl einige Mönche verfolgen, jedoch war der wahrscheinliche Grund ein ganz anderer, da viele Männer so versuchten, den Militärdienst zu umgehen, was in Anbetracht der angespannten außenpolitischen Lage nicht toleriert werden konnte. Das Martyrium des Stephanos hängt wohl eher mit dessen Propaganda für das Mönchtum zusammen. Der Kaiser versuchte anscheinend, den politischen Widerstand mehrerer Mönche zu brechen, es ging ihm aber nicht, wie teilweise unterstellt, um deren Vernichtung. Auch Berichte, dass mehrere Offizieren und Beamten angeblich aufgrund ihrer bilderfreundlichen Ansichten hingerichtet wurden, sind zweifelhaft, da die jeweiligen Quellen (wie Theophanes) ganz offensichtlich voreingenommen sind. Insgesamt kann angenommen werden, dass mehrere (politische) Gegner des Kaisers erst im Nachhinein zu Opfern des Bildersturms verklärt wurden und somit ein düsteres Bild des Kaisers entworfen wurde, das kaum der Realität entspricht. Ob außerdem weite Teile der Bevölkerung wirklich fundamental gegen diese Politik eingestellt waren, lässt sich aus den tendenziösen Quellen nicht mit letzter Sicherheit ermitteln und ist wenigstens zweifelhaft, da andere Quellen darauf hindeuten, dass Konstantin durchaus recht beliebt war (siehe unten). Vielmehr liegt die Vermutung nahe, dass Konstantin rigoros gegen politische Gegner vorging, dies aber nichts mit einer etwaigen Verfolgung aus religiösen Gründen zu tun hat, wofür belastbare Beweise fehlen. Konstantins ikonoklastische Politik war insgesamt betrachtet eher eine moderate. Erst die Aufdeckung der von Konstantin und Strategios Podopaguros angestifteten Verschwörung 765/66, die damit seine Autorität bedrohte, scheint ihn zu einigen härteren Maßnahmen veranlasst zu haben. Ansonsten scheint er bestrebt gewesen zu sein, zu einer christlichen Lehre der Kirchenväter zurückzukehren. Gesichert ist, dass der Kaiser ein frommer Christ und eben deshalb davon überzeugt war, dass man das „göttliche Wesen“ Jesu nicht in Bilder einfangen könne. Konstantin, der auch mehrere theologische Schriften (wie die \"Peuseis\") verfasste, setzte daher wie sein Vater statt auf Ikonen (die in der orthodoxen Kirche jener Zeit ohnehin nicht eine so prominente Rolle spielten wie heute) auf das Kreuzeszeichen. 754 rief er das Konzil von Hiereia zusammen, eine Versammlung von 338 Bischöfen (es fehlten jedoch Vertreter aus Rom und aus dem Osten), um die Verehrung von Bildern zur Häresie zu erklären. Die Beschlüsse sind nur indirekt aus einer späteren „Widerlegung“ erhalten. Die anwesenden Bischöfe vermieden extreme Positionen, der Kaiser hatte aber wohl dennoch wichtige theologische Vorgaben gemacht. Konstantin unternahm anschließend aber nichts, um das Bekenntnis durchzusetzen; erst 765/66 verlangte er von seinen Untertanen, dass sie schwören sollten, keine Bilder mehr zu verehren. Dies kann, wie eben bereits erwähnt, aber auf innenpolitische Gründe zurückgeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Konstantin war ein militärisch überaus erfolgreicher Kaiser, der die außenpolitische Absicherung des Reiches sehr ernst nahm. Hauptgegner blieb freilich das Kalifat im Osten, nachdem Byzanz mehr als ein Jahrhundert einen fast permanenten Abwehrkampf ausgetragen und den Großteil seiner Territorien im 7. Jahrhundert verloren hatte (siehe \"Islamische Expansion\"). Noch zur Zeit Konstantins V. kam es fast alljährlich zu arabischen Überfällen auf byzantinisches Gebiet, doch konnten die Truppen des Kalifats kaum größere Erfolge feiern. Um den Überfällen entgegenzuwirken, entvölkerte Konstantin absichtlich die Grenzregion, siedelte aber andere Personen zur Stärkung der Grenzverteidigung an strategisch wichtigen Punkten an und errichtete neue Militärdistrikte. Mit der reorganisierten Armee griff Konstantin seit 743 arabisches Gebiet an. Nach und nach eroberten die Byzantiner Territorien von den Arabern zurück, während diese kurzzeitig in einen Bürgerkrieg, ausgelöst durch den Wechsel von der Dynastie der Umayyaden zu den Abbasiden im Jahr 750, verwickelt waren. 745/46 wurde Germanikeia in Syrien erobert, der Geburtsort von Konstantins Vater Leo. 747 wurde außerdem eine arabische Flotte bei Zypern vernichtet. 750/51 wurde Melitene und 754/55 Theodosiopolis in Armenien zurückerobert. 757 drangen byzantinische Truppen weit nach Kilikien vor, 759/60 fanden sogar byzantinische Landungen im heutigen Libanon statt, wo es zu christlichen Aufständen gegen die arabische Fremdherrschaft kam. In den frühen 770er Jahren errangen byzantinische Truppen dann weitere Erfolge in Armenien und in Kilikien. Die Ostgrenze konnte somit als weitgehend gesichert gelten. Trotz dieser Kampfhandlungen unterhielt Byzanz aber auch diplomatische Beziehungen zum Kalifat, was etwa zu Gefangenenaustauschen führte. Der zweite außenpolitische Hauptgegner von Byzanz waren die Bulgaren sowie die Slawen auf dem Balkan und in Griechenland. Obwohl beide Byzanz nicht gleichwertig waren, beanspruchte die Sicherung dieser Regionen, die der Kontrolle der Regierung weitgehend entzogen waren, zusätzliche Ressourcen. Wie bereits mehrfach erwähnt, kam es zu Umsiedlungen, wovon auch Slawen betroffen waren; dafür kamen Menschen aus Syrien auf die Balkanhalbinsel. Zwischen 756 und 775 organisierte Konstantin mehrere Feldzüge gegen die Bulgaren, die eine ständige Bedrohung für das byzantinische Thrakien darstellten. Letztendlich gelang es ihm zwar nicht, die Bulgaren endgültig zu bezwingen, aber er errichtete eine (kurzfristige) byzantinische Hegemonie in diesem Raum, was später erst wieder Basileios II. gelang. Die Quellenlage für diese Feldzüge ist recht verworren; sie beruht im Kern auf der Weltchronik des Theophanes sowie auf dem Geschichtswerk des Nikephoros, wobei sich deren Nachrichten teils widersprechen. 756 unternahm Konstantin anscheinend einen ersten Feldzug, der aber keinen durchschlagenden Erfolg hatte. Dasselbe gilt Theophanes zufolge für einen Feldzug im Jahr 760, doch scheint Konstantin keine Niederlage erlitten zu haben, da eine folgende große Militäroperation die Bulgaren zwang, um Frieden zu bitten und Geiseln zu stellen. 762/63 kam es aber zu einer bulgarischen Revolte, neuer Khan wurde Telez. Im Jahr 763 schlug Konstantin die Bulgaren unter Telez in der Nähe von Anchialos. Dieser Sieg blieb den Byzantinern noch lange in Erinnerung und stellte einen Triumph für den Kaiser dar. Die Bulgaren baten wieder um Frieden, doch fiel Konstantin kurz darauf selbst in Bulgarien ein und errang einen großen Sieg. Ein weiterer Feldzug im Jahr 766 scheiterte jedoch. Erst 774 ging Konstantin wieder gegen die Bulgaren unter Khan Telerig vor und schlug sie erneut. Auf seinem letzten Feldzug im Jahr 775 starb der Kaiser jedoch. Auch gegen die Slawen, die sich in Griechenland und auf dem Balkan festgesetzt hatten, ging er vor und schlug sie 759. 764/65 konnte er einen bedeutenden Slawenfürsten gefangen nehmen. Durch seine Feldzüge hatte Konstantin die Lage an dieser Grenze zugunsten von Byzanz stabilisiert. In Konstantins Regierungszeit erfolgte die Hinwendung des Papsttums zu den Franken – wohl aber weniger aufgrund der Religionspolitik des Kaisers als vielmehr aufgrund der Unfähigkeit von Byzanz, im Westen noch effektiv militärisch einzugreifen. So war 751 Ravenna, Sitz des byzantinischen Exarchen, an die Langobarden gefallen. Die Beziehungen zwischen Papst und Kaiser waren unterschiedlich, je nach herrschender politischer Lage: Unter Papst Zacharias etwa scheinen sie recht gut gewesen zu sein; doch wurde der Tod des Kaisers von Papst Hadrian mit Erleichterung aufgenommen. Dies lag sehr wahrscheinlich an der Annäherung zwischen Konstantin und den Langobarden, was der Papst als Bedrohung seiner Position auffasste.", "section_level": 2}, {"title": "Tod des Kaisers und Beurteilung.", "content": "Während eines Feldzugs gegen die Bulgaren starb Konstantin im September 775, als er bereits nach Konstantinopel umkehren wollte. Die Todesursache war eine nicht mehr genau zu klärende Krankheit, was Ikonophile als göttliche Bestrafung ansahen. Sein Leichnam wurde in der Apostelkirche Konstantinopels beigesetzt, im 9. Jahrhundert aber ausgegraben und verbrannt. In mehreren orientalischen und lateinischen Quellen wurde Konstantin sehr positiv dargestellt, vor allem seine militärischen Leistungen wurden gelobt, ebenso seine Großzügigkeit. Im Gegensatz dazu wurde der Kaiser in den erhaltenen (bilderfreundlichen) byzantinischen Quellen in den düstersten Farben geschildert und dort scharf gegen ihn polemisiert. Es ist davon auszugehen, dass der Kaiser auch in mehreren byzantinischen Quellen gewürdigt wurde, diese jedoch nicht erhalten sind. In der Bevölkerung war der Kaiser wohl recht beliebt, besonders aber in der Armee genoss Konstantin offenbar hohes Ansehen, was sich in späteren Quellen widerspiegelt. Noch Leon Diakonos im späten 10. Jahrhundert würdigte die Siege Konstantins gegen die Bulgaren. Die Darstellung der erhaltenen bilderfreundlichen Autoren entspricht daher nach Erkenntnissen der neueren Forschung sicher nicht der historischen Realität. Konstantin war offensichtlich ein militärisch fähiger und erfolgreicher Kaiser, der die Grenzen des Reiches sicherte und verlorene Territorien zurückeroberte. Militärische Erfolge vermochten ihm sogar seine Gegner Theophanes und Nikephoros, die ansonsten nichts Gutes über den Kaiser zu berichten wussten, in ihren historischen Werken nicht gänzlich abzusprechen. Nur in Italien musste Konstantin den Verlust byzantinischer Autorität hinnehmen. Genauere Aussagen über seine Innenpolitik sind aufgrund der tendenziösen Quellenlage sehr schwierig, doch scheint er keine harte ikonoklastische Politik betrieben zu haben; vielmehr ging er gegen politische Opposition entschieden vor und versuchte religionspolitisch, gegen Aberglauben vorzugehen. Er reformierte die Armee und die Verwaltung und kümmerte sich auch um theologische Fragen. All dies ergibt das Bild eines Kaisers, der seine politischen Pflichten ernst nahm und ihnen vor allem gewachsen war. In späterer Zeit erinnerte sich die Bevölkerung noch an seine erfolgreichen Feldzüge – einen Grund für die „zweite Phase“ des Bildersturms im 9. Jahrhundert stellten denn auch die militärischen Erfolge der ikonoklastischen Kaiser dar.", "section_level": 2}], "src_summary": "Konstantin V. (, * 718; † 14. September 775) war byzantinischer Kaiser von 741 bis zu seinem Tod. Er war der Sohn und Nachfolger Kaiser Leos III., des Gründers der syrischen Dynastie.", "tgt_summary": "君士坦丁五世(,718年-775年-9月14日)绰号“科普罗尼穆斯”(\"Copronymus\"),是一位拜占庭帝国皇帝(741~775年在位)。", "id": 2332819} {"src_title": "Lokaler Ring", "tgt_title": "局部環", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Ein Ring formula_1 mit formula_2 heißt \"lokal\", wenn er eine der folgenden äquivalenten Bedingungen erfüllt: Einige Autoren verlangen, dass ein lokaler Ring zusätzlich noethersch sein muss, und nennen einen nichtnoetherschen Ring mit genau einem maximalen Linksideal \"quasilokal\". Hier lassen wir diese Zusatzforderung weg und sprechen ggf. explizit von noetherschen lokalen Ringen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Ist formula_1 lokal, dann", "section_level": 1}, {"title": "Kommutativer Fall.", "content": "Ist der Ring formula_1 kommutativ mit 1, dann sind zusätzlich die folgenden Bedingungen äquivalent zur Lokalität: Für die Äquivalenz der beiden letztgenannten Bedingungen wird hier ein Beweis gegeben:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Keime stetiger Funktionen.", "content": "Sei formula_7 ein Punkt in einer Mannigfaltigkeit formula_58, z. B. formula_59. Auf der Menge der auf (beliebigen) Umgebungen von formula_7 definierten stetigen Funktionen definieren wir eine Äquivalenzrelation dadurch, dass zwei auf (evtl. unterschiedlichen) Umgebungen definierte Funktionen äquivalent sein sollen, wenn es eine Umgebung von formula_7 gibt, auf der beide Funktionen definiert sind und übereinstimmen. Die Äquivalenzklassen dieser Relation heißen Keime. Addition und Multiplikation von Keimen sind wohldefiniert. Die Menge der Keime stetiger Funktionen in formula_7 bildet einen lokalen Ring, dessen Maximalideal die Keime der in formula_7 verschwindenden stetigen Funktionen bilden.", "section_level": 2}, {"title": "Lokale Ringe einer algebraischen Varietät.", "content": "Sei formula_64 eine algebraische Varietät und formula_65. Der lokale Ring formula_66 ist definiert als die Menge der Keime regulärer Funktionen in formula_7. Er ist ein lokaler Ring, dessen Maximalideal die Keime der in formula_7 verschwindenden regulären Funktionen bilden. Man erhält ihn als Lokalisierung des Koordinatenrings formula_69 am zu formula_7 gehörenden Maximalideal formula_71:", "section_level": 2}, {"title": "Lokalisierung von Ringen.", "content": "Sei formula_1 ein beliebiger kommutativer Ring mit formula_2 und formula_76 eine unter Multiplikation abgeschlossene Teilmenge mit formula_77, dann heißt die Lokalisierung von formula_1 in formula_76. Wenn formula_81 das Komplement eines Primideals formula_82 ist, dann ist formula_83 ein lokaler Ring und wird mit formula_84 notiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein lokaler Ring ist im mathematischen Gebiet der Ringtheorie ein Ring, in dem es genau ein maximales Links- oder Rechtsideal gibt. Lokale Ringe spielen in der algebraischen Geometrie eine wichtige Rolle, um das „lokale Verhalten“ von Funktionen auf algebraischen Varietäten und Mannigfaltigkeiten zu beschreiben.", "tgt_summary": "在数学中,局部环是只有一个极大理想的交换环。", "id": 125596} {"src_title": "Leichenhaus", "tgt_title": "殮房", "src_document": [{"title": "Friedhof.", "content": "Leichenhäuser befinden sich meist auf Friedhöfen. Eine Überführung in eine Leichenhalle darf erst dann erfolgen, wenn durch die Leichenschau der Tod mit Sicherheit festgestellt worden ist. 1791 wurde in Weimar das erste Leichenhaus Deutschlands, angeregt durch den angesehenen Arzt Christoph Wilhelm Hufeland, erbaut. Auch in Berlin wurde 1795 ein Leichenhaus eröffnet. Es setzte mit dem beginnenden 19. Jahrhundert die Errichtung von weiteren Leichenhäusern ein, so 1805 in Mainz, 1808 in München, 1828 in Frankfurt am Main und 1830 in Eisenach. Die Gründe sind neben der im 18. Jahrhundert sich steigernden Furcht, lebendig begraben zu werden, in dem gewachsenen hygienischen Bewusstsein der Zeit zu suchen. Mit den Aufbahrungen in privaten Räumen waren zu viele Infektionsmöglichkeiten verbunden und die Verbreitung von Epidemien auf diesem Weg war groß. Die Nutzung von Leichenhallen war zunächst freiwillig. Anders verhielt es sich bei den ansteckenden Krankheiten, wie Ruhr, Pocken, Scharlach, Cholera oder Diphtherie. Es kam deshalb in vielen Fällen zu Zwangseinlieferungen in die Leichenhäuser. Auch aus praktischen Gründen setzte sich die Aufbahrung der Verstorbenen in einer Leichenhalle bzw. Friedhofkapelle schließlich durch: Da die Städte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts stark wuchsen wurde die Entfernung zwischen Wohnung des Verstorbenen und dem Friedhof so groß dass der Leichenzug einen zu weiten Weg zurücklegen müsste, auch ließen die Wohnverhältnisse vielfach eine Aufbahrung in der Wohnung aus Platzgründen nicht mehr zu. Mittlerweile hat sich zudem die Mentalität im Umgang mit dem Tod gewandelt, für die Angehörigen ist es meist nicht mehr vorstellbar, mehrere Tage mit einem Verstorbenen in der Wohnung zu leben. Oft ist den Leichenhäusern eine Halle für die Trauerzeremonie angeschlossen, in der sich Angehörige und Bekannte von den Verstorbenen verabschieden können.", "section_level": 1}, {"title": "Kriminalistik.", "content": "Erster Schritt bei der Aufklärung von Gewalttaten ist die Identifizierung des Opfers. Mit dem 19. Jahrhundert begann man die Körper unbekannter Mordopfer in ein zentrales Kühlhaus zu bringen, das sogenannte städtischen Leichenschauhaus. In diesem können Angehörige und Bekannte den noch Unbekannten identifizieren, ihm seinen Namen zurückgeben. Nach Feststellung von Identität und Todesursache werden die sterblichen Überreste zur Bestattung freigegeben. Das erste eigens für diesen Zweck errichtete Gebäude war das 1864 als Morgue in Paris am Quai de l'Archevêché eröffnete, zunächst jedermann zugängliche Leichenhaus. Aufgrund des Andranges von Schaulustigen ergriff Polizeipräfekt Louis Lépine 1907 Maßnahmen, um Unbeteiligten das Betreten der Räumlichkeiten zu untersagen. Dieser zweckmäßigen Morgue des Quai de l’Archevêché – welche 1913 in das heutige rechtsmedizinische Institut (Institut medico-légal) umzog – waren zwei andere öffentliche Stätten vorausgegangen, in denen die Leichen von auf der Straße verstorbenen und ertrunkenen Personen aufgenommen, untersucht und mit ihrer Kleidung öffentlich zur Schau gestellt wurden, in der Hoffnung, dass das Publikum ihre Identifizierung herbeiführen würde (siehe: Die Unbekannte aus der Seine). Die erste, bereits Morgue genannt, befand sich mindestens seit 1718 im Grand Châtelet und wurde von Heinrich Sander in seinem 1776 während seiner Reise durch Frankreich geführten Tagebuch beschrieben, die zweite war ab 1804 in einem alten, 1836 umgebauten Schlachthaus des Marché-Neuf untergebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Medizin.", "content": "Nicht immer gelingt es in Krankenhäusern Patienten zu heilen. Daher existieren in Krankenhäusern ebenfalls Leichenhallen. Auch zur Ausbildung, Erkunden der Todesursache und zur Erforschung der menschlichen Anatomie werden in Krankenhäusern und Medizinischen Fakultäten Leichen geöffnet. Dies geschieht in einem besonderen Gebäude oder Gebäudeteil. Dieses ist in zwei Abteilungen geteilt: den Kühl- und den Sezierraum. In den Kühlzellen können die Verstorbenen mehrere Tage, selten Jahre lagern, wenn sie in der Pathologie untersucht werden müssen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Im Leichenhaus (auch: Leichenhalle oder Leichenschauhaus, veraltet Parentationshalle, von \"Parentation\" „Grabrede“, „Leichenrede“) werden Verstorbene vor der Bestattung aufgebahrt. Unterschiedliche Verwendungen haben zu verschiedenartigen Gestaltungen der Leichenhäuser geführt.", "tgt_summary": "太平间,又称停尸房、殓房、陈尸所、往生室,是医院、殡仪馆或地区停放遗体的场所。可能是一间房、一层楼,或一幢独立的大楼。除了中东地区因宗教习俗大多在24小时内下葬,其他地区在一个人死亡之后,遗体很少立即火化或下葬,而是会在殓房停放上至少两、三天,原因有很多,如:给予后人有充足的时间安排葬礼仪式、确定死者不是假死才下葬、死者身份不明,需要家属验尸或DNA指纹分析、因为死因不明,家属要求病理学医师验尸、警方需要死因调查、当地风俗要求特别手续,如僵化或尸体防腐等等。", "id": 1984669} {"src_title": "The Cube", "tgt_title": "夢立方", "src_document": [{"title": "Showkonzept.", "content": "In sieben Spielen kann der Kandidat Geld (in der deutschen Ausgabe 250.000 Euro, in England 250.000 Pfund) gewinnen. Dabei muss er vor allem Geschwindigkeit und Geschick an den Tag legen. Die einzelnen Spiele erscheinen zunächst einfach, stellen sich dann jedoch als sehr vertrackt heraus. Alle Spiele finden in einem Würfel mit einer Kantenlänge von vier Metern statt. Jeder Spieler hat neun „Leben“. Bei jedem Fehlversuch in einem Spiel verliert er eines dieser Leben. Sobald er das letzte Leben verliert, ist sein bislang erspielter Gewinn weg. Zwei Spiel-Erleichterungen stehen den Kandidaten jeweils einmal zur Verfügung: Jeder Kandidat kann darum bitten, dass ein Spiel erleichtert wird (zum Beispiel durch mehr Zeit beim Lösen der Aufgaben). Außerdem kann jeder Kandidat einmal einen Probelauf bei einem Spiel machen. Schafft er das Spiel dann nicht, hat das keine Konsequenzen. Schafft er es allerdings, gewinnt er dann auch nichts. Das Spiel endet, sobald ein Kandidat kein Leben mehr hat, sich nach einem Spiel entscheidet, aufzuhören oder wenn er den Jackpot von 250.000 Euro geknackt hat. Die sieben Spiele haben diese Gewinnstufen:", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Im Gegensatz zur vermeintlichen Schlichtheit der Spiele steht das futuristische Aussehen der Show. So wird mit fast 100 Kameras zugleich gedreht, damit später in der Show Fragmente in Zeitlupe oder mit Bullet-Time-Effekt zu sehen sind. Aufgrund dieser aufwändigen Produktion, hatte RTL die Show in den Original-Studios in London produzieren lassen. Der Würfel wird in Deutschland von Klaus-Dieter Klebsch gesprochen. Er erklärt den Kandidaten die Spiele und gibt mit sarkastischem Unterton weitere Kommentare ab (z. B. bei dem Einsatz von Jokern).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Originalformat mit dem Namen \"The Cube\" läuft seit August 2009 erfolgreich in Großbritannien. Hier wird die Show von Phillip Schofield moderiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Cube ist eine Spielshow aus Großbritannien, in der die Kandidaten durch das Lösen vermeintlich leichter Aufgaben Geld gewinnen können. In Deutschland wurde unter dem Namen \"The Cube - Besiege den Würfel\" die erste Ausgabe am 29. April 2011 ausgestrahlt, welche von Nazan Eckes moderiert wurde. Eine zweite Ausgabe wurde am 10. Juni 2011 um 20.15 Uhr und damit eine Stunde früher ausgestrahlt. Die Show wurde mangels Einschaltquoten bereits nach der zweiten Sendung eingestellt.", "tgt_summary": "The Cube是英国独立电视台(ITV)于2009年8月22日起播出的益智节目。参赛者可在该节目最高赢得250,000英镑的奖金。参赛者必须在4×4×4米的压克力正立方体内,完成指定任务,就可以获得奖金。该节目荣获。", "id": 198047} {"src_title": "Anatoli Wassiljewitsch Lunatscharski", "tgt_title": "阿纳托利·卢那察尔斯基", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lunatscharski, Sohn eines höheren Beamten in Poltawa, besuchte das Gymnasium in Kiew und kam dort erstmals mit revolutionärem Gedankengut in Kontakt. Wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ verweigerte man ihm infolgedessen die Aufnahme in die Moskauer Universität. Deshalb emigrierte er nach der Absolvierung des Gymnasiums in die Schweiz, wo er 1895 an der Universität Zürich Philosophie und Naturwissenschaften studierte. In dieser Zeit wird Lunatscharski mit dem philosophischen System des Machisten Richard Avenarius, Professor an der Universität Zürich, vertraut. Der Einfluss dieses bürgerlichen Philosophen und die Freundschaft zu dem machistischen Sozialdemokraten Alexander Bogdanow wirkten sich auf die Anschauungen von Lunatscharski lange Zeit aus. Nach zwei Jahren Emigration kehrte Lunatscharski nach Russland zurück. Er nahm als Propagandist, Agitator und Organisator die illegale revolutionäre Arbeit wieder auf. Sein weiteres Wirken wurde durch Verhaftung, Einkerkerung und Verbannung oft unterbrochen. Seit 1904, erneut in der Emigration, arbeitete er in Genf in der Redaktion der Zeitschriften \"Vorwärts\" (\"Вперед\") und \"Proletarier\" (\"Пролетарий\"). 1905 kehrte er nach Sankt Petersburg zurück, wurde erneut verhaftet und floh nach Stockholm. 1908 erregte er Aufmerksamkeit mit einer Schrift, die eine Verbindung zwischen Religion und Marxismus herzustellen versuchte. 1910/11 organisierte er in Italien eine Schule nach dem Montessori-Prinzip, später arbeitete er in Paris wieder als Journalist. Lunatscharski war seit 1897 Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands. Er war gegenüber den Künsten, der Literatur, dem Theater und der Musik sehr aufgeschlossen. Durch seine Aufenthalte in der Emigration von 1906 bis 1917, wo er während des Ersten Weltkriegs zum engeren Kreis Lenins gehört hatte, besaß er profunde Kenntnisse der westeuropäischen Kunstszene und vertrat in Kunstfragen eine eher liberale Haltung. Lenin dagegen war in Kunstfragen ausgesprochen konservativ. Lunatscharski war von November 1917 bis Juli 1929 Volkskommissar für das Bildungswesen. Er wurde seines Amtes enthoben, nachdem er im April 1929 gegen den Abriss der Kremlklöster protestiert hatte. Lunatscharski sorgte dafür, dass auch mit der „Neuen Ökonomischen Politik“, die in Russland ab 1921 galt, der Avantgarde noch gewisse Freiräume offenstanden. Er war ein ausgesprochen geschickter Taktierer, der in Kauf nahm, dass sich seine Äußerungen widersprachen. Lunatscharski verstand sich letztlich als politischer Revolutionär, bei dem die Bedürfnisse der Massen von Arbeitern und Bauern Vorrang hatten. Den Niedergang der avantgardistischen Kunst, der in der Doktrin des Sozialistischen Realismus endete, konnte er nicht verhindern. Anatoli Lunatscharski starb 1933 im Alter von 58 Jahren. Seine Urne wurde an der Nekropole an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt. Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (2446) Lunacharsky wurde nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kunstpolitik.", "content": "Die Veränderung in der Kunstpolitik Russlands lässt sich an drei von Lunatscharskis Veröffentlichungen gut nachvollziehen. Sie sind im Folgenden zitiert:", "section_level": 2}, {"title": "Philosophische Position.", "content": "Lunatscharskis philosophische Position wurde vor allem von Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Lenin und Avenarius beeinflusst. In seiner Schulzeit wurde Lunatscharski mit den Ideen von Marx vertraut, von denen er bis zu seinem Tod überzeugt war. Lunatscharski war ein überzeugter Marxist und er beteiligte sich schon während seiner Gymnasialzeit bei Schülerzirkeln, die unter marxistischem Einfluss standen. Während seines Studiums in der Schweiz stand Lunatscharski unter starkem Einfluss von Richard Avenarius, Professor an der Universität Zürich. Avenarius versuchte mit einem kritischen Empirismus, eine von dogmatischer Metaphysik unabhängige Wirklichkeitslehre zu geben (Positivismus). Da Lunatscharski eine Empfänglichkeit für alles Formstarke und künstlerisch Emotionale besaß, war er fasziniert von Nietzsche, wie auch viele andere Philosophen seiner Zeit. Erst spät hat sich die marxistische Kritik mit den Lehren von Nietzsche befasst, so auch Lunatscharski. Das erste Zusammentreffen Lenins mit Lunatscharski war, als er Lunatscharski bat, gemeinsam mit ihm und anderen Marxisten für die Zeitung \"Wperjod\" zu arbeiten. Lenin sah in Lunatscharski ein wertvolles Mitglied der Partei und wollte ihn von Avenarius’ „Irrlehren“ befreien. Lenin sah in der Philosophie von Avenarius einen subjektivistischen Idealismus und bekämpfte dessen starke Wirkung auf die russische Philosophie. Die heftige Kritik Lenins in seinem Werk \"Materialismus und Empiriokritizismus\" galt den russischen Machisten, vor allem aber auch Lunatscharski. Lenin und Lunatscharski standen auch später noch oft in heftiger Kritik zueinander. Jedoch konnte dies ihre Zusammenarbeit nie ernsthaft gefährden.", "section_level": 2}, {"title": "Ästhetik.", "content": "Lunatscharskis Theorie der Ästhetik ist von Richard Avenarius, Herbert Spencer beeinflusst, aber auch von Arthur Schopenhauer und Charles Darwin. Entwickelt hat er sie in \"Grundlagen einer positiven Ästhetik\" (1904). Die Frage „Was ist Leben?“ ist der Ausgangspunkt seiner ästhetischen Überlegungen. Biomechanische und psychologische Überlegungen stellen für Lunatscharski das für die „positive Ästhetik“ notwendige Fundament dar, da die Ästhetik die Wissenschaft von der Wertung, zum Teil auch von der schöpferischen Tätigkeit ist, welche der Wertung entspringt. Die Kunst, aber auch die Wissenschaft, Religion und Philosophie, entwickeln sich demnach innerhalb einer bestimmten Gesellschaft. Diese Entwicklung ist auch folglich mit der Struktur der Gesellschaft und deren wirtschaftlichen Basis verbunden. Die Kunst soll lediglich Freude und Freiheit schenken. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn die „ursprünglichen Bedürfnisse“ zumindest zeitweilig befriedigt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Theaterstücke.", "content": "Lunatscharski war auch als Schriftsteller tätig, er schrieb unter anderem die Theaterstücke \"Faust und die Stadt\" () und \"Der befreite Don Quijote\" (), das am 1. Dezember 1925 in der Volksbühne Berlin uraufgeführt wurde (Regie: Fritz Holl, mit Friedrich Kayssler in der Hauptrolle) und 1945 auch am Wiener Volkstheater aufgeführt wurde (Regie: Günther Haenel, mit Max Paulsen in der Titelrolle). Der sowjetische Puppenanimationsfilm \"Oswoboschdenny Don Kichot\" von Wadim Kurtschewski (1987) basiert auf diesem Werk. Das Moskauer Staatliche Institut für Theaterkunst trug von 1934 bis 1991 zu Ehren Lunatscharskis den Namen Государственный институт театрального искусства имени А.В.Луначарского.", "section_level": 2}], "src_summary": "Anatoli Wassiljewitsch Lunatscharski (, wiss. Transliteration \"\"; * in Poltawa, Russisches Kaiserreich, heute Ukraine; † 28. Dezember 1933 in Menton, Frankreich) war ab seiner Berufung durch Lenin 1917 bis zu seiner Entlassung durch Josef Stalin 1929 Volkskommissar für Bildung der RSFSR. Er gilt als einer der bedeutendsten marxistischen Kulturpolitiker.", "tgt_summary": "阿纳托利·瓦西里耶维奇·卢那察尔斯基(,1875年-11月23日-1933年-12月26日)是一位俄罗斯马克思主义革命家、苏俄首任国民教育人民委员会委员,负责文化教育。在整个事业当中,他曾积极参加了艺术批评并担任过记者。", "id": 2888122} {"src_title": "Russische Gedächtniskirche", "tgt_title": "圣阿列克谢俄罗斯纪念教堂", "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Die Kirche ist eine freie Nachbildung der 1530–1532 erbauten Auferstehungskirche in Moskau-Kolomenskoje (seit 1994 Weltkulturerbe) mit dem dort erstmals verwirklichten Typus einer russischen Zeltdachkirche und als verputzter Ziegelbau und der Turmhelm als Eisenbetonskelettbau ausgeführt. Sie dient dem Gedenken an die 22.000 russischen Soldaten, die während der Völkerschlacht 1813 in und um Leipzig gefallen sind. Der Architekt der Kirche war Wladimir Alexandrowitsch Pokrowski (1871–1931), seine Bauwerke stehen in Sankt Petersburg, Nischni Nowgorod und Moskau. Der Bau der Leipziger Kirche im Nowgoroder Stil mit 16-seitigen Zeltdach wurde am 28. Dezember 1912 begonnen. Nach 10-monatiger Bauzeit fand genau 100 Jahre nach der Völkerschlacht am 17. Oktober 1913, am Tage vor der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals, die Konsekration und am 18. Oktober 1913 die Kirchenweihe statt. Die Baukosten betrugen 1 Mio. Goldmark bzw. 250.000 Rubel, von denen mehr als die Hälfte aus Spenden finanziert wurde. Einen vereinfachten, verkleinerten und zur Ausführung bestimmten Entwurf nach Pokrowskis Originalplänen reichten die Leipziger Architekten Georg Weidenbach und Richard Tschammer am 7. Dezember 1912 beim Baupolizeiamt ein, sie führten auch die Bauoberleitung. Das Gebäude besteht aus einer Winter- und einer Oberkirche. In der 18 Meter hohen siebenreihigen Ikonostase, einem Geschenk der Donkosaken, befinden sich 78 Ikonen des russischen Malers Luka Martjanowitsch Jemeljanow. Die Ikonenwand wurde am 18. November 2018 nach dreijähriger Restaurierung durch Bischof Tichon geweiht. Der 55 Meter hohe Turm mit seiner vergoldeten Zwiebelkuppel nach altrussischem Vorbild ist weit über Leipzig zu sehen. Im Gebäude befinden sich außerdem eine kleine Gemeindebibliothek und ein Kirchenmuseum.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsgedächtnistafeln.", "content": "Am linken und rechten Eingang zur Winterkirche befinden sich zwei Kriegsgedächtnistafeln, die in deutscher und russischer Sprache an die Völkerschlacht erinnern: Dem Gedenken der 22000 russi- schen Krieger, gefal- len für die Befrei- ung Deutschlands 1813 bei Leipzig. An der Völkerschlacht zu Leipzig vom 16-19 Ok- tober 1813 nahmen teil: Russen 127000 Oesterreicher 89000 Preußen 72000 Schweden 18000 In diesen Schlachten fielen: 22000 Russen 16000 Preußen 12000 Oesterreicher 300 Schweden. Im Jahr 2003 wurde rund 60 Meter westlich des Haupteingangs der Baschkiren-Gedenkstein aufgestellt, der an die Teilnahme baschkirischer Kämpfer an der Völkerschlacht bei Leipzig erinnert.", "section_level": 1}, {"title": "Einbruch.", "content": "In der Nacht vom 23. zum 24. Dezember 1990 wurde in die Russische Gedächtniskirche ein Einbruch verübt, bei dem unter anderem aus dem Hauptraum der Kirche die aus dem 17. Jahrhundert stammende Ikone „Mutter Gottes aus Iwersk mit Kind“ aus einer Wand gewaltsam herausgeschnitten wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die St.-Alexi-Gedächtniskirche zur Russischen Ehre (Gedächtniskirche des heiligen Metropoliten Alexi von Moskau, ) ist eine russisch-orthodoxe Kirche in Leipzig, Ecke Philipp-Rosenthal-Straße 51a/Semmelweisstraße in der Nähe der Deutschen Bücherei.", "tgt_summary": "圣阿列克谢俄罗斯纪念教堂(德语:St.-Alexi-Gedächtniskirche zur Russischen Ehre,俄语:Свято-Алексиевский храм-памятник Русской Славы)是俄罗斯东正教会在莱比锡的教堂。", "id": 2171090} {"src_title": "Leitkegel", "tgt_title": "交通錐", "src_document": [{"title": "Begriffsbestimmung.", "content": "Der Begriff „Leitkegel“ wird in der deutschen Straßenverkehrsordnung festgelegt. Dort gehört er als Zeichen 610 gemäß StVO i. V. m. StVO zu den Verkehrseinrichtungen. In Österreich oder in der Schweiz wird der Begriff dagegen nicht eigens in deren Straßenverkehrsordnung definiert. Es haben sich neben der amtlichen Benennung zahlreiche weitere Bezeichnungen, auch in Abhängigkeit von dem Verwendungszweck, für dieses Absperrgerät eingebürgert. Aufgrund der charakteristischen Formgebung wird der Leitkegel häufig als \"Pylon\" oder \"Verkehrshütchen\" benannt. Auch der Begriff \"Warnkegel\" ist gebräuchlich. An den Ort, an dem der Leitkegel 1952 erfunden wurde, erinnert die Bezeichnung \"Lübecker Hütchen\". Im Jahr 1968 begann die Firma Molan mit der Leitkegelfertigung aus thermoplastischem Kunststoff und prägte auf diese Weise den Begriff \"Molankegel\". In Österreich ist der Begriff \"Hutterl\" oder \"Haberkornhütchen\" gebräuchlich, der auf die Firma Haberkorn GmbH zurückgeht. Die Schweizer benennen den Leitkegel dagegen auch als \"Verkehrstöggel\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Leitkegel wurde 1952 von Ewald Kongsbak erfunden. Er erhielt darauf einen „Bundesgebrauchsmusterschutz“, aber kein Patent, denn in den USA gab es bereits ein ähnliches Produkt. Bis 1952 wurden in Deutschland zur Fahrbahnsperrung rot-weiß gestrichene, mit einem Stein beschwerte Fässer verwendet. 1952 gab es einen tödlichen Unfall, bei dem ein Autofahrer gegen solch ein Absperrfass fuhr. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Stein durch die Windschutzscheibe geschleudert und tötete den Fahrer. Dieser Unfall inspirierte Ewald Kongsbak zur Erfindung der Lübecker Hütchen aus Gummi mit roten und weißen Querstreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Form- und Farbgebung.", "content": "Leitkegel werden weltweit verwendet und besitzen oftmals aufgrund der verschiedenen Normen und Standards eine unterschiedliche Form- und Farbgebung. Für die Herstellung kommen verschiedene (Recycling-)Kunststoffe zum Einsatz, wie etwa Gummi, PVC oder PE. Grundsätzlich besteht der Leitkegel aus einer stabilen Fußplatte und einem aufgehenden konisch geformten Körper. Die Fußplatte ist deutlich breiter und schwerer als der aufgehende Körper. Auf diese Weise erhält der Leitkegel einen tieferen Schwerpunkt und die Gefahr, dass der Kegel kippt oder verrutscht, wird reduziert. Die Oberfläche des Leitkegels besitzt eine Warnfarbe und der aufgehende Körper kann zusätzlich zur Verbesserung des Kontrastes mit einem oder mehreren Streifen versehen sein. Für den Einsatz gemäß StVO besteht ein Leitkegel aus drei roten und zwei weißen Ringen. Um die Nachtsichtbarkeit zu verbessern, werden die Streifen retroreflektierend ausgebildet. Für den Einsatz im Geltungsbereich der StVO muss die gesamte Oberfläche des Leitkegels voll reflektierend sein. Die Fußplatte kann farblich vom aufgehenden Körper abweichen. Die Größe und das Gewicht des Leitkegels sind von seinem Einsatzzweck abhängig. So werden auf Autobahnen und Schnellstraßen Leitkegel mit einer Höhe von 75 cm verwendet, auf übrigen Straßen solche mit 30 und 50 cm Höhe – wobei bei den kleinsten Leitkegeln auf die Streifen verzichtet werden kann. Auf Straßen im Schienenbereich hingegen kommen 100 cm hohe Leitkegel zum Einsatz. Um den Platzbedarf nicht verwendeter Leitkegel zu reduzieren, werden auch faltbare Leitkegel hergestellt und beispielsweise in Einsatzfahrzeugen mitgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Leitkegel oder Verkehrsleitkegel, auch Pylon, wird ein Verkehrszeichen und Absperrutensil bezeichnet, das in erster Linie zur kurzfristigen Warnung und Absicherung von Arbeits-, Einsatz- und Unfallstellen im öffentlichen Straßenverkehr dient und zur optischen Führung der Verkehrsteilnehmer in diesem Bereich genutzt wird. Neben der Verwendung im Straßenverkehr kommt der Leitkegel auch im Sport- und Freizeitbereich, wie etwa für Pylonengassen im Motorsport, zum Einsatz.", "tgt_summary": "交通锥,又称锥形交通路标、道路标筒,俗称路锥、三角锥,在香港又称为冰淇淋筒,一般为锥形或柱形的临时道路标示,一般用于进行工程、发生事故时提醒用路人,以保证工程人员及道路使用者的人身安全,又或者于交通改道、人流和车群之分隔或汇合使用。但在其他情况下,日常的交通分隔/汇流则会使用可携带性较低的「永久性」道路标示/标识。", "id": 2686287} {"src_title": "Schutzumschlag", "tgt_title": "护封", "src_document": [{"title": "Elemente des Schutzumschlags.", "content": "Der Schutzumschlag besteht aus Vorder- und Rückseite, Rücken, einer vorderen und einer hinteren Klappe (Innen- und Rückenklappe) sowie den meist unbedruckten Innenseiten. Die Gestaltung beschränkt sich in der Regel auf die Vorderseite, in einigen Fällen wird auch der Rücken einbezogen. Die Rückseite ist meist Träger einer kurzen Inhaltsinformation oder werbender Zitate. Der vordere Klappentext besteht meistens aus einem kurzen, sprachlich ansprechenden Text, der das Interesse für das Buch wecken soll, wohingegen die Rückenklappe oft für Informationen über den Autor genutzt wird. Manchmal tritt zum Schutzumschlag auch eine Buchbinde (oder Bauchbinde). Sie kommt meist nachträglich hinzu, wenn aktuelle Ereignisse als Werbung dienen sollen, wie zum Beispiel gewonnene Preise.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Schutzumschlags ist eng verknüpft mit der Entstehung des Verlagseinbands. Zwar sind schon aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert einige Fälle von verzierten Buchumschlägen dokumentiert, blieben aber die Ausnahme. Erst im 19. Jahrhundert entwickelte sich die heutige Form. Der erste neuzeitliche Buchumschlag stammt nach derzeitiger Kenntnislage aus dem England von 1833. Bevor eine feste Bindung durch den Verlag üblich wurde, bekamen Bücher in der Regel einen Interimseinband. Dieser meist aus Papier oder dünnem Karton bestehende, an den Rücken des Buchblocks angeklebte Umschlag wurde beschriftet und teils auch schon gefärbt. An der weiteren Entwicklung hat möglicherweise der Ende der 1840er Jahre entstehende Bahnhofsbuchhandel einen entscheidenden Anteil gehabt. Der in Eile entscheidende Reisende sollte mit knalligen Farben und werbender Aufschrift auf das Produkt aufmerksam gemacht werden. Als sich dann der Verlagseinband durchsetzte, war es naheliegend, sich diese Verkaufsvorteile ebenfalls nutzbar zu machen. Fritz Helmuth Ehmcke geht daher davon aus, dass sich der Einband quasi zwischen Buchblock und Umschlag geschoben hat. Dennoch dauerte es noch einige Zeit bis sich der Schutzumschlag als Werbeträger wirklich durchsetzte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts legte man zunächst Transparentpapier, das den Einband durchscheinen ließ, oder wenig bedrucktes Packpapier um das Buch. Die Schutzfunktion spielte hier die entscheidende Rolle. Um 1890 war der werbende Schutzumschlag allgemein etabliert. Er wurde nun mehrfarbig auf weiße Papiere gedruckt. Bekannte Künstler und Grafiker wurden mit der Gestaltung betraut, wie beispielsweise Henri Toulouse-Lautrec in Frankreich oder Thomas Theodor Heine in Deutschland. Inhalt und Darstellung standen hier noch in keinerlei Beziehung. Die Buchkunstbewegung hingegen, die um 1900 zu großer Bedeutung gelangte, propagierte die Einheitlichkeit des Buches, was die bestimmende Beziehung zwischen Inhalt und äußerer Gestalt einbezog. 1921 führte John Heartfield die Fotomontage als Gestaltungselement auf dem Buchumschlag ein. War es zunächst eher die neuere Literatur die mit einem Schutzumschlag beworben wurde, etablierte er sich in der Folge auch für Gattungen, die bisher darauf verzichtet hatten, wie Klassikerausgaben oder wissenschaftliche Literatur.", "section_level": 1}, {"title": "Überlieferung.", "content": "Die Überlieferung von Schutzumschlägen ist problematisch. Im Literaturarchiv Marbach befinden sich zwar in der \"Buchumschlag-Sammlung\" 63.870 Schutzumschläge (Stand 2018), die nach der Katalogisierung von den Büchern aus konservatorischen Gründen abgenommen wurden und nun separat aufbewahrt werden. In der Praxis werden aber Schutzumschläge meist beschädigt oder gehen ganz verloren. Dies ist auch in den meisten Bibliotheken Praxis. In der Regel werden hier Schutzumschläge ganz makuliert oder nur fragmentarisch, zum Beispiel nur die Klappentexte, erhalten. Deshalb können gut erhaltene Schutzumschläge eine beträchtliche Wertsteigerung bei antiquarischen Büchern bewirken.", "section_level": 2}, {"title": "Der Schutzumschlag heute und seine Funktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Werbung.", "content": "Auch heute gehört die werbende Funktion mit zu den wichtigsten Argumenten für einen Schutzumschlag. Besonders im Bereich der Unterhaltungsliteratur und der Kinder- und Jugendbücher spielt er eine große Rolle als Kaufanreiz. Die meisten Verlage betrachten ihn daher auch als das wichtigste Werbemittel und Grundlage jeder weiteren Werbeaktion.", "section_level": 2}, {"title": "Orientierung.", "content": "Damit gekoppelt ist die Orientierungsfunktion. Ein Schutzumschlag soll nicht nur werben, sondern auch informieren. Er kann sowohl Inhalt und Charakter eines Buches vermitteln, als auch über die Zugehörigkeit zu einem Verlag oder einer Reihe Aufschluss geben. Je nach Buchtyp kann man daher zwischen typischen und buchindividuellen Einbänden unterscheiden. Während erstere nach dem Markenprinzip den Wiedererkennungswert steigern sollen, hebt der zweite die Besonderheit hervor. Um diese beiden Punkte zu kombinieren, engagieren einige Verlage Hauskünstler, die meist für viele Jahre die Gestaltung eines Unternehmens prägen.", "section_level": 2}, {"title": "Ästhetik.", "content": "Oft ist daher auch der ästhetische Wert des Schutzumschlages nicht zu unterschätzen. 12 % der Buchkäufer entfernen ihn nach dem Kauf, die meisten anderen stellen das Buch mitsamt dem Umschlag ins Regal. Einige schätzen den Schutzumschlag so sehr, dass sie wiederum ihn schützen wollen und vor dem Lesen zur Seite legen.", "section_level": 2}, {"title": "Schutz.", "content": "Der Schutz des Buches vor Abnutzung und Verschmutzung spielt auch heutzutage noch eine nicht zu vernachlässigende Rolle. So ist der Schutzumschlag meist durch Lackierung oder Kaschierung mit Glanzfolien unempfindlicher gegen Hautfette oder andere Verunreinigungen als die eigentlichen Bucheinbandstoffe wie z. B. Leinen oder andere offenporige Materialien. Zusätzlich verhindert er das Ausbleichen der Einbandfarbe durch Lichteinstrahlung. Trotzdem ist diese Funktion im Bewusstsein stark in den Hintergrund gerückt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Schutzumschlag (oder Buchumschlag) bezeichnet in der Buchherstellung einen losen Umschlag, der um ein Buch herumgelegt und an den vorderen Deckelkanten eingeschlagen wird. Anders als der Name suggeriert, ist der Schutz des umgebenen Buches heute nicht mehr die vordringliche Funktion eines Schutzumschlags.", "tgt_summary": "护封又称书套,是包在书籍封皮外的印刷品,广泛用于图书设计。它的高度与书相等,长度能包住书的前封、书脊与后封,在两侧的延长部分可分别向里折进前封和后封,称为勒口或折口。", "id": 1202461} {"src_title": "Paul Butterfield", "tgt_title": "保羅·巴特菲爾德", "src_document": [{"title": "Wirken.", "content": "Butterfield spielte Blues Harp und arbeitete zusammen mit den schwarzen Bluesgrößen Muddy Waters, Howlin’ Wolf, Little Walter und James Cotton. Mit der von ihm 1965 gegründeten The Butterfield Blues Band, der u. a. Mike Bloomfield angehörte, wurde er zum führenden Interpreten des weißen Chicago-Blues. Mit der Verwendung elektrischer Instrumente sorgte die Band im gleichen Jahr auf dem Newport Folk Festival für einen Skandal und schockte die Anhänger des traditionellen Folk. Teile der \"The Butterfield Blues Band\" spielten auch als Begleitband beim Auftritt Bob Dylans auf dem Newport Folk Festival, da Bloomfield Dylan auch bei den Aufnahmen zu \"Like a Rolling Stone\" unterstützt hatte. The Butterfield Blues Band nahm unter anderem 1967 am Monterey Pop Festival und 1969 am Woodstock-Festival teil. Butterfield spielte nicht mehr nur den klassischen Blues, er verwendete auch Elemente anderer Musikrichtungen, wie Jazz oder asiatische Klänge. 1972 benannte sich \"The Butterfield Blues Band\", die längst nicht mehr nur Blues spielte, in \"Better Days\" um. Butterfield, der nun in Woodstock lebte, fand sich zusammen mit Mike Bloomfield und Musikern der Woodstocker Szene unter dem Namen \"Fathers And Sons\" zu einem Projekt einer gemeinsamen Plattenaufnahme zusammen. Nach der Auflösung der \"Better Days\" verfiel Butterfield immer mehr dem Alkohol. 1976 spielte er auf dem Abschiedskonzert The Last Waltz von The Band. Am 15./16. September 1978 spielte er mit seiner Band in der 3. Rockpalast Nacht des WDR in der Grugahalle Essen. Das Konzert wurde europaweit live parallel in Radio und Fernsehen übertragen. 1986 zog er nach Los Angeles um. Drei Wochen nach seinem letzten Auftritt mit B. B. King, Albert King und Eric Clapton in Los Angeles verstarb der alkohol- und drogenabhängige Musiker am 4. Mai 1987. 2006 wurde Paul Butterfield in die Blues Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Butterfield (* 17. Dezember 1942 in Chicago, Illinois; † 4. Mai 1987 in Hollywood) war ein US-amerikanischer Bluesmusiker. Er gilt als einer der besten und einflussreichsten weißen Mundharmonikaspieler.", "tgt_summary": "保罗·凡·巴特菲尔德(英语:Paul Vaughn Butterfield,1942年-12月17日-1987年-5月4日)是一名美国蓝调口琴手与歌手。在早年训练成为古典长笛演奏家之后,他开始对蓝调口琴感兴趣。他的蓝调背景源于家乡芝加哥,在那里他遇到了马迪·沃特斯等蓝调大师,在他们的鼓励下,他开始参加多场即兴演奏会。不久后巴特菲尔德便开始与尼克·格拉维尼泰斯和埃尔文·毕晓普等友人一同表演。", "id": 2388948} {"src_title": "Bierbrauen", "tgt_title": "酿酒", "src_document": [{"title": "Grundverfahren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Das heute in Europa am häufigsten praktizierte Grundverfahren besteht in Folgendem: Aus Getreide (meist Braugerste) wird Braumalz hergestellt. Das Mälzen dient hauptsächlich der Gewinnung von Enzymen. Der eigentliche Brauprozess beginnt mit dem Maischen – einem Fermentationsprozess. Dabei wird das geschrotete Braumalz mit Wasser vermischt. Die so entstandene Maische wird unter ständigem Rühren erhitzt. Das Maischen dient dazu, wasserunlösliche Stoffe des Malzes, insbesondere Stärke, durch die Wirkung der Malzenzyme in wasserlösliche Stoffe umzuwandeln, insbesondere Maltose. Daraufhin wird die Maische im Läuterbottich \"geläutert\": Der Malztreber wird aus der \"Würze\" (so nennt man den flüssigen, vergärbaren Teil der Maische) entfernt. Durch Nachgüsse mit heißem Wasser wird noch im Treber enthaltene Würze daraus herausgespült und mit der vorher gewonnenen Würze vereinigt. Das Ganze wird als sog. \"Vorderwürze\" anschließend in der Kochpfanne mit Hopfen gekocht. Dieser \"Sud\" wird aus der Pfanne in einen Whirlpool oder durch einen Filter gepumpt, um das geronnene Eiweiß und andere Schwebstoffe von der \"Ausschlagwürze\" zu trennen. Diesen Vorgang nennt man \"Ausschlagen\". Zuletzt wird die Flüssigkeit, \"Anstellwürze\" genannt, in einem Kühler auf die optimale Gärtemperatur abgekühlt und je nach Biersorte wird eine Kultur der passenden \"Hefe\" zugesetzt. Obergärige Hefesorten vergären bei Temperaturen zwischen 18 °C und 24 °C, untergärige bei 8 °C bis 14 °C. Bei der alkoholischen Gärung werden die in der Würze gelösten Zucker zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid. Kohlenstoffdioxid entweicht zum Teil als Gas, teils bleibt es im fertigen Bier unter Druck als Kohlensäure gebunden. Nach der Hauptgärung, die etwa eine Woche dauert, muss das \"Jungbier\" noch etwa vier bis sechs Wochen nachgären und lagern. Das so gereifte Bier wird nochmals gefiltert und schließlich in Flaschen, Fässer oder Dosen abgefüllt.", "section_level": 2}, {"title": "Malzherstellung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Keimung und Grünmalz.", "content": "Beim \"Mälzen\" werden in der Mälzerei Gerste (oder für Weizenmalz Weizen, als Zutat für Weizenbier mindestens 50 %) unter Zugabe von Wasser zum Keimen gebracht. Beim Keimprozess wird das zur Stärkespaltung notwendige Enzym Amylase im Korn gebildet und angereichert. Nach der etwa sechs- bis achtwöchigen Keimruhe, bei der das Keimgut seine volle Keimfähigkeit ausbildet, wird es in Weichgefäßen etwa zwei Tage lang eingeweicht. Dabei erhöht sich der Wassergehalt auf etwa 45 % und leere Schalen sowie tote Körner werden aufgeschwemmt. Diese Schwimmgerste wird abgeschöpft. Nach der \"Weiche\" kommt das Korn in den Keimkasten. Unter genau eingestellter Temperatur und Frischluftzufuhr beginnt jetzt die \"Keimung\", die sich in verschiedene Phasen unterteilt. Mit dem fünften Tag ist die Keimung abgeschlossen. Das Ergebnis der Keimung wird \"Grünmalz\" genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Darren.", "content": "Beim \"Darren\" wird der Keimvorgang durch Erhitzen des Grünmalzes auf 85 bis 100 °C beendet, das Malz trocknet. Das Darren gliedert sich in die zwei Teile \"Schwelken\" und \"Abdarren\". Beim Schwelken erfolgt weitgehend die Festlegung der späteren Farbe des fertigen Malzes, da in Abhängigkeit vom Wassergehalt des Darrgutes vermehrt Ausgangsprodukte für die beim späteren Abdarren ablaufenden Maillard-Reaktionen gebildet werden. Je höher die Darrgutfeuchte beim Schwelken ist, desto dunkler wird das spätere Darrmalz ausfallen. Im zweiten Teilprozess, dem Abdarren, wird der gewünschte Trocknungsgrad des fertigen Malzes eingestellt. Durch das Erhitzen werden die Malzenzyme inaktiviert. Die Inaktivierung verläuft bei geringeren Feuchtegraden schonender. Das Ergebnis dieser Vorgänge ist das Malz. Dessen Eigenschaften beeinflussen den Geschmack des später gebrauten Biers wesentlich: Je nach verarbeiteter Getreidesorte, Dauer und Temperatur der Keimung, Wassergehalt vor dem Abdarren sowie Dauer und Temperatur des Abdarrens entstehen ganz verschiedene Malzsorten. So ergibt zum Beispiel durch sehr hohe Temperaturen beim Abdarren teilweise karamellisiertes oder verkohltes Malz dunkles, sehr aromareiches Bier mit karamelligem oder rauchigem Geschmack.", "section_level": 3}, {"title": "Schroten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schrotmühle.", "content": "Das Malz wird mit einer Schrotmühle zerkleinert (geschrotet), um die spätere Lösung der darin enthaltenen Stoffe im Brauwasser zu erleichtern. Dabei kommt es darauf an, dass die Spelzen erhalten bleiben. Sie dienen als Filterschicht während des Läutervorgangs. Der Rest des Malzes sollte in Grieße und Mehle zerkleinert werden. Unterschieden wird zwischen Schrotmühlen mit zwei Walzen, vier Walzen oder sechs Walzen sowie mit oder ohne Siebung. Weiterhin kann zur Verbesserung des Spelzenvolumens eine Konditionierschnecke mit Abstehbehälter über der Schrotmühle installiert werden.", "section_level": 3}, {"title": "Hammermühle.", "content": "In einer Hammermühle wird das Malz komplett zertrümmert. Das durch das „Zerhämmern“ entstandene Schrot ist in seiner Zusammensetzung wesentlich feiner als das in einer Schrotmühle geschrotete, da die Spelzen „zertrümmert“ werden. Da die natürliche Filterdecke der Spelzen nicht mehr vorhanden ist, kommt beim Läutern überwiegend ein Maischefilter zum Einsatz.", "section_level": 3}, {"title": "Maischen.", "content": "\"Maischen\" ist das Lösen von Malzinhaltsstoffen in Wasser durch enzymatische, physikalische und chemische Vorgänge. Die dabei relevanten Malzinhaltsstoffe sind Stärke, Eiweiße und Zellwandsubstanzen. Das geschrotete Malz wird nach dem Vormaischen in einem Maischbottich mit heißem Wasser vermischt – das \"Einmaischen\". Zumeist wird bei ca. 30 °C eingemaischt. Die so entstandene \"Maische\" wird unter stetigem Umrühren auf Temperaturen um 45 °C gebracht und zunächst gehalten; zum Umrühren wurde früher die Maischkrücke verwendet. Bei dieser sogenannten \"Eiweißrast\" wird Eiweiß in Aminosäuren zerlegt. Anschließend wird die Temperatur im Maischbottich schrittweise auf knapp über 70 °C erhöht. Währenddessen sorgt das im Malz enthaltene Enzym Amylase dafür, dass aus der Getreidestärke vergärbarer Malzzucker (Maltose) und nicht vergärbare Dextrine entstehen (Amylaserast). Über 78 °C darf nicht erhitzt werden, weil dabei die wertvollen Enzyme denaturiert würden. Bei diesem Produktionsschritt wird der Geschmack des späteren Biers stark beeinflusst. Die Wahl des Brauwassers entscheidet über den Mineralstoff- und Salzgehalt des Biers. So ist weiches, kalkarmes Brauwasser besser geeignet für herbe Biere wie Pilsener. Werden beim Erhitzen der Maische von 45 °C auf knapp über 70 °C eine oder mehrere \"Rasten\" eingelegt (das sind Zeiträume, in denen die Temperatur nicht weiter erhöht, sondern auf einer Stufe zwischen 45 °C und 70 °C eine Zeit lang konstant gehalten wird), wird die in der Maische enthaltene Stärke enzymatisch in Zucker umgewandelt. Rasten um 65 °C (Maltoserast) produziert vermehrt Maltose, die im nachfolgenden Gärprozess zu Ethanol abgebaut wird. Rasten um 70 °C fördert dagegen die Bildung von nicht vergärbaren Dextrinen, die in vollmundigeren Biersorten erwünscht sind. Der Maischprozess ist also ausschlaggebend für die später entstehende Biersorte und dauert zwei bis vier Stunden. Prinzipiell wird beim Maischen zwischen \"Infusionsverfahren\" (der gesamte Inhalt des Sudkessels wird erhitzt) und \"Dekoktionsverfahren\" unterschieden. Bei der zweiten Methode werden aus dem \"Maischebottich\" genannten Behälter \"Teilmaischen\" in eine \"Maischepfanne\" gezogen und dort gekocht, dadurch kommt es zum thermischen Aufschluss der Stärkemoleküle. Anschließend wird die Teilmaische zurückgepumpt und erhöht so die Temperatur im Maischebottich zur nächsten Rast. Dieses Verfahren gilt als das ursprüngliche. Als die Pfannen im Sudhaus noch direkt befeuert wurden, war ein genaues Einstellen der Temperatur nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Iodprobe.", "content": "Das Maischen ist beendet, wenn die Stärke vollständig in Malzzucker gespalten ist. Um das zu erkennen, wird die Iodprobe durchgeführt. Iod ist ein Indikator für Stärke: Eine Probe des Maische-Ansatzes verfärbt sich mit Iod bei Anwesenheit von Stärke dunkelblau. Verfärbt sie sich nicht, so ist die Stärke vollständig vermaischt (zu Malzzucker umgesetzt). Zur Probe werden der heißen Maische einige Tropfen entnommen und mit Iodlösung versetzt. Da die Maischeflüssigkeit bräunlich ist, wird zum besseren Erkennen einer Blaufärbung auf einem weißen Teller beprobt. Verfärbt sich die Probe mit Iod blau, so ist die Maischung noch nicht beendet und es ist weitere Zeit nötig, damit die Enzyme die restliche Stärke in Malzzucker umwandeln. Bleibt die Probe gelblich-bräunlich ist die Stärke vollständig vermaischt und das Läutern kann beginnen.", "section_level": 2}, {"title": "Läutern.", "content": "Das Malz kann von der Bierwürze, also der Flüssigkeit, die während des Maischvorgangs entsteht, getrennt werden. Der heiße Sud wird in einen Läuterbottich umgefüllt. Die „selbstfiltrierende“ Eigenschaft der Maische besteht darin, dass durch nach unten sinkende Malzreste (in erster Linie die Spelzen der Getreidekörner) eine Art Malzkuchen am Boden des Läuterbottichs entsteht, welcher als Filterschicht dient. Manche Getreidesorten, die zum Brauen verwendet werden (beispielsweise Weizen) haben keine Spelzen. Daher kann zur Unterstützung des Läuterprozesses Gerste beigemischt werden. Die Flüssigkeit wird langsam aus dem Läuterbottich in einen geeigneten Behälter abgelassen, daraus soll im Weiteren das Bier entstehen. Der Sud fließt durch den Malzkuchen (Treberkuchen) am Boden des Läuterbottichs, der wie ein Filter wirkt und die Schwebstoffe aus dem Sud zurückhält. Alle Feststoffe aus der Maische scheiden sich als Treber ab, die meist als Viehfutter verwendet wird. Die gewonnene, klare Flüssigkeit ist die Würze. Während des Läuterns versiegt immer wieder der Würzestrom und muss durch Verwendung des Hackwerks des Läuterbottichs wiederhergestellt werden. Ursache dafür ist, dass die ablaufende Würze die Treber auf die Durchlassschlitze des Senkbodens saugt und der Flüssigkeitsdruck über dem Treberkuchen für eine kompaktere Sedimentation sorgt. Durch das Aufhacken wird die Durchlässigkeit des Treberkuchens wiederhergestellt. Die Bezeichnung \"Vorderwürze\" deklariert den aus dem Läutergefäß gewinnbaren flüssigen Teil der Maische. Nachgüsse mit heißem Wasser erfolgen nach Ablauf der Vorderwürze als chargenweise oder permanente Wasserzugabe in das Läutergefäß und dienen zum Auswaschen des beim Maischen aufgeschlossenen Extraktes (im Wesentlichen der Eiweiß- und Stärkeabbauprodukte) aus dem Treber. Dabei entscheidet sich der Biergeschmack: Je nach Menge der Nachgüsse verändern sich die Konzentrationen von Stärkeabbauprodukten und Malzzucker in der Würze. Dies ist wichtig für den späteren Alkoholgehalt und die Stammwürze des Biers. Sobald die Extraktion ökonomisch nicht mehr interessant ist, wird die zuckerarme Flüssigkeit als Glattwasser bezeichnet. Eine Wiederverwendung dieses Glattwassers rechnet sich bei stärkeren Maischen, ist jedoch mit Nachteilen wie erhöhtem Gerbstoffgehalt verbunden. Es gibt alternative Maisch-/Läutermethoden. So ist beispielsweise anstatt des Läuterbottichs die Verwendung eines Maischefilters möglich. Dabei können die Spelzen – da nicht als Filterkuchen erforderlich – vorher abgetrennt und beim Maischen separat verarbeitet werden, um thermisch bedingte Geschmacksnachteile (z. B. Gerbstoffe) durch das Maischekochen zu vermeiden. Eine spätere (mindestens teilweise) Wiederzufuhr eines Extrakts aus den Spelzen zur Gärung ist notwendig, um der Hefe die darin vorwiegend enthaltenen Nährstoffe, z. B. Zink, zur Verfügung zu stellen. Letzteres und die Entleerung/Reinigung des Filters sind schwerer zu automatisieren und daher relativ aufwändig.", "section_level": 2}, {"title": "Würzekochen.", "content": "In der Würzepfanne oder „Sudpfanne“ wird die Würze (bis zum Sieden) gekocht. Dabei wird Hopfen (ursprünglich in Form von Hopfendolden, mit zunehmender Industrialisierung des Bierbrauens jedoch immer öfter in Form von Hopfenpellets oder Extrakt) zugegeben und mitgekocht. Beim Kochen entstehen Temperaturen von über 80 °C, wodurch die ursprünglich im Sud enthaltenen Malzenzyme (Amylase) denaturiert werden und sich zusammen mit anderen denaturierten Eiweißen als Heißtrub an der Oberfläche der kochenden Würze absetzen. Sorte und Menge des Hopfens tragen bei zum Geschmack und zur Haltbarkeit des Biers. Mehr Hopfen ergibt eine längere Lagerfähigkeit und einen herben, bitteren Geschmack des Bieres. Durch das Verdampfen des Wassers beim Kochen wird die Würze auf die für jede Sorte spezifische Stammwürze aufkonzentriert. Am Ende der Würzekochung erfolgt die Bestimmung der Stammwürze mittels einer Bierspindel. Vor der Erfindung der Sudpfanne erfolgte das Erhitzen durch Einlegen heißer Steine in die Würze (\"Steinbier\"). Ziele der Würzekochung sind unter anderem die Isomerisation der im Hopfen vorhandenen alpha-Säuren zu iso-alpha-Säuren, das Absenken des pH-Wertes, Austreiben von Dimethylsulfid (DMS), es kommt zu einer Zufärbung durch Hydroxymethylfurfural-Bildung, Entkeimung der Würze und Einstellen auf den gewünschten Stammwürzegehalt.", "section_level": 2}, {"title": "Ausschlagen.", "content": "Anschließend werden die in der Würze vorhandenen nicht gelösten Hopfenbestandteile und ausgefallenes Eiweiß (zusammen heißen sie \"Heißtrub\") aus der Würze entfernt. Dies geschieht im Whirlpool (früher im Kühlschiff), in dem die Würze durch tangentiales Einleiten in Rotation versetzt wird und sich der Trub als Kegel in der Mitte des Gefäßes absetzt. Anschließend kann seitlich die blanke (klare) Würze abgezogen werden. Diese wird als \"Ausschlagwürze\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Abkühlen.", "content": "In einem Wärmeübertrager wird die klare Würze im Gegenstromverfahren mit Brauwasser und anschließend mit Eiswasser auf die für die Hefezugabe erforderliche Temperatur (\"Anstelltemperatur\") gekühlt, mit keimfreier Luft zur Sättigung mit Sauerstoff begast und in einen Gärtank oder Gärbottich geleitet. Eventuell findet vorher eine Flotation statt. Bei der Herstellung von spontan vergorenen Bieren ist noch die Verwendung eines Kühlschiffes gebräuchlich. Kühlschiffe waren vor Erfindung der Kältemaschine das gebräuchliche Mittel um die Würze zu kühlen und anzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Hefezugabe und Gären.", "content": "Hefe wird zugegeben, sobald die Würze die für die jeweilige Hefesorte notwendige Temperatur (zwischen 5 °C und 20 °C) erreicht hat. Dieser Vorgang wird als \"Anstellen\" bezeichnet. Die Hefe bewirkt die Gärung: In großen Gärtanks, die sich früher in kühlen und dunklen Gärkellern befanden, wird der Zucker in der Würze innerhalb von fünf bis acht Tagen zu Alkohol (Ethanol) und Kohlenstoffdioxid vergoren. Etwa 60 % bis 70 % des Malzzuckers werden auf diese Weise umgesetzt. Das dabei entstehende Kohlenstoffdioxid wird abgesaugt und aufbereitet, um dem Bier am Ende des Brauprozesses (beziehungsweise beim Zapfen) wieder zugesetzt zu werden. Je nach Hefesorte und Würzerezeptur ergibt die Gärung untergäriges oder obergäriges Bier. Heute werden zumeist Reinzuchthefen zugegeben. Früher waren es Gemeinschaften aus verschiedenen Hefen und teilweise auch Bakterien. Die Zusammensetzung dieser Gemeinschaften hing von der jeweiligen Brauumgebung ab. So hatte jede Brauerei ihre eigene Mikroflora, die wiederum den Brauprozess bestimmte. Die Hefen wurde entweder von einem \"Hefner\" gepflegt und der Würze direkt zugegeben, oder die Gärung wurde dem Zufall überlassen. Die Zufallsgärung wird als \"Spontangärung\" bezeichnet. Auch heute wird vereinzelt noch Spontangärung beim Bierbrauen eingesetzt, z. B. bei belgischen Bierspezialitäten wie Lambic.", "section_level": 2}, {"title": "Lagerung.", "content": "Das \"Jungbier\" wird anschließend in Lagertanks \"geschlaucht\", wie der Brauer sagt. Hier wird nachgegoren: Der noch vorhandene Zucker wird in Alkohol umgesetzt. Die Lagertanks sind gasdicht verschlossen, so dass das entstehende Kohlenstoffdioxid nicht entweicht und als Kohlensäure im Bier gebunden wird. In den Lagertanks entsteht also ein Überdruck. Das so entstehende Bier hat vorzugsweise einen pH-Wert von 4,5 (manche Biersorten bis zu 3,5). Die Nachgärung kann – je nach Biersorte – zwei Wochen bis drei Monate dauern. Durch die Lagerung erhält das Bier seine Reife und den endgültigen Geschmack. Außerdem setzen sich bei der Lagerung Trübbestandteile ab, womit die darauffolgende Filtration leichter vonstattengeht.", "section_level": 2}, {"title": "Filtrieren.", "content": "Bei der Mehrzahl der industriell erzeugten Biere wird das Bier nach der Lagerung gefiltert (früher Massefilter, heute Kieselgurfilter, Cross-Flow Filter, Entkeimungsfilter). Dabei wird durch letztmalige Ausfilterung von Eiweißgerbstoff-Verbindungen, Hopfenharzen, Hefezellen und bierschädlichen Bakterien eine Klarheit erreicht, die durch die normale Klärung bei der Lagerung nicht möglich wäre.", "section_level": 2}, {"title": "Abfüllen.", "content": "Anschließend wird das Bier in Flaschen, Dosen oder Fässer abgefüllt. Für industriell gefiltert hergestellte trübe Hefe-Biere wird zuvor abgetötete Hefe zugesetzt. Bei der traditionellen Lagerung in Eichenfässern wurden diese innen mit Brauerpech abgedichtet und ausgekleidet, damit das Bier nicht mit dem Holz in Berührung kam. Die Befüllung erfolgt heute im Gegendruckverfahren (bei Fässern mit einem Isobarometer), so dass die Kohlensäure erhalten bleibt. Wichtig ist, dass eine Aufnahme von Sauerstoff vermieden wird, der die Qualität beeinträchtigen würde. Das Bier ist damit fertig und trinkbar. Der Geschmack des Biers ändert sich jedoch nach dem Abfüllen noch mit der Zeit. Zum einen liegt das daran, dass sich die Reifungsprozesse im Bier nach dem Abfüllen noch fortsetzen, andererseits bringen Licht- und Wärmeeinwirkung Prozesse der Zersetzung und des Zerfalls in Gang. Je weniger Inhaltsstoffe aus dem Bier herausgefiltert werden, desto mehr geschmacksprägende Aromaträger verbleiben darin.", "section_level": 2}, {"title": "Flaschengärung.", "content": "Bei unpasteurisierten Bieren kommt es in der Bierflasche nochmals zu einem letzten Gärprozess, der Flaschengärung. Da die Lagerung beendet wird, bevor aller Zucker vergoren ist oder das endvergorene Bier mit einer „Speisegabe“ versehen wird (meist gärende Würze im Hochkräusen-Stadium), verbleibt ein Rest Hefe im Bier.", "section_level": 1}, {"title": "Berufsbild von Brauern und Mälzern (Deutschland).", "content": "Für den Ausbildungsberuf Brauer und Mälzer sieht die Ausbildungsverordnung seit dem Lehrjahr 2007/08 die gleichen Inhalte vor. Auf Anregung des Deutschen Brauer-Bundes und des Deutschen Braumeister- und Malzmeister-Bundes sind folgende Inhalte den Ausbildungsberufen hinzugefügt worden: die Herstellung alkoholfreier Erfrischungsgetränke, die Wartung, Steuerung und Regelung von Brauereianlagen sowie die Bedienung von Schankanlagen (Kegs). Mit mittlerem Bildungsabschluss und einer mindestens einjährigen Berufspraxis besteht die Möglichkeit, an der Doemens-Fachakademie eine viersemestrige Ausbildung zum Produktionsleiter für Brauwesen und Getränketechnik zu belegen. An der TU Berlin und der TU München (WZW) kann mit der Hochschulreife ein Studium zum Diplom-Braumeister, Diplom-Ingenieur für Brauwesen oder Master of Science/ Bachelor of Science durchgeführt werden. An der Hochschule-Weihenstephan Triesdorf kann mit der Hochschulreife ein Studium im Bereich Brau- und Getränketechnologie erfolgen mit dem Abschluss Bachelor of Engineering (B.Eng.).", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Haus- und Hobbybrauen", "section_level": 1}], "src_summary": "Bierbrauen ist ein lebensmitteltechnischer Prozess zur Herstellung von Bier. Er findet normalerweise in einer Brauerei statt und wird von Brauern durchgeführt.", "tgt_summary": "酿酒,是指应用酒精发酵等的手段生产含有酒精饮料的过程。根据原料和加工方式的不同,酿酒使用的微生物以及酿酒的过程各异。", "id": 1400599} {"src_title": "Oxazepam", "tgt_title": "奥沙西泮", "src_document": [{"title": "Pharmakologie.", "content": "Oxazepam ist ein pharmakologisch aktiver Metabolit des Diazepams und bildet selbst keine aktiven Metabolite mehr. Der Wirkeintritt erfolgt bei Oxazepam langsamer als bei den meisten anderen Benzodiazepinen, so dass es für akute Situationen etwas schlechter geeignet ist als z. B. das ähnliche Lorazepam. Die Wirkdauer beträgt 8 bis 12 Stunden. Oxazepam und Lorazepam werden nicht über das Cytochrom P450-System (CYP2C19) abgebaut und verändern daher auch bei einer CYP2C19-Mutation (2–5 % der deutschen Bevölkerung) ihre Wirkdauer nicht. Das ist ein erheblicher Vorteil dieser Substanzen im Vergleich zu anderen Benzodiazepinen. Da der Metabolismus lediglich über eine Glucuronidierung stattfindet, ist selbst bei fortgeschritteneren Leberschäden nicht mit einer wesentlich verlängerten Wirkdauer zu rechnen, was einen weiteren Vorteil darstellt. Dennoch ist bei Leberzirrhose eine Therapie unter Spiegelkontrolle sinnvoll.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit.", "content": "Die Einnahme von Benzodiazepinen während der Schwangerschaft kann zu unerwünschten Wirkungen beim Ungeborenen führen. Oxazepam darf deshalb während der Schwangerschaft nur bei eindeutiger Notwendigkeit eingenommen werden. Es kann beim Neugeborenen zu Hypotonie, Hypothermie, Hypoaktivität und Atemdepression kommen. Entzugssymptome können auch später erscheinen. Bei Tierversuchen gibt es Hinweise auf Verhaltensstörungen der Nachkommen von Muttertieren, denen Benzodiazepine verabreicht wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Isomerie.", "content": "Oxazepam enthält ein Stereozentrum. Folglich gibt es zwei Enantiomere, das (\"R\")- und das (\"S\")-Isomer, die signifikant unterschiedlich an Serumalbumine binden. Bei der Synthese von Oxazepam entsteht das Racemat. Die Enantiomere sind instabil und racemisieren rasch in wässriger Lösung unter Ringöffnung zum tautomeren Iminoaldehyd, so dass sich die pharmazeutische Verwendung eines reinen Enantiomeren erübrigt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Oxazepam kann aus Demoxepam gewonnen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Adumbran (D, A), Anxiolit (A, CH), Durazepam (D), Praxiten (D, A), Seresta (CH), zahlreiche Generika (D)", "section_level": 1}], "src_summary": "Oxazepam ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Benzodiazepine, die als Arzneistoff mit angstlösenden (anxiolytischen) und entspannenden (sedierenden) Eigenschaften, d. h. als \"Tranquilizer\" mit mittellanger Wirkdauer, eingesetzt wird. Die Indikationen, Kontraindikationen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen entsprechen denen aller Benzodiazepine. Oxazepam wurde 1965 von der \"Dr. Karl Thomae GmbH\" (heute Boehringer Ingelheim) auf den Markt gebracht. Es kann schon nach kurzer Anwendung zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit kommen, siehe dazu Schädlicher Gebrauch von Benzodiazepinen.", "tgt_summary": "奥沙西泮(Oxazepam),别名去甲羟安定,商品名舒宁(Serax),是苯二氮卓类镇静催眠药,与同类药物相比半衰期较短,不经过肝脏代谢,与之类似的药物只有劳拉西泮,临床上一般用于抗焦虑,也用于治疗伴有肝病的酒戒断综合征。剂型为片剂,15 mg/片,用法:15 mg/次,每日两次。", "id": 1019884} {"src_title": "Hippokrates von Kos", "tgt_title": "希波克拉底", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vom Leben des Hippokrates zeugen vor allem vier biographische Abhandlungen unterschiedlicher Zeitstellung und Qualität, allesamt erst Jahrhunderte nach dessen Tode entstanden. Die älteste, als Auszug erhaltene Biographie stammt von dem um 100 n. Chr. wirkenden Arzt Soranos von Ephesos. Von ihm hängt nach ausdrücklichem Selbstzeugnis der im 12. Jahrhundert schreibende byzantinische Gelehrte Johannes Tzetzes ab, der darüber hinaus in der Soranos-Vita fehlende Einzelheiten liefert, was deren Charakter als Auszug unterstreicht. Etwa aus dem 6. Jahrhundert stammt die \"Vita Bruxellensis\" eines anonymen Autors, der von Abstammung, Leben sowie Lehre berichtet \"(Yppocratis genus, vita, dogma)\" und ebenfalls von Soranos abhängig ist. Wenig eigenständig, aber ergänzend tritt das Lemma \"Hippokrates\" der Suda aus dem 10. Jahrhundert hinzu. Einzelne Informationen finden sich darüber hinaus bei Galenos, bei Athenaios, Celsus und weiteren Autoren. Demnach stammte Hippokrates aus einem der Geschlechter der Asklepiaden, die sich selbst auf den Heilgott Asklepios zurückführten; seine Eltern waren der Arzt Herakleides und Phainarete (Φαιναρέτη). Als Sohn einer Arztfamilie erhielt Hippokrates seine erste Unterweisung auf dem Gebiet der Medizin von seinem Vater. Seine weitere Ausbildung erhielt er von einem Herodikos, laut Tzetzes und Suda von Herodikos von Selymbria (etwa 500–425 v. Chr.), doch kommt auch Herodikos von Knidos in Frage. Zudem soll er in Philosophie durch Demokrit von Abdera, in Rhetorik durch Gorgias von Leontinoi unterwiesen worden sein, die er jedoch höchstens während seiner ausgedehnten Reisen kennengelernt haben kann. Um 420 v. Chr. verließ er nämlich Kos und reiste als wandernder Arzt offenbar viel und weit durch Griechenland und Kleinasien. Unter anderem hielt er sich drei Jahre auf der Insel Thasos auf. Antike, erstmals bei Varro überlieferte Erzähltradition brachte ihn mit der Vorhersage einer Seuchenbedrohung und deren Abwehr in Athen sowie weiteren Städten in Verbindung, von der insbesondere die pseudepigraphische Schrift \"Decretum Atheniensium\" () des Hippokrates zeugt. Mit der Pest des Thukydides der Jahre 430–426 v. Chr. ist die Anekdote nicht zu verbinden. Seine Söhne Drakon und Thessalos sowie sein Schüler – laut Galenos zugleich sein Schwiegersohn – Polybos führten die Familientradition fort. Hippokrates und seine Familie wurden zu Begründern einer koischen Ärzteschule gemacht, auch wenn diese erst in hellenistischer Zeit in Erscheinung trat. Gleichwohl erinnert an ihn die Platane des Hippokrates in Kos-Stadt. Soranos überliefert, dass Hippokrates in Larisa im Alter von 85, 90, 104 oder 105 Jahren um die gleiche Zeit wie Demokrit gestorben und auf halber Strecke zwischen Larisa und Gyrton bestattet worden sei. Noch zu Soranos’ Zeit war das Grab bekannt. Im Jahr 1826 glaubte man es in der Nähe der thessalischen Stadt wiederentdeckt zu haben, weswegen man ihm dort ein Denkmal errichtete. Doch gibt es für die Identität des Grabes keine Anhaltspunkte.", "section_level": 1}, {"title": "Corpus Hippocraticum.", "content": "Das \"Corpus Hippocraticum\" besteht aus etwa 70 (mindestens 61) Schriften, die aus dem 5. Jh. v. Chr. bis zum 1. Jh. n. Chr. stammen und von vielen unterschiedlichen Personen verfasst wurden. Keines der (überwiegend zwischen etwa 430 und 350 v. Chr. entstandenen) Werke lässt sich mit Sicherheit dem historischen Arzt Hippokrates von Kos zuweisen, jedoch ist bei denjenigen, die sich in seine Lebzeit datieren lassen, die „Echtheit“ möglich und wird bis heute als „Hippokratische Frage“ oft diskutiert. Zu diesen zählen insbesondere die \"Epidemien I\" und \"III\", das \"Prognostikon\" und die Traktate \"Über die heilige Krankheit\" und \"Über die Umwelt\". Ebenso gelten auch die chirurgischen Abhandlungen \"De fracturis\" und \"De articulis\" als Werke des 5. Jh. v. Chr. Die durchweg im ionischen Dialekt gehaltenen Texte des \"Corpus Hippocraticum\" – als Koer war die Muttersprache des Hippokrates das dorische Griechisch – handeln von einer Medizin, die auf vernunftgemäßer Naturbeobachtung basiert. Adressaten sind teils Ärzte, teils medizinische Laien. So geben einige Schriften in knapper, auflistender Form Therapieanweisungen, andere enthalten Aufzeichnungen von Krankengeschichten, die dem Arzt bei Diagnose und Prognose helfen sollen; manche von ihnen haben aufklärerischen oder polemischen Charakter. Viele der Schriften erklären die Entstehung von Krankheiten aus dem Ungleichgewicht von Körpersäften (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle) sowie als Verschiebungen in den Spannungszuständen der Gewebe. Als Therapiemaßnahmen wurden Lebensumstellung, Diät, Bewegungstherapie verordnet, Arzneimittel gegeben und operativ eingegriffen. Der hippokratischen Säftelehre folgend wurden auch schädliche und überschüssige Säfte ausleitende Verfahren durchgeführt, etwa Aderlass, Schröpfen und die Verabreichung von Abführmitteln.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirken.", "content": "Bereits seinen Zeitgenossen und zeitlich nahestehenden Menschen galt Hippokrates als großer Arzt, auch wenn die Zeugnisse spärlich sind. Aristoteles erwähnt ihn in seiner \"Politik\" bei der Erklärung des Wortes „groß“ (), wie er es in seinem Textzusammenhang verstanden wissen möchte. So könne Hippokrates „größer“ genannt werden – nicht als Mensch, sondern als Arzt – als irgendein anderer Mensch, auch wenn dieser körperlich größer war. Gleichwohl nennt er Hippokrates kein weiteres Mal, auch nicht an Stellen, an denen er aus Schriften des \"Corpus Hippocraticum\" schöpft. Laut Galen gab es eine aristotelische Auslegung der hippokratischen Traktate über die Natur. Spuren davon sind nicht erhalten. Platon als jüngerer Zeitgenosse des Hippokrates erwähnt ihn zweimal in den Dialogen \"Phaidros\" und \"Protagoras.\" Im \"Protagoras\" stellt der Gesprächsteilnehmer Sokrates den Arzt aus Kos in eine Reihe mit den Künstlern und Bildhauern Phidias und Polyklet: alle drei Männer, bei denen man für sein Lehrgeld einen ordentlichen Beruf hätte erlernen können – im Gegensatz zu einer Ausbildung bei dem Sophisten Protagoras. Neben dieser eher beiläufigen Erwähnung des Hippokrates wird er im \"Phaidros\" als Vertreter eines ganzheitlichen Ansatzes angeführt. Bei der Erörterung der Frage, ob ein Rhetor die „Natur des Ganzen“ kennen müsse, wird auf Hippokrates verwiesen, der für seine Disziplin ebendiese Kenntnis gefordert habe. Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. sind Glossen und Kommentare zu Hippokrates bezeugt. Der griechische, in Rom tätige Arzt Galen entwickelte die \"Viersäftelehre\" weiter und begründete auf deren Basis auch eine Temperamentenlehre. Er sah außerdem, wie in manchen hippokratischen Schriften, einen Zusammenhang zwischen Körperbau und Charakter, was in eine spätere Typenlehre einging. Im 2. Jahrhundert kam es zu einer „Hippokrates-Renaissance“, zu der Galen entscheidend beitrug. Koische Bronzemünzen aus der frühen römischen Kaiserzeit tragen Hippokrates’ Bildnis. Dass die pathologischen Vorstellungen der Hippokratiker heute nur noch historischen Wert haben, mindert nicht die Anerkennung der Ärzteschule von Kos durch ihre heutigen Fachkollegen. Hippokrates forderte vom Arzt körperliche und geistige Hygiene, persönliche Integrität, Vorsicht, Empathie und analytisches Denken. Die hippokratische Lehre, ein Arzt habe sich auf sorgfältige Beobachtung, Befragung und Untersuchung zu stützen und seine Diagnose und Therapie systematisch zu erarbeiten, wird von der modernen Medizin ebenso anerkannt wie die von ihm geforderte Berücksichtigung der Anamnese (Vorgeschichte), der Lebensumstände und der seelischen Situation des Patienten. Der \"Facies hippocratica\" genannte, charakteristische Gesichtsausdruck bei sterbenden oder schwerstkranken Patienten wurde bereits von Hippokrates genau beschrieben. Der Eid des Hippokrates ist das erste bekannte sittliche Grundgesetz des Arztberufes. Die älteste bekannte Quelle stammt jedoch aus nachchristlicher Zeit, die Autorschaft, wahrscheinlich ein Verfasser aus dem Schülerkreis des Hippokrates, ist nicht geklärt. Seine Vorbildfunktion für Ärzte kam in Bezeichnungen wie „der englische Hippokrates“ für Thomas Sydenham (1624–1689) oder „der französische Hippokrates“ für Philippe Hecquet (1661–1737) zum Ausdruck. Als \"Coa\", zu Ehren Hippokrates’ von Kos, benannte 1703 Charles Plumier eine Gattung der Pflanzenfamilie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae). Carl von Linné änderte diesen Namen 1737 in \"Hippocratea\". Zudem gibt es seit 1960 den Hippokrates-Gletscher auf der Brabant-Insel im Palmer-Archipel in der Antarktis.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Übersichtsdarstellungen Einführungen Rezeption", "section_level": 1}], "src_summary": "Hippokrates von Kos (griechisch ; * um 460 v. Chr. auf Kos, wahrscheinlich in Astypalaia/Kefalos; † um 370 v. Chr. in Larisa, Thessalien) war ein griechischer Arzt. Er gilt als der berühmteste Arzt des Altertums, dessen Schule die Theorie von vier Körpersäften im Konzept der Humoralpathologie lehrte, und zudem als „Vater der (modernen) Medizin“, der ärztliches Handeln über die Wirkungskraft priesterlicher Worte stellte und einem hohen ethischen Verantwortungsbewusstsein unterordnete.", "tgt_summary": "希波克拉底(古希腊文:,前460年-前370年),为古希腊伯里克利时代之医师,约生于公元前460年,后世人普遍认为其为医学史上杰出人物之一。在其所身处之上古时代,医学不发达,他却能将医学发展成为专业学科,使之与巫术及哲学分离,并创立以之为名的医学学派,对古希腊之医学发展贡献良多,故今人多尊称之为「医学之父」。", "id": 136751} {"src_title": "Lunare Zeitskala", "tgt_title": "月球地质年代", "src_document": [{"title": "Präimbrisches Zeitalter.", "content": "In vielen Hochländern des Mondes können Planetologen derzeit noch nicht zwischen nektarischem und pränektarischem Material unterscheiden, deshalb werden diese Gesteine häufig unter der Bezeichnung „präimbrisch“ zusammengefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Pränektarische Periode.", "content": "Die pränektarische Periode dauerte von der Entstehung des Mondes bis zu dem Einschlag, der das Mare Nectaris formte, dauert also von vor 4.600 bis vor 3.920 Millionen Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Nektarische Periode.", "content": "Die nektarische Periode beginnt mit dem Mare-Nectaris-Einschlag und endet mit dem Einschlag, der das Mare Imbrium formte, dauert also von etwa 3.920 bis 3.850 Millionen Jahre vor heute.", "section_level": 2}, {"title": "Imbrisches Zeitalter.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Früh-imbrische Periode.", "content": "Die früh-imbrische Periode beginnt mit dem Einschlag, durch den das Mare Imbrium entstand (vor etwa 3.850 Millionen Jahren), und endet mit der Entstehung des Mare Orientale. Die Entstehung des Mare Orientale ist nicht sicher datiert. In Frage kommt ein Zeitraum zwischen 3.840 und 3.720 Millionen Jahren vor heute.", "section_level": 2}, {"title": "Spät-imbrische Periode.", "content": "Die spät-imbrische Periode beginnt mit der Entstehung des Mare Orientale und endet mit der Flutung der Marebecken mit aufgeschmolzenem Basalt vor etwa 3.150 Millionen Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Eratosthenisches Zeitalter.", "content": "Im Erathostenischen Zeitalter wird der Vulkanismus des Mondes langsam schwächer. Es ist nach dem Mondkrater Eratosthenes benannt, dessen Entstehung den Beginn des Zeitalters vor etwa 3.150 Millionen Jahren markiert. Am Ende des Zeitalters vor etwa 1.100 Millionen Jahren findet kein nennenswerter Mondvulkanismus mehr statt.", "section_level": 1}, {"title": "Kopernikanisches Zeitalter.", "content": "Das Kopernikanische Zeitalter ist die Zeit der Entstehung der hellen Strahlenkrater, für die der Krater Copernicus ein markantes Beispiel ist. Die Entstehung des Copernicus vor ca. 800 mya definiert aber nicht den Beginn des Zeitalters. Es dauert von vor etwa 1.100 Millionen Jahren bis heute. In diesem Zeitalter hat der Mondvulkanismus weitgehend sein Ende gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die lunare Zeitskala teilt die Formung der Oberfläche des Mondes in sechs Zeitalter oder Perioden ein, deren Anfang und Ende sich an bestimmten Ereignissen fest machen. Die absoluten Datierungen wurden mit Hilfe der von den Apollo-Astronauten mitgebrachten Proben von Mondmaterial gewonnen. Aufgrund dieser Datierung konnten durch Zählungen der Kraterhäufigkeit weitere Datierungen gewonnen werden.", "tgt_summary": "月球地质年代在科学界划分为五个纪(英语:period):前酒海纪、酒海纪、雨海纪(又细分为早雨海世、晚雨海世)、爱拉托逊纪和哥白尼纪。地质年代的时间分界根据月面上的重大陨石撞击事件、撞击频率与撞击坑尺寸。透过对月面取样的放射性定年,月球地质年代的绝对时间已基本可知。然而,特定重要事件的发生时间仍然有很大争议,因为月表地质单元取样还很不完全,而且大多数月表样本受到了漫长时间跨度内小陨石微粒撞击的污染。", "id": 3040195} {"src_title": "Skidmore, Owings and Merrill", "tgt_title": "SOM建築設計事務所", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Büro entstand aus der Zusammenarbeit von Louis Skidmore und Nathaniel Owings in Chicago. Skidmore wurde durch Raymond Hood für die Planung der dort 1933 ausgerichteten Weltausstellung A Century of Progress eingestellt, für die er selbst seinen Schwager Owings anwarb. 1936 gründeten sie ein gemeinsames Büro, drei Jahre später kam John Merrill dazu. Die bekanntesten Architekten waren Gordon Bunshaft, Natalie de Blois, Myron Goldsmith, Bruce J. Graham, Gertrude Kerbis, Walter Netsch, Pietro Belluschi, Adrian Smith, Ferdinand Gottlieb, Larry Oltmanns, Fazlur Khan und David Childs. Von 1957 bis 1962 arbeitete der Möbeldesigner Nicos Zographos für das Büro.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Das Büro SOM wird u. a. in New York repräsentiert durch Gebäude der klassischen Nachkriegsmoderne, die sich auf die Einflüsse Mies van der Rohes beziehen konnten. Mit Gebäuden wie dem \"Lever House\" wurden Glas- und Stahl- Hochhäuser geschaffen, die der Epoche funktionalistischer Büroarchitektur der 1950er und 1960er Jahre als Ikonen dienten und dem Begriff des \"International Style\" als bildhafte Aussage dienten. Zugleich ist SOM das Büro, das die meisten der weltweiten Hochhausrekorde planen konnte: Sears Tower (heute Willis Tower), einige Zeit das höchste Gebäude der Welt, John Hancock Center, beide Chicago, zeitweise zweithöchstes Gebäude der Welt, Jin Mao Tower, Shanghai, sowie den Burj Khalifa, das zurzeit höchste Gebäude der Welt (ausführender Architekt Adrian Smith, der nach Ausscheiden aus SOM als Autor des Gebäudes gilt). Die von SOM geplanten Wolkenkratzer gelten auch in konstruktiver Hinsicht als wegweisend, da sie früh statische Probleme der besonders hohen Gebäude (Aussteifung, Darstellung der Knicklänge durch Verjüngung der Gebäudegeometrie) in die architektonische Gestaltung einbezogen. Des Weiteren plante David Childs für SOM das neue One World Trade Center am Ground Zero New York (vormaliger Name des Entwurfs Freedom Tower), das seit der Eröffnung Ende 2014 ebenso einen Platz unter den fünf höchsten Gebäuden der Welt einnimmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Skidmore, Owings and Merrill LLP (SOM) ist eines der größten Architekturbüros der Welt aus Chicago, mit Zweigstellen in Los Angeles, New York, San Francisco, Washington, D.C., London, Hongkong, Shanghai, Dubai und Mumbai.", "tgt_summary": "SOM建筑设计事务所(,SOM)是一家美国建筑设计事务所,为客户提供包括建筑、室内设计、都市设计、结构工程和土木工程等设计服务。事务所由路易斯·斯基德莫尔和纳撒尼尔·奥因斯于1936年在芝加哥创立,1939年后约翰·梅里尔加入。1937年他们在纽约州纽约成立第一家分公司。SOM为世界上最大的建筑设计事务所之一,主要设计类型为高层商业大厦,而SOM同时也是领导国际风格与玻璃盒式(glass box)摩天大楼的先驱。", "id": 1734187} {"src_title": "Bruce Allmächtig", "tgt_title": "王牌天神", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Bruce Nolan ist ein unzufriedener Fernsehreporter bei einem Lokalsender in Buffalo und berichtet für \"Channel 7 Eyewitness News\" von alltäglichen Ereignissen vor Ort. Da der bisherige Anchorman der Haupt-Nachrichtensendung in Ruhestand geht, rechnet Bruce damit, dass er sein Nachfolger wird. Kurz vor einer einmaligen Live-Berichterstattung erfährt er jedoch, dass sein Kollege Evan Baxter den Job erhält. Er rastet während der Übertragung aus und wird daraufhin entlassen. Nach einer Reihe weiterer Tiefschläge macht er Gott dafür verantwortlich, dass sein Leben nicht so läuft, wie er es sich vorstellt. Der jüdisch-christliche Gott tritt mit ihm tatsächlich in Kontakt, indem er ihm eine Telefonnummer auf seinen Pager sendet und ihn zu einer Adresse schickt, wo man ihm einen Job anbietet, nämlich den von Gott persönlich. Ihm werden daraufhin alle Fähigkeiten von Gott übertragen, während dieser Urlaub macht. Für Bruce gibt es nur zwei Regeln: Er darf niemandem sagen, dass er Gott ist, und er kann den freien Willen der Menschen nicht beeinflussen. Bruce nutzt seine neu gewonnenen Kräfte für sich aus, indem er sein altes Auto (einen Datsun 280Z) in einen neuen Saleen S7 Sportwagen verwandelt und für einen romantischen Abend mit seiner Freundin Grace den Mond näher zur Erde rückt. Um beruflich mehr Erfolg zu haben, demütigt er seinen Rivalen Evan vor laufender Kamera, lässt die Leiche von Jimmy Hoffa finden und einen Meteoriten während einer laufenden Reportage einschlagen. Da er bei seinen Sensationsberichten immer als einziger mit Kamera vor Ort ist und exklusiv berichten kann, nennt man ihn bald \"Mr. Exclusive\". Doch langsam wächst Bruce seine Göttlichkeit über den Kopf. Da er alle ihn erreichenden Gebete mit \"Ja\" beantwortet, gewinnen tausende von Menschen gleichzeitig im Lotto, was zu niedrigen Gewinnquoten und wütenden Protesten führt. Der Meteoriteneinschlag führte zu Stromausfällen und der veränderte Mond zu Überflutungen. Schließlich verlässt ihn auch noch seine Freundin. Letztendlich setzt bei Bruce der Läuterungsprozess ein, der damit endet, dass er auch als normaler Mensch seinen Arbeitsplatz und seine Freundin zurückerhält und sich mit sich selbst und seinem Leben versöhnt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Im Jahr 2007 erschien eine Fortsetzung mit dem Titel Evan Allmächtig, in der die Figur von Evan Baxter (gespielt von Steve Carell) die Hauptrolle übernimmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruce Allmächtig (Originaltitel \"Bruce Almighty\") ist eine Filmkomödie des Regisseurs Tom Shadyac aus dem Jahr 2003 mit Jim Carrey in der Hauptrolle.", "tgt_summary": "是2003年美国喜剧电影,由汤姆·薛狄艾克导演,Steve Koren、Mark O'Keefe及Steve Oedekerk编剧。", "id": 2110168} {"src_title": "Whale Rider", "tgt_title": "鲸骑士", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach einer Māori-Sage kam vor tausenden Jahren der Urahn Paikea auf einem Wal reitend an die neuseeländische Küste und gründete das Dorf Whangara. Seitdem trägt das Oberhaupt des Stammes den Namen Paikea und vererbt diesen an den Erstgeborenen der männlichen Nachkommen. Nun soll in einer Maori-Familie ein neuer männlicher Nachfahre geboren werden. Doch die Geburt geht schief: Die Mutter bekommt Zwillinge, allerdings sterben die Mutter und der männliche Zwilling dabei. Nur der weibliche Zwilling überlebt. Dennoch benennt der Vater Porourangi seine Tochter Paikea, sehr zum Ärger des Großvaters und Dorfchefs Koro, dem bewusst ist, dass dies gegen die Maori-Tradition verstößt, da der Titel nur vom erstgeborenen männlichen Nachkommen getragen werden darf. Das Mädchen wächst bei ihren Großeltern Koro und Flowers auf und wird Pai gerufen. \"Koro\" ist die Māori-Bezeichnung für einen Älteren, demgegenüber man Respekt zu zollen hat. Trotz der offensichtlich guten Beziehung zwischen Pai und Koro kann dieser sie jedoch nicht als zukünftiges neues Oberhaupt ihres Stammes akzeptieren, weil sie kein Junge ist. Die Großeltern ermuntern ihren Sohn, erneut zu heiraten und einen männlichen Nachfahren zu zeugen. Der scheint zuerst kein Interesse zu haben, doch zufällig kommt heraus, dass er mit einer Frau in Deutschland eine Beziehung hat, und sie nun schwanger ist. Die Frau möchte allerdings nicht nach Neuseeland ziehen, da sie ihren Job und ihre Familie in Deutschland behalten will. Die Großeltern scheinen verzweifelt, und der Großvater Koro beginnt, mehr und mehr offen seinen Frust und seine Enttäuschung an Pai auszuleben. Sie erträgt die schroffe Behandlung geduldig, da sie unbewusst versteht, dass der Frust des Großvaters nicht ihr persönlich gilt, sondern dem scheinbar fehlenden \"echten\" Paikea, dem männlichen Nachkommen. Indem der Großvater Koro die heranwachsenden Jungen des Dorfes in alten Māori-Bräuchen unterrichtet und sie trainiert, hofft er, einen geeigneten und mutigen Nachfolger zu finden. Pai möchte auch trainieren, da sie jedoch ein Mädchen ist, wird sie von ihrem Großvater Koro weggeschickt. Bald danach findet sie jedoch heraus, dass der Bruder ihres Vaters in jungen Jahren ein sehr guter Maori-Kämpfer war und sogar Preise gewann. Mit seiner Hilfe beginnt die zwölfjährige Pai ein eigenständiges Training und stellt sich damit ihrem Großvater und der alten Tradition entgegen. Die kampftrainierten Dorfjungen bekommen vom Dorfältesten Koro die Aufgabe, nach einem speziellen Walzahn zu tauchen, um dadurch zu zeigen, dass einer von ihnen ein echter mutiger Kämpfer und Paikea ist, jedoch kann keiner der Jungen die Aufgabe erfolgreich lösen. Koro ist darüber bitter enttäuscht und zieht sich depressiv aus dem Leben zurück. Später bittet Pai ihren Onkel, ihr die Stelle im Meer mit dem Walzahn zu zeigen. Pai gelingt es, sie bringt den Walzahn an die Oberfläche. Dem Onkel, der Großmutter und allen Zuschauern wird dabei klar, dass Pai wahrhaftig den Titel Paikea verdient, auch wenn sie ein Mädchen ist. Am Ende reitet sie als \"Kahutia Te Rangi\" (dt.: \"Kahutia, die Himmlische\") einen gestrandeten Wal zurück ins Meer. Paikea kommt dabei fast ums Leben. Dadurch und mit dem Auffinden des Walzahns erreicht Paikea schließlich die Akzeptanz durch ihren Großvater Koro.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film zeichnet ein Porträt der Zerrissenheit zwischen Māori-Traditionen und dem modernen Neuseeland, der viele Māori, insbesondere ältere, hilflos ausgeliefert sind. Koro, der Ältere, der Großvater, hält zwanghaft, fast verzweifelt an den alten Sitten und Gebräuchen fest. Dadurch isoliert er sich selbst in seiner Māori-Gemeinde und fühlt sich missverstanden, wo doch einem Koro keinesfalls widersprochen wird (in den alten Traditionen wurde dies massiv bestraft). Dagegen hat sich sein Sohn der modernen Welt zugewandt: Er lebt als Künstler in Deutschland und hat hierfür selbst seine Tochter in Neuseeland zurückgelassen, was in der traditionellen Welt der Māori, in der Familie praktisch über allem steht, unvorstellbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Eine wunderschöne, in traumhaften Bildern eingefangene Geschichte, die sowohl die Lebendigkeit von Traditionen und Legenden als auch die zunehmend prägende aktuelle Lebenswirklichkeit sowie die emanzipatorischen Bestrebungen der nachwachsenden Māori-Generationen überzeugend darstellt.\"(Quelle: film-dienst) \"Malerisch und plastisch fotografiert, ist Whale Rider Kulturexpedition, Familien- und Emanzipationsdrama... Keisha Castle-Hughes ist eine Entdeckung wie einst die junge Winona Ryder.\"(Quelle: kino.de) \"Whale Rider überzeugt gerade durch seinen märchenhaft-mystischen Charme, ohne dabei in Folklore-Kitsch abzudriften. Seine Botschaft lautet: Die moderne Welt würde ihre Seele verlieren, wenn sie sich der Traditionen nicht vergewissert.\" (Quelle: Filmecho)", "section_level": 1}, {"title": "Audiodeskription.", "content": "Für Fernsehausstrahlungen erstellte Arte im Jahr 2007 eine Hörfilmfassung mit Jan Gebauer als Sprecher. 2008 wurde diese Bildbeschreibung für den deutschen Hörfilmpreis nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Neben einer Oscar-Nominierung in der Kategorie \"Beste weibliche Darstellerin\" für Keisha Castle-Hughes gab es für den Film Auszeichnungen beim Toronto International Film Festival, beim Sundance Film Festival (Publikumspreis) und beim International Film Festival Rotterdam.", "section_level": 1}], "src_summary": "Whale Rider ist ein deutsch-neuseeländischer Film von Niki Caro aus dem Jahr 2002. Er handelt von einem zwölfjährigen Mädchen, welches sich innerhalb der Māori-Traditionen emanzipiert. Der Film basiert auf einem Buch von Witi Ihimaera.", "tgt_summary": "《鲸骑士》(\"Whale Rider\")是一部2002年妮基·卡欧执导的新西兰与德国合拍的剧情片,改编自新西兰毛利作家Witi Ihimaera所写的同名小说。2002年9月9日在多伦多影展上首映,获得了普遍好评。13岁的女主演姬莎·卡索-休斯也因此成为最年轻的奥斯卡最佳女主角获提名者,直到后来被主演《南国野兽》的9岁女孩儿葵雯赞妮·华莉丝所打破。", "id": 688448} {"src_title": "Karl Rove", "tgt_title": "卡爾·羅夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rove unterrichtete an der \"Lyndon B. Johnson School of Public Affairs\" der University of Texas Journalismus und war Vorsitzender der Firma \"Karl Rove & Company\" (Austin, Texas), die sich mit Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt. Rove ist mit der Familie von George W. Bush seit 30 Jahren befreundet, hat alle Wahlkämpfe von Bush geleitet und diesen schon beraten, als er beabsichtigte, Gouverneur von Texas zu werden. Rove ist berüchtigt für sein politisches Gespür (oder seine Ruchlosigkeit, wie ihm Gegner vorwerfen: „Ein ideologischer Stratege, der oft genug die Wahrheit verdreht hat“, so der Vorsitzende der Demokraten, Terry McAuliffe) und seine strategischen Finten: So tauchen beispielsweise Informationen über den Gegner auf, die anonym oder vorgeblich von Dritten lanciert werden, wie bei den Swift Boat Veterans For Truth, die Bushs Gegner John Kerry im Wahlkampf 2004 heftig angriffen. Angeblich geht auf ihn auch die \"Werte\"-Kampagne im Wahlkampf 2004 zurück, die Millionen unentschlossene Christen (die „religiöse Rechte“) in Amerika an die Wahlurnen brachte und die Bush nach Ansicht vieler Beobachter zum Sieg verhalf. Bush bezeichnete ihn in einer Rede am 3. November 2004 als „Architekten“ seines Wahlsieges. Im Februar 2005 wurde er, nachdem er bereits seit langem als einflussreichster Mitarbeiter von Präsident Bush galt (der „mächtigste Berater im Weißen Haus in der modernen US-Geschichte“, urteilte Bushs Ex-Berater John Dilulio), zum Vizestabschef des Weißen Hauses ernannt, also zum Stellvertreter von Andrew Card. Rove war nunmehr auch für die Koordinierung diverser Ressorts von der Wirtschaft bis zur inneren Sicherheit zuständig. Rove wurde im Juli 2005 als Quelle des Identitäts-Verrats der CIA-Agentin Valerie Plame bezichtigt. Die reale Identität der Agentin wurde an einen konservativen Kolumnisten weitergeleitet und von diesem veröffentlicht, wahrscheinlich um sich an ihrem Ehemann Joseph Wilson zu rächen. Der ehemalige US-Botschafter Wilson hatte sich kritisch gegenüber der republikanischen US-Regierung geäußert und steht mit Vizepräsident Cheney im Widerspruch über die Hintergründe einer Reise des Botschafters nach Niger im Jahr 2002, bei der Wilson Berichte über Urangeschäfte untersuchte. Der mit der Untersuchung des CIA-Lecks beauftragte Patrick Fitzgerald informierte Rove im Juni 2006, dass es nicht zur Anklage gegen ihn kommen werde. Stattdessen konzentriere man sich auf Lewis \"Scooter\" Libby, einen Vertrauten und Mitarbeiter Roves, der bereits einige Monate zuvor in Zusammenhang mit der Affäre von seinem Posten im Weißen Haus zurücktrat. Die politischen Strategien des Weißen Hauses blieben weiterhin seine Hauptdomäne, bis er am 19. April 2006 seinen Rücktritt als speziell für diesen Bereich zuständiger Berater des US-Präsidenten George W. Bush bekanntgab. Er blieb jedoch zunächst Vizestabschef des Weißen Hauses und offizieller Berater des Präsidenten. Er organisierte auch den Wahlkampf der Republikanischen Partei für die Kongresswahlen am 7. November 2006.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ausscheiden aus dem Weißen Haus.", "content": "Am 13. August 2007 kündigte er in einem Interview des Wall Street Journal für Ende August 2007 seinen Rücktritt auch vom Amt des Vizestabschefs an. Rove nannte überwiegend familiäre Gründe für sein Ausscheiden. Den Ausschlag zum Rücktritt habe eine Erklärung von Stabschef Joshua Bolten gegeben, wonach alle ranghohen Bush-Mitarbeiter bis zum Ende der Regierungszeit Bushs im Januar 2009 im Amt bleiben müssten, wenn sie nicht bis Ende August zurückträten. Zuvor war Rove wegen der Affäre um die Entlassung von acht US-Bundesanwälten massiv in die Kritik geraten. Die acht Anwälte bezichtigen das Weiße Haus, aus ihren Ämtern entfernt worden zu sein, weil sie nicht „Bush-freundlich genug“ gewesen seien. Nach seinem Scheiden wolle Rove unterrichten und ein Buch über seine Zusammenarbeit mit Bush schreiben. Im Zusammenhang mit den Untersuchungen des E-Mail-Verkehrs von Mitarbeitern des Weißen Hauses in Bezug auf die Entlassungen der \"United States Attorneys\" wurde aufgedeckt, dass viele von ihnen, darunter auch Rove, Dokumente online über Server des Republican National Committee und auch über Drittprovider ausgetauscht hatten, was einen Verstoß gegen den \"Presidential Records Act\" darstellt – unter anderem deshalb, weil dadurch die vorgeschriebene automatische Archivierung offizieller Kommunikation des Weißen Hauses unterbunden wird, die diese nachvollziehbar und überprüfbar halten soll. Über 500 von Roves E-Mails wurden dabei auch versehentlich an eine parodistische Website gesandt, die sie an einen investigativen Journalisten weiterleitete. Am 24. April 2007 wurde bekannt, dass gegen Rove Ermittlungen wegen seiner Verwicklung in den E-Mail-Skandal, in die fragwürdigen Entlassungen der Bundesanwälte und wegen „unangemessener politischer Einflussnahme auf Regierungsentscheidungen“ laufen. Wegen dieser und weiterer ungeklärter Vorwürfe gegen Rove initiierte John Edwards, der 2004 als Vizepräsidentschaftskandidat der Demokraten antrat und sich für 2008 als Präsidentschaftskandidat seiner Partei bewarb, eine Online-Petition an den US-Präsidenten, Rove zu feuern. Edwards kommentiert auf seiner Website das Ausscheiden Roves mit einem einzigen Satz: „Und tschüss.“ (\"im Original\": „Goodbye, good riddance.“). Im Laufe des Jahres 2007 erklärten auch mehrere weitere hochrangige Mitarbeiter der Bush-Regierung ihren Rücktritt, darunter (ebenfalls wie Rove im August) Präsidentensprecher Tony Snow und der umstrittene Justizminister Alberto R. Gonzales.", "section_level": 2}, {"title": "Würdigung.", "content": "Rove pflegte während seiner politischen Tätigkeit das Image einer „Grauen Eminenz“ und blieb trotz seines außergewöhnlichen Einflusses auf George W. Bush außerhalb – und vielfach auch innerhalb – der USA lange Zeit nahezu unbekannt. Lange war nur Insidern seine herausragende Bedeutung für die US-Politik bewusst. Seine wichtigsten Ratgeber vor der Öffentlichkeit weitestgehend abzuschirmen, schien auch immer ein zentrales Anliegen des 43. US-Präsidenten gewesen zu sein: „Die meisten Politiker finden den Kult um politische Berater verdrießlich, aber George W. Bush schien ihn stets besonders verdrießlich zu finden“. Rove wird in der TV-Sitcom „Hier kommt Bush!“ vom Schauspieler Kurt Fuller dargestellt und von der Satire des Öfteren persifliert. Ebenso wird Rove in der 7. Folge der 1. Staffel der Zeichentrick-Serie American Dad parodiert und als das personifizierte Böse dargestellt. So trägt er ständig eine Kutte, sein Körper fängt Feuer, wenn er versucht eine Kirche zu betreten und beim Aussprechen seines Namens heult ein Wolf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Karl Christian Rove (* 25. Dezember 1950 in Denver, Colorado) war bis zum 31. August 2007 stellvertretender Stabschef des Weißen Hauses, Parteistratege und politischer Berater der Republikanischen Partei in den USA sowie einer der wichtigsten Berater von George W. Bush.", "tgt_summary": "卡尔·罗夫(英语:Karl Rove,1950年-12月25日)是美国共和党的一位政治顾问。他在乔治·W·布什担任总统期间曾担任高级顾问。2007年8月31日,他辞去了在白宫的所有职务。在此之后他是一位政治分析家,并为大众新闻频道、新闻周刊和华尔街日报等媒体撰稿。", "id": 934964} {"src_title": "Fehlerfunktion", "tgt_title": "误差函数", "src_document": [{"title": "Bezeichnungen.", "content": "Die Bezeichnung formula_5 kommt von \"error function\". Die \"komplementäre\" (bzw. \"konjugierte\") \"Fehlerfunktion\" formula_6 ist gegeben durch: Die \"verallgemeinerte Fehlerfunktion\" formula_8 wird durch das Integral definiert.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Es gilt: Die Fehlerfunktion ist ungerade:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwandtschaft mit der Normalverteilung.", "content": "Die Fehlerfunktion hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Verteilungsfunktion der Normalverteilung. Sie hat jedoch eine Zielmenge von formula_12, während eine Verteilungsfunktion zwingend Werte aus dem Bereich formula_13 annehmen muss. Es gilt für die Standardnormalverteilung bzw. für die Verteilungsfunktion formula_15 einer beliebigen Normalverteilung mit Standardabweichung formula_16 und Erwartungswert formula_17 Falls die Abweichungen der einzelnen Ergebnisse einer Messreihe vom gemeinsamen Mittelwert durch eine Normalverteilung mit Standardabweichung formula_16 und Erwartungswert 0 beschrieben werden können, dann ist formula_20 die Wahrscheinlichkeit, mit der der Messfehler einer einzelnen Messung zwischen formula_21 und formula_22 liegt (für positives formula_23). Die Fehlerfunktion kann verwendet werden, um mit Hilfe der Inversionsmethode normalverteilte Pseudozufallszahlen zu generieren.", "section_level": 2}, {"title": "Wärmeleitungsgleichung.", "content": "Die Fehlerfunktion und die komplementäre Fehlerfunktion kommen beispielsweise in Lösungen der Wärmeleitungsgleichung vor, wenn Randwertbedingungen durch die Heaviside-Funktion vorgegebenen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Numerische Berechnung.", "content": "Die Fehlerfunktion ist wie die Verteilungsfunktion der Normalverteilung nicht durch eine geschlossene Funktion darstellbar und muss numerisch bestimmt werden. Für kleine reelle Werte erfolgt die Berechnung mit der Reihenentwicklung für große reelle Werte mit der Kettenbruchentwicklung Für den kompletten Wertebereich gibt es folgende Approximation mit einem maximalen Fehler von formula_26: mit und Eine für alle reellen Werte von formula_3 schnell konvergierende Entwicklung erhält man unter Verwendung des Theorems von Heinrich H. Bürmann: Durch geeignete Wahl von formula_32 und formula_33 ergibt sich daraus eine Näherung, deren größter relativer Fehler bei formula_34 kleiner als formula_35 ist:", "section_level": 1}, {"title": "Komplexe Fehlerfunktion.", "content": "Die Definitionsgleichung der Fehlerfunktion kann auf komplexe Argumente formula_37 ausgeweitet werden: In diesem Fall ist formula_39 eine komplexwertige Funktion. Unter komplexer Konjugation gilt Die \"imaginäre Fehlerfunktion\" formula_41 ist gegeben durch mit der Reihenentwicklung Zur Berechnung können formula_44 und weitere verwandte Funktionen auch durch die Faddeeva-Funktion formula_45 ausgedrückt werden. Die Faddeeva-Funktion ist eine skalierte komplexe komplementäre Fehlerfunktion und auch als relativistische Plasma-Dispersions-Funktion bekannt. Sie ist mit den Dawson-Integralen und dem Voigt-Profil verwandt. Eine numerische Implementierung von Steven G. Johnson steht als C-Bibliothek \"libcerf\" zur Verfügung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Fehlerfunktion oder \"Gaußsche Fehlerfunktion\" bezeichnet man in der Theorie der speziellen Funktionen die durch das Integral definierte Funktion. Damit ist die Fehlerfunktion eine Stammfunktion von formula_2, und zwar die einzige ungerade (gerade Funktionen mit Stammfunktion besitzen genau eine ungerade solche).", "tgt_summary": "在数学中,误差函数(也称之为高斯误差函数)是一个特殊函数(即不是初等函数),其在概率论,统计学以及偏微分方程中都有广泛的应用。它的定义如下:", "id": 2003657} {"src_title": "Rundfunkabgabe", "tgt_title": "電視授權", "src_document": [{"title": "Europa.", "content": "Die meisten Staaten Europas besitzen einen öffentlich-rechtlichen oder ähnlich gestellten Rundfunk, der in Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Malta, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Slowenien und Tschechien über Rundfunkgebühren finanziert wird. Die schweizerische SRG ist ein privatrechtlicher Verein gem. Schweizer Zivilgesetzbuch, hat aber einen öffentlichen Auftrag zur Grundversorgung.", "section_level": 1}, {"title": "Gebührenmodelle.", "content": "In Europa existieren mehrere Modelle der Gebühreneinhebung. Das Einhebeverfahren findet zum Beispiel in Deutschland, Großbritannien und Dänemark durch die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt(en) selbst statt. In Österreich und der Schweiz sind für das Gebühreninkasso beauftragte Gesellschaften zuständig. Durch den Staat werden die Gebühren nur noch in Frankreich eingezogen (gemeinsam mit der Wohnabgabe). In Griechenland, Italien und der Türkei handelt es sich bei der Rundfunkgebühr um einen Aufschlag auf die Stromrechnung, deren Höhe vom jeweiligen Stromverbrauch abhängt. Keine Rundfunkgebühren werden in Andorra, Belgien, Bulgarien, Estland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Portugal, Rumänien, Russland, Spanien, der Ukraine, Ungarn und Zypern erhoben – den den Rundfunkgebühren entsprechenden öffentlichen Finanzierungsanteil erhalten die dortigen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten über Steuern aus dem Staatshaushalt. Die Broadcasting Fee Association (BFA), ein Dachverband von Rundfunkgebührengesellschaften in elf europäischen Ländern sowie Israel und Südafrika, verglich 2007 die Rundfunkgebühren ihrer Mitglieder. Erhoben wurden dabei sowohl die eingehobenen Gebühren als auch jener Anteil, der dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufließt. Demnach sind die eingehobenen Beträge – wie sie der Konsument wahrnimmt – in der Schweiz (ca. 377 Euro), vor jenem in Dänemark (ca. 326 Euro), Norwegen (ca. 255 Euro) und Österreich (ca. 244 Euro) am höchsten. Bei einem konsumentenseitigen internationalen Vergleich der bezahlten Gebühren entsteht daher leicht der Eindruck, man würde in diesen Ländern keine adäquate Gegenleistung – verglichen mit der Gebührenhöhe in anderen Ländern – erhalten. Doch nicht in allen Ländern erhält der öffentlich-rechtliche Sender den komplett eingehobenen Betrag zu hundert Prozent (Beispiel: Österreich ca. 66 %, Dänemark ca. 75 %, Schweiz ca. 90 %).", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Der Rundfunkbeitrag trägt zur Finanzierung des durch den Rundfunkstaatsvertrag geregelten Auftrags zur Grundversorgung durch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bei. Ein Teil des Beitragsaufkommens wird u. a. zur Finanzierung des Verwaltungsapparates der Aufsichtsbehörden für den privaten Rundfunk (den Landesmedienanstalten) verwendet. Mit dem Beitragsaufkommen von jährlich 8,324 Milliarden Euro werden unter anderem 22 Fernseh-, 67 Radiosender und eine Vielzahl von Online-Plattformen mit insgesamt mehr als 25.000 festen Mitarbeitern finanziert. Die Deutsche Welle wird hingegen nicht durch Abgaben, sondern direkt aus Steuergeldern finanziert, weil sie ein Instrument der auswärtigen Kulturpolitik ist und nicht der Grundversorgung des Inlandes dient. Die Abgabenpflicht ergibt sich aus dem Rundfunkbeitragsstaatsvertrag (RBeitrStV). Der Rundfunkbeitrag in Höhe von 17,50 Euro monatlich (bis März 2015: 17,98 Euro) wird gemäß § 2 Abs. 1 RBeitrStV als Pauschale von jedem beitragsschuldigen Inhaber einer Wohnung erhoben, unabhängig davon, ob und wie viele Rundfunkgeräte vorhanden sind. Eine Beitragsschuld ergibt sich allein daraus, dass eine beliebige Möglichkeit des Rundfunkempfangs besteht. Zum 1. Januar 2013 wurde die bisherige Rundfunkgebühr durch einen geräteunabhängigen Rundfunkbeitrag ersetzt. Infolgedessen gab es Kritik und zahlreiche Gerichtsprozesse (vgl. Hauptartikel). Experten der deutschen KEF gehen von (Stand September 2017 teilweise schon realisierten) erheblichen Mehreinnahmen aus.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Als hundertprozentiges Tochterunternehmen des ORF ist die \"GIS Gebühren Info Service GmbH\" durch das Rundfunkgebührengesetz zur Rundfunkgebühreneinhebung autorisiert. Gebührenpflicht Wer in Österreich Rundfunkempfangseinrichtungen in Gebäuden betreibt oder zum Betrieb bereithält, muss gemäß dem Rundfunkgebührengesetz (RGG) Gebühren entrichten. Empfangsgeräte im Sinne des Gesetzes sind Geräte, welche grundsätzlich Rundfunk empfangen können. Darunter fallen Fernseher und Radios, aber auch nach Ansicht der GIS – die jedoch durch den Verwaltungsgerichtshof im Rechtsweg verworfen wurde – Computer mit Internetanschluss. Laut der Webseite der GIS bezieht sich eine Gebührenpflicht für Computer mit Internetanschluss auf die unmittelbar wahrnehmbaren Radioprogramme und nicht auf Fernsehprogramme, da diese nicht in einem kontinuierlichen Live-Stream übertragen werden. Mit Erkenntnis vom 18. September 2014 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass Computer mit Internetanschluss nicht Rundfunkempfangseinrichtungen sind, da der Radioempfang über Internet-Streaming kein Rundfunk im technischen Sinne ist. Die GIS erhob Revision, jedoch folgte der angerufene Verwaltungsgerichtshof der Argumentation der vorigen Instanz: Der Gesetzgeber habe bei der verfassungsrechtlichen Definition des Rundfunkbegriffs elektronische Darbietungen über das Internet nicht erfassen wollen. Die Gebühr ist grundsätzlich für jeden Standort (Gebäude bzw. Wohnung) nur einmal zu entrichten, an dem Rundfunkempfangseinrichtungen betrieben oder zum Betrieb bereitgehalten werden. Für Betriebe, die mehrere Apparate in einem Betrieb aufstellen, gelten Sonderregelungen (eine Gebühr pro zehn Geräte). Unterrichts- und Amtsräume, Polizeistellen, Gastronomiebetriebe, Heime sowie Betriebe, die Rundfunkempfangsgeräte reparieren, verkaufen oder vermieten, sind von dieser Sonderregel ausgenommen und müssen ebenfalls nur einmal pro Standort die Gebühren entrichten. Ausgenommen von der Gebührenpflicht sind mobile Empfangsgeräte wie Autoradios oder Mobiltelefone. De jure wären zwar in manchen Fällen auch für solche Geräte Gebühren zu entrichten (nämlich dann, wenn diese dem Gesetzestext entsprechend „in Gebäuden“ betrieben werden), jedoch verzichtet die GIS in diesen Fällen darauf, die Gebühren einzuheben. Unter bestimmten Voraussetzungen, wie z. B. bei sehr niedrigem Haushaltseinkommen, Bezug von Studienbeihilfe, Erhalt einer Mindestpension oder von Pflegegeld, kann eine Befreiung von der Entrichtung der Rundfunkgebühren gewährt werden. Gebührenhöhe In Österreich setzen sich die Rundfunkgebühren im weiteren Sinn für eine kombinierte Radio- und Fernsehanmeldung aus folgenden Positionen zusammen: Seit Juni 2012 ist für Fernsehen (inkl. Radio) in Österreich eine durchschnittliche Rundfunkgebühr von 23,20 Euro pro Monat zu entrichten, für Radio allein (ohne Fernsehen) sind durchschnittlich 6,76 Euro zu zahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz wird seit 2019 eine Haushaltsabgabe zur Finanzierung der Rundfunk- und Fernsehangebote von 365 Franken pro Jahr und Haushalt erhoben (ca. 324 Euro), die ähnlich wie in Deutschland unabhängig vom Besitz von Radio- und Fernsehgeräten ist. Haushalte, die über keine technischen Möglichkeiten zum Empfang von Radio- oder Fernsehprogrammen verfügen, können sich jedoch auf Antrag für die nächsten fünf Jahre von der Abgabe befreien lassen. Die Gebühr wird durch die private Serafe AG im Auftrag des Bundes erhoben.", "section_level": 2}, {"title": "Liechtenstein.", "content": "In Liechtenstein wurde die Rundfunkgebühr 1999 abgeschafft. Im LRF-Gesetz zur Finanzierung von Radio Liechtenstein aus dem Jahr 2003 ist eine Rundfunkgebühr vorgesehen. Bisher wurde darauf verzichtet. Ab 2015 sollte durch die Einführung einer Rundfunkgebühr der aus Steuern finanzierte Landesbeitrag von 1.5 Mio. CHF, der neben Radio Liechtenstein auch privaten Medien zufließt, eingespart werden. Eine Reprivatisierung des LRF wurde mehrfach diskutiert und von der Regierung zuletzt im November 2013 unter Hinweis auf den gesetzlichen Kommunikationsauftrag abgelehnt. Im Juli 2015 wurde auch die Einführung einer Rundfunkgebühr wieder verworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Dänemark.", "content": "In Dänemark musste jeder Haushalt, der über einen Fernseher oder einen internetfähigen PC verfügt, eine Fernsehgebühr von zuletzt (2018) 2527 DKK (ca. 338,40 Euro) im Jahr zahlen. Die Haushaltsgebühr umfasst den Ehepartner und volljährige Kinder, nicht aber Großeltern oder WG-Mitbewohner. Geräte in Wochenend- oder Ferienhäusern sind dadurch ebenfalls abgedeckt. Im März 2018 kündigte die Regierung Rasmussen III, eine Koalitionsregierung aus drei Parteien, die Abschaffung der Gebühr an. Rundfunk und Fernsehen sollen ab 2022 aus Steuermitteln finanziert werden. Im September 2018 kündigte die Generalsekretärin von Danmarks Radio (DR) an, DR wolle durch Streichung von 400 (von etwa 2400) Stellen jährlich etwa 56 Millionen Euro einsparen. Drei der bislang sechs Fernsehkanäle sollen entfallen und aus acht Hörfunkkanälen sollen fünf werden. In einem ersten Schritt wurde die Jahresgebühr 2019 auf 1927 DKK (ca. 258 Euro) reduziert. 2020 und 2021 wird die Gebühr weiter reduziert, bis sie 2022 vollständig ausläuft.", "section_level": 2}, {"title": "Estland.", "content": "Es gibt keine staatliche Rundfunkabgabe. Ebenso wird keine Werbung gesendet.", "section_level": 2}, {"title": "Finnland.", "content": "In Finnland wurden die öffentlich-rechtlichen Sender bis 2013 durch Rundfunkgebühren finanziert. Danach wurde auf eine Finanzierung durch eine spezielle Steuer umgestellt. Diese ist von Personen ab 18 Jahren zu entrichten, die mehr als 14.000 Euro im jahr verdienen. Sie beträgt 2,5 %, ist jedoch bei 163 Euro gedeckelt (Stand von 2019). Bewohner der Ålandinseln müssen die Steuer nicht entrichten.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "In Frankreich war die Rundfunkgebühr \"(redevance audiovisuelle)\" bis 2008 eine Steuer, die zugunsten der Sender und Dienste der Gruppe France Télévisions (France 2 (27 %), France 3 (35 %), France 5 (7 %), Réseau France Outre-mer (10 %) und France 4), TV5 Monde, France 24, Canal France International, ARTE-France (13 %), der Sender der Gruppe Radio France (22 % des Ertrags im Jahr 2004, aufgeteilt zwischen France Inter, France Info, France Culture, France Musique, France Inter Paris, France Bleu, Le Mouv'), Radio France Internationale (RFI) und des mit der Bewahrung der audiovisuellen Archive beauftragten Institut national de l’audiovisuel (INA) erhoben wurde. Als Gegenleistung für die Gebühreneinkünfte verzichtete die Gruppe France Télévisions auf Werbeunterbrechungen bei Spielfilmen (Kino- und Fernsehfilme), die auf ihren Sendern gezeigt werden. Im Jahr 2007 machte die Gebühr mit 2 Mrd. Euro 74 % der Einnahmen der öffentlichen audiovisuellen Dienste aus. Von 2005 bis 2008 war sie an die Grundsteuer gekoppelt, was Gebührenbefreiungen und -ermäßigungen, die 2006 41,4 Mio. Euro ausgemacht hatten, erschwert hat. Seit 2008 sind nur behinderte Menschen von der Gebühr befreit. 2009 wurde aus der Gebühr per Gesetzesänderung der Rundfunkbeitrag \"(contribution à l'audiovisuel public),\" der an die Inflation angepasst ist. Von jährlich 118 Euro (2009) stieg er auf zunächst 121 Euro (2010), dann auf 123 (2011) und zuletzt auf 138 Euro (2020). Für die Übersee-Départements ist der gesetzliche Rundfunkbeitrag reduziert: Im Gegensatz zum europäischen Staatsgebiet sind dort 2020 nur 88 Euro zu entrichten. Gebührenpflichtige Empfangsgeräte Das französische Steuerrecht bestimmt, dass die Gebührenpflicht für alle Geräte gilt, die den Empfang von Fernsehprogrammen ermöglichen. Demgemäß sind u. a. auch Bildschirmgeräte (z. B. Computerbildschirme) und andere Anzeigegeräte, Videorekorder, DVD- und Blu-ray-Abspielgeräte und mit einem Empfangsteil ausgerüstete Videoprojektoren betroffen. Ab November 2008 wurde die Befreiung von Multimedia-Computern durch mehrere Veränderungen im neuen, ab Januar 2009 geltenden Kommunikationsgesetz restriktiver geregelt. Gemäß diesen Änderungen sind neuere Computer und Internetzugänge Fernsehempfängern gleichgestellt und somit gebührenpflichtig. Vor dem Januar 2009 waren Haushalte, die lediglich über Computer Fernsehprogramme empfingen, nicht gebührenpflichtig, wie aus den parlamentarischen Debatten über die Novellierung der Vorschrift hervorgeht: \"„Art. 41 des Steuergesetzes 2005 hat die bis dahin gültige Voraussetzung, nämlich den Besitz eines Fernsehers oder ähnlichen Gerätes, das den Empfang von Fernsehprogrammen ermöglicht, beibehalten. Demgemäß wurde der Ausschluss von Mikrocomputern, die zum Empfang von Fernsehprogrammen aus dem Anwendungsbereich der Rundfunkgebühr geeignet sind – was vor der Reform galt und bei den Debatten über die im Art. 37 des Finanzgesetzes 2004 festgelegte Gebühr erneut beschlossen wurde – wiederum nicht in Frage gestellt. Daher sind Grundsteuerpflichtige, die über einen Internetzugang verfügen, der den Empfang von Fernsehprogrammen einschließt, nur gebührenpflichtig, wenn sie ein Fernsehgerät besitzen. Ist letzteres nicht der Fall, so sind sie nicht gebührenpflichtig.“\" Die Änderung Nr. 104 vom 20. November 2008, die vom Abgeordneten Dionis du Séjour vorgeschlagen worden war, wurde von der gemischten paritätischen Kommission nicht angenommen. Sein Vorschlag zielte darauf ab, Personen, die mit einem Internet-Provider einen Vertrag über einen Internetzugang abgeschlossen haben, der Gebührenpflicht zu unterwerfen. Art. 1605 des Allgemeinen Steuergesetzbuches in der am 12. Oktober 2009 geltenden Fassung wurde also, obwohl bezüglich der Definition des „für den Fernsehempfang geeigneten Geräts“ nicht eindeutig, in dieser Hinsicht nicht präzisiert. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass eine solche Änderung in Zukunft erneut vorgeschlagen werden wird, da sie laut dem Abgeordneten Dionis du Séjour Einnahmen von 50 Mio. Euro erbringen würde. Die Gebühr, obwohl sie zusammen mit der Grundsteuer eingenommen wird, basiert auf der Steuererklärung (Feld ORA). Im Vordruck heißt es „Wenn irgendeiner ihrer Wohnsitze (Haupt- oder Nebenwohnsitz) nicht mit einem Fernseher versehen ist, kreuzen Sie das Feld an.“ Dies könnte glauben machen, dass Computer noch immer von der Gebühr ausgeschlossen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Irland.", "content": "Die Rundfunkabgabe in Irland beträgt 160 Euro im Jahr. Personen ab 70 Jahren sind davon befreit. Auch eine Befreiung aus sozialen Gründen ist möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Island.", "content": "In Island zahlen Personen zwischen 16 und 70 Jahren 2019 eine Rundfunksteuer (Útvarpsgjald) von 17500 ISK (131,10 Euro).", "section_level": 2}, {"title": "Italien.", "content": "Die Rundfunkabgabe in Italien beträgt 90 Euro (Stand von 2020) und wird mit der Stromrechnung in 10 Raten von Januar bis Oktober eingezogen. Viertel- und halbjährliche Zahlung wird ebenfalls angeboten. Gebührenpflichtig sind alle Steuerzahler, aber nur einer je Haushalt. Wer keinen Fernseher besitzt, kann bis Ende Januar um die Befreiung während des betreffenden Jahres ersuchen.", "section_level": 2}, {"title": "Polen.", "content": "Die Rundfunkgebühr in Polen wird vom Polnischen Rundfunk- und Fernsehrat (KRRiT) festgelegt und beträgt 22,70 PLN (ca. 5,14 Euro) im Monat pro Haushalt. Sie wird aber nur von ca. 45 Prozent aller Haushalte bezahlt. 2019 soll die Gebühr abgeschafft und durch staatliche Finanzierung ersetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Rumänien.", "content": "Die zuletzt 17 Euro im Jahr betragende Rundfunkgebühr wurde zum 1. Januar 2017 abgeschafft.", "section_level": 2}, {"title": "Schweden.", "content": "In Schweden wird eine Fernsehgebühr zur Finanzierung von Sveriges Television, Sveriges Radio und Sveriges Utbildningsradio durch das Finanzamt erhoben. Jeder Einwohner ab 18 Jahren muss unabhängig vom Besitz eines Empfangsgeräts 1 % des steuerpflichtigen Einkommens, maximal jedoch 1300 schwedische Kronen (ca. 140 Euro) pro Jahr, zahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Slowakei.", "content": "Die Rundfunkgebühr beträgt 4,64 Euro im Monat und ist von jedem registrierten Haushaltskunden eines Elektrizitätsversorgers zu zahlen (de facto also als Haushaltsabgabe), sowie gestaffelt von Unternehmen, die mindestens drei Arbeitnehmer beschäftigen. Aus sozialen Gründen kann fallweise der Erlass oder die Erstattung der Gebühren beantragt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Slowenien.", "content": "Die Rundfunkgebühr in Slowenien beträgt derzeit 12,75 Euro (Fernsehen und Radio) bzw. 3,77 Euro (nur Radio) pro Monat.", "section_level": 2}, {"title": "Spanien.", "content": "Es gibt keine staatliche Rundfunkabgabe.", "section_level": 2}, {"title": "Tschechien.", "content": "In Tschechien werden Fernsehgebühren gemäß dem Gesetz Nr. 348/2005 erhoben. Die Gebühr wird nur einmal pro Haushalt erhoben und schließt Ferien- und Wochenendhäuser ein. Die Gebühr ist monatlich zu entrichten und beträgt 135 CZK (ca. 5,31 Euro). Wer nur ein Radio besitzt, zahlt 45 CZK pro Monat (ca. 1,77 Euro).", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigtes Königreich.", "content": "Unter dem Begriff TV Licensing sind Unternehmen zusammengefasst, welche seitens der BBC vertraglich mit dem Einzug und der Durchsetzung der Fernsehgebühren im Vereinigten Königreich beauftragt sind. Eine Lizenz ist nur erforderlich, wenn ein Fernseher zum Fernsehempfang verwendet wird. Es ist keine Lizenz für den bloßen Besitz eines Fernsehers erforderlich, und für den Besitz und die Verwendung von Funkempfängern ist ebenfalls keine Lizenz erforderlich. Für den Fernsehempfang in Großbritannien erwirbt man eine Lizenz, die jeweils für ein Jahr gilt und welche jährlich zu erneuern ist. Ab dem 75. Geburtstag eines Bewohners ist die Lizenz für den kompletten Haushalt kostenlos und wird aus Steuermitteln finanziert. Ab Juni 2020 erhalten nur noch Bezieher von \"Pension Credit\", einer staatlichen Rentenbeihilfe für Rentner mit niedrigen Renten, ab 75 Jahren eine kostenfreie TV-Lizenz. Blinde und stark seheingeschränkte Personen können eine 50-prozentige Ermäßigung beantragen, die auch alle in ihrem Haushalt lebenden nicht seheingeschränkten Personen abdeckt. Gebührenpflichtig sind nicht nur Fernsehgeräte, bei denen zwischen Farb- und Schwarzweißgeräten unterschieden wird, sondern der Fernsehempfang an sich. Es ist dabei unabhängig, wie dieser zustande kommt (Kabel/SAT, Internet), welche Geräte dafür verwendet (Fernsehgeräte, Laptop, PC, Handy digitale Box, DVD-Rekorder) oder welche Programme angesehen werden. Radiogeräte sind seit 1971 prinzipiell von der Gebührenpflicht ausgeschlossen. Die jährlichen Kosten für eine Fernsehlizenz für ein Farbfernsehgerät (durch die Regierung festgesetzt) betragen 154,50 £ (ca. 175 Euro (Stand Juni 2019)). Eine Lizenz für ein Schwarzweißfernsehgerät kostet 52 £ (Stand Juni 2019). Pro Haushalt ist diese Gebühr nur einmal fällig, wobei jedoch der Fernsehempfang in einer Zweitwohnung eine zweite Lizenz erfordert, sobald ein Gerät ans Stromnetz angeschlossen wird. Für geschäftlich genutzte Geräte gelten nach Geräteanzahl gestaffelte Gebührensätze. Die gesetzliche Grundlage bildet der Communications Act 2003.", "section_level": 2}, {"title": "Außerhalb von Europa.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Israel.", "content": "Seit 1948 gibt es in Israel einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der durch einen Rundfunkbeitrag von zuletzt umgerechnet etwa 70 Euro jährlich pro Teilnehmer finanziert wurde. Im Jahr 2015 wurde die Abschaffung des Rundfunkbeitrags rückwirkend zum Jahresbeginn bekanntgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Japan.", "content": "In Japan wird die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt NHK mit einer „Empfangsgebühr“ (, \"jushinryō\") finanziert, um „jederzeit, jederorts, jedermann verlässliche Informationen und eine reichhaltige Kultur unparteilich zukommen zu lassen“ (, \"„itsu demo, doko demo, dare ni demo, tashika na jōhō ya yutaka na bunka o wakehedate naku tsutaeru“\"). Rechtliche Basis dafür ist Artikel 64 des 1950 verkündeten „Rundfunkgesetzes“ (, \"hōsō-hō\"), das in Absatz 1 jeden mit einem rundfunkfähigen Empfangsgerät verpflichtet, mit der Rundfunkgesellschaft (NHK) ein Vertragsverhältnis zum Rundfunkempfang aufzunehmen, wobei Artikel 70 Absatz 4 und die Nutzungsbedingungen der NHK eine Gebühr dafür vorsehen. Für den Fall eines Nichteingehens eines Vertragsverhältnisses mit der NHK, d. h. einer Verweigerung der Gebührenzahlung, gibt es jedoch keine rechtlichen Regelungen. Daher gibt es eine recht hohe Anzahl an Schwarzsehern. Bei einer Umfrage der NHK wurde zum Jahresende 2010 festgestellt, dass lediglich 78 % der Haushalte, die einen Rundfunkempfänger besitzen, auch Gebühren zahlen, und lediglich 73 % der Firmenstandorte mit Rundfunkempfänger. Aktuell beträgt die Höhe der Jahresgebühr 14.545 Yen (105 Euro) für Haushalte ohne Satellit und 25.320 Yen (183 Euro) für Haushalte mit Satellit, in der Präfektur Okinawa jedoch 12.440 ( Euro) bzw. 22.930 Yen ( Euro). Bei Daueraufträgen gibt es einen Rabatt von 560 Yen ( Euro). Dabei wurden im Oktober 2012 erstmals seit 1968 die Gebühren um 750 bzw. 870 Yen reduziert, was vor allem mit den neuen digitalen Verbreitungsmöglichkeiten begründet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Kanada.", "content": "In Kanada dominiert die steuerfinanzierte öffentlich-rechtliche Canadian Broadcasting Corporation (CBC) das Rundfunksystem, in dem neben der CBC und den privaten kanadischen Sendern auch die via Satellit und entlang der gemeinsamen Grenze empfangbaren US-amerikanischen Sender bedeutenden Einfluss haben.", "section_level": 2}, {"title": "Namibia.", "content": "Die geräteabhängige Rundfunkgebühr in Namibia beträgt pro Haushalt 204 N$ im Jahr (13,20 Euro). Rentner, Veteranen und Behinderte Menschen bezahlen 60 N$ im Jahr (3,70 Euro). Unternehmen (incl. private und öffentliche Schulen, Ministerien, Kliniken, Bars etc.) bezahlen 220 N$ (13,50 Euro) im Jahr pro Fernsehgerät, für Hörfunk allein wird keine Lizenz fällig. Für Möbel-, Fernsehhändler, Lodges, Hotels, Bed & Breakfast gilt eine Gebühr von 440 N$ pro Jahr (27,02 Euro). Nichtzahlern droht eine fast zehnmal so hohe Strafgebühr und bei Verweigerung dieser Gebühr die Inhaftierung für bis zu 6 Monate.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "In den USA sind mehr als 700 rechtlich eigenständige öffentliche Hörfunksender Mitglied im National Public Radio. In der Medienlandschaft der USA spielen die wenigen (nur 348) öffentlichen, im Public Broadcasting Service zusammengeschlossenen Fernsehsender nur eine untergeordnete Rolle. Diese nicht-kommerziellen Sender finanzieren sich über freiwillige Abonnements und Spenden sowie staatliche Zuschüsse.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Europa Deutschland", "section_level": 1}], "src_summary": "Öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaften finanzieren sich in einigen Staaten vor allem durch die Rundfunkabgabe, die als hoheitliche Abgabe von inländischen Betreibern entsprechender Empfangsgeräte (vor allem Fernseher und Radiogeräte) gezahlt wird. Nach 2010 wurde in mehreren Ländern das Gebührenmodell durch das von der tatsächlichen Inanspruchnahme einer Leistung unabhängige Modell des Beitrags abgelöst.", "tgt_summary": "在许多国家,电视授权,或称电视执照(英语:TV licence、英语:Television licence或英语:Broadcast receiver licence)是接收电视和广播讯号所必须持有的正式许可证。电视执照是质押税(英语:Hypothecation tax)的一种,收入用作资助公共广播事业,让公共广播机构能够顺利经营、而不需依靠广播和电视广告的收入(或仅依靠少数的广告收入)。", "id": 1516662} {"src_title": "Hartkeks", "tgt_title": "压缩饼干", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Schon im Römischen Reich gab es ein „Panis militaris“, das als haltbare Kost den Soldaten als Wegzehrung diente. Durch mehrmaliges Backen (daher der Ausdruck „Zwieback“) wurde der Wassergehalt reduziert. Vom 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Hartkekse vorzugsweise aus Roggenmehl hergestellt, während später die Verwendung von Weizenmehl üblich wurde. Vor der Erfindung der Konservendosen waren Hartkekse (engl. Hardtack) bzw. Schiffszwieback ein Hauptbestandteil der Verpflegung bei Militär, Schifffahrt und längeren Reisen. Diese Hartkekse enthielten aus Gründen der besseren Haltbarkeit jedoch weder Zucker noch Fett und waren flache, harte Tafeln oder tellergroße Scheiben, die nur nach Eintauchen in Flüssigkeit genießbar waren. Dauerbackwaren dieser Art fanden auch als Schiffsproviant Verwendung und wurden Schiffszwieback oder Hartbrot genannt. Die Assoziation mit heutigen Formen von trockenem, aber relativ lockerem und direkt essbarem Zwieback ist hierbei allerdings irreführend.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Verwendung.", "content": "Moderne Hartkekse enthalten Fett und Zucker und sind zur Erhöhung der Haltbarkeit sauerstoffdicht verpackt. Sie werden als Sondernahrungsmittel für Ernährungshilfe, zur Verpflegung von Soldaten und als Expeditionsnahrung eingesetzt. Sie sind im Unterschied zu historischen Rezepten zwar hart, aber direkt essbar. Bei der Bundeswehr ist der Hartkeks in den Einmannpackungen in Packungen zu 125 g enthalten. Er ist rechteckig, mit den ungefähren Abmessungen von 4 cm × 5 cm × 0,5 cm. Die hellbraunen, unverzierten und leicht süßlich schmeckenden Hartkekse werden aus Weizenmehl, Zucker, ca. 12 % teilweise gehärteten Pflanzenfetten, Dextrose, Salz und Backtriebmittel (Natriumhydrogencarbonat, Ammoniumhydrogencarbonat, Natriummetabisulfit) hergestellt und sind in ihrer luftdichten Verpackung lange haltbar. Packungen, die Luft gezogen haben, verderben recht schnell und die Kekse bekommen einen unangenehmen Geruch nach ranzigem Fett. Im Fachhandel für Trekking-Bedarf sind Hartkekse erhältlich, die ähnliche Abmessungen, Konsistenz, Farbe und Geschmack haben wie die Bundeswehr-Variante. Auch andere Ausführungen, zum Beispiel in runder Form sind erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hartkekse sind Kekse, die hart und relativ unzerbrechlich und bei geeigneter Aufbewahrung jahrelang haltbar sind. Sie werden aus einem im Verhältnis zu anderen Kekssorten eher fett- und zuckerarmen Teig hergestellt, dem so genannten Hartkeksteig, der vor dem Backen gewalzt, ausgestochen und intensiv gestippt wird (mit kleinen Einstichen versehen), um Blasenbildung zu vermeiden. Geschmacklich sind Hartkekse am ehesten mit Butter- oder Doppelkeksen zu vergleichen, die auch aus Hartkeksteig gebacken werden; jedoch sind sie härter.", "tgt_summary": "压缩饼干是饼干的一种,一般由膨化粉、白糖、花生油、食盐、芝麻、水制作,多用于紧急情况下的救急之用。", "id": 2697943} {"src_title": "Unabhängiger Staat Kroatien", "tgt_title": "克羅埃西亞獨立國", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Nach Jugoslawiens Beitritt zum Dreimächtepakt war es zu einem von Großbritannien unterstützten Putsch serbischer Offiziere gegen Prinzregent Paul gekommen. Die neue jugoslawische Regierung versuchte, sich mit dem Deutschen Reich zu verständigen, dieses begann aber am 6. April 1941 den Balkanfeldzug, einen Angriff auf Jugoslawien und Griechenland. Das am Vortag mit der Sowjetunion geschlossene Bündnisabkommen wurde nicht mehr wirksam, am 17. April kapitulierten die jugoslawischen Streitkräfte. Bereits am 10. April, dem Gründonnerstag jenes Jahres, marschierte die Wehrmacht in Zagreb ein, woraufhin Oberst Slavko Kvaternik im Namen der Ustascha-Bewegung mit den folgenden Worten – mit Bezug auf das unmittelbar bevorstehende Osterfest – den \"Unabhängigen Staat Kroatien\" proklamierte:", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Die Grenzziehung des Unabhängigen Staates Kroatien verdankte dieser, laut Außenminister Mladen Lorković, \"„vor allem [...] der großzügigen Freundschaft des Deutschen Reiches und des faschistischen Italiens.“\" Bezeichnenderweise hingen im Arbeitszimmer von Ante Pavelić neben dem Bild des Herzogpaares von Spoleto auch die Bilder von Mussolini und Hitler. Das Staatsgebiet umfasste neben den kroatischen Kerngebieten (Kroatien, Slawonien) auch Bosnien und die Herzegowina sowie Syrmien. Mit der Ratifizierung der „Römischen Protokolle“ wurde die Westgrenze des USK zu Italien festgelegt: das Gebiet von Sušak bis Kraljevica mit einem kleinen Hinterland fiel an Italien, anschließend die Küste bis Obrovac an Kroatien, weiter südlich das Küstengebiet in einer Tiefe von maximal 40 km (einschließlich Šibenik und Trogir) abermals an Italien, dazu die Inseln Krk, Rab und Vis sowie das Gebiet von Kotor. Die Insel Pag und die Küste von ausschließlich Trogir bis einschließlich Dubrovnik verblieben bei Kroatien. Die von Italien annektierten Gebiete hatten eine Fläche von 5.400 km2 mit 380.000 Einwohnern (davon 280.000 Kroaten, 90.000 Serben und 5.000 Italienern). Sie waren sowohl strategisch als auch wirtschaftlich besonders wertvoll und nahmen einen hervorragenden Platz im kroatischen Nationalbewusstsein ein. Die kroatische Regierung versuchte erfolglos, den Verlust von Dalmatien durch das Angebot der kroatischen Krone an einen italienischen Prinzen und andere politische Zugeständnisse zu vermeiden. Durch die Verlautbarung dieser Vereinbarung verlor die Ustaša-Regierung rasch an Rückhalt in der Bevölkerung. Mladen Lorković rechtfertigte als ehemaliger Außen- und späterer Innenminister die Abtretung der Gebiete: Nach der Kapitulation Italiens im Jahr 1943 fielen die italienisch annektierten Gebiete an den Unabhängigen Staat Kroatien.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Der neue Staat hatte etwa 6,3 Millionen Einwohner, davon 3,3 Millionen Kroaten, etwa 1,9 Millionen Serben, 700.000 Muslime, 30.000 Roma, sowie eine Anzahl weiterer ethnischer Minderheiten. Der NDH-Staat führte in Anlehnung an Hitler-Deutschland ebenfalls Rassengesetze ein. Nach diesen wurden hunderttausende Juden, Roma und vor allem Serben verfolgt, eingesperrt und ermordet. Das KZ Jasenovac war das größte Konzentrationslager in diesem Teil Europas. Mit Repräsentanten der deutschen Besatzung in Slowenien und Serbien beschloss die Regierung des NDH-Staates, insgesamt 220.000 bis 260.000 Slowenen nach Kroatien oder Altserbien zu deportieren. Hintergrund war die deutsche Bevölkerungspolitik in Slowenien, die – ähnlich wie im Generalgouvernement – mit Hilfe der Deutschen Volksliste die slowenische Bevölkerung nach einem „Rassenwert“ klassifizierte und Aussiedlungsbeschlüsse für „Minderwertige“ und „politisch Unzuverlässige“ gefasst hatte. Die Aussiedlung begann am 7. Juni 1941. In diesem Zusammenhang deportierte Kroatien seinerseits Zehntausende Angehörige der serbischen Minderheit.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Der \"Unabhängige Staat Kroatien\" stand, nachdem die Kroatische Bauernpartei die Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht abgelehnt hatte, unter Führung von Ante Pavelić (formal wurde Aimone Herzog von Spoleto als \"Tomislav II.\" zum König proklamiert). Der so entstandene Staat war formal unabhängig, de facto aber ein Protektorat des Deutschen Reiches und Italiens mit einem politisch, wirtschaftlich und militärisch gestützten Regime. Um etwaige italienische Forderungen gering zu halten, tat die deutsche Führung in der Anfangsphase alles, um „keine Zweifel an der Souveränität des jungen Staates“ aufkommen zu lassen. Pavelić war es daher zunächst möglich, zwischen den Achsenmächten zu taktieren und sich einen Handlungsspielraum zu erarbeiten. Im Hintergrund weitete das Deutsche Reich seinen Einfluss jedoch aus, vor allem um wirtschaftlich von der Region zu profitieren. Italienische Beobachter konstatierten eine „systematische Unterwanderung Kroatiens“. Der deutsche Einfluss reichte schließlich so weit, dass der Herzog von Spoleto im Sommer 1941 erklärt, „dass er Kroatien nicht betreten werde, ehe dort nicht [...] alle deutschen Elemente definitiv entfernt worden seien“. Im Endeffekt sollte Aimone di Savoia den kroatischen Thron nie besteigen. Anerkannt wurde das Staatswesen von den Mitgliedern des Drei-Mächte-Pakts, sowie von Finnland und Spanien. Auch die Schweiz und Frankreich unterhielten Konsulate in Zagreb. Im Jahr 1942 unterhielt das kroatische Außenministerium Gesandtschaften in den Hauptstädten der folgenden Länder: Deutschland, Italien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Spanien und Finnland. Generalkonsulate bestanden in Wien, Zadar (1941–43 italienisch), Mailand und Prag. Konsulate gab es in München, Graz, Rijeka (1941–43 italienisch), Ljubljana, Maribor, Belgrad und Florenz.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches System.", "content": "Das Regime war nach dem Führerprinzip organisiert. Die Verwaltung wurde gesäubert und der Kontrolle von Ustascha-Funktionären unterworfen. 1942 wurde ein Parlament einberufen, dessen Mitglieder ernannt wurden und unterschiedlicher politischer Herkunft waren. Es blieb jedoch bedeutungslos. Die Presse wurde gleichgeschaltet. Der „Aufsichtsdienst“ Ustaška nadzorna služba (UNS, später GRAVSIGUR) übernahm exekutive Kompetenzen und entschied eigenständig über Verhaftungen und das Schicksal der Verhafteten.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Verträge.", "content": "Es wurden diverse Verträge mit den befreundeten bzw. verbündeten Staaten abgeschlossen, die häufig die Regelung der wirtschaftlichen Beziehungen betrafen. Darüber hinaus erfolgten die Beitritte zum Weltpostverein am 7. April 1942 und zur Genfer Konvention am 13. März 1943.", "section_level": 2}, {"title": "Militär.", "content": "Die Streitkräfte des Staates bestanden aus Um die Kampfstärke zu erhöhen, wurden beide Militärorganisationen am 21. November 1944 unter dem Namen \"Hrvatske oružane snage\" (Kroatische Streitkräfte) zusammengefasst. Den Oberbefehl übernahm Pavelić, assistiert von dem Armeegeneral Gjuro Gjurić und dem Ustascha-Oberst Sertić. Die kroatischen Streitkräfte erreichten im Dezember 1944 mit 70.000 Soldaten (\"Domobranci\"), 76.000 Ustascha-Milizionären (\"Ustaše\") und 32.000 Mann Gendarmerie (\"Hrvatsko oružništvo\") ihren Höchststand. Einheiten der Wehrmacht, die mehrheitlich aus kroatischem Mannschafts- und deutschem Offizierspersonal gebildet worden waren, unterstützten militärisch. Diese „Legionärsdivisionen“ umfassten drei Infanteriedivisionen, eine Flieger- und eine Marine-Legion, sowie einige weitere Regimenter. Das verstärkte kroatische Infanterieregiment 369 wurde in der Schlacht von Stalingrad weitgehend aufgerieben.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Es bestanden drei Ebenen der Verwaltung: Groß-Gespanschaften (\"velike župe\"), Bezirke (\"kotari\") und Gemeinden (\"općine\"). Im Jahr 1945 gab es 22 Groß-Gespanschaften und eine eigene administrative Einheit (Hauptstadt Zagreb).", "section_level": 1}, {"title": "1943–1945.", "content": "Nach dem Zusammenbruch des faschistischen Italien Anfang September 1943 wurden die 1941 an Italien abgetretenen Gebiete Dalmatiens um Zadar und Split sowie diverse Inseln wieder kroatisches Staatsgebiet. Weiterhin beanspruchte der Unabhängige Staat Kroatien auch das bis dahin italienische Istrien sowie Rijeka und die vorgelagerten Inseln für sich. Tatsächlich übte der kroatische Staat jedoch keinerlei Hoheitsgewalt über diese, als Groß-Gespanschaft Raša bezeichneten, Gebiete aus. Sie standen als Teil der Operationszone Adriatisches Küstenland bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs unter deutscher Militärverwaltung.", "section_level": 2}, {"title": "Widerstand.", "content": "Am 22. Juni 1941 wurde im Wald Brezovica bei Sisak die erste antifaschistische Partisaneneinheit auf dem Gebiet Jugoslawiens gegründet. Heute wird in Kroatien dieses Datum als „Tag des antifaschistischen Kampfes“ (\"Dan antifašističke borbe\") begangen und ist ein nationaler Feiertag. Am 27. Juni 1941 beschloss das Zentralkomitee der KPJ, bei einer Sitzung in Belgrad, die Gründung des Hauptstabes der Volksbefreiungsbewegung, unter Titos Führung. Am 4. Juli 1941 rief Tito den allgemeinen Aufstand aus und stellte Partisaneneinheiten auf. Die erste offensiv und überregional agierende gesamtjugoslawische Kampfeinheit, die „Erste Proletarische Brigade“ wurde am 21. Dezember 1941 gegründet. Ab 1942 waren die Jugoslawische Volksbefreiungsarmee unter Führung von Josip Broz Tito sowie die jugoslawisch-monarchistischen Tschetniks auch in Kroatien aktiv. Die deutsche Militärpräsenz auf dem Gebiet des NDH-Staates war bis Mitte Juli 1942 auf die 718. Infanterie-Division sowie einige Landesschützenbataillone begrenzt. Die 2. italienische Armee zog sich ab Mitte 1942 bis April 1943 in drei Etappen wieder aus Teilen Kroatiens zurück. Dies führte dazu, dass Partisanen ebenso wie Tschetniks ihre Aktivitäten verstärken konnten. Um den Ausfall der Italiener wettzumachen, drang Hitler auf eine Generalmobilmachung in Kroatien. 75.000 kroatische Soldaten sollten in die Wehrmacht und die Waffen-SS überführt werden. Als Zugeständnis sollten sie nur innerhalb Kroatiens eingesetzt werden. Am 13. Juni 1943 wurde in Otočac der Antifaschistische Landesrat der Volksbefreiung Kroatiens (, kurz ZAVNOH) als oberstes Gremium der antifaschistischen Bewegung in Kroatien während des Zweiten Weltkrieges gegründet. Der ZAVNOH stellte die Kriegsregierung in Kroatien dar und bestand aus Vertretern der Kroatischen Bauernpartei HSS, der Kommunistischen Partei Jugoslawiens KPJ, der von Serben geführten Unabhängigen Demokratischen Partei und solchen ohne Parteizugehörigkeit. Im September 1943 unterstanden der Partisanenbewegung in Kroatien unter Andrija Hebrang bzw. dem ZAVNOH mit etwa 78.000 Tito-Partisanen, mehr Partisanen als bei den Partisanenbewegungen in Serbien, Montenegro, Slowenien und Mazedonien zusammen. Insgesamt schlossen sich in den Jahren 1941 bis 1945 der Partisanenbewegung in Kroatien 228.474 Menschen an, davon 61 Prozent Kroaten (140.124), 28 Prozent Serben (63.710) und andere ethnische Gruppen (Slowenen, Muslime, Montenegriner, Italiener, Ungarn, Tschechen, Juden und Jugoslawiendeutsche). Das am 29. November 1943 in Jajce (Bosnien) als provisorische Regierung gegründete Nationalkomitee des \"Antifaschistischen Rates des Volksbefreiung Jugoslawiens\" (\"AVNOJ\") erhob folglich auch den Anspruch, für das vom Faschismus befreite Kroatien zu sprechen. Die Partisanen schafften es durch breite Unterstützung in der Bevölkerung, aber auch durch geschicktes Taktieren mit den Alliierten, große Teile Kroatiens und Bosnien-Herzegowinas ohne direkte ausländische Unterstützung in ihre Hand zu bringen. Obwohl die jugoslawischen Kommunisten ständig ein neues Jugoslawien als demokratischen Staat freier und gleichberechtigter Völker verhießen, kam es auch ihrerseits zu brutalen Abrechnungen mit allen wirklichen und ideologisch-politischen Gegnern, darunter auch den Anhängern und Anführern der Ustaša. Diese Ereignisse erreichten ihren Höhepunkt im Frühjahr und Sommer 1945, als der Krieg bereits beendet war. Während dieser Phase ereigneten sich auch die Massaker von Bleiburg.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Auch nach dem Zusammenbruch des USK wird dessen Gründungstag, vor allem von Kroaten in der Diaspora, als Feiertag begangen. Im Jahr 1968 proklamierte Ronald Reagan, in seiner Funktion als Gouverneur von Kalifornien, den 10. April zum „Kroatischen Unabhängigkeitstag“, um die \"„mehr als 150.000 Amerikaner kroatischer Abstammung, die anständig in Kalifornien leben, an den wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Entwicklungen des Golden State teilnehmen und immer ihre Wachsamkeit gegen die kommunistische Aggression aufrechterhalten, indem sie ihre Kenntnisse und Erfahrungen teilen; [...]“\" zu ehren \"„[...] und alle Bürgerinnen und Bürger, zur erneuten Hingabe an die gerechten Bestrebungen aller Menschen, für die nationale Unabhängigkeit und die Freiheit des Menschen einzuladen.“\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Unabhängiger Staat Kroatien (, kurz \"NDH\"), kurz USK, ist die Bezeichnung für den von 1941 bis 1945 bestehenden kroatischen Vasallenstaat der Achsenmächte während des Zweiten Weltkriegs. Der USK stand unter der Führung des Diktators Ante Pavelić (1889–1959) und dessen faschistischer Ustascha-Bewegung. Erklärtes Gebiet dieses großkroatischen Staates waren Teile des heutigen Kroatien (ohne Istrien und bis 1943 ohne Teile Dalmatiens), ganz Bosnien und Herzegowina sowie Teile des heutigen Serbien (Syrmien). Dadurch hatte er insgesamt 6,3 Millionen Einwohner, davon 3,3 Millionen Kroaten, 2 Millionen Serben, 700.000 Muslime und 150.000 „Volksdeutsche“.", "tgt_summary": "克罗地亚独立国(克罗地亚语:Nezavisna Država Hrvatska;德语:Unabhängiger Staat Kroatien;意大利语:Stato Indipendente di Croazia)是一个由纳粹德国和意大利王国在入侵南斯拉夫之战后将南斯拉夫肢解后扶植的其中一个傀儡政权,短暂出现于1941年到1945年间。领土约包括克罗地亚(不含达尔马提亚)以及波斯尼亚和黑塞哥维那和斯洛文尼亚北部及塞尔维亚的伏伊伏丁那部分。", "id": 1290818} {"src_title": "Matrosenanzug", "tgt_title": "水手服", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Spätestens im 15. Jahrhundert trugen Seefahrer einen Kittel und eine weite wadenlange Hose. 1623 wurden in der englischen Marine erstmals fertige Kleidungsstücke für die Schiffsbesatzungen ausgegeben (Leinene Jacken – Hosen aus Baumwolle – Westen – Hemden – Strümpfe – Schuhzeug und Mützen). Im 18. Jahrhundert gab es feste (nationale) Vorschriften für die Kleidung der Matrosen, z. B. blaue Jacke, hellblaue Weste, weiße Hose und blaue Strümpfe. Um 1780 wurde die Matrosenhose erstmals zum Vorbild für Knabenhosen. Etwa 1830 wurde dann ein dunkelblauer (\"marineblau\") Anzug zum Modell des Matrosenanzugs: lange weite Hose ohne Latz und ein Kittel mit breitem eckigem Rückenkragen, der bei echten Matrosen ein Besatz aus Leder war, um die Kleidung beim Ziehen der Taue vor Teer zu schützen. Dieser Kragen heißt \"Exerzierkragen\". Ein typisches Matrosenhemd hat keine Knöpfe. Zu einem vollständigen Matrosenanzug gehört die Tellermütze. Der charakteristische Kragen entwickelte sich aus Tüchern, die Matrosen der preußischen Marine über ihrer Jacke trugen, um eine Verschmutzung durch den vorgeschriebenen und oftmals mit einer geteerten Schnur umwickelten Zopf zu vermeiden. 1857 bekam der Kragen des Exerzierkittels der Matrosen der Royal Navy drei weiße Streifen. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die Streifen an die drei siegreichen Seeschlachten von Admiral Nelson gegen die Flotte Napoleons (Abukir, Kopenhagen und Trafalgar) erinnern sollen. Die Royal Navy sieht allerdings keinen Zusammenhang mit den berühmten Schlachten des Admirals Nelson. Die festgenähte Krawatte entstand aus dem Halstuch der Matrosen. Angeblich drückt das traditionelle Schwarz dieses Tuchs die Trauer über den Tod Nelsons im Jahr 1805 aus. Die deutsche Marine führte 1872/73 den eingewebten, blauen Diagonalstreifen ein, der von rechts oben nach links unten verläuft und das Seidentuch als fiskalisches Eigentum kennzeichnete. Zwischen 1939 und 1945 wurde in der Kriegsmarine der blaue Streifen unterschiedlich getragen. Angehörige der Nordseeeinheiten trugen den Streifen von rechts unten nach links oben verlaufend; die Angehörigen der Ostseeeinheiten trugen den Streifen von links unten nach rechts oben. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dieser Matrosenanzug zur typischen Kleidung für Jungen aus begüterten Kreisen. 1880 wurden dann auch Matrosenblusen für Mädchen zum blauen Faltenrock populär. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde dieses Kleidungsstück als bürgerlich-dekadent abgelehnt. In den 1950er Jahren fand der \"Matrosen-Look\" dann Eingang in die Freizeitmode für Erwachsene und ist nie völlig aus der Mode gekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Uniform der Marine.", "content": "Auch heute ist der Matrosenanzug bei der Marine verbreitet, so wird er bei der Deutschen Marine von Mannschaftsdienstgraden getragen. Die deutsche Matrosenkleidung wurde im Deutschen Reich zentral in Kiel hergestellt, weshalb sie den Beinamen \"Kieler Anzug\" erhielt. In den USA wurde die Kleidung der Matrosen erstmals 1817 genau festgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Kinderkleidung.", "content": "In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Matrosenanzug das typische Kleidungsstück für Knaben in Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Besonders in Mode war der Matrosenanzug in der Zeit ab 1870 bis in die 1930er Jahre. Erstmals wurde ein besonderes Kleidungsstück für Kinder benutzt, das nicht das Abbild von Alltagskleidung für Erwachsene darstellte. Die häufigste Farbe war blau, gefolgt von weiß. Das Aussehen war dem der Marine-Uniformen sehr ähnlich, inklusive Kragen und Streifen. Allerdings war die Hose meistens kurz. Für Mädchen kamen Matrosenkleider im selben Stil in Mode. Die Einführung des Matrosenanzugs in die Kindermode wird dem britischen Königshof zugeschrieben. 1846 wurde für den damals fünfjährigen Prinzen von Wales, den späteren König Eduard VII. eine Marine-Uniform in Kindergröße angefertigt. Diese trug er auf einem Porträt, das der Maler Franz Xaver Winterhalter von ihm anfertigte und das den Matrosenanzug zunächst in britischen Adelskreisen populär machte, ab etwa 1860 auch in der übrigen Bevölkerung. Die britische Königin Victoria schenkte einen solchen Anzug auch ihrem Enkel Wilhelm, dem späteren Wilhelm II. Dadurch wurde der Matrosenanzug auch in Deutschland bekannt und sehr schnell beliebt. Diese Kleidung passte wohl sehr gut zur damals verbreiteten Begeisterung für die Kaiserliche Marine. Die ersten industriell hergestellten Matrosenanzüge in Deutschland soll 1890 die Firma Bleyle auf den Markt gebracht haben.", "section_level": 1}, {"title": "Die japanische Schuluniform.", "content": "→\"Hauptartikel: Schuluniformen in Japan\"
An vielen japanischen Mittel- und Oberschulen tragen die Mädchen als Schuluniform einen Matrosenanzug (japanisch: セーラー服 \"Sērāfuku\"). Zum ersten Mal wurde er 1921 in der Mädchenakademie Fukuoka (福岡女学院 \"Fukuoka jogakuin\") von der Direktorin Elisabeth Lee nach dem Vorbild ihrer Sportkleidung in Großbritannien eingeführt. Bald fand die Matrosenkleidung als Mädchen-Schuluniform landesweit Verbreitung, während sich die Schuluniform der Jungen meist an der (preußischen) Heeresuniform orientierte. Klassischerweise sind Matrosenhemd und Rock abgesehen von den weißen Streifen durchgängig in einem dunklen Blau gehalten; heutzutage sind die Schuluniformen meist farbenfroher, wobei die Farben Dunkelblau, Weiß und Grau dominieren.", "section_level": 1}, {"title": "Matrosenkleider als Schuluniform in Ungarn.", "content": "Matrosenkleider (Bluse und Röcke) sind die Schuluniform in den meisten Gymnasien und anderen Mittelschulen in Ungarn seit mehr als hundert Jahren. Es ist darum interessant, weil Ungarn keine Meeresküste und keine Marine mehr hat. Der Gebrauch ist wahrscheinlich gegen 1900 aus Deutschland übernommen worden. Matrosenkleider gelten nur für Mädchen als Uniform, aber dort auch nicht für den Schulalltag, sondern nur für festliche Gelegenheiten.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In Spanien werden Matrosenanzüge traditionell von Jungen als festliche Kleidung für die Erstkommunion getragen. Die Wiener Sängerknaben, die Zürcher Sängerknaben und die Knaben im Thomanerchor treten bei Konzerten im Matrosenanzug auf. Die bekannte Comic-Figur Donald Duck von Walt Disney trägt grundsätzlich einen Matrosenanzug, der sich im Laufe der Zeit mehrfach geändert hat. Ursprünglich war der Anzug weiß mit blauen Streifen ohne Fliege, danach war der Anzug blau mit weißen Streifen oder goldenen Streifen und Knöpfen sowie blauer Mütze. Zurzeit ist der Anzug entweder wie an zweiter Stelle beschrieben oder schwarz mit goldenen Streifen und Knöpfen. Dazu trägt Donald Duck meistens die unübliche rote Fliege.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Matrosenanzug ist in der Neuzeit als Kleidung der Matrosen im Sinne einer Uniform eingeführt worden. Er besteht aus Hemd, Hose und Mütze. Im 19. Jahrhundert wurde der Matrosenanzug ein beliebtes Kleidungsstück für Knaben, später auch für Mädchen, wobei die Hose durch einen Rock ersetzt wurde. In einigen Ländern entwickelten sich aus dem Matrosenanzug auch Schuluniformen.", "tgt_summary": "水手服传统上是海军编制内海员(包括水兵及水手)穿着的制服,而在其他由政府所资助的航海事业,其员工也往往会穿着这类制服,其宽大、延伸至后背的衣领(襟)是显著特征。后来随着时间的进展,也成为了一款儿童与少年、少女穿着的日常服饰。往后,不少学校的校服也采用水手服款式,尤其是以旧式日本女生校服最为著名。", "id": 556756} {"src_title": "Siebeneck", "tgt_title": "七边形", "src_document": [{"title": "Mathematische Zusammenhänge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Formel für Winkelberechnungen.", "content": "Der Zentriwinkel oder Mittelpunktswinkel formula_1 wird von zwei benachbarten Umkreisradien formula_2 eingeschlossen. Nach einer allgemeinen Formel gilt: Die Summe der Innenwinkel des Siebenecks beträgt stets 900° und ergibt sich aus einer allgemeinen Formel für Polygone, in der für die Variable formula_4 die Anzahl der Eckpunkte des Polygons eingesetzt werden muss (in diesem Fall: formula_5): Der Winkel, den zwei benachbarte Seitenkanten im ebenen, regelmäßigen Siebeneck miteinander einschließen, beträgt (wiederum nach einer allgemeinen Formel für regelmäßige Polygone):", "section_level": 2}, {"title": "Formel für die Fläche A.", "content": "Ein Siebeneck besitzt einen eindeutig bestimmbaren Flächeninhalt, welcher sich stets durch Zerlegen in Dreiecke berechnen lässt. Die Fläche des regelmäßigen Siebenecks beträgt das Siebenfache der Fläche eines jener Dreiecke, die von seinem Mittelpunkt und je zwei benachbarten Eckpunkten aufgespannt werden. oder mit dem Umkreisradius:", "section_level": 2}, {"title": "Näherungskonstruktionen.", "content": "Ein regelmäßiges Siebeneck kann nicht mit Zirkel und Lineal exakt konstruiert werden, da es kein konstruierbares Polygon ist. Für die Praxis gibt es einige ausreichend genaue Näherungskonstruktionen. Es geht darum, eine Strecke zu erhalten, welche möglichst genau das 0,86776747823-Fache eines gegebenen Radius ist.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion nach Dürer.", "content": "Eine sehr einfache Näherungskonstruktion, auch bekannt aus Konstruktionen zu regelmäßigen Vielecken von Albrecht Dürer, ist in folgender Zeichnung dargestellt: Genau dieselbe Streckenlänge lässt sich folgendermaßen konstruieren: In dieser Form war sie bereits dem im 10. Jahrhundert in Bagdad wirkenden Gelehrten Abu l-Wafa bekannt. Aus dem rechtwinkligen Dreieck AHM errechnet sich: Mit Bei dieser Konstruktion beträgt der relative Fehler Die mit dieser Konstruktion gewonnene Seitenlänge ist etwas zu kurz und beträgt 99,8 Prozent des wahren Wertes. Oder anders formuliert: Bei einem Umkreisradius von ungefähr 57,4 cm beträgt der Fehler in der Seitenlänge einen Millimeter.", "section_level": 2}, {"title": "Mittels Koordinatensystem.", "content": "Eine etwas aufwändigere, aber genauere Näherungskonstruktion ist in folgender Zeichnung dargestellt: Bezeichnet man den Umkreisradius mit formula_2, den Abstand der formula_47 von formula_13 mit formula_49 und substituiert formula_50, so ergibt sich bei dieser Konstruktion: und mit den Werten ergibt sich: Die mit dieser Konstruktion gewonnene Seitenlänge ist also etwas zu lang, der relative Fehler beträgt näherungsweise 0,00057821133, also 0,0578 Prozent. Oder anders formuliert: Bei einem Umkreisradius von ungefähr 199,3 cm beträgt der Fehler in der Seitenlänge einen Millimeter.", "section_level": 2}, {"title": "Mittels des gegebenen Radius.", "content": "Ein Nachteil der o. g. Konstruktion besteht darin, dass nicht von einem direkt gegebenen Radius ausgegangen wird. Will man vom Radius ausgehen, so besteht die Aufgabe darin, den zum gegebenen Radius gehörenden Abstand formula_55 zwischen der Gerade formula_56 und dem Mittelpunkt formula_13 (das ist die Längeneinheit der Konstruktion mit geg. Koordinatensystem) zu finden. Aus der Konstruktion mit Koordinatensystem und der Zeichnung kann man ablesen: Damit gilt Außerdem ist nach dem Satz des Pythagoras noch Im rechtwinkligen Dreieck MZP gilt nach dem Kathetensatz Der Quotient ist gemäß obiger Darstellung und damit wobei p und q die Hypotenusenabschnitte sind. Ihre Längen betragen 4/5 und 1/5 des Radius. Damit lässt sich der Punkt Z konstruieren und somit der Abstand d festlegen. Die mit dieser Konstruktion gewonnene Seitenlänge sowie der relative Fehler entsprechen der Konstruktion mit Koordinatensystem. Es gilt deshalb auch: Bei einem Umkreisradius von ungefähr 199,3 cm beträgt der Fehler in der Seitenlänge einen Millimeter.", "section_level": 2}, {"title": "Exakte Konstruktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittels Dreiteilung eines Winkels.", "content": "Nimmt man zu den klassischen (euklidischen) Werkzeugen Zirkel und Lineal noch ein Extrawerkzeug zur Dreiteilung des Winkels, wie z. B. einen Tomahawk, so kann das Siebeneck jedoch exakt – ähnlich dem Dreizehneck – konstruiert werden. Bei gegebenem Umkreis", "section_level": 2}, {"title": "Mithilfe eines markierten Lineals.", "content": "Konstruktionen mithilfe einer sogenannten \"Einschiebung\" (Neusis), z. B. mit Zirkel und einem markierten Lineal auf dem eine spezielle Markierung als zusätzliche Hilfe aufgebracht ist, auch als Neusis-Konstruktion bezeichnet, wurden bereits von Archimedes z. B. zur Dreiteilung des Winkels und von Abu l-Wafa in der Blütezeit des Islam angewandt. David Johnson Leisk, meist bekannt als Crockett Johnson, veröffentlichte 1975 eine im englischen Sprachgebrauch bezeichnete \"Neusis construction\" eines Siebenecks (Heptagon), bei dem die Seitenlänge gegeben ist. Hierfür verwendete er einen Zirkel und ein Lineal, auf dem eine Markierung bezüglich der Seitenlänge angebracht war. Bei gegebener Seitenlänge", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige überschlagene Siebenecke.", "content": "Ein regelmäßiges überschlagenes Siebeneck ergibt sich, wenn beim Verbinden der sieben Eckpunkte jedes Mal mindestens einer übersprungen wird und die somit erzeugten Sehnen gleich lang sind. Notiert werden solche regelmäßige Sterne mit Schläfli-Symbolen formula_76, wobei formula_4 die Anzahl der Eckpunkte angibt und jeder formula_78-te Punkt verbunden wird. In der folgenden Galerie sind die zwei möglichen regelmäßigen Siebenstrahlsterne, auch Heptagramme genannt, dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "In der Architektur findet das Siebeneck selten Verwendung – z. B. im Grundriss der mittelalterlichen Kirche Notre-Dame de l’Assomption (12. Jhdt.) im südfranzösischen Ort Rieux-Minervois. Der Konzertsaal „Hegelsaal“ im Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle in Stuttgart hat ebenso wie seine Glaskuppel einen Grundriss in Form eines regelmäßigen Siebenecks. Weitere Beispiele sind der Glockenturm der Kirche Maria am Gestade in Wien, das Schiff der Dorfkirche Ketzür, die Afrikakapelle bei Tholey oder das Baptisterium zur Heiligen Dreifaltigkeit im kroatischen Rovinj (12. Jhdt.).", "section_level": 2}, {"title": "Biologie.", "content": "Der Siebenstern (Trientalis europaea) zeigt eine siebenstrahlige Blüte:", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Siebeneck (auch Heptagon von, aus, und ) ist eine geometrische Figur. Es gehört zur Gruppe der \"Vielecke\" (Polygone). Es ist definiert durch sieben Punkte. Sofern nichts anderes gesagt wird, ist von einem ebenen, regelmäßigen Siebeneck die Rede (siehe Bild), dessen sieben Seiten gleich lang sind und dessen sieben Eckpunkte auf einem gemeinsamen Umkreis liegen.", "tgt_summary": "在几何学中,七边形是指有七条边和七个顶点的多边形,其内角和为900度。七边形有很多种,其中对称性最高的是正七边形。其他的七边形依照其类角的性质可以分成凸七边形和非凸七边形,其中凸七边形代表所有内角角度皆小于180度。非凸七边形可以在近一步分成凹七边形和星形七边形,其中星形七边形表示边自我相交的七边形。", "id": 836592} {"src_title": "Johannes II. (Byzanz)", "tgt_title": "约翰二世 (拜占庭)", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Johannes II. stammt aus dem Haus der Komnenen, der am längsten regierenden byzantinischen Herrscherfamilie. Er war der älteste Sohn von Kaiser Alexios I. mit dessen Frau Irene Dukaina und ist auch bekannt als \"Kaloioannes\" (der schöne Johannes).", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Der Beginn seiner Regierungszeit wurde überschattet von einer Intrige seiner Schwester, Anna Komnena, die für ihren Mann Nikephoros Bryennios den Thron sichern wollte. Johannes konnte sich jedoch relativ leicht durchsetzen und belohnte seine Helfer, indem er mehrere Titularposten an diese vergab. Den Oberbefehl über die Armee übertrug er seinem Jugendgefährten Johannes Axuch. Aufgrund seiner sanften und gerechten Regierung wurde er der byzantinische Marcus Aurelius genannt. Durch sein persönliches Vorbild bewirkte er eine deutliche Verbesserung der Sitten der Zeit, vor allem widmete er seine Zeit der Wiederherstellung des Byzantinischen Reichs im früheren Umfang, vor der Katastrophe in der Schlacht von Mantzikert 1071 (Restauratio imperii). Seine Siege gegen die einfallenden Petschenegen (1122), Ungarn und aufständischen Serben sicherten den Frieden im europäischen Teil des Byzantinischen Reiches und beseitigten die petschenegische Bedrohung endgültig, so dass er sich der Rückeroberung der verlorenen Gebiete in Asien widmen konnte. Seine Erfolge gegen die Seldschuken (1135) konnten deren Fortschritte seit der Schlacht von Mantzikert in Kleinasien teilweise zunichtemachen und so die byzantinische Ostgrenze sichern. Seine Versuche, die byzantinische Oberhoheit über das kleinarmenische Reich in Kilikien (1137) und die Kreuzfahrerstaaten, namentlich das Fürstentum Antiochia (ebenfalls 1137) und die Grafschaft Edessa herzustellen, besserten stark den Ruf seines Reichs. Er versuchte sogar, in Syrien gegen die Araber vorzurücken, doch sein Überraschungsangriff auf Aleppo schlug fehl, da die Bewohner vorgewarnt wurden. Auch die Belagerung von Schaizar musste er nach tagelanger Beschießung aufgeben, das sich aber vorher zu seinem Glück ergab, da seine fränkischen Vasallen keine Tatkraft zeigten und ein Heer Zengis, des Atabegs von Mossul, gegen ihn marschierte. Das Aufkommen der Normannen in Sizilien unter ihrem König Roger II. brachte Johannes dazu, sich mit den deutschen Königen Lothar III. und Konrad III. im Vertrag von Thessaloniki zu verbünden und diese finanziell zu unterstützen. Seinen einzigen ernsthaften Rückschlag erlitt er gegen die Republik Venedig, von deren Seemacht er nach dem Zusammenbruch der byzantinischen Flotte im 11. Jahrhundert abhängig war. Sein Bemühen, ihre ausgedehnten Privilegien innerhalb des Reiches zu beschneiden, die langfristig dessen wirtschaftliche Grundlagen zerstören konnten, endete mit einer erniedrigenden Rückkehr zum Status quo, nachdem eine Reihe von byzantinischen Häfen von Venedig geplündert worden waren. Allerdings betrieb Johannes eine recht erfolgreiche Finanzpolitik. Bei der Jagd auf Schwarzwild im Taurus zog er sich durch eine Pfeilwunde eine Blutvergiftung zu, an der er starb. Er konnte aber noch seine Nachfolge regeln und setzte seinen vierten Sohn Manuel I. Komnenos als Kaiser ein. Seine älteren Söhne Alexios und Andronikos waren bereits vorher verstorben, Isaak wurde dagegen bei der Thronfolge übergangen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Kinder.", "content": "Kaiser Johannes II. Komnenos heiratete 1104/05 Piroska von Ungarn (* 1085/90; † 13. August 1134), die als Kaiserin den Namen Eirene annahm und in der Griechisch-Orthodoxen Kirche als Heilige Eirene verehrt wird. Sie war eine Tochter des ungarischen Königs Ladislaus I. des Heiligen. Aus dieser Ehe stammen acht Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes II. Komnenos (, * 13. September 1087 in Konstantinopel; † 8. April 1143 im Taurusgebirge) war von 1118 bis 1143 byzantinischer Kaiser.", "tgt_summary": "约翰二世(希腊语:Ιωάννης Β' Κομνηνός,1087年-9月13日-1143年-4月8日)是1118年至1143年在位的拜占庭皇帝。他也被称作”美男子”或“好人约翰”。他是阿莱克修斯一世皇帝与皇后伊琳娜·杜卡伊娜的长子并且是拜占庭帝国科穆宁王朝中兴时期的第二位皇帝。约翰二世是一位虔诚而又极富恻隐之心的君主,他决心抚平半个世纪前曼齐克特战役给帝国留下的创伤。", "id": 1417268} {"src_title": "Für Elise", "tgt_title": "致愛麗絲", "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Zu dem Stück sind drei Quellen überliefert, anhand derer sich vier Arbeitsstadien erkennen lassen. Der verhältnismäßig lange Entstehungsprozess und seine verschiedenen Stadien (1808–1810 und 1822) zeigen, dass \"Für Elise\" kein Gelegenheitswerk ist, sondern von Beethoven selbst als durchaus gewichtige Komposition begriffen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Merkmale.", "content": "Das Grundgerüst des \"poco moto\" (ital. \"etwas bewegt\") überschriebenen Klavierstückes bilden drei periodische Teile, die mit improvisatorisch wirkenden Zwischenspielen aufgelockert und miteinander verbunden werden und die rondoartige Form A–B–A–C–A ergeben. Der \"pianissimo\" zu spielende A-Teil in a-Moll weist einige Besonderheiten auf, die ihn über eine simple Periodik hinausheben. Der chromatische Auftakt mit seinem kreisenden Halbtonschritt e’’–dis’’ wird durch seine spielerische Ausweitung im Zwischenspiel zum Erkennungsmerkmal des Stückes, das auch die weiteren, unterschiedlich gestalteten Zwischenspiele bestimmt. Die Verschränkung der Hauptmelodie mit der akkordischen Begleitung ist typisch für einen genuin instrumental erfundenen Klaviersatz, bei dem nicht sicher zwischen Melodie und Begleitung unterschieden werden kann. Auch die metrischen Verhältnisse sind zu Beginn unklar. Die Aufteilung der Sechzehntelnoten auf die beiden Hände des Spielers suggeriert statt des 3/8-Taktes einen 6/16-Takt. Die gegenüber dem Erstentwurf häufig auftretenden 3-16tel-Auftaktbildungen unterstützen die latent hemiolische Wirkung. Teil B wird im Auftakt durch die drei aufwärts führenden Töne der zweiten Stimme und deren Gegenbewegung in der Unterstimme mit Teil A motivisch verbunden. Dem folgen eine von F-Dur nach C-Dur modulierende Melodie und ein von C-Dur zur Haupttonart a-Moll zurückführender Teil mit 32tel-Noten, der auch von dem aufwärts führenden 3-16tel-Motiv mit Gegenbewegung bestimmt wird. Teil C wirkt durch seinen fünftaktigen Orgelpunkt wie eine Coda, die jedoch nach einer Rückung in die Tonart des Neapolitaners zum a-Moll eines Zwischenspiels überleitet. Dieses durchgehend im Pedal gehaltene Zwischenspiel in 16tel-Triolen bringt zunächst dreimal pianissimo aufwärtsführend den aufgelösten Tonikadreiklang von a-Moll und anschließend eine chromatische Tonleiter abwärts, die lückenlos in die Auftaktfigur des abschließenden A-Teils mündet. Außer in diesem Zwischenspiel wird Pedal nur im Hauptteil A vorgeschrieben. Beide tragen zudem die Lautstärkenbezeichnung \"pp\". Insgesamt ist die kompositorische Handschrift typisch für den „mittleren Beethoven“, bei dem generell ein Hang zu verschiedensten Wiederholungsmustern in Form und Motivik zu erkennen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Theorien zur Widmungsempfängerin.", "content": "Ludwig Nohl, der damals in München lebte, entdeckte das Stück 1865 bei der dortigen Lehrerin Barbara („Babette“) Bredl (1792–1880), der Mutter des Pianisten und Komponisten Rudolph Schachner (1816–1896), des Hausfreunds und Erben der Musikalien von Therese Malfatti. Es war offensichtlich über Schachner dorthin gelangt. Nohl fertigte eine Abschrift des Autographs an, das zunächst bei Babette Bredl verblieb und schon bald nach Nohls Entdeckung verschollen ging. Die Abschrift enthielt eine Art Vollmacht, die bei der ersten separaten Veröffentlichung (1870) zum Abdruck gelangte: „Das vorstehende Klavierstückchen habe ich Herrn Prof. Dr. Nohl hier nach Beethovens eigenhändige[m] Originalmanuscript copiren lassen und gestatte ihm jedwede Verwendung und Publicirung desselben. München 14. July 1865. Babeth Bredl.“ Kurze Zeit darauf erschien in der Fachpresse eine Meldung über den Fund. Im Kommentar zur Erstveröffentlichung von 1867 schrieb Nohl, das Klavierstück sei „nicht für Therese [Malfatti] geschrieben“, sondern trage von Beethovens Hand die Widmung: „Für Elise am 27 April zur Erinnerung von L. v. Bthvn“. Er konnte die Identität der Widmungsträgerin nicht ermitteln, was zu Forschungen und Spekulationen Anlass gab. Der Musikwissenschaftler Albrecht Riethmüller vertrat die Ansicht, nicht die Widmung sei das Rätsel des Stückes, sondern sein Erfolg. Auch mit einem zweifelsfreien Nachweis der Widmungsträgerin sei nichts für das Stück und vor allem für seine eminente Wirkung gewonnen, auf die es musikalisch und musikgeschichtlich ankomme.", "section_level": 1}, {"title": "Therese Malfatti.", "content": "1923 bezweifelte der Beethoven-Forscher Max Unger den Titel mit der Widmung, da es nach seiner Meinung zur fraglichen Zeit keine Frau namens „Elise“ in Beethovens Leben gab: „Wer das Leben des Meisters etwas genauer kennt, dem fallen nur zwei Beethovenfreundinnen des Vornamens Elise ein: Die musikalische Tochter des Bremer Domkantors Wilhelm Christian Müller, die sich in ihrer Heimat seit 1807 für Beethovens Klavierwerke tatkräftig einsetzte, und Elise von der Recke. Aber keine von beiden kommt als Bewidmete in Betracht: Die Freundin Tiedges lernte den Tondichter erst 1811 in Teplitz kennen, und die Beziehungen Elise Müllers zum Tondichter datieren aus noch späterer Zeit.“ Daraus folgerte Unger, dass Nohl den Namen auf dem Autograph falsch transkribierte und das Stück in Wahrheit die Widmung „Für Therese“ trug. Beethoven beabsichtigte 1810, Therese Malfatti zu heiraten. Die Heirat kam jedoch nicht zustande. Therese Malfatti war tatsächlich längere Zeit im Besitz des Autographs. Bereits Nohl, der das Stück entdeckte, hatte allerdings ausdrücklich bemerkt, es sei „nicht für Therese geschrieben“.", "section_level": 2}, {"title": "Elisabeth Röckel.", "content": "Eine zweite These zur Widmungsempfängerin stellte 2010 der Musikwissenschaftler Klaus Martin Kopitz auf und ergänzte sie 2015 mit weiteren Aspekten. Er wies darauf hin, dass es in Beethovens Leben durchaus eine Frau namens „Elise“ gab: die aus Neunburg vorm Wald stammende, damals 17-jährige Sängerin Elisabeth Röckel, mit der er in den Jahren 1808 bis 1814 eng befreundet gewesen sei. Sie wurde 1813 die Frau von Johann Nepomuk Hummel. Kopitz meint: Dass Elisabeth Röckel sich selbst „Elise“ nannte und daher die Widmungsempfängerin gewesen sein könnte, bezweifelte der Wiener Musikwissenschaftler Michael Lorenz 2011 in einem durch ein Postskript von 2013 erweiterten Aufsatz, in dem er einige Wiener Archivquellen untersuchte und feststellte, dass Elisabeth Röckel nur anlässlich der Taufe ihres ersten Sohnes als „Elise“ bezeichnet wurde. In einer amtlichen Abschrift des Taufbuchs sei sie hingegen als „Mar. Eva Elisabeth“ verzeichnet worden. Bei ihrer Trauung mit Hummel (1813) wurde sie als „Maria Eva“ geführt, ebenso unterzeichnete sie einen Brief an die Wiener Tonkünstler-Sozietät (1837). Nach dem Tode ihres Vaters (1827) erscheint sie in der „Sperr-Relation“ des Wiener Magistrats als „Elisabeth verh. Hummel“, nach dem Tod ihrer Mutter (1840) als „Eva“. Einen Brief habe sie als „Betty“ (Kurzform von „Elisabeth“) unterzeichnet (1817). Wie Lorenz zwar gleichfalls bemerkt, „wurde im Wien des Vormärz zwischen den Namen Elisabeth und Elise nicht mehr unterschieden, sie waren austauschbar und quasi identisch“, doch reiche ein Vorname und die Bekanntschaft mit Beethoven für eine Identifikation als \"Beethovens Elise\" nicht aus; vielmehr stehe und falle die Identifikation der Person mit ihrer direkten Verbindung zu dem verlorengegangenen Autographen. Ein wichtiger Einwand gegen die These, Elisabeth Röckel sei Beethovens \"Elise\" gewesen, ist, dass Klaus Martin Kopitz nicht stichhaltig erklären kann, wie das Autograph des Albumblatts von Elisabeth Hummel zu Babette Bredl in München gelangt sein soll.", "section_level": 2}, {"title": "Juliane Katharine Elisabet Barensfeld.", "content": "Eine dritte These stellte 2012 die kanadische Musikforscherin Rita Steblin auf, wonach die aus Regensburg stammende Sängerin Juliane Katharine Elisabet Barensfeld die Widmungsempfängerin gewesen sein könnte. Es ist jedoch nicht belegbar, dass diese zum Bekanntenkreis des Komponisten gehörte.", "section_level": 2}, {"title": "Elise Schachner.", "content": "2013 präsentierte Michael Lorenz eine vierte These, die auch Jürgen May für denkbar hält. Demnach könnte erst der spätere Besitzer Rudolph Schachner die Widmung angebracht haben – für seine Frau Elise (geb. Wendling) oder seine Tochter, die gleichfalls Elise hieß. Dagegen spricht allerdings, dass Ludwig Nohl ausdrücklich erklärte, der gesamte Zusatz inklusive der Widmung auf dem Autograph stamme „von Beethovens Hand“.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung als Filmmusik.", "content": "Mehrfach wurde \"Für Elise\" auch als Filmmusik verwendet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Für Elise ist das Klavierstück a-Moll WoO (Werk ohne Opuszahl) 59 von Ludwig van Beethoven aus dem Jahre 1810. Der populäre Titel stammt von dem verschollenen Autograph, das laut Ludwig Nohl die Aufschrift trug: „Für Elise am 27 April zur Erinnerung von L. v. Bthvn“. Die fehlende Jahreszahl lässt sich durch das Skizzenblatt \"BH 116\" im Beethoven-Haus erschließen.", "tgt_summary": "《致爱丽丝》(德语:,又译献给爱丽丝、致爱丽丝),是奥地利音乐家路德维希·范·贝多芬作曲的一首钢琴曲。创作于1810年4月27日。此曲为A小调回旋曲,通常被归类为小品,有时也被分类在Albumblatt,此曲在贝多芬生前未公开发表。", "id": 138329} {"src_title": "Münchner Sicherheitskonferenz", "tgt_title": "慕尼黑安全会议", "src_document": [{"title": "Geschichte und Funktion.", "content": "1963 wurde die Internationale Wehrkunde-Begegnung von Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin initiiert. Der Widerstandskämpfer aus dem Stauffenberg-Kreis setzte sich dafür ein, militärische Konflikte wie den Zweiten Weltkrieg künftig zu verhindern. Das erste Treffen war auf etwa 60 Teilnehmer beschränkt, darunter Helmut Schmidt und Henry Kissinger. Von Kleist leitete die Konferenzen bis 1997. Sein Nachfolger wurde der Politiker und Wirtschaftsmanager Horst Teltschik, welcher die Leitung von 1999 bis 2008 innehatte. Unter der Leitung von Teltschik öffnete sich die Sicherheitskonferenz ab 1999 für Politik-, Militär- und Wirtschaftsvertreter aus Mittel- und Osteuropa sowie aus Indien, Japan und der Volksrepublik China. Seit 2009 wird die Konferenz von dem ehemaligen Diplomaten Wolfgang Ischinger geleitet. Ischinger gründete 2011 die \"Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz gGmbH\", deren Geschäftsführer er seither ist.", "section_level": 1}, {"title": "Konferenz.", "content": "Die Sicherheitskonferenz ist privat organisiert und keine offizielle Regierungsveranstaltung. Sie dient ausschließlich der Diskussion unter den Teilnehmern, von denen sie auch zu diskreten Hintergrundgesprächen genutzt wird. Hinzu kommen weitere Treffen, die am Rande der Konferenzen organisiert werden. Viele dieser mehr als 100 Nebenveranstaltungen werden zusammen mit NGOs durchgeführt, darunter Transparency International, Greenpeace oder Amnesty International. Es werden auf der Sicherheitskonferenz keine verbindlichen zwischenstaatlichen Beschlüsse gefasst und auch keine Abschluss-Kommuniqués veröffentlicht. Außergewöhnlich ist die Präsentation globaler politischer Entscheidungen, etwa durch den Austausch der Ratifizierungsurkunden zum START-Abrüstungsabkommen zwischen den USA und Russland, zu dem es 2011 am Rande der Sicherheitskonferenz kam. Zweimal wurde die Münchner Sicherheitskonferenz abgesagt, 1991 aufgrund des Zweiten Golfkriegs und 1997 infolge des Abschieds Kleist-Schmenzins. Im Vorfeld der Konferenz erscheint seit 2015 der \"Munich Security Report\". Die University of Pennsylvania zeichnete die Münchner Sicherheitskonferenz 2017 zum vierten Mal in Folge als weltweit beste \"Think Tank Conference\" aus. Neben der Sicherheitskonferenz finden im Verlauf eines Jahres weitere Veranstaltungen zu verschiedenen Themen wie Energie oder Cybersicherheit statt.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ewald-von-Kleist-Preis.", "content": "Seit 2009 wird der Ewald-von-Kleist-Preis verliehen an Personen, die sich nach Auffassung der Preisstifterin in besonderer Weise „für Frieden und Konfliktbewältigung“ eingesetzt haben. Preisträger erhalten eine Medaille mit der Inschrift „Frieden durch Dialog“. Von 2005 bis 2008 wurde der Preis unter diesem Namen vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "John McCain Dissertation Award.", "content": "Seit 2019 werden auf den Konferenz bis zu zwei politikwissenschaftliche Dissertationen ausgezeichnet, die ihren Schwerpunkt auf den transatlantischen Beziehungen haben. Die Auszeichnung wird in Gedenken an John McCain gemeinsam mit den Partnern, der Hochschule für Politik München, dem Geschwister-Scholl-Institut, der Universität der Bundeswehr und dem McCain Institute vergeben. Der Preis umfasst u. a. die Teilnahme an Veranstaltungen der MSC sowie ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Konferenz wird jedes Jahr von Protesten durch Friedensinitiativen und Rüstungsgegner begleitet. Im Februar 2002 wurden über 750 Menschen in Gewahrsam genommen, weil sie sich an den verbotenen Protesten beteiligten, das DGB-Haus wurde für mehrere Stunden von der Polizei umstellt. Zusätzlich kam es mehrmals, teilweise bundesweit, zu Hausdurchsuchungen im Rahmen der Sicherheitskonferenz. Auf der linksalternativen Internetplattform Indymedia kritisierten Teilnehmer der Demonstration die Polizei, im Besonderen das USK, für ihr Auftreten in München während der Konferenz. Im Jahr 2003 demonstrierten 35.000 Menschen gegen den bevorstehenden Irakkrieg. 2004 registrierten Mitglieder der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union Übergriffe auf Journalisten. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac kritisiert die „militärische Ausrichtung“ der Konferenz. Zum Schutz der Teilnehmer muss daher eine hohe Anzahl von Polizeikräften aufgeboten werden, so die Veranstalter; im Jahr 2009 waren es 3500. Des Weiteren werden mehrere hundert Soldaten der Bundeswehr für logistische Unterstützungsleistungen bereitgestellt. Rudolf Stumberger kritisiert in der Zeitschrift Stern die damit verbundenen Kosten. Seit 2003 wird als Gegenveranstaltung zeitgleich die Internationale Münchner Friedenskonferenz durchgeführt. Die Internet-Zeitung ngo-online kritisierte 2007 Bemerkungen des damaligen Sicherheitskonferenzvorsitzenden in Bezug auf das Demonstrationsrecht und den Ausschluss kritischer Positionen und Parteien von der Sicherheitskonferenz.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "An der Finanzierung beteiligt sich auch die Bundesregierung. So waren seit dem Haushaltsjahr 2010 im Etat des Bundespresseamts (BPA) jeweils Mittel für „Projektförderung“ in Höhe von 350.000 Euro für die MSC vorgesehen. Im Jahr 2014 kamen dazu, wie 2013, 637.000 Euro für Personal- und 71.000 Euro für Sachkosten der Bundeswehr. Im Jahr 2015 wurde die „Projektförderung“ auf 500.000 Euro erhöht. Weiterhin fördern die Bayerische Staatsregierung und die Stadt München die Konferenz. Diese wird auch vom Partner Linde und den Associate Partnern Allianz SE, BMW, Hensoldt, Krauss-Maffei Wegmann, Siemens und Telekom Deutschland unterstützt. Zu den NGO-Partnern der Veranstaltung zählen die Bill & Melinda Gates Foundation, die BMW Foundation Herbert Quandt, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Human Rights Watch, die Robert Bosch Stiftung und die Zeit-Stiftung. 2019 wurde die GmbH in eine Stiftung umgewandelt. Ischinger brachte sein Geschäftskapital ein, der Freistaat Bayern eine Million Euro und der Bund wird sich mit zwei Millionen Euro beteiligen. Ischinger ist Vorsitzender des Stifterkreises.", "section_level": 1}, {"title": "Advisory Council.", "content": "Mit dem \"Advisory Council\" wurde 2009 ein MSC-Beirat gegründet, welcher den Vorsitzenden bei der strategischen Ausrichtung und Entwicklung der Sicherheitskonferenz unterstützt. Dem Beirat gehören angesehene Persönlichkeiten aus dem öffentlichen und privaten Sektor an. Vorsitzender des Advisory Councils ist Wolfgang Reitzle, Aufsichtsratsvorsitzender der Linde AG. Die weiteren Mitglieder sind: (Stand 4. Februar 2020)", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Veranstaltungen.", "content": "2009 wurden zwei weitere Veranstaltungen ins Leben gerufen und seither jährlich durchgeführt. 2012 folgte mit dem \"Cyber Security Summit\" eine vierte Konferenzreihe. Seit 2013 veranstalten die Münchner Sicherheitskonferenz und die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen jährlichen \"Energy Security Summit\".", "section_level": 1}, {"title": "Munich Young Leaders Round Table on Security Policy.", "content": "In Zusammenarbeit mit der Körber-Stiftung wird seit 2009 parallel zur Sicherheitskonferenz der \"Munich Young Leaders Round Table on Security Policy\" durchgeführt. Hier soll die nächste Generation an Entscheidungsträgern in das Umfeld der Konferenz einbezogen werden. Zu den Veranstaltungen des \"Round Table\" sind online die Agenden und die Listen der Teilnehmer und Referenten veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "MSC Core Group Meeting.", "content": "Ergänzend zur Hauptkonferenz wurde im November 2009 die Veranstaltungsreihe \"MSC Core Group Meeting\" mit einem Treffen in Washington, D.C. eröffnet. Die Treffen geben einem ausgewählten Teilnehmerkreis Gelegenheit, zentrale Fragen der internationalen Sicherheitspolitik zu erörtern, um die Arbeit der Sicherheitskonferenz fortzusetzen und dieser Impulse zu geben. Der Tagungsort des Core Group Meetings wechselt. Die folgenden Veranstaltungen fanden 2010 in Moskau, 2011 in Peking und 2013 in Doha statt. Erstmals gab es im Jahr 2013 ein zweites Treffen, das in Washington, D.C. veranstaltet wurde. Der Tagungsort des Core Group Meetings 2014 war Neu-Delhi. Zu den Themen des Treffens zählten die Bedrohungen durch Terrorismus und Cyber-Angriffe, Fragen der maritimen Sicherheit, regionale und globale Sicherheitsstrukturen sowie Konzepte für eine neue Global Governance. Das MSC Core Group Meeting 2015 fand in Wien statt. Die Lage in der Ukraine war zentrales Thema des Treffens, zu dem auch der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin und der russische Vize-Außenminister Alexei Meschkow angereist waren. Klimkin forderte die europäischen Staaten auf, der russischen Regierung selbstbewusst entgegenzutreten. Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz bezeichnete Grenzverschiebungen in Europa als „inakzeptabel“, betonte aber zugleich die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit mit Russland. Während sich der schweizerische Außenminister Didier Burkhalter für einen Neutralitätsstatus der Ukraine aussprach, forderte der serbische Außenminister Ivica Dačić als OSZE-Vorsitzender eine Stärkung seiner Organisation, um künftige Konflikte vermeiden zu können. Ein weiteres Core Group Meeting fand im Oktober 2015 in Teheran statt. Zentrale Themen des Treffens waren die Umsetzung des Wiener Abkommens über das iranische Atomprogramm und die politische Lage in der Region. Der deutsche Außenminister Steinmeier, der gemeinsam mit dem iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif die Konferenz eröffnete, betonte die Bedeutung von Transparenz und Vertrauen für eine erfolgreiche Umsetzung der Vereinbarung von Wien. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, beschrieb Steinmeier die Situation. Im Zusammenhang mit dem Krieg in Syrien erklärte der iranische Außenminister Sarif während des Treffens die Bereitschaft seines Landes, bei der Lösung des Konflikts mit allen beteiligten Regierungen zu kooperieren. Im April 2016 fand ein MSC Core Group Meeting in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba statt. Die Sicherheitslage in Afrika, die Bekämpfung des internationalen Terrorismus und die Herausforderungen durch Klimawandel und Epidemien waren zentrale Themen des Treffens. Der äthiopische Außenminister Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte die gegenseitigen globalen Abhängigkeiten in diesen Fragen. Zu den weiteren Teilnehmern zählten der äthiopische Premierminister Hailemariam Desalegn, der frühere nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo, Smail Chergui, Kommissar der Afrikanischen Union, sowie der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan und Bundespräsident a. D. Horst Köhler. Im November 2016 fand ein weiteres Core Group Meeting in Peking statt. Zentrale Themen des Treffens waren die Rolle Chinas in der internationalen Ordnung, Konflikte im asiatisch-pazifischen Raum und die geopolitische Bedeutung der „Neuen Seidenstraße“. Der stellvertretende chinesische Außenminister Zhang Yesui betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung von Dialog und Kooperation für die Sicherheit der Region. Während des Core Group Meetings bekräftigte der chinesischen Vizepräsident Li Yuanchao den Willen seines Landes, weltweit zu Frieden und Sicherheit beizutragen. Zu den weiteren Teilnehmern zählten auch Fu Ying, Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Nationalen Volkskongress, Louise Mushikiwabo, Außenministerin von Ruanda, Markus Ederer, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Thomas Enders, Vorstandsvorsitzender der Airbus Group, und mehrere Bundestagsabgeordnete.", "section_level": 2}, {"title": "Cyber Security Summit.", "content": "2012 wurde in Zusammenarbeit mit der Telekom die jährlich im Herbst in Bonn stattfindende Konferenz erstmals abgehalten. Da die erste Veranstaltung unter der Chatham-House-Regel durchgeführt wurde, ist weder bekannt, wer die Teilnehmer oder Vortragenden waren. Laut Medienberichten sollen jedoch der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Paul Achleitner, der Chef des Baukonzerns Bilfinger Berger, Roland Koch, sowie Peter Terium, Vorstandsvorsitzender des Energieversorgers RWE und Johannes Teyssen von E.ON anwesend gewesen sein. Anders als bei der Münchener Sicherheitskonferenz ist die Ausrichtung des Gipfels auf Deutschland bezogen. Während des ersten Gipfels fanden separate Arbeitsgruppen statt, in denen die Gefahrenanalyse branchenspezifisch anhand von als relevant eingestuften Handlungsfeldern vorgenommen wurde: Am 11. November 2013 fand in Bonn die 2. Veranstaltung mit den folgenden 4 Themen statt: Anders als 2012 war zumindest die Rednerliste öffentlich: Die dritte Veranstaltung fand am 3. November 2014 statt. An ihr nahmen 180 Vertreter aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, EU und NATO teil. In seiner Eröffnungsrede berichtete Telekom-CEO Höttges über die stetig wachsende Zahl an Angriffen auf Daten und digitale Infrastrukturen, bei denen allein das Netz der Telekom täglich 1 Million Attacken ausgesetzt sei. Er zitierte eine CSIS-Studie, die den weltweiten Schaden durch Cyberkriminalität auf 575 Milliarden US$ pro Jahr bezifferte. Zum Schutz von Daten von Zugriffen durch US-Behörden forderte Höttges eine Überarbeitung des Safe Harbor-Abkommens und wurde dabei vom Geheimdienstkoordinator der Bundesregierung, Klaus-Dieter Fritsche, unterstützt. Der MSC-Vorsitzende Ischinger beschrieb die große geopolitische Bedeutung von Cybersicherheit, auch als Folge des Ukraine-Konflikt, mit dem der Krieg als Mittel der Politik nach Europa zurückgekehrt sei. Als Beitrag der Bundesregierung zur Steigerung der Datensicherheit benannte Staatssekretärin Brigitte Zypries das geplante IT-Sicherheitsgesetz mit seiner Meldepflicht bei Cyberangriffen für Unternehmen aus sensiblen Wirtschaftsbereichen. Andy Müller-Maguhn, ein früherer Sprecher des Chaos Computer Clubs, betonte die Bedeutung einer sicheren Verschlüsselung für die Datensicherheit und warnte vor „Hintertüren“, wie sie RSA Security für die NSA eingebaut habe. Elmar Brok, Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten des EU-Parlaments, und Karl-Theodor zu Guttenberg forderten zur Abwehr von Cyberangriffen auch offensive Maßnahmen und betonten die Notwendigkeit einer Abschreckungskomponente. Dem widersprach Ben Wizner, Vertreter der American Civil Liberties Union und Anwalt von Edward Snowden. In separaten Arbeitsgruppen wurden die Themen Digitale Verteidigung, Cyber Governance, Innovationsförderung im Bereich Datensicherheit und vorbeugender Datenschutz diskutiert. Das vierte Cyber Security Summit fand am 19. und 20. September 2016 statt und wurde gemeinsam von der MSC, der Deutschen Telekom und der Stanford University in Palo Alto, Silicon Valley, veranstaltet. An der Veranstaltung nahmen 140 Vertreter aus den Bereichen Politik, Sicherheit und Wirtschaft teil. Ein zentrales Thema des Treffens war die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl und ihre Beeinflussbarkeit durch Cyberangriffe. Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, äußerte seine Befürchtung, dass solche Angriffe das Vertrauen in demokratische Wahlen beschädigen könnten. Weitere Themen waren die Abwehr von Cyberattacken und Cyber-Terrorismus, die Zukunft der Kriegsführung, die wirtschaftliche Relevanz von Cybersicherheit und die Entwicklung neuer Regularien für das Internet. Der MSC-Vorsitzende Ischinger sprach sich für eine engere Abstimmung von Politik und Technik aus, um gemeinsam die Grundlagen für ein offenes, freies und sicheres Internet zu schaffen. Im Zusammenhang mit dem Internet der Dinge warnte Marc Goodman vom amerikanischen Think Tank Singularity University, dass „einfach alles gehackt“ werden könne. Goodman sagte dem Internet eine „epische Schlacht“ verschiedenster Interessengruppen voraus. Peter Neumann vom King’s College London beschrieb die hierarchische Struktur von Sicherheitsbehörden als organisatorisches Problem bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität, weil sie der Funktionsweise des Internets widerspreche. Zu den weiteren Teilnehmern zählten Dmitri Alperovitch, Mitbegründer und CTO von CrowdStrike, Michael Chertoff, früherer US-Minister für Innere Sicherheit, Vorsitzender und Gründer der Chertoff Group, Michael McFaul, Direktor des Freeman Spogli Instituts an der Stanford University und ehemaliger US-Botschafter in Russland, Iddo Moed, Koordinator für Cybersicherheit im israelischen Außenministerium, Christopher Painter, Koordinator für Cyberangelegenheiten im US-Außenministerium, Latha Reddy, ehemalige Nationale Sicherheitsberaterin Indiens und aktuell Mitglied der Global Commission for Internet Governance, sowie Uri Rosenthal, früherer niederländischer Außenminister und aktueller Sondergesandter seines Landes für Cyber-Politik. 2018 fand das Cyber Security Summit erstmals in Tallinn statt, wobei zum Teilnehmerkreis auch deutsche Wissenschaftler wie Christoph Meinel, Key Pousttchi und Gabi Dreo Rodosek zählten.", "section_level": 2}, {"title": "Energy Security Summit.", "content": "Gemeinsam mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veranstaltet die MSC seit 2013 den \"Energy Security Summit\". Das erste Treffen fand am 10. Juli 2013 im Festsaal des Frankfurter Palmengartens unter der Schirmherrschaft der Bundesminister Philipp Rösler und Peter Altmaier statt. Weitere Themen der Veranstaltung waren neben der Energiesicherheit auch der Klimawandel, die geostrategischen Folgen des Frackings und die deutsche Energiewende. Der zweite Energy Security Summit fand am 27. und 28. Mai 2014 in Berlin statt. Wichtige Themen des Treffens waren die „Schiefergas-Revolution“ in den USA und der Ukraine-Konflikt. Bundesaußenminister Steinmeier wertete in seiner Rede die Energiepolitik als wichtigen Bestandteil der Außen- und Sicherheitspolitik. Steinmeier sprach sich für eine europäische Energieunion aus und forderte die europäischen Staaten im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt zur Geschlossenheit auf. Der Minister betonte die Notwendigkeit, im russisch-ukrainischen Gasstreit Kompromisse einzugehen, und warnte vor zu großen Erwartungen an amerikanisches Schiefergas als Ersatz für russische Gaslieferungen. Für eine europäische Energie-Union mit einheitlichem Gaspreis hatte sich auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger ausgesprochen. Zugleich bezeichnete er die deutsche Energiepolitik als „Romantiktal“. Oettinger nannte Energie eine strategische Frage, bei der sich Deutschland mit technologischer und politischer Kompetenz einbringen müsse. Der ukrainische Premierminister Jazenjuk bezeichnete den Ukraine-Konflikt während des Treffens als „globalen Sicherheitskonflikt“, für den alleine Russland verantwortlich sei. Jazenjuk betonte die Weigerung seines Landes, für Gaslieferungen einen „politischen Preis“ an Russland zu zahlen. Der Premier erklärte die Bereitschaft seines Landes zu einer gemeinsamen Energiepolitik mit der EU. Der dritte Energy Security Summit fand am 5. und 6. Mai 2015 abermals in Berlin statt. Während des Treffens schilderte der iranische Ölminister Bijan Namdar Zangeneh die Planungen seines Landes bei der Entwicklung des Energiesektors nach Ende der Sanktionen. Nach der zuvor erzielten Einigung im iranischen Atomstreit forderte der Minister eine schnelle Aufhebung der Wirtschaftssanktionen. Hoffnungen, Teheran plane den Bau einer Gas-Pipeline nach Europa und könne so die dominierende Rolle Russlands auf dem europäischen Gasmarkt schwächen, erteilte der Minister während des Treffens unter Hinweis auf Transitprobleme und Gebühren eine Absage. Der Minister kündigte zugleich Investitionen in die iranische Öl- und Gasindustrie in Höhe von 180 Mrd. Dollar an, die Iran bis 2022 tätigen wolle. Weitere Themen waren die geplante Energieunion in Europa, für die u. a. Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission, und Rainer Baake, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, warben, sowie die deutsche Energiewende. Bärbel Höhn, Vorsitzende des Umweltausschusses, beschrieb sie als wichtigen Beitrag Deutschlands beim globalen Aufbau einer dezentralen Energieversorgung, die Abhängigkeiten verringere und zu Sicherheit und Frieden beitrage. Kritik kam von Greenpeace-Chef Kumi Naidoo, der den hohen Anteil der Braunkohle bei der Stromerzeugung als „Achillesferse“ der deutschen Energiepolitik beschrieb, und Michael Fuchs, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der die Belastungen der Bürger durch die zugesagten Subventionen in Höhe von 480 Mrd. Euro betonte.", "section_level": 2}, {"title": "Kooperation.", "content": "Seit 2016 kooperiert sie mit der parallel in München stattfindenden Pirate Security Conference.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Münchner Sicherheitskonferenz (, \"MSC\") ist eine seit 1963, jährlich im Februar in München stattfindende Tagung von internationalen Sicherheitspolitikern, Militärs und Vertretern der Rüstungsindustrie. Frühere Bezeichnungen sind Wehrkundetagung sowie Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik. Es ist das weltweit größte Treffen seiner Art. Tagungsort ist das Hotel Bayerischer Hof.", "tgt_summary": "慕尼黑安全会议(英语:Munich Security Conference, MSC)自1963年以来召开至今,是有关国际安全政策的年度会议。该会议以前的名称是防御安全会议()和慕尼黑安全政策会议()。 它是国际上同类会议中规模最大的聚会。", "id": 1310729} {"src_title": "Windsor (Berkshire)", "tgt_title": "溫莎", "src_document": [{"title": "Bauwerke.", "content": "In Windsor befinden sich Windsor Castle, eine der offiziellen Residenzen der britischen Königsfamilie, sowie Frogmore House, eine ehemalige Residenz. Aus diesem Grund verfügt Windsor, obwohl es sich nur um eine Kleinstadt handelt, über zwei Bahnhöfe, ein Theater und eine Reihe Hotels. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört ferner der Legoland-Freizeitpark, der 1996 auf dem Gebiet eines früheren Safari-Parks errichtet wurde. Windsor liegt gegenüber von Eton, getrennt durch die Themse. Die über den Fluss führende Windsor Bridge ist heute nur noch für Fußgänger passierbar. Ebenfalls erwähnenswert ist die \"Windsor Parish Church of St John Baptist\". Diese Kirche entstand auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus nach Plänen des Architekten Charles Hollis und wurde 1822 durch den Bischof von Salisbury eingeweiht. Das Gotteshaus im Tudorstil erhielt im Jahr 1870 seine Kanzel und die Apsis, beide entworfen von Samuel S. Teulon. Im Innenraum hängt ein Gemälde des aus Rostock stammenden britischen Hofmalers Franz de Cleyn (1582–1658), das \"Abendmahl\" darstellend. Es befand sich zuvor in der Kirche St. Georg in Windsor. In St John fand die Trauung zwischen Camilla Parker Bowles und Prinz Charles statt. Wie jeder Ort verfügt auch Windsor über ein Rathaus, das am Markt steht und einen offenen Arkadengang präsentiert. Die Royal Library und das Cambridge Gate sind auch Bauwerke im Ort.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gründung Windsors geht auf die Zeit der Angelsachsen zurück. Der Ort wuchs aufgrund seiner Lage an der Themse und damit an der damaligen Hauptverkehrsader zwischen London und Zentralengland schnell. Im Domesday Book von 1086 ist Windsor als Ort mit einigen Hundert Einwohnern verzeichnet, für damalige Verhältnisse bereits eine größere Siedlung. Wilhelm der Eroberer fügte Windsor seinen persönlichen Ländereien zu. Zunächst bestand nur die Siedlung Windlesore (Old Windsor). Wilhelm baute jedoch eine Burg, Windsor Castle, in der Nähe der Siedlung Clewer. Die Burg zog im Laufe der Zeit eine Reihe Menschen an, weshalb sich langsam um Windsor Castle herum eine neue Siedlung bildete. Die zunächst aus Holz bestehende Burg wurde im 11. Jahrhundert aus Steinen neu errichtet und von den Königen Heinrich II. (1154–1189) und Heinrich III. (1212–1272) ausgebaut und verstärkt. 1277 erhielt Windsor vom König eine Charta, die den Einwohnern verschiedene Rechte garantierte und den Händlern erlaubte, sich in einer Gilde zusammenzuschließen. Wöchentlich wurde ein Markt abgehalten. Seit 1350 fanden außerdem zweimal im Jahr Messen statt. Nach einer Zeit des Niedergangs im 15. Jahrhundert erlangte Windsor im 16. Jahrhundert wieder an Bedeutung. Der Bau der St. Georg-Kapelle auf dem Gelände des Windsor Castle wurde schon unter der Regierung von König Eduard IV. (1416–1483) begonnen, aber erst während der Herrschaft von König Heinrich VIII. 1528 fertiggestellt. Im englischen Bürgerkrieg wurde Windsor 1642 von Parlamentstruppen besetzt. Ein Versuch der Royalisten im Oktober des gleichen Jahres, Windsor und die Burganlage zurückzuerobern, scheiterte. Windsor blieb bis zum Ende des Krieges in der Hand der Parlamentarier. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts hatte Windsor mehr als 2000 Einwohner; 1801 waren es dann 3.361. Bis 1851 hatte sich die Einwohnerzahl verdoppelt (6734), gegen Ende des 19. Jahrhunderts lebten mehr als 9000 Menschen in Windsor. Die Industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts, die viele englische Städte erheblich veränderte, ging an Windsor vorbei. 1844 wurde eine Eisenbahnverbindung zwischen Windsor und London in Betrieb genommen. Die Stadt Windsor ist vom Tourismus und Bank- und Finanzdienstleistungsunternehmen geprägt. Viele Einwohner pendeln nach Slough oder London.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßen- und Eisenbahnanschlüsse.", "content": "Windsor ist über die Autobahn M4 an das britische Autobahnnetz angeschlossen. Vom Bahnhof Windsor and Eton Central fahren Züge nach Slough (von wo aus Paddington in London erreicht wird) und nach Maidenhead und Bristol. Vom Bahnhof Windsor and Eton Riverside fahren Direktzüge zum Londoner Bahnhof Waterloo. Beide Bahnhöfe wurden im 19. Jahrhundert von zwei konkurrierenden Eisenbahnunternehmen errichtet, um Königin Viktoria die Möglichkeit zu schaffen, per Zug nach Windsor zu gelangen. Der erstgenannte Bahnhof erhielt dann von ihr dieses Privileg.", "section_level": 2}, {"title": "Museumszug.", "content": "Im Bahnhof Windsor & Eton Central steht die Lokomotive \"The Queen\" des Sonderzugs, mit dem Königin Viktoria zu reisen pflegte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Windsor [] ist eine Stadt in der englischen Grafschaft Berkshire. Sie liegt an der Themse und grenzt an den Südwesten Londons. Die Stadt hat 28.324 Einwohner und gehört zum Royal Borough of Windsor and Maidenhead. Der Name ist eine Verkürzung von \"Windleshore\" (sinngemäß: Flussufer mit einer Winde). Von dem Ort leitet sich der seit 1917 gültige Name Haus Windsor des britischen Königshauses ab.", "tgt_summary": "温莎(英语:Windsor )是位于英国伯克郡的一个小镇,位于查令十字西边、泰晤士河南方,隔泰晤士河与伊顿相对,两镇由温莎桥相通。英国王室的正式居所之一温莎城堡座落在此。", "id": 239270} {"src_title": "Galatasaray Istanbul", "tgt_title": "加拉塔沙雷體育會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Ähnlich wie das Galatasaray-Gymnasium trägt auch das Fußballteam die Eigenschaft, im türkischen Sport so etwas wie ein Pionier zu sein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der noch in den Kinderschuhen steckende türkische Fußball wenig mehr als ein loses Ballspiel ohne jegliche Regeln. Überhaupt wurden die ersten Fußballvereine von Ausländern gegründet, wie der 1901 entstandene „Kadiköy Football Club“, ins Leben gerufen von Engländern und Griechen, die in Konstantinopel lebten. Doch nur kurze Zeit später spaltete sich die Mannschaft aufgrund mehrerer Streitigkeiten in weitere Teams. Zunächst hatten aber alle den Charakter von Zusammenschlüssen der Minderheiten gemein, die untereinander Spiele austrugen. Zu den Zuschauern bei diesen Partien gehörten Schüler", "section_level": 2}, {"title": "Vereinsfarben.", "content": "Am Anfang waren die Vereinsfarben Rot und Weiß, inspiriert von der türkischen Flagge. Da die Regierung damals aber noch repressiv auftrat, fühlte man sich schon bald damit unwohl, weswegen die Farben geändert wurden in eine Kombination aus Gelb und Schwarz. Aber auch diese Version konnte sich nicht halten, und so kam man zu den jetzigen Farben, Gelb und Rot. Ali Sami Yen erzählt dazu Folgendes: \"Nachdem wir viele", "section_level": 2}, {"title": "Die Jahre vor der Gründung der Süper Lig (1905 bis 1959).", "content": "Ein Jahr nach der Vereinsgründung nahm Galatasaray das erste Mal an der İstanbul Pazar Ligi \"(Istanbul Sonntagsliga)\" teil. Im ersten offiziellen Spiel der Vereinsgeschichte spielte Galatasaray gegen die britische Mannschaft HMS Imogene FC 1:1 Unentschieden. Bei den fünf ausgetragenen Partien gelang den \"Gelb-Roten\" kein Sieg. 1909 gewann \"Gala\" zum ersten Mal die İstanbul Pazar Ligi. In derselben Saison traf Galatasaray zum ersten Mal auf seinen Stadtrivalen Fenerbahçe Istanbul. Das Spiel endete, durch zwei Tore von Emin Bülent Serdaroğlu, 2:0. Zwei Jahre später spielte Galatasaray als erste türkische Mannschaft eine Fußballpartie im Ausland. Der Gegner war die", "section_level": 2}, {"title": "1960er-Jahre.", "content": "Am 21. Februar 1959 wurde die Millî Lig als erste professionelle Liga der Türkei gegründet. Es nahmen zu Beginn nur Mannschaften aus Ankara, Istanbul und Izmir teil. In der ersten Spielzeit wurden 16 Mannschaften in zwei Gruppen aufgeteilt, Galatasaray nahm in der \"Roten-Gruppe\" teil. Unter dem Italiener Leandro Remondini erreichte die Mannschaft sieben Siege, sechs Unentschieden und eine Niederlage und qualifizierte sich als Gruppenerster für das Finale. Der Gegner im Finale um die Meisterschaft war der Stadtrivale Fenerbahçe Istanbul. Im Hinspiel gewann Galatasaray durch ein Tor von Metin Oktay das Spiel mit 1:0. Das Rückspiel verlor man durch die Tore von Yüksel Gündüz, Mustafa Güven, Naci Erdem und Şeref Has gegen Fenerbahçe mit 4:0. Fenerbahçe wurde der erste türkische Fußballmeister. In dieser Spielzeit wurde Metin Oktay mit 13 Toren der", "section_level": 2}, {"title": "1970er-Jahre.", "content": "Die 1970er-Jahre begannen für Galatasaray Istanbul national nicht gut. Der amtierende Meister der türkischen Liga wurde Achter der Saison 1969/70. Im türkischen Pokal schied man im Viertelfinale gegen Eskişehirspor aus, und im Europapokal der Landesmeister gelang es der türkischen Mannschaft zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte ins Viertelfinale einzuziehen. Sie schied gegen Legia Warschau aus, weil Galatasaray im Hinspiel in Istanbul ein 1:1 und eine 0:2-Niederlage in Polen hinnehmen musste. Bester Torschütze der Mannschaft war Gökmen Özdenak mit 11 Toren. In der Spielzeit 1970/71 feierte Galatasaray am Ende der Saison seinen 4. Meistertitel. Das Team von Brian Birch wurde vor dem Stadtrivalen Fenerbahçe Istanbul, mit einem Punkt Vorsprung, Erster. Die Entscheidung", "section_level": 2}, {"title": "1980er-Jahre.", "content": "Ab dem 25. August 1979 wurde es türkischen Mannschaften verboten, ausländische Spieler zu verpflichten. Galatasaray Istanbul beendete seine erste Saison in den 1980er-Jahren mit einem 9. Platz, in dieser Saison wurde mit Coşkun Özarı, Turgay Şeren und Tamer Kaptan drei Trainern innerhalb einer Saison gekündigt. Zur Saison 80/81 übernahm mit Brian Birch wieder ein ausländischer Trainer das Kommando. Mit ihm wurde das Team in der nachfolgenden Spielzeit Dritter und man gewann den Pokal des Türkischen Sportjournalisten-Vereins. Nach zwei Jahren wurde der Transferverbot für ausländische Spieler aufgehoben. Galatasaray verpflichtete daraufhin die jugoslawischen Spieler Tarik Hodžić und Mirsad Sejdić. Außerdem wurde Raşit Çetiner von Fenerbahçe Istanbul verpflichtet, im Gegenzug wechselte Erdoğan Arıca zu den \"Gelb-Blauen\". Die Amtszeit von Birch nahm in der Saison 81/82 nach zehn Spielen ein Ende. Günay Kayarlar übernahm die Mannschaft für zwei Spiele. Özkan Sümer wurde sein Nachfolger, und er beendete die Spielzeit mit seiner Mannschaft auf dem 11. Platz. Trotz der schlechten Platzierung in", "section_level": 2}, {"title": "1990er-Jahre.", "content": "Nach der Saison 1988/89 verließ Denizli Galatasaray und wurde Trainer von Alemannia Aachen. Der neue Cheftrainer von \"Gala\" wurde Sigfried Held. Im UEFA-Pokal mussten die \"Gelb-Roten\" in der 1. Runde gegen FK Roter Stern Belgrad spielen. Im Hinspiel vor heimischem Publikum trennten sich die Mannschaften mit 1:1-Unentschieden. Im Rückspiel verlor die Mannschaft von Held mit 2:0 und flog somit aus dem Wettbewerb. Die Saison endete auf dem 4. Platz und im türkischen Pokal schieden sie im Achtelfinale aus. Held kündigte als Cheftrainer, sein Nachfolger war sein Vorgänger Mustafa Denizli. Mit ihm kehrte auch der Erfolg zurück, Galatasaray wurde hinter Beşiktaş Istanbul Vizemeister und türkischer Pokalsieger. Vor Beginn der Saison 1991/92 musste Galatasaray wichtige Abgänge verkraften, so wechselte Tanju Çolak zum Stadtrivalen Fenerbahçe Istanbul und der Mittelfeldspieler Prekazi zu Altay Izmir. Im Gegenzug wechselten Dominic Iorfa, Frank Berghuis, Selçuk Yula und Hamza Hamzaoğlu zu Galatasaray. Die neuen Spieler konnten die entstandene Lücke nicht schließen. In der Liga wurde man Dritter und im türkischen Pokal war im Viertelfinale Schluss. Im Europapokal der Pokalsieger gelang jedoch ihr bestes Ergebnis. Im Viertelfinale schieden die \"Gelb-Roten\" gegen den späteren Pokalsieger Werder Bremen aus. Im", "section_level": 2}, {"title": "2000er-Jahre.", "content": "Die historisch schwerwiegendste Saison 1999/2000 begannen die Türken nach dem 3. nationalen Meistertitel in Folge in der Champions League in einer Gruppe mit Hertha BSC, FC Chelsea und AC Mailand. Nach fünf Spieltagen waren vier Punkte errungen, das letzte Spiel um den Einzug in den UEFA-Pokal fand im Ali-Sami-Yen-Stadion gegen die Mailänder statt, die tabellenmäßig in der besseren Situation waren und daher besiegt werden mussten. In einem spannenden Match, das Galatasaray gleich zweimal drehen musste, gewann \"Cimbom\" durch ein Elfmetertor von Ümit Davala in der Nachspielzeit mit 3:2. Im UEFA-Pokal wurde in der 3. Runde als Gegner FC Bologna zugelost (1:1 (A), 2:1 (H)), es folgten Borussia Dortmund (2:0 (A), 0:0 (H)), Real Mallorca (4:1 (A), 2:1 (H)) und Leeds United (2:0 (H), 2:2 (A)). Das Finale fand im Parken Stadion in Kopenhagen am 17. Mai 2000 statt, der Endspielgegner war der FC Arsenal. Beide Seiten fanden gut ins Spiel, auch wenn es sehr von Taktik geprägt war, kamen vor allem die Türken zu guten Chancen durch Hakan Şükür und Arif Erdem, auf der anderen Seite wurden Marc Overmars und Thierry Henry gefährlich. Nach 90 Minuten stand es 0:0, so dass die Verlängerung herhalten musste. Gleich zu Beginn gab es für Galatasaray mit der roten Karte für Spielmacher Gheorghe Hagi den ersten großen Schock, die Partie musste in Unterzahl weitergespielt werden. Dem folgte aber ein noch viel größerer, als Henry völlig freistehend den Ball ins Tor köpfte, der aber von Torwart Cláudio Taffarel von der Linie gerettet wurde. Der brasilianische Nationaltorhüter verletzte sich bei dem Manöver, avancierte aber gleichzeitig zum Mann des Spiels. Als es auch nach 120 Minuten Unentschieden stand, folgte das Elfmeterschießen, bei dem auf englischer Seite sowohl Davor Šuker als auch Kapitän Patrick Vieira vergaben, auf türkischer Seite trafen alle Schützen. Das Elfmeterschießen endete mit einem 4:1 für Galatasaray und der erste Europapokaltriumph seiner Vereinsgeschichte war somit unter Dach und Fach. Vor dem Start der Saison 2000/01 übernahm Mircea Lucescu die Mannschaft. Fatih Terim verließ Galatasaray", "section_level": 2}, {"title": "2010er-Jahre.", "content": "Bülent Korkmaz kündigte seine Arbeit als Trainer, sein Nachfolger wurde Frank Rijkaard. Er war der erste niederländische Trainer der Vereinsgeschichte. Für den Spielerkader wurden ebenfalls neue Namen verpflichtet: Elano, Leo Franco und Abdul Kader Keïta. Die Hinrunde beendeten die \"Löwen\" mit einem Punkt Rückstand hinter Fenerbahçe auf dem 2. Platz. Trotzdem wurde während der Wintertransferperiode nachgerüstet, es wechselten Giovani dos Santos, Jô und der Kapitän der Australischen Fußballnationalmannschaft Lucas Neill nach Istanbul. Trotz der Verpflichtung von Rijkaard und Johan Neeskens als Co-Trainer wurde Galatasaray hinter Bursaspor und Fenerbahçe Istanbul Dritter in der Meisterschaft. In der UEFA Europa League schied Galatasaray im Sechzehntelfinale gegen den späteren Wettbewerbssieger Atlético Madrid aus und im türkischen Pokal flog \"Gala\" im Viertelfinale gegen Antalyaspor raus. Während der Sommertransferperiode verpflichtete \"Gala\" neun Spieler. Im Gegenzug verließen Mehmet Topal, Leo Franco, Emre Güngör, Uğur Uçar, Caner Erkin, Giovani dos Santos, Jô und Keita die Mannschaft. Die Saison 2010/11 startete schlecht für die \"Gelb-Roten\", nach acht Spieltagen war die Mannschaft mit vier Siegen und vier Niederlagen auf dem 9. Tabellenplatz. Vorher schied Galatasaray bereits frühzeitig gegen Karpaty Lwiw aus der UEFA Europa League aus. Nach einer 2:4-Heimniederlage gegen MKE Ankaragücü zog der Verein Konsequenzen. Frank Rijkaard und sein Co-Trainer Johan Neeskens wurden entlassen. Rijkaards Nachfolger wurde der ehemalige Spielmacher Galatasarays Gheorghe Hagi. Hagi übernahm zum zweiten Mal den Trainerposten. Sein Co-Trainer wurde sein ehemaliger Mannschaftskamerad Tugay Kerimoğlu. In der Winterpause wurde der erst im Sommer geholte Zvjezdan Misimović an Dinamo Moskau verkauft. Elano verließ Galatasaray ebenfalls und kehrte nach Brasilien zu Grêmio Porto Alegre zurück. Am 15. Januar 2011 wurde im Rahmen eines Freundschaftsspieles gegen Ajax Amsterdam die Türk Telekom Arena eröffnet. Vier Tage vorher wurde gegen Beypazarı Şekerspor das letzte Spiel im Ali-Sami-Yen-Stadion ausgetragen. Das erste Derby im neuen Stadion gegen Fenerbahçe fand am 26. Spieltag statt. Die \"Blau-Gelben\" gewannen die Partie mit 2:1. Nach dieser Niederlage wurde der Vertrag", "section_level": 2}, {"title": "2020er-Jahre.", "content": "Nach zwei Jahrzehnten gelang es Galatasaray, auswärts gegen den Stadtrivalen Fenerbahçe Istanbul", "section_level": 2}, {"title": "Rivalität.", "content": "Fenerbahçe Istanbul ist Galatasarays größter Widersacher. Wenn diese beiden Teams aufeinandertreffen (mindestens zweimal jährlich), spricht man vom \"„Interkontinentalen Derby“\" (türkisch: \"Kıtalar Arası Derbi\"; Galatasaray befindet sich im europäischen Stadtteil Beyoğlu, Fenerbahce im asiatischen Kadıköy), dem größten Derby der Türkei. Das erste Spiel zwischen diesen beiden Mannschaften wurde am 17. Januar 1909 ausgetragen, Galatasaray gewann mit 2:0. Fenerbahçe hat mehr Siege bei den Spielen der beiden untereinander vorzuweisen, Galatasaray hingegen hat am 12. Februar 1911 7:0 in Unterzahl auf Fenerbahçes Gelände einen höheren Sieg davongetragen, was jedoch als Amateurspiel statt als Ligaspiel gewertet wird, da der türkische Fußballverband erst 1923", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationale Erfolge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Regional.", "content": "Auszeichnung", "section_level": 3}, {"title": "Stadien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vor 1964.", "content": "In den ersten Jahren der Klubgeschichte gab es in Istanbul kein Stadion, in dem Galatasaray seine Spiele hätte austragen können. Das erste", "section_level": 2}, {"title": "Ali Sami Yen Stadyumu (1964 bis 2011).", "content": "Galatasaray plante nach der Zeit im Taksim-Stadion ein eigenständiges und zu jenem Zeitpunkt modernes Stadion zu errichten. Der damalige Vereinspräsident Ali Haydar Barşal kaufte ein Grundstück für das zukünftige Stadion im Istanbuler Stadtviertel Mecidiyeköy. Am 1. Dezember 1936 folgte der Spatenstich, bis zur Eröffnung des Ali-Sami-Yen-Stadions im Jahr 1964 spielte Galatasaray im İnönü Stadı. Am 20. Dezember 1964 wurde das Stadion mit der Partie zwischen der Türkei gegen Bulgarien eröffnet. Während des Spiels kam es zu einem tragischen Unfall. Bei einem Würstchenverkäufer begann der Gasofen funken zu schießen, sodass die Zuschauer in Panik verfielen. Die betroffene Tribüne sackte ein und es wurden 80 Menschen verletzt. Ein Zuschauer erlag, einige Tage nach dem Vorfall, an seinen Verletzungen. Das Stadion wurde nach dem Mitgründer und gleichzeitig erstem Vereinspräsidenten Ali Sami Yen", "section_level": 2}, {"title": "Atatürk-Olympiastadion (2003 bis 2004).", "content": "Aufgrund von Sanierungsarbeiten im Ali-Sami-Yen-Stadion spielte Galatasaray in der Saison 2003/04 seine Heimspiele im Atatürk-Olympiastadion. Das Stadion besitzt eine Kapazität von 76.092 Sitzplätzen und ist somit das größte Stadion in der Türkei. Es befindet sich westlich von Istanbul in İkitelli. Wegen der schlechten An- und Abreise wurde", "section_level": 2}, {"title": "Türk Telekom Stadyumu (Seit 2011).", "content": "Das Türk Telekom Stadyumu ist seit der Rückrunde der Saison 2010/11 das neue Heimstadion Galatasarays. Der Baubeginn des neuen Stadions war der 14. Dezember 2007 und für die Eröffnung war der 15. Januar 2011 vorgesehen. Galatasaray Istanbul spielte im Eröffnungsspiel gegen Ajax Amsterdam. Das Stadion sollte bereits ein Jahr vorher fertig sein, jedoch traf die Weltwirtschaftskrise auch dieses Projekt, weshalb der Bau der Arena vom März 2009 bis", "section_level": 2}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Galatasaray Museum.", "content": "Das Galatasaray Museum wurde im Jahr 1905 von Ali Sami Yen gegründet. Der Standort des Museums war bis zum 15. Mai 1919 in Kalamış (Istanbul). Ali Sami Yen befürchtete nach dem Ersten Weltkrieg, dass zu der Zeit alle Pokale, Trikots, Fotografien, Dokumente und Medaillen vom Staat beschlagnahmt", "section_level": 2}, {"title": "Jugendeinrichtungen.", "content": "Galatasaray hat einen der erfolgreichsten Jugendeinrichtungen in der Türkei. Die \"Gündüz Kılıç Jugendeinrichtungen\" in Florya ist das Zentrum der Abteilung. Das Ziel ist es Fußballer zu entwickeln, die loyal zu den Traditionen von Galatasaray sind, kreativ sind, strategisches Verständnis besitzen, ihren Gegnern und Anhängern mit Respekt", "section_level": 2}, {"title": "Florya Metin Oktay Tesisleri.", "content": "Das Trainingsgelände von Galatasaray das Florya Metin Oktay Tesisleri wurde nach dem Spieler Metin Oktay benannt. Er war vor Hakan Şükür der beste Torschütze der Vereinsgeschichte. Oktay starb 1991 nach einem Autounfall, weshalb das Trainingsgelände nach", "section_level": 2}, {"title": "Galatasaray TV.", "content": "Galatasaray TV kurz \"GS TV\" ist der eigene Fernsehsender des Vereins. Am 15. Januar 2007 ging mit Hilfe der Doğan Yayın Holding auf Sendung. Es wird rund um die Uhr gesendet. Das Programm umfasst tagesaktuelle Nachrichten aus dem Verein und der Welt des Fußballs, Live-Bilder vom Mannschaftstraining,", "section_level": 2}, {"title": "Galatasaray-Insel.", "content": "Die Galatasaray-Insel oder Kuruçeşme-Insel ist eine Insel die sich im Bosporus befindet. Die Insel wurde im Jahr 1957 vom damaligen Galatasaray-Präsidenten Sadık Giz erworben und für die Vereinsmitglieder sowie Wasserballmannschaft", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Saison.", "content": "\"Für eine komplette Auflistung aller Erstliga-Spieler von Galatasaray Istanbul seit 1959, siehe Liste der Spieler von Galatasaray Istanbul.\"", "section_level": 1}, {"title": "Trikots.", "content": "Traditionellerweise tragen die Spieler Galatasarays rot-gelbe (mit 50 % von", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde.", "content": "Bei gleicher Anzahl von Statistiken sind die Spieler alphabetisch", "section_level": 1}, {"title": "Andere Abteilungen.", "content": "Neben der inzwischen in die Galatasaray Sportif A.Ş. ausgegliederten Lizenzspielerabteilung gibt und gab es im Verein folgende Abteilungen: Abteilung Basketball-Herren Die Herrenbasketballmannschaft wurde 1911 gegründet und wurde seitdem fünfmal türkischer Meister sowie 2016 EuroCup-Sieger. Ihre Heimspiele bestreitet Galatasaray im Sinan Erdem Dome. Abteilung Basketball-Frauen Die Frauenbasketballmannschaft wurde 1986 gegründet und wurde seitdem 13 Mal türkischer Meister. 2009 und 2018 gewann Galatasaray den Eurocup. 2014 wurden die Spielerinnen von Galatasaray Siegerin der Euroleague. Im Finale besiegten sie Fenerbahçe Istanbul mit 69:58. Abteilung Bridge Die Sparte Bridge wurde unter der Leitung von Ersan Feray und Cavit Turan 1997 gegründet. In den Jahren 1999, 2000 und 2009 wurde Galatasaray türkischer Meister im Bridge. Abteilung E-Sport Seit dem 29. November 2016 hat Galatasaray Istanbul die Abteilung E-Sport. Galatasaray hat Spieler für die Computerspiele \"League of Legends\", \"Wolf Team\" und \"Zula\". Abteilung Judo Die Abteilung Judo wurde 1984 eröffnet und gewann 2007 eine Goldmedaille bei der Istanbuler-Stadtmeisterschaft. Abteilung Leichtathletik Die Abteilung Leichtathletik wurde 1908 gegründet. Galatasaray gewann mit seinen Sportlern von 1951 bis 1987 14 Mal die türkische Meisterschaft und von 1929 bis 1988 16 Mal die Istanbuler-Stadtmeisterschaft. Die 1987 gegründete türkische Leichtathletik-Liga gewann Galatasaray bislang einmal im Jahr 1988. Abteilung Motorsport Von 2008 bis 2011 nahm Galatasaray bei der Superleague Formula teil. Die beste Platzierung erreichte Galatasaray mit dem italienischen Piloten Alessandro Pier Guidi im Jahr 2008 auf dem 8. Platz. Abteilung Reiten Die Abteilung Reiten wurde 1931 eröffnet. Abteilung Rollstuhlbasketball Die Abteilung Rollstuhlbasketball wurde 2005 gegründet. Ihre Heimspiele trägt die Mannschaft im Ahmet Cömert Spor Salonu aus. Türkischer Meister wurde man neun Mal. International gewann Galatasaray fünfmal den IWBF Champions Cup und viermal den Kitakyushu Champions Cup. Abteilung Rudern Die Abteilung Rudern besteht u. a. aus einer Frauen- und Herrenmannschaften. Beide Mannschaften gewannen im Jahr 1953 zum ersten Mal die türkische Meisterschaft. Abteilung Schach Die Abteilung Schach wurde 2013 gegründet. Abteilung Schwimmen Die Sparte Schwimmen feierte von 1953 bis 1956 mit den Schwimmern Engin Ünal, Esfak Baytin und Yılmaz Özüak nationale Erfolge. Abteilung Segeln Galatasaray nahm zum ersten Mal 1912 an Wettbewerben im Segeln teil. Bei den Olympischen Sommerspielen 1960 nahm mit Zerrin Demir eine Seglerin von Galatasaray Istanbul teil. Abteilung Tennis Die Sparte Tennis wurde 2016 eröffnet. Am 29. Oktober 2016 wurde der Tennisprofi Marsel İlhan unter Vertrag genommen. Abteilung Volleyball Diese Abteilung besteht u. a. aus einer Frauen- und Herrenmannschaften. Beide Mannschaften spielen jeweils in der 1. Liga und tragen ihre Heimspiele im Burhan Felek Spor Salonu aus. Abteilung Wasserball-Herren Die Herrenwasserballmannschaft wurde 1910 gegründet und wurde seitdem 26 Mal türkischer Meister. Abteilung Wasserball-Frauen Die Frauenwasserballmannschaft wurde 2009 gegründet und wurde seitdem zweimal türkischer Meister.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Galatasaray Spor Kulübü (deutsch: \"Sportklub Galatasaray\"), im deutschsprachigen Raum bekannt als Galatasaray Istanbul, ist ein türkischer Sportverein aus dem Istanbuler Stadtteil Beyoğlu, der am 1. Oktober 1905 gegründet wurde. Mit 22 Türkischen Meisterschaften, 18 Pokalsiegen und 16 gewonnenen Supercups ist er der erfolgreichste Fußballverein in der Türkei. Galatasaray gehört seit 1959 ununterbrochen der Süper Lig an und belegt in der Ewigen Tabelle der Süper Lig 46 Punkte hinter Fenerbahçe Istanbul den zweiten Platz. Einmalig für eine türkische Mannschaft sind der Gewinn des UEFA-Pokals und des UEFA Super Cups im Jahr 2000.", "tgt_summary": "加拉塔沙雷体育会(土耳其语:,简称,直译为加拉塔宫殿)是位于土耳其伊斯坦布尔的体育俱乐部,以其足球部门而名闻于世。于1905年由阿里·萨米·扬(Ali Sami Yen)与同伴以著名的加拉塔萨雷高中(Galatasaray Lisesi)为基础而创立,至今已夺得15次顶级联赛冠军,更于2000年先后夺得欧洲联盟杯及欧洲超级杯。加拉塔萨雷是在国际闻名的土耳其球队,其狂热的主场球迷更令对手闻名丧胆,经常在场内展示巨型的旗帜欢迎对手光临“地狱”。", "id": 1914061} {"src_title": "Ousmane Sembène", "tgt_title": "乌斯曼·塞姆班", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sembène, der Sohn eines muslimischen Fischers, musste die Schule mit 14 Jahren verlassen und arbeitete von 1938 bis 1944 zunächst als Mechaniker und Maurer in Dakar. In dieser Zeit entdeckte er für sich das Kino und las viel. 1944 wurde er in die französische Armee zum Krieg gegen Deutschland als sogenannter \"Tirailleur Sénégalais\" („Senegalschütze“) eingezogen. 1946 kehrte er nach Dakar zurück und nahm 1947 am großen Eisenbahnerstreik teil. 1948 kehrte er nach Frankreich zurück und arbeitete in einer Citroën-Fabrik in Paris und dann zehn Jahre als Hafenarbeiter in Marseille. In dieser Zeit war Sembène sehr aktiv in Gewerkschaftskämpfen, unter anderem bei der Blockade von Schiffsladungen für den französischen Krieg in Vietnam. 1956 veröffentlichte er seinen ersten Roman. Sembène wurde sich bewusst, dass seine Bücher in seiner Heimat die Arbeiter und die Menschen auf dem Land nicht erreichen konnten. Er beschloss, Filme zu drehen, und reiste 1961 nach Moskau, um dort Filmwissenschaften zu studieren. 1966 erhielt er für \"Die Schwarze aus Dakar\", einen Film über eine junge Afrikanerin, die in Frankreich als Dienstmädchen arbeitet, den Prix Jean Vigo. Der Film beruht auf einer Kurzgeschichte aus \"Le Voltaïque\". Als Sembènes bedeutendster Roman gilt \"Gottes Holzstücke\" (im Original \"Les Bouts de bois de Dieu\") über den großen Eisenbahnerstreik unter der französischen Kolonialherrschaft, der die Bahnstrecke Dakar–Niger lahmlegen sollte. Thematische Schwerpunkte seines Filmschaffens sind die Geschichte des Kolonialismus, die Kritik der neuen afrikanischen Bourgeoisie und die Stärke afrikanischer Frauen. Am 9. Juni 2007 starb Sembène nach langer Krankheit in Dakar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ousmane Sembène (* 1. Januar 1923 in Ziguinchor; † 9. Juni 2007 in Dakar) war ein senegalesischer Schriftsteller und Regisseur. Er gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller Afrikas und als „Vatergestalt“ des Kinos südlich der Sahara.", "tgt_summary": "乌斯曼·塞姆班(,1923年-1月1日-2007年-6月9日),塞内加尔电影导演、制作人和编剧。他常被人们称作“非洲电影之父”。", "id": 2392976} {"src_title": "Xaver Scharwenka", "tgt_title": "克萨韦尔·沙尔文卡", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Scharwenka erhielt seine ersten musikalischen Unterweisungen in Posen, wo er auch das Gymnasium absolvierte. 1865 kam er nach Berlin, um an der \"Neuen Akademie der Tonkunst\" Klavier bei Theodor Kullak, Theorie und Komposition bei Richard Wüerst und Heinrich Dorn zu studieren. Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete er dort von 1868 bis 1874 als Klavierlehrer. Mit einem dreifachen Debüt 1869 an der Sing-Akademie zu Berlin begann seine Karriere als Pianist, Dirigent und Komponist. Der Verlag Breitkopf & Härtel druckte auf Anhieb Scharwenkas \"Klaviertrio op. 1\", seine \"Violinsonate op. 2\" sowie \"5 Polnische Tänze op. 3\" für Klavier. 1877 entstand mit dem \"Klavierkonzert Nr.1 op. 32\" eines seiner bedeutendsten und meist beachteten Werke, welches ihm den Weg in die musikalischen Zentren Europas und Nordamerikas ebnete. Dieses Konzert ist Franz Liszt gewidmet, der Scharwenka schon seit dem Erscheinen des \"1. Polnischen Tanzes\" 1870 förderte. Auch mit Johannes Brahms, Ferdinand Hiller und Hugo Kaun pflegte Scharwenka freundschaftliche Kontakte. Mit Gustav Hollaender (Violine) und Heinrich Grünfeld (Cello) bildete er ein Klaviertrio und gestaltete 1871 bis 1881 Kammermusikabende in der Berliner Singakademie. In Berlin eröffnete er 1879 die kammermusikalisch ausgerichteten „Abonnementskonzerte“ sowie 1886 eine Orchesterkonzertreihe, in der er sich als Dirigent profilierte. Gemeinsam mit seinem Bruder Philipp Scharwenka gründete er 1881 das Scharwenka-Konservatorium, das 1893 mit der Klavierschule von Karl Klindworth zum Klindworth-Scharwenka-Konservatorium zusammengelegt wurde. Zwischen 1880 und 1886 edierte er das Gesamtwerk Chopins und Schumanns, später auch Mendelssohns. Neben seiner Ernennung zum Hofpianisten wandte er sich auch verstärkt der Komposition zu. Ab 1891 siedelte Scharwenka für sieben Jahre nach New York über und gründete dort sein zweites Konservatorium, das \"Scharwenka Conservatory of Music\". Nach zahlreichen Konzert-Tourneen durch die USA kehrte er 1898 nach Deutschland zurück und wurde 1901 in den Senat der Königlich Preußischen Akademie der Künste Berlin berufen. Er befreundete sich mit Max Bruch, konzertierte mit Ferruccio Busoni und führte seine Klavierkonzerte unter Gustav Mahler und Arthur Nikisch auf. Am 7. März 1905 nahm er 14 Klavierstücke für das Reproduktionsklavier Welte-Mignon auf, darunter zwei eigene Kompositionen. 1914 eröffnete er mit Walter Petzet eine weitere Meisterschule mit Klavierlehrerseminar. Zu seinen Schülern gehörten José Vianna da Motta, Kurt Schubert und Gustav Ernest. Mit zahlreichen höfischen Auszeichnungen sowie der Ehrendoktorwürde der Universität Tennessee (1896) bedacht, trat er ferner musikpolitisch als Vorsitzender des \"Musikpädagogischen Verbands\" und des \"Verbandes konzertierender Künstler Deutschlands\" in Erscheinung. 1910/12 ließ er sich in Bad Saarow eine Villa in Holz-Rahmen-Bauweise als Sommerhaus (seine „Musenhütte“) bauen, die seit 2005 als Scharwenka-Haus unter Denkmalschutz steht und anschließend von der Scharwenka-Stiftung und dem Förderverein Kurort Bad Saarow schrittweise saniert und restauriert wurde. Seine letzte Ruhe fand er in einem Familiengrab in Abt. P-004-008/009 auf dem Alten St-Matthäus-Friedhof im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Seit 2014 ist es laut Senatsbeschluss nicht mehr „Ehrengrab Land Berlin“. Es wurde danach vom Förderverein EFEU e.V. restauriert und gereinigt – auch mit Spenden der Scharwenka Stiftung.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Seine vielfältigen Begabungen machten Scharwenka zu einer der erfolgreichsten Künstlerpersönlichkeiten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Schon zu Lebzeiten war er einer der berühmtesten Klaviervirtuosen der Welt. Eduard Hanslick bezeichnete ihn in \"Concerte, Componisten und Virtuosen der letzten fünfzehn Jahre, 1870–1885\" (Berlin 1886) als „ganz ausgezeichneten Pianist, blendend ohne Scharlatanerie“. Weltweites Ansehen erlangte er auch durch seine außerordentlichen pädagogischen Fähigkeiten. Während seiner Lehrtätigkeit bildete er tausende Schüler aus den verschiedensten Ländern aus und verfasste einige bedeutende musikpädagogische Schriften. Seinen Ruhm als Komponist begründete Scharwenka mit den \"Polnischen Nationaltänzen op. 3\"; seine \"Sinfonie c-Moll\" sowie die Oper \"Mataswintha\" erreichten dagegen nur Achtungserfolge. Scharwenkas weiteres kompositorisches Schaffen umfasst Klavierkonzerte, Klaviertrios und Klavierquartette, Sonaten und Tänze, ging jedoch über die konservative Mendelssohn-Schumann-Nachfolge nicht hinaus.", "section_level": 1}, {"title": "Dokumente.", "content": "Briefe von Xaver Scharwenka befinden sich im Bestand des Leipziger Musikverlages C.F.Peters im Staatsarchiv Leipzig. Briefe und Noten von Xaver Scharwenka befinden sich im Archiv der Scharwenka Stiftung (www.scharwenka-stiftung.de)", "section_level": 1}], "src_summary": "Theophil Franz Xaver Scharwenka (geboren 6. Januar 1850 in Samter bei Posen; gestorben 8. Dezember 1924 in Berlin) war ein deutscher Komponist, Pianist und Musikpädagoge polnisch-tschechischer Herkunft.", "tgt_summary": "弗朗兹·克萨韦尔·沙尔文卡(,1850年-1月6日-1924年-12月8日),波兰血统的德国钢琴家,作曲家,音乐教育家。", "id": 3004403} {"src_title": "Virtuelle Methode", "tgt_title": "虚函数", "src_document": [{"title": "Ableiten von Klassen und Überschreiben von Methoden.", "content": "In objektorientierten Programmiersprachen wie C++, C#, Object Pascal oder Java können Klassen erzeugt werden, indem man sie von anderen Klassen ableitet. Abgeleitete Klassen besitzen alle Methoden und Datenfelder der ursprünglichen Klasse und können durch weitere Felder und Methoden erweitert werden. In einigen Fällen ist es allerdings wünschenswert, bereits existierende Methoden abzuändern, d. h., sie neu zu schreiben. In diesem Fall spricht man von Überschreiben. Durch das Ableiten von Klassen ergibt sich auch die sogenannte Polymorphie. Jede Klasse repräsentiert einen eigenen Datentyp. Abgeleitete Klassen haben mindestens einen weiteren Datentyp, nämlich den der Basisklasse (auch als \"Ober-,\" \"Super- oder Elternklasse\" bezeichnet). Dadurch ist es zum Beispiel möglich, eine Liste von Objekten der Klasse A zu benutzen, obwohl tatsächlich auch Objekte der Klasse B (die von A abgeleitet wurde) in der Liste abgelegt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Problematik für den Übersetzer.", "content": "Ein Compiler versucht während der Übersetzung, für jede aufgerufene Funktion eine Adresse im Speicher festzulegen, an der eine Funktion oder Methode beginnt. Im späteren Programm wird die CPU bei einem Aufruf die entsprechende Adresse anspringen und weiterarbeiten (daneben wird noch einige administrative Arbeit notwendig, die hier nicht weiter von Bedeutung ist). Bei abgeleiteten Klassen mit überschriebenen oder überladenen Methoden ist jedoch nicht immer zur Übersetzungszeit bekannt, welche Methode aufzurufen ist. Im Beispiel mit der Liste (s. u.) kann der Übersetzer zum Beispiel nicht immer wissen, wann andere Objekte als Objekte vom Typ A in der Liste auftauchen.", "section_level": 1}, {"title": "Lösung: Indirekte Adressierung.", "content": "Eine Lösung ist die indirekte Adressierung über eine Tabelle. Kann der Übersetzer nicht feststellen, welche Methode angesprungen werden soll, wird nicht eine Einsprungadresse angegeben, sondern nur ein Verweis auf einen Eintrag in der Funktionstabelle abgelegt. Darin stehen die konkreten Einsprungadressen, die während des Programmlaufs angesprungen werden sollen. Beispiel Eine Liste enthält Elemente des Typs A und B. A ist Oberklasse von B und B überschreibt die Methode m aus A. Nun soll für jedes Element die Methode m aufgerufen werden. Zu jeder Klasse gibt es daher eine Tabelle mit Adressen von Funktionen. Die verzeichneten Adressen der Tabelle von Objekten des Typs B sind andere als die der Tabelle von Objekten des Typs A. Im Maschinencode wird nun die CPU angewiesen, die Funktion aufzurufen, die an der Tabellenposition „m“ des aktuellen Objekts steht.", "section_level": 1}, {"title": "Abstrakte, virtuelle Methoden.", "content": "Virtuelle Methoden können zusätzlich auch noch \"abstrakt\" sein. In der Klasse, in der die Methode deklariert wird, bleibt die Methode leer, kann aber theoretisch noch aufgerufen werden. Erst in einer abgeleiteten Klasse wird die abstrakte Methode überschrieben und kann dann benutzt werden. Wenn eine Klasse eine oder mehrere abstrakte Methoden enthält, wird sie als \"abstrakte Klasse\" bezeichnet. In C++ und Java ist es nicht möglich, ein Objekt einer abstrakten Klasse zu erzeugen. Object Pascal lässt dies zu, allerdings wird bei dem Aufruf einer abstrakten Methode eine Exception ausgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Rein virtuelle Methoden.", "content": "Rein virtuelle Methoden () erweitern den Begriff der abstrakten Methode noch weiter. Da eine abstrakte, virtuelle Methode theoretisch noch aufgerufen werden kann, setzt man zum Beispiel in C++ die Methoden explizit gleich Null. Dadurch können diese Methoden nicht mehr aufgerufen werden, und von der Klasse kann kein Objekt erstellt werden. Abgeleitete Klassen müssen diese Methoden erst implementieren, nur dann kann ein Objekt von ihnen erzeugt werden. Beispiel using namespace std; struct Tier { struct Wolf: Tier { }; int main() {", "section_level": 1}, {"title": "Virtuelle Destruktoren.", "content": "Eine weitere Eigenheit von C++ sind Destruktoren, die für abschließende Aufgaben wie Speicherfreigabe verwendet werden. Jede Klasse, deren Attribute nicht primitive Typen sind oder die andere Ressourcen verwendet (wie z. B. eine Datenbankverbindung), sollte diese unbedingt in ihrem Destruktor freigeben. Um immer auf den richtigen Destruktor zugreifen zu können, muss der Destruktor des Urahnen als codice_1 deklariert sein. Folgendes Beispiel zeigt die Verwendung und Vererbung von nicht-virtuellen Destruktoren, was zu undefiniertem Verhalten führt. using namespace std; struct A { }; struct B: A { }; int main() { Eine mögliche Ausgabe wäre:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine virtuelle Methode ist in der objektorientierten Programmierung eine Methode einer Klasse, deren Einsprungadresse erst zur Laufzeit ermittelt wird. Dieses sogenannte dynamische Binden ermöglicht es, Klassen von einer Oberklasse abzuleiten und dabei Funktionen zu überschreiben bzw. zu überladen. Das Konzept der virtuellen Methoden wird von einem Compiler (Übersetzer) zum Beispiel mittels Funktionstabellen umgesetzt.", "tgt_summary": "在面向对象程序设计领域,C++、Object Pascal 等语言中有虚函数(英语:virtual function)或虚方法(英语:virtual method)的概念。这种函数或方法可以被子类继承和,通常使用动态调度实现。这一概念是面向对象程序设计中(运行时)多型的重要组成部分。简言之,虚函数可以给出目标函数的定义,但该目标的具体指向在编译期可能无法确定。", "id": 610299} {"src_title": "George Alan Thomas", "tgt_title": "乔治·汤姆斯", "src_document": [{"title": "Adelstitel.", "content": "Am 9. März 1918 erbte er von seinem Verwandten Sir George Sidney Meade Thomas, 6. Baronet (1847–1918) den 1766 in der Baronetage of Great Britain geschaffenen Titel Baronet, of Yapton in the County of Sussex. Da Thomas unverheiratet und kinderlos blieb, erlosch der Titel bei seinem Tod 1972.", "section_level": 1}, {"title": "Schach.", "content": "Schach erlernte er ab 1894 von seiner Mutter Lady Edith Thomas, die eine starke Tennisspielerin war, 1895 in Hastings aber auch das erste Schach-Damenturnier der Welt gewann. 1896 gewann Thomas in einer Simultanveranstaltung gegen Emanuel Lasker. Er wurde zweimal (1923 und 1934) britischer Meister und erhielt von der FIDE 1950 den Titel eines \"Internationalen Meisters\" verliehen. Mit der englischen Mannschaft nahm er an den Schacholympiaden 1927, 1930, 1931, 1933, 1935, 1937 und 1939 teil. Bei der Schacholympiade 1927 erreichte er mit der Mannschaft den dritten Platz und erzielte das beste Einzelergebnis aller Teilnehmer, 1931 erreichte er das zweitbeste Einzelergebnis am dritten Brett. Seine beste historische Elo-Zahl betrug 2610. Diese erreichte er im Januar 1923.", "section_level": 1}, {"title": "Tennis.", "content": "Im Tennis trat er von 1906 bis 1926 bei allen Austragungen im Herreneinzel der Wimbledon Championships an, von 1906 bis 1922 ging er außerdem bei allen Austragungen im Herrendoppel und von 1913 bis 1926 insgesamt achtmal im Mixed an den Start. Sein bestes Ergebnis im Einzel erreichte er dabei 1911, als er sich erst im Viertelfinale nach vier Sätzen seinem Landsmann Charles Dixon geschlagen geben musste. Im Doppel erreichte er 1912 mit seinem Partner Albert Davis Prebble das Halbfinale, im Mixed zog er 1920 und 1921 mit seiner Partnerin H. Hogarth in die zweite Runde ein.", "section_level": 1}, {"title": "Badminton.", "content": "Als Badmintonspieler gewann er 21 Titel in der All England (4× Einzel, 9× Doppel, 8× Mixed) und ist damit der erfolgreichste Spieler bei dieser Veranstaltung überhaupt. Er war 1935 Mitbegründer des Weltverbandes \"IBF\", dessen Vorsitzender er bis 1956 war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir George Alan Thomas, 7. Baronet (* 14. Juni 1881 in Therapia bei Istanbul; † 23. Juli 1972 in London) war ein britischer Schach-, Badminton- und Tennisspieler, der in allen drei Sportarten erfolgreich war.", "tgt_summary": "乔治·艾伦·汤姆斯,第七代从男爵(英语:Sir George Alan Thomas, 7th Baronet,1881年-6月14日-1972年-7月23日),英国男子羽毛球、网球运动员和国际象棋国际大师,第一任国际羽毛球联合会主席。", "id": 2423154} {"src_title": "Sarasota", "tgt_title": "萨拉索塔 (佛罗里达州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Sarasota liegt am südlichen Ende der Sarasota Bay (einem Teil des Golfs von Mexiko) und grenzt an die auf einer Barriereinsel vorgelagerte Stadt Longboat Key. Die Stadt befindet sich etwa 80 km südlich von Tampa und ist nach North Port die zweitgrößte Stadt der gleichnamigen Metropolregion Sarasota.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die spanische Fischer- und Händlersiedlung \"Zara Zota\" wurde 1763 gegründet; den Namen, den auch viele andere Orte in Mexiko und Lateinamerika tragen, hatte die Gegend schon 1539 von Hernando de Soto erhalten. 1819 fiel die Region an die USA, die 1840 hier ein Fort gründeten und die Seminolen in die Sümpfe vertrieben oder nach Oklahoma deportierten. Seit Ende der 1840er Jahre wanderten europäische Siedler in größerer Zahl ein, der Name der Siedlung war nun \"Sara Sota\". Auch eine lebendige afroamerikanische Community entwickelte sich in der Zeit nach dem amerikanischen Bürgerkrieg; einer der Begründer der Stadt in ihrer heutigen Form war der ehemalige Sklave und spätere Prediger der Bethlehem Baptist Church, Lewis Colson (1844–1922). Im Jahr 1902 wurde die Stadt Sarasota offiziell gegründet; umliegende Dörfer wurden rasch eingemeindet. 1903 erhielt die Stadt erstmals Anschluss an die Eisenbahn. Mit dem Bau der rund 112 Kilometer langen Strecke von Durant, südlich von Plant City, nach Sarasota wurde 1895 begonnen. 1910 wurde die Strecke nach Osprey und Laurel und 1927 bis nach Venice verlängert. Sarasota war einst das Ziel des Fernzuges Orange Blossom Special. Die Strecke wurde zuerst von der Seaboard Air Line Railroad, später von CSX und ab 1987 von der Seminole Gulf Railway betrieben. In den frühen 2000er Jahren wurde der Streckenabschnitt von Sarasota nach Venice stillgelegt und 2008 auf der Trasse der Legacy Trail eröffnet. Bis in die 1950er Jahre war Sarasota ein touristisches Ziel für viele Afroamerikaner. In den letzten Jahren entwickelte sich Sarasota zur Einkaufsstadt für hochwertige Produkte und Kunsthandwerk.", "section_level": 1}, {"title": "Demographische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung 2010 verteilten sich die damaligen 51.917 Einwohner auf 29.151 Haushalte. Die Bevölkerungsdichte lag bei 1345 Einw./km2. 75,4 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 15,1 % als Afroamerikaner, 0,4 % als Indianer und 1,3 % als Asian Americans. 5,3 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 2,3 % zu mehreren Ethnien an. 16,6 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Im Jahr 2010 lebten in 20,7 % aller Haushalte Kinder unter 18 Jahren sowie 36,3 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 50,0 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme). Die durchschnittliche Größe eines Haushalts lag bei 2,09 Personen und die durchschnittliche Familiengröße bei 2,80 Personen. 20,0 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 25,0 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 26,4 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 28,7 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 45 Jahre. 48,6 % der Bevölkerung waren männlich und 51,4 % weiblich. Das durchschnittliche Jahreseinkommen lag bei 41.973 $, dabei lebten 19,5 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Im Jahr 2000 war Englisch die Muttersprache von 83,18 % der Bevölkerung, spanisch sprachen 12,06 % und 4,76 % hatten eine andere Muttersprache.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswertes in Sarasota.", "content": "Das Ringling Museum of Art repräsentiert das Staatsmuseum für Kunst in Florida. Das Ringling Museum of Art befindet sich nahe der Innenstadt Sarasotas. Es handelt sich um ein Museumskonglomerat. Das Kunstmuseum enthält mehr als 600 Gemälde, Skulpturen und dekorative Kunstobjekte. Des Weiteren gibt es ein Zirkusmuseum, die Mansion von Ca d'Zan, eines der größten Anwesen der USA und einen historischen Park mit Rosengarten. Im Jahre 1955 wurde das Mote-Aquarium, ein Laboratorium zum Zwecke der Erforschung der Meereswelt des Golfs von Mexiko gegründet. Im Laufe der Jahre wuchs das private Forschungsinstitut zu einem weltweit anerkannten Forschungszentrum für marine Lebensformen. 240 Mitarbeiter, darunter 170 Wissenschaftler führen hier bedeutende Forschungen an Haien, Seekühen und Meeresschildkröten durch. Sehenswert sind auch die Sarasota Jungle Gardens, wo man unzählige Arten von Papageien, Flamingos und Alligatoren bewundern kann, sowie die Marie Selby Gardens, bekannt für seine Kollektion von mehr als 6 000 Orchideen sowie 20 000 farbige Pflanzen und sieben Treibhäuser.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Da Sarasota eine Stadt ist, in der sich im Winter sehr viele \"Snow Birds\" aus den nördlicheren Bundesstaaten sowie Touristen aus aller Welt aufhalten, haben sich hier viele Kulturstätten etabliert. Zu nennen sind hier das Florida Studio Theatre, die Van Wezel Performing Arts Hall, die West Coast Black Theatre Troupe, das Asolo Repertory Theatre, das Urbanite Theatre und das Sarasota Opera House. Zu erwähnen ist auch die Selby Public Library mit einer riesigen Auswahl an englischsprachiger Literatur und auch vielen deutschsprachigen Büchern. Hier finden auch immer wieder kulturelle Veranstaltungen statt. Unbedingt aufzuführen ist auch das in Venice gelegene Venice Performing Arts Center mit sehr interessanten kulturellen Veranstaltungen", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Im Sarasota County gibt es 38 öffentliche und 100 private Schulen, davon Weiterführende Bildungseinrichtungen:", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Ein großer Arbeitgeber Sarasotas ist der Mischkonzern Roper Technologies, der seinen Hauptsitz in der Stadt unterhält. Roper Technologies produziert unter anderem Pumpen, Industriearmaturen und Messinstrumente.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch Sarasota führen die U.S. Highways 41 (\"Tamiami Trail\") und 301 sowie die Florida State Roads 780 und 789. Die Interstate 75 führt nahe an Sarasota vorbei. Die Grundlage des öffentlichen Verkehrs sind die Busse des \"Sarasota County Area Transit\" (SCAT). Unzählige Haltestellen bieten die Möglichkeit, alle Keys, Neighborhoods sowie die Innenstadt problemlos zu erkunden. Mit dem Fernbussystem \"Thruway Motorcoach\" der Bahngesellschaft Amtrak besteht eine Anbindung der Stadt nach Tampa. An der dortigen Union Station erhält man Anschluss an die Züge \"Silver Star\" und \"Silver Meteor\". Der nächste Flughafen ist der direkt nördlich an die Stadt angrenzende Sarasota–Bradenton International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Im Rahmen der Ruder-Weltmeisterschaften 2013 wurde durch die FISA (Weltruderverband) Sarasota für die Ruder-Weltmeisterschaften 2017 ausgesucht. Diese werden im Benderson Park, auf einer extra dafür neu angelegten Regattastrecke stattfinden.", "section_level": 1}, {"title": "Kriminalität.", "content": "Die Kriminalitätsrate lag im Jahr 2010 mit 489 Punkten (US-Durchschnitt: 266 Punkte) im hohen Bereich. Es gab sechs Morde, 16 Vergewaltigungen, 165 Raubüberfälle, 323 Körperverletzungen, 825 Einbrüche, 2229 Diebstähle, 134 Autodiebstähle und acht Brandstiftungen.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Partnerstädte oder -provinzen Sarasotas sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sarasota ist eine Stadt und zudem der \"County Seat\" des Sarasota County im US-Bundesstaat Florida mit 51.917 Einwohnern (Stand: 2010).", "tgt_summary": "萨拉索塔(英语:Sarasota),是美国佛罗里达州下属的一座城市。建立于1902年。面积约为67.2平方公里(约合25.9平方英里)。根据2010年美国人口普查,该市有人口52,488人。论人口在本州排行第50。", "id": 423112} {"src_title": "Kindereisenbahn Budapest", "tgt_title": "布達佩斯兒童鐵路", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die von 1948 bis 1950 erbaute Kindereisenbahn fährt ganzjährig mit Dampf- oder Dieselfahrzeugen auf einer Spurweite von 760 mm. Sie wird von 10- bis 14-jährigen Kindern betrieben, Erwachsene beaufsichtigen lediglich den Betrieb und führen die Lokomotiven. Die Budapester Kindereisenbahn bezeichnet sich als die größte, populärste und ernsthafteste Einrichtung ihrer Art. Die 10- bis 14-jährigen Kinder bedienen als Ehrenamtliche die Stellwerke, begleiten die Reisezüge als Zugschaffner und sind für den Verkauf der Fahrkarten verantwortlich. Als Vorbild für die Eisenbahn dient die ungarische Staatsbahn MÁV, der die Kindereisenbahn auch gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Schienenfahrzeuge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Triebwagen.", "content": "Bei der Eröffnung am 31. Juli 1948 gab es bereits einen Triebwagen, der \"Kis Piri\" (Der kleine Rote) genannt wurde, und zwei Beiwagen. Die Fahrzeuge waren bis 1962 in Budapest in Betrieb und wurden danach bis 1976 bei Pioniereisenbahn in Dunaújváros eingesetzt. Um dem zunehmenden Fahrgastaufkommen gerecht zu werden, wurde von der Lillafüredi Állami Erdei Vasút ein anderer Triebwagen und seine Beiwagen nach Budapest gebracht, die noch in Betrieb sind. Kurz darauf wurde ein dritter Zug in Betrieb genommen. Die dreiachsige dieselelektrische Lokomotive M295-5002 dieses Zuges und zwei Personenwagen stammten aus Békéscsaba und wurden in Budapest ein Jahr lang betrieben. Die Diesellokomotive war ursprünglich als benzin-elektrische Lokomotive von der Weitzer János Maschinen-, Waggonbau und Eisengießerei in Arad 1907 an die Erste Feldbahn Alföld geliefert worden.", "section_level": 2}, {"title": "Dampflokomotiven.", "content": "Als der zweite Streckenabschnitt in Betrieb genommen wurde, wurden drei Dampflokomotiven mit Ölfeuerung aus Békéscsaba beschafft. Sie waren für die steile Bergstrecke nur bedingt geeignet, und der Funkenflug stellte eine Waldbrandgefahr dar. Außerdem gab es betriebliche Probleme, so dass sie nach einem Jahr außer Betrieb genommen wurden. Für die Inbetriebnahme des zweiten Streckenabschnitts hatte die Ganz-MAVAG zwei Triebwagen sowie vier geschlossene Personenwagen gebaut und geliefert. Die Beiwagen sind noch regulär in Betrieb. Modelle der Triebwagen mit Mitteltüren, die bis 1973 eingesetzt wurden, sind im Museum der Kindereisenbahn zu besichtigen. Ab 1958 gab es acht vierachsige Aussichtswagen aus Debrecen. Einer ist noch betriebsfähig und wird gelegentlich eingesetzt, die anderen wurden 1982 verschrottet. Von 1962 bis 1963 gab es vier Dieselloks des Typs Mk48. Die Mk48-2005 stammt aus Sarospatak, die Mk48-2015 von der Schmalspurbahn Nyíregyháza–Dombrád/Balsa, die Mk48-2038 vom Schmalspurnetz Kecskemét. Sie wurden von den Kindern \"Spinat\" genannt, weil sie grün lackiert waren.", "section_level": 2}, {"title": "Diesellokomotiven des Typs Mk49.", "content": "Die Wilhelm Pieck Wagon- und Maschinenfabrik in Győr hat 1932 sieben Diesellokomotiven des Typs Mk49 gebaut. Die Lokomotiven Mk49-2002, Mk49-2003, Mk49-2005, Mk49-2006 und Mk49-2007 wurden nach Hűvösvölgy geliefert und die Mk49-2001 und Mk49-2004 nach Sarospatak. Nach dieser Beschaffung wurde der letzte Triebwagen aus Lillafüred zurück nach Miskolc geschickt. Fünf große halboffene Aussichtswagen und vier sehr ähnlich ausgestattete Winterwagen wurden 1963 aus Győr geliefert und sind noch in Betrieb. Am 30. November 1970 wurden bei einem Brand im Bahnbetriebswerk zwei Mk49-Lokomotiven zerstört, so dass die beiden Lokomotiven aus Sarospatak nach Budapest gebracht wurden. Wegen der Steigung der Strecke kam es zu starkem Verschleiß, so dass ein Austausch notwendig wurde. Nach der Ausmusterung wurde die Mk49-2006 bis ins Jahr 2006 in Szechenyi-hegy ausgestellt und wird jetzt im Bahnbetriebswerk von Hűvösvölgy generalüberholt. Derzeit ist eine Wiederinbetriebnahme aber noch nicht zeitlich absehbar.", "section_level": 2}, {"title": "Diesellokomotiven des Typs Mk45.", "content": "Im Jahr 1973 hat die Ungarische Staatseisenbahn MAV zehn Mk45-Diesellokomotiven in Rumänien gekauft. Sechs davon kamen nach Hűvösvölgy (Mk45-2001 bis Mk45-2006), vier nach Sarospatak (Mk45-2007 bis Mk45-2010). Daraufhin wurden die früheren Lokomotiven und Triebwagen ausgemustert. Bei der Liquidation der Schmalspurbahn Bodrogköz kamen die Mk45-Lokomotiven von Sarospatak zuerst nach Nyireghazha und wurden von dort 1994 bereits betriebsunfähig nach Hűvösvölgy gebracht. Im Sommer 1991 wurden ein historischer Triebwagen und vier Beiwagen wieder in Betrieb genommen, um den Fuhrpark der Kindereisenbahn zu erweitern. Diese authentisch aufgearbeiteten Fahrzeuge spiegeln den Flair der 1930er Jahre wider.", "section_level": 2}, {"title": "Personenwagen.", "content": "Die Staatliche Waldeisenbahn Lillafüred (Lillafüredi Allami Erdei Vasut, LAEV) beschaffte sich 1928 wegen des hohen Personenverkehrsaufkommens einen 1.-Klasse-Wagen, zwei 1./2.-Klasse-Wagen, einen mit Salon- und Gepäckabteil ausgestatteten 1.-Klasse-Wagen für Repräsentationsfahrten von der Ganz & Partner Danubius Maschinen, Waggon- und Schifffabrik AG (Ganz es Tarsa Danubius Gep-, Waggon- es Hajogyar Rt.) sowie zwei 2.-Klasse-Wagen und einen 2.-Klasse-Wagen mit Gepäckabteil, der baugleich zu dem von Ganz & Partner war, von der Ungarischen Schmalspurbahnfabrik Orenstein & Koppel (Orenstein es Koppel Magyar Rt. Kskenyvaganyu Vasutak Gyara). Die Triebwagen hatten 66-kW-Sechszylinder-Benzinmotoren und waren mit einer Knorr-Luftbremse ausgestattet. Über ein viergängiges mechanisches Getriebe erreichten sie eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Es gab 12 Sitzplätze in der 1. Klasse und 28 in der 2. Klasse in Abteilen, die durch eine Schiebetür voneinander getrennt wurden. Um besseren Zugang zu ermöglichen, waren die mittleren Sitzbänke umklappbar. Die Großraumabteile wurden durch Kühlwasser beheizt. In den Beiwagen gab es 40 Plätze in Quer- und Längsrichtung. Für die Beheizung gab es einen Holzofen, die Beleuchtung wurde über Akkumulatoren mit Strom versorgt. Im Salonwagen gab es eine Toilette und am Wagenende eine Panoramascheibe. Der Triebwagenzug nahm 1929 den Betrieb auf. In den 1940er Jahren wurden Dieselantriebe des Typs Ganz JaR 135 in die Triebwagen eingebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Triebwagen.", "content": "Die zwei hochmodernen Triebwagenzüge wurden 1929 ursprünglich auf der LÁEV in Miskolc in Betrieb genommen. Die Gäste des neu eröffneten Palasthotels (Palota Szallo) in Lillafüred konnten mit den beiden luxuriös ausgestatteten Zügen in die malerische Bükk-Landschaft fahren, aber auch Ausflügler nutzten die Schmalspurbahn. Die in Ungarn bekannt gewordenen Triebwagen wurden zwischen 1948 und 1949 von Lillafüred nach Budapest gebracht und wurden auf der Kindereisenbahn eingesetzt. Der Abamot-2 wurde 1951, der Abamot-1 1963 der Waldeisenbahn Lillafüred zurückgegeben. Nach der Heimkehr galten die beiden Wagen schon als veraltet, so dass der Abamot-1 im Jahr 1977 außer Betrieb genommen und 1980 verschrottet wurde, der andere Triebwagen war bis 24. April 1982 in Lillafüred in Betrieb und wurde danach für schutzwürdig erklärt. Es gab Überlegungen, den erhaltenen Triebwagen in Nagycenk auszustellen, aber letztendlich wurde entschieden das Fahrzeug zu renovieren. Im Jahr 1989 wurden der einzig gebliebene Triebwagen und seine Beiwagen dem MÁV verkauft und bei einer Generalüberholung in den Originalzustand zurückversetzt. Der Abamot-2-Triebwagen erhielt einen Raba-MAN-Antrieb. Der Wagenkasten wurde lila mit gelben Streifen, an den Fenstern weiß und am Dach hellgrau lackiert. Der schon renovierte Wagen befindet sich seit 1991 in Budapest wiederum im Linienbetrieb als Nostalgiezug und wird als Triebwagenzug bei besonderen Anlässen oder zur Vermietung eingesetzt. Der kleine Salonwagen kann für Besprechungen und Feiern gemietet werden. Ab 1996 wurde der Zug in der Hauptsaison regelmäßig an Wochenenden und Feiertagen als Nostalgie-Schnellzug eingesetzt, der nur an den Endbahnhöfen sowie in Janoshegy und bis 2000 auch in Szepjuhazne hielt. Im Jahre 1997 wurde der grüne Beiwagen BDax 41 nach Budapest gebracht und anschließend in den nördlichen Fahrzeugreparaturwerken ehrenamtlich restauriert.", "section_level": 2}, {"title": "Dampflokomotiven der Serie 490.", "content": "Ende des 19. Jahrhunderts wurden aufgrund des zunehmenden Verkehrsaufkommens immer mehr Schmalspur-Schienenfahrzeuge entwickelt. Zu dieser Zeit wurde in der MÁV-Maschinenfabrik (MÁV Gépgyár) die erste Schmalspurlok mit vier gekuppelten Achsen und einer Spurweite mit der Fabriknummer 70 entwickelt. Von 1905 bis 1950 wurden anfangs von der MÁV-Maschinenfabrik und später von der MAVAG-Lokfabrik insgesamt 142 Lokomotiven dieses Typs gebaut. Der Kessel und Rahmen waren von wenigen Unterschieden abgesehen bei Befeuerung durch Kohle oder Holz identisch. Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieben nur sieben Lokomotiven dieses Typs im Bestand der MÁV. Diese wurden auf Feldbahnen und Bergwerksbahnen eingesetzt. In den Nachkriegsjahren wurde die Produktion der Serie 70 wieder aufgenommen. Die meisten wurden als Reparationsentschädigungen ins Ausland geliefert. Acht jugoslawische Lokomotiven mit den Nummern 490.054 bis 490.061 gingen an die MÁV, eine ins Kohlekraftwerk Bükk und eine ins Kohlebergwerk Balinka. Im Jahr 1949 wurden für die Eröffnung des zweiten Streckenabschnitts der Pioniereisenbahn drei Dampflokomotiven des Typs 490 aus Békéscsaba nach Széchenyi-hegy zur Pioniereisenbahn in Budapest gebracht. Da die Schmalspurbahn nicht ans Normalspurnetz angeschlossen war, war es schwierig, sie mit Brennstoffen zu beliefern. Da es auch wegen der Schlacke schwierig war, sie mit Kohle zu befeuern, wurden sie in der Hauptwerkstatt Istvántelek auf Ölbefeuerung umgebaut. Die Lokomotiven erfüllten aber nicht die an sie gestellten Erwartungen. Es gab oft technische Störungen und der Energieverbrauch war außergewöhnlich hoch. Nach der Inbetriebnahme des dritten Streckenabschnitts wurden sie neben den Triebwagen überflüssig und wurden deshalb abtransportiert, womit der Dampfbetrieb auf der Strecke vorerst endete. Sechs Exemplare dieser Serie sind noch erhalten, darunter die 490.041 im Hof des MAV-Direktorats in Szombathely, die 490.057 in Nagycenk und die 490.058 im Erinnerungspark Ópusztaszer. Die \"Bugaci kispöfögö\" mit der Nummer 490.053 wurde auf der Schmalspurbahn von Kecskemét eingesetzt, kam aber zur 50-Jahrfeier der Kindereisenbahn nach Budapest. Die 490-056 war in Balatonfenyves, wurde dort aber wegen des schlechten Streckenzustands immer seltener eingesetzt, und ist seit dem 25. Dezember 2000 bei der Kindereisenbahn in Budapest. Damit startete für Nostalgiefahrten die zweite Epoche des Dampfbetriebs. Die 490.039 wurde 1942 gebaut. Sie wurde anfangs in Marosvásárhely eingesetzt und ab 1943 auf der Lokalbahn von Szatmár nach Bikszád. Ab 1945 war sie in Békéscsaba in Betrieb. Diese Dampflokomotive kam 1949 zur Pioniereisenbahn und wurde dort zusammen mit der 490.044 und der der 490.049 ölbefeuert eingesetzt. Im Jahr 1973 kam sie von ihrem zwischenzeitlichen Einsatz auf der Wirtschaftsbahn von Szob wieder zur Budapester Kindereisenbahn zurück, konnte aber beim 25-jährigen Jubiläum nicht wie geplant eingesetzt werden. Stattdessen wurde sie 30 Jahre lang stationär neben dem Bahnhofsgebäude ausgestellt. Sie wurde inzwischen generalüberholt und ist seit Juni 2007 wieder betriebsbereit, so dass sie bei besonderen Anlässen auch in Doppeltraktion für längere Nostalgiezüge eingesetzt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Filmische Rezeption.", "content": "Die ungarische Filmregisseurin Klára Trencsényi drehte den preisgekrönten Dokumentarfilm \"Reményvasút\", der das Leben dreier Heranwachsender, die bei der Kindereisenbahn Budapest arbeiten, sowie deren familiäres und soziales Umfeld porträtiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kindereisenbahn Budapest (ungarisch: \"Gyermekvasút\") ist eine 11,2 Kilometer lange Schmalspurbahn, die ursprünglich als Pioniereisenbahn (\"Úttörővasút\") auf dem Széchenyi-Berg im Westen der ungarischen Hauptstadt Budapest gebaut wurde.", "tgt_summary": "布达佩斯儿童铁路()是位于匈牙利首都布达佩斯的一个窄轨铁路。布达佩斯儿童铁路是一条单线铁路,全长11.2km,并未电气化,列车平均时速20km/h。1947年,匈牙利政府决定修建一条由儿童运营管理的铁路。这条铁路在1948年4月11日开工,为了节约费用动员了志工和学生施工。1948年7月31日,儿童铁路通车。1949年6月24日,又延伸了3.7公里。1951年全线通车。除了司机之外,儿童铁路的所有业务由10至14岁的儿童担任,但有成人监督。布达佩斯儿童铁路是世界最大的儿童铁路。", "id": 915203} {"src_title": "Ashoka-Edikte", "tgt_title": "阿育王詔書", "src_document": [{"title": "Unterteilung.", "content": "Die erhaltenen Edikte der jeweiligen Gruppe gleichen oder ähneln sich; sie werden in der Regel wie folgt unterteilt, wobei die kleineren Fels- und Pfeileredikte einige Jahre oder Jahrzehnte älter datiert werden als die jeweils größeren:", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen und Schriften.", "content": "Die Edikte wurden in den verschiedenen Sprachen und Schriften der Völker des Reiches verfasst und sollten die „Herrschaft des Dharma“ in seinem gesamten Herrschaftsgebiet verkünden, welches den gesamten nördlichen Teil des indischen Subkontinents inklusive große Teile des heutigen Afghanistan und Pakistan umfasste. Im Osten und der zentralen Region Nordindiens wurden die Edikte in der Sprache Magadhi verfasst und in Brahmi-Schrift geschrieben. Weiter nordwestlich (siehe auch Gandhara) wurden auch Edikte in Kharoshthi-Schrift auf Griechisch und Aramäisch gefunden. Die Saken schrieben 400 Jahre später eine Sanskritinschrift auf eines der Edikte, was auch das erste schriftliche Zeugnis von Sanskrit darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht der Inhalte.", "content": "Die Inschriften bekundeten den Willen des Königs, die buddhistische Lehre als Grundlage seiner Herrschaft im ganzen Reich bekannt zu machen. Der Buddha und der Dharma fanden so wiederholt Erwähnung in den Edikten, jedoch konzentrieren sie sich meist mehr auf moralische und ethische Aussagen als auf die religiöse Praxis. Die philosophischen Dimensionen des Buddhismus, namentlich die Vier Edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad, sind in den Texten nicht zu finden. Ob dies geschah, weil er die Texte für die breite Masse der Bevölkerung allgemein verständlich halten wollte, oder weil diese Inhalte erst später formalisiert wurden – oder beides – ist noch nicht endgültig geklärt. Die Inhalte der Edikte wiederholen immer wieder einige zentrale Themen: Ashoka selbst wird in den Inschriften als \"Piyadasi\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "König Ashokas Übertritt zum Buddhismus.", "content": "Ashoka war zu Beginn seiner Regentschaft ein erfolgreicher Feldherr, der sein Reich durch Kriegszüge erweiterte, seine Herrschaft festigte und das erste indische Großreich begründete. Nach einer besonders blutigen und verlustreichen Schlacht, in der er das Heer von Kalinga im heutigen Bundesstaat Orissa besiegte, beendete er schließlich seine Kriegszüge und wandte sich dem Buddhismus zu. In einem Felsen-Edikt werden diese Geschehnisse überliefert: Nachdem er zu einem Anhänger der Lehren des Buddha geworden war, reiste Ashoka durch das Land und besuchte mehrere für den Buddhismus bedeutsame Orte wie Lumbini, den Geburtsort Siddhartha Gautamas, Bodhgaya, den Ort, an dem er Bodhi („Erleuchtung“, „Erwachen“) erlangt hatte und zum Buddha wurde, oder \"Isipatana\" (nahe dem heutigen Sarnath), wo die erste Lehrrede des Erwachten stattgefunden hatte. An all diesen Orten ließ er Steinsäulen errichten, die als Inschriften Edikte trugen. In einem Edikt an der Ashoka-Säule in Sarnath ist zu lesen:", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung der Lehren des Buddha.", "content": "Um den Buddhismus zu verbreiten, schickte Ashoka seine Gesandten nach ganz Indien und auch bis in die hellenistischen Reiche am Mittelmeer (Graeco-Buddhismus). Er nahm für sich in Anspruch, sie alle zum Buddhismus geführt zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung außerhalb Ashokas Reich.", "content": "Namentlich werden in Edikten eine Reihe von Königen erwähnt, die infolge der Kriegszüge Alexanders des Großen hellenistische Reiche wie Baktrien im Nordwesten Indiens, in Griechenland und Ägypten regierten. Dabei zeugen die entsprechenden Texte von einem sehr klaren Verständnis der Machtverhältnisse dieser Regionen zu jener Zeit. Die Entfernung von 600 Yojanas (1 Yojana = ca. 11 km) entspricht in etwa der Entfernung von Indien nach Griechenland. Ob die Gesandten Ashokas tatsächlich von den Königen der hellenistischen Reiche empfangen und angehört wurden oder einen nachweisbaren Einfluss auf diese Kulturen hatten, konnte noch nicht sicher festgestellt werden. In einzelnen Fällen lassen sich aber Belege finden: so berichtet beispielsweise der griechische Theologe Clemens von Alexandria (ca. 150–215) von einer buddhistischen Gemeinschaft in Alexandria (Sanskrit आळसडा \"āḷasaḍā\" „A ́lasada“). Ebenfalls in Alexandria wurden buddhistische Grabsteine aus der Zeit der Ptolemäer gefunden, die mit Darstellungen des „Rades des Dharma“ (\"Dharmachakra\") dekoriert waren.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung in Ashokas Reich.", "content": "Das Reich König Ashokas erstreckte sich über die Gebiete einer Vielzahl verschiedener Völker; Deutlich wird das beispielsweise in folgendem Edikt: „Griechen“ lebten im Nordwesten des Reiches der Maurya, insbesondere im Land Gandhara (heute östl. Afghanistan und westl. Pakistan). Ihre Vorfahren waren mit den Heeren Alexanders des Großen in die Region gekommen, der im Jahr 326 v. Chr. die Hauptstadt Taxila eingenommen hatte. Über die Griechen heißt es in einem Edikt: \"Kamboja\" bezeichnet ein Volk zentralasiatischen Ursprungs, das sich zuerst in Arachosien und Drangiana (heute südl. Afghanistan) niedergelassen hatte und auch im Nordwesten des indischen Subkontinents, in Sindhu, Gujarat und Sauvira, lebten. Die Kamboja besiedelten später auch Gebiete in Südostasien und es besteht die Möglichkeit, dass sie identisch mit den Mon, also einem der frühesten im späteren Thailand und Myanmar siedelnden Völker, sind. \"Nabhaka\", \"Nabhapamkit\", \"Bhoja\", \"Pitinika\", \"Andhra\" und \"Palida\" waren weitere Völker im Reich König Ashokas.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung der moralischen und ethischen Grundsätze.", "content": "Der Dharma wurde in den Edikten Ashokas vor allem in Form von moralischen Vorgaben verbreitet, die sich meist auf verdienstvolles Handeln, Respekt für alle Lebewesen (Menschen und Tiere), Großzügigkeit und Reinheit bezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Wohltätigkeit.", "content": "Zum „rechten Handeln“ im Sinne des Dharma, wie Ashoka es in den Edikten verbreiten ließ, gehört auch der Respekt für andere Menschen und das Leben. Darüber hinaus fordert Ashoka auch Toleranz gegenüber den Anhängern anderer Religionen, wie beispielsweise den hinduistischen Brahmanas und Asketen. In einem Felsen-Edikt heißt es:", "section_level": 2}, {"title": "Güte für Gefangene.", "content": "Ashoka legte Wert auf eine gerechte Rechtsprechung, auf Vorsicht und Toleranz bei der Urteilsfindung und Wahl der Strafe. Er sprach auch wiederholt Begnadigungen aus.", "section_level": 2}, {"title": "Respekt für alle Lebewesen.", "content": "Zwar verurteilte Ashoka das Töten von Tieren nicht grundsätzlich, aber er verbot Tieropfer zu religiösen Zwecken, forderte die Menschen zur Mäßigung auf, um weniger Tiere zum Verzehr töten zu müssen, stellte manche unter seinen besonderen Schutz und verurteilte Gewalt gegen Tiere, wie beispielsweise die Kastration.", "section_level": 2}, {"title": "Religiöse Inhalte.", "content": "Neben der Verbreitung moralischer Edikte, die auf der buddhistischen Lehre beruhten, legte Ashoka auch Wert darauf, dass die Lehre des Buddha gelesen und befolgt wird – insbesondere innerhalb der Mönchs- und Nonnengemeinschaften (siehe auch Sangha):", "section_level": 1}, {"title": "Religiöse Toleranz.", "content": "Ashoka sah den Dharma nicht als einzige heilsbringende Lehre an. Er förderte vielmehr den Austausch zwischen den Religionen, da er daran glaubte, dass sie im Grunde auf dieselbe gemeinsame Essenz zurückzuführen wären.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Maßnahmen.", "content": "König Ashoka förderte Maßnahmen, die das Leben der Menschen (und Tiere) in seinem Reich und auch außerhalb dessen Grenzen besser machen sollten. Dazu gehörten vor allem die Errichtung von Krankenhäusern (die auch Tiere aufnehmen sollten), das Anlegen und Verbessern von Straßen und das Aussenden von „Gesandten des Dharma“ in seinem gesamten Reich, die diese Maßnahmen leiten und überwachen und den Dharma bekannt machen sollten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Ashoka-Edikte werden 33 Texte bezeichnet, die im 3. Jahrhundert v. Chr. unter der Regentschaft des Kaisers Ashoka (reg. ca. 268–232 v. Chr.) als Inschriften an frei stehenden Säulen, an Felsen und Wänden von Höhlen angebracht, in seinem ganzen Reich verbreitet wurden. Ashoka aus der Maurya-Dynastie, der das älteste indische Großreich begründet hatte und zum Buddhismus konvertiert war, ließ darin die Grundzüge seiner späteren Politik festhalten, die sich an den Lehren des Buddha, dem Dharma, orientierten.", "tgt_summary": "阿育王诏书(英语:Edicts of Ashoka),又称阿育王诏令、阿育王垂谕,于印度孔雀王朝阿育王时代所流传下的石刻文书,出现时间约在公元前269年至前231年间。在孟加拉、尼泊尔至巴基斯坦等地,都曾发现这类的古石刻文书,计有大磨崖、小磨崖各七所、石柱十根、石窟刻铭及石板等五种。除小磨崖法敕有阿育王之名外,余皆刻以天爱喜见王(梵 Devānajpriya priyadraśi,巴 Devānajpiya piyadassin)之名。它是研究孔雀王朝与原始佛教的重要考古资料。", "id": 2722813} {"src_title": "Giovanni Messe", "tgt_title": "喬瓦尼·梅塞", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Messe begann seine militärische Karriere im Jahr 1901 als Freiwilliger. Er nahm als Unteroffizier am Italienisch-Türkischen Krieg bzw. der Eroberung Libyens 1911 teil, wo er bei dessen Ende zum Leutnant und damit zum Offizier ernannt wurde. 1915 wurde er zum Hauptmann befördert und kehrte nach Italien zurück; ab 1916 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Italien war im Mai 1915 auf Seiten der Entente in den Krieg eingetreten. Messe wurde erneut hoch dekoriert; bei Kriegsende war er Major und Kommandeur eines Arditi-Bataillons. Nach einer Verwendung in Albanien wurde Messe 1923 als Oberstleutnant Feld-Adjutant von König Viktor Emanuel III. 1927 wurde er Oberst und für acht Jahre Kommandeur des 9. Bersaglieri-Regiments. 1935 übernahm er als Brigadegeneral kurz die Führung der 3. schnellen Brigade in Verona. Als stellvertretender Kommandeur der Infanteriedivision \"Cosseria\" war er an der Schlussphase des Krieges in Äthiopien beteiligt. 1936 erhielt er das Kommando der 3. schnellen Division \"Principe Amedeo Duca d'Aosta\" in Verona und wurde gleichzeitig zum Generalmajor befördert. Im April 1939 wurde Messe stellvertretender Befehlshaber des italienischen Expeditionskorps zur Besetzung Albaniens, 1940 dann kommandierender General eines Armeekorps zur besonderen Verwendung. Mit diesem nahm er am Krieg gegen Griechenland teil und wurde schließlich zum Generalleutnant ernannt. Nach Beginn des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion befehligte Messe ab dem 17. Juli 1941 das an deutscher Seite kämpfende italienische Expeditionskorps in Russland \"(Corpo di spedizione italiano in Russia)\", das im Juli 1942 in XXXV. Armeekorps umbenannt wurde und bis Ende 1942 weiter unter seinem Befehl blieb. Am 23. Januar 1942 erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Messe galt als einer der fähigsten italienischen Offiziere des Zweiten Weltkrieges und er war der einzige nichtdeutsche Offizier, der je das Kommando über deutsche Verbände erhielt. Bei den Kämpfen in Tunesien im Februar 1943 zeichnete er sich als General mit seinen Truppen der italienischen 1. Armee besonders aus (Generalfeldmarschall Erwin Rommel befehligte bis zum 9. März 1943 die Heeresgruppe Afrika). Messe gelang es, mit entschlossenen Gegenangriffen den anglo-amerikanischen Vormarsch erheblich zu verlangsamen. Am 12. Mai 1943 wurde er von Mussolini dafür zum Marschall ernannt. Messe konnte jedoch die Niederlage der Achsenmächte in Nordafrika auch nicht mehr verhindern; er ergab sich den Alliierten am 13. Mai (die deutschen Truppen in Nordafrika kapitulierte teils am 9. und teils am 12. Mai). Von den Alliierten respektiert, kam er nicht in Kriegsgefangenschaft, sondern schloss sich nach einer Reise nach London dem auf alliierter Seite kämpfenden Königreich Italien an und wurde kurze Zeit später neuer Chef des Generalstabs. Nach dem Krieg verfasste er das Buch \"La Guerra al Fronte Russo\" über seine Erfahrungen im Russlandkrieg. Die deutschsprachige Übersetzung erschien 1948 als „Der Krieg im Osten“ (mit 12 Lageskizzen) im Thomas-Verlag, Zürich. 1946 erschien sein Buch \"Come fini la guerra in Africa: la Prima Armata Italiana in Tunisia\". Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Messe in die Politik. Er setzte sich für den Erhalt der Monarchie ein, die jedoch durch die Volksabstimmung vom 2. und 3. Juni 1946 abgeschafft wurde. Messe wurde 1953 Senator für die monarchistische Partei Partito Nazionale Monarchico (ab 1954 Partito Monarchico Popolare), 1961 dann Abgeordneter. Als Kandidat der liberalen Partei wurde er bei der Wahl im April 1963 wiedergewählt. Bis 1968 war er vorwiegend im Verteidigungsausschuss aktiv. Messe starb am 18. Dezember 1968 im Alter von 85 Jahren in Rom.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giovanni Messe (* 10. Dezember 1883 in Mesagne; † 18. Dezember 1968 in Rom) war ein italienischer Offizier, zuletzt Marschall von Italien. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Messe in die Politik.", "tgt_summary": "乔瓦尼·梅塞(意大利语:,1883年-12月10日-1968年-12月18日)是一位意大利将军、政治家和陆军元帅,第二次世界大战期间担任过北非德义联军和德苏战争中意大利征俄军的指挥官,是少数善用装甲部队的意大利将领。", "id": 1981639} {"src_title": "European Remote Sensing Satellite", "tgt_title": "欧洲遥感卫星", "src_document": [{"title": "Entwicklung und Aufbau.", "content": "Erste Projektstudien begannen 1978. Die DASA war Hauptauftragnehmer für beide Missionen und lieferte sowohl die Plattform als auch einige Hauptinstrumente. Ausgerüstet waren die Satelliten mit jeweils mehreren („multidisziplinären“) Messtechniken für verschiedene Spektralbereiche (UV/VIS-Bereich, Infrarot-Bereich, Mikrowellen). Gebaut wurden ERS-1 und ERS-2 von einem Firmenkonsortium unter der Systemführung der Dornier-System GmbH in Friedrichshafen. Diese Firma hat zudem den SAR-Sensor entwickelt. Ebenso wurde die ERS-Bodenstation in der Antarktis bei Dornier gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Satellitenbahnen und Bildspuren.", "content": "Die beiden Satelliten wurden am 17. Juli 1991 und 21. April 1995 mit Ariane-4-Raketen in die Erdumlaufbahn gebracht. Die ERS-Satelliten umrundeten die Erde in etwa 100 Minuten und laufen auf nahezu polaren Umlaufbahnen, wodurch sie sonnensynchron ausgelegt werden konnten. Das bedeutet, dass die Bahnebenen immer im selben Winkel zur Sonne stehen und die aufgenommenen Bildstreifen auch zu verschiedenen Zeiten etwa dieselben Verhältnisse bei Beleuchtung und Kontrast aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Streifenartiges Scannen der Erde.", "content": "Die Satellitenbahnen waren so ausgelegt, dass sie in 35 Tagen fast jede Stelle der Erde zumindest einmal mit ihren Sensoren überstrichen. Dieses streifenförmige Überfliegen kommt durch zwei Effekte zustande: die Erdrotation und die Präzession der Bahnebenen. Die Bahnen von Satelliten stellen Ellipsen oder Kreise dar und verlaufen genähert nach den Kepler-Gesetzen. Ihre Ebenen bleiben im umgebenden Raum (Bezugssystem der Sterne) weitgehend raumfest, sodass sich unser Heimatplanet unter diesen Bahnen hinwegdreht. Das hat zur Folge, dass ERS- und ähnliche Satelliten die Erdoberfläche nach und nach in zusammenhängenden Bildstreifen abtasten können. Würde ein polarnaher Satellit (Nord-Süd fliegend) nun genau 14-mal täglich die Erde umkreisen, käme er nach jedem Tag fast zum selben Streifen zurück. Hätte also z. B. ERS-2 diese Umlaufzeit von 102,57 Minuten, könnte er die Erdoberfläche zwar \"täglich\" entlang gewisser Meridiane beobachten, die dazwischen liegenden Gebiete aber nicht. Man ändert und stabilisiert die Bahnen daher so, dass sie jeden Tag in einem gewissen Abstand zum vorigen Meridian verläuft.", "section_level": 2}, {"title": "Satellitenbahn.", "content": "Die ERS-Satelliten umkreisten die Erde auf einer sonnensynchronen Umlaufbahn in zuerst 800 km bei einer Inklination von 98,5°. Die Bahnspur führt etwa 900 km an den Polen vorbei. Die Satelliten rasterten die Erde streifenweise ab und erreichen den Ausgangspunkt nach 35 Tagen. Die Umlaufbahn war als Frozen orbit ausgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Instrumente der ERS-Satelliten.", "content": "Das wichtigste Messgerät war ein C-Band Synthetic Aperture Radar mit einer Bodenauflösung von 30 m × 30 m. Es war um 12° nach links und rechts schwenkbar und erfasste einen 100 km breiten Streifen auf der Erde. Aufgrund der sonnensynchronen Bahn sah es die Oberfläche immer zur gleichen Ortszeit. ERS-2 trägt zusätzlich zum Instrumentarium des ERS-1 das GOME-Spektrometer. Weitere Messgeräte sind:", "section_level": 1}, {"title": "Innovation durch Kombination.", "content": "Nach dem Start von ERS-2 konnten die SAR-Sensoren von ERS-1 und ERS-2 in sehr kurzen Zeitabständen (in der Regel einem Tag) dieselbe Erdoberfläche erfassen und diese Daten für Interferometrie benutzt werden. Dabei führen die leicht verschiedenen Orbits der zwei Satelliten (in der Regel wenige 100 Meter) zu leicht unterschiedlichen „Blickwinkeln“ desselben Gebietes der Erdoberfläche. Durch rechnerische Kombination der zwei Aufnahmen konnten somit entweder digitale Höhenmodelle der Erdoberfläche erstellt werden oder auch kleine Bewegungen der Erdoberfläche zwischen den zwei Aufnahmen auf etwa einen Zentimeter genau erfasst und sichtbar gemacht werden (differentielle Radar-Interferometrie, DInSAR). So lieferten die Satelliten Daten über Veränderungen der Erdoberfläche vor oder nach einem Vulkanausbruch oder über Verschiebungen der Erdoberfläche durch Erdbeben. Die Expansion einer Lavakammer des Ätna oder die Vorhersage der Schlammlawine eines Vulkans in Island waren weitere Beispiele. Eine ähnliche Kombination von zwei SAR-Sensoren wird mit dem Satelliten TerraSAR-X durchgeführt. Ab Ende 2010 leitete dieser gemeinsam mit dem nahezu baugleichen Satelliten TanDEM-X eine mehrjährige gemeinsame interferometrische Mission ein.", "section_level": 2}, {"title": "Zusatznutzen.", "content": "Der Satellit dient neben der Erreichung von Forschungszielen auch für die Internationale Charta für Weltraum und Naturkatastrophen.", "section_level": 2}, {"title": "Zustand der Satelliten.", "content": "ERS-1 ist seit dem 10. März 2000 nicht mehr aktiv, übertraf aber die geplante Nutzungsdauer um das Doppelte. Im Juni 2003 fiel der Bandspeicher von ERS-2 aus. Der Satellit konnte die Signale nicht mehr zwischenspeichern, die er bei einer Erdumrundung in 100 Minuten registrierte. Er sendete nur noch die Daten, die er gerade aufnahm, wenn er für 10 Minuten Kontakt mit einer Bodenstation hatte. Durch ein ausgedehntes, internationales Netz von Bodenstationen wurde dieser Nachteil jedoch so gut wie möglich ausgeglichen. Seit Februar 2001 führten Probleme mit den Kreiselsensoren zu gewissen Einschränkungen in der Nutzbarkeit einiger Sensoren. Diese Probleme konnten 2003 teilweise durch eine neue Software-Steuerung ausgeglichen werden. Ansonsten arbeitet ERS-2 bis 2011 einwandfrei. Ende 2007 und Anfang 2008 wurde eine Tandem-Mission mit dem ESA-Satelliten Envisat durchgeführt, bei der durch den zeitlich versetzten Überflug (ca. 30 Minuten Differenz) wichtige neue Daten gewonnen wurden, so z. B. über sich rasch verändernde Gletscher in der Arktis. Am 5. Juli 2011 gab die ESA das Ende der Mission von ERS-2 bekannt. Ab dem 6. Juli wurde die Bahnhöhe des Satellits durch mehrere Bremszündungen von 800 km auf 550 km abgesenkt, wo das Kollisionsrisiko geringer ist. Weiterhin wurden alle Tanks geleert und die Batterien entladen, um zu verhindern, dass Explosionen an Bord weitere Weltraumtrümmer erzeugen. Das letzte Kommando an ERS-2 wurde am 5. September 2011 um 13:16 UTC gesendet. Mit 5981 Tagen (über 16 Jahre) war ERS-2 der bis dahin am längsten aktive Satellit der ESA. Innerhalb der nächsten 25 Jahre (bis 2036) wird ERS-2 dann in der Erdatmosphäre verglühen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die European Remote Sensing Satellites ERS-1 und ERS-2 sind zwei Satelliten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), die der Fernerkundung der Erdoberfläche dienten. Beide Satelliten sind nicht mehr in Betrieb. ERS-1 war der erste Erdbeobachtungssatellit der ESA und eine ihrer wichtigsten Satellitenentwicklungen der 1980er Jahre.", "tgt_summary": "欧洲遥感卫星(,缩写:ERS)是由欧洲空间局研制、发射和运营的地球观测卫星,也是欧洲空间局的第一个地球观测卫星任务,由ERS-1遥感卫星和ERS-2遥感卫星组成。其中,ERS-1运行于1991年7月17日至2000年3月10日,而ERS-2运行于1995年4月21日至2011年9月5日。两颗卫星运行在基本相同的轨道上,高度约782-785千米。ERS任务的总体目标是提供陆地和海洋表面的环境监测,这些监测数据亦用于对海洋、极冰、陆地生态、地质、森林、波浪、水深、大气物理及气象学等方面的研究。", "id": 2493159} {"src_title": "Rocket (Lokomotive)", "tgt_title": "火箭號", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Betrieb der Liverpool and Manchester Railway war ursprünglich als Schienenseilbahn mit 21 ortsfesten Dampfmaschinen zum Antrieb der Drahtseile vorgesehen, weil man noch nicht glaubte, dass Steigungen mit Lokomotiven überwunden werden können. Auf Drängen von George Stephenson schrieb die Bahnverwaltung das Lokomotivrennen von Rainhill aus. Im Gegensatz zu früher gebauten Lokomotiven, welche für den Transport von Kohle und Eisen eingesetzt wurden, und somit bei kleinen Geschwindigkeiten hohe Zugkräfte abgeben mussten, verlangte die Wettbewerbsausschreibung eine zuverlässig arbeitende leichte schnelle Lokomotive, die auch für den Transport von Reisenden geeignet war. Die Stephensons bauten die Rocket für die Teilnahme am Lokomotivrennen, das vom 6. Oktober 1829 bis am 14. Oktober 1829 durchgeführt wurde. Sie gewannen dieses auch, denn die Rocket war die einzige der fünf teilnehmenden Lokomotiven, die sowohl die geforderte Mindestgeschwindigkeit erreichte als auch während der ganzen Versuchszeit keinen technischen Defekt erlitt. Stephenson erhielt neben dem Preisgeld des Wettbewerbs auch den Auftrag zur Lieferung von vorerst vier nahezu baugleichen Lokomotiven: der Nr. 2 \"Arrow\", Nr. 3 \"Wildfire\" (später umbenannt in \"Meteor\"), der Nr. 4 \"Dart\" und der Nr. 5 \"Comet\". Weitere Lieferungen folgten, so dass die Liverpool and Manchester Railway bis 1834 von Stephenson 34 Lokomotiven erhalten hatte. Nach Erzählungen soll Rocket ihren Namen als Antwort der Stephensons auf einen gehässigen Artikel in der von John Murray Verlag herausgegebenen Quarterly Review erhalten haben. Die politische Zeitschrift schrieb sinngemäß, dass sich „die Leute eher mit einer Rakete zum Mond schießen ließen“ würden, als sich ausgerechnet dieser verrückten Erfindung anvertrauen würden. Hintergrund waren die häufigen schweren Unfälle stationärer Dampfmaschinen. Um 1830 empfanden viele, selbst hochgebildete Leute die Idee, eine Kutsche mit einer kleinen Dampfmaschine anzutreiben, als verrückt und gefährlich. Bereits am Eröffnungstag der Liverpool and Manchester Railway, dem 15. September 1830, war die Rocket an einem der ersten tödlichen Unfälle der Eisenbahngeschichte beteiligt. Der Parlamentsabgeordnete William Huskisson wurde durch eine Unachtsamkeit von der Lokomotive erfasst und tödlich verletzt. Zwischen 1836 und 1840 war die Rocket auf der Brampton Railway im Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "In den Anfängen des Lokomotivbaus waren viele heute exotisch anmutende technische Lösungen bezüglich Anordnung und Ausführung des Kessels und der Zylinder anzutreffen. Bei der Rocket war der Dampfkessel bereits sehr ähnlich den späteren Lokomotivkesseln ausgeführt. Der Wasserraum wurde im zylinderförmigen Druckbehälter durch zwei senkrecht eingesetzte Rohrwände abgeschlossen, die mit 25 Rohren verbunden waren, in welchen die Rauchgase von der Feuerbüchse zum Kamin strömen konnten und so das Wasser aufheizten. Die Idee, diesen Kessel zu verwenden, soll von Henry Booth, dem Geschäftsführer der Liverpool and Manchester Railway, angeregt worden sein. Die Feuerbüchse hatte zwar bereits einen Wassermantel, um die Strahlungswärme des Feuers ausnutzen zu können. Dieser Stehkessel war aber noch vom Langkessel abgesetzt und hatte seine eigenen Wasser- und Dampfräume, die mit zwei Rohrleitungen für das Wasser und einer für den Dampf mit den entsprechenden Räumen des Langkessels verbunden waren. Weiter hatte die Lok in der ursprünglichen Ausführung auch keine Rauchkammer. Weitere Ausrüstungen des Kessels waren die in den Wettbewerbsunterlagen geforderten zwei nicht-verschließbaren Sicherheitsventile, sowie ein Blasrohr, das die Feuerung mit dem aus den Dampfzylindern ausströmenden Abdampf anfacht, indem dieser mit einer Düse in den Schornstein eingeblasen wird, so dass dort ein Unterdruck entsteht. Das Blasrohr war eine Erfindung von Richard Trevithick. Der Schornstein wurde möglichst lang ausgeführt, um eine gute Anfachung des Feuers durch die darin aufsteigenden Rauchgase zu erhalten. Die Feuerung des Kessels erfolgte nicht mit Kohle, sondern mit Koks. Diese Variante vermied den in der Bevölkerung unbeliebten schwarzen Rauch und erlaubt die Erfüllung der Wettbewerbsauflage, dass die Lokomotive ihren eigenen Rauch verbrennen müsse. Die Zylinder waren ursprünglich 35° geneigt angeordnet, um möglichst viel Platz für die Federung zu schaffen. Diese Anordnung war aber ungünstig für die Laufeigenschaften der Lokomotive, so dass die Lokomotive im Betrieb stark schwankte. Beim Umbau von 1831 wurden die Zylinder flacher angeordnet und die Lok mit einer Rauchkammer versehen, so dass die Rauchrohre auch von vorne zugänglich waren und die Flugasche leicht entfernt werden konnte. Der mit der Lokomotive zusammen dargestellte Schlepptender war ein normaler offener Güterwagen, auf dem sich ein Fass für das Wasser und der als Brennstoff verwendete Koks befanden. Während des Rainhill-Rennens soll die Lokomotive manchmal auch ohne diesen Wagen unterwegs gewesen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltene Teile / Nachbauten.", "content": "Die originale Rocket ist erhalten geblieben. Sie ist im Science Museum in London ausgestellt und präsentiert sich in dem stark von den bekannten Illustrationen abweichenden Zustand nach dem Umbau von 1831. Im Jahre 1979 fertigte das Unternehmen Locomotion Enterprises einen fahrbereiten Nachbau an, der den ursprünglichen Zustand der Lokomotive darstellt. Die Rocket wurde originalgetreu nachgebaut für den in den 1830er-Jahren spielenden Buster-Keaton-Film \"Verflixte Gastfreundschaft\" (USA; 1923; Originaltitel \"Our Hospitality\"), wo sie Gegenstand zahlreicher Gags über die frühe Eisenbahnzeit ist. Der Lokführer wird im Film von Joe Keaton, Buster Keatons Vater, gespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Rocket ( für \"Die Rakete\") war eine frühe Dampflokomotive, die im Jahr 1829 von George und Robert Stephenson für das Rennen von Rainhill gebaut wurde, das zur Ermittlung einer geeigneten Lokomotive für die Liverpool and Manchester Railway ausgeschrieben wurde.", "tgt_summary": "火箭号(Rocket)是1829年罗伯特·史蒂芬森设计的一辆蒸汽机车。它虽然不是世界上第一辆蒸汽机车,但也集合了当时世界上最先进的技术。其引擎在随后的一个多世纪里一直被其他蒸汽机车所模仿。火箭号现藏於伦敦科学博物馆。", "id": 1815998} {"src_title": "Petrodollar", "tgt_title": "油元", "src_document": [{"title": "Folgen der Dollarfakturierung.", "content": "Aus der Dollarfakturierung des Erdöls lassen sich drei Bedeutungen ableiten:", "section_level": 1}, {"title": "Petrodollars und die Seigniorage-Einnahmen der USA.", "content": "Da es den meisten erdölexportierenden Ländern bis heute an interessanten Investitionsobjekten in großem Umfang fehlt, fließt seit jeher ein erheblicher Anteil der Dollarbestände in die USA zurück. Dies führt zu der für die USA angenehmen Situation, dass dem Land erstens hohe Seigniorage-Einnahmen zufallen (vereinfacht gesagt: Gewinn durch Gelddrucken). Die nachhaltig starken Kapitalimporte aus den Ölländern senken das Zinsniveau in den USA, was Investitionen begünstigt. Globalisierungskritiker vergleichen dies mit einer Bank, die Schuldscheine ausgibt, die aber anschließend von den Gläubigern wieder bei derselben Bank angelegt werden. Der starke Dollarrückfluss in die USA wirkt tendenziell inflationstreibend; die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten und auch die private Verschuldung seiner Bürger gelten als besorgniserregend hoch (siehe auch Haushaltskrise in den USA 2011).", "section_level": 1}, {"title": "Petrodollars und die Schuldenkrise.", "content": "Die durch die beiden Ölkrisen stark angewachsenen Gewinne der Ölstaaten werden nicht nur in die USA und nach Europa exportiert, sondern führen auch in Schwellen- und Entwicklungsländern zu hohen Kapitalzuflüssen. Zusammen mit den nicht ausreichend tragfähigen Finanzmärkten der Länder trugen die Kapitalimporte aus den Erdölstaaten zur Schuldenkrise vieler Schwellen- und Entwicklungsländer Anfang der 1980er-Jahre bei, da die Länder das zufließende Kapital in großem Umfang für Konsumtätigkeit verwendeten und somit die den Anlegern versprochene Rendite nur teilweise erwirtschaften konnten. Diese Problematik wurde dadurch verstärkt, dass in den Industrieländern Anfang der 1980er-Jahre eine Hochzinspolitik einsetzte, um die Inflationstendenzen zu stoppen. Da die meisten der vergebenen Kredite flexibel verzinst waren, stiegen die Kreditkosten innerhalb kurzer Zeit sehr stark an. Dies wird häufig als letztendlicher Auslöser der ersten Schuldenkrise gesehen, die mit der Zahlungsunfähigkeit Mexikos 1982 offensichtlich wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Petrodollars und die US-Außenpolitik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erdölfakturierung in Saudi-Arabien.", "content": "Mehreren Studien zufolge vereinbarten die Vereinigten Staaten 1972/73 (also ein Jahr nach dem offiziellen Ende der Goldkonvertibilität des US-Dollars) mit Saudi-Arabien, dass das saudi-arabische Öl nur in US-Dollar fakturiert werde. Als Gegenleistung hätten die USA demnach militärische Unterstützung an Saudi-Arabien ausgesprochen. Offizielle Nachweise über eine solche Vereinbarung gibt es nicht. Zu dieser Zeit war Richard Nixon US-Präsident. Henry Kissinger war sein wichtigster Berater in Sachen Sicherheit und Außenpolitik. Die USA waren damals bestrebt, die Einflüsse bzw. Einflussversuche der UdSSR in vielen Ländern der Welt einzudämmen; Nixon betrieb eine „Twin-Pillar-Policy“ (Zwei-Säulen-Politik) genannte Politik, die darauf ausgerichtet war, den sowjetischen Einfluss im Persischen Golf (speziell im Iran und in Saudi-Arabien) einzudämmen.", "section_level": 2}, {"title": "Iranische Ölbörse.", "content": "Bereits 2003 begann der Iran, mit seinen europäischen und asiatischen Partnern in Euro zu handeln. Für März 2006 plante der Iran die Eröffnung einer neuen Ölbörse, der Iranischen Ölbörse (IOB), mit der Absicht, ausschließlich in Euro zu handeln. Dies könnte zu einem eurobasierten Preismechanismus führen, wie in einem vielzitierten Artikel der \"Asia Times\" von August 2005 spekuliert wird. Für die USA ist das meistgehandelte Referenzöl (engl. \"oil marker\") West Texas Intermediate (WTI), für Europa Brent, benannt nach dem Nordsee-Ölfeld, und für Asien Dubai Fateh. Dazu kommt das OPEC-Öl, das wiederum ein Korb von elf verschiedenen Ölsorten ist, aus denen ein gemittelter Durchschnitt errechnet wird. Alle vier Sorten haben den US-Dollar als Nennwert. Allerdings ist die Höhe der Einnahmeverluste, die den USA durch eine Fakturierung der Ölgeschäfte in Euro entstehen würden, schwer zu berechnen, da der Petroeuro nicht verhindern würde, dass große Teile der Einnahmen aus Ölgeschäften in Anlageformen investiert werden, die in US-Dollar denominiert sind. Im Juli 2007 forderte die iranische Regierung von ihren Kunden, dass sie das iranische Öl in Zukunft nicht mehr in US-$ bezahlen sollen. Am 17. Februar 2008 ist die Iranische Ölbörse mit Sitz auf der Insel Kisch eröffnet worden. Statt in Euro, werden die Preise allerdings überwiegend in der Landeswährung Rial berechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Der Petroeuro.", "content": "Der Begriff Petroeuro ist analog zum Petrodollar geprägt, und drückt aus, dass der Handel mit Erdölprodukten (englisch \"petroleum\") in Euro abgewickelt wird. Genau genommen handelt es sich um einen theoretischen oder konzeptionellen Begriff, da derzeit der US-Dollar die dominierende Währung ist. Um einer tatsächlichen oder empfundenen Abhängigkeit von den USA, dem bedeutendsten Einzelimporteur, auszuweichen, aber auch, um die Währung der USA in ihrer Bedeutung und ihrem Wert zu mindern, haben einige Länder eine Abkehr vom US-Dollar und einen Wechsel zum Euro in der Vergangenheit vorgenommen (Irak während der letzten Jahre der Herrschaft Saddam Husseins, jedoch unter US-Führung wieder zurückgestellt auf US-Dollar; Syrien) oder für die Zukunft vorgeschlagen (Iran, Venezuela).", "section_level": 1}, {"title": "Internationaler Petro-Währungskorb.", "content": "Im Oktober 2009 berichtete die britische Zeitung \"The Independent\" darüber, dass die Golfstaaten, Russland, die Volksrepublik China, Japan und Frankreich Geheimverhandlungen zum Ersatz des US-Dollars als Ölhandelswährung führen würden, um den Dollar als Zahlungsmittel im Rohölhandel durch einen Währungskorb aus dem chinesischen Yuan, dem Euro, dem japanischen Yen, einer neuen Gemeinschaftswährung der Golfstaaten und Gold abzulösen. Laut der Zeitung seien neun Jahre für den Übergang vorgesehen. „Das Vorhaben bedeutet, dass der Ölpreis nicht länger in US-Dollar festgesetzt wird“, zitierte das Blatt chinesische Bankenkreise in Hongkong. Saudi-Arabien wies den Zeitungsbericht, der zur Dollarschwächung führen würde, als „absolut falsch“ zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seit dem Zweiten Weltkrieg wird der Handel mit Erdöl hauptsächlich in US-Dollar abgerechnet. Das hierfür verwendete Geld wird auch als Petrodollar bezeichnet.", "tgt_summary": "油元(Petrodollar)是指一国出售石油所赚取的报酬,此名称为1973年美国乔治城大学的Ibrahim Oweiss教授所发明。1970年代正值石油危机,OPEC的产油国皆因而攫取了大笔外汇,为了便于描述这些数量庞大的资本及其衍生的经济现象,Ibrahim Oweiss教授便结合了「petroleum(石油)」和「dollar(元)」创造了「油元」一词。", "id": 2007865} {"src_title": "Philip Sheridan", "tgt_title": "菲利普·谢里登", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Sheridan war das sechste Kind der irischen katholischen Einwanderer John und Mary Meenagh Sheridan aus Killinkere, County Cavan. Er wuchs in Somerset, Ohio auf. Weil er nur 1,65 Meter groß war, erhielt er den Spitznamen \"Little Phil\". Er arbeitete als Junge in einem Geschäft und war dann Büroangestellter und Buchhalter für den Kaufmannsladen. Sheridan war ab 1875 mit Irene Rucker, der Tochter eines Quartiermeister des Heeres verheiratet. Sie hatten vier Kinder. Der Sohn Philip Henry jr. wurde Offizier und erlag 1918 im Alter von 38 Jahren einem Herzversagen. Sheridan wohnte ab 1875 in Washington, D.C.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung, frühe Jahre.", "content": "Ab 1848 besuchte Sheridan die Militärakademie in West Point, New York, und graduierte 1853. Nach dem Abschluss wurde er 1853 als Leutnant zum 1. US Infanterie-Regiment nach Fort Duncan, Texas, und anschließend zum 4. US-Infanterie-Regiment nach Fort Reading, Kalifornien, versetzt. Er kämpfte von 1855 bis 1857 im Yakama- und im Rogue River Indianer-Feldzug im Washington-Territorium. Danach war Sheridan in Oregon stationiert. Im März 1861 wurde er zum First Lieutenant (Oberleutnant) und zwei Monate später zum Captain (Hauptmann) befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Im Sezessionskrieg.", "content": "Das erste Jahr des Sezessionskrieges diente er als Quartiermeister im 13. US-Infanterieregiment in Missouri. An der Schlacht am Pea Ridge in Arkansas im März 1862 nahm er unter dem Kommando von Brigadegeneral Samuel Ryan Curtis teil und kämpfte unter Generalmajor Henry Wager Halleck von April bis Juni 1862 in der Ersten Schlacht um Corinth. Sheridan wurde mit Wirkung vom 25. Mai 1862 zum Kommandeur des 2. Michigan Kavallerie-Regiments ernannt und zum Colonel (Oberst) befördert. Mit dem Regiment kämpfte er am 30. Mai bei Booneville, Mississippi, während einer Aufklärung gegen ein Kavallerieregiment der Konföderierten. Wegen seiner Tüchtigkeit wurde Sheridan das Kommando über eine Kavalleriebrigade übertragen, die er im Kavalleriegefecht, wiederum bei Booneville, Mississippi, am 1. Juli 1862 erfolgreich führte. Im September 1862 wurde er deshalb zum Divisionskommandeur ernannt und rückwirkend zum 1. Juli 1862 zum Brigadegeneral der Freiwilligen befördert. Sheridan führte die 11. Division des III. Korps Generalmajor Don Carlos Buells der Ohio-Armee in der Schlacht bei Perryville im Oktober 1862. Er war mit seiner Division bei den Schlachten am Stones River und am Chickamauga unter Generalmajor William Starke Rosecrans und bei Chattanooga unter Generalmajor Ulysses S. Grant eingesetzt. Rückwirkend zum 31. Dezember 1862 war er zum Generalmajor der Freiwilligen befördert worden. 1864 holte Ulysses S. Grant Sheridan als Kommandierenden General des Kavalleriekorps zur Potomac-Armee. Im Zuge der Kämpfe im Mai 1864 besiegte er die Kavallerie der Südstaaten in der Schlacht an der Yellow Tavern. Bei Trevilian Station unterlag Sheridan im Juni dem Kavalleriekorps der Nord-Virginia-Armee. Grant übergab Sheridan danach das Kommando über die neu aufgestellte Shenandoah-Armee, um der Bedrohung des Shenandoahtals durch ein konföderiertes Korps unter dem Kommando Generalleutnant Jubal Anderson Earlys zu begegnen. Seine Kriegführung war hier wie auch in seinem späteren Einsatz in den Indianerkriegen ein erstes Beispiel für die Taktik der „verbrannten Erde“. Er schlug die Konföderierten bei Winchester, Fishers Hill und am Cedar Creek. Für seine Erfolge wurde er zum Brigadegeneral und Generalmajor der regulären Armee befördert. Im März 1865 kehrte er zur Potomac-Armee vor Petersburg zurück und hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg des Appomattox-Feldzuges unter Grant, der zur Kapitulation von General Lee bei Appomattox Court House führte.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Sezessionskrieg.", "content": "Nach dem Krieg kommandierte Sheridan US-Truppen an der mexikanischen Grenze. Dies diente vor allem als Warnung an die mexikanische Regierung unter Kaiser Maximilian. Im Zuge der Reconstruction war er ab März 1867 Militärgouverneur des 5. Militärbezirks (\"Texas\" und Louisiana). Allerdings nur für sechs Monate, da man ihn aufgrund seiner harten Entscheidungen und seiner unpopulären Äußerungen schnell wieder ablöste. So soll er gesagt haben „Sollte ich Texas und die Hölle besitzen, so würde ich Texas vermieten und in der Hölle leben“. Danach war er u. a. Befehlshaber im Wehrbereich Missouri, Beobachter im deutsch-französischen Krieg und arbeitete an der Einrichtung des Yellowstone-Nationalparks. In seinem Einsatz gegen indianische Völker ließ er die Grundlage ihrer Existenzweise, die Büffelherden, systematisch vernichten und Dörfer niederbrennen. Er war u. a. verantwortlich für den Überfall auf das Indianerdorf am Washita am 27. November 1868, bei dem die schlafenden Indianer überfallen und 100 Cheyenne zusammen mit Frauen und Kindern getötet wurden. Am 4. März 1869 wurde er zum Generalleutnant befördert; der fünfte Inhaber dieses Ranges in den USA seit Washington (1798). 1870/71 beobachtete er im Auftrag der Regierung den Deutsch-Französischen Krieg in Europa. Am 1. November 1883 wurde er zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt. Kurz vor seinem Tod beförderte ihn der Kongress nach Grant und Sherman als dritten Soldaten zum General of the Army of the United States. Sheridan verstarb 1888 und wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington bestattet, wo ein Grabstein mit seinem Porträt steht.", "section_level": 2}, {"title": "Seine „Indianer“-Äußerung.", "content": "Von ihm soll der Ausspruch „Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer“ stammen. Das amerikanische Original lautete: „The only good Indians I ever saw were dead“ (deutsch = Die einzig guten Indianer, die ich jemals sah, waren tote). In seiner Biographie „Sheridan, the Inevitable“ schreibt Richard O’Connor: „Obwohl der allgemein ihm zugeschriebene Grundsatz ‚Der einzig gute Indianer ist ein toter Indianer‘ ein ungenaues Zitat dessen ist, was Sheridan wirklich sagte, dachte er jedoch genau so und handelte entsprechend.“ Sheridans oben zitierte, zynische Antwort auf die Bemerkung des Komantschen-Häuptlings Tosowi, er wäre ein guter Indianer, könnte allerdings auch eine Umkehrung eines 200 Jahre zuvor gemachten Zitats von Metacomet sein. In der Kriegsrede von Wampanoag-Häuptling Metacomet, genannt King Philip (1675), beklagt er sich über den Bruch von Verträgen und Sittenlosigkeit der Weißen, die Zerstörung der Jagdgründe der Wampanoag und schließt mit der Einschätzung, es wäre unmöglich, „mit den weißhäutigen Raubmenschen“ in Frieden zu leben (Zitat: „Wir haben es in der Vergangenheit nicht glauben wollen, aber es ist eine Tatsache:..nur ein toter Weißer ist ein guter Weißer. Brüder, wir müssen uns vereinigen oder wir werden untergehen!“).", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Während der Schlacht am Cedar Creek gelang es Sheridan nach einem eineinhalbstündigen Ritt auf seinem Pferd Rienzi von Winchester, Virginia zur Front die versprengten und fliehenden Soldaten aufzuhalten und erneut zum Kämpfen zu motivieren und so vermutlich die drohende Niederlage abzuwenden. Dieses wurde von Thomas Buchanan Read sowohl dichterisch als auch malerisch verarbeitet. Die Ballade \"Sheridan’s Ride\" machte alle drei, den General, das Pferd und den Dichter berühmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philip Henry Sheridan (* 6. März 1831 in Albany, New York; † 5. August 1888 in Nonquitt, Massachusetts) war Offizier des US-Heeres und als Generalleutnant Oberbefehlshaber des Heeres.", "tgt_summary": "菲利普·亨利·谢里登(英语:Philip Henry Sheridan 1831年-3月6日-1888年-8月5日)美国陆军职业军官、南北战争时期联邦军将领。他因迅速被提拔为少将和与尤利西斯·S·格兰特共事而知名,最后晋升上将。谢里登对美国内战后期联邦军取胜有十分重要的贡献。", "id": 967198} {"src_title": "Marc Anthony", "tgt_title": "马克·安东尼 (歌手)", "src_document": [{"title": "Jugend und Privatleben.", "content": "Marc Anthony wurde als Kind puerto-ricanischer Eltern in Spanish Harlem in New York geboren und wuchs mit sieben Geschwistern auf. Seinen Namen verdankt er der Vorliebe seiner Mutter für den mexikanischen Sänger Marco Antonio Muñiz, der aber nur zufällig denselben Nachnamen trägt. Um Verwechslungen zu vermeiden, legte er sich den Künstlernamen „Marc Anthony“ zu. Mit sieben Jahren soll er neben der Schule bereits eine Musikakademie in East Harlem besucht haben, mit zwölf Jahren sang er im Background-Chor der Latin Rascals mit und später dann bei der Teenie-Boygroup Menudo. Danach trat er als Rocksänger in diversen Musikclubs auf. Zudem spielte er bei Spielfilmen, wie \"El sustituto\", \"Big Night\" und \"Hackers\" mit und trat auch in der Broadway-Produktion \"The Capeman\" auf. 2009 kaufte sich Anthony in das Football-Team der Miami Dolphins ein. Am 10. Mai 2000 heiratete er in Las Vegas die puerto-ricanische Miss Universum Dayanara Torres, mit der er zwei Kinder hat. Am 5. Juni 2004 wurde die Ehe geschieden; fünf Tage später heiratete er in Los Angeles die Sängerin und Schauspielerin Jennifer Lopez. Am 22. Februar 2008 wurden Anthony und Lopez Eltern von Zwillingen, einem Mädchen und einem Jungen. Im Juli 2011 trennte sich das Paar; im Juni 2014 wurden sie geschieden. Im selben Jahr heiratete er das venezolanische Model Shannon De Lima, von der er sich im November 2016 trennte.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Marc Anthonys Karriere als englischsprachiger Rhythm and Blues- und Rocksänger war zunächst nur von mäßigem Erfolg gekrönt. 1992 wurde er von dem Percussionisten Tito Puente eingeladen, mit ihm zusammen ein Festival zu seinen Ehren im Madison Square Garden zu eröffnen. Im selben Jahr nahm er mit La India das Duett \"Vivir lo nuestro\" auf. Von da ab widmete er sich zunehmend der Salsa-Musik. Der Durchbruch kam aber erst 1999, als er für sein Album \"Contra la corriente\" den Grammy in der Kategorie „Best Tropical Latin Performance“ erhielt. Mit seiner Single \"I Need to Know\", das aus vermarktungstechnischen Gründen in einer englischen und einer spanischen Version produziert wurde, landete er 2000 einen Doppelerfolg: für die englische Version erhielt er eine Grammy-Nominierung, während die spanische Version \"Dímelo\" mit dem Latino-Grammy ausgezeichnet wurde. Anthony schreibt seine Stücke zum großen Teil selbst.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Marc Anthony (* 16. September 1968 in New York; eigentlich \"Marco Antonio Muñiz\") ist ein US-amerikanischer Komponist, Sänger und Schauspieler.", "tgt_summary": "马克·安东尼(英语:Marc Anthony,1969年-9月16日),原名英语:Marco Antonio Muniz,生于美国纽约州纽约市。1990年代末期主要的萨尔萨(骚沙)音乐明星之一,他的双亲是波多黎各人,据称有很强的拉丁音乐血统。1999和2000年获格莱美奖最佳男歌手。", "id": 1569248} {"src_title": "Leseförderung", "tgt_title": "閱讀教育", "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "Ein wichtiges Ziel der Leseförderung besteht darin, Menschen zum „Viellesen“ zu animieren. Insoweit ist Leseförderung auch Begabtenförderung. Wird es erreicht, so genießen die Adressaten der Leseförderung eine Vielzahl von Vorteilen. Generell ist ihre Lesekompetenz größer als bei „Pflichtlesern“ (die nur das lesen, was die Schule und andere Instanzen von ihnen erwarten): Besonders wichtig ist Leseförderung zur Förderung des Spracherwerbs und von landeskundlichen Kenntnissen für Migranten. Einen Beitrag dazu können mehrsprachige Bilderbücher leisten. Nur durch Lesen lernen sie die Schriftsprache des Zuwanderungslandes ausreichend kennen.", "section_level": 1}, {"title": "Schauplätze.", "content": "Die wirkungsvollste Leseförderung findet im Elternhaus statt, und zwar bereits im Kleinkind- und Vorschulalter. Das Vorbild der Eltern kann die Leseentwicklung und Literacy begünstigen. Das tägliche Vorlesen vom Kleinkindalter an in einem behaglichen Umfeld befördert das Interesse an Büchern und am Lesen. Dabei ist ein Bilderbuch geeignet, die Aufmerksamkeit eines Kindes zu gewinnen. Weitere Leseförderung kann u. a. in der Vorschulerziehung (z. B. im Kindergarten), dh. in Frühförderung, in der in der Schule (besonders in der Schulbibliothek), in anderen Bibliotheken, in schulischen oder außerschulischen Lese-Wettbewerben und durch spezielle Fernseh-, Computer- und Online-Programme geleistet werden. Durch solche Programme werden die Kinder und Jugendlichen gezielt angeleitet, zu lesen und dann Fragen am Computer zu beantworten. Beispiele, wie E-Learning-unterstützt Lesen von Büchern gefördert werden kann, sind die Programme Antolin und Lepion. Die Idee einer Leseförderung, die über Lesefähigkeit auf einfachem Niveau hinausgeht und den Aspekt „Freude am Lesen“ in den Mittelpunkt stellt (an Stelle der bloßen Erfüllung von Lernzielen im Bereich Lesen), hat in viele schulische Richtlinien und Kerncurricula Eingang gefunden. Im „systemischen Modell“ der Leseförderung öffnen sich Elternhaus und Schule auch weiteren Institutionen: So fühlen sich Schulbibliotheken, Schulmediotheken, öffentliche Bibliotheken, Buchhandlungen, Verlage, die Stiftung Lesen, das Schweizer Institut für Kinder und Jugendmedien SIKJM, der Österreichische Buchklub der Jugend, der Friedrich-Bödecker-Kreis, Literaturhäuser u. a. der Leseförderung verpflichtet. Sie organisieren z. B. Veranstaltungen des gemeinsamen Lesens, Wettbewerbe für Leser oder andere besondere Angebote.", "section_level": 1}, {"title": "Studien.", "content": "Wissenschaftliche Untersuchungen (z. B. der Entwicklungspsychologie und der Lernpsychologie) zeigen, dass man schon in der Grundschule die Lesemotivation und Lesekompetenz wirksam fördern kann. In Deutschland hat die Hälfte der 5- bis 6-jährigen Kinder Umgang mit dem Computer. Trotzdem spielen Bücher eine wesentliche Rolle im Leben von Jungen und Mädchen. Zu diesen Ergebnissen gelangt die dritte Jugend-Medienstudie der Stiftung Ravensburger Verlag. Über 80 Prozent aller Kinder sehen regelmäßig fern, und ebenso viele lassen sich Bücher vorlesen oder schauen selbst Bilderbücher an. Bei der Frage nach ihrem Lieblingsmedium liegt das Schwergewicht eindeutig beim Fernsehen (Jungen 42,5 %, Mädchen 47,4 %), bei den Hörmedien wie Märchenkassetten (Jungen 20 %, Mädchen 31,6 %) und dem Buch (Jungen 22,5 %, Mädchen 13,6 %). Trotzdem gibt es in der Biographie vieler Kinder einen Abbruch des Leseinteresses. Besonders zwischen dem 8. und 10. Lebensjahr sowie zwischen dem 11. und dem 13. Lebensjahr nehmen bei vielen die Lust am Lesen und die Zeit, die fürs Lesen aufgewandt wird, ab; das gilt besonders für Jungen. Der Anteil der Jugendlichen, die bei der PISA-Studie angegeben haben, nicht zum Vergnügen zu lesen, ist in Deutschland mit 42 Prozent besonders hoch. In der Gruppe der Jungen beträgt der Anteil sogar fast 55 Prozent. Kritiker behaupten, dass die Schulen durch die Art, wie im Unterricht mit Texten umgegangen werde, an dieser Entwicklung nicht völlig unschuldig seien. In der Phase, in der die Sozialisation von Jugendlichen durch Familie und Schule um ihre Altersgruppe erweitert wird, solllte die Schule auch im Hinblick auf Medienkompetenz Anknüpfungspunkte an die Freizeitkultur suchen. Richard Bamberger empfahl, im Unterricht das Lesen am Stück einzuführen und jede Woche ein Buch zu lesen, anstatt eine oft mehrere Wochen hindurch auf kleine Abschnitte aufgeteilte Behandlung eines Buches.", "section_level": 1}, {"title": "Situation in ausgewählten Ländern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die öffentlichen Bibliotheken in Deutschland suchen Freude am Lesen zu wecken, was izwischen als gesamtgesellschaftlicher Auftrag gilt und mit Sprachförderung einhergeht. Buchbesprechungen im Fernsehen oder in den Zeitungen geben erwachsenen Förderern Hinweise, welche Bücher man Kindern und Jugendlichen schenken kann. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels veranstaltet u. a. jedes Jahr einen Vorlesewettbewerb. Dass eine nicht in Angriff genommene oder misslungene Leseförderung schwerwiegende Konsequenzen hat, haben die deutschen Kultusministerien erkannt, wer nicht freiwillig und nicht gern liest, ist in der Regel auch durch einen Mangel an Disziplin und Konzentrationsmängel gekennzeichnet, die oft sogar dazu führen, dass Schüler nicht lesen und schreiben lernen. Dadurch ist der schulische Erfolg (Hauptschulabschluss als Minimum) bedroht. Betroffen von dieser Form des Bildungsversagens sind häufig auch Kinder aus Migrantenfamilien. Leseförderung ist daher aus schulischer Sicht eine zentrale Aufgabe aller Fächer und der gesamten Schule. Diesem Ansatz stellte sich das KMK-Projekt „ProLesen“, das von 2008 bis 2010 von allen sechzehn Bundesländern getragen wurde. Ein klar strukturiertes Konzept zur schulischen Leseförderung mit dem Ziel der deutlichen Reduzierung der sogenannten Risikogruppe der leseschwachen Schülerinnen und Schüler wird seit 2006 im Rahmen des Leseförderprojekts „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark“ umgesetzt. Im Unterricht werden dabei systematisch die wesentlichen Bausteine der Lesekompetenzförderung eingesetzt: Berücksichtigung des Leseinteresses, systematischer Einsatz von Lesestrategien, Leseanimation, Erhöhung der Lesezeit durch eine Lesewoche, Metakognition, leises Lesen und Methoden der Durchgängigen Sprachbildung beziehungsweise Deutsch als Zweitsprache im Regelunterricht und der Interkulturellen Bildung und Erziehung. Zudem wird die Leseförderung nicht nur als Anliegen aller Lehrkräfte der verschiedenen Unterrichtsfächer an einer Schule in einem Praxisfahrplan zur Leseförderung festgeschrieben, sondern die Schulleitung übernimmt im Rahmen des Projektmanagements eine besondere Verantwortung. Die wissenschaftliche Begleitung konnte eine deutliche Wirksamkeit des Konzepts „Lesen macht stark“ nachweisen. Eine gelungene Leseförderung geht mit einer Schulung der Konzentrationsfähigkeit und der Disziplin einher, setzt diese aber zugleich auch voraus. Lesepaten fördern durch ehrenamtliches Engagement die Lesekompetenz. Seit 1977 richtet sich die Deutsche Lesegesellschaft e.V. insbesondere an die jugendlichen Leser. 1988 übernahm die Stiftung Lesen die Nachfolge der Deutschen Lesegesellschaft e.V..Im Bundesland Niedersachsen wirkt die Akademie für Leseförderung als zentrale Anlaufstelle für alle dort in der Leseförderung Tätigen. Einen Überblick über Leseförderung geben auch private Internet-Seiten, darnuter der Bundesverband Leseförderung. Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Leseförderung leisten Literaturfestivals. Ein Beispiel dafür ist das internationale literaturfestival berlin und vor allem dessen Kinder- und Jugendprogramm. Für jede Festivalausgabe lädt das Festival rund 20 renommierte internationale Kinder- und Jugendbuchautoren und -illustratoren ein, die für mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche lesen. Lesefördernd (durch Teilhabe) wirken auch die Leseclubs im Rahmen der Jugendjury des Deutscher Jugendliteraturpreises. Seit 2003 erstellen jährlich ca. 100 Jugendliche eine eigene Nominierungsliste und vergeben einen Preis.", "section_level": 2}, {"title": "Gambia.", "content": "2009 wurde in Gambia eine hohe Quote von Analphabetismus bei Schülern festgestellt, deren Ursache das Unterrichten ganzer Wörter in englischer Sprache war. Daher führte die Regierung 2011 ein Projekt zum Unterrichten von Kindern in nationaler Sprache ein. Den Kindern wurden einzelne Buchstaben erklärt, aus denen Wörter gebildet wurden. Bereits 2012 schnitten die so unterrichteten Kinder in Tests zehnmal besser ab als die Vergleichsgruppe. Das Ministerium für den primären und sekundären Bildungsbereich präsentierte die Ergebnise des Projekts in umliegenden Ländern. Bibliotheken sind bemüht, die Arbeit der oft überfüllten Schulen bei der Leseförderung zu unterstützen, sind aber abhängig von Spenden. Einzelfälle sind dagegen Lesungen durch Besucher, wie zB. 2011 durch ein Einheit der United States Naval Forces Europe-Africa, die dennoch begrüsst wurde, da sie Kindern einen positiven Rahmen für die Beziehung zu Gästen bot im Unterschied zu bekannten Übergriffen durch Touristen. Eltern sind aufgrund mangelnder eigener Bildung kaum in eine Leseförderung ihrer Kinder eingebunden, unterstützen aber den Bau von Schulen mit Großfamilie und Dorfgemeinschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Laos.", "content": "In Laos dient das Non-Profit-Projekt \"Big Brother Mouse\" der Leseförderung und finanziert sich im wesentlichen aus Spenden. Es wurde von einem US-Amerikaner gegründet und ist als 501(c) organization mit bezahlten Geschäftsführern registriert. Es stellt Bücher in Laotischer Sprache im Eigenverlag her, zB. eine Sammlung traditioneller Geschichten des Landes, oder neu erarbeitete Texte in Anlehnung an das Werk des Theodor Seuss Geisel, oder das Märche Die kleine Meerjungfrau, oder auch eine Zusammenstellung ansprechender Fotos aus Wikimedia Commons mit geeigneter Beschriftung. Die Bücher werden in ländlichen Gegenden mit niedrigem Umfang der Alphabetisierung von ehrenamtlichen Personen verteilt, vowiegend im Rahmen eines Festes für ein Dorf.", "section_level": 2}, {"title": "Niederlande.", "content": "Die Bemühungen der Schulen in den Niederlanden um Leseförderung werden durch Organisationen wie Stichting Lezen & Schrijven ergänzt. Einer IGLU-Studie zufolge haben 93 % der Schüler die Möglichkeit, bei Leseschwierigkeiten von speziell ausgebildeten Lehrern wie Sprachheilpädagogen unterstützt zu wreden. Für Kinder mit Migrationshintergrund schreibt das Land anderthalb Stunden Sprachförderung pro Woche vor. Für diese Gruppe stellte eine Studie fest, dass der Umfang des muttersprachlichen Wortschatzes die Lesekompetenz in der Fremdsprache gut vorhersagte.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Das Land Niederösterreich versucht mit der Initiative Zeit Punkt Lesen die zentrale Bedeutung des Lesens für die persönliche Entwicklung, die Entfaltung kreativer Potenziale und der Auffassungsgabe hervorzuheben. Mit einer Vielzahl von Aktionen in Schulen und Kindergärten, aber etwa auch durch die Bereitstellung von Kinder- und Jugendliteratur in Krankenhäusern, soll positiv zur regionalen Lesekultur beigetragen werden. Die Aktionen umfassen Lesefeste, ein Lesemobil, Lesetheater und die Wahl des Lieblingsbuchs der Niederösterreicher. Zudem werden vermehrt neue, interaktive Wege beschritten, um das Thema Lesen auch abseits klassischer Bildungseinrichtungen zu platzieren. Unter anderem wird ein Videofilmwettbewerb („Dreh-Buch“) veranstaltet, im Zuge dessen junge Menschen ihre liebste Lektüre filmisch darstellen können.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "In den Vereinigten Staaten erlernen Kinder das Lesen im Alter von 5 Jahren im Kindergarten, der in den USA eine Einrichtung der Grundschulen ist. Die Mehrzahl der Kinder besucht schon zuvor, d. h. mit 3 oder 4 Jahren, ein Vorschulprogramm \"(Child Day Care, Preschool, Head Start)\", zu dessen Curriculum meist auch eine Lesepropädeutik gehört. Diese Kinder kennen, wenn sie mit fünf Jahren in den Kindergarten eingeschult werden, das Alphabet, können ihren Vornamen schreiben, können eine kleine Anzahl von Wörtern lesen und sind an den täglichen Umgang mit Büchern gewöhnt. Kommerzielle elektronische Lernmaterialien wie z. B. das \"Hooked on Phonics\"-System sind in US-amerikanischen Familien mit Kindern im Vorschulalter sehr beliebt. Weit verbreitet sind auch unabhängige oder Industrie-gesponserte Online-Programme, die Vorschulkindern das Lesen vermitteln \"(early reading programs, reading programs)\" oder Kinder im Lesealter bei der Buchlektüre begleiten \"(reading motivation programs)\". Der nicht-kommerzielle Fernsehsender PBS produziert und sendet Programme für Kinder im Vorschulalter wie \"Reading Rainbow\" (1983–2006) und \"Between the Lions\" (seit 2000), in denen Bücher und Lesen ganz im Vordergrund stehen. Viele Buchhandlungen und die meisten öffentlichen Bibliotheken veranstalten \"Story Hours\" (Lesestunden), in denen Klein- und Vorschulkindern aus Bilderbüchern vorgelesen wird. An den Schulen ist von der Kindergartenstufe an der Besuch der Schulbibliothek fester Bestandteil des Stundenplans. Besondere Aufmerksamkeit gilt in den USA der Zielgruppe der \"Reluctant Readers\" (deutsch: „widerwillige Leser“): Kindern und Jugendlichen, die gegen das Lesen bereits eine Abneigung entwickelt haben. Zu den Organisationen, die sich der Leseförderung verschrieben haben, zählt die National Children’s Reading Foundation, deren Slogan lautet: \"Read to your child. It’s the most important 20 minutes of your day\" (deutsch: „Lies deinem Kind vor. Es sind die wichtigsten 20 Minuten eures Tages“). Nach einer Untersuchung des US-Arbeitsministeriums lasen Eltern von Kindern unter 6 Jahren im Zeitraum 2003/2006 pro Tag durchschnittlich 3,6 Minuten vor (Mütter: 4,8 Minuten, Väter: 1,8 Minuten). Nach einer Untersuchung aus dem Jahre 1997 verbrachten 3–5-jährige Kinder im Wochendurchschnitt 86 Minuten mit Lesen, 6–8-jährige 69 Minuten und 9–12-jährige 75 Minuten (jeweils ohne Hausaufgaben).", "section_level": 2}], "src_summary": "Unter Leseförderung versteht man in der Pädagogik alle Maßnahmen, die darauf abzielen, einer Zielgruppe, die vor allem aus Kindern und Jugendlichen besteht, nicht nur Lesefähigkeit, sondern auch Motivation, Interesse und langfristige Freude am Lesen und und an der Literatur zu vermitteln.", "tgt_summary": "阅读教育,指培养阅读能力与兴趣的教育。由于阅读是学习、传承与开创人类文明的重要工具,也是培养竞争力的利器,因此阅读教育也成为世界各国教育界共同关注的议题。", "id": 746492} {"src_title": "Evonik Industries", "tgt_title": "赢创工业", "src_document": [{"title": "Konzernstruktur.", "content": "Seit 2015 gliedert sich der Konzern in vier Segmente. Dabei gehören die Segmente \"Nutrition & Care\", \"Resource Efficiency\" und \"Performance Materials\" zu den operativen Spezialchemiegeschäften und werden als eigenständige Gesellschaften geführt, welche der Managmentholding Evonik Industries AG unterstehen. Das Segment \"Technology & Infrastructure\" fällt in den Bereich Services (Segment Services) und fungiert als Dienstleister für die übrigen Segmente, die Managmentholding sowie für externe Kunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftstätigkeit.", "content": "83 % des Umsatzes von Evonik Industries werden im Ausland generiert. Evonik ist in mehr als 100 Ländern präsent. Evonik hat sein Ergebnis trotz einer sich verschlechternden weltwirtschaftlichen Gesamtlage stabil gehalten. Das bereinigte EBITDA belief sich 2019 auf 2,153 Milliarden €, nach 2,150 Milliarden € im Vorjahr. Der Umsatz ging leicht um 1 Prozent auf 13,1 Milliarden € zurück. Das Segment \"Resource Efficiency\" steigerte 2019 den Umsatz um 4 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro. Das Segment stellt Produkte für den Automobilsektor, die Farben- und Lackindustrie sowie die Bauindustrie her. Im September 2019 erfolgte der Spatenstich im Chemiepark Marl für eine Erweiterung der Produktionsanlage für den Hochleistungskunststoff Polyamid-12. Die Produktionskapazität wird dadurch um 50 % erhöht. Mit 400 Mio. Euro ist es die größte Einzelinvestition von Evonik in Deutschland Im Segment \"Performance Materials\" ging der Umsatz im Jahr 2019 um 9 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro zurück. Im Segment \"Performance Materials\" werden vor allem polymere Werkstoffe sowie Zwischenprodukte für die Gummi- und Kunststoffindustrie hergestellt. Es umfasst die Geschäftsbereiche \"Performance Intermediates\" und \"Functional Solutions\". Das Segment \"Nutrition & Care\" konnte 2019 wie im Vorjahr einen Umsatz von rund 4,6 Mrd. Euro erreichen. Ende 2018 ging in Singapur eine neue Anlage zur Produktion der Aminosäure Methionin in Betrieb. Es war die bisher größte Einzelinvestition im Chemiebereich des Konzerns. Klaus Engel schied mit dem Ende der Hauptversammlung von Evonik am 23. Mai 2017 aus dem Amt, sein Nachfolger ist sein bis zu dem Zeitpunkt tätiger Stellvertreter Christian Kullmann. Im Zuge der strategischen Ausrichtung auf Produkte der Spezialchemie hat Evonik 2019 den Methacrylat-Verbund an die Beteiligungsgesellschaft Advent International verkauft. Seit August 2019 firmiert der Methacrylat-Verbund unter dem Namen Röhm GmbH.", "section_level": 1}, {"title": "Börse und Anteilseigner.", "content": "Im Juni 2008 erwarb der britische Finanzinvestor CVC Capital Partners für 2,4 Milliarden Euro einen Anteil von 25,01 Prozent an Evonik. Die übrigen Aktien blieben im Eigentum der RAG-Stiftung. Im Auftrag der RAG-Stiftung sollte Evonik ursprünglich ab 2012 an die Börse gehen, aufgrund der schlechten Marktlage wurde der Börsengang jedoch verschoben. Seit dem 25. April 2013 werden die Evonikaktien an der Frankfurter Börse gehandelt. Vorab hatte das Unternehmen institutionellen Anlegern die Möglichkeit gegeben, rund 14 % der Aktien für 2 Milliarden Euro zu erwerben. Der rechnerische Kurs zum Ausgabezeitpunkt lag bei 30 Euro je Aktie, wobei es aber kein offizielles Angebot zur Zeichnung(shöhe) gab. Im Mai 2016 trennte sich CVC von seinen restlichen ca. 4,2 % Anteilen an Evonik. Das Grundkapital der Gesellschaft ist aufgeteilt in 466 Millionen nennwertlose Namensaktien. Nachdem die RAG-Stiftung weitere Aktien aus ihrem Besitz verkauft hat, ist die Aktionärsstruktur wie folgt (Stand: April 2020):", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Im September 2007 entstand mit der Evonik Industries ein neuer Industriekonzern mit den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien. Das Unternehmen ging aus dem so genannten „weißen Bereich“ der RAG Aktiengesellschaft hervor, die 1969 als Ruhrkohle AG gegründet worden war. Um auf internationalen Märkten agieren zu können, stimmte der Aufsichtsrat der RAG AG am 11. Oktober 2006 einem Formwechsel der RAG Beteiligungs-GmbH in die RAG Beteiligungs-AG zu, die den entsprechenden Bereich der RAG Aktiengesellschaft umfasste. Im Juni 2007 wurde die RAG-Stiftung gegründet. Am 30. November 2007 übertrugen die Altaktionäre E.ON, RWE, thyssenkrupp und ArcelorMittal ihre Anteile direkt oder indirekt für jeweils einen Euro auf die neugegründete RAG-Stiftung. Im September 2007 wurde das Unternehmen im Rahmen einer großen Werbekampagne in \"Evonik Industries AG\" umbenannt. Der Name \"Evonik\" wurde von Manfred Gotta kreiert. Mit dem aus dem Lateinischen abgeleiteten Präfix „Evo“ verbinde man die Assoziation „Stamm“ oder „Keim“, das Verb „evolvere“ bedeutete „sich entwickeln“. Die neue Unternehmensfarbe „Deep Purple“, ein dunkler Lilaton, soll für die Kreativität des neuen Konzerns stehen und sich von den sonst vorherrschenden Blau- und Rottönen der Firmen im DAX absetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Beteiligungen.", "content": "Evonik hat seine früheren Beteiligungen in den Bereichen Energie, Immobilien sowie Hautschutz verkauft und sich nun auf das Kerngeschäft Spezialchemie fokussiert.", "section_level": 2}, {"title": "Infracor.", "content": "Nach der Fusion der Hüls AG und der Degussa AG zur Degussa-Hüls AG 1999 wurde das Dienstleistungsgeschäft unter dem Namen \"Infracor GmbH\" fortgeführt. Dieser Name blieb erhalten, als die Degussa-Hüls AG 2001 mit der SKW Trostberg AG zur Degussa AG fusionierte. Seit 2007 gehört die Infracor GmbH als 100%ige Tochter der Degussa zum Evonik-Konzern. Ab dem 1. Juli 2013 wird die Betriebsführung der Infracor durch Evonik Industries wahrgenommen, an die alle Mitarbeiter übergingen.", "section_level": 3}, {"title": "Energie.", "content": "Die \"Steag\" (früher: \"Evonik Steag GmbH\") erzeugt in Nordrhein-Westfalen und im Saarland in acht Steinkohlekraftwerken mit etwa 8.000 Megawatt Leistung acht Prozent des deutschen Stroms, sie ist damit der fünftgrößte deutsche Stromerzeuger. Ende 2010 wurde ein Anteil von 51 % für 649 Mio. € an ein Stadtwerke-Konsortium aus dem Ruhrgebiet verkauft. Die verbliebenen 49 % wurden für 570 Mio. € im August 2014 ebenfalls vom Konsortium übernommen.", "section_level": 3}, {"title": "Immobilien.", "content": "Die Immobilientochter Evonik Immobilien GmbH wurde durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 25. November 2011 in Vivawest GmbH umfirmiert. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgt am 14. Dezember 2011. Am 1. Januar 2012 fusionierte Vivawest mit der Wohnungsgesellschaft THS unter dem Namen Vivawest. 2013 verkaufte Evonik den Großteil seiner Anteile an Vivawest an die RAG-Stiftung, den Evonik-Pensionsfonds und das Steinkohleunternehmen RAG AG und hielt selber nur noch 10,9 %. 2015 verkaufte Evonik dann die restlichen Anteile an Vivawest an die RAG AG.", "section_level": 3}, {"title": "Hautschutz.", "content": "Am 31. Mai 2014 verkaufte Evonik seinen Produktbereich STOKO® Professional Skin Care (‚Stoko‘) an die Deb Group mit Sitz in Denby, Großbritannien.", "section_level": 3}, {"title": "Sponsoring.", "content": "Seit der Saison 2006/2007 ist \"Evonik\" (zunächst \"RAG Aktiengesellschaft\") Hauptsponsor des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund (BVB). Dieser Vertrag wurde im Februar 2012 bis zum 30. Juni 2016 verlängert; der erste Vertrag hatte eine Laufzeit bis Mitte 2013. Am 27. Juni 2014 gaben der BVB und Evonik bekannt, den Sponsorenvertrag bis zum 30. Juni 2025 zu verlängern. Darüber hinaus wird Evonik Anteilseigner von 9,06 % des Grundkapitals der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Evonik beteiligte sich zudem an einer im August 2014 beschlossenen Kapitalerhöhung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA und ist mit 14,78 % größter Anteilseigner beim einzigen börsennotierten Erstligisten Deutschlands. Auf der Brust der BVB-Spieler war bis zur Bekanntgabe des neuen Namens \"Evonik\" im September 2007 übergangsweise nur ein Ausrufezeichen des Künstlers Otmar Alt zu sehen. Aufgrund der Umbenennung der abgekoppelten Sparte der \"RAG Aktiengesellschaft\" in Evonik wurden für die über 50.000 Dauerkarteninhaber der Saison 2007/2008 kostenlos Trikots (Heimtrikot) mit dem neuen Evonik-Logo verteilt. Evonik unterstützt die Arbeit der Bischöflichen Aktion Adveniat für eine Verbesserung der Lebensumstände in Lateinamerika. Am 17. Mai 2011 spendete \"Evonik\" im Zuge eines Benefizspiels zwischen Borussia Dortmund und einer japanischen Auswahlmannschaft eine Million Euro zugunsten eines während des Tōhoku-Erdbeben 2011 zerstörten Kinderheimes im Erdbebengebiet in Tohoku/Ichinosekishi. Evonik ist zudem Hauptsponsor der Ruhrfestspiele in Recklinghausen und der gemeinnützigen Stiftung Rebikoff auf den Azoren, die das mit Plexiglas-Kuppel versehene Forschungs-Tauchboot Lula 1000 betreibt.", "section_level": 2}, {"title": "Parteispenden.", "content": "Im September 2014 spendete Evonik Industries insgesamt 160.000 Euro an Parteispenden, davon 90.000 Euro für die SPD und 70.000 Euro für die CDU. Im November 2017 spendete Evonik Industries erneut insgesamt 160.000 Euro, davon 80.000 Euro an die SPD und 80.000 Euro an die CDU. Die Spenden wurden im November 2018 in gleicher Höhe wiederholt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Evonik Industries AG [] mit Sitz in Essen ist ein börsennotiertes deutsches Unternehmen. Es wurde ursprünglich als Mischkonzern konzipiert, fokussiert sich jedoch auf Spezialchemie und Hochleistungsmaterialien, Bereiche, die im Wesentlichen auf die Degussa zurückgehen. Der größte Evonik-Standort befindet sich in Marl, Hauptaktionär ist die RAG-Stiftung. Mit einem Umsatz von 13,1 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2019 und mehr als 32.000 Mitarbeitern ist Evonik das zweitgrößte deutsche Chemieunternehmen und gehört damit zu den weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie.", "tgt_summary": "赢创工业,全称赢创工业股份有限公司(,)是一家德国化学工业公司。", "id": 2686550} {"src_title": "Turandot (Puccini)", "tgt_title": "杜蘭朵", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Turandot (, \"Turandocht\", deutsch: Mädchen aus Turan) ist die Prinzessin in einer Erzählung aus der orientalischen Sammlung Tausendundein Tag, die jeden Freier köpfen lässt, der ihre Rätsel nicht lösen kann. Eine weitere, wesentlich ältere Quelle des Stoffs ist das Werk \"Die sieben Schönheiten\" (dort ist es die russische Prinzessin) des persischen Dichters Nezami (vgl. dazu den persischen ).", "section_level": 1}, {"title": "Erster Akt.", "content": "Vor den Mauern der Kaiserstadt Ein Mandarin verkündet dem Volke: „Prinzessin Turandot wird den ersten fürstlichen Brautwerber heiraten, der ihre drei Rätsel löst. Löst er diese nicht, wird er geköpft.“ Ein weiterer Brautwerber, der Prinz von Persien, ist gescheitert und wird nun hingerichtet. Das Volk ist freudig erregt und erwartet voller Ungeduld das neue Schauspiel. Im Volk ist auch Timur, ein flüchtiger Tatarenkönig, mit der Sklavin Liù. Timur stürzt, Liù schreit um Hilfe. Ein junger Unbekannter hilft ihnen, und es stellt sich heraus, dass dies Kalaf, der Sohn des Flüchtigen, ist. Als nun bei Mondaufgang \"(Perche tarda la luna)\" der Prinz von Persien zum Schafott gebracht wird, schlägt die Stimmung des Volkes beim Anblick des attraktiven Prinzen in Mitleid um. Es bittet die Prinzessin um Erbarmen, doch diese bleibt hart. Die Prinzessin erscheint, und Kalaf, der diese verfluchen will, verliebt sich sofort in sie. Trotz der Warnung Liùs, seines Vaters und des Prinzen Todesurteil vor Augen, will Kalaf den Gong schlagen, um der nächste Werber zu sein. Auch Ping, Pang und Pong, die Minister des Kaisers, sind beim Volk erschienen, und versuchen, Kalaf noch von seinem Vorhaben abzubringen. Liù erzählt nun Kalaf, wie es ihr und seinem Vater auf der Flucht ergangen war, und offenbart Kalaf, dass sie ihn liebt \"(Signore ascolta)\". Kalaf bittet Liù, was immer auch geschehe, dass sie sich immer um seinen Vater kümmern solle. Trotz aller Bemühungen, Kalaf von seinem Vorhaben abzuhalten, stürmt er auf den Gong zu und schlägt diesen drei Mal.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt.", "content": "Erstes Bild: Pavillon Die Minister Ping, Pang und Pong unterhalten sich über die Geschichte Chinas vom Ursprung bis zu Turandot. Sie klagen insgeheim über die Grausamkeiten der Prinzessin Turandot und träumen von einem sorgenfreien Leben auf ihren ländlichen Gütern, erkennen aber, dass sie vom Hofe nicht mehr wegkommen werden. Von draußen hören sie die lauter werdenden Schreie des Volkes, das sich schon auf die neue Hinrichtung freut. Der Lärm des Volkes führt die drei Minister wieder in die Wirklichkeit zurück. Die Stunde der Prüfung ist nahe. Zweites Bild: Großer Platz vor dem kaiserlichen Palast Auf seinem Thron sitzt der Kaiser. Er versucht nochmals, Kalaf von seinem Vorhaben, die Prinzessin zu heiraten, abzubringen. Doch Kalaf besteht darauf. Ein Mandarin liest nochmals die Regeln und Gesetze vor. Die Prinzessin Turandot erscheint. Sie erzählt dem Volk von ihrer (von Tataren geraubten) Ahnfrau Lo-uling \"(In questa reggia) \" und davon, dass sie jedem, der es wagt, sie zur Frau zu nehmen, aus Rache das Leben nehmen will. Danach gibt sie Kalaf die drei Rätsel auf, die dieser jedoch zu ihrer Überraschung lösen kann. Entsetzt bittet sie den Kaiser, sie nicht dem Fremdling auszuliefern. Der Kaiser verfügt, dass er sein Wort halten müsse. Kalaf bietet Turandot jedoch einen Ausweg an. Er, der unbekannte Prinz, will sie des Eides entheben und den Freitod wählen, wenn sie bis Sonnenaufgang herausfindet, wie er heißt; sie kann dann über sein Leben gebieten. Falls nicht, wird sie seine Frau. Der Kaiser willigt ein.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Akt.", "content": "Erstes Bild: Garten des Palastes Die Prinzessin hat angeordnet, dass in dieser Nacht keiner schlafen dürfe, bis der Name des Unbekannten herausgefunden wurde \"(Nessun dorma)\". Die drei Minister finden Kalaf und bieten ihm alles Mögliche an, um ihn von Turandot abzubringen; Reichtum, schöne Frauen und Ruhm. Doch Kalaf ist siegessicher. Da werden Timur und Liù, die tags zuvor mit Kalaf im Gespräch gesehen wurden, von Soldaten herbeigeschleppt. Turandot kommt hinzu. Sie hofft, nun den Namen zu erfahren. Liù behauptet, nur sie kenne den Namen des Fremden, aber selbst unter der Androhung von Folter gibt sie ihn nicht preis. Als Turandot sie fragt, woher diese Widerstandskraft komme, antwortet diese, es sei die Liebe, welche auch die Prinzessin noch kennenlernen werde \"(Tu che di gel sei cinta)\". Da Liù befürchtet, unter der Folter Kalafs Namen doch preiszugeben, entwendet sie einem Soldaten einen Dolch und ersticht sich. Das Volk ist erschüttert. Liùs Leichnam wird weggetragen, vom Volk begleitet. Kalaf und Turandot sind nun allein. Kalaf wirft Turandot ihre Grausamkeit \"(Principessa di morte)\" vor. Er reißt ihr den Schleier vom Kopf und küsst sie leidenschaftlich. Nun erst bricht ihr Widerstand. Sie erzählt ihm, dass sie ihn vom ersten Augenblick an gefürchtet, aber auch geliebt habe. Nun teilt Kalaf ihr seinen Namen mit und begibt sich in ihre Hand. Zweites Bild: Außenseite des kaiserlichen Palastes Turandot und Kalaf erscheinen vor dem Kaiser. Turandot verkündet seinen Namen: „Liebe“. Unter dem Jubel des Volkes sinken sich beide in die Arme und werden glücklich \"(Diecimila anni)\".", "section_level": 2}, {"title": "Instrumentation.", "content": "Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:", "section_level": 1}, {"title": "Werkgeschichte.", "content": "Der reife Puccini war immer an neuen Themen und ungewöhnlichen Heldinnen interessiert. Puccinis Oper stand bei ihrer Entstehung am Ende einer langen Reihe von Vertonungen des Turandot-Stoffes. Beginnend mit verschiedenen Bühnenmusiken zu Friedrich Schillers 1802 uraufgeführtem Theaterstück, zunächst durch den Komponisten Franz Seraph Destouches, dann 1809 Carl Maria von Weber und zuletzt Vinzenz Lachner 1843, entstanden ab 1809 (Blumenthal) Opern über diesen Stoff. Dies waren bis auf eine Ausnahme (1867 von Bazzini) ausschließlich Opern in deutscher Sprache (1816 Franz Danzi, 1835 Carl Gottlieb Reißiger, 1838 Johann Hoven, 1888 Adolf Jensen, 1888 Theobald Rehbaum, 1917 Ferruccio Busoni: \"Turandot\"). Im März 1920 traf sich Puccini mit dem Librettisten Giuseppe Adami und dem Kritiker und Dramaturgen Renato Simoni in einem Restaurant. Dabei entwickelte sich ein Gespräch über den venezianischen Dramatiker Carlo Gozzi und sein Märchenstück \"Turandot\". Der Charakter der eiskalten Turandot reizte Puccini von Beginn an, stellte aber auch gleichzeitig ein Problem dar. So wurde die Partie der warmherzigen, liebevollen Sklavin Liù eingefügt. Dass dieser Märchenstoff schon mehrmals zuvor vertont wurde, stellte für Puccini kein Problem dar. Ob er Ferruccio Busonis 1917 entstandenes Werk kannte, ist nicht überliefert. Sicher kannte er aber Antonio Bazzinis 1867 entstandenes Werk \"Turanda\", da er bei Bazzini in Mailand studiert hatte. Vielleicht reizte es Puccini auch, die Werke seiner Vorgänger zu übertrumpfen. Von Simoni bekam Puccini im Sommer 1920 die italienische \"Turandot\"-Übersetzung von Friedrich Schillers frei nacherzähltem Gozzi-Werk. Ursprünglich wollte er sich relativ genau an diese Vorlage halten; später erfand er jedoch die Figur der Liù als Gegenspielerin und genaues Gegenteil Turandots. Um in der Musik die fernöstliche Welt anklingen zu lassen, suchte Puccini Rat bei seinem Freund Baron Fassini, der sich in der chinesischen Kultur sehr gut auskannte. Später borgte er sich bei ihm auch eine Spieldose. Chinesische Melodien daraus zitiert Puccini öfter in der Oper. Bis Januar 1921 war das Libretto des ersten Aktes mit dem Auftritt der Liù fertig, sodass Puccini mit der Vertonung beginnen konnte und auch gut vorankam. Mit dem zweiten und dritten Akt tat er sich etwas schwerer. Immer wieder verlangte er Änderungen am Text. Im November 1922 entschied er sich endgültig, Liù sterben zu lassen. Bis März 1924 hatte Puccini die Oper bis zum Tode der Liù fertig komponiert. Es fehlte nur noch das Schlussduett. Erst am 1. September erhielt er einen Text, der ihn zufriedenstellte. Sofort begann er mit den Entwürfen und Randbemerkungen. „Hier muss eine markante, schöne, ungewöhnliche Melodie her,“ schrieb er zum Schlussduett, das der Höhepunkt der ganzen Oper werden sollte. Doch diese Melodie kam nie zustande. Seit März 1924 schmerzte ihn der Hals. Er litt unter Kehlkopfkrebs. Am 4. November wurde Puccini von seinem Sohn Tonio in eine Klinik nach Brüssel gebracht, in welcher der Tumor durch Radium behandelt wurde. Am 28. November bekam Puccini allerdings einen Herzanfall, am Morgen des 29. November 1924 starb er. Die Uraufführung der Oper war schon an der Mailänder Scala angesetzt. Deshalb zog der Dirigent Toscanini den Komponisten Franco Alfano zur Vollendung der letzten Szene der Oper heran. Alfano übernahm diese Aufgabe pflichtgetreu. William Ashbrook, der die Aufzeichnungen Puccinis eingehend studierte, bemerkte zum Werk Alfanos: „... er hat den leidigen Auftrag löblich ausgeführt. Vor allem hat er sich sorgfältig an die Andeutungen, Fingerzeige und Phrasen, die Puccini hinterließ, gehalten.“ Toscanini hielt das Finale Alfanos allerdings für zu eigenständig und zu lang, und kürzte es um etwa ein Drittel. Tatsächlich hatte Alfano die Anweisung Puccinis, jeden „Bombast“ zu vermeiden, nicht beachtet und einen gewaltigen, pompösen Schluss komponiert. Auch ein symphonisches Intermezzo, in dem Puccini den Kuss, der Turandot schließlich erweicht, nachzeichnen wollte, komponierte er nicht. Der Musikwissenschaftler Jürgen Maehder entdeckte 1978 das vollständige Finale Alfanos, welches seit 1983 an verschiedenen Opernhäusern in der ganzen Welt aufgeführt wurde, so etwa an der New York City Opera (1983), am Teatro dell’Opera di Roma (1985) und am Opernhaus Bonn (1985), am Staatstheater Saarbrücken (1993), am Landestheater Salzburg (Großes Festspielhaus, 1994) und am Württembergischen Staatstheater Stuttgart (1997). Mittlerweile existiert auch ein weiterer alternativer Schluss des italienischen Komponisten Luciano Berio aus dem Jahre 2002. Gerade weil in Alfanos Schlussszene der alles verändernde Kuss kaum musikalische Ausgestaltung erfährt (gerade zu diesem entscheidenden Dreh- und Angelpunkt der Handlung existieren keine musikalischen Skizzen Puccinis), machte sich Berio an diese Aufgabe. Außerdem versetzt er dem Schluss ein musikalisches Fragezeichen, stellt das plötzlich eintretende Happy End somit in Frage. Puccini selbst war mit der Dramaturgie des Schlusses äußerst unzufrieden, fand bis zu seinem Tode keine Möglichkeit, ihn geeignet musikalisch zu gestalten (was das Fehlen der Skizzen zum Kuss untermauert). Bei der Uraufführung, die erst 1 1⁄2 Jahre nach dem Tode Puccinis stattfand, stand Arturo Toscanini am Dirigentenpult. Über diese Aufführung wird berichtet: „Aufgrund seiner früheren Erfolge, und da man einem Toten nichts Schlechtes nachsage, wurde der 1. Aufzug mit stürmischem Beifall empfangen. Nach dem 2. Aufzug, war der Applaus nur noch der Form halber höflich. Während des dritten Aufzuges legte Toscanini nach dem Tode der Liù den Taktstock nieder und sprach: ‚Hier endet das Werk des Meisters. Danach starb er.‘ Woraufhin ein ergriffenes Schweigen im Raum schwebte, bis eine Stimme aus den Rängen rief: ‚Viva Puccini!‘ und ohrenbetäubender Jubel brach los.“ Erst ab der zweiten Vorstellung wurde der Schluss in der heute üblichen Form aufgeführt. Dieses Werk Puccinis war lange weniger beliebt als die Vorgänger. Inzwischen aber hat sich \"Turandot\" auf den Opernbühnen behauptet. Dieses Werk ist auch immer vom „Nimbus des Pathos“ umgeben, da es erst nach dem Tod des Komponisten uraufgeführt wurde. Es fasst seine Leistung zusammen und deutet an, wie seine weitere Entwicklung hätte aussehen können.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Arien.", "content": "\"Nessun dorma\" (\"vincerò\") (Kalaf) gilt als eine der berühmten Tenorarien. Das Stück wurde von verschiedenen Künstlern interpretiert. \"Signore, ascolta!\" (Liù), \"Tu che di gel sei cinta\" (Liù) und \"In questa reggia\" (Turandot) sind die bekannten Sopranarien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Turandot ist die letzte Oper von Giacomo Puccini. Das Libretto schrieben Giuseppe Adami und Renato Simoni nach dem gleichnamigen Theaterstück (1762) von Carlo Gozzi. Die Oper wurde erst nach Puccinis Tod von Franco Alfano nach den Skizzen und Aufzeichnungen Puccinis vollendet. Die Uraufführung fand fast anderthalb Jahre nach Puccinis Tod am 25. April 1926 in der Mailänder Scala mit Rosa Raisa als Turandot statt, der Dirigent war Arturo Toscanini.", "tgt_summary": "《杜兰朵》()是贾科莫·普契尼作曲的三幕歌剧,剧本改编自意大利剧作家卡洛·戈齐的创作。普契尼在世时未能完成全剧的创作,在普契尼去世后,弗兰科·阿尔法诺根据普契尼的草稿将全剧完成。该剧于1926年4月25日在米兰斯卡拉歌剧院首演,由托斯卡尼尼担任指挥。在该歌剧中,普契尼部分采用了中国民歌的曲调。", "id": 2566281} {"src_title": "Holstein-Rind", "tgt_title": "荷尔斯泰因牛", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge dieser Rasse liegen in Nordamerika, als deutsche Aussiedler im 17. Jahrhundert ihre friesischen und holsteinischen Landschläge mit in die neue Heimat nahmen. In den USA und Kanada wurde aus den importierten Tieren (erster Zuchtverband gegründet 1871) eine Rasse mit sehr hoher Milchleistung, aber geringem Fettgehalt der Milch, gezüchtet. Erst über den Umweg Kanada und USA gelangte das nun Holstein-Friesian (HF) genannte Rind nach Deutschland, wo das erste Herdbuch 1876 gegründet wurde. Diese neue Zuchtrichtung setzte sich erst in den 1960ern gegen das Schwarzbunte Niederungsrind in der Bundesrepublik Deutschland durch. Zu Beginn der 1980er wurde die Farbrichtung Red Holstein stark in die Population der deutschen Rotbunten eingekreuzt. In der DDR wurden Holstein-Friesian erst spät eingekreuzt. Um den Gehalt an Fett und Eiweiß in der Milch zu erhöhen und die Melkbarkeit signifikant zu verbessern, paarte man ab 1961 versuchsweise und später planmäßig das Schwarzbunte Niederungsrind mit Dänisch Jersey. Auf die Kreuzungstiere kamen ab der 1970er Jahre Holstein-Friesian hinzu, um Rahmen und Milchleistung zu steigern. Mittlerweile sind das Schwarzbunte Milchrind (SMR) und das schwarzbunte Niederungsrind vom Aussterben bedroht. Aus letzterem entstand in Südamerika das Holländisch-Argentinische Rind. Zwecks besserer Vermarktung wurden die beiden Zuchtrichtungen Red Holstein und Holstein-Friesian als Holstein-Rind zusammengefasst. Heute besitzt das Holstein-Friesian-Rind durch seine hohe Milchleistung weltweit eine starke Verdrängungstendenz gegenüber anderen Rinderrassen. Weiterhin wurden und werden in sehr viele Milchrassen der Erde Holstein-Rinder eingekreuzt. Insbesondere Bullen aus den USA werden weltweit stark eingesetzt. Eine bekannte Erbkrankheit ist die Complex vertebral malformation (CVM). Ein übergroßes Holstein-Rind, ein Stier namens Knickers aus Westaustralien, wurde im November 2018 zum Gegenstand weltweiter Berichterstattung, da es zu groß für Verarbeitung in den lokalen Schlachthöfen war, die seine Annahme dementsprechend ablehnten. Knickers wog zu diesem Zeitpunkt rund 1.400 kg und besaß eine Schulterhöhe von 194 cm.", "section_level": 1}, {"title": "Kennzahlen.", "content": "Die deutsche Viehverkehrsverordnung weist der Rasse \"Holstein-Schwarzbunt\" den Rasseschlüssel 01, der Rasse \"Holstein-Rotbunt\" den Rasseschlüssel 02 zu. Diese Kennung ist in den Rinderpass einzutragen. Zusätzlich zu den Daten, die nach dem Recht der EU zu erfassen sind, sind diese Rasseschlüssel vom Halter unverzüglich nach der Kennzeichnung, also üblicherweise nach Anbringung der Ohrmarke der zuständigen Behörde oder ihrer beauftragten Stelle anzuzeigen und in sein \"Bestandsregister\" einzutragen. Beim deutschen Bestand von im Jahre 2018 1,67 Mio. weiblichen Schwarzbunten geht man von einer rassetypischen Widerristhöhe von 145–150 cm und einer Masse von 700 kg und einer Milchleistung von 9000 kg aus, bei einem Bestand im Jahre 2018 von 156.471 weiblichen Rotbunten von gleicher Kreuzbeinhöhe und Masse und von einer Milchleistung von jährlich 8000 kg.", "section_level": 1}], "src_summary": "__KEIN_INHALTSVERZEICHNIS__ Bei der Rinderrasse Holstein handelt es sich um eine der weltweit bedeutendsten Milchviehrassen. Sie stellt gemeinhin das Synonym für die leistungsstarke Milchkuh dar. In Deutschland ist sie die am häufigsten eingesetzte Rasse in der Milchproduktion. Mit mehr als 1,6 Millionen eingetragenen Zuchttieren besitzt Deutschland gleichzeitig die weltweit größte Zuchtpopulation. Es wird in der Farbrichtung schwarz-weiß (Holstein-Friesian, HF) und rot-weiß (Red Holstein) gezüchtet.", "tgt_summary": "荷尔斯泰因牛(Holstein)亦称荷斯坦牛、荷斯登牛、荷兰乳牛,是家牛的一个产奶品种。原产于德国荷斯登堡(holsteinburg),现在已经遍及世界各地,身上分布着黑白斑状花纹,也有红色斑纹的,与埃及萨卡拉墓地群4500年前壁画有相同特征。它是主要的奶牛品种之一,年平均产奶量可达7吨。", "id": 1440863} {"src_title": "Tröpfchenbewässerung", "tgt_title": "滴灌", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Ursprünglich waren die Hauptschläuche mit dünnen Seitenschläuchen verbunden. Sollte viel Wasser aus den Seitenschläuchen kommen, so wurden diese eingekürzt, was den Reibungswiderstand des Rohres verringerte. Inzwischen begrenzt ein Emitter-Teil mit einem integrierten Labyrinth die ausgebrachte Wassermenge, der Seitenschlauch wird in der Regel nur noch bei der Bewässerung von Einzeltöpfen verwendet. Der Bewässerungstropf wird mit niedrigen Drücken (etwa 0,1 bis 4 bar) gefahren. Im Hangbereich muss darauf geachtet werden, dass nicht alles Wasser im unteren Bereich aus dem Tropfsystem entweicht. Um dies zu vermeiden, gibt es mittlerweile auch druckkompensierende Tropfsysteme, welche den Druckunterschied durch die Geländeneigung ausgleichen. In hochwertigen Tropfsystemen sind Membranen integriert, welche erst ab einem bestimmten Druck öffnen und so auch ein Leerlaufen des Tropfrohres an der tiefsten Stelle verhindern. Im modernen Gartenbau erfolgt der Einsatz von Tropfbewässerungen automatisiert (siehe auch Bewässerungsautomation) unter Verwendung weiterer Technik wie Sensoren, Magnetventilen und entsprechender Steuergeräte, welche den Zeitpunkt und die Höhe der Wassergaben regeln. Tropfbewässerung lässt sich auch mit Strategien der Defizitbewässerung kombinieren. Da bei der Mikrobewässerung Schläuche im Anbaugebiet verlegt werden und an jeder Pflanze ein Tropfer installiert wird, führt dies dazu, dass dieses System im Freilandbetrieb meist nur auf einzeln stehende Planz-Kulturen und wegen des hohen Arbeitsaufwandes hauptsächlich an Dauerkulturen wie zum Beispiel Wein-, Oliven- oder Obstbau angewandt wird. Positiv ist aber ein reduziertes Unkrautwachstum, da das Wasser primär nur den Kulturpflanzen zur Verfügung steht.", "section_level": 1}, {"title": "Oberirdisch.", "content": "Eine Tropfbewässerungsanlage gliedert sich grundsätzlich in die drei Bereiche Steuereinheit, Tropferleitung und Tropfer. Die Steuerung kann manuell oder automatisch über ein Tensiometer im Bestand erfolgen. Die Tropferleitungen liegen bei der oberirdischen Tropfbewässerung auf der Bodenoberfläche. Die Tropfer können ganz verschieden sein, oft werden der Langwegkanal oder aufsteckbare Tropfer verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Unterirdisch.", "content": "Bei dieser Tropfbewässerung werden die Tropferleitungen unter dem Bodenniveau verlegt. Die Installation ist dadurch aufwendiger und eine Lageänderung der Leitungen kann bei Bedarf nicht so einfach umgesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Ein offensichtlicher Vorteil ist die Einsparung von Wasser durch exakte Aufbringung des Wassers unter Vermeidung von Verdunstungsverlusten. Vorteilhaft ist das Verfahren besonders bei Böden mit geringer Mächtigkeit und geringer Wasserspeicherkapazität, da die Pflanzen sonst bald unter Wasserstress stehen mit negativer Auswirkung auf ihre Entwicklung. Wassereinsparung bedeutet meist auch Kosteneinsparung. Tropfbewässerungen sind in der Anschaffung kostenintensiver als andere Systeme, was jedoch schnell durch die Einsparung von Wasser kompensiert wird. Mitunter ist ein wirtschaftlicher Anbau nur mit Tröpfchenbewässerung oder Fogponics (einem Teilgebiet der Hydroponik) möglich. Das Verfahren bietet zugleich die Möglichkeit, Nährstoffe direkt dem Wasser beizumischen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Blätter nicht benetzt werden und somit Pilzerkrankungen der Pflanzen nicht weiter gefördert werden. Es stellte sich gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern, bei schlechter Infrastruktur und geringem Wasserdruck in den Wasserversorgungssystemen, bei der Tröpfchenbewässerung eine gute Einsetzbarkeit heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Mögliche Probleme.", "content": "Nachteilig ist, dass Schläuche und Tropfer vor allem bei der Fertigation, also der Beimischung von Düngemitteln, verstopfen können. Dies kann durch vorgeschaltete Filter teilweise verhindert werden. In ariden und semiariden Gebieten kann es auch bei Tröpfchenbewässerung zu einer gewissen Versalzung des Bodens kommen; allerdings kann wegen der großen Effektivität der Tröpfchenbewässerung mit relativ geringen Wassermengen gearbeitet werden, um die Versalzung zu minimieren.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Das Prinzip der Tröpfchenbewässerung ist seit der Antike bekannt. Eingegrabene Tontöpfe wurden mit Wasser gefüllt, sodass dieses nach und nach in den Boden drang. Die Chinesen wässerten zum Beispiel vor über 2000 Jahren ihre Felder unter anderem damit. Die unterirdische Installation konnte Wasser sparen und den Ertrag steigern. Der Ingenieur Simcha Blass entwickelte diese Bewässerungsart weiter. Zuvor hatte er in den 1930er Jahren im Kibbuz Chazerim in der Negev-Wüste eine Beobachtung gemacht: Ein Baum wuchs schneller als alle anderen in der unmittelbaren Umgebung. Neben diesem tropfte es aus einem leckenden Wasserrohr. Dadurch inspiriert, begann er, Wurzeln gezielt und zeitlich genau zu bewässern, anstatt diese wie beim üblichen Gießvorgang einfach komplett unter Wasser zu setzen. Zwanzig Jahre später stellte Simcha das erste System der Tröpfchenbewässerung vor. Es bestand zunächst aus einem simplen Plastikschlauch mit vielen kleinen Löchern darin. In seinem meist regenarmen Heimatland Israel wurde Tropfbewässerung gang und gäbe – im kommerziellen wie auch privaten Gebrauch. Auch im niederschlagsreichen Norden des Landes versorgen oft dünne Schläuche Gartengewächse mit Feuchtigkeit. Weltweit wurde die noch von Erfinder Blass mitgegründete Firma Netafim die umsatzstärkste Produzentin künstlicher Bewässerungssysteme. Vor allem Entwicklungsländer nutzen diese Technik, um trotz karger Böden und knapper anderweitiger Wasserressourcen ausreichende Erträge zu erzielen. Über 130 Staaten setzen bereits Tropfenbewässerungstechnik ein. Netafim ist eines von über 160 Technologieunternehmen des israelischen Wassersektors, deren Arbeit sich auf Wassereffizienz, rechnergestützte Bewässerungssysteme, Abwassernutzung sowie Meerwasserentsalzung fokussiert. Die weltweit zur Tröpfchenbewässerung eingesetzte Technologie stammt mittlerweile zu über fünfzig Prozent von dort. Im Jahr 1976 legte die Firma Netafim einen großen Meilenstein in der Geschichte der Mikrobewässerung mit dem ersten druckausgleichenden Tropfer. Aber auch über vierzig Jahre, nachdem das – von dem aus Polen stammenden israelischen Wasseringenieur Blass – übernommene Originalsystem weiter entwickelt wurde, wird die Technologie der Tropfbewässerung in Fachkreisen als sich noch in den Kinderschuhen befindend bezeichnet. Nur fünf Prozent der Bauern weltweit nutzen es, da die meisten von ihnen sich auf traditionelle Flutbewässerung verlassen, bei der Wasser die Felder überschwemmt. Es funktioniert in Gebieten, in denen es viel Niederschlag oder Wasservorräte gibt. In den zahlreichen Randgebieten der Dritten Welt und bei Dürrephasen fehlt dies aber.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tröpfchenbewässerung ist eine Bewässerungstechnik, bei der an Schläuchen in regelmäßigen Abständen Auslässe angebracht sind, über die nur geringe, exakte Wassermengen (tröpfchenweise meist 2–4 l/h) weitgehend unabhängig vom Druck in der Rohrleitung abgegeben werden. Dieses Verfahren wurde zunächst in trockenen Ländern zum wassersparenden Einsatz entwickelt. Es kann auch in Mitteleuropa im geschützten gärtnerischen Anbau unter Glas oder unter Folie eingesetzt werden, aber auch im Hausgarten und in Parkanlagen. Zunehmend wird Tröpfchenbewässerung im Weinbau eingesetzt, etwa in der Wachau.", "tgt_summary": "滴灌是将一定数量的水和肥料一滴一滴地输送到植物根部的灌溉方法。滴灌为种植者提供了一种可准确控制的灌溉与施肥模式,可科学合理地保证作物的水分与养分需要,并且可以最大限度地利用有限的水资源。 滴灌产品可分为滴灌管、滴灌带、滴头、滴箭等等。一般滴灌管是指内镶滴头的滴灌管,滴头独立镶在滴灌管内壁,滴头间距一般为15cm、20cm、30cm、40cm、50cm、60cm、75cm等等。滴灌带是指流道为连续带状的镶在滴灌带内壁的或接缝处的一种产品,出水口间距多为10cm或15cm的倍数。滴头一般是指纽扣滴、或管上式滴头、或外置滴头,根据需要安装在PE管外面,间距由客户确定。滴箭实际上也是滴头的一种,分弯箭间和直箭。", "id": 1220321} {"src_title": "Bunun", "tgt_title": "布農族", "src_document": [{"title": "Die Legenden der Bunun.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zum Herkunftsort.", "content": "In früherer Zeit scheinen die Bunun ursprünglich nicht in den Bergen gelebt zu haben. In den Legenden der Bunun wird von einem Ursprungsort mit dem Namen „Lamungan“ (拉蒙岸) gesprochen. Da dieser Ursprungsort bisher nicht genau bestimmt werden konnte, wird allgemein nur von der westlichen Ebene Taiwans gesprochen. Nach den überlieferten Erinnerungen der Bunun wohnten sie möglicherweise in Lukang (鹿港), Shalu (沙鹿), Nantou (南投), Douliu (斗六) oder Puli (埔里). Es gibt allerdings auch die Ansicht, dass die Bunun sowohl in der Ebene als auch den Bergregionen angesiedelt gewesen seien.", "section_level": 2}, {"title": "Zur Siedlungsgeschichte.", "content": "Die Legenden der Bunun berichten darüber, dass sich dieses Volk immer stärker in die Bergregionen zurückziehen musste. Eine der Hauptursachen waren die ständigen Kämpfe mit den Han-Chinesen, die immer weitere Teile Taiwans besiedelten. Aus diesem Grunde siedelten die Bunun zuerst verstärkt in den Vorgebirgsregionen und versteckten sich später immer tiefer in den Bergen.", "section_level": 2}, {"title": "Zur Geschichte der Bunun.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allianzen mit und Strafexpeditionen gegen andere indigene Völker.", "content": "Es gab insgesamt 5 Gemeinschaften unter den Bunun. Um sich selbst vor Feinden und Gefahren zu schützen, hatte jede Gemeinschaft mit den anderen bestimmte Übereinkünfte. So durften sie sich zum Beispiel nicht untereinander bekriegen und mussten sich Waffenhilfe leisten, wenn es um Feldzüge gegen andere Völker ging. Anlässe waren zum Beispiel der Raub von Jagdrevieren und Rache. Die Bunun hatten beispielsweise Auseinandersetzungen mit den Atayal (泰雅族), Amis (阿美族), Tsou (鄒族), Paiwan (排灣族), Saisiyat (賽夏族) und Thao (邵族).", "section_level": 2}, {"title": "Die Niederländische Besatzungszeit.", "content": "Während der niederländischen Besatzungszeit von 1624 bis 1662 gab es keinen direkten Kontakt zwischen den Bunun und den Niederländern. Trotzdem gab es einen Handel, denn die Bunun verkauften Hirschleder an die Han-Bevölkerung, die dann das Hirschleder an die holländischen Geschäftsleute weiter verkauften.", "section_level": 2}, {"title": "Qing-Dynastie.", "content": "Ende des 19. Jahrhunderts wurde von der Qing-Regierung die Erschließung der Berge (開山撫番) beschlossen. Dazu gehörte ein Straßenbauprojekt (八通關古道), wodurch die Urbarmachung bzw. ökonomische Entwicklung des Taiwanischen Zentralgebirges erreicht werden sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Taiwan unter japanischer Herrschaft.", "content": "Um die ökonomische Entwicklung in Taiwan rasch zu beschleunigen, erließ die japanische Regierung Gesetze, die keinerlei Rücksicht auf die Interessen der Bunun nahm. Aufgrund der respektlosen Behandlung und Unterdrückung der Bunun durch die japanische Kolonialmacht kam es immer wieder zu bewaffneten Konflikten.", "section_level": 2}, {"title": "Die heutige politische Situation.", "content": "Die taiwanische Regierung bemüht sich aktiv um den Verkehrsbau in den Bergregionen, die schulische Versorgung und die Verbesserung des Lebens der indigenen Völker ganz allgemein, wovon auch die Bunun profitieren. Im Vergleich zur Vergangenheit hat sich die Lebensqualität wesentlich verbessert. Trotzdem gibt es immer noch große Unterschiede zwischen der Han-Bevölkerung und den indigenen Gruppen.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftsordnung.", "content": "Bei den Bunun herrscht die Patrilinearität. Insgesamt gehören heutzutage 6 Gemeinschaften zu den Bunun. Jede Gemeinschaft ist autonom und besitzt ihr eigenes Versammlungshaus. In der traditionellen Bunun Gesellschaft gab es insgesamt 6 Führungspersönlichkeiten : den Priester (祭司), den Leiter des Hirsch-Ohren-Festes (打耳祭主祭), den politischen Führer (政治領袖), den Kriegsführer (軍事領袖), den Dorfführer (族長) und den Medizinmann (巫師). Die Sippen der Bunun sind ein typisches Großfamiliensystem (大家庭制). Normalerweise gibt es in einer Familie 20 bis 30 Personen und in manchen gibt es noch etwa bis zu 60 Personen oder sogar mehr. Der Ururgroßvater ist oft das Familienoberhaupt. Er hat die höchste Gewalt, die immer vom Ältesten vererbt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensgewohnheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Ernährung der Bunun ist vielfältig, da sie sowohl auf Landwirtschaft und Viehhaltung als auch auf Jagd und Fischfang basiert. Zu ihren Grundnahrungsmitteln gehören beispielsweise Hirse, Süßkartoffel, Reis, bestimmte Kürbisarten, Blattgemüse und Früchte.", "section_level": 2}, {"title": "Glauben.", "content": "Der Glauben der Bunun war ursprünglich wesentlich komplexer und durchzogen mit den verschiedensten Ritualen, die oft im Zusammenhang mit den einzelnen Lebensabschnitten oder landwirtschaftlichen Festen standen. In Krisenzeiten kam das Volk zusammen und arbeitete kollektiv. Nach erfolgreicher Lösung der Probleme wurde dies durch Feiern zelebriert. Diese frühen Riten änderten sich mit der Zeit und begannen sich allmählich aufzulösen. Dies beruhte einerseits auf der Politik der japanischen Kolonialmacht, die die Bunun zwang ihre angestammten Gebiete zu verlassen, andererseits auf der Christianisierung, die durch Missionare vorangetrieben wurde. Wohingegen die weniger missionierungsaktiven Religionen wie Buddhismus und Daoismus heutzutage bei den Bunun eine geringe Rolle spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Handel und Wirtschaft.", "content": "Nicht nur traditionelle Wirtschaftsweisen, sondern auch wirtschaftliche Tätigkeiten haben sich geändert. Von der ursprünglichen bis zur modernen Lebensweise hat sich das Leben der Bunun grundlegend gewandelt. Der Einsatz anderer landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen brachte Arbeitserleichterung und eine Erhöhung der Produktivität. Der Wandel vom Konzept des Tauschhandels, wie es in der Vergangenheit üblich war, hin zum Konzept der modernen Geldwirtschaft hat bei den indigenen Völkern einen großen Einfluss gehabt.", "section_level": 2}, {"title": "Rituale im Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übergangsritus zum Erwachsenen.", "content": "Die Bunun haben keinen Übergangsritus, also keine besondere Übergangszeit zum Erwachsenen, sondern das Ritual des „Zähneziehens“ (auch „Zähne fehlen“). Sie glauben, dass fehlende Zähne ein Symbol für die Schönheit sind. Wenn die Kinder 15 oder 16 Jahre alt sind, müssen sie sich zwei Schneidezähne ziehen lassen. Falls sie es nicht mitmachten, dann konnten die Frauen keine Kleidung weben und die Männer konnten nicht an der normalen Jagd oder der Kopfjagd von Menschen teilnehmen. Nachdem den Jugendlichen die Zähne gezogen waren, mussten sie außerdem damit beginnen, den Lebensunterhalt der Familie zu bestreiten.", "section_level": 2}, {"title": "Hochzeit.", "content": "Die Bunun sind monogam und heiraten sehr früh. Die traditionellen Ehen bei den Bunun wurden mit beiderseitigem Einverständnis der Eltern des Bräutigams und der Braut entschieden. Die Kinder hatten bei der Auswahl des Partners kein Mitspracherecht. Manchmal wurden solche beiderseitigen Eheversprechen sogar schon abgegeben, noch bevor die Kinder überhaupt geboren war. Wurden dann Kinder gleichen Geschlechts geboren, wurden die Eheversprechen allerdings verändert. Die Bunun hatten noch eine besondere Sitte-„Tongyangxi“(童養媳). Manche jungen Mädchen wurden von Kindheit an von einer anderen Familie adoptiert. Waren sie dann zu einer jungen Frau herangewachsen, mussten sie den Sohn dieser Familie heiraten. Außerdem gab es viele Tabus: 1. Namensvettern dürfen nicht heiraten, um zu verhindern, dass sie Nachwuchs bekommen oder jung sterben. 2. Der Bräutigam und die Braut müssen einen neuen Hochzeitstag festlegen, wenn sie während Vereinbarungszeit oder Hochzeit Hashas (die Sprache von Bunun: ein schwarzer Vogel) sehen. 3. Wenn Angehörige von Seiten des Mannes einen Alptraum haben, müssen sie auch einen neuen Hochzeitstag festlegen. 4. Während einer Hochzeit darf man nicht niesen und furzen, oder man muss an einem anderen Tag erneut die Hochzeit veranstalten. Bei den Bunun gab es keine Verlobung. Dafür gab es so etwas wie eine Vereinbarungszeit (議婚). Nachdem alle Eltern den Hochzeitstag entschieden hatten, gärten die Angehörigen von der Seite des Mannes für 3 Tage Hirsewein(小米酒) im Haus der Braut, und nach 3 Tagen gehen sie mit der verabredeten Menge des Brautpreises zum Haus der Braut, um sie zu ehelichen. Allerdings haben sich diese Bräuche heute verändert. Die Bunun richten sich jetzt nach den Regeln des Christentums. Sie heiraten in der Kirche und bereiten zahlreiche Gerichte für die Verwandten vor; d. h. ihre Hochzeit ähnelt der der Han-Taiwaner.", "section_level": 2}, {"title": "Pasibutbut (八部合音).", "content": "Die Bunun sind weltbekannt für ihren Gesang ”Pasibutbut“. “Pasibutbut” (八部合音) ist ein Festlied in der traditionellen Bunun Gesellschaft, das vor der Aussaatzeit (播種祭) im Februar gesungen wird. Es wird gesagt, dass die Bunun einmal die herrlichen Stimmen eines Wasserfalls in den Bergen gehört haben, und sie waren so ehrfürchtig vor diesen Stimmen der Natur. Nachdem sie zu ihrem Dorf zurückgekommen waren, stellten sie fest, dass die Hirse ertragreicher war. Die Bunun begannen deswegen die Stimmen der Natur zu imitieren, um reichere Ernten zu erbitten. Das Festlied ”Pasibutbut“ entstand auf diese Weise. Das Besondere an diesen Gesängen ist, dass die Chorpartien nicht festgesetzt werden, sondern die Sänger passen sich während des Singens einander an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bunun (chinesisch: 布農) sind ein indigenes Volk Taiwans. Der Name „Bunun“ bedeutet „Mensch“ und ist auch eine Benennung der Volksgruppe. Die Gesamtbevölkerung der Bunun beträgt 69.426 (Stand: Sept. 2016). Sie wohnen beiderseits des Taiwanischen Zentralgebirges in einer Höhe von etwa 1000 bis 2300 Metern.", "tgt_summary": "布农族(布农语:Bunun),日治时期称为武仑族,为台湾南岛语族的一支。", "id": 2977101} {"src_title": "Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck", "tgt_title": "克里斯琴·戈特弗里德·丹尼尔·尼斯·冯埃森贝克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Christian Gottfried Daniel Nees war der Sohn des gräflichen Rentmeisters Johann Conrad Nees und dessen Ehefrau Katharina Friederika Dorothea Esenbeck. Der Botaniker Theodor Friedrich Ludwig Nees von Esenbeck war sein Bruder.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Am 19. August 1802 heiratete er in Sickershausen Wilhelmine Luise Katharina von Ditfurth (1773–1803). Nach der Hochzeit zog sich das Ehepaar auf das Gut der Ehefrau in Sickershausen zurück und er widmete sich ganz seinen Forschungen. Am 22. September 1803 starb seine Ehefrau, und seitdem ergänzte Christian Gottfried Daniel seinen Familiennamen „Nees“ zu „Nees von Esenbeck“. Nach einer kurzen Trauerzeit heiratete Nees am 5. März 1804 Elisabetha Jakobina von Mettingh (1783–1857). Mit ihr hatte er drei Töchter und zwei Söhne, nämlich: Anfang 1830 verließ Christian Gottfried Daniel Nees seine Familie und ließ sich mit Marie Hüllmann, der Ehefrau seines Kollegen Dietrich Hüllmann, in Breslau nieder. Am 10. Oktober desselben Jahres wurde er von seiner Ehefrau rechtskräftig geschieden. Drei Jahre später heiratete er 1833 in Breslau Marie Hüllmann. Nach sechsjähriger Ehe verließ Nees auch diese Ehefrau (keine Scheidung) und lebte von 1839 bis an sein Lebensende mit seiner Köchin Christiane Kambach zusammen. Mit ihr hatte er einen Sohn und drei Töchter.", "section_level": 2}, {"title": "Wirken als Naturwissenschaftler.", "content": "Nach seinem ersten Unterricht durch Hauslehrer besuchte Nees das Gymnasium in Darmstadt. In den Jahren 1795 bis 1799 studierte er an der Universität Jena Philosophie und Medizin. Seine Lehrer waren die Professoren August Batsch, Justus Christian von Loder und Christoph Wilhelm Hufeland. Nachdem Christian Gottfried Daniel Nees 1800 an der Universität Gießen mit einer medizinischen Dissertation promoviert worden war, ging er zurück in den Odenwald und praktizierte in Erbach am Hof des Grafen Franz. I. von Erbach. Zwei Jahre später ließ er sich in Sickershausen bei Kitzingen/Main nieder. Im Jahr 1815 war er Mitbegründer und Direktor der von Christian Friedrich Hornschuch initiierten Gesellschaft correspondirender Botaniker. Mit Wirkung vom 3. Mai 1816 wurde Christian Gottfried Daniel Nees unter der Matrikel-Nr. 1054 mit dem akademischen Beinamen \"Aristoteles III\" als ordentliches Mitglied in die Leopoldina aufgenommen. In diesen Jahren korrespondierte er häufig mit dem Entomologen Friedrich Klug und sein Haus wurde zum Treffpunkt gleichgesinnter Wissenschaftler, wie Joseph Eduard d’Alton, Ignaz Döllinger, Georg August Goldfuß, Christian Friedrich Hornschuch, Dietrich Georg Kieser und Elias von Siebold. Neben allgemeinen Treffen und Diskussionen wurde auf Gut Sickershausen auch wissenschaftlich gearbeitet. Christian Heinrich Pander und Karl Ernst von Baer führten hier ihre Untersuchungen am Hühnerembryo durch. Lorenz Oken (1779–1851) nutzte die Abgeschiedenheit des Landlebens und verfasste hier einige Schriften. Nees verfasste zu zwei Oken’schen Frühwerken \"Die Zeugung\" und \"Abriß des Systems der Biologie\" in der \"Jenaische Allgemeine Literaturzeitung\" im Jahre 1806 und 1808 jeweils zwei Rezensionen. Aus wirtschaftlichen Gründen nahm Nees 1817 eine Anstellung als Dozent für Botanik an der Universität Erlangen an und wurde 1818 als Professor für Naturgeschichte und Botanik an die Universität Bonn berufen. Am 8. August 1818 wählte ihn die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina als Nachfolger von Friedrich von Wendt zu ihrem neuen Präsidenten. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ernannte ihn 1835 zum auswärtigen Mitglied der Mathematisch-physikalischen Klasse. In Bonn wurde er – ohne in diesem Fach eine Dissertation verfasst zu haben – Ende 1818 zum \"Dr. phil.\" promoviert. Dort leitete er ab März 1819 zusammen mit seinem Bruder Theodor Friedrich Ludwig Nees von Esenbeck den Neuaufbau des Botanischen Gartens. Dieses Amt hatte er bis 1830 inne; es war nach eigener Aussage \"ein wohltuender Zeitvertreib\". 1819 traf Nees in Weimar auf Johann Wolfgang von Goethe. Seit langem begeisterte er sich für dessen \"Metamorphosen\". In einem Brief vom 5. April 1823 teilt er Goethe mit, dass zu seinen Ehren nun eine Pflanzenart nach ihm benannt wurde: \"Goethea semperflorens\" und \"Goethea cauliflora\". Die Samen dieses Malvengewächses erhielt Nees von Maximilian Prinz zu Wied, der sie aus Brasilien an den Rhein brachte. Nach der Trennung von seiner Frau ging Nees von Esenbeck 1830 nach Breslau, wo man ihn mit der Leitung des Botanischen Gartens betraute. Diese schnelle, unbürokratische Versetzung wurde nur durch den Tausch der Arbeitsplätze mit Ludolph Christian Treviranus möglich. Besonderes Verdienst hatte er sich auch um die Systematik der Kryptogamen erworben, er forschte auf zoologischem Gebiet und war einer der Hauptvertreter der Naturphilosophie seiner Zeit.", "section_level": 2}, {"title": "Politisches Engagement.", "content": "Christian Gottfried Daniel Nees war politisch aktiv. Spätestens seit 1840 stand er dem politischen Vormärz nahe. 1845 schloss er sich der deutschkatholischen Bewegung an und war 1848 maßgeblich an der Gründung des Arbeitervereins in Breslau beteiligt. Am 23. August 1848 fungierte er als Präsident des Berliner Arbeiterkongresses und wurde als Abgeordneter in die Preußische Nationalversammlung gewählt. Dort gehörte er zur linken Fraktion, deren Politik er mitprägte. Auch an der Arbeiter-Verbrüderung hatte Nees seinen Anteil. Aufgrund dieser Tätigkeit wurde er im Januar 1849 „ob gefährlicher sozialer Bestrebungen“ aus Berlin ausgewiesen. In Breslau wurde er ständig polizeilich überwacht und wegen seiner „sozialpolitischen“ Vorlesungen, die er im Frühjahr 1849 hielt, mit Wirkung vom 31. Januar 1851 suspendiert und sein Gehalt um 50 % gekürzt. Am 13. März 1852 endete ein Disziplinarverfahren mit seiner Entlassung und vollständigen Streichung seiner Pension. Seine wirtschaftliche Situation verschlechterte sich zunehmend und er war gezwungen, seine Privatbibliothek und seine Herbarien zu verkaufen. Teilweise verpfändete er auch die Bibliothek der Leopoldina. Seiner Reputation schadete seine politische Einstellung nicht; er blieb weit über seinen Tod hinaus ein hoch geachteter Wissenschaftler.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Ihm zu Ehren wurden die Pflanzengattungen benannt. Auch das \"Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen Universität Bonn\" trägt seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck oder \"Christianus Godofredus Nees ab Esenbeck\" (* 14. Februar 1776 auf Schloss Reichenberg bei Reichelsheim im Odenwald; † 16. März 1858 in Breslau) war ein deutscher Mediziner, Arzt, Botaniker, Embryologe, Naturforscher, „Mesmerist“ und Naturphilosoph sowie Schriftsteller, Politiker und Abgeordneter. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „“.", "tgt_summary": "克里斯琴·戈特弗里德·丹尼尔·尼斯·冯埃森贝克(Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck,1776年-2月14日-1858年-3月16日)为德国植物学家。他描述了约7000种植物(几乎和林奈一样多)。他最后一个官方的任职是利奥波第那科学院的主席,期间他接受了查尔斯·达尔文的加入。此外,他还是众多植物学和动物学专著的作者。他最著名的作品是关于真菌的。", "id": 1865619} {"src_title": "Madelung-Konstante", "tgt_title": "馬德隆常數", "src_document": [{"title": "Berechnung der Bindungsenergie im Gitter.", "content": "Die Bindungsenergie für ein Ionenpaar lässt sich mittels Coulomb-Gesetz wie folgt berechnen: mit Da in einem Kristallgitter nicht nur ein Ionenpaar vorhanden ist, sondern im Raum weitere Kat- und Anionen, wird bei der Kristallbildung weitere Energie frei, allerdings auch wieder benötigt, um gleich geladene Ionen anzunähern. Die folgende Gleichung soll dies erläutern: Die im Gitter gespeicherte Energie \"E\" ergibt sich dabei als die Summe der bei der Gitterbildung frei gewordenen und benötigten Energien zu jedem Ion. Dabei ist \"n\" die Anzahl, wie oft ein bestimmtes Ion vorkommt, und \"c\" ein Faktor, der den Abstand des Ions angibt. Diese Faktoren können zu einem, vom Kristall abhängigen Faktor \"α\" – der Madelung-Konstante – zusammengefasst werden, so dass sich für die Bindungsenergie eines Ions im Gitter folgende Gleichung ergibt: Diese Gleichung beschreibt die Bindungsenergie nur eines Ions im Gitter. Um die Energie zu erhalten, die bei der Bildung einer bestimmten Stoffmenge formula_8 frei wird, muss diese Gleichung noch mit der Avogadro-Konstanten formula_9 sowie der Stoffmenge formula_8 multipliziert werden: Wie man sehen kann, ist dieser Wert negativ, da die Gitterbildung exotherm ist. Zur genaueren Berechnung von Gitterenergien reicht die alleinige Betrachtung von regelmäßig angeordneten Coulomb-Punktladungen nicht aus. Eine Erweiterung des Modells führt zur Born-Landé-Gleichung.", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung der Madelung-Konstante am Beispiel von NaCl.", "content": "Beim Ionengitter von NaCl handelt es sich um eine kubisch flächenzentrierte Kristallstruktur, wie sie rechts abgebildet ist (rot sind die Anionen und grün die Kationen). Der Abstand der beiden Ionen beträgt bei NaCl etwa \"d\" = 0,3 nm. Aus der oben genannten Gleichung müssen nun die Anzahl der jeweiligen benachbarten Ionen \"n\", deren relativer Abstand \"c\" als Vielfaches vom Abstand \"d\" sowie deren Ladung, also, ob sie sich anziehen oder abstoßen, bestimmt werden. Wenn wir von einem Ion, z. B. dem rot dargestellten mit der Nummer 0 ausgehen, haben wir so als erstes n=6 Ionen (grün mit der Nummer 1 dargestellt) im Abstand von \"1d\", die angezogen werden. Danach folgen 12 rote Ionen (2), deren Abstand mittels Satz des Pythagoras den Wertformula_12 ergibt und die vom gleichartigen Ion abgestoßen werden, sowie 8 grüne Ionen im Abstand von formula_13, die angezogen werden. Die folgende Tabelle setzt diese Zahlen fort: Setzt man diese Prozedur fort, so gelangt man zu folgender, in der Literatur häufig anzutreffender Reihendarstellung der Madelung-Konstante: Dieses ist jedoch falsch, weil diese Reihe divergiert, wie erst 1951 bewiesen wurde. Die Summe über die Punkte des Kristallgitters ist bedingt konvergent, hängt also von der Reihenfolge der Summanden ab. Die obige Reihe würde einer Summation über konzentrische Kugelschalen entsprechen, was auch physikalisch nicht sinnvoll ist. Der „richtige“ Wert ergibt sich, indem über die Gitterpunkte innerhalb eines Würfels mit Kantenlänge formula_15 summiert und der Grenzwert für formula_16 gebildet wird. Eine mathematische Begründung, dass dieser Wert der „richtige“ ist, erfolgte 1985 durch David Borwein, Jonathan Borwein und Keith F. Taylor: Sie definieren eine Funktion einer komplexen Variablen formula_17: wobei der Strich bedeutet, dass der Term formula_19 wegzulassen ist. Für hinreichend großen Realteil von formula_17 ist die Reihe absolut konvergent, die Madelung-Konstante (formula_21) ergibt sich durch analytische Fortsetzung. Die Summation über Würfel konvergiert so langsam, dass sie für praktische Berechnungen unbrauchbar ist. Mit einem kleinen Trick können jedoch wesentlich bessere Näherungen formula_22 gefunden werden: Es wird über alle Punkte innerhalb eines Würfels mit Kantenlänge formula_15 summiert, die Punkte auf den Seiten werden nur halb gezählt, die an den Kanten zu einem Viertel und die an den Ecken zu einem Achtel. Dieses Verfahren ist als Evjen-Methode bekannt. Bereits formula_24 liefert mit 1,7470 einen sehr guten Näherungswert; formula_25 = 1,74750 und formula_26 = 1,7475686. Die physikalische Motivation dieses Verfahrens ergibt sich aus der Forderung, dass die Partialsummen formula_22 über einen elektrisch neutralen (endlichen) Kristall gebildet werden sollen. Bereits vor Evjen veröffentlichte Paul Peter Ewald das heute als Ewald-Methode bekannte Verfahren zur Berechnung der Madelung-Konstante. Seine Methode ist ein Spezialfall der Poissonschen Summenformel, was Ewald jedoch nicht bekannt war. Heute stehen zahlreiche numerische Methoden und leistungsfähige Computer zur Verfügung, sodass die Berechnung der Madelung-Konstanten für beliebige Gitter mit hoher Genauigkeit kein Problem mehr darstellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Kristallographie ist die Madelung-Konstante formula_1 (nach Erwin Madelung, der sie zuerst ableitete) ein einheitenloser Faktor, der definiert ist als: mit", "tgt_summary": "在一个晶体内,其中一个离子的总电势能,可表示为它与距离最近的另一个离子的电势能的formula_1倍,formula_2,其中formula_3为两个离子的系统的电势能,formula_4。formula_1称为马德隆常数(Madelung constant),其值与晶体结构有关。", "id": 2849575} {"src_title": "Der Schwarze Falke", "tgt_title": "搜索者", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film erzählt die jahrelange Odyssee des Ethan Edwards, der aus dem Sezessionskrieg zurückkehrt und bei seinem Bruder Aaron und dessen Frau Martha hereinschaut. Was Ethan seit Kriegsende – der Krieg ist seit drei Jahren vorbei – getan hat, kann man nur vermuten; nach Meinung des Anführers der Texas Rangers könnten viele Steckbriefe auf ihn passen. Er drückt seinem Bruder Aaron frisch geprägte Goldstücke in die Hand mit den Worten: „Ich werde euch nicht auf der Tasche liegen.“ Den drei Kindern der Familie wendet er sich liebevoll zu; seinen Säbel schenkt er seinem Neffen Ben, seinen mexikanischen Orden vermacht er der kleinen Debbie. Zur Familie gehören außerdem Lucy und Martin Pawley, der mit seinem Achtel Cherokee-Blut für Ethan „fast schon wie ein Halbblut“ aussieht. Durch die Art, wie Ethan seine Schwägerin Martha ansieht und wie diese seinen Mantel nimmt, wird schnell deutlich, dass er sie liebt – eine Liebe, die allen, außer Reverend Samuel Clayton, verborgen bleibt. Die Männer fallen auf einen Trick der Indianer herein, vermeintlichen Viehdieben nachspüren zu müssen, so dass sie weit entfernt von der Ranch sind, als diese von Comanchen unter Führung von Chief Scar (in der deutschen Synchronfassung Häuptling \"Schwarzer Falke\") überfallen und niedergebrannt, das Elternpaar und ihr Sohn Ben getötet und die beiden Töchter der Familie, Lucy und die kleine Debbie, verschleppt werden. Ethan hat schwer daran zu tragen, dass er seinen Verwandten, insbesondere der von ihm geliebten Schwägerin, nicht beistehen konnte. Als die Männer nämlich erkennen, dass der Diebstahl des Viehs nur ein Ablenkungsmanöver der Indianer war und so schnell es geht zurückreiten, sehen sie schon von weitem die brennende Farm. Ethans Blick, nachdem er ins Haus geschaut hat, spricht Bände. Ethan verhindert, dass Martin sich die Grausamkeiten ansieht. Ihm geht es nun nur noch um Rache. Zusammen mit Martin und dem Nachbarssohn Brad Jorgensen, dem Verlobten von Lucy, begibt er sich auf die Suche nach den beiden Mädchen. In einem Tal entdeckt Ethan, dass sich vier Krieger vom Haupttrupp getrennt haben. Er folgt allein ihren Spuren und kehrt vollkommen verstört und ohne Jacke zurück. Der Grund dafür wird etwas später offenbar, als Brad glaubt, seine geliebte Lucy im Indianerlager entdeckt zu haben. Er beharrt darauf, sie in ihrem „blauen Kleid“ gesehen zu haben. „Du hast Lucy nicht gesehen. Das war ein Comanche, der Lucys Kleid anhatte. Ich habe Lucy in der Schlucht gefunden. Ich habe sie in meinen Rock gewickelt und mit meinen eigenen Händen begraben.“ Als Brad daraufhin Genaueres wissen will, reagiert Ethan hoch emotional: „Willst Du eine Zeichnung? Frag mich nie wieder, was mit ihr geschehen ist!“ Brad verliert daraufhin den Verstand und läuft in den Tod. Die Suchenden verlieren immer wieder die Spur des immer weiter ziehenden Comanchenstammes, doch nach fünf Jahren gelingt es ihnen schließlich, die mittlerweile bei den Indianern herangewachsene Debbie ausfindig zu machen. Ethan, der für den Stamm der Comanchen nur Hass empfindet, glaubt, dass Debbie endgültig zur Comanchin geworden ist, und will sie in einem Augenblick, als sie sie jenseits des Indianerlagers antreffen, erschießen; jedoch stellt Martin sich schützend vor sie. Als die Comanchen erneut in der Nähe des Heimatortes von Ethan und Martin lagern, will die Armee im Morgengrauen das Lager zusammen mit Samuel Clayton und seinen Texas Rangers angreifen. Nicht einmal Martins Braut Laurie hat Verständnis dafür, dass er versuchen will, Debbie lebend aus dem Lager herauszuholen. Obgleich sie bislang stets zu ihm hielt, meint sie nun: „Wen willst du holen? Eine Comanchenbraut, die sicherlich schon an den Höchstbietenden versteigert wurde? Ethan würde ihr eine Kugel in den Kopf schießen, und Martha würde ihm recht geben.“ Martin gelingt es jedoch, sich ins Indianerlager zu schleichen, Scar zu töten und mit Debbie zu fliehen. Dann greifen Kavallerie und Texas Rangers an und Ethan skalpiert den toten Häuptling. Sodann verfolgt er Debbie. Martin fleht ihn an, sie nicht zu töten, und Ethan nimmt das verängstigte Mädchen tatsächlich in seine Arme mit den Worten: „Wir gehen nach Hause, Debbie!“. Er reitet mit ihr zur Farm der Jorgensens, geht selbst jedoch nicht mit ins Haus, sondern kehrt vor der Tür um, um fortzugehen und alleine weiterzuziehen. In der letzten Einstellung des Films führt die Kamera den Blick über Wayne hinweg durch eine offene Tür auf die Wüste hinter ihm.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte, Titelgebung.", "content": "Die 1954 in The Saturday Evening Post erschienene Kurzgeschichte \"The Avenging Texans\" von Alan Le May über zwei Texaner, die zehn Jahre lang auf der Suche nach einer von Indianern verschleppten Frau sind, erschien bald darauf in Buchform mit dem Titel \"The Searchers\", den auch die amerikanische Originalversion des Films trägt. Der Verleiher entschied sich bei der deutschen Bearbeitung für den Titel \"Der Schwarze Falke\", obwohl dieser Name in der Originalfassung nicht vorkommt. Bezogen ist er auf den Comanchenhäuptling, der in der Originalfassung den Namen \"Scar\" (Narbe) trägt. Der Name wird auch in der deutschen Fassung von der Indianerin Look gebraucht. Er spielt für die Motivation Scars wie auch Ethan Edwards’ eine zentrale Rolle. Zudem ist der erste Dialog zwischen Ethan und Scar nur wirklich zu verstehen, wenn man sich den originalen Namen vor Augen hält („\"man erkennt gleich, woher du deinen Namen hast\"“).", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Für die Außenaufnahmen für diesen in Farbe und im Breitwandverfahren Vistavision gedrehten Film zog John Ford mit seinem Team einmal mehr ins Monument Valley, wo er am liebsten drehte. Der Kulissenaufbau im Monument Valley einschließlich der Unterkünfte für die gesamte Crew begann am 31. Mai 1955. Kurz darauf starteten die Dreharbeiten. Weitere Aufnahmen entstanden in Colorado und Kanada sowie im Bronson Canyon im Griffith Park in Los Angeles und in den RKO-Pathé Studios. Im August 1955 erfolgte die Fertigstellung des Films.", "section_level": 2}, {"title": "Hommage.", "content": "\"The Searchers\" ist neben \"3 Godfathers\" der zweite von John Ford gedrehte Western, der als Hommage an seinen Freund (und Alter Ego) Harry Carey angesehen wird, den Hauptdarsteller seiner frühen Stummfilmwestern. Careys Witwe Olive und sein Sohn Harry spielen auch im Film Mutter und Sohn (Jorgensen). Hauptdarsteller John Wayne knüpft hier in besonderem Maße an Gesten und Ausdrucksweisen an, die Carey als einer der legendären Stummfilmcowboys geprägt hatte. So enthält zum Beispiel die berühmte Abschiedszene des Films, als Ethan die zurückgeholte Debbie an Mrs. Jorgensen übergibt und sich dann wieder von der Heimat entfernt, symbolisiert durch die offene Tür, eine eindeutige Reminiszenz an Harry Carey. Dieser hatte die Angewohnheit, sich mit der rechten Hand über die Brust zu greifen, während die Linke seinen Ellenbogen stützte. Genauso stand Wayne da, als er aus der Tür blickte. Wayne: „Als ich das tat, konnte ich Olive neben der Kamera stehen sehen und sah, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen.“ (Olive Carey hat später die Cowboy-Reliquien ihres verstorbenen Mannes an John Wayne überreicht, den sie als dessen legitimen Nachfolger ansah.) Inspiriert durch seine Rolle gab John Wayne seinem 1962 geborenen Sohn den Namen Ethan. Waynes Sohn Patrick spielt in diesem Film die Rolle eines jungen Armeesoldaten. Von Natalie Wood ist überliefert, dass sie sich während der gemeinsamen Dreharbeiten in John Waynes Sohn Patrick verliebt haben soll. Natalie Wood hat Debbie als junge Erwachsene dargestellt, ihre jüngere Schwester Lana Wood die kleine Debbie zu Beginn des Films.", "section_level": 2}, {"title": "Erstveröffentlichung.", "content": "Seine Uraufführung in den USA erlebte \"The Searchers\" am 13. März 1956. Am 13. August 1956 lief er dann allgemein in den Kinos der USA an. In der Bundesrepublik Deutschland kam der Film am 5. Oktober 1956 in die Kinos, in Österreich am 25. Januar 1957.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation der deutschen Fassung.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung entstand noch 1956 im Synchronisations-Atelier der Deutschen Mondial Film GmbH, München und Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Joe Hembus befindet in seinem \"Western Lexikon\" 539: „Der Moby Dick des Western, ein revidierter Lederstrumpf... Die Tür zu einem neuen Land hat sich geöffnet. Die Tür zu einem neuen Land hat sich geschlossen. Das Land ist besiegt. Der eingeborene Amerikaner ist tot und skalpiert... Der weiße Amerikaner, der sich der Herausforderung der Wildnis stellt, Ethan Edwards, der zu den Wilden geht, wie Lederstrumpf zu den Wilden ging und wie John Ford mit diesem Film zu den Wilden geht, ist verdammt, zwischen den Winden zu wandern, wie ein toter Krieger, dem man die Augen ausgeschossen hat. Ahab hat das Meer der Wüsten, der Prärien, der Felsengebirge durchquert, seinen weißen Wal erlegt und geht mit ihm unter. Er versinkt in dem Land, dessen Büffel er geschossen, dessen Menschen er massakriert, dessen Erde er mit Messern, Kugeln und mit seinen Fäusten bearbeitet hat.“ (In Joe Hembus’ \"Western Lexikon\" rangiert dieser Film als einziger Vier-Sterne-Western) \"Lexikon des internationalen Films\": „Epischer Western um einen spröden, einsamen Westerner (...) Die fünfjährige Suche entwickelt sich zu einer Reise in die Seelenlandschaft einer der vielschichtigsten Figuren der Western-Geschichte. Hinter der Oberfläche des starrköpfigen Einzelgängers werden Sensibilität und Verzweiflung sichtbar. (...) Ein Meisterwerk des Genres, bis ins Detail stimmig und vorzüglich komponiert.“ \"Prisma Online\": „Ein grandioser Western – einer der besten aller Zeiten – über den schroffen Westerner Ethan Edwards (John Wayne), der sich auf die Suche nach seinen Nichten begibt. Ein Western-Klassiker von Meisterregisseur John Ford. Die Suche des Ethan Edwards ist nicht nur die Beschreibung einer endlosen Odyssee, sondern gleichzeitig eine differenzierte Reise in die Seelenwelt des einsamen Helden. Spannendes und von Oscar-Preisträger Winton C. Hoch absolut brillant fotografiertes Meisterwerk.“ Thomas Jeier, Autor von \"Der Western-Film\": „John Ford, wie man ihn aus vielen anderen Filmen kennt, nur ein bißchen perfekter und besser als sonst. [...] The Searchers – der endgültige Western. Ein Kunstwerk, eine Charakterstudie inmitten der mythischen Landschaft des Monument Valley.“ Loren D. Estleman, vor allem in den USA angesehener und erfolgreicher Autor von Westernromanen, mag nicht in die Lobeshymnen über The Searchers einstimmen. Für ihn ist Shane der beste Westernfilm, The Searchers sieht er als eher mittelmäßigen Film, in dem die schauspielerischen Leistungen 'nicht so überragend' seien. Vor allem stören ihn Abweichungen gegenüber dem Roman von Alan LeMay, zuvorderst der geänderte Schluß. Den Roman zählt er zu den zehn besten Westernromanen. Der Film werde dem Roman nicht gerecht. Außerdem sei der Film zu lang.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsgeschichte.", "content": "Ronald M. Hahn und Volker Jansen warfen anlässlich der Vorstellung des Films im Rahmen einer Beschreibung moderner „Kultfilme“ die Frage auf: „Wie kann ein Film, dessen Held ein engstirniger, rassistischer, mörderisch-brutaler Reaktionär ist, zu einem Kultfilm werden? Ein Kultfilm, der immerhin Leute wie Martin Scorsese, Paul Schrader, Steven Spielberg, Michael Cimino, Stuart Byron, John Milius, Wim Wenders, George Lucas, David Lean, Sergio Leone, Robert Aldrich und Francis Ford Coppola zu seinen Anhängern zählen kann?“ Und befanden: „Wahrscheinlich deswegen, weil die meisten der auf Ethan Edwards zutreffenden Attribute in einem historischen Zusammenhang gesehen werden müssen: Der amerikanische Durchschnittsbürger von 1868 war – und wenn er aus dem Süden stammte, erst recht – ein engstirniger, rassistisch eingestellter Reaktionär.“ Die vorgenannten Filmschaffenden wurden von \"The Searchers\" inspiriert und beeinflusst und huldigten dem Film in irgendeiner Form in ihrer Arbeit. Martin Scorsese äußerte sich über den Western \"Der Schwarze Falke\": „Die Dialoge sind wie Poesie, der Wechsel im Ausdruck: so eindringlich, so wunderbar. Ich sehe ihn ein- bis zweimal im Jahr.“ Von James Stewart ist überliefert, dass er Waynes Leistung in \"The Searchers\" für eine der großartigsten aller Zeiten halte. Jean-Luc Godard bekundete, dass er den Film „nicht sehen könne, ohne heulen zu müssen.“ Steven Spielberg wird mit der Äußerung zitiert: „Bevor ich anfange, einen neuen Film zu drehen, gucke ich mir immer erst noch mal vier andere an. Und zwar \"Die sieben Samurai\", \"Lawrence von Arabien\", \"Ist das Leben nicht schön?\" und \"Der Schwarze Falke\".“ Bei David Lean beispielsweise sind die Landschaftsaufnahmen in seinem Monumentalfilm \"Lawrence von Arabien\" von Fords Filmklassiker beeinflusst. Auch Sergio Leone bestätigte, dass dieser Film Einfluss auf seinen Stil genommen habe, zum Beispiel in seinem hochgelobten Italowestern \"Spiel mir das Lied vom Tod\" in den Sequenzen, kurz bevor die Indianer die Farm der Edwards überfallen. Martin Scorsese bekundete, dass er bei seinem Filmdrama \"Taxi Driver\" an die Rolle John Waynes in \"The Searchers\" gedacht habe, „der alles riskiert, um ein junges Mädchen zu retten.“ Auch Paul Schrader, Scorseses Co-Autor bei \"Taxi Driver\", war von John Fords Film fasziniert. Für ihn gehört \"The Searchers\" neben Alfred Hitchcocks \"Vertigo\" zu den zwei besten Filmen aller Zeiten. In Schraders zweitem Film als Regisseur \"Hardcore – Ein Vater sieht rot\" zeigt er einen Mann, der in der Porno-Branche unterwegs ist, um nach seiner verschwundenen Tochter zu suchen. Neben weiteren Filmen Schraders weist auch sein Horrorfilm \"\" Bezüge zu \"The Searchers\" auf, wo in der letzten Einstellung Father Lankaster Merrin das Krankenhaus verlässt, gerahmt von einer Eingangstür und kurz darauf verschluckt von einer Staubwolke. Steven Spielbergs Werk wird von Einflüssen von Fords Film durchzogen, wie zum Beispiel eine Szenenüberleitung in seinem Kinodebüt \"Sugarland Express\", die eine sich schließende und eine sich öffnende Tür zu einer aus dem Spiel entstehenden Schwarzblende werden lässt in Anlehnung an die erste Einstellung von \"Der Schwarze Falke\". Auch in einer der bekanntesten Einstellungen aus \"Unheimliche Begegnung der dritten Art\" taucht das Türrahmenmotiv auf, als ein kleiner Junge ein grelleuchtendes außerirdisches Raumschiff durch eine sich öffnende Tür sieht. Auch in \"Krieg der Welten\" zeigt eine der letzten Einstellungen Tom Cruise als Ray Ferrier analog zu John Wayne als Ethan Edwards in der Schlusseinstellung von Fords Film durch eine offene Tür, in der – wie bei Ford – eine wiedervereinte Familie nach draußen auf ihn, den Außenseiter, blickt. Eine der wohl bekanntesten Huldigungen ist in George Lucas’ erstem \"Star Wars\"-Film von 1977 zu sehen. Die Szene, als Ethan Edwards nach Hause kommt und sieht, dass seine Familie von den Comanchen umgebracht wurde, hat George Lucas 1:1 übernommen. Als Luke Skywalker nach Hause kommt, sieht er, dass sein Heim abgebrannt ist und seine Verwandten von den Sturmtruppen getötet worden sind. Der Filmkritiker Stuart Byron schrieb 1979 im \"New York Magazine\" über \"The Searchers\" und meinte, dass dieser Film der Super-Kultfilm des neuen Hollywoods sei, und behauptete weiter, dass das gesamte moderne amerikanische Kino von \"The Searchers\" abstamme. A. O. Scott, ein amerikanischer Kritiker der \"New York Times\", ist der Ansicht, dass der Einfluss von \"The Searchers\" auch in aktuellen Filmen gegeben sei, besonders was die berühmte Schlusseinstellung betrifft. Scott zitiert Ernest Hemingway, der einmal gesagt habe, dass sich „die gesamte amerikanische Literatur auf ein Buch gründe, nämlich auf Mark Twains \"Huckleberry Finn\".“ „So ähnlich sei es auch mit dem amerikanischen Kino und \"The Searchers\".“ Scott ist der Ansicht, dass „dieser Film, einer der Filme ist, den man in Ausschnitten in allen Filmen wiederfinde, die nach ihm gedreht wurden.“ Ähnlich urteilte Stuart Byron bereits 25 Jahre zuvor. Auch auf die populäre Musik nahm der Film damals seinen Einfluss. Der Rock-’n’-Roll-Musiker Buddy Holly, der den Film wie viele junge Leute seinerzeit mit Begeisterung sah, nahm den von John Wayne mehrmals in der Handlung wiederholten Ausspruch „That'll be the day“ (deutsche Fassung: \"Der Tag wird kommen\") 1957 als Titel für seinen ersten großen Erfolg. Jerry Allison, der Schlagzeuger der Band Buddy Holly and The Crickets, gilt als Texter von „That'll Be the Day“. Der Song kletterte sogar auf Platz eins der US-Billboard-Charts. Der Legende nach soll es das erste Stück gewesen sein, das John Lennon auf der Gitarre lernte. Die Rock-Nummer gab außerdem dem Film \"That'll Be the Day\" von 1973 mit David Essex seinen Namen. Die 1960 gegründete britische Pop-Band The Searchers benannte sich nach dem Film. Wim Wenders zitiert in seinem Film \"Paris, Texas\" die Schlussszene aus \"Der Schwarze Falke\".", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Patrick Wayne, der Sohn von Hauptdarsteller John Wayne, wurde 1959 mit dem Golden Globe Award als „Bester Nachwuchsdarsteller“ ausgezeichnet. John Ford erhielt 1957 eine Nominierung für den Preis der Directors Guild of America. Der Film wurde zudem in der Kategorie „Bester Film“ für einen Oscar nominiert (es gewann jedoch die Jules Verne-Verfilmung \"In 80 Tagen um die Welt\"). Mehr als 30 Jahre nach seiner Uraufführung wurde \"Der Schwarze Falke\" 1989 in das National Film Registry aufgenommen, ein Verzeichnis US-amerikanischer Filme, die als besonders erhaltenswert angesehen werden. 1998 wurde \"The Searchers\" als Nummer 96 in die American-Film-Institute-Liste der 100 besten US-Filme des 20. Jahrhunderts aufgenommen. In einer Neuauflage dieser Liste von 2007 machte \"Der schwarze Falke\" dann einen Sprung auf Platz 7 der besten Filme. Das Filmmagazin Cahiers du cinéma listete ihn 2008 in seiner Liste der 100 besten Filme aller Zeiten auf Rang 10. Bei einer Umfrage des Filmmagazin Sight & Sound unter zahlreichen Filmkritikern wurde \"Der Schwarze Falke\" im Jahre 2012 auf Platz 7 der besten Filme aller Zeiten gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schwarze Falke (Originaltitel: \"The Searchers\") ist ein US-amerikanischer Western von 1956. Bei John Fords 115. Spielfilm handelt es sich um die Adaption eines Romans von Alan Le May. Der Film greift in Ansätzen das wahre Schicksal von Cynthia Ann Parker auf.", "tgt_summary": "《搜索者》(\"The Searchers\")是美国导演约翰·福特执导的一部电影,由约翰·韦恩主演,于1956年上映,虽然当时得到商业上的成功,不过不被美国电影界所重视。然而在近年来,《搜索者》被广泛的认为是电影史上最伟大的西部片之一。", "id": 2644419} {"src_title": "Andrzej Sapkowski", "tgt_title": "安傑·薩普科夫斯基", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sapkowski studierte an der Universität Łódź Wirtschaftswissenschaften und arbeitete als Ökonom und Unternehmensberater, ehe er zunächst mit Übersetzungen auf sich aufmerksam machte; den Anfang machte er mit einem Text von Cyril M. Kornbluth. Für seine ab 1986 erscheinenden eigenen Erzählungen und Romane wurde er fünfmal mit dem Janusz-A.-Zajdel-Preis sowie mit dem Paszport Polityki ausgezeichnet; bislang liegen Übersetzungen in fünfzehn Sprachen vor. Für sein Engagement bei der Bewerbung von Łódź um den Titel einer europäischen Kulturhauptstadt wurde er 2008 zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt ernannt. 2016 erhielt er den World Fantasy Award für sein Lebenswerk.", "section_level": 1}, {"title": "Der Hexer Geralt.", "content": "Geralt von Riva wurde seit seiner frühen Kindheit auf der Burg Kaer Morhen, dem Sitz der Hexer der Wolfsschule, zu einem ebensolchen ausgebildet. In der Bevölkerung wird erzählt, dass die Bruderschaft der Hexer nachts Kinder rauben und sie einer harten und grausamen Ausbildung unterziehen würde. Während der sogenannten \"Kräuterprobe\" mutieren während der Ausbildung unter anderem die Knochen- und Muskelstruktur, der genetische Code und der Stoffwechselhaushalt. Nur drei von zehn Jungen, unter anderem Geralt, überstehen diese Prozedur und sind danach immun gegen Krankheiten und wenig anfällig für Gifte, Magie und starke klimatische Veränderungen. Als Nebeneffekte treten bei Hexern Unfruchtbarkeit sowie besondere Erkennungszeichen auf: Pigmentstörungen an Haut und/oder Haar sowie die Katzenaugen, vertikale Pupillen, die den Hexern erlauben bei völliger Dunkelheit zu sehen. Geralt wurde auf Kaer Morhen in den Grundlagen der Magie und im Kampf mit dem Schwert unterrichtet. Er ist als Einzelgänger ein meisterhafter Schwertkämpfer mit schnellen, übermenschlichen Reflexen, Alchemiekenntnissen und beherrscht sogenannte \"Hexer-Zeichen\", einfache Zauber, die jedoch nicht im Ansatz an die Fähigkeiten selbst nur durchschnittlich begabter Zauberinnen und Magier heranreichen und somit vor allem einem unterstützenden Zweck dienen. Viele Hexer führen zudem neben einer Stahlklinge auch Silberschwerter mit sich, da einige Kreaturen dagegen besonders anfällig sind. So gewappnet zieht er gegen Bezahlung als professioneller Monsterjäger durch das Land, in welchem er aufgrund seines langen, weißen Haares auch als der \"Weiße Wolf\" bekannt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Kurzgeschichtenbände.", "content": "Geralt reist durch eine Fantasy-Welt (die an einigen Stellen mit Märchenmotiven aus den Werken der Brüder Grimm und des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen durchsetzt ist), um gegen Bezahlung Monster und Fabelwesen zu erlegen. Angelegt sind die Bände als Episodenroman, die einzelnen Aufträge Geralts sind nur lose miteinander verknüpft. Durchgängiges Motiv ist Geralts fatale Liebe zu der Zauberin Yennefer. Sapkowskis Bildsprache erinnert in manchen Teilen an Italowestern, es dominieren Action-Szenen und hintersinnige Dialoge. Ein früherer Band, \"Wiedźmin\" (\"„Der Hexer“\") von 1990, wurde nicht direkt ins Deutsche übertragen. Vier der fünf dort publizierten Kurzgeschichten sind allerdings – um eine Rahmenhandlung ergänzt – in \"Ostatnie życzenie\" ( \"Der letzte Wunsch\") enthalten, welches somit nun den Einstieg in die Handlung bildet. Die fünfte Geschichte wurde in die im Jahr 2000 erschienene Kurzgeschichtensammlung \"Coś się kończy, coś się zaczyna\" ( \"Etwas endet, etwas beginnt\") aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Saga.", "content": "Nach dem Erfolg der Kurzgeschichten verfasste Sapkowski eine daran anknüpfende Romanreihe um den Hexer Geralt. Die deutschen Übersetzungen aller Geralt-Geschichten stammen von Erik Simon: Im Jahr 2013 erschien auf Polnisch ein neuer Hexer-Roman, \"Sezon burz\" (dtv. \"Zeit des Sturms\", 2015), dessen Handlung etwa zwischen den Erzählungen aus \"Schwert der Vorsehung\" sowie \"Der letzte Wunsch\" und der eigentlichen Geralt-Saga zu verorten ist.", "section_level": 2}, {"title": "Verfilmungen und Spiele.", "content": "Einige Erzählungen um den Hexer Geralt wurden 2001 von dem Regisseur Marek Brodzki unter dem Titel \"Wiedźmin\" ( \"Geralt von Riva – Der Hexer\") zuerst als Kinofilm und später als Miniserie in 13 Teilen à 45–50 Minuten für das polnische Fernsehen umgesetzt. Die deutsche DVD-Veröffentlichung des Kinofilms ist am 3. Mai 2010 erfolgt. Im Jahr 2014 wurde angekündigt, dass ein neuer auf den Büchern über Geralt basierender Spielfilm, ebenfalls mit dem Titel \"Wiedźmin\", gedreht werden soll. Regisseur soll Tomasz Bagiński sein. Am 17. Mai 2017 kündigte Netflix eine Verfilmung der Romane als englischsprachige Serie in Zusammenarbeit mit Bagiński an. Zudem entstand im Jahr 2001 im Verlag MAG das polnische Pen-&-Paper-Rollenspiel \"Wiedźmin: Gra Wyobraźni\" auf der Grundlage des Geralt-Zyklus. Mitte der 1990er Jahre lizenzierte Sapkowski seine Buchreihe an den polnischen Computerspielentwickler Metropolis Software House, der ein Action-Adventure plante, dieses jedoch nie vollendete. Stattdessen veröffentlichte das ebenfalls polnische Studio CD Projekt RED 2007 das Computer-Rollenspiel \"The Witcher\", das 2011 mit \"\" und 2015 mit \"\" fortgesetzt wurde. Sapkowski selbst zeigt kein Interesse an den Umsetzungen seiner Werke in Computerspielen. Inhaltliche Rückfragen des Entwicklers Metropolis ließ er unbeantwortet. Auf Nachfrage zu seiner Meinung über die Spiele von CD Projekt gab er an, niemals ein Computerspiel gespielt zu haben, da sie außerhalb seines Interessenfeldes lägen. Er greife lediglich auf öffentliche Berichterstattungen zurück und sei auch nicht in die Entwicklung einbezogen. Obwohl er den Machern von Computerspielen Respekt und Anerkennung für ihre Arbeit zolle, seien für ihn einzig die Bücher und seine eigenen Vorstellungen maßgeblich. Alles andere seien lediglich Adaptionen, die von ihm geschaffene Motive verwendeten, keinesfalls aber alternative Versionen oder Fortsetzungen seiner Bücher darstellten:. Er lehnte es ab, medienübergreifend für einen kanonischen Zusammenhang zu sorgen oder Begleitwerke zu einer Adaption in einem anderen Medium zu schreiben. Obwohl er einräumte, dass die Spiele zur Bekanntheitssteigerung seiner Bücher beigetragen hätten, führte er den Erfolg der \"Witcher\"-Reihe von CD Projekt hauptsächlich auf den Erfolg seiner Bücher und seine Popularität als Autor zurück. Er zeigte sich auch nicht einverstanden damit, dass manche Verlage Artworks des Spiels für die Covergestaltung seiner Bücher verwendeten. Seit 2014 gibt es Witcher Adventure Game, ein Brettspiel von CD Projekt RED und Fantasy Flight Games. Für 2016 ist von CD Projekt RED ein Pen-&-Paper-Rollenspiel angekündigt worden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Narrenturm-Trilogie.", "content": "Dieser dreiteilige Zyklus ist im Schlesien und Böhmen des 15. Jahrhunderts angesiedelt. Geschildert wird die Irrfahrt des Medicus Reinmar von Bielau, der auf der Flucht vor der Inquisition und dem gehörnten Ehemann seiner Geliebten durch Schlesien irrt. In dieser Reihe mischt Sapkowski Fantasymotive in erster Linie mit der blutigen Geschichte der Hussitenkriege. Nebenbei wird aber auch auf andere Ereignisse des frühen 14. Jahrhunderts in Osteuropa angespielt und es tauchen historische Figuren auf, etwa der Ritter Zawisza Czarny. Der erste Band \"Narrenturm\" war in Polen ein Bestseller und verkaufte sich auch in Deutschland hervorragend (in einer Übersetzung von Barbara Samborska).", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrzej Sapkowski (* 21. Juni 1948 in Łódź, Polen) ist ein polnischer Schriftsteller. Seine Bücher greifen – zumeist parodistisch – Motive slawischer Legenden, Märchen und Mythologien auf. Internationale Bekanntheit erlangte er vorwiegend durch seine Fantasy-Romane über den Hexer Geralt, der zum Protagonisten in mehreren Computerspielen, Filmen, TV-Serien und Comics geworden ist.", "tgt_summary": "安杰·萨普科夫斯基(Andrzej Sapkowski,1948年-6月21日),波兰奇幻小说作家。他最出名的作品是畅销书《猎魔士》(Wiedźmin)。", "id": 3006488} {"src_title": "Timothy Garton Ash", "tgt_title": "提莫西·阿什", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Timothy Garton Ash besuchte die Schule in Sherborne, schloss auf der Basis seiner exzellenten Noten dann ein Studium der Geschichtswissenschaft an der britischen Universität Oxford an. Seine Thomas-Mann-Lektüre gibt er im webdokumentierten Berkeley-Universitäts-Interview als ausschlaggebend für sein großes Interesse an Deutschland an („Thomas Mann is to blame for my interest in Germany“ – „Thomas Mann ist schuld an meinem Interesse an Deutschland“). Dementsprechend forschte er für seine Doktorarbeit über \"Berlin and the Nazis\" an der Freien Universität Berlin, von wo er Abstecher an die Humboldt-Universität im damaligen Ost-Berlin machte. Da viele heute zugängliche Archive damals noch verschlossen waren, verlagerte sich seine Fragestellung „What do people do about a dictatorship?“ – „Wie verhalten sich die Leute zu Diktaturen?“ – teilweise auf die zeitgenössischen Parallelen im SED-Staat. Für den \"Spectator\" schrieb er unter dem Pseudonym Edward Marston Beiträge zur Situation im Ostblock. Als Zeitgeschichtler der Emanzipation Mitteleuropas vom Ostblock-Sozialismus wurde er ein Grenzgänger zwischen Journalist und Gelehrtem („mixture of both journalism and scholarship“ – „eine Mischung aus Journalismus und Wissenschaft“) und bezeichnete sich als „engagierten Beobachter“. Garton Ash wurde Professor und Direktor des European Studies Centre am St Antony’s College der University of Oxford, außerdem ist er Hoover senior fellow mit Lehrverpflichtungen an der Universität Stanford. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit schreibt er regelmäßig Beiträge für verschiedene international renommierte Zeitungen, darunter The Guardian, wo er regelmäßiger Kolumnist ist, und New York Review of Books. Garton Ash ist auch Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Kuratoriumsmitglied der Initiative Europa eine Seele geben. Er ist Gründungsmitglied des European Council on Foreign Relations (ECFR). Sein Sohn Alec Ash hat als Autor und Journalist in Beijing ebenfalls Bekanntheit erlangt. Seine in Deutschland bekanntesten Werke sind: \"Ein Jahrhundert wird abgewählt\" und \"Im Namen Europas\". Er veröffentlichte auch Erzählungen mit autobiografischem Hintergrund: In \"Die Akte Romeo\" beschreibt er die Suche nach seinen eigenen Stasi-Akten und die nachträgliche Auseinandersetzung mit den auf ihn angesetzten Stasi-Spitzeln. Sein Buch \"Freie Welt: Europa, Amerika und die Chance der Krise\" befasst sich mit den Rahmenbedingungen der neoliberalen Globalisierungsagenda und den unterschiedlichen Strategien der führenden westlichen Politiker dazu. Am 24. März 1990 gehörte Garton Ash zu den Deutschland-Experten, die von der von Margaret Thatcher geführten britischen Regierung auf deren Landsitz Chequers zu einer Tagung eingeladen worden waren, um dort über die Deutschlandfrage, die Folgen einer deutschen Wiedervereinigung und die bei Thatcher in diesem Zusammenhang entstandenen Befürchtungen über die zukünftige Rolle Deutschlands und der Deutschen zu sprechen. Die Veröffentlichung des Protokolls, das von Thatchers Privatsekretär Charles Powell über das Tagungsgespräch angefertigt worden war, löste die sogenannte Chequers-Affäre aus. Garton Ash geriet 2007 in eine öffentlich geführte Debatte mit dem französischen Schriftsteller Pascal Bruckner. Dieser warf ihm vor, den Muslimen eine Sonderrolle einzuräumen und für einen Multikulturalismus einzustehen, der letztlich die Aufklärung bedrohe. Am 25. Mai 2017 verlieh das Direktorium des Karlspreises zu Aachen an Timothy Garton Ash als 59. Preisträger den Karlspreis.", "section_level": 1}, {"title": "Thesen zur Redefreiheit.", "content": "In seinem 2016 auf Deutsch erschienenen Buch \"Redefreiheit. Prinzipien für eine vernetzte Welt\" formuliert Ash „Zehn Prinzipien für die Redefreiheit in der digitalen Welt“. Er entwickelt sie aus einem von der Universität Oxford (Sitz seines Lehrstuhls) betriebenen Internetplattform-Projekt \"freespeechdebate.com\" (deutsch sinngemäß \"Freie Rede-Debatte\"), auf dem alle Recherchen zum Thema in dreizehn Sprachen dokumentiert und zur Diskussion gestellt werden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Timothy Garton Ash, FRSA (* 12. Juli 1955 in London) ist ein britischer Historiker, Publizist und Schriftsteller. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Gegenwartsgeschichte Europas seit 1945.", "tgt_summary": "提莫西·贾顿·阿什(Timothy Garton Ash,1955年-7月12日)是牛津大学历史学教授,以对中东欧现当代史的研究蜚声学界,是西方世界很有影响力的知识分子。毕业于牛津大学,曾留学德国柏林自由大学及柏林洪堡大学。现为牛津大学历史研究所高级研究员。", "id": 2448667} {"src_title": "Nimitz-Klasse", "tgt_title": "尼米茲級核動力航空母艦", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planung.", "content": "Erste Planungen für einen Flugzeugträger, der die Träger des Zweiten Weltkriegs in seinen Ausmaßen weit übertreffen sollte, einen so genannten „Supercarrier“, wurden bereits kurz nach Kriegsende angestellt. Nach politischem Druck unter anderem der Air Force wurde der Bau der \"USS United States (CVA-58)\" 1949 jedoch nur Tage nach der Kiellegung wieder abgebrochen. Nach dem Ausbruch des Koreakriegs änderte die Regierung Truman ihre Einstellung und ließ die \"Forrestal\"-Klasse auf Kiel legen, deren erste Einheit 1955 zur Flotte kam. Äußerlich ähnelte diese bereits der \"Nimitz\"-Klasse. 1961 wurde dann der erste Träger der \"Kitty-Hawk\"-Klasse in Dienst gestellt, noch im selben Jahr außerdem die \"USS Enterprise (CVN-65)\", der erste", "section_level": 2}, {"title": "Bau.", "content": "Alle Träger wurden im größten Trockendock des amerikanischen Kontinentes gebaut, dem 670 Meter langen Trockendock 12 von Newport News Shipbuilding. Dabei kann das Dock zweigeteilt werden, wodurch im vorderen Teil ein weiteres Schiff gefertigt werden kann. Der Bau eines Trägers der Klasse beginnt bereits einige Monate vor der Kiellegung mit dem Setzen der Beton- und Holzblöcke, auf die der Kiel aufgesetzt wird, sowie dem Zuschnitt erster Metallteile. Nach der Kiellegung bleiben der Werft rund 33 Monate, bis das Schiff „vom Stapel laufen“ wird. Allerdings schlittern die Träger nicht mehr tatsächlich über die Helling ins Wasser, wie der traditionelle Begriff des Stapellaufs nahelegt. Stattdessen wird das Trockendock geflutet, wodurch das Schiff aufschwimmt. Die Träger werden in Modulbauweise gefertigt. Das bedeutet, dass ganze Sektionen längs des Trockendocks zusammengeschweißt und so weit wie möglich mit allen Rohrleitungen und ähnlichem ausgestattet werden. Dieses ursprünglich von Litton-Ingalls", "section_level": 2}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Die erste Einheit und damit traditionsgemäß auch die Klasse sind nach Admiral Chester W. Nimitz benannt, der die US Navy im Pazifikkrieg geführt hat. Sämtliche folgenden Träger wurden nach Politikern benannt. Neben den Präsidenten Eisenhower, Roosevelt, Lincoln, Washington, Truman, Reagan und Bush senior wurde zwei Kongressabgeordneten", "section_level": 2}, {"title": "Modernisierungen.", "content": "Schon aufgrund des zeitlichen Abstandes zwischen der ersten und der letzten Einheit der Klasse wurden technische Neuerungen in die im Bau befindlichen Einheiten integriert. Eine erste größere Veränderung ergab sich ab der \"Theodore Roosevelt\". Diese erhielten zum Beispiel verstärkte Kevlar-Panzerungen im Rumpf. Modernere Bewaffnung wurde auf den letzten beiden Trägern von Werk an installiert, ebenso kleinere Veränderungen an Rumpf und Insel. Wesentliche Veränderungen erfuhr über die genannten Details hinaus die \"George H. W. Bush\", die als eine Art Technologiedemonstrator für die nachfolgende Klasse von Flugzeugträgern dienen soll. Auf älteren Trägern werden die kleineren Modernisierungen auf den regelmäßig stattfindenden Überholungen nachgerüstet. Diese nehmen für gewöhnlich weniger als zwölf Monate in Anspruch und können auf mehreren Werften durchgeführt werden, teilweise auch auf den staatseigenen. So werden im Pazifik stationierte Einheiten regelmäßig in der Puget Sound Naval Shipyard modernisiert.", "section_level": 2}, {"title": "RCOH.", "content": "Zusätzlich zu diesen kürzeren Werftliegezeiten muss jeder der Träger einmal in seiner Dienstzeit zu einer wesentlich umfassenderen Überholung, dem sogenannten \"Refueling and Complex Overhaul\" (RCOH), zurück in die Bauwerft nach Newport News. Als Halbzeitüberholung findet sie nach rund 25 Einsatzjahren statt, sie dauert etwa vier Jahre. Während dieser Überholung wird der Kernbrennstoff der Reaktoren erneuert, so dass auch in der zweiten Lebenshälfte genug spaltbares Material für den Betrieb der Reaktoren bereitsteht. Viele Räume werden modernisiert, auch äußerliche Arbeiten an der Insel finden statt. Außerdem wird der gesamte Rumpf neu gestrichen, ferner werden die Propeller und Ruder aufbereitet. Ein Flugzeugträger liegt jeweils bei Newport News Shipbuilding, wo die Arbeiten durchgeführt werden; je Schiff kostet dies etwa zwei Milliarden Dollar für über 20 Millionen Personenstunden. Mittlerweile hat die Hälfte der \"Nimitz\"-Träger die Überholung hinter sich.", "section_level": 3}, {"title": "Betrieb.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Dienstzeit.", "content": "Parallel mit dem Eintritt der \"Nimitz\" in die Flotte 1975 wurden die letzten Weltkriegsträger der \"Essex\"-Klasse der aktiven Kampfverbände außer Dienst gestellt. Damit bestand die Flugzeugträgerflotte der US Navy Ende 1976 noch aus den drei Einheiten der \"Midway\"-Klasse, den vier \"Forrestals\", den vier \"Kitty Hawks\", der \"Enterprise\" und eben der \"Nimitz\". Die \"Dwight D. Eisenhower\" ersetzte 1977 die USS \"Franklin D. Roosevelt\" (CV-42) der \"Midway\"-Klasse, 1982 kam die \"Carl Vinson\" zur Flotte und erhöhte die Größe der Trägerflotte auf 14. Während der letzten Jahre des Kalten Krieges besaß die Navy nach dem Zugang der \"Theodore Roosevelt\" im Jahre 1986 also 15 Trägerkampfgruppen. Da in den 1990er Jahren die beiden verbliebenen \"Midways\" sowie alle vier \"Forrestals\" und", "section_level": 3}, {"title": "Einsatzgrundlagen.", "content": "Von den zehn Trägern der Klasse waren im April 2017 fünf im Pazifik und vier im Atlantik stationiert, einer \"(Abraham Lincoln)\" liegt zur Halbzeit-Überholung in der Werft. Während alle Atlantik-Einheiten \"(Dwight D. Eisenhower\", \"Harry S. Truman\", \"George H. W. Bush\", \"Theodore Roosevelt)\" ihren Heimathafen in der Naval Station Norfolk haben, sind die Pazifik-Schiffe auf fünf Basen, die Naval Station Everett \"(Nimitz)\", die Naval Base San Diego \"(George Washington)\", die Naval Air Station North Island \"(Carl Vinson)\", die Naval Base Kitsap \"(John C. Stennis)\", und die US-Basis", "section_level": 3}, {"title": "Ausgeführte Einsätze.", "content": "Der erste offensive Einsatz eines Trägers der \"Nimitz\"-Klasse war die fehlgeschlagene Operation Eagle Claw, in der 1980 vom Typschiff \"Nimitz\" Helikopter aufstiegen, um die Geiselnahme von Teheran zu beenden. Später wurde die \"Nimitz\" durch ihr Schwesterschiff \"Dwight D. Eisenhower\" abgelöst. Erste Luftsiege erzielten Trägerflugzeuge der \"Nimitz\" 1981, als zwei F-14 zwei libysche Suchoi Su-22 über der Großen Syrte abschossen. Diese hatten die F-14 angegriffen. Träger der Klasse werden seitdem regelmäßig offensiv im Persischen Golf eingesetzt, 1988 erst in der Operation Earnest Will, dann im Zweiten Golfkrieg und im Laufe der 1990er Jahre in der Operation Southern Watch, in der die Flugzeuge die Flugverbotszone über dem Irak überwachten. Auch die letzten Kriege in Afghanistan und dem Irak wären ohne die Unterstützung der schwimmenden Flughäfen kaum durchführbar gewesen. Unter anderem zum Schutz von", "section_level": 3}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Rumpf.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Maße und Decksaufteilung.", "content": "Die Schiffe der \"Nimitz\"-Klasse sind an der Wasserlinie 317 Meter lang, der Rumpf ist 40,8 Meter breit. Da sich das Flugdeck über den Rumpf hinaus spannt, messen die Träger an ihrer breitesten Stelle 76,8 Meter, die Länge über alles, also inklusive Flugdeck, liegt bei 333 Metern. Der Tiefgang beträgt voll beladen rund 12,5 Meter. Mit einer Verdrängung von mehr als 97.000 tn.l. sind die Einheiten die größten Kriegsschiffe der Welt. Der Rumpf ist ebenso wie die Aufbauten komplett aus Stahl gefertigt. Sämtliche Rumpfteile, die sich bei Fahrt unter Wasser befinden und damit der Gefahr von Torpedotreffern ausgesetzt sind, bestehen aus einer doppelten Bordwand mit Freiräumen zwischen den Stahlschichten, um möglichst viel von der Druckwelle eines explodierenden Sprengkopfes zu absorbieren. Darüber besteht der Rumpf aus einfachem Stahl, der mit Kevlar gepanzert ist. Über dem Flugdeck liegt lediglich noch das Deckshaus, genannt Insel, das sich im hinteren Drittel an Steuerbord befindet. Bei der letzten Einheit, \"George H. W. Bush\", sind viele Kanten, unter anderem die des Flugdecks, abgerundet, um die Radarrückstrahlfläche des Trägers zu reduzieren. Zur Verringerung des Wasserwiderstandes besitzen die beiden letzten Träger (neben", "section_level": 3}, {"title": "Flugdeck und Hangar.", "content": "Das Flugdeck ist 333 Meter lang und an seiner breitesten Stelle 76 Meter breit, die Gesamtfläche beträgt 18.000 m2. Es ist als Winkelflugdeck angelegt, das heißt, es besitzt neben einer Startbahn entlang der Mittelachse des Schiffs über den Bug eine weitere Start- und Landebahn, die zur Längsachse um 9° 3′ nach links abgewinkelt ist. Dadurch können gleichzeitig Flugzeuge über den Bug starten und auf dem Winkeldeck starten und landen. Jeder Träger besitzt vier dampfgetriebene Flugzeugkatapulte, je zwei für die abgewinkelte Start- und Landebahn und die Startbahn über den Bug. Die Katapulte sind von Steuerbord aus von 1 bis 4 durchnummeriert. Die Katapulte werden aus zwei \"Integrated Catapult Control Stations\" gesteuert. Diese ICCS sind in das Flugdeck eingelassene, versenkbare Kapseln, die auf den Trägern der Klasse erstmals eingesetzt wurden. Quer über die Landebahn sind vier Fangseile gespannt, in die der landende Pilot mit einem am", "section_level": 3}, {"title": "Insel.", "content": "Die Insel ist das einzige Deckshaus und die einzige wesentliche Struktur, die sich über das Flugdeck erhebt. Außerdem dient die Insel als Träger für den Antennenwald: Ein Großteil der Elektronik ist auf ihr installiert, da sie so dem Flugbetrieb nicht im Weg ist und zusätzlich den höchsten möglichen Standort bekommt. Die Insel ist bezüglich ihrer Höhe über der Wasseroberfläche etwa mit einem 23-stöckigen Hochhaus zu vergleichen. In der Insel wird die numerische Decksbenennung von der Hangarebene an aufwärts weitergeführt. Das 08 Deck ist die Brücke des Verbandsführers, also des Admirals, der", "section_level": 3}, {"title": "Bordeigene Luftfahrzeuge.", "content": "Jeder Träger der Klasse kann rund 85 Fluggeräte – Starr- wie Drehflügler – aufnehmen. Häufig sind jedoch nur 60 bis 72 Fluggeräte an Bord. Diese sind in einem Carrier Air Wing organisiert und teilen sich in mehrere Staffeln auf. An Bord befindet sich genug Kerosin, um 16 Tage ununterbrochen Flugoperationen durchzuführen. Für eine Verlängerung der Einsatzdauer können die Träger auf hoher See Kerosin von Begleitschiffen übernehmen. Bis zu vier Staffeln, also 48 Flugzeuge oder rund die Hälfte der maximalen Kapazität, bestehen aus verschiedenen Versionen der McDonnell Douglas F/A-18 \"Hornet\". Üblicherweise handelt es sich dabei jeweils zur Hälfte um F/A-18 A/B/C/D Hornet und F/A-18 E/F Super Hornet, die größer und leistungsfähiger sind. Der Anteil der F/A-18-Versionen ist derzeit jedoch im Steigen begriffen. Bis 2009 fiel die Lockheed", "section_level": 2}, {"title": "Antrieb.", "content": "Jeder Träger besitzt zwei Druckwasserreaktoren des Typs \"A4W\" mit einer Leistung von jeweils rund 100 Megawatt. Das \"A\" steht für den Typ, auf dem der Reaktor eingesetzt wird, hier \"Aircraft Carrier\". Die \"4\" bedeutet, dass es sich um die 4. Generation von Reaktoren des Herstellers handelt, der an dritter Stelle genannt wird. Das \"W\" steht hier für Westinghouse. Die zwei Reaktoren treiben vier Dampfturbinen von General Electric an, jede Turbine ist mit einer Welle verbunden. Die Reaktoren sind getrennt aufgestellt, zwischen ihnen befinden sich Tanks und Munitionskammern. Jeder Träger besitzt vier fünfblättrige Bronze-Propeller mit einem Durchmesser von rund 7,6 Meter. Jeder der Propeller wiegt rund 30 Tonnen. Sie sind versetzt angeordnet, die beiden innenbords gelegenen Wellen erstrecken sich weiter Richtung Heck. Hinter diesen befinden sich", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung der Flugzeugträger.", "content": "Die Träger der \"Nimitz\"-Klasse besitzen eine rein defensive Bewaffnung für die Nahbereichsverteidigung, da sie auf Einsätzen ohnehin von Eskorten begleitet werden, die mögliche offensive Aktionen durchführen. So wird der Platz, den etwa Marschflugkörper beanspruchen würden, gespart und kann für die Unterstützung der Flugoperationen genutzt werden. Die ersten beiden Einheiten besaßen bei Indienststellung drei knapp unterhalb des Flugdecks angebrachte Plattformen, auf denen die Waffensysteme aufgestellt wurden. Zwei davon lagen am Heck, die dritte am Bug steuerbordseits. Sämtliche neuere Einheiten erhielten ab Werk auch am Backbordbug eine vierte Plattform, bei den anderen beiden wurde diese nachgerüstet. Insgesamt besaß jeder Träger drei Starter für je acht Raketen des Typs RIM-7 Sea Sparrow und drei", "section_level": 2}, {"title": "Sensoren und Gegenmaßnahmen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ortungselektronik.", "content": "Jede Einheit der Klasse besitzt mehrere Radaranlagen. Als Luftsuchradar von Beginn an auf jeder Einheit vorhanden ist das 3D-Radar SPS-48E, das sich auf der Insel befindet. Das SPS-48 wird von ITT-Gilfillan gefertigt und besitzt eine Reichweite bis zu 230 Seemeilen. Dieses System dient unter anderem auch zur Zieldatenversorgung der Raketen. Als 2D-Luftsuchradar besaßen die ersten beiden Einheiten zu Beginn ein SPS-43A von Hughes und Westinghouse mit einer Reichweite von 200 Seemeilen. Es wurde bald ersetzt durch das auf den restlichen Einheiten bereits ab Werk eingebaute SPS-49(V)5 von Raytheon, das eine um 50 Meilen", "section_level": 3}, {"title": "Sonstige Elektronik.", "content": "Sowohl die Sea Sparrow als auch die ESSM sind halbaktiv-radargesteuerte Lenkwaffen, besitzen also kein eigenes aktives Radar, sondern fliegen das Ziel an, das von einem anderen Radargerät „beleuchtet“ wird. Damit sind sie auf ein Feuerleitradar angewiesen, das das Ziel auch nach dem Start kontinuierlich beleuchtet. Dafür besitzt jeder Träger der Klasse das Mark-91-Feuerleitsystem. Hauptbestandteile sind die drei SPS-65-Radarbeleuchter. Zur Langstreckenkommunikation, Text- und Bildempfang von Satellitendaten sowie Aufklärungs- oder Fernsehsignalen besitzt jeder Träger das \"Challenge-Athena\"-System. Es wurde entwickelt, nachdem die Navy im Zweiten Golfkrieg nicht einmal in der Lage war, die täglich ausgestellten Luft-Einsatzpläne, genannt Air Tasking Orders, zu empfangen, sondern diese einfliegen lassen musste. Ab 1992 wurde das System zuerst auf der \"George Washington\" erprobt und später auf allen Trägern der Klasse installiert. Die unter einem Radom verborgene Antenne befindet sich an der Backbord-Deckskante am Heck. Zusätzlich existieren Antennen für Bord-zu-Bord-Funk. An den Deckskanten gibt es mehrere Kurz- und Ultrakurzwellenantennen, die bei Flugbetrieb nach unten weggeklappt werden können. Zur verbesserten Kommunikation mit eigenen Flugzeugen und Begleitschiffen wurde", "section_level": 3}, {"title": "Besatzung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Leben an Bord.", "content": "Die Stärke der nautischen Besatzung jedes Trägers liegt bei 3.200 Mann, hinzu kommen 2.480 Mann des Air Wings. Hierzu zählen neben den Piloten auch das Wartungspersonal. Offiziere und Mannschaftsdienstgrade schlafen getrennt, Schlafsäle gibt es auf mehreren Ebenen unter Deck. Direkt unter dem Flugdeck ist das fliegende Personal untergebracht, da die Flugzeuge auf dem Flugdeck und die hydraulisch betriebenen Katapulte und Fangseile viel Lärm verursachen und die Mitglieder des Air Wings bei laufendem Flugbetrieb ohnehin an Deck beschäftigt sind. Die nautische Besatzung schläft und ruht größtenteils unter dem Hangardeck. Die Mannschaften schlafen in Drei-Stock-Kojen, pro Schlafsaal sind zirka 60 solche Kojen aufgestellt. Jeder besitzt eine eigene Koje; das auf kleineren Schiffen, vor allem U-Booten, angewandte Prinzip des „hot bunking“, also das schichtweise Teilen einer Koje, findet nicht statt. Angeschlossen an jeden Schlafsaal ist ein Wasch- und ein Aufenthaltsraum. Für persönliche Dinge besitzt jeder einen Spind. Der Admiral an Bord und sein Stab schlafen und arbeiten ebenfalls auf dem 03 Deck direkt unter dem Flugdeck; diese Räumlichkeiten sind die luxuriösesten an Bord. Auf demselben Deck, weiter Richtung Bug, schlafen auch die", "section_level": 2}, {"title": "Gefahren.", "content": "Nicht nur für die Piloten, sondern auch für das Flugdeck-Personal ist der Dienst auf den Trägern der gefährlichste in der gesamten Navy, weshalb diese Gruppe einen Gefahrenzuschlag zu ihrem Sold erhält. Auf dem Flugdeck muss jeder Einzelne jederzeit voll konzentriert sein; Unaufmerksamkeit kann zwischen laufenden Triebwerken, startenden und landenden Flugzeugen sowie scharfen Waffen schwere Unfälle verursachen und Lebensgefahr bedeuten. Beispiel hierfür ist der damalige Petty Officer John D. Bridges: 1991 kontrollierte er die Arbeit eines neuen Rekruten während der Startvorbereitung einer A-6 \"Intruder\" auf dem Flugdeck der \"Theodore Roosevelt\". In einem Moment der Unachtsamkeit näherte sich Bridges dem Flugzeug, nachdem die Triebwerke bereits hochgefahren waren. Er wurde vom laufenden Triebwerk angesaugt, das durch seine Schutzausrüstung blockierte. Nur die schnelle Reaktion", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzprofil.", "content": "Flugzeugträger sind für die Vereinigten Staaten das Mittel der Wahl, um auch weit entfernt des heimischen Kontinents militärische Präsenz zeigen zu können. Somit sind sie entscheidend für die Sicherung amerikanischer Interessen im Ausland. Der ehemalige Verteidigungsminister William Cohen sagte über die Flugzeugträger:. Mit Flugzeugträgern kann die US Navy vor jeder Küste eine Drohkulisse aufbauen, die mit ihrem Wirkungskreis weit in das Zielland hineinreicht, um die Interessen der USA durchzusetzen, ohne auf andere Staaten in der Region angewiesen zu sein, die ihr Territorium für Truppenaufmärsche oder Zwischenlandungen zur Verfügung stellen müssten. Dies gilt umso mehr für die nukleargetriebenen \"Nimitz\"-Träger, da diese weniger auf Versorgung mit Treibstoff und damit auf Marinebasen angewiesen sind. Sie dienen damit als modernes, global verwendbares Pendant zur Kanonenbootpolitik des 19. Jahrhunderts. Die Drohkulisse wirkt umso stärker, da die Kampfgruppe oftmals besser ausgerüstet ist als die gesamte Marine kleinerer Staaten und der Air Wing mancher nationalen Luftwaffe überlegen ist. Auch seerechtlich können solche Staaten nichts gegen die Kampfgruppe vor ihrer Küste unternehmen, befindet sie sich doch in internationalen Gewässern. Flugzeugträger werden ausschließlich innerhalb einer Kampfgruppe, genannt \"Carrier Strike Group\", eingesetzt. In dieser fahren als Eskorte ein Mix aus zwei bis drei Zerstörern der \"Arleigh-Burke\"-Klasse, zwei Kreuzer der \"Ticonderoga\"-Klasse sowie zwei Atom-U-Boote und ein Trossschiff zur Versorgung des Trägers mit Flugbenzin und der konventionell angetriebenen Begleitschiffe mit Treibstoff. Die Begleitschiffe sichern ihren Träger gegen Angriffe aus der Luft oder zu Wasser und sind außerdem in der Lage, Marschflugkörper für vorbereitende Angriffe abzufeuern, etwa um die feindliche Luftabwehr zu schwächen, bevor die Flugzeuge zu Flächenbombardements aufsteigen. Früh aufgegeben haben die Vereinigten Staaten das Konzept von komplett atomgetriebenen Kampfgruppen, die neben Träger und U-Boot aus zwei bis drei Atomkreuzern bestanden. Für eine Umsetzung dieses in der Operation Sea Orbit erprobten Konzepts fehlte jedoch die notwendige Anzahl von Kreuzern. Solche Gruppen wären für schnelle Verlegungen optimal geeignet gewesen, da sie auch längste Strecken auf voller Kraft hätten laufen können, ohne am Zielort sofort bunkern zu müssen. Die heute eingesetzten Eskorten haben ohne nachzutanken eine Reichweite von unter 5000 Seemeilen, was etwa einer Fahrt von der US-Ostküste ins Mittelmeer entspricht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nimitz-Klasse ist eine Klasse nukleargetriebener Flugzeugträger der United States Navy. Das Typschiff \"USS Nimitz\", die erste Einheit der Klasse, wurde 1975 in Dienst gestellt, die zehnte und letzte Anfang 2009. Mit einer Verdrängung von rund 97.000 Tonnen waren die Träger bis zur Indienststellung der \"Gerald-R.-Ford\"-Klasse 2017 die größten Kriegsschiffe der Welt. Sie können bis zu 85 Flugzeuge tragen. Die Träger sind zeitlich nahezu unbegrenzt einsetzbar, lediglich Kerosin- und Lebensmittelvorräte müssen regelmäßig aufgefüllt werden. Der Bau eines Schiffs der \"Nimitz\"-Klasse kostete zuletzt über sechs Milliarden US-Dollar und dauert von der Kiellegung bis zur Indienststellung rund fünf Jahre. Die Schiffe sind für eine Nutzungsdauer von rund 50 Jahren ausgelegt.", "tgt_summary": "尼米兹级核动力航空母舰(英语:Nimitz Class Aircraft Carrier)是美国海军所使用的多用途超级航空母舰同时也是美国海军新世代的航空母舰,为美国海军第二代核动力航空母舰。自1975年时正式启用后美国一共建造了10艘同型舰。在后继的福特级核动力航空母舰于2017年正式就役前,此级航空母舰占据了美军乃至于全世界最大军舰头衔数十年。装备4座升降机、4台蒸汽弹射器和4条拦截索,可以每20秒弹射出一架作战飞机。舰载作战联队中的机型配备根据作战任务性质的不同也有所不同,可搭载不同用途的舰载飞机对敌方飞机、船只、潜艇和陆地目标发动攻击,并保护海上舰队。以它为核心的战斗群通常由4至6艘巡洋舰、驱逐舰、潜艇和补给舰只构成。", "id": 1741894} {"src_title": "Circulus arteriosus cerebri", "tgt_title": "Willis环", "src_document": [{"title": "Hirnversorgende Gefäße.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Arteria basilaris.", "content": "Die Arteria basilaris („zur (Gehirn)basis gehörende Arterie“) zieht vom Rückenmark durch das Foramen magnum zum Hirnstamm. Sie entsteht aus dem Zusammenfluss des linken und rechten Endastes der \"Arteria vertebralis\". Von der Arteria basilaris gehen, bevor sie ein Teil des Circulus arteriosus wird, noch verschiedene meist paarige Äste ab. Bei vielen Menschen ist eine der beiden Vertebralarterien hypoplastisch oder überhaupt nicht ausgebildet, ohne dass dies einen Krankheitswert hätte.", "section_level": 2}, {"title": "Arteria carotis interna.", "content": "Die Arteria carotis interna (innere Kopfarterie) ist paarig. Der vordere Teil des Circulus arteriosus wird von ihr und ihren Ästen gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Arteria carotis externa (nur bei Tieren).", "content": "Bei einigen Säugetieren (Paarhufer, Katze, Meerschweinchen) verschließt sich (obliteriert) die Arteria carotis interna nach der Geburt im Abschnitt außerhalb des Schädels. Der innerhalb der Schädelhöhle gelegene (intrakranielle) Abschnitt bleibt aber erhalten und bekommt sekundär von Ästen der Arteria maxillaris seinen Zufluss. In diesem intrakraniellen Anfangsabschnitt bildet die Arteria carotis interna bei Wiederkäuern ein sogenanntes „Wundernetz“ (\"Rete mirabile\"), eine Aufspaltung in viele kleine, miteinander kommunizierende Arterien, die sich wiederum zu einem großen arteriellen Gefäß vereinen. Bei der Katze und anderen Raubtieren bildet ein Ast der \"Arteria carotis externa\" nach Durchtritt durch das Keilbein die \"Arteria anastomotica\", über die der Hauptteil der Blutversorgung des Circulus arteriosus läuft. Beim Menschen ist dies nicht der Fall. Bei Meerschweinchen wird etwa 40 % der Blutmenge zum Circulus arteriosus cerebri durch die Arteria ophthalmica interna transportiert.", "section_level": 2}, {"title": "Zerebralarterien (Hirnarterien).", "content": "Die Hirnarterien sind Äste entweder der A. basilaris oder einer der beiden Arteriae carotis internae: Äste der Arteriae carotis internae: Äste der Arteria basilaris:", "section_level": 1}, {"title": "Erkrankungen.", "content": "Störungen der arteriellen Blutversorgung können zu einem Schlaganfall führen. Die Verlegung eines Gefäßes (z. B. durch einen Thrombus) oder die Verletzung der Gefäßwand, wie sie infolge eines Aneurysmas auftreten kann (siehe auch Subarachnoidalblutung) sind hierfür typische Ursachen. Bei dem vor allem bei Asiaten auftretenden Moyamoya-Syndrom verengen sich die Gefäße im Gehirn langsam, was zu Schlaganfällen und transitorischen ischämischen Attacken führt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Circulus arteriosus (cerebri) (lateinisch \"Arterienring (des Hirns)\") ist ein arterieller Gefäßring bei Säugetieren und zählt zu den extrazerebralen Anastomosen des Gehirns. Beim Menschen wird er durch drei Gefäße mit Blut versorgt und liegt dem Mittelhirn an der Gehirnbasis um den Hypophysenstiel und der Sehnervenkreuzung von \"anterokaudal\" (vorn und unten) an. Die Vorstellung eines Ringes, durch den Blut zirkuliert, ist im Regelfall nicht zutreffend. Vielmehr ist bei den meisten gesunden Menschen davon auszugehen, dass die drei hirnversorgenden Gefäße sich in Endäste aufspalten, die miteinander verbunden sind. Diese Verbindung ist meist nicht so stark ausgeprägt, dass ein plötzlicher, totaler Verschluss eines dieser Gefäße vor dem Ring durch die anderen Gefäße kompensiert werden kann. Bei chronischer Stenosierung verstärken sich jedoch die Anastomosen, so dass im Extremfall ein einziges speisendes Gefäß ausreicht, um die Blutversorgung des gesamten Gehirns zu gewährleisten.", "tgt_summary": "Willis环(Circle of Willis),又被称为大脑动脉环(cerebral arterial circle),是指供应脑组织的动脉在脑底形成的环状结构。它是由英国医师托马斯·威利斯(Thomas Willis,1621–1675)命名。", "id": 1111153} {"src_title": "Geschichte der Evolutionstheorie", "tgt_title": "演化思想史", "src_document": [{"title": "Antike bis Mittelalter.", "content": "Eine archaische Antwort auf die Frage nach dem Ursprung der Lebewesen, vor allem des Menschen, stellen die Schöpfungsmythen der verschiedenen Kulturen dar. Von mehreren griechischen Naturphilosophen sind originelle Ideen überliefert. im 6. Jahrhundert v. Chr. meinte Thales von Milet, das Wasser sei Ursprung aller Dinge; damit versuchte er, eine nicht-mythologische Erklärung zu geben. Sein Schüler Anaximander entwickelte diese Idee weiter und sprach von einer Urzeugung: Die ersten Tiere und der Mensch entstanden in der Feuchtigkeit und gingen später auf das trockene Land. Sie entwickelten sich (ontogenetisch) durch eine Metamorphose aus fischähnlichen Formen. Im 5. Jahrhundert v. Chr. wirkte Empedokles in Sizilien. Er meinte, dass zuerst die Pflanzen entstanden, danach die Tiere. Sie entstanden jedoch nicht vollständig, sondern zuerst entstanden Teile, die miteinander zufällig zusammenwuchsen. Nur was zusammenpasste, blieb am Leben, das andere ging zugrunde. Aristoteles (384–322 v. Chr.) hingegen meinte, hergeleitet aus Beobachtungen an Insektenbrut, dass sich alle Lebewesen aus Schmutz und Schlamm entwickeln würden (Spontanzeugung). Das antike Christentum, ebenso wie das Judentum und der Islam, beinhaltete die Lehre von der Konstanz der Arten, stellte aber zudem das Dogma auf, dass die Arten nicht auf natürliche Weise entstanden sind, sondern in einem Schöpfungsakt durch Gott. Im Mittelalter gab es weitere Ansätze zur Klassifikation, Gruppierung und Zuordnung von Pflanzen und Tieren zu niederen oder höheren Stufen des Lebens, etwa durch islamische Gelehrte wie Ibn Chaldūn oder Nasir ad-Din at-Tusi. Eine wissenschaftliche Systematik oder gar der Gedanke an eine kontinuierliche Fortentwicklung der Arten fehlte in dieser weiterhin theologisch fundierten Naturphilosophie jedoch, und es wurde angenommen, die Schöpfung sei abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Mit den astronomischen und geografischen Entdeckungen im 14. und 15. Jahrhundert rückte wieder die Frage nach einer natürlichen Erklärung der Herkunft der Lebewesen in den Mittelpunkt. Das Auffinden zahlreicher neuer Tier- und Pflanzenarten warf die Frage auf, ob alle diese Tiere in der Arche Noah der Bibel Platz hätten finden können. Die Entdeckung zahlreicher ausgestorbener fossiler Arten, die ausschließlich im Wasser lebten, konnte nicht durch die Sintflut erklärt werden. Versteinerungen, die lange Zeit als Naturspiele galten, mussten zunächst als Überreste von Organismen, im heutigen Sprachgebrauch als Fossilien gedeutet werden. Hinzu kam der Nachweis von ausgestorbenen Arten. Dieser Fortschritt der wissenschaftlichen Erkenntnis wurde durch die Erklärung des Aussterbens von Arten in der Sintflut zunichtegemacht. Erst die Entwicklung der Stratigraphie erbrachte hier wesentliche Neuerungen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Bedeutung von Artkonzepten für die Evolutionstheorie.", "content": "Carl von Linné (1707–1778) schlug als erster ein einfaches und einheitliches System der Bezeichnung von Pflanzen- und Tierarten vor, das die Grundlage der heute gültigen Bezeichnung von Tier- und Pflanzenarten ist: die binäre Nomenklatur mit Gattungs- und Artnamen. Neben der Benennung führte er ein hierarchisches System ein, das Tier- und Pflanzenarten zu Gruppen abnehmender Ähnlichkeit gliedert. Dieses System war für die Entwicklung des Evolutionsgedankens aus drei Gründen von Bedeutung:", "section_level": 2}, {"title": "Katastrophentheorie.", "content": "Georges Cuvier (1769–1832) ist Begründer der zoologischen Paläontologie. Er entwickelte die \"Rekonstruktionstechnik\". Aufgrund des Vergleiches der Anatomie, das heißt besonders der Knochen fossiler und rezenter Tiere (Tiere der Gegenwart), entdeckte er den geordneten Zusammenhang zwischen verschiedenen Knochen unterschiedlicher Körperregionen. Scherzhaft lässt sich dieses an seinem Ausspruch: \"Der Teufel ist ein Pflanzenfresser, er hat Hufe und Hörner\" illustrieren. Cuvier kann so Fossilfunde rekonstruieren oder Gruppen zuordnen, auch wenn nur Teile des Fossils erhalten waren. Cuvier legte die Grundlagen zur zoologischen Systematik und stellte durch vergleichende Anatomie ein System der Tiere mit den vier Hauptgruppen Weichtiere, Gliedertiere, Radiata und Wirbeltiere auf. Jede Gruppe hat ihren typischen Bauplan. Aus heutiger Sicht stellen in seinem System die Analogien ein Problem dar. Beobachtungen: Theorie: \"siehe dazu auch\" Geschichte der Geologie#Aktualismus und Katastrophismus", "section_level": 2}, {"title": "Evolutionstheorien.", "content": "Die Evolutionstheorie beinhaltet eine Reihe von Aussagen. Im Zentrum steht dabei die Aussage, dass sich das Leben auf der Erde entwickelt hat. Dazu kommen Thesen wie die Abstammung aller Lebewesen von einem gemeinsamen Vorfahren, die Entstehung des Lebens selbst, der Mechanismus der Evolution und weitere Details.", "section_level": 2}, {"title": "Jean-Baptiste de Lamarck (1744–1829).", "content": "Jean-Baptiste de Lamarck wandte das geologische Kontinuitätsprinzip von Lyell (siehe weiter unten) auf die Biologie an: Arten sind veränderlich und verändern sich in kleinen Schritten („Die Natur macht keine Sprünge!“), können aber nicht aussterben. (Heute weiß man, dass die Mehrzahl der Tiere bereits in prähistorischer Zeit ausgestorben sind.) Lamarck ist damit ein Vertreter des \"Gradualismus\". Entsprechend der Vorstellung von der Stufenleiter der Natur stellte Lamarck eine Beziehung zwischen dem \"Grad der Vervollkommnung und\" dem \"Alter\" der Art her: Je vollkommener eine Art ist, umso länger muss ihre Evolution gedauert haben und umso älter ist sie. (Damit müssten Bakterien als sehr junge Arten gelten, der Mensch dagegen ist die älteste Art. Moderne Methoden der Altersbestimmung fossiler Funde ergeben allerdings ein anderes Bild.) Neue Arten müssten deshalb immer wieder durch Urzeugung entstehen. Im Laufe ihrer Evolution durchläuft eine Art, nach Lamarck, eine spezifische Reihenfolge von Stadien in Richtung auf ihre Vervollkommnung. Solche Vorstellungen einer teleologischen Zielrichtung der Evolution sind in der heutigen Evolutionstheorie nicht mehr enthalten. Als Mechanismus des Artwandels stellte er 1809 die Theorie der \"Vererbung erworbener Eigenschaften\" auf: Den Organismen wohnt ein „Vervollkommnungstrieb“ inne. Durch Gebrauch oder Nichtgebrauch modifizieren sich Gestalt und Funktion der Organe eines Lebewesens in Anpassung an die Erfordernisse der Umwelt. Diese individuell erworbenen Veränderungen können laut Lamarcks Theorie an die Nachkommen vererbt werden. Mit seiner Theorie stellte Lamarck die Systematik auf eine naturwissenschaftliche Basis, während Linné noch die göttliche Ordnung zu erforschen suchte. In seiner Zeit stellte Lamarcks Theorie ein tragfähiges Modell zur Erklärung zahlreicher Phänomene der Biologie dar. Die Vorstellung von der Veränderlichkeit der Arten in kleinen Schritten spielte auch für Darwin und Haeckel eine entscheidende Rolle. Die Phänomene der Biogeografie und der Artbildung durch Isolation und Konkurrenz, die bei Darwin wichtige Stützpfeiler seiner Theorie sind, wurden von Lamarck noch nicht angesprochen. Erst etwa ab 1900 begann mit August Weismann die Erforschung der Vererbungs-Prozesse. Bis dahin war deren Wirkungsweise gänzlich unbekannt. Deshalb finden sich bei Darwin und Haeckel ähnliche Vorstellungen über die Vererbung erworbener Eigenschaften, die heute nicht mehr haltbar sind. Bis in die heutige Zeit wurde immer wieder versucht, Lamarcks These von der Vererbung individueller Anpassungen und erworbener Eigenschaften naturwissenschaftlich zu beweisen, was jedoch nicht gelang (siehe Lamarckismus).", "section_level": 3}, {"title": "Étienne Geoffroy de Saint-Hilaire (1772–1844).", "content": "Étienne Geoffroy de Saint-Hilaire, ein französischer Zoologe, gilt als Begründer der Homologie-Forschung. Er wurde zusammen mit Jean-Baptiste Lamarck und Georges Cuvier als Professor für die Zoologie der Wirbeltiere an das 1793 gegründete Musée National d’Histoire Naturelle berufen. Geoffroy Saint-Hilaire postulierte für \"alle\" damals bekannten Tiere \"einen\" gemeinsamen \"Grundbauplan\". Damit stand er im Gegensatz zu Cuviers vier Grundbauplänen. Auf Grund des Kontinuitäts-Prinzips stellte er die Hypothese auf, dass die Vögel von urzeitlichen Reptilien abstammen müssten. Geoffroy Saint-Hilaire war auch einer der Ersten, die sich mit den Mechanismen der Evolution experimentell auseinandersetzten, indem er durch Veränderungen der Umwelteinflüsse Veränderungen in der Keimesentwicklung von Wirbeltieren auslöste und somit Teratologie als Untersuchungsmethode einführte. Geoffroy Saint-Hilaire hatte auch auf die Evolutionstheorie von Johann Wolfgang Goethe großen Einfluss; dieser interessierte sich sehr für den Pariser Akademiestreit (1830) zwischen Geoffroy Saint-Hilaires und Cuvier, während er anscheinend von Lamarck keine Notiz genommen hatte.", "section_level": 3}, {"title": "Charles Lyell (1797–1875).", "content": "Charles Lyell gilt als Mitbegründer der modernen Geologie. Im Gegensatz zur Katastrophentheorie und Schöpfungslehre nahm er an, dass alle geologischen Erscheinungen durch langsame und stetige Veränderungen zu erklären sind (\"Kontinuitätsprinzip\"). Die Kräfte dieser Veränderungen sind auch heute noch wirksam und beeinflussen die Lebewesen (\"Aktualitätsprinzip\"). Lamarck und Darwin wandten dann dieses Prinzip auch auf die Evolution der Lebewesen an. Zur Bedeutung von Lyell für die Durchsetzung der Evolutionstheorie von Darwin siehe Alfred Russel Wallace. Als Hinweis, dass es auch globale Katastrophen gibt, welche die Lebewesen beeinflussen, gilt heute das Aussterben der Dinosaurier. Die Auffassung, dass alle phylogenetischen Entwicklungen nur in kleinen Schritten und allmählich vonstattengehen, wird \"Gradualismus\" genannt. Im Gegensatz dazu wurde in neuerer Zeit das Konzept des \"Punktualismus\" entwickelt, die beiden Konzepte stellen aber nur unterschiedliche Möglichkeiten der Evolution dar. (Siehe Evolutionstheorie#Weitere geschichtliche Entwicklung)", "section_level": 3}, {"title": "Charles Darwin (1809–1882).", "content": "Unter anderem angeregt durch die in der 1798 veröffentlichten Schrift „An Essay on the Principle of Population“ des britischen Nationalökonomen Thomas Robert Malthus enthaltenen theoretischen Überlegungen zum Bevölkerungswachstum erschien Darwins Buch von 1859 \"On the Origin of Species by means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life\" (wörtlich: Über den Ursprung der Arten durch das Mittel der natürlichen Auswahl, oder die Erhaltung bevorzugter Rassen im Kampf um das Leben). Dies kann als das erste Werk angesehen werden, das die zu seiner Zeit bereits vorhandenen Theorien und Hypothesen zur Evolution der Lebewesen zusammenfasst und durch eine Fülle von Beobachtungen belegt: Darwin verursachte viel Verwirrung und Aufruhr im viktorianischen England: Einerseits stand seine Theorie im Konflikt mit der Einzigartigkeit des Menschen, andererseits dehnte sie bei ihrem Erscheinen auch das Zeit- und Geschichtsverständnis in kaum vorstellbare zeitliche Dimensionen. Weil er diese Reaktion befürchtete, hatte Darwin etwa zwei Jahrzehnte lang von einer Veröffentlichung seiner großenteils bereits 1839 verfassten Manuskripte abgesehen. Die besondere Leistung von Darwin und Alfred Russel Wallace liegt in der \"Erklärung des Evolutionsmechanismus\" durch das heute noch immer gültige Prinzip der wechselseitigen Beziehung zwischen Variation und Selektion: Aufgrund geologischer und geographischer Kenntnisse wie auch eigener Forschungen in Südamerika wusste Charles Darwin, dass der südamerikanische Kontinent lange schon existierte und mit Pflanzen und Tieren belebt war, bevor die Galápagos-Inseln in erdgeschichtlich junger Zeit aus unterseeischen Lavaausbrüchen entstanden. Auf den Inseln entdeckte er Tiere und Pflanzen, die ähnlich den Arten Südamerikas waren, aber doch eigene Arten darstellten. Somit konnten die damals verbreiteten Lehren, dass die Lebewesen in einem einmaligen Schöpfungsakt entstanden seien und sich nicht wandeln (Konstanz der Arten) nicht stimmen. Offensichtlich waren nach der Entstehung der Galápagos-Inseln Lebewesen aus Südamerika hierher gelangt, haben sich dort fortgepflanzt und aus einzelnen Stammarten weiter entwickelt. Darwin folgerte aus den Beobachtungen seiner langjährigen Züchtungsversuche mit Haustauben, dass die Formenvielfalt in der Natur ebenfalls durch einen Ausleseprozess entstanden ist, den er \"natürliche Zuchtwahl\" nannte. Darwins Evolutionstheorie ist – ebenso wie die aus ihr entstandenen Theorien – eine Deszendenztheorie.", "section_level": 3}, {"title": "Alfred Russel Wallace (1823–1913).", "content": "Alfred Russel Wallace entwickelte aus seiner Anschauung als Tiersammler etwa zwanzig Jahre nach Darwin eine ähnliche Erklärung der Entstehung der Arten, die er noch vor der Veröffentlichung an Darwin sandte. Ohne es zu wissen, nötigte Wallace dadurch Darwin seinerseits zur Veröffentlichung seines Hauptwerkes, wodurch der Entwurf von Wallace, auch als Ternate-Manuskript bekannt, gleichzeitig mit dem Text von Darwin 1858 veröffentlicht wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Ernst Haeckel (1834–1919).", "content": "Neben der Popularisierung des Darwinismus besteht der Hauptbeitrag von Ernst Haeckel für die Evolutionstheorie aus vier Teilen: Zusätzlich hatte Haeckel eine erhebliche Bedeutung für die Verbreitung der Evolutionstheorie durch viele öffentliche Vorträge sowie einige teils sehr populäre Bücher: Der „Weltbestseller“ „Die Weltraethsel“ (Jena 1903) und der Kunstband „Kunstformen der Natur“ (Jena 1899). Haeckel entwarf zudem auf naturwissenschaftlicher Grundlage eine stark von der Evolutionstheorie geprägte monistische Naturphilosophie. Zwischen Haeckel und der katholischen Kirche kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. Laut Haeckel gab es vor allem drei Gruppen, die gegen die Entwicklungstheorie eingestellt waren: Die Kirche, die dualistische Metaphysik und die Empiriker. Auf dem Internationalen Freidenker-Kongress in Rom 1904 wurde Haeckel auch deswegen offiziell als „Gegenpapst“ ausgerufen.", "section_level": 3}, {"title": "Richard von Hertwig (1850–1937).", "content": "Unter dem Einfluss von Ernst Haeckel verlagerte Richard von Hertwig seine Interessen vom Gebiet der Medizin auf Zoologie und Botanik. Zusammen mit seinem Bruder Oskar Hertwig entwickelte er 1881 die Coelomtheorie: Am Anfang seiner ontogenetischen Entwicklung differenziert sich der Keim bei allen mehrzelligen Tieren in verschiedene Zellschichten (Keimblätter), die sich zu bestimmten Organsystemen weiterentwickeln. In der Phylogenie der Mehrzeller entstanden zunächst zwei Keimblätter (Ektoderm und Entoderm). Diese Organisation ist zum Beispiel bei Hohltieren zu finden. Später kam ein drittes Keimblatt (Mesoderm) hinzu. Ein Coelom ist nun ein Flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Mesoderm. Alle Tiere, die dieses Coelom aufweisen werden unter dem Namen Coelomata zusammengefasst und sind damit auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückzuführen. Zu ihnen gehören unter anderen die Ringelwürmer (Annelidae) und die Rückensaitentiere (Chordata) mit allen Wirbeltieren. Richard von Hertwig war auch der erste, der durch Untersuchungen am Seeigel-Ei entdeckte, dass bei der Befruchtung Ei- und Sperma-Kern miteinander verschmelzen. Mit seinem Neffen Günther Hertwig und seiner Nichte Paula Hertwig untersuchte er die Auswirkungen von Radiumstrahlen auf die Keimesentwicklung.", "section_level": 3}, {"title": "Evolutionstheoretisch bedeutende Fossilien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Archaeopteryx (ab 1860).", "content": "1860 veröffentlichte der Paläontologe Hermann von Meyer eine kurze Notiz über eine im Solnhofener Plattenkalk gefundene Feder, die er \"Archaeopteryx\" nennt. Später wird ein heute als Londoner Exemplar bekanntes Fossil an das British Museum unter Richard Owen verkauft. Die kreationistischen Deutungen von Meyer und Owen werden von Thomas Henry Huxley widerlegt. 1871 führte Huxley die Familie der Urvögel (Archaeopterygidae) ein. Die nachgewiesenen Fehler, die Owen bei seiner Beschreibung gemacht hatte, kosteten diesen einen guten Teil seiner wissenschaftlichen Reputation und schwächten so den Kreationismus in GB nachhaltig. \"Archaeopteryx\" stellte für die Evolutionstheorie schon auf den ersten Blick einen Missing Link dar, da dieses Fossil sowohl Merkmale von Vögeln als auch von Reptilien enthält und somit zwischen zwei Wirbeltiergruppen steht, die andernfalls nicht leicht voneinander abzuleiten sind.", "section_level": 3}, {"title": "\"Planorbis multiformis\".", "content": "Anhand der fossilen Schneckenart \"Planorbis multiformis\", die im Steinheimer Becken vorkam, konnte Franz Hilgendorf (1839–1904) als erster die Evolutionstheorie anhand von Fossilien belegen. Der Steinheimer Schneckensand nimmt hierdurch eine besondere wissenschaftsgeschichtliche Rolle ein.", "section_level": 3}, {"title": "Stammbaum der Pferde (ab 1870).", "content": "1870 erstellte Othniel Charles Marsh (1831–1899) eine morphologische Reihe von Pferdefossilien, die die Evolution von der unspezialisierten mehrstrahligen Extremität zum einzehigen Pferdebein belegen. Diese Reihe galt zu ihrer Zeit als hervorragender Beleg der Evolution.", "section_level": 3}, {"title": "Die Integration von Vererbungslehre (Genetik) und Populationsgenetik.", "content": "Die Vererbungslehre oder Genetik war zu Darwins Zeiten ein weithin unbearbeitetes Gebiet. Erst nach seinem Tod konnten sich Ideen durchsetzen, die auch heute noch – wesentlich verfeinerter – Gültigkeit besitzen. Zu Darwins Zeiten gab es zwei Annahmen über die Vererbung, die sich mit den Stichworten blending inheritance (deutsch etwa vermischende Vererbung, wie beim Farbmischen) und „partikuläre Vererbung“ beschreiben lassen. Eine von Darwin zur Vererbung vertretene Vererbungshypothese beruhte auf der Annahme, dass jede Zelle eines Organismus kleine Teilchen sogenannte Gemmulae ausscheide und diese sich in den Geschlechtsprodukten ansammeln; Veränderungen der Körperzellen würden so auch eine Veränderung der bei der Vererbung weitergereichten Information bedeuten. Solche Theorien der Pangenisis (Erzeugung aus dem Ganzen) besitzen ein Problem: sie können nur unter Zuhilfenahme einer Latenzhypothese mit ungeklärtem Mechanismus erklären wieso manche Merkmale bei Großeltern und Enkelkindern nicht aber bei den Eltern auftreten – was in Mendels Erklärungsversuch keine Probleme bereitet. Immerhin besitzt bei ihnen Vererbung eine feste Basis in Form von Vererbungsteilchen – allerdings unbekannter Gestalt. Eine Form der von vielen zeitgenössischen Biologen geteilten \"Vererbung erworbener Eigenschaften\" durch \"Gebrauch und Nichtgebrauch eines Organes\" findet sich in dem Lamarck zugeschriebenen Beispiel der Giraffen: Giraffen hätten ursprünglich normale Hälse besessen und ihre langen Hälse nur durch die Streckung derselben nach Futter in Baumkronen erhalten. Eine Giraffe mit langem Hals hat nun Nachfahren gezeugt und somit auch die langen Hälse vererbt. Darwin vertrat diese Erklärung beispielsweise bei Wassergeflügel in Gefangenschaft, deren Flügel oftmals verkümmern und die Tendenz zu kräftigeren Füßen besitzen.", "section_level": 2}, {"title": "Gregor Mendel (1822–1884).", "content": "Gregor Mendel führte vor 1865 wohldurchdachte Experimente mit Erbsen durch, die in ihrer Konsequenz lange unbeachtet blieben. Sie wurden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Hugo de Vries, Carl Correns und Erich Tschermak wiederentdeckt und gingen dann in die Genetik beziehungsweise die Evolutionsbiologie ein. Mendels Ergebnisse resultierten aus dem ersten Versuch, der zeigte, dass für jedes Merkmal in der damals noch unbekannten Erbsubstanz zwei Plätze – ein mütterlicher und ein väterlicher – vorhanden sind und dass sich somit Merkmale nicht mischen, sondern in einem dominant-rezessiven Erbgang weitergegeben werden. Dies ist ein erster Befund, der aufgrund experimenteller Ergebnisse den Hypothesen über Vererbung widersprach, die etwa Darwin oder Haeckel vertreten hatten.", "section_level": 3}, {"title": "August Weismann (1834–1914).", "content": "In Schulbüchern sowie populären Darstellungen der Geschichte der Evolutionstheorie findet sich meist nur ein Stichwort zu August Weismann. Er wird heute meist nur noch sehr verengt als radikaler Vertreter des Selektionsprinzips und Begründer der \"Keimplasmatheorie\" betrachtet. In der Keimplasmatheorie werden die Zellen eines Organismus in Geschlechtszellen und Körperzellen eingeteilt. Veränderungen der Körperzellen also auch der Gebrauch und Nichtgebrauch der aus Körperzellen bestehenden Organe können danach keinen Einfluss auf die Evolution der Organismen besitzen. Einfluss haben nur Veränderungen (heute: Mutationen) des Erbgutes der Geschlechtszellen. Obwohl seine Idee der Trennung von Keimzellen und Körperzellen richtig war, vermutete Weismann die Erbsubstanz im falschen Zellbestandteil: im Plasma. Nach heutigem Wissen – das erst Jahrzehnte später entstand – ist dagegen die im Zellkern liegende DNA der Träger der Erbinformation. Weismanns aus eigenen Beobachtungen und theoretischen Arbeiten über die Evolutionstheorie entstandene Einsicht steckte erstmals den Rahmen für den Einbau einer späteren genetischen Interpretation der Evolutionstheorie ab.", "section_level": 3}, {"title": "Thomas Hunt Morgan (1866–1945).", "content": "1910 zeigte Thomas Hunt Morgan, dass die Chromosomen die Träger der Erbinformation sind.", "section_level": 3}, {"title": "Godfrey Harold Hardy (1877–1947) und Wilhelm Weinberg (1862–1937).", "content": "Der Mathematiker Godfrey Harold Hardy und der Mediziner Wilhelm Weinberg setzten 1908 mit dem Hardy-Weinberg-Gleichgewicht einen Meilenstein in der Populationsgenetik. Danach verändert sich in einer idealen Population die Häufigkeit der Allele nicht – sie befindet sich im Gleichgewicht. Das bedeutet, dass in einer idealen Population keine Evolution stattfindet. Da es aber keine idealen Populationen gibt, liegt so ein mathematischer Nachweis für Evolution vor: Geringe Populationsgrößen und die Einschränkung der Panmixie beschleunigen evolutionäre Prozesse.", "section_level": 3}, {"title": "Ronald Fisher (1890–1962).", "content": "Der Populationsgenetiker Ronald Fisher definierte 1930 in 'The genetical theory of natural selection' Evolution als die zeitliche Änderung der Zahl bestimmter Gene innerhalb eines Genpools.", "section_level": 3}, {"title": "Ausgewählte moderne Theoretiker.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ernst Mayr (1904–2005).", "content": "Ernst Mayr gilt zusammen mit Theodosius Dobzhansky als Begründer und als bis heute führender Vertreter der modernen synthetischen Theorie der Evolution, die Darwins Konzept der Selektion mit den Erkenntnissen der modernen Genetik in Einklang brachte. Er gilt als Begründer des modernen biologischen Artkonzeptes. Wenn man Darwins Vorstellung des kontinuierlichen Wandels einer Art in eine andere Art genau betrachtet, so ergibt sich das Problem, dass damit der biologische Artbegriff aufgehoben wird, da sich in der ununterbrochenen Reihe keine Einschnitte finden, die Arten von Arten trennen. Dieser lange unbeachtete Umstand hatte tiefgreifende Folgen auch für die Praxis aller Biologen. In der Biologie und Paläontologie existieren mehrere Artbegriffe parallel. Die wichtigsten zwei Gruppen sind der morphologische und der populationsgenetische Artbegriff. Beide Begriffe sind miteinander verbunden, aber nicht deckungsgleich: Ernst Mayr untersuchte in seinem grundlegenden Werk \"Artbegriff und Evolution\" (1967), wie eine Neuinterpretation des biologischen Artbegriffes im Lichte der Evolutionstheorie aussehen kann. Zentrales Paradigma ist die Suche nach Mechanismen, die die Fortpflanzung zwischen einzelnen Populationen unterbinden oder erschweren (das heißt Hybriden besitzen einen geringeren Fitnesswert oder sind steril). Hier wären geographische Separation, zeitliche Separation (beispielsweise ungleichzeitige Fortpflanzungszeiten) und Separation durch Verhalten (unterschiedliches Balzverhalten oder Gesang) zu nennen. Damit sind zahlreiche Fragen nach dem Mikroprozess der Evolution eröffnet. Wichtig für die Neuinterpretation war die Entdeckung von morphologischen Geschwisterarten, Arten, die gleiche Merkmale aufweisen, im gleichen Gebiet zur gleichen Zeit leben und sich trotzdem nicht miteinander fortpflanzen. Ernst Mayr definiert eine Art als \"Gruppe von sich untereinander fortpflanzender Lebewesen, die reproduktiv von anderen solchen Gruppen isoliert sind\". Diese Isolation ist damit für Ernst Mayr das Kriterium, zwei Arten zu unterscheiden.", "section_level": 3}, {"title": "Stephen Jay Gould (1941–2002).", "content": "Stephen Jay Gould betrachtete den Zusammenhang von Evolution und Fortschritt kritisch. In seinen wissenschaftstheoretischen Schriften wendet er sich gegen sozialdarwinistische, pseudowissenschaftliche und rassistische Überinterpretationen der Evolutionstheorie, wie er sie beispielsweise in der Intelligenzforschung findet. Mit Richard Dawkins und anderen Evolutionsbiologen hatte Gould einen lange anhaltenden Streit über die Zulässigkeit vieler soziobiologischer Interpretationen. Dieser Streit betrifft auch die Deutung des Evolutionsmechanismus.", "section_level": 3}, {"title": "Richard Dawkins (seit 1941).", "content": "Richard Dawkins gilt als einer der führenden Vertreter der Evolutionstheorie und zugleich als einer ihrer nachdrücklichsten Befürworter. Dawkins sieht das Gen als die fundamentale Einheit der Selektion, das den Körper nur als „Vermehrungsmaschine“ benutzt. Er setzt sich innerhalb der Evolutionsbiologie für die These ein, dass in evolutionären Prozessen Konkurrenzsituationen bzw. Fitnessunterschiede auf genetischer oder allenfalls individueller Ebene eine Rolle spielen, Gruppenselektion jedoch keine oder nur eine marginale Rolle spielt. In seiner TV-Doku \"The Root of All Evil?\" antwortete Dawkins auf die Aussage, dass die Evolutionstheorie \"immer noch nicht das Gesetz der Evolution\" (Orig:\"[...]still not called \"the law of evolution.\"\") genannt wird, dass er sie \"den Fakt der Evolution\" nennt (Orig:\"Well, I will call it \"the fact of evolution!\"\"). Der Spiegel bezeichnete Dawkins als \"einflussreichsten Biologen seiner Zeit\".", "section_level": 3}, {"title": "Zeittafel der Evolutionsforschung.", "content": "Die folgende Darstellung soll einen Überblick über die Geschichte der Evolutionsforschung geben:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Geschichte der Evolutionstheorie beginnt bereits in der Antike und reicht über Charles Darwin (1809–1882) bis in die Gegenwart, wo sie in die Synthetische Evolutionstheorie mündet.", "tgt_summary": "演化思想是对于生物个体在不同世代之间具有差异的现象所做的一种解释。在西方,类似想法最早起源可追溯至古希腊与古罗马时代。此外,古代中国也有类似的生物演化、变化、转化的观念,如《庄子》中《寓言》和《至乐》篇章中谈到不同生物的转化。公元前6世纪,古希腊学者阿那克西曼德提出人类的祖先来自海中的理论。", "id": 1691295} {"src_title": "Zidovudin", "tgt_title": "齐多夫定", "src_document": [{"title": "Chemie.", "content": "AZT ist ein Nukleosid aus Thymin und einer modifizierten Desoxyribose mit einer Azidfunktion statt der Hydroxygruppe an 3'-Position.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "AZT wurde erstmals 1964 von Jerome P. Horwitz synthetisiert, der zu dieser Zeit als Wissenschaftler an der \"Michigan Cancer Foundation\" arbeitete. Ursprüngliches Ziel war es, ein Medikament zur Behandlung von Krebs zu entwickeln, was jedoch nicht gelang. Im Februar 1985 wies der NIH-Wissenschaftler Hiroaki Mitsuya die Wirksamkeit der Substanz gegen HIV nach. Diese beruht auf der Fähigkeit des Medikaments, die Aktivität des Enzyms Reverse Transkriptase (RT) zu blockieren. Dieses Enzym nutzt das HI-Virus zur Replikation seiner RNA, also für das Umschreiben seines Genoms in DNA. Es erfüllt damit eine entscheidende Funktion bei der Vermehrung des Virus. Kurz darauf kaufte der Pharmakonzern Burroughs-Wellcome (jetzt GlaxoSmithKline) die Rechte an der Substanz auf und beantragte 1986 erfolgreich ein Patent auf AZT als HIV-Medikament, das (für das Monopräparat) 2005 auslief. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) erteilte am 20. März 1987 die Zulassung für AZT als Medikament zur Behandlung von HIV; 1990 erfolgte die Zulassung als Präventionsmedikament. Burroughs-Wellcome hatten schon in den 1960er Jahren die antivirale Wirksamkeit erkannt und stellten den Stoff zur Verfügung, als die Gruppe am National Cancer Institute um Samuel Broder, Horoaki Mitsuya und Robert Yarchoan 1984 systematisch Virostatika gegen HIV testete. In den Anfängen der AZT-Behandlung wurden wesentlich höhere Dosen verabreicht als heute: Üblich waren 400 mg alle vier Stunden (sogar nachts). Diese Dosierung führte teils zu schweren Nebenwirkungen, u. a. Anämien. Moderne Behandlungspläne sehen geringere Dosen vor, die nur zwei- bis dreimal am Tag verabreicht werden. Unter einer Monotherapie oder einer Zweierkombination werden selten mehr als 500 bis 600 mg AZT pro Tag gegeben. Ziel ist es, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Außerdem wird AZT heute nahezu immer mit anderen Medikamenten kombiniert, um einer Mutation des HI-Virus in eine AZT-resistente Form entgegenzuwirken – es ist wesentlich unwahrscheinlicher, dass das Virus zwei Resistenzen entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsweise.", "content": "Zelluläre Enzyme wandeln AZT in drei aufeinanderfolgenden Schritten in das wirksame AZT-5'-Triphosphat (AZTTP) um. AZT-5'-Triphosphat entfaltet seine Wirkung auf zwei Wegen: als Nukleosidanalogon und somit konkurrierendes Substrat zum Thymidintriphosphat bedingt es die kompetitive Hemmung der reversen Transkriptase (RT) des HI-Virus. Durch seinen Einbau in die DNA stoppt es zum anderen die virale DNA-Synthese. Letzteres hat seine Ursache in der Abwesenheit einer 3'-Hydroxygruppe im AZT, die das Anfügen weiterer Nukleotide in die DNA-Kette unmöglich macht. Studien haben gezeigt, dass der Kettenabbruch der entscheidende Faktor der inhibitorischen Wirkung des AZT ist. AZT hemmt die virale RT etwa hundertmal effektiver als die zelluläre DNA-Polymerase. AZT hydrolysiert außerdem zum 3'-Amino-2'-desoxythymidin, dessen Triphosphat ein Substrat der DNA-Polymerase α ist.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Häufige Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und gelegentlich auch Fieber. Schwerere Nebenwirkungen, insbesondere Anämie (Blutarmut), Neutropenie und Leukopenie (Verminderung der weißen Blutzellen), sind von der Dosis und der individuellen Konstitution des Patienten abhängig. Da AZT heute in wesentlich geringeren Dosen verabreicht wird als zu Zeiten seiner Markteinführung, treten schwere Nebenwirkungen nur noch gelegentlich auf. So werden Blutarmut und Verminderung der Leukozytenzahl, insbesondere wenn AZT im Rahmen einer Dreierkombination zusammen mit einem HIV-Proteaseinhibitor eingenommen wird, nur sehr selten beobachtet. Die unerwünschten Nebenwirkungen von AZT könnten in der Empfindlichkeit der DNA-Polymerase γ begründet sein; diese Polymerase ist ein Enzym in den Mitochondrien der Zellen, das möglicherweise von AZT in seiner Funktion beeinträchtigt wird. Die mitochondriale Toxizität von AZT und die dadurch verursachten Zellschädigungen sind intensiv untersucht. Eine Studie zeigte, dass die mitochondriale DNA von Patienten nach zehnjähriger Behandlung Schädigungen zeigt, die den normalen Alterungsprozessen von zwei bis drei Jahrzehnten entsprechen. Die klinische Bedeutung dieser Erkenntnisse ist noch unklar.", "section_level": 1}, {"title": "Concorde-Studie.", "content": "Aufgrund der Ergebnisse der Mitte der 1990er Jahre durchgeführten großen Concorde-Studie mit 1749 HIV-Patienten musste die bis 1994 eingesetzte AZT-Dosierung erheblich reduziert werden. In dieser mehrjährigen Untersuchung (mittlere Beobachtungszeit 3,3 Jahre) wurde einer HIV-Patientengruppe sofort AZT verabreicht (877 Patienten), in einer weiteren HIV-Patientengruppe erfolgte die Behandlung zunächst mit Placebo und erst zu einem vergleichsweise späten Zeitpunkt mit AZT (872 Patienten). Die Concorde-Studie veränderte die mit AZT verbundenen Therapie-Erwartungen, denn in der sofort behandelten Patientengruppe kam es zu mehr Todesfällen (96:76), häufiger zu Therapieabbruch wegen schwerer Nebenwirkungen (99:38) und auch öfter zu einer Dosisreduzierung (148:37). Seit der weltweiten Verringerung der Dosierung und der Kombination von AZT mit weiteren Wirkstoffklassen Kombinationstherapie (HAART) haben sich die Überlebenschancen der HIV-Patienten wesentlich verbessert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik an AZT.", "content": "Die anfängliche Hoffnung, mit AZT den entscheidenden Schlag gegen HIV und AIDS führen zu können, stellte sich bald als überhöht dar. Neben der – besonders bei den früher üblichen hohen Dosierungen auftretenden – Toxizität machte vor allem die Resistenzentwicklung zu schaffen. Andere NRTIs (ab 1991) und andere Wirkstoffgruppen wie NNRTIs und HIV-Proteasehemmer (ab 1995) wurden daher entwickelt und die Medikamente vorzugsweise in Dreifachkombinationen im Rahmen der HAART eingesetzt. So ist eine bessere Kontrolle der HIV-Vermehrung möglich und es können deutliche Lebensverlängerungen erzielt werden. Durch die niedrigere Dosierung von AZT stellt die Toxizität ein im Vergleich zu früher geringeres Problem dar und die Resistenzentwicklung ist in der HAART erschwert. Auch Dreifachkombinationen können jedoch HIV nicht völlig ausschalten und auch in niedriger Dosierung ist besonders die mitochondriale Langzeittoxizität von AZT ein Problem. In manchen Situationen greift man daher bevorzugt auf neuere NRTIs wie Abacavir oder Tenofovir zurück. Abzuwarten bleibt, ob AZT nach Etablierung neuer Substanzen wie Fusionshemmer, Integrasehemmer, Korezeptorantagonisten und Maturationshemmer langfristig seinen heutigen Stellenwert behalten wird. Im Moment stellt AZT jedoch trotz aller Probleme und Schwächen selbst nach 20 Jahren noch einen unverzichtbaren Teil vieler Regime dar, da es erwiesenermaßen wirksam ist, das am besten erforschte und am längsten bekannte HIV-Medikament ist und z. B. auch die Liquorgängigkeit günstig ist. Einige AIDS-Leugner behaupten trotz gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse über den Zusammenhang von HIV und AIDS, dass nicht HIV AIDS verursacht, sondern unter anderem AZT.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Mehrere vielstufige Synthesen für Zidovudin, ausgehend von Thymidin, sind in der Literatur beschrieben. Retrovir (D, A, CH) Combivir (D, A, CH), Trizivir (D, A, CH)", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "In dem Film Dallas Buyers Club (2013) spielt die Wirkung von \"Zidovudin (AZT)\" eine wichtige Rolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zidovudin (auch Azidothymidin, kurz AZT) ist ein chemisches Derivat des Nukleosids Thymidin. Pharmakologisch gehört es zu den nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI), einer Gruppe antiretroviraler Substanzen. Zidovudin dient zur Behandlung HIV-1-infizierter Patienten im Rahmen einer antiretroviralen Kombinationstherapie.", "tgt_summary": "齐多夫定(英语:zidovudine),也称叠氮胸苷(英语:azidothymidine),简称 ZDV 或 AZT,是一种抗反转录病毒药物,用于治疗或预防艾滋病,通常会建议搭配其他抗反转录病毒药物一起使用。齐多夫定可用于预防垂直感染,像是遭遇针刺意外或其他潜在暴露时。此药可单独贩售,也综合为卡贝兹(拉米夫定及齐多夫定组成)、阿巴卡维/拉米夫定/齐多夫定一起贩售。此药的给药方式为口服或慢慢静脉注射 常见的副作用有头痛、发烧和恶心。严重的副作用有肝病、肌肉受损和乳酸性酸中毒。在怀孕时可以使用,目前认为这个药物对胎儿是安全的。齐多夫定属于逆转录酶抑制剂类别,效用来自抑制反转录酶这个酵素,让艾滋病没有办法制造出遗传物质 (DNA),使得病毒的增殖降少。 齐多夫定问世于 1964 年,1987 年通过美国审核,是第一种用于治疗艾滋病的药物。现已名列于世界卫生组织基本药物标准清单,是医疗系统中最为安全有效的药物之一,并已有学名药问世。在发展中国家,单月批发价约为 5.10 美元到 25.60 美元之谱,截至 2015 年,通常在美国一个月份的药费超过 200 美元。", "id": 1981009} {"src_title": "Trassjanka", "tgt_title": "俄白語", "src_document": [{"title": "Entstehung des Begriffs.", "content": "Auf Weißrussisch bezeichnete der Begriff ursprünglich Heu von minderer Qualität, das entstand, wenn frisches Gras mit getrocknetem Heu des Vorjahres vermischt wurde. Seine zweite Bedeutung („Sprachmischung von minderer Qualität“) erhielt er in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre, als eine Reihe von Veröffentlichungen in der staatlichen Literaturzeitung „Litaratura i mastaztwa“ () Entwicklungen im Gebrauch der weißrussischen Sprache unter sowjetischer Herrschaft kritisierte. Der weißrussische, national orientierte Politiker und Publizist Sjanon Pasnjak wird häufig als derjenige genannt, der den Gebrauch des Begriffs für die weißrussisch-russische Sprachmischung populär gemacht habe (vgl. Pozniak, 1988).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die gemischte Rede in der vor- und frühsowjetischen Zeit.", "content": "Auf dem heutigen weißrussischen Areal hat die gemischte Rede eine relativ lange Geschichte. Der Grund dafür ist, dass die weißrussischen (und, in vergleichbarer Weise, ukrainischen) Territorien lange Zeit Grenzregionen waren, in denen die lokalen Mundarten in Kontakt mit den nah verwandten und zugleich sozial dominanten Sprachen Polnisch und Russisch standen. Ob der Begriff „Trasjanka“ auch auf solche älteren Formen der weißrussisch-russischen gemischten Rede bezogen werden sollte, ist umstritten, da die gemischte Rede damals nicht von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Zum Gegenstand einer publizistischen Debatte wurde die weißrussisch-russische gemischte Rede erstmals in den 1920er Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Das Phänomen, auf das seit den 1980er Jahren mit dem Begriff „Trasjanka“ Bezug genommen wurde, hat seine Ursprünge in den fundamentalen soziodemographischen Veränderungen, die im sowjetischen Weißrussland nach dem Zweiten Weltkrieg eintraten, in östlichen Gebieten Weißrusslands teilweise bereits vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Industrialisierung der weißrussischen Sowjetrepublik (BSSR) führte zu einer massiven Arbeitsmigration vom Land in die Städte. 1959 lebten noch 31 % der Bevölkerung in Städten, 1990 dagegen betrug der Anteil der Stadtbevölkerung bereits 66 %. Gleichzeitig zogen ethnische Russen aus anderen Teilen der Sowjetunion in die BSSR und übernahmen in vielen Fällen Führungsaufgaben in der weißrussischen kommunistischen Partei, in der öffentlichen Verwaltung und in Staatsunternehmen. Somit war die ehemalige Landbevölkerung gezwungen, ihren Sprachgebrauch von (meist dialektalem) Weißrussisch an die russische Standardsprache anzupassen, was jedoch selten vollständig gelang. Als Ergebnis dieses Bemühens um sprachliche Anpassung entstand die sogenannte Trasjanka in ihrer heutigen Form. Darüber hinaus erwarben die Kinder dieser Sprechergeneration die weißrussisch-russische gemischte Rede als Erstsprache.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachwissenschaftlicher Status.", "content": "Wegen der negativen Konnotation des Begriffs „Trasjanka“ ist vorgeschlagen worden, ihn in der sprachwissenschaftlichen Debatte nicht zu verwenden und stattdessen den Terminus „weißrussisch-russische gemischte Rede“ zu benutzen. Die wissenschaftliche Diskussion über die weißrussisch-russische gemischte Rede begann in der ersten Hälfte der 1990er Jahre. Namhafte weißrussische Forscher haben seitdem den spontanen, individuellen, unsystematischen oder sogar „chaotischen“ Charakter des Mischens von Weißrussisch und Russisch hervorgehoben. Die „frühen“ Debatten über die gemischte Rede basierten jedoch hauptsächlich auf informellen Beobachtungen, da entsprechende Textkorpora fehlten. Eine erste empirische Fallstudie zu dem Phänomen wurde erst in den frühen 2000er Jahren in der Hauptstadt Minsk durchgeführt. Zwischen 2008 und 2013 entstanden in einem Forschungsprojekt von Sprach- und Sozialwissenschaftlern der Universität Oldenburg (in Zusammenarbeit mit Partnern an der Weißrussischen Staatsuniversität in Minsk) zwei Korpora mit mündlichen Texten in der gemischten Rede. Die sprachwissenschaftlichen Ergebnisse bestätigten die Ansicht, wonach die weißrussisch-russische gemischte Rede derzeit nicht als relativ stabiler, landesweit homogener „“ bezeichnet werden könne. Andererseits stellten die Projektstudien auf allen Ebenen der Sprachstruktur landesweit relativ stabile Muster fest, in denen die gemischte Rede mit einer oder beiden ihrer „Gebersprachen“ (Weißrussisch und Russisch) übereinstimmt. Im Lexikon und der Morphosyntax dominieren klar die russischen Elemente und Merkmale. Die Flexionsmorphologie ist hybrid, und sogar die Aussprache ist vom Russischen beeinflusst. Insgesamt ordnet das Forschungsprojekt die weißrussisch-russische gemischte Rede zum gegenwärtigen Zeitpunkt als Komplex regionaler Soziolekte ein. Andere Studien halten an der Beschreibung der gemischten Rede als „chaotische“ und „spontane“ Form des Sprachmischens fest.", "section_level": 1}, {"title": "Soziologie der gemischten Rede.", "content": "Der soziologische und soziolinguistische Teil des Oldenburger Forschungsprojekts zum Gebrauch der gemischten Rede in Weißrussland erbrachte unter anderem die folgenden Ergebnisse: Nach ihrer „Muttersprache“ gefragt, nannten etwa 38 % von etwa 1200 Befragten die weißrussisch-russische gemischte Rede, 49 % das Weißrussische und 30 % das Russische (mehr als eine Antwort war zulässig). Als ihre „Erstsprache“ dagegen gaben rund 50 % die gemischte Rede an, 42 % das Russische und 18 % das Weißrussische (wiederum war mehr als eine Antwort erlaubt). Als ihre „hauptsächlich verwendete Sprache“ nannten schließlich rund 55 % das Russische, 41 % die gemischte Rede und 4 % das Weißrussische. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts stehen im Gegensatz zur verbreiteten Ansicht, wonach der Gebrauch der weißrussisch-russischen gemischten Rede ein Anzeichen für einen niedrigen Bildungsgrad und mangelnde Beherrschung der russischen oder weißrussischen Standardsprache sei. Die gemischte Rede ist unter Weißrussen aller formalen Bildungsgrade und aller Altersgruppen verbreitet; sie wird neben der Standardsprache verwendet, d. h. für die überwiegende Mehrzahl der Sprecher neben dem Russischen. Der Grad, zu dem die Sprecher „ihre“ gemischte Rede an die russische oder die weißrussische Standardsprache annähern, hängt von Faktoren wie den Gesprächspartnern, Gesprächsort und -situation, Gesprächsthema etc. ab. Unter jungen Weißrussen nimmt der Anteil, zu dem die gemischte Rede verwendet wird, zugunsten des Russischen ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Trassjanka (, wissenschaftliche Transliteration \"Trasjanka\") ist eine Form gemischter Rede, in der sich weißrussische und russische Elemente und Strukturen in schneller Folge abwechseln. In der Ukraine gibt es eine vergleichbare Erscheinung, eine ukrainisch-russische gemischte Rede, die Surschyk genannt wird.", "tgt_summary": "俄白语()是指白俄罗斯语和俄罗斯语混杂的情况。类似的情况也出现在乌克兰,称为乌俄语。在白俄罗斯语中,трасянка的原意是低品质的干草,起源于贫困的农民会在干燥时期将新鲜的干草和旧的干草混合。俄白语这一现象在苏联时期之前就开始发生。", "id": 2911891} {"src_title": "Glattbauchspinnen", "tgt_title": "平腹蛛科", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Glattbauchspinnen sind kleine bis sehr große Spinnen mit kräftigem Körperbau. Ihr Körper ist meist samtig behaart. Es gibt auch einige bunte Arten. Auffällig sind die zylindrischen Spinnwarzen, die in Ruhelage entweder parallel zueinander angeordnet oder fingerartig und schräg auseinander gespreizt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Familien mit ähnlichen Arten.", "content": "Besonders die nah verwandten Sackspinnen (Clubionidae) können den Plattbauchspinnen mitunter ähneln. Sie unterscheiden sich aber durch den Aufbau ihrer Spinnwarzen und der Form ihrer Hinteraugen.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Familie der Glattbauchspinnen ist nahezu weltweit verbreitet. Die Lebensräume können je nach Art sehr unterschiedlich sein.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Glattbauchspinnen sind frei laufende Jäger, die keine Fangnetze herstellen und zumeist nachtaktiv sind. Die bunt gefärbten Arten sind jedoch vorwiegend am Tage anzutreffen. Wie viele Dionycha bauen sie keine Fangnetze. Tagsüber halten sie sich in Wohngespinsten unter Steinen oder Blättern auf. Die tagaktiven Arten tun dies dementsprechend in der Nacht. Fast alle Glattbauchspinnen können keine Sicherheits- und Orientierungsfäden herstellen. Glattbauchspinnen verfügen über unterschiedliche Jagdstrategien, abhängig von der Größe und Wehrhaftigkeit des jeweiligen Beutetiers. Kleinere oder weniger wehrhafte Beutetiere werden einfach mit den Beinen ergriffen und anschließend mit einem injizierten Giftbiss außer Gefecht gesetzt. Größere oder wehrhaftere Beutetiere hingegen werden angesprungen, gebissen und gleichzeitig mit einem Spinnfaden, den die Jägerin auf das Beutetier und auf den Boden heftet, am Untergrund und an der Glattbauchspinne fixiert und sowohl an einer Flucht, als auch durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit an einer ausreichenden Gegenwehr gehindert. Dadurch können Glattbauchspinnen auch Beutetiere überwältigen, die die eigene Körpergröße deutlich übertreffen. Zu dieser Familie zählen auch Nahrungsspezialisten, die sich auf das Erlegen bestimmter Beutetiere spezialisiert haben. Ein Beispiel dafür ist der Gemeine Ameisendieb (\"Callilepis nocturna\"), der sich lediglich von Ameisen ernährt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Auch das Fortpflanzungsverhalten variiert bei den verschiedenen Arten. Bei den meisten Arten bewacht das Weibchen seine Eikokons bis zum Schlupf der Jungspinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Der World Spider Catalog listet für die Glattbauchspinnen 158 Gattungen und 2537 Arten. (Stand: Dezember 2019)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Glattbauchspinnen (Gnaphosidae, Syn.: Drassodidae, Prodidomidae), manchmal auch Plattbauchspinnen genannt, sind eine Familie der Echten Webspinnen und umfassen 158 Gattungen und 2531 Arten (Stand: Dezember 2018).", "tgt_summary": "平腹蛛科(学名:),又名鹫蛛科,包括有超过100个属、接近2000个已描述的物种,其多样性在目前所有蜘蛛的科排行第7大。常见的属计有:平腹蛛属(\"Gnaphosa\")、\"Drassodes\", \"Micaria\", \"Cesonia\"、狂蛛属(\"Zelotes\")等。这些物种均与Clubionidae科关系密切。截至现在本科物种没有已知含有会毒害人类的毒液的物种。", "id": 2101546} {"src_title": "Kap der Angst", "tgt_title": "海角驚魂", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Vierzehn Jahre lang saß Max Cady wegen brutaler Vergewaltigung im Zuchthaus. Als er entlassen wird, will er sich dafür an seinem damaligen Pflichtverteidiger Samuel Bowden rächen, der ein entlastendes Gutachten während der Verhandlung zurückgehalten und so dafür gesorgt hat, dass Cady verurteilt wurde. Nachdem Cady den Hund der Familie Bowden vergiftet hat, macht er sich an die junge Lori Davis heran, eine Freundin von Sam Bowden, die er brutal vergewaltigt und misshandelt. Als Bowden davon erfährt, ist er entsetzt. Die junge Frau hat große Angst und will deshalb nicht aussagen, sondern zurück in ihre Heimatstadt gehen. Leigh Bowden verdächtigt ihren Mann, dass Lori seine Geliebte sei, denn weshalb sonst, meint sie, sollte Cady sich ausgerechnet an sie herangemacht haben? Es kommt zu einem heftigen Streit zwischen dem Ehepaar, wobei auch alte Verletzungen wieder angesprochen werden. Danielle, die 15-jährige Tochter der Bowdens, leidet jedes Mal darunter, wenn die Eltern sich streiten, da dies in letzter Zeit vermehrt geschieht. Cady ruft Danielle an, gibt sich als ihr neuer Lehrer für Schauspiel aus, teilt ihr mit, dass der Kurs verlegt worden sei, und bestellt sie für den nächsten Tag in den Vorführraum in der Schule. Als Danielle dort erscheint, ist sie mit Cady allein. Von dem, was Cady ihr sagt, ist Danielle sehr angetan, sodass sie das Gespräch auch dann nicht abbricht, als sie Cadys wahre Identität erkennt. Auf seine Frage, ob er seinen Arm um sie legen und sie küssen dürfe, antwortet sie leicht verwirrt, dass sie nichts dagegen habe. Nach Cadys Kuss und wortlosem Verschwinden ist sie völlig durcheinander. Nachdem Bowden von diesem Vorfall erfahren hat, lässt er sich auf den Vorschlag des von ihm angeheuerten Detektivs Claude Kersek ein, drei bezahlte Schläger auf Cady zu hetzen, um ihn mittels Selbstjustiz zu vertreiben. Bowden macht jedoch den Fehler, Cady zu warnen, ohne zu ahnen, dass dieser das Gespräch aufzeichnet. Bei dem Angriff durch den Schlägertrupp gewinnt Cady nach kurzer Zeit die Oberhand und schlägt die drei erst zusammen und dann in die Flucht. Bowden beobachtet das Geschehen aus einem Versteck heraus. Cady nutzt die Chance und schwärzt Bowden durch seinen Anwalt Lee Heller bei der Anwaltskammer an. Das mitgeschnittene Gespräch verwendet er dann auch vor Gericht, sodass Bowden in einer einstweiligen Verfügung auferlegt wird, sich von Cady fernzuhalten. Cadys neuer Anwalt regt darüber hinaus den Ausschluss Bowdens aus der Anwaltskammer an. Da Cady sich in seiner Haftzeit autodidaktisch juristische Kenntnisse angeeignet und ein philosophisch und religiös übersteigertes Bild von sich selbst entwickelt hat, verhält er sich bei seinen Schikanen stets so geschickt, dass er rechtlich nicht belangt werden kann. Kersek schlägt Bowden nun vor, Cady glauben zu lassen, dass er weggeflogen und seine Familie allein zu Hause sei. In Begleitung des Detektivs kehrt der Anwalt jedoch mit seiner Familie in sein Haus zurück. Kersek meint, wenn Cady versuche, ins Haus einzudringen, könne man ihn in Notwehr erschießen. Cady gelingt es jedoch, Kersek zu überlisten, indem er erst die Haushälterin tötet, sich dann ihre Kleidung anzieht und anschließend Kersek in dieser Verkleidung umbringt. Bowden flieht mit seiner Familie auf sein Hausboot. Unbemerkt hat sich Cady unter dem Auto der Familie festgebunden. Als Sam Bowden während eines starken Unwetters draußen an Bord nach dem Rechten sehen will, wird er von Cady überwältigt. Dann dringt er zum Entsetzen der beiden Frauen in das Boot ein. Danielle schickt er nach unten in den Laderaum. Er will Bowdens Frau vergewaltigen. Bowden selbst hat er gefesselt. Dann jedoch holt er den Anwalt und seine Tochter wieder dazu, sie sollen seinem Treiben zusehen. Verzweifelt versucht Leigh Bowden sich zu opfern, um vor allem ihre Tochter zu schützen. Zwar gelingt es Danielle, Cady in Brand zu setzen, er kann das Feuer jedoch löschen und erneut das Kommando auf dem Hausboot übernehmen. Das Boot schlingert inzwischen in gefährliche Gewässer, dreht sich um sich selbst und läuft auf. Danielle und ihre Mutter nutzen das Überraschungsmoment und springen über Bord. Als Bowden ebenfalls springen will, erwischt ihn Cady am Bein und hält ihn fest. Es kommt zu einem letzten blutigen Kampf der beiden Männer. Kurz darauf zerbirst das Schiff. Bowden war es zuvor gelungen, Cady mit Handschellen an den Schiffsmast zu fesseln, sodass er nun mitsamt den Resten des Hausboots untergeht. Bowden sucht und findet Frau und Tochter, wortlos umarmen sie sich. Danielle lässt den Zuschauer am Schluss des Films wissen: „Wir sprachen nie wieder über das, was geschah, zumindest nicht miteinander. Die Angst war wohl zu groß, dass alles zurückkommen könnte. Denn wenn man in der Vergangenheit verweilt, stirbt man jeden Tag ein kleines bisschen mehr. Das Leben wird aber nie wieder so sein, wie es war, bevor er kam.“", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Filmaufnahmen begannen am 19. November 1990 am Dania Beach und in Fort Lauderdale in Florida in den USA. Beendet wurden die Dreharbeiten am 17. März 1991.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Es war der erste von sechs Filmen, den Martin Scorsese für Universal Pictures drehte.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Im Film ist unter anderem Musik von Guns N’ Roses (\"Patience\"), Gaetano Donizetti (\"Per Te D’Immenso Giubilo\" aus der Oper \"Lucia di Lammermoor\" von Donizetti), The Cramps (\"The Creature From The Black Lagoon\") und Aretha Franklin (\"Do Right Woman – Do Right Man\" von Dan Penn und Chips Moman) zu hören. Weitere Musiktitel:", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Am 6. Oktober 1991 hatte \"Cape Fear\" Premiere im Lincoln Center in New York. Allgemein startete der Film in den Kinos in den USA am 15. November 1991. Im Dezember 1991 lief er zudem in Japan an. Ab 1992 war er in folgenden Ländern zu sehen: Australien, Argentinien, Finnland, Italien, Norwegen, Dänemark, im Vereinigten Königreich, in Griechenland, Portugal, Schweden, Spanien, den Niederlanden, Frankreich, Brasilien, Ungarn, Irland, und in der Türkei. Vorgestellt wurde er zudem im März 1992 auf dem Brussels International Fantastic Film Festival in Belgien und am 21. Februar 1992 auf den Internationalen Filmfestspielen von Berlin. Am 27. Februar 1992 startete er dann allgemein in den deutschen Kinos. In Frankreich wurde er zudem im Oktober 1997 auf dem Montpellier Mediterranean Film Festival vorgestellt und kam am 21. Oktober 2015 erneut in die Kinos. Veröffentlicht wurde er zudem in Österreich, Bulgarien, Kanada, in der Tschechischen Republik, in Estland, Kroatien, Italien, Litauen, Mexiko, Peru, Polen, Rumänien, Serbien, Slowenien und in der Sowjetunion. Auf DVD mit einer deutschen Tonspur ist der Film erstmals am 6. Dezember 2001 auf erschienen. Letztmals erschien er am 21. Oktober 2011 bei Universal Pictures GmbH als Blu-ray zusammen mit der 1962 erschienenen Verfilmung \"Ein Köder für die Bestie\".", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Roger Ebert schrieb in der \"Chicago Sun-Times\" vom 13. November 1991, der Film sei eine „beeindruckende“ Produktion. Sie zeige Martin Scorsese als einen Meister eines traditionellen Hollywoodgenres, der fähig sei, es seinen eigenen Motiven und Obsessionen anzupassen. Ebert erklärte dies anhand des Charakters \"Sam Bowden\", der im Original als „guter“ Mensch auftrat, in dieser Version dagegen „voller Fehler“ und „schuldig“ sei. Das \"Lexikon des internationalen Films\" war der Ansicht, das Remake unterlaufe „die kinoübliche Konstellation durch den Entwurf eines deprimierenden Gesellschaftsporträts“ und zog das Fazit: „Ein virtuos inszenierter, komplexer Film, hinter dessen gewalttätigem Äußeren sich die Klage über den Verlust an Integrität und Menschlichkeit verbirgt.“ \"Cinema\" schrieb, Scorsese reichere seine Neuverfilmung mit „facettenreichen Figuren“ und „krasser Gewalt“ an. Das Fazit der Seite: „Böse, brutal, fesselnd: pures Adrenalinkino.“ \"Prisma Online\" befand, es sei Scorsese durchaus gelungen, einen Film zu drehen, mit dem der den Zuschauer „auf die Folter gespannt“ werde, denn ihn erwarte „ein starkes Stück Kino über einen selbstgerechten Zuchthäusler, der alles daran setzt[e], eine Familie zu zerstören“. „Obwohl spannend“, komme der Film aber „trotzdem nicht an den Klassiker mit Mitchum“ von 1962 heran. \"Kino.de\" zeigte sich beeindruckt und drückte das folgendermaßen aus: „Mit dem ersten Thriller seiner Laufbahn, einem Remake des Schockers ‚Ein Köder für die Bestie‘ von 1962, schuf Meisterregisseur Martin Scorsese (‘GoodFellas’) einen erschütternden Höllentrip um Schuld und Sühne.“ Der Film biete ein „wahnwitzige[s] Trommelfeuer von aggressiven Schnitten, bedrohlichen Kamerfahrten und immer wieder schroff explodierender Gewalt“. Abschließend hieß es: „Ein komplexes, an Spannung nicht mehr zu überbietendes Meisterwerk, dem ein Spitzenplatz in den Charts sicher ist.“ Hingegen macht Christian Genzel in \"mannbeisstfilm.de\" geltend, das Remake sei eine Auftragsproduktion, zu der Scorsese sich erst nach langem Zureden entschlossen habe – des kommerziellen Erfolges wegen. Cady sei als dermaßen abstoßend und böse, als so stumpfsinniger, brutaler Irrer gezeichnet, dass sich dadurch alle Komplexität der Figurenkonstellation auf ein einfaches Schwarz-Weiß-Zeichnen reduziere. Aber auch den anderen Akteuren käme keine emotionale Tiefe zu, alle Charaktere seien „reine Zahnräder in Plot-Mechanismus, der unaufhaltsam von Gewaltausbruch zu Gewaltausbruch knirscht“.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Robert De Niro und Juliette Lewis waren jeweils für einen Oscar und einen Golden Globe nominiert. \"Kap der Angst\" war außerdem Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 1992, ging bei der Preisvergabe allerdings leer aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kap der Angst ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1991. Max Cady, verkörpert von Robert De Niro, will sich an Sam Bowden, gespielt von Nick Nolte, rächen. Er macht seinen ehemaligen Anwalt dafür verantwortlich, dass er für viele Jahre ins Gefängnis musste. Weitere Hauptrollen sind mit Jessica Lange als Ehefrau von Sam Bowden und Juliette Lewis als Tochter des Paares besetzt.", "tgt_summary": "是一部1991年马丁·史柯西斯执导的心理惊悚电影,是1962年的同名电影《海角亡魂》的重拍版,劳勃·狄尼洛、尼克·诺尔蒂、杰西卡·兰格和朱丽叶特·刘易斯主演。入选柏林影展主竞赛片。狄尼洛、茱丽叶特的精彩演出分别获得了奥斯卡和金球奖最佳男主角、女配角奖提名。", "id": 2155263} {"src_title": "Feuerfische", "tgt_title": "蓑鮋屬", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Feuerfische leben in Fels- und Korallenriffen des tropischen Indopazifik und des Roten Meeres. Einige Arten haben ein sehr großes Verbreitungsgebiet, während andere, wie der Hawaii-Feuerfisch (\"Pterois sphex\"), endemisch nur in einer sehr kleinen Region leben. Jungfische trifft man auch in Mangroven. Fast alle Arten leben standorttreu, ausschließlich im Flachwasser, große Exemplare bevölkern oft Schiffswracks. Zwei der \"Pterois\"-Arten, der Pazifische Rotfeuerfisch (\"P. volitans\") und der Indische Rotfeuerfisch (\"P. miles\"), haben sich als invasive Arten auch im westlichen Atlantik, an der Ostküste der USA, von Florida bis New York und vor allem in der Karibik ausgebreitet. Ca. 93 % der invasiven Population im Westatlantik sind Pazifische Rotfeuerfische (\"P. volitans\"). Dabei handelt es sich um Exemplare, die entweder von Aquarienbesitzern ausgesetzt wurden, oder die als Jungfische mit dem Ballastwasser von Schiffen eingeschleppt wurden. Der Indische Rotfeuerfisch (\"Pterois miles\") ist inzwischen durch den Suezkanal in das südöstliche Mittelmeer eingewandert. Die Art hat innerhalb eines Jahres fast die gesamte Südostküste von Zypern besiedelt (Stand 2016).", "section_level": 1}, {"title": "Gift.", "content": "Wie fast alle Skorpionfische (Scorpaenidae) sind Feuerfische, mit Ausnahme des Schönen Zwergfeuerfischs (\"Dendrochirus bellus\") und von Bleekers Zwergfeuerfisch (\"Ebosia bleekeri\"), giftig. Das Gift befindet sich in den 13 Hartstrahlen der ersten Rückenflosse, in den drei Hartstrahlen der Afterflosse und in den beiden Hartstrahlen der Bauchflossen. An jedem Hartstrahl befinden sich zwei Längsfurchen, die in den oberen zwei Dritteln mit giftproduzierendem Drüsengewebe ausgestattet sind. Furchen und Drüsengewebe sind von einer dünnen Haut überzogen, einen Giftkanal gibt es nicht. Beim Einstich reißt die Haut und das Gift wird aus den Drüsen herausgedrückt. Das Gift enthält Acetylcholin, das Muskelzuckungen auslöst, sowie ein bisher unbekanntes Toxin. Es ist sehr schmerzhaft, aber für den Menschen nicht tödlich. Das Gift wird nicht zum Beutefang, sondern nur zur Verteidigung eingesetzt. Bei Gefahr strecken die Feuerfische ihre giftigen Flossenstrahlen dem Angreifer entgegen. Trotzdem werden Feuerfische von Raubfischen gefressen. Zackenbarsche, Flötenfische und Anglerfische oder verschiedene Muränenarten schlucken sie im Ganzen, mit dem Kopf voran. Igelfische zerbeißen Feuerfische und fressen dann die Einzelteile.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Alle Feuerfische leben carnivor, die größeren Arten meist von kleinen Fischen, wie Grundeln, Schleimfischen, Glasfischen oder Kardinalbarschen. Kleinere Arten fressen vor allem kleine Krebstiere. Auch junge Kopffüßer werden gefressen. Die Beute wird meist mit den weit gespreizten Brustflossen in die Enge getrieben und dann durch plötzliches Öffnen und Vorstülpen des Mauls eingesaugt. Oft jagen mehrere Exemplare zusammen und kreisen kleine Schwärme von Beutetieren ein. Mit Flossensignalen fordern sie Feuerfische auch anderer Arten zum Mitjagen auf. Die erlegte Beute teilen sie gerecht auf.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Fortpflanzung der Feuerfische ist bisher nur durch Beobachtung von \"Dendrochirus\" in freier Natur und im Aquarium bekannt. Kurzflossen-Zwergfeuerfische (\"Dendrochirus brachypterus\") leben in Gruppen mit einem dominanten Männchen und mehreren kleineren Männchen und Weibchen. Der Zebra-Zwergfeuerfisch (\"Dendrochirus zebra\") lebt solitär und trifft Artgenossen nur an bestimmten Rendezvousplätzen. Die Balz beginnt, nachdem sich die Männchen heftig bekämpft und Rivalen aus dem Revier getrieben haben, nach Sonnenuntergang. Die Männchen sollen sich während der Balz dunkel, Weibchen hell verfärben. Bei laichbereiten Weibchen ist der Bauch geschwollen und hat eine silbrige Farbe. Zum Ablaichen schwimmen die Partner zur Wasseroberfläche, legen sich auf die Seite und stoßen zur gleichen Zeit Eier und Samen aus. Die 2.000 bis 15.000 Eier hängen in einer gallertigen Masse zusammen und treiben frei im Wasser. Die Larven schlüpfen nach 24 bis 36 Stunden mit einer Länge von 1–1,5 Millimeter. Nach vier Tagen sind ihre Brustflossen schon deutlich gewachsen und die Tiere beginnen zu fressen. Mit einer Länge von einem Zentimeter gehen die Fische zu einem versteckten Leben in Fels- und Korallenriffen über. Junge Feuerfische haben oft Augenflecke auf den Flossen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Feuerfische werden mal als eigene Familie, als Unterfamilie (Pteroinae) der Skorpionfische (Scorpaenidae) oder nur als Tribus (Pteroini) der Skorpionfische angesehen. Es gibt fünf Gattungen und über zwanzig Arten. Die Eigenständigkeit der Gattung \"Dendrochirus\" wurde immer wieder in Frage gestellt und die Arten der Gattung \"Pterois\" zugeordnet. Die beiden Gattungen unterscheiden sich aber deutlich dadurch, dass \"Dendrochirus\" kleinere Brustflossen mit teilweise verzweigten Flossenstrahlen hat, während die Brustflossen von \"Pterois\" so groß werden, dass sie angelegt bis über die Schwanzwurzel reichen können und die Flossenstrahlen immer ungeteilt sind. Auch werden die \"Pterois\"-Arten mit Längen von 20 bis 38 Zentimetern meist deutlich größer als die 12 bis 20 Zentimeter klein bleibenden \"Dendrochirus\"-Arten. In der Gattung \"Pterois\" gibt es eine Reihe sehr nah verwandter Arten, die äußerlich kaum zu unterscheiden sind, den \"Pterois volitans\"-Komplex. Dazu gehören neben der namensgebenden Art \"Pterois lunulata\", \"Pterois miles\" und \"Pterois russelii\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Feuerfische (Pteroinae bzw. Pteroini), oft auch Rotfeuerfische, seltener Löwenfische (von der englischen Bezeichnung \"lionfish\") genannt, sind Bewohner der Korallenriffe des tropischen Indopazifik und des Roten Meeres aus der Unterordnung der Drachenkopfverwandten (Scorpaenoidei). Sie sind durch ihre großen, fächerförmigen Brustflossen mit langen, fast freistehenden Brustflossenstacheln sehr auffällig. Die Färbung der Feuerfische wird von einem dichten Muster von rötlichen bzw. bräunlichen und weißen Querstreifen bestimmt und dient mit der konturenauflösenden Gestalt der Fische zur Tarnung. Sie sind kaum zu erkennen, wenn sie zwischen Acroporen, Bäumchen-Weichkorallen, Haarsternen, Gorgonenhäuptern, Federwürmern oder Kalkröhrenwürmern stehen. Feuerfische werden je nach Art 12 bis über 40 Zentimeter lang. Der 1816 von G. Cuvier geprägte Name (< πτερόεις) bedeutet „der Geflügelte, Befiederte“ (wird aber meist als weiblich aufgefasst).", "tgt_summary": "蓑鲉属(学名:)通常称作狮子鱼,为有毒海水鱼的一个属,主要出现在印度洋-太平洋海域。", "id": 2215304} {"src_title": "Thomas Nagel (Philosoph)", "tgt_title": "湯瑪斯·內格爾", "src_document": [{"title": "Hintergrund und Ausbildung.", "content": "Nagel wurde im Jahr 1937 als Kind einer jüdischen Flüchtlingsfamilie aus Deutschland in Belgrad geboren. Er studierte nach der Emigration aufgrund der Bedrohung durch die Nationalsozialisten in die Vereinigten Staaten an der Cornell University (B. A. 1958), und später dann im Vereinigten Königreich an der Universität Oxford und wiederum der Harvard University (Ph.D. 1963).", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie des Geistes.", "content": "In der Philosophie des Geistes ist Nagel mit seinem 1974 publizierten Aufsatz \"“What is it like to be a bat?”\" (deutsch: Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?) bekannt geworden. Dort tritt er reduktionistischen Bemühungen in Bezug auf die Erklärung des Bewusstseins entgegen. Egal wie viel wir über das Gehirn eines Wesens wissen, z. B. über das einer Fledermaus (daher der Titel), so können wir doch nie dessen Erlebnisperspektive erschließen. Ein Beispiel: Wenn wir genau wissen, was im Gehirn einer Fledermaus passiert, wenn sie mittels ihres echolotartigen Wahrnehmungsapparats Gegenstände wahrnimmt, wir also das neuronale Korrelat eines solchen Wahrnehmungserlebnisses kennen, so wissen wir immer noch nicht, wie es ist bzw. wie es sich für die Fledermaus anfühlt, solche Echolot-artigen Wahrnehmungen zu haben – \"“what is it like”\". Und wir können es wohl auch nie wissen. Hier sind den Naturwissenschaften offenbar grundsätzliche Erkenntnisschranken gesetzt. Nagels Aufsatz hat in der analytischen Philosophie eine breite Debatte ausgelöst (die Qualiadebatte), deren Protagonisten heute Philosophen wie David Chalmers, Paul Churchland, Daniel Dennett, Frank Jackson, Joseph Levine und Michael Tye sind. Eine ähnliche Kritik am Wissensanspruch der Naturwissenschaften hatte im 19. Jahrhundert der Neurophysiologe Emil Du Bois-Reymond vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Ethik.", "content": "Nagel hat zudem Texte zur Ethik und politischen Philosophie verfasst. Seine Dissertation \"The Possibility of Altruism\" (1970) wurde von John Rawls betreut und beschäftigt sich vor allem aus Kantianischer Perspektive mit der Universalisierbarkeit von moralischen Beweggründen. In seinem späteren Werk, insbesondere in \"The View from Nowhere\" (1986), bezieht Nagel die in seiner Philosophie des Geistes entwickelte Unterscheidung zwischen subjektiver und objektiver Perspektive auch auf die praktische Philosophie. Er unterscheidet dabei zwischen akteurrelativen und akteurneutralen Gründen, die beide für moralisches Handeln relevant würden. Auf dieser Grundlage setzt er sich einerseits vom ethischen Konsequentialismus (v. a. dem in den USA dominanten Utilitarismus) ab, der aus der Perspektive eines neutralen Beobachters verschiedene Zustände der Welt vergleicht, als auch von einer rein deontologischen Ethik, die moralische Pflichten zur Vornahme oder Nichtvornahme bestimmter Handlungen als akteurrelativ ansieht. Nagels Kritik am Konsequentialismus ist später von seinem Schüler Samuel Scheffler weiterentwickelt worden. Wolfgang Kersting spricht zur Charakterisierung von Nagels Position von einem spannungsvollen Dualismus, der unhintergehbar sei, und in dem sich die menschlich-vernünftige Existenz vollziehe. Diese sei zur Selbstranszendierung fähig und aufgefordert, könne aber auch die subjektive Perspektive nie ablegen.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Deutsch Englisch", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Nagel (* 4. Juli 1937 in Belgrad) ist ein US-amerikanischer Philosoph. Er lehrt an der New York University School of Law und bearbeitet ein weites Themenspektrum. Er lehrt derzeit unter anderem an der University of California, Berkeley und an der Princeton University. Zu seinen Schülerinnen und Schülern gehören Susan Wolf, Samuel Scheffler und Shelly Kagan.", "tgt_summary": "汤玛斯·内格尔(英语:Thomas Nagel,1937年-7月4日),美国哲学家,研究领域为政治哲学、伦理学、认识论、心灵哲学。", "id": 1383324} {"src_title": "Heeresgruppe B", "tgt_title": "B集團軍", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1939–1941.", "content": "Die erste Heeresgruppe B entstand am 12. Oktober 1939 durch Umbenennung der aus Polen nach Westdeutschland verlegten Heeresgruppe Nord. Die Heeresgruppe B bildete im ersten Teil (\"Fall Gelb\") des mit drei Heeresgruppen unternommenen Westfeldzuges den nördlichen Flügel und rückte durch die Niederlande und Belgien zur französischen Ärmelkanalküste vor. Im sich anschließenden \"Fall Rot\" stieß die Heeresgruppe B auf dem westlichen Flügel von der Kanalküste und der Somme aus südwärts bis auf Paris und an die südliche Atlantikküste vor. Am 16. August 1940 wurde die Heeresgruppe B nach Ostpreußen und in das Generalgouvernement verlegt und mit Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion in Heeresgruppe Mitte umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Ostfront 1942/43.", "content": "Eine neue Heeresgruppe B entstand am 9. Juli 1942 an der sowjetischen Front, als die Heeresgruppe Süd zur Durchführung der geplanten Sommeroffensive (\"Fall Blau\") in die Heeresgruppen A und B geteilt wurde. Das Heeresgruppenkommando Süd blieb bestehen und wurde in Heeresgruppenkommando B umbenannt, im Süden entstand eine neue Heeresgruppe A. Operationsziele der Heeresgruppe B waren die Wolga und Stalingrad. Während der Operation Uranus wurde die Front der Heeresgruppe B am 21. November 1942 nördlich und südlich von Stalingrad von der Roten Armee durchbrochen. Die 6. Armee und Teile der rumänischen 3. Armee wurden dabei in Stalingrad eingeschlossen. Die bei Stalingrad stehenden Verbände der Heeresgruppe wurden jetzt der eilig aufgestellten Heeresgruppe Don unterstellt. Es folgten weitere Durchbrüche der Roten Armee im Bereich der Heeresgruppe B, unter anderem am 18. Dezember während der Mittleren Don-Operation und am 14. Januar 1943 während der Operation Ostrogoschsk-Rossosch. Am 9. Februar 1943 wurde das Heeresgruppenkommando aus der Kommandostruktur herausgelöst und in die Heimat zurückverlegt, die unterstellten Verbände wurden auf die Heeresgruppen Mitte und Don aufgeteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Westeuropa 1943–1945.", "content": "Mit dem Heeresgruppenkommando B und dem Arbeitsstab Rommel wurde am 19. Juli 1943 in München wieder eine aktive Heeresgruppe B aufgestellt. Sie wurde kurz nach der Landung der Alliierten in Sizilien gebildet. Nach dem Verlust Siziliens wurde sie zur Unterstützung der italienischen Verteidigung gegen die erwartete Invasion Italiens nach Oberitalien verlegt. Außerdem gab es für den Fall eines italienischen Kriegsaustrittes unter der Bezeichnung \"Fall Achse\" Planungen zur Entwaffnung oder Gefangennahme der italienischen Truppen und Besetzung wichtiger Punkte. Nach Bekanntwerden des Waffenstillstands von Cassibile mit General Dwight D. Eisenhower am 8. September führte die Heeresgruppe B diese Maßnahmen in ihrem Bereich durch. Am 26. November 1943 wurde das Heeresgruppenkommando B aufgelöst und teilweise zum Ausbau des Stabes Oberbefehlshaber Südwest verwendet. Am selben Tag wurde ein neues Heeresgruppenkommando B aufgestellt mit der Aufgabe der Verbesserung der Sicherung der Nordsee- und Ärmelkanalküste außerhalb des Reichsgebietes. Es arbeitete kurzzeitig in Dänemark und ab Januar 1944 im Bereich zwischen den Niederlanden und der Bretagne. Die dort stationierten Verbände wurden ihm im Mai 1944 auch als Heeresgruppe B unterstellt. Von der alliierten Invasion in der Normandie am 6. Juni 1944 bis zur Aufstellung der Heeresgruppe H in den Niederlanden am 11. November 1944 bildete die Heeresgruppe B den Nordflügel der Westfront, später den Mittelabschnitt. Die Heeresgruppe B führte im Dezember 1944/Januar 1945 die Ardennenoffensive durch. Sie ging im April 1945 im Ruhrkessel unter.", "section_level": 2}, {"title": "Gliederung der Heeresgruppe.", "content": "Heeresgruppen-Truppen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Heeresgruppe B war ein Großverband des Heeres der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. Sie war Oberkommando jeweils wechselnder Armeen sowie zahlreicher Spezialtruppen. Insgesamt drei Dienststellen trugen den Namen \"Oberkommando Heeresgruppe B\" und waren dabei in vier Feldzügen/Kriegsschauplätzen eingesetzt. Die unterstellten Armeen bzw. anderen Verbände wechselten häufiger. Die Heeresgruppe selbst war im Westfeldzug und dem Krieg gegen die Sowjetunion dem Oberkommando des Heeres unterstellt, in Italien und später an der Westfront dem Oberbefehlshaber Süd bzw. West und damit mittelbar dem Oberkommando der Wehrmacht.", "tgt_summary": "B集团军()是第二次世界大战中,纳粹德国德意志国防军下的一个集团军。", "id": 334260} {"src_title": "Anstiegs- und Abfallzeit", "tgt_title": "上昇時間", "src_document": [{"title": "Digitaltechnik.", "content": "Anstiegs- und Abfallzeiten beschreiben in der Digitaltechnik und bei Schalttransistoren die beim Umschaltvorgang charakteristischen Zeiten, in denen das Signal nicht mehr den alten und noch nicht den neuen definierten Logikpegel („0“ bzw. „1“) bzw. Schaltzustand innehat. Siehe auch Flankensteilheit. In der Digitaltechnik werden hierbei meistens die im ungünstigsten Fall (\"Worst Case\") garantierten Zeiten genannt. Sie beschreiben die Zeit, die ein Signal (beispielsweise in einem Computerprozessor) zum \"sicheren\" Umschalten zwischen den beiden binären Zuständen benötigt. Die für ein Bauteil spezifizierten Anstiegs- und Abfallzeiten sind oft keine Messwerte, sondern bei bestimmten Parametern (Betriebsspannung, Temperatur) durch das Design und den Herstellungsprozess des Bausteins bzw. der betrachteten Logikfamilie gesicherte Mindestwerte. Sämtliche Digitaltechnik basiert auf Schaltungselementen, die zwar für die Bearbeitung digitaler Signale optimiert sind, aber letztlich analog arbeiten. Dabei ist zu beachten, dass die Zuordnung von „1“ bzw. „0“ zu „Strom ein“ bzw. „Strom 0“ eine Idealisierung ist – in der Praxis wird hingegen normalerweise mit Spannungs- und Strompegeln gearbeitet, die von diesen Idealwerten abweichen. Weiterhin ist das Verhalten der Schaltung beim Zustandswechsel meistens unsymmetrisch, weshalb sich Anstiegs- und Abfallzeit dann mehr oder weniger stark unterscheiden. Aufgrund der beschriebenen nichtidealen Eigenschaften ist es notwendig, Schwellenwerte für ein Logiksignal festzulegen. Für logisch „0“ wird bei TTL beispielsweise ein zulässiger Bereich von 0...0,8 V festgelegt und als logisch „1“ ein Bereich von 2...5 V. Die tatsächliche Schaltschwelle der Logikbausteine liegt im „verbotenen Bereich“ zwischen diesen beiden Werten (typisch bei ca. 1,4 V); sie wird daher während der Anstiegs- und Abfallzeit überschritten. Für die richtige Funktion von digitalen Schaltungen (Logikbausteinen) ist es notwendig, den verbotenen Bereich hinreichend schnell zu durchlaufen; entsprechend ist dann eine minimal zulässige Spannungsanstiegsgeschwindigkeit oder maximale Anstiegs-/Abfallzeit spezifiziert. Anstiegs- und Abfall-Zeit beschreiben die Zeitintervalle, in denen dieser undefinierte „verbotene“ Zustand während des Umschaltens auftritt. Wichtig ist das insbesondere bei \"flankengetriggerten\" Schaltungen, d. h. Schaltungen, die auf die Änderung des Signals reagieren (z. B. flankengetriggertes Flipflop). Andernfalls kann es zu Fehlfunktionen kommen; siehe Race condition. Beispielsweise ist bei einem in HCMOS-Technik hergestellten Flipflop (SN74HC74) ein Wert von maximal 500 ns (Betrieb mit 4,5 V) spezifiziert. Um eine Sicherheit gegen Störungen zu erhalten, gelten für die Ausgänge dieser Bausteine härtere Anforderungen als für die Eingänge. Beispielsweise werden für einen Gatterausgang in der klassischen TTL-Technik max. 0,4 V für „0“ und min. 2,4 V für „1“ garantiert. Sehr kurze Anstiegs- und Abfallzeiten im Signal bedeuten auch, dass im Spektrum des Signals sehr hohe Frequenzanteile vorhanden sind, die zur Aussendung (Abstrahlung) von elektromagnetischen Wellen führen. Durch diese Störsignale können andere Schaltungsteile in ihrer Funktion beeinflusst werden. Um die elektromagnetische Verträglichkeit sicherzustellen, werden deshalb die Ausgänge von Digital- und Treiberschaltungen so ausgelegt, dass die Anstiegs- und Abfallzeiten nur so kurz wie unbedingt nötig sind. Dazu wird die Flankensteilheit (\"slew rate\") des Ausgangstreibers begrenzt.", "section_level": 1}, {"title": "Messtechnik.", "content": "In der Messtechnik sowie zur Charakterisierung analoger und digitaler Schaltungen werden zur Spezifizierung der Zeiten meistens die Werte von 10 % bzw. 90 % des Schaltpegels bzw. Sollsignales definiert. Auch Schalttransistoren und andere leistungselektronische Bauteile werden damit charakterisiert. Analoge Verstärker, Schaltverstärker, Leuchtdioden, Laser, Photodioden und Fototransistoren werden ebenfalls durch Anstiegs- und Abfallzeiten charakterisiert, die sie als Antwort auf eine Sprungfunktion liefern. Wenn ein exponentieller Verlauf angenommen wird, beträgt die Anstiegs- und Abfallzeit für einen Tiefpass 1. Ordnung oder vergleichbare Systeme jeweils: mit Diese Formel wird meist an Filtern erster Ordnung hergeleitet. Bei Systemen höherer Ordnung ist der Fehler recht gering, d. h. z. B. auch bei Tiefpaßfiltern höherer Ordnung kann man die Anstiegszeit relativ genau aus der 3-dB-Grenzfrequenz berechnen; das meist auftretende Überschwingen hat darauf relativ wenig Einfluss. Sowohl bei Digitalschaltungen als auch bei Verstärkern, Sensoren und Aktoren sind zusätzliche Verzögerungszeiten charakteristisch (englisch \"delay times\", bei Schaltstufen \"turn-on delay\" und \"turn-off delay\"). Diese vergehen, bis sich nach einem Sprung des Eingangssignals die Ausgangsspannung zu ändern beginnt, d. h. bevor die eigentliche Anstiegs- bzw. Abfallszeit anfängt, und hängen von weiteren Polen und Nullstellen der Übertragungsfunktion oder auch von nichtlinearen Speichereffekten ab. Die gesamte Zeitverzögerung beim Durchlauf eines Signals durch eine Schaltstufe oder einen anderen Vierpol ergibt sich somit aus der Verzögerungs- und ungefähr der halben Anstiegs- bzw. Abfallzeit. Viele digitale Speicheroszilloskope verfügen über Messfunktionen für die Verzögerungs- sowie für die Anstiegs- und Abfallzeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Anstiegszeit und Abfallzeit (englisch rise time und fall time) versteht man in der Digitaltechnik und der Messtechnik die Zeit, die ein Pegelwechsel eines (idealerweise) rechteckförmigen Signals real benötigt, um seinen Signalpegel zwischen zwei definierten Zwischenwerten (üblich sind 10 % und 90 %) zu ändern.", "tgt_summary": "在电子学中,若要描述一电路在电压(或电流)阶跃函数下的反应,可用上升时间(rise time)表示。上升时间是信号从特定低准位上升到特定高准位需要的时间,值可以用相对参考输入的比率或是百分比来表示。在模拟电路中,其较低百分比及较高百分比多半会是输出阶跃高度的10%及90%(或及)。不过,也常会使用其他的值若是在控制理论中,依照,上升时间定义为「响应从终值的上升到所需要的时间」,若是欠阻尼的二阶系统,常会以0%至100%的上升时间为准,若是临界阻尼系统,则会是5%至95%的,过阻尼系统会是10%到90%的上升时间。依照,上升时间可以用在阶跃上升或是阶跃下降的阶跃响应,不过阶跃下降的场合,有时也会称是下降时间。,", "id": 260989} {"src_title": "Obsidian Entertainment", "tgt_title": "黑曜石娱乐", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und erste Veröffentlichungen.", "content": "Obsidian Entertainment wurde 2003 von den Spieleentwicklern Feargus Urquhart (CEO), Chris Avellone, Chris Jones, Chris Parker und Darren Monahan gegründet. Der Name entstand als Referenz an die Black Isle Studios, für die die Gründer zuvor in führenden Positionen tätig waren. Dort waren sie an der Entwicklung von Rollenspielen wie \"Fallout 2\", \"\" oder der \"Icewind-Dale\"-Reihe beteiligt. Da viele Mitarbeiter der Black Isle Studios nach deren Schließung im Dezember 2003 eine neue Anstellung bei Obsidian fanden, wird das Unternehmen teilweise als dessen inoffizieller Nachfolger angesehen. Durch die bereits vorhandenen Geschäftsbeziehungen zum kanadischen Entwickler BioWare erhielt Obsidian die Aufträge zur Fortsetzung der erfolgreichen BioWare-Rollenspiele \"\" (\"KotOR\", für LucasArts) und \"Neverwinter Nights\" (für Atari). Obsidians erstes Projekt, \"\", erschien in den USA Ende 2004 für die Xbox, die Windows-Version und die deutschsprachigen Fassungen folgten Anfang Februar 2005. Anfang November 2006 veröffentlichte Obsidian \"Neverwinter Nights 2\". 2007 und 2008 folgten nacheinander die Erweiterungen \"Mask of the Betrayer\" und \"Storm of Zehir\". Beide Spiele wurden generell positiv aufgenommen, zugleich wurde \"KotOR 2\" jedoch für sein unfertiges Erscheinungsbild und \"Neverwinter Nights 2\" für zahlreiche Programmfehler stark kritisiert. Da auch die folgenden Projekte auffällige Programmfehler enthielten, geriet Obsidian zunehmend in den Ruf, ein Hersteller fehlerhafter Spiele zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Eigenentwicklungen und weitere Lizenzfortführungen.", "content": "Am 13. Dezember 2006 wurde bekanntgegeben, dass Obsidian ein Rollenspiel für Sega auf Basis der \"Alien\"-Spielfilme von 20th Century Fox entwickeln werde. Das \"Alien\"-Rollenspiel trug den Codenamen „Project Connecticut“ und sollte unter dem Titel \"Aliens: Crucible\" veröffentlicht werden. Allerdings wurde 2009 bekanntgegeben, dass die Arbeiten an dem Titel eingestellt wurden. Neben \"Aliens\" entwickelte Obsidian für Sega seit 2006 zudem \"Alpha Protocol\", ein Spionage-Rollenspiel im Stil der Filme um die Agenten James Bond, Jason Bourne und Jack Bauer. Nach mehreren Verschiebungen erschien der Titel schließlich am 28. Mai 2010 für die Xbox 360, Playstation 3 und den Windows-PC. \"Alpha Protocol\" erhielt mittelmäßige Wertungen. Gelobt wurde vor allem die Handlung. Von Bethesda Softworks, den Machern von \"Fallout 3\", wurde Obsidian Entertainment beauftragt, auf Basis der \"Fallout-3\"-Technologie einen weiteren Ableger der \"Fallout\"-Reihe zu entwickeln. Das Spiel erschien am 22. Oktober 2010 unter dem Namen \"\". Von der Fachpresse erhielt es gute Kritiken und wurde als guter Nachfolger von \"Fallout 3\" gelobt, auch wenn der Titel stellenweise Bugs enthielt. Zudem sei die Technik veraltet und keine großartigen neuen Innovationen enthalten. Am 17. Juni 2011 veröffentlichte der japanische Publisher Square Enix den von Obsidian entwickelten dritten Teil der \"Dungeon-Siege\"-Reihe. \"Dungeon Siege 3\" verwendete eine von Obsidian erstmals selbstentwickelte Grafikengine mit der Bezeichnung Onyx, die ursprünglich bereits in \"Aliens: Crucible\" eingesetzt werden sollte. Mit diesem Projekt führte Obsidian einen neuen Qualitätssicherungsprozess ein, um seinem Ruf als Entwickler verbuggter Spiele entgegenzutreten. Tatsächlich wurde das ansonsten mittelmäßig bewertete \"Dungeon Siege 3\" in den Rezensionen wegen seiner geringen Fehlerquote gelobt.", "section_level": 2}, {"title": "South Park und Pillars of Eternity.", "content": "Im Oktober 2009 traten die beiden South-Park-Erfinder Matt Stone und Trey Parker an Obsidian heran, um ein Rollenspiel zur Fernsehserie zu entwickeln. Anfänglich noch finanziert durch Viacom schlossen Obsidian und South Park Digital Studio Ende Dezember einen Publishingvertrag mit dem US-Publisher THQ. Gemeinsam kündigten die Unternehmen Anfang Dezember 2011 über einen Exklusivartikel für das US-amerikanische Spielemagazin \"Game Informer\" den Titel \"\" an. Im März 2012 musste das Unternehmen 20–30 Mitarbeiter entlassen, als durch den Rückzug eines Auftraggebers die Arbeiten am sogenannten „Project North Carolina“ eingestellt werden mussten. Da dem Unternehmen ein Anschlussprojekt fehlte, drohte die Schließung. Im selben Monat gelang es dem Entwickler Double Fine Productions mit Hilfe der Crowdfunding-Plattform Kickstarter.com für das Adventure \"Broken Age\" über drei Millionen US-Dollar von privaten Unterstützern zu sammeln und demonstrierte somit eine Alternative zum Auftragsmodell durch einen Publisher. Bei Obsidian begannen daher Joshua E. Sawyer und Adam Brennecke mit der Erarbeitung eines Pitches. Am 14. September 2012 kündigte Obsidian schließlich die Finanzierung eines Rollenspiel mit dem Arbeitstitel \"Project Eternity\" über Kickstarter an. Im Finanzierungszeitraum vom 14. September bis zum 16. Oktober sollten so mindestens 1,1 Millionen Dollar eingesammelt werden. Dieses Ziel wurde bereits nach zwei Tagen, also am 16. September, erreicht. Schließlich wurden auf Kickstarter bis zum 16. Oktober 2012 insgesamt 3.986.929 US-$ eingenommen, \"Project Eternity\" war zu dem Zeitpunkt das am höchsten finanzierte Spielesoftwareprojekt der Crowdfunding-Plattform. Durch alternative Finanzierungsmöglichkeiten konnte die Summe nochmals auf 4,3 Millionen erhöht werden. Im Dezember 2013 gab Obsidian den finalen Titel des Spiels, \"Pillars of Eternity\", bekannt. Im Januar 2013 wurde THQ aufgrund Insolvenz zerschlagen und die Firmenwerte versteigert. Ubisoft sicherte sich aus der Konkursmasse die Veröffentlichungsrechte für \"South Park: Der Stab der Wahrheit\". Nachdem der Termin mehrmals verschoben wurde, wurde schließlich am 12. Februar 2014 die Fertigstellung der Entwicklungsarbeiten bekanntgegeben und der Verkaufsstart für den 4. März (Nordamerika) bzw. 6. März (Europa) festgesetzt. Das Spiel verkaufte sich bis Februar 2016 rund fünf Millionen Mal. \"Pillars of Eternity\" erschien im März 2015 und erhielt mehrheitlich gute bis sehr gute Wertungen. Es verkaufte sich bis Februar 2016 rund 700.000 Mal. Im Juni 2015 verließ Mitgründer Chris Avellone das Entwicklerstudio nach persönlichen und geschäftlichen Differenzen mit dem Firmenmanagement um Feargus Urquhart. Es folgte das bereits bei der Finanzierung von \"Pillars of Eternity\" angekündigte Add-on \"The White March\", das in zwei Teilen am 25. August 2015 und am 16. Februar 2016 veröffentlicht wurde. Im März 2016 kündigte Obsidian zusammen mit Paradox Interactive das Rollenspiel \"Tyranny\" an. Das auf der Technik von \"Pillars of Eternity\" aufbauende Projekt basierte auf einem seit 2006 intern immer wieder aufgegriffenen und überarbeiteten Storykonzept, das unter anderem in einer Version mit dem Titel\" Stormlands\" bereits als \"North Carolina\" in Entwicklung gewesen war (s. o.). Es spielt unter der Prämisse, dass das Böse den Kampf um die Spielwelt bereits gewonnen hat und der Spieler im Auftrag des Herrschers Aufträge erledigen muss. Im April 2016 stieß der ehemalige \"Fallout\"-Entwickler und Troika-Mitgründer Leonard Boyarsky zum Unternehmen hinzu. Im Januar 2017 wurde die Fortsetzung von \"Pillars of Eternity\" angekündigt. \"\" wurde wie sein Vorgänger über eine Crowdfundingplattform finanziert, allerdings über die auf Computerspiele spezialisierte Plattform Fig, die als zusätzliche Möglichkeit eine Beteiligung als Kleininvestor (Crowdinvesting) bot. Die Mindestsumme von 1,1 Millionen US-Dollar wurde bereits nach einem Tag erreicht. Der Endbetrag betrug nach der einmonatigen Aktion 4,4 Millionen US-Dollar, womit der gesammelte Betrag seinen Vorgänger auf Kickstarter übertraf. \"Pillars of Eternity 2\" erschien am 8. Mai 2018 für Windows, Mac OS und Linux. Laut Angaben eines Investors blieben die Verkaufszahlen jedoch hinter den Erwartungen zurück, eine Schätzung auf Grundlage der Gewinnausschüttung ging von rund 110.000 verkauften Kopien aus.", "section_level": 2}, {"title": "Übernahme durch Microsoft.", "content": "Am 10. November 2018 gab Microsoft auf seinem Fanevent X018 in Mexiko bekannt, Obsidian Entertainment und inXile Entertainment übernommen zu haben. Obsidian begründete die Übernahme mit größerer finanzieller Stabilität für das Studio. In der Presse wurde dies als Versuch Microsofts gewertet, im Bereich der Exklusivtitel zum Mitbewerber Sony (PlayStation) aufzuschließen. Im selben Jahr hatte Microsoft bereits die Entwicklerstudios Ninja Theory, Compulsion Games, Undead Labs und Playground Games übernommen. Am 6. Dezember 2018 kündigte Obsidian bei den The Game Awards für 2019 das von Tim Cain und Leonard Boyarsky maßgeblich konzipierte Science-Fiction-Rollenspiel \"The Outer Worlds\" an, das in einer alternativen Zukunft spielt und laut Boyarsky eine Weiterentwicklung von \"\" sein sollte. Es kam im Oktober 2019 auf den Markt und erhielt wohlwollende Kritiken. Am 14. November 2019 wurde im Rahmen der die X019-Veranstaltung in London das Spiel \"Grounded\" angekündigt. Das Spiel ist das erste Projekt von Obsidian, das unter den Xbox Game Studios veröffentlicht wird. Damit wird \"Grounded\" exklusiv für Windows und die Xbox One erscheinen. Das Spiel war bereits vor der Übernahme durch Microsoft in der Entwicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Für unangekündigte Spiele vergibt Obsidian als Projektbezeichnung intern den Namen eines US-amerikanischen Bundesstaates (z. B. „Project Connecticut“ für \"Aliens: Crucible\"). Auf ähnliche Weise wurden bereits Projekte bei den Black Isle Studios benannt. Hier wurden allerdings die Namen von US-Präsidenten verwendet, z. B. „Project Jefferson“ für das nie veröffentlichte \"Baldur’s Gate 3 - The Black Hound\" oder „Van Buren“ für einen ebenfalls eingestellten \"Fallout-2\"-Nachfolger.", "section_level": 1}], "src_summary": "Obsidian Entertainment ist ein US-amerikanisches Entwicklungsstudio für Videospiele, mit Sitz in Irvine, Kalifornien. Das Studio wurde 2003 von ehemaligen Mitarbeitern der Black Isle Studios gegründet und ist spezialisiert auf die Entwicklung von Computer-Rollenspielen. Bekannt wurde es unter anderem mit den Spielen \"\" und \"Neverwinter Nights 2\". Seit November 2018 ist Obsidian Entertainment ein Tochterunternehmen von Microsoft.", "tgt_summary": "黑曜石娱乐(英语:Obsidian Entertainment)是Interplay旗下的黑岛工作室于2003年解散后,吸收其部分成员而成立的一家美国电子游戏开发公司。黑曜石目前主要为PC与家用主机平台开发游戏。", "id": 2764850} {"src_title": "Jean-Claude Killy", "tgt_title": "让-克洛德·基利", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Skisportkarriere.", "content": "Killy wurde in Saint-Cloud geboren, einem Vorort von Paris. Während des Zweiten Weltkriegs war sein Vater Robert Killy, ein Elsässer mit irischen Vorfahren, Jagdflieger der Royal Air Force. 1946 zog die Familie in den Wintersportort Val-d’Isère, wo die Eltern einen Sportartikelladen eröffneten. Als Dreijähriger erlernte Killy das Skifahren, sein erstes Rennen bestritt er im Alter von elf Jahren. 1950 ließen sich die Eltern scheiden, woraufhin der Vater ihn nach Chamonix in ein Internat schickte. Nach dem Schulabschluss arbeitete er als Zollbeamter und fuhr jeweils im Winterhalbjahr Rennen. 1960 wurde Killy in die Nationalmannschaft aufgenommen. Er konnte an der Weltmeisterschaft 1962 in Chamonix nicht teilnehmen, da er aufgrund einer Gelbfieber-Infektion, die er sich während des Militärdienstes in Algerien zugezogen hatte, geschwächt war und sich darüber hinaus zu Beginn der Saison einen Knöchel gebrochen hatte. Erster bedeutender Erfolg war 1964 der Sieg beim Arlberg-Kandahar-Riesenslalom in Garmisch-Partenkirchen. Bei den Olympischen Winterspielen 1964 in Innsbruck konnte Killy den hohen Erwartungen nicht gerecht werden und wurde nur Fünfter des Riesenslaloms. Mit den Siegen im Slalom und in der Kombination des Hahnenkammrennens 1965 in Kitzbühel etablierte er sich aber endgültig in der Weltspitze. Nach mehreren Erfolgen in der Saison 1965/66 galt Killy als großer Favorit für die Weltmeisterschaft 1966, der bisher einzigen in der südlichen Hemisphäre: Im August 1966 gewann er in der chilenischen Wintersportregion Portillo die Weltmeistertitel in der Abfahrt und in der Kombination, hinzu kam ein fünfter Platz im Riesenslalom. Die Weltcupsaison 1967, die erste der Geschichte, beherrschte Killy fast nach Belieben. Er siegte in allen fünf Abfahrten, in vier von fünf Riesenslaloms und in drei von sieben Slaloms. Mit 225 Punkten gewann er überlegen die Gesamtwertung und hatte damit einen Vorsprung von 111 Punkten auf Heini Messner (nicht gewertet wurden 121 Punkte als Streichresultate – gleich zwei Abfahrtssiege und einer im Riesenslalom); ebenso entschied er alle drei Disziplinenwertungen für sich. Er ist damit bisher der einzige, dem es gelang, in einer Saison sowohl den Gesamtweltcup als auch alle Einzeldisziplinen zu gewinnen. Ähnlich erfolgreich verlief die Weltcupsaison 1968. Zwar konnte Killy neben den drei Siegen bei den Olympischen Winterspielen in Grenoble, die damals auch für den Weltcup gewertet wurden, lediglich drei weitere reine Weltcup-Rennen gewinnen, doch entschied er wiederum die Gesamtwertung und die Riesenslalom-Disziplinenwertung für sich. Killy blieb mit seinen 18 Weltcupsiegen (inkl. der drei Siege bei den Olympischen Spielen 1968, die auch zum Weltcup zählten) bis 29. Dezember 2016 der erfolgreichste französische Mann im Weltcup; Alexis Pinturault konnte mit dem Sieg in der Super-Kombination in Santa Caterina auf ihn aufschließen und ihn kurze Zeit danach (Sieg im Riesenslalom in Adelboden am 7. Januar 2017) überholen. Höhepunkt seiner Karriere waren jedoch die Olympischen Winterspiele 1968 in Grenoble. Als zweitem Skirennläufer nach Toni Sailer gelang es Killy, in allen drei damals ausgetragenen Disziplinen die Goldmedaille zu gewinnen. In der Abfahrt siegte Killy mit lediglich acht Hundertstelsekunden Vorsprung, während er im Riesenslalom seine Konkurrenten um mehr als zwei Sekunden distanzierte. Der Sieg im Slalom war kontrovers: Im dichten Nebel waren Håkon Mjøen und Karl Schranz schneller gewesen, doch hatten beide (vorerst unbemerkt) ein Tor ausgelassen. Schranz durfte zudem seinen Lauf wiederholen, da er von einem die Strecke überquerenden Pistenarbeiter behindert worden war. Dabei erzielte er die Bestzeit. Mehrere Stunden später wurde jedoch Killy zum Sieger erklärt, da die Jury entschied, der Torfehler von Schranz wäre schon vor diesem Zwischenfall passiert. Um sich trotz des anfänglichen Durcheinanders medienwirksam mit drei Goldmedaillen präsentieren zu können, hatte sich Killy eine Medaille von Marielle Goitschel ausgeliehen. Daraufhin drohte ein schwedischer Funktionär, ihn wegen „Verstoßes gegen den Amateurismus“ zu disqualifizieren, was aber letztlich ausblieb. Nun hatte auch Frankreich, so wie Österreich mit Toni Sailer 1956 in Cortina d’Ampezzo, einen Skirennfahrer, der alle drei olympischen Disziplinen samt den damit verbundenen Weltmeisterschaftstiteln und die Weltmeisterschaft in der (nichtolympischen) Kombination gewinnen konnte. 1967 und 1968 wurde er von der Sportzeitung L’Équipe zu Frankreichs Sportler des Jahres („Champion des champions“) gewählt und war auch Europas Sportler des Jahres. In den Jahren 1965 und 1967 wurde er von der Internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten (AIJS) mit dem Skieur d’Or ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Vermarktung der Erfolge.", "content": "Bereits 1965 gab der Journalist und Weltcup-Mitbegründer Serge Lang ihm den Spitznamen „King Killy“, der vor allem von englischsprachigen Printmedien aufgegriffen wurde. Mark McCormack, Gründer des damals noch wenig bekannten Marketingunternehmens International Management Group, hatte noch vor den Olympischen Winterspielen 1968 einen Plan ausgearbeitet, um Killys Erfolge zu kapitalisieren. Der Vertrag, der wegen der strengen Amateurbestimmungen geheim gehalten worden war, trat kurz nach den Spielen in Kraft, als Killy seine Sportkarriere beendete. In Europa und vor allem in den USA hatte Killy zahlreiche gut bezahlte Werbeverträge, unter anderem mit Chevrolet, United Airlines, Head, Rolex, Evian, Moët et Chandon und Coca-Cola. Er präsentierte sich in zwei Fernsehshows: In \"The Killy Style\" stellte er verschiedene Wintersportorte vor und in \"The Killy Challenge\" trat er gegen andere Prominente zu Skirennen im Handicap-Format an. Schon während seiner Skikarriere hatte sich Killy auch im Automobilsport versucht. Im Sommer 1967 nahm er an der Targa Florio, einem legendären Langstreckenrennen in Sizilien, teil und gewann mit einem Porsche 911 T das Rennen in der GT-Kategorie. 1968 ging er zusammen mit Jean Guichet beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring an den Start (26. Gesamtrang, 3. Platz in der GT-Klasse bis 2 Liter). Mit Bob Wollek beteiligte er sich 1969 am 24-Stunden-Rennen von Le Mans, erreichte das Ziel aber nicht. Im November 1972 kehrte Killy für eine Wintersaison zum Skirennsport zurück, als er das Angebot erhielt, eine zwölf Rennen umfassende Profi-Serie in Nordamerika zu bestreiten. Er gewann auch diese Veranstaltung, erhielt dafür hohe Siegprämien und wurde zum Profi-Weltmeister erkoren. Killy lernte die Schauspielerin Danielle Gaubert kennen. Gemeinsam spielten sie im 1972 veröffentlichten Film \"Snow Job\" (dt.: „Bankraub am Monte Rosa“) ein Bankräuberpaar. Der Film erhielt schlechte Kritiken und erwies sich als Flop. Das Paar ließ sich in der Schweiz in der Nähe von Genf nieder und heiratete 1973. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor, außerdem adoptierte Killy zwei Söhne aus Gauberts erster Ehe. Killy gründete das Unternehmen Veleda-Killy, das Skibekleidung herstellte und später von Rossignol übernommen wurde. 1983 spielte er sich selbst im Film \"Copper Mountain\" (mit Jim Carrey in der Hauptrolle).", "section_level": 2}, {"title": "Sportfunktionär.", "content": "1977 begann Killy eine neue Karriere als Sportfunktionär und wurde in das Alpine Exekutivkomitee des internationalen Skiverbandes FIS aufgenommen, dem er bis 1994 angehörte. Zusammen mit seinem Freund Michel Barnier entwickelte Killy Ende 1981 die Idee, dem Département Savoie mit der Ausrichtung Olympischer Spiele zu einem wirtschaftlichen Aufschwung zu verhelfen. Im Januar 1983 gaben sie offiziell die Kandidatur der Stadt Albertville für die Olympischen Winterspiele 1992 bekannt. Das Vorhaben schien zunächst gefährdet, da sich Paris schon für die Sommerspiele 1992 bewarb. Als letztere jedoch an Barcelona vergeben wurden, hatte Albertville wieder weitaus bessere Erfolgschancen und erhielt im Oktober 1986 den Zuschlag. Killy und Barnier führten das am 24. Februar 1987 gegründete Organisationskomitee als Co-Präsidenten an. Nach nur dreizehn Tagen trat Killy jedoch zurück, da verschiedene Gemeindebehörden ihm vorgeworfen hatten, er würde seine Heimatgemeinde Val-d’Isère bei der Zuteilung von Investitionen übermäßig bevorzugen. Acht Monate später starb seine Ehefrau Danielle Gaubert an Krebs. François Mitterrand und Juan Antonio Samaranch baten Killy, seine Entscheidung zu überdenken, woraufhin dieser am 30. März 1988 das Amt des Co-Präsidenten wieder übernahm. Die Veranstaltung erwies sich in sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht als Erfolg. Auf heftige Kritik stießen jedoch sowohl die großen Entfernungen zwischen den einzelnen Austragungsorten als auch schwerwiegende Eingriffe in die Natur. Ebenfalls 1992 schlossen sich Val-d’Isère und Tignes zum Wintersportgebiet \"Espace Killy\" zusammen. Nach der Abwicklung des olympischen Organisationskomitees war Killy von 1993 bis 2001 Präsident des Sportmarketingunternehmens Amaury Sport Organisation. In dieser Funktion war er für die Organisation zahlreicher bedeutender Sportanlässe verantwortlich, zu denen mehrere Radrennen, der Paris-Marathon und die Rallye Dakar gehören. Von 1994 bis 2000 war er zusammen mit Jean-Marie Leblanc Co-Direktor der Tour de France. 1999 wählte ihn die Vereinigung der französischen Sportjournalisten zu Frankreichs „Sportler des Jahrhunderts“. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wählte Killy 1995 als Mitglied. Für das IOC nahm er verschiedene Aufgaben wahr. Er war Vizevorsitzender des Koordinationskomitees der Winterspiele 2002 in Salt Lake City (1996–2002) und Vorsitzender des Koordinationskomitees der Winterspiele 2006 in Turin (2000–2006). Von 2007 an war er Hauptverantwortlicher für die Koordination der Winterspiele 2014 in Sotschi. Killy setzte sich mit großem persönlichen Engagement für die Kandidatur von Paris für die Sommerspiele 2012 ein, die aber knapp der Bewerbung Londons unterlag. Im Juni 2007 legte er sein Amt als OK-Präsident der Skiweltmeisterschaft 2009 in Val-d’Isère nieder, um gegen die mangelnde Unterstützung der Politik und den schleppenden Fortschritt beim Bau eines neuen Medienzentrums zu protestieren. Er betreute die erfolglose Kandidatur der Stadt Nizza für die Olympischen Winterspiele 2018. Annecy setzte sich aber intern gegen Grenoble, Nizza und Pelvoux durch (um letztlich bei der Vergabe der Spiele gegen Pyeongchang zu unterliegen). Nach den Winterspielen 2014 trat er als Mitglied des IOC zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Sportliche Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Skisport.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeisterschaften.", "content": "Anmerkung: Bis 1980 zählten die Rennen bei Olympischen Spielen auch als Weltmeisterschaftsläufe.", "section_level": 3}], "src_summary": "Jean-Claude Killy (* 30. August 1943 in Saint-Cloud) ist ein ehemaliger französischer Skirennläufer. Er dominierte Ende der 1960er Jahre den alpinen Skirennsport und gewann drei olympische Goldmedaillen, sechs Weltmeistertitel sowie zweimal die Gesamtwertung des Skiweltcups.", "tgt_summary": "让-克洛德·基利(,1943年-8月30日)是前法国高山滑雪世界杯的运动员,生于上塞纳省圣克卢,在1960年代后期曾经一度为高山滑雪的佼佼者。他曾赢得奥运三连冠,在1968年冬奥会中赢得了三个高山滑雪项目的冠军,成为该届奥运会最成功的运动员。他也曾在1967年、1968年分别成为高山滑雪世界杯冠军。", "id": 1968974} {"src_title": "Knochenmarkpunktion", "tgt_title": "骨髓檢查", "src_document": [{"title": "Durchführung.", "content": "Die Punktion erfolgt nach örtlicher Betäubung mit Hilfe einer Hohlnadel mit Mandrin am hinteren Beckenkamm (Beckenkammpunktion) an der Spina iliaca posterior superior, selten am Brustbein (Sternalpunktion) oder am vorderen Beckenkamm. Man unterscheidet eine Aspiration („Knochenmark-Zytologie“) und eine Stanze („Knochenmark-Histologie“). Bei der \"Aspiration\" wird Knochenmark angesaugt, wodurch Blut, kleine Knochenmark- und Fettmarkanteile gewonnen werden. Die vier bis fünf ruckartigen Aspirationen des Knochenmarks können jeweils für mehrere Sekunden von Schmerzen begleitet sein. Dieser kurze, stechende Schmerz klingt rasch wieder ab und kann zusätzlich zur Lokalanästhesie vorab durch geeignete Schmerzmittel reduziert werden. Im Anschluss folgt für etwa 20 Minuten ein Kompressionsverband. Postoperativ ist mit Schmerzen zu rechnen, die einer Prellung entsprechen. Ein Großteil der PatientInnen bevorzugt eine Sedierung. Besonders jüngere PatientInnen geben außerdem an, dass sie substantielle Schmerzen empfinden und vor weiteren Punktionen Angst haben, was ein Umdenken im Schmerzmanagement bei Knochenmarkspunktionen nahelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Komplikationen.", "content": "Bei einer Knochenmarkpunktion können in seltenen Fällen folgende Komplikationen auftreten:", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchungen.", "content": "Anschließend wird das Punktat auf einem Objektträger für die zytologische Beurteilung ausgestrichen (dieser Ausstrich wird als \"Knochenmarksausstrich\" bezeichnet). Meist werden außer dieser mikroskopischen Untersuchung noch zusätzliche immunologische, zytogenetische oder molekularbiologische Untersuchungen daran vorgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Punctio sicca.", "content": "Gelingt es nicht, Knochenmark anzusaugen, dann spricht man von \"Punctio sicca\" („trockener Punktion“). Dies kann bei Erkrankungen, die mit einem starken bindegewebigen Umbau des Knochenmarks einhergehen, z. B. bei Osteomyelofibrose oder Haarzellleukämie, der Fall sein.", "section_level": 1}, {"title": "Stanzbiopsie.", "content": "Mittels der Stanzbiopsie wird zeitgleich ein Knochenmarkzylinder für die histologische und eine eventuelle immunhistologische Untersuchung gewonnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Knochenmarkpunktion dient der Beurteilung der Blutbildung und der Diagnose oder Ausbreitungsdiagnostik von Erkrankungen des Knochenmarks und des blutbildenden Systems (beispielsweise Leukämie, Plasmozytom, malignes Lymphom), aber auch der Klärung der Frage, ob das Knochenmark von disseminierten (gestreuten) Metastasen solider Tumoren (wie Mammakarzinom oder Bronchialkarzinom) betroffen ist.", "tgt_summary": "骨髓检查 (英语:Bone marrow examination),指以骨髓的方式取得骨髓液(骨髓血)——这一步称为骨髓穿刺(英语:Bone marrow aspiration),取得收集的骨髓液可用于骨髓活检(英语:Bone marrow biopsy),进行细胞学检查后确认造血组织是否正常以及存在哪些血液病。", "id": 3014536} {"src_title": "Langevin-Gleichung", "tgt_title": "朗之万方程", "src_document": [{"title": "Brown'sche Bewegung als Prototyp.", "content": "Die ursprüngliche Langevingleichung beschreibt die Bewegung eines in einer Flüssigkeit schwebenden Teilchens infolge von Zustammenstößen mit Flüssigkeitsmolekülen, Die Gleichung wurde aufgrund heuristischer Überlegungen von Paul Langevin aufgestellt. Die langsame Variable ist hier die Geschwindigkeit formula_2 des Teilchens, formula_3 ist die Teilchenmasse, die Konstante formula_4 ist der Reibungskoeffizient. Die Größe formula_5 ist die sogenannte \"fluktuierende Kraft\", in diesem Fall ein Gauß'sches weißes Rauschen mit Korrelationsfunktion Hierbei ist formula_7 die Boltzmannkonstante, formula_8 die Temperatur und formula_9 die i-te Komponente des Vektors formula_10. Die formula_11-Funktion für die Korrelation in der Zeit bedeutet, dass die Kraft zur Zeit formula_12 völlig unkorreliert ist mit der Kraft zu einer anderen Zeit. Das ist natürlich eine Näherung. Die tatsächliche fluktuierende Kraft ist zumindest über ein Zeitintervall das der Stoßdauer entspricht korreliert. Jedoch wird die Langevingleichung zur Beschreibung der Bewegung eines „makroskopischen“ Teilchens über viel größere Zeitskalen verwendet, und in diesem Grenzfall ergeben die formula_11-Korrelation und die Langevingleichung den korrekten stochastischen Prozess. Eine weitere prototypische Eigenschaft der Langevingleichung ist das Auftreten des Dämpfungskoeffizienten formula_4 in der Korrelationsfunktion der fluktuierenden Kraft. Der technische Terminus dafür ist Einstein-Smoluchowski-Beziehung.", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Aspekte.", "content": "Eine in der Zeit exakt formula_11-korrelierte fluktuierende Kraft formula_10 ist keine mathematische Funktion im üblichen Sinn und auch die Ableitung formula_17 ist in diesem Fall nicht definiert. Dieses Problem verschwindet wenn die Langevingleichung in integraler Form formula_18 geschrieben wird, und eine Langevingleichung sollte im einfachsten Fall immer als Abkürzung für ihr Zeitintegral interpretiert werden. Die mathematische Bezeichnung für Gleichungen dieser Art ist stochastische Differentialgleichung. Ein anderes mathematisches Problem tritt auf für (ziemlich spezielle) Langevingleichungen mit einer multiplikativen fluktuierenden Kraft, d. h. Termen wie formula_19 auf der rechten Seite. Solche Gleichungen können nach Ito- oder Stratonovich-Schema interpretiert werden (nach Itō Kiyoshi, Ruslan Stratonovich), und wenn die Herleitung der Langevingleichung hierzu keine Information liefert, ist die Herleitung sowieso fragwürdig.", "section_level": 1}, {"title": "Generische Langevingleichung.", "content": "Eine generische Langevingleichung lässt sich mit Projektionsoperator-Methoden aus der klassischen Mechanik herleiten. Diese generische Langevingleichung spielt eine zentrale Rolle in der Theorie der kritischen Dynamik und in anderen Bereichen der Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik. Die Gleichung für Brown'sche Bewegung weiter oben ist ein Spezialfall. Eine wesentliche Voraussetzung der Herleitung ist ein Kriterium zur Aufteilung der Freiheitsgrade in die Kategorien langsam und schnell. Z. B. wird in einer Flüssigkeit lokales thermisches Gleichgewicht innerhalb weniger Stoßzeiten erreicht. Es dauert dagegen viel länger, bis Dichten von Erhaltungsgrößen wie Masse oder Energie zum Gleichgewichtswert relaxieren. Dichten von Erhaltungsgrößen und insbesondere deren Anteile mit großen Wellenlängen sind also Kandidaten für langsame Variablen. Technisch wird die Unterteilung mit dem Zwanzig-Projektionsoperator realisiert, dem wesentlichen Werkzeug der Herleitung. Die Herleitung verwendet wenige (plausible) Annahmen welche in ähnlicher Weise auch anderswo in der statistischen Physik benötigt werden und ist daher nicht streng mathematisch. Es bezeichne formula_20 die langsamen Variablen. Die generische Langevingleichung lautet dann Die fluktuierende Kraft formula_9 gehorcht einer Normalverteilung mit Korrelationsfunktion Dies impliziert die Onsagersche Reziprozitätsbeziehungen formula_24 für die Dämpfungskoeffizienten formula_4. Die Abhängigkeit formula_26 von formula_4 von formula_28 ist in den meisten Fällen vernachlässigbar. Das Symbol formula_29 bezeichnet die Hamiltonian des Systems, formula_30 ist die Gleichgewichts-Wahrscheinlichkeitsverteilung der Variablen formula_28. Die Klammer formula_32 schließlich ist die Projektion der Poissonklammer der langsamen Variablen formula_33 und formula_34 in den Raum der langsamen Variablen. Im Fall der Brown'schen Bewegung hätte man formula_35, formula_36 oder formula_37 und formula_38. Die Bewegungsgleichung formula_39 für formula_40 ist exakt, es gibt keine fluktuierende Kraft formula_41 und keinen Dämpfungskoeffizienten formula_42.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Widerstandsrauschen.", "content": "Die Abbildung rechts zeigt einen elektrischen Stromkreis bestehend aus einem Widerstand mit elektrischem Widerstand formula_43 und einem Kondensator mit Kapazität formula_44. Die langsame Variable ist die Spannung formula_45 am Kondensator oder Widerstand. Die Hamiltonian lautet formula_46, und die Langevingleichung wird Die daraus folgende Korrelationsfunktion wird zu einem weißen Rauschen (Nyquist-Rauschen, Johnson-Rauschen) wenn die Kapazität klein wird.", "section_level": 2}, {"title": "Überdämpfte Brown'sche Bewegung.", "content": "Ein Grenzfall der klassischen Langevingleichung ist der Fall starker Reibung (oder kleiner Masse formula_3). In diesem Fall ist der Trägheitsterm formula_50 vernachlässigbar und man spricht von Überdämpfung. Die Langevingleichung erhält die Form Integration und Mittelung des Quadrats über die fluktuierende Kraft liefert formula_52 wo formula_53 die Raumdimension ist. Mit Hilfe dieser Gleichung kann bei bekanntem Reibungskoeffizienten aus experimentell gemessener Diffusion die Boltzmannkonstante formula_7 bestimmt werden. Die nicht überdämpfte Langevingleichung liefert übrigens dasselbe Diffusionsgesetz.", "section_level": 2}, {"title": "Mikrodrehwaage (harmonischer Oszillator).", "content": "Hierbei handelt es sich um einen an einem Quartzfaden hängenden Spiegel. Ein am Spiegel reflektierter Lichtstrahl ermöglicht genaue Messungen. Die langsamen Variablen sind Drehimpuls formula_55 und Auslenkungswinkel formula_56 mit Hamiltonian Die Dämpfungskonstante ist über den Luftdruck adjustierbar. Mit Hilfe der entsprechenden Langevingleichung und Experimenten erhält man einen genauen Wert für die Boltzmannkonstante. Umgekehrt beschreibt die Langevingleichung, wie thermische Fluktuationen der Empfindlichkeit von Zeigerinstrumenten eine Grenze setzen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritische Dynamik.", "content": "Der Ordnungsparameter eines kontinuierlichen Phasenübergangs ändert sich in der Nähe des kritischen Punktes nur mehr langsam und seine Dynamik ist mit einer i. A. nichtlinearen Langevingleichung beschreibbar. Der einfachste Fall ist die Universalitätsklasse „Modell A“ mit einem nicht erhaltenen skalaren Ordnungsparameter formula_58, realisiert z. B. in einem axialen Ferromagneten. Die Langevingleichung lautet Andere Universalitätsklassen (die Nomenklatur ist „Modell A“..., „Modell J“) haben einen diffundierenden Ordnungsparameter, Ordnungsparameter mit mehreren Komponenten, zusätzliche andere langsame Variable und meistens auch Beiträge von Poissonklammern.", "section_level": 2}, {"title": "Äquivalente Techniken.", "content": "In der Regel ist eine Lösung einer Langevingleichung zu einer bestimmten Realisierung der fluktuierenden Kraft uninteressant. Stattdessen interessiert man sich für Korrelationsfunktionen der langsamen Variablen nach Mittelung über die fluktuierende Kraft. Solche Mittelwerte lassen sich auch auf anderem Weg erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Fokker-Planck-Gleichung.", "content": "Eine Fokker-Planck-Gleichung ist eine deterministische Gleichung für die zeitabhängige Wahrscheinlichkeitsverteilung formula_60 der langsamen Variablen formula_28. Die der generischen Langevingleichung weiter oben entsprechende Fokker-Planck-Gleichung lässt sich mit Standard-Techniken erhalten (z. B. Ref.), Die Gleichgewichtsverteilung formula_63 ist eine stationäre Lösung.", "section_level": 2}, {"title": "Pfadintegral.", "content": "Ein zu einer Langevingleichung äquivalentes Pfadintegral kann man aus der entsprechenden Fokker-Planck-Gleichung oder direkt aus der Langevingleichung erhalten. Das der generischen Langevingleichung entsprechende Pfadintegral ist wo formula_65 ein Normierungsfaktor ist und Die Hilfsvariablen formula_67 heißen \"Antwort-Variablen\". Die Pfadintegraldarstellung vereinfacht die Anwendung von Techniken der Quantenfeldtheorie, wie etwa der Störungsrechnung und der Renormierungsgruppe.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Langevin-Gleichung (nach Paul Langevin) ist eine stochastische Differentialgleichung, welche die Dynamik einer Teilmenge der Freiheitsgrade eines physikalischen Systems beschreibt. Dabei handelt es sich typischerweise um „langsame“ (makroskopische) Freiheitsgrade, die „schnellen“ (mikroskopischen) Freiheitsgrade sind verantwortlich für die stochastische Natur der Differentialgleichung.", "tgt_summary": "在统计物理中, 朗之万公式(保罗·朗之万,1908年) 是一个描述自由度的子集的时间演化的随机微分方程。 这些自由度,通常是那些在与系统的其他(微观的)变量相比,变化较缓慢的集体(宏观的)变量。 快速变化(微观)的变量导致了朗之万公式的随机性。", "id": 2058573} {"src_title": "Victoria-Insel", "tgt_title": "维多利亚岛", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Victoria-Insel ist in Ost-West-Richtung rund 750 km lang, in Nord-Süd-Richtung bis zu 625 km breit und erreicht in den Shaler Mountains eine Höhe von bis zu 665 m über dem Meer. Westlich von ihr, nur durch die schmale Prince of Wales Strait getrennt, liegt die Banksinsel, nördlich die Melville-Insel und östlich, durch den McClintock-Kanal getrennt, die Prince-of-Wales-Insel. Eine weitere größere Nachbarinsel im Südosten ist die King-William-Insel. Vom südlich gelegenen nordamerikanischen Festland wird die Victoria-Insel durch eine Meeresstraße bestehend aus Amundsen-Golf, Dolphin-und-Union-Straße, Coronation-Golf, Dease-Straße, Königin-Maud-Golf und der Victoria-Straße getrennt. Die beiden Siedlungen auf der Insel sind Cambridge Bay (1477 Einwohner) im Süden, Standort einer kanadischen Wetterstation, und Ulukhaktok (ehem. Holman, 398 Einwohner) an der Westküste am Eingang des Prinz-Albert-Sunds gelegen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "An der \"Pembroke Site\" (nach dem Borden-System NgNc-2), einem archäologischen Fundplatz im Südosten der Insel, nördlich von Cambridge Bay, fanden sich Überreste der ältesten bekannten Thule-Inuit-Siedlung (vg. Inuit-Kultur). Zu dieser gehörten elf ausgedehnte Wohnstellen, die sich anhand von fünf Zeltringen (tent rings), fünf leichten, in den Boden eingesenkten hausartigen Strukturen und einem \"qalgiq\", einer großen Gemeinschaftsstruktur, nachweisen ließen. Eine andere Stelle wurde in den 1970er Jahren durch Straßenbau zerstört, bei einer weiteren Struktur ist die Funktion unklar. Nahrungsgrundlagen der Bewohner waren Karibu, Seesaibling und Amerikanischer Seesaibling. Hinzu kamen sehr geringe Mengen von Meeressäugern und Vögeln. Die Siedlungsstelle bestand um 1400, und damit nur 200 Jahre nach der ersten Ostwanderung der Thule-Leute von Alaska in den östlichen Arktisbereich bis nach Grönland. Sie repräsentiert damit die zweite Wanderungswelle Richtung Osten, allerdings in weniger günstige Gebiete. Die Thule-Leute, vielleicht vier bis fünf Familien, waren auf dem Weg nach Osten und hielten sich möglicherweise nur wenige Jahre auf der Insel auf – das Gemeinschaftsgebäude hoch auf dem Hügel weist auf eine ostentative Besetzung hin, zumal dort Tanz- und Musikveranstaltungen stattgefunden haben dürften. Dennoch war die Pembroke-Stätte nur kurze Zeit bewohnt. Andererseits ist es möglich, dass die späten Dorset-Leute im Süden der Insel wohnten und dies den Thule-Leuten Umwege abverlangte; daher ist unklar, ob sie nördlich oder südlich um die große Insel herumfuhren, obwohl die Südroute bessere Ressourcen bot. Ausgrabungen fanden zuerst 1963 und 1965 statt, wobei zunächst eine Siedlungsstelle, dann vier weitere ergraben wurden, allerdings nur mit 26 Artefakten. Ab 2008 wurde neuerlich gegraben, wobei, neben der Datierung und der Ergrabung weiterer Wohnstrukturen, der Nachweis gelang, dass in einem nur 20 m entfernten Süßwasserbach der meiste Fisch gefangen wurde. Der lokalen \"Kitikmeot Heritage Society\" unter Leitung von Brendan Griebel gelang es, die Bevölkerung in das Grabungsprojekt zu involvieren. Der \"qalgiq\" wurde im \"May Hakongak Community Library and Cultural Centre\" rekonstruiert und dient heute Versammlungen. Die Insel war schon lange von Inuit besiedelt, als sie 1826 während der zweiten Expedition John Franklins gesichtet wurde. Sie wurde 1839 nach der britischen Königin Victoria benannt und in den späten 1830er Jahren von den britischen Forschern Thomas Simpson (1808–1840) und Peter Warren Dease (1788–1863) sowie 1851 von John Rae erkundet. Richard Collinson überwinterte 1851 bis 1853 zweimal im Schutze der Insel. Große Teile des Küstenverlaufs wurden erst durch die Expeditionen Roald Amundsens 1903–1906 und Vilhjálmur Stefánssons 1915–1917 aufgeklärt. 1923 errichtete die Hudson’s Bay Company ihre Handelsposten Cambridge Bay und \"Port Brabant\" (zeitweise Fort Collinson genannt, 1939 nach Holman verlegt, dem heutigen Ulukhaktok). 1926 folgte die Royal Canadian Mounted Police mit einer Station in Cambridge Bay. Auf der ersten Durchquerung der Nordwestpassage von West nach Ost überwinterte Henry Larsen mit der \"St. Roch\" 1940–1941 in der Walker Bay im Westen der Insel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Victoria-Insel (, Inuktitut \"Kiilliniq\") ist die zweitgrößte Insel Kanadas und die achtgrößte Insel der Welt (nach anderen Zählungen die neunt- oder zehntgrößte). Sie liegt im Nordpolarmeer im Kanadisch-Arktischen Archipel und hat eine Größe von 217.291 km2. Der westliche Teil der Insel gehört politisch zur Inuvik Region der Nordwest-Territorien, der östliche Teil, und somit etwa zwei Drittel der Fläche, zur Region Kitikmeot des Territoriums Nunavut.", "tgt_summary": "维多利亚岛(英文:英语:Victoria Island,位于大约)是处于加拿大西北地区与努那福特交界的岛屿之一,面积达217,291平方公里(约83,901平方英里),比大不列颠岛略大,是全球第八大岛屿,也是加拿大第二大岛屿,面积几乎是纽芬兰岛的两倍。西北地区与努那福特的区界正好穿越维多利亚岛,岛西北端的1/3属于西北地区的因纽维克专区,而剩下的归属于努那福特的基蒂克美奥特地区。", "id": 64326} {"src_title": "Double (Sport)", "tgt_title": "雙料冠軍", "src_document": [{"title": "Fußball.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Im deutschen Fußball ist als Double der Gewinn der deutschen Fußballmeisterschaft und des DFB-Pokals im selben Jahr zu verstehen. Im DDR-Fußball wurde die Bezeichnung für den Gewinn der DDR-Fußballmeisterschaft und des FDGB-Pokals im selben Jahr verwendet. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem Deutschen Akademiker-Bund (ASB) in den Jahren von 1911 bis 1913 die Deutsche Akademiker-Meisterschaft ausgespielt. Auch dort gab es zwei Double Gewinner: 1912 Holstein Kiel und 1913 der VfB Leipzig. Rekord-Doublegewinner bei den Männern ist der FC Bayern München mit zwölf Doubles, bei den Frauen war der 1. FFC Frankfurt sechsmal erfolgreich.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Im österreichischen Männerfußball erreichten bisher FK Austria Wien zehnmal, SK Rapid Wien sechsmal, der FC Red Bull Salzburg fünfmal, SK Admira Wien viermal, FC Tirol dreimal, der Grazer AK, LASK Linz, SK Sturm Graz sowie der SC Wacker Wien je einmal das Double. Bei den Frauen schafften der SV Neulengbach zehnmal, der USC Landhaus Wien und Union Kleinmünchen Linz je viermal das Double.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz erreichten der Grasshopper Club Zürich acht, der FC Basel fünf sowie der FC La Chaux-de-Fonds und Lausanne-Sports je zwei Doubles. Servette FC Genève, der FC Sion, die Young Boys Bern und der FC Zürich erlangten je ein Double.", "section_level": 2}, {"title": "Andere europäische Länder.", "content": "In manchen europäischen Fußball-Ligen ist ein Double deutlich häufiger, da hier zwei oder drei Mannschaften dominieren. Wie etwa in Schottland, wo die Glasgow Rangers und Celtic Glasgow jeweils 18-mal das Double erreichten. In vielen Ländern gibt es zudem beim Pokalwettbewerb Hin- und Rückspiele. In der Regel hilft diese Regelung den höherklassigen Mannschaften, da ein einmaliger Ausrutscher wieder korrigiert werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Europäisches Double.", "content": "Das Europäische Double besteht aus dem Gewinn des höchsten europäischen Wettbewerbs, der UEFA Champions League sowie dem Gewinn der nationalen Meisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "als Teil des Triple", "section_level": 3}, {"title": "Weitere europäische Doubles.", "content": "Teilweise wird auch die Kombination von Meisterschaft und einem Europapokal oder die Kombination mit nationalem Pokal und einem Europapokal als Double bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Double von Nationalmannschaften der Männer.", "content": "Auch der Gewinn der Kontinentalmeisterschaft und der Weltmeisterschaft wird als Double bezeichnet. Brasilien (2005) und Frankreich (2001) siegten zudem noch im FIFA-Konföderationen-Pokal, womit sie alle drei möglichen offiziellen Titel gewannen. Ebenfalls wird der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft als Spieler und Trainer als \"Double\" bezeichnet. Bisher gelang dies nur drei Sportlern: 1. Mário Zagallo, Brasilien: 1958 und 1962 als Spieler, 1970 als Trainer 2. Franz Beckenbauer, Deutschland: 1974 als Spieler, 1990 als Trainer 3. Didier Deschamps, Frankreich: 1998 als Spieler, 2018 als Trainer", "section_level": 2}, {"title": "Andere Sportarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Leichtathletik.", "content": "Ein mögliches Double der Leichtathletik ist das Kurzsprint-Double, bestehend aus dem Gewinn des 100- und 200-m-Titels bei Meisterschaften.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Double ([ˈdʌbɘl] oder [ˈduːbɘl] engl. für [das] Doppelte, urspr. aus lat. \"duplex\" = doppelt) wird im Sport der Gewinn zweier bedeutender Titel in einer Saison beziehungsweise bei zeitnahen Wettbewerben bezeichnet. Am häufigsten verwendet wird die Bezeichnung bei Mannschaftssportarten für den Gewinn der nationalen Meisterschaft und des nationalen Pokalwettbewerbs ein und desselben Vereins.", "tgt_summary": "双冠王(英语:The Double)在足球术语表示球队在同一赛季内同时胜出本土顶级足球联赛及本土顶级杯赛冠军,但由于部分国家没有设立本土顶级杯赛,双冠王一词可能不适用。", "id": 1853054} {"src_title": "Anja Mittag", "tgt_title": "安雅·米塔格", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge und der 1. FFC Turbine Potsdam.", "content": "Die fußballerischen Anfänge von Anja Mittag liegen in ihrer Heimatstadt beim VfB Chemnitz und dem Chemnitzer FC. Anschließend war sie für den FC Erzgebirge Aue aktiv, bevor sie 2002 zum Erstligisten 1. FFC Turbine Potsdam wechselte. In der Saison 2003/2004 gewann sie mit den Potsdamerinnen das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg. Im Pokalfinale erzielte sie den Treffer zum 3:0-Endstand. Den Pokal verteidigten die Brandenburgerinnen in der Folgesaison. Auch hier markierte Mittag mit ihrem Treffer den 3:0-Endstand über die Frankfurterinnen. Im UEFA Women’s Cup 2004/05 besiegten die Potsdamerinnen im Finale den schwedischen Verein Djurgården Damfotboll und sicherten sich somit den Titel. Neben dem Sieg in der deutschen Meisterschaft erreichte Mittag in der darauffolgenden Saison erneut das DFB-Pokalfinale, welches zum dritten Mal nacheinander gewonnen wurde (2:0 gegen Frankfurt). Nach dem Ende der Saison 2005/06 wechselte sie vom 1. FFC Turbine Potsdam nach Schweden zu QBIK Karlstad, um dort die zweite Hälfte der schwedischen Meisterschaftssaison zu spielen, bevor sie zum Rückrundenstart der Bundesliga wieder nach Potsdam zurückkehrte. Auf diese Weise wollte Mittag eine andere fußballerische Spielkultur kennenlernen. Anders als mit Potsdam spielte sie mit Karlstad jedoch gegen den Abstieg aus der ersten schwedischen Liga. Der Verein sicherte sich den Klassenerhalt mit zwei Punkten Vorsprung vor einem Abstiegsplatz. Nach ihrer Rückkehr nach Potsdam folgten zwei weniger erfolgreiche Jahre, in denen in der Meisterschaft jeweils nur der dritte Platz erreicht wurde. In der Saison 2008/2009 wurde sie mit Turbine erneut deutsche Meisterin. Potsdam gewann aufgrund der besseren Tordifferenz vor dem FC Bayern München und Mittag wurde mit 21 Toren die zweitbeste Torschützin der Saison. In den beiden folgenden Jahren wurde der Meistertitel jeweils verteidigt und Mittag war in beiden Spielzeiten die beste Potsdamer Torjägerin. 2010 stand sie im Finale der UEFA Women’s Champions League gegen Olympique Lyon, das im Elfmeterschießen zugunsten der Potsdamerinnen entschieden wurde, obwohl Mittag ihren Elfmeter nicht verwandelt hatte.", "section_level": 3}, {"title": "LdB FC Malmö / FC Rosengård.", "content": "Am 19. Dezember 2011 unterschrieb Mittag einen Zweijahresvertrag beim schwedischen Erstligisten LdB FC Malmö, später FC Rosengård, und war ab Januar 2012 für ihren neuen Verein spielberechtigt. In ihrem ersten Pflichtspiel für den neuen Verein Ende März erzielte sie kurz vor Spielende den entscheidenden Treffer zum 2:1-Erfolg über Kopparbergs/Göteborg FC im Supercupen. Ihr erstes Ligaspiel am 9. April 2012 (1. Spieltag) beim 4:1-Sieg im Auswärtsspiel gegen Jitex BK krönte Mittag zugleich auch mit ihrem ersten Ligator, dem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 in der 68. Minute. Am 1. Mai 2012 (4. Spieltag) gelangen ihr beim 7:1-Sieg im Heimspiel gegen Umeå IK FF vier Tore. Mit 21 Toren wurde sie in ihrer ersten Saison – als erste Deutsche – Torschützenkönigin in Schweden. In der Saison 2013 gewann Mittag mit dem FC Malmö die schwedische Meisterschaft, wodurch der Verein alleiniger Rekordmeister wurde. Mit 13 Toren belegte sie zusammen mit Margrét Lára Viðarsdóttir den dritten Platz in der Torschützenliste und mit elf Vorlagen Platz eins in der Assist-Liste. In der Folgesaison verteidigte sie mit dem Verein drei Spieltage vor Saisonende dank eines 3:2-Sieges, in dem sie zwei Tore beisteuerte, im Auswärtsspiel gegen Kopparbergs/Göteborg FC vorzeitig die Meisterschaft. Mit 21 Toren wurde Mittag Torschützenkönigin sowie beste Vorlagengeberin. Am 15. März 2015 gewann sie mit dem FC Rosengård als Meister mit 1:0 gegen den Pokalsieger Linköpings FC den schwedischen Supercup.", "section_level": 3}, {"title": "Paris Saint-Germain, VfL Wolfsburg.", "content": "Im Sommer 2015 wechselte Mittag für eine Saison zum französischen Erstligisten Paris Saint-Germain. Im Sommer 2016 schloss sie sich dem VfL Wolfsburg an und erzielte in zehn Spielen ein Tor. Im März 2017 löste sie ihren Vertrag vorzeitig auf.", "section_level": 3}, {"title": "FC Rosengård.", "content": "Am 31. März 2017 kehrte Mittag zum FC Rosengård zurück. Am 11. Oktober 2017 erzielte sie beim 4:0 im Spiel gegen Olimpia Cluj ein Tor und damit als erste Spielerin 50 Tore in einem Vereinswettbewerb der UEFA (UEFA Women’s Champions League & UEFA Women's Cup). Am 12. November 2018 wurde Mittag, im Rahmen der Fotbollsgalan im Ericsson Globe in Stockholm, zur besten Stürmerin, der Damallsvenskan vom nationalen Verband gewählt. Nach Ende der Halbserie, der schwedischen Damallsvenskan Saison, verkündete Mittag am 20. Mai 2019, ihr Karriere-Ende.", "section_level": 3}, {"title": "RB Leipzig.", "content": "Im Juni 2019 veröffentlichte RB Leipzig die Verpflichtung Mittags zur neuen Saison. Sie wird Individualtrainerin für die Offensiv-Spielerinnen, übernimmt zudem Aufgaben im Scouting und bei der Spielanalyse und wird für das 1. Frauenteam von RB Leipzig auflaufen.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Mittag gehörte zum Aufgebot der U-19-Nationalmannschaft, deren Rekordspielerin und Rekordtorschützin sie ist und mit der sie im Jahr 2004 Vize-Europameister wurde. Mittag wurde bei diesem Turnier als beste Torschützin ausgezeichnet. Im selben Jahr gewann die U-19 auch die Weltmeisterschaft, wobei Mittag mit sechs Toren zweitbeste Torschützin war. Ihr erstes Länderspiel in der A-Nationalmannschaft bestritt Mittag beim 1:0-Sieg gegen Italien am 31. März 2004. Auf ihren ersten Treffer musste sie fast ein Jahr warten. Am 11. März 2005 erzielte sie das Führungstor im Spiel gegen Norwegen. Bei der EM 2005 gehörte Mittag auch zum deutschen EM-Kader. Durch ein 3:1 im Finale gegen Norwegen gewann Deutschland zum sechsten Mal den Europameistertitel. Mittag bestritt alle fünf EM-Spiele und erzielte dabei ein Tor. Zwei Jahre später spielte Mittag mit der deutschen Elf auch um den Weltmeisterschaftstitel, hatte allerdings im gesamten Turnier nur einen Einsatz mit einer Spielzeit von sechs Minuten. Deutschland blieb während des gesamten Turniers ohne Gegentreffer und gewann den Pokal. Dies war gleichzeitig die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008. Während des olympischen Fußballturniers kam Mittag in vier Spielen zum Einsatz. In der Partie gegen Nordkorea erzielte sie nach ihrer Einwechslung den späten Siegtreffer in der 86. Spielminute. Im Spiel um Platz 3 wurden die Japanerinnen besiegt und Mittag gewann mit der deutschen Mannschaft die olympische Bronzemedaille. Auch bei der Europameisterschaft 2009, bei der Deutschland zum siebten Mal den Titel gewann, zählte Mittag zum Aufgebot. Sie hatte im Verlauf des Turniers zwei Einsätze und erzielte ein Tor. Nach zuletzt schwächeren Leistungen gab Bundestrainerin Silvia Neid Ende Mai 2011 ihre Entscheidung bekannt, dass Mittag nicht dem Kader der Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft 2011 angehören wird. Bei der Europameisterschaft 2013 in Schweden stand Mittag allerdings wieder im deutschen Team und kam in allen sechs Spielen zum Einsatz. Im Finale gegen Norwegen erzielte sie drei Minuten nach ihrer Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt das Siegtor und sicherte Deutschland den sechsten Titel in Folge. Am 26. Oktober 2013 gelangen Mittag beim 13:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen Slowenien erstmals drei Tore in einem Länderspiel. Einen Monat später, am 23. November 2013, machte sie beim 6:0 in der WM-Qualifikation gegen die Slowakei als 18. deutsche Spielerin ihr 100. Länderspiel, zu dem sie zwei Tore beisteuerte. Bei der Weltmeisterschaft 2015 in Kanada belegte Mittag mit dem DFB-Team den 4. Platz; dabei bestritt Mittag sechs Spiele und erzielte fünf Tore. Als drittbeste Torschützin des Turniers wurde sie mit dem „Bronzenen Schuh“ ausgezeichnet. 2016 wurde Mittag für das Olympische Fußballturnier der Frauen in Brasilien in den Kader der Nationalmannschaft aufgenommen. Sie wurde in allen sechs Turnierspielen der deutschen Mannschaft eingesetzt und gewann im Finale gegen Schweden die Goldmedaille. Am 7. März 2017 erzielte Mittag beim 1:0-Sieg gegen England im Rahmen des SheBelieves Cup 2017 ihr 50. Länderspieltor. Fünf Tage zuvor hatte sie gegen die USA ihr 150. Länderspiel bestritten. Am 22. August 2017 gab Mittag ihren Rücktritt von der Nationalmannschaft bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Seit Jahren unterstützt Mittag zusammen mit ihrer ehemaligen Teamkollegin in der Nationalmannschaft Lira Alushi und dem früheren Fußball-Nationalspieler Cacau die Arbeit von World Vision International. Als Botschafterin macht sie sich für Kinder in den ärmsten Regionen der Welt stark. Besonders die Frühförderung von Kleinkindern liegt ihr am Herzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anja Mittag (* 16. Mai 1985 in Karl-Marx-Stadt) ist eine deutsche Fußballspielerin.", "tgt_summary": "安雅·米塔格(,1985年-5月16日)是一位德国女子足球运动员,现效力于德甲球队沃尔夫斯堡及代表德国国家女子足球队出场,在场上司职前锋。", "id": 1324211} {"src_title": "Odeonsplatz", "tgt_title": "音乐厅广场", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Odeonsplatz liegt nördlich der historischen Altstadt, auf der Grenzlinie zwischen den Bezirken Altstadt-Lehel und Maxvorstadt. Er wird im Westen durch das ehemalige Odeon (heute Sitz des Bayerischen Innenministeriums) und das Leuchtenbergpalais (heute Sitz des Bayerischen Finanzministeriums) und im Osten vom Bazargebäude mit dem traditionsreichen Café Tambosi (Ende 2016 geschlossen) begrenzt. Von der Achse der Ludwigstraße aus erstreckt er sich nach Westen. Im Laufe der Zeit ist der Name auch auf den Parvis (Vorplatz) vor der Feldherrnhalle zwischen Theatinerkirche und Residenz übergegangen, denn dieser nimmt im Stadtgefüge die wichtigere Stellung ein. Im Süden geht die Residenzstraße östlich und die Theatinerstraße westlich der Feldherrnhalle vom Odeonsplatz ab. Gleich hinter der Feldherrnhalle befindet sich die Viscardigasse, die heute als Relikt der NS-Vergangenheit immer noch \"Drückebergergasse\" genannt wird. Nach Norden verläuft der breite Prospekt der Ludwigstraße. Die Brienner Straße, die im Süden des Platzes beginnt und nach Westen verläuft, fällt dort noch nicht besonders auf. Eine namenlose Straße, die zwischen den beiden Ministerien nach Westen führt, eröffnet den Blick auf das Palais Ludwig Ferdinand, in dem sich heute die Hauptverwaltung der Siemens AG befindet. Diese und die Brienner Straße führen zum westlich liegendem Wittelsbacherplatz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Rahmen der Entfestigung Münchens gab es bereits ab ca. 1790 Pläne für einen zentralen Platz anstelle des Schwabinger Tores, der die Auffahrt von der Residenz in den Fürstenweg nach Schloss Nymphenburg (heute Brienner Straße) ansprechender gestalten sollte. Die Anlage in der gegenwärtigen Form geht auf das besondere Engagement König Ludwigs I. zurück. 1816 beauftragte er noch als Kronprinz Leo von Klenze mit der Gesamtplanung der Ludwigstraße, zu der auch der Odeonsplatz gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Nach Eröffnung der Fußgängerzone 1972 wurde der südliche Teil des Odeonsplatzes dieser angegliedert. Zusätzlich wurden später die Hofgartenstraße und die Residenzstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der aus der Ludwigstraße kommende Verkehr Richtung Altstadt wird nun über die Von-der-Tann-Straße oder die Brienner Straße auf den Altstadtring abgeleitet. Der öffentliche Nahverkehr ist durch den wichtigen U-Bahnhof Odeonsplatz geprägt, an dem die Durchmesserlinien der U3/U6 mit der U4/U5 kreuzen. Den 1971 eröffneten Bahnhof der U3/U6 plante der Architekt Paolo Nestler, das Mosaik im Sperrengeschoss stammt von Karl Knappe. Die Gestaltung ist ähnlich den anderen frühen Bahnhöfen der U6, lediglich die feurigroten Keramikverkleidungen an den Säulen fallen als Unterschied ins Auge. Der darunter liegende, 1986 eröffnete Bahnhof der U4/U5 wurde vom U-Bahn-Referat selbst geplant, die Wandbilder gestaltete der Künstler Volker Sander. Der U-Bahnhof ist am Ostkopf über einen Fußgängertunnel an den Südkopf des Bahnhofs der U3/U6 angebunden. Auch zwei städtische Buslinien, die sogenannte Museenlinie 100 sowie die Linie 153, bedienen die Haltestelle an der Ostseite der Ludwigstraße. Nachts fahren hier die Nachtbuslinien N40, N41 und N45 Richtung Münchner Freiheit, gegenüber Richtung Stachus.", "section_level": 1}, {"title": "Ort für Paraden.", "content": "Traditionell finden Paraden bei größeren Anlässen wie Trauerzüge (zuletzt für Franz Josef Strauß 1988) und Siegesparaden (zuletzt für die heimkehrenden bayerischen Truppen des Deutsch-Französischen Krieges 1871) in der Ludwigstraße in Richtung Feldherrnhalle statt. Dabei stand am Reiterstandbild König Ludwigs I. meistens die Ehrentribüne, auf der der bayerische König die Siegesparade abnahm. Alljährlich führt auch der Umzug der Trachten- und Schützenvereine zum Oktoberfest über diese Route. Diese Tradition war nach Meinung mancher Historiker ausschlaggebend für den Marsch zur Feldherrnhalle im Rahmen des Hitler-Ludendorff-Putsches am 9. November 1923, der am Odeonsplatz durch die Landespolizei niedergeschlagen wurde. In der Zeit des Nationalsozialismus fanden dort am Jahrestag die Aufmärsche statt, die sich in Richtung Königsplatz fortsetzten. Auch heute ist dieser Platz neben dem Marienplatz einer der Veranstaltungsorte für Demonstrationen oder kulturelle Ereignisse in München.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Odeonsplatz ist ein Platz in der Altstadt Münchens am südlichen Ende der Ludwigstraße. Er ist Bestandteil der Achse Odeonsplatz – Ludwigstraße – Siegestor. Seinen Namen trägt der Platz seit 1827 nach einem Konzertsaal, dem Odeon, das Ludwig I. an der Südwestseite des Platzes bauen ließ.", "tgt_summary": "音乐厅广场(Odeonsplatz)是慕尼黑市中心的一个大型广场。", "id": 578256} {"src_title": "Pál Schmitt", "tgt_title": "施米特·帕尔", "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Pál Schmitt studierte an der damaligen Karl-Marx-Wirtschaftsuniversität in Budapest. 1965 schloss er das Studium mit dem Diplom ab. Zwischen 1955 und 1977 war er Fechter (Degen) bei MTK Budapest. Er wurde zweimal ungarischer Einzelmeister und ist 130-facher Auswahlfechter. Bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt und 1972 in München gewann er die Goldmedaille im Mannschaftsbewerb. Während seiner Sportkarriere arbeitete er in diversen Hotels, später bei Sportanlagen in führenden Positionen, darunter ab 1982 als Direktor des Nationalstadions \"Budapest Sportcsarnok\" (heute: \"Sportaréna\"). Zwischen 1983 und 1988 war er Generalsekretär des \"Magyar Olimpiai Bizottság\" (MOB, Ungarisches Olympisches Komitee). 1983 wurde er Mitglied des IOC. In diese Zeit fällt auch der Boykott der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles, an dem sich alle kommunistischen Ostblockländer inklusive Ungarn beteiligten. Lediglich das Nachbarland Rumänien gestattete seinen Athleten, zu den Spielen in die USA zu reisen. 1986 wurde er Generalsekretär des MOB. 1990 wurde er zum Präsidenten des Olympischen Komitees gewählt, eine Funktion, die er bis 2010 innehatte. Er war dessen Vizepräsident von 1995 bis 1999. Seitdem arbeitet er dort als Präsident der Sport- bzw. Umweltkommission (seit 1995) und als Protokollchef (seit 1999). 2001 bewarb er sich für den Präsidentenposten des IOC, unterlag jedoch Jacques Rogge. Schmitt lehrte an der Sportuniversität in Budapest. Er ist mit der Turnerin Katalin Makray verheiratet, die bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio eine Silbermedaille gewann. Sie haben drei Töchter.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Von 1981 bis 1990 war Pál Schmitt stellvertretender Sportminister im sozialistischen Ungarn. 1993 wurde er als Botschafter Ungarns nach Madrid (später auch in Andorra akkreditiert) berufen. Er arbeitete dort bis 1997. Ein Jahr später wurde er Botschafter in der Schweiz (später auch in Liechtenstein akkreditiert). Nach Bekanntgabe seiner Entscheidung, als unabhängiger Kandidat an der Oberbürgermeister-Wahl von Budapest 2002 teilnehmen zu wollen, rief ihn Außenminister László Kovács aus seinem Amt zurück. Bei der Wahl unterlag er dem amtierenden Oberbürgermeister Gábor Demszky und wurde Zweiter. Er wurde von den konservativen Parteien unterstützt. Ein Jahr später trat er in die erneuerte konservative Fidesz-MPSZ (\"Fidesz-Magyar Polgári Szövetség,\" Fidesz-Ungarische Bürgerunion) ein und wurde zum Vizepräsidenten gewählt. Seinen MOB-Posten behielt er, was ihm einige Kritik brachte – einige MOB-Mitglieder traten aus. Bei der Europawahl 2004 war er Spitzenkandidat der Fidesz-MPSZ-Liste und wurde ins Europäische Parlament gewählt. Als Mitglied des Europäischen Parlaments schloss er sich der Fraktion der Europäischen Volkspartei an, für die er nach der Europawahl 2009 auch zum stellvertretenden Parlamentspräsidenten gewählt wurde. Er verzichtete jedoch auf den Sitz im Europäischen Parlament, nachdem er bei der ungarischen Parlamentswahl 2010 auf Platz 2 der Fidesz-Liste ein Mandat im ungarischen Parlament erreicht hatte. Am 14. Mai 2010 wurde Schmitt zum ungarischen Parlamentspräsidenten gewählt. Am 29. Juni 2010 wurde Schmitt zum neuen ungarischen Staatspräsidenten gewählt. Mit seiner Nominierung eine Woche vor der Wahl war der Fidesz von dem amtierenden Präsidenten, dem parteilosen László Sólyom, abgerückt. Schmitts Wahl galt als sicher, da die Partei die nötige Zweidrittelmehrheit im Parlament besaß. So erhielt er 263 Stimmen; auf seinen einzigen Gegenkandidaten, den Sozialisten András Balogh, entfielen nur 59 Stimmen. Schon vor seiner Präsidentenwahl hat er die volle Gefolgschaftstreue dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán zugesichert. Schmitt unterzeichnete in 20 Monaten ohne Widerrede mehr als 360 Gesetze.", "section_level": 1}, {"title": "Verlust des Doktorgrades und Rücktritt als Präsident.", "content": "Am 11. Januar 2012 berichtete die Onlineausgabe des ungarischen Magazins HVG, Schmitt habe 180 der 215 Seiten seiner Doktorarbeit von 1992 aus der 1987 in Lausanne auf Französisch verfassten Studie des bulgarischen Sportwissenschaftlers Nikolaj Georgiew kopiert. Die Präsidentensprecherin wies den Vorwurf zurück. Laut ihrer Erklärung hätten Schmitt und Georgiew mehrere Studien in enger Zusammenarbeit verfasst. Die beiden sollen bei der Bearbeitung von Georgiews Studie und Schmitts Doktorarbeit die gleichen Quellen benutzt haben. Am 19. Januar 2012 wurde berichtet, dass Schmitt weitere Seiten aus einem Buch des Hamburger Soziologen Klaus Heinemann ohne Kennzeichnung und Angabe der Quelle abgeschrieben habe. Am 29. März 2012 erkannte der Senat der Semmelweis-Universität (SOTE) in Budapest Schmitt den Doktorgrad ab, nachdem eine Untersuchungskommission die Plagiatsvorwürfe bestätigt, der heute in die SOTE integrierten Universität für Körperkultur jedoch das Hauptverschulden zugesprochen hatte, da diese die plagiierte Arbeit nicht hätte annehmen dürfen. Die ungarische Opposition forderte Schmitts Rücktritt und organisierte Demonstrationen, Ministerpräsident Orbán versicherte dem Präsidenten seine Unterstützung. Schmitt ließ sich jedoch nicht halten, zumal auch in Orbáns Partei \"Fidesz\" Rücktrittsforderungen laut wurden. Daraufhin erklärte Schmitt infolge des Plagiatsskandals am 2. April 2012 seinen Rücktritt vom Präsidentenamt. Tivadar Tulassay, der Rektor der SOTE, trat ebenfalls zurück, weil seit der Doktorats-Aberkennung das Vertrauen des zuständigen Ministeriums in ihn sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pál Schmitt (* 13. Mai 1942 in Budapest) ist ein ungarischer Diplomat und Politiker. Vom 6. August 2010 bis 2. April 2012 war er ungarischer Präsident. Als Fechter war er zweimal Olympiasieger; in Folge eines Plagiatsskandals musste er frühzeitig sein Präsidentenamt räumen.", "tgt_summary": "施米特·帕尔(,1942年-5月13日),匈牙利政治家,曾任总统、国会主席,前击剑运动员。", "id": 2786746} {"src_title": "Vítor Baía", "tgt_title": "维托尔·巴亚", "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Vítor Baía begann seine Karriere beim Leça FC, wechselte aber schon mit dreizehn Jahren zur Jugendabteilung vom FC Porto. Am 11. September 1989 wurde er, im Alter von 19 Jahren, erstmals durch Artur Jorge für das Spiel gegen Vitória Guimarães in die Profimannschaft berufen. Er ersetzte Józef Młynarczyk, der zwei Jahre zuvor den Landesmeisterpokal mit Porto gewann, da dieser sich an der Schulter verletzt hatte. Ab diesem Zeitpunkt verlor er nicht mehr seinen Stammplatz. Auch in der Nationalmannschaft wurde er zum Stammtorhüter. Er debütierte am 19. Dezember 1990 im Spiel gegen die USA. In seiner ersten Zeit beim FC Porto gewann er fünf Mal die portugiesische Meisterschaft und zwei Mal den portugiesischen Pokal. Nach der Teilnahme an der Fußball-Europameisterschaft 1996 wechselte er für acht Millionen Euro zum FC Barcelona, damals trainiert von Bobby Robson. Der Wechsel machte ihn zum teuersten Torwart seiner Zeit. Nach einer guten ersten Saison, die mit dem Gewinn des spanischen Pokals und des Europapokal der Pokalsieger endete, verletzte er sich im August 1997 am Knie, welche ihn für fast zwei Saisons am Spielen hinderte. Selbst als er wieder fit war, wurde er von seinem Trainer Louis van Gaal nicht mehr als Stammtorwart eingesetzt. Dieser vertraute auf seinen Landsmann Ruud Hesp. Im Januar 1999 wechselte er zurück zum FC Porto, nachdem er in Barcelona nicht mehr gesetzt war. Er übernahm das Trikot mit der Nummer \"99\", dem Jahr seiner Rückkehr zum FC Porto, da auch die Nummer \"1\" schon vergeben war. Dort kam er zu alter Stärke und gewann schon im Jahr 2000 wieder einen Titel, den portugiesischen Pokal. Seine starken Leistungen führten auch zur Nominierung für die Fußball-Europameisterschaft 2000, wo er erst im Halbfinale, nach einem Strafstoß, ausschied. In der Saison 2000/01 verletzte er sich erneut am Knie. Die Verletzung galt für viele als sein Karriereende, doch zum Ende der Saison 2001/02 stand er wieder auf dem Platz und wurde in den Kader der portugiesischen Nationalmannschaft für die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 berufen. Überraschenderweise wurde er zum Stammtorhüter erklärt, obwohl er kein Qualifikationsspiel bestritten hatte, womit Ricardo von Boavista Porto seinen Stammplatz verlor. Nach dem Ausscheiden in der Vorrunde wurde Baía nie wieder vom damaligen Nationalcoach Luiz Felipe Scolari für die Nationalmannschaft berufen, obwohl er in den nächsten Jahren auf Top-Niveau spielte. In der Saison 2002/03 schaffte er mit dem FC Porto, unter der Leitung von José Mourinho, das Triple. Er gewann die portugiesische Meisterschaft, den portugiesischen Pokal und den UEFA-Pokal gegen Celtic Glasgow in Sevilla. Eine Saison später gewann er wieder die Meisterschaft und außerdem noch die UEFA Champions League gegen den AS Monaco in Gelsenkirchen. Die UEFA ernannte ihn sogar zum besten Torwart der Saison. Doch nicht mal diese Auszeichnung brachte ihm eine Nominierung für die Fußball-Europameisterschaft 2004 im eigenen Land. Als Co Adriaanse in der Saison 2005/06 Trainer von Porto wurde, verlor Baía am Ende des Jahres 2005 seinen Stammplatz an Helton. Diesen konnte er auch bis zum Karriereende nie zurückerobern. In seiner letzten Saison wurde er im letzten Spiel eingewechselt, um die finalen Minuten in seiner Karriere zu spielen und den 700. Einsatz für den FC Porto zu absolvieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vítor Manuel Martins Baía,, [] (* 15. Oktober 1969 in São Pedro da Afurada, Portugal) ist ein ehemaliger portugiesischer Fußballspieler.", "tgt_summary": "维托尔·曼努埃尔·马丁斯·拜亚(Vitor Manuel Martins Baia,1969年-10月15日),通常称维托尔·拜亚(Vítor Baía),是一名葡萄牙足球运动员,司职守门员,刚从葡萄牙球会波图退役,转任球会公关。", "id": 349372} {"src_title": "Multistabile Wahrnehmung", "tgt_title": "多穩態知覺", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Unvorhersagbare und willentlich nicht vermeidbare „Wechsel“ der Wahrnehmung treten vor allem beim Betrachten visueller Illusionen auf, die mehr als eine Art von Reizinterpretation zulassen (sogenannte Kippfiguren, engl. Fachbegriff: \"ambiguous patterns\"). Bekannte Beispiele sind u. a. der Necker-Würfel und einige Bilder von M. C. Escher und Salvador Dalí. Entweder ändert sich beim Auffassungswechsel die Bedeutung eines Bildes (indem man etwa abwechselnd ein Gesicht oder aber nur einen Haufen Steine vor sich sieht) oder der Tiefeneindruck (wie im Falle des Necker-Würfels) oder andere Aspekte wie die Bewegungsrichtung mancher dynamischer Reizmuster, das Figur-Hintergrund-Verhältnis einer zweidimensionalen Abbildung oder die Kohärenz eines visuellen Objekts bis hin zum Wechsel von Wahrnehmung und Nicht-Wahrnehmung des Reizes selbst. Interessanterweise treten diese Effekte auch in sehr einfachen Mustern auf. Ein einfaches Kreuz mit gleich langen geraden Balken, die rechtwinklig aufeinander stehen, kann dazu führen, dass man mal den horizontalen Balken vor dem vertikalen und mal diesen vor dem horizontalen wahrnimmt. Das Faszinierende an multistabilen Wahrnehmungen ist ihr absolut endogener Charakter sowie die Dissoziation der Wahrnehmung von der eigentlichen Stimulation. Für das Eintreten von Wahrnehmungswechseln bedarf es weder Änderungen der Reize selbst noch aktiver Veränderungen auf Seiten des Beobachters wie etwa Augenbewegungen oder willentliche Aufmerksamkeitszuwendung auf das Reizmuster. Kippfiguren sind verwandt mit Vexierbildern, bei denen die Aufgabe ist, ein bestimmtes Objekt in einem Bild zu suchen.", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss auf Kunst und Kultur.", "content": "Mehrdeutige Abbildungen, die multistabil wahrgenommen werden, finden sich bereits in Mosaiken der Antike. In der abbildenden Kunst haben sich vor allem M. C. Escher und Salvador Dalí (und, seltener, auch Paul Klee) mit multistabilen Wahrnehmungen beschäftigt. Einige Werke der Op Art lösen ähnliche spontane Reorganisationen der Wahrnehmung aus. Innerhalb der Philosophie sind vor allem Ludwig Wittgensteins Meditationen über einen multistabilen Stimulus (William James' Strichzeichnung eines Hasen, die sich auch als ein Entenkopf interpretieren lässt), sowie die metaphorische Verwendung durch Thomas S. Kuhn im Zusammenhang seiner Theorie der Paradigmenwechsel zu nennen. Inspiriert durch die neurophysiologischen Erkenntnisse der letzten Jahre haben multistabile Wahrnehmungsphänomene das Interesse der Philosophie des Geistes erneut geweckt.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftlicher Hintergrund.", "content": "Die frühere Psychophysik war anfangs nicht an der Vielfalt von Wahrnehmungsphänomenen interessiert. Mit Einzug der (vor allem Berliner) Gestaltpsychologie im Anfang des 20. Jahrhunderts änderte sich dies drastisch, und auch multistabile Wahrnehmungsphänomene wurden ein beliebtes Forschungsobjekt. Mit dem Niedergang dieser Schule ließ das Interesse an multistabilen Phänomenen erneut nach. Seit den 1980er Jahren jedoch stehen multistabile Phänomene wieder im zentralen Interesse der Wahrnehmungspsychologie. Zentrale Annahme ist, dass das Sehen ein aktiver Sinnesvorgang ist, während dessen das Gehirn versucht, die Aktivierung der Rezeptoren sinnvoll zu interpretieren. Die hierbei aktiven Prozesse der „Wahrnehmungsorganisation“ (siehe auch: Gestaltgesetze) scheinen, wenn gegeneinander in Konflikt gesetzt, eine eindeutige Lösung zu verhindern. Das visuelle System scheint in dieser Situation dazu gezwungen „umzuorganisieren“, also von einer wahrscheinlichen Interpretationsmöglichkeit zu einem oder mehreren anderen, in etwa gleich wahrscheinlichen Lösungsansätzen hin- und herzuwechseln. Eine gewisse Kontrolle über den Prozess der Wahrnehmungswechsel ist lernbar. Manche Augenbewegungen (wie Blinzeln und Sakkaden) können zu einem gewissen Grad derartige Wechsel herbeirufen. Auch lassen manche Stimulusmanipulationen das externe Steuern der wechselnden Wahrnehmungszustände zu. Alle diese Einflüsse haben sich jedoch als zum Verhindern oder Erzeugen der unterschiedlichen Auffassungsweisen unzureichend erwiesen und scheinen nur modulatorische Wirkung auf die eigentlich steuernden Prozesse zu haben. Die Rate (Geschwindigkeit) der Wahrnehmungswechsel schwankt stark von Person zu Person sowie zwischen den verschiedenen Auffassungen. Mehrfach wurden Korrelationen mit dem Intelligenzquotienten, mit Persönlichkeitsvariablen, dem Genuss von Stimulantien oder aber gewissen Hirnschädigungen berichtet. Spätere Studien konnten jedoch einige dieser Ergebnisse nicht bestätigen. Konsistent scheint jedoch ein Abfall der Wechselgeschwindigkeit mit zunehmendem Alter zu sein. Die Rolle visueller Aufmerksamkeit als Auslöser der spontanen Wahrnehmungswechsel ist umstritten. Trotz wechselseitiger Einflüsse scheint jedoch eine klare Dissoziation zwischen den Prozessen multistabiler Wahrnehmung und Aufmerksamkeitseffekten zu existieren – es handelt sich somit um aufeinander bezogene, aber voneinander unabhängige Mechanismen.", "section_level": 1}, {"title": "Neurobiologische Erklärungsansätze.", "content": "Die meisten Theorien zu multistabilen Wahrnehmungsphänomenen basieren auf reziproken Beziehungen zwischen den alternativen Wahrnehmungsformen (Perzepten), bzw. der ihnen zugrunde liegenden (neuronalen) Mechanismen. All diese „klassischen“ Modelle gehen davon aus, dass die „Dominanz“ eines Wahrnehmungszustandes die „Inhibition“ (Hemmung) der jeweils alternativen Anschauungsformen bedingt. Die Dominanz eines Perzepts wird dadurch beendet, dass eine „Sättigung“ oder „Ermüdung“ zu einem Abflachen der Inhibition des rivalisierenden Zustandes führt. Dieser gewinnt dadurch zunehmend an Oberhand, bis er stark genug („überschwellig“) wird, um nun den vormals dominanten Zustand zu inhibieren. Nach einer gewissen Zeit wird auch dieser neue Zustand ermüden, und es wird wieder der erste Systemzustand eingenommen. Dieser Prozess lässt sich ad infinitum wiederholen. In der Elektrotechnik lassen sich derartige Schaltkreise leicht als „Flipflop“-Multivibratoren implementieren. In einer mehr biologisch orientierten Abwandlung dieses Prinzips kann die gegenseitige Inhibition zweier Neurone (bzw. einer Gruppe von Nervenzellen) zu einem ähnlichen Verhalten führen. Mehrere Argumente sprechen jedoch gegen die Annahme eines derartig simplen Mechanismus. Vor allem die stochastische Natur des Wechselprozesses stellt eine große Herausforderung für alle „klassischen“ Modelle reziproker Wechselbeziehungen der rivalisierenden Perzepte dar: Die Wahrnehmung oszilliert nicht (wie bei einem hin- und her schaukelnden System erwartet), sondern springt in unvorhersagbaren Abständen von einem Zustand in den nächsten. Weiter scheint es schwierig, die großen interindividuellen Unterschiede in der Wechselrate mit diesem Modell zu erklären. Funktionelle Kernspintomographie (fMRI) während spontaner Wahrnehmungssprünge ergab darüber hinaus, dass hierdurch vor allem „höhere“ Gehirnareale aktiviert sind (i. e. im Parietal- und Frontallappen), deren Funktion zumeist mit Handlungsplanung und anderen kognitiven Phänomenen in Verbindung gebracht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Multistabile Wahrnehmung, Gestaltwechsel, oder Wahrnehmungswechsel charakterisiert ein im Alltag seltenes Phänomen spontan wechselnder Interpretationen eines Perzeptes. Systematisch produzierte, Gestaltwechsel induzierende Stimuli nennt man Kippfiguren.", "tgt_summary": "多稳态知觉是一种较少见的视知觉现象。多稳态知觉常被描述为在观看一图形时,会主观性的观察到图形无法预期的自发性改变,并且这改变会接续不断发生。", "id": 2674320} {"src_title": "Caitlyn Jenner", "tgt_title": "凯特琳·詹纳", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Nachdem Jenner bei den Olympischen Spielen 1972 in München mit 7722 Punkten im Zehnkampf für Männer Platz 10 erreicht hatte, wobei sie nach dem ersten Tag noch auf Platz 23 gelegen hatte, verbesserte sie sich in den Jahren danach stetig. 1974 übertraf sie mehrfach die 8000-Punkte-Marke. Mit 8245 Punkten gewann sie die Meisterschaft der AAU. Mit 8308 Punkten gewann sie den Länderkampf der Mehrkämpfer gegen die Sowjetunion und Deutschland. Die 8308 Punkte sicherten ihr auch den ersten Platz in der Weltjahresbestenliste. Am 9. und 10. August 1975 stellte Jenner in Eugene beim Länderkampf gegen die Sowjetunion und Polen mit 8524 Punkten ihren ersten Weltrekord auf. Sie übertraf die bis dahin gültige Marke von Mykola Awilow um 70 Punkte. Da in Eugene die elektronische Zeitmessung ausgefallen war, war die tatsächliche Verbesserung des Weltrekordes nur gering. Zum Ende der Saison gewann sie mit 8045 Punkten den Titel bei den Panamerikanischen Spielen in Mexiko-Stadt. Bei der AAU-Meisterschaft 1976, die gleichzeitig als Olympiaqualifikation diente, verbesserte Jenner in Eugene am 25. und 26. Juni ihren Weltrekord um 14 Punkte, wobei auch bei dieser Leistung teilweise handgestoppte Zeiten in die Wertung eingingen. Im Weitsprung wurde ihre zweitbeste Weite in das Weltrekordprotokoll aufgenommen, weil bei ihrem besten Versuch zu starker Rückenwind geweht hatte. Ihre Siegesleistung für die AAU-Meisterschaft lag vier Punkte über dem Weltrekord. Zu den Olympischen Spielen in Montreal reiste Jenner nach ihren zwei Weltrekorden als klarer Favorit. Nach dem ersten Tag, dem 29. Juli, lag sie mit 35 Punkten Rückstand hinter Guido Kratschmer und dem Titelverteidiger Mykola Awilow auf Rang 3. Erst nach der achten Disziplin, dem Stabhochsprung, übernahm sie die Führung. Als starke Speerwerferin und 1500-Meter-Läuferin konnte sie ihren Vorsprung in den letzten beiden Disziplinen noch deutlich ausbauen. Jenner gewann mit 8618 Punkten vor Kratschmer (8411) und Awilow (8369). Nach der seit 1985 gültigen Zehnkampfwertung wird ihr dritter und letzter Weltrekord mit 8634 Punkten bewertet. 1976 wurde sie noch mit der Sportler-des-Jahres-Auszeichnung von Associated Press geehrt. 1986 wurde sie in die \"U.S. Olympic Hall of Fame\" aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Außersportliche Karriere.", "content": "Mit den sportlichen Erfolgen stellte sich für Jenner auch der finanzielle Erfolg ein: Sie bekam Werbeverträge u. a. bei Visa, MCI und Coca-Cola. Nach dem Gewinn der Goldmedaille beendete Jenner ihre sportliche Laufbahn und begann eine Karriere als Filmschauspieler. Bekannte Filme sind u. a. \"Supersound und flotte Sprüche\" (1979, OT: \"Can’t Stop the Music\" mit Village People) und \"Grambling’s White Tiger (1981)\".", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Jenner war von 1972 bis 1981 in erster Ehe mit Chrystie Crownover verheiratet. Aus dieser Ehe stammen Sohn Burt und Tochter Casey. In derselben Woche, in der Jenner und Chrystie Crownover geschieden wurden, heiratete Jenner die Schauspielerin Linda Thompson. Aus dieser Ehe stammen die Söhne Brandon und Brody. Jenner fing in den 1980ern den Prozess der Geschlechtsangleichung an, lernte dann jedoch Kris Kardashian (geborene Houghton) kennen, die sie 1991 in dritter Ehe heiratete. Mit ihr hat Jenner als leibliche Kinder die Töchter Kendall und Kylie, Kris brachte die Töchter Kourtney, Kim und Khloé sowie ihren Sohn Rob aus erster Ehe mit dem verstorbenen Anwalt Robert Kardashian mit in die Ehe. Die Ehe wurde im Dezember 2014 wegen unüberbrückbarer Differenzen geschieden. Mit Kris und deren Kindern war Jenner in der Familien-Reality-Soap \"Keeping Up with the Kardashians\" zu sehen. Ihr Sohn Brody Jenner hatte eine Rolle in der MTV-Serie The Hills. Am 7. Februar 2015 war Jenner in einen Verkehrsunfall im kalifornischen Malibu verwickelt, bei dem eine Frau getötet und sieben weitere Personen verletzt wurden. Am 24. April 2015 gab sie bekannt, eine trans Frau zu sein. Im Juni 2015 wurde die 65-jährige Jenner auf der Titelseite der Zeitschrift Vanity Fair als Frau abgebildet, fotografiert von der Starfotografin Annie Leibovitz. Sie gab dabei gleichzeitig ihren neuen Vornamen \"Caitlyn\" bekannt. Die Resonanz auf den Artikel war groß, das Weiße Haus unter Barack Obama gratulierte. Am 25. September gab ein Gericht ihrem Antrag auf Änderung ihres Namens und Geschlechts statt. Die bisher achtteilige Fernsehserie \"I Am Cait\", die seit Sommer 2015 ausgestrahlt wird, dokumentiert ihre Geschlechtsangleichung. Sie war die 2015 zweithäufigstgesuchte Person auf Google.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Sie ist Republikanerin und war Anhängerin von Donald Trump.", "section_level": 2}], "src_summary": "Caitlyn Marie Jenner (* 28. Oktober 1949 in Mount Kisco, New York als \"William Bruce Jenner\") ist eine US-amerikanische Sport- und TV-Persönlichkeit. Bei den Olympischen Spielen 1976 gewann sie, damals noch als Mann, die Goldmedaille im Zehnkampf und hielt den Zehnkampf-Weltrekord. Seit 2007 wirkt sie in der Reality-TV-Serie \"Keeping Up with the Kardashians\" mit.", "tgt_summary": "凯特琳·詹纳(英语:Caitlyn Jenner,1949年-10月28日),出生名为布鲁斯·詹纳(英语:Bruce Jenner)是美国电视节目名人和前田径运动员,曾获1976年夏季奥林匹克运动会男子十项全能冠军。", "id": 2222670} {"src_title": "Next Generation Network", "tgt_title": "下一代网络", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Motivation.", "content": "Durch den steigenden Kostendruck im Telekommunikationsmarkt und den Preisverfall bei Sprachdiensten sehen sich die Diensteanbieter und Netzbetreiber gezwungen, neue Ansätze zum wirtschaftlichen und effizienten Angebot von Telekommunikationsdiensten und Betrieb von Telekommunikationsnetzen zu suchen. Bisher wurde der Telekommunikationsmarkt von traditionellen Telefonieanbietern dominiert. Es ist aber eine zunehmende Konvergenz der Dienste und Netze zu beobachten. Damit drängen auch klassische Portalanbieter wie z. B. Google, Yahoo, MSN oder auch Kabelnetzbetreiber auf diesen Markt. Das zunehmende Angebot von Telefondiensten mittels IP-Telefonie (VoIP) ist nur ein Beispiel. Im Zuge dieser Konvergenz nimmt im Endkundenumsatz der Wertbeitrag der Netzbereitstellung zu Gunsten des Dienstleistungsangebots ab; die Wertschöpfungsketten des Telekommunikations-Marktes verändern sich. Die etablierten Netzbetreiber sehen sich daher gezwungen, Kosteneinsparpotentiale zu suchen und ihre Geschäftsmodelle zu überdenken. Aufgrund der Konvergenz der vier Branchen Telekommunikation, Information, Medien und Entertainment hat sich als zusammenfassende Bezeichnung das Akronym \"TIME\" etabliert. Die traditionelle Telekommunikations-Infrastruktur ist heterogen aufgebaut. Festnetztelefonie und Datenübertragung werden mit unterschiedlicher Technik realisiert. Es bestehen unmittelbare Abhängigkeiten zwischen Diensten und der verwendeten Technik, wodurch die Einführung neuer Dienste durch Anpassungen der Hardware ein sehr kostspieliger und langwieriger Prozess ist. Eine einheitliche Netzinfrastruktur, die als Plattform für das Angebot sämtlicher Dienste genutzt werden kann, würde Kosten und Zeit sparen. Zusätzlich bietet die Beschränkung auf nur eine Systemtechnik ein großes Einsparpotential in Bezug auf die Kosten für Wartung, Umbau und Beschaffung sowie die Verringerung der Technikstandorte und -flächen. Als grundsätzliche Möglichkeit wird die Umstellung der bisherigen leitungsvermittelnden Netze auf paketvermittelnde Netze unter Nutzung des Internet Protocol gesehen. Es ist auch zu beachten, dass eine Umstellung der Infrastruktur auf Paketvermittlung nicht schlagartig erfolgen kann, sondern dass die bestehenden Telefonnetze und Netzzugänge mit entsprechenden angeschalteten Endgeräten über einen längeren Zeitraum parallel zu den neuen Netzstrukturen betrieben werden müssen. Ein störungsfreier Migrationsprozess muss also gewährleistet sein. Die neue Netzinfrastruktur muss daher eine PSTN/ISDN-Simulation bzw. -Emulation ermöglichen. Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit gesehen, eine umfassende Netzarchitektur zu entwickeln, die Kontrollmechanismen bereitstellt, mit deren Hilfe die Netzressourcen entsprechend den Anforderungen der Dienste und der Anzahl der Nutzer sinnvoll gesteuert und verwaltet werden können. Das Ziel der NGN-Entwicklung ist, diesen Anforderungen gerecht zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Die ersten NGN-Spezifikationen für den europäischen Raum erfolgten im ETSI Project TIPHON (Telecommunications and Internet Protocol Harmonization Over Networks). Durch die Zusammenlegung dieses Projekts mit dem ETSI TC SPAN (Technical Committee Services and Protocols for Advanced Networks) wurde dann das ETSI TC TISPAN (Telecoms & Internet converged Services & Protocols for Advanced Networks) gegründet, das bis heute die Bearbeitung von Standards für NGN innerhalb von ETSI betreut. Die Arbeiten in ETSI TC TISPAN erfolgen vor dem Hintergrund der Erstellung von Konzepten für die Migration von PSTN/ISDN hin zu paketvermittelnden Netzen. Es wurde ein NGN spezifiziert, das PSTN und ISDN anschalten und ersetzen kann. Dabei werden alle Systemkomponenten bereitgestellt, um insbesondere Sprachübermittlungsdienste in einem NGN zu realisieren. Es werden Protokolle und Mechanismen von den TISPAN-Arbeitsgruppen spezifiziert, um den Netzbetreibern zu helfen, Migrationstrategien zu entwickeln, um auf standardisierte Komponenten zurückgreifen zu können. Zusätzlich existiert noch das 3rd Generation Partnership Project (3GPP), das ein NGN aus UMTS heraus entwickelt und damit von den Mobilfunkbetreibern vorangebracht wird. 3GPP hat die Kernspezifikation von IP Multimedia Subsystem (IMS) basierend auf IP-Technologie erarbeitet. Beide Gruppen, ETSI TC TISPAN und 3GPP, streben eine Implementierung von NGN auf Grundlage von IMS an. Dabei arbeiten ETSI TISPAN und 3GPP eng zusammen, um ein Auseinanderlaufen der IMS-Spezifikationen zu vermeiden. Innerhalb der ITU begannen parallel vergleichbare Arbeiten 1995 mit dem Project Global Information Infrastructures (GII), die dann in die Spezifikation des ITU-T-NGN mündeten. Der ITU-T-Ansatz ist ein übergreifendes Modell zum langfristigen und vollständigen Ersatz leitungsvermittelnder durch paketvermittelnde Netze mit dem Schwerpunkt auf der Definition der grundlegenden Funktionen und Architektur, während die Arbeiten bei ETSI ihren Schwerpunkt mehr in der Ausarbeitung praktischer Implementationen haben. ETSI TISPAN versucht, über einen engen Austausch mit ITU-T die Vereinbarkeit von ITU-T und eigenem Ansatz zu gewährleisten.", "section_level": 2}, {"title": "Definition und Spezifikation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition der ITU.", "content": "Die ITU-T definiert ein NGN in der ITU-T-Empfehlung Y.2001 wie folgt (Übersetzung aus dem Englischen): Der Begriff der allgemeinen Mobilität spielt beim NGN eine grundlegende Rolle und wird in der ITU-T-Empfehlung Y.2001 daher noch genauer definiert (Übersetzung aus dem Englischen): Des Weiteren listet die ITU-T-Empfehlung Y.2001 die folgenden vierzehn grundlegenden Merkmale auf, die erfüllt sein müssen, damit ein Telekommunikationsnetz als NGN angesehen werden kann:", "section_level": 2}, {"title": "Das Konzept der ETSI Arbeitsgruppe TIPHON.", "content": "Diese ETSI-Arbeitsgruppe wurde 1997 gegründet und ist mittlerweile zugunsten der ETSI AG TISPAN eingestellt worden. Das Konzept besteht im Wesentlichen aus folgenden Komponenten: Neue Dienste in einem NGN werden auch als NGS (\"Next Generation Services\") bezeichnet. Erbracht werden diese Services von der sogenannten Service Delivery Platform (SDP).", "section_level": 2}, {"title": "Das IMS der 3GPP.", "content": "IMS wird im europäischen Raum vom 3GPP, ein Zusammenschluss von Betreibern und Herstellern im Bereich des Mobilfunks, entwickelt. Mit Release 5 seiner „Technical Recommendations (TR)“ wird ein „all IP“ Konzept eingeführt. Das Konzept umfasst drei Schichten, das „Transport Layer“ des ITU Ansatzes wird dabei in „Transport Layer“ und „IMS Layer“ gesplittet. Die Funktionalität verteilt sich wie folgt: Eine detaillierte Beschreibung und Quellen befindet sich in IP Multimedia Subsystem.", "section_level": 2}, {"title": "Das Konzept der ETSI Arbeitsgruppe TISPAN.", "content": "Das ETSI TISPAN NGN ist in Release 2 spezifiziert. Das Konzept nimmt IMS zum Ausgangspunkt („Core IMS“) und integriert nicht mobilfunkspezifische Zugangsformen. Genannt werden insbesondere: In der ETSI Spezifikation ES 282 001 wird die grundlegende Architektur definiert. ETSI unterscheidet zwischen zwei funktionalen Gruppen: Die Applikationen werden hier zur Serviceschicht gezählt. Es wird von (logischen) Funktionen gesprochen, das Wie deren technischer Realisierung ist kein Gegenstand der Spezifikationen. Die Begriffe haben nichts mit den ähnlich lautenden der OSI-Modells zu tun.", "section_level": 2}, {"title": "Transportschicht.", "content": "Die Transportschicht umfasst die „Transport processing functions“, das „Network Attachment Subsystem“ (NASS) und das Resource and Admission Control Subsystem (RACS). Die Transport processing functions (in Release 1 Transfer functions genannt) binden das NGN-System an die zu bedienenden Netze an. Hierzu gehören auch Signalisierungs- und Mediagateways. Das NASS und das RACS enthalten die Kontrollfunktionen und Dienste der Transportschicht. Dazu gehören insbesondere die IP-Adressverwaltung, IP-basierte Zugangskontrolle (beide NASS), Resourceverwaltung und NAT-Unterstützung (beide RACS).", "section_level": 3}, {"title": "Serviceschicht.", "content": "Das „Core“ IP Multimedia Subsystem (IMS) ist die zentrale Komponente der NGN-Architektur. Es realisiert einen SIP IMS-Switch zur Kontrolle aller SIP-Multimediadienste. Es unterstützt das IMS based PSTN/ISDN Emulationssystem. Das PSTN/ISDN Emulation subsystem (PES) ermöglicht es PSTN- oder ISDN-Dienste zu emulieren, und somit Endgeräte der klassischen Telefonie an das NGN anzuschließen. Das PES unterscheidet zwei Ansätze: den Softswitch basierenden Ansatz und den auf dem IMS basierenden Ansatz. Das The IPTV Subsystem spezifiziert die Integration von IPTV und ähnliche Dienste in das NGN. Die Common components sind eine Reihe von Funktionen, die von den oben genannten Funktionen der Serviceschicht gemeinsam genutzt werden. Dazu gehören insbesondere Schnittstellen zum Datenbankzugriff (User Profile Server Function und Subscription Locator Function) und zum Zugriff auf die Applikationen (Application Server Function (ASF)) Für die Application Server Function (ASF) werden drei Schnittstellen definiert: ETSI TISPAN spezifiziert zurzeit keine Applikationen. Beispiele für Applikationen werden in der Literatur genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Ende-zu-Ende-Dienstegüte.", "content": "Ein generelles Problem entsteht durch die gleichzeitige Verwendung desselben Netzes für die Übertragung von Sprache und Daten. Durch einen erhöhten Datenverkehr würde sich die Latenz der Sprachübermittlung vergrößern, was von den Gesprächspartnern als störend empfunden wird. Die an der Definition des NGN-Konzeptes beteiligten Organisationen sehen hier Maßnahmen zur Erreichung der „Breitbandfähigkeit mit definierter Ende-zu-Ende-Dienstegüte (QoS)“ als notwendig an, die die mit dem Festnetz vergleichbare „First-Line-Qualität“ erreichen soll. Diese ist u. a. in Internetforen immer wieder Gegenstand von Diskussionen, da das für das Internet typische OSI-Modell für den Datentransport ein komplexeres System aus unterschiedlichen Hard- und Softwarekomponenten erfordert als die ISDN-basierte Analog- oder Digitaltechnik im herkömmlichen Festnetz. Siehe auch Qualitätsmerkmale in der IP-Telefonie", "section_level": 2}, {"title": "Leistungsbedarf für den Endnutzer.", "content": "Bei der Verwendung eines Modem mit Router für ein Next Generation Network (NGN) und eingebauten Analog-Telefonadapter kann eine erhebliche elektrische Leistung anfallen. Als Beispiel sollen die durch die Firma \"Arcor\" vertriebenen Modems (Residential Gateways (RGW)) des Herstellers Standard Microsystems Corporation (SMC) dienen: Gemäß Typenschild ist der Typ \"A400\" mit 15 Watt, der Typ \"A401\" als auch \"A601\" mit je 18 Watt Leistungsbedarf angegeben. Bei POTS- und ISDN-Anschlüssen, die beim Netzbetreiber an einem Access Gateway (AGW) angeschlossen sind, besteht dagegen für den Endbenutzer kein vom klassischen Telefonanschluss abweichender Leistungsbedarf.", "section_level": 1}, {"title": "Betriebskosten.", "content": "Wegen des für den Telefonadapter notwendigen ununterbrochenen Betriebs ergeben sich exemplarisch als Verbräuche und Kosten für Router der Fa. Arcor / Vodafone", "section_level": 2}, {"title": "Notrufe und Notstromversorgung.", "content": "NGN-Anschlüsse besitzen sogenannte \"First-Line-Qualität,\" eine mit dem herkömmlichen Festnetz vergleichbare Zuverlässigkeit. Ein Problem bleibt die Stromversorgung der Telefone bei Ausfall oder Störung des öffentlichen Stromnetzes. Diese ist im Gegensatz zum analogen Festnetz- oder ISDN-Anschluss bei Voice over IP nicht gegeben. Notrufe sind ansonsten uneingeschränkt möglich. Darüber hinaus erlaubt diese Konfigurationen bei Voice over Cable (VoC) keine leitungstechnische Not- bzw. Fernspeisung, da das CMTS diese Standardfunktion der klassischen Vermittlungsstelle im DSL-Bereich nicht bietet. Darüber hinaus ist bei einem Notruf die Ortung des Anrufers und die Übertragung der Ortsinformation an die Leitstelle möglich. Alle NGN-Anschlüsse entsprechen damit den Vorgaben des deutschen Telekommunikationsgesetzes. Unabhängig von der verwendeten Technologie werden bei netzseitigen Engpässen weiterhin Notrufe zulasten anderer Telefongespräche priorisiert. Telefonieren bei Stromausfall ist problematisch. Zwar sind die Netzanbieter verpflichtet, Notstromversorgung sicherzustellen, jedoch gilt dies nur für die eigene Netzinfrastruktur. Durch den Wegfall des analogen Inband-Sprachkanals zugunsten erhöhter Datenraten bei einem DSL-Komplettanschluss lässt sich – im Gegensatz zu analogen Telefonen oder ISDN – kein herkömmliches Telefon mit netzseitigem Notstrom mehr betreiben. Eine Petition, die 2016 den deutschen Bundestag aufforderte, als Gesetzgeber die Netzbetreiber zu verpflichten, Notstromversorgung bis zum Endgerät des Kunden bereitzustellen, ist ohne Wirkung geblieben. Während analoge Anschlüsse, die im Hintergrund ebenfalls auf IP-Lösungen migriert werden, bei Stromausfall mehrere Stunden netzseitig mit Notstrom versorgt werden, sind Anwender von NGN-Anschlüssen auf eigenen Notstrom angewiesen, beispielsweise auf eine Steckerleiste mit Notstromsystem oder die Verwendung eines Mobiltelefons. In beiden Fällen ist der Betrieb durch die Akkuleistung begrenzt. Bei großflächigem Stromausfall ist beim Mobilfunk mit etwa zwei Stunden Notstrom zu rechnen, allerdings werden kleinere Basisstationen, die lediglich der Optimierung der Netzabdeckung dienen, sofort heruntergefahren. Hausnotrufsysteme beinhalten eine Basisstation mit Notstromversorgung und ein „GSM-Fallback“, wodurch im Notfall Mobilfunk als alternativer Kommunikationsweg dient. Unabhängig von der verwendeten Netztechnologie muss berücksichtigt werden, dass auch die meisten Endgeräte, wie schnurlose DECT-Endgeräte, nicht ohne externe Stromquelle funktionieren und ebenfalls auf Notstrom angewiesen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritiker bemängeln, dass bei NGN-Anbietern der Telefonservice erneut fest an den Breitbandanschluss gekoppelt ist und dadurch VoIP-Anbieter, die ihre Produkte im bisherigen netzneutralen Internet entwickelt haben, von den neuen Netzen ausgeschlossen werden. Zusätzlich werden Kunden weitgehend zur Nutzung der NGN-Telefonie gezwungen, da die Betreiber-Hardware nicht ermöglicht, die angeschlossenen Telefone mit einem anderen VoIP-Provider zu nutzen. Ein wesentlicher Vorteil von Voice over IP ist die Nutzung von unterwegs. So sind VoIP-Kunden auf Reisen an jedem Breitbandanschluss weltweit per Telefon-Software oder VoIP-fähigem Handy unter ihrer Ortsrufnummer erreichbar. Da der Anschluss in Deutschland registriert ist, fällt für Telefonate in die Heimat nur der deutsche Tarif an. Next Generation Network verzichtet auf diesen Komfort und schließt die nomadische Nutzung aus. Aufgrund des offenen Standards werden das von VoIP-Providern verwendete SIP-Protokoll und dessen Möglichkeiten weltweit weiterentwickelt. Davon profitiert auch die Audioqualität. So erlauben Wideband-Codecs inzwischen eine Sprachgüte auf Hifi-Niveau. Der Einsatz steht jedem Kunden der alternativen Anbieter offen. NGN-Nutzer können dagegen ausschließlich auf die Betreiber-Technik zugreifen und telefonieren deshalb weiterhin in Festnetz-Qualität. Eine weitere Einschränkung liegt darin, dass NGN-Netze ausschließlich auf Sprachübermittlung und ggf. Fax ausgerichtet sind. Dadurch sind andere Dienste – wie etwa Kartenterminals für Unternehmen – nicht möglich. Beim Ausfall der Stromversorgung erfolgt im Gegensatz zu herkömmlichen Telefonanschlüssen keine Notstromversorgung (vgl. #Notrufe und Notstromversorgung).", "section_level": 1}], "src_summary": "Next Generation Network (NGN), auch Next Generation Access Network (NGA-Netz), bezeichnet in der Telekommunikation die Netzwerktechnologie, welche traditionelle leitungsvermittelnde Telekommunikationsnetze wie Telefonnetze, Kabelfernsehnetze, Mobilfunknetze usw. durch eine einheitliche paketvermittelnde Netzinfrastruktur und -architektur ersetzt und zu den älteren Telekommunikationsnetzen kompatibel ist. Die Bezeichnung NGN/NGA wird auch (stark vereinfachend) als Schlagwort für die derzeit erfolgende Umstellung der bestehenden Telekommunikationsnetze auf Internet-Protokoll-Technologie (IP) benutzt, da das Internetprotokoll die vorherrschende Wahl zur Implementierung von paketvermittelnden Netzen ist.", "tgt_summary": "下一代网络(英语:Next Generation Network,缩写为NGN),又称为次世代网络,是在一个统一的网络平台上以统一管理的方式提供多媒体业务,在整合现有的固定电话、移动电话基础上(统称FMC),增加多媒体数据服务及其他增值型服务。其中话音的交换将采用软交换技术,而平台的主要实现方式为IP技术。为了强调IP技术的重要性,业界的主要公司之一思科公司(Cisco Systems)主张称为IP-NGN。", "id": 1111352} {"src_title": "Mauno Koivisto", "tgt_title": "毛诺·科伊维斯托", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Mauno Koivisto wurde 1923 als zweiter Sohn des Schiffbauers Juho Koivisto geboren, im Alter von 10 Jahren verlor er seine Mutter Hymni Sofia Eskola. Mit 16 Jahren, zum Beginn des Winterkrieges 1939, trat er der Feuerwehreinheit bei. Während des Fortsetzungskrieges diente er ab 1941 in der Infanterieeinheit Törni unter Leitung des berühmten Offiziers Lauri Törni. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er politisch aktiv, trat der Sozialdemokratischen Partei bei und arbeitete als Dockarbeiter. Im Jahr 1949 organisierte er einen linksgerichteten Widerstand gegen die kommunistischen Anstifter eines Streiks, welche die Gewerkschaft der Dockarbeiter übernehmen wollten und damit indirekt die Stabilität der Regierung unter Karl-August Fagerholm gefährdeten. Später arbeitete er als Lehrer und traf seine spätere Frau, Tellervo Kankaanranta. Mit dem \"Bachelor of Arts\" beendete er 1953 sein Studium, an das sich drei Jahre später seine Doktorarbeit über die sozialen Verhältnisse auf der Werft in Turku anschloss. Im Jahr 1957 ging er ins Bankgewerbe und wurde später Vorsitzender der Finnischen Zentralbank. Im Jahr 1966 siegte die SDP und bildete unter Rafael Paasio eine neue Regierung. Als anerkannter Wirtschafts- und Finanzexperte wurde er in Passios Kabinett für die Jahre 1966 bis 1968 Finanzminister. Unterdessen wurde er Zeuge einer innerparteilichen Spaltung bei der Sozialdemokratischen Partei. Er versuchte daraufhin, das Verhältnis der Partei zu den Kommunisten und zum Präsidenten Urho Kekkonen zu verbessern. Am 22. März 1968 löste Koivisto Paasio für zwei Jahre als Premierminister ab. In den 1970er Jahren hielt Kekkonen Koivisto für einen potenziellen Rivalen und unterstützte Kalevi Sorsa. Koivisto verblieb der Posten des Vorsitzenden der Finnischen Zentralbank. 1979 wurde er zum zweiten Mal als Premierminister gewählt und wies Kekkonens Rücktrittsverlangen zurück. Als Kekkonen im 26. Oktober 1981 aus gesundheitlichen Gründen seine Amtsgeschäfte abgeben musste, führte Koivisto das Amt kommissarisch, während Kekkonen formal Präsident blieb. Bei den vorgezogenen Neuwahlen des Wahlmännerkollegiums am 17. und 18. Januar 1982 wurden von der Liste seiner Partei SDP 144 der 301 Wahlmänner gewählt (43,1 %) bei einer Wahlbeteiligung von 86,8 %. Das Wahlmännerkollegium wählte Koivisto anschließend (im zweiten Wahlgang) mit 167 Stimmen zum ersten sozialdemokratischen Präsidenten. Die Vereidigung fand am 27. Januar statt. Während seines Wahlkampfs distanzierte sich Koivisto von jenen, die mit der Sowjetunion sympathisierten. Als Präsident übte er sich in Zurückhaltung und sein Führungsstil war weit weniger autoritär als der seines Vorgängers Kekkonen. Auf der anderen Seite schätzte er Journalisten nicht sonderlich und nannte sie sogar „Lemminge“. Anfänglich führte er Kekkonens „russlandfreundliche“ Außenpolitik bis zum Zerfall der Sowjetunion fort. Danach wandte er sich anderen Ideen zu und unterstützte den Beitritt zur Europäischen Union (EU). Koivistos Amtszeit endete am 1. März 1994. Er veröffentlichte seine Autobiographie und wurde danach Wirtschaftspublizist. Sein Nachfolger wurde Martti Ahtisaari. Koivisto war Mitglied im Club of Rome und Träger des Ordens vom Weißen Adler, des höchsten Ehrenzeichens der Republik Polen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mauno Henrik Koivisto [] (* 25. November 1923 in Turku; † 12. Mai 2017 in Helsinki) war ein finnischer Politiker. Von 1982 bis 1994 war er der neunte Präsident der Republik Finnland und Nachfolger von Urho Kekkonen.", "tgt_summary": "毛诺·亨里克·科伊维斯托(,1923年11月25日图尔库 - 2017年5月12日赫尔辛基),芬兰政治家。", "id": 1104660} {"src_title": "Menü (Computer)", "tgt_title": "選單", "src_document": [{"title": "Grafische Benutzeroberfläche.", "content": "Menüs sind in der Regel hierarchisch in Menüleisten am Fensterrand zusammengefasst, die die Befehle unter Schlüsselbegriffen oder -symbolen zusammenfassen. Werden diese Begriffe angewählt, öffnet sich eine Liste, das Dropout-Menü mit den zugehörigen Menüpunkten, die dann Kommandos (Programme, Module, Aktionen des Programms) auslösen. Spezielle Untermenüpunkte führen keine Funktion direkt aus, sondern öffnen eine weitere Menüebene, als weiteres Dropout, als Pop-up-Menü oder als Dialogfenster. Insgesamt sind die für den Anwender wichtigsten Funktionen aufgeführt, die das entsprechende Betriebssystem oder Anwendungsprogramm bietet. Eine Variante ist eine Leiste mit Icons, die Symbolleiste, die weniger für hierarchische Auswahl, sondern direkte Kommandos konzipiert ist. Mischformen sind üblich (Drop-outs aus Icons, Menülisten mit Icon und/oder Text und andere Formen). Manche Buchstaben werden durch Unterstreichen als Merkhilfe (Mnemonic) hervorgehoben und können für die schnelle Auswahl mittels Tastatur verwendet werden (z. B.: Datei), und können dann über Tastenkürzel schnell angewählt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlegende Menüs.", "content": "Auf Anwendungsebene haben sich für die grundlegenden Programmfunktionen einige typische Menüs als Standard etabliert, sind meist direkt unter der Titelzeile in der Menüzeile angeordnet und haben in der Regel immer dieselbe Reihenfolge: Dann finden sich noch zahlreich spezifische Menüs je nach Sparte der Anwendung, etwa \"Formatmenüs\" in der Textverarbeitung, \"Lesezeichen / Favoriten\" bei Webbrowsern und entsprechendes. Auf dem Desktop sind die Menüs der Taskleiste, der grundlegenden Symbol- und Statusleiste verbreitet, insbesondere ein Programmmenü, das bei Windows-Systemen Startmenü genannt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung angehängter Auslassungspunkte.", "content": "In Menüfunktionen oder Schaltflächen bedeuten angehängten Auslassungspunkte, dass bei Anwahl ein weiterer Dialog folgt, in dem der Anwender weitere Eingaben machen kann oder muss. Fehlt die Ellipse, dann ist die Funktion mit der Anwahl schon ausgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Zeichenorientierte Benutzeroberfläche.", "content": "Bei einer zeichenorientierten Benutzeroberfläche besteht die einfachste Realisierung eines Menüs in der Anzeige einer Liste von Auswahlmöglichkeiten, denen jeweils ein Kürzel (Ziffer, Zahl oder Buchstabe) zugeordnet ist. Die Auswahl des gewünschten Menüpunktes erfolgt durch Eingabe des entsprechenden Kürzels. Eine anspruchsvollere Umsetzung erlaubt eine Navigation durch die Menüpunkte mit Hilfe der Cursortasten oder der Maus (ggf. in zwei Dimensionen, wobei Menüpunkte erscheinen bzw. verschwinden; das Verhalten entspricht damit der bei GUIs üblichen Lösung). Der aktuelle Menüpunkt wird hervorgehoben dargestellt und kann durch Drücken der Enter-Taste ausgewählt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Menü ist eine Form der interaktiven Benutzerführung bei Computerprogrammen mit grafischer, zeichenorientierter oder seltener sprachorientierter Benutzeroberfläche (\"GUI\", \"TUI\" bzw. \"VUI\"). Über ein solches Menü kann eine gewünschte Sache aus einem Angebot von Funktionen, Routinen oder Unterprogrammen ausgewählt werden; daher der Name „Menü“ wie Speisekarte.", "tgt_summary": "菜单,又称菜单或功能表,在计算机应用中是指图形使用者界面(GUI)中的可以让用户在数个有关联选项中选择自己需要功能的组件,它是人机界面中的元素之一。", "id": 1605514} {"src_title": "Aviator", "tgt_title": "飞行者", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film setzt ein mit einer Szene, in der die Mutter den jungen Hughes wäscht. Sie spricht dabei dem Jungen gegenüber allerhand Warnungen in Bezug auf gesundheitliche Gefahren aus. Diese Szene wird ganz am Ende des Films noch einmal aufgegriffen. In der nächsten Szene ist Hughes zu einem jungen Mann geworden. Er hat eine größere Zahl von Leuten versammelt, um mit ihnen sein erstes Filmprojekt zu realisieren. Es geht dabei um einen Film mit dem Titel \"Hell’s Angels\", einen Fliegerfilm, der im Ersten Weltkrieg spielt. Für die Filmaufnahmen hat er eine große Zahl an Doppeldecker-Flugzeugen beschaffen lassen. Hughes scheut sich nicht, immer wieder große Summen zu investieren, um seinen Film realisieren zu können. Am deutlichsten wird das, als der Film fertiggestellt ist. Ihm fällt auf, dass sich das Publikumsinteresse von den Stummfilmen hin zu den Tonfilmen verschoben hat. Also lässt er den Film gleich noch einmal drehen, diesmal als Tonfilm. Die Premiere des Films fällt sehr glamourös aus. Das Publikum zeigt sich begeistert, der Film wird ein Erfolg. Er lernt Katharine Hepburn kennen und verliebt sich in den selbstbewussten Filmstar. Die beiden werden ein Paar. Hughes wird den ganzen Film hindurch immer wieder in Begleitung von schönen Hollywood-Frauen gezeigt. Bei allen seinen Affären macht der Umgang mit Katharine Hepburn am meisten den Eindruck einer normalen Beziehung. Hughes wird von nun an als jemand gezeigt, der sich mit Leidenschaft und Hingabe Fliegerei und Ingenieurskunst verschreibt. Bei seinem Engagement in der Luftfahrtindustrie wird er durch seine Sucht nach Erfolgen und Rekorden getrieben. Er lässt neue Flugzeugtypen entwickeln, und zumeist ist er es selbst, der die Testflüge durchführt. Da seine Konstrukteure erfolgreich arbeiten, kann er nicht nur den Rekord für den schnellsten Flug aufstellen; 1938 gelingt ihm außerdem auch die schnellste Erdumrundung aller Zeiten. Nach einem dramatischen, jedoch relativ glimpflich verlaufenden Flugzeugabsturz wird er noch von Katharine Hepburn gepflegt. Sie preist ihn für den neuen Geschwindigkeitsrekord, den er aufgestellt hat. Auf die Dauer kann sich Katharine Hepburn jedoch nicht mit den Eigenheiten des Fliegers arrangieren; er wiederum wird auch während der gemeinsamen Beziehung immer wieder mit anderen Schönheiten gesehen. Hepburns intellektuelle Familie akzeptiert Hughes nicht und behandelt ihn herablassend. Schließlich verlässt Hepburn ihn und verliebt sich in den Schauspielerkollegen Spencer Tracy. Der Zuschauer wird allmählich an die Besonderheiten von Hughes herangeführt. Es gibt bei ihm ein zwangsneurotisches Verhalten, das sich unter anderem in einem Waschzwang zeigt. Generell hegt Hughes in jeder Umgebung, in der er sich befindet, den Verdacht, dass es Gefahren für seine Gesundheit gibt. Nachdem Katharine Hepburn gegangen ist, sucht er Trost bei anderen Hollywood-Schönheiten. Zu einer langjährigen Begleiterin wird ihm Ava Gardner. Die Beziehung mit ihr wird allerdings niemals so eng sein wie die mit Katharine Hepburn. Auf die Frage, ob sie ihn heiraten wolle, wird sie später antworten, dass das nicht ginge, weil er zu verrückt sei. Seinen nächsten Flugzeugabsturz überlebt Hughes nur knapp. Mit einem Prototyp des Spionageflugzeugs Hughes XF-11 ist er über Beverly Hills unterwegs, als ein Triebwerk versagt. Er rast mit dem Flugzeug in ein Wohngebiet, zerstört dabei mehrere Häuser und zieht sich schwerste Verletzungen zu. Von nun an hat er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und es tauchen Konkurrenten auf, die es darauf anlegen, ihm das Leben schwer zu machen. Es ist ihm gelungen, zum Mehrheitsaktionär bei der Fluggesellschaft TWA zu werden. In den darauffolgenden Jahren entwickelt sich TWA gut und steigt bei den Umsatzzahlen auf Platz zwei auf – hinter dem Marktführer Pan Am. Bei Pan Am löst diese Entwicklung Alarm aus. Insbesondere im anlaufenden Geschäft mit Transatlantikflügen möchte man sich von TWA keine Marktanteile abnehmen lassen. \"Pan-Am\"-Chef Juan Trippe bringt daher seine guten Beziehungen zur Politik ins Spiel. Er heuert einen Senator an, damit dieser Hughes ein Ultimatum stellt. Hughes soll sein Unternehmen verkaufen. Andernfalls werde er sich vor einem Senatsausschuss dafür rechtfertigen müssen, staatliche Millionengelder für die Entwicklung von Flugzeugen verschwendet zu haben. Hughes weigert sich zu verkaufen und wird tatsächlich aufgefordert, sich vor einem Senatsausschuss zu rechtfertigen. Zu diesem Zeitpunkt ist sein Leben bereits sehr durcheinandergeraten; es zeichnen sich die Grundzüge des Einsiedlerlebens ab, auf das er sich in den nächsten zwanzig Jahren zurückziehen wird. Für die Verhandlung gelingt es ihm aber, sich noch einmal in Form zu bringen. Er vertritt seine Sache gut, und es gelingt ihm, alle Vorwürfe zu entkräften und den Ausschusssaal erhobenen Hauptes zu verlassen. Das Monopol für Atlantikflüge Pan Ams wird gekippt und TWA darf ebenfalls in dieses Geschäft einsteigen. Außerdem hat es in den letzten Jahren mit der Hughes H-4 „Spruce Goose“ noch ein wichtiges Flugzeugprojekt gegeben. Von diesem glaubte alle Welt, dass dabei ein fluguntaugliches Gerät entwickelt würde. Es gelingt ihm jedoch, das monströse Flugzeug für einige Zeit in die Luft zu bringen. 1947 führt er im Alter von 42 Jahren einen Testflug selbst erfolgreich durch. Der Film endet damit, dass er eine Vision davon hat, dass die Düsenmaschinen die Luftfahrt beherrschen werden. Er wird von seinem zwanghaften Verhalten, Sätze immer wiederholen zu müssen, übermannt und seine Berater bringen ihn in einen Nebenraum, damit ihn die Öffentlichkeit nicht so sieht.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Produktion.", "content": "Der Produzent Charles Evans Jr. und der Regisseur Michael Mann begannen 1992 mit der Entwicklung des Projektes und beauftragten erst den Fernseh-Autor Dean Ollins, dann John Fincher mit der Drehbucharbeit, basierend auf verschiedenen Biographien. Schließlich übergab man 1999 der Neuentdeckung John Logan das gesamte recherchierte Material und verpflichtete als Erfolgsgaranten Leonardo DiCaprio, dessen Produktionsfirma Appian Way Productions das Filmprojekt finanzierte. Nachdem sich die Geschäftspartner Evans und Mann 2001 im Streit getrennt hatten und Mann Anfang 2002 als Regisseur ausgeschieden war, brachte DiCaprio Martin Scorsese an Bord, den er 2000 bei den Dreharbeiten zu \"Gangs of New York\" kennengelernt hatte. Beide planten zu dieser Zeit einen biographischen Film über den makedonischen Prinzen Alexander (das Projekt übernahm schließlich Baz Luhrmann), doch die Fachzeitschrift \"Variety\" berichtete schon im Juli 2002 von einer Vorproduktion des Howard-Hughes-Films (allein die Kostüme kosteten 2 Millionen US-Dollar). Im Frühjahr 2003 wurden dann Jude Law, Gwen Stefani, John C. Reilly und Alec Baldwin für den Film verpflichtet. Nach elf Jahren Vorarbeit begannen die Dreharbeiten in Toronto am 7. Juli 2003, sie endeten am 17. November 2003 in Los Angeles. Bei Produktionskosten von 110 Millionen US-Dollar spielte Aviator weltweit etwa 213 Millionen US-Dollar ein. Der Film wurde am 14. Dezember 2004 in New York uraufgeführt und von Miramax vertrieben. Der Kinostart des Films in Deutschland war am 20. Januar 2005. Im deutschen Free-TV war er erstmals am 21. März 2008 auf ProSieben zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei der FFS Film- und Fernseh-Synchron, München und Berlin. Das Dialogbuch verfassten Clemens Frohmann und Klaus Bickert, Synchronregie führte Clemens Frohmann.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik zur Untermalung einiger Flugszenen mit Howard Hughes ist eine Orchestrierung der ursprünglich für Orgel geschriebene Toccata und Fuge d-Moll (BWV 565) von Johann Sebastian Bach.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Kritiken fallen recht gemischt aus, so schreibt Jürgen Armbruster von Filmstarts: „Trotz minimaler Mängel kann ‚Aviator‘, Scorseses tiefe Verbeugung vor dem Leben des Exzentrikers und Milliardärs Howard Hughes dank fantastischer Produktionswerte und des stark aufspielenden Hauptdarstellers Leonardo DiCaprio [...] auf ganzer Linie überzeugen.“ Er vergibt vier von fünf möglichen Sternen. Florian Kerntopf bei Critic.de meint: „Der Regisseur beweist in erster Linie sein Talent bei der detailverliebten Wiedergabe der Epoche, in der Aviator spielt. Die Kostüme und die Musik der dreißiger und vierziger Jahre, das Dekor, wie etwa die Ausstattung der Nachtclubs, werden originalgetreu in ihrem Wandel der Zeit hervorgehoben. Hervorragend auch die Arbeit des Kameramanns Robert Richardson [...]. Er versteht es wieder, die Geschichte originell zu bebildern.“ Beim Filmspiegel schreibt Flemming Schock „‚Aviator‘ ist trotz seiner Lauflänge kaum langatmig, aber ihm fehlt – und das überrascht gerade bei Scorsese ein wenig – über weite Strecken der emotionale, tragende Kern. Das Abenteuer der grillenhaften Hauptfigur wird nicht das des Publikums. Tatsächlich entwickelt ‚Aviator‘ eine bestechend elegante Beiläufigkeit.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Aviator ( für Flieger) ist eine Filmbiografie über den Flugpionier Howard Hughes (1905–1976) aus dem Jahr 2004 unter der Regie von Martin Scorsese.", "tgt_summary": "是一部2004年的美国传记电影,由马丁·斯科塞斯执导,约翰·洛根编剧,莱昂纳多·迪卡普里奥、凯特·布兰琪、凯特·贝琴萨及约翰·C·赖利主演,剧情根据作者查尔斯·海哈姆的1993年传记书《\"Howard Hughes: The Secret Life\"》改编。讲述美国一代富豪霍华德·休斯早年生平的故事。", "id": 1798065} {"src_title": "Gwalior", "tgt_title": "瓜廖尔", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Stadt Gwalior liegt etwa 340 km (Fahrtstrecke) südlich der indischen Hauptstadt Delhi bzw. rund 120 km südlich von Agra in den nördlichen Ausläufern des Vindhyagebirges im Übergang zur Gangesebene in einer Höhe von etwa 210 m ü. d. M. Das Klima ist für indische Verhältnisse gemäßigt; Regen (ca. 910 mm/Jahr) fällt meist nur in den sommerlichen Monsunmonaten.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und veröffentlicht. Die zumeist aus ländlichen Regionen zugewanderten Einwohner sind zu etwa 89 % Hindus und zu rund 8,5 % Moslems; Christen, Jains, Sikhs und Buddhisten bilden kleine Splittergruppen. Wie im Norden Indiens üblich, liegt der männliche Bevölkerungsanteil deutlich über dem weiblichen. Gesprochen werden Hindi, Marathi und Englisch.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Traditionell bildet die Landwirtschaft in den Dörfern der Umgebung die Lebensgrundlage der Stadtbevölkerung, die zumeist aus Kleinhändlern, Handwerkern, Tagelöhnern und Dienstleistern aller Art besteht. Wirtschaftlich bedeutsam sind Schuh-, Textil-, Papier-, Zigaretten- und Lebensmittelindustrie; in den zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich auch eine bedeutende chemische Industrie angesiedelt. Es gibt mehrere Universitäten und Institute.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der ca. 150 m hohe markante Burgberg über der Ebene dürfte bereits in früheren Zeiten Menschen als Zufluchtsort gedient haben. Im Mahabharata wird ein Ort namens \"Gopalkaksh\" erwähnt, der von einigen Forschern mit \"Gopadri\" oder \"Gopagiri\" identifiziert werden – beides sind alte Namen von Gwalior. Im 5. Jahrhundert nahm Suraj Sen, ein Rajputenfürst vom Stamm der Kachwahas, den Burgberg ein, der in der Folgezeit noch mehrfach den Besitzer wechselte. Im Jahr 1021 eroberten die Truppen Mahmud von Ghaznis den Burgberg und die zu seinen Füßen befindliche Ansiedlung; im Jahr 1231 wurden Stadt und Fort vom Sultan Iltutmish eingenommen. Mit zunehmender Schwäche des Sultanats von Delhi gewannen regionale Hindufürsten vom Stamm der \"Tomar\", darunter auch Man Singh (reg. 1486–1516) die Oberhand, doch wurde er nach jahrelang andauerndem Konflikt durch die in Delhi residierende Lodi-Dynastie besiegt, die sich jedoch ihrerseits wenige Jahre später (1526) den Moguln unter Babur beugen musste. Nach dem Tod des letzten bedeutenden Großmoguln Aurangzeb (1707) zerfiel das riesige Mogulreich – mehrere Provinzen machten sich unabhängig und von außen mischten sich neue Mächte (Jats, Marathen, Briten) ein. Um 1725 gründete ein Marathengeneral die Scindia-Dynastie und den Fürstenstaat Gwalior, der auch unter britischer Oberherrschaft weiter existierte. Die Briten sorgten für stabile Verhältnisse, doch im Jahr 1857 geriet beim Sepoy-Aufstand alles ins Wanken und musste mit enormem Militäreinsatz bekämpft werden – Gwalior war ein Zentrum der aufständischen Soldaten. Im Jahr 1948 wurde der Fürstenstaat Gwalior in die Indische Union eingegliedert; acht Jahre später (1956) entstand der Bundesstaat Madhya Pradesh.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Burgberg Die Stadt wird von einem etwa 150 m hohen und von insgesamt sieben Torbauten gesicherten Tafelberg (\"Fort Gwalior\") überragt. Hier befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten: Unterstadt Umgebung Im Umkreis von etwa 50 km rund um Gwalior liegen mehrere bedeutende Tempel und Tempelkomplexe; insbesondere die Orte bzw. Stätten Naresar, Mitaoli, Pidhawali, Aiti, Bateshwar im Distrikt Morena sind zu nennen, aber auch die mogulzeitlichen Ruinen von Nurabad verdienen Beachtung. Rund 25 km südlich von Gwalior befinden sich die beiden Tempel von Amrol.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gwalior (Hindi:, ) ist eine Millionenstadt im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh. Sie ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts und eine der historisch und kulturell bedeutsamsten Städte Indiens.", "tgt_summary": "瓜廖尔是印度的一个城市,是中央邦瓜廖尔专区的中心城市。", "id": 1701119} {"src_title": "Porsche 968", "tgt_title": "保時捷968", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Ende der 1980er-Jahre befand sich Porsche in einer wirtschaftlichen Krise. Weltweit, besonders in den USA, wurden weniger Sportwagen verkauft. Porsche war als relativ kleiner Sportwagenhersteller dadurch besonders betroffen, da der Porsche 944 mit seinem seit der Einführung 1981 fast unveränderten Design auf immer weniger Kundeninteresse stieß. Die Mitte der 1970er-Jahre eingeführten Transaxle-Modelle 924 und 944 waren bis etwa Mitte der 1980er-Jahre mit mehr als der Hälfte der verkauften Sportwagen die wirtschaftliche Grundlage des Sportwagenherstellers. Dem weiteren Rückgang der Verkaufszahlen wollte Porsche mit einem neuen Einsteigermodell begegnen, das sich mit der Bezeichnung vom 944 unterschied und hinsichtlich der Karosserieform enger in die bestehende Modellpalette integriert war. Das neue Modell erhielt die interne Bezeichnung Porsche 968, die später auch der offizielle Vermarktungsname wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Design.", "content": "Um Entwicklungskosten zu sparen, baute Porsche auf der Karosserie des 944 auf und veränderte hauptsächlich die Front- und Heckpartie des Wagens. Von der Seite war deutlich die enge Verwandtschaft mit dem Vorgängermodell mit den nahezu unveränderten Proportionen und Fensterflächen erkennbar. Dagegen waren bei der Frontansicht die umfassenden Änderungen offensichtlich. Die Klappscheinwerfer hatten keine Abdeckung mehr, sondern sie waren wie beim Porsche 928 gestaltet und klappten nach vorne hoch. Auch der Bug mit der integrierten Stoßstange erhielt eine Form, die sich stark an die des 928 anlehnte. Von vorn sahen sich der 968 und der 928 sehr ähnlich. Das Design der Fahrzeugfront wurde zwei Jahre später auch bei der Gestaltung des Porsche 993 aufgegriffen. Neben der Front wurde das Heck ebenfalls umfassend überarbeitet. Die Heckleuchten waren runder geformt und komplett rot eingefärbt. Durch spezielle Optikeinsätze und Farbfilter leuchteten beim Blinken und beim Einlegen des Rückwärtsgangs die entsprechenden Bereiche der Rückleuchten orange beziehungsweise weiß. Zwischen den Heckleuchten war in der Karosserie der „Porsche“-Schriftzug eingeprägt und darüber mittig die \"968\"-Typenbezeichnung angebracht. Die Heckschürze fügte sich glatt in die Karosserie ein und enthielt darunter verdeckt den Stoßfänger. Insgesamt war die Karosserie gegenüber dem 944 deutlich runder und strömungsgünstiger geworden. Der Innenraum mit dem Armaturenbrett wurde nicht verändert und entsprach weitestgehend dem zuletzt bis 1991 produzierten 944 S2.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Das Transaxle-Konzept mit vorn eingebautem Motor und dem Getriebe an der angetriebenen Hinterachse wurde vom 944 übernommen. Porsche verwendete den bereits im 944 S2 eingesetzten 3-Liter-Reihenvierzylindermotor. Dieser erhielt eine geringfügig von 10,9 : 1 auf 11 : 1 erhöhte Verdichtung, eine leichtere Kurbelwelle, leichtere Stahlpleuel und Kolben. Die Einlassventile wurden vergrößert und die Kühlwasserkanäle im Zylinderkopf wurden erweitert, um eine bessere Kühlwirkung zu erreichen. Für bessere Zylinderfüllung sorgten eine überarbeitete Ansaugbrücke und eine neue Nockenwellenverstellung. Durch diese erstmals von Porsche eingesetzte und patentierte hydraulische „VarioCam“ hatte der 176 kW (240 PS) leistende Motor bereits einen bei niedrigen Drehzahlen einsetzenden gleichmäßigen Drehmomentverlauf. Mit einem maximalen Drehmoment von 305 Nm bei 4100/min war der 968 mit dem damals stärksten und hubraumgrößten Vierzylindermotor in einem Serienfahrzeug ausgestattet. Die Abgasanlage wurde der Motorleistung angepasst und die Rohrdurchmesser erweitert. Um die damals gültigen Abgasvorschriften insbesondere in den USA und in Europa zu erfüllen, hatten alle Motorvarianten einen geregelten Metall-Katalysator im Abgassystem. Der 968 hatte ein Sechsgang-Schaltgetriebe, mit dem die Höchstgeschwindigkeit im sechsten Gang erreicht wurde. Der Sportwagen war auch mit einem Vierstufen-Automatikgetriebe, das bereits im Porsche 964 eingesetzt wurde, lieferbar. Die Besonderheit dieses von Porsche \"Tiptronic\" genannten Getriebes waren die zwei Betriebsarten. In der ersten Betriebsart arbeitete das Automatikgetriebe, wie von einer Standardautomatik bekannt, völlig automatisch. In der zweiten Betriebsart konnte der Fahrer durch das Hineindrücken des Wahlhebels in eine seitliche Schaltgasse den „manuellen“ Modus wählen. Dort konnte in den gewünschte Gang durch Vor- und Zurückdrücken des Wahlhebels über eine Steuerelektronik gesteuert geschaltet werden. Durch das Auswerten von Motorsteuer- sowie Längs- und Querbeschleunigungsdaten verhinderte die Getriebeelektronik ein ungewolltes Schubhochschalten in Kurven. Für die höhere Motorleistung wurde das Fahrwerk des 968 gegenüber dem des 944 S2 überarbeitet und etwas straffer ausgelegt. An Vorder- und Hinterachse waren innenbelüftete Bremsscheiben und Festbremssättel mit je vier Kolben montiert. Alle Fahrzeuge hatten ABS.", "section_level": 2}, {"title": "Außenlackierungen.", "content": "Für den Porsche 968 wurden verschiedene Lackierungen angeboten. Neben den aufpreisfreien Serien-Unilacken gab es Metallic- und Perleffektlackierungen, sogenannte Sonderfarben.", "section_level": 2}, {"title": "Modellentwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "968 (1991–1995).", "content": "Der Porsche 968 kam 1991 als Nachfolger des zuletzt in seinen Absatzzahlen rückläufigen Porsche 944. Porsche setzte große Hoffnungen in den neuen Typ, der im Porsche-Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen produziert wurde; die Vorgänger 924 und 944 wurden als Auftragsfertigung von Audi in Neckarsulm hergestellt. Der neue Sportwagen hatte eine von Harm Lagaay entworfene moderne strömungsgünstige Karosserie, die am 928 orientiert war und so das Fahrzeug optisch in die Porsche-Designlinie integrierte. Der Wagen wurde von Anfang an als Coupé und als Cabriolet angeboten. Im Fahrzeug arbeitete der aus den 944 S2 stammende und umfangreich weiterentwickelte Vierzylindermotor mit drei Litern Hubraum. Er leistete bei einer Drehzahl von 6200/min maximal 176 kW (240 PS) und war mit einem maximalen Drehmoment von 305 Nm bei 4100/min damals der stärkste in Serie gebaute Vierzylindermotor. Mit dem serienmäßigen Sechsgangschaltgetriebe erreichte der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 252 km/h. Für die Beschleunigung von null auf 100 km/h benötigte das Fahrzeug 6,5 Sekunden. Wahlweise konnte gegen Aufpreis die Tiptronic-Vierstufen-Automatik bestellt werden. Der Wagen rollte serienmäßig auf 16-Zoll-Rädern im Cup-Design der Dimension vorne mit 205/55-ZR-16 auf 7J×16-Felgen und hinten mit 225/50-ZR-16 auf 8J×16-Fünfloch-Leichtmetallrädern vom Produktionsband. Gegen einen Aufpreis konnte die Bereifung auf die Carrera-Cup-Kombination 7,5J×17-Felgen mit 225/45-ZR-17 Breitreifen vorne und 9J×17-Felgen mit 255/40-ZR-17 Breitreifen hinten aufgewertet werden. Die Sicherheitsausstattung entsprach dem damals aktuellen Stand mit einer ABS-Bremsanlage, innenbelüfteten Bremsscheiben an Vorder- und Hinterrädern, Dreipunkt-Automatikgurten und Fahrer- und Beifahrer-Airbag. Käufer eines 968 erhielten einen sehr komfortabel ausgestatteten 2+2-Sitzer-Sportwagen mit Servolenkung und elektrischer Betätigung von Fensterhebern sowie Fahrer- und Beifahreraußenspiegel. Schalthebel und Handbremsgriff waren lederbezogen; das Lenkrad mit Airbag hatte ebenfalls einen der Innenausstattung angeglichenen Lederbezug. Die Standard-Sportsitze waren auf Wunsch elektrisch verstellbar und konnten mit Lederbezug bestellt werden. Dem Käufer standen verschiedene Farben für die Innenausstattung zur Verfügung. Die Armaturentafel war dem Porsche 944 S2 entnommen und wurde bis auf die Schalter und Reglerknöpfe nicht verändert. Die Instrumente beinhalteten (von links) Kühlwassertemperatur- und Kraftstoffvorratsanzeige, Tachometer mit Tageskilometeranzeige, Drehzahlmesser, Öldruckanzeige und ein Voltmeter. Mittig im Armaturenbrett lag die Bedienung für die Lüftung und Heizung, auf Wunsch war eine Klimaanlage lieferbar. Rechts daneben waren die digitale Temperaturanzeige, der Zigarettenanzünder, die Öffnung für den Innentemperaturmessfühler und ein abschließbares Ablagefach angeordnet. In der Mittelkonsole war ein normgerechter Einbauschacht für das Stereo-Kassettenradio \"Symphony RDS\", das wahlweise mit einem Sechsfach-CD-Wechsler erweitert werden konnte, darunter ein Ablagefach, die Quarzuhr mit Analoganzeige und weitere Schalter für die optionale Sitzheizung und beim Cabriolet das elektrisch zu betätigende Stoffdach. Der Porsche 968 hatte bei seiner Einführung 1991 einen recht hohen Grundpreis. In der Coupé-Version kostete der Wagen 89.800 DM. Das Cabriolet war nochmals 10.000 DM teurer und kostete damit knapp 100.000 DM. Bei Bestellung von Zusatzausstattungen wie der Tiptronic, Klimaanlage, Metallic-Lackierung oder Lederausstattung stieg der Preis eines Coupés ebenfalls leicht auf über 100.000 DM an. 1992 im Modelljahr 1993 erweiterte Porsche die Modellpalette des 968 um den 968 CS. Dieser sportlich ausgelegte Wagen hatte eine reduzierte Serienausstattung und wurde um mehr als 12.000 DM günstiger als der Standard-968 angeboten. Als Basis für den ADAC-GT-Rennserienwagen 968 Turbo RS entwickelte Porsche in einer Kleinserie den Turbo S, der für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen besonders motorsportbegeisterte Kunden ansprechen sollte. Das Standardmodell wurde unverändert angeboten. Lediglich führte Porsche Lackfarben auf Wasserbasis, FCKW-freie Klimaanlagen und die Recycling-Kennzeichnungen von Kunststoffbehältern ein, um die im Automobilbau gestiegenen Umweltschutzanforderungen zu erfüllen. 1993 erhielt der 968 serienmäßig einen Pollenfilter, der die über die Heizungs- und Lüftungsanlage in den Fahrgastinnenraum zugeführte Luft filterte und die Luftqualität steigerte. Porsche reagierte auf Kundenwünsche und stellte Ausstattungspakete mit besonderen Preisvorteilen zusammen. Mit dem Sitz-Paket bekam der Käufer beheizte Ledersitze vorn. Das Klangpaket hatte einen Zusatzverstärker und in der Cabriolet-Version wurden im Fond geschlossene Lautsprecherboxen eingebaut. Das Sonderfahrwerk-Paket enthielt 17-Zoll-Räder und eine verbesserte Bremsanlage mit gelochten Bremsscheiben. 1995 wurde die Produktion des Porsche 968 nach nur vier Jahren wieder eingestellt, da der Wagen nicht genügend Käufer fand. Die von Porsche erwarteten Absatzzahlen wurden nicht erreicht und konnten die Entwicklungskosten nicht einspielen. Insgesamt wurden nur 11.241 Fahrzeuge hergestellt; davon wurden 3.959 als Cabriolet ausgeliefert.", "section_level": 2}, {"title": "968 CS (1993–1995).", "content": "Um die geringen Verkaufszahlen des 968 zu steigern, brachte Porsche 1993 den preiswerteren und einfacher ausgestatteten 968 CS auf den Markt. Bei diesem Modell wurden wie zuvor schon beim 911 Carrera RS oder dem 911 Carrera RS America (beide Typ 964) in der 911er-Baureihe mehrere Ausstattungsmerkmale der Standardversion weggelassen. Der ausschließlich als Coupé gebaute CS (Clubsport) kostete 77.500 DM und sollte sportlich orientierte Kunden ansprechen, die weniger Wert auf Komfort als auf Fahrleistungen legten. So entfielen viele elektrische Verbraucher wie die elektrischen Fensterheber, Außenspiegelverstellung, Heckklappenentriegelung und Sitzverstellung zugunsten einer Handbetätigung. Weiter wurde auf die automatische Temperaturregelung, die Scheibenwaschdüsen-Beheizung, Motorraum- und Türknopf-Beleuchtung verzichtet. Die Lautsprecheranlage wurde um die zwei hinteren Lautsprecher reduziert. Nur das Kassettenradio \"Paris\" mit einer Zweikanalendstufe für die beiden vorderen Lautsprecher war lieferbar. Serienmäßig erhielt der Wagen ein sportliches, lederbezogenes Dreispeichenlenkrad von ATIWE, das durch das Serienlenkrad mit Airbag ersetzt werden konnte. Statt der Standardsitze hatte der Sportwagen leichte Schalensitze, deren Rückseiten in Wagenfarbe lackiert waren. Wahlweise konnten statt der Schalensitze manuell verstellbare Standardsitze bestellt werden. Durch den Wegfall der hinteren Sitze wurde das Fahrzeug zu einem reinen Zweisitzer. Zur Gepäcksicherung hatte der CS ein Gepäcknetz. Im Motorraum entfielen einige Plastikabdeckungen und Dämmmatten zur Geräuschreduzierung. So ließ sich das Fahrzeuggewicht um mehr als 50 kg gegenüber dem Standard-968 senken. Der CS war um 20 mm tiefer gelegt und erhielt eines straffer ausgelegtes Sportfahrwerk. Statt einer 16-Zoll-Bereifung wurden serienmäßig 7,5J×17-Felgen mit 225/45-ZR-17 Breitreifen vorne und 9J×17-Felgen mit 255/40-ZR-17 Breitreifen hinten in der Cup-Ausführung eingebaut. Die Räder waren in der Wagenfarbe lackiert. Es standen für den CS nur die Außenlackierungen Grand-Prix-Weiß, Indischrot, Speedgelb, Schwarz und Maritimblau zur Auswahl. In Verbindung mit einer schwarzen Außenlackierung waren die Räder silberfarben. Der Motor entsprach mit 176 kW (240 PS) dem des Standardmodells und ermöglichte mit dem ausschließlich angebotenen Sechsgang-Schaltgetriebe die gleichen Fahrleistungen wie beim komfortablen 968. 1994 gab es den CS mit mehr Ausstattungsmöglichkeiten. Auf Wunsch konnte der Zweisitzer durch eine Rücksitzbank in einen 2+2-Sitzer erweitert werden, wobei die Schalensitze durch Standardsitze ersetzt wurden. Wie beim Standard-968 konnte der CS-Käufer aus verschiedenen Ausstattungspaketen auswählen. Im Sportpaket waren stärkere Bremsen mit gelochten Bremsscheiben, ein strafferes Fahrwerk und ein Sperrdifferential enthalten. Mit dem Sicherheitspaket wurde der Wagen mit einer Zentralverriegelung, einer Alarmanlage und abschließbaren Radmuttern ausgerüstet. Das Komfortpaket enthielt elektrisch verstellbare Außenspiegel und elektrische Fensterheber. Speziell für den britischen Markt stellte Porsche den \"968 Sport\" her, der preislich unterhalb des Standardmodells lag, vom CS das Fahrwerk übernahm, jedoch besser als dieser ausgestattet war.", "section_level": 2}, {"title": "968 Turbo S (1993).", "content": "Der 968 Turbo S war die straßenzugelassene Variante des für den ADAC GT-Cup entwickelten Turbo RS. Der Wagen kostete etwa 175.000 DM (heutiger Wert: Euro) und war wie auch der CS für sportlich ambitionierte Fahrer entworfen worden. Er hatte einen 3-Liter-Vierzylinder-Reihenmotor mit einem Zweiventilzylinderkopf statt eines Vierventilzylinderkopfs wie das Standard- und das CS-Modell. Ein wassergekühlter KKK-Turbolader, der maximal 1,0 bar Ladedruck erzeugte, und ein Ladeluftkühler steigerten die Leistung. Der Motor leistete bereits bei einer Drehzahl von 5400/min maximal 224 kW (305 PS) und hatte ein maximales Drehmoment von 500 Nm bei 3000/min. Mit einem rund 70 kg geringeren Gewicht als der Standard-968 beschleunigte der Sportwagen von null auf 100 km/h in 5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 280 km/h. Um die Motorkraft optimal auf die Straße zu übertragen, hatte der Wagen ein Sperrdifferential und dreiteilige \"Speedline\"-Räder mit 8J×18-Felgen und 235/40-ZR-18-Breitreifen vorn sowie 10J×18-Felgen und 265/35-ZR-18-Breitreifen hinten. Die Karosserie war gegenüber dem CS noch einmal um 20 mm tiefer gelegt und mit einem strafferen Fahrwerk wie auch einer größeren Bremsanlage mit innenbelüfteten und gelochten Bremsscheiben ausgestattet worden. Um das Gewicht zu reduzieren, wurde der Turbo S wie der CS ohne Komfortausstattung wie elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, Rücksitze und Standardsitze hergestellt. Stattdessen baute Porsche Schalensitze ein, die auf Wunsch durch Standardsitze ersetzt werden konnten. Eine weitere Gewichtsersparnis wurde durch den Verzicht auf eine Unterboden-PVC-Beschichtung erreicht. Der Turbo S unterschied sich äußerlich vom CS durch einen größeren und individuell verstellbaren Heckspoiler und vorne durch eine Kunststofflippe an der Bugunterkante, eine größere Lufteinlassöffnung im Bugteil und zwei zusätzliche NACA-Öffnungen – zwecks besserer Kühlluftzufuhr – auf der Motorhaube. Vom Turbo S waren ursprünglich 50 bis 100 Exemplare in einer Kleinserie geplant. Da der zeitgleich produzierte 911 Carrera RS 3.8 (Typ 964) deutlich mehr Käufer fand, stellte Porsche die Produktion des Turbo S bereits nach 10 Exemplaren ein.", "section_level": 2}, {"title": "968 Turbo RS (1993).", "content": "1993 baute Porsche auf Basis des Turbo S einen Rennwagen für den GT-Rennsport. Der 968 Turbo RS genannte Wagen wurde in zwei Versionen produziert. In der Langstrecken-Rennversion leistete der turboaufgeladene 3-Liter-Motor bei einer Drehzahl von 6900/min maximal 257 kW (350 PS). Gegenüber dem Turbo S hatte der Wagen ein geringeres Gewicht von nur noch 1200 kg. Erreicht wurde dies durch gänzlichen Verzicht auf eine Innenausstattung. Im 968 Turbo RS gab es außer dem Armaturenbrett und den Türverkleidungen nur einen Schalensitz mit Sechspunkt-Renngurt, einen eingeschweißten Überrollkäfig und eine im Rennsport vorgeschriebene Feuerlöschanlage. Der Rennwagen hatte gegenüber dem Turbo S ein Sechsgang-Schaltgetriebe mit geänderter Übersetzung des fünften und sechsten Gangs, eine Rennkupplung und ein Rennfahrwerk mit härteren Bremsbelägen sowie Felgen in den Abmessungen 10J × 18 vorne und 11J × 18 hinten. Das Fahrzeug war international bei Rennen startberechtigt, die nach dem damaligen Le-Mans-GT-Reglement ausgeschrieben waren. So wurde der Turbo RS 1994 von verschiedenen privaten Rennteams in der BPR (GT-Rennserie, gegründet von Jürgen Barth, Patrick Peter and Stéphane Ratel), auch \"Global Endurance GT Championship\" genannt, eingesetzt und auf einige Top-Ten-Platzierungen gefahren. Die zweite Rennversion des Turbo RS wurde nach dem Reglement des deutschen ADAC-GT-Cup aufgebaut. Der Motor dieser Version hatte mit 248 kW (337 PS) bei 6900/min eine etwas geringere Leistung. Ferner erhielt der Rennwagen zu den 1200 kg ein Zusatzgewicht von 150 kg. Beide Änderungen gegenüber der Langstrecken-Rennversion waren notwendig, um das vorgeschriebene Leistungsgewichtverhältnis von 4 kg pro PS einzuhalten. Die so aufgebauten Rennwagen wurden 1993 und 1994 im ADAC-GT-Cup eingesetzt und platzierten sich dort regelmäßig unter den besten zehn Fahrzeugen. Vom Turbo RS wurden nur drei Fahrzeuge gebaut, da die meisten Rennteams sich für den zur gleichen Zeit angebotenen 911 Carrera RS 3.8 (Typ 964) entschieden.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Der Porsche 968 wurde von 1991 bis 1995 in folgenden Ausführungen produziert: Für den Einsatz im deutschen ADAC GT-Cup hatte der 968 Turbo RS eine geringere Motorleistung von 248 kW (337 PS) und ein um 150 kg höheres Leergewicht.", "section_level": 1}, {"title": "Stückzahlen.", "content": "Der Porsche 968 wurde in folgenden Stückzahlen je Modelljahr produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand in Deutschland.", "content": "Aufgeführt ist der Bestand an Porsche 968 nach Hersteller- (HSN) und Typschlüsselnummern (TSN) in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt. Bis 2007 beinhaltete der Bestand neben der Anzahl der angemeldeten Fahrzeuge auch die Anzahl der vorübergehenden Stilllegungen. Seit 2008 enthält der Bestand lediglich den „fließenden Verkehr“ einschließlich der Saisonkennzeichen.", "section_level": 1}, {"title": "Motorsport.", "content": "Der Porsche 968 Turbo RS wurde von privaten Rennteams 1993 und 1994 im deutschen ADAC GT-Cup, in der von Jürgen Barth, Patrick Peter and Stéphane Ratel 1994 gegründeten BPR (Global Endurance GT Championship) und im 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1994 eingesetzt. In der BPR starteten die Rennwagen in der GT3-Klasse und in Le Mans in der Gruppe der LM GT2-Fahrzeuge. Im ADAC GT-Cup erreichte das Joest-Team 1993 mit dem Wagen als beste Platzierung den vierten Rang beim Avus-Rennen. Pilotiert wurde der Turbo RS von Manuel Reuter. In der BPR wurde der Rennwagen beim 4-Stunden-Rennen von Dijon 1994 auf den sechsten Rang und dem besten Ergebnis in der Rennserie gefahren. Das Seikel Motorsport-Team setzte beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans einen 968 Turbo RS ein, der von John Nielsen, Thomas Bscher und Lindsay Owen-Jones gefahren wurde. Nach 84 Runden musste das Team nach einem Unfall das Rennen vorzeitig beenden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Porsche 968 ist ein Sportwagen der Porsche AG. Von 1991 bis 1995 wurden 11.241 Fahrzeuge produziert.", "tgt_summary": "保时捷968是保时捷在1991年至1995年间生产的一款跑车。其前身是944S2。", "id": 1797028} {"src_title": "Farbmanagement", "tgt_title": "色彩管理", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Eine hohe Ähnlichkeit der Farben zwischen der Ein- und Ausgabe eines Bildes wird Farbtreue genannt. Um diese Farbtreue zu erreichen, werden Farbmanagementsysteme (CMS, ) verwendet, die allerdings niemals eine 100 % Übereinstimmung liefern können. Farbmanagementsysteme benutzen Die Aufgabe eines Farbmanagementsystems besteht darin, die geräteabhängigen Farbbeschreibungen (der Ein- und Ausgabegeräte) mit Hilfe des geräteunabhängigen Austausch-Farb\"raum\"s ineinander zu konvertieren. Dadurch wird erreicht, dass jedes Gerät in einem Farbmanagementsystem die Farben annähernd gleich darstellt. Ein einfaches Beispiel ist der Ausdruck von farbigen Dokumenten, die mit einem Farbmanagementsystem auf dem Monitor und auf dem Ausdruck annähernd identisch aussehen: Neben dem L*a*b*-Farbraum, auf dem die gängigen CM-Systeme basieren, gibt es auch andere medienneutrale Farbräume wie etwa L*u*v*, welcher im Gegensatz zu L*a*b eher zur Messung von Lichtfarben benutzt wird. Auch XYZ und xyY sind solche physikalischen Räume, denen gemeinsam ist, alle vom menschlichen Auge wahrnehmbaren Farben, also das sichtbare Licht, darstellen zu können. Color Management wird beispielsweise häufig in der Druck-, Foto- und Werbeindustrie eingesetzt. Die Nachfrage nach Color-Management-Lösungen steigt nicht nur bei den Profis, sondern auch bei Hobbyfotografen und ambitionierten Amateuren stetig an.", "section_level": 1}, {"title": "Farbprofile.", "content": "Wie jeder Mensch individuell Farben wahrnimmt, haben auch Geräte, zumindest Geräteklassen, unterschiedliche Farbräume, in denen sie Farben registrieren oder darstellen. Eine solche Individualität ist durch Konstruktionsunterschiede und Produktionsschwankungen bedingt.Farbprofile können die Farbdaten einer Geräteklasse oder die Individualität eines speziellen Gerätes widerspiegeln. Das Standard-Format für Farbprofile wurde vom ICC () entwickelt und in der ISO-Norm 15076 international standardisiert. Jedes an der Konvertierung beteiligte Gerät (Monitor, Digitalkamera, Scanner etc.) braucht sein eigenes Profil. Es enthält Übersetzungstabellen oder Berechnungsparameter, anhand derer die Konvertierung der Farbdaten vom bzw. in den PCS (\"profile connection space\", Verbindungsfarbraum) erfolgt. Als PCS werden überwiegend XYZ und LAB verwendet. Hinsichtlich ihres Verwendungszweckes unterscheidet man Eingabeprofile (RGB → PCS), Ausgabeprofile (PCS → RGB oder CMYK) und Devicelink-Profile, die ein direktes Gamut-Mapping ohne den Umweg über einen PCS zwischen zwei CMYK-Farbräumen gestatten. Hinsichtlich ihres inneren Aufbaues unterscheidet man Matrix-Profile und LUT-Profile (look up table). Matrix-Profile verwendet man vorzugsweise für Geräte, deren Farbverhalten von relativ wenigen Einflüssen abhängig ist und sich deshalb hinreichend gut z. B. in Form einer 3×3-Umrechungsmatrix beschreiben lässt. Die Dateigröße von Matrixprofilen ist relativ klein (wenige Kilobyte). LUT-Profile finden für Geräte Anwendung, deren Farbverhalten von vielen Faktoren abhängt und zu komplex ist, als dass es sich über eine einfache Matrix-Transformation hinreichend genau beschreiben ließe. LUT-Profile können bis zu mehrere Megabyte groß sein. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Profil immer nur für einen bestimmten Zustand des betreffenden Geräts gilt. Wird also zum Beispiel die Papiersorte von einem weißen auf ein gelbliches Papier gewechselt, so führen dieselben CMYK-Werte zu abweichenden Farben. Ähnliches gilt für Monitore, wenn zum Beispiel am Helligkeitsregler gedreht wird.", "section_level": 1}, {"title": "Profilerstellung.", "content": "Die Profilerstellung basiert auf einer Farbmessung. Dabei werden Farben, deren genaue Farbwerte bekannt sind, vom Gerät wiedergegeben (Monitor, Drucker) oder gemessen (Scanner) und dann mit den bekannten Werten verglichen. Daraus ergibt sich unter anderem der Gamut, der die Fähigkeit der Farbwiedergabe eines Gerätes beschreibt. Je nach Gerätetyp erfolgt die Erstellung von Profilen auf unterschiedliche Art und Weise. Profile müssen regelmäßig neu generiert werden, da sich insbesondere Monitore im Laufe der Zeit verändern. Herstellerprofile etwa sind nur für die Serie, nicht jedoch für das spezifische Gerät passend.", "section_level": 1}, {"title": "Scanner.", "content": "Zur Erstellung eines Scannerprofils benutzt man eine Vorlage mit vielen kleinen unterschiedlichen Farbfeldern (IT8-Target), das vom Hersteller mit einem Spektralphotometer vermessen wurde. Der Scanner liest diese Vorlage ein und vergleicht gelesene Farbwerte mit den Referenzwerten des Targets. Aus den Unterschieden dieser Werte wird nun das ICC-Profil berechnet und dadurch ist nun der gerätespezifische Farbraum (RGB-Farbraum) mit einem geräteunabhängigen Farbraum (L*a*b*-Farbraum) derart verknüpft, dass die Farbwerte, die der Scanner liest, farbverbindlich wiedergegeben werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Monitore.", "content": "Zur Monitorprofilerstellung kommen ein Farbmessgerät und eine dazu passende Software zum Einsatz. Das Farbmessgerät ist mit dem Messcomputer und der Software verbunden und wird normalerweise in der Mitte des Monitors positioniert. Nach dem Start des Messlaufes stellt die Software auf dem Monitor nacheinander Farben dar, deren genauer RGB-Wert der Software bekannt ist. Das Farbmessgerät liefert den CIELab-Wert der tatsächlich sichtbaren Farbe an die Software zurück. Nachdem diese Prozedur für alle RGB-Werte durchlaufen worden ist, kann jeder möglichen RGB-Farbe ein CIELab-Wert zugeordnet werden. Beispiel: Die Software stellt ein perfektes Rot = RGB (255,0,0) dar. Das Messgerät liefert zurück, dass der Monitor den Wert CIELab (0.73, 0.26) anzeigt. Damit kann jeder Wert aus RGB nach CIELab übersetzt werden. Nicht alle Monitore sind in der Lage, die RGB-Werte vollständig wiederzugeben. Das führt dazu, dass bei diesen Monitoren verschiedenen RGB-Werten gleiche CIELab-Werte zugewiesen werden. Diese charakteristischen, gerätespezifischen Eigenheiten der Farbwiedergabe sind der Grund, warum Farbmanagement überhaupt zum Einsatz kommt.", "section_level": 2}, {"title": "Drucker.", "content": "Auch wenn alle Drucker letztendlich nach dem Prinzip der subtraktiven Farbmischung mit den Druckfarben CMYK und ggf. auch weiteren Farben arbeiten, so präsentiert sich die übergroße Mehrheit der für den Privat- und Office-Bereich vorgesehenen Geräte als RGB-Device gegenüber dem Betriebssystem. Die erforderliche Farbseparation (Umrechnung v. RGB nach CMYK) wird vom Treiber oder der Druckerhardware vorgenommen, ohne dass der Anwender darauf Einfluss hat. Lediglich Drucker für professionelle Zwecke, z. B. Proofsysteme oder Großformatdrucker (meist per Postscript angesteuert) erscheinen am System als echte CMYK-Devices. Die Erzeugung von ICC-Profilen für Drucker erfolgt, indem man ein Testchart mit vielen Farbfeldern ausdruckt, deren Farbwerte bekannt sind. Anschließend werden die L*a*b*-Werte dieser Farbfelder mit einem Spektralfotometer gemessen. Dadurch wird eine Beziehung zwischen den ausgedruckten RGB- bzw. CMYK-Daten und den sichtbaren CIE-L*a*b*-Farbwerten hergestellt. Es ist also bekannt, welcher Farbeindruck (L*a*b*-Wert) entsteht, wenn eine bestimmte Tinten- oder Toner-Kombination auf diesem Drucker ausgegeben wird. In einem Profilerstellungsprogramm werden die gemessenen Daten in eine Form gebracht, die der Spezifikation des ICC (International Color Consortium) entspricht. Es entstehen standardisierte Tabellen, die eine Umrechnung von RGB bzw. CMYK in den PCS (CIELAB oder XYZ) und umgekehrt erlauben. Zu beachten ist, dass man für jede Tinten/Toner- und Papierkombination ein eigenes Profil erstellen muss, um berechenbare und korrekte Druckergebnisse zu erhalten. Eine zweite Möglichkeit zur Drucker-Profilierung bietet die Software höherwertiger Scanner von verschiedenen Herstellern mittels einer Standardprofilierung. So ist, ein vorhandener Scanner vorausgesetzt, keine zusätzliche Hardware erforderlich, um eine ICC-Profilierung des Druckers vorzunehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Umsetzung.", "content": "Liegen die Profile für Eingabe- und Ausgabegerät vor, so kann mit Hilfe des Color Management Moduls (CMM) eine Umsetzung der Farbbeschreibungen erfolgen. Das Color Management Modul ist dabei der Farbrechner, der die Werte aus den Tabellen (Farbprofil) liest und falls erforderlich Anpassungen vornimmt.Auf diese Weise kann Bildpunkt für Bildpunkt eine Umsetzung von RGB-Daten in CIELab-Farbwerte und schließlich in CMYK-Werte für das betreffende Ein- und Ausgabegerät erreicht werden. Mit Hilfe des Farbmanagements ist es möglich, beliebige Geräte miteinander zu kombinieren und trotzdem das jeweils bestmögliche Ergebnis (je nach Möglichkeiten des Ausgabegeräts) zu erhalten. Das hier beschriebene Vorgehen ist heute in der Druckpraxis Standard.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Farbmanagement () soll erreicht werden, dass eine Vorlage, die mit einem beliebigen Eingabegerät erfasst wurde, an einem beliebigen Ausgabegerät möglichst ähnlich wiedergegeben wird.", "tgt_summary": "色彩管理(英语:Color Management,也称颜色管理)是一种用于在各种数字图像设备(如扫描仪、数码相机、显示器、打印机等)之间进行可控的色彩转换的技术。色彩管理的首要目的是让不同的设备能保持相对统一的色彩表现效果。ICC制定了一套通用文件规范用于在不同操作系统和软件之间进行跨平台的色彩管理。", "id": 1023593} {"src_title": "PowerBuilder", "tgt_title": "Powerbuilder", "src_document": [{"title": "Versionsgeschichte.", "content": "Ab PowerBuilder 11 (Juli 2007) war es möglich, über Microsoft Internet Information Services, ASP.NET und.NET Framework eine vorhandene oder neue PowerBuilder Application als Webanwendung in einem Browser (IE) darzustellen. PowerBuilder 11.2 vereinfachte zusätzlich die Entwicklung von Webanwendungen durch die Nutzung von AJAX.NET 1.0. Mit PowerBuilder 11.5 (September 2008) ist die.NET-Integration für Winform- und Webform-Anwendungen weiter vorangetrieben worden. Erweiterungen des DataWindows (u. a. RTF Columns und 3D-Grafiken mit DirectX-Unterstützung) sowie die Microsoft SQL Server 2008- und Oracle-11g-Unterstützung waren weitere Bestandteile der Version 11.5. Gleichzeitig wurde die Enterprise Edition standardmäßig mit einer Version des PocketBuilder und einer Lizenz für das PowerBuilder Application Server Plugin ausgeliefert. Zusätzlich zur „Classic“ genannten Version war ab der im April 2010 veröffentlichten Version 12.0 eine.NET-Version mit neuer IDE auf Basis der Visual Studio Isolated Shell in Ergänzung zur Classic IDE verfügbar. Diese neue.NET-IDE-Version bot die Möglichkeit zur Erzeugung von 100 % managed.NET Code mit WPF-Targets. Im August 2011 ist Powerbuilder 12.5 erschienen. Für die.NET-Version war dann die.NET-Version 4.0 die Basis. Aber auch die Classic-Version erfuhr diverse Erweiterungen. Im August 2014 folgte die erste PowerBuilder-Version die unter dem damals neuen Eigentümer SAP entstanden war. Das ursprünglich als Version 15 angekündigte Release wurde vor der Veröffentlichung in Version 12.6 umbenannt. Diese Version brachte, neben diversen kleineren Erweiterungen, vor allem OData-Support sowie die Kompilierung von nativen 64-bit-Windows-Anwendungen. Nach der Übernahme durch Appeon erschien am 30. Juni 2017 die Version PowerBuilder 2017 in drei verschiedenen Editionen („Standard“, „Cloud“ und „Universal“), die sich im Funktionsumfang unterscheiden. Im Gegensatz zur bisherigen Lizenzpolitik vertreibt Appeon PowerBuilder mit einer personengebundenen \"non-perpetual Lizenz\". Dies bedeutet, dass man jeweils nur ein für einen bestimmten Anwender und auf ein Jahr beschränktes Nutzungsrecht erwirbt und dieses anschließend erneuern muss wenn man das Produkt weiter nutzen möchte. Erstellte Programme bleiben nach Lizenzablauf weiterhin lauffähig, jedoch sind keine Änderungen am Code mehr möglich. Wesentliche Neuerungen in PowerBuilder 2017 waren die Unterstützung von Windows 10 und Microsofts SQL-Server 2016, die integrierte Erstellung von PDF-Dokumenten, die Möglichkeit Mobile Apps zu erstellen sowie eine modernisierte GUI. Seit der ersten Version von PowerBuilder 2017 erscheinen in etwa halbjährlichen Abständen neue Releases. Seit dem 1. Februar 2019 ist die aktuelle Version PowerBuilder 2017 R3.", "section_level": 1}, {"title": "PowerScript.", "content": "Die Programmiersprache nennt sich PowerScript, ist skript-basiert, objektorientiert und ähnelt dem später entwickelten Visual Basic (VB). Sie ist darauf ausgelegt, auf Ereignisse in grafischen Benutzeroberflächen zu reagieren. Das Besondere an PowerScript ist die enge Zusammenarbeit mit Datenbanken. Die Datenbankabfragen (SQL Selects) werden in DataWindow-Objekten hinterlegt. Letztere können sowohl für Eingabeformulare als auch für Auswertungen verwendet werden. Die DataWindow-Objekte werden in ein DataWindow-Control (Container) eingefügt, um sie zu verwenden. Das DataWindow gibt es auch für.NET (Windows- und Web-Forms) unter dem Namen DataWindow.NET.", "section_level": 1}, {"title": "„Hallo Welt“ in PowerScript.", "content": "Der folgende Quelltext gibt die Meldung „Hallo Welt!“ in einem Benachrichtigungsfenster aus: MessageBox(\"Nachricht\", \"Hallo Welt!\") PowerScript unterscheidet im Gegensatz zu den meisten anderen Programmiersprachen weder in den syntaktischen Elementen noch in Variablennamen zwischen Groß- und Kleinschreibung. Weiterhin können für Zeichenketten wahlfrei einzelne oder doppelte Anführungszeichen verwendet werden. Der obige Aufruf könnte also ebenso gut wie folgt geschrieben werden: messagebox('Nachricht', 'Hallo Welt!') Die Ausgabe unter Windows sieht wie folgt aus: Ausgabe in einem vordefinierten Fenster \"win_hallowelt\" im Textfeld \"st_text\": open(win_hallowelt) win_hallowelt.st_text.text = \"Hallo Welt!\"", "section_level": 2}], "src_summary": "PowerBuilder ist eine integrierte Entwicklungsumgebung zur Erstellung von Client-Server-Anwendungen, die ursprünglich von der Firma PowerSoft entwickelt wurde. Sie wurde zunächst durch Sybase, das seit 2010 zum SAP-Konzern gehört, übernommen und 2016 an die Appeon Inc. weiterverkauft. Ein Entwicklungszweig von PowerBuilder ist der PocketBuilder, welcher zusätzlich die Entwicklung von Anwendungen für Windows Mobile ermöglicht, allerdings zunächst keine Unterstützung für das.NET Framework enthielt.", "tgt_summary": "PowerBuilder是Powersoft(美国著名的数据库应用开发工具厂商,现已被德国SAP集团旗下的Sybase公司收购)推出的可视化数据库集成开发工具,它是一个专业的客户机/服务器应用程序开发工具。PowerBuilder目前的最新版本是12.6,最新版本最大特点是支持了Odata,且和APPEON结合可以达到写一套程序可以在C/S、手机(android和iOS)和WEB平台上使用。它能够设计传统的基于客户机/服务器体系结构的应用系统,从6.0版本开始也能够开发基于Internet的应用系统(Web.PB)。", "id": 2389186} {"src_title": "Wilusa", "tgt_title": "维鲁萨", "src_document": [{"title": "Einordnung Wilušas in die westkleinasiatische Geographie.", "content": "Die Lage Wilušas hängt von der Lokalisierung anderer Länder ab, weil für die in Schriftquellen bezeugten hethitischen (Vasallen-)Staaten kaum mehr als individuelle Lagebeziehungen bekannt sind. Letzteres ist auch der Grund, weshalb lange Zeit die Lokalisierungen vieler anderer Staaten, Regionen und Orte Kleinasiens unklar und strittig waren und für viele immer noch sind. Demzufolge wurden auf Karten zu Kleinasien für die Zeit des Hethiterreichs bis in die 1980er selbst einige größere Staaten ganz unterschiedlich lokalisiert, siehe dazu auch Hethitische historische Geographie. Einen bedeutenden Fortschritt, wenigstens für die Geographie des Südens und Südwestens Kleinasiens, stellt der Fund einer Bronzetafel in der hethitischen Hauptstadt Hattuša, 1988 durch Heinrich Otten publiziert und ausgewertet, dar. Es handelt sich dabei um die Niederschrift eines Staatsvertrags aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts v. Chr. zwischen dem Großkönig Tudḫaliya IV. und Kurunta von Tarḫuntašša. Wichtig für die Rekonstruktion der geopolitischen Situation jener Zeit sind die Informationen zu den die Grenzen Tarḫuntaššas, das im Osten an das bereits sicher lokalisierte Kizzuwatna angrenzte, nach Westen an die Lukka-Länder, deren Lage bis dahin strittig war und deren Lokalisierung im westlichen Südkleinasien, ungefähr der antiken Landschaft Lykien entsprechend, nun gesichert ist. Dem in diesem Zusammenhang im Staatsvertrag erwähnten Ort Parḫa und dem Fluss Kaštariya bzw. deren Gleichsetzung mit der in klassischer Zeit bezeugten Stadt Perge und dem Fluss Kestros, sind dabei von großer Bedeutung. Die genannten Identifikationen werden heute von praktisch allen Forschern vertreten. Durch ein Annalenfragment (wahrscheinlich von Ḫattušili III.), in dem Parḫa als Ausgangspunkt für einen Feldzug nach Lukka dient, ist eine Nähe der beiden Gebiete zusätzlich belegt. Weiter verstärkt wird die Identifizierung Lukkas durch die Hieroglypheninschrift von Yalburt, die von einem Feldzug Tudḫaliyas IV. in die Lukka-Länder handelt, und dabei einige Städte erwähnt, die sich problemlos mit Städten des klassischen Lykien identifizieren lassen. So z. B. heth. Wiyanawanda/Winuwanda = Altgriechisch Oinoanda, heth. Awarna = Aramäisch ‘WRN = lyk. Arñna (gr. Xanthos), heth. Talawa = Lykisch Tlawa = Altgriechisch Tlos und einige andere.", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung Wilušas in die Arzawa-Staaten.", "content": "Wiluša wird bei seiner wichtigsten Erwähnung zu den (ehemaligen) Arzawa-Ländern gerechnet. Das Arzawa-Reich ist ab dem 15. Jahrhundert v. Chr. gut bezeugt und pflegte im 14. Jahrhundert v. Chr., als es zeitweise – während einer Schwächeperiode des Hethiterreichs – zur Führungsmacht in Kleinasien aufgestiegen war, diplomatische Kontakte unter anderem zu Ägypten, wovon einige Amarna-Briefe zeugen. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts v. Chr. wurde es von Šuppiluliuma I. und Muršili II. nach und nach erobert. Das ehemalige Arzawareich wurde anschließend in Kleinstaaten aufgeteilt, in denen Vasallenkönige eingesetzt wurden. Arzawa erscheint nach dieser Eroberung nicht mehr als eigenständiges Reich in den Quellen, nur noch als Gesamtbezeichnung seiner Nachfolgestaaten. Zu diesen Vasallenstaaten gehörten Mira-Kuwaliya (sehr wahrscheinlich das Kerngebiet des ehemaligen Arzawareich umfassend), das Šeḫa-Flussland, nördlich von Mira gelegen, und Appawiya sowie Ḫapalla. Nachdem durch die Auswertung der genannten Inschriften und des Staatsvertrags die Lage von Tarḫuntašša im Süden und Lukka im Südwesten Kleinasiens als gesichert gilt, bleibt für die Lokalisierung von Arzawa bzw. dessen Nachfolgestaaten nur der Westen Anatoliens (als nördliche Nachbarn der Hethiter sind die Kaškäer, im Nordosten und Osten die Länder Azzi-Ḫajaša und Išuwa sicher bezeugt). Die Lage Miras lässt sich durch verschiedene Quellen einigermaßen fassen. So ist nach der Zerschlagung Arzawas Oinoanda (vgl. die oben erwähnte Gleichung mit Wiyanawanda) als Grenzstadt Miras belegt, und das schon im 14. Jahrhundert v. Chr. Eine Inschrift im Latmos lässt sich aufgrund der Zeichenformen wohl in die Großreichszeit datieren. Die Inschrift enthält nicht einen fortlaufenden Text, sondern nur einzelne Zeichengruppen. Dabei werden ein „Mann aus Mira“ (VIR REGIO Mi-ra/i-a) und ein „Großprinz Kupaya“ (MAGNUS.REX.FILIUS Ku-pa-ia) erwähnt. Die Identifizierung des Kupaya mit Kupantakurunta von Mira ist möglich, aber nicht gesichert. Ein dritter Fixpunkt ergibt sich durch die Lesung der Karabelinschrift aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts v. Chr. durch John David Hawkins: der Text erwähnt nach der in der Forschung größtenteils akzeptierten Lesung Hawkins einen König Tarkasnawa von Mira. Dass aber Mira schon im 14. Jahrhundert v. Chr. bis an den Karabel reichte, ist durch hethitische Quellen nicht belegt. Nördlich, westlich oder nordwestlich an Mira schloss sich wahrscheinlich das Šeḫa-Flussland an. Vor allem aufgrund seines Namens wollte man es oft in einem der großen Flusssysteme des Westens, des großen Mäander (modern: Büyük Menderes), des Hermos (Gediz Nehri) oder auch des Kaïkos (Bakir Çayi), lokalisieren. Die meisten Forscher vertreten heute eine Lokalisierung Šeḫas im Hermostal, was die wahrscheinlichste Lösung zu sein scheint. Das Gebiet südlich davon dürfte ursprünglich zum Arzawa-Kerngebiet gehört haben. Eine Gleichsetzung von Apaša, der Hauptstadt von Arzawa mit Ephesos ist demnach wahrscheinlich, wenn auch nicht vollständig gesichert. Es ist nicht bekannt, wie weit Šeḫa nach der Zerschlagung Arzawas in den Süden reichte. Es ist gut möglich, dass Mira zunächst Hauptbegünstigter der Neuordnung im Westen war. Das heißt aber nicht, dass das Kernland des ehemaligen Arzawareichs zwingend vollständig Mira einverleibt wurde und es schließt auch nicht aus, dass später (im 13. Jahrhundert v. Chr.) weitere Verschiebungen der Grenzen stattfanden. Aufgrund der Flucht des Mašḫuiluwa, eines Herrschers von Mira im späten 14. Jahrhunderts v. Chr., ins Land Maša, ist eine Nähe Miras zu Maša möglich. Ähnliches gilt für die Flucht des Manapa-Tarḫunta von Šeḫa nach Karkiša, das auf eine Nähe von Karkiša zum Šeḫa-Flussland hindeuten könnte. Für Šeḫa lässt sich weiter ein Interesse für Vorgänge auf Lazpa (mit hoher Wahrscheinlichkeit die Insel Lesbos) feststellen, so dass eine Nähe zu Wilusa ebenfalls möglich ist. Dies muss aber nicht zwingend implizieren, dass Šeḫa auch das Kaïkostal umfasste, wie hin und wieder gesagt wird. Für Šeḫa wie möglicherweise auch für Mira lässt sich schließlich eine Nähe, vielleicht sogar Nachbarschaft zu Wiluša feststellen.", "section_level": 1}, {"title": "Quellen zur Lage Wilušas.", "content": "Die wichtigsten Quellen für eine Lokalisierung Wilušas sind:", "section_level": 1}, {"title": "Alakšandu-Vertrag (CTH 76).", "content": "Im Alakšandu-Vertrag lässt sich eine Nachbarschaft Wilušas zum Land Maša feststellen, da Muwatalli das Land Maša und ein anderes, dessen Name nicht erhalten ist, für Wiluša besiegte (§4). Eine frühere Nordansetzung des Landes Maša basierte auf der Nordlokalisierung von Ländern wie Lukka. Letzteres ist heute nicht mehr haltbar (s. o.). Ebenfalls aus dem Alakšandu-Vertrag (§ 8) ist eine Nähe zu Arzawa (vielleicht ist hiermit Mira gemeint) und Šeḫa ersichtlich. Ein weiterer Paragraph (§ 11) des gleichen Vertrages behandelt die Heerfolgeverpflichtungen des Alakšandu. Danach soll er bei Feldzügen, die von Karkiša, Maša, Lukka und Waršiyalla aus geführt werden, dem Großkönig behilflich sein. Da in hethitischen Staatsverträgen eine Heeresfolge oft für benachbarte Länder des Vertragspartners eingetragen wurde, sind einige Forscher davon überzeugt, dass Wiluša sich in der Nähe Lukkas (und der anderen Länder) befunden haben müsste. Dadurch wäre jedoch eine Gleichsetzung mit Troja kaum möglich, da sich die Lukka-Länder nachweislich in Südwestanatolien befanden. Andere Forscher messen dieser Aussage im Vertragstext aus verschiedenen Gründen nur eine geringe oder keine Bedeutung bei.", "section_level": 2}, {"title": "Manapa-Tarḫunta-Brief (CTH 191).", "content": "Der von Manapa-Tarḫunta, einem hethitischen Vasallenkönig des Šeḫa-Flusslands, an den hethitischen Großkönig – nach herrschender Meinung Muwatalli II. (regierte ca. 1294–1272 v. Chr.) – gerichtete Brief erwähnt zunächst (§ 3, Zeile 3–6) einen Heereszug der Hethiter nach Wiluša, dem Manapa-Tarḫunta sich, obwohl als Vasall dazu verpflichtet, nicht angeschlossen hat, da er zu krank gewesen sei. Dabei ist unklar, ob das Heer nach seinem Aufenthalt in Šeḫa \"weiter\" oder \"zurück\" Richtung Wilušas zog (das Wort \"EGIR-pa\"=\"appa\" = „wieder“ oder „zurück“ – lässt beide Übersetzungen zu). Im ersten Fall (die Truppen zogen los/weiter, um Wiluša wieder (=erneut) zu besiegen) wäre eine Verortung Wilušas nördlich von Šeḫa, also auch in der Troas durchaus plausibel, da das hethitische Heer durch Seha ziehen musste, um es zu erreichen; in letzterem Fall (die Truppen zogen zurück, um Wilusa zu besiegen) nicht. Anschließend berichtet Manapa-Tarḫunta von einer schweren Kränkung durch den arzawischen Rebell Pijamaradu, der offenbar Šeha besetzt hatte und seinen Schwiegersohn Atpa dem Manapa Tarḫunta voranstellte. Weiterhin habe Pijamaradu die Insel Lazpa (sehr wahrscheinlich Lesbos) überfallen und dort Personen im Dienste einer Gottheit, eventuell Purpurfärber, und indirekt dem hethitischen König unterstellt waren, verschleppt oder abgeworben. Ein größerer Teil der Forschung nimmt an, dass die geschilderten Ereignisse in Zusammenhang stehen und demzufolge Pijamaradu auch Wiluša angegriffen oder besetzt hätte und somit Pijamaradu der Grund für das Eingreifen der Hethiter in Wiluša war. In dem Fall wäre eine Nähe Wilušas zu Šeḫa als auch zu Lazpa sehr wahrscheinlich, eine Lage in der Troas durchaus plausibel. Allerdings wird Pijamaradu im erhaltenen Text der $§ 3–6 erwähnt. Auch ein zeitlicher Zusammenhang mit seinen Aktionen in Šeḫa und auf Lazpa ist nicht zwingend, zumal Pijamaradu erst in Zeile 7 erwähnt wird, die durch einen Paragraphenstrich von Zeile 6 deutlich getrennt ist und bereits zu § 4 gehört. Daher ist es auch möglich, dass der Heereszug der Hethiter nach Wiluša in keinem Zusammenhang mit den Aktionen Pijamaradus steht, folglich Wiluša auch in einer anderen Region gelegen haben kann.", "section_level": 2}, {"title": "Milawata-Brief (CTH 182).", "content": "Der Milawata-Brief schließlich könnte auf eine Nähe Wilušas zum Herrschaftsgebiet des unbekannten Adressaten schließen lassen, bei dem sich der gestürzte König Walmu von Wiluša aufhält. Dieser war nicht nur Vasall des hethitischen Großkönigs, sondern auch des Adressaten. Der Empfänger des Briefs war Herrscher von Milawata (wohl = Millawanda/Milet) oder von einem an Milawata angrenzenden hethitischen Vasallenstaaten im Westen, wahrscheinlich Mira. Aktuell wird in der Forschung Tarkasnawa vom Mira als Empfänger für am wahrscheinlichsten gehalten.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Quellen.", "content": "Im Ritualtext KUB 15.38 wird Wiluša wieder neben Karkiša und Maša erwähnt, dazu erscheinen Arzawa, Kuntara, das dem den Lukka-Ländern zuzuordnenden Talawa (wohl Tlos) sowie Iyalanti, das wohl dem in anderen Quellen genannten, bisher nicht sicher lokalisierten \"Iyalanda\" entspricht. Zu den Kultgesängen der Stadt Ištanuwa wird ein stabreimender Vers überliefert, der nach einigen Forschern den Namen Wiluša nennt. Bisher wurde nördlich des Hermos nicht eine hethiterzeitliche Inschrift gefunden, die sich für die genauere Bestimmung der westkleinasiatischen Geographie irgendwie nutzen ließe.", "section_level": 2}, {"title": "Quellenbewertung.", "content": "Die Quellen scheinen sich bezüglich der Lage von Wiluša zu widersprechen. Einerseits legen die Nähe zu eventuell Šeḫa und Lazpa eine Lokalisierung in Nordwestanatolien nahe. Eine Verortung Wilušas im Nordwesten wäre aber noch nicht gleich eine Verortung Wilušas in der Troas. Weiter gilt es zu bedenken, dass die Ausdehnung des Landes Šeḫa zur Zeit Muwatallis II., also zur Zeit des Manapa-Tarḫunta-Briefs und des Alakšandu-Vertrags, der wichtigsten Quellen, nicht bekannt ist, weder die Nord- noch die Südgrenze sind für diese Zeit sicher bekannt. Eine nordwestliche Lokalisierung Wilušas (eventuell in der Troas), wirft die Frage auf, wo dann Maša und Karkiša zu verorten sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Land Maša, das an Wiluša angrenzte, im Süden zu lokalisieren ist, ist durch den Fund einer Inschrift in Ḫattuša (Südburg) erheblich gewachsen. In diesem Text wird nämlich das Land Maša zusammen mit den aus der Yalburt-Inschrift bekannten Ländern Lukka und Wiyanawanda erwähnt, die im lykischen Raum zu lokalisieren sind. Die beiden Länder Karkiša und Maša werden daher auf verschiedenen Karten auch sehr unterschiedlich lokalisiert (Karkiša z. B. in Karien oder in Mysien). Ebenso wird im Alakšandu-Vertrag das Land Lukka, neben Karkiša und Maša, als Ausgangspunkt von Feldzügen genannt, was ebenfalls in den Südwesten Kleinasiens weisen würde. Die Gegenargumente, nämlich bei der Nennung Lukkas im Alakšandu-Vertrag sei der viel weiter gefasste, allgemeine Terminus Lukka-Leute gemeint, scheint aufgrund der wiederholten Gruppierung Maša, Karkiša, Lukka, sowie aufgrund der Erwähnung Lukkas und Mašas neben vielen anderen Ländern auf der Südburg-Inschrift nicht plausibel. Bei einer Aufzählung einzelner Länder wäre kaum der allgemeine Terminus Lukka zu erwarten. Das Argument, die wiederholte Gruppierung Maša, Karkiša, Lukka sei nicht auf geographische Nähe zurückzuführen, ist wegen der Ausdrucksweise des Alakšandu-Vertrages, die von Feldzügen „von jenem Gebiet aus“ (apez KUR-eaz) spricht, nicht stichhaltig. Angesichts der Tatsache, dass Karkiša, Maša und Lukka heute kaum mehr nördlich zu verorten werden, verliert auch eine Nordlokalisierung Wilušas an Plausibilität. Die Probleme einer Südlokalisierung liegen in der Lokalisierung der beiden Vasallenstaaten Šeḫa und Mira. Will man Wiluša im Süden verorten, so muss man davon ausgehen, dass Teile des ehemaligen Arzawakerngebiets auch an Šeḫa fielen, so dass dieses sich etwa bis an den Mäander ausgedehnt hätte. Das lässt sich anhand der Quellen weder beweisen noch widerlegen. Die Ausdehnung Šeḫas ist, wie oben erwähnt, ziemlich unklar.", "section_level": 2}, {"title": "Zur Gleichsetzung Ilios – Wiluša und Tarwiša – Troia.", "content": "Eine Identität von Wilušiya und Wiluša wird vermutet. Allerdings hängt die Lokalisierung des nur einmal, zusammen mit Wilušiya erwähnten Landes Tarwiša stark von der Verortung jenes Landes ab. Eine Anordnung der in den um 1400 v. Chr. entstandenen Annalen Tudḫaliyas I. (CTH 142) erwähnten Länder im Uhrzeigersinn, so dass Wilušiya und Tarwiša in der Troas liegen, stellt eine Interpretation dar. Die sprachlichen Gleichsetzungen sind ebenfalls nicht ganz einfach. Zwar ist der Verlust eines Digammas (W) im Griechischen lautgesetzlich, doch müsste das „s“ bei einer Entlehnung gegen Ende der Bronzezeit wohl erhalten bleiben. Zu dieser Zeit war im Griechischen das s schon geschwunden. Vgl. myk. e-e-si /ehensi/ < *hsénti. Es bleibt nur die Möglichkeit mit verschiedenen Suffixen zu argumentieren, was zumindest theoretisch möglich ist. So würde z. B. das anatolische Suffix –usa, das auch sonst bekannt ist, durch das gr. Suffix –ios ersetzt. Ähnliches gilt für die Gleichung Troia – Tarwiša. Eine rein sprachliche Identifizierung der Namen ist möglich, dabei muss aber mit einigen unbelegten Zwischenschritten gerechnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ägyptische Quellen für die westkleinasiatische Geographie.", "content": "In den ägyptischen Berichten über die Schlacht von Kadesch wird neben den bekannten Ländern Arzawa, Pitašša, Karkiša, Maša und Lukka noch ein weiteres, bisher aus hethitischen Quellen nicht bekanntes Land Dardaniya erwähnt. Dieser Name lässt sich nun relativ leicht mit dem aus der Ilias bekannten Ethnonym Dardanoi zusammenbringen, was nach dem Gebrauch des Namens bei Homer in die Troas weisen würde. Nur aufgrund der sprachlichen Entsprechung eine Lage in der Troas zu propagieren, reicht nicht aus. Dazu müssten weitere Hinweise auf die Lage Dardaniyas vorhanden sein, was aber momentan nicht der Fall ist. Weiter ist auch nicht auszuschließen, dass die Region Dardaniya im Hethiterreich unter einem anderen Namen bekannt war. Für eine Gleichsetzung von Dardaniya mit Wiluša gibt es aber, will man nicht beide Länder in der Troas ansetzen, keinen triftigen Beweis. Das in einer ägyptischen Ortsnamenliste von Amenophis III. erwähnte Land Wjrj ist wohl nicht mit Wiluša gleichzusetzen, da es nicht in den geographischen Kontext passt.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffszuordnung als Identifikation von Troia mit Wiluša.", "content": "In der Schwurgötterliste des Alakšandu-Vertrages wird der Begriff KASKAL.KUR. erwähnt. Es erfolgte von vielen Wissenschaftlern eine Gleichsetzung des Begriffs mit unterirdischen Wasserläufen. Als man schließlich in Troia eine unterirdische Quellhöhle ausgegraben hatte, die zudem genau den schriftlichen Angaben entsprach, wurde darin ein weiterer Beweis für die Identität von Troia und Wiluša gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung von KASKAL.", "content": "Das Sumerogramm KASKAL wird in der akkadischen und hethitischen Sprache in verschiedenen Ausführungen benutzt. Eine wörtliche Übersetzung ist nicht möglich. In den Amarna-Briefen des Aziru an Echnaton fällt die Redewendung \"ANŠE.KUR.RA.MEŠ ANŠE.MEŠ at-ta-din a-na KASKAL Šu\" („Mögest du für den großen Weg die Pferde und Esel benutzen“). In diesem Zusammenhang bezieht sich KASKAL auf „den großen Weg“. Oft wird KASKAL im Zusammenhang von markanten Grenzen und Grenzwegen erwähnt. Dabei ist die Art der Grenze unerheblich, die durch Wege, Bergpässe, Flüsse oder Grenzsteine repräsentiert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung KUR.", "content": "KUR steht oft als Bezeichnung des Fremdlandes oder einer Region, so z. B. für \"Danuna\" für die Region Adana. Ursprünglich war der Begriff von den Sumerern für das Bergland gedacht, in welchem unbekannte Völker lebten und immer wieder als Nomaden einwanderten. Das Pferd, welches in Sumer noch unbekannt war, bekam als Namenszusatz KUR.RA und deutet in gleicher Hinsicht auf Einführung aus dem Bergland. Der heilige Tempel, der unter anderem auch auf den Berghöhen stand, wurde \"E-KUR\" oder \"E-GAL-KUR\" genannt, was mit „Berghaus“, „Großes Berghaus“ oder „Bergtempel“ übersetzt werden kann. In diesem Tempeln oder Palästen wurden regelmäßig Opferhandlungen für die \"KASKAL.KUR\" vorgenommen, ohne jedoch auf den Bergbereich beschränkt zu bleiben.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung DINGIR KASKAL KUR.", "content": "Das Kleinkönigreich Emar stand in einem Vasallenverhältnis zu den Hethitern und wurde vom Verwaltungssitz Karkamiš befehligt. Aus dem Archiv von Emar sind Texte des 13. Jahrhunderts v. Chr. überliefert, in denen der Gott \"KASKAL.KUR.RA. ŠA KIRI E GAL-li\" („Gott des großen Palastes auf dem Berg, der für dessen Eingrenzung bürgt“) neben seiner weiblichen Partnerin im Zusammenhang mit Kultopfern genannt wird. Geografisch war dieser Gott für den Palast nebst Palastgarten zuständig, der wiederum von zwei Flüssen umgeben war. Bei anderen religiösen Kultfesten erfolgte ebenfalls die Verehrung gleicher Gottheiten, die auch bei Feldabmessungen durch markante Grenzen als Schwurgötter angerufen wurden. In der Erzählung \"Gilgamesch und Huwawa\" wird dieser Begriff auf einen Grenzfluss in den Bergen angewendet, allerdings ohne den Gottesbegriff \"DINGIR\". Der mythologische Hintergrund ist in die Anfänge des Landes Sumer zu legen, in welchem die Sumerer von der Vorstellung ausgingen, dass die Welt auf unterirdischen Säulen gegründet und von einem Ozean umgeben sei (Apsu). Die Gesamtdeutung muss deshalb hinsichtlich der ursprünglichen Anwendung erfolgen. Insofern kann der Begriff KASKAL.KUR auf Berge, Flüsse und unterirdische Wasserläufe ausgeweitet werden, da nach den damaligen Vorstellungen „in der Unterwelt“ die Heimstatt der „Götter des Fundaments der Erde“ lag. Frühere Übersetzungen „unterirdischer Wasserlauf“, „Quellbecken“, „Bergpass“ oder auch „Weg unter der Erde“ geben diesen Begriffsbereich gut wieder, ohne jedoch einzeln für sich die passende Erklärung zu bieten. KASKAL.KUR kann mit „Gott/Götter der großen Wege/Grenzungen (in) der Unterwelt“ gedeutet werden, ohne aber den Anspruch auf eine wortwörtliche Übersetzung zu erheben.", "section_level": 2}, {"title": "Apollon.", "content": "In der Ilias ist Apollon der Hauptgott der Troianer. Sein Kult soll nun durch einige in Troia gefundene Steinstelen auch in der Stadt archäologisch nachgewiesen sein. Apollon soll auch im Alakšandu-Vertrag unter den Schwurgöttern auftauchen. Der Vertrag weist an dieser Stelle eine Lücke auf. Im Text heißt es nach einer kleinen Lücke [ ]x-ap-pa-li-u-na-aš. Es bleibt unklar, ob dabei das ganze Wort erhalten ist oder nur ein Teil, und ebenso unklar ist, ob es sich um einen Götternamen handelt, um ein Attribut eines Gottes oder um Reste des Namens der Stadt, der ein Gott angehört. Dass es sich beim fragmentarisch erhaltenen Zeichenrest am Rand der Lücke um den Gottesdeterminativ handelt – damit wäre Appaliunaš wirklich ein Göttername, und zwar vollständig erhalten – ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Ein Beweis für den Apollonkult in Wiluša ist durch diesen fragmentarischen Namen nicht gefunden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wiluša ist ein in hethitischen Texten genannter westkleinasiatischer Staat der späten Bronzezeit. Er wird erstmals gegen 1400 v. Chr. (als \"Wilušiya\", das die Forschung zumeist mit Wiluša gleichsetzt wird, auch wenn eine Identität nicht bewiesen ist) und letztmals im späten 13. Jahrhundert v. Chr. erwähnt. Wiluša geriet zwischen 1294 und 1272 v. Chr., während der Regierungszeit von Muwatalli II., als Vasallenstaat unter hethitische Oberherrschaft. Ein größerer Teil der Forschung setzt Wiluša mit dem homerischen Ilios/Troja gleich bzw. verbindet es mit den spätbronzezeitlichen Siedlungsschichten auf dem Hisarlık Tepe in der Troas, jedoch ist diese Gleichsetzung umstritten und aufgrund der ungenauen und teilweise widersprüchlich erscheinenden Angaben in hethitischen Texten unsicher.", "tgt_summary": "维鲁萨(Wilusa,赫梯语:\"Wi-lu-ša\")是青铜时代晚期位于小亚细亚西部亚苏瓦盟的一座城邦。", "id": 1203044} {"src_title": "Chikuma (Schiff, 1939)", "tgt_title": "筑摩号重巡洋舰", "src_document": [{"title": "Einsätze.", "content": "Zwischen März 1940 und März 1941 operierte die \"Chikuma\" im Südchinesischen Meer. Danach gehörte sie der Kidō Butai an und fuhr als Geleitkreuzer den Angriff auf Pearl Harbor mit. Auf dem Rückweg nach Japan unterstützte sie die Truppen bei der Einnahme von Wake. Im weiteren Verlauf des Pazifikkriegs war sie Teil der Trägerflotte und fuhr Einsätze im Südpazifik, Südostasien und im Indischen Ozean. Am 1. März 1942 versenkte sie südlich von Java den US-amerikanischen Zerstörer USS \"Edsall\". Während der Schlacht um Midway konnte sie den Verlust von vier Flugzeugträgern nicht verhindern. Anschließend war sie an der Schlacht bei den Ost-Salomonen und der Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln beteiligt. Bei letzter wurde der Kreuzer durch Bomben von Sturzkampfbombern des amerikanischen Flugzeugträgers USS \"Hornet\" beschädigt. Daher wurde er bis Ende Februar 1943 in Japan repariert. Anschließend war das Schiff hauptsächlich im Südost-Pazifik eingesetzt, nahm aber auch an einem Vorstoß in den Indischen Ozean im März 1944 ebenso teil wie an der Schlacht in der Philippinensee, in der die japanische Trägerluftwaffe fast vollständig vernichtet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Untergang.", "content": "Wie fast die gesamte japanische Flotte wurde auch die \"Chikuma\" zur großen Operation zur Verteidigung der philippinischen Insel Leyte herangezogen. Sie gehörte zum Verband von Vizeadmiral Takeo Kuritas Kampfgruppe, die durch die San-Bernardino-Straße bis zu den amerikanischen Geleitflugzeugträgern vorstoßen konnte. Während der Gefechte mit diesen und deren Eskorten wurde die \"Chikuma\" am 25. Oktober 1944 von Torpedos von Flugzeugen der Träger getroffen; sie trieb danach antriebslos im Meer. Ihre Mannschaft wurde vom Zerstörer \"Nowaki\" aufgenommen, der das Schiff am späten Morgen dann versenkte. Die \"Nowaki\" wurde auf ihrem Rückmarsch in der folgenden Nacht dann ebenfalls versenkt, und nur eines der Besatzungsmitglieder der \"Chikuma\" überlebte.", "section_level": 1}, {"title": "Belege und Verweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Literatur in japanischer Sprache:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Chikuma (, nach dem gleichnamigen Fluss) war ein Schwerer Kreuzer der Kaiserlich Japanischen Marine. Sie lief am 19. März 1938 vom Stapel und wurde am 20. Mai 1939 in Dienst gestellt. Sie war der zweite Kreuzer der \"Tone\"-Klasse.", "tgt_summary": "筑摩号重巡洋舰(日语:,平假名:),为大日本帝国海军的利根型重巡洋舰的二号舰。“筑摩”一名来源于筑摩川(又名千曲川,为信浓川的上游)。为松本市的。", "id": 1796810} {"src_title": "Bartmeise", "tgt_title": "文须雀", "src_document": [{"title": "Kennzeichnung.", "content": "Ihre Länge beträgt zwischen 14 und 15,5 cm. Sie ist klein, hell gelbbraun und hat einen hell gelbbraunen Schwanz. Das adulte Männchen besitzt einen hell blaugrauen Kopf mit langem schwarzem Bartstreif und weißer Kehle. Die Unterschwanzdecken sind schwarz. Bei dem adulten Weibchen dagegen ist der Kopf beigebraun ohne schwarzen Bart. Die Kehle ist schmutzigweiß und die Unterschwanzdecken sind beige. Jungvögel ähneln adulten Weibchen, haben jedoch eine schwarze Mantelmitte und schwarze Bereiche im Schwanz. Ihr Gefieder ist eher gelbbeige.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Ihr Ruf ist charakteristisch als lebhaftes, nasal klingendes „psching“ im Schilfwald, ferner rollend „tschirr“ und leiser schnalzend „pett“. Ihr Gesang besteht im Allgemeinen aus 3–4 unreinen knirschenden Tönen, etwa „pschin-dschick-tschrääh“.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Bartmeise ist ein Brutvogel der Paläarktis, die vor allem in gemäßigten, mediterranen Steppen- und Wüstenzonen vorkommt. Sie brütet jedoch auch im Süden der borealen Zone. Das Verbreitungsgebiet ist als Folge der Verteilung geeigneter Lebensräume stark aufgesplittert. Die westlichsten Vorkommen sind derzeit in Spanien, dem Westen von Frankreich und in Großbritannien. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Kasachstan und bis in den Westen der Mongolei sowie in den Norden Chinas. Hauptverbreitung in Mitteleuropa sind Küstengebiete der Nord- und Ostsee sowie der Neusiedler See in Österreich. Die Bartmeise lebt in ausgedehnten Röhrichten der Verlandungszone nährstoffreicher Binnengewässer aller Art. Voraussetzung für eine Dauerbesiedlung sind ausgedehnte Altschilfwälder. Präferiert werden Stellen, wo Altschilf sich zu einer dichten Decke über dem Boden beziehungsweise dem Wasser geformt hat. Auch außerhalb der Brutzeit hält sich die Bartmeise im Schilfröhricht auf. Gebüsch wird nur ausnahmsweise aufgesucht.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Für die Balz ist der Gesang der Bartmeise unbedeutend, wichtig ist die Schaubalz. Bei dieser entfaltet das Männchen die ganze Pracht seines Gefieders. Bartmeisen brüten zweimal pro Jahr. Das Nest ist ein tiefer Napf am Grund des Röhrichts in Wassernähe. Dieses besteht aus vorjährigem Schilf und ist innen mit Schilfrispen ausgelegt. Die Jungen zeigen den auffälligsten Sperr-Rachen unter den in Europa beheimateten Vogelarten. Die Vögel finden sich noch in ihrem Jugendkleid zu Paaren zusammen, die ihr Leben lang unzertrennlich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Im Sommer fressen diese Vögel Insekten und Spinnen. Im Winter stehen Sämereien auf dem Speiseplan.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Allein in Europa soll es laut IUCN 490.000–960.000 Bartmeisen geben. Die Art gilt daher als „nicht gefährdet“. Der Brutbestand wird für Deutschland auf 1.400 bis 2.700 Brutpaare geschätzt. In Österreich kommen 3.000 bis 6.000 Brutpaare vor. Der Brutbestand in der Schweiz wird auf dreißig bis vierzig Brutpaare geschätzt. Grundsätzlich kommt es bei der Bartmeise zu drastischen Bestandsveränderungen mit sprunghaften Zunahmen und völligen Zusammenbrüchen nach sehr kalten Wintern. In harten Wintern kommt es vor, dass im Norden ganze Populationen aussterben. Die verwaisten Lebensräume werden dann durch herumstreifende Bartmeisen wieder besiedelt. Im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es für weite Teile Deutschlands und der Schweiz keine Brutnachweise. Erst nachdem die niederländische Population in den Küstenregionen auf etwa 10.000 Brutpaare zu Beginn der 1970er Jahre angestiegen war, siedelte sich die Bartmeise erneut in zahlreichen Schilfgebieten auch Mitteleuropas sowie Frankreichs und Schwedens an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bartmeise (\"Panurus biarmicus\") ist eine Vogelart und wird heute meist als einzige Art der damit monotypischen Familie Panuridae betrachtet. Sie ist ein meisenartiger, langschwänziger Bewohner großer Schilfflächen.", "tgt_summary": "文须雀(学名:)为鹟科文须雀属的鸟类。分布于英格兰、法国、比利时、荷兰、丹麦、德国、瑞士、西班牙、意大利、波兰、匈牙利、土耳其、伊朗、前苏联、摩洛哥以及中国大陆的新疆、青海、甘肃、内蒙古、东北、河北等地,一般生活于在水边杨、柳树的枝叶间和芦苇的顶端。该物种的模式产地在欧洲Holstein。", "id": 2018348} {"src_title": "Fortführungsprinzip", "tgt_title": "持續經營", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "In Deutschland wurde durch das Bilanzrichtliniengesetz vom 19. Dezember 1985 (), das am 1. Januar 1986 in Kraft getreten ist, das Fortführungsprinzip (), schon vorher anerkannter Grundsatz ordnungsgemäßer Buchführung, im Abs. 1 Nr. 2 HGB normiert: „Bei der Bewertung ist von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit auszugehen, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.“ Die Vorschrift behandelt die Bewertung der Aktiva und Passiva nach Grundsätzen der Unternehmensfortführung, während diese bei der Bilanzierung allgemein als nicht kodifizierter Grundsatz gilt. Die Unternehmensfortführung gehört zu den Konzeptions- oder Systemgrundsätzen. Das sind Grundbedingungen, auf denen die Konzeption des Jahresabschlusses beruht. Neben der Unternehmensfortführung gehören hierzu noch der Grundsatz der Einzelerfassung und -bewertung und das Prinzip der Pagatorik (Zahlungsverrechnung, Nominalwertprinzip).", "section_level": 1}, {"title": "Handels- und Steuerbilanz.", "content": "Das Prinzip der Unternehmensfortführung gilt nicht nur nach § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB für die Handelsbilanz, sondern auch für die Steuerbilanz. Hier ergibt sich der Grundsatz aus Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG, wonach bei der Ableitung des Werts eines Wirtschaftsguts von der Fortführung des Unternehmens auszugehen ist. In der Handels- und Steuerbilanz dürfen keine Liquidationswerte angesetzt werden; vielmehr sind die Vermögensgegenstände mit ihren fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten anzusetzen. Bei den Schulden dürfen entsprechend keine Verpflichtungen passiviert werden, die ausschließlich bei einer Auflösung eines Unternehmens entstehen (Rückstellungen für einen Sozialplan). Dabei sind wertbegründende und werterhellende Ereignisse zwischen dem Bilanzstichtag und der Erteilung des Testats zu berücksichtigen. Die Annahme von der Unternehmensfortführung gilt so lange, wie nicht tatsächliche (z. B. schwerwiegende wirtschaftliche Schwierigkeiten) oder rechtliche Gegebenheiten (z. B. eingeleitetes Insolvenzverfahren, existenzbedrohende Prozessrisiken) entgegenstehen. Diese Gegebenheiten müssen so konkret sein, dass eine Beendigung der Unternehmenstätigkeit zu erwarten ist (Einleitung des Insolvenzverfahrens, Auflösungsbeschluss der Gesellschafter oder ein behördliches Produktionsverbot). Die dauerhafte Illiquidität könnte gegebenenfalls der Unternehmensfortführung entgegenstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsgrundlagen.", "content": "Es handelt sich um einen fundamentalen Bilanzierungsgrundsatz, der sowohl Abs. 1 Nr. 2 HGB als auch IAS 1.25, F.23 und den US-GAAP (CON 1.42) zugrunde liegt. Konkretisierungen finden sich u. a. in Ausführungen von Richtlinien des Institut der Wirtschaftsprüfer, die allerdings keinen Charakter einer gesetzlichen Norm haben.", "section_level": 1}, {"title": "Beurteilung nach IDW PS 270.", "content": "Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW) legt in diesem IDW-Prüfungsstandard die Berufsauffassung dar, nach der Wirtschaftsprüfer unbeschadet ihrer Eigenverantwortlichkeit bei einer Abschlussprüfung die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter des bilanzierenden Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit beurteilen. Der IDW PS 270 Tz. 11 führt dazu weiter aus: „Die im Folgenden beispielhaft genannten Umstände können einzeln oder zusammen mit anderen die gesetzlichen Vertreter daran zweifeln lassen, ob die Fortführung der Unternehmenstätigkeit möglich sein wird. Dies bedeutet jedoch nicht, dass bei Vorliegen eines oder mehrerer dieser Umstände immer notwendigerweise davon ausgegangen werden muss, dass ernsthafte Zweifel an der Fortführung der Unternehmenstätigkeit bestehen. So können die Zweifel etwa dadurch aufgehoben sein, dass negative Umstände durch andere positive Gegebenheiten teilweise oder vollständig kompensiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensfortführung in internationalen Vorschriften.", "content": "IAS 1.25 verlangt vom bilanzierenden Unternehmen eine Beurteilung der Unternehmensfortführung auf Grundlage des Going-Concern-Prinzips. Dazu muss der Jahresabschluss auf diesem Prinzip aufbauen. 1.26 verlangt im Hinblick auf die Unternehmensfortführung einen zwölfmonatigen Prognosezeitraum nach dem Bilanzstichtag. Es ist von der Unternehmensfortführung auszugehen, wenn diese für einen Zeitraum von mindestens einem Jahr nach dem Bilanzstichtag sichergestellt ist. Eine detaillierte Analyse kann danach unterbleiben, wenn das Unternehmen auf eine profitable Historie zurückblicken kann und sofortigen Zugang zu liquiden Mitteln hat. Es handelt sich mithin um eine komplexe Prognoseentscheidung. Fällt sie negativ aus, ist eine Going-Concern-Prämisse nicht mehr aufrechtzuerhalten. Die \"International Standards on Auditing\" (ISA) 570 behandeln die Überprüfung des „going concern“ geschlossen in einem eigenen Standard. In ISA 570.10 wird zunächst klargestellt, dass der Bestätigungsbericht keine Garantie für die Überlebensfähigkeit eines Unternehmens darstellt. Der Überprüfungszeitraum ist in 570.4 – unter Berufung auf IAS 1.23 und 1.24 – auf die vorhersehbare Zukunft eingeschränkt; das sind die nächsten zwölf Monate nach Abschlusstag. 570.8 zählt beispielhaft Risikoindikatoren auf, 570.9 ff. macht Vorschläge für Prüfungshandlungen und Diskussionen mit dem Management. 570.33 ff. unterscheidet drei Fallgruppen:", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Die Prüfung des Going-Concern-Prinzips ist integrierter Bestandteil des Bestätigungsvermerks. Der Wirtschaftsprüfer hat nach Abs. 2 Satz 3 und 4 HGB auch auf Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens oder einer wesentlichen Tochtergesellschaft gefährden, hinzuweisen. Damit umfasst das Testat nicht nur vergangenheitsbezogene Urteile eines Abschlussprüfers, sondern befasst sich auch mit existenziellen Fragen in der näheren Zukunft. Dennoch erhält dadurch das Testat keine Garantiequalität im Hinblick auf die Überlebensfähigkeit des testierten Unternehmens. Kapitalgesellschaften müssen im Zweifel auf Tatbestände zur Unternehmensfortführung im Lagebericht hinweisen ( Abs. 2 Nr. 2 HGB). Die Berichterstattung des Prüfers im Bestätigungsvermerk steht zudem früh im Verdacht, ihrerseits Auswirkungen auf die Unternehmensfortführung zu haben. Das wäre konzeptionell dann der Fall, wenn einzelne Unternehmen nur deshalb zusammenbrechen, weil der Abschlussprüfer etwa einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk mit Ergänzung nach IAS 570.33 (sog. Going Concern Opinion) abgegeben hat. Für diesen möglichen Wirkungszusammenhang hat sich der Begriff der selbsterfüllenden Prophezeiung bis zum heutigen Tag in Forschung und Praxis eingebürgert. In der empirischen Prüfungsforschung sind die Befunde jedoch gemischt. Der vermutete Effekt ist insbesondere dann zu zeigen, wenn das betroffene Unternehmen vergleichsweise groß oder die Managementkompetenz bei dem Unternehmen eher gering ist. Umfangreiche Forschungsüberblicke finden sich bei Carson et al. (2013) sowie bei Heinrichs (2019).", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Fortführungsprinzip (auch Going-Concern-Prinzip oder Grundsatz der Unternehmensfortführung) ist ein Begriff aus dem Rechnungswesen und besagt, dass bei der Bewertung von Bilanzpositionen von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen wird, sofern weder tatsächliche noch rechtliche Gegebenheiten dieser Annahme entgegenstehen. Darüber hinaus spielt der Begriff auch in der Unternehmensbewertung eine Rolle.", "tgt_summary": "持续经营(going concern),或称继续经营是一个会计学的概念,泛指一个企业可以在可见的将来(通常是一年12个月内)维持的业务持续运作,而没有破产的意图或风险。在这个情况下,企业的资产价值可得以维持,而亦有能力应付将要偿还的负债,持续经营而产生的赚取收入潜力可提高企业的整体价值。若企业长期亏损或投资失误,可能导致资不抵债的情况,在严重的情况下会使企业不能在可见将来持续经营,企业的资产就不可以账面或公允价值入账,而要按市场售价进行资产减值。", "id": 988610} {"src_title": "Harrod-Domar-Modell", "tgt_title": "哈罗德-多马模型", "src_document": [{"title": "Annahmen.", "content": "Dem Modell liegen, wie den meisten anderen Wachstumsmodellen auch, bestimmte Annahmen zugrunde, die gelegentlich in Frage gestellt werden. Es handelt sich um eine Ein-Gut-Parabel, das heißt, es wird der Einfachheit halber unterstellt, dass in der Volkswirtschaft nur ein Gut hergestellt wird, das dann als Konsum-Gut oder als Investitions-Gut verwendet werden kann. Auch die Kapitalkontroverse ist in dem Sinne beantwortet, dass Kapital als ein Produktionsfaktor gilt, dessen Einsatzmenge stofflich messbar ist. Zwar wird der Kapitalstock K in Euro gemessen, doch wird dies als Maß für die stoffliche Menge, in der Kapital zur Verfügung steht, verstanden (Anlagevermögen in konstanten Preisen gemessen). Kapital ist dann einfach die akkumulierte, aufgehäufte Menge an Investitionsgütern. Auch das Einkommen bzw. die Produktion Y und der Konsum C werden in Euro gemessen, interpretiert wird dies aber als physische oder stoffliche Menge eines bestimmten Gutes (\"real\", \"in konstanten Preisen\").", "section_level": 1}, {"title": "Domar-Modell.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Angebotsseite.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen Kapitalstock \"K\" und Investitionen \"I\" besteht ein definitorischer Zusammenhang.", "content": "Der Kapitalstock \"K\" erhöht sich um die Investitionen \"I\" eines Jahres. Mit \"I\" sind damit nicht die Bruttoinvestitionen gemeint, sondern die Nettoinvestitionen, also die Bruttoinvestitionen abzüglich der Abschreibungen auf den Kapitalstock. Der Kapitalstock wird zum einen größer in Höhe der Bruttoinvestitionen, zum anderen kleiner in Höhe der Abschreibungen. Per Saldo verändert er sich in Höhe der Nettoinvestitionen. Die Nettoinvestitionen können auch Werte kleiner null annehmen, wenn die Bruttoinvestitionen kleiner als die Abschreibungen sind. formula_1 Geht man von der diskreten Differenzengleichung zur stetigen Betrachtung über, indem man einen infinitesimal kleinen Zeitraum \"t\", \"t\"-1 betrachtet, dann gilt: formula_2 wobei formula_3.", "section_level": 3}, {"title": "Zwischen dem Kapitalstock \"K\" und der Produktion \"Y\" besteht ein technischer Zusammenhang.", "content": "Mit einem bestimmten Kapitalstock \"K\" kann gemäß der konstant angenommenen Kapitalproduktivität 1/\"v\" eine bestimmte Produktionsmenge \"Y\" erstellt werden: formula_4 Mit größerem Kapitalstock kann mehr produziert werden, die Zunahme der Produktion beträgt (bei Vollauslastung der Produktionskapazität): formula_5 oder (\"Kapazitätseffekt der Investitionen\"): (1)formula_6 Die Investitionen erzeugen auf der Angebotsseite Produktions-Kapazitäten und stellen auf der anderen Seite aber auch einen Teil der Nachfrage dar (der andere Teil der Nachfrage ist die Nachfrage nach Konsumgütern). Im Gleichgewicht soll Angebot gleich Nachfrage sein. Aus diesen Gleichungen folgt auch unmittelbar: formula_7 Wenn zwischen K und Y ein konstantes Verhältnis besteht, müssen beide Größen mit der gleichen Wachstumsraten wachsen. Nun ist das Wachstum des Kapitalstocks definiert als Investitionen einer Periode, also der Kapitalzuwachs dieser Periode, bezogen auf den Kapitalstock zu Beginn dieser Periode. Je größer also die Wachstumsrate sein soll, desto mehr muss in einer Periode investiert werden, desto größer muss der Anteil der Investitionen an der Gesamtproduktion, die Investitionsquote oder von der Finanzierungsseite her gesehen, die Sparquote s sein.", "section_level": 3}, {"title": "Die Nachfrageseite.", "content": "Es gibt keine ausdrücklich formulierte Konsumfunktion (Konsum in Abhängigkeit vom Einkommen), sondern es werden unmittelbar die Ersparnisse betrachtet, von welchen angenommen wird, dass sie voll als Nachfrage nach Investitionsgütern wirken. Der Teil, der gespart wird, ergibt sich aus der Multiplikation der Sparquote \"s\" mit dem Einkommen \"Y\". Dabei ist die Sparquote \"s\" unabhängig von der Größe des Einkommens als konstant angenommen: Sparfunktion, Ersparnis in Abhängigkeit vom Einkommen: formula_8 Die Ersparnisse \"S\" dienen der Finanzierung der Investitionen, also gilt: formula_9 und somit: formula_10 Dies ist die Nachfrage nach Investitionsgütern in Abhängigkeit von der Höhe des Einkommens Y. Nach \"Y\" aufgelöst (\"Einkommenseffekt der Investitionen\"): (2)formula_11 Wenn ein bestimmtes Einkommen Y zu einer bestimmten Konsumnachfrage C = c Y = (1-s) Y führt, dann ergibt ein bestimmtes Investitionsvolumen (= Sparvolumen) I von der Nachfrageseite her ein bestimmtes Gleichgewichtseinkommen Y gemäß Gleichung (2). Dies ist der Multiplikator-Effekt.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenführung von Angebots- und Nachfrageseite.", "content": "Unter all diesen Annahmen gelangt man zur Gleichung des (Harrod-)Domar-Modells, welche besagt, dass das Wachstum der Produktion oder des Einkommens \"Y\", damit auch der Investitionen \"I\" gleich dem Verhältnis der Sparquote \"s\" zum Kapitalkoeffizienten \"v\" sein muss, da genau dann der Einkommenseffekt auf der Nachfrageseite gleich dem Kapazitätseffekt auf der Angebotsseite ist: Durch Dividieren der Gleichung (1) (Kapazitätseffekt) mit der Gleichung (2) (Einkommenseffekt) erhält man: formula_12 Dabei ist die Wachstumsrate definiert als die Veränderung einer Größe bezogen auf ihr Ausgangsniveau, in stetiger Darstellung also: formula_13 g ist die von der Wirtschaftsseite her gegebene Wachstumsrate. Die Formel besagt, dass ein umso höheres Wachstum erzielt werden kann, je größer die Investitionsquote ist (die gleich der Sparquote s ist), je größer also der Teil der Produktion ist, der für den Aufbau des Kapitalstocks verwendet wird. Das Wachstum ist umso niedriger, je größer der Kapitalkoeffizient ist, je mehr Kapital benötigt wird, um eine Einheit Produktion zu erzeugen (K/Y). Die Wachstumsrate s/v wird auch als \"wünschenswerte Wachstumsrate\" (engl. \"warranted rate of growth\") bezeichnet, weil sie das Wachstum darstellt, bei welchem Angebot und Nachfrage ausgeglichen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftspolitische Zwischenüberlegung.", "content": "Allerdings muss dieses Wachstum nicht mit dem Bevölkerungswachstum, also vereinfacht dem Wachstum des Arbeitsangebotes, das auch als \"natürliche Wachstumsrate\" bezeichnet wird, übereinstimmen. Ist s/v kleiner der Wachstumsrate des Arbeitsangebots n, dann entsteht langfristig Arbeitslosigkeit. Ist s/v größer, dann entsteht Mangel an Arbeitskräften, was in eine Wirtschaftskrise umschlagen kann. Im ersten Fall müsste die Sparquote s erhöht werden, um das Wirtschaftswachstum an das Wachstum der Arbeitskräfte anzupassen, im zweiten Fall müsste s vermindert werden. Üblicherweise wird angenommen, etwa gemäß einer Sparfunktion nach Nicholas Kaldor, dass die Ersparnisse in erster Linie von den Kapitaleinkommen her kommen, weniger von den Lohneinkommen. Soll also das Wachstum erhöht werden, muss die Gewinnquote, der Anteil der Kapitaleinkommen am Gesamteinkommen gestärkt werden, umgekehrt, wenn das Wachstum vermindert werden soll, weil die Anzahl der Arbeitskräfte nicht so rasch wächst. Gilt s/v = n, n ist das Bevölkerungswachstum, hat sich also das von der wirtschaftlichen Seite her gegebene \"wünschenswerte\" Wachstum genau dem \"natürlichen\" Bevölkerungswachstum angepasst, spricht man auch der Wirtschaftswissenschaftlerin Joan Robinson folgend vom Goldenen Zeitalter.", "section_level": 2}, {"title": "Doppelcharakter der Investitionen.", "content": "Die Investitionen haben einen Doppelcharakter. Zum einen erhöht sich in Höhe der Investition der Kapitalstock und damit nach Maßgabe des Kapitalkoeffizienten v die mögliche Produktionsmenge, das mögliche Angebot. Der sogenannte Kapazitätseffekt ist der erste Teil des Doppelcharakters. Der zweite Teil des Charakters ist der sogenannte Einkommenseffekt. Investitionen in konstanter Höhe führen über den Multiplikatoreffekt zu einer bestimmten konstanten gesamtwirtschaftlichen Nachfrage \"Y\". Im Gleichgewicht Angebot gleich Nachfrage ist die Wachstumsrate des Nationaleinkommens \"Y\" nach Domar umso höher, je höher die Sparquote und je kleiner der Kapitalkoeffizient \"v\" ist. Dies steht im Widerspruch zu Keynes, da dieser eine hohe Sparquote für schwaches Wachstum verantwortlich macht. Der Grund dafür ist, dass nach Keynes Sparen und (gewünschtes) Investieren nicht zwingend übereinstimmen müssen, während Domar annimmt, dass die Ersparnisse sämtlich zu Investitionen führen. Ist nun eine bestimmte Wachstumsrate vorgegeben, etwa durch ein exogen angenommenes Bevölkerungswachstum n, dann ergibt sich ein Problem. Es wäre Zufall, wenn \"s\" und \"v\" genau die Werte hätten, die zu dem gewünschten Wachstum führen. Es sind weitere Erklärungen notwendig, die angeben, wie \"s/v\" dem Wert \"n\" angepasst werden können. In diesen Erklärungen unterscheiden sich die verschiedenen Theorien (beispielsweise keynesianische gegen neoklassische Ansätze). Für Keynesianer ist staatliche Wirtschaftspolitik erforderlich, aus Sicht der Neoklassik ruft der Markt selbst Kräfte hervor, die zu einer Anpassung führen.", "section_level": 2}, {"title": "Harrod-Modell.", "content": "Im Domar-Modell ist \"v\" ein technischer Parameter. Über das Verhalten der Unternehmen gibt es keine Annahmen. Harrod zeigt nun die Bedingungen auf, die zu einem Wachstum ohne unausgelastete (oder überausgelastete) Kapazitäten führen (\"warranted rate of growth\", wünschenswerte Wachstumsrate), indem er als Verhaltensgleichung eine Investitionsfunktion einführt. Die Unternehmen machen ihre Entscheidungen über das Investitions\"volumen\" von der \"Veränderung\" der Nachfrage abhängig (\"Akzelerator-Funktion\"): formula_14 (formula_15 stellt die erwartete Nachfrageveränderung je Zeiteinheit dar. Dabei wird vereinfacht angenommen, dass die erwartete Nachfrageänderung gleich der zuletzt beobachteten Nachfrageänderung ist.) Nach formula_15 aufgelöst: (1)formula_17 Über die Bedingung, dass \"I\" gleich \"S\" sein muss mit formula_8 gelangen wir auch in diesem Modell wieder zu der gewünschten Wachstumsrate. Die Ersparnisse \"S\" dienen wiederum der Finanzierung der Investitionen, so dass gilt: formula_9 und somit: formula_10 Nach \"Y\" aufgelöst: (2)formula_21 Wiederum Gleichung (1) dividiert durch Gleichung (2): formula_22 Dies entspricht mathematisch oder formal dem Ergebnis von Domar mit dem inhaltlichen Unterschied, dass formula_23 diesmal ein Verhaltensparameter der Unternehmen darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Konjunkturelle Schwankungen im Harrod-Modell.", "content": "Das Harrod-Modell enthält eine Investitionsfunktion, die Höhe der Investitionen ist proportional der Veränderung des Nationaleinkommens: formula_14 (formula_15 stellt die Nachfrageveränderung dar) Der Konsum \"C\" ist proportional zum Nationaleinkommen \"Y\": formula_26 Außerdem ist das Nationaleinkommen \"Y\" die Summe von Konsum \"C\" und Investitionen \"I\": formula_27 Reagieren die Investitionen \"I\" und der Konsum \"C\" gemäß diesen Gleichungen, aber zeitlich verzögert (sog. Time-Lags), dann können sich je nach der Größe von \"s\" und \"v\" verschiedene Fälle ergeben: Durch Einführung zeitlicher Verzögerungen (Time-Lags) kann also das Harrod-Domar-Modell zu einem Konjunktur-Modell (Samuelson-Hicks-Modell oder Multiplikator-Akzelerator-Modell) weiterentwickelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "\"Wachstum auf des Messers Schneide\".", "content": "Im Regelfall wird sich die Wirtschaft nicht genau auf einem Punkt des „wünschenswerten Wachstums“ befinden, sondern davon entfernt. Es sind dann zusätzlich Annahmen darüber zu treffen, wie die Wirtschaftsteilnehmer auf ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage reagieren. Wenn zum Beispiel das Produktionspotential größer als die Nachfrage ist, werden die Unternehmen weniger investieren wollen, weil sie unausgelastete Kapazitäten haben. Dadurch wird aber die Nachfrage noch geringer, so dass sich das Problem in der nächsten Periode wiederholt. Denkbar ist ein sich verstärkender Abschwung. So war jedenfalls die eher pessimistische Meinung der Keynesianer. Fehlende Investitionen bedeuten aber auch, dass der Kapitalstock schrumpft, also auch das Produktionspotential. Schließlich könnte das schrumpfende Produktionspotential noch unter die ebenfalls fallende Gesamtnachfrage sinken, so dass jetzt wieder Investitionen gefragt sind. Dies wäre der untere Wendepunkt einer Konjunktur-Schwankung. Es lassen sich jedenfalls auch Reaktionsfunktionen der Unternehmen formulieren, so dass sich die Gleichgewichtstendenz durchsetzt, dass die Volkswirtschaft also unter bestimmten Bedingungen dazu neigt, von selbst wieder auf den gleichgewichtigen Wachstumspfad zurückzukehren. Das Harrod-Domar-Modell ist ein Gleichgewichtsmodell in dem Sinne, dass es untersucht, unter welchen Bedingungen ein gleichgewichtiges Wachstum stattfinden könnte. Wie die Wirtschaft reagiert, wenn sie nicht im Gleichgewicht ist, muss in eigenen Ungleichgewichtsmodellen untersucht werden. Der Unterschied zwischen Keynesianismus und Neoklassik macht sich nicht an den eigentlich tautologischen Gleichgewichtsbedingungen des Modells fest, die sich so auch in anderen Schulen der Wirtschaftswissenschaften – beispielsweise im Solow-Modell – finden, sondern an der Frage, wie auf diesen Gleichgewichtspfad eingeschwenkt werden kann: durch staatliche Eingriffe oder durch das freie Spiel der Marktkräfte.", "section_level": 2}, {"title": "Vergleich von Domar und Harrod.", "content": "Mathematisch \"formal\" stimmen die Gleichgewichtslösungen von Harrod und Domar überein. Der Unterschied ist die Verwendung des technischen Kapitalkoeffizienten v durch Domar und des verhaltensbestimmten Akzelerators v durch Harrod. Daher werden die beiden Modelle auch häufig zusammengefasst. Andere Ökonomen betonten stärker die Unterschiede. Ihrer Meinung nach wird vernachlässigt, dass \"inhaltlich\" Kapitalkoeffizient und Akzelerator durchaus unterschiedlich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kritische Würdigung.", "content": "Die Modelle haben die Wirtschaftspolitik der 1950er und 1960er deutlich beeinflusst. So verwendete unter anderem die Weltbank die Modelle für die Berechnung des Kapitalbedarfs für Auslandshilfen. In ihrer allgemeinen Form mit tautologischem Charakter sind sie aber heute auch noch von Einfluss. Mit ihrer Hilfe kann sowohl eine moderate (mäßigende), als auch eine expansive Lohnpolitik begründet werden. Der erste Fall träfe zu, wenn man annimmt, dass die steigende Arbeitslosigkeit Folge zu schwachen Wachstums ist, dass deshalb die Sparquote erhöht werden muss, daher auch die Gewinnquote, weil die Ersparnisse in erster Linie von den Gewinneinkommen herrühren (z. B. laut Sparfunktion von Nicholas Kaldor). So betrachtet ist das \"keynesianische\" Modell nicht gewerkschaftsfreundlich. Der zweite Fall könnte in einer Ungleichgewichtssituation mit sich verstärkendem Abschwung eine Rolle spielen. Senken die Unternehmen die Investitionen, wodurch die Nachfrage niedriger wird, so dass die Überkapazitäten weiterhin bestehen bleiben, was zu weiteren Investitionssenkungen führt usw., dann könnte man das Kaufkraftargument der Löhne bemühen, um durch steigende Löhne die Nachfrage zu stabilisieren, was den Abschwung stoppen könnte. Das Modell geht in der Domar-Version von einem konstanten Kapitalkoeffizienten v aus. Empirisch lässt sich aber beobachten, dass etwa in der OECD der Kapitalkoeffizient allmählich angestiegen ist. Da das Wirtschaftswachstum durch s/v bestimmt ist, bedeutet ein steigendes v ein sinkendes Wirtschaftswachstum, was denn ebenfalls langfristig weltweit zu beobachten ist. Abhilfe könnte die Erhöhung der Sparquote s schaffen, so dass die Wachstumsrate s/v stabilisiert wird. In der Tat ging es im Neoliberalismus seit den 80er Jahren darum, die Sparneigung zu erhöhen, indem die Gewinnquote in den Volkswirtschaften erhöht wurde, in der Hoffnung, dass so auch die Investitionsquote (gemäß der G-I-B-Formel) sich erhöht. Laut einer Studie des IWFs ist dies aber weltweit seit den 70er Jahren nicht der Fall, die Investitionsquote hat sich vermindert. Der Wachstumspolitik kommt nach Domar und Harrod die Aufgabe der langfristigen Stabilisierung der Marktwirtschaft durch Beeinflussung der Nachfrage zu. Die antizyklische Fiskalpolitik muss gemäß den Lehren des Keynesianismus für die kurzfristige Wahrung des Gleichgewichtes eingesetzt werden. Unbefriedigend ist in beiden Modellen, dass das Wachstum mit seinen Ursachen nicht näher erklärt wird. Es wird zwar eine \"natürliche Wachstumsrate\" berücksichtigt, die aber einfach durch das exogen angesehene Bevölkerungswachstum gegeben ist. Daher werden die Theorien heutzutage auch nicht als Wachstumstheorien im eigentlichen Sinne angesehen, sondern lediglich als wichtiger Baustein für diese, als Herleitung der Bedingungen, unter denen ein gleichgewichtiges Wachstum möglich ist. Die Modelle sind normativ. Das Erreichen dieser Norm muss entweder technokratisch oder durch die Marktkräfte selbst bewirkt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Technischer Fortschritt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Formulierung.", "content": "Technischer Fortschritt kann auf einfache Weise in das Harrod-Domar-Modell eingeführt werden. Die Gleichung für das „goldene Zeitalter“, in welcher die von der wirtschaftlichen Seite her bestimmte Wachstumsrate mit dem Bevölkerungswachstum, dem Wachstum des Arbeitsangebotes, übereinstimmt, lautete: formula_28 n: exogen gegebene Wachstumsrate der Bevölkerung, n steht für „natürlich“. Wachstumsrate der Produktion oder des Einkommens: formula_29 Die Wachstumsrate des Kapitalstocks ist gleich groß: formula_30 Bei technischem Fortschritt wird nun einfach angenommen, dass die Arbeitsproduktivität, die Menge Y, die ein Arbeiter herstellt, mit einer bestimmten Rate m wächst. Wegen des technischen Fortschritts schrumpft jetzt die Zahl der benötigten Arbeiter mit der Rate m. Es reicht jetzt nicht mehr aus, wenn die Wirtschaft, also Produktion Y und Kapitalstock K, mit der natürlichen Wachstumsrate, der Wachstumsrate n der Bevölkerung wächst, sie muss zusätzlich auch noch um die Wachstumsrate m des technischen Fortschritts wachsen, soll keine Arbeitslosigkeit entstehen. Die Gleichung für das ’’Goldene Zeitalter’’ lautet jetzt: formula_31 formula_32 formula_33 Das heißt, sowohl die Arbeitsproduktivität (Y je Arbeiter) als auch die Kapitalintensität (K je Arbeiter) wachsen mit der Rate des technischen Fortschritts m. Jeder Arbeiter produziert mit der Rate m immer mehr, benötigt aber auch einen immer größeren Kapitalstock, der je Arbeiter ebenfalls mit der Rate m wächst. Ist der Kapitalkoeffizient v technisch gegeben, muss die Sparquote s umso höher sein, je größer die Rate des technischen Fortschritts m ist, soll ein bestimmtes Wachstum des Arbeitsangebots n von der Wirtschaft aufgenommen werden, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Ist die Sparquote s nicht groß genug, um dieses Wachstum zu erzielen, dann steigt die Zahl der benötigten Arbeiter nicht in der erforderlichen Rate, sie könnte sogar schrumpfen, wenn s/v kleiner m ist. Technischer Fortschritt kann so zur Vernichtung von Arbeitsplätzen führen.", "section_level": 2}, {"title": "Zahlenbeispiel.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kein technischer Fortschritt.", "content": "Arbeit A, Kapital K und Produktion Y wachsen alle mit einer bestimmten Rate, hier sind 5 % angenommen. Die Produktion einer Periode dient dazu, um in der nächsten Periode die Arbeiter mit Konsumgütern (C) und mit Produktionsmitteln (K) zu versorgen. Dann wiederholt sich auf immer größerer Stufenleiter die Produktion von Periode zu Periode. Die Aufteilung der Produktion auf K und C bzw. A richtet sich nach der technisch gegebenen Kapitalintensität K/A, die als technisch gegebene Konstante angenommen ist. Im folgenden Zahlenbeispiel sind die Anfangswerte der Periode 1 exogen angenommen. Für einige Größen gibt es exogene Annahmen, wie sie sich verändern. Diese Größen sind in der zweiten Tabelle blau gekennzeichnet. Die Kapitalintensität K/A bleibt unverändert und damit wird auch keine Veränderung der Arbeitsproduktivität Y/A ausgelöst. Außerdem wird der Reallohn C/A konstant gehalten. Die restlichen Größen errechnen sich dann unter der Annahme, dass die Produktion voll für die nächste Periode verwendet wird als Lohn C und Kapital K. In Periode 2 betragen die Bruttoinvestitionen K=105,0 €. Davon sind 100,0 € Ersatz oder Abschreibungen der Investitionen der Vorperiode 1 (100,0 €). Die Nettoinvestitionen betragen also 105,0 € - 100,0 € = 5,0 €. Diese Nettoinvestitionen sind auf das Einkommen der Vorperiode 1 Y=400,0 € zu beziehen, da sie aus diesem finanziert werden. Es ergibt sich eine Sparquote s=5/400=1,25 %. v ist 0,25 oder 25 %. s/v ergibt 0,05 oder 5 %, die Wachstumsrate n der Wirtschaft und der Beschäftigung. Produktion Y, Anzahl der benötigten Arbeiter A, Konsum der Arbeiter C und der Kapitalstock K wachsen alle jährlich mit 5 %, während der Reallohn C/A, die Arbeitsproduktivität Y/A und der Kapitalkoeffizient v K/Y konstant sind.", "section_level": 3}, {"title": "Mit technischem Fortschritt.", "content": "Die Arbeitsproduktivität soll jetzt jährlich um 5 % steigen. Bewirkt wird dies durch die Annahme, dass ein Wachstum der Kapitalintensität um jährlich 5 % ebendies bewirkt (vgl. auch Technische Fortschrittsfunktion). Für den Lohn sei der Einfachheit halber eine produktivitätsorientierte Lohnpolitik angenommen, so dass der Reallohn mit derselben Rate wächst wie die Arbeitsproduktivität, also mit jährlich 5 %. Wegen der steigenden Kapitalintensität reicht der Produktionsüberschuss jetzt nicht mehr aus, um zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, vielmehr bleibt die Beschäftigung A konstant bei 100. Es liegt also „Wachstum ohne Beschäftigung“ vor („jobless growth“). Die Tabelle errechnet sich nun so, dass wegen technischem Fortschritt die Arbeitsproduktivität Y/A jährlich um 5 % wächst, verursacht ist dies durch ein Wachstum der Kapitalintensität K/A von jährlich 5 %. Damit ist auch der Reallohn gemäß produktivitätsorientierter Lohnpolitik festgelegt, er wächst genau so wie die Arbeitsproduktivität. Das Produkt Y einer Periode wird nun nach Maßgabe der Kapitalintensität K/A unter Berücksichtigung, was A kostet, also unter Berücksichtigung des Reallohnes C/A, auf C bzw. A und K für die jeweils nächste Periode aufgeteilt. In Periode 2 betragen die Bruttoinvestitionen K=105,0 €. Davon sind 100,0 € Ersatz oder Abschreibungen der Investitionen der Vorperiode 1 (100,0 €). Die Nettoinvestitionen betragen also 105,0 € - 100,0 € = 5,0 €. Diese Nettoinvestitionen sind auf das Einkommen der Vorperiode 1 Y=400,0 € zu beziehen, da sie aus diesem finanziert werden. Es ergibt sich eine Sparquote s=5/400=1,25 %. v ist 0,25 oder 25 %. s/v ergibt 0,05 oder 5 %, die Wachstumsrate m der Wirtschaft. Dieses Wachstum ist dem technischen Fortschritt geschuldet, der mit einer Rate m wächst, während die Beschäftigung konstant bleibt. Die Kausalität läuft von der Steigerung der Kapitalintensität zur Steigerung der Arbeitsproduktivität. Es wird angenommen, dass wenn die technische Ausstattung eines Arbeiters um 5 % steigt, die Kapitalintensität also um 5 % steigt, dies eine Steigerung der Arbeitsproduktivität ebenfalls um 5 % hervorruft. Indem die Arbeitskräfte mit mehr Produktionsmitteln ausgestattet werden, sind sie auch in der Lage, mehr zu produzieren. Nimmt man weiterhin an, dass die natürliche Wachstumsrate, die Wachstumsrate der Bevölkerung n, 5 % beträgt, dann würde in diesem Szenario die Arbeitslosigkeit immer größer, weil ein immer größer werdendes Arbeitsangebot auf eine konstante Nachfrage der Wirtschaft nach Arbeit trifft. Nimmt man weiterhin an, dass die Arbeiter ihr Einkommen voll für Konsumgüter verausgaben, die Unternehmen ihr Einkommen aber voll sparen und investieren, dann kann eine einmalige Lohnsenkung Abhilfe schaffen. Die Einmaligkeit besteht darin, dass in einer Periode der Lohn gesenkt wird, anschließend aber wieder einer produktivitätsorientierten Lohnpolitik gefolgt wird. Allerdings bleibt der einmalige Lohnverzicht für immer erhalten, die Lohnwachstumskurve holt die alte höhere Kurve nie mehr ein. Im folgenden Beispiel wird angenommen, dass der Reallohn der Arbeiter in der ersten Periode nicht mehr 2,8095 C je Arbeiter beträgt, sondern nur noch 2,63 C je Arbeiter. Da die Produktion dieser Periode weiterhin mit 400 Y angesetzt ist, kann jetzt mehr investiert werden. Bei der Steigerung der Kapitalintensität von nach wie vor 5 % - so die Annahme – bleibt jetzt noch etwas übrig, um zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, um Erweiterungsinvestitionen vorzunehmen. Die Zahl der benötigten Arbeitsplätze steigt jetzt um 5 %, genau so wie das demografisch gegebene Arbeitsangebot. Das ’’Goldene Zeitalter’’, also Wachstum bei Vollbeschäftigung, ist wiederhergestellt, da ja ein Wachstum des Arbeitsangebots von 5 % exogen gegeben angenommen wurde. In Periode 2 betragen die Bruttoinvestitionen K=110,25 €. Davon sind 100,0 € Ersatz oder Abschreibungen der Investitionen der Vorperiode 1 (100,0 €). Die Nettoinvestitionen betragen also 110,25 € − 100,0 € = 10,25 €. Diese Nettoinvestitionen sind auf das Einkommen der Vorperiode 1 Y=400,0 € zu beziehen, da sie aus diesem finanziert werden. Es ergibt sich eine Sparquote s=10,25/400=2,56 %. v ist 0,25 oder 25 %. s/v ergibt 0,1025 oder 10,25 %, die Wachstumsrate der Wirtschaft, die sich aus dem Wachstum des technischen Fortschritts m und der Beschäftigung n ergibt. Die Beschäftigung A wächst mit 5 %, für den technischen Fortschritt wurde ebenfalls ein Wachstum von 5 % angenommen, so dass die Arbeitsproduktivität und die Kapitalintensität ebenfalls mit 5 % wachsen. Gemäß der Formel formula_31 wachsen jetzt Produktion Y, Kapital K und Konsum der Arbeiter C mit der Rate 5 % plus 5 %, also 10 %. Die Formel wurde aber für den stetigen Fall hergeleitet, hier im Zahlenbeispiel liegen diskrete Perioden vor, so dass die Formel nur noch näherungsweise gilt. Y, K und C wachsen mit 10,25 % (1,05 mal 1,05 = 1,1025). Die Originalaufsätze von Harrod und Domar sowie weitere interessante Beiträge zu diesem Thema finden sich als deutsche Übersetzung in:", "section_level": 3}], "src_summary": "Das Harrod-Domar-Modell ist eine frühe einfache postkeynesianische Wachstumstheorie, welche den Doppelcharakter der Investitionen in den Mittelpunkt der Überlegungen stellt.", "tgt_summary": "哈罗德-多马模型(英语:Harrod-Domar model),即哈罗德-多马经济增长模型,一种经济增长模型。这个模型分别由与这是现代发展经济学最早的数理模型。", "id": 2222961} {"src_title": "Telesphore Placidus Toppo", "tgt_title": "福祿·佈拉祺多·托波", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Telesphore Placidus Toppo empfing nach theologischen und philosophischen Studien im Jahre 1969 das Sakrament der Priesterweihe in Himmelried. Weitere Studien führten ihn an die Päpstliche Universität Urbaniana in Rom. Nach einigen Jahren in der Seelsorge und im Hochschuldienst wurde er am 8. Juni 1978 zum Bischof von Dumka berufen. Die Bischofsweihe spendete ihm Erzbischof Pius Kerketta am 7. Oktober desselben Jahres. 1984 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Koadjutorerzbischof, ein Jahr später dann zum Erzbischof von Ranchi. Im Jahre 2003 wurde Toppo als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"Sacro Cuore di Gesù agonizzante a Vitinia\" in das Kardinalskollegium aufgenommen. Er war Präsident der Indischen Bischofskonferenz. Kardinal Toppo nahm am Konklave 2005 teil, bei dem Benedikt XVI. zum Papst gewählt wurde. Ferner war er Teilnehmer am Konklave 2013, das Papst Franziskus wählte. Papst Franziskus nahm am 24. Juni 2018 seinen altersbedingten Rücktritt an.", "section_level": 1}, {"title": "Fünftes Marianisches Dogma.", "content": "Der Kardinal bat Papst Benedikt XVI. im Jahr 2008 darum, ein fünftes Marianisches Dogma über Maria als Miterlöserin einzuführen. Eine solche Erklärung würde es Nicht-Katholiken leichter machen, die Muttergottes zu verstehen. Dies unterstützten auch Kardinal Luis Aponte Martínez, emeritierter Erzbischof von San Juan, Puerto Rico; Kardinal Varkey Vithayathil, Erzbischof von Ernakulam-Angamaly, Indien; Kardinal Riccardo Vidal, Erzbischof von Cebu, Philippinen, und Kardinal Ernesto Corripio y Ahumada, emeritierter Erzbischof von Mexiko-Stadt. Hilfreich sei ein entsprechendes Dogma im interreligiösen Dialog mit den Muslimen, denen Maria durch den Koran vertraut ist. Sie gilt dort als \"größte aller Frauen, ohne Sünde und jungfräulich\".", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Telesphore Placidus Kardinal Toppo ist Mitglied folgender Institutionen der römischen Kurie:", "section_level": 1}], "src_summary": "Telesphore Placidus Kardinal Toppo (* 15. Oktober 1939 in Chainpur, Indien) ist ein indischer Geistlicher und emeritierter römisch-katholischer Erzbischof von Ranchi.", "tgt_summary": "福禄·布拉祺多·托波(;1939年-10月15日)是天主教印度籍司铎级枢机及兰契总教区总主教。", "id": 2301721} {"src_title": "Jorge María Mejía", "tgt_title": "喬治·瑪利亞·梅希亞", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jorge María Mejía studierte Katholische Theologie und Philosophie am Seminar von Villa Devoto und empfing im Jahre 1945 das Sakrament der Priesterweihe. Nach weiterführenden Studien in Rom wurde er an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin zum Doctor theologiae promoviert. Am Päpstlichen Bibelinstitut absolvierte er ein Lizenziatsstudium in Biblischer Theologie und von 1962 bis 1963 ein Aufbaustudium am Jerusalemer Bibelinstitut. Er war Professor für Exegese des Alten Testaments an der Katholischen Universität von Buenos Aires. Zudem war er Professor für biblisches Griechisch, Hebräisch und Archäologie an der gleichen Fakultät. Er war Professor der Heiligen Schrift am \"Instituto de Cultura Religiosa Superior\" und dem Institut der Maristen in Argentinien. Außerdem war er Gastprofessor am Ökumenischen Institut für Theologische Studien Tantur in Israel. Er war Herausgeber einer katholischen Zeitschrift und Beobachter beim Zweiten Vatikanischen Konzil. 1966 wurde er zum Direktor der Kommission für Ökumene der Erzdiözese Buenos Aires ernannt; 1967 bis 1977 folgte das Amt des Sekretärs beim lateinamerikanischen Amt für Fragen der Ökumene der CELAM. Von 196* bis 1972 war er Vorsitzender des Ausschusses und Vorstand des Katholischen Weltverbandes für die Bibelpastoral. Als Nachfolger von Gustavo Franceschi war er von 1956 bis 1977 Direktor der katholischen Zeitschrift \"Criterio\". 1977 wurde er zum Sekretär der Kommission für die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den Juden. Am 20. September 1979 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Kaplan Seiner Heiligkeit ernannt. Am 8. März 1986 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Vizepräsidenten der Päpstlichen Kommission \"Iustitia et Pax\" und zum Titularbischof von \"Apollonia\". Am 12. April 1986 empfing er durch Roger Kardinal Etchegaray die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren die Kurienbischöfe Eduardo Martínez Somalo und Antonio María Javierre Ortas SDB. Am 5. März 1994 wurde Mejía zum Sekretär der Kongregation für die Bischöfe ernannt und gleichzeitig unter Beibehaltung seines Titularsitzes \"pro hac vice\" zum Erzbischof erhoben. Fünf Tage später wurde er zudem zum Sekretär des Kardinalskollegiums ernannt. Am 7. März 1998 wurde er zum Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche berufen. Er war zudem Berater des Päpstlichen Rates für die Laien und der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum sowie Mitglied des Päpstlichen Rates für Seelsorge für die Migranten. Am 21. Februar 2001 nahm ihn Papst Johannes Paul II. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie \"San Girolamo della Carità\" in das Kardinalskollegium auf. Am 24. November 2004 nahm Johannes Paul II. Mejías aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch an. Wegen Überschreitung der Altersgrenze nahm er nicht am Konklave 2005 und am Konklave 2013 teil. Am 21. Februar 2011 wurde er unter Beibehaltung seiner \"pro hac vice\" zur Titelkirche erklärten Titeldiakonie zum Kardinalpriester erhoben. Am 12. März 2013 erlitt er einen Herzinfarkt und wurde daraufhin in ein römisches Spital eingeliefert. Dort lag Kardinal Mejía bis zu seinem Tod im Dezember 2014.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jorge María Kardinal Mejía (* 31. Januar 1923 in Buenos Aires, Argentinien; † 9. Dezember 2014 in Rom) war ein Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.", "tgt_summary": "乔治·玛利亚·梅希亚(;1923年-1月31日-2014年-12月9日)是阿根廷籍天主教司铎级枢机,也曾是梵蒂冈秘密档案馆总负责人。", "id": 2294725} {"src_title": "Nasrallah Boutros Sfeir", "tgt_title": "納斯爾阿拉·布特羅斯·斯菲爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nasrallah Boutros Sfeir wurde 1920 in Reyfoun in der maronitischen Eparchie Sarba geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er Philosophie am Patriarchal-Seminar Sankt Maron in Ghazir (1937–1939) und Philosophie und Theologie am Großen Seminar der Université Saint-Joseph in Beirut (1940–1943). Am 7. Mai 1950 empfing er die Priesterweihe. Er war Kurat der Pfarrgemeinde in seiner Heimatstadt Reyfoun und zudem von 1950 bis 1956 Diözesansekretär von Damaskus. In den Jahren 1951 bis 1961 lehrte er die Fächer Arabische Philosophie und Literaturwissenschaften an der Maristenschule in Jounieh, von 1956 bis 1961 war er zudem persönlicher Sekretär des Maronitischen Patriarchen. Im Juni 1961 erhielt er die Ernennung zum Patriarchalen Generalvikar und Titularbischof von \"Tarsus dei Maroniti\", einen Monat später, am 16. Juli 1961, wurde er durch Pierre-Paul Méouchi zum Bischof geweiht, Mitkonsekratoren waren Jean Chedid OMM, Patriarchalvikar, und Michel Doumith, Bischof von Sarba. Er nahm von 1962 bis 1965 am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. Er war 1974/75 Patriarchalischer Administrator von Anton Peter Khoraiche, damals Erzbischof von Saida, und ab 1980 Ratsmitglied der Kommission für die Revision des Kanonischen Rechts. 1977 wurde er zum Vertreter des Präsidenten der Versammlung der katholischen Patriarchen und Bischöfe im Libanon für die Caritas im Libanon ernannt. es erfolgte die Berufung zum spirituellen Berater des Malteserordens. 1986 wurde er zum Patriarchen des Libanon gewählt und nahm, wie bei maronitischen Patriarchen üblich, zusätzlich den Namen Boutros \"(Petrus)\" in seinen Namen auf. Zwischen 1986 und 1994 war er dreimal Teilnehmer der Generalversammlung der Bischofssynode. Am 26. November 1994 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinalbischof. Kardinal Sfeir nahm wegen Überschreitung der Altersgrenze von 80 Jahren nicht am Konklave 2005 teil. Er war 2010 Päpstlicher Delegat und Ehrenpräsident der Sonderversammlung der Bischofssynode für den Nahen Osten. Er war Präsident der Versammlung der katholischen Patriarchen und Bischöfe im Libanon und des Rates der katholischen Patriarchen des Orients sowie Vorsitzender der Synode der maronitischen Kirche. Am 26. Februar 2011 nahm Papst Benedikt XVI. sein aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch an. Auch am Konklave 2013 nahm er wegen Überschreitung der Altersgrenze nicht teil. Er starb im Mai 2019, drei Tage vor seinem 99. Geburtstag, in einem Krankenhaus in Beirut an den Folgen einer Lungenentzündung. Sein Nachfolger, Kardinal Béchara Pierre Raï, stufte Sfeir als „Ikone“ und „Säule der Nation“ für die maronitische Kirche und den Libanon ein. In seinem Beileidstelegramm nannte Papst Franziskus ihn einen leidenschaftlichen Verteidiger der Souveränität und Unabhängigkeit seines Landes, er bleibe eine große Figur der Geschichte des Libanon. Kardinal Sfeir wurde im Kloster Bkerke, Sitz des Maronitischen Patriarchats, beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Kardinal Sfeir war Mitglied folgender Einrichtungen der Römischen Kurie:", "section_level": 1}], "src_summary": "Mar Nasrallah Boutros Kardinal Sfeir (; französisch \"Nasrallah Pierre Sfeir\", * 15. Mai 1920 in Reyfoun, Libanon; † 12. Mai 2019 in Beirut, Libanon) war ein libanesischer Geistlicher und Theologe sowie Maronitischer Patriarch von Antiochien und des ganzen Orients.", "tgt_summary": "纳斯尔阿拉·布特罗斯·斯菲尔(;英语:Nasrallah Boutros Sfeir;1920年-5月15日-2019年-5月12日)是天主教黎巴嫩籍主教级枢机及马龙尼礼教会安提阿荣休宗主教。", "id": 2744554} {"src_title": "Keith Patrick O’Brien", "tgt_title": "凯斯·奥布莱恩", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Keith Patrick Michael O’Brien studierte nach seiner Schulzeit Chemie, Mathematik, Philosophie und katholische Theologie. Im April 1965 empfing er das Sakrament der Priesterweihe und wirkte anschließend als Gemeindeseelsorger, Schulpfarrer und Mathematiklehrer. Von 1978 bis 1980 war er Spiritual am St Andrew’s College Drygrange (Roxburghshire) und anschließend Rektor des Saint Mary’s College in Blairs bei Aberdeen, bis er 1985 zum Erzbischof von St Andrews und Edinburgh ernannt wurde. Die Bischofsweihe spendete ihm am 5. August 1985 Gordon Kardinal Gray; Konsekratoren waren Bruno Bernhard Heim und Thomas Joseph Winning. Ab 2001 leitete O’Brien die Schottische Bischofskonferenz. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn im Jahr 2003 zum Kardinal mit der Titelkirche \"Santi Gioacchino ed Anna al Tuscolano\", die vor ihm der Wiener Kardinal Hans Hermann Groër innehatte. Er war von 2001 bis 2013 Großprior der Statthalterei Schottland des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, seit 2003 dessen Großkreuz-Ritter. Im November 2012 bot O’Brien gemäß dem Papst seinen Amtsverzicht als Diözesanbischof zum Ablauf seines 75. Lebensjahres am 17. März 2013 an. Papst Benedikt XVI. nahm dieses Angebot an. Nachdem die Presse am 23. Februar über Vorwürfe „unangemessenen Verhaltens“ berichtet hatte, wurde am 25. Februar 2013 mitgeteilt, der Papst habe das Rücktrittsgesuch nunmehr am 18. Februar bereits zum 25. Februar angenommen. In diesem Zusammenhang verzichtete O’Brien auch auf die Teilnahme am Konklave 2013. Dort wäre er der einzige Kardinal aus Großbritannien gewesen. Am 15. Mai 2013 gab der Vatikan bekannt, O’Brien werde aus denselben Gründen, aus denen er nicht am Konklave teilgenommen habe, Schottland nach Absprache mit dem neuen Papst Franziskus für einige Monate zum Gebet, zur geistlichen Erneuerung und zur Buße verlassen. Am 20. März 2015 nahm Papst Franziskus das von Keith Patrick O’Brien vorgebrachte Gesuch um Verzicht auf die Privilegien und Rechte eines Kardinals an. Kardinal O’Brien verstarb am 19. März 2018 an den Folgen der im Vormonat bei einem Sturz erlittenen Kopfverletzungen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Zum 40. Jahrestag der Verabschiedung des schottischen Abtreibungsgesetzes am 31. Mai 2007 äußerte O’Brien, es müsse wieder eine Gesellschaft aufgebaut werden, die neues Leben freudig aufnehme. Er rief die katholischen Politiker auf, nicht mehr an dem „entsetzlichen Verbrechen der Abtreibung“ mitzuarbeiten. Vor 40 Jahren sei damit argumentiert worden, dass durch illegale Abtreibungen Frauen zu Tode kämen und man diese deshalb entkriminalisieren müsse, dass Abtreibungen nur in Extremfällen vorgenommen würden und dass die medizinische Prüfung sehr streng ausfiele. Viele der Argumente für die Abtreibung hätten sich als nicht der Wahrheit entsprechend entpuppt. In Schottland würden durch Abtreibung jeden Tag so viele Kinder getötet, wie es einer Aula voller Schulkinder entspräche. In einem Artikel im Sunday Telegraph vom 3. März 2012 nannte O’Brien Pläne zur Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe „Irrsinn“ und „einen grotesken Umsturz eines weltweit anerkannten Menschenrechts“. Am 22. Februar 2013 wurde bekannt, dass O’Brien sich in einem Interview mit BBC Scotland positiv zu der Möglichkeit geäußert hatte, Priestern die Entscheidung für ein zölibatäres Leben freizustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorwürfe.", "content": "Im Februar 2013 wurden Vorwürfe laut, O’Brien habe sich Anfang der 1980er Jahre gegenüber vier Seminaristen unangemessen verhalten. \"The Observer\" berichtete am 23. Februar 2013 von unangemessenen Annäherungsversuchen nach Abendgebeten und unangemessenem Körperkontakt; drei aktive und ein ehemaliger Priester hätten dem Apostolischen Nuntius in England, Antonio Mennini, in der Woche vor dem 11. Februar 2013 eine Beschwerdeschrift übergeben. O’Brien ließ die Vorwürfe zunächst über einen Sprecher zurückweisen. Anfang März gab O’Brien in einer schriftlichen Erklärung an, es habe Zeiten gegeben, „in denen mein sexuelles Verhalten unter den Standard gefallen ist, der von mir als Priester, Erzbischof und Kardinal erwartet wurde“. Er bat die ganze Kirche um Vergebung und bat all jene um Verzeihung, die er mit seinem Verhalten verletzt habe. Am öffentlichen Leben der katholischen Kirche von Schottland werde er nicht mehr teilnehmen. Im März 2015 akzeptierte Papst Franziskus seinen Verzicht auf alle Rechte und Pflichten als Kardinal.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Keith Michael Patrick Kardinal O’Brien war Mitglied folgender Institutionen der römischen Kurie:", "section_level": 1}], "src_summary": "Keith Michael Patrick Kardinal O’Brien (* 17. März 1938 in Ballycastle, County Antrim, Nordirland; † 19. März 2018 in Newcastle-upon-Tyne) war ein Kardinal der römisch-katholischen Kirche und Erzbischof von Saint Andrews und Edinburgh.", "tgt_summary": "凯斯·弥额尔·博德·奥布莱恩(英语:Keith Michael Patrick O'Brien;1938年-3月17日-2018年-3月19日),英国籍天主教司铎级枢机。也是圣安德鲁斯暨爱丁堡总教区荣休总主教。", "id": 2675421} {"src_title": "Kleiner Kohlweißling", "tgt_title": "菜粉蝶", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Tiere haben eine Flügelspannweite von 40 bis 50 Millimeter; die Oberseite der Flügel ist weiß mit dunkelgrauen Rändern. Auf dem Vorderflügel der Männchen befindet sich ein grauer Fleck, beim Weibchen sind es zwei. Die Oberseiten der Hinterflügel sind cremig weiß und besitzen einen ebensolchen grauen Fleck, welcher beim Männchen weit weniger ausgeprägt ist als beim Weibchen. Die Unterseiten der Flügel sind gräulich gelb gefärbt, wobei die Vorderflügel eher zum Weiß tendieren. Die Raupen erreichen eine Länge von 25 Millimeter, sind hell- bis mattgrün gefärbt und zeigen gelbliche Seiten- und Rückenstreifen sowie weiße Farbpigmente. Sie sind dicht und kurz behaart.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Kleine Kohlweißling ist in ganz Europa und in Nordafrika verbreitet. Er kommt auch auf allen Kanarischen Inseln vor, ist jedoch selten auf Fuerteventura und wurde nur ein einziges Mal auf Lanzarote nachgewiesen. In Nordamerika und Australien wurde er eingeschleppt. Die Art ist fast überall anzutreffen, wo seine Futterpflanzen vorkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Eier werden einzeln im April und im Juli an Blättern abgelegt, die Larvenentwicklung ist nach etwa einem Monat abgeschlossen. Zu den Futterpflanzen gehören Kreuzblütler (Brassicaceae), Kaperngewächse (Capparaceae) zum Beispiel Kapern (Capparis spinosa), Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae), Resedagewächse (Resedaceae) und Fuchsschwanzgewächse (Chenopodiaceae). Die Überwinterung erfolgt im Puppenstadium, oft ein bis drei Meter über dem Boden an Wällen, Zäunen und so weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Flug- und Raupenzeiten.", "content": "Kohlweißlinge können im Jahr in bis zu vier Generationen von März bis November auftreten. Auf den Kanaren wurde er ganzjährig nachgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Schädling.", "content": "Er tritt inzwischen nahezu weltweit auf, weil die Insekten zusammen mit dem Gemüse verschleppt wurden. Die Raupen sind ein bedeutender Schädling in der Landwirtschaft und im Gemüseanbau. Der Hauptschaden im Kohlanbau durch den Fraß der Raupen tritt meist ab dem Monat Juni auf. Da sich die Larven im weiteren Verlauf auch in die Köpfe der Kohlpflanzen einfressen, kann der Schaden sehr hoch sein. Bekämpfungsmaßnahmen sind daher immer vor diesem Zeitpunkt durchzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Quellen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erstbeschreibung.", "content": "Carolus Linnæus: \"Systema naturæ per regna tria naturæ, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis. Tomus I. Editio decima, reformata.\" Holmiæ (Salvius), 1758, 824 S., S. 1–4, (\"Papilio rapae\") S. 468.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Kleine Kohlweißling (\"Pieris rapae\") ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Weißlinge und gehört zu den am häufigsten in Mitteleuropa vorkommenden Tagfaltern. Das Artepitheton leitet sich vom lateinischen Wort \"rapa\" (die Rübe) ab. Rüben zählen jedoch nicht zur Nahrung der Raupen.", "tgt_summary": "菜粉蝶(学名:\"Pieris rapae\",英文俗名:英语:Small White, Small Cabbage White,别名:纹白蝶、日本纹白蝶、白纹蝶、菜白蝶)在台湾又名缘点白粉蝶,是属于粉蝶科的一种蝴蝶,是粉蝶属的一种。广泛分布于欧亚大陆大部分地区,并已入侵并立足于北美、北非、澳洲、新西兰等地低至高海拔地区。模式产地为瑞典。", "id": 1568179} {"src_title": "Foxconn", "tgt_title": "鴻海科技集團", "src_document": [{"title": "Unternehmensstruktur.", "content": "Foxconn ist einer der weltweit größten Hersteller von Elektronik- und Computerteilen. Als Auftragshersteller produziert das Unternehmen unter anderem für Hewlett-Packard, Dell, Apple, Nintendo, Microsoft und Sony. Der Konzern produziert bzw. produzierte im Auftrag die Spielekonsolen Nintendo DS, Wii, Xbox 360 und PlayStation. Foxconn gilt außerdem als Hauslieferant für Intel. Etwa 75 % der unter dem Namen Intel verkauften Mainboards werden von Foxconn gefertigt. Mit 42 Millionen verkauften Mainboards und mehr als 52 Millionen PC-Gehäusen im Jahr 2005 ist Foxconn Weltmarktführer. Weltweit ist Foxconn Nr.-1-Hersteller von Prozessorsockeln, Nr.-5-Hersteller von Konnektoren und Nr.-2-Hersteller von Kühlkörpern mit 25 % Marktanteil. 2016 erzielte Foxconn 135 Milliarden US-Dollar Umsatz. Damit ist es das größte privat geführte, produzierende Unternehmen aus Taiwan. Gleichzeitig ist Foxconn der größte Exporteur Chinas mit den höchsten ausgelieferten Stückzahlen. Seit 2005 versucht Foxconn mit Angeboten für den Privatanwender das Geschäft zu erweitern. Zu diesen Produkten zählen zum Beispiel Hauptplatinen, Barebones, Grafikkarten, Netzteile und Lüfter. In Europa werden diese unter der Marke Foxconn angeboten, in Asien als WinFast. Die Modellbezeichnungen und Ausführungen sind in der Regel identisch. Eine weitere Marke des Konzerns ist Leadtek, womit der Konzern auch im Segment der Grafikkarten vertreten ist. Foxconn hält nach eigenen Angaben ca. 21.000 Patente und beteiligt über 15.000 Ingenieure in den USA, China und Taiwan an der Entwicklung neuer Produkte. In China versuchte Foxconn zusammen mit der Elektronik-Fachmarktkette Media-Saturn, die zur Metro Group gehörte, auch im Elektronikeinzelhandel Fuß zu fassen. Die erste Media-Markt-Filiale in China wurde als Joint Venture der beiden Unternehmen unter dem Namen \"Wan De Cheng ()\" am 17. November 2010 in Shanghai eröffnet. Weitere Eröffnungen waren geplant aber bis Ende April 2013 wurden alle Filialen wieder geschlossen. Mitarbeiterentwicklung Foxconn gehört weltweit zu den größten, und mitarbeiterstärksten privaten Arbeitgebern der Welt. Die Mitarbeiterzahlen unterliegen über die Jahre einer großen Schwankungsbreite. Die BBC hat im Mai 2016 berichtet, dass Foxconn seit 2014 bis zu 60.000 Mitarbeiter zugunsten automatisierter Fertigungsstätten entlassen hat. Das Unternehmen hat diese Zahlen später bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Standorte.", "content": "Seit 1993 besitzt das Unternehmen Produktionsstätten auf dem chinesischen Festland, darunter in Shenzhen, Kunshan, Wuhan und Yantai. 1994 kamen Entwicklungszentren in den USA und Japan dazu, 1998 bis 2000 Produktionsstätten in Großbritannien, den USA und im tschechischen Pardubice, das zentral in Europa liegt. Neben dem im Jahr 2000 in Pardubice eröffneten Werk, in dem PCs endgefertigt werden, verfügt das Unternehmen seit 2010 in Kutna Hora über ein weiteres Werk in Tschechien, in dem Server hergestellt werden. Insgesamt beschäftigt Foxconn rund 5.000 Mitarbeiter in Tschechien (2015). 2010 übernahm Foxconn die slowakische Tochtergesellschaft von Sony und betreibt seither ein 2007 eröffnetes Werk in Nitra mit 1.200 Mitarbeitern, in dem jährlich rund 3 Millionen LCD-Bildschirme hergestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Seit 2006 sieht sich der Konzern schweren Vorwürfen ausgesetzt. Vor allem die geringen Löhne und unmenschlichen Arbeitsbedingungen werden kritisiert: 2006 wurden von der englischen Zeitung Mail on Sunday Vorwürfe gegenüber Foxconn erhoben, dass bei der Fertigung des iPod unmenschliche Arbeitsbedingungen herrschen. Es wird von 15-stündigen Arbeitstagen und Monatslöhnen von 40 Euro berichtet, die deutlich unterhalb des regionalen Mindestlohns von 80 Euro liegen. Laut Spiegel Online seien 80 statt der arbeitsrechtlich erlaubten 36 Überstunden üblich. Bemängelt wurden unter anderem auch die unfaire Behandlung der Arbeiter und der Zustand der Unterkünfte. Durch eine Besichtigung einer Delegation soll dies widerlegt worden sein. Laut Angabe einer Arbeiterin bei Foxconn liegt ihre Arbeitszeit bei zwölf Stunden am Tag, sechs Tage pro Woche und wird mit umgerechnet 240 Euro (inkl. Zuschlägen für Nachtarbeit und Überstunden) bezahlt, wobei die Kosten für Mahlzeiten und Übernachtung in firmeneigenen Unterkünften übernommen werden. In anderen Fabriken seien die Arbeitsbedingungen noch schlechter. Der psychische Druck sei enorm, da es zum Beispiel festgelegte Zeiten für den Toilettengang und ein Sprechverbot am Arbeitsplatz gibt, das im Zuge von zwei erneuten Suiziden etwas gelockert wurde, sowie persönliche Diffamierung durch den Vorarbeiter, wenn die Regeln nicht eingehalten werden. Außerdem müssten die rund 400.000 Arbeiter der beiden Fabriken auf engstem Raum zusammenleben. Das Verlassen des Fabrik- und Wohngeländes, das eine Einheit darstellt, sei für viele der Arbeiter nur mit einer Sondergenehmigung erlaubt. Anfang 2010 ereigneten sich mindestens 13 Fälle von Suiziden der Angestellten in Shenzhen, meist durch Sprünge vom Dach der Gebäude des Unternehmens. Nach dem neunten Todesfall reagierte die Geschäftsleitung mit einem Brief an die Angestellten, nach dem diese sich verpflichten sollen, sich nicht selbst umzubringen oder „in einer extremen Form“ zu verletzen. Bis Ende Mai des Jahres erhöhte sich die Anzahl der Toten auf elf. Ein Firmenvertreter kündigte daraufhin an, die Löhne erhöhen zu wollen. Ab dem 1. Oktober 2010 sollen Angestellte nach Unternehmensdarstellung in der Fabrik in Shenzhen das Doppelte ihres bisherigen Lohns erhalten (2000 Yuan, etwa 244 Euro). Man hoffe, „dass die Angestellten eine positive Lebenseinstellung bekommen“. Die Löhne bei Foxconn liegen nach Untersuchungen der NGO Students and Scholars Against Corporate Misbehavior (Sacom) meist nur minimal über den gesetzlichen Mindestlöhnen. Die Anzahl der bekannt gewordenen Suizide in Shenzhen stieg bis Anfang August 2010 auf insgesamt 13 an. Im Juni 2010 wurde bekannt, dass Foxconn entweder alle oder einige der Werke in China schließen wolle, da man ausschließlich wegen der geringen Löhne nach China gegangen sei und dieser Standortvorteil im Falle der Umsetzung der angekündigten Lohnerhöhungen verloren ginge. Im Juli 2010 mussten sich in einer indischen Foxconn-Fabrik 250 Arbeiter aufgrund mangelnden Schutzes vor Schadstoffen ins Krankenhaus begeben. Die Frage, ob unter den Mitarbeitern eine besonders hohe Suizidrate vorliege, wurde kontrovers diskutiert. Apple-Mitgründer Steve Jobs antwortete, dass die Rate gemessen an den bekanntgewordenen Fällen deutlich unter dem Durchschnitt in China und den USA liege und dass die Arbeitsbedingungen bei Foxconn gut seien. Terry Gou, Vorsitzender der Foxconn besitzenden Gruppe, erklärte, dass 11 Suizide unter 400.000 Mitarbeitern unter dem chinesischen Durchschnitt lägen, wie ihm „von Experten mitgeteilt“ worden sei. Entsprechende statistische Vergleiche wurden in der China Economic Review kritisiert, da der Vergleich mit den Daten für China insgesamt nicht aussagekräftig sei, da es sich bei den Arbeitern von Foxconn vorwiegend um junge Männer zwischen 18 und 25 in Städten handele, während die Suizidraten in China vor allem unter Frauen in ländlichen Gebieten sehr hoch seien. Die neuesten verfügbaren Vergleichsdaten stammen zudem aus dem Jahr 1999. Ein Psychologe der Staatlichen Universität Tsing Hua äußerte zu den Fällen in den Medien, dass eine Suizidrate von 2 bis 3 Fällen auf 100.000 Personen bei Foxconn der Rate unter Universitätsstudenten entspreche und nicht außergewöhnlich hoch sei. Aufgrund der „unethischen bis illegalen“ Arbeitsbedingungen war Foxconn 2011 für den Public Eye Award nominiert, mit welchem Konzerne ausgezeichnet werden, welche sich laut den Initianten besonders verantwortungslos gegenüber Mensch und Umwelt verhalten. Die von Greenpeace unterstützte Preisverleihung kam 2011 zu dem Schluss, dass der psychische und physische Druck auf junge chinesische Wanderarbeiter und Studentinnen weiter bestehe. In einem Untersuchungsbericht von mehreren Universitäten aus Taiwan und China auf Basis von Gesprächen mit 1.800 Arbeitern bei Foxconn kamen die Wissenschaftler unter anderem zu dem Schluss, dass die Arbeiter bei Foxconn gezwungen werden, 80 bis 100 Überstunden pro Monat zu leisten (gesetzliche Grenze wäre bei 36) und eine erhebliche Zahl von Arbeitsunfällen nicht behandelt werde. Mitte Januar 2012 ist Apple der Fair Labor Association (FLA) beigetreten, die die Arbeitsbedingungen untersuchen soll. Nachdem am 18. Februar 2012 bekannt wurde, dass Foxconn die Bezüge seiner Mitarbeiter rückwirkend zum 1. Februar um bis zu 25 Prozent erhöht hat, wurde dem Unternehmen dies als Versuch ausgelegt, Einfluss auf die laufenden Ermittlungen in seinen Fabriken in China zu nehmen, weshalb sich die Kritik am weltgrößten Elektronikhersteller noch weiter verschärfte. Nach einer FLA-Untersuchung mit über 35.000 Foxconn-Arbeitern, die am 29. März 2012 veröffentlicht wurde, sind in 3 untersuchten Foxconnwerken die FLA-Obergrenze von 60 Arbeitsstunden pro Woche überschritten worden, genauso wie die in China maximal erlaubte 40 Stunden Arbeitswoche inkl. bis zu 36 Überstunden im Monat. 64 % der Foxconn-Arbeiter gaben an, mit dem Gehalt nicht ihre Grundbedürfnisse finanzieren zu können. Mehr als 43 % erklärten, dass sie Zwischenfälle, wie Handverletzungen oder Unfälle mit Fabrikfahrzeugen, selbst miterlebt oder beobachtet haben. Im September 2012 berichtete die Shanghai Daily, dass circa 200 Studenten aus der ostchinesischen Provinz Jiangsu gezwungen wurden, in der Produktion von Apples iPhone 5 mitzuwirken. In Anbetracht des näher rückenden Veröffentlichungstermins für das Gerät, verzeichnete Foxconn einen Mangel an Aushilfskräften, welcher über eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität kompensiert werden sollte. Den Studenten wurde ein monatlicher Lohn von 1550 Yuan, umgerechnet 193 Euro, gezahlt. Sie mussten zwölf Stunden am Tag und sechs Tage die Woche arbeiten. Außerdem wurde Foxconn verdächtigt, minderjährige Arbeitskräfte vor Untersuchungen der FLA versteckt zu haben. Am 15. Oktober 2012 wurde bekannt, dass Foxconn in seinem Werk im chinesischen Yantai unter den Praktikanten Minderjährige entdeckte. Dabei soll es sich um Praktikanten zwischen 14 und 16 Jahren gehandelt haben, die für drei Wochen vor Ort beschäftigt waren. Im Jahr 2013 brachten sich eine Frau und zwei Männer in einer Foxconn-Fabrik in der chinesischen Stadt Zhengzhou um. Wenige Tage nach den Vorfällen sollen die Arbeitsbedingungen in der Fabrik gelockert worden sein. Um die einfachen, sich stetig wiederholenden Tätigkeiten, die vorrangig Gegenstand der Vorwürfe über schlechte Arbeitsbedingungen sind, zu reduzieren, wurden von Foxconn 2016 in einer Fabrik in Kunshan 60.000 von 110.000 Arbeitnehmern im Rahmen einer Automatisierung der Fertigung durch Industrieroboter ersetzt und entlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Großkunden.", "content": "Aktuelle und ehemalige Großkunden bei Foxconn: Analysten schätzen, dass Apple rund 40 % des Foxconn-Umsatzes im Jahr 2012 ausmacht. Hewlett-Packards Anteil wird mit etwa 25 % angegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hon Hai Precision Industry Co., Ltd. (, kurz ) ist ein multinationales Unternehmen, das unter dem Namen Foxconn Technology Group (, kurz ) auf dem Markt auftritt. Es wurde 1974 von Terry Gou als Hersteller von Kunststoffprodukten gegründet. Seit 1991 ist das Unternehmen an der taiwanischen Börse notiert. Heute ist es einer der größten Fertigungsbetriebe für elektronische Produkte weltweit. Im Februar 2016 kündigte Foxconn an, 66 % der Anteile des stark angeschlagenen Elektronikkonzerns Sharp zunächst für 700 Mrd. Yen zu erwerben. Nach Bekanntwerden von Sharps zu erwartendem Verlust von etwa 170 Mrd. Yen im Geschäftsjahr 2015/16 wurde jedoch ein Betrag von etwa 389 Mrd. Yen vereinbart. Am 2. April 2016 wurde der Vertrag unterzeichnet, wonach die Anteile für 388,8 Milliarden Yen an Foxconn gehen. Es ist das erste Mal, dass Anteile eines japanischen Elektronikkonzerns von einem ausländischen Unternehmen erworben wurden.", "tgt_summary": "鸿海科技集团(英语译名:英语:Foxconn Technology Group),是由台湾企业家郭台铭创办的跨国企业,总部位于台湾新北市土城区,主要生产地在中国大陆,以富士康(英语:Foxconn)做为商标名称。其专注于电子产品的代工服务(CM),研发生产精密电气元件、机壳、准系统、系统组装、光通讯元件、液晶显示件等3C产品上、下游产品及服务。旗下多家企业在台湾证券交易所、香港交易所、东京证券交易所挂牌上市,包括做为集团核心的鸿海精密,在世界多国都设有厂房,员工总数超过百万人。", "id": 164172} {"src_title": "Gartengrasmücke", "tgt_title": "园林莺", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Gartengrasmücke ist 13 bis 14 Zentimeter lang und hat eine Flügelspannweite von 21 bis 24 Zentimetern. Das Gewicht beträgt etwa 16 bis 22 Gramm. Die Färbung des Gefieders ist unscheinbar, die Oberseite olivbraun-grau und die Unterseite weißbraun. Das Deckgefieder der Flügel ist einfarbig, der Bürzel schmutzig weiß. Die dunklen Augen umgibt ein diffuser heller Augenring, noch undeutlicher ist der kurze blasse Überaugenstreif. Die Halsseiten haben oft einen grauen Anflug, mit verschwommenen Übergängen zum Nacken. Der kurze, verhältnismäßig dicke, stumpfe Schnabel ist blaugrau-beige gefärbt, mit dunklerer Spitze. Die recht kräftigen Beine sind hellgrau. Männchen und Weibchen sehen gleich aus, Jungvögel im ersten Kleid zeigen helle Säume der Schwung- und Schirmfedern. Das höchste durch Ringfunde belegte Alter beläuft sich auf 14 Jahre und drei Monate. Gartengrasmücken sind ziemlich scheu, daher selten und meist nur kurz zu sehen. Sie halten sich gern in niedrigem Buschwerk auf und singen zumeist in dichtem Laub versteckt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Es werden zwei Unterarten differenziert, die sich jedoch kaum unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Der Ruf der Gartengrasmücke ist eine gackernd, nasal und schmatzend klingende Folge von „tschäck-tschäck-tschäck...“. Er wird bei Erregung und zum Locken der Jungvögel abgegeben, mit wachsender Beunruhigung steigt das Tempo. Meist ist der Ruf aus dem Laubwerk zu hören, ohne dass der Vogel zu sehen ist. Die Stimme der Mönchsgrasmücke ist härter und durchdringender. Der wohlklingende Gesang besteht aus 3 bis 8 Sekunden langen Strophen schneller, mal voller, mal rauerer Töne, die ohne erkennbare Gliederung wie ein Bach dahinplätschern. Ein flötender Schluss wie bei der Mönchsgrasmücke fehlt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Gartengrasmücke bevorzugt lichte, gebüschreiche Waldsäume und kleine Feldgehölze mit dichtem Stauden- und Strauchbewuchs und ist auch in unterwuchsreichen Parks oder Friedhöfen und verwilderten Gärten anzutreffen. In Wäldern brütet sie meistens an Rändern und entlang von Wegen, die mit Büschen gesäumt sind, in Nadelwäldern nur an Lichtungen oder bei guter Altersdurchmischung der Bäume und dichter Kraut- und Strauchschicht. Unter dichtem Kronenschluss brütet sie kaum, dagegen auch in Auwäldern und Bruchwäldern, Ufergehölzen, den Strauchbereichen in Verlandungszonen und größeren Gebüschstrukturen in offenem Gelände.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Gartengrasmücke ist ein Brutvogel der Paläarktis, vom Norden Portugals, Frankreich, Großbritannien und dem Westen Irlands bis zum oberen Jenissei in Russland. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft in Nordeuropa am 70. Breitengrad (70° N), im Osten bei 64° N im Ural und bei 59° N am Jenissei. Die südliche Grenze des Brutraums verläuft am nördlichen Rand des Mittelmeerraumes durch Zentral-Spanien, Südfrankreich, die südlichen Alpen, den Süden des ehemaligen Jugoslawien und Bulgarien bis zur Nordwestküste des Schwarzen Meeres und weiter in Richtung Kaukasus, Nordirak, Nordiran, Wolga und Ural bei etwa 49 bis 51° N. In Mitteleuropa ist sie als Brutvogel nahezu flächendeckend von der Küste bis zu den Alpen vertreten und kommt bei klimatisch günstigen Bedingungen bis an die obere Baumgrenze vor. Als Sommervogel ist sie etwa von Mai bis September anzutreffen; die Überwinterungsgebiete liegen im tropischen Afrika.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Der Bestand in Europa beträgt etwa 17 bis 31 Millionen Brutpaare, was etwa 75 Prozent des Weltbestandes ausmacht. In Mitteleuropa brüten zwischen 1,8 und 3,2 Millionen Brutpaare. In Deutschland ist der Bestand 0,8 bis 1,4 Millionen Brutpaare.", "section_level": 1}, {"title": "Wanderungen.", "content": "Die Gartengrasmücke ist ein Langstreckenzieher. Ihr Überwinterungsquartier liegt im Süden der Sahara und der Sahelzone von Feuchtsavannen in West- und Zentralafrika nach Süden bis nach Namibia, in Ostafrika vom Norden Kenias nach Süden bis zum Kap. In Ausnahmefällen wurden auch Überwinterungen auf den Britischen Inseln festgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Jungvögel sind im Alter von einem Jahr geschlechtsreif. Das aus Gräsern, Wurzeln, Haaren und Halmen erbaute, napfförmige Nest befindet sich meistens kurz über dem Boden und ist gut in einem dichten Busch versteckt. Das Weibchen legt 4 bis 5 braun gefleckte, weiße Eier. Die Eier werden in der Hauptbrutzeit von Mai bis Juli 11 bis 12 Tage abwechselnd von beiden Partnern bebrütet. Die Jungvögel schlüpfen nackt und bleiben 10 bis 12 Tage im Nest.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Die Gartengrasmücke ernährt sich von verhältnismäßig kleinen und weichhäutigen Insekten und deren Larven, aber auch von Spinnen und Schnecken. Zum Ende der Brutzeit werden auch Beeren und Früchte von 30 bis 35 für Mitteleuropa bekannten Pflanzenarten genommen. Weiterhin wurde die Aufnahme von Blütennektar in Südeuropa nachgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gartengrasmücke (\"Sylvia borin\") ist ein Singvogel aus der Gattung der Grasmücken (\"Sylvia\"). Sie ist ein Zugvogel, der im Sommer in ganz Europa brütet und oft auch in Siedlungsgebieten zu beobachten ist.", "tgt_summary": "园林莺(英语:garden warbler,学名:\"Sylvia borin\")是一种常见、分部广泛的小型鸟类,在欧洲大部分地区、西亚等地哺乳。园林莺是一种典型莺属,翅膀、尾巴较长,背面棕色,正面浅色;雌雄外形相似,幼鸟也和成鸟类似,其两个亚种只有微小的不同,在分布区域重合的地方相互杂交。由于其外观并不突出,人们经常把园林莺和其他许多无纹莺搞混。园林莺的叫声与欧亚莺很像。欧亚莺与园林莺关系最近,也时常互相争夺领地。", "id": 19299} {"src_title": "Marcelinho", "tgt_title": "马塞利尼奥", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Ab der Saison 2001/02 spielte Marcelinho für eine Ablösesumme von 7,5 Mio. € bei Hertha BSC. Er zählte zu den wichtigsten Spielern des Vereins, da Marcelinho als technisch begabter Spieler gilt und auch die Rolle des Spielgestalters im Mittelfeld übernehmen kann. Dazu trug er oft auch die Verantwortung bei der Ausführung von Freistößen, Eckstößen und Elfmetern. In der Fußball-Bundesliga 2004/05 erzielte Marcelinho gegen den SC Freiburg ein Tor aus 48,3 Metern und gewann so die Wahl zum Tor des Monats Mai. Am Anfang der Saison 2006/07 nahm er sich eigenmächtig neun Tage länger Urlaub, was zu Missstimmungen mit der Vereinsführung und seinen Mitspielern führte. Nachdem sich Marcelinho in den darauf folgenden Tagen widersprüchlich dazu geäußert hatte, ob er in der Hauptstadt bleiben will oder nicht, endete seine Karriere bei Hertha BSC durch den Abschluss eines Dreijahresvertrages beim türkischen Erstligisten Trabzonspor, zu dem er für etwa 2,5 Millionen Euro wechselte. Zur Rückrunde der Saison 2006/07 wechselte Marcelinho für 2,75 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg. Am 22. Spieltag erzielte Marcelinho sein erstes Tor für den VfL per Freistoß. Nach dem Abgang von Kevin Hofland wurde er vom Trainer Felix Magath zum neuen Spielführer ernannt und erreichte mit dem VfL Wolfsburg den fünften Platz in der Bundesligatabelle und damit den Einzug in den UEFA-Pokal. Am 12. August 2008 teilte der VfL Wolfsburg mit, dass Marcelinho den Verein in Richtung Flamengo Rio de Janeiro verlassen wird. Am 8. März 2009 wechselte Marcelinho zum Konkurrenten Coritiba FC. Nach dem Abstieg von Coritiba wurde er am 18. Dezember 2009 zum FC São Paulo transferiert. Zwischen 2010 und 2012 spielte er bei Sport Recife und schaffte mit seinem Team den Aufstieg in die erste brasilianische Liga. Ab 2012 spielt er bei Grêmio Barueri. Im Alter von 39 Jahren unterschrieb Marcelinho einen Vertrag beim brasilianischen Fußballklub Inter de Lages. Der Klub nimmt an der regionalen Staatsmeisterschaft von Santa Catarina teil. Im März 2018 erlitt Marcelinho einen Schlaganfall, trotzdem stand er drei Wochen später wieder für seinen damaligen Verein FC Treze auf dem Platz. Nach weiteren Wechseln unterschrieb er im Herbst 2019 44-jährig bei AD Perilima, der Verein bot ihm über sein Karriereende hinaus ein Engagement als Trainer oder Sportdirektor an. Am 15. März 2020 bestritt Marcelinho für AD Perilima gegen CSP Joao Pessoa nach 29 Jahren im Profigeschäft sein letztes offizielles Spiel. Er wird künftig als Co-Trainer beim AD Perilima tätig sein.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Dank seiner Erfolge in der Bundesliga kam er zu fünf Einsätzen in der „Seleção“, in denen er einmal traf. Seit September 2001 bestritt er kein weiteres Spiel mehr für die brasilianische Nationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Auszeichnungen", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Am 26. November 2011 hatte sein Klub Sport Recife durch ein 1:0 den Wiederaufstieg in die brasilianische 1. Liga geschafft. Das sollte mit einer großen Party auf dem Anwesen des Fußballers gefeiert werden. Es kam aber dabei zum Eklat mit der bisher schwersten Anschuldigung in Marcelinhos Karriere. Er soll versucht haben, die 31-jährige Schwester des örtlichen Polizeichefs zu vergewaltigen. Der Verdächtige beteuerte seine Unschuld, ihm drohten bis zu zehn Jahre Haft. Es stellte sich allerdings bald heraus, dass es sich bei den Vorwürfen um eine versuchte Erpressung handelte, weshalb er schnell wieder aus der Haft entlassen wurde. Im Gegenzug hatte er den Polizisten verklagt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marcelo dos Santos, in Brasilien auch Marcelinho Paraíba, kurz Marcelinho (* 17. Mai 1975 in Campina Grande, Brasilien), ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler stand bei 25 Profiklubs unter Vertrag. Die persönlichen Markenzeichen des extravaganten Fußballspielers sind seine meist auffälligen Schuhe und oft bunt gefärbten Haare.", "tgt_summary": "马塞利尼奥(,1975年-5月17日),巴西足球运动员,司职中场。由于出色的表现,他在2004年曾获得德国足球先生荣誉。", "id": 1391804} {"src_title": "Der Polarexpress", "tgt_title": "極地特快車", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der Weihnachtsnacht liegt ein kleiner Junge in seinem Bett und wartet trotz seiner Zweifel am Weihnachtsmann auf die Geräusche des Rentierschlittens. Im Laufe der Nacht jedoch hört er Geräusche eines Zuges und begibt sich vor die Haustür, wo ein Schaffner vor einem Zug mit dem Namen \"Polarexpress\" steht. Er erklärt ihm, der Zug fahre zum Nordpol, und bittet ihn einzusteigen. Nach kurzem Zögern tut der kleine Junge dies. Auf der Fahrt zum Nordpol lernt er andere Passagiere in seinem Alter kennen – darunter ein nettes Mädchen, einen „Besserwisser“ sowie den als Letztes zugestiegenen, aus armen Verhältnissen stammenden Billy, der sich in den letzten Waggon zurückgezogen hat. Während der Zugfahrt werden die Kinder mit Kakao verwöhnt. Das Mädchen versteckt seine heiße Schokolade unter dem Sitz, um sie später Billy zu übergeben. Bevor sie ihm diese bringen kann, kontrolliert der Schaffner die auf mysteriöse Weise in die Taschen der Passagiere gekommenen Fahrkarten und locht dabei jeweils zwei Buchstaben hinein. Das Ticket des Mädchens jedoch übersieht er. Während sie zusammen mit dem Schaffner, der die Schokolade entdeckt hat und ihre Gutmütigkeit anerkennt, Billy die heiße Schokolade bringt, entdeckt der kleine Junge die Fahrkarte und will diese dem Mädchen zurückgeben. Dabei fällt sie ihm aus der Hand und verschwindet. Allerdings findet sie unbemerkt wieder den Weg in den Zug zurück, als der Schaffner gerade ihr Fehlen monieren will. Während der Schaffner erneut mit dem Mädchen verschwindet, macht sich der kleine Junge Sorgen um seine neue Freundin, entdeckt die Fahrkarte und macht sich auf den Weg zu ihr. Der Weg jedoch führt über das Dach des Zuges. Dort trifft der Junge auf einen Landstreicher, der sich im Gespräch als Besitzer des Nordpols sowie des \"Polarexpresses\" ausgibt und sich später als Geist herausstellt. Er begleitet ihn weiter zur Lok des Zuges, in der sich seine Freundin befindet und den Zug steuert. Lokführer und Heizer selbst stehen vor der Rauchkammertür und entdecken eine Herde Karibus. Im letzten Moment kann der Zug stoppen. Der Schaffner jedoch, der einen straffen Zeitplan einzuhalten hat, da der Zug um Mitternacht am Nordpol eingetroffen sein muss, weil ansonsten Weihnachten entfällt, merkt, dass der Heizer mit den Tieren kommunizieren kann, wenn man ihn am Bart zieht, und löst auf diese Weise das Problem. Bei der Weiterfahrt – der kleine Junge und das Mädchen befinden sich noch auf der Frontplattform der Lok – fahren sie auf dem weltweit stärksten Gefälle, das laut Warnschild 99 % (entspricht etwa 44.7°) beträgt, was einer Achterbahnfahrt gleichkommt, sowie über einen zugefrorenen See, auf dem die Gleise weggefroren sind, sodass der Zug ohne Schienen über das brechende Eis fahren muss. Dabei wären das Mädchen, der Schaffner und der Junge beinahe von der Bahn gefallen, wenn der Landstreicher sie nicht im letzten Moment gerettet hätte. Mit Müh und Not kann der Zug erneut die Gleise erreichen. Auf dem Weg zurück in ihr Abteil kommen der Schaffner, der Junge und das Mädchen durch einen Waggon, in dem sich beschädigte Spielsachen auf dem Weg zur Reparatur am Nordpol befinden. Dort erlaubt sich der Landstreicher einen Scherz und erschreckt den Jungen, indem er ihn mit einer Figur von Ebenezer Scrooge davor warnt, so zu werden wie dieser. Fünf Minuten vor Mitternacht trifft der Polarexpress gerade noch rechtzeitig am Nordpol ein, und alle bis auf Billy, der weiterhin im hintersten Waggon ausharrt, steigen aus dem Zug. Der Junge und das Mädchen jedoch wollen Billy davon überzeugen, Weihnachten mitzufeiern, und gehen zurück in den Zug. Dabei entkuppelt der kleine Junge unbemerkt den letzten Waggon; dieser fährt einen Hang hinunter und bleibt auf einer Drehscheibe stehen. Die Kinder steigen aus und entdecken in einem naheliegenden Gebäude Wichtel, die die letzten Geschenke vorbereiten. Nachdem sie damit fertig sind, folgen die Kinder ihnen unbemerkt. Sie finden sich schließlich an einem Laufband wieder, auf dem Billy ein Geschenk entdeckt, das an ihn adressiert ist. Er schnappt es sich und landet am Ende des Laufbandes auf einer Rutsche. Das Mädchen und der kleine Junge folgen ihm. Die Rutsche führt sie in einen Geschenkesack, der von einem Luftschiff zum Platz am Nordpol gebracht wird, wo bereits alle auf den Weihnachtsmann warten. Dort werden die drei zusammen mit dem Besserwisser, der ihnen unbemerkt gefolgt ist, von den Wichteln entdeckt (die behaupten, von ihrem Aufenthalt von Anfang an gewusst zu haben) und dem Schaffner übergeben. Auf mysteriöse Weise geschah dies alles seit ihrem Eintreffen am Nordpol um 23:55 Uhr. Punkt Mitternacht erscheint der Weihnachtsmann. Vom Zaumzeug seines Schlittens fällt ein Glöckchen auf den Boden. Der kleine Junge hebt es auf und schüttelt es, kann jedoch nichts hören. Daraufhin versucht er es mit den Worten, er wolle an den Weihnachtsmann glauben, und kann das Glöckchen nun hören. Dann steht der Weihnachtsmann tatsächlich vor ihm. Der Junge gibt ihm das Glöckchen zurück. Nun darf er sich das erste Geschenk wünschen und wählt das Glöckchen des Weihnachtsmannes, das er auch erhält und in seine rechte Jackentasche steckt. Sodann macht sich der Weihnachtsmann auf den alljährlichen Weg, die Geschenke zu verteilen. Als der Junge vor der Rückfahrt erneut seine Fahrkarte vorzeigen muss, wobei der Schaffner die Buchstaben zu einem Wort (believe = glauben) erweitert, entdeckt er, dass sein Glöckchen verschwunden ist, da seine rechte Tasche ein Loch hat. Als er jedoch am nächsten Morgen, wieder zu Hause, mit seinen Eltern und seiner Schwester Sarah seine Geschenke öffnet, findet er das Glöckchen wieder. Seine Eltern wissen nicht, von wem dieses Geschenk ist, und denken, das Glöckchen sei kaputt, da es für ihre Ohren, weil sie nicht an den Weihnachtsmann glauben, keinen Ton von sich gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisationsarbeiten fanden bei der Interopa Film GmbH in Berlin statt. Das Dialogbuch schrieb Alexander Löwe.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die sehr realistische, aber dennoch „leblose“ Animation wurde mehrfach als Beispiel für das \"Uncanny Valley\" genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Polarexpress (Originaltitel: \"The Polar Express\") ist ein computeranimierter Kinderfilm des Regisseurs Robert Zemeckis aus dem Jahr 2004. Der Film erzählt die Geschichte des gleichnamigen Kinderbuchs von Chris Van Allsburg. Der Film startete am 25. November 2004 in den deutschen Kinos und ist Teil der englischen Filmproduktion von Castle Rock Entertainment.", "tgt_summary": "《极地特快》(英语:The Polar Express)是2004年上映的动画电影,改编自1985年克里斯·凡·艾斯伯格(Chris Van Allsburg)的同名畅销儿童书。本作是一部电脑3D动画作品。透过动作捕捉技术制作,再由电脑辅助完成。", "id": 2349343} {"src_title": "Zeitfenster", "tgt_title": "时差 (项目管理)", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Das Kompositum Zeitfenster setzt sich aus der Zeit als Abfolge von Ereignissen und dem Fenster als Begrenzung der Aussicht zusammen. Früher „betrat“ man in der deutschen Sprache einen Zeitraum oder legte einen Zeitrahmen fest, heute „öffnet“ man ein Zeitfenster. Der Begriff des Zeitfensters stammt aus der angelsächsischen Fachliteratur, wo ökonomische Zeitfenster () oder optimale Zeitfenster () als Zeitfenster des Handelns seit 1978 diskutiert werden. Der Autor wies auf die limitierten Zeiträume hin, die Unternehmen bei Marktentwicklungen nutzen müssen, wenn sich Marktpotenziale öffnen und schließen. Nachfolgend wurde der Begriff auf alle zeitkritischen Situationen ausgedehnt. Bereits 1972 sprach Eric Heinz Lenneberg von der „kritischen Periode“; wer mit 14 Jahren nicht sprechen gelernt habe, würde es nie mehr (vollständig) erlernen, meinte er. Zeitfenster ist als Neologismus aufzufassen, der eine erweiterte Bedeutung vom Wort Fenster zur Grundlage hat. Daneben kommt als Variante heute zudem der \"Zeitkorridor\" vor; auch er bezeichnet einen speziellen, für einen besonderen Zweck bestimmten Zeitraum.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Überall dort, wo Aufträge, Bestellungen, Ereignisse, Fristen, Stichtage, Termine und Terminplanung eine Rolle spielen, tauchen Zeitfenster auf. Das ist im Beruf und in der Privatsphäre der Fall. Die gröbsten Zeitfenster sind der Lebenszyklus, Produktlebenszyklus oder die Aufteilung des Alltags in Arbeitszeit und Freizeit. Bei letzteren sollte es das persönliche Ziel sein, weder in der Arbeitszeit private Aufgaben zu erledigen (Privatgepräche, Nutzung von dienstlichen Arbeitsmitteln für private Zwecke) noch in der Freizeit dienstliche Aufgaben wahrzunehmen. Zeitfenster im Beruf gibt es insbesondere bei der Wahrnehmung von Fristen (Ausschlussfristen) oder Terminen jeder Art, die durch Terminpläne zu koordinieren sind. Weiteres Arbeitsmittel bei komplexen Projekten ist die Netzplantechnik, die eine temporale und finale Verknüpfung von Aktionen vornimmt. Der \"Beginn\" eines Zeitfensters ist die Kenntnisnahme von künftigen Fristen oder Terminen, \"Ende\" des Zeitfensters ist ein bestimmter Kalendertag oder sogar eine bestimmte Uhrzeit, die wegen Pünktlichkeit, Termintreue oder zur Vermeidung von Rechtsfolgen einzuhalten sind. Beginn und/oder Ende eines Zeitfensters können jedoch auch zeitlich unbestimmt sein. So war in der Politik das Zeitfenster zur Wiedervereinigung sehr eng, denn es bestand die Befürchtung, dass Michail Gorbatschow einem Attentat zum Opfer fallen oder gestürzt werden könnte und seine Nachfolger nicht mehr zur Wiedervereinigung bereit gewesen wären. Der tatsächlich erfolgte Putsch am 19. August 1991 in Moskau beendete die politische Karriere Gorbatschows und das Zeitfenster.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitfenster in der Wirtschaft.", "content": "Eine durch Arbeitskräfte zu erledigende Arbeitsaufgabe besitzt als Beginn des Zeitfensters die Weisung des Vorgesetzten an seine Mitarbeiter zur Erledigung einer bestimmten Aufgabe, mit der meist die Zielvorgabe eines Erledigungstermins verbunden ist. Die Aufteilung des für die Aufgabe verfügbaren Zeitbudgets in sinnvolle Zeitfenster für einzelne Arbeitsabläufe und Ablauffolgen hilft bei der zeitgerechten Erledigung. In der zeitkritischen Fließbandfertigung beispielsweise bewegt sich eine Fertigungsstraße mit einer voreingestellten Geschwindigkeit, die die Arbeitsintensität an jeder einzelnen Station (Arbeitsplatz) vorgibt. Hier beträgt das Zeitfenster weniger als 10 Minuten bis hin zu Ein-Minuten-Takten, beginnt mit dem Auftauchen des Werkstücks an der Station und endet, wenn es die Station verlässt. Vergleichbar knapp bemessen sind die Zeitfenster bei Akkordarbeit und bestehen darin, dass Arbeiter innerhalb einer Taktzeit von wenigen Minuten ein Produkt bearbeiten müssen. Die Just-in-time-Produktion erfordert eine zeitpunktgenaue Lieferung der Vorleistungsgüter, wobei ein bestimmtes Zeitfenster definiert wird, das einzuhalten ist, um Betriebsstörungen zu vermeiden. Im Handel ist es üblich, dass die Logistikunternehmen in Zeitfenstermanagementsystemen für ihre Lieferungen Zeitfenster buchen müssen, innerhalb derer sie ihre Ware abliefern können. Kommen Logistikdienstleister zu spät an die Laderampe, verfällt häufig ihr gebuchtes Zeitfenster. Zeitfenster spielen auch bei Projekten eine große Rolle, weil meistens jedes Teilprojekt von anderen vollendeten Teilprojekten abhängig ist. Durch die Festlegung der Zeitfenster kann erst eine Vorhersage für die Fertigstellung eines Projekts stattfinden. Bei Zeitfenstern wird daher immer ein Zeitpuffer eingerechnet (derjenige Zeitraum, der tatsächlich notwendig ist \"plus\" der Zeitraum, der als Sicherheitsreserve fungiert). Wird ein Zeitfenster überschritten, kann es zu Verzögerungen im Nachlauf kommen. In bestimmten Bereichen, beispielsweise in der Technik, ist gar zudem ein Systemabsturz, ein Unglück oder der Eintritt von Chaosreaktionen im Sinne der Chaostheorie möglich. Bei Start und Landung müssen Flugkapitäne bestimmte Zeitfenster einhalten, sonst geraten sie in Slots beim Start oder Warteschleifen bei der Landung. Da die Kapazität mancher Flughäfen wegen starker Nachfrage ausgeschöpft ist, erhalten die Fluggesellschaften enge Zeitfenster, während der sie den Flughafen zum Starten oder Landen eines Flugzeugs nutzen können. Raumsonden können aus energetischen Gründen (begrenzte Leistung der Trägerrakete) nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums, dem Startfenster, zu ihrer Mission gestartet werden. Zeitkorridor für die Saisonarbeit ist die vom Wetter abhängige Erntezeit. Wird der vorhandene Zeitkorridor durch Fehleinschätzung versäumt, kann es zur Missernte kommen. Horst Albach beschrieb 2001 die Zeitfenster, die der Treuhandanstalt verblieben, um marode DDR-Unternehmen vor der Liquidation zu bewahren.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitfenster in der Freizeit.", "content": "Im Privatleben kann eine günstige Wetterlage das Zeitfenster für sportliche Aktivitäten bilden (Wintersport), bei einer Expedition die Durchquerung eines gefährlichen Gebietes ermöglichen oder im Frühjahr die Gartenarbeit zulassen. Im Sport bietet etwa bei Rundstreckenrennen in der Formel 1 der Undercut die Möglichkeit, bei Beachtung eines Zeitkorridors durch einen vorgezogenen Boxenstopp an einem Gegner vorbeizukommen, ohne ihn auf der Strecke überholen zu müssen. Auf dem Arbeitsweg steht Pendlern ein bestimmtes Zeitfenster zur Verfügung, um der Hauptverkehrszeit und damit dem Verkehrsstau auszuweichen. Die fruchtbaren Tage innerhalb des Zyklus einer Frau sind ein Zeitfenster, um schwanger werden zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitdruck.", "content": "Das Ereignis, bei dem die Pufferzeit grenzwertig wird, nennt man \"zeitkritisches Ereignis\". Hierdurch entsteht sogenannter \"Zeitdruck\". Die Bemühungen für die Erledigung dieses kritischen Pfades müssen somit forciert werden. Zeitdruck (\"Zeitnot\") wird als der Eindruck verstanden, dass das gegebene Zeitfenster, um Aufgaben zu erledigen, Informationen zu bewerten oder Entscheidungen zu treffen, begrenzt ist. Zeitdruck entsteht auch, wenn eine erhöhte Dichte von Aufgaben, Ereignissen, Terminen oder endende Zeitfenster innerhalb eines Zeitraumes auftritt und zu Entscheidungsdruck führt, bei dem nicht alle möglichen Handlungsalternativen geprüft werden können. Dies erfordert erhöhten Synchronisierungsbedarf. Der Zeitdruck bezieht sich auf das Arbeitstempo (bzw. Zeitfenster), in dem Mitarbeiter bestimmte Arbeitsaufgaben und Arbeitsvolumen in bestimmter Arbeitsqualität erledigen sollen. Arbeitsabläufe oder Arbeitsvorgänge sind häufig durch Vorgabezeiten begrenzt, so dass Arbeitskräfte bei der Erledigung unter Zeitdruck geraten, wenn sie die Vorgabezeiten einhalten wollen. Viele Kaufentscheidungen von Verbrauchern werden suboptimal unter Zeitdruck getroffen, so der berühmte Kauf von Weihnachtsgeschenken am Heiligabend. Folgen eines stetigen Zeitdrucks können zunehmendes Arbeitsleid, Stress, auftretende oder sich häufende Fehler oder Fehlzeiten sein.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitfenstermanagement.", "content": "Bei Unternehmen sorgt das Zeitfenstermanagement für eine optimale Zeiteinteilung. Kern ist die Synchronisation als Abstimmung von verschiedenen Aufgaben oder Ereignissen. Unternehmensziel ist hierbei insbesondere die Vermeidung eines Schuldnerverzug- oder Zahlungsverzugs oder sonstigen Verspätungen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Aspekte.", "content": "Eine Verkürzung der Zeitfenster oder Taktzeiten führt in Unternehmen durch Steigerung der Arbeitsproduktivität zur Kostensenkung und umgekehrt. Dies kann durch eine Erhöhung der Arbeitsleistung in einem bestehenden Zeitfenster mit Hilfe optimierter Arbeitsgestaltung geschehen. Für die am Fließband beschäftigten Mitarbeiter bedeutet der Einbau von Pufferzonen die Möglichkeit, innerhalb eines gewissen Zeitfensters den individuellen Arbeitsrhythmus etwa in Form einer entsprechenden Arbeitspause variieren zu können und in der Arbeitskurve anzugleichen. Schließt ein Zeitfenster, können Aufgaben nicht zu Ende gebracht, Chancen oder Möglichkeiten nicht mehr wahrgenommen werden, Risiken nicht mehr beseitigt werden. Bei überschrittenen Fristen oder Terminen drohen Rechtsfolgen (Schuldnerverzug, Vertragsverletzung, Vertragsstrafe).", "section_level": 1}], "src_summary": "Zeitfenster (\"Zeitkorridor\", ) ist im Zeitmanagement ein für die Erledigung einer bestimmten Aufgabe oder die Vornahme einer bestimmten Handlung zur Verfügung stehender Zeitraum.", "tgt_summary": "在项目管理中时差或浮动时间(Float)是指工作或线路可以利用的机动时间,即在项目网络图中时差的延误不会造成紧后工作(自由时差或自由浮动时间)和总工期(总时差或总浮动时间)的延误。", "id": 3017789} {"src_title": "Bel-šarru-uṣur", "tgt_title": "伯沙撒", "src_document": [{"title": "Historische Quellen.", "content": "Zahlreiche Wirtschaftsurkunden aus Babylonien bezeugen Belšazars Regentschaft. In der Nabonid-Chronik wird unter anderem auch die Abstammung Belsazars von Nabonid bezeugt: „Der Sohn des Königs... war im Lande Akkad (Babylonien), während sich Nabonid in Tayma (in Arabien) aufhielt.“", "section_level": 1}, {"title": "Biblische Überlieferung (Buch Daniel).", "content": "In dem Buch Daniel des Alten Testamentes wird Belšazar als ein König und als ein „Sohn“ des Nebukadnezar II. bezeichnet. Aber „Sohn“ bedeutet in den biblischen Sprachen „männlicher Nachfahre“, schließt also Enkel und so weiter ein. Ebenso erklärt sich die biblische Bezeichnung „Nebukadnezar, Vater des Belšazar“ aus der semitischen Sprachgewohnheit, auch Vorväter als Väter zu bezeichnen. So wird der Ausdruck „Sohn Davids“ auch für einen entfernten Nachkommen Davids genutzt. Belšazar erscheint eine geisterhafte „Schrift“ an einer Wand seines Palastes. Belšasar bittet seine Gelehrten, diese Schrift zu deuten. Nachdem sie gescheitert sind, lässt er den Propheten Daniel holen, der ihm diese Schrift auslegt: „Mene: Gezählt, das heißt, Gott hat gezählt die Tage Deiner Königsherrschaft und sie beendet. Tekel: Gewogen, das heißt, Du wurdest auf der Waage gewogen und für zu leicht befunden. Peres (U-parsin): Zerteilt wird Dein Königreich und den Persern und Medern übergeben“. (siehe Menetekel). Noch in derselben Nacht wird Belšazar ermordet und wird sein Reich unter Persern und Medern geteilt ().", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Bezug.", "content": "Möglich ist, dass der biblischen Überlieferung historische Ereignisse zugrunde liegen und Belšazar tatsächlich von einem Marduk-Priester ermordet worden ist. Er war jedoch zu keinem Zeitpunkt König Babyloniens, sondern bis zur Rückkehr Nabonids dessen Stellvertreter. Somit bezeichnet „König“ seine Dienststellung als Regent, die auch daran zu erkennen ist, dass Daniel die Dienststellung des Dritten im Reich angeboten wird, während Belšazar offenbar der Zweite im Reich war. Belšazar war nicht, wie oft nach dem Buch Daniel geschlossen wurde, der letzte König des babylonischen Reiches. Letztmals wird er als Stellvertreter im 13. Regierungsjahr des Nabonid genannt, den er seit dem 4. Regierungsjahr seit der Thronbesteigung vertrat. Nach der Rückkehr des Babylonierkönigs aus Tayma, einer Oase in dem heutigen Saudi-Arabien, ist Belšazar in den schriftlichen Quellen nicht mehr genannt worden. Daniels Funktion, von den Redaktoren als weisheitlicher Omendeuter beschrieben, kann mit dem Amt einer Entu-Priesterin beziehungsweise eines Wahrsagers (akkadisch: ašipu) verglichen werden, das im babylonischen Reich die Omendeutungen oder Beschwörungen enthielt. Nabonid regierte nach seiner Rückkehr weitere drei Jahre. In den Nabonid-Chroniken ist ein vorzeitiger Tod seines Sohnes jedoch nicht vermerkt. In diesem Zusammenhang ist auch bedeutsam, dass den Nachkommen des Babylonierkönigs kein nachfolgendes Königtum geweissagt worden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerische Bearbeitungen.", "content": "Der Stoff des Belsazar ist Grundlage für zahlreiche künstlerische Bearbeitungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bel-šarru-uṣur bzw. Belšazar (auch \"Belsazar\"; spätbabylonisch \"Bel-šarru-uṣur\"; griechisch \"Baltạsar\"; lateinisch \"Baltạssar\") war babylonischer Kronprinz, der von 552 bis 543 v. Chr. an Stelle seines Vaters Nabonid die Regierungsgeschäfte führte. Sein Name bedeutet: „Bēl beschütze den König“.", "tgt_summary": "伯沙撒(Belshazzar,阿卡德语:Bel-sarra-usur)是新巴比伦王国的最后一位统治者(严格来说是共同摄政王),那波尼德之子。", "id": 2083746} {"src_title": "Albrecht von Österreich-Teschen", "tgt_title": "阿尔布雷希特大公 (奥地利)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Albrecht war der älteste Sohn von Erzherzog Karl von Österreich-Teschen (1771–1847), dem Sieger in der Schlacht bei Aspern, und Henriette von Nassau-Weilburg. Väterlicherseits war er damit ein Enkel von Kaiser Leopold II. Er durchlief frühzeitig die militärische Stufenleiter und wurde 1830 zum Obersten ernannt, trat aber erst 1837 als zweiter Oberst beim Infanterieregiment Wimpffen in den praktischen Militärdienst ein. Im Jahr 1839 in der gleichen Eigenschaft zum Kürassierregiment Mengen versetzt, rückte er 1840 zum Generalmajor, 1843 zum Feldmarschallleutnant und 1845 zum kommandierenden General in Österreich ob und unter der Enns wie auch in Salzburg auf. Im Zuge der Revolution hatte er am 13. März 1848 den Befehl zum Gebrauch der Feuerwaffe gegen das Volk gegeben. Im Zuge weiterer Kämpfe schloss er sich der Armee Radetzkys an, wo er sich in der Schlacht bei Santa Lucia auszeichnete. Im Jahr 1849 erhielt er ein Kommando beim Korps des Feldzeugmeisters Konstantin d’Aspre und focht mit Auszeichnung bei Gravellona, Mortara und besonders in der Schlacht bei Novara, wo seine Division den übermächtigen Feind so lange aufhielt, bis die übrigen österreichische Armee heranrücken konnten. Nach Beendigung des Feldzugs wurde er zum Kommandierenden General des III. Armeekorps in Böhmen und zum Gouverneur der Bundesfestung Mainz ernannt. Er erhielt 1851 den wichtigen Posten eines Generalgouverneurs und kommandierenden Generals in Ungarn. Dort war seine Stellung sehr schwierig: den gesteigerten nationalen Hoffnungen der Magyaren tat er nicht genug, nach der Meinung des Hofs aber gab er ihnen schon zu viel nach, und so verdarb er es mit beiden und verließ 1860 diesen Posten. Eine vertrauliche Mission an den Berliner Hof im Frühjahr 1859, um für den bevorstehenden italienischen Krieg Preußens Unterstützung oder doch bestimmte Zusagen auszuwirken, hatte keinen Erfolg, und eine ähnliche Mission im Frühjahr 1864 fiel nicht besser aus. 1860/61 war Albrecht Kommandierender General des VIII. Armeekorps in Vicenza, wurde dann Feldzeugmeister und 1863 Feldmarschall. Im Krieg von 1866 befehligte er die Armee in Italien, bewährte sich durch den Sieg in der Schlacht bei Custozza am 24. Juni als Feldherr und erhielt nach der Schlacht von Königgrätz anstelle Benedeks den Oberbefehl gegen Preußen. Seine Vorbereitungen zur Fortsetzung des Kampfes wurden durch die Niederlage Österreichs gegenstandslos. An die Spitze der nach dem Krieg eingesetzten Reorganisationskommission gestellt und zum Generalinspektor der k.u.k. Armee ernannt, erwarb sich Albrecht um die Neubildung des österreichischen Heers große Verdienste und übte bis zu seinem Tod 1895 einen bestimmenden Einfluss auf die Entwicklung der Armee aus. Als Militärschriftsteller verfasste er mehrere Werke. Albrecht nahm außerdem auf volkswirtschaftlichem Gebiet eine hervorragende Stellung ein: Er war einer der ersten Großgrundbesitzer und Großindustriellen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Seine Besitzungen, durch Vielfalt ihrer Natur und ihrer Produkte ausgezeichnet, umfassten u. a. die Teschener Kammer und das Land Saybusch, in den Westbeskiden im Teschner Kreis von Österreichisch-Schlesien und dem angrenzenden Wadowicer Kreis in Westgalizien gelegen, die Herrschaft Ungarisch-Altenburg zwischen dem Neusiedler See und der Kleinen Schütt, die Herrschaft Bellye im Winkel zwischen Donau und Drau, endlich die kleinere Herrschaft Seelowitz in Mähren, zusammen mit einem Areal von ca. 2070 km2. In seinem Palast zu Wien befindet sich die unter dem Namen \"Albertina\" bekannte ausgezeichnete Sammlung von Kupferstichen und Handzeichnungen berühmter Meister, die von Albert Kasimir von Sachsen-Teschen angelegt wurde. Vor dem Palais steht auf der nach ihm benannten \"Albrechtsrampe\" sein Reiterstandbild von Kaspar von Zumbusch (1899). Nach ihm ist auch die \"Albrechtskaserne\" in der Leopoldstadt benannt. Erzherzog Albrecht von Österreich-Teschen wurde in der Kaisergruft bei den Kapuzinern zur letzten Ruhe gebettet. Die ausgedehnten Besitzungen Erzherzog Albrechts gingen nach seinem Tod auf seinen Neffen und Adoptivsohn Erzherzog Friedrich über, der ebenfalls eine militärische Karriere eingeschlagen hatte. Zum Gedenken wählte der Ausmusterungsjahrgang 2009 der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt den Namen „Jahrgang Erzherzog Albrecht“.", "section_level": 1}, {"title": "Gemahlin und Nachkommen.", "content": "Albrecht war seit 1844 vermählt mit Hildegard, einer Tochter König Ludwigs I. von Bayern, die am 2. April 1864 schon im Alter von 38 Jahren infolge einer Rippenfellentzündung starb und in der Kaisergruft bei den Kapuzinern bestattet wurde. Die Nachkommen sind: Albrecht adoptierte 1878 Erzherzog Friedrich, den ältesten Sohn seines Bruders Karl Ferdinand von Österreich und setzte ihn damit zu seinem Universalerben ein. Dadurch wurde Friedrich nach Albrechts Tod zum Besitzer der Albertina.", "section_level": 1}, {"title": "Museale Rezeption.", "content": "Im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum befindet sich im Saal V („Franz-Joseph-Saal“) eine Vitrine, in welcher sich persönliche Gegenstände des Erzherzog Albrecht befinden, so sein Großkreuz samt Bruststern des Maria-Theresia-Ordens, seine Feldbinde, Feldkappe und Handschuhe; sein Ring mit einem Bildnis Albrechts, gefertigt aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums seines Infanterie-Regiments Nr. 44 (Ungarisches Infanterie Regiment \"Erzherzog Albrecht\" Nr. 44); sein Stulphut für Generäle; Marschallstab und sein Infanterieoffizierssäbel. Nach ihm ist auch der Erzherzog-Albrecht-Marsch benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erzherzog Albrecht Friedrich Rudolf von Österreich-Teschen (* 3. August 1817 in Wien; † 18. Februar 1895 in Arco, Tirol, heute Trentino, Italien) war Erzherzog von Österreich, Herzog von Teschen sowie Feldmarschall und Generalinspektor der österreichisch-ungarischen Armee.", "tgt_summary": "阿尔布雷希特·弗里德里希·鲁道夫,帝国亲王和奥地利大公,匈牙利和波西米亚皇家亲王,泰申公爵(英语:Albrecht Friedrich Rudolf, Prince Imperial and Archduke of Austria, Prince Royal of Hungary and Bohemia, Duke of Teschen,1817年-8月3日-1895年-2月18日),奥地利陆军元帅,匈牙利总督(1851-1860)。出身于奥地利哈布斯堡王室。", "id": 1371815} {"src_title": "Konsonantencluster", "tgt_title": "复辅音", "src_document": [{"title": "Cluster von Konsonanten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Phonetik von Konsonantenclustern im Deutschen.", "content": "Phonetisch kann man vier Typen von Konsonantenclustern unterscheiden:", "section_level": 2}, {"title": "Orthographie bestimmter Konsonantenphonemverbindungen in der deutschen Sprache.", "content": "Schrift- und Lautebene werden im Alltagsverständnis oft nicht auseinandergehalten. So erscheinen manche Verbindungen von Konsonantenphonemen in der deutschen Sprache nicht als Verbindungen von Konsonanten auf der graphematischen Ebene. Bei den Konsonantenbuchstaben \"x\" bzw. \"z\" handelt es sich um Konsonantencluster der zwei Konsonantenphoneme und bzw. und. Die Lautverbindung // wird also in diesem Fall durch ein Graphem, d. h. durch einen einzigen Buchstaben, nämlich \"x\" dargestellt, die Lautverbindung durch das Graphem \"z\". Für solche Konsonantenphonemhäufungen, die nur einem Graphem entsprechen, gibt es bislang keinen feststehenden Begriff (in Analogie zu Di-, Trigraphen usw., vgl. unten). Zuweilen bezeichnet man Konsonantenphonemverbindungen aus Plosiv und Frikativ als homorgane oder heterorgane Affrikaten.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachvergleich.", "content": "Das Deutsche ist besonders reich an Konsonantenclustern. Manche anderen Sprachen kennen sehr viel weniger davon. Die einzigen Konsonantencluster im Hochchinesischen zum Beispiel sind die sechs leicht verwechselbaren Anlaut-Affrikaten: Der im Auslaut vorkommende Nasal [ŋ] ist ‒ obwohl er in der Pinyin-Umschreibung als dargestellt wird ‒ ein einzelner Konsonant. Im Auslaut besitzt das Hochchinesische insofern überhaupt keine Konsonantencluster.", "section_level": 2}, {"title": "Cluster von Konsonantenbuchstaben (Mehrgraphen) im Deutschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mehrgraphen, die einem einzigen Laut entsprechen.", "content": "Während der Begriff Konsonantencluster eine Folge von Konsonanten\"phonemen\" bezeichnet, wird zuweilen der deutsche Begriff Konsonantenhäufung auch dazu benutzt, um die Aufeinanderfolge zweier Konsonanten\"buchstaben\", d. h. Mehrgraphen zu benennen, die eigentlich nur einem einzigen Phonem entsprechen. Beispiel hierfür ist das Wort \"bitte\", ausgesprochen //. Die Regeln, aufgrund dessen das Wort \"bitte\" mit einem Doppelkonsonanten geschrieben wird, werden unter anderem in der Graphotaktik untersucht. Bei Buchstabenhäufungen, die nur einem einzigen Phonem (Konsonanten- oder Vokalphonem) entsprechen, spricht man generell von Mehrgraphen. Je nach Anzahl der Buchstaben, die benutzt werden, um ein einziges Phonem, d. h einen einzigen Laut darzustellen, spricht man von Di- oder Trigraphen. Beispiele deutscher Di- bzw. Trigraphen:", "section_level": 2}, {"title": "Typen von Mehrgraphen.", "content": "Graphemisch kann man im Deutschen vier Typen von Clustern aus Konsonantenbuchstaben unterscheiden:", "section_level": 2}, {"title": "Die Mehrgraphen im Einzelnen.", "content": "Hier eine Übersicht über typische Mehrgraphen und Cluster von Konsonantenbuchstaben im Deutschen. Mehrgraphen, die nur in Wörtern nicht-germanischer Herkunft (Lehn- und Fremdwörtern) vorkommen, sind violett formatiert. Nicht berücksichtigt sind in der Tabelle Beugungs- und Ableitungsformen von Wörtern sowie Komposita. Dort sind viele weitere Cluster von Konsonantenbuchstaben möglich. Auch Verbindungen, die ein Dehnungs-h enthalten, sind nicht berücksichtigt. (Achtet man nur auf die bloße Abfolge von Konsonantenbuchstaben, so lassen sich beliebte Sprachspielereien anstellen, z. B. \"Welches deutsche Wort hat die meisten aufeinanderfolgenden Konsonantenbuchstaben?\": Im Duden ist eines der deutschen Wörter mit der längsten Folge von Konsonantenbuchstaben \"Angstschweiß\" mit 8 Konsonantenbuchstaben in Folge.) Nicht berücksichtigt sind weiterhin historische Schreibformen. So hatte zum Beispiel das Barock eine Vorliebe für üppige Häufungen von Konsonantenbuchstaben (\"gantz\", \"Vernunfft\", \"dencken\"), die sich jedoch (außer in Familien- und geografischen Namen und in von diesen abgeleiteten Begriffen wie Bismarckhering, Wurtzit) nicht erhalten haben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Konsonantencluster (auch Konsonantenhäufung) bezeichnet in der Linguistik die Aufeinanderfolge zweier oder mehrerer Konsonantenphoneme. So handelt es sich in der deutschen Sprache bei der Phonemfolge // in dem Wort \"Sprache\" um ein Konsonantencluster. Ein Konsonantencluster aus zwei Konsonanten in derselben Silbe heißt auch Doppelkonsonanz.", "tgt_summary": "复辅音(英:\"英语:Consonant cluster\"、亦称辅音丛、辅音群或辅音簇),指连续出现的不夹杂元音的多个辅音。如英语 \"split\"(“分离”)、德语 \"Schwein\"(“猪”)、法语 \"clair\"(“明亮的”)、俄语 \"\"(“旅伴”),就都在词首有复辅音。在印欧语言中,大多把音节间的复辅音也包括进来,例如英语 \"extra\"(“额外的”)、德语 \"Angstschweiß\"(“冷汗”);而在东亚与东南亚语言的分析中,一般只包括同一音节中的复辅音。协同发音辅音、送气音、颚化和唇化音一般不看作复辅音。在汉语结构中,同发音部位的塞擦音也不看作复辅音。", "id": 1615084} {"src_title": "Roy Wood", "tgt_title": "羅伊·伍德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Bands.", "content": "Wood begann in den frühen 1960er-Jahren in Birmingham bei der Formation \"Gerry Levine and the Avengers\". Danach spielte er bei der Band \"Mike Sheridan and the Nightriders\", die nach seinem Weggang Jeff Lynne (Woods späteren kongenialen musikalischen Partner) an Bord holte und sich in \"The Idle Race\" umbenannte.", "section_level": 2}, {"title": "The Move.", "content": "Als musikalischer Kopf formte Wood 1965 die Gruppe The Move, die schnell über Birminghams Grenzen hinaus bekannt wurde. Ab Ende 1966 landete die Band Hits wie \"Flowers in the Rain\", \"Fire Brigade\" und \"Blackberry Way\" und machte durch ihre (für die damalige Zeit) spektakulären Bühnenshows Furore. Obwohl eigentlich Carl Wayne der Sänger der Band war, übernahm Wood ab 1968 (\"Fire Brigade\") den Leadgesang bei den meisten Singles. Für seine Frontrolle legte er sich ein wildes Image inklusive Indianermaskierung zu. Als Wayne schließlich die Band verließ, wurde er Anfang 1970 durch Jeff Lynne ersetzt, der sich auch als Songschreiber betätigte und zusammen mit Wood bald ehrgeizigere Pläne hegte, als sie innerhalb des Move-Kontextes möglich waren.", "section_level": 2}, {"title": "Electric Light Orchestra.", "content": "Noch während der Move-Zeit gründete Wood mit Move-Schlagzeuger Bev Bevan und Jeff Lynne 1971 das \"Electric Light Orchestra\", das dort weitermachen wollte, wo die Beatles mit \"I am the Walrus\" aufgehört hatten. Die Band gehörte zu den Vorreitern der Verbindung von Rockmusik mit anderen Stilrichtungen wie klassischer Musik oder Big-Band-Sound. Mit der Integration von Streichern und Bläsern verbreiterte ELO die instrumentelle Basis einer Rockgruppe. Die von Lynne geschriebene Single \"10538 Overture\" erreichte 1972 Position 9 in den englischen Charts. Meinungsverschiedenheiten bezüglich der musikalischen Ziele führten jedoch bald zum Ende der Partnerschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Wizzard.", "content": "Im August 1972 verließ Wood das Electric Light Orchestra und gründete sogleich die Gruppe Wizzard, die ebenfalls mit Cellisten und Bläsern besetzt war. Auch mit Wizzard gelangen ihm mehrere Singlehits, 1973 mit \"See My Baby Jive\" und \"Angel Fingers\" sogar zwei Charttopper in Großbritannien. Die im selben Jahr veröffentlichte Weihnachts-Single \"I Wish It Could Be Christmas Everyday\" erreichte Platz 4 und wurde zu einem regelmäßig gespielten Evergreen. Nach einer anfangs häufig zum Einsatz kommenden Phil-Spector-ähnlichen „Wall of Sound“ erwies die Band später dem Rock 'n' Roll der 1950er-Jahre die Ehre. 1976 löste sie sich auf.", "section_level": 2}, {"title": "Solo.", "content": "Ab 1973 veröffentlichte Wood auch mehrere Solo-Alben, auf denen er sein Können als Songschreiber, Arrangeur, Multiinstrumentalist und Produzent demonstrierte. Seine Experimentierfreude deckte sich jedoch nicht immer mit dem allgemeinen Publikumsgeschmack, und der kommerzielle Erfolg ließ ab Mitte der 1970er-Jahre stark nach (der letzte Hit war 1975 die Solo-Single \"Oh What A Shame\"). Dennoch ist Wood mit Bandprojekten wie Wizzo, The Helicopters und Roy Wood's Army sowohl im Studio wie auch auf der Bühne weiterhin unermüdlich in Erscheinung getreten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Roy Wood (* 8. November 1946 in Birmingham; sein angeblicher Geburtsname \"Ulysses Adrian Wood\" wird gemeinhin angezweifelt) ist ein britischer Songschreiber, Sänger, Gitarrist und Multiinstrumentalist. In den 1960er- und 1970er-Jahren war er (Mit)Gründer von The Move, dem Electric Light Orchestra (ELO) und Wizzard. Mit seinen diversen Bands sowie solo hatte er über 20 Singles in den britischen Charts, darunter befanden sich mehrere Nr.-1-Hits. Multiinstrumentalist Wood spielt Gitarre, Sitar, Bass, Cello, Saxofon, Klarinette, Posaune, Tuba, Horn, Flöte, Oboe, Fagott, Schlagzeug, Perkussion, Dudelsack, Vibrafon und Keyboards.", "tgt_summary": "罗伊·伍德(英语:Roy Wood,1946年-11月8日)是英国创作歌手与多乐器演奏家,他在1960年代和1970年代以行动乐团、电光交响乐团和巫师乐团的创始成员身份获取成功。作为一名词曲作家,他为这些乐团贡献了许多热门歌曲。不论是身为乐团成员时还是个人时期、不论是作为词曲作家或表演者,伍德的作品总能有不错的表现。他在英国单曲排行榜总共有20多首上榜,其中有三首成为冠军单曲。", "id": 2837322} {"src_title": "PL/SQL", "tgt_title": "PL-SQL", "src_document": [{"title": "Verwendung.", "content": "PL/SQL-Programme können die Performance verbessern, wenn der Aufruf von einem Applikationsserver ausgeführt wird, der über eine langsame Netzwerkverbindung mit dem Datenbankserver verbunden ist. So muss in diesem Fall nur zu Beginn und am Ende der Ausführung eine Nachricht über das Netzwerk transportiert werden. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, bei einem langsamen Netzwerk die Performance einer Applikation zu verbessern. So kann z. B. die Oracle-Datenbank auch Java-Programme ausführen, die die Datenbank-Manipulationen vornehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlegender Aufbau.", "content": "PL/SQL-Programme bestehen aus Blöcken:", "section_level": 1}, {"title": "Variablendefinitionen.", "content": "Variablen werden im (optionalen) Deklarationsabschnitt definiert und optional initialisiert. codice_1 ist der Zuweisungsoperator, mit dem man einer Variable einen Wert zuweist.", "section_level": 1}, {"title": "Zahlenvariablen.", "content": "variablenname number(P[,S]) := Wert; Um eine Zahlenvariable zu definieren, schreibt man zum Beispiel den Variablennamen, gefolgt vom Variablentyp codice_2. Hinter diesem schreibt man in runden Klammern die Genauigkeit codice_3 sowie optional ein Komma und die Anzahl an Nachkommastellen codice_4. Genauigkeit entspricht in diesem Fall der Anzahl an Stellen, welche die Variable enthalten kann, und \"nicht\" dem Wertebereich. Auswahl weiterer Datentypen für Zahlenvariablen:", "section_level": 2}, {"title": "Textvariablen.", "content": "variablenname varchar2(L) := 'Text'; Um eine Textvariable zu definieren, schreibt man den Variablennamen gefolgt vom Variablentyp codice_5. Der angehängte Längenconstraint (Integer in Klammern) gibt die maximale Länge der Variablen in Bytes an (sofern die Length Semantic nicht auf CHAR gestellt ist) Auswahl weiterer Datentypen für Textvariablen: CHAR, NCHAR, NVARCHAR2, CLOB, NCLOB Die Datentypen LONG, LONG RAW und VARCHAR sind deprecated", "section_level": 2}, {"title": "Boolean.", "content": "variablenname boolean := true; Kann codice_6, codice_7 oder codice_8 sein.", "section_level": 2}, {"title": "Datum.", "content": "variablenname date := to_date( '01.01.2016', 'DD.MM.YYYY'); Um eine Datumsvariable zu definieren schreibt man den Variablennamen gefolgt vom Variablentyp codice_9. Die Funktion codice_10 wandelt den Text zwischen den ersten Hochkommas in ein Datum mit dem angegebenen Format zwischen den zweiten Hochkommas um. Um ein Datum in einen Text zu konvertieren, gibt es die Funktion codice_11. Neben dem Datentyp codice_12 gibt es noch den Datentyp codice_13, der eine größere Präzision hat. Hierzu gibt es weitere Subtypen: codice_14 speichert die Zeitzone mit den Zeitinformationen, codice_15 konvertiert jeweils von der Zeitzone der Session in die lokale Zeitzone des Datenbankservers.", "section_level": 2}, {"title": "Datentyp über Spalte festlegen.", "content": "Variablenname Tabellenname.Spaltenname%type; Definiert eine Variable des Typs der angegebenen Spalte.", "section_level": 2}, {"title": "Datentyp über Tabelle festlegen.", "content": "Variablenname Tabellenname%rowtype; Definiert eine Variable für einen Datensatz/Row des Typs der angegebenen Tabelle. Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Gültigkeitsbereich von Variablen.", "content": "PL/SQL erlaubt es, Blöcke zu verschachteln. Variablen, die in äußeren Blöcken deklariert werden, sind in allen inneren Blöcken gültig. Variablen, die in inneren Blöcken deklariert werden, sind nicht in äußeren Blöcken gültig. Je nachdem, wo Variablen deklariert werden, kann man zwischen zwei Arten unterscheiden. In folgendem Beispiel werden zwei Variablen deklariert, und die Summe derer wird in einem inneren Block einer dritten Variable zugewiesen. Auf die Variablen codice_16 und codice_17 kann von überall des Blocks aus zugegriffen werden. Auf die Variable codice_18 dagegen, welche im inneren Block deklariert wurde, kann von außerhalb nicht zugegriffen werden. DECLARE BEGIN END;", "section_level": 2}, {"title": "Konstanten.", "content": "Eine Konstante ist ein Wert in einem PL/SQL Block, der sich während des Programmablaufes nicht verändert. DECLARE Die Wertzuweisung einer Konstante muss direkt bei der Deklaration erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Benutzerdefinierte Datentypen.", "content": "Benutzerdefinierte Datentypen werden definiert mit Hilfe von: Beispiel: Das Beispielprogramm definiert einen eigenen Datentyp mit Namen codice_19, welcher die Felder codice_20, codice_21, codice_22 und codice_23 enthält. Mit diesem Datentyp wird eine Variable codice_24 definiert, welche mit einem Datensatz aus der Tabelle codice_25 gefüllt wird. Mittels Punktnotation kann auf die Attribute zurückgegriffen werden", "section_level": 1}, {"title": "Schleifen.", "content": "Schleifen wiederholen die in ihrem Rumpf enthaltenen Anweisungen.", "section_level": 1}, {"title": "Loop-Schleife (Basisschleife).", "content": "loop Die codice_26-Schleife wiederholt die in ihrem Körper enthaltenen Anweisungen. Sie kann durch ein codice_27 gefolgt von einer Abbruchbedingung beendet werden. Beachte: Auch wenn die Bedingung für das codice_28 erfüllt ist, werden die Anweisungen, die im Schleifenkörper vor der codice_28-Anweisung stehen, mindestens einmal ausgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "While-Schleife.", "content": "while Bedingung loop Die codice_30-Schleife wiederholt die in ihrem Körper enthaltenen Anweisungen, so lange die Bedingung in ihrem Kopf erfüllt ist. Beachte: Sollte die Bedingung im Kopf nicht erfüllt sein, werden die Anweisungen im Schleifenkörper nie ausgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "For-Schleife.", "content": "for v_counter in 1..10 loop Die codice_31-Schleife zählt eine Indexvariable von einem festgelegten Startwert bis zu einem festgelegten Endwert. Der kleinere Wert steht immer links, der größere immer rechts. Gibt man das Schlüsselwort codice_32 nach dem codice_33 an, so wird vom größeren zum kleineren Wert heruntergezählt. Beachte: Auch hierbei muss der kleinere Wert links und der größere Wert rechts stehen. Hinweis: Wenn Sie beim Arbeiten mit SQL*Plus die erwarteten Zahlen 5 bis 1 nicht sehen, müssen Sie vorher die Ausgabe einschalten.", "section_level": 2}, {"title": "Cursor-For-Schleife.", "content": "for Record-Index in (Select Mitarbeiter_Nummer from Personaltabelle) Die Cursor codice_31-Schleife öffnet automatisch den Cursor, liest die Datensätze ein und schließt den Cursor wieder. Alternativ dazu kann das codice_35-Statement des Cursors auch vorher definiert werden, um es mehrfach zu verwenden bzw. um die Darstellung übersichtlicher zu gestalten (besonders bei längeren/komplexeren Abfragen von Vorteil). Der Zugriff auf die Mitarbeiter-Nummer innerhalb der codice_36-Schleife erfolgt mit dem Verbindungsoperator codice_37:", "section_level": 2}, {"title": "Bedingungen.", "content": "Mit Hilfe von Bedingungen kann man auf verschiedene Situationen unterschiedlich reagieren.", "section_level": 1}, {"title": "IF-THEN-ELSE.", "content": "declare codice_38 prüft, ob eine Bedingung erfüllt ist. Ist die Bedingung erfüllt, wird der Code zwischen codice_38 und codice_40 ausgeführt, ansonsten wird er übersprungen. Optional kann mit codice_41 eine weitere Bedingung mit zugehörigem Code angegeben werden, der ausgeführt wird, falls diese Bedingung erfüllt ist. Zu guter Letzt kann man ein allgemeines codice_42 angeben, dessen Code ausgeführt wird, wenn keine der vorangegangenen Bedingungen erfüllt waren. Bedingungsstrukturen kann man zudem mittels des codice_43-Statements ausdrücken.", "section_level": 2}, {"title": "CASE-WHEN.", "content": "DECLARE Vereinfachte Form für reine Wertelisten:", "section_level": 2}, {"title": "Exception-Handling.", "content": "Es gibt zwei Arten von Exceptions: deren Handling analog ist.", "section_level": 1}, {"title": "Vordefinierte Exceptions.", "content": "Diese Art von Exceptions werden automatisch von PL/SQL ausgelöst, wenn Fehler bei der Arbeit mit Datenbankobjekten (Tabellen, Views, Packages u. ä.) oder Programmierfehler (bspw. Division durch Null) bei der Abarbeitung des Programms auftreten. Die Exceptions haben vordefinierte Namen, die in PL/SQL-Programmen verwendet werden können. Jede Exception hat einen Fehlercode, der aus den Buchstaben ORA- und 5 Ziffern besteht. Typische Exceptions dieser Art sind no_data_found (ORA-01403) – Eine SELECT-Anfrage liefert eine leere Datenmenge too_many_rows (ORA-01422) – Eine SELECT-Anfrage liefert eine Datenmenge mit mehr als einem Satz, an einer Stelle, an der nur ein einzelner Satz als Ergebnis der Anfrage erwartet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Benutzerdefinierte Exceptions.", "content": "Für die Behandlung logischer Programmfehler können eigene Exceptions in der Form definiert und durch das Kommando ausgelöst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Exceptionblock.", "content": "Der Exceptionblock dient dazu, alle Exceptions des dazugehörigen Ausführungsteiles abzufangen. Es besteht damit die Möglichkeit, nach einer Exception eine individuelle Fehlerbehandlung anzuschließen. Zum einen kann der Fehler nach dem Abfangen behandelt werden, danach kann im Programm weitergearbeitet werden; zum anderen kann die Exception an den umschließenden Block weitergereicht werden. Falls die Exception bis zum äußersten Block propagiert wird und dort keine entsprechende Fehlerbehandlung definiert wurde, führt dies zu einem unkontrollierten Abbruch des Programms. Der generelle Aufbau eines Exceptionblocks ist folgender: Der codice_44-Zweig ist optional; er fängt alle bis dahin im Exceptionblock nicht behandelten Exceptions ab. Fehlt dieser Zweig, werden unbehandelte Exceptions implizit an den umschließenden Block weitergereicht. Soll eine Exception explizit weitergereicht werden, muss der \"Ausführungsteil\" mit der Programmzeile codice_45 enden.", "section_level": 2}, {"title": "Vergleich mit T-SQL.", "content": "PL/SQL ist trotz oberflächlicher Ähnlichkeiten grundsätzlich anders als Transact-SQL. Bei der Übernahme von Quellcode handelt es sich daher in der Regel um eine nicht ganz einfache Arbeit. Nicht nur auf Grund der Unterschiede in den Feature-Sets der beiden Sprachen, sondern auch wegen der sehr deutlichen Unterschiede, wie Oracle und SQL Server mit der Steuerung der Parallelität und dem Locking umgehen. Es gibt jedoch Software-Tools die die Übernahme erleichtern können, zum Beispiel Oracle Translation Scratch Editor und SwisSQL.", "section_level": 1}], "src_summary": "PL/SQL (Procedural Language/Structured Query Language) ist eine proprietäre Programmiersprache der Firma Oracle.", "tgt_summary": "PL/SQL(Procedural Language/SQL)是甲骨文公司专有的SQL扩展语言,应用在甲骨文公司的Oracle数据库系统。一些的SQL数据库管理系统也提供了类似的扩展SQL语言。PL/SQL的的语法非常类似于Ada,而且像1980年代的Ada编译器一样,PL/SQL的运作系统使用Diana作为中介语言。", "id": 1068865} {"src_title": "Substantivierung", "tgt_title": "名詞化", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Bei der Substantivierung kann die Form des Wortes geändert werden (\"Derivation\", etwa durch Präfixe oder Suffixe), oder sie kann erhalten bleiben (\"Konversion\"). Substantivierung ändert die Wortart. So können neue Wörter erzeugt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Substantivierung im Deutschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Substantive und substantivierte Formen werden in der deutschen Rechtschreibung großgeschrieben. Diese Konvention verlangt vom Schreiber eine genaue Kenntnis darüber, ob ein Wort ein Substantiv bzw. eine substantivierte Form ist. Zudem kennt das Regelwerk auch Ausnahmen. Die Bedeutung des Ausgangswortes bleibt bei der Substantivierung zunächst erhalten, kann sich im Laufe der Zeit aber auch verschieben (Bedeutungswandel). Die Wendung \"„auf dem Laufenden sein“\" z. B. hat mit der Bedeutung des Verbs \"laufen\" nur noch entfernt zu tun. Auf diese Weise haben sich viele ursprüngliche Substantivierungen zu gänzlich unabhängigen Substantiven entwickelt (Beispiele: \"Junge\", \"Oberst\"). Diese weichen nicht nur semantisch, sondern gelegentlich auch hinsichtlich ihrer Beugung vom Ursprungswort ab (\"mehrere variable Größen\"/\"mehrere Variablen; \"der Schnitt zweier gerader Linien\"/\"der Schnitt zweier Geraden; \"eines Gläubigen/\"eines Gläubigers). Bei der Substantivierung verschiebt die Bedeutung sich tendenziell vom Konkreten ins Abstrakte (z. B. \"wissen\" → \"Wissen\"), vom Individuellen ins Allgemeine. Substantivierung wird daher oft als Stilmittel benutzt, um einer Formulierung den Charakter von Objektivität zu verleihen. Werden viele Substantivierungen verwendet, spricht man von Nominalstil.", "section_level": 2}, {"title": "Substantivierung von Verben.", "content": "Alle Verbinfinitive können ohne Änderung der Form als Substantive verwendet werden. Das korrespondierende Substantiv ist stets ein deklinierbares Neutrum und Singularetantum (etwa \"gehen\" → \"das Gehen\"). Manche Verben können darüber hinaus durch Präfixe oder Suffixe substantiviert werden. Dann sind auch Pluralformen möglich. Beispiele für Substantive aus Verben: Bei Substantivierungen des Partizip Perfekt ist bemerkenswert, dass sie zum Teil in allen drei Genera auftreten können: \"der Gefallene, die Gefallene, das Gefallene.\" Die Infinitive reflexiver Verben werden normalerweise ohne das Wort \"sich\" substantiviert (\"sich verhalten\" → \"das Verhalten\"). Möglich ist allerdings eine okkasionelle Konversion reflexiver Verben, bei der \"sich\" und der Infinitiv zusammengeschrieben werden \"(das Sichbeklagen)\". Wörter wie \"regen\" in \"„sich regen bringt Segen“\" sind nicht substantiviert und werden deshalb kleingeschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Substantivierung von Adjektiven, Partizipien und Zahlwörtern.", "content": "Die zweite große Gruppe von Wörtern, die substantiviert werden können, sind die Adjektive.", "section_level": 2}, {"title": "Adjektivische Beugung.", "content": "Die Beugung erfolgt meist nach demselben Muster wie die Beugung normaler attributiver Adjektive \"(die neue Kollegin\" → \"die Neue)\". Feminina und Maskulina beziehen sich meist auf Personen \"(die Unbekannte, ein Verwandter, jeder Delegierte),\" wobei Geschlechterunterscheidungen nur in der Singularform, nicht jedoch im Plural bestehen \"(die Großen, Studierende);\" vereinzelt kommen auch feststehende elliptische Termini vor (\"die Rechte\" [= Sammelbegriff für politisch rechte Gruppierungen]). Die Neutrumform dagegen bezieht sich meist auf Unbelebtes und nicht Zählbares \"(das Böse, etwas Hübsches, alles Brauchbare),\" gelegentlich jedoch auch auf Jungtiere oder Kinder \"(die Bärin und ihr Junges; das Kleine von Herrn Meyer)\". Eine weitere Ausnahme bilden feststehende elliptische Ausdrücke aus bestimmten Wortfeldern (z. B. alkoholische Getränke, Sport, Geometrie), die sich ebenfalls auf Zählbares beziehen \"(ein Helles, einen Roten trinken; der Boxer verpasst seinem Gegner eine Linke; eine Gerade, eine Diagonale, eine Parallele)\". Abweichende Beugung Wenn dem substantivierten Adjektiv eines der Indefinitpronomen \"jemand, niemand, etwas\" oder \"wer\" vorausgeht, kommt es standardsprachlich zu einer abweichenden Beugung. Im Nominativ und Akkusativ folgt die Endung \"-es\" \"(jemand Unbekanntes, niemand Bekanntes treffen, sie möchte wen Nettes kennenlernen);\" im Dativ folgt die Endung \"-em\" \"(mit jemand Unbekanntem)\". Regional und von der Standardsprache abweichend sind jedoch auch andere Formen üblich und zulässig. Standardsprachlich kommt es auch dann zu einer abweichenden Beugung, wenn dem substantivierten Adjektiv ein attributives Adjektiv vorangeht (\"sie liebt Schmuck und anderes Schöne; mein ganzes Innere\" [Thomas Mann]; \"einiges Interessante erzählen\"). Abweichend von der Standardsprache sind jedoch auch Beugungen wie \"anderes Schönes\" usw. zulässig und weithin verbreitet.", "section_level": 3}, {"title": "Formen ohne Deklinationsendung.", "content": "Bei Farb- und Sprachbezeichnungen gibt es neben der syntaktischen Substantivierung \"(ins Schwarze treffen, sich im Dunkeln fürchten; aus dem Italienischen übersetzen)\" einen weiteren Substantivierungstyp: die endungslose lexikalische Substantivierung \"(ein reines Schwarz, welch ein Dunkel hier!; das Italienisch Dantes)\". Eine Deklinationsendung fehlt auch bei bestimmten feststehenden Substantivierungen, die Kerne von Nominalphrasen sein können. Beispiele: \"ohne Arg, ohne Falsch, ein Elend, ein kühles Nass, das Rund der Erde, Spitz\" (Hunderasse), \"Tief\" (Meteorologie), \"Arm und Reich, Jung und Alt, Groß und Klein, Gut und Böse, Gleich und Gleich gesellt sich gern.\" Die endungslose Substantivierung ist zu unterscheiden von (nicht-substantivierten) Formen, die nicht als Kerne von Nominalphrasen auftreten, sondern nur in feststehenden Verbindungen mit Präpositionen (Beispiele: \"für dumm verkaufen, seit ewig, von klein auf, für ungültig erklären; durch dick und dünn, über kurz oder lang, von nah und fern\"). Manchmal stehen Adjektive auch grammatisch isoliert (\"auf schuldig plädieren, [Anzeige] gegen unbekannt; allzu scharf macht schartig\" [Sprichwort]).", "section_level": 3}, {"title": "Suffixformen.", "content": "Adjektive können auch durch Suffixe wie \"-heit\" oder \"-keit\" in Substantive überführt werden. Beispiele:", "section_level": 3}, {"title": "Aus Adjektiven entstandene Substantive.", "content": "Manche Substantivierungen werden heute als echte Substantive empfunden. Die Unterscheidung einer \"\"starken\"\" und einer \"\"schwachen\"\" Form im Maskulinum und Neutrum erinnert aber an einen adjektivischen Ursprung: der Angestellte / ein Angestellter, der Beamte / ein Beamter, der Deutsche / ein Deutscher (aber: die / eine Angestellte, Beamtin [\"eigenes Substantiv\"], Deutsche). Sonderfall: das Junge / ein Junges (\"der Katze\"), aber: der kleine / ein kleiner Junge (\"Person\").", "section_level": 3}, {"title": "Gelegenheitssubstantivierung.", "content": "Auch Partikelwörter und andere Wörter, die weder Verben noch Adjektive sind, werden gelegentlich substantiviert. Beispiele: Der Übergang der Gelegenheits- zur Zitatsubstantivierung ist fließend.", "section_level": 2}, {"title": "Zitatsubstantivierung.", "content": "Auch zitierte sprachliche Einheiten können, selbst wenn sie eigentlich keine Substantive sind, grammatisch wie Substantive behandelt werden. Dies gilt für einzelne Laute oder Buchstaben ebenso wie für Wörter, ganze Sätze oder auch Werktitel. Beispiele: \"das englische „th“;\" \"er beendet jeden Satz mit einem „nicht wahr?“;\" \"sie liest gerade „Krieg und Frieden“\".", "section_level": 2}, {"title": "Komposita.", "content": "Selbst Infinitivphrasen können substantiviert werden. Dabei entstehen entweder Komposita oder Bindestrichkonstruktionen, die grammatisch in jedem Fall wie Substantive behandelt werden (Beispiele: \"das Teetrinken; das Geld-zum-Fenster-Hinauswerfen\").", "section_level": 2}, {"title": "Syntax und Kenntlichkeit.", "content": "Weil substantivierte Wörter im Deutschen großgeschrieben werden, ist die Kenntlichkeit von Substantivierungen in dieser Sprache ein besonderes Problem. Viele Kriterien, die Sprachbenutzer zur Identifikation von Substantivierungen intuitiv verwenden, funktionieren zwar bei der Identifikation einiger Substantivierungen, können bei anderen jedoch versagen. Hier eine Übersicht (die unproblematischen Fälle sind grün unterlegt):", "section_level": 2}, {"title": "Substantivierung in anderen Sprachen.", "content": "In einigen anderen Sprachen können noch häufiger als im Deutschen Adjektive substantiviert werden. So sind zum Beispiel viele aus dem Altgriechischen stammende Wörter des Deutschen, wie Physik oder Musik, substantivierte griechische Adjektive, wobei das beschriebene Substantiv letztlich nicht mehr erwähnt werden muss:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Substantivierung (zugehöriges Verb \"substantivieren\"), auch Nominalisierung oder Hauptwortbildung genannt, ist die Bildung eines Substantivs aus einer anderen Wortart, vor allem aus Verben und Adjektiven. Sie findet sich in vielen Sprachen. Eine Ableitung in umgekehrte Richtung heißt Desubstantivierung.", "tgt_summary": "名词化(nominalization、名物化)是指在语法上从其他词性的词,一般是动词和形容词,转化为名词词组的过程。", "id": 1337111} {"src_title": "Fahrkartenautomat", "tgt_title": "自动售票机", "src_document": [{"title": "Geschichte und Technik.", "content": "Fahrkartenautomaten gibt es mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts. Schon früh mussten dabei Maßnahmen gegen Betrug sowie Aufbruchsversuche ergriffen werden. So kamen in Staaken elektrische Münzprüfer zum Einsatz, welche die Legierung des Geldstücks durch Wirbelströme prüften, und die Geldbehälter mussten sowohl gegen Angriffe von außen als auch gegenüber den mit der Instandhaltung Beauftragten gesichert werden. Ältere Automaten werden über mechanische Tasten bedient. Dies ist technisch einfacher, macht die Automaten aber unflexibel und begrenzt die Anzahl der Fahrkartenvarianten, die verkauft werden können. Es können nicht beliebig viele Tasten auf der Bedienerfläche untergebracht werden. Anfang der 1980er Jahre wurden die ersten Fahrkartenautomaten durch die Deutsche Reichsbahn in der DDR in Betrieb genommen. Der \"Mikrorechnergesteuerter Fahrkartenautomat\" (MFA) wurde wesentlich von der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden entwickelt und im Reichsbahnausbesserungswerk „Roman Chwalek“ in Berlin-Schöneweide produziert. Die Fahrkartenautomaten waren als Ergänzung zu vorhandenen Fahrkartenschaltern entwickelt worden. Die Eingabe erfolgte im Dialogsystem über ein numerisches Sensor-Tastenfeld. Für die Angabe des Zielbahnhofes wurde eine Bahnhofskennziffer eingegeben, welche meist der Postleitzahl des Zielortes entsprach und an einer Wandtafel neben dem Automaten aushing. Der Automat konnte zwischen mehreren Fahrtmöglichkeiten unterscheiden und erfragte Angaben für etwaige Ermäßigungen. Die Bezahlung erfolgte ausschließlich in Münzen. Viele dieser MFA wurden nach der Einführung der D-Mark noch bis 1995 von der Deutschen Bahn betrieben. Es gab eine weitere Variante für den Nahverkehr in Berlin (DDR), die zusätzlich Fahrkarten für die Linien der Berliner Verkehrsbetriebe einschließlich Zeitkarten ausgeben konnte. Zu erkennen war diese an einer Frontplatte in orange. Fahrkartenautomaten neuerer Bauart (ab Mitte der 1990er Jahre) bestehen meist aus einem Industriecomputer, einer Geldeinzugseinheit, einem TFT-Bildschirm (oft ein Touchscreen) sowie einem Industriemodem zur Kommunikation mit einem Zentralcomputer (zur Verifikation diverser Daten, beispielsweise Kreditkartendaten, für Software-Updates und Betriebsführungsmeldungen). Die Leistungsaufnahme entspricht im Betrieb rund 200 Watt, im Stand-by rund 50 Watt. Auf den moderneren Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn kommt als Betriebssystem seit 2010 Windows Embedded (ein abgespecktes Windows XP), bei den SBB-Automaten Linux zum Einsatz. Bei den Touchscreenausführungen wird ein Druck auf einen nicht anklickbaren Bereich durch einen roten Punkt an der gedrückten Stelle angezeigt. Die Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn können innen elektrisch beheizt werden und sind bis zu −25 Grad Celsius Außentemperatur voll funktionsfähig. Bei zu hohen Außentemperaturen werden sie automatisch heruntergefahren.", "section_level": 1}, {"title": "Hersteller.", "content": "Fahrkartenautomaten werden in vielen Ländern der Welt von Verkehrsbetrieben für den unbedienten Verkauf von Fahrkarten eingesetzt. Moderne Systeme verfügen über verschiedene Zahlungsmöglichkeiten, wie der Banknotenverarbeitung oder der bargeldlosen Kartenzahlung über dem EMV-Standard. Der Hersteller Toyo Network Systems&integration (TNSi ehemals TOYOCOM) und dessen Dienstleister BSC-Europe (Bill Sense & Count) mit Sitz in Köln stellen die meisten der Banknotenverarbeitungen für die im Feld befindlichen Fahrkartenautomaten her. Für die bargeldlose Kartenzahlung ist dies der Hersteller Verifone, vormals Hypercom, Thales und Krone. Hersteller von Fahrkartenautomaten in Deutschland sind Atron Electronic GmbH aus Markt Schwaben, Elgeba Gerätebau GmbH aus Bad Honnef, Almex GmbH aus Hannover (bis 2015 \"Höft & Wessel\", 2015–2017 \"Metric\"), ICA Traffic GmbH aus Dortmund, Scheidt & Bachmann aus Mönchengladbach und Krauth Technology GmbH aus Eberbach.", "section_level": 1}, {"title": "Benutzeroberfläche/Benutzerführung.", "content": "Die Benutzeroberfläche ist meist eine „simple“, maskenbasierte Oberfläche. Bei Touchscreens findet die Dateneingabe direkt in die Masken statt, bei „normalen“ Bildschirmen durch Eingabe über entprellte Tasten. Die Benutzerführung und die Auswahl der angebotenen Fahrkartentypen ist gelegentlich irreführend. Bei einigen Automaten ist eine Nummernkombination (welche man aus einer am Automaten angebrachten Liste ermitteln kann) einzugeben und so kann man die gewünschte Fahrkarte über eine Taste auswählen. Gelegentlich treten Automatenstörungen auf. Mit der Gerätenummer ist dem Zugbegleitpersonal (falls vorhanden, alternativ dem Fahrzeugführer) unaufgefordert die Störung zu melden, damit dieser ohne erhöhtes Beförderungsentgelt einen Ersatzfahrausweis ausstellt. Üblicherweise sind in Deutschland, nicht aber in der Schweiz, nach dem Kauf der Fahrtausweise am Automaten eine Entwertung am getrennt aufgestellten Fahrkartenentwerter nötig, um gültig zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn.", "content": "Die Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn erlauben neben der Bezahlung mit Bargeld die Verwendung unbarer Zahlungsmittel wie Electronic Cash, Kreditkarte oder GeldKarte. Darüber hinaus können Fahrplanauskünfte eingeholt und ausgedruckt werden sowie vorbestellte Fahrscheine (BahnTix) abgeholt werden. In Stuttgart lief 2006 ein erfolgreicher Versuch mit neuen \"Regionalen Ticket-Automaten\", die die Vorteile beider damaliger Automatenvarianten (Fernverkehrs- und Nahverkehrsautomat) vereinten. Von 2006 bis Ende 2011 wurden die älteren Geräte durch neue Automaten ersetzt. Bis 2011 hat die innerhalb der Deutschen Bahn AG zuständige DB Vertrieb GmbH insgesamt 150 Millionen Euro in die neue Automatengeneration investiert. Der Aufbau eines Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn kostet nach Unternehmensangaben etwa 30.000 Euro. Die DB betreibt bundesweit rund 7000 Fahrkartenautomaten. Aufgrund von „Digitalisierung“ und dem Verlust von Ausschreibungen im Regionalverkehr rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang dieser Zahl von rund 20 Prozent. Die Deutsche Bahn verkaufte 2008 rund 180 Millionen Fahrkarten über Automaten. Der Anteil der Automaten am Fahrkartenvertrieb der Deutschen Bahn lag 2014 bei 28 Prozent. Seit 2013 werden außerdem \"Video-Reisezentren\" eingesetzt, die in einer extra aufgebauten Kabine außerhalb oder einer Ecke innerhalb eines Bahnhofgebäudes untergebracht sind und eine Reiseberatung per Video ermöglichen. Dabei betätigt der Kunde einen Knopf, woraufhin per Video ein Reiseberater aus einer Zentrale zugeschaltet wird. Per Remote-Zugriff bedient dieser nach den Wünschen des Kunden einen Automat aus der Ferne und bucht die entsprechende Fahrkarte. Technisch besteht das Video-Reisezentrum aus einem gewöhnlichen Automaten, vereinzelt auch aus einem mobilen Automaten, welcher aus der Ferne bedient werden kann und dessen überwiegende Fläche abgedeckt ist, nur die Zahlungseinheiten können seitens des Kunden gesehen und bedient werden. Der Videobereich besteht aus einer Kamera und zwei Bildschirmen, auf denen das Automatenbild und der Reiseberater gezeigt werden kann. Die Automaten werden von 34 Mitarbeitern des „Service Center Automat“ von bundesweit vier Standorten betreut. Dort laufen monatlich etwa 17.000 Störungen auf. (Stand: 2017) Zukünftig ist eine Zentralisierung in Frankfurt und der Abbau von 16 Arbeitsplätzen vorgesehen. Die Deutsche Bahn begründete den Schritt mit einer notwendigen Kosteneinsparung im Automatenvertrieb von mehr als 25 Prozent. Seit langem beauftragt die DB Vertrieb GmbH die DB Kommunikationstechnik GmbH mit der technischen Entstörung und Versorgung ihrer Automaten. Bis 2020 wurden die regionalen Inhouse-Einheiten der \"Cash Center\" zur Geld- und Papierlogistischen Wartung beauftragt, bevor das Geschäft an eine externe Gesellschaft ausgelagert wurde. Oftmals gehen aus den Vertrieb-Ausschreibungen der Aufgabenträger private Anbieter als Sieger hervor, wodurch sich die Automatenanzahl der DB Vertrieb GmbH teilweise erheblich reduziert. Aktuellere Beispiele sind der Rhein-Main-Verkehrsverbund oder der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, in denen DB-Automaten abgebaut und Automaten von Transdev GmbH installiert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Billettautomaten der Schweizerischen Bundesbahnen.", "content": "Seit August 2015 steht die neuste Generation der Billettautomaten der SBB zur Verfügung. Die Bezahlung ist mit Apple Pay und Samsung Pay sowie der Postfinance-Card und den Kreditkarten American-Express, Mastercard PayPass und VISA payWave möglich. Bezahlung mit grossen Noten kann bis zu 200 Franken/Euro erfolgen, Retourgeldauszahlung erfolgt bis 100 Franken. Der Billettautomat kann die Gültigkeit eines Halbtax oder GA auf dem SwissPass überprüfen. Mit Eingabe der Postleitzahl des Inhabers werden die SwissPass-Daten abgerufen und direkt auf dem Automaten angezeigt. Am SBB Billettautomaten können Prepaid-Gesprächsguthaben mehrerer Anbieter aufgeladen und Telefonkarten bezogen werden. Es besteht die Möglichkeit paysafecard-Guthaben zu erwerben und Bitcoin-Wallets aufzuladen. Des Weiteren wurde das System \"viacash\" der Cash Payment Solutions in Zusammenarbeit mit der Hypothekarbank Lenzburg integriert, was Zahlungen von Rechnungen mit EPC-QR-Code – auch ohne eigene Geräte und mit Bargeld – ermöglicht. Ebenso wurde Paysafecash integriert. Seit April 2019 kann die Cornèrcard Mastercard Prepaid am Automaten erworben werden. Hergestellt wurden die Billettautomaten von Scheidt & Bachmann", "section_level": 1}, {"title": "Fahrkartenautomaten der Österreichischen Bundesbahnen.", "content": "In Österreich befinden sich in den meisten Bahnhöfen Fahrscheinautomaten der ÖBB. Ausgenommen sind einige gering frequentierte Bahnhöfe auf ländlichen Nebenstrecken, dann gibt es Automaten innerhalb der Züge. An ÖBB-Fahrscheinautomaten können Hin- und Rückfahrscheine innerhalb Österreichs sowie teilweise ins Ausland, Reservierungen für Fernverkehrs- und Nightjet-Züge sowie das Einfach-Raus-Ticket erworben werden. Innerhalb von Verkehrsverbünden sind Verbundtickets (Einzeltickets, 24-, 48- und 72-Stunden-Karten, Zeitkarten sowie die Wiener Einkaufskarte) erhältlich. Die Bezahlung ist mit Münzen, Banknoten, Bankomat- und Kreditkarten möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fahrkartenautomaten, Fahrscheinautomaten oder schweizerisch Billettautomaten sind Selbstbedienungsautomaten und werden sowohl im öffentlichen Personenverkehr, insbesondere bei S-, U- und Stadtbahnen, als auch bei Eisenbahngesellschaften zum Verkauf von Fahrscheinen und gegebenenfalls Bahnsteigkarten eingesetzt. Moderne Fahrkartenautomaten erlauben im Regelfall die Zahlung mit Münzen oder mit Geldscheinen sowie häufig mit GeldKarte, Kreditkarte oder Debitkarte. Prinzipiell wird zwischen stationären Automaten an den Haltestellen und mobilen Automaten in den Fahrzeugen unterschieden.", "tgt_summary": "自动售票机(简称英语:TVM,即英语英语:Ticket Vending Machine的缩写)是售卖票券(通常为车票)的自动贩卖机,部分机器也可为储值卡储值。使用自动售票机为完全自助的购票过程,当中不涉及售票员,购票者只需要在投币口放入纸币或硬币就可购票,一些自动售票机设有对讲机或视讯萤幕,当购票者需要时可按钮呼叫服务人员给予协助。自动售票机通常于铁路车站、地铁站等交通设施设置。", "id": 2309575} {"src_title": "Liam Gallagher", "tgt_title": "連恩·蓋勒格", "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Liam Gallagher ist nach Paul (* 11. Januar 1966) und Noel (* 29. Mai 1967) der jüngste der drei Söhne des irischen Ehepaares Thomas und Peggy Gallagher. Er wuchs in Burnage auf, eines von Manchesters ärmsten Stadtteilen, wo das Leben gezeichnet ist von ungelernter Arbeitstätigkeit, hoher Erwerbslosigkeit, Kleinkriminalität sowie Alkohol- und Drogenkonsum. Dementsprechend sind die Gebrüder Gallagher nicht Anhänger von Manchesters bekanntestem Aushängeschild Manchester United, sondern von dessen Stadtrivalen Manchester City, welcher eher der Arbeiterklasse zugewandt ist. Liam Gallagher teilte sein Zimmer mit Bruder Noel. Er trug mehrere Spitznamen, zum Beispiel \"Peggy’s Shadow\", da er zeitweilig stark am Rockzipfel seiner Mutter hing, \"Weetabix Kid\" hervorgegangen aus seiner stark ausgeprägten Vorliebe für die Corn Flakes selbigen Herstellers, sowie \"Our Kid\", welcher bis in die ersten Jahre seiner Popularität Bestand hatte. Letzterer ist in Manchester eigentlich ein Slang-Begriff, mit dem die eigenen Geschwister oder die Geschwister enger Freunde bezeichnet werden. Aufgrund seiner Extrovertiertheit und seines großen Rededrangs stellte Gallagher eine große nervliche Belastung für seine Brüder dar. Sein Vater war Alkoholiker und gewalttätig gegenüber seinen Brüdern und seiner Mutter, allerdings sei er Gallagher selbst gegenüber während dessen Kindheit nie handgreiflich geworden. Seine Mutter verließ aufgrund der häuslichen Gewalt ihren Mann zusammen mit ihren Söhnen, als Liam Gallagher nach eigenen Angaben etwa sieben Jahre alt war. Nach dem Abbruch der Schule kurz vor den GCSE-Prüfungen hatte er einige ungelernte Arbeitsstellen inne (unter anderem Gärtnerei, Autowaschanlage), die er zum Teil spontan abbrach, sobald ihm eine Tätigkeit nicht zusagte (beispielsweise Toilettenreinigung). Während seiner Arbeit bei der Autowaschanlage begoss er einmal den dortigen Kunden Éric Cantona, damaliger zentraler Fußballstar seines verhassten \"Manchester United\", mit einem Eimer Wasser. Daneben war Gallagher zeitweise erwerbslos und stahl wie seine Kollegen (nicht abgeschlossene) Fahrräder zwecks Weiterverkauf. Als Jugendlicher war Gallagher mehr an Fußball und Hip-Hop (vor allem Public Enemy und Run-D.M.C.) interessiert als an Rockmusik. Dies änderte sich schlagartig, als er mit 18 Jahren ein AIDS-Benefizkonzert in Manchesters Club \"International Two\" besuchte, bei welchem unter anderem die Stone Roses auftraten. Deren Performance beeindruckte ihn nachhaltig und ließ sein neu entflammtes Interesse an Rockmusik auf weitere Bands übergreifen. Dazu zählen The Kinks, The Jam, T. Rex, und nicht zuletzt die Beatles, von deren Mitgliedern es ihm insbesondere John Lennon angetan hat. So imitiert er dessen Singweise und glaubt, dessen Geist lebe in ihm weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Die Zeit als Oasis-Leadsänger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Zeit vor Noels Bandzugehörigkeit.", "content": "Gallaghers Gesangstätigkeit begann, als ihm sein Kollege Paul McGuigan (Oasis’ Bassist bis 1999) die Leadsängerposition in seiner Band \"The Rain\" anbot. Auch in dieser Band befand sich beider Kollege Paul Arthurs (Oasis’ Rhythmusgitarrist bis 1999). Auf Gallaghers Wunsch wurde die Band in \"Oasis\" umbenannt. Dies ist der Austragungsort eines Stone Roses-Konzertes in Swindon, wovon Gallagher ein Poster besaß. Oasis’ erster Auftritt erfolgte 1991 in Manchester.", "section_level": 2}, {"title": "Noel Gallaghers Bandbeitritt.", "content": "Als Noel Gallagher 1992 als Roadie von der US-Tournee der lokalen Rockband Inspiral Carpets zurückkehrte, erlebte er erstaunt Liam als Rocksänger. Da Noel im Unterschied zu den bisherigen Bandmitgliedern Songwriting-Talent aufwies, bat man um seinen Beitritt. Noel erkannte Liams Charisma als Frontmann und sagte zu. Er gab seine bisherige Tätigkeit auf, die für seine damaligen Verhältnisse sehr gut bezahlt war. An seinen Eintritt knüpfte er die Bedingung, Oasis’ alleiniger Chef zu sein. Anfangs schrieb Liam Texte für die Lieder, doch aufgrund mangelnder Fähigkeiten übernahm sein Bruder dies bald.", "section_level": 2}, {"title": "Kommerzieller Durchbruch.", "content": "Oasis’ kommerzieller Durchbruch erfolgte 1994: Die ersten zwei Singles \"Supersonic\" und \"Shakermaker\" erreichten die Top 50 der britischen Singlecharts. Die nachfolgende, \"Live Forever\", die Top 10 und hielt sich über ein Jahr in der Hitparade. Das Debütalbum \"Definitely Maybe\" setzte sich unmittelbar nach Veröffentlichung im August an die Spitze der britischen Album-Hitparade und gilt als Klassiker der Britpop-Ära. Das extrem erfolgreiche Nachfolgealbum \"(What’s the Story) Morning Glory?\" ist nach den Beatles’ Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band das meistverkaufte Studioalbum in Großbritannien. Obwohl sich Gallagher eng mit Manchester verbunden fühlte und London nicht besonders mochte, verließ er während des wachsenden Erfolgs sein Elternhaus zugunsten Londons, wo er heute immer noch lebt.", "section_level": 2}, {"title": "Solokarriere.", "content": "Zwei Vorab-Single-Veröffentlichungen vor dem für den 6. Oktober 2017 angekündigten Soloalbum \"As You Were\" kamen mit \"Chinatown\" 30. Juni 2017 und \"For what it's worth\" am 10. August 2017 heraus. Ende September gab die Gallagher Band überraschend ein Konzert beim Reeperbahn Festival 2017. Die ARD-Tagesthemen fanden das wichtig genug, darüber zu berichten. Entgegen einigen Erwartungen verkaufte sich \"As You Were\" gut und kletterte auf Platz eins der Album-Charts. Die Presse nahm Gallaghers Solo-Erstlingswerk überwiegend positiv wahr: Der Radiosender FM4 schmeckt Oasis heraus, während der STERN erstaunt ist, wie rund As You Were geworden ist. Am. 20. September 2019 erschien Gallaghers zweites Solo-Album \"Why Me? Why Not.\"", "section_level": 1}, {"title": "Songwriting.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Standing on the Shoulder of Giants (2000).", "content": "Hier findet sich Liam Gallaghers erste veröffentlichte Komposition: \"Little James\", eine Reminiszenz an seinen damaligen Stiefsohn James Kerr. Der Song wurde aufgrund seiner „Kinderliedartigkeit“ und allzu ausgeprägten Beatles-Ähnlichkeit sowohl musikalisch als auch textlich als ein erster bescheidener Versuch gewertet. Noel meinte später, er habe den Song einzig aus Rücksicht auf seinen Bruder und dessen Songwriting auf dem Album erscheinen lassen, um Liam nicht bereits im Anfangsstadium seiner künstlerischen Tätigkeit zu desillusionieren.", "section_level": 2}, {"title": "Heathen Chemistry (2002).", "content": "Für dieses folgende Album schrieb Liam bereits fünf Songs, wovon jedoch bloß die folgenden drei veröffentlicht wurden: \"Songbird\" (eine Hommage an seine damalige Ehefrau Nicole Appleton), \"Born On A Different Cloud\" (über ihren gemeinsamen Sohn Gene) sowie \"Better Man\", welche alle drei schon wesentlich solider sind. Ersteres wurde als Single ausgekoppelt und erreichte Rang drei der britischen Single-Hitparade. Die anderen beiden waren fester Bestandteil der damaligen Tournee.", "section_level": 2}, {"title": "Don’t Believe the Truth (2005).", "content": "Hier trug Liam Gallagher wiederum drei Lieder bei: \"Guess God Thinks I’m Abel\", \"Love Like A Bomb\" und \"The Meaning Of Soul\". Ersteres ist eine Entschuldigung für eine Beleidigung gegenüber seinem Bruder Noel im Mai 2000 in Barcelona während ihrer Tournee. Der betrunkene Liam stellte die Vaterschaft seines Bruders an dessen Tochter in Frage und bezeichnete dessen damalige Ehefrau mit einer Obszönität, woraufhin Liam Gallagher die restliche Kontinentaleuropa-Tournee alleine weiterführen musste. Ebenfalls seiner Feder entstammen die B-Seiten \"Won’t Let You Down\" (auf der Single \"Lyla\") sowie \"Pass Me Down The Wine\" (auf \"The Importance Of Being Idle\").", "section_level": 2}, {"title": "Dig Out Your Soul (2008).", "content": "Auf diesem Album schrieb Liam die Lieder \"I’m Outta Time\", \"Ain’t Got Nothin\" und \"Soldier On\", sowie \"I Believe in All\", welches auf der Japan-Version und dem Box-Set beinhaltet war. Auf diesem war ebenfalls \"Boy with the Blues\".", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Gallagher war zwei Mal verheiratet und bekennt sich als Vater zu vier Kindern von vier Frauen. Am 7. April 1997 heiratete er die britische Schauspielerin Patsy Kensit, jedoch ließen sie sich im September 2000 offiziell scheiden. Die beiden haben einen gemeinsamen Sohn (* 1999), der seit der Scheidung bei Kensit lebt. Bereits eine Woche nach der Hochzeit mit Kensit begann er eine Affäre mit der Sängerin Lisa Moorish \"(Kill City)\". Aus dieser Kurzbeziehung entstand eine Tochter (* 1998). Seine Vaterschaft wurde erst knapp drei Jahre nach der Geburt öffentlich bekannt. Am 14. Februar 2008 heiratete er die All-Saints-Sängerin Nicole Appleton, mit der er ebenfalls einen Sohn (* 2001) hat. Im April 2014 ließ das Paar sich scheiden, nachdem im Sommer 2013 bekannt geworden war, dass Gallagher ein uneheliches Kind aus einer Affäre mit der amerikanischen Musikjournalistin Liza Ghorbani hat. Im Sommer 2017 bestätigte er eine Beziehung mit seiner Managerin Deborah „Debbie“ Gwyther.", "section_level": 1}, {"title": "Pretty Green.", "content": "Anfang 2009 hat Gallagher die Gründung eines eigenen Modelabels, genannt \"Pretty Green\" (dt.: sehr grün bzw. schönes grün; ugs. für Geld), bekannt gegeben. Gallagher entwirft für \"Pretty Green\" auch Kleidungsstücke. Laut eigener Aussage wird er jedoch selber nie als Model auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Skandale.", "content": "Oasis, insbesondere die Brüder Gallagher (und von jenen wiederum Liam), hatten von Beginn ihrer Karriere an ein ausgeprägtes Bad-Boy-Image. Im Lauf seiner Karriere sorgte Liam immer wieder für Skandale (Streitereien mit seinem Bruder Noel, Alkoholeskapaden, Beleidigungen, Schlägereien), welche meist unter Alkoholeinfluss zustande kamen. Die bekanntesten davon sind nachfolgend chronologisch aufgeführt:", "section_level": 1}], "src_summary": "William John Paul „Liam“ Gallagher (* 21. September 1972 in Burnage, Greater Manchester, England) ist ein britischer Musiker. Er wurde in den 1990er-Jahren als Leadsänger der britischen Rockband Oasis bekannt. Die Band, in der auch sein Bruder Noel spielte, veröffentlichte einige erfolgreiche Singles, u. a. \"Wonderwall\", \"Don't Look Back in Anger\" und \"Stop Crying Your Heart Out\".", "tgt_summary": "连恩·盖勒格(英语:Liam Gallagher,1972年-9月21日),本名威廉·约翰·保罗·盖勒格,英国音乐家、词曲创作人,前英国摇滚乐团绿洲合唱团及绿洲合唱团后续乐队主唱。盖勒格是1990年代英伦摇滚风潮的精神领袖之一,他放荡不羁的行为举止、出众的演唱风格以及粗鲁的态度,常是舆论评论的对象。他是英国现今乐坛最具指标性的人物之一。尽管他的哥哥诺尔·盖勒格包办了绿洲合唱团大部分的歌曲创作,连恩也有〈Songbird〉、〈I'm Outta Time〉等作品。", "id": 2739746} {"src_title": "Malcolm Fraser", "tgt_title": "马尔科姆·弗雷泽", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Malcolm Fraser kam am 21. Mai 1930 im wohlhabenden Melbourner Vorort Toorak als das jüngste von zwei Kindern des Juristen John Neville Fraser und dessen Frau Una, geb. Woolf, zur Welt. Sein in Kanada als Sohn eines schottischen Bauern und Sägemüllers geborener Großvater Sir Simon Fraser (1832–1919), der vom Goldrausch in Bendigo nach Australien angezogen wurde, kam schließlich vor allem als Zulieferer beim Eisenbahnbau zu Wohlstand und erwarb vornehmlich im Westen Victorias beachtlichen Landbesitz, wo er Schafe für deren Wolle weidete. Später wurde er Mitglied des Parlaments von Victoria und von 1901 bis 1913 auch des ersten australischen Senates, wo er für die Protektionistische Partei, die in jenen Jahren über die Anti-Sozialisten in die Commonwealth Liberalen mutierte, saß. 1918 wurde er in den Ritterstand erhoben. Der junge Malcolm wuchs auf den Schaffarmen der Familie bei Deniliquin im Riverina-Distrikt in New South Wales, die der Vater geerbt hatte, und auch auf „Nareen“ im Südwesten Victorias auf. Seine Schulausbildung erhielt er in der Glamorgan-Schule von Toorak und der Melbourne Grammar School. Auf dem Magdalen College in Oxford, England graduierte er 1952 in Philosophie, Politik und Wirtschaft. 1956 heiratete er Tamara „Tamie“ Beggs, die Tochter eines Viehzüchters, mit der er vier Kinder hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "1954 kandidierte Fraser erstmals für den ländlichen Sitz Wannon im Westen Victorias. Fraser musste sich aber mit nur 17 Stimmen Differenz geschlagen geben. Bereits im Jahr darauf konnte er sich aber mit einer Mehrheit von über 5000 Stimmen durchsetzen und wurde mit 25 Jahren jüngster Abgeordneter. Er behielt seinen Sitz bis zu seinem Rückzug aus dem Parlament 1983. Im Dezember 1966 wurde Fraser Verteidigungsminister unter Premierminister Harold Holt (engl. \"second Holt ministry\") und war maßgeblich an der Einführung der Konskription, der zwangsweisen Rekrutierung von Soldaten für das australische Kontingent im Vietnamkrieg, beteiligt. Nach Holts Tod im Dezember 1967 zählte Fraser zu den Hauptunterstützern der Ambitionen von Bildungs- und Wissenschaftsminister Senator John Gorton, Holts Nachfolger zu werden. Nachdem dieser Premierminister geworden war, übernahm Fraser zunächst bis November 1969 dessen Ministeramt. November 1969 bis März 1971 war er Verteidigungsminister. Als er am 10. März 1971 überraschend vom Amt zurücktrat, beklagte er Einmischungen des Premierministers in seine Amtsführung. Im Parlament erklärte Fraser, Gorton sei für das Amt des Premierministers ungeeignet. Dies war einer der Höhepunkte der Krise, in der sich die Regierungskoalition damals befand. Gorton wurde schließlich von William „Billy“ McMahon abgelöst, unter dem Fraser wieder das Bildungs- und Wissenschaftsministerium erhielt. Die Wahlen am 2. Dezember 1972 sahen schließlich das Ende der über 23 Jahre regierenden und zuletzt durch Vietnamkrieg, Inflation und innere Zerwürfnisse belasteten Koalition, als die reformeifrige Australian Labor Party unter deren charismatischem Führer Gough Whitlam ins Amt gewählt wurde. Labor erhielt 49,59 % der Stimmen und die Liberalen 32,04 %. Als bei den Bundeswahlen am 18. Mai 1974 auch der neue Anführer der Liberalen, Billy Snedden, gegen Labor verloren hatte, bewarb sich Fraser im März 1975 erfolgreich um dessen Nachfolge als Parteiführer. Zuvor war er Sprecher der Opposition zunächst für Primärindustrie und danach für Arbeit. Am 11. November 1975 entließ Generalgouverneur John Kerr während der Australischen Verfassungskrise von 1975 Gough Whitlam und dessen Regierung unter umstrittenen Umständen und ernannte Fraser interimsmäßig zum Premierminister. In der darauf folgenden Wahl im Dezember 1975 wurde er in diesem Amt mit überwältigender Mehrheit bestätigt und die von ihm angeführte Koalition mit Einbindung der National Country Party (heute National Party of Australia) gewann auch eine Mehrheit im Senat. Bereits bei den Wahlen 1980 ging diese aber wieder verlustig und auch die Mehrheit im Unterhaus schrumpfte. Im australischen Sommer 1982–83 erlebte Australien Rezession, Dürre und von zahlreichen Streiks begleitete soziale Konflikte. Auch gab es Streitigkeiten in Frasers Partei. Industrieminister Andrew Peacock war im April 1981 plötzlich zurückgetreten und hatte erfolglos den Sturz Frasers versucht. Am 3. Februar 1983, rund acht Monate vor den nächsten turnusgemäßen Wahlen, bat Fraser Generalgouverneur Ninian Stephen, vorgezogene Neuwahlen auszurufen. Er wollte damit unter ungünstigen Rahmenbedingungen unter Ausnutzung der geringen Popularität des Oppositionsführers Bill Hayden ein Mandat für drei weitere Jahre erreichen. Absolut zufällig wurde aber annähernd zeitgleich auf einem Treffen der Labor Partei in Sydney Bill Hayden durch den beliebten ehemaligen Vorsitzenden des Australischen Gewerkschaftsbundes, Bob Hawke abgelöst. Die Wahlen am 5. März verlor seine Regierung 24 Sitze und die Labor Party gewann mit dem größten Umschwung, der jemals in Australien gegen eine konservative Regierung verzeichnet wurde. Fraser legte den Parteivorsitz nieder und trat am 11. März vom Amt des Premierministers zurück. Zwei Monate später legte er auch sein Parlamentsmandat nieder. In seiner rund siebeneinhalbjährigen Amtszeit setzte Fraser viele Reformen im Bereich der Menschenrechte um und engagierte sich in internationalen Bewegungen zur Unterstützung der schwarzafrikanischen Bewegungen, beispielsweise in Südafrika. Er trat für Multikulturalismus ein; ASnfang 1978 wurde das vielsprachige Rundfunk- und Fernsehnetzwerk Special Broadcasting Service (SBS) gegründet. Die Aufnahme zehntausender Flüchtlinge nach dem Vietnamkrieg war eines seiner Anliegen. Er setzte die traditionelle konservative Wirtschaftspolitik fort, entgegen dem damaligen Trend zur stärkeren Deregulierung und Liberalisierung, wie in den USA unter Ronald Reagan oder im britischen Thatcherismus.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Jahre.", "content": "Nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament zog sich Malcolm Fraser auf seinen Besitz Nareen zurück, engagierte sich aber weiterhin in zahlreichen Fragen, wie Apartheid in Südafrika. 1985 wurde er Mitglied der „Eminent Persons Group“ des Commonwealth, die für einen Dialog der Konfliktparteien zur Beendigung der Rassentrennung eintrat. Von 1987 bis 2002 war er Vorsitzender der australischen Untergliederung der internationalen Hilfsorganisation CARE. Er war Präsiden von CARE International von 1990 bis 1995. Für die konservativ orientierte landesweite Tageszeitung The Australian schrieb er über einige Jahre hinweg Beiträge. Er engagierte sich auch für die Abschaffung der Monarchie in Australien und trat zu diesem Behufe gemeinsam mit seinem Nachfolger Bob Hawke und seiner vormaligen Nemesis Gough Whitlam in öffentlichen Diskursen und einem Fernsehwerbespot des \"Australian Republican Movement\" auf. Einzug in die politische Folklore Australiens fand die Memphis-Trousers-Affäre. Im Oktober 1986 war Malcolm Fraser in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der \"Commonwealth Eminent Persons Group\" in Memphis, Tennessee, USA. Dort wurde er zu vorgerückter Stunde in einem verwirrten Zustand, nur mit einem Handtuch bekleidet, seiner Hosen verlustig, im Foyer eines Hotels mit höchst einschlägiger Reputation, dem \"Admiral Benbow Inn\" angetroffen. Die genauen Hintergründe des Vorfalles wurden nie aufgeklärt. Da Malcolm Fraser selbst sich nie dazu äußerte, führte dies zu allerlei, meist unzweideutigen Spekulationen. In späteren Jahren meinte seine Frau einmal zum Thema, dass ihr Mann da wohl einem Streich seiner Kollegen aufgesessen sei und sie keinen Anlass für irgendwelche anderweitigen Befürchtungen habe. Noch 2005 bezog sich der Titel einer humoristischen Serie des ABC-Fernsehens, \"The Memphis Trousers Half Hour\", auf diese Episode. 2000 wurde er mit der Australischen Menschenrechtsmedaille (\"Australian Human Rights Medal\") ausgezeichnet. Im März 2010 veröffentlichte er das von Buch \"Malcolm Fraser: The Political Memoirs\", ein als Memoiren cum Biographie angesehenes Buch, bei dem Margaret Simons als Co-Autor wirkte. Im Mai 2010 wurde bekannt, dass Malcolm Fraser bereits im Dezember des Vorjahres, kurz nach der Ablösung von Malcolm Turnbull als Oppositionsführer der Liberalen durch Tony Abbott, aus der Liberal Party ausgetreten war. Als Gründe wurden unter anderem ein Rechtsruck der Liberalen und rassistische Untertöne in deren Einwanderungspolitik angegeben. Insbesondere in humanitären und Menschenrechtsfragen äußerte Fraser in den letzten Jahren von der Parteilinie stark divergierende Meinungen. Zuletzt kritisierte er auch die laxe Haltung der Liberalen unter deren neuen Führer im Zusammenhang mit der Verwendung von gefälschten australischen Reisepässen durch Israel bei einem Mord an einem Hamas-Vertreter in Dubai. Malcolm Fraser starb am Morgen des 20. März 2015 nach kurzer Krankheit in seinem Haus – nur fünf Monate nach dem Ableben von Gough Whitlam.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Malcolm Fraser, CH (* 21. Mai 1930 in Melbourne, Victoria, Australien; † 20. März 2015 ebenda), war ein australischer Politiker der Liberal Party of Australia und vom 12. November 1975 bis zum 11. März 1983 der 22. australische Premierminister. Zuvor war er Armeeminister in der Regierung unter Premierminister Harold Holt, Verteidigungsminister 1969 bis 1971 unter John Gorton und Minister für Bildung und Wissenschaft unter William McMahon von 1971 bis 1972. 1987 wurde er Gründungsvorsitzender von CARE in Australien und war Präsident von CARE International von 1990 bis 1995.", "tgt_summary": "约翰·马尔科姆·弗雷泽,AC,CH,GCL,PC(John Malcolm Fraser,1930年-5月31日-2015年-3月20日),是前澳洲总理。在1975年澳洲的宪政危机中,总督约翰·克尔最后解除了惠特拉姆的总理职务,任命弗雷泽为临时总理,随后弗雷泽所领导的自由党与乡村党联盟在大选中取得压倒性的胜利。不过如同他的前任一样,他的联合政府在澳洲政坛上也是争议不断。在赢得三次大选及完成许多立法上的成就后,于1983年的大选败给了鲍伯·霍克后,弗雷泽退出政坛。", "id": 88340} {"src_title": "Million Dollar Baby", "tgt_title": "登峰造擊", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Boxtrainer Frankie Dunn hat es mit seinen Schützlingen noch nie zu einem großen Titel geschafft, obwohl er dafür durchaus das Potenzial hätte. Doch ihm geht es nicht um schnelle Erfolge, sondern um handwerklich perfekte Arbeit, weshalb viele seiner Boxer früher oder später zu anderen Managern wechseln. Im Laufe des Films stellt sich heraus, dass Frankie außerdem eine Tochter hat, der er regelmäßig schreibt, doch sie verweigert die Annahme seiner Briefe. Als regelmäßiger Kirchgänger befasst er sich auch mit theologischen Fragen und provoziert den Pfarrer mit seinen eigenwilligen Ansichten. Eines Tages erscheint die 31-jährige Kellnerin Maggie Fitzgerald in Frankies Boxstudio. Sie träumt von einer Karriere als Profiboxerin und bittet Frankie, sie zu trainieren. Frankie lehnt ab, einerseits weil sie zu alt sei, andererseits trainiere er grundsätzlich keine Frauen. Trotzig trainiert sie auf eigene Faust weiter, bis \"Scrap\" – Hausmeister des Studios, ehemaliger Profiboxer und Frankies bester Freund – sich ihrer annimmt und ihr einige Tipps gibt. Als Frankie das bemerkt und sie zur Rede stellt, gelingt es ihr, ihn doch noch zu überreden, ihr Trainer zu werden. Er stellt jedoch unter anderem die Bedingung, dass sie sich zum Einstieg ins Profigeschäft einen anderen Manager sucht. Etwa zu diesem Zeitpunkt stellt sich auch heraus, dass es Frankie war, der Scrap in dem Kampf betreute, in dem er auf einem Auge erblindete. Frankie wollte den Kampf damals abbrechen, war dazu als Cutman jedoch nicht befugt. Seitdem scheut Frankie vor großen Kämpfen für seine Boxer zurück. Für Maggies ersten Kampf vermittelt Frankie ihr wie vereinbart einen Manager, von dem sie jedoch nicht die benötigte taktische Hilfe bekommt. Erst als Frankie, mit Scrap eigentlich nur als Zuschauer auf der Tribüne, sie wieder übernimmt und ihr den entscheidenden Tipp gibt, gewinnt Maggie den Kampf. Unter Frankies Management steigt die talentierte Maggie schnell auf: Ihre ersten Kämpfe gewinnt sie meist schon zu Beginn der ersten Runde durch K. o. Das macht es schwierig, überhaupt noch Gegner für sie zu finden, so dass Frankie sie schließlich in der nächsthöheren Gewichtsklasse antreten lässt. Maggie gewinnt auch diesen Kampf, wenn auch unter größeren Schwierigkeiten. Bevor Maggie in London in einem Profi-Kampf gegen die amtierende britische Boxmeisterin antritt, schenkt Frankie ihr einen grünen Umhang, auf den der gälische Spruch \"\" (deutsch etwa: \"mein Puls\" oder \"der Puls meines Herzens\") gestickt ist. Maggie gewinnt den Kampf und qualifiziert sich damit für die Weltmeisterschaft in Las Vegas. Als Frankie zögert, macht Maggie ihn mit ihrer von Sozialhilfe lebenden Mutter bekannt, was ihn letztlich überzeugt. Auf dem Heimweg besuchen die beiden ein kleines Restaurant, das Maggie aus ihrer Kindheit kennt. Frankie ist so beeindruckt, dass er mit dem Gedanken spielt, das Restaurant zu kaufen. Maggies Gegnerin in Las Vegas, die Titelverteidigerin im Mittelgewicht, ist eine Deutsche aus Ostberlin und für eine ausgesprochen unsportliche Kampfweise bekannt. Maggie muss in den ersten Runden etliche unerlaubte Schläge einstecken, die der Ringrichter größtenteils übersieht. Frankie stellt daraufhin Maggies Taktik um: Sie soll es ihrer Gegnerin heimzahlen und ihren Ischiasnerv treffen. Das bringt die deutsche Meisterin an den Rand des K. o., versetzt sie aber auch in große Wut. Als der Ringrichter am Ende der nächsten Runde beide in ihre Ecken zurückschickt, versetzt die Deutsche der nichtsahnenden Maggie von hinten einen brutalen Schlag, der sie mit dem Genick auf die Kante des Boxschemels schleudert, den Frankie nicht mehr rechtzeitig zurückziehen kann. Im Krankenhaus erwacht Maggie und muss erfahren, dass sie vom Hals abwärts unheilbar gelähmt und sogar permanent auf künstliche Beatmung angewiesen ist. Maggies Familie kommt nach einigen Wochen zu Besuch, und offenbar nur zu dem Zweck, ihr Eigentum inklusive des Hauses, das die Mutter bewohnt, auf sich überschreiben zu lassen. Maggie wirft ihre Familie hinaus und bricht den Kontakt ab. Ihr Zustand verschlechtert sich, wegen Dekubitus muss ihr linkes Bein amputiert werden. Schließlich bittet sie Frankie, der kaum von ihrer Seite weicht, ausdrücklich darum, ihre Lebenserhaltungssysteme abzuschalten – sie erwarte nichts mehr vom Leben und möchte nicht vergessen, was sie erreicht habe. Frankie lehnt diese Bitte entrüstet ab. Darauf versucht Maggie einen Suizid, indem sie sich die Zunge zerbeißt. Sie kann jedoch noch gerettet werden und wird medikamentös ruhiggestellt. Frankie erkennt, wie ernst es ihr mit der Sterbehilfe ist und dass das alles ist, was er für sie noch tun kann. Trotz der eindringlichen Warnung seines Pfarrers, mit dem er ein Gespräch darüber geführt hat, schleicht er nachts ins Krankenhaus. Zum Abschied teilt er Maggie mit, dass das gälische \"Mo Cuishle\" auf ihrem Umhang, dessen Bedeutung sie nicht kennt, \"Mein Schatz\" oder auch \"Mein Blut\" bedeutet. Dann deaktiviert er die Alarmfunktion der Lebenserhaltungsgeräte, unterbricht die Beatmung, injiziert eine Überdosis Adrenalin in ihren Venentropf, worauf Maggies Vitalfunktionen sofort erlöschen, und verlässt die Station. Erst zum Schluss wird deutlich, dass der gesamte Film den Inhalt eines Briefes wiedergibt, den \"Scrap\" nach dem Geschehen an Frankies Tochter schreibt, um ihr zu schildern, was für ein Mann ihr Vater war. Frankies aktuelles Schicksal ist dem Briefschreiber unbekannt, er ist nach Maggies Tod spurlos untergetaucht. Der Film endet mit der Aufnahme des Restaurants, das Frankie mit Maggie besucht hatte. Durchs Fenster sieht man undeutlich den Rücken eines Mannes, der Frankie sein kann. Er lässt sich Kuchen servieren.", "section_level": 1}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Der Soundtrack stammt von Clint Eastwood.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte des US-amerikanischen Boxtrainers F. X. Toole aus der Sammlung \"Rope Burns: Stories from the Corner\" (dt. „Champions. Geschichten aus dem Ring“). \"Million Dollar Baby\" ist Clint Eastwoods 25. Regiearbeit und zugleich sein 58. Film als Schauspieler. Gedreht wurde der Film in nur 37 Tagen. Hauptdarstellerin Hilary Swank trainierte sich für diesen Film rund zehn Kilogramm Muskelmasse an. In den deutschen Kinos startete \"Million Dollar Baby\" am 24. März 2005. Die Darstellung von Sterbehilfe am Ende des Films löste in den Vereinigten Staaten starke Proteste von konservativen Politikern und Behindertenorganisationen aus. So beschrieb der Radio-Moderator Rush Limbaugh den Film als. In einem Interview mit der Los Angeles Times erwiderte Clint Eastwood:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 2005 Golden Globe Awards 2005 DVD Champion Jupiter Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Million Dollar Baby ist ein US-amerikanischer Spielfilm von und mit Clint Eastwood aus dem Jahr 2004. Der Film erhielt zahlreiche Preise, unter anderem vier Oscars.", "tgt_summary": "《百万美元宝贝》(英语:Million Dollar Baby)是克林·伊斯威特在2004年制作的电影,由克林·伊斯威特、希拉里·史旺与摩根·弗里曼等人主演。得到第77届奥斯卡金像奖最佳影片、最佳女主角、最佳导演、最佳男主角、最佳男配角、最佳剪辑、最佳改编剧本等提名。最后获得最佳影片、最佳导演、最佳女主角、最佳男配角等奖项。", "id": 830880} {"src_title": "Straße des 17. Juni", "tgt_title": "六月十七日大街", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Straße beginnt im Ortsteil Tiergarten vor dem Brandenburger Tor an der Grenze zum Ortsteil Mitte am Platz des 18. März als Verlängerung der Straße Unter den Linden. Sie verläuft durch den Großen Tiergarten und wird dort durch den Großen Stern unterbrochen. Mit der Charlottenburger Brücke überquert sie den Landwehrkanal und erreicht den Ortsteil Charlottenburg. Dort wird sie vom Charlottenburger Tor flankiert, das hinsichtlich der Begrenzung des Tiergartens ein Gegenstück zum Brandenburger Tor darstellt. Westlich führt sie am Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung vorbei, durchschneidet den Hauptcampus der Technischen Universität und endet am Ernst-Reuter-Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Straßenzug entstand 1697 auf Veranlassung von Kurfürst Friedrich III. und diente als Verbindung seines Stadtschlosses mit dem von ihm errichteten Schloss Lietzenburg. Als Sophie Charlotte von Hannover – die Gemahlin des mittlerweile König Friedrich I. in Preußen gewordenen Herrschers – im Jahr 1705 gestorben war, wurde aus der Lietzenburg das Schloss Charlottenburg und die dorthin führende Straße bekam entsprechend den Namen \"Charlottenburger Chaussee\" (bis zur Grenze von Charlottenburg; der restliche Abschnitt hieß, die Charlottenburger Sicht wiedergebend, \"Berliner Straße\"). Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die gesamte Strecke vom Brandenburger Tor zum Schloss Charlottenburg als breite Allee ausgebaut. Hier verkehrten ab 1820 Simon Kremsers erste Berliner Pferdeomnibusse, ab 1865 die erste Berliner Pferdestraßenbahn und von 1897 bis 1902 elektrische Straßenbahnen mit Akku­betrieb. Die Straße des 17. Juni wurde erst in der Zeit des Nationalsozialismus im Zuge des Konzeptes für den von Adolf Hitler und Albert Speer geplanten Umbau Berlins zur „Welthauptstadt Germania“ auf die heutige Breite von 85 Metern erweitert. Den Ausbauplanungen der Nazis musste damit 1934 auch die älteste Strecke der Straßenbahn weichen, die seit 1865 vom Kupfergraben durch den Tiergarten nach Charlottenburg führte. Die so entstandene repräsentative Paradestraße erhielt 1935 den offiziellen Namen \"Ost-West-Achse\". Außerdem wurde die ursprünglich den Königsplatz – den heutigen Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude – schmückende Siegessäule 1938 in den Großen Stern integriert. Sie bildet als Landmarke seitdem das weithin sichtbare Zentrum der Straße des 17. Juni. Im Sommer 1945 wurde in der Nähe des Brandenburger Tors von der Roten Armee quer über der vormaligen Siegesallee das Sowjetische Ehrenmal errichtet. Ihre heutige Bezeichnung trägt die Straße seit dem Beschluss des Berliner Senats vom 22. Juni 1953 in Erinnerung an den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 – dessen Datum bis 1990 Nationalfeiertag in der Bundesrepublik Deutschland war. Am 3. November 1953 wurde der Name auf das kurze Charlottenburger Teilstück vom S-Bahnhof Tiergarten bis zum Ernst-Reuter-Platz ausgedehnt. Als weiteres Mahnmal für die deutsche Einheit wurde westlich der damaligen Kreuzung der Straße des 17. Juni mit der \"Entlastungsstraße\" (heute: Yitzhak-Rabin-Straße) in der Nähe des Sowjetischen Ehrenmals unmittelbar nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 ein drei Meter langes Mauerdenkmal durch das Kuratorium unteilbares Deutschland aufgestellt. Es trägt die Inschriften „Den Opfern der roten Diktatur“ und „Eure Freiheit ist unser Auftrag“. Das Denkmal wurde 2019 abgetragen. Seit dem 19. Mai 1989 schmückt zudem die Bronzeskulptur \"Der Rufer\", ein Replikat des Künstlers Gerhard Marcks, in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tors den Mittelstreifen der Straße des 17. Juni. Mit ihrer Ausrichtung auf den ehemaligen Ostteil der Stadt und dem auf dem Sockel angebrachten Spruch „Ich gehe durch die Welt und rufe Friede Friede Friede“, der ihren allegorischen Charakter der Meinungsfreiheit unterstreichen soll, hat die Statue einen stark politischen Bezug.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbauzustand.", "content": "Die Straße des 17. Juni ist durchweg für beide Fahrtrichtungen jeweils dreistreifig, teilweise vierstreifig. Die Richtungsfahrbahnen sind baulich durch einen Mittelstreifen getrennt. Am Großen Stern verbreitert sich die Fahrbahn auf bis zu sechs Fahrstreifen sowie einen breiten Seitenstreifen. Auffallend ist die Existenz von Parkplätzen auf den Mittelstreifen und am Rand der Fahrbahn, den viele Besucher des Tiergartens als kostenfreie Parkmöglichkeit nutzen können, im Gegensatz zu den Bereichen mit Parkraumbewirtschaftung in den Innenstadtbereichen. Die heutige – inzwischen unter Denkmalschutz stehende – Gestaltung, vor allem die typischen Straßenlaternen, ist in wesentlichen Zügen durch Albert Speer mitgestaltet worden. Diese setzt sich in westlicher Richtung fort, wo der einheitliche Straßenzug dann Bismarckstraße (bis zum Sophie-Charlotte-Platz) bzw. Kaiserdamm (bis zum Theodor-Heuss-Platz) heißt. Von der ehemals geplanten Bebauung außerhalb des Tiergartens ist lediglich das heutige Ernst-Reuter-Haus, Sitz des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, verwirklicht worden.", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Ereignisse.", "content": "Auf der Straße des 17. Juni bzw. ihren Verlängerungen fanden zahlreiche außergewöhnliche Ereignisse statt: So erprobte in den 1920er Jahren der jugendliche Wernher von Braun hier einen selbstgebauten Raketenwagen. 1938 wurde der Abschnitt durch den Tiergarten mit dem Großen Stern und der inzwischen vom Reichstagsgebäude umgesetzten Siegessäule angelegt. Kurz vor Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Straße des 17. Juni zeitweise als Flugpiste genutzt, da die Bäume im Tiergarten abgeholzt worden waren. Der Kontrollpunkt befand sich auf der Spitze der Siegessäule. Hanna Reitsch nutzte beispielsweise in der Nacht vom 28. auf den 29. April 1945 die Allee als Startbahn, um das von der Roten Armee eingeschlossene Berlin zu verlassen. Seit 1963 wurde in unmittelbarer Nähe der Forschungs-Kernreaktor SUR vom Institut für Energietechnik der Technischen Universität Berlin betrieben, dessen Stilllegung geplant ist. Auf der Straße des 17. Juni fanden seit der Nachkriegszeit häufig Großveranstaltungen statt, wie bis 1989 die Truppenparaden der alliierten Westmächte, von 1996 bis 2003 sowie 2006 die Loveparade, die Mini-Loveparade im Juli 2005 oder das Live 8-Konzert am 2. Juli 2005. Seit 2002 findet jedes Jahr auf der Straße des 17. Juni auch die Türkgünü statt, das türkisch-europäische Kulturfest Berlins. Im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2006 wurde die Straße nach heftigen politischen Diskussionen zur offiziellen Fanmeile erklärt, daher sechs Wochen für Autofahrer gesperrt und mit Großbildleinwänden bestückt. Als Ersatz für die pompös geplante und dann abgesagte Eröffnungsfeier im Berliner Olympiastadion – so das Kalkül der Veranstalter – sollte ein Familienfest auf der Fanmeile stattfinden. Entgegen allen Befürchtungen war die Fanmeile ein großer Erfolg bei der Fußball-WM 2006. Ihren krönenden Abschluss fand die Fanmeile am 9. Juli 2006 mit der Feier der deutschen Nationalmannschaft. Die Spieler wurden von angeblich rund einer Million Menschen empfangen und gefeiert. Die Fanfeste sind seitdem bei allen Europa- und Weltmeisterschaften wiederholt worden. Für die Ausstellung „Schwindel der Wirklichkeit“ in der Akademie der Künste entwickelte der britische Künstler Hamish Fulton im Jahr des 25-jährigen Mauerfalljubiläums eine Wanderung mit dem Titel „Walking East – Walking West“ für die Straße des 17. Juni: Am 21. September 2014 sollen zwei Gruppen von jeweils 400 Personen einander in einer langen Reihe entgegenlaufen. Die Teilnehmer bewegen sich langsamen Schrittes aneinander vorbei, jeweils mit einem Abstand von 50 cm: so verschiebt sich Ost nach West und West nach Ost. Um die inzwischen häufige Nutzung des Abschnitts nahe dem Brandenburger Tor für Freiluftveranstaltungen zu erleichtern, erhielt dieser Bereich 2009/2010 feste Installationen, beispielsweise für Strom. Jedes Wochenende findet zwischen S-Bahnhof Tiergarten und dem Charlottenburger Tor der Charlottenburger Flohmarkt statt. Der Markt ist in einen Trödelmarkt (östlich des Charlottenburger Tores) und einen Kunsthandwerksmarkt (westlich des Charlottenburger Tores) eingeteilt und zieht eine Vielzahl von Besuchern und Touristen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Straße des 17. Juni (umgangssprachlich: \"[der] 17. Juni\") ist Teil der großen Ost-West-Achse in Berlin und Teil der Bundesstraßen B 2 und B 5. Die Straße befindet sich in den Ortsteilen Tiergarten (Bezirk Mitte) und Charlottenburg (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf). Sie ist dem Gedenken an den Volksaufstand in der DDR im Jahr 1953 gewidmet.", "tgt_summary": "六月十七大街()是德国首都柏林东西轴线的一部分,也是和的一部分。", "id": 3036103} {"src_title": "Englisches Frühstück", "tgt_title": "英式早餐", "src_document": [{"title": "Full English breakfast.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Den Beginn des Frühstücks bildet häufig ein Fruchtsaft (Orangensaft) oder eine halbe Grapefruit. Auch Trockenpflaumen \"(prunes)\" in Saft oder Kompott \"(stewed fruit)\" sind möglich. Dann folgen Frühstücksflocken bzw. Porridge. Der Hauptgang des \"full breakfast\" besteht aus gebratenem Frühstücksspeck, kleinen gebratenen Würstchen, Spiegel- oder Rührei und oft auch gegrillten Tomaten und gebratenen Champignons. Alle Zutaten werden zusammen auf einem Teller serviert. Aus den USA übernommene \"Baked Beans\" und \"Hash Browns\" sind in den letzten Jahrzehnten ebenfalls häufig geworden. In einigen Gegenden, zum Beispiel Yorkshire und Lancashire, gehört zum englischen Frühstück auch \"Black Pudding\". \"White Pudding\" ist hauptsächlich in Irland, aber auch in Schottland zu finden. Anstelle des Frühstücksspecks, der \"rashers of bacon,\" sind \"Kippers,\" das sind gesalzene Räucherheringe, oder auch \"Cod\" (Kabeljau) gelegentlich Teil eines englischen Frühstücks. Begleitet wird das Frühstück von Toast und von schwarzem Tee, der zumeist mit Milch getrunken wird, wenn es nicht der aromatisierte \"Earl Grey\" ist. Zusätzlich zum obligatorischen Toast wird manchmal \"fried bread\" gereicht, das ist in der Pfanne geröstetes Brot, auch in Ei als \"Poor Knights of Windsor\" (vgl. Arme Ritter). Den Abschluss des Frühstücks bilden eine weitere Tasse Tee sowie Toast mit gesalzener Butter und Marmelade aus Orangen, Zitronen oder Limetten. \"Marmalade\" gibt es in verschiedenen Ausführungen, mit viel oder wenig Schale, bitter-süß („Olde English Thick Cut Marmalade“), säuerlich oder süß.", "section_level": 2}, {"title": "Tee oder Kaffee.", "content": "Seit dem 20. Jahrhundert wurde bis in die 1960er Jahre zum Frühstück fast nur noch Tee getrunken. Grundsätzlich wird der English breakfast tea mit Milch getrunken, wobei die Frage, ob man den Tee auf die Milch gießt oder umgekehrt, das gesamte Empire in Anhänger der MIF \"(Milk-In-First)-\" oder TIF \"(Tea-In-First)\"-Fraktion spaltet, die letztere besteht mehrheitlich aus Angehörigen der höheren sozialen Kreise („upper middle“ und „upper class“). Die Umkehrbewegung vom Tee zum Kaffee setzte im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts zunächst bei den Intellektuellen ein, die bald mehr Kaffee als Tee tranken und ergriff erst mit der Popularisierung des Instantkaffees die arbeitende Bevölkerung, so dass am Ausgang des 20. Jahrhunderts löslicher Kaffee 90 % des britischen Kaffeemarktes bildete. Früchte- und Kräutertee („infusion“) werden in Großbritannien eher selten konsumiert.", "section_level": 2}, {"title": "Einfachere Version.", "content": "Eine einfachere Version des englischen Frühstücks ohne den warmen Hauptgang wird gerne als \"Continental Breakfast\" bezeichnet. Dazu gehören Fruchtsäfte, Tee oder Kaffee, Toast, Butter, Marmeladen (sowohl \"marmalade\" als auch \"jam,\" also nicht nur Zitrusmarmelade), Honig sowie verschiedenste \"cereals\" (Cornflakes, Müsli usw.)", "section_level": 1}], "src_summary": "Das englische Frühstück (auch \"English Breakfast\" oder \"Full English Breakfast\") ist eine mehrgängige Mahlzeit:", "tgt_summary": "英式早餐是英国饮食文化的重要部分。不同于欧陆早餐面包加咖啡的简单搭配,英式早餐以菜点丰富著名。", "id": 822781} {"src_title": "Sam Houston", "tgt_title": "山姆·休士頓", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Armeedienst.", "content": "Houston wurde in Virginia als Sohn eines Majors der US Army geboren und erhielt dort eine einfache Schulausbildung. Nach dem Tod seines Vaters zog er 1807 mit seiner Familie nach Maryville (Tennessee) um. 1809 floh er von zu Hause und lebte eine Zeit lang bei einem Stamm der Cherokee, deren Sprache und Bräuche er kennenlernte. Während des Britisch-Amerikanischen Krieges (1812–1814) trat er im März 1813 ins US-Heer ein, wo er bis zum Dezember desselben Jahres bis zum \"third lieutenant\" befördert wurde. Unter Andrew Jackson kämpfte er gegen die mit den Briten verbündeten Muskogee und wurde in der Schlacht am Horseshoe Bend im März 1814 schwer verwundet. Nach seiner Genesung wurde er auf Jacksons Betreiben zum \"Indian agent\", einer Art Botschafter, bei den Cherokee ernannt. Im März 1818 verließ er die Armee.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Karriere in Tennessee, Skandal und Rückzug.", "content": "Nach einem sechsmonatigen juristischen Studium eröffnete er eine Anwaltskanzlei in Lebanon, Tennessee, und wurde schon Ende 1818 Staatsanwalt des Distrikts Nashville. 1822 wurde er in das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten gewählt, in dem er als treuer Anhänger von Andrew Jackson auftrat, so dass er bald weithin als dessen politischer Schützling galt. 1824 zog er erneut in den Kongress ein. 1827 verzichtete er auf eine Wiederkandidatur und trat stattdessen bei der Wahl zum Gouverneur von Tennessee an, die er gegen den ehemaligen Gouverneur Willie Blount gewann. 1828 verhinderte – mitten im Wahlkampf – ein Skandal in seinem Privatleben seine erneute Kandidatur für den Gouverneursposten von Tennessee: die nur elf Wochen dauernde Ehe mit Eliza Allen. Die offizielle Scheidung wurde allerdings erst 1837 ausgesprochen. Bald kursierten Gerüchte über seine Untreue und seinen Alkoholismus, und Houston zog sich zunächst aus der Politik zurück und verbrachte einige Zeit bei den Cherokee in Arkansas. Dort heiratete er vermutlich die Cherokee Tiana Rogers und eröffnete ein Handelsgeschäft. Während dieser Jahre war er ein starker Trinker und war bei den Cherokee als „Big Drunk“ bekannt. Nachdem er bei einer seiner jährlichen Reisen nach Washington wegen Körperverletzung vor Gericht gestanden hatte, verließ er die Cherokee und seine Frau.", "section_level": 2}, {"title": "Politische und militärische Erfolge in Texas.", "content": "Um 1833 lebte er zumindest teilweise in Texas, das damals zu dem mexikanischen Bundesstaat \"Coahuila y Tejas\" gehörte. Houston scheint sich bis spätestens 1835 dauerhaft in dem texanischen Ort Nacogdoches niedergelassen zu haben. Schnell wurde er in das politische Durcheinander des Staats hineingezogen, in dem Streitigkeiten zwischen den in den Staat einströmenden US-amerikanischen Siedlern und der mexikanischen Regierung an der Tagesordnung waren, nicht zuletzt durch den Wunsch der Siedler, die Sklavenhaltung in Texas einzuführen. Als Abgeordneter für Nacogdoches nahm Houston an der texanischen \"Convention\" von 1833 teil, von der er als radikaler Unterstützer des Revolutionärs William Harris Wharton zurückkehrte. Auch an der \"Convention\" von 1835 nahm er teil; im November 1835 wurde er Generalmajor der aus aller Art von Freiwilligen zusammengewürfelten Armee der texanischen Separatisten. Im Februar 1836 handelte er einen Friedensvertrag mit den Cherokee aus. Am 2. März 1836 erklärten sich die Texaner im Vertrauen auf den Beistand der Vereinigten Staaten für unabhängig und ernannten Houston zum Oberbefehlshaber ihrer Armee. Das mexikanische Heer unter dem Präsidenten und General Antonio López de Santa Anna besetzte im Zuge der Feindseligkeiten die Hauptstadt von Texas, San Felipe de Austín. Houston schloss sich in Gonzales seiner Freiwilligenarmee an, wurde aber schon bald von den Truppen Santa Annas zum Rückzug gezwungen. In der Schlacht von San Jacinto in Deer Park am 21. April 1836 konnten die Texaner die mehr als doppelt so starken mexikanischen Truppen jedoch mit einem Überraschungsangriff in nur zwanzig Minuten schlagen. Der inzwischen zur Legende verklärte Schlachtruf der Texaner „Remember the Alamo!“ bezog sich auf die Schlacht um die Festung \"Alamo\" in San Antonio einen Monat zuvor, nach der die Mexikaner unter Santa Anna die wenigen überlebenden Verteidiger exekutiert hatten. Mehrere hundert mexikanische Soldaten wurden in der Schlacht von San Jacinto getötet, General Santa Anna konnte am Tag darauf gefangen genommen werden. Houston blieb zunächst für Verhandlungen vor Ort, zog sich aber bald zur Behandlung einer Gelenkverletzung in die Vereinigten Staaten zurück. Am 14. Mai unterzeichnete Santa Anna die Verträge von Velasco, in denen er den Rückzug seiner Truppen aus Texas und politischen Einsatz für eine Anerkennung der Republik Texas durch Mexiko versprach. Das zugesicherte freie Geleit wurde Santa Anna jedoch verweigert, und er wurde als Kriegsgefangener zunächst nach Washington D.C. verlegt, so dass er erst 1837 nach Mexiko zurückkehren konnte, als die Republik bereits bestand. Von Mexiko wurde sie jedoch erst 1848 offiziell anerkannt.", "section_level": 2}, {"title": "Präsident der Republik Texas.", "content": "Als Kriegsheld populär geworden, wurde Houston am 5. September 1836 zum ersten Präsidenten der \"Republik Texas\" gewählt. 1836 wurde auch die Stadt Houston gegründet (heute die viertgrößte Stadt der USA), die nach ihm benannt wurde und als Hauptstadt der Republik diente. In seiner ersten Amtszeit als Präsident (1836–1838) schlug er in Nacogdoches einen pro-mexikanischen Aufstand unter der Führung von Vicente Córdova, die so genannte \"Córdova Rebellion\", nieder. Der anfangs erhoffte Anschluss von Texas an die Vereinigten Staaten erwies sich zunächst als unrealistisch. Da die texanische Verfassung eine unmittelbare Wiederwahl des Präsidenten nicht vorsah, war Houston ab 1838 Abgeordneter für San Augustine im texanischen Abgeordnetenhaus, während Mirabeau B. Lamar als sein Nachfolger Präsident war. In dieser Zeit war Houston ein vehementer Kritiker der Politik Lamars, der eine dauerhafte Unabhängigkeit von Texas und dessen Ausdehnung bis zum Pazifischen Ozean verfolgte. 1840 heiratete er Margaret Moffette Lee; aus der Ehe gingen acht Kinder hervor. 1841 wurde wieder Sam Houston zum Präsidenten gewählt. In seiner zweiten Amtszeit zielte er auf eine Verbesserung der finanziellen Lage des Staats, auf einen Friedensschluss mit den Indianern und nach zwei mexikanischen Invasionen im Jahr 1842 auf die dauerhafte Verhinderung von Krieg mit Mexiko. 1842 versuchte er im so genannten Texas Archive War, die Verlegung der texanischen Hauptstadt von Austin zurück nach Houston zu erzwingen, was aber erfolglos blieb. 1844 griff er militärisch in den Regulator-Moderator War ein, einen Konflikt um betrügerische Landbesitznahme im Osten von Texas.", "section_level": 2}, {"title": "US-Senator für Texas.", "content": "In Texas selbst verlangte die Mehrheit den Anschluss an die Vereinigten Staaten. Das Land wurde am 19. Februar 1845 von den USA annektiert, was am 1. März 1845 vom US-Kongress gebilligt wurde. Die förmliche Aufnahme in den Staatenbund erfolgte am 29. Dezember 1845. Für Texas wurden Sam Houston und Thomas Jefferson Rusk in den US-Senat gewählt. Houston war von 1846 bis 1859 Senator und galt zunächst als möglicher Präsidentschaftskandidat der Demokraten. Er war ein begeisterter Unterstützer des Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs und war enttäuscht, dass dieser nicht mit der Annexion Mexikos zu Ende ging. Seine skandalträchtige Neigung zu übermäßigem Alkoholkonsum, Frauengeschichten und Schlägereien und eine zunehmende Entfremdung von der politischen Meinung in Texas und anderen Südstaaten schmälerten seinen politischen Einfluss jedoch stetig. Obwohl er selbst Sklavenbesitzer war und sich gegen die Abschaffung der Sklaverei wandte, stimmte er stets gegen die Ausdehnung der Sklavenhaltung in weitere Gebiete des Landes und sprach sich konsequent für die Einheit der Vereinigten Staaten aus. Als er 1848 die Oregon Bill und zwei Jahre später den Kompromiss von 1850 unterstützte und gegen den Kansas-Nebraska Act auftrat, wandte er sich deutlich gegen die politischen Ziele der Südstaaten. Ab 1857 galt er als \"lame duck\", als Senator, der das Mandat seiner Wähler nicht mehr besitzt. In diesem Jahr kandidierte er bei der Wahl zum Gouverneur des Staates Texas, konnte aber nicht gewinnen. Während dieser Zeit wurde sein Sohn Andrew geboren, der später ebenfalls US-Senator werden sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur in Texas.", "content": "1859 gelang ihm im zweiten Anlauf die Wahl zum texanischen Gouverneur. Am 21. Dezember 1859 übernahm er das Amt von Hardin Richard Runnels – damit ist Houston der bislang einzige Gouverneur der USA, der dieses Amt in zwei verschiedenen Bundesstaaten ausübte (Stand: 2008). 1861 trat er zurück, nachdem er sich geweigert hatte, einen Treueeid an die Konföderierten Staaten von Amerika zu leisten. Eine militärische Intervention der Unionsstaaten lehnte er jedoch ebenso ab, weil er blutige Auseinandersetzungen auf texanischem Boden verhindern wollte. Sein Nachfolger wurde Edward Clark. 1862 zog sich Houston auf einen Landsitz in Huntsville zurück (aufgrund seiner eigentümlichen Form \"Steamboat House\" genannt), wo er im folgenden Jahr an einer Lungenentzündung starb. Er wurde auf dem Oakwood Cemetery in Huntsville begraben.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Sam Houston war dreimal verheiratet. Seine erste Frau war Eliza Allen Douglas (1809–1861), dann folgte Talahina „Tiana“ Rogers Houston (1799–1833). Seine dritte Frau wurde Margaret Moffette Lea Houston (1819–1867), die er am 9. Mai 1840 heiratete. Er hatte laut \"Find A Grave\" acht Kinder, die alle aus seiner dritten Ehe stammten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Samuel „Sam“ Houston [] (* 2. März 1793 im Rockbridge County, Virginia; † 26. Juli 1863 in Huntsville, Texas) war ein US-amerikanischer Politiker und General. Er war der erste Präsident der unabhängigen Republik Texas und diente dem daraus hervorgegangenen US-Bundesstaat später als Senator und Gouverneur. Houston, die viertgrößte Stadt der USA, und weitere Orte wurden nach ihm benannt.", "tgt_summary": "山姆·休斯敦(Sam Houston)全名塞缪尔·休斯顿(Samuel Houston,1793年-3月2日-1863年-7月26日),美国军事家、政治家,得克萨斯共和国第一任总统,得克萨斯并入美国后任得克萨斯州州长。休斯顿市以他的名字命名,休斯顿是一个传奇而又有争议的人物。", "id": 304009} {"src_title": "Kopfjagd", "tgt_title": "猎首", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kopfjagd zählt zu den ältesten Ritualen überhaupt und war überall auf der Welt verbreitet. Auch in Europa sind Geschichten überliefert, bei denen man aus Schädeln trank. Die Kopfjagd war eine feste Tradition der keltischen Kriegerkultur während der Eisenzeit. Kopftrophäen waren zu dieser Zeit verbreiteter Bestandteil des Zaumzeuges keltischer Reiter. In China und in Japan wurden Köpfe als Kriegstrophäen gesammelt. Die Kopfjagd wurde bis ins 20. Jahrhundert noch bei einigen Völkern in Südostasien, Westafrika, Südamerika, Melanesien und Taiwan betrieben. Zu den bekanntesten Völkern gehören in Südostasien die Dayak auf Borneo. Die Kopfjagd bei den früher sogenannten Alfuren auf den Molukken ist eher eine spekulative Zuschreibung, dagegen war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die Kopfjagd auf Neuguinea verbreitet und wurde besonders aggressiv bei den Marind-anim, Sawi, Asmat und den Iatmul praktiziert. Bei Ritualen um Schädelkulte und Kopfjagd kam häufig eine Schlitztrommel (\"garamut\") zum Einsatz. Bei einer 1952 bei den Asmat beobachteten Zeremonie wurde die Enthauptung von zwei Frauen durchgeführt. Im zentralen Bergland auf der nordphilippinischen Insel Luzon waren mehrere Völker Kopfjäger, unter ihnen die Igorot und Ifugao. Bei der Rückkehr von einer erfolgreichen Kopfjagd spielte für die Männer ein Ensemble mit mehreren zeremoniellen Flachgongs \"gangsa\". Kopfjagd gab es auch bei den Naga (Indien), Garo (Indien/Bangladesh), Ekoi (Westafrika) und Shuar (Südamerika). Südamerikanische Kopfjäger präparierten ihre Trophäen häufig zu Schrumpfköpfen. Eine Sonderform der Kopfjagd ist das Skalpieren (Nordamerika, Europa).", "section_level": 1}, {"title": "Sinn und Bedeutung.", "content": "Kopfjagden dienten der Abschreckung und Demoralisierung des Gegners oder der Steigerung des sozialen Ansehens der tötenden Person. In einigen Kulturen glaubte man, dass die im Kopf vermutete Lebenskraft des Opfers auf den Kopfjäger übergehen sollte. Der amerikanische Anthropologe Weston La Barre brachte die Vermutung, dass es steinzeitlichen Kopfjägern vor allem am Hirn als vermeintlichem Vorrat angestauten Spermas, des primitiven Inbegriffs von Lebens-Mark, gelegen habe. In einigen Völkern musste ein Junge einen Kopf erbeuten, um als Mann zu gelten und in die Gesellschaft aufgenommen zu werden. Eine Heirat war auch nur gegen Vorzeigen eines oder mehrerer Schädel möglich. Um die Häuptlingswürde zu erlangen, benötigte man bei einigen Völkern eine bestimmte Anzahl an erbeuteten Köpfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Kopfjagd bezeichnet man die Tötung eines Menschen, um dessen Schädel als Siegestrophäe zu erbeuten. Heute gibt es nur noch sehr wenige Naturvölker, die Kopfjagd betreiben, um das in den Schädeln vermutete Energiepotential magisch nutzbar zu machen. Die Kopfjagd ist nur in wenigen Fällen mit Kannibalismus verbunden und ist vor allem in Südostasien, Melanesien und im nordwestlichen Tiefland Südamerikas verbreitet.", "tgt_summary": "猎首(英语:Headhunting),又称猎头,中国古籍作首,台湾原住民称出草,指将人杀死后砍下头颅并收集的一种习俗。许多古代文明都曾流行过猎首的做法,有史籍记载的包括:古代华人、台湾原住民、日本人、阿富汗的努里斯坦人、古印度的阿萨姆人和那加兰人、缅甸的佤族、婆罗洲人、印度尼西亚人、菲律宾人、密克罗尼西亚人、美拉尼西亚人、新西兰毛利人、亚马逊平原与美国大平原地区的原住民、尼日尔利亚人、欧洲的凯尔特人和斯基泰人,等等。猎首的做法到了第二次世界大战期间还在太平洋战场与东南亚等地出现过,但到今天除了中东地区的极端宗教组织尚存之外,已经在全世界范围内基本绝迹了。", "id": 2567081} {"src_title": "Optischer Isolator", "tgt_title": "光學隔離器", "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Optische Isolatoren nutzen den Faraday-Effekt. Ein optisch inaktives Material wird durch das Anlegen eines externen Magnetfeldes optisch aktiv und dreht die Polarisation des Lichtes. Anders als bei anderen polarisationsdrehenden Materialien, bei denen das Licht richtungsunabhängig immer im gleichen Richtungssinn gedreht wird, ist der Drehsinn des Faraday-Rotators abhängig vom Winkel α zwischen der Ausbreitungsrichtung des Lichtes und der des Magnetfeldes. Licht, das entgegengesetzt zu den Magnetfeldlinien einfällt (α=180°), wird genau entgegengesetzt gedreht zu Licht, das in Richtung der Magnetfeldlinien (α=0°) einfällt. Diesen Effekt nutzt man in folgender Weise: Man legt an ein geeignetes durchsichtiges Material ein Magnetfeld parallel zur optischen Achse an und wählt die Stärke des Magnetfeldes so, dass die Polarisation des Lichts genau um 45° gedreht wird. Wenn man an die beiden Enden des magnetisierten Materials Polarisationsfilter stellt, die zueinander um 45° verdreht sind, dann wird das Licht, das aus der einen Richtung kommt, um 45° gedreht, so dass es das hintere Polarisationsfilter (den Analysator) ungehindert passieren kann. Licht, das aus der entgegengesetzten Richtung kommt, wird jedoch so gedreht, dass es nun senkrecht auf das vordere Polarisationsfilter auftrifft. Es wird somit nicht durchgelassen, sondern (im Falle von Polarisations-Prismenwürfeln) zur Seite reflektiert. Da die Faraday-Rotation des Lichts stark von der Wellenlänge abhängt, funktionieren optische Isolatoren nur bei einer bestimmten Wellenlänge perfekt; bei allen anderen Wellenlängen wird Licht auch in Gegenrichtung durchgelassen und ein Teil des Lichts in Vorwärtsrichtung vom Analysator ausgefiltert.", "section_level": 1}, {"title": "Ausführung.", "content": "Wichtige Eigenschaften des optischen Mediums in Faraday-Isolatoren sind eine hohe Verdet-Konstante, also starke Drehung der Polarisationsebene, geringe Absorption des Lichts, und bei hohen Laserleistungen geringe optische Nichtlinearität und hohe Zerstörschwelle. Im Bereich des sichtbaren Lichts und im nahen Infrarot wird Terbium-dotiertes Glas oder Terbium-Gallium-Granat (TGG) verwendet, bei Wellenlängen über 1100 nm auch Yttrium-Eisen-Granat (YIG). Die notwendigen Magnetfelder werden mit starken Permanentmagneten, z. B. Neodym-Eisen-Bor-Magneten erzeugt; dadurch kann die Länge des optischen Mediums relativ kurz gehalten werden (ein bis einige Zentimeter). Hersteller bieten meist die mit Dauermagneten versehenen Faraday-Rotatoren und die erforderlichen Polarisatoren getrennt an.", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Anwendungen und Bauteile.", "content": "Unter anderem zu Modulationszwecken kann das Magnetfeld prinzipiell auch mit einer stromdurchflossenen Spule erzeugt werden, die Modulationsgeschwindigkeiten sind jedoch gering, und die Erwärmung ist von Nachteil. Zur schnellen Modulation von Laserstrahlen oder zur Güteschaltung werden daher akustooptische Modulatoren, Kerr-Zellen oder insbesondere Pockels-Zellen eingesetzt. Letztere beruhen auch auf der Drehung der Polarisationsrichtung von Licht. Isolatoren gibt es auch für Mikrowellen, diese arbeiten mit magnetisierten Ferrit-Bauteilen in Hohl- bzw. Wellenleitern. Darüber hinaus besitzen optische Isolatoren in der Lasermaterialbearbeitung eine entscheidende Bedeutung. Sie werden z. B. bei leistungsstarken Diodenlasern im Kilowattbereich eingesetzt, um die Laserdiode vor der an der Oberfläche des zu bearbeitenden Metalls rückreflektierten Strahlung zu schützen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein optischer Isolator ist ein optisches Bauteil, das Licht einer bestimmten Polarisationsrichtung nur in einer Richtung durchlässt, in der Gegenrichtung jedoch Licht beliebiger Polarisation ablenkt und ggf. absorbiert. Es wirkt somit als „Ventil“ bzw. in Gegenrichtung als „Isolator“ und wird daher in Analogie zur elektrischen Diode manchmal auch als „optische Diode“ bezeichnet.", "tgt_summary": "光学隔离器,又称光学二极管,是一种可限制光线向特定方向行进的光学仪器。它通常被用来防止多余的反馈光线进入光学振荡器中,例如激光腔。其运作原理乃为法拉第效应(磁光效应所造成),而该效应被用在其主元件,亦即法拉第旋光器中。", "id": 2642127} {"src_title": "Peter Seiichi Shirayanagi", "tgt_title": "白柳誠一", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Peter Seiichi Shirayanagi empfing nach einem Studium der Philosophie und Katholischen Theologie an der Sophia-Universität in Tokio am 21. Dezember 1954 das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend absolviert er ein Aufbaustudium im Fach Kanonisches Recht und wurde 1960 wurde er mit einer Dissertationsschrift zum Thema \"De systemate regionis missionalis in Iponia\" („Über das System der Missionsregion in Japan“) an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom zum \"Dr. iur. can.\" promoviert. Am 15. März 1966 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Titularbischof von \"Atenia\" und zum Weihbischof in Tokio. Die Bischofsweihe spendete ihm am 8. Mai 1966 Erzbischof Mario Cagna, der Apostolische Internuntius in Japan; Mitkonsekratoren waren Laurentius Satoshi Nagae, Bischof von Urawa, und Lucas Katsusaburo Arai, Bischof von Yokohama. Sein Motto war \"„Caritas Christi Urget Nos“\" (Die Liebe Christi drängt uns). Am 15. November 1969 wurde er zum Koadjutor in Tokio bestellt und zum Titularerzbischof von \"Castro di Puglia\" ernannt. Schließlich wurde Peter Seiichi Shirayanagi 1970 zum Erzbischof von Tokio ernannt. Peter Seiichi Shirayanagi war Präsident der katholischen Bischofskonferenz von Japan von 1983 bis 1992. Papst Johannes Paul II. nahm Peter Seiichi Shirayanagi 1994 als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"Sant’Emerenziana a Tor Fiorenza\" in das Kardinalskollegium auf. Er war Teilnehmer des Konklave 2005; 2008 erreichte Kardinal Shirayanagi die Altersgrenze und schied aus dem Kreis der zur Papstwahl wahlberechtigten Kardinäle aus. Er starb im Altenpflegeheim der Jesuiten in Tokio an den Folgen eines Herzinfarktes und wurde am 4. Januar 2010 in der Kathedrale von Tokio im Beisein von 19 Bischöfen und circa 180 Priestern sowie mehreren Tausend Gläubigen bestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Peter Seiichi Shirayanagi engagierte sich als Oberhirte für die Umsetzung der Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils, wobei ihm die Verbesserung der Zusammenarbeit von Priestern und Laien ein besonderes Anliegen war. Er gründete die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der japanischen Bischofskonferenz. Er war langjähriger Vorsitzender der Kommission für soziales Engagement, die sich mit Fragen wie der Not von Flüchtlingen, der Grundlagenpolitik für ausländische Hilfe und der Kirche gegen die diskriminierende Gesetzgebung einsetzte. Auch initiierte er zahlreiche Initiativen zur Unterstützung der Kirche in Myanmar und in der VR China. Sein friedenspolitisches Engagement führte in Japan zur Einführung der seit 1983 jährlich stattfindenden Woche für den Frieden in Japan. Der freundschaftlichen Verbindung zwischen den Erzdiözesen von Tokio und Köln verlieh er neue Impulse. Peter Seiichi Shirayanagi war seit 1963, dem Gründungsjahr, Ehrenmitglied und geistiger Begleiter der katholischen Studentenverbindung \"AV Edo-Rhenania zu Tokio\", eine dem Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen und insbesondere der \"A. V. Rheinstein zu Köln\" befreundete Verbindung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Seiichi Kardinal Shirayanagi (jap., \"Petero Shirayanagi Seiichi\"; * 17. Juni 1928 in Hachiōji, Japan; † 30. Dezember 2009 in Tokio) war Erzbischof von Tokio.", "tgt_summary": "白柳诚一(;1928年-6月17日-2009年-12月30日)是天主教日本籍司铎级枢机及东京总教区荣休总主教。", "id": 548356} {"src_title": "Agostino Vallini", "tgt_title": "奥斯定·瓦利尼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Agostino Vallini wuchs im neapolitanischen Stadtteil Barra auf. Nach dem Studium der Katholischen Theologie empfing er am 19. Juli 1964 in Neapel durch Erzbischof Alfonso Kardinal Castaldo das Sakrament der Priesterweihe. Vallini lehrte an der \"Theologischen Fakultät von Süditalien\" Kirchenrecht und war am erzbischöflichen Priesterseminar Neapels tätig, an dem er auch Rektor wurde. Papst Johannes Paul II. verlieh ihm am 16. Mai 1980 den Titel \"Ehrenprälat Seiner Heiligkeit\" und ernannte ihn am 23. März 1989 zum Titularbischof von \"Tortibulum\" sowie zum Weihbischof in Neapel. Die Bischofsweihe spendete ihm am 13. Mai 1989 Michele Kardinal Giordano, Erzbischof von Neapel; Mitkonsekratoren waren der Erzbischof von Capua, Luigi Diligenza, sowie der Erzbischof von Spoleto-Norcia, Antonio Ambrosanio. Am 13. November 1999 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Diözesanbischof von Albano und am 27. Mai 2004 zum Präfekten der Apostolischen Signatur. Mit dem Tode Johannes Pauls II. erlosch am 2. April 2005 gemäß dem \"Codex iuris canonici\" sein Amt als Leiter der Apostolischen Signatur. Papst Benedikt XVI. bestätigte jedoch kurz nach seiner Wahl im Konklave 2005 Vallini als Präfekt und nahm ihn im Konsistorium am 24. März 2006 als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie \"San Pier Damiani ai Monti di San Paolo\" in das Kardinalskollegium auf. Während der 11. Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober 2005 war Vallini Vorsitzender der Kommission für Diskussionen. Am 27. Juni 2008 ernannte Papst Benedikt XVI. Agostino Vallini zum Kardinalvikar der Diözese Rom und zum Erzpriester der Lateranbasilika. Am 24. Februar 2009 wurde er unter Beibehaltung seiner \"pro hac vice\" zur Titelkirche erhobenen Titeldiakonie zum Kardinalpriester ernannt. Nach dem Rücktritt Benedikts XVI. nahm er am Konklave 2013 teil. Am 8. März 2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Mitglied des neugegründeten Rats für wirtschaftliche Angelegenheiten. Papst Franziskus nahm am 26. Mai 2017 seinen altersbedingten Rücktritt von beiden Ämtern an. Am 30. September 2017 ernannte ihn Papst Franziskus erneut zum Mitglied der Apostolischen Signatur. Am 4. November 2017 ernannte ihn der Papst zu seinem Legaten für die Basiliken San Francesco und Santa Maria degli Angeli in Assisi.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften in Gremien der römischen Kurie.", "content": "Kardinal Vallini war Mitglied folgender Gremien der Römischen Kurie:", "section_level": 2}], "src_summary": "Agostino Kardinal Vallini (* 17. April 1940 in Poli, Provinz Rom, Italien) ist emeritierter Kardinalvikar der Diözese Rom und Erzpriester der Lateranbasilika.", "tgt_summary": "奥斯定·瓦利尼(;1940年-4月17日)是意大利籍天主教司铎级枢机。现为罗马教区荣休代理主教。", "id": 2130143} {"src_title": "Mittelsäger", "tgt_title": "红胸秋沙鸭", "src_document": [{"title": "Aussehen und Stimme.", "content": "Der Mittelsäger erreicht eine Körperlänge von 50 bis 60 Zentimeter. Die Flügelspannweite beträgt 70 bis 85 Zentimeter. Mittelsäger wiegen zwischen 950 und 1.200 Gramm. Das Männchen hat im Prachtkleid einen schwarzgrünen Kopf, Hals und Nacken. Die auffällige Federhaube ist zweigeteilt und wirkt zottig. Der Halsring ist breit und weiß. Die Brust ist rostbraun – sie wird häufig auch als Brustband umschrieben. Der Rücken ist, abgesehen von einem weißen Streifen, schwarz. Im Schlichtkleid gleicht der Erpel dem Weibchen. Das Weibchen ist an der Oberseite aschgrau, Hals und Kopf sind rotbraun. Von den sehr ähnlich gefärbten Weibchen des Gänsesägers unterscheiden sich die Weibchen des Mittelsägers durch das Fehlen des weißen Kinnflecks, den die Gänsesägerweibchen am Unterkopf haben. Wie das Männchen trägt auch das Weibchen eine abstehende Federhaube, deren Enden etwas zerschlissen wirken. Der lange Schnabel mit Lamellen erleichtert das Festhalten der Beute und erinnert an eine Säge. Während der Balzzeit ruft das Männchen ein tiefes heiseres \"gwäng\", ein nasales \"krikiräh\" oder eine \"Krikirie-krikriee\"-Folge. Die Stimme des Weibchens ist ein gereihtes \"rag-rag...\".", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Mittelsäger kommt vor allem in Nordeuropa, Nordamerika, Asien und den Britischen Inseln vor. Das Hauptüberwinterungsgebiet liegt in der Nord- und Ostsee. Nur in sehr kalten Wintern weicht er bis ins Mittelmeer aus. Das Brutgebiet reicht über die gesamte Nordhalbkugel.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Der Vogel lebt an Küsten, Inseln, Seen und bewaldeten Flussufern. Der Mittelsäger ist tagaktiv und gesellig. Das Männchen hat ein auffälliges Balzspiel. Beim Weibchen besteht die Begattungsaufforderung durch Flachlegen auf dem Wasser.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Neben Fischen (nicht größer als 10 cm) ernährt er sich von Krebstieren und Würmern. Die Beute wird oft von mehreren Sägern gejagt und nach einer Treibjagd im Tauchen gefangen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Mittelsäger führen eine Saisonehe. Das Weibchen wählt einen Nistplatz in Erdhöhlen, am Boden zwischen dichter Vegetation, zwischen Steinen und meist dicht am Wasser gebaut. Im Unterschied zum Gänsesäger werden nur selten Bruthöhlen in Bäumen oder Nistkästen genutzt. Das Gelege besteht aus 5 bis 12 bräunlichen Eiern. Das Weibchen brütet ca. 31 Tage und führt die Jungvögel. Die Nestlingszeit dauert 60 bis 65 Tage. Mit zwei Jahren sind die Tiere geschlechtsreif.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Bestandsprognose.", "content": "Der Gesamtbestand weltweit beträgt 0,5 bis 0,6 Mio. Individuen. In Europa kommen 70.000 bis 120.000 Brutpaare vor. Der überwiegende Teil davon kommt in Fennoskandinavien und dem europäischen Teil Russlands vor. In Mitteleuropa ist der Mittelsäger überwiegend an der Küste verbreitet. Mitteleuropäische Binnenlandvögel gibt es fast nur von Polen an ostwärts vor. In Deutschland gibt es etwa 340 bis 410 Brutpaare. In Teilen Mitteleuropas war der Mittelsäger ein regelmäßiger Brutvogel. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren im Nordosten Deutschlands auch die Binnenseen von Mittelsägern besiedelt. Diese wurden von dieser Art erst nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben. Auch im Westen Polens kam es zu erheblichen Bestandsabnahmen und Arealverlusten. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahrzehnten wieder umgekehrt. In Deutschland nahm der Bestand von 1970 bis in die Mitte der 1980er Jahre von weniger als 400 Brutpaare auf 800 Brutpaare zu. Inzwischen gibt es in verschiedenen Bundesländern wieder kleine isolierte Brutvorkommen. Ein Forschungsteam, das im Auftrag der britischen Umweltbehörde und der RSPB die zukünftige Verbreitungsentwicklung von europäischen Brutvögeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte, geht allerdings davon aus, dass es bei dem Mittelsäger bis zum Ende des 21. Jahrhunderts infolge der Klimaerwärmung zu einer weiträumigen Verschiebung des Brutareals nach Norden kommen wird. Die Art wird auf Basis dieser Prognosen dann als Brutvogel Mitteleuropas sowie in Teilen Fennoskandinaviens fehlen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mittelsäger (\"Mergus serrator\") ist eine etwa stockentengroße Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Die Art gehört zu den sogenannten Meerenten. Anders als der Gänsesäger ist der Mittelsäger in Mitteleuropa ein Küstenvogel und im Binnenland nur sehr selten als Irrgast zu sehen. Die Wattenküste der Nordsee zählt für diese Art zu den wichtigen Winterquartieren. Hier versammeln sich im Januar bis zu 10.000 Individuen dieser Art.", "tgt_summary": "红胸秋沙鸭(学名:)为鸭科秋沙鸭属的鸟类。分布于欧亚大陆、北美洲、日本、印度、欧洲、非洲、北美洲、台湾岛以及中国大陆的东北、新疆、东北、甘肃、内蒙古、河北、山东、江苏、四川、福建、广东、广西等地,多生活于河流、湖泊、海洋以及苔原。该物种的模式产地在瑞典。", "id": 1821535} {"src_title": "Master & Commander – Bis ans Ende der Welt", "tgt_title": "怒海爭鋒:極地征伐", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Während der Napoleonischen Kriege um 1805 wird das britische Kriegsschiff HMS \"Surprise\" unter dem Kommando von Kapitän Jack Aubrey beauftragt, das französische Kaperschiff \"Acheron\" abzufangen. Die \"Surprise\" wird jedoch vor der brasilianischen Küste von der überlegenen \"Acheron\" im Nebel überrascht und angegriffen und entkommt – schwer beschädigt – nur knapp, indem sie sich von ihren Ruderbooten in eine Nebelbank ziehen lässt. Entgegen dem Rat seiner Offiziere, wohl aber dem Befehl der britischen Admiralität folgend, lässt der von der Mannschaft „Lucky Jack“ genannte Kapitän die Verfolgung der \"Acheron\" aufnehmen. Dem Instinkt Aubreys hat der als Schiffsarzt amtierende Biologe Stephen Maturin den Intellekt eines modernen Wissenschaftlers entgegenzusetzen, was nicht selten zu Spannungen zwischen den beiden Freunden führt. Einmal gelingt es den Franzosen noch, Aubrey einen Hinterhalt zu stellen. Doch die \"Surprise\" entkommt knapp, indem Aubrey eine Schiffsattrappe bauen und in der Nacht beleuchten lässt, damit die Franzosen diese für sein Schiff halten und ihr hinterherjagen. Diese Zeit nutzt Aubrey zur Flucht, dann übernimmt er selbst die Rolle des Verfolgers. Während der Umrundung Kap Hoorns fallen sie wegen eines Mastbruchs zurück. Hierbei ist Aubrey gezwungen, einen Mast und einen Seemann zu opfern, um das Schiff zu retten. Aubrey vermutet, dass die \"Acheron\" Kurs auf die Galápagos-Inseln nimmt. Dort verpasst er die Franzosen nur knapp und bleibt wegen einer Flaute zurück. Aubrey kann die Disziplin seiner abergläubischen Mannschaft nur durch hartes Durchgreifen aufrechterhalten. Der sensible Fähnrich Hollom, den die Mannschaft zum Sündenbock für die Pechsträhne macht, wird von der Feindseligkeit in den Selbstmord getrieben. Nachdem die Flaute endet, nimmt die \"Surprise\" wieder Kurs auf die Galápagos-Inseln. Dort erlaubt Aubrey seinem Freund Maturin, der versehentlich an Bord von Captain Howard angeschossen wurde und sich selbst notoperiert hat, sich auf den Inseln zu erholen und diese nebenbei zu erforschen. Als der Schiffsarzt mit seinen Helfern Tiere und Pflanzen sammelt, sieht er das feindliche Schiff in einer Bucht ankern. Kurz entschlossen eilt er zu \"Surprise\" zurück, damit der Kapitän so schnell wie möglich davon erfährt. Maturin berichtet dem Kapitän vom Ankerplatz des französischen Schiffes und zeigt ihm eine Stabheuschrecke, die sich als Zweig getarnt vor ihren Feinden schützen kann. Der Kapitän übernimmt diese Strategie für sein Schiff und lässt es als Walfänger tarnen. Sobald das französische Kaperschiff die vermeintlich leichte Beute nach kurzer Verfolgung aufzubringen versucht, entern die Engländer die \"Acheron\", haben das Überraschungsmoment auf ihrer Seite und gehen aus dem Nahkampf siegreich hervor. Aubrey schickt die notdürftig reparierte \"Acheron\" unter dem Kommando seines ersten Offiziers Tom Pullings nach Valparaíso in Chile. Kurz danach entdeckt er jedoch, dass der französische Kapitän nicht gefallen ist, sondern sich als Schiffsarzt ausgegeben hat, der Aubrey die Leiche des vermeintlichen Kapitäns präsentierte. Schließlich nimmt die \"Surprise\" erneut die Verfolgung auf.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Roger Ebert gab dem Film seine Höchstwertung von vier Sternen und schrieb:", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Unter anderem wegen des unbefriedigenden Einspielergebnisses auf dem US-Markt wird bislang von den Filmstudios von einer Fortsetzung abgesehen. Zwar existiert bereits ein fertiges Drehbuch, das auf dem elften Roman der Serie, \"Hafen des Unglücks\", basiert, und auch Russell Crowe bekundete bereits sein Interesse, erneut die Hauptrolle zu übernehmen. Dennoch wurde einer möglichen Produktion bislang kein grünes Licht gegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Master and Commander – Bis ans Ende der Welt ist ein Film von Peter Weir aus dem Jahr 2003, der auf Motiven aus dem Roman \"Manöver um Feuerland\" (im Original: \"The Far Side of the World\") und anderen Büchern der Aubrey-Maturin-Serie von Patrick O’Brian beruht. Im Mittelpunkt stehen neben dem Duell zweier Kriegsschiffe und den unterschiedlichen Persönlichkeiten des Kapitäns und des Schiffsarztes das raue Leben auf See, der Mikrokosmos auf dem Schiff und der Kampf des Individuums gegen die Naturgewalten.", "tgt_summary": "《怒海争锋:极地征伐》(),2003年电影,导演是彼得·威尔(),领衔主演是奥斯卡金像奖影帝罗素·克洛,饰演英国海军战舰舰长杰克·欧布瑞()。电影改编自三部有关「杰克·欧布瑞」舰长之海战生涯的小说,原作者是派翠克·欧布宁。", "id": 657710} {"src_title": "Alexander-Krankheit", "tgt_title": "亞歷山大症", "src_document": [{"title": "Geschichtliche Aspekte.", "content": "Benannt wurde die Erkrankung nach dem neuseeländischen Pathologen William Stewart Alexander, der als junger Arzt in London bei der Neuropathologin Dorothy Stuart Russell (1895–1983) den Sektionsfall eines 15 Monate alten Kindes aufgearbeitet hatte und das Krankheitsbild 1949 erstmals beschrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Epidemiologie.", "content": "Die Mehrzahl der Krankheitsfälle tritt sporadisch auf, also ohne familiäre Häufung. Bei der Mehrzahl der Patienten beginnt die Alexander-Krankheit im Kleinkindesalter, wobei Mädchen etwas häufiger als Jungen zu erkranken scheinen. Die Krankheit ist sehr selten und konnte bislang bei etwa 150 Patienten molekulargenetisch bestätigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Klinisches Bild.", "content": "Abhängig vom Manifestationsalter lassen sich verschiedene Formen der Alexander-Krankheit abgrenzen. Die bei Kindern auftretende \"infantile Form\" ist am häufigsten. Die Erkrankung macht sich im Alter von ungefähr sechs Monaten bemerkbar, kann aber auch zwischen dem ersten und 24. Lebensmonat einsetzen. Unspezifisches Leitsymptom bei betroffenen Kindern ist eine ausgeprägte Störung der motorischen und geistigen Entwicklung. Eine Vergrößerung des Schädels (Makrozephalus) und des Gehirns (Makroenzephalie), Probleme beim Füttern, Schluckstörungen, Ataxie, Spastizität und Krampfanfälle können hinzutreten. Die \"neonatale Form\" (bei Neugeborenen) zeigt den am raschesten fortschreitenden Verlauf mit der schlechtesten Prognose. Die \"juvenile Form\" (bei Jugendlichen) verläuft milder, die Patienten haben nicht immer eine Makrozephalie und die neurologischen Defizite treten später auf. Bei der \"adulten Form\", die bei Erwachsenen auftritt, ist das Ausmaß degenerativer Veränderungen der Weißen Substanz geringer und es steht häufig eine bulbäre Symptomatik mit Schluck- und Sprechstörungen im Vordergrund, da der Hirnstamm besonders betroffen ist. Myoklonien des Gaumensegels können auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die Erkrankung kann nicht klinisch diagnostiziert werden, das heißt nicht alleine aufgrund einer körperlichen Untersuchung. Vielmehr sind technische Untersuchungsverfahren notwendig. Bis vor wenigen Jahren war ein bioptischer oder autoptischer Nachweis der für die Alexander-Krankheit charakteristischen pathologischen Veränderungen im Hirngewebe zur Diagnosesicherung notwendig. Seit der Charakterisierung des verantwortlichen Gens werden in Verdachtsfällen zunehmend DNA-Analysen durchgeführt. Ebenso kann eine kernspintomografische Untersuchung des Gehirns die Abgrenzung gegenüber anderen Erkrankungen erlauben. Bei den kindlichen Verlaufsformen wurden für die Diagnosestellung folgende neuroradiologische Kriterien vorgeschlagen: In Anwesenheit von vier der fünf Kriterien gilt die die Diagnose einer Alexander-Krankheit als wahrscheinlich. Bei der adulten Form lassen sich eine Atrophie und Signalveränderungen im Bereich von Hirnstamm und Rückenmark nachweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Pathologie.", "content": "Die Alexander-Krankheit ist primär eine Erkrankung der Astrozyten, Stützzellen des Gehirns (Glia), deren Intermediärfilament GFAP fehlerhaft gebildet wird. Zusammengelagert mit anderen Proteinen bilden sich astrozytäre Einschlüsse, die als Rosenthal-Fasern bekannt sind. Feingeweblich sind Rosenthal-Fasern bei der Erkrankung im gesamten Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark) nachweisbar, finden sich jedoch bevorzugt periventrikulär und in der Umgebung von Blutgefäßen. Elektronenmikroskopisch zeigt sich eine enge Verbindung der \"Rosenthal-Fasern\" mit Intermediärfilamenten. Darüber hinaus findet sich bei Kindern eine mangelhafte Myelinisierung und bei älteren Patienten eine Entmarkung. Dabei sind sowohl sensorische als auch motorische Nervenfasern betroffen. Die Myelinisierungsstörung wird insbesondere bei kleinen Kindern häufig von einer Makrozephalie und manchmal von einem Hydrozephalus begleitet. Das Verteilungsmuster der entmyelinisierten Areale stimmt nicht mit dem der Rosenthal-Fasern überein; Myelinisierungsstörung und Faserbildung scheinen also voneinander unabhängige Manifestationen der Krankheit zu sein. Es wird angenommen, dass Veränderungen der Astrozyten sekundär zu einer Myelinisierungsstörung führen.", "section_level": 1}, {"title": "Genetik.", "content": "Die autosomal dominante Alexander-Krankheit wird meist durch spontan auftretende Mutationen des GFAP-Gens verursacht, das für ein astrozytäres Intermediärfilament, das \"saure Gliafaserprotein\" codiert. In etwa 94 % der Fälle lässt sich eine GFAP-Mutation nachweisen, wobei eine Vielzahl verschiedener Mutationen beschrieben worden sind. Diese betreffen meist Veränderungen von Aminosäure-Resten, die evolutionär hoch konserviert und für die Dimerisation der Proteine und Formation von Mikrofilamenten verantwortlich sind. Offenbar besteht ein Zusammenhang zwischen der Art der genetischen Veränderung und der Ausprägung der Erkrankung, dem Phänotyp: Patienten mit einer das Codon 79 betreffenden Punktmutation (R79H) sind im Allgemeinen weniger schwer erkrankt als Patienten, bei denen das Codon 239 betroffen ist. Es sind einzelne Familien beschrieben worden, in denen mehrere Kinder gesunder Eltern erkrankten. In diesen seltenen Fällen liegt vermutlich entweder ein autosomal-rezessiver Erbgang vor oder ein Keimbahnmosaizismus mit Weitergabe der dominanten Mutation in Zellen der Keimbahn der gesunden Eltern. Tatsächlich scheint die GFAP-Mutation überwiegend das vom Vater stammende Allel zu betreffen, was eine Entstehung der Mutation während der Spermienbildung nahelegt. Eltern betroffener Kinder ist darum bei fortbestehendem Kinderwunsch eine genetische Beratung empfohlen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Prognose und Therapie.", "content": "Trotz der Aufklärung der zugrunde liegenden Mutation ist bislang keine Heilung möglich und die Behandlung der Alexander-Krankheit daher ausschließlich symptombezogen und unterstützend. Kinder, die die Alexander-Krankheit als Kleinkinder entwickeln, überleben in der Regel das sechste Lebensjahr nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Veterinärmedizin.", "content": "Eine Fibrinoide Leukodystrophie, die klinisch der menschlichen Alexander-Krankheit ähnelt, ist als Einzelfallbeschreibung bei zwei Labrador Retrievern sowie je einem Scottish Terrier, einem Zwergpudel und einem Berner Sennenhund beschrieben. Die Fälle traten zwischen dem Alter von 13 Wochen und neun Monaten auf und führten zu progressiv schlimmer werdender Ataxie. Die Prognose ist schlecht bis infaust.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Alexander-Krankheit (Morbus Alexander) ist eine seltene Erkrankung aus der Gruppe der Leukodystrophien. Es handelt sich um eine genetisch bedingte Störung, bei der eine fortschreitende Degeneration der Weißen Substanz von Gehirn und Rückenmark auftritt. Klinisch macht sich die Alexander-Krankheit häufig bereits im Kleinkindesalter mit einer Verzögerung der psychomotorischen Entwicklung und einer Zunahme der Schädelgröße bemerkbar. Ursache der bei der Erkrankung auftretenden strukturellen Veränderungen der Stützzellen des Gehirns (Astrozyten) und einer Entmarkung sind meist spontan auftretende dominante Mutationen des GFAP-Gens, das für ein astrozytäres Strukturprotein, das saure Gliafaserprotein, codiert. Eine Heilung der Krankheit ist nicht möglich. Erkrankte Kleinkinder überleben in der Regel das sechste Lebensjahr nicht.", "tgt_summary": "亚历山大症(英语:Alexander disease)是一种缓慢恶化但致命的神经退行性疾病, 亚历山大症是一种非常罕见的疾病,起因于基因突变,主要影响婴幼儿和儿童,造成发育迟缓和身体特征的变化。", "id": 1480766} {"src_title": "Metallorganische Gasphasenepitaxie", "tgt_title": "有机金属化学气相沉积法", "src_document": [{"title": "Metallorganische Ausgangsstoffe.", "content": "Da die Ausgangsstoffe für Verbindungshalbleiter oft Metalle sind, lassen sie sich nicht bei niedrigen Temperaturen in elementarer Form in die Gasphase einbringen. Daher werden bei dieser Epitaxiemethode die Ausgangsstoffe in Form von metallorganischen Verbindungen (z. B. Trimethylgallium) und Hydriden (z. B. Ammoniak, Phosphin, Arsin) zur Verfügung gestellt. Der Vorteil dieser Verbindungen ist ein moderater Dampfdruck bei Raumtemperatur, so dass sie nahe Normbedingungen verdampft und durch Rohrleitungen transportiert werden können. Die metallorganischen Verbindungen werden in sogenannten Bubblern aufbewahrt (vom Aufbauprinzip her Gaswaschflaschen) und bilden darin einen gesättigten Dampf über der Flüssigkeit oder dem Feststoff, der mit einem durchfließenden Trägergas (üblich Wasserstoff oder Stickstoff früher auch Argon) in die Reaktionskammer (Reaktor) transportiert wird. Die Bubbler befinden sich in Thermostaten, mit deren Hilfe sie auf einer konstanten Temperatur gehalten werden, um einen definierten konstanten Dampfdruck des Metallorganikums formula_1 zu erhalten. Über den Gesamtdruck formula_2 und den Durchfluss des Trägergases formula_3 kann der molare Fluss des Metallorganikums formula_4 bestimmt werden:", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionsprozesse.", "content": "Die Bruttoreaktionsformel von Trimethylgallium (CH)Ga und Ammoniak NH beim Wachstum von Galliumnitrid kann als geschrieben werden. Diese Reaktion ist aber eine starke Vereinfachung der tatsächlichen Gegebenheiten vor und während des Kristallwachstums. So finden zwischen den Ausgangsstoffen in der Gasphase Vorreaktionen statt und es bilden sich häufig reaktionsträge Addukte. Die möglichen Einzelreaktionen sind je nach Art der eingesetzten Ausgangsstoffe und Trägergase vielfältig und lassen sich unter anderem wegen der schwer bestimmbaren katalytischen Eigenschaften der verschiedenen Oberflächen des MOCVD-Reaktors nur vage vorhersagen. Durch die prinzipbedingte Anwesenheit großer Mengen Kohlenstoff und Wasserstoff werden geringe Mengen dieser Stoffe immer mit in den Halbleiterkristall eingebaut. Wasserstoff passiviert häufig die für die p-Typ-Leitung notwendigen Akzeptoren, lässt sich aber meist einfach durch Tempern in einer Inertgasatmosphäre oder im Vakuum entfernen. Kohlenstoff ist meist nicht störend und wird beim Galliumarsenid Wachstum gezielt zur p-Typ-Dotierung eingesetzt. Aufgrund der hohen Reinheitsanforderungen von Halbleitern (typ. < 10 ppb) müssen alle Ausgangsstoffe in hochreiner Form vorliegen. Die Trägergase Wasserstoff (Palladiumzelle), Stickstoff und Argon (Getterfilter) lassen sich einfach in hochreiner Form (9N = 99,9999999 %) darstellen. Auch für die Hydride gibt es heutzutage effiziente Getterfilter die die gängigen Verunreinigungen (z. B. formula_7, formula_8, formula_9) fast vollständig entfernen. Die Metallorganika sind trotz aufwendiger Herstellungsverfahren immer noch eine der Hauptverunreinigungsquellen, insbesondere von Sauerstoff.", "section_level": 1}, {"title": "Wachstumsprozess.", "content": "Zum Schichtwachstum diffundieren die Reaktanten aus dem Gasstrom an die Substratoberfläche, wo der Einbau in den Kristall stattfindet. Bei niedrigen Temperaturen wird der Einbau der Reaktanten durch deren Zerlegung bestimmt. Dies ist der \"kinetisch kontrollierte\" Bereich. Da die Zerlegung der Ausgangsstoffe oder Oberflächenreaktionen eine exponentielle Abhängigkeit von der Temperatur besitzen, ist die Wachstumsrate in diesem Bereich sehr stark temperaturabhängig und daher schwer zu kontrollieren. Bei höheren Temperaturen wird das Wachstum wiederum durch den Nachschub, also die Diffusionsgeschwindigkeit begrenzt. Die Diffusion ist jedoch in erster Näherung nicht temperaturabhängig. Daher wird üblicherweise im \"diffusionskontrollierten\" Bereich gearbeitet. Bei höheren Temperaturen treten verstärkt das Wachstum hemmende Vorreaktionen auf bzw. wird der Dampfdruck des Halbleiters so hoch, dass sich die Wachstumsrate wieder reduziert (\"Desorption\"). Diese Reduktion der Wachstumsrate besitzt auch eine exponentielle Abhängigkeit von der Temperatur. Daher ist dieser Bereich ebenfalls schwer zu kontrollieren und wird vermieden. Die Oberflächenprozesse während des Wachstums spielen eine weitere entscheidende Rolle. Die Prozesse lassen sich einteilen in den Transport der Reaktanten zur Oberfläche, chemische Reaktionen sowie der Adsorption an der Oberfläche, oberflächenkinetische Prozesse und die Desorption sowie der Abtransport der Reaktanten. Angestrebt ist wie oben schon erwähnt, dass das Wachstum diffusionslimitiert, also transportbegrenzt stattfindet. Das Wachstum ist dann nur limitiert durch die Diffusion der Ausgangsstoffe zum Substrat oder durch den Abtransport der Produkte vom Substrat. Im kinetisch begrenzten Bereich kann z. B. die Desorption der Reaktionsprodukte behindert sein. Dann ist aufgrund des unvollständigen Abtransports der übriggebliebenen Reaktanten mit einem erhöhten Kohlenstoffeinbau zu rechnen. Für die normalerweise erwünschten glatten Oberflächen ist außerdem eine ausreichende Mobilität der Ausgangsstoffe an der Oberfläche wichtig um ein Stufenwachstum zu erzielen. Wesentlich für den Wachstumsprozess ist neben der Temperatur und dem Gesamtdruck im Reaktor der Partialdruck der eingesetzten Reaktanten und deren Partialdruckverhältnisse. Dies ist unter anderem bestimmend für die Stöchiometrie und den Wachstumsmode, d. h., ob ein Inselwachstum oder ein Stufenwachstum stattfindet. So lassen sich über diese Parameter die Wachstumsraten verschiedener Kristallfacetten aber auch der Einbau von Verunreinigungen beeinflussen. Wird darüber hinaus eine verspannte ternäre Schicht gewachsen, so kann diese je nach Materialkombination und Wachstumsparametern im Frank-van-der-Merwe-Modus als zweidimensionale Schicht, im Stranski-Krastanow-Wachstumsmodus als Benetzungsschicht (engl. wetting layer) mit anschließendem dreidimensionalen Inselwachstum oder direkt als dreidimensionale Inseln im Volmer-Weber-Wachstumsmode aufwachsen. Unter Ausnutzung des Stranski-Krastanow-Modus werden heutzutage häufig selbstorganisierte Quantenpunkte, bevorzugt im System In(Ga)As/GaAs für Anwendungen wie z. B. Quantenpunktlaser gewachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile der MOVPE.", "content": "Mit der MOVPE lassen sich die für die Funktion der Bauelemente wichtigen Halbleiterkristallschichten reproduzierbar bis auf eine Monolage genau (< 2,5 Å) wachsen. Typische Wachstumsraten liegen zwischen 0,1 nm/s bis 1 nm/s und damit höher als bei der MBE. Die Methode wurde in den 1980er Jahren vor allen Dingen durch die einfache Möglichkeit phosphorbasierte Halbleiterkristalle wie z. B. Indiumphosphid zu wachsen befördert. Dies war bis dahin mit der MBE nicht bzw. nur eingeschränkt möglich. In den 1990er Jahren wurde durch die Realisierung der blauen LED auf der Basis von Galliumnitrid und zu geringerem Anteil durch den wachsenden Markt für GaAs und InP basierte Bauelemente für die dispersions- bzw. dämpfungsarme Datenkommunikation um 1310 und 1550 nm über Glasfaserkabel und Mikrowellenanwendungen für Mobiltelefone und Militäranwendungen (Radar) ein Boom für die MOVPE-Technik ausgelöst. Speziell GaN lässt sich mit der MBE nicht in ausreichender Qualität und Menge für LEDs produzieren. Durch die einfache Skalierbarkeit der Anlagen und Prozesse (von einfachen 2-Zoll-Singlewafer-Anlagen bis zu 95 × 2-Zoll- bzw. 25 × 4-Zoll-Wafern) ist sie ideal für die Massenherstellung geeignet. Durch den Verzicht auf Hochvakuumapparaturen, wie sie bei der MBE benötigt werden, ist die MOVPE-Technik relativ preiswert und einfach zu warten. Hauptkostenfaktoren sind die teuren hochreinen Ausgangsstoffe und die im Vergleich zur MBE geringe Materialeffizienz. Durch das Arbeiten mit Elementverbindungen werden im Gegensatz zur MBE immer relativ große Mengen von Fremdatomen (C, O, H) in den Kristall eingebaut und es lassen sich daher keine so reinen Halbleiterkristalle wie mit der MBE herstellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die metallorganische Gasphasenepitaxie (engl., \"MOVPE\", auch, \"OMVPE\") ist ein Epitaxieverfahren zur Herstellung von kristallinen Schichten. Es ist in Bezug auf die verwendeten Anlagen identisch mit der metallorganischen chemischen Gasphasenabscheidung (engl., \"MOCVD\"), wobei die Begriffe MOVPE, MOCVD und OMVPE im Verbindungshalbleiterbereich in der Regel für dieselben Prozesse verwendet werden. Dabei bezeichnet die MOCVD jede Abscheidung mit dem Verfahren, die MOVPE und OMVPE nur die Epitaxie, also das (ein)kristalline Wachstum auf einer kristallinen Unterlage. Im Gegensatz zu Molekularstrahlepitaxie (MBE) findet das Wachstum der Kristalle nicht im Hochvakuum, sondern im Grobvakuum (20 bis 1000 hPa) statt.", "tgt_summary": "有机金属化学气相沉积法英语:(MOCVD, Metal-organic Chemical Vapor Deposition),是在基板上成长半导体薄膜的一种方法。其他类似的名称如:英语:MOVPE (Metal-organic Vapor-Phase Epitaxy)、英语:OMVPE (Organometallic Vapor-Phase Epitaxy)及英语:OMCVD (Organometallic Chemical Vapor Deposition)等等,其中的前两个字母 英语:\"MO\" 或是 英语:\"OM\",指的是半导体薄膜成长过程中所采用的反应源英语:(precusor)为金属化合物 英语:\"Metal-organic\" 或是有机金属化合物。而后面三个字母 英语:\"CVD\" 或是 英语:\"VPE\",指的是所成长的半导体薄膜的特性是属于非晶形薄膜或是具有晶形的薄膜。一般而言,英语:\"CVD\" 所指的是非晶形薄膜的成长,这种成长方式归类于 \"沉积\"(Deposition);而英语:\"VPE\"所指的是具有晶形的薄膜成长方式,这种方式归类于\"磊晶\"(Epitaxy)。", "id": 2524485} {"src_title": "Frans de Waal", "tgt_title": "弗兰斯·德瓦尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Frans de Waal studierte von 1966 bis 1973 in Nijmegen und Groningen Biologie, speziell Ethologie, und erwarb seinen Doktortitel 1977 im Fach Biologie an der Universität Utrecht, wo er auch bis 1981 als wissenschaftlicher Assistent im Labor für vergleichende Physiologie im Burgers’ Zoo, Arnheim, tätig war. Danach wechselte er in die USA über, wo er zunächst als Gaststudent und ab 1982 als Forschungsassistent am Wisconsin Regional Primate Research Center (WRPRC), Madison, tätig war. Ab 1988 hatte er eine Professur für Verhaltensforschung an der biologischen Fakultät der University of Wisconsin–Milwaukee inne. 1990 wurde er an der Fakultät für Psychologie der Emory University (Atlanta) zum Professor für Psychobiologie berufen. Seit 1991 ist er ferner Direktor des Living Links Center, einem Zentrum zur Erforschung der Evolution von Menschenaffen und Menschen im \"Yerkes National Primate Research Center\" in Atlanta. Frans de Waal ist durch zahlreiche populärwissenschaftliche Buchveröffentlichungen über das Verhalten der Menschenaffen auch in Deutschland bekannt geworden. Im Jahr 2007 wurde er zudem von der US-amerikanischen Zeitschrift Time in die Liste der einflussreichsten Menschen des Jahres auf Platz 79 gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsbereich.", "content": "Die Schwerpunkte von de Waals Arbeiten liegen in der Erforschung der tierischen und menschlichen Entwicklung von Kultur, Moral und der Entstehung von Empathie und Altruismus als einer der Grundlagen der Sozialisation innerhalb von Gruppen und im Speziellen der daraus später entstehenden besonderen Aspekte der Menschwerdung. De Waal geht dabei davon aus, dass die Entstehung von Moral und Kultur keine rein menschlichen Leistungen sind und sich daher auch vermehrt im Tierreich herausgebildet haben müssen. De Waal sieht dabei die Moral als einen evolutionären Prozess an, der geschaffen wurde, um soziale Normen untereinander zu entwickeln, um dadurch die Befähigung zu erhalten, Konfliktlösungsstrategien und Mechanismen zur gegenseitigen Hilfe in sozialisiert lebenden Gruppen herauszubilden. De Waals erste Studien im Zoo von Arnheim in den 1980er Jahren beschäftigten sich mit dem Sozialverhalten von Schimpansen. De Waal fand heraus, dass Affen durch starke soziale Bindungen innerhalb der Gruppe verbunden sind und die Individuen starke emotionale Bindungen untereinander eingehen, aber auch, dass Affen „tricksen, lügen und einander betrügen“. Seine frühen Forschungsergebnisse fasste de Waal in der populärwissenschaftlichen Veröffentlichung „Wilde Diplomaten“ zusammen. In weiteren Studien beschäftigte sich de Waal mit dem Sozialverhalten von Orang-Utans, Bonobos und Gorillas. De Waal wies nach, dass bei allen Menschenaffen moralische Verhaltensweisen wie „Helfen“ und „Gutsein“ vorkommen und schließt daraus, dass sich soziale Verhaltensweisen mit der Evolution herausgebildet haben, da sie dem Individuum und der Gruppe den maximalen Vorteil eingebracht hätten. Je mehr sich Affen untereinander helfen, je besser sei dies für die Gemeinschaft. De Waal untersuchte intensiv die Sexualität von Menschenaffen und stellte hier große Unterschiede fest. Während Sex bei Schimpansen fast immer etwas mit Dominanz und Unterwerfung zu tun habe, diene die Sexualität der Bonobos dem Spannungsabbau in allen möglichen Situationen und verlaufe viel harmonischer. Was den vom Menschen definierten Begriff der Kultur betrifft, geht de Waal von einer eigenen, abgewandelten Definition aus. Da als Grundlage von menschlicher Kultur im Allgemeinen dann gesprochen wird, wenn es darum geht, Fähigkeiten entwickelt zu haben, welchen das Lernen, der Werkzeuggebrauch, die Verwendung von Symbolen und Zeichen oder die Vermittlung von Wissen entspricht, und um diese dann an nächstfolgende Generationen weiterzugeben, gilt es laut de Waal zu überdenken, ob eine solche Trennung von menschlicher Kultur und Natur in dieser Weise noch als gerechtfertigt angesehen werden kann. De Waal geht in seinen Forschungen dabei im Besonderen auf Ansätze zurück, die von den beiden japanischen Primatologen Kinji Imanishi und Junichiro Itani in den 1950er Jahren zuerst angewendet wurden. Diese Betrachtungsweise gilt daher auch als ein gesonderter Weg der fernöstlich geprägten Verhaltensforschung, welche im Gegensatz zu den im ‚Westen‘ angewandten Methodiken steht. De Waal geht dabei – ebenso wie seine japanischen Kollegen – von einer mehr anthropomorphen Sichtweise von tierischem Verhalten aus und stellt diese dem Menschen vergleichend gegenüber, um daraus evolutionsgeschichtliche Gemeinsamkeiten von Menschen und Tieren miteinander zu vergleichen, voneinander abzuleiten und zu erklären. , in: \"Scientific American\" vom 1. Dezember 1999, S. 94–99", "section_level": 1}, {"title": "Zitate.", "content": "„Da wir von einer langen Ahnenreihe gesellig lebender Primaten abstammen, hat uns die Natur ein starkes Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe, nach Zusammenleben und Zusammenarbeiten mit Artgenossen mitgegeben, und das bestimmt in hohem Maße unser Verhalten gegenüber unseresgleichen.“ „Wir können zeigen, dass wesentliche Elemente menschlichen Wirtschaftsverhaltens wie Reziprozität – Gutes mit Gutem vergelten –, faires Teilen und Kooperation sich nicht auf unsere Spezies beschränken. Wahrscheinlich entwickelten sie sich bei anderen Tierarten, weil sie ihnen dieselben Selektionsvorteile bieten wie uns: Ein Individuum kann ein Optimum an Nutzen von einem anderen beziehen, ohne die gemeinsamen, für das Gruppenleben unabdingbaren Interessen zu beeinträchtigen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Fransiscus Bernardus Maria „Frans“ de Waal (* 29. Oktober 1948 in ’s-Hertogenbosch) ist ein niederländischer Primatologe und Verhaltensforscher, der sich seit Anfang der 1970er Jahre speziell mit Schimpansen und Bonobos befasst, aber auch mit Makaken, Kapuzineraffen, Elefanten und Buntbarschen.", "tgt_summary": "弗兰斯·德瓦尔,(, 1948年-10月29日)是一位荷兰灵长类学家和动物行为学家。", "id": 2511952} {"src_title": "Zwergsäger", "tgt_title": "白秋沙鸭", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Zwergsäger ist mit einer Körperlänge von 37 bis 45 Zentimeter kleiner und kurzschnäbliger als die anderen Säger. Die Flügelspannweite beträgt 44 bis 70 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 550 und 750 Gramm. Männchen und Weibchen des Zwergsägers haben deutlich unterschiedliches Gefieder. Das Federkleid des Männchens ist weiß mit feinen schwarzen Strichen. Das Männchen hat noch einen schwarzen Gesichtsfleck und die Federhaube ist aufrichtbar. Auffällig ist der schwarze Fleck zwischen Schnabel und Auge. Der Rücken ist mitunter schwarz. Im Ruhekleid ähnelt der Erpel den Weibchen. Der Rücken ist allerdings schwarz und er ist deutlich größer und fülliger als die Weibchen. Männchen können außerdem an ihrem größeren Schnabel identifiziert werden. Das Zwergsägerweibchen hingegen ist schlichter gefärbt und hat deutlich kleinere Haubenfedern. Ihr Rücken ist dunkelgrau, die Flanken sind etwas heller. Der Kopf und die Halsseiten sind rotbraun. Jungvögel zeigen einen bräunlichweißen Flügelfleck und zimtbraunen statt schwarzbraunen Zügel (zwischen Auge und Schnabelbasis). Kinn und Kehle sind weiß. Die Rumpffedern sind bräunlichgrau und heller gesäumt als bei adulten Vögeln. Die Küken sind in ihrer Färbung von Schellenten fast nicht unterscheidbar. Sie sind jedoch von geringerer Größe und haben bereits den typischen Säger-Schnabel.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Zwergsäger sind überwiegend stumm und nur selten zu hören. Der Balzruf des Männchens ist ein hölzernes, sich beschleunigendes Knirren, dass an \"tek tek tek arorr...\" erinnert. Dabei wirft der Vogel den Kopf weit in den Nacken. Weibchen rufen ein überwiegend einsilbiges \"räg\" oder \"gräg\", aber auch \"gä gä..\".", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Zwergsäger erstreckt sich südlich des Polarkreises im borealen Nadelwald von Finnland bis Kamtschatka. Isolierte und wohl nicht mehr regelmäßige Brutvorkommen gibt es in der Steppenzone des europäischen Russlands; früher kam der Zwergsäger auch in Rumänien vor. Der Weltbestand liegt bei etwa 130.000 bis 200.000 Individuen. In Europa brüteten um die Jahrtausendwende etwa 5.300 bis 8.400 Brutpaare. Die größte Population, nämlich 4.000 bis 6.000 Brutpaare, findet sich im europäischen Russland. In Finnland leben etwa 1.000 bis 2.000 Brutpaare. Sehr kleine Bestände gibt es Nord-Norwegen und Nord-Schweden sowie Weißrussland. Zwergsäger benötigen als Höhlenbrüter Bäume, das Angebot an Brutbäumen ist im Brutgebiet jedoch beschränkt. Meistens halten sich Zwergsäger an fischreichen Seen und langsam fließenden Flüssen auf. Ihr Lebensraum sind die borealen Nadelwaldgürtel mit großen Kiefern- und Lärchenbeständen. Sie brüten bevorzugt auf von Hochwald eingeschlossenen Seen und Niederungen. Die Nester werden meist auf kleinen, mit Baumgruppen bestandenen Inseln angelegt. Als Zugvögel verlassen sie im Herbst ihre Brutgebiete, um auf geschützten Küstengewässern der südlichen Ostsee und des Schwarzen und Kaspischen Meeres, an der mecklenburgischen Ostseeküste, in den Niederlanden im Ijsselmeergebiet und in Nordrhein-Westfalen am Unteren Niederrhein zu überwintern.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Nahrung besteht in den Wintermonaten fast ausschließlich aus 8–12 cm langen Fischen. Im Sommer ernähren Zwergsäger sich außer von Fischen auch noch von Wasserinsekten und deren Larven und nehmen als Beikost Frösche, Krebse, Würmer und Pflanzenteile auf; darin unterscheiden sie sich von ihren großen Verwandten Mittelsäger und Gänsesäger.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Paarbildung der Zwergsäger erfolgt im Winterquartier (Februar, März). Im April und Mai treffen die Paare in ihren Brutgebieten ein, die Eiablage erfolgt überwiegend im Mai, in einigen Gebieten noch bis Mitte Juni. Die Brut erfolgt bevorzugt in Baumhöhlen, mehrere Meter hoch und oft in einiger Entfernung vom Wasser, aber auch in künstlichen Nisthöhlen. 6 bis 11 cremefarbene Eier werden 28 bis 30 Tage bebrütet. Die Küken springen 24 bis 36 Stunden nach dem Schlüpfen aus den Nisthöhlen. Mit etwa zehn Wochen sind die Jungsäger erwachsen und mit zwei Jahren geschlechtsreif.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Bestandsprognose.", "content": "Die IUCN schätzt die Gesamtpopulation nach Daten von 2002 auf 130.000 bis 210.000 Tiere und stuft den Zwergsäger als \"nicht gefährdet\" ein. Die nordeuropäische Population wird auf maximal 15.000 Individuen geschätzt. Ein Forschungsteam, das im Auftrag der britischen Umweltbehörde und der RSPB die zukünftige Verbreitungsentwicklung von europäischen Brutvögeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte, geht allerdings davon aus, dass es beim Zwergsäger bis zum Ende des 21. Jahrhunderts infolge der Klimaerwärmüung zu einer weiträumigen Arealverkleinerung kommen wird. Das Verbreitungsgebiet wird sich nach dieser Prognose deutlich verkleinern und nach Norden verschieben. Weite Teile des heutigen Verbreitungsgebietes sind dann für diese Art nicht mehr geeignet. Nach dieser Prognose bieten dann nur noch Regionen im nördlichen Teil des europäischen Russlands sowie der Süden von Nowaja Semlja geeignete Brutareale. http://www.luontoportti.com/suomi/sv/linnut/salskrake", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zwergsäger (\"Mergellus albellus\") ist eine kleine, in Nordeuropa und Nordasien beheimatete Sägerart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Der Zwergsäger ist nahe mit der Schellente (\"Bucephala clangula\") verwandt, was auch daran zu erkennen ist, dass beide Arten miteinander hybridisieren. In Mitteleuropa ist der Zwergsäger von Oktober bis April regelmäßiger Wintergast und dann häufig mit Schellenten vergesellschaftet. Die wichtigsten winterlichen Rastplätze liegen an der Küste. Im Binnenland ist er wesentlich seltener zu sehen.", "tgt_summary": "白秋沙鸭(\"Mergellus albellus\"),或简称白秋沙,又名斑头秋沙鸭,是一种细小的鸭,介乎秋沙鸭属及鹊鸭属之间,会与鹊鸭混种。牠们是小秋沙属下的唯一种。", "id": 2123317} {"src_title": "Reiherente", "tgt_title": "凤头潜鸭", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild ausgewachsener Reiherenten.", "content": "Reiherenten weisen eine Körperlänge zwischen 40 und 47 Zentimeter auf. Bei beiden Geschlechtern sind die Steuerfedern mattschwarz. Die Handschwingen sind grau, allerdings weisen alle Federn eine schwarze Spitze auf. Die äußeren vier bis fünf Federn der Handschwingen haben außerdem schwarze Außenränder. Bis auf die Federbasis und die Spitzen sind die Außenfahnen der inneren Handschwingen weiß, so dass im Flug ein weißes Flügelband erkennbar ist. Weibchen, die zum Brüten eine bessere Tarnung benötigen, haben eine bräunlichere Flanke. Auffällig ist bei beiden Geschlechtern das gelb leuchtende Auge. Männchen im Prachtkleid schwarz mit auffallend weißen Flanken. Männchen im Schlichtkleid und Weibchen dunkelbraun mit leicht aufgehellten Flanken. Einige Weibchen mit weißem Schnabelgrund, ähnlich wie bei den Bergenten-Weibchen. Jugendkleid heller, brauner als Weibchen. Gesellig, auf dem Wasser und im Flug zumeist in dicht geschlossenen Trupps.", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Reiherenten sind überwiegend stumme Entenvögel. Erregte Männchen rufen gelegentlich ein gedämpftes, in der Tonhöhe abfallendes Trillern, das wie \"pit piu pit pit\" klingt. Die Weibchen antworten darauf mit einem harten \"kröck\".", "section_level": 2}, {"title": "Erscheinungsbild von Küken und Jungvögeln.", "content": "Die Küken der Reiherente haben ein sehr dunkles Daunengefieder. Es ist größtenteils schwarzbraun. Lediglich auf der Mitte der Brust und der Mitte des Bauches finden sich einige weißgelbliche bis grüngelbliche Abzeichen. Die Gesichtsseiten sind gelblich, aber rußfarben überhaucht. Ein dunkler Augenstreif verläuft durch das Auge. Bei einigen der Küken weisen Kinn, Kehle und die Halsseiten dieselbe Färbung auf wie das Gesicht. Die Iris ist bei frisch geschlüpften Küken graublau. Bei ihnen ist außerdem der Oberschnabel dunkel olivbraun mit einem dunklen Nagel, der anfangs noch den weißen Eizahn aufweist. Der Unterschnabel ist fleischfarben. Die Beine und Füße sind olivgrau. Die Schwimmhäute dagegen sind dunkler. Bei heranwachsenden jungen Reiherenten färbt sich der Schnabel in ein blaugrau um. Die Iris ist bei fast flüggen Reiherenten blassgelb.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Das Brutareal der Reiherente reicht von der gemäßigten Klimazone West- und Mitteleuropas sowie der borealen Zone Skandinaviens bis nach Ostsibirien. Die Südgrenze des Verbreitungsgebietes verläuft in Mitteleuropa durch Schweiz und Ungarn sowie durch Zentralrussland. In Deutschland, Westpolen, Frankreich, den Benelux-Staaten und an den Küsten rund um die Nordsee sind sie ganzjährig anzutreffen, in Ungarn, Osteuropa, Skandinavien und Island brüten sie im Sommer, an den Küsten rund um das Mittelmeer und das Schwarze Meer verbringen viele Tiere den Winter. Reiherenten sind, von Osten und Norden kommend, im 18. Jahrhundert nach Mitteleuropa eingewandert. Die Reiherente hat im Verlauf des 20. Jahrhunderts ihr Areal dabei nochmals nach Westen ausgedehnt. 1895 tauchte sie das erste Mal auf Island auf. Seit 1964 ist sie ein Brutvogel Frankreichs. In Holland hat sie sich 1904 erstmals angesiedelt und kommt seit 1941 verhältnismäßig häufig vor. In Skandinavien war sie ursprünglich auf den hohen Norden begrenzt, hat sich aber im Verlauf des 20. Jahrhunderts die südlicheren Regionen erobert. Die Ursachen für diese Arealausweitung sind vielschichtig: Die Reiherente hat sehr stark von der Ausbreitung bestimmter, als Neozoen anzusehenden Dreikantmuscheln profitiert. Als weiterer Grund für den Anstieg der Populationen in Westeuropa wird die Trockenlegung der Steppenseen in Osteuropa und Nordasien angesehen. Eine größere Rolle kann jedoch spielen, dass die Reiherente stark von Staugewässern profitiert, wie sie in Nord- und Westeuropa im Laufe des 20. Jahrhunderts entstanden. Milde Winter, die zu einem Ausharren der Reiherente in Mitteleuropa führten, kürzere Zugstrecken, bessere Ernährungsbedingungen in Brut- und Mausergewässern auf Grund steigender Gewässereutrophierung beispielsweise auf Grund einer intensiven Fischereiwirtschaft spielen gleichfalls eine Rolle. Seit den 1990er Jahren ist in manchen lang besetzten Brutgebieten eine Stagnation oder sogar eine regionale Abnahme zu beobachten. Dies gilt für Tschechien, Brandenburg und Thüringen, Irland sowie den europäischen Teil Russlands. Dagegen finden in Polen und am West- und Südwestrand des Verbreitungsgebietes weiterhin Arealausweitungen statt. In Polen, Schweiz und in Baden-Württemberg sind nach wie vor ein starkes Populationswachstum zu beobachten. In vielen Regionen steigt der Anteil der Nichtbrüter an der Gesamtpopulation. Der Weltbestand wird auf 2,6 bis 3,1 Mio. Individuen geschätzt. In Europa kommen zwischen 730.000 und 880.000 Individuen vor, davon leben etwa sechzig Prozent im europäischen Teil Russlands und weitere fünfundzwanzig Prozent in Fennoskandinavien. In Mitteleuropa gibt es etwa 55.000 bis 87.000 Brutpaare. In Mitteleuropa finden sich außerdem einige wichtige Mauserzentren dieser Art. So finden sich im Markermeer bis zu 60.000 Individuen und im Ismaninger Speichersee bis zu 11.300 Individuen ein.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Der Lebensraum der Reiherente sind Seen und Fließgewässer. Sie benötigt tiefere und stärkere oligotrophe Gewässer als beispielsweise die Tafelente. Reiherenten sind auch in vielen städtischen Parkanlagen wildlebend anzutreffen. Die Balz beginnt schon Anfang November. Zum Balzrepertoire gehören Kopfschütteln und Kopfnicken. Die Reiherente baut Nester häufig auf Schilf. Sie bevorzugen Inseln, errichten Nester aber auch im Moorgras. Nicht selten brüten Reiherenten auch in Kolonien von Möwen und Seeschwalben. Die lauten und aggressiven Nachbarn machen es hier unnötig, das Nest sorgfältig zu verstecken. Ein kleiner Teil der Population brütet außerdem in kleinen Kolonien, die nur aus Reiherenten bestehen. Die Brutzeit ist abhängig vom Verbreitungsgebiet. In den südlichen Teilen des Verbreitungsgebietes beginnen Reiherenten bereits Mitte April mit der Brut. In den nördlichen Regionen beginnt die Brutzeit dagegen erst gegen Ende Juni. Das Nest wird allein vom Weibchen errichtet. Ein Gelege besteht in der Regel aus fünf bis 12 graugrünen Eiern. Es wurden aber auch schon Gelege beobachtet, bei denen ein einzelnes Weibchen 18 Eier legte. Das Gelege kann noch größer sein, wenn mehr als ein Weibchen das Nest für die Eiablage nutzt. Die Eier sind mit einem Ausmaß von 58,3 × 40,8 Millimeter verhältnismäßig groß für eine Ente dieser Körpergröße. Allein das Weibchen brütet; es beginnt mit der Brut, sobald das letzte Ei des Geleges gelegt ist. Verlässt das Weibchen das Gelege, wird es von ihr mit Daunen abgedeckt. Die Brutdauer beträgt zwischen 23 und 28 Tagen. Die Küken sind Nestflüchter, die von dem weiblichen Elternvogel sehr schnell an das nächste Gewässer geführt werden. Sie können binnen weniger Stunden bereits tauchen. Die Jungvögel sind nach etwa 45 bis 50 Tagen flügge. Sie sind häufig schon zuvor von ihrem Muttervogel unabhängig.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Die Reiherente ernährt sich zu ca. 60 % von Muscheln und Schnecken, zu ca. 30 % von anderen Kleintieren und Insekten und zu ca. 10 % von Pflanzen. Mollusken spielen besonders in der Winternahrung eine große Rolle. Mit Dreikantmuscheln besiedelte Seen sind das bevorzugte Winterquartier dieser Entenart. Auf Grund ihres flachen und breiten Schnabels kann sie größere und mittlere Stücke fassen, während Schellenten mit ihrem deutlichen kleineren Schnabel bestenfalls kleine Exemplare der Dreikantmuscheln aufnehmen. Reiherenten sind in der Lage, auch nachts Nahrung aufzunehmen. Sie durchseihen dann mit ihrem Schnabel schlammigen und weichen Bodengrund der Seen nach Tubificiden und Chironomiden. Bei der Nahrungssuche taucht sie bis zu vier Meter tief. Reiherenten tauchen nicht nur, sondern finden ihr Futter auch schnatternd und gründelnd. Die Brut des Vogels ernährt sich ausschließlich von Insekten.", "section_level": 1}, {"title": "Reiherenten als Ziergeflügel.", "content": "Reiherenten werden wegen ihres attraktiven Äußeren, ihrer Agilität und ihrer einfachen Haltung seit langem als Ziergeflügel gepflegt. Bereits im 17. Jahrhundert wurden sie auf den Teichen in den Parkanlagen rund um Versailles und in London gehalten. Schriftlich belegt ist ihre Erstzucht in menschlicher Obhut allerdings erst für das Jahr 1848, als im Londoner Zoo das erste Paar erfolgreich Küken aufzog.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Reiherente (\"Aythya fuligula\") ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel. Sie zählt zu den so genannten Tauchenten und gilt als die häufigste Süßwassertauchente. Es handelt sich um eine verhältnismäßig kleine, kompakt gebaute Ente. Auffällig sind der verhältnismäßig kurze Schnabel und der auffällig runde Kopf. Die Männchen haben am Hinterkopf einen langen, herabhängenden Schopf. Das Weibchen weist eine kurze Holle auf.", "tgt_summary": "凤头潜鸭(Tufted Duck,学名:\"Aythya fuligula\")是一种中等大小的潜鸭,又名泽凫、凤头鸭子、黑头四鸭。", "id": 809973} {"src_title": "Hinterradantrieb", "tgt_title": "后轮驱动", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Hinterradantrieb ist die älteste Art der angetriebenen Achsen im Fahrzeugbau. Damit ließen sich die verschiedenen Funktionen auf die Achsen verteilen (Lenkung über Vorderachse, Antrieb und Bremse über Hinterachse) und so konstruktiv leichter umsetzen. Auch nach der erfolgreichen Etablierung des Frontantriebs ab den 1930er Jahren blieb der Hinterradantrieb bei Pkw lange Zeit der dominierende, weil robustere und kostengünstiger zu produzierende Antrieb. Eine Umfrage im Jahre 1958 ergab, dass gewöhnliche Pkw-Fahrer die Vorzüge des Hinterradantriebs schätzten, während Fachleute überwiegend für den Frontantrieb plädierten. Erst ab den 1970er Jahren wurde der Hinterradantrieb zunehmend verdrängt. Bei leistungsstarken oder komfortablen Pkw einerseits und Lkw andererseits blieb er jedoch bis heute der übliche Antrieb. Die am häufigsten vorkommende Antriebseinheit bei hinterradangetriebenen Fahrzeugen ist der sogenannte Standardantrieb mit Frontmotor.", "section_level": 1}, {"title": "Ausführungen.", "content": "Der Hinterradantrieb wird in verschiedenen Antriebskonzepten verwendet: Bei älteren Konstruktionen und im Nutzfahrzeugsegment ist der Hinterradantrieb vorwiegend als Starrachse ausgeführt. Da Starrachsen eine hohe ungefederte Masse besitzen, was sich negativ auf den Fahrkomfort auswirkt, wurden sie im Lauf der Zeit durch Pendelachsen, Schräglenkerachsen oder Raumlenkerachsen ersetzt. Damit ging jedoch der Konstruktions- und Kostenvorteil des Hinterradantriebs verloren. Die Kombination eines längs eingebauten Motors vorn und Hinterradantrieb bietet günstige Platzverhältnisse im Motorraum und lässt die Verwendung großer oder langbauender Motoren mit sechs oder mehr Zylindern zu. Die Hinterachse kann mehr Bremsmoment absetzen, so dass die Vorderachsbremsen entlastet werden. Beim Bremsen verbleibt ein höherer Achslastanteil an der Hinterachse. Durch die Trennung von Lenkung und Antrieb entstehen keine direkten Antriebseinflüsse auf die Lenkung. Die ausgeglichene Achslastverteilung bietet gute Voraussetzungen zur Abstimmung von Fahrdynamik und Fahrkomfort. Der Hinterradantrieb wird deshalb in Fahrzeugen ab der oberen Mittelklasse bevorzugt eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich Standardantrieb-Frontantrieb.", "content": "Im Gegensatz zum Frontantrieb wird beim Beschleunigen die angetriebene Achse belastet, was eine gute Kraftübertragung bei griffiger Fahrbahn ermöglicht, vor allem bei rasanten Beschleunigungsvorgängen; zügigem Anfahren an Steigungen und bei Anhängerlast. Da bei den meisten hinterradgetriebenen Fahrzeugen die Zuladung auf der Hinterachse lastet, sorgt Beladung für noch bessere Verhältnisse. Für Sportwagen und andere leistungsstarke Pkw ist der Hinterradantrieb das Antriebskonzept der Wahl, allerdings häufig mit Mittel- oder Heckmotoranordnung, denn die günstige Verteilung der Achslast wirkt sich umso deutlicher aus, je geringer das Leistungsgewicht eines Fahrzeugs ist. Ein Vorteil ist auch der im Allgemeinen geringere mögliche Wendekreis – da bei der gelenkten Vorderachse keine Rücksicht auf den Antrieb genommen werden muss, ist ein größerer maximaler Einschlagswinkel möglich. Bei Verwendung eines Frontmotors ist für die Kraftübertragung zusätzlich eine Kardanwelle erforderlich, was höhere Kosten sowie mehr Gewicht bedeutet. Kardantunnel und Getriebeausbuchtung beschränken die Platzverhältnisse in der Fahrgastzelle, was vor allem bei kleineren Pkw ein erheblicher Nachteil ist. Vor allem bei älteren Pkw mit Hinterradantrieb ist die Achslast auf der Antriebsachse in unbeladenem Zustand gering, was zu Traktionsnachteilen auf feuchten oder losen Untergründen sowie bei Fahrbahnglätte führt. Sportwagenhersteller kombinieren den Hinterradantrieb aufgrund dieses Nachteils eher mit Mittel- oder Heckmotor. Bei modernen Pkw mit Frontmotor und Hinterradantrieb ist man bemüht, das Problem durch ein Nachvornverschieben der Achsen und ein Nachhintenverlegen schwerer Bauteile gering zu halten.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgebiete.", "content": "Bei Pkw gibt es folgende Einsatzgebiete für den Hinterradantrieb: Nutzfahrzeuge haben zumeist Hinterradantrieb:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Hinterradantrieb wird der Antrieb eines Kraftfahrzeugs über die (oder über eine) Hinterachse bezeichnet, unabhängig von der Motoranordnung. Der Hinterradantrieb ist daher nicht zu verwechseln mit dem Heckantrieb, da dieser nur die komplette Antriebseinheit aus Heckmotor, Getriebe und Antriebsachse bezeichnet.", "tgt_summary": "后轮驱动是指汽车设计中,发动机的动力只驱动后轮的动力分配方式。后轮驱动车的前轮在行驶时不产生动力,只起到承重和转向的作用。后轮驱动车的发动机和变速箱一般采用纵向安置,即发动机的气缸排列方向与行车方向平行。发动机多数安装在汽车前部,通过传动轴驱动安装在两个后轮之间的差动器以分配动力到后轮。但是也有发动机中置和发动机后置的设计,多见于跑车。", "id": 528117} {"src_title": "Druckverlust", "tgt_title": "压降", "src_document": [{"title": "Berechnung.", "content": "Die Berechnung der Druckverluste hat in Abhängigkeit vom Medium als kompressible oder als inkompressible Strömung zu erfolgen. Sehr detaillierte Algorithmen existieren beispielsweise für Teilstrecken und für kleine Netze zum Selbstprogrammieren sowie ein anwendbares Rechenprogramm für Flüssigkeits-, Gas- und Dampfströmung.", "section_level": 1}, {"title": "Inkompressible Strömung.", "content": "Die empirische Gleichung für Druckverluste in durchströmten Rohrleitungen inkl. Formteilen (z. B. Bögen, Reduzierungen und Armaturen) unter der Voraussetzung einer konstanten Dichte formula_4 lautet nach Darcy-Weisbach: mit Es handelt sich hier um einen Druckverlust-Ansatz der erweiterten Bernoullischen Energiegleichung. Die zunächst reibungsfreie (ideale) Bernoulli-Energiegleichung (in Differenzdruckform) wird um den Druckverlustterm formula_12 erweitert: umgestellt folgt: mit Druckverluste vergrößern grundsätzlich den statischen Anteil formula_17 der Druckänderung, die beiden anderen Anteile sind \"nicht\" durch Druckverluste beeinflussbar:", "section_level": 2}, {"title": "Nichtbetrachtung der geodätischen Höhen.", "content": "Bei Systemen mit geschlossenen Stromfäden (z. B. Warmwasserheizungen) wird die Höhenlage grundsätzlich aus der Betrachtung entfernt, da sich das Fluid um die gleiche Höhendifferenz nach oben wie nach unten bewegt. Das gilt nur unter der Voraussetzung konstanter Dichte längs des Stromfadens. Diese Tatsache ermöglicht die Funktion einer Schwerkraftheizung, wo die Flüssigkeit nur aufgrund der Dichte- und Höhenunterschiede im Kreis fließt. Auch bei Systemen mit offenen Stromfäden (z. B. Trinkwassersysteme) wird die geodätische Druckdifferenz pragmatischerweise aus der Betrachtung herausgenommen, da sie sich unter der Voraussetzung konstanter Dichte und reiner Abhängigkeit von der Höhenlage auch nachträglich entlang des Stromfadens bilanzieren lässt. Das vereinfacht den Berechnungsgang erheblich.", "section_level": 3}, {"title": "Dissipation.", "content": "Druckverluste entsprechen stets Energieverlusten. Nach der erweiterten Bernoulli-Gleichung werden die Druckverluste aus der potentiellen Druckenergie im Fluid und an der Rohrwandung in Reibungswärme- und Schallenergie umgewandelt (dissipiert); der Anteil der Schallenergie ist allerdings sehr klein und somit technisch vernachlässigbar. Bei der erweiterten Energiegleichung wird davon ausgegangen, dass die Energie über die Systemgrenze Rohrwand aus dem System hinaus übertragen wird und somit dem Fluid nicht zur Verfügung steht. Tatsächlich dissipiert die Druckenergie als Reibungswärme im Fluid und führt zu einer Erhöhung der Fluidtemperatur. Diese Erwärmung ist aufgrund der geringen Dissipationsenergie je Zeiteinheit bei inkompressiblen Fluiden (z. B. Wasser) kaum messbar, so dass die Modellannahme der konstanten Dichte technisch gesehen stets gewährleistet ist.", "section_level": 3}, {"title": "Restdruckverlust.", "content": "In der Filtrationstechnik wird häufig der Begriff \"Restdruckverlust\" verwendet. Beim Betrieb von abreinigbaren Oberflächenfiltern bildet sich ein Filterkuchen aus, der im Wesentlichen die Reinigungsleistung übernimmt, aber für einen Anstieg des Druckverlustes sorgt und somit in regelmäßigen Abständen abgereinigt werden muss. Die Differenz der statischen Drücke vor und nach dem Filtermedium, bestimmt unmittelbar nach der Abreinigung, wird als \"Restdruckverlust\" bezeichnet. Er steigt während der Lebensdauer eines Oberflächenfilters kontinuierlich an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Druckverlust formula_1, auch Druckabfall, ist die Druckdifferenz, die durch Wandreibung und Dissipation in Rohrleitungen, Formstücken, Armaturen usw. entsteht.", "tgt_summary": "压降是指流体输送系统中,二点之间总压降的差。", "id": 2251301} {"src_title": "Mozilla Foundation", "tgt_title": "Mozilla基金會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 23. Februar 1998 rief das US-amerikanische Unternehmen Netscape Communications die Mozilla Organisation ins Leben, um die Mozilla Application Suite in ihrer Entwicklung zu koordinieren. Die Organisation bestand fast nur aus Netscape-Angestellten, obwohl sie theoretisch von der Firma unabhängig war. Die Mozilla Organisation behauptete, den Mozilla-Browser nur zu Testzwecken zu betreiben, und nicht für Endnutzer. Das führte zunächst zur Entstehung des Beonex Communicators, von denen es auch Endnutzer-Versionen gab, aber die meisten Benutzer luden trotzdem die „offiziellen“ Mozilla-Pakete herunter. Als sich AOL-TimeWarner und Microsoft in einem Kartellverfahren im Mai 2003 außergerichtlich einigten – Microsoft überwies AOL 750 Millionen US-$ als Ausgleich und gewährte AOL überdies für sieben Jahre eine lizenzgebührenfreie Nutzung der Internet-Explorer-Technologie – schien das Ende Netscapes recht wahrscheinlich. Am schloss AOL die Netscape-Browser-Entwicklungsabteilung und überführte sie in die gemeinnützige Mozilla Foundation, die sich fortan um die Weiterentwicklung des Codes kümmern sollte. Die letzten 50 Netscape-Entwickler wurden entlassen. AOL half großzügig bei der Abspaltung des Projekts: Die benutzte Hardware wurde der Foundation überlassen, ebenso die Rechte am Mozilla-Code und den Marken Mozilla und Bugzilla, drei Mitarbeiter für die ersten drei Monate bezahlt und zwei Millionen Dollar an Spenden über die nächsten zwei Jahre versprochen. Die Rechte am Namen Netscape behielt AOL.", "section_level": 1}, {"title": "Mozilla Corporation.", "content": "Am 3. August 2005, also gut zwei Jahre später, gründete die Foundation die Mozilla Corporation, um Entwicklung und Verbreitung der Projekte sicherzustellen. Die Corporation hat die Verantwortung für die Planung der Releases und für Marketing. Außerdem hat sie Verbindungen mit Firmen, von denen viele Mozillas Einkommen sicherstellen. Anders als die gemeinnützige Foundation ist die Mozilla Corporation ein steuerpflichtiges Unternehmen, welches deshalb viel größere Freiheiten in geschäftlichen Angelegenheiten hat. Parallel zur Mozilla Corporation wurde 2007 Mozilla Messaging gegründet, das die Entwicklung von Thunderbird übernommen hat. Im April 2011 erfolgte die Reintegration in die Mozilla Foundation beziehungsweise Mozilla Corporation, da sich der Messaging-Ableger als nicht förderlich für die Entwicklung erwiesen habe.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben.", "content": "Das Aufgabengebiet der Mozilla Foundation wuchs schnell über das der alten Organisation hinaus, als sie viele der Dinge übernahm, die ursprünglich zu Netscape gehörten. Dann wurde ein Trend in Richtung Endverbraucher bemerkbar, und die Foundation begann, Geschäfte mit kommerziellen Firmen zu machen, die Mozilla auf CDs verkaufen sollten und beispielsweise telefonische Unterstützung anboten. Dabei wurde auf die gleichen Anbieter gesetzt wie zu Netscapes Zeiten. Gleichzeitig begann die Mozilla Foundation, ihren Marken und Logos Aufmerksamkeit zu schenken, Urheberrechtsrichtlinien auszuarbeiten und Marketingaktionen zu starten. Mit der Gründung der Mozilla Corporation wurden dieser alle geschäftlichen Aufgaben übertragen. Die Foundation beschäftigt sich heutzutage nur noch mit der Führung der Projekte (das heißt Firefox und Mozilla Thunderbird, aber auch noch der nicht „vermarkteten“ Projekte Camino, SeaMonkey usw.) sowie der Erstellung und Durchsetzung von Richtlinien in der Entwicklung und Vermarktung. Die Foundation besitzt die Markenrechte und anderes geistiges Eigentum; Die Corporation hat Lizenzen für diese. Außerdem hat sie die Kontrolle über die Quellcode-Repositories der Mozilla-Projekte und entscheidet, wer Code hochladen darf. Am 13. Februar 2007 wurde die Version 0.9 des „Mozilla Manifest“ der Öffentlichkeit vorgestellt, in dem die Grundprinzipien der Stiftung beschrieben sind. Es wird darüber diskutiert, die Programme \"Firefox\" und \"Thunderbird\" zu trennen, da beide aufgrund derselben Codebasis auf das jeweils andere Programm Rücksicht nehmen müssten. Dadurch entstünde beiden Seiten viel Aufwand und keines der beiden Projekte könne sich vollständig auf die Bereiche konzentrieren, die für es selbst jeweils am wichtigsten seien.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Die Mozilla Foundation akzeptiert Geldspenden als Finanzierungsmittel. Neben AOLs Zwei-Millionen-Dollar-Spende gab Mitch Kapor 300.000 Dollar zur Gründung hinzu. Die Stiftung ist eine steuerbefreite Organisation nach US-amerikanischem Recht (eine sogenannte \"501(c) organization\"), während die Mozilla Corporation ein profitorientiertes Unternehmen ist. Die Foundation hat außerdem Abkommen mit diversen Suchmaschinenanbietern. So war Google lange Zeit in vielen Sprachversionen Standard-Suchmaschine in der Firefox-Suchleiste. 2006 stammten 78 % der Einnahmen aus einem Abkommen mit Google. Ende 2015 unterhielt die Foundation dagegen keine Geschäftsbeziehungen mehr mit Google. Entgegen der bezüglich dieser Veränderung gehegten Besorgnis hatten sich die Einnahmen seitdem nicht verringert, sondern sogar erhöht. Dieser Rahmen änderte sich erst wieder bei der Veröffentlichung von Firefox 57 „Quantum“ am 14. November 2017, als Mozilla den Vertrag mit Yahoo, der die frühere Finanzierung durch Google ersetzt hatte, vor dessen vorgesehenem Ende im Jahr 2019 schon zu diesem Zeitpunkt kündigte und zu Google als Hauptfinanzier zurückkehrte. Seitdem ist Google anstelle von Yahoo auch in den USA, Kanada, Hong Kong und Taiwan wie in den meisten Spracheinstellungen wieder als Suchmaschine standardmäßig voreingestellt. Presseberichten zufolge hatte sich Mozilla ein Kündigungsrecht für den Fall der Firmenfusion von Yahoo mit Verizon und AOL zu Oath vorbehalten, bei dessen Ausübung die Mozilla Foundation bis zum Ende der ursprünglich vorgesehenen Vertragslaufzeit jährlich 375 Millionen Dollar fordern kann. Insgesamt wird Firefox, je nach Sprachversion und dem entsprechenden Suchmaschinenmarkt, mit 60 verschiedenen Suchmaschinen-Anbietern ausgeliefert. So sind in der russischen und türkischen Version Yandex und in der chinesischen Baidu voreingestellt. Der Überschuss wird größtenteils als Rücklage in risikoarme Kapitalmarktanlagen investiert, um der Stiftung eine nachhaltige Finanzierung ihrer Aktivitäten auch bei einem Wegbrechen der Einnahmen für längere Zeit zu sichern.", "section_level": 1}, {"title": "Vorstand.", "content": "Der Vorstand der Mozilla Foundation besteht aus sieben Mitgliedern: Auch Christopher Blizzard war Teil des Vorstands, wechselte aber in den Vorstand der Mozilla Corporation. Weitere ehemalige Vorstandsmitglieder sind Joichi Ito, Brendan Eich und Mitch Kapor. Die Mozilla Foundation hat daneben eine Anzahl Angestellter, die sich auf die Arbeit an den Projekten konzentrieren: Außerdem hat die Corporation einige Mitarbeiter, von denen viele natürlich vor der Gründung der Corporation bei der Foundation gearbeitet haben. Das Mozilla-Projekt ist traditionell von einem Komitee namens \"mozilla.org staff\" geleitet worden; die Mitglieder sind heute allesamt Vorstandsmitglieder oder Angestellte in Foundation oder Corporation.", "section_level": 1}, {"title": "Internationales Marketing.", "content": "Mozilla Europe, Mozilla Japan und Mozilla China sind Non-Profit-Organisationen, welche rechtlich unabhängig voneinander sind, aber der Mozilla Foundation nahestehen und das Marketing der Mozilla-Produkte in den Regionen vorantreiben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mozilla Foundation ist eine US-amerikanische Non-Profit-Organisation, die zur Unterstützung des Freie-Software-Projekts Mozilla ins Leben gerufen wurde. Die Organisation setzt fest, in welche Richtung die Entwicklung der Projekte fortgeführt wird, bietet eine grundlegende rechtliche Infrastruktur und kümmert sich um Marken und anderes geistiges Eigentum. Die Foundation besitzt eine Tochterfirma, die Mozilla Corporation, die einige Entwickler angestellt hat und die Versionen der Projekte Firefox und Thunderbird koordiniert. Sie hat ihren Sitz in Mountain View im Silicon Valley in Kalifornien.", "tgt_summary": "Mozilla基金会(英语:Mozilla Foundation)是为支持和领导开放源代码专案而设立的一个非营利组织。该组织制定管理开发政策,经营关键基础组织和管理商标及知识产权。它拥有一个子公司:Mozilla公司,用来雇用开发人员开发Mozilla Firefox网页浏览器和Mozilla Thunderbird电子邮件客户端软件的发行版。Mozilla基金会总部位于美国加州的山景城。", "id": 2104314} {"src_title": "Antonow An-32", "tgt_title": "安东诺夫安-32", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Prototyp der An-32 flog erstmals am 9. Juli 1976. Der Typ wird auch von verschiedenen Streitkräften zu Transportaufgaben verwendet. Es existieren verschiedene Varianten. Je nach Version können bis zu 50 Passagiere, 42 Soldaten, 38 Fallschirmspringer oder 24 Liegen für Verwundete transportiert werden. Die Standardversion ist die An-32B. Die An-32P ist ein Feuerlöschflugzeug, das bis zu 8000 Liter Löschmittel transportieren und auch 30 Feuerwehrleute per Fallschirm absetzen kann (s. Feuerspringer). Am Rumpf angebrachte MP-26 ermöglichen es, Wolken mit Chemikalien zu „impfen“, um sie zum Abregnen zu bringen. An-32P wurden auch in Spanien und Portugal eingesetzt. In der Frachtausführung können Güter bis zu elf Metern Länge und einer Gesamtmasse zwischen 6800 kg und 7500 kg – je nach Ausführung – transportiert werden. Die Maschine verfügt dabei über eine Heckrampe und eigene Anschlagmittel, die bis zu drei Tonnen heben können. Im Boden können Kugelelemente montiert werden, die eine leichte Handhabung der Ladung ermöglichen. Die An-32B-100 ist eine Variante mit höherer Zuladung und Startmasse. Modifizierte Triebwerke (AI-20D5M) mit längeren Wartungsintervallen verbessern die Wirtschaftlichkeit. Die An-32W-200 basiert auf der An-32W-100, zeigt aber tiefgreifende Verbesserungen. Das Cockpit erlaubt den Betrieb mit nur zwei Piloten. Bei Bedarf können äußere Zusatztanks von 3000 l Fassungsvermögen installiert werden, die eine Reichweite bis zu 3200 km ermöglichen. Die Gesamteinsatzzeit wurde auf 25 Jahre verlängert. Die Wartungsintervalle wurden entsprechend dem Nutzungsprofil variabel gestaltet. Viele Maschinen sind in Schwellenländern wie Sri Lanka, Kolumbien, Peru, Mexiko, Afghanistan sowie einer Anzahl afrikanischer Länder im Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Bei Bedarf können seitlich im unteren Rumpfsegment vier Außenlaststationen und zwei unter den Tragflächen befestigt werden, womit aus dem Transporter ein Hilfsbomber oder bewaffneter Patrouillenflieger wird. Bewaffnung bis zu 2500 kg an sechs Außenlaststationen Ungelenkte Luft-Boden-Raketen Ungelenkte Freifallbomben", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Vom Erstflug 1976 bis Februar 2019 kam es mit An-32 zu 79 Totalschäden. Bei 39 davon kamen 622 Menschen ums Leben. Beispiele:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Antonow An-32 (NATO-Codename: \"Cline\") ist ein in der Sowjetunion entwickeltes und in der heutigen Ukraine gebautes Frachtflugzeug. Die Maschine ist als Schulterdecker ausgelegt. Der Grundentwurf stammt von der Antonow An-26. Wie diese verfügt sie über zwei Turboprop-Triebwerke und ein einziehbares Fahrwerk.", "tgt_summary": "安东诺夫 An-32 (北约绰号 Cline)是苏联的双发涡桨军用运输机。", "id": 1117176} {"src_title": "Ladislaus I.", "tgt_title": "拉斯洛一世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ladislaus war der Sohn von Béla I. und dessen Gemahlin Ryksa, einer Prinzessin aus Polen. Nach dem Tod von Béla I. 1063 kehrte der Gegenkönig und Vetter Gézas Salomon mit deutschen Truppen nach Ungarn zurück. Nach kurzen Kämpfen erhielt er von Géza und seinen Brüdern die ungarische Königswürde zugesichert. Nach Auseinandersetzungen während der Krönung flohen die Brüder, unter ihnen auch Ladislaus, nach Polen, von wo sie mit Truppen zurückkehrten. Mit dieser militärischen Macht zwangen sie Salomon dazu, ihnen Herzogtümer zu überlassen, während sie seine Königsherrschaft anerkannten. Mit dieser Regelung fanden die Söhne Bélas sich aber nur vorübergehend ab. 1074 gelang es ihnen, die Macht in Zentralungarn zu übernehmen. Géza I. bestieg als Ältester den Thron, starb aber schon 1077. Seine Nachfolge trat Ladislaus an, der sich am Anfang seiner Regierungszeit mit Hilfe des polnischen Königs Boleslaw II. Versuchen Salomons erwehren konnte, den Thron zurückzugewinnen. Die Regierungszeit von Ladislaus stellte eine Phase des Friedens und der Beruhigung nach den dynastischen Auseinandersetzungen im Haus der Arpaden dar. Ladislaus bemühte sich neben den guten Beziehungen zu Polen auch um eine Verbindung zur Kiewer Rus, indem er eine seiner Töchter aus der Ehe mit Adelheid von Schwaben mit Wladimir Monomach verheiratete. 1083 erreichte er die Kanonisierung König Stephans I., dessen Sohns Emerich und des Bischofs Gerhard. 1091 schlug Ladislaus in einer entscheidenden Schlacht die Kumanen. 1091 setzte er seinen Neffen Álmos, einen Sohn Gézas I., als König in Dalmatien und Kroatien ein, wo zu dieser Zeit das Königshaus ausgestorben war. Dies brachte ihn in Konflikt mit Papst Urban II., der das Gebiet als päpstliches Lehen ansah. Während dieser Auseinandersetzungen war Álmos älterer Bruder Koloman, Bischof von Großwardein, nach Polen geflohen, kehrte aber auf Bitten von Ladislaus wieder zurück, um 1095 gemäß dem Senioratsprinzip dessen Nachfolge anzutreten. Im Jahre 1192 wurde Ladislaus von Papst Coelestin III. heiliggesprochen, Patrozinium ist am 27. Juni.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Ladislaus war zunächst mit einer Frau namens Gisela verheiratet. Anschließend ehelichte er Adelheid, die eine Tochter des Fürsten Rudolf von Rheinfelden nach einer Meinung des Fürsten Berthold von Zähringen gewesen sein soll. Mit Adelheid soll er drei Töchter, Piroska, Sophia und Berta gehabt haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ladislaus I. ( \"László\"), genannt der Heilige (* 1048 in Polen; † 29. Juli 1095 bei Neutra) aus dem Geschlecht der Árpáden war Herzog des Herzogtums Nitra (1074 bis 1077) und König von Ungarn (1077 bis 1095). Er war ein Sohn von Béla I. und Bruder von Géza I.", "tgt_summary": "圣拉斯洛一世 I. (Szent) László(英语文献中常写作拉迪斯拉夫一世,\"Ladislaus I\";1040年6月27日—1095年3月29日)匈牙利阿尔帕德王朝的国王(1077年—1095年在位)。他是贝拉一世的儿子,母亲是波兰公主里切扎。生于波兰。", "id": 1921377} {"src_title": "Henry Clinton (General, 1738)", "tgt_title": "亨利·克林頓", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Clinton wurde als einziger Sohn von Admiral George Clinton in Neufundland geboren, wo sein Vater als Gouverneur diente, und wuchs dann in New York City auf, nachdem sein Vater als Königlicher Gouverneur dorthin versetzt worden war. Als er alt genug war, diente er eine Zeit lang als Hauptmann in der New Yorker Miliz. 1751 fuhr Clinton nach England und wurde als Hauptmann in die Coldstream Guards eingezogen. 1758 wurde er Oberstleutnant in den Grenadier Guards. Von 1760 bis 1762 tat er sich als Adjutant von Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig im Siebenjährigen Krieg hervor, so unter anderem am 30. August 1762 in Johannesburg, und wurde zum Oberst befördert. Nach dem Ende des Krieges erhielt er nach einer Zeit der Inaktivität den Posten eines Obersts im 12. Fußregiment. Am 25. Mai 1772 wurde er zum Generalmajor befördert. Dank des Einflusses seines Cousins Henry Cavendish, 2. Duke of Newcastle hatte er von 1772 bis 1784 einen Sitz im britischen Parlament inne; zuerst für Boroughbridge und anschließend für Newark-on-Trent. 1772 starb seine Frau, deren Tod er sehr lange betrauerte. Nachdem er sich vom Tod seiner Frau erholt hatte, segelte Clinton 1775 mit Generalmajor William Howe und Brigadegeneral John Burgoyne nach Amerika. Er war Feldkommandeur in der Schlacht von Bunker Hill und diente bei General Howes Feldzügen zur Einnahme New Yorks einschließlich der Schlacht von Long Island. Für seine Verdienste in der Schlacht wurde er zum Generalleutnant befördert. Gleichzeitig wurde er Ritter des Order of the Bath. Nachdem sich die Franzosen mit den Amerikanern verbündet hatten, wies der britische König Clinton per Geheimbefehl an, den Norden zu verteidigen und Newport zu halten, wenn nötig unter Preisgabe von Philadelphia und New York City. Nach dem Saratoga-Feldzug ersetzte Clinton im Mai 1778 Howe als Oberbefehlshaber der Britischen Streitkräfte in Amerika und übernahm das Kommando in Philadelphia. Er verlegte das Oberkommando von Philadelphia nach New York, konzentrierte dort die britischen Truppen und verfolgte eine Strategie von Überfallexpeditionen anstatt von regulären Feldzügen. Clinton hatte Befehl, eine Expedition nach Georgia zu entsenden und 5.000 Mann nach Westindien für den Angriff auf St. Lucia zu verschiffen. Zunächst hatte er jedoch einen schwierigen Rückzug durch New Jersey nach einem erfolglosen Versuch, Lafayette bei Barren Hill in Pennsylvania zu erobern, zu überstehen. Clinton konnte beide königlichen Befehle nicht erfüllen: sich mit seinen Truppen ans Meer zurückzuziehen und diese 5.000 Mann nach Westindien zu verschiffen. Am 28. Juni 1778 musste er sich George Washingtons Armee stellen; wie durch ein Wunder entkamen er und seine Truppen weitgehend unbehelligt. 1779 fiel er in South Carolina ein und gewann im Folgejahr zusammen mit Admiral Mariot Arbuthnot einen wichtigen Sieg mit der Einnahme von Charleston. Die ganze Zeit über hatte er jedoch Gehorsamsprobleme mit seinem direkten Untergebenen Lord Charles Cornwallis. Nach der Schlacht von Yorktown 1781 und der Kapitulation von Cornwallis 1782 wurde Clinton durch Guy Carleton ersetzt und kehrte nach England zurück. Er wurde für den Verlust der Kolonien verantwortlich gemacht. Historiker haben seither jedoch den größten Teil der Schande auf General Lord Cornwallis übertragen. Clinton veröffentlichte einen \"Bericht über den Krieg\" mit der Absicht, seine Reputation wiederherzustellen. 1790 wurde er wieder ins Parlament gewählt und 1793 zum General befördert. Im Folgejahr wurde er zum Gouverneur von Gibraltar ernannt, starb jedoch 1795, noch bevor er dieses Amt antreten konnte. General Sir Henry Clinton hatte zwei Söhne, die die militärische Familientradition fortsetzten: Nachfahren Clintons in direkter Linie waren die Schauspielerinnen Angela Baddeley (1904–1976) und Hermione Baddeley (1906–1986), beide hießen mit eigentlichem Nachnamen „Clinton-Baddeley“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Henry Clinton KB (* 16. April 1738 in der Kolonie Neufundland; † 23. Dezember 1795 in Cornwall, England) war britischer General während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.", "tgt_summary": "陆军上将亨利·克林顿爵士,KB(General Sir Henry Clinton,1730年-4月16日-1795年-12月23日),英国陆军将领及政治家,早年曾参与七年战争,1778年5月至1782年2月任北美英军总司令,其间为美国独立战争的英方最高指挥,在任期间曾经成功在1780年5月攻下革命军重要据点查尔斯顿,俘虏敌军5,000人。惟后来在北美南方战事上连番失利,终在1781年10月见证英军在约克镇围城战役大败,不久以后被召回英国。返国后他曾于1783年出版\"Narrative of the Campaign of 1781 in North America\"一书,书中为自己澄清及辩护,并将英方战败原因归咎于前下属康沃利斯勋爵,使两人的恶劣关系公开。另一方面,克林顿与纽卡斯尔公爵家族具有亲戚关系,在其协助下,他曾自1772年至1784年及自1790年至1795年出任下议院议员。", "id": 2417208} {"src_title": "New Historicism", "tgt_title": "新歷史主義", "src_document": [{"title": "Theorie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Opponenten: New Criticism und Historismus.", "content": "Der \"New Historicism\" gilt als Gegenbewegung zum \"New Criticism\", der seit den 1930er Jahren in den amerikanischen \"Literary Studies\" vorherrschenden Theorierichtung. Während \"New Criticists\", später auch der Poststrukturalismus und die Dekonstruktion, sich darauf konzentrierten, literarische Texte nach ihrer inneren Struktur zu analysieren, ohne auf ihre historische Herkunft und ihren zeitgenössischen Kontext zu achten, stellt der \"New Historicism\" die literarischen Texte wieder zurück in ihren eigenen kulturellen Kontext und bringt sie in Verbindung mit den zur selben Zeit zirkulierenden Texten, Überzeugungen und kulturellen Praktiken. Anfang der 1980er Jahre wurde die Beschränkung der \"Literary Studies\" auf den \"New Criticism\" häufig als bedrückende Einschränkung empfunden. Die zunehmende Unverständlichkeit und Unzugänglichkeit poststrukturalistischer Forschung erschien als Isolation der \"Humanities\" vom Rest der Gesellschaft. Durch den \"New Historicism\" konnten auch wieder zeitgenössische politische Bezüge hergestellt und Gegenwartsthemen kontextualistisch analysiert werden. Der \"New Historicism\" setzt sich explizit auch vom Historismus europäischer Prägung ab. Die historistische Hermeneutik ging von der Prämisse aus, dass alle kulturell produzierten Texte den \"Geist\" ihrer Zeit widerspiegelten. Dabei wird von einer einfachen strukturellen Homologie zwischen Text und historischem „Hintergrund“ ausgegangen. Auch die in den 1970er Jahren in der deutschen Literaturwissenschaft betriebene Sozialgeschichte der Literatur und die ideologiekritische Germanistik gingen im Grunde von derselben Prämisse aus: Ein Text konnte die materialistischen Voraussetzungen seiner Epoche entweder kritisieren oder bestätigen.", "section_level": 2}, {"title": "Text und Kontext.", "content": "Im \"New Historicism\" nun wird die Frage nach der Art und Weise, wie sich literarische Texte auf ihre geschichtliche Umgebung beziehen, neu gestellt. Die Beziehung ist jetzt nicht mehr die von \"Werk und Hintergrund\", sondern, unter Anleihen von der Theorie der Intertextualität, die von einem \"Text\" zu allen anderen Texten seiner Kultur. Ein Text wird nicht mehr als ästhetisch geschlossene Einheit aufgefasst, sondern als Knotenpunkt in einem kulturellen Gewebe, an dem sich zahlreiche \"Diskursfäden\" überschneiden. Texte sind mit \"sozialer Energie\" aufgeladen, wodurch sie \"Resonanzeffekte\" mit ihrer kulturellen Umgebung erzeugen. Ein literarischer Text kann auf ganz unterschiedliche Weise aus seiner Kultur Themen entnehmen und ihr auch wieder zurückgeben. Er gehört also in ein \"Netzwerk\" von \"sozialer Zirkulation\". Die meisten Theoretiker innerhalb der \"New Historicists\" verstehen deshalb, angelehnt an Theorien des Ethnologen Clifford Geertz, die ganze Geschichte und jede Kultur als einen Text oder ein \"Gefüge von Texten\". Ihr Interesse bezieht sich auf die „\"Geschichtlichkeit von Texten\" und die \"Textualität von Geschichte\"“ (Louis Montrose). Die \"Geschichtlichkeit von Texten\" bedeutet, dass Texte immer in ein kulturelles historisches Umfeld eingebettet sind, dem sie ihre Existenz verdanken und in das sie eingreifen. Nur aus diesem Umfeld heraus sind sie zu verstehen. Literarische Werke sind nicht autonom (wie nach Adornos einflussreicher Auffassung), sondern haben nur einen gewissen Grad relativer Autonomie. Sie können gesellschaftlich produktiv werden, in dem sie z. B. Modelle für soziale Rollen vorgeben oder über soziales Rollenverhalten selbst reflektieren. \"Textualität von Geschichte\" bedeutet, dass Geschichte nicht „unmittelbar“ zugänglich ist – es gibt keine „Geschichte an sich“ –, sondern immer nur über Erzählungen. Wenn Geschichte geschrieben wird, ob nun in Anekdoten, Fabeln, Zeitungsartikeln oder Chroniken, sind immer schon narrative und textuelle Selektionsmuster am Werk, die sich nicht von dem erzählten Stoff ablösen lassen. Der \"New Historicism\" teilt damit die Auffassung des Historikers Hayden White, der in \"Metahistory\" (1973) die einflussreiche Position vertritt, dass jede Historiographie immer durch grundlegende sprachlich-rhetorische und literarische Muster vorstrukturiert ist.", "section_level": 2}, {"title": "Text und Macht.", "content": "\"New Historicists\" übernehmen die Position von Michel Foucault, dass jeder Text in ein gesellschaftliches \"Machtgefüge\" von Diskursen eingeschrieben ist. Dieses Machtgefüge wirkt nicht unterdrückend, sondern produktiv: es macht die Produktion bestimmter Texte überhaupt erst möglich, wirkt aber auch als System von Regeln, das reguliert, was überhaupt gesagt werden kann. Literatur stellt daher nicht einen autonomen Raum dar, der von den Zwängen der Gesellschaft a priori abgegrenzt ist. Diese Grenze muss regelmäßig neu verhandelt werden. Literarische Texte greifen außerdem in das Machtgefüge der Gesellschaft ein, können wie Viren zirkulieren und zeitgenössische Überzeugungen stützen oder angreifen. Soziales Verhalten wird oft nach Vorgaben der Kunst geformt (man denke an literarische Helden wie Goethes Werther oder an Filmcharaktere, die im Alltag nachgeahmt werden). Umgekehrt regulieren soziale Vorschriften durch Zensur und Gesetze, was in der Literatur erlaubt ist. Charakteristisch für den Ansatz ist aber nicht nur die Machtmetaphorik, sondern auch eine ökonomische Metaphorik: Er geht von Tauschverhältnissen zwischen Literatur und Kultur aus, von einer Zirkulation sozialer Energien und der Aushandlung künstlerischer und nicht-künstlerischer Aspekte.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenstand.", "content": "Der \"New Historicism\" erweitert auch den Gegenstandsbereich. Nicht mehr nur literarische Werke, sondern alle Arten von Texten, historischen Dokumenten, Anekdoten und Objekten können in eine literaturwissenschaftliche Lektüre integriert werden. Dabei ist die Auswahl nicht durch direkten „Einfluss“ beschränkt. Alle Bestandteile eines synchronen Querschnitts durch eine Epoche können auf den analysierten Text bezogen werden. Die Selektion des „richtigen“ Materials ist damit die Aufgabe des Forschers. Es gibt keine fixen Strukturen innerhalb einer Kultur, die festlegen könnten, welches ein angemessener Kontext zu einem bestimmten Text sein könnte. Insbesondere die Aufsätze von \"Stephen Greenblatt\" machen deutlich, dass literaturwissenschaftliche Arbeit sich immer ihrer Kontingenz bewusst bleiben muss. Auch der Forscher selbst schreibt schließlich von einem historischen Standpunkt, der bereits mögliche Interessen und Perspektiven vorselektiert.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als Beginn des \"New Historicism\" werden wahlweise Stephen Greenblatts Buch \"Renaissance Self-Fashioning: From More to Shakespeare\" (1980) oder dessen Einleitung zu der Zeitschrift \"Genre\" (1982) angesehen. In letzterem prägt Greenblatt auch die Bezeichnungen „New Historicism“ und „poetics of culture“ für ein neues Erkenntnisinteresse der Literaturwissenschaft. Ausgehend von Greenblatts Fakultät an der University of Berkeley wurde die neue Theorieschule zunächst in den USA heftig diskutiert, innerhalb weniger Jahre anerkannt, institutionalisiert und als „neue Orthodoxie“ neben dem \"New Criticism\" etabliert. Obwohl sie in der Renaissance-Forschung entwickelt wurde, wurde die Theorie rasch verallgemeinert und wird mittlerweile auf eine große Fülle an Forschungsgegenständen angewandt. \"New Historicism\" war dabei von Beginn an ein Sammelbecken für verschiedenste Ansätze der Gender Studies, African-American Studies und Cultural Studies. So konnte er in den USA als genuin interdisziplinäres Paradigma sehr schnell zum integrierenden Leitbild innerhalb der Geisteswissenschaften werden. Bereits 1989 bezeichnete Louis Montrose den „New Historicism“ als die „neueste Orthodoxie“ der amerikanischen Literaturwissenschaft; zur gleichen Zeit wurde der Ansatz in Fachlexika aufgenommen. Bedeutend ist vor allem der Ansatz zur Umorientierung der Literaturwissenschaft zur Kulturwissenschaft, für die Wissen aus allen Fachbereichen, gerade auch aus den Naturwissenschaften, zum Forschungsgegenstand werden kann. Sie soll die einzelnen Geisteswissenschaften wieder in ein Forschungsfeld integrieren und auch der Spaltung in „zwei Kulturen“ (C. P. Snow) entgegenwirken. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde der \"New Historicism\" auch in der deutschen Literaturwissenschaft von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen. Da die Germanistik, anders als die amerikanischen \"Literary Studies\", eine nahezu ungebrochene Tradition historischer Textlektüre besitzt, war ein Nachholbedarf in der praktischen literaturwissenschaftlichen Forschung weniger vorhanden als auf methodologischem und terminologischem Gebiet. Der \"New Historicism\" wurde daher weit verhaltener aufgenommen als in den USA. Mittlerweile wurde jedoch sein Potenzial für die Neuorientierung der Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft erkannt. Die 2001 gegründete Zeitschrift \"KulturPoetik\" versteht sich ausdrücklich als Forum für eine kulturwissenschaftliche, am New Historicism orientierte interdisziplinäre Forschung.", "section_level": 1}], "src_summary": "New Historicism (englisch: „Neuer Historizismus“) ist eine Theorierichtung der Literaturwissenschaft, die in den 1980er Jahren an der University of Berkeley entwickelt wurde. Andere Bezeichnungen sind Poetics of Culture und Kulturpoetik. Als führender Theoretiker des New Historicism gilt der US-amerikanische Literaturwissenschaftler Stephen Greenblatt.", "tgt_summary": "新历史主义指出,历史充满断层,历史由论述构成。以福柯的的概念,我们应透过各种论述去还原历史,而该种论述,是根据当时的时间、地点、观念建构的。换句话说,历史并不是对史实单一的记载,亦并不是对于过去的事件的单纯的纪录。德里达也说:「没有文本之外的世界」,语言本身就是一种结构,我们都透过这种结构来理解整个世界,新历史主义在1980年代萌芽,通过格林布兰特的作品发展,在1990年代得到更大的影响力。", "id": 1883027} {"src_title": "Antonow An-148", "tgt_title": "安东诺夫An-148型喷气式客机", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung des Typs begann 2001 mit dem Ziel, ein modernes und wirtschaftliches Regionalflugzeug als Ersatz für die veralteten, noch aus der Sowjetunion stammenden Flugzeugtypen Tupolew Tu-134 und Jakowlew Jak-42 zu entwickeln. Als Basis des Entwurfes diente die Antonow An-74 TK-300. Die ursprüngliche Entwicklungskennung lautete Antonow An-74-400, wurde später dann zu Antonow An-174, bevor man sich für die endgültige Bezeichnung An-148 entschied. Der Erstflug des Prototyps fand am 17. Dezember 2004 statt. Die Zulassung durch die ukrainischen Behörden und das Zwischenstaatliche Luftfahrtkomitee der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) erfolgte am 26. Februar 2007. Eine erste Absichtserklärung wurde bereits im Oktober 2002 von Volga-Dnepr Airlines unterzeichnet. Es folgten weitere Bestellungen, unter anderem von Aerosvit. Die Serienproduktion sollte eigentlich im Jahr 2007 beginnen, wurde jedoch bis Mitte 2009 immer weiter verschoben. Die An-148 wurde zunächst sowohl in Kiew bei Awiant (Serinij Sawod Antonow, die für Serienproduktion zuständige Abteilung von Antonow) als auch im zu OAK gehörenden Woronescher Flugzeugwerk in Russland hergestellt. AeroSvit hatte 10 Exemplare des Typs bestellt und übernahm im März 2009 eine der beiden Vorserienmaschinen. Am 28. Juli 2009 fand die Vorführung des ersten Serienflugzeugs vor potenziellen Kunden in Woronesch statt. Mittlerweile war die Serienproduktion bei VASO in Woronesch angelaufen. Am 21. Dezember 2009 nahm der Erstkunde Rossija den Liniendienst mit dem Muster auf. Seit Jahresbeginn 2012 setzte Rossija die An-148 auf der Strecke St. Petersburg–Wien ein. Am 28. April 2010 hatte die verlängerte Version An-158 ihren Erstflug. Für diese Maschine lagen bis November 2013 20 Bestellungen vor. Als bisher einzige Fluggesellschaft setzt Cubana diesen Typ ein. Nachdem am 21. November 2013 Höhentests mit der An-158 auf den Flughäfen von Latakunga () in Ecuador und La Paz () in Bolivien abgeschlossen wurden, wird eine Musterzulassung vorbereitet. Am 26. Dezember 2019 wurde die Vorserienmaschine, Seriennummer 01-01, Registrierung UR-NTA, versteigert. Der Startpreis betrug 7,4 Mio. US-$. Weiteres ist nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenarbeit und Bruch mit Russland.", "content": "Im Jahr 2012 erklärte die Rossija-Muttergesellschaft Aeroflot, die 6 bestehenden Optionen auf diesen Flugzeugtyp nicht umwandeln zu wollen. Antonow stieg 2015 aus dem ukrainisch-russischen Joint Venture \"UAC-Antonov\" aus. Im April 2015 suspendierte Rossija alle Flüge mit ihren sechs An-148W, Grund waren mangelnde Wirtschaftlichkeit des Flugzeugtyps und unzureichende Unterstützung durch den Triebwerkshersteller. Die letzte in Woronesch gebaute Maschine absolvierte dort ihren Erstflug am 17. Oktober 2018 und ist für die russischen Luftstreitkräfte bestimmt. Mit 35 Exemplaren wurden in Woronesch mehr gebaut als bei Antonow in der Ukraine. Im Juli 2018 unterzeichneten Antonow und die Boeing-Tochter Aviall ein Abkommen zum An-1X8-Next-Programm. Das amerikanische Unternehmen soll, nach Beendigung der Zusammenarbeit mit Russland, den Bau überarbeiteter Versionen von An-148, An-158 und An-178 ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion und Technik.", "content": "Die Antonow An-148 ist ein Schulterdecker, der von zwei Turbofantriebwerken des Typs Iwtschenko Progress D-436 angetrieben wird. Das Leitwerk ist als T-Leitwerk ausgelegt. Die robuste Auslegung ermöglicht es, dass das Flugzeug ohne Probleme auch von Flughäfen mit unbefestigten Start- und Landebahnen bzw. Flughäfen mit schlechter Ausstattung aus operieren kann. Die Maschine verfügt über eine APU und eine klimatisierte Druckkabine. In dieser finden pro Reihe bis zu fünf Passagiere Platz, maximal können 92 Passagiere transportiert werden. Die Auslegung und Struktur der Tragflächen und des Rumpfs nehmen Anleihen an dem Transportflugzeug Antonow An-72. Die An-148 verfügt über ein Glascockpit und eine Fly-by-Wire-Steuerung.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Die An-148-100A ist die Grundversion für 80 Passagiere mit einer Reichweite von bis zu 2.200 km. Mit dem größeren Sitzabstand für insgesamt 75 Passagiere sowie den zusätzlichen Treibstofftanks der An-148-100W steigt die Reichweite auf bis zu 3.600 km; dies kann zusätzlich durch die Version E noch einmal auf 4400 km erhöht werden. Die Version EA ist im Drei-Klassen-Layout mit einer VIP-Lounge ausgelegt. Maximal können 89 Passagiere befördert werden (92 bei der An-148-201, kleinster Sitzreihenabstand, 28 Zoll). Eine Frachtversion als An-148S-100 (mit seitlicher Frachtluke) bzw. als An-148T (mit Heckrampe) ist ebenfalls lieferbar. Eine verlängerte Version, die (ehemalige) An-148-200, für bis zu 99 Passagiere, wurde nach ihrem Erstflug am 28. April 2010 als \"An-158\" präsentiert. Optisch ist sie nicht nur durch ihre Maße mit 1,7 m verlängerter Kabine, sondern auch durch die Winglets von der An-148 unterscheidbar. Die aerodynamisch überarbeiteten Tragflächen sollen den Treibstoffverbrauch gegenüber der An-148 um neun Prozent senken. Inzwischen haben sich Bezeichnungen für die Versionen geändert. Die o. g. An-148-200, aus der die An-158 hervorging, firmiert jetzt als An-158-100, während die Versionen An-148-100A, W und E derzeit als An-148-201A, W und E bezeichnet werden (incl. unterschiedlicher Passagierkapazitäten und Reichweiten). Die \"An-168\" (An-168ABJ, Antonow Business Jet) bzw. An-148VIP, welche auf der Langstreckenversion An-148-300 basiert, wurde ebenfalls entworfen. Die An-168 unterscheidet sich vom Basismodell An-148-100 durch: Das russische Katastrophenschutzministerium setzt zwei An-148-100EM als AirMedEvac-Version ein. Neben 14 Sitzplätzen ist die Einrüstung von 8 Intensivbetten oder 24 Liegen möglich. Eine für den Transport von 2 Standard-Seecontainern mit bis zu 15 Tonnen Gewicht bemessene Variante wurde 2010 als An-178 vorgestellt. Das Flugzeug besitzt einen vergrößerten Rumpfquerschnitt und eine Heckrampe. Am 7. Mai 2015 absolvierte der erste Prototyp seinen Jungfernflug. Der Iran plant, die An-148 in Lizenz zu produzieren; dies wurde im Mai 2009 angekündigt. Im Jahr 2013 wurde auf Grundlage der Langstreckenvariante An-148-300 eine geplante, bewaffnete Seefernaufklärer-/Patrouillenversion als An-148-300MP mit einer Reichweite von bis zu 7000 km bzw. 10 Stunden Einsatzdauer im Operationsgebiet vorgestellt. Eine AWACS-Version (An-148-300DRLV) wird für die ukrainischen Streitkräfte und den Export entworfen. Auch gibt es Überlegungen für eine ISR-Version (An-148-300ISR) und eine EW-Version (An-148-300EW). Der Preis für eine An-148 oder An-158 liegt – je nach Ausführung – zwischen 24 und 30 Mio. US $.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Antonow An-148 ist ein zweistrahliges Regionalverkehrsflugzeug, das vom ukrainischen Flugzeughersteller Antonow entwickelt wurde und als Grundlage für die An-148-Familie (An-148, An-158, An-168, An-178) dient.", "tgt_summary": "安东诺夫An-148型喷气式客机()是一款由安托诺夫设计局设计的支线客机,从1990年开始设计开发并于2004年12月17日首飞,并于2006年12月取得飞行认证。2009年6月2日进行了首次商业飞行。 An-148启动客户为哈萨克斯坦Scat航空公司(7架,用以取代老龄的An-24);伊留申财政公司(34架);俄罗斯国家航空公司(18架);俄罗斯波莱特航空公司(10架);北韩高丽航空公司 (2架);俄罗斯政府官方航空运输公司(6架);古巴政府(3架)。单机价格2500万美元,项目研制费用为3亿美元。此飞机(注册号为P-672)亦为朝鲜民主主义人民共和国最高领导人金正恩的私人飞机。 在2018年2月发生坠机事故之后,俄罗斯的所有An-148和An-158都被俄罗斯交通部停飞。 此外,由于飞机的几个技术问题,古巴航空于2018年5月停飞了其An-158机队。 到2018年底,安托诺夫An-148飞机在俄罗斯由沃罗涅日飞机制造协会生产,但是由于乌克兰和俄罗斯之间的政治关系逐渐恶化,俄罗斯的生产已经停止。最后一架俄罗斯制造的An-148于2018年10月完工。", "id": 1940010} {"src_title": "José Freire Falcão", "tgt_title": "若瑟·弗雷萊·法爾考", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "José Freire Falcão studierte ab 1938 am Priesterseminar von Prainha Katholische Theologie und empfing am 19. Juni 1949 das Sakrament der Priesterweihe für das Bistum Limoeiro do Norte. Anschließend wirkte er bis 1967 als Gemeindeseelsorger, Lehrer und Pastor der Katholischen Aktion. Am 24. April 1967 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Titularbischof von Vardimissa und zum Koadjutorbischof von Limoeiro do Norte. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Fortaleza, José de Medeiros Delgado, am 17. Juni desselben Jahres. Mitkonsekratoren waren der Bischof von Crato, Vicente de Paulo Araújo Matos, und der Bischof von Iguatu, José Mauro Ramalho de Alarcón Santiago. Mit dem Tod Aureliano de Matos’ am 19. August 1967 folgte er diesem als Bischof von Limoeiro do Norte nach. Am 25. November 1971 wurde er zum Erzbischof von Teresina ernannt. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 15. Februar 1984 zum Erzbischof von Brasília. Er war Vizepräsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM. José Freire Falcão gehört dem Kardinalskollegium seit dem 28. Juni 1988 als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"San Luca a Via Prenestina\" an. Er war Mitglied des Kardinalsrats für die Untersuchung organisatorischer und ökonomischer Problemfragen des Heiligen Stuhls. Am 28. Januar 2004 legte er die Leitung des Erzbistums Brasília aus Altersgründen nieder. Knapp sechs Monate vor Vollendung seines 80. Lebensjahres und dem damit verbundenen Verlust des aktiven Papstwahlrechtes, nahm er am Konklave 2005 teil, in dem Benedikt XVI. zum Nachfolger Johannes Pauls II. gewählt wurde und war dabei der viertälteste Papstwähler. Am Konklave 2013 nach dem Rücktritt Benedikts XVI. nahm er wegen Überschreitung der Altersgrenze nicht mehr teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "José Kardinal Freire Falcão (* 23. Oktober 1925 in Ererê, Brasilien) ist ein brasilianischer römisch-katholischer Geistlicher und emeritierter Erzbischof von Brasília.", "tgt_summary": "若瑟·弗雷莱·法尔考(;1925年-10月23日)是巴西籍天主教司铎级枢机及巴西利亚总教区荣休总主教。", "id": 848223} {"src_title": "Luis Aponte Martínez", "tgt_title": "路易斯·阿蓬泰·馬丁內斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Luis Aponte Martínez, Kind aus einer Bauernfamilie mit 18 Geschwistern, studierte am St. Josephs-Seminar in Boston sowie an der Boston University die Fächer Philosophie und Katholische Theologie. Bischof James Edward McManus CSsR spendete ihm am 10. April 1950 in San Germán das Sakrament der Priesterweihe. In den folgenden zehn Jahren arbeitete er als Seelsorger und Diözesansekretär im Bistum Ponce sowie Kaplan der Nationalgarde. Während der 50er Jahre war Superintendent der katholischen Schulen im Bistum Ponce. Er war auch Kanzler der Päpstlichen Katholischen Universität von Puerto Rico. Am 23. Juli 1960 ernannte ihn Papst Johannes XXIII. zum Titularbischof von \"Lares\" und zum Weihbischof in Ponce. Die Bischofsweihe spendete ihm der New Yorker Erzbischof, Francis Kardinal Spellman, am 12. Oktober desselben Jahres; Mitkonsekratoren waren der Erzbischof von San Juan, James Peter Davis, und Bischof Edward John Harper, der Prälat der Jungferninseln. Am 16. April 1963 wurde er zum Koadjutorbischof von Ponce ernannt und trat am 18. November desselben Jahres mit dem Amtsverzicht James Edward McManus’ dessen Nachfolge als Bischof von Ponce an. Die Amtseinführung fand am 22. Februar des folgenden Jahres statt. Bereits am 4. November 1964 wurde er zum Erzbischof von San Juan ernannt. Am 15. Januar des Folgejahres wurde er in das Amt eingeführt. Luis Aponte Martínez nahm in den Jahren 1962 bis 1965 am Zweiten Vatikanischen Konzil und im Jahre 1969 an der ersten außerordentlichen Versammlung der Weltsynode der Bischöfe teil. Er war Konzilsvater der ersten, dritten und vierten Sitzungsperiode. Papst Paul VI. nahm ihn am 5. März 1973 als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"Santa Maria Madre della Provvidenza a Monte Verde\" in das Kardinalskollegium auf. Er war der einzige puerto-ricanische Kardinal der katholischen Kirche. Er war Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Angelegenheiten des Rates der lateinamerikanischen Bischöfe CELAM. Er war Präsident der Bischofskonferenz von Puerto Rico wie auch der CELAM. Am 26. März 1999 nahm Papst Johannes Paul II. sein aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch an. Am Konklave 2005 zur Wahl von Papst Benedikt XVI. nahm er nicht teil, da er das Alter von 80 Jahren bereits überschritten hatte. An den Konklave zur Wahl von Johannes Paul I. (Konklave August 1978) und Johannes Paul II. (Konklave Oktober 1978) war er wahlberechtigt. Er war geistlicher Berater des Lazarus-Ordens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luis Kardinal Aponte Martínez (* 4. August 1922 in Lajas, Puerto Rico; † 10. April 2012 in Hato Rey) war römisch-katholischer Erzbischof von San Juan.", "tgt_summary": "路易斯·阿蓬泰·马丁内斯(英语:Luis Aponte Martínez:1922年-8月4日-2012年-4月10日),是天主教波多黎各籍司铎级枢机。也是原波多黎各圣胡安总教区总主教。", "id": 515863} {"src_title": "Mercury Prize", "tgt_title": "水星音樂獎", "src_document": [{"title": "Bisherige Nominierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1992.", "content": "Barry Adamson – \"Soul Murder\"; Jah Wobble – \"Rising Above Bedlam\"; The Jesus and Mary Chain – \"Honey's Dead\"; Bheki Mseleku – \"Celebration\"; Saint Etienne – \"Foxbase Alpha\"; Simply Red – \"Stars\"; U2 – \"Achtung Baby\"; John Tavener & Steven Isserlis – \"The Protecting Veil\"; Young Disciples – \"Road to Freedom\"", "section_level": 2}, {"title": "1993.", "content": "Apache Indian – \"No Reservations\"; The Auteurs – \"New Wave\"; Gavin Bryars – \"Jesus' Blood Never Failed Me Yet\"; Dina Carroll – \"So Close\"; PJ Harvey – \"Rid of Me\"; New Order – \"Republic\"; Stereo MCs – \"Connected\"; Sting – \"Ten Summoner’s Tales\"; Stan Tracey – \"Portraits Plus\"", "section_level": 2}, {"title": "1994.", "content": "Blur – \"Parklife\"; Ian McNabb – \"Head Like a Rock\"; Shara Nelson – \"What Silence Knows\"; Michael Nyman – \"The Piano Concerto/MGV\"; The Prodigy – \"Music for the Jilted Generation\"; Pulp – \"His 'n' Hers\"; Take That – \"Everything Changes\"; Therapy? – \"Troublegum\"; Paul Weller – \"Wild Wood\"", "section_level": 2}, {"title": "1995.", "content": "Guy Barker – \"Into the Blue\"; Elastica – \"Elastica\"; PJ Harvey – \"To Bring You My Love\"; Leftfield – \"Leftism\"; James MacMillan – \"Seven Last Words from the Cross\"; Van Morrison – \"Days Like This\"; Oasis – \"Definitely Maybe\"; Supergrass – \"I Should Coco\"; Tricky – \"Maxinquaye\"", "section_level": 2}, {"title": "1996.", "content": "Artists for War Child – \"Help\"; Black Grape – \"It's Great When You're Straight... Yeah\"; Peter Maxwell Davies/BBC Philharmonic Orchestra – \"The Beltane Fire\" / \"Caroline Mathilde\"; Manic Street Preachers – \"Everything Must Go\"; Mark Morrison – \"Return of the Mack\"; Oasis – \"(What’s the Story) Morning Glory?\"; Courtney Pine – \"Modern Day Jazz Stories\"; Underworld – \"Second Toughest in the Infants\"; Norma Waterson – \"Norma Waterson\"", "section_level": 2}, {"title": "1997.", "content": "The Chemical Brothers – \"Dig Your Own Hole\"; Beth Orton – \"Trailer Park\"; Primal Scream – \"Vanishing Point\"; The Prodigy – \"The Fat of the Land\"; Radiohead – \"OK Computer\"; Spice Girls – \"Spice\"; Suede – \"Coming Up\"; John Tavener – \"Svyati\"; Mark-Anthony Turnage – \"Your Rockaby\"", "section_level": 2}, {"title": "1998.", "content": "4hero – \"Two Pages\"; Asian Dub Foundation – \"Rafi's Revenge\"; Eliza Carthy – \"Red Rice\"; Catatonia – \"International Velvet\"; Cornershop – \"When I Was Born for the 7th Time\"; Massive Attack – \"Mezzanine\"; Propellerheads – \"Decksandrumsandrockandroll\"; Pulp – \"This Is Hardcore\"; John Surman – \"Proverbs & Songs\"; The Verve – \"Urban Hymns\"; Robbie Williams – \"Life thru a Lens\"", "section_level": 2}, {"title": "1999.", "content": "Thomas Adès – \"Asyla\"; Denys Baptiste – \"Be Where You Are\"; Black Star Liner – \"Bengali Bantam Youth Experience!\"; Blur – \"13\"; The Chemical Brothers – \"Surrender\"; Faithless – \"Sunday 8PM\"; Manic Street Preachers – \"This Is My Truth Tell Me Yours\"; Beth Orton – \"Central Reservation\"; Kate Rusby – \"Sleepless\"; Stereophonics – \"Performance and Cocktails\"; Underworld – \"Beaucoup Fish\"", "section_level": 2}, {"title": "2000.", "content": "Richard Ashcroft – \"Alone with Everybody\"; Coldplay – \"Parachutes\"; MJ Cole – \"Sincere\"; Death in Vegas – \"The Contino Sessions\"; The Delgados – \"The Great Eastern\"; Doves – \"Lost Souls\"; Helicopter Girl – \"How to Steal the World\"; Leftfield – \"Rhythm and Stealth\"; Nicholas Maw – \"Violin Concerto\"; Nitin Sawhney – \"Beyond Skin\"; Kathryn Williams – \"Little Black Numbers\"", "section_level": 2}, {"title": "2001.", "content": "Basement Jaxx – \"Rooty\"; Elbow – \"Asleep in the Back\"; Goldfrapp – \"Felt Mountain\"; Gorillaz – \"Gorillaz\" (Die Nominierung wurde auf Wunsch der Band zurückgezogen.); \"Ed Harcourt – Here Be Monsters\"; Tom McRae – \"Tom McRae\"; Radiohead – \"Amnesiac\"; Susheela Raman – \"Salt Rain\"; Super Furry Animals – \"Rings Around the World\"; Turin Brakes – \"The Optimist LP\"; Zero 7 – \"Simple Things\"", "section_level": 2}, {"title": "2002.", "content": "Guy Barker – \"Soundtrack\"; The Bees – \"Sunshine Hit Me\"; David Bowie – \"Heathen\"; The Coral – \"The Coral\"; Doves – \"The Last Broadcast\"; The Electric Soft Parade – \"Holes in the Wall\"; Gemma Hayes – \"Night on My Side\"; Beverley Knight – \"Who I Am\"; Roots Manuva – \"Run Come Save Me\"; Joanna MacGregor – \"Play\"; The Streets – \"Original Pirate Material\"", "section_level": 2}, {"title": "2003.", "content": "Athlete – \"Vehicles & Animals\"; Eliza Carthy – \"Anglicana\"; Coldplay – \"A Rush of Blood to the Head\"; The Darkness – \"Permission to Land\"; Floetry – \"Floetic\"; Soweto Kinch – \"Conversations with the Unseen\"; Lemon Jelly – \"Lost Horizons\"; The Thrills – \"So Much for the City\"; Martina Topley-Bird – \"Quixotic\"; Radiohead – \"Hail to the Thief\"; Terri Walker – \"Untitled\"", "section_level": 2}, {"title": "2004.", "content": "Basement Jaxx – \"Kish Kash\"; Belle & Sebastian – \"Dear Catastrophe Waitress\"; Jamelia – \"Thank You\"; Keane – \"Hopes and Fears\"; Snow Patrol – \"Final Straw\"; Joss Stone – \"The Soul Sessions\"; The Streets – \"A Grand Don't Come for Free\"; Ty – \"Upwards\"; Amy Winehouse – \"Frank\"; Robert Wyatt – \"Cuckooland\"; The Zutons – \"Who Killed... The Zutons?\"", "section_level": 2}, {"title": "2005.", "content": "Bloc Party – \"Silent Alarm\"; Coldplay – \"X&Y\"; Hard-Fi – \"Stars of CCTV\"; Kaiser Chiefs – \"Employment\"; KT Tunstall – \"Eye to the Telescope\"; M.I.A. – \"Arular\"; Maxïmo Park – \"A Certain Trigger\"; Polar Bear – \"Held on the Tips of Fingers\"; Seth Lakeman – \"Kitty Jay\"; The Go! Team – \"Thunder, Lightning, Strike\"; The Magic Numbers – \"The Magic Numbers\"", "section_level": 2}, {"title": "2006.", "content": "Isobel Campbell & Mark Lanegan – \"Ballad of the Broken Seas\"; Editors – \"The Back Room\"; Guillemots – \"Through the Windowpane\"; Richard Hawley – \"Coles Corner\"; Hot Chip – \"The Warning\"; Muse – \"Black Holes and Revelations\"; Zoe Rahman – \"Melting Pot\"; Lou Rhodes – \"Beloved One\"; Scritti Politti – \"White Bread Black Beer\"; Sway – \"This Is My Demo\"; Thom Yorke – \"The Eraser\"", "section_level": 2}, {"title": "2007.", "content": "Arctic Monkeys – \"Favourite Worst Nightmare\"; Basquiat Strings mit Seb Rochford – \"Basquiat Strings\"; Bat for Lashes – \"Fur and Gold\"; Dizzee Rascal – \"Maths + English\"; Maps – \"We Can Create\"; New Young Pony Club – \"Fantastic Playroom\"; Fionn Regan – \"The End of History\"; Jamie T – \"Panic Prevention\"; The View – \"Hats Off to the Buskers\"; Amy Winehouse – \"Back to Black\"; Young Knives – \"Voices of Animals and Men\"", "section_level": 2}, {"title": "2008.", "content": "Adele – \"19\"; British Sea Power – \"Do You Like Rock Music?\"; Burial – \"Untrue\"; Estelle – \"Shine\"; The Last Shadow Puppets – \"The Age of the Understatement\"; Laura Marling – \"Alas, I Cannot Swim\"; Neon Neon – \"Stainless Style\"; Robert Plant & Alison Krauss – \"Raising Sand\"; Portico Quartet – \"Knee Deep in the North Sea\"; Radiohead – \"In Rainbows\"; Rachel Unthank and the Winterset – \"The Bairns\"", "section_level": 2}, {"title": "2009.", "content": "Bat for Lashes – \"Two Suns\"; Florence + the Machine – \"Lungs\"; Friendly Fires – \"Friendly Fires\"; Glasvegas – \"Glasvegas\"; Lisa Hannigan – \"Sea Sew\"; The Horrors – \"Primary Colours\"; The Invisible – \"The Invisible\"; Kasabian – \"West Ryder Pauper Lunatic Asylum\"; La Roux – \"La Roux\"; Led Bib – \"Sensible Shoes\"; Sweet Billy Pilgrim – \"Twice Born Men\"", "section_level": 2}, {"title": "2010.", "content": "Biffy Clyro – \"Only Revolutions\"; Corinne Bailey Rae – \"The Sea\"; Dizzee Rascal – \"Tongue n' Cheek\"; Foals – \"Total Life Forever\"; I Am Kloot – \"Sky at Night\"; Kit Downes Trio – \"Golden\"; Laura Marling – \"I Speak Because I Can\"; Mumford & Sons – \"Sigh No More\"; Paul Weller – \"Wake Up the Nation\"; Villagers – \"Becoming a Jackal\"; Wild Beasts – \"Two Dancers\"", "section_level": 2}, {"title": "2011.", "content": "Adele – \"21\"; Anna Calvi – \"Anna Calvi\"; Elbow – \"Build a Rocket Boys!\"; Everything Everything – \"Man Alive\"; Ghostpoet – \"Peanut Butter Blues & Melancholy Jam\"; Gwilym Simcock – \"Good Days at Schloss Elmau\"; James Blake – \"James Blake\"; Katy B – \"On a Mission\"; King Creosote & Jon Hopkins – \"Diamond Mine\"; Metronomy – \"The English Riviera\"; Tinie Tempah – \"Disc-Overy\"", "section_level": 2}, {"title": "2012.", "content": "Ben Howard – \"Every Kingdom\"; Django Django – \"Django Django\"; Field Music – \"Plumb\"; Richard Hawley – \"Standing at the Sky's Edge\"; Michael Kiwanuka – \"Home Again\"; Lianne La Havas – \"Is Your Love Big Enough?\"; Sam Lee – \"Ground of its Own\"; 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C Duncan – \"Architect\"; Eska – \"Eska\"; Florence + the Machine – \"How Big How Blue How Beautiful\"; Ghostpoet – \"Shedding Skin\"; Jamie xx – \"In Colour\"; Róisín Murphy – \"Hairless Toys\"; Slaves – \"Are You Satisfied?\"; Soak – \"Before We Forgot How to Dream\"; Wolf Alice – \"My Love Is Cool\"", "section_level": 2}, {"title": "2016.", "content": "Anohni – \"Hopelessness\"; Bat for Lashes – \"The Bride\"; David Bowie – \"Blackstar\"; Jamie Woon – \"Making Time\"; Kano – \"Made in the Manor\"; Laura Mvula – \"The Dreaming Room\"; Michael Kiwanuka – \"Love & Hate\"; Radiohead – \"A Moon Shaped Pool\"; Savages – \"Adore Life\"; The 1975 – \"I Like It When You Sleep, for You Are So Beautiful yet So Unaware of It\"; The Comet Is Coming – \"Channel the Spirits\"", "section_level": 2}, {"title": "2017.", "content": "Alt-J – \"Relaxer\"; Blossoms – \"Blossoms\"; Dinosaur – \"Together, As One\"; Ed Sheeran – \"÷\"; Glass Animals – \"How to Be a Human Being\"; J Hus – \"Common Sense\"; Kate Tempest – \"Let Them Eat Chaos\"; Loyle Carner – \"Yesterday's Gone\"; Stormzy – \"Gang Signs & Prayer\"; The Big Moon – \"Love in the 4th Dimension\"; The xx – \"I See You\"", "section_level": 2}, {"title": "2018.", "content": "Arctic Monkeys – \"Tranquility Base Hotel & Casino\"; Everything Everything – \"A Fever Dream\"; Everything Is Recorded – \"Everything Is Recorded\"; Florence + the Machine – \"High as Hope\"; Jorja Smith – \"Lost & Found\"; King Krule – \"The Ooz\"; Lily Allen – \"No Shame\"; Nadine Shah – \"Holiday Destination\"; Noel Gallagher’s High Flying Birds – \"Who Built the Moon?\"; Novelist – \"Novelist Guy\"; Sons of Kemet – \"Your Queen Is a Reptile\"", "section_level": 2}, {"title": "2019.", "content": "Anna Calvi \"– Hunter;\" Black Midi \"– Schlagenheim;\" Cate Le Bon \"– Reward;\" Foals \"– Everything Not Saved Will Be Lost – Part 1;\" Fontaines D.C. \"– Dogrel;\" IDLES \"– Joy as an Act of Resistance;\" Little Simz \"– Grey Area;\" NAO \"– Saturn;\" SEED Ensemble \"– Driftglass;\" slowthai \"– Nothing Great About Britain;\" The 1975 \"– A Brief Inquiry into Online Relationships\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Mercury Prize (ehemals: Mercury Music Prize) ist eine jährlich vergebene Auszeichnung für das beste britische Musikalbum der vorangegangenen 12 Monate. Er wurde 1992 erstmals verliehen. Seinem Konzept nach gilt er als Gegenstück zu den von der Musikindustrie dominierten BRIT Awards. Der Name stammt vom ursprünglichen Sponsor, der nicht mehr existierenden Firma Mercury Communications.", "tgt_summary": "水星音乐奖(\"Mercury Prize\",又称\"Mercury Music Prize\"、\"Nationwide Mercury Prize\"),是英国一年一度的音乐奖,表扬对象是英国或爱尔兰的年度最佳专辑。水星音乐奖由英国唱片业协会(\"BPI\")及英国唱片商公会(\"BARD\",\"the British Association of Record Dealers\")于1992年创办,作为全英音乐奖之外的音乐奖项选择。水星音乐奖原是由现已倒闭的水星电信公司赞助,1998年、2002年分别改由Technics、Panasonic赞助,2004年起则是由全英房屋抵押贷款协会(\"Nationwide Building Society\")赞助。评审团是由英国及爱尔兰的音乐家、音乐企业高层、记者等唱片工业人士所组成,并且通常于七月公布提名专辑、九月举行颁奖典礼。", "id": 2512822} {"src_title": "Stochastische Integration", "tgt_title": "伊藤积分", "src_document": [{"title": "Integralbegriffe nach Itō und Stratonowitsch.", "content": "Seien formula_1 zwei (nicht notwendigerweise unabhängige) reellwertige stochastische Prozesse auf einem gemeinsamen Wahrscheinlichkeitsraum formula_2. Als \"Itō-Integral\" (nach Itō Kiyoshi) von formula_3 nach formula_4 über dem Intervall formula_5 bezeichnet man die Zufallsvariable Das zugehörige \"Stratonowitsch-Integral\" (nach Ruslan Leontjewitsch Stratonowitsch) berechnet sich für dieselbe Wahl von formula_7 als Beim Itō-Integral wird der Integrand formula_3 also stets am Anfang des formula_7-Intervalls ausgewertet, bei Stratonowitsch werden der Anfangs- und Endwert gemittelt. Bei gewöhnlichen (Riemann- oder Lebesgue-) Integralen von deterministischen (nicht zufälligen) und hinreichend glatten (beispielsweise stetigen) Funktionen hat dies keinen Einfluss auf das Ergebnis, doch im stochastischen Fall gilt: Sind formula_3 und formula_4 nicht unabhängig, so kann das tatsächlich zu verschiedenen Werten führen (siehe Beispiel unten). Als Klasse der möglichen Integratoren formula_4 werden in der allgemeinsten Formulierung Semimartingale zugelassen, die Integranden formula_3 sind vorhersagbare Prozesse.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Sei formula_15 ein (Standard-)Wiener-Prozess. Zu berechnen ist das Itō-Integral formula_16. Schreibt man der Kürze halber formula_17 und benutzt man die Identität so erhält man aus obiger Integrationsvorschrift Benutzt man nun einerseits, dass formula_20 gilt, sowie andererseits die Eigenschaft, dass formula_21 i.i.d. formula_22-verteilt ist (wegen der unabhängigen, normalverteilten Zuwächse der Brownschen Bewegung), so folgt mit dem Gesetz der großen Zahlen für den hinteren Grenzwert Um das entsprechende Stratonowitsch-Integral zu berechnen, nutzt man die Stetigkeit der Brownschen Bewegung aus: Itō- und Stratonowitsch-Integral über demselben Prozess führen also zu verschiedenen Ergebnissen, wobei das Stratonowitsch-Integral eher der intuitiven Ahnung aus der gewöhnlichen (deterministischen) Integralrechnung entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Martingaleigenschaft.", "content": "Der bei weitem am häufigsten verwendete Integrator formula_25 ist eine Brownsche Bewegung. Der entscheidende Vorteil, den das Stratonowitsch-Integral nicht hat und der letztendlich dazu führte, dass sich das Itō-Integral weitgehend als Standard durchgesetzt hat, ist die folgende Eigenschaft:", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung: Itō-Prozess.", "content": "Ausgehend vom Itōschen Integralbegriff ist es nun möglich, eine breite Klasse von stochastischen Prozessen zu definieren: Demnach wird ein stochastischer Prozess formula_36 mit formula_37 Itō-Prozess genannt, wenn es eine Brownsche Bewegung formula_38 mit formula_39 und stochastische Prozesse formula_40, formula_41 gibt mit wobei angenommen wird, dass die beiden Integrale existieren. In Differentialschreibweise wird diese Gleichung als notiert. Ein Itō-Prozess kann also als verallgemeinerter Wiener-Prozess mit zufälliger Drift und Volatilität angesehen werden. Das Prädikat „formula_3 ist ein Itō-Prozess“ wird somit zu einem stochastischen Pendant zum Begriff der Differenzierbarkeit. Ausgehend hiervon wurden dann von Itō selbst die ersten stochastischen Differentialgleichungen definiert. Hängen der Driftkoeffizient formula_45 und der Diffusionskoeffizient formula_46 nicht von der Zeit ab, so spricht man von Itō-Diffusion – hängen sie zusätzlich von der Zeit ab, so liegt dagegen ein allgemeinerer Itō-Prozess vor. Durch zahlreiche Anwendungen in der mathematischen Modellierung, insbesondere in der statistischen Physik und der Finanzmathematik, hat sich der Itō-Kalkül inzwischen zu einem unverzichtbaren mathematischen Werkzeug entwickelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Theorie der stochastischen Integration befasst sich mit Integralen und Differentialgleichungen in der Stochastik. Sie verallgemeinert die Integralbegriffe von Henri Léon Lebesgue und Thomas Jean Stieltjes auf eine breitere Menge von Integratoren. Es sind stochastische Prozesse mit unendlicher Variation, insbesondere der Wiener-Prozess, als Integratoren zugelassen. Die Theorie der stochastischen Integration stellt dabei die Grundlage der stochastischen Analysis dar, deren Anwendungen sich zumeist mit der Untersuchung stochastischer Differentialgleichungen beschäftigen.", "tgt_summary": "伊藤微积分(英语:Itō calculus)得名自日本数学家伊藤清,是将微积分的概念扩展到随机过程中,像布朗运动(维纳过程)就可以用伊藤微积分进行分析。主要应用在金融数学及随机微分方程中。伊藤微积分的中心概念是伊藤积分,是将传统的黎曼-斯蒂尔杰斯积分延伸到随机过程中,随机过程一方面是一个随机变量,而且也是一个不可微分的函数。", "id": 2335960} {"src_title": "Grenzschlachten", "tgt_title": "邊境戰役", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutsch-Französischer Krieg.", "content": "Nach der Kriegserklärung Frankreichs an Preußen vom 19. Juli 1870 sammelten beide Seiten ihre Streitkräfte an der französischen Grenze. Die preußischen Truppen vollendeten ihren Aufmarsch schneller und ergriffen Anfang August 1870 die Offensive. Daraus entwickelten sich eine Reihe von Begegnungsgefechten, die so von der deutschen Führung nicht geplant, und von der französischen nicht erwartet worden waren. Diese wurden rückblickend als Grenzschlachten bezeichnet. Zunächst griff die deutsche 3. Armee die französischen Kräfte im Elsass an, was am 4. August 1870 zur Schlacht bei Weißenburg und am 6. August zur Schlacht bei Wörth führte. Die deutsche 1. Armee und 2. Armee sollten zwar eigentlich an der Saar das Herankommen der 3. Armee abwarten, um dann zur gemeinsamen Entscheidungsschlacht anzutreten. Doch entgegen der gegebenen Befehle, gingen die örtlichen Kommandeure frontal gegen die französische Front vor. Dies führte ebenfalls am 6. August 1870 zur blutigen Schlacht bei Spichern. Im Ergebnis dieser Gefechte zogen sich die französischen Truppen zwar von der Grenze zurück und stellten sich erst im Raum Metz wieder zur Verteidigung. Doch der deutschen Heeresführung war die Chance zu einer umfassenden Entscheidungsschlacht in Grenznähe entgangen. Sie musste nun weiter nach Frankreich hinein vorstoßen.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Mit der Mobilmachung vom 2. August 1914 befand sich das Deutsche Reich im Kriegszustand. Gemäß dem Grundgedanken des „Schlieffen-Plans“ wurden an der Westgrenze sieben Armeen zusammengezogen, um die Streitkräfte der Entente in einem schnellen Feldzug zu besiegen. Die Grundidee des Schlieffen-Plans war ein Vormarsch durch das neutrale Belgien, um die französische Armee in einer weitausholenden Bewegung umfassen und in einem „Super-Cannae“ schlagen zu können. Die Versammlung der Truppen dauerte jedoch bis Mitte August. Zwar kam es auch in dieser Zeit schon zu kleineren und größeren Kampfhandlungen, wie dem Angriff auf Lüttich (4.–16. August), der Schlacht bei Mülhausen (9. August), dem Gefecht bei Lagarde (11. August) und dem Gefecht bei Haelen (12. August), doch werden diese Treffen allgemein nicht zu den \"Grenzschlachten\" gezählt. Diese begannen erst nach dem Anlaufen der Offensive der deutschen Armeen ab dem 18. August 1914. Es entwickelten sich Begegnungsschlachten zwischen den gegnerischen Heeren, da auch die französische Armee, die gemäß dem Plan XVII aufmarschiert war, zunächst ab dem 14. August im Süden, später auch in der Mitte und im Norden zur Offensive überging. Die im Reichsland Elsaß-Lothringen stehende deutsche 6. und 7. Armee sollten sich zunächst defensiv verhalten. Nachdem sie den Angriff der französischen 1. und 2. Armee abgewehrt hatten, traten sie vom 20. bis zum 22. August 1914 zur Gegenoffensive (→ Schlacht in Lothringen) an. Die französischen Kräfte wichen hinter die Meurthe und Nancy aus. Weiter nördlich stießen die französische 3. und 4. Armee, aus dem Raum Sedan–Longuyon auf Longwy und Neufchâteau vorgehend, auf die deutsche 4. und 5. Armee. Im Laufe der Kämpfe (→ Schlacht bei Neufchâteau und Schlacht bei Longwy) am 22./23. August 1914 erlitten die Franzosen eine verlustreiche Niederlage und zogen sich hinter die Maas zurück. Am rechten deutschen Flügel trafen die deutsche 1., 2. und 3. Armee entlang der Sambre und Maas auf die französische 5. Armee und die British Expeditionary Force. Im Laufe des 22.–24. August 1914 wurden die britischen Truppen bei Mons (→ Schlacht bei Mons) und die französischen bei Charleroi und südlich von Namur (→ Schlacht an der Sambre) geschlagen. Nach diesen Niederlagen waren die Entente-Truppen auch hier gezwungen, den Rückzug anzutreten. Obwohl die deutschen Truppen in den \"Grenzschlachten\" taktische Erfolge errungen hatten, war es nicht wie beabsichtigt gelungen, größere gegnerische Truppenmassen zu umfassen und aufzureiben. Vielmehr glichen diese Kämpfe frontalen Zusammenstößen, die auf beiden Seiten hohe Verluste forderten. Die Entente-Truppen zogen sich auf die Linie Paris–Verdun zurück, wobei es zu weiteren Verfolgungskämpfen (→ Schlacht von Le Cateau, Schlacht von St. Quentin) kam, bevor die Briten und Franzosen an der Marne zur Gegenoffensive (→ Schlacht an der Marne) übergingen. Als Folge des Rückzuges der alliierten Truppen aus Belgien und Nordostfrankreich gelangten die Deutschen bis zur Niederlage 1918 in den Besitz der Industrie, der Landwirtschaft und des Eisenbahn- und Wasserwegenetzes beider Regionen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Überfall auf Polen (1939).", "content": "Für den Überfall auf Polen des Jahres 1939 wird der Begriff der „Grenzschlachten“ (pl. \"Bitwa graniczna\") eher in der polnischen Historiographie verwendet. Er beschreibt hier die Gesamtheit der Kämpfe gegen die Truppen der deutschen Wehrmacht seit dem 1. September 1939. Ursprünglich gehörte es zur polnischen Strategie den Deutschen schon an den Staatsgrenzen möglichst lange hinhaltenden Widerstand entgegenzusetzen und erst danach auf die Hauptverteidigungslinie auszuweichen, die entlang der Flüsse Narew–Weichsel–San verlaufen sollte. Den Befehl zum allgemeinen Rückzug erteilte die polnische Heerführung am 6. September 1939. Bis dahin hatten die Streitkräfte in der Schlacht in der Tucheler Heide und der Schlacht bei Mława verlustreiche Niederlagen erlitten. Im Süden waren deutsche Truppen zudem bis zur Warthe durchgebrochen und hatten Krakau eingenommen. In der deutschen Geschichtsschreibung wurde der Begriff der \"Grenzschlachten\" eher selten auf diese Kämpfe angewandt. Dazu ist jedoch zu bemerken, dass es allgemein kaum deutschsprachige Monografien zur Operationsgeschichte des Feldzuges gibt.", "section_level": 3}, {"title": "Deutsch-Sowjetischer Krieg.", "content": "Dagegen ist in der Geschichtsschreibung zum Deutsch-Sowjetischen Krieg häufig die Rede von \"Grenzschlachten\" (Приграничные сражения) unter denen man die Hauptkampfhandlungen zwischen dem 22. Juni und 1. Juli 1941 versteht. In diesen traf die Masse der Verbände der Wehrmacht und der Roten Armee aufeinander. Das Frontgebiet zerfiel dabei in mehrere separate Abschnitte. Im Norden griff die deutsche Heeresgruppe Nord die sowjetische Nordwestfront an, was zur Schlacht bei Schaulen (22.–26. Juni 1941) führte. In dieser gelang es der Panzergruppe 4 mehrere sowjetische Panzerkorps aufzureiben und bis zur Düna vorzudringen, wo Brückenköpfe errichtet wurden. Im Mittelabschnitt der Front gelang der Heeresgruppe Mitte die Umfassung fast der gesamten sowjetischen Westfront in der Kesselschlacht bei Białystok und Minsk (22.–28. Juni 1941). Die „Säuberung“ der beiden Kessel dauerte allerdings noch bis zum 9. Juli 1941. Im Süden traf die Heeresgruppe Süd auf die zahlenmäßig starke und gut geführte Südwestfront. Letztere konzentrierte für einen Gegenangriff fünf Mechanisierte Korps gegen die deutsche Panzergruppe 1, was zur Panzerschlacht bei Dubno-Brody-Luzk (22. Juni – 1. Juli 1941) führte. Letztlich unterlag die Rote Armee auch hier und verlor ihre operativen Reserven. Es gelang ihr jedoch Kiew wirksam zu verteidigen. Die Erfolge der deutschen Truppen in den \"Grenzschlachten\" erwiesen sich nicht als nachhaltig. Die Masse ihrer Verbände waren Infanterie-Formationen, die nur langsam vorrücken konnten und die Panzerverbände blieben lange an den Kesselfronten gebunden. Nicht zuletzt durch den zähen Widerstand der sowjetischen Truppen gewann die sowjetische Führung Zeit, um Reserven zu formieren und mit diesen neue Verteidigungslinien an Düna und Dnepr zu beziehen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Als Grenzschlachten bezeichnet man in der Militärgeschichtsschreibung eine Serie von größeren militärischen Kampfhandlungen, zu denen es meist in der ersten Phase eines Krieges kommt. In diesen treffen oft die zuvor aufmarschierten Hauptstreitkräfte der Kriegsparteien aufeinander. Konkret findet sich die Bezeichnung als etablierter Begriff in der Historiographie zum Deutsch-Französischen Krieg (1870/71), dem Ersten Weltkrieg (1914–1918), dem Überfall auf Polen (1939) und dem Deutsch-Sowjetischen Krieg (1941–1945).", "tgt_summary": "边境战役是第一次世界大战西线战场中的初期战役。德意志帝国和协约国为了实施各自的作战计划(施里芬计划和第十七号计划),在比利时南部和法国东北部所展开的一系列冲突与战斗。尽管施里芬计划取得相当部分的成功,德军也侵入法国北部,但法军和英国远征军的后卫作战迫使德军放慢进军巴黎的速度,使法国有时间重组第六军团和调动军队保卫首都,以至于第一次马恩河战役的开始。", "id": 1344769} {"src_title": "Wechselstrommotor", "tgt_title": "交流电动机", "src_document": [{"title": "Einphasen-Reihenschlussmotor.", "content": "Der Einphasen-Reihenschlussmotor, bei kleinen Leistungen auch als \"Universalmotor\" bezeichnet, ist eine einfache Form des Wechselstrommotors. Sein Prinzip ist vom Gleichstrommotor abgeleitet. Er zählt wie dieser zu den Stromwendermaschinen. Die Drehbewegung wird durch einen Kommutator (Stromwender) erreicht. Dieser Motor eignet sich für alle Geräte und Werkzeuge des täglichen Gebrauchs, da er auf Grund der hohen Drehzahlen nur einen kleinen Bauraum benötigt und ein hohes Anlaufdrehmoment erzeugt. Seine Drehzahl und Leistung kann über Phasenanschnitt verstellt werden. Universalmotoren für Anwendungen im Haushaltsbereich werden mit Leistungen bis 3 kW produziert. Auch der früher bei elektrischen Bahnen eingesetzte Bahnmotor ist ein Einphasen-Reihenschlussmotor. Üblicherweise mit Leistungen über 3 kW gebaut, wurden diese Motoren inzwischen als Antrieb für Bahnen weitgehend durch Asynchronmotoren mit Frequenzumrichtern ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Kondensatormotor.", "content": "Beim Kondensatormotor wird die Hauptwicklung direkt an das Stromnetz angeschlossen und eine Hilfswicklung über einen Kondensator in Reihe ans Netz geschaltet. Es entsteht ein elliptisches Drehfeld, das zwar zum Anlaufen des Motors ausreicht, aber im Betrieb die Energieeffizienz und Laufruhe prinzipiell beeinträchtigt. Für höhere Anlaufmomente werden Anlaufkondensatoren – oft bipolare Elektrolytkondensatoren – verwendet, die nach Erreichen der Nenndrehzahl zum Beispiel durch einen Fliehkraft- oder Magnetschalter wieder vom Stromkreis getrennt werden. Drehstromasynchronmaschinen können mit reduzierter Leistung und ungleichmäßigen Drehmoment am einphasigen Netz betrieben werden, wenn sie mit Kondensatoren beschaltet werden. Diese Schaltung ist als Steinmetzschaltung bekannt. Die Wicklungen der Drehstromasynchronmaschine unterscheiden sich allerdings grundsätzlich von denen des Kondensatormotors.", "section_level": 1}, {"title": "Spaltpolmotor.", "content": "Beim Spaltpolmotor wird das Drehfeld durch ein durch Wirbelströme phasenverschobenes Magnetfeld erzeugt. Dazu ist jeder Pol des Ständers gespalten und eine Hälfte ist mit einem Kurzschlussring oder einer abschaltbaren Kurzschlusswicklung versehen, so dass dort das Magnetfeld dauernd oder beim Anlauf verzögert aufgebaut wird.", "section_level": 1}, {"title": "Einphasen-Asynchronmotor.", "content": "Eine einfache Ausführung des Wechselstrommotors ist der \"Einphasen-Asynchronmotor\", historisch wegen seines Betriebsverhaltens auch als \"Anwurfmotor\" bezeichnet. Als Besonderheit weist dieser Motor bei Stillstand kein Drehmoment auf, läuft also nicht selbstständig an. Er wird beispielsweise mit der Hand oder anderen externen Hilfsmitteln in Rotation versetzt. Ab einer gewissen Drehzahl läuft der Motor dann selbst in Anwurfrichtung bis auf Nenndrehzahl hoch. Eine schwache Hilfswicklung die sich nach Hochlaufen abschaltet ist bei Kältekompressoren in Haushaltsgeräte weit verbreitet. Aufgrund der kostengünstigen Herstellung wurde er Mitte des 20. Jahrhunderts als Antriebsmaschine, beispielsweise bei landwirtschaftlichen Geräten, verwendet. Da nur eine einphasige Wicklung im Ständer zum Einsatz kommt, ist der Einphasen-Asynchronmotor mit weniger Materialeinsatz und kostengünstiger als der Drehstrom-Asynchronmotor herzustellen, weist aber einen schlechteren Wirkungsgrad und ein ungleichmäßiges Drehmoment auf. Zum Wechseln der Drehrichtung muss der Motor gestoppt werden und in der anderen Richtung angeworfen werden. Im Aufbau ist der Einphasen-Asynchronmotor, wie die Drehstrom-Asynchronmaschine mit einem Kurzschlussläufer ausgestattet. Die einzige Phase im Ständer erzeugt kein Drehfeld. Zwischen dem Kurzschlussläufer und dem Ständer besteht durch die Kurzschlusswindungen ein entgegengesetztes Magnetfeld. Stößt man den Motor jedoch in eine Richtung an bewegt sich das in den Kurzschlusswindungen angeregte Magnetfeld mit dem Kurzschlussläufer. Dadurch stehen sich die Magnetfelder nicht mehr senkrecht entgegen und durch die Abstoßungskräfte entsteht ein Drehmoment in die angestoßene Richtung, das den Motor bis annähernd zur Netzfrequenz beschleunigt. Das einachsige Wechselfeld, welches von der Wechselspannung erzeugt wird, lässt sich im Rahmen der symmetrischen Komponenten gleichwertig in zwei gleichwertige aber gegenläufige Kreisfelder, gebildet durch Zweiphasenwechselstrom, zerlegen. Der Einphasen-Asynchronmotor wird in diesem Ersatzmodell durch zwei gegenphasige und in Reihe geschaltete Zweiphasenmotoren auf einer gemeinsamen Welle modelliert. Bei Stillstand heben sich die beiden Drehmomente der beiden Teilmotoren gegenseitig auf – nach Anwurf in einer Richtung kommt es zu der Drehbewegung, da der eine modellierte Teilmotor durch die Drehzahl ein höheres Drehmoment als der gegenläufige Teilmotor bildet. Zum Anwerfen des Einphasen-Asynchronmotor eignet sich auch eine Startschaltung mit Hilfswicklung. Der Phasenversatz für das Drehfeld entsteht dabei üblicherweise durch einen ohmschen Widerstand in Reihe zur Induktivität der Hilfswicklung. Die Abschaltung der Hilfsphase kann durch ein Stromrelais in Serie zur Hauptwicklung erfolgen. Gängiger ist heute ein PTC-Widerstand, der sich nach dem Einschalten selbst erhitzt und nach kurzer Zeit hochomig wird. Er muss sich aber nach dem Ausschalten erst wieder abkühlen, damit der Motor wieder starten kann. Fliehkraftschalter sind ebenfalls zweckmäßig. Für die verschiedenen Ansätze werden Begriffe Anlassvorrichtung oder im Fall des PTC-Widerstands nicht ganz korrekt „Anlaufrelais“ verwendet. Die Leistung des Einphasen-Asynchronmotors beträgt ca. 50 % eines gleich großen Dreiphasen-Asynchronmotors. Die niedrige Leistung hängt mit dem im Vergleich zu Dreiphasenmaschinen schlechten Wicklungsfaktor zusammen, da ca. 1/3 des Wickelraumes mit den Nuten im Ständer prinzipbedingt nicht genutzt werden kann. Der Anwurfmotor wird heute kaum noch verwendet. Gelegentlich ist aber mit „Anwurfmotor“ einfach ein kleiner Motor gemeint (i. A. kein Einphasen-Asynchronmotor), der zum Anwerfen eines großen Motors dient.", "section_level": 1}, {"title": "Repulsionsmotor.", "content": "Bei dem Repulsionsmotor handelt es sich um eine Sonderbauform eines Einphasenasynchronmotors, bei dem zwecks Drehzahl- und Drehmomenteneinstellung die Bürsten in ihrer Position mechanisch verstellt werden können. Damit kann beispielsweise beim Anfahren ein besonders hohes Drehmoment erreicht werden, welches ein fast ruckfreies Starten des Motors unter Last erlaubt.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Verfahren und Methoden.", "content": "Eine weitere Art des Wechselstrommotors ist der Reluktanzmotor, der im Gegensatz zum normalen Asynchronmotoren nach dem Hochlaufen als Synchronmotor mit synchroner Drehzahl weiterläuft. Besondere Läuferbleche mit ausgeprägten Polen bewirken dieses Verhalten. Auch Synchronmotoren können unter bestimmten Bedingungen mit reduzierter Leistung einphasig betrieben werden; sie benötigen dann unter anderem eine Anlaufhilfe und laufen ungleichmäßig. Eine weitere und sehr universelle Möglichkeit, welche mittlerweile fast alle anderen Motorsysteme abgelöst hat, ist einen Asynchronmotor mit einem elektronischen Frequenzumrichter zu betreiben, welcher die einphasige Wechselspannung gleichrichtet und nachfolgend in Dreiphasenwechselstrom mit einem Drehfeld elektronisch umwandelt. Mit dieser festen Kombination eines Frequenzumrichters und eines Asynchronmotors ist neben der Wahl verschiedener Stromversorgungen und Spannungen auch der Betrieb an Gleichspannung, wie zum Beispiel an Batterien, sowie eine Drehzahlverstellung und Wahl des Drehmoments am Motor in weiten Bereichen möglich, was unter anderem die Realisierung von hochdynamischen Antriebssystemen bei vollautomatischen Werkzeugmaschinen oder im Bereich der Elektromobilität erlaubt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wechselstrommotoren sind Elektromotoren, die mit einphasigem Wechselstrom, also mit nur einem Außenleiter (Phase) aus dem Dreiphasenwechselstrom, betrieben werden. Wechselstrommotoren können nach verschiedenen Prinzipien arbeiten. Ein Drehfeld ist bei ihnen nicht schon durch die Speisung gegeben. Daher sind zusätzliche konstruktive Maßnahmen nötig, um eine Drehbewegung zu erzielen.", "tgt_summary": "交流电动机是利用交流电来激励并产生磁场的电动机,交流电动机可以控制电流和磁场的方向,是不用设计电刷的,而结构上主要分为同步电动机和异步电动机两大类,前者一般会有永久磁铁,后者则使用感应方式使线圈产生磁场,也可根据所加的交流电也分为单相和三相电机。", "id": 1803661} {"src_title": "Feldmoching-Hasenbergl", "tgt_title": "费尔德莫兴-哈森贝格尔", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Stadtbezirk umfasst weite Bereiche des Münchner Nordens und liegt in der flachen Münchner Schotterebene. Er erstreckt sich von der Dachauer Straße (B 304) im Westen bis zur Schleißheimer Straße im Osten. Der nördlichste Stadtteil Münchens reicht vom DB-Rangierbahnhof München-Nord im Süden bis zur Stadtgrenze im Norden. Markant sind die Dreiseenplatte, die Panzerwiese und Hartelholz, die Regattastrecke Oberschleißheim sowie der Landschaftssee Allacher Lohe. Nachbarbezirke sind Milbertshofen-Am Hart im Osten und Südosten, Moosach im Süden und Allach-Untermenzing im Westen. Im Nordwesten grenzt der Bezirk an die Gemeinde Karlsfeld, im Norden an die Gemeinde Oberschleißheim.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtbezirksteile.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Feldmoching.", "content": "Das großteils noch landwirtschaftlich geprägte Feldmoching ist der flächenmäßig größte und nördlichste Stadtbezirksteil. Dort leben 11.008 Menschen [2015]. In ihm liegt der Grünzug Feldmochinger Anger, das Schwarzhölzl, der Feldmochinger See sowie Teile des Feldmochinger Mühlbachs und des Regattaparksees. Mehr als die Hälfte der Stadtbezirksfläche werden noch landwirtschaftlich genutzt, das ist 1/5 der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Münchens.", "section_level": 2}, {"title": "Lerchenau Ost/Hasenbergl.", "content": "Der Stadtbezirksteil Lerchenau Ost/Hasenbergl besteht aus dem Hasenbergl im Nordosten des Stadtbezirks. Das Hasenbergl erstreckt sich von der Stadtgrenze am Hartelholz im Norden bis zum Harthof im Süden und der Schleißheimer Straße im Osten. Westlich durch den Feldmochinger Anger getrennt liegt Feldmoching. Im Bezirksteil leben heute (2015 je nach Quelle) 25.000 bis 34.387 Menschen. Südlich der Gundermanstraße wird der Bezirksteil zur Lerchenau.", "section_level": 2}, {"title": "Ludwigsfeld.", "content": "Ludwigsfeld ist der südwestlichste Teilbezirk. Dort leben 3.395 Menschen [2015]. Er grenzt im Norden und im Nordosten an Feldmoching und im Osten an die Fasanerie-Nord im Bezirksteil Lerchenau West. Südlich grenzt Ludwigsfeld an Moosach und westlich an den Stadtbezirk Allach-Untermenzing.", "section_level": 2}, {"title": "Lerchenau West.", "content": "Der Stadtbezirksteil \"Lerchenau West\" liegt im mittleren Südteil des Stadtbezirks und besteht aus der Siedlung am Lerchenauer See und der weiter westlich gelegenen Fasanerie-Nord. Im Osten liegt der Lerchenauer See, hinter dem er an das Stadtviertel Lerchenau angrenzt. Im Süden liegt mit dem Rangierbahnhof Nord die Bezirksgrenze, im Westen grenzt er an den Bezirksteil Ludwigsfeld und im Norden liegt der Fasaneriesee, wo sich der Bezirksteil Feldmoching anschließt. Dort leben 12.744 Menschen [2015]. In Feldmoching-Hasenbergl gibt es die Erich Kästner-Realschule, die Willy-Brandt-Gesamtschule München sowie die International Bilingual School Munich. In Feldmoching-Hasenbergl gibt es die röm-katholischen Kirchen: St. Agnes, St. Johannes Evangelist, Mariä Sieben Schmerzen, St. Peter und Paul, St. Christoph, Alte St.-Christoph-Kirche, St. Nikolaus, die evangelisch-lutherischen Kirchen: Kapernaumkirche, Bethanienkirche und Evangeliumskirche sowie die Russ. Orthodoxe Kirche St. Michael.", "section_level": 2}, {"title": "Grünflächen.", "content": "Feldmoching-Hasenbergl ist geprägt von zahlreichen Grünflächen. Hierzu zählen die Seen: Fasaneriesee, Feldmochinger See, Landschaftssee Allacher Lohe, Lerchenauer See, Regattaparksee, Regattastrecke Oberschleißheim sowie die Bäche: Feldmochinger Mühlbach und Schwabenbächl. Grünflächen und Parks finden sich Am Krempelhuberplatz, Dülferanger, Feldmochinger Anger, Goldschmiedplatz, Grünfläche an der Schittgablerstraße und Hase-Lerche-Wiese. Von der Flora und Fauna besonders schützenswert sind das Amphibienbiotop Fasanerie, die Eggarten-Siedlung und das Virginia-Depot. Im Norden befindet sich der Schwarzhölzl-Wald im Nordosten das Hartelholz. Darüber hinaus sind große Flächen von Feldmoching-Hasenbergl noch durch landwirtschaftlichen Flächen geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Der Bahnhof München-Feldmoching liegt an der Bahnstrecke München–Regensburg. Seit 1972 hält in Feldmoching die S-Bahn-Linie S1. Am 8. November 1963 wurde zudem die Straßenbahn vom Scheidplatz zum Harthof und am 18. Dezember 1964 weiter bis zum Hasenbergl (Endhaltestelle am Goldschmiedplatz) verlängert. Am 20. November 1993 kam schließlich die verlängerte U-Bahn-Linie U2 vom Scheidplatz bis zur Dülferstraße, gleichzeitig wurde die Straßenbahn ins Hasenbergl eingestellt. Am 26. Oktober 1996 wurde die U2 nochmals um zwei Stationen über das Hasenbergl bis zur S-Bahn in Feldmoching verlängert. Da neben der S-Bahn nach Freising/Flughafen auch Regionalzüge von Landshut planmäßig – allerdings sehr selten – am Bahnhof Feldmoching halten, ist dieser nach der U-Bahn-Verlängerung einer der wichtigsten Umsteigebahnhöfe im Netz des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV). Reste der Straßenbahngleise lassen sich noch heute an vielen Stellen erkennen, so z. B. in der ehemaligen Wendeschleife am Goldschmiedplatz. Im aktuellen Verkehrsentwicklungsplan der Landeshauptstadt München ist die Option enthalten, die derzeit in Bau befindliche Straßenbahnlinie 23 von der Parkstadt Schwabing über den Euro-Industriepark und die Neuherbergstraße wieder bis zum Goldschmiedplatz zu verlängern. Diese Maßnahme ist dabei zur Realisierung bis 2015 vorgesehen, bisher jedoch ohne gesicherte Finanzierung. Seit 2016 verbindet eine Fuß- und Radwegunterführung unter dem Nordring der Bahn zwischen Wilhelmine-Reichard-Straße und der Straße Am Oberwiesenfeld die südliche Lerchenau mit der U3 Oberwiesenfeld.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Der Bezirksausschuss von Feldmoching-Hasenbergl wurde zuletzt am 15. März 2020 gewählt. Die Sitzverteilung lautet wie folgt: CSU 8, Grüne 6, SPD 5, München-Liste 3, FW/ÖDP 2, AfD 2 und FDP 1. Von den 40.806 stimmberechtigten Einwohnern in Feldmoching-Hasenbergl haben 17.144 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 42,0 Prozent lag.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtentwicklung.", "content": "Aufgrund des erwartenden Bevölkerungswachstums in München werden mögliche Stadtentwicklungsgebiete, vor allem an den Stadträndern, gesucht. Dabei werden einzelne landwirtschaftlichen Flächen um Feldmoching herum ausgebaut: So das das 23,8 Hektar große \"Lerchenauer Feld\" im Süden zwischen Lerchenauer- und Lerchenstraße oder das 8,4 Hektar große \"Quartier an der Hochmuttinger Straße\" nördlich der Herbergstraße, ausgebaut. Auch eine ehemalige Siedlungen, die Eggarten-Siedlung, südlich des Lerchenauer Sees, wird neu und dichter bebaut. Des Weiteren gibt es durch die Stadt München Pläne den gesamten unbebauten, 900 Hektar großen, Bereich im Stadtbezirk zwischen Feldmoching, Ludwigsfeld und bis zu Autobahn A 99 auszubauen. Das ursprünglich unter dem Namen \"Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme München Nord\" (\"SEM\") gestartete Projekt wurde 2018, für den Bezirk Feldmoching-Hasenbergl, eingestellt. Wird aber nun verändert als \"kooperatives Stadtentwicklungsmodell Feldmoching - Ludwigsfeld\" (\"KOSMO\") weitergeführt. Eine Machbarkeitsstudie soll bis 2023 vorliegen, um dann bis 2029 weitere Planungen durchzuführen. Das Konzept \"Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme München Nord\" sah auch Enteignungen der Grundeigentümer vor. Dies hat Bürgerinitiativen, sowohl gegen als auch für das Projekt, entstehen lassen. Die \"Initiative HEIMATBODEN München\" setzt sich aus Anwohnern, landwirtschaftliche Grundeigentümern und Vertretern der wachstumskritischen Wählergruppe München-Liste zusammen. Sie setzt sich für ein \"sozialgerechtes Bodennutzungsverfahren\" (SoBoN) ein. Das \"Münchner Verfahren der Sozialgerechten Bodennutzung\" (SoBoN) ist ein vom Münchner Stadtrat eingeführtes Verfahren. Es enteignet die Grundeigentümer nicht, sondern beteiligt diese an \"an den Folgekosten der Planung\". Die \"prosem\" unterstützt das Projekt der Stadt München und setzt sich aus Wohnungsgenossenschaften, Mieterorganisationen, soziale Organisationen wie dem DGB München, der Arbeiterwohlfahrt München und Einzelpersonen wie den beide Altoberbürgermeistern Hans-Jochen Vogel und Christian Ude zusammen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Feldmoching-Hasenbergl ist der Stadtbezirk 24 im Norden der bayerischen Landeshauptstadt München.", "tgt_summary": "费尔德莫兴-哈森贝格尔()是地处德国巴伐利亚州首府慕尼黑北端的市辖第24区。它由费尔德莫兴、百灵滩、哈森贝格尔和四个行政分区组成,其中还包含、、和四个街区。", "id": 126424} {"src_title": "Meerneunauge", "tgt_title": "海七鰓鰻", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Meerneunaugen haben eine aalähnliche Körperform ohne Brust- oder Bauchflossen und ein rundes Maul ohne Kiefer. Ausgewachsene geschlechtsreife Tiere erreichen gewöhnlich eine Körperlänge von 70 bis 90 Zentimetern, gelegentlich bis 1,2 Meter. Je nach ihrer Herkunft unterscheiden sich Meerneunaugen in der Färbung. Die meisten zeigen eine hellgraue bis grünliche Grundfarbe und sind auf der Oberseite dunkel gefleckt oder marmoriert. Der Kopf hat einen Schädel und trägt über dem Saugmund ein Augenpaar, auf das nach hinten zu jederseits sieben rundliche Kiemenöffnungen folgen. Im Unterschied zu anderen Arten der Neunaugen ist die Mundscheibe breiter als der Körper. Der Rand der Saugöffnung wirkt ausgefranst und weist scharfe Hornzähne auf.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Das Meerneunauge ist ein in Küstennähe lebender anadromer Wanderer, der zur Fortpflanzung in die Flüsse aufsteigt. Sein europäisches Verbreitungsgebiet reicht von Skandinavien über die Nord- und Ostsee bis ins westliche Mittelmeer. Daneben kommt die Art an der Ostküste Nordamerikas vor und lebt außerdem – nach Öffnung des die Niagarafälle umgehenden Wellandkanals – mittlerweile auch in den Großen Seen Nordamerikas oberhalb des Ontariosees. Zum Laichen ziehen Meerneunaugen flussaufwärts, jedoch nicht so hoch wie das Flussneunauge. Sie laichen in kleinen Gruppen an kiesigen Stellen. Hier werden die Eier paarweise in dazu angelegten Nestgruben gelegt. Nachgewiesen werden konnte, dass sie bis zu 850 Kilometer zu ihren Laichgründen wandern: Unter anderem laichen sie im Rhein bei Basel. Nach der Fortpflanzung sterben die Elterntiere. Die nach einigen Wochen geschlüpften Larven, auch Querder genannt, bleiben etwa sechs bis acht Jahre im Sediment des Süßwassers. Erst nach ihrer Umwandlung zum adulten Tier wandern Meerneunaugen ins Meer ab. Dort erreichen sie ihre Geschlechtsreife nach weiteren drei bis vier Jahren. Im Meer ernähren sich die Neunaugen, indem sie sich mit ihrer Saugscheibe an Fische wie Kabeljau, Makrele, Lachs und Hering anheften, parasitierend deren Haut und Muskelgewebe abraspeln und Blut saugen. Wenn sie ins Süßwasser zurückkehren, wird der Darm zurückgebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Meerneunauge ist unter den Neunaugen der Vertreter mit der größten Bedeutung als sogenannter Speisefisch. In den Großen Seen Nordamerikas haben sich Meerneunaugen im 20. Jahrhundert invasiv ausgebreitet, das ökologische Gleichgewicht verschoben und werden – da sie dort die Bestände fischereiwirtschaftlich wichtiger Fischarten bedrohen – teilweise intensiv bekämpft, auch mit einem Anthelminthikum wie Niclosamid als Lampretizid. Da die europäischen Lebensräume dieser Wanderfischart bedroht sind, ist sie von der EU in den Anhang der FFH-Richtlinie aufgenommen worden. Im Genom von Meerneunaugen wurden verschiedene sogenannte DNA-Transposons nachgewiesen, die sehr ähnlich auch in zahlreichen nicht näher verwandten Arten von Knochenfischen gefunden wurden. Offenbar sind diese mobilen DNA-Sequenzen – Transposase codierende Tc1-Elemente – durch einen horizontalen Gentransfer zwischen verschiedenen Arten von Wirbeltieren ausgetauscht worden, wobei die Parasit-Wirt-Beziehung der Neunaugen wahrscheinlich eine tragende Rolle spielte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Meerneunauge (\"Petromyzon marinus\") ist eine Art der Neunaugen (Petromyzontidae) und somit kein Fisch im engeren Sinn, sondern ein kieferloses Wirbeltier.", "tgt_summary": "海七鳃鳗(英语:\"Petromyzon marinus\")又称海八目鳗,是七鳃鳗目七鳃鳗科海七鳃鳗属唯一的一种。", "id": 2795264} {"src_title": "Quellenkritik", "tgt_title": "来源批判", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die moderne, methodische Quellenkritik hat zwei Vorläufer: die philologische Textkritik aus der Renaissance und die etwas spätere Beschäftigung mit alten Urkunden, um deren Echtheit und die Stichhaltigkeit der mit ihnen verbundenen Rechtsansprüche festzustellen. Damit können auch mögliche Geschichtsfälschungen aufgedeckt werden. Durch den Vergleich einer Quelle mit anderen, durch die Überprüfung der Plausibilität von gemachten Aussagen, oder durch technische Untersuchungen lassen sich gestellte Fragen oft klären; manchmal lassen sie sich jedoch auch nicht eindeutig beantworten, oder erst mit neu entwickelten Untersuchungsmethoden (siehe z. B. Vinland-Karte). Quellenkritik muss in gleichem Maße, wenn auch oft mit anderen Methoden, auf nicht-schriftliche Quellen (z. B. Münzen, Gebäude, Briefmarken) angewendet werden. Mit den verschiedenen Quellenarten und den Methoden zu ihrer Kritik befassen sich die Historischen Hilfswissenschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung.", "content": "Bei der Quellenkritik muss man zwischen Aufnahme bzw. Befund einerseits und Deutung andererseits unterscheiden. Der Befund geht dabei immer der Deutung voraus. Die Deutung darf nicht allein aus dem Text geschehen, denn die Entstehungsgeschichte und die historischen Umstände tragen zur Bedeutung bei. Grundsätzlich wird zwischen innerer und äußerer Quellenkritik unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Quellenkritik.", "content": "Die äußere Quellenkritik bezieht sich auf die physische Gestalt der Quelle: Art der Herstellung, die hilfreich zur Feststellung von Ursprungsort und -zeit sein kann, Materialwahl, Textfluss, Wortwahl und Stil, sowie Aufbewahrungsort, Erhaltungszustand und andere Aspekte des Überlieferungszusammenhangs, schließlich die Vollständigkeit der Quelle, sind hier als mögliche Gegenstände der äußeren Kritik zu nennen. Eine ältere Bezeichnung für äußere Quellenkritik ist „Kritik der Echtheit“, denn sie gibt Auskunft darüber, ob der angegebene Aussteller oder Hersteller der Quelle auch der tatsächliche ist oder sein kann. Doch auch gesicherte Falsifikate haben Quellenwert, nämlich in Bezug auf den Fälscher. Ernst Bernheim fasst die äußere Quellenkritik in seiner vielfach nachgedruckten \"Einleitung in die Geschichtswissenschaft\" in vier Fragen zusammen:", "section_level": 2}, {"title": "Innere Quellenkritik.", "content": "Die innere Quellenkritik bezieht sich auf die Frage nach der Qualität der enthaltenen Informationen. Durch Fragen nach der Autorenschaft, dem Adressaten, dem Sinnzusammenhang usw. soll insbesondere geklärt werden, wie \"nah\" die Quelle örtlich und zeitlich dem berichteten Geschehen steht, da größere Nähe ein Anzeichen für die Qualität der Informationen darstellt. Zudem wird die Plausibilität des Quellengehalts daran geprüft, ob sie überhaupt möglich ist. Da das ist, kommt bei der Beurteilung von Quellen der „Nähe“ zum Geschehen besonderer Wert zu: Dabei ist die Frage nach dem Urheber einer Quelle, besonders wichtig für die innere Quellenkritik: Ernst Bernheim unterteilt die Quellenkritik wie folgt:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Quellenkritik versucht festzustellen, unter welchen Umständen eine Geschichtsquelle entstanden ist, insbesondere wer sie wann hergestellt hat und mit welcher Motivation. Damit ist sie eine zentrale Aufgabe von Historikern.", "tgt_summary": "来源批判是对信息来源的评价,信息来源可以是一个文献、言论、图片或任何旨在获取信息的事物。来源批判是基于特定任务而对信息来源进行评价的跨学科研究。", "id": 1950175} {"src_title": "Karl I. (Ungarn)", "tgt_title": "查理一世 (匈牙利)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er wurde unter dem Namen \"Caroberto\" getauft, ließ sich aber als \"Karl\" I. zum Ungarn- bzw. Kroatenkönig krönen (sein ursprünglicher Name \"Carobert\" bildete \"keine\" Wortzusammensetzung, sondern wurde erst in der späteren Geschichtsschreibung irrtümlich als vermeintlicher Doppelname „Karl-Robert“ aufgefasst; im 19. Jahrhundert wurde dies fälschlich für einen Vor- und Familiennamen gehalten und für den ungarischen Sprachgebrauch, wo der Familienname grundsätzlich zuerst genannt wird, entsprechend zu „Robert Károly“ umgedreht – und dadurch noch zusätzlich sinnesentstellt). Nach dem Aussterben der Arpaden 1301 gelangte mit Karl der erste König aus dem Haus Anjou auf den ungarischen Thron. Seine Großmutter Maria, die Gemahlin Karls II. von Neapel, war eine Schwester des vorletzten arpadischen Königs Ladislaus IV. und sah sich als Erbin Ungarns an. Sie übertrug diesen Titel auf Karl. 1299 bestätigte Papst Bonifatius VIII., der sich als Lehnsherr Ungarns betrachtete, diesen Anspruch. Der ungarische Adel hob jedoch zunächst Wenzel III. auf den Thron. Nach dessen Tod 1305 gelang es Karl aber, die Kurie zum Verzicht auf ihren Lehnsanspruch zu bewegen. Zugleich konnte er zunehmend Anerkennung unter den ungarischen Adligen erlangen, zum Teil auch auf gewaltsame Weise, so dass er sich bis 1308 weitgehend gegen den Gegenprätendenten Otto von Bayern durchgesetzt hatte. Karl besaß auch Ansprüche auf den Thron des Königreichs Neapel, da sein Vater der älteste Sohn König Karls II. von Neapel war. 1297 wurde Karl aber vom Papst, dem Oberlehnsherrn Neapels, von der Nachfolge ausgeschlossen, dennoch hielt er an seinen Ansprüchen fest, auch noch nachdem 1309 sein Onkel Robert den Thron in Neapel bestiegen hatte. Der 1311 in Böhmen an die Macht gekommene Johann von Luxemburg erhob als Nachfolger Wenzels einen Anspruch auf den ungarischen und den polnischen Thron. Dies führte dazu, dass sich Karl und Großherzog Władysław I. Ellenlang von Polen verbündeten und Karl 1320 die Tochter Wladyslaws heiratete. Zuvor hatte Wladyslaw mit Karls Hilfe Polen erneut unter seiner Herrschaft vereint und war ebenfalls 1320 zum König gekrönt worden. In den 1320er Jahren beendete er in einer Reihe von Feldzügen die Macht der Herrscher über die, unter den letzten Árpádenkönigen entstandenen, ungarischen Kleinkönigtümer und stellte die Zentralmacht wieder her. Als Stiftung Karls entstand 1326 der St. Georg Ritterorden, um den Adel an sich zu binden. 1330 wurde Karl mit seiner Armee von den Walachen unter ihrem Fürsten Basarab I. in der Schlacht bei Posada besiegt und kam nur knapp mit dem Leben davon. Die Walachei blieb aber zunächst ein abhängiges Fürstentum. 1333 gelangte Karl mit seinem Onkel, König Robert von Neapel, zu einem Ausgleich in der Erbfolgefrage in Neapel. Karls Sohn Andras wurde mit der Erbin Roberts, Johanna, verheiratet. 1335 vermittelte Karl eine Zusammenkunft von Wladyslaws Sohn und Nachfolger Kasimir III. mit Johann von Luxemburg in seiner Residenz Visegrád an der Donau. Dieses Treffen legte den Grundstein für den Tausch Schlesiens gegen Masowien im Jahr 1339 und ein langfristiges Bündnis zwischen Polen und Böhmen. Ebenfalls 1339 setzte der kinderlose Kasimir III. Karl und seinen Sohn Ludwig als Erben der polnischen Krone ein. Karl I. förderte gezielt den Bergbau und löste so einen wirtschaftlichen Aufschwung Ungarns aus. 1325 ließ er die ersten ungarischen Goldgulden prägen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Karl war dreimal verheiratet, zuerst mit Maria († 1317), Tochter des Beuthener Herzogs Kasimir II. Dieser Ehe entstammten die Töchter: Nach deren Tod vermählte er sich mit Beatrix von Luxemburg, Tochter des deutschen Kaisers Heinrich VII., die 1319 starb. Seine dritte Frau war Elisabeth († 1380), Tochter des polnischen Königs Władysław I. Ellenlang, mit der er sich 1320 vermählte. Dieser Ehe entstammten unter anderem:", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl I., histor.-traditionell auch Karl I. Robert (ungar.: Róbert Károly, kroat.: Karlo I. Robert), ursprünglich \"Carobert\" (* 1288 in Neapel; † 16. Juli 1342 in Visegrád) aus dem Haus Anjou war ab 1308 bis zu seinem Tod König von Ungarn und Kroatien. Er war der älteste Sohn des Titularkönigs Karl Martell und der Klementia von Habsburg.", "tgt_summary": "查理一世(匈牙利语:I. Károly,1288年-1342年-7月16日)全名为查理·罗贝尔(法语:Charles Robert,原名Caroberto。因没有匈牙利语的翻译故自称成为Károly,) 匈牙利国王(1308年-1342年在位)。他是匈牙利安茹王朝的创建者。", "id": 1026225} {"src_title": "José Luis Chilavert", "tgt_title": "何塞·路易斯·奇拉维特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bereits im jungen Alter von 15 Jahren stieg José Luis Chilavert bei seinem Heimatverein Sportivo Luqueño in Paraguay zum Stammtorhüter auf. Im Alter von 18 Jahren gab er in der ersten paraguayischen Liga bei Guaraní Asunción sein Debüt. Nach einer Saison verließ er das Team bereits wieder und wechselte nach Argentinien zum CA San Lorenzo de Almagro aus Buenos Aires. Im Jahre 1988 wechselte Chilavert nach Spanien zu Real Saragossa. Er verließ den Verein 1992 nach Querelen mit dem Trainer und einem Platz auf der Ersatzbank. Zur Spielzeit 1992/93 wechselte er wieder nach Argentinien zum Erstligisten Vélez Sársfield. 1996 wurde Chilavert zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer 13-monatigen Spielsperre verurteilt, da er 1994 einen Balljungen niedergeschlagen hatte. Er legte Berufung ein, der oberste Gerichtshof Argentiniens bestätigte 1999 jedoch die Strafe. Im November des Jahres 2000 wechselte Chilavert zum Start der französischen Rückrunde zum zweiten Mal nach Europa. Dort spielte er in der Saison 2000/01 (Rückrunde) und 2001/2002 für den französischen Klub Racing Strasbourg, mit dem er 2002 abgeschlagen am Tabellenende in die französische zweite Liga abstieg. Als der Abstieg in der Liga bereits rechnerisch feststand, gewann Racing das französische Pokalfinale, bei dem Chilavert einen Elfmeter hielt und den entscheidenden selbst verwandelte. Zum Höhepunkt seiner Karriere kam es im Jahre 1998, als er die Auswahl Paraguays, Außenseiter in der Südamerika-Qualifikationsgruppe, als Mannschaftskapitän zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich begleitete. Als Paraguay dort überraschend die Gruppenphase überstand, fiel eine verstärkte Aufmerksamkeit auf den Kapitän der Mannschaft, der in drei Gruppenspielen nur ein einziges Gegentor kassiert hatte. Im Gruppenspiel gegen Bulgarien scheiterte Chilavert mit einem Freistoß aus 20 Metern an der Torlatte, beinahe wäre es ihm als erstem Torhüter in der Fußball-Geschichte gelungen, ein Feldtor bei einer Weltmeisterschaft zu erzielen. Im Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister Frankreich brachte er sein Team, das von vielen Kritikern als maßlos überfordert bezeichnet wurde, fast im Alleingang bis in die Verlängerung, in der Laurent Blanc per Golden Goal für Frankreich traf und das Spiel entschied. Während seiner Karriere geriet er immer wieder mit dem argentinischen Fußballer Martín Palermo (Boca Juniors, Betis Sevilla) aneinander. Duelle der beiden Stars hatten meist heftige Wortgefechte, harte Fouls sowie rote Karten zu bieten. Ein weiteres Beispiel für sein Temperament sah man im WM-Qualifikationsspiel gegen Brasilien: Als Roberto Carlos ihm die Hand schütteln wollte, spuckte Chilavert ihn an. Deshalb musste er das erste Spiel der WM 2002 von der Tribüne aus verfolgen. Paraguay schied erneut im Achtelfinale aus, diesmal mit 0:1 gegen die deutsche Nationalelf. Nachdem Chilavert 1998 zum letzten Mal zum „Welttorhüter des Jahres“ gewählt wurde, tauchte er ab 2001 nicht mehr in den Statistiken der zehn weltbesten Torhüter auf und beendete seine Karriere im Jahre 2002. Grund dafür war, dass er nicht für das paraguayische Nationalteam nominiert wurde. Im Jahre 2004 feierte der inzwischen 39-jährige Chilavert ein überraschendes Comeback bei seinem Stammverein Vélez Sársfield, mit dem er bereits in den 90er-Jahren größere Erfolge gefeiert hatte. Er zog sich jedoch nach seinem letzten Spiel am 11. November 2004, bei dem er ein Tor schoss, wieder aus dem aktiven Fußball zurück. Im Juli 2005 wurde er in Frankreich wegen Betrugs an seinem ehemaligen Verein Racing Strasbourg zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "International: National: Auszeichnungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "José Luis Félix Chilavert (* 27. Juli 1965 in Luque) ist ein ehemaliger paraguayischer Fußballtorwart. Er erzielte in seiner Karriere über 60 Tore für Klubs und das Nationalteam und war damit einer der torgefährlichsten Torhüter der Welt. Von 1989 bis 2003 spielte er 74-mal für die paraguayische Fußballnationalmannschaft und erzielte acht Tore.", "tgt_summary": "何塞‧路易斯‧奇拉维特(José Luis Félix Chilavert González,1965年-7月27日),巴拉圭人,世界知名的足球守门员,现已退役。", "id": 3065945} {"src_title": "Lawra", "tgt_title": "拉伏拉", "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Die Ursprünge dieser eremitischen Lebensform liegen im frühchristlichen Ägypten und Palästina des 4. Jahrhunderts; dort gelten die Eremitensiedlungen in der Sketischen Wüste als deren Keimzelle: Die erste Lawra wurde 328 oder 335 von Chariton dem Bekenner in Pharan gegründet; eine zweite errichtete er in Duka nahe dem Jordan. Seinem Beispiel folgten in späterer Zeit u. a. Euthymios der Große, Gerasimos und Sabas. Gerasimos gab seiner Laure eine Regel: Die Mönche mussten zunächst ein gemeinsames Leben führen. Wenn sie sich als geeignet erwiesen hatten, wies man ihnen eine Zelle zu, in der sie fünf Tage der Woche ohne Feuer und gekochte Nahrung in völliger Stille ihrer Arbeit nachgehend und sich dem Gebet widmend zubrachten. Samstags und sonntags kamen sie dann zu den gemeinsamen Gottesdiensten zusammen und nahmen eine gekochte Mahlzeit mit etwas Wein zu sich. Von den über 130 palästinischen Klöstern des vierten bis siebten Jahrhunderts waren mindestens zwanzig Lauren. Besonders bekannt waren neben der Laura von Pharan und besonders der von Sabas gegründeten sog. \"Großen Laura\" Mar Saba die des hl. Euthymios (Chirbet el-Merd) mit ihren 38 Felsenmalereien, die Firminos-Laura, ein Zentrum des Origenismus – die Felsenkirche und das Baptisterium wurden 1928 in Chirbet Duwer entdeckt – und ferner die noch heute von griechisch-orthodoxen Mönchen bewohnte ehemalige Laura von Koziba. Als sich schließlich das Klostermönchtum durchgesetzt hatte, wurde die Bezeichnung \"Lawra\" bzw. \"Lavra\" von anderen orthodoxen Klöstern übernommen, wie dem Kloster \"Große Lavra\" auf dem Athos: Kloster Megisti Lavra. Davon ausgehend wurde die Bezeichnung als Ehrentitel auf wichtige Klöster der russisch-orthodoxen Kirche übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Kloster mit Ehrentitel.", "content": "Nur wenige Klöster im heutigen Russland und in der Ukraine tragen den Ehrentitel einer Lawra:", "section_level": 1}], "src_summary": "Lawra, auch Lavra, Laura oder Laure (, von ) ist im frühchristlichen sowie später dann orthodoxen Mönchtum eine von einer Einsiedlerkolonie bewohnte Stätte in Form von Zellen oder Grotten, in denen die Mönche zwar abgesondert voneinander als Eremiten leben, aber die Liturgie gemeinsam feiern, und auch einem gemeinsamen Abt \"(abbas)\" unterstehen.", "tgt_summary": "拉伏拉是东正教及部分东方正统教会中,具有成群男性隐士居所的一种修道院。通常在其中心带有一个教堂,有时还有修院食堂(Refectory)。在希腊语中,拉伏拉的原意是窄小的路径或城市中的小巷。拉伏拉在俄罗斯正教会的修道院中是最高级的。直属于莫斯科牧首,之后直属于圣主教公会。", "id": 1039307} {"src_title": "Jonathan Pitroipa", "tgt_title": "约纳通·皮特罗伊帕", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Pitroipa begann in der Fußballakademie „Planète Champion International“ in Ouagadougou mit dem Fußballspielen, in der auch sein ehemaliger Freiburger Mannschaftskamerad Wilfried Sanou ausgebildet wurde. Zu Beginn seiner Karriere spielte Pitroipa im Team der Akademie in der zweiten burkinischen Liga. Nach einem Probetraining erhielt er im Juli 2004 einen zunächst bis Juni 2006 datierten Profivertrag beim deutschen Bundesligisten SC Freiburg. In seiner ersten Bundesligasaison kam er nach einer schweren Krankheit nicht richtig zum Zuge und wurde nur viermal eingewechselt. Erst nach dem Abstieg des SC Freiburg in die 2. Bundesliga stieg er in der Rückrunde der Saison 2005/06 in die Stammelf auf. Im Januar 2008 unterschrieb Pitroipa einen bis zum 30. Juni 2012 gültigen Vertrag beim Hamburger SV und wechselte zur Saison 2008/09 ablösefrei zu diesem. Am 4. April 2009 erzielte er mit dem 1:0-Siegtreffer gegen die TSG 1899 Hoffenheim sein erstes Bundesligator. In der Saison 2009/10 erzielte er drei Tore in 20 Spielen, darunter am 8. August 2009 auch gegen seinen ehemaligen Verein SC Freiburg. In der Sommerpause 2011 wechselte Pitroipa zum französischen Erstligisten Stade Rennais, bei dem er bis Juni 2014 unter Vertrag stand. Seit 2014 spielt er in der Ersten Liga der Vereinigten Arabischen Emirate, in der Saison 2014/15 für den al-Jazira Club in Abu Dhabi und von 2015 bis 2017 für den al-Nasr Sports Club in Dubai. Seit Januar 2018 spielt er für den belgischen Erstligisten Royal Antwerpen in der Pro League. Zur Saison 2019 wechselte Jonathan Pitroipa ablösefrei zum französischen Club Paris FC.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 7. Oktober 2006 absolvierte er im Rahmen der Qualifikation für die Afrikameisterschaft 2008 gegen die Auswahl Senegals sein erstes Länderspiel für die A-Nationalmannschaft. Mit dieser wurde er bei der Afrikameisterschaft 2013 Zweiter, nachdem Burkina Faso im Endspiel der Auswahl Nigerias mit 0:1 unterlegen war. Pitroipa wurde als „Spieler des Turniers“ ausgezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Beninwende Yann Jonathan Pitroipa (* 12. April 1986 in Ouagadougou) ist ein burkinischer Fußballspieler, der seit der Saison 2019 beim französischen Zweitligisten Paris FC unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "约纳通·皮特罗伊帕(Jonathan Pitroipa,1986年-4月12日)是一名布基纳法索足球运动员,担任中场,现时效力阿联酋职业足球联赛球会艾查捷拉。", "id": 868038} {"src_title": "Aubonne VD", "tgt_title": "欧博讷 (沃州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Aubonne liegt auf, 8 km westlich der Bezirkshauptstadt Morges (Luftlinie). Das historische Städtchen erstreckt sich auf einem Geländevorsprung über dem Tal des Flusses Aubonne, am Rand des Jurafussplateaus, an aussichtsreicher Lage rund 130 m über dem Seespiegel des Genfersees. Die Fläche des 6,9 km2 grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Rand des Jurafussplateaus. Der Gemeindeboden erstreckt sich von der Fläche am Fuss der Waadtländer Côte nordwärts über den Geländevorsprung von Aubonne bis in das tief in die Molasseschichten des Jurafussplateaus eingegrabene Tal der Aubonne. Die östliche Gemeindegrenze bildet der gewundene Lauf der Aubonne in diesem Tal. Zu Aubonnes Gemeindegebiet gehören der westliche Talhang und das kleine Seitentälchen des \"Armary\". Auf dem Jurafussplateau wird mit die höchste Erhebung von Aubonne erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 19 % auf Siedlungen, 13 % auf Wald und Gehölze, 67 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land. Zu Aubonne gehören mehrere Neubausiedlungen, die Weiler \"Trévelin\" () und \"Bougy-Saint-Martin\" () am Hang der Côte sowie einige Einzelhöfe sowie seit dem 1. Juli 2011 die frühere Gemeinde Pizy. Nachbargemeinden von Aubonne sind Allaman, Féchy, Essertines-sur-Rolle, Montherod, Saint-Livres, Lavigny und Etoy.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Aubonne zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 84,1 % französischsprachig, 5,2 % deutschsprachig und 3,6 % portugiesischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Aubonne belief sich 1850 auf 1730 Einwohner, 1900 auf 1736 Einwohner. Nach 1950 (1682 Einwohner) setzte eine deutliche Bevölkerungszunahme ein.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Aubonne war lange Zeit ein agrarwirtschaftlich geprägtes Städtchen. Heute spielt die Landwirtschaft als Erwerbszweig der Bevölkerung nur noch eine untergeordnete Rolle. Am Hang der Côte unterhalb von Aubonne liegt ein ausgedehntes Weinbaugebiet. Auf der restlichen landwirtschaftlichen Fläche herrscht Ackerbau vor. Weil Aubonne nicht an der Mitte des 19. Jahrhunderts gebauten Bahnlinie von Lausanne nach Genf liegt, hielt die Industrialisierung erst relativ spät Einzug. Als erste Fabrik auf dem Gemeindeboden etablierte sich die 1853 gegründete Pulvermühle Aubonne, die seit 1997 privatisiert ist. Weitere wichtige Unternehmen kamen erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts hinzu. Dazu zählen eine Präzisionsgiesserei, die Firma Velcotrex SA (Klebverschlüsse), Serono-Laboratorien, IKEA-Einrichtungshaus und Pharmaindustrie. Die Gewerbezone ist auf dem Plateau an der Verbindungsstrasse zwischen der Autobahn und dem Städtchen angesiedelt. Die meisten Arbeitsplätze sind im Dienstleistungssektor vorhanden. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Ort zu einer Wohngemeinde entwickelt. Neue Wohnquartiere entstanden vor allem im Westen und Südwesten der Altstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Als historisches Städtchen ist Aubonne Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr. Es besitzt seit 1967 ein Holzmuseum. Im Tal der Aubonne legte der Kanton Waadt 1963 das erste Arboretum der Schweiz an, das auf einer Fläche von rund 200 Hektaren einheimische und eingeführte Baumarten zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das Städtchen ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Es liegt am Kreuzungspunkt der Hauptstrassen von Rolle nach Cossonay und von Allaman nach Gimel. Der Autobahnanschluss Aubonne an der 1964 eröffneten A1 (Genf-Lausanne), die das Gemeindegebiet durchquert, ist rund 2 km vom Stadtkern entfernt. Der nächste Bahnhof an der am 14. April 1858 eingeweihten Eisenbahnlinie Lausanne-Genf (Abschnitt von Morges nach Coppet) befindet sich in Allaman knapp ausserhalb des Gemeindegebietes. Vom 23. Juli 1896 bis zum 17. Mai 1952 war eine elektrische Bahn von Allaman nach Aubonne in Betrieb. Heute ist Aubonne durch die Buslinie Allaman – Aubonne – Gimel an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Weitere Postautokurse gibt es nach Rolle und nach Etoy.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gemeindegebiet von Aubonne war schon sehr früh besiedelt. Die ältesten Funde sind aus der Bronzezeit bekannt, aus der Römerzeit wurden Fundamente einer Villa entdeckt. Von der frühmittelalterlichen Besiedlung stammen Grabfunde. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1177 unter dem Namen \"Albona\", 1606 erschien die Schreibweise \"Aulbonne\". Der Ort entwickelte sich um die im 11. Jahrhundert errichtete Burg der Herren von Aubonne und erhielt bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine Wehrmauer. 1255 wurden Burg und Stadt an Graf Peter II. von Savoyen verkauft. Dieser übergab die Herrschaft als Lehen an die Familie Thoire-Villars, von der es über Grandson 1393 an die Herren von Greyerz kam. Aubonne war bis im 15. Jahrhundert die bedeutendste Stadt der Waadtländer Côte zwischen Genf und Lausanne. Seit dem 13. Jahrhundert wurden Wochenmärkte abgehalten und seit 1487 gab es alljährlich zwei dreitägige Märkte. Weil der Graf von Greyerz mit den Eidgenossen verbündet war, wurde Aubonne von den Auswirkungen der Burgunderkriege 1476 verschont. Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 kam das Städtchen unter bernische Oberhoheit, gehörte aber noch bis 1553 den Grafen von Greyerz. In der Folgezeit wechselte die Herrschaft häufig den Besitzer. 1670 kaufte sie der Franzose Jean-Baptiste Tavernier, 1685 Henri Duquesne, der sie 1701 Bern verkaufte, das die gleichnamige Vogtei Aubonne im bisherigen Herrschaftsgebiet einrichtete. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte das Städtchen von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. Von 1803 bis 2007 war Aubonne Hauptort des gleichnamigen Bezirks, seither gehört es zum Bezirk Morges. Auf den 1. Juli 2011 fusionierte die frühere Gemeinde Pizy mit Aubonne, wobei Aubonne auch der Name der neuen Fusionsgemeinde ist.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Aubonne besitzt ein malerisches mittelalterliches Stadtbild mit engen Gassen, Patrizierhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und Resten der ehemaligen Befestigungswerke (unter anderem zwei Tore). Das Schloss, dessen Ursprung auf das 11. Jahrhundert zurückgeht und aus zwei getrennten Gebäudekomplexen bestand, wurde im 17. Jahrhundert weitgehend neu erbaut. Es steht leicht erhöht am Nordrand der Altstadt über dem Tal der Aubonne. Der barocke Palas und der Rundturm mit Kuppeldach stammen von 1680. Im Innern des Palas befindet sich ein Arkadenhof; der Gerichtssaal besitzt eine bemalte Decke von 1670. Das Schloss wurde in den Jahren 1980–85 einer umfassenden Restauration unterzogen. Die erste Kirche auf dem heutigen Gemeindegebiet stand in Trévelin, sie wurde 1577 abgerissen. 1306 wurde am Rand des historischen Städtchens die Kapelle Saint-Etienne eingeweiht und rund 200 Jahre später wurde direkt daneben die Kapelle Saint-François erbaut. Diese beiden Kapellen wurden 1579 in den Bau der neuen Pfarrkirche einbezogen, die heute einen gotischen Chor zeigt und im Süden eine Kapelle im Flamboyantstil mit Malereien aus dem 17. Jahrhundert aufweist. 1700 wurde das Herz des französischen Admirals Abraham Duquesne in der Kirche von Aubonne hinter einer schwarzen Marmorplatte beigesetzt. In der Altstadt befindet sich das mit Arkaden ausgestattete Hôtel de Ville, das auch Grenette genannt wird. Es wurde 1770–80 erbaut und diente anfangs als Kornhalle. Das Maison d'Aspre, ein Privathaus mit Orangerie, stammt aus dem 18. Jahrhundert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aubonne ([], im einheimischen frankoprovenzalischen Dialekt []) ist eine politische Gemeinde im Distrikt Morges des Kantons Waadt in der Schweiz.", "tgt_summary": "欧博讷()是瑞士联邦西部法语区的沃州下设的一个市镇。在行政上属于莫尔日区管辖。欧博讷的总面积为平方公里。截至2018年,总人口为3241。", "id": 2525970} {"src_title": "Gynoeceum", "tgt_title": "雌蕊群", "src_document": [{"title": "Apokarpe Gynoeceen, Morphologie der Fruchtblätter.", "content": "Apokarpe bzw. chorikarpe, multicarpellate Gynoeceen bestehen aus mehreren und nicht untereinander verwachsenen Fruchtblättern. Ein apo-, chorikarpes Gynoeceum bilden z. B. die Hahnenfußgewächse. Möglich ist auch ein \"unikarpes\", unicarpellates Gynoeceum, mit nur einem einzelnen Fruchtblatt. Auch können mehrere teils verwachsene Fruchtknoten gleichzeitig vorhanden sein. Möglich ist dass angrenzende Fruchtblätter nur teilweise, knapp verwachsen sind mit freien Griffeln (hemi-apocarpous, semicarpous) oder durch den Blütenboden verbunden sind (pseudo-coenokarp). Es können selten auch zwei oder mehrere Fruchtknoten von verschiedenen Blüten ganz oder teilweise zu einem Syngynium (pseudo-monomer) verwachsen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Coenokarpe Gynoeceen.", "content": "Bei coenokarpen und syn- oder parakarpen Gynoeceen sind die Fruchtblätter miteinander verwachsen mit freien oder verwachsenen Griffeln. Bei auf der ganzen Länge verwachsenen Fruchtblättern kann die Anzahl der Narbenlappen einen Hinweis auf die Anzahl der an der Bildung des Gynoeceums beteiligten Fruchtblätter geben. Im Querschnitt lassen die Fruchtknoten coeno-synkarper Gynoeceen eine Anzahl von Fächern, Kammern (Loculi, Loculamente) erkennen, die den Innenräumen der verwachsenen Fruchtblätter entsprechen. Die Fächer werden von \"echten\" Scheidewänden (Septen) getrennt, die von den Seitenflächen der Fruchtblätter gebildet werden. Ein coeno-synkarpes Gynoeceum besitzen z. B. die Liliengewächse. Bei coeno-parakarpen Fruchtknoten werden keine, oder nur schwach ausgebildete Scheidewände gebildet, sie haben in der Regel einen ungekammerten Innenbereich. Bei manchen Pflanzen finden sich im Fruchtknoten Einstülpungen oder Septen, die nicht auf die Seitenflächen von verwachsenen Fruchtblättern zurückgehen, sondern durch Wachstum, Wucherung aus der Fläche der Fruchtblätter oder vom Plazentagewebe entstehen („falsche Scheidewände“), z. B. bei einigen Kreuzblütengewächsen. Sind die \"echten\" Scheidewände der Karpellränder im Zentrum des Fruchtknoten voneinander frei, ist er unvollständig septiert (\"hemi-synkarp\", \"-parakarp\"). In einem Fruchtknoten können abschnittsweise mehr oder weniger gefächerte und/oder ungefächerte Bereiche vorkommen oder es können verschiedene Plazentationen vorhanden sein wie beim Granatapfel. Es kann sich bei den Fruchtknoten in der Mitte auch eine durchgängige Säule (Columella) bilden. Vielfach sind die Karpelle im basalen Bereich synkarp, weiter distal dagegen parakarp verwachsen, darum wird häufig nicht mehr zwischen coeno-parakarp, -synkarp unterschieden, sondern nur noch alle coenokarpen Fruchtknoten generell als synkarp bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Nektarien.", "content": "Beim einem Gynoeceum können Septalnektarien, Scheidewandnektarien; eingesenkte Nektarien an den Berührungsflächen benachbarter Karpelle (Fruchtblätter) mit einem Ausführungsgang nach außen, ausgebildet werden. Auch können außen am Fruchtknoten Nektarien vorhanden sein. Narbensekrete können auch eine Nektarfunktion übernehmen. An einem Griffelpolster können ebenfalls Nektarien vorkommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Gynoeceum, auch \"Gynaeceum\" oder \"Gynäzeum\" (beides latinisierte Formen von altgriechisch \"gynaikeíon\" „Frauenwohnung“) bezeichnet man die Gesamtheit der Megasporophylle (Fruchtblätter, Karpelle – umgangssprachlich: „weibliche“ Blütenorgane) der Blüten von Samenpflanzen. Fruchtblätter tragen die Samenanlagen, in denen sich die Embryosackzelle (Megaspore) und der daraus hervorgehende, weibliche Gametophyt entwickeln; nach Befruchtung der Eizelle des Gametophyten bildet sich der Same (siehe auch: Samenpflanzen, Generationswechsel).", "tgt_summary": "雌蕊群,或雌花器(英语:Gynoecium),为被子植物花中的心皮的总称。传统上把较典型形态的花的花部中,由子房、花柱、柱头等部位构成者称为雌蕊(pistil),但在一朵花为多心皮、离生的状态下,雌蕊一词的概念便易生混淆,故现在植物系统学上常采用较为精准的雌蕊群。", "id": 1330463} {"src_title": "Ostküste der Vereinigten Staaten", "tgt_title": "美國東岸", "src_document": [{"title": "Geographische Ostküste.", "content": "Geographisch erstreckt sich die amerikanische Ost- oder Atlantikküste von der Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten bei Lubec, Maine bis nach Key West, Florida und reicht somit vom 45. bis zum 24. nördlichen Breitengrad. Küstenstaaten von Nord nach Süd sind die Neuenglandstaaten Maine, New Hampshire, Massachusetts, Rhode Island und Connecticut sowie New York, New Jersey, Delaware, Maryland, Virginia, North Carolina, South Carolina, Georgia und Florida. Vermont und Pennsylvania gehören ebenfalls zu den Ostküstenstaaten, liegen jedoch nicht am Meer. Mit 92 Millionen Einwohnern (Volkszählung von 2000) repräsentieren diese Staaten 32 Prozent der US-Bevölkerung.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwärtige Prägung.", "content": "Die Bevölkerung des nördlichen Teils der Ostküste gilt mehrheitlich als liberal. Dies zeigt beispielsweise das Wahlergebnis der Präsidentschaftswahl der Vereinigten Staaten 2004, als die nördlichen Staaten bis einschließlich Maryland für John Kerry votierten, während die Südstaaten für George W. Bush stimmten. Sie ist auch durch relativ hohe Bevölkerungsdichte geprägt; die städtischen Regionen von Boston im Norden bis Washington, D.C. im Süden „wuchern“ zusammen, diese großstädtische Agglomeration mit etwa 45 Millionen Einwohnern bezeichnet man als Boswash. Auch die Familie Kennedy sowie viele andere einflussreiche Familien der USA stammen von dort (Brahmanen von Boston).", "section_level": 1}, {"title": "„Ostküsten-Establishment“ sowie antisemitisches Codewort.", "content": "Im politisch-soziologischen Bereich wird gelegentlich vom „Ostküsten-Establishment“ gesprochen. Gemeint ist damit die zu großen Teilen im Bereich zwischen Washington und Neuengland konzentrierte gesellschaftliche Elite der USA. In diesem Gebiet befinden sich neben der politischen Hauptstadt mehrere wichtige Finanz- und Kulturzentren (New York, Boston, Philadelphia, Baltimore) sowie die renommierten Universitäten der sogenannten Ivy League. Meist wird der Begriff pejorativ benutzt, insbesondere um die soziale Ungleichheit im Land anzuprangern. Im antisemitischen, verschwörungsideologischen sowie im rechtsextremen Jargon steht es als Codewort für das angeblich von Juden dominierte internationale Finanzsystem.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalischer Begriff East Coast.", "content": "In der Musik, speziell im Hip-Hop, wird mit dem Begriff \"East Coast\" eine Stilrichtung umschrieben. Orte wie New York, New Jersey oder Philadelphia haben diesen Sound geprägt. Da New York als Geburtsort dieser Bewegung bezeichnet wird, steht gerade der Big Apple für die rohen, minimalistischen und trockenen Elemente der Hip-Hop-Musik. Ein typischer New-York-Beat besteht aus einem Drumset ohne Hi-Hat mit Bass und einem Loop. Im Gegensatz zum Sound der Westküste (G-Funk), der eher Einflüsse aus der Musik von George Clinton oder Bootsy Collins hat, orientiert sich die East Coast heute noch sehr stark an der Old School. Mitte der 1990er Jahre ging der sogenannte Eastcoast/Westcoast-Beef mit den verstorbenen Rappern 2Pac (West Coast) und The Notorious B.I.G. (East Coast) durch die Medien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Ostküste der Vereinigten Staaten (, \"Atlantic Seaboard\", \"Eastern Seaboard\", oder schlicht \"East Coast\") bezeichnet man die Küste der Vereinigten Staaten zum offenen Atlantischen Ozean. Sie ist der am frühesten von Europäern besiedelte Teil der späteren USA. Im Rahmen der Amerikanischen Revolution und des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges erklärten am 4. Juli 1776 dort dreizehn britische Kolonien mit der Unabhängigkeitserklärung ihre Loslösung von Großbritannien und ihr Recht, einen eigenen souveränen Staatenbund zu bilden.", "tgt_summary": "美国东岸,或称为大西洋海岸,是指美国的最东部的海岸地区,东向面临大西洋,北边为加拿大,南边为墨西哥湾。此区域通常包括以前北美十三殖民地的范围,现在则由北到南包括缅因州、新罕布夏州、佛蒙特州、马萨诸塞州、罗德岛州 、纽约州、新泽西州、康乃狄克州、宾夕法尼亚州、德拉瓦州、马里兰州、维吉尼亚州、北卡罗莱纳州、南卡罗莱纳州、乔治亚州、以及佛罗里达州。此区域是全美国人口主要聚集的地区,也是工商业聚集之地,许多国际知名的大城市都位于此区域内,例如波士顿、纽约市、费城、华盛顿特区、亚特兰大、巴尔的摩,以及迈阿密等城市。", "id": 2679487} {"src_title": "Bestätigungsvermerk", "tgt_title": "审计报告", "src_document": [{"title": "In Deutschland.", "content": "Die gesetzlichen Vorschriften zum Bestätigungsvermerk finden sich in HGB.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Der Bestätigungsvermerk besteht aus der Überschrift, dem einleitenden Abschnitt, dem beschreibenden Abschnitt, der Beurteilung durch den Abschlussprüfer, der Unterschrift und dem Siegel des Prüfers. Gegebenenfalls erfolgt ein Hinweis zur Beurteilung des Prüfungsergebnisses und ein Hinweis auf eine Bestandsgefährdung.", "section_level": 2}, {"title": "Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk.", "content": "Ein \"uneingeschränkter Bestätigungsvermerk\" bedeutet, dass keine wesentlichen Beanstandungen gegen die Buchführung, den Jahresabschluss und den Lagebericht vorlagen. Auch dürfen keine Prüfungshemmnisse vorgelegen haben. Jahresabschluss und Lagebericht geben damit nach Einschätzung des Prüfers ein den \"tatsächlichen Verhältnisse entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage\" wieder. Kleine Beanstandungen, welche auch in ihrer Summe nicht wesentlich sind, sind kein Hinderungsgrund für die Erteilung des Vermerkes. Der Prüfer darf Hinweise auf besondere Umstände des Unternehmens machen, auch ohne den Vermerk (damit) einzuschränken.", "section_level": 2}, {"title": "Eingeschränkter Bestätigungsvermerk.", "content": "Eine Einschränkung muss erfolgen, wenn ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage durch den Abschluss nicht gegeben ist. Das Wort \"\"Einschränkung\"\" muss dabei zwingend verwendet werden, und es muss deutlich ausgedrückt werden, warum der Vermerk eingeschränkt wurde. Eine Einschränkung erfolgt, wenn es wesentliche Beanstandungen in Teilen der Rechnungslegung gab. Weiterhin wird der Vermerk erteilt, wenn Prüfungshemmnisse eine hinreichend sichere Beurteilung verhindern. Die Wesentlichkeit eines Hemmnisses hängt dabei vom Verhältnis der beanstandeten Größe zu anderen Größen ab. Auch mehrere an sich unwesentliche Mängel können in ihrer Summe wesentlich werden und dadurch zu einer Einschränkung des Vermerks führen. Verstöße gegen Gesetze, Satzung, Gesellschaftsvertrag o. ä. führen auch zu einer Versagung, sofern sie rechnungslegungsrelevant sind. Auch Mängel in der Buchführung an sich können zu einer Einschränkung führen. Es ist auch möglich, dass Verstöße des Vorjahres gegen Bestimmungen zu einer Einschränkung führen, so sie auf die geprüfte Periode noch einen wesentlichen Einfluss haben. Sollten Prüfungshemmnisse wie die Verweigerung von Auskünften auftreten, ist der Bestätigungsvermerk ebenfalls nicht mehr uneingeschränkt. Wenn der Mangel während der Prüfung korrigiert wurde, soll der Prüfungsvermerk uneingeschränkt erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Versagungsvermerk aufgrund von Einwendungen.", "content": "Ein Versagungsvermerk aufgrund von Einwendungen muss erteilt werden, wenn der Jahresabschluss insgesamt oder sehr bedeutende Teile des Jahresabschlusses eine Erteilung einer Einschränkung nicht mehr rechtfertigen. Die Gründe für die Versagung müssen dargestellt werden. Das Wort \"Bestätigungsvermerk\" darf nicht verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Versagungsvermerk aufgrund von Prüfungshemmnissen.", "content": "Ein Versagungsvermerk aufgrund von Prüfungshemmnissen (sog. Disclaimer of opinion) wird erteilt, wenn der Abschlussprüfer nicht in der Lage ist, ein Prüfungsurteil abzugeben. Beispiele für Prüfungshemmnisse sind die Verweigerung von Vorlage und Auskunftspflichten, die Nichtteilnahme des Abschlussprüfers an der Inventur und die Zerstörung von Unterlagen durch höhere Gewalt. Dabei muss der Abschlussprüfer alle angemessenen, d. h. rechtlich zulässigen und wirtschaftlich vertretbaren Möglichkeiten zur Klärung des Sachverhalts ausgeschöpft haben. Darüber hinaus muss das Prüfungshemmnis so wesentlich sein, dass eine Einschränkung des Bestätigungsvermerks nicht mehr in Frage kommt. Im Gegensatz zum Versagungsvermerk aufgrund von Einwendungen beinhaltet der Versagungsvermerk aufgrund von Prüfungshemmnissen jedoch kein negatives Prüfungsurteil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bestätigungsvermerk ist das Gesamturteil eines Abschlussprüfers nach der Prüfung eines Jahresabschlusses. Darin beurteilt der Prüfer die Übereinstimmung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes mit den für das Unternehmen geltenden Rechnungslegungsvorschriften. Es wird nur beurteilt, ob die Lage des Unternehmens korrekt abgebildet wurde. Eine Beurteilung der wirtschaftlichen Lage erfolgt grundsätzlich nicht. Die Erteilung des Bestätigungsvermerkes darf erst nach vollständigem Abschluss der materiellen Prüfung erfolgen.", "tgt_summary": "审计报告是指注册会计师按照相应的审计准则的规定,在实施审计工作的基础上对被审计单位财务报表发表审计意见的书面文件。", "id": 1280399} {"src_title": "Flachwagen", "tgt_title": "平车", "src_document": [{"title": "Internationale Einteilung.", "content": "Flachwagen werden durch den Internationalen Eisenbahnverband (UIC) eingeteilt in: Die Regelbauarten unterscheiden sich von den Sonderbauarten vor allem dadurch, dass bei ihnen immer ein ebener, befahrbarer Wagenboden vorhanden ist; bei den Sonderbauarten muss das nicht so sein. Innerhalb der Regel- und Sonderbauarten wird jeweils zwischen Wagen mit Einzelradsätzen und solchen mit Drehgestellen unterschieden. Daneben gibt es eine Vielzahl anderer Begriffe, die Flachwagen nach ihrem Einsatzzweck einteilen, aber keine ausreichend scharfe Abgrenzung zulassen.", "section_level": 1}, {"title": "Einheitsgüterwagen des Internationalen Eisenbahnverbands (UIC).", "content": "Die Bemühungen des Internationalen Eisenbahnverbands zur Standardisierung der Flachwagen reichen bis in die 1950er Jahre zurück. Diese Bemühungen führten nach Festlegung der Merkmale und Eigenschaften von Flachwagen, zu den \"Einheitsgüterwagen\". Vereinheitlichte Flachwagen sind zu finden in den UIC-Merkblättern: Die Umsetzung dieser Richtlinien ist für die Mitglieder des UIC teils verbindlich, teils freiwillig. Seit Ende 1977 werden Flachwagen, die diesen Richtlinien teilweise entsprechen, mit der Anschrift „UIC“ gekennzeichnet. Flachwagen, die vollständig den Merkblättern entsprechen, daher UIC-Standardwagen, erhalten die Anschrift „UIS St“.", "section_level": 2}, {"title": "K: Flachwagen in Regelbauart mit zwei Radsätzen.", "content": "Die Güterwagen der Gattung K bildeten ursprünglich eine der größten Gruppe von Güterwagen der DB, bedingt durch die vielen darin eingeordneten Rungenwagen älterer Bauart. Die meisten ihrer Einsatzgebiete wurden später von Flachwagen der Sonderbauarten übernommen. Bei der DB waren 1998 nur noch rund 10.000 Exemplare vorhanden. Die meisten seit den 1950er Jahren gebauten zweiachsigen Flachwagen der Regelbauart orientieren sich an dem mit klappbaren Borden und kurzen Schwenkrungen ausgestatteten UIC-Standardwagen der Bauart 1, zumindest in Deutschland jedoch mit einem Achsstand von nur 8 m. In den letzten Jahren wurden wieder neue K-Wagen entwickelt. Diese haben feste Stirnwände sowie ein Planenverdeck und sind dadurch auch für nässeempfindliche Güter geeignet. Deren Bezeichnung \"Kils\" impliziert die unterstehenden Kennbuchstaben. Neben den allgemeinüblichen Längen- und Gewichtskennbuchstaben (k, kk, n, m und mm) finden sich bei der Bauart K folgende Bezeichnungen:", "section_level": 2}, {"title": "L: Flachwagen in Sonderbauart mit Einzelradsätzen.", "content": "Hier finden sich heute Nur noch von historischer Bedeutung dagegen sind Behälter-Tragwagen (s. u.) und Drehschemelwagen (s. u.). L-Wagen haben in der Regel keine Rungen. Die wichtigsten Kennbuchstaben zur grundsätzlichen Unterscheidung der aktuellen Bauarten sind: Der UIC hat insgesamt drei L-Wagen-Typen genormt, wobei der Lgss-Wagen eng an den Ks-Wagen (s. o.) angelehnt ist:", "section_level": 2}, {"title": "O: Gemischte Offen-Flachwagen.", "content": "Die Gruppe der gemischten offen Flachwagen in Regelbauart hat klappbare Wände, Rungen und zwei oder drei Radsätze. Die wichtigsten Kennbuchstaben sind: Der UIC-Standardwagen entspricht in den Abmessungen weitgehend dem wesentlich häufigeren Ks-Wagen ():", "section_level": 2}, {"title": "R: Flachwagen in Regelbauart mit Drehgestellen.", "content": "Die stets vierachsigen Drehgestellwagen der Gattung R sind mit einem festen, ebenen Boden, meist aus Holz, und, sofern es nicht durch Kennbuchstaben anders angegeben ist, mit Rungen und Stirnborden ausgestattet. Die meisten Typen haben kurze, abnehmbare Schwenkrungen. Sie eignen sich insbesondere zum Transport von langen Stahlelementen, Baumaterial, Maschinen und großen Kraftfahrzeugen. In den 1990er Jahren kaufte die DB speziell für den zunehmenden Holztransport R-Wagen mit belastbaren, langen Leichtmetallrungen und hohen Stirnwänden. Insgesamt hatte die DB 1998 etwa 17.000 R-Wagen im Einsatz. Die wichtigsten Kennbuchstaben zur grundsätzlichen Unterscheidung der Bauarten sind: Der UIC hat zwei R-Wagen standardisiert, beide sind in Deutschland sehr zahlreich vertreten. Etwa Mitte der 1970er Jahre ging man dazu über, neu gebaute Wagen mit klappbaren Seitenborden auszurüsten.", "section_level": 2}, {"title": "S: Flachwagen in Sonderbauart mit Drehgestellen.", "content": "Dies ist sowohl nach Anzahl als auch Typenvielfalt die größte Gruppe der Flachwagen. Die Einordnung als Sonderbauart erfolgt entweder wegen des fehlenden befahrbaren Wagenbodens oder aufgrund der Achszahl. Im Gegensatz zu den Wagen der Regelbauart handelt es sich hier überwiegend um für einen bestimmten Einsatzzweck optimierte Fahrzeuge. Die DB hatte 1998 etwa 22.000 S-Wagen im Bestand. Die große Vielfalt der Bauarten lässt sich auch an der Zahl der Kennbuchstaben ablesen, von denen hier nur die wichtigsten wiedergegeben werden, die zur grundsätzlichen Unterscheidung der Bauarten erforderlich sind:", "section_level": 2}, {"title": "S-Wagen für schwere Lasten.", "content": "Diese Wagen sind derart konstruiert, dass die mögliche Zuladung von der Streckenklasse, nicht jedoch vom Wagen selbst limitiert wird. Um die Durchbiegung möglichst gering zu halten, sind sie relativ kurz und daher überwiegend mit den Kennbuchstaben \"mm\" versehen. Die sechsachsigen Wagen mit befahrbarem Wagenboden der Wagengattung \"Samm...\" ähneln den vierachsigen Rmm-Wagen, sind aber aufgrund der Achszahl der Sonderbauart zugeordnet. Bei der Deutschen Bahn sind hier vor allem die „RRym-Wagen“ mit 90 t Ladegewicht im Einsatz. In wesentlich größerer Zahl stehen für den Transport liegend verladener Coils vier- und sechsachsige Wagen mit Lademulden der Wagengattung \"S...hmm...\" zur Verfügung. Zum Teil haben sie feste Stirnwände und bewegliche Abdeckungen in Form von Planen oder Teleskophauben. Der Shimmns der DB, der der häufigste deutsche S-Wagen ist, kann bei einem Eigengewicht von etwa 23 t bei Streckenklasse D4 Coils mit einem Gesamtgewicht von etwa 67 t transportieren. Vom UIC wurden ein vier- und ein sechsachsiger Teleskophaubenwagen für den Coiltransport standardisiert, die in Deutschland seit den 1970er- bzw. 1980er-Jahren anzutreffen sind, inzwischen jedoch meist mit (leichteren) Planen statt der Hauben ausgestattet sind:", "section_level": 3}, {"title": "S-Wagen für den kombinierten Verkehr.", "content": "Die Wagen für den kombinierten Verkehr weisen spezifische Bauformen und Vorrichtungen zur Aufnahme der verschiedenen Transporteinheiten auf. Der UIC hat mehrere Wagen standardisiert, deren wichtigste Maße die folgende Tabelle wiedergibt.", "section_level": 3}, {"title": "Tragwagen für ISO-Container und Wechselbehälter.", "content": "Diese Wagen mit dem Gattungszeichen \"Sg...\" sind die häufigsten im kombinierten Verkehr. Durch klappbare Tragzapfen sind sie für die Aufnahme verschiedener Transportsysteme nutzbar. Ein Teil der Fahrzeuge ist mit Langhubstoßdämpfern (Kennbuchstabe \"j\") als spezielle Ladeschutzeinrichtung ausgerüstet. Die Einsatz der Känguru- und Wippenwagen blieb, obgleich sie einen horizontalen Umschlag ohne Krananlagen ermöglichten, auf Einzelanwendungen in den 1960er bis 1980er Jahren beschränkt, da zu dieser Zeit die Anlagen für den Wechselbehälter-Umschlag in Westeuropa bereits flächendeckend zur Verfügung standen. Der als Gütertriebwagen für den Transport von ISO-Containern konzipierte CargoSprinter kam über einen Testbetrieb nicht hinaus.", "section_level": 4}, {"title": "ACTS-Tragwagen.", "content": "Diese Wagen sind als Teil des Abrollcontainer-Transportsystems (ACTS) speziell für den Transport von Abrollbehältern geeignet. Die von der UIC standardisierten Tragwagen sind für den horizontalem Umschlag der nach UIC-Merkblatt 591 genormten Abrollbehälter mit drei Drehrahmen ausgestattet. Diese lassen sich beidseitig ausdrehen, um die Behälter zwischen Tragwagen und Lkw umschlagen zu können. Für die Fahrt werden die Drehrahmen in der Mittelstellung verriegelt. Die wichtigsten Maße eines solchen standardisierten Tragwagens sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben. ACTS-Tragwagen sind besonders in der Schweiz und den Niederlanden verbreitet. Die Schweizer Wagen tragen den nationalen x.", "section_level": 4}, {"title": "Tragwagen für Straßenfahrzeuge.", "content": "Tragwagen für Straßenfahrzeuge (Gattung \"S...d...\") sind weniger verbreitet, da diese Art des kombinierten Verkehrs nur auf bestimmten Routen effizient ist.", "section_level": 4}, {"title": "S-Wagen für spezielle Zwecke.", "content": "Für den Transport von Rundholz stehen vierachsige Wagen ohne befahrbaren Wagenboden mit festen, hohen Rungen zur Verfügung (Gattung \"Snps\"). Gleisjochtransportwagen mit ebenem Wagenboden, die teilweise über spezielle Ausstattung zum Einsatz in Gleisbauzügen verfügen, sind zumeist als Dienstgüterwagen eingestellt. Unter Umständen sind auch Kübelwagen nicht als offene Güterwagen eingeordnet, sondern der Wagengattung S zugeteilt. \"Spreizhaubenwagen\" (Sins, Sfins) sind mit Schiebewandwagen verwandt und wie diese für witterungsempfindliche Ladegüter vorgesehen, haben jedoch kein festes Dach. Die Schiebewände sind im oberen Teil nach innen gekrümmt und mit einem Gelenk verbunden, so können die Wände aufgespreizt (daher der Name) und verschoben werden, damit wird eine Wagenhälfte komplett freigelegt und kann sowohl von der Seite per Gabelstapler als auch von oben per Kran be- und entladen werden.", "section_level": 3}, {"title": "Gattungsübergreifende Bezeichnungen von Flachwagen nach ihrem Verwendungszweck.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Containertragwagen.", "content": "Containertragwagen sind speziell zum Transport von Containern mit Befestigungsvorrichtungen ausgerüstete Flachwagen. Sie gehören je nach Bauform zu den Gattungen \"L\", \"R\" oder \"S\". Wagen der Gattung \"K\" wurden kaum benutzt, da auf ihnen bereits ein 8 Fuß (2,591 m) hoher ISO-Container die europäische Fahrzeugbegrenzungslinie überragt. Das Vorhandensein der Containerzapfen wird stets durch den Kennbuchstaben \"g\" angezeigt. Lediglich Wagen, die nur zusätzlich für den Containertransport eingerichtet sind und einen befahrbaren Wagenboden haben, werden als Regelbauart eingestuft. Wagen, die ausschließlich dem Containertransport dienen, zählen zu den Sonderbauarten. Bei diesen liegen die Profile des Wagenuntergestells offen und ruht der Container nur auf den Trägern und den Aufsetzzapfen. Die meisten Containertragwagen sind für die standardisierten 20- und 40-Fuß-Container ausgelegt. Zweiachsige Wagen dieser Art können zwei 20-Fuß- oder einen 40-Fuß-Container transportieren; vierachsige Wagen können maximal zwei 40-Fuß-Container aufnehmen. In den USA und Kanada sind aufgrund des großen amerikanischen Lichtraumprofils und der hohen zulässigen Achslasten Doppelstock-Containertragwagen anzutreffen, auf denen je nach Länge zwei 40- bis 53-Fuß-Container, aber auch in Kombination mit bis zu vier 20-Fuß Containern, übereinander Platz finden (sogenannte \"double-stack cars\"). Dabei handelt es sich meist um mehrteilige Einheiten mit Jakobs-Drehgestellen.", "section_level": 3}, {"title": "Autotransportwagen.", "content": "Autotransportwagen dienen überwiegend zur Auslieferung fabrikneuer PKW und Kleintransporter zu den Abnehmern. Da Autos ein relativ leichtes Transportgut sind, haben europäische Autotransportwagen zwei Ladeebenen und benötigen auch trotz ihrer großen Länge meist nur drei Achsen. Dabei liegt die mittlere Achse auf einem Drehschemel auf und die Wagen besitzen in der Mitte ein Gelenk. Die Autos können über dem Gelenk stehend verladen werden. Diese Wagen sind in der Regel offen und zählen somit zu den Flachwagen der Gattung L (). Vor deren Entwicklung wurden zweiachsige offene Standardgüterwagen mit einer zweiten Ladeebene versehen, die Stirnwände entfernt und je zwei Wagen fest zusammengekuppelt und so als Autotransporter verwendet. In den 1950er Jahren reichte in der Bundesrepublik ihre Kapazität für den Transport des VW Käfers nicht mehr aus. Deshalb arbeiteten Ingenieure von Volkswagen mit der Bundesbahn zusammen, um einen extra langen Wagen für den Transport der fabrikneuen Fahrzeuge zu entwickeln. Das Ergebnis war ein Wagen, der zehn Autos aufnehmen konnte und diese ab 1958 von den Fabriken in die Exporthäfen transportierte. In Nordamerika werden für den Kraftfahrzeugtransport dagegen überwiegend vierachsige, geschlossene und nicht fest miteinander verbundene Wagen verwendet. Die in Autoreisezügen eingesetzten Autoreisezugwagen zählen trotz ihrer ähnlichen Bauform nicht als Güterwagen. Drehschemelwagen hatten über einem zweiachsigen Fahrwerk eine drehbar angebrachte Plattform (Schemel) und wurden meist paarweise zum Transport von Langholz oder Langschienen eingesetzt. Im paarweise vollzogenen Einsatz konnten die Wagen je nach Länge des Ladeguts entweder „kurz“ oder über spezielle Kuppelstangen „lang“ gekuppelt werden. Darüber hinaus verfügten viele Wagen über Zinken auf den Schemeln, wodurch beim Transport von Langholz ganz auf das Kuppeln verzichtet werden konnte. Viele Typen waren zusätzlich mit mehreren seitlichen Rungen ausgestattet, wodurch sie auch als Einzelwagen Verwendung fanden.", "section_level": 3}, {"title": "Historische deutsche Einteilung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Drehschemelwagen.", "content": "Die letzten normalspurigen Drehschemelwagen wurden im Deutschen Reich zum Ende der 1920er-Jahre hergestellt. In späteren Jahren entfernte man oftmals die Wendeschemel und setzte die Wagen als Arbeitswagen ein. Bei der DR entstanden so die ersten Autotransportwagen (Autopendel). Die DB stellte die letzten Drehschemelwagen 1974 ab. Bei einigen Schmalspurbahnen und insbesondere Waldbahnen kann man heute noch Drehschemelwagen im Einsatz antreffen.", "section_level": 2}, {"title": "Rungenwagen.", "content": "Rungenwagen sind Flachwagen mit langen hölzernen, später stählernen Rungen, die rundherum an den Seiten des Wagens nach oben zeigend eingesteckt sind, um die Ladung gegen ein Herunterrutschen abzusichern. Gegebenenfalls können an den Rungen oder am Wagengestell Planen oder Seile befestigt werden, um die Ladung weiter zu sichern. Da die Rungen eingesteckt werden, bezeichnet man sie als Steckrungen. Der Begriff Rungenwagen wurde in Deutschland ab 1911 geprägt, als alle Wagen der Gattungen \"Sl\", \"Sml\", \"Ol\" und \"Oml\" „mit mindestens 10 m Länge und hohen hölzernen Rungen“ das zusätzliche Nebengattungszeichen \"Ru\" erhielten. Ab 1914 wurde dann für diese zweiachsigen Wagen „mit mindestens 9,9 m Länge der Ladefläche mit oder ohne Seitenwänden und mit langen hölzernen Rungen“ die neue Hauptgattung \"R\" eingeführt. Rungenwagen mit dieser Ladelänge wurden bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut. In den 1950er Jahren wurden von der DB noch Rungenwagen mit Steckrungen in UIC-Abmessungen beschafft. Die Schienenwagen stellen die Urform des Flachwagens dar; sie existierten oft schon während des Bahnbaus. Die Ladelängen orientierten sich ursprünglich an der Länge einer Eisenbahnschiene, daher auch der Name. In der Regel hatten sie kurze eiserne Rungen und aushebbare maximal 40 cm hohe Stirnwände. Üblicherweise sind auf dem Holzfußboden mehrere quere Ladeschwellen fest angebracht, wodurch die Wagen zum Transport von Fahrzeugen weitgehend untauglich sind.", "section_level": 2}, {"title": "Schienenwagen.", "content": "Aus ihnen wurden mehrere andere Wagenarten abgeleitet. Zahlenmäßig am bedeutendsten waren dabei die Rungenwagen, deren stetige Verbesserung schließlich ab 1940 den Neubau zweiachsiger Schienenwagen überflüssig machte. Auch Tiefladewagen, Schwerlastwagen und Behälter-Tragwagen stellen Varianten der Schienenwagen dar. Im Laufe der Jahrzehnte wurden so die gewöhnlichen Schienenwagen von den anderen, spezialisierteren Flachwagen abgelöst. Die Tiefladewagen gehören seit Einführung der UIC-Klassifizierung zu den Sonderwagen (Güterwagen der Gattung U). Sie sind für den Großraum- und Schwertransport von Gütern, die auf normalen Güterwagen das Lademaß nicht einhalten würden, konstruiert worden. Der Begriff Schwerlastwagen wird heute nur noch umgangssprachlich gebraucht, da er in der internationalen Klassifikation der Güterwagen nach UIC keine Entsprechung mehr findet. Gemeinhin versteht man darunter einen relativ kurzen Drehgestellflachwagen mit ebenem Wagenboden zum Transport von schweren Lasten wie Maschinen, Panzern oder Brammen.", "section_level": 2}, {"title": "Schwerlastwagen.", "content": "Die ab 1942 gebauten deutschen Schwerlastwagen wurden bis zur Einführung der UIC-Kennzeichnung 1968 durch die Nebengattungszeichen \"y\" und \"ym\" nach Ladegewicht, Ladelänge und sonstigen Einrichtungen eingeteilt. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um die für den Panzertransport entwickelten vierachsigen Wagen der Wagengattung \"SSy\" Köln (50 t Ladegewicht, Ladelänge 8800/9500 mm, mit versenkbarem Bühnengeländer) und die sechsachsigen Wagen der Wagengattung \"SSyms\" Köln (80 t Ladegewicht, 1120/1190 mm Ladelänge) sowie deren Nachfolgebauarten. Im nicht-begleiteten intermodalen Verkehr, auch Behälter-Verkehr genannt, werden nur Behältnisse ohne Motorfahrzeuge verladen. Für diesen „Von-Haus-zu-Haus“-Transport über Schiene und Straße mit Großbehältern wurde bereits von der Deutschen Reichsbahn in den 1930er Jahren begonnen. Damals noch mit umgebauten Güterwagen-Untergestellen verschiedener Bauarten. Im „Von-Haus-zu-Haus“-Verkehr der DR waren schon verschiedene genormte Klein- und Großbehälter im Einsatz, in denen flüssige oder feste Güter transportiert wurden konnten. Der wahrscheinlich erste Behältertragwagen in Deutschland war der 1924 auf der Eisenbahntechnischen Ausstellung in Seddin vorgestellte „Kesselwagen mit abnehmbaren Kesseln“ für die Meierei Bolle A.G. in Berlin. Dieser von der Friedrich Krupp AG gebaute Flachwagen hatte vier rollbare Kessel.", "section_level": 2}, {"title": "Behälter-Tragwagen.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten beide deutsche Eisenbahnverwaltungen, die DB und die DR, diesen kombinierten Verkehr weiter aus. Dafür wurden Güterwagen mit Vorrichtungen zur Aufnahme von genormten Behälter umgebaut bzw. später neue konstruiert. Diese neuen Wagen waren die „Großbehälter-Tragwagen“, auch Behälter-Tragwagen (BT-Wagen) genannt. Die ersten Großbehälter-Tragwagen waren die 1949 aus zweiachsigen gedeckten Güterwagen gebauten „BT 10“, sowie die aus offenen Güterwagen gebauten „BT 30“. Diese Wagen waren für drei Großbehälter ausgelegt. Der erste neu gebaute Behältertragwagen der DB war der „BTs 50“ (Lbs 578) für drei Großbehälter, danach folgte der „BTmms 51“ (Laabs 588) für sechs Behälter. Allerdings handelt es sich bei dem „BTmms 51“ um zwei verbundene BTs 50. Der „BTms 55“ (Lbs 584), ab 1955 gebaut, war der erste Wagen für vier Großbehälter und auch der meistgebaute mit ca. 2438 Stück. Der erste Wagen für fünf Großbehälter war der neu entwickelte „BTmms 58“ (Lbs 589) von 1959. Hiervon wurden bis 1966 2100 Stück gebaut. Die letzte Entwicklung der DB war der Lbgjs, der zwischen 1966 und 1971 gebaut wurde. Diese Wagen waren auch für den Transport von Containern eingerichtet, nach Ausbau der Einrichtungen für den Transport von Großbehältern ab 1983 wurden sie zu reinen Containertragwagen. Die eingesetzten Großbehälter wurden nach internationaler Vereinbarung „pa-Behälter“ (\"frz.:\" pa = porteur aménager) genannt und hatten eigene Gattungszeichen. Beispiel: pa-Behälter von 3 bis 6 Kubikmetern Fassungsraum, Gattungszeichen „Ddihkr“. Ab 1964 erhielten die Behältertragwagen die UIC-Kennzeichnung und daher den Gattungsbuchstaben \"L\". So wurde beispielsweise aus einem „BT 10“ ein „Lb 576“ und aus dem pa-Behälter wurde ein Mittelcontainer. Die pa-Behälter wurden bei der DB von spezialen Sattelaufliegern der Firma Ackermann oder der Firma „v. Lienen“ sowie mit Anhängern der „AG-Weser“ transportiert. Mit dem verstärkten Aufkommen der ISO-Container ab 1966 ging der pa-Behälter-Verkehr zurück.", "section_level": 2}], "src_summary": "Flachwagen sind Güterwagen, die einen (zum Autotransport auch zwei) meist durchgehenden, flachen Boden und keine oder höchstens niedrige, nach oben offene Aufbauten besitzen. Im Gegensatz dazu haben offene Güterwagen hohe Bordwände und gedeckte Güterwagen ein festes Dach. Flachwagen sind für den Transport von nicht witterungsempfindlichen Gütern gedacht. Einige Flachwagen sind durch Planen oder Hauben vollständig abdeckbar und daher auch für den Transport witterungsempfindlicher Güter geeignet. Im Unterschied zu den Wagen mit öffnungsfähigem Dach ist bei ihnen die Ladefläche nach dem Öffnen des Verdecks hindernisfrei zugänglich.", "tgt_summary": "平车是只有地板没有侧壁和车顶的铁路车辆,是货车的一种。平车可分为通用平车和专用平车。", "id": 3039986} {"src_title": "Jan Smit", "tgt_title": "揚·斯米特", "src_document": [{"title": "Wirken.", "content": "Jan Smit wurde 1997 landesweit durch seinen Nummer-1-Hit \"Ik zing dit lied voor jou alleen\" („Ich singe dieses Lied für dich allein“) bekannt, einer Coverversion des Andrea-Jürgens-Titels \"Ich zeige dir mein Paradies\", damals noch unter dem Namen Jantje Smit. Außer in den Niederlanden ist Jan Smit auch in Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien und Frankreich erfolgreich. In Deutschland wurden mittlerweile elf Alben herausgebracht. Im Jahre 2001 empfing Smit den Exportpreis als bestverkaufender niederländischer Akteur im Ausland. In den Niederlanden erhielt er mehrere Preise, unter anderem den \"Goldenen Televizier-ring\" für seine eigene Real-Life-Soap, die auch in Deutschland zu sehen ist. Zurzeit läuft die zweite Serie der Soap \"Gewoon Jan Smit\" („Einfach Jan Smit“). Er eröffnete am 16. März 2006 sein eigenes Modegeschäft in Volendam mit dem Namen \"J-Style\", das er jedoch mangels Umsatzes im Jahre 2011 wieder schloss. Sein Manager Jaap Buijs († 28. Juni 2015 in Amsterdam, Niederlande) gab bekannt, dass alle Kleidungsstücke weiterhin online und in allen C&A-Filialen gekauft werden können. Seine frühen Werke erinnern stilistisch an die von Heintje, seine heutigen hingegen eher an die von Roger Whittaker. Ferner trat er einmal als Marika-Rökk-Imitator auf. Der Song zur Fußballweltmeisterschaft 2014 für die niederländische Nationalmannschaft ist von ihm. 2015 gründete er mit Florian Silbereisen und Christoff De Bolle die Band Klubbb3. Im Februar 2017 wurde er auch Mitglied der Band De Toppers. 2020 sollte Smit den Eurovision Song Contest gemeinsam mit Chantal Janzen und Edsilia Rombley moderieren. Am 18. März 2020 wurde der Wettbewerb wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt. Dafür moderierte Jan Smit die ESC-Ersatzshow \"Europe Shine A Light\" am 16. Mai 2020 in Hilversum.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Im Rahmen seines sozialen Engagements engagierte sich Jan Smit 2013 als erster niederländischer Sänger seiner Altersgruppe grenzüberschreitend für die Deutsche Krebshilfe in der ZDF-Benefiz-Gala Willkommen bei Carmen Nebel, bei der ein Spendenaufkommen von über 2,6 Millionen Euro erzielt wurde. Smit trat dabei im Duett mit der in der Bundesrepublik lebenden irisch-amerikanischen Sängerin Maite Kelly auf, die als Botschafterin der Krebshilfe wirkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Hendricus Maria „Jan“ Smit (* 31. Dezember 1985 in Volendam/Edam-Volendam, Nordholland) ist ein niederländischer Sänger. Seit dem Jahr 2015 ist er Teil des Schlagertrios Klubbb3.", "tgt_summary": "扬·斯米特 (;)是荷兰的一位歌手和电视主持人。他与埃德西莉娅·龙布利及尚塔尔·扬岑一同主持在鹿特丹举办的《2020年欧洲歌唱大赛》。", "id": 2392108} {"src_title": "Davy Crockett", "tgt_title": "大卫·克洛科特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Crockett wurde im Greene County im nur vier Jahre existierenden State of Franklin geboren. Seine Vorfahren waren französische Hugenotten, die während der Reformation Frankreich verlassen und sich in Ulster niedergelassen hatten. Er war das fünfte von neun Kindern und hatte fast keine Ausbildung. Nach den körperlichen Maßstäben des frühen 19. Jahrhunderts galt Crockett als großer Mann; er war ungefähr 1,78 m groß und er wog etwa 86 Kilogramm. Am 24. September 1813 trat er in das 2. Regiment der \"Tennessee Volunteer Mounted Riflemen\" (engl. für Freiwillige Berittene Schützen von Tennessee) ein, sein Dienst dauerte aber nur 90 Tage. Crocketts Befehlshaber war General Andrew Jackson, der 1829 US-Präsident werden sollte. Crockett nahm am Feldzug gegen die Muskogee-Indianer teil. 1815 starb seine Ehefrau Polly mit 27 Jahren. Das Ehepaar hatte drei Kinder, und im selben Jahr heiratete Crockett Elizabeth Patton, mit der er vier weitere Kinder hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Politischer Aufstieg.", "content": "Crocketts politische Karriere begann als Magistrat in seiner Heimatgemeinde. Dort beseitigte er die Korruption. Kurz danach wurde er 1826 und 1828 als Abgeordneter des neunten Wahlbezirks von Tennessee in das US-Repräsentantenhaus gewählt. Damals war seine Heimatregion von Weißen nur dünn besiedelt. Arme Pioniere waren oftmals illegale Landbesetzer („squatters“), die kein offiziell anerkanntes Recht hatten, auf „ihren“ Grundstücken zu bleiben. Darüber hinaus steckten sie in einer Art Teufelskreis: Da sie keine Grundstücke besaßen, durften sie keine kaufen. Crockett unterstützte die Interessen der Squatterbewegung. Crockett geriet bald in Konflikt mit seinem ehemaligen Befehlshaber, US-Präsident Andrew Jackson, als er sich dem Indian Removal Act entgegenstellte. Jackson wollte dieses Gesetz verabschieden, weil er alle Indianer hasste und deswegen verdrängen wollte; dahingegen befürwortete Crockett eine friedliche Koexistenz. Dennoch war das neue Gesetz bei der weißen Bevölkerung sehr populär, und 1830 verlor Crockett seinen zweiten Wahlkampf. 1832 wurde er aber wiedergewählt, diesmal als Vertreter der National Republican Party für den zwölften Distrikt seines Staates. 1834 veröffentlichte er seine Memoiren, „A Narrative of the Life of David Crockett.“ Da er zu viel Zeit an der Ostküste verbracht hatte, um das Buch zu schreiben, verlor er die Wahl wieder. Daraufhin sagte er erbost, „Ihr könnt zur Hölle fahren; ich fahre nach Texas!“ Er entschloss sich, die Revolution der Texaner gegen Mexiko zu unterstützen und daran teilzunehmen. Die Texaner, von Sam Houston geführt, wollten ihr neu besiedeltes Territorium von Mexiko loslösen und ihren eigenen Staat gründen, der auch von den USA unabhängig sein sollte. Crockett verließ im November 1835 Tennessee und ging nach Texas. Am 14. Januar 1836 legten Crockett und 65 andere Männer einen Eid auf die provisorische texanische Regierung ab. Jedem Mann versprach die Regierung als Gegenleistung 19 Quadratkilometer Land.", "section_level": 2}, {"title": "Tod in Alamo.", "content": "Am 6. Februar 1836 ritt Crockett mit zwölf Männern nach San Antonio de Bexar (Bejar). Die Schlacht von Alamo, eine alte mexikanische Festung, begann am 23. Februar. Crocketts Aufgabe war es, die südliche Palisade vor der Kapelle zu verteidigen. Die Texaner zählten zwischen 180 und 250 Kämpfer. Für sie war die Lage hoffnungslos, wenn nicht zusätzliche Truppen aus der Stadt Goliad kämen, denn ihnen standen zwischen 1.300 und 1.600 mexikanische Soldaten unter dem mexikanischen Präsidenten und Oberbefehlshaber General Antonio López de Santa Anna gegenüber. Die Verstärkung kam nie an. Die Alamoschlacht war eine Niederlage für die Texaner, obwohl sie schließlich den Krieg gewannen. Nach der populären Legende starb Crockett im Kampf. 1955 erschienen aber neue Beweise (das Tagebuch von José Enrique de la Peña). Heutige Historiker glauben, dass der mexikanische General Manuel Fernández Castrillón nach der Schlacht Crockett, Jim Bowie und die anderen Führer der texanischen Revolution festnahm. Am folgenden Tag soll man Crockett und die anderen Texaner auf Befehl General Santa Annas erschossen haben. 1838 ging sein Sohn Robert Patton Crockett nach Texas, um seine Erbschaft zu verwalten. 1854 kam Elizabeth Crockett nach Texas, wo sie 1860 starb. Davy Crockett war Freimaurer und Mitglied der texanischen „Holland Lodge No. 1“.", "section_level": 2}, {"title": "Crockett in der Erinnerungskultur.", "content": "David Crockett, der bereits zu Lebzeiten eine Legende war, wurde über seinen Tod hinaus zu einem amerikanischen Mythos. Seine überlieferten Sprüche veröffentlichte man im Zeitraum 1835 bis 1856. Der wohl bekannteste davon lautete: „Versichere dich, ob du recht hast, dann geh voran!“ (\"„Always be sure you are right, then go ahead.“\")", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "In den 1950er Jahren drehte Walt Disney eine Fernsehserie über Crocketts Leben, in der Fess Parker diesen darstellte. Disney bezeichnete Crockett als „Davy“ und malte ihn als einen Abenteurer und Mann mit einer gehörigen Portion „Bauernschläue“. In Wirklichkeit war Crockett immer „David Crockett“, ein Mann, der gegen die Indianer und die Briten gekämpft hatte und als ernsthafter, würdevoller Mensch bekannt war, jedoch Wortwitz und Selbstironie besaß. Die Disney-Figur war sehr beliebt. Man komponierte sogar eine Ballade, \"„The Ballad of Davy Crockett“\", die die Geschichte seines ganzen Lebens in zwanzig Versen erzählt. Aus den Fernsehfilmen wurden zwei Kinofilme zusammengeschnitten, die in Deutschland unter den Titeln \"Davy Crockett, König der Trapper\" und \"Davy Crockett und die Flusspiraten\" auf den Leinwänden zu sehen waren. Im Jahre 1960 spielte John Wayne in seinem Film \"Alamo\" den amerikanischen Nationalhelden Crockett. Knapp 45 Jahre später stellte Billy Bob Thornton Crockett in der neuen Kinoproduktion \"Alamo – Der Traum, das Schicksal, die Legende\" (2004) über die Geschehnisse um die legendäre Schlacht von Alamo dar. In einer Episode der Fernsehserie \"\" wird seine Geschichte wiedergegeben und in eine Rahmenstory verpackt. In der 5. Episode \"Alamo\" (Staffel 1) der Serie Timeless erzählt Davy Crockett im Fort Alamo eine seiner legendären Geschichten.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Als Volksheld fand Crockett auch Eingang in die populäre Musik, wie dies besonders in dem großen Nummer 1-US.-Pop-Hit der 1950er Jahre \"The Ballad of Davy Crockett\" zum Ausdruck kam, der in zahlreichen Versionen u. a. gesungen von Bill Hayes (Original von 1955 in Anlehnung an die populäre Abenteuer-TV-Serie über Crockett), gefolgt von Tennessee Ernie Ford und den Sons of the Pioneers vorliegt, oder in \"Remember The Alamo\" von Jane Bowers (gesungen von The Kingston Trio, Donovan und Johnny Cash). Ebenso erwähnte Billy Joel in seinem Hit \"We Didn’t Start the Fire\" den Volkshelden maßgebend für das Jahr 1955, in welchem eine von Walt Disney produzierte Fernsehserie startete.", "section_level": 2}, {"title": "Waffentechnik.", "content": "Nach Crockett war die taktische Kernwaffe M28/M29 der US-Armee benannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "David ‚Davy‘ Crockett (eigentlich \"David de Crocketagne\"; * 17. August 1786 in Greene County, damals State of Franklin, heute Tennessee; † 6. März 1836 in San Antonio, Republik Texas) war ein amerikanischer Politiker und Kriegsheld. Er vertrat den westlichsten Teil des Bundesstaates Tennessee im US-Repräsentantenhaus und starb während oder nach der Schlacht von Alamo.", "tgt_summary": "戴维·克罗克特(Davy Crockett,本名David de Crocketagne,1786年-3月17日-1836年-3月6日),美国政治家和战斗英雄。他曾当选代表田纳西州西部的众议员,因参与德克萨斯独立运动中的阿拉莫战役而战死。", "id": 1256056} {"src_title": "Internationales Übereinkommen zur Regelung des Walfangs", "tgt_title": "國際捕鯨管制公約", "src_document": [{"title": "Fangbeschränkungen.", "content": "Das Ziel, kommerziellen Walfang dauerhaft und ganz zu verbieten, wird bestritten, insbesondere von Norwegen und Japan, und ist Thema wiederkehrender Diskussionen. Erlaubt im Rahmen der Fangbeschränkungen ist der Walfang jedoch für einige indigene Bevölkerungen zur Deckung des Eigenbedarfes (Stand Mai 2004): Seit 1986 gibt es darüber hinaus Sondergenehmigungen für den Fang von Walen zu wissenschaftlichen und traditionellen Zwecken. Zu wissenschaftlichen Zwecken hat insbesondere Japan, aber auch Island (bis 2006), und (bis 1994) Norwegen Gebrauch gemacht. Island und Norwegen erkennen das Verbot heute nicht mehr an und betreiben einen offenen kommerziellen Walfang. Grönland ist der Walfang aus traditionellen Zwecken erlaubt. Seit Jahren steigt die Zahl der getöteten Wale an, lag zuletzt (2004) bei 780 im Jahr, was von Umweltschützern als Missbrauch des Instruments der wissenschaftlichen Genehmigungen angesehen wird, sowie als Beleg dafür, dass die Konvention heute noch relativ „zahnlos“ ist.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Walfangkommission.", "content": "Die Kommission mit Sitz in Cambridgeshire besteht aus den Repräsentanten (Kommissare) der derzeit 75 Unterzeichnerstaaten. Diese wählen aus ihren Reihen einen Vorsitzenden und einen Vizevorsitzenden. In der Regel bekleiden die Gewählten ihr Amt drei Jahre lang. Vorsitzender ist zurzeit der Japaner. Die Kommission hat unter anderem die Aufgabe, Fangquoten für Wale in den Weltmeeren festzulegen. Auch werden von der IWC Schutzzonen definiert, in denen Walfang untersagt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Konferenzen der IWC.", "content": "Einmal im Jahr findet eine internationale Konferenz statt.", "section_level": 2}, {"title": "2006.", "content": "Die 58. Jahrestagung der Kommission fand vom 16. bis 20. Juni 2006 auf der Karibikinsel St. Kitts und Nevis statt.", "section_level": 3}, {"title": "2007.", "content": "Die 59. Tagung fand vom 4. bis 31. Mai 2007 in Anchorage (Alaska) statt und wurde begleitet von wissenschaftlichen Veranstaltungen zu Krankheiten der Meeressäugetiere. Dabei setzten sich die Walfanggegner mit 37:4 Stimmen durch und bestätigten das seit 1986 bestehende Verbot der kommerziellen Jagd. Japan droht mit seinem Austritt aus der Kommission. Island und Norwegen erkennen weiterhin das Verbot nicht an.", "section_level": 3}, {"title": "2010.", "content": "Die 62. Jahrestagung fand vom 21. bis 25. Juni 2010 in Agadir statt. Es kam ein Vorschlag zur Abstimmung, wonach Japan, Island und Norwegen der Walfang mit festen Quoten für zehn Jahre erlaubt werden sollte. Der Vorschlag wurde jedoch abgelehnt.", "section_level": 3}, {"title": "2018.", "content": "Die Jahrestagung 2018 findet in Florianópolis, Brasilien statt. Erstmals hat mit Joji Morishita ein Japaner den Vorsitz der Kommission. Japan reichte im Vorfeld eine Reihe von Anträgen ein, unter anderem wollte das Land die Abstimmungsregeln der Kommission ändern. Zudem wollte Japan das Walfangmoratorium kippen und Fangquoten für eine „nachhaltige Jagd“ auf Wale festlegen. Brasilien beantragte dagegen, ein großes Schutzgebiet für Wale im Südatlantik einzurichten. In seiner Eröffnungsansprache forderte Brasiliens Umweltminister Edson Duarte den Umbau der Organisation zu einer Walschutzkommission.", "section_level": 3}], "src_summary": "Das Internationale Übereinkommen zur Regelung des Walfangs (engl. \"International Convention for the Regulation of Whaling\") ist ein internationaler völkerrechtlicher Vertrag, welcher 1946 geschlossen wurde um den Walfang zu regulieren. Es wurde am 2. Dezember 1946 von 42 Nationen in Washington, D.C. (USA) unterzeichnet und trat am 19. November 1948 in Kraft. Das Protokoll, in dem erstmals die genaue Definition eines Walfängers aufgeführt wurde, um sowohl Helikopter als auch Walfangschiffe zu erfassen, wurde am 19. November 1956 unterzeichnet. Die Konvention stellt eine Nachfolgerin des \"International Agreement for the Regulation of Whaling\" vom 8. Juni 1937 (London) dar; dessen Protokolle wurden am 24. Juni 1938 und am 26. November 1946 unterzeichnet.", "tgt_summary": "《国际捕鲸管制公约》(International Convention for the Regulation of Whaling)是1946年签署的一份环境公约,目的是保护鲸类并维持捕鲸业的可持续发展。国际捕鲸委员会依照此公约建立。", "id": 885894} {"src_title": "Abhörgerät", "tgt_title": "窃听器", "src_document": [{"title": "Rein akustische Abhörgeräte.", "content": "Rein akustische Abhörgeräte bestehen häufig aus einem Trichter, den man ans Ohr hält und auf das Ziel ausrichtet. Sie ermöglichen das akustische Verfolgen entfernter Vorgänge. Für nahe Vorgänge lässt sich zum Beispiel ein Stethoskop verwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Elektroakustische Abhörgeräte.", "content": "Bei elektroakustischen Abhörgeräten wird ein Mikrofon zur Aufnahme des Schallsignals verwendet. Dieses wird entweder über ein Kabel (auch über Trägerfrequenzanlagen), eine Funkverbindung oder auch über eine optoelektronische Verbindung zum Empfänger übertragen. Drahtgebundene Systeme werden im Regelfall nur dann verwendet, wenn die Abhöranlage eine dauerhafte Installation ist und sich die Räumlichkeiten in der Gewalt des Abhörers befinden. Drahtlose Abhöranlagen werden häufig zum Ausspionieren verwendet. Als Funkfrequenzen werden meist VHF- und UHF-Frequenzen verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Optische Abhöranlagen.", "content": "Lasermikrofone werden zum Abhören von Räumen benutzt. Dabei wird ein Laserstrahl auf ein Objekt im abzuhörenden Raum (meist ein Fenster) gerichtet, das durch die Schallwellen der im Raum gesprochenen Worte zum Schwingen angeregt wird. Aus dem vom Objekt reflektierten Strahl wird die Schallinformation rekonstruiert.", "section_level": 1}, {"title": "Anlagen zum Abhören von Telefonleitungen.", "content": "Telefonleitungen kann man anzapfen, wo sie als Freileitungen verlegt sind oder wo Zugang zu Geräten oder Kabelverzweigern besteht. Dabei wird üblicherweise das Nutzsignal induktiv eingekoppelt, wobei keine Knackstörung entsteht. Eine Knackstörung entsteht jedoch, wenn ein Fernmelder während einer Telefonverbindung ein Prüftelefon auf dieselbe Leitung schaltet. Bereits in den frühen 1930er Jahren wurden Abhörwanzen in Telefonanlagen verwendet. So verwanzte die New Yorker Staatsanwaltschaft Bordelle von Lucky Luciano, um ihn überführen und 1936 anklagen zu können. In den 1950er Jahren entdeckte der deutsche Ingenieur Horst Schwirkmann Abhörgeräte in der Telefonanlage der Deutschen Botschaft in Moskau.", "section_level": 1}, {"title": "Abhören von Trägerfrequenzanlagen.", "content": "Signale, die mit Hilfe von Trägerfrequenzanlagen (PLC-Anlagen) übertragen werden, können leicht mit Hilfe von Radioempfängern, welche die benutzten Frequenzbereiche empfangen können, in der Nähe der Leitung empfangen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Abhören von Funkfrequenzen.", "content": "Funkfrequenzen können prinzipiell mit jedem Empfänger, der die zu überwachende Funkfrequenz empfangen kann, abgehört werden. Soll neben der reinen Sendeaktivität auch der Inhalt der Sendungen mitgehört werden, muss das Signal demoduliert und gegebenenfalls auch dekodiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliches.", "content": "Der Betrieb und der Besitz rein akustischer Abhörgeräte ist nicht verboten. Dies gilt auch für drahtgebundene Anlagen, die nicht mit Hochfrequenz betrieben werden. Allerdings darf das nicht-öffentlich gesprochene Wort nicht mitgeschnitten werden. Bei drahtlosen Geräten ist die Situation wie folgt: CB-Funkgeräte, Handys und alle allgemein verkäuflichen Geräte dürfen von jedermann gekauft und verwendet werden, allerdings nicht zur Überwachung des nicht-öffentlich gesprochenen Wortes. Andere Geräte dürfen nur von Inhabern entsprechender Lizenzen benutzt werden oder ihr Betrieb ist gänzlich untersagt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Abhörgerät (umgangssprachlich auch Wanze) ist ein Gerät zur akustischen Verfolgung von Vorgängen aller Art. Abhörgeräte können zum Beispiel in der Tierforschung verwendet werden, um die von ihnen wiedergegebenen Laute ohne störende körperliche Anwesenheit zu verfolgen. Eine zur Überwachung von Kleinkindern eingesetzte Form wird als Babyfon bezeichnet. Die bekannteste Form des Abhörgerätes sind allerdings Geräte zum Abhören nicht-öffentlich gesprochener Worte. Solche Geräte müssen nicht unbedingt über ein Mikrofon verfügen, sondern können auch mittels Überwachung von Telefonleitungen und Funkfrequenzen arbeiten.", "tgt_summary": "窃听器是指用来窃听私人说话的机器,通常由麦克风与发送器(既可能是有线传输也可能是无线传输)所构成,能够即时将声音传送给操作者;但也有仅有录音功能的窃听器,操作者必须到现场取回所纪录的谈话。窃听器多由特务、警察等人员用以获取重要情报,以协助破案。而政府也可能有有关窃听器的丑闻,像美国的水门事件,尼克逊的手下潜入水门综合大厦利用窃听器取得情报,事件曝光后尼克逊被迫下台。", "id": 532134} {"src_title": "Pat Riley", "tgt_title": "帕特·莱利", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Während seiner College-Zeit an der University of Kentucky lernte Riley von Trainerlegende Adolph Rupp. Zwischen 1967 und 1976 spielte Riley für die San Diego Rockets, Los Angeles Lakers und Phoenix Suns. 1972 gewann er dabei als Spieler mit den Lakers die NBA-Meisterschaft. 1981 wurde er Nachfolger von Paul Westhead als Cheftrainer der Lakers, als dieser nach einem Streit mit Starspieler Magic Johnson entlassen wurde. Mit Riley gewannen die Lakers vier Titel bis 1988, u. a. die erste Titelverteidigung als Los Angeles Lakers in der Vereinsgeschichte ('87, '88). Nachdem die Lakers in den Western Conference Semifinals 1990 gegen die Phoenix Suns ausschieden, gab Riley seinen Trainerposten auf. Die New York Knicks holten ihn 1991, um aus ihrer Mannschaft um Starcenter Patrick Ewing einen Titelkandidaten zu machen. In den Play-offs 1993 erwiesen sich die Knicks bereits als härtester Gegner für Michael Jordans Chicago Bulls, aber erst 1994 gelang den Knicks der Finaleinzug. Dort unterlag man in einer ausgeglichenen Serie 3:4 gegen die Houston Rockets mit Hakeem Olajuwon. Nachdem 1995 der Titelgewinn erneut misslang, wechselte Riley nach Miami. Bei der Miami Heat nahm er gleichzeitig die Aufgaben des Trainers und des General Managers wahr. Riley gelang es, mit Spielern wie Alonzo Mourning und Tim Hardaway eine hochkarätige Mannschaft aufzubauen. Zwischen '98 und 2000 unterlagen die Heat in den Play-offs jeweils Rileys ehemaligem Arbeitgeber, den Knicks. 2000 wurde beim Starspieler der Heat, Alonzo Mourning, ein Nierenschaden festgestellt, weshalb man in Miami auf ihn verzichten musste. Nachdem es Riley 2002 und 2003 nicht gelang, die Heat zurück an die Ligaspitze zu führen, gab er seinen Trainerposten an Stan Van Gundy ab um seine volle Aufmerksamkeit seinen Verpflichtungen als General Manager zu widmen. In dieser Zeit tauschte er Caron Butler, Brian Grant und Lamar Odom gegen den dominanten Center der Lakers, Shaquille O’Neal ein und baute um Dwyane Wade und O'Neal ein neues Team auf. Am 12. Dezember 2005 nahm er seinen Posten wieder auf, um dann im Februar 2006 das Amt als General Manager an Randy Pfund abzugeben. Am 20. Juni 2006 gewannen er und die Miami Heat durch einen Auswärtssieg im sechsten Spiel der Finals gegen die Dallas Mavericks den NBA-Meistertitel. Für die Miami Heat war dies der erste Titelgewinn, für Riley selbst der fünfte. Ende April 2008 kündigte Riley seinen Rücktritt als Basketballtrainer an. Er blieb jedoch weiterhin Teampräsident der Heat. Als Teampräsident traf er weiterhin wichtige personelle Entscheidungen und war 2010 unter anderem für die Verpflichtung von LeBron James und Chris Bosh zuständig, die mit Dwyane Wade ein starkes Trio bildeten und mit denen er 2012 und 2013 die NBA-Meisterschaft gewann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Patrick James Riley (* 20. März 1945 in Rome, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler und -trainer. Bekannt wurde er durch seine Zeit als Head Coach der Los Angeles Lakers in der NBA, zwischen 1981 und 1989.", "tgt_summary": "帕特里克·詹姆斯·“帕特”·莱利(英语:Patrick James \"Pat\" Riley,1945年-3月20日),美国NBA前职业篮球运动员、教练,曾任迈阿密热火总裁,前主教练,此前还执教过纽约尼克斯和洛杉矶湖人。他曾5次率队夺得NBA总冠军。他率队的胜利场次仅次于兰尼·威尔肯斯和唐·尼尔森。", "id": 2293218} {"src_title": "Antarktische Halbinsel", "tgt_title": "南極半島", "src_document": [{"title": "Bezeichnung.", "content": "Lange Zeit wetteiferten die britische Bezeichnung Grahamland und der amerikanische Name Palmerland miteinander. Heute gilt Grahamland für den Teil der Halbinsel, der nördlich einer Linie zwischen Kap Jeremy und Kap Agassiz liegt und Palmerland für den Teil südlich von dieser Linie. Zusätzlich gibt es noch die spanischen Bezeichnungen \"San-Martín-Halbinsel\" (in Argentinien) für das Grahamland und \"O'Higgins-Halbinsel\" (in Chile) für die gesamte Halbinsel.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie und Klima.", "content": "Die Halbinsel ist im hohen Grade gebirgig und steigt bis auf an. Dieses Gebirge wird als Fortsetzung der südamerikanischen Anden betrachtet. Da die Halbinsel das mildeste Klima der Antarktis aufweist (Temperaturen im Sommer an der Küste 0 bis 3 °C, im Winter −10 bis −20 °C), findet man hier und auf den vielen nahe gelegenen Inseln die höchste Konzentration von Forschungsstationen auf dem antarktischen Kontinent. Hope Bay () an der Ostküste der Trinity-Halbinsel ist der nördlichste Punkt der Halbinsel.", "section_level": 1}, {"title": "Südgrenze.", "content": "Bis 2009 wurde als Südgrenze der Antarktischen Halbinsel allgemein eine Linie vom Kap Adams (welches ungefähr den Rand des Filchner-Ronne-Schelfeises markiert) bis zu einem Punkt der English-Küste bei, gegenüber den Eklund-Inseln, angesehen (Chile setzt die Südgrenze der \"Tierra de O’Higgins\" weiter südlich, bei, an). Im Jahre 2009 wurde von britischer Seite die Südgrenze neu definiert, um den seit Mitte des 20. Jahrhunderts gewonnenen Erkenntnissen zu dem vom Schelfeis verborgenen Küstenverlauf Rechnung zu tragen, und zwar von der Rydberg-Halbinsel bei bis zur Aufsetzlinie \"(grounding line)\" des Evans-Eisstroms bei ungefähr. Dadurch verschiebt sich auch die Südgrenze des Palmerlandes entsprechend, wodurch geographische Objekte zwischen den beiden Südgrenzen nach britischer Auffassung im Palmerland, nach US-amerikanischer – die an der konventionellen Südgrenze festhält – dagegen im Ellsworthland liegen.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Eingliederung.", "content": "Die Halbinsel wird gleichermaßen von Argentinien, Chile und Großbritannien beansprucht und in ihre jeweiligen Antarktisterritorien eingegliedert, die sich auf dem Gebiet der Halbinsel vollständig überlappen. Sie fällt jedoch wie die restliche Antarktis unter den Antarktisvertrag von 1961, mit dem sich die Staaten verpflichtet haben, ihre jeweiligen Ansprüche ruhen zu lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Antarktische Halbinsel ist eine über den südlichen Polarkreis hinausragende Halbinsel des antarktischen Kontinents (Antarktika). Ihre gegenüber dem Südende Südamerikas liegende Spitze ist der am weitesten vom Südpol entfernte Punkt von Antarktika. Die Halbinsel hat eine Länge von etwa 1200 km.", "tgt_summary": "南极半岛(英语:Antarctic Peninsula)是南美洲对岸的西部南极洲上的一个半岛,为南极洲唯一的一个在南极圈外的领土。南极洲的最高峰文森峰亦位于南极半岛。相较于南极洲的其他地区,南极半岛气候较为温和,因此大量科学考察站设立于南极半岛及其周边岛屿。南极半岛于1820年被探险家首次发现,其后英国、阿根廷、智利均对其提出了领土要求。直到1961年6月通过《南极条约》,冻结了所有国家对南极领土的主权要求。但至今,智利与其余六个主张有南极洲部分地区主权的国家一样,仍未完全放弃在南极上的主权,并把南极半岛建立「南极智利省」,由麦哲伦-智利南极大区管辖。", "id": 2138870} {"src_title": "Leonid Krawtschuk", "tgt_title": "列昂尼德·克拉夫丘克", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Leonid Krawtschuk studierte in Kiew Wirtschaftswissenschaften und Politische Ökonomie und arbeitete nach seinem Abschluss 1958 als Lehrer am Czernowitzer Finanztechnikum. Im gleichen Jahr trat er in die KPdSU ein. Seit 1960 war er sieben Jahre als Berater und Dozent in der Propaganda- und Agitationsabteilung des Czernowitzer Oblastkomitees der KPU tätig. Seine Aspirantur absolvierte er an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der Russischen Kommunistischen Partei und kehrte anschließend in leitenden Positionen an die Propagandaabteilung zurück. Von 1988 bis 1990 stieg er zum Sekretär des ZK auf und wurde Kandidat auf die Mitgliedschaft im Politbüro der KPU. In der Zeit der Auflösung der Sowjetunion war Krawtschuk Parlamentspräsident – zunächst der Ukrainischen Sowjetrepublik, dann der Ukraine. Am 1. Dezember 1991 wurde er als Parteiloser zum ersten Präsidenten der unabhängigen Ukraine gewählt und vier Tage später ins Amt eingeführt. Er hatte das Amt inne, bis er 1994 durch Leonid Kutschma, gegen den er die Wiederwahl verloren hatte, als Nachfolger im Amt abgelöst wurde. Leonid Krawtschuk trat nach seiner Präsidentschaft 1994 der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei der Ukraine (SDPU(o)) bei und wurde 1998 Vorstandsmitglied. Von 1994 bis 2006 war er Abgeordneter des Ukrainischen Parlaments. Danach schied er aus dem Parlament aus, da seine Partei im Laufe der Jahre durch Abspaltungen und große Veränderungen in der politischen Landschaft massiv an Stimmen verloren hatte und nicht mehr den Sprung über die 3-%-Hürde schaffte. 2009 trat er aus der Partei aus, als diese sich wegen ihrer aussichtslosen Situation entschloss, sich mit der KPU am Linksbündnis Block linker Kräfte zu beteiligen und den kommunistischen Vorsitzenden Petro Symonenko als Präsidentschaftskandidat zu unterstützen. Die Russen „betrachten uns seit 350 Jahren als ihren Gutsbesitz“, sagte Leonid Krawtschuk im Dezember 2013 während der Unruhen auf dem Euromaidan. Während der Krimkrise sagte Krawtschuk, Russland würde Widerstand antreffen, sollte es den Weg der Aggression gehen: „Ich bin 80 Jahre alt aber ich werde mein Land verteidigen“. Die drei ehemaligen Präsidenten der Ukraine, Leonid Kutschma, Wiktor Juschtschenko und Leonid Krawtschuk riefen gemeinsam am 22. Juni Präsident Putin auf, die Aggression gegen die Ukraine einzustellen und sprachen von erwarteten „konkreten Schritten“ zur Deeskalation. Sie fordern im Weiteren „die Söldner aus Russland“ zur Rückkehr in ihre Heimat auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leonid Makarowytsch Krawtschuk (, wiss. Transliteration \"\"; * 10. Januar 1934 in Welykyj Schytyn, Wolhynien, Polen, heute Oblast Riwne, Ukraine) war von 1991 bis 1994 der erste Präsident der Ukraine nach dem Zerfall der Sowjetunion.", "tgt_summary": "列昂尼德·马卡罗维奇·克拉夫丘克(,1934年-1月10日),乌克兰第一任总统,任期为1991年12月5日至1994年7月19日。(期间共任命了四任总理)", "id": 2962822} {"src_title": "Dissoziationsgrad", "tgt_title": "电离度", "src_document": [{"title": "Einprotonige Säuren HA.", "content": "Für eine einprotonige Säure \"HA\" mit der formalen Ausgangskonzentration c, die dissoziiert gemäß der Gleichung gilt: formula_3 gibt also den relativen Anteil an dissoziierter Säure an, c die Anfangskonzentration der undissoziierten Säure. Die Definition eines Dissoziationsgrades für Basen ist nicht eigens erforderlich, da er bereits in formula_3 enthalten ist. Der Assoziationsgrad („“) formula_5 der relative Anteil an \"nicht\" dissoziierter Säure, ergibt sich aus: Die Kombination des Massenwirkungsgesetzes für das Protolysegleichgewicht mit der Massenerhaltung der Säure in der Lösung führt zu folgendem Ausdruck für den Dissoziationsgrad: Die Gleichung zeigt, dass der Dissoziationsgrad einer bestimmten Säure mit bekanntem p\"K\"-Wert nur vom pH-Wert der Lösung abhängt. Sie lässt sich umformen zu: d. h. der pH-Wert einer solchen Lösung ist selbst eine Funktion der Gesamtkonzentration \"c\" der Säure.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiprotonige Säuren HA.", "content": "Bei zwei oder mehrprotonigen Säuren ist es zweckmäßig, auf die Unterscheidung zwischen Dissoziationsgrad formula_3 und Assoziationsgrad formula_12 zu verzichten. Stattdessen definiert man allgemein den Anteil formula_3 an der formalen Ausgangskonzentration c der Säure, der auf eine der in Lösung vorliegenden Spezies entfällt. Die Verteilung auf die verschiedenen Formen hängt dabei vom pH-Wert der Lösung ab. Eine zweiprotonige Säure dissoziiert in wässriger Lösung in zwei Gleichgewichtsreaktionen: Die Gleichgewichte werden durch die zwei Säuredissoziationskonstanten beschrieben: Die bei gegebenem pH-Wert auf die verschiedenen Säurespezies entfallenden Anteile berechnen sich dann gemäß: mit der Hilfsvariablen formula_17 Titrationskurven lassen sich erhalten, indem man den (verallgemeinerten) Assoziationsgrad formula_18 als Funktion des pH-Wertes aufträgt. Der analoge Dissoziationsgrad ist dann gegeben durch formula_19. Analog geht man im Fall einer mehrprotonigen Säure vor.", "section_level": 1}, {"title": "Mehrprotonige Säuren HA.", "content": "Eine mehrprotonige Säure HA unterliegt in Lösung n gekoppelten Protolysegleichgewichten, beschrieben durch die Säuredissoziationskonstanten formula_20. Bei gegebenem pH-Wert berechnet sich der auf die Spezies formula_21 formula_22 entfallende Anteil formula_23 gemäß: In allen Fällen gilt stets: formula_26. Analog zum Fall der zweiprotonigen Säure ist der Assoziationsgrad für die n-protonigen Säure durch formula_27 gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Konduktometrische Bestimmung.", "content": "Bei Säuren mit einem Wasserstoffatom lässt sich der Dissoziationsgrad über konduktometrische Messungen bestimmen nach der Formel: mit Eine ähnliche Bestimmung ist auch für Säuren mit mehreren Wasserstoffatomen oder auch mit Salzen möglich (Aktivität (Chemie)).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der dimensionslose Dissoziationsgrad α (auch Protolyse­grad genannt) gibt das Verhältnis der dissoziierten Säure- bzw. Base-Teilchen zur formalen Anfangskonzentration der undissoziierten Säure bzw. Base in einer wässrigen Lösung an. Der Dissoziationsgrad einer Säure bzw. Base hängt von ihrer Säurekonstante (bzw. Basenkonstante), ihrer Konzentration und dem vorliegenden pH-Wert einer Lösung ab. Liegt in einer Lösung nur eine Säure oder Base vor, lässt sich der Dissoziationsgrad aus der elektrolytischen Leitfähigkeit der Lösung experimentell bestimmen. Ist der pH-Wert einer Lösung bekannt, lässt sich der Dissoziationsgrad rechnerisch abschätzen.", "tgt_summary": "弱电解质在水中的电离达到平衡状态时,已电离的溶质的分子数占原有溶质分子总数(包括已电离的和未电离的)的百分率,称为电离度,通常用\"α\"来表示。公式为:", "id": 1195450} {"src_title": "Doxycyclin", "tgt_title": "多西环素", "src_document": [{"title": "Synthese.", "content": "Doxycyclin kann aus Oxytetracyclin durch direkte Hydrierung mit Rhodium als Katalysator gewonnen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsmechanismus.", "content": "Der Wirkungsmechanismus von Doxycyclin beruht auf einer Hemmung der Proteinbiosynthese. Durch eine reversible Blockade der Bindungsstelle der Aminoacyl-t-RNS an der 30S-Untereinheit des Ribosoms wird die Elongation der Peptidkette unterbrochen. Doxycyclin wirkt primär bakteriostatisch.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Entsprechend seinem Wirkspektrum wird Doxycyclin zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, Infektionen des Urogenitaltrakts, Infektionen des Magen-Darm-Trakts, Gallenwegsinfektionen, Akne, Rosazea, Chlamydien-Infektionen, Borreliose sowie bei zahlreichen seltenen Infektionen, wie zum Beispiel Pest und Milzbrand, eingesetzt. Ebenso wird Doxycyclin von der WHO und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e. V. (DTG) zur Malariaprophylaxe empfohlen, allerdings gibt es in Deutschland für diese Indikation keine zugelassenen Fertigarzneimittel.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Während der Einnahme von Tetracyclinen, einschließlich Doxycyclin, wurde bei einigen Patienten eine Photosensibilisierung beobachtet. Es entsteht nach Sonnen- oder UV-Strahlung ein ausgeprägter Sonnenbrand. Patienten, die sich eventuell direkter Sonnen- oder UV-Bestrahlung aussetzen, sollten über diese typische Tetracyclin-Reaktion informiert werden. Die Behandlung ist bei den ersten Anzeichen einer Hautrötung abzubrechen. Darüber hinaus können akute Überempfindlichkeitsreaktionen mit Zungen- und Kehlkopfschwellung auftreten, die zu Atemnot und unter Umständen zu einem lebensbedrohlichen Schock führen. Seltene Nebenwirkungen sind Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und (nicht immer rückbildungsfähig) Verlust oder Veränderung des Geruchs- und Geschmackssinns sowie eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Vor allem bei Überdosierung können Leber- und Nierenschädigungen auftreten. Eine gleichzeitige Einnahme mit Milch und Milchprodukten sowie anderen calcium- oder magnesiumhaltigen Arznei- oder Lebensmitteln kann die Aufnahme von Doxycyclin aus dem Magen-Darm-Trakt vermindern (Bildung von schwerlöslichen Komplexen) und somit die therapeutische Wirkung reduzieren. Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol wird durch die erhöhte Stoffwechselrate der Leber das Medikament schneller abgebaut. Eine wirksame Konzentration wird hierdurch nicht mehr erreicht. Das Medikament unterliegt der ärztlichen Verschreibungspflicht. Während der Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern unter 8 Jahren ist Doxycyclin kontraindiziert, da bei Föten vom 4. Monat an sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr durch die Einlagerungen von Doxycyclin Zahnverfärbungen, Zahnschmelzschäden und eine Verzögerung des Knochenwachstums auftreten können. Bei gleichzeitiger Verwendung von oralen Kontrazeptiva kann deren Wirkung aufgehoben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Aknefug Doxy (D), Antodox (D), Atridox (A), Doxakne (D), Dotur (A), Doxybene (A), Doxyclin (CH), Doxyderma (D), DoxyHexal (D), Doxylag (CH), Doxymono (D), Doxysol (CH), Oraycea (D, A), Periostat (A), Rudocyclin (CH), Supracyclin (CH), Tasmacyclin (CH), Vibramycin (A, CH), Vibravenös (A, CH), Zadorin (CH), diverse Generika (D, A, CH) Ambrodoxy (D), Ambroxol comp. (D) Centidox, Doxy, HydroDoxx, Pulmodox, Ronaxan, Soludox, Powdox", "section_level": 1}], "src_summary": "Doxycyclin ist ein Antibiotikum aus der Klasse der Tetracycline. Es besitzt ein breites Wirkspektrum und zeigt eine bakteriostatische Wirksamkeit auf grampositive, gramnegative und zellwandlose Keime. Ebenso wirkt es gegen Plasmodium sp., zeigt aber nur geringe tuberkulostatische Wirksamkeit.", "tgt_summary": "多西环素(其国际非专利药品名称为“\"Doxycycline\"”)也称为“多西环素”“强力霉素”“伟霸霉素”“脱氧土霉素”或“去氧土霉素”,是四环素类抗生素的一种。多西环素能与tRNA结合,从而达到抑菌的效果,通常用于治疗各种细菌及原生动物的感染,可以用于肺炎、粉刺、衣原体感染、伪膜性结肠炎、早期莱姆病、霍乱、淋病、梅毒等病。也可以配合奎宁使用来治疗疟疾,或是预防疟疾。多西环素可以用口服或是注射的方式给药。", "id": 2342861} {"src_title": "Im Krebsgang", "tgt_title": "蟹行", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ich-Erzähler der Novelle ist der Journalist Paul Pokriefke, der am 30. Januar 1945, dem Tag der Versenkung des Kraft-durch-Freude-Schiffes \"Wilhelm Gustloff\" durch ein sowjetisches U-Boot, geboren wurde. Seine noch sehr junge, werdende Mutter Tulla Pokriefke, geboren in Danzig, befand sich unter den mehr als 10.000 Passagieren und konnte beim Untergang des Schiffes gerettet werden. Unmittelbar nach der Rettung kommt Paul an Bord des Torpedoboots „Löwe“, das die Gustloff begleitete, zur Welt. Sein Vater ist selbst der Mutter unbekannt. Pauls Leben ist durch diese Umstände geprägt, vor allem weil ihn seine Mutter Tulla immer wieder drängt, es sei „seine Pflicht“, das Unglück schriftstellerisch aufzuarbeiten. Paul beginnt im Laufe seines Lebens Recherchen anzustellen, um die Geschehnisse aufzuarbeiten, und stößt dabei auf eine interessante Website, www.blutzeuge.de. Später stellt der Erzähler fest, dass sein von ihm getrennt lebender Sohn Konny durch Tullas Einfluss ebenfalls Interesse an der Geschichte des Schiffes entwickelt hat und er derjenige ist, der die Website ins Leben gerufen hat. Paul hat zu Konny ein eher distanziertes Verhältnis, da seine frühere Frau Gabi ihn nach der Scheidung mit dem gemeinsamen Sohn verlassen hat und Konny von seinem Vater entfremdet hat. Konny begeistert sich immer mehr für den Untergang des Schiffes sowie auch für die Geschichte des Namenspatrons. Auf seiner Website arbeitet er diese Ereignisse auf und nimmt virtuell die Rolle des Wilhelm Gustloff an, eines NSDAP-Funktionärs, der vom jüdischen Studenten David Frankfurter erschossen und danach von den Nationalsozialisten zum Märtyrer („Blutzeugen der Bewegung“) hochstilisiert wurde. In dieser virtuellen Welt ist Konny anonym und kann sich mit anderen Chattern wie Wolfgang Stremplin über die Gustloff-Thematik austauschen, wobei Wolfgang die Rolle des echten David Frankfurter annimmt. Konny nimmt im Internet sogar das Pseudonym \"Wilhelm\" an, Wolfgang Stremplin hingegen den Namen \"David\". Es entwickelt sich eine „Feind-Freundschaft“ zwischen den beiden jungen Männern, die in einem persönlichen Treffen endet. Wolfgang, der die Rolle des Juden David Frankfurter eingenommen hat, lässt seine Liebe zum Judentum in sich selbst widerspiegeln, indem er im Chat vorgibt, echter Jude zu sein. Beim Treffen schändet Wolfgang in Konrads Augen die ehemalige Gedenkstätte Gustloffs durch dreimaliges Spucken, weswegen Konny, der zum Ende der Novelle ohne Sinn für die Realität rechtsextrem geworden ist, jenen – wie einst Frankfurter Gustloff – mit vier Schüssen aus einer Pistole, die seine Großmutter Tulla ihm geschenkt hatte, tötet. Konny stellt sich der Polizei mit den Worten „Ich habe geschossen, weil ich Deutscher bin“. Dies spiegelt das Geschehen in der Vergangenheit wider: Nachdem der echte David Frankfurter Wilhelm Gustloff erschossen hatte, stellte er sich mit den Worten „Ich habe geschossen, weil ich Jude bin“. Der Ich-Erzähler muss schließlich entsetzt feststellen, dass sein inhaftierter Sohn nun selbst als neuer „Blutzeuge“, sprich als faschistisches Märtyrerbild, im Internet gefeiert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Personen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konrad Pokriefke.", "content": "Konrad (auch „Konny“ genannt) ist der Sohn von Paul Pokriefke, mit dem er aufgrund der Scheidung seiner Eltern nur wenig Kontakt hat, und Gabi, die ihn antiautoritär erzieht. „Er ist typischer Einzelgänger, schwer sozialisierbar.“ Weiterhin ist er sehr intelligent, was sich daran zeigt, dass er im Gefängnis sein Abitur mit einem Durchschnitt von 1,6 ablegt. Er hat ein sehr gutes Verhältnis zu Tulla, die ihm viele Geschichten von der Wilhelm Gustloff erzählt, weshalb er eine neonazistische Einstellung entwickelt und die Website www.blutzeuge.de ins Leben ruft. Dort verbreitet er seine Ansichten bezüglich der Geschichte Gustloffs und trifft auf Wolfgang Stremplin, mit dem er sich heiße Wortgefechte liefert, aber dennoch durch die Vorliebe für Tischtennis und ein ähnliches Charakterbild eine Art Hassliebe entwickelt. Er vertritt auch die als „typisch deutsch“ angesehenen Eigenschaften wie Prinzipientreue, Ordnung, Fleiß und Hilfsbereitschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Tulla (Ursula) Pokriefke.", "content": "Die Mutter des Erzählers Paul Pokriefke wird im Jahre 1927 in Danzig als Tochter von August und Erna Pokriefke, geboren. Tulla ist eine von wenigen Überlebenden des Untergangs der Wilhelm Gustloff (KdF-Schiff) am 30. Januar 1945. Kurz nach der Rettung, auf dem Torpedoboot „Löwe“, gebiert sie ihren Sohn Paul. Mit 21 Jahren beendet sie erfolgreich ihre Tischlerlehre und nachfolgend leitet Ursula als SED-Mitglied die Tischlereibrigade. Sie schafft es nicht, ihren Sohn, zu welchem Tulla ein sehr angespanntes Verhältnis hat (Zitat: „Die Hexe mit Fuchspelz um den Hals.“), davon zu überzeugen, ein Buch über die Geschehnisse des Unglücks zu schreiben, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Da Ursula sehr zielstrebig und hartnäckig an die Sache herangeht, versucht sie nun, diese Aufgabe an ihren Enkel Konrad heranzutragen (Zitat: „Doch als aus mir kein Funken zu schlagen war und nur Zeit verpuffte, begann sie – kaum war die Mauer weg – meinen Sohn zu kneten.“). Die weißhaarige, alte Dame mit dem Fuchs um den Hals ist eine politisch schwer zu klassifizierende Figur der Novelle. Die Figur der Tulla Pokriefke tritt bereits in den Werken \"Hundejahre\" und \"Katz und Maus\" als bedeutende Randfigur in Erscheinung. Ihr Auftreten im vorliegenden Werk schließt sich nahtlos an. So werden Handlungsstränge aus beiden Werken, wie zum Beispiel der Tod des taubstummen kleinen Bruders Konrad hier eingeflochten und Charaktere wie Jenny Brunnies, Eddie Amsel, Harry Liebenau und Walter Matern aus der \"Danziger Trilogie\" werden erwähnt. Jenny Brunnies ist die Ziehmutter des Ich-Erzählers Paul. Harry Liebenau und Walter Matern werden als seine möglichen Väter gehandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Figur des Alten.", "content": "\"Der Alte\" wird als weitere Figur zwischen Grass und dem Erzähler Paul Pokriefke platziert, er weiß mehr als der Erzähler und setzt diesen in einem hierarchischen Verhältnis unter Druck. Der Erzähler bezeichnet ihn als „Arbeitgeber“ oder „Boss“, als den, der ihn immer wieder zum Aufschreiben der Geschichte dränge. Grass sieht sich selbst in dieser Figur. Ein deutlicher Hinweis hierauf zeigt sich im 4. Kapitel: Der „Alte“ wird von Paul Pokriefke als jemand beschrieben, der sehr an Danzig (Geburtsstadt von Grass) hänge, in den vergangenen Jahren nie dazu gekommen sei, eine derartige Fluchtgeschichte zu schreiben, und der den „Wälzer Hundejahre“ geschrieben habe. Pauls Auftraggeber, einer seiner früheren Dozenten, trägt also autobiographische Züge des Autors. Dem Autor gibt die Figur des Alten die Möglichkeit, deutlich zu machen, dass eine Gleichsetzung von Autor und Ich-Erzähler hier nicht möglich ist; Grass wählt in Pokriefke eine Figur, die sich deutlich von ihm absetzt, um aus dessen Perspektive „seinen“ Stoff zu vermitteln.", "section_level": 2}, {"title": "Verweise auf die Danziger Trilogie.", "content": "In \"Im Krebsgang\" erfährt die Danziger Trilogie eine Fortführung in der Gegenwart, indem einige aus der Trilogie bekannte Charaktere dort auftreten und einige Ereignisse aufgegriffen werden. Zusammen mit Grass’ zwischenzeitlichem Werk \"Örtlich betäubt\" und der Danziger Trilogie ist \"Im Krebsgang\" auch als \"Danzig-Quintett\" bezeichnet worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Im Krebsgang ist eine im Jahr 2002 erschienene Novelle von Günter Grass. Ähnlich wie in früheren Werken beschäftigt sich Grass hier sehr ausführlich mit der Wirkung der Vergangenheit auf die Gegenwart und mit deren Verarbeitung. Er flicht in diesem Text verschiedene Handlungsstränge ineinander und verknüpft dabei Realität und Fiktion. Während die Ermordung von Wilhelm Gustloff durch David Frankfurter und der Untergang des Schiffes \"Wilhelm Gustloff\" reale Ereignisse sind, übertragen die fiktionalen Mitglieder der Familie Pokriefke den Untergang in die heutige Zeit.", "tgt_summary": "《蟹行》(),是曾得过诺贝尔文学奖的德国作家君特·格拉斯,在2002年出版的小说,和纳粹时期威廉·古斯特洛夫号邮轮沉没的海难有关。和君特·格拉斯以往的作品一様,小说中关注许多之前事件的影响,小说中结合了许多事实和虚构的内容。虽然威廉·古斯特洛夫被大卫·法兰克福谋杀以及威廉·古斯特洛夫号邮轮沉没都是真实事件,不过借由虚构的Pokriefke家族,将这些事件带到了不同的时间背景下。", "id": 203568} {"src_title": "FISH-Test", "tgt_title": "熒光原位雜交", "src_document": [{"title": "FISH-Test in der Pränataldiagnostik.", "content": "Bereits wenige Tage nach einer Zellentnahme (z. B. bei Chorionzottenbiopsie oder Amniozentese) können einige Chromosomenbesonderheiten durch Abzählen der am häufigsten von Besonderheiten betroffenen Chromosomen (13, 18, 21, X, Y) mit recht hoher Sicherheit nachgewiesen werden, sofern geeignetes Zellmaterial erhalten wurde. Durch den FISH-Test können zahlenmäßige Veränderungen der Geschlechtschromosomen X und Y relativ sicher erkannt werden wie z. B. das Ullrich-Turner-Syndrom (Monosomie X) und das Triple-X-Syndrom, welche nur bei Mädchen auftreten, oder das Klinefelter-Syndrom, welches nur bei Jungen auftritt und bei der das Kind ein zusätzliches X-Chromosom hat (XXY statt XY). Auch eine Triploidie (Verdreifachung aller Chromosomen) oder Tetraploidie (Vervierfachung aller Chromosomen) sowie die Verdreifachung einzelner Chromosomen (Trisomie), wie das z. B. beim Down-Syndrom (Trisomie 21), dem Edwards-Syndrom (Trisomie 18) oder dem Pätau-Syndrom (Trisomie 13) der Fall ist, kann erkannt werden. Für den FISH-Test werden keine Zellen im Stadium der Zellteilung benötigt, sodass die Kultivierung der Zellen nicht abgewartet werden muss. So liegt das Ergebnis der Untersuchung meist schon nach einem Tag vor, ist aber gegenüber dem der ausführlichen Chromosomenanalyse nach einer Langzeitkultivierung sehr reduziert: Durch den FISH-Test kann festgestellt werden, ob es Besonderheiten bei der Anzahl der untersuchten Chromosomen des Babys gibt. Es gibt allerdings auch Erbkrankheiten und Behinderungen, die dadurch entstehen, dass bestimmte Chromosomen von ihrer Struktur her Besonderheiten aufweisen. Hier kann der Test nur bedingt Hinweise geben. Zum anderen werden nur bei besonderer Notwendigkeit Chromosomen auf Strukturveränderungen hin überprüft. Zum Beispiel können das Williams-Beuren-Syndrom, das Angelman-Syndrom und das DiGeorge-Syndrom mit dem FISH-Test diagnostiziert werden. Es kann vorkommen, dass die entnommenen Zellproben des Kindes mit mütterlichen Zellen vermischt sind (maternale Kontamination), was die Diagnostik erschwert, in Ausnahmefällen unmöglich machen kann. Dieser Aspekt ist derzeit einer der Hauptgründe für diagnostische Unsicherheiten beim FISH-Test. Geschultes Laborpersonal ist allerdings mit großer Sicherheit in der Lage, solche Kontaminationen zu erkennen (z. B. rötliche Verfärbung des Fruchtwassers durch Blut der Mutter). Ein weiterer Faktor, der die Aussagekraft des Ergebnisses beeinflussen kann, ist die Zahl der gewonnenen Zellen (bzw. Zellkerne), die hinreichend untersucht werden können. Bei mindestens 50 liegt hier der vom Berufsverband Deutscher Humangenetiker (BVDH) empfohlene Richtwert. Der pränatale Schnelltest kann aus den genannten Gründen die ausführliche Analyse der Langzeitkultur (Ergebnis nach durchschnittlich zwei Wochen) nicht ersetzen. Die meisten chromosomal bedingten Besonderheiten, die durch die Karyotypisierung nach z. B. Amniozentese heutzutage routinemäßig feststellbar sind, können durch ihn nicht erkannt werden. Der Test kann trotz gewisser diagnostischer Unsicherheiten hilfreich sein, wenn sich eine Schwangere bzw. ein Elternpaar der Anspannung und Unsicherheit, die eine rund zwei- bis dreiwöchige Wartezeit auf das ausführliche Ergebnis der Chromosomenuntersuchung mit sich bringt, psychisch nicht gewachsen fühlt. Ein erstes Ergebnis kann eine gewisse Beruhigung schaffen. Die Kehrseite darf jedoch auch nicht vergessen werden, denn der FISH-Test kann ebenso ein unerwünschtes Ergebnis bringen. In diesem Fall könnte die Wartezeit auf das ausführliche Untersuchungsergebnis allerdings dazu genutzt werden, sich über die beim FISH-Test festgestellte Besonderheit zu informieren. Sollte sich dann die Diagnose letztlich bestätigen, kann auf der Grundlage der bereits im Vorfeld eingeholten Informationen eine Entscheidung über das weitere Vorgehen getroffen werden. Selbst nach einem eindeutig auffälligen Untersuchungsergebnis beim FISH-Test sollte das Paar erst das Ergebnis anderer Untersuchungen (insbesondere des Feinultraschalls) daraufhin prüfen lassen, ob sie zu denen der Zellanalyse passen und das FISH-Test-Ergebnis stützen, bevor es einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung zieht.", "section_level": 1}, {"title": "FISH-Test in der Karzinomdiagnostik.", "content": "Im Rahmen der Karzinomdiagnostik wird er beispielsweise als Ergänzung zum HER2/neu Test beim Mammakarzinom verwendet, um zu überprüfen, ob ein Tumor auf eine entsprechende Antikörpertherapie reagieren könnte. Er findet auch breite Anwendung um Chromosomenumlagerungen bei Leukämieerkrankungen im Kindesalter zu definieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FISH-Test ist ein zytogenetischer Schnelltest, der insbesondere im Rahmen der Pränatal- und Karzinomdiagnostik angewandt wird. Die Abkürzung \"FISH\" steht für Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung.", "tgt_summary": "荧光原位杂交(fluorescent \"in situ\" hybridization,FISH) 是一种细胞遗传学技术,可以用来对核酸进行检测和定位。荧光标记的核酸探针只和具有高度相似性的核酸杂交,可用于染色体上基因的定位,或在分子生态学中用来标记不同分类细菌或古菌中的核糖体RNA。", "id": 664189} {"src_title": "Green River (Wyoming)", "tgt_title": "绿河 (怀俄明州)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort Green River erhielt 1868 offiziell das Stadtrecht. Er gehörte damals zum Dakota-Territorium. Die Stadt war Ende des 19. Jahrhunderts Ausgangspunkt der Erkundungsreisen John Wesley Powells entlang des Green Rivers, des Colorado Rivers und durch den Grand Canyon. An der Stelle des Ortes Green River sollte ursprünglich ein Stützpunkt für die Union Pacific Railroad errichtet werden, als aber die Bauarbeiten den Punkt erreichten, mussten die Planer feststellen, dass sich an diesem Ort bereits eine Siedlung gebildet hatte. Der Stützpunkt der Eisenbahngesellschaft wurde deswegen knapp zwanzig Kilometer weiter westlich errichtet. Zum Zeitpunkt der offiziellen Eintragung als Stadt im Jahr 1868 hatte Green River etwa 2000 ständige Bewohner, die teilweise in Gebäuden wohnten, die aus Lehmziegeln errichtet waren. Mit der Errichtung des Eisenbahnstützpunktes weiter westlich ging ein rapider Rückgang der Einwohnerzahl einher. Nur etwa 100 Bewohner blieben hier. Als jedoch der \"Black Fork\" aufgrund einer Trockenperiode versiegte, war die Eisenbahngesellschaft gezwungen, ihren Stützpunkt nach Green River zu verlegen. Unter den Gesetzen des neugebildeten Staates Wyoming wurde Green River am 5. Mai 1891 zur Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Rohstoffe.", "content": "Das Becken des Green Rivers hält die weltgrößten Vorkommen an Trona. Die Gewinnung von Natriumcarbonat aus Tronaadern, deren Mächtigkeit zwischen 200 und 500 Meter beträgt, ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. In den fünf Bergwerken sind etwa 2000 Arbeitnehmer beschäftigt. Der Bergbau ist kostengünstiger für die Produktion von Natriumcarbonat in den Vereinigten Staaten als das sonst auf der Welt überwiegend übliche synthetische Solvay-Verfahren. Das Trona im Sweetwater County entstand durch den prähistorischen Lake Gosiute. Mit der Zeit schwand dieser See. Da natürliche Abflüsse fehlten, begann hochalkalisches Wasser zu verdunsten und das Trona lagerte sich ab. Die Minen Green Rivers werden von den folgenden fünf Gesellschaften betrieben: In dem geologischen Becken sind Vorkommen von Ölschiefer und Erdgas gefunden worden. Aufgrund der hohen Kosten für die Extrahierung des Öls aus dem harten Schiefergestein sind diese Vorkommen bislang nicht angetastet worden. Der jüngste Anstieg der Rohstoffpreise und der Wunsch der Vereinigten Staaten nach mehr Unabhängigkeit der Energieversorgung vom Nahen Osten führten im Green-River-Becken zu einem Anstieg der Zahl an Erkundungsbohrungen. Durch die Aktivitäten von Unternehmen wie Halliburton und Exxon sowie weiterer Ölgesellschaften hat ein Wachstum Green Rivers und der nahegelegenen Stadt Rock Springs eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Green Rivers geographische Koordinaten sind. Der Ort liegt 1859 m über dem Meeresspiegel. Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat Green River eine Fläche von 36,3 km2, wovon 35,5 km2 auf Land und 0,8 km2 (2,28 %) auf Gewässer entfallen.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten 11.808 Personen die Stadt. Die Bevölkerungsdichte betrug 861,5 Personen pro km2. Es gab 4426 Wohneinheiten, durchschnittlich 124,6 pro km2. Die Bevölkerung Green Rivers bestand zu 92,13 % aus Weißen, 0,27 % Schwarzen oder African American, 1,36 % Native American, 0,32 % Asian, 0,06 % Pacific Islander, 4,23 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 1,63 % nannten zwei oder mehr Rassen. 10,21 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner verteilten sich auf 4177 Haushalte, von denen in 42,5 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 64,4 % der Haushalte stellen Verheiratete, 8,4 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 23,1 % bildeten keine Familien. 19,3 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 6,0 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,80 und die durchschnittliche Familiengröße 3,22 Personen. Die Stadtbevölkerung verteilte sich auf 31,1 % Minderjährige, 8,8 % 18–24-Jährige, 28,9 % 25–44-Jährige, 24,8 % 45–64-Jährige und 6,5 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Das Durchschnittsalter betrug 34 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 102,8 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 100,7 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Green River betrug 53.164 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 59.100 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 51.418 US-Dollar, gegenüber 24.306 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen in Green River war 20.398 US-Dollar. 4,5 % der Bevölkerung und 3,1 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 6,0 % der Minderjährigen und 5,3 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Green River ist eine Stadt im Sweetwater County im Südwesten des US-Bundesstaates Wyoming mit 11.807 Einwohnern (Stand: 1. Juli 2004). Die Stadt ist nach dem Green River benannt, dem größten Nebenarm des Colorado Rivers. Green River ist County Seat des Sweetwater Countys.", "tgt_summary": "绿河(英语:Green River),是美国怀俄明州甘霖县(Sweetwater)下属的一座城市:亦是该县的县治。该市的人口在2000年为11,808人,2010年有12,515,2011年则估计有12,622人。", "id": 2519685} {"src_title": "Victor Weisskopf", "tgt_title": "维克托·魏斯科普夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Weisskopf wuchs in Wien auf und studierte nach der Matura am Gymnasium Stubenbastei Physik, zuerst in Wien, dann von 1928 bis 1931 an der Universität Göttingen unter Max Born. Hier schrieb er mit Eugene Wigner einen Aufsatz über die Quantentheorie der Linienbreite von Atomspektren. 1931–1932 war er nacheinander in Leipzig bei Werner Heisenberg, in Berlin bei Erwin Schrödinger, in Kopenhagen bei Niels Bohr und in Cambridge bei Paul Dirac, bis er 1933 für zwei Jahre Assistent von Wolfgang Pauli in Zürich wurde. Hier und ab 1936 bei Niels Bohr stellte er wichtige frühe Untersuchungen zur Quantenelektrodynamik (QED) an. Weisskopf musste 1937 wegen seiner jüdischen Herkunft in die USA auswandern. Während des Zweiten Weltkrieges beteiligte er sich auf Anfrage Robert Oppenheimers am US-Atombombenprogramm \"(Manhattan-Projekt)\". Er stand dabei im Zwiespalt zwischen der Entwicklung einer Massenvernichtungswaffe einerseits und der Angst vor einem Zuvorkommen in der Entwicklung der Atombombe durch Deutschland andererseits. Seine Skrupel machten ihn im Jahr 1944 zum Mitbegründer der \"Federation of Atomic Scientists\" und er sprach sich für eine zivile Nutzung der Kernenergie aus. Am 16. Juli 1945 war er Zeuge des ersten Atombombentests. Dieser prägte ihn nachhaltig und er beschloss, sich nicht mehr an der Entwicklung von Waffen zu beteiligen. Nach dem Krieg wurde er Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), für das er bis zu seinem Tod arbeitete. Mit James Bruce French (1921–2002) stellte er Ende der 1940er Jahre eine korrekte Berechnung der Lamb-Verschiebung an, damals der erste exakte Prüfstein der Quantenelektrodynamik. Er ist für seine vielen Beiträge zur theoretischen Kernphysik bekannt, insbesondere von Kernreaktionen, häufig in Zusammenarbeit mit Herman Feshbach. Sein Lehrbuch mit John Blatt galt lange Zeit als Standardwerk der theoretischen Kernphysik. In den 70er Jahren war er an der Entwicklung des „MIT-Bag“-Modells von in Hadronen gebundenen Quarks beteiligt. Weisskopf war für seine große physikalische Intuition bekannt, die er auch in einigen pädagogischen Aufsätzen und Büchern demonstriert. In den Jahren 1961–1965 war Weisskopf als Direktor des Europäischen Forschungszentrums CERN in Genf tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaft.", "content": "1948 wurde Weisskopf in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Seit 1952 war er Mitglied der National Academy of Sciences und seit 1966 der American Philosophical Society. 1962 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1974 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. 1975 wurde er Fellow der American Association for the Advancement of Science.", "section_level": 1}], "src_summary": "Victor Frederick Weisskopf (* 19. September 1908 in Wien, Österreich-Ungarn; † 22. April 2002 in Newton, Massachusetts) war ein österreichisch-US-amerikanischer Physiker.", "tgt_summary": "维克托·弗雷德里克·魏斯科普夫(,1908年-9月19日-2002年-4月22日),生于奥地利的美国犹太裔理论物理学家。", "id": 2908620} {"src_title": "Ieoh Ming Pei", "tgt_title": "贝聿铭", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend in China.", "content": "I. M. Pei kam als Nachfahr einer namhaften wohlhabenden Suzhouer Familie in Guangzhou (Kanton) zur Welt. Sein Vater war ein leitender Angestellter der Bank of China, 1927 wurde er in die Zentrale der Bank in Shanghai versetzt. Die Mutter, eine künstlerisch gebildete Frau und praktizierende Buddhistin, die ihm näher stand als der Vater, starb an Krebs, als er 13 Jahre alt war. Zur Schule ging Pei in Shanghai in einem Internat, das von amerikanischen Missionaren geleitet wurde. Dort wurden nordamerikanische Standards vermittelt, die Schüler trugen westliche Schulkleidung, die bevorzugten Sportarten waren Basketball und Tennis. Einen Kontrast zu dieser Umgebung erlebte Pei während der Sommerferien in Suzhou nordwestlich von Shanghai bei seinem Großvater, der ihn mit traditionellen chinesischen Werten vertraut machte, mit Familiensinn und den Lehren des Konfuzius. Die frühen Erfahrungen mit beiden Welten hat Pei später wiederholt als Gewinn bezeichnet. Im ostasiatischen Geschäftszentrum Shanghai entstanden damals die ersten Hochhäuser, von denen Pei sehr beeindruckt war. Er beschloss, moderne Architektur zu studieren, was nur in Übersee möglich war. Im August 1935 reiste Pei in die Vereinigten Staaten und schrieb sich nach kurzem Aufenthalt in Philadelphia am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston ein.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung in den USA.", "content": "Am MIT wurde damals sehr konservativ gelehrt; man zeichnete antike Bauten und sah in ihnen das höchste Ideal. Einen Ausweg fand Pei im Selbststudium von Zeitschriften über moderne europäische Architektur und vor allem in den Büchern von Le Corbusier („meine Bibel“). Zwei Tage, an denen Le Corbusier Vorträge am MIT hielt, bezeichnete Pei später als „die zwei wichtigsten Tage in meinem beruflichen Leben“. 1940 bestand er die Prüfung zum Bachelor. Sein Vater riet nachdrücklich davon ab, nach China zurückzukehren; das Land befand sich seinerzeit im Krieg mit Japan. Nach kurzer Arbeit als Zeichner in einem Bostoner Ingenieurbüro begann Pei im Dezember 1942 sein Masterstudium als Stipendiat in Harvard. Sechs Monate später – die USA waren inzwischen Kriegspartei im Zweiten Weltkrieg – meldete er sich freiwillig für das National Defense Research Committee in Princeton und wurde dort mit militärischen Aufgaben beschäftigt. Im Herbst 1945 konnte er sein Studium an der Graduate School of Design in Harvard fortsetzen. Walter Gropius, der seit 1938 Leiter dieser Schule war, bot ihm eine Stelle als Assistant Professor an. Gropius war als Gründer des Bauhauses einer der maßgeblichen Vertreter der modernen Architektur und hatte weitgehende Vorstellungen von deren Aufgaben in der Gesellschaft. Sein Lehrplan umfasste Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur; historische Studien spielten eine geringere Rolle. Seine Studenten sollten technische, ökonomische und soziale Bedingungen berücksichtigen und jede Entscheidung bis ins Detail begründen können. Teamarbeit hatte einen hohen Stellenwert. Pei sah in Gropius einen hervorragenden Lehrer, dem er viel zu verdanken hatte, dessen Regeln er in seiner Arbeit weiter entwickelte und nie völlig außer Acht ließ. Wegen dieser Haltung wird Pei von den Verfechtern der Postmoderne gelegentlich kritisch beurteilt, von den Anhängern der Klassischen Moderne aber als deren Vollender gefeiert. Ein weiterer wichtiger Lehrer war Marcel Breuer, der zusammen mit Gropius nach Harvard kam und hier ebenfalls als Professor arbeitete. Nachdem Pei 1946 mit einem von Gropius hoch gelobten Museumsentwurf seinen Abschluss als Master gemacht hatte, setzte er zunächst seine Lehrtätigkeit in Harvard fort – in China herrschte seinerzeit Bürgerkrieg zwischen den Anhängern Mao Zedongs und denen Chiang Kai-sheks. Noch bevor der Krieg 1949 entschieden wurde, entschloss sich Pei, in den USA zu bleiben.", "section_level": 2}, {"title": "Chefarchitekt bei Webb & Knapp.", "content": "William Zeckendorf, ein New Yorker Immobilienunternehmer, machte Pei 1948 das Angebot, Direktor der Entwurfsabteilung in seiner Firma Webb & Knapp zu werden. Er hatte einen Mitarbeiter des Museum of Modern Art (MoMA) gebeten, ihm „den größten unbekannten Architekten des Landes“ zu vermitteln. Pei, der bis dahin kein einziges Gebäude fertiggestellt hatte, wurde ihm vorgestellt, und „es war Verständnis und Zuneigung auf den ersten Blick“, wie Zeckendorf in seinen Memoiren schrieb. Im Herbst zog Pei nach New York und trat seine neue Stelle an. Seine akademischen Kollegen waren wegen des vermeintlichen beruflichen Abstiegs höchst befremdet. Zwischen Zeckendorf und dem jungen Architekten entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis, Pei erhielt weitgehende Freiheiten, nahm an allen geschäftlichen Entscheidungsprozessen teil und lernte so Entscheidendes über die Hintergründe des Baugeschäfts. Die Branche erlebte einen Boom, als ein Bundesgesetz von 1949 (Federal Housing Act) umfangreiche Mittel für die Erneuerung problematischer Stadtteile verfügbar machte. Nun konnten überall in den USA ganze Stadtviertel abgerissen und private Investoren mit Neubauten beauftragt werden. Für Zeckendorf und seinen Chefarchitekten waren das ideale Voraussetzungen und Pei musste seine Abteilung erheblich erweitern. Diese oft rücksichtslose Form der Sanierung hat später auch Pei kritisch beurteilt, er hielt die gesellschaftliche Bilanz aber insgesamt für positiv. Viele seiner Bauten erhielten gute Kritiken. Er orientierte sich bei seinen Entwürfen vor allem an der Architektur von Ludwig Mies van der Rohe; Peis eigenes Wochenendhaus in Katonah (New York) (1952) bezieht sich unmittelbar auf dessen berühmtes Farnsworth House in Plano (1951). Diese konstruktionsbetonte Stahl- und Glasarchitektur trat bei ihm in den 1960er Jahren zunehmend in den Hintergrund, wurde aber weiter verfolgt bei einigen Hochhäusern (z. B. Bank of China, Hongkong) und in Form verglaster Raumfachwerke als Gebäudeabschluss (z. B. Pyramide/Louvre). Hier ist auch ein Einfluss von Buckminster Fuller oder Max Mengeringhausen denkbar. Um nicht ständig anonym hinter dem Firmennamen zu verschwinden, gründete er 1955 „I. M. Pei & Associates“. Im selben Jahr erhielt er die US-Staatsbürgerschaft. Mit etwa 70 Angestellten arbeitete Pei weiterhin ausschließlich für Webb & Knapp, bis man sich 1960 in gutem Einvernehmen trennte. Pei nahm nun auch andere Aufträge an, blieb aber als Mieter in den gewohnten Räumen, bis Zeckendorfs Firma 1965 insolvent wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Berufliche Unabhängigkeit.", "content": "Schon der Einstieg in die völlige Selbständigkeit verlief erfolgreich. Auf Vorschlag einer Gruppe von Architekturprofessoren wurde Pei 1961 mit dem Neubau des National Center for Atmospheric Research bei Boulder (Colorado) beauftragt. Der Bauplatz lag am Fuße der Rocky Mountains. Pei orientierte sich am traditionellen Stil der Pueblo-Indianer. Er entwarf ein Ensemble aus fünfgeschossigen Türmen und flachen Gebäudeteilen. Der Beton wurde nach dem Vorbild des rötlichen Steins der Umgebung eingefärbt, die Oberfläche aufgeraut. Die archaisch anmutende Anlage erinnert etwas an die Arbeiten von Paul Rudolph, Louis I. Kahn oder Le Corbusier. 1964 erhielt Pei den Auftrag, der ihn auch international bekannt machte. Jacqueline Kennedy Onassis, die Witwe des 1963 ermordeten Präsidenten, beauftragte ihn mit dem Bau der John-F.-Kennedy-Präsidentenbibliothek unmittelbar neben der Harvard University. Der Plan ließ sich allerdings gegen den Widerstand der Nachbarschaft nicht durchsetzen, erst 1979 konnte die Gedenkstätte an anderer Stelle, im Hafenbezirk von Boston, eingeweiht werden. Das Bauwerk gehört nicht zu Peis besten Leistungen, verschaffte ihm jedoch durch die Freundschaft mit Jackie Kennedy Onassis hervorragende Kontakte zu späteren Auftraggebern. Die von Pei gegründete Firma durchlief mehrere Veränderungen. Seit 1966 hieß sie „I. M. Pei & Partners“, seit 1989 „Pei Cobb Freed & Partners“. Zeitweilig leiteten drei seiner Kompagnons jeweils eigene Teams. Pei blieb der führende Kopf des Unternehmens. Als hervorragender Verkäufer, dem es wichtig war – und auch meist gelang – Menschen zu überzeugen, war er unermüdlich weltweit unterwegs. Er beschaffte Aufträge, organisierte, beurteilte Entwürfe und fand noch Zeit, als „Principal Design Partner“ eine Vielzahl von Bauten und Projekten selbst zu betreuen. Er konnte allerdings ein Desaster nicht verhindern, das Mitte der 1970er Jahre beinahe zum Ruin der Firma geführt hätte. Einer der Partner wählte für den rundum verspiegelten, 240 m hohen John Hancock Tower in Boston – heute ein Wahrzeichen der Stadt – ein Glas, das in dieser Form zuvor noch nicht verwendet worden war. Bei jedem Sturm lösten sich zahlreiche riesige Scheiben aus der Fassade. Schließlich musste der Turm vollständig neu verglast werden, die Beteiligten verklagten einander auf Schadensersatz. Die Verfahren endeten mit einem außergerichtlichen Vergleich – fünf Jahre nach der ohnehin erheblich verspäteten Einweihung des Hauses. Der Imageschaden für Peis Firma war beträchtlich, prominente Aufträge wurden zurückgezogen, nur mit großer Anstrengung konnte Pei die Verluste in erträglichen Grenzen halten. Zu gleicher Zeit aber und in den darauf folgenden Jahren entstanden einige seiner bedeutendsten Bauten. 1990 schied er aus der Firma aus, behielt jedoch sein Büro und führte seine meist kleineren persönlichen Projekte weiterhin in enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmen durch.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "1942 heiratete Pei die Chinesin Eileen Loo (1920–2014, ), die er vier Jahre zuvor in Boston kennengelernt hatte. Sie hatten drei Söhne und eine Tochter. Pei sprach nie über persönliche Dinge, ebenso nicht über Politik. Er wird als liebenswürdiger, geistreicher Gesprächspartner geschildert, der auch in kritischen Situationen nie die Ruhe verlor. Seine Sekretärin glaubt, er habe in ihrer Gegenwart in dreißig Jahren nur ein einziges Mal geflucht. Dabei verursachten seine Entwürfe nicht selten anfangs heftige Widerstände, trugen dann aber meist umso mehr zu seinem Ruhm bei. Immer wieder wurde seine besondere Energie betont, die ihm große Leistungen auch im hohen Alter ermöglichte. Einer seiner Partner formulierte: „Er ist mit einem anderen Satz Batterien ausgestattet als alle anderen.“ Pei selbst sagte über seine Motive: „In mir trage ich den großen Wunsch, etwas hinterlassen zu wollen. Das hat nichts mit Ego zu tun. Ich glaube, man schuldet es der eigenen Existenz, etwas zu hinterlassen, das bleibt.“ Pei starb am frühen Morgen des 16. Mai 2019 in seiner Wohnung in Manhattan.", "section_level": 2}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vier beispielhafte Bauten.", "content": "Washington. Zwischen 1968 und 1978 arbeitete Pei am Erweiterungsbau der National Gallery of Art in Washington, D.C., eines neoklassizistischen Bauwerks von 1941 in der Nähe des Kapitols. Als dieser Ostflügel, das sogenannte „East Building“, im Frühjahr 1978 eröffnet wurde, waren breite Öffentlichkeit und Fachkritik einhellig begeistert. Pei hatte auch zuvor schon Museumsbauten geplant. Hier nun – wie auch später noch mehrmals – bewies er seine außerordentliche Begabung für diese Aufgabe, insbesondere für die durchdachte Verbindung älterer Bauten mit seiner modernen Baukunst. Sein Neubau aus Beton und Glas besteht aus zwei gegeneinander versetzten Dreiecken unterschiedlicher Größe, das Dreieck als durchgehendes Formelement findet sich bis in die Details hinein. Alt- und Neubau sind unterirdisch miteinander verbunden. Die Fassade des Neubaus wurde mit Marmorplatten aus demselben Steinbruch verkleidet, der auch das Material für den Altbau geliefert hatte. Der Mäzen Paul Mellon, der das Projekt finanzierte, nahm Verzögerungen und Kostenüberschreitungen klaglos hin – und Pei bestätigte seinen Ruf als perfektionistischer Architekt für Auftraggeber, die nicht allzu sehr aufs Geld sehen müssen. Hongkong. Der Neubau des Bank of China Tower in Hongkong, 1982 begonnen und 1990 beendet, war nach dem Bau eines Hotels in der Nähe Pekings Peis zweites Projekt in China. Sein Vater hatte die Filiale 1918 gegründet. Der Neubau galt – vor der 1997 erfolgten Rückgabe der Stadt vom Vereinigten Königreich – als Hinweis darauf, dass die besondere Situation Hongkongs als liberale Wirtschaftsmetropole auch in Zukunft berücksichtigt würde. Das Massaker auf dem Tian’anmen-Platz in Peking 1989 erschütterte diese Zuversicht und veranlasste Pei zu seiner einzigen politischen Stellungnahme, einem Meinungsartikel in der \"New York Times\". Das Gebäude war mit 315 m damals das höchste Bauwerk außerhalb der USA und fand große Anerkennung. Pei verwendete auch hier wieder das Dreieck als dominierende Form. Er setzte den Bau auf quadratischem Grundriss gewissermaßen aus vier dreikantigen, unterschiedlich hohen Säulen zusammen, die oben mit einer Schräge über mehrere Etagen abschließen. Die vollständig mit Spiegelglas verkleideten Fassaden werden durch kreuzförmige Stahlbänder über jeweils 13 Etagen gestützt. Paris. Um den Entwurf für die Erweiterung und Sanierung des Grand Louvre in Paris gab es die heftigsten öffentlichen Auseinandersetzungen in Peis Arbeitsleben. Das Museum war das wichtigste Projekt unter den zahlreichen Bauvorhaben („Grands Projets“) des französischen Präsidenten François Mitterrand, der Pei 1982 persönlich mit dem Auftrag betraute. Es ging darum, die ungenügenden räumlichen und technischen Verhältnisse modernen Standards anzugleichen und den Nordflügel, der bisher vom Finanzministerium belegt wurde, zu integrieren. Pei verlegte den eher abseits gelegenen Haupteingang in die Mitte des Ensembles, auf den Ehrenhof, der zuletzt als Parkplatz benutzt worden war, und konzipierte eine unterirdische Eingangssituation mit relativ kurzen Wegen in die drei Flügel des Museums. Der Einstieg durfte nicht an die allgegenwärtigen Métro-Eingänge erinnern und den Eindruck der Barockfassaden nicht schmälern. Pei entschied sich für die Glaspyramide im Innenhof des Louvre, eine zeitlose geometrische Form. Die Entwürfe lösten eine Welle der Empörung aus. Politiker, Kritiker und 90 Prozent der Pariser Bevölkerung lehnten das Vorhaben ab, man sah darin einen Angriff auf ein nationales Symbol – noch dazu durch einen Amerikaner. Pei vertrat unermüdlich seinen Standpunkt, Mitterrand unterstützte ihn, so konnte 1985 mit dem Bau begonnen werden. Schon während der Bauarbeiten änderte sich die Stimmungslage. Nachdem die Pyramide 1989 fertiggestellt war, herrschte allgemeine Begeisterung. Berlin. Auch bei dem Ausstellungsbau des Deutschen Historischen Museums (DHM) in Berlin bestand die Aufgabe darin, ein prächtiges, altes Gebäude – das barocke Zeughaus, im historischen Stadtzentrum gelegen – unaufdringlich durch zeitgemäße Architektur zu ergänzen. Im August 1998 begannen die Bauarbeiten, im Mai 2003 wurde die erste Ausstellung im Neubau eröffnet. Auf einem schwierigen Restgrundstück errichtete Pei einen Ausstellungstrakt mit nahezu fensterlosen Wänden, in dem die wechselnden Sonderausstellungen des Museums stattfinden. Zum Altbau hin schließt sich ein haushohes, nach außen vollständig verglastes Foyer an, das auf mehreren Ebenen abwechslungsreich mit dem eigentlichen Ausstellungsbau verschränkt ist. Mit dem Zeughaus ist es durch einen Tunnelgang verbunden, kann aber auch direkt von der Straße her betreten werden. Die filigrane Glas- und Stahlkonstruktion erlaubt wechselnde Ausblicke auf die Nordfassade des Zeughauses und die nähere Umgebung. Nach innen verursacht sie eindrucksvolle Licht- und Schatteneffekte. Lichtgestaltung durch großflächige Glaskonstruktionen ist ein programmatisches Element zahlreicher Bauten, die Pei entworfen hat. In seinen eigenen Worten: „It is not an exaggeration to say that light is the key to architecture“ (Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass Licht der Schlüssel zur Architektur ist).", "section_level": 2}], "src_summary": "Ieoh Ming Pei (; * 26. April 1917 in Guangzhou, China; † 16. Mai 2019 in New York City) war ein chinesisch-amerikanischer Architekt, dessen Baustil der Klassischen Moderne verpflichtet ist. Er galt als einer der bedeutendsten Architekten der Gegenwart. Anfangs allein, später zusammen mit mehreren Partnern, leitete er seit 1955 ein Büro mit zeitweilig 300 Mitarbeitern, das mehr als 200 große Projekte betreut hat. Seine Bauwerke – insbesondere Museen – sind auf drei Kontinenten zu finden.", "tgt_summary": "贝聿铭(英语:Ieoh Ming Pei;署名:英语:I. M. Pei,1917年-4月26日-2019年-5月16日),华裔美籍建筑师,1983年普立兹克奖得主,被誉为「现代主义建筑的最后大师」(英语:the last master of high modernist architecture)。贝聿铭为苏州望族之后裔,出生于中华民国广东省广州市,父亲贝祖贻曾任中华民国中央银行总裁,也是中国银行创始人之一;生母庄氏乃清廷国子监祭酒之后,于贝氏13岁时罹癌过世;继母蒋士云,为中华民国驻外使节蒋履福之女;贝氏有一个姐姐、两个弟弟、两个妹妹;妻子卢淑华(Eileen Loo)为中国留美学生,婚后育有三子一女,其中贝建中(英语:Chien Chung Pei)与贝礼中(英语:Li Chung Pei)皆是美国著名建筑师;堂妹林贝聿嘉曾任香港立法局议员及湾仔区议会主席。", "id": 437443} {"src_title": "Philosophie des 19. Jahrhunderts", "tgt_title": "19世纪哲学", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Die Philosophie des 19. Jahrhunderts wird häufig als eine Philosophie nach Immanuel Kant bezeichnet. Kaum einer der ihm nachfolgenden Philosophen konnte sich der Auseinandersetzung mit dem Werk Kants entziehen. Dabei wurde zumindest in den ersten 50 Jahren grundsätzlich versucht, Kant zu verbessern, ihn zu korrigieren oder über ihn hinauszugehen. Aus heutiger Sicht kann man viele dieser Bestrebungen als eine Art Rückfall in die vorkantischen Lager bezeichnen, wenn auch die Einflüsse Kants im Allgemeinen spürbar sind. In der Nachfolge des Rationalismus stehen zum einen die Romantiker und Idealisten. Insbesondere Hegel versuchte die Reflexionsphilosophie zu überwinden und in der Idee des Absoluten die Dialektik von Sein und Werden zu fassen. Eine erste Entgegensetzung fand der Idealismus im Historismus, der die Betrachtung der Geschichte aus dem Blickwinkel eines Systems ablehnte und stattdessen eine wissenschaftlich methodische Untersuchung des jeweils Einmaligen forderte. Zum anderen kann man die Positivisten und Materialisten mit einer sehr starken Wissenschaftsorientierung als Nachfolger des Empirismus betrachten. Sie stützten sich dabei vor allem auf die Fortschritte der Naturwissenschaften, die häufig in einer expliziten Absetzung von der idealistischen Naturphilosophie erzielt wurden. Welche Aufgabe blieb da noch der Philosophie? Als eigenständige Denker gelten vor allem Arthur Schopenhauer, Søren Kierkegaard und Friedrich Nietzsche, die sich jeweils nicht so leicht einer allgemeinen Grundposition zuordnen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Romantik.", "content": "Die Romantik ist als Gegenbewegung zur vernunftbetonten Zeit der Aufklärung zu verstehen. Bei Vernunft und Wissenschaftlichkeit kommen Gefühl, Harmoniebedürfnis und die Sehnsucht nach einer heilen Welt zu kurz. Neben einem hohen Interesse für Literatur und Musik waren Romantiker daher auch oftmals stark religiös orientiert. Prominente Vertreter in der Dichtung sind Joseph von Eichendorff, Friedrich Hölderlin oder E. T. A. Hoffmann, als Maler Caspar David Friedrich, in der Musik Robert Schumann und Franz Schubert. Der Nationalismus wuchs; es war die Zeit der Burschenschaften; das Wartburgfest wurde zum Symbol. In der Philosophie war Johann Georg Hamann (1730–1788) eigentlich ein Zeitgenosse Kants und damit der Aufklärung, als erklärter Kritiker der Vernunftphilosophie aber ein Vorläufer der Romantik. Für ihn besitzen Gefühl und Gemüt eine eigenständige Schöpferkraft, die sich in der Sprache als eigenständiger Erkenntnisquelle und hier insbesondere in der Dichtung niederschlagen. Als Anhänger Hamanns gilt Kierkegaard (s. u.). Zunächst begeisterter Schüler Kants, dann aufgrund einer negativen Kritik erbitterter Gegner und zugleich Freund Hamanns war der Philosoph und Theologe Johann Gottfried Herder (1744–1803), der seine philosophische Position sehr stark auf Spinoza und Leibniz aufbaute, dann aber auch wie Hamann die Sprache als Grundlage der Vernunft", "section_level": 1}, {"title": "Deutscher Idealismus.", "content": "Der Deutsche Idealismus ist gleichsam eine Überhöhung der romantischen Ideen und wird oft noch der Periode der Romantik zugerechnet (ca. 1790–1850), wobei weder Hegel noch Fichte der Romantik zuzurechnen sind. Sie sind in ihrer philosophischen Stellung so eigenständig und exponiert, dass sie ausdrücklich einen eigenen Abschnitt in der Philosophiegeschichte haben sollten. Kennzeichnend für alle drei Philosophen ist das spekulative System, in dem das Ich, das Absolute bzw. der Geist die Grundlagen der Welt bestimmt. Das Ding an sich ist nicht wie noch bei Kant nicht erkennbar, vielmehr ist es dem Idealismus daran gelegen, diesen von Kant erstellten 'Block' vor dem absoluten Wissen verschwinden zu lassen. Erkenntnis durch Anschauung findet nicht statt. Die von Kant klar unterschiedenen Grenzen zwischen Glauben und Wissen, zwischen Sein und Sollen werden als ungelöste Fragen aufgefasst, die in einem System des Geistes überwunden werden müssen. Geist und Natur, Endliches und Unendliches, Subjekt und Objekt, Vernunft und Offenbarung sind als (rationale) Einheit zu denken und aus einem absoluten Prinzip zu begründen. Die spekulative Vernunft überschreitet hier die von Kant klar gezogenen Grenzen der Vernunft, was letztlich für die heutige Betrachtung des Idealismus bedeutet, dass dieser einen bedeutenden Platz in der Philosophiegeschichte hat, als Argument bis auf Einzelaspekte aber kaum noch Beachtung findet, also gerade als System verworfen wurde. Allerdings wirkt der Idealismus in der Naturphilosophie, in der Rechts- und Geschichtsphilosophie gerade aufgrund seines prozessorientierten Ansatzes bis in die Gegenwart und ist unverzichtbarer Bezugspunkt der Gegenwartsphilosophie.", "section_level": 1}, {"title": "Johann Gottlieb Fichte.", "content": "Fichte (1762–1814) vertrat einen subjektiven Idealismus (ähnlich wie Descartes und Malebranche), wonach aus der Vernunft des Subjekts die Materie, der Geist und die Ideen als objektive Wirklichkeit entstehen. Die Welt außer uns sei ausschließlich Produkt unserer Vorstellungen. Für Fichte gibt es keine Natur an sich, sondern sie ist ausschließlich Objekt unserer rationalen Betrachtung. Das handelnde Ich ist Produzent eines Nicht-Ich, das Gegenstand einer wissenschaftlichen Naturerkenntnis ist. Wissenschaftslehre ist für Fichte eine andere Bezeichnung für Philosophie, in der zum Ausdruck kommt, dass diese die Lehre über das Wissen ist. Der letzte Grund der Erkenntnisgewissheit ist die Selbstgewissheit des „Ich bin Ich“. Dieses Ich ist ein tatkräftiges Ich, ist Wille und Geist, das das Nicht-Ich der Welt außer mir aktiv setzt und schließlich eine Abgrenzung zu mir und dem jeweils anderen Objekt schafft. So konstruiere der Mensch die Gegenstände und", "section_level": 2}, {"title": "Friedrich Wilhelm Schelling.", "content": "Selbstgewissheit kommt für Schelling (1775–1854) wie bei Fichte aus dem Erkenntnisgrund 'Ich bin Ich'. Doch das vom Ich gesetzte Nicht–Ich der Natur bei Fichte wird bei Schelling zu einer außerhalb des Menschen existierenden Welt. Das Ich und die daseiende Welt sind allerdings vereint in unserem Bewusstsein als Subjekt und Objekt. Diese Identität bestimme unser Geist als das Absolute. Das Bewusstsein der Natur entsteht demnach nicht durch unsere Sinne. Die Unterscheidung zwischen dem Ich und der Natur komme nur aus unserem Denken. Der Geist kommt nach Auffassung Schellings in der Natur auf sich zurück. Wenn Menschen die Natur anschauen, so ergründen sie ihr Vorbewusstsein, das ihre Vorstellung von Natur", "section_level": 2}, {"title": "Georg Wilhelm Friedrich Hegel.", "content": "Während bei Kant die Gegenstände erscheinen und durch die Spontaneität des Ichs anhand der Kategorien im Denken ihre Form erhalten, bestimmt bei Hegel (1770–1831) das Denken die Wahrheit der Gegenstände. Dies ist wie bei Schelling ein objektiver Idealismus, der eine Wirklichkeit außerhalb der Vernunft nicht kennt. Die Logik des Scheins bei Kant wird zur Logik der spekulativen Wahrheit bei Hegel. Das Prinzip der Unabhängigkeit der Vernunft, ihrer absoluten Selbständigkeit in sich wird zum allgemeinen Prinzip der Philosophie. Natur und Geist sind identisch", "section_level": 2}, {"title": "Positivismus und Naturwissenschaft.", "content": "Während sich die Philosophie des deutschen Idealismus noch überwiegend mit sich selbst beschäftigte, fanden in den Naturwissenschaften und in der Technik deutlichere Fortschritte und ein rasanter Erkenntniszugewinn statt. Ein Reflex hierauf und ein Gegengewicht zum Idealismus ist das Wiedererstarken des Empirismus. Seine spezifische Ausprägung im 19. Jahrhundert fand er vor allem in Frankreich und in England im sogenannten Positivismus. Hierunter ist eine Philosophie zu verstehen, in der die Welt durch die Naturwissenschaften ohne theologische Grundlegung und ohne Metaphysik erklärt werden soll. Als Begründer des Positivismus und auch als Schöpfer dieses Begriffs gilt Auguste Comte (1798–1857), der mit seinem Programm eine moderne Fassung des Wissenschaftsprogramms von Francis Bacon auf der Grundlage eines strikten Determinismus und eines mechanistischen Weltbildes vertritt. Ziel der Wissenschaften sei eine Beschreibung der erkennbaren Phänomene mit Gesetzen und eine Prognose für die Zukunft. Zur Beschreibung der gesellschaftlichen Entwicklung des Wissens formulierte er das sog. Drei-Stadien-Gesetz, nach dem die Welt zunächst theologisch, dann metaphysisch und schließlich positiv gedeutet würde. Comte gilt zugleich als der erste Vertreter der Soziologie als eigenständiger Wissenschaft. Auch hierzu hat er den Begriff geprägt. Eigentlich ein Nationalökonom und Schüler Jeremy Benthams (1748–1832) vertritt in England John Stuart Mill (1806–1873) das Konzept des Utilitarismus, modifiziert es aber in Hinblick auf Grundwerte, die möglicherweise durch das Prinzip des höchsten Glücks aller verletzt werden. Politisch fordert er die Ausweitung des Wahlrechts auf alle Mündigen, wenn er auch den Gebildeten ein Mehrfachstimmrecht zubilligt. Als strikter Empirist bezieht er aber in seine Überlegungen bereits auch psychologische Faktoren ein. So", "section_level": 1}, {"title": "Historismus.", "content": "Als Historismus bezeichnet man die von Barthold Georg Niebuhr (1776–1831), Leopold von Ranke (1795–1886) und Johann Gustav Droysen (1808–1884) begründete philologisch kritische Ausrichtung der Geschichtswissenschaft, die die Geschichtlichkeit aller menschlichen Wirklichkeit betonte. Die Vertreter des Historismus forderten die detaillierte methodische Untersuchung der Quellen und stellten gegenüber dem System der Idealisten – insbesondere gegen Hegel – die individualisierte Betrachtung des Einmaligen als notwendiges Merkmal der Geschichtswissenschaft heraus. Droysen nahm hierbei die Ansätze der Hermeneutik erstmals auch in den Bereich der historischen Forschung auf. Die von Leopold von Ranke postulierte Objektivität historischer Erkenntnisse lehnte Droysen", "section_level": 1}, {"title": "Materialismus.", "content": "Der Materialismus ist dem Positivismus eng verwandt. Alle Vorgänge in der Welt werden auf ein Grundprinzip zurückgeführt. Spirituelle oder mystische Theorien müssen demnach in wissenschaftliche Erkenntnisse umgewandelt werden. Auch Gedanken und Ideen seien Erscheinungsformen der Materie. Damit ist ein strikter Atheismus Bestandteil des Materialismus. Die bekannten Materialisten sind i.a. zugleich sog. Linkshegelianer, das heißt, sie haben ihre Position aus der Schule Hegels entwickelt, wenden sich aber im entscheidenden Punkt des Wirklichkeitsbezugs von ihm ab. So war Ludwig Feuerbach (1804–1872) Hegelschüler, aber schon früh religionskritisch eingestellt. Nach dem Verbot seiner ersten Schrift „Gedanken über Tod und Unsterblichkeit“ gab er seine Vorlesungstätigkeit in Erlangen auf und arbeitete unter anderem für die liberalen Halleschen Jahrbücher. Für Feuerbach ist Religion vor allem ein anthropologisches Phänomen, sie ist Spiegel des Menschen in sich selbst. Mit demselben Argument wendete er sich schließlich auch gegen die Philosophie Hegels. Die Idee eines", "section_level": 1}, {"title": "Marxistische Philosophie.", "content": "Für Karl Marx (1818–1883) waren Praxis und Theorie nur als Einheit begreifbar. Für ihn hatte Hegel „die Welt auf den Kopf gestellt“, d. h. die Idee zum Ausgangspunkt gemacht. Stattdessen wollte er die Dialektik auf die materielle Wirklichkeit anwenden. Verbunden mit Feuerbachs Materialismus entwickelte er diesen Gedanken zum historischen Materialismus: Das gesellschaftliche Sein, das wirkliche Leben, sei an seine Produktion und Reproduktion gebunden. Die Zusammenhänge und die Entwicklung der ökonomischen Basis einer Gesellschaft bestimmten daher auch entscheidend ihren gesellschaftlichen Überbau. Die ökonomische Bewegung der Basis wiederum könne durch den gesellschaftlichen Überbau, also die konkret tätigen Individuen, verändert werden. Mit der Teilung der Arbeit entwickelten sich durch die Scheidung und darauf folgende Dialektik von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen Klassen und verschiedene einander ablösende Formen von Klassengesellschaften, die zwingend durch die ökonomische Ausbeutung einer oder mehrerer Klassen durch eine oder mehrere herrschende Klassen charakterisiert seien. Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft sei daher eine Geschichte von Klassenkämpfen. Die letzte Stufe dieser Entwicklung sieht Marx in der kapitalistischen Entwicklung Westeuropas, dort vervollkommnet sich die Expropriation der Arbeiter von ihren Produktionsmitteln, diese zentralisieren sich immerzu in weniger Händen, während sich die Lage der Arbeiter", "section_level": 1}, {"title": "Eigenständige Denker.", "content": "In diesem Abschnitt werden Philosophen angesprochen, deren Auffassungen gleichsam nicht in eine Schublade passen, also nicht einer der anderen Kategorien zugeordnet werden. Vor allem sind es die Philosophen, die mit neuen Gedanken und Konzepten wirkungsmächtig waren und viel stärker als die „Richtungsphilosophen“ Beachtung auch im 20. Jahrhundert fanden.", "section_level": 1}, {"title": "Wilhelm von Humboldt.", "content": "Wilhelm von Humboldt (1767–1835) – der Begründer des Konzepts der verfassten Deutschen Universität als Verbindung von unabhängiger Forschung und Lehre – steht mit seinem Bruder Alexander, dem berühmten Naturforscher und Kosmologen, für den Begriff der humanistischen Bildung. Anknüpfend an die Romantiker und nur wenig beeinflusst durch den Idealismus stellte er den Menschen als Individuum und seine Bildung nach dem Ideal des Humanismus in den Mittelpunkt. Die Verwirklichung dieses Ideals ist Ziel der", "section_level": 2}, {"title": "Arthur Schopenhauer.", "content": "Der unkonventionelle Schriftsteller und Philosoph Arthur Schopenhauer (1788–1860) bezeichnete sich selbst als besten Schüler Kants, verband aber häufig idealistische Gedanken mit mystischen Elementen aus der indischen Philosophie. Der Grundgedanke seiner Philosophie wird im Titel seines Hauptwerks \"Die Welt als Wille und Vorstellung\" unmittelbar angesprochen. Im Bereich der menschlichen Erkenntnis folgte Schopenhauer Kant insoweit, als er die Welt außer uns, die Dinge an sich für nicht erkennbar hielt. Die Außenwelt ist nur Erscheinung, über diese haben wir nur Vorstellungen. Es gibt", "section_level": 2}, {"title": "Søren Kierkegaard.", "content": "Søren Kierkegaard (1813–1855) gilt als religiöser Denker und als einer der wesentlichen Vorläufer des Existentialismus. Kierkegaard kritisierte die institutionelle Kirche, weil sie den Einzelnen an der Selbstwerdung durch ein wahres christliches Leben hindert. Ebenso warf er Hegel eine blutleere Philosophie vor, in der der konkrete Mensch keinen Platz hat. Der Mensch ist nicht zur Transzendenz fähig, das heißt, er kann kein Urteil über das Absolute fällen. Dieses kann nur Gott. Kierkegaards Werk ist keine systematische Philosophie, sondern ein literarisches Werk mit philosophischen Inhalten, oft als Dialog nach sokratischem Vorbild ausgestaltet. Er vertrat einen radikalen Individualismus bei dem kein System Platz", "section_level": 2}, {"title": "Friedrich Nietzsche.", "content": "Einen kurzgefassten Überblick über Nietzsches (1844–1900) Philosophie zu geben, ist kaum möglich. Dies liegt zum einen daran, dass es kein systematisches, geschlossenes Werk gibt. Zum anderen stehen seine Schriften weitgehend unabhängig nebeneinander. Bis auf die ersten, relativ kleineren Arbeiten und einige späte Schriften hat Nietzsche seine Gedanken des Weiteren vor allem als Aphorismen formuliert und zu einer Vielzahl von Themen Stellung bezogen. Es gibt aber Gedanken und Aspekte, die sich durch sein gesamtes Werk ziehen. Schon als Schüler schrieb er eine Arbeit über Theognis, der das Gute mit dem Vornehmen und das Schlechte mit dem Plebejischen gleichsetzt. Diese Position nahm Nietzsche durch sein ganzes Werk ein. Als Altphilologe, schon mit 24 Jahren wurde er Professor in Basel, hatte er tiefgehende Kenntnisse der altgriechischen Schriften. Er begeisterte sich für die Kunst (Hölderlin, Wagner), ging – aus einer protestantischen Theologenfamilie stammend – schon sehr früh auf Distanz zum Christentum (David Strauß, Feuerbach) und hatte im Studium eine prägende Entdeckung, als er mehr zufällig auf Schopenhauers \"Die Welt als Wille und Vorstellung\" stieß, der ihn begeisterte und mit dessen Philosophie er sich zunächst identifizierte. Auch wenn keine Einigkeit darüber besteht, so wird sein", "section_level": 2}, {"title": "Neukantianismus.", "content": "Mit seinem Werk „Kant und die Epigonen“ untersuchte Otto Liebmann (1840–1912) die Philosophie nach Kant und gliederte diese in die vier Richtungen Idealismus (Fichte, Schelling, Hegel), Realismus (Herbart), Empirismus (Fries) und Transzendentalphilosophie (Schopenhauer). Bekannt wurde er auch, weil er jedes Kapitel seines Werkes mit dem Satz abschloss „Auf Kant muss zurückgegangen werden.“ Dieses Motto wird häufig als Fanfarenstoß zur Wiederbelebung des Kantianismus beschrieben. Einen bedeutenden Impuls gab auch Eduard Zeller (1814–1908) mit seiner berühmten Vorlesung \"Über Bedeutung und Aufgabe der Erkenntnistheorie\". Hermann von Helmholtz (1821–1894), Mediziner und Professor für Physik in Berlin, war ein vielseitiger Naturwissenschaftler, der unter anderem den Satz über die Erhaltung der Kraft ausformulierte. Er verwies schon früh auf Kant und wird oft als einer der Anreger des Neukantianismus benannt, lehnte aber aufgrund seiner optischen und akustischen Forschungen zur Wahrnehmung die Existenz fester Anschauungsformen ab. In seiner „Geschichte des Materialismus“ setzte sich der Marburger Professor Friedrich Albert Lange (1828–1875) kritisch mit dieser Denkrichtung auseinander und gab einen weiteren wichtigen Anstoß für den Neukantianismus. Dennoch gilt zumeist Hermann Cohen (1842–1918) als der Begründer der Marburger Schule, die stark mathematisch, wissenschaftsorientiert ausgerichtet war. Er kritisierte den Psychologismus vom kantischen Standpunkt. Dass es ein von der Psyche unabhängiges Wissen gibt, erklärt sich schon daran, dass Mathematik in Lehrbüchern unabhängig vom Subjekt existiert. Entsprechend kann die Erkenntnis nicht allein an ein Subjekt gebunden werden. In Bezug auf Kant entwickelte Cohen nach einer zunächst philologischen Darstellung im Laufe der Zeit eine eigenständige Position, die eher den idealistischen Standpunkt einnahm und insbesondere nicht Begriffe, sondern Urteile als Basis des menschlichen Denkens zugrunde legte. Auch Paul Natorp (1854–1924) befasste sich vor allem", "section_level": 1}, {"title": "Neuhegelianismus.", "content": "In Deutschland fand der Idealismus nach dem Tode Hegels zunächst nur wenige Vertreter wie Hermann Glockner, Karl Larenz oder Karl Rosenkranz. Die gesellschafts- und religionskritischen Junghegelianer wandten sich dem Materialismus zu und bezogen sich überwiegend nur noch auf Hegels Dialektik und Geschichtsphilosophie. Im Ausland gelangte Hegel aufgrund der Übersetzungsproblematik erst allmählich in das Bewusstsein breiter Kreise. Verdienste erwarb sich hierbei der Eklektiker Victor Cousin, der die Philosophie Hegels in Frankreich publik machte und damit Ausgangspunkt einer langen Tradition wurde die über Alexandre Kojève insbesondere im Existentialismus und der politischen Philosophie bis in die Gegenwart reicht. In England wurde der Idealismus insbesondere durch Francis Herbert Bradley zur dominierenden Strömung am Ende des 19. Jahrhunderts. Er wandte sich vor allem gegen das positivistische Realitätsverständnis mit einer von vielen unabhängigen Objekten bestimmten Wirklichkeit, die allein durch Erfahrung erfassbar sei. Vielmehr sah er in der Realität eine einheitliche Idee der Erfahrung. Bradley", "section_level": 1}, {"title": "Psychologismus.", "content": "Die in dieser Gruppe zusammengefassten Denker gehören nicht einer einheitlichen Schule an und sind in Aspekten ihrer Philosophie auch anderen Richtungen zuzuordnen. Ihnen gemeinsam ist, dass das Denken als psychische Funktion aufgefasst wird und dieser Aspekt in ihrer Philosophie eine wesentliche Rolle spielt. Beim Ende des 19. Jahrhunderts bedeutsamen Psychologismus im engeren Sinne sind Gedanken immer ein Ausdruck von Motivation. Infolgedessen können sie niemals wahr oder falsch sein. Diese Betrachtung führt zu einem Konflikt mit der Logik. Bereits Gottlob Frege hatte sich kritisch mit dem Psychologismus auseinandergesetzt und auf den Unterschied des subjektiven Vorgangs des Denkens einerseits, und des objektiven Gehalts eines Gedanken anderseits hingewiesen. Als Ende dieser Denkrichtung gilt die auf Frege fußende Widerlegung des Psychologismus durch Edmund Husserl, der diesen zunächst noch als vertretbar angenommen, dann aber in seinen „Logischen Untersuchungen“ gezeigt hatte, dass der Satz vom Widerspruch unabhängig von der Psyche des Einzelnen gilt. Dennoch kann man feststellen, dass die intensive insbesondere auch empirische Befassung mit der Psychologie einen Wissensfortschritt auch für die Philosophie gebracht hat. Jakob Friedrich Fries (1773–1843) lehnte sich bei der Entwicklung seiner Position sehr nahe an Kant an, verband sie aber mit Fragen der Psychologie und der Anthropologie. Fries unterschied den transzendentalen Wahrheitsbegriff, der korrespondenztheoretisch möglich ist, von dem empirischen, bei dem nur ein Für-Wahr-Halten möglich ist. Seine Analyse entspricht wesentlich dem von Popper später entwickelten Falsifikationsprinzip. Aus dieser Differenzierung ergibt sich der Unterschied zwischen Irrtum und Unvernunft. Andererseits wurde Fries mit dem Wahrheitsbegriff der unmittelbaren Erkenntnis zum Vorläufer der Evidenzauffassung bei Brentano und Husserl. Transzendentale Urteile weisen Erkenntnisse a priori als notwendige Bestandteile der Vernunft aus, z. B. die Vorstellung der Kausalität. In Anlehnung an Kant entwickelte", "section_level": 1}, {"title": "Pragmatismus.", "content": "Für den Pragmatismus müssen Theorien unter dem Gesichtspunkt ihrer Brauchbarkeit und Anwendbarkeit in der Praxis beurteilt werden. Die Ursprünge dieser philosophischen Richtung sind in den USA noch im 19. Jahrhundert entstanden. Sie wurden in Europa erst viel später und auch mit nur begrenzter Aufmerksamkeit wahrgenommen. Die pragmatische Grundposition findet sich auch noch in der Gegenwartsphilosophie bei Richard Rorty, Hilary Putnam oder Robert Brandom. Der Naturwissenschaftler Charles Sanders Peirce (1839–1914) gilt als Begründer des Pragmatismus. Seine philosophischen Auffassungen hat er nicht in einem geschlossenen Werk publiziert, so dass er erst sehr spät wahrgenommen wurde. Dennoch sind seine Grundgedanken auch für die heutige Diskussion vielfach unmittelbar wirksam. Ausgehend von der Frage, wie wir unsere Begriffe klären können, deutete Peirce den Erkenntnisprozess als einen ständigen Wechsel zwischen Überzeugung und Zweifel. Dabei beinhalten Überzeugungen Handlungsanweisungen. Überzeugungen seien aber niemals stabil, sondern werden im Laufe der Zeit durch Zweifel", "section_level": 1}, {"title": "Lebensphilosophie.", "content": "Naturwissenschaft ist nicht alles, so kann man das Grundverständnis der für die Lebensphilosophie maßgeblichen Denker beschreiben. Das Werden des Lebens, die Ganzheitlichkeit kann nicht allein mit Begriffen und Logik beschrieben werden. Zu ihr gehört auch das Irrationale, Kreative und Dynamische des umgreifenden Lebens. Viele Lebensphilosophen sind Anhänger eines Vitalismus, das heißt Leben entsteht nicht aus toter Materie, sondern es gibt eine eigenständige Lebenskraft (\"élan vital\", \"entéléchie\"). Man kann die Lebensphilosophie also als eine das Phänomen des Lebens erklärende Metaphysik bezeichnen. Diese Form der Kritik des Rationalismus findet sich schon grundlegend bei Schopenhauer und Nietzsche, die daher oftmals als Begründer der Lebensphilosophie angesehen werden. Heute wird die Lebensphilosophie nur noch historisch angesprochen. Sie fand ihre Fortführung vor allem in der Existenzphilosophie, lebt aber auch fort in ganzheitlichen Lebensauffassungen, wie sie in der modernen Ökologiebewegung zu finden sind. Wilhelm Dilthey (1833–1911) wendete sich vor allem gegen die deterministische naturwissenschaftliche Variante von Mill, Spencer u. a. Erleben ist ein Erleben von Zusammenhängen, die nicht einfach in Einzelelemente zergliedert werden können. Diltheys Interesse galt vor allem geschichtlichen Betrachtungen. Hierzu führte er die heute noch übliche Unterscheidung zwischen Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften ein. Während das wissenschaftliche Prinzip der ersteren das des Erklärens ist, muss in den Geisteswissenschaften das Prinzip des Verstehens zugrunde gelegt werden. Die Naturwissenschaften versuchen aus einzelnen Phänomenen eine allgemeine Regel zu finden. In den Geisteswissenschaften befasst man sich hingegen gerade mit dem einzelnen Phänomen wie einem historischen Ereignis oder einer Biographie. Ein Eckpunkt der Philosophie Diltheys ist der Lebenszusammenhang von Erlebnis, Ausdruck und Verstehen. Das Prinzip des Verstehens (Hermeneutik) ist dabei nicht nur auf Texte, sondern auch auf Kunstwerke, religiöse Vorstellungen oder Rechtsprinzipien anzuwenden. Im Verstehen wirkt nicht nur der kognitive Verstand, sondern auch das emotive Wollen und Fühlen des Betrachters. Es bedarf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, die z. B. durch eine analytische Psychologie, die auf Einzelaspekte geht, nicht geleistet wird. Auf der Basis der Gedanken Diltheys entwickelte sich die Gestaltpsychologie, die vor allem deskriptiv ist. Henri Bergson (1859–1941) sieht einen Unterschied zwischen der erlebten Zeit als Seelenzustand und der analytischen Zergliederung der Naturwissenschaft, der eine am Raum orientierte Vorstellung zu Grunde liegt. Der Mensch nimmt direkt Strukturzusammenhänge wahr, die man nicht teilen kann. Dementsprechend ist die naturwissenschaftlich analytische Psychologie, die einzelne psychische Elemente zu erfassen sucht, nicht geeignet, ein Gesamtbild eines Seelenzustandes zu erfassen. Bewusstsein kann man nur qualitativ erfassen. Physikalisch erfasste Zeit ist determiniert und kausal. Erlebte Zeit als Dauer ist die Voraussetzung für Freiheit. Wahrnehmung erfolgt ursprünglich in Bildern und beinhaltet auch immer zugleich Erinnerung und Bedürfnis, also Vergangenheit und Zukunft. Zur Erkenntnis des ganzheitlichen Wesens von Dingen bedarf es der ergänzenden Intuition. Hans Driesch (1867–1941) stellte aufgrund seiner biologischen Forschungen fest, dass Keime, die gespalten werden, sich wieder zu vollwertigen neuen Keimen ausbilden. Hieraus schloss er, dass in der Natur eine nicht kausal bestimmte Naturkraft gäbe, die er in Anlehnung an Aristoteles Entelechie nannte. Aufgrund seiner Auffassungen gilt Driesch als Vertreter des Neovitalismus. Ludwig Klages (1872–1956) betonte den Gegensatz von Leib und Seele einerseits sowie des Geistes andererseits. „Der Takt wiederholt, der Rhythmus erneuert.“ Im Denken des Geistes lösen wir für einen endlichen Moment den Gegenstand aus seiner phänomenalen Wirklichkeit, aus einem stetigen raumzeitlichen Kontinuum. Von Hause aus Chemiker stand Klages als Philosoph und Dichter den Naturwissenschaften kritisch gegenüber. Erkenntnistheorie war für ihn Bewusstseinswissenschaft. An Nietzsche schätzte er die Aufdeckung von Selbsttäuschungen, Wertfälschungen und kompensatorischen Idealen, lehnte aber seine Erkenntnistheorie grundlegend ab. Durch sein ganzheitliches Leben mit ständigem Einsatz für den Naturschutz gilt er als einer der Urväter der modernen Ökologiebewegung. Für Georg Simmel (1858–1918) enthält das Erkennen Kategorien a priori, die jedoch im Zuge der Evolution und der Person eine Entwicklung durchmachen. Im Erkennen wird das Chaos der Erlebnisse geordnet. Unser individuelles Denken kann aber nicht die Einheitlichkeit der Totalität voll erfassen. Ideelle Inhalte wie Wahrheit bilden ein von der Psyche unabhängig geltendes Reich. Die Vorstellung der Wahrheit veranlasst den Menschen zu nützlichem Verhalten entsprechend den Lebensanforderungen. Wahr ist, was sich in der Selektion bewährt hat und zweckmäßig war. Das Sollen ist eine ursprüngliche Kategorie, wenn auch in der Praxis die Inhalte wechseln. In ihm kommt der Wille der Gattung zum Ausdruck. Altruismus ist Egoismus der Gattung. Simmel war neben seiner philosophischen Tätigkeit auch ein bedeutender Vertreter der Soziologie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Philosophie des 19. Jahrhunderts reicht von der Romantik und dem Idealismus als einen der Höhepunkte der deutschen Philosophie über die vor allem in Frankreich und England starke Gegenbewegung des Positivismus, den Materialismus von Marx und Feuerbach und so starke Einzeldenker wie Schopenhauer, Nietzsche und Kierkegaard bis hin zum Neukantianismus, Pragmatismus und zur Lebensphilosophie. Sie zerfällt damit in so viele verschiedene Richtungen, dass sie nicht mehr mit einem zusammenfassenden Periodenbegriff bezeichnet und zusammengefasst werden kann. Nach einem allgemeinen Überblick werden daher die einzelnen Grundpositionen in etwa in ihrer historischen Reihenfolge je gesondert abgehandelt. Die Klassifizierungen und deren Abgrenzungen sind dabei teilweise willkürlich. So werden die Anfänge der analytischen Philosophie bei Gottlob Frege dem 20. Jahrhundert zugerechnet.", "tgt_summary": "19世纪哲学从哲学史的观点考察,始于笛卡尔和培根的近代哲学以德国唯心主义形式走向顶峰。与此同时,马克思主义、功利主义、存在主义、精神分析学、实用主义各种思潮迅速发展起来,形成了现代哲学的起点。此外,以“回到康德那里去”为口号的新康德主义也成为哲学一大流派。", "id": 767745} {"src_title": "Dr. Hoch’s Konservatorium", "tgt_title": "霍赫音乐学院", "src_document": [{"title": "Fachbereiche.", "content": "Das Institut ist in drei Abteilungen für verschiedene Ausbildungsrichtungen gegliedert: Weitere Abteilungen sind die Abteilung für Ballett, die Abteilung für Alte Musik sowie die Abteilung für Neue Musik und Komposition.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von der Gründung bis 1938.", "content": "Joseph Hoch hatte bereits 1857 in seinem Testament bestimmt, sein Vermögen für die Gründung einer „Anstalt für Musik“ zu verwenden. Hierfür stellte er sein gesamtes Vermögen im Wert von einer Million Goldmark zur Verfügung. Nach seinem Tode im Jahr 1874 wurde dies mit der Gründung der \"Stiftung Dr. Hoch’s Konservatorium\" 1876 umgesetzt. Die Eröffnung von „Dr. Hoch’s Conservatorium“ fand am 22. September 1878 im historischen Gebäude des Frankfurter Saalhofs statt, Gründungsdirektor war Joachim Raff. Zahlreiche international bekannte Künstler konnten als Lehrer gewonnen werden, sodass das Institut Studenten aus aller Welt anzog und bereits kurze Zeit nach seiner Gründung Weltruhm erlangte. Die schnell anwachsende Schülerzahl erforderte schon bald eine räumliche Vergrößerung, wozu das Gebäude in der Eschersheimer Landstraße 4 errichtet und 1888 eröffnet wurde. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Lehrangebot kontinuierlich erweitert: 1884 wurde das Seminar für Musiklehrer unter der Leitung von Iwan Knorr eröffnet, 1886 die Vorschule für begabte Jugendliche, 1908 die Orchesterschule, 1918 das Seminar für Schulgesang und 1924 die Opernschule. Ab 1892 übernahm das Konservatorium die Ausbildung der Stipendiaten der Mozart-Stiftung. Unter Direktor Bernhard Sekles war das Konservatorium in den 1920er Jahren seiner Zeit weit voraus. Sekles initiierte 1928 die ersten Jazz-Klassen weltweit unter der Leitung von Mátyás Seiber, 1931 eine Abteilung für Musikalische Früherziehung und zudem Kurse für Erwachsenenbildung. Die Orchesterschule und die Dirigentenklasse wurden von 1925 bis 1933 von Hermann von Schmeidel geleitet, ab 1928 wurden Konzerte im Volksbildungsheim veranstaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus und Gründung der Staatlichen Hochschule.", "content": "Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten kam es am 10. April 1933 zur Entlassung von Direktor Sekles sowie sämtlichen jüdischen und ausländischen Lehrkräften; dies wirkte sich nachhaltig negativ auf die Qualität der Ausbildung aus. Im selben Jahr wurden auch die Jazz-Klassen geschlossen. Bereits in den 1920er Jahren war es – auch begünstigt durch die Weltwirtschaftskrise – zu einer Abnahme des Stiftungsvermögens gekommen, was die Inanspruchnahme städtischer Zuschüsse zur Folge hatte. Nach Verträgen zwischen der Stadt Frankfurt und der \"Stiftung Dr. Hoch’s Konservatorium\" erfolgte 1938 die Gründung der Staatlichen Hochschule (heute \"Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main\"), womit die Abspaltung der berufsbildenden Fachbereiche einherging, die ab dato die Hochschule übernahm. Die übrigen Fachbereiche zur Laienausbildung verblieben im Ausbildungsbereich des Konservatoriums. Dadurch wurde es sozusagen zu einer Vorschule der Hochschule. Die Staatliche Hochschule führte jedoch noch einige Jahre den Namen \"Dr. Hoch’s Konservatorium\" weiter. Durch die Luftangriffe auf Frankfurt während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude in der Eschersheimer Landstraße im Oktober 1943 zerstört, daraufhin folgte die Übersiedelung ins Passavant-Gontard’sche Palais, das im Februar 1944 ebenfalls zerstört wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Das Konservatorium von 1951 bis heute.", "content": "1951 wurde der Unterricht im neu errichteten Gebäude in der Eschersheimer Landstraße 4 neben dem Volksbildungsheim wieder aufgenommen. Die Position des Stiftungsvorsitzenden bekleidete jeweils ein hauptamtlicher Stadtrat. 1967 kam es zu einer Annullierung des Vertrags von 1937 durch die Stadt Frankfurt. Pläne bezüglich einer Fusion des Konservatoriums mit der Jugendmusikschule im Jahr 1971 wurden nicht umgesetzt, stattdessen wurde das Konservatorium ausbildungsmäßig zu einem Verbindungsglied zwischen Musikschule und Musikhochschule. Nachdem die Ausbildungsbereiche bisher nur den Laienunterricht beinhalteten, wurde das Lehrangebot 1981 wieder um eine Hochschulvorbereitung im Vollstudium, eine Abteilung für Alte Musik und eine Abteilung für Neue Musik erweitert. Ein Jahr später folgte die Einrichtung eines Seminars für Musikkritik und vergleichende Interpretation, auch Chor und Orchester des Konservatoriums wurden wieder ins Leben gerufen. Seit 1985 wurden Musikerzieher mit dem Abschluss der „Staatlichen Musiklehrerprüfung“ ausgebildet. 1989 war der drei Jahre zuvor begonnene Umzug ins Gebäude des umgebauten Philanthropin in der Hebelstraße abgeschlossen. Seit 1995 kam ein Kooperationsvertrag zwischen dem Konservatorium und der Musikhochschule zustande, der den Studenten des Konservatoriums einen Diplomzugang ermöglicht. Zum 1. Januar 2002 erhielt die Studienabteilung des Konservatoriums den Status einer Musikakademie. 2005 übersiedelte das Konservatorium in das neu errichtete \"Bildungszentrum Ostend\" (BOZ) in der Sonnemannstraße. Die Deutsche Bundesbank würdigte die Bedeutung des Konservatoriums, indem sie ab 1990 auf der Rückseite der 100-DM-Banknote das ursprüngliche Institutsgebäude in der Eschersheimer Landstraße 4 darstellte. Die Vorderseite trug ein Bild von Clara Schumann, Dozentin für Klavier.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dr. Hoch’s Konservatorium – Musikakademie in Frankfurt am Main wurde am 22. September 1878 als Stiftung des Frankfurter Bürgers Joseph Hoch als musikalisch-künstlerische Ausbildungsstätte für alle Altersstufen gegründet. In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens erlangte es Weltruhm durch seine berühmten Lehrer wie Clara Schumann, Engelbert Humperdinck sowie Joachim Raff und zog begabte Schüler wie Hans Pfitzner, Alfred Hoehn, Edward MacDowell, Percy Grainger, Paul Hindemith, Ernst Toch und Otto Klemperer an.", "tgt_summary": "霍赫音乐学院()1878年创建于德国美因河畔法兰克福,以赞助了一百万黄金马克的法兰克福人命名。首任校长约阿希姆·拉夫的杰出工作奠定了音乐学院的成功基础,19世纪晚期以克拉拉·舒曼为代表的一批优秀教师为学校取得了国际声誉。", "id": 2758041} {"src_title": "Yazdegerd III.", "tgt_title": "伊嗣俟三世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Sassanidenreich zur Zeit Yazdegerds.", "content": "Yazdegerd war Tabari zufolge zum Zeitpunkt seines Todes 28 Jahre alt und wird demnach etwa im Jahr 623 geboren worden sein. Er war ein Enkel Chosraus II., nach dessen Tod 628 eine chaotische Zeit im sassanidischen Perserreich angebrochen war, in deren Verlauf eine ganze Reihe nur kurz herrschender Könige und Königinnen die Macht erlangte. Das Reich war sowohl von den Kämpfen im Inneren als auch von dem erst 629 beendeten, blutig geführten Krieg gegen Ostrom erschöpft. Als sich der junge Yazdegerd schließlich als das letzte männliche Mitglied der Königsfamilie durchsetzen konnte, schien die Zeit der Wirren vorbei zu sein, und man machte sich Hoffnungen auf einen Wiederaufstieg des erschöpften Reiches. Er wurde in Istachr inthronisiert, was ein symbolträchtiger Ort der sassanidischen Dynastie war, wobei sich Ktesiphon damals auch noch nicht in seiner Hand befand. Tatsächlich erwies sich aber in der folgenden Zeit der Ansehensverlust des Königtums als letztlich irreparabel.", "section_level": 2}, {"title": "Einfall der Araber.", "content": "Bald darauf brachen jedoch die muslimischen Araber sowohl in das oströmische als auch in das sassanidische Reich ein (siehe Islamische Expansion). Die Abgesandten des ersten Kalifen forderten die Sassaniden zur Unterwerfung oder zur Annahme der neuen Religion auf, was der junge Perserkönig freilich ablehnte. Einen ersten Angriff konnten die persischen Truppen in der so genannten Schlacht an der Brücke 634 tatsächlich noch erfolgreich abwehren und die Araber zunächst aus Mesopotamien vertreiben; doch da es im Anschluss erneut zu inneren Wirren kam, konnten die Sassaniden den Sieg nicht ausnutzen. Wohl 638 (wahrscheinlicher als 636 oder 637) kam es dann zur Schlacht von Kadesia im heutigen Irak: Der persische General Rostam Farrochzād, der 634 noch gesiegt hatte, fiel diesmal nach hartem Kampf, und seine Armee wurde von den Arabern vernichtend geschlagen. Mit der Niederlage stand den Siegern zunächst kein sassanidisches Heer mehr im Weg, weshalb sie auch fast mühelos Mesopotamien mit der Hauptresidenz Ktesiphon eroberten und den persischen Staatsschatz erbeuteten. Die persische Nordwestarmee, die in Persarmenien und Aserbaidschan stationiert war, griff nicht in die Kämpfe ein – man vermutet, dass sich ihr adliger Befehlshaber hochverräterisch mit den Arabern verständigt hatte. Mit der Niederlage der Römer in der Schlacht am Jarmuk 636 stand den Angreifern zudem auch Syrien offen; da mit einem oströmischen Gegenangriff vorerst nicht zu rechnen war, konnten sie sich weitgehend auf den Krieg gegen Persien konzentrieren. Nach einigen Diskussionen entschieden sich die Muslime dazu, sich nicht mit der Eroberung Mesopotamiens zufriedenzugeben, sondern weiter in die iranische Hochebene vorzustoßen. Yazdegerd musste derweil aus seiner Hauptstadt Ktesiphon fliehen und zog sich in den eigentlichen Iran zurück, wo er den Widerstand organisierte und Truppen versammelte. (Der angebliche Briefwechsel zwischen ihm und dem Kalifen ʿUmar ibn al-Chattāb ist aufgrund zahlreicher Anachronismen fast mit Sicherheit eine spätere Fälschung.) Allerdings wurde er (wie anhand von Münzprägungen belegbar) nicht mehr im gesamten Reich unangefochten anerkannt und konnte sich immer nur regional Autorität verschaffen. 642 unterlag jedoch sein Heer in der blutigen Schlacht von Nehawend (oder Nihawand, südlich des heutigen Hamadan) erneut den Angreifern, womit das Schicksal Yazdegerds und seiner Dynastie entschieden war. Denn nun verloren die Großen seines Reiches endgültig das Vertrauen in die Sieghaftigkeit des jungen Königs. Sie wandten sich teils ab und suchten vielfach Arrangements mit den Eroberern zu treffen; währenddessen leisteten in anderen Teilen des Reiches die Perser den Arabern aber weiterhin teils heftigen Widerstand.", "section_level": 2}, {"title": "Flucht und Tod.", "content": "Yazdegerd flüchtete immer weiter nach Osten, stets auf der letztlich vergeblichen Suche nach Unterstützung. Er richtete auch mehrere Hilferufe an das chinesische Kaiserreich der T’ang, die aber aufgrund der Entfernung keine wirksame Unterstützung leisten konnten oder wollten. 651 wurde Yazdegerd III. bei Merw, wohl im Auftrag des dortigen Statthalters, der des Königs überdrüssig war und selbst herrschen wollte, getötet. Die perso-arabischen Autoren berichten noch Jahrhunderte später davon, die Nachfahren des Statthalters bzw. des Müllers, der Yazdegerd in dessen Auftrag getötet habe, würden „Königsmörder“ genannt – nach persischer Vorstellung war die Person des Großkönigs heilig und sakrosankt, der Mord an Yazdegerd war also ein schwerer Frevel. Yazdegerds Sohn Peroz konnte zu den Türken und schließlich an den Hof der T’ang-Kaiser fliehen, doch an eine Rückkehr auf den Thron war nicht mehr zu denken; Peroz beschloss sein Leben im chinesischen Exil. Peroz’ jüngerer Bruder Bahram war wohl ebenfalls zum chinesischen Hof geflüchtet. Bei den geflohenen Persern scheint es sich auch um mehrere Christen gehandelt zu haben, die somit als Vermittler des Christentums in China wirkten. Mit Yazdegerd III. endete somit auch die Herrschaft der persischen Dynastie der Sassaniden. Sein Tod markiert für den Vorderen Orient das Ende der Antike und des Alten Orients und den Beginn des Mittelalters. Yazdegerd war zudem der letzte persische Herrscher, der dem Zoroastrismus anhing. Viele gläubige Zoroastrier zählen daher die Jahre bis heute seit dem Jahr 632/633, der Thronbesteigung des Königs. Doch auch für manche Muslime blieb die Erinnerung an den letzten Sassaniden wichtig: Nach einer späteren schiitischen Tradition heiratete eine Tochter Yazdegerds III. (Schahr Banu) al-Husain ibn 'Alī und wurde die Mutter des vierten Imams Ali Zain al-Abidin, was den schiitischen Imamen neben der islamischen auch eine dynastische Legitimation – auf beiden Seiten allerdings nur in weiblicher Linie – verleihen sollte (die Vorstellung, dass das Recht auf Herrschaft erblich sei, war auch bei den Muslimen weit verbreitet). Dass diese Legende auf Tatsachen beruht, ist sehr unwahrscheinlich. Dennoch wird ihr Grabmal in Rey verehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Yazdegerd in Firdausis \"Schāhnāme\" – Sage 50.", "content": "Firdausi erzählt in seinem berühmten Epos \"Schāhnāme\", das die Erzählungen und Legenden rund um die Könige Persiens dichterisch verarbeitet, im 10. Jahrhundert folgende Geschichte: Yazdegerd III. (Yasgerd) sei nach Merw gekommen, doch der dortige Statthalter namens Mahuy habe beschlossen, den König und seine Begleiter zu ermorden. Als der Herrscher mit seinen Truppen die Türken angegriffen habe, seien ihm seine Männer bereits nicht mehr in die Schlacht gefolgt. Von allen verlassen, sei Yazdegerd alleine geflohen und habe sich in einer Mühle versteckt, wo ihn der Müller gefunden habe. Diesem seien zwar der Reichtum, die prächtige Rüstung und die Schönheit des Mannes aufgefallen, er habe aber nicht verstanden, um wen es sich handelte. Yazdegerd habe ihn gebeten, ihm die notwendigen Gegenstände zu beschaffen, um ein Gebet durchführen zu können; dabei sei der Müller aber in die Hände des verräterischen Statthalters gefallen, der sofort erkannt habe, wer sich in der Mühle versteckte, und den Müller gegen den Widerstand seiner eigenen Anhänger gezwungen habe, Yazdegerd zu ermorden. So habe der Müller den letzten Großkönig hinterrücks erstochen und dem Statthalter Krone und Königsumhang gebracht. Eine Gruppe christlicher Mönche habe den nackten Leichnam dann aus Barmherzigkeit gewaschen, anschließend hätten sie Yazdegerd gemäß zoroastrischer Vorschrift in einem improvisierten Turm des Schweigens bestattet. Wie viel Wahrheit in dieser Geschichte steckt, lässt sich nicht entscheiden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yazdegerd III. (auch \"Yazdgird\", []; † 651) aus dem Haus der Sassaniden war von 632 (633?) bis 651 der letzte Großkönig Persiens.", "tgt_summary": "伊嗣俟三世(?-651年)也称叶兹底格德三世,《旧唐书》作伊嗣侯,《新唐书》作伊嗣俟,是波斯萨珊王朝末代君主。632年6月16日即位。636年11月,波斯军队在卡迪西亚会战中惨败,次年阿拉伯人攻陷首都泰西封,伊嗣俟被迫逃亡东方。651年在中亚木鹿城遇刺身亡。萨珊王朝灭亡。其子俾路斯逃往中国唐朝。", "id": 2317981} {"src_title": "Māris Verpakovskis", "tgt_title": "马里斯·维尔帕科夫斯基斯", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Verpakovskis begann seine Karriere bei Baltika Liepāja. Sein Debüt in der ersten lettischen Liga gab er 1997 bei FK Liepājas Metalurgs, wo er in vier Jahren in 59 Spielen, damals noch als Mittelfeldspieler, neun Tore erzielte. 2001 wechselte er zu Skonto Riga, wo er drei Meistertitel in Folge gewann. Dabei erzielte er in 77 Spielen 41 Tore. Ende 2003 wechselte Verpakovskis zu Dynamo Kiew in die ukrainische Liga, obwohl ihm u. a. auch Angebote aus der englischen Premier League vorlagen. Im selben Jahr wurde er zum lettischen Fußballer des Jahres gewählt. In seiner ersten Saison bei Kiew erzielte er drei Treffer in der UEFA Champions League 2003/04 und wurde erneut Lettlands Fußballer des Jahres. In der Winterpause der Saison 2006/2007 wurde er an den spanischen Erstligisten FC Getafe für ein halbes Jahr ausgeliehen, kam dort allerdings nicht wirklich zum Zug. Anschließend wechselte er erneut leihweise diesmal zu Hajduk Split in die kroatische Liga. Dort konnte er sich schnell etablieren und erzielte in seinen ersten 18 Spielen fünf Tore, bis er sich Anfang 2008 eine Verletzung zuzog, die ihn daran hinderte im nächsten halben Jahr ein weiteres Mal für Hajduk aufzulaufen. Auch in der Saison 2008/09 wurde Verpakovskis von Kiew verliehen und zwar an Celta Vigo. 2009 wechselte er zu Ergotelis. Mit der lettischen Fußballnationalmannschaft nahm Verpakovskis an der Europameisterschaft 2004 in Portugal teil. Dort erzielte er im ersten Gruppenspiel gegen Tschechien das erste und bislang letzte Tor Lettlands bei der Endrunde eines internationalen Wettbewerbs. In der Qualifikation zur Europameisterschaft 2004 in Portugal erzielte Verpakovskis in sechs Spielen ebenso viele Tore. Zum Nationalhelden wurde er, als er am 19. November (einen Tag nach dem lettischen Unabhängigkeitstag) im zweiten Playoff-Spiel gegen die Türkei den Ausgleichstreffer zum 2:2-Endstand erzielte, der gleichbedeutend mit der Teilnahme an der Endrunde in Portugal war. Bereits im Hinspiel in Riga hatte Verpakovskis den einzigen Treffer des Spiels zum 1:0-Sieg Lettlands erzielt. Sein Debüt für Lettland bestritt er im Juni 1999 gegen Griechenland, wo er für den einzigen Treffer der Partie sorgte.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Verpakovskis hat zwei Kinder. In erster Ehe war er mit Baiba Seska, der Tochter des Bürgermeisters von Liepāja, verheiratet. Im September 2013 heiratete er Alisa Elksne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Māris Verpakovskis (* 15. Oktober 1979 in Liepāja) ist ein ehemaliger lettischer Fußballspieler und heutiger Fußballvereinspräsident.", "tgt_summary": "马里斯·维尔帕科夫斯基斯(,1979年-10月15日)是一名拉脱维亚足球运动员,现效力于拉脱维亚的FK利耶帕亚俱乐部。他同时也是拉脱维亚的国家足球队的一员。他的父亲伊尔马斯·维尔帕科夫斯基斯(Ilmārs Verpakovskis)是拉脱维亚的足球运动员及前国脚。", "id": 2244838} {"src_title": "Johan Ludvig Emil Dreyer", "tgt_title": "約翰·路易·埃米爾·德雷耳", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dreyers Vater war der Offizier, zuletzt Generalmajor, Frederik Dreyer. Seine Mutter war dessen Gattin Ida Nicoline Margrethe, geb. Randrup (* 28. Dezember 1812 in Kopenhagen; 1. März 1893 ebenda). Bereits während seiner Schulzeit in Kopenhagen bewies Dreyer außergewöhnliches Talent in Mathematik, Physik und Geschichte. Astronomie und Wissenschaftsgeschichte waren die Fachgebiete, in denen er später besonders aktiv werden sollte. Vom Jahr 1874 an arbeitete er an dem großen Spiegelteleskop des William Parsons, 3. Earl of Rosse, in Birr Castle, wo er sich intensiv mit nebligen Himmelsobjekten beschäftigte. 1878 bis 1882 war er als Assistent am Dunsink Observatory tätig, dann folgte die Berufung als Direktor des Armagh Observatory. Dort begann er die Arbeit an seinem Hauptwerk, dem \"New General Catalogue of Nebulae and Clusters of Stars\" (NGC). Dabei griff er auf Ergebnisse zurück, die er selbst bereits in Birr Castle gewonnen hatte, sowie auf eine Reihe älterer Nebelkataloge (von William Herschel u. a.) und auf den \"Second Armagh Catalogue of Stars\". Der 1888 publizierte NGC umfasste 7840 Einträge und wurde später durch Supplemente ergänzt, die Index-Kataloge I (1895) und II (1908) mit weiteren 5386 Objekten. Obwohl inzwischen eine Reihe von Spezialkatalogen herausgegeben wurden, blieb der NGC bis heute das Referenzwerk. Aus der Frühzeit der wissenschaftlich betriebenen Astronomie interessierte Dreyer besonders die Arbeit seines Landsmannes Tycho Brahe. Seine Lebensbeschreibung Tychos (1890) ist bis heute die Standardbiografie dieses bedeutenden Vorläufers von Johannes Kepler. Ergänzt wurde sie durch die umfassende Ausgabe sämtlicher Werke Tychos in lateinischer Sprache. 1906 veröffentlichte er \"The History of the Planetary System from Thales to Kepler\". 1912 verfasste er die biografische Einführung zu \"The scientific papers of Sir William Herschel\". Hierfür mussten dessen sämtliche Manuskripte kritisch durchgesehen werden, ebenso seine Beobachtungsnotizen (die Dreyer teils durch eigene Nachbeobachtungen ergänzte); hinzu kamen der umfangreiche Briefwechsel und autobiografische Notizen Herschels, die dessen Familie zur Verfügung gestellt hatte. Dreyer war bis 1916 Direktor des Armagh Observatory in Nordirland. 1901 wurde er zum Ritter des Dannebrogordens ernannt. 1916 erhielt er die Goldmedaille der Royal Astronomical Society. 1923/24 war Dreyer Präsident der Royal Astronomical Society. Ein Mondkrater ist nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johan Ludvig Emil Dreyer (* 13. Februar 1852 in Kopenhagen; † 14. September 1926 in Oxford) war ein dänischer Astronom und Wissenschaftshistoriker. In der Himmelskunde wurde er vor allem durch den NGC-Katalog bekannt, ein Verzeichnis von über 7000 Sternhaufen, Nebeln und Galaxien.", "tgt_summary": "约翰·路易·埃米尔·德雷耳(英语:John Louis Emil Dreyer,,1852年-2月13日-1926年-9月14日),生于丹麦,已故爱尔兰天文学家。", "id": 2421705} {"src_title": "Senterpartiet", "tgt_title": "中间党 (挪威)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Partei wurde 1920 von Seiten der norwegischen Bauernschaft als \"Bondepartiet\" (Bauernpartei) gegründet. In den 1930er Jahren zeigte sie Sympathien für nationalistische, korporatistische und faschistoide Strömungen. Vor allem zwei Politiker, Jens Hundseid und Vidkun Quisling, schadeten dem Ansehen der Partei durch ihren Übertritt zur faschistischen Nasjonal Samling. Nach dem Zweiten Weltkrieg zielte die Partei zunehmend auf Wählerschichten jenseits von Landwirtschaft und Fischerei. Die Neuausrichtung auf die politische Mitte sollte 1959 mit dem neuen Parteinamen \"Senterpartiet\" zum Ausdruck kommen. Bis in die 1990er Jahre blieb die Zentrumspartei jedoch weitgehend in das bürgerliche Lager eingebunden. Wirtschafts- und strukturpolitisch setzt sich die Partei für eine Stärkung der ländlichen Räume ein. Seit 1945 waren die Mandatszahlen der Partei kontinuierlich gestiegen, als sie 1965 mit Regierungschef Per Borten eine bürgerliche Koalitionsregierung anführen konnte. Während dieser Regierung wurde die Ablehnung eines EU-Beitritts Norwegens zu einem zentralen Programmpunkt. Die Partei kritisierte außerdem Umweltverschmutzung und ungehemmte Wachstumspolitik im erdölreichen Norwegen, konnte damit beim Wähler aber zunächst nicht punkten. Die Europa-Frage bildete das alles beherrschende Thema im Wahlkampf 1993. Die Sp kündigte die politische Allianz mit den europafreundlichen Konservativen auf. Ihre nun isolierte Position im Zentrum des Parteienspektrums wurde durch das neue Grundsatzprogramm abgesichert, welches auf ökonomische Dezentralisierung und ökologische Erneuerung setzte. Damit erreichte die Sp einen enormen Wählerzustrom auf Kosten von Høyre und Fremskrittspartiet. Sie verdreifachte die Zahl ihrer Mandate und zog als zweitstärkste Partei in das Storting ein. 1994 endete die zweite norwegische Volksabstimmung zum EU-Beitritt mit einem Sieg der EU-Gegner. Die Regierung Bondevik I vereinigte ab 1997 drei Parteien der bürgerlichen Mitte (KrF, V, Sp) unter Ausschluss der Konservativen. Als Bondevik 2001 die Konservativen in sein zweites Kabinett holte, blieb die Sp diesem Bündnis fern. Nach dieser schrittweisen Abnabelung vom bürgerlichen Lager bildete die Sp 2005 eine Regierung mit Sozialdemokraten und Sozialisten. Die drei Partner erarbeiteten in dem Hotel «Soria Moria» auf dem Osloer Holmenkollen einen detaillierten Koalitionsvertrag. Die sogenannte «Soria-Moria-Erklärung» vom 13. Oktober 2005 bildete die Grundlage der zweiten Regierung Stoltenberg. Nach dem neuerlichen Wahlsieg der Koalition wurde am 7. Oktober 2009 die 18 Kapitel umfassende Neufassung «Soria Moria II» unterzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse zum Storting.", "content": "Auch 2017 erzielte die Sp die besten Ergebnisse im Fylke Sogn og Fjordane (29,7 Prozent), Nord-Trøndelag (24,4), Hedmark (22,2) und Oppland (21,2). Mit Abstand den geringsten Stimmenanteil verzeichnete die Partei traditionsgemäß in Oslo (2,1 Prozent).", "section_level": 1}], "src_summary": "Senterpartiet (Sp; ) wurde 1920 unter dem Namen Bondepartiet (Bauernpartei) als Interessenvertretung der norwegischen Bauernschaft gegründet. Der Namenswechsel 1959 signalisierte die Öffnung für breitere Wählerschichten und betonte eine Neupositionierung der Partei zwischen den politischen Lagern.", "tgt_summary": "中间党(挪威语:Senterpartiet),奉行自由主义和中间路线的挪威农业政党,1920年成立。", "id": 2884743} {"src_title": "Greifautomat", "tgt_title": "抓物機", "src_document": [{"title": "Komponenten von Greifautomaten.", "content": "Ein Greifautomat besteht aus diversen Teilen. Die Grundkomponenten hingegen lassen sich wie folgt aufgliedern:", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Vorab unterscheidet man zwischen dem ersten Typ mit „Joystick“, bei dem man den Schlitten beliebig oft, in einem vorgegebenen Zeitraum in x- und z-Achse fahren kann, und der zweiten Version mit zwei Tastern. Hierbei kann man nur einmal nach hinten und nach rechts fahren. Es sind keinerlei Korrekturen der Position im Nachhinein möglich. Mit der Geldeingabe wird die Münze oder der Geldschein nach einigen Kriterien auf Echtheit geprüft. Danach erfolgt die Freigabe der Steuerung, meist eines Joysticks. Mittels eines motorisierten Achsenschlittens, der in x- und z-Achse bewegt wird, lassen sich Waren, beispielsweise Plüschtiere, in dem Automaten anzielen. Ist die Bewegung erfolgt, so senkt sich die Seilwinde mit der Kralle meist auf Knopfdruck ab und greift zu. Anschließend bewegt er sich über den Ausgabeschacht und öffnet die Kralle. Wenn die Kralle etwas bis dorthin befördert hat, fällt das freigegebene Produkt in einen Ausgabeschacht. Die Kralle greift unterschiedlich stark zu, sodass auch Fehlgriffe bei guter Vorwahl der Greiferstellung möglich sind. Die Stärke kann dabei vom Automatenbetreiber eingestellt werden, beispielsweise auf zufallsgesteuert oder dass eine vorgegebene Gewinnrate nicht überstiegen wird. Die Auszahlrate (engl. „payout-rate“) beeinflusst das Spielsystem durch Begrenzen der Gewinnchancen. Dieses geschieht über eine Modulation (oder auch Taktung) der Kralle in einem bestimmten Zyklus. Beispiel: Die Auszahlrate ist vom Betreiber so eingestellt, dass die Kralle jedes fünfte Spiel mit 60 % zugreift und die restlichen Spiele mit 20 % der maximalen Kraft arbeitet. Ein Gerät mit Auszahlrate lässt sich meistens anhand einer am Auswurf platzierten Lichtschranke identifizieren. Diese quittiert die ausgeworfenen Waren und passt das Programm und die Rate automatisch an.", "section_level": 1}, {"title": "Glücksspiel.", "content": "Die Ausgabe nach Geldeinwurf ist am Spielautomat nicht garantiert. Nach einem Urteil des Amtsgerichts Cottbus zur Feststellung von Plüschtiergreif-Automaten als Glücksspiel, wird festgestellt, dass es sich dabei „keineswegs um einen Warenverkaufsautomaten [handelt], dessen Funktionsweise durch Angebot, Annahme und Warenausgabe bestimmt wäre, sondern zweifelsfrei um ein Spielgerät, denn der überragende Zeitraum der Vorganges liegt nicht in der schlichten Auswahl des gewünschten Kaufobjektes, sondern in der Bedienung des Bedienhebels, Beobachtung der Auswirkung auf den Greifer, Einschätzung dessen vertikaler Position über dem gewünschten Objekt und Greifversuch. [...] Keiner der vorstehend genannten Personen ist es gelungen die ausgewählte Ware in den Auswurfschacht zu befördern. Ein Kauf kam damit überhaupt nicht zustande. Gleichwohl behielt das Gerät den eingeworfenen Euro.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Greifautomat (kurz: \"Greifer\"), Kraller oder Spielzeugautomat (Englisch \"Claw crane\" oder \"Skill crane\") ist eine Kombination aus Verkaufsautomat und Spielautomat. Der Warengewinnautomat kann nach Münzeinwurf und Gewinn beispielsweise Spielzeuge, wie Plüschtiere, ausgeben. Es gibt auch Greifautomaten für Schmuck wie Armbanduhren und Ringe, elektronische Geräte sowie für Süßigkeiten und Murmeln. Der erste \"Greifer\", hauptsächlich zum Angeln von Süßigkeiten, war 1965 der \"Crown 602\" von Taito.", "tgt_summary": "抓物机(英语:claw crane)或称夹娃娃机、钓物机是一种电子游戏机,它将奖励物品陈列于透明箱内,当玩家投入钱币后,可以控制一个机械手臂来抓取其中的物品,如果成功抓住并被自动放入取物孔则可获得该物品作为奖品。有些抓物机会设定保证价格,也就是玩家投币满机台设定的金额后,可以一直尝试夹取物品直到成功到手。", "id": 1339468} {"src_title": "Porsche-Museum", "tgt_title": "保時捷博物館", "src_document": [{"title": "Das alte Porsche Museum.", "content": "1976 wurde das Museum für die Allgemeinheit geöffnet. Es war auf dem Werksgelände in einer ehemaligen Motorenfertigungshalle angesiedelt und wies eine Fläche von 620 Quadratmeter auf. Zwischen 70.000 und 80.000 Besucher besichtigten jährlich die etwa 20 ständig wechselnden Exponate. Der Eintritt war frei. Das Werksmuseum verfügte aber über eine erheblich größere Anzahl von Ausstellungsfahrzeugen. Die vorhandenen Rennwagen, Prototypen und die Serienfahrzeuge boten nur einen kleinen Einblick in die Geschichte des Herstellers, daher wurde die Ausstellung durch Filme über die Automobilentwicklung bei Porsche ergänzt. Dem Museum schloss sich ein dazugehöriger Shop an. Porsche verfolgte das Konzept des „rollenden Museums“, was zum einen bedeutet, dass die Exponate ständig wechselten und zum anderen, dass die gezeigten Fahrzeuge oftmals noch fahrbereit und zum Teil sogar straßenzugelassen waren. Je nach Ausstellungsvariante konnte der Besucher vom Porsche aus dem Jahr 1948 auch Modelle der am Nürburgring, in Le Mans oder bei der Targa Florio eingesetzten Sieger- und Markenweltmeister-Fahrzeuge ebenso besichtigen, wie Siegerautos der Rallye Monte Carlo, wo Porsche-Fabrikate mehrfach Erfolge erzielten. In den Dokumentationen begegnet der Besucher Siegernamen wie beispielsweise dem Rennbaron Huschke von Hanstein.", "section_level": 1}, {"title": "Das neue Porsche Museum.", "content": "Nachdem ein zunächst diskutiertes Museumsprojekt zusammen mit Mercedes-Benz auf dem ehemaligen Messegelände Killesberg nicht zustande kam, begann Porsche mit den Planungen für ein neues Museum am Hauptsitz in Stuttgart-Zuffenhausen. Die Absicht war, dem Porsche-Platz mit dem Unternehmenssitz und den Porsche-Werkshallen eine markante Gestalt zu geben. Die architektonische Gestaltung stammt vom Wiener Architektenbüro \"Delugan Meissl Associated Architects\", welches sich im Wettbewerb gegen 170 Konkurrenten durchsetzen konnte. Das Konzept für den musealen Ausbau wurde vom Stuttgarter Büro \"hg merz architekten museumsgestalter\" entwickelt, das bereits für das Mercedes-Benz-Museum verantwortlich war. Um der umfangreichen Unternehmensgeschichte gerecht werden zu können und Wünschen nach einem adäquaten Museumsstandort nachzukommen, gab die Porsche-Unternehmensleitung im Jahr 2004 den Entwurf der Architekten Delugan Meissl nach der Lösung der Planungsfragen zur Ausführung frei. Am 17. Oktober 2005 war offizieller Start des Bauprojekts. Im Februar 2007 war der Rohbau fertig. Im Oktober 2008 wurden die ersten Kleinexponate und Vitrinen auf der Ausstellungsebene installiert und aufgebaut und einen Monat später kamen die ersten zwölf Ausstellungsfahrzeuge in das zweite Obergeschoss. Die offizielle Übergabe an den Bauherren erfolgte am 8. Dezember 2008. Die offizielle Einweihung wurde am 28. Januar 2009 gefeiert. Für die Allgemeinheit ist das Museum seit dem 31. Januar 2009 offen. Die Baukosten für das neue Museum haben sich auf zirka 100 Millionen Euro verdoppelt. Bis Juni 2011 wurden eine Million Besucher und bis dato 5100 Führungen gezählt. Knapp 35 % der Besucher sind Gäste aus dem Ausland. Im Frühjahr 2011 wurde eine Sonderausstellung zum Thema \"Ferdinand Porsche – Pionier des Hybridantriebs\" gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das Bauwerk steht in leichter Hanglage. Der Sockelbau, der als Tiefgarage genutzt wird, weist zwei Untergeschosse auf. Darauf folgen stufenartig das Erdgeschoss und ein Obergeschoss. Im Erdgeschoss befindet sich hinter einer Glasfront der Eingang mit einem schmalen Foyer, wo Kassentresen, Café und Museumsshop angeordnet sind. Außerdem ist dort die durch eine Glaswand abgetrennte Museumswerkstatt sowie das Firmenarchiv zu finden. Oberhalb des Sockelbau liegt der sogenannte Flieger mit dem Ausstellungsbereich. Der polygonal geformte Überbau wird nur durch drei Kerngruppen getragen, wodurch er schwebend wirkt. Die fensterlose Fassade ist mit weißen Rauten, der von unten sichtbare Teil mit spiegelnden Rauten belegt. Die Verbindung mit dem Foyer erfolgt unter anderem über zwei unterschiedlich lange Rolltreppen. Der Überbau beinhaltet die stützenfreie, weiß gestaltete und weitgehend fensterfreie Ausstellungshalle. In dieser sind auf rund 5.600 Quadratmeter Ausstellungsfläche 80 Fahrzeuge ausgestellt, die unter anderem durch eine dem Rundgang nach aufwärts führende spiralförmige Rampe an der Außenwand entlang erschlossen sind. Nur ein Fensterband ist im Ausstellungsbereich über den Produkten, die Porsche für andere Firmen entwickelt hat, vorhanden. Ein Restaurant befindet sich im Überbau hinter der großen Glasfassade mit der Blickrichtung zum Werk, im dritten Obergeschoss ist ein Konferenzbereich mit Zugang zu einer großen Dachterrasse eingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Das Gebäude mit 21.000 Quadratmeter Gesamtnutzfläche besteht aus einem sogenannten Basement, das bis zu vier Etagen umfasst, davon zwei Untergeschosse. Dieser Baukörper wurde in Stahlbeton mit 3.400 Tonnen Betonstahl als Weiße Wanne mit Flachdecken ausgeführt und ist auf 115 Bohrpfählen mit 1,2 Meter Durchmesser und bis zu 25 Meter Länge gegründet. Oberhalb vom Basement sind nur noch drei Kerngruppen, bestehend aus einem vertikalen Schacht mit den Aufzugsanlagen und zwei Kernen mit Stützen in Y-Form, vorhanden. Auf den drei Kernen ist das Ausstellungsgebäude, der sogenannte Flieger, mit 35.000 Tonnen Gewicht in maximal 16 Meter Höhe als Brückenbauwerk gelagert. Dieser bis zu 150 Meter lange Baukörper weist eine Stahlkonstruktion mit 5.500 Tonnen Masse auf. Er besitzt Spannweiten von bis zu 60 Meter zwischen den Kernen und Auskragungen mit bis zu 45 Meter.", "section_level": 2}, {"title": "Gastronomie.", "content": "Im Porsche-Museum befinden sich drei Restaurants: das Besucherrestaurant Boxenstopp, eine Kaffeebar sowie das Restaurant Christophorus, das sich im oberen Teil des Gebäudes befindet. Das Christophorus ist im Old American Diner Stil eingerichtet und besitzt einen Weinkeller sowie eine direkt angeschlossene Cigarrenlounge. Die Gastronomie wird unternehmensintern betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Exponate.", "content": "Die ständig wechselnden Ausstellungsfahrzeuge des Museums werden „aus dem Museumsbestand von etwa 450 vorzeigenswerten Exponaten gezeigt“. Einige dieser Exponate werden der Öffentlichkeit gelegentlich auch im Einsatz gezeigt, wie beispielsweise im Rahmen von Renntaxifahrten anlässlich des Bergrennens Arosa ClassicCar. Seit 2011 findet jährlich die Porsche Soundnacht statt, eine spezielle Veranstaltung, wo ausgesuchte Museums-Exponate wieder zum Leben erweckt werden. Die Veranstaltung ist bei Porsche- und Motorsport-Fans bereits Kult und in dieser Form einzigartig. Die wichtigsten Exponate des Porsche-Museums", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Porsche Museum ist ein Automuseum in Stuttgart. Das Werksmuseum der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG befindet sich am Porscheplatz im Stadtteil Zuffenhausen. Am 31. Januar 2009 wurde der Museumsneubau für das Publikum eröffnet. Im Juni 2011 kam der einmillionste Besucher. Es belegt hinter dem Mercedes-Benz-Museum den zweiten Platz der meistbesuchten Museen in Stuttgart; 2015 besuchten es etwa 450.000 Menschen.", "tgt_summary": "保时捷博物馆()是位于德国城市斯图加特的一座汽车博物馆,展示汽车企业保时捷的历史和产品。", "id": 2148028} {"src_title": "Stechrochen", "tgt_title": "魟科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Je nach Art sind Stechrochen klein bis sehr groß (22 bis 260 cm breit). Die Rückenseite ist einfarbig oder mehr oder weniger stark gemustert und in der Regel dunkler als die Bauchseite. Der Körper ist unterschiedlich stark abgeflacht und zusammen mit den Brustflossen oval, annähernd rund oder rhombisch. Der Kopf ist vollständig in die Körperscheibe integriert. Die Schnauze ist eckig oder stumpf, manchmal auch stark verlängert. Die rockartig um die Nasenöffnungen sitzenden Nasalhäute sind gut entwickelt. Stechrochen haben fünf Kiemenspalten. Der Schwanz kann kurz und kräftig sein aber auch mehr oder weniger lang mit einer schlanken Basis, manchmal auch sehr lang und peitschenartig. Die Rückenseite der Fische ist glatt oder sehr stachlig und trägt dornige Placoidschuppen oder Tuberkeln. Oft findet sich ein mittiges Dornenband. Rücken- und Schwanzflosse fehlen. Der Schwanz trägt einen bis vier Stacheln und mittig an der Unterseite, manchmal auch auf der Oberseite eine unterschiedlich stark entwickelte Hautfalte. Die Schwanzstacheln sind teilweise mit Widerhaken versehen und von Drüsengewebe umhüllt, das Gift enthält. Wie die Zähne der Rochen werden diese Stachel regelmäßig alle ein bis zwei Jahre ersetzt. Der stachelbewehrte Schwanz wird hauptsächlich zur Verteidigung eingesetzt und wird bei Gefahr nach vorne über den Körper geschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Stechrochen umfasst hauptsächlich den indopazifischen Raum zwischen dem Roten Meer und Ostafrika bis zu den Riffen vor der australischen Küste, aber auch im Atlantik gibt es Vorkommen, wie den Amerikanischen Stechrochen (\"Dasyatis americana\") von den Kanaren bis vor die amerikanischen Küsten zwischen New Jersey und Brasilien oder den Gewöhnlichen Stechrochen (\"Dasyatis pastinaca\") von der Nordsee bis zu den Kanaren. Die meisten Arten leben ausschließlich im Meer. Anders als bei den Vertretern der Familie der Süßwasserstechrochen, die ausschließlich in Flusssystemen Südamerikas vorkommen, gibt es bei den Stechrochen auch Arten, die vom Meer aus die Flüsse hinauf wandern, wie etwa der Federschwanz-Stechrochen (\"Pastinachus sephen\"). Nur wenige Arten, wie der Laos-Stechrochen (\"Hemitrygon laosensis\"), leben ausschließlich in Flüssen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Zu den Stechrochen werden etwa 90 Arten gezählt, die in 19 Gattungen und vier Unterfamilien zusammengefasst werden. Dazu kommen noch einige bekannte aber bisher unbeschriebene Arten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stech-, Stachel- oder Peitschenschwanzrochen (Dasyatidae) sind eine Familie der Rochen. Die Familie umfasst fast 20 Gattungen mit über 100 Arten.", "tgt_summary": "𫚉科(学名:),又名土𫚉科,是软骨鱼纲燕𫚉目的一科。身长范围大约在 之间。", "id": 313586} {"src_title": "Élie Ducommun", "tgt_title": "埃利·迪科门", "src_document": [{"title": "Berufliche und politische Laufbahn.", "content": "Nach einem Abstecher als Hauslehrer in Sachsen kehrte Ducommun 1853 nach Genf zurück. Der gelernte Journalist und überzeugte Liberale war von 1858 bis 1862 Grossrat des Kantons Genf. Nach seiner Zeit als Grossrat wurde er zum Staatskanzler des Kantons Genf ernannt, eine Funktion die er bis 1865 ausführte. Als Redakteur der politischen Zeitung \"Progrès\" in Delémont, 1865–1868, kam er mit der damals in einigen europäischen Staaten aufblühenden Friedensbewegung in Berührung. Nach Gründung der „Liga für Frieden und Freiheit“ (1868) war er Redakteur von deren Bulletin „Les Etats-Unis d'Europe“ (Die Vereinigten Staaten von Europa). Als Redakteur des „Progrès“ wurde er auch im Kanton Bern eine bekannte Persönlichkeit, 1868 wurde er in den Grossen Rat gewählt, wo er bis 1877 blieb. 1872 war er Mitbegründer des „Cercle démocratique romand“, einer politischen Partei, die sich später in „Parti National Romand“ umbenannte. Von 1874 bis 1877 war Ducommun Mitglied des Stadtrates und Übersetzer der Gemeindeversammlung der Stadt Biel/Bienne. Ausserdem war er Mitarbeiter der dort ansässigen Regionalzeitung \"Journal du Jura\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsmann.", "content": "Das Ziel des internationalen Friedens verlor Ducommun nicht aus den Augen, auch wenn ihn zeitweilig andere Geschäfte mehr bewegten. Um den Schweizer Arbeitern eine Bank mit günstigen Konditionen anzubieten, gründet er 1869 die Schweizerische Volksbank. Es entsprach seiner Überzeugung, dass der soziale Friede in einem demokratischen Gemeinwesen entscheidend von der finanziellen Absicherung der Arbeiterschaft abhängt. Neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter widmete sich Ducommun ab dem Jahr 1873 als Generalsekretär dem Bau der Jura-Bern-Luzern-Bahn (JBL). Aus der JBL entstand durch Fusion die Jura-Simplon-Bahn, wo er bis 1903 als Generalsekretär arbeitete.", "section_level": 1}, {"title": "Friedenspolitiker.", "content": "Ducommuns Wirken für den Frieden war eher unauffällig aber effektiv. Nicht durch spektakuläre Aktionen, sondern durch beharrliche Arbeiten wurde er zu einem Pionier der Friedensbewegung. Mit Pierre Jolissaint und James Fazy organisierte er 1867 eine internationale Friedenskonferenz in Genève. Ducommun war 1868 einer der Mitbegründer der „Liga für Frieden und Freiheit“. An der 3. Konferenz der „Interparlamentarischen Union“ in Rom, 1891, wurde Ducommun zum Leiter des \"„Bureau International Permanent de la Paix“\" (zu deutsch: \"„Internationales Ständiges Friedensbüro“\") mit Sitz in Bern, gewählt. Zuerst ehrenamtlich, ab 1903 bis zu seinem Tod, 1906, als vollamtlicher Generalsekretär. In dieser Funktion hatte er die Aktivitäten der zahlreichen nationalen Friedensorganisationen zu koordinieren. Für seine Arbeit als Generalsekretär des Friedensbüros wurde er 1902 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Élie Ducommun (* 19. Februar 1833 in Genf; † 7. Dezember 1906 in Bern) war ein Schweizer Journalist, Politiker, Geschäftsmann und Friedensnobelpreisträger. Er war Staatskanzler des Kantons Genf (1862 bis 1865), Mitherausgeber der Zeitung „Les États-Unis d'Europe“ (1868), Gründungsmitglied der Schweizerischen Volksbank (1869), Sekretär der Jura-Simplon-Bahn (1873–1903) und Leiter des „Internationalen Ständigen Friedensbüros“ (1891–1906). Am 10. Dezember 1902 erhielt er den Friedensnobelpreis zusammen mit Charles Albert Gobat.", "tgt_summary": "埃利·迪科门(,1833年-2月19日-1906年-12月7日),瑞士人。1902年12月10日为了表彰他和夏尔莱·阿尔贝特·戈巴特(各国议会和平局局长)对和平事业的贡献,并且也为了表彰国际和平局和各国议会和平局的工作,挪威诺贝尔委员会授予他们两人诺贝尔和平奖。", "id": 1497539} {"src_title": "Divertikulitis", "tgt_title": "憩室炎", "src_document": [{"title": "Häufigkeit.", "content": "Die Divertikelbildung im Dickdarm ist in westlichen Industrieländern häufig. Ihre Häufigkeit nimmt mit steigendem Alter zu. Bei unter 40-Jährigen ist sie selten, bei 60-Jährigen findet man sie zu ca. 30 Prozent und bei 85-Jährigen zu ca. 65 Prozent. Etwa 12 bis 25 Prozent aller Menschen, deren Darm Divertikel ausgebildet hat, erkranken an einer Divertikulitis. Risikofaktoren sind ballaststoffarme Kost (laut einer Studie gilt allerdings das Gegenteil) sowie mangelnde körperliche Aktivität bzw. Adipositas. Auch der vermehrte Verzehr von rotem (speziell unverarbeitetem) Fleisch erhöht das Risiko; dies gilt nicht, wenn stattdessen Geflügel oder Fisch konsumiert werden. Eine vegetarische Ernährung senkt das Risiko, an Divertikulitis zu erkranken, signifikant. Daneben gelten auch Rauchen und nichtsteroidale Antirheumatika als Risikofaktoren.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Da Divertikel kotgefüllt sind, kann es durch Eindickung des Divertikelinhalts zur Entwicklung von sogenannten Kotsteinen kommen. Diese können zu Drucknekrosen der Schleimhaut im Divertikel führen, was wiederum Entzündungen der Divertikelschleimhaut zur Folge hat. Die Entzündung greift auf die Umgebung über, so dass es je nach Ausbreitungsrichtung zu Eiteransammlungen (Abszedierungen) im Fettgewebe oder zum Übergreifen auf umliegende Organe kommen kann. So können Fistelbildungen des Dickdarms mit anderen Darmregionen, der Harnblase oder auch der Scheide entstehen. Bei rasanter Geschwindigkeit des Entzündungsprozesses, wie es bei sehr alten Personen oder bei mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelten Patienten der Fall sein kann, resultiert eine akut lebensbedrohliche freie Bauchfellentzündung (Peritonitis). Bei langandauernden Verläufen führt die entzündungsbedingte Verdickung der Darmwand zur Engstellung der Lichtung, was eine inkomplette (Subileus oder chronischer Ileus) oder komplette Störung der Darmpassage zur Folge haben kann, was als Darmverschluss (oder Ileus) bezeichnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome und Diagnostik.", "content": "An Symptomen besteht ein plötzlich auftretender Schmerz über dem betroffenen Darmabschnitt am häufigsten im linken Unterbauch (deshalb auch \"Linksseiten-Appendizitis\") oft mit Ausstrahlung in den Rücken und mit einer auf diesen Bereich begrenzten Peritonitis. Daneben sind häufige Symptome Fieber, Übelkeit, Erbrechen, eine Veränderung des Stuhlverhaltens von Durchfall bis Verstopfung mit Eiter und Schleim im Stuhl und Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Dysurie genannt. In den Laborwerten fallen eine Erhöhung des CRPs und der Leukozyten auf. Teilweise kann bei der Untersuchung des Bauches des Betroffenen ein walzenförmiger Tumor (Tumor im Sinne einer raumfordernden Geschwulst) getastet werden. Die weitere Diagnostik erfolgt u. a. mit dem Ultraschall und einer CT-Untersuchung des Bauches. Im Intervall sollte auch eine Darmspiegelung erfolgen, um andere – insbesondere bösartige – Erkrankungen auszuschließen.", "section_level": 1}, {"title": "Stadieneinteilung.", "content": "Eine allgemein verbindliche Stadieneinteilung der Divertikulitis existiert nicht. Für den klinischen Alltag eignet sich eine Klassifikation, die von Hansen und Stock vorgeschlagen wurde. Sie stellt eine prätherapeutische Grundlage für die stadiengerechte Therapie der Divertikulitis dar. Es werden die Befunde der klinischen Untersuchung, des Kolon-Kontrasteinlaufs oder der Koloskopie und der Computertomografie des Bauches berücksichtigt.", "section_level": 1}, {"title": "Neue Stadieneinteilung.", "content": "Gemäß S2k-Leitlinie \"Divertikelkrankheit/Divertikulitis\" der AWMF von Mai 2014 wurde die Klassifikation der Divertikelkrankheit und Divertikulitis verändert, lehnt sich jedoch weiterhin an die Klassifikation von Hansen und Stock an.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Die Behandlung erfolgt in der Regel im Krankenhaus, nur bei leichten Divertikulitiden kann eine ambulante Antibiotikabehandlung in Betracht gezogen werden. Mögliche Antibiotika sind Metronidazol, Ciprofloxacin und Cefuroxim. Initiale Nulldiät mit parenteraler Ernährung oder flüssige Ernährung können durch Ruhigstellung des Darmes ggf. das Befinden des Patienten bessern. Die Auflage von Eis auf die betroffene Region des Bauches (sog. Eisblase) kann den Entzündungsschmerz lindern und eventuell die Entzündung an einer weiteren Ausbreitung hindern. Da die Gefahr eines Rezidives mit Komplikationen (wie z. B. einer Perforation und dann kotiger Peritonitis) besteht, wird insbesondere bei rezidivierender Divertikulitis eine Resektion des betroffenen Darmabschnittes im entzündungsfreien Intervall empfohlen. Diese generelle OP-Indikation ab dem 2. Schub gilt heute als obsolet. Die OP-Indikation richtet sich heutzutage nach dem Komplikationsverlauf, sodass mehrere unkomplizierte Rezidive nicht zwingend operationswürdig sind. Diese elektive Operation kann heutzutage meist laparoskopisch durchgeführt werden. Kommt es zu Komplikationen wie einer Perforation oder einer starken Blutung, ist meist eine sofortige Operation erforderlich. Eine Notfalloperation nach einer schweren Komplikation wird meist in Form der sogenannten Hartmann-OP durchgeführt, d. h. es wird vorübergehend ein Enterostoma angelegt, um eine Vernähung zweier entzündeter Darmabschnitte zu vermeiden – eine einzeitige Operation ohne Enterostoma ist aber auch hier grundsätzlich möglich. Im Falle einer gedeckten Perforation, d. h. einer Perforation, die von benachbarten Organen abgedichtet wird, genügt meist eine konservative Therapie. Ein Abszess im entzündeten Darmabschnitt kann heutzutage auch perkutan drainiert werden. Die Letalität liegt bei phlegmonöser Divertikulitis unter einem Prozent, bei abszedierender Divertikulitis bei ca. 1 bis 3 Prozent und bei einer freien Perforation bei 12 bis 24 Prozent.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Divertikulitis ist eine Erkrankung des Dickdarmes, bei der sich in Ausstülpungen der Schleimhaut (Divertikel) eine Entzündung bildet. Das gehäufte Vorkommen solcher Ausstülpungen heißt Divertikulose und stellt die Vorstufe der Divertikulitis dar. Am häufigsten, das heißt in 95 Prozent der Fälle, ist das Colon sigmoideum betroffen (Sigmadivertikulitis – auch als „Linksseiten-Appendizitis“ bezeichnet). In einem Prozent kann eine Divertikulitis im Colon transversum und in je zwei Prozent im Caecum und im Colon ascendens auftreten. In der Regel handelt es sich bei den Sigmadivertikeln um sogenannte Pseudodivertikel, d. h. die Darmschleimhaut stülpt sich durch Lücken der muskulären Wand durch.", "tgt_summary": "憩室炎(diverticulitis)是大肠肠壁上憩室发炎的消化道疾病。症状多半会是下腹部突然疼痛,不过疼痛也可能持续几天。在北美及欧洲的憩室炎疼痛多半会在左下腹部,而亚洲多半会在右腹部。也可能会有恶心、腹泻或是便秘的症状,若是发烧或便血,可能有并发症。憩室炎也可能会复发。 憩室炎的成因还未确认,风险因素可能包括肥胖、缺乏运动、吸烟、家族病史、非类固醇消炎止痛药(NSAIDs),而膳食纤维是否造成影响还不清楚。在大肠中形成囊袋但没有发炎症状,称为憩室(diverticulosis),有10%-25%的几率会因细菌感染而发炎,通常透过断层扫描诊断,或也辅助以验血、结肠镜检查或大肠钡剂灌肠造影。需要与大肠激躁症作鉴别诊断。 预防方式包括调整风险因素(不运动、肥胖及吸烟),美沙拉嗪和利福昔明可用于预防憩室病患者的发作。历史上曾建议避免食用坚果和种子来预防憩室炎,但发现食用这些食物与憩室炎之间没有任何关联,而不再作为饮食建议。轻度憩室炎建议口服抗生素和流质饮食。严重病例则建议静脉注射抗生素、住院和全肠外营养,并且禁食 (医疗)。益生菌使用效果尚未明确。并发症如脓疡、瘘管和结肠穿孔可能需要进行手术。 此疾病在西方世界很常见,但在非洲和亚洲不常见。在西方世界大约35%的人患有憩室病,而受影响的农村非洲人不到1%,罹患憩室病的人其中4%至15%可能继续发展成憩室炎。此疾病随着年龄的增长变得更加频繁,在50岁以上的人中尤为常见。憩室炎在世界各地也变得越来越普遍。2003年在欧洲,憩室炎导致大约13,000人死亡,是结肠最常见的解剖疾病。截至2013年,美国每年与憩室病有关的医疗成本约为24亿美元", "id": 1951283} {"src_title": "Halogenkohlenwasserstoffe", "tgt_title": "有機鹵化物", "src_document": [{"title": "Eigenschaften und Risiken.", "content": "Halogenkohlenwasserstoffe sind lipophile (fettlösliche) Substanzen, die vielfach hervorragende organische Lösungsmittel sind. Sie besitzen meist eine höhere Siedetemperatur als die entsprechenden Kohlenwasserstoffe, da ihre Moleküle aufgrund zunehmender Van-der-Waals-Kräfte stärker miteinander wechselwirken. Dies beruht vor allem auf der besseren Polarisierbarkeit von Halogenen gegenüber Wasserstoff, die innerhalb der Halogengruppe von oben nach unten zunimmt. So sind Fluor- und Chlormethan bei Raumtemperatur gasförmig, Iodmethan flüssig, das komplett halogenierte Tetraiodmethan liegt bereits als Feststoff vor. Eine Besonderheit stellen fluorierte Kohlenwasserstoffe dar, bei denen sich der Siedepunkt mit zunehmendem Fluorierungsgrad sogar verringern kann. Hier spielen Dispersionskräfte aufgrund der schlechten Polarisierbarkeit des Fluors eine wesentlich geringere Rolle. An ihre Stelle treten deutlich schwächere Dipol-Dipol-Kräfte, die durch die hohe Elektronegativitätsdifferenz zwischen Fluor und Kohlenstoff zustande kommen und stark von der Molekülgeometrie abhängig sind. Perfluorierte Kohlenwasserstoffe besitzen durch den symmetrischen Molekülaufbau kein elektrisches Dipolmoment. Die intermolekularen Wechselwirkungen sind bei diesen Verbindungen so schwach, dass sie als hochwertige Gleit- und Antihaftbeschichtungen eingesetzt werden, etwa auf schmutzabweisender Kleidung oder Kochgeschirr. Halogenkohlenwasserstoffe kommen als wirksame Gifte, etwa in Insektiziden, zum Einsatz. Einige Verbindungen stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Auch Verbindungen von geringer akuter Toxizität rufen Spätfolgen hervor, da sie häufig schwer abbaubar sind und sich durch ihren lipophilen Charakter in der Fettschicht von Mensch und Tier anreichern. Bestimmte Halogenkohlenwasserstoffe wie DDT und seine Abbauprodukte DDE, DDD und Chlordan scheinen auch durch Ähnlichkeit mit Steroiden in das Hormonsystem höherer Tiere einzugreifen. So wurden bei Fischen und Amphibien Geschlechtsumwandlungen entdeckt. Bei amerikanischen Dickkopfelritzen (\"Pimephales promelas\") verminderten natürliche und künstliche Östrogene die Spermienproduktion der Männchen und führten so zu einer starken Verringerung des Fischbestands. Halogenkohlenwasserstoffe werden außerdem teilweise für den Abbau der Ozonschicht verantwortlich gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung und Vorkommen.", "content": "Durch nukleophile oder radikalische Substitution bzw. durch Additionsreaktionen kann ein Halogen-Atom in eine Kohlenwasserstoffverbindung eingebaut werden: Die Halogenkohlenwasserstoffe werden zum größten Teil künstlich hergestellt. Es existieren jedoch auch viele natürliche halogenierte Kohlenwasserstoffe (ca. 3.800 sind bekannt), wie zum Beispiel Chlormethan. \"siehe auch:\"", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aliphatische Halogenkohlenwasserstoffe.", "content": "Die bei aliphatischen Halogenkohlenwasserstoffen verwendeten Halogene sind meist Fluor und Chlor. Man unterscheidet zwischen vollhalogenierten Kohlenwasserstoffen (Fluorchlorkohlenwasserstoffe, FCKW) und teilhalogenierten Kohlenwasserstoffen (H-FCKW).", "section_level": 2}, {"title": "Halogenalkane.", "content": "Halogenalkane, auch Alkylhalogenide genannt, leiten sich von der Gruppe der Alkane ab. Sie bestehen aus gesättigten Kohlenwasserstoffmolekülen, bei denen ein oder mehrere Wasserstoffatome durch Elemente der 7. Hauptgruppe (\"Halogene\") des Periodensystems ersetzt wurden. Halogenalkane sind oft hervorragende Lösungsmittel für Stoffe, welche sich im Wasser nicht lösen. Außerdem können sie zur Entfettung von Metalloberflächen in der Metallverarbeitung genutzt werden. In der chemischen Industrie werden sie als Ausgangsstoff zur Herstellung von diversen anderen Produkten verwendet. Dies beruht darauf, dass Halogenide oft gute Abgangsgruppen bei S1- oder S2-Substitutionen sind. Halogenalkane dienen auch zur Herstellung von Ethern aus Alkoholaten (Williamsonsche Ethersynthese). Einige Halogenalkane sind krebserregend, oder stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Bei starker akuter wie auch bei chronischer Exposition rufen sie auch schwere Organschäden an Leber und Niere hervor. Zu diesen zählen besonders das 1,2-Dichlorethan, das Tetrachlormethan, das Chloroform, das Dichlormethan, sowie Halogenalkane, die gute Alkylierungsmittel sind, wie zum Beispiel das Iodmethan. Mehrfach halogenierte Alkane dürfen keinesfalls mit Alkalimetallen oder stark basischen Trocknungsmitteln behandelt werden, da es zu spontaner, explosionsartiger Zersetzung kommen kann. Wichtige Halogenalkane:", "section_level": 3}, {"title": "Halogenalkene.", "content": "Halogenalkene leiten sich von der Gruppe der Alkene ab. Sie bestehen aus ungesättigten Kohlenwasserstoffmolekülen, bei denen ein oder mehrere Wasserstoffatome durch Elemente der 7. Hauptgruppe (\"Halogene\") des Periodensystems ersetzt wurden. Sie besitzen trotz ihrer teilweisen Giftigkeit vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der chemischen Industrie, vor allem bei der Herstellung von Kunst- und Arzneistoffen. Wichtige Halogenalkene:", "section_level": 3}, {"title": "Aromatische Halogenkohlenwasserstoffe.", "content": "Halogenaromaten (auch \"Halogenarene\") leiten sich von der Gruppe der Aromaten oder \"Arene\" ab, bei denen ein oder mehrere Wasserstoffatome durch Elemente der 7. Hauptgruppe (\"Halogene\") des Periodensystems ersetzt wurden. Die meisten aromatischen Halogenverbindungen sind hochgiftig und werden oder wurden als Insektizide oder Fungizide eingesetzt. Viele davon sind mittlerweile verboten.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Von Methan und Ethan leiten sich eine Reihe von Halogenalkanen ab, die in Technik und Alltag vielfältig Verwendung finden. Chloralkane sind gebräuchliche Lösungsmittel für Fette und Harze: \"Dichlormethan\" und \"Trichlormethan\" (\"Chloroform\") werden beispielsweise zum Extrahieren pflanzlicher Öle und zum Entfetten von Metallteilen verwendet. Trichlorethen wurde bei der „chemischen Reinigung“ als \"Kleiderbad\" eingesetzt. Die mengenmäßig wichtigsten Halogenkohlenwasserstoffe sind die Chlorkohlenwasserstoffe (CKW), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) und die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Zunehmend werden Bromkohlenwasserstoffe als Flammschutzmittel verwendet. Viele Halogenkohlenwasserstoffe wirken als ozonabbauende Verbindungen und/oder als Treibhausgase. Die Verwendungsbereiche für Halogenkohlenwasserstoffe in der nachfolgenden Auflistung sind heute weitgehend verboten oder durch Restriktionen und zeitlich begrenzte Verwendungszulassung stark eingeschränkt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Markennamen und ihre Notation.", "content": "\"Freon\" ist der Markenname von Chemours (früher DuPont), \"Frigen\" der von Hoechst und \"Solkane\" der von Solvay verwendete Name. Analog zur Halon-Notation gilt die folgende Bezeichnungsweise für \"Freon\", \"Frigen\" und \"Solkane\": Wird der Stoff nicht als Kältemittel, sondern z. B. als Treibmittel verwendet, wurde das R oft durch den Markennamen ersetzt. Um von der Marken-Bezeichnung auf die Formel zu schließen, kann man folgendermaßen vorgehen: Man muss zu der Marken-Nummer die Zahl 90 hinzuzählen. In der daraus sich ergebenden Summe steht die erste Zahl für die Zahl der C-Atome, die zweite Zahl für die Zahl der H-Atome, die dritte Zahl für die Zahl der F-Atome. Die restlichen Bindungsplätze sind mit Cl-Atomen abgesättigt. Beispiele: Hat eine der Zahlen den Wert Null, wird sie bei vorgestellten Werten weggelassen. Die restlichen Bindungsplätze an den Kohlenstoffatomen sind durch Chloratome besetzt. Beispielsweise für R11, CClF: Also lautet die Bezeichnung: R11. Sie haben üblicherweise ein (K=0) oder zwei (K=1) Kohlenstoffatome. Falls K größer ist als 1, liegt kein Reinstoff, sondern eine Mischung von Stoffen vor. Die Zusammensetzung einer solchen Mischung geht nicht direkt aus der Ziffernfolge hervor. Beispielsweise ist R502 eine Mischung aus R22 und R115 zu etwa gleichen Teilen. Freon®, Frigen® oder Solkane® mit anderen Halogenen: Wenn der Stoff noch ein anderes Halogen als Fluor und Chlor enthält, wird seine Abkürzung, ein Buchstabe, und die Zahl der Atome angefügt wie z. B. bei R13B1.", "section_level": 1}, {"title": "Halon-Notation.", "content": "Als Halone werden Methan- oder Ethan-Derivate bezeichnet, die neben Fluor oder Chlor auch Brom enthalten. Halon(e) ist kein Markenname, sondern eine Abkürzung für Halogenkohlenwasserstoff(e). Analog zur \"Freon\"-, \"Frigen\"- und \"Solkane\"-Notation gilt die folgende Bezeichnungsweise für Halone: Wenn das Halon nicht als Kältemittel verwendet wird, wird das „R“ im Namen oft durch das Wort „Halon“ ersetzt. Beispiele:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Halogenkohlenwasserstoffe oder halogenierte Kohlenwasserstoffe werden Kohlenwasserstoffe bezeichnet, bei denen mindestens ein Wasserstoffatom durch eines der Halogene Fluor, Chlor, Brom oder Iod ersetzt wurde. In der organischen Chemie werden einfach halogenierte Kohlenwasserstoffe mit \"R–X\" abgekürzt, wobei \"R\" für einen Kohlenwasserstoffrest und \"X\" für ein Halogenatom steht.", "tgt_summary": "有机卤化物(Organic halide)是指有一个或多个碳原子和卤素(氟、氯、溴、碘等17族的元素)形成共价键的有机化合物,产生的分别称为有机氟化物、有机氯化物、有机溴化物、有机碘化物。其中最常见的是有机氯化物,卤代烃(Halocarbon)是指只有碳、氢和卤素形成的有机卤化物。", "id": 1504377} {"src_title": "Jamiroquai", "tgt_title": "傑米羅奎", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Jamiroquai entstand Ende der 1980er im Zuge der Acid-Jazz-Bewegung in London, nachdem Jay Kays Bewerbung als Sänger der Brand New Heavies gescheitert war. Jamiroquais erste Single \"When You Gonna Learn?\" wurde im Herbst 1992 auf dem Independent-Label „Acid Jazz“ veröffentlicht. Ihr erstes Album \"Emergency on Planet Earth\" erschien im Frühjahr 1993 bei einem Sublabel von Sony, die Jamiroquai für acht Alben verpflichteten. Bereits im Herbst 1994 legte die Band die zweite Platte \"The Return of the Space Cowboy\" mit dem Top Ten-Hit \"Stillness In Time\" nach. Das dritte Album \"Travelling Without Moving\" brachte im Herbst 1996 die großen Charterfolge \"Virtual Insanity\" und \"Cosmic Girl\" hervor, mit denen Jamiroquai sich auf dem US-Markt durchsetzte. Das Video zu \"Virtual Insanity\" gewann bei den \"MTV Video Music Awards\" die Auszeichnungen für das beste Video, die besten Spezialeffekte, das beste Drehbuch und \"Breakthrough Video\". Die Hitsingle \"Deeper Underground\" vom vierten Album \"Synkronized\" war bereits im Sommer 1998 ein Teil des Soundtracks zum Remake von Godzilla. Mit \"Canned Heat\" hatte Jamiroquai Mitte 1999 einen weiteren Hit auf diesem Album, das anders als die frühen Platten nicht mehr so deutlich dem Acid Jazz zuzuordnen ist. Das im Spätsommer 2001 erschienene fünfte Album \"A Funk Odyssey\" ist stark von Disco-Einflüssen geprägt. Der Titel des Albums lehnt sich an den Stanley-Kubrick-Film \"\" an. Die erste Singleauskopplung aus diesem Album, \"Little L\", war in vielen Ländern ein Charterfolg. Mitte 2005 erschien Jamiroquais sechstes Album \"Dynamite\" mit den Singleauskopplungen \"Feels Just Like It should\", \"Seven Days in Sunny June\" und \"(Don't) Give Hate a Chance\". Im Herbst 2006 wechselte die Band zur Sony-Tochter Columbia Records. Für das Weihnachtsgeschäft kam ein Greatest-Hits-Album auf den Markt. Am 25. April 2007 trennten sie sich offiziell von ihrer Plattenfirma. 2010 erschien das siebte Album der Band mit dem Titel \"Rock Dust Light Star\" beim Label Mercury Records. Als Vorab-Single-Auskopplungen erschien der Song \"White Knuckle Ride\". Im März 2017 erschien ihr achtes Album \"Automaton\" mit einem vorab ausgekoppelten gleichnamigen Song. Der ehemalige Keyboarder und Songwriter Toby Smith verstarb am 11. April 2017 im Alter von 46 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Grammy MTV Video Music Award", "section_level": 1}], "src_summary": "Jamiroquai ist eine international erfolgreiche britische Acid-Jazz-Band. Der Name setzt sich zusammen aus den Wörtern „Jam“ für die Musikrichtung und „Iroquois“ für den Stamm der Irokesen, mit deren Philosophie der Bandleader Jay Kay sich identifiziert.", "tgt_summary": "杰米罗奎(英文:Jamiroquai),英国流行乐团。在全世界销售了2000万张唱片,并且在出道后的14年期间占据了162周的英国单曲榜名次。据主唱Jay Kay本人透露,其个人财产高达4000万英磅,并登上2004年英国Sunday Times的富豪榜第950名(此榜单为英国国内的富豪榜)。", "id": 2333721} {"src_title": "R-12 (Rakete)", "tgt_title": "R-12德维纳河导弹", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Die R-12 wurde vom OKB-586 unter der Leitung von Michail Jangel auf Grundlage der R-5 konstruiert und mit dem Raketentriebwerk RD-214 ausgestattet. Dieses verwendete ein Kerosingemisch als Brennstoff und Salpetersäure als lagerfähigen Oxydator wie die Kurzstreckenrakete R-11. Die vier parallelen Brennkammern wurden von einer Turbopumpeneinheit versorgt. Die R-12 war zunächst bodengesteuert, erhielt nach einer Überarbeitung 1962 aber ein autonomes Flugleitsystem. Eine Verbindung zur Kontrollstation bestand nur noch für eventuelle Flugbahnkorrekturen. Durch den lagerbaren Treibstoff konnte die Rakete über längere Zeit betankt und abschussbereit bleiben, so dass ein Start zügig vonstatten gehen konnte. Trotzdem benötigte man nach wie vor 20 Soldaten und 12 Fahrzeuge für die Startvorbereitungen. Aufgrund ihrer großen Sprengkraft und mäßigen Zielgenauigkeit war die Rakete vor allem für Flächenziele wie Städte geeignet, also sogenannte „weiche“ bzw. nach US-Diktion „countervalue“-Ziele. Ein Ansatz auf verbunkerte Ziele war auch wegen des Streukreisradius von 2.400 m unpraktikabel. Die R-12 wurde für herkömmliche Startplätze entwickelt. Die Testphase begann 1955, die Flugtests fanden vom 22. Juni 1957 bis Dezember 1958 in Kapustin Jar statt. Ab 1960 wurde eine Siloversion R-12U entwickelt, die von Dezember 1961 bis Dezember 1963 getestet wurde. Die R-12U konnte sowohl aus Silos als auch von herkömmlichen Startplätzen gestartet werden und ersetzte die R-12 auf letzteren.", "section_level": 1}, {"title": "Stationierungsorte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sowjetunion.", "content": "Beide Ausführungen der R-12 wurden in der westlichen Sowjetunion (gegen die NATO in Westeuropa) und in Sibirien (gegen China) in Stellung gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Kuba.", "content": "Während der Kubakrise 1962 stationierte die Sowjetunion R-12 (und R-14 (SS-5)) auf Kuba. Damit war eine unmittelbare Bedrohung der östlichen und südlichen Bundesstaaten der USA gegeben, darunter Washington, D.C. Von den fertiggestellten und in Bau befindlichen Startplätzen in der Nähe von Santa Cruz de los Pinos, Candelaria, Cifuentes und Encrucujada blieben teilweise die Lagerbunker für die nuklearen Sprengköpfe der R-12 sowie weitere Infrastrukturen erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Litauen.", "content": "Raketenbasis Gulbiniškiai", "section_level": 2}, {"title": "DDR (geplant).", "content": "In der Nähe von Vogelsang und Lychen wurden jeweils vier Startplätze für die R-12 vorbereitet. Die entsprechenden Betonfundamente mit den kreisrunden Verankerungen für die Starttische der Raketen blieben bis heute mehrheitlich erhalten. Hinzu kam ein Lagerbunker für die nuklearen Sprengköpfe der R-12 am Rande der Kaserne Vogelsang. Aufgrund der Verfügbarkeit der R-14 und deren Zielabdeckung in Westeuropa wurde die geplante und vorbereitete Stationierung der R-12 in der DDR abgesagt. Die Reichweite der R-14 in der Sowjetunion überlagerte die der geplanten R-12 in der DDR.", "section_level": 2}, {"title": "Außerdienststellung.", "content": "In den letzten zehn Nutzungsjahren wurden die R-12 durch die RSD-10 ersetzt. Im Rahmen des INF-Vertrages wurden bis Mai 1990 schließlich auch die letzten verbliebenen R-12 vernichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die R-12, (NATO-Codename \"SS-4 Sandal\", GRAU-Index 8K63) war eine sowjetische Mittelstreckenrakete aus der Zeit des Kalten Krieges. Die einstufige ballistische Rakete mit Flüssigkeitstriebwerk trug einen einzelnen nuklearen Sprengkopf mit einer Sprengkraft von 1,3 oder 2,3 Mt und hatte eine Reichweite von 2000 km. Die Rakete war von Ende der 1950er bis Ende der 1980er Jahre stationiert.", "tgt_summary": "R-12是由苏联在冷战期间研制和部署战区弹道导弹。它的GRAU代号为8K63,北约代号SS-4 Sandal。R-12导弹提供了对中范围目标的进攻能力,具有一个百万吨级的核弹头,并构成了大部分苏联对西欧的导弹威胁。在古巴的R-12导弹部署造成了1962年的古巴导弹危机。此导弹共生产2335枚,但是所有的R-12都在1993年因苏联和美国的军备控制条约而被摧毁。", "id": 1670255} {"src_title": "Cordierit", "tgt_title": "堇青石", "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Das Mineral war bereits Abraham Gottlob Werner (1749–1817) bekannt und erhielt von diesem den Namen \"Iolith\" – aus dem Griechischen ἴον [ion] für \"Veilchen\" und λίθος [lithos] für Stein, zusammen also „Veilchenstein“ – aufgrund seiner schwärzlichblauen, ins Violette spielenden Farbe, die Werner an ein Veilchen erinnerte. Der französische Mineraloge Louis Cordier (1777–1861) gab dem Mineral 1809 den Namen \"Dichroit\" („der Doppelfarbige“; siehe \"Description du dichroite\", erschienen 1809). Da die Eigenschaft des Minerals jedoch eigentlich ein Pleochroismus ist, wurde es 1813 von J. A. H. Lucas in Cordierit umbenannt. Im Handel sind zudem folgende, teils irreführende Synonyme für den Cordierit im Umlauf: Als Typlokalität gilt Bodenmais bzw. der nahegelegene Große Arber im Bayerischen Wald.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Cordierit zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur Abteilung der „Ringsilikate (Cyclosilikate)“, wo er zusammen mit Bazzit, Beryll, Indialith, Pezzottait, Sekaninait und Stoppaniit die unbenannte Gruppe \"VIII/E.12\" bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Cordierit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Ringsilikate (Cyclosilikate)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Ringe, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung „[SiO]-Sechser-Einfachringe ohne inselartige, komplexe Anionen“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Sekaninait die „Cordierit-Gruppe“ mit der System-Nr. \"9.CJ.10\" bildet. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cordierit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Ringsilikate: Sechserringe“ ein. Hier ist er zusammen mit Sekaninait in der „Cordierit-Gruppe“ \"61.02.01\" innerhalb der Unterabteilung der „“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Cordierit kristallisiert orthorhombisch in der mit den Gitterparametern \"a\" = 17,09 Å; \"b\" = 9,73 Å und \"c\" = 9,36 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle. Die Kristallstruktur von Cordierit ähnelt der des 6er-Einfachringsilikates Beryll (AlBe[SiO] hexagonale Symmetrie). Die ersten Strukturbestimmungen zeigten, dass in den [SiO]-6er-Ringen des Cordierites je ein Si durch ein Al-Ion ersetzt ist. Daher der entsprechende Formelteil [AlSiO] für den Silikatbaustein (im Bild gelbe und dunkelgraue Dreiecke). Diese 6-er-Ringe sind untereinander verbunden durch eine weitere tetraedrisch von 4 Sauerstoffen umgebene Kationenposition und eine von 6 Sauerstoffen umgebene Oktaederposition. Im Cordierit findet sich auf der ringverknüpfenden Tetraederposition das Aluminium Al (Beryll: Beryllium Be) und auf den Oktaederpositionen Magnesium Mg (Beryll: Aluminium Al). Diese Analogie zur Beryllstruktur und die Zuordnung des gesamten Si zu den 6er-Tetraederring-Positionen führten zu der Klassifikation des Cordierit als Ringsilikat. Spätere Untersuchungen zur Verteilung von Al und Si zeigten, dass für die Beschreibung der Si-Al-Verteilung alle tetraedrischen Positionen berücksichtigt werden müssen und Si auch auf der ringverbindenden Al-Tetraederposition eingebaut wird. Bei Temperaturen oberhalb von 830 °C verteilen sich das Si und Al gleichmäßig über alle Tetraederpositionen (Hochtemperaturmodifikation Indialith). Auch bei der ideal geordneten Tieftemperaturmodifikation Cordierit ist 1/3 der ringverknüpfenden Tetraeder mit Si besetzt. Für Cordierit und Indialith ergibt sich somit eine Alumosilikat-Gerüststruktur aus Ketten von 4er-Ringen in c-Richtung, die seitlich zu 6er-Ringen verbunden sind. Strukturell ist Cordierit ein Gerüstsilikat mit der idealisierten Strukturformel Mg[SiAl]. Die Substitution von Si durch Al und deren geordnete Verteilung führt zu einer Verzerrung des Kristallgitters und damit zur Verringerung der Symmetrie. Cordierit ist daher orthorhombisch, jedoch aufgrund von Zwillingsbildung ähnlich wie beim Aragonit mit pseudohexagonalem Habitus.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Cordierit ist stark pleochroitisch, was bedeutet, dass sich die Farbe des Kristalls mit bloßem Auge sichtbar je nach Lichteinstrahlung ändert. Da Cordierit doppelbrechend ist, zeigen sich drei verschiedene Farben, und zwar Hellgelb, Violett bis Blau und Hellblau.", "section_level": 1}, {"title": "Modifikationen und Varietäten.", "content": "Die Verbindung MgAl[AlSiO] ist dimorph und kommt neben dem orthorhombisch kristallisierenden Cordierit noch als hexagonal kristallisierende Hochtemperaturmodifikation Indialith vor. Aufgrund der stark gehemmten Gleichgewichtseinstellung der Fehlordnungen im Kristallgitter sind in der Natur alle Übergänge zwischen Indialith und Cordierit anzutreffen. Als \"Cerasit\" wird eine Cordierit-Varietät bezeichnet, deren Habitus dem von Trapiche-Smaragden ähnelt. Meist sind Cerasite zudem zu Muskovit bzw. \"Serizit\" oder \"Pinit\" umgewandelt (siehe Muskovit-Varietäten). Die Varietät \"Iolith-Sonnenstein\" ist ein durch Einlagerung von Hämatit- oder Goethit-Schüppchen rötlich gefärbter Cordierit. Die eisenhaltige Varietät \"Steinheilit\" erhielt ihren Namen durch den Chemiker Johan Gadolin, der das Mineral nach seinem Entdecker Fabian Gotthard von Steinheil benannte. Dieser war ein an mineralogischen Fragen interessierter Generalgouverneur von Finnland (1810–1812, 1814–1823).", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Cordierit ist ein typisches Mineral kontaktmetamorpher Pelite, Gneisen und Glimmerschiefern, die bei Drucken unterhalb 5 kbar und Temperaturen von 550 °C bis über 800 °C gebildet wurden (Hornblende-Hornfels-Fazies, Pyroxen-Hornfels-Fazies bis Sanidinit-Fazies). Als Begleitminerale treten unter anderem Andalusit, Biotit, Granat, Korund, Muskovit, Sillimanit und Spinell auf. Bei zunehmender Temperatur setzt die Bildung von Cordierit mit der Reaktion von Chlorit + Muskovit zu Cordierit + Biotit + Andalusit oder Sillimanit + HO ein. Bei hohen Temperaturen bildet sich Cordierit über die Reaktion von Biotit + Sillimanit zu Granat + Cordierit + HO. Cordierit ist bei einsetzender Gesteinsschmelze noch stabil (Migmatite) und bildet sich auch magmatisch bei der Kristallisation granitischer Schmelzen sowie in Pegmatiten. Außer in Metapeliten und granitischen Gesteinen tritt Cordierit gesteinsbildend noch in metamorphen ultramafischen Gesteinen auf, den Cordierit-Anthophyllit-Gneisen. Für die meisten dieser Gesteine wird ein 2-stufiger Entstehungsprozess angenommen. Ausgangsgesteine sind Vulkanite kontinentaler oder ozeanischer Spreizungszonen, meist Basalte des Ozeanbodens. Diese werden zunächst von hydrothermalen Lösungen, vor allem Seewasser, das entlang von mittelozeanischen Spreizungszonen aufgeheizt wird und durch die Gesteine des Ozeanboden diffundiert, ausgelaugt. Dieser verbreitete Prozess der Ozeanbodenmetamorphose entfernt Kalzium, Kalium und Eisen aus den Basalten. Werden die verbleibenden, Serizit- und chloritreichen Gesteine anschließend regionalmetamorph verändert, bilden sich mangels Kalzium statt Klinoamphibolen (Aktinolith, Hornblende) die Orthoamphibole Cummingtonit, Anthophyllit und Gedrit. Wegen der ebenfalls geringen Kaliumgehalte können sich die Cordierit-verdrängenden Minerale Biotit, Muskovit oder Kalifeldspat nicht bilden und Cordierit ist über einen wesentlich größeren Temperaturbereich stabil, als in Metapeliten. Mit zunehmenden Temperaturen bildet sich Cordierit ab 400 °C bei 1–3 kbar beim Abbau von Chlorit: Die Bildung von Cordierit ist auf Drucke unter 5 kbar beschränkt. Mit steigenden Drucken baut sich Cordierit ab zu Als eher seltene Mineralbildung kann Cordierit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein, insgesamt ist er aber wenig verbreitet. Weltweit sind bisher (Stand: 2014) etwas mehr als 900 Fundorte für Cordierit bekannt. Neben seiner Typlokalität Großer Arber im Bayerischen Wald und weiteren Orten in der Oberpfalz in Bayern trat das Mineral in Deutschland unter anderem noch an mehreren Orten im Schwarzwald wie unter anderem in der Grube Clara bei Oberwolfach und einem Porphyr-Steinbruch bei Detzeln in Baden-Württemberg, auf der Blauen Kuppe im Eschweger Becken und im ehemaligen Marmoritwerk bei Hochstädten in Hessen, an einigen Stellen in der Umgebung von Bad Harzburg in Niedersachsen, an vielen Orten des nordrhein-westfälischen Siebengebirges bei Bad Godesberg und Königswinter, an zahlreichen Stellen in der Eifel wie unter anderem Andernach und Mendig in Rheinland-Pfalz, am Schaumberg (bei Theley) im Saarland, in mehreren Steinbrüchen in der Umgebung von Chemnitz in Sachsen, bei Eckernförde in Schleswig-Holstein und am Dolmar bei Meiningen in Thüringen auf. Bekannt aufgrund außergewöhnlicher Cordieritfunde ist unter anderem das Näverberg-Feld etwa 4 km westlich vom Bergwerk von Falun in der schwedischen Provinz Dalarnas, wo bis zu 20 cm lange, durchsichtige Kristalle zutage traten. Die bisher größten bekannten Kristalle mit bis zu 50 cm Länge wurden allerdings bei La Fuenfria in der spanischen Sierra de Guadarrama gefunden und etwa halb so große Kristalle kennt man vom Cerro San Pedro nahe der spanischen Gemeinde Guadalix de la Sierra. In Österreich wurde das Mineral unter anderem in einem Basalt-Steinbruch am Pauliberg im Burgenland, an einigen Fundpunkten in Kärnten, bei Hessendorf (Gemeinde Dunkelsteinerwald) und an mehreren Orten im Waldviertel in Niederösterreich, am Stradner Kogel und in einem Basalt-Steinbruch bei Klöch in der Steiermark, bei Kleinstroheim und im Kürnberger Wald sowie an mehreren Orten im Mühlviertel in Oberösterreich und an der Schattenspitze im Ochsental (Silvretta) in Vorarlberg gefunden. In der Schweiz konnte Cordierit bisher nur an einigen Stellen im Bergell (\"Val Bregaglia\") und im Val Rebolgin nahe Lostallo im Kanton Graubünden sowie bei Brissago TI im Val Crodolo, bei Miregn (Gemeinde Biasca) und auf der Sponda Alp in der Gemeinde Chironico im Kanton Tessin gefunden werden. Weitere Fundorte liegen unter anderem in Algerien, Andorra, der Antarktis, Argentinien, Äthiopien, Australien, Bolivien, Brasilien, China, Finnland, Frankreich und auf der französischen Insel Martinique, Georgien, Grönland, Indien, Iran, Irland, Israel, Italien, Japan, Kasachstan, der Demokratischen Republik Kongo (Zaire), Kanada, Madagaskar, Marokko, Myanmar, Namibia, Neuseeland, Norwegen, im Oman, Peru, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, auf Saint John (Amerikanische Jungferninseln), Slowakei, Sri Lanka, Südafrika, Surinam, Tadschikistan, Tansania, Tschechien, Ungarn, im Vereinigten Königreich (UK) und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Als Rohstoff für technische Keramik wird Cordierit überwiegend synthetisch hergestellt. Cordierit-Schaumstoff ist eine feuerfeste Keramik mit geringer Wärmeleitung und -ausdehnung. Sie wird eingesetzt, wenn eine Hochtemperaturisolation bei häufigen und großen Temperaturschwankungen erforderlich ist (Hitzeschilde, Isolation von Brennöfen, Abgaskatalysatoren). Durchsichtige, hell- bis dunkelblaue Minerale werden als Schmucksteine unter dem Namen „Luchssaphir“ oder „Wassersaphir“ verkauft. In Sagen und Erzählungen der Wikinger ist die Rede von einem Sonnenstein, der bei bewölktem Himmel ein Polarisationsmuster des Himmels anzeigt, welches den Sonnenstand erkennen lässt. Es wurde vermutet, dass es sich dabei um einen Cordierit-Kristall gehandelt habe. Tageslicht zeigt durch Rayleigh-Streuung ein charakteristisches Polarisationsmuster, welches in charakteristischer Weise auf den Sonnenstand ausgerichtet ist. Cordierit könnte als Polarisationsfilter gedient haben, um diese Ausrichtung zu erkennen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cordierit, veraltet auch als Dichroit oder \"Iolith\" bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung MgAl[AlSiO] und ist damit chemisch gesehen ein Magnesium-Aluminium-Silikat. Die Strunz'sche Klassifikation der Minerale ordnet den Cordierit den Ringsilikaten zu, seiner Struktur nach ist Cordierit jedoch ein Gerüstsilikat.", "tgt_summary": "堇青石(\"Cordierite\"或\"Dichroite或Iolite\"),是一种硅酸盐矿物,由变质岩演变而成,当中包含花岗岩的成分。其化学成分是 MgAl(AlSiO),属于正交晶系,摩氏硬度为7,具有强烈的多色性,颜色大致有青色、绿色、灰色及蓝色之特征。", "id": 2593040} {"src_title": "Kragenhai", "tgt_title": "皺鰓鯊", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der aalartig langgezogene Körper des Kragenhais erreicht eine Länge von bis zu zwei Metern, wobei die Männchen mit etwa 1,50 Metern Länge kleiner als die Weibchen sind. Die Grundfärbung ist ein Dunkelbraun bis Dunkelgrau, Zeichnungen oder auffällige Markierungen fehlen. Die Augenöffnungen sind groß, eine Nickhaut ist nicht ausgebildet. Anders als bei den übrigen rezenten Haien mit unterständigem Maul ist das stumpfe Maul des Kragenhais beinahe endständig, bildet also kein Rostrum. Das Maul ist sehr groß und reicht über mehr als die Hälfte des Schädels, wodurch der Kopf ein reptilartiges Aussehen bekommt (daher der französische Trivialname \"requin lézard\" = „Eidechsenhai“). Es kann weit geöffnet werden. Die etwa 300 Zähne sind in Reihen angeordnet, 19–28 im Oberkiefer und 21–29 im Unterkiefer. Die gleichartige Morphologie der Zähne (Homodontie) ist kennzeichnend für die Art: Die Zahnkrone wird von drei etwa gleich langen, schlanken, zurückgebogenen Spitzen gebildet, an der Zahnbasis können kleinere Spitzen entwickelt sein. Die Einzelzähne haben einen großen Seitenabstand zueinander. Die Scheidewände der sechs Paar Kiemenspalten (bei fast allen übrigen Plattenkiemern inklusive der paläozoischen Formen sind es fünf) schauen halskrausenartig hervor und umlaufen fast den gesamten Körperquerschnitt, daher rührt der deutsche Name „Krausenhai“. Das erste Kiemenpaar ist auf der Bauchseite (ventral) miteinander verbunden und hat eine kragenartige Deckhaut („Kragenhai“). Eine richtige Gelenkung zwischen Oberkiefer und Hirnschädel (Neurocranium) fehlt. Das Palatoquadratum des Oberkiefers hängt, anders als bei den meisten anderen Haien, breit am Hirnschädel. Die breiten Bauchflossen sind klein und setzen in einem sehr stumpfen Winkel am Rumpf an. Das Begattungsorgan der Plattenkiemer, das Pterygopodium, ist beim Kragenhai deutlich einfacher gebaut als bei seinen Verwandten und besteht lediglich aus zwei stabförmigen Elementen. Die Basis der einzigen Rückenflosse liegt oberhalb der Afterflosse und damit ungewöhnlich weit zurück. Die Schwanzflosse ist, da die Chorda dorsalis anders als bei den übrigen rezenten Haien in Richtung Körperende (kaudal) nahezu gerade verläuft, nur andeutungsweise heterocerk (ungleichlappig) gestaltet. Ihre Asymmetrie, die für die Schwanzflosse der meisten Haie kennzeichnend ist, entsteht durch die Vergrößerung des unteren Flossensaums. Die Chorda dorsalis ist kaum gegliedert. Die bei vielen Knorpelfischen ausgebildeten Placoidschuppen (Hautzähne) sind beim Kragenhai entlang des offenen Seitenlinienorgans verlängert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der erste Fang eines Kragenhais erfolgte 1870 in der Bucht von Tokio, später wurde die Art vereinzelt an verschiedenen Stellen der Nord- und Südhalbkugel der Erde gefangen, so dass eine weltweite Verbreitung in der Tiefsee anzunehmen ist. Dabei wurde er im östlichen Atlantik vor Norwegen, Schottland, Portugal, Spanien, Marokko, Mauretanien, Madeira und im Golf von Biscaya gefangen. Im westlichen Indischen Ozean ist er von der Ostküste Afrikas bekannt, im westlichen Pazifik von der Küste Japans und Australiens und im östlichen Pazifik von der Südküste Kaliforniens und dem nördlichen Chile.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Lebensweise des Kragenhais ist nahezu unbekannt, da er nur relativ selten gefangen und noch nie länger beobachtet werden konnte. Der Kragenhai lebt wahrscheinlich am Boden oder im tiefen Freiwasser (Mesopelagial) der Tiefsee (Bathyal) an den Kontinental- und Inselhängen, gewöhnlich in einer Tiefe zwischen 120 und 1280 Metern. Seine Nahrung besteht, soweit bekannt, hauptsächlich aus Tintenfischen und anderen Kopffüßern, daneben auch aus Tiefsee-Knochenfischen. Die Form der Zähne wie auch die zurückversetzte Position der meisten Flossen lassen ein schlangenähnliches Zustoßen auf die Beute vermuten. Wie bei allen Haien erfolgt auch beim Kragenhai eine innere Befruchtung. Die Art ist wie die meisten Knorpelfische ovovivipar, die Embryonen schließen also ihre Entwicklung bereits im Mutterleib ab und werden lebend geboren. Die Entwicklungszeit der 2 bis 12 Jungen dauert etwa zwei Jahre, nach einer japanischen Studie sogar mindestens 3,5 Jahre. Falls weitere Untersuchungen dies bestätigen, wäre dies die längste bekannte Tragzeit bei einem Wirbeltier, beinahe doppelt so lange wie beim Afrikanischen Elefanten. Die Geburtsgröße liegt bei etwa 40 Zentimetern und die Geschlechtsreife wird bei Männchen mit etwa 95 cm und bei Weibchen mit etwa 135 cm erreicht. In der Regel bekommt der Mensch Kragenhaie nur zufällig als Beifang der Tiefsee-Leinenfischerei zu Gesicht, und die Tiere sind dann zumeist bereits tot. Am 23. Januar 2007 konnte jedoch ein lebendes Weibchen von 1,60 Meter Länge vor der Küste der japanischen Hauptinsel Honshū gefangen werden. Im Becken eines Aquazoos gelangen Wissenschaftlern einzigartige Filmaufnahmen von dem Tier, das jedoch bereits nach wenigen Stunden starb.", "section_level": 1}, {"title": "Evolution und Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Es besteht keine Klarheit, ob man den Kragenhai als Angehörigen der paläo- oder mesozoischen Protoselachii oder der (primitiven) modernen Haie und Rochen (Euselachii) betrachten soll. Zwar bemerkte bereits Samuel Walton Garman (1843–1927), der Erstbeschreiber der Art, die Ähnlichkeit zwischen den Zähnen des Kragenhais und denen paläozoischer Protoselachier wie \"Cladodus\" (daher wird der Kragenhai auch zu den „cladodonten“ Haien gerechnet), doch sind diese Formen nur von wenigen Einzelzähnen bekannt, so dass eine sichere Zuordnung zu einer der fossilen Gruppen nicht möglich ist. Daher kann die Frage, ob es sich beim Kragenhai um ein „lebendes Fossil“ handelt, nicht eindeutig beantwortet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Fossile Kragenhaie.", "content": "Funde fossiler Kragenhaie der Gattung \"Chlamydoselachus\" sind recht selten. Die ältesten Funde datieren aus dem frühen Paläogen und stammen von \"C. fiedleri\" aus dem Eozän von Österreich. Jünger sind \"C. tobleri\" aus dem Miozän von Trinidad und \"C. lawleyi\" aus dem Pliozän von Italien. \"Thrinax\" aus dem Paläogen Österreichs ist eine verwandte Gattung in der Familie der Kragenhaie (Chlamydoselachidae).", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Bisher war der Kragenhai (\"Chlamydoselachus anguineus\") die einzige bekannte rezente Art (Typusart) der Kragenhaie (Chlamydoselachidae; \"Chlamydoselachus\"). 2009 wurde jedoch von D.A. Ebert und L.J.V. Compagno eine weitere Art aus den Meeresgebieten des südlichen Afrikas beschrieben (\"Chlamydoselachus africana\"), die bereits seit 2005 in der wissenschaftlichen Literatur als \"Chlamydoselachus sp. nov. A\" (Compagno, Dando, & Fowler, 2005) bekannt war. Kragenhaie stehen im System der Haie, dem über 400 rezente Arten angehören, aufgrund ihrer vielen Sondermerkmale etwas isoliert. Während jedoch die aalähnliche Gestalt oder die Anzahl der Kiemenspalten nicht eindeutig als ursprüngliche Merkmale gelten können, sind andere artspezifische Besonderheiten wie z. B. das fehlende Rostrum, das einfach gebaute Pterygopodium, die nicht-heterozerke Schwanzflosse, die kaum gegliederte Chorda dorsalis und die cladodonten Zähne unzweifelhaft primitiv. Gegenwärtig werden die Kragenhaie als Schwestergruppe der Kammzähnerhaie (Hexanchidae) innerhalb der Hexanchiformes betrachtet. Diese stellt nach aktuellen Erkenntnissen die Schwestergruppe aller weiteren Squalea dar, die neben mehreren Haiordnungen auch alle Ordnungen der Rochen umfasst.", "section_level": 2}, {"title": "Menschen und Kragenhaie.", "content": "Der Kragenhai wird nur selten gefischt, kann jedoch in einigen Regionen mit intensiverer Tiefseefischerei ein regelmäßiger Beifang sein. Als solcher wird er dann zu Fischmehl, für andere Restfischverwertungen genutzt oder zurück ins Meer gekippt – eine direkte kommerzielle Verwertung für diese Art gibt es nicht. Es wird angenommen, dass die Beifänge mit einer Ausdehnung der Tiefseefischerei in Asien zunehmen werden. In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird er als Art der Vorwarnliste (\"Near Threatened\" = gering gefährdet) eingestuft, wobei jedoch vermerkt wird, dass er auch bereits gefährdet (\"Vulnerable\") sein könnte. Populationsabschätzungen gibt es zu dieser Art nicht, gemeinhin wird er als selten angesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kragenhai (\"Chlamydoselachus anguineus\"), auch Krausenhai oder Schlangenhai, ist eine von zwei Arten aus der Familie der Kragenhaie (Chlamydoselachidae). Er ist hinsichtlich seiner Anatomie und Morphologie der altertümlichste rezente Hai, weshalb er als ein „lebendes Fossil“ bezeichnet wird. Der Gattungsname ist von den griechischen Wörtern \"chlamýs (f, -ýdos)\" „männl. Obergewand, Kragen“ und \"seláchos (n, -ous)\" „Hai, Rochen“ abgeleitet. Das lateinische Epitheton \"anguineus\" für die Art bedeutet „schlangenartig“.", "tgt_summary": "皱鳃鲨(又名拟鳗鲛,学名Chlamydoselachus anguineus)为一种原始的鲨鱼,是软骨鱼纲六鳃鲨目皱鳃鲨科的皱鳃鲨属下的两种鲨鱼之一。因其腮间隔延长且有褶皱互相覆盖,故名。身体类似鳗鱼,体长可达,背鳍、尾鳍与臀鳍均位于身体偏后侧。", "id": 2787620} {"src_title": "Lü Buwei", "tgt_title": "吕不韦", "src_document": [{"title": "Der Kaufmann und Politiker.", "content": "Lü Buwei war Großkaufmann im Staate Zhao. Es ist nicht bekannt, mit welchen Gütern er handelte, doch sein Reichtum und Einfluss müssen beträchtlich gewesen sein. Infolge von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Zhao und dem Nachbarstaat Qin befand sich Prinz Zhuangxiang aus Qin als Geisel in Zhao. Durch Lü Buweis Einflussnahme und vermutlich auch Bestechung, konnte 257 v. Chr. Zhuangxiang wieder in seine Heimat Qin zurückkehren, dort wurde er als Thronfolger eingesetzt. Lü Buwei begleitete den Prinzen und wurde in Folge im Staate Qin ansässig. Als Zhuangxiang schließlich 250 v. Chr. König in Qin wurde, ernannte er Lü Buwei zu seinem Kanzler. Lü Buwei vereinigte damit in seiner Person sowohl wirtschaftliche Macht als Großkaufmann, als auch politische Macht als Staatskanzler. Dies war umso bemerkenswerter, da er nach der in dieser Zeit gültigen Einteilung als Kaufmann noch hinter Gelehrten, Bauern und Handwerkern auf der niedrigsten Gesellschaftsstufe stand. Nach dem frühen Tod von König Zhuangxiang im Jahre 247 v. Chr., übte Lü Buwei für dessen unmündigen Sohn Zheng als Vormund die Regentschaft aus. Kurz nach Regierungsantritt von König Zheng (dem späteren Ersten Kaiser) im Jahre 237 v. Chr. wurde er von diesem abgesetzt, woraufhin Lü Buwei sich ins Privatleben zurückzog. Andere Quellen sprechen davon, dass Lü Buwei erst nach einer blutigen Auseinandersetzung entmachtet werden konnte. Als Grund ist anzunehmen, dass sein beinahe unumschränkter Einfluss ihn zu einem „Staat im Staate“ werden ließen und dieser Machtfaktor vielen als Gefahr erschien, auch zog seine Stellung zahlreiche Neider an, die seine Absetzung betrieben. Selbst ohne öffentliche Stellung glaubte König Zheng und seine Regierung in Lü Buwei ein Angst machendes Risiko zu sehen und so verbannte der König ihn schließlich außer Landes. Aus Furcht vor einer öffentlichen Hinrichtung, setzte Lü Buwei auf dem Weg ins Exil seinem Leben selbst ein Ende, vermutlich durch Gift. Andere Quellen sprechen jedoch davon, dass er auf dem Weg ins Exil vergiftet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Der Philosoph.", "content": "In jener Zeit galt es als Zeichen von Macht und Größe, bedeutende Gelehrte und Künstler in sein Haus einzuladen und dadurch an Prestige zu gewinnen, manchmal wurden solcherart mehr als 1000 Gäste über längere Zeit von einem Haus verpflegt. Da solche Großzügigkeit enorme Summen verschlang und der immer mehr verarmende Adel sich dies immer weniger leisten konnte, übernahmen bereits öfter reiche Kaufleute diese Gepflogenheit. Damit eng verbunden war die angestrebte Steigerung des gesellschaftlichen Ansehens. Auch Lü Buwei gehörte zu diesem Kreis von Gönnern, von ihm wird berichtet, dass er zeitweise sogar 3000 solcher Gäste in seinem Haus beherbergte und bewirtete. Vermutlich verlangte und bekam Lü Buwei von vielen seiner Gäste eine schriftliche oder mündliche Zusammenfassung ihres Wissens und ihrer Erkenntnisse. Lü Buwei besaß dabei den Ehrgeiz, aus dieser Vielzahl von Essays eine komprimierte Sammlung von Anweisungen, rechten Handlungen, Gesetzmäßigkeiten und Ritualen im Einklang mit den kosmischen Gesetzen zu destillieren – das Lüshi chunqiu (auch Lü-shi ch'un-ch'iu, Lü-shi chun-qiu, Lü-sche tschun-tjiu oder Lü Schi Tschun Tsiu), in deutscher Übersetzung den Frühling und Herbst des Lü Buwei. In gewisser Weise war es die erste Enzyklopädie der Welt, sie erschien 240 oder 239 v. Chr. Frühling und Herbst des Lü Buwei ist weder dem Konfuzianismus noch dem Daoismus zuzuordnen. In den ersten chinesischen Katalogen, die überwiegend von konfuzianistisch geprägten Bibliographen erstellt wurden, ordnete man das Werk in der Kategorie „vermischte Schriften“ ein. Aus der Sicht dieser Bibliographen handelte es sich um ein „Sammelsurium aus verschiedenen Denkrichtungen“. Sinologen halten das Werk für eine unverzichtbare Quelle, die wichtige Ansätze zu wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und philosophischen Themen des 3. Jahrhunderts v. Chr. überliefert hat.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellungen.", "content": "Tuscheporträt von Liu Guangyun ca. 60 × 40 cm mit dem Titel \"Jinchao Lü Buwei yinxiang\" (1995)", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Lüshi chunqiu Benwei – das \"kulinarische\" Kapitel", "section_level": 1}], "src_summary": "Lü Buwei (; auch \"Lü Bu We\", \"Lü Bu-wei\", \"Lü Puwei\" oder \"Lü Pu-wei\"; * um 300 v. Chr.; † 236 oder 235 v. Chr., also zur Zeit der Streitenden Reiche) war ein chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph. Er veranlasste als Gönner der Gelehrten (Philosophen) seiner Zeit die Abfassung einer Schrift der \"vermischten Schulen\" mit dem Titel Frühling und Herbst des Lü Buwei.", "tgt_summary": "吕不韦(前292年-前235年),中国战国时代政治人物,衞国濮阳(今河南濮阳南)人,初为大商人,后来成为秦相,在秦为相十三年。广招门客以「兼儒墨,合名法」为思想中心,合力编撰《吕氏春秋》,有系统性的提出自己的政治主张,后为先秦杂家代表人物之一。", "id": 2190094} {"src_title": "Kagemusha – Der Schatten des Kriegers", "tgt_title": "影武者 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Japan, 1572: Es herrscht eine erbitterte Blutfehde zwischen verfeindeten Clans, die sich in den zwei Bünden um die Städte Kamakura und Kyōto vereinigt haben. Das Heer des Takeda-Clans scheint unbesiegbar, doch der geschwächte Tokugawa-Clan nutzt seine Beziehungen zu portugiesischen Missionaren dazu, seine Armee allmählich mit Musketen auszurüsten, so dass die Takeda unter Zeitdruck sind. Die Armee von Shingen Takeda belagert die Festung Noda und schafft es, die Wasserversorgung zu kappen. Doch jemand in der Festung spielt jeden Abend auf der Flöte, und alle Kampfparteien halten inne, um zu lauschen. Fürst Shingen ist sehr abergläubisch. Vor Monaten begnadigte er einen alten Taschendieb, der zum Tode verurteilt war, aus Faszination darüber, dass dieser Mann sein perfekter Doppelgänger, ein „Kagemusha“, ist. Sein Orakel teilt ihm mit, dass er oder dieser Mann hätten sterben müssen. Der Tod des Diebes wäre rechtlich vertretbar gewesen, aber nun kann er ihn nicht mehr töten; er muss sich diesen Mann zu Nutze machen, und er muss den Krieg schnell gewinnen, wenn er überhaupt siegen will. Shingen Takeda geht zur Burg und lauscht dem Spiel der Flöte, um daraus auf die Psyche der Eingeschlossenen zu schließen. Er sagt: „Wenn sie in der kommenden Vollmondnacht immer noch Lust auf das Flötenspiel haben, wird die Burg halten, wenn nicht, dann fällt sie.“ Doch in der Vollmondnacht gibt er ein gutes Ziel ab und wird niedergeschossen, sein Doppelgänger muss seine Stellung bekleiden, da die Samurai nur dem Patriarchen selbst Treue schulden. Fürst Shingen stirbt an seinen Verletzungen und wie von ihm angeordnet, wird seine Leiche heimlich im Biwa-See versenkt, und wie gewünscht bemerken weder seine eigenen Soldaten noch der Feind seinen Tod. Anfangs stark eingeschüchtert durch die strengen Sitten im Hause eines Clanchefs entwickelt sich Kagemusha zu einem großartigen Mimen, den die Konkubinen und der Enkel für echt halten. Er wird grundsätzlich von Auftritten, bei denen er mit Fremden reden muss, ferngehalten; kann man es nicht vermeiden, sagt er im Stil des alten Feldherrn „Der Berg bewegt sich nicht.“ Doch nach einer Weile passiert den Beratern ein gravierender Fehler, als sie ihm zu viel Autonomie gewähren: Kagemusha will unbedingt das Pferd des alten Shingen Takeda reiten, aber das Tier scheut und wirft ihn vor aller Augen ab. Man merkt allgemein, dass ihm eine Narbe Shingens fehlt, er ist aufgeflogen. Shingens Sohn Katsuyori, der ihn hasst, verstößt ihn sofort und übernimmt die Leitung des Clans und der Allianz. Er will sich beweisen und ändert die defensive Strategie in Angriff. In der Zwischenzeit haben die Verbündeten von Tokugawa kräftig aufgerüstet; dies zeigt sich in der Schlacht von Nagashino, die sich 1575 tatsächlich ähnlich abspielte. Als der Takeda-Clan angreift, wird er dabei von den 3.000 Musketieren der Nobunaga-Tokugawa-Allianz restlos zusammengeschossen. Als die Schlacht verloren und das Feld mit Leichen übersät ist, springt der verwahrloste Kagemusha aus der Uferböschung. Er greift sich von einem toten Samurai die Waffe und das Banner und stürmt ganz allein auf die Palisaden der Verteidiger zu. Schüsse treffen ihn, blutüberströmt watet er zwischen den Leichen durch den Fluss, da sieht er die Flagge des Fürsten schwimmen. Er fällt sterbend ins blutrote Wasser. Trommeln schlagen einen Trauermarsch, als das Banner des Hauses Takeda fortgespült wird.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Film hatte ein Budget von 6 Mio. US-Dollar. Das Einspielergebnis betrug in Japan rund 4 Mio. US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Kagemusha\" gewann die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes 1980. Des Weiteren wurde er für zwei Oscars (Beste Ausstattung und Bester Fremdsprachiger Film) nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kagemusha – Der Schatten des Kriegers (jap. \"Kagemusha\", wörtlich: \"Schattenkrieger\") ist ein Historienfilm von Akira Kurosawa. Es ist der 26. Film und zugleich der dritte Farbfilm des Regisseurs. Er wurde 1980 in Japan gedreht und für den westlichen Markt von George Lucas und Francis Ford Coppola produziert.", "tgt_summary": "《影武者》又名《影子武士》,是一部1980年上映、由日本著名电影导演黑泽明执导的日本电影,「影武者」谓日本战国时代中样貌形象与大名相似的替身。", "id": 434425} {"src_title": "Das Appartement", "tgt_title": "公寓春光", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der kleine Angestellte Baxter arbeitet in einem New Yorker Versicherungskonzern „Consolidated Life“. Er dient sich nach oben, indem er sein Junggesellen-Appartement an der Westside von Manhattan leitenden Angestellten als Liebesnest zur Verfügung stellt. Manchmal muss er stundenlang auf einer Parkbank im Central Park in der Kälte sitzen, bis er wieder in seine Wohnung zurück kann. Eines Tages trifft sich dort Personalchef Mr. Sheldrake ausgerechnet mit der Fahrstuhlführerin Fran Kubelik, auf die auch Baxter ein Auge geworfen hat. Auf der betrieblichen Weihnachtsfeier wird ihm klar, dass seine Angebetete Sheldrakes Geliebte ist. Er erkennt ihre Puderdose mit dem zerbrochenen Spiegel wieder, die sie in seinem Appartement vergessen hat. Er ertränkt seinen Kummer in Alkohol und will sich mit einer Zufallsbekanntschaft trösten. Doch als er wieder zu Hause ist, findet er Miss Kubelik in seinem Schlafzimmer ohnmächtig auf dem Bett vor. Nachdem sie auf der Weihnachtsfeier von Shedrakes Sekretärin erfahren hatte, dass dieser vor ihr schon Affairen mit zahlreichen anderen Frauen aus der Firma hatte, war ihr aufgegangen, dass sie von Sheldrake nur ausgenutzt wird. Daraufhin versuchte sie, sich aus Enttäuschung und Liebeskummer mit Schlaftabletten das Leben zu nehmen. Baxter ruft seinen Nachbarn Dr. Dreyfuss, der bereitwillig Erste Hilfe leistet, nicht ohne den scheinbar rücksichtslosen Lebenswandel des Junggesellen anzumahnen. Die Patientin erholt sich in Baxters Bett allmählich. Baxter sorgt dafür, dass Mr. Sheldrake keine Schwierigkeiten bekommt. Um Miss Kubelik aufzumuntern, spielt er mit ihr Gin-Rommé. Als sie wieder halbwegs auf den Beinen ist, wird sie von ihrem Schwager abgeholt, der sich über ihren Selbstmordversuch sehr aufregt. Um sie zu schützen, behauptet Baxter, er sei der Schuldige und kassiert dafür Prügel. Sie hat zwar erkennen müssen, dass Sheldrake sie ausgenutzt hat, doch als der kurz darauf angeblich ihretwegen seine Frau verlässt, schwenkt sie noch einmal um. Tatsächlich hat Sheldrake jedoch weiterhin nicht die Absicht, sich offen zu Fran zu bekennen. Er ist in Wirklichkeit von seiner Frau vor die Tür gesetzt worden, nachdem er seine Sekretärin wegen des Gesprächs mit Fran gefeuert hat und diese daraufhin seiner Frau von seinen Affairen erzählt hat. Am Ende muss sich Baxter entscheiden: will er die Karriereleiter um jeden Preis nach oben klettern? Baxter verweigert Sheldrake ab sofort den Zugang zu seinem Appartement und verliert so seinen Job. Als Kubelik bei der Silvesterfeier davon erfährt, trennt sie sich endgültig vom Personalchef. Sie hat erkannt, dass Baxter sie tatsächlich liebt, und eilt zu ihm. Dieser hat mittlerweile beschlossen, ein neues Leben anzufangen. Auf den gepackten Koffern in Baxters Appartement entdeckt sie die Gin-Rommé-Karten. Anstatt auf eine Liebeserklärung von Baxter zu antworten, drückt sie ihm die Karten in die Hand mit der Aufforderung „Halt den Mund und teil aus!“.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Wilder kam die Idee zu diesem Film, nachdem er den Film \"Begegnung\" (1945) gesehen hatte und sich fragte, wie wohl die Zwangslage eines Menschen aussieht, der anderen Pärchen seine Wohnung abtritt. Shirley MacLaine bekam zunächst nur die ersten vierzig Seiten des Drehbuchs zu sehen, weil Wilder nicht wollte, dass sie zu früh den Ausgang der Geschichte kannte. Sie soll angenommen haben, dass das Drehbuch noch nicht fertig war. Billy Wilder äußerte später, \"The Apartment\" nie als Komödie betrachtet zu haben. Die Szene in dem riesigen Großraumbüro zu Beginn des Films ist optisch eine Reverenz an King Vidors Stummfilm \"Ein Mensch der Masse\". Für die Szenen in dem Büro wurden die hinteren Reihen mit kleinwüchsigen Akteuren besetzt sowie speziell entworfenes Mobiliar verwendet. Gedreht wurde in einem Goldwyn-Produktionsstudio in Hollywood. Für die Ausstattung des Films bekam Alexandre Trauner 1961 den Oscar für das beste Szenenbild. Obwohl Adolph Deutsch für die Musik zuständig war, stammt das populäre Hauptthema \"Theme From „The Apartment“\" (Originaltitel: \"The Jealous Lover,\" 1949) vom britischen Komponisten Charles Williams. Die Weihnachtsparty im Büro wurde am 23. Dezember 1959 gefilmt, damit alle in der richtigen Stimmung waren. Wilder benötigte für die Szenen meist nur eine einzige Einstellung. Das Drehbuch von Wilder und Diamond diente später als Grundlage für das Musical \"Promises, Promises\" von Neil Simon (Buch), Burt Bacharach (Musik) und Hal David (Songtexte). Es wurde zunächst am Broadway von David Merrick produziert. Die deutsche Übertragung von Werner Wollenberger (Dialoge) und Charly Nießen (Songtexte) wurde 1977 unter dem Titel \"Das Apartment\" veröffentlicht. \"Das Appartement\" war bis \"Schindlers Liste\" (1993) der letzte Schwarzweißfilm, der in der Kategorie „Bester Film“ mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Wilder war auf dem Höhepunkt seines Erfolgs. Er gehört zu den wenigen Filmschaffenden (nur acht Regisseuren ist dies bislang gelungen), die für einen einzigen Film gleich drei persönliche Oscars bekamen. Er wurde sowohl in den Kategorien „Beste Regie“ und „Bestes Drehbuch“ als auch in der Kategorie „Bester Film“ als Produzent ausgezeichnet. Im Jahr 2000 produzierte der Bayerische Rundfunk für Fernsehausstrahlungen eine Audiodeskription des Films, gesprochen von Karin Haferland. Baxter wird als Freund europäischer Kultur gezeigt: Nachdem im Film die ersten „Appartement-Nutzer“ endlich gegangen sind und Baxter in sein Appartement zurückgekommen ist, stellt er zur Entspannung den Fernseher an. Der in Berlin spielende Film \"Menschen im Hotel\" mit Greta Garbo wird angekündigt, aber erst kommt Werbung und auf anderen Kanälen Wildwest-Gedröhne. Als er zum Kanal mit dem angekündigten Garbo-Film zurückschaltet, findet er dort immer noch Werbung vor und gibt entnervt auf. Auch die Drucke, die Baxter in seinem Appartement aufgehängt hat, sind von europäischen Künstlern: Klees „Goldfisch“, von Rousseau „Die schlafende Zigeunerin“, „Drei Musiker“ von Picasso, von Chagall „Ich und das Dorf“ (1911), weiter Leger, Mondrian und andere.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand 1960 bei der Ultra Film Synchron GmbH in Berlin. Das Dialogbuch verfasste Erika Streithorst, die Dialogregie übernahm Josef Wolf.", "section_level": 1}, {"title": "Errata.", "content": "In der deutschen Synchronisation ist ein Sprechfehler zu hören:", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Academy Awards Bei der Oscarverleihung am 17. April 1961 war der Film in fünf Kategorien erfolgreich: Golden Globes Bei der 18. Verleihung der Golden Globe Awards war der Film in drei Kategorien siegreich: British Academy Film Award Cinema Writers Circle Awards, Spanien Directors Guild of America Laurel Awards New York Film Critics Circle Awards Filmfestspiele von Venedig Writers Guild of America Spätere Auszeichnungen vom renommierten American Film Institute Library of Congress", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Appartement ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Billy Wilder aus dem Jahr 1960 mit Jack Lemmon und Shirley MacLaine in den Hauptrollen. Zusammen mit seinem langjährigen Drehbuchautor I. A. L. Diamond produzierte Wilder den Kinofilm für United Artists. Der Film erhielt zahlreiche Preise, darunter gleich fünf Oscars.", "tgt_summary": "《公寓春光》(The Apartment)是美国导演比利·怀德所执导的一部黑白爱情电影,由杰克·李蒙(Jack Lemmon)与莎莉·麦克琳(Shirley MacLaine)所主演。本片是继1959年比利·怀德执导的喜剧片《热情如火》(Some Like It Hot)大获成功之后的又一部非常成功的作品。不仅是比利·怀德导演生涯的代表作之一,也被认为是美国电影史上相当重要的一部电影。", "id": 664681} {"src_title": "Bucerius Law School", "tgt_title": "漢堡法學院", "src_document": [{"title": "Gründung und Struktur.", "content": "Die Bildungseinrichtung wurde im Jahr 2000 von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius nach dem Vorbild US-amerikanischer Law Schools als erste private Hochschule für Rechtswissenschaft in Deutschland gegründet. Sie trägt den Namen des Verlegers und Politikers Gerd Bucerius. Organisiert ist sie als gemeinnützige GmbH. Die Hochschulleitung besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten, dem Geschäftsführer und dem stellvertretenden Geschäftsführer, deren Arbeit durch einen Aufsichtsrat überwacht wird. Das Leitbild der Bucerius Law School lautet „Freiheit des Denkens – universitäre Erneuerung – gesellschaftliche Verantwortung“. Die Hochschule hat insgesamt 32 Professoren (17 Lehrstühle, 3 Juniorprofessoren, 1 ordentliche Professur, 7 „Affiliate Professors“, 7 Honorarprofessoren, 1 Emeritus), das „Institut für Unternehmens- und Kapitalmarktrecht“, das „Institut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen“ und das \"Institut für Medizinrecht\". Es existieren außerdem drei Forschungszentren: Das „Center for Transnational IP, Media and Technology Law and Policy“, das „Notarrechtliche Zentrum Familienunternehmen“ sowie das „Center for International Dispute Resolution“.", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Lehre.", "content": "Es werden verschiedene Studienprogramme angeboten: in der Hauptsache das grundständige Jurastudium, das auf die Erste Prüfung („Staatsexamen“) vorbereitet und zum Bachelor of Laws führt; daneben das Programm Bucerius Master of Law and Business, das zum Master of Laws oder Master of Law and Business führt.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Prüfung und Bachelor of Laws.", "content": "Pro Jahrgang werden 116 Studenten an der Bucerius Law School aufgenommen. Das Studium dauert einschließlich Examensvorbereitung und Auslandstrimester vier Jahre und ist in 12 bzw. 13 Trimester gegliedert. Es bereitet auf die Erste Juristische Staatsprüfung vor und sieht vor, dass im 10. Trimester der akademische Abschluss des Bachelor of Laws (LL.B.) verliehen wird. Neben der juristischen Ausbildung wird Wert auf das obligatorische Studium generale sowie einen fremdsprachlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt gelegt. Alle Studenten belegen zusätzlich zum Curriculum die obligatorischen Kurse \"Introduction to Legal English\" und \"Foundations of Contract Law\" sowie weitere freiwillige englischsprachige Kurse. Damit erhalten sie einen Einblick in das Common Law System des anglo-amerikanischen Rechtssystems. Neben Englisch bietet das Fremdsprachenprogramm der Bucerius Law School Französisch und Spanisch sowie bei ausreichenden Teilnehmenden Chinesisch, Russisch und Arabisch an. Neben dem juristischen Fachstudium ist die Teilnahme an wirtschaftswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen Pflicht. Dazu gehören Einführungskurse in BWL und VWL, sowie Steuern und Bilanzen. In weiteren Wahlveranstaltungen können die Studenten ein Zertifikat der WHU – Otto Beisheim School of Management erwerben. In den vorlesungsfreien Zeiten sind teilweise Praktika zu absolvieren, wobei insbesondere die Förderer der Universität Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. Zur Vorbereitung auf die Erste Juristische Staatsprüfung bietet die Bucerius Law School ein „Examensvorbereitungsprogramm“ als eigenes Repetitorium an, in welchem der examensrelevante Lehrinhalt wiederholt wird. Im siebten Trimester absolvieren alle Studenten ein Auslandsstudium. Die Studiengebühren betragen ab dem Studierendenjahrgang 2018 4.300,- Euro pro Trimester, insgesamt also 51.600 Euro. 2018 waren rund 12 % der Studenten Stipendiaten der Studienstiftung des deutschen Volkes, wobei der Bundesschnitt staatlicher Hochschulen bei 0,09 % lag. Damit hat die Hochschule den höchsten Anteil an Stipendiaten unter allen staatlichen und privaten Hochschulen. Insbesondere der für Juristen deutlich überdurchschnittliche Notendurchschnitt des ersten Absolventenjahrgangs von 11,2 Punkten in der Ersten Juristischen Prüfung stieß auf ein großes Medienecho.", "section_level": 2}, {"title": "Master of Law and Business.", "content": "Der \"Bucerius Master of Law and Business (LLM/MLB)\" ist ein weiterbildender Masterstudiengang, der von 2006 bis Herbst 2014 – und wieder seit Dezember 2019 in gemeinsamer Kooperation von der Bucerius Law School und der WHU – Otto Beisheim School of Management angeboten wird. Von 2014 bis 2019 hat die Bucerius Law School den Studiengang in alleiniger Regie betrieben. Der offizielle Name des Programms ist „Bucerius Law School Master of Law and Business in cooperation with WHU – Otto Beisheim School of Management“. Unterrichtsort ist die Bucerius Law School. Zulassungsvoraussetzung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Rechtswissenschaft oder Wirtschaftswissenschaften und Berufspraxis. Ziel ist die Ausbildung internationaler Führungskräfte im Schnittstellenbereich zwischen Recht und Wirtschaft. Die Studenten sollen in die Lage versetzt werden, die Schnittstellen rechtlicher und ökonomischer Fragen unternehmerischen Handelns im internationalen Kontext zu analysieren. Der Studiengang dauert ein Jahr und wird in englischer Sprache durchgeführt und die Studiengebühren betragen 22.000 Euro. Das Studienjahr läuft von Anfang September bis Ende Juli und besteht aus drei Trimestern. Das Herbsttrimester (September bis Dezember) besteht aus zwei Kursblöcken. Das zweite Trimester (Januar bis April) verbindet einen sechswöchigen Unterrichtsblock mit einem achtwöchigen Praktikum. Das dritte Trimester (Mai bis Juli) besteht aus sechs Unterrichtswochen; in den verbleibenden neun Wochen erstellen die Studenten ihre Masterarbeit.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Programme.", "content": "Die Hochschule besitzt das Promotions- und Habilitationsrecht. Im Sommer werden drei „Summer Programs“ veranstaltet, eins in „International Business Law“, das zweite, gemeinsam mit dem University of California, Hastings College of the Law, in „International IP Transactions“, und das dritte in „Legal Technology and Operations“. Im Rahmen des „International Exchange Program“ besuchen im Herbsttrimester etwa 100 Studenten der Partnerhochschulen die Hochschule.", "section_level": 2}, {"title": "Partneruniversitäten.", "content": "Die Hochschule hat rund 90 ausländische Partnerhochschulen in 34 Ländern, z. B. die Universität Oxford, die Universität Cambridge, das Institut d’études politiques de Paris (Sciences Po), Universität Paris I, die Universität St. Gallen, die Stanford University, die New York University, die Northwestern University, die University of Michigan, University of Virginia, die Cornell University, die Duke University, die Georgetown University, die Singapore Management University, die National University of Singapore und die Università Commerciale Luigi Bocconi.", "section_level": 2}, {"title": "Extracurriculare Aktivitäten.", "content": "Die Studenten der Bucerius Law School veröffentlichen zwei Zeitschriften: „Politik und Gesellschaft“ und das Bucerius Law Journal. Es gibt einen Chor, ein Orchester, eine Bigband und eine Rockband, eine Theatergruppe, sechs politische Hochschulgruppen, ein Phi-Delta-Phi-Inn und einen Sportverein mit vielen Sektionen, deren Mannschaften einmal im Jahr auf der hochschuleigenen „Champions Trophy“ gegen Teams von anderen Universitäten und Hochschulen aus Deutschland antreten. Die \"Unternehmerinitiative\" der Bucerius Law School lädt Vertreter aus der Volks- und Betriebswirtschaft zu Vorträgen ein und entwickelt in Arbeitsgruppen Geschäftsideen. Außerdem werden Moot Courts im englischen, im internationalen Handelsrecht, im Arbeitsrecht und im Steuerrecht angeboten. 2012 wurde zudem eine Law Clinic, ein Zentrum für Rechtsberatung, gegründet. Hier beraten Studenten ehrenamtlich zusammen mit Hamburger Rechtsanwälten Ratsuchende vornehmlich auf den Gebieten Sozialrecht und Ausländerrecht.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Ausstattung.", "content": "Die Hochschule befindet sich im ehemaligen Museums- und Institutsgebäude der botanischen Fakultät der Universität Hamburg im Park Planten un Blomen in der Nähe des Bahnhofs Hamburg-Dammtor. Auf dem Campus befinden sich auch zwei Neubauten: ein Auditorium mit 450 Plätzen und die so genannte Deutsche Bank Hall, in der sich die Bibliothek mit 560 Arbeitsplätzen, eine Mensa des Studierendenwerks Hamburg und ein weiterer von insgesamt vier Hörsälen untergebracht sind. Die Bibliothek umfasst über 100.000 Bände und 2.355 Zeitschriften in gedruckter und elektronischer Form und ist nur für Mitglieder der Hochschule zugänglich. Die Hochschule verfügt über Gruppenarbeitsräume, einen Ruheraum, ein Café, ein Fitnessstudio und einen Theaterraum. Auf dem Campus befindet sich außerdem eine Kindertagesstätte. Für Studenten, die Fragen zu persönlichkeitsbezogenen Themen wie Stressbewältigung oder beruflichen Perspektiven haben, steht ein Beratungsangebot zur Verfügung. In der „Klausurenklinik“ wird Studenten individuell bei der Durchsicht und Analyse ihrer Klausurleistungen geholfen, um der Verfestigung ineffektiver Lernkonzepte und Wiederholungsfehlern vorzubeugen. Beide Beratungsangebote sind kostenfrei.", "section_level": 1}, {"title": "Auswahlverfahren.", "content": "Die Bildungseinrichtung nimmt neue Studenten ausschließlich zum Herbsttrimester jeden Jahres auf. Diese bilden dann den jeweiligen Studierendenjahrgang. Für die Zulassung zum Jurastudium ist das Bestehen eines zweistufigen Auswahlverfahrens erforderlich. Zunächst müssen jährlich bis 15. Mai hinreichende Englischkenntnisse durch einen der anerkannten, standardisierten Englisch-Tests (TOEFL, IELTS, CPE oder CAE) nachgewiesen und zusammen mit dem Abiturzeugnis der Klasse 12 (bei Abitur nach dreizehn Jahren 13) eingereicht werden. Falls bis zum erforderlichen Einreichungstermin das Abiturzeugnis noch nicht vorliegt, können alternativ die letzten drei Zeugnisse vor dem Abitur eingereicht werden. Der Englischnachweis kann bis zum Studienbeginn nachgereicht werden. Die erste Stufe besteht dann aus einem etwa dreistündigen schriftlichen Multiple-Choice-Test, der die Eignung für ein Jurastudium überprüft, und einem 45-minütigen Essay. Der schriftliche Teil wird seit dem Jahr 2011 wieder dezentral in mehreren Großstädten Deutschlands und seit 2012 auch an mindestens zwei ausländischen Standorten durchgeführt (im Jahr 2019 in New York und Shanghai). Das Ergebnis wird mit der Durchschnittsnote des eingereichten Zeugnisses verrechnet, die zu einem Drittel mit einfließt. Die besten 232 Kandidaten des schriftlichen Tests werden dann zu einem mündlichen Auswahlverfahren in Hamburg eingeladen, in dem ein Vortrag mit anschließender Diskussion, Einzelgespräche und eine Gruppendiskussion absolviert werden. Es werden 116 Studenten aufgenommen. Der LLM/MLB-Studiengang hat ein eigenes Auswahlverfahren, jährlich werden etwa 50 Studenten aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Der Etat der Hochschule betrug 2016 etwa 17,8 Millionen Euro, der ausschließlich privat finanziert wird. Er stellt sich aus Studiengebühren und Zuwendungen Dritter zusammen, wobei hier vor allem die Zeit-Stiftung hervortritt, die 2016 zu 45 % zum Etat beisteuerte. Die Studiengebühren machten 29 % des Etats aus, während 11 % durch die Förderer aufgebracht wurden. Außerdem erzielt die Hochschule eigene Einkünfte durch Weiterbildungsangebote für Juristen und die Vermietung der eigenen Räumlichkeiten. Die Hochschule trennt das Auswahlverfahren von der Studienfinanzierung: Erst nach der Auswahl der Bewerber wird die Finanzierung festgelegt. Jedem Interessenten soll unabhängig von seinem finanziellen Hintergrund ein Studium ermöglicht werden. Studieninteressierte können Unterstützung für die Bewerbungskosten über das Bewerbungs-Stipendium des Bucerius Alumni e.V. erhalten, der neben der Bewerbungsgebühr insbesondere die Kosten der Englischprüfung und die Kosten der Anreise zu den Auswahlverfahren deckt. Die Hochschule bietet einen umgekehrten Generationenvertrag (UGV) an, der es Studenten ermöglicht, zunächst ohne Gebühren zu studieren, wenn sie sich verpflichten, nach dem Eintritt in das Berufsleben 10 Jahre lang jährlich 9 % des Einkommens an die Hochschule zu zahlen, maximal das Doppelte der regulären Studiengebühren plus Basiszinssatz. Die Vergabe des UGV ist an keinerlei Vorbedingungen geknüpft. Schließlich bietet die Hamburger Sparkasse besondere Studienkredite an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bucerius Law School – Hochschule für Rechtswissenschaft in Hamburg (Aussprache: []) ist eine private Stiftungshochschule für Rechtswissenschaft in Deutschland.", "tgt_summary": "汉堡博锐思法学院(英文:Bucerius Law School)(发音:[], 简写:BLS),中文里常简称为汉堡法学院,位于德国汉堡,是一所小型私立法学院。 该学院是德国第一所私立法学院,也是德国顶尖法学院之一。 每年招收115名本科生,这些学生在德国司法考试中取得优异成绩。汉堡博锐思法学院可授予法学与商学硕士学位(由博锐思与奥托贝森管理研究院联合授予,并以英语授课)、博士学位及任教头衔,同时开设两门夏季课程,并授予相应证书(用英语授课)。", "id": 196185} {"src_title": "L’Oréal", "tgt_title": "萊雅", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1907 begann in Paris der Chemiker Eugène Schueller mit der kleingewerblichen Produktion von Haarfärbetinkturen. Er nannte eines dieser Mittel \"Auréole\" \"(Glorienschein)\". Der Name des 1909 gegründeten Unternehmens stammt wahrscheinlich aus dieser Bezeichnung, er hat aber in dieser Form keine Bedeutung. Das Unternehmen erweiterte seine Produktion und stellte bald alle möglichen Arten von Schönheitsprodukten her. Mit einem Portfolio von 28 internationalen Marken und tausenden Einzelprodukten stieg L’Oréal zum Weltmarktführer in Kosmetik auf. Der Konzern vertreibt seine Produkte heute in über 130 Ländern. Anfang des 20. Jahrhunderts unterstützte Schueller die anti-kommunistische, rechtsextreme Gruppierung Cagoule finanziell. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehrere ihrer Mitglieder in Führungspositionen eingestellt. 1956 wurde die Marke Ambre Solaire für Sonnenschutz lanciert. 1964 wurde die neue Luxus-Marke Lancôme kreiert. 1965 übernahm L’Oréal Garnier und baute es weiter aus. 1973 erwarb L’Oréal den französischen Pharma-Konzern Synthélabo, der 1999 mit Sanofi vereint wurde. 1981 wurde Galderma als Joint Venture von L’Oréal und Nestlé gegründet. 2014 übernahm Nestlé den 50-%-Anteil von L’Oréal. Für das Testen von Fertigprodukten ersetzte L’Oréal 1989 erfolgreich Tierversuche mit einem eigens entwickelten Hautmodell namens Episkin. Im Mai 2007 erhielt L’Oréal vom ECVAM (European Centre for the Validation of Alternative Methods) die Anerkennung des Modells als vollwertige Ersatzmethode bei Hautirritationen. Mit der 20 Jahre lang erforschten In-vitro-Methode können seitdem die Toleranz von Inhaltsstoffen und Fertigprodukten ohne Tierversuche bewertet werden. Dennoch veranlasste L’Oréal Aussagen der Tierrechtsorganisation PETA zufolge auch noch im Jahr 2000, dass einzelne Inhaltsstoffe für Kosmetikprodukte im Tierversuch getestet wurden. Seit den 1990er Jahren beruht das Konzernwachstum hauptsächlich auf der Expansion in Schwellenländer wie die Volksrepublik China, Indien und Südafrika. Zudem leitete der Konzern eine aggressive Akquisitionsstrategie ein; erworben wurden unter anderem 1991 Dralle, 1995 Jade, 1996 Maybelline, 1998 Soft Sheen, 2000 Kiehl’s, Carson Products, 2001 Bio-Medic und Colorama, 2003 shu uemura, 2003 Mininurse, 2004 Yue-Sai, 2005 SkinCeuticals, 2006 Sanoflore und SkinEthic, 2007 Canan, Beauty Alliance, PureOlogy und Maly’s West, 2008 Columbia Beauty Supply, 2011 Clarisonic, 2014 NYX Cosmetics und Urban Decay. Im Februar 2002 gründeten L’Oréal und Nestlé ein Joint Venture namens \"Laboratoires innéov\", das sich auf kosmetische Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert hat. L’Oréal unterhält 19 Forschungszentren weltweit, u. a. in Aulnay-sous-Bois (F), Chevilly (F), Clark (New Jersey, USA), Kawasaki (JP) und seit 2005 in Shanghai (China). Im März 2005 gab L’Oréal bekannt, die britische Kosmetik-Kette The Body Shop für umgerechnet 940,3 Millionen Euro zu übernehmen. Zunächst wurde öffentlich eine ethische Richtungsänderung der Kette befürchtet, jedoch stellt L’Oréal später klar, \"The Body Shop\" als unabhängige Tochter zu behandeln und keine Änderungen bezüglich Produkten, Management und ethischer Werte vorzunehmen. 2017 wurde The Body Shop an den brasilianischen \"Natura\"-Konzern verkauft. Im Juli 2007 verurteilte ein Pariser Gericht L’Oréal wegen rassistischer Diskriminierung. Der Konzern und seine Agentur wurden zu jeweils 30.000 Euro verurteilt, da die Tochtergesellschaft Garnier bei der Suche nach Frauen für eine Werbekampagne dunkelhäutige Kandidatinnen ausgeschlossen hatte. L’Oréal wies alle Vorwürfe zurück und kündigte an, bis vor den Obersten Gerichtshof zu ziehen. Im Mai 2018 verkündete L’Oréal die Übernahme des südkoreanischen Unternehmens Nanda Co. Ltd., zu denen die Modemarke \"Stylenanda\" gehört. Stylenanda ist vor allem in Südkorea und China bekannt und hatte 2017 einen Umsatz von 127 Millionen Euro. Im August 2018 verkündete L’Oréal die Übernahme der Logocos Naturkosmetik AG. Unter dem Markenportfolio befinden sich u. a. Logona und Sante. Mit dem Baubeginn für ein neues Logistikzentrum in Muggensturm im Februar 2018 wurde der Startschuss für die Reorganisation der Lagerflächen in Karlsruhe gegeben. In Muggensturm sollen bis 2019 beide Karlsruher Standorte für die Logistik zusammengefasst werden. Das neu entstehende Logistikzentrum mit einer Grundfläche von rund 100.000 m2 wurde durch den Immobilienentwickler und Bauherren ProLogis geplant und wird das weltweit größte seiner Art innerhalb der gesamten L’Oréal-Gruppe sein.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmensprofil.", "content": "2014 erzielte der Konzern bei einem Jahresumsatz von 22,53 Mrd. Euro einen operativen Gewinn von 3,89 Mrd. Euro. Umsatz, Gewinn und Umsatzrendite stiegen in den letzten 20 Jahren kontinuierlich an. Die Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung betragen ein Mehrfaches des Forschungsaufwandes (6,3 Mrd. Euro gegenüber 721 Mio. Euro, Stand 2011). Wichtigste Anteilseignerin mit 30,8 % war Liliane Bettencourt (1922–2017), die Tochter von Eugène Schueller. 41,1 % dieses Anteils hatte sie ihrer Tochter Françoise Bettencourt-Meyers übereignet, jedoch ohne die damit verbundenen Stimmrechte. Zweitgrößter Gesellschafter ist der Nestlé-Konzern mit 29,6 %. Die Familie Bettencourt und Nestlé räumten sich bis Ende 2013 gegenseitig ein Vorkaufsrecht für ihre Anteile ein. Die übrigen Anteile werden auf dem freien Kapitalmarkt gehandelt. Vorstandsvorsitzender ist Jean-Paul Agon. Die erste Frau im Vorstand war Béatrice Dautresme. Heute sind drei Frauen im Konzernvorstand: Brigitte Liberman, An Verhulst-Santos sowie Sara Ravella. Der Konzern besitzt 28 internationale Marken, welche in vier Divisionen aufgeteilt sind: Der Konzern fördert mit den UNESCO-L’Oréal-Preisen herausragende Frauen in der Wissenschaft. Im Januar 2015 wurde das Unternehmen für sein gesellschaftspolitisches Engagement mit dem \"Prix Gérard Bénieux\" des Départements Hauts-de-Seine ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Im \"Spiegel\" (10/2005) warfen Kritiker dem Konzern nicht eingehaltene Werbeversprechen vor. Die teuren Parfums enthielten fast ausschließlich synthetische Geruchsstoffe, die Herstellungskosten der Substanzen betrügen weniger als 3 % des Verkaufspreises. Kosmetika des Konzerns wirkten weder der Cellulite noch der Alterung der Haut entgegen, obwohl in der Konzernwerbung derartiges suggeriert werde. Des Weiteren wird L’Oréal in dem Spiegel-Artikel vorgeworfen, in einigen Produkten haut- und umweltschädliche Substanzen wie Phthalate, die als fortpflanzungsschädigend gelten, und Phenylendiamin, ein aggressives Allergen, zu verwenden. Die Tierrechtsorganisation PETA kritisiert L’Oréal seit Jahren, weil es nach wie vor Tierversuche durchführt bzw. in Auftrag gibt (Stand: 7. Januar 2014). Trotz des Verkaufsverbots für an Tieren getestete kosmetische Rohstoffe, das seit 2013 in der EU gilt, verkauft L’Oréal die Produkte immer noch in Ländern, in denen Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben sind. Die letzte Stellungnahme von L’Oréal International zum Thema Tierversuche lautet wie folgt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die L’Oréal S.A. ist ein französischer Konsumgüterkonzern mit Hauptsitz in Paris und derzeit der größte Kosmetikhersteller der Welt. Der Deutschlandsitz befindet sich in Düsseldorf, der einzige Produktionsort für eine reine deutsche Herstellung liegt in Karlsruhe.", "tgt_summary": "莱雅集团(),创办于1909年,是世界上最大的化妆品企业,也是财富全球500强企业之一。", "id": 2244952} {"src_title": "Aspen (Colorado)", "tgt_title": "阿斯彭", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Aspen liegt rund 65 km südöstlich von Glenwood Springs in einem Flusstal zwischen den \"Elk Mountains\" und der \"Sawatch Range\", zwei Teilgebirgen der Rocky Mountains. Durch die Stadt fließt der \"Roaring Fork River\", ein Nebenfluss des Colorado. Innerhalb des \"Roaring Fork Valley\" ist Aspen an drei Seiten von Bergen umgeben: Im Norden liegt der \"Red Mountain\", im Osten der \"Smuggler Mountain\" und im Süden der \"Aspen Mountain\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1879 wurden hier erstmals Silbervorkommen entdeckt, nachdem ein Vertrag mit dem Stamm der Ute den westlichen Teil Colorados zugänglich gemacht hatte. Wegen des schwierigen Zugangs entwickelte sich der Bergbau nur langsam, erst als die Bahnlinie 1887 bis Aspen verlängert wurde, wuchs die Bevölkerung auf 12.000 Einwohner. Auf dem Höhepunkt des Silberbooms 1892 wurde Silbererz im Wert von neun Millionen US-Dollar gefördert, Aspen war damit das produktivste Gebiet für Silberabbau der USA. Im selben Jahr wurde die heutige City Hall erbaut, 1893 verfügte Aspen bereits über Banken, ein Krankenhaus, eine Polizeistation, zwei Theater, eine Oper und elektrisches Licht. Die Panic of 1893 führte jedoch dazu, dass viele Silberbergwerke schließen mussten und Tausende ihre Arbeitsstelle verloren. Bis 1930 war die Einwohnerzahl Aspens auf 705 Einwohner zurückgegangen. Jedoch verfügte die Stadt noch immer über Gewerbegebäude und Wohnhäuser, weshalb Investoren an der Errichtung eines Skigebietes interessiert waren. 1946 wurde die \"Aspen Skiing Company\" gegründet und veranstaltete 1950 die Alpine Skiweltmeisterschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Jährlich finden Ende November in Aspen zwei Wettkämpfe des Alpinen Skiweltcups (meist Riesenslalom und Slalom) der Damen statt.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Bei Aspen liegt der Aspen/Pitkin County Airport, von dort gibt es Verbindungen zum Denver International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Aspen hat sechs Partnerstädte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Aspen ist eine Kleinstadt im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado, der Verwaltungssitz des Pitkin County und liegt rund 200 km südwestlich von Denver am Roaring Fork River. Die Stadt war im 19. Jahrhundert Zentrum eines Silber-Bergbaugebiets. Aspen beherbergt eines der bekanntesten Skigebiete Nordamerikas. Es besteht aus vier nicht mit Liften verbundenen Teilen: Aspen Mountain, Aspen Highlands, Buttermilk und Snowmass.", "tgt_summary": "阿斯彭(英文:Aspen),是美国科罗拉多州皮特金县下属的一座城市。建市于1881年4月1日,面积大约为3.874平方英里(10.033平方公里)。根据2010年美国人口普查,该市有人口6,658人。2011年估计该市有人口6,642人,相比2010年人口增长率为0.24%。同时,论人口该市是科罗拉多州第58大城市。", "id": 861174} {"src_title": "Slatoust", "tgt_title": "兹拉托乌斯特", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Slatoust wurde im Jahre 1754 gegründet und erhielt seinen Namen nach dem byzantinischen Heiligen Johannes Chrysostomos, der im Russischen \"Ioann Slatoust\" genannt wird (\"Chrysostomos\" = „Goldmund“ = russ. \"Slatoust\"). Anlass der Stadtgründung war der Aufbau einer Eisenmanufaktur auf dem Gebiet der heutigen Stadt durch die Tulaer Industriellenfamilie Mossolow. Es wird vermutet, dass die Mossolows Johannes Chrysostomos besonders verehrten und daher die neu gegründete Fabrik nach ihm benannten, was dann auch der Stadt ihren heutigen Namen gab. 1815 wurde in Slatoust zusätzlich zur Eisenfabrik eine Klingenfabrik gegründet, an deren Aufbau auch Meister aus Solingen beteiligt waren. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich in Slatoust auch das Handwerk der Metallgravur, mit der die Slatouster Klingenwaffen geschmückt wurden. Dies machte sie weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt, und die Metallgravur ist bis heute ein lokales Traditionshandwerk der Stadt. 1857 entstand in Slatoust eine weitere Waffenfabrik, wo die ersten Stahlkanonen Russlands gegossen wurden. 1865 erhielt Slatoust Stadtrechte und wurde Kreiszentrum im Gouvernement Ufa, 1931 wurde es zu einer kreisfreien Stadt erklärt. Während des Zweiten Weltkriegs beherbergte Slatoust über 20 aus dem europäischen Teil Russlands evakuierte Industriebetriebe (darunter die Erste Moskauer Uhrenfabrik). Von den Kriegshandlungen blieb die Stadt wegen ihrer Lage weit im Hinterland der Sowjetunion verschont, allerdings fielen Schätzungen zufolge rund 40.000 Slatouster an der Front.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Bis heute ist Slatoust ein wichtiges Zentrum der Metallurgie im Südural, unter anderem mit dem \"Metallurgiewerk Slatoust\" (gegründet 1902) sowie der traditionsreichen Klingenfabrik, deren aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende Bauten zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt zählen. Außerdem gibt es in der Stadt eine Maschinen-, eine Verpackungs- und eine Uhrenfabrik, ferner über 300 kleinere Industrie- und Dienstleistungsbetriebe. Südlich der Stadt verläuft die Fernstraße M5 auf dem Streckenabschnitt zwischen Ufa und Tscheljabinsk. Innerhalb der Stadt gibt es einen Fernbahnhof, ab dem Verbindungen außer nach Tscheljabinsk beispielsweise auch nach Samara und Moskau bestehen. Der nächste Flughafen befindet sich bei Tscheljabinsk. Im innerstädtischen öffentlichen Verkehr spielen vor allem Busse und Linientaxen eine Rolle, darüber hinaus verfügt Slatoust über ein eigenes Straßenbahnnetz, das aus zwei Linien besteht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Slatoust () ist eine russische Großstadt mit Einwohnern (Stand ) in der Oblast Tscheljabinsk. Sie ist vor allem bekannt für die Herstellung von Klingen.", "tgt_summary": "兹拉托乌斯特(俄语:)是俄罗斯车里雅宾斯克州的一座城市,西距首府车里雅宾斯克160公里,滨临亚伊河,人口2010年174962人,2002年194551人。城市名字是君士坦丁堡牧首圣约翰·屈梭多模的俄语意译,意为“金口”。", "id": 2225546} {"src_title": "Hans Jürgen Eysenck", "tgt_title": "汉斯·艾森克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Eysenck war der Sohn der Schauspieler Helga Molander und Eduard Eysenck. In einem Interview aus dem Jahr 1977 sagte er, dass seine Mutter Katholikin und sein Vater Lutheraner war, was er jedoch später als Missverständnis darstellte, es sei genau umgekehrt gewesen. In seiner 1990 veröffentlichten Autobiografie schrieb er, dass seine Großmutter mütterlicherseits aus einer jüdischen Familie stammte, was er nach ihrem Tod in einem Konzentrationslager herausfand. Im Jahr 1934 verließ Eysenck das nationalsozialistische Deutschland und ging zuerst nach Frankreich und dann nach Großbritannien ins Exil. Seine Flucht aus Deutschland begründete er politisch: „My hatred of [Hitler] and the Nazis, and all they stood for, was so overwhelming that no argument could counter it.“ (Übs. „Mein Haß auf Hitler und die Nazis und auf alles, wofür sie standen, war so übermächtig, dass keine Argumentation dagegenhalten konnte.“) Nach dem Studium promovierte er 1940 am University College London bei Cyril Burt. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er in einem Nothospital und untersuchte die Glaubwürdigkeit psychiatrischer Diagnosen. Nach dem Krieg lehrte er am King’s College London und arbeitete zugleich als Direktor der psychologischen Abteilung des \"Maudsley Hospital\". 1955 wurde er Professor für Psychologie am Institute of Psychiatry (IOP) und lehrte dort bis 1983. Eysenck war zweimal verheiratet. Nach der Scheidung von Margaret Malcolm Davies heiratete er die Psychologin Sibylle Rostal, eine Tochter des jüdischen Geigers Max Rostal (1905–1991). Aus der ersten Ehe ging ein Sohn hervor, aus der zweiten eine Tochter und drei Söhne, darunter der Psychologe Michael W. Eysenck.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Eysenck war ein Anhänger empirischer und statistischer Methoden. Er bediente sich daher in der Intelligenz- und Persönlichkeitsforschung der Faktorenanalyse, aufbauend auf den Arbeiten von Charles Spearman. In der Einführung des Buches \"The inequality of man\" (1973) beschreibt Eysenck ausführlich seine Entwicklung vom überzeugten Behavioristen, der die unterschiedlichen Ausprägungen der Menschen vor allem der Umgebung, in der sie aufwachsen, zuschreibt, zum Anhänger der Auffassung, dass diese Ausprägungen maßgeblich durch Vererbung bestimmt seien.", "section_level": 1}, {"title": "Intelligenzforschung.", "content": "In der Intelligenzforschung setzte er die Forschungen seines Lehrers Cyril Burt fort und versuchte, den ererbten Anteil der Intelligenz zu bestimmen, den er bei 70 bis 80 Prozent sah. Zugleich kritisierte er die gängigen Intelligenztests, da diese seiner Meinung nach nicht die ganzen Fähigkeiten einer Person messen. Nach Eysenck gibt es. Intelligenz-Tests erfassen nur die sogenannten Level II abilities, nicht jedoch die Level I abilities, die mit diesen nur schwach korreliert sind. Eysenck vertrat die These, es gebe zwischen den „Rassen“ signifikante Unterschiede hinsichtlich des Intelligenzquotienten. Weiße seien Schwarzen voraus: Forscher wie Donald D. Dorfman und Leon Kamin gehen davon aus, dass ein großer Teil der Daten von Burt, auf die Eysenck sich unter anderem berief, gefälscht worden sei. Andere Forscher widersprechen dieser Ansicht jedoch.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeitsforschung.", "content": "Auch in der Persönlichkeitsforschung ging er von genetisch bedingten Unterschieden der Personen aus. Eysenck entwickelte ein Persönlichkeitssystem, bei dem sich die Persönlichkeit jedes Individuums als Resultat der Ausprägung der Dimensionen \"Introversion–Extraversion\" und \"Labilität–Stabilität\" beschreiben lässt. So überschneidet sich die antike Temperamentenlehre mit der Eysencks: Der Phlegmatiker ist introvertiert und stabil, Melancholiker introvertiert und labil, der Sanguiniker extravertiert und stabil und der Choleriker extravertiert und labil. Eysencks Theorie ist aber keine Persönlichkeitstypologie, sondern eine Faktorentheorie, die auf Persönlichkeitsdimensionen basiert. Eine weitere Dimension seiner Persönlichkeitsforschung ist der Psychotizismus, welcher sozial abweichendes Verhalten zum Gegenstand hat. Er versuchte, seine Theorie mit physiologischen Prozessen zu verbinden. Extravertierte seien z. B. mit einer erhöhten Erregungsschwelle des aufsteigenden retikulären Aktivierungssystems (ARAS) des Hirns charakterisiert. D. h., sie befinden sich kontinuierlich unter einem verminderten Erregungsprozess durch die Umwelt, verbunden mit hemmenden Impulsen des Körpers (gesendet von der Formatio reticularis im Gehirn). Bei Introvertierten verhält es sich entgegengesetzt: Sie sind chronisch reizüberflutet. Eysenck ging deshalb davon aus, dass Introvertierte aufgrund ihres höheren Erregungspotentials leichter konditionierbar sind als Extravertierte, und stützte seine Annahmen empirisch mit diversen Konditionierungsexperimenten (z. B. Lidschlussexperimente). Mit seinen Forschungen zur Erregung und Hemmung lehnte sich Eysenck an die Theorien von Iwan Petrowitsch Pawlow bzw. Clark L. Hull an. Er entwickelte eine Reihe auch ins Deutsche übersetzter Persönlichkeitsskalen wie das \"Maudsley Medical Questionaire\" (MMQ, MPI), das \"Eysenck Persönlichkeits-Inventar\" (EPI) und das \"Eysenck Personality Questionnaire\" (EPQ). Eysencks Persönlichkeitsfaktoren standen in Konkurrenz zu dem 16-Faktoren-Modell von Raymond Bernard Cattell. Das zurzeit bewährteste Modell ist das Fünf-Faktoren-Modell (Big Five), welches mit der Persönlichkeitstheorie Eysencks in vielen Punkten übereinstimmt. Introversion–Extraversion entspricht dort der gleichnamigen Kategorie und Labilität–Stabilität dem Neurotizismus. Lediglich Psychotizismus lässt sich nicht ganz so klar anderen Persönlichkeitseigenschaften zuordnen.", "section_level": 2}, {"title": "Psychotherapie.", "content": "Eysenck evaluierte ab 1952 die Heilungserfolge der Psychoanalyse und befand, dass die Therapie nach Sigmund Freud nicht nur genauso wenig zur Gesundung der Patienten beitrage wie eklektische Therapien, sondern die Besserung durch Spontanheilung sogar behindere. Nach seiner Messung zeigten 44–64 Prozent der langjährig Behandelten eine Besserung, jedoch 72 Prozent einer unbehandelten Kontrollgruppe. Dies war der Beginn von Eysencks Psychoanalyse-Kritik. Später revidierte Eysenck diese Ansicht mit dem Hinweis, dass der Nachweis der Wirksamkeit seinerzeit noch nicht erbracht worden sei. Seiner Herausforderung ist es zu verdanken, dass fortan vermehrt empirische Psychotherapieforschung betrieben wurde. Neben Joseph Wolpe wurde Eysenck einer der Gründer der Verhaltenstherapie und entwickelte diese auf empirischer Basis weiter.", "section_level": 2}, {"title": "Astrologie.", "content": "Eysenck war der Auffassung, dass die Sterne den Lebenswandel eines Menschen beeinflussen. Er habe \"einige echte Fakten im Bereich der Astrologie\" gefunden, die \"ziemlich schlüssig\" belegen, \"daß eine Beziehung zwischen dem Stand der Planeten (Mars, Saturn und Jupiter) bei der Geburt eines Kindes und seiner späteren Persönlichkeit\" bestehe.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Eysencks Interpretation der Daten im Zusammenhang mit Intelligenzunterschieden der schwarzen und weißen US-Amerikaner in \"Race, Intelligence and Education\" (1971) wird vielfach als rassistisch eingeordnet. Zugleich ging er Milieu-Theorien stark an. Kritisiert wurde Eysenck aufgrund der Veröffentlichung von mehreren Artikeln in der Zeitschrift \"Nation und Europa\" und in der rechtsextremen \"National-Zeitung\", die ihn als ihren „Mitarbeiter“ bezeichnete. Hier veröffentlichte er unter anderem einen Artikel, in dem er Sigmund Freud Verschlagenheit und mangelnde Aufrichtigkeit vorwirft und dabei auf seine jüdische Herkunft anspielt. Auch stellte er sich rückhaltlos hinter das dem „intellektuellen Rechtsextremismus“ zuzuordnende Thule-Seminar. In einem von dessen Vertretern herausgegebenen Buch \"Das unvergängliche Erbe\" von Pierre Krebs verfasste er das Vorwort, in dem er die „Gleichheit der Menschen“ als „unhaltbare ideologische Doktrin“ bezeichnete. Er gehört zu den 52 Mitunterzeichnern des Aufsatzes \"Mainstream Science on Intelligence\", geschrieben von Linda Gottfredson und im Dezember 1994 veröffentlicht vom \"Wall Street Journal\". Auch in seinem Buch \"Vererbung, Intelligenz und Erziehung\" versuchte Eysenck aufzuzeigen, dass die „amerikanischen Neger“ genetisch „unbegabter“ seien. Zusätzlich war Eysenck Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der US-amerikanischen Zeitschrift \"Mankind Quarterly\", eines soziokulturellen Magazins, welches die „Rassentrennung“ in den USA befürwortete. Auch im \"Beacon\", einer Veröffentlichung der 1976 gegründeten, kurzzeitig bestehenden, britischen rechtsextremen \"National Party\", erschien ein Interview mit Eysenck zu Intelligenzunterschieden zwischen „Rassen“. Der Sozialpsychologe Michael Billig beschrieb die wissenschaftlichen Arbeiten Eysencks zur Intelligenz als politisch – mögliche politische Motivationen seiner Kritiker, die von Eysenck postuliert werden, dahingestellt. Er stellte Eysenck als einen neben Arthur Jensen maßgeblichen Akteur in der Wiederaufnahme akademischer Rassenforschung nach dem Zweiten Weltkrieg dar.", "section_level": 1}, {"title": "2019 King's College London Untersuchung.", "content": "Im Jahr 2019 unternahm das King's College London eine Untersuchung von Arbeiten, die Eysenck gemeinsam mit Ronald Grossarth-Maticek veröffentlichte. Es kam zum Schluss, dass 26 Veröffentlichungen als \"unsicher\" anzusehen sind, und empfahl den jeweiligen Verlagen, die Veröffentlichungen zurückzuziehen (Retraction). Der Psychiater Anthony Pelosi, Initiator der Kontroverse, schreibt, die Hintergründe würden drauf hindeuten, dass es sich um den \"schlimmsten wissenschaftlichen Skandal aller Zeiten\" handeln könnte. Wenige Monate nach Eysencks Tod wurden seine schriftlichen Unterlagen vernichtet, so dass sich manche Fragen nicht mehr klären lassen. Da Eysenck verstorben ist und sich nun gegen Behauptungen nicht mehr selbst wehren kann, verfasste Grossarth eine Gegendarstellung und kündigte juristische Schritte an. In Folge der Untersuchung des King's College London zog das \"International Journal of Sport Psychology\" 2020 eine Veröffentlichung zurück, an der Eysenck beteiligt war. Später wurden 13 weitere Veröffentlichungen zurückgezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Schriften (deutsch).", "content": "Eysenck hat etwa 50 Monografien und ca. 900 Aufsätze (mit)verfasst. Eine ausführliche Bibliografie wurde 2001 in der von ihm gegründeten, bei Elsevier erscheinenden Zeitschrift \"Personality and Individual Differences\" (PAID Vol. 31, No. 1) publiziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Jürgen Eysenck (* 4. März 1916 in Berlin; † 4. September 1997 in London) war ein deutschstämmiger britischer Psychologe, der besonders mit seinen Forschungen zu Unterschieden in der menschlichen Intelligenz und Persönlichkeit bekannt wurde. Eine große Bedeutung maß er dabei der Vererbung bei. Er war ein Kritiker der Freud’schen Psychoanalyse. Ferner beschäftigte er sich mit Verhaltenstherapie, Verhaltensgenetik, Krebserkrankungen, Geschlechtern, Sexualverhalten, politischer Orientierung, Astrologie und Parapsychologie.", "tgt_summary": "汉斯·艾森克(,1916年-3月4日-1997年-9月4日)出生于德国柏林,殁于英国伦敦。是一位心理学家,虽然研究范围颇广,不过最广为人知的是智力和人格的研究。当艾森克去世时,他已经成为被引用次数最多的心理学家。", "id": 2280881} {"src_title": "John of Lancaster, 1. Duke of Bedford", "tgt_title": "兰开斯特的约翰,第一代贝德福德公爵", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Um das Jahr 1400 wurde John als Ritter in den Hosenbandorden aufgenommen. 1403 wurde er von seinem Vater zum Constable von England auf Lebenszeit ernannt. Von seinem Bruder Heinrich V. wurde er 1414 zum \"Earl of Kendal\", \"Earl of Richmond\" und \"Duke of Bedford\" ernannt. Während der Abwesenheit seines Bruders in Frankreich nahm er die Position eines Stellvertreters in England wahr. Von 1421 bis 1425 war er Baron von Elbeuf. Nach dem Tod des Bruders 1422 übernahm der diplomatisch geschickte John die Regentschaft in dem von England beherrschten Norden Frankreichs für seinen unmündigen Neffen König Heinrich VI., der auch den französischen Königstitel führte. In dessen Namen führte er den Hundertjährigen Krieg (1337–1453) gegen den französischen Dauphin Karl VII. fort und siegte 1424 in der Schlacht von Verneuil über ein franko-schottisches Heer. Dies ermöglichte ihm der Vorstoß in das Loiretal und den Einschluss von Orléans. Als Jeanne d’Arc mit Unterstützung des Dauphin in den Krieg eingriff und jener 1429 zum König gekrönt worden war, wurde die Macht Englands zunehmend zurückgedrängt, vor allem weil sich auch der burgundische Bündnispartner von England distanzierte. John kaufte Jeanne d’Arc vom Herzog Philipp III. von Burgund für 10.000 Franken und hielt sie fünf Monate in einem Turm gefangen. Er ließ sie als Häretikerin verurteilen und verbrennen, aber dies konnte die Lage für die Engländer nicht mehr wenden. John starb 1435 in Rouen und wurde in der dortigen Kathedrale Notre-Dame begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen.", "content": "Er heiratete 1423 Anna, eine Tochter des Herzogs Johann Ohnefurcht von Burgund. Nach ihrem Tod im Kindbett 1432 heiratete er Jacquetta von Luxemburg. Beide Ehen blieben kinderlos.", "section_level": 1}], "src_summary": "John of Lancaster, 1. Duke of Bedford KG (* 20. Juni 1389; † 14. September 1435 in Rouen) war der dritte überlebende Sohn des englischen Königs Heinrich IV. und der Mary de Bohun. Sein ältester Bruder war König Heinrich V. aus dem Haus Lancaster.", "tgt_summary": "兰开斯特的约翰,第一代贝德福德公爵(John of Lancaster, 1st Duke of Bedford, 1389年6月20日 - 1435年9月14日)、英格兰军人、政治家,百年战争中英军司令。亨利四世的第3子。1414年受封为贝德福德公爵。1415年—1422年,当兄长亨利五世在法国作战时,他3次代理朝政。1422年亨利死后,他成为幼王亨利六世的摄政王。1423年,他通过与勃艮第公爵好人菲利普结盟以控制法国西北部,然后对法国国王查理七世展开进攻。1424年8月在韦纳伊赢得重大胜利。1426年被召回国调解内争。1427年重返法国,在战场上不断取得胜利,直到贞德率领的法国军队迫使他于1429年4月放弃围困奥尔良为止。他在勃艮第与法国单独媾和时死去。", "id": 2013630} {"src_title": "Flughafen Friedrichshafen", "tgt_title": "腓特烈港机场", "src_document": [{"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Der Flughafen liegt am nordöstlichen Stadtrand von Friedrichshafen am Bodensee, jeweils etwa zur Hälfte auf dem Gebiet der Stadt Friedrichshafen und der Gemeinde Meckenbeuren. An der Station \"Friedrichshafen Flughafen\" der Bahnstrecke Ulm–Friedrichshafen halten die IREs und die Züge der Geißbock-Bahn. Der Flughafen ist über die Bundesstraßen B 30 aus Richtung Ulm und B 31 aus Richtung Überlingen und der Autobahnausfahrt Lindau der Bundesautobahn 96 zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Verkehrsflughafens geht bis ins Jahr 1913 zurück. Damals suchte das Deutsche Reich ein Gelände in der Nähe der Zeppelin-Werke, auf dem die Luftschiffbesatzungen ausgebildet werden konnten. Im Jahr 1915 wurde dort die erste Luftschiffhalle fertiggestellt, was als Geburtsstunde des Flughafens Friedrichshafen gilt. Im gleichen Jahr fand die Jungfernfahrt des ersten fertiggestellten Luftschiffes statt. Im Jahr 1928 wurde die \"Flughafen Friedrichshafen GmbH\" offiziell gegründet. Im Jahr 1929 begann die Deutsche Lufthansa in Friedrichshafen mit den ersten Linienflügen. Im Jahr 1934 errichtete die Dornier Metallbauten (DMB), die Vorgängergesellschaft der Dornier-Werke am Flughafen eine neue Werftanlage mit Versuchsabteilung und Flugbetrieb. Im Jahr 1945 besetzten die Französischen Streitkräfte den Flughafen, den die Alliierten als \"Airfield R.58\" bezeichnet haben, und im November verlegten drei mit Spitfire XVI ausgerüstete Staffeln der Forces françaises libres, die bis dahin Teil der British Air Force of Occupation waren, von RAF Fassberg nach Friedrichshafen. Damit begann auch die Erweiterung der Landebahn und der Bau vieler Flughafengebäude. Die Franzosen bezeichneten ihre Basis fortan als \"Base aérienne Tactique 136\" (BAT.136), hier lag in den ersten neun Monaten des Jahres 1950 die \"4ème Escadre Chasse\" der Armée de l’air, zunächst mit amerikanischen P-47 Thunderbolt. Später flog diese Einheit Jets, zunächst britische Vampire Mk.1 und später die Dassault Ouragan aus dem eigenen Land. Im Jahr 1954 verlegten die französischen Luftstreitkräfte ihre Basis auf den neu erbauten Militärflugplatz bei Bremgarten. Von 1966 bis 1973 befanden sich Stellungen des Flugabwehrraketenbataillon 33 (MIM-23 HAWK) der Bundeswehr auf dem Gelände. Die Truppe war in der Luitpoldkaserne (Lindau) untergebracht. Ab September 1973 nutzten die französischen Heeresflieger den Platz. Hier lag zunächst die Fliegergruppe des 2. französischen Korps, \"Groupe d'aviation légère du 2ème corps d'armée\" (GALCA 2) und ab September 1978 das daraus entstandene \"2e régiment d'hélicoptères de combat\" (2° RHC). Die hauptsächlich stationierten Hubschraubertypen waren SA319 Alouette III, SA330 Puma und SA341/342 Gazelle. Nach dem Fall der Berliner Mauer endete 1992 die Stationierung französischer Militärmaschinen. Im Jahr 1994 bekam der Flughafen eine neue Start- und Landebahn und wurde technisch auf den neuesten Stand gebracht. Der bisher als Verkehrslandeplatz zugelassene Flugplatz wurde damit auch neu eingestuft zu einem Flughafen des allgemeinen Verkehrs. Im Jahr 1998 wurde der Flughafen von der Bundesrepublik Deutschland an die Flughafen Friedrichshafen GmbH verkauft. Seit 1997 hat der Flughafen einen eigenen Haltepunkt an der benachbarten Bahnstrecke Ulm–Friedrichshafen. Während der International Bodensee Airshow (IBAS) im Jahr 1998 auf dem Flugplatz St. Gallen-Altenrhein auf der Schweizer Seite des Bodensees waren die beiden Kunstflugstaffeln Red Arrows und Frecce Tricolori in Friedrichshafen stationiert. Im Winter 1999 sowie im Sommer 2000 flog Britannia Airways mit Zwischenstopp in Genf (Winter) bzw. München (Sommer) alle 14 Tage von Friedrichshafen nach Puerto Plata in der Dominikanischen Republik mit einer Boeing 767. Im Frühjahr 2010 zog sich die Billigfluggesellschaft Ryanair, die bisher von Friedrichshafen nach London Stansted und Alicante geflogen war, vom Bodensee zurück. Seither konzentriert sie ihren Flugbetrieb in der Region auf den Flughafen Memmingen. Da das Abfertigungsterminal ursprünglich nur für jährlich 500.000 Passagiere ausgelegt war, wurde der Flughafen mit einer Investitionssumme von über 30 Millionen Euro auf eine Kapazität von 1,5 Millionen Passagieren ausgebaut. Am 1. September 2010 wurde nach 20-monatiger Bauzeit das 5500 m2 große neue Terminal eröffnet. Der Umsatz stieg 2010 um 14 Prozent auf 10,6 Millionen Euro, der operative Gewinn um 15 Prozent auf 1,5 Millionen Euro. Durch die Abschreibungen von jährlich rund 3 Millionen Euro plus Zinsen ergab sich aber im Geschäftsjahr 2010 noch ein Verlust von 2,6 Millionen Euro. Seit dem 2. Mai 2013 fliegt Turkish Airlines den Flughafen direkt von Istanbul aus an und erlaubt damit der Gegend eine direkte internationale Verbindung. Sie bietet ebenfalls Direktflüge nach Ankara und Antalya an. Seit dem 14. Dezember 2014 fliegt British Airways saisonal im Linienbetrieb zweimal wöchentlich London (Gatwick) an. Der 2014 aufgenommene Luftfrachtbetrieb mit der Firma Apron Airline Support Services aus Stuttgart wurde Ende September 2015 eingestellt, da es trotz großer Anstrengungen nicht gelungen war, im angestrebten Volumen Luftfrachtverkehre über den Flughafen Friedrichshafen zu lenken. Mit der Einstellung des Flugbetriebes von Intersky am 5. November 2015 verlor der Flughafen die wichtigste Regionalfluggesellschaft, die für 19 % des Passagieraufkommens (115.000 Passagiere, vor allem Geschäftsreisende) verantwortlich war. Dadurch sank die Passagierzahl unter die kritische Marke von 500.000. Dies ermöglicht keinen rentablen Betrieb des Flughafens mehr. Verschärft wird die Situation durch „erhebliche Kannibalisierungseffekte durch den Flughafen Memmingen“. Am 15. Februar 2016 eröffnete VLM Airlines eine neue Basis in Friedrichshafen und flog zweimal werktäglich nach Düsseldorf, Berlin-Tegel und Hamburg. Am 22. Juni wurden alle Flüge eingestellt, da VLM Airlines Insolvenz beantragte. Der Flughafen Friedrichshafen reduzierte im Laufe der Jahre seit seiner Vergrößerung sukzessive sein Defizit, konnte aber auch im Geschäftsjahr 2017 noch keinen Gewinn verzeichnen. Grund hierfür war, dass die Zahl der abgefertigten Flüge und Passagiere nur langsam wächst und die vorhandenen Kapazitäten nur unvollständig ausgelastet werden. Anfang Juni 2018 stationierte Sun-Air of Scandinavia eine Dornier 328 am Flughafen Friedrichshafen und begann mit elf wöchentlichen Flügen nach Düsseldorf; Anfang 2020 waren es neun Flüge wöchentlich. Mit der Stationierung weiterer Dornier-Maschinen wird seit Januar 2019 Hamburg neunmal wöchentlich und Toulouse viermal wöchentlich angeflogen. Die Verbindung nach Hamburg wurde jedoch mangels Auslastung am 11. Februar 2020 wieder eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Derzeit (Stand: Juni 2020) bietet der Flughafen innerdeutsche Direktflüge nach Frankfurt und Düsseldorf sowie ganzjährige und saisonale Ferienflüge an. Folgende Fluggesellschaften bieten Linienflüge ganzjährig oder saisonal (Winter- bzw. Sommerflugplan) an:", "section_level": 1}, {"title": "Luftfahrtmesse AERO.", "content": "Auf dem Flughafengelände und der angrenzenden Neuen Messe Friedrichshafen findet jährlich die internationale Fachmesse für allgemeine Luftfahrt AERO statt. Sie ist eine Fachmesse für Geschäftsreise- und Privatflugzeuge, ähnlich der weit größeren EBACE.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "In den letzten Jahren erreichte der Flughafen Friedrichshafen folgende Fluggastzahlen:", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Die Start- und Landebahn ist in Hauptlanderichtung 24 mit einem Anflugverfahren der Allwetterflugbetriebsstufe CAT IIIb zugelassen, in Nebenlanderichtung 06 nur bis CAT I. Aufgrund der am Bodensee während des Winterhalbjahres häufig anzutreffenden Nebellagen wurde der technische Standard am Flughafen Friedrichshafen stetig erhöht. So wird ein planmäßiger Flugbetrieb auch bei schlechten Sichtverhältnissen ermöglicht. Um das zu erreichen, wurde die bestehende Pisten- und Rollwegbefeuerung um eine Aufsetzzonen- und Rollwegmittellinienbefeuerung erweitert. Mit circa 600 Unterflurlampen sind nun insgesamt etwa 1.300 Lampen für die Markierung der Flugbetriebsflächen installiert. Viel Wert wird außerdem auf den Schutz der Natur gelegt. Beispielsweise wird das Oberflächenwasser der gesamten befestigten Betriebsflächen inklusive Piste und Rollwegen gesammelt und getrennt weitergeleitet. Außerdem sind Flughäfen gern besuchte Erholungs- und Ruhezonen für durchreisende Zugvögel. Um eine mögliche Gefahr für den Luftverkehr trotzdem auszuschließen, wurden die Grünflächen intelligent angelegt: Unmittelbar an der Piste wird den Tieren ein nur wenig interessantes Terrain geboten. Ganz anders als in den Randzonen des Flughafens Friedrichshafen. Die Start- und Landebahn des Flughafens wurde 1994 von Grund auf saniert und mit einem besonders griffigen Belag versehen (Anti-Skid). Dadurch reduziert sich sowohl der Bremsweg als auch der Verschleiß von Bremsen und Reifen auf ein Minimum. Darüber hinaus besitzt der Flughafen Friedrichshafen die notwendige Infrastruktur, um Wartungs- und Dienstleistungsarbeiten (C-Checks) für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge der Hersteller Airbus und Boeing durchzuführen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flughafen Friedrichshafen (IATA-Code: FDH, ICAO-Code: EDNY; auch \"Bodensee-Airport\") ist ein regionaler Verkehrsflughafen in Friedrichshafen am Bodensee.", "tgt_summary": "腓特烈港机场(,),亦称博登湖机场(),是一座位于德国巴登-符腾堡州腓特烈港的区域性商用机场,是德国境内最南端的机场,也是及的枢纽机场,并毗邻。", "id": 2217156} {"src_title": "Sunset Boulevard (Los Angeles)", "tgt_title": "日落大道", "src_document": [{"title": "Sunset Strip.", "content": "Der Teil des Boulevards, der in West Hollywood (WeHo), zwischen Hollywood und Beverly Hills, liegt, heißt \"Sunset Strip\". Hier befinden sich einige der bekanntesten Clubs der Region Los Angeles, unter anderem das legendäre \"Whisky a Go Go\" (Nr. 8901), in dem Rockgrößen wie Alice Cooper, The Doors, The Who oder Led Zeppelin auftraten. Tagsüber ist der Sunset Strip eine beliebte Einkaufsstraße mit Designerboutiquen und Restaurants.", "section_level": 1}, {"title": "Sunset Boulevard in Beverly Hills.", "content": "Beim Übergang von WeHo nach Beverly Hills verändert sich der Charakter der Straße schlagartig. Statt von riesigen Werbeschildern, Banken, Motels und Geschäften, wird der Sunset Blvd. plötzlich von gepflegten Rasenflächen, blühenden Büschen und stattlichen Bäumen begleitet. Die Anwesen wohlhabender Bürger grenzen direkt an die Straße und geben dem Boulevard das Gepräge, als führe er durch eine Parklandschaft. Hier liegt auch das als „Pink Palace“ bekannte \"Beverly Hills Hotel\" (Nr. 9641), das sich im Besitz von Hassanal Bolkiah, des Sultans von Brunei, befindet und als eines der besten Hotels der Welt gilt. Der exzentrische Millionär Howard Hughes lebte einige Zeit völlig zurückgezogen in einem der Bungalows des Hotels. Marilyn Monroe war hier genauso zu Gast wie Präsident John F. Kennedy oder die Beatles. Elizabeth Taylor verbrachte mit sechs ihrer acht Männer die Flitterwochen im Beverly Hills Hotel. Ein paar Meilen weiter westlich begrenzt der Sunset Boulevard im Stadtteil \"Westwood\" von Los Angeles das ausgedehnte Gelände der \"University of California\" (UCLA). Einige Filmstudios, wie die \"FOX-Studios\", die Nickelodeon Studios und jene des TV-Senders \"KTLA\" (früher ein Gelände des \"Warner Bros. Studio\"), liegen am Sunset Boulevard. Von 1975 bis 1981 war Neil Bogarts Schallplattenfirma Casablanca Records hier beheimatet.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "\"Siehe auch:\" Boulevard der Dämmerung, Sunset Boulevard (Musical)", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sunset Boulevard () ist eine Straße in Los Angeles. Er führt von \"Downtown Los Angeles\" durch die Stadtteile \"Echo Park\", \"Silver Lake, Los Feliz\" und \"Hollywood\", die beiden selbständigen Städte \"West Hollywood\" und \"Beverly Hills\" und danach wieder durch die zu Los Angeles gehörenden Stadtteile \"Westwood\" und \"Brentwood\" bis nach \"Pacific Palisades\", wo er in den \"Pacific Coast Highway\" (PCH) mündet. Der Boulevard ist etwa 35 km lang und gilt als die bekannteste Straße der Stadt.", "tgt_summary": "日落大道(英语:Sunset Boulevard)是美国洛杉矶的一条道路,从洛杉矶市中心延伸到太平洋海岸公路,长约35公里。日落大道沿途经过西木区、回声公园、好莱坞、比佛利山、Bel Air与Pacific Palisades等地。", "id": 512996} {"src_title": "Arauco-Krieg", "tgt_title": "阿劳卡尼亚战争", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "1546 trafen spanische Konquistadoren unter Pedro de Valdivia am Fluss Bío Bío erstmals auf die Mapuche, die die Kolonisatoren zunächst erfolgreich am Aufbau einer Festung hinderten. Erst 1550 gelang es den Spaniern, die Stadt Concepción zu gründen.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die Mapuche entschlossen sich daraufhin zum Kampf und im Herbst 1553 kam es zur ersten großen Erhebung der Ureinwohner. In der Schlacht von Tucapel schlugen die Mapuche unter dem Kommando ihres Kriegshäuptlings (\"Toqui\") Lautaro die in den Forts von Arauco und Tucapel stationierten spanischen Soldaten in die Flucht und töteten Pedro de Valdivia. In den folgenden Jahren zerstörten sie in mehreren Angriffswellen eine Reihe von Stützpunkten, darunter auch die Festung Arauco und die befestigte Stadt Concepción, wurden dann aber auf dem Marsch nach Santiago de Chile von Francisco de Villagra bei einem Überraschungsangriff geschlagen, bei dem auch Lautaro ums Leben kam. García Hurtado de Mendoza unternahm 1557 einen neuen Feldzug nach Süden, der wiederum zu einer verlustreichen Niederlage in der Schlacht von Millapoa führte. Arauco konnte allerdings wieder besetzt werden. Erst bei einem späteren Aufstand 1723 wurde sie von den Mapuche eingenommen. Lautaros Nachfolger Caupolicán wurde 1558 von den Spaniern grausam getötet und diente dem spanischen Schriftsteller Alonso de Ercilla y Zúñiga 1569 als Vorbild für seinen Versroman \"La Araucana\" („Die Araukanerin“). In der Folgezeit zerstörten die Indianer die meisten der von Siedlern gegründeten Ansiedlungen im Süden des Landes und verhinderten damit eine weitere Kolonisierung Chiles. Zu einem weiteren großen Aufstand kam es in den Jahren von 1598 bis 1604, nachdem die Huilliche, ein im Süden ansässiger Stamm der Mapuche, die spanischen Truppen 1598 in der Schlacht von Curalaba vernichtend geschlagen hatten. Dabei war auch der spanische Gouverneur Chiles, Martín García Óñez de Loyola, getötet worden. Die spanische Verwaltung in Südchile brach zusammen und konnte sich danach nur noch in Valdivia und auf der Insel Chiloé halten. In Chile wurde als einziger südamerikanischer Kolonie ab 1601 ein stehendes spanisches Heer stationiert. Diese Siege der Mapuche waren der Auftakt zu einem langen und erbitterten Widerstandskampf gegen die europäischen Kolonisatoren, der im Großen und Ganzen siegreich war. Aus der Sicht der Mapuche handelte es sich anfangs um einen Verteidigungskrieg, aus dem später eine soziale Rebellion wurde. Aus der Sicht der Spanier handelte es sich um die erste und einzige bedeutende Niederlage bei der Eroberung und Kolonialisierung Hispanoamerikas. Es war ein kostspieliger Krieg, der sowohl in Übersee als auch in Spanien unpopulär war und der Kolonie Chile zeitweilig den Namen „Friedhof der Spanier“ eintrug. Der Chronist des Königreichs Chile Pedro Mariño de Lobera (1528–1594) beschreibt in seinem Werk \"Crónica del Reino de Chile\" die Kämpfe mit den Mapuche aus der Sicht der Eroberer.", "section_level": 1}, {"title": "Ende und Folgen.", "content": "Der andauernde Widerstand der Ureinwohner zwang die Spanier 1641 zur Anerkennung einer unabhängigen Mapuche-Nation im Vertrag von Quillín. Darin wurde der Bío-Bío-Fluss als Grenze festgeschrieben und dem Volk der Mapuche Souveränität zugebilligt, ein in der Geschichte indigener Bevölkerungen in Südamerika einzigartiger Vorgang. Dennoch flammte der Konflikt in den folgenden Jahrzehnten immer wieder auf und zog sich praktisch bis zur Unabhängigkeit Chiles von Spanien hin. Da viele südchilenische Indianergruppen in der Guerra a Muerte (1819–1832) aufseiten der spanischen Royalisten gegen die neue Republik gekämpft hatten, blieb ihnen die Integration in das neue Staatswesen verwehrt und der Konflikt setzte sich gegenüber dem nunmehr unabhängigen Chile nahtlos fort. In den Indianerkriegen ab 1860 bis 1881 wurde das Mapuche-Gebiet gewaltsam nach Chile eingegliedert, das Land mit Einwanderern besiedelt und die Mapuche in Reservaten konzentriert. 1934 scheiterte der letzte größere Aufstand von Mapuche bei Ranquil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Arauco-Krieg () bezeichnet man den kriegerischen Konflikt zwischen dem indigenen südamerikanischen Volk der Mapuche (früher zusammen mit anderen Völkern der Region von den Spaniern \"Araukaner\" genannt) und den spanischen Eroberern im Süden des heutigen Chile. Der Begriff \"Guerra de Arauco\" dient als Oberbegriff für eine durch Perioden relativen Friedens unterbrochene Kette militärischer Auseinandersetzungen, die vom Beginn der Kolonisation Chiles bis ins 18. Jahrhundert andauerte. Der Krieg verhinderte eine spanische Besiedlung der südlichen Hälfte des Landes nachhaltig.", "tgt_summary": "阿劳卡尼亚战争是西班牙殖民者和马普切人的一场长期斗争,也是世界上持续时间最长的战斗。这场战争主要是在阿劳卡尼亚进行的。西班牙人最初在马普切人的领地上取得了许多成功的扩张,但是在库拉拉巴战役(1598)和随后的毁灭七城事件(1599-1604)后,战争出现了转折,并最终导致双方划清了西班牙领地和自由马普切人领地的界线(比奥比奥河-托尔滕河界线)。从17世纪到18世纪晚期,西班牙总督与马普切酋长间举行了一系列的会议,这场战争逐步变成了西班牙士兵和马普切战士及歹徒们实施的零星的抢劫。", "id": 1308495} {"src_title": "Hector Elizondo", "tgt_title": "埃克托尔·埃利松多", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Elizondos Eltern wanderten in den 1930er Jahren nach New York aus. Sie hatten zwei Kinder, Hector war das ältere der beiden. Schon in jungen Jahren demonstrierte Elizondo sein Talent im Sport und in der Musik. Mit zehn Jahren sang er im Jungen-Chor von Frank Murray. Nachdem er 1951 die Junior High School abgeschlossen hatte, schrieb er sich an der \"Fiorello H. LaGuardia High School of Music & Art and Performing Arts\" ein. Elizondo besuchte aber auch eine gewöhnliche öffentliche Schule, wo er mit seinen Leistungen beim Basketball und beim Baseball auf sich aufmerksam machte. Sein Baseballspiel machte sogar die Talentsucher der New York Giants und der Pittsburgh Pirates auf ihn aufmerksam. 1954 begann Elizondo ein Studium am New York City College mit dem Ziel, Geschichtslehrer zu werden. Er wurde jedoch während des ersten Semesters Vater und verließ für einen Vollzeitjob das College, um seine Familie ernähren zu können. Später ließ er sich scheiden und erhielt das vollständige Sorgerecht für seinen Sohn Rodd. Von 1962 an studierte Elizondo Tanz bei der Ballet Arts Company an der Carnegie Hall. 1963 spielte Elizondo kleinere Rollen in den Theaterstücken \"Kill the One-Eyed Man\" und \"The Great White Hope\". Seinen ersten größeren Erfolg konnte er als Gott in Gestalt eines puerto-ricanischen Sauna-Angestellten in dem Stück \"Steambath\" feiern, wofür er einen Obie Award erhielt. In den 1980er Jahren freundete sich Elizondo mit dem Regisseur Garry Marshall an, der von Elizondos Talent überzeugt war, so dass er im Laufe der folgenden Jahre in allen der 17 Kinofilme von Marshall eine Rolle erhielt. Ihr erster gemeinsamer Film war \"Küß’ mich, Doc!\" bzw. \"Operation gelungen – Patient tot\", gefolgt von \"Ganz normal verliebt\". Seine Rolle in \"Pretty Woman\", in der er als Hotelmanager zu sehen war, umfasste insgesamt nur zehn Minuten, war aber sehr erfolgreich und verhalf Elizondo zu einem Publikumserfolg und zu einer Nominierung für den Golden Globe. Elizondo übernahm im Kino in der Regel profilierte Nebenrollen. Hector Elizondo hat in über 80 Filmen mitgewirkt, darunter in: \"Valdez\" (1971) als mexikanischer Bandit, in \"Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123\" (1974) als psychopathischer Mörder, in \"Mord in der Botschaft\" (Folge 33 von \"Columbo\") als mordender Botschaftsangestellter Hassan Salah, in \"Der Fanatiker\" (1981) als hartnäckiger Detektiv, als Mittelklasse-Familienvater in \"Flamingo Kid\" (1984), als Footballtrainer in \"Armadillo Bears – Ein total chaotischer Haufen\" (1991), als griechischer Cafébesitzer in \"Frankie & Johnny\" (1991), als abgeklärter Kriminalbeamter in \"Beverly Hills Cop III\" (1994) und als Sicherheitschef der Königin in \"Plötzlich Prinzessin!\" Teil I und II. In der Komödie \"Tortilla Soup – Die Würze des Lebens\" (2001) spielte er die Hauptrolle des Chefkochs \"Martin Naranjo\". Einen großen Erfolg hatte er darüber hinaus in der Fernsehserie \"Chicago Hope\" (141 Folgen, 1994–2000), in der er den Chefarzt Dr. Philip Watters darstellte. Von 2008 bis 2009 war er in der Nachfolge von Stanley Kamel, der im April 2008 unerwartet an einem Herzinfarkt verstarb, in der Rolle des Psychotherapeuten Dr. Neven Bell in der Fernsehserie \"Monk\" zu sehen. Elizondo war außerdem in fünf Folgen der Fernsehserie \"Grey’s Anatomy\" als Vater von Dr. Torres (Sara Ramírez) zu sehen. Elizondo ist mit der Schauspielerin Carolee Campbell verheiratet, die er in der Seifenoper \"Doctors\" der NBC kennenlernte.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "OBIE Award ALMA Awards Emmy Awards Golden Globe Awards Imagen Foundation Award NCLR Bravo Awards Satellite Awards SAG Awards Temecula Valley International Film Festival", "section_level": 1}], "src_summary": "Hector Elizondo (spanische Schreibweise: \"Héctor Elizondo\"; * 22. Dezember 1936 in New York City) ist ein US-amerikanischer Schauspieler puerto-ricanischer Abstammung.", "tgt_summary": "埃克托尔·埃利松多(英语:Héctor Elizondo,1936年-12月22日)美国知名男演员。", "id": 2513202} {"src_title": "Gerrard Winstanley", "tgt_title": "杰拉德·温斯坦利", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Winstanley wurde als Sohn eines Krämers geboren. Er zog als Jugendlicher nach London und erlernte dort das Handwerk des Schneiders. Als Mitglied der Schneidergilde machte er sich 1635 selbstständig; doch im englischen Bürgerkrieg 1648 ging sein Geschäft bankrott. Daraufhin zog er nach Cobham nah seiner Heimat und arbeitete dort als Viehhirte. In dieser Zeit durchlebte er eine intensive religiöse Suche, bei der er sich vorübergehend den Baptisten anschloss. Durch eigenes Bibelstudium und Erlebnisse, die er „Visionen des inneren Lichtes“ nannte, gewann er seine Überzeugungen. Aufgrund einer solchen Vision besetzte er nach Cromwells Sieg über Karl I. (1649) mit zunächst nur zwölf Freunden – meist arbeits- und besitzlosen Veteranen der New Model Army – brachliegendes Land in Surrey, um es gemeinsam zu kultivieren. Sie nannten sich \"True Levellers\" im Gegensatz zu den Levellers („Gleichmachern“) unter Führung von John Lilburne: Diese strebten nicht das Gemeineigentum, sondern nur das individuelle Recht des Bodenerwerbs für jeden Bürger an, der es sich leisten konnte. Die True Levellers griffen aber bewusst kein Privateigentum an, sondern besetzten nur unkultiviertes und gemeinfreies Land und verteilten ihre Ernte, ohne etwas dafür zu verlangen. Ihr Beispiel fand rasch etwa 50 Nachahmer in Buckinghamshire, Kent und Northamptonshire. Einige örtliche Landbesitzer, die um ihre Gewinne fürchteten, versuchten die Landbesetzer zu vertreiben. Nachdem dies misslang, zeigten sie den Fall in London an. Auf ihr Betreiben ordnete der oberste Richter Lord Fairfax 1650 an, die „Diggers“ zu schlagen, ihre Ernte und Werkzeuge zu zerstören. Nachdem dies geschah, war das Experiment nach nur 90 Tagen beendet. Nach vorübergehender Haft schloss sich Winstanley 1660 in Cobham den Quäkern (engl. \"Society of Friends\", „Gesellschaft der Freunde“) an. Auch sein früherer Gegner John Lilburne, der lebenslang eingekerkert worden war, wurde in seiner Gefangenschaft Mitglied dieser damals neuen Religionsgemeinschaft. Über die Spätzeit Winstanleys ist wenig bekannt. Man vermutet, dass er wieder in London als Kleiderhändler arbeitete, wo er 1676 starb.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Der frühe kurzlebige Versuch einer christlichen Landkommune wurde der Nachwelt nur durch Winstanleys Veröffentlichungen bekannt. Er entwickelte in seinen Schriften einen agrarischen Kommunismus, den er ausschließlich theologisch mit der Bibel begründete: offenbar ohne Kenntnis früherer Reformatoren wie John Wyclif oder Jan Hus, die ähnliche Ideen vertreten hatten. 1649 publizierte Winstanley einen ersten großen Traktat über seine Anschauungen: \"Das neue Gesetz der Gerechtigkeit\". Darin bezog er sich auf die Schöpfungsgeschichte des „Alten“ und die Apostelgeschichte des „Neuen Bundes“, vor allem auf : Er sah diese Beschreibung der Jerusalemer Urgemeinde als Auftrag an die Politik und versuchte sie beispielhaft in seiner Heimatgegend zu realisieren. Er begründete dies mit dem ursprünglichen Willen des Schöpfers: Dass alle Menschen ohne Vorrechte von derselben Art abstammten, fand Winstanley auch im 1. Buch Samuel (z. B. 1 Sam 8) und bei Paulus von Tarsus bestätigt, etwa in : Diese Stelle kommentierte Winstanley so: Gott beurteile den Einzelnen nicht nach sozialen, nationalen oder geschlechtsspezifischen Unterschieden, sondern wolle deren Aufhebung. Von diesen und ähnlichen Bibeltexten aus forderte er die Abschaffung von Grundbesitz und Adelsherrschaft. Er verstand die gewaltlose „Landnahme“ der Besitzlosen, das gemeinsame Bewirtschaften des Bodens und kostenlose Verteilen der Erträge als eigentliche Vollendung der Befreiung der englischen Nation vom „normannischen Joch“ des Königtums und der Leibeigenschaft, die er als importierte Unterdrückung ansah. Dies wurde später „Kommunismus“ genannt. Dabei griff Winstanley auf eine Feudalismuskritik zurück, die in England spätestens seit dem Bauernaufstand von 1381 unter Führung von Wat Tyler Tradition hatte. Schon damals kursierte im Volksmund der Spruch: Winstanley hielt auch nach der gewaltsamen Vertreibung der True Levellers an seiner visionären Idee der Neuverteilung des Landes fest und publizierte 1652 einen zweiten Traktat: \"Das neue Gesetz der Freiheit\". Darin argumentierte er wiederum auf biblischer Basis für eine Gesellschaft ohne Eigentum und Löhne und sprach die Adeligen direkt an:", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Das Vorbild der Diggers wurde von US-amerikanischen Künstlern in San Francisco wiederentdeckt und inspirierte im Zuge der frühen 1960er Jahre viele kalifornische Landkommunen, aber auch die anarchistische Gegenkultur in den Städten, die etwa kostenlose Nahrung für Obdachlose verteilten und medizinische Versorgung aufbauten. Es wird nicht nur im Marxismus, sondern auch in der Kirchengeschichte als erster frühneuzeitlicher Versuch eines libertären Kommunismus gewürdigt. Der britische Autor David Caute veröffentlichte 1961 den Roman „Comrade Jabob“, der sich mit Winstanleys Zeit als „Digger“ in der Heide von Cobham befasst. Kevin Brownlow und Andrew Mollo brachten 1975 eine Adaption des Romans unter dem Titel „Winstanley“ in die Kinos. Im Jahr 1988 benutzte die britische Band Chumbawamba einen Text Winstanleys („The Diggers’ Song“) für einen Song auf ihrem Album „English Rebel Songs 1381-1914“. Auch der 2009 erschienene Roman „Unter der Asche“ von Tom Finnek hat Gerrard Winstanley als einen seiner Protagonisten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerrard Winstanley (* 1609 in Wigan, Lancashire; † 10. September 1676 in London) war ein protestantischer Reformer und politischer Aktivist in England. Er führte zur Zeit des Protektorats (1649–1658) von Oliver Cromwell die Gruppe der \"True Levellers\" („wahre Gleichmacher“) an, die von Unterstützern wie Gegnern Diggers genannt wurden. Sie besetzten und bearbeiteten öffentliche Ländereien und verteilten die Erträge kostenlos an Bedürftige, um damit für eine umfassende Landreform und das Gemeineigentum zu werben. Diesen Frühkommunismus begründete Winstanley ausschließlich aus der Bibel heraus.", "tgt_summary": "杰拉德·温斯坦利(Gerrard Winstanley,1609年10月19日-1676年9月10日),英国护国公时期政治哲学家、社会活动人士。“掘土派”领袖,领导贫民开垦公用地(common pasture),主张土地共有,人民共同耕种土地。", "id": 2012056} {"src_title": "Hochwasserentlastung", "tgt_title": "溢洪道", "src_document": [{"title": "Konstruktionsarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überfall.", "content": "Bei einem Überfall wird das Wasser nach Erreichen des Stauziels kontrolliert über die Stauanlage oder seitlich davon abgeleitet. Bei Staudämmen wird der Überlauf meist als seitlicher Ablauf neben dem Sperrwerk ausgeführt und auf gewachsenen (also ungestörten) Boden gegründet. Dies geschieht vor allem deshalb, da ein über den Staudamm geführter Überlauf aufgrund der zu erwartenden Setzungen der Dammschüttung schwieriger, da beweglich, konstruiert werden muss. Nach dem Überlauf wird das überschüssige Wasser über ein Gerinne (häufig als Kaskade ausgeführt) seitlich der Stauanlage in den Abfluss der Stauanlage abgeleitet. Unten im Tal angekommen, durchströmt das Wasser in der Regel noch ein Tosbecken, wo die Bewegungsenergie des Wassers weitgehend umgewandelt wird: Dem Wasser wird die hohe Geschwindigkeit genommen, ehe es in das Fließgewässer des \"Unterwassers\" eintritt. Bei Staumauern wird das Hochwasser häufiger als bei Staudämmen über das Sperrwerk abgelassen. Das überschüssige Wasser fließt bei dieser Art der Hochwasserentlastung an vordefinierten Stellen über die Mauerkrone, oder es sind in der Mauer Öffnungen vorgesehen. Auf der Luftseite der Mauer wird das Wasser dann heruntergeführt und gelangt im Bereich des Mauerfußes in das Tosbecken. Der Überfall kann fest oder beweglich ausgeführt sein. So kann z. B. eine Wehrklappe, mit der die Höhe des im Gesamtstauraum gestauten Wassers geregelt wird, eingebaut sein.", "section_level": 2}, {"title": "Hochwasserentlastungsturm.", "content": "Eine andere Konstruktionsart ist der Hochwasserentlastungsturm. Dieser steht im Stauraum der Stauanlage und hat häufig einen Überlauf in Form eines Überfalltrichters. Aus diesem Grund wird er auch als Kelch, Tulpe oder Trompete bezeichnet. Überschreitet der Wasserpegel der Stauanlage das Stauziel, strömt das überschüssige Wasser in den Überlauf ein. Durch den Turm und ein anschließendes Rohr- bzw. Stollensystem wird das Wasser unter dem Staudamm hindurch in den Ablauf der Stauanlage eingeleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Aktive Hochwasserentlastung.", "content": "Im Unterschied zum \"Überfall\" und zum \"Hochwasserentlastungsturm\", bei denen das Hochwasser mit Hilfe der Hochwasserentlastung erst abgelassen werden kann, wenn das Stauziel überschritten wurde, gibt es auch Systeme, die man als „aktive“ Hochwasserentlastung bezeichnen kann. Bei der aktiven Hochwasserentlastung liegt das Einlaufbauwerk unterhalb der Wasserlinie des Stauziels und ist im Normalfall durch einen Sperrschieber verschlossen. Diese Form der Hochwasserentlastung wird mitunter bei Staumauern angewandt, wobei das Einlaufbauwerk häufig in das Sperrwerk integriert ist. Bei drohendem Hochwasser wird der Verschluss geöffnet und das Wasser fließt durch Leitungen in der Staumauer zur Luftseite, wo es über eine Schussrinne einer anschließenden Schanze zugeleitet wird. Die Schanze wirft das Wasser in hohem Bogen in das Tosbecken, aus dem es in das natürliche Gewässer weiterfließt. Das Einlaufbauwerk kann aber auch in eine der beiden die Stauanlage umschließenden Talflanken eingebaut sein. In diesem Fall fließt das Wasser nach dem Öffnen der Sperrschieber durch Stollen auf die andere Seite der Staumauer, wo es ebenso über eine Schussrinne und eine anschließende Schanze dem natürlichen Gewässer zugeleitet wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Hochwasserentlastung ist eine Vorrichtung (Bypass) zum Schutz von Absperrbauwerken (z. B. Staumauern, Staudämme), um nicht speicherbares Wasser schadlos abzuführen.", "tgt_summary": "溢洪道(英语:英语:spillway),系指水坝或堰的构造物,功能在于排除宣泄超过水库容量之多余洪水,防止溢顶而破坏坝体,以确保水坝的安全。依照溢流泄方式之不同,溢洪道可区分为自由溢流式溢洪道(overflow spillway)及闸门控制式溢洪道;又依照泄水构造物形式,可分为隧道式溢洪道、陡槽式溢洪道(chute spillway)、钟口型溢洪道(bell-mouth spillway 或 morning glory spillway,又称为喇叭形溢洪道)、侧槽溢洪道(side channel spillway)、管流式溢洪道(pipe spillway)、虹吸式溢洪道(siphon spillway)、坝堰式溢洪道等。溢洪道并不一定建造在坝身建筑物上,亦可在坝址附近另行兴建溢洪道,例如侧槽溢洪道即离开坝身。", "id": 745586} {"src_title": "Zungenwürmer", "tgt_title": "舌形動物類", "src_document": [{"title": "Morphologie.", "content": "Zungenwürmer sind weichhäutige, wurmartige Tiere mit rundem oder abgeplatteten Körper. Der Körper ist äußerlich meist in auffallende Ringe gegliedert, diese entsprechen nicht Segmenten, sondern sind Hautfalten. Bei der (abgebildeten) Gattung \"Armillifer\" sind die Ringel spiralförmig angeordnet und geben dem Tier ein korkenzieherartiges Aussehen. Am vorderen Ende sitzen neben der Mundöffnung (manchmal auf einem rüsselförmigen Vorsprung) zwei Paare hakenförmiger Fortsätze (umgebildete Extremitäten), mit denen sich das Tier im Wirt verankert. Die fünf Fortsätze waren Grundlage für den wissenschaftlichen Namen (griech.: pente, penta-: fünf und Stoma: Mund). Die Haken sitzen je nach Familie hinter- oder nebeneinander. Als obligate Parasiten besitzen Zungenwürmer einen vereinfachten Körperbau ohne Herz und Blutgefäße, innere Ausscheidungsorgane oder Atmungsorgane. Den Körper quert längs ein einfacher, schlauchförmiger Darm. Ansonsten ist der Körper vor allem mit den großen Keimdrüsen angefüllt, die bei den Weibchen eine halbe Million Eier enthalten können. Zungenwürmer sind getrenntgeschlechtlich, wobei das Männchen erheblich kleiner ist als das Weibchen. Die Befruchtung findet im Wirt statt, anschließend stirbt das Männchen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebenszyklus.", "content": "Zungenwürmer sind Parasiten mit indirekter Entwicklung. Das geschlechtsreife Weibchen scheidet im Endwirt Eier aus, die von einem Zwischenwirt mit der Nahrung aufgenommen werden. Alle Entwicklungsstadien bis zum 1. Larvenstadium finden im Uterus statt. Schon die primäre Larve stellt das infektiöse Stadium für den Zwischenwirt dar. Im Darm des Zwischenwirts schlüpfen die Larven, durchstoßen die Darmwand und leben in der Leibeshöhle oder verschiedenen Organen. Die frisch geschlüpften Larven besitzen bereits alle Segmente. Nach mehreren Häutungen verkapseln sie sich und entwickeln sich in das für den Endwirt infektiöse letzte Larvenstadium weiter. Die Anzahl der Nymphenstadien kann zwischen den Arten variieren. Grundsätzlich benötigen Zungenwürmer 4 Häutungen bei Vertebraten als Zwischenwirten, einige wenige aus der Ordnung Porocephalida benötigen 6–8 Häutungen. Wird der Zwischenwirt von einem Räuber (Endwirt) gefressen, wandern die Larven in die Lunge ein, wo sie sich mit den Kopfstacheln im Gewebe verankern und Blut saugen. Hier reifen sie bis zu ihrer Fortpflanzung, was mehrere Häutungen benötigen kann. Die Lebensdauer der adulten Würmer kann mehrere Monate betragen. Die Würmer entgehen der Immunabwehr des Wirtskörpers vermutlich durch eine abgeschiedene Lipidhülle, die die chitinöse eigentliche Körperwand völlig verdeckt, eine verbreitete Abwehrstrategie, die bei zahlreichen Endoparasiten vorkommt. Abwandlungen dieses normalen Lebenszyklus kommen vor. Zum Beispiel leben die Arten der Gattung \"Linguatula\" nicht in der Lunge, sondern im Nasenraum des Wirts, wo sie sich von Schleim und Körperzellen ernähren. Bei einigen wenigen Arten kommt direkte Entwicklung ohne Zwischenwirt vor. Dazu zählt etwa der „Nasenwurm“ \"Linguatula arctica\" des Rentiers oder \"Reighardia sternae\" in Seevögeln. Bei zumindest einer Art (\"Subtriquetra subtriquetra.\" Porocephalidae) ist das erste Larvenstadium frei lebend.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Zungenwürmer sind hauptsächlich in den Tropen verbreitet. Aufgrund des Lebenszyklus sind die Endwirte überwiegend Räuber (Carnivore), zu über 90 % Reptilien wie Schlangen oder Krokodile, wobei eine einzelne Krokodilart von sieben oder acht Arten befallen werden kann. Seltener sind Säugetiere (z. B. Großkatzen wie Leoparden und Löwen) oder Vögel als Wirte. Zwischenwirte können eine Vielzahl von Amphibien-, Reptilien-, Säuger- oder Fischarten sein, in Ausnahmefällen auch Insektenarten.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Die Stellung der Zungenwürmer im System war lange Zeit umstritten. Weit verbreitet war eine Einstufung als eigener Tierstamm mit (unklaren) Beziehungen zu den Arthropoden. Nach aktueller Erkenntnis scheinen sie zu den Krebstieren (Crustacea) zu gehören. Diese systematische Einordnung wird durch molekularbiologische Untersuchungen gestützt, wurde aber ursprünglich vor allem aufgrund des Feinbaus der Spermien aufgestellt, die auffallende Übereinstimmungen mit denjenigen der Karpfenläuse (Branchiura) aufweisen, die entsprechend als Schwestergruppe der Zungenwürmer angesehen werden. Dafür werden inzwischen auch morphologische Argumente vorgebracht. Alternativ werden sie von einer Gruppe von Taxonomen weiterhin gemeinsam mit den Stummelfüßern und den Bärtierchen als Panarthropoda in die Stammlinie der Gliederfüßer (Arthropoda) gestellt. Wichtige Argumente sind, neben dem aufgrund des Fossilbelegs nachgewiesenen hohen Alters der Gruppe (älter als alle heutigen Wirtsarten!), dass überhaupt keine morphologischen Apomorphien angegeben werden können, während diese, auch bei anderen parasitischen Krebstieren mit stark abgewandelter Morphologie (z. B. Rankenfußkrebse), zumindest bei den Larvenstadien immer erhalten geblieben sind.", "section_level": 2}, {"title": "Fossile Überlieferung.", "content": "Von weichhäutigen Tieren wie Zungenwürmern überhaupt Fossilien zu finden, scheint auf den ersten Blick aussichtslos zu sein. Dennoch sind aus dieser Gruppe inzwischen zahlreiche, beinahe unzweifelhaft zugehörige Formen gefunden worden. Diese gehören ins mittlere und obere Kambrium, sind also etwa 500 Millionen Jahre alt. Erhalten geblieben sind sie durch spezielle Einbettungsbedingungen, bei denen rasch nach dem Tode die gesamte Körperhülle (aus Proteinen und Chitin) durch Calciumphosphat verdrängt wurde. Die phosphatisierten, nur millimeterkleinen Fossilien wurden anschließend in einen Kalkstein eingebettet, aus dem sie durch Auflösen mit Salzsäure freigelegt werden können. Diese Fossilien (nach einem schwedischen Ausdruck „Orsten“-Typ genannt) sind körperlich erhalten, d. h. nicht nur als Abdruck. Die fossilen, als bodenlebende (benthische) Larven zu interpretierenden Pentastomiden ähneln den heutigen Formen stark, als auffallendste Abweichung sind am Körper zwei rudimentäre Beinanlagen vorhanden (heute nur noch embryonal nachweisbar). Im Jahr 2015 wurde, nach den bisherigen Funden von Larven, erstmals ein Fossil gefunden, das als imaginaler Zungenwurm interpretiert wird. Die \"Invavita piratica\" genannte Art stammt aus dem Silur von Herefordshire und ist etwa 425 Millionen Jahre alt. Die millimeterkleinen Fossilien sitzen als Ektoparasiten auf einer Ostrakoden-Art. Sie waren also, anders als heutige Zungenwürmer, offensichtlich Ekto-, nicht Endoparasiten und parasitierten nicht auf Wirbeltieren. Den neuen Befunden nach wird es für möglich gehalten, dass der Übergang der Parasiten auf Wirbeltiere durch die Aufnahme, gemeinsam mit dem Wirt, durch eine räuberische Art, mit anschließendem Übergang des Parasiten auf den Räuber als neuen Wirt erfolgt sein könnte. Ein solcher Übergang ist von anderen parasitischen Arten bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Pentastomiasis beim Menschen.", "content": "Zungenwürmer befallen neben ihren eigentlichen Wirtsarten gelegentlich auch den Menschen (als Fehlwirt). Der Mensch kann hier sowohl als Zwischenwirt für die Larven (in der Leibeshöhle) wie auch als Endwirt für den geschlechtsreifen Wurm (im Nasentrakt) dienen. Infektionen sind am häufigsten mit \"Linguatula serrata\", seltener mit \"Armillifer\"- und \"Porocephalus\"-Arten beobachtet worden. Infektionsquellen sind mit Hunde- oder Schlangenkot infiziertes Wasser bzw. Gemüse (Mensch als Zwischenwirt) bzw. der Verzehr von rohem oder ungenügend gekochtem Schaf- bzw. Ziegenfleisch (Mensch als Endwirt). Befall mit den Larven in der Leibeshöhle, sekundär auch in der Leber oder anderen Organen kann völlig symptomlos sein, aber gelegentlich Lungen- oder Leberkrebs ähneln. Befall der Nasenhöhlen (mit \"Linguatula serrata\") führt zu heftiger Reizung mit Schmerzen, Entzündungen und heftigem Niesen (gelegentlich mit Auswurf des Parasiten).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zungenwürmer (Pentastomida) sind eine Gruppe von parasitischen Gliederfüßern mit etwa 130 Arten. Ihre Größe variiert zwischen wenigen Millimetern und 14 cm Länge. Als obligate Parasiten der Atmungsorgane befallen sie fleischfressende Reptilien, Vögel und Säugetiere. Für einige Arten kann auch der Mensch als Wirt der Larven oder der ausgewachsenen Tiere dienen. Wegen ihres Aufenthaltsortes nannte man die Tiere früher auch Lungenwürmer, wegen ihrer Form auch Linguatulida (lat. \"lingua\": Zunge).", "tgt_summary": "舌形动物类(学名:),又称五口动物类,是动物界的一个分类。属于无脊椎动物,介乎于环节动物和节肢动物之间,均为寄生性动物。其特征是体软、扁而长,无色,透明,无足。身长从数毫米到十数厘米,体表分近百个清晰的节段,内部却并不分节。舌形动物均为雌雄异体的专性寄生物:牠们的身体没有呼吸系统、排泄系统和循环系统,虫体前端口部突出,呈椭圆形,周围有两对可伸缩的钩,用以附着在寄主组织上。 本物种的名称是因为从其部分物种的外型酷似脊椎动物的舌头,因而为名;而其学名及另一名称「五口动物」的来源,则是因为其口器的五个钩,好像有五个口一样,因而为名。这五个「钩」,其实只有一个为口器,其余四个只是颚足。过往由于对本分类物种的分类不明,单单从外形来判断,所以将其归类到门一层。后来到了2001年,研究证据显示五口动物实为退化了的寄生性节肢动物,本物种生物跟其他物种的关系得到确认,所以被降至归入成为颚足纲的一员,是为舌形动物亚纲。", "id": 125681} {"src_title": "Waddesdon Manor", "tgt_title": "沃德斯登莊園", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "1874 erwarb Ferdinand das Gelände zwischen Aylesbury und Bicester. Aufgrund weiterer Anwesen des englischen Zweiges der Rothschilds wird die Gegend um Buckingham in Buckinghamshire und Bicester in Oxfordshire auch \"Rothschildshire\" genannt. 1874 während der Agrarkrise im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland kam das Anwesen auf den Markt. John Spencer-Churchill, 7. Duke of Marlborough, war – wie viele andere Grundbesitzer – aus Liquiditätsgründen zu Notverkäufen von Grund und Boden gezwungen. In den folgenden Jahren wurden ebenfalls viele der im 18. Jahrhundert stark gewachsenen Kunstsammlungen des britischen Adels zum Verkauf angeboten. Einige der bedeutendsten Sammlungen bildeten den Grundstock der Sammlung des Ferdinand von Rothschild in Waddesdon. Nach dem Tod seiner Frau, die 1866 zusammen mit dem Kind bei der Niederkunft starb, zog sich Ferdinand aus dem Bankgeschäft zurück und verkaufte seine Anteile nach dem Tod des Vaters. Er heiratete nicht wieder und widmete sich ganz dem Aufbau der Kunstsammlung. Ferdinand hinterließ das Anwesen 1898 seiner unverheirateten Schwester Alice Charlotte von Rothschild, während die Kunst- und Waffensammlung an das Britische Museum ging. Sie sind heute als \"The Waddesdon Bequest\" (Waddesdon-Vermächtnis) bekannt. Alice vererbte das Schloss an ihren Großneffen James Armand von Rothschild, der es bei seinem Tode 1957 zusammen mit 120 Acres Grund dem National Trust vermachte, um es der Nachwelt zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es kann heute einschließlich der Sammlungen und Gärten besichtigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Erbaut wurde es vom Architekten Gabriel-Hippolyte Destailleur für Baron Ferdinand von Rothschild in den Jahren 1874 bis 1883 im Stil eines französischen Renaissanceschlosses. Das Gebäude reiht sich stilistisch in die Tradition des Goût Rothschild ein, die für die Familie typische Spielart des Historismus, und folgt damit: Waddeston Manor ist ein weiteres Beispiel für die Verwendung von architektonischen Versatzstücken aus verschiedenen Stilepochen, wie der französischen Renaissance, des französischen Louis-quatorze und des Louis-seize. Die dabei gewählten Elemente werden zu einer eklektizistischen Einheit addiert. Für den großen Garten war der Englische Landschaftspark Vorbild.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlungsgeschichte.", "content": "Hier konnte Baron von Rothschild als begeisterter All-Round-Sammler seine Sammlung französischer Einrichtungsgegenstände, seine Porzellansammlung und seine Sammlung englischer Porträts in einer dem Wert entsprechenden „Galerie“ ausstellen. Dabei konnte er auch die Sammlung seines Vaters Anselm von Rothschild integrieren. Nach 1874 erwarb Ferdinand von Rothschild unter anderem bedeutende Sammlungen des Duke of Hamilton, des Duke of Buccleuch, des Duke of Devonshire, des John Poyntz Spencer, 5. Earl Spencer und Earl FitzWilliam. Neben den Sammlungen von Richard Charles Seymour-Conway, 3. Marquess of Hertford, John Julius Angerstein und Sir Francis Baring, 1. Baronet gehört die Sammlung der Familie Rothschild in Waddesdon zu den bedeutendsten des 19. Jahrhunderts in England.", "section_level": 1}], "src_summary": "Waddesdon Manor ist ein Schloss-Ensemble in Waddesdon, Buckinghamshire, England, das 1874 bis 1889 durch den Architekten Gabriel-Hippolyte Destailleur für Baron Ferdinand von Rothschild erbaut wurde.", "tgt_summary": "沃德斯登庄园()是位于英国英格兰白金汉郡村庄沃德斯登的一座英国乡村别墅。建筑为新文艺复兴式风格法式城堡,修建于1874年至1889年期间。这座庄园也是英式庭园的代表作。1958年开始,沃德斯登庄园由国家名胜古迹信托所有。在2007-08年,沃德斯登庄园是国家信托中参观者第二多的。", "id": 829762} {"src_title": "Nuwara Eliya", "tgt_title": "努沃勒埃利耶", "src_document": [{"title": "Geschichte und Bauwerke.", "content": "Der Ort wurde im 19. Jahrhundert von Samuel Baker als Erholungsort für die britischen Kolonialbeamten gegründet. Viele der Gebäude sind bis heute erhalten, z. B. das Hotel \"The Hill Club\". Sehenswürdigkeiten sind der Victoria Park, der Botanische Garten \"Hakgala Gardens\" und der Vogelpark \"Galway's Land Bird Sanctuary\". Ferner gibt es eine Motorradrennstrecke (\"Diyatalawa circuit\"), eine Formel-3-Autorennstrecke, einen Pferderennplatz und einen 18-Loch-Golfplatz, der überregional bekannt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Man kann den Berg \"Single Tree\" über Haddon Hill bewandern, von dessen Gipfel aus man einen weiten Blick hat. Der Berg Pidurutalagala (englisch: \"Mount Pedro\", 2.524 m) ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Am Stadtrand befindet sich der Hindutempel \"Sita Eliya\", in dem der Dämonenkönig Ravana gefangen sein soll. In der Nähe der Stadt befindet sich um den Sri Pada/Adam’s Peak der Nationalpark \"Peak Wilderness Sanctuary\", in dem Großwild (u. a. Leoparden) lebt. In den südlich von Nuwara Eliya gelegenen \"Horton Plains\" liegt der Horton-Plains-Nationalpark mit einem \"World's End\" genannten 1.050 m tiefen Felsabsatz. Die Bergregion um die Stadt besitzt außerdem mehrere größere Wasserfälle und Stauseen, wie zum Beispiel den Gregory-See.", "section_level": 1}, {"title": "Klima und Vegetation.", "content": "Die durchschnittliche Tagestemperatur beträgt 16 °C (in den Küstenregionen des Landes: 26 °C); im Winter kann es auch zu Frost kommen. Typisch für die Region ist ihre Fruchtbarkeit; auf Grund des kühlen Klimas ist Nuwara Eliya der einzige Ort Sri Lankas, wo Früchte und Gemüsesorten der gemäßigten Breiten gedeihen (z. B. Äpfel); der Orange-Pekoe-Tee der Region gilt als der beste des Landes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nuwara Eliya (,, gesprochen [], „Stadt des Lichts“) ist eine Kleinstadt mit etwa 25.000 Einwohnern in der Zentralprovinz Sri Lankas (1990 m über Meereshöhe), die landschaftlich reizvoll von Bergen eingerahmt ist.", "tgt_summary": "努沃勒埃利耶()是斯里兰卡的城市,位于该国中南部,由中央省的努沃勒埃利耶区负责管辖,面积13平方公里,海拔高度1,868米,每年平均降雨量1,905毫米,2011年人口27,500。", "id": 2849903} {"src_title": "Astronomische Nachrichten", "tgt_title": "天文學通報", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Um 1820 gab es in Deutschland keine Fachzeitschrift mehr, die sich schwerpunktmäßig mit Astronomie und Mathematik befasste. In der wissenschaftlichen Gemeinschaft wurde das Fehlen eines einschlägigen Organs als großer Mangel empfunden, weil die Kommunikation unter den Wissenschaftlern und die Verbreitung aktueller Nachrichten stark erschwert wurde. In dieser Situation konfrontierte der dänische Finanzminister Johann Sigismund von Mösting seinen Altonaer Landsmann Heinrich Christian Schumacher mit dem Angebot, eine astronomische Zeitschrift unter dem Patronat des dänischen Königs Christian VIII. herauszugeben und durch die Staatskasse zu finanzieren. Nachdem die astronomischen Koryphäen Bessel, Gauß und Olbers ihrem Freund Schumacher versicherten, ihn mit Beiträgen für die neue Zeitschrift zu unterstützen, beschloss er schließlich, neben seiner Tätigkeit als Direktor der Altonaer Sternwarte die Bürde eines Zeitschriftenherausgebers auf sich zu nehmen. Im Juni 1821 unterrichtete Schumacher die Öffentlichkeit in einem Zirkular über seine Absicht, die Astronomischen Nachrichten herauszugeben: Die Zeitschrift sollte „Beobachtungen, Nachrichten, Anzeigen von Büchern und sonstige kürzere Mitteilungen meiner astronomischen Freunde“ enthalten, die Schumacher um ihre „tätige Mitwirkung“ durch die briefliche Zusendung ihrer Beiträge ersuchte. Sobald genügend Stoff beisammen sei, sollte ein Heft im Umfang eines Bogens (8 Seiten mit 16 Spalten) versendet und 24 Hefte zu einem Band zusammengefasst werden. Schumacher eröffnete die Astronomischen Nachrichten im September 1821 mit Heft Nr. 1, das eine leicht geänderte Fassung des Zirkulars als Vorwort enthielt. In den Folgemonaten erschienen bis November 1822 monatlich kein, ein oder mehrere Hefte, je nachdem wann ein Bogen gefüllt war. Nach der Ausgabe von Heft 24 wurde im Januar 1823 Band 1 abgeschlossen (siehe Titelbild). Schumacher selbst steuerte eine ganze Reihe von Beiträgen bei, und seine Freunde Bessel, Gauß und Olbers hielten ihr Versprechen und bereicherten die Zeitschrift mit ihren Beiträgen. Im übrigen enthielt der erste Band Beiträge von vielen anderen namhaften Wissenschaftlern. Die Astronomischen Nachrichten erschienen in der Regel mit jährlich ein oder mehreren Bänden. Schumacher gab von 1821 bis zu seinem Tod 1850 31 Bände heraus. Die Autoren kamen aus fast allen europäischen Ländern und aus den USA, und ihre Einsendungen wurden in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch abgedruckt. Die Einsendungen bestanden aus Briefen mit Beobachtungen, Nachrichten und anderen Mitteilungen von Schumachers Korrespondenten. Binnen kurzer Zeit entwickelten sich die Astronomischen Nachrichten zum führenden Kommunikationsorgan der Astronomen und Mathematiker. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden weitere astronomische Zeitschriften gegründet. Ab 1827 erschienen in England die \"Monthly Notices of the Royal Astronomical Society\". 1850 begründete Benjamin A. Gould in den USA nach dem Vorbild der Astronomischen Nachrichten das \"Astronomical Journal\". Beide Zeitschriften existieren wie die Astronomischen Nachrichten noch heute.", "section_level": 2}, {"title": "Übergang.", "content": "Schumacher starb am 28. Dezember 1850. Nach seinem Tod begann eine fünfjährige Übergangszeit mit wechselnden Herausgebern. Adolph Cornelius Petersen, der seit 1825 als Assistent und Observator für Schumacher gearbeitet hatte, folgte diesem nach als interimistischer Direktor der Sternwarte und als Herausgeber der Astronomischen Nachrichten. Band 31 war noch von Schumacher vorbereitet und durch Petersen herausgegeben worden. Schumachers Wunsch, dass Petersen und Peter Andreas Hansen nach seinem Ableben die Astronomischen Nachrichten herausgeben sollten, konnte erst mit Band 33 erfüllt werden, da Petersen auf Grund der gebotenen Eile den Band 32 allein herausgeben musste. Die gemeinschaftliche Herausgeberschaft von Petersen und Hansen währte nur zwei Jahre, da Petersen bereits Anfang 1854 starb. Hansen gab noch offiziell Band 38 allein heraus, Band 39 erschien ohne Herausgebervermerk.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 1855.", "content": "Von 1855 bis 1880 war Christian August Friedrich Peters 25 Jahre lang Direktor der Sternwarte und Herausgeber der Zeitschrift. Unter seiner Leitung erfuhren die Astronomischen Nachrichten allerdings einen deutlichen Qualitätsverlust, da sich Peters mit etlichen Astronomen überwarf und die Zeitschrift von vielen Autoren gemieden wurde. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde die Auflösung der Altonaer Sternwarte in die Wege geleitet und bis 1872 nach Kiel verlegt, wo Peters wieder Direktor der Sternwarte wurde und die Astronomischen Nachrichten fortführte. Nach Peters’ Tod ging die Zeitschrift in den Besitz der Preußischen Regierung über. Sie übertrug die Fachaufsicht über die Zeitschrift der Astronomischen Gesellschaft. Auf Peters folgte Adalbert Krueger als Direktor der Sternwarte und Herausgeber der Astronomischen Nachrichten. 1896 starb Krueger, und Heinrich Kreutz übernahm die Herausgabe bis zu seinem Tod 1907.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 1907.", "content": "Hermann Kobold folgte 1907 Heinrich Kreutz als Herausgeber und füllte diese Funktion 31 Jahre lang bis 1938 aus. Während des Ersten Weltkriegs erschienen die Astronomischen Nachrichten ohne Unterbrechung weiter. 1921 erschien als Beilage zu Band 214 die „Jubiläumsnummer zum hundertjährigen Bestehen“ der Astronomischen Nachrichten. 1938 übergab der 80-jährige Kobold die Herausgeberschaft an das Astronomische Recheninstitut in Berlin-Dahlem. Ab 1939, Band 269, wurde von der Spaltenzählung auf Seitenzählung umgestellt. Im Zweiten Weltkrieg erschienen die Astronomischen Nachrichten bis Band 274 im Jahr 1943. 1947 wurde die Herausgabe der Zeitschrift im Auftrage der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin in der DDR wieder aufgenommen. Herausgeber war bis 1951 Hans Kienle, der Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums in Potsdam, unterstützt von Johann Wempe als Schriftleiter. Ab 1951 bis 1972 war Wempe 21 Jahre lang Herausgeber der Astronomischen Nachrichten. Ab 1974, Band 295, wurden die Astronomischen Nachrichten nicht mehr von Einzelpersonen herausgegeben. An die Stelle des Herausgebers trat ein Redaktionskollegium, später Editoral Board genannt. Ab 1991, Band 312, wurde als Herausgeber das Zentralinstitut für Astrophysik angegeben. Von 1974 bis 1990 erschienen die Beiträge der Zeitschrift in Deutsch oder Englisch, danach nur noch in Englisch. Ab 2005, Band 326, trägt die Zeitschrift den Titel Astronomical Notes und den Untertitel Astronomische Nachrichten. Die Zeitschrift erscheint seit 2016 als Online-Version, kann aber über Print on Demand auch als Druckversion bezogen werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Astronomische Nachrichten (\"Astronomical Notes\") ist der Titel der ältesten noch existierenden astronomischen Fachzeitschrift der Welt. Heute erscheinen von der in Altona gegründeten Zeitschrift zehn Ausgaben pro Jahr auf Englisch mit einem Schwerpunkt in der beobachtenden und theoretischen Astrophysik.", "tgt_summary": "《天文学通报》(德语:)是最早的几个天文领域的学术期刊,于1821年由德国天文学家海因里希·克里斯蒂安·舒马赫(Heinrich Christian Schumacher)成立。该期刊宣称是所有还在出刊的天文期刊中最早发行的。该期刊现在主要的领域集中在太阳物理学、星系天文学、宇宙学、地球物理学。", "id": 66944} {"src_title": "Amber Tamblyn", "tgt_title": "愛波·塔布琳", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Tamblyn ist die Tochter des Schauspielers Russ Tamblyn. Sie kam mit fünf Jahren auf die kalifornische Theaterschule \"Smash\" und wurde bei einer Schulaufführung in der Rolle der Pippi Langstrumpf bereits mit neun Jahren für Hollywood entdeckt, was ihr bald darauf die wiederkehrende Rolle der \"Emily\" in der US-Seifenoper \"General Hospital\" einbrachte. Es folgten weitere Gastauftritte in Fernsehserien wie \"Buffy – Im Bann der Dämonen\" oder \"Without a Trace – Spurlos verschwunden\". Ihren Durchbruch schaffte Tamblyn 2001 mit der Titelrolle in der CBS-Serie \"Die himmlische Joan\", deren erste Staffel im Jahr ihrer Erstausstrahlung an Nummer eins der US-amerikanischen Serien-Quotenliste stand. Auch Tamblyns Vater war in drei Folgen in der Serie zu sehen. Durch diesen Karrieresprung war sie in Folge zu Gast bei US-Fernsehgrößen wie David Letterman oder der MTV-Reihe \"Punk’d\". Es folgten Rollen in Filmen wie \"Eine für 4\" und \"Der Fluch – The Grudge 2\", sowie die Hauptrolle in \"Blackout\", einem Thriller des italienischen Schriftstellers Gianluca Morozzi. Neben Filmauftritten folgen weitere Serienrollen. So spielte Tamblyn 2009 in der kurzlebigen Polizei-Dramedy \"The Unusuals\" \"Detective Casey Shraeger\". Ab 2010 war sie in der siebten Staffel der Erfolgsserie \"Dr. House\" als Ärztin \"Martha M. Masters\" zu sehen. In den Filmen \"127 Hours\" und \"Main Street\" hatte Tamblyn 2010 größere Rollen inne. In dem Film \"Django Unchained\" spielt Amber die Tochter von Russ Tamblyn in seiner Rolle als Johnny Ketchum, dem \"Sohn des Revolverhelden\". Ab der elften, vorletzten Staffel von \"Two and a Half Men\" hatte sie die Rolle der \"Jenny\" inne, der lesbischen Tochter von \"Charlie Harper\" (Charlie Sheen), womit sie die in der vorangegangenen Staffel nur noch zweiköpfig gewesene Hauptbesetzung der Sendung komplettierte. 2016 wurde mit \"Paint It Black\" ihr Regiedebüt veröffentlicht, an dessen Drehbuch sie auch beteiligt war. Im Oktober 2012 heiratete Tamblyn David Cross, mit dem sie ab 2008 liiert und ab August 2011 verlobt war. 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Tamblyn erhielt zweimal den Hollywood Reporter Award in der Kategorie \"Beste Jungschauspielerin\" für ihre Rolle in der Serie \"General Hospital\". 2004 wurde sie für ihre Rolle in \"Die himmlische Joan\" für den Golden Globe und den Golden Satellite Award (Kategorie: \"Beste Seriendarstellerin\") nominiert und erhielt den Saturn-Award in der Kategorie \"Beste Schauspielerin im US-Fernsehen\". Beim Internationalen Filmfestival von Locarno erhielt sie 2006 den Darstellerpreis für ihre Rolle im Film \"Stephanie Daley\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Amber Rose Tamblyn (* 14. Mai 1983 in Santa Monica, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, die mit der Titelrolle der \"Joan Girardi\" in der Fernsehserie \"Die himmlische Joan\" ihren Durchbruch hatte.", "tgt_summary": "爱波·塔布琳(英语:Amber Rose Tamblyn;1983年-5月14日),是一位美国女演员、作家和导演,曾经演过电影《七夜怪谈西洋篇》、《杀婴少女》、《不死咒怨2》、《绝命线索》、《青春趴趴走》、《高校奇女子》、《127小时》、《荣耀大道》、《决杀令》及《贞子3D》系列而闻名遐迩。", "id": 2653348} {"src_title": "Diapsida", "tgt_title": "雙孔亞綱", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Name „Diapsida“ bezieht sich auf die zwei Öffnungen in der Wangen- bzw. Schläfenregion (Tempora) hinter der Augenhöhle (Orbita), die oberes und unteres Schläfen- oder Temporalfenster genannt werden. Diese Schädelkonfiguration wird \"diapsider Schädel\" genannt (siehe auch Schädeltypen der Amnioten). Die Funktion der Fenster liegt in der Einsparung von Knochensubstanz sowie, damit einhergehend, einer Gewichtsreduktion und einer gewissen Flexibilität des Schädels. Außerdem bieten sie zusätzliche Wegsamkeiten und Ansatzstellen für die Kiefermuskulatur. Die untere Öffnung wird durch die gleichen Schädelknochen umgrenzt, die auch beim einzigen Fenster im Schädel fossiler Synapsiden beteiligt sind: Squamosum (sq), Postorbitale (po) und Jugale (j) sowie ursprünglich auch Quadratojugale (qj). Das obere Fenster wird von Squamosum, Postorbitale und Parietale (p) eingefasst, bei fossilen Vertretern tritt nicht selten noch das Postfrontale hinzu. Der diapside Schädel ist zwar das Nominalmerkmal der Diapsiden, jedoch repräsentiert er einen eher ursprünglichen Zustand, der im Verlauf der Diapsidenevolution gleich mehrfach unabhängig in verschiedenen Gruppen verändert wurde:", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundlegendes.", "content": "Die Diapsida sind nach traditioneller Auffassung eine Unterklasse der Klasse der Reptilien (Reptilia). Die Reptilien sind jedoch keine natürliche Verwandtschaftsgruppe (Monophylum). Vögel und Säugetiere stammen von permomesozoischen Landwirbeltieren ab, die der klassischen Definition der Reptilia entsprechen, da sie festschalige Eier legten und sowohl unbehaart als auch ungefiedert waren. Vögel und Säugetiere selbst entsprechen dieser klassischen Definition jedoch nicht und werden den Reptilia deshalb traditionell nicht hinzugerechnet. Da dieser Ausschluss aber die Evolution nicht korrekt abbildet, ist das klassische Konzept der Reptilia durch das neuere Konzept der Amniota ersetzt worden. Die Amnioten umfassen alle Landwirbeltiere, die sich unabhängig von Wasser fortpflanzen können, ohne Berücksichtigung ihrer Körperbedeckung.", "section_level": 2}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Die Amnioten sind in zwei Hauptlinien gegliedert: die Sauropsida (Reptilia) mit den heutigen Reptilien und Vögeln und die Synapsida mit den heutigen Säugern. Die Diapsiden sind demnach eine Untergruppe der Sauropsida. Bezieht man fossile Taxa mit ein, zerfallen die Sauropsida bzw. Reptilia in zwei Großgruppen: die Eureptilia und die Parareptilia (Anapsida). Die Diapsiden sind dann eine Untergruppe der Eureptilien.", "section_level": 2}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Die rezenten Diapsiden gliedern sich in zwei Hauptgruppen: die Schuppenechsen (Lepidosauria) mit den Brückenechsen, „Echsen“ und Schlangen und die Archosauria mit den Krokodilen und Vögeln. Auch hier ist unter Einbeziehung fossiler Taxa die Systematik etwas komplizierter (siehe unten). Nach neueren Erkenntnissen sind wahrscheinlich auch die Schildkröten Diapsiden. Die frühesten Fossilfunde von Diapsiden stammen aus dem Oberkarbon Nordamerikas. Es handelt sich dabei um verhältnismäßig kleine, eidechsenähnliche Vertreter, die unter den Namen \"Petrolacosaurus\" und \"Spinoaequalis\" beschrieben wurden. Beides sind sehr ursprüngliche Diapsiden, die vor der Aufspaltung in Lepidosauria und Archosauria lebten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Diapsida (eingedeutscht: Diapsiden) sind eine Großgruppe der Reptilien bzw. Sauropsida. Es handelt sich um die vielfältigste Reptiliengruppe der Erdgeschichte. Die Diapsiden umfassen rein landlebende Vertreter, aber auch aquatische und flugfähige Formen. Sowohl die Anpassung an ein Leben im Wasser als auch die Flugfähigkeit entwickelte sich bei verschiedenen Diapsidengruppen mehrfach unabhängig voneinander.", "tgt_summary": "双孔亚纲(Diapsida)也作双弓亚纲,是群头骨两侧各有两个颞颥孔的四足动物,首次出现于三亿年前的石炭纪晚期。现存的双孔动物非常多样化,包括:鸟类、鳄鱼、乌龟、蜥蜴、蛇、喙头蜥。有些失去一个颞颥孔(蜥蜴),有些失去两个(蛇),某些物种甚至大幅特化的头骨(现代鸟类),根据最近的共同祖先,牠们仍然被分类于双孔亚纲。现在有至少7,925物种的双孔类爬行动物存活在世界上,若将鸟类计入,则将接近18,000种。", "id": 2558872} {"src_title": "Begleitung (Musik)", "tgt_title": "伴奏", "src_document": [{"title": "Einfache Liedbegleitung.", "content": "Ob mit der Gitarre am Lagerfeuer, am Pianino unterm Weihnachtsbaum oder hinter dem Keyboard des Schulchors: Wo gesungen wird, ist ein Begleiter immer willkommen. Wenn aber keine Noten oder \"Sheets\" (Melodiestimmen mit Akkordsymbolen) vorhanden sind, ist oft guter Rat teuer und ein wenig Wissen über Harmonielehre empfehlenswert. Die Grundlagen dazu werden in den exzellenten Artikeln Stufentheorie und Quintenzirkel vermittelt. Die meisten Volks- und Kinderlieder, aber auch viele Songs aus der so genannten U-Musik, lassen sich mit drei Grundakkorden, jenen der I., IV. und V. Stufe begleiten. Wer sich im stillen Kämmerlein ein wenig mit diesen Harmonien beschäftigt, wird bald ein Gefühl dafür entwickeln, an welcher Stelle welcher Akkord gut passt, und kann später versuchen, an manchen Stellen auch die anderen vier Grundstufen einzusetzen, die die Begleitung bunter und interessanter machen können.", "section_level": 1}, {"title": "Begleitungen im Laufe der Musikgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor 1600.", "content": "Die frühesten Formen von Begleitung dürften perkussive Bewegungen im Rhythmus gesungener Melodien gewesen sein, die zunächst am eigenen Körper, später auf Schlaginstrumenten ausgeführt wurden. Die musikalische Erweiterung fand also nur in rhythmischer Hinsicht statt, was sich auch nicht änderte, als höherentwickelte Melodieinstrumente entstanden: In der Antike und anderen Kulturen (bis heute zum Beispiel in der traditionellen chinesischen Oper) bestand die instrumentale Begleitung eines Liedes nämlich im Grunde nur im Mitspielen der Melodie, die dabei mehr oder weniger stark verziert werden konnte. Der Begriff Begleitung im heutigen Sinne zusätzlicher musikalischer Stimmen konnte also nur durch die Entwicklung der Mehrstimmigkeit entstehen. Auch deren frühe Formen (Antiphon, Responsorium, Kanon) unterscheiden noch nicht zwischen Haupt- und Nebenstimme, erst mit Entstehung des Organums, besonders der provenzalischen Ausprägung, in dem die Oberstimme durch melismatische Verzierungen hervortritt, kann man von einer Emanzipation der Hauptstimme und Unterordnung der anderen Stimmen zur Begleitung sprechen. Aber auch die Kunstmusik der Renaissance hat mit ihrer strengen Mehrstimmigkeit keine eindeutigen Melodie- und Begleitstimmen, später, mit dem Eintritt der Barockmusik entsteht die Monodie, die diese Zuordnung wieder ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "Generalbass \"(Basso continuo)\".", "content": "In der Barockmusik wurde vor allem der \"Basso continuo\" (Generalbass) verwendet, um Soloinstrumente zu begleiten, zum Beispiel in Sonaten oder monodischen Arien. Der Continuo hatte aber auch im Orchester seinen festen Platz und diente als Grundlage der Harmonie, die dort natürlich auch von anderen Instrumenten mitgetragen wurde. Im typischen barocken Solokonzert italienischen Typs (Vivaldi) werden die Passagen des Soloinstruments nur vom Continuo begleitet, während die Zwischenspiele (Ritornelle) vom ganzen Orchester (mit oder ohne Solisten) gespielt werden. In der Musik der großen Barockmeister finden sich natürlich die verschiedensten Formen und Satztechniken für das Akkompagnement einer Hauptstimme, zum Teil auch ohne Einbeziehung des Generalbasses, wie in der \"Sonate für 4 Violinen ohne b.c.\" von Telemann. Bei Johann Sebastian Bach sind folgende zwei Formen typisch: Einerseits verwendet er häufig Ostinati aus einfachen Motiven, über denen sich lange Melodien fortspinnen, wie in den Mittelsätzen der Violinkonzerte und des abgebildeten \"Italienischen Konzerts\". Zum anderen gibt es raffiniert gebaute, polyphone Strukturen, wo Begleit- und Solofunktion einander abwechselnd durch mehrere Hauptstimmen gehen. Häufig der Fall ist dies in den Arien mit obligaten Soloinstrumenten aus den Kantaten und Passionen. Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus dem \"Magnificat\", in der Sopran und Oboe d’amore sich die Hauptstimme teilen.", "section_level": 2}, {"title": "Obligates Akkompagnement.", "content": "In der Mitte des 18. Jahrhunderts nahm die Bedeutung des \"Basso continuo\" allmählich ab. In der Orchestermusik, der Kirchenmusik (Orgel) und in der Oper hielt sich die Praxis des Basso continuo (Cembalo oder Fortepiano) noch bis um 1800. Die Komponisten begannen jedoch zunehmend, die Begleitung ihrer Werke genau zu notieren und zu instrumentieren – zuerst in der Kammermusik und im Lied. Dieses \"obligate Akkompagnement\" richtete sich zum einen gegen die Freiheit der Besetzung des Generalbasses und zum anderen gegen die Freiheit in Ausführung und Verzierung der Begleitung. Für Improvisationen, wie sie den Cembalisten oder Theorbenspielern im Barockensemble erlaubt, ja sogar abverlangt wurden, war in der Klassik kein Platz mehr, doch der Weg für die psychologisch motivierte Begleitung, wie sie für die Entwicklung des Lieds und der Oper unerlässlich waren, war freigemacht. Oft wurden die obligaten Begleitstimmen kunstvoll und unter Weiterentwicklung der barocken kontrapunktischen Technik gestaltet, manchmal aber griffen die Meister auch auf einfache Begleitmuster zurück. Ein typisches Beispiel sind die /-Takt-Begleitungen in den Streichern, die sich in vielen Solokonzerten und Arien von Mozart finden: Auf dem betonten ersten und dritten Schlag spielen Celli und Bässe den Grundton, während die jeweils drei darauf folgenden Achtelnoten von Violinen und Bratschen mit Akkordtönen gefüllt werden. In vielen Werken wurde auch der Alberti-Bass als obligates Akompagnement eingesetzt, der besonders in Klaviermusik eine reizvolle Verbindung aus Harmonie und rhythmischer Struktur herstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Lied und Oper.", "content": "Schon in den ersten Opern von Claudio Monteverdi zeigt sich, dass der emotionale Gehalt einer gesungenen Melodie und ihrer Textaussage durch eine geeignete Begleitung verstärkt werden kann. Mit chromatischen Durchgängen, fanfarenartigen Akkorden oder Tremoli können in der Barockoper Trauer, Triumph oder Angst ausgedrückt werden. Mozart geht in seinen Opern noch einen Schritt weiter und offenbart mit subtilen Begleitideen auch die unausgesprochenen Gedanken und Gefühle seiner Charaktere: Im tragikomischen Verkleidungsspiel seiner Oper \"Così fan tutte\" existiert neben der oberflächlichen Ebene des Libretto-Textes noch eine zusätzliche Gefühlswelt durch die Begleitung, die sich nicht immer mit den gesungenen Behauptungen der Personen deckt. Beim Lied wurde die „psychologische Begleitung“, die schon Haydn und Mozart angedeutet hatten, vor allem von Franz Schubert perfektioniert, der den Zuhörer mit wenigen Takten einer Klaviereinleitung in die Stimmung des vertonten Gedichts versetzen kann \"(Der Lindenbaum)\" oder aber Spannungen, die der Text aufbaut, im Nachspiel wieder auflöst \"(Frühlingstraum\" in der \"Winterreise)\". Robert Schumann, Johannes Brahms und Hugo Wolf setzen diese Tradition fort. Mit der Entwicklung des Leitmotivs als Hauptelement für die Gestaltung des Orchestersatzes einer Oper hatten Komponisten wie Richard Wagner und Richard Strauss ein mächtiges Werkzeug zur Verfügung, mit dem nicht nur die Personen auf der Bühne und ihre Handlungsmotive ausgedrückt, sondern auch abwesende Personen in Erinnerung gerufen werden können: Wenn beispielsweise am Schluss des Rosenkavaliers die \"Marschallin\" von den „Männern, so ganz im Allgemeinen“ singt, spürt der Hörer, dass sie damit besonders \"Octavian\" meint, weil dessen Leitmotiv dazu erklingt.", "section_level": 2}, {"title": "Tänze und Unterhaltungsmusik.", "content": "Die Tänzer der Barockzeit unterschieden die einzelnen Tanzformen durch das Tempo, typische Rhythmen in der Hauptstimme oder einfach durch die Reihung innerhalb der Suite. Auch das Menuett der Klassik hat als Merkmal den /-Takt, das gemäßigte Tempo und die A-B-A-Form, nicht aber ein typisches Begleitmuster. Erst beim Wiener Walzer wird die charakteristische Begleitung mit der tiefen Note am Taktbeginn, der zwei Nachschläge in höheren Instrumenten folgen, zum klangbildenden Element. Dieses sprichwörtliche \"Hum-pa-pa\"-Muster ist zwar schon beim Ländler vorhanden, nun aber wird es das primäre Erkennungsmerkmal des Tanzes. Wie der Walzer lässt sich auch die Polka leicht an ihrer Begleitung erkennen, in denen sich tiefe Grundtöne und hohe Nachschläge achtelweise abwechseln (in Anlehnung an die Lautmalerei oben könnte man das als \"Hum-pa-hom-pa\"-Muster bezeichnen), und gleiches gilt für die meisten anderen Tänze aus dem 19. Jahrhundert. Auch die Stile der Unterhaltungsmusik des 20. Jahrhunderts lassen sich in erster Linie anhand ihrer Begleitung unterscheiden: Typische rhythmische Muster, charakteristische Harmonien und die Besetzung ermöglichen dem Hörer, auch eine unbekannte Nummer einem konkreten Genre zuzuordnen. Rock-’n’-Roll-Musik lässt sich beispielsweise an den zerlegten Septakkorden im gezupften Kontrabass und an Swing-Offbeats in den Harmonieinstrumenten erkennen. Weitere Beispiele sind die kurzen, abgestoppten Gitarren-Nachschläge des Reggae oder virtuose E-Bass-Läufe im Funk. Beim Rap, in dessen Sprechgesang Melodie und Harmonik eine naturgemäß untergeordnete Rolle spielt, ist die typische Begleitung auch ein rein rhythmisches Muster. Im Jazz wird die Begleitung in der Regel von der so genannten Rhythmusgruppe gespielt, die aus Schlagzeug, Kontrabass, Klavier oder anderen Instrumenten bestehen kann. Auch hier ist es aber sehr oft so, dass einzelne Musiker zeitweise aus dieser Gruppe solistisch hervortreten. Seltener, vor allem in durchkomponierten Big Band-Arrangements, werden auch andere Jazz-Instrumente mit der Begleitfunktion betraut.", "section_level": 2}, {"title": "Über Begleiter und Solisten.", "content": "Durch alle Phasen der Musikgeschichte zieht sich eine soziale Diskrepanz zwischen den Spielern von Melodieinstrumenten und deren Begleitern. Der zweitere steht, obschon seine Funktion unersetzlich ist, nie im Rampenlicht wie der Solist und wird, da seine Stimme zumeist weniger anspruchsvoll ist, von den virtuosen Melodie-Spielern belächelt. Klassische Musiker machen gerne Bratscherwitze oder solche über Kontrabassisten, im Jazz sind die Rhythmusgitarristen zuweilen Opfer von Hänseleien. Über das Wesen und die Persönlichkeit eines guten Begleiters haben sich viele Musiker und Theoretiker Gedanken gemacht, Johann Joachim Quantz widmet in seinem \"Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen\" den \"Pflichten aller begleitenden Instrumentisten\" gar ein ganzes Kapitel. Hier heißt es unter anderem: Dass Begleiter aber auch wichtige Tugenden haben müssen, beschreibt Leopold Mozart im Versuch einer gründlichen Violinschule: Heute liegt die Verantwortung eher beim Dirigenten, als bei den einzelnen Musikern, und tatsächlich lässt es sich beobachten, dass gewisse Maestros gerne Solisten begleiten, andere aber lieber mit dem Orchester alleine Symphonien spielen. Auch für die Leitung von Opern braucht ein Dirigent selbstverständlich einen guten Sinn fürs Begleiten, und die großen Opernkapellmeister kann man daran erkennen, dass ihnen eine eigene Interpretation eines Werks gelingt, ohne dabei den Sängern ihre ganze Freiheit zu nehmen. Ähnlich diffizil ist die Aufgabe des (klassischen) Liedbegleiters, der einerseits die anspruchsvollen Klavierpartien von Schubert- oder Wolf-Liedern bewältigen muss, andererseits aber immer hinter dem Sänger zurücktreten und genau wissen muss, wann welche Lautstärke und welches Tempo angenehm zu singen sind. Meister in diesem Fach waren beispielsweise Irwin Gage, Gerald Moore, Günther Weißenborn und Erik Werba, über die zahlreiche berühmte Sänger in ihren Memoiren Anekdoten erzählen.", "section_level": 1}, {"title": "Hörtipps.", "content": "Es kann eine lohnende Erfahrung für jeden Musikliebhaber sein, sich beim Zuhören nur auf die Begleitung zu konzentrieren. Prinzipiell ist natürlich jedes Musikstück dazu geeignet, für die im Artikel behandelten Gattungen und Komponisten seien aber einige Werke besonders empfohlen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Begleitung (früher auch oft Akkompagnement von frz. \"accompagnement\") ist jenes musikalische Material, das zusätzlich zu einer Melodiestimme erklingt, um sie harmonisch und rhythmisch zu stützen. Dies kann von einfachen Akkorden zur Begleitung eines Volksliedes bis zum aufwendig und differenziert gestalteten Orchestersatz einer Opernarie reichen.", "tgt_summary": "伴奏主要为西洋音乐所使用之音乐用语,指单一主旋律演奏时有多位歌手或其他演奏者相对。", "id": 193751} {"src_title": "Francesco Redi", "tgt_title": "弗朗切斯科·雷迪", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Francesco Redi, Sohn eines Florentiner Arztes, begann seine Ausbildung bei Jesuiten, studierte in Pisa und wurde in Philosophie und Medizin promoviert. 1648 kam er in Florenz mit den Schülern von Galileo Galilei in Kontakt und wurde Mitglied des \"Collegio Medico\" und der \"Accademia dei Cimento\". Er war Leibarzt von Fernando de' Medici (1599–1648) und verantwortlich für die großherzoglichen Apotheken.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Redi wurde bekannt durch ein Experiment im Jahr 1668, das ein wichtiger Schritt bei der Widerlegung der Abiogenese (\"Generatio spontanea\", Urzeugung) war. Zu jener Zeit glaubte man, dass Maden von selbst in verwesendem Fleisch entstehen. In seinem Experiment nahm Redi drei Behälter und füllte sie mit Fleisch. Einen Behälter schloss er vollständig ab, den zweiten Behälter ließ er offen und den dritten Behälter bedeckte er mit Gaze. Maden erschienen nur in dem offenen, aber nicht in dem verschlossenen Behälter. Auf der Gaze des dritten Behälters fand er (sich entwickelnde) Maden. Er fuhr mit seinen Experimenten fort, indem er Maden einfing und darauf wartete, bis sie sich weiterentwickelten. Das taten sie auch und wurden gewöhnliche Fliegen. Wenn man tote Fliegen oder Maden in verschlossene Fleischtöpfe gab, entstanden keine neue Maden. Wenn man das aber mit lebenden Fliegen tat, erschienen Maden im Fleisch. Damit war die Theorie der Abiogenese widerlegt. Daraufhin formulierte Redi den berühmten Satz: „Omne vivum ex ovo.“ (‚Alles Leben entsteht aus einem Ei.‘). Francesco Redi ist als Begründer der Helminthologie anerkannt. Redi untersuchte auch das Ottergift. Redi war auch ein Dichter. Sein bekanntestes Werk ist \"Bacco in Toscana\". Seit 1655 war er Mitglied der Florentiner Accademia della Crusca, in der er von 1678 bis 1690 das Amt des \"Arciconsolo\" bekleidete. Er war auch einer der Hauptautoren der 3. Auflage des \"Vocabolario\" der Crusca und hinterließ zahlreiche Nachträge, Anmerkungen und Kommentare, die für die Vorbereitung der nächsten Ausgabe (1729–1738) herangezogen wurden. Einige seiner Schriften haben als Belegstellen Aufnahme in verschiedenen Auflagen des Wörterbuchs gefunden. Auf dem Mars ist ein Krater nach ihm benannt, in Florenz und Arezzo jeweils eine Straße.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francesco Redi (* 18. Februar 1626 in Arezzo; † 1. März 1697 in Pisa) war ein italienischer Arzt, Parasitologe und Toxikologe sowie humanistischer Philosoph und Dichter.", "tgt_summary": "弗朗切斯科·雷迪(Francesco Redi,1626年-1697年)是一位意大利医学家、昆虫学家,以否定无生源论而著名。", "id": 2413280} {"src_title": "Girls Club – Vorsicht bissig!", "tgt_title": "辣妹過招", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die 16-jährige Cady Heron verbrachte ihr bisheriges Leben in Afrika. Ihre Eltern, Zoologen erteilten ihr dort Hausunterricht. Nachdem ihre Mutter ein Stellenangebot an der Northwestern University erhält, zieht die Familie nach Evanston, Illinois Cady muss zum ersten Mal in ihrem Leben eine öffentliche Schule besuchen. Ihre ersten Freunde an der \"North Shore High School\", sind der offen homosexuelle und sarkastische Damian und die künstlerisch begabte, schlagfertige Janis. Sie weisen die unsichere Cady in die Welt amerikanischen High School ein. So erläutern sie die an ihrer Schule klar unterteilten Gruppen (z. B. „Sportler“, „Coole Asiaten“, „Burnouts“ etc.). Schon bald kommt Cady in Kontakt mit einer Clique namens \"The Plastics\". Zu der gehören die drei beliebtesten Mädchen der Schule: die blonde, einfach gestrickte Karen Smith; Gretchen Wieners, die stets über Geheimnisse anderer exzellent informierte Tochter eines Eigenunternehmers (der den in den USA populären \"Toaster Strudel\" erfand), und die sich zunächst freundlich gebende Schuldiva Regina George. Die drei Mädchen laden Cady an ihren durch ihre Position in der Gesellschaft der Schule ungefragt reservierten Cafeteriatisch ein und bieten ihr kurz darauf die Angehörigkeit der Clique an. Zwar ist Cady anfangs skeptisch, doch Damian und Janis ermuntern sie, sich bei den drei einzuschmeicheln, um ihnen die Geheimnisse der Plastics zu verraten oder sich über das Trio lustig zu machen. Cady erfährt später, dass Janis in persönlichem Konflikt mit Regina steht. In der Middle school waren Janis und Regina beste Freundinnen, bis Regina ihren ersten Freund fand und Janis sich vernachlässigt fühlte. Regina zog den Schluss, Janis sei lesbisch, woraufhin sie sie von einer Geburtstagsparty am hauseigenen Pool auslud, was einen furiosen Anruf der Mutter ihrer Freundin zur Folge hatte. Danach verbreitete sie Janis’ angebliche Homosexualität in der Schule, bis das Mädchen diese verließ (da niemand mehr mit ihr sprach) und erst zur High-School-Zeit in ihrem jetzigen Kunst-Punk-Look zurückkehrte. Cady möchte ihren Freunden im Kampf gegen Regina helfen und erklärt sich bereit, den Spion zu spielen. Cady taucht durch die Plastics in die glänzende Welt der Oberflächlichkeiten und High-Society ein, jedoch muss sie auch immer öfter Feindseligkeiten der Mädchen gegeneinander oder andere miterleben. Sie lernt allem voran Reginas Welt kennen, sowie deren pseudo-jugendliche Mutter, die Regina umsorgt, diese jedoch oft in Verlegenheit bringt, was die ohnehin tyrannische Regina reizt. Außerdem präsentieren die Mädchen ihr das „Burn Book“, ein Fotoalbum, in dem sie Fotos sämtlicher Mädchen des Jahrgangs aus einem Jahrbuch ausgeschnitten und abwertende Kommentare zu den Abgebildeten verfasst haben. Cady verliebt sich in einen Jungen aus ihrem Mathematikkurs, den ihr Gretchen und Karen als Reginas Ex-Freund Aaron Samuels zu erkennen geben. Sie raten ihr, sich nach allen Regeln der Freundschaft unter Mädchen nicht in sein Umfeld zu begeben oder mit ihm zu flirten. Regina erfährt durch Gretchen von Cadys Gefühlen und schlägt wider Erwarten vor, es ihm für sie zu übermitteln. Cady ist begeistert, da sie noch immer mit Schüchternheit zu kämpfen hat. Auf einer Halloweenparty spricht sie kurz mit Aaron, der Gefallen an ihr gefunden hat, bevor Regina kurz danach mit ihm spricht. Während des Gespräches erkennt Regina, dass Aaron Gefühle für Cady entwickelt zu haben scheint. Von Eifersucht gepackt bricht sie ihr Versprechen kurzerhand und stellt Aaron Cady als eine Mischung aus verliebtem kleinen Mädchen und krankhaften Stalkerin dar, welche unter anderem auf ihrem Schulnotizblock „Mrs. Aaron Samuels“ niedergeschrieben haben soll, sowie laut Regina ein T-Shirt mit „I <3 Aaron“ unter all ihrer Kleidung trägt. Auch erklärt sie, dass Cady ein Wattestäbchen, welches er benutzt habe, gestohlen und mit ihm eine Art afrikanisches Voodoo Ritual praktizieren wolle. Aaron ist entsetzt, was Regina ausnutzt und ihm erklärt, sie könne Cady verstehen, ihn als „heiß“ bezeichnet und bittet, sich nicht über die laut ihren Worten schwer gestörte Cady lustig zu machen, da sie befreundet seien. Als Aaron ihr dieses Versprechen gibt, küsst sie ihn. Überrascht, da Regina seinerzeit ihn verlassen hatte, nimmt Aaron sie zurück. Cady verlässt gekränkt die Party und kehrt bei Damian und Janis ein, die auf dem Dachboden des Hauses letzterer an diesem Abend Horrorfilme ansehen. Cady ist bereit, Regina das Leben zur Hölle zu machen. Regina spielt in den folgenden Tagen mit Cadys Gefühlen, indem sie in Aarons Gegenwart ständig selbigen berührt oder ähnliches tut, um sie zu erniedrigen. Cady schlägt zurück: sie tauscht auf Janis’ Rat hin Reginas Gesichtslotion gegen eine Fußcreme aus (der Geruchsfaktor wird erwähnt) und verkauft der diätbesessenen Regina spezielle Schokoriegel ihrer Mutter, die diese an Kinder in Afrika verteilt, damit diese an Körpergewicht zunehmen, als Diätriegel. Regina nimmt wie gewünscht zu und auch mental geht es ihr schlechter. Sie wirkt zunehmend deprimiert und aggressiver als üblicherweise. Auch gerät sie, unter anderem durch Beihilfe Cadys, in Konflikt mit Gretchen und Karen – auch da sie diese schlecht behandelt und in Gegenwart anderer über sie herzieht. Janis und Damian verlangen einen weiteren Schritt von Cady gegen die Regina: sie soll Aaron von ihr abwenden. Über Gretchen, die über Reginas Verhalten ihr gegenüber stark gekränkt wurde, erfährt sie, dass sie mit dem Sportler Shane Oman ein heimliches Verhältnis eingegangen ist. Nach einigen fruchtlosen Versuchen, Aaron dazu zu bringen, die beiden in flagranti zu erwischen, erzählt Cady ihm schließlich von der Affäre seiner Freundin. Aaron trennt sich von Regina, was diese zwar verletzt, sie jedoch nicht davon abhält, offen zu ihrer Beziehung zu Shane zu stehen. Aaron möchte keine Beziehung mit Cady, da sie das Verhalten der Plastics übernommen hat. Cady ist gekränkt. Sie wendet sich von Damian und Janis ab, wobei sie versucht, ihre Tarnung beizubehalten. Es kommt zum Streit mit ihren Freunden, wobei klar wird, das Cady nicht nur so tut – sie ist zu einer wahren \"Plastic\" geworden. Regina erfährt durch Shane, der die Schokoriegel, die sie mittlerweile ständig isst, wiedererkennt, von deren gewichtssteigernder Wirkung. In einem Wutanfall ermächtigt sie sich des „Burn Book“ und erweitert es durch ein eigenes Foto (welches anfangs Cady und sie zeigte, sie schneidet ihre Freundin während dieser Aktion weg), kommentiert es auf die für das Buch übliche beleidigende und verletzende Art und übergibt es dem Leiter der Northern Shore High School, Mr. Duvall. Sie stellt sich als Opfer dar und beschuldigt Cady, Gretchen und Karen, das Buch verfasst zu haben. Mr. Duvall spricht mit den Mädchen, hält die Angelegenheit jedoch unter Verschluss. Regina reicht das nicht aus und sie kopiert die Seiten des Burn Book, bevor sie die fertigen Kopien heimlich während einer Schulpause überall auffindbar verteilt. In der Schule sorgt das Buch für allseitiges Aufsehen und Wut der Mädchen der Schule gegeneinander, bis Mrs. Norbury sowohl die Plastics als auch die weniger beliebten Mädchen, die sich bereits vor Auftauchen des „Burn Books“ gegenseitig erniedrigten und quälten, auffordert, sich für sämtliche Feindseligkeiten, die sie je gegeneinander ausgesprochen haben, zu entschuldigen. Auch Janis sagt aus und deckt schließlich, nachdem Regina kurz vor ihrer Entschuldigungsrede eine abfällige Bemerkung über Janis’ angebliche Homosexualität hat fallen lassen, ihren ganzen Plan, auch Cadys Rolle darin, auf. Die Mädchen des Jahrgangs feiern Janis, nachdem diese Regina sarkastisch gesteht, dass sie all dies nur getan habe, weil sie in sie verliebt sei, als Heldin, woraufhin Regina das Gebäude verlässt. Cady läuft ihr nach und versucht, mit ihr zu reden, doch Regina gerät erneut in Rage, beleidigt Cady und fordert sie auf, sich nicht so unschuldig aufzuführen, bis ein vorbeifahrender Schulbus sie erfasst. Regina überlebt den Unfall, muss jedoch am folgenden Schulball ein Wirbelsäulenkorsett tragen. Durch den Unfall sinkt ihr Körpergewicht wieder auf Normalmaß. Cady hat genug vom Dasein als Plastic und entscheidet sich, reinen Tisch zu machen. Sie behauptet, das „Burn Book“ allein verfasst zu haben und entschuldigt sich allen Mitschülern, die sie verletzt hat, unter anderem auch bei Mrs. Norbury, deren Eintrag im Buch sogar eine Durchsuchung ihrer Wohnung nach Drogen mit sich zog. Mrs. Norbury verzeiht ihr und gibt ihr als persönliche „Bestrafung“ eine Option, um ihre Note zu verbessern. Sie schlägt vor, dass Cady dem Mathematikteam der Schule, den „Mathleten“, beitritt, an deren Team sie schon früher während des Filmes Interesse gezeigt hatte, da Mathematik ihr Lieblingsfach ist, die Mitgliedschaft bei diesen ihr jedoch durch ihren Beitritt bei den Plastics verwehrt wurde, welche dies als gesellschaftlichen Suizid betrachteten. Da Cady in Mathematik sehr gut ist, gewinnt sie mit diesen sogar die Mathematikmeisterschaft des Bundesstaates, hat jedoch am Abend des Schulballes aufgrund ihres Benehmens Hausarrest. Weil ihr Vater nicht weiß, was „Hausarrest“ bedeutet, darf Cady doch zu dem Schulball, zu dem sie die „Mathleten“ fahren und an dem sie mit ihrem Team als „Mathletin“ in ihrer Teamjacke teilnimmt. Sie wird zur Ballkönigin gewählt. Auch ihre Eltern, die ihr gefolgt sind, sind dabei anwesend. Cady hält eine Rede, in der sie erwähnt, dass nicht nur die angesehene Oberschicht der Schüler, sondern jeder auf dem Ball auf seine Art schön sei. Auch sagt sie, dass sie den Wirbel um diese Plastikkrone nicht verstehe, und zerbricht sie demonstrativ. Candy wirft die Einzelteile der Krone in die Menge und verteilt Stücke an die anderen Kandidatinnen (Janis, Regina und Gretchen), sodass an diesem Abend jeder Ballkönig/Ballkönigin sein kann. Ihre Eltern verzeihen ihr daraufhin, und auch Aaron erkennt ihren guten Kern, sodass sie sich wieder annähern. Kurz darauf trennen sich die Plastics, um ihre eigenen Wege zu gehen. Reginas Verletzung verheilt und sie schließt sich dem Lacrosse Team an, um ihre Wut produktiv zu verarbeiten. Sie findet neue Freunde, da die Mädchen des Teams keine Angst vor ihr haben. Karen findet eine neue Beschäftigung und verkündet fortan die Wettervorhersagen für das Filmteam der Schule (es wurde erwähnt, dass ihre Brüste spüren, wann es regnet, wie sich jetzt herausstellt, offenbar sehr genau).Gretchen schließt sich den „Coolen Asiaten“ an. Cady ist nun ein normaler Mensch (wie viele Schüler nun, die Hierarchie scheint aufgehoben) und hat weiterhin einen guten Draht zu Damian und Janis. Janis hat ebenfalls einen festen Freund in dem Mathleten Kevin Gnapoor gefunden. Aaron besucht die Northwestern University in Evanston, sodass sie sich noch regelmäßig sehen können. Am Ende des Filmes tauchen drei junge Versionen der Plastics auf, die kurz darauf von einem Bus erfasst werden. Letzteres entpuppt sich als eine humorvolle Fantasie Cadys.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films schrieb, die Komödie sei „\"flott inszeniert\"“ und „\"nicht unintelligent\"“. Sie stelle ihre Charaktere als „\"Opfer eines reibungslos funktionierenden Systems\"“ dar. Die Süddeutsche Zeitung schrieb 2005, dass die Komödie sehr robust sei. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 1}, {"title": "Zielgruppe.", "content": "In einem Interview über den Film erklärte Tina Fey, dass Erwachsene diesen Film lustig finden würden – für Mädchen sei es jedoch wie das Schauen einer Reality-Show (\"Adults find it funny. They are the ones who are laughing. Young girls watch it like a reality show. It's much too close to their real experiences so they are not exactly guffawing\").", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Vertonung fand bei der Berliner Synchron statt. Simon Jäger schrieb das Dialogbuch, Oliver Rohrbeck führte die Dialogregie.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Neben den auf dem Soundtrack vertretenen sind im Film weitere Titel zu hören, darunter \"Fire\" von Joe Budden featuring Busta Rhymes, \"Halcyon + On + On\" von Orbital und \"Beautiful\" von Christina Aguilera.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Die Dreharbeiten zur Fortsetzung begannen im Juli 2010 in Atlanta. Lindsay Lohan, Rachel McAdams, Lacey Chabert und Amanda Seyfried wurden nicht wieder besetzt. \"Girls Club 2 – Vorsicht bissig!\" wurde als TV-Produktion am 23. Januar 2011 in den USA veröffentlicht und erschien in Deutschland am 10. März 2011 auf DVD.", "section_level": 1}], "src_summary": "Girls Club – Vorsicht bissig! (Originaltitel: \"Mean Girls\") ist eine Filmkomödie aus dem Jahr 2004. Sie wurde von Tina Fey geschrieben. Unter der Regie von Mark Waters spielte Lindsay Lohan die Hauptrolle. Der Film wurde von Paramount Pictures produziert.", "tgt_summary": "《贱女孩》(英语:Mean Girls)是一部于2004年上映的美国电影。由蒂娜·菲编剧、马克·华特斯(Mark Waters)执导。由琳赛·萝涵、瑞秋·麦亚当斯、提姆·麦道斯、安娜·盖斯泰、爱咪·波勒以及蒂娜·费主演,其中包括许多来自《周末夜现场》(\"Saturday Night Live\")节目的演员在本片中登场。", "id": 2652371} {"src_title": "Ashlee Simpson", "tgt_title": "艾希莉·辛普森", "src_document": [{"title": "Musikkarriere.", "content": "Simpson startete ihre Karriere in der Rolle der Cecilia in der Fernsehserie \"Eine himmlische Familie\". Danach hatte sie auf MTV ihre eigene Sendung \"The Ashlee Simpson Show\", die sie vom Unterschreiben ihres ersten Plattenvertrages bis zum ersten Auftritt begleitete. Diese Show erhöhte Simpsons Bekanntheitsgrad und hatte viele Zuschauer. Die erste Single \"Pieces of Me\" katapultierte ihr Debütalbum \"Autobiography\" direkt auf Platz 1. Bis heute verkaufte sich das Album beinahe 3 Millionen Mal. Im Zuge der Album-Veröffentlichung reiste Simpson quer durch die Staaten, spielte ihre eigene Tour vor stets ausverkauften Häusern. Auf dieser Tournee freundete sie sich mit Gwen Stefani an. Überschattet wurde der Erfolg durch einen missglückten Auftritt in der Show Saturday Night Live im Oktober 2004, als bei Simpsons angeblicher Live-Performance das falsche Playback gespielt wurde und die blamierte Sängerin vor den Augen des Publikums die Bühne verließ. Im Herbst 2005 erschien ihr zweites Album, \"I Am Me\". In den USA stieg das Album direkt wie sein Vorgänger auf Platz 1 der Albumcharts ein. In Deutschland schaffte es das Album nicht in die Top 100. Ein Grund dafür war die sehr begrenzte Auflage des Albums, von dem insgesamt nur 2500 Kopien hergestellt wurden. Die erste Single \"Boyfriend\" wurde Simpsons zweiterfolgreichste Single. Sie erreichte in den USA die Top 20, und auch in Deutschland war die Single wieder etwas höher in den Charts. Der Track handelt davon, dass Ashlee bestreitet, ihrer Freundin den Freund ausgespannt zu haben. Man nahm an, bei der Freundin handle es sich um die Schauspielerin Lindsay Lohan an, bis Simpson dieses Gerücht dementierte. Sie wolle die Person nicht bei Namen nennen. Im März 2006 brachte Simpson als zweite Single \"L.O.V.E\" in den USA heraus. Im August wurde die Single auch in Deutschland veröffentlicht, konnte sich aber nicht in den Singlecharts behaupten. In den USA kam sie auf Platz 22. Wegen der zunehmenden Kritik an ihrer Musik und wegen der Gerüchte um sie und Lindsay Lohan coverte Ashlee Simpson den Song \"Invisible\" (dt. „unsichtbar“), den sie Mitte 2006 in den USA veröffentlichte. Dort kam die Single bis Platz 21. Der Song beschreibt das Verhältnis einer berühmten Person zu ihrer Vergangenheit und den Menschen, die nun behaupten, sie gekannt zu haben, als sie noch „unsichtbar“ war. Die Single wurde in Deutschland nicht veröffentlicht. Die Originalversion des Songs war von der Band Jaded Era aufgenommen worden. Am 2. Mai 2008 erschien Simpson drittes Album \"Bittersweet World\". Ihre erste Single \"Outta My Head (Ay Ya Ya)\" wurde von Timbaland produziert und erreichte in den USA nur noch Platz 121. Am 3. Mai 2008 war Simpson bei der Bravo Super Show 2008 in Nürnberg zu sehen. 2012 veröffentlichte Simpson erfolglos die Single \"Bat for a Heart\" und ein dazugehöriges Video. Seither hat sie keine weitere Musik veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Von 2008 bis 2011 war Simpson mit Pete Wentz, Bassist von Fall Out Boy, verheiratet und änderte ihren Namen in Ashlee Simpson-Wentz. Die beiden wurden am 20. November 2008 Eltern ihres Sohnes Bronx Mowgli. Am 9. Februar 2011 wurde bekannt, dass sich Simpson und Wentz scheiden lassen. Als Scheidungsgrund wurden „unüberbrückbare Differenzen“ angegeben. Sie beantragte das gemeinsame Sorgerecht mit Besuchsrecht für Wentz sowie Ehegattenunterhalt. Außerdem beantragte sie, dass ihr Name wieder zurück in Ashlee Nicole Simpson geändert wird. Das Paar wurde am 22. November 2011 geschieden. Am 30. August 2014 heiratete sie den Schauspieler Evan Ross, Sohn von Diana Ross. Sie nahm zusätzlich einen zweiten Nachnamen als Ashlee Simpson-Ross an, tritt in der Öffentlichkeit aber weiterhin unter ihrem früheren Namen auf. Im Juli 2015 wurde die gemeinsame Tochter geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Ashlee Simpson wirbt für die Kollektion \"Pink\" von Victoria’s Secret. Bei dieser Kollektion handelt es sich um so genannte \"Lounge-Kleidung\", d. h. lockere Kleidung für zu Hause.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ashlee Nicole Simpson-Ross (* 3. Oktober 1984 in Waco, Texas als \"Ashlee Nicole Simpson\") ist eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin. Sie ist die jüngere Schwester von Sängerin und Schauspielerin Jessica Simpson.", "tgt_summary": "艾希莉·辛普森(英语:Ashlee Nicole Simpson;1984年-10月3日),是美国流行摇滚歌手、词曲创作人及女演员,她亦是流行歌手洁西卡·辛普森的妹妹。艾希莉一共推出过三张个人专辑,分别是2004年发行的《我就是我》、2005年发行的《艾自己》和2008年发行的《艾世界》。", "id": 1148681} {"src_title": "Weltärztebund", "tgt_title": "世界醫學協會", "src_document": [{"title": "Jährliche Generalversammlung.", "content": "Beschlussorgan der Organisation ist die jährliche Generalversammlung, in die Vertreter der nationalen Berufsvereinigungen sowie der assoziierten Mitglieder entsandt werden. Bekannte Beschlüsse sind das 1948 verfasste Genfer Ärztegelöbnis und die Deklaration von Helsinki aus dem Jahre 1964. Diese Kerndeklarationen zu ethischen Grundsätzen ärztlichen Handelns wurden auf verschiedenen Generalversammlungen um Stellungnahmen zu Menschenversuchen, Organtransplantation, In-vitro-Fertilisation, Gentherapie, Gentechnologie und Sterbehilfe fortgeschrieben und ergänzt. Die Sammlung der Erklärungen und Deklarationen des Weltärztebundes umfasst weitere ethische und soziale Themen aus dem ärztlichen Berufsfeld, z. B. zur Definition des Todeszeitpunkts, zum Schwangerschaftsabbruch, zum Verbot der Mitwirkung an körperlichen Bestrafungen, die Erklärung zum Gebrauch und Missbrauch psychotroper Medikamente, Erklärungen zum Risiko des Tabakkonsums, zu Problemen der Umwelt und Demographie und einzelne Resolutionen zu Menschenrechtsverletzungen in verschiedenen Ländern. Die 66. Generalversammlung fand 2015 in Moskau statt. Im Oktober 2016 tagte die 67. Generalversammlung in Taipeh.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Juli 1945 fand in London ein informelles Treffen von Ärzten aus verschiedenen Ländern statt. Sie berieten über eine Nachfolgeorganisation zur \"L'Association Professionelle Internationale des Médecins\". Diese war 1926 gegründet worden, hatte aber ihre Arbeit mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs eingestellt. Am 18. September 1947 trafen sich Vertreter 27 nationaler Ärzteorganisationen zur ersten Generalversammlung der World Medical Association in Frankreich. Das Sekretariat, das ursprünglich seinen Sitz in New York hatte, zog 1974 nach Ferney-Voltaire in Frankreich um. Die westdeutschen Ärzte waren seit 1951 durch die Arbeitsgemeinschaft der Westdeutschen Ärztekammern im Weltärztebund vertreten, nachdem dieser Zusammenschluss auf der Basis der Dokumentation \"Doctors of Infamy. The story of the Nazi medical crimes\" (1947/1949) beziehungsweise \"Wissenschaft ohne Menschlichkeit. Medizinische und Eugenische Irrwege unter Diktatur, Bürokratie und Krieg\" (1949) und einer Rede von Hans Neuffer 1950 in Kopenhagen in den Weltärztebund aufgenommen worden war. Frank Ulrich Montgomery wurde auf der Sitzung des Vorstandes des Weltärztebundes am 25. April 2019 in Santiago de Chile einstimmig für zwei Jahre zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Weltärztebund (\"World Medical Association\", WMA) ist ein Zusammenschluss nationaler Ärzteverbände. Er wurde 1947 gegründet und repräsentiert 112 nationale Berufsvereinigungen (Stand: August 2016). Auch einzelne Ärzte können als assoziierte Mitglieder beitreten. Der Weltärztebund versucht, einen hohen ethischen Standard im Gesundheitswesen zu fördern sowie Ärzten in Form von Deklarationen und Stellungnahmen ethische Leitlinien an die Hand zu geben. Deutsches Mitglied ist die Bundesärztekammer in Berlin.", "tgt_summary": "世界医学协会(The World Medical Association)简称WMA,是国际性独立的医学联合会,由专业的医学组织所组成,世界医学协会是在1947年9月18日成立,在2019年时的成员包括112个各国的医学组织及超过一千万名的医师。", "id": 1871390} {"src_title": "Leonardo Sciascia", "tgt_title": "列昂纳多·夏夏", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Leonardo Sciascia wurde an der Fachhochschule für Lehrer in Caltanissetta ausgebildet. Er war Angestellter der Behörde für Getreidespeicherung in seinem Heimatort Racalmuto in der Nähe von Agrigent. Von 1949 bis 1957 arbeitete er dort als Volksschullehrer. 1975 wurde er als unabhängiger Kandidat über die Liste der Partito Comunista Italiano (PCI) in den Stadtrat von Palermo gewählt, trat aber schon 1977 von seinem Posten zurück. 1978 wurde er als Abgeordneter der Partito Radicale in das Europaparlament gewählt. Mit dem 1961 erschienenen Roman \"Der Tag der Eule\" wurde Leonardo Sciascia berühmt. Der Autor wurde bald als bedeutendster lebender sizilianischer Schriftsteller angesehen und als „Gewissen der italienischen Gesellschaft“, das seine Stimme in vielen kulturellen und politischen Debatten des Landes erhob. Das Buch rückte die Problematik der Mafia über die Grenzen Italiens hinaus ins öffentliche Bewusstsein und gilt als erste literarische Behandlung der Mafia. Laut Manfred Hardt entwickelte Sciascia in seinen Romanen „eine neue Form von kritischem Realismus“, in der er innerhalb des Genres des Kriminalromans Erzählung mit Argumentation und Essay verknüpfte, um an die Tradition der Aufklärung anzuknüpfen. In Sciascias Werken werden neben gesellschaftlichen Strukturen insbesondere politische Machtsysteme behandelt und aufgegriffen, vom faschistischen bis zum christdemokratischen Italien, von den italienischen Machtverhältnissen und gesellschaftlichen Verhältnissen der Macht im Allgemeinen. Justiz, Richteramt und Kommissare bilden häufige Charaktere. Die Frage der Schuld und Unschuld nimmt ebenso wie überhandnehmende Verstrickungen in den Erzählungen und Romanen eine zentrale Position ein. Die Analyse der Machtverhältnisse anhand eines Tatsachengegenstandes findet sich schließlich in \"Die Affäre Moro\", 1989 auf Deutsch erschienen. Trotz seines literarischen Engagements gegen die Mafia diskreditierte er in einem Artikel im Corriere della Sera (10. Januar 1987) die Antimafiabewegung um die Staatsanwälte Antonino Caponnetto, Giovanni Falcone, Paolo Borsellino, Leonardo Guarnotta und Giuseppe Di Lello mit den Worten „Heute brauche man nur einen Prozess gegen die Mafia zu leiten, um Karriere zu machen“. Er bezweifelte die Aussagekraft der Überläufer (pentiti) wie Tommaso Buscetta, die dem Antimafiapool so viele Erfolge beschert hatten. Seine Polemik und die Kritik anderer Zeitungen trugen dazu bei, dass die Strategie zentralisierter Ermittlungen gegen die Cosa Nostra Palermos und Italiens ein Jahr später aufgegeben wurde. Zu seinem Artikel und den heftigen Reaktionen darauf meinte er später: 1986 erhielt er für sein bei Sellerio Editore in Palermo herausgegebenes Buch \"Cronachette\" den \"Premio Bagutta\". Mehrere seiner Bücher wurden verfilmt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen (Auswahl).", "content": "Drehbuch Literarische Vorlage", "section_level": 2}], "src_summary": "Leonardo Sciascia () (* 8. Januar 1921 in Racalmuto (Provinz Agrigent) auf Sizilien; † 20. November 1989 in Palermo) war ein italienischer Schriftsteller. Sciascia wurde bekannt durch seine Kriminalromane, die häufig in seiner sizilianischen Heimat spielen und die Mafia thematisieren. Er galt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Vertreter der sizilianischen Literatur und mischte sich häufig in kulturelle und politische Debatten ein. Als Politiker saß er im Stadtrat von Palermo und im Europäischen Parlament.", "tgt_summary": "列昂纳多·夏夏(,1921年-1月8日-1989年-11月20日),意大利作家、政治家。因对政治腐败和独断权力的形而上学的考察而知名。夏夏就就读于卡尔塔尼塞塔的马吉斯特拉莱学院,多年任文职或教员,1968年退休后专门从事写作。他的政治生涯开始于1976年,当时他是巴勒莫市参议会的一名共产党议员。以后他又成为意大利议会的一名激进党议员。第一部著作作为讽刺法西斯主义的《独裁的预言》(1950)。早期还写过两本诗集。他的第一部有分量的小说《撒在伤口上的盐》(1956),记录了一个西西里小城的历史以及政治对其居民生活的影响。在《西西里的大伯大叔们》(1958)的四篇短篇小说中进一步考察了他所谓的“西西里习气”。虽说西西里生活和心态一直是他写作的主要题材,但到1961年出版了刻画黑手党的《猫头鹰的日子》之后才发现自己真正擅长的是神秘小说。于是他接着写了许多神秘小说,其中有《一个人的幸福》(1966)、《旗鼓相当》(1971)和《想方设法》(1974)。此外,他还写作历史分析文章、剧本、短篇小说和论述西西里和其他题目的文章,并为塞拉里奥出版社编辑一套丛书,专收西西里作家所写的罕见和未曾出版的作品。", "id": 1702486} {"src_title": "WHU – Otto Beisheim School of Management", "tgt_title": "奥托贝森管理研究院", "src_document": [{"title": "Gründung und Struktur.", "content": "Die WHU wurde 1984 auf Betreiben der Industrie- und Handelskammer Koblenz als Fachhochschule gegründet, welche auf einem „Grundkonzept einer unabhängigen, international ausgerichteten Elite-Hochschule zur Vorbereitung von Führungskräftenachwuchs für die Wirtschaft“ basierte. Sie wurde im selben Jahr durch das Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz als wissenschaftliche Hochschule im Universitätsrang staatlich anerkannt und vollzog im August 1988 einen Umzug aus Koblenz-Karthause in die Marienburg im Zentrum Vallendars. Gegenwärtig studieren an der WHU 1.669 Studierende (inklusive Promotionsstudierende), die von 194 Mitarbeitern und 57 Professoren (inklusive Juniorprofessoren) betreut werden. Die Fakultät beinhaltet unter anderem folgende Zentren: WHU Asia Center, Biopharma Management Center, Center for Collaborative Commerce, Center for Controlling & Management, Center for European Studies, Center of Asset and Wealth Management, Center for Sports and Management, Financial Accounting and Tax Center, Henkel Center for Consumer Goods, Zentrum für Marktorientierte Unternehmensführung, Zentrum für verantwortungsvolle Unternehmensführung, das Wipro Center for Business Resilience sowie das WHU Entrepreneurship Center. Zudem gibt es an der WHU vier Institute, das Institut für Management Accounting und Control (IMC), das Kühne-Institut für Logistikmanagement, das Institut für Industrieökonomik sowie das Institut für Familienunternehmen (ifb).", "section_level": 1}, {"title": "Studienangebot.", "content": "Bachelor of Science Im Studiengang Bachelor in Internationaler Betriebswirtschaftslehre (BWL)/Management (BSc) der WHU sind zwei (Auslands-)Praktika sowie ein Auslandssemester integriert. Das Studium kann wahlweise auf Englisch oder bilingual Deutsch/Englisch (20 %/80 %) erfolgen. Der reguläre Studiengang umfasst 180 ECTS-Credits und dauert sechs Semester. Neben den Pflichtveranstaltungen werden Vertiefungsmöglichkeiten und optionale Kurse aus den Bereichen Sprachen, Wirtschaftsrecht, Geschichte, Politik und Sozialwissenschaften angeboten. Master of Science Die WHU bietet drei Master-of-Science-Programme an: den Master in Management, den Master in Finance und den Master in Entrepreneurship. Die englischsprachigen Studiengänge vereinen hohen akademischen Anspruch mit praktischer und internationaler Ausrichtung und bieten die Möglichkeit, einen Doppelabschluss zu erlangen. Die Programme werden in zwei Tracks angeboten: einem 120-Credit-Track mit einer Dauer von 21 Monaten und einem 90-Credit-Track mit einer Dauer von 17 Monaten. Vollzeit-MBA Der Full-Time MBA in General Management zielt darauf ab, den Teilnehmer innerhalb von 12 Monaten auf die strategische Führung von Unternehmen vorzubereiten. Auslandsaufenthalte in den USA, China und Indien sind Bestandteil des Studiums. Studieninhalte sind Marketing & Sales, Advanced Finance & Accounting, Operations, Innovation & Entrepreneurship, Strategy & Organization sowie Personal Leadership. Der Studienbetrieb findet auf dem WHU Campus Düsseldorf statt. Teilzeit-MBA Der Part-Time MBA in General Management richtet sich an Berufstätige, die ihre Kenntnisse in Betriebswirtschaft und Ökonomie ergänzen möchten. Das Studium findet 18 Monate lang Samstags und Sonntags am WHU Campus Düsseldorf statt. Auslandsaufenthalte in den USA, China und Indien sind Bestandteil des Studiums. Die Studieninhalte bestehen aus Modulen der Bereiche Marketing & Sales, Advanced Finance & Accounting, Operations, Innovation & Entrepreneurship, Strategy & Organization sowie Personal Leadership. Kellogg-WHU Executive MBA Das Kellogg-WHU-EMBA-Programm wird von der WHU gemeinsam mit der in Evanston/Chicago, USA ansässigen Kellogg School of Management ausgerichtet. Es ist ein zweijähriges Teilzeitprogramm für Berufstätige mit mindestens acht Jahren Führungserfahrung. Neben Global Network Weeks am Campus der Kellogg School of Management werden weitere „Live-In Global Electives“ in Toronto, Hongkong, Tel Aviv, Miami, und Peking angeboten. Promotion und Habilitation Das Promotionsstudium der WHU richtet sich an Diplom- und Masterabsolventen. Darüber hinaus ist in besonderen Einzelfällen eine Promotion für hervorragende Bachelorabsolventen möglich. Die WHU verleiht bei erfolgreichem Abschluss des Promotionsstudiums den Titel „Dr. rer. pol.“. Promovierte, die eine Laufbahn in Lehre und Forschung anstreben, können sich an der WHU habilitieren.", "section_level": 1}, {"title": "Akkreditierungen.", "content": "Alle Programme der WHU, bei denen ein akademischer Grad erworben wird, sind staatlich anerkannt und von der \"Foundation for International Business Administration Accreditation\" (FIBAA) akkreditiert. Außerdem ist die WHU nach den Systemen \"Association to Advance Collegiate Schools of Business\" (AACSB) und seit 1998 vom European Quality Improvement System (EQUIS) akkreditiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auswahlverfahren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bachelor of Science.", "content": "Grundvoraussetzung sind neben dem Abitur oder einem vergleichbaren nationalen oder internationalen Schulabschluss der Nachweis sehr guter Englischkenntnisse, z. B. durch TOEFL oder CAE, sowie ein mindestens sechswöchiges Praktikum im kaufmännischen Bereich, welches auch in zwei Abschnitte aufgeteilt werden kann und bis Studienbeginn absolviert werden sollte. Der Englisch-Test kann wahlweise an mehreren Terminen direkt vor Ort absolviert werden. Die notenmäßig besten Bewerber werden zu einem wahlweise deutsch- oder englischsprachigen Assessment-Center eingeladen. Ein weiteres Viertel der Bewerber wird aufgrund ihres besonderen außerschulischen Engagements eingeladen. Das Assessment-Center selbst besteht aus zwei Einzelinterviews, einer Gruppendiskussion, einem Diagrammtest sowie einer Präsentation. Die besten Teilnehmer des Assessment-Centers erhalten daraufhin einen Studienvertrag.", "section_level": 2}, {"title": "Master of Science.", "content": "Die WHU lädt geeignete Bewerber zur Teilnahme an einem englischsprachigen Auswahlverfahren ein. Das Auswahlverfahren besteht aus zwei jeweils 30-minütigen Einzelinterviews: Im ersten Teil muss eine wissenschaftlich orientierte Präsentation mit anschließender Diskussion vorgetragen werden. Im zweiten Teil wird ein Gespräch basierend auf dem Lebenslauf und persönlichen Angaben durchgeführt. In allen anderen Studienprogrammen der WHU werden ebenfalls Auswahlverfahren durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Studentenschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stipendiaten.", "content": "Die WHU weist mit einem Anteil von 2,2 Prozent den höchsten Anteil von Deutschlandstipendiaten aller Hochschulen in Rheinland-Pfalz auf. Bei der Vergabe werden Gesichtspunkte wie schulische Leistungen, andere Stipendien, Auszeichnungen, praktische Erfahrungen, eine etwaige Berufsausbildung, die relative Leistung im WHU-Auswahlverfahren sowie zusätzliche Belastungen (z. B. geringfügige Beschäftigung während der Schulzeit) mittels eines Punktesystems berücksichtigt. Im Wintersemester 2016/2017 waren 20 von 1130 Studenten Stipendiaten der Studienstiftung des deutschen Volkes, was einem prozentualen Anteil von 1,77 Prozent entspricht. Des Weiteren nutzen viele Studierende auch das Studiumsfinanzierungsangebot des Umgekehrten Generationenvertrages von Brain Capital. Während des Studiums müssen die Studierenden keine Studiengebühren zahlen, im Gegenzug leisten die Studierenden nach Abschluss des Studiums über 10 Jahre einen einkommensabhängigen Ausbildungsbeitrag. Maximal 15 Prozent der Bachelor-Studierenden steht ein Freiplatz zur Verfügung. Bei der Vergabe der Freiplätze orientiert sich die WHU am Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Voraussetzung für die Freiplatzberechtigung ist, dass von der Einkommens- und Vermögensseite aus ein BAföG-Anspruch besteht oder die Einkommensgrenze nur unwesentlich überschritten wird (Teilerlass).", "section_level": 2}, {"title": "Studentische Initiativen.", "content": "Studenten haben an der WHU unter anderem eine Vielzahl an studentischen Initiativen gegründet. Dazu gehören die Kongresse der \"Campus for...\"-Serie: Weitere studentische Initiativen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Absolventen.", "content": "Die Alumni-Vereinigung der WHU \"In Praxi – WHU Alumni Association\" ist über 25 Jahre alt und hat rund 4000 Mitglieder in rund 65 Ländern. Der Verein ist von ehemaligen Studierenden gegründet und selbst verwaltet. Die Vereinsziele sind die Unterstützung von Wissenschaft und Forschung an der WHU – Otto Beisheim School of Management, die Unterstützung der Studierenden der WHU und die Kontaktpflege der Ehemaligen untereinander. 2012 erhielt der unabhängige Verein im Rahmen des vom Dachverband alumni-clubs.net (acn) ausgelobten Alumni-Preises «Premium D-A-CH» die Auszeichnung für die beste «Integration der Ehemaligen in die Aktivitäten der Institution». Zu den Absolventen zählen:", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorwürfe unredlicher wissenschaftlicher Praxis gegen Lichtenthaler.", "content": "Der ehemals an der Universität Mannheim tätige Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Lichtenthaler promovierte und habilitierte an der WHU. Im Jahr 2012 wurde bekannt, dass in vielen seiner publizierten Schriften statistische Fehler auftauchten, was zu einer Depublikation der Schriften in den jeweiligen Journalen führte. Viele der betroffenen Aufsätze basierten auf dessen Dissertationsschrift. Darüber hinaus ist seine kumulative Habilitation betroffen. Neben Lichtenthaler ist auch dessen Doktorvater Holger Ernst von den Fehlern in den Arbeiten betroffen, da er mehrfach als paralleler Autor mit an den Veröffentlichungen gearbeitet hatte und Mitautor an diesen war. Sowohl die Universität Mannheim als auch die WHU richteten daraufhin akademische Untersuchungskommissionen ein, um dem möglichen wissenschaftlichen Fehlverhalten nachzugehen. Der damalige WHU-Rektor Michael Frenkel kündigte „volle Transparenz“ in der Aufklärung des Sachverhalts an. Ursprünglich sollten erste Untersuchungsergebnisse bis Ende 2012 bekannt gegeben werden. Am 11. September 2013 wurde Lichtenthaler die an der WHU erlangte Lehrbefähigung aberkannt.", "section_level": 2}, {"title": "Vorwürfe intransparenter Auftragsforschung gegen Schmidt.", "content": "Sascha Schmidt, der seit Anfang 2014 den neu geschaffenen Lehrstuhl für Sport und Management an der WHU innehat, parallel aber bis Ende 2014 an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht tätig war, veröffentlichte Ende September 2014 eine wissenschaftliche Studie zur TSG Hoffenheim. Seit dem 1. Januar 2015 ist Schmidt ausschließlich an der WHU am Center for Sports and Management beschäftigt. In dieser Studie attestierte er unter anderem der TSG Hoffenheim, dass sie „siebenmal mehr Einnahmen als Kosten für die öffentliche Hand“ generiere, dass sie ein „regionaler Identitätsanker“ sei, dass „83 Prozent der Befragten stolz seien, Hoffenheimer zu sein“ und dass die Rhein-Neckar-Arena „als zweitwichtigstes Wahrzeichen gleich hinter dem Schloss Heidelberg“ betrachtet werde. Die Frankfurter Rundschau zog allerdings die wissenschaftliche Unabhängigkeit der Studie in Zweifel, nachdem ihre Recherchen ergeben hatten, dass der EBS-Lehrstuhl von der Stiftung des TSG-Hoffenheim-Mäzens, Dietmar Hopp, über fünf Jahre hinweg mit insgesamt 1,5 Millionen Euro finanziert worden war. Anders als durch die Frankfurter Rundschau dargestellt, hatte das Institut in Pressekonferenzen wie auch in offiziellen Pressemitteilungen jedoch explizit auf die Zusammenarbeit mit der „Dietmar Hopp Stiftung“ gerade auch im Bezug auf die vorliegende Studie aufmerksam gemacht. Die Tatsache der Unterstützung war daher schon vor dem Artikel in der Frankfurter Rundschau in zahlreichen Medien sowie auch vom Verein selbst aufgegriffen worden.", "section_level": 2}, {"title": "Vorwürfe bezüglich der Lernkultur.", "content": "Von Autor Benedikt Herles, der sein Studium an der WHU nach zwei Studiensemestern im Jahr 2005 abgebrochen hat, wird der Vorwurf erhoben, dass die Curricula u. a. Auswendiglernen und Schablonendenken fördern. Für seine Kritik am deutschen Hochschulsystem griff Herles aufgrund seiner persönlichen Studienerfahrungen exemplarisch auf die WHU zurück. Der ehemalige WHU-Student Mojtaba Sadinam, der im vierten Semester sein Studium an der WHU abbrach, um an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Philosophie und Geschichte zu studieren, kritisierte in ähnlicher Weise eine stark auf Leistung ausgerichtete Hochschulkultur. Nicht zuletzt nach dem Tod eines WHU-Studenten während eines Praktikums bei einer Londoner Investmentbank 2013 warnte der damalige WHU-Rektor Frenkel vor Überehrgeiz und Überarbeitung.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerhochschulen.", "content": "Zu den rund 200 Partnerhochschulen der WHU gehören: Zu den 15 Partnerhochschulen der Double Degree Programs zählen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die WHU – Otto Beisheim School of Management ist eine privat finanzierte deutsche Wirtschaftshochschule im Universitätsrang mit Sitz in Vallendar bei Koblenz und einem weiterem Standort in Düsseldorf. Die Abkürzung \"WHU\" geht auf die Langform „Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung“ zurück, die mittlerweile jedoch nicht mehr verwendet wird. Der Zusatz „Otto Beisheim“ wurde dem Namen im Jahr 1993 zu Ehren ihres größten Förderers, des 2013 verstorbenen Unternehmers Otto Beisheim, hinzugefügt.", "tgt_summary": "奥托贝森管理研究院(WHU-Otto Beisheim School of Management),又译法伦达尔WHU管理学院(WHU Vallendar),是一所于1984年创建于德国科布伦茨附近的法伦达尔的私立商学院。校名中的 WHU 是德语“企业高层管理学术学院”的缩写。 德国WHU-奥拓贝森管理研究院是位于德国法伦达尔和杜塞尔多夫的著名商学院。WHU的前身于1984年建立,经过7年的时间该校的校办资质通过了州教育机构评审,最终确定了其“莱茵兰-普法尔茨州州立标准公立资格”的认定。WHU的标志性专业是工商管理硕士,在世界不同国家和地区建立了140个合作伙伴关系,也是第一所通过欧洲质量发展认证体系EQUIS认证的高等院校。为了更有利的实现国际化发展目标,WHU获得企业赞助款达2500万欧元,经过30多年的成功教学经验,WHU不仅在德国跻身于最优秀、最受尊敬商业教育中心行列,而且它在国际上拥有良好的信誉和地位。", "id": 715179} {"src_title": "Dansk Folkeparti", "tgt_title": "丹麥人民黨", "src_document": [{"title": "Politische Positionen.", "content": "Die Programmatik der Dansk Folkeparti weist sowohl starke konservative wie auch sozialdemokratische Elemente auf. Die Partei vertritt eine dezidiert konservative Wertepolitik, die oftmals mit dem Slogan \"Gott, König und Vaterland\" paraphrasiert wird. Die Partei wird in Meinungsumfragen mehr als alle anderen Parteien mit spezifisch \"dänischen Werten\" wie hyggelighed, Geborgenheit und Bescheidenheit assoziiert. Dagegen ist die Sozialpolitik der Partei eher sozialdemokratisch geprägt (Verteilungspolitik) und auf die Erhaltung des dänischen Wohlfahrtsstaates ausgerichtet. In Dänemark wird die Partei oftmals als Bedrohung vor allem für die Sozialdemokraten gesehen. Andere sehen in der Partei jedoch eher eine Bedrohung für die Konservativen, von denen die Partei viele Stimmen gewinnen konnte. Die Dansk Folkeparti ist globalisierungskritisch und EU-kritisch eingestellt. Zudem tritt sie für strenge Integrations- und Einwanderungsgesetze ein. Unter ihrer Mitwirkung wurde die Einwanderungsgesetzgebung in Dänemark merklich verschärft. Weitere Themen und Forderungen der Partei sind ein kritischerer Umgang mit dem politischen Islam, die Förderung von bürgerlichen Freiheitsrechten, Senioren- und Familienförderung, Tierschutz, Ausbau des Gesundheitswesens und eine Verschärfung der inneren Sicherheitsgesetze. Die Partei vertritt eine dezidiert pro-israelische Politik. Die Initiative Boycott, Divestment and Sanctions wird strikt abgelehnt. Die DF selbst verkündete 2002 in einer Rede von Mogens Camre, eine „Partei des Zentrums“ zu sein. Als Mehrheitsbeschafferin einer liberal-konservativen Regierung war es der DF zwischen 2001 und 2011 gelungen, eine rigide Migrationspolitik durchzusetzen. Am 10. November 2010 setzte sie gemeinsam mit der liberal-konservativen Koalition strengere Regelungen für den Nachzug von Familienangehörigen bzw. frisch angetrauten Ehepartnern aus dem Ausland um. Diese Regelungen, die von der sozialdemokratischen Regierung (2011 bis 2015) teilweise wieder zurückgenommen wurden, zielten ausdrücklich auf einen „Stopp für nicht-westliche Einwanderung“ ab. Der Justizpolitische Sprecher Peter Skaarup der Dansk Folkeparti meinte: „Ich bin sicher, dass sie [die Regelungen] bald in vielen anderen Ländern kopiert werden.“ Ähnlich sah dies auch der liberale Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen, der äußerte: „Manche sollen ganz einfach nicht rein in unser Land, das ist keine Frage des Alters, sondern der gesunden Vernunft.“ Nach der Folketingswahl 2015 befand sich die Dansk Folkeparti wie schon zwischen 2001 und 2011 wieder in der Rolle einer Stützpartei für die liberal-konservative Venstre. Seit Sommer 2015 wurde die dänische Flüchtlingspolitik mit den Stimmen der Dansk Folkeparti erneut erheblich verschärft, wobei viele Forderungen der Partei umgesetzt wurden. Bei der Folketingswahl 2019 verlor die DF massiv an Stimmen und wurde mit 8,7 % lediglich drittstärkste Kraft im Parlament.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Struktur.", "content": "Die Dansk Folkeparti ging 1995 aus der von Mogens Glistrup gegründeten Fortschrittspartei hervor. Die damalige Parteichefin Pia Kjærsgaard verließ mit Kristian Thulesen Dahl, Poul Nødgaard, Ole Donner u. a. die Partei aus Protest gegen die Reaktivierung des provokativ-querulantischen Parteigründers. Die DF übernahm die kritische Haltung gegenüber Einwanderung und der Europäischen Union, ersetzte jedoch die ultraliberale, steuer- und staatsfeindliche Stoßrichtung der Fortschrittspartei durch eine sozialdemokratisch beeinflusste Sozialpolitik. Diese Verknüpfung von nationalem Fürsorgestaat und Einwanderungsfeindlichkeit fand in der Politikwissenschaft die Bezeichnung „Wohlfahrtschauvinismus“. Die frühere Parteichefin Kjærsgaard pflegte einen hierarchischen Führungsstil und bestimmte das äußere Erscheinungsbild der Partei maßgeblich mit. Bewerber um die Listenplätze für die Folketingswahl müssen vom Parteivorstand zentral gebilligt werden. Dadurch sollen einerseits innerparteiliche Meinungsverschiedenheiten vermieden werden, andererseits sollen so rechtsextreme Elemente von der Partei ferngehalten werden. Im August 2006 fielen mehrere Ortsvorsitzende der DF einer verdeckten Recherche der Zeitung Ekstra Bladet zum Opfer, nachdem sie ihre Bereitschaft signalisiert hatten, ein vorgebliches Mitglied des rassistischen Netzwerkes \"Dansk Front\" in die Partei aufzunehmen. Mit Veröffentlichung ihrer Reaktion wurden die Kommunalpolitiker umgehend aus der Partei ausgeschlossen. Im Oktober 2006 wurden weitere neun Mitglieder ausgeschlossen, nachdem sie der Parteispitze ein unfreies Debattenklima vorgeworfen hatten. Andere Mitglieder äußerten ähnliche Kritik, ohne jedoch ausgeschlossen zu werden. Die Dansk Folkeparti verfügt wie alle Parteien im Folketing über eine Jugendorganisation (Dansk Folkepartis Ungdom).", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Zusammenarbeit.", "content": "Die Partei pflegt relativ wenige internationale Kontakte. Insbesondere wird auf Distanz zu Parteien in anderen Ländern geachtet, die durch radikale Positionen wie Antisemitismus oder Rassismus gekennzeichnet sind. Im Jahr 2010 wurde jedoch erstmals eine Zusammenarbeit mit den Schwedendemokraten ins Auge gefasst. Die traditionell israelfreundliche Dansk Folkeparti unterhält Kontakte nach Israel unter anderem über die Organisation Friends of Israel. Im Europaparlament ist die Partei Mitglied der Fraktion Europäische Konservative und Reformer. Die DF war von 2002 bis 2007 Mitglied der Europäischen Partei Allianz für das Europa der Nationen und der von 2011 bis 2015 existierenden Bewegung für ein Europa der Freiheit und der Demokratie (MELD).", "section_level": 1}, {"title": "Ideologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eigendarstellung.", "content": "Laut eigener Aussage sei der DF keine bestimmte Ideologie zu eigen, vielmehr vertrete die Partei bestimmte Haltungen ausgehend von der Frage, was Dänemark und den Dänen nutze. Gleichwohl fänden sich in der Programmatik und der praktischen Politik der Partei bestimmte konservative, liberale und sozialdemokratische Elemente.", "section_level": 2}, {"title": "Einordnung durch Dritte.", "content": "Foged/Molgaard Nielsen/Roslyng-Jensen ordnen die DF als sozialliberal ein. Die Partei nehme eine Position zwischen Sozialdemokratie auf der einen Seite und Venstre/Konservativen auf der anderen Seite ein. Andere Parteienforscher ordnen die DF als rechtskonservative Partei ein. Der Politikwissenschaftler Thomas Schubert beschreibt die Position der DF als „weichen“, sein Kollege Richard Stöss beschreibt sie als „gemäßigten“ Rechtsextremismus. Die Partei vermeide jede Verbindung zum Neonazismus und pflege keine internationalen Kontakte zu Rechtsextremen. Die Partei sei durch ethnisch-nationalistische Fremdenfeindlichkeit, Anti-Establishment-Populismus, Wohlfahrtsstaatschauvinismus und Nativismus geprägt. Diese Zuordnung ist allerdings in der Politikwissenschaft nicht unumstritten, da sie „ein relativ weit gefaßtes Verständnis von Extremismus“ voraussetzt. Der Dresdner Politikwissenschaftler Steffen Kailitz schreibt hierzu: Aus Sicht des dänischen Historikers und Holocaust-Experten Therkel Stræde von der Universität von Süddänemark begründet jedoch der in den islamfeindlichen Gesetzesvorschlägen der DF von 2007 (siehe unten) zu Tage tretende „extrem fremdenfeindliche Nationalismus“ sogar eine Verwandtschaft zwischen DF und dem Nazismus, auch wenn er ausdrücklich feststellt, dass die DF keine Nazis seien. Die dänische Feuilletonistin Eva Smith kritisierte in der dänischen Tageszeitung Politiken den DF-Abgeordneten Martin Henriksen wegen seines Skeptizismus gegenüber der Anerkennung von Menschen anderer Herkunft als dänische Staatsbürger. Eine Studie aus dem Jahr 2019, die das Abstimmungsverhalten von Parteien zu klimapolitischen Fragen im EU-Parlament betrachtete, bewertet die Dansk Folkeparti als „Dinosaurier“ in Bezug zu einer klimafreundlichen Politik.", "section_level": 2}, {"title": "Grundsatzprogramm.", "content": "Das aktuelle Grundsatzprogramm wurde im Oktober 2002 angenommen. Zentrale Aussagen lauten:", "section_level": 1}, {"title": "Wahlen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Folketing.", "content": "Bei der Folketingswahl 1998 trat die Partei erstmals an und erzielte mit 7,4 % der Wählerstimmen 13 Abgeordnetensitze. 2001 konnte sie sich auf 22 Mandate steigern und spielte seitdem eine Schlüsselrolle im dänischen Parlament, während die Fortschrittspartei sämtliche Mandate einbüßte. Bei der Folketingswahl 2005 stieg die DF mit 13,3 % zur drittstärksten Partei Dänemarks auf, bei der Folketingswahl 2015 wurde die DF mit 21,1 % die zweitstärkste Partei nach den Sozialdemokraten mit 26,3 %. Die muslimischen Proteste, Ausschreitungen und Morddrohungen nach den Mohammed-Karikaturen stärkte die Dansk Folkeparti in der Wählergunst. Vor der Folketingswahl 2007 versuchte sich die Partei mit Gesetzesvorschlägen zu profilieren, die teilweise als offen diskriminierend bezeichnet wurden. Unter anderem wollte sie das Tragen von Kopftüchern im öffentlichen Raum, Gebetsräume für muslimische Mitarbeiter in dänischen Firmen und Halāl-Fleisch in Kindergärten verbieten lassen. Nach einem leichten Stimmenrückgang bei der Folketingswahl 2011 (12,3 %) wurde die DF 2015 mit 21,1 % stärkste Partei des bürgerlichen Lagers. In mehreren Kommunen im Süden Jütlands und im ländlichen Seeland wurde sie sogar stärkste Partei. Den höchsten Stimmenanteil auf Wahlkreisebene erreichte sie in Aabenraa mit 31,8 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "Europawahlen.", "content": "Bei der Europawahl 2009 erreichte die Partei bei einer Wahlbeteiligung von 59,5 Prozent mit insgesamt 357.942 Stimmen 15,3 Prozent der Stimmen und damit zwei Sitze. Morten Messerschmidt und Anna Rosbach schlossen sich der Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie an. Rosbach trat allerdings im März 2011 aus der DF aus und zur Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten über. Bei der Europawahl 2014 wurde die DF bei geringfügig niedrigerer Wahlbeteiligung von 56,3 Prozent mit 605.889 Stimmen (26,6 Prozent der gültigen Stimmen) stärkste Kraft in Dänemark und errang vier Sitze im Europaparlament. Die DF wechselte zur Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten. Mit dem Austritt von Rikke Karlsson schrumpfte die DF-Delegation im Oktober 2015 auf drei Mitglieder. Die Europawahl 2019 endete für die Partei mit großen Stimmverlusten, wodurch zukünftig nur ein Abgeordneter vertreten sein wird. Geplant ist ein Beitritt zur Fraktion der Europäischen Allianz der Völker und Nationen.", "section_level": 2}, {"title": "Netzmedium.", "content": "Anfang August 2018 lancierte Dansk Folkeparti ein unabhängiges Netzmedium mit dem Namen Dit Overblik (Dein Überblick). Damit wollen sie Themen abdecken, die in gängigen Medien unterrepräsentiert sind.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Nach der Gründung der Dansk Folkeparti 1995 blieb nicht unbemerkt, dass 1941–1943 während der deutschen Besatzung Dänemarks eine Partei gleichen Namens existiert hatte, siehe Dansk Folkeparti (1941). Laut Aussagen der Gründer der jetzigen Partei sei man sich dieser Tatsache nicht bewusst gewesen und halte sie auch für unbedeutend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dansk Folkeparti (DF), dän. für Dänische Volkspartei, ist eine rechtspopulistische Partei in Dänemark. Sie wurde am 6. Oktober 1995 gegründet und arbeitete von 2001 bis 2011 im dänischen Parlament mit einer Minderheitsregierung aus Venstre und Konservativer Volkspartei zusammen. Zwischen 2015 und 2019 stützte die DF als zweitstärkste Fraktion eine Minderheitsregierung aus Venstre, Liberaler Allianz und Konservativer Volkspartei.", "tgt_summary": "丹麦人民党(, DF)是丹麦右派民粹主义政党。现任党魁为克里斯蒂安·图勒森·达尔(Kristian Thulesen Dahl)。", "id": 2334484} {"src_title": "Saint John (New Brunswick)", "tgt_title": "圣约翰 (新不伦瑞克省)", "src_document": [{"title": "Geographie und Klima.", "content": "Die Stadt liegt im Süden an der Bay of Fundy. Die Stadt wird durch den Saint John River in zwei Hälften geteilt und im Osten durch den Kennebecasis River begrenzt. Der Saint John River fließt westlich des Stadtzentrums durch eine schmale Schlucht, bevor er die Hafenbucht erreicht. Dabei ist ein besonderes Phänomen zu beobachten, die sogenannten Reversing Falls: Bei Flut kann sich die Fließrichtung des hier Stromschnellen aufweisenden Flusses auf einigen Kilometern umkehren. Die Umgebung der Stadt ist hügelig und äußerst felsig. In der Küstenebene östlich, westlich und nördlich der Stadt liegen zahlreiche Süßwasserseen. Das alte Stadtzentrum liegt auf einer Halbinsel auf der östlichen Seite des Hafens.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gegend um Saint John wurde am Johannistag (Fête de la St-Jean-Baptiste) 1604 durch den französischen Forscher Samuel de Champlain entdeckt. Charles Latour baute 1631 ein Fort; das Fort Latour war die erste französische Siedlung in Neubraunschweig. Britische Truppen eroberten Fort Latour 1758 und nannten es in Fort Frederick um. Nachdem es während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zerstört worden war, wurde es an der gleichen Stelle als Fort Howe von britischen Loyalisten wieder aufgebaut. Um das Fort herum entstanden die Siedlungen Parrtown und Carleton mit insgesamt 14.000 Einwohnern. Diese wurden 1785 zu Saint John vereinigt, die damit die erste „inkorporierte“ Stadt Kanadas wurde. Während des Kriegs von 1812 wurde die Stadt stark befestigt, um allfällige Angriffe der USA abzuwehren. Die Große Hungersnot in Irland um die Mitte des 19. Jahrhunderts verursachte den größten Einwanderungsschub. Die Regierung musste eine Quarantänestation und ein Spital auf der Partridge-Insel vor dem Hafen errichten, um die Neuankömmlinge zu betreuen. Die vorher fast rein protestantische Stadt hatte nun eine katholische Bevölkerungsmehrheit. Während des 19. Jahrhunderts wurde Saint John zur wichtigsten Industrie- und Hafenstadt der Provinz mit einer bedeutenden Werft- und Holzverarbeitungsindustrie. Der rege Handel mit Großbritannien und der Karibik ließ Saint John zu einer der wichtigsten Städte des Landes aufsteigen. 1842 wurde das erste öffentliche Museum des Landes eröffnet (das heutige New Brunswick Museum/Musée du Nouveau-Brunswick). Auch die erste Bank Kanadas wurde hier gegründet. 1877 zerstörte eine Feuersbrunst das gesamte Geschäftsviertel der Stadt. Während des Ersten Weltkriegs wurden von Saint John aus kanadische Truppen nach Europa geschickt, die an der Seite des Britischen Empires kämpften. Während des Zweiten Weltkriegs verlor der Hafen aufgrund der Bedrohung durch deutsche U-Boote an Bedeutung, und die Schiffskonvois legten im besser geschützten Halifax ab. In Saint John wurde das Furnierholz für die De Havilland Mosquito-Bomber hergestellt. Obwohl die Ära der Schiffbauindustrie im Jahr 2002 mit der Schließung der Werft endgültig zu Ende ging, ist Saint John das industrielle Zentrum der kanadischen Atlantikprovinzen geblieben. Der Industrielle K.C. Irving und seine Familie bauten ein weitverzweigtes Industriekonglomerat auf (Erdöl, Forstindustrie, Schiffbau, Medien, Transport). Der Irving-Konzern ist der wichtigste Arbeitgeber der Region; sie besitzt hier unter anderem den ersten Öltanker-Terminal Nordamerikas, die größte Erdölraffinerie Kanadas, eine Fabrik für Zeitungspapier und eine Fabrik für Haushaltspapier.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Saint John ist ein Industriestandort der Maritimen Provinzen von Kanada. Das kanadische Großunternehmen der Irving Gruppe verfügt über mehrere Standorte und Tochtergesellschaften in der Stadt. Darunter zählen vor allem die Wirtschaftsbereiche Ölförderung, Forsterei, Schiffsbau, Medien und Logistik. Weiterhin trägt der Hafen von Saint John zu den Einnahmen der Stadt bei. Zu den weiteren größeren Unternehmen zählt die Moosehead Brauerei, die New Brunswick Power Corporation, welche drei Stromgeneratorturbinen sowie das Atomkraftwerk Point Lepreau Nuclear Generating Station betreibt, Bell Aliant Telecom, sowie das Horizon Health Network, welches fünf Krankenhäuser in Saint John und der Umgebung betreibt. Weiterhin haben sich viele IT-Unternehmen in der Stadt angesiedelt. In Saint John verfügen die kanadische Streitkräfte über mehrere Reserveeinheiten, die sich auf mehrere Stützpunkte verteilen und mehrere hundert Soldaten sowie Angehörige umfasst. Saint John ist ein wichtiger Umschlagshafen für Energieressourcen, der den amerikanischen Kontinent mit Erdgas und Öl beliefert. So wurde das Canaport LNG Terminal in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Unternehmen Irving Oil (25 %) Anteil und dem spanischen Unternehmen Repsol (75 %) Anteil Ende 2008 fertiggestellt. Das Hafenterminal nahm im Jahre 2009 seinen Betrieb auf. Durch das Terminal wird Erdgas in Pipelines für den US-amerikanischen und kanadischen Markt durchgeschleust.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung und Forschung.", "content": "In Saint John befinden sich zwei Aufsichtsbehörden, die für die englischsprachigen und französischsprachigen Schulen zuständig sind. Es befinden sich insgesamt acht öffentlich finanzierte Schulen, in welchen in der Erstsprache Englisch gelehrt wird. Unter diesen Schulen befinden sich Grund- sowie High Schools bis Klasse 12. Des Weiteren befindet sich eine staatlich finanzierte Schule, an der in französischer Sprache gelehrt wird. Im Jahre 1964 eröffnete die University of New Brunswick einen Campus in der Stadt. Auf dem UNB Saint John Campus sind mehrere Fachbereiche angesiedelt und befindet sich am Tucker Park.", "section_level": 2}, {"title": "Einkaufszentren.", "content": "Sain John verfügt neben vielen kleineren Fachgeschäften im historischen Innenstadtbereich wo sich daneben zahlreiche Cafés, Restaurants und Bars befinden auch über mehrere größere Shopping Malls. Zu den größeren zentral gelegenen Shopping Malls gehört: \"Das Brunswick Square Shopping Centre\" mit über 60 Fachgeschäften und mehreren Restaurants, Cafés und Bars. Das Shopping Centre befindet sich an der 39. King Street im Stadtzentrum. Über innen liegende Verbindungswege und Brücken kommt man zur kleineren Shopping Mall \"Market Square\". Weitere kleinere Malls befinden sich in den Stadtteilen von Saint John.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Busverbindungen.", "content": "Für den innerstädtischen Personennahverkehr ist Saint John Transit. Das Unternehmen betreibt mehreren Linien und verbindet wichtige Orte miteinander. Acadian Lines betreibt ein überregionales Busliniennetz zwischen den Städten.", "section_level": 2}, {"title": "Highways.", "content": "Der wichtigste Highway der Stadt ist der Saint John Throughway (Route 1). Dieser verbindet entlang der Strecke mehrere Städte und endet nordöstlich bei Moncton. Ein weiterer größerer Highway ist Route 7, welcher Saint John mit Fredericton verbindet. Diese wichtigen Verbindungen überqueren den Saint John River über die Harbour Bridge und der Reversing Falls Bridge.", "section_level": 2}, {"title": "Flugverbindungen.", "content": "Die Stadt verfügt über einen eigenen Flughafen. Der Saint John Airport befindet sich in der Nähe von Loch Lomond, ca. 15 Kilometer außerhalb von Saint John. Der Flughafen bietet planmäßige Verbindungen nach Halifax, Toronto, Montreal und Ottawa an.", "section_level": 2}, {"title": "Zugverbindungen.", "content": "Durch die Reversing Falls Railway Bridge besteht eine Verbindung für Güterzüge, die die New Brunswick Southern Railway auf der Route von St.John in den US-Bundesstaat Maine betreibt.", "section_level": 2}, {"title": "Schiffsverbindungen.", "content": "Bay Ferries betreibt Verbindungen ganzjährig zwischen Saint John und Digby", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten aus Saint John.", "content": "Söhne und Töchter der Stadt: Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Saint John (frz. \"Saint-Jean\") ist mit 67.575 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der kanadischen Provinz Neubraunschweig. Das „Saint“ wird nie abgekürzt, um Verwechslungen mit St. John’s auf Neufundland zu vermeiden.", "tgt_summary": "圣约翰市(英语:City of Saint John;)是加拿大新不伦瑞克省第二大的城市。圣约翰坐落在圣约翰河注入芬迪湾北岸所在,于1785年建市,是加拿大首个建制为市的社区。至2011年,该城市有70,063人,而大圣约翰地区则有127,761人,较2006年增长了4.4% 。自从爱尔兰大饥荒开始,该城市的主要人口由效忠英国的人转变为爱尔兰人。通常圣约翰被认为全加拿大最“爱尔兰的城市”。", "id": 1674524} {"src_title": "Apache Axis", "tgt_title": "Apache Axis", "src_document": [{"title": "Einsatzgebiet.", "content": "Axis wird häufig als Java-Servlet innerhalb eines Servlet-Containers (beispielsweise Apache Tomcat) betrieben, der Webservices für Java-Klassen anbietet. Mit den Tools JAVA2WSDL und WSDL2JAVA wird der Entwickler dabei unterstützt, automatisch eine robuste Schnittstelle in Java zu erzeugen, ohne sich direkt mit der Funktionsweise von SOAP befassen zu müssen. Für einfache Anwendungen bietet Axis an, dass Java Applikationen direkt als JWS (Java-Webservices) bereitgestellt werden können. Daraus generiert Axis automatisch einen verwendbaren Webservice inklusive WSDL Beschreibung, die über das Netz ausgelesen werden kann, um hierfür einen entsprechenden Client zu entwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Unterstützte Standards.", "content": "Axis unterstützt die Standards SOAP 1.1, 1.2, MTOM (nur Axis2) und WSDL 1.1 der W3C. Es wird auch SAAJ 1.1 (SOAP with Attachments API for Java) von Sun Microsystems unterstützt. Darüber hinaus unterstützt es die W3C-Spezifikationen WS-Reliable Messaging, WS-Security, WS-AtomicTransaction, WS-Addressing, WS-Policy und WS-MetadataExchange.", "section_level": 1}, {"title": "Deployment.", "content": "Webservices können über WSDD-Dateien (XML-Dokumente) über das Admin-Servlet in Axis eingebunden werden. Häufig gibt es hierfür deshalb \"deploy.wsdd\", \"undeploy.wsdd\" und/oder \"server-config.wsdd\"-Dateien. Beispiel (Tomcat, JBoss) einer server-config.wsdd, die einen Webservice \"Hello\" mit passender WSDL unter Apache-Axis installiert: ", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsumgebung.", "content": "Zur Entwicklung von AXIS-Webservices und Clients kann Eclipse mit dem Lomboz-Plugin verwendet werden. Netbeans enthält ab Version 6.1 ebenfalls die Möglichkeit, Axis2-Webservices und Clients zu generieren.", "section_level": 1}, {"title": "Apache Axis2.", "content": "Seit Februar 2005 steht mit \"Apache Axis2\" die nächste Generation von Apache Axis zur Verfügung. Es handelt sich um eine vollständige Neuentwicklung, welche das klassische Axis bezüglich Geschwindigkeit, Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit übertrifft. Es liegen Implementierungen in C und Java vor.", "section_level": 1}, {"title": "AXIOM.", "content": "Axis2 verwendet ein eigenes Objektmodell namens \"AXIOM (Axis Object Model)\". Es basiert auf der Streaming API for XML und ist damit wesentlich speichereffizienter als etwa DOM, da Kindelemente nur bei Bedarf verarbeitet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Data binding.", "content": "Durch \"data binding\" ist es möglich, XML-Inhalte in einer Programmiersprache als Objekte zu verwenden. Axis2 bietet hierfür das \"Axis2 Databinding Framework (ADB)\". Es werden aber auch andere Techniken wie XMLBeans, JAXB und JiBX unterstützt.", "section_level": 2}, {"title": "Deployment.", "content": "Axis2 unterscheidet sich von Axis 1.x des Weiteren durch ein einfacheres Deployment. Der Mechanismus ähnelt dem archivbasierten Java-EE-Deployment. Die Klassendateien und Deskriptoren des Services werden in einem JAR-Archiv zusammengefasst und in einem bestimmten Ordner – dem \"repository\" – abgelegt. Das Service-Archiv muss dabei eine bestimmte Struktur aufweisen und die Endung.aar tragen. Um eine hohe Verfügbarkeit zu erreichen, bringt Axis2 zwei wichtige Funktionen mit:", "section_level": 2}], "src_summary": "Apache Axis (\"Apache eXtensible Interaction System\") ist eine SOAP-Engine zur Konstruktion von darauf basierenden Webservices und Clients. Es existieren Implementierungen in C++ und Java.", "tgt_summary": "阿帕奇 Axis 是一个开源、建基于XML的Web服务架构。它包含了Java和C++语言实现的SOAP服务器,以及各种公用服务及API以生成和部署Web服务应用。用阿帕奇Axis开发者能够创造可互操作的,分布式的计算应用。Axis由Apache软件基金会主持下制订的。", "id": 2609277} {"src_title": "Demolition Man", "tgt_title": "越空狂龍", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Stadt Los Angeles wird 1996 von schweren Unruhen heimgesucht. Während dieser Tumulte hat der Gangster Simon Phoenix die Insassen eines Busses in seine Gewalt gebracht und sich in einem Fabrikgebäude verschanzt. Der abgebrühte Cop John Spartan will auf eigene Faust Phoenix dingfest machen. Dies gelingt ihm, jedoch sterben dabei alle Geiseln. Spartan wird wegen fahrlässiger Tötung suspendiert sowie verurteilt und kommt wie auch Phoenix in ein „kryogenisches“ Gefängnis, wo er seine Haftstrafe eingefroren im Kälteschlaf verbringt. Spartan und Phoenix verbringen so mehrere Jahrzehnte im Kälteschlaf, bis im Jahr 2032 Phoenix vorgeblich zwecks möglicher Resozialisierung aufgetaut wird. Die Welt hat sich inzwischen verändert und in das Idealbild einer amerikanischen Vorstadt verwandelt. Durch ein großes Erdbeben und die damit verbundene Vernichtung von Santa Monica, Los Angeles und San Diego entstand die Metropolregion San Angeles. Diese gleicht einem futuristischen Garten Eden, in dem weder Umweltverschmutzung, Arbeitslosigkeit, noch Kriminalität existieren – genauso wenig wie fleischliche Nahrung, körperliche Nähe, Küsse oder gar Sex, geschweige denn Rockmusik oder Schimpfworte. Phoenix entkommt bei seiner Anhörung auf vorzeitige Entlassung, tötet auf seiner Flucht mehrere Menschen und begeht damit die ersten Morde seit dem Jahr 2010. Die Polizei, für die Graffiti bereits ein Schwerverbrechen darstellen, ist mit der Situation und dem Grad an Gewalt völlig überfordert. Schließlich taut man auch Spartan auf, da er es bereits in der Vergangenheit schaffte, Phoenix zu fassen. Durch einen gestohlenen Wagen kann Phoenix ausfindig gemacht werden, doch auch der eintreffende Spartan kann sein Entkommen nicht verhindern. Dr. Raymond Cocteau, der Gründer von San Angeles, schlägt vor, auf weitere Morde zu warten, um Phoenix aufzuspüren. Während eines Treffens mit Dr. Raymond Cocteau zum Dinner kommt es zu einem Zwischenfall mit einigen Rebellen, die Anhänger des Untergrundkämpfers Edgar Friendly sind. Obwohl alle übrigen Anwesenden Friendly für einen Anarchisten halten, kommen Spartan Zweifel am herrschenden System, als er Zeuge wird, wie die Untergrundkämpfer ein Restaurant überfallen, um nicht zu verhungern. Mit Hilfe von Huxley findet Spartan heraus, dass Phoenix während seines Strafvollzugs durch unterbewusste Beeinflussung zum geistig überlegenen Verbrecher getrimmt wurde. Phoenix selbst weiß indes nicht, woher seine Fähigkeiten stammen. Spartan entlarvt schließlich Cocteau als Auftraggeber von Phoenix’ Manipulation, und dass Cocteau mithilfe des Gangsters seinen Erzfeind Edgar Friendly eliminieren will. Cocteau will Spartan daraufhin festnehmen lassen, doch Spartan ignoriert dies und geht. Die Polizei aus dem Jahr 2032 ist mit Widerstand bei der Festnahme offensichtlich überfordert und hält ihn nicht auf. Cocteau überwirft sich kurz darauf mit Phoenix, der jedoch Cocteau trotz seines Verlangens nicht selber töten kann aufgrund einer Sicherung, die in seinem Unterbewusstsein verankert wurde. Daher taut Phoenix seine ebenfalls tiefgefrorene Verbrechergang aus den alten Zeiten auf, um Cocteau von ihr töten zu lassen. Spartan und Huxley steigen währenddessen in die Kanalisation hinab und treffen dort auf Friendly. Dieser lebt mit anderen Verarmten in einem System verzweigter Slums und entpuppt sich als harmloser Normalbürger, der einen Feldzug gegen Cocteaus Utopia führt. In den Kanälen versteckt sich auch Phoenix, der auf der Suche nach seinem Opfer Friendly ist und sowohl Spartan als auch Friendly angreift, aber schließlich flüchtet. Spartan verfolgt Phoenix bis zum Kryo-Gefängnis, wo Simon und dessen Gang gerade dabei sind, eine große Anzahl von Schwerverbrechern, darunter Charles Manson und Jeffrey Dahmer, zu befreien. Nach der Überwältigung der Gang kommt es zum Showdown zwischen Spartan und Phoenix, bei dem Letzterer von Spartan getötet und das Gefängnis zerstört wird. Die Bürger von San Angeles nähern sich der Lebensweise von Friendly und den Rebellen an, um die keimfreie Welt wieder ein wenig normaler zu gestalten, während die Rebellion aufgegeben wird. Spartan und Huxley werden ein Paar und besiegeln dies mit einem vom bisherigen Regime verbotenen Kuss.", "section_level": 1}, {"title": "Vorlage.", "content": "Die Vorlage des Filmes ist trotz des sehr ähnlichen Titels nicht der mit dem Hugo Award ausgezeichnete Roman „The Demolished Man“ von Alfred Bester, obwohl der Film und der Roman beide im Kriminal- bzw. Polizei-Milieu spielen. Vielmehr wurde \"Demolition Man\" offensichtlich von Aldous Huxleys \"„Brave New World“\" inspiriert, in dessen Werk die neue (scheinbar) perfekte Gesellschaft letztlich von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Erkennbar ist dies an zahlreichen Bezügen auf das Buch, beginnend bei den Namen der Hauptcharaktere. Sandra Bullocks Filmcharakter heißt Lenina Huxley. Dieser Name ist zusammengesetzt aus dem Vornamen der Romanprotagonistin \"Lenina Crowne\" und dem Nachnamen des Autors. Huxley zeigt in seinem Roman gehäuft selbst ein Faible für diese Art der Namenskonstruktion (nahezu alle Charakternamen sind zusammengefügt aus Namen von bekannten Literaten, Politikern, Wissenschaftlern, Philosophen). Stallones Figur ist benannt nach einem der Protagonisten, John Cooper, der aus einem „rückständigen“ (noch immer nach unseren heutigen bzw. den zu Huxleys Lebzeiten präsenten Lebens- und Wertvorstellungen orientierten) Reservat in die moderne Gesellschaft kommt. Bei \"Demolition Man\" kommt John Spartan aus der Vergangenheit in die Zukunft, wird aber aus ähnlichen Motiven heraus auch hier des Öfteren als „Wilder“ oder „Barbar“ bezeichnet. Ein weiterer Hinweis ist bei der deutschen Synchronisation etwas schwieriger zu entdecken als im Original. Als Phoenix und Spartan im Museum kämpfen, sagt Phoenix in der englischen Fassung „It’s a »brave new world«“ und in der deutschen Synchronisation ganz wörtlich „So eine »tapfere neue Welt«“. Es handelt sich dabei um ein älteres Übersetzungsproblem, da das Werk im deutschen Sprachraum mittlerweile einem Shakespeare-Zitat, dem der Romantitel entstammt, folgend mit „Schöne neue Welt“ übersetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Besetzung des Films gestaltete sich schwierig. Ursprünglich sollten Steven Seagal und Jean-Claude Van Damme die Protagonisten verkörpern, wobei Van Damme als Bösewicht agieren sollte. Dieser sagte zunächst zu, wollte jedoch erreichen, dass Seagal den Schurken spielen sollte. Dies lehnte nun Seagal ab, also wurden sowohl er als auch Van Damme aus dem Projekt gestrichen. Sylvester Stallone wünschte sich Jackie Chan als seinen Gegenspieler in der Rolle des Simon Phoenix. Chan lehnte jedoch ab, da er niemals einen Bösewicht spielen wolle, denn schließlich habe er in asiatischen Filmen stets den Helden verkörpert und könne nicht plötzlich als Schurke auftreten. Es gibt jedoch einen Verweis auf Stallones ursprünglichen Wunsch: In einer Szene erledigt Huxley einen Schläger mittels Kung Fu und gibt Jackie-Chan-Filme als Herkunft ihrer Fähigkeiten an. Für die Rolle der Lenina Huxley war zunächst Lori Petty gecastet worden. Diese verließ die Dreharbeiten aber bereits nach wenigen Tagen und wurde durch Sandra Bullock ersetzt. Auch in den Nebenrollen treten mehrere bekannte Darsteller auf. Als Polizei-Telefonist Erwin agiert Rob Schneider, der zusammen mit Stallone auch in Judge Dredd zu sehen war. Als einer von Friendlys Gefolgsleuten ist Jack Black, bekannt aus \"King Kong\" und \"School of Rock\", zu sehen. Schließlich spielt Jesse Ventura ein Gangmitglied von Phoenix. Ventura war als Jesse „the Body“ ein bekannter Wrestler der WWE, ehe er ins Schauspielfach wechselte und neben Arnold Schwarzenegger in \"Running Man\" und \"Predator\" zu sehen war. Das Titellied „Demolition Man“ sang Sting. Er nahm dabei ein altes Lied seiner früheren Band The Police wieder auf, das dem Film seinen Namen gab. Sandra Bullock und Benjamin Bratt spielen zwei befreundete Gesetzeshüter. Dies wurde bei der Produktion von \"Miss Undercover\" im Jahr 2000 erneut aufgegriffen. Im Film tauchen mehrere Fahrzeuge auf, die auf Prototypen und Designstudien von Autoherstellern basieren. Die Polizeifahrzeuge sowie einige Zivilfahrzeuge basieren auf einer GM-Studie namens „Ultralite“ aus dem Jahr 1992. Da für den Film jedoch nicht nur für Stunts mehrere Fahrzeuge benötigt wurden, baute man diese auf der Basis von VW-Käfer-Fahrgestellen nach. Da die Protagonisten, darunter Hauptdarsteller Sylvester Stallone, nicht sehr groß sind, fanden diese auch bequem im nicht gerade geräumigen Inneren dieser Modelle Platz. Zwei der Originalrequisiten waren bis 2004 im Freizeitpark Warner Bros. Movie World zu sehen. Diese beiden Fahrzeuge unterschieden sich jedoch in der Ausstattung voneinander. Während eines der Modelle beide Flügeltüren öffnen konnte, war diese bei dem anderen auf der Beifahrerseite lediglich eine Attrappe. Im Film wird Schwarzenegger als ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten bezeichnet, nach dem die „Schwarzenegger-Präsidentenbibliothek“ benannt sei. Dies war eine Revanche von Stallone, der im bereits im selben Jahr erschienenen Schwarzenegger-Film \"Last Action Hero\" auf einem Kinoplakat in der Hauptrolle und Pose des Films \"Terminator 2 – Tag der Abrechnung\" gezeigt wurde – verbunden mit der Aussage Schwarzeneggers, dass dies Stallones bester Film gewesen sei. Darüber hinaus lassen sich weitere Anspielungen auf andere Filme finden. Die von Benjamin Bratt dargestellte Figur des Alfredo Garcia soll an den Film \"Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia\" erinnern, der Name des Gefängnisdirektors William Smithers an den des Gefängnisleiters in \"Papillon\". Zudem ist im Büro von Lt. Lenina Huxley ein Filmposter von \"Lethal Weapon 3\" mit Mel Gibson und Danny Glover zu sehen. Schließlich besorgt sich Phoenix in der Waffenausstellung des örtlichen Museums Waffen und Munition, wobei er eine der dortigen Figuren mit den Worten „entschuldige, \"Rambo\", ich muss mir das mal borgen“ entwaffnet. Die Restaurantszene spielt in einer Filiale von „Taco Bell“. Da die Fastfood-Kette außerhalb der USA weniger bekannt ist, wurde der Name für einige Versionen des internationalen Marktes in „Pizza Hut“ geändert. Dafür wurden per Computer fast alle Taco-Bell-Schriftzüge durch „Pizza Hut“ ersetzt und die verbalen Nennungen, welche es im englischen Original gibt, entsprechend synchronisiert. Achtet man zu Beginn des Angriffs von Friendlys Leuten genau auf die Fensterscheibe des Restaurants, an die alle Anwesenden im Lokal stürzen, kann man dort noch das Taco-Bell-Logo erkennen. Das von Phoenix genutzte „Rail-Gun-Gewehr“, in der deutschen Filmfassung als „Akzelerator-Waffe“ bezeichnet, basiert äußerlich auf dem HK G11, einem Prototyp des deutschen Waffenherstellers Heckler & Koch (HK). Wesley Snipes ist Träger des schwarzen Gürtels in asiatischen Kampfkünsten. Somit waren seine Tritte teilweise zu schnell für die Kamera, ähnlich wie dies bei Jet Li in \"Lethal Weapon 4\" der Fall war. Durch die Nachbesserungen am Computer wirken manche seiner Aktionen ein wenig ungeschickt. Das mit Edelsteinen besetzte Kleid, das Sandra Bullock in der Taco-Bell-Szene trug, wog zirka 18 Kilogramm. Als sie für die Aufnahmen ausgelassen herumhüpfte, riss es jedoch und drohte zu rutschen. Aus diesem Grund fasst sich Bullock an die Seite, während sie mit Stallone weggeht. Eine Szene, in der Sylvester Stallone als Spartan nach dem Auftauen splitternackt in Ganzkörperaufnahme zu sehen ist, wurde aus der Endfassung des Streifens entfernt – auf ausdrücklichen Wunsch von Stallone. Viele Monologe des Simon Phoenix sind Anspielungen auf das US-amerikanische Kinderspiel „Simon says“.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Der Film wurde bei der Berliner Synchron vertont. Michael Nowka schrieb das Dialogbuch und führte die Dialogregie.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Nach Meinung des Lexikon des internationalen Films ist \"Demolition Man\" „ein zwar perfekter und mit einiger Ironie inszenierter Actionfilm, der wegen der hausbackenen Geschichte und in Ermangelung einer halbwegs plausiblen Zukunftsvision aber nur wie ein Vehikel für zwei Hollywood-Stars wirkt.“ Nach dem Urteil der Zeitschrift Cinema hingegen „besticht [Demolition Man] nicht nur durch die futuristische Kulisse und die Kämpfe zwischen Sylvester Stallone und Wesley Snipes, sondern auch durch die komischen Wortwechsel zwischen der Frau der Zukunft, Sandra Bullock, und dem »Neandertaler« Stallone.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Sandra Bullock wurde 1994 für die Goldene Himbeere als „Schlechteste Nebendarstellerin“ nominiert. Wesley Snipes erhielt eine Nominierung für den MTV Movie Award als „Bester Bösewicht“. Komponist Elliot Goldenthal wurde mit dem ASCAP Award ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Demolition Man, auch unter dem Verweistitel Demolition Man – Ein eiskalter Bulle bekannt, ist ein ironischer Science-Fiction-Action-Film von Regisseur Marco Brambilla aus dem Jahr 1993 mit Wesley Snipes, Sylvester Stallone und Sandra Bullock in den Hauptrollen. Der Film startete am 2. Dezember 1993 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": "是一部1993年的美国科幻动作电影,由马可·布莱毕拉首次执导。主演是席维斯·史特龙和卫斯理·史耐普。本片于1993年10月8日在美国上映。", "id": 2020111} {"src_title": "Gefährliche Liebschaften", "tgt_title": "危險關係", "src_document": [{"title": "Der Briefroman.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorwort und Vorbemerkung.", "content": "Laclos stellt seinem Roman zwei Vorworte voran. Das erste ist eine (vorgebliche) Vorbemerkung des Herausgebers, der darauf hinweist, dass das Ganze nur ein Roman sei. Diese Einleitung fährt fort: Dem folgt ein (vorgebliches) Vorwort des Sammlers der Briefe:", "section_level": 2}, {"title": "Die Briefe.", "content": "Die Handlung des Romans erschließt sich dem Leser ausschließlich durch Briefe. Der Leser nimmt damit unmittelbar am Geschilderten teil – es gibt keinen allwissenden Erzähler, der einen Überblick über Handlung und handelnde Personen hat, sondern durch die Vielzahl der Briefeschreiber werden dem Leser mehrere Perspektiven auf dasselbe Ereignis eröffnet. Dadurch erhält der Roman auch eine gewisse Form der Ironie, die auf dem unterschiedlichen Wissen der Figuren der Romanhandlung basiert. Kirsten von Hagen weist darauf hin, dass Laclos mit einem „Suspense“-Effekt arbeite, wie man ihn aus Thrillern und Kriminalgeschichten des 20. Jahrhunderts kennt. Der Leser weiß mehr als die einzelnen Charaktere und antizipiert dadurch gewisse Ereignisse. So kennt der Leser den Pakt zwischen dem Vicomte de Valmont und der Marquise de Merteuil und Valmonts Plan, die tugendhafte Madame de Tourvel zu verführen und liest die Briefe mit einer gewissen Erwartungshaltung. Die inszenierte Wohltätigsaktion Valmonts, bei der er eine vom finanziellen Ruin bedrohte Familie durch Zahlung ihrer Schulden rettet, weil er weiß, dass ihn ein Diener der Madame de Tourvel dabei beobachtet, wird erst durch den Brief des Vicomte geschildert (Brief 21), dann in Brief 22 in der begeisterten Schilderung der Madame de Tourvel, die dessen Manöver nicht durchschaut und schließlich in Brief 23 ein drittes Mal durch Valmont, in dem er seiner Briefempfängerin Merteuil begeistert schildert, mit welchen Lobreden Madame de Tourvel ihn gegenüber seiner Tante und dem anwesenden Pfarrer lobt. Laclos lässt aber auch den Leser manchmal bewusst im Unklaren. Warum Madame de Volanges plötzlich so zielstrebig den Schlüssel zum Schreibtisch ihrer Tochter einfordert, um dann dort die Briefe des Chevaliers Darceny zu finden, erklärt sich dem Leser erst zwei Briefe später – in Brief 64 berichtet die Marquise de Merteuil stolz dem Vicomte de Valmont von ihrem Ränkespiel, das sie als ihr Meisterstück bezeichnet. Sie hat sich sowohl in Cécile de Volanges' Vertrauen eingeschlichen und weiß daher, wo diese die Briefe aufbewahrt, die sie von Chevalier Danceny erhält, und generiert sich gleichzeitig gegenüber Madame de Volanges als tugendhafte Person, die sich vom Verhalten Céciles alarmiert zeigt. Um ihr Doppelspiel weiter betreiben zu können, legt sie der Mutter nahe, sie nicht zu verraten. Die Briefe enthalten regelmäßig Hinweise sowohl auf den Akt des Briefeschreibers als auch die Form, wie der Brief übermittelt wird. Die bekannteste Briefszene ist vermutlich der Brief 48, in dem der Vicomte de Valmont der Marquise de Merteuil mitteilt, dass er gerade einen Liebesbrief an Madame de Tourvel geschrieben habe, als Schreibunterlage jedoch den Rücken der Kurtisane Émilie benutzt habe, mit der er das Bett teilt. Selten teilen die Briefe jedoch tatsächlich mit, was die Person wirklich bewegt. Die gerade aus dem Kloster entlassene Cécile de Volanges versucht anfangs noch, in ihren Briefen ihren wahren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Die Marquise de Merteuil weist sie jedoch bald darauf hin, dass es in Briefen vor allem darum gehe, dem Empfänger zu schreiben, was ihm gefallen werde. Der Höhepunkt der Verstellungskunst sind die Briefe des Vicomte de Valmont an Madame de Tourvel, in dem Valmont sich skrupellos einer religiös gefärbten Sprache bedient. Madame de Tourvels Fehler liegt in der Annahme dieser Briefe, die ihr letztlich zum Verhängnis werden, weil sie ihrer Verführungskraft erliegt. Valmont muss am Anfang große Anstrengungen unternehmen, um sie dazu zu bewegen. So täuscht er ihr mit einem falschen Briefstempel vor, dass der vorliegende Brief von ihrem in Dijon weilenden Mann stammt, oder er legt ihr in Anwesenheit seiner Tante einen Brief auf das Bett, den sie annehmen muss, will sie nicht einen Skandal provozieren. Laclos spielt auch mit dem Zeitraum, der zwischen dem Absenden und dem Empfangen eines Briefes vergeht. Der 75. Brief, den die Marquise von Merteuil an den Vicomte von Valmont richtet und der 72. Brief, den Cécile Volanges an ihre Brieffreundin und Schulfreundin Sophie Carnay schreibt, nehmen zu Ereignissen Stellung, bei denen sich bis zum Eintreffen des Briefes bereits eine völlig neue Konstellation ergeben hat.", "section_level": 2}, {"title": "Orte der Handlung.", "content": "Ungewöhnlich für Romane seiner Zeit gibt der Roman häufig nur vage Ortsangaben an. Der Landsitz der Madame de Rosemonde ist nicht näher lokalisiert. Ansonsten findet die Handlung in Paris statt, aber auch hier gibt es nur wenige präzise lokale Verweise. Genannt wird die Kirche Saint-Roch, in der Valmont und die Marquise Madame de Tourvel beobachten, die Straße vor der Oper und schließlich die Comédie Italiens, in der die Marquise ausgebuht wird. Dass Orte in dem Roman so selten genau bezeichnet werden, hängt möglicherweise mit der Abwesenheit eines allwissenden Erzählers zusammen. Für die Briefeschreiber besteht keine Notwendigkeit, die Orte, an denen sie sich aufhalten, genauer zu benennen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Briefeschreiber.", "content": "Laclos nutzt zunächst relativ festgelegte Typen, wie sie beispielsweise auch in der Commedia dell’arte vorkommen: die tugendhafte Unschuld, die junge Naive, den kaltblütigen Verführer, die weise Ratgeberin und den ritterlichen Romantiker. Laclos durchbricht jedoch das traditionelle Rollengefüge: Der kaltblütige Verführer entwickelt teilweise auch echte und die tugendhafte Unschuld teilweise auch leidenschaftliche Gefühle. Im Roman gibt es sieben Hauptkorrespondenten. Ihnen stehen sieben weitere Figuren gegenüber, die wie Céciles Klosterfreundin überhaupt nicht schreiben oder wie die Nebenfiguren Maréchale (Brief 86), Valmonts Bediensteter Azolan (Brief 107), Marquise Merteuils ehemaliger Geliebter und Céciles vorgesehener Ehemann Gercourt (Brief 111), Père Anselme (Brief 123), Betrand (Brief 163 und Brief 166) und ein anonym bleibender Freund des Chevaliers Danceny (Brief 167) nur mit einem oder zwei Briefen vertreten sind.", "section_level": 2}, {"title": "Marquise de Merteuil.", "content": "Die Marquise ist von adeliger Abstammung und wurde schon in jungen Jahren mit dem Marquis de Merteuil verheiratet, der jedoch bald darauf starb. Obwohl sie sich hätte verheiraten können, tat sie dies nicht, um von niemandem abhängig zu sein. Um ihrem Ruf nicht zu schaden, zog sie sich nach dem Tod des Marquis in eines seiner Schlösser zurück und studierte in philosophischen Schriften – wahrscheinlich von Rousseau und Voltaire, die sie einige Male in ihren Briefen zitiert – das Verhalten der Gesellschaft des Ancien Régime. Nach ihrem erneuten Eintritt in die Gesellschaft begann sie sich Liebhaber zu nehmen und genoss ein vergnügsames Leben, ohne jedoch ihren Ruf als ehrbare Frau zu zerstören. Am Anfang der Gefährlichen Liebschaften bittet die Marquise ihren ehemaligen Geliebten, Vicomte de Valmont, ihr einen Freundschaftsdienst zu erweisen: Er soll die junge Cécile de Volanges, mit der die Marquise sogar verwandt ist, verführen und entjungfern, weil diese mit dem Comte de Gercourt verlobt ist, der die Marquise verlassen hat. Nach einigen Verwicklungen entfremden sich die ehemaligen Freunde und Verbündeten – der Vicomte und die Marquise – und versuchen einander zu schaden. Nachdem Valmont den jungen Geliebten der Marquise, Ritter Danceny, der auch ein Verhältnis mit Cécile de Volanges hat, dieselbe ausgespannt hat, wendet die Marquise de Merteuil ihn gegen Valmont. Danceny tötet schließlich Valmont im Duell auf Betreiben Merteuils, doch der Vicomte erzählt Danceny vor seinem Tod die Wahrheit und gibt ihm die Briefe, die er mit Merteuil geschrieben hat. Danceny veröffentlicht schließlich diese und zerstört somit den Ruf der Marquise. Diese verliert danach einen Gerichtsfall, wird dadurch bankrott und von der gesamten Pariser Gesellschaft gemieden. Die Marquise de Merteuil erkrankt an den Pocken, aber überlebt mit furchtbaren Narben im Gesicht. Kurz darauf verlässt sie Paris und nimmt ihren übrig gebliebenen Schmuck mit. Ihre Verwandten glauben, sie habe sich in die Niederlande begeben. Die Marquise de Merteuil ist der absolute Bösewicht im Roman, denn anders als der Vicomte bereut sie nicht. Ihre Figur sollte sicherlich ein Sittenbild ihres Standes abgeben und ihre Bestrafung nahm die Urteile über das Ancien régime in der Französischen Revolution vorweg. Andererseits gewährt Laclos ihr auch eine Rechtfertigung: In einem Brief an Valmont beschreibt sie ihren „Werdegang“ und offenbart die Zwänge, die sie zu ihrer Rolle gezwungen haben: Während jede Eroberung für einen Mann einen Sieg darstellt, so ist er für die Frau eine Niederlage. Was bleibe daher einer Frau übrig, als sich hinter einer Maske zu verbergen, um \"ihr\" Leben genießen zu können?", "section_level": 3}, {"title": "Vicomte de Valmont.", "content": "Der Vicomte ist von hoher adeliger Herkunft, besitzt gesellschaftliches Ansehen, Vermögen, Charme und Ausstrahlung. Er konkurriert mit anderen Libertins auf dem Gebiet der Verführung – gelänge es ihm, die als so prinzipientreue und loyale Ehefrau des Présidente de Tourvel zu verführen, wird ihm dies in diesen Kreisen großen Ruhm einbringen. Von ihm wird gemunkelt, dass er mit allen Frauen von Paris ein Verhältnis gehabt habe, was ihn nicht unbedingt zum Liebling der meisten Ehemänner und Mütter werden lässt. Die Marquise de Merteuil sieht den Grund für seine Unwiderstehlichkeit in „seinem schönen Gesicht, seinen guten Manieren, seinem Geist und seiner Unverschämtheit“. Die Marquise hatte selbst ein Verhältnis mit dem Vicomte und bittet ihn nun zur Rache die junge Cécile de Volanges zu verführen. Er lehnt jedoch ab, da er bereits den Plan hat, die tugendhafte und religiöse Präsidentin von Tourvel zu verführen. Während Madame de Tourvel dem Verführungsspiel des Vicomte noch widerstrebt, nimmt der Vicomte de Valmont an Madame de Volanges Rache, die Madame de Tourvel vor ihm gewarnt hat und dadurch seinen Erfolg gefährdet. Er verführt ihre junge Tochter Cécile. Schließlich kann er Madame de Tourvel bezwingen und sie beginnt ein Verhältnis mit ihm. Als ihm jedoch die Marquise de Merteuil Vorwürfe macht, er sei in sie verliebt und abhängig von ihr, trennt er sich von ihr. Madame de Tourvel, die alle ihre Ideale seinetwegen verraten hat, bricht daraufhin zusammen. Valmont möchte nun das Versprechen der Marquise einlösen und mit ihr schlafen. Doch Merteuil hält sich nicht daran, da sie findet, er sei durch seine Liebe zu Tourvel nicht mehr derselbe. So bekämpft Valmont die Marquise, doch diese triumphiert, indem sie ihren jungen Geliebten Danceny sich mit Valmont duellieren lässt. Danceny tötet Valmont, doch dieser kann ihm vor seinem Ende die Wahrheit erzählen und ihm die Briefe des Vicomte und der Marquise übergeben, in denen ihre Geschichte niedergeschrieben ist. So gewinnt der Vicomte letztendlich doch, denn durch die Veröffentlichung der Briefe durch Danceny verliert die Marquise de Merteuil alle Dinge, die wichtig für sie sind: ihren Ruf, ihren Reichtum und ihre Schönheit. In der Literaturgeschichte wird als Vorbild für die Figur des Vicomte de Valmont Roué Lovelace gesehen. Diese von Samuel Richardson gestaltete Figur hat es mit Clarissa ebenfalls auf eine tugendhafte Figur abgesehen. Lovelace ist allerdings willens, sich sein Opfer notfalls mit Gewalt gefügig zu machen, dagegen bedient sich Valmont als feinsinniger Libertin subtilerer Mittel. Wenn der Roman als sittengeschichtliches Zeitdokument rezipiert, kann der Vicomte de Valmont als typischer Vertreter der höfischen Gesellschaft gesehen werden. Den Hof kennzeichneten unter Ludwig XV. und seinem schwachen Nachfolger Ludwig XVI. Unbekümmertheit und Offenheit in erotischen Dingen. Valmont ist in diesem Kontext eine der sexuellen Libertinage verpflichtete Person, deren einzig wahre Liebe dem eigenen Ich gilt und dem er alles andere unterordnet. In Liebesdingen ist die schnelle Verführung und der sofortige Bruch mit dem Opfer das typische Vorgehen des Libertins, der damit seine eigene Macht unter Beweis stellt.", "section_level": 3}, {"title": "Cécile de Volanges.", "content": "Cécile ist Klosterschülerin und soll den ehemaligen Liebhaber der Marquise, den Grafen Gercourt, heiraten. Dieser hat die Marquise wegen einer anderen Frau verlassen – und das ist der Grund, warum sie Valmont auffordert, die erst 15-Jährige zu verführen. In Brief 2 nennt die Marquise sie eine Rosenknospe, zwar dumm und lächerlich naiv, aber nicht geziert. Die Marquise ist außerdem davon überzeugt, dass Cécile später ebenfalls zu den Libertinen zählen wird. Allerdings täuscht sich die Marquise darin – später wird die Marquise sich eingestehen, dass ihre Schülerin nicht das Zeug zu einer „éducation libertine“ habe. Die 15-Jährige verliebt sich in ihren Musiklehrer, den Chevalier Danceny. Das hindert sie nicht daran, an den nächtlichen Besuchen Valmonts auf dem Schloss der Madame de Rosemonde Gefallen zu finden. Laclos hat in einer späteren Schrift „De l’éducation des femmes“ ausführlich die mangelhafte Bildung von Frauen kritisiert. Cécile de Volanges ist die Illustration, was eine unzureichende Bildung bei einer jungen Frau anrichten kann.", "section_level": 3}, {"title": "Madame de Volanges.", "content": "Sie ist Céciles Mutter und Freundin von Madame Rosemonde, der Tante Valmonts, und der Präsidentin de Tourvel sowie eine Verwandte der Marquise de Merteuil.", "section_level": 3}, {"title": "Chevalier Danceny.", "content": "Danceny gibt Cécile Musikunterricht und hat sich in die junge Frau verliebt.", "section_level": 3}, {"title": "Madame de Tourvel.", "content": "Madame de Tourvel ist mit dem Präsidenten de Tourvel verheiratet. Sie liebt diesen zwar nicht, respektiert ihn jedoch und ist mit ihm durch enge Freundschaft verbunden. Obwohl sie von außergewöhnlicher Schönheit und ihr Mann nicht oft zuhause ist, ist sie ihm treu ergeben. Am Anfang der Gefährlichen Liebschaften ist Madame de Tourvel zu Besuch im Schloss ihrer Freundin, der Madame de Rosemonde, da ihr Mann nicht zuhause ist. Dort wird der Neffe der Madame Rosemonde auf sie aufmerksam, der Vicomte de Valmont, der ebenfalls im Schloss seiner Tante wohnt. Valmont beschreibt sie in Brief 6, der an die Marquise de Mertieul gerichtet ist, mit fast sinnlichen Worten: Er versucht, sich mit de Tourvel anzufreunden, doch sie will nichts von ihm wissen, da ihre Freundin, die Madame de Volanges, sie in einem Brief vor seiner Lieblingstätigkeit, Frauen zu verführen und dann zu zerstören, gewarnt hat. Valmont besticht Tourvel jedoch durch seinen Charme und tut allerlei, um sie zu beeindrucken, was sie schließlich davon überzeugt, dass die Ratschläge ihrer Freundin nicht wichtig seien. Sie freundet sich mit ihm an, doch er offenbart Mme. de Tourvel seine „Liebe“, was diese vollkommen verstört und wütend macht. Sie bittet ihn, aus dem Schloss abzureisen, was er auch tut. Valmont schickt ihr jedoch weiterhin Briefe mit seinen Liebesbezeugungen, die sie zuerst ungeöffnet zurückschickt, aber dann annimmt. Zuerst bietet sie ihm ihre Freundschaft an, worauf er jedoch zurückschreibt, er wolle nur ihr Liebhaber sein und sonst gar nichts. Schließlich gibt sie zu, dass sie Gefühle für ihn empfinde, besteht jedoch immer noch darauf, ihre Treue zu ihrem Mann nicht zu brechen. Doch nach vier Monaten erobert Valmont Mme. de Tourvel, und sie fangen ein Verhältnis an. Was der Frauenheld Valmont jedoch nicht wahrhaben will, ist, dass er in die Präsidentin von Tourvel verliebt ist und damit sich selbst betrogen hat. Die Marquise de Merteuil, die ihm das schließlich offenbart, beschämt ihn, und so schreibt er einen Brief an die Präsidentin, in dem er ihr ankündigt, er wolle nichts mehr mit ihr zu tun haben. Diese bekommt einen Nervenzusammenbruch und zieht ins Kloster. Als sie zufällig erfährt, dass Valmont im Duell getötet worden ist, verzeiht sie ihm jedoch und stirbt. Die Präsidentin de Tourvel ist wahrscheinlich die am positivsten gezeichnete Person des Romans. Sie ist treu, ehrlich, unkompliziert und unschuldig, vielleicht auch ein wenig naiv. Ihre Verführung, ihre Krankheit und ihr Tod, die alle von Valmont verschuldet wurden, schockieren den Leser und zeigen daher die Bosheit des Vicomte und der Marquise. Einzelne Literaturhistoriker haben argumentiert, dass sich in der Madame de Tourvel Ideale der Bourgeoisie vereinen, während Valmont und die Marquise de Merteuil den Hochadel und seine libertine Einstellungen repräsentieren.", "section_level": 3}, {"title": "Madame de Rosemonde.", "content": "Sie ist die Tante des Vicomte de Valmont und Freundin der Madame de Tourvel.", "section_level": 3}, {"title": "Ausgaben (Auswahl).", "content": "Das Buch wurde mehrmals ins Deutsche übersetzt. Die erste deutsche Übersetzung des vierbändigen Romans von 1782 erschien 1783 unter dem Titel", "section_level": 2}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Der Stoff diente als Grundlage für neun Filme:", "section_level": 2}, {"title": "Oper und Musical.", "content": "Nach dem Roman benannte sich die deutsche Band Liaisons Dangereuses.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gefährliche Liebschaften (franz.: \"Les Liaisons dangereuses\"), ein Briefroman von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos, gilt als ein Hauptwerk der französischen Literatur des 18. Jahrhunderts und Sittengemälde des ausgehenden Ancien régime. Der Roman erschien in Frankreich erstmals 1782, war beim zeitgenössischen Publikum ein Skandalerfolg und erlebte bereits bis zur Französischen Revolution mehrfache Auflagen. Er wurde bereits 1783 ins Deutsche übersetzt. Zu den bekanntesten Übersetzern zählt Heinrich Mann, der ihn 1905 aus dem Französischen übertrug.", "tgt_summary": "《危险关系》(法语:Les Liaisons dangereuses)是一本著名的法文书信体小说,最初于1782年发表,皮埃尔·肖代洛·德拉克洛原著。这个故事描述了在法国大革命前短暂的贵族政治,被视为是一部讲述旧时代堕落的作品。在19世纪时,这本书被列为禁书;直到20世纪中叶前,仍然不被文学界所青睐。", "id": 1006320} {"src_title": "Cannabidiol", "tgt_title": "大麻二酚", "src_document": [{"title": "Chemie.", "content": "Cannabidiol liegt – wie alle Cannabinoide – in der Pflanze überwiegend als Säure (CBD-Carbonsäure) vor. Cannabidiol wurde erstmals von Raphael Mechoulam synthetisiert. CBD cyclisiert in Gegenwart von Lewis-Säuren (beispielsweise Bortrifluoriddiethyletherat oder Protonendonatoren wie \"p\"-Toluolsulfonsäure) zu Δ- und Δ-THC. Auch das Erhitzen mit Wasser unter Rückfluss führt zu Cyclisierung. In stark basischem Milieu unter oxidativen Bedingungen wird CBD zunächst am Aromaten hydroxyliert und anschließend zum Chinon oxidiert. Bei längerer Lagerung in Gegenwart von Luft wird es zu Cannabinol oxidiert.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "Cannabidiol bindet an die Cannabinoid-Rezeptoren CB und CB agonistisch, jedoch kann es deren Aktivität über einen ungeklärten Mechanismus auch blockieren. Es wirkt ferner als Antagonist an dem G-Protein gekoppelten Rezeptor GPR55, dessen physiologische Rolle noch nicht geklärt ist. Cannabidiol hat eine pleiotrope Wirkung, was bedeutet, dass Wirkungen sowie Nebenwirkungen durch unterschiedliche Wege ausgelöst werden können. Aus diesem Grunde ist der Wirkungsmechanismus bislang noch nicht genau bekannt. Es wird allerdings eine Wirkung auf den spannungsgesteuerten Ionenkanal VDAC (\"voltage-dependent anion-selective channel protein 1\") auf den Mitochondrien angenommen. Diese Kanäle spielen eine Rolle im Calciumtransport in den Zellen, was wichtig für die Übertragung von elektrischen Signalen in Nervenzellen ist (Calcium-Signalgebung). Zusätzlich bestehen ausgeprägte pharmakokinetische Interaktionen mit anderen Antiepileptika, insbesondere Clobazam. Die immunsuppressive Wirkung von Cannabidiol basiert auf Apoptose der T-Lymphozyten des Immunsystems. Hiervon nicht betroffen sind die CD4CD25FOXP3 regulatorischen T-Zellen.", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Anwendungsgebiete.", "content": "CBD ist Bestandteil des arzneilich genutzten Hanfextrakts Nabiximols, der als Spasmolytikum bei multipler Sklerose eingesetzt wird. Es ist für diese Indikation als Mundspray seit 2011 erhältlich. Darüber hinaus ist es seit Oktober 2019 gegen seltene Epilepsieformen im Handel \"(Epidyolex)\". Hierbei ist es für die orale Behandlung bestimmter Epilepsieformen beim Kind (Lennox-Gastaut-Syndrom, Dravet-Syndrom) zugelassen. Für andere Indikationen bestehen keine oder unzureichende Wirksamkeitsbelege. Die FDA hat 2019 mehrfach Anbieter abgemahnt, die illegal mit einer Wirksamkeit bei Krebs, Alzheimer oder Autismus geworben haben. CBD könnte wegen seiner immunsupprimierenden Wirkung ein Kandidat für die Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sein. Eine Verwendung bei affektiven Störungen wird untersucht. Auch zu neuroprotektiven Wirkungen des Cannabidiols, sei es durch seine antioxidativen Eigenschaften, Wirkungen an den CB-Rezeptoren oder an Adenosinrezeptoren, werden Forschungsarbeiten durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Cannabidiolhaltige Produkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Arzneimittel.", "content": "Cannabidiol ist unter dem Namen \"Epidiolex\" in den USA bzw. \"Epidyolex\" in der EU als verschreibungspflichtiges Arzneimittel für die Therapie der oben genannten Epilepsieformen beim Kind zugelassen. Auch in Deutschland ist Cannabidiol in der Verwendung als Arzneimittel (z. B. „Ölige Cannabidiol-Lösung NRF“) verschreibungspflichtig. Der in verschiedenen Ländern zugelassene standardisierte Vollextrakt aus der Cannabispflanze, Nabiximols (Handelsname: \"Sativex Spray zur Anwendung in der Mundhöhle\"), enthält neben Cannabidiol ferner THC und unterliegt daher betäubungsmittelrechtlichen Regelungen. Untersucht werden auch transdermale Applikationsformen.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrungsergänzungsmittel und andere Lebensmittel.", "content": "Lebensmittel mit Cannabidiol werden in Deutschland im Nahrungsergänzungsmittel-Bereich ohne gesundheitsbezogene Auslobung, aber mit dem ausdrücklichen Hinweis auf das enthaltene CBD angeboten. Die Verkehrsfähigkeit dieser Produkte wird gelegentlich in Zweifel gezogen. Tatsächlich enthalten auch andere Lebensmittel auf Hanfbasis (z. B. Hanföle oder Hanfsamen) durchaus nennenswerte Mengen CBD. Die jeweils zuständigen Landesbehörden überwachen den Verkauf von CBD-haltigen Produkten. Teilweise wurden bereits Produkte vom Markt genommen. Die Europäische Kommission hat 2019 anlässlich der Anfrage einzelner EU-Mitgliedsstaaten den Eintrag betreffend der Hanfpflanze \"Cannabis sativa\" im Novel Food-Katalog präzisiert, indem die Einträge „cannabinoids“ und „cannabidiol“ hinzugefügt wurden. Im Unterschied zur Hanfpflanze, welche vor dem 15. Mai 1997 ganz oder teilweise als Lebensmittel konsumiert wurde, wird dies für die Stoffe CBD und andere Cannabinoide verneint. Gleiches soll auch für Extrakte der Hanfpflanze gelten. Das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) betrachtet daher alle Lebensmittel, insbesondere Nahrungsergänzungsmittel, welche CBD oder andere Cannabinoide enthalten, als neuartiges Lebensmittel und somit nur nach vorheriger Zulassung für verkehrsfähig (Stand März 2019). Verschiedene Verwaltungsgerichte haben die Verkehrsfähigkeit von CBD-haltigen Produkten verneint. Ein vom Branchenverband European Industrial Hemp Association beauftragtes Rechtsgutachten des Frankfurter Anwalts Thomas Büttner kommt abweichend hiervon zum Ergebnis, dass Extrakte der Hanfpflanze sehr wohl der Hanfpflanze gleichzustellen seien, da einerseits hinreichende Anhaltspunkte für einen nennenswerten Konsum als Lebensmittel bereits vor dem 15. Mai 1997 vorlägen und andererseits auch ein systematischer Widerspruch bestehe zum allgemeinen Einstufungsparadigma, wonach traditionelle Extraktionsverfahren das Lebensmittel selbst nicht in gesetzlich relevanter Weise verändern. Dementsprechend seien neben den auf völlig neuartige Weise hergestellten Hanfextrakten nur solche Lebensmittel als neuartige Lebensmittel einzustufen, zu welchen reines CBD oder andere Cannabinoide als Zutat zugesetzt würden. und nicht generell alle Lebensmittel, welche CBD in irgendeiner Form enthielten. Die Verbraucherzentralen schließen sich der Ansicht des BVL an. Da CBD-haltige Erzeugnisse weder zugelassen noch in Hinblick auf Dosierung, Sicherheit und Wechselwirkungen untersucht sind, dürften sie gar nicht verkauft werden, vom Verzehr raten die Verbraucherzentralen ab. Kontrollen haben zudem ergeben, dass CBD-Öle wegen erhöhter Werte des psychoaktiven THC als „gesundheitsschädlich bzw. für den Verzehr durch den Menschen ungeeignet“ sind. Die bei CBD-Ölen geäußerten Heilversprechen (z. B. angebliche Heilung bzw. Linderung von Schmerzen, Depressionen oder Schlaflosigkeit) gelten als Werbung mit krankheitsbezogenen Aussagen und sind wegen des fehlenden Wirksamkeitsnachweises sowie der fehlenden Zulassung allgemein grundsätzlich verboten. Dies gilt auch für analoge Aussagen bei CBD-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln bzw. Lebensmitteln. Ein weiteres Problem bei CBD-Ölen ist die in der Regel sehr geringe und damit pharmakologisch unbedeutende Menge an enthaltenem CBD, welche teilweise weit unter den in Studien getesteten Mengen liegt. Infolgedessen ist es völlig unklar, ob CBD-Öle eine Wirkung entfalten können oder es sich eher um ein teures Lifestyle-Produkt handelt. In der Schweiz sind CBD-Produkte wie zum Beispiel Öle legal, solange sie den THC-Grenzwert von 1 % nicht überschreiten. In Österreich ist die Lage nicht ganz so klar. Dort dürfen CBD-Produkte zwar nicht mehr als 0,3 % THC enthalten. Rechtsexperten sind darüber hinaus jedoch der Meinung, dass es unzulässig sei, die Produkte als \"Nahrungsergänzungsmittel\" oder als \"Arznei\" zu bewerben bzw. zu verkaufen, da die Produkte sonst den fälschlichen Anschein einer gesundheitsfördernden Wirkung erwecken würden.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Produkte.", "content": "CBD-Öl wird auch für die kosmetische Verwendung angeboten. In der Schweiz und Österreich wird sogenannter „Nutzhanf“ mit einem hohen CBD-Gehalt und niedrigem THC-Gehalt verkauft, welcher auch geraucht werden kann. In Deutschland würden diese Produkte unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, sofern nicht eine der folgenden Bedingungen zutrifft: Allgemein unterliegt der Reinstoff Cannabidiol, anders als THC, keinen betäubungsmittelrechtlichen Regelungen.", "section_level": 2}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Für CBD sind folgende unerwünschte Effekte bekannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Cannabidiol (CBD) ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid aus dem weiblichen Hanf (Cannabis). Es sind entkrampfende, entzündungshemmende, angstlösende und gegen Übelkeit gerichtete Wirkungen beschrieben. Weitere pharmakologische Effekte wie eine antipsychotische Wirkung werden erforscht.", "tgt_summary": "大麻二酚(Cannabidiol,CBD)是大麻百多只有效成分中最具医疗价值的一种,有保护神经、改善皮肤发炎、抗氧化、舒缓皮肤敏感泛红、为皮肤表层建立保护屏障、改善皮肤自我修复力;对恢复皮肤健康、舒缓皮肤问题的能力,可以治疗湿疹等病。", "id": 2033880} {"src_title": "Diözese Bozen-Brixen", "tgt_title": "天主教博爾扎諾-布雷薩諾內教區", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bischofssitz Säben.", "content": "Das Bistum soll vom hl. Kassian um 350 gegründet worden sein, der in Säben bei Brixen verehrt wird. Dass Kassian tatsächlich Bischof war, ist jedoch nicht gesichert. Beim Bistum Säben soll es sich einigen Forschern zufolge um ein Rückzugsbistum gehandelt haben, das im Zuge des Zusammenbruchs des Römischen Reichs entstanden sei. Konkret dürfte der Bischofssitz von Augusta Vindelicum (Augsburg) in das sicherere Säben verlegt worden sein und in der Folgezeit dem Patriarchat von Aquileia unterstanden haben. Auf einer Bischofssynode in Grado (zwischen 572 und 577) war ein Bischof Materninus von Säben anwesend, bei dem es sich um den ersten sicher bezeugten Amtsträger handelt. Mehr ist über seinen Nachfolger, den heiligen Ingenuinus, bekannt, der 590 am Konzil von Marano teilnahm und im gleichen Jahr gefangengenommene Bewohner seiner Diözese von den Franken abkaufte. Im Folgejahr ist er als Unterzeichner einer Petition an den byzantinischen Kaiser Maurikios bezeugt. Über die weitere Geschichte des Bistums fehlen bis 769 schriftliche Quellen, sodass in Erwägung gezogen wurde, dass das Bistum in dieser Zeit nicht durchgängig existiert habe. 769 schließlich ist mit Alim wieder ein Bischof bezeugt. In seine Amtszeit fällt die Umorientierung des Bistums vom Patriarchat Aquileia weg zu den Kirchenstrukturen nördlich der Alpen, die mit der Eingliederung in die Erzdiözese Salzburg im Jahr 798 abgeschlossen wurde. Bereits ab dem späten 6. Jahrhundert war das engere Diözesangebiet zunehmend von Bajuwaren besiedelt worden und war Teil des Herzogtums Baiern geworden. Zum Bistum gehörten damals das obere und mittlere Inntal, ein Großteil des Eisacktales und das Pustertal. Archäologische Funde belegen die frühe Existenz einer Bischofskirche am Säbener Berg in der Langobardenzeit.", "section_level": 2}, {"title": "Bischofssitz Brixen.", "content": "Am 13. September 901 übereignete König Ludwig das Kind – aus dem Besitz seiner Mutter Uta – dem Bistum unter Bischof Zacharias die \"curtis, quae dicitur Prishna\" (Hof, der Brixen genannt wird). Noch vor 990 wurde der Bischofssitz dorthin verlegt. Der hl. Albuin residierte als Bischof etwa von 975 bis 1006 bereits in Brixen. Mit der Übersiedlung des Bistums wurden auch die Reliquien der Heiligen Kassian und Ingenuinus nach Brixen verbracht. Die Übertragung von Grafschaftsrechten im Inn-, Eisack- und Pustertal durch König Heinrich II. (1004) und Kaiser Konrad II. (1027) begründeten die weltliche Herrschaft der Bischöfe in Teilen Tirols (dem Hochstift Brixen), die bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 stets auch Fürstbischöfe waren. Friedrich Barbarossa verlieh ihnen 1179 mit dem Zoll- und Münzrecht weitere hoheitsrechtliche Befugnisse. Ab 1265 diente die Brixener Hofburg als fürstbischöfliche Residenz. In Kriegszeiten zogen die Fürstbischöfe sich in das – ab 1251 errichtete – Schloss Bruneck im Pustertal zurück; als Sommerresidenz diente ihnen ab 1578 das Schloss Velthurns im Eisacktal. Die Diözese umfasste den Großteil des Eisacktales, das Pustertal und das Inntal von Finstermünz bis in die Gegend von Jenbach und die Täler der Dolomitenladiner (Gröden, Gadertal, Enneberg, Fassatal), ab 1778 auch Cortina d’Ampezzo (Hayden). Die weltliche Macht der Bischöfe, das Hochstift, wurde ab der Mitte des 12. Jahrhunderts durch die Grafen von Tirol, die als Vögte des Hochstifts fungierten, immer mehr eingeschränkt. Im ausgehenden Hochmittelalter umfasste das Fürstbistum als eigenständiges Reichsterritorium weitgehend nur mehr die Stadt und das Umland von Brixen, Klausen und kleinere Gebiete im Pustertal. Das Fürstbistum war durch zahlreiche Verträge eng mit der gefürsteten Grafschaft Tirol verbunden. 1803 wurde das Fürstbistum durch den Reichsdeputationshauptschluss endgültig aufgehoben und der österreichischen Landesherrschaft eingegliedert. In den Jahren zwischen 1808 und 1816 erhielt Brixen zulasten der Diözese Chur den Vinschgau und Teile Vorarlbergs. Papst Pius VII. änderte am 2. Mai 1818 mit der Bulle \"Ex imposito\" die Diözesangrenzen für Tirol und Vorarlberg erneut, wobei Brixen große Teile des Vinschgaus an Trient verlor. Mit dem Breve vom 16. Juni 1819 wurde in Feldkirch ein Generalvikariat für Vorarlberg errichtet, das bis dahin zu den Diözesen Augsburg, Chur und Konstanz gehört hatte. Am 29. September 1822 erhielt der Kaiser von Österreich mit der Bulle \"Quae nos gravissimi\" das Recht zur Ernennung der Bischöfe für Brixen. Als Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg zu Italien kam, erschwerte sich dadurch die Verwaltung der bei Österreich verbliebenen Diözesanteile. Der Heilige Stuhl wollte jedoch nicht den Eindruck erwecken, durch eine Änderung der Diözesangrenzen die Teilung Tirols anzuerkennen. Daher wurde der Generalvikar von Vorarlberg, Sigismund Waitz, am 9. April 1921 zum Apostolischen Administrator des österreichischen Teils der Diözese Brixen ernannt. Am 25. April 1925 wurde daraus die Administratur Innsbruck-Feldkirch, ohne jedoch eine neue Diözese zu errichten. Da Brixen von seinem Metropolitansitz Salzburg abgeschnitten war, der Heilige Stuhl es aber nicht einem italienischen Metropolitanbezirk eingliedern wollte, wurde die Diözese am 25. April 1921 direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Bischofssitz Bozen.", "content": "Im zur italienisch geprägten Diözese Trient gehörenden um Bozen und Meran wuchs der Wunsch, dem Bistum Brixen angegliedert zu werden. Am 6. August 1964 kam durch die Bulle \"Quo aptius\" dieses Gebiet zur Diözese Brixen. Diese musste ihrerseits endgültig die Rechte auf die in Österreich liegenden Gebiete aufgeben und die ladinischen Dekanate Fodom (Buchenstein) und Anpezo an die Diözese Belluno abtreten. Sie erhielt den Namen \"Diözese Bozen-Brixen\" und wurde Trient als Suffraganbistum unterstellt. Damit verbunden war die Verlegung des Bischofssitzes von Brixen nach Bozen. Die Kathedra und das Domkapitel verblieben in Brixen, der Bischof wohnt aber seit 1964 in Bozen, dessen ehemalige Propsteikirche (Maria Himmelfahrt) neben dem Brixner Dom zur Konkathedrale erhoben wurde. Das Ordinariat ist in einem Neubau untergebracht. Ebenfalls 1964 wurde die Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch zur eigenständigen Diözese erhoben (1968 wurde Vorarlberg als Diözese Feldkirch eigenständig) und der Erzdiözese Salzburg als Suffraganbistum zugewiesen. Die (Nord-)Tiroler Landesregierung hatte sich für die Verknüpfung dieser beiden Änderungen eingesetzt, nachdem trotz des Textes des Konkordates von 1929 eine Anpassung der Bistumsgrenzen an die Provinzgrenzen bzw. den Einschluss aller mehrheitlich deutschsprachigen Dekanate in das Bistum Brixen nicht erreicht werden konnte. Nach dem überraschenden Tod von Bischof Wilhelm Egger am 16. August 2008 wurde Generalvikar Josef Matzneller zum Diözesanadministrator ernannt. Am 5. Dezember 2008 gab Diözesanadministrator Matzneller bekannt, dass der 1943 in Tscherms geborene Moraltheologe Karl Golser zum Bischof ernannt wurde. Golser war der dritte Bischof von Bozen-Brixen und der erste, der aus dem ehemaligen Südtiroler Teil der Diözese Trient stammt. Die Bischofsweihe empfing er am 8. März 2009 im Brixner Dom. Am 27. Juli 2011 wurde Golsers Rücktrittsgesuch angenommen, Josef Matzneller erneut zum Administrator ernannt und Ivo Muser als Bischof designiert. Am 9. Oktober 2011 wurde Muser in Brixen von Erzbischof Luigi Bressan zum Bischof geweiht.", "section_level": 2}, {"title": "Vermögenslage.", "content": "Die Kurie Bozen-Brixen verfügt über erhebliches Geld- und Immobiliarvermögen, das von einem eigenen Institut, dem DIUK, verwaltet wird. Im Geschäftsjahr 2018 etwa wurde eine Bilanzsumme von rund 97 Millionen Euro ausgewiesen, wovon 74 Millionen auf das Anlagevermögen entfielen. Grundstücke und Bauten schlugen mit 65 Millionen zu Buche.", "section_level": 1}, {"title": "Diözesankalender.", "content": "In der Diözese Bozen-Brixen wird der Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet um die folgenden Eigenfeiern ergänzt (dahinter jeweils der Rang): Abkürzungen: H = Hochfest, F = Fest, G = gebotener Gedenktag, g = nicht gebotener Gedenktag, RK = Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Historische Monographien (nach Datum)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die katholische Diözese Bozen-Brixen (italienisch \"Diocesi di Bolzano-Bressanone\", ladinisch \"Diozeja de Bulsan-Persenon\", lateinisch \"Dioecesis Bauzanensis-Brixinensis\") umfasst das Gebiet der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol in Italien. Gebildet wurde sie 1964 in der Rechtsnachfolge der Diözese Brixen, die 1921 große Teile ihres Diözesangebiets in Nord- und Osttirol verloren hatte, und nun um die Südtiroler Anteile der Erzdiözese Trient vermehrt wurde.", "tgt_summary": "天主教博尔扎诺-布雷萨诺内教区(意大利语:Diocesi di Bolzano-Bressanone;拉丁语:Dioecesis Bauzanensis-Brixinensis)是一个罗马天主教教区,位于意大利北部,主教座堂设在博尔扎诺。其范围相当于波尔扎诺自治省。该教区是天主教特伦托总教区的附属教区。", "id": 850745} {"src_title": "Supervenienz", "tgt_title": "随附性", "src_document": [{"title": "Grundidee.", "content": "Die Grundidee des Supervenienzkonzepts lautet wie folgt: Eine Menge A von Eigenschaften superveniert genau dann über einer Menge B von Eigenschaften, wenn eine Änderung in A begleitet wird von Änderungen in B, jedoch nicht notwendigerweise umgekehrt. Anders ausgedrückt: Es ist nicht möglich, A zu ändern, ohne B zu ändern. Ein Beispiel: Eine fotografische Aufnahme habe etwa die Eigenschaft, einen Hasen darzustellen. Diese Eigenschaft lässt sich nicht ändern, ohne die physischen Eigenschaften des Bildes zu ändern. In diesem Sinne supervenieren die darstellenden Eigenschaften über den physischen Eigenschaften des Bildes. Umgekehrt supervenieren die physischen Eigenschaften allerdings nicht über den darstellenden Eigenschaften, da es möglich ist, auch mit einer etwas anderen Anordnung von physischen Teilchen ein Hasenbild zu erstellen. Der Philosoph David Lewis beschreibt dieses Verhältnis wie folgt: Für die philosophische Debatte ist nun entscheidend, dass angenommen wird, dass auch moralische und mentale Eigenschaften über physischen Eigenschaften supervenieren: Wenn zwei Situationen in physischer Hinsicht absolut identisch sind, scheinen sie sich auch in moralischer oder mentaler Hinsicht nicht unterscheiden zu können. Für die psychophysische Supervenienz sprechen moderne empirische Befunde: Bildgebende Verfahren zeigen, dass Änderungen im Bewusstsein mit Änderungen des neuronalen Geschehens einhergehen. Die zentrale philosophische Frage ist, wie die Supervenienzbeziehungen verstanden werden können. Reduktionisten erklären, dass mentale Zustände über physischen Zuständen supervenieren, da sie nichts als die physischen Zustände sind und daher auch auf diese zurückgeführt werden können. Wenn das Mentale nichts als das Physische ist, ist es auch nicht mehr rätselhaft, dass sich das Mentale nicht ändern lässt, ohne dass man zugleich das Physische ändert. Kritiker dieser Position müssen eine andere Erklärung für die Supervenienzbeziehung liefern. Von einigen Antireduktionisten wird behauptet, dass die mentalen Zustände durch ein grundlegendes, psychophysisches Naturgesetz mit den neuronalen Zuständen verbunden sind, über denen sie supervenieren. Andere Antireduktionisten bestreiten, dass ein Supervenienzverhältnis zwischen Mentalem und Physischem besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Supervenienzbegriffs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Verwendungsweisen.", "content": "Die frühste nachgewiesene Verwendung des Adjektivs „supervenient“ stammt aus dem Jahre 1594, das Nomen „Supervenienz“ ist für das Jahr 1664 dokumentiert. Auch wenn der Ausdruck \"Supervenienz\" ebenfalls recht früh in der philosophischen Debatte verwendet wurde, so etwa von Gottfried Wilhelm Leibniz, hatte er doch damals eine andere Bedeutung als die heutige. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurde „Supervenienz“ eher im Sinne von „etwas Zusätzliches“ aufgefasst, heute wird darunter die oben beschriebene Beziehung zwischen Entitäten verstanden. Eine vermittelnde Position zwischen dem historischen und dem modernen Supervenienzbegriff findet sich bei den britischen Emergentisten. Die zentrale These dieser Schule war, dass es emergente Eigenschaften gebe. Damit ist gemeint, dass Eigenschaften existieren, die sich aus einem komplexen physischen System ergeben, doch zugleich irreduzibel sind, sich also nicht durch die physischen Komponenten erklären lassen. Diese Position ist mit der These kompatibel, dass die emergenten Eigenschaften – etwa das mentale Erleben – im modernen Sinne über den physischen Eigenschaften supervenieren. Tatsächlich findet sich auch bei den Emergentisten ein Begriff der Supervenienz, allerdings eher in der historischen Bedeutung von „etwas Zusätzliches“.", "section_level": 2}, {"title": "Supervenienz in der Ethik.", "content": "Die moderne Verwendung des Supervenienzkonzepts hat ihren Ursprung in der metaethischen Debatte. Insbesondere George Edward Moore formulierte früh den Supervenienzgedanken, allerdings ohne den Begriff der Supervenienz zu verwenden. Moore erklärte: Moore formulierte hier die Grundidee des Supervenienzkonzepts: Es kann keinen wertenden oder moralischen Unterschied in den Eigenschaften eines Objektes geben, ohne dass es Unterschiede in den physischen Eigenschaften gibt. Diese Idee stand bei Moore im Kontext einer realistischen und nichtreduktiven Theorie des Moralischen. Moore ging davon aus, dass es irreduzible moralische Fakten gibt, die allerdings in einer Supervenienzbeziehung zum Physischen stehen. Eine andere Interpretation wurde von Richard Mervyn Hare angeboten, der den Supervenienzbegriff in die moralphilosophische Debatte einbrachte. Zwar ging auch Hare davon aus, dass moralische Beschreibungen über physischen Beschreibungen supervenieren. Er erklärte jedoch, dass es in der Welt keine objektiven moralischen Fakten gebe, in der Weise, wie physische Fakten existieren. Eine solche anti-realistische Theorie des Moralischen muss nicht die Supervenienzbeziehung zwischen moralischen und physischen Eigenschaften erklären, da es demzufolge moralische Eigenschaften gar nicht wirklich gibt. Heute wird eine anti-realistische, metaethische Position etwa von Simon Blackburn vertreten, der argumentiert, dass nur im Rahmen einer anti-realistischen Theorie die Supervenienzverhältnisse verständlich seien.", "section_level": 2}, {"title": "Supervenienz in der Philosophie des Geistes.", "content": "Auch in der Philosophie des Geistes wurde der Supervenienzbegriff zunächst verwendet, um eine nichtreduktive Theorie des Mentalen zu beschreiben. Donald Davidson nutzte das Supervenienzkonzept erstmals in seinem 1970 erschienenen Aufsatz \"Mental Events\". Dieser Aufsatz bildet das Fundament für Davidsons Theorie des anomalen Monismus. Nach dieser Theorie sind einzelne mentale Ereignisse (Token) mit einzelnen neuronalen Ereignissen identisch. Allerdings ist keine Klasse von mentalen Ereignissen (Typen, etwa Kopfschmerzen oder Freude) mit einer Klasse von neuronalen Ereignissen identisch. Die fehlende Übereinstimmung der Klassen verhindert nach Davidson eine Reduktion des Mentalen auf das Physische. Dennoch lässt sich nach Davidson eine Beziehung durch den Supervenienzbegriff angeben: Davidsons Verwendung des Supervenienzbegriffs hatte in der Philosophie des Geistes eine starke Wirkung. Sie versprach eine Analyse der psychophysischen Beziehungen, ohne einen unplausiblen Reduktionismus zu implizieren. Einflussreiche Interpretationen dieses Supervenienzbegriffs hat Jaegwon Kim geliefert, gewann jedoch bald eine skeptische Distanz. Kim argumentiert, dass die Supervenienz nicht die psychophysischen Verhältnisse erklären könne, sondern selbst nach einer Erklärung verlange. Zwar könne man mit der Supervenienz eine Antwort auf die Frage liefern, in welcher Beziehung Mentales und Physisches stehen. Allerdings müsse man sich die Frage gefallen lassen, was für eine Art von Beziehung das Supervenienzverhältnis darstellt. Auch könne man fragen, \"warum\" denn das Mentale über dem Physischen superveniere. Kim schließt, dass mit der Rede von Supervenienz nicht das Leib-Seele-Problem gelöst, sondern formuliert sei: „Mind-body-supervenience, therefore, does not state a solution to the mind-body-problem; rather it states the problem itself.“", "section_level": 2}, {"title": "Erklärungen für Supervenienz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Problem.", "content": "In den philosophischen Debatten wird in der Regel davon ausgegangen, dass die Behauptung einer Supervenienzbeziehung zwischen A und B bei eingehenderer Betrachtung keine befriedigende Auskunft über das Verhältnis von A und B geben kann. Supervenienzbeziehungen scheinen nicht erklärend zu sein, sondern eher als Beschreibungen eines Problems nach Erklärungen zu verlangen. Die angebotenen Erklärungen für eine psychophysische Supervenienz unterscheiden sich je nach metaphysischer Hintergrundüberzeugung. Physikalisten, Dualisten und Nichtphysikalisten müssen versuchen, eine Erklärung für die psychophysische Supervenienz zu finden, die mit ihrer Metaphysik kompatibel ist.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalistische Strategien.", "content": "Von Physikalisten wird meist versucht, die psychophysische Supervenienz durch reduktive Analysen zu erklären: Lässt sich A auf B reduzieren, dann ist es kein Rätsel mehr, warum A über B superveniert. Man kann sich diesen Zusammenhang leicht an Beispielen klarmachen. Die Eigenschaft eines Wassertropfens, flüssig zu sein, superveniert über den physischen Eigenschaften des Wassertropfens. Man kann diese Eigenschaft nicht (durch Einfrieren oder Verdampfen) verändern, ohne die physische Struktur des Wassertropfens zu ändern. Doch dieses Supervenienzverhältnis ist leicht zu erklären. Die Eigenschaften des Wassertropfens lassen sich auf seine physische Eigenschaften reduzieren. Sollte sich das Mentale ebenfalls auf das Physische reduzieren lassen, könnte auch dieses Supervenienzverhältnis leicht erklärt werden: Die mentale Eigenschaft \"M\" würde über den physischen Eigenschaften P1–Pn supervenieren, weil M gar nichts anderes als P1–Pn wäre. Gegen reduktionistische Theorien des Mentalen wird oft eingewandt, dass es kritische Merkmale unseres Bewusstseins gebe, die eine Zurückführung auf physische Strukturen unmöglich machten. Eine Frage, die sich physikalistische Positionen stellen müssen, ist, ob es eine physikalistische Erklärung für die psychophysische Supervenienz geben kann, wenn die reduktiven Bemühungen scheitern. Der Philosoph Terence Horgan hat den Begriff der Superdupervenienz für die Supervenienzbeziehungen geprägt, die im Rahmen einer physikalistischen Metaphysik akzeptabel sind. Er bleibt allerdings skeptisch in Bezug auf die Frage, ob sich eine befriedigende, \"nichtreduktive\" Superdupervenienzbeziehung finden lässt. Als eine Möglichkeit mag eine anti-realistische Interpretation erscheinen, analog zum metaethischen Anti-Realismus (siehe Abschnitt \"Supervenienz in der Ethik\"). Allerdings würde diese Position auf eine Leugnung der Existenz des Mentalen hinauslaufen. Einen solchen eliminativen Materialismus wollen nur wenige Philosophen akzeptieren.", "section_level": 2}, {"title": "Nichtphysikalistische Strategien.", "content": "Auch für nichtphysikalistische Positionen ist die psychophysische Supervenienz eine Herausforderung. Wenn es sich bei mentalen Zuständen nicht einfach um physische Zustände handelt, droht die Existenz der psychophysischen Supervenienz unverständlich zu werden. Eine mögliche nichtphysikalistische Strategie besteht daher darin, die Supervenienzbeziehung abzulehnen. Andere Nichtphysikalisten akzeptieren die psychophysische Supervenienz und erklären, dass mentale Zustände durch Naturgesetze mit physischen Zuständen verknüpft sind. Einer solchen Position zufolge superveniert das Mentale über dem Physischen, da das Mentale durch das Physische verursacht wird. Man spricht auch von „nomologischer“ oder „natürlicher Supervenienz“. David Chalmers ist der zur Zeit der wohl bekannteste Vertreter einer solchen Position. Allerdings ist auch diese Position mit Schwierigkeiten konfrontiert. Ein Problem ist etwa die Tatsache, dass die postulierten Naturgesetze nicht auf die grundlegenden physischen Gesetze reduzierbar sein können, da sie \"psychische\" und physische Fakten verknüpfen. Dies bedeutet, dass man die Welt um weitere grundlegende Naturgesetze erweitern müsste, eine Konsequenz, die von vielen Philosophen als unplausibel kritisiert wird. Es bleibt die noch ungeklärte Frage, ob Nichtphysikalisten eine andere Interpretation der psychophysischen Supervenienz bieten können.", "section_level": 2}, {"title": "Supervenienz und Externalismus.", "content": "Der in der Fachwelt dominante physikalistische Standpunkt besagt, dass die mentalen Zustände einer Person über den neuronalen Zuständen im Gehirn supervenieren. Keine Änderung des mentalen Zustandes erfolgt ohne eine Änderung eines Hirnzustandes. Dem gegenüber beanspruchen Hilary Putnam und Tyler Burge, zeigen zu können, dass der mentale Gehalt von der physischen oder sogar der sozialen Umwelt einer Person beeinflusst sein kann, ohne dass deswegen auch der neuronale Zustand beeinflusst wäre. Das klassische Argument für diese Position (auch Externalismus genannt), beruht auf einem Gedankenexperiment: Man stelle sich zu unserer Erde eine Zwillingserde vor, die der Erde in nahezu allen Details bis hin zu den subatomaren Teilchen gleicht. Es gibt nur einen Unterschied: Was auf der Erde HO ist, ist auf der Zwillingserde eine andere Substanz XYZ. Da die beiden Welten ansonsten identisch sind, gibt es zu jeder Person A auf der Erde einen Zwilling B auf der Zwillingserde, der sich in den exakt gleichen neuronalen Zuständen befindet. Dennoch haben A und B nicht den gleichen Gedanken, wenn sie denken „Dort ist Wasser“. Der Gedanke von A bezieht sich nämlich auf HO, während sich der Gedanke von B auf XYZ bezieht. Wenn dem aber so ist, kann das Mentale nicht über dem Neuronalen supervenieren, da sich zwei Personen im gleichen neuronalen Zustand befinden können, ohne sich im gleichen mentalen Zustand zu befinden. Dazu ließe sich bereits einwenden, dass eine bis auf ein Molekül exakte Spiegelwelt nicht plausibel erscheint, da der physikalisch nicht unwesentliche Unterschied auch die physikalischen Verhältnisse in dieser Welt – wahrscheinlich dramatisch – ändern müsste. Dennoch wurde auf dieses Gedankenspiel mit dem Konzept der \"globalen Supervenienz\" geantwortet. Mit dieser These wird die Supervenienzbasis ausgedehnt: Das Mentale soll nicht mehr allein über den neuronalen Zuständen supervenieren, sondern allgemein über allen physischen Zuständen der Welt. Eine solche Position kann mit dem Gedankenexperiment umgehen, da es zwischen Erde und Zwillingserde tatsächlich einen physischen Unterschied gibt. Was auf der Erde HO ist, ist auf der Zwillingserde XYZ. Gegen die globale Supervenienz wurde eingewandt, dass sie nicht für eine materialistische Position ausreiche. Schließlich sei die globale Supervenienz mit folgender Annahme verträglich: \"Ein Zwillingssonnensystem unterscheidet sich von unserem Sonnensystem physisch nur dadurch, dass im Saturnring ein Atom fehlt. Dennoch gibt es in der Zwillingserde keine mentalen Zustände, die Menschen sind alle Automaten ohne Bewusstsein.\" Da die globale Supervenienz im Gegensatz zum Materialismus mit solchen Situationen kompatibel zu sein scheint, wird oft davon ausgegangen, dass die globale Supervenienz nicht erfolgreich in einer materialistischen Theorie nutzbar ist. Generell scheint ausgeblendet zu werden, dass ein nennenswerter Unterschied im Gedanken – wie bezüglich des Wassers – auch mit einer anderen Erfahrung und somit auch mit anderen neuronalen Zuständen einhergehen müsste. Wäre dem nicht so, wären auch die Gedanken von A und B bezüglich Wasser tatsächlich identisch – da unbeeindruckt von nicht nennenswerten Unterschieden. Dies betrifft besonders auch das Beispiel mit dem fehlenden Atom im Saturnring, welches sicherlich keine anderen neuronalen oder mentalen Zustände erzielen kann. Somit ist das Gedankenexperiment als solches nicht stichhaltig.", "section_level": 1}, {"title": "Die Vielfalt der Supervenienzbegriffe.", "content": "In der philosophischen Debatte existieren verschiedene Vorschläge zur korrekten Definition der Supervenienzthese. Die verschiedenen Formulierungen unterscheiden sich zum einen darin, ob sie lokale oder globale Supervenienzthesen sind (siehe Abschnitt Supervenienz und Externalismus) zum anderen unterscheiden sie sich im Einsatz von modalen Operatoren bzw. möglichen Welten. Diese Vorschläge, die zum Teil auf einem sehr hohen technischen Niveau formuliert werden, variieren so stark, weil die metaphysischen Hintergrundüberzeugungen einen direkten Einfluss auf die modalen Anforderungen an eine korrekte Supervenienzdefinition haben. Ein Physikalist, der denkt, dass das Mentale nichts als das Physische ist, kann nicht davon ausgehen, dass die psychophysische Supervenienz nur ein kontingenter Fakt ist.", "section_level": 1}, {"title": "De-facto-Supervenienz.", "content": "Die schwächste Formulierung der Supervenienzthese kommt ohne modale Operatoren aus: \"Die Menge A von Eigenschaften superveniert über der Menge B von Eigenschaften, wenn es keine Veränderung von A gibt, ohne eine Veränderung von B.\" Man kann hier mit Ansgar Beckermann von „De-facto-Supervenienz“ sprechen. Ein Beispiel: Wenn jeder Gegenstand, der ein Herz besitzt, auch eine Niere besitzt, so superveniert die Eigenschaft, ein Herz zu besitzen, über der Eigenschaft, eine Niere zu besitzen. De-facto-Supervenienz in Bezug auf die Philosophie des Geistes hieße daher einfach: Es gibt keine Veränderung der mentalen Eigenschaften ohne Veränderung der physischen Eigenschaften. Meistens wird die De-facto-Supervenienz als nicht ausreichend für den Physikalismus angesehen. Wenn B über A nur de facto superveniert, so handelt es sich hier um keine notwendige Beziehung. Und das heißt: Genauso, wie sich Wesen mit Herz, aber ohne Niere entwickeln könnten, könnten sich auch Wesen entwickeln, die uns physisch gleichen, aber kein Bewusstsein haben. Dies muss ein Physikalist aber ablehnen: Wenn mentale Zustände mit physischen Zuständen identisch sind, dann können die physischen Zustände nicht ohne die mentalen Zustände auftreten. Dies liegt in der Logik von Identitätsbeziehungen, wie man sich an einem Beispiel leicht klarmachen kann: Wenn Konrad Adenauer mit dem ersten Bundeskanzler der BRD identisch ist, dann ist es einfach nicht möglich, dass Konrad Adenauer an einer Stelle ist, an der nicht der erste Bundeskanzler der BRD ist.", "section_level": 2}, {"title": "Schwache und starke Supervenienz.", "content": "Als Reaktion auf diese Probleme wird meistens davon ausgegangen, dass ein Element der Notwendigkeit in die Supervenienzbeziehung gebracht werden muss. Eine erste Formulierung kann so aussehen: \"Die Eigenschaft A superveniert über der Menge B von Eigenschaften, wenn es keine Veränderung von A geben kann, ohne eine Veränderung von B.\" Allerdings wird auch hier noch weiter differenziert. So wird gefragt, ob die Supervenienzthese nur für eine oder für jede mögliche Welt gilt. Gilt erstes, spricht man mit Kim auch von schwacher Supervenienz und grenzt sie von der starken Supervenienz ab, die auch für alle möglichen Welten gilt. Laut der schwachen Supervenienzthese kann es in einer Welt nicht zwei Objekte geben, die sich physisch gleichen, aber mental unterscheiden. Allerdings könnte es ein Objekt in der Welt w1 geben, das physisch einem Objekt in der Welt w2 gleicht, aber andere mentale Eigenschaften enthält. Genau dieser Fall wird von der starken Supervenienz ausgeschlossen, weswegen oft argumentiert wird, dass allein die starke Supervenienz angemessen für den Physikalismus sei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Supervenienz (lat. von \"super\" „über“, „zusätzlich“ und \"venire\" „kommen“) ist ein philosophischer Fachbegriff, der verwendet wird, um Verhältnisse zwischen Eigenschaften zu beschreiben. Er spielt insbesondere in der Metaethik und der Philosophie des Geistes eine herausragende Rolle und wird dort verwendet, um das Verhältnis von moralischen bzw. mentalen Eigenschaften zu physischen Eigenschaften zu beschreiben. Die Frage nach der korrekten Interpretation der vermuteten Supervenienzbeziehung wird oft als entscheidend für die Plausibilität von Reduktionismus und Physikalismus angesehen.", "tgt_summary": "哲学中,随附性是指性质与集合间的依存关系。根据标准的定义,一个由性质所构成的集合A和一个由性质所构成的集合B之间具有随附性,当且仅当对于任何两个东西x和y来说,如果x和y都具有B所包含的所有性质(即,x和y相对于B是不可区分的),那么x和y也会具有A所包含的所有性质(即,x和y相对于A是不可区分的)。也就是说,一组性质A随附于一组性质B,当且仅当相对于B的不可区分蕴涵相对于A的不可区分。在这种情况下,B所包含的性质称为\"基本性质\";A所包含的性质称为\"随附性质\"。如果两个东西所具有的随附性质不同,它们所具有的基本性质也不会一样。给一个简化的例子,如果人的心理性质(如特定的情绪、信念或欲望)随附于人的物理性质(如特定的脑部状态),那么当两个人在物理上是不可区分的的时候,他们在心理上也会是不可区分的。而当两个人在心理上不同时,他们在物理上也不会一样。重要的是,随附性的定义并不蕴涵与上述相反的例子会成立(即,随附性不是对称的):即使心理性质随附于物理性质,也不蕴涵两个拥有不同的物理性质的人会拥有不同的心理性质,亦不蕴涵两个在心理上不可区分的人在物理上也会是不可区分的。因此,即使心理性质随附于物理性质,基于物理性质上的心理性质的多重实现依旧是可能的。", "id": 378317} {"src_title": "Baumpflege", "tgt_title": "樹藝", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Im Wesentlichen kann grob zwischen drei verschiedenen Pflegemaßnahmen unterschieden werden: Baumpfleger ist eine berufliche Weiterbildung aus den Berufsfeldern Gartenbau, Forstwirtschaft und Landwirtschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Maßnahmen der Baumpflege.", "content": "Im Normalfall wird Baumpflege vorwiegend an Bäumen an Verkehrswegen bzw. im Siedlungsraum (Erhöhung der Verkehrssicherheit, Verminderung der Beschattung), an Naturdenkmalen durchgeführt. Wesentliche Gründe für die Notwendigkeit von Baumpflegemaßnahmen sind der unnatürliche oder räumlich begrenzte Standort und die Ansprüche des Menschen bezüglich Gesundheit, Erscheinungsbild und Sicherheit an diese Bäume. Häufige Arbeiten eines Baumpflegers sind: Entsprechend der Definition kann nur von Baumpflege gesprochen werden, wenn es sich um fachgerechte Maßnahmen handelt, die den Baum in seiner Vitalität, \"Verkehrssicherheit\" und in seiner Entwicklung stärker fördern als schädigen. \"Fachgerechte Baumpflege:\" Baumpflegemaßnahmen sollen \"Nicht fachgerechte Baumpflege:\" Als nicht fachgerechte Baumpflege gelten Maßnahmen am Baum, die dem Baum mehr schaden als nützen und sein Wachstum oder seine Lebenserwartung beeinträchtigen. Hierzu gehören: Unter Umständen kann nicht fachgerechte Baumpflege wegen Baumschädigung einen Schadensersatzanspruch begründen.", "section_level": 1}, {"title": "Kronenschnittmaßnahmen.", "content": "Bei Baumpflegemaßnahmen handelt es sich an städtischen und Parkbäumen bzw. an Bäumen, die nicht des Holzertrags wegen gepflanzt wurden, vorwiegend um Kronenschnittmaßnahmen. Schnittmaßnahmen sind entweder aufbauend (Erziehungsschnitt, Kronenpflege), indem sie den Baum darin unterstützen, eine stabile und gesunde Krone aufzubauen, oder sie werden vorsorglich oder aus Gründen der Verkehrssicherheit als Sicherungsmaßnahme durchgeführt (Totholzentfernung, Lichtraumprofilschnitt, Kronenpflege, Kroneneinkürzung, Einkürzung von Kronenteilen, wie die Entfernung von Unglücksbalken, sowie die Kronensicherung). Der Kronensicherungsschnitt, als sehr intensiver Eingriff, dient der Wiederherstellung der Verkehrssicherheit, wenn der Baum (z. B. aus Gründen des Denkmalschutzes) nicht vollständig gefällt werden kann oder soll. Diese Schnittmaßnahmen sind in Regelwerken beschrieben. Darin wird u. a. auch beschrieben, was als fachgerechte Maßnahme zu bezeichnen ist. Der Obstbaumschnitt befasst sich nur mit der Krone der Obstbäume und gehört als Teil des Berufsbildes des Obstgärtners/-bauers, aufgrund deutlich anderer Anforderungen an die zu erzielenden Effekte, nicht zur Baumpflege.", "section_level": 2}, {"title": "Methoden der Baumpflege.", "content": "Effektive Baumpflege besteht optimalerweise nicht nur in einem einzigen, intensiven Eingriff, der ohne weitere Nacharbeiten auskommen muss, sondern aus einer ständigen Pflege und Korrektur der Pflanzen durch mehrere kleine(re) Eingriffe nacheinander. Aus der Konsequenz Maßnahmen durchzuführen versucht die moderne Baumpflege, fußend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen die jeweils richtige Maßnahme durchzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Methoden beim Schnitt.", "content": "Bei Schnittmaßnahmen wird das Kambium mehr oder minder verletzt. Vorrangig ist ein gutes Überwallen der Schnittwunde, um die sogenannte „Abschottung“, eine Reaktion im lebenden Teil des Holzes um Schadensbereiche von gesundem Holz abzugrenzen, gegen Schädlinge nicht zu erschweren. Zum Schutz vor mechanischen Wunden ist umsichtige und vorausgeplante Arbeitsabfolge notwendig, wobei die Vermeidung der Verletzung vor der Wundversorgung im Vordergrund steht. Zur fachgerechten Ausführung von Baumpflegemaßnahmen gehört auch der korrekte Umgang mit den Werkzeugen. Neben der Qualität des Werkzeuges ist die Ausführung des Schnittes der eigentlich kritische Aspekt. Liegt der Schnitt zu weit entfernt von dem tragenden Ast oder Stamm, so entsteht ein Stumpf, welcher nach seinem Absterben eine weitere Eintrittswunde für dem Baum schädliche Baumpilze (Xylobionten) bietet. Der Stumpf ist zu weit vom Saftfluss entfernt, um durch Überwallung gegen Schädlinge abgeschlossen werden zu können. Wird der Schnitt zu nah am Stamm oder Hauptast geführt, entsteht eine unnötig große Wunde, welche längere Zeit zum Verheilen benötigt. Es werden unter bestimmten Bedingungen auch absichtlich Stummel geschnitten (Gummifluss bei Kernobst). Des Weiteren wird, um Spleissen oder Abziehen der Rinde beim Abwerfen des Asts zu verhindern, in Schritten gearbeitet, damit der zu heilende Schnitt nicht unter Last ausgeführt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Wundverschluss.", "content": "Die Diskussion zum Verschluss von Schnittwunden mit den handelsüblichen Mitteln wird teilweise kontrovers geführt. Einerseits bildet der Baum selbständig Schutzholz aus, andererseits verhindert der aufgetragene Wundverschluss möglicherweise Wundrandnekrosen. Es ist weiterhin möglich, frische und bestehende Anfahrschäden und ähnliche Wunden mit Wundverschluss zu behandeln. Bei frischen Wunden reicht es oft aus, die Rinde wieder zu befestigen, hier kann festgebunden oder auch mit kleinen Nägeln gearbeitet werden. Diese kann die Pflanze relativ problemlos überwallen und abschotten. Die so eingeschlossenen Fremdkörper stellen für die Pflanze kein weiteres Gesundheitsrisiko mehr dar. Im Gegensatz zu vergessenen und nicht verrottenden Schnüren, die im Laufe des Wachstums dann sogar größere Schäden erzeugen. Zur Vermeidung von Wundrandnekrosen bei Entfernung größerer Äste, die möglichst zu vermeiden ist, wird ein Aufbringen von Wundverschluß (z. B. Baumteer) auf die Schnittränder zur Schadensbegrenzung teilweise empfohlen. Überwallung und Abschottungen von Wunden ist nur in der Vegetationsperiode möglich, daher ist die Verlagerung von Schnittarbeiten in diesen Zeitraum sinnvoll. Bei einigen Baumarten (beispielsweise Pappeln und Weiden) ist Reaktionsfähigkeit auf Verletzungen prinzipiell schlecht, hier sind frühzeitige Formierung (nur kleine Wunden) oder der prinzipielle Verzicht auf Schnittmaßnahmen zu empfehlen. Bis in die 1970er Jahre noch populäre Methoden, wie das Verfüllen von Rissen oder Wunden mit Beton, wie unter anderem von Michael Maurer praktiziert, werden heute nach schlechten Erfahrungen äußerst kritisch gesehen. Oft förderte das luftdichte Verschließen erst ein Fortschreiten von Fäulnis.", "section_level": 2}, {"title": "Standortschutz.", "content": "Schutz vor standortbezogenen mechanischen Schäden:", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung von Schäden durch Parasiten und Krankheiten.", "content": "Parasiten können oft erst durch die oben genannten Rindenverletzungen oder durch eine sonstige Schwächung des Baumes (Klima, Schadstoffe usw.) in ihn eindringen. Eingedrungene Pilze werden von dem Baum durch Bildung von Schutzholz zumindest zeitweise an der Ausbreitung gehindert. Die hierbei entstehenden hohlen Baumstämme sind weiterhin sehr lange stabil, es können ca. 70 % der Querschnittsfläche verloren gehen, ohne die Bruchsicherheit zu verlieren. Sind die Verluste bereits höher, sollte ein starkes Zurücksetzten der Krone den Druck des Windes reduzieren. Vorher sollte jedoch ein Gutachten die genaue Situation des Baumes erörtern. Wird jedoch das Prinzip des „geschlossenen Rohres“ eines hohlen Stammes durch weitere Schäden geschwächt, fällt die Belastbarkeit des Stammes weiter ab. Die Befallsstellen bei Obstbaumkrebs sollten von infiziertem Material freigeschnitten werden. Es muss bis in das gesunde Gewebe hineingeschnitten werden, um eine weiterlaufende Infektion zu verhindern. Die Werkzeuge müssen desinfiziert werden. Bohrende Insekten können im Inneren des Baumes kaum bekämpft werden, diejenigen Arten, die nur offenes Holz befallen, werden durch die Behandlung der Wunden am Befall gehindert. Für diejenigen Insekten, die auch gesunde Bäume befallen, kann die Belastung durch Lockstofffallen sinnvoll reduziert werden. Die weitergehende Behandlung entspricht dem Vorgehen wie bei mechanischen Schäden.", "section_level": 1}, {"title": "Baumpfleger als Berufsbild.", "content": "Ausgeführt wird das Arbeitsfeld der Baumpflege und -erhaltung vom \"Baumpfleger\", einer Fachspezialisierung des Berufs Fachagrarwirt (FAW – Deutschland) bzw. Agrartechniker oder Forstwart (Österreich, Schweiz). Seit einigen Jahren sind die gesamteuropäischen Abschlüsse \"European Tree Worker\" (ETW) und \"European Tree Technican\" etabliert. Während ersterer eine Weiterqualifikation unterhalb des Facharbeiterniveaus für Baumpfleger ist, wurde der ETT gleich mit dem Niveau des deutschen FAW angesiedelt. In Deutschland gibt es mittlerweile Zertifizierungen von Institutionen (EAC, ISA, \"Fachagrarwirt Baumpflege und Baumsanierung\"), die einen Qualitätsstandard garantieren sollen. Außerdem gibt es an der HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst – Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen den Bachelorstudiengang Arboristik. Zur Ausbildung gehört neben Grundlagen der eigentlichen Baumpflege auch Baumbiologie und Klettertechnik (seilunterstützte Baumklettertechnik kurz SKT). In der Schweiz gibt es seit 1991 die Weiterbildung zum Baumpflegespezialisten mit eidgenössischen Fachausweis. Sie dauert, je nach Vorbildung, zwischen zwei und vier Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baumpflege beinhaltet Maßnahmen an Baum und Baumumfeld zur Vermeidung von Fehlentwicklungen sowie zur Herstellung der Verkehrssicherheit und Erhaltung der Vitalität eines Baumes.", "tgt_summary": "树艺(英文:Arboriculture,)亦称树艺学或植树学,为进行栽培、研究、经营管理单独一株树木、灌木、藤本植物或其他多年生木本植物的工作或学科。", "id": 661996} {"src_title": "Taharqa", "tgt_title": "塔哈尔卡", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Politik von Taharqa ist maßgeblich bestimmt vom Kampf gegen Assyrien unter seinem König Asarhaddon. Dieser Kampf endet mit der Eroberung von Ägypten durch die Assyrer. Aus einer Inschrift von Taharqa geht die Höhe der Nilschwemme hervor. In seinem sechsten Regierungsjahr erreichte der Nil in Theben mit etwas mehr als 21 Ellen (10,5 Meter) den höchsten Stand, der zwischen 950 und 650 v. Chr. gemessen wurde, im Vergleich zum Durchschnitt der Nilfluten im Alten Ägypten jedoch ein Normalwert im oberen Bereich. So erreichte beispielsweise die Nilschwemme unter Ramses X. einen höheren Pegelstand. Außerdem geht aus dem Bericht ein Besuch der Mutter von Taharqa in Memphis hervor. Nachträglich wird die Erwählung von Taharqa durch Schebitko (nach anderer Meinung dessen Sturz) und seine Thronbesteigung nach dem Tod von Schebitko mitgeteilt. Ebenso wird der Auftrag Amuns zur Unterwerfung aller Länder erwähnt (Flut und Thronbesteigung auch auf Gedenkskarabäen festgehalten). Der hohe Leistungsstand des Heeres wird auf der 1977 gefundenen sogenannten Laufstele erwähnt. Dort wird von einem Lauf der Soldaten von Memphis ins Fayyum und zurück und der Inspektion der Truppen von Taharqa berichtet. Der Grund für das Vorgehen von Assyrien gegen Taharqa bildet dessen antiassyrische Politik in Palästina zur Zeit des Sanherib. Assyrien wollte die Herrschaft der Kuschiten in Ägypten deshalb beenden. Vorerst wurden nur von Assyrien abgefallene und zu Ägypten übergelaufene Städte angegriffen und erobert. Schließlich griff Assyrien unter Asarhaddon im Februar 673 v. Chr. Ägypten direkt an, um die Unterstützung des kuschitischen Ägyptens für den palästinensischen Widerstand zu brechen. Der Angriff wird von Taharqa zurückgeschlagen. 671 v. Chr. belagerte Asarhaddon erst Tyros, dessen König Baal zu Taharqa übergelaufen war, und führte dann am 16./29. Juni und 1. Juli drei siegreiche offene Feldschlachten gegen das ägyptische Heer. Nach der dritten Schlacht wurde am 5. Juli Memphis eingenommen. Taharqa floh daraufhin, sein Sohn Nisuonuris und ein Bruder wurden von den Assyrern gefangen genommen. Nachdem Asarhaddon wieder abgezogen war, ergriff Taharqa erneut die Macht. Asarhaddon zog 669 v. Chr. daraufhin zum zweiten Mal gegen Ägypten, starb aber auf dem Weg nach Ägypten. 667/666 v. Chr. schlug der Nachfolger von Asarhaddon, Assurbanipal, das ägyptische Heer und unterwarf Ägypten bis nach Theben. Zunächst wurde die assyrische Oberhoheit von den ägyptischen Fürsten anerkannt. Dann verbündeten sie sich aber mit Taharqa. Nachdem die Abfallsbewegung aufgedeckt worden war, wurden die beteiligten Prinzen nach Ninive deportiert und hingerichtet (weitere Hinrichtungen in Sais, Mendes und Pelusium oder Tanis). Nur Necho von Sais, der von den Assyrern noch gebraucht wurde, blieb verschont und wurde zudem in seiner Herrschaft bestätigt. Der Sohn Nechos wurde unter dem Namen \"Nabu-šēzibani\" (Psammetich I.) in Athribis als Gaufürst eingesetzt. Die Zeit des assyrischen Vorstoßes war eine Zeit der Unruhen und Rebellion in Ägypten. Aus der Inschrift einer Serapeum-Stele geht hervor, dass im 26. Regierungsjahr Taharqas am 4. September (9. Peret IV) 666 v. Chr. jener Apis-Stier geboren wurde, der am 7. Januar (20. Schemu IV) 644 v. Chr. im 20. Regierungsjahr Psammetichs I. starb.", "section_level": 1}, {"title": "Bautätigkeit.", "content": "Seine Bautätigkeit ist die umfangreichste seit der des Neuen Reiches. Sie reicht vom Sudan bis ins Nildelta. Die wichtigsten Stätten und Denkmäler sind: Gebel Barkal (Bautätigkeit am großen Amuntempel von Napata und Tempel von Mut; Felsabbruch mit gigantischen Königsfiguren?), Sanam (Amun-Re-Tempel), Kawa (Vollendung des Tempels von Tutanchamun und Bau des Amun-Tempels mit Prozessionsstraße, Pylon und Widderstatuen; Hypostylsaal mit Kapelle im Nordosten), Tabo (Insel Argo; Tempel), Semna-Ost (Ziegeltempel; Barkenuntersatz; Verehrung des vergöttlichten Sesostris III.), Buhen (Reliefs, Säulen und Kapelle des Südtempels), Gezira-Dabarosa und Faras (Blöcke), Qasr Ibrim (Tempel), Bab Kalabscha (Inschriften des 19. Jahres), Philae (Blöcke und Barkenuntersatz des Amun von Takompso), Elkab (Amulett), Hefat/Asfun-Matana (Stele; Bronzestatue Taharqas vor dem Falkengott Hemen). Karnak war ein Zentrum der Aktivitäten von Taharqa: Rampe und Gebäude Taharqas zum Schöpfen des Wassers am Neujahrsfest; sog. Kiosk vor dem 2. Pylon (und ähnliche Bauten im Norden, Süden, Osten); Gründungsdepots am Eingang zum Monthtempel, Fassade des Harpre-Rettaui-Tempels, östlichste Kapelle der Südmauer des Monthbezirks; Kapelle für Osiris-Herrn-der-Ewigkeit mit Schepenupet II., Tordurchgänge zum 2. und 10. Pylon, Inschrift im Hof vor dem 6. Pylon, Bau des Taharqa beim Heiligen See; im Süden des Tempelbezirks Kapelle Taharqas und Tanotamuns für Osiris-Ptah-Herrn-des-Lebens, Tor im Bezirk des Mut-Tempels, verschiedene Blöcke von weiteren Bauten Taharqas. Im Vorhof des Luxortempels errichtet Taharqa eine Kapelle. Auf der thebanischen Westseite baut Taharqa in Medinet Habu (Umfassungsmauer des Kleinen Tempels, Vollendung der Dekoration des Pylons). Nördlich von Theben bis ins Delta sind Tätigkeiten Taharqas dagegen schlecht belegt. Qus (Granitlöwe), Memphis (u. a. Heiligtum für Amun-Re-der-dem-Tempel-vorsteht), Bronzetür (aus Sais), Serapeum-Stelen [u. a. Jahr 26], Athribis (Heiligtum), Tanis (Statue). Eine Stele aus Kawa erwähnt die Umsiedelung libyscher Prinzen und Einwohnern Bahrijas nach Nubien. Auch die Königsplastik Taharqas ist gut bezeugt (Kolossalstatue von Gebel Barkal; Granitkopf Kairo; Statuen aus Karnak, Kawa und Tanis, Sphinx des Tahaqa aus Kawa). Wo Taharqa bestattet wurde, konnte bislang nicht endgültig geklärt werden. In seiner Pyramide, die nicht mehr in El-Kurru, sondern in Nuri liegt, fanden sich keine Spuren eines Begräbnisses, außer 1070 Uschebtis. Ein Pyramidengrab im Westfriedhof von Sedeinga enthielt (vermutlich wiederverwertete) Blöcke des Taharqa sowie die Überreste eines etwa 50 Jahre alten Mannes.", "section_level": 1}, {"title": "Bibel.", "content": "Pharao Taharqa wird im Alten Testament der Bibel mehrfach erwähnt. Im Zweiten Buch der Könige im 19. Kapitel, Vers 9 findet der Konflikt zwischen dem assyrischen König und Taharqa Erwähnung: \",Der König von Assyrien hatte nämlich gehört über Tirhaka\" (=Taharqa)\", den König von Kusch: Siehe, er ist ausgezogen, mit dir zu kämpfen.\"\" Auch im Buch Jesaja wird Taharqa im 9. Vers des 37. Kapitels im selben Zusammenhang erwähnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Taharqa, auch Taharka, Taharqo, Tiharka oder Tarakos, war der 5. Pharao (König) der kuschitischen 25. Dynastie in Ägypten. Seine Regierungszeit ist von 690–664 v. Chr. anzusetzen. Er ist der Nachfolger von Schebitko und Sohn des Pije und der Abale. Die Schwestergemahlinnen von Taharqa sind unter anderem Tekahatamani, Naparaja, Tabaketenamun, Atakhebaskeñ. Söhne von Taharqa sind Nisuonuris, ein Prinz Nesschutefnut und Atlanersa, der Begründer der Dynastie von Napata. Als Töchter sind bekannt Amenirdis II., Jeturow (Gemahlin des Atlanersa) und Peltaseñ. Sein Nachfolger als letzter kuschitischer Herrscher Ägyptens wird Tanotamun.", "tgt_summary": "塔哈尔卡(Taharqa)是古埃及第二十五王朝(努比亚王朝)法老(前689年—前663年在位)。他是法老皮耶的儿子,曾统治库施。后被其叔父召回,共同抗击亚述国王阿萨尔哈东。约于前673年击退阿萨尔哈东的进攻。在前671年,亚述帝国卷土重来,占领包括孟斐斯在内的下埃及,后来塔哈尔卡成功地收回了大部分失地。但在前666年,亚述国王亚述巴尼帕几乎征服了整个埃及,塔哈尔卡逃亡纳帕塔,并死在那里。", "id": 2221424} {"src_title": "Heidelberger Brückenaffe", "tgt_title": "海德堡老桥铜猴", "src_document": [{"title": "Die Geschichte um den Heidelberger Brückenaff ́.", "content": "Schon im 15. Jahrhundert saß ein Affe im Turm der damaligen Brücke. Auf der gegenüberliegenden Seite der Altstadt gelegen, sollte der Turm bei jedem Ankömmling Angst und Hochachtung hervorrufen. Der Affe hingegen war vor allem zum Spott gedacht. Mit dem Griff an sein blankes Hinterteil zeigte er jedem Vorbeigehenden den „Kurpfälzischen Gruß“. Sein Hinterteil war in Richtung Kurmainz gerichtet und somit galt dieser Gruß insbesondere den Mainzer Bischöfen. So machten die Heidelberger deutlich, dass ab diesem Punkt die Macht des Kurfürsten galt und nicht die der Mainzer Bischöfe. Mit dem Spiegel in der Hand, sollte er alle, die an ihm vorübergingen, zur kritischen Selbstreflexion auffordern. Neben dem Affen befindet sich auch heute noch das Gedicht von Martin Zeiller (1589–1661), das bereits im 17. Jahrhundert neben der Statue geschrieben stand:", "section_level": 1}, {"title": "Die Bronzestatue.", "content": "Gernot Rumpf entwarf auf Wunsch des Vereins Alt Heidelberg im Jahre 1977 einen bronzenen Brückenaffen, welcher im Jahre 1979 feierlich aufgestellt wurde. Dieser Brückenaffe steht bis heute an der Alten Brücke neben dem Brückenturm (). Im Gegenzug zu seinen Vorgängern, fasst sich der heutige Affe mit der rechten Hand nicht an sein Hinterteil, sondern zeigt die Mano cornuta (italienisch für ‚gehörnte Hand‘), was die Abwendung des „Bösen Blickes“ bedeuten soll. Der Kopf der Statue ist hohl und somit bei vielen Touristen ein begehrtes Ziel, um sich so als Heidelberger Brückenaffe ablichten zu lassen. Streichelt man über den ausgestreckten Kleinen- und Zeigefinger der rechten Hand, so bedeutet dies, dass man nach Heidelberg zurück kommt. Beim Streicheln über den Spiegel wird einem Wohlstand und beim Anfassen der Mäuse neben dem Affen, viele Kinder vorhergesagt.", "section_level": 1}, {"title": "Der Plüschaffe.", "content": "Der Heidelberger (Plüsch-)Brückenaffe ist seit Mai 2016 im Handel erhältlich. Es gibt ihn in 2 verschiedenen Größen (ca. 15 cm und ca. 20 cm) in mehreren Geschäften und Shops in der Heidelberger Altstadt zu kaufen. Besonders bei Kindern ist er ein begehrtes Andenken an Heidelberg. Anders als bei seinen Vorgängern, fasst sich der Heidelberger (Plüsch-)Brückenaffe weder an sein Hinterteil noch zeigt er die Mano cornuta (italienisch für ‚gehörnte Hand‘). Diese Gesten sind bei Kinderspielzeugen eher unpassend, weshalb man sich für einen freundlichen Affen mit dem Griff an den Mund entschied. Auf der Brust des Affen ist ein Wappen zu sehen, welches sich halb aus dem Wappen der Kurpfalz (Pfälzer Löwe und weiß-blaue Rauten der Wittelsbacher), sowie zur anderen Hälfte aus der Flagge Deutschlands und dem Badischen Landeswappen zusammensetzt. Darüber ist der Schriftzug \"HEIDELBERG\" amgebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Brückenaffen.", "content": "Der Heidelberger Brückenaffe ist keine Einzelerscheinung. So entstanden z. B. im 15. Jahrhundert zwei weitere Brückenaffen in Wertheim an der Kilianskapelle sowie in Dänemark am Chorgestühl im Dom von Ribe. Auch diese beiden Brückenaffen haben in der Hand einen Spiegel und sind ebenso wie der Heidelberger Brückenaffe der Gattung der Meerkatzen nachempfunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte des Heidelberger Brückenaffen reicht bis ins 15. Jahrhundert (1481) zurück. Bereits zu dieser Zeit saß ein Affe im Turm der damaligen Brücke. Eine plastische Steinfigur wurde im Pfälzer Erbfolgekrieg mit dem Brückenturm zerstört.", "tgt_summary": "海德堡老桥有猴子的说法早于1481年的记载。当时老桥的塔楼里就坐着一只石猴。楼塔是为了让过路人感到敬畏,而猴子的目的是愚弄,让人反思,并引起自我批评。猴子的后部对着对岸的美茵茨选侯国,右手摸着光腚,表达海德堡居民对美茵茨主教们的反感,增强选帝侯在他们心中的地位。不幸的是,大同盟战争中塑像跟塔楼一起被摧毁。今天的铜猴旁边依然写着17世纪马丁·蔡勒(1589-1661)的一首诗:", "id": 312380} {"src_title": "Tschechoslowakische Legion", "tgt_title": "捷克斯洛伐克军团", "src_document": [{"title": "Frankreich.", "content": "In Frankreich meldeten sich schon früh zahlreiche Exiltschechen zur Armee, so dass Mitte 1914 eine eigene Abteilung in der Fremdenlegion entstand. Der weitere Aufbau ging nur langsam voran; ab Mitte 1917 kamen ca. 4000 Freiwillige auf abenteuerlichen Wegen vom serbischen Kriegsschauplatz, ungefähr 1100 Mann aus Russland und etwa 2500 aus den USA. Ein wesentlicher Fortschritt war ein Abkommen – unterzeichnet vom französischen Premier Georges Clemenceau und von Beneš für den tschechoslowakischen Nationalrat – zur Aufstellung der tschechoslowakischen Nationalarmee als autonomer Verband innerhalb der französischen Streitkräfte.", "section_level": 1}, {"title": "Italien.", "content": "In einem Kriegsgefangenenlager in Santa Maria Capua Vetere in Italien wurde im Januar 1917 ein tschechisches Freiwilligenkorps aufgestellt. Zuerst bildete es Arbeitsbataillone, ab März 1918 einen divisionsstarken Kampfverband, der unter dem Kommando von General Andrea Graziani unter anderem in der Schlacht am Piave eingesetzt wurde. Darüber wurde im April 1918 ein Vertrag geschlossen, der erstmals völkerrechtliche Geltung erlangte.", "section_level": 1}, {"title": "Russland.", "content": "Russland war das hauptsächliche Einsatzgebiet der Legion. Die Moskauer Tschechen reichten schon am 4. August 1914 bei der russischen Regierung ein Projekt für eine tschechoslowakische Freiwilligentruppe ein, das noch im August genehmigt wurde. So wurde noch im selben Monat im Kiewer Militärbezirk mit der Aufstellung tschechischer Einheiten begonnen. Die \"Česká družina\" (Tschechische Garde, Tschechische Gefolgschaft) bildete eigene Einheiten als integrierten Teil der russischen Zarenarmee, die bis Jahresende etwa 1000 Mann umfassten. Tschechische Kriegsgefangene aus der k.u.k. Armee wurden noch nicht aufgenommen. Der weitere Ausbau stieß auf Widerstand russischer Militärs, trotzdem wurde mit Kriegsgefangenen bis Ende 1916 eine Schützenbrigade von ca. 5700 Mann gebildet. Nach der Februarrevolution 1917 und Verhandlungen tschechoslowakischer Exilpolitiker wie Tomáš Garrigue Masaryk wurde durch den Militärrat der nun provisorischen russischen Regierung die Organisation einer tschechoslowakischen Armee verfügt. Ende Juni 1917 nahm die Legion an der Kerenski-Offensive teil, erzielte in der Schlacht bei Zborów trotz Unterlegenheit einen Überraschungserfolg und führte 3000 meist tschechische Soldaten der k.u.k. Armee in die Kriegsgefangenschaft. Der Aufbau wurde nun rasant vorangetrieben, sodass bis Ende 1917 ein tschechoslowakisches Armeekorps mit zwei Divisionen sowie Unterstützungs- und Versorgungstruppen in Stärke von ca. 35.000 Mann aufgebaut war. Anderen Angaben zufolge soll die Legion Anfang 1918 zwischen 50.000 Mann und 60.000 Mann umfasst haben. In Gefangenschaft der k.u.k. Armee geratene Legionäre waren als Landesverräter zu exekutieren. Hinrichtungen sind an der italienischen und der russischen Front dokumentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Oktoberrevolution 1917.", "content": "Die russische Oktoberrevolution veränderte die Lage der Legion gravierend. Das Land verfiel in Chaos, die Sowjets wirkten anfangs nur lokal und regional; sie verweigerten sich zum Teil dem Zugriff des Rat der Volkskommissare und der aus Bolschewiki und linken Sozialrevolutionären gebildeten Interimsregierung. Die Legion versorgte sich nun angesichts des Zerfalls der Zarenarmee durch gewaltsame Requirierung. Dem Dekret über den Frieden vom entsprechend führten die Bolschewiki Friedensverhandlungen mit Deutschland, die im März 1918 zum Frieden von Brest-Litowsk führten. Die Tschechoslowakische Legion verstand sich indes als Streitmacht der Triple Entente, die den Kampf gegen Deutschland und Österreich-Ungarn fortzusetzen bereit war. Masaryk gelang es, im Verein mit Vertretern der Entente und den Bolschewiki ein Abkommen abzuschließen, in dem die Bolschewiki der Legion bewaffnete Neutralität und freien Abzug aus Russland nach Frankreich zusicherten. Dort sollte sie in die Westfront eingegliedert werden. Überlegungen über die Route des Abmarsches führten zu dem Entschluss, durch das asiatische Russland mit der Transsibirischen Eisenbahn an den Pazifik und von dort per Schiff über die USA nach Frankreich zu reisen. Die russischen Zentralgebiete, die auf dem Weg nach Westen oder zum Weißen Meer hätten durchquert werden müssen, standen unter Kontrolle der Bolschewiki. Vereinbart war ein Transport in kleinen, kontrollierbaren Kontingenten, die nur Waffen und Munition wie für den Wachdienst mitführen sollten. Stattdessen füllten die Tschechoslowaken die Züge mit jeweils über 1000 Mann, versteckten Maschinengewehre und nahmen möglichst viel Munition mit. Der Transport begann, und im Laufe der Monate April und Mai 1918 hatte sich die gesamte Legion von Pensa bis Wladiwostok auf einer Strecke von über 9.000 km verteilt. Dazwischen standen bolschewistische Truppen oder internationale Militäreinheiten, meist kriegsgefangene Ungarn oder Deutsche. Unterwegs nahmen die Tschechoslowaken zudem versprengte Weißgardisten auf, wodurch die Legion auf über 90.000 Mann anwuchs. Sie war zunehmend antibolschewistisch eingestellt. Am 14. Mai 1918 kam es im Ural in der Stadt Tscheljabinsk zu einem Zwischenfall, der den neuen Kriegskommissar Leo Trotzki veranlasste, den Weitermarsch zu verbieten und die gewaltsame Entwaffnung der Tschechoslowaken zu befehlen. Sie widersetzten sich, und in der Nacht zum 25. Mai begann ihr Aufstand. Daraufhin begannen die Kämpfe um die Bahnstrecke. Innerhalb von zwei Wochen nahm die Legion einen Abschnitt von der mittleren Wolga (Pensa, Kasan) bis Irkutsk am Baikalsee und bis September die gesamte Strecke bis Wladiwostok in Besitz. Durch die Unterbrechung der Transsibirischen Bahn wurde die Versorgung der Roten Armee mit Gütern aus Sibirien empfindlich gestört. Die Rote Armee befand sich nämlich im Westen im Krieg gegen das neu erstandene Polen, gegen die Weiße Armee unter Anton Denikin im Schwarzmeergebiet und gegen die Interventionsmächte Großbritannien und Frankreich, die im Archangelsker Gebiet gelandet waren. In der Konsequenz wich die Legion von ihrer unbedingten Neutralität in den russischen Auseinandersetzungen ab – einem wesentlichen Grundsatz Masaryks. Ab Juni 1918 betrachtete sich die Legion auch öffentlich als ein Vortrupp der westlichen und japanischen Interventionstruppen in Russland. Sie agierte nun als Speerspitze der alliierten Interventionstruppen und der weißen Gegenrevolution. Einigen Historikern zufolge war die Wendung gegen die Bolschewiki jedoch nicht ideologisch begründet. Die Legion versprach sich von ihr bessere Überlebenschancen. Bolschewiki und Tschechoslowaken fühlten sich wohl voneinander bedroht. Auf dem II. Delegiertenkongress der Legion schloss sich eine Minderheit der Tschechoslowaken, unter ihnen Jaroslav Hašek, den Bolschewiki an.", "section_level": 2}, {"title": "Rückzug.", "content": "Nach der Eroberung von Kasan zeigten sich die Grenzen der Legion. Die Bevölkerung war äußerst zurückhaltend, die Arbeiterschaft sympathisierte mit den Bolschewiki, das Auftreten der Legion und der Weißen war provozierend und teilweise grausam. Zugleich zeigten die Maßnahmen Trotzkis bei der Erneuerung der Roten Armee erste Erfolge, sodass sie nun entlang der Kama und Wolga offensiv werden konnte. Die Legion musste sich daher von Anfang September 1918 an unter schweren Verlusten aus der Umklammerung lösen und zur Gänze aus den Wolgagebieten Richtung Osten abziehen. Die bislang so erfolgreiche Truppe stürzte in die Krise. Als im November der russische Admiral Alexander Koltschak gegen die gemäßigte national-konservative weiße Regierung in Omsk putschte, traten mehrere Offiziere zu ihm über, die Legion selbst aber distanzierte sich öffentlich von seinem Regime. Ihr Befehlshaber, der spätere Premierminister Jan Syrový, legte den Oberbefehl über die gesamte weiße Front nieder, er wurde am 1. Februar 1919 Kommandant des am 7. Januar 1919 aus der \"Česká družina\" hervorgegangenen Tschechoslowakischen Heeres in Russland, das sich als Teil der \"Tschechoslowakischen Heimatarmee\" verstand. In Russland umfasste das tschechoslowakische Heer Anfang 1919 ca. 60.000 Mann, gegliedert in drei Divisionen zu je vier Regimentern, ein Ersatzregiment, zwei Kavallerieregimenter, drei leichte Artillerieregimenter und drei schwere Artilleriebataillone, eine Eisenbahnartilleriebatterie, eine kleine Fliegereinheit sowie eine große Anzahl an Versorgungs- und technischen Truppen. Ab Anfang 1919 begann die Legion mit dem abschnittsweisen Abzug in Richtung Irkutsk und begleitete den Rückzug der Armee Koltschaks. Nach dem Zusammenbruch der weißen Front kämpfte sie nur mehr zur Selbstverteidigung. Sie führte den Großteil des Zarengoldes mit sich. Anfang 1920 regelte ein Vertrag mit den Sowjets den ungehinderten Weitertransport nach Wladiwostok. Zur gleichen Zeit stellte der Oberbefehlshaber der alliierten Interventionstruppen in Sibirien, Maurice Janin, Koltschak unter den „alliierten Schutz“ der Legion. Als Gegenleistung für freien Abzug erhielt die Tschechoslowakische Legion in Irkutsk 30 Waggons Kohlen und lieferte den militärischen Führer der Weißen, Admiral Koltschak, an die Bolschewisten aus, die ihn exekutierten. Am 15. Januar 1920 verließ das erste Schiff Wladiwostok, am 2. September das letzte, die Soldaten dieses Transports erreichten am 20. November 1920 Prag. Insgesamt verließen dadurch 67.738 Legionäre das Bürgerkriegsland.", "section_level": 2}, {"title": "Verluste.", "content": "An der französischen Front starben 630 und an der italienischen Front 350 tschechoslowakische Legionäre. Für diese beiden Legionsteile werden mitunter höhere Zahlen angegeben, da Frankreich- und Italien-Legionäre mitberücksichtigt wurden, die nach dem November 1918 in den Grenzkriegen der Tschechoslowakei gegen Ungarn und Polen gefallen waren. Die Zahl der Toten an der russischen Front und in Sibirien bis 1920 wird mit 4112 angegeben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Tschechoslowakischen Legionen (auch \"Freiwillige Revolutionsarmee\" bzw. später \"Tschechoslowakische Auslandsarmee\" genannt) waren aus Tschechen und Slowaken gebildete militärische Verbände im Ersten Weltkrieg, die in Frankreich, Italien und Russland aufgestellt wurden, um auf Seiten der Entente gegen die Mittelmächte zu kämpfen. Insgesamt umfassten diese Heeresformationen bis zu 250.000 Soldaten an allen Fronten. In Russland trat die dortige Legion als Kampfverband an der russischen Westfront und selbständig im russischen Bürgerkrieg in Erscheinung. Analog zu den antibolschewistischen Weißfinnen, Weißpolen usw. wurden sie aufgrund ihrer Parteinahme für die Weiße Armee von den Bolschewiki als Weißtschechen bezeichnet. Die Aufstellung dieser Auslandsarmee, später Tschechoslowakische Legion, war Teil einer Strategie der organisierten Exilanten unter Führung von Tomáš Garrigue Masaryk, Edvard Beneš und Milan Rastislav Štefánik, die von Auslands-Tschechen und -Slowaken unterstützt wurde und die Erlangung der Unabhängigkeit von Österreich-Ungarn sowie die Anerkennung als souveräner und selbständiger Staat zum Ziel hatte.", "tgt_summary": "捷克斯洛伐克军团(,),通称捷克军团,是第一次世界大战期间与协约国协同作战的捷克族裔和斯洛伐克族裔志愿军人。他们的奋斗目标是得到盟国的支持,从而可以在奥匈帝国境内的一部分建立独立国家捷克斯洛伐克。", "id": 1859345} {"src_title": "Otis Elevator Company", "tgt_title": "奧的斯電梯公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde im Jahre 1853 von Elisha Graves Otis in New York City gegründet, nachdem dieser eine sichernde Fangvorrichtung erfunden hatte. 1908 baute die Otis einen Automobil-Prototyp für die Sultan Motor Company in Springfield, Massachusetts. Eine reguläre Produktion der meist als Taxi verkauften Fahrzeuge fand statt bis etwa 1910, danach entstanden die Fahrzeuge bei Sultan selber. Die deutsche Niederlassung Flohr-Otis entstand 1951 durch Übernahme der Firma \"Carl Flohr\", Berlin-Borsigwalde. Im Jahr 1975 wurde die Otis Elevator Company Teil des amerikanischen Konzerns United Technologies Corporation. Otis installierte die weltweit erste Aufzugsanlage im Demarest Building in Manhattan, weitere unter anderem im Eiffelturm, CN Tower, Burj Khalifa und im Empire State Building. Auch die Aufzüge im ehemaligen World Trade Center stammten von Otis. Der OTIS Shibayama Test Tower war zum Zeitpunkt seiner Errichtung mit 154 Metern bis 2007 der höchste Testturm der Welt. Er hat 39 Stockwerke über und sechs Stockwerke unter dem Erdboden. Ein Anbau hat weitere drei überirdische Stockwerke. Die komplette Gebäudefläche beträgt 12.793 Quadratmeter. Im Turm befinden sich elf Aufzugsschächte für die Entwicklung zukünftiger Aufzüge, wie beispielsweise des doppelstöckigen Aufzugs und des seillosen linearen Aufzugs. Im Februar 2007 verhängte die EU-Wettbewerbskommission eine Rekordkartellstrafe von 224,93 Mio. Euro wegen der Mitwirkung im Aufzugs- und Fahrtreppenkartell, dem außer Otis auch Kone, Schindler und ThyssenKrupp angehörten. Geschädigte Firmen verklagen die Täter auch auf Schadenersatz. Forschungs- und Entwicklungszentren befinden sich in den USA, Japan, China, Frankreich, Deutschland, Österreich und Spanien. Otis verfügt über Fertigungsstätten in Europa, Asien und Amerika und Niederlassungen in mehr als 200 Ländern. 2015 hat Otis das Unternehmen strategisch erweitert: Durch die Übernahme von zwei Unternehmen stieg Otis in den Brandschutzmarkt ein. Die Otis-Brandschutzsparte soll unter dem Namen Kidde aufgebaut werden und vertreibt unter anderem Feuerlöscher, Löschdecken, Löschwassertechnik und Fluchtwegbeleuchtungen; außerdem bietet sie Brandschutz-Schulungen an. 2020 wurde im Zuge von weiteren Übernahmen der Konzernmutter wurde die Otis Elevator Company neu via Spin-Off unter dem Namen Otis Worldwide an die Börse gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Otis Deutschland.", "content": "Die Unternehmenszentrale für Deutschland befindet sich in der Otisstraße in Berlin-Tegel. Insgesamt wurde 2016 mit 2.200 Mitarbeitern ein Umsatz von 514 Millionen Euro in Deutschland erwirtschaftet.", "section_level": 1}, {"title": "Otis Österreich.", "content": "Die österreichische Aufzugsfirma Anton Freissler bestand seit 1868, also rund hundert Jahre eigenständig, 1969 wurde Otis Mehrheitseigentümer. Als Otis-Tochter wurde in den 1970er-Jahren, der Konzernphilosophie folgend, Freissler in Freissler-Otis umbenannt. Im Jahr 1991 erfolgte die Umbenennung in „Otis Austria“ GmbH. Die Zentrale von „Otis Österreich“ befindet sich in Wien und beschäftigte im Jahre 2009 550 Mitarbeiter, mit denen das Tochterunternehmen einen Umsatz von 120 Millionen Euro erwirtschaftete. In Österreich werden 30.000 Aufzugsanlagen betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Otis Spanien.", "content": "Die spanische Tochter von Otis ist Zardoya Otis. United Technologies hält 50 % der Aktien an diesem eigenständigen Unternehmen. Die restlichen Aktien werden im Freiverkehr gehandelt. Zardoya Otis produziert in Madrid und San Sebastian für den spanischen Markt und den Export in andere Länder. Hauptquelle für den Umsatz des Unternehmens ist aber die Wartung von Aufzügen, Fahrtreppen und automatischen Türen. In diesem Bereich werden über 70 % der Umsätze gemacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Otis Elevator Company ist der weltweit größte Produzent für Aufzugsanlagen. Der weltweite Marktanteil wird mit etwa 28 Prozent beziffert, der weltweite Umsatz im Jahre 2015 mit rund 12 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen beschäftigt weltweit aktuell etwa 60.000 Mitarbeiter, davon rund 2.200 in Deutschland, fast 600 in Österreich, circa 460 in der Schweiz und etwa 9.000 in den USA. Von 1975 bis 2020 war Otis Teil der UTC-Unternehmensgruppe.", "tgt_summary": "奥的斯电梯公司,是一家美国的大型跨国公司,该公司专注于电梯、自动扶梯和自动人行道的研发制造和服务提供。该公司于1853年在纽约成立。该公司现为联合技术公司的业务部门之一;联合技术公司是一家跨国的航天和建筑系统供应商。", "id": 507668} {"src_title": "Einrückungsstil", "tgt_title": "缩进风格", "src_document": [{"title": "Elemente des Einrückungsstils.", "content": "Der Einrückungsstil bezieht sich auf: Häufig wird empfohlen, einen Quelltext nicht so zu formatieren, dass die Einrückung erst mit einer Veränderung der Tabulatorschrittweite auf einen anderen Wert sichtbar wird, z. B. 4 statt 8 Zeichen. Viele Editoren verwenden als Voreinstellung für die Tabulatorschrittstellerücken den Wert von 8 Leerzeichen. Um die Abhängigkeit der Darstellung von der eingestellten Tabulatorschrittweite gänzlich zu vermeiden, raten die meisten Einrückungsstile von der Verwendung von Tabulatorzeichen grundsätzlich ab.", "section_level": 1}, {"title": "Positionierung umschließender Syntax-Elemente.", "content": "Umschließende Syntax-Elemente sind solche Syntax-Elemente einer Sprache, die zur Gruppierung einer unbestimmten Zahl von Elementen dienen, nicht ausschließlich aber insbesondere dann, wenn sich die Elemente über mehrere Quelltextzeilen erstrecken. In Sprachen mit C-ähnlicher Syntax, z. B. C++, Java und C#, in Sprachen mit Pascal-ähnlicher Syntax, z. B. Modula-2, Oberon und Cluster sowie einigen weiteren Sprachen fällt diesen Elementen bei der Gestaltung eines Quelltextes in Bezug auf seine Syntax und seine Lesbarkeit eine zentrale Bedeutung zu.", "section_level": 2}, {"title": "Positionierung in Pascal.", "content": "Pascal-ähnliche Sprachen verwenden zur Umschließung eigens dafür definierte Schlüsselwörter, meist codice_6, codice_7 und codice_8. In der Praxis wird eine Positionierung dieser Elemente nur selten diskutiert, meist wird sie so vorgenommen, wie von Niklaus Wirth in der Literatur vorgeführt. Dabei steht codice_6 noch in der Einrückung des äußeren Blocks auf einer eigenen Zeile, codice_7 dagegen wird am Ende der vorherigen Zeile zusammen mit dem das codice_7 benötigenden Statement geschrieben. Der Inhalt des durch codice_6 oder codice_7 eingeleiteten Blocks wird bis ausschließlich zum codice_8 eingerückt. Das codice_8 steht ausgerückt, d. h. in der Einrückung des äußeren Blocks schließlich wieder auf einer eigenen Zeile. \"Beispiel: Positionierung der umschließenden Syntax-Elemente in Oberon\"", "section_level": 3}, {"title": "Positionierung in C.", "content": "C-ähnliche Sprachen verwenden zur Umschließung ein Paar von geschweiften Klammern codice_4 und codice_17. In der Praxis können diese Klammern nahezu beliebig positioniert werden, so dass sich mehrere verschiedene Stile entwickelt haben, von denen keiner als dominant zu bezeichnen ist.", "section_level": 3}, {"title": "Positionierung in XML- und SGML-basierten Sprachen.", "content": "In XML- und SGML-basierten Sprachen, z. B. HTML, hat sich durchgesetzt, die Inhalte von Elementen zwischen Start-Tag und End-Tag einzurücken. Für Attribute findet man immer häufiger eine mehrzeilige Aufteilung, besonders, wenn Übersichtlichkeit gefragt ist. \"Beispiel: Einrückung in einem XHTML-Quelltext\" \"Beispiel: Einrückung in einem Ant-Quelltext\"", "section_level": 3}, {"title": "Einrückungstiefe.", "content": "Die Einrückungstiefe bestimmt, wie weit der Inhalt eines Blocks eingerückt wird. Besonders weit verbreitet sind Einrückungstiefen um 4 oder 8 Leerzeichen, aber auch 2 oder 3 Leerzeichen sind nicht selten anzutreffen. Ein Experiment aus dem Jahr 1983 mit Pascal Code zeigt, dass die Einrückungstiefe einen signifikanten Einfluss auf die Verständlichkeit des Codes hat. Den Ergebnissen zufolge wird mit Einrückungstiefen im Bereich von 2 bis 4 Leerzeichen die beste Verständlichkeit erreicht. Sofern eine maximale Textbreite vorgegeben bzw. angestrebt wird, führt eine zu große Einrückungstiefe zu häufigeren Zeilenumbrüchen. Das ergibt sich durch die kürzere verbleibende Zeilenlänge nach der Einrückung, innerhalb derer längere Anweisungen oder Ausdrücke nicht mehr untergebracht werden können. Dieser Effekt trägt zur Abnahme der Lesbarkeit bei höheren Einrückungstiefen bei. Die verbleibende Zeilenlänge lässt sich wie folgt berechnen: \"verbleibende Zeilenlänge = Textbreite − Schachtelungstiefe · Einrückungstiefe\". Bei einer Textbreite von 79 Zeichen, einer Einrückungstiefe von 8 Leerzeichen und einer Schachtelungstiefe von 3 Ebenen beträgt die verbleibende Zeilenlänge also noch 55 Zeichen. \"Beispiel: Java-Quelltext mit Einrückungstiefe 2 Leerzeichen\" \"Beispiel: Java-Quelltext mit Einrückungstiefe 4 Leerzeichen\" \"Beispiel: Java-Quelltext mit Einrückungstiefe 8 Leerzeichen\" Wie man sieht, werden mit wachsender Einrückungstiefe die Zeilen länger, was bei einer begrenzten Textbreite weniger Platz für Anweisungen und Ausdrücke innerhalb einer Zeile lässt.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung von Tabulatorzeichen oder Leerzeichen.", "content": "Die Einrückung eines Quelltextes lässt sich in den meisten Programmiersprachen wahlweise mit Leerzeichen oder mit Tabulatorzeichen vornehmen. Die meisten Compiler sehen darin keinen Unterschied, die Wahl bleibt also dem Programmierer überlassen. Es gibt jedoch Argumente, die für oder gegen eine Einrückung mit Leerzeichen bzw. Tabulatorzeichen sprechen. Für eine Einrückung mit Leerzeichen spricht, dass die Einrückungstiefe grundsätzlich gleich bleibt und die Einrückung so stets erkennbar ist, unabhängig davon, welche Tabulatorschrittweite verwendet wird. Für eine Einrückung mit Tabulatorzeichen spricht, dass sich jeder Entwickler selbst die Tabulatorschrittweite einstellen und somit seine persönliche Einrückungstiefe bestimmen kann. Wichtiger als die Wahl des Einrückungsstils ist es, den gewählten Stil konsequent einzuhalten, da eine Mischung zu Problemen bei der Darstellung führen kann. \"Beispiel: Quelltext mit gemischter Einrückung (sowohl Tabulatorzeichen als auch Leerzeichen), der mit einer Tabulatorschrittweite von 4 erstellt und 8 angezeigt wurde (Darstellung der Leerzeichen durch Punkte, der Tabulatorzeichen durch Pfeile).\" public class Hello { → public static void main(String... args) {...if (args.length > 0) {...for (String arg : args) { →...System.out.println(\"Hello, \" + arg + \"!\"); → → } else {...System.out.println(\"Hello, world!\"); Die Darstellung könnte durch eine Umstellung der Tabulatorschrittweite korrigiert werden. Für einige wenige Editoren, z. B. vim, lassen sich in den Quelltexten Steuerinformationen unterbringen, die den Editor automatisch auf die verwendete Tabulatorschrittweite stellen. Diese Editoren stellen jedoch die Ausnahme dar, außerdem mangelt es an einem einheitlichen Standard für solche Einstellungen. Ohne diese Möglichkeiten muss der Programmierer bei gemischten Quelltexten jeden Quelltext optisch betrachten, die Tabulatorschrittweite erraten und entsprechend neu einstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Bekannte Einrückungsstile.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hinweis zu den Beispielen.", "content": "Die Code-Beispiele dienen dazu, den Einrückungsstil zu demonstrieren. Ihr Inhalt ist kaum sinnvoll.", "section_level": 2}, {"title": "1TBS / K&R / Kernel / Linux / UNIX / Stroustrup / Java / Sun.", "content": "\"Beispiel: GNU-Beispiel in 1TBS\" Der Name 1TBS (auch OTBS) kommt aus dem Hacker-Jargon und steht für „One True Brace Style“, was übersetzt soviel bedeutet wie „einzig wahrer Klammern-Stil“. Der Name bezieht sich darauf, dass dieser Stil von den C-Erfindern Brian W. Kernighan und Dennis Ritchie definiert wurde. Die Positionierung der öffnenden Klammern am Zeilenende ist gleichermaßen beliebt wie verhasst. Mit schlechten Entwicklungswerkzeugen besteht bei Unachtsamkeit die Gefahr, öffnende Klammern zu übersehen und schließende zu vergessen. Andererseits bietet dieser Stil zwei Vorteile: Die überwiegende Mehrheit der Java- und ECMAScript-Programmierer verwendet diesen Stil. Auch Perl-Programmierer verwenden meist 1TBS, weil sie es sowieso bevorzugen, ihre Programme möglichst kurz zu halten. C-Code verwendete früher 8 Leerzeichen pro Einrückungsschritt, heute sind auch manchmal 4 oder 3 Leerzeichen anzutreffen. Bei Java und C++ ist eine Einrückung um 4 Leerzeichen die Regel.", "section_level": 2}, {"title": "Variation: Original K&R / Kernel / Linux / UNIX / Stroustrup.", "content": "\"Beispiel: GNU-Beispiel in K&R\" Dieser Programmierstil wurde von den C-Erfindern Brian W. Kernighan und Dennis Ritchie (K&R) in ihrem Buch The C Programming Language (Deutscher Titel: Programmieren in C) sowie zusammen mit Ken Thompson bei der Entwicklung von UNIX und seines Kernels verwendet. Auch die Code Conventions von Linus Torvalds für Linux schlagen diesen Stil vor. Die dargestellte Einrückungstiefe ist die beim Linux-Kernel verwendete. Die Einrückung untergeordneter Syntaxelemente beträgt dort 8 Leerzeichen. Dies erleichtere die Lesbarkeit auch nach 20-stündiger Bildschirmarbeit. Von einer Einrückung von mehr als 3 Ebenen wird abgeraten und stattdessen eine Umstrukturierung des Quelltextes vorgeschlagen. Im Gegensatz zum durchgängigen Einsatz des 1TBS, wie z. B. beim Java-Stil, wird bei der Definition von Funktionen auf den Allman-Stil zurückgegriffen. Die Ausnahmeregelung für die Funktionen in C findet mehrere Begründungen: int foo(a, p) Wird dieser Stil auf C++ angewandt, nennt man ihn auch Stroustrup nach dem Erfinder von C++, welcher den K&R-Stil um Elemente für C++ erweitert hat. Für alle neuen Elemente, z. B. Klassen, werden öffnende geschweifte Klammern ans Ende einer Zeile gestellt:", "section_level": 3}, {"title": "Variation: Java / Sun.", "content": "\"Beispiel: GNU-Beispiel in Java-Stil\" Dieser Stil wird von Sun für die Programmiersprache Java empfohlen. Auch bei C++ ist dieser Stil häufig anzutreffen. Auf die Ausnahmeregelung, die geschweiften Klammern von Methoden (= objektorientierte Funktion) gemäß Allman zu positionieren, wird verzichtet, da Methoden als Elemente von Klassen geschachtelt sind. Aufgrund der häufiger auftretenden Schachtelung wird eine Einrückung um 4 statt 8 Leerzeichen bevorzugt.", "section_level": 3}, {"title": "Allman / BSD.", "content": "\"Beispiel: GNU-Beispiel in Allman-Stil\" Dieser Stil wurde nach Eric Allman benannt, der eine Vielzahl an BSD-Werkzeugen geschrieben hat, weshalb dieser Stil auch nicht ganz korrekt BSD-Stil heißt. Da er die Grundeinstellung der Entwicklungsumgebung Visual Studio von Microsoft ist, hat er in der Programmierung für Windows eine große Verbreitung. Der Vorteil des Allman-Stils ist, dass sich die Blockbereiche gut erkennen lassen, was besonders bei höheren Verschachtelungstiefen hilfreich ist. Als nachteilig wird von manchen Programmierern angesehen, dass dieser Stil einen hohen Zeilenverbrauch hat. Pro Block wird eine zusätzliche Zeile im Vergleich mit 1TBS benötigt. In C, C++ und Sprachen mit vergleichbaren Präprozessoren gibt es jedoch Situationen, in denen dieser Stil auch wesentliche Vorteile gegenüber 1TBS zeigt, und zwar beim Einsatz von bedingter Kompilierung für alternative Blockeinleitungen. \"Beispiel: Vorteil des Allman-Stils bei bedingter Kompilierung von Blockeinleitungen\" Die Zahl der Klammern insgesamt bleibt auch beim Einsatz bedingter Kompilierung gleich, was wichtig für die korrekte Zuordnung von öffnenden und schließenden Klammern in Texteditoren mit entsprechender Funktionalität ist. Hinweis: Dieser Stil wird zwar häufig BSD-Stil genannt, für den BSD-Kernel wird jedoch wie für UNIX und Linux 1TBS verwendet, wie in den Style-Manpages der verschiedenen BSD-Derivate nachzulesen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Horstmann.", "content": "Der Horstmann-Stil ist eine Abwandlung des Allman-Stils, bei dem die erste Anweisung nach der öffnenden geschweiften Klammer direkt in derselben Zeile geschrieben wird. Der Code von oben sieht dann so aus: Für VCS-Tools ist dieser Stil problematisch. Fügt man eine neue Anweisung zwischen dem \"{\" und der vormals ersten Anweisung ein, erscheint diese Änderung als „eine Zeile wird durch 2 Zeilen ersetzt“ statt „eine neue Zeile wurde eingefügt“. Das heißt, die ursprüngliche Zeile wird als „geändert“ markiert, obwohl sie semantisch gleich geblieben ist.", "section_level": 2}, {"title": "Whitesmith-Stil.", "content": "Der Whitesmith-Stil wurde ursprünglich in der Dokumentation des ersten kommerziellen C-Compilers eingesetzt. Dieser Stil war in frühen Windows-Programmierhandbüchern populär, unter anderem im \"Programmer’s Guide to Windows\" (Durant, Carlson & Yao), in \"Programming Windows\" (Petzold) sowie \"Windows 3.0 Power Programming Techniques\" (Norton & Yao). Der Vorteil dieses Stils ist, dass der Block sich klar von der Kontrollanweisung absetzt und im Gegensatz zum Allman-Stil nicht den Lesefluss des Blocks unterbricht.", "section_level": 2}, {"title": "GNU-Stil.", "content": "\"Beispiel: Original GNU-Beispiel\" Dieser Programmierstil ist vor allem in GNU-Projekten der Free Software Foundation zu finden und wird von ihr empfohlen. Außerhalb der Free Software Foundation ist er eher selten anzutreffen und auch innerhalb der Free Software Foundation wird er nicht von allen verwendet. Das genannte Beispiel wurde den \"GNU Coding Standards\" entnommen. Die anderen Beispiele sind in Bezug auf Einrückung und Klammernsetzung umformatiert. Verfechter des GNU-Stils beschreiben ihn deshalb als besonders leserlich, weil den geschweiften Klammern in der Positionierung und Einrückung eine eigene Ebene zukommt. Gegner hingegen argumentieren, dass dadurch ein gewisses Chaos bei der Quelltextformatierung entstehe; die Lesbarkeit und konsequente Einrückung würden erschwert.", "section_level": 2}, {"title": "Ratliff Stil.", "content": "In dem Buch \"Programmers at Work\" besprach Wayne Ratliff den unten gezeigten Stil. Er beginnt ähnlich wie 1TBS, aber die Einrückung der schließenden Klammer stimmt mit der des geschachtelten Blocks überein. Dieser Stil wird manchmal als Bannerstil bezeichnet, wohl wegen der Ähnlichkeit mit einem Banner, das an einer Stange hängt. Der Stil kann das visuelle Erfassen vereinfachen, da nur die Header eines Blocks auf dieser Ebene nach links hervortreten. oder, in einer Auszeichnungssprache... * aberkannt im Rahmen des italienischen Fußball-Skandals 2005/2006", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der ägyptische Nationalspieler Trezeguet wählte seinen Künstlernamen nach David Trezeguet.", "section_level": 1}], "src_summary": "David Trezeguet (* 15. Oktober 1977 in Rouen, Frankreich) ist ein ehemaliger französischer Fußballspieler.", "tgt_summary": "大卫·沙治奥·查斯古特(,1977年-10月15日),生于法国鲁昂,法国足球运动员,司职前锋。2015年1月21日特雷泽盖正式宣布退役,在职业生涯557场正式比赛里,特雷泽盖共攻进273球。特雷泽盖是法国国家足球队赢得1998年世界杯及2000年欧国杯的功臣,FIFA 100之一。世界足坛最佳法国巨星之一。", "id": 587736} {"src_title": "Quasi-zweijährige Schwingung", "tgt_title": "准两年振荡", "src_document": [{"title": "Auftreten.", "content": "Sie zeigt sich in einer Höhe von rund 16 bis 40 Kilometern mit einem Maximum bei circa 20 bis 25 Kilometern Höhe und ist durch eine Ost-West-Windumkehr geprägt. Die Periode schwankt dabei seit Beginn der Beobachtungen im Jahr 1953 zwischen 22 und 34 Monaten, wobei die mittlere Periode 27 Monate beträgt. Ihre Ostwindphase hält in den oberen Schichten länger und in den unteren Schichten kürzer an als ihre Westwindphase. Die Ostwinde sind hierbei stärker als die Westwinde ausgeprägt, wobei diese eine Stärke von −30 m/s (Ostwind) bis +15 m/s (Westwind) aufweisen. In der Westwindphase verstärkt sich der Polarwirbel und der Jet-Stream, mit mehr Atlantiktiefs und mildem Westwetter für Europa. Ende 2015 – Mitte 2016 trat der Wechsel erstmals seit Beginn der Beobachtungen nicht auf. Die Ursache für die Unterbrechung ist, Stand August 2016, unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Bei Aufstiegen von Pilot- und Registrierballons beobachtete der deutsche Meteorologe Arthur Berson 1908 während seiner aerologischen Ostafrikaexpedition in der unteren Stratosphäre westliche Winde. Das stand im Widerspruch zur Annahme, dass am Äquator in dieser Höhe stabile Ostwinde vorherrschen, wie sie nach dem Ausbruch des Krakatau 1883 anhand der Zugrichtung seiner Rauch- und Staubwolke beobachtet worden waren. Dieses Rätsel blieb zunächst ungelöst, bis im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres Ende der 1950er Jahre Radiosondenstationen in Äquatornähe eingerichtet wurden. Erste Datenanalysen wiesen auf die Existenz eines oszillierenden zonalen Windes hin. Die Theorie der QBO wurde ab 1968 von Richard Lindzen und James Reed Holton (1938–2004) aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die QBO spielt eine wichtige Rolle in Bezug auf die Auswirkungen der Variabilität der Sonnenaktivität auf die Erdatmosphäre und somit auch für das globale Klima. Über den Polarwirbel und das Überschlagen der synoptischen Wellen des Jet-Streams (Ostwindphasen) korreliert die QBO vermutlich mit kurzfristigeren Perioden von Arktischer (AO) und Nordatlantischer Oszillation (NAO), und ist in die globalen Zusammenhänge der Telekonnektion eingebunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die quasi-zweijährige Schwingung (kurz: QBO vom englischen „quasi-biennial oscillation“), auch quasi-biennale Oszillation, ist eine quasi-periodische atmosphärische Welle des zonalen Windes in der äquatorialen Stratosphäre der Erde.", "tgt_summary": "热带平流层大气的准两年振荡(Quasi-biennial oscillation,简称QBO),表现为东西风的周期性转变,平均周期约28-29个月。波动沿赤道对称分布,动力成因是罗斯贝波和开尔文波在高空的循环下传。 QBO的定义层面在30hPa,东西风向的转换信号向下传播到70hPa层通常需要6个月,传播至100hPa层面时风向信号已不明显。由于平流层和对流层的质量密度的悬殊,QBO的波动能量还不足以显著改变对流层顶的流场。QBO通常通过对沃克环流的调整影响对流层环流,例如QBO东风位相年利于厄尔尼诺事件的发生。", "id": 1673643} {"src_title": "M22 Locust", "tgt_title": "M22蝗蟲式輕型坦克", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem in den USA die Effektivität der in den 1930er Jahren aufgestellten deutschen und sowjetischen Luftlandeverbände erkannt worden war, wurde dort ab 1941 ebenfalls mit dem Aufbau einer luftbeweglichen Truppe begonnen. Da diese Verbände nicht ohne Panzerunterstützung eingesetzt werden sollten, wurde ein lufttransportfähiges Kampffahrzeug mit einem maximalen Höchstgewicht von 7620 kg gefordert. Mit der Entwicklung eines Konzepts wurden die Firmen GMC, J.W. Christie und Marmon-Herrington beauftragt. Der Vorschlag von Marmon-Herrington wurde angenommen und das Unternehmen im Mai 1941 mit dem Bau eines Prototyps beauftragt. Das Fahrzeug erhielt die Bezeichnung „Light Tank T9“ (Air transportable). Gleichzeitig begann man mit der Entwicklung eines Flugzeuges, das den Panzer transportieren sollte. Der Prototyp des \"T9\" wog insgesamt 8027 kg, wurde jedoch trotz des etwas höher ausgefallenen Gewichts sowohl von der USAAF als auch von den an dem Projekt ebenfalls interessierten Briten akzeptiert. Im Januar 1942 wurden zunächst zwei Prototypen des verbesserten \"T9E1\" bestellt. Noch bevor die Truppenversuche überhaupt angelaufen waren, hatte die United States Army im April 1942 bereits 500 Stück des Typs \"T9E1\" geordert. Insgesamt wurden 1900 Stück vorgesehen, wegen andauernder Probleme und ständiger Konstruktionsänderungen konnten bis zur Produktionseinstellung im Februar 1944 jedoch lediglich 830 Fahrzeuge gefertigt werden. Erst im August 1944 erhielt der Panzer seine Normbezeichnung \"M22 (Locust)\". Bei den Truppenversuchen durch das 28. Airborne Tank Battalion stellte sich dann heraus, dass sich das Fahrzeug nur mit abgenommenem Turm in die Douglas C-54 verladen ließ. Da dies völlig inakzeptabel war, konnte der \"M22\" seiner Rolle als Luftlandepanzer nicht mehr gerecht werden. Es wurde daher von der US-Army auf einen Einsatz des \"Locust\" verzichtet, einerseits wegen der gegebenen Transportprobleme und andererseits, weil durchaus berechtigte Zweifel aufkamen, ob ein so leichtes und schwach gepanzertes Fahrzeug überhaupt auf dem Gefechtsfeld bestehen könne. Da die Briten mit dem Hamilcar aber einen geeigneten Lastensegler im Einsatz hatten, übernahmen sie 260 dieser Panzer und setzten zwölf davon 1945 während der Rheinüberquerung bei Wesel ein (vgl.: Operation Varsity). Tatsächlich im Einsatz waren dabei allerdings nur zwei Panzer, die restlichen wurden bei der Landung beschädigt. Eine nicht bekannte Anzahl von \"M22\" wurde nach dem Krieg an das ägyptische Heer geliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Das Fahrzeug hatte einen gegossenen Turm und eine geschweißte Wanne. Das Laufwerk war mit senkrechter Schraubenfederung und Traversen ausgestattet. Mit dem zweiten Prototyp \"T9E1\" wurde die Turmform geändert, die Seitenrichtanlage von Hand- auf Motortrieb umgestellt und ein Kreiselstabilisator eingebaut; durch die Änderung der Frontplatte entfiel nunmehr das Maschinengewehr im Bug. Zusätzlich erhielt der Panzer Befestigungspunkte, um ihn in dem dafür vorgesehenen Transportflugzeug C-54 verzurren zu können. Motor und Getriebe befanden sich im Heck. Das Triebrad lag im Bug, die Umlenkrolle war zum Boden herabgezogen und diente mit als fünftes Laufrad. Es handelte sich um ein völlig überhastet konstruiertes und für seinen eigentlichen Verwendungszweck unbrauchbares Fahrzeug. Für die Verhältnisse gegen Ende des Krieges war es untermotorisiert und zu schwach bewaffnet. Die Panzerung war äußerst dürftig und schützte nur gegen Splitter und Gewehrfeuer. Durch ein Geschoss vom Kaliber 12,7 mm wurde die Panzerung bereits durchschlagen, ein Treffer mit einer 2-cm-Granate konnte ohne weiteres zur Vernichtung des Fahrzeuges führen. Verwendet", "section_level": 1}], "src_summary": "Der M22 Locust war ein leichter, lufttransportfähiger Kampfpanzer der United States Army. Das Fahrzeug wurde nur in geringer Stückzahl während des Zweiten Weltkrieges eingesetzt und bald nach dem Ende der Kampfhandlungen ausgemustert. Er war einer der kleinsten Panzer, der von den Alliierten während des Zweiten Weltkrieges verwendet wurde.", "tgt_summary": "M22「蝗虫」式空降轻型坦克是一款美国于二战期间设计并生产的轻型坦克。1941年,英国陆军部要求美国政府设计一款专门设计、并能由滑翔机运输的空降轻型坦克并将其投入作战以支援英国空降部队。随后,美国即开始研发M22轻型坦克。最初,英国陆军部为空降部队选定的是Mk.VII领主轻型坦克,但是这款坦克最初不是设计用于空降的,因此,英国陆军部认为需要用一款专门设计的空降坦克来取代它。而美国军械局则受邀研发这一款取代Mk.VII领主的坦克。最后,美国军械局把设计工作交给了马蒙 - 赫林顿,并要求其在1941年5月前造出原型车。原型车被命名为「T9(空降型)轻型坦克」。M22坦克能由道格拉斯C-54空中霸王式滑翔机或GAL.49哈米卡尔滑翔机运载。", "id": 2083630} {"src_title": "Issaak Jefremowitsch Boleslawski", "tgt_title": "艾萨克·布列斯拉夫斯基", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Boleslawski kam als Sohn eines Pharmezeuten zur Welt. Die vierköpfige Familie (Isaak hatte einen Bruder) zog bald nach Isaaks Geburt in die Stadt Dnjepropetrowsk, wo er als Neunjähriger die Schachregeln erlernte und sich im Jahr 1933 an ersten Schülerturnieren beteiligte. Bereits als Schüler war er ein erfolgreicher Schachspieler. 1935 gelangte er auf den dritten Platz beim Allrepubliken-Jugendturnier, einer Art Vorläufer der UdSSR-Jugendmeisterschaft. 1938, 1939 und 1940 wurde er Meister der Ukrainischen SSR, wobei sein Sieg im Jahr 1938 in Kiew als eine Sensation aufgefasst wurde, da er als 19-jähriger unbekannter Student startete (er qualifizierte sich mit seinem Sieg bei der Meisterschaft der Region Dnjepropetrowsk), der noch keinerlei Erfahrungen mit Meisterspielern aufwies. Im Jahr 1939 erhielt er den sowjetischen Titel \"Meister des Sports\". Bei der UdSSR-Meisterschaft 1940 teilte er sich den 5. und 6. Platz mit Michail Botwinnik. Ein Jahr später nahm er an der \"Absoluten Meisterschaft der UdSSR\" teil, einem der bedeutendsten Turniere der Schachgeschichte. Außer Boleslawski nahmen Michail Botwinnik, Paul Keres, Wassili Smyslow, Andor Lilienthal und Igor Bondarewski teil. Boleslawskis 4. Platz war sehr ehrenwert. Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurde Boleslawski, der aufgrund gesundheitlicher Probleme vom Wehrdienst freigestellt wurde, nach Swerdlowsk evakuiert, wo er während des Krieges sein in Dnjepropetrowsk begonnenes Studium der Philologie abschloss. In Swerdlowsk lernte er auch seine spätere Ehefrau kennen, die er 1943 heiratete. 1944 wurde er Dritter bei der UdSSR-Meisterschaft, 1945 und 1947 jeweils Vize-Meister. 1945 verlieh man ihm den Titel eines \"Großmeisters der UdSSR\" (den entsprechenden FIDE-Titel erhielt er 1950) und 1948 den eines \"Verdienten Meisters der Sports\". Beim ersten Interzonenturnier der FIDE in Saltsjöbaden 1948 wurde Boleslawski Dritter und qualifizierte sich für das Kandidatenturnier in Budapest 1950. In Budapest erzielte er das beste Ergebnis seiner Karriere: er teilte sich mit David Bronstein den 1. und 2. Platz. Die beiden engen Freunde (Bronstein war bis zu seinem Tod mit Boleslawskis Tochter Tatjana (* 1946) verheiratet) mussten einen Stichkampf zur Ermittlung des Herausforderers von Michail Botwinnik spielen. Boleslawski unterlag knapp mit 61⁄2:71⁄2. Ende 1951 zogen die Boleslawskis aus Swerdlowsk ins weißrussische Minsk, wo Boleslawski sich gemeinsam mit Alexei Sokolski und anderen zugezogenen sowjetischen Spielern am Wiederaufbau des Schachlebens in der durch den Zweiten Weltkrieg zerrütteten Weißrussischen SSR beteiligte. In Minsk kam im Jahr 1955 Boleslawskis Sohn Stanislaw zur Welt. Beim nächsten Kandidatenturnier 1953 in Zürich und Neuhausen teilte er den 10. und 11. Platz. Sein Biograph Alexei Suetin macht für Boleslawskis schwaches Abschneiden insbesondere seine schlechte physische Vorbereitung verantwortlich. Boleslawski habe sich auf das Turnier zwar gründlich theoretisch vorbereitet, habe aber den physisch-sportlichen Aspekt vollständig außer Acht gelassen. Er hat in diesem 28-rundigen Marathonturnier mehrere gut angelegte Partien aus \"Erschöpfung\" entweder im entscheidenden Augenblick nicht gewonnen oder gar noch verloren. Dieses schwache Ergebnis habe sich zudem negativ auf sein Selbstbewußtein ausgewirkt und sei verantwortlich für Boleslawskis nachlassende Schaffenskraft gewesen. Boleslawskis beste Zeit als Turnierspieler war daraufhin vorbei. Zwar nahm er noch weiterhin an Turnieren im In- und Ausland teil, doch waren seine Ergebnisse nur mehr durchschnittlich. Im Jahr 1970 spielte er sein letztes Turnier, das Sokolski-Memorial in Minsk, und landete auf dem geteilten 5.–6. Platz. Anschließend beendete er seine Karriere als aktiver Spieler. Boleslawski gewann mit der sowjetischen Nationalmannschaft die Schacholympiade 1952 in Helsinki und die Mannschaftseuropameisterschaften 1957 in Baden (Niederösterreich) und 1965 in Hamburg. Seit Beginn der 1950er Jahre engagierte Boleslawski sich verstärkt als Trainer und Eröffnungstheoretiker. Unter anderem trainierte er die sowjetische Olympiamannschaft und einzelne Spieler, so bereitete er z. B. den Weltmeister Tigran Petrosjan auf seine WM-Kämpfe gegen Michail Botwinnik und Boris Spasski vor. Nachdem er in den 1950er Jahren nach Weißrussland gezogen war, trainierte er auch die dortige Republiksmannschaft. Er hinterließ umfassende Analysen zu verschiedenen Eröffnungen. Viele seiner Ideen halfen, besonders die Sizilianische Verteidigung und die Königsindische Verteidigung besser zu verstehen. Seine Eröffnungsbücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und waren über Jahrzehnte die Grundlage des Eröffnungswissens der Meisterniveauspieler. Nach Boleslawski ist die Boleslawski-Variante in der Sizilianischen Verteidigung benannt: 1. e2–e4 c7–c5 2. Sg1–f3 Sb8–c6 3. d2–d4 c5xd4 4. Sf3xd4 Sg8–f6 5. Sb1–c3 d7–d6 6. Lf1–e2 e7–e5. Hans Kmoch bezeichnete eine Bauernformation in der Königsindischen Verteidigung als Boleslawski-Wall. Boleslawskis letzte Elo-Zahl betrug 2530, im Juli 1971 erreichte er seine höchste Elo-Zahl von 2560. Vor Einführung der Elo-Zahlen erreichte Boleslawski im Mai 1950 seine höchste historische Elo-Zahl von 2760.", "section_level": 1}], "src_summary": "Issaak Jefremowitsch Boleslawski (, wiss. Transliteration \"Isaak Efremovič Boleslavskij\"; * 9. Juni 1919 in Solotonoscha nahe Poltawa; † 15. Februar 1977 in Minsk) war ein sowjetischer Schachgroßmeister und Schachtheoretiker.", "tgt_summary": "艾萨克·布列斯拉夫斯基(,1919年-6月9日-1977年-2月15日),苏联国际象棋棋手,特级大师。", "id": 2597612} {"src_title": "Die Pest zu London", "tgt_title": "大疫年日记", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Als die Pest zum vierten Mal im 17. Jahrhundert die Stadt an der Themse heimsuchte, sollte es die verheerendste Epidemie seit dem ersten Auftreten der Seuche auf den Britischen Inseln werden, dem Schwarzen Tod Mitte des 14. Jahrhunderts. London glich einem Hexenkessel. Quacksalber und Beutelschneider nutzten ungeachtet der puritanischen Sittenstrenge die Gunst der Stunde, um die Not der Menschen in klingende Münze zu verwandeln. Hysterischer Aberglaube, verheerende Arbeitslosigkeit, Lug und Trug waren die Begleiterscheinungen eines Massensterbens, dem rund 100.000 Menschen zum Opfer fielen.", "section_level": 1}, {"title": "Form.", "content": "Seine in zahlreichen früheren journalistischen Arbeiten erprobte Reportagetechnik hatte Defoe schon in seinem Roman \"Robinson Crusoe\" zum Erzählstil erhoben. Die realistische Darstellung eines fiktiven Geschehens nicht nur als erfahrbare, sondern als bereits erfahrene Wirklichkeit war seine große Stärke. Erzählt und im Sinne puritanischer Selbstkontrolle reflektiert aus der Perspektive eines tätigen Helden, ist es Defoe nicht nur in seinen Abenteuerromanen, sondern vor allem in seinem Bericht über das Londoner Pestjahr gelungen, bei seinem Publikum höchste Glaubwürdigkeit zu erzielen – aufbauend auf genauen Recherchen, schriftlichen Quellen und Augenzeugenberichten, die er kunstvoll durch eigene Erfahrungen ausschmückte. Protagonist ist ein Londoner Kaufmann, der trotz der Gefahr in der Stadt bleibt und seine Beobachtungen und Erfahrungen den hysterischen Gerüchten über die Gefahrenzone entgegensetzt. Das Buch wurde über einen längeren Zeitraum für authentisch gehalten, so als sei Defoe selbst dabei gewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Daniel Defoe erlebte die Große Pest im Alter von fünf Jahren in seiner Geburtsstadt London. Vermutlich dienten ihm die Aufzeichnungen seines Onkels, der die Pest hautnah miterlebt hat, als Grundlage.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pest zu London (Original: \"A Journal of the Plague Year\") ist ein Buch von Daniel Defoe, das 1722 in Form eines fiktiven Berichts erschien. Es handelt von Ereignissen während der Großen Pest von London im Jahr 1665 und zählt zu den großen Pest- und Seuchen-Erzählungen der Weltliteratur.", "tgt_summary": "《大疫年日记》(英语:A Journal of the Plague Year),是英国作家丹尼尔·笛福(1660年-1731年)于1722年3月所发表的小说。 这部小说描述在1665年身处大瘟疫袭击的伦敦城。这本书大致按时间顺序叙事,但没有分篇章或也没有章节标题。 虽然看来是在事件发生的几年后所写,本书实际上是在实际出版的数年之前所写作,本书于1722年3月第一次出版。迪福在1665年时只有5岁,而这本书发表时的作者的名称缩写为\"H.F.”,这本小说很可能是基于迪福的叔叔,亨利迪福当时所留下的记录。 在这本书中,迪福不厌其烦、巨细靡遗地描述具体的社区、街道,甚至是哪几间房屋发生瘟疫,以达到效果逼真。此外,它提供了伤亡数字表,并讨论各种不同记载、轶事的可信度。 本书往往被跟瘟疫当代的记载相比,尤其是塞缪尔·佩皮斯的日记。迪福的记述虽然是虚构的,但比起佩皮斯的第一人称叙事,更为详细和系统。 此外,它可以跟描述意大利瘟疫的作品并列,即曼佐尼(Alessandro Manzoni)的《订婚》。尽管有一些类似之触(例如,这两部小说都在瘟疫结束多年后写作),这两位作家的写作技巧不同:迪福的作品在细节上用力甚深,但他用的是局外者的笔触,而曼佐尼不仅重建了被瘟疫袭击的米兰当时的气氛,他还以自己充满诗意的敏感度分析了个人对于瘟疫的反应。", "id": 1271009} {"src_title": "John McTiernan", "tgt_title": "約翰·麥提南", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Sein Vater, John McTiernan Sr., war ein Opernsänger und ließ seinen Sohn oft kleine Rollen in seinen Stücken übernehmen. Nach seiner Schulzeit studierte er Filmwissenschaft an der New Yorker Kunstschule Juilliard School und übernahm danach eine Stelle an der Manhattan School of Music. Er war Stipendiat des American Film Institute. Praktische Erfahrungen sammelte er als Regisseur von über 200 Werbespots, bevor er 1986 mit dem Fantasy-Horrorfilm \"Nomads – Tod aus dem Nichts\" ein eigenes Drehbuch verfilmte. Seine nächsten beiden Filme, \"Predator \" von 1987 und \"Stirb langsam\" von 1988, wurden große kommerzielle Erfolge und festigten seinen Ruf als Regisseur für Actionfilme mit großem Budget und eher schlichten Charakteren. Beide begründeten langlebige Marken, letzterer machte Bruce Willis vom Star zum Superstar. 1990 folgte mit dem U-Boot-Thriller \"Jagd auf Roter Oktober\" ein weiterer Erfolg. 1992 versuchte er mit dem Ökodrama \"Medicine Man – Die letzten Tage von Eden\" den Ruf loszuwerden, nur eher seichte Filme für ein Massenpublikum zu drehen. Der Film floppte aber an den Kinokassen und so kehrte McTiernan im folgenden Jahr zu Actionfilmen zurück, doch die Zeit der großen Erfolge war vorbei. Bei den Dreharbeiten zum Film \"Der 13te Krieger\", der auf dem Buch „Die ihre Toten essen“ („Eaters Of The Dead“) von Star-Autor Michael Crichton basiert, kam es zum Streit zwischen den beiden Männern: Das Resultat ist ein Film, den nicht McTiernan, sondern Crichton fertiggestellt hat. McTiernans Karriere wurde durch den Konflikt mit Crichton beträchtlich gebremst, was er auch selbst zugab: „Der einzige Regisseur, dessen Karriere durch eine Zusammenarbeit mit Michael Crichton keinen Schaden nimmt, ist Steven Spielberg“, sagte McTiernan 1999 in einem Interview mit \"Focus Online\", „für alle anderen, die mit ihm in den letzten zehn Jahren kooperiert haben, war es eine grauenhafte Erfahrung.“ Die vorausgegangene Zusammenarbeit mit Arnold Schwarzenegger scheint 1992 im Hinblick auf das unausgewogene Ergebnis \"Last Action Hero\" ähnlich problematisch gewesen zu sein. Der Regisseur konnte sich mit seiner Vision des Films letztlich nicht gegen Schwarzenegger, damals auf dem Gipfel seiner Karriere, durchsetzen. McTiernan war zweimal verheiratet und hat mit seiner Ehefrau Kate Harrington zwei Kinder. 2003 erschien der bislang letzte Film des Regisseurs. Im Jahr 2006 stand McTiernan vor Gericht, weil er gegenüber dem FBI bewusst falsche Angaben gemacht haben soll: Die US-Bundespolizei untersuchte eine illegale Abhöraktion des Privatdetektivs Anthony Pellicano gegen den Filmproduzenten Charles Roven, die McTiernan in Auftrag gegeben haben soll. Im September 2007 wurde McTiernan dafür zu vier Monaten Haft und 100.000 Dollar Strafe verurteilt. Ein Berufungsgericht hob das Urteil 2008 auf, jedoch erweiterte die Staatsanwaltschaft die Klage und reichte sie im April 2009 wieder ein. Deswegen wurde er am 4. Oktober 2010 zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 100.000 Dollar (72.000 Euro) verurteilt. McTiernans Anwalt kündigte an, erneut gegen das Urteil vorzugehen. Nachdem das Urteil rechtskräftig wurde, verbüßte McTiernan seine einjährige Haftstrafe ab 3. April 2013 zunächst im Federal Prison Camp in Yankton und ab 25. Februar 2014 unter Hausarrest.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Campbell McTiernan, Jr. (* 8. Januar 1951 in Albany, New York) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur und Produzent von Actionfilmen.", "tgt_summary": "小约翰·坎贝尔·麦提南(英语:John Campbell McTiernan, Jr.,1951年-1月8日)是一名美国男导演、编剧和监制。他擅长制作动作片,较知名的作品如《终极战士》(1987年)、《终极警探》(1988年)与《猎杀红色十月》(1990年)。", "id": 76546} {"src_title": "Helen Hayes", "tgt_title": "海倫·海絲", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Helen Hayes war die Tochter einer bekannten Bühnenschauspielerin und gab ihr eigenes Debüt im Theater im Alter von fünf Jahren. Schon mit neun hatte sie in dem Stück \"Old Hutch\" ihr Broadway-Debüt. Sie war eine vielbeschäftigte Darstellerin im Fach der Naiven und wurde durch ihren Auftritt in \"Dear Brutus\" zu einem der beliebtesten Stars neben Schauspielerinnen wie Katharine Cornell, Maude Adams, Laurette Taylor und Ruth Chatterton. Mitte der 1920er-Jahre trug sie bereits den Ehrentitel \"First Lady of the American Theatre\". 1928 heiratete sie den Dramatiker und Drehbuchautor Charles MacArthur, den engsten Freund von Ben Hecht und Dorothy Parker. Anfang 1931 begleitete sie ihren Ehemann nach Hollywood, wo MacArthur einen Vertrag mit MGM unterschrieben hatte. Auf Drängen des Studios übernahm sie schließlich die Hauptrolle in dem Film \"The Lullabye\", der als \"Die Sünde der Madelon Claudet\" in den Verleih kam. Die Geschichte folgt dem Muster von \"Madame X\" und erzählt das Schicksal einer ledigen Mutter, die sich für ihr Kind als Prostituierte aufopfert und am Ende stirbt. Hayes wurde praktisch über Nacht zum Star und wurde auf der Oscarverleihung 1932 mit dem Oscar als beste Darstellerin ausgezeichnet. Auch ihre nächsten beiden Rollen waren eher tragischer Art. In Samuel Goldwyns \"Arrowsmith\", der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Sinclair Lewis, war Helen Hayes unter der Regie von John Ford neben Ronald Colman und Myrna Loy zu sehen. Unmittelbar danach wurde sie auf eigenen Wunsch an Paramount ausgeliehen, um dort \"In einem anderen Land\" an der Seite von Gary Cooper zu drehen. Ihre nachfolgenden Filme waren meist aufwändig produzierte Melodramen, die Hayes neben den größten männlichen Stars des Studios zeigten. \"Die weiße Schwester\" von 1933 zeigte sie an der Seite von Clark Gable in einer Geschichte um eine Frau, die aus Trauer über ihren angeblich gefallenen Geliebten Nonne wird und nach dessen erneuten Auftauchen große Gewissensqualen erleidet. Der Film war mit fast zwei Millionen US-Dollar Einspielergebnis der größte finanzielle Erfolg von Hayes während dieser Zeit. Im selben Jahr übernahm sie in David O. Selznicks \"Nachtflug\", nach dem gleichnamigen Roman von Antoine de Saint-Exupéry, eine der Hauptrollen in einer Starbesetzung neben Clark Gable, Myrna Loy, John Barrymore und Lionel Barrymore. Hayes war damals auf dem Gipfel ihrer Beliebtheit, sodass in dem Film \"Sexbombe\" von 1933 sogar eine kleine Spitze gegen ihr damenhaftes Image gemacht wurde: Lola Burns, regierendes Sexsymbol der \"Monarch Studios\", gespielt von Jean Harlow, verliebt sich im Verlauf der Handlung in einen – angeblichen – Adligen, der ihr süße Nichtigkeiten ins Ohr flüstert. \"Ach,\" meint sie entzückt, \"das ist ja viel netter als alles, was Helen Hayes in ihren Filmen gesagt bekommt\". Zunehmend unzufrieden mit ihrem Leben als Filmschauspielerin und Star entschied sich Hayes nach dem Reinfall von \"Vanessa, Her Love Story\", nach einer Geschichte von Hugh Walpole, an den Broadway zurückzukehren. Sie übernahm die Hauptrolle in \"Victoria Regina\" und feierte damit ihren größten Bühnentriumph: Das Stück stand bis 1938 ununterbrochen auf dem Spielplan und führte sie anschließend auf Tourneen durch das ganze Land. 1959 wurde zu Ehren ihres 50-jährigen Jubiläums als Schauspielerin ein Theater nach ihr benannt – eine Auszeichnung, die nur wenigen Schauspielern zuteilwird. Helen Hayes arbeitete bereits sehr früh im neuen Medium Fernsehen, das ihr bis weit in die 1980er-Jahre Arbeit und neue Aufgaben anbot. Zum Film kehrte sie erst Anfang der 1950er-Jahre zurück, diesmal in Charakterrollen. Meist waren diese nicht anspruchsvoll, mit Ausnahme der Zarenmutter in \"Anastasia\" von 1955 und ihrem Porträt einer blinden Passagierin an Bord eines absturzgefährdeten Flugzeugs in \"Airport\", für den sie den Oscar als beste Nebendarstellerin bekam. Sie schlug damit Katharine Hepburn als denjenigen Künstler, der die längste Zeitspanne zwischen zwei Oscargewinnen aufzuweisen hatte. In den 1970er-Jahren spielte sie Hauptrollen in drei Walt-Disney-Kinofilmen, darunter in \"Herbie groß in Fahrt\" von 1975. 1983 wurde das \"Little Theatre\" am Broadway in \"Helen Hayes Theatre\" umbenannt. Das Theater befindet sich in 44. Straße West in Manhattan. Ihren letzten Auftritt vor der Kamera hatte sie 1985 als Agatha Christies \"Miss Marple\" in der Fernsehadaption von \"Murder with Mirrors\", der sie neben Bette Davis zeigte. Der Schauspieler James MacArthur (1937–2010) war ihr Adoptivsohn.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Neben ihren zwei Oscars gewann Helen Hayes auch dreimal den Tony, die Entsprechung für den Oscar am Broadway; 1947, 1958 und 1980 einen Ehren-Tony für ihr Lebenswerk. Darüber hinaus gewann sie 1953 und 1978 den Emmy für ihre Arbeit beim Fernsehen. Und schließlich bekam sie 1976 noch einen Grammy für eine Schallplattenaufnahme. Sie war die erste Künstlerin, die diese Preise auf sich vereinigen konnte. 1986 überreichte US-Präsident Ronald Reagan Hayes die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Helen Hayes, eigentlich \"Helen Hayes Brown\", (* 10. Oktober 1900 in Washington, D.C.; † 17. März 1993 in Nyack, New York) war eine US-amerikanische Film- und Bühnenschauspielerin, die eine lange und erfolgreiche Karriere im amerikanischen Showgeschäft hatte. Auf der Oscarverleihung 1932 erhielt Hayes den Oscar/Beste Hauptdarstellerin für ihren Auftritt in \"Die Sünde der Madelon Claudet\". Ihre Leistung in \"Airport\" brachte ihr auf der Oscarverleihung 1971 den Oscar als beste Nebendarstellerin ein. Außerdem gewann sie mehrere Tony Awards für ihre Theaterarbeit, den Emmy Award und den Grammy. Damit ist sie – Stand 2019 – eine von nur fünfzehn Personen, die alle vier großen Preise der US-amerikanischen Unterhaltungsindustrie gewinnen konnten.", "tgt_summary": "海伦·海丝(Helen Hayes,1900年-10月10日-1993年-3月17日),美国女演员,曾获得1932年奥斯卡最佳女主角奖以及1969年的奥斯卡最佳女配角奖。号称美国戏剧界的第一夫人,除了奥斯卡奖外,她还荣获托尼奖、格莱美奖以及艾美奖。海伦活跃的年代差不多横跨了整个20世纪,从9岁登台到80岁时出现在电视上。不过她的主要声望还是建立在百老汇的舞台上,相比电影她更喜欢舞台和广播,40年代和50年代时她很少接拍电影角色。", "id": 2474132} {"src_title": "Bonferroni-Korrektur", "tgt_title": "邦费罗尼校正", "src_document": [{"title": "Beispiel.", "content": "Gegeben sei ein Experiment, in dem nach Genexpressions-Unterschieden zwischen gesunden Zellen und Krebszellen gesucht wird. Es wurden 10.000 Gene getestet. Die Anzahl an Tests wird in diesem Beispiel mit \"n\" bezeichnet. Verwendet man das übliche Signifikanzniveau (p < 0,05), erhält man 587 signifikant unterschiedliche Gene. Durch Fehler durch multiples Testen werden sehr viele dieser Gene in der Realität aber nicht unterschiedlich sein. Die Bonferroni-Korrektur ergibt stattdessen als adjustiertes Signifikanzniveau formula_3. In dem oben genannten Beispiel also formula_4 (entspricht formula_5). Als alternative Vorgehensweise kann man auch die p-Werte mit der Anzahl der Tests \"n\" adjustieren: adjustiertes formula_6. Den adjustierten Signifikanzwert formula_7 (oder die adjustierten p-Werte formula_8) vergleicht man mit seinen p-Werten und erhält z. B. nur noch 6 signifikante Gene. Dies schließt sehr viele falsch-positive Resultate aus. Die verbleibenden Resultate sind also zuverlässiger, gleichzeitig wurden jedoch auch viele real unterschiedliche Gene ausgeschlossen. Die Bonferroni-Korrektur ist also konservativer als beispielsweise die Korrektur der False Discovery Rate (FDR) nach Benjamini-Hochberg.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Untersucht man eine Hypothesenfamilie mit formula_9 paarweisen Vergleichen und prüft jede zugehörige Einzelhypothese zum Signifikanzniveau formula_10, dann besteht zwischen dem Risiko des Einzeltests formula_10 und dem multiplen Gesamtrisiko formula_12 (auch als formula_13 bezeichnet) die folgende Ungleichung: Diese Beziehung folgt aus der Bonferroni-Ungleichung (Boolesche Ungleichung) und besagt, dass das multiple Gesamtrisiko nach oben begrenzt ist. Wählt man als Signifikanzniveau für jeden Einzeltest formula_15, dann kann das multiple Gesamtrisiko nicht größer als formula_12 sein. Um also das multiple Gesamtrisiko formula_12 einzuhalten, muss man in jedem Einzeltest das Signifikanzniveau formula_10 entsprechend anpassen. Die Bonferroni-Methode ist eine sehr grobe Näherung und sehr konservativ. Deshalb wurden genauere Methoden entwickelt, die den formula_19-Fehler weniger konservativ kontrollieren und das Signifikanzniveau der multiplen Testprozedur weiter ausschöpfen (siehe Alphafehler-Kumulierung).", "section_level": 1}, {"title": "Bonferroni in der Signalverarbeitung.", "content": "Es liegt eine Voxel-Karte mit vielen statistischen Werten vor, bei denen einige unabhängig, andere wiederum abhängig voneinander sind. Um besondere Merkmale dieser Verteilung herauszufinden, kann die Bonferroni-Korrektur angewendet werden. Diese trifft aber nur für unabhängige Tests zu und ist für nur teilweise abhängige Tests zu streng. Daher wird sie beim Auffinden einer Signifikanz-Schranke (p-Wert oder Signifikanzniveau) in solch einer statistischen Karte, deren Werte nur teilweise abhängig, bzw. unabhängig sind, oft mit der Gaussfeld-Methode gemischt. Für einen Voxel wird dabei der niedrigere p-Wert der beiden Korrekturverfahren angegeben und so die Schranke bestimmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bonferroni-Korrektur oder Bonferroni-Methode (nach Carlo Emilio Bonferroni) ist ein Verfahren der mathematischen Statistik, mit dessen Hilfe die Alphafehler-Kumulierung bei multiplen Vergleichen neutralisiert wird.", "tgt_summary": "邦费罗尼校正(英语:Bonferroni correction)是统计学中在多重比较时使用的一种方法,以意大利数学家卡罗·埃米利奥·邦费罗尼的名字命名。", "id": 370624} {"src_title": "Rudolph Joseph Rummel", "tgt_title": "魯道夫·拉梅爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rummel studierte Politikwissenschaften an der Universität von Hawaii, wo er 1959 den BA (Bachelor of Arts), 1961 den MA (Master of Arts) erwarb. 1963 erlangte er an der Northwestern University in Evanston (Illinois) seinen Ph. D. (Doctor of Philosophy). Danach lehrte er an verschiedenen Universitäten: 1963 an der Indiana University, von 1964 bis 1966 an der Yale University und seit 1966 an der University of Hawaii. Er war bis zu seinem Tod Professor Emeritus der Politikwissenschaft in Hawaii. Neben der akademischen Tätigkeit war Rummel engagiert als Berater des US-Militärs. So von 1965 bis 1966 im Special Operations Research Office. Rummel konzentrierte sich in seiner Forschungsarbeit hauptsächlich auf die geschichtlichen Bedingungen die zu kollektiver Gewalt und Krieg führen, mit dem Gedanken, die Vorgänge verstehen zu helfen und jene Konflikte vielleicht zu lösen oder gar zu verhindern. Die meisten seiner Bücher und Artikel beschäftigen sich vor allem mit diesem Thema. Für seine Arbeit im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, wie z. B. den \"Susan Strange Award der International Studies Association\" 1999 oder den \"Lifetime Achievement Award\" der \"Conflict Processes Section\" der American Political Science Association 2003. Rummel wurde seit 1996 wiederholt für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Seine Arbeit wurde durch Forschungsgelder von der National Science Foundation (1969–1974) oder der Advanced Research Projects Agency des Department of Defense (1967–1975) und anderen unterstützt. Rummel prägte während seiner langjährigen Laufbahn neue Begriffe wie z. B. Demozid und bezog Stellung in der Diskussion um die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit eines Demokratischen Friedens. Politisch tritt Rummel aktiv für den Krieg gegen den Terror ein und damit für den Afghanistan- und Irak-Krieg.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Als empirischer Forscher beschäftigte sich Rummel vor allem mit Krieg, Genozid und politischem Massenmord. Seine vielfältigen Studien sind geleitet von der Annahme, dass das Ausmaß an Macht, das eine Regierung besitzt, die Wahrscheinlichkeit einer Kriegsteilnahme dieses Staates bedingt: je mehr Macht die Herrschenden besitzen, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Land in eine kriegerische Auseinandersetzung gerät. Dementsprechend hängt die Friedlichkeit eines Staates von der Freiheit der Bürger ab. Dieser Gedanke entspricht der Theorie vom Demokratischen Frieden, die Rummel in seinen Studien empirisch belegt. Die Ergebnisse seiner Studien legen nahe, dass die Freiheit der Bürger in einer Demokratie die ökonomische und humane Entwicklung sowie wissenschaftlichen und technischen Fortschritt bewirkt. Außerdem verringere sie die Gefahr von Armut und Hungersnöten. Auch die innere politische Instabilität sowie die Gefahr von politischem Massenmord und Genozid durch die Regierung werde weniger, je demokratischer ein Staat ist. Schlussfolgernd sieht Rummel die politische Freiheit der Bürger als einziges Mittel gegen innere und äußere Gewalttätigkeit von Staaten. Demokratie sei das einzige Mittel gegen Krieg auf der Welt während zentrierte Macht Korruption, Armut und Tod fördere. In dem Buch \"Death by Government\" (1994) geht Rummel der Theorie vom Demokratischen Frieden im Hinblick auf Demozid nach. Er analysiert vor allem Daten über das 20. Jahrhundert. Rummel stellt 39 Mio. Kriegsopfer weltweit (1900–1987) 170 Mio. Opfern von Demozid gegenüber. Die Zahlen setzen sich aus Schätzungen anderer Wissenschaftler (Small & Singer für die Jahre 1900–1980) sowie aus eigenen Schätzungen (für die Jahre 1980–1987) zusammen. Er analysiert und vergleicht die Daten aus 15 Regimen wie z. B. der UdSSR, dem kommunistischen China, Kambodscha unter den Roten Khmern, NS-Deutschland, oder Japan. Dabei listet er in zahlreichen Tabellen und Graphiken die Opfer nach Ort, Zeit und Umständen ihrer Ermordung sowie nach Tätern auf. Im ersten Kapitel fasst er für das 20. Jahrhundert die Mörder mit jeweils mehr als 1 Million Opfern in einer Rangliste zusammen. Gemessen in Millionen Opfern nennt er: Josef Stalin (43), Mao Zedong (38), Adolf Hitler (21), Chiang Kai-shek (10), Lenin (4), Tōjō Hideki (3,6), Pol Pot (2,4), Mengistu Haile Mariam (1,7), Yahya Khan (1,5) und Tito (1,1). Rummel formuliert die Annahme, dass Demozid von Demokratien so gut wie nie, in autoritären Staaten eher und in totalitären Staaten am ehesten begannen werden. Seine statistischen Analysen lassen ihn zu dem Schluss kommen, dass zentralisierte Macht der Hauptfaktor für einen Demozid ist. Andere Faktoren wie kulturelle Unterschiede, Religion, Ideologien oder Kampf um Ressourcen seien für das Verständnis einzelner Fälle wichtig, der Faktor Macht aber für alle. Rummel sieht die Vorteile der Demokratie zum einen in der Verteilung der Macht und der Pluralität der Interessen. Zum anderen fördere eine demokratische Kultur den Frieden. Diese entstehe durch freie Meinungsäußerung, Debatte und Kompromissfindung. Da alle Demokratien diese Werte teilen, kooperieren sie, statt gegeneinander in den Krieg zu ziehen, so die Erklärung. Das Buch erschien im Jahr 2003 in deutscher Übersetzung (\"Demozid - der befohlene Tod\") mit einem Geleitwort von Yehuda Bauer (Gedenkstätte Yad Vashem). In dieser Ausgabe ist auch das Vorwort zur amerikanischen Ausgabe von Irving Louis Horowitz abgedruckt. In seinem 1996 veröffentlichten Buch \"Power Kills\" befasst sich Rummel hauptsächlich mit dem Zusammenspiel von Demokratie und Krieg. Seine These ist, dass etablierte (stabile) Demokratien weniger zu Krieg und überhaupt zu Gewalt gegeneinander tendieren. Weiter verfolgen sie außenpolitisch eine weniger gewaltsame Linie und sind weniger anfällig für innere kollektive Gewaltausbrüche. Somit besteht weniger Gefahr für ein Auftreten von Demozid, je demokratischer eine Nation ist. Rummel erklärt die Anfälligkeit von Staaten für Krieg und Gewalt über ihre Machtverhältnisse. Je zentrierter und unkontrollierter Machtanhäufungen im Inneren einer Nation wachsen, desto größer ist auch die Gefahr einer gewaltsamen, kriegerischen Auseinandersetzung mit anderen Staaten. Rummels Fazit: \"„Power kills and absolute Power kills absolutely“\" („\"Macht tötet, und absolute Macht tötet absolut\"“) Rummel sieht in der Demokratisierung die Chance zu einer friedlichen Welt, den „Demokratischen Frieden“. In der Demokratie sieht Rummel die Möglichkeit zur Kontrolle der Macht und so, im Gegensatz zu anderen Staatssystemen, die Verteilung und Dezentralisierung dieser. Seine These untermauert und veranschaulicht er mit zahlreichen Statistiken. In dem Artikel \"Democracies are less warlike than other Regimes\" (Demokratien sind weniger kriegerisch als andere Regierungsformen) (European Journal of International Relations 1, 1995, S. 457–479) weist Rummel die gleichlautende These anhand von Daten nach, mit denen andere Wissenschaftler schon belegten, dass alle Regierungsformen mit etwa gleicher Wahrscheinlichkeit in einen Krieg verwickelt werden. In dieser Studie benutzt Rummel Daten von Small und Singer (1976, 1982), die die kriegerische Aktivität von 214 Staaten in den Jahren 1900–1980 dokumentieren (129 davon hatten kriegerische Auseinandersetzungen). Die Zahlen für die Jahre 1981–1987 hat Rummel selbst erhoben. Rummel misst im Gegensatz zu seinen Kollegen Small und Singer nicht die Häufigkeit des Auftretens von Kriegen (hier: Auseinandersetzungen mit insgesamt mehr als 1000 Toten) und auch nicht wie der Kollege Steve Chan (1984) die Anzahl der Kriegsjahre, sondern die Schwere der Auseinandersetzung, gemessen an den Opferzahlen. Deshalb kommt Rummel bei den gleichen Daten zu anderen Ergebnissen: im Vergleich zu autoritären und totalitären Regimen sind die Auseinandersetzungen bei Demokratien weniger folgenschwer. Mit statistischer Faktorenanalyse und anhand von Fallanalysen untermauert er die Annahme, dass der Friedlichkeit eines Staates kein übergeordneter Faktor wie Wohlstand zugrunde liegt. Fazit seiner Untersuchungen ist: allein die Freiheit der Bürger sei ausschlaggebend für den Frieden. Daher seien demokratische Strukturen unbedingt zu fördern. Diesen Standpunkt legt Rummel auch in der Einleitung zu \"Power Kills\" dar: In seinen zahlreichen Blogeinträgen regt Rummel Diskussionen zu seinen zentralen Themen wie Demokratie und Frieden an und bezieht Stellung zum aktuellen Geschehen. Was die ideologische Ausrichtung betrifft, bezeichnete sich Rummel selbst lange als libertär, sah sich aber zuletzt als \"„Freedomist“\", der sich von den Libertären aufgrund unterschiedlicher Ansichten über Außenpolitik abgrenzen wollte. Während die Libertaristen für uneinschränkende internationale Beziehungen seien (jeder Staat kann machen was er will, solange er andere nicht angreift), war Rummel selbst der Ansicht, dass Freiheit und Demokratie international „gefördert“ werden sollten. So widersprach er beispielsweise Kritikern des Irak-Krieges George W. Bushs und verteidigte Demokratisierung als Prävention gegen Krieg und Demozid. So schrieb er in seinem \"Democratic Peace Blog\": Freiheit und minimale Macht seitens der Regierung seien die Grundlage für Wohlstand, Frieden und Gerechtigkeit. So schrieb er in seinem \"Freedoms Blog\": Die Auseinandersetzung mit den zivilen Katastrophen des 20. Jahrhunderts veranlassten den Forscher, eine fiktive alternative Geschichte zu schreiben. In seiner Roman-Serie \"Never Again\" (\"Nie wieder\") unternimmt ein junges Paar eine Zeitreise in das Jahr 1906 mit dem Auftrag, alle Kriege, Völker- und Massenmorde des 20. Jahrhunderts zu verhindern. Begleitend gibt es das Sachbuch \"Never Again\", dass die den Romanen zugrundeliegenden realen Ereignisse erläutert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolph Joseph Rummel (* 21. Oktober 1932 in Cleveland, Ohio; † 2. März 2014 in Kāneʻohe, Hawaii) war ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler.", "tgt_summary": "鲁道夫·约瑟夫·拉梅尔(Rudolph Joseph Rummel,1932年-10月21日-2014年-3月2日)是夏威夷大学荣誉退休的政治学教授。他将自己的大半生用于收集并研究人类近代的集体暴力历史。拉梅尔也是发展民主和平论的重要学者之一,他主张民主政府是最不会随意残杀其人民的政府形式,同时民主国家之间也从来不会(或几乎不会)互相争战。", "id": 2644070} {"src_title": "Fallblattanzeige", "tgt_title": "机械翻页显示", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Auf einer Achse sind in gleichmäßigem Abstand Fallblätter drehbar befestigt. Die Rückseite eines Plättchens und die Vorderseite des folgenden Plättchens zeigen zusammen jeweils ein aufgedrucktes Symbol. Durch eine Rückhalteeinrichtung ist jeweils die Vorderseite und die Rückseite von zwei folgenden Plättchen sichtbar. Dreht sich die Achse, so rutscht das obere Plättchen durch die Rückhalteeinrichtung und klappt um. Hierdurch wird das folgende Symbol sichtbar und es kommt – insbesondere bei älteren Fabrikaten – zum charakteristischen Klappern; daher wird diese Anzeigeart umgangssprachlich auch als „Klappertafel“ bezeichnet. Die Anzahl der Blätter kann variieren. Einfach breite Module (für Ziffern und Buchstaben) beinhalten normalerweise 52 Fallblätter mit Ziffern, Großbuchstaben, Interpunktionszeichen sowie Umlauten. Breitere Module (mit zwei-, vier-, sechs-, acht- oder zehnfacher Breite) gibt es mit 40, 64 oder 80 Blättern. Aufgrund der begrenzten Menge an Plättchen sind meist nur Großbuchstaben, Ziffern und einige wenige Sonderzeichen verfügbar. Die bis in die letzten Jahre bei der Deutschen Bahn auf den Bahnsteigen als Zugzielanzeiger eingesetzten Module verfügten zum Beispiel nur über die Großbuchstaben A bis Z, die Umlaute Ä, Ö, Ü und Å sowie die Ziffern 0 bis 9 und die Sonderzeichen -,., (, ),!, :, /, \",, =. Einige der moderneren Anzeigen verfügen auch über ein € und ein @ Zeichen, da vor allem bei der Firma Krone/MAN-Systeme noch nach dem Jahr 2000 Fallblattmodule und Fallblattafeln hergestellt wurden. Alte Fallblattmodule der Firma Krone an Flughäfen haben hingegen, auf Grund der international verständlichen Priorität, oftmals keine Umlaute sowie nur die drei wichtigsten Sonderzeichen -, _ und :. Bei Digitaluhren kommen für die Anzeige der Stunden (00 bis 23) und Minuten (00 bis 59) auch andere Symbole zum Einsatz. Auch bei Zugzielanzeigern an Bahnsteigen kommen oft komplexe Texte (Zielbahnhöfe) und Symbole für Zuggattungen (IC, ICE, S usw.) und anderes zum Einsatz. Die Darstellung der Symbole und Zeichen ist sehr gut, da diese aufgedruckt werden und daher keine Rasterung wie zum Beispiel bei Anzeigen aus bistabilen Anzeigeelementen vorgenommen wird. Allerdings ist die Anzeige auf die vorhandenen (aufgedruckten) Symbole beschränkt und wird in der Mitte durch den relativ großen Spalt zwischen den Blättern und den Verbindungsringen gestört.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Der Aufbau und die Ansteuerung der Fallblattmodule hat sich über die Jahre und Jahrzehnte hin stark verändert.", "section_level": 1}, {"title": "Vertikal umklappende Anzeigeblätter.", "content": "Eine Sonderform der Fallblattanzeige entwickelte das italienische Unternehmen \"Solari di Udine\" in den 1960er Jahren. In ihren Uhren verbaute es vertikal umklappende Anzeigeblätter, auch „Buchklappzahlen“ genannt. An jedem Anzeigeblattlager befand sich eine kleine Spiralfeder, die das Blatt seitlich umklappen ließ. Diese Uhren gab es auch mit Wochentag und Datum in verschiedenen Größen, wobei der Wochentag auf Grund seiner Textlänge meist auch horizontal nach unten klappte. Uhren mit Datumsanzeige waren mit einem „ewigem Kalender“ ausgestattet, der die kürzeren Monatslängen sowie die Schaltjahre berücksichtigte.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung an Fahrzeugen.", "content": "Fallblattanzeigen werden bzw. wurden fast ausschließlich stationär eingesetzt. Eine Ausnahme stellt die Nutzung als Linien- und/oder Zielanzeige an Fahrzeugen des Öffentlichen Personennahverkehrs dar, wobei sie sich in diesem Bereich nie gegen die ältere Technik der Rollbandanzeige durchsetzen konnten. Beispiele für eine solche Verwendung sind:", "section_level": 1}, {"title": "Geräuschentwicklung.", "content": "Typisch für größere Fallblattanzeigetafeln an Flughäfen und Bahnhöfen war deren Geräuschentwicklung bei Aktualisierungen des Anzeigenbildes. Um Passagiere auch bei modernen Digitalanzeigen auf die alle paar Minuten stattfindenden Änderungen aufmerksam zu machen, ahmen manche von ihnen die Akustik, das heißt das charakteristische Klappern, Klackern respektive Rauschen, der früheren Anzeigen künstlich nach. Am Flughafen Köln/Bonn ging dabei 2014 eine Anlage in Betrieb, die sich nicht nur akustisch, sondern auch gestalterisch an ihrem klassischen Vorbild orientiert und das frühere Umblättern optisch imitiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Fallblattanzeige, fälschlicherweise manchmal „Faltblattanzeige“ genannt, kommt vor allem als Anzeige bei Digitaluhren, insbesondere bei Synchronuhren, als Kalender, bei Aufrufanzeigen in Wartebereichen sowie bei Anzeigetafeln auf Flughäfen und Bahnhöfen zum Einsatz. Sie wurde jedoch inzwischen weitgehend durch großformatige Segmentanzeigen, Matrixanzeigen oder bistabile Anzeigeelemente abgelöst. Eine alternative Bezeichnung für Module, die ganze Wörter auf einmal anzeigen, ist Palettenanzeiger, bei rein numerischen Anzeigen spricht man auch von einer Klappzahlenanzeige.", "tgt_summary": "机械翻页显示(英语:Split-flap Display),有时候简称为翻页显示(英语:Flap-Display),有时又译为翻牌显示,是一种机电显示设备,显示可改变的字母数字文本,有时亦有固定图形。", "id": 889125} {"src_title": "Monitor (Medizin)", "tgt_title": "生理監視器", "src_document": [{"title": "Parameter.", "content": "Dieses Monitoring kann nach Notwendigkeit um weitere Parameter wie z. B. Zentraler Venendruck, Hirndruck, Messung des Herzminutenvolumen, Pulskonturanalyse (PiCCO), Pulmonalarterielle Blutdruckwerte über einen Swan-Ganz-Katheter oder spezielle Formen der Elektroenzephalografie (EEG) erweitert werden. Zudem ist neben dem abgeatmeten CO (etCO) eine Messung des im Blut zirkulierenden CO (tcpCO2) möglich. Aus der Differenz zwischen dem abgeatmeten CO und dem im Blut zirkulierenden CO lassen sich diverse Rückschlüsse auf den Gasaustausch ziehen. Um mögliche Fehlmessungen zu vermeiden, ist in jedem Fall neben einer Messung des etCO und des tcpO2 eine regelmäßige Blutgasanalyse notwendig. Die Messung des abgeatmeten CO ist zudem in side stream (über eine Nasenbrille) und mainstream (z. B. bei intubierten Patienten) zu unterscheiden. Eine side stream Messung ist wesentlich störanfälliger als eine mainstream Messung.", "section_level": 1}, {"title": "Geräte.", "content": "Je nach Verwendungszweck werden unterschiedliche Anforderungen an die Geräte gestellt, so dass diverse Typen im Einsatz sind. Weiterhin gibt es spezielle Geräte, die ein Monitoring bei akut auftretenden Problemen im normalen Leben erlauben, z. B. die Übertragung von Vitalfunktionen über Funktelefone an ärztliche Notfallzentralen. →Telemonitoring", "section_level": 1}, {"title": "Alarmgrenzen, Dokumentation der Werte.", "content": "Werden individuell einstellbare Grenzwerte bei den gemessenen Parametern unter- oder überschritten oder in einer komplexen Analyse Störungen wie Herzrhythmusstörungen erkannt, können abgestufte optische und akustische Alarme ausgelöst werden. Diese können ebenso wie die gemessenen Parameter über ein Patientenmonitoringnetzwerk (PMN) an eine zentrale Station, sowie anderen Vitaldatenmonitore übertragen werden. So werden Ärzte und Pflegekräfte früh auf kritische Situation aufmerksam und können schnell reagieren. Inzwischen bieten fast alle Vitaldatenmonitore die Möglichkeit, die gemessenen Parameter über Schnittstellen in ein Patientendatenmanagementsystem (PDMS) zu übernehmen. Dies führt zu einer wesentlichen Erleichterung und Verbesserung der Dokumentation.", "section_level": 1}, {"title": "Dokumentation.", "content": "In Kliniken besteht der Bedarf nach einer lückenlosen Aufzeichnung von hoch aufgelösten medizinischen Daten (Vitalparameter: z. B. Herzfrequenz, Blutdruck und Primärsignale: z. B. EKG) aus Überwachungsmonitoren. Dies ermöglicht einen schnellen Überblick um den aktuellen Status des Patienten unter Berücksichtigung der Historie. Durch eine Aufzeichnung über einen längeren Zeitraum lassen sich rückblickend einzelne Ereignisse genauer analysieren. Diese Daten werden für die aktuelle Patienten-Überwachung (z. B. in der Intensivmedizin), für die Patienten-Dokumentation und für die Datenanalyse im Bereich der medizinischen Forschung genutzt. Für diese PC-gestützte Patientenüberwachung werden spezielle Tools eingesetzt. Über die serielle Schnittstelle des Monitors werden die hoch aufgelösten Vitaldaten dem Krankenhaus-Netzwerk zur Verfügung gestellt und im PC erfasst, visualisiert und gespeichert. Während Patientenmonitore Vitaldaten und Primärsignale nur für einen gewissen Zeitraum speichern können, ist mit Einsatz eines solchen Systems eine Langzeitarchivierung möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Monitor im medizinischen Sinn (auch Vitaldatenmonitor) ist ein Gerät oder eine Gerätekombination, mit dem Vitalparameter eines Lebewesens gemessen und überwacht werden.", "tgt_summary": "生理监视器是一种电子医学装置,用来作为医疗用途监视,并且显示所监视的资料以及可能具备资料传送能力。生理资料被显示在阴极射线管、发光二极管或是液晶显示器上。萤幕上显示带有时间轴的资料波道。同时伴随有由原始资料所计算出的数值读数,像是最大值、最小值以及平均值,脉搏以及呼吸频率等等。", "id": 638510} {"src_title": "Jastrzębie-Zdrój", "tgt_title": "亞斯琴別-茲德魯伊", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Die Stadt befindet sich 45 km südwestlich von Katowice im oberschlesischen Hügelland an den Bächen Jastrzębianka und Szotkówka, die der Olsa zufließen. Das Stadtgebiet grenzt im Südwesten an die tschechische Gemeinde Petrovice u Karviné an, zu deren Ortsteil Dolní Marklovice in der südlichen Nachbargemeinde Marklowice Górne ein Grenzübergang besteht.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Stadtgebiet von Jastrzębie-Zdrój gliedert sich in die 15 Siedlungen Arki Bożka, Barbary, Bogoczowiec, Chrobrego, Gwarków, Morcinka, Pionierów, Pszczyńska, Przyjaźń, Staszica, Tuwima, 1000-lecia, Zdrój, Złote Łany und Zofiówka. Hinzu kommen noch die fünf Schulzenämter Borynia, Bzie, Moszczenica, Ruptawa, Skrzeczkowice und Szeroka.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes \"Jaskrzambie\" stammt aus dem Jahre 1467. Es wird angenommen, dass das 1305 bestehende \"Friczonis villa\" ein und derselbe Ort war. Jastrzemb war ursprünglich Teil des schlesischen Herzogtums Ratibor, seit 1437 des davon abgetrennten Herzogtums Rybnik und seit 1464 des Herzogtums Loslau. Nach der 1483 erfolgten Abtrennung der Herrschaft Loslau, die 1515 zur Minderstandesherrschaft erhoben wurde, gehörte es zu deren Territorium. 1742 wurde Jastrzemb preußisch. Der zuvor zum Kreis Pleß gehörende Ort ging 1818 an den neu errichteten Kreis Rybnik über. Jastrzemb blieb ein unbedeutendes Dorf, bis 1859 bei Untersuchungen nach Salz- und Steinkohlenlagerstätten dort heilkräftige Sole mit Iod-, Brom- und Kohlensäuregehalt erbohrt wurden. Der damalige Besitzer des Rittergutes Nieder Jastrzemb, Emil Freiherr von Schlieben, errichtete ein Rheumabad. Wegen der Wirksamkeit des Mineralwassers ließ Felix von Königsdorff, der das Gut 1861 erworben hatte, zwischen 1861 und 1862 zwei Kurhäuser und weitere Badeanlagen zur Behandlung von Rheumatismus, Skrofulose, Gicht, Rachitis und Leberkrankheiten erbauen. Jastrzemb wurde so Kurort. 1862 erfolgte die Umbenennung des Dorfes Nieder Jastrzemb in \"Königsdorff-Jastrzemb\". 1890 wurde der Berliner Bankier Landau neuer Besitzer; er errichtete 1891 die Kinderheilstätte \"Marienheim\". 1895 kaufte der polnische Arzt Mikołai Witczak das Gut Königsdorff-Jastrzemb und führte moderne Kurverfahren ein. In seiner Zeit entstanden die Herz-Jesu-Kirche, eine Konzertmuschel und ein Trinkhaus. Nach der Volksabstimmung in Oberschlesien und der 1922 erfolgten Übergabe Ostoberschlesiens wurden das Gut Königsdorff-Jastrzemb und die zugehörigen Dörfer polnisch. 1928 eröffnete ein Sanatorium und Bad Königsdorff-Jastrzemb wurde zu einem der bekanntesten europäischen Kurbäder. Nach dem Überfall auf Polen und der folgenden deutschen Besetzung wurde Jastrzemb 1939 völkerrechtswidrig Teil des Deutschen Reiches. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort zu Polen zurück und wurde dem neu gebildeten Powiat Wodzisławski zugeordnet. 1951 wurden geologische Untersuchungen der Gegend um Jastrzebie und Moszczenica aufgenommen, bei denen umfangreiche Fettkohlelagerstätten aufgefunden wurden. 1955 erhielt der Kurort den Status einer stadtartigen Siedlung. Zwischen 1962 und 1974 nahmen fünf Steinkohlenbergwerke den Betrieb auf. Dies waren die Grube \"Jastrzębie\" im Jahre 1962, 1965 die Grube \"Moszczenica\", 1969 die \"Manifest Lipcowy\", 1971 die \"Borynia\" und 1974 die \"Pniówek\". Durch den Bergbau veränderte sich der Ort, der 1963 Stadtrecht erhielt, vom ruhigen Kurort zu einer Wohnstadt für Bergarbeiter, deren Einwohnerzahl sprunghaft anstieg. In der gleichen Zeit erfolgte die Eingemeindung der umliegenden Dörfer – noch im Jahre 1961 hatte die Gemeindefläche lediglich 8,36 km2 betragen. Der Kurbetrieb wurde zwar bis in die 1960er Jahre weitergeführt, jedoch ging die Zahl der Kurgäste immer mehr zurück und die Kuranlagen verkamen. Infolge des Abteufens weiterer Gruben kam es zum Versiegen der Heilquellen und damit zum Ende des Kurortes. Am 3. September 1980 kam es während der Streiks in Polen auf der Grube \"Manifest Lipcowy\" zum Abschluss der Vereinbarung von Jastrzębie, die nach den zuvor in Danzig und Stettin geschlossenen Abkommen ein wichtiger Schritt der Solidarność-Bewegung im Kampf um Demokratie und Unabhängigkeit gegen das kommunistische Regime war. Heute sind in der Stadt die Gruben \"Jas-Mos\" (aus den Zechen \"Jastrzebie\" und \"Moszczenica\" konsolidiert), \"Borynia\" und \"Zofiówka\" (ehemals \"Manifest Lipcowy\") in Betrieb. Jastrzębie-Zdrój ist Sitz einer Zweigstelle der Schlesischen Universität Kattowitz und besitzt außerdem ein Lehrerbildungsseminar für Fremdsprachen. Die historischen Kuranlagen wurden saniert und teilweise unter Denkmalschutz gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Die Stadt Jastrzębie-Zdrój umfasst 10 ehemals selbständigen Gemeinden, die 1963 eingemeindet worden sind und jetzt teilweise Stadtteile bilden:", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die Zahlenangaben vor dem Zweiten Weltkrieg beinhalten nur das Dorf Königsdorff-Jastrzemb. 1864 lebten in Ober Jastrzemb mit dem Vorwerk Neuhof 1.064 Menschen. Für 1885 wird eine Gesamteinwohnerzahl von 1.568 genannt, die auch das damals zugehörige Dorf, Bad und Rittergut Königsdorff-Jastrzemb einschließlich der Kolonie Sophienthal mit einschloss. Die Bevölkerung war fast ausschließlich polnischer Nationalität.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Jastrzębie-Zdrój listet sechs Partnerstädte auf:", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Das \"Stadion miejski\" (Städtisches Stadion) in Jastrzębie-Zdrój hat ein Fassungsvermögen von 15.000 Plätzen, die ausschließlich aus Sitzplätzen bestehen. Der in der 1. Liga, der zweithöchsten polnischen Spielklasse, spielende Fußballclub GKS 1962 Jastrzębie (Stand: Saison 2019/20) trägt dort seine Heimspiele aus. Der 1963 gegründete und heute in der Eishalle \"Jastor\" beheimatete Eishockeyclub JKH GKS Jastrzębie spielt in der Ekstraliga, der höchsten polnischen Eishockeyliga. In der \"Hala KWK „Borynia“\" finden die Spiele des in der PlusLiga, der höchsten polnischen Volleyballliga der Männer, spielenden Clubs Jastrzębski Węgiel statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jastrzębie-Zdrój [; ] (deutsch \"Bad Königsdorff-Jastrzemb\") ist eine oberschlesische Stadt im Süden Polens. Sie liegt rund 100 km westlich von Krakau sowie etwa 30 km nordöstlich von Ostrava in unmittelbarer Nähe der tschechischen Grenze.", "tgt_summary": "亚斯琴别-兹德鲁伊(Jastrzębie-Zdrój,)是位于波兰南部的一个城市,有人口92,462人(2010年12月31日)。城市的名称来自于波兰语单词\"jastrząb\"(鹰)和\"zdrój\"(温泉或春天)。直到20世纪为止,亚斯琴别-兹德鲁伊是上西里西亚的温泉疗养村。亚斯琴别-兹德鲁伊在1963年获得城市地位。亚斯琴别-兹德鲁伊在1999年之后属西里西亚省,1975-1998年期间属卡托维兹省。在1980年代初期,亚斯琴别-兹德鲁伊发生过数次工人的抗议行动,使得这座城市是团结工会运动的中心城市之一。亚斯琴别-兹德鲁伊最早出现于文献记载可追溯到1270年。亚斯琴别-兹德鲁伊是波兰人口第36多都市。市内设有15个区。", "id": 1993748} {"src_title": "Friedrich August (Oldenburg, Großherzog)", "tgt_title": "腓特烈·奧古斯特二世 (歐登堡)", "src_document": [{"title": "Zur Person.", "content": "Friedrich August war der älteste Sohn des Großherzogs Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg und der Großherzogin Elisabeth, geborene Prinzessin von Sachsen-Altenburg. Sein jüngerer Bruder war Georg Ludwig. Beide Prinzen hatten ab 1861 den späteren bayerischen General Otto von Parseval (1827–1901) zum Erzieher, der ein Schwiegersohn des früheren oldenburgischen Hofmarschalls Alexander von Rennenkampff war. Friedrich August studierte an den Universitäten Bonn, Straßburg und Leipzig. Seine Ausbildung wurde durch eine siebenmonatige Reise abgeschlossen, die ihn nach Kleinasien, Palästina, Ägypten und Italien führte. 1878 heiratete Prinz Friedrich August die preußische Prinzessin Elisabeth Anna (1857–1895), eine Tochter des „roten Prinzen“ Friedrich Karl Nikolaus von Preußen, Neffe des deutschen Kaisers Wilhelm I. Großherzog Friedrich August von Oldenburg wird manchmal mit der Ordnungszahl „II.“ bezeichnet und dann in der Namenskontinuität zu seinem Vorgänger Großherzog Paul Friedrich August (I.) von Oldenburg (regierte von 1829 bis 1853) gesehen. Mit seinen vollen Titeln nannte er sich: \"Großherzog Friedrich August Erbe zu Norwegen, Herzog von Schleswig, Holstein, Stormarn, der Dithmarschen und Oldenburg, Fürst von Lübeck und Birkenfeld, Herr von Jever und Kniphausen\". Nach dem Tod von Stephan von Österreich erbte sein Bruder Georg Ludwig von Oldenburg 1867 die im Herzogtum Nassau gelegenen Standesherrschaften Herrschaft Schaumburg und Grafschaft Holzappel. Mit der Standesherrschaft verbunden war ein Sitz im Nassauischen Kommunallandtag und im Provinziallandtag der Provinz Hessen-Nassau. Da sein Bruder minderjährig war, nahm Friedrich August 1873 an den Sitzungen des Kommunallandtags teil.", "section_level": 1}, {"title": "Regierung.", "content": "Die Regentschaft von Friedrich August begann am 13. Juni 1900, dem Todestag seines Vaters. Friedrich August galt als konservativ und als typischer Vertreter des Wilhelminismus. Seine persönlichen Interessen lagen überwiegend im technischen Bereich. So zeigte er eine große Vorliebe für die Seefahrt und die Marine. Friedrich August bemühte sich nachdrücklich um den Ausbau von Wasserwegen, wie etwa des Hunte-Ems-Kanals, baute die oldenburgischen Häfen an der Weser aus und förderte die Ansiedlung von Industrieunternehmen, um die Wirtschaftskraft des Landes zu stärken. „[...] Er war beliebt bei der Bevölkerung, alles schmunzelte, wenn sein Auto mit Trari trara durch die Straßen fuhr. Aber eigenwillig war er auch. Die alten Soldaten im Lande verdachten es ihm noch, dass er als Leutnant ein Soldatenschinder gewesen war. [...]“ Während seiner Amtszeit ließ er das Elisabeth-Anna-Palais in Oldenburg errichten, welches nach seiner ersten Frau benannt wurde, die noch während der Bauarbeiten verstarb. Am 1. Dezember 1906 trat durch eine Verordnung Friedrich Augusts das Gesetz zur Einführung der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Kraft. Das Gesetz war zuvor von dem Verwaltungsjuristen und Vorsitzenden der eigens zu diesem Zweck gegründeten Kommission Karl Dugend ausgearbeitet worden. Als Teil des Deutschen Reichs nahm das Großherzogtum Oldenburg unter ihm am Ersten Weltkrieg teil. Während seiner Regentschaft befehligte er auch die Oldenburger Dragoner. Während des Krieges gehörte er zu der Gruppe der radikalen „Annexionisten“, die die deutsche Machtstellung durch Gebietserwerbungen und eine völlige Umgestaltung der europäischen Landkarte sichern wollten. Neben der Angliederung Belgiens wollte er Frankreich zu einem deutschen Vasallenstaat machen und in eine nördliche Republik und in ein südliches Königreich Bourbon teilen. Vermutlich von dem von ihm verehrten Großadmiral Tirpitz vorgeschoben, schlug er im März 1915 dem Bayerischen König Ludwig III. vor, im Namen der deutschen Fürsten von Wilhelm II. die Entlassung des angeblich zu schwachen Reichskanzlers Bethmann-Hollweg zu verlangen, der einem „deutschen Frieden“ im Wege stehe. Auch die Friedensresolution des Reichstages wies er 1917 entschieden zurück. Im Zuge der Novemberrevolution und der damit verbundenen Abschaffung der Monarchie in Deutschland trat er am 11. November 1918 zurück und zog sich auf das Schloss Rastede zurück. Am 24. September 1914 stiftete Friedrich August das Friedrich-August-Kreuz in zwei Klassen als oldenburgischen Militärorden.", "section_level": 1}, {"title": "Zeit nach der Regierung.", "content": "Um sich weiterhin finanzieren zu können, verkaufte Friedrich August einen Teil seines Kunstbesitzes, der ihm nach der Abdankung als privates Eigentum überlassen worden war. Darunter befand sich ein Drittel der ehemaligen Großherzoglichen Gemäldegalerie aus dem Augusteum. Die Gemälde führte er 1919 mit Hilfe des oldenburgischen Industriellen Georg Bölts in die Niederlande aus. Es handelte sich um wertvolle Werke berühmter Meister, unter anderem von Rembrandt van Rijn. Einen Teil des Gewinns reinvestierte Friedrich August in die Fleischwarenfabrik von Bölts, erlitt damit aber 1927 erhebliche finanzielle Verluste. Karl Jaspers, der in Oldenburg aufgewachsen war, kommentierte dies in seinen Memoiren: „Das Geld aus dem Verkauf der Bilder verwendete der Großherzog teilweise zur Mitwirkung an der Gründung einer Wurstfabrik, die in der Folge fallierte.“ Als der Verkauf der ehemaligen Oldenburger Gemälde 1919 nationale Bekanntheit erlangte, wurde dies ein wichtiges Argument, um die Einführung eines Kulturgutschutzgesetzes für das Deutsche Reich zu fordern.", "section_level": 1}, {"title": "Nautisch-technische Begabung.", "content": "Er erwarb an der von ihm geförderten Seefahrtsschule in Elsfleth ein Kapitänspatent, führte gern selber Schiffe und wurde für die persönliche Rettung von Schiffbrüchigen von der italienischen Regierung mit der Goldenen Rettungsmedaille ausgezeichnet. Auf Helgoland rettete er 1888 vor den Augen zahlreicher Badegäste einen dänischen Matrosen. Wegen seiner herausragenden seemännischen Fähigkeiten ernannte ihn Kaiser Wilhelm II. als einzigen deutschen Bundesfürsten zum Admiral der Kaiserlichen Marine. Seine Yacht \"Lensahn\" führte er persönlich auf vielen Reisen in Ostsee und Mittelmeer. Friedrich August erfand einen durch DRP 157706 (6. April 1904) und viele Auslandspatente geschützten Schiffspropeller, den „Niki-Propeller“. Er bat den führenden Hersteller von Schiffspropellern, die Hamburger Firma Theodor Zeise, diesen Propeller für ihn zu bauen. Zeise weigerte sich, da er im „Niki-Propeller“ ein Konkurrenzprodukt erkannte, das seinem eigenen Geschäft abträglich erschien. In diesem Zusammenhang wurde Friedrich August um 1910 auch der Titel Dr.-Ing. E. h. der Technischen Hochschule Hannover verliehen. Am 14. Januar 1914 wurde in Geestemünde das Segelschulschiff \"Großherzog Friedrich August\" auf seinen Namen getauft. Es ist heute noch in Norwegen als \"Statsraad Lehmkuhl\" in Dienst. 1918 stellte die Kaiserliche Marine das ihm benannte Geleitboot \"Großherzog Friedrich August\" in Dienst. Seit ihren Gründungsjahren um 1900 fungierte er als Ehrenvorsitzender der Schiffbautechnischen Gesellschaft und übte dies bis 1930 aus und gehörte im Januar 1900 zu den Gründern des „Deutschen Schulschiff-Vereins“, der sich für die Erweiterung der seemännischen Ausbildungskapazitäten für die deutsche Handelsmarine einsetzte.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Am 18. Februar 1878 heiratete der damalige Erbgroßherzog Friedrich August in Berlin Prinzessin Elisabeth Anna von Preußen (1857–1895), Tochter des \"roten Prinzen\" Friedrich Karl Nikolaus von Preußen, Neffe des deutschen Kaisers Wilhelm I. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor, vor denen die jüngere noch im Säuglingsalter verstarb: Erbgroßherzog Friedrich August heiratete in zweiter Ehe am 24. Oktober 1896 in Schwerin Prinzessin Elisabeth Alexandrine zu Mecklenburg (1869–1955), eine Tochter des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg. Aus dieser Ehe gingen weitere fünf Kinder hervor. Auch hier verstarb kurz nach der Geburt ein Zwillingspaar: Die seit 1909 schwelende Ehekrise des Großherzogs führte zu schwer wiegenden dynastischen und politischen Verwerfungen zwischen den beteiligten Fürstenhäusern, die sich 1913/1914 zuspitzten, nachdem Details an die Öffentlichkeit gedrungen waren und zu Mutmaßungen und Gerüchten geführt hatten, sodass der Großherzog im Januar 1914 in einer Eingabe oldenburgischer Landtagsabgeordneter um größere Milde gegenüber seiner Frau ersucht wurde. Friedrich August drohte daraufhin mit der Auflösung des Landtags. Er hatte Elisabeth nach dem Ruchbarwerden mehrerer Ehebrüche der Großherzogin zunächst für nervenkrank erklären lassen und schließlich des Landes verwiesen. Da Kaiser Wilhelm II. die von vielen Beratern befürwortete Scheidung verbot und die persönlichen Feindschaften die regierenden Häuser Mecklenburgs, Hessens und der Niederlande involvierten, drohten die Spannungen mit dem in Fürstenkreisen bis auf die Unterstützung Preußens weitgehend isolierten Friedrich August den Bundesrat zu sprengen. Die Großherzogin lebte seit 1910 bei ihrer Mutter Marie auf Schloss Raben Steinfeld bei Schwerin. Der Umgang mit ihren Kindern war stark eingeschränkt. Nach Elisabeth Alexandrine wurde 1901 das Schulschiff \"Großherzogin Elisabeth\" benannt, die heutige \"Duchesse Anne\". Das heutige Segelschulschiff der Seefahrtsschule in Elsfleth, der 1909 gebaute Dreimastschoner \"Großherzogin Elisabeth\", wurde 1982 ebenfalls nach ihr benannt und hieß zuvor \"Ariadne\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich August von Oldenburg (* 16. November 1852 in Oldenburg; † 24. Februar 1931 in Rastede) war der letzte regierende Großherzog von Oldenburg.", "tgt_summary": "腓特烈·奥古斯特二世(,1852年-11月16日-1931年-2月24日)是奥尔登堡末代大公,1900年继位为大公,1918年逊位。", "id": 1570295} {"src_title": "Michail Naumowitsch Gurewitsch", "tgt_title": "米哈伊尔·古列维奇 (棋手)", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Gurewitsch gewann 1985 die UdSSR-Meisterschaft und erhielt 1986 den Großmeistertitel der FIDE verliehen. 1991 nahm er seinen Wohnsitz in Belgien und bevorzugt seitdem die englische Schreibweise seines Namens, \"Mikhail Gurevich\". Gurewitsch gehört seit Ende der 1980er Jahre zur erweiterten Weltspitze, wobei er in den Jahren von 1988 bis Ende 1991 in sieben von acht halbjährlichen Elo-Weltranglisten unter den besten zehn Spielern geführt wurde. Er war eine Zeit lang Analysepartner und Sekundant von Viswanathan Anand. Dezember 1988 wurde er geteilter Erster in Belgrad zusammen mit Psachis und Polugajewski. Gurewitsch gewann das Turnier von Reggio nell’Emilia zur Jahreswende 1988/89, Moskau 1990 und das Kocaeli-Open 2002. Bei der Europameisterschaft in Batumi 2002 wurde er Dritter. 2001 nahm er erstmals an der Meisterschaft Belgiens (in Charleroi) teil und wurde Landesmeister, indem er 100 % (9 aus 9) der möglichen Punkte erzielte. Differenzen mit dem belgischen Schachverband führten allerdings dazu, dass Gurewitsch von 2005 bis 2015 die Türkei vertritt. Ende 2005 gelang ihm beim FIDE-Weltpokal in Chanty-Mansijsk ein großer sportlicher Erfolg: Er gelangte unter die besten acht und qualifizierte sich damit zum wiedereingeführten Kandidatenturnier. Dort unterlag er Péter Lékó in der ersten Runde. Im März 2006 gewann er in Istanbul die türkische Landesmeisterschaft vor Suat Atalık. Seit 2006 trägt er den Titel FIDE Senior Trainer. Seine beste Platzierung in der Weltrangliste war der fünfte Platz, den er im Januar 1990 mit Waleri Salow teilte, im Januar 1991 mit Jewgeni Barejew und Jaan Ehlvest.", "section_level": 1}, {"title": "Mannschaftsschach.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Gurewitsch nahm an drei Schacholympiaden teil, 1992 mit der belgischen Mannschaft, 2006 und 2008 mit der türkischen Mannschaft. 1989 gewann Gurewitsch mit der sowjetischen Mannschaft sowohl die Mannschaftseuropameisterschaft als auch die Mannschaftsweltmeisterschaft, an der Mannschaftseuropameisterschaft nahm er außerdem 2007 mit der türkischen Mannschaft teil.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinsschach.", "content": "In der deutschen Schachbundesliga spielte Gurewitsch von 1991 bis 1994 für den SV 03/25 Koblenz, von 1999 bis 2002 für den \"Godesberger SK\" und von 2002 bis 2006 für die SG Porz, mit der er 2004 deutscher Mannschaftsmeister wurde. In der britischen Four Nations Chess League (4NCL) spielte Gurewitsch von 1997 bis 2000 bei \"Slough\" und in der Saison 2005/06 bei \"Guildford A&DC\". Er wurde 1999 und 2000 britischer Mannschaftsmeister. Die niederländische Mannschaftsmeisterschaft (bis 1996 Hoofdklasse, seitdem Meesterklasse) gewann Gurewitsch mit \"De Variant Breda\" 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003 und 2006. In der französischen \"Nationale I\" beziehungsweise \"Top 16\" spielte er von 2001 bis 2008 beim \"Club de Orcher la Tour Gonfreville\" und 2019 für \"Asnières - Le Grand Echiquier\". Die belgische Mannschaftsmeisterschaft gewann Gurewitsch 2005 und 2006 mit dem KSK 47 Eynatten sowie 2009 mit den Schachfreunden Wirtzfeld; in der Saison 2016/17 spielt er für \"Cercle des Echecs de Charleroi\". Luxemburgischer Mannschaftsmeister wurde er 2010 mit \"Cercle d'échecs Dudelange\", er spielte auch schon für \"Le Cavalier Differdange\". In der spanischen Mannschaftsmeisterschaft spielte er von 2002 bis 2005 und erneut 2007 für \"CA La Caja Las Palmas\". Am European Club Cup nahm Gurewitsch zwischen 1990 und 2005 neunmal teil. In der Mannschaftswertung gewann er 1998 mit \"De Variant Breda\" und erreichte 2000 ebenfalls mit \"Breda\" den dritten Platz, in der Einzelwertung gewann er 2000 am vierten Brett.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michail Naumowitsch Gurewitsch (ursprünglich, wiss. Transliteration: \"Michail Naumovič Gurevič\"; * 22. Februar 1959 in Charkow) ist ein Schachmeister mit Wurzeln in der Sowjetunion. Gurewitsch vertritt seit September 2015 Belgien.", "tgt_summary": "米哈伊尔·古列维奇(Mikhail Gurevich,1959年),苏联国际象棋棋手、特级大师。", "id": 2299131} {"src_title": "WASD", "tgt_title": "WASD", "src_document": [{"title": "Anordnung und Alternativen.", "content": "Die Anordnung der Tasten entspricht dabei in etwa den gewöhnlichen Pfeiltasten, die Lage der Tasten bietet jedoch Vorteile: So kann man auch die umliegenden Tasten (Q, E, R, F, Y, X, C und die Ziffertasten) mit Funktionen belegen, um so einen schnelleren Zugriff auf diese zu ermöglichen – beispielsweise wird die Umschalt-Taste häufig mit der Spielfunktion „rennen/schleichen“ belegt, da man den kleinen Finger dann bequem auf dieser Taste liegen lassen kann. Die Lage der Hand auf der Tastatur ist für Rechtshänder ergonomischer; so ist zum Beispiel die Steuerung von modernen Ego-Shootern (wie beispielsweise Counter-Strike) mit der WASD-Belegung einfacher, da eine Hand konstant auf der Tastatur bleiben kann und die andere die Maus steuert. Für Spieler, welche die Maus mit der linken Hand steuern, gilt dies jedoch nur eingeschränkt. Auch ist diese Art der Steuerung gewöhnungsbedürftig, da das W nicht direkt über dem S liegt, sondern leicht versetzt. Manche benutzen aber nicht die klassische Handposition, wie sie bei den Pfeiltasten üblich ist, sondern benutzen das Zehnfingersystem. Wieder andere Spieler bevorzugen die (noch eher „exotische“) ESDF-Steuerung, welche der um eine Taste nach rechts verschobenen WASD-Steuerung entspricht. Bei dieser verbleibt die linke Hand in der Tipp-Position und es können weitere Tasten mit dem kleinen Finger erreicht werden. Ferner sind diese Tasten auf QWERTY- und AZERTY-Tastaturen identisch. Außer WASD/ESDF existieren auch die verschiedensten Eigenkreationen, da die Tasten meist frei belegbar sind. Einige Spieler benutzen auch die Pfeiltasten; da diese Tasten aber vergleichsweise weit von ihren Nachbarn entfernt liegen, wird diese Steuerung meist als umständlich und ihre Verwendung als Zeichen fehlender Spielerfahrung gesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit WASD wird eine mit dem Ego-Shooter Quake bekannt gewordene Tastenbelegung auf einer Computertastatur bezeichnet. Viele Ego-Shooter, Online-Rollenspiele sowie andere Spiele, in denen man sich auf diese Art bewegt, besitzen heute als Standardbelegung die WASD-Kombination. Dabei werden die vier Tasten mit den Bewegungsrichtungen im Spiel belegt: Mit W die Bewegung nach vorne, mit A nach links, mit S nach hinten und mit D nach rechts.", "tgt_summary": "WASD 或WSAD是传统QWERTY键盘上的四个按键,位于键盘的左手面。这四个按键在第一人称射击游戏上通常作为控制玩家角色的移动。W和S键用来控制角色向前或向后移动,A和D键则用来控制角色左右移动。这组按键还有另一个变化W-A-X-D,用以迁就一些习惯使用数字键盘的方向按键(8-4-6-2)的使用者。", "id": 1204137} {"src_title": "Hyponatriämie", "tgt_title": "低血鈉症", "src_document": [{"title": "Klassifikation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verdünnungshyponatriämie.", "content": "Führt man dem menschlichen Körper vermehrt Wasser zu, das wenig Salz enthält, dann kann es zu einer Verdünnungshyponatriämie kommen. Die Natriummenge im Blut ist eigentlich normal, aber die Flüssigkeitsmenge ist zu hoch. Eine Verdünnungshyponatriämie findet sich beispielsweise bei krankhaft gesteigerter Wassereinnahme (Polydipsie) oder tritt häufig bei Marathonläufern auf, die zu viel Wasser zu sich nehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Pseudohyponatriämie.", "content": "Durch stark erhöhte Plasmalipide oder Plasmaproteine sinkt der Natriumanteil im Gesamtplasma. Betrachtet man nur das Plasmawasser, sind die Werte normal. Es handelt sich hierbei nicht um eine echte Hyponatriämie.", "section_level": 2}, {"title": "Laborwerte.", "content": "Die Plasmanatriumkonzentration sagt aber noch nichts darüber aus, wie viel Natrium im Körper vorhanden ist. Zu einer Hyponatriämie kommt es nämlich entweder durch Natrium-Verlust oder durch den Verdünnungseffekt aufgrund einer verminderten Wasserausscheidung oder einer erhöhten Wasseraufnahme. Deswegen müssen unbedingt noch andere Parameter gemessen werden, um eine Hyponatriämie vollständig diagnostizieren zu können. Dazu gehört die Osmolarität im Serum und im Urin.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Die Hyponatriämie führt bei rascher Entwicklung zu einem Hirnödem mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Tremor und epileptischen Anfällen. Bei langsamer Entwicklung über mehr als zwei Tage stehen Müdigkeit, Verwirrtheit, Inappetenz und Veränderung der Persönlichkeit im Vordergrund. Bei chronischer Hyponatriämie führen Störungen von Gang und Aufmerksamkeit zu einem häufigeren Auftreten von Stürzen. Zudem kommt es unter Hyponatriämie zu einer verminderten Mineralisierung des Knochens und zu einer erhöhten Aktivität der Osteoklasten, Zellen, die Knochensubstanz abbauen. Die Folge ist eine Neigung zu Osteoporose und in Verbindung mit häufigeren Sturzereignissen ein vermehrtes Auftreten von Knochenbrüchen.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Je nach Entstehung der Hyponatriämie ist entweder Flüssigkeitsrestriktion (Begrenzung der Wasseraufnahme; bei SIADH) oder die Gabe von isotonen Infusionslösungen indiziert, wenn die Ursache der Hyponatriämie ein Mangel an Volumen (Körperwasser) ist. Die Gabe von hochkonzentriertem Kochsalz als Infusion ist nur im Notfall bei schwerer Hyponatriämie mit neurologischen Symptomen angezeigt. Kochsalz-Tabletten sind nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Die gefürchtetste Komplikation eines zu raschen Anstieges des Natriumspiegels ist die Zentrale pontine Myelinolyse. Daher sollte der Ausgleich der Natriumwerte langsam (maximal 12 mmol/l in 24 h) und unter häufigen Laborkontrollen erfolgen. Das mittlerweile nicht mehr eingesetzte Tetracyclin Demeclocyclin und Medikamente aus der Substanzklasse der Vaptane hemmen den Effekt von antidiuretischem Hormon (ADH) auf den Rezeptor in der Niere. Tolvaptan erhöht bei Patienten mit Hyponatriämie und normalem oder erhöhtem Extrazellulärvolumen das Serum-Natrium. Conivaptan, ein weiterer Vertreter der Vaptane ist mittlerweile in den USA zur Behandlung der Hyponatriämie bei Krankenhauspatienten mit normalem oder erhöhtem Extrazellulärvolumen zugelassen. In klinischer Erprobung befinden sich Lixivaptan und Satavaptan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Elektrolytstörung Hyponatriämie bezeichnet eine zu niedrige Natriumkonzentration im Blutserum. Natrium bestimmt als bei weitem häufigster positiv geladener Elektrolyt die Osmolarität der extrazellulären Flüssigkeit; sieht man von den Fällen der hypertonen Hyponatriämie (kompensatorische Hyponatriämie bei Überschuss nichtionischer Osmolyte wie Glucose) ab, handelt es sich daher um eine hypoosmolare Störung durch relativen Wasserüberschuss. Oft ist ein absoluter Überschuss von Wasser die Ursache, wobei die niedrige Konzentration bei normalem oder erhöhtem Natriumbestand durch Verdünnung entsteht. Da die Osmoregulation (kompensatorischer Wasserverlust bei Natriumverlust) im physiologischen Rahmen Vorrang gegenüber der Volumenregulation hat, äußert sich ein Natriumverlust erst im fortgeschrittenen Stadium als Hyponatriämie, die dann auch als \"hypotone Hypohydratation\" bezeichnet wird.", "tgt_summary": "低血钠症(英语:Hyponatremia)是人体内血液中的钠含量过低时,所引起的临床病征。低血钠定义为血中钠离子浓度低于135 mmol/L(135 mEq/L),若低于120 mEql/L,则为重度低血钠症。在临床上, 可依神经症状来区分为轻度、中度以及重度。轻度的低血钠症可能没有任何症状,而中度则可能伴随有无法思考、头痛、晕眩以及失去平衡。更严重的重度低血钠症包括会使患者产生瞻妄、癫痫还有中风。 低血钠症的病因一般会依血容量多少而区分为血容量少、血容量正常、血容量过多等三种。低血容量的低血钠症可能是因为腹泻、恶吐、利尿剂或是流汗所造成。正常血容量的低血钠症又可分为尿液清澈以及尿液浓稠二种。尿液清澈的低血钠症可能是因为肾上腺功能不全、甲状腺机能低下症、烦渴或是喝啤酒过量;。尿液浓稠的低血钠症可能和抗利尿激素不当分泌症候群(SIADH)有关。高血容量的低血钠症可能是因为心脏衰竭、肝衰竭或是肾功能衰竭有些疾病在量测血钠时,会有误诊为低血钠的情形,一般是出现在像多发性骨髓瘤有高蛋白血的情形,或是高脂血症或高血糖症的情形。 低血钠症的治疗和其病因有关。若在病因不明时,太快的处理低血钠症的症状,可能会造成并发症。只有有明显病状的病患才建议用3%的标准生理食盐水进行快速的局部修正,此疗法偶尔也会用在突然出现症状的情形。。低血容量的低血钠症一般会注射生理食盐水。SIADH会用在限水的病患,若是高血容量的低血钠症,会用并用限水及低盐饮食的作法。若是低血钠症的症状已出现二天以上,修正措施需循序渐进的进行。", "id": 2424964} {"src_title": "Bonjour tristesse (Buch)", "tgt_title": "日安憂鬱", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Cécile, 17 Jahre alt und seit frühester Kindheit Halbwaise, verbringt ihre Sommerferien zusammen mit ihrem Vater, dem etwas in die Jahre gekommenen Frauenhelden Raymond, und dessen leichtlebiger junger Geliebter, Elsa Mackenbourg, in einer Villa an der Côte d’Azur. Ihr unbeschwerter Tagesablauf mit Baden im Meer, Abenden in nahen Strandcafés und dem unbekümmerten Verhältnis, das Cécile bald mit dem Jurastudenten Cyril beginnt, erfährt jedoch eine dramatische Erschütterung, als die Modedesignerin Anne Larsen, eine Freundin ihrer verstorbenen Mutter, in dem Haus am Meer auftaucht und ihre Absicht bekundet, Raymond zu heiraten. Intelligent und selbstbewusst, wie sie ist, versucht sie Céciles Beziehung zu Cyril zu unterbinden und sie stattdessen dazu zu zwingen, sich auf ihre Prüfungen im Herbst vorzubereiten. Zwischen Bewunderung und Abscheu hin und her gerissen, fürchtet das Mädchen, mit dem Eindringen Annes in ihre „Familie“ den sorglosen Lebensstil, den sie und ihr Vater bislang geführt haben, aufgeben zu müssen. Mit Hilfe von Cyril und Elsa, die sich inzwischen bei ihm einquartiert hat, versucht sie die Eifersucht ihres Vaters zu schüren, indem sie die beiden bittet, sich ihm immer wieder wie zufällig provozierend als scheinbares Liebespaar zu zeigen. Diese „Verführung“ gelingt eines Tages schließlich auch, Raymond lässt sich in einem unbeobachtet geglaubten Moment wieder mit Elsa ein und wird von Anne in einer ziemlich eindeutigen Lage ertappt. Ohne dass Cécile, inzwischen von Schuldgefühlen geplagt, sie zurückhalten könnte, fährt Anne weinend mit ihrem Auto davon. Einige Stunden später erhalten das Mädchen und sein Vater die Nachricht, dass Anne an einer gefährlichen Stelle der Straße tödlich verunglückt ist, aber sie wissen nicht, ob es ein Unfall oder Selbstmord war. Die beiden kehren nach Paris zurück, trennen sich von Cyril und Elsa und gehen verschiedenen Verhältnissen nach. Cécile kommt mit ihrem Leben wieder so gut zurecht wie zuvor, und nur wenn sie an Anne denkt, wird sie ein wenig traurig.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Roman \"Bonjour tristesse\", von Françoise Sagan mit 18 Jahren innerhalb weniger Wochen verfasst, wurde schnell zu einem Bestseller, in dutzende Sprachen übersetzt, millionenfach verkauft, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und 1958 verfilmt. Er machte seine Autorin über Nacht berühmt, brachte ihr aber auch schärfste Kritik wegen seiner angeblichen Unmoral ein: Für ein Mädchen, das frei und zu seinem reinen Vergnügen über seinen Körper auch gegenüber dem anderen Geschlecht bestimmt und seine Sexualität ohne Sorgen oder Schuldgefühle auslebt, war die Zeit zwar langsam reif, aber die Zeitgenossen noch nicht. Der katholische Schriftsteller François Mauriac veröffentlichte auf der Titelseite von \"Le Figaro\" eine vernichtende Kritik, in der er die Autorin als „charmantes kleines Monster von achtzehn Jahren“ bezeichnete, was zahlreiche Polemiken auslöste und der Autorin in Rekordzeit zu Reichtum und Berühmtheit verhalf. Später bezeichnete Sagan das Erlebnis des damaligen Erfolges als „Schlagwetter“.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "1958 erschien Otto Premingers gleichnamige Verfilmung mit David Niven und Deborah Kerr in den Kinos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Roman Bonjour Tristesse, erschienen 1954 in Paris, ist das wahrscheinlich bekannteste Werk der französischen Autorin Françoise Sagan. Die deutsche Erstübersetzung stammte von Helga Treichl.", "tgt_summary": "日安忧郁(),莎冈于十九岁时(1954年)出版、令其声名大噪之处女作,获法国「文评人奖」(Prix des Critiques),广受世界各地文艺爱情小说读者赞赏。", "id": 2868498} {"src_title": "Creatin-Kinase", "tgt_title": "肌酸激酶", "src_document": [{"title": "Physiologische Bedeutung.", "content": "ATP hat in Organismen vor allem als Energieträger, aber auch als Signalmolekül, eine herausragende Bedeutung. ATP kann sowohl durch Substratkettenphosphorylierung als auch durch Elektronentransportphosphorylierung (Atmungskette) aus ADP gewonnen werden. Allerdings wird in vielen Geweben mit hohem Energiebedarf, beispielsweise in Skelettmuskeln, Energie nicht ausschließlich in Form von ATP vorgehalten, da die dafür erforderlichen hohen ATP-Konzentrationen ATP-abhängige Stoffwechselprozesse der Zellen stören würden. Stattdessen liegen hohe Konzentrationen des Phosphagens Phosphokreatin vor, dessen Gruppenübertragungspotenzial so hoch ist, dass es ADP zu ATP phosphorylieren kann. Bei kurzfristig hohem Energiebedarf kann ATP durch diese Reaktion, die durch die Creatin-Kinase katalysiert wird, schneller gewonnen werden als durch oxidative Phosphorylierung. Das Creatin-Kinase/Phosphokreatin-System wirkt somit als kurzzeitiger Energiepuffer. Des Weiteren wird durch die Phosphorylierung von ADP zu ATP die intrazelluläre ADP- und Protonenkonzentration verringert, was einer Inaktivierung zellulärer ATPasen und Versauerung des Cytosols bei hohem Energiebedarf entgegenwirkt. Durch eine Lokalisation von Creatin-Kinasen an Orten hoher ATPase-Aktivität wird darüber hinaus das lokale ATP/ADP-Verhältnis erhöht, um die thermodynamische Effizienz der ATP-Hydrolyse zu steigern. Des Weiteren dient das Creatin-Kinase/Phosphokreatin-System nicht nur als Energiepuffer, sondern auch zum Energietransport. In den Mitochondrien, einem Kompartiment mit vergleichsweise hohen ATP-Konzentrationen, wird durch die mitochondriale Isoform der Creatin-Kinase unter ATP-Verbrauch Kreatin phosphoryliert. Das dabei produzierte Phosphokreatin diffundiert dann an Orte mit hohem Energiebedarf, wo es durch andere Isoformen der Creatin-Kinase unter ATP-Produktion wieder in Kreatin umgewandelt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Atomare Struktur der zytosolischen und mitochondrialen Creatine-Kinase(CK)-Isoenzyme.", "content": "Die hochauflösenden Strukturen verschiedener Creatin-Kinase (CK) Isoformen konnten in einer Kooperation der beiden Forschungsgruppen von Theo Wallimann an der ETH Zürich und von Wolfgang Kabsch am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg auf atomarem Niveau gelöst werden. Die erste atomare Struktur einer Creatin-Kinase, die mittels Röntgenstruktur-Analyse von kristallisierten CK gelöst werden konnten, war die sarcomerische (Muskel-Typ) mitochondriale CK (s-mtCK) 1996, gefolgt von der ubiquitären mitochondrialen CK (u-mtCK) 2000. Im Kristall bilden beide mitochondrialen CK-Isoformen oktamere Strukturen mit 4-facher Symmetrie. Die atomare Struktur der bananenförmigen, dimeren, zytosolischen Hirn-Typ (brain-type) BB-CK konnte im Jahre 1999 mit einer Auflösung von 1,4 Å gelöst werden. Jedes CK-Monomer im Dimer enthält ein eigenes enzymatisch aktives Zentrum.", "section_level": 1}, {"title": "Creatin-Kinase in der Diagnostik.", "content": "Die Gesamt-CK ist die Summe der vier Isoenzyme (s. o.). Weil die Gesamt-CK meist N-Acetylcystein-stabilisiert gemessen wird, wird für Angaben der Gesamt-CK-Aktivität oft die Abkürzung CK-NAC verwendet. Eine Erhöhung der CK-Aktivität im Blut deutet auf eine Herz- oder Skelettmuskelerkrankung hin, bei der Muskelzellen geschädigt wurden. Die CK ist damit ein wichtiges Enzym für die Diagnose von jenen Schädigungen der Herz- und Skelettmuskulatur, die mit einem Anstieg der CK einhergehen. Die Höhe eines CK-Anstiegs und die Infarktgröße korrelieren miteinander. Da man aus der Aktivität der CK schwer zwischen Herz- und anderen Muskelzerstörungen unterscheiden kann, wird immer häufiger das Troponin zur Herzinfarktdiagnostik benutzt. Ist der Wert der CK-MB größer als 6 Prozent der Gesamt-CK, geht man von einem Myocardschaden aus. Bevor die Möglichkeit zur Bestimmung des Troponins bestand, galt eine CK-MB-Erhöhung > 10 % zusammen mit einem charakteristischen EKG-Befund oder charakteristischen Beschwerden als sicherer Infarktnachweis.", "section_level": 1}, {"title": "Labordiagnostik.", "content": "In der Labordiagnostik wird die CK-Aktivität aus dem Plasma oder dem Serum bei Verdacht auf Herz- oder Skelettmuskelerkrankungen bestimmt. Die Messung der CK-Aktivität im Rahmen der Herzinfarktdiagnostik ist heute jedoch nicht mehr notwendig, da bessere Tests wie Troponin T/I oder CK-MB-Masse (= CK-MB-Konzentration) verfügbar sind. Referenzbereich für Messungen bei 37 °C nach IFCC (U = Enzymeinheit, angegeben pro Liter (l)) Kinder: Bei allgemeinen Muskelerkrankungen, wie der Progressiven Muskeldystrophie, Post-Polio-Syndrom oder Myositis, ist die CK-Aktivität auf über 25000 U/l stark erhöht. Bei einem Herzinfarkt liegt die CK-Aktivität meistens unter 7500 U/l. Bei intensivem, exzentrischem (negativ, nachgebend) Krafttraining, EMS-Training und im Spitzen-Ausdauersportbereich werden des Öfteren Werte in Bereichen von 20000 bis 45000 gemessen, zumeist zwei oder drei Tage nach der Belastung. Ein erhöhter Wert kann also auch auf ein vorhergehendes Training zurückzuführen sein, wobei bereits ein Wert über 10000 U/l zu Nierenversagen führen kann. Gerade Krafttrainingsübungen wie z. B. tiefe Kniebeugen, Kreuzheben und Klimmzüge oder Ruderbewegungen und Ausdauersportarten, welche die großen Muskeln hochintensiv belasten, erhöhen die CK-Werte schnell auf Werte jenseits der 1000 U/l. Nach Operationen, Injektionen (intramuskulär) und Verletzungen, bei denen Muskelzellen betroffen sind, steigt die CK-Aktivität ebenfalls an. Hier ist die Aktivität abhängig von der Größe der Verletzung. Auch Medikamente wie Statine und Fibrate können die CK-Konzentration im Blut beeinflussen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Creatin-Kinase (auch als CK, CPK, Creatin-Phosphokinase oder als Kreatinkinase bezeichnet) ist ein Enzym, das eine N-Phosphoryl-Gruppe von Phospho-Kreatin auf Adenosindiphosphat (ADP) überträgt (Phosphorylierung ist kennzeichnend für Kinasen). Mit dieser enzymatischen Reaktion wird Adenosintriphosphat (ATP), die universelle Energiequelle in allen Zellen, regeneriert. Das Enzym kommt vor allem in allen Muskelzellen und im Gehirn vor, aber auch in den Nieren, Hoden, Spermien und Retina etc. vor. Es werden vier Isoenzyme unterschieden: CK-MM (Skelettmuskeltyp), CK-MB (Myokardtyp), CK-BB (Gehirntyp) und CK-MiMi oder mt-CK (Mitochondrientyp).", "tgt_summary": "肌酸激酶(英语:Creatine kinase,又称为肌酸磷酸激酶,简称为CK或CPK,)在磷酸肌酸合成途径中起到可逆催化肌酸形成磷酸肌酸的作用,正反应过程中需要ATP提供磷酰基,磷酸肌酸含有高能键,具有储能作用,因此可以补偿机体ATP的浓度,因此肌酸激酶是细胞能量代谢的关键酶。", "id": 1476824} {"src_title": "Leonie Ossowski", "tgt_title": "雷奥妮·奥索夫斯基", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jolanthe von Brandenstein wurde 1925 als eine von vier Töchtern des Gutsbesitzers Lothar von Brandenstein (1893–1953) und der Schriftstellerin Ruth von Ostau (1899–1966) geboren. Ihre ältere Schwester war die Schauspielerin Yvonne Merin (1921–2012). Bei Kriegsende flüchtete Ossowski aus ihrer Heimat im heutigen Polen über Bad Salzungen nach Hessen; später folgte ein Umzug nach Oberschwaben. Sie arbeitete in einer Fabrik, in einem Fotolabor und als Sprechstundenhilfe. 1958 zog sie mit ihrer Familie nach Mannheim. In den 1970er Jahren arbeitete sie als Sozialarbeiterin, betreute Jugendliche im Gefängnis und richtete eine Wohngemeinschaft für haftentlassene Jugendliche ein. 1980 zog sie nach Berlin (West). Sie lebte von 1978 bis 1993 mit ihrem dritten Mann zusammen, ließ sich dann scheiden und lebte seitdem allein. Sie hatte sieben Kinder, darunter den Theologen Louis-Ferdinand von Zobeltitz.", "section_level": 1}, {"title": "Pseudonym.", "content": "Anfang der 1950er Jahre begann sie unter dem Pseudonym \"Leonie Ossowski\" Kurzgeschichten zu schreiben. Ossowski bedeutet sinngemäß „von Osowa“ bzw. „aus Osowa stammend“; Osowa Sień ist der polnische Name ihres Geburtsortes.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Bei einem Besuch in der DDR bekam sie 1953 von der DEFA den Auftrag für ein Drehbuch. Daraus entstand der von Frank Beyer gedrehte Spielfilm \"Zwei Mütter\", der am 28. Juni 1957 uraufgeführt wurde. 1958 veröffentlichte sie in der DDR den Roman \"Stern ohne Himmel\". Im Jahr 1968 erschien ihr erster Roman in der Bundesrepublik. Seither veröffentlichte sie neben Erzählungen auch Sachbücher und schrieb Drehbücher und Bühnenstücke. 1980 wurde in ihrem Geburtsort der Film \"Weichselkirschen\" nach einem Drehbuch von Ossowski unter Mitwirkung zahlreicher polnischer Schauspieler gedreht. 2005 wurde ihr Roman \"Die schöne Gegenwart\" von Christine Kabisch nach einem Drehbuch von Gabriela Zerhau für das Fernsehen unter dem Titel \"Neue Freunde, neues Glück\" verfilmt. 2013 brachte Lih Janowitz das filmische Porträt \"Leonie Ossowski\" zur Uraufführung. Ossowski war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Alle ihre Romane und Jugendbücher machen auf soziale und gesellschaftspolitische Themen aufmerksam, wobei Vergangenheit und Gegenwart verbunden werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leonie Ossowski, Pseudonym für \"Jolanthe von Brandenstein\" (* 15. August 1925 in Röhrsdorf, Kreis Fraustadt, Grenzmark Posen-Westpreußen; † 4. Februar 2019 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie schrieb auch unter dem Pseudonym Jo Tiedemann.", "tgt_summary": "雷奥妮·奥索夫斯基(,1925年-8月15日-2019年-2月4日),原名约兰特·冯·布兰登施泰因(), 德国作家。她也曾经使用笔名“乔·蒂德曼()”创作作品。 雷奥妮·奥索夫斯基的作品包括给年轻人创作的小说《大颤栗()》,该作品曾多次被翻拍成影视作品;电影剧本《》;以及故事和非虚构类作品。雷奥妮·奥索夫斯基被授予的知名奖项包括由所颁发的赫尔曼·凯斯滕奖和。", "id": 1614269} {"src_title": "Virtuelles Teilchen", "tgt_title": "虛粒子", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Der wesentliche Unterschied zwischen den (real beobachtbaren) reellen Teilchen und den unbeobachtbaren virtuellen Teilchen ist, dass Energie formula_1 und Impuls formula_2 im virtuellen Zustand nicht die Energie-Impuls-Beziehung formula_3 erfüllen, wenn formula_4 die wohlbestimmte Masse desselben Teilchens in reellem Zustand ist. Man kann daher sagen, dass virtuelle Teilchen keine definierte Masse besitzen, im Fachjargon: „sie sind nicht auf die Massenschale limitiert“ (oder sie sind nicht „on-shell“). Beispielsweise überträgt das virtuelle Photon bei der elastischen Streuung zweier Elektronen, im Schwerpunktsystem betrachtet, nur Impuls, aber keine Energie. Diese Eigenschaft kann helfen, sich das Verhalten eines virtuellen Teilchens zu veranschaulichen: Da Energie- und Impulserhaltungssatz auch für ein virtuelles Teilchen nicht verletzt sind, kommen diesem Werte für Energie formula_1 und Impuls formula_2 zu, die für einen reellen Zustand gemäß der Energie-Impuls-Beziehung verboten sind. Die häufig zu lesende Begründung, dass gemäß der Energie-Zeit-Unschärferelation die Energieerhaltung kurzzeitig verletzt sein darf, ist eher irreführend. Die Strecke, die das Teilchen in dieser Zeit mit Lichtgeschwindigkeit zurücklegen könnte, begrenzt den denkbaren Radius irgendwelcher Wirkungen. Bei niederenergetischen Vorgängen ist die Reichweite gerade die Compton-Wellenlänge des betreffenden Teilchens. So wird die endliche Reichweite der Kernkräfte oder der Schwachen Wechselwirkung in etwa verständlich. Demnach ist z. B. der radioaktive Beta-Zerfall deshalb möglich, weil das betreffende Austauschteilchen (das W-Boson) als virtuelles Teilchen auch ohne Energiezufuhr entstehen kann. Aufgrund seiner großen Masse kann es sich aber nur im Bereich eines tausendstel Protonenradius auswirken, was die vergleichsweise geringe Übergangswahrscheinlichkeit erklärt und damit der Wechselwirkung das Beiwort „schwach“ eingetragen hat. In derselben Weise ist es auch möglich, dass Hinweise auf die Existenz sehr schwerer Teilchen bereits beobachtet werden, bevor die in Teilchenbeschleunigern erreichte Kollisionsenergie ausreicht, sie auch in reellem Zustand zu produzieren. Formal lassen sich virtuelle Zustände daran erkennen, dass in der Störungstheorie über sie summiert wird. Die Anfangs- und Endzustände der Störungstheorie dagegen werden als die reellen Zustände bezeichnet. Als Beispiel betrachte man die zweite Ordnung der quantenmechanischen Störungsentwicklung: Hier wäre formula_8 ein reeller Zustand, die Zustände formula_9 dagegen werden als virtuelle Zustände benutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein virtuelles Teilchen, intermediäres Teilchen oder Teilchen in einem virtuellen Zustand ist ein Konzept aus der Quantenfeldtheorie, wo es zur theoretischen Beschreibung der fundamentalen Wechselwirkungen der Elementarteilchen benötigt wird. Man kann sich den virtuellen Zustand eines Teilchens als einen kurzlebigen Zwischenzustand vorstellen, der während einer Wechselwirkung zweier Teilchen auftritt, die sich in „normalen“, also reellen Zuständen befinden. Das virtuelle Teilchen stellt als Austauschteilchen diese Wechselwirkung eigentlich erst her, ist im virtuellen Zustand nach außen aber niemals sichtbar. So wird z. B. in der Quantenelektrodynamik die elektromagnetische Wechselwirkung zweier Elektronen durch den Austausch eines virtuellen Photons vermittelt. Der Nachweis ist indirekt: Die mithilfe dieses Konzepts berechneten Werte werden im Experiment mit einer Genauigkeit von bis zu 1 : 10 Mrd. bestätigt. Prinzipiell kann jedes Teilchen reelle Zustände und virtuelle Zustände annehmen.", "tgt_summary": "虚粒子(英语:virtual particle),意即虚构粒子、假想粒子,是在量子场论的数学计算中建立的一种解释性概念,指代用来描述亚原子过程例如撞击过程中粒子的数学项。但是,虚粒子并不直接出现在计算过程的那些可观测的输入输出量中,那些输入输出量只代表实粒子。虚粒子项代表那些所谓离质量壳(off mass shell)的粒子。例如,它们沿时间反演、能量不守恒、以超光速移动,每条看起来都和物理基本原理相悖。虚粒子发生在那些大致可被实输出量相消的组合项中,因此才产生了前述那些不实的冲突。虚粒子的虚「事件」通常看起来是一个紧接着另一个发生,例如在一次撞击的时长中,所以他们显得短命。如果在计算中略去那些被诠释为代表虚粒子的数学项,计算结果将变成近似值,有可能较大地偏离完整计算得到的正确而且精确的结果。", "id": 509954} {"src_title": "Waldeidechse", "tgt_title": "胎生蜥蜴", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Waldeidechse hat eine Gesamtlänge von maximal 18 Zentimetern. Davon entfallen bis zu sechs, bei den Weibchen bis zu sieben Zentimeter auf Kopf und Rumpf. Der kräftige Schwanz erreicht das 1,25- bis zweifache der Kopf-Rumpf-Länge (Maximalwert bei Männchen). Die Art ist schlank, kurzbeinig und weist einen, im Vergleich beispielsweise zur Zauneidechse, kleinen, ziemlich abgeflachten Kopf auf – bei den Weibchen noch mehr als bei den Männchen. Das sogenannte Halsband ist stark gezähnt und die im Querverlauf nur 25 bis 37 Rückenschuppen sind sehr rau und gewöhnlich gekielt. Die Grundfärbung ist braun, manchmal auch grau. Dazu zeigen viele Tiere einen dunklen, in Einzelflecke aufgelösten „Aalstrich“ auf dem Rücken, dunkle Seiten sowie helle, strichförmige Flecken auf der Oberseite (sehr variabel). Die Kehle ist weißlich oder bläulich, der Bauch hell- oder dunkelgelb; bei Männchen zur Paarungszeit orange oder seltener rötlich und dann oft mit dunklen Flecken übersät. Die Jungen sind sehr dunkel – nahezu schwärzlich – und bronzefarben. Sie messen nach der Geburt etwa 30 bis 40 Millimeter. Manchmal kommen auch komplett schwarz gefärbte Alttiere vor, sogenannte Schwärzlinge.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das eurasische Verbreitungsgebiet der Waldeidechse ist extrem groß und reicht von Nordwest-Spanien und Irland im Westen bis nach Ostsibirien und zur Insel Sachalin im Osten sowie von der Barentssee und dem Eismeer im Norden bis zur Po-Ebene, Südserbien, Bulgarien und Nordkasachstan im Süden. Es ist die am weitesten nach Norden vordringende Reptilienart, die am Varanger-Fjord den 70. Breitengrad erreicht. Die Höhenverbreitung geht in den Alpen bis 2200 (3000) Meter über NN.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Als Lebensraum werden Moore, Heiden, Grasfluren, aufgelassene Steinbrüche und Sandgruben, Dünen sowie Waldflächen und -ränder im Flach-, Hügel-, Moor- und Bergland besiedelt. Dabei werden vegetationsreiche Saumstrukturen, Böschungen und Lichtungen bevorzugt. Die Art ist feuchtigkeitsbedürftiger als andere Eidechsenarten. Bei Gefahr flieht sie auch ins Wasser und durchschwimmt dieses. Die Waldeidechse ist tagaktiv und meist standorttreu. Gelegentlich kommt es aber vor, dass sich sogenannte „Pioniere“ zum Abwandern entschließen. Sie sind dafür verantwortlich, dass auch neuer Lebensraum besiedelt wird. Die Weibchen können sich in kurzer Zeit mit mehreren Männchen paaren. Die Jungen, die dann zeitgleich zur Welt kommen, haben manchmal unterschiedliche Väter. Waldeidechsen sind in der Regel lebendgebärend (vivipar; vergl. Artname). Genauer handelt es sich allerdings meistens um ovovivipares Verhalten: Die zwei bis 12 Jungen pro Weibchen sind bei der Geburt dann noch von einer weichen Eihaut umhüllt, aus der sie sich nach einigen Minuten oder Stunden befreien. Seltener durchstoßen sie diese schon innerhalb des Mutterleibs (eigentliche Viviparie). In Südeuropa, etwa in den Pyrenäen und im Zentralmassiv, kommen auch eierlegende Waldeidechsen vor. Die eierlegenden Formen in Süd-Slowenien und einigen Nachbarländern (Unterart \"Zootoca vivipara carniolica\") weichen in Hinblick auf die Zahl der Chromosomen von den anderen ab. 2010 wurden in Österreich eine Mischzone zwischen viviparen/ovoviviparen und oviparen Waldeidechsen entdeckt. Die Hybriden zwischen den beiden Unterarten \"Z. v. carniolica\" und \"Z. v. vivipara\" sind oft fruchtbar und legen Eier, allerdings mit fortgeschrittenem Entwicklungsstadium der Jungtiere. Die Anpassung der Ovoviviparie ermöglicht der Waldeidechse das Vordringen in kältere Lebensräume, die den ausschließlich eierlegenden Arten wie der Zauneidechse verwehrt sind, da diese ihre Eier an einem Ablageort durch die Sonnenwärme ausbrüten lassen. Die Waldeidechse hingegen kann mit den Eiern im Bauch aktiv wechselnde Orte aufsuchen und sich dort sonnen. Die Geburt erfolgt nach etwa zwei Monaten Tragzeit. Die Jungen sind vom ersten Tag an auf sich allein gestellt und lernen durch Probieren, ungeeignete von genießbarer Beute zu unterscheiden. Geschlechtsreif werden die Tiere mit etwa zwei Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung und Fressfeinde.", "content": "Waldeidechsen ernähren sich von Spinnen, Hundertfüßern, Heuschrecken, Ameisen, Fliegen, Pflanzenläusen und Zikaden. Die genaue Nahrungszusammensetzung variiert je nach Jahreszeit und örtlichem Angebot. Kleinere Beutetiere werden, nachdem sie durch Gehör und Sicht geortet wurden, mit den Kiefern gepackt und im Ganzen verschluckt, größere werden gekaut und die harte Chitinhülle anschließend wieder ausgespuckt. Die Waldeidechsen gehören ihrerseits zum Beutespektrum von Schlangen (vor allem der syntop vorkommenden Arten Kreuzotter und Schlingnatter), verschiedenen Greifvögeln, Mardern und Wildschweinen – letztere wühlen die Waldeidechsen auch aus ihren Winterquartieren. Jungtiere werden manchmal von großen Laufkäfern ergriffen und gefressen. In der Nähe menschlicher Siedlungen dezimieren freigehende und streunende Hauskatzen die Bestände der Eidechsen.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Bestände der Waldeidechse werden unter anderem durch die Zerstörung von Magerbiotopen (Heide, Waldränder), durch Beseitigung von liegendem Totholz, Steinhaufen und Natursteinmauern, durch Aufforstung von Flächen (wichtige Sonnenplätze gehen verloren) und durch Pestizideinsatz auf Feldern und in Wäldern (indirekte Vergiftung durch Aufnahme von belasteten Futtertieren, Mangel an Beuteinsekten) dezimiert und verdrängt. Gesetzlicher Schutzstatus (Auswahl) Nationale-Rote-Liste-Einstufungen (Auswahl)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Waldeidechse (\"Zootoca vivipara\", Syn.: \"Lacerta vivipara\"), auch Bergeidechse oder Mooreidechse genannt, gehört zur Klasse der Reptilien und zur Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae). Die neuer etablierte Gattung \"Zootoca\" ist monotypisch, besteht also nur aus dieser einen Art. Von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde wurde sie 2006 zum Reptil des Jahres gekürt. Damit sollte die „erfolgreichste“ Reptilienart der Welt (gemessen an ihrer weiten Verbreitung) in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden.", "tgt_summary": "胎生蜥蜴(学名:)为蜥蜴科蜥蜴属的爬行动物。分布于从欧洲向北至北纬73°、向东到俄罗斯、蒙古、日本以及中国大陆的新疆、黑龙江等地,主要生活于针叶林边缘开阔地以及林间草甸或沼泽地带。其生存的海拔范围为280至450米。该物种的模式产地在奥地利维也纳西南。", "id": 2594257} {"src_title": "Collateral", "tgt_title": "落日殺神", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Hauptfiguren des Films sind Max, ein Taxifahrer in Los Angeles, und Vincent, ein routinierter Auftragsmörder. Vincent arbeitet für ein Drogenkartell, dessen Bosse sich am folgenden Tag vor der Grand Jury eines Gerichts zu verantworten haben. Er soll die vier Haupt- und Kronzeugen und die Staatsanwältin in der Nacht vor dem Prozess beseitigen. Max fährt bereits seit 12 Jahren Taxi, redet sich aber ein, dies sei nur ein vorübergehender Zustand, bis er seinen eigenen Limousinen-Service gründen werde. Er ist unsicher und gehemmt. Zu Beginn des Films steigt Annie Farrel am Flughafen zu Max ins Taxi und lässt sich von ihm in die Innenstadt fahren. Während der Fahrt kommen die beiden ins Gespräch und entwickeln Sympathie füreinander. Max findet heraus, dass sie eine Staatsanwältin ist. Beim Abschied gibt Annie Max ihre Visitenkarte. Kurz darauf steigt Vincent zu Max ins Taxi. Vincent bietet einen größeren Geldbetrag, um sein Taxi und ihn für die Nacht anzumieten. Max willigt zögernd ein, ohne zu ahnen, dass er damit in die Mordserie von Vincent verwickelt werden wird. Bereits am ersten Fahrtziel der Route fällt die Leiche des ersten zu beseitigenden Zeugen aus dem Fenster direkt auf das Dach des Taxis, so dass Vincent seine Machenschaften nicht mehr weiter vor Max geheim halten kann. Max will nichts mit den Morden zu tun haben und bietet Vincent sein Taxi an. Dieser aber zwingt Max, weiter für ihn zu fahren, und so wird die „Reise“ gemeinsam fortgesetzt. Während der Fahrten zwischen den Morden kommt es zwischen den beiden unterschiedlichen Männern zu Gesprächen über ihre Vergangenheit, ihre Träume, über Moral und den Sinn ihres Lebens. Beide kommen zu der Erkenntnis, dass sie sich mit einer Lebenslüge selbst betrügen. Max sucht unablässig nach Möglichkeiten, aus der Situation zu fliehen und die Auftragsmorde zu verhindern, wird aber von Vincent stets daran gehindert. Als Max Passanten um Hilfe bittet, während Vincent ihn zwischenzeitlich gefesselt im Auto zurückgelassen hat, entpuppen sich diese ihrerseits als Räuber. Sie entwenden Vincents Koffer, werden aber von dem Killer gestellt und erschossen. Die Polizei und das FBI vermuten inzwischen Max als Drahtzieher hinter den von Vincent begangenen Morden, da das Taxi bei allen Taten die einzige Spur ist. Lediglich der Polizist Fanning glaubt an einen anderen Täter, wird aber nach einer Schießerei in einem Nachtclub von Vincent getötet, als er Max gerade in Sicherheit bringen will. Schließlich kann Max, dem klargeworden ist, dass Vincent schließlich auch ihn so oder so töten wird, sich zum Widerstand aufraffen und verursacht absichtlich einen Autounfall, bei dem beide nur leichte Verletzungen davontragen. Um seinen Auftrag zu beenden, flieht Vincent vor einer herannahenden Polizeistreife. Max findet anhand der von Vincent zurückgelassenen Unterlagen heraus, dass das letzte Opfer die Staatsanwältin Annie sein soll. Max setzt nun alles daran, den Mord zu verhindern. Er ruft Annie von einem Handy aus an und berichtet ihr von dem Profikiller und dem Geschehenen. Sie glaubt ihm nicht sofort, erkennt dann aber rasch den Ernst der Lage, als Max den Namen von Vincents Auftraggeber nennt. Inzwischen sieht Max von einem Parkdeck aus, wie Vincent in dem Gebäude der Staatsanwaltschaft in Annies Büro nach ihr sucht, die sich aber zufällig gerade zwei Stockwerke darüber in der Bibliothek aufhält. Er dringt selbst in das Gebäude ein und kann Annie zunächst retten, indem er Vincent, der Annie mittlerweile in der Bibliothek aufgespürt hat, durch einen Streifschuss am Hals verletzt. Max flieht schließlich mit Annie in eine U-Bahn, weiterhin verfolgt von Vincent. Dort kommt es zum abschließenden Showdown, bei dem Vincent während eines Feuergefechts mit Max getroffen wird und kurze Zeit später stirbt. Annie und Max bleiben unverletzt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "Der Film war 2005 zweimal für den Oscar nominiert (Jamie Foxx als Bester Nebendarsteller und Bester Schnitt), ging jedoch beide Male leer aus: Jamie Foxx musste sich Morgan Freeman in \"Million Dollar Baby\" geschlagen geben, und den Oscar für den Besten Schnitt gewann \"Aviator\". Der Film wurde insgesamt für 49 diverse Filmpreise nominiert, zehnmal gewann er einen Preis. 2005 ASCAP Film and Television Music Awards 2005 Academy Awards (Oscars) 2005 Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films (Saturn Awards) 2005 American Society of Cinematographers 2005 Art Directors Guild 2005 BAFTA Film Awards Gewonnen: Beste Kamera – Dion Beebe, Paul Cameron 2005 Black Reel Award 2005 Broadcast Film Critics Association Awards 2005 Golden Globe Awards 2005 MTV Movie Award", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Obwohl James Newton Howard für den Soundtrack des Films verantwortlich war, werden des Weiteren Stücke anderer Filmkomponisten (unter anderem Elliot Goldenthal, Gustavo Santaolalla, Antonio Pinto und Vangelis) eingespielt. Der Soundtrack besteht allerdings nicht nur aus Instrumentalstücken. Auch Songs von Audioslave, Calexico, Miles Davis und Paul Oakenfold ergänzen die musikalische Untermalung des Films.", "section_level": 1}], "src_summary": "Collateral ist ein US-amerikanischer Thriller des Regisseurs Michael Mann aus dem Jahr 2004. Die Hauptrollen verkörpern Tom Cruise und Jamie Foxx. Die Geschichte dreht sich um einen Taxifahrer, der einen Auftragskiller als Fahrgast bekommt.", "tgt_summary": "是一部在2004年上映的美国犯罪电影,由梦工厂与派拉蒙电影公司出品,麦可·曼恩执导,汤姆·克鲁斯以及杰米·福克斯主演。此片获不少电影奖项提名,包括奥斯卡金像奖、土星奖及英国电影和电视艺术学院奖。", "id": 511277} {"src_title": "Kurt Koch (Kardinal)", "tgt_title": "龚拉·科赫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Koch studierte Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Luzern und wurde 1975 diplomiert. Zunächst arbeitete er als Laientheologe in Sursee. Am 20. Juni 1982 empfing er die Priesterweihe und wirkte daraufhin drei Jahre als Vikar in der Pfarrei St. Marien in Bern. Nachdem er 1986 Dozent für Dogmatik und Moraltheologie am Katechetischen Institut in Luzern geworden war, wurde er 1987 aufgrund einer Arbeit über Wolfhart Pannenberg promoviert. 1989 habilitierte er sich. Koch wurde zum Honorarprofessor für Dogmatik, Ethik, Liturgiewissenschaft und Ökumenische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern ernannt. 1995 wurde Kurt Koch vom Basler Domkapitel als Nachfolger von Hansjörg Vogel zum Bischof von Basel gewählt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 6. Januar 1996 Papst Johannes Paul II. Sein bischöflicher Wahlspruch lautet: «Christus hat in allem den Vorrang» und stammt aus. Durch einen Konflikt mit Franz Sabo, der als Pfarrer in Röschenz im Kanton Basel-Landschaft arbeitet und sich in den Medien ab 2003 kritisch zu Koch sowie Generalvikar Roland-Bernhard Trauffer und deren Amtsführung äusserte, kam das Bistum in die Schlagzeilen. Koch machte in diesem Zusammenhang insbesondere von sich reden, als er einen Entscheid eines weltlichen Gerichts gegen ihn mit der Forderung nach Trennung von Kirche und Staat beantwortete. Der Konflikt wurde im September 2008 in persönlichen Gesprächen beigelegt. Kurt Koch war in den Jahren 2007 bis 2009 Präsident der Schweizer Bischofskonferenz. Er hat über 60 Bücher und Schriften verfasst, darunter \"Mut des Glaubens\" (1979) und \"Eucharistie\" (2005). Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 1. Juli 2010 zum Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und verlieh ihm aus diesem Anlass den Titel eines Erzbischofs \"ad personam\". Papst Franziskus bestätigte diese Ernennung am 19. Februar 2014. Kurt Koch folgte in diesem Amt Walter Kardinal Kasper nach. Er stand dem Bistum Basel bis zur Amtseinführung seines Nachfolgers Felix Gmür am 16. Januar 2011 als Apostolischer Administrator vor. Im Konsistorium vom 20. November 2010 nahm ihn Benedikt XVI. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie \"Nostra Signora del Sacro Cuore\" in das Kardinalskollegium auf. Nach dem Rücktritt Benedikts XVI. nahm Kardinal Koch am Konklave 2013 teil.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Kurt Koch ist Mitglied folgender Dikasterien der römischen Kurie:", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "Über Kurt Koch", "section_level": 1}], "src_summary": "Kurt Kardinal Koch (* 15. März 1950 in Emmenbrücke, Kanton Luzern) ist ein Schweizer Theologe, Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche und ehemaliger Bischof von Basel.", "tgt_summary": "龚拉·科赫(;1950年-3月15日)是瑞士籍天主教执事级枢机及现任宗座基督徒合一促进理事会主席。", "id": 35149} {"src_title": "Verlaufsform", "tgt_title": "进行体", "src_document": [{"title": "Verlaufsformen im Deutschen.", "content": "In der deutschen Sprache bzw. einzelnen Dialekten existieren verschiedene Möglichkeiten, die Verlaufsform auszudrücken. Die Formen unterscheiden sich teilweise stark hinsichtlich grammatischer / semantischer Beschränkungen. Verlaufsform mit „beim“ Die Verlaufsform wird mit sein + beim + Infinitiv gebildet. Diese Art der Verlaufsform gilt als standardsprachlich. Einschränkungen gibt es beispielsweise bei 0-wertigen Verben; das Passiv ist zumindest fragwürdig: Verlaufsform mit „im“ Gebildet wird die im-Form mit sein + im + Infinitiv. Diese Form gilt ebenfalls als standardsprachlich (s. o.), unterliegt jedoch starken Beschränkungen: Verlaufsform mit „am“ Die Verlaufsform mit „am“ wird gebildet durch sein + am + Infinitiv und wird mittlerweile in der Forschung als am-Progressiv bezeichnet; verschiedene Forschungsbeiträge gehen davon aus, dass die Verlaufsform mit \"am\" in der deutschen Sprache weitaus stärker grammatikalisiert ist als bisher angenommen. Es wird vermutet, dass sich der verwendete Infinitiv von einer substantivierten zu einer verbalen Einheit entwickelt und stärker zur Kleinschreibung tendiert („er ist am lesen“). Lt. \"Duden\" wird die Verlaufsform mit \"am\" inzwischen „teilweise schon als standardsprachlich angesehen.“ Eine sehr ähnliche Form gilt im eng mit dem Deutschen verwandten Niederländischen sogar als hochsprachlich \"(Hij is aan het lezen)\". Sie erscheint auch im nahe mit dem Niederländischen verwandten Plattdeutsch. Beispiele sind: Da diese Verlaufsform aus süd- und westdeutschen Dialekten stammt, werden nicht alle Beispiele von der Sprechergemeinschaft gleichermaßen akzeptiert. Vor allem höhere Valenzen stoßen außerhalb der Dialekte mit der stärksten Akzeptanz (etwa Rheinländisch) tendenziell noch auf Ablehnung: Verlaufsform mit „tun“ In einigen Dialekten, zum Beispiel im Südbairischen, kann „tun“ eine Verlaufsform ausdrücken: tun + Infinitiv, es entsteht eine Verbindung von „tun“ mit einem reinen Infinitiv in Sätzen wie „Sie tut gerade reden“ oder „Wir tun einkaufen“. Die gleiche Form ist in ostlimburgischen und ripuarischen Sprachen ebenfalls beheimatet, wo sie meist grundsätzlichere und längerdauernde Verhältnisse beschreibt als die \"am\"-Verlaufsform, womit sie eine gewisse Nähe zu der gleichen Konstruktion in Norddeutschland, im Jütischen und Dänischen, sowie den Verstärkungen im Altenglischen und Englischen aufweist. Beschränkungen ergeben sich dann aus dem Gebrauch im jeweiligen Dialekt – ist „tun“ wie im Südbairisch für einen kürzeren bzw. allgemeinen Verlauf zulässig, ist „Er tut lesen“ zulässig, in einem Dialekt, in dem „tun“ einen längeren Verlauf ausdrückt, hingegen nicht. Das Verb \"tun\" ist dabei eine überflüssige Erweiterung des Prädikats. Diese Verwendung gilt in der Standardsprache nicht als korrekt. Lexikalische Elemente Der Verlauf eines Ereignisses kann zudem auf der lexikalischen Ebene ausgedrückt werden. Dies ist häufig, da die grammatikalisierten Konstruktionen, anders als etwa im Englischen, in der deutschen Sprache nicht verpflichtend sind. Typische Beispiele sind: Teilweise kommt es zu Verknüpfungen mit syntaktisch ausgedrückten Verlaufsformen: Absentiv Der Absentiv stellt eine eigenständige Konstruktion dar, die jedoch einen Verlauf impliziert. Der Gebrauch des Absentivs und anderer, syntaktisch gebildeter Verlaufsformen schließen sich gegenseitig aus, da sich die Konstruktion – sein + Infinitiv – nur durch die Abwesenheit von etwa \"im\", \"am\" oder \"beim\" von anderen Verlaufsformen unterscheidet.", "section_level": 1}, {"title": "Mittelhochdeutsch.", "content": "Das Mittelhochdeutsche verfügte über eine heute noch verständliche, mit sein + Partizip Präsens gebildete Verlaufsform: Die Verlaufsform verlor zunächst vereinzelt die Endung des Partizip Präsens, starb jedoch im Verlaufe des 16. Jahrhunderts vermutlich gänzlich aus. Die abgeschliffene Konstruktion ist formgleich mit dem zuvor erwähnten Absentiv, es ist in der Forschung jedoch noch nicht geklärt, ob der Absentiv auf das mittelhochdeutsche Progressiv zurückgeht oder neu gebildet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Verlaufsformen in verschiedenen Sprachen.", "content": "Im Englischen wird die Verlaufsform mit dem Hilfsverb \"be\" in Verbindung mit einem Partizip gebildet, zum Beispiel: \"He is reading.\" („Er liest gerade“). Anders als in der deutschen Sprache ist es verpflichtend, diese in einem entsprechenden Zusammenhang zu verwenden. Eine ähnliche Bildung findet man auch im Baskischen. Im Italienischen wird die Verlaufsform mit dem Hilfsverb \"stare\" in Verbindung mit dem Gerundium verwendet: \"L’uomo sta correndo\" („Der Mann rennt gerade“). Allmähliche Entwicklungen oder ständige Wiederholungen eines Vorgangs hingegen werden mit dem Gerundium + andare ausgedrückt: \"Andava dicendo sciocchezze\" („Er sagte ständig dummes Zeug“); Handlungen in ihrem Verlauf mit Gerundium + venire \"Mi vengo sempre più persuadendo che...\" („Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass...“) Entsprechende Konstruktionen mit \"estar\" oder \"andar\" und dem Gerundium, \"gerundio\" werden auch im Spanischen sowie im brasilianischen Portugiesisch verwendet: \"El hombre está corriendo\" (spanisch) bzw. \"O homem está correndo\" (portugiesisch). Im europäischen Portugiesisch wird das Gerundium durch die Konstruktion \"a + Infinitiv\" ersetzt: \"O homem está a correr\". Im Französischen existiert auch eine Verlaufsform; sie wird aus \"être en train de faire qc\" gebildet. Wortwörtlich übersetzt heißt dies: „Im Zug sein etwas zu tun“, wobei das \"être\" in Abhängigkeit vom Subjekt konjugiert wird und das \"faire\" (machen) sich durch ein anderes Verb im Infinitiv ersetzen lässt, z. B.: \"Je suis en train d’écrire.\" In den keltischen Sprachen, z. B. im Bretonischen und Irischen, tritt ein Hilfsverb in der Bedeutung \"sein\" mit einer Präposition und dem Verbalnomen auf, zum Beispiel irisch \"Tá sé ag léamh an leabhair.\" („Er liest gerade das Buch.“; wörtl.: „Ist er bei Lesen des Buches.“). Auch das Japanische verwendet eine analoge Konstruktion: Hier wird die te-Form des Verbs mit \"iru\" („da sein“, „existieren“) als Hilfsverb verbunden, z. B.: \"Kare wa hon o yonde iru.\" („Er liest gerade ein Buch.“). Im Litauischen werden spezielle (progressive) Partizipien verwendet, zum Beispiel \"jis buvo bemiegąs\" („er schlief“, vgl. die finite Form \"jis miega/miegojo\" „er schläft/schlief“ bzw. \"jis yra/buvo miegojęs\" e„r hat/hatte geschlafen“), im Präsens ist diese Konstruktion jedoch mundartnah: \"aš esu beskaitąs\" („ich lese“; wörtlich „ich bin ein Lesender“). Im Quechua drückt das Infix \"-chka-\" die Verlaufsform aus: \"Taytanmantam rimachkan\" („Er spricht gerade von seinem Vater“) gegenüber \"Runasimitam riman\" („Er spricht Quechua“). Im Kichwa dient hierzu dagegen das Infix \"-ku-\": \"Paypak taytamantami rimakun\" bzw. \"Runashimitami riman\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Verlaufsform ist eine Verbform oder -periphrase in manchen Sprachen, die ein zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfindendes und andauerndes, nicht-punktuelles Ereignis ausdrückt.", "tgt_summary": "进行体(Continuous and progressive aspects),又常被称为进行时、进行时态,为语法范畴上的一种体之形式,表示事件的内部时间结构为一连续且渐进之状态。", "id": 695672} {"src_title": "Stolz und Vorurteil", "tgt_title": "傲慢與偏見", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Roman beschreibt etwas mehr als ein Jahr im Leben einer kleinen Zahl von jungen Leuten auf dem Land in der Nähe Londons an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Im innersten Kreis dieser wohlhabenden bis reichen und teilweise adligen Familien steht die Familie Bennet mit ihren fünf Töchtern im Alter zwischen fünfzehn und Anfang zwanzig. Hauptthema ist die schließlich erfolgreiche Verheiratung dreier dieser jungen Frauen, die bei der Wahl ihrer Ehepartner jede für sich eine individuelle Balance von Liebe, ökonomischer Sicherheit und Standeszugehörigkeit finden. Dieser Start in ein selbständiges Leben wird durch viele Intrigen und Missverständnisse, eben durch \"Stolz und Vorurteil\", geprägt und verzögert. Das Heiratsthema hat für die Bennets auch dadurch große Bedeutung, weil das Familiengut Longbourn seiner Rechtsform nach ein Fideikommiss ist und nur als Ganzes und nur in der männlichen Linie (wie weit entfernt auch immer verwandt) vererbt werden darf. Stürbe der Familienvater, würden Mutter und Töchter den größten Teil ihres Vermögens an den Erben verlieren. Als auf dem Nachbaranwesen der Bennets der junge, alleinstehende und vermögende Charles Bingley eingezogen ist, beginnt Mutter Bennet, sich Hoffnungen auf dessen Heirat mit einer ihrer Töchter zu machen. Mr. Bingley bringt einen Freund, den gutaussehenden, aristokratischen, sehr stolzen und noch reicheren Mr. Darcy mit auf sein Anwesen, den alle, vor allem aber Elizabeth, die mit 20 Jahren zweitälteste Tochter der Bennets, wegen seines Stolzes sehr bald unsympathisch finden. Als Elizabeth während eines Balls dann auch noch mit anhört, dass Mr. Darcy sie nicht hübsch genug findet, um sie zu einem Tanz aufzufordern, ist auch sie in ihrem Stolz verletzt und beginnt, ihn mit Schlagfertigkeit und Ironie an der Grenze des für eine junge Dame Erlaubten zu attackieren. Ihre ältere Schwester Jane (22) hat mehr Glück: Sie und Mr. Bingley verlieben sich ineinander. Elizabeth erregt wenig später den Unwillen ihrer Mutter, da sie den Antrag ihres – von Austen als komische Person gezeichneten – Cousins und voraussichtlichen Erben des Bennet-Besitzes, Mr. Collins, ausschlägt und dieser seine Verehrung sehr zügig ihrer besten Freundin Charlotte zuwendet, die seinen Antrag in realistischer Einschätzung ihrer sonstigen Verhältnisse annimmt: Charlotte blickt auf bald 27 Lebensjahre zurück und auf ein nur kleines Erbe voraus. Elizabeth nähert sich Mr. Wickham an, einem auf den ersten Blick sehr gewinnenden Offizier eines britischen Milizregiments, das in ihrem Heimatort stationiert ist. Dieser macht Mr. Darcy, den Sohn seines ehemaligen Gönners, für seine eigene finanzielle Misere verantwortlich, weil dieser ihm angeblich gegen den Willen von Darcys Vater aus Eifersucht ein Erbe verweigert habe. Elizabeth – von ihrem Vorurteil gegenüber Darcy beeinflusst – glaubt ihm diese Lüge. Elizabeth erregt währenddessen – von ihr selbst vollkommen unbemerkt – doch noch die Aufmerksamkeit Darcys: Ihre Schönheit und Klugheit – und auch ihre für ihn ungewohnte Keckheit ihm als der besten Partie der ganzen Grafschaft gegenüber – machen ihn zu ihrem stillen Verehrer. Als Bingley überraschend beschließt, nach London zurückzuziehen, obgleich ihre Schwester Jane Bingleys Liebe sehr züchtig erwidert, ahnt Elizabeth, dass seine Schwester Caroline Bingley mit irgendeiner Intrige für die Trennung der beiden verantwortlich ist. Elizabeth besucht ihre beste Freundin Charlotte, die nun in der Gegend von Darcys Tante, Lady Catherine de Bourgh, wohnt. Dort trifft sie Colonel Fitzwilliam, der ihr berichtet, dass Darcy für die Trennung von Mr. Bingley und ihrer Schwester verantwortlich ist, auch Darcy trifft sie dort, der sich mittlerweile in sie verliebt hat und ihr – sie fällt aus allen Wolken – einen Heiratsantrag macht: Trotz ihrer geringeren Herkunft, trotz seiner mit einer Heirat verbundenen Erniedrigung, trotz ihrer von ihm als peinlich empfundenen Familie und gegen sein besseres Wissen habe er seine Liebe zu ihr nicht niederringen können. Wieder in ihrem Stolz verletzt, weist sie ihn zornig zurück. Ihre heftigen Vorwürfe bringen Darcy dazu, wichtige Umstände in einem langen Brief zu erklären, sich selbst in einem neuen Licht zu sehen und sein Verhalten zu ändern. So schreibt Darcy, dass nicht er Wickham das Erbe verweigert habe, sondern sie sich damals geeinigt hätten, Wickhams Anspruch auf eine Stelle und auf ein lebenslanges Einkommen in die einmalige Zahlung eines hohen Betrages umzuwandeln. Wickhams finanzielle Misere sei später durch seinen unsteten Lebenswandel und seinen Hang zum Glücksspiel entstanden. Zudem habe er versucht, Georgiana, Darcys erst 15-jährige und ihm als Vormund anvertraute Schwester und reiche Erbin, zu einer Flucht und heimlichen Heirat zu überreden. Seine Schuld in der Jane-Bingley-Angelegenheit gesteht Darcy größtenteils ein, macht jedoch eine Einschränkung: Er sei sich aufgrund seiner Beobachtungen von Jane – auch Darcy übt sich in der Beobachtung als gesellschaftlicher Kunst – sicher gewesen, dass sie wenig für seinen Freund empfinde, und er habe Bingley nur vor einer unglücklichen Beziehung bewahren wollen. Elizabeth ist angesichts dieser Aufklärung beschämt und erkennt, wie sehr auch sie selbst von Stolz und Vorurteil befangen war: Sie war bisher davon überzeugt, besser als alle anderen aus einem offensichtlichen Verhalten auf den zugrundeliegenden Charakter schließen zu können. Sie bereut die Ablehnung des Antrages jedoch nicht und möchte Darcy nicht wieder treffen. Im folgenden Sommer reist Elizabeth mit ihrer Tante und ihrem Onkel in die Grafschaft Derbyshire, in der auch der Landsitz Pemberley liegt, Darcys Gut mit seinem stattlichen Herrensitz. Auf Wunsch der Tante besichtigen sie das Anwesen, dessen Größe und Gestaltung Elizabeth sehr beeindrucken und ihr – zusammen mit den Aussagen seiner Dienerschaft – weitere Hinweise auf Darcys wirkliche Vornehmheit geben. Die Besucher treffen unerwartet auf den Eigentümer, der sich Elizabeth und ihrer Verwandtschaft gegenüber wie ausgewechselt verhält: sehr höflich, sehr verbindlich und zum ersten Mal liebenswert. Als Elizabeth die Nachricht erhält, dass ihre jüngste Schwester Lydia zusammen mit dem Offizier Wickham durchgebrannt sei, reist Elizabeth fluchtartig mit ihrer Verwandtschaft ab, um ihrer Familie in dieser Krise beizustehen: Eine Liaison ohne Heirat und möglicherweise ein uneheliches Kind würden den Ruf der ganzen Bennet-Familie zerstören und die Heiratschancen aller anderen Schwestern deutlich verringern. Darcy, der sich vorwerfen muss, Wickhams wirklichen Charakter mit Rücksicht auf seine Schwester nicht schon früher enthüllt zu haben, engagiert sich nun zur Rettung des Rufs der Familie Bennet – natürlich vorrangig, um Elizabeth zu schützen, die er immer noch liebt. Es gelingt ihm, Lydia und Wickham in London zu finden und Wickham durch die Zahlung eines wiederum größeren Geldbetrages zur Heirat mit Lydia zu bewegen. Als Elizabeth als einzige der Bennets außer Lydia von Darcys Einmischung erfährt, ist sie sich ihrer Zuneigung zu ihm gewiss – aber leider auch seiner wiedererwachten Ablehnung ihrer ja zum Teil moralisch ungefestigten Familie gegenüber. Tatsächlich aber trägt Darcy seine eigene moralische Schuld – wieder haben die beiden Hauptfiguren ähnliche Schwächen – im Hintergrund weiter ab und wirkt auf seinen Freund Bingley ein, sich wieder Elizabeths Schwester Jane zuzuwenden. Bingley erneuert seine Bewunderung für Jane und macht ihr bald darauf einen Heiratsantrag. Während sich Darcy für kurze Zeit in London aufhält, erscheint seine Tante, die sehr aristokratische und sehr überhebliche Lady Catherine de Bourgh, überraschend bei den Bennets: Zu ihr seien Gerüchte gedrungen, ihr Neffe wolle Elizabeth heiraten, was sie um der Heirat ihrer eigenen Tochter mit Darcy und der Ehre ihrer Familien wegen verhindern müsse. In falschem Stolz und voller Standesvorurteile versucht sie, Elizabeth das Versprechen abzuringen, einen möglichen Antrag Darcys auch in Zukunft abzulehnen. Elizabeth, die in diesem Dialog den Anspruch auf individuelles Glück so programmatisch wie nirgendwo sonst formuliert, lässt das traditionelle Lebenskonzept Lady de Bourghs selbstbewusst an sich abperlen. Lady Catherine gibt jedoch nicht auf, besucht ihren Neffen in London und berichtet ihm empört von Elizabeths Frechheiten. Darcy gewinnt aus Elizabeths Widerstand gegen seine Tante neue Hoffnung auf Elizabeths Zuneigung und besucht sie in Longbourn. Beide erklären sich nun in einer Art gegenseitigem, unförmlich-förmlichen Antrag endlich ihre Zuneigung. Die Schwestern Jane und Elizabeth heiraten bald darauf die Freunde Bingley und Darcy.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichung.", "content": "Eine erste Version des Romans entwarf Jane Austen bereits im Alter von 21 Jahren unter dem Titel \"First Impressions\" (\"Erste Eindrücke\"). In dieser Form wurde er 1797 von Jane Austens Vater einem Verleger angeboten, der ihn jedoch ablehnte. 1809/10 und wiederum 1812 nahm Jane Austen die Arbeit an dem Roman wieder auf, überarbeitete ihn und bot ihn mit Unterstützung ihres Bruders Henry erneut einem Verleger an, der zuvor auch \"Verstand und Gefühl\" (\"Sense and Sensibility\") von ihr veröffentlicht hatte. \"Pride and Prejudice\" erschien Ende Januar 1813, auf ihren Wunsch hin anonym („by the author of Sense and Sensibility“) in drei Bänden mit einer Auflage von 1.500 Exemplaren. Das Buch war innerhalb eines halben Jahres ausverkauft, und noch im selben Jahr wurde eine zweite Auflage herausgebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Konservatismus und zeitlose Modernität.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "BBC-Umfrage: Platz 2.", "content": "Im Jahre 2003 machte die BBC eine Umfrage zum beliebtesten Buch im Vereinigten Königreich, das BBC Big Read. \"Stolz und Vorurteil\" landete dabei auf dem zweiten Platz hinter dem \"Herrn der Ringe\" (\"The Lord of the Rings\") von J. R. R. Tolkien. Austens Roman ist ein mediales Phänomen: ein Buch von 1813, das es Eingang des 21. Jahrhunderts auf die englische Bestsellerliste schaffen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitlose Aspekte.", "content": "Dass der Roman trotz seines hohen Alters von 200 Jahren lesbar und zeitgemäß erscheint, liegt an einer Reihe zeitloser Ansprüche der Leser, die die Autorin in ihrem Werk erfüllt:", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Diskussion.", "content": "Eine Übersicht über den Stand der wissenschaftlichen Diskussion zu \"Stolz und Vorurteil\" und Jane Austen sowie ihren anderen Werken geben Laura Cooner Lambdin und Robert Thomas Lambdin in ihrem Buch \"A Companion to Jane Austen Studies\", Greenwood, London, 2000.", "section_level": 2}, {"title": "Übersetzungen.", "content": "Bereits 1821 erschien in Paris anonym eine vollständige Übersetzung ins Französische, der bis 2011 eine Reihe von Neuübersetzungen folgten. 1924 kam die erste spanische Übersetzung heraus und erst 1932 verlegte Mondadori eine Übersetzung ins Italienische. Die erste deutsche Übersetzung von Louise Marezoll erschien 1830 als \"Stolz und Vorurtheil\" im Verlag C.H.F. Hartmann in Leipzig. 1939 kam unter dem Titel \"Elisabeth und Darcy\" im Verlag Frundsberg in Berlin die Übersetzung von Karin von Schwab heraus. Diese Übersetzung ist fehlerhaft, einige Passagen fehlen vollständig. 2001 wurde sie vom Aufbau-Verlag in der Überarbeitung von Isabelle Fuchs neu aufgelegt. 1948 gab es zwei neue deutsche Fassungen: \"Stolz und Vorurteil\" übersetzt von Ilse Krämer im Manesse-Verlag in Zürich und unter dem gleichen Titel die Übersetzung von Margarethe Rauchenberger im Verlag Schaffrath in Köln, die 1985 vom Insel-Verlag übernommen wurde. 1951 erschien eine Übersetzung von Helmut Holscher im Hera-Verlag in Wilhelmshaven. 1965 übersetzte Werner Beyer \"Stolz und Vorurteil\", erschienen im Paul List Verlag. 1977 kam die Übertragung von Ursula und Christian Grawe, die das Gesamtwerk von Austen einschließlich ihrer Briefe übersetzt haben, im Reclam-Verlag heraus. Weitere Neuübersetzungen erschienen 1997 von Helga Schulz bei dtv, sowie 2003 von Andrea Ott beim Manesse Verlag. Die jüngste Übersetzung erschien 2014 bei S. Fischer und wurde von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié besorgt. Einige dieser Übersetzungen wurden mehrfach, auch als Lizenzausgaben, aufgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben.", "content": "Originalausgaben Deutsche Übersetzungen Hörbücher", "section_level": 1}], "src_summary": "Stolz und Vorurteil (Originaltitel: \"Pride and Prejudice\") ist der bekannteste Roman der britischen Schriftstellerin Jane Austen. Er erschien 1813.", "tgt_summary": "《傲慢与偏见》(英语:\"Pride and Prejudice\"),出版于1813年,是19世纪英国小说家珍·奥斯汀的代表作。小说主要讲述了乡绅之女伊丽莎白·贝内特和富有的达西先生的爱情故事,反映了19世纪英国乡绅阶层的礼节、成长、教育、道德、婚姻的情态。", "id": 1622874} {"src_title": "Sweet and Lowdown", "tgt_title": "甜蜜与卑微", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "„Sweet and Lowdown“ ist Woody Allens Hommage an die Swing-Ära. Erzählt wird das Leben des fiktiven Jazzgitarristen Emmet Ray, eines Rüpels und Trinkers, der in seiner Freizeit Ratten auf der städtischen Müllkippe erschießt. Nur wenn der begnadete Emmet Ray zur Gitarre greift, lässt er Frauenherzen schmelzen und versöhnt die Veranstalter mit seinen Eskapaden. Dabei ist Django Reinhardt sein übergroßes Idol. Den roten Faden bildet Rays Beziehung zu der stummen Wäscherin Hattie. Der selbstverliebte Musiker bedient sich des Mädchens gleichgültig gegenüber ihren Gefühlen. Schließlich wirft er sie weg, um sich der mondänen Möchtegern-Schriftstellerin Blanche zuzuwenden, die ihn wiederum wegen eines Berufskillers verlässt. Eines Tages kommt ihm seine Nemesis Django Reinhardt scheinbar (tatsächlich handelt es sich um einen Scherz) gefährlich nahe, aber er entzieht sich durch Flucht. Viel später sucht der gekränkte Musiker nach Hattie und muss erfahren, dass gebrochene Herzen manchmal nicht heilen und es auch in der Liebe nicht immer eine zweite Chance gibt (s. die ähnliche Grundkonstellation in Fellinis La Strada). Die Handlung wird öfter unterbrochen von Interviews mit Zeugen der Jazz-Ära. Durch diesen dokumentarischen Stil entsteht ein vielschichtiges und manchmal widersprüchliches Bild. Die Interviews bekräftigen die Aussage, dass Künstler als Menschen manchmal eine schwer zu verkraftende Enttäuschung sind und sich die Schönheit der Kunst nicht unbedingt im Charakter des Künstlers widerspiegelt. In einer Schlüsselszene fragt Blanche Ray, woran er beim Spielen seiner wunderbaren Musik denn eigentlich denke. Der Gitarrist sagt unumwunden, dass er meistens darüber nachdenkt, wie schlecht er für seine Musik bezahlt wird. Es ist nicht die einzige Irritation, die der Charakter des fiktiven Gitarristen beim Zuschauer hinterlässt. Dennoch gelingt es Allen, den Ton humorvoll und beiläufig zu halten. Sean Penn gibt den Macho-Gitarristen als grundehrlichen und völlig unreflektiert agierenden Menschen. Und der Gitarrist Howard Alden leiht ihm seine „Stimme“.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "„Sweet and Lowdown“ ist nicht die erste fiktive Biographie im Werk von Woody Allen. Bereits 1969 erschien sein Mockumentary \"Woody, der Unglücksrabe\" über den Kleinkriminellen Virgil Starkwell, den Allen selber verkörperte. Technisch weitaus aufwändiger war \"Zelig\" (1983). Zahlreiche Wochenschauaufnahmen aus Archivmaterialien wurden aufwändig bearbeitet, um den fiktiven Leonard Zelig (wiederum von Allen selbst dargestellt) als bekannte Persönlichkeit der 1920er Jahre erscheinen zu lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sweet and Lowdown ist ein Kinofilm im Genre Tragikomödie. Er wurde 1999 in den USA produziert. Regie führte Woody Allen.", "tgt_summary": "《甜蜜与卑微》(又名甜美与卑微)是1999年伍迪·艾伦编导的一部喜剧类剧情片。西恩·潘饰演了一位天才爵士吉他手,并凭此片被提名奥斯卡最佳男主角。萨曼莎·莫顿被提名奥斯卡最佳女配角。", "id": 480003} {"src_title": "Alte Nikolaikirche", "tgt_title": "老圣尼古拉堂", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die staufische Eigenkirche und ihre Rechtsstellung (Mitte 12. Jahrhundert bis 1264).", "content": "Im Gegensatz zu den meisten anderen mittelalterlichen Kirchen in Frankfurt am Main, von denen Entstehungszeit, Gründer, Gründungsmotiv und Zweckbestimmung dokumentiert oder zumindest glaubwürdig überliefert sind, stellt sich die Quellenlage im Falle der Alten Nikolaikirche für die Frühzeit äußerst dürftig dar. Vielen älteren Geschichtswerken galt das Weihedatum des 28. Mai 1142 in den Annalen des Klosters Disibodenberg als die erste schriftliche Erwähnung der dem heiligen Nikolaus von Myra geweihten Kapelle. Schon 1853 konnte der Historiker und damalige Leiter des Frankfurter Stadtarchivs, Johann Friedrich Böhmer, dies als eine Falschauslegung entlarven, da die in den Annalen erwähnte \"„capella sancti Nycolai“\" zweifelsfrei auf das", "section_level": 2}, {"title": "Ausbau und Inkorporation im 13. Jahrhundert (1264 bis 1292).", "content": "Mit einer Urkunde vom 24. September 1264 setzen die schriftlichen Quellen über den Sakralbau ein. Das Kapitel des Bartholomäusstiftes bezeugte gemeinsam mit der Stadtgemeinde, dass ein Ritter \"Rudolf von Praunheim\" dem Kantor \"Cristan\" und dem Kaplan \"Godeschalk von St. Nikolai\" einen Hof verkauft habe. Sechs Jahre später vermachte der Frankfurter Bürger \"Wicker auf der Brücke „beati Nycolai“\", in der Urkunde in einer Aufzählung mit den anderen damals existierenden Sakralbauten Frankfurts genannt, einen regelmäßigen jährlichen Zins von sechs leichten Pfennigen. Somit ist rein von den Quellen her erst ab", "section_level": 2}, {"title": "Nikolaikirche als Ratskapelle (1292 bis 1530).", "content": "Nach ihrer Inkorporation verlor die Nikolaikapelle zunächst die große Bedeutung, die sie einst als Pfalzkapelle gehabt hatte. Das Bartholomäusstift zeigte wenig Interesse an seiner neuen Filialkirche, da der Kaplan ja weiterhin vom König präsentiert wurde. Ein vom Dompfarrer am 24. September 1310 beim Mainzer Erzbischof erwirktes Mandat beweist, dass die Kapelle vom Stift sogar als lästige Konkurrenz angesehen wurde. Der Text mahnt nämlich den Vollzug der Exkommunikation gegen einige Frankfurter an, die sich weigerten, den Gottesdienst in der Bartholomäuskirche zu besuchen, und stattdessen an den Heiligen Messen in der Alten Nikolaikirche und der Leonhardskirche teilnahmen. Der Konflikt spiegelt sich auch darin wider, dass es im gesamten 14. Jahrhundert sowohl nach der Überlieferung als auch nach dem tatsächlichen Befund wohl keinerlei bauliche Unterhaltung oder Erweiterungen der Kirche gab. Dabei muss dem Stift allerdings zugestanden werden, dass es im selben Jahrhundert das für die Verhältnisse der", "section_level": 2}, {"title": "Reformation und Neuzeit (1530 bis 1899).", "content": "Die Reformation bedeutete einen Einschnitt in der Geschichte der Nikolaikirche. 1530 wurde die katholische Messe und damit die Ratsgottesdienste in Frankfurt abgeschafft. Die Kirche wurde geschlossen, ihre Altäre 1543 abgebrochen. Auch nach dem Augsburger Interim 1548, das die Rückgabe des Domes und der Stiftskirchen an die Katholiken bedeutete, wurde die kleine Nikolaikirche nicht mehr für den lutherischen Gottesdienst der Bürgergemeinde benötigt. Für über 150 Jahre wurde sie verpachtet und als Archiv des städtischen Schöffengerichts sowie zu Messezeiten zeitweise als Warenlager genutzt. Auf dem Turm war ein Trompeter stationiert, der ankommende Kähne auf dem Main durch Hornstöße ankündigte. Vor der Abfahrt des \"Mainzer Marktschiffes\" hatte er den Choral \"In Gottes Namen fahren wir\" zu blasen. 1719 wurde der Pachtvertrag gekündigt und die Kirche nach einer Restauration 1721 erneut eingeweiht. Seither wird sie als evangelische Kirche genutzt, zunächst als Garnisonkirche", "section_level": 2}, {"title": "Nikolaikirche als Gemeindekirche (1899 bis heute).", "content": "Am 27. September 1899 wurde die \"Kirchengemeinde- und Synodalordnung\" für Frankfurt am Main erlassen, in der die Vereinigung des bis dahin getrennten lutherischen und reformierten Konsistoriums und die Aufteilung des Stadtgebiets in sechs lutherische Gemeinden und zwei reformierte Gemeinden festgelegt wurde. Bislang hatten die evangelischen Frankfurter Familien selbst zu wählen, zu welcher Kirche oder zu welchem Prediger sie sich halten wollten; nunmehr wurden auch in Frankfurt Parochien eingeführt. Zu den neu gegründeten Gemeinden zählte auch die \"Nicolaigemeinde\". Sie erhielt zunächst die Nikolaikirche als Gottesdienststätte, obwohl sich ihr Gemeindegebiet weit entfernt im dichtbesiedelten Ostend befand. Zudem erwies sich die Nikolaikirche bald als zu klein, so dass die Nicolaigemeinde 1909 einen Neubau in der \"Waldschmidtstraße\" am Frankfurter Zoo bezog, die \"Neue Nicolaikirche\". Im Zweiten Weltkrieg gehörte die Alte Nikolaikirche zu den ganz wenigen historischen Gebäuden in der Frankfurter Innenstadt, die", "section_level": 2}, {"title": "Geistliches Leben.", "content": "Die Kirche versteht sich wegen ihrer zentralen Lage als „Besucherkirche“ und ist zur Erbauung der Besucher, die aus aller Welt hier vorbeikommen, ganztägig geöffnet. Sie hat ein reges Gemeindeleben mit vielfältiger Kirchenmusik", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Architektonisch entstammt der größte Teil der heute zu sehenden Kirche mehreren Bauabschnitten der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die schließlich kurz nach Mitte des 15. Jahrhunderts in die heute zu sehende Form gebracht wurde. Vom vorhergehenden staufischen Sakralbau ist keine aufrecht stehende Substanz mehr erhalten, obgleich sich die folgenden Baumaßnahmen an ihm räumlich orientierten. Er lässt sich aufgrund der baugeschichtlichen und archäologischen Untersuchungen der letzten Jahrzehnte jedoch gut rekonstruieren. Aus Gründen der Übersichtlichkeit soll hier nachfolgend nur die Hofkapelle (12. Jahrhundert) sowie die Kirche als Gesamtwerk der Gotik (13. bis 15. Jahrhundert) mit den Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts an diesem Zustand beschrieben sein.", "section_level": 1}, {"title": "Die staufische Saalkirche.", "content": "Der staufischen Ursprungsbau verfügte über einen Saal von 13 Metern Länge und 9,80 Metern Breite, an den im Osten ein Rechteckchor von 6,20 Metern Länge und 7,50 Metern Breite anschloss. Als Baumaterial wurde sauber gearbeitetes Quadermauerwerk aus Buntsandstein mit einer Stärke von rund 0,65 Metern verwendet. Dieses gründete dem archäologischen Befund nach teils auf einer Mörtelbettung, teils auf einem reinen Packlagenfundament aus Bruchsteinen von jeweils etwa einem Meter Stärke. Aufgefundene Reste belegen einen weiß angestrichenen Sandputz des gesamten Kirchenäußeren. Es dürfte somit der heutigen Farbfassung recht nahe gewesen sein, auch", "section_level": 2}, {"title": "Die gotische Hallenkirche.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Äußeres.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Inneres.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Ausstattung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Allgemein.", "content": "Im Innern ist die Steinplastik eines Schmerzensmanns von 1370 (Original im Historischen Museum) besonders erwähnenswert. Unter den floral", "section_level": 2}, {"title": "Grabplatten.", "content": "Zwei farblich gefasste Grabplatten (Epitaphe) stammen aus der Zeit der Romanik. Gewidmet sind sie dem 1386 verstorbenen Schultheißen Siegfried zum Paradies und seiner 1378 verstorbene", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Oberlinger-Orgel ist als sogenannte \"Schwalbennestorgel\" an der Rückwand des Kirchenschiffes installiert. Sie wurde 1992 als zweimanualiges Werk erbaut und verfügt über 23 Register. Der Orgelsachverständige der EKHN \"Reinhardt Menger\" disponierte die Orgel, \"Wolfgang Oberlinger\" entwarf und konstruierte das Orgelwerk sowie die Schwalbennestkonstruktion mit ihrer Brüstung als Einheit. Das Orgelwerk hat eine mechanische Spieltraktur", "section_level": 2}, {"title": "Glasfenster.", "content": "Die Farbfenster wie die Chorfenster stammen von Lina von Schauroth (1874–1970), einer Frankfurter Künstlerin aus der Baumeisterfamilie Holzmann. Die vier Farbfenster Anbetung, Flucht nach Ägypten, Kreuzabnahme und Segnender Christus wurden 1922 für die Privatkapelle der Industriellenfamilie von Weinberg in Frankfurt-Niederrad geschaffen, während des Krieges im Limburger Dom gelagert und 1951 in die Alte Nikolaikirche", "section_level": 2}, {"title": "Glocken.", "content": "Das Vorhandensein von Glocken ist aufgrund des Turms und der regelmäßigen Gottesdienste schon seit dem 13. Jahrhundert anzunehmen. Der älteste indirekte Hinweis auf die Existenz zumindest einer Glocke ist die urkundliche Erwähnung eines Glöckers, die in die Zeit um 1374 zu datieren ist. Bei den Umbauten des 15. Jahrhunderts, die auch den Turm betrafen, deutet von den Schriftzeugnissen her alles darauf hin, dass das alte Geläute vor den Bauarbeiten ab- und nach Abschluss dieser wieder in den Turm eingebaut wurde. In den 1470er Jahren war der bei den Umbauten offenbar nicht erneuerte Glockenstuhl so baufällig geworden, dass der Rat 1473 seine Stilllegung und 1475 seine Erneuerung befahl. Aus den Aufzeichnungen dieser", "section_level": 2}, {"title": "Carillon.", "content": "Über die Glocken hinaus besitzt diese Kirche seit 1939 ein harmonisches Glockenspiel. Das heutige Glockenspiel wurde 1957 gegossen und 1959 und 1994 auf insgesamt 47 Glocken erweitert. Es deckt den Tonumfang von g bis c ab (davon c bis c chromatisch) ab. Die Glocken wiegen zusammen 3.500", "section_level": 2}, {"title": "Erwähnenswertes.", "content": "Nachts sind Kirche und Turm angestrahlt, so dass sich für den ganzen Platz des Römerbergs ein harmonisches Bild zusammen mit", "section_level": 1}, {"title": "Nikolausbrunnen.", "content": "1436 wird erstmals ein Brunnen vor der Alten Nikolaikirche, der Nikolausbrunnen erwähnt. In Merians Stadtplan von 1628 wird er als halbrunder Ziehbrunnen dargestellt, der direkt an die Kirche angebaut ist. Nachdem der Brunnen stark verrottet war, wurde 1773 ein Neubau beschlossen. Die Brunnenmeister Georg Gottfried Krämer und Peter Friedrich Passavant konnten die Kosten des Brunnens von 516 Gulden und 36 Kreuzer von den Brunnennachbarn schnell einwerben und beauftragten den Steinmetz Joh. Leonh. Arzt mit dem Bau des Brunnens. Der neue Nikolausbrunnen, der am 1. November 1774 eingeweiht wurde, war ein Pumpenbrunnen, der frei vor der Kirche stand. 1818 war der Brunnen erschöpft und musste vertieft werden. In der Stadtansicht von Friedrich Wilhelm Delkeskamp aus dem Jahr 1864 findet sich der Brunnen nicht mehr. Er muss vorher abgerissen worden sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die spätgotische Alte Nikolaikirche ist eine evangelische Kirche in der Altstadt von Frankfurt am Main. Ihr Namenspatron ist der Heilige Nikolaus, der Schutzheilige der Fischer. Sie liegt nahe dem Main am Römerberg und ist als Teil eines charakteristischen Ensembles auch über Frankfurt hinaus bekannt. Der Mitte des 12. Jahrhunderts als Hofkapelle begründete Bau stammt in seiner heutigen Erscheinung aus dem 15. Jahrhundert und wird als eine der acht Dotationskirchen Frankfurts seit 1949 als Gotteshaus von der \"Evangelischen Paulsgemeinde\" genutzt.", "tgt_summary": "老圣尼古拉堂 () 是德国法兰克福的一座路德宗教堂,位于法兰克福老城的罗马广场,靠近法兰克福旧市政厅。该堂起源于12世纪中叶,目前的教堂则建于15世纪中叶。", "id": 395040} {"src_title": "John Kennedy Toole", "tgt_title": "約翰·甘迺迪·涂爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Toole studierte an der New Yorker Columbia University und lehrte nach seinem Abschluss an der UL Lafayette Englisch, später am New Yorker Hunter College. Ein Doktorat an der Columbia University musste er 1961 unterbrechen, als er zum Militärdienst eingezogen wurde. Diesen absolvierte er in Puerto Rico, wo er spanischsprachigen Soldaten Englisch beibrachte. Nach seinem Wehrdienst kehrte er nach Louisiana zurück und verbrachte seine Zeit meist im \"French Quarter\" von New Orleans, der von der französischen Kolonialzeit geprägten Altstadt. Das Manuskript seines Romans \"A Confederacy of Dunces\" sandte Toole dem Verlagshaus Simon & Schuster, das es nach anfänglichem Interesse ablehnte. Auch andere Verleger waren nicht zur Veröffentlichung bereit. Toole hielt seinen Roman jedoch für ein Meisterwerk und verfiel ob der wiederholten Absagen der Verlage in Depressionen und begann zu trinken. Einige Biografen vermuten, dass Ratlosigkeit über seine sexuelle Orientierung zu Tooles persönlichem Niedergang beitrug. 1969 verübte er Suizid, indem er die Abgase seines Autos mit einem Schlauch in den Innenraum leitete. Nach Tooles Tod versuchte seine Mutter jahrelang vergebens, einen Verlag für \"A Confederacy of Dunces\" zu finden. Schließlich nötigte sie Walker Percy, das Manuskript zu lesen. Dieser war überrascht über die hohe Qualität des Romans und fand 1980 einen Verlag. Der Roman wurde von den Kritikern als Meisterwerk der Südstaatenliteratur gefeiert; Toole wurde postum der Pulitzer-Preis für den besten Roman des Jahres verliehen. Er wurde seither in mindestens 18 Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft. 1989 wurde ein weiterer Roman Tooles (\"The Neon Bible\") veröffentlicht, den er im Alter von 16 Jahren vollendet, aber niemals zur Veröffentlichung vorgesehen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Roman.", "content": "\"A Confederacy of Dunces\" ist ein Schelmenroman, der das Leben in New Orleans in pointierter Weise porträtiert. Der Protagonist ist Ignatius J. Reilly, ein fauler und verfressener Intellektueller, der zu Hause bei seiner verwitweten Mutter lebt. Er verachtet die Moderne, gegen die er, eingeschlossen in seinem muffigen Zimmerchen, an einem umfangreichen Pamphlet schreibt. Er muss sich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen, nachdem seine Mutter im angetrunkenen Zustand einen Unfall (mit Sachschaden) verursachte. Von Job zu Job gerät er dabei von einer grotesken Situation in die nächste und beschimpft auf seiner Odyssee Gott und die Welt, oft mit Hinweisen auf Boethius’ Werk \"Vom Trost der Philosophie\", dessen Struktur auch das Organisationsprinzip des Romans liefert. Der Roman hat deutlich autobiografische Züge. Vor allem in den Nebenfiguren (Polizeiinspektor Mancuso, Santa Battaglia, Burma Jones, Dorian Greene) beschreibt er karikatural die Unterschicht und „Szene“ des alten New Orleans. Der Titel des Romans leitet sich von einem Diktum Jonathan Swifts her: \"„Wenn ein wahres Genie auf dieser Erde erscheint, wirst du es daran erkennen, daß sich die Idioten gegen es verschwören.“\" Phil Johnston arbeitet an einem Drehbuch, das unter der Regie von James Bobin verfilmt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Kennedy Toole (* 17. Dezember 1937 in New Orleans; † 26. März 1969 in Biloxi, Mississippi) war ein amerikanischer Schriftsteller, dessen Roman Die Verschwörung der Idioten (teils auch als \"Ignaz oder Die Verschwörung der Idioten\" erschienen) erst ein Jahrzehnt nach seinem Selbstmord veröffentlicht wurde und den Pulitzer-Preis gewann.", "tgt_summary": "约翰·肯尼迪·涂尔(John Kennedy Toole),(1937年-12月17日-1969年-3月26日),美国小说家,生于路易斯安那州新奥尔良,其死后出版的小说赢得了普利策小说奖。他还写了《霓虹圣经》。虽然文学界认为他的写作技巧值得称道的,但约翰·肯尼迪·涂尔的小说被大众所拒绝。约翰·肯尼迪·涂尔患有偏执和抑郁症后,31岁时自杀身亡。", "id": 2497656} {"src_title": "Schlüssellänge", "tgt_title": "密钥长度", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die Gesamtheit aller möglichen Schlüssel eines kryptographischen Verfahrens wird als Schlüsselraum bezeichnet. Die \"Schlüsselanzahl\" formula_1 ist definiert als die Größe des Schlüsselraums, also die Anzahl aller möglichen Schlüssel. Bei symmetrischen Verfahren steht sie mit der Schlüssellänge (angegeben in Bit) in folgendem Verhältnis: wobei formula_2 den Logarithmus von N zur Basis 2 bezeichnet (\"Logarithmus dualis\", oft auch mit ld abgekürzt). Bei klassischen (nicht auf Computern basierten) Verfahren, beispielsweise einer einfachen monoalphabetischen Substitution oder der Schlüsselmaschine Enigma, gibt man üblicherweise direkt die Anzahl aller möglichen Schlüssel an. Bei modernen Verfahren ist es praktischer, die Schlüssellänge nach obiger Formel in Bit umzurechnen, um nicht mit unhandlich großen Zahlen arbeiten zu müssen. Bei asymmetrischen Kryptosystemen ist die Schlüssellänge definiert als die Länge eines Schlüssels in Bit, unabhängig von der Schlüsselanzahl, da nicht alle Zeichenketten gültige Schlüssel sind.", "section_level": 1}, {"title": "Schlüssellänge und Sicherheitsniveau.", "content": "Die Schlüssellänge ist zwar ein wichtiges, jedoch nicht das allein entscheidende Kriterium für die praktische Sicherheit eines kryptographischen Verfahrens. Bei einem kleinen Schlüsselraum kann ein Angreifer einfach alle möglichen Schlüssel ausprobieren. Der Schlüsselraum muss daher ausreichend groß sein, um einen solchen Brute-Force-Angriff aussichtslos zu machen. Ein extremes Gegenbeispiel ist die Caesar-Verschlüsselung. Hierbei gibt es lediglich 26 verschiedene Schlüssel, die sich selbst von Hand sehr schnell ausprobieren lassen. (Eigentlich sind es nur 25 Schlüssel, da einer der 26 jeden Buchstaben auf sich selbst abbildet und daher bewirkt, dass wieder der Klartext erscheint.) Somit kann eine Caesar-Verschlüsselung ohne weitere Kenntnisse oder spezielle kryptanalytische Angriffsmethoden durch exhaustive (vollständig erschöpfende) Schlüsselsuche leicht gebrochen werden. Ein großer Schlüsselraum alleine reicht aber nicht aus, um die Sicherheit eines Verfahrens zu garantieren. Von einem sicheren symmetrischen Verfahren wird gefordert, dass es keinen Angriff geben darf, der schneller ist als das Ausprobieren aller Schlüssel. Beispielsweise verfügt selbst eine so simple Methode wie eine einfache monoalphabetische Substitution über einen beeindruckend großen Schlüsselraum von formula_3 (Fakultät) verschiedenen Schlüsseln. Das entspricht einer Schlüsselanzahl von 403.291.461.126.605.635.584.000.000. Die Schlüssellänge beträgt umgerechnet etwas mehr als 88 Bit. Trotz dieser gigantischen Schlüsselanzahl, die eine exhaustive Schlüsselsuche auch mit heutigen Mitteln aussichtslos macht, kann dieses Verfahren sehr leicht gebrochen werden (beispielsweise durch statistische Angriffsmethoden oder durch Mustersuche). Wenn die Forderung erfüllt ist, dass es keinen Angriff gibt, der schneller ist als das Ausprobieren aller Schlüssel, dann gibt die Schlüssellänge eines symmetrischen Verfahrens gleichzeitig das \"Sicherheitsniveau\" an, also den Aufwand, den ein Angreifer betreiben muss, um das Verfahren mit dieser Schlüssellänge zu brechen. Welche Schlüssellänge verwendet wird, kann also von der vermuteten Rechenleistung des erwarteten Angreifers abhängen. Durch Fortschritte in der Rechnertechnik („Hardware“) können heute einige ältere Verfahren durch exhaustive Schlüsselsuche gebrochen werden, die früher als sicher galten. Ein Beispiel dafür ist der „Data Encryption Standard (DES)“, der über mehrere Jahrzehnte gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts als Standardmethode zur Verschlüsselung diente und dessen 56 Bit langer Schlüssel nach heutigem Stand zu kurz gewählt wurde. Als sichere Schlüssellänge für symmetrische Verfahren werden heute mindestens 128 Bit angesehen. Zu beachten ist aber, dass die Einschätzung solch einer „sicheren“ Schlüssellänge sich aufgrund von zukünftig denkbaren grundlegend besseren mathematischen Methoden oder deutlich schnelleren Rechnern früher oder später ändern kann. Bei asymmetrischen Verfahren („Public-Key-Methoden“) ist das Sicherheitsniveau \"nicht\" gleich der Schlüssellänge, sondern deutlich geringer. Zum einen gibt die Schlüssellänge nicht direkt die Anzahl der möglichen Schlüssel an, da ein Schlüssel ein mathematisches Objekt beschreibt. Bei dem RSA-Kryptosystem gibt es beispielsweise für eine Schlüssellänge von 1024 Bit nicht formula_4 Schlüssel, da nicht jede 1024-Bit-Zahl ein RSA-Modulus, also das Produkt zweier Primzahlen, ist. Weiterhin gibt es bekannte Verfahren, die deutlich schneller sind als das Ausprobieren aller Schlüssel. Zur Abschätzung des \"äquivalenten Sicherheitsniveaus\" müssen diese Verfahren berücksichtigt werden. Zum Brechen einer RSA-Verschlüsselung mit einem 1024-Bit-Schlüssel braucht ein solcher Algorithmus ca. formula_5 „elementare Operationen“, das äquivalente Sicherheitsniveau ist also 73 Bit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlüssellänge ist eine wichtige Eigenschaft kryptographischer Verfahren und bezeichnet ein logarithmisches Maß für die Anzahl der verschiedenen möglichen Schlüssel des Verfahrens.", "tgt_summary": "在密码学中,密钥大小或密钥长度是加密算法(如密码)使用的密钥中的比特数。", "id": 1630294} {"src_title": "Hans Krebs (Offizier)", "tgt_title": "漢斯·克雷布斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Krebs war das ältere von zwei Kindern des Oberlehrers Otto Krebs und dessen Frau Adele, seine Schwester wurde ein Jahr später geboren. Bis zum Alter von 15 Jahren lebte die Familie in Helmstedt, wo Krebs das Gymnasium Julianum besuchte. 1913 erfolgte ein Umzug nach Goslar. Dort ging der offenbar begabte Schüler (er übersprang eine Klasse) auf das Ratsgymnasium.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit.", "content": "Krebs trat nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger am 3. September 1914 in das Hannoversche Jäger-Bataillon Nr. 10 in Goslar ein. Als Fahnenjunker erfolgte am 27. November seine Versetzung in das Infanterie-Regiment „Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig“ (Ostfriesisches) Nr. 78. Am 19. März 1915 kam er mit seinem Regiment an der Westfront in Frankreich zum Einsatz. Nach Kriegsende wurde er 1919 in die Reichswehr übernommen, ab 1920 diente er mit Unterbrechungen im 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig. Am 29. April 1920 heiratete Krebs Ilse Wittkop. 1921 wurde Tochter Anne-Marie geboren, 1925 ihre Schwester Lieselotte. Oberleutnant Krebs (seit 1. April 1925) durchlief in dieser Zeit unter anderem die Generalstabsausbildung. 1927 diente er beim 6. (Preußisches) Pionier-Bataillon in Minden, 1928 befand er sich wieder in Braunschweig beim 17. Infanterie-Regiment. 1930 wurde Hauptmann Krebs ins Reichswehrministerium nach Berlin versetzt, wo er die russische Sprache erlernte. 1931 wurde er der Abteilung Fremde Heere zugeteilt und absolvierte in deren Auftrag Reisen in die Sowjetunion und den Fernen Osten. Nach kurzem Intermezzo als Assistent des Militärattachés in Moskau in den Jahren 1933/34 war er bis 1935 Kompaniechef im \"Infanterie-Regiment Gumbinnen\" und anschließend bis 1937 Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 24. Infanterie-Division. Im Oktober 1937 kehrte Krebs als Erster Generalstabsoffizier der 11. Abteilung des Generalstabs des Heeres (Generalstabsausbildung und Vorschriften) nach Berlin zurück. Diese Abteilung führte er ab Oktober 1938 für ein Jahr und wurde in dieser Stellung zum Oberstleutnant befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Nach Beendigung des Überfalls auf Polen wurde Krebs zeitweilig in die Führerreserve des Oberkommandos des Heeres (OKH) versetzt, um im Dezember 1939 zum Chef des Generalstabs des VII. Armeekorps ernannt zu werden. Mit diesem nahm er 1940 am Westfeldzug teil. Im Oktober 1940 wurde er zum 1. Assistenten des Militärattachés in Moskau (Ernst-August Köstring) ernannt und zum Oberst befördert. In dieser Stellung verblieb er bis zum deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941. Nach einer Tätigkeit im OKH wurde Krebs im Januar 1942 zum Chef des Generalstabs der 9. Armee ernannt, die im Bereich der Heeresgruppe Mitte eingesetzt war, und in dieser Stellung zum Generalmajor befördert. Nach erneuter Versetzung in die Führerreserve wurde er im März 1943 Chef des Generalstabs der Heeresgruppe Mitte und wenig später zum Generalleutnant befördert. Seit dem Frühjahr des Jahres war er an sämtlichen Operationen im Mittelabschnitt der Ostfront maßgeblich beteiligt. In mehreren Beurteilungen seiner Arbeit und Persönlichkeit wurde ihm u. a. eine „feste nationalsozialistische Haltung“ attestiert. Im September 1944 wurde Krebs als Chef des Generalstabs der Heeresgruppe B (Generalfeldmarschall Walter Model) an die Westfront versetzt. Hier war er unter anderem an den Planungen des Unternehmens „Wacht am Rhein“ (Ardennenoffensive) beteiligt. Am 17. Februar 1945 wurde Krebs mit der Vertretung Walther Wencks als Chef der Operationsabteilung im Generalstab des Heeres beauftragt. Bei dem alliierten Bomberangriff auf Wünsdorf am 15. März 1945 wurde er leicht verwundet. Am 29. März wurde Krebs dann mit der Wahrnehmung der Amtsgeschäfte des Generalstabschefs des Heeres beauftragt und damit Nachfolger von Heinz Guderian, den Hitler nach einer letzten Auseinandersetzung am Tage zuvor des Postens enthoben hatte. Er war der letzte Generalstabschef vor der deutschen Gesamtkapitulation. Am 29. April unterzeichnete er als Zeuge neben Joseph Goebbels, Wilhelm Burgdorf und Martin Bormann Hitlers politisches Testament. Vom neuen Reichskanzler Goebbels und dem Parteiminister Bormann erhielt Krebs den Auftrag, Verhandlungen mit der Sowjetunion über einen Separatfrieden zu führen. Krebs schien für die Verhandlungen bestens geeignet, da er aus seiner Moskauer Zeit über gute Russischkenntnisse verfügte. Am Morgen des 1. Mai 1945 machte sich der neue Generalstabschef gegen 2 Uhr auf den Weg zu seinem sowjetischen Verhandlungspartner, Generaloberst Tschuikow, dem Oberbefehlshaber der 8. sowjetischen Gardearmee. Er erreichte ihn gegen 3:50 im Haus Schulenburgring 2 in Berlin-Tempelhof. Nach einiger Wartezeit wurde er in einen Raum mit einer größeren Anzahl hoher sowjetischer Offiziere geführt, denen er mitteilte, er sei bevollmächtigt, Kontakt zwecks Aushandlung eines Waffenstillstandes aufzunehmen. Des Weiteren seien die Anwesenden die ersten, die vom Tode Hitlers erführen. Krebs verlas ein Schreiben von Goebbels, in dem dieser eine Waffenruhe forderte, damit sich die von Hitler in seinem politischen Testament bestimmte neue deutsche Regierung zusammensetzen könne. Krebs übergab anschließend die Kabinettsliste. Während der Verhandlungen rief der von der Situation überraschte Tschuikow Marschall Schukow an, um ihn u. a. über Hitlers Selbstmord zu informieren; dieser wiederum rief umgehend Stalin in Moskau an. Der sowjetische Diktator lehnte jedoch einen Waffenstillstand unter Bezugnahme auf die Vereinbarungen zwischen den Alliierten ab und forderte die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. Auf Krebs’ Bitten wurde von der Roten Armee eine direkte Telefonverbindung zur Reichskanzlei hergestellt. Krebs übermittelte Goebbels telefonisch die Forderungen seiner Verhandlungspartner, die dieser ohne Umschweife ablehnte. Damit waren nach ca. 12 Stunden Dauer weitere Verhandlungen sinnlos geworden. Krebs kehrte in den Führerbunker zurück, wo er auf Hitlers Sekretär Martin Bormann traf, der ihm Versagen vorwarf. Nachdem die meisten Bunkerinsassen am Nachmittag des 1. Mai aus dem Führerbunker geflohen waren und sich von den Offizieren nur noch Krebs und Hitlers Adjutant Wilhelm Burgdorf darin aufhielten, nahmen sich beide gegen 21:30 Uhr im Lageraum das Leben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hans Krebs (* 4. März 1898 in Helmstedt, Herzogtum Braunschweig; † 1. Mai 1945 in Berlin) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie, und letzter Generalstabschef des Heeres im Zweiten Weltkrieg.", "tgt_summary": "汉斯·克雷布斯(德语:Hans Krebs,1898年-3月4日-1945年-5月2日 )是一名第二次世界大战期间的纳粹德国陆军步兵上将。", "id": 1600748} {"src_title": "Universität der Wissenschaften Szeged", "tgt_title": "塞格德大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die 1872 gegründete Universität Klausenburg in Siebenbürgen, mit der ausschließlichen Unterrichtssprache Ungarisch, wurde nach dem Ersten Weltkrieg nach der Abtretung Siebenbürgens an Rumänien gemäß den Bestimmungen des Vertrags von Trianon im Jahre 1921 nach Szeged verlegt. Nach der Rückgabe Nord-Siebenbürgens mit Klausenburg an Ungarn infolge des ersten Wiener Schiedsspruchs wanderte die Schule zurück nach Kolozsvár. Deswegen wurde eine neue Uni zwischen 1940 und 1945 als Universität Miklós Horthy in Szeged gegründet. Die medizinischen Fakultäten wurden 1957 schließlich von der Universität Szeged abgetrennt und als selbstständige Universität anerkannt. Zu Ehren ihres ehemaligen Professors, Rektors und Nobelpreisträgers Albert Szent-Györgyi wurde sie schließlich 1987 in \"Albert-Szent-Györgyi-Universität für Medizinische Wissenschaften\" umbenannt. Der Universitätsbetrieb wurde am 1. Januar 2000 neu organisiert. 1999 verabschiedete das Parlament ein Gesetz über die Integration der Hochschulen, infolgedessen die Universität der Wissenschaften Szeged entstand. Diese umfasst die folgenden früheren Hochschuleinrichtungen: die \"Attila-József-Universität\", die \"Medizinische Universität \"Albert Szent-Györgyi\"\", die \"Pädagogische Hochschule \"Gyula Juhász\"\", die \"Fachhochschule für Lebensmittelindustrie Szeged\", die \"Fachhochschule für Landwirtschaft in Hódmezővásárhely\" und das \"Konservatorium\". Das \"Medizinische und Pharmazeutische Albert-Szent-Györgyi-Zentrum\" besteht aus zwei Fakultäten – der Medizinischen Fakultät (mit einer Abteilung für Zahnmedizin) und der Fakultät für Pharmazie. Insgesamt verfügt es über 17 vorklinische und 17 klinische Abteilungen, 14 klinische und Forschungslaboratorien. Die Hauptgebiete der Studien und Forschungsarbeiten richten sich in erster Linie auf die Neuroendokrinologie, die Immunologie, die Kreislaufforschung, Neurowissenschaften und die Gastroenterologie. Eine fremdsprachige Ausbildung läuft unter anderem an den medizinischen und pharmakologischen Fakultäten in englischer und deutscher Sprache und an der juristischen Fakultät in deutscher und französischer Sprache.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fakultäten.", "content": "Die SZTE besteht aus zwölf Fakultäten:", "section_level": 2}, {"title": "Bibliotheken.", "content": "ist die größte Bibliothek Südungarns. Ihr Bestand an Büchern erstreckt sich auf mehr als eine Million Exemplare, die Studierenden, Lehrenden zur Verfügung stehen. Sie umfasst auch die medizinische Bibliothek der deutsch- und englischsprachigen Studiengänge. Ebenso sind historische Schriften Teil des Bestandes.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "\"Professores\" \"Alumni\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Universität Szeged (ungarisch: \"Szegedi Tudományegyetem (SZTE)\" ) ist eine der größten Universitäten in Ungarn. Sie hat ihren Sitz in Szeged und wurde 1872 in Klausenburg (ungarisch \"Kolozsvár\") gegründet. Die SZTE besteht zurzeit aus zwölf Fakultäten.", "tgt_summary": "塞格德大学 ()是一所知名的公立大学,拥有400多年的悠久历史,位于匈牙利第三大城市塞格德。该校是匈牙利最重要的大学之一,也是中欧地区最有影响力的高等院校。", "id": 1622669} {"src_title": "Paestum", "tgt_title": "帕埃斯图姆", "src_document": [{"title": "Lage und Daten.", "content": "Der Ort liegt in einer Ebene etwa 35 km südlich von Salerno. Er wurde 2 km von der Mittelmeerküste entfernt angelegt. Das zeigt, dass die Griechen hier keinen Hafen als Handelsstützpunkt anlegen wollten, sondern dass sie die Kultivierung des fruchtbaren Bodens im Sinn hatten. Er ist geschützt hinter einer Lagune, an der sich wohl früher der Hafen befand. Zum Osten und Süden hin wird Paestum durch das Cilento-Gebirge abgegrenzt. Im Norden befindet sich mit dem Sele eine natürliche Barriere.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike.", "content": "Die Stadt wurde unter dem Namen \"Poseidonia\" um 600 v. Chr. von Griechen aus Sybaris oder Troizen gegründet. Der Ort ist somit eine Kolonie einer Kolonie, eine sogenannte Pflanzstadt, griech. apoikia. Die fruchtbare Landschaft und umfangreicher Handel führten innerhalb weniger Generationen zu Wohlstand, der sich im 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. im Bau großer Tempel, deren Ruinen bis heute erhalten sind, ausdrückte. Etwa 400 v. Chr. eroberten die Lukaner die Stadt und benannten sie in Paistos um. Möglicherweise handelte es sich aber auch einfach um eine Verschmelzung der von der Heimat abgeschnittenen Kolonistenkultur mit einheimischen Kulturformen. 274–273 v. Chr. wurde die Stadt im Zuge der Eroberung Kampaniens durch die Römer unter dem Namen Paestum zur latinischen Colonia. Dabei nahmen diese wenig Rücksicht auf alte Sitten und Gebräuche. Es gab größere Umgestaltungen und möglicherweise einen umfangreichen Austausch der Bevölkerung. In der römischen Kaiserzeit verlor Paestum an Wohlstand und Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Verfall und Wiederentdeckung.", "content": "Um 500 n. Chr. fing das Gelände an zu versanden und langsam zu versumpfen, die Malaria breitete sich aus und die letzten Bewohner verließen den Ort. Die Tempelanlage verwandelte sich in eine Art Urwald, der Ort wurde gleichsam vergessen. Nach Zerstörungen im 9. Jahrhundert durch die Sarazenen und im 11. Jahrhundert durch die Normannen wurde Paestum aufgegeben. Der Niedergang wurde durch die Versumpfung des Umlandes und die daraus resultierende Malariagefahr beschleunigt. Die Bewohner siedelten, um der Malaria zu entgehen, auf höher gelegenes Gebiet um und gründeten den Ort Capaccio. Erst 1752 wurde Paestum wiederentdeckt, ungefähr gleichzeitig mit Pompeji und Herkulaneum. Die Entdeckung erregte seinerzeit großes Aufsehen. Eine Expedition in die verwunschene Sumpflandschaft gehörte schon bald zum Programm des kunstbeflissenen Bildungsreisenden auf der sogenannten Grand Tour.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Paestum kann bedeutende Baudenkmäler aus griechischer und römischer Zeit vorweisen. Besondere Bedeutung kommt den drei großen dorischen Tempeln zu, die jeweils exemplarisch für eine Bauepoche des dorischen Baustils stehen. Der archaische Hera-Tempel (um 540 v. Chr.) – Basilika genannt – war einer der größten bis dahin errichteten griechischen Steintempel überhaupt. Der Tempel der Athena (um 510 v. Chr.), früher auch der Ceres zugeschrieben, ist erheblich kleiner. An ihm ist besonders auffällig, dass dieser eigentlich dorische Tempel einige Stilelemente besitzt, die nicht in den Kanon der dorischen Architektur gehören. So besitzt er Schmuckelemente am oberen Abschluss des Architravs und auch im Geison, die eher in ionische Gebälke gehören. Der sogenannte Poseidontempel schließlich (um 450 v. Chr.) – auch dieser war eigentlich der Hera geweiht – weist die ausgereiften Bauformen des kurz zuvor errichteten Zeustempels von Olympia auf. Erhalten haben sich auch öffentliche Bauwerke der Römerzeit, so ein kleines römisches Amphitheater und der Versammlungsort der Bürger, das Comitium, sowie die 4,75 km lange Stadtmauer, an der lukanische und römische Bauphasen zu erkennen sind. Die vier großen Stadttore sind römisch.", "section_level": 1}, {"title": "Museum.", "content": "Das Archäologische Nationalmuseum Paestum zeigt eine bedeutende Sammlung griechischer Altertümer aus Unteritalien. Ausgestellt werden Fundstücke aus der Umgebung von Paestum, in der Hauptsache Grabfunde aus griechischen und lukanischen Nekropolen. Darunter sind viele Vasen, Waffen und bemalte Steinplatten, die als Sargdeckel oder -seitenwände dienten. Hervorzuheben sind die Darstellungen aus dem Grab des Turmspringers \"(Grab des Tauchers)\", die den Übergang vom Leben in das Totenreich als Sprung des Springers in das Wasser deuten. Das Museum besitzt unter anderem bemalte Grabplatten aus dem Grab des bunten Hahnes, dem Grab des weißen Hahnes, dem Grab der Schecken, dem Grab der Granatäpfel, dem Grab der Leichenspiele, dem Grab des schwarzen Ritters, dem Grab von Mutter und Kind, dem Grab der Klagefrauen, dem Grab der Hirschjagd, dem Grab des heimkehrenden Ritters, dem Grab der kämpfenden Tiere, dem Grab der Nereide und dem Grab des Maultierkarrens. Die gewichtigen Exponate sind im Erdgeschoss des Museums ausgestellt. Direktor des Museums ist seit 2015 der deutsche Klassische Archäologe Gabriel Zuchtriegel, dessen Vertrag bis Ende 2023 läuft.", "section_level": 1}, {"title": "Paestum in der Literatur.", "content": "Johann Wolfgang Goethe besuchte Paestum während seiner italienischen Reise am 23. März 1787, also 35 Jahre nach seiner Wiederentdeckung. Er schreibt darüber: Auch Johann Gottfried Seume besuchte auf seiner Italienreise im Jahr 1802 die Stadt. Er berichtet darüber in seinem Werk \"Spaziergang nach Syrakus\". Unter anderem wollte er dort die von Vergil 50 v. Chr. beschriebenen Rosen finden, was ihm jedoch versagt blieb:", "section_level": 1}], "src_summary": "Paestum () ist eine als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannte Ruinenstätte in der Region Kampanien in der Provinz Salerno in Italien. Der Ort gehört zur Gemeinde Capaccio.", "tgt_summary": "帕埃斯图姆(Paestum)是意大利坎帕尼亚地区的城镇。它位于奇伦托地区北部,那不勒斯东南方85公里萨莱诺省靠近海岸的地方,以古希腊建筑多立斯柱式神庙而闻名。", "id": 2093536} {"src_title": "Ł", "tgt_title": "Ł", "src_document": [{"title": "Aussprache.", "content": "Im Weißrussischen und in einigen ostpolnischen Dialekten wird Ł als „dunkles“ beziehungsweise labialisiertes L ausgesprochen. Im Niedersorbischen, im Obersorbischen und im Polnischen ist Ł ein bilabialer Approximant. Es ähnelt damit in der Aussprache dem englischen labiovelaren W [w], ist im Gegensatz zu diesem jedoch nicht velarisiert. In der Navajo-Sprache und im Inuktitut steht der Buchstabe Ł für den stimmlosen lateralen alveolaren Frikativ. Im Venetischen kann es als \"l\", \"e\" oder gar nicht ausgesprochen werden. Beispielsweise kann \"\" entweder \"góndola\", \"góndoea\" oder auch \"góndoa\" ausgesprochen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Graphotaktik.", "content": "Der Buchstabe \"ł\" kommt im Polnischen im Gegensatz zu fast allen anderen Akzentbuchstaben auch vor Vokalbuchstaben vor, jedoch niemals vor \"i\".", "section_level": 1}, {"title": "Andere Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Als Abbreviatur.", "content": "In lateinischen Handschriften des Mittelalters wird ein Kleinbuchstabe l mit Querstrich als Abbreviatur (Abkürzung) für lat. \"\" „oder“ verwendet. Der Querstrich kann waagerecht oder schräg ausgeführt sein, sodass bei Wiedergabe als Unicode-Zeichen statt des ł auch das ƚ mit waagerechtem Querstrich (Unicode U+019A ) angebracht sein kann.", "section_level": 2}, {"title": "Als Währungssymbol.", "content": "Die -Kryptowährung Litecoin verwendet den Buchstaben \"Ł\" als Währungssymbol, Währungsabkürzungen für sind \"LTC\" oder \"XLT\". Hingegen vom \"lateinischen Großbuchstaben L mit Schrägstrich (Ł)\" zu unterscheiden ist das Währungssymbol \"£\" (Währungszeichen für Pfund Sterling und andere Währungen).", "section_level": 2}, {"title": "Inoffiziell als Nationalitätszeichen.", "content": "Der Buchstabe wird gelegentlich als inoffizielles Nationalitätszeichen der Sorben verwendet, abgeleitet von der sorbischen Bezeichnung für die Lausitz (, ).", "section_level": 2}, {"title": "Darstellung in Computersystemen.", "content": "Die Zeichen Ł/ł sind auch in folgenden 8-Bit-Zeichensätzen enthalten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Ł (L mit Schrägstrich, klein: ł) ist ein Buchstabe des lateinischen Schriftsystems. Es kommt im Polnischen, Sorbischen, Kaschubischen, Wilmesaurischen, in der (Weißrussisch), in Navajo (oder Navaho), Zuñi, der Hupa-Sprache, Chipewyan, Dogrib und Inupiaq vor. Im Venetischen wird es in einigen Orthografien verwendet (die seit 1995 gebräuchliche Standard-Orthografie verwendet das Ƚ/ƚ mit geradem Querstrich). Einige Schreibweisen, die Inuktitut kangilliunerusutut (Ostinuktitut) unter Anwendung des lateinischen Schriftsystems notieren (alternativ dazu ist die Inuktitut-Silbenschrift), verwenden den Buchstaben „ł“. Dieses Schriftzeichen taucht erstmals im 16. Jahrhundert in polnischen Texten auf.", "tgt_summary": "(带斜划的l)是波兰语、卡舒比语、上索布语、下索布语、美国西南部的纳瓦荷语、意大利北部的威尼斯语的一个字母,也是白俄罗斯语拉丁字母(Łacinka)之一。除纳瓦荷语及威尼斯语之外, 用来表示由原始斯拉夫语继承而来的非腭音 l(即软颚化齿龈边音 )。", "id": 2135790} {"src_title": "Kohärenzlänge", "tgt_title": "相干长度", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die Kohärenzlänge entspricht der optischen Weglänge, die das Licht während der Kohärenzzeit formula_2 zurücklegt: Dabei ist", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliches Konzept in der Kristallographie.", "content": "Unter Kohärenzlänge versteht man die Entfernung, bis zu der man die Positionen der Nulldurchgänge im Wellenfeld noch \"sicher\" vorhersagen kann, wenn der Abstand zweier benachbarter Nulldurchgänge bekannt ist. Man kann das mit einem Beispiel aus der Kristallographie vergleichen: Wenn bei einem Einkristall aus beispielsweise Silizium die Kristallorientierung weniger Atome des Impfkristalls \"und\" die exakten Atomabstände darin bekannt sind, kann man die Position sehr weit entfernter Atome exakt vorhersagen, bei Silizium bis zu einigen Metern. Diese \"sichere\" Distanz entspricht der Kohärenzlänge.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Die obere Kurve zeigt viele reguläre Schwingungen zwischen A und B. Die Wegdifferenz bei einem Interferenzversuch muss \"kürzer\" sein als die Entfernung zwischen A und B, damit Anfang und Ende dieses Schwingungszuges sich überlappen und gerade noch ein sichtbares Interferenzmuster ergeben. Der Schwingungszug darunter besitzt eine erheblich kürzere Kohärenzlänge, auch er setzt sich aus einzelnen Schwingungszügen zusammen, die durch Phasensprünge getrennt sind. Angenommen, der Weglängenunterschied des Interferenzversuches ist genauso lang wie die Strecke D-E. Dann erzeugt dieser Wellenzug kein Muster, kürzere (wie z. B. F-G) erst recht nicht. Dagegen können E-F und G-H gerade noch Interferenzmuster erzeugen. Insgesamt wird sich ein schlecht sichtbares Muster ergeben, weil die ständig neu \"an beliebigen Stellen\" erscheinenden Interferenzmaxima (beispielsweise zwischen dem letzten Ende von E-F und dem Beginn von G-H mit undefinierter Phasenbeziehung) eine zunehmende Hintergrundhelligkeit liefern. Es gibt einige Ursachen für endliche Kohärenzlängen: Laserlicht dagegen gilt als das am besten erzeugbare monochromatische Licht überhaupt und hat die größte Kohärenzlänge (bis zu mehreren Kilometern). Ein Helium-Neon-Laser kann beispielsweise Licht mit Kohärenzlängen von über 1 km produzieren, frequenzstabilisierte Laser erreichen ein Vielfaches. Allerdings sind nicht alle Laser monochromatisch (z. B. Titan-Saphir-Laser Δλ ≈ 2 nm.. 70 nm). LEDs sind weniger monochromatisch (Δλ ≈ 30 nm) und haben deshalb kürzere Kohärenzzeiten als die meisten monochromatischen Laser. Da ein Laser über seine gesamte Apertur dieselbe Phase hat, besitzt Laserlicht eine sehr hohe räumliche Kohärenz.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkung beim Doppelspaltversuch.", "content": "Ursache ist, dass sich die Helligkeit am rechten Messpunkt (Zielpunkt im Bild oberhalb x) kaum von der Helligkeit der Umgebung unterscheidet. Die Begründung folgt aus dem Bild darunter: Am Messpunkt addieren sich die Elongationen (momentane Auslenkungen) beider Wellenzüge, dabei kann das Resultat größer oder kleiner als die Amplitude jeder Teilwelle allein werden. Die rot markierten Zeiträume im Bild bedeuten Konstruktive Interferenz, also maximale Helligkeit. Das ist wegen der geringen Kohärenzlänge nur während etwa 70 % der Gesamtzeit der Fall. Während der restlichen Zeit ist die Helligkeit am Messpunkt geringer. Dafür steigt dann die Helligkeit irgendeines benachbarten Punktes, bei dem kurzzeitig konstruktive Interferenz auftritt. Wo dieser Punkt genau liegt, hängt vom Wert des Phasensprunges ab. Als Folge sinkender Kohärenzlänge gleichen sich die mittleren Helligkeiten aller Messpunkte an. Für sehr kurze Augenblicke kann es an jedem beliebigen Punkt konstruktive Interferenz geben und eine Folge von Bildern extrem kurzer Belichtungszeit würde chaotisch umherhüpfende Lichtpunkte zeigen. Mit steigender Kohärenzlänge werden die Verweildauern an gewissen Punkten immer länger, das bekannte Interferenzbild aus regelmäßig angeordneten hellen Punkten tritt immer deutlicher hervor. Bei unendlich großer Kohärenzlänge würde man an manchen (regelmäßig angeordneten) Messpunkten konstant große Helligkeit messen, die dazwischen liegenden Bereiche wären konstant unbeleuchtet.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen.", "content": "Die Abbildung zeigt den Effekt der Kohärenzlänge auf ein Interferenzsignal. Kurve (3) ist die Intensität des Interferenzsignals in Abhängigkeit vom Weglängenunterschied. Die Kohärenzlänge ist in dieser Darstellung die Breite der Einhüllenden (1) bei halber Amplitude.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Kohärenzlängen werden in unterschiedlichen optischen Messverfahren angewendet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kohärenzlänge formula_1 ist in der Optik der maximale Weglängen- oder Laufzeitunterschied, den zwei Lichtstrahlen aus derselben Quelle haben dürfen, damit bei ihrer Überlagerung noch ein (räumlich und zeitlich) stabiles Interferenzmuster entsteht.", "tgt_summary": "在物理学中,相干长度表示的是相干波(例如电磁波)保持一定的相干度进行传播的距离,在全息摄影与通信工程领域是一个重要的概念。", "id": 2812656} {"src_title": "Remington Rand", "tgt_title": "雷明頓蘭德公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1865 wurde Remington Arms in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und begann mit einem neuen Geschäftszweig im Jahre 1873 – die Produktion von Schreibmaschinen. Dieser Zweig wurde aber 1886 an die \"Standard Typewriter Company\" verkauft, auch dabei waren die Rechte zum Gebrauch des Namens \"Remington\". 1902 wurde die \"Standard Typewriter Company\" in \"Remington Typewriter Company\" umbenannt. 1927 fusionierte die \"Remington Typewriter Company\" mit Rand Kardex Company und der Powers Accounting Machine Company unter dem neuen Namen \"Remington Rand\". Remington Rand fertigte weiterhin Schreibmaschinen und wurde zu einem der größten Computerhersteller (UNIVAC) seiner Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Remington Schreibmaschinen.", "content": "Die Remington Schreibmaschinen waren die ersten in Serienfertigung hergestellten Schreibmaschinen, die 1874, damals noch von Remington Arms, mit einer QWERTY-Tastatur auf den Markt gebracht wurden. Christopher Latham Sholes, der eine Schreibmaschine mit \"QWERTY\"-Tastatur entwickelte, versuchte, seine Entwicklung der Western Union für $50'000 zu verkaufen, scheiterte aber. Anschließend wurde mit \"Remington Arms\" ein Exklusivvertrag über die Herstellung der Schreibmaschinen abgeschlossen. Die Remington No. 1 kannte noch keine Umschaltung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben. Die Typenhebel schlugen von unten auf die Walze, auf der das Papier geführt wurde. Zum Zeitpunkt des Tippens war daher nicht sichtbar, was geschrieben wurde. Erst etwa 5 Zeilen später kam die Schrift zum Vorschein. Die Remington No. 2 erschien 1878 und konnte zwischen Groß- und Kleinbuchstaben umgeschaltet werden und das Farbband selbständig transportieren. In der Frühzeit der Schreibmaschinen dominierte das System von Remington mit dem Tastenanschlag von der Unterseite der Walze. Die später gängige Bauform mit dem Anschlag von vorne wurde durch die Firma Underwood auf den Markt gebracht. Die Bauform mit Wagnergetriebe wurde nach 1900 auch von Remington übernommen. Nach dem Durchbruch dieses Schreibmaschinentyps kam es zur weiten Verbreitung der Schreibmaschine. Das Standardmodell wurde von vielen Herstellern gebaut. Exotische Anschlagvarianten wurden vom Markt verdrängt. Bekannte Hersteller in Deutschland waren Mercedes, Naumann, Rheinmetall, Continental, Urania, Bing, Olympia, Adler, Triumph und viele mehr. Ein berühmter früher Nutzer der Remington Schreibmaschinen war Mark Twain. Die Entwicklung der Remington-Schreibmaschine führte eine neue Industrie ein. Da die Schreibmaschinen eine höhere Schreibgeschwindigkeit als von Hand gestatteten, kam es zu großen Effizienzsteigerungen in der Büroarbeit. Dabei sind nicht nur wirtschaftliche Aspekte zu betrachten, sondern auch soziale und gesellschaftliche Umwälzungen, die durch die Einführung der Schreibmaschine vorangetrieben wurden. Dieser Prozess lässt sich anhand von Statistiken der Stenographen und Maschinenschreiber in den Vereinigten Staaten nachweisen: während es 1870 noch einen Frauenanteil von 4,5 Prozent gab, stieg dieser 1880 bereits auf 40 Prozent; nach der sich an die industrielle Fertigung der Schreibmaschine in den Fabriken des Waffenfabrikanten Remington Arms (Modell Remington II ab 1881) anschließenden großflächigen Durchsetzung stieg dieser Anteil 1910 auf über 80 Prozent und lag schließlich 1930 bei 95,6 Prozent. Andere Hinweise auf diesen Charakter bietet die erhebliche Beschleunigung der Transkriptionsgeschwindigkeit, die durch die Schreibmaschine möglich wird; dies führt zu der Bezeichnung „Diskursmaschinengewehr“.", "section_level": 1}, {"title": "Die UNIVAC.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg waren nur wenige Menschen der Ansicht, dass Computer eine Zukunft haben würden. Die 1946 von J. Presper Eckert und John W. Mauchly gegründete Eckert-Mauchly Computer Corporation (\"EMCC\") war eine der wenigen Firmen, die überzeugt war, dass elektronische Rechenanlagen \"universell\" eingesetzt werden können, also nicht nur in der Wissenschaft für spezifische Berechnungen von komplexen mathematischen Problemen einsetzbar seien, sondern auch in der Wirtschaft einen Verwendungszweck finden werden. Die Eckert-Mauchly Computer Corporation arbeitete am BINAC, einer kleineren Version des ENIAC, welche für die Northrop Corporation gebaut wurde. 1948 bekam \"EMCC\" den Auftrag, einen Rechner für das US Census Bureau zu bauen, welcher für die Volkszählung 1950 bereit sein sollte. Wegen finanzieller Schwierigkeiten konnte der Termin nicht gehalten werden, und die Eckert-Mauchly Computer Corporation wurde am 15. Februar 1950 von Remington Rand übernommen. Die \"EMCC\" wurde als Geschäftseinheit \"UNIVAC\" in die Remington-Rand-Organisation eingebunden. Als 1951 die UNIVAC I dem US Census Bureau übergeben wurde, läutete sie die Ära kommerzieller elektronischer Rechenanlagen ein, und für einige Jahre wurde die Bezeichnung \"UNIVAC\" stellvertretend für alle Computer benutzt. Dies war der erste Einsatz eines für kommerzielle Zwecke hergestellten Rechners weltweit. Berühmt wurde die UNIVAC nach der Präsidentschaftswahlnacht 1952. Mit ihr wurde eine Hochrechnung erstellt, basierend auf 7 % der ausgezählten Stimmen. Als Ergebnis sagte der Rechner um 9 Uhr abends einen Erdrutschsieg für Eisenhower voraus, im Widerspruch zu konventionell ermittelten Prognosen eines Kopf-an-Kopf-Rennens. Die Auftraggeber trauten der UNIVAC-Prognose nicht und beschlossen, sie nicht zu veröffentlichen. Später stellte sich heraus, dass sie recht genau war: Die vorausgesagte Wahlmännerverteilung von 438 für Eisenhower und 93 für Stevenson kam nah an die tatsächliche Verteilung von 442:89 heran. Dieses Ergebnis machte die UNIVAC weltweit bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Die ERA.", "content": "1952 wurde Engineering Research Associates (ERA) durch Remington Rand aufgekauft. Das ERA-Team war ursprünglich eine Gruppe von Wissenschaftlern und Ingenieuren, welche während des Zweiten Weltkriegs für die US Navy, primär im Bereich der Kryptografie arbeiteten. Mit Ende des Kriegs gründeten sie die Engineering Research Associates, welche vor allem Computer im Bereich der Kryptoanalyse baute. ERA konzentrierte sich auf wissenschaftliche und militärische Computer, während Eckert-Mauchly sich auf zivile Computer (UNIVAC) konzentrierte. Als aber 1955 Remington Rand mit der Sperry Corporation fusionierte, wurden die beiden Geschäftseinheiten unter dem gemeinsamen Namen \"UNIVAC\" zusammengelegt. Die ursprünglichen Rechner ERA 1101, 1102 und 1103 wurden in UNIVAC 1101, UNIVAC 1102 und UNIVAC 1103 umbenannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Remington Rand (1927–1955) war ein amerikanischer Computerhersteller, dessen bekanntester Computer die UNIVAC I war. Remington Rand entstand 1927 aus der \"Remington Typewriter Company\", der Rand Kardex Company, und der Powers Accounting Machine Company. 1950 kaufte Remington Rand die Eckert-Mauchly Computer Corporation, die die beiden Entwickler des ENIAC 1946 gegründet hatten. 1951 wurde die erste UNIVAC I an das Statistische Bundesamt der Vereinigten Staaten ausgeliefert. Remington Rand verschmolz 1955 mit der Sperry Corporation zu Sperry Rand (später nur Sperry). Sperry und Burroughs Corporation bildeten 1986 Unisys.", "tgt_summary": "雷明顿兰德公司(Remington Rand,1927年—1986年)是美国早期的一家电脑制造商,这家公司最为人熟知的即是它为UNIVAC I电脑的原造厂,而今它已成为优利系统公司的一部分。有一阵子\"univac\"一字几乎是\"computer\"的代名词。此外该公司也生产办公用设备。", "id": 1980030} {"src_title": "Yalova", "tgt_title": "亞洛瓦", "src_document": [{"title": "Die Stadt.", "content": "Yalova ist ein beliebter Ferienort mit hohem Lokaltourismus. Viele der Touristen kommen aus Istanbul und Umgebung und besitzen dort ein Feriendomizil. An der Hauptstraße, der Verbindungsstraße zwischen İzmit und Bursa, befinden sich viele Gemüse- und andere Gärten. Auch Touristen aus arabischen Ländern kommen nach Yalova, um dort ihren Urlaub zu verbringen, größtenteils aus Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Saudi-Arabien. Im Zentrum der Stadt ist ein Kreisverkehr mit einer Statue von Mustafa Kemal Atatürk in der Mitte. Nach dem Erdbeben 1999 entstanden viele Neubauten in der Stadt. Die Strandpromenade \"Sahil\" wurde ausgebaut und verschönert. Etwas westlich der Promenade wurden neue Parks auf dem Schutt der zerstörten Häuser errichtet. Entlang der Promenade gibt es einen langen Sandstrand mit vielen Parks, Kinderspielplätzen, Teegärten, Eisdielen, Restaurants und Cafés. Östlich des Hafens befindet sich eine große Parkanlage mit einem Amphitheater. Dort finden im Sommer Veranstaltungen statt. Etwa 12 km südwestlich in den Bergen oberhalb Yalovas befinden sich Thermalquellen. Die Thermalbäder, im Altertum \"Pythia Therma\" genannt, sind wohl schon seit hellenistischer Zeit benutzt worden und erfreuten sich auch in byzantinischer und osmanischer Zeit großer Beliebtheit. Wegen der Heilwirkung wurden sie auch von Konstantin dem Großen, Kaiser Justin I. und Kemal Atatürk aufgesucht. Letzterer ließ die Bäder renovieren. Daher wurde sein Ansitz in Yalova (wie auch das in Florya) als Atatürk-Haus in ein Museum umgewandelt. Einer der früheren Namen Yalovas lautete Yalakabad. Yalova erhielt laut Stadtsiegel 1927 den Status einer Belediye (Gemeinde) und ist seit 1969 Partnerstadt von Bonn, so gibt es z. B. einen Park mit dem Namen „Bad Godesberg Parkı“. Von Yalova gibt es Schnellboot-Verbindungen nach Istanbul. Yalova war vom großen Marmara-Erdbeben am 17. August 1999 stark betroffen. Das Erdbeben kostete über 16.000 Menschen das Leben, forderte 25.000 Verletzte und eine unbekannte Anzahl an Vermissten. Die Magnitude des Erdbebens betrug 7,8 und es dauerte 45 Sekunden. 7 km südwestlich der Stadt befindet sich die zur Trinkwasserversorgung errichtete Gökçe-Talsperre.", "section_level": 1}, {"title": "Landkreis.", "content": "Die zentrale Landkreis (\"Merkez\") entstand zusammen mit der gleichnamigen Provinz 1995 durch Abspaltung eines Teils des Kreises Yalova aus der Provinz Istanbul. Er gliedert sich in die Kreisstadt mit 86,5 % Kreisbevölkerung sowie eine weitere Gemeinde (\"Belediye\"), nämlich \"Kadıköy\" mit 8.198 Einwohnern. Des Weiteren gehören zum Kreis noch elf Dörfer (\"Köy\") mit einer Gesamtbevölkerung von 11.253 Einwohnern. Diese haben eine Durchschnittsbevölkerung von 1.023 Einwohnern. Vier Dörfer zählen über tausend Einwohner: \"Safran\" (1.412), \"Sugören\" (1.691), \"Elmalık\" (1.903) und \"Samanlı\" (2.352).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Yalova sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsfortschreibung der Stadt.", "content": "Nachfolgende Tabellen geben den bei den 14 Volkszählungen dokumentierten Einwohnerstand der Stadt Yalova wieder.Die Werte der \"linken\" Tabelle sind E-Books (der Originaldokumente) entnommen, die Werte der \"rechten\" Tabelle entstammen der Datenabfrage des Türkischen Statistikinstituts TÜIK – abrufbar über diese Webseite:", "section_level": 2}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Yalova unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:", "section_level": 1}], "src_summary": "Yalova (in der Antike \"Pylai\", dt. früher auch \"Jalowa\") ist die Hauptstadt der türkischen Provinz Yalova und zugleich Zentrum eines direkt dem Gouverneur (\"Vali\") unterstellten Kreises, des zentralen Landkreises (Merkez). Sie liegt am südöstlichen Teil des Marmarameeres, nur 24 Seemeilen von Istanbul entfernt.", "tgt_summary": "亚洛瓦()是土耳其的城市,也是亚洛瓦省的首府,位于该国西北部马摩拉海沿岸,距离伊斯坦布尔24公里,始建于公元前3000年左右,面积167平方公里,2008年人口91,047。", "id": 2496369} {"src_title": "Jean-Charles-Léonard Simonde de Sismondi", "tgt_title": "西斯蒙第", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sismondi entstammte einer Familie aus der Dauphiné. Nach dem 1685 erfolgten Widerruf des Toleranzedikts von Nantes wanderte die Hugenotten-Familie Symond nach Genf ein, wo sie die Schreibweise später in Simonde änderte. Sismondi selbst fügte dem Familiennamen um 1796/97, während des Exils in der Toskana, den Prädikatsnamen \"(de) Sismondi\" an, da er überzeugt war, dass seine Familie ursprünglich von dem sehr alten pisanischen Patriziergeschlecht Sismondi abstamme. Entsprechend spiegelte dies das geführte Familienwappen wider, das auch die französischen Simond de Moydier führten: vorn das Stammwappen derer Sismondi, von denen nach einer Theorie auch das neapolitanische Adelshaus Caraffa abstammen soll: drei silberne Balken; hinten sechs silberne Oliven; alles auf rotem Grund. Sein Vater Gédéon-François Simonde († 1810) war Pastor und Mitglied des Genfer Rats der Zweihundert. Beide Elternteile Sismondis gehörten Familien der Genfer großbürgerlichen Oberschicht an. Durch erfolgreiche Handelsunternehmungen waren sie sehr wohlhabend geworden. Sismondis Mutter Henriette-Gabrielle-Esther (1748–1821) war die Tochter von Pierre Girodz (1715–1792), der sie mit einer ansehnlichen Mitgift, großteils in Immobilien, ausgestattet hatte. Durch sie war Sismondi auch ein Großkusin des aus Genf stammenden Obersts Alphonse Girodz de Gaudy (1770–1839), dem 1827 der preußische Adelsstand zuerkannt wurde und der der Vater des Generalleutnants Alfons Girodz von Gaudi (1818–1888) war. Seine Kindheit verbrachte Sismondi auf dem Landsitz der Familie im nahegelegenen Châtelaine. Er besuchte Schulen in Genf und schloss 1792 in Lyon eine kaufmännische Lehre ab. Ansonsten war er ein Autodidakt. 1792 hatte er an der Genfer Akademie ein Studium der Rechtswissenschaften aufgenommen, brach es aber 1793 ab, weil er mit seiner Familie bis 1794 vor der Genfer Revolution nach England fliehen musste. → Geschichte des Kantons Genf. Nach Rückkehr nach Genf wurden Vater und Sohn festgenommen und ihr Vermögen fast ganz beschlagnahmt. So kaufte die Familie in der Toskana das Gut \"Il podere di Valchiusa\" bei Pescia. Im Herbst 1800 kehrte Sismondi nach Genf zurück, wo er schließlich vermehrt literarisch tätig wurde. Er nahm an einem Gesprächskreis von Schriftstellern und Gelehrten teil, der sich um Madame de Staël im Schloss Coppet versammelte und später als „Coppet-Gruppe“ (\"Groupe de Coppet\") bekannt wurde. 1819 heiratete er die Engländerin Jessie Allen (1777–1853), die eine Tante von Charles Darwin war bzw. von dessen Ehefrau Emma Darwin geb. Wegwood, welche auch dessen Kusine war.", "section_level": 1}, {"title": "Der Ökonom.", "content": "Sismondi hat seinen Ruf als Wirtschaftswissenschaftler durch sein Werk \"Nouveaux principes...\" begründet, das 1819 erschienen ist, zwei Jahre nach dem Hauptwerk David Ricardos. Die wesentlichsten Gedanken desselben wurden schon 1815 für einen Artikel in Brewsters \"Edinburgh Encyclopaedia\" niedergeschrieben, der aber erst hernach veröffentlicht wurde. In den \"Études sur l’économie politique\" hat Sismondi seine Hauptthesen weiter ausgebaut. Historischer Auslöser für Sismondis kritische Wendung gegen zentrale Lehren der klassischen Nationalökonomie war die Erfahrung der Absatzkrisen der Jahre 1815 und 1818/19, die im Zusammenhang mit dem Beginn und dem Ende der Kontinentalsperre zu sehen sind. Sismondis Angriff auf die Freihändler und die Ricardianer wurde von vielen aus politischen oder ethischen Gründen befürwortet, weil er nicht wie Adam Smith den Wohlstand oder David Ricardo die Entwicklung der Produktivkräfte, sondern den Menschen in den Mittelpunkt stellte. Sismondi hingegen sagte, dass ihn nicht nur seine Feinde, sondern auch seine Freunde schamrot werden ließen; mitnichten wolle er sich durch seine Kritik an den offenkundigen Widersprüchen der Produktions- und Verteilungsverhältnissen sich dem technischen Fortschritt entgegenstellen. Karl Marx stellt sich hier auf die Seite Ricardos, denn Produktion der Produktion halber besage hier nichts anderes als die Entwicklung der menschlichen Produktivkräfte, also „Entwicklung des Reichtums der menschlichen Natur als Selbstzweck“. Sismondi habe, so Marx, nur denjenigen gegenüber recht, die den Widerspruch zwischen der Entwicklung der Gattung und der Entwicklung des Einzelnen vertuschen wollten.", "section_level": 1}, {"title": "Die Kontroverse.", "content": "In einem wie seinerzeit üblich anonym veröffentlichten Artikel im \"Edinburgh Review\" war John Ramsay McCulloch gegen Robert Owen zu Felde gezogen. Dessen Reformpläne würden nicht die bei den wirklichen Ursachen des Elends des Proletariats ansetzen; diese seien gemäß Ricardos Grundrententheorie der Übergang zur Bebauung unfruchtbarer Landstriche, die Kornzölle sowie die zu für Pächter und Fabrikanten zu hohen Steuern. Denn Owen habe eine irrige Theorie von Sismondi angenommen, wonach ein unregulierter Wettbewerb die Industrie dazu treibe, durch Einsatz von Maschinen mehr zu produzieren, als Nachfrage dafür da sei. Auf diesen Angriff reagierte Sismondi 1820 in Pellegrino Rossis \"Annales de Jurisprudence\" mit der: „Untersuchung der Frage: Wächst in der Gesellschaft zugleich mit der Fähigkeit zu produzieren auch die Fähigkeit zu verbrauchen?“ An dem Beispiel der Leipziger Buchmesse weist er gegen McCullochs These, das Angebot einer Art von Gut bestimme die Nachfrage nach einem anderen, dass es mitnichten der Fall sei, dass ein Buch gegen ein anderes Buch getauscht werde, hingegen es sehr wohl der Fall sein könnte, dass nach der Messe Bücher unverkauft zurückblieben. Im Kern ging es hier nach Rosa Luxemburg um die Frage: „Wo findet man Abnehmer für den Überschuß an Waren, wenn ein Teil des Mehrwerts, statt von den Kapitalisten privat konsumiert zu werden, kapitalisiert, d. h. zur Erweiterung der Produktion über das Einkommen der Gesellschaft hinaus verwendet wird?“ Sismondi hat das richtige Gespür für das Problem, kann sich aber nicht mit einer stringenten Argumentation durchsetzen, weil er ebenso wie sein Gegner und schon Adam Smith zuvor den Ersatz des verschlissenen konstanten Kapitals bei der „einfachen Reproduktion“ nicht berücksichtigt. Im Buch IV seiner \"Nouveaux principes\", im Kapitel VII: \"Von der Teilung der Arbeit und von den Maschinen\" sowie im Buch VII, Kapitel VII: \"Maschinen schaffen eine überflüssige Bevölkerung\" hatte Sismondi die ricardianische „Kompensationstheorie“ frontal angegriffen, dass Maschinen immer mindestens genauso viel Beschäftigung schafften als sie ersetzten. In der 3. Auflage seiner \"Principles\" fügte nun Ricardo ein neues Kapitel an, worin er die Kompensationstheorie fallen ließ. In seinem letzten Lebensjahr noch traf sich Ricardo mit Sismondi in Genf, um diese Frage zu diskutieren, wobei sie die Möglichkeit des Außenhandels außen vor ließen: Schafft die Produktion aus sich selbst heraus, d. h. durch ihre eigene Vermehrung, eine entsprechend große Nachfrage? – In der Folgezeit führte Sismondi über dieselbe Frage auch noch eine direkte Kontroverse mit Jean-Baptiste Say. Innerhalb der marxistischen Wirtschaftstheorie verlängerte sich die Kontroverse auf der Grundlage der Reproduktionsschemata des zweiten Bandes des Kapital. Als W. I. Lenin gegen die Argumente der Narodniki nachzuweisen suchte, dass in Russland eine Entwicklung zum Kapitalismus ökonomisch gangbar sei, richtete sich seine Polemik gegen Sismondis Argumentation, die die Widersprüche in der Kapitalakkumulation hervorgehoben hatte. Demgegenüber trachteten Marxisten, die eine universelle Zusammenbruchstendenz des Kapitalismus nachzuweisen suchten, die Marxschen Reproduktionsschemata mit ökonomischen Widersprüchen und Krisentendenzen (im Sinne von Sismondi) zu vereinbaren. Kritisch wird Sismondi zusammen mit Robert Malthus als klassischer Vertreter der Unterkonsumtionstheorie gesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Einordnung und Beurteilung.", "content": "Sismondi gilt in der Geschichte der Wirtschaftswissenschaften wie später die sog. Kathedersozialisten als ein Vertreter von Interventionismus und einer stärker historisch-realistischen, freihandelskritischen Betrachtungsweise. Denn er übte scharfe Kritik an der Lehre des Laissez faire und trat stattdessen für eine Arbeiterschutzgesetzgebung ein sowie für eine führende Rolle des Staates in der Wirtschaft. Als direkter Schüler wird Eugène Buret genannt. In den \"Grundrissen\" taucht des Öfteren Antoine-Elisé Cherbuliez auf, der dort als „Sismondist“ bezeichnet wird. Marx zögert, Cherbuliez gesondert abzuhandeln, da das das meiste von dessen Buch „sismondisch“ sei., bzw. ein „sonderbares Kompositum von Sismondischen und Ricardoschen Antagonismen“ darstelle. Von den Zeitgenossen wurden Adolphe Jérôme Blanqui und Joseph Droz beeinflusst, später dann in gewisser Hinsicht auch Louis Blanc, Johann Karl Rodbertus oder Karl Marx. Marx selbst sagt über Sismondi, dass dieser sich dadurch auszeichne, dass er die soziale Formbestimmtheit des Kapitals als das Wesentliche betone und darin den wesentlichen Unterschied der kapitalistischen Produktionsweise von andren sehe. Was theoretische Erkenntnisse angeht, so sind vor allem Sismondis Argumentation gegen Says Gesetz beachtlich sowie seine \"Unterkonsumtionstheorie\" zur Erklärung von Wirtschaftskrisen. Die bedeutendste Errungenschaft sieht Joseph Schumpeter allerdings darin, dass er explizit ein dynamisches Modell zur Analyse formulierte, welches mit einem Periodenschema arbeitet. Sismondi wies gegenüber den klassischen Nationalökonomen, die fast durchweg vom Sayschen Gesetz ausgingen, nachdrücklich auf die Möglichkeit einer technologisch bedingten Arbeitslosigkeit hin, die durch die Maschinisierung der Produktionsprozesse hervorgerufen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Der Historiker.", "content": "Als Sismondis größte Leistung nennt Schumpeter dessen 16-bändige Geschichte der italienischen Republiken des Mittelalters. Auch seine Geschichte des Untergangs des römischen Imperiums enthielte interessante soziologische Ausblicke und Analysen. Mit \"De la littérature du midi de l'Europe\" veröffentlichte Sismondi 1813 die erste Literaturgeschichte, die die Gesamtheit der romanischen Literaturen (also der altfranzösischen, provenzalischen, italienischen, spanischen und portugiesischen) vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert darzustellen suchte. Im Anschluss an deutsche Romantiker wie August Wilhelm Schlegel begriff er diese als Ausdruck einer eigentümlich romanischen Geisteshaltung und als eine von Grund auf romantische Literatur, in der die mittelalterliche Geisteswelt der „Liebe, Ritterlichkeit und Religion“ bis heute fortwirke. Allein die französische Literatur habe nach dem Mittelalter mit dieser Tradition gebrochen, indem sie sich griechischen und römischen Vorbildern zuwandte; sie bleibe daher „in Hinblick auf Empfindsamkeit, Begeisterung, Wärme, Tiefe und Wahrheit der Gefühle“ hinter ihren romanischen Schwesterliteraturen weit zurück und wird in seinem Werk somit auch ausgeklammert. Die vier Bände von \"De la littérature du midi de l'Europe\" markieren zusammen mit den späteren Werken von Claude Fauriel die Hinwendung der französischen Literaturgeschichtsschreibung zu einem romantischen Paradigma, das gegenüber dem bislang vorherrschenden klassizistischen Stilideal die Urwüchsigkeit der Volksdichtung und der mittelalterlichen Literaturen als unmittelbaren, charakteristischen Ausdruck des jeweiligen „Volksgeistes“ wertete. Sismondi plante weitere Bände zur Darstellung auch der germanischen und slawischen Literaturen, gab dieses Vorhaben jedoch wegen mangelnder Sprachkenntnisse auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean-Charles-Léonard Simonde de Sismondi (* 9. Mai 1773 in Genf; † 25. Juni 1842 in Chêne-Bougeries) war ein Schweizer Ökonom und Historiker. Er gilt als einer der ersten bedeutenden Kritiker der klassischen englischen Nationalökonomie.", "tgt_summary": "让·沙尔·列奥纳尔·德·西斯蒙第(,,1773年5月9日-1842年6月25日),真名为西蒙德(),是一名历史学家兼政治经济学家,以其关于法国和意大利历史的著作以及他的经济思想而闻名。他的《政治经济学新原理:或论财富同人口的关系》(,1819)代表了对自由放任经济学的第一次自由主义批判。他是失业保险、疾病津贴、累进税、工作时间规定和养老金计划的倡导者之一。他也是第一个创造无产阶级(proletariat)一词来指代资本主义下形成的工人阶级的人,他对额外价值(mieux value)的讨论先于马克思主义的剩余价值概念。据说,「西斯蒙第写的大部分内容都成为社会主义对现代工业的批判中必备的一部分。」", "id": 1720180} {"src_title": "PCSX2", "tgt_title": "PCSX2", "src_document": [{"title": "Leistung.", "content": "In älteren Versionen (vor 2006) lag die Geschwindigkeit zwischen 2 und 15 Bildern pro Sekunde, je nach Spiel, eingesetzter PC-Hardware und Plugin-Konfiguration. Das BIOS der PlayStation 2 war dabei eine der am schnellsten emulierten Software. Seit dem Erscheinen der Version 0.9 im April 2006 ist die Leistung stark gestiegen. Die meisten 2D-Spiele und Menüs liefen mit 60 bis 120 FPS, und mit der neuesten Version kombiniert mit einem relativ neuen PC stieg auch die Leistung von 3D-Spielen auf das Niveau der nativen PS2-Geschwindigkeit von 60 FPS (bei NTSC-Spielen) bzw. 50 FPS (bei PAL-Spielen) und darüber hinaus an. Mit der Version 0.9 unterstützte PCSX2 auch erstmals Dual-Core CPUs, was zu einem beträchtlichen Geschwindigkeitsanstieg auf Systemen mit Dual-Core Prozessoren führte. Kombiniert mit einer entsprechend leistungsfähigen Grafikkarte (Radeon-HD4000-Serie oder höher bzw. GeForce 9 oder höher) ist es damit möglich, populäre Spiele wie Final Fantasy X fast durchgängig mit nativer Geschwindigkeit zu spielen. Final Fantasy X ist ab Version 0.9.2 vollständig spielbar. Hinzu kommen weitere Spiele die mit oder auch ohne Einschränkungen vollständig spielbar bzw. komplettierbar sind. Dazu zählen auch namhafte Titel wie Resident Evil 4 und Kingdom Hearts. Für genauere Angaben kann man auf der Entwicklerseite eine Kompatibilitätsliste einsehen, welche den Status (intro, menue, ingame, playable) des jeweiligen Spieles angibt. Der Status \"playable\" zeichnet ein Spiel als komplett durchspielbar aus, wobei dieser Status je nach Plugin-Konfiguration und verwendeter Revision des Emulators variieren kann.", "section_level": 1}, {"title": "Falsche Annahmen zur Geschwindigkeit.", "content": "Ein häufiges Missverständnis bezüglich PCSX2 ist die Annahme, dass ein Prozessor mit einer sehr hohen Taktrate, wie der Intel Pentium 4 oder der AMD Athlon XP (mit Taktraten von bis zu 3,8 GHz), keine Probleme haben sollte, PlayStation-2-Spiele bei voller Geschwindigkeit zu emulieren. Die PS2 hat mehrere Prozessoren, darunter einen MIPS R5900 (\"Emotion Engine\"), einen MIPS R3000A, zwei Vektoreinheiten und einen Grafikchip (\"Graphics Synthesizer\"). Mit Ausnahme des MIPS R5900 (getaktet mit 294,912 MHz) und des MIPS R3000A (getaktet mit 36,864 MHz, einstellbar auf 33,8688 MHz für PlayStation-1-Emulation) laufen alle anderen Chips mit einem Bustakt von 147 MHz. Es gibt jedoch viele Gründe, warum die Emulation der PS2 auf einem PC so schwierig ist. Die Unterschiede zwischen der x86-Architektur und der PS2-Architektur sind beträchtlich und die Emulation von mehreren Recheneinheiten, die parallel auf einem einzigen Prozessor laufen, ist ziemlich komplex. Aus den Mehrkern-Prozessoren von modernen PCs einen Vorteil zu ziehen, gestaltet sich sogar noch schwieriger, da die enge Synchronisation zwischen den PS2-Prozessoren beibehalten werden muss.", "section_level": 1}, {"title": "Multicore-Prozessor-Unterstützung.", "content": "In der aktuellen Version werden bis zu drei Threads und damit bis zu drei Prozessorkerne unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "64-Bit-Erweiterungen.", "content": "Mit der zunehmenden Verbreitung von 64-Bit-Prozessoren haben die Entwickler mit der Arbeit begonnen, die Möglichkeiten der 64-Bit-Erweiterungen zu nutzen, um damit potentiell die Geschwindigkeit von PCSX2 zu steigern. 64-Bit-Versionen für Linux gibt es ab Version 0.9.3. Diese und Version 0.9.4 wird für die Verwendung unter Linux empfohlen. Für Microsoft Windows ist mit der Version 0.9.4 PCSX2 ebenfalls 64-Bit fähig. Kurz nach dem Release wurde der offizielle Build jedoch zurückgezogen, da er nicht die erhoffte Leistungssteigerung brachte und sogar langsamer als die 32-Bit-Version war. Für Windows wird somit weiterhin der Einsatz der 32-Bit-Variante empfohlen. Um die 64-Bit-Version zu nutzen, werden ein 64-Bit-Betriebssystem und entsprechend kompatible Hardware vorausgesetzt. Dazu zählen verschiedene Linux-Distributionen und die 64-Bit-Windows-Versionen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwickler-Version.", "content": "Aktuelle Entwickler-Versionen können über die Git-Seite heruntergeladen und getestet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Netplay.", "content": "Während des Entwicklungszyklus zur Version 0.9.4 begann einer der Entwickler, PCSX2 internetfähig zu machen, so dass Spieler Onlinespiele für die PlayStation 2 mit anderen Spielern spielen können, auch wenn diese auf einer PlayStation-2-Konsole spielen. Für die Spiele XIII und Monster Hunter wurde bestätigt, dass diese die Netplay-Funktion nutzen können. Mehr kompatible Spiele werden zum Erscheinungsdatum der Version 0.9.7 erwartet. Des Weiteren gibt es ein HDD-Plugin (MegaDev9), welches für manche Onlinespiele, die Inhalt streamen, (wie z. B. Final Fantasy XI) benötigt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Plugins.", "content": "Der Programmierer \"Gabest\", bekannt für den Open-Source-Player \"Media Player Classic\", arbeitete von Ende 2007 bis Oktober 2009 an seinem Grafikplugin GSdx. Neben der Unterstützung für Multi-Threaded GS (MTGS) mode hat er auch noch andere grobe Grafikfehler behoben, und bei einigen Spielen ist die Geschwindigkeit deutlich besser im Vergleich zur alten Version von GSdx9 oder ZeroGS. Außerdem bietet das Plugin die Möglichkeit zum Ändern der internen Direct3D-Auflösung, auch bekannt als render target. Somit erzielt das Plugin bei einer höheren internen Auflösung bessere Geschwindigkeiten im Vergleich zu ZeroGS mit erhöhter Antialiasing-Stufe und fast identischer Bildqualität. Das Grafikplugin unterstützt Hard- und Software-Rendering. Als Schnittstelle kann Direct3D 9 und 10 oder eben Software (hier wird ausschließlich über die CPU gerendert, wobei mehrere Threads genutzt und selbst festgelegt werden können) ausgewählt werden. Gabest entwickelte auch die Plugins CDVDolio (CD/DVD Plugin mit Unterstützung für Double Layer Medien bzw. Images) und Xpad, welches eine reibungslose Kommunikation und Nutzung eines Xbox-360-Controllers gewährleistet. Weitere häufig genutzte Plugins sind:", "section_level": 1}, {"title": "Speedhacks.", "content": "Zur Verbesserung der Performance einzelner Spiele gibt es die Möglichkeit sogenannte Speedhacks einzusetzen. Diese ermöglichen es z. B. die (\"Emotion Engine\") zu „untertakten“ (auf Softwarebasis), Berechnungen der Vektor-Einheiten vereinzelt zu überspringen oder auch eine Vektor-Einheit auf einen einzelnen Kern auszulagern. Wird die (\"Emotion Engine\") untertaktet, sind weniger Berechnungen durch den zur Emulation genutzten Prozessor notwendig und somit steigert sich die Geschwindigkeit des zu emulierenden Spieles. Vereinzelt gibt es jedoch Spiele die den vollen Takt benötigen (als Beispiel sei genannt). Hier ist der Einsatz des Emotion Engine Speedhacks kontraproduktiv. Generell gilt, dass der Einsatz von Speedhacks immer zu Lasten der Kompatibilität geht und auch Grafikfehler oder Abstürze verursachen kann. Vom Anwender ist hier eine hohe Experimentierfreudigkeit gefragt, da das Zusammenspiel von Plugins, Revision, Spiel und Speedhacks nahezu unendliche Kombinationsmöglichkeiten bietet. Die Performance variiert je nach Anzahl und Art der genutzten Speedhacks. Möglich ist auch, eine von vier Voreinstellungen zu nutzen. Performancesteigerungen von bis zu 50 Prozent sind möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "PCSX2 ist ein PlayStation-2-Emulator für Windows und Linux, eine Portierung für macOS liegt ebenfalls inoffiziell vor. Es ist möglich, viele PlayStation-2-Spiele zu spielen, auch wenn Limitierungen bei der Geschwindigkeit komplette Spieldurchläufe unter Umständen unpraktikabel machen. Das Hauptproblem bei der Emulation der PlayStation 2 besteht in der synchronen Emulation der einzelnen Prozessoren auf gängigen PC-Architekturen. Obwohl jeder einzelne Prozessor perfekt emuliert werden kann, ist es sehr schwierig, die Synchronisation und das Timing zwischen ihnen akkurat zu halten (auch Sony hatte Schwierigkeiten, den eigenen PS2-Emulator für die Playstation 3 zu perfektionieren).", "tgt_summary": "PCSX2是能够在Microsoft Windows和Linux操作系统底下执行PlayStation 2(PS2)游戏与自制程序的模拟器,目前可以运行绝大多数的PS2游戏软件。PCSX2目前已完成软件测试并推出正式版本,但需要较高等级的硬件才能达到理想效果。时至今日,PCSX2仍无法完美模拟所有PS2游戏软件。", "id": 272512} {"src_title": "Entscheidungsverfahren", "tgt_title": "决策", "src_document": [{"title": "Quantitatives (mathematisches) Verfahren.", "content": "Im Kern des quantitativen (mathematischen) Verfahrens geht es darum, organisationale Gestaltungsentscheidungen zu systematisieren und unter Anwendung mathematischer Modelle zu einer richtigen oder falschen Lösung zu führen. Die quantitative Entscheidungstheorie geht von „gut strukturierten“ Entscheidungsproblemen und dem Axiom der Rationalität aus und entwickelt für typische Problemsituationen Lösungsmethoden. Es gilt also unter einer Menge möglicher Handlungen diejenige herauszufiltern, die für das vorgegebene Ziel am besten geeignet ist. Dabei wird aber nicht hinterfragt, ob die beteiligten Personen tatsächlich rational handeln oder nicht. Folgende Aspekte dominieren in der quantitativen Entscheidungstheorie: Es sollen Fragen in Bezug auf Abbildung und Überführbarkeit realer Sachverhalte in eine formalisierte Sprache sowie deren Schlüssigkeit geklärt werden. Hier gilt es Fragen nach der Art, der Gestaltung und dem Zusammenhang von Ziel-Parametern und begrenzten Nebenbedingungen inklusive deren funktionaler Verknüpfung und Darstellung zu beantworten. Es gilt Fragen in Bezug auf Abschätzbarkeit und quantitativer Darstellung von Chancen oder Risiken geplanter Handlungen zu klären. Aspekte wie Problem, Person und Prozess, die in der empirischen Entscheidungstheorie zentral sind, werden nicht beachtet. In der Realität sind die angebotenen Modelle, Verfahren und Lösungen, die die quantitative Entscheidungstheorie zur Verfügung stellt, vielfach zu unrealistisch (zu leicht) oder zu kompliziert. Beispiele:", "section_level": 1}, {"title": "Empirische Entscheidungsverfahren.", "content": "Das empirische Entscheidungsverfahren orientiert sich an der Sichtweise des menschlichen Verhaltens und greift auf inhaltliche und methodische Erkenntnisse der Psychologie zurück. Im Vordergrund stehen Aspekte wie Probleme, Personen und Prozesse, sowie deren Bezüge untereinander (zum Beispiel Interessen oder Engagement). Sie möchte beschreiben und erklären, wie Entscheidungen in der Realität getroffen werden, berücksichtigt aber auch wie sich während des Entscheidungsvorganges Ziele bilden und verändern. Auch die empirische Entscheidungstheorie will sich auf die wesentlichsten und aussagefähigsten Merkmale beschränken, daher ist auch hier eine Art von Modellbildung gegeben. „Die empirische Entscheidungstheorie sieht ihre Aufgabe darin, empirisch gehaltvolle Hypothesen über das menschliche Entscheidungs- und Problemlösungsverhalten zu finden.“ Sie setzt sich vor allem mit Forschungs- und Begründungs-Interessen wie Untersuchungsobjekten, Fragestellungen und Effizienzbedingungen auseinander. Mit Forschungsmethoden wie Beobachtungen, Befragungen und Experimenten werden die benötigten Erkenntnisse des tatsächlichen Entscheidungsverhaltens gewonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Personale Entscheidungen.", "content": "Personale Entscheidungen werden eingeteilt in: Uni- und multipersonale Entscheidungssituationen müssen nicht immer konstant bleiben. Entschließen sich einzelne Entscheidungsträger unipersonaler Entscheidungsprozesse, ein Problem gemeinsam (multipersonal) zu lösen, wird der Prozess multipersonal. Personengruppen, die an einem multipersonalen Entscheidungsprozess beteiligt sind, werden auch Gruppe, Team oder Kollektiv genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Entscheidungsverfahren lässt sich als ein Verfahren der Informationsgewinnung und -verarbeitung beschreiben; synonym dazu werden häufig auch die Begriffe Entscheidungsprozess, Entscheidungsansatz oder auch Entscheidungstheorie verwendet. Unterschieden wird dabei grundsätzlich zwischen", "tgt_summary": "在心理学中,决策(英语:Decision-making)是一种认知过程,经过这个过程之后,个人可以在各种选择方案中,根据个人信念或是综合各项因素的推理,决定出行动,或是决定出个人要向外表达的意见。每个决策过程都会以产生最终决定、选取最终选择为目标。而这些选择的形式可以是一种行动或选取的意见。", "id": 597679} {"src_title": "Christoph Froschauer", "tgt_title": "克里斯托夫·弗罗绍尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Froschauer erlernte das Setzer- und Buchdruckerhandwerk vermutlich bei seinem Onkel Hans Froschauer in Augsburg. Um 1515 kam er nach Zürich und arbeitete zuerst als Angestellter bei Hans Rüegger, wo er eine Druckerei aufbaute. Nach Rüeggers Tod heiratete Froschauer 1517 dessen Witwe, übernahm die Druckerei und bekam 1519 das Bürgerrecht der Stadt verliehen. Dadurch erhielt er Druckaufträge vom Stadtstaat Zürich. Er druckte ins Deutsche übersetzte Werke von Erasmus von Rotterdam, von Luther und insbesondere von Zwingli. Zwingli bediente sich des neuen Mediums sehr gewandt und liess Predigten und andere programmatische Schriften in kurzer Zeit bei Froschauer drucken. Froschauer wurde so zu einem wichtigen Förderer der Reformation in Zürich. In Froschauers Haus fand im Beisein Zwinglis das «Wurstessen» während der Fastenzeit 1522 statt, eine geplante Provokation, für die er sich vor dem Stadtrat verteidigen musste. Verheiratet war Froschauer in erster Ehe mit Elise Rüegger-Zimmermann († 1550), nach ihrem Tod mit Dorothea Locher; beide Ehen blieben kinderlos. Froschauer starb 1564 an der Pest. Die Druckerei wurde von seinem Neffen Christoph Froschauer dem Jüngeren weitergeführt und wechselte nach dessen Tod 1585 über die Jahrhunderte mehrfach den Besitzer.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "In Froschauers Druckerei wurden zwischen 1520 und 1564 über 700 Titel in annähernd einer Million Exemplaren gedruckt, darunter reich ausgestattete Bibeln, wie 1524 Luthers Neues Testament, 1525 Altes Testament, 1530 die «Zürcher Bibel» mit etwa 100 Illustrationen nach Vorlagen von Hans Holbein d. J. Zu den Glanzstücken aus der Druckerei Froschauers gehört die prachtvoll illustrierte «Schweizer Chronik» (1547/48) von Johannes Stumpf. Den überwiegenden Teil dieser Illustrationen (400 Holzschnitte) schuf Heinrich Vogtherr der Ältere. Bedeutung erlangte Froschauer auch als Verleger von kartografischen Werken: Bereits die Bibel von 1525 war mit einer Karte des Heiligen Landes versehen. 1546 gab er die Kosmografie Johannes Honterus’ von 1541 im Nachdruck heraus, und die Karten der Stumpf-Chronik erschienen auch separat als «Landtafeln». Froschauer druckte nicht nur, sondern schnitt seine eigenen Schriften, baute eine Typengiesserei auf, übernahm Buchbindearbeiten und den Vertrieb der Werke in einer eigenen Buchhandlung. Mit der Pacht der städtischen Papiermühle auf der Papierwerd in der Limmat erzeugte er sein eigenes Papier.", "section_level": 1}, {"title": "Verschiedenes.", "content": "Die meisten seiner Druckermarken zeigen einen Baum mit kletternden Fröschen, ein Bilderrätsel, das durchaus doppelsinnig gelesen werden kann, indem der Baum eine Weide darstellt, die auf einer Aue (Homonym zu Weide) steht, somit eine Frosch-Weide auf einer Frosch-Aue. Der Gebäudekomplex an der heutigen Froschaugasse (Hausnummer 4 war die mittelalterliche Synagoge) hatte nach der Aufhebung des Frauenklosters St. Verena und Verkauf der Gebäude an Christoph Froschauer im Jahr 1551 den Namen «Zur Froschau» erhalten. Die heutige Orell Füssli (Verlag, Buchhandlung, Karten- und Banknotendruck) führt ihre Anfänge auf Froschauers Druckerei zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christoph Froschauer (* um 1490 vermutlich in Kastl bei Altötting; † 1. April 1564 in Zürich) war ein deutscher (bayerischer) Buchdrucker und Verleger. Er war der erste Buchdrucker der Reformationszeit in Zürich und druckte insbesondere die unter Leitung von Zwingli übersetzte «Zürcher Bibel».", "tgt_summary": "克里斯托夫・弗罗绍尔(1490前后 – 1564年4月1日)是苏黎世的第一位印刷商,以印刷弗罗绍尔圣经,即慈运理圣经译本而出名。他的作坊成了Orell Füssli印刷公司的核心。", "id": 915649} {"src_title": "Showgirls", "tgt_title": "艳舞女郎", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der Hoffnung, als Showgirl Karriere zu machen, kommt die junge, vagabundierende Nomi Malone aus der Provinz nach Las Vegas. Dem ersten Unglück – die gesamte Habe wird ihr gestohlen – folgt großes Glück: Die Afroamerikanerin Molly Abrams bietet ihr eine Bleibe an und erweist sich zudem als verlässliche Freundin. Auch ein erstes Engagement, im Strip-Club \"Cheetah's\", kommt rasch zustande. Nomi ist talentiert, aber mindestens ebenso ehrgeizig. Ein Besuch im renommierten \"Stardust\"-Casino – Molly arbeitet dort als Näherin und Kostümdesignerin – führt zur Begegnung mit dem Star der Tanzrevue \"Goddess\", Cristal Connors. Zwar muss sich Nomi anhören, sie prostituiere sich im \"Cheetah's\", doch bald schon erfolgt Connors' Gegenbesuch, in Begleitung ihres Lovers und Entertainment-Regisseurs, Zack Carey. Sie fordern Nomi zu einem Erotiktanz auf, exklusiv für sie beide. Nomi sträubt sich, wird jedoch von ihrem Geschäftsführer angewiesen, der Offerte von 500 $ zu folgen. Ihr Tanz hinterlässt Wirkung. Nomi ist auf dem Sprung nach oben. Eine Alternative dazu scheint nicht minder verlockend. Auch der Afroamerikaner James Smith, Hausmeister in einem Tanzklub, ist auf ihr Talent aufmerksam geworden, stellt ihr hartnäckig nach, lockt sie damit, dass er eigens für sie ein Stück kreiert hat, und warnt sie, dass man im \"Stardust\" das gleiche brutale Geschäftsmodell nur geschickter kaschiere als bei \"Cheetah's\". Die Realität, die Nomi erlebt, als das \"Stardust\" sie engagiert, ist noch härter und kälter: Man erwartet von den Showgirls Gefügigkeit und Dienstbarkeit, selektiert rücksichtslos und schürt den Konkurrenzkampf. Nomi mischt kräftig mit. Sie verführt Carey und steigt auf zur Zweitbesetzung von Connors. Mit ihrer Drohung zu gehen macht diese den Akt rückgängig und demütigt Nomi in der nächsten Vorstellung. Die wiederum rächt sich, indem sie Connors hinterrücks eine Treppe hinunterstößt. Mit Gehirnerschütterung und Oberschenkelhalsbruch fällt die Diva der Revue für längere Zeit aus; das Management glaubt, die Show könne nicht ohne einen Star sein, und wählt – Nomi. Bei der aus diesem Anlass avisierten glamourösen Party will ausgerechnet Nomis einzige Freundin, Molly, fernbleiben. Sie ahnt, wodurch Connors zu Fall gekommen ist, und spricht dies unter vier Augen offen aus. Nomi bestreitet den Vorwurf und beschwört ihre Freundin, doch zu kommen. Dass Molly letztlich einlenkt, liegt auch daran, dass sie hofft, ihrem Idol, dem Musiker Andrew Carver, zu begegnen. In der Tat wird sie von ihm empfangen – und brutal missbraucht: Carver schlägt sie nieder und lässt sie von seinen Bodyguards vergewaltigen. Nomi ist entsetzt und nicht bereit hinzunehmen, dass die Täter gedeckt werden sollen. Carey kontert mit Unterlagen, die ihre geheim gehaltene Vergangenheit offenlegen: In Wahrheit heiße sie Shirley Ann Costello, sei in ein Waisenhaus gekommen, nachdem ihr Vater ihre Mutter und sich selbst umgebracht hatte, und mehrfach vorbestraft wegen Prostitution, Drogenbesitz und vorsätzlicher Körperverletzung. Nomi lässt sich nicht erpressen und übt Selbstjustiz. Unter Vortäuschung sexueller Avancen düpiert sie den selbstgefälligen Carver und schlägt ihn brutal zusammen. Anschließend absolviert sie zwei Abschiedsbesuche im Krankenhaus: Molly setzt sie in Kenntnis über den Racheakt, und Connors bittet sie um Entschuldigung. Die Diva verzeiht ihr und gesteht, sie habe einst ihre Karriere durch eine ähnliche Tat gepusht und zudem eine stattliche Abfindung bekommen. In Richtung Los Angeles verlässt Nomi Las Vegas, wie sie gekommen ist: als Tramperin. Mitgenommen wird sie ausgerechnet von dem Mann, der sie bei ihrer Ankunft beraubt hatte. Nomi zückt ihr Messer und fordert ihren Koffer zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Für die Hauptrolle der Nomi Malone sprach Charlize Theron vor. Man entschied sich jedoch gegen sie, da sie „nicht bekannt genug“ war und „nicht richtig gepasst“ habe. Für die Rolle der Cristal Connors wurde angeblich Madonna in Betracht gezogen. Auch Debi Mazar sprach für die Rolle vor, bevor sie letztlich mit Gina Gershon besetzt wurde. Die Dreharbeiten begannen am 29. August 1994 und dauerten bis zum 11. Dezember 1994.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Finanzieller Erfolg.", "content": "Das finanzielle Ergebnis der Kinoauswertung war „desaströs“. Das Budget betrug geschätzte 45 Mio. US-Dollar, wovon der Film weltweit lediglich 37,7 Mio. US-Dollar wieder einspielte. Erst durch die guten Ergebnisse im Videoverleih und die „respektable“ Verwertung auf DVD wurde der Film zu einem finanziellen Erfolg und spielte zwischen 1996 und 2004 mehr als 100 Millionen Dollar ein.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitgenössische Kritik.", "content": "James Berardinelli bezeichnete den Film auf \"ReelViews\" als „kalt“ („cold“) und „seelenlos“ („soulless“). Er kritisierte das Drehbuch, die „stereotypen“ Charaktere und die Darstellungen. Die letzten 30 Minuten des Films bezeichnete er als besonders schlimm und unlogisch. Roger Ebert kritisierte den Film, bezeichnete ihn angesichts der zahlreichen negativen Kritiken jedoch als „unterbewertet“. Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Eine Art Musical, das in den erotischen Tanzszenen mehr an der voyeuristischen Auslotung der Grenzen zwischen Erotik und Pornografie als an choreografischer Qualität interessiert ist. Kein kritischer Blick hinter die Kulissen des Showgeschäfts, sondern ein Film, der krampfhaft bemüht ist, sexuelle Darstellungen zu enttabuisieren.“", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Bewertung.", "content": "In den ersten zehn Jahren nach seinem Erscheinen wurde \"Showgirls\" häufig als schlechtester Film aller Zeiten bezeichnet, spätere Kritiken bewerteten den Film wohlwollender. Unter Fans hat er mittlerweile einen Kultstatus erlangt, insbesondere auch in der Queer- und Schwulenszene. Quentin Tarantino lobte \"Showgirls\" als einen der wenigen großen Sexploitationfilme des Hollywood-Studiosystems und bekannte sich genauso als Fan des Films wie der Filmemacher Jacques Rivette. Die Filmkritiker Jonathan Rosenbaum und Charles Taylor verteidigen \"Showgirls\" als völlig missverstandene Satire auf das Showgeschäft in den USA. In dem Dokumentarfilm \"Paul Verhoeven – Meister der Provokation\" aus dem Jahre 2016 erklärt Regisseur Verhoeven: „Ehrlich gesagt war es kein wirklich starkes Drehbuch. Möglicherweise liegt aber genau darin die Leistung des Films. Er macht die Story quasi überflüssig. Um die geht es auch gar nicht. Es geht vielmehr um die Bewegungen, die Farben und deren Inszenierung.“", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Bei Veröffentlichung des Films arbeiteten Paul Verhoeven und Joe Eszterhas bereits an einem Drehbuch für eine Fortsetzung mit dem Namen \"Bimbos\". Nach dem finanziellen Misserfolg von \"Showgirls\" waren die Geldgeber laut Verhoeven aber nicht mehr an der Finanzierung des Projekts interessiert. 2011 entstand schließlich mit \"Showgirls 2: Penny's from Heaven\" eine Fortsetzung. Die Regie übernahm Rena Riffel, die als Darstellerin bereits im ersten Teil zu sehen war.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die \"Dallas-Fort Worth Film Critics Association\" kürte den Film im Jahr 1996 zum \"Schlechtesten Film\". Der Film erhielt im Jahr 1996 die Goldene Himbeere in sieben Kategorien, darunter für Elizabeth Berkley, Joe Eszterhas und Paul Verhoeven. Verhoeven holte als erster Regisseur überhaupt die Goldene Himbeere persönlich ab. Er war außerdem für sechs weitere Goldene Himbeeren nominiert, darunter für Kyle MacLachlan und Gina Gershon, d. h. mit insgesamt 13 Nominierungen belegt der Film bisher den Spitzenplatz. Im Jahr 2000 wurde er zum \"Schlechtesten Film der 1990er Jahre\" gekürt, im Jahr 2005 zum schlechtesten Film der ersten 25 Jahre, in denen die Goldene Himbeere vergeben wurde. Die DVD-Ausgabe wurde für die Satellite Awards 2005 für die DVD-Extras nominiert. Neben den Boni auf der DVD lagen der „V.I.P. Edition“ zwei Schnapsgläser, Spielkarten und ein Poster bei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Showgirls ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1995. Regie führte Paul Verhoeven, die Hauptrolle der Nomi Malone spielte Elizabeth Berkley. Der Film beschreibt die Geschichte einer Tänzerin in Las Vegas in den für Verhoeven typischen sexuell aufgeladenen und gewaltdarstellenden Bildern.", "tgt_summary": "《艳舞女郎》(英语:Showgirls)是一部1995年的美国电影,导演是保罗·费尔胡芬,演员是前童星Elizabeth Berkley,凯尔·麦克拉兰和Gina Gershon。影片讲述了一个脱衣舞女郎的故事。", "id": 2017821} {"src_title": "Philipp Wilhelm (Oranien)", "tgt_title": "菲利普·威廉 (奥兰治)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Philipp Wilhelm war der älteste Sohn von Wilhelm I. von Oranien und dessen erster Gemahlin Anna von Egmond (1533–1558). Benannt wurde er nach seinem Vater und nach König Philipp II. Er und seine Schwester Maria sollten die einzigen Kinder dieser Ehe bleiben. Nach dem frühen Tod seiner Mutter erbte er die Grafschaft Büren. Seine Schwester und er wurden in die Obhut der niederländischen Statthalterin Maria von Ungarn gegeben. 1566 begann er seine Studien an der Universität Löwen, wurde hier vom spanischen Statthalter Alba besucht, weshalb man glaubte, deren Verhältnis wäre freundschaftlich. Sein Vater floh ein Jahr später vor dem Terror des Herzogs von Alba in den Niederlanden, nachdem dieser die Grafen Egmond und Horn inhaftieren ließ. Begleitet von seiner Tochter Maria, reiste er, ein Familientreffen vorschützend, zu den Verwandten nach Dillenburg. Philipp Wilhelm verblieb in Löwen, da sein Vater den jungen Prinzen hier in Sicherheit glaubte.", "section_level": 2}, {"title": "Geiselhaft in Spanien.", "content": "Auf Anraten des Kardinals Granvella wurde Philipp Wilhelm am 14. Februar 1568 aus den Niederlanden entfernt und nach Spanien gebracht. Die Proteste seines Vaters bei Alba und Kaiser Maximilian II. blieben ergebnislos. Im Frühling 1568 kam er in Spanien an und durfte hier an der Universität Alcalá de Henares seine Studien fortsetzen. Philipp Wilhelm sprach bald sechs Sprachen fließend. Offensichtlich war es ihm hier auch gestattet zu jagen, zu tanzen und Geliebte zu haben. Obwohl ihm der Kontakt zu seiner Familie verboten war, war es ihm gelungen, einige Male heimlich an seinen Vater zu schreiben. Nachdem diese Korrespondenz offenbar wurde, brachte man Philipp Wilhelm nach Arévalo unter etwas strengeren, aber immer noch freizügigen Bedingungen. Dem spanischen König, den er auch im Escorial besuchen durfte, verhielt sich Philipp Wilhelm gegenüber loyal. Er wurde 1584 nach der Ermordung seines Vaters Nachfolger als Prinz von Oranien. Die Nachfolge als Statthalter der Niederlande trat aber sein Halbbruder Moritz von Oranien an, während seine Schwester Maria die mütterlichen Güter verwaltete und ihm jährlich einen Geldbetrag zusandte. 1595 gestattete man Philipp Wilhelm Erzherzog Albrecht, den neuen Generalgouverneur in die Niederlande zu begleiten. Er wurde am 4. September 1595 aus seiner Haft in Schloss Arévalo entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr in die Niederlande.", "content": "Am 11. Februar 1596 erreichte er mit dem Erzherzog Brüssel und betrat nach 28 Jahren wieder die Niederlande, wo er aber immer noch spanischen Auflagen unterworfen war. Zunächst unterstützte er Erzherzog Albrecht bei seinem Angriff auf Calais. Ohne Wissen ihres Halbbruders Moritz traf der Prinz seine Schwester erstmals in Kleve wieder. 1598 traf er mit Stiefmutter Louise de Coligny in Paris zusammen, die Einfluss auf ihn gewann und ihn von Spanien weg, näher an Frankreich heranführte und auch ein französisches Eheprojekt vorschlug. Er heiratete später auch 1606 Éléonore de Bourbon-Condé (1587–1619), die Tochter des Prinzen Heinrich de Condé, was zu Verstimmungen mit Erzherzog Albrecht führte. Die Ehe war glücklich, blieb aber kinderlos. Nachdem Moritz Erzherzog Albrecht in der Schlacht von Nieuwpoort 1600 besiegt hatte, blieb Philipp Wilhelm in dessen Diensten. Die Beziehung der Halbbrüder litt auch durch den Streit um das väterliche Erbe. Erst 1609 konnte König Heinrich IV. von Frankreich sie miteinander versöhnen. Im Gegenzug vermittelte Philipp Wilhelm erfolgreich zwischen Moritz und dessen Schwester Emilia. Heinrich IV. garantierte Philipp Wilhelm auch die volle Souveränität für sein Fürstentum Orange. Philipp Wilhelm starb im Jahr 1618 ohne Erben. Sein Bruder Moritz wurde, dem letzten Willen Philipp Wilhelms entsprechend, Prinz von Oranien.", "section_level": 2}], "src_summary": "Philipp Wilhelm von Oranien-Nassau (* 19. Dezember 1554 in Buren; † 20. Februar 1618 in Brüssel) war Fürst von Oranien, Graf von Nassau, Katzenelnbogen, Vianden, Büren, Leerdam, Baron von Breda und Vrijheer von Jaarsveld etc.", "tgt_summary": "菲利普·威廉(;1554年-12月19日-1618年-2月20日),出生于布伦。拿骚伯爵,布伦伯爵,布雷达领主,奥兰治亲王。是奥兰治亲王(沉默者)威廉一世与第一任妻子安娜·范·埃格蒙特的长子。1584年他继承父亲的奥兰治亲王,1599年被西班牙国王授予金羊毛骑士勋章。", "id": 1829362} {"src_title": "Mick Foley", "tgt_title": "米克·佛利", "src_document": [{"title": "Privatleben.", "content": "Michael Foleys Familie zog kurz nach seiner Geburt nach East Setauket nahe Long Island (New York). Dort besuchte Foley die Ward Melville High School, später studierte er an der Cortland Universität, wo er zusammen mit dem Schauspieler Kevin James im Ringerteam war und seinen Abschluss erlangte. Seinen Spitznamen \"Mick\" erhielt Foley von seinem Vater, der ein großer Fan des Baseball-Spieler Mick Mantle von den New York Yankees war. Michael Foley ist mit Collette Foley verheiratet und hat vier Kinder. Neben drei Autobiografien schrieb Mick Foley ein Kinderbuch und einen Roman.", "section_level": 1}, {"title": "Wrestling-Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Foleys Interesse für das Wrestling entwickelte sich zu seiner Schulzeit, während er Erfahrungen als Amateurringer (u. a. zusammen mit Schauspieler Kevin James) sammelte. Michael Foley beschloss nun Profi-Wrestler zu werden. Dafür begann er mit seinen Freunden mit dem sogenannten „Backyard Wrestling“. Hier wurde ihren Idolen aus dem Fernsehen nachgeeifert. Michael Foley erfand den fiktiven Charakter „Dude Love“, der in der späteren Karriere noch eine Rolle spielen sollte. Foleys Freunde nahmen ein Video auf, welches ihn beim Sprung vom Dach eines Hauses auf einen anderen Jungen zeigte. Die Landung war dabei durch Wechsel der Kameraperspektive nur fingiert. Dieses Video wurde während einer Wrestlingshow in Foleys Schule gezeigt und dort sah es der Wrestlingtrainer Dominic Denucci. Denucci begann daher Foley während dessen Schulzeit zu trainieren. Sein ihn prägendes „Hardcore-Wrestling“ wurde Michael Foley später von dem Texaner Terry Funk beigebracht. Sein Debüt gab Foley am 24. Juni 1983 unter dem Namen Cactus Jack Manson in West Virginia, wo er gleich in seinem ersten Match seinen Gegner Kurt Kauffmann besiegen durfte. Ansonsten arbeitete Michael Foley zunächst als Jobber in einigen der kleineren Regional-Ligen.", "section_level": 2}, {"title": "World Wrestling Federation (1986–1987).", "content": "Aber Foley wurde auch für kurze Auftritte in der damaligen WWF gebucht: 1986 brach er sich dort unter dem Namen Jack Foley während eines Tag Team Matches gegen die „British Bulldogs“ den Kiefer.", "section_level": 2}, {"title": "Continental Wrestling Association (1988).", "content": "Im Oktober 1988 wechselte Michael Foley zu der in Tennessee beheimateten Wrestlingliga CWA Memphis über und trat dort zunächst mit Gary Young in einem Tag Team an. Nach kurzer Zeit erhielten sie zusammen die CWA-Tag-Team-Titel, mussten sie aber vier Wochen später wieder abgeben. Danach arbeitete Foley zunächst in verschiedenen kleinen Ligen.", "section_level": 2}, {"title": "World Class Championship Wrestling/United States Wrestling Association (1988–1990).", "content": "Michael Foley verließ die CWA Memphis und trat nun in der World Class Championship Wrestling an. Bereits am 30. Dezember 1988 konnte er als Cactus Jack dort die WCCW Light Heavyweight Championship erringen, als er den damaligen Titelhalter Eric Embry besiegen durfte. Als sich die WCCW mit anderen Regionalverbänden zur USWA vereinigte, durfte Foley dort zusätzlich die Tag-Team-Titel sichern.", "section_level": 2}, {"title": "World Championship Wrestling (1990).", "content": "Als Foley die USWA verließ, ging er zur NWA World Championship Wrestling. Dort wurde er kurzfristig bei \"Georgia Championship Wrestling\" als sogenannter \"Undercarder\" eingesetzt. Dort zog er sich bei einem Match eine schwere Kopfverletzung zu und Foley verließ die NWA/WCW in Richtung der UWF.", "section_level": 2}, {"title": "Universal Wrestling Federation (1990–1991).", "content": "Als sich Foley von seiner Kopfverletzung erholt hatte, ging er zu der von Herb Abrams wieder reaktivierten Wrestling-Promotion Universal Wrestling Federation. Dort bildete er ein Tag Team mit Cowboy Bob Orton. In dieser Liga hatte Foley teilweise blutig dargestellte Fehden mit „Mr. Wonderful“ Paul Orndorff. Das diente dazu, die kleine Liga beim Publikum bekannter und interessanter zu machen. Doch sehr schnell verließ er diese Promotion wieder, um nun bei NWA Tri-State Wrestling zu unterschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "NWA Tri-State Wrestling Alliance (1990–1991).", "content": "1991 trat Michael Foley bei der zur National Wrestling Alliance gehörenden Wrestling-Promotion Tri-State Wrestling Alliance an und wurde dort gleich in eine als sehr brutal dargestellte Fehde mit Eddie Gilbert involviert, die in drei harten Matches gipfelte. In dieser Zeit begann Mick Foley auch den \"Double Arm DDT\" als seinen Finisher zu verwenden. In dieser Wrestling-Promotion wurde dem Publikum ein zu damaliger Zeit sehr harter Wrestlingstil dargeboten. Die drei Matches gegen Gilbert sorgten dafür, dass nun die WCW auf Foley aufmerksam wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zur WCW (1991–1994).", "content": "Nach Abschluss dieses sehr erfolgreichen Fehdenprogrammes ging Foley noch im Jahr 1991 ins texanische Dallas, wo er sich kurzfristig bei der Liga \"Global Wrestling Federation\" (GWF) für wenige Matches verpflichtete. Diese Liga wurde unter anderem auch von Eddie Gilbert geführt. Doch im Herbst 1991 bekam Foley seinen ersten großen Vertrag, als er von World Championship Wrestling abgeworben wurde. Foley debütierte bei World Championship Wrestling am 5. September 1991, als er unerwartet bei der Veranstaltung \"Clash of the Champions XVI\" auftauchte und dort eine Attacke gegen Sting startete. Foley bekam bei der Veranstaltung \"Beach Blast 1992\" auch eine Chance auf den World-Heavyweight-Titel, den Sting zu dieser Zeit besaß. Dieses Match durfte er jedoch nicht gewinnen, verschaffte sich jedoch wegen einiger seiner beeindruckenden Ringaktionen den notwendigen Respekt. Auch ein weiteres Titelmatch gegen Stings Nachfolger, den Afro-Amerikaner Ron Simmons, durfte er jedoch noch nicht gewinnen. Foley hatte in der WCW erneut ein blutig dargestelltes Fehdenprogramm gegen Paul Orndorff, das er nun für sich entscheiden durfte und bekam erneut ein Titelmatch auf den WCW-Titel. Diesmal war jedoch Vader sein Gegner. Das erste Match zwischen den beiden fand am 6. April 1993 statt. Foley gewann zwar dieses durch Auszählen, erlitt aber zahlreiche Verletzungen in Form eines gebrochenen Nasenbeins und stark blutenden Gesichtswunden. Er musste schließlich mit 27 Stichen genäht werden. Vader und Foley hatten zuvor zwar Faustschläge vereinbart, um dem Match mehr Gewalt zu verleihen und es so aufzuwerten. Aber Vader wandelte dieses eigenmächtig ab. Auch das Rückmatch wurde ähnlich brutal angelegt. Eine gespielte Verletzung war Teil der Planung, da sich Foley so eine Auszeit für seine gerade auf die Welt gekommene Tochter Noelle verschaffen konnte. Dennoch erlitt Foley bei diesem Match einen realen Genick-Anbruch, der fast seine Karriere beenden sollte. Vader hatte vor dem Ring einige Gummimatten entfernt und donnerte Foley anschließend mit voller Wucht auf den Betonboden der Veranstaltungshalle. Seine Rückkehr in den Ring erfolgte im Herbst 1993 und führte zu einigen weiteren brutal angelegten Matches gegen Vader. So traten beide Kontrahenten bei \"WCW Halloween Havoc\" bei einem Texas Death Match an, dass Vader nach nur 16 Minuten für sich entschied. So wurde nun von der WCW-Führung die Entscheidung getroffen, beide Wrestler vorerst nicht wieder gegeneinander antreten zu lassen. Nach dem beendeten Fehdenprogramm gegen Vader bildete Foley nun ein Tag Team mit Maxx Payne. Doch schließlich wurde Michael Foley mit Kevin Sullivan zu einem Tag Team zusammengeschlossen, da sich der ursprüngliche Partner Payne verletzt hatte. Das neue Tag Team Sullivan und Foley durfte schließlich den amtierenden Champions, den Nasty Boys, die WCW-Tag-Team-Titel abnehmen. Nach dem Titelgewinn trat Foley als amtierender WCW-Tag-Team-Champion nur vier Wochen später in der noch jungen Wrestling-Promotion NWA Eastern Championship Wrestling auf, wo er gleich ein Fehdenprogramm mit dem ebenfalls dem Hardcore-Wrestling verschriebenen Sabu eingebunden wurde und in welchem Sabu siegreich bleiben durfte. Foley ging im Anschluss daran wieder in die WCW zurück. Doch da er während eines ECW-Promos bei \"ECW Hostil City Showdown\" auf seinen WCW-Tag-Team-Gürtel gespuckt und erklärt hatte, dieser Titel würde ihm nichts mehr bedeuten, wurde von der WCW beschlossen, Foley den Titel wieder verlieren zu lassen. Nach dem so schnell folgenden Titelverlust trennte man Foley und Sullivan und ließ sie gegeneinander fehden. Die Fehde endete in einem Loser-Leaves-WCW-Match: Foley verlor dieses Match und musste die WCW verlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Extreme Championship Wrestling (1994–1996).", "content": "Nach seinem Rauswurf aus der WCW trat Michael Foley nun eine Zeit lang in Japan bei Frontier Martial Arts Wrestling an. Schließlich unterschrieb er im Spätsommer 1994 bei ECW. Bei Extreme Championship Wrestling konnte Foley ab August 1994 seinen ohnehin harten Wrestlingstil perfektionieren. Michael Foley begann in der ECW mit seinem ehemaligen Mentor Terry Funk zu fehden, doch dieser wechselte plötzlich nach Japan über. So wurde nun Tommy Dreamer sein Fehde-Partner. Doch Dreamer wurde schließlich vom Tag Team „Public Enemy“ ausgeschaltet, das damals gerne als das „brutalste Tag Team des modernen Wrestling“ bezeichnet wurde. So holte Michael Foley sich Mickey Whipwhreck als Tag-Team-Partner, dessen Mentor er auch wurde. So durften beide auch am 27. August 1994 die ECW Tag-Team-Gürtel von Public Enemy erringen und beide hielten den Titel über eine relativ lange Zeit. Erst im November 1994 mussten sie den Titel wieder abgeben. Nach dem Titelverlust folgte ein kurzes Fehdenprogramm gegen seinen ehemaligen Tag-Team-Partner Sullivan, und als dieser wieder zur WCW zurückkehrte, ging Foley zur SMW. Nach seiner Rückkehr aus Japan bestritt Michael Foley ab 1995 in der ECW dann sehr harte und äußerst brutal geführte Matches. So unter anderem gegen den Sandman, Tommy Dreamer und seinen ehemaligen Mentor Terry Funk, der ihn bei einem dieser Matches mit einem brennenden Brandeisen schwer verletzte. Diese neue und von den japanischen Hardcore-Ligen übernommene Art der ECW-Matchführung, die nun bewusst auch schwere Verletzungen in Kauf nahm, sorgten in Amerika erneut für Kontroversen über Gewalt im TV, da Foley hin und wieder Stacheldraht und Reißzwecken benutzte, wie er es in der FMW kennengelernt hatte. So benutzte er des Öfteren auch einen mit Stacheldraht umwickelten Baseball-Schläger. Foley hatte bereits in Japan begonnen, laut seiner Storyline das Hardcore-Wrestling zu verdammen. So nannte er sich nun in The new Jack um und wechselte sowohl sein Image, als auch sein Ring-Outfit: Er trug nun groß die Lettern „WW F’N F“ (in Anspielung auf die damalige WWF; einschließlich der ECW-typischen Stacheldrahtumwicklung der Buchstaben) auf der Brust und forderte die ECW-Wrestler, insbesondere Tommy Dreamer, auf, das „extreme Hardcore-Wrestling“ nicht mehr anzuwenden, sondern das technisch-basierte Matten-Wrestling der WWF zu übernehmen. Was im Rahmen einer Wrestling-typischen Storyline ausgedacht wurde, entwickelte nun ein Eigenleben: Die Fans glaubten Foley wirklich seine Abkehr vom Hardcore-Wrestling.Als Foley aber in der ECW sein Abschiedsmatch gegen Mikey Whipwreck bestritt, jubelten ihm die Fans wie in seinen Anfangszeiten wieder zu. Foley war bei seiner Abschiedsrede nach dem Match sichtlich bewegt: „Ich hätte diese Reaktion von euch nie erwartet... nach dem ich euch so einiges an den Kopf geworfen habe!“", "section_level": 2}, {"title": "International Wrestling Association of Japan (1995–1996).", "content": "Nach seinem Weggang von der ECW wurde Michael Foley für kurze Zeit bei der SMW verpflichtet. Dort wurde er in ein kurzfristiges Fehdenprogramm gegen Chris Candido eingebunden. Nach dessen Abschluss verließ er die Liga in Richtung Japan. 1995 trat Michael Foley erstmals für die IWA Japan an. Dort lieferte er sich am 8. Januar ein brutal angelegtes Match mit Terry Funk, der dort zur selben Zeit verpflichtet war. Vor allem die Barbed Wire Matches zwischen Foley und Funk gelten wegen ihrer Blutrünstigkeit noch heute als legendär. Foley kehrte bald der IWA den Rücken und trat endgültig der ECW bei. Doch am 20. August 1995 kam er zur IWA zurück und durfte gegen Terry Funk das \"King-of-the-Deathmatch\"-Turnier gewinnen. In dem Interview vor dem Match und der anschließenden Siegesrede begann er (im Rahmen der neuangelegten ECW-Storyline, die langsam eine Zusammenarbeit mit der damaligen WWF vorsah), das Hardcore-Wrestling zu beanstanden und abzulehnen: „In der Anfangszeit des Wrestling“, so Foley, „hätte man keine Gewalt, Stacheldraht und Feuer benötigt, um die Leute zu unterhalten. Das Wrestling als solches müsse nun zu den Wurzeln zurück finden“. Auch später wird Foley regelmäßig bei dieser Promotion antreten und Titel gewinnen dürfen.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zur WWF (1996–2001).", "content": "1996 wechselte Foley dann endgültig zur WWF. In der damaligen World Wrestling Federation trat Michael Foley nicht mehr unter dem Namen „Cactus Jack“ auf, sondern nannte sich nun Mankind. Foley selbst war nun der Meinung, dass er die Rolle des „Cactus Jack“ nach fast 11 Jahren nicht mehr ausfüllen konnte und begann nach einer wirkungsvollen Nachfolgerolle zu suchen. Nachdem man sich über die ersten Schwierigkeiten hinweggesetzt und geeinigt hatte, feilten Vince McMahon und Foley zusammen an dem „Mankind“-Charakter und gaben ihm jenen Schliff, mit dem Foley sich schließlich abfinden konnte. Bei seinem ersten Auftritt als „Mankind“ nach Wrestlemania XII bei \"Monday Night RAW\" durfte Foley 1996 Bob Holly besiegen. Am gleichen Abend attackierte er den Undertaker, was Anlass zu der folgenden Fehde wurde. Im Spätsommer und Herbst des gleichen Jahres traten sich Foley und der Undertaker in unzähligen Aufeinandertreffen gegenüber. Darunter waren auch Matches mit diversen Hilfsmitteln und Spezialklauseln. Letztlich durfte der Undertaker das letzte Match zwischen beiden bei den Survivor Series gewinnen. Michael Foley wurde recht schnell zum Herausforderer auf den WWF Heavyweight Title aufgebaut und trat sowohl gegen Shawn Michaels, als auch den Undertaker um diesen an. Den Titel erringen durfte er jedoch noch nicht. Während einer Storyline gegen Hunter Hearst Helmsley, wurde Foleys alter Traum wahr und er änderte seinen Ring-Charakter beim King of the Ring. Endlich durfte er Dude Love ins Fernsehen und die WWF bringen. Gemeinsam mit ’Stone Cold’ Steve Austin erhielt er die WWF Tag Team Titel, musste diese wegen einer realen Verletzung Austins aber relativ schnell wieder abgeben. Es folgten weitere Fehdenprogramme, unter anderem gegen die New Age Outlaws. Hierfür wurde auch sein alter Freund Terry Funk unter dem Pseudonym „Chainsaw Charlie“ miteingebunden. Mit diesem durfte er bei Wrestlemania XIV für einen Tag erneut die Tag-Team-Titel erringen. 1998 kam es dann zur bis dahin größten Herausforderung Foleys. Beim PPV \"King of the Ring\" des Jahres trat er in einem \"Hell in a Cell\" Match gegen den Undertaker an. Während dieses Matches ließ er sich vom Undertaker aus gut fünf Metern Höhe vom Käfigdach auf den Tisch der spanischen Kommentatoren werfen, was einen unglaublichen Popularitätsanstieg für diese Matchart bedeutete. Foley sollte mit einer Krankentrage abtransportiert werden. Foley selbst wollte dieses Match aber nicht so enden lassen und kletterte deshalb auf das Dach des Käfigs zurück. Der Undertaker führte einen Chokeslam durch die Mitte des Käfigs aus und Foley fiel noch einmal gut vier Meter in die Tiefe, als er durch das Käfigdach auf den Ringboden stürzte. In Foleys Buch \"Mankind – Have a nice Day!\" schrieb er, dass der Wurf vom Käfig durchs Kommentatorenpult geplant war. Amerikanische Wrestlingmagazine behaupteten jedoch, Foley wollte das Ganze wie einen Unfall aussehen lassen, da sich seine Frau schon längere Zeit zunehmend Sorgen um ihn machte. Bei dem Chokeslam durch den Käfig in den Ring schlug sich Foley unter anderem zwei Backenzähne aus, da bei der Landung auf dem Ringboden noch ein Klappstuhl mit dem Stuhlbein auf seinem Gesicht landete. Ferner verlor Foley im Verlauf dieses Matches zweimal real sein Bewusstsein. Insgesamt gilt dieses Match als eines der härtesten der Geschichte von World Wrestling Entertainment. Heute weiß man, dass Mark Calaway zu diesem Zeitpunkt eine schwere Beinverletzung hatte und deswegen kein reguläres Match hätte bestreiten können. So einigten sich Calaway und Foley, dieses angesetzte Match auf das Käfigdach zu verlegen, wo sich Calaway nicht so viel bewegen brauchte. Ungeachtet der Verletzungen war Foley schon in den Wochen nach diesem sehr harten Match wieder im Ring aktiv. Zusammen mit Kane durfte Foley erneut die Tag-Team-Titel gewinnen, gab sie kurz an Steve Austin und den Undertaker ab und verlor sie dann endgültig beim Summerslam an die New Age Outlaws, da das Team mit Kane getrennt wurde. Bei der Aufzeichnung einer RAW-Show übergab 1998 Vince McMahon Michael Foley den neu geschaffenen WWF Hardcore-Titel. In der nächsten Zeit durfte Foley einige Matches gewinnen und wurde in das Geschehen um den WWF World Heavyweight Champion Titel einbezogen. In einem Titelmatch gegen The Rock durfte er diesen schließlich auch gewinnen. Beim \"Royal Rumble 1999\" gab es ein Rückmatch, bei dem es sich um ein sogenanntes I quit Match (dt. Ich gebe auf) handelte. Foley musste den Titel wieder abgeben, ohne aufgegeben zu haben. Ein Storyline-Betrug gegenüber Foley fand statt. Das Rückmatch wurde in der Pause des Super Bowls am 26. Januar 1999 ausgestrahlt und vorab im komplett leeren Tucson Convention Center in Tucson, Arizona aufgezeichnet. Foley erhielt den Titel zurück. Er musste den Titel jedoch am 15. Februar 1999, einen Tag nach „In Your House“, bei RAW in einem Ladder Match wieder an The Rock abgegeben. 1999 nahm Michael Foley eine Auszeit, was Storyline-mäßig durch einen Schlag mit einem Vorschlaghammer seitens HHH erklärt wurde. Beim SummerSlam 1999 am 22. August 1999 kehrte er zurück und durfte Steve Austin und Triple H um den Titel besiegen. Den Titel musste Foley jedoch am folgenden Abend bei RAW wieder an Hunter Hearst Helmsley abtreten. Im selben Jahr war er außerdem in dem Dokumentarfilm \"Beyond the Mat\" zu sehen. Eines der unterhaltsamsten Tag Teams in der WWE sollte die \"The Rock 'n’ Sock Connection\" werden. Sie bestand aus The Rock und Foleys Charakter Mankind. Sie durften die Tag-Team-Titel gewinnen und über einen längeren Zeitraum halten. Man entschied dann „The Rock 'n’ Sock Connection“ aufzulösen und infolgedessen wurde eine Storyline konstruiert, um das Team zu splitten und den Titel verlieren zu lassen. Man tat Foley nun als Mankind mit Al Snow zusammen und gemeinsam erhielten sie die Tag Team Titel. Sie hielten die Titel jedoch nicht lange und das Team wurde wieder aufgelöst. Im Folgenden wurde das Team mit The Rock kurzfristig wiederbelebt. Im Dezember 1999/Januar 2000 pausierte Foley in der WWF, bis er beim Royal Rumble als Cactus Jack zurückkehrte. Ein Fehdenprogramm gegen Triple H folgte, welche in einem Match endete, bei welchem der Verlierer seine Karriere beenden musste. Michael Foley fiel völlig aus seinem Charakter, als er auf der Rampe stand, ins Publikum blickte und weinte. Nach den vielen Verletzungen, die er sich im Laufe seiner Wrestling-Karriere zugezogen hatte, hatte Foley mit dem Wrestling abgeschlossen und wollte sich endgültig seiner Schriftstellerei widmen. Bei Wrestlemania 2000 trat Foley als „Überraschungsgast“ auf und bestritt im Hauptmatch ein Fatal Four Way Match gegen Triple H, Big Show und The Rock. Damit stand er das erste Mal in seiner Karriere im Main Event einer Wrestlemania Veranstaltung. Danach wurde es vorerst ruhig um Michael Foley. Er kehrte nach einiger Zeit unter seinem richtigen Namen mit dem Gimmick des Commissioners, jedoch nicht als aktiver Wrestler zurück. Diese Rolle füllte er bis Dezember 2000 aus. Bei der letzten Raw-Ausgabe vor Wrestlemania X-Seven im März 2001 erfolgte ein Comeback als Aktiver. Man gab bekannt, dass Foley beim Match zwischen Vince und dessen Sohn Shane McMahon die Rolle des Gastringrichters übernehmen werde. In der Folgezeit trat er nochmals als Commissioner, aber auch als Gastringrichter auf. Im November 2001 verließ Foley die WWE und widmete sich seiner Schriftstellerei.", "section_level": 2}, {"title": "Independent Ligen (2001–2005).", "content": "Danach trat Michael Foley nur noch gelegentlich als Wrestler auf, häufig in kleineren Ligen wie der Independent Wrestling Association, um diesen beim Aufstieg zu helfen. So hatte Foley bei Ring of Honor einige Matches gegen CM Punk, Samoa Joe oder Ricky Steamboat. Weitere Auftritte in Japan und Europa schlossen sich an. Foley stand aber nach wie vor bei der WWE unter Vertrag und veröffentlichte dort seine Bücher.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Rückkehr zur WWE (2003–2008).", "content": "Erstmals wieder aktiv vor den WWE-Kameras zu sehen war Foley im Juni 2003, als er als Gastringrichter das Hell in a Cell-Match zwischen Triple H und Kevin Nash bei \"WWE Bad Blood\" leitete. Ein Fehdenprogramm gegen Randy Orton schloss sich an, um diesen auch in die Hardcore-Szene einzuführen. Foley nahm am Royal Rumble 2004 teil und durfte Orton besiegen. Bei Backlash 2004 trafen Foley und Orton im benachbarten Kanada in einem Hardcore-Match um den WWE Intercontinental Championship aufeinander. Foley war in diesem Match jedoch nicht als Sieger vorgesehen. Am 10. Juni 2005 trat Michael Foley überraschend bei dem von Shane Douglas ausgerichteten Wrestling-Turnier \"Hardcore-Homecoming\", einer ECW-Reunion-Veranstaltung, auf. Er wurde als Special-Referee in das Hauptmatch zwischen Douglas, Funk und Sabu eingebunden. Erst im Oktober 2005 trat Foley in der WWE als aktiver Wrestler wieder in Erscheinung. Bei der Großveranstaltung \"Taboo Tuesday\" konnten die Fans wählen mit welchem Gimmick Foley auf Carlito treffen sollte. Mankind gewann die Abstimmung und dieser ging auch in diesem Match als Sieger hervor. Anfang 2006 wurde Foley in der WWE wieder als Gastringichter eingesetzt. Er leitete als ein Match zwischen John Cena und Edge um den World Title der WWE bei einer RAW-Ausgabe. Dieses Match durfte Cena gewinnen und Champion bleiben. Daraus schrieb man eine Fehde zwischen Edge und Foley. Beide trafen bei der 22. Ausgabe Wrestlemanias aufeinander, wobei Edge siegen durfte. Es folgte ein kurzes Fehdenprogramm, in welcher er sich mit Edge und Lita verbündete und gegen Tommy Dreamer, Terry Funk und Beulah McGillicutty beim \"ECW One Night Stand 2006\" antrat. Nach der Veranstaltung begann Foley ein Fehdenprogramm mit Ric Flair. Hintergrund war, dass Ric Flair in Realität in seinem Buch geschrieben hatte, Foley sei nur ein „umjubelter Stuntman“, während er ein verdienter Wrestler sei. Das Thema war hinter den Kulissen längst geklärt, doch verwendete man es nun vor der Kamera. Die Fehde endete mit einem I-quit-Match beim SummerSlam 2006 mit einem Sieg Flairs. Kurz darauf legte Michael Foley eine weitere TV-Pause ein. Foley gab sein Comeback bei einer RAW-Ausgabe im März 2007. Im Juni folgte ein weiterer Auftritt, bei welchem Foley bekannt gab, dass er bei WWE Vengeance 2007 Teil des WWE Championship Matches sein wird, welches er verlor. Von April bis August 2008 war er neben Jim Ross der zweite Kommentator von SmackDown.", "section_level": 2}, {"title": "Total Nonstop Action Wrestling (2008–2011).", "content": "Nach dem Auslauf des WWE-Vertrages ohne weitere Vertragsverhandlungen mit der WWE ging Foley zu Total Nonstop Action Wrestling über und hatte dort am 5. September 2008 bei einer Houseshow seinen ersten Auftritt. Am 18. September 2008 wurde er von Jeff Jarrett bei TNA iMPACT! als Neuzugang präsentiert. Zwei Wochen später, am 2. Oktober 2008, hatte er bei TNA iMPACT! sein offizielles Ring-in Debüt. Es wurde für Foley eine Storyline ausgearbeitet, die ihn zum neuen Besitzer der TNA machte. Als solcher stieg er auch wieder aktiv als Wrestler in den Ring. Am 19. April 2009 durfte er Sting bei der als Pay-per-View ausgestrahlten Großveranstaltung Lockdown besiegen, um TNA World Heavyweight Champion zu werden. Dies war sein erster Titelgewinn bei TNA. Bei \"Slammiversary\" am 21. Juni 2009 verlor er den Titel an Kurt Angle. Am 22. Juli 2009 durfte Mick Foley Kevin Nash um die TNA Legends Championship besiegen. Am 16. August 2009 musste er diesen wieder an Nash abgeben. Im Zuge der ausgearbeiteten Storyline verlor er am 2. März 2010 gegen Jeff Jarrett ein sogenanntes \"The Loser get’s fired\"-Match. Damit konnte Foley die Promotion auf längere Zeit verlassen und machte eine Werbetour durch Australien. Dort promotete Foley \"Total Extreme Comedy\", die von der NWA Australien gesponsert wird. Noch im September des gleichen Jahres wurde sein Fehdenprogramm gegen Ric Flair wieder aufgenommen. Gegen diesen gewann Foley in der live-Ausgabe von \"iMPACT!\" vor der Großveranstaltung \"Bound for Glory\" ein Last-Man-Standing-Match. Dies soll das letzte Aufeinandertreffen der beiden als Wrestling-Ikonen angesehenen Wrestler gewesen sein. Nach weiteren Auftritten bei \"Bound for Glory\" und der \"iMPACT!\"-Ausgabe vom 23. Dezember 2010 kehrte Foley am 3. Mai 2011 zu TNA als \"Network Consultant\" zurück. Dabei wurde \"iMPACT!\" von ihm in Impact Wrestling umbenannt. Am 2. Juni 2011 wurde bei \"Impact Wrestling\" verkündet, dass er nicht mehr der Vertreter des Senders ist. Drei Tage später wurde bekannt, dass Foley’s Bitte um eine Entlassung stattgegeben wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Rückkehr zur WWE (seit 2011).", "content": "Am 2. November 2011 kehrte Foley bei einer Houseshow in Dublin zur WWE zurück. Sein Comeback im TV gab er bei RAW am 14. November 2011. Seitdem absolviert er einige Gastauftritte. Dazu gehörten unter anderem die Teilnahme am Royal Rumble-Match 2012 oder die Rolle des Interim General Manager von RAW und SmackDown im Juni 2012. In einem Artikel auf wwe.com am 11. Januar 2013 gab die WWE die Aufnahme Foley’s in die WWE Hall of Fame am Tag vor WrestleMania XXIX bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Schriftsteller.", "content": "Foleys autobiographischen Bücher \"Have A Nice Day\" und \"Foley Is Good\" wurden Bestseller. Neben diesen biographischen Büchern veröffentlichte Foley einen Roman und eine Weihnachtsgeschichte als Kinderbuch mit Illustrationen von Jerry „The King“ Lawler. Im Jahr 2007 hatte Foley erneut mit einigen Kinderbüchern Erfolg. Im Mai 2007 erschien seine dritte Autobiographie, \"Hardcore Diaries\", in welchem Foley das Wrestlinggeschäft in Tagebuchform auf die für ihn typische kritische, realistische und humorvolle Art und Weise beschreibt. Foleys 2010 erschienene vierte Autobiographie, \"Countdown to Lockdown: A Hardcore Journal\", befasste sich mit seiner Zeit in der Liga TNA, im Besonderen mit dem Aufbau und der Durchführung von seinem Match mit Sting bei der Großveranstaltung Lockdown im Jahr 2009.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Francis Foley, Sr. (* 7. Juni 1965 in Bloomington, Indiana, USA), besser bekannt als Mick Foley, ist ein US-amerikanischer Wrestler und Buchautor.", "tgt_summary": "米克·佛利(英语:Mick Foley),本名麦可·法兰西斯·\"米克\"·佛利(英语:Michael Francis \"Mick\" Foley, Sr.),是美国职业摔角手及作家,目前效力于世界摔角娱乐 (WWE),曾经担任世界摔角娱乐旗下摔角节目WWE Saturday Morning Slam总经理。他曾参加过许多摔角联盟:极限冠军摔角 (Extreme Championship Wrestling)、世界冠军摔角 (WCW)、行动不止摔角 (TNA)。他固定以长发、黑红格子衬衫的外型出现在观众面前。泰瑞·冯克给过他一个称号“硬蕊传奇”。", "id": 402315} {"src_title": "Universität Aarhus", "tgt_title": "奥胡斯大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 11. September 1928 wurde die \"Universitetsundervisningen i Jylland\" (deutsch: \"Universitätsausbildung in Jütland\") gegründet – als erste Universität auf dem dänischen Festland. Davor hatten Schulabgänger in Jütland nur die Wahl, zum Studieren nach Kopenhagen oder nach Deutschland zu gehen. Deshalb hatten die Kommune von Aarhus, Dänemarks zweitgrößte Stadt, und die Initiative \"Universitets-Samvirket\" (\"Universitätszusammenarbeit\") seit 1921 für die Gründung einer zweiten Hochschule im Land gekämpft. Als es 1928 dann soweit war, begannen fünf Professoren (für Philosophie sowie Deutsch, Dänisch, Englisch und Französisch) mit dem Unterricht und 60 Studenten mit dem Studium, zunächst in von der örtlichen technischen Schule angemieteten Räumlichkeiten. Die anfangs rein humanistische Ausbildung wurde nach und nach durch weitere Studiengänge erweitert: 1933 Medizin, 1936 Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften, 1942 Theologie, 1954 Mathematik und Naturwissenschaften, 1958 Politikwissenschaft und 1968 Psychologie. Durch ein neues Hochschulgesetz, das 1970 im Folketing verabschiedet wurde, kam die Aarhus Universitet, die bis dahin immer noch von der Stadt und der \"Samvirket\" organisiert wurde, unter staatliche Leitung. Übrigens schrieb sich die \"Universität Aarhus\" weiterhin mit Doppel-A, obwohl sich ihre Heimatstadt seit der Rechtschreibreform von 1948 bis zum 31. Dezember 2010 mit Å schrieb. Auch nach der Verstaatlichung arbeitet die „AU“, wie die Studenten sie zumeist abkürzen, eng mit der Stadt zusammen, wenn es um den Aufbau neuer Infrastruktur geht. Am 1. Januar 2007 wurden die Aarhus School of Business, das Dänische Institut für Umweltforschung (Danmarks Miljøundersøgelser) und das Dänische Institut für Landwirtschaftforschung (Danmarks Jordbrugsforskning) als Fakultäten der Universität Aarhus eingegliedert. In Zusammenhang mit der Universität steht auch das von Olaf Pedersen gegründete Wissenschaftsmuseum (Aarhus 1983) und das Steno-Museum (1993).", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "Nachdem die AU zunächst in gemieteten Lokalen den Betrieb aufgenommen hatte, entschloss die Stadt bald, ihr mit einem nördlich der Stadt gelegenen Park ein eigenes Areal zur Verfügung zu stellen. Die Architekten C.F. Møller und Kay Fisker gewannen 1931 einen dazu ausgeschriebenen Wettbewerb und entwarfen daraufhin die heute noch genutzten Universitätsgebäude rund um einen natürlichen See. Die einheitliche Bauweise aus gelben Ziegeln wird auch heute noch bei Baumaßnahmen beibehalten, zuletzt 2004 beim Neubau \"Søauditoriet\" (See-Hörsaal), einem überfakultären Hörsaalgebäude am Südende des Universitätssees. Die meisten Universitätsgebäude sind durch Fußgängertunnel miteinander verbunden, so dass es möglich ist, trockenen Fußes zu den meisten Gebäuden zu gelangen, was jedoch selten genutzt wird. Noch heute liegen drei Viertel der Fakultätsgebäude in diesem Universitätspark, der vor allem wegen des Sees und der weitläufigen Grünflächen von Studenten und Dozenten geschätzt wird. Durch das enorme Wachstum der Stadtbebauung ist er inzwischen ins Zentrum von Aarhus gerückt und liegt nördlich der Innenstadt. Lediglich die Vorlesungen in Informatik (in der sog. IT-Stadt, die etwa einen Kilometer westlich des Parks liegt), Archäologie und Ethnografie (im Gut Moesgård zehn Kilometer südlich der Stadt) finden nicht auf dem Stammgelände statt. Einen besonderen Bekanntheitsgrad hat das Verwaltungsgebäude der Universität am Nordende des Parks: es diente während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg der Gestapo als Hauptquartier und wurde am 31. Oktober 1944 durch einen britischen Luftangriff verwüstet. Noch heute unterscheidet sich die Architektur dieses Gebäudes, das auch den größten Hörsaal \"den store Aula (die große Aula)\" beherbergt, sichtlich von der sonst so einheitlichen Bauweise. Der Legende nach verzögerten die Bauarbeiter seine Fertigstellung jahrelang durch immer neue Arkaden und Terrassen, um die Arbeit der deutschen Besatzer zu behindern. Der Luftangriff gilt heute als einer der schwersten in der Geschichte Dänemarks, das sonst vom Krieg weitgehend verschont blieb. Zur Universität gehört auch das auf der Halbinsel Sundewitt liegende Schloss Sandbjerg, das als Seminarzentrum dient.", "section_level": 1}, {"title": "Rankings.", "content": "In den vergangenen Jahren stieg die junge Universität in internationalen Rankings stetig auf.", "section_level": 1}, {"title": "Studenten und Dozenten.", "content": "Im Jahr 1999 waren erstmals mehr als 20.000 Studenten immatrikuliert. Mit der jüngsten Fusion 2007 ist die Zahl der Studenten auf rund 29.000 gestiegen, und der Stab umfasst ca. 5580 wissenschaftliche Mitarbeiter. Vor allem bei ausländischen Studenten ist sie sehr beliebt: mehr als 500 Austauschstudenten kommen jedes Semester hierher, viele davon durch das Austauschprogramm Socrates-Erasmus. Im Laufe der Jahre haben viele bekannte Persönlichkeiten an der AU studiert oder gelehrt. Dies sind (alphabetisch):", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Universität Aarhus (, ) ist mit knapp 45.000 Studenten die größte Universität in Dänemark und hat ihren Sitz in der Stadt Aarhus. Sie wurde 1928 als Privatuniversität gegründet und 1970 zur staatlichen Hochschule.", "tgt_summary": "奥胡斯大学(丹麦语:Aarhus Universitet),位于丹麦王国日德兰半岛的奥胡斯,建立于1928年,2007年前后吸收了奥胡斯商学院、丹麦农业科学院、国家环境研究院,以及位于哥本哈根的丹麦教育大学,2012年并入奥胡斯工程学院之后,目前是丹麦规模最大的综合性大学。", "id": 1845215} {"src_title": "2. Sinfonie (Beethoven)", "tgt_title": "第2號交響曲 (貝多芬)", "src_document": [{"title": "Entstehungszeit.", "content": "Der Beethoven-Forscher Armin Raab nennt für die Erstellung von Skizzen die Zeit zwischen Sommer 1800 und Februar 1802. Die Ausarbeitung der Sinfonie hat Beethoven bis zum April 1802 vorgenommen. Möglicherweise gab es bis zur Veröffentlichung noch eine Umarbeitung. In der Literatur wird die 2. Sinfonie und ihre Entstehung als ein wichtiges Zeugnis für die inneren Kämpfe Beethovens gewertet. Er komponierte das Werk, als seine beginnende Ertaubung deutlich wurde. Und es wird darüber hinaus ein Zusammenhang zum Heiligenstädter Testament vermutet, das Beethoven im Herbst 1802 geschrieben hat. Zu dem Zeitpunkt war jedoch die Arbeit an der Sinfonie schon weitgehend abgeschlossen. Die überschäumend positive Aussage der Sinfonie könnte eventuell damit erklärt werden, dass Beethoven die Hoffnung hatte, geheilt zu werden. An seinen Freund Franz Gerhard Wegeler schrieb er während der Arbeit – am 16. November 1801: „ich will dem schicksaal in den rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich gewiß nicht.“", "section_level": 1}, {"title": "Orchesterbesetzung.", "content": "2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken in D und A, Streicher in 5 Stimmen (I. und II. Violinen, Violen, Violoncelli, Kontrabässe)", "section_level": 1}, {"title": "Analyse.", "content": "Die Entwicklung der sinfonischen Technik seit der 1. Sinfonie ist im ganzen Werk deutlich: Obwohl sich die Werke melodisch und im Charakter sehr ähneln, ist in der Zweiten die Stimmführung auch in den Begleitstimmen selbstständiger, die Formen und Sätze ausgedehnter und die thematische Arbeit konzentrierter. Besonders der langsame Satz, der eine vollständige und sorgfältig ausgeführte Sonatenhauptsatzform darstellt, ist von einer für damalige Verhältnisse unerhörten Länge. Beethoven führt in dieser Sinfonie auch endgültig das Scherzo anstelle des Menuetts als dritten Satz ein. Eine stilistische Nähe zu Haydn und Mozart, also zur dezidiert \"Wienerischen\" Musik (Beethoven ist gebürtiger Rheinländer) ist hier noch überdeutlich, geradezu als eine Hommage an die beiden großen Wiener, als ein Nachempfinden zu erkennen, z. B. an auffälligen Sextakkorden und durch die thematisch eklatante Holzgruppe. Vor allem Scherzo und Finale haben hingegen bereits eine typisch „breite“ Beethovensche Klangfülle, d. h. eine vergleichsweise dichte (grollende) Akkordik.", "section_level": 1}, {"title": "1. Satz (Adagio molto – Allegro con brio).", "content": "Der 1. Satz vermittelt (für Beethovens Verhältnisse erstaunlich ungebrochen und einmütig) Lebensfreude und Euphorie. Er ist (nach der langsamen Einleitung) monothematisch. Allerdings wird der Themenkopf (Holzbläser 4-taktig tonikal „fragend“ und Tutti 4-taktig halbschlüssig „antwortend“) in seiner klaren Gestalt ziemlich spät, in T. 73, aber unmissverständlich als solcher exponiert. Alles vor T. 73 deutet bereits auf diese Gestalt hin, lässt sie sozusagen allmählich aus dem Nebel hervortreten. Jedenfalls ist vor T. 73 nicht von eigenständigem Material eines vermeintlichen ersten Themas zu sprechen, vor allem, da kein Dialog mit einem vermeintlichen zweiten Thema komponiert wird, weder vor noch nach den Wiederholungszeichen. Vorwegnehmend, ebenso wie nach der Exposition des Hauptgedanken folgend, ist entweder alles von diesem abgeleitet (charakteristische Staccato-Viertel), oder andernfalls motivisch unverbindliches Material, das überleitet, bzw. beschließt. Beethoven komponiert hier also weder zwei kontrastierende Themen, noch wenigstens zwei klar diskrete Varianten eines Hauptgedankens, sondern eher einen „weichen Übergang“ von prologisierenden assoziativeren Varianten einer Themengestalt hin zu ihrer Urgestalt, und epilogisierend wieder zurück (zu den Wiederholungszeichen).", "section_level": 2}, {"title": "2. Satz (Larghetto).", "content": "Der Satz ist ein langsamer, aber tänzerischer Satz (menuettartig). Ein Tanz-Satz ist er auch insofern, als er ohne große Überleitungen stattdessen klar definierte Themenabschnitte aneinanderreiht, die direkt durch das thematische Material motorisch voranarbeiten. Entsprechend finden sich keinerlei „durchführende“ Abschnitte (ausweitende oder abbrechende Abspaltungen/Sequenzierungen, tonartliche Fluktuenz u. dergl.).", "section_level": 2}, {"title": "3. Satz (Scherzo. Allegro).", "content": "Das knappe Scherzo wirkt insbesondere durch dynamische und instrumentale Kontraste. Im von den Bläsern geprägten, ländlerartigen Trio wird unüblicherweise die Grundtonart (D-Dur) der Sinfonie beibehalten.", "section_level": 2}, {"title": "4. Satz (Allegro molto).", "content": "Die markante Eröffnungsgeste des Finalsatzes mit Trillerfigur und großem Intervallsprung besitzt Ähnlichkeit mit dem Hauptthema des 1. Satzes von Mozarts Haffner-Sinfonie. Der Satz folgt der Sonatensatzform, gewinnt durch Wiederholung des Hauptthemas zu Beginn der Durchführung und der Coda jedoch Züge eines Rondos. Auffällig ist die Ausdehnung der Coda, die mit nahezu 250 Takten den traditionell dreiteiligen Sonatensatz zur Vierteiligkeit erweitert. Auf eine Art zweiter Durchführung folgen in ihr mehrere auf dem Seitenthema fußende Steigerungen, die durch wirkungsvolle Fermaten und Generalpausen unterbrochen sind.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ludwig van Beethoven komponierte 1801/02 seine 2. Sinfonie in D-Dur, op. 36 und leitete selbst die Uraufführung im Rahmen seiner Akademie am 5. April 1803 im Theater an der Wien.", "tgt_summary": "《D大调第二交响曲》,作品36,是路德维希·范·贝多芬于1801年至1802年年间创作的四乐章交响曲。该作品作于逆境之中,却有着充沛的力量和愉快的气氛,被白辽士称为有着“微笑”般的欢乐。该作品亦标志着贝多芬逐渐进入其成熟的中期阶段。其第三乐章更独创性地使用了谐谑曲(而非传统的小步舞曲),这一做法后来成为了惯例。", "id": 2800674} {"src_title": "Snookerweltmeisterschaft", "tgt_title": "世界斯诺克锦标赛", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Zum ersten Mal wurde die Snookerweltmeisterschaft 1927 in Birmingham ausgetragen. Der Engländer Joe Davis, der auch in der Folgezeit das Snooker klar dominierte, war der erste Weltmeister. Bis 1940 – ab dann konnten die Titelkämpfe wegen des Zweiten Weltkrieges nicht mehr ausgetragen werden – blieb er in allen 14 Weltmeisterschaftsturnieren ungeschlagen. Als das Turnier 1946 wieder ausgetragen wurde, gewann er seinen 15. und letzten Titel und trat als ungeschlagener Champion ab. In den späten 1940er und frühen 1950er Jahre waren sein jüngerer Bruder Fred Davis und der Schotte Walter Donaldson die erfolgreichsten Spieler. 1952 kam es zum Bruch zwischen dem damaligen Verband BACC \"(Billards Association and Control Council)\" und der Spielervereinigung, sodass in diesem Jahr zwei Weltmeisterschaften ausgetragen wurden. In den folgenden Jahren wurde nur das von den Spielern organisierte Turnier, das World Matchplay, fortgesetzt. Fred Davis dominierte diese Epoche, bis die Titelkämpfe 1958 eingestellt wurden. 1964 kehrte man zur Weltmeisterschaft in Form von Challenge-Matches zurück, bei denen jeweils ein Herausforderer", "section_level": 2}, {"title": "Die frühen Jahre: 1927 bis 1940.", "content": "Bereits ab 1870 wurden Weltmeisterschaften in der Disziplin English Billiards veranstaltet. Daraus entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts der Snookersport, der 1919 ein einheitliches Regelwerk bekam. 1924 regten einige Spieler dann die Veranstaltung einer offiziellen Snookerweltmeisterschaft beim Verband an. Das BACC befand jedoch, dass der Snookersport dafür noch nicht populär genug sei. In den Anfangsjahren der Weltmeisterschaft wurde an verschiedenen Orten und über einen Zeitraum von mehreren Monaten (meist von November bis Mai) gespielt. So wurde die erste WM-Partie am 29. November 1926 gestartet und am", "section_level": 2}, {"title": "Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab 1946.", "content": "1946 gewann Joe Davis zum 15. und letzten Mal, er ist damit Rekordweltmeister. Da er fortan nicht mehr an den Weltmeisterschaften teilnahm, blieb er ungeschlagen. 1947 galt Joes jüngerer Bruder Fred als klarer Favorit auf den Titel. Es war jedoch der Schotte Walter Donaldson, der", "section_level": 2}, {"title": "Professional Matchplay Championship: 1952 bis 1957.", "content": "1952 kam es nach Streitigkeiten zwischen dem \"Billiards Association and Control Council\" (BACC) und einigen Spielern zur Austragung von zwei Weltmeisterschaften. Die Spielervereinigung, die von Joe Davis angeführt wurde, warf dem BACC vor, einen zu großen Teil der WM-Einnahmen einzubehalten. Am BACC-Turnier nahmen lediglich zwei Spieler (Horace Lindrum aus Australien und Clark McConachy aus Neuseeland) teil. Es wurde in der Houldsworth Hall in Manchester ausgetragen. Lindrum, der das längste Finale der Geschichte mit 94:49 gewann, wird in einigen Statistiken nicht als Snookerweltmeister geführt, da das von den Spielern organisierte \"Professional Matchplay Championship\" zumeist als die „echte“ Weltmeisterschaft angesehen wird (so auch vom derzeitigen Snooker-Weltverband WPBSA). Andererseits erwähnen die beiden größten Snookerarchive", "section_level": 2}, {"title": "Challenge Matches: 1964 bis 1968.", "content": "Mit dem Einverständnis des BACC führte Rex Williams die Weltmeisterschaft 1964 auf Basis von Herausforderungsduellen (engl.: \"Challenge Matches\") wieder ein. Die Weltmeisterschaften wurden fortan nicht mehr in Turnierform ausgetragen, sondern ein einzelner Spieler durfte den amtierenden Weltmeister herausfordern; ähnlich wird dies beispielsweise im Boxen oder Schach gehandhabt. Die Duelle fanden unregelmäßig und manchmal sogar mehrmals pro Jahr statt. Insgesamt kam es", "section_level": 2}, {"title": "Knockout-Turniere: 1969 bis 1976.", "content": "Ab 1969 kehrte man wieder zur klassischen Turnierform zurück. Die 1968 gegründete World Professional Billiards & Snooker Association (WPBSA) ist seither der organisierende Weltverband. Mit John Spencer gab es einen neuen Weltmeister, der sich in einem Feld von acht Teilnehmern in London durchsetzte. Mit der Zigarettenmarke \"Player’s No. 6\" gab es erstmals einen Hauptsponsor für das Turnier. Im Folgejahr gewann Ray Reardon aus Wales seinen ersten Weltmeisterschaftstitel. 1971 wechselte der Austragungsort des Turniers von London nach Australien. Dort spielte man zunächst in einer", "section_level": 2}, {"title": "Die Crucible-Ära.", "content": "Mit Einführung der Snookerweltrangliste in der Saison 1976/77 wurde das Turnier ins Crucible Theatre in Sheffield verlegt. Der 980 Zuschauer fassende Hauptsaal ist seitdem Austragungsort der Titelkämpfe. Die Fortführung der Traditionsveranstaltung ist bis 2027 vertraglich gesichert. Der Unternehmer und Snookerspieler Mike Watterson übernahm 1977 die Aufgabe als Promoter der Snookerweltmeisterschaft. Sein Ziel war es, das Image des Snookersports insgesamt zu verbessern. Laut eigener Aussage hatte er es satt, professionelles Snooker an Orten wie Flugzeug-Hangars zu sehen, die kalt und verraucht waren und wo die Zuschauer auf Bänken sitzen mussten. Dies wären Bedingungen, die er weder als Spieler noch als Zuschauer ewig aushalten wollte. Auf Anraten seiner Frau Carole sah er sich im August 1976 das Crucible Theatre etwas genauer an. Mit den abgestuften Sitzreihen und", "section_level": 2}, {"title": "1977 bis 1989.", "content": "Beim ersten Turnier im Crucible Theatre gewann Spencer seinen insgesamt dritten Titel durch einen Finalsieg über Cliff Thorburn aus Kanada. In den folgenden Jahren kam es zu einer Verbreiterung der Leistungsdichte unter den Spielern, daher konnte zunächst kein Teilnehmer mehr zweimal hintereinander den Weltmeisterschaftstitel gewinnen. Nachdem 1978 Ray Reardon seine sechste und letzte Trophäe gewonnen hatte, war es ein Jahr später sein Landsmann Terry Griffiths, der völlig überraschend als ungesetzter Spieler bei seinem erst zweiten Profiturnier den Titel gewann. Das Preisgeld war inzwischen", "section_level": 3}, {"title": "1990 bis 2000.", "content": "Im Jahr 1990 erreichte Davis erstmals seit 1982 nicht das Finale. Im Halbfinale unterlag er mit 14:16 gegen Jimmy White, der das Finale jedoch mit 12:18 gegen den damals 21-jährigen Schotten Stephen Hendry verlor. Hendry ist seitdem der jüngste Snookerweltmeister aller Zeiten. Im Jahr darauf scheiterte Hendry schon im Viertelfinale gegen Steve James. Das Finale wurde zwischen Parrott und White ausgespielt, Parrott gewann die Partie mit 18:11. Jimmy White gelang 1992 das zweite Maximum Break bei einer Weltmeisterschaft im Erstrundenmatch gegen Tony Drago aus Malta. Eine weitere Besonderheit in der ersten Runde war das 10:0 von Parrott gegen den Australier Charlton, der einzige Zu-Null-Sieg (engl.: \"whitewash)\" im Crucible Theatre. Im Finale kam es zur Neuauflage des Endspiels von 1990. Hendry gewann seinen zweiten Titel durch einen Lauf von 10 Framegewinnen in Folge (Rekord in einem Finale), nachdem White schon mit 14:8 geführt hatte. 1993 gelang James Wattana aus Thailand als erstem Spieler aus dem ostasiatischen Raum der Sprung ins Halbfinale, wo er allerdings White unterlag. Dieser musste sich abermals Hendry geschlagen geben, wobei die Niederlage mit 5:18 sehr deutlich ausfiel. Das Gesamtpreisgeld war mit exakt einer Million Pfund erstmals siebenstellig. 1994 kam es zum vierten und letzten", "section_level": 3}, {"title": "Ab 2001.", "content": "Mit den Siegen bei den Weltmeisterschaften 2001, 2004, 2008, 2012 und 2013 konnte Ronnie O’Sullivan als erster Spieler im neuen Jahrtausend fünf Weltmeisterschaften für sich entscheiden. Auch wenn er 2003 schon in der ersten Runde scheiterte, so konnte er zu diesem Zeitpunkt als einziger Spieler ein zweites Maximum Break bei einer Snookerweltmeisterschaft verbuchen. 2009 schaffte dies auch Hendry; allerdings hatte O’Sullivan im Jahr zuvor auf drei Maximum Breaks erhöht. Dafür konnte Hendry einen anderen Rekord aufstellen: Ihm gelangen 2002 im Verlauf der Weltmeisterschaft 16 Century Breaks. Trotzdem musste er sich in seinem neunten Finale Peter Ebdon mit 17:18 geschlagen geben. 2003 holte sich Mark Williams seinen zweiten Weltmeisterschaftstitel. In einem engen Endspiel bezwang er Ken Doherty mit 18:16. Auch Dohertys vorherige Ergebnisse fielen allesamt knapp aus (10:9, 13:12, 13:8, 17:16), sodass er mit 132 von 137 möglichen Frames das bisher größte „Arbeitspensum“ eines Crucible-Finalisten absolvieren musste. 2003 erreichte das Turnierpreisgeld mit 1.682.900 £ ein Allzeithoch. Der Überraschungsweltmeister des Jahres 2005, Shaun Murphy, hatte zu Beginn der Saison nur auf Platz 48 der Snookerweltrangliste gestanden. Somit ist Murphy der seit Einführung der Weltrangliste am niedrigsten gesetzte Spieler, der Weltmeister wurde. Obwohl er mit seinem Sieg lediglich auf Platz 21 vorrückte, war er als Weltmeister in der folgenden Saison bei allen Main-Tour-Turnieren gesetzt. Die beiden folgenden Weltmeisterschaften gingen mit ihren langen Finalpartien in die Geschichte ein: 2006 musste Graeme Dott bis 0:52 Uhr Ortszeit kämpfen, um Ebdon mit 18:14 zu besiegen. Der längste Frame zwischen den beiden Kontrahenten dauerte 74 Minuten und 8 Sekunden und ist damit der längste Frame der Turniergeschichte. Obwohl John Higgins im Jahr 2007 einen Frame", "section_level": 3}, {"title": "Aktueller Modus.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Da das Teilnehmerfeld der Endrunde im Crucible Theatre auf 32 Spieler begrenzt ist, wird im Vorfeld eine Qualifikation ausgespielt. Automatisch gesetzt für die Endrunde sind die 16 besten Spieler der Snookerweltrangliste. Der amtierende Weltmeister ist automatisch qualifiziert; falls er sich nicht in den Top 16 der Weltrangliste befindet, muss der Weltranglistensechzehnte in die Qualifikation. Die Qualifikation wird in drei Hauptrunden im Best-of-19-Modus gespielt. Dabei treten die Spieler gemäß ihrer Weltranglistenposition gegeneinander an. In der ersten Runde werden 64 Partien gespielt. Die Sieger treffen dann in der zweiten Runde gegeneinander an. Die", "section_level": 2}, {"title": "Endrunde.", "content": "Seit 1969 wird die Hauptrunde im K.-o.-System gespielt. Dabei treten 32 Spieler gegeneinander an, die im besten Fall fünf Runden (1. Runde, Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale, Finale) vor sich haben. Die folgende Tabelle gibt an, wie viele Frames in welcher Runde gespielt werden. Seit 1982 wird die Weltmeisterschaft über einen Zeitraum von 17 Tagen ausgetragen. An jedem Tag werden gewöhnlich drei Sessions gespielt. Lediglich am 6., 9. (manchmal auch", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss auf die Weltrangliste.", "content": "Die Weltrangliste wurde nach der Weltmeisterschaft 1976 eingeführt und bezog sich zunächst ausschließlich auf die Resultate der vergangenen drei Weltmeisterschaften. Das Punktesystem der damaligen Zeit war noch recht simpel; es gab fünf Punkte für den Sieger, vier für den unterlegenen Finalisten, drei für die beiden unterlegenen Halbfinalisten und so weiter. Erst ab der Saison 1982/83 kamen mit den International Open und dem Professional Players Tournament weitere Turniere hinzu, die sich auf die Weltrangliste auswirkten. Die Weltmeisterschaft wurde dabei mit zehn Punkten für den Sieger aufgewertet und die einfließenden Punkte", "section_level": 2}, {"title": "Preisgeld.", "content": "Das Preisgeld wird nach einem bestimmten Schlüssel verteilt. 2019 wurden insgesamt 2.231.000 £ ausgeschüttet, wovon der Sieger allein knapp ein Fünftel erhielt. Das Preisgeld stieg ab Mitte der 70er Jahre ständig an; 1982 betrug es erstmals über 100.000 £, 1989 erstmals über 500.000 £, 1993 erstmals 1.000.000 £ und von 2001 bis 2003 sogar über 1.500.000 £. Mit dem Wechsel des Hauptsponsors kam es zu einem Einbruch, so dass 2006 und 2007 wieder eine Million Pfund unterschritten wurde. Ab 2009 wurde mehrere Jahre ein Gesamtpreisgeld von 1.110.000 £ ausgeschüttet, das ab 2014 kontinuierlich anstieg. 2019 überschritt es mit 2.231.000 £", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehberichterstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Britischer Raum.", "content": "Obwohl man in den 1950er Jahren einige Versuche unternommen hatte, Snooker im Schwarz-Weiß-Fernsehen zu etablieren, indem man die verschiedenen Bälle mit ihrem jeweiligen Zahlenwert (ähnlich wie beim Poolbillard) beschriftete, setzten sich regelmäßige Übertragungen erst mit der Verbreitung des Farbfernsehens Ende der 1960er Jahre und der Fernsehberichterstattung der BBC vom Pot Black Cup 1969 durch. Dies sorgte für eine Popularisierung des Snookersports in Großbritannien. In den Jahren 1969 und 1970 sponserte das Unternehmen John Player die Snookerweltmeisterschaften. Da das Fernsehen jedoch noch kein Interesse", "section_level": 2}, {"title": "Außerhalb Großbritanniens.", "content": "Laut Angaben der WPBSA wird die Weltmeisterschaft derzeit in über 75 Staaten der Erde übertragen. Lange Zeit war die Popularität von Snooker – und somit auch der Snookerweltmeisterschaft – hauptsächlich auf Großbritannien beschränkt. Etwa seit dem Jahrtausendwechsel überträgt Eurosport die Snookerweltmeisterschaft jedoch auch in vielen anderen europäischen Staaten. In Deutschland sind die", "section_level": 2}, {"title": "Sponsoren.", "content": "In den Jahren 1969 und 1970 sponserte John Player mit der Marke \"Player’s No. 6\" die Weltmeisterschaft. Mit der Gallaher Group (Marke: \"Park Drive,\" 1972–1974) und Imperial Brands (Marke: \"Embassy,\" 1976–2005) folgten weitere Tabakkonzerne. Mit einer Gesetzesänderung 2003 wurde die Tabakwerbung in Großbritannien jedoch deutlich eingeschränkt. Schon in den 80er Jahren gab", "section_level": 1}, {"title": "Statistiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spieler-Statistiken.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "„Fluch des Crucible“.", "content": "Der sogenannte „Fluch des Crucible“ (engl.: \"Crucible curse\") bezeichnet den Umstand, dass in der Crucible-Ära kein Snookerweltmeister seinen erstmals gewonnenen Titel im folgenden Jahr verteidigen konnte. Joe Johnson (1987) und Ken Doherty (1998) schafften es im Jahr darauf immerhin ins Finale. Mit Steve Davis, Stephen Hendry, Ronnie O’Sullivan und Mark Selby schafften überhaupt erst vier Spieler zwei Titelgewinne in Folge, für alle vier waren es aber nicht die ersten beiden Titel gewesen. Vor der Crucible-Ära konnten die Spieler Joe Davis, Fred Davis und John Pulman ihren ersten Titel bei der folgenden Weltmeisterschaft verteidigen.", "section_level": 3}, {"title": "Nationen-Statistiken.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.", "content": "Bisher konnte sich kein Snookerspieler aus den D-A-CH-Ländern für die Endrunde der Snookerweltmeisterschaft qualifizieren. Die deutschen Profis Lasse Münstermann (2001, 1. Qualifikationsrunde) und Patrick Einsle (2007, 2. Qualifikationsrunde) und der Nachwuchsspieler Lukas Kleckers (2015, 2016, 2018 und 2019, jeweils 1. Qualifikationsrunde) scheiterten jeweils in der frühen Phase der Qualifikation. Auch der Schweizer Alexander Ursenbacher verpasste mehrmals die Qualifikation, 2017 jedoch erst in der entscheidenden Runde nach einem 4:10 gegen Yan Bingtao.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Snookerweltmeisterschaft (offiziell \"World Snooker Championship)\" ermittelt alljährlich den Weltmeister im Profi-Snooker. Ausrichter des Turniers ist der Snooker-Weltverband WPBSA.", "tgt_summary": "世界斯诺克锦标赛(英语:World Snooker Championship)也称斯诺克世界锦标赛(简称斯诺克世锦赛),是斯诺克台球历史最悠久、最重要的赛事。无论是从影响力、奖金规模还是职业排名积分来看,一年一度的世界锦标赛都堪称斯诺克台球最高水平的比赛。", "id": 1786951} {"src_title": "Langfußfledermaus", "tgt_title": "节鼠耳蝠", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Langfußfledermaus ist mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 5 Zentimeter und einer Flügelspannweite von etwa 25 Zentimeter eine mittelgroße Fledermaus. Die Oberseite ist heller als bei anderen Mausohr-Arten und rauchgrau gefärbt. Die Bauchseite ist hellgrau und von der Oberseite nicht scharf abgegrenzt. Die Schnauze ist rotbraun, Ohren und Flughäute sind braungrau. Die Füße sind ungewöhnlich groß und mit langen Borsten bedeckt. Die Armflughaut reicht bis zur Ferse. Die Unterschenkel sind sehr stark behaart. Die Schwanzflughaut ist mit dunklem Flaum bedeckt. Die Nasenlöcher stehen ziemlich weit hervor. Ähnliche Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Langfußfledermaus ist im Mittelmeerraum recht weit verbreitet. Früher reichte das Verbreitungsgebiet bis zu den Alpen, inzwischen sind diese Populationen jedoch wahrscheinlich ausgestorben. Weitere Vorkommen finden sich in Nordafrika und östlich bis zum Iran und Usbekistan.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Langfußfledermäuse halten sich bevorzugt in gebüschreichem Gelände in Gewässernähe auf. Sowohl im Sommer als auch im Winter schlafen die Tiere in Höhlen, Stollen und Kellern. Die Tiere sind sehr gesellig, es wurden Winterquartiere mit über 3000 Tieren gefunden. Langfußfledermäuse bilden Kolonien auch mit anderen Fledermausarten wie zum Beispiel Mausohren oder Langflügelfledermäusen. Langfußfledermäuse sind dämmerungsaktiv. Sie jagen gerne über Gewässern nach Insekten, die sie im Flug verspeisen. Der Flug ähnelt dem der Wasserfledermaus. Die Langfußfledermaus ist die Fledermausart Europas, die am besten daran angepasst ist, Insekten von der Wasseroberfläche zu fangen. In einzelnen Populationen jagen die Tiere zudem Fische, die im Bereich der Wasseroberfläche leben. Dabei haben sie sich besonders auf die aus den Vereinigten Staaten stammenden und in Südeuropa neu eingeführten Östlichen Moskitofische (\"Gambusia holbrooki\") spezialisiert, die bei ihrer Jagd nach Insekten und Insektenlarven mit der Oberlippe die Wasseroberfläche durchstoßen und damit für die Fledermäuse sichtbar werden.", "section_level": 1}, {"title": "Status und Schutz.", "content": "Die Langfußfledermaus wird von der Europäischen Union in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie geführt und gilt somit als streng zu schützende Art von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Langfußfledermaus (\"Myotis capaccinii\", auch als Großfußfledermaus bekannt) ist eine Fledermaus-Art aus der Gattung der Mausohren, die 1837 von Bonaparte erstmals beschrieben wurde. Der wissenschaftliche Artname ehrt den italienischen Kardinal Francesco Capaccini.", "tgt_summary": "节鼠耳蝠(学名:,或者叫作长爪蝙蝠)为蝙蝠科鼠耳蝠属的动物。在中国大陆,分布于江西、陕西、贵州、安徽、香港、云南、江苏、广东、福建、浙江等地,主要生活于洞穴。该物种的模式产地在意大利。摩洛哥、阿尔及利亚和地中海沿岸,约旦和伊朗等地区也有分布。主要居住在湿地和水道周围。", "id": 2704065} {"src_title": "Frauenwaggon", "tgt_title": "女性專用車廂", "src_document": [{"title": "Japan.", "content": "In Japan wurden Frauenwaggons (jap., \"josei sen’yō sharyō\") zuerst von der Tokioter Vorortbahngesellschaft Keio im Jahr 2000 auf einigen Linien am späten Abend eingeführt. Angeregt wurde die Einführung durch japanische Feministinnen. Die Waggons sind als eine Maßnahme gegen sexuelle Belästigung (Chikan) gedacht, die in überfüllten Zügen in Japan häufig vorkommt. Seither hat sich das Konzept des Frauenwaggons stark verbreitet. Heute existieren Frauenabteile in einigen Städten des Landes, nicht nur in Tokio, sondern auch in Kansai. Die entsprechenden Fahrzeuge sind nicht den ganzen Tag über Frauen vorbehalten, sondern etwa in den Morgenstunden bis 10:00 Uhr und zur abendlichen Hauptverkehrszeit von 17:00 bis 21:00 Uhr. Außerdem behalten sich alle Gesellschaften explizit das Recht vor, in besonders frequentierten Stoßzeiten die Frauenwaggons wieder für alle Passagiere zu öffnen, also ausgerechnet dann, wenn die Enge im Fahrzeug Chikan besonders erleichtert. Gleichzeitig hat sich in Japan auch starke grundsätzliche Kritik an den Frauenwaggons etabliert, die beklagt, dass Frauenwaggons je nach Linie oft am Kopf des Zuges oder an anderen zum Ein- und Aussteigen günstigsten Positionen eingerichtet sind und somit Männer diskriminieren. Die Idee der Frauenwaggons lässt sich auf spezielle Mutter-Kind-Abteile zurückführen, die schon in der Taishō-Zeit und dann wieder in den 1970er Jahren etabliert wurden. Auf Grund der hohen Anzahl an falschen Chikan-Beschuldigungen werden vermehrt auch Männerwaggons gefordert, so zum Beispiel 47,5 Prozent der Aktionäre auf der Aktionärsversammlung 2009 der Seibu Holdings als Muttergesellschaft der Seibu Tetsudō.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Auch in Deutschland gab es Abteile, die für Frauen reserviert waren, zum Beispiel bei den Preußischen Staatseisenbahnen, dort in allen vier Wagenklassen. Das Betreten der Frauenabteile war streng reglementiert. Die (männlichen) Schaffner durften das Abteil nur zur Fahrkartenkontrolle, in Notfällen oder auf Wunsch der dort reisenden Damen betreten und sich dort keinesfalls setzen. Als während des Ersten Weltkriegs das Reisenden-Aufkommen erheblich anstieg, wurden die Frauenabteile – zunächst in den niedrigen Zuggattungen –, dann in allen Zügen, außer Arbeiterzügen, abgeschafft. 2016 wurden Frauenabteile in Regionalzügen zwischen Leipzig-Chemnitz von der Mitteldeutsche Regiobahn (MBR) eingeführt, um das Sicherheitsgefühl der weiblichen Fahrgäste zu stärken.", "section_level": 1}, {"title": "Österreich.", "content": "Die Österreichischen Bundesbahnen bieten im EuroCity- und InterCity-Verkehr neben Damenabteilen auch Stillabteile und Kleinkindabteile an. In Wien forderte die nicht amtsführende Stadträtin Ulrike Nittmann (FPÖ) in einem Interview zum Amtsantritt im März 2019 Frauenwaggons bei U-Bahn und Straßenbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Türkei.", "content": "Für den 2015 eröffneten Oberleitungsbus Malatya beschaffte der Betreiber 2017 zwei spezielle Wagen für weibliche Fahrgäste, die sich durch ihre rosa Lackierung auch äußerlich von den grauen Standardwagen für beide Geschlechter unterscheiden. Die Spezialwagen verkehren auf bestimmten Kursen, die im Fahrplan entsprechend verzeichnet sind. Ursprünglich waren dies acht Fahrten täglich, inzwischen fahren sie nur noch vier mal am Tag. Darüber hinaus führte die Stadtbahn Bursa ebenfalls 2017 spezielle Frauenabteile ein.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Länder.", "content": "Frauenabteile sind in zahlreichen weiteren Ländern anzutreffen. So etwa bei der Indischen Eisenbahn oder auch bei der Indonesischen Staatsbahn. Auch die ehemalige Chesapeake and Ohio Railway in den Vereinigten Staaten bot früher diesen Service für Frauen, ebenso wie die britischen Staatsbahnen auf dem indischen Subkontinent im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Im Stadtverkehr sind Frauenabteile vor allem im islamisch geprägten Nahen Osten anzutreffen, so etwa bei der Metro Dubai, der Metro Kairo, der U-Bahn Teheran, der Straßenbahn Alexandria, beim Oberleitungsbus Riad und beim Oberleitungsbus Teheran. In Brasilien bietet die Metrô Rio de Janeiro Frauenabteile an, in Südkorea die U-Bahn Busan, in Taiwan die Metro Taipei und auf den Philippinen die Mass Rapid Transit Manila.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Frauenwaggon respektive ein Frauenabteil oder Damenabteil ist ein bestimmter Bereich eines öffentlichen Verkehrsmittels, in den nur Frauen einsteigen dürfen. In Japan erlauben Bahngesellschaften daneben auch den Zustieg von Rollstuhlfahrern beiderlei Geschlechts. Jungen bis zum Höchstalter von zwölf Jahren dürfen die Abteile in Begleitung einer Frau häufig ebenfalls benutzen.", "tgt_summary": "女性专用车厢是指火车或地铁列车中只限女性乘坐的车厢,此类特殊的设计源自日本,是当局为防范日益恶化的女性遭色狼性骚扰问题而专门设立。部分列女性专用车厢亦可以让男性儿童、身障者人士或相关人士的介护者使用。", "id": 1173435} {"src_title": "Kalawao County", "tgt_title": "卡拉沃县", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Kalawao County umfasst die Kalaupapa-Halbinsel auf Molokaʻi, zwei östlich angrenzende Täler (Waiʻaleʻia und Waikolu), sowie einen Streifen Steilküste westlich der Halbinsel. Es hat 90 Einwohner (Stand: Volkszählung 2010) auf einer Landfläche von 34,2 Quadratkilometern. Zum Kalawao County gehören die drei Orte Kalaupapa (an der Westküste der Halbinsel), Kalawao (an der Ostküste der Halbinsel) und das heute unbewohnte Waikolu (im gleichnamigen Tal im Südosten). Traditionell wurde das Gebiet des heutigen Kalawao County in vier ahupuaʻa gegliedert. Die \"ahupuaʻa\" sind nachstehend wiedergegeben, mit Reihenfolge von West nach Ost, und Original-Flächenangaben in Quadratmeilen.: Kalaupapa ahupuaʻa mit der gleichnamigen Hauptsiedlung des County und dem \"Kamalo Harbor\" liegt an der Westseite (Lee-Seite) der Kalaupapa-Halbinsel und umfasst noch einen Abschnitt der Steilküste Molokaʻis westlich davon, an der Awahua-Bucht. Makanalua ahupuaʻa umfasst einen Landstreifen im Zentrum der Halbinsel bis zu ihrer Nordspitze, Kahiu Point, und erstreckt sich nach Süden in das Waihanau-Tal. Der Kalaupapa Airport und der Molokaʻi Lighthouse liegen im Norden auf seinem Gebiet, und der erloschene \"Kauhakō Crater\" im Zentrum. Im Krater liegt der kleine aber tiefe \"Kauhakō Crater Pond\". Kalawao ahupuaʻa liegt an der Ostseite (Luv-Seite) der Kalaupapa-Halbinsel und umfasst auch das Waiʻaleʻia-Tal südöstlich davon. Noch weiter südöstlich liegt das heute praktisch unbewohnte Waikolu ahupuaʻa im gleichnamigen Tal. Der Küste vorgelagert sind die steil aus dem Wasser ragenden kleinen Felseninseln Huelo, Okala und Mōkapu. Aufgrund der geringen Größe des Kalawao County wird es auf vielen Karten nicht als separates County dargestellt. Es hat auch keinen County-Sitz, sondern wird von einem gewählten Sheriff „regiert“, der im Ort Kalaupapa residiert. Dennoch ist Kalawao County bevölkerungsmäßig nicht das kleinste County der Vereinigten Staaten. Das texanische Loving County hat noch weniger Einwohner. Kalawao County verliert jedoch Bevölkerung. Die Bevölkerungspyramide zum Stand der Volkszählung 2000 zeigt die Ursache für die abnehmende Bevölkerung: Fehlende Besetzung der unteren Altersklassen. Zuzüge neuer Bewohner sind nicht gestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die nebenstehende Zusammenstellung der Volkszählungsergebnisse seit 1900 gibt Aufschluss über die Bevölkerungsabnahme:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet war seit 900 Jahren bewohnt. Die Originalbevölkerung wurde 1865 im Osten und 1895 auch im Westen (Fischerdorf Kalaupapa) zwangsweise von der Regierung des Königreichs Hawaiʻi ausgesiedelt, um in dem abgeschiedenen und schwer zugänglichen Gebiet eine Lepra-Kolonie einzurichten, die von 1866 bis 1969 bestand. Während dieser Zeit wurden fast 8000 Leprapatienten zwangsweise nach Kalawao geschickt, um die Krankheit unter Kontrolle zu halten. Ab 1969 konnte Lepra behandelt werden. Von 1873 bis zu seinem Tod 1889 wirkte Damian de Veuster in der Kolonie. Noch heute leben ehemalige Lepra-Patienten im County. Die übrigen Bewohner sind Angestellte des Hawaiʻi Department of Health, das für die Verwaltung zuständig ist, Angestellte des 1980 eingerichteten Kalaupapa National Historical Park, sowie einige Geistliche. 1909 wurde das heutige County als eigener Distrikt vom restlichen (Distrikt) Molokaʻi abgegrenzt. In früheren Dokumenten zählten die \"ahupuaʻa\" Kalaupapa, Makanalua und Kalawao zum moku (Distrikt) Palaau, während das im östlichen Tal gelegene Waikolu ein Teil des \"moku\" Halawa war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kalawao County ist das kleinste der fünf Countys des Bundesstaates Hawaii und das zweitkleinste County der Vereinigten Staaten von Amerika.", "tgt_summary": "卡拉沃县(英语:Kalawao County)是美国夏威夷州的一个县,位于莫洛凯岛北部的卡劳帕帕半岛上。陆地面积34平方公里,是美国陆地面积最小的县。根据美国2000年人口普查,共有人口147人,是美国第二少。无县治,当地事务由夏威夷州卫生局在居民中指派一名治安官管理。", "id": 2384473} {"src_title": "Inselspital", "tgt_title": "小岛医院", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge des Inselspitals gehen auf die Stiftung der Berner Ratsherrentochter Anna Seiler zurück, die nach der Pestepidemie um 1350, am 29. November 1354 in ihrem Testament ein Hospital zur unentgeltlichen Behandlung und Pflege mit dreizehn Betten stiftete, das «stets und ewig» Bestand haben sollte. Nach der Säkularisation 1528 in Bern gingen das Klostergut wie auch der Name auf das \"Seilerin-Spital\" – bestehend mittlerweile aus 34 Betten – über. Dieses zog im Jahr 1531 von der Zeughausgasse in das Gebäude des ehemaligen Dominikanerinnen-Klosters «St. Michael zur Insel» um, das in der Gegend des heutigen Ostflügels des Berner Bundeshauses lag und zuvor unter dem Patrozinium des Erzengels Michael auf einer inzwischen verschwundenen Insel in der Aare gestanden hatte – daher der Name «Inselspital». Nach einem Brand im Jahr 1713 wurde das Spital zwischen 1718 und 1724 unter der Leitung des Vorarlberger Barockbaumeisters Franz Beer neu erbaut. Es erschien den Zeitgenossen einem «königlichen Palast ähnlicher denn einem Hospital» und bot für die Behandlung von 70 Erwachsenen und 12 Kindern Platz. Von 1798 bis 1809 diente es den Besatzungstruppen Napoleons als Militärspital. Danach stand es wieder der Zivilbevölkerung offen und übernahm 1841 – mit der Gründung der medizinischen Fakultät an der Universität Bern – die Ausbildung von Medizinstudenten. Aufgrund der steigenden Patientenzahlen und immer neuen medizinischen Anforderungen kam um 1880 das Inselspital an seine Kapazitätsgrenzen. Auf dem der Stiftung gehörenden «Kreuzmatt-Areal», dem heutigen Standort, wurde von 1881 bis 1884 ein neues Spital errichtet. Im Jahr 1885 wurde das Pavillon-System mit 340 Betten eröffnet. Beim Abbruch des seit 1884 leer stehenden, alten Spitalgebäudes – für das – kam 1888 neben Mauerresten des mittelalterlichen Klosters «St. Michael zur Insel» auch ein jüdischer Grabstein zum Vorschein, ein weiterer 1901 bei der Erstellung des Bundesplatzes. Diese Grabsteine gehörten zu einem Friedhof («Judenkilchhof»), der 1294 nach der Vertreibung der Juden enteignet und verkauft worden war. Während des Ersten Weltkrieges und der Nachkriegszeit konnte aufgrund fehlender finanziellen Mitteln die Gebäude weder erweitert noch erneutert werden. Der Schweizer Handelsunternehmer Carl Ludwig Lory (1838–1909) schrieb in seinem Testament vom 9. April 1904, dass die Insel- und Ausserkrankenhauskorporation des Kantons Bern als Haupterbin gilt, jedoch an verschiedene Bedingungen, unter anderem, dass das Geld zur Erweiterung des Inselspitals dient, geknüpft war. Da der Kanton Bern die Betriebskosten der benötigten Neubauten nicht übernahm, führte die Auseinandersetzung bis vor das Obergericht und erst im Jahr 1919 wurde mit dem gestifteten Geld Bauland gekauft. Das neue Inselhilfsgesetz mit Beiträgen von Kanton und Gemeinden ermöglichte ab 1923 die Finanzierung des Spitalbetriebs mit dem Bau des sogenannten Lory-Spitals konnte begonnen werden. Dieser wurde am 21. Oktober 1929 – dem Geburtstag des Stifters – eingeweiht. Mit Teil des gestifteten Lory-Geldes wurde 1954 das sogenannte Anna-Seiler-Haus eröffnet und 1955 konnte die Renovation des Loryspitals mitfinanziert werden. Grosse Teile der Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Bauten wurden von 1958 bis 1978 abgebrochen und durch die heutigen Gebäude – unter anderem das Bettenhochhaus, der Operationstrakt, die Personalhäuser, das Wirtschaftsgebäude, das Labor- und Werkstattgebäude, der Polikliniktrakt 1 und die neue Kinderklinik – ersetzt, deren markantestes das Bettenhochhaus ist. Der Regierungsrat des Kantons Bern beschloss Ende 2009 die Fusion des Inselspitals Bern und der Spitäler der Spital Netz Bern AG (Spital Aarberg, Spital Münsingen, Spital Riggisberg, Spital Tiefenau, Spital Ziegler und Spital und Altersheim Belp). Per 1. Januar 2016 wurde die Fusion zur Insel Gruppe AG durchgeführt. Bis 2012 hat der Kanton Bern die einzelnen Gebäude und Anlagen des Berner Inselspitals fast vollständig aus Steuergeldern finanziert. Mit der neuen Spitalfinanzierung sollen Abgeltungen für Investitionen ausbezahlt werden. In einer Volksabstimmung wurde 2015 der sogenannte «Masterplan Inselspital» angenommen. Eine Erneuerung mit mehreren Neubauten und Sanierungen – unter anderem sollten zwei Hochhäuser durch das Intensiv-, Notfall- und Operationszentrum (INO) miteinander verbunden – sollte bis 2025 durchgeführt werden. Im Juni 2018 zog die Universitätsklinik für Frauenheilkunde in das Theodor-Kocher-Haus an der Friedbühlstrasse. Damit wurde der erste Neubau im Rahmen des Masterplans in Betrieb genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Berühmte Personen an der Insel.", "content": "Von 1819 bis 1826 wirkte Karl Rikli als Pfarrer und von 1821 bis 1833 Karl Howald als Prediger am Inselspital, ab 1850 arbeitete als Arzt Johann Rudolf Schneider, der politische Initiator der Juragewässerkorrektion. Im Inselspital arbeitete auch Emil Theodor Kocher, der 1909 als erster Chirurg den Nobelpreis für Medizin erhielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Inselspital, amtlich auch Universitätsspital Bern (frz.: \"Inselspital\" oder \"Hôpital universitaire de Berne\") genannt, ist eine Universitätsklinik der Schweiz. Es gehört zu der Insel Gruppe AG und ist über einen Staatsvertrag mit dem Kanton Bern und dessen Gesundheitswesen verbunden. Die \"Insel\", wie sie abgekürzt auch genannt wird, arbeitet in der Lehre und Forschung mit der Medizinischen Fakultät der Universität Bern zusammen.", "tgt_summary": "小岛医院()全称伯尔尼大学医院,是瑞士首都伯尔尼的一座公立医院,是该国最大的医院之一,也是瑞士五座大学医院之一。医院隶属于同名基金会,与伯尔尼州政府关系紧密,并在临床和研究活动中与伯尔尼大学保持密切合作。", "id": 1593877} {"src_title": "Godspeed You! Black Emperor", "tgt_title": "Godspeed You! Black Emperor", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name kommt von \"God Speed You! Black Emperor.\" (original:, \"Goddo supīdo yū! Black Emperor.\"), einer 1976 entstandenen Schwarz-Weiß-Dokumentation von Regisseur Mitsuo Yanagimachi, in der die Taten einer japanischen Bikergang (\"bōsōzoku\"), der \"Black Emperors\", beschrieben werden. Die Schreibweise des Bandnamens wurde mehrmals geändert, wobei sich allerdings nur die Position des Ausrufezeichens veränderte: von „Godspeed You Black Emperor!“ (1994–1999) über „Godspeed! You Black Emperor“ (1999–2002) zu „Godspeed You! Black Emperor“ (ab 2002).", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik wird gewöhnlich als Post-Rock kategorisiert, allerdings distanziert sich die Band von einer solchen überregionalen Zuordnung. Sie wird jedoch von vielen Kritikern und Hörern als essentieller Bestandteil, bisweilen wohl sogar als eine Art Zentrum der Post-Rock-Szene gehandelt. Die Band dagegen betont vielmehr die Bedeutung ihres regionalen Umfelds und ihre Wurzeln im sozio-kulturellen Phänomen des Pop Montréal, einer stilübergreifenden und impulsgebenden Künstler-Community aus der Québecer Metropole. Musikalisch lässt sie sich von einer Reihe von Stilen wie Progressive Rock, Punk und klassischer Musik beeinflussen. Ihre Aufnahmen bestehen jeweils aus wenigen recht langen Instrumentaltracks, meist zwischen zehn und 25 Minuten, die in „movements“ (Sätze) eingeteilt werden, die in einigen Fällen auch auf der Trackliste aufgeführt werden. Um 1994 wurde die Band von drei Mitgliedern gegründet, aber die Anzahl und Namen der Musiker änderten sich oft. Die Band hatte zwischenzeitlich 15 Mitglieder, aber meistens betrug die Anzahl neun. Die gespielten Instrumente änderten sich mit den personellen Wechseln, die Musik allerdings basiert größtenteils auf E- und Bassgitarren, Streichinstrumenten und Perkussion. Bisweilen werden auch andere Instrumente wie das Glockenspiel und das Waldhorn gespielt. Die Musik auf manchen ihrer Alben wird von gesprochenen Feldaufnahmen begleitet. Diese dienen wohl zumindest teilweise der Kommentierung der ansonsten rein instrumentalen Musik. In diesen Samples, die von der Band in ganz Nordamerika aufgenommen wurden, hört man u. a. einen apokalyptischen Straßenprediger aus Providence, Rhode Island, eine nostalgische Betrachtung über Coney Island heute und früher, eine Durchsage in einem Geschäft sowie eine Gruppe französisch sprechender und singender Kinder. Die Band nutzt für ihre Musik keine Keyboards, Synthesizer und Computer. Das Bandmitglied Efrim Menuck sagte in einem Interview darüber:", "section_level": 1}, {"title": "Band.", "content": "In der Vergangenheit zögerten die Bandmitglieder, traditionelle Interviews für Werbezwecke zu geben und zeigten offen ihre Abneigung gegen die etablierte Musikindustrie. Dies gab ihnen den Ruf als schattige, sogar asoziale Figuren – was womöglich dadurch verstärkt wurde, dass die Bandmitglieder nur mit ihren Vornamen bekannt waren und auch keine offiziellen, autorisierten Bandfotos existieren. Den Plattencovern sind zudem häufig politische oder gesellschaftskritische Textfragmente, Zeichnungen und Anspielungen zu entnehmen, die in dieser Form im sich ansonsten meist unpolitisch gebenden Post-Rock-Genre eher selten sind. Darüber hinaus ist wenig über die Musiker persönlich bekannt. Allerdings wurde die Band deutlich bekannter, nachdem sie 1999 auf der Titelseite des britischen Musikmagazins New Musical Express abgebildet wurde. Das Mitglied, das am häufigsten mit der Presse spricht, ist Efrim Menuck, weshalb er manchmal als Frontmann präsentiert wird. Er selbst allerdings dementiert dies.", "section_level": 1}, {"title": "Bandgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Die Geschichte von Godspeed You! Black Emperor beginnt 1994, als Efrim Menuck, Mauro Pezzente und Mike Moya, ausgestattet mit zwei Gitarren und einem Bass, ein Auftritt als Support für die Montrealer Band \"Steak 72\" angeboten wird. Da sie nur wenig Zeit zum Proben hatten, einigten sich die drei darauf, dass jeder von ihnen eine halbe Stunde lang nur einen Akkord spielen soll. Da diese besondere Art von Musik ein paar Leuten gefiel, beschlossen sie, fürs Erste so weiterzumachen. Dies wird allgemein als der Gründungszeitpunkt von Godspeed You! Black Emperor angesehen. Gitarrist Efrim Menuck über die ersten Konzepte der Band:", "section_level": 2}, {"title": "All Lights Fucked on the Hairy Amp Drooling.", "content": "Ein Jahr lang spielten GY!BE so mehrere Gigs in Montreal und nahmen eine Kassette namens \"All Lights Fucked on the Hairy Amp Drooling\" auf, von der nur 33 Kopien erstellt wurden. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Band nur aus Efrim Menuck, Mauro Pezzente und Mike Moya. Die Musik für die Kassette wurde mit einem 4-Track aufgenommen. Bereits zu diesem Zeitpunkt nannten sie sich \"Godspeed You Black Emperor!\". Nur wenig ist über die Kassette bekannt. Trotz ihres Kultstatus und regelrechter \"Legendenbildung\" um diese Kassette sind nie Kopien davon im Internet aufgetaucht, obwohl Mitglieder der Band bisweilen Kopien der Kassette heute noch an Fans vergeben. Warum Constellation Records oder die Band die Kassette nicht neu veröffentlichen, erklärte Efrim Menuck in einem Interview Anfang 2010 so:", "section_level": 2}, {"title": "F♯A♯∞.", "content": "In den darauf folgenden Jahren wuchs die Anzahl der Bandmitglieder stark an. Dies lag daran, dass die meisten der wenigen Montrealer, denen die Musik von GY!BE gefiel, meist sofort Mitglieder der Band wurden. Nach kurzer Zeit bestand die Band schon aus 14 Mitgliedern. Dadurch wurde auch die Musik der Band variantenreicher, sie beschränkte sich nunmehr nicht nur auf die 2 Instrumente und den einen Akkord. Im Laufe der Jahre 1995/1996 übernahmen Mitglieder von GY!BE ein Gebäude in Montreal, welches sie \"Hotel2Tango\" nannten. Hier wohnten sie nicht nur, sondern veranstalteten auch Konzerte und richteten ein Tonstudio ein. Im Frühjahr 1997 fanden dort die Aufnahmen zu Godspeed You! Black Emperors erstem Album \"F♯A♯∞\" statt, das dann im August desselben Jahres in einer limitierten Auflage von 500 Stück auf Vinyl erschien. Veröffentlicht wurde die Platte auf dem gerade frisch gegründeten Label Constellation Records, die Hüllen wurden vom Label in Handarbeit gefertigt und von lokalen Künstlern gestaltet. Zudem lagen der Platte einige Extras, wie ein von einem Zug plattgefahrener kanadischer Penny, bei. Kurz nach der Veröffentlichung von \"F♯A♯∞\" wollte das amerikanische Label Kranky das Album auf CD herausbringen. Die Band willigte ein und unterschrieb einen Vertrag für zwei Alben. Um die Vinyl-Veröffentlichungen kümmerte sich weiterhin Constellation Records und es wurden weitere Platten nachgepresst. Die nächsten Jahre von GY!BE waren von extensivem Touren geprägt. Nachdem die Band anfangs vorwiegend in kleinen Hallen in Montreal spielte, tourte sie nun auch durch ganz Kanada sowie die Vereinigten Staaten. Die Band tourte häufig ohne Geld, die Einnahmen aus den Konzerten wurden hauptsächlich für Fahrt und Übernachtungen genutzt, Geld verdiente die Band daran nicht. Eine US-Tour wurde jedoch von der kanadischen Regierung bezuschusst, GY!BE profitierten hier von einem Zuschusssystem, für das sie mit Glück einen Zuschlag bekamen. Von diesem Geld veranstalteten sie eine Europa-Tour. Das Touren in Europa gefiel den Bandmitgliedern, sie fühlten sich besser behandelt als in Amerika. Zwischen diesen Touren schrieben GY!BE an neuen Songs, die schließlich in Form der EP \"Slow Riot for New Zerø Kanada\" veröffentlicht wurden. Die Platte erschien im März 1999 auf Vinyl bei Constellation Records und auf CD bei Kranky.", "section_level": 2}, {"title": "Lift Yr. Skinny Fists Like Antennas to Heaven!", "content": "Rund um Constellation Records, dem Hotel2Tango und GY!BE begann eine Post-Rock-Szene in Montreal zu wachsen. Die vielen Mitglieder von Godspeed You! Black Emperor gründeten eifrig immer neue Nebenprojekte, zu denen sie befreundete Musiker einluden. Diese gründeten wiederum weitere Projekte und schufen so eine erstaunliche Szene. 1999 wurde mit A Silver Mt. Zion ein weiteres GY!BE-Nebenprojekt gegründet. Trotz der Touren und den Projekten ließen die Mitglieder GY!BE nicht aus den Augen und nahmen ein weiteres Album auf. Das Anfang 2000 als Doppelalbum erschienene \"Lift Yr. Skinny Fists Like Antennas to Heaven!\" wird allgemein als Höhepunkt der GY!BE-Diskografie gesehen: Die durchschnittlich 20 Minuten dauernden 4 Songs faszinierten Kritiker und Fans gleichermaßen, so gab zum Beispiel Pitchfork Media mit 9 von 10 Punkten eine hohe Wertung ab.", "section_level": 2}, {"title": "Yanqui U.X.O..", "content": "Das dritte Album von GY!BE, \"Yanqui U.X.O.\", erschien im November 2002. Das Album zeigt eindeutig die politischen Ansichten der Bandmitglieder. \"Yanqui\" ist das spanische Wort für Yankee, \"U.X.O.\" steht für Unexploded Ordnance. Das Cover zeigt von einem Flugzeug fallende Bomben, auf der Rückseite befindet sich eine Zeichnung, die Verbindungen der vier großen Major-Labels zur Rüstungsindustrie aufzeigen soll. Die Platte führte zu Meinungsverschiedenheiten bei Fans und Kritik. So vergab Pitchfork Media nur 5,6 von 10 Punkten, Allmusic 3,5 von 5 Sternen. 2003 verließ dann Langzeitgitarrist Roger Tellier-Craig einvernehmlich die Band, um sich mehr Fly Pan Am widmen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Hiatus.", "content": "Nach der Tour zu \"Yanqui U.X.O.\" verkündete die Band, eine Pause einlegen zu wollen. Meistens werden die zahlreichen Nebenprojekte der Band als Grund für die Pause angegeben. Im Februar 2008 wurde ein Interview mit Efrim Menuck fehlinterpretiert, so dass das Gerücht entstand, GY!BE hätten sich aufgelöst. Dies wurde später von der Band dementiert.", "section_level": 2}, {"title": "Ende der Pause.", "content": "Im April 2010 kündigte die Band einige Konzerte in Europa sowie 9 Konzerte in Nordamerika für den Winter 2010 an. Sie werden ebenso das All Tomorrow's Parties-Festival 2010 in Großbritannien kuratieren. Das Dokument wurde von Efrim Menuck auf Livekonzerten von A Silver Mt. Zion sowie vom Plattenlabel Constellation Records bestätigt. GY!BE werden über das Ende des Hiatus keine Interviews geben. Mitte Juni 2010 wurden die ersten Konzertdaten für Großbritannien bekanntgegeben. Im September wurden letztendlich weitere Europa-Daten veröffentlicht, darunter bloß ein Konzert in Deutschland am 20. Januar 2011 in Berlin. Mitte Oktober wurden noch Daten für Italien veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "’Allelujah! Don’t Bend! Ascend!", "content": "Im Oktober 2012 erschien das Album \"’Allelujah! Don’t Bend! Ascend!\" als MP3- und Flac-Download sowie als CD und LP. Die Titel der vier Songs lauten: \"Mladic\", \"Their Helicopters’ Sing\", \"We Drift Like Worried Fire\" und \"Strung Like Lights at Thee Printemps Erable.\"", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "auf Kompilationen", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Projekte der Bandmitglieder.", "content": "Die meisten dieser Bands veröffentlichen auf Constellation Records.", "section_level": 1}], "src_summary": "Godspeed You! Black Emperor, kurz GY!BE (früher zunächst Godspeed You Black Emperor!, dann Godspeed! You Black Emperor; in der aktuellen Schreibweise deutsch etwa: \"Gute Reise Dir! Schwarzer Kaiser\") ist eine kanadische Rockband aus Montreal, Québec, deren Alben als stilprägend für den modernen Post-Rock gelten. Die um 1994 gegründete Band veröffentlichte 2012 nach 10 Jahren ohne neues Material ihr viertes Studioalbum.", "tgt_summary": "Godspeed You! Black Emperor(曾命名为Godspeed You Black Emperor!,缩写为GYBE、GSYBE或GY!BE)是加拿大的一个前卫艺术乐团,1994年在魁北克蒙特利尔成立。", "id": 841174} {"src_title": "Dermatomyositis", "tgt_title": "皮肌炎", "src_document": [{"title": "Dermatomyositis des Menschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Paraneoplastische Dermatomyositis.", "content": "Ungefähr 50 % der Dermatomyositiden sind mit Tumoren assoziiert. Besonders hervorzuheben sind dabei Ovarialkarzinome. Es ist deswegen nötig, bei neu aufgetretener Dermatomyositis nach Tumoren zu suchen. Allerdings ist der zeitliche Bezug zum Auftreten der Dermatomyositis zu dem des Tumors extrem variabel – die Haut- und Muskelerkrankung kann dem Tumor sowohl vorausgehen, als auch nachfolgen oder sich zeitgleich manifestieren. In manchen Fällen kann das Wiederauftreten einer Dermatomyositis nach zwischenzeitlicher Heilung von einem Tumor dessen Rezidiv, d. h. Wiederkehr, anzeigen. Die im Rahmen einer Neoplasie auftretende Dermatomyositis ist nach Entfernung der Neoplasie vollständig reversibel.", "section_level": 2}, {"title": "Juvenile Dermatomyositis.", "content": "Die Juvenile DM stellt sich als multisystemische Erkrankung mit Muskelschwäche (meist proximal) und -schmerzen sowie typischen Hautveränderungen dar. Eine Ursache ist bis heute nicht bekannt, es wird jedoch vermutet, dass durch Viren eine Autoimmunisierung ausgelöst wird (v. a. Coxsackie-Viren stehen in Verdacht), durch welche es mitunter zu einer Vaskulitis kommt.", "section_level": 2}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die Diagnose wird anhand der oben beschriebenen klinischen Merkmale gestellt. Zusätzlich beweisend für DM sind erhöhte Muskelenzyme (Creatinkinase), Transaminasen und LDH. Eine Muskelbiopsie ist nur in Ausnahmefällen notwendig. Im Elektromyogramm lässt sich oft eine Myositis nachweisen.", "section_level": 3}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Therapie besteht in einer Immunsuppression durch In schweren Fällen kann auch eine Kombination der letzten beiden gewählt werden (zum Beispiel Methotrexat und Ciclosporin) sowie in einer \"frühzeitigen\" Physiotherapie.", "section_level": 3}, {"title": "Dermatomyositis bei Hunden.", "content": "Bei Haushunden tritt die Dermatomyositis nahezu ausschließlich bei Welpen und Junghunden auf (\"Juvenile Dermatomyositis\"). Hauptsächlich betroffene Rassen sind Collie, mit milderem Verlauf auch Sheltie und Australian Shepherd. Als mögliche Ursache wird aufgrund der Rasseprädisposition und innerhalb dieser auch einer familiären Häufung ein genetischer Defekt, der zu einer Autoimmunkrankheit führt, vermutet. Auch die Kombination des genetischen Defekts mit Viren wird diskutiert.", "section_level": 2}, {"title": "Klinik.", "content": "Die Erkrankung beginnt zumeist nach dem Absetzen im Alter von 7 bis 11 Wochen. Bei milden Formen werden die Frühsymptome häufig übersehen, so dass die Erkrankung auch erst mit drei bis sechs Monaten bemerkt wird. Die Dermatomyositis zeigt sich in Form von Hautrötung, Schuppen, Haarausfall, Bläschen, Pusteln und Krusten sowie nicht schmerzhafter Geschwüre. Diese treten vor allem im Gesicht, an der Schwanzspitze und an den Gliedmaßen im Bereich von Knochenvorsprüngen auf. Die Läsionen heilen zumeist unter Narbenbildung bis zum 8. Lebensmonat ab. Die Muskelerscheinungen treten zumeist erst im Spätstadium, ein bis zwei Monate nach den Hautsymptomen auf. Es kommt zu einer Muskelschwäche und Muskelschwund, wobei vor allem die Kaumuskulatur betroffen ist, so dass die Nahrungsaufnahme stark behindert sein und Speichelfluss auftreten kann. Auch ein Megaösophagus mit Regurgitieren kann auftreten. Differentialdiagnostisch müssen vor allem ein Lupus erythematodes, eine Polymyositis und eine Leishmaniose ausgeschlossen werden. Auch Demodikosen, Dermatophytosen, Pyodermien und ischämische Vaskulopathien können ähnliche Symptome verursachen. Die Diagnose kann über eine histologische Untersuchung eines Bioptats und eine Elektromyographie gesichert werden. Während leichtere Formen der Dermatomyositis von selbst ausheilen, kann bei mittleren Formen eine Therapie mit Pentofyllin erfolgen. Zudem können der Schutz vor Sonnenlicht, die Gabe ungesättigter Fettsäuren und Vitamin E sowie das Vermeiden von körperlicher Aktivität mit übermäßiger Beanspruchung der Haut unterstützend eingesetzt werden. Schwere Formen können mit einer Kombination von Prednisolon und Azathioprin angegangen werden, die Prognose ist dabei aber schlechter, vor allem wenn es zu ausgeprägtem Muskelschwund kommt. Traumata und Sonnenlicht sollten vermieden werden. Wegen der familiären Häufung wird ein Zuchtausschluss empfohlen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Dermatomyositis (\"DM\", auch \"Lilakrankheit\", Wagner-Unverricht-Syndrom) ist eine idiopathische Myopathie (Muskelerkrankung) bzw. Myositis (Muskelentzündung) mit Hautbeteiligung und gehört zu der Gruppe der Kollagenosen. Ist nur die Muskulatur betroffen, so spricht man in der Regel von einer Polymyositis (PM). Aktuelle Studien zur Pathogenese der DM und PM widersprechen sich. Da noch nicht gesichert ist, ob DM und PM die gleiche Pathogenese haben, wird im Folgenden die Dermatomyositis getrennt besprochen und auf die Polymyositis sei nur verwiesen.", "tgt_summary": "皮肌炎(Dermatomyositis)是影响肌肉的长期炎症,其症状包括疹,以及肌肉随时间的日益无力,可能是突然发生,也可能是在数个月内病情发展所出现,其他症状包括肌肉无力、体重减轻、发烧、肺部感染或是对光敏感。并发症包括有皮肤及肌肉的钙质沉着。 皮肌炎的病因不明,目前医学理论将其归类在自体免疫性疾病或是病毒感染的结果。皮肌炎是一种炎性肌病。诊断会依症状、血液试验、肌电图及肌肉活检来判断。 皮肌炎无法治愈,不过治疗可以改善其症状。治疗方式包括药物、物理治疗、运动、热疗、矫形器、辅具及休息。一般会使用皮质类固醇类的药物,若效果不佳,也可以配合氨甲蝶呤或硫唑嘌呤使用。静脉注射免疫球蛋白也可以改善症状,大部分的人在治疗后症状有改善,有少数是在治疗后完全没有症状。 每年每十万人会有一人罹患皮肌炎,多半出现在四十多岁到五十多岁的妇女,其罹患比例较同年龄的男性要高,,不过任何年龄都可能罹患皮肌炎。1800年代首次有针对皮肌炎的描述。", "id": 1208932} {"src_title": "Holzpellet", "tgt_title": "颗粒燃料", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Produktion von Holzpellets begann in Nordamerika bereits in den 1930er Jahren. 1978 baute der Flugzeugtechniker Perry Whitfield im Gefolge der Ölpreiskrise 1973 in den USA einen Pelletofen, um damit die Einstreu seiner Kaninchen­haltung thermisch zu verwerten. Er erreichte damit weniger Staub-Emissionen in den Abgasen als bei Stückholzöfen. Als er seine Erfindung 1984 auf der jährlichen \"Wood Heating Alliance Show\" (Reno, Nevada) vorstellte, erhielt er binnen vier Tagen über 1.000 Ofenbestellungen. Ab 1985 wurden in Schweden getrocknete Holzpellets zur Befeuerung von Kraftwerken eingesetzt, weil Transport und Verfeuerung nasser Holzspäne zu teuer gekommen wäre. Ab 1993 begannen österreichische Heizkessel­bauer Pelletsöfen in die USA zu exportieren und gleichzeitig den Markt in Österreich zu entwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Die Herstellung der Holzpellets erfolgt meist nahe der Rohstoffquelle. Das sind z. B. Säge- und Hobelwerke, in denen als Koppelprodukt Holzabfälle (Hackschnitzel, Säge- und Hobelspäne) anfallen. Rund 30 % der Holzpellets werden auch aus Rundholz geringerer Qualität erzeugt ( gemäß). Die Rohstoffe werden zunächst zerkleinert, beispielsweise durch eine Hammermühle. An das Pelletwerk oder die Holzverarbeitung angeschlossene Biomasseheizwerke oder Biomasseheizkraftwerke können die Wärme zur Trocknung der Rohstoffe liefern. In einer Pelletieranlage (Pelletpresse, siehe dazu Flachmatrizenpresse) werden die Pellets geformt. Das Material wird unter hohem Druck durch eine Stahlmatrize (Rund- oder Flachmatrize) mit Bohrungen im gewünschten Pelletdurchmesser (je nach Matrize 6 bis 10 mm) gepresst. Durch den Druck findet eine Erwärmung statt, das im Holz enthaltene Lignin wird dadurch verflüssigt, sodass es als Bindemittel fungiert. Unter Umständen ist eine Zugabe von weiterem Bindemittel (Stärke oder Melasse) in Anteilen von 0,2 bis 2 % notwendig. Beim Austreten aus der Matrize schneidet ein Abstreifmesser die Stränge zu Pellets der gewünschten Länge (10 bis 30 mm). Der Energieaufwand bei der Pelletherstellung beträgt üblicherweise bei Verwendung von trockenem Restholz ca. 2,7 % des Energiegehaltes. Wird hingegen feuchtes Industrie- oder Waldrestholz zur Pelletierung benutzt, kann die benötigte Energie zwischen 3 und 17 % betragen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften und Normung.", "content": "Für Holzpellets gilt die ISO 17225-2 „Biogene Festbrennstoffe – Brennstoffspezifikationen und -klassen“. Zur Anwendung kommt Teil 1 „Allgemeine Anforderungen“ der Norm, für Pellets zum nichtindustriellen Gebrauch darüber hinaus Teil 2 „Klassifizierung von Holzpellets“. Teil 2 legt engere Spezifikationen fest, da die hier verwendeten Kleinfeuerungsanlagen in der Regel mit weniger aufwändigen Steuerungen und Abgasreinigungen ausgestattet sind, nicht von Fachkundigen betrieben werden und sich in bewohntem Gebiet befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Holzpellets zur industriellen Verwendung.", "content": "Holzpellets werden in fünf Größenklassen (siehe Tabelle) und zwei Wassergehaltsklassen M10 und M15 mit maximal 10 bzw. 15 % Wassergehalt gehandelt. Für Aschegehalt (A), mechanische Festigkeit (DU), Feingutanteil (F) und Schüttdichte (BD) sowie für Schwefel- (S), Stickstoff (N) und Chlorgehalt (Cl) sind ebenfalls Klassen festgelegt. Der Heizwert Q und ein eventueller Gehalt an Additiven müssen, die Ascheerweichungstemperatur DT soll angegeben werden. Die Schüttdichte muss mindestens 600 kg/m3 betragen, für die anderen vorgenannten Eigenschaften sind keine Grenzwerte vorgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Holzpellets zur nichtindustriellen Verwendung.", "content": "Zur nichtindustriellen Verwendung werden nur die Größen D06 und D08 in Wassergehaltsklasse M10 gehandelt. Die Schüttdichte muss mindestens 600 kg/m3, der Feingutanteil darf höchstens 1 %, der Additivgehalt höchstens 2 % betragen. Es sind drei Eigenschaftsklassen festgelegt. Pellets der Klassen A1 und A2 sind aus erntefrischem Holz oder chemisch unbehandelten Holzrückständen hergestellt, im Fall von A1 aus Material mit geringem Asche- und Stickstoffgehalt, bei A2 mit geringfügig höherem Asche- und Stickstoffgehalt (z. B. bei Pellets aus Vollbäumen, Waldrestholz oder Rinden). Pellets der Klasse B können auch aus Industrie-Restholz und chemisch unbehandeltem Gebrauchtholz bestehen und dürfen einen höheren Asche- und Stickstoffgehalt haben. Außerdem ist jeweils ein Mindestheizwert und eine Mindestfestigkeit festgelegt. Die Festigkeitsprüfung nach EN 15210 beinhaltet eine zehnminütige Behandlung in einem rotierenden Kasten mit Prallblech. Vor und nach dieser Behandlung wird die Probe durch ein Lochblech mit Löchern von 3,15 mm Durchmesser gesiebt, nur das zurückgehaltene Material der ersten Siebung wird geprüft. Bei der zweiten Siebung muss mindestens der angegebene Massenanteil zurückgehalten werden. Für Schwefel-, Chlor- und Schwermetallgehalte sind Grenzwerte festgelegt. Zum Ascheschmelzverhalten sollen Temperatur am Beginn der Schrumpfung (SST), Erweichungstemperatur (DT), Halbkugeltemperatur (HT) und Fließtemperatur (FT) angegeben werden. Die Gütesiegel „ENplus“ und „EN B“, Marken der European Biomass Association, werden über das European Pellet Council von nationalen Pelletverbänden an Unternehmen vergeben, die Pellets herstellen, handeln oder befördern. Die Anforderungen an Pellets für die Siegel ENplus-A1, ENplus-A2 und EN-B entsprechen grundsätzlich den entsprechenden Qualitäten der Norm ISO 17225-2, jedoch sollte zusätzlich die Ascheerweichungstemperatur angegeben werden. Darüber hinaus wird die gesamte Kette bis zum Endkunden erfasst und entsprechende Lager- und Transportbedingungen vorgeschrieben. Es müssen ständige Rückstellproben (außer Lieferung in 15-Kilo-Säcken) genommen werden und die Rückverfolgbarkeit aller Lieferungen bis zum Hersteller gewährleistet sein. Außerdem werden bei den Produzenten jährliche Überprüfungen durch die zertifizierende Stelle vorgenommen, beim Handel erfolgt die Überprüfung im Dreijahresintervall. Mit dem Qualitätszeichen \"DINplus\", Marke der DIN CERTCO mbH, ist eine weitere etablierte Zertifizierung auf dem Markt. Neben den Anforderungen an die Norm DIN EN ISO 17225-2, gibt es zusätzliche Anforderungen an das Produkt. Der Feinanteil darf maximal 0,5 % betragen und nicht wie in der Norm von 1 %. Es werden jährliche Überprüfungen der Produzenten durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Typische Eigenschaften von Holzpellets für Kleinfeuerungsanlagen.", "content": "Holzpellets besitzen folgende Eigenschaften: Weitere wichtige Eigenschaften und Qualitätsmerkmale sind Durchmesser und Länge der Pellets, der Gehalt an bestimmten Elementen (Schwefel, Chlor), die Abriebfestigkeit, die verwendeten Rohstoffe und anderes.", "section_level": 2}, {"title": "Ältere Normen und Zertifizierungen: ÖNORM/DIN/SN – DINplus/SWISSPELLET/PVA.", "content": "Bis 2011 waren für Pellets aus unbehandeltem Holz in Deutschland und der Schweiz die inhaltlich identischen Normen DIN 51731 bzw. SN 166000, in Österreich die ÖNORM M7135 bis M7137 maßgeblich. Im Vergleich stellten die Önormen höhere mechanische Anforderungen und regelten auch Transport und Lagerung, während die DIN und SN auch Schwermetallgrenzwerte festlegten. Durch das Gütesiegel des Pelletverbandes Austria, die Zertifizierung DINplus (immer noch auf dem Markt, referenziert auch auf die DIN EN ISO 17225-2) und das Label SWISSPELLET kam es zu einer weitgehenden Vereinheitlichung, da die jeweils höheren Anforderungen der genannten Normen zur Anwendung kam. Daten laut ÖNORM M 7135 \"Anforderungen und Prüfbestimmungen\" bzw. DINplus: Für die Schweiz gab es seit 2002 das Label SWISSPELLET. Unter diesem Label sind ausschließlich Pellets erhältlich, die in der Schweiz produziert worden sind. Da die Qualität der Holzpellets durch unsachgemäßen Transport oder Lagerung leiden kann, regelt die ÖNORM M 7136 \"Transport und Zwischenlagerung\" vom Hersteller bis zum Endkunden. Die ÖNORM M 7137 \"Pelletslagern\" regelt die Lagerung beim Verbraucher und soll „die Betriebssicherheit, den Brandschutz, die statischen Anforderungen und die Erhaltung der Pelletqualität sicherstellen“.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Bedeutung von Holzpellets hat in den letzten Jahren in Deutschland bzw. in Europa stetig zugenommen. So waren 1999 in Deutschland erst 800 Pelletheizungen in Wohnhäusern installiert. Die Anzahl stieg bis 2004 auf 27.000, bis 2008 auf etwa 100.000 und 2013 auf 180.000 an. 2016 sind knapp 422.000 Pelletheizungen in Deutschland installiert. In Österreich waren im Jahr 2000 7.000 Pelletkessel in Betrieb, 2012 schon mehr als 100.000. Weltweit nahm die Pelletproduktion von 2,5 Mio. Tonnen im Jahr 2002 auf 23 Mio. Tonnen im Jahr 2012 zu.", "section_level": 1}, {"title": "Brennstoffkosten.", "content": "Da die Pellets aus Koppelprodukten der Sägeindustrie hergestellt werden, hängt die Produktion mit der Baukonjunktur, der allgemeinen Wirtschaftslage (Verpackungsholz) und dem Anfall an Rundholz (Schadholz aus Sturm- oder Käferkalamitäten) zusammen. Auf dem Pelletmarkt hat es in den vergangenen Jahren starke Zuwächse bei Angebot und Nachfrage mit wechselndem zeitlichen Versatz gegeben. Nach einem anfänglich recht hohen Preis nach Markteinführung Ende der 1990er-Jahre folgte eine Phase relativ niedriger Preise um 3,50 Cent/kWh in Deutschland von 2002 bis 2005. Darauf folgten mehrere Monate hoher Pelletpreise von mehr als 5 Cent/kWh im Winter 2006/07 wegen Angebotsengpässen. Seit 2007 haben die Hersteller ihre Kapazitäten weiter ausgebaut, so dass der Handelswert auf ein Niveau zwischen ca. 3,50 und 4,50 Cent/kWh gesunken war. Im Jahr 2018 lag der Preis pro Heizleistung auf eine Tonne gerechnet bei etwa 5,20 Cent/kWh.", "section_level": 1}, {"title": "Kostenvergleich.", "content": "Zur Einschätzung der Wirtschaftlichkeit einer Pelletheizung sind außer den Brennstoffkosten die spezifischen Kosten der Lagerung und der Verbrennung zu berücksichtigen. Insbesondere der geringere spezifische Brennwert bedingt ein höheres Lagervolumen. Eine Pelletversorgung, bezogen auf den spezifischen Brennwert, sollte daher mindestens 10 % günstiger sein als eine Lagerung von Heizöl oder mindestens 20 % günstiger als die von Lagerkosten freie Zufuhr von Heizgas. In Österreich beläuft sich der Kostenvorteil von Pellets gegenüber Heizöl extraleicht seit 2010 kontinuierlich zwischen 40 und 56 %.", "section_level": 2}, {"title": "Versorgungssicherheit.", "content": "In Deutschland überstieg die Produktionskapazität für Holzpellets (2,5 Mio. Tonnen im Jahr 2009) den Verbrauch im Jahr 2009 um ca. 230 %. Weltweit werden (Anfang 2008) 14 Mio. Tonnen Pellets produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Situation in Österreich.", "content": "Die Produktionskapazitäten liegen in Österreich nach Inbetriebnahme neuer Anlagen bei etwa 900.000 Tonnen jährlicher Produktionsmenge gegenüber 500.000 Tonnen Anfang 2006 und sind doppelt so hoch wie der Inlandsbedarf. Aufgrund der letzten, milden Winter sind hohe Lagerreserven vorhanden, wobei die – mit regionalen Brennpunkten – großen Mengen an Schadholz durch Kyrill 2007, Paula und Emma 2008 durch kooperative Vorratshaltung ohne großen Wertverlust verwertet werden sollen. Auch die skandinavischen Länder und zunehmend die EU-Oststaaten entwickeln sich in Europa zu Pellet-Exporteuren. In Österreich sollte der Pelletsbedarf lt. des staatlichen Umweltbundesamtes 2020 doppelt so groß sein im Bezug auf 2010 und bei 22.000 TJ liegen, was unter Berücksichtigung des Rückgangs beim Gebäudewärmebedarf dann einer Versorgung von 18 % der österreichischen Haushalte entspricht.", "section_level": 2}, {"title": "Gefahren durch Pellets.", "content": "Pellets sind kleine Holzpresslinge, die inneren Strukturen werden beim Pressen teilweise zerstört. Dadurch können Abbauprodukte wie Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe aus den Pellets austreten und sich in der Luft, beispielsweise in einem Pelletsilo, anreichern. Es sind bereits erste Todesfälle durch schwere Vergiftungen bekannt geworden, so kamen im Januar 2010 in Remscheid und im Februar 2011 im schweizerischen Horw Menschen zu Tode. Sie hatten sich in unzureichend durchlüfteten Pellet-Lagerräumen aufgehalten und starben an Vergiftung durch das unsichtbare und geruchlose Gas Kohlenmonoxid. Trockene Pellets quellen bis zum 3,5-fachen ihres Ausgangsvolumens auf, wenn sie bei unplanmäßigem Wasserzutritt (Hochwasser, Löschwasser, Wasserrohrbrüche) mit Wasser in Berührung kommen. Dies kann zum Bersten und zu Totalschäden bei gemauerten Pelletslagerräumen führen. Laut einem Bericht des ORF hätten beim Hochwasser 2002 im Keller gelagerte aufgequollene Pellets ein Haus zwei Zentimeter hoch angehoben. Aufgequollene Pelletsmassen können nach Abtrocknung sehr hart werden, die Entfernung erfordert hohen mechanischen Aufwand. Erhöhte Wassergehalte > 30 % können zur Vermehrung von Mikroorganismen (Pilze, Sporen, Bakterien) führen und sogar eine Selbstentzündung bewirken (siehe dazu auch Heuselbstentzündung).", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Bei der Verpressung werden bis zu 2 % Presshilfsmittel, hauptsächlich Stärkemehl, verwendet. Sofern nahrungsmitteltaugliche Mehle eingesetzt werden, stehen diese nicht mehr für die Erzeugung von Nahrungsmitteln zur Verfügung. International gibt es auch Holzpellets aus Tropenholz („tropical wood pellet“). Laut deutscher Umwelthilfe besteht das Risiko, dass das bei Rodungen anfallende Holz (international) als Rohstoff für Pellets verwendet werden könnte. Feste Biomasse unterliegt nicht der deutschen Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung, die nur \"flüssige\" Biomasse in Hinsicht auf die Erzeugung von Biostrom behandelt. Importe von Tropenholzpellets aus Waldraubbau zur Herstellung von Strom in Biomassekraftwerken und für sonstige Heizzwecke sind zwar gemäß der EU-Holzhandelsverordnung im EU-Raum verboten, eine Übertretung stellt aber in Deutschland keinen Straftatbestand dar, sondern nur eine Ordnungswidrigkeit. Kritiker befürchten, dass neben „Waldrestholz“ aus der Forstwirtschaft auch Totholz zur Pelletherstellung verwendet werden könnte, um den steigenden Bedarf zu decken. Forscher und Umweltorganisationen sehen darin eine Gefahr für den Artenreichtum im Wald, da totholzabbauende Organismen dann in der Nahrungskette fehlen. Peter Wohlleben fürchtet dabei, dass durch den Preisdruck mehr Holzreste, Wipfel und Baumstümpfe aus dem Wald geholt werden, die dazu nötigen schweren Maschinen würden den Boden verdichten und die Wasserspeicherfähigkeit in den Bodenporen stören (was wiederum Auswirkungen auf Grundwasserspiegel hätte). Mit den Wipfeln würden auch Mineralstoffe entfernt, die früher durch Verrottung wieder in den Boden eingebracht wurden. Die Nachfrage nach Waldrestholz zwinge Papier- und Spanplattenhersteller (die bisherigen Abnehmer für Waldrestholz) dazu, wertvolleres Rundholz zu verwenden, die gesamte gestiegene Nachfrage führe somit zu steigenden Holzpreisen. Daneben kritisieren Wohlleben und andere, dass zur Trocknung der Pellets bei der Herstellung auch Palmöl vefeuert würde, für dessen Gewinnung Urwälder in Südostasien abgeholzt werden. Belege hierfür fehlen jedoch. Bezüglich Flächeninanspruchnahme (Kurzumtriebsplantagen etc.) stellte das deutsche Umweltbundesamt fest, dass Wind- und Solarenergie der Biomasse in der Flächeneffizienz um ein Vielfaches überlegen sind. Herstellung, Trocknung und Lieferung von Pellets haben einen Einfluss auf die CO-Bilanz. Holzpellets erreichen dabei eine CO-Bilanz von 17,4 (Industrierestholz) bis 29,8 (Waldrestholz) gCOÄq/MJ. (Vergleich: Scheitholz: 2,62–4,97 gCOÄq/MJ; Erdöl:16,8g CO-Äq/t). Nach einer Studie der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik, die Kapitalkosten und laufende Kosten von brennstoffbetriebenen Heizungsanlagen unter verschiedenen Heizwärmeverbräuchen und Energiepreisszenarien vergleicht, rechnen sich Pelletheizungen bei geringeren oder gleich bleibenden Energiepreisen im Vergleich zu fossilen Heizsystemen „nur für deutlich überdurchschnittliche Wärmeverbraucher“. Je mehr Energie etwa bei Niedrigenergiehäusern durch Wärmedämmung eingespart wird, desto mehr schlagen die hohen Anlagenerrichtungskosten im Gesamtpreis über die Lebensdauer durch. Pelletheizungen stellen dann „unter Annahme konstant niedriger Energiepreise u. U. sogar das teuerste (brennstoffbetriebene, Anm.) Heizsystem dar“. Pelletheizkessel brächten aber neben Scheitholzheizungen die niedrigsten Gesamtkosten, wenn die Heizkosten fossiler Brennstoffe steigen. Die Europäische Umweltagentur warnt, dass vermehrte Verbrennung von Biomasse in privaten Heizanlagen die Luftqualität verschlechtern könnte, da Holzrauch Feinstaub und Ruß enthält und giftige Stoffe wie etwa Dioxine enthalten kann. Etwa von 2000 bis 2005 wurden Feinstaubreduktionen mittels emissionsärmerer Formen der Holzverbrennung durch eine Zunahme der Holzverfeuerungsanlagen zunichtegemacht. Die Feinstaubemissionen aus Holzfeuerungsanlagen überstiegen nach einer Untersuchung des Umweltbundesamtes die Emissionen aus dem Straßenverkehr (nur Verbrennung) von 22.700 Tonnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Holzpellets werden stäbchenförmige Pellets mit einem Durchmesser von weniger als 25 Millimetern bezeichnet, die vollständig oder überwiegend aus Holz oder Sägenebenprodukten hergestellt werden. Holzpellets werden vor allem als Brennstoff genutzt, vergleichbare Brennstoffpellets sind Strohpellets oder andere Halmpellets, Torfpellets, Pellets aus Olivenkernen und Olivenpresstrester, Kokosnussschalen oder anderen biogenen Reststoffen.", "tgt_summary": "颗粒燃料(英语:Pellet fuel)是从生物质压缩制成的供暖燃料。最常用类型是木颗粒。作为木头燃料的一种形式,木颗粒通常从锯木及其他木制品产生的压实的锯末或其他废物制成。其他木本生物质能源包括棕榈核壳,椰子壳,以及整树移除或在伐木之后剩余的树梢和树枝等,否则有助于补充土壤养分。还有草类也可以颗粒化,形成草颗粒。颗粒被制造成几种类型和等级燃料用于发电厂,家庭,和在两者之间其他应用。颗粒是非常致密的并可制备低含水量(低于10%),使它们能够以非常高的燃烧效率被焚烧。", "id": 350482} {"src_title": "Open-Source-Hardware", "tgt_title": "開源硬件", "src_document": [{"title": "Konzept und Wirkungsfeld.", "content": "Auch wenn „Open Source Hardware“ häufig viel mit Open-Source-Software gemein hat, kann „Open Hardware“ jedoch auch weit entfernt von Softwaretechnik stattfinden: Beispielsweise versucht das Projekt „OpenSource Car“ (OScar) freie Baupläne für ein Auto zu entwickeln, also ein frei verfügbares „Rezept“ zum Selberbauen. Noch weitergehend bei Thingiverse, hier sollen Objekte als 3D-druckbare CAD-Dateien zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt „Solar“ versucht, in Entwicklungsländern günstige Selbstbau-Solarsysteme zu verbreiten, auch um kochen und heizen ohne Feuerholz zu ermöglichen. Die Projekte Libreboot (enthält im Gegensatz zu coreboot keine proprietären Bestandteile mehr) und coreboot (ehemals LinuxBIOS) mit dem Ziel, proprietäre BIOSe zu ersetzen, werden manchmal auch der \"freien Hardware\" zugeordnet, da das BIOS aus historischer Perspektive der Hardware zugeordnet war. Während zu den Anfängen der Computer das BIOS vollständig in einem OTP-ROM gespeichert und somit untrennbar in der Hardware verankert war, ist dieses inzwischen, analog zu jeder anderen Software, vollständig austauschbar. Als einer der ersten Computer in Serienproduktion will das gemeinnützige Projekt 100-Dollar-Laptop alle seine Computer mit coreboot ausstatten. Bei einer geplanten Produktionsmenge von 100 bis 200 Millionen Stück soll das BIOS wohl insbesondere in den Entwicklungs- und Schwellenländern große Verbreitung finden und damit einen Beitrag zur Entwicklungshilfe leisten. Am 14. Februar 2006 hat die Firma Sun Microsystems überraschenderweise das Design ihrer bekannten SPARC-Prozessorarchitektur unter dem Namen OpenSPARC gänzlich offengelegt und unter der Freie-Software-Lizenz GNU General Public License der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Unter dem Namen „Open Compute Project“ hat Facebook sowohl die Architektur seiner Server als auch eines Rechenzentrums freigegeben. Aus dem Bereich der Textilverarbeitung kommt das AYAB-Projekt (\"\"All yarns are beautiful\"\", englisch für \"„Alle Garne sind schön“\"), welches die verbreiteten Strickmaschinen Brother KH-9xx mit einer modernen und offenen Arduino-basierten Ansteuerung versieht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erste Hardware-orientierte „Open-Source“-Aktivitäten wurden 1997 von Bruce Perens gestartet, dem Autor der Open Source Definition, Mitbegründer der Open Source Initiative und Funkamateur. Er startete das \"Open Hardware Certification Program\" mit dem Ziel, Hardwareherstellern die Selbstzertifizierung ihrer Produkte als „offen“ zu ermöglichen. Kurz nach dem Start von Perens' Programm startete David Freeman das \"Open Hardware Specification Project\" (OHSpec) als weiteren Versuch eine freie Computing-Plattform als Alternative zu proprietären Plattformen zu etablieren. 1999 versuchten drei weitere Enthusiasten, die Open-Source-Philosophie auf Maschinendesign zu übertragen, gründeten die \"Open Design Foundation\" (ODF) als gemeinnützige Organisation und entwickelten die „Open Design“-Definition. Jedoch verliefen diese Aktivitäten alle nach einiger Zeit im Sande. Mitte der 2000er wurde Open-Source-Hardware jedoch wiederbelebt durch das Auftauchen einiger hochprofiliger und erfolgreicher Projekte und Firmen wie OpenCores (bekannt für OpenRISC), RepRap (3D-Drucker), Arduino, Adafruit und SparkFun. Darauf reagierend, reaktivierte Perens seine Website \"openhardware.org\" 2007. Das \"Open Graphics Project\", ein Versuch einen freien und offenen 3D-Graphikchip und eine 3D-Referenzkarte zu entwickeln, führte 2007 zur Gründung der \"Open Hardware Foundation\" (OHF). Die \"Tucson Amateur Packet Radio Corporation\" (TAPR), eine 1982 gegründete Amateurradio-Organisation, welche die Weiterentwicklung der digitalen Amateurradiotechnologie vorantreiben will, erschuf 2007 die erste Open-Hardware-Lizenz, die \"TAPR Open Hardware License\". Die OSI mit Eric S. Raymond äußerte Bedenken zu der neuen Lizenz und entschied, sie nicht zu reviewen. 2010 im Umfeld des \"Freedom Defined-Projekts\" wurde die \"Open Hardware Definition\" als kollaborative Arbeit vieler erstellt, und erzielte breite Akzeptanz dutzender Organisationen und Firmen (Stand 2016). Im Juli 2011 veröffentlichte das CERN (\"European Organization for Nuclear Research\") eine eigene Open-Source-Hardware-Lizenz, die CERN Open Hardware License. Javier Serrano, ein Ingenieur bei CERNs Beams Department und Gründer des Open Hardware Repository, ließ dazu verlauten: \"„By sharing designs openly, CERN expects to improve the quality of designs through peer review and to guarantee their users – including commercial companies – the freedom to study, modify and manufacture them, leading to better hardware and less duplication of efforts“\". Obwohl ursprünglich entwickelt um CERN-spezifische Ansprüche zu erfüllen, wie die Verfolgung der Auswirkung der Forschung des CERNs, kann sie in ihrer mehrfach angepassten Form nun von jedermann gut für beliebige Open-Source-Hardware verwendet werden. Auf dem Open Hardware Summit 2011 kam es zu erhitzten Diskussionen über Lizenzen und über das, was Open Source Hardware ausmacht, als Folge sagte sich Bruce Perens von den bisherigen gemeinsamen Bemühungen und Ergebnissen wie der OSHW-Definition los. Bruce Perens reaktivierte Openhardware.org mit einer gleichnamigen Organisation welche \"„Open Hardware“\" vertritt, trotz inhaltlicher Übereinstimmung mit der Open Source Hardware Definition, auf Basis der Open Source Definition und den „Vier Freiheiten“ der Free Software Foundation. Jedoch ist seit 2014 Perens \"openhardware.org\" nicht mehr online und die Organisation scheint alle Aktivitäten eingestellt zu haben. Die \"Open Source Hardware Association\" (OSHWA) auf oshwa.org vertritt \"„Open Source Hardware“\", agiert als Zentrum für Open-Source-Hardware-Aktivitäten aller Art und Genres und kooperiert intensiv mit Entitäten wie TAPR, CERN und OSI. Die OSHWA wurde im Juni 2012 als Organisation in Delaware, USA etabliert und wurde im Juli 2013 gemeinnützig. Nach Querelen über Trademark-Überschneidungen zwischen der OSHWA und der OSI, unterzeichneten beide Organisationen 2012 eine Koexistenzvereinbarung. 2012, nach Jahren skeptischer Distanz zu der Idee der Relevanz von \"freien Hardwaredesigns\", begann die Free Software Foundation ein „Respects Your Freedom“- Zertifizierungsprogramm (RYF). Es soll die Entwicklung und die Verbreitung von freier Hardware ermutigen, die ein Augenmerk auf die Rechte und Privatsphäre des Endnutzers haben soll. Die Kampagne hat bis jetzt einen nur begrenzten Erfolg mit sechs Geräten erzielt, auch wurde die Kampagne für das Vermengen politischer Aktivitäten mit einem Hardwarezertifikat kritisiert; die FSF fordert für das Zertifikat die Akzeptanz und Verwendung der im FOSS-Umfeld umstrittenen FSF-Terminologie. Das FSF-Projekt Replicant schlug 2016 auch eine „freie Hardware“-Definition (anstelle der OSHWA-„Open Source Hardware“-Definition), abgeleitet von den „Vier Freiheiten“ der FSF, vor. Im Zuge der der COVID-19-Pandemie entstehen seit dem Frühjahr 2020 mehrere Projekte zur Herstellung von einfachen Beatmungsgeräten.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Grundlagen.", "content": "Da Hardware häufig, anders als Software, nicht dem Copyright unterliegt, sind Open-Source-Hardware-Lizenzen mehr auf das Patentrecht als Wirkmechanismus fokussiert, anders als FOSS-Lizenzen, die auf dem Copyright fußen. Freie Hardware kann je nach Projekt unterschiedlich weit freigegeben werden. Viele Hersteller geben oft nur Teile ihrer Implementierungen für eigene Projekte der Benutzer weiter. Beispielsweise wurde nur die Firmware des WLAN-Routers WRT54GL von Linksys (gezwungenermaßen) unter GPL gestellt; vom Roboterstaubsauger Roomba wurde nur die Programmierschnittstelle veröffentlicht. Zudem können voneinander unabhängige Teile eines Projekts anderen Lizenzen unterstehen. Dies bedeutet, dass etwa Schnittstellen, Software und Hardware unterschiedliche Lizenzen haben können.", "section_level": 1}, {"title": "Open-Hardware-Lizenzen.", "content": "Bekannte und in Verwendung befindliche Open-Source-Hardware-Lizenzen sind: Die \"Open Source Hardware Association\" empfiehlt sieben Lizenzen, die zur \"Open-source Hardware Definition\" kompatibel sind. Von den allgemeinen Copyleft-Lizenzen die GNU General Public License (GPL) und Creative Commons Attribution-ShareAlike, von den Hardware-spezifischen Copyleft-Lizenzen die CERN Open Hardware License (CERN OHL) und TAPR Open Hardware License (TAPR OHL) und von den allgemeinen freizügigen Lizenzen die Free-BSD-Lizenz, die MIT-Lizenz und die Creative-Commons-Attribution-Lizenz. Openhardware.org empfahl 2012 die TAPR Open Hardware License, die Creative Commons BY-SA 3.0 und die GPL-3.0-Lizenz. Richard Stallman (GNU und FSF) empfiehlt für freie Hardware verschiedene Lizenzen für verschiedene Anwendungsfälle. Für allgemeine Baupläne die GNU GPL v3 (oder später), die Apache-Lizenz v2.0 und die CC-0 (eine Public-Domain-ähnliche Lizenz). Für funktionale 3D-Baupläne die GNU GPL v3 (oder später), die Apache-Lizenz v2.0 und die Lizenzen CC-BY-SA, CC-BY oder CC-0. Für dekorative Designs die GNU GPL v3 (oder später), die Apache-Lizenz v2.0, die CC-0 oder jede andere Creative-Commons-Lizenz (auch die proprietären).", "section_level": 2}, {"title": "Normung.", "content": "Die Spezifikation DIN SPEC 3105 soll künftig als Handreichung und industrieller Entwicklungsstandard für Open-Source-Hardware dienen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Open-Source-Hardware oder Open Hardware, auch Freie Hardware () ist eine Hardware, die nach freien Bauplänen hergestellt wird. Die Bewegung und Idee steht der Freie-Software-, Open-Source- und DIY-Bewegung nahe bzw. geht auf diese zurück.", "tgt_summary": "开源硬件,指与自由及开放源代码软件相同方式设计的计算机和电子硬件。开源硬件开始考虑对软件以外的领域开源,是开源文化的一部分。", "id": 1736422} {"src_title": "Rio Arriba County", "tgt_title": "里奧阿里巴縣", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County hat eine Landfläche von 15.171 Quadratkilometern und eine Wasserfläche von 99 Quadratkilometern. Die Größe ist vergleichbar mit Thüringen. Das County grenzt im Uhrzeigersinn an die Countys: Taos County, Mora County, Santa Fe County, Los Alamos County, Sandoval County, San Juan County, Archuleta County (Colorado) und Conejos County (Colorado).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vier Orte haben den Status einer National Historic Landmark. 108 Bauwerke und Stätten des Countys sind insgesamt im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 17. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im County 41.190 Menschen. Es gab 15.044 Haushalte und 10.816 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 3 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 56,62 % Weißen, 0,35 % Afroamerikanern, 13,88 % amerikanischen Ureinwohnern, 0,14 % Asiaten, 0,11 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 25,62 % aus anderen ethnischen Gruppen; 3,28 % stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 72,89 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 15.044 Haushalten hatten 36,90 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 48,80 % waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 15,90 % waren allein erziehende Mütter. 28,10 % waren keine Familien. 23,50 % waren Singlehaushalte und in 7,80 % lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,71 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,19 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 28,60 % Einwohnern unter 18 Jahren, 8,90 % zwischen 18 und 24 Jahren, 28,80 % zwischen 25 und 44 Jahren, 22,90 % zwischen 45 und 64 Jahren und 10,90 % waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 34 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 98,00 männliche Personen, auf 100 Frauen im Alter ab 18 Jahren kamen statistisch 97,70 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 29.429 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 32.901 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 26.897 USD, Frauen 22.223 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 14.263 USD. 20,30 % der Bevölkerung und 16,60 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. 23,30 % davon waren unter 18 Jahre und 22,90 % waren 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Rio Arriba County.", "content": "Im Rio Arriba County liegen drei Gemeinden, davon eine \"City\", eine \"Town\" und eine \"Village\". Zu Statistikzwecken führt das U.S. Census Bureau 34 Census-designated places, die dem County unterstellt sind und keine Selbstverwaltung besitzen. Diese sind wie die gemeindefreies Gebiet. Census-designated places (CDP) andere Ghost Towns Dabei handelt es sich nicht um Aufgaben, zu denen fertige Lösungen oder Lösungswege existieren. Viel mehr handelt es sich um bewusst \"offen\" formulierte Problemstellungen. Es sind Aufgaben, die unter verschiedenen Blickwinkeln und mit verschiedenen Herangehensweisen betrachtet werden können. Die Teilnehmer sollen in der Vorbereitungsphase gemeinsam mit ihrem Betreuer versuchen, sich Wissen über die gestellten \"Problems\" anzueignen. Dabei sind grundsätzlich alle denkbaren Methoden erlaubt und erwünscht. Der Sinn dieser Art von Aufgabenstellungen ist es, die Teilnehmer in die Situation eines Forschers zu versetzen, der ebenfalls mit ihm unbekannten Problemen und Fragen konfrontiert ist. Die Problems für das IYPT werden daher bereits ca. ein Jahr vor dem eigentlichen Wettbewerb öffentlich bekanntgegeben. Das gibt den Teilnehmern ausreichend Zeit für Experimente, Literatur- und Internet-Recherche, ggf. ein Gespräch mit einem Experten etc. Teamarbeit und Organisationstalent spielen dabei natürlich eine wichtige Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbereitungsphase.", "content": "Einer der wichtigsten Aspekte ist die Vorbereitung auf das Turnier. Sie verfolgt zwei hauptsächliche Ziele: Einerseits sollen sich die Teilnehmer ein möglichst großes Hintergrundwissen über die Aufgabenstellungen aneignen. Dieses ist notwendig um in einer Diskussion sattelfest zu sein und entweder den eigenen Standpunkt gut verteidigen zu können, oder den gegnerischen Standpunkt zu kritisieren. Andererseits liegt natürlich das Hauptaugenmerk auch darauf, alles was man zu einer Aufgabe herausgefunden hat irgendwie in eine gute Präsentation zu verpacken.", "section_level": 2}, {"title": "Das Turnier.", "content": "Das Turnier selbst besteht aus mehreren Runden, genannt \"Physics Fights\" oder nur kurz Fights. Zuerst finden die sogenannten \"Selective Fights\" statt. Diese sind in etwa vergleichbar mit den \"Gruppenspielen\" bei Fußballturnieren. An den Selective Fights nehmen alle Teams teil. Seit der letzten großen Regel-Reform im Jahr 2001 werden beim IYPT fünf Selective Fights abgehalten. Die nach den Selective Fights punktemäßig bestgereihten Teams steigen ins Finale auf, in welchem schlussendlich das Gewinner-Team bestimmt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Die Selective Fights.", "content": "Zu Beginn des Turniers findet eine Auslosung statt, bei der Gruppen zu je drei Teams gebildet werden. Falls die Gesamtzahl der Teams nicht durch drei teilbar ist, so werden eine oder zwei Vierer-Gruppen gebildet. Jede dieser Gruppen führt dann (zeitlich parallel) den ersten Selective Fight durch. Gemäß einem vor der Auslosung bekannten Schema wechseln die Teams dann die Gruppen, so dass nicht in allen Fights ständig dieselben Teams gegeneinander antreten. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis alle Selective Fights durchgeführt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Struktur eines Fights.", "content": "Ein Fight unterteilt sich in drei oder vier sogenannte \"Stages\", je nachdem ob drei oder vier Teams daran teilnehmen. Das kommt daher, dass während einer Stage jedes Team eine spezifische Rolle hat. Diese Rollen werden dann nach jeder Stage durchgewechselt, so dass nach drei (bzw. vier) Stages jedes Team jede Rolle genau einmal innehatte. Die Rollen sind: Auf die genaue Bedeutung dieser Rollen wird in der Erklärung des Ablaufs einer Stage näher eingegangen.", "section_level": 2}, {"title": "Ablauf einer Stage.", "content": "Eine sogenannte \"Stage\" ist ein Teil eines Fights, vergleichbar mit beispielsweise einem einzelnen \"Durchgang\" eines Ski-Rennens. Eine Stage dauert ca. 45–55 Minuten und wird ohne Unterbrechung durchgeführt. Zwischen den einzelnen Stages eines Fights sind dagegen jeweils ca. 5–15 Minuten Pause, je nach zur Verfügung stehender Zeit, üblich. Am Beginn einer Stage stellen sich üblicherweise die Teams und die Juroren kurz vor, und der Vorsitzende der Jury verliest die Verteilung der Rollen (Reporter, Opponent, Reviewer, Observer) für die bevorstehende Stage. Nach diesem informellen Teil beginnt die eigentliche Stage, deren Ablauf durch die Regeln präzise festgelegt ist. Jede der nachfolgend beschriebenen Phasen hat eine genau festgelegte maximale Zeit, die sie dauern darf. Die Einhaltung dieser Zeiten wird genau überwacht. Als Hilfestellung gibt es einen eigenen Monitor, auf dem die verbleibende Zeit für alle deutlich sichtbar graphisch dargestellt wird. Die nachfolgenden Erklärungen sollen nur die Struktur und Abfolge der Ereignisse wiedergeben. Für eine genaue Übersicht über die zeitlichen Regelungen wird auf die offiziellen Turnier-Regeln verwiesen, welche auf der Website des IYPT nachgelesen werden können. Nach der erwähnten Vorstellung beginnt die eigentliche Stage damit, dass das Opponent-Team eines der 17 Problems auswählt und das Reporter-Team auffordert seine Lösung zu diesem Problem zu präsentieren. Das Reporter-Team kann die Aufgabe annehmen oder auch ablehnen. In diesem Fall muss das Opponent-Team eine andere Aufgabe auswählen. Dies wird wiederholt, solange, bis eine Aufgabe vom Reporter-Team angenommen wird. Zu häufiges Ablehnen (öfter als 3×) von Aufgaben während des gesamten Turniers führt allerdings zu Punkteabzügen für das Reporter-Team. Wurde die Aufgabe für die Stage ausgewählt folgt eine fünfminütige Vorbereitungszeit für das Reporter-Team, die üblicherweise dazu genutzt wird um notwendige Unterlagen herauszusuchen bzw. vorzubereiten, die eigene Präsentation noch einmal kurz durchzudenken, oder eventuell ein Experiment aufzubauen, welches vorgezeigt werden soll. Im Anschluss an diese Vorbereitungszeit hat das Reporter-Team maximal zwölf Minuten Zeit um seine Lösung zu präsentieren. In welcher Form genau diese Präsentation erfolgt bleibt dem Reporter-Team selbst überlassen, es gibt keine Vorgaben. Nach dem Vortrag des Reporters hat das Opponent-Team die Gelegenheit einige Fragen zu stellen, um Unklarheiten zu beseitigen. Danach geht das Wort (ebenfalls nach einer kurzen Vorbereitungszeit) an den Opponent, welcher nun die Gelegenheit hat die seiner Meinung nach positiven und negativen Aspekte der Präsentation des Reporters darzustellen. Dieser Kritik-Rede des Opponenten folgt eine gleichberechtigte Diskussion zwischen Reporter und Opponent, in der sowohl der Reporter die Gelegenheit hat auf die Kritik des Opponent zu reagieren als auch dieser umgekehrt weitere Kritik und Fragen anbringen kann. Anschließend an die Diskussion erhält das dritte Team, das Reviewer-Team, die Gelegenheit beiden anderen Teams erst klärende Fragen zu stellen, um dann nach kurzer Vorbereitungszeit ebenfalls das Wort zu ergreifen und die positiven und negativen Aspekte der beiden anderen Teams noch einmal hervorzuheben. Am Ende hat noch einmal der Reporter das Wort und kann einige abschließende Bemerkungen anbringen. Zu guter Letzt haben auch noch die Juroren die Möglichkeit Fragen an alle drei Teams zu richten. Danach bewerten die Juroren die Leistungen der Teams in der aktuellen Stage. Die Bewertung bildet den Abschluss der Stage. In Fights mit vier Teams gibt es zusätzlich zu Reporter, Opponent und Reviewer auch noch das Observer-Team. Dieses nimmt jedoch nicht aktiv am Geschehen teil, sondern beobachtet nur. Natürlich wird das Observer-Team daher auch nicht bewertet. Der einzige Sinn des Observer-Teams ist es, Gruppen mit vier Teams zu ermöglichen, falls die Gesamtzahl an Teams kein Vielfaches von drei ist. Nach einer Pause wird mit der nächsten Stage fortgefahren, wobei die Teams die Rollen so lange durchwechseln, bis jedes Team einmal Reporter, einmal Opponent und einmal Reviewer (bzw. bei Vierer-Gruppen auch einmal Observer) war. Darüber hinaus gibt es noch einige erwähnenswerte Details:", "section_level": 2}, {"title": "Das Finale.", "content": "Die drei bestgereihten Teams nach den fünf Selective Fights nehmen am Finale teil. Dieses läuft prinzipiell genau gleich ab wie ein Selective Fight. Es gibt nur zwei kleine Unterschiede: Das beste Team im Finale ist das Sieger-Team. Die beiden anderen Finalisten teilen sich Platz 2. Der 3. Preis geht an alle Teams, die eine gewisse (vom Organisationskomitee festgesetzte) Mindest-Anzahl an Punkten erreicht haben.", "section_level": 2}, {"title": "Teams.", "content": "Jedes eingeladene Land entsendet ein Team. Bis zum Jahr 2007 galt eine Ausnahmeregelung, die es dem Gastgeberland erlaubte zwei Teams antreten zu lassen. Die Teams bestehen aus jeweils fünf Schülern weiterführender Schulen (keine Universitäten), wobei ein Schüler (\"Captain\") das Team während der \"Physics Fights\" anführt. Jedes Team wird durch zwei Lehrer (genannt \"Teamleader\") betreut. Das deutsche Team wird seit dem Jahr 2013 durch das German Young Physicists’ Tournament gebildet. In Österreich und der Schweiz wird die Nationalmannschaft durch ein Qualifikationsturnier, das Austrian Young Physicists’ Tournament respektive Swiss Young Physicists’ Tournament bestimmt. Das \"Russische Turnier junger Physiker\" besteht seit 1975.", "section_level": 1}, {"title": "Jury.", "content": "Die Jury wird vom Gastgeberland nominiert und organisiert, wobei Betreuer von Teams als Mitglieder der Jury eingesetzt werden, allerdings nicht in den Gruppen, in denen ihr eigenes Team antritt. Die Juroren vergeben Noten, die je nach Aufgabe der Teams eine unterschiedliche Gewichtung haben.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinner.", "content": "Beginnend mit dem IYPT im Jahr 2010 wurden neue Regeln bezüglich der Endplatzierungen eingeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das International Young Physicists' Tournament (IYPT) („Physik-Weltmeisterschaft“) ist ein internationaler Wettbewerb, der zwischen Teams weiterführender Schulen ausgetragen wird. Die Schüler sollen komplizierte wissenschaftliche Fragestellungen lösen, diese in überzeugender Form präsentieren und in Diskussionen (\"Physics Fights\") verteidigen.", "tgt_summary": "国际青年物理学家竞赛(International Young Physicists’ Tournament, IYPT)是当今国际上最有影响力的年度物理学竞赛之一。这一竞赛围绕每年不同的17个问题展开。参赛者组队,通过团队合作尝试解决问题。", "id": 2324177} {"src_title": "Temple Bar (Dublin)", "tgt_title": "坦普尔酒吧区", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Temple Bar hat seinen Namen vermutlich von der Familie Temple, die in dieser Gegend im 17. Jahrhundert lebte. Sir William Temple, Dekan des Dubliner Trinity College im Jahr 1609, bewohnte hier sein Haus mit Garten. Eine andere Möglichkeit der Namensherkunft ist die Nachahmung des Temple Bar Viertels in London. Erstmals tauchte der Name ‘Temple Bar’ im Jahr 1673 auf einer Karte auf. Am 13. April 1742 wurde in der \"Fishamble Street\" Georg Friedrich Händels Oratorium \"Messiah\" uraufgeführt. Eine jährliche Vorführung am gleichen Tag an der gleichen Stelle wird auch heute noch dargeboten. Im Jahre 1791 wurde während eines Treffens in einer Taverne in Eustace Street die Society of United Irishmen gegründet, eine republikanische Revolutionsbewegung. Im 19. Jahrhundert verlor das Viertel immer mehr an Popularität, im 20. Jahrhundert war das Viertel verfallen und die meisten Gebäude Ruinen. Möglicherweise rettete der äußere Anschein des Viertels es vor dem Zugriff von Grundstückshändlern, die in den 1960er-Jahren in anderen Teilen der Dubliner Innenstadt viel historische Bausubstanz zerstörten. In den 1980er-Jahren plante die staatliche Transportgesellschaft 'Córas Iompair Éireann' den Erwerb des Viertels, um es abzureißen und an der Stelle einen Busbahnhof zu errichten. Während der Planungsphase wurden die Gebäude zu sehr günstigen Preisen vermietet, was viele kleine Geschäfte, Künstler und Galerien anzog. Proteste von ‘An Taisce’, Einwohnern und Händlern führten letztendlich zur Einstellung des Busbahnhof-Projektes, und im Jahr 1991 gründete das Irische Parlament die gemeinnützige Gesellschaft ‘Temple Bar Properties’, um die Neubildung von Dublins Kulturviertel zu überwachen.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Das Viertel beherbergt viele irische Kultur-Institutionen, wie z. B. das Irish Photography Centre (vereint das \"Dublin Institute of Photography\", das nationale Fotoarchiv und die \"Gallery of Photography\"), das \"Ark Children’s Cultural Centre\", das \"Irish Film Centre\" mit dem nationalen Filmarchiv, das \"Temple Bar Music Centre\", das \"Arthouse Multimedia Centre\", das \"Project Arts Centre\", die \"Gaiety School of Acting\" und die irische Zentralbank (Central Bank of Ireland). Nach Anbruch der Dunkelheit findet hier der Hauptteil von Dublins Nachtleben statt, mit vielen auf Touristen ausgerichteten Nachtclubs, Restaurants und Pubs, wie z. B. \"Porterhouse\", \"Turk’s Head\", \"The Temple Bar\", \"Quays Bar\", \"Foggy Dew\", \"Bad Ass Cafe\" oder \"The Palace\". Zwei neue Plätze wurden in den letzten Jahren neu errichtet – \"Meetinghouse Square\" and \"Temple Bar Square\". Seit Sommer 2004 findet am \"Meetinghouse Square\" das \"Speaker’s Square Project\" statt – in Anlehnung an Speaker's Corner in London. Jeden Samstag findet auf dem \"Meetinghouse Square\" der \"Temple Bar Food Market\" und in der \"Cow’s Lane\" der Modemarkt \"Cow’s Lane Market\" statt. Den \"Temple Bar Book Market\" findet man samstags und sonntags auf dem Temple Bar Square.", "section_level": 1}], "src_summary": "Temple Bar () ist ein Stadtteil am Südufer des Flusses Liffey im Zentrum von Dublin, Irland. Das Stadtviertel wird eingeschlossen vom Fluss Liffey im Norden, von der \"Dame Street\" im Süden, der \"Westmoreland Street\" im Osten und der \"Fishamble Street\" im Westen.", "tgt_summary": "坦普尔酒吧区(英语:Temple Bar,)是爱尔兰首都都柏林市中心利菲河南岸的一个区域。与周边地区不同的是,坦普尔酒吧区保留了中世纪的街道格局,有许多狭窄的鹅卵石街道。它被当作“都柏林的文化区”,拥有热闹的夜生活,吸引了许多游客。", "id": 2447453} {"src_title": "Dokumentarfotografie", "tgt_title": "纪实摄影", "src_document": [{"title": "Merkmale der Dokumentarfotografie.", "content": "Dokumentarfotografie bedeutet mehr noch als rein künstlerische Fotografie ein persönliches Bekenntnis des Fotografen. Er zeigt, was er vor Ort mit der Kamera sieht, nimmt uns mit, wenn er unterwegs ist. Sein Blick richtet sich bevorzugt auf das, was ohne Aufhebens geschieht, sich im Alltagsgeschehen oder in ritualisierten Abläufen so offensichtlich unsichtbar gemacht hat, dass es der Wahrnehmung entgleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pionierzeit.", "content": "In der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts wird dem fotografischen Abbild zunächst von seiner Natur aus eine dokumentarische Funktion zugeschrieben. So fordert bereits das \"British Journal of Photography\" ein umfassendes Archiv mit Fotografien anzulegen und als Dokumente für spätere Generationen zu erhalten. In diesem Rahmen finden in den USA die ersten Versuche der Dokumentarfotografie statt: Ein Pionier war Edward S. Curtis der 1896 sein zwanzigbändiges fotografisches Werk über die Indianerstämme Nordamerikas begann, bei dem bis zum Jahre 1930 rund 40.000 Negative entstanden.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung der Dokumentarfotografie als eigenständige Gattung.", "content": "Durch die gesellschaftlichen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise sieht sich die amerikanische Regierung unter Präsident Franklin Roosevelt zu umfassenden Sozialreformen, auch New Deal genannt, genötigt. In diesem Kontext wollte die Regierung die Bevölkerung Amerikas vor allem von der Notwendigkeit ihrer Maßnahmen überzeugen, um Unterstützung für ihre Politik zu gewinnen. 1935 werden deshalb von der Resettlement Administration (später umbenannt in Farm Security Administration) Fotografen beauftragt, eine groß angelegte fotografische Dokumentation über das ländliche Leben in Amerika zu erstellen. Sie sollten die verarmte Landbevölkerung würdig und ästhetisch darstellen, jedoch keinesfalls künstlerisch. Diese neue Art von Fotografie wurde „Dokumentarfotografie“ genannt, um sich von der künstlerischen Fotografie abzuspalten. Wesentliche Elemente der Dokumentarfotografie sind: Es entstand in diesem Zusammenhang also zum ersten Mal der Versuch einer offiziellen und organisierten Bewegung dokumentarischen Charakters. Bedeutende Fotografen jener Zeit sind in den USA unter anderem: In Deutschland hat der Dokumentarfotograf August Sander mit nach Berufsständen geordneten Porträts in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts Bedeutung erlangt.", "section_level": 2}, {"title": "Dokumentarfotografie nach 1945.", "content": "Nach 1945 hatte die Dokumentarfotografie einen schwereren Stand. Große dokumentarische Fotografen der Nachkriegszeit, etwa W. Eugene Smith, Diane Arbus, Robert Frank, William Klein oder Mary Ellen Mark waren entweder Einzelkämpfer, oder sie waren gezwungen, als Story-Lieferanten für die großen illustrierten Magazine (allen voran Life) zu arbeiten. Eingezwängt in die wirtschaftliche Logik der Auflagensteigerung, finden politische unabhängige Positionen immer weniger Platz. Man begegnet den Fotos von unabhängigen Dokumentarfotografen inzwischen häufiger in Museen denn in öffentlichen Zeitschriften. Dies hängt vor allem mit dem Wandel des öffentlichen Fotos von der Dokumentarfotografie zum Fotojournalismus zusammen. Die Bilder müssen immer aktueller sein, wodurch die Zeit, die eine Fotoserie benötigt, zu lang erscheint. Und durch die Flut von Informationen scheint es ökonomischer zu sein, möglichst viele Geschichten zu berichten, als einer Geschichte mehrere Seiten zu widmen und andere Informationen wegzulassen. Dazu kommt, dass besonders politische Institutionen sich spätestens seit dem Vietnamkrieg der Wirkung des Fotos als Waffe bewusst sind. Das führt zu erschwerten Produktionsverhältnissen, bis hin zum embedded journalism, bei dem alle entstandenen Fotos zunächst von der Regierung gefiltert werden. Seit Beginn des neuen Jahrtausends zeichnet sich eine Trendwende ab. Mehrere Museen und Wissenschaftsinstitutionen besinnen sich der dokumentarischen Kraft der Fotografie. Im Sommer 2009 zeigte das Budapester Ludwig-Museum unter dem Titel «Things are drawing to a crisis» eine Schau sozialdokumentarischer Fotografie der späten 1920er und der 1930er Jahre. Ebenfalls 2009 stellte der Fotograf, Kritiker und Kurator Jorge Ribalta im Museu d'Art Contemporani de Barcelona unter dem Titel «Universal Archive» eine Ausstellung zur Geschichte der Dokumentarfotografie im 20. Jahrhundert zusammen. 2010 fand im Museum Reina Sofia in Madrid eine große internationale Konferenz zur Geschichte der sozialdokumentarischen Arbeiterfotografiebewegung statt. Ein jüngerer Dokumentarfotograf der Gegenwart ist Manuel Rivera-Ortiz, der als unabhängiger Fotograf die Lebensbedingungen von Menschen in Entwicklungsländern dokumentiert. Rivera Ortiz wuchs in ärmlichen Verhältnissen im ländlichen Puerto Rico der 1970er Jahre auf. Von dieser Erfahrung geprägt, bezeichnet Rivera-Ortiz seine Arbeit als eine Feier des Lebens (\"A Celebration of Life\"), in Armut. Rivera-Ortiz hat u. a. Kuba fotografiert und die Lebensbedingungen, die er dort gesehen hat, mit dem Puerto Rico seiner Kindheit verglichen. Er hat auch die Würde der Dalit-Kaste (\"Unberührbaren\") in Indien dokumentiert, wie auch die Lebensbedingungen der Aymara in der trockenen Hochebene von Bolivien. Rivera-Ortiz hat auch Arbeiten über Kenia, die Türkei oder Thailand veröffentlicht. Gegenwärtige berühmte Dokumentarfotografen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Beachtung in der Kunst.", "content": "Seit den späten 1970er Jahren hat die Dokumentarfotografie neben der Kunstfotografie zunehmend einen Platz in Kunstgalerien und Museen erhalten. Luc Delahaye, Manuel Rivera-Ortiz, Marcus Schwier und die Mitglieder der VII Photo Agency zählen zu den Dokumentarfotografen, deren Bilder regelmäßig in Galerien und Museen ausgestellt sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dokumentarfotografie ist eine Art des Fotografierens, deren Motivation es ist, ein fotografisches Dokument herzustellen, das für das Festhalten der Realität, als Zeit-Dokument, als Appell oder auch Warnung genutzt werden soll. Diese fotografischen Dokumente stellen dabei jedoch keine objektive, sondern eine subjektive oder ideologische Betrachtung zumeist mit sozialkritischem Hintergrund dar.", "tgt_summary": "纪实摄影,又称文献摄影,是凸显纪实性、真实性、强调客观反映的摄影形式。新闻摄影等多数都可以被理解为纪实摄影。其目的在于纪录社会现实,特别是即将消失的社会现实、人类生存状况,强调其社会学的文献价值,拍摄上主要强调真实与消除偏见的纪录现实事物。", "id": 2657496} {"src_title": "Carl Graebe", "tgt_title": "卡尔·格雷贝", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Graebe war der älteste Sohn des Frankfurter Handelsmanns und kurhessischen Konsuls Carl Graebe (1797–1879), der viel für Frankfurt-Praunheim getan hat; nach seinem Vater ist dort die \"Graebestraße\" benannt. Graebe besuchte die \"Abel- und Simonsche Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben\" und die höhere Gewerbeschule in Frankfurt. 1858 begann er ein Maschinenbaustudium am Polytechnikum in Karlsruhe. 1860 wechselte er nach Heidelberg, wo er bei Robert Wilhelm Bunsen Chemie studierte. Nach der Promotion 1862 setzte er seine Studien in Marburg fort. 1864 trat er als zweiter Chemiker in die Farbwerke Meister Lucius und Brüning in Höchst ein. Ihm oblag die Aufsicht über die damals noch kleine Fuchsin-Fabrikation. Daneben stellte er Versuche an über die Gewinnung von Jod-Violett, die im weiteren Verlauf zur Entdeckung des Jod-Grüns führten. Aber durch die Arbeiten mit Jod zog sich Graebe eine langwierige Augennetzentzündung zu und verließ deshalb die Fabrik bald wieder. Nach einer kurzen Zeit als Büroassistent in der Papierfabrik Flinsch trat er eine Italienreise an. Nach seiner Rückkehr 1865 kam er zu Adolf von Baeyer, der damals Professor an der Gewerbeakademie in Berlin war. Es war das Jahr, in dem Friedrich August Kekulé von Stradonitz (1829–1896) mit der neuen Theorie der Zusammensetzung des Benzols, bahnbrechend für die organische Chemie, in die Öffentlichkeit trat. Graebe griff Probleme aus dem Gebiet der Benzolchemie auf. Man verdankt Graebe die Erforschung der Chinone. Diese Arbeiten brachten ihn 1868 zusammen mit Carl Liebermann zur Ermittlung der chemischen Struktur des orange-roten Farbstoffs Alizarin. Diese erste Synthese eines Naturfarbstoffes hat das Ansehen der jungen deutschen Farbindustrie in der Welt außerordentlich gestärkt. 1869 meldeten die beiden die Herstellung von Alizarin aus Anthracen in Preußen (23. März 1869), Frankreich und England zum Patent an. Nachdem Verhandlungen mit den Höchster Farbwerken gescheitert waren, stellte die Badische Anilin- und Sodafabrik das synthetische Krapprot her. Graebe führte auch die ortho-, meta- und para-Nomenklatur für Substitutionsmuster am Benzolring ein. 1868 habilitierte Graebe sich und wurde 1869 Privatdozent in Leipzig. Von 1870 bis 1877 war er ordentlicher Professor der Chemie in Königsberg und von 1878 bis 1906 in Genf. Nach seinem Rücktritt vom Lehramt hat sich Graebe in Frankfurt geschichtlichen Aufgaben zugewandt. Graebe war Geheimer Regierungsrat, mehrfach mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet und Inhaber höchster wissenschaftlicher Auszeichnungen, darunter 1911 der \"Lavoisier-Medaille\" der \"Société chimique de France\". Er war Mitglied, Ehrenmitglied und korrespondierendes Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereine, darunter seit 1907 Präsident der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Am 13. November 1887 (Matrikel-Nr. 2691) wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. Seit 1907 war er korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und seit 1913 der Académie des sciences in Paris. Er veröffentlichte 1920 das wissenschaftsgeschichtliche Werk \"Geschichte der organischen Chemie\". Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres Wirken.", "content": "Nach ihm und Fritz Ullmann ist die Graebe-Ullmann-Synthese benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl James Peter Graebe (auch: \"Gräbe\", * 24. Februar 1841 in Frankfurt am Main; † 19. Januar 1927 ebenda) war ein deutscher Chemiker. Zusammen mit Carl Liebermann gelang ihm 1868 die Strukturaufklärung und Synthese des Alizarins.", "tgt_summary": "卡尔·格雷贝(Carl Gräbe,1841年-2月24日-1927年-1月19日),德国有机化学家。", "id": 1518195} {"src_title": "Karabiner 98k", "tgt_title": "毛瑟Kar98k步槍", "src_document": [{"title": "Verschlusssystem.", "content": "Das Repetiergewehr basiert auf dem Verschlusssystem Mauser System 98, das mit dem Gewehr 98 schon im Ersten Weltkrieg Standardwaffe des deutschen Heeres war. Es hat eine Magazinkapazität von fünf Schuss und kann per Ladestreifen oder einzeln von oben durch die vorhandenen Öffnungen in der Verschlusshülse aufmagaziniert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Die Entwicklung der Gewehrpatrone 7,92 × 57 mm wurde bereits 1887 von der deutschen Heeresleitung in Auftrag gegeben, da Frankreich 1886 die erste rauchschwache Gewehrmunition mit Nitrozellulose eingeführt hatte. Infolgedessen fürchtete das Deutsche Heer ins Hintertreffen zu geraten. Mit der neuen Munition wurde auch ein neues Standardgewehr notwendig, das nach Problemen mit dem 1888 eingeführten Gewehr 88 bei Mauser in Oberndorf am Neckar entwickelt wurde. Das 1240 mm lange \"Gewehr 98\" (G98), das ab 1898 hergestellt wurde, wurde zur Standardwaffe des Deutschen Heeres während des Ersten Weltkriegs. Daneben existierten ab 1900 auch kürzere Varianten für die Kavallerie (\"Karabiner 98 Kavallerie\") und die Artillerie (\"Karabiner 98 Artillerie\"), die später leicht modifiziert als \"Karabiner 98A\" ausgegeben wurden. Der 1908m eingeführte Karabiner 98AZ (K98AZ) wurde gegen Ende des Ersten Weltkrieges von den Sturmtruppen geführt, da er wegen seiner geringeren Länge (1090 mm) besser in den engen Gräben zu verwenden war als die lange Version des Gewehres. Nach dem Ersten Weltkrieg war das Deutsche Reich durch die Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages in seiner Heeresstärke und Rüstungsindustrie starken Beschränkungen unterworfen. Da Karabiner weniger stark beschränkt waren als Gewehre, wurde der K98AZ (er wurde nun als K98a (klein a!) bezeichnet) verstärkt in der Reichswehr genutzt. Zudem wurde 1923 ein leicht abgeändertes Gewehr 98 als \"Karabiner 98b\" eingeführt. Um als Karabiner durchzugehen, wurde der gekrümmte Kammerstängel verwendet und seitliche Trageriemenhalterungen angebracht. Viele G98 wurden auf \"Karabiner 98b\" umgerüstet. Der um 1924 für den Export in andere Länder von Mauser geschaffene \"Mauser Standard Karabiner\" wurde ab 1933 auch in Deutschland beschafft, offiziell im Namen der deutschen Reichspost als \"Karabiner 98 DRP\". In Wirklichkeit gelangten die meisten dieser Waffen in die Hände der SA der NSDAP und später der SS. Im Zuge der Wiederaufrüstung der frühen 1930er Jahre wurde eine einheitliche Ordonnanzwaffe für die zu gründende Wehrmacht gesucht. Da kein ausgereiftes deutsches Selbstladegewehr zur Verfügung stand, entschied man sich für eine leicht geänderte Ausführung des \"Karabiner 98 DRP\". Aufgrund seiner Gesamtlänge von 1110 mm handelte es sich beim \"Karabiner 98 kurz\" weniger um einen echten Karabiner als um ein Universalgewehr vergleichbar dem Lee-Enfield No.4 (1129 mm) oder dem Springfield M1903 (1055 mm). Dass der Karabiner 98k trotzdem als Karabiner bezeichnet wurde, hat wohl den Grund, dass Adolf Hitler den \"Karabiner 98AZ\", mit dem er selbst im Ersten Weltkrieg ausgerüstet gewesen war, wiederholt lobte. Mauser hoffte so auf eine schnellere Annahme des \"Karabiner 98k\". Wegen der Länge von 1110 mm hatte man auch weniger Probleme mit dem starken Mündungsfeuer. Die 1933 eingeführte neue Patrone \"Infanterie Spitz-Schwer\" (s.S.-Patrone) half mit, dieses Problem noch weiter in den Griff zu bekommen und verbesserte zudem die Reichweite bei kürzerem Lauf. Um auch Blei einzusparen wurde die s.S.-Patrone ab 1940 weitestgehend durch die S.m.E-Patrone (ein Spitzgeschoß mit Eisenkern) ersetzt. Der Karabiner 98k wurde bis Kriegsende mit nur geringen Modifikationen gebaut und blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 die meist verbreitete Handfeuerwaffe der deutschen Wehrmacht. Die Nachfolger, das Selbstladegewehr Gewehr 43 und das Sturmgewehr 44 erreichten bei weiten nicht die Produktionszahlen des Karabiner 98k. Ausgesuchte Karabiner 98k wurden mit einem Zielfernrohr ausgestattet und als Präzisions- und Scharfschützengewehr genutzt. Wegen der höheren effektiven Reichweite und besseren Präzision bevorzugten die deutschen Soldaten dabei den Karabiner 98k gegenüber dem Gewehr 43. Gegen Kriegsende wurde auch noch ein vereinfachter Volkskarabiner 98 für den Volkssturm gefertigt.", "section_level": 2}, {"title": "Varianten.", "content": "Da sehr viele Varianten und Versionen existieren, lässt sich die Produktion des Karabiners 98k in Deutschland nur grob unterteilen in: Ab 1938 wurde statt Nußbaumholz auch Buchenschichtholz zu Schäften verarbeitet, was zu einem Mehrgewicht von ca. 400 Gramm gegenüber Nußbaum führte. Eine Variante des Karabiner 98k, das Gewehr 33/40, wurde als kompakte Waffe für die deutschen Gebirgstruppen am 16. November 1940 eingeführt. Eigentlich handelt es sich um einen Nachbau des tschechischen Karabiners 16/33, ist aber zu großen Teilen mit dem Karabiner 98k identisch. Jedoch wurde der Lauf auf 490 mm gekürzt und das Visier entsprechend angepasst. Zudem wurde eine Schutzplatte am Kolben angebracht und der Kammerstängelkopf unten ausgehöhlt.", "section_level": 1}, {"title": "Hersteller und Nutzer.", "content": "Der Karabiner 98k wurde in Deutschland nicht nur bei Mauser hergestellt, sondern an mindestens 8 weiteren Standorten. Mauser-Karabiner wurden auch in mehreren Staaten in Lizenz hergestellt, unter anderem in Schweden, Argentinien, Spanien, Persien (heute Iran), Peru, Chile und Mexiko. Sie unterscheiden sich meist im Kaliber und in geringen, dem Truppengebrauch angepassten Details. Polen, die damalige Tschechoslowakei und Belgien verfügten in Folge des Versailler Friedensvertrages über Produktionsstätten des Gewehr 98, mit der auch verschiedene Karabiner-Varianten hergestellt wurden, die teilweise nahezu identisch mit dem Karabiner 98k waren. Nach Kriegsende wurde der Karabiner 98k in Deutschland kurzfristig für die Besatzungsmächte weiterproduziert. Kopien und Modifikationen wurden auch weiterhin in der damaligen Tschechoslowakei und in Jugoslawien gefertigt. Der Karabiner 98k wurde militärisch noch im Korea-Krieg, im Vietnamkrieg und in Israel bis nach dem Yom-Kippur-Krieg 1973 verwendet. Als \"Zastava M 98/48\" war er als Scharfschützengewehr noch in den Yugoslawienkriegen der 1990er Jahre im Einsatz. Die Kasernierte Volkspolizei in der Sowjetischen Besatzungszone und die „Betriebskampfgruppen“ im kommunistischen Machtbereich führten den Karabiner 98k neben anderen Waffen der deutschen Wehrmacht. In der Bundesrepublik Deutschland waren zunächst Zoll und Bundesgrenzschutz mit dem Karabiner 98k ausgerüstet, daneben auch Verbände der Bereitschaftspolizei. Noch in den 1950er Jahren erschien der sogenannte „Zollkarabiner“ auf Basis des Karabiner 98k. Das Wachbataillon der Bundeswehr verwendet für zeremonielle Anlässe nicht das jeweils eingeführte Sturmgewehr, sondern auch heute noch den Karabiner 98k. Diese Karabiner sind nicht mehr schussfähig gemacht. Daneben gibt es auch zivile Umrüstungen des Karabiners 98k als Jagdwaffe.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellercodes zwischen 1934 und 1945.", "content": "Folgende Waffenfabriken im Deutschen Reich stellten den Karabiner 98k zwischen 1934 und 1945 her. Die Codes geben den Hersteller an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Karabiner 98 kurz, oft als \"Karabiner 98k\" oder \"K98k\" abgekürzt und auch fälschlicherweise als \"K98\" bezeichnet, ist ein Repetiergewehr für die 7,92 × 57 mm Mauser-Patrone, das am 21. Juni 1935 von der Wehrmacht als Standard-Dienstgewehr eingeführt wurde. Es blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 die meist verbreitete Handfeuerwaffe der deutschen Wehrmacht.", "tgt_summary": "毛瑟1898年型短卡宾枪(,简称Kar98k或K98k),由Gew 98步枪改进演变而成,是第二次世界大战时期,纳粹德国军队装备的制式手动步枪。", "id": 588673} {"src_title": "Kayseri", "tgt_title": "開塞利", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Standort der heutigen Stadt war noch bis in das 4. Jahrhundert von Salzseen und Sümpfen durchsetzt, die teilweise erst im letzten Jahrhundert drainiert wurden. Seit hethitischer Zeit hieß der Ort \"Mazaka\". In hellenistischer Zeit residierten hier die Könige von Kappadokien und \"Eusebeia\", wie Mazaka damals auch genannt wurde, bildete neben Tyana im Süden eines der beiden Landeszentren. Nach Strabon war die Stadt noch zu seiner Zeit unbefestigt und von räuberischen Stämmen umgeben. Das umgebende Land war unfruchtbar, sandig und steinig, die Stadt selbst „wasserlos“. Von der vulkanischen Tätigkeit um den Erciyes scheinen sich damals noch zahlreiche „Feuergruben“ erhalten zu haben. Auch die Holzversorgung über die Hänge des Vulkanbergs gestaltete sich daher schwierig. In der Ebene um die Stadt floss der sumpfreiche Fluss Melas (), der heutige Karasu Çayı (beide Namen bedeuten „schwarzer Fluss“), ein Nebenfluss des Delice Çayı, in der Antike \"Cappadox\" genannt und seinerseits ein Nebenfluss des Kızılırmak oder Halys. Durch die Aufstauung des Melas bei dessen Mündung schuf der kappadokische König Ariarathes einen „meerähnlichen See“ mit einigen Inseln. Doch der Bruch des Staudamms sorgte für eine Schlammflut am gesamten Unterlauf des Halys, namentlich bei den Galatern Phrygiens, die daraufhin Entschädigung verlangten. Um 77 v. Chr. wurde die Stadt zum zweiten Mal vom armenischen Großkönig Tigranes II. eingenommen, wobei der Herrscher abermals zahlreiche Bewohner in seine neue Hauptstadt Tigranokerta im nördlichen Mesopotamien deportieren ließ. Erst nach der Eroberung dieses Ortes durch die Römer unter Pompeius (69 v. Chr.) konnte die umgesiedelte Bevölkerung wieder zurückkehren. Mit dem Tode seines letzten Königs Archelaos verlor Kappadokien 17 n. Chr. seine Selbstständigkeit und wurde unter Kaiser Tiberius in die römische Provinz \"Cappadocia\" umgewandelt. Mazaka–Eusebeia diente nun als Provinzhauptstadt und erhielt den Namen \"Caesarea\" (griechisch \"Kaisáreia\"). Nach der Teilung Kappadokiens unter Kaiser Valens war Caesarea die Hauptstadt von \"Cappadocia prima\". Nach christlicher Überlieferung fand das Christentum bei den Bürgern der Stadt früh Anklang. Zu Beginn des 3. Jahrhunderts war Caesarea ein Mittelpunkt christlich-theologischer Bildung. Seine Blüte erlebte Caesarea im 4. Jahrhundert. Die Sozialwerke (Spitäler, Altersheime, Armenspeisung), die Basilius von Caesarea in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts dort einrichtete, waren in der Antike berühmt. Die neue Siedlung wuchs rasch, während die alten Viertel allmählich verfielen (Reste sind noch heute zu finden). Nach unruhigen Zeiten ging die Stadt um 1077 dem Byzantinischen Reich verloren. 1082 kam sie in den Besitz der Danischmenden, während des 1. Kreuzzuges (1096–1099) vorübergehend auch in den der Kreuzfahrer unter Gottfried von Bouillon. Im 12. und 13. Jahrhundert war sie zeitweilig Residenz der Seldschuken und erlebte eine zweite Blütezeit. Nach weiteren Eroberungen wurde sie von den Mongolen regiert. Das anschließend osmanische Kayseri wurde 1401 unter Timur erneut mongolisch, ab 1468 wieder osmanisch. Die folgende lange Friedenszeit ermöglichte eine Aufwärtsentwicklung als Provinzstadt. Um 1900 erfolgte der Bau der Neustadt nördlich der Zitadelle. Aus dieser Zeit sind viele Gebäude erhalten. Hier findet man auch die älteste psychiatrische Klinik der Neuzeit, in der mit Hilfe von Musik therapiert wurde – eine damals revolutionäre Behandlungsmethode. In der Innenstadt finden sich die Mauern der Festung und mehrere seldschukische Moscheen vom Typus der \"Ulu Cami\" (zentrumsloser Säulensaal). Am 17. Dezember 2016 kam es, nach Angaben der Nachrichtenagentur Doğan Haber Ajansı, am Eingangstor der Erciyes-Universität zu einer Explosion. Die Detonation traf einen vorbeifahrenden öffentlichen Bus, in dem Soldaten der türkischen Streitkräfte saßen. Nach Militärangaben gab es 13 Tote und mehrere Verletzte. Der Vizeministerpräsident der Türkei, Veysi Kaynak, sagte dem Fernsehsender NTV, „heimtückische Interessengruppen“ hätten Mitglieder der Kayseri-Luftwaffenbrigade ins Visier genommen. Erst eine Woche zuvor waren bei Bombenanschlägen in Istanbul 44 Menschen getötet worden.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach dem Großstadt-Gesetz vom Jahre 2012 gilt die Provinzgrenze als Stadtgrenze. Folglich zählen die Stadtbezirke jetzt auch zur Stadt. Auf die engere Kernstadt, welche aus den Stadtteilen Kocasinan, Melikgazi und Talas besteht, entfallen ca. 1 Mio. Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Oberbürgermeister.", "content": "Mit Datum und Wahlergebnis", "section_level": 1}, {"title": "Küche.", "content": "Die Stadt ist berühmt für ihren luftgetrockneten Rindfleisch-Schinken (Pastırma), ihre Knoblauchwurst Sucuk und die gefüllten Teigtaschen Mantı.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Forschung.", "content": "Kayseri beherbergt drei Universitäten mit 52.000 Studenten und 5000 Absolventen. Die Abdullah-Gül-Universität hat im Studienjahr 2013/14 den Betrieb mit 121 Studenten aufgenommen. Sie verfügt über drei Fakultäten und acht Abteilungen. Die Erciyes Universität ist die größte, die mit etwa 29.000 Studenten den 17. Platz in der Türkei einnimmt. Sie wurde 1978 südöstlich von Kayseri gegründet und trug vorher dessen Namen, bevor sie im Jahre 1982 nach dem Berg Erciyes benannt wurde. Sie untergliedert sich in 16 Fachbereiche, 70 Studienfächer, sieben Berufsfachschulen, sieben Institute und 19 Forschungsbereiche. 2020 Akademiker sind hier beauftragt Wissen zu vermitteln. Der Grundstein für die Errichtung dieser Universität wurde im Jahre 1968 gelegt, wo eine nach Gevher Nesibe benannte medizinische Fakultät eröffnet wurde. Gevher Nesibe war die Tochter des seldschukischen Sultans Kılıç Arslan II., die 1204 in Kayseri an Tuberkulose starb. Die 2008 errichtete Melikşah-Universität, die südöstlich im Stadtteil Talas liegt, untergliedert sich in vier Fachbereiche mit zwölf Studienfächern, zwei Institute, die insgesamt 110 Lehrbeauftragte beschäftigt. Hier finden jährlich 1311 Studenten Platz. Die Fachbereiche sind Architektur, Ingenieurswesen, Literatur und Rechtswissenschaften. Sie hat ihren Namen nach dem seldschukischen Sultan Melikşah, der das Seldschukenreich von 1072 bis 1092 regierte. Die nordwestlich im Stadtteil Erkilet gelegene Nuh-Yaci-Yazgan-Universität mit ihren vier Fachbereichen und sechs Studienfächern, sieben Berufsfachschulen und zwei Instituten beschäftigt 22 Lehrbeauftragte. Seit 2009 finden hier jährlich 100 Studenten Platz. Nuh Yaci Yazgan war ein wohltätiger Geschäftsmann und Politiker, der im Jahre 1947 in Kayseri verstarb. 80 % – 90 % der Studenten werden vom Yükseköğretim Kurulu (YÖK), einer Art Hochschulrat, jährlich nach dem Prinzip Öğrenci Seçme Sınavı (Studienberechtigungsprüfung) ausgewählt. Sie hat ihren Sitz in Ankara und wurde 1982 nach dem Militärputsch gegründet, um die Universitäten zu entpolitisieren. Der restliche Platz entfällt auf ausländische Studenten. 269.076 Schüler besuchen eine der 1163 Schulen oder Einrichtungen. Kayseri hat insgesamt 14.798 Lehrbeauftragte. Somit fallen auf einen Lehrbeauftragten 28 Schüler in den Grund- und Mittelschulen und 30 Schüler in den Berufsschulen. Die Stadt verfügt über 9640 Lehrräume.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswertes.", "content": "In der Umgebung gibt es einige Sehenswürdigkeiten, unter anderem", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau des Erciyes-Bergs zu einem Wintersportort.", "content": "Mit Investitionen in Höhe von 300 Mio. € soll der Berg für den Wintersport erschlossen werden. Dabei werden mehrere Skipisten und ein kleiner künstlicher See am Fuße des Erciyes Dağı errichtet. Nach der Fertigstellung des Erciyes Masterplans wird die Skipiste insgesamt 160 km lang. Hinzu kommen noch 5000 Übernachtungsmöglichkeiten. Die Arbeiten wurden Anfang 2013 abgeschlossen. Auch einen Funpark für Freestyle-Snowboarder und Skifahrer soll es geben. Die Stadt hat Ambitionen, das Skigebiet zum größten der Türkei zu machen und damit vor allem europäische Wintersportler anzuziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufforstung des Ali-Bergs.", "content": "Um die Stadt attraktiver zu gestalten, wurde der Ali Dağı aufgeforstet. Die Gesamtfläche umfasst 550 Hektar. Zuerst wurde die von der Stadt aus sichtbare Frontseite des Berges (210 Hektar) bepflanzt. Hier wurden bis Ende 2007 180.000 Sprösslinge gesetzt und bewässert. Insgesamt wurden 800.000 Bäume gepflanzt.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Kayseri hat durch seine Lage im Bereich des Kontinentalklimas warme Sommer und kalte Winter. Die warmen Tage beginnen im April und dauern bis Oktober an. Höchsttemperaturen werden zwischen Juli und August erreicht. Das Wetter ist dann sehr warm und trocken. Die Monate April und Mai sind für ihre niederschlagsreiche Zeit bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Der Fußballverein Kayserispor spielt in der türkischen Süper Lig. Er wurde 1966 gegründet und trägt die Farben Rot-Gelb. Kayserispor wurde mehrfach Meister in der zweiten Liga. In der Saison 2000/2001 gelang der Durchbruch: Erciyesspor (der damalige Name des Vereins) überstand die Play-offs und stieg erstmals in die höchste Spielklasse auf. Um den Namen der Stadt offensichtlicher zu vertreten, übernahm der Klub gleichzeitig den Namen Kayserispor von seinem lokalen Konkurrenten, der wiederum als \"Kayseri Erciyesspor\", also mit dem abgelegten Namen des Aufsteigers, weiterspielte. Der Verein gewann in der Saison 2007/2008 den türkischen Pokal (Fortis Türkiye Kupasi). Der Verein Kayseri Erciyesspor hat es geschafft, innerhalb weniger Jahre von der Amateurliga in die erste Liga aufzusteigen, dann ins Finale des türkischen Pokals zu kommen und im UEFA-CUP mitzuspielen. Der Verein spielt in der Saison 2008/09 in der zweiten Liga. In der Saison 2012/13 schafften sie den Aufstieg in die Süperlig. Ab der Saison 2013/14 sind zwei Mannschaften aus Kayseri in der Süperlig vertreten. Die Basketballmannschaft Kayseri Kaski Spor Kulübü wurde 1986 unter dem Namen TED Kayseri Koleji Kulübü gegründet. 2005–2006 ist er in die 1. Liga aufgestiegen und belegte damals den 9. Platz. Im Jahre 2009–2010 wurde er von Panküp Şeker Spor übernommen. Aufgrund diverser Probleme bei Kayseri Şeker Fabrikası kam es zur Schließung des Vereins. Auf Veranlassung des Bürgermeisters Mehmet Özhaseki wurde am 24. August 2011 eine außerordentliche Sitzung einberufen und dem Wasserversorger Kaski die Aufgabe, für den regelrechten Betrieb dieser Basketballmannschaft zu sorgen, erteilt. Seit ihrem Aufstieg spielt sie sowohl national als auch international. Der Austragungsort der Spiele ist das nördlich in der Nähe des Erkilet-Flughafens gelegene Kadir-Has-Kongress- und Sportzentrum mit einer Kapazität von 7.500 Plätzen. Es war bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2010 Austragungsort diverser Länderspiele.", "section_level": 1}, {"title": "Kadir-Has-Stadion und Atatürk-Sport-Zentrum.", "content": "Das Stadion \"(Kadir Has Şehir Stadyumu)\" bietet Platz für 32.864 Zuschauer. Es wurde im Februar 2009 fertiggestellt und entspricht den UEFA-Kriterien. Die Kosten für den Neubau beliefen sich auf 56.983.000 TL (ca. 30 Mio €). In diesem Stadion finden auch Länderspiele der türkischen Nationalmannschaft statt. Der erst vor kurzem errichtete Atatürk-Sportbau \"(Atatürk Spor Kompleksi)\" beinhaltet ein Schwimmbecken, einen Sportsalon mit einer Kapazität von 1000 Plätzen, einen 1500 Zuschauer umfassenden Rasenfußballplatz, eine Leichtathletiklaufbahn und drei Tennisplätze. Sowohl das Schwimmbecken als auch die Laufbahn erfüllen Olympiakriterien. Daten zum Stadion:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Kayseri ist eines der wichtigsten Industrie- und Handelszentren des Landes, die Stadt hat das größte Industriegebiet der Türkei. 80 Prozent der türkischen Möbelproduktion kommt aus Kayseri, aber auch Türen, Metalle, Haushaltswaren, Lebensmittel werden in der Stadt hergestellt. Kayseri ist ein Verkehrsknotenpunkt der Türkei und verfügt neben einem internationalen Flughafen (\"Erkilet Airport\") über zentrale Eisenbahnanbindungen. Die Verbindungen in andere Städte sind mit Autobahnen und mehrspurigen Landstraßen gut ausgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Flughafen Erkilet.", "content": "Der Flughafen Kayseri wurde zwischen 2005 und 2010 so umgebaut, dass nunmehr die Kapazität auf 3 Mio. für Inlandsflüge (2,5 Mio. für Auslandsflüge) angestiegen ist. Das Flughafengelände bemisst nun 11.000 m2. Die von Passagieren benutzbare Fläche beträgt nun 4000 m2.", "section_level": 2}, {"title": "Straßenbahn \"KayseRay\".", "content": "Um den motorisierten Verkehr in der Stadtmitte zu reduzieren, wurde in Kayseri eine erste Straßenbahnlinie errichtet und im August 2009 eröffnet. Eine Verlängerung der ersten Linie wurde im Februar 2014 in Betrieb genommen, ebenso wie ein Teilstück einer zweiten Linie. Damit verfügt das Straßenbahnnetz in Kayseri seit Februar 2014 über eine Länge von 30,9 km, mit 42 Haltestellen. Weitere Streckenabschnitte befinden sich in Bau.", "section_level": 2}, {"title": "Einkaufszentren.", "content": "Das im Dezember 2011 eröffnete Forum Kayseri, das auf dem Platz des alten Stadions errichtet wurde, hat vier Stockwerke mit einer Gesamtfläche von 65.000 m2. Es ist damit derzeit das größte Einkaufszentrum der Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Am 29. Oktober 1950 wurde der 11. Staatspräsident der Türkei Abdullah Gül geboren. In der Nähe von Kayseri wurde 1933 der Industrielle und Philanthrop Sakıp Sabancı geboren, der landesweit diverse Unternehmen aufbaute und in jungen Jahren, um Arbeit zu finden, nach Adana zog. Auch andere Industrielle, wie Halit Narin \"(Narin Tekstil)\", der Unternehmer Kadir Has \"(Has Holding)\", İzzet Özilhan \"(Anadolu Grubu)\", Hacı Boydak (\"Boydak Holding-İstikbal\") oder Necati Kurmel (\"Saray Halı\") kommen aus dieser Stadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kayseri (, benannt zu Ehren des römischen Kaisers Tiberius;, ), zuvor \"Mazaka\" (, ) oder \"Eusebeia\" (), ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Kayseri in Kappadokien in der Türkei. Die Stadt hatte 2000 noch 536.392 Einwohner, die heutige \"Büyükşehir Belediyesi\" (deutsch etwa \"Großstadtkommune\"), die mit der Provinz Kayseri deckungsgleich ist, hat 1.358.980 Einwohner (Stand 2016).", "tgt_summary": "开塞利(Kayseri),古名凯撒利亚()是位于土耳其安那托利亚中部的一个大都市。开塞利位于开塞利省的东部。随着市区面积的扩大,2010年,开塞利的人口超过1,050,000人,是土耳其第七大都市。开塞利位于土耳其第四高山峰埃尔吉耶斯山的山脚下,曾是卡帕多细亚王国的首都。开塞利是安那托利亚中部的商业中心都市,其美食也十分有名。市内保存了诸多古迹。", "id": 2626738} {"src_title": "Manbidsch", "tgt_title": "曼比季", "src_document": [{"title": "Lage und Stadtbild.", "content": "Die Stadt liegt an der von Aleppo nach Nordosten führenden Straße 30 Kilometer vor der Brücke über den Euphrat, der hier durch die Tabqa-Talsperre aufgestaut ist. 2003 betrug die Einwohnerzahl 65.948. Das quadratische Minarett der im Zentrum gelegenen Moschee wird nach einer Inschrift auf das Jahr 1202 datiert. Von der antiken Stadt ist bis auf den Rest einer Stadtmauer nichts mehr erhalten. Unter seinem antiken Namen Hierapolis Bambyke ist Manbidsch Sitz des Titularbistums \"Hierapolis in Syria dei Greco-Melkiti\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im 3. Jahrhundert war die Stadt in der Nachfolge von Samosata Hauptstadt der Provinz Euphratensis (Kommagene) und eine der größten in Syrien. Kaiser Julian machte auf seinem Feldzug gegen Schapur hier Station. Justinian ließ neue Befestigungen errichten. In den 1060er Jahren nahmen die Seldschuken unter Alp Arslan die Stadt ein. 1068 eroberte Romanos IV. Diogenes die Stadt zurück, danach lag sie im Herrschaftsbereich des Philaretos Brachamios, bis sie an die Seldschuken unter Malik Schah I. fiel. Die Bevölkerung hing dem Monophysitismus an. Der Ort wurde mehrfach zerstört, zuletzt durch Hülegü. Die Neugründung von Manbidsch im Osmanischen Reich erfolgte 1879 durch Tscherkessische Flüchtlinge aus Widin, die nach dem Russisch-Osmanischen Krieg hier angesiedelt wurden, um ein regierungstreues Gegengewicht gegen aufständische Beduinen zu bilden. Weitere tscherkessische Familien erreichten Manbidsch 1905. Sie erhielten von der osmanischen Verwaltung neben Land auch landwirtschaftliche Geräte, Rinder und Geld. Nachdem es zu anfänglichen Spannungen mit dem lokalen Beduinenstamm der Bani Sa'id gekommen war, entwickelte sich der Ort wirtschaftlich erfolgreich. Es entstand ein lokales Markt- und Verwaltungszentrum mit einer kleinen Garnison. Die Bevölkerung wurde 1932 auf 2000 geschätzt, davon waren 800 Tscherkessen und etwa 100 Armenier. 1970 hatte die Stadt etwa 16.000 Einwohner. Im Bürgerkrieg in Syrien zogen sich am 19. Juli 2012 syrische Streitkräfte aus der Stadt zurück, wodurch Manbidsch zu einer der ersten Großstädte Syriens wurde, in denen Rebellen bzw. örtliche Räte die Verwaltung übernahmen. Die syrischen Luftstreitkräfte bombardierten die Stadt seit Mitte August 2012 täglich (bis mindestens Anfang Oktober 2012), wobei vor allem die Infrastruktur getroffen wurde. Im Juli 2013 kam es in der Stadt zu mehreren Protesten gegen den Islamischen Staat im Irak und der Levante (IS). Im Januar 2014 wurde die Stadt vom Islamischen Staat im Irak und der Levante eingenommen. Im Januar 2016 nahmen die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) die südöstlich der Stadt gelegene Tischrin-Talsperre ein und überschritten den Euphrat. Anfang Juni 2016 rückten die SDF, unterstützt durch die Combined Joint Task Force – Operation Inherent Resolve (CJTF-OIR), weiter auf die Stadt vor. Ab dem 10. Juni wurde die Stadt durch die SDF komplett belagert und der Belagerungsring immer enger gezogen. Am 3. August kontrollierten die SDF rund 80 Prozent des Stadtgebietes, darunter den kompletten westlichen Teil. Am 6. August hatten die SDF Manbidsch „fast vollständig“ vom IS erobert. Am 13. August 2016 war die Stadt vollständig vom IS befreit. Seitdem wird die Stadt vom Manbidsch-Militärrat (Manbij Military Council) kontrolliert. Am 28. Dezember 2018 baten die YPG um Beistand von der Regierung. Im Zuge der Türkischen Militäroffensive in Nordsyrien im Oktober 2019 setzten sich die als Puffer zu den Türken abgestellten US-Streitkräfte befehlsgemäß ab und Syrische Truppen und ihre russischen Verbündete erklärten am 15. Oktober die Übernahme der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Tempel.", "content": "Nach Lukian wurde der Tempel der Atargatis zweimal im Jahr von Pilgern besucht, um Wasser in einen Schlund zu gießen (De Dea Syriaca 13). Der Schlund ist laut Lukian ein Überrest der Großen Flut, und der erste Tempel hier wurde von Deukalion errichtet. Knaben opferten in dem Tempel ihren ersten Bartwuchs, Mädchen ihre Locken. Gelegentlich fanden auch Kinderopfer statt, wobei die Eltern vorgaben, es handele sich um eine Kuh. Der reiche Tempel wurde von Marcus Licinius Crassus im Feldzug gegen die Parther 53 v. Chr. geplündert. Der christliche Autor (Pseudo-)Melito von Sardes (Spicilegium Syriacum 44) beschreibt, wie die Göttin Simi, Tochter des höchsten Gottes Adad, einen Dämonen besiegte, indem sie die Grube, in der er lebte, mit Seewasser füllte. Simi wird von Sayce mit Semiramis gleichgesetzt. Ambrosius Theodosius Macrobius (Saturnalia, I. xvii. §§ 66, 67) erwähnt die Verehrung einer spitzbärtigen Apollo-Statue in Hierapolis. Der Gott trägt einen Brustpanzer und hält einen Speer in der Hand, sein Mantel ist mit Schlangen verziert. Nach Makrobios hält er in der anderen Hand etwas, das wie eine Blume aussieht, vermutlich handelt es sich aber um den Blitz des Hadad. Der Gott ist von Adlern, zwei Frauen und einem Drachen begleitet. Unweit des Tempels befand sich ein Teich mit heiligen Fischen, die herbeischwammen, wenn sie gerufen wurden. Lukian konnte einen Fisch beobachten, der golden war und ein Juwel auf seiner Flosse trug.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manbidsch (, auch \"Manbij\", kurdisch \"Minbic\", syrisch ܡܒܘܓ \"Mabbug\" („Quelle“), \"Kara-Membidj\"), das antike Hierapolis Bambyke, ist ein Ort im heutigen Syrien im Gouvernement Aleppo, südwestlich des Zusammenflusses des Sadschur und Euphrat. Seleukos Nikator nannte die Stadt wegen ihrer Tempel in Hierapolis oder Hieropolis um. Die Stadt war vor allem als Kultzentrum der \"Dea Syria\" bekannt. Sie war ein wichtiger Rastplatz für die Karawanen nach Seleukia und Babylon. Unter Antiochos IV. wurden hier Münzen geprägt.", "tgt_summary": "曼比季(, ),或称曼比杰,是叙利亚的古城,位于该国北部幼发拉底河以西30公里,由阿勒颇省负责管辖,距离首府阿勒颇74公里,海拔高度460米,该镇在十二世纪时被十字军占领,其后在1175年被萨拉丁夺回,最终在旭烈兀征服阿尤布王朝时被摧毁,2004年人口99,497。", "id": 52827} {"src_title": "Sibirischer Storchschnabel", "tgt_title": "鼠掌老鹳草", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Sibirische Storchschnabel ist eine ein- bis mehrjährige, krautige Pflanze. Die oberen Teile der Pflanze sind behaart. Die Grundblätter stehen in einer Rosette. Die 20 bis 25 mm langen und 35 bis 75 mm breiten Laubblätter sind tief handförmig in fünf bis sieben Blattlappen geteilt und die Blattlappen sind ziemlich grob und scharf gezähnt. Im Vergleich zu den übrigen Arten der Gattung bildet er relativ wenige Blüten. In jeder Blattachsel werden höchstens zwei Blüten gebildet, an der Stängelspitze könne es aber vier sein. Die zwittrige, radiärsymmetrische, fünfzählige Blüte weist einen Durchmesser 1,0 bis 1,4 Zentimetern auf. Die eiförmigen Kelchblätter sind mit einer Länge von 4 bis 5 mm etwa so lang und gelegentlich sogar etwas länger als die weißen bis rosa mit violetten Streifen Kronblätter, die gleichfalls eiförmig sind. Die Staubfäden sind gelblich und die Staubbeutel sind bläulich. Die Narben sind gelblich. Die Spaltfrüchte sind 1,4 bis 1,9 cm lang. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Standorte.", "content": "Die Westgrenze seines Vorkommens liegt im Einzugsgebiet der Oder und im östlichen Österreich, wobei er an seinen Arealgrenzen selten vorkommt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird jedoch beobachtet, dass sich das Verbreitungsareal des Sibirischen Storchschnabels langsam gegen Westen verschiebt. Eine Ursache für diese Arealerweiterung ist bislang nicht bekannt. Der Sibirische Storchschnabel besiedelt vorwiegend lichte Gebüsche in der Nähe von Gewässern sowie ortsnahes Ödland. Er ist in Mitteleuropa wohl eine Art der Verbände Aegopodion oder Alliarion. Wie die meisten Storchschnäbel-Arten benötigt auch der Sibirische Storchschnabel einen nährstoffreichen Lehmboden. Er verträgt es außerdem, wenn dieser Lehmboden kalkhaltig und frisch ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sibirische Storchschnabel (\"Geranium sibiricum\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Storchschnäbel (\"Geranium\") in der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae). Er wird nur sehr selten in Gärten kultiviert.", "tgt_summary": "鼠掌老鹳草(学名:)为牻牛儿苗科老鹳草属的植物。分布于高加索、俄罗斯西伯利亚、欧洲、日本、朝鲜、蒙古、中亚以及中国大陆的东北、湖北、西北、华北、西南等地,生长于海拔400米至3,900米的地区,一般生长在河谷草甸、疏灌丛、林缘以及杂草,目前尚未由人工引种栽培。", "id": 983151} {"src_title": "Vickers Viking", "tgt_title": "維克斯VC.1維京", "src_document": [{"title": "Erprobung.", "content": "Der erste von drei Prototypen mit dem Luftfahrzeugkennzeichen G-AGOK führte am 22. Juni 1945 in Wisley seinen Erstflug aus. Die beiden anderen Prototypen G-AGOL und G-AGOM, welche sich vom ersten Prototyp durch eine nach vorne gezogene Seitensteuerflosse unterschieden, folgten noch im gleichen Jahr. Die mit dem dritten Prototyp durchgeführten Abnahmeflüge führten am 24. April 1946 zur Erteilung des Lufttüchtigkeitszeugnisses.", "section_level": 1}, {"title": "Serienfertigung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Viking IA.", "content": "Die Serienproduktion begann mit der Viking IA, von der 19 Maschinen gebaut wurden. Elf dieser Flugzeuge gingen an die neu gegründete British European Airways (BEA), die mit insgesamt 73 Viking-Flugzeugen aller Versionen größter Betreiber des Musters wurde. Bis zur Indienststellung des Turboprop-Musters Vickers Viscount blieb die Viking das Standardverkehrsflugzeug der BEA. Fünf weitere Viking IA kaufte die British West Indian Airways. Am 1. September 1946 erfolgte die Indienststellung der Viking bei der BEA auf den Routen London–Kopenhagen und London–Oslo. Mit einer Reisegeschwindigkeit von fast 340 km/h war die Viking um nahezu 50 km/h schneller als die DC-3, welche zuvor diese Routen bediente.", "section_level": 2}, {"title": "Viking I.", "content": "Die nächste Bauserie war die Viking I, von der 31 Exemplare gebaut wurden. Bei dieser Version wurden die in der sogenannten geodätischen Bauweise (Mischbeplankung Metall/Sperrholz) ausgeführten Außenflügel der Viking IA durch solche in konventioneller Bauweise (Ganzmetallbeplankung) ersetzt. Diese Flugzeuge wurden zum größten Teil an die BEA und ihre Tochtergesellschaften geliefert.", "section_level": 2}, {"title": "Viking IB.", "content": "Die wichtigste Version war jedoch die Viking IB, von der bis Ende 1947 insgesamt 113 Exemplare verkauft wurden. Erstabnehmer waren wiederum BEA sowie Airwork Ltd., Air India, Indian National Airways, Central African Airways, South African Airways, Det Danske Luftfartselskap (DDL), Aer Lingus und Iraqi Airways. Wie die Viking I wurde auch die Serie IB von zwei Hercules 634 mit je 1.690 PS (1.242 kW) Startleistung angetrieben, doch der Rumpf wurde um 0,71 m verlängert, wodurch sich die Sitzplatzkapazität von 21 auf 24 erhöhte.", "section_level": 2}, {"title": "Viking IB (618 Nene-Viking).", "content": "Eine Maschine der IB-Serie wurde im Bau konstruktiv geändert und mit zwei Rolls-Royce-Nene-Strahltriebwerken ausgestattet. Der am 6. April 1948 ausgeführte Erstflug dieser Maschine mit dem Kennzeichen G-AJPH, die ein Unikat blieb, machte diese \"618 Nene-Viking\" genannte Version zum ersten ausschließlich mit Strahltriebwerken ausgestatteten Verkehrsflugzeug. Am 25. Juli 1948, dem 39. Jahrestag der Kanalüberquerung Louis Blériots, flog sie mit der Durchschnittsgeschwindigkeit von 596,4 km/h in 34 Minuten von Heathrow nach Paris Villacoublay. Die Maschine wurde nach Abschluss der Erprobung auf Kolbentriebwerke umgerüstet und von der Fluggesellschaft British Eagle eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Viking 3/3A/3B.", "content": "Zur Steigerung der Nutzlast wurden zahlreiche Viking umgebaut, so wurden aus den Serien I/IA/IB die Versionen 3/3A/3B mit einer um eine halbe Tonne gesteigerten Nutzlast. Diese Maschinen der bei BEA als Admiral-Class bezeichneten Flugzeuge konnten 36 Passagiere befördern.", "section_level": 2}, {"title": "Viking C.IA.", "content": "Die Viking blieb bei der BEA bis 1954 im Passagierdienst, wobei mit dem Typ etwa 3 Millionen Passagiere befördert wurden. Danach wurde die Flotte an Charterfluggesellschaften verkauft. Die größte zivile Flotte früherer BEA-Maschinen betrieb Eagle Aviation Ltd. (später British Eagle Airways). Die \"King's Flight\" der Royal Air Force nutzte vier Exemplare ab 1947 als Viking C.IA in der VIP-Transportrolle für die königliche Familie. Darüber hinaus wurde eine militärische Version als Vickers Valetta in größeren Stückzahlen betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung in Deutschland.", "content": "Ab 1956 flog die Viking auch in Deutschland. Die Deutsche Flugdienst (später Condor Flugdienst) setzte zwischen dem 21. März 1956 und April 1964 insgesamt vier 36-sitzige Viking IB (Seriennummern 167, 219, 243 und 250) im Charterfluggeschäft ein. Zwei Viking IB (Seriennummern 167 und 243) flogen auch als Frachtflugzeuge bei der Lufthansa. Bei der Düsseldorfer LTU standen zwischen 1956 und 1963 eine Viking IA und vier Viking IB (Seriennummern 9/109, 150, 217, 222, und 223) im Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsende.", "content": "Die Produktion der Viking endete 1948. Für die Royal Air Force wurde die Viking C.2 gebaut, die der zivilen IA entsprach. Basierend auf der IB folgte die Valetta (Erstflug am 30. Juni 1947), die aber ein höheres Startgewicht von 16.556 kg aufwies. Mit einer maximalen Nutzlast von 4000 kg betrug ihre Reichweite 850 km. Ebenfalls für die Royal Air Force entstand aus der Viking IB das Muster Varsity mit Bugradfahrwerk und verlängertem Rumpfbug. Der Antrieb bestand aus zwei Bristol-Hercules-Motoren von je 1950 PS (1433 kW) Leistung. Die Varsity führte am 17. Juli 1949 ihren Erstflug aus, und sie war das letzte Muster aus der Viking-Serie, mit der 1954 die Produktion endete.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Von 1946 bis 1965 wurden 57 Viking zerstört, 55 davon durch Unfälle. Dies ist mit rund 34 Prozent eine ganz ungewöhnlich hohe Quote für ein Nachkriegs-Verkehrsflugzeug. Bei 22 davon gab es insgesamt 342 Todesopfer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vickers VC.1 Viking der Vickers-Armstrongs (Aircraft) Ltd. war das erste nach dem Zweiten Weltkrieg in Großbritannien neu gebaute Passagierflugzeug; es wurde von zwei Kolbenmotoren angetrieben. Im Jahr 1944 begannen die Ingenieure bei Vickers mit der Konstruktion des Musters auf der Grundlage des vom Ministry of Supply herausgegebenen Pflichtenheftes, welches eine Transportausführung des Wellington-Bombers forderte. Von diesem Muster wurde für die Viking der gesamte Außenflügel mit den beiden Triebwerken sowie das Fahrwerk unverändert übernommen. Auch die Viking verfügte nicht über eine Druckkabine.", "tgt_summary": "维克斯VC.1维京()是一个英国制造的短程活塞双发动机飞机,由维克斯-阿姆斯特朗公司生产,改良自威灵顿轰炸机。第二次世界大战结束后,还未有其它更先进的涡轮螺旋桨发动机飞机、如维克斯子爵式之前,VC.1在英国的航空公司有很重要的地位。而在1948年首飞,装备劳斯莱斯发动机的非正式VC.1型号,是英国首个喷射式运输机。", "id": 118071} {"src_title": "Handley Page Halifax", "tgt_title": "哈利法克斯轟炸機", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der Mitteldecker wurde 1936 aus dem Umbau der H.P.56, die mit zwei Rolls-Royce-Vulture-Motoren ausgerüstet war, nach Spezifikation P.13/36 entworfen, nachdem klar wurde, dass die technisch hochmodernen, aber störanfälligen Vulture-Triebwerke nicht zu befriedigen vermochten. Der H.P.57 war eine stark vergrößerte Konstruktion, die auf vier Rolls-Royce-Merlin-Motoren basierte. Der Erstflug des ersten von zwei Prototypen (L 2.744) erfolgte am 24. September 1939 in Bicester. Zu dieser Zeit war bereits eine erste Bestellung eingegangen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die Auslieferung der Halifax Mk.I begann im November 1940 an Squadron 35. Der Bomber wurde in der Nacht vom 11./12. März 1941 bei einem Angriff auf Le Havre erstmals in größerer Anzahl eingesetzt. Die ersten Mk.I wurden als Serie B.I bekannt. Es folgten die Serie II mit höherem Gesamtgewicht sowie die Serie III. Die Mk.II-Serie I wies erste bedeutende Modifikationen auf, indem ein Zwillings-MG-Rumpfrückenturm sowie stärkere Merlin-XX-Motoren verwendet wurden. Die Mk.II-Serie I (Special) wies eine Verkleidung der Nase anstelle des Waffenstandes auf, auch hatte sie keine Auspuffsammelrohre an den Motorgondeln. Bei der Serie-IA wurde erstmals die später immer verwendete widerstandsarme Plexiglas-Rumpfnase verwendet; der Rumpfturm hatte vier MGs und der Antrieb des Flugzeuges erfolgte durch Merlin-22-Motoren. Varianten der Mk.III-Serie I (Special) und der Serie IA mit Fahrgestell von Dowty anstelle des üblichen von Messier wurden als Mk.V Serie I (Special) und Serie IA bezeichnet. Es wurden 1966 Mk.II sowie 915 Mk.V hergestellt. Die \"Mk.II-Serie IA (H.P.59)\" brachte eine weitere wichtige Modifikation: sie hatte größere rechteckige Seitenleitwerke, um die bei der früheren Konstruktion aufgetretenen schwerwiegenden Stabilitätsprobleme zu lösen. Perspexnase und rechteckige Seitenleitwerke waren für alle folgenden Halifax charakteristisch. Ihr einziger Nachteil blieb die zu geringe Antriebsleistung. Deshalb verließ man bei der 1943 erschienenen \"Mk.III (H.P.61)\" den Rolls-Royce-Merlin-V-Motor und baute Bristol-Hercules-Sternmotoren mit 1615 PS und vergrößertem Kraftstoffvorrat ein. Mit 2091 Stück wurde die Mk.III die meistgebaute Halifax-Variante. Später wurden die Flugzeuge noch mit H2S-Radargeräten versehen. \"Mk.IV\" blieb ein unvollendetes Projekt. Die nächsten Modelle waren die \"Mk.VI (H.P.61)\" mit 1675-PS-Hercules 100 und die \"Mk.VII (H.P.61)\", die wieder über die Hercules der Mk.III verfügte. Dies waren die letzten Bomberversionen; sie wurden in relativ bescheidenen Stückzahlen gebaut. Das Ende der Halifax-Typen bildeten die zivile Umbauversion \"Mk.VIII (H.P.70 Halton)\" und der Truppentransporter \"Mk.IX (H.P.71)\", dessen letztes Flugzeug im November 1946 abgeliefert wurde. Von Handley Page wurden 6178 Halifax in Zusammenarbeit mit verschiedenen Firmen hergestellt, darunter English Electric, Fairey, Rootes Motors und die London Aircraft Production Group. Das Bomber-Kommando verwendete die Halifax bis zum Kriegsende; sie bildeten etwa 40 % der britischen „Viermot-Bomber“; ihr letzter Einsatz erfolgte beim Luftangriff auf Wangerooge am 25. April 1945. Zu seinen Aufgaben gehörten viele Spezialmissionen, darunter das Absetzen von Agenten und das Stören von deutschen Funkmess-(Radar)stationen. Auch im Mittleren Osten wurden Halifax verwendet. Nach dem Kriege blieben sie noch längere Zeit beim Küsten- und Transportkommando im Einsatz. Den letzten Flug absolvierte eine GR Mk.VI des Küstenkommandos im März 1952.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionszahlen.", "content": "Die Halifax wurde in Großbritannien bei Handley Page, London Aircraft, English Electric, Rootes in Speeke und Fairey in Errwood Park gebaut. Bei Kriegsende befand sich noch die ASR-Variante A.VII in Produktion.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Hier kann aufgrund der Fülle der Unfälle nur eine Auswahl an Totalverlusten aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg dargestellt werden (Liste erst begonnen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Handley Page Halifax (Handley-Page Typ 57 bzw. H.P.57) war ein viermotoriger Bomber der Zeit des Zweiten Weltkriegs aus britischer Produktion. Sie wurde ab März 1941 vom RAF Bomber Command eingesetzt.", "tgt_summary": "哈利法克斯轰炸机(Handley Page Halifax)是二战期间英国皇家空军的一种前线四引擎重型轰炸机。它是著名的兰开斯特轰炸机同时代的产品。哈利法克斯轰炸机一直服役到二战结束,除轰炸外,还执行其它任务。它同时服役于澳大利亚皇家空军、加拿大皇家空军、新西兰皇家空军、巴基斯坦皇家空军和波兰空军的飞行中队。", "id": 2331038} {"src_title": "Schlacht um Villers-Bocage", "tgt_title": "维莱博卡日战斗", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Eine Woche nach dem D-Day, dem 6. Juni 1944, wurde die 352. Infanterie-Division durch die Amerikaner zurückgedrängt, wodurch die Flanke der Panzerlehr-Division entblößt wurde. Feldmarschall Montgomery sah seine Chance und startete die \"Operation Perch\", um die Panzerlehr-Division anzugreifen. Die Briten waren sich nicht im Klaren darüber, dass Wittmann den Befehl bekommen hatte, den Punkt 213, welcher sich oberhalb der Kreuzung von Villers-Bocage befindet, zu halten. Wittmann hatte sechs Panzerkampfwagen VI Tiger unter seiner Führung, während die britische Kolonne aus etwa 200 teilweise gepanzerten Fahrzeugen bestand.", "section_level": 1}, {"title": "Eröffnung des Kampfes.", "content": "Zunächst beobachteten die Deutschen die vorrückenden Briten. Wittmann sah das CLY, welches auf Punkt 213 zufuhr, und entschied sich zum Angriff. Zwei Tiger blieben allerdings aufgrund technischer Probleme liegen und sicherten daraufhin Punkt 213. Mit dem Vorteil des Überraschungsmoments griff Wittmann die Briten an und fügte ihnen sehr schwere Verluste zu.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "Um 9 Uhr startete Wittmanns Tiger. Wenige Minuten später zerstörte er, in Richtung Caen fahrend, drei Panzer, bevor er nach Villers einschwenkte: einen Firefly sowie einen Cromwell auf der rechten und einen auf der linken Seite. Anschließend griff er auch die leichtgepanzerten Fahrzeuge der Infanterie-Division an; während dieses Angriffes wurden neun Halbkettenfahrzeuge, vier Universal Carriers, zwei Bren Carriers, zwei Sechspfünder-Panzerabwehrgeschütze, drei M5 Stuarts und ein weiteres Halbkettenfahrzeug zerstört. Am Eingang der Ortschaft schoss er drei der vier Cromwells ab. Danach fuhr Wittmann alleine in die Ortschaft hinein, zerstörte hier zwei Sherman-Befehlspanzer und beschädigte ein Spähfahrzeug sowie ein Halbkettenfahrzeug. Auf der Place Jeanne d’Arc standen sich der Panzer von Wittmann und ein Firefly gegenüber. Der Firefly schoss vier 17-Pfünder-Granaten auf den Tiger, beschädigte ihn aber nur leicht. Wittmann zog sich zurück und wurde von einem Cromwell mit zwei 75-mm-Granaten angegriffen, die an dem Tiger abprallten; Wittmann reagierte sofort und setzte den Cromwell außer Gefecht. Beim Verlassen von Villers-Bocage wurde Wittmanns Tiger von einem Sechspfünder-Panzerabwehrgeschütz in die Kette getroffen und blieb stehen. Wittmann und seine Besatzung verließen den Tiger, ohne ihn zu zerstören, um ihn später wieder bergen zu können. Wittmann traf im sieben Kilometer entfernten Hauptquartier der Panzerlehr-Division ein. Währenddessen hatten 15 Panzer IV unter dem Befehl von Helmut Ritgen den Befehl, den Ausgang von Villers-Bocage zu blockieren. Sie gerieten kurz vor ihrem Ziel unter Panzerabwehrfeuer, und ihr Vorstoß brach zusammen. Daher wurden die restlichen 14 Panzer von Fritz Bayerlein zurückbeordert, um sich vor Villers-Bocage neu zu formieren. Diese Kampfgruppe startete danach einen zweiten Angriff unter Hannes Phillipsen und griff Villers-Bocage vom Süden her mit vier Panzern an, welche aber von den Briten zerstört wurden. Mit einem Schwimmwagen fuhr Wittmann zum Punkt 213 zurück, wo er sich mit Karl Möbius, dem Offizier der ersten Kompanie, traf und über einen zweiten Angriff der 101. Abteilung sprach. Die Panzer der 101. Abteilung trafen sich mit denen der Panzerlehr-Division in Villers-Bocage, um den eigenen Vorstoß gemeinsam voranzutreiben. Die Briten waren aber vorbereitet; einer Sechspfünder-Panzerabwehrkanone des 1st/7th Bn Queen’s Royal Regiment gelang es, drei Tiger abzuschießen, von denen nur einer repariert werden konnte. Gegen Abend zogen sich die Briten zurück und überließen das völlig zerstörte Villers-Bocage den Deutschen.", "section_level": 1}, {"title": "Bilanz.", "content": "Die britischen Verluste in der Schlacht beliefen sich auf: Die Deutschen verloren sechs Tiger und zwei Panzer IV. Da die deutsche Propaganda gerade in dieser kritischen Phase des Krieges ihre Helden brauchte, wurde Michael Wittmann der Öffentlichkeit präsentiert; das Gefecht wurde auch in der Wochenschau breit dargestellt. Entgegen den historischen Tatsachen wurden Wittmann allein 27 der 30 zerstörten britischen Panzer angerechnet. Unter genauerer Betrachtung sind ihm jedoch zwölf Panzer, ein Spähwagen, zehn Halbkettenfahrzeuge und vier Carrier anzurechnen – insgesamt 27 Fahrzeuge, aber keine 27 Panzer. Für seine Leistung bei Villers-Bocage wurde Wittmann von seinem Vorgesetzten Josef Dietrich für das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern vorgeschlagen, welches ihm am 25. Juni 1944 von Adolf Hitler persönlich in Berchtesgaden übergeben wurde. Wittmann fiel wenige Wochen später am 8. August 1944 in der Normandie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht um Villers-Bocage am 13. Juni 1944 war ein Zusammenstoß zwischen deutschen und britischen Panzerstreitkräften während der Schlacht in der Normandie. SS-Hauptsturmführer Michael Wittmann führte eine Einheit von sechs Panzerkampfwagen VI Tiger der Schweren SS-Panzer-Abteilung 101 zur Sicherung der Straße N. 175 südlich von Caen bei Villers-Bocage. Die Kampfgruppe kam in der Nacht vom 12. zum 13. Juni an und fuhr in Richtung Nordosten von Villers-Bocage.", "tgt_summary": "波卡基村之战(Battle of Villers-Bocage)(又名维莱博卡日战斗)是发生在第二次世界大战的诺曼底战役中的一场战斗,日期是1944年6月13日, 交战双方是英军第7装甲师的先头部队和德军SS101重坦克营及装甲教导师一部。此战发生时,英军刚在维莱博卡日镇战斗了一天,没有经历严重的损失正在休整。卡昂是双方眼中诺曼底战役成败的关键,自D日起德军就在该城外设立了防线,6月9日英军两次进攻试图夺取该城都失败了,而同时南方的美军成功地打开了防线缺口,于是一支由7装甲师22装甲旅组成的坦克步兵和炮兵混合纵队从此通过向维莱博卡日镇迂回前进。英国指挥官希望以此迫使德军从卡昂城西的道路上后撤,当时那里的德军主要是装甲教导师。", "id": 489124} {"src_title": "Yonge Street", "tgt_title": "央街", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Yonge Street beginnt unmittelbar am Ufer des Ontariosees in Toronto. Von dort aus verläuft sie nordwärts zur Stadt Cochrane (der Kreuzung der Ontario Northland- und der Polar Bear Express-Eisenbahnlinien) und von dort aus allmählich nach Westen, auf Thunder Bay am Oberen See zu. Anschließend verläuft sie in Richtung der Stadt Rainy River, wo sie an der Grenze zum US-Bundesstaat Minnesota endet. Als Highway 11 erstreckt sich die Yonge Street offiziell über 1896 km, allerdings führten einige Wechsel in der Zuständigkeit für die Straße in den 1990er-Jahren dazu, dass die eigentliche Yonge Street nun kommunal finanziert wird und der Highway 11 der Verwaltung der Provinz Ontario untersteht. Daher endet die Yonge Street nun in Barrie, mit einer Ausnahme in Bradford, wo die Straße als \"Bridge Street\" geführt wird. Dies alles hat zu Streitigkeiten über den Titel der „längsten Straße in der Welt“ geführt, da die Yonge Street offiziell „nur“ noch etwa 99 km lang ist. Die Länge des Highway 11 beträgt derzeit 1784 km. Außerdem wurde von diesem ein großer Teil (etwa 250 km) nördlich von Barrie zu einer Schnellstraße mit leicht verändertem Verlauf ausgebaut. Südlich der Lawrence Avenue ist die Yonge Street eine vierspurige Hauptschlagader Torontos, die durch Wohn- und Geschäftsgegenden mit großem Fußgängerverkehr verläuft. Nördlich der Lawrence Avenue verläuft sie durch weniger dicht besiedeltes Gebiet. Zwischen den Highways Highway 401 und 407 ist die Yonge Street sogar zu einer sechsspurigen Straße ausgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Yonge Street begann als Pfad der Wyandot. In der Folge nutzten ihn zahlreiche europäische Entdecker wie Samuel de Champlain. Ab 1793 ließ John Graves Simcoe, der Vizegouverneur der britischen Kolonie Oberkanada, den Pfad zu einer militärischen Straße ausbauen. Er benannte sie nach George Yonge, dem damaligen britischen Kriegsminister. Britische Siedler erhielten das Recht, sich niederzulassen, wenn sie sich dazu verpflichteten, jährlich während zwölf Tagen daran mitzuarbeiten und das Gelände um die Straße zu roden. Auch eine deutsche Siedlergruppe unter der Führung von William Berczy war in den Straßenbau zeitweise involviert. Im Bereich der späteren Stadt Toronto reichte die Yonge Street 1796 bis zur Bloor Street, wurde aber aufgrund des sumpfigen Terrains erst 1812 an das Ufer des Ontariosees verlängert. 1827 erreichte die Yonge Street im Norden die Kempenfelt Bay in der Nähe von Barrie. Als in den 1850er Jahren der Eisenbahnbau einsetzte, nahm die Bedeutung langer Überlandstraßen zunächst ab. 1919 übernahm das Straßenverkehrsministerium von Ontario die Yonge Street und verlängerte sie in den folgenden Jahren um mehrere hundert Kilometer. Allerdings erhielt der neu gebaute Teil die Bezeichnung Highway 11. Seither tragen nur noch die ersten 56 km der Route, die durch Toronto und die York Region verlaufen, den Namen Yonge Street. Bis zur Zerstörung in den Griechenfeindlichen Ausschreitungen in Toronto 1918, war ein Straßenabschnitt der Yonge Street, Teil des damaligen griechischen Viertels.", "section_level": 1}, {"title": "Amokfahrt 2018.", "content": "Am 23. April 2018 ereignete sich auf dieser Straße eine Amokfahrt mit einem Kleintransporter, bei der ein 25-jähriger, psychisch beeinträchtigter IT-Student armenischer Abstammung auf dem Bürgersteig 10 Menschen tötete und 15 verletzte. Er forderte die Polizei vor der Festnahme auf, ihm in den Kopf zu schießen. Er wurde wegen zehnfachen Mordes und dreizehnfachen versuchten Mordes angeklagt. Sein mögliches Motiv soll Frauenhass und sein Vorbild für die Tat Elliot Rodger, der Täter des Amoklaufs von Isla Vista, gewesen sein.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Yonge Street verläuft an vielen Sehenswürdigkeiten in Toronto vorbei: Dazu gehören zahlreiche Aufführungen von Straßenkünstlern, das Einkaufszentrum Eaton Centre, der Dundas Square, die Hockey Hall of Fame, und ganz am Anfang der Straße das Verlagsgebäude der Zeitung Toronto Star. Nördlich der Queen-Street-West steht das seit 1975 nach dem Ontario Heritage Act geschützte Gebäude der Bank of Toronto. Die 1954 eröffnete Yonge-University-Linie der Toronto Subway verläuft zwischen den Stationen King und College unterhalb der Yonge Street und von dort bis zur Endstation Finch parallel zu dieser Straße.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Yonge Street () ist eine Straße in der kanadischen Provinz Ontario. Sie beginnt als eine der Hauptadern der größten kanadischen Stadt Toronto und endet nach 1896 Kilometern als Provinzstraße im Norden Ontarios. Ihre Länge hat der Yonge Street einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde gebracht.", "tgt_summary": "央街或杨格街(英语:Yonge Street,英文读音Young Street) 为加拿大安大略多伦多的一条主要大道,于1793年建成。", "id": 977674} {"src_title": "Suppressordiode", "tgt_title": "瞬态电压抑制二极管", "src_document": [{"title": "Typen.", "content": "Die Suppressordiode ist bi- und unidirektional verfügbar. Letztere ist eine seit den 1990er Jahren marktgängige Weiterentwicklung der damals schon Jahrzehnte existierenden Zenerdiode. Neue Verfahren machten es möglich, die nanosekündliche Schaltgeschwindigkeit sowie das Ableitvermögen in Durchbruchrichtung drastisch zu erhöhen, allerdings zu Lasten der Durchbruchspannungsstreuung. Die bidirektionale Suppressordiode ist im Prinzip eine Antiseriellschaltung zweier unidirektionaler Pendants. Während Letztere in Gegenrichtung wie eine normale Diode ab ca. 0,7 V leitet, schützt die bidirektionale in beiden Stromrichtungen bis zur Durchbruchspannung und qualifiziert sich somit auch für Wechselspannungsanwendungen. Supressordioden gibt es als SMD, bedrahtete Bauteile, als Arrays oder auch als Bauteil mit Schraubgewinde.", "section_level": 1}, {"title": "Bauteilwerte.", "content": "Im Datenblatt werden meist die folgenden Kennzahlen für das jeweilige Modell angegeben:", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "TVS-Dioden werden vor allem zum Schutz von empfindlichen Bauteilen und Signaleingängen vor einmaligen, zeitlich begrenzten Überspannungen (Transienten), wie ESD-Ereignissen, Störungen durch Schaltvorgänge oder Gewitter eingesetzt. Gelegentlich werden mit ihnen auch Induktionsüberspannungen, z. B. von Relaisspulen, gegen Masse abgeleitet. Die Dioden verursachen, solange sie nicht thermisch zerstört werden, im Gegensatz zu gasgefüllten Überspannungsableitern keinen Spannungseinbruch der zu schützenden Spannung und sind daher nach dem Ansprechen auch ohne Stromunterbrechung weiter einsatzbereit. Alternativ zu Suppressordioden werden insbesondere bei Spannungen ab etwa 100 V auch Varistoren eingesetzt. Diese haben jedoch eine etwas längere Ansprechzeit und einen höheren Schutzpegel. Darüber hinaus gibt es die schon erwähnten Gasableiter als Grobschutzelemente. Bei zeitlich unbegrenzten Überspannungen, wie sie beispielsweise bei defekten Netzteilen auftreten können, kommt es zur Überhitzung der TVS-Diode, meistens mit thermischem Versagen, wodurch der Überspannungsschutz dann entfällt. Zum Schutz vor zeitlich unbegrenzten Überspannungen ist eine sogenannte Klemmschaltung vorzusehen. Unipolare Suppressordioden ersetzen wegen besserer Eigenschaften und dem deutlich günstigeren Preis zunehmend Zenerdioden im hohen Leistungsbereich und haben diese nahezu vom Markt verdrängt.", "section_level": 1}, {"title": "Markennamen.", "content": "TVS-Dioden werden von diversen Halbleiterherstellern unter geschützten Markennamen vermarktet. Einige bekannte Markennamen für TVS-Dioden sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Suppressordioden, auch genannt, sind Dioden zum Schutz elektronischer Schaltungen vor kurzzeitigen Spannungsimpulsen. In an die Schaltung angeschlossenen Leitungen können solche Spannungspulse durch Schaltvorgänge im Netz oder nahe Blitzschläge auftreten. Die dabei kurzzeitig erreichte Spannung kann ausreichen, um Halbleiterbauelemente in der Schaltung zu zerstören.", "tgt_summary": "瞬态电压抑制二极管也称为TVS二极管,是一种保护用的电子零件,可以保护电器设备不受导线引入的电压尖峰破坏。", "id": 2813754} {"src_title": "Gianluca Zambrotta", "tgt_title": "詹卢卡·赞布罗塔", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Zambrotta begann seine Karriere 1994 bei Como Calcio in der Serie B. Er spielte zu dieser Zeit auf der rechten Mittelfeldseite und wurde zum Stammspieler. Als die Mannschaft am Ende der Saison 1996/97 abgestiegen war, wurde er vom AS Bari verpflichtet. In der Serie A wurde er Leistungsträger bei Bari. Im Jahre 1999 wechselte er für umgerechnet rund 16 Millionen Euro zu Juventus Turin. Als sich im Jahre 2002 der linke Verteidiger Gianluca Pessotto verletzt hatte, wurde Zambrotta von Marcello Lippi zum Außenverteidiger umgeschult und wurde einer der weltbesten Spieler auf dieser Position. Mit Juventus gewann Zambrotta viermal die Meisterschaft und zweimal den italienischen Supercup. Außerdem stand er mit Juventus 2003 im Finale der Champions League, das man im Elfmeterschießen gegen den AC Mailand verlor. Nach sieben Jahren in Turin wechselte er, weil der Klub wegen des italienischen Fußball-Skandals 2005/06 in die Serie B absteigen musste, im Juli 2006 zum FC Barcelona. 2008 unterschrieb er einen Vierjahresvertrag beim AC Mailand, der neun Millionen Euro Ablösesumme an den FC Barcelona zahlte. Nach Auslaufen seines Vertrages verließ er den AC Mailand zum Saisonende 2011/12. Nach einem Jahr Vertragslosigkeit verpflichtete der FC Chiasso aus der Schweiz im Juli 2013 Zambrotta. Dort war er bis 2014 als Spieler und auch als Co-Trainer von Ernestino Ramella tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Als Trainer.", "content": "Nach Ramellas Entlassung übernahm Zambrotta das Team Ende November 2013 als Cheftrainer. Am 6. April 2015 entließ ihn der FC Chiasso.", "section_level": 3}, {"title": "In der Nationalmannschaft.", "content": "Im Jahre 1999 wurde er vom damaligen Trainer Dino Zoff erstmals in die Nationalmannschaft berufen. Er gab sein Debüt am 10. Februar 1999 gegen Norwegen. Bei der EM 2000 kam Zambrotta mit Italien bis ins Finale. Im Halbfinale bekam er bereits nach nur einer halben Stunde die einzige Rote Karte seiner Profikarriere gegen die Niederlande. Er nahm mit Italien an der WM 2002 und an der EM 2004 teil. Bei der EM 2004 wurde er trotz des frühen Ausscheidens seiner Mannschaft in das All-Star-Team gewählt. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland wurde Gianluca Zambrotta mit Italien Fußball-Weltmeister. Im Viertelfinalspiel gegen die Ukraine erzielte er ein Tor und gab eine Torvorlage. Aufgrund seiner ausgezeichneten Leistungen wurde der Italiener ins All-Star-Team des Turniers gewählt. Im gleichen Jahr wurde er außerdem für das UEFA Team of the Year und für die FIFPro World XI nominiert. Zambrotta nahm mit Italien am FIFA-Konföderationen-Pokal 2009 teil, bei dem Italien in der Vorrunde ausschied. Auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika kam das Aus in der Vorrunde. Bei beiden Turnieren wurde Zambrotta in allen Vorrundenspielen eingesetzt. Nach dem frühen Ausscheiden Italiens bei der WM kam er noch einmal am 12. Oktober 2010 im EM-Qualifikationsspiel gegen Serbien zum Einsatz, das nach sechs Minuten wegen Ausschreitungen serbischer Zuschauer abgebrochen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Als Nationalspieler * aberkannt im Rahmen des italienischen Fußball-Skandals 2005/2006", "section_level": 1}], "src_summary": "Gianluca Zambrotta (* 19. Februar 1977 in Como) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Er begann seine Karriere als rechter Mittelfeldspieler und konnte sowohl auf der linken als auch auf der rechten Abwehrseite spielen.", "tgt_summary": "詹卢卡·赞布罗塔(,1977年-2月19日),前意大利足球运动员,可担任中后场两个边路上任何位置。他是2006年世界杯冠军队成员。赞布罗塔目前是瑞士球队基亚索主教练。", "id": 1649559} {"src_title": "Étienne Gilson", "tgt_title": "艾蒂安·吉尔森", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Étienne Henri Gilson wird als drittes von fünf Kindern geboren. Seine Eltern waren die Eheleute Paul Anthelme Gilson (geb. 1838 in Melun, Département Seine-et-Marne) und Caroline Juliette Rainaud (geb. 1851 in Cravant, Département Yonne) den 13. Juni 1884 in Paris, arrondissement du Palais Bourbon (Nr. 7). Sein Vater war dort Strumpfwarenhändler (\"marchand bonnetier\").", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Seine erste Schulausbildung, auf Anraten des Abbé Escaré, des Priesters, der ihn taufte, erhält Gilson von 1890 bis 1895 durch die Laienbruderschaft, Kongregation, der \"Frères des écoles chrétiennes\", Fratres Scholarum Christianarum, die auch nach ihrem Begründer Johannes Baptist de La Salle (1651–1719) \"Lasallianer\" genannt werden, in einer Schule namens \"Sainte-Clotilde\", gelegen in dem gleichen Arrondissement. Sodann besucht Gilson von 1895 bis 1902 das \"petit séminaire\" (Diözesanseminar) von Notre-Dame-des-Champs, Arrondissement du Luxembourg (Nr. 6). Auf ihm erhält er Unterricht in klassischen, rhetorischen, literarischen, musischen (unter Leitung des Abbé Victor Thorelle) und religiösen Studien. 1902 bezieht Gilson das Lycée Henri IV, an dem er in der Klasse für Philosophie ein Jahr weilt. An dem Lycée Henri IV lehrt der Philosoph Georges Hector René Dereux, geb. 1845 zu Valenciennes, Département Nord, der Lehrer Jacques Maritains (1882–1972) an dem gleichen Lyzeum, der Gilson prägt. Gleichzeitig zu seiner philosophischen Unterrichtung an dem Lycée Henri IV besucht er Vorlesungen von Henri Bergson (1859–1941), der an dem Collège de France lehrt. Henri Bergson bedeutete für Gilson „eine Offenbarung. Zum ersten Mal begegnete er einem großen Metaphysiker“ Nach Abschluss seines einjährig gymnasialen Philosophie-Studiums an dem Lycée Henri IV wird ihm das Baccalaureat ès lettres-philosophie ausgestellt. Nach Ableistung des obligaten Militärdienstes in der Normandie, nimmt Gilson 1904 ein ordentliches Studium der Philosophie an der Sorbonne auf. Seine Lehrer sind Lucien Lévy-Bruhl (1857–1939), Émile Durkheim (1858–1917), Frédéric Rauh (1861–1909), Victor Delbos (1862–1916), Léon Brunschvicg (1869–1944) und Marcel Mauss (1872–1950). Er verlässt die Sorbonne mit der Agrégation de philosophie des Ministère d’Instruction Publique 1907. Gilson war 1913/1914 Professor für Philosophie in Lille, nach Kriegsteilnahme und Gefangenschaft ab 1919 in Straßburg. Von 1921 bis 1932 lehrte er an der Pariser Sorbonne Philosophiegeschichte, von 1926 bis 1928 zeitgleich an der Harvard University. 1927 wurde er in die British Academy und 1929 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Ab 1932 war er Professor am Collège de France in Paris. Auch in Toronto lehrte er. Seit 1946 war er Mitglied der Académie française und seit 1948 der American Philosophical Society. Er gilt als einer der führenden Erforscher der mittelalterlichen Geisteswelt. Den Begriff Scholastik lehnte Gilson als Überschrift für die mittelalterliche Philosophie ab, da diese wegen ihrer Vielfalt unter keiner inhaltlichen Klammer zu fassen sei. Die einzige Gemeinsamkeit erkannte er in ihrer Rückgebundenheit an die Offenbarung (das heißt Erkenntnis über die natürliche Vernunft hinaus durch Mitteilung Gottes in Bibel und Tradition) und bezeichnete sie daher als „Christliche Philosophie“. Die Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte war dabei schon Philosophie, da diese Auseinandersetzung das eigene Denken schon immer mit einbezieht und zumindest ein Urteil versucht. Sein neben dem historischen auch systematisches Interesse an der Philosophie erkennt man besonders in \"L'esprit de la philosophie mèdiévale\". Gilson gehört zu den bekanntesten Vertretern des Neuthomismus, der vom philosophischen Ansatzpunkt des Thomas von Aquin her die modernen Fragestellungen zu beantworten bzw. die modernen Antworten zurückzuweisen suchte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Étienne Henry Gilson (* 13. Juni 1884 in Paris; † 19. September 1978 in Auxerre, Département Yonne) war ein französischer Philosoph und Historiker.", "tgt_summary": "艾蒂安·吉尔森(,1884年6月13日巴黎-1978年9月19日法国荣纳省),法国哲学家、历史学家,法兰西学术院院士,曾在索邦大学,哈佛大学,多伦多及法兰西公学院任教。获荣誉军团十字勋章。专业研究中世纪哲学,依据圣托马斯·阿奎纳的著作主张唯实论哲学。", "id": 1139118} {"src_title": "Wladislaw Alexandrowitsch Tretjak", "tgt_title": "弗拉迪斯拉夫·特雷蒂亚克", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Wladislaw Tretjak wurde am 25. April 1952 in einem Dorf nahe Dmitrow geboren. Er stammt aus einer ukrainischen Familie, seine beiden Eltern kamen ursprünglich aus Sumy. Sein Vater war 37 Jahre lang Pilot der sowjetischen Luftwaffe, während seine Mutter als Sportlehrerin arbeitete. Wie sein älterer Bruders begann er als Kind mit dem Schwimmsport, probierte aber auch das Tauchen und Turmspringen. Mit seinen Eltern ging er jeden Sonntag zum Eislauf in den Gorki-Park. Später entdeckte er den alten Feldhockeyschläger seiner Mutter und verwandelte den Hof und Garten der elterlichen Wohnung in einen Eishockeyübungsplatz. Im Alter von 11 Jahren meldete ihn seine Mutter in der Kinder- und Jugendsportschule des ZSKA Moskau an, an der er aufgrund seiner Vorkenntnisse im Schlittschuhlaufen angenommen wurde. Unter Trainer Witali Jerfilow spielte er zunächst als Stürmer. Aufgrund der Knappheit von Spielerausrüstungen wechselte er bald auf die unbesetzte Position des Torhüters, da er dadurch sofort eine komplette Ausrüstung erhielt. Seine erste Verletzung erlitt er im Alter von 12 Jahren, als er einen Pucktreffer im Gesicht erhielt. Aus Angst, aus dem Team geschmissen zu werden, meldete er die Verletzung nicht sofort. Im Sommer 1967 interessierte sich erstmals der Cheftrainer der Herrenmannschaft, Anatoli Tarassow, für Wladimir Tretjak und ließ ihn als vierten Torhüter beim Training der Herren mitwirken. Zwischen Dezember 1967 und Anfang Januar 1968 fand in Finnland die erste U19-Europameisterschaft statt, bei der Tretjak mit der U19-Nationalmannschaft die Silbermedaille gewann. Der damalige U19-Nationaltrainer, Nikolai Putschkow, charakterisierte Tretjak in einem Zeitungsinterview als hervorragenden Torhüter: „\"Im Allgemeinen mache ich jungen Leuten keine Komplimente..., aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme. Ich habe einen Jungen namens Wladimir, der mich mit seiner erstaunlichen Reaktionsfähigkeit, Beweglichkeit und Mut begeistert.\"“ Während der Saison 1968/69 debütierte er in der sowjetischen Meisterschaft, der damaligen Klass A, für die Herrenmannschaft des ZSKA und absolvierte insgesamt drei Partien bis zum Saisonende. Parallel dazu spielte er weiter für die U19-Juniorenmannschaft des Armeesportklubs, wurde mit dieser 1969 Juniorenmeister der UdSSR und als bester Torhüter der U19-Junioren ausgezeichnet. Außerdem nahm er mit der U19-Nationalmannschaft an der Junioren-Europameisterschaft 1969 teil, bei der zwei Partien absolvierte und die Goldmedaille gewann.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg zum Stammtorhüter beim ZSKA und der Sbornaja.", "content": "In der Saison 1969/70 gewann er mit dem ZSKA seinen ersten sowjetischen Meistertitel und absolvierte dabei 34 der 44 Saisonspiele, womit sein Aufstieg zum Stammtorhüter – trotz seines Alters von 17 Jahren – besiegelt war. Der ZSKA beendete die Saison mit zehn Punkten Vorsprung vor Spartak Moskau. Im Dezember 1969 debütierte er als 17-Jähriger in der sowjetischen A-Nationalmannschaft, der sogenannten Sbornaja, beim Iswestija-Pokal, einem in Moskau ausgetragenen Wettbewerbs für Nationalmannschaften. Dort trat die Nationalmannschaft mit zwei sehr jungen Torhütern an – Wladimir Schepowalow mit 21 Jahren und Wladislaw Tretjak. Sein erstes A-Länderspiel war die Partie gegen Finnland, im weiteren Turnierverlauf absolvierte er die zweite Hälfte des Spiels gegen Kanada, die Partie gegen Schweden sowie zehn Minuten Eiszeit gegen die Tschechoslowakei. Außerdem gewann er im Januar 1970 die Goldmedaille bei der Junioren-Europameisterschaft. Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 1970 in Stockholm debütierte er im März 1970 als zweiter Torhüter hinter Wiktor Konowalenko, wurde in insgesamt sechs Spielen eingesetzt und gewann am Turnierende seine erste Goldmedaille bei Herren-Weltmeisterschaften mit der Sbornaja. Im Januar 1971 gewann Tretjak seinen dritten Junioren-Europameistertitel, zudem wurde er in das All-Star-Team des Turniers gewählt und als bester Torhüter ausgezeichnet. Am Ende der Saison 1970/71 gewann er mit dem ZSKA die sowjetische Meisterschaft, wurde in das All-Star-Team der Wysschaja Liga gewählt und gewann die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz. 1972 nahm Tretjak erstmals an den Olympischen Winterspielen, die damals in Sapporo stattfanden, teil. Im Turnierverlauf erreichte das sowjetische Nationalteam vier Siege und ein 3:3-Unentschieden gegen Schweden, so dass es seine vierte olympische Goldmedaille seit seinem Debüt im Jahr 1956 gewann. Für Tretjak war es sein erster Olympiasieg, wobei er vier der fünf Turnierspiele absolvierte und damit zum Stammtorhüter der Sbornaja avancierte. Einige Monate später gewannen Tretjak mit dem ZSKA seine dritte nationale Meisterschaft in Folge. Auf internationaler Ebene gewann die Nationalmannschaft durch eine Niederlage gegen die gastgebende Tschechoslowakei die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft 1972.", "section_level": 2}, {"title": "Internationaler Durchbruch bei der Summit Series 1972.", "content": "Aufgrund des 1970 beschlossenen Rückzugs des kanadischen Eishockeyverbands von Eishockey-Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen fehlten zu Beginn der 1970er Jahre sportliche Vergleiche zwischen der besten europäischen Mannschaft, der Sbornaja, und den besten Spielern der National Hockey League. Daher wurde 1972 ein Serie von acht Spielen zwischen eben diesen Kontrahenten eingeführt, die später als Summit Series bekannt wurde. Wladislaw Tretjak war 1972 in Nordamerika mehr oder wenig unbekannt. Von den kanadischen Scouts wurde er als das schwächste Glied der sowjetischen Mannschaft bewertet. Diese Fehleinschätzung ist auf die einzige Erkundungsreise durch Vertreter des Team Canada zurückzuführen. Die Scouts Bob Davidson und John McLellan verbrachten nur vier Tage in Moskau und sahen Tretjak in nur einem einzigen teaminternen Spiel, wobei er in der schwächeren Mannschaft spielte und insgesamt acht Tore zuließ. Wie Tretjak später berichtete, hatte er die Nacht zuvor mit Feiern verbracht, da er am folgenden Tag heiratete und sich nicht wirklich konzentrieren konnte. Später gab er zu, dass dies vielleicht auch \"ein Trick\" war, um die Kanadier \"hinters Licht zu führen\". Vor dem ersten Spiel der Serie besuchte der NHL-Spitzentorhüter Jacques Plante Tretjak in der Kabine der Sowjets, um ihm Tipps zu geben, wie er gegen die NHL-Stars Mahovlich, Esposito, Cournoyer und Henderson agieren sollte. Er tat dies, da er eine \"Demütigung des sowjetischen Torhüters und einen sehr hohen Sieg der Kanadier erwartete\". Die Spieler des kanadischen Teams glaubten den Beobachtungen ihrer Scouts und fanden sich durch zwei frühe Tore zu Beginn des ersten Spiels in Montreal bestätigt. Aber vom Zeitpunkt des zweiten Gegentores an steigerte sich Tretjak, \"„tauchte anscheinend aus dem Nichts auf“\", um kanadische Schüsse zu blocken, und frustrierte seine Gegner, die ihn ständig mit Torschüssen \"traktierten\". Letztlich gewannen die Sowjets das Spiel mit 7:3. Das kanadische Team generierte in sechs der acht Spiele der Serie mehr Torschüsse als die Sowjets. Im dritten Drittel des vierten Spiels hielt Tretjak alle 21 Schüsse auf sein Tor. Tretjaks Fangquote von 88,4 Prozent gab der Sbornaja immer die Möglichkeit, zu gewinnen, sein Agieren war für die damaligen Verhältnisse spektakulär. Im letzten Spiel der Serie musste Tretjak 34 Sekunden vor Spielende ein Tor von Paul Henderson zum 6:5-Entstand hinnehmen. Diesen Treffer bezeichnete er im Nachhinein als das \"„ärgerlichste Tor“\" seiner Karriere, da Henderson kurz zuvor an der Bande hinter dem Tor gestürzt war und nur so zum richtigen Zeitpunkt vor Tretjak auftauchen konnte, um den Abpraller eines zuvor abgewehrten Schusses auszunutzen. Tretjak wurde nicht nur in seiner Heimat, sondern auch in Kanada als überragender Spieler der Serie gefeiert. Durch seine Spielweise erreichte er den Respekt der Kanadier und verbrachte Stunden mit dem Geben von Autogrammen.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Dominanz der Sowjetunion in den 1970er Jahren.", "content": "Auch in der Saison 1972/73 war der ZSKA der dominierende Klub der sowjetischen Liga und gewann die Meisterschaft mit 24 Siegen, vier Niederlagen und zwei Unentschieden. Tretjak wurde erneut in das All-Star-Team der Liga gewählt und war auf Platz drei (hinter Waleri Charlamow und Wladimir Petrow) bei der Wahl zum besten Spieler der Saison. Die Eishockey-Weltmeisterschaft 1973 fand vom 31. März bis 15. April 1973 in Moskau statt. Die erste Angriffsreihe der Sbornaja, die aus den ZSKA-Stürmern Charlamow, Petrow und Boris Michailow bestand, dominierte das Turnier und verhalf der Sowjetunion zu durchschnittlich zehn Toren pro Partie. Mit nur 18 Gegentoren in zehn Spielen und ohne Niederlage belegte sie letztlich den ersten Platz der Welttitelkämpfe. In der Spielzeit 1973/74 übernahm die Mannschaft von Krylja Sowetow Moskau in der nationalen Meisterschaft den Spitzenplatz vom ZSKA mit elf Punkten Vorsprung. Tretjak wurde trotzdem in das All-Star-Team gewählt und belegte bei der Wahl zum besten Spieler der Saison mit 113 Punkten den ersten Platz. Bei der Weltmeisterschaft 1974 gewann Tretjak mit der Sbornaja – bei neun Siegen und einer Niederlage gegen die Tschechoslowakei – eine weitere Goldmedaille. Darüber hinaus wurde er als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet, aber durch die anwesenden Journalisten nicht in das First-All-Star-Team, sondern in das zweite All-Star-Team gewählt. Tretjak bestritt insgesamt 482 Spiele für den ZSKA, in denen er 1158 Tore zuließ. Er spielte 287 Mal für die UdSSR. In dieser Zeit konnte er mit seiner Mannschaft 10 Gold-, 1 Silber- und 2 Bronzemedaillen bei den Eishockey-Weltmeisterschaften gewinnen. In 98 Spielen hatte er einen Schnitt von lediglich 1,78 Gegentoren. Seine größte Niederlage war bei den Olympischen Winterspielen 1980 im legendären Spiel (Miracle on Ice) gegen die USA: Das Spiel ging 4:3 verloren, und er wurde zudem am Ende des ersten Drittels von seinem damaligen Trainer Wiktor Tichonow durch Wladimir Myschkin ersetzt. Bei Olympischen Winterspielen konnte er mit seiner Mannschaft drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille erringen. Beim Canada Cup 1981, den die UdSSR gewann, wurde er zum Most Valuable Player gewählt. 1981, 1982 und 1983 wurde Tretjak von der Tageszeitung Iswestija mit dem \"goldenen Schläger\" als bester europäischer Spieler des Jahres ausgezeichnet und ist gemeinsam mit Wjatscheslaw Fetissow, der ebenfalls drei Mal die Auszeichnung gewann, Rekordgewinner. Tretjak wollte ab dem Canada Cup bei den Montréal Canadiens in der NHL spielen. Beim NHL Entry Draft 1983 wurde er von ihnen in der 7. Runde an 138. Stelle gezogen. Dieser Traum zerplatzte jedoch aufgrund des Eisernen Vorhangs. 1984 streikte er bei ZSKA und in der Nationalmannschaft. Tichonow verbot den Wechsel und Tretjak beendete daraufhin seine Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "Als Trainer und Funktionär.", "content": "Anlässlich der Eröffnungszeremonie der Olympischen Winterspiele 1984 in Sarajevo führte er die sowjetische Mannschaft als Fahnenträger an. 1989 wurde er als erster sowjetischer Eishockeyspieler überhaupt mit der Aufnahme in die Hockey Hall of Fame geehrt. Tretjak war von 1981 bis 1991 Mitglied der Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees und von 1991 bis 2003 als Torwarttrainer für die Chicago Blackhawks tätig. Er war bei mehreren Turnieren Assistenztrainer der russischen Nationalmannschaft, unter anderem bei den Olympischen Winterspielen 1998 und 2002. Tretjak ist seit 2003 für die Partei Einiges Russland Mitglied der russischen Staatsduma. Am 25. April 2006 wurde er zum Präsidenten des Russischen Eishockeyverbandes ernannt. Nur wenige Tage später, am 28. April 2006, erhielt er die Meritorious Service Medal durch den Generalgouverneur von Kanada. Diese Auszeichnung wurde ihm für seine Bemühungen um die kanadisch-russischen Beziehungen verliehen. Bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi war Tretjak gemeinsam mit Irina Rodnina Schlussläufer des olympischen Fackellaufs, der am Ende mit der Fackel das olympische Feuer entzündete.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wladislaw Alexandrowitsch Tretjak (; * 25. April 1952 in Orudjewo, Oblast Moskau, Russische SFSR) ist ein ehemaliger russischer Eishockeyspieler. Mit der sowjetischen Nationalmannschaft wurde er mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister. Während seiner aktiven Zeit galt Tretjak als weltbester Eishockeytorwart und trug den Spitznamen \"„Mann mit den tausend Händen“\".", "tgt_summary": "弗拉迪斯拉夫·特雷蒂亚克(1952年-4月25日),是一名前苏联冰球国家队守门员。他被认为是该项运动历史上最为伟大的守门员选手之一。在一项由16个国家56位专家组成的评审团认定,他被选为国际冰球联合会的全明星队伍中,六个选手之一。", "id": 1059341} {"src_title": "Chautauqua", "tgt_title": "肖托夸运动", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "1874 wurde das Institut Chautauqua von dem methodistischen Pastor und späteren Bischof John Heyl Vincent und dem Unternehmer Lewis Miller an einem kleinen See ca. 25 km nordwestlich von Jamestown (New York) und ca. 20 km südöstlich des Eriesees im Chautauqua County (New York) gegründet. Der Lake Chautauqua gab diesem Modell und der folgenden Bewegung den Namen. Zu dieser Zeit waren die Folgen des amerikanischen Bürgerkriegs noch spürbar; viele Menschen zogen wegen sagenhafter Goldvorkommen nach Westen und nur 3 % aller amerikanischen Kinder erreichten die High School. Chautauqua war anfangs als Sommerschule für methodistische Sonntagsschullehrer konzipiert, schnell wurden die Themen und Lehrgebiete jedoch erweitert. Zusätzlich zur Bildung existierte in Chautauqua ein wohldurchdachtes Freizeitprogramm, das der Erholung diente. 1878 entwickelte Vincent ein 4-Jahres-Programm, den \"Chautauqua Literary and Scientific Circle\" (CLSC). Bereits in der ersten Stunde trugen sich 200 Interessenten dafür ein. Mehr als 8.400 Personen nahmen an den Lesezirkeln teil. Innerhalb von 10 Jahren stiegen die Einschreibungen auf 100.000. 1883 öffnete die \"Chautauqua-Universität\" mit dem Recht auf Vergabe von Abschlüssen ihre Pforten. Als erste Einrichtung in den USA stellten die Chautauquas Fernstudiendiplome aus. Das Ziel von Chautauqua war es, Bildung und Kultur zu verbreiten, um ein mündiges „Weltbürgertum“ zu schaffen. Präsident Theodore Roosevelt bezeichnete die Veranstaltungen als „the most American thing in America“.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Ausgehend von Chautauqua New York gründeten sich überall in den USA unabhängige Chautauquas, die nicht mit dem originalen zusammenhingen, aber die Idee weitertrugen. So konnten vor allem Amerikaner in den ländlichen, abgelegenen Gegenden Wissen erlangen und Kultur genießen. 1890 erreichte die Zahl der „Unabhängigen“, wie sie auch genannt wurden, bereits 200. Ab 1868 gründeten sich die \"Zelt-Chautauquas\". Sie profitierten vom Enthusiasmus des originalen Chautauquas, waren aber tatsächlich näher verbunden mit der Post-Bürgerkriegs-Initiative \"Lyzeum\". Zweck der ursprünglichen Lyzeums-Bewegung war die Selbst- und Gemeinschaftsverbesserung durch Vorträge und Diskussionen auf literarischen, wissenschaftlichen und moralischen Gebieten. Die 3- bis 7-tägigen Veranstaltungen der wandernden Zelt-Chautauquas bestanden aus Vorträgen, Theater- und Opernaufführungen, Filmvorführungen und Diskussionen über politische, soziale und kulturelle Tagesthemen. Bis 1898 entstanden mehr als 150 permanente Chautauquas als Sommercamps mit aus Holz errichteten Versammlungs- und Sozialgebäuden. Ihre goldene Zeit erlebte die Chautauqua-Bewegung zwischen 1905 und 1928. Am Höhepunkt ihrer Entwicklung waren ca. 1000 permanente und mehr als 10.000 wandernde Chautauquas entstanden. Nach Boulder, Colorado, wo 1899 das größte Chautauqua-Zentrum errichtet worden war, pilgerten jede Saison ca. 100.000 Menschen. In Pacific Palisades, westlich von Los Angeles, entstand Anfang der 1920er Jahre eine große Chautauqua-Gemeinde, die innerhalb der USA zum westlichen Zentrum der Bewegung werden sollte. Die Gemeinde konnte jedoch langfristig nicht Fuß fassen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Bis 1932 verschwanden fast alle Wander-Chautauquas wieder. Rundfunk, Film und Fernsehen sowie die zunehmende Mobilität trugen erheblich dazu bei. 1974 veröffentlichte Robert M. Pirsig den teils auf eigenen Erfahrungen und philosophischen Gedanken beruhenden Roman \"Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten\", in dem er seine während einer Motorrad-Überlandfahrt, mit dem Sohn auf dem Sozius, geübte innere Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Erfahrungen und Begrifflichkeiten stets als \"Chautauqua\" bezeichnet. 1999 veranstaltete man in Boulder zum 100. Geburtstag des dort einst ansässigen Chautauqua den „1. Internationalen Dialog“, der die Tradition wieder aufleben lassen sollte. Verschiedene Dialogverfahren zur Organisationsentwicklung, im Bildungswesen und zur Konfliktlösung wurden vorgestellt und diskutiert.", "section_level": 1}, {"title": "Chautauqua im Film.", "content": "In seinem vorletzten Spielfilm aus dem Jahre 1969, \"The Trouble with Girls\", spielt Elvis Presley den Manager einer Chautauqua-Truppe. Der Film schildert episodenhaft das Leben bei und im Umfeld der Chautauqua während eines Aufenthalts in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Iowa im Jahre 1927.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chautauqua [] war eine Bewegung der Erwachsenenbildung in den ländlichen Gebieten der USA vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Als Form der Lehrrede kombinierte die Chautauqua unterhaltende wie auch bildende Elemente in einer miteinander verschränkten Form, die auch die ästhetischen Ansprüche des Leserkreises abdecken und zur Teilnahme motivieren sollte.", "tgt_summary": "肖托夸(Chautauqua,又译学托扩,肖陶扩)是19世纪末期与20世纪早期在美国非常流行的成人教育运动(同时也指其集会教育形式)。在1920年代中期以前,肖托夸集会在美国农业地区广为传播。肖托夸为社区提供娱乐与文化教育,与会成员包括了当时的演说家,教师,音乐家,艺人,牧师和其他各方面专家。但这一运动随着广播,电视,电影等的崛起而逐渐消亡。", "id": 1703991} {"src_title": "Peter Wyngarde", "tgt_title": "彼得·溫賈德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Goldbert war der Sohn eines britischen Diplomaten und einer französischen Mutter. Aufgewachsen unter anderem in England und der Schweiz, wurde er 1941 in Shanghai von den Japanern in einem Konzentrationslager inhaftiert. Wyngarde begann seine Schauspielkarriere 1947 mit einer Bühnenaufführung von Noël Cowards \"Present Laughter\". Zunächst trat er in einigen von der BBC produzierten Fernsehfilmen auf. 1956 spielte er neben Frederic March und Richard Burton in dem Historienfilm \"Alexander der Große\", zwei Jahre später spielte er den Piraten Long John Silver in einer auf dem Roman \"Die Schatzinsel\" basierenden Miniserie. Im folgenden Jahrzehnt erhielt er verschiedene Filmrollen und hatte Gastauftritte in einigen der erfolgreichsten britischen Serien dieser Zeit. 1969 gelang ihm der Durchbruch mit seiner Rolle als „Jason King“ in der britischen Krimiserie \"Department S\". Diese entwickelte sich zu einem großen Erfolg. Und obwohl sie eigentlich mit drei Hauptdarstellern besetzt war, galten die Sympathien des Publikums ausschließlich Wyngarde. Mit seinem Faible für schrille Kleidung und mit seinem üppigen Schnurrbart wurde er zur schillernden Figur der Serie, die dann nach 28 Episoden zugunsten des schließlich nur noch auf Wyngarde zugeschnittenen Spin-offs \"Jason King\" eingestellt wurde. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges nahm er 1970 die Langspielplatte \"Peter Wyngarde\" auf, die später unter dem Titel \"When Sex Leers Its Inquisitive Head\" als CD wiederveröffentlicht wurde. Wyngarde konnte später an den Erfolg dieser beiden Serien nicht mehr anknüpfen. Nachdem er 1975 in der Herrentoilette einer englischen Busstation mit einem Mann bei homosexuellen Handlungen ertappt worden war und man ihn daraufhin wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verurteilt hatte, war seine Karriere in Großbritannien so gut wie beendet. Danach trat er zumeist unter Pseudonymen an kleineren Theatern auf. 1980 hatte er noch einmal eine Rolle in einer größeren Spielfilmproduktion, in \"Flash Gordon\" agierte er jedoch unter einer metallenen Totenkopfmaske. Vier Jahre später spielte er in einigen Folgen der Science-Fiction-Serie \"Doctor Who\" mit, danach zog er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Seine deutsche Synchronstimme war unter anderem Jürgen Thormann. Wyngarde starb am 15. Januar 2018 im Alter von 90 Jahren im \"Chelsea and Westminster Hospital\" von London.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Wyngarde (* 23. August 1927 in Marseille, Bouches-du-Rhône, Frankreich als Cyril Goldbert; † 15. Januar 2018 in London) war ein britischer Schauspieler.", "tgt_summary": "彼得·温贾德(英语:Peter Wyngarde,1927年-8月23日-2018年-1月15日)是一名英国男演员。较著名的是在间谍电视剧《秘密指令》(1969年至1970年)及《杰森·金 (电视剧)》(1971年至1972年)中主演侦探杰森·金一角。他华丽的穿搭和时尚的表演在大众间取得了成功,而使他在1970年代成为英国等地的风格偶像;如演员麦克·迈尔斯表示,温贾德启发了奥斯汀·鲍尔斯一角。", "id": 2262218} {"src_title": "Google Toolbar", "tgt_title": "Google工具列", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Software wird seit dem Jahr 2000 angeboten. Sie war zeitweise auch für den Webbrowser Mozilla Firefox verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Zu den Funktionen zählen unter anderem die \"Websuche\", das heißt der Aufruf der Google-Suchseite. Hierbei ist das Suchfeld ständig vorhanden. Beim \"Goggelsuchdienst\" erfolgt die Suche mittels weiteren Google-Suchdiensten, z. B. Google-Bilder-Suche oder Google Scholar. Der \"Pop-up-Blocker\" verhindert, sofern er vom User aktiviert wurde, das automatische Öffnen von Browser-Fenstern, die meist unerwünscht sind. Mit der \"Site-Suche\" lässt sich die aktuelle Webseite nach einem gewünschten Begriff durchsuchen. Die \"Seiten-Info\" gibt Informationen über die aktuelle Seite (einschließlich ähnlicher Seiten; Seiten, die auf diese Seite verweisen und die Cache-Schnappschüsse). Zur \"Hervorhebung\" der Suchwörter, mit denen man über Google auf diese Seite gekommen ist, wird jedes Wort in einer eigenen Farbe dargestellt. Eine \"Rechtschreibkorrektur\" ist in gesonderten Formularfeldern zu nutzen und eine \"Wort-Übersetzung\" hilft bei der Übersetzung einzelner Wörter der Seite. Mit „\"SideWiki\"“ (früher „SearchWiki“) ist es möglich, jede Website öffentlich zu kommentieren. Die bewertbaren Kommentare sind dabei nur von denen einzusehen, die das Tool benutzen. Allerdings ist „SideWiki“ kein „Wiki“ im eigentlichen Sinne, weil man die Kommentare nicht editieren kann. Problematisch ist auch, dass es für Website-Betreiber keine Möglichkeit des Opt-outs gibt. In Deutschland könnte Google für den Inhalt von rechtswidrigen Kommentaren im Rahmen der allgemeinen Störerhaftung von Internet-Foren haften. Google-„Sidewiki“ ist seit dem 5. Dezember 2011 eingestellt. Mit dem \"Webprotokoll\" können Benutzer mit Google-Konto die Toolbar benutzen, um alle besuchten Seiten in ihr Webprotokoll aufzunehmen. Die Toolbar sendet dann die URLs der aufgerufenen Seiten an Google, wo sie in einem Verlauf gespeichert werden. Über den Internetdienst können dann die bisher besuchten Seiten durchsucht und Statistiken zum Internetverhalten eingesehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die mittlerweile entfernte Funktion „AutoLink“ verlinkte automatisch spezielle Inhalte auf Webseiten mit Google-eigenen Angeboten und veränderte damit deren Inhalt für den Nutzer der Toolbar ohne Absprache mit dem Ersteller der Seite. Ebenfalls wurde kritisiert, dass die Toolbar bei den erweiterten Funktionen PageRank und Sidewiki Adressen und andere Webseiteninformationen zum Zeitpunkt des Besuchs an Google sendet. Bei den vielen Diensten, die Google inzwischen bietet, muss vom User überdacht werden, was Google alles erfährt, wenn man diese Dienste nutzt. Es muss daran gedacht werden, dass gerade wenn man einen Google-Account hat und eingeloggt ist, viele scheinbar harmlose Informationen (wie z. B. angeklickte Werbeanzeigen) zusammengeführt werden könnten, wodurch aussagekräftige Rückschlüsse auf den einzelnen Nutzer möglich sind. Da die meisten Funktionen der Symbolleiste mittlerweile auch anders realisiert werden können, ist die anfängliche Bedeutung heute nicht mehr gegeben. Einige Funktionen, wie etwa das Suchfeld, sind mittlerweile in allen verbreiteten Webbrowsern standardmäßig vorhanden, so dass nach ihrer Installation eine Funktion zweimal vorhanden ist. Die von vielen Nutzern angeführte Anzeige des PageRank einer Webseite in der Symbolleiste kann mittlerweile auch anders ermittelt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Google-Toolbar ist eine Webbrowser-Erweiterung des US-amerikanischen Unternehmens Google Inc. Sie wird heute nunmehr ausschließlich für den Webbrowser \"Internet Explorer\" angeboten.", "tgt_summary": "Google工具栏(Google Toolbar)是一个可于Microsoft Internet Explorer与Mozilla Firefox上使用的网络浏览器工具列。", "id": 1835393} {"src_title": "Stigmergie", "tgt_title": "共识主动性", "src_document": [{"title": "Funktionsprinzip.", "content": "Das Prinzip basiert darauf, dass eine in einer Umgebung gelegte Spur die Ausführung der nächsten Aktivität anregt – durch die gleiche oder eine andere Beteiligte. Auf diese Weise tendieren die jeweils nachfolgenden Aktivitäten dazu, sich zu verstärken und aufeinander aufzubauen, was zu einer spontanen Emergenz kohärenter und offensichtlich systematischer Aktivitäten führt. Stigmergie ist eine Form der Selbstorganisation. Sie erzeugt komplexe, möglicherweise intelligente Strukturen ohne jeglichen Bedarf nach Planung, Kontrolle oder auch direkter Kommunikation zwischen den Beteiligten.", "section_level": 1}, {"title": "Stigmergie in der Natur.", "content": "Stigmergie wurde zuerst in der Natur beobachtet. Beispielsweise kommunizieren Ameisen bei der Futtersuche indirekt miteinander, indem sie entlang ihrer Straßen Pheromone hinterlassen: Eine Ameisen-Kolonie ist somit ein stigmergisches System. Ein anderes Beispiel sind die Hügel, die von Termiten errichtet werden. Diese Insekten kommunizieren beim Bau ihrer hochkomplexen Strukturen ebenfalls mittels Pheromonen: Jedes Tier trägt ein Partikel feuchten Erdreichs aus seiner Umgebung herbei, versieht das Partikel mit Pheromonen und platziert es im gemeinsamen Gebäude. Termiten werden von den Pheromonen der Artgenossen ihrer Kolonie angezogen, und es ist daher in einem höheren Maße wahrscheinlich, dass sie ihr Erdreichpartikel in der Nähe eines Orts platzieren werden, an dem bereits andere Termiten die ihren hinterlassen haben. Dies führt allmählich dazu, dass Säulen, Bögen, Tunnel und Kammern erbaut werden. Marker können jedoch veralten, diffundieren, verdunsten usw., so dass sich nicht immer ein effektiv koordiniertes Vorgehen ergibt.", "section_level": 1}, {"title": "Stigmergie in technischen Systemen.", "content": "Stigmergie hat ihren Platz auch im Internet, wo viele Anwender (\"Agenten\") miteinander kommunizieren, indem sie ihre gemeinsame virtuelle Umgebung modifizieren (\"commons-based peer production\"). Ein direkter Nachrichtenaustausch wäre dabei dysfunktional. Vielmehr werden Nachrichten lokal abgespeichert und von den beteiligten Agenten aufgefunden, deren nächste Handlungen sie bestimmen. Allerdings können die lokal abgelegten Informationen veralten. So ist nicht immer eine optimale Lösung garantiert. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Wiki-Technologie. Der Inhalt eines Wikis ist mit einem Termitenhügel vergleichbar: Ein Individuum hinterlässt den Keim zu einer Idee (zum Beispiel den Beginn eines Artikels in Wikipedia), der wiederum andere Benutzer anzieht. Aufbauend auf einem unscheinbaren Beginn wird so allmählich das anfängliche Konzept zu einer komplexen Struktur miteinander verknüpfter Inhalte fortentwickelt, ohne dass zwingendermaßen direkter Kontakt zwischen den Bearbeitern stattfinden muss, d. h. Komplexität kann auch durch indirekte Koordination oder indirekte Kollaboration entstehen. Ein anderer möglicher Anwendungsbereich ist die Optimierung von Transportrouten in der Logistik. Hier könnten z. B. Transportfahrzeuge Marker (z. B. Infochemikalien) an von ihnen besuchten Stationen ablegen. Auch die Eigenschaft der Marker, zu diffundieren oder zu verdunsten, kann technisch gezielt genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "Der Begriff Stigmergie wurde 1959 vom französischen Biologen Pierre-Paul Grassé (1895–1985) mit Bezug auf das Verhalten von Termiten eingeführt. Er definierte ihn als: \"Stimulation von Arbeiterinnen durch das von ihnen Erschaffene\". \"Stigmergie\" wurde später auch in der experimentellen Forschung im Zusammenhang mit Automatisierung, Multiagentensystemen, Schwarmintelligenz und Kommunikation in Computer-Netzwerken verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stigmergie ist ein Konzept zur Beschreibung einer besonderen Form der Koordination von Kommunikation in einem dezentral organisierten System, das eine große Anzahl von Individuen umfasst. Dabei kommunizieren die Individuen des Systems nicht unmittelbar, sondern nur indirekt miteinander, indem sie ihre lokale Umgebung modifizieren. Das gemeinsam Erstellte wird gleichsam zum Auslöser (vergl. Emergenz) von Anschlussaktivitäten und zur allgemeinen Anleitung dafür, wie mit dessen Erstellung fortzufahren ist.", "tgt_summary": "共识主动性(英语:Stigmergy)是社会网络中生物个体自治的信息协调机制。在没有中枢控制和接触交流的条件下,群体通过同频共振,达到信息对称,个体独立行动,互相修正,自我更新,逐步完善群体的生态环境。", "id": 2663519} {"src_title": "Carole Bouquet", "tgt_title": "卡洛·波桂", "src_document": [{"title": "Filmkarriere.", "content": "Bereits ihr erster Film, \"Dieses obskure Objekt der Begierde\" (1977), der zugleich der letzte Film von Luis Buñuel war, wurde ein internationaler Erfolg und brachte Bouquet Aufmerksamkeit. Nach weiteren französischen Filmen, unter anderem \"Den Mörder trifft man am Buffet\" (1979), spielte Bouquet 1981 die weibliche Hauptrolle der \"Melina Havelock\" in dem James Bond-Film \"In tödlicher Mission\". Obwohl sie durch den Film internationale Bekanntheit erlangte, bereute sie ihre Mitwirkung an der Filmreihe später, da diese ihrer Karriere eher geschadet als geholfen habe. Obwohl ihr die Rolle als Bond-Girl keinen Durchbruch in Hollywood verschaffte, gelang ihr eine erfolgreiche schauspielerische Karriere in Europa. Zu ihren erfolgreichsten Filmen in den 1980er Jahren zählen \"Bingo Bongo\" (1982), \"Die Verschwörung\" (1985), \"Jenatsch\" (1987) und Woody Allens \"New Yorker Geschichten\" (1989). Nachdem sie bereits für \"Die Enthüllung\" (1984) nominiert war, wurde sie 1990 für ihre Rolle in \"Zu schön für Dich\" in der Kategorie Beste Schauspielerin mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet. In den 1980er und 1990er Jahren war Bouquet Werbegesicht von Chanel. Nach weiteren erfolgreichen Filmen wie \"Tango Mortale\" (1993), \"Liebe und andere Geschäfte\" (1994) und \"Wasabi – Ein Bulle in Japan\" (2001) trat sie 2004 in der letzten Folge der Fernsehserie \"Sex and the City\" in einer Gastrolle auf. Für die Hauptrolle in dem Film \"Ein weiter Weg zum Glück\" wurde sie 2005 beim Internationalen Filmfestival von Stockholm als beste Schauspielerin ausgezeichnet. 2014 spielte sie an der Seite von Zoe Saldana die Rolle der \"Margaux Castevet\" in der Miniserie \"Rosemary's Baby\", einem Remake des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1968. 2017 spielte sie eine Hauptrolle in der Französischen Miniserie \"La Mante\". 1999 war Carole Bouquet Jury-Mitglied des 4. \"Shanghai International\" Filmfestival und 2014 beim Cannes Film Festival.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Carole Bouquet hat einen Sohn (* 1981) aus der Ehe mit dem Filmproduzenten Jean-Pierre Rassam (1941–1985) sowie einen weiteren Sohn (* 1987) mit dem Modefotografen Francis Giacobetti. Von 1997 bis 2005 war sie mit Gérard Depardieu liiert (von 2003 bis 2005 auch verlobt), mit dem sie auch in vielen Filmen gemeinsam auftrat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carole Bouquet (* 18. August 1957 in Neuilly-sur-Seine) ist eine französische Schauspielerin. Bekannt wurde sie 1977 durch Luis Buñuels letzten Film \"Dieses obskure Objekt der Begierde\" sowie als Bond-Girl \"Melina Havelock\" in \"James Bond 007 – In tödlicher Mission\" (1981).", "tgt_summary": "卡洛·波桂(,1957年-8月18日),是出生于法国巴黎的女演员及模特儿。", "id": 2539610} {"src_title": "Edward Ochab", "tgt_title": "爱德华·奥哈布", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ochab war der Sohn eines Polizeibeamten. Bereits im Alter von 12 Jahren arbeitete er neben der Schule in einer Druckerei. Später studierte er als Werkstudent Wirtschaftswissenschaften, schloss das Studium 1927 an der Jagiellonen-Universität in Krakau ab. 1928 wurde Ochab zum Militärdienst eingezogen, sollte Offizier werden. Aufgrund „umstürzlerischer, prokommunistischer Umtriebe“ wurde er der Militärschule verwiesen. 1929 trat Ochab in die zu der Zeit illegale Kommunistische Partei Polens ein, wurde in der Folgezeit mehrfach verhaftet. Wohl weil er auch 1938 in Haft saß, überlebte er die Säuberung und Auflösung der Partei durch Stalin. Zwischen 1939 und 1944 hielt er sich in der Sowjetunion auf und trat 1941 als Freiwilliger in die Rote Armee ein. Er gehörte zu den Mitorganisatoren des Związek Patriotów Polskich (ZPP; „Bund Polnischer Patrioten“) und der Berling-Armee. Von 1945 bis 1946 gehörte Ochab dem Zentralkomitee der PPR an, von 1950 bis 1956 und von 1959 bis 1964 dem der PVAP. Zunächst als Minister für öffentliche Verwaltung tätig, schickte man ihn zwischen 1946 und 1948 als Ersten Parteisekretär nach Katowice, wo er u. a. das Genossenschaftswesen aufbaute. Zwischenzeitlich zum General ernannt, war er von 1949 bis 1950 Stellvertretender Verteidigungsminister und Chef der Politischen Hauptabteilung der polnischen Volksarmee. Nach dem plötzlichen Tod Bolesław Bieruts in Moskau wählte ihn das Politbüro im März 1956 als Kompromisskandidaten zum neuen Parteichef. In dieser Funktion verhinderte er den Einmarsch der Roten Armee ins Land nach ungarischem Vorbild (→ \"Ungarischer Volksaufstand\"). Nach dem Posener Aufstand übergab er im Oktober 1956 den Parteivorsitz an Władysław Gomułka, für dessen Rehabilitierung er sich zuvor starkmachte. In der Folgezeit wurde Ochab Landwirtschaftsminister (1957–1959), Stellvertretender Staatsratsvorsitzender (1961–1964) und Staatsratsvorsitzender (1964–1968). Infolge der antisemitischen Politik des Jahres 1968 nach den Studentenunruhen im März des Jahres zog sich Ochab aus der Führung zurück, weil er diese Politik nicht mit dem kommunistischen Internationalismus vereinbaren konnte. Ochab starb am 1. Mai 1989 im Alter von 82 Jahren in Warschau. Den politischen Umbruch Polens hatte er gerade noch miterlebt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward Mieczysław Ochab (* 16. August 1906 in Krakau, damals Österreich-Ungarn; † 1. Mai 1989 in Warschau) war ein polnischer Politiker und General.", "tgt_summary": "爱德华·米奇斯拉夫·奥哈布(;1906年-8月16日-1989年-5月1日),波兰政治家,波兰人民共和国国务委员会主席、波兰统一工人党第一书记。", "id": 2435557} {"src_title": "On-Board-Diagnose", "tgt_title": "車上診斷系統", "src_document": [{"title": "Ursprung und Grundgedanke.", "content": "OBD-Systeme wurden 1988 vom kalifornischen \"California Air Resources Board\" (CARB, dt. etwa „Luftreinhalte-Behörde“) in den USA eingeführt. Grundlage war die Überlegung, dass es nicht ausreicht, bei der Zulassung die Abgasvorschriften einzuhalten, sondern dass die Einhaltung über die Lebensdauer sichergestellt werden soll. Die OBD-I-Norm sieht vor, dass das Fahrzeug über eigene elektronische Systeme zur Selbstüberwachung verfügt. Diese müssen abgasrelevante Fehler über eine in den Armaturen integrierte Signallampe – die sogenannte Motorkontrollleuchte (MIL = „Malfunction Indicator Light“) – anzeigen. Außerdem müssen Fehler in einem mit Bordmitteln (Blinkcode) auslesbaren Speicher abgelegt werden. Die neuesten Vorschriften fordern eine Überwachung der Überwachungsfunktion. Grundlage ist die Befürchtung, dass die Diagnosen über die Lebensdauer nicht regelmäßig durchgeführt werden. Daher muss aufgezeichnet werden, wie oft die Diagnosen durchgeführt werden, und es werden bestimmte Quoten vorgegeben (IUMPR: In use monitor performance ratio). Die Ergebnisse können über einen genormten Stecker über eine serielle Schnittstelle mit genormten Protokoll (siehe K-Leitung) oder über den CAN-Bus ausgelesen werden. Zu dem ursprünglich angedachten umweltrelevanten Aufgabenbereich der Abgasüberwachung kamen sukzessive weitere Bereiche der Fahrzeugdiagnose hinzu. So werden nunmehr auch sicherheitsrelevante Bereiche wie zum Beispiel Gurtsysteme und Airbag, Fehler wie Kurzschlüsse und Leitungsunterbrechungen, Probleme mit möglichen Motorschäden als Folge, Wartungshinweise wie Ölstand usw. in die OBD eingebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "In der Europäischen Union schreibt Verordnung (EG) Nr. 715/2007 vor, dass bei der Neuzulassung eines Fahrzeugs eine Motorkontrollleuchte Bestandteil der OBD ist. Dies gilt für PKW mit Ottomotor ab Modelljahr 2001 und für PKW mit Dieselmotoren ab Modelljahr 2004. Insbesondere Fahrzeugmodelle für den USA-Export sind aber auch in wesentlich älteren Baujahren OBD(-2)-fähig. Das Fehlen einer OBD war zunächst der Grund, warum die letztgebauten neuen VW Käfer aus Mexiko („Ultima Edicion“) nach ihrem Import nach Deutschland keine Zulassung bekommen sollten.", "section_level": 1}, {"title": "Auslesen der OBD-Informationen.", "content": "Zugang für die Fahrzeugdiagnose über OBD-2 ist die 16-polige OBD-2-Diagnosebuchse (CARB-Steckdose bzw. \"Diagnostic Link Connector\" (DLC)) im Fahrzeug, die oft nicht nur für das herstellerübergreifende, abgasrelevante OBD-2-Diagnoseprotokoll verwendet wird, sondern auch für die spezifischen Diagnoseprotokolle der Hersteller. Als physikalische Schnittstelle wird die K-Leitung oder der CAN-Bus verwendet. OBD überwacht unter anderem folgende Systeme und Sensoren: und soweit vorhanden auch: Jede Anfrage an das Steuergerät besteht aus einem Mode und einem Datensatz (Parameter ID, PID) dieses Modes. PIDs sind seit OBD-2 (SAE J1979) in bestimmten Bereichen genormt.", "section_level": 1}, {"title": "Entprellung.", "content": "Nach dem Auftreten eines Fehlers wird zunächst ein Entprellzähler gestartet. Verschwindet der Fehler nicht vor dem Ablauf der Entprellzeit, erfolgt der Eintrag im Fehlerspeicher und gegebenenfalls das Einschalten der Motorkontrollleuchte.", "section_level": 2}, {"title": "Readiness-Code.", "content": "Nicht alle abgasrelevanten Bauteile können permanent überwacht werden, weil (beispielsweise beim Katalysator) zunächst bestimmte Betriebszustände erreicht werden müssen. Anhand des Readinesscodes kann man mit einem handelsüblichen Scan-Tool auslesen, ob alle abgasrelevanten Bauteile oder Einrichtungen durch die OBD geprüft worden sind. Der Readiness-Code wird bei der Abgasuntersuchung AU ausgelesen und beurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Diagnose-Software.", "content": "Die Ergebnisse der On-Board-Diagnose können auch durch spezielle Softwareanwendungen auf handelsüblichen Notebooks ausgelesen werden. Über die Diagnoseschnittstelle sendet der angeschlossene Werkstatt- oder Notebook-Computer (über zusätzlich erforderliche Hardware zur Protokollinterpretation und Signalpegelwandlung) Befehle an eines der Steuergeräte, das über seine Adresse aktiviert wird, und erhält anschließend Ergebnisse zurück. Befehle gibt es zum Lesen der \"ID\" (präzise Modellbezeichnung und Version) des Steuergeräts, zum Lesen und Rücksetzen der oben erwähnten \"Fehlereinträge\", zum Auslesen von sogenannten \"Messwertblöcken\" (auch \"Normanzeige\" genannt), zum Lesen, Testen und Setzen von diversen Einstellungsparametern (sogenannte \"Anpasskanälen\") und (vor allem für die Entwicklung) zum direkten Lesen und Schreiben von \"Speicherzellen\" im Steuergerät. Für Smartphones sind Apps erhältlich, die mit einem entsprechenden Bluetooth-Adapter das drahtlose Auslesen und Auswerten der OBD-Schnittstelle ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufteilung.", "content": "Die Diagnosen werden in verschiedene Gruppen unterteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Nutzen.", "content": "Neben der Gefahrenabwehr und Schonung der Umwelt soll die OBD in der Praxis auch Motorschäden verhindern: Bei entsprechenden Fehlern werden dann motorschonende Notlaufprogramme aktiviert. Zum Beispiel wird nach dem Erkennen eines losen Zündkerzenkabels („Kabelbruch“) der entsprechende Zylinder abgeschaltet (kein Kraftstoff eingespritzt), da sonst das unverbrannte Gemisch den Katalysator zerstören könnte. Der Fahrer nimmt das (neben der eventuell blinkenden MIL) als Leistungsabfall wahr. Weiterhin kann die OBD auch zur Vereinfachung von Wartung und Reparaturen dienen. Ihre Informationen können nach dem Auftreten eines Fehlersymptoms die Suche nach der defekten Komponente erleichtern oder gar überflüssig machen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass zu den jeweiligen Fehlermeldungen eine entsprechend detaillierte Servicedokumentation des Herstellers bereitgestellt wird. Auch ist die Diagnose ein wertvolles Hilfsmittel während der Entwicklungsphase von Steuergeräten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Über die OBD-Schnittstelle können nicht nur Daten ausgelesen werden, sondern auch allgemein Befehle an das Fahrzeug gesendet werden. Durch das Verbinden zum Beispiel mit einem Notebook mit entsprechender Software kann außerhalb des herstellerübergreifenden, abgasrelevanten OBD-2-Diagnoseprotokolls durch herstellerspezifische Kommunikationsprotokolle bei manchen Fahrzeugmodellen beispielsweise die elektronische Wegfahrsperre umgangen und das Fahrzeug unrechtmäßig bewegt werden. Verbraucherschützer kritisieren, dass gerade bei älteren Gebrauchtwagen über die OBD-2-Schnittstelle auch der Tachostand des Kilometerzählers manipuliert werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "On-Board-Diagnose (OBD) ist ein Fahrzeugdiagnosesystem. Während des Fahrbetriebes werden alle \"abgasbeeinflussenden Systeme\" überwacht, zusätzlich weitere wichtige Steuergeräte, deren Daten durch ihre Software zugänglich sind. Auftretende Fehler werden dem Fahrer über eine Kontrollleuchte angezeigt und im jeweiligen Steuergerät dauerhaft gespeichert. Fehlermeldungen können dann später durch eine Fachwerkstatt über genormte Schnittstellen abgefragt werden. Anfänglich wurden die Daten nach unterschiedlichen Prinzipien der verschiedenen Hersteller, zum Teil sogar von Modell zu Modell in veränderter Form erfasst und ausgewertet. Diese Phase wird heute rückblickend als OBD-1 (auch OBD I) bezeichnet, während man nach der Normierung von OBD-2 (auch OBD II) spricht. Seit OBD-2 sind die Fehlercodes (DTC – Diagnostic Trouble Code) auch P0-Codes genannt, in der Norm SAE J2012 bzw. ISO-Norm 15031-6 festgelegt.", "tgt_summary": "车上诊断系统(On-Board Diagnostics,缩写为OBD,又译车载自动诊断系统),是一种装置于车中用以监控车辆运行状态和回报异常的系统,可于车辆的子系统出现问题时,产生故障代码和提醒讯号通知车主和车厂诊断维修。1980年车上诊断系统发明后,早期仅能以指示灯形式回报故障发生与否。随着电脑科技的进步,目前已经能回报各式各样的实时数据和标准化故障代码(diagnostic trouble codes,DTC),使得汽车故障诊断维修方法发生翻天覆地的变化。", "id": 2368654} {"src_title": "Hakka (Sprache)", "tgt_title": "客家话", "src_document": [{"title": "Status in Taiwan.", "content": "In der Republik China auf Taiwan wurde die Hakka-Kultur und -Sprache lange marginalisiert und stieß auf wenig Beachtung. Dies änderte sich allmählich nach der Demokratisierung Anfang der 1990er. Am 14. Juni 2001 wurde in Taiwan das \"Hakka-Komitee des Exekutiv-Yuans\" (客家委員會) ins Leben gerufen. Der Rat hatte die Aufgabe, die Regierung in Hakka-Angelegenheiten zu beraten und sollte die Hakka-Kultur und -Sprache fördern. In den folgenden Jahren wurden an mehreren taiwanischen Universitäten Einrichtungen zur Erforschung der Hakka-Kultur und -Sprache gegründet, so 2003 an der Zentralen Nationaluniversität (NCU) in Taoyuan, 2004 an der Chiao-Tung-Nationaluniversität (NCTU) in Hsinchu und 2006 an der Vereinigten Nationaluniversität (NUU) in Miaoli. Alle drei Hochschulen lagen in Gebieten mit hohem Hakka-Bevölkerungsanteil. Im Jahr 2012 wurde die Hakka-Kommission zum \"Rat für Hakka-Angelegenheiten\" umorganisiert. Nach Erhebungen des Rats lebten im Jahr 2016 in der Republik China 4,53 Millionen Hakka, entsprechend etwa 19,3 % der Bevölkerung. Schwerpunktmäßig leben diese in Taoyuan, Hsinchu (Stadt und Landkreis), Miaoli, Kaohsiung, Pingtung, Hualien und Taitung. In 69 Gemeinden (Stadtgemeinden, Landgemeinden und Stadtbezirken) machte der Hakka-Bevölkerungsanteil mehr als ein Drittel aus. Laut dem Gesetz für Hakka-Angelegenheiten (客家基本法) vom 27. Januar 2010 ist Hakka in diesen Gemeinden eine offizielle Amtssprache. Am 16. Juni 2017 brachte die taiwanische Regierung unter Präsidentin Tsai Ing-wen (die selbst aus einer Hakka-Familie stammt) einen Gesetzesentwurf ein, nach dem Hakka eine offizielle Nationalsprache Taiwans werden sollte. Am 29. Dezember 2017 verabschiedete der Legislativ-Yuan, das Parlament Taiwans, ein Zusatzgesetz, nach dem Gemeinden mit mindestens einem Drittel Hakka-Bevölkerung als „Entwicklungsgebiete für die Hakka-Kultur“ durch den Rat für Hakka-Angelegenheiten gelten sollten. Gemeinden mit mehr als 50 Prozent Hakka-Bevölkerung sollten Hakka zur bevorzugten Verwaltungs- und Kommunikationssprache entwickeln. Die Kenntnis der Hakka-Sprache sollte bei der Beamtenschaft gefördert werden und die Regierung sollte ein Zentrum für die Erforschung und Entwicklung der Hakka-Sprache gründen. Hakka-Politiker aus verschiedenen politischen Parteien (DPP, KMT) begrüßten das Gesetz. Angehörige der Hakka haben wichtige Beiträge zu Taiwans Kultur, Politik und Gesellschaft geleistet. Seit der Demokratisierung nach 1990 amtierten drei Hakka-Staatspräsidenten – Lee Teng-hui (1988–2001), Ma Ying-jeou (2008–2016) und Tsai Ing-wen (seit 2016). Auch der Gründer der chinesischen Republik, Sun Yat Sen, hatte Hakka-Vorfahren.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Linguistik.", "content": "Ähnlich wie das Kantonesische erhält Hakka die ursprünglichen Verschlusslaute \"-p, -t, -k\" und bildet damit einen Kontrast zum Hochchinesischen, welches diese verloren hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hakka (, kurz:, ugs. meist: ) ist eine der chinesischen Sprachen und wird in China als Dialekt bezeichnet. Es wird vor allem von Angehörigen der Hakka gesprochen. Weltweit gibt es über dreißig Millionen Sprecher in der VR China, in Taiwan und sowie bei den Auslandschinesen in Südostasien.", "tgt_summary": "客家话(白话字:),亦称作客家语(),简称客语或客话,是汉藏语系汉语族的一种语言,为客家民系的母语。其母语人口分布于广东东北部、江西南部和福建西部,即传统的客家地区;台湾分布于桃竹苗、六堆和花东纵谷等地(台湾客家文化重点发展区);东南亚尤其是马来西亚亦有不少母语人口。", "id": 2129451} {"src_title": "Vergleichende Rechtswissenschaft", "tgt_title": "比較法", "src_document": [{"title": "Abgrenzung und Einordnung.", "content": "Die Rechtsvergleichung ist in Untersuchungsgegenstand und Erkenntnisinteresse von der Auslandsrechtskunde zu unterscheiden. Die Auslandsrechtskunde ermittelt fremdes Recht und ist Voraussetzung eines Rechtsvergleichs, während die Rechtsvergleichung in weiterer Folge die vergleichende Gegenüberstellung nationaler Rechtsordnungen und eine Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Rechtsordnungen darstellt. Ebenso ist die Rechtsvergleichung von anderen Gebieten der Rechtswissenschaft, die sich ebenfalls mit ausländischem Recht beschäftigen, abzugrenzen. Solche Gebiete sind das Internationale Privatrecht, das Völkerrecht, die Rechtsgeschichte, die Rechtsethnologie sowie die Rechtssoziologie. Der Rechtspluralismus untersucht das Nebeneinander von positivem Recht und anderen als verbindlich akzeptierten Verhaltensregeln in einer Gesellschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Gebiete.", "content": "Unstrittig gehört zur Rechtsvergleichung die Vergleichung in der geltendrechtsbezogenen Rechtswissenschaft. Dies lässt sich nach Teilrechtsgebieten unterscheiden: Manche Autoren definieren die Rechtsvergleichung breiter und fassen hierunter jede juristische Vergleichung. Dann erfasste die Rechtsvergleichung auch die Vergleichung in anderen juristischen Subdisziplin, die sich nicht auf das geltende Recht beziehen. Beispiele wären die Vergleichende Rechtsgeschichte, Rechtssoziologie etc. Doch überzeugt, diese aufgrund ihres Erkenntnisinteresses als Unterfälle der jeweiligen Subdisziplin einzuordnen.", "section_level": 1}, {"title": "Ebenen.", "content": "Unterschieden werden kann zwischen Vergleichen auf Makro- und auf Mikroebene.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleichung auf Makroebene.", "content": "Die Rechtsvergleichung auf Makroebene oder auch Rechtskreislehre teilt die verschiedenen nationalen Rechtsordnungen der Welt nach Rechtskreisen ein; sie untersucht anhand rechtsgeschichtlicher Entwicklungen und Zusammenhänge Gemeinsamkeiten und Stilelemente von Rechtsordnungen. Gegenstand der Makrovergleichung sind die allgemeinen Methoden des Umgangs mit dem Rechtsstoff, die Streitschlichtungs- und Entscheidungsverfahren und die Arbeitsweise, Aufgaben und Funktionen der im Rechtsleben tätigen Personen (wie Richter, Anwälte, Ministerialjuristen, Gutachter, Sachverständige, Rechtslehrer, und so weiter).", "section_level": 2}, {"title": "Vergleichung auf Mikroebene.", "content": "Auf Mikroebene wird eine funktionale Rechtsvergleichung vorgenommen; es werden also auch Fragen nach den Gründen für eine bestimmte Ausgestaltung des Rechts sowie dessen Funktionen berücksichtigt. Gegenstand der Mikrovergleichung sind konkrete Einzelprobleme und ihre Lösungen, die einzelnen Rechtsinstitute und die Regeln, wie Interessenskonflikte in den verschiedenen Rechtsordnungen gelöst werden. Im Mittelpunkt der Vergleichung stehen dabei die Vergleichsvariablen. Diese teilen sich in die zu erklärende \"abhängige Variable\" (Recht als Explanandum) und die erklärenden \"unabhängigen Variablen\" (Recht als Explanans). Untersuchte man beispielsweise die Datenschutzlösungen verschiedener Länder, so wären die unterschiedlichen Datenschutzregelungen die abhängige Variable, während als unabhängige Variablen etwa die unterschiedlichen verfassungsrechtlichen Vorgaben herangezogen werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Enzyklopädien Handbuch Lehrbücher und Monographien Zeitschriften", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vergleichende Rechtswissenschaft oder auch Rechtsvergleichung (komparative Rechtswissenschaft) ist ein Teilfach der Rechtswissenschaft, die sich mit dem Vergleich der verschiedenen Rechtsordnungen befasst.", "tgt_summary": "比较法,是法学学科,研究比较当今世界各种法律的异同,包括普通法、欧陆法系、社会主义法、沙里亚法规、印度法系、中华法系及大清律例等。", "id": 77946} {"src_title": "Mikronährstoff (Medizin)", "tgt_title": "微量营养素", "src_document": [{"title": "Rolle im Stoffwechsel.", "content": "Mikronährstoffe sind am Stoffwechsel innerhalb der Zellen und damit an den Grundfunktionen des biologischen Körpers beteiligt, etwa dem Zellwachstum und der damit verbundenen Erneuerung von Haut, Knochen, Muskulatur, Blutkörperchen, der Nervenreizleitung sowie der Bildung von Sekreten und Botenstoffen. Manche Mikronährstoffe dienen als Cofaktoren, d. h. niedermolekulare Substanzen, welche zu einer biochemischen Reaktion beitragen (z. B. Vitamin K für Reaktionen der γ-Glutamylcarboxylase), andere wie Niacin bilden Bausteine verschiedener Coenzyme (NAD, NADP), manche Derivate von Vitaminen dienen direkt als Coenzyme (z. B. Ubichinon-10 bzw. Coenzym Q10) oder werden z. B. in Fermentationsprozessen wie der Sauerteig-Gärung durch Hefezellen gebildet (z. B. Acetyl-Coenzym A, aktivierte Essigsäure aus Hefezellen). Mikronährstoffe sind damit für die Funktion bestimmter Enzyme bzw. exogener und endogener Enzymreaktionen essentiell. Andere sind Bestandteile für Hormone (z. B. Jod als Bestandteil des Schilddrüsenhormons), als Elektrolyte oder als Antioxidantien.", "section_level": 1}, {"title": "Versorgungslage mit Mikronährstoffen.", "content": "Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist Deutschland „kein Vitaminmangelland“, entsprechende Krankheiten seien „sehr selten“. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung und das Deutsche Krebsforschungszentrum sehen die Versorgung im Normalfall als ausreichend an. Dennoch werden aus Sorge vor Mangelerscheinungen häufig Nahrungsergänzungsmittel eingenommen. Dies ist meist überflüssig, lediglich für bestimmte Nährstoffe und Lebenssituationen kann dies sinnvoll sein, etwa Folsäure in der frühen Schwangerschaft oder Vitamin D bei Säuglingen und pflegebedürftigen Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Mangelversorgung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Normalerweise werden Mikronährstoffe dem menschlichen Körper bei ausgewogener Ernährung ausreichend zugeführt, da sie in natürlichen Nahrungsmitteln in großen Mengen enthalten sind. Am Beispiel der Inhaltsstoffe von 100 Gramm Apfel, frisch, ungeschält, lässt sich ersehen, dass neben den dort vorhandenen natürlichen Kohlenhydraten (Zuckerarten) als Energielieferanten zur o. g. Verstoffwechselung derselben eine Vielzahl von Mikronährstoffen in ausreichender Menge vorhanden sind. Eine Unterversorgung bleibt ohne akute Krankheits-Symptome einer Mangelernährung, wenn und solange der Körper auf Depots, z. B. in Knochen, Zähnen, Bindegewebe, Haut, Leber und Muskulatur zurückgreifen kann. Bei weitem nicht alle Mikronährstoffe können – mittels aufwändigerer Stoffwechselschritte – selbst synthetisiert werden; falls möglich, werden dann ebenfalls Mikronährstoffe verbraucht. Bei den Vitaminen können z. B. elf von 13 organischen Verbindungen auf keine Weise vom Organismus selbst synthetisiert werden. Sowohl der Zugriff auf o. g. Depots an Mikronährstoffen als auch zweitens die \"teilweise\" Möglichkeit zur eigenen Synthetisierung ermöglicht dem Körper über eine gewisse Zeit und in gewissem Umfang eine Kompensation fehlender Versorgung. Kommt es durch längere oder chronische Krankheit oder sonstige körperliche Stresszustände (durch z. B. Rauchen, Umweltgifte → metabolischer und oxidativer Stress) zu \"erhöhtem Verbrauch\" an Mikronährstoffen oder fehlt durch zu geringe Zufuhr bei längerer Mangelernährung einer oder mehrere dieser Stoffe oder ist dessen Zufuhr erheblich eingeschränkt, so entwickelt sich ein Defizit an Mikronährstoffen. Dann kommt es – je nach Umfang – zu mehr oder weniger schwerwiegenden Mangelerscheinungen. Mangelernährung tritt z. B. bei zu häufigem oder in Relation übermäßigem Verzehr von in der Natur unbekannten \"leeren Energieträgern\" (umgangssprachlich auch \"leere Kalorien\" genannt) auf. Dabei handelt es sich um industriell hergestellte Produkte mit Gehalt an \"Makro\"nährstoffen, welche zwar für deren Verstoffwechselung Mikronährstoffe \"verbrauchen\", selbst jedoch keinen oder nur ungenügenden Gehalt an Mikronährstoffen aufweisen (häufig in Form von Kohlenhydraten bzw. kohlenhydrathaltigen Lifestyle-Produkten wie Cola, Limo, Kartoffelchips, Tütennudeln etc.). Da potenziell weiterhin Mikronährstoffe entdeckt werden und künstliche Zugaben vor allem bezüglich ihrer Dosierung umstritten sind, können selbst als \"mit Vitamin xy\" oder ähnlich beworbene Produkte den natürlichen Nahrungsmitteln nicht als gleichwertig angesehen werden. Zudem lassen sich durch ihren Verzehr sowohl Mangelerscheinungen als auch Überdosierungen (u. a. Hypervitaminosen) nicht ausschließen.", "section_level": 2}, {"title": "Mangelerscheinungen.", "content": "Bei insbesondere längerfristigem und chronischem Vitalstoffmangel, u. a. Hypovitaminose, treten Störungen des Stoffwechsels auf. Beispielsweise Skorbut bei starkem Mangel an Vitamin C, u. a. Blutgerinnungsstörungen wegen zahlreicher Protein-Synthesestörungen durch Vitamin-K-Mangel (vgl. Vit. K: Funktionen beim Menschen, anschaulich auch bei den in Rattengift eingesetzten Cumarinen). Ein weiteres Beispiel sind Rachitis sowie Störungen des Immun- und Hormonsystems durch Vitamin-D-Mangel, mit Auswirkungen auch auf den Mineralstoffwechsel (vgl. mangelhafte Calciumregulation bei Hyperparathyreoidismus mit Abbau von Knochen- und Zahnsubstanz). Ebenso kann ein Mangel an Mineralstoffen zu Störungen führen, die für das jeweilige Mineral spezifisch sind (siehe z. B. Eisenmangel, Kaliummangel, Selenmangel).", "section_level": 2}, {"title": "Oxidativer Zellstress.", "content": "Oxidativer Stress erzeugt Zellschäden und gilt nach der Theorie der freien Radikale nicht nur als mitverantwortlich für das Altern, sondern wird auch in Zusammenhang mit der Entstehung von Krankheiten gebracht. Einen Schutz vor Schädigungen durch freie Radikale stellt das körpereigene Abwehrsystem dar. Außer endogen gebildeten Antioxidantien wirken im Abwehrsystem bestimmte Mikronährstoffe als Radikalfänger und Reduktionsmittel. Basierend auf den Ergebnissen aus Fallkontroll- und Kohortenstudien, gibt es Hinweise darauf, dass die antioxidativen Vitamine C, E und die Carotinoide in der Primärprävention von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs eine Rolle spielen.", "section_level": 2}, {"title": "„Vitalstoffe“.", "content": "Der Begriff „Vitalstoffe“ wurde 1935 von dem Chemiker Hans Adalbert Schweigart als Sammelbezeichnung für chemisch uneinheitliche Stoffe, die eine Rolle im Stoffwechsel spielen, eingeführt. 1954 gründete Schweigart die Internationale Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung (IVG). In der Zeitschrift der IVG wurde der Begriff erstmals 1956 erwähnt. Als „Vitalstoffe“ galten demnach „biologisch hochwichtige Substanzen“, zu denen „neben Wasser und Sauerstoff die primär für die Pflanze notwendige Kohlensäure, die exogen-essentiellen Amino- und Fettsäuren, die Vitamine und Mineralstoffe einschließlich Spurenelemente und [...] endogen-essentiellen Enzyme und Hormone“ gehören. 1957 definierte dann der wissenschaftliche Rat der Gesellschaft: Zwei Jahre später kritisierte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) den Begriff als ungenau und lehnte die darauf aufbauende „dynamische Ernährungslehre“ ab. Dennoch wird die Bezeichnung bis heute vereinzelt in der Literatur benutzt, vor allem in Zusammenhang mit der sogenannten Orthomolekularen Medizin. Die Definition unterscheidet sich dabei von Autor zu Autor. Max Otto Bruker etwa – Begründer der „vitalstoffreichen Vollwertkost“ – bezeichnete neben Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen, ungesättigten Fettsäuren und Aromastoffen auch Ballaststoffe als „Vitalstoffe“. Der Begriff ist für den wissenschaftlichen Gebrauch ungeeignet, da er eine große Anzahl Substanzen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen zusammenfasst. Die \"Brockhaus Enzyklopädie digital\" definiert ihn als „unpräzise Bezeichnung für mehrere Gruppen von Wirkstoffen (v. a. Vitamine, essenzielle Amino- und Fettsäuren), die für den Aufbau und die physiologischen Funktionen der lebenden Zellen und des gesamten Organismus notwendig sind“. Die IVG führte außerdem den Begriff „Antivitalstoffe“ ein und verstand darunter „Substanzen, die durch unerwünschtes Eingreifen im Zellgeschehen den von Natur aus gesicherten Ablauf hemmen, zerstören oder auch überfordern.“ Dieser Begriff setzte sich nicht durch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mikronährstoffe sind im Gegensatz zu den Makronährstoffen wie Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß Stoffe, die der pflanzliche, tierische und menschliche Organismus aufnehmen muss, ohne dass sie Energie liefern. Zu den Mikronährstoffen zählen in erster Linie Vitamine, Mineralstoffe (Mengenelemente und Spurenelemente), proteinogene Aminosäuren und Omega-Fettsäuren. Mikronährstoffe sind essentiell für den Ablauf kataboler wie anaboler Reaktionen im Organismus.", "tgt_summary": "微量营养素(英语:Micronutrients),亦称为微营养素,是指一类生物体需求相对较少,但对生物机体维持正常生理学功能有重要作用的营养物质,对人来说主要包含维生素和微量矿物质两大类,其中组成微量矿物质、且含量在生物体中低于0.01%的元素又称为“微量元素”。对微量营养素种类和需求量的要求随物种不同而有所不同,例如人体所需的微量元素种类就和植物需要的微量元素种类不同。", "id": 1285415} {"src_title": "Genfer Protokoll", "tgt_title": "日內瓦議定書", "src_document": [{"title": "Historische Informationen.", "content": "Die erstmalige großflächige Anwendung chemischer Waffen in einem Krieg erfolgte während des Ersten Weltkrieges, als durch deutsche Truppen in der Nähe der belgischen Stadt Ypern Chlorgas eingesetzt wurde. Dies stellte bereits zur damaligen Zeit einen Bruch bestehenden Völkerrechts dar, da der Einsatz von Gift als Mittel zur Kriegsführung sowohl explizit durch die 1899 und 1907 abgeschlossene Haager Landkriegsordnung als auch durch das Völkergewohnheitsrecht verboten war. Nach dem Ersten Weltkrieg enthielt der 1919 abgeschlossene Friedensvertrag von Versailles ein Verbot für Deutschland, chemische Waffen zu produzieren oder zu importieren. Ähnliche Beschränkungen galten auch für die anderen Mittelmächte, also Österreich, Bulgarien und Ungarn. Die in der Triple Entente verbündeten Staaten handelten darüber hinaus im Jahre 1922 den Washingtoner Flottenvertrag aus. Aufgrund von Einwänden Frankreichs gegen die Regelungen zum Einsatz von U-Booten trat der entsprechende Vertrag, der auch eine Ächtung von Giftgas enthielt, jedoch nicht in Kraft. Bei der vom 4. Mai bis zum 17. Juni 1925 stattfindenden Genfer Konferenz zur Überwachung des internationalen Waffenhandels schlug Frankreich die Verabschiedung eines Protokolls zum Verbot des Einsatzes chemischer Waffen vor. Auf Anregung der polnischen Delegation unter Kazimierz Sosnkowski wurde der Geltungsbereich des Abkommens auf bakteriologische Waffen ausgeweitet. Das entsprechende Protokoll wurde am 17. Juni 1925 unterzeichnet und trat am 8. Februar 1928 in Kraft.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalte und Akzeptanz.", "content": "Der Text des Protokolls nimmt hinsichtlich des Verbots des Einsatzes von erstickenden und giftigen Gasen und vergleichbaren Flüssigkeiten oder anderen Stoffen ausdrücklich Bezug auf deren zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung bereits akzeptierte gewohnheitsrechtliche Ächtung, indem für die Verurteilung des Gebrauchs dieser Substanzen die „allgemeine Meinung der zivilisierten Welt“ als Maßstab erwähnt wird. Darüber hinaus wird das „Gewissen und das Handeln der Nationen“ als Grundlage des Verbots genannt. Das Protokoll verpflichtet die Vertragsparteien explizit zur Anerkennung dieses Verbots sowie zur Ausdehnung auf bakteriologische Waffen. Die Unterzeichnerstaaten sind zudem angehalten, andere Staaten zum Beitritt zu veranlassen. Mit Stand vom März 2012 sind 136 Staaten und der Heilige Stuhl Vertragspartei des Abkommens, darunter mit den Vereinigten Staaten, Russland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und der Volksrepublik China alle fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. Depositarstaat des Abkommens ist Frankreich. Österreich trat dem Abkommen am 9. Mai 1928, Deutschland am 25. April 1929 und die Schweiz am 12. Juli 1932 bei. Der bisher letzte Beitritt erfolgte am 17. März 2009 durch Costa Rica. Das Genfer Protokoll zählt damit im Bereich des humanitären Völkerrechts zu den am längsten unverändert gültigen Verträgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Genfer Protokoll (mit vollem Titel: Protokoll über das Verbot der Verwendung von erstickenden, giftigen oder ähnlichen Gasen sowie von bakteriologischen Mitteln im Kriege) ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der am 17. Juni 1925 in der Schweizer Stadt Genf unterzeichnet wurde. Es verbietet den Gebrauch chemischer und biologischer Waffen, enthält allerdings keine Vorgaben zu deren Entwicklung, Herstellung und Lagerung. Aus diesem Grund wurden mit der Biowaffenkonvention (1972) und der Chemiewaffenkonvention (1993) zwei weitere Verträge abgeschlossen, die entsprechende Regelungen zu Rüstungsbeschränkungen und Abrüstungsverpflichtungen enthalten. Dem Genfer Protokoll, dessen Bestimmungen zuvor bereits als Völkergewohnheitsrecht galten, sind bisher 137 Vertragsparteien beigetreten.", "tgt_summary": "《禁止在战争中使用窒息性、毒性或其他气体和细菌作战方法的议定书》(; 英语:Protocol for the Prohibition of the Use in War of Asphyxiating, Poisonous or other Gases, and of Bacteriological Methods of Warfare),简称《日内瓦议定书》(; 英语:Geneva Protocol),各缔约国同意在战争中不使用窒息性、毒性或其他气体,以及使用一切类似的液体、物体或器件,即化学武器与生物武器。缔约国于1925年6月17日在瑞士日内瓦签署了该协议,于1928年2月8日开始生效。", "id": 1591873} {"src_title": "C for graphics", "tgt_title": "Cg語言", "src_document": [{"title": "Hochsprache.", "content": "Die Entwicklung einer Shader-Hochsprache wurde dadurch motiviert, dass das Programmieren von Vertex- und Pixel-Shadern in Maschinensprache recht kompliziert und schnell unübersichtlich ist. Weitere Shader-Hochsprachen sind GLSL, GLSL ES, HLSL und RenderMan. Einen anderen Ansatz verfolgt Sh als Metasprache.", "section_level": 1}, {"title": "Syntax.", "content": "Cg ähnelt von der Syntax her der Programmiersprache C. Bestandteile sind u. a. einfache Datentypen, Arrays, Bedingungen und Schleifen. Aufgrund der Zusammenarbeit zwischen NVIDIA und Microsoft ist die Syntax von Cg sehr stark an HLSL angelehnt. Es sei darauf hingewiesen, dass auf manchen Grafikkarten alles auf float gerechnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Datentypen.", "content": "Hinzu kommen die entsprechenden Vektoren und Matrizen: float2, float3, float4, float4x4.", "section_level": 1}, {"title": "Parameter.", "content": "Ausgabe-Parameter werden mit out gekennzeichnet: out float4 pos : POSITION; // Eckpunkt, der vom Vertex-Programm weitergegeben wird out float4 color : COLOR; // Farbe, die vom Vertex-Programm weitergegeben wird Uniform-Parameter werden außerhalb vom Vertex-Programm gesetzt und ändern sich nicht pro Eckpunkt: z. B. in einem OpenGL-Programm: CGparameter timeParam = cgGetNamedParameter(vertexProgram, \"time\"); CGparameter modelviewParam = cgGetNamedParameter(vertexProgram, \"modelview\"); cgGLSetParameter1f(timeParam, 100); cgGLSetStateMatrixParameter(modelviewParam, CG_GL_MODELVIEW_MATRIX, CG_GL_MATRIX_IDENTITY); Verwendung dann im Vertex-Programm: uniform float time; uniform float4x4 modelview;", "section_level": 1}, {"title": "Zugriff auf OpenGL State.", "content": "Normalerweise erfolgt der Zugriff über Uniform-Parameter. Diese Parameter müssen im OpenGL-Programm immer neu gesetzt werden. Im Falle eines ARB-Profils ist der Zugriff auf einen OpenGL State möglich, z. B. glstate.matrix.mvp // Projection * Modelview", "section_level": 1}, {"title": "Profile.", "content": "Ein weiterer Aspekt ist die Möglichkeit zum Kompilieren für verschiedene Profile. Das sind verschiedene Versionen von Vertex- bzw. Fragment-Programmen, von denen automatisch das bestmögliche für die vorhandene Hardware aktiviert wird: CGprofile vertexProfile = cgGLGetLatestProfile(CG_GL_VERTEX); cgGLSetOptimalOptions(vertexProfile); CGprofile fragmentProfile = cgGLGetLatestProfile(CG_GL_FRAGMENT); cgGLSetOptimalOptions(fragmentProfile); Profil ausgeben lassen: cgGetProfileString(fragmentProfile)", "section_level": 1}, {"title": "Einbindung und Programmierung.", "content": "Die erstellten Programm-Codes können separat kompiliert und als externe Quelle in ein lauffähiges Hochsprachen-Programm (z. B. C++) eingebunden oder alternativ erst zur Laufzeit übersetzt werden. Es muss zunächst ein Kontext (Speicher für Programme) erzeugt und dann das Programm kompiliert werden: CGcontext context = cgCreateContext(); CGprogram program = cgCreateProgramFromFile(context, CG_SOURCE, filename, profile, \"main\", NULL); cgGLLoadProgram(program); // Programm laden Anschließend erfolgen Aktivierung und Auswahl des Programms: // Profil aktivieren (und Programm aktivieren) cgGLEnableProfile(CGProfile profile); // Ab hier läuft jeder glVertex() durchs eigene Vertex Program // Profil (und Programm deaktivieren) cgGLDisableProfile(CGProfile profile) // Ab jetzt läuft wieder jeder glVertex() durch die Standard OpenGL // Pipeline // Aktuelles Vertex/Fragment Program festlegen cgGLBindProgram(myVertexProgram);", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteil.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorteil.", "content": "Da Cg sowohl Platform- als auch Grafikschnittstellen unabhängig ist, muss ein Shader nur einmal in Cg geschrieben werden und kann für nahe zu jedes Render-System verwendet werden. Arbeitet ein Programmierer mit GLSL und HLSL müssen Shader Effekte mehrfach geschrieben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nachteil.", "content": "Während die Cg Shader auf Grafikkarten mit NVIDIA GPU (z. B. der GeForce Serie) weitestgehend optimal laufen, ist die Umsetzung für andere Grafik-Chips, wie denen von AMD (z. B. der Radeon Serie) meist eher schlecht. Darauf haben die anderen Chip-Hersteller – wie eben AMD – jedoch keinen direkten Zugriff, da das Cg Toolkit nur von NVIDIA entwickelt wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "C for Graphics (Abkürzung: \"Cg\") ist eine von Nvidia begründete \"High Level Shader Language\" (nicht zu verwechseln mit High Level Shading Language) zum Schreiben von Vertex-Shader-, Pixel-Shader-, Geometry-Shader- und Tessellation-Shader- Programmen. Die Sprache ist weitestgehend unabhängig von der zugrunde liegenden Grafik-API- (OpenGL und DirectX) und dem Grafikkartenhersteller (Nvidia und ATI).", "tgt_summary": "Cg语言(C for Graphics)是为GPU编程设计的高级着色器语言,由NVIDIA公司开发。Cg极力保留C语言的大部分语义,并让开发者从硬件细节中解脱出来,Cg同时也有一个高级语言的其他好处,如代码的易重用性,可读性得到提高,编译器代码优化。", "id": 1664547} {"src_title": "Benni Bärenstark", "tgt_title": "帕尔特", "src_document": [{"title": "Charaktere.", "content": "Benni Bärenstark (frz. \"Benoît Brisefer\") ist ein Schuljunge unbestimmten Alters, der außergewöhnlich stark ist und unheimlich hoch springen kann. Er verliert jedoch seine Kräfte, wenn er Schnupfen bekommt. Der Verlust seiner Kräfte kommt in jedem Album vor. In seiner Heimatstadt Piepenhausen (frz. \"Vivejoie-La-Grande\"; in den Übersetzungen des Toonfish-Verlags Freudenberg genannt) und an anderen Orten erlebt er verschiedene Abenteuer. Von seiner Familie wird nur ein Onkel vorgestellt; Eltern oder Geschwister tauchen nicht im Bild auf. Er ist wissbegierig, neugierig, fleißig, höflich, außerordentlich gutmütig, ringt nur einmal in der zweiten albenlangen Geschichte kurz mit der Versuchung, sich mithilfe seiner Stärke einen unerlaubten Vorteil zu verschaffen (\"Madame Albertine\", S. 50f), und wird erst im zwölften Album auch als naschhaft (\"Schokolade & Knallbonbons\", S. 45, letztes Bild) vorgeführt. Wegen seiner Stärke wird er bereits in der ersten Geschichte als häufig allein dargestellt: Jüngere und gleichaltrige Freunde meiden ihn. Erst in der Ferienlagergeschichte des elften Album (\"Susis Geheimnis\") sieht man ihn mit gleichaltrigen Freunden. Dagegen hat er von Beginn der Serie an mehrere erwachsene Freunde. Wenn er etwas Ungesetzliches beobachtet, meldet er es der Polizei, aber – \"running Gag\" in fast allen Alben – natürlich glaubt kein Erwachsener einem kleinen Jungen. Herr Fitzke (frz. \"Jules Dussiflard\"; bei Toonfish: Julius Piepke) ist Taxifahrer in Piepenhausen. Mit ihm erlebt Benni mehrere seiner Abenteuer. Er taucht schon im ersten Album \"Die roten Taxis\" auf, in dem er sich gegen die Konkurrenz der vielen roten Taxis durchsetzen muss. Hinter den roten Taxis steht eine kriminelle Bande, die ganz Piepenhausen ausrauben möchte. Doch Benni und Fitzke können die Tat verhindern. Er ist ein netter Erwachsener, mit dem sich Benni sehr gut versteht – fast wie in einer Vater-Sohn-Beziehung. Bei allen Auftritten sieht man Fitzke um Bennis Gesundheit besorgt, da er nicht an dessen unglaubliche Stärke glaubt. Einen Einblick in die Vergangenheit als Trompeter in der Piepenhausen-Jazz-Band bietet das dritte Album (\"Bennis zwölf große Taten\"), in der auch der unterschiedliche Lebensweg seiner Mitmusiker dargestellt wird. Madame Albertine (frz. \"Mme. Adolphine\") ist eine sehr alte Dame. Sie erscheint erstmals im zweiten Album der Serie. Mit ihr unterhält Benni eine sehr gute Beziehung und bekommt auch mehrmals Süßigkeiten geschenkt. Der Handwerker Bruno Klingbeil (frz. \"Serge Vladlavodka\") fertigt von der alten Dame einen Roboter an, der nicht nur ihrem Äußeren ähnelt, sondern auch ihre Eigenschaften haben soll. Bei einer Reparatur vertauscht er jedoch zwei Drähte und verkehrt damit den Charakter des Roboters ins Gegenteil, der nun als eine Art böse Albertine (\"Lady Alberta\"), als Diebin, Bankräuberin und Chefin einer Verbrecherbande Schlagzeilen macht. Mehrmals muss Benni die beiden Damen anhand ihres Pulses unterscheiden und die böse Albertine wieder zu Bruno zurückbringen, der daraufhin ihre Batterie entfernt. Onkel Hubert (frz. \"Oncle Placide\") arbeitet als G.O.R.I.L.L.A. (= \"Gefahrschutz-Offizier in Risikoreichen Internationalen Leib-und-Leben-Angelegenheiten\", lt. Toonfish; Carlsen: beim HI.D.S.A.P., dem Hilfsdienst zum Schutze ausländischer Persönlichkeiten), und lebt auf dem Lande. Mit ihm erlebt Benni sein viertes Abenteuer, als sie gemeinsam die Sommerferien verbringen möchten. Doch zu Beginn des Urlaubs muss Onkel Hubert außerplanmäßig einen nörgeligen Finanzminister beschützen, der die Druckplatten der Banknoten seines Heimatlandes abholen möchte. Da jedoch auch eine Gangsterbande um jeden Preis diese Klischees haben will, entwickelt sich der vermeintliche Routinejob zu einer turbulenten Verfolgungsjagd, bei der Benni einmal mehr seine Stärke unter Beweis stellen kann. Wie die Mehrzahl der Erwachsenen in dieser Serie glaubt auch Hubert nicht an die außergewöhnlichen Kräfte seines Neffen. Er spielt ebenfalls eine Hauptrolle in den Alben \"John-John\" und \"Auf den Spuren des weißen Gorillas\".", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und Veröffentlichung.", "content": "Peyo wurde zwar bereits bei den ersten beiden Bänden von Willy Maltaite alias Will als Zeichner der Dekors und Hintergründe unterstützt, gab aber \"Benni Bärenstark\" dann dennoch an andere Autoren weiter, um sich verstärkt um seine Erfolgsserie \"Die Schlümpfe\" zu kümmern. Die Bände 3 bis 6 (1966–1972) wurden von Walthéry gezeichnet, Band 7 (1978) von Blesteau. Freunde des franko-belgischen Funny-Comics mussten lange auf eine Fortsetzung warten: Erst seit Peyos Tod (1992) wird die Reihe von Peyos Sohn Thierry Culliford (* 1955) als Texter und Pascal Garray (* 12. Dezember 1965, † 17. Januar 2017) als Zeichner im \"Studio Peyo\" fortgeführt. In Deutschland erschienen die Comics erstmals von 1971 bis 1977 als \"Der kleine Winni\" in Fix und Foxi, z. T. in Fortsetzungen im wöchentlichen Magazin, z. T. auch im Albumformat in der Reihe \"Fix und Foxi Album\" (Bände 14 und 19), bzw. in der anschließenden Heftreihe \"Fix und Foxi Spaß\" (Hefte 23 und 28). Der Carlsen Verlag brachte die Serie unter dem Titel \"Benni Bärenstark\" in den Jahren 1980 bis 2004 in zwölf Bänden heraus. Seit 2013 werden die Bände beim \"toonfish Verlag\" erneut aufgelegt und fortgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "2014 wurde der erste Band als Spielfilm realisiert, war aber in Frankreich ein Flop.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benni Bärenstark (Originaltitel: \"Benoît Brisefer\") ist die Titelfigur einer Comicserie, die der belgische Zeichner Peyo 1960 erschuf. In der ersten deutschen Veröffentlichung des Comics ab 1971 lautete ihr Name Der kleine Winni.", "tgt_summary": "帕尔特(,)全称是力大无比的帕尔特,是比利时漫画家贝约在1960年画的漫画。", "id": 996023} {"src_title": "William Armstrong, 1. Baron Armstrong", "tgt_title": "威廉·阿姆斯特朗,第一代阿姆斯特朗男爵", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Sohn eines Getreidehändlers in Newcastle, der außerdem ein starkes Interesse an Naturgeschichte und Mathematik hatte, sollte William George Armstrong die Laufbahn eines Anwalts einschlagen. Er absolvierte seine juristische Ausbildung erfolgreich und arbeitete als Partner in einer Anwaltskanzlei. Trotz dieser Ausbildung zeigte er wie sein Vater ein starkes Interesse an Naturwissenschaften, wobei sein Hauptinteresse jedoch bei dem Entwurf und der Konstruktion von Maschinen lag. In dem Club der Literarisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft Newcastle hielt er zu diesem Themengebiet eine Reihe von beachtenswerten Vorträgen. 1840 konstruierte er schließlich mit einem hydroelektrischen Generator seine erste Maschine. Diese Erfindung basierte auf der Beobachtung einer elektrostatischen Entladung eines Dampfkessels, der sich in einem Bergwerk in Northumberland befand. 1846 begann er, sich mit der Konstruktion hydraulischer Maschinen zu beschäftigen. Er gewann eine Reihe von Investoren, die es ihm ermöglichten, einen hydraulischen Kran zu entwickeln. Diese Entwicklung wurde auch in finanzieller Hinsicht ein solcher Erfolg, dass es ihm 1847 möglich war, seine Anwaltskanzlei aufzugeben und sich nur noch dem Aufbau seiner ersten Fabrik für Kranherstellung in Elswick bei Newcastle zu widmen. Nach dem Ausbruch des Krimkrieges begann Armstrong, sich verstärkt dem Waffengeschäft zu widmen. Seine ersten Produkte waren ein Hinterladergewehr und eine Hinterladerkanone mit einem Kaliber von 2 Zoll (51 mm), die ab 1854 an die britische Flotte verkauft wurde. Fünf Jahre später hatte er ein Hinterladergeschütz mit einem Kaliber von 7 Zoll (178 mm) entwickelt, das ebenfalls von der britischen Marine übernommen wurde. Es setzte sich damit gegen ein Geschütz durch, das von Joseph Whitworth entwickelt und hergestellt worden war. 1859 gründete er für das expandierende Waffengeschäft die Elswick Ordnance Company. Seine Kanonen, die als bahnbrechend für die moderne Artillerie galten, wurden an zahlreiche Armeen in Europa verkauft, er versorgte im Amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 sowohl die Konföderierten als auch die Unionsarmeen mit Geschützen. Einen Rückschlag erlitt er, als sich 1863 bei der Beschießung von Kagoshima herausstellte, dass seine schweren Hinterladergeschütze konstruktive Mängel aufwiesen, die 13 britische Seeleute das Leben kosteten. Die sogenannte Armstrong-Kanone, ein von Armstrong entwickeltes Vorderladergeschütz im Kaliber 17,72 Zoll (das ein Gesamtgewicht von 100 t hatte), wurde unter anderen von der britischen und italienischen Marine auf Kriegsschiffen und in Küstenbefestigungen verwendet – von diesen Geschützen existieren heute noch zwei Exemplare, eines in Gibraltar, das andere in Fort Rinella auf der Insel Malta. Ab 1863 begann Armstrong, sich immer mehr aus der Leitung seiner Firma zurückzuziehen und anderen Interessen zu widmen (Familie, Landschaftsgärtnerei). Er gründete das \"College of Physical Science\" in Newcastle, aus dem später die heutige Newcastle University hervorging. 1887 wurde er als \"Baron Armstrong\" geadelt und ließ sich das Landgut Cragside zum Familiensitz ausbauen. Cragside war 1880 das erste Gebäude der Welt, das durch hydroelektrisch erzeugten Strom und mit ersten Kohlefadenlampen von Joseph Wilson Swan beleuchtet wurde. Sein letztes großes Projekt, das er im Alter von 80 Jahren begann, war der Erwerb und die Restaurierung von Bamburgh Castle, einer großen Burg an der Küste von Northumberland, die noch heute im Eigentum der Familie Armstrong steht. Seine Unternehmen begannen ab 1882 auch Schiffe, insbesondere Kriegsschiffe, zu bauen. Diese wurden einschließlich Geschützen für viele Marinen der Welt gebaut, insbesondere für die Kaiserlich Japanische Marine. In dem Werftbetrieb in Elswick beschäftigte Armstrong viele fähige Ingenieure, darunter George Wightwick Rendel, der den Kreuzer als Schiffstyp erfand. Das Unternehmen verschmolz 1897 mit dem Betrieb von Whitworth zu Armstrong Whitworth, welches wiederum später in den Vickers-Konzern übernommen wurde. Bei seinem Tod beschäftigte sein Unternehmen über 20.000 Mitarbeiter und war somit eines der größten Industrieimperien des Viktorianischen Zeitalters.", "section_level": 1}], "src_summary": "William George Armstrong, 1. Baron Armstrong (* 26. November 1810 in Benwell/Newcastle upon Tyne; † 27. Dezember 1900 in Cragside nahe Rothbury in Northumberland) war ein bedeutender britischer Industrieller des 19. Jahrhunderts und Begründer des Armstrong-Whitworth-Konzerns, der vor allem im Bereich der Stahl- und Schwerindustrie tätig war. Er ist der Erfinder der ersten industriell hergestellten Hinterladerkanonen, die von der britischen Marine eingesetzt wurden. Im Bereich der Herstellung solcher Waffen war er ein direkter Konkurrent von Joseph Whitworth und Alfred Krupp.", "tgt_summary": "威廉·乔治·阿姆斯特朗,第一代阿姆斯特朗男爵,CB,FRS(William George Armstrong, 1st Baron Armstrong,1810年-11月26日-1900年-12月27日),英国工程师,阿姆斯特朗惠特沃思公司的创始人。", "id": 1537502} {"src_title": "Hustler", "tgt_title": "好色客", "src_document": [{"title": "Entwicklung und Inhalte.", "content": "Gegründet wurde Hustler von Larry Flynt im Jahr 1974. Entstanden ist es aus den früheren Publikationen Flynts, \"Hustler Newsletter\" und \"The Hustler For Today's Man\", die lediglich als billige Werbeplattform für seine Stripclubs dienten. Im ersten Jahr hatte das Magazin große Schwierigkeiten sich zu etablieren, da sich viele Händler weigerten, die mit zunehmend expliziten pornografischen Bildern versehene Zeitschrift zu verkaufen. Im Lauf der Jahre stieg und fiel die Auflage bis hin zu 3 Millionen und hatte sich 2008 in einem Bereich um die 500.000 Exemplaren eingependelt. Grundsätzlich wurden im Hustler eindeutigere Fotos veröffentlicht als in vergleichbaren Magazinen; im November 1974 war Hustler die erste Zeitschrift, die einen so genannten \"pink shot\", das Foto einer geöffneten Vulva, abbildete. Mit der Veröffentlichung der von einem Paparazzo aufgenommenen Nacktfotos von Jacqueline Kennedy Onassis gelang Flynt 1975 zudem ein besonderer Coup. Einige der pornografischen Bilder waren wegen der dargestellten Erniedrigung der Frau heftig umstritten. Regelmäßiger Inhalt sind auch kritische, anzügliche und zynische Karikaturen zu Themen, die ansonsten als Tabu gelten. 1976 gründete Flynt die Firma \"Larry Flynt Publications\" (LFP), unter deren Dach Hustler und weitere pornografische Produktionen Flynts (beispielsweise das Männermagazin \"Chic\") produziert werden. Bis 1986 konzentrierte sich das Unternehmen auf Pornografie; heute produziert LFP unter dem Label \"Hustler\" unter anderem Kleidung, Zeitschriften und Filme. Mittlerweile ist das Unternehmen fast auf der ganzen Welt vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse, Hustler und Politik.", "content": "Witze über beispielsweise Frauenfeindlichkeit, Religion, Kindesmissbrauch und Rassismus haben immer wieder zu heftiger Kritik am Hustler geführt. Insbesondere Feministinnen sowie religiöse Gruppierungen gehören zu den schärfsten Kritikern des Hustler und damit auch von Flynt und seiner Auffassung von Satire. Aufgrund einer Parodie über den fundamentalistischen Prediger Jerry Falwell, die ihn betrunken bei einer inzestuösen Situation mit seiner Mutter darstellt, wurde Hustler wegen „der diffamierenden und absichtlichen Zufügung emotionalen Schadens“ verklagt. Letztlich führte der Prozess \"Hustler Magazine v. Falwell\" zu einer Stärkung der Meinungsfreiheit im Zusammenhang mit Karikaturen von öffentlichen Personen durch die endgültige Entscheidung des Obersten Gerichtshofes. In politischen Fragen zu Wirtschaft, Sozialem und Außenpolitik bezieht das Magazin linke Positionen und unterscheidet sich dadurch auch von anderen Männermagazinen, wie dem \"Playboy\", die traditionell eine eher konservative Einstellung zu diesen Themen vertreten. Flynt führte über den Hustler in den 1980er Jahren heftige Angriffe gegen Ronald Reagans Regierung und die christlich-fundamentale Rechte, während er später Bill Clinton während der Lewinsky-Affäre öffentlich unterstützte. Jeden Monat wird das Magazin allen Mitgliedern des Kongresses unaufgefordert und kostenlos zugestellt, um sie laut Flynt „darüber zu informieren, was im Rest der Welt passiert... Einige schätzen das nicht wirklich“. Es ist nicht bekannt, seit wann genau die Abgeordneten den Hustler bekommen, begonnen hat es zwischen 1974 und 1983 und wird bis heute fortgesetzt. Anlässlich der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2008 wurde der Pornofilm \"Who’s Nailin’ Paylin?\" veröffentlicht, der sich als Satire auf Sarah Palin, die Gouverneurin des Bundesstaates Alaska und Kandidatin der Republikanischen Partei für die Vizepräsidentschaft, versteht. Neben Palin werden darin auch ihr Mann Todd, der Journalist und Fernsehmoderator Bill O’Reilly, US-Außenministerin Condoleezza Rice und die ehemalige First Lady und Bewerberin um die Präsidentschaftskandidatur Hillary Clinton parodiert. Darüber hinaus werden von Hustler regelmäßig bekannte US-Serien, Filme und Fernsehshows als Pornofilm parodiert, wie \"Happy Days\" in \"This Ain’t\" \"Happy Days XXX\" und \"This Ain’t Happy Days XXX 2 – Fonzie loves Pinky\" oder \"Star Trek\" in \"This Ain’t Star Trek XXX\" und \"This Ain’t Star Trek XXX 2 – The Butterfly Effect\".", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Magazine.", "content": "Weitere Publikationen der Firma LFP sind \"Hustler’s Taboo\" (Fetisch und Bondage), \"Barely Legal\" (Softcore, Modelle zwischen 18 und 23 Jahren), \"Asian Fever\" (asiatische Modelle), \"Hustler XX\" (Hardcore), \"Hustler’s Leg World\" (Nylons, Beine und Füße), \"Hustler’s Chic Magazine\" (Hochglanzpornographie).", "section_level": 1}, {"title": "Hustler im Internet.", "content": "Im Internet bietet Hustler über 25 sogenannte „Premiumseiten“ an. Darin sind über 5000 Fotos und 4000 Szenen enthalten. Auswahl:", "section_level": 1}], "src_summary": "Hustler ist ein seit 1974 monatlich erscheinendes US-amerikanisches Männermagazin mit einer Auflage von aktuell knapp unter 500.000 Exemplaren. (Stand 2008)", "tgt_summary": "《好色客》(英语:\"Hustler\")是一本美国月刊型色情杂志。最初由拉瑞·弗莱恩特于1974年出版。该杂志从一个不稳定的初步发展到拥有约300万的高峰发行量;此后,下降至约50万。该杂志内容多为女性身体及生殖器的大胆卖弄,成为美国最早的主要杂志之一,并与《花花公子》等相对保守的出版物形成鲜明对比。", "id": 2986000} {"src_title": "St. Patrick’s Cathedral (Dublin)", "tgt_title": "聖派屈克大教堂 (都柏林)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche war ursprünglich eine kleine Holzkapelle, die nahe einer Quelle stand, an der angeblich St. Patrick um 450 bekehrte Gläubige getauft hat. Ungefähr im Jahre 1191, während der Bischofszeit von John Comyn (Erzbischof von Dublin), wurde die ursprünglich außerhalb der Mauern von Dublin aus Holz gebaute keltische St. Patrick’s Church zu einer Kathedrale. Ein Großteil des heutigen 91 m langen Gebäudes, Irlands größte Kirche, wurde bereits zwischen 1191 und 1270 erbaut. Der 43 m hohe Hauptturm (Minot-Turm) wurde 1370 unter dem Erzbischof Minot restauriert und erhielt im 18. Jahrhundert seinen Turmhelm. Wie alle historischen Kathedralen Irlands ging St. Patrick’s als Folge der englischen Reformation in den Besitz der anglikanischen Staatskirche über. Im Laufe der Zeit verkam die Kirche allerdings immer mehr und brannte schließlich aus, so dass eine größere Sanierung in den 1860er Jahren notwendig wurde, die von Sir Benjamin Guinness finanziert wurde. Aufgrund dieser Sanierung stammt ein Großteil der Mauern und Verzierungen aus dem viktorianischen Zeitalter. Diese Umbauten waren für den Erhalt der Kathedrale notwendig – jedoch wurde es versäumt den Umbau zu dokumentieren, so dass heute wenig bekannt ist, welche Teile des Gebäudes noch ursprünglich aus dem Mittelalter stammen. Die St. Patrick’s Cathedral galt im Gegensatz zur Christ Church Cathedral, die von den Engländern genutzt wurde, lange Zeit als \"Kirche des Volkes\". Während des Aufenthalts von Oliver Cromwell in Dublin nutzte dieser das Kirchenschiff als Stall seiner Pferde. In ihrer langen Geschichte trug die Kathedrale viel zum irischen Leben bei. Der Schriftsteller und Satiriker Jonathan Swift (Autor von Gullivers Reisen), war von 1713 bis 1745 Dekan der Kathedrale. Sein Grab und die Grabinschrift können hier besichtigt werden. Von 1783 bis 1871, als die anglikanische \"Church of Ireland\" ihren Status als privilegierte Staatskirche \"(established church)\" verlor, diente die Kathedrale als \"Chapel of the Most Illustrious Order of Saint Patrick\". Die heraldischen Flaggen dieser Zeit hängen noch heute im Kirchenschiff. Heutzutage finden in der Kathedrale noch diverse öffentliche nationale Feierlichkeiten statt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Grabmal der Familie Boyle Das Grabmal aus dem 17. Jahrhundert widmete Richard Boyle, Earl of Cork, seiner zweiten Frau Katherine. Weitere Grabmäler Swift-Ecke Hier werden diverse Schriften von Jonathan Swift aufbewahrt. Neben seinem Grab und dem seiner Frau Stella finden sich hier unter anderem ein Bücherschrank mit der Totenmaske des Schriftstellers. Die Tür mit dem Loch Am Westende des Kirchenschiffs befindet sich eine Tür mit einem Loch darin, die auf eine Fehde zwischen den Lords Kildare und Ormonde zurückgeht (1492). Ormonde hatte hier Zuflucht gefunden und nach Beilegung des Streits schnitt Kildare ein Loch in die Tür, um seinem Widersacher die Hand zu reichen.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Geschichte der Orgeln in Saint Patrick’s lässt sich bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Das heutige Instrument geht in Teilen zurück auf eine Orgel, die im Jahre 1697 von dem Orgelbauer Renatus Harris erbaut worden war. Das zweimalige Instrument stand zunächst auf einer Tribüne zwischen Kirchenschiff und Chorraum. Im Laufe der Zeit wurde das Instrument mehrfach umgebaut und erweitert. Im 18. Jahrhundert wurde ein drittes Manualwerk hinzugebaut. Im 19. Jahrhundert wurde das Instrument neu errichtet und mit einem vierten Manualwerk ausgestattet, und auf die Nordtribüne versetzt. Das heutige Instrument wurde im Jahre 1902 durch die Orgelbaufirma Henry Willis and Sons erbaut, unter Einbeziehung von Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel von 1697. Im Jahre 1963 wurde das Instrument durch die Orgelbauer J. Walker & Sons neu errichtet, und die ursprünglich pneumatischen Trakturen durch elektropneumatische Trakturen ersetzt. Es wurde zuletzt 1994 durch die Orgelbaufirma Harrison & Harrison restauriert. Die Orgel hat 70 Register auf vier Manualen und Pedal.", "section_level": 1}], "src_summary": "St. Patrick’s Cathedral (offiziell: The National Cathedral and Collegiate Church of Saint Patrick, Dublin;, Ausspr. /ˈɑrdˌagəlis ́ ˌneːv ˈpɑrig ́/) in Dublin, Irland, ist die größere der beiden Kathedralen der anglikanischen Church of Ireland in der Stadt. Erstaunlicherweise ist nicht sie Sitz des Bischofs; es ist dies die etwas kleinere Christ Church Cathedral.", "tgt_summary": "圣帕特里克大教堂(英语:St. Patrick's Cathedral,),全称为都柏林圣帕特里克国家大教堂暨学院教堂(The National Cathedral and Collegiate Church of Saint Patrick, Dublin),是爱尔兰首都都柏林市两座爱尔兰圣公会(Church of Ireland)教堂之一。起造于1191年,采英国哥特式设计风格的圣帕特里克大教堂虽然是都柏林境内最大的教堂,但因为都柏林的爱尔兰教会大主教设座于另一座基督教会座堂(Christ Church Cathedral),因此一般来说圣帕特里克并不被视为是都柏林的主教座堂。相对的,圣帕特里克通常被视为是爱尔兰的国家大教堂,统辖爱尔兰国教会底下的12个教区之分会信众。", "id": 1685429} {"src_title": "James Scullin", "tgt_title": "詹姆斯·斯卡林", "src_document": [{"title": "Die Zeit bevor er Premierminister wurde (bis Oktober 1929).", "content": "James Scullin wurde in Trawalla als fünftes von neun Kindern John und Ann Scullins, geb. Logan, geboren. Sein Vater war ein Eisenbahner irischer Abstammung. Zunächst ging er in Trawalla und später in Ballarat auf die Schule. Mit 14. Jahren fing er an zu arbeiten. In den ersten Jahren tat er dies in wechselnden Beschäftigungen. Nebenher bildete er sich an Abendschulen und an den Wochenenden in öffentlichen Bibliotheken weiter. Er war von klein auf politisch sehr interessiert, so dass er 1903 einem Komitee bei, welches als einer der Vorläufer der \"Australian Labor Party (ALP)\" in Victoria angesehen werden kann. Ein Weggefährte war unter anderen auch John Curtin, welcher in derselben Gegend Victorias aufgewachsen war. Im Jahre 1906 wurde er bei den Parlamentswahlen erstmals als Kandidat für einen Sitz im Repräsentantenhaus aufgestellt. Da sein politischer Gegner im Wahlkreis Ballarat der damalige Premierminister Alfred Deakin war, hatte er allerdings keine Chancen auf Erfolg. Am 11. November 1907 heiratete er in Ballarat Sarah Maria McNamara (1880–1962). Seine Ehe blieb allerdings kinderlos. Bei den Parlamentswahlen des Jahres 1910 konnte er erstmals als Abgeordneter in das Repräsentantenhaus einziehen. Sein Wahlkreis war dieses Mal Corangamite. Seinen Sitz verlor er allerdings bei den nächsten Wahlen 1913 gleich wieder. In den folgenden acht Jahren war er der Herausgeber des \"Evening Echo\", einer Tageszeitung der \"ALP\" in Ballarat. Während dieser Zeit wurde er als einer der führenden politischen Redner seiner Partei bekannt. Gleichzeitig war er einer der entschiedensten Gegner der Wehrpflicht in Australien. Seine Einstellung kam der eines aufrechten Pazifisten sehr nahe. James Scullin brachte seinerzeit den Antrag ein, alle Anhänger der Wehrpflicht aus der Partei ausschließen zu lassen, welcher sich auch gegen den damals amtierenden Premierminister Billy Hughes wie auch den vormaligen Premierminister Chris Watson richtete. Diese Streitfrage führte daraufhin zur Abspaltung der \"National Labour Party\" unter Billy Huges von der \"ALP\". Nachdem James Scullin 1920 vergeblich versuchte einen Sitz im Landesparlament von Victoria zu erhalten, konnte er bei Nachwahlen im Jahre 1923 für den Wahlkreis Yarra wieder ins Repräsentantenhaus einziehen. Diesen Sitz musste er bis zu seinem krankheitsbedingten Eintritt in den Ruhestand 1949 nicht mehr aufgeben. 1927 stieg er bis zum stellvertretenden Parteivorsitzenden und am 28. April 1928 schließlich zum Parteivorsitzenden der \"ALP\" in der Nachfolge von Matthew Charlton auf. Er wurde somit auch zum Oppositionsführer.", "section_level": 1}, {"title": "Die Zeit als Premierminister (Oktober 1929 bis Januar 1932).", "content": "Die vorgezogenen Neuwahlen zum Repräsentantenhaus am 12. Oktober 1929 führten zu einem hohen Wahlsieg für die \"ALP\", so dass James Scullin in der Folge am 22. Oktober 1929 zum Premierminister ernannt werden konnte. Die konservative Opposition allerdings behauptete die Mehrheit im Senat, da dieser nicht neu gewählt wurde. James Scullins Amtszeit war von der schweren Wirtschaftskrise geprägt, welche zwei Tage nach seinem Amtsantritt am 24. Oktober 1929, dem sogenannten Schwarzen Donnerstag, durch die Kursstürze an der New Yorker Börse ausgelöst wurde. Der Höhepunkt der Depression traf Australien im Jahre 1930 und löste Massenarbeitslosigkeit aus. Die Regierung Scullin war dieser Situation nicht gewachsen. Zerrüttete Staatsfinanzen bei gleichzeitig steigenden Ausgaben zwangen ihn den Goldstandard für das Australische Pfund, der damaligen Währung, aufzuheben und hohe Zölle auf Warenimporte zu erheben. Zudem mussten die Haushaltsausgaben stark eingeschränkt werden. Die \"ALP\" war über diese Maßnahmen innerlich zerrissen und auch der Rücktritt seines Finanzministers Ted Theodore im Juni 1930, dieser stolperte über eine Affäre aus seiner Amtszeit als Premierminister von Queensland, verbesserten die Lage der Regierung nicht. Der von der Opposition kontrollierte Senat stand James Scullin ohnedies zunehmend ablehnend gegenüber. Anfang des Jahres 1931 setzte James Scullin zum einen entgegen den damals üblichen Gepflogenheiten beim Nominierungsverfahren und zum anderen gegen den Widerstand König Georgs V Isaac Isaacs als neuen Generalgouverneur durch. Dieser war der erste in Australien geborene und zudem der erste Jude in diesem Amt. Im Jahre 1931 verschlechterte sich James Scullins Regierungsfähigkeit als im Januar zwei seiner Minister anlässlich der Wiederernennung von Ted Theodore zum Finanzminister zurücktraten. Einer der beiden war Joseph Lyons, sein späterer Nachfolger im Amt des Premierministers. Sie taten sich mit der oppositionellen \"Nationalist Party of Australia\" zusammen und gründeten die \"United Australia Party\". Im Oktober spaltete sich zudem eine weitere Gruppe von Parteimitgliedern um den Premierminister von New South Wales, Jack Lang, von der \"ALP\" ab und gründeten die \"Lang Labor Group\". James Scullins Regierung stürzte am 25. November 1931 als sich diese neue Gruppe mit der Opposition zusammentat und ein Misstrauensvotum gegen ihn unterstützte. Die notwendigen Neuwahlen am 19. Dezember 1931 brachten der Opposition unter Joseph Lyons die Regierungsmehrheit und so wurde James Scullin am 6. Januar 1932 von diesem im Amt abgelöst. Noch in seine Amtszeit fiel die Benennung des Scullin-Monolithen, einer Felsformation in der Antarktis. Mit dieser Benennung ehrte der australische Polarforscher Douglas Mawson Scullins Unterstützung für die British Australian and New Zealand Antarctic Research Expedition (1929–1931).", "section_level": 1}, {"title": "Die Zeit nachdem er Premierminister war (ab Januar 1932).", "content": "Nach dieser Wahlniederlage und seiner Ablösung als Premierminister blieb James Scullin zunächst Oppositionsführer. Erst nach einer erneuten verlorenen Parlamentswahl Mitte September 1935, gab er den Parteivorsitz der \"ALP\" am 1. Oktober an John Curtin ab. Seinen Sitz im Repräsentantenhaus behielt er weiterhin und ununterbrochen bis zu den Wahlen im Dezember 1949, bei denen er krankheitsbedingt nicht mehr antreten konnte. Einen Ministerposten füllte er nach seiner Amtszeit als Premierminister nicht mehr aus. Ein derartiges Angebot John Curtins musste er schon 1941 aus gesundheitlichen Gründen ablehnen, war aber in verschiedenen Positionen ein geschätzter Berater der ihm nachfolgenden Premierminister. Nach vielen Krankheitsjahren, zuletzt bettlägerig, verstarb er am 28. Januar 1953 in seinem Haus in Hawthorn, einen Vorort von Melbourne.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Henry Scullin (* 18. September 1876 in Trawalla, Victoria; † 28. Januar 1953 in Melbourne, Victoria) war der 9. Premierminister Australiens. Seine Amtszeit dauerte vom 22. Oktober 1929 bis zum 6. Januar 1932. Er war der erste Katholik in diesem Amt. Vom 26. April 1928 bis zum 22. Oktober 1929, sowie vom 6. Januar 1932 bis zum 1. Oktober 1935 war er der Oppositionsführer.", "tgt_summary": "詹姆士·亨利·斯卡林(英语:James Henry Scullin;1876年-9月18日-1953年-1月28日),昵称“吉姆·斯卡林”(Jim Scullin),是澳大利亚工党籍政治家,第九任澳大利亚总理。斯卡林1929年带领工党赢得大选。就职两天后发生1929年华尔街股灾,并在澳大利亚引发大萧条。斯卡林政府因此被经济危机困扰,同时人际关系问题和政策分歧导致党内分裂为三派,因此1931年末政府倒台。虽然他的总理任期内政府相当混乱,斯卡林在世时一直是工党劳工运动内的领导人物,在卸任总理后在党内担任要职直到1949年退休。", "id": 1944740} {"src_title": "Francesco Cossiga", "tgt_title": "弗朗切斯科·科西加", "src_document": [{"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Cossiga war ab 1959 Staatssekretär im Verteidigungsministerium unter mehreren Regierungen. Sein eigentlicher politischer Aufstieg begann jedoch erst Mitte der 1970er Jahre; so war er zunächst 1974 Minister ohne Geschäftsbereich und dann 1975 sowie 1976 bis 1978 Innenminister. Nach der Ermordung von Aldo Moro trat er jedoch von diesem Amt zurück. Im August 1979 wurde Cossiga schließlich selbst Ministerpräsident einer Übergangsregierung aus DC, Liberaler Partei (PLI), Sozialdemokratischer Partei (PSDI) und Parteilosen. Im April 1980 bildete er seine zweite Regierung als Koalitionskabinett zwischen DC sowie der Sozialistischen Partei (PSI) und der Republikanischen Partei (PRI). Zwar wurde diese 39. Nachkriegsregierung noch bei den Regionalwahlen durch Gewinne der DC im Juni 1980 gestärkt, jedoch kam es im September 1980 zum Rücktritt nach einer Niederlage bei der Abstimmung über das Stabilitätsprogramm Cossigas. 1983 wurde Cossiga zum Präsidenten des Senats gewählt. Am 24. Juni 1985 wurde Cossiga bereits im ersten Wahlgang mit einer Zweidrittelmehrheit als Nachfolger von Alessandro Pertini zum Präsidenten der Republik gewählt. Seine siebenjährige Amtszeit trat er am 9. Juli 1985 an. Zunächst übte er sein Amt im Rahmen des Üblichen sehr zurückhaltend und rein repräsentativ aus. Mit der Zeit entwickelte er sich jedoch zu einem heftigen Kritiker des erstarrten Parteiensystems, der für seine \"esternazioni\" („Äußerungen“) berüchtigt war. Nach seinem vorzeitigen Rücktritt wurde am 28. Mai 1992 der Christdemokrat Oscar Luigi Scalfaro sein Nachfolger. Cossiga war seit 1992 Senator auf Lebenszeit und sorgte gelegentlich noch durch diverse politische Wortmeldungen für Aufsehen. So hatte er etwa drei Entwürfe für ein Verfassungsgesetz zur Abhaltung eines Referendums über die Unabhängigkeit Südtirols und eine etwaige Rückgliederung nach Österreich im italienischen Parlament eingereicht, die jedoch von der Südtiroler SVP-Landesregierung abgelehnt wurden und daher im Sande verliefen. Im November 2007 machte sich Cossiga in einem Interview mit dem Corriere della Sera in ironischer Weise über linke Verschwörungstheoretiker lustig. Dort sagte er, demokratische Kreise in den USA und Europa und vor allem linke Kreise in Italien wüssten genau, dass die Anschläge vom 11. September 2001 „mit Unterstützung von CIA und Mossad geplant und durchgeführt“ wurden, um Interventionen in Afghanistan und im Irak möglich zu machen. Anlässlich des 30. Jahrestages des Absturzes von Flug 870 vor Ustica riet Cossiga recherchierenden Journalisten „besser ins Ausland zu gehen, da ihnen sonst etwas zustoßen könne – eine Lebensmittelvergiftung oder ein Zusammenstoß mit einem Lkw“. Zuletzt war Cossiga parteilos und Mitglied der Autonomiefraktion im Senat. Cossiga wurde am 8. August 2010 wegen Atembeschwerden in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert. Nach einem Rückfall starb er dort im Alter von 82 Jahren am 17. August 2010.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Francesco Cossiga führte als Staatspräsident folgende offizielle Auslandsreisen durch: Cossiga besuchte auch das Völkerrechtssubjekt Souveräner Malteserorden mit Sitz in Rom.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francesco Maurizio Cossiga (* 26. Juli 1928 in Sassari, Sardinien; † 17. August 2010 in Rom) war ein italienischer Politiker der ehemaligen Democrazia Cristiana. Er war sowohl Ministerpräsident (1979–1980) als auch Staatspräsident (1985–1992) der Republik Italien.", "tgt_summary": "弗朗切斯科·科西加(,1928年-7月26日-2010年-8月17日),出生于意大利萨萨里,是一位意大利政治家,曾任意大利总统,他还是萨萨里大学的法学教授。", "id": 1482621} {"src_title": "Lidschatten", "tgt_title": "眼影", "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Der Lidschatten dient dazu, den Ausdruck der Augen zu verändern, um bestimmte Signale auszusenden oder Ausdrucksschwächen zu beheben. Mit Lidschatten kann durch entsprechende Farbgebung die Augenpartie zur Erhöhung der erotischen Ausstrahlung optisch vergrößert erscheinen. Da die Augen wesentlich dabei helfen, unter den Mitmenschen bestimmte Einzelne zu erkennen, kann ein entsprechend aufgetragener Lidschatten, zu rituellen oder anderen Zwecken, dazu beitragen, die Identität zu verschleiern. Lidschatten kann auch anstelle von Eyeliner oder Kajal dazu verwendet werden, um den Lidstrich zu ziehen. Dafür wird ein meistens dunkler Lidschatten entlang des oberen (und teilweise auch unteren) Wimpernkranzes mit einem feinen Pinsel aufgetragen. Im Vergleich mit einem per Eyeliner gezogenen Lidstrich wirkt ein solcher Lidstrich wesentlich weicher und verstärkt in manchen Fällen den gewünschten Smokey Eyes-Effekt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Augen dürften, da sie wesentlicher Träger der nonverbalen Kommunikation sind, von Urzeiten an bei fast allen Völkern im Hinblick auf das Bemalen des Körpers besonders beachtet worden sein. Sowohl Frauen als auch Männer benutzten Khol (Kajal) für Lider, Wimpern und Augenbrauen. Khol galt dabei nicht nur als Kosmetik-Artikel, sondern auch als Schutz gegen Augenentzündungen. Zerriebener Malachit diente bereits im Nubien der Kupfersteinzeit als Lidschatten. Wie generell die Kultur der Kosmetik des alten Ägyptens, so ist namentlich auch die damalige Geschichte des Schminkens der Augen bis hinein in Einzelheiten dokumentiert. Für den Auftrag von Augenschminke wurden Galenit, Henna sowie Malachit-Erz verarbeitet. Die Erze wurden zu Pulver zermahlen und mit etwas Tierfett vermengt.", "section_level": 1}, {"title": "Regelungen in Deutschland.", "content": "Lidschatten gehören zu den kosmetischen Mitteln. Sie bilden als Teil der Augenpflege zusammen mit Gesichts-Make-up, Lippen- und Nagelpflegemitteln das Segment der dekorativen Kosmetik. Reinheitsanforderungen an die Farbstoffe werden durch die Farbstoffkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie durch die Kosmetikrichtlinie festgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Haltbarkeit.", "content": "In der Regel ist Lidschatten mindestens 24 Monate haltbar. Ein entsprechendes Haltbarkeitsdatum sollte dennoch auf den jeweiligen Produkten vom Hersteller vermerkt sein. \"12 M\" steht dabei für 12 Monate, angefangen an dem Tag, an dem das kosmetische Mittel geöffnet wurde. Das Haltbarkeitsdatum stellt jedoch nur eine Richtlinie, empfohlen von Dermatologen, dar. Der Applikator, mit dem Lidschatten auf das Augenlid aufgetragen wird, sollte regelmäßig in kurzen Abständen gereinigt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lidschatten ist auf die Augenlider aufgetragene Schminke. Meistens wird der Lidschatten mit kleinen Pinseln oder speziellen „Applikatoren“ aufgetragen. Daneben gibt es auch neuere Entwicklungen, wie flüssigen oder cremigen Lidschatten, der auch direkt mit Lidschattenstiften, die ähnlich wie Lippenstifte funktionieren, aufgetragen werden kann.", "tgt_summary": "眼影是增加眼部魅力的化妆品,有多种丰富缤纷的色彩,质地有粉状、膏状、液状等。涂抹于眼睛四周,可修饰眼部线条,使眼睛有神,富有立体感。", "id": 1313508} {"src_title": "Beverly Hills, 90210", "tgt_title": "飛越比佛利", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die ersten Folgen drehen sich hauptsächlich um die Zwillinge Brandon und Brenda Walsh, die im Pilotfilm von Minnesota nach Beverly Hills ziehen. Dort treffen sie auf die verwöhnte Kelly Taylor, ihren Ex-Freund Steve Sanders, die intelligente Andrea Zuckerman und den Einzelgänger Dylan McKay. Weiterhin gibt es noch Kellys Busenfreundin Donna Martin und die beiden ein Jahr jüngeren David Silver und Scott Scanlon, die unbedingt zu Kellys Clique gehören wollen. Mit der Zeit zeigt sich, dass auch die reichen Kids ihre Probleme haben. Während Donna und David später auch ihre eigenen Geschichten bekamen, wurde die Rolle des Scott in der zweiten Staffel aus der Serie geschrieben. Am Ende der vierten Staffel musste Shannen Doherty aufgrund von Spannungen bei den Dreharbeiten die Serie verlassen. Sie wurde durch Tiffani-Amber Thiessen ersetzt, die ab der fünften Staffel das intrigante Biest Valerie Malone verkörperte. Die fünfte Staffel war gleichzeitig die Zeit des Umbruchs für die Serie, weil ab nun stetig neue Gesichter auftauchten – manche davon blieben länger, manche nur sehr kurz. Dazu gehörte unter anderem Hilary Swank, die in Staffel 8 Carly Reynolds spielte. Sie war jedoch so unbeliebt bei den Fans, dass sie nach einer halben Staffel gefeuert wurde. Dies tat jedoch ihrer Karriere keinen Abbruch, denn kurz darauf gewann sie ihren ersten Oscar. Jamie Walters verließ die Serie wegen des brutalen Images seiner Rolle des Ray Pruit, die seiner Musik-Karriere schadete. Luke Perry verließ die Serie in der sechsten Staffel, kehrte jedoch in der neunten Staffel zurück, weil seine angestrebte Kino-Karriere floppte. Perry wurde ab da als „Special Guest Star“ im Vorspann geführt. Im Jahre 2000 wurde die Serie nach zehn Staffeln und fast 300 Episoden eingestellt. 2003 gab es eine Reunion, in Form eines TV-Specials mit dem Titel \"Beverly Hills, 90210: 10 Year High School Reunion\", bei der sogar Shannen Doherty anwesend war und gemeinsam mit ihren Kollegen Jason Priestley, Jennie Garth, Ian Ziering, Gabrielle Carteris und Luke Perry in Erinnerungen schwelgte.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Die Serie wurde bei der Bavaria Synchron vertont. Philipp Kraus schrieb die Dialogbücher der ersten vier Staffeln, diese Aufgabe übernahmen für die restlichen Staffeln Frank Engelhardt und Ivar Combrinck. Engelhardt führte in den ersten vier Staffeln die Dialogregie, ab Staffel 5 waren Ekkehardt Belle und Combrinck die Dialogregisseure.", "section_level": 1}, {"title": "Neuauflage 2019 BH90210.", "content": "Im Dezember 2018 kam heraus, dass eine Neuauflage von Beverly Hills, 90210 mehreren Sendern angeboten wurde. Initial entwickelt wurde es von Tori Spelling und Jennie Garth in Verbindung mit den CBS Television Studios. Einen ersten Hinweis darauf gab es von Spelling auf Instagram im März.[48] Viele der original Schauspielern nahmen daran teil, u. a. Garth, Spelling, Shannen Doherty, Jason Priestley, Ian Ziering, Brian Austin Green und Gabrielle Carteris. CBS bestätigte am 18. Dezember, dass das Projekt in einer frühen Phase sei. \"We aren't confirming much detail except that it is an untraditional take on a reboot with some of the original cast\".[48] Am 1. Februar 2019 bestätigte Spelling, dass es eine Neuauflage geben wird. \"It is the OG crew back together, and we’re playing heightened versions of ourselves. The fans will be pleasantly surprised, though, because we will intercut that with scenes from the show. So it'll be a whole ensemble cast.\"[49] Sie ergänzte \"fast jeder\" der Ursprungsbesetzung, da Luke Perry's Teilnahme als begrenzt galt, da er an Riverdale arbeitete bis zu seinem Tod am 4. März. Nach seinem Tod sagte CBS Television Manager David Stapf, die neue Serie würde ihn irgendwie ehren.[50] Stapf bestätigte außerdem, dass Spelling es war, die die Idee einer neuen TV Show vorstellte, die die Originalbesetzung wiedervereinen sollte. Am 27. Februar 2019 wurde bekanntgegeben, dass sechs Folgen vom amerikanischen Sender Fox bestellt wurden.[8] Am 26. April 2019 folgte die Verkündung des neuen Namens: BH90210[51] Am 8. Mai 2019 folgte die Ankündigung, dass die Premiere am 7. August 2019 auf Fox gesendet wird.[10] Am 7. November 2019 folgte schließlich die Ankündigung, dass es keine zweite Staffel der Neuauflage BH90210 geben wird. Seit Januar 2020 ist die Neuauflage auf TVNOW auch in Deutschland zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beverly Hills, 90210 ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die von 1990 bis 2000 auf Fox lief und von Aaron Spelling und Darren Star produziert wurde. In Deutschland wurde die Serie vom 4. Juli 1992 bis zum 14. April 2001 von RTL erstausgestrahlt. Der Titel der Fernsehserie nimmt Bezug auf die noble Serienkulisse Beverly Hills im kalifornischen Los Angeles County und deren Postleitzahl. Drehort war unter anderem das Anwesen Nummer 933 an der North Hillcrest Road. Von 1992 bis 1999 wurde der Ableger \"Melrose Place\" produziert, von 2008 bis 2013 ein weiterer namens \"90210\".", "tgt_summary": "《飞跃比弗利》(英语:\"Beverly Hills, 90210\"),一部90年代著名的美国青春校园喜剧。一共播出10季。", "id": 332071} {"src_title": "Gleithörnchen", "tgt_title": "鼯鼠", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Gleithörnchen reichen in ihrer Größe von den wenige Zentimeter großen Kleinstgleithörnchen mit einem Gewicht von etwa 25 Gramm bis zu den Riesengleithörnchen, die mit einem Gewicht von etwa 1,5 Kilogramm zu den größten Hörnchenarten gehören. Das gemeinsame Hauptmerkmal der Gleithörnchen ist die Gleithaut, die sich zwischen den Vorder- und Hinterbeinen sowie dem Schwanz befindet und die sich Gleitflug nach dem Absprung aufspannen lässt. Sie wird an der Handwurzel von einem sichelförmigen Knochen gespannt und reicht von hier bis zum Fußgelenk des Hinterbeins. Der Schwanz ist immer lang, breit und buschig und dient als Steuer. Auf diese Weise können Gleithörnchen Strecken von bis zu 50 m zurücklegen. Bei den Riesengleithörnchen wurden im Einzelfall und unter günstigen Bedingungen sogar 450 m gemessen. Vor der Landung drehen Gleithörnchen ihre Körperachse, so dass sie senkrecht zum Boden stehen und mit Hilfe der weit gespreizten Gleithaut abbremsen. Mit weit gekrümmtem Körper und abstehendem Schwanz landen die Gleithörnchen mit allen vieren auf der Unterlage, die ihr Ziel ist. Gleithörnchen können mit Hilfe ihres Schwanzes sogar im Flug die Richtung ändern. Die Gleitfähigkeit hat sich unter den Säugetieren mehrmals unabhängig voneinander entwickelt und es gibt weitere Gruppen gleitfähiger Tiere, die mit den Gleithörnchen nicht verwandt sind. Zu diesen Tieren, die in konvergenter Evolution ganz ähnliche Lebensweisen wie die Gleithörnchen entwickelt haben, zählen die Gleitbeutler, die Zwerggleitbeutler, die Riesengleitbeutler, die Riesengleiter und die Dornschwanzhörnchen. Anders als diese, die sich in der Regel nur in wenigen Arten und regional begrenzt etablieren konnten, sind die Gleithörnchen sehr artenreich und kommen auf mehreren Kontinenten vor. Alle Gleithörnchen haben kräftige Krallen, die sie zum sicheren Klettern befähigen. Sie haben an den Vorderbeinen vier und an den Hinterbeinen fünf Zehen. Der Kopf ist rund und niemals spitz zulaufend. Die großen Augen zeugen von der nachtaktiven Lebensweise.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Gleithörnchen sind Waldbewohner. Man trifft sie niemals in offenen Landschaften, da sie hier ihre Gleitfähigkeit aufgrund der fehlenden Absprungmöglichkeiten nicht nutzen könnten. Meistens sind sie, im Gegensatz zu den Baumhörnchen, in der Regel dämmerungs- und nachtaktiv. Sie klettern rasch in den Bäumen, können aber keine weiten Sprünge wie die Baumhörnchen vollführen; auch am Boden sind sie sehr ungelenk, da die Gleithaut bei den Bewegungen behindert. Die Nahrung besteht wie auch bei anderen Hörnchen aus Nüssen und Früchten, nebenbei werden auch Insekten gefressen. Ein Nest wird meistens in einer Baumhöhle, gelegentlich auch im Geäst gebaut. In diesem Nest schlafen sie und ziehen ihre Jungen auf. Die Lebensdauer kann bei manchen Arten 13 Jahre betragen, ist aber meistens kürzer. Durch ihre Gleitfähigkeit gelingt es Gleithörnchen oft, baumbewohnenden Räubern wie Mardern zu entkommen, allerdings sind sie gegenüber Greifvögeln und Eulen im Nachteil. In Südostasien hat sich die Maskeneule regelrecht auf die Jagd auf Gleithörnchen spezialisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Gleithörnchen kommen in Nordamerika, Europa und Asien vor, der Schwerpunkt ihres Verbreitungsgebiets liegt dabei eindeutig auf Süd-, Ost- und Südostasien. Vor allem in der indonesischen Inselwelt gibt es einen bemerkenswerten Artenreichtum; viele dieser Arten sind kaum erforscht und es werden auch regelmäßig neue Arten entdeckt und beschrieben. Im Gegensatz zu den Baum- und Erdhörnchen kommen Gleithörnchen nicht in Afrika und Südamerika vor und konnten dort auch nicht fossil nachgewiesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Externe Systematik.", "content": "Die Zugehörigkeit der Gleithörnchen zur Familie der Hörnchen ist unbestritten, obwohl ältere Literatur die Hypothese aufgeworfen hat, dass sich die Gleithörnchen auch unabhängig von anderen Hörnchen aus einer Gruppe fossiler Paramyidae entwickelt haben könnten. In vielen Systematiken wurden sie als Unterfamilie geführt, in der sie allen anderen als Sammelgruppe aus Erd- und Baumhörnchen (Sciurinae) zusammengefassten Arten gegenübergestellt wurden. Während selbst manche Kladistiker es lange für möglich hielten, dass beide Taxa monophyletische Schwestergruppen seien, wurde dies von anderen bezweifelt. Steppan, Storz und Hoffmann kamen 2003 in ihren DNA-Analysen zu dem Schluss, dass die Erd- und Baumhörnchen ein paraphyletisches Taxon seien und die Gleithörnchen aus diesen hervorgegangen sein müssten. Gleithörnchen und Baumhörnchen (einschließlich der Rothörnchen) bilden ihren Untersuchungen zufolge eine gemeinsame Klade; hierin sind die Gleithörnchen die Schwestergruppe der Baumhörnchen. Die Monophylie der Gleithörnchen wurde in der Studie belegt.", "section_level": 2}, {"title": "Taxonomiegeschichte.", "content": "Die taxonomische Geschichte der Flughörnchen ist verworren. Carl von Linné beschrieb in seiner \"Systema naturae\" 1758 zwei Arten von Gleithörnchen, die er unterschiedlichen Gattungen zuordnete. So beschrieb er das Europäische Flughörnchen (\"Pteromys volans\") als \"Sciurus volans\" innerhalb der Eichhörnchen und das nordamerikanische Gleithörnchen (\"Glaucomys volans\") als \"Mus volans\" innerhalb der Mäuse. Weil er ihnen beiden den Artnamen \"volans\" gab, wurde die nordamerikanische Art durch Peter Simon Pallas 1778 umbenannt in \"Sciurus volucella\" und behielt diesen Artnamen bis 1915. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden weitere vier Gleithörnchen wurden im Laufe des 18. Jahrhunderts beschrieben, drei davon in der Gattung \"Sciurus\" und die vierte 1795 durch Heinrich Friedrich Link in eine neue Gattung \"Petaurista\", wobei dieser Name allerdings für lange Zeit verschollen war. Im Jahr 1800 führte Georges Cuvier den Namen \"Pteromys\" für die Flughörnchen ein und trennte sie damit von den nicht gleitenden Eichhörnchen der Gattung \"Sciurus\". 1825 etablierte sein Bruder Frédéric Cuvier zusätzlich den Namen \"Sciuropterus\" und nutzte diesen ebenfalls für die Gleithörnchen. Fast alle der 77 Arten von Flughörnchen, die im 19. Jahrhundert beschrieben wurden, bekamen entsprechend einen dieser beiden Namen als Gattungsnamen. Anfänglich wurde \"Pteromys\" vor allem für die größeren asiatischen Gleithörnchen genutzt und \"Sciuropterus\" für alle kleinen bis mittelgroßen Arten, wobei auch die beiden bereits Linné bekannten Arten zu \"Sciuropterus volans\" (Linnaeus, 1758) und \"Sciuropterus volucella\" (Pallas, 1778) wurden. Eine Ausnahme stellte das 1888 von Oldfield Thomas beschriebene Felsgleithörnchen \"Eupetaurus cinereus\" dar, wodurch \"Eupetaurus\" als dritte Gattung der Gleithörnchen akzeptiert wurde. Charles Immanuel Forsyth Major stellte 1893 in seinem Werk zu fossilen Hörnchen und zur Systematik der Hörnchen entsprechend diese drei Gattungen als Unterfamilie Pteromyinae zusammen, wobei die Riesengleithörnchen der Gattung \"Pteromys\" zugeschlagen wurden. 1896 re-etablierte Thomas für diese Arten den bereits durch Link 1795 eingeführten Namen \"Petaurista\". 1908 platzierte Pierre Heude das 1876 von Henri Milne Edwards beschriebene Komplexzahn-Gleithörnchen in die von ihm neu geschaffene Gattung \"Trogopterus\" und 1908 trennte Oldfield Thomas die mittlerweile sehr formenreiche Gattung \"Sciuropterus\" in mehrere neue Gattungen und Untergattungen auf. Dabei beschrieb er neben \"Trogopterus\" und \"Sciuropterus\" die neuen Gattungen \"Iomys\", \"Belomys\", \"Pteromyscus\" und \"Petaurillus\" sowie innerhalb der Gattung \"Sciuropterus\" die Untergattungen \"Glaucomys\", \"Hylopetes\" und \"Petinomys\", die heute als eigenständige Gattungen betrachtet werden. 1915 ordnete Arthur Holmes Howell zudem das 1837 von John Edward Gray beschriebene Kaschmir-Gleithörnchen in die neue Gattung \"Eoglaucomys\" ein und grenzte es damit von \"Glaucomys\" ab, die er in den Gattungsrang erhob. Zugleich grenzte er die eurasischen Arten vollends von den nordamerikanischen Arten ab, sodass \"Sciuropterus volucella\" (Pallas, 1778) nun zu \"Glaucomys volans\" (Linnaeus, 1758) wurde und damit wieder den ursprünglich von Linné eingeführten Artnamen erhielt. \"Sciuropterus\" wurde kurz darauf mit dem älteren Namen \"Pteromys\" zusammengeführt und synonymisiert. Durch Reginald Innes Pocock wurden 1923 auch \"Hylopetes\" und \"Petinomys\" in den Gattungsrang erhoben. 1947 führte John Reeves Ellerman die Gattungen \"Eoglaucomys\" und \"Hylopetes\" zusammen und ordnete das Kaschmir-Gleithörnchen entsprechend als \"Hylopetes\"-Art, durch die Arbeiten von Richard W. Thorington und weiterer Zoologen wurde \"Eoglaucomys\" jedoch ab 1996 wieder als eigenständige Gattung etabliert. 1981 beschrieb der indische Zoologe Subhendu Sekhar Saha mit \"Biswamoyopterus\" zudem eine vollständig neue Gattung auf der Basis eines in Nordindien gefangenen Gleithörnchens.", "section_level": 2}, {"title": "Interne Systematik.", "content": "Thorington et al. 2012 übernahmen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeiten und die darauf aufbauende Systematik in ihrem Standardwerk \"Squirrels of the World\" und sie wurde auch im 2016 erschienenen \"Handbook of the Mammals of the World\" übernommen. Innerhalb der Gleithörnchen sind heute mehr als 50 Arten in insgesamt 15 Gattungen bekannt, von denen einige aus nur einer einzigen Art bestehen. Dabei wird auch heute noch regelmäßig die Systematik überarbeitet und es werden auch neue Arten beschrieben, so etwa 2019 das Gaoligong-Gleithörnchen (\"Biswamoyopterus gaoligongensis\" Li et al., 2019). Nach aktuellem Stand folgenden Gattungen werden unterschieden: Die Beziehungen der Gattungen untereinander waren weitgehend unbekannt, bis 2002 eine Arbeitsgruppe aus Richard W. Thorington, Dian Pitassy und Sharon A. Jansa 2002 ihre umfangreichen phylogenetischen Analysen zu dem Taxon veröffentlichten. Nach dieser Untersuchung lassen sich die Gleithörnchen in vier Gruppen einordnen, die als \"Trogopterus\"-Gruppe, \"Petaurista\"-Gruppe, \"Hylopetes\"-\"Petinomys\"-Gruppe und \"Glaucomys\"-Gruppe benannt wurden. Das folgende Kladogramm stellt die Beziehungen zwischen den Gruppen und Gattungen dar: Die Gattung \"Biswamoyopterus\" wurde in die Untersuchungen nicht einbezogen, sodass ihre Stellung in diesem System unklar ist.", "section_level": 2}, {"title": "Fossilgeschichte.", "content": "Vor allem aus dem Oligozän und dem Miozän Europas sind zahlreiche Arten und Gattungen von Gleithörnchen überliefert. Anders als bei den Baum- und Erdhörnchen gibt es keine fossilen und rezenten Arten der Gleithörnchen aus Südamerika und Afrika. Die älteste fossile Gleithörnchen-Gattung \"Oligopetes\" lebte bereits im frühen Oligozän in Europa. Allerdings wurde dieser Fund nur aufgrund dentaler Merkmale den Gleithörnchen zugeordnet, so dass manche Paläontologen anzweifeln, ob es sich tatsächlich um ein echtes Gleithörnchen gehandelt hat. Zweifelsfrei belegt sind Gleithörnchen seit dem Miozän aus Eurasien und Nordamerika. Ausgestorbene und fossil dokumentierte Gattungen der Gleithörnchen sind: Daneben sind auch manche der rezenten Gattungen fossil nachgewiesen. Die älteste der heute lebenden Gattungen scheint \"Hylopetes\" zu sein, die seit dem Miozän in Asien nachgewiesen ist. Die Gattung der Echten Gleithörnchen (\"Pteromys\") ist fossil seit dem Pliozän bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Nomenklatur.", "content": "Der gültige wissenschaftliche Name der Gleithörnchen ist Pteromyini. Gelegentlich trifft man auch auf die Bezeichnung Petauristinae. Diese wurde in den 1940ern geprägt, als man \"Pteromys\" für ein Synonym von \"Petaurista\" hielt und so folgerichtig die ganze Gruppe umbenannte. Inzwischen besteht kein Zweifel mehr an der Gültigkeit des Namens \"Pteromys\", so dass der von Johann Friedrich von Brandt geprägte Name Pteromyini verwendet werden sollte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gleithörnchen (Pteromyini, aus ‚Flügel-‘, und ‚Maus‘) sind eine Tribus der Hörnchen (Sciuridae). Zwischen ihren Vorder- und Hinterbeinen spannt sich eine Gleithaut, die wie ein Gleitschirm wirkt, wenn sie von einem Ast springen. Obwohl sie nicht fliegen können, werden sie auch Flughörnchen genannt.", "tgt_summary": "鼯鼠族(Pteromyini),通称鼯鼠、飞鼠、古时又称鸓()、耳鼠、夷由、飞鸓、飞生、飞生虫、飞生鸟、飞虎、松猫儿,是松鼠科下的一个族。其飞膜可以帮助其在树中间快速的滑行,但由于无法产生足够的升力,因此鼯鼠只能在树、陆中间滑翔。鼯鼠可以滑翔但不能真正的飞行。", "id": 409777} {"src_title": "Intel-NetBurst-Mikroarchitektur", "tgt_title": "NetBurst微架構", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die Architektur setzt auf eine sehr lange Pipeline in Verbindung mit einer sehr einfachen Architektur der (intern im Prozessor für die Operationen verwendeten) Mikroinstruktionen, durch die sehr hohe Taktraten erreicht werden sollen (bis über 4 GHz). Dabei kommen drei Schlüsseltechnologien zum Einsatz:", "section_level": 1}, {"title": "Hyper Pipelined Technology.", "content": "Dies ist der Name für die 20-stufige Pipeline des Pentium 4. Gegenüber dem Pentium III mit 10 Stufen wurde die Länge der Pipeline verdoppelt. Dadurch werden erheblich höhere Taktraten ermöglicht. Die längere Pipeline hat jedoch auch Nachteile: Die IPC-Rate muss geringer ausfallen, und der Leistungsverlust durch einen falsch vorhergesagten Sprung im Programm ist erheblich, da in diesem Fall der Inhalt der kompletten Pipeline entsorgt und neu sortiert werden muss. Intel versuchte daher, die Sprungvorhersage so genau wie möglich zu machen. Die Trefferquote liegt bei etwa 90 %, gegenüber dem Pentium III ergeben sich 33 % weniger falsch vorhergesagte Sprünge. Die Pipeline wurde im Laufe der Zeit mit den neuen Prozessordesigns erweitert und umfasste im letzten Design 31 Stufen.", "section_level": 2}, {"title": "Rapid Execution Engine.", "content": "Indem ALUs im Chip jeweils paarweise vorhanden sind, können durch einen vorgeschalteten Multiplexer in einem Taktzyklus zwei Integeroperationen durchgeführt werden. Dadurch wird einerseits die niedrige IPC-Rate zum Teil wieder wettgemacht und zum anderen auch die Integer-Leistung der CPU verbessert.", "section_level": 2}, {"title": "Execution Trace Cache.", "content": "Der Execution Trace Cache ist Teil des L1-Caches der CPU. Dieser Cache speichert dekodierte Mikroinstruktionen, so dass die CPU beim Ausführen einer neuen Instruktion auf die zeitaufwändige Dekodierung verzichten kann. Darüber hinaus werden die Mikroinstruktionen in ihrer vorhergesagten Ausführungsreihenfolge im Cache abgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Ende.", "content": "Während der Pentium 4 konzeptbedingt eher durch immer neue Negativrekorde beim Stromverbrauch auf sich aufmerksam machte, gab es bei Hauptkonkurrent AMD in dieser Hinsicht eine Trendwende: Der Athlon 64 benötigt einerseits einen wesentlich geringeren Prozessortakt für die gleiche Leistung, andererseits verfügt er über eine dynamische Prozessortaktung (Cool’n’Quiet), welche die Leistungsaufnahme in vielen Fällen auf weit unter 20 W reduzieren kann. Zudem brachten die immer höheren Taktraten der Kerne wegen der mit jedem Wechsel des Kerns länger werdenden Pipeline nicht ein gleiches Maß an Leistungssteigerung, und selbst die preiswerte Celeron-Reihe war teurer herzustellen als die eigentlich viel teurer verkauften Pentium-M-Prozessoren für den Notebook-Markt. Dies alles führte dazu, dass Intel die Weiterentwicklung des Pentium 4 nach dem \"Prescott\"-Kern aufgab und die Arbeit an den Prescott-Nachfolgern \"Tejas\" und \"Jayhawk\" einstellte. Der letzte Pentium-4-Kern auf NetBurst-Basis ist der \"Cedar Mill\", der in einem 65-nm-Fertigungsprozess hergestellt wurde. Somit erwies sich die NetBurst-Architektur (hohe Taktfrequenzen, überlange Pipelines) als Sackgasse und führte letztlich zu den Intel-Prozessoren mit Core-Mikroarchitektur. Auch im Notebook- (Core-2-Mobilprozessoren) und im Server-Marktsegment (Xeon-Familie) hat Intel die gesamte x86-Produktpalette von NetBurst weggeführt, da Core sich durch wesentlich effizienteres Arbeiten bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch auszeichnet. Gleichzeitig rückte dadurch der Markenname \"Pentium\" in den Hintergrund. Dieser Mikroarchitekturwechsel ist im Prinzip eine Rückkehr zu Altbewährtem, da die Core-Mikroarchitektur eine Weiterentwicklung des Pentium M ist, dessen P6-Architektur bereits 1995 mit dem Pentium Pro begonnen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die NetBurst-Architektur ist eine von Intel für den Pentium 4 neu entwickelte Mikroarchitektur, die bei mehreren CPU-Familien zum Einsatz kam.", "tgt_summary": "Netburst微处理器架构,Intel内部称为P68,为英特尔的X86微处理器架构,P6微处理器制程的后继者。第一个使用这架构的CPU是Pentium 4的第一代核心Willamette,于2000年推出。所有后继的Pentium 4和Pentium D衍生架构也都基于Netburst。2001年中期推出的〔Foster核心〕亦是基于此架构;但此后Xeon核心切换到其他架构。基于Pentium 4的Celeron也使用了此架构。", "id": 1039735} {"src_title": "Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat (Musical)", "tgt_title": "約瑟的神奇彩衣", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Musical erzählt die biblische Geschichte von Josef in Ägypten, auch Joseph der Träumer genannt. Dieser war ein Sohn des Patriarchen Jakob und späterer Berater des ägyptischen Pharaos. Die Erzählerin berichtet vor einer größeren Gruppe Kindern (Kinderchor) von einer Geschichte aus Kanaan, die vom Blickwinkel der Kinder aus dargestellt wird: Jakobs Lieblingssohn Joseph wird aus Eifersucht von seinen Brüdern an den reichen Potiphar verkauft. Dessen Ehefrau versucht, den jungen Mann zu verführen, was dazu führt, dass es in Potifars Haushalt Ärger gibt: Joseph wird ins Gefängnis geworfen. Dank seines erfolgreichen Traumdeutens kann Joseph seine Haut retten, indem er den „King“ Pharao vor einer siebenjährigen Hungersnot warnt und Ägypten als Wirtschaftsminister durch diese schwierige Zeit führt. Dabei trifft er seine Brüder wieder und verzeiht ihnen.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerische Gestaltung.", "content": "Musikalisch besteht das Musical aus einer Vielzahl von Parodien verschiedenster Musikstile und Hommagen an bekannte Musiker. So klingt der Titel \"Benjamin Calypso\" stark nach Harry Belafonte; Pharao sieht Elvis Presley nicht nur frappierend ähnlich, sondern singt auch seinen \"Song of the King\" in dessen Stil; \"One More Angel in Heaven\" ist eine typische Country-Ballade, \"Those Canaan Days\" ein mit jiddisch-französischem Akzent gesungenes Chanson und \"The Brothers Come To Egypt\" ein Cha-Cha-Cha, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Texte zeichnen sich durch die augenzwinkernde Erzählweise, rasanten Wortwitz, viele neuzeitliche Bezüge und intelligente Reimbildungen aus. Deshalb bleiben alle Übersetzungen des Stückes weit hinter der Originalfassung zurück. Dies zeigt sich schon daran, dass mehrere internationale Produktionen auf eine Übersetzung des Musicaltitels verzichten und das Stück nur als \"Joseph\" bewerben (so auch die deutsche Version in Essen).", "section_level": 1}, {"title": "Aufführungen.", "content": "Das Musical fand seine Welturaufführung im Rahmen einer Schulaufführung der Londoner \"Colet Court School\" am 1. März 1968. Auf Grund der positiven Resonanz fanden weitere Aufführungen im selben Jahr unter anderem in St Paul’s Cathedral statt. Anfang 1969 wurde eine Aufnahme veröffentlicht, die inzwischen auch auf CD erschienen ist. 1973 wurde das Musical infolge des großen Erfolges des Webber/Rice-Werkes \"Jesus Christ Superstar\" auch am Albery Theatre im Londoner West End inszeniert. 1980 folgte die deutsche Erstaufführung des englischen Originals durch die Musicalgruppe der Goetheschule Wetzlar. 1982 folgte die Broadway-Premiere am Royale Theater. In der Folge diente das Musical immer mehr als beliebtes Kindermusical, das an Schulen in aller Welt aufgeführt wurde. Andrew Lloyd Webber war mit dieser Entwicklung so unzufrieden, dass er 1991 eine überarbeitete Fassung als Maß aller Dinge im Palladium (West End, London) produzierte (mit Jason Donovan in der Rolle des Joseph). Diese Version wurde in der Folgezeit unter anderem in Los Angeles, am Broadway, in Toronto, als Tourneeproduktion, in Wien und in Essen gezeigt. Als Beispiel des technischen Aufwandes sei das elektrische Kamel genannt, das für verschiedene Gastspiele und Tourneen in jeweils dafür angepassten Versionen von Roboter-Konstrukteur David Buckley geliefert wurde. 1999 entstand eine an diese Inszenierungen angelehnte Musicalverfilmung: \"Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat (1999)\". Für Schul- und Amateuraufführungen wurden eigene Versionen entwickelt, die sich in Aufführungsdauer und Anforderung (vor allem an die Orchesterbegleitung) unterscheiden. In den Jahren 2003–2005 kam es zu einem zweiten West-End-Revival, als sich eine langjährige Tourneeproduktion im New London Theatre niederließ. Diesmal übernahm Stephen Gately von Boyzone die Titelrolle. Die Freilichtspiele Tecklenburg zeigten das Musical unter der Regie von Werner Bauer und der musikalischen Leitung von Klaus Hillebrecht von Juni bis August 2014. Die Titelrolle des Joseph wurde von Alexander Klaws gespielt. Die Produktion wurde bei den Musical Awards des Musikmagazin \"Da Capo\" zum besten \"Short Term Musical\" auf Platz 1 gewählt; Werner Bauer belegte in der Kategorie \"Beste Regie\" Platz 2.; Alexander Klaws Platz 2 der besten männlichen Darsteller 2014;. Bei den Musicalwahlen des Online Musicalmagazins \"Musical 1\" wurde die Produktion bei 100 000 abgegebenen Stimmen zur besten \"Open Air Produktion\" gewählt. Alexander Klaws mit 33 % zum besten Musicaldarsteller.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Musical Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat wurde 1968 von Andrew Lloyd Webber (Musik) und Tim Rice (Buch, Texte) verfasst. Bekanntester Song ist der Titel \"Any Dream Will Do\" / \"Wie vom Traum verführt\", der am Anfang des Stückes (gesungen von Joseph) die Rückblende in die eigentliche Handlung einleitet und später noch einmal als Duett zwischen Joseph und der Erzählerin das große Finale einleitet.", "tgt_summary": "《约瑟的神奇彩衣》(Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat)是安德鲁·洛伊·韦伯和提姆·莱斯(Tim Rice)于1967年推出的第一部音乐剧。该剧是洛伊韦伯的处女作,1968年起在伦敦上演,当时他仅仅20岁。正是这部戏开始了洛伊韦伯的音乐剧传奇。约瑟的故事完全取材于《旧约圣经》的《创世纪》所描述,有关犹太民族的祖先约瑟的故事。故事讲述约瑟特别受父亲宠爱,因此招至他的11个兄长嫉妒,在他出外牧羊的一天,被卖给人口贩子,并辗转去到埃及。与此同时,他的兄长对父亲谎称约瑟意外死了。后来约瑟因为被人陷害而下了监牢,却意外使他有机会为法老解梦,使埃及渡过长达七年的饥荒。最后在父亲兄弟家乡粮食不继前来埃及买粮之时重聚。", "id": 2512393} {"src_title": "Władysławowo", "tgt_title": "弗瓦迪斯瓦沃沃", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt in Kaschubien – im ehemaligen Westpreußen, acht Kilometer nördlich von Puck \"(Putzig)\" an der Ostseeküste und der zur Danziger Bucht gehörigen Zatoka Pucka \"(Putziger Wiek)\". Unmittelbar anschließend an die Stadt erstreckt sich nach Südosten die Halbinsel Hel \"(Hela)\". Der nordwestliche Nachbarort Rozewie \"(Rixhöft)\" ist der nördlichste Punkt der Woiwodschaft. Bei Jastrzębia Góra \"(Habichtsberg)\" befindet sich eine 33 m hohe Steilküste zur Ostsee.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der Umgebung des Orts gab es früh menschliche Ansiedlungen. 1877 wurde zwischen Großendorf und Schwarzau ein ausgedehnter Begräbnisplatz aus dem Beginn der Eisenzeit aufgefunden. Kennzeichnend für diese als \"Großendorfer Kultur\" bezeichnete Kultur sind die ostgermanischen \"Gesichtsurnen\". Weitere jüngere Funde wurden 1913 und 1932 auf dem Gebiet des heutigen Hallerowo gemacht. Die erste Erwähnung des kaschubischen Dorfes \"Vela Ves\" stammt aus dem Jahre 1284. Damals gehörte der Ort zum Herzogtum Pommerellen (Herzogsgeschlecht der Samboriden). Von 1308 bis zum Zweiten Frieden von Thorn (1466) gehörte der Ort zum Deutschordensstaat. Am 15. März 1376 beurkundete der Danziger Ordenskomtur Walpot von Bassenheim, dass er dem \"Heinz Grobesprochen\" und dessen Erben das Dorf Großendorf zu culmischem Recht zu besetzen gegeben habe zusammen mit 30 Hufen, nebst 15 Morgen Wiesen auf Hela. Diese Stiftungsurkunde ist am 25. Februar 1633 von König Władysław IV. Wasa zu Krakau bestätigt worden. Bereits während der Zeit des Deutschordensstaats war der in Gutsbezirke unterteilte Putziger Distrikt mit der Halbinsel Hela von Danzig aus verwaltet worden, das sich 1440 dem Preußischen Bund und 1466 freiwillig dem autonomen, unter der Schirmherrschaft der polnischen Krone stehenden Preußen Königlichen Anteils angeschlossen hatte. Anlässlich der Errichtung der Union von Lublin auf dem Lubliner Sejm kündigte König Sigismund II. August am 16. März 1569 die Autonomie Westpreußens jedoch unter Androhung herber Strafen einseitig auf, weshalb die Oberhoheit des polnischen Königs in diesem Teil des ehemaligen Gebiets des Deutschen Ordens von 1569 bis 1772 als Fremdherrschaft empfunden wurde. 1598 ist die polnische Schreibweise \"Wielka Wieś\" erstmals belegt. König Władysław IV. Wasa ließ 1635 auf der Halbinsel Hela mit dem Bau eines Kriegshafens an der Ostsee beginnen, zur Abwehr der Schweden. Bei Vela Ves wurden zwischen 1641 und 1643 Schanzanlagen errichtet, die 1643/44 mit der in acht Kilometern Entfernung vom Dorf erbauten Festung Władysławowo vervollständigt wurden. Die Bauleitung hatten der Artillerieleutnant Friedrich Getkant und der Baumeister Johann Pleitner. Mit dem Einmarsch der Schweden unter Karl X. Gustav 1655 wurde die Weiterführung des Hafenbaus abgebrochen. Das Dorf und das Fort Władysławowo wurden zerstört, ebenso die Hafenanlagen, deren Reste im Laufe der Jahrhunderte in der Ostsee verschwunden sind. Die Festung wurde 1722 letztmals kartographisch von Giovanni Antonio Rizzi-Zannoni in der \"Carte de la Pologne\" festgehalten. Die Ruinen der Festung sind mittlerweile in der Ostsee versunken. Durch die Erste Teilung Polen-Litauens 1772 wurde das westliche Preußen mit dem Gebiet um Putzig und Großendorf unter Friedrich II. von Preußen mit dem östlichen Teil des Königreichs Preußen in dem Maße wiedervereinigt, wie diese Teile zur Zeit des Deutschordensstaats Preußen miteinander verbunden gewesen waren, und so von der polnischen Fremdherrschaft befreit. Von da an gehörte Großendorf zum Königreich Preußen. Damals hatte es nur noch 15 Einwohner. Im Jahr 1785 wird \"Grossendorff\" oder \"Wielkawiecz\" als ein königliches Lehnmannsgut und Bauerndorf mit 15 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet. Bei der Choleraepidemie starben 1848 dreißig Einwohner. Im Jahr 1885 erhielt Großendorf eine Feuerwehr. Bis 1920 gehörte Großendorf zum Kreis Putzig im Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreußen des Deutschen Reichs. Nach dem Ersten Weltkrieg musste das Putziger Gebiet mit Großendorf aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden, mit Wirkung vom 20. Januar 1920 und ohne Volksabstimmung. Im gleichen Jahr erwarb der polnische Offizier Henryk Bagiński 20 Hektar Wald auf den Fluren von Großendorf und gründete dort eine Siedlung, die er zu Ehren des Generals Józef Haller von Hallenburg \"Hallerowo\" nannte. Haller selbst erwarb im gleichen Jahr Teile davon. Hallerowo wurde zu einem Ausflugsziel, wie auch die Wohnplätze Cetniewo (\"Cettnau\") und Poczernino. 1922 erhielt der Ort einen Bahnhof an der Bahnstrecke Reda–Hel (\"Rheda–Hela\"). Der polnische Küstenabschnitt erfuhr einen Aufschwung zu einem mondänen Badegebiet der Zweiten Republik. Auch die Einwohnerzahl vergrößerte sich und stieg von 507 Ew. (1907) auf 727 Ew. (1931). Im Zuge des Baus des polnischen Militärhafens Gdynia entstand zwischen 1936 und 1938 durch das aus polnischen und französischen Unternehmen bestehende Hafenbaukonsortium auch der Fischereihafen, der bei Einweihung am 3. Mai 1938 nach dem König Władysław IV. Wasa als \"Władysławowo\" benannt wurde. Durch den Überfall auf Polen 1939 kam das Territorium des Polnischen Korridors völkerrechtswidrig zum Deutschen Reich. Hallerowo wurde mit Großendorf vereinigt, das seinerseits in die Gemeinde Strellin (Strzelno) im Landkreis Neustadt (Westpr.) eingemeindet wurde. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Großendorf am 13. März 1945 von der Roten Armee besetzt. 1948 wurden Wielka Wieś und der Badeort Hallerowo als gleichberechtigte Orte der Verwaltung in Władysławowo unterstellt. Am 1. Juli 1952 wurden Wielka Wieś, Hallerowo und die Hafensiedlung Władysławowo zur Gemeinde Władysławowo vereinigt, die am 13. Oktober 1954 mit dem Erreichen der dafür erforderlichen Einwohnerzahl von 2.200 zur stadtartigen Siedlung erhoben wurde. 1961 wurde die Kirche der Hl. Jungfrau Maria errichtet. Die Erhebung zur Stadt und Eingemeindung der Nachbarorte erfolgte am 30. Juni 1963. Im Jahre 1978 wurde an der Ostseeküste der Küstenlandschaftspark Władysławowo eingerichtet. Mit den heute in Australien lebenden Nachkommen des Generals Haller wurde 1990 in dessen ehemaligen Haus \"Hallerówka\" eine Gedenkstätte für Haller und die \"Blaue Armee\" eingerichtet. Das benachbarte \"Blaue Haus\" seines Adjutanten Kapitän J. Dworzański wird seit 1981 für eine Dauerausstellung zum Küstenlandschaftspark genutzt. 1993 wurde in der Stadt das von Stanisław Szwechowicz geschaffene Denkmal für Józef Haller von Hallenburg (1873–1960) aufgestellt, im selben Jahr gab sich die Stadt ein neues Wappen, das die kaschubischen Traditionen hervorheben soll. Unterhalb des Wappen befindet sich in kaschubischer Sprache der Satz \"Wir halten es mit Gott\". Seit 1. Januar 2015 ist die Gemeinde Władysławowo eine Stadt-und-Land-Gemeinde statt einer Stadtgemeinde. Im Stadtteil Cetniewo besteht das „Zentrum für Olympiavorbereitungen“, eine Trainingsstätte für polnische Leistungssportler. Władysławowo ist Veranstaltungsort jährlicher Sportfestspiele. Als Stadt des Sportes wurde im Jahre 2000 eine Sternenallee der Spitzensportler eingerichtet, in der während der Festspiele bedeutende Sportler mit einem Messingstern gewürdigt werden. Die Stadt hat den größten Fischereihafen der Woiwodschaft Pommern.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Die Stadt-und-Land-Gemeinde Władysławowo umfasst ein Gebiet von 38,4 Quadratkilometern mit mehr als 15.000 Einwohnern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Władysławowo [] ( \"Großendorf\"; kaschubisch \"Wiôlgô Wies\"; polnisch früher \"Wielkawiecz\", später \"Wielki Wsi\") ist eine Stadt an der Ostsee mit einem Seebad und einem Fischereihafen im Powiat Pucki der Woiwodschaft Pommern in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit mehr als 15.000 Einwohnern.", "tgt_summary": "弗瓦迪斯瓦沃沃(Władysławowo;)是位于波罗的海南岸,东波美拉尼亚,波兰北部的城市。2009年,有人口15,015人。弗瓦迪斯瓦沃沃是海滨度假胜地。自1999年起,弗瓦迪斯瓦沃沃属波美拉尼亚省。在1975-1998年期间,弗瓦迪斯瓦沃沃属格但斯克省。波兰的最北点就位于弗瓦迪斯瓦沃沃附近。2000年12月,波兰对其国土最北点进行了重新测量。", "id": 976478} {"src_title": "Ritterfalter", "tgt_title": "凤蝶科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Diese Familie unterscheidet sich von allen anderen Schmetterlingsfamilien durch drei Merkmale:", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Verbreitung der Familie erstreckt sich über die ganze Welt (mit Ausnahme der Antarktis). Die meisten Arten sind in den Tropen von Ost- und Südostasien beheimatet. In diesen Gebieten wird durch den menschlichen Einfluss am stärksten in ihre Lebensräume eingegriffen. Einige Arten, wie z. B. die meisten Angehörigen der Gattung \"Parnassius\", leben in großen Höhen. Der Hochalpen-Apollo (\"Parnassius phoebus\") kommt z. B. in den Alpen bis in eine Höhe von 3.000 Metern vor.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrungspflanzen.", "content": "Die Raupen der verschiedenen Ritterfalterarten ernähren sich von einem großen Spektrum verschiedener Pflanzen; die meisten gehören aber zu einer von fünf Familien: Osterluzeigewächse (Aristolochiaceae), Schuppenapfelgewächse (Annonaceae), Lorbeergewächse (Lauraceae), Doldenblütler (Apiaceae) und Rautengewächse (Rutaceae). Die Arten der Triben \"Zerynthiini\", \"Luehdorfiini\" und \"Troidini\" sind dabei die einzigen, die nahezu ausschließlich auf die Osterluzeigewächse spezialisiert sind. Durch das Fressen dieser zum Teil giftigen Pflanzen, die Aristolochiasäure enthalten, werden sowohl die Raupen, als auch die Falter einiger dieser Arten giftig, was sie vor Fressfeinden schützt.J. V. Euw, T. Reichstein, Miriam Rothschild: \"Aristolochic Acid-I in the Swallowtail Butterfly (Fabr.) (Papilionidae).\" In: \"Israel Journal of Chemistry.\" 6, 1968, S. 659,.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zwischen den Unterfamilien.", "content": "Die Ritterfalter unterteilen sich in insgesamt vier Unterfamilien: In der ausgestorbenen Unterfamilie der Praepapilioninae, die zurzeit aus einer Gattung mit zwei Arten besteht, sind jene Arten zusammengefasst, die durch je einen fossilen Fund bekannt sind. Diese wurden in Gesteinsschichten aus dem Eozän in den USA (Colorado) gefunden.Durden, C.J., and H. Rose. 1978, \"Butterflies from the middle Eocene: the earliest occurence of fossil Papilionidae (Lepidoptera)\", Pearce-Sellards Ser. Tex. Mem. Mus. 29: 1-25 Zusammen mit den Baroniinae, welche nur eine Art, \"Baronia brevicornis\", beinhalten, sind sie die primitivsten Vertreter der Ritterfalter. Diese beiden Familien haben mehrere Gemeinsamkeiten, aber bis jetzt wurde ihr gegenseitiges Verwandtschaftsverhältnis noch nicht genau bestimmt. Sie galten lange Zeit als Schwestergruppe, dies wird aber mittlerweile bezweifelt. Die Annahme, dass die Parnassiinae, die sich von den anderen Unterfamilien vor allem durch ihre Geschlechtsorgane unterscheiden, und die Papilioninae ein Schwesterverhältnis bilden, ist am weitesten verbreitet und auch akzeptiert, obwohl neuesten Erkenntnissen zufolge die kompletten Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Ritterfalter umgekrempelt werden sollten.Nazari, V., Zakharov, E.V., Sperling, F.A.H., 2006, \"Phylogeny, historical biogeography, and taxonomic ranking of Parnassiinae (Lepidoptera, Papilionidae) based on morphology and seven genes Molecular Phylogenetics and Evolution\" Die Verwandtschaftsverhältnisse werden in folgendem Kladogramm nach (Miller, 1987) veranschaulicht:", "section_level": 2}, {"title": "Taxonomie der Familie der Ritterfalter.", "content": "Insgesamt sind 551 Arten (Stand 2005) weltweit entdeckt, im deutschsprachigen Raum (D, CH, A) ist die Familie aber mit nur sechs Arten vertreten, in Großbritannien ist es sogar nur eine Art, der Schwalbenschwanz (\"Papilio machaon\"). In ganz Europa kommen insgesamt 14 Arten vor:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Ritterfalter (Papilionidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Schmetterlinge. Zu den Ritterfaltern gehören zahlreiche der farbenprächtigsten und beeindruckendsten Arten der Welt, unter ihnen finden sich auch sehr viele große Schmetterlinge. Die europäischen Falter erreichen Flügelspannweiten von 45 bis 75 Millimetern, es gibt aber weit größere Tiere, wie z. B. einige der Gattung \"Troides\" und \"Ornithoptera\", die in Australasien (Australien und die umliegenden Inseln) vorkommen, die zu den größten Schmetterlingen der Welt gehören. Der Königin-Alexandra-Vogelfalter (\"Ornithoptera alexandrae\") ist der größte Tagfalter der Welt.", "tgt_summary": "凤蝶科(学名:Papilionidae)是蝴蝶凤蝶总科中的一个科。下级分类中,共有3个亚科,约26属,包含了约600个物种。凤蝶物种多为中至大型蝴蝶,牠们大部分种类翅面上斑纹色彩华丽鲜艳,外观华美,飞翔迅速,姿态优雅,相当引人注目,当中更包括了世上最大的蝴蝶——亚历山大鸟翼蝶,燕凤蝶属则包含了体型最小的凤蝶。凤蝶后翅通常有尾突,故又称作燕尾蝶(Swallowtail Butterfly),后翅亦只有一条臀脉,因此双翅闭合时腹部外露,是此分类的主要特征。", "id": 2688289} {"src_title": "Kanalelektronenvervielfacher", "tgt_title": "電子倍增管", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Der KEV besteht z. B. aus einem isolierenden Glasröhrchen, dessen innere Oberfläche mit einer hochohmigen Schicht überzogen ist. Zum Beispiel Bleiglas, das mit Bismutoxid dotiert ist. Der Widerstand zwischen der Kathode am offenen Ende des Röhrchens und dem durch die Anode abgeschlossenen Ende liegt bei etwa 10 Ω, das Verhältnis der Röhrchenlänge zum inneren Durchmesser ist typischerweise 70. Die Betriebsspannung in der Größenordnung von 3 kV erzeugt längs der Röhrchenachse ein elektrisches Feld; beim Auftreffen des primären Teilchens auf den kathodennahen Bereich entstehen im Allgemeinen mehrere Sekundärelektronen, welche von diesem Feld beschleunigt werden und nach dem Auftreffen auf die hochohmige Schicht tertiäre Elektronen erzeugen, welche wiederum beschleunigt werden usw. bis zum Aufprall der so entstehenden Lawine auf die Anode. Innerhalb eines KEV werden positive Ionen entgegengesetzt zu den Elektronen in Richtung der Kathode beschleunigt. Treffen sie dort in der Nähe der Kathode auf, würden dort entstehende Sekundärelektronen ebenfalls in etwa gleich starke Elektronenlawinen auslösen und somit ein falsches Signal erzeugen. Dieser als Ionenrückwirkung bezeichnete Effekt wird bei KEV mit kreis- oder wendelförmig gebogenen Glasröhrchen wirkungsvoll unterbunden: Wegen der im Vergleich zu den Elektronen viel größeren Massen schließen die Ionenbahnen einen viel größeren Winkel mit den parallel zur Röhrchenachse verlaufenden elektrischen Feldlinien ein; die Laufwege der Ionen sind damit kurz; die Energie des Ions bleibt klein und es werden kaum Sekundärelektronen erzeugt. Zudem ist die Strecke vom Aufschlagpunkt des Ions bis zur Anode kleiner und ein Lawineneffekt ist damit deutlich kleiner. Das auch von den Vakuumbedingungen abhängige Dunkelzählen eines KEV ist im Allgemeinen erheblich kleiner als eine Lawine pro Sekunde. Bei geeigneter Wahl der Betriebsspannung und des Verhältnisses der Röhrchenlänge zum inneren Durchmesser lässt sich eine schmale Impulshöhenverteilung der Elektronenlawinen erreichen. Für Zählraten oberhalb von ca. 10 s nimmt die Impulshöhe merklich ab, weil dem durch den KEV gebildeten Kondensator, durch die vorangegangene Lawine entleert, die Zeit zur vollständigen Aufladung fehlt. Sehr hohe Zählraten können den KEV unbrauchbar machen, vermutlich durch Überhitzung der hochohmigen Schicht. Der Nachteil der KEV's gegenüber den SEV's besteht darin, das die kontinuierlich ausgeführten Dynoden nicht einzeln beschaltet werden können. Vor allem bei hohen Impulsbelastungen werden die letzten Dynoden der SEV's oftmals durch Kondensatorbeschaltungen vor dem Spannungszusammenbruch geschützt. Bei den KEV's ist das nicht möglich, so dass in diesem Fall relativ große Totzeiten (bis zu 15 μs) entstehen, bis die Spannung sich wieder aufgebaut hat. Die konkreten Bauformen von KEV's können sehr verschieden sein. Es gibt zum Beispiel Bauarten mit Eingangstrichter und spiralförmig geformtem Kanalrohr. Letzteres verbessert die Emissionsgeometrie und minimiert schädliche Echos durch rücklaufende Ionen, die aus den Wänden geschlagen werden können. Alternativ werden heute häufig auch kompakte, in Keramik eingelassene sinusförmig gewellte KEV's (Ceratron) und andere Bauformen genutzt. Als Weiterentwicklung kann man die in Mikrokanalplatte bezeichnen (Micro Channel Plate, MCP). Sie besteht aus vielen Mikrokanälen mit einem Durchmesser von wenigen Mikrometern, die jeweils wie ein Channeltron funktionieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Kanalelektronenvervielfacher (KEV) oder auch Channeltron (, CEM) erzeugt aus einem primären Teilchen (Elektron, Photon oder Ion) durch Sekundärelektronenemission im Vakuum eine Elektronenlawine. Er arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie der Sekundärelektronenvervielfacher, aber bei KEVs ist die Rohrwand durch geeigneten Widerstandsbelag als kontinuierlich verteilte Dynode ausgebildet. Auf diese Weise können Verstärkungen von 10 bis 10, mit speziellen Anordnungen 10 erreicht werden. Die leicht nachzuweisende Lawine erlaubt damit, die primären Teilchen mit Hilfe des KEV zu zählen.", "tgt_summary": "电子倍增管是一个能倍增入射电荷的真空侦测器。 一个高速的带电粒子,如电子和离子撞击侦测器表面时,可产生二次电子;再透过适当的形状与电场的安排,产生一连串的二次电子来倍增讯号,最后到达阳极。通常一个电子加速撞极侦测器表面可以产生一到三个二次电子,多次撞击使得电子数目倍增,其灵敏度相当高,可以用来侦测粒子的数目。", "id": 2418387} {"src_title": "Desi Bouterse", "tgt_title": "德西·鲍特瑟", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Der erste bekannte Ahnherr von Desi Bouterse war Kole Jan Bouterse, ein nichtehelich geborener Bauernjunge aus dem niederländischen Kamperland in der Provinz Zeeland. Im Alter von 27 Jahren wurde er 1841 als Soldat der \"Nationalen Militie\", einer Freiwilligenlegion, nach Suriname geschickt. Nach dem Ende seiner Dienstzeit im Jahre 1847 blieb er dort. Er wurde Aufseher auf Plantagen und schließlich Direktor der Plantage \"Vredenburg\". Er ging eine Beziehung zu einer Sklavin namens Frederica ein, die er 1867 heiratete und mit der er mehrere Kinder bekam. Die älteste Tochter, Georgtina (* 1851), war mit einem Franzosen liiert, der als Strafgefangener nach Südamerika gelangt war. Die gemeinsamen vier Kinder des Paares behielten den Geburtsnamen \"Bouterse\" der Mutter. Ein Sohn, Henri, hatte gemeinsame Kinder mit Johanna Emelina vom zur römisch-katholischen Kirche konvertierten Stamm der Arawak. Der jüngste Sohn der beiden, Desiré Juliaan, war der Vater von Desi Bouterse, seine Mutter war Wilhelmina van Gemert.", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Ausbildung.", "content": "Desi Bouterse wuchs in der damaligen Kolonie Niederländisch-Guayana auf und besuchte die Handelsschule in Paramaribo. Von 1968 bis 1975 lebte seine Familie in den Niederlanden, wo er 1970 Ingrid Figueira heiratete. Aus der inzwischen geschiedenen Verbindung gingen zwei Kinder hervor, Tochter Peggy und Sohn Dino. Er absolvierte verschiedene militärische Ausbildungen in der niederländischen Armee. Als Soldat (Feldwebel) war er im letzten Jahr vor seiner Rückkehr nach Suriname auch in der NATO-Kaserne im niedersächsischen Seedorf stationiert. Nach seiner Scheidung von Ingrid Figueira heiratete er 1990 Ingrid Jolanda Waldring, mit der er ebenfalls zwei Kinder hat.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische und politische Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Militärputsch in Suriname.", "content": "Zurück im gerade unabhängig werdenden Suriname (25. November 1975) war Bouterse am Aufbau eines neuen Heeres beteiligt. Am 25. Februar 1980 verübte er zusammen mit Roy Horb (1953–1983) sowie 14 weiteren Unteroffizieren einen Militärputsch (\"Sergeantencoup\") und setzte die Regierung unter Premierminister Henck A. E. Arron ab. Dieser Militärputsch wurde von einem Großteil der Bevölkerung anfänglich begrüßt, da sie sich einen Rückgang der Korruption und eine Steigerung des Lebensstandards versprach. Als neuer Regierungschef wurde nach dem Putsch Hendrick Chin A Sen ernannt. Nach vermeintlichen Plänen zu einem Gegencoup setzte Bouterse die Verfassung außer Kraft und löste das Parlament auf. Der seit 1975 im Amt befindliche Präsident Johan Ferrier trat auf Desi Bouterses Druck hin zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Parlamentsabgeordneter.", "content": "Nach der Gründung der NDP durch Bouterse im Jahre 1987 stellte die Partei erstmals von 1996 bis zu den vorgezogenen Neuwahlen im Jahre 2000 mit Jules Wijdenbosch den Präsidenten, der dann wieder durch Ronald Venetiaan abgelöst wurde. Bei den Wahlen vom 25. Mai 2005 wurde die NDP zur zweitstärksten Partei in der Nationalversammlung von Suriname (DNA), und Bouterse wurde als Spitzenkandidat der Partei erneut Parlamentsabgeordneter. Nachdem er nach dreizehnmonatiger Abwesenheit am 27. Januar 2009 wieder an einer Parlamentssitzung teilnehmen wollte, leitete der Parlamentsvorsitzende Paul Somohardjo sofort das Ausschlussverfahren ein. Per Gerichtsvollzieher und Brief wurde Bouterse noch am selben Tag mitgeteilt, dass seine Mitgliedschaft im Parlament (DNA) beendet sei. Begründet wurde der Ausschluss mit Artikel 68, Nr. 1, f des Grundgesetzes. Hiernach endet die Mitgliedschaft in der DNA nach einer Abwesenheit im Parlament von einer zusammenhängenden Periode von fünf Monaten. Seine monatelange Abwesenheit in der DNA verstand Bouterse vor allem als Protest gegen die Weigerung der Regierung, ihn nicht seit Beginn der Legislaturperiode 2005 u. a. im Verteidigungsausschuss mitwirken zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaft.", "content": "Am 25. Mai 2010 gewann die \"Megacombinatie\" (MC) (ein Zusammenschluss aus NDP, \"Progressieve Arbeiders- en Landbouwers Unie\" (PALU), \"Nieuw Suriname\" (NS), \"Kerukunan Tulodo Pranatan Inggil\" (KTPI) und \"Democratisch Nationaal Platform 2000\") mit dem Präsidentschaftskandidaten Desi Bouterse die Parlamentswahlen in Suriname (23 Sitze). Durch die hinzugekommenen Koalitionspartner, die \"Volksalliantie\" um Paul Somohardjo (6 Sitze) sowie der \"A Combinatie\" unter Vorsitz seines ehemaligen Erzfeindes Ronnie Brunswijk (7 Sitze), wurde eine Zweidrittelmehrheit von Bouterse möglich. Am 19. Juli 2010 wählte die Nationalversammlung von Suriname Bouterse zum neuen Präsidenten der Republik Suriname. Er erreichte 36 von 51 möglichen Stimmen und lag damit knapp über den benötigten 34 Stimmen. Der Gegenkandidat, Chandrikapersad Santokhi von der Koalition \"Nieuw Front\", erhielt 13 Stimmen. Suriname hat ein Präsidentielles Regierungssystem, in dem der Präsident zugleich Staatsoberhaupt und Regierungschef ist und sich so zwei Spitzenämter auf eine Person vereinen, die sich nicht vor dem Parlament verantworten muss. Der niederländische Außenminister Verhagen hat am selben Tag geäußert, dass er in den Niederlanden nur willkommen sei, um seine Gefängnisstrafe zu verbüßen. Die Inauguration von Bouterse sowie des Vizepräsidenten Robert Ameerali erfolgte am 12. August 2010. Bei den Parlamentswahlen vom 25. Mai 2015 erreichte die NDP von Präsident Bouterse mit 26 von 51 Parlamentssitzen die absolute Mehrheit. Da die Opposition im Vorfeld zu der Präsidenten- und Vizepräsidentenwahl im Parlament keine Chance sah sich mit eigenen Kandidaten durchzusetzen, hatte sie auf die Nominierung von eigenen Kandidaten verzichtet. Gleichzeitig erklärte sie sich bereit, für ein Quorum zu sorgen, um bereits im ersten Wahlgang mit einer Zweidrittelmehrheit (34 von 51 Abgeordneten) die Wahl möglich zu machen. In einer Sondersitzung des Parlaments am 14. Juli 2015 wurde Präsident Desiré Delano Bouterse wiedergewählt und der derzeitige Bildungsminister Ashwin Adhin zum Vizepräsidenten gewählt. Da keine Liste mit Gegenkandidaten eingereicht worden war und bei der Sondersitzung 46 Abgeordnete im Plenarsaal anwesend waren, musste nicht abgestimmt werden, sondern waren die beiden Kandidaten automatisch gewählt. Die Inauguration zur zweiten Amtszeit als Präsident erfolgte am 12. August 2015 in der Anthony-Nesty-Sporthalle in Paramaribo.", "section_level": 2}, {"title": "Verstrickung in Verbrechen.", "content": "Als Oberbefehlshaber des surinamischen Militärs war Desi Bouterse der starke Mann in dem Militärregime, das Suriname von 1980 bis 1987 beherrschte. Besonders in diesen Jahren war Bouterse in mehrere Verbrechen verstrickt, wie die „Dezembermorde“ im Jahre 1982 (15 Tote), den Bürgerkrieg (\"Binnenlandse Oorlog\") von 1986 bis 1992, dem mindestens 300 Menschen zum Opfer fielen, und dem Massaker in dem Ndyuka-Dorf 1986 („Moiwana-Massaker“) (39 Tote). Daneben wurde er mehrfach der Beteiligung an illegalen Drogengeschäften bezichtigt. Im Juli 1999 wurde er in den Niederlanden in Abwesenheit zu elf Jahren Gefängnis wegen Schmuggels von 1000 Kilogramm Kokain verurteilt. Die Niederlande erwirkten einen Internationalen Haftbefehl gegen Bouterse, wodurch ein Verlassen seines Heimatlandes für ihn jahrelang praktisch unmöglich war. Seit Antritt des Präsidentenamtes 2010 genießt Bouterse Immunität; der Haftbefehl darf nach Völkerrecht nicht vollstreckt werden. Auch Familienmitglieder von Bouterse waren mehrfach in schwere Straftaten verwickelt. Im August 2005 wurde Bouterses Sohn Dino, der als „Erbprinz“ auf die Präsidentschaft galt, in Paramaribo wegen Mitwirkung an internationalem Drogenhandel und Waffenschmuggel zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er nur drei Jahre verbüßen musste. 2013 wurde Dino Bouterse in Panama verhaftet und an die USA ausgeliefert, wo er wegen des Schmuggels von fünf Kilogramm Kokain in die USA zwischen Dezember 2011 und August 2013 vor Gericht gestellt wurde. Zudem hatte er der islamistischen Hisbollah angeboten, in Suriname eine Basis zu errichten. Er wurde zu 16 1/4 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Dezember 2011 begnadigte Bouterse seinen Adoptivsohn Romano Meriba, der 2005 wegen der Ermordung eines chinesischen Juweliers sowie dem Wurf einer Handgranate vor das Haus des niederländischen Botschafters im Jahre 2002 zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war. Der ehemalige Justizminister des Landes Chan Santokhi zeigte sich empört über die Begnadigung. Im Jahr 2017 wurde Meriba wegen eines Raubüberfalls, den er im November 2015 begangen hatte, zu 3,5 Jahren Gefängnis verurteilt. Im September 2019 wurde Mereba verdächtigt, im Rahmen eines geplatzten Kokain-Deals in das Verschwinden zweier Männer in Suriname verwickelt gewesen zu sein. Die tödlichen Attentate auf einen weiteren Mann sowie auf den ehemaligen Profi-Fußballer Kelvin Maynard, der im September 2019 auf offener Straße in Amsterdam erschossen wurde, sollen mit diesem Kokain-Geschäft von Meriba in Verbindung stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Verurteilung im November 2019.", "content": "Am 29. November 2019 verurteilte das Militärgericht in Suriname Desi Bouterse zu 20 Jahren Gefängnis für die Dezembermorde von 1982. Auch sechs Mittäter wurden verurteilt: Benny Brondenstein, Ernst Gefferie und Iwan Dijksteel zu je 15 Jahren sowie Stephanus Dendoe, Kenneth Kempes und Lucien Lewis zu je 10 Jahren Gefängnis. Verhaftungen folgten zunächst nicht, da Berufung eingelegt wurde. Sollte Bouterse am 25. Mai 2020 erneut zum Präsidenten gewählt werden, genießt er weiterhin politische Immunität. Die niederländische Journalistin Nina Jurna, die den Prozess wegen der \"Dezembermorde\" von Beginn an verfolgte, vertrat die Meinung, dass dieser Urteilsspruch zweifellos eine „historische und wichtige Nachricht“ sei, die aber in den Niederlanden, wo man von Bouterse, „dem einzigen niederländischsprachigen Diktator der Welt“, regelrecht „besessen“ sei, viel mehr Aufmerksamkeit errege als in Suriname selbst. Dort seien die Menschen schnell zur Normalität übergegangen. Je mehr die ehemalige Kolonialmacht Niederlande und die dortigen Medien jedoch Bouterse angriffen und kritisierten, desto größer werde dessen Unterstützung durch die Bevölkerung Surinames. Dadurch habe der Status von Bouterse in seinem eigenen Land „fast mythische Ausmaße“ angenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In seinem Buch \"Desi Bouterse: een Surinaamse tragedie\" charakterisiert der Autor Pepijn Reeser Desi Bouterse, den er „the man we love to hate“ nennt, sowie dessen Verhältnis zur ehemaligen Kolonialmacht Niederlande. Bouterse, so Reeser, sei ein Produkt des niederländischen Kolonialismus. Dieser habe das Verhältnis zwischen Suriname und den Niederlanden in den vergangenen Jahrzehnten geprägt und dem Land seinen Stempel aufgedrückt. Die Geschichte von Bouterse und seinen Vorfahren sei die Geschichte, wie die Niederlande früher und heute mit Suriname und den Surinamern umgehen würden und welche Aktionen und Reaktionen dies zur Folge hatte. Es sei die Geschichte von niederländischen Ambitionen versus surinamischer Realität.", "section_level": 1}], "src_summary": "Desiré Delano Bouterse [] (* 13. Oktober 1945 in Domburg, Suriname) ist seit dem 12. August 2010 Präsident von Suriname. Er war vorher Sportlehrer beim Militär, Putschführer und Oberbefehlshaber der Streitkräfte Surinames. Er ist Gründer und Vorsitzender der \"Nationale Democratische Partij\" (NDP) in Suriname.", "tgt_summary": "德西·鲍特瑟(Desiré Delano \"Dési\" Bouterse,;1945年-10月13日)是苏里南政治家,军人,现任苏里南总统。", "id": 36344} {"src_title": "Henrietta Swan Leavitt", "tgt_title": "亨丽爱塔·斯万·勒维特", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Für Astronomie interessierte Leavitt sich bereits am College. Durch eine Krankheit wurde sie fast vollkommen taub. Trotzdem bekam sie 1895 am Harvard College Observatory eine Volontärstelle, und sieben Jahre später wurde ihr eine feste Anstellung angeboten (für 30 Cent die Stunde). Dort beobachtete und katalogisierte Leavitt veränderliche Sterne, allein 1904 konnte sie 172 veränderliche Sterne in der großen und 59 in der kleinen Magellanschen Wolke entdecken. Ihre Beobachtungen musste sie auf die Auswertung von Fotografien beschränken, weil Frauen der Gebrauch des Teleskopen verboten war. Ein Jahr darauf berichtete sie von 843 neuen veränderlichen Sternen in der kleinen Magellanschen Wolke. 1912 entdeckte Leavitt die Perioden-Leuchtkraft-Beziehung bei Cepheiden. 1913 gelang Ejnar Hertzsprung dann die Bestimmung der Entfernung einiger Cepheiden der Milchstraße, womit die Entfernung zu allen Cepheiden kalibriert werden konnte. Als 1920 durch Edwin Hubble Cepheiden identifiziert wurden, die Millionen Lichtjahre entfernt lagen, wies er mit Hilfe des Modells von Leavitt nach, dass es sich dabei um Sterne in anderen Galaxien wie in der Andromedagalaxie handelte. Auch konnten erstmals Entfernungen zwischen verschiedenen Galaxien bestimmt werden. Vor diesen Entdeckungen konnte man nur mit Entfernungen bis zu 100 Lichtjahren rechnen, danach stellten Distanzen bis zu 10 Millionen Lichtjahren kein Problem mehr dar. In all den Jahren der Beobachtung des Sternenhimmels konnte Leavitt vier Novae beobachten und über 2400 neue veränderliche Sterne entdecken. Außerdem entwickelte sie eine neue photographische Messtechnik, die 1913 internationale Anerkennung fand und unter dem Namen \"Harvard-Standard\" bekannt ist. Henrietta Swan Leavitt gilt als Pionierin der Wissenschaft, und das nicht nur, weil sie eine der wenigen und ersten Frauen in höheren Wissenschaften war. Sie war Mitglied in diversen Verbindungen wie Phi Beta Kappa, der American Association of University Women, der American Astronomical and Astrophysical Society, der American Association for the Advancement of Science und ein Ehrenmitglied der American Association of Variable Star Observers. 1921 starb Henrietta Swan Leavitt an Krebs. Zu ihren Ehren tragen der 1973 entdeckte Asteroid (5383) Leavitt und ein Mondkrater (Mondkrater Leavitt) ihren Namen. In Unkenntnis ihres Todes erwog der schwedische Mathematiker Gösta Mittag-Leffler 1925, Leavitt für einen Nobelpreis vorzuschlagen. Da dieser jedoch nicht postum verliehen wird, ging sie letztlich leer aus.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Die Mitteilungen sind zunächst meist von Edward C. Pickering, dem Direktor der Sternwarte, unterzeichnet, Leavitt und ihr Beitrag werden darin genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henrietta Swan Leavitt (* 4. Juli 1868 in Lancaster, Massachusetts; † 12. Dezember 1921 in Cambridge, Massachusetts) war eine US-amerikanische Astronomin. Sie entdeckte 1912 die Perioden-Leuchtkraft-Beziehung, das heißt den Zusammenhang zwischen der absoluten Leuchtkraft der Sternklasse der Cepheiden und deren Perioden unterschiedlicher Helligkeit. Sie legte damit den Grundstein zur Verwendung der Cepheiden als Standardkerzen, um zunächst Entfernungen zu nahe gelegenen Galaxien bestimmen zu können.", "tgt_summary": "亨丽爱塔·斯万·勒维特(英语:Henrietta Swan Leavitt,1868年-7月4日-1921年-12月12日)是一位美国天文学家,毕业于拉德克利夫学院。1893年起,她在哈佛大学天文台担任计算员,负责监视感光片,计算和记录各种星体的亮度。勒维特最著名的成就是发现了造父变星的周光关系。这一发现在她在世时没有得到认可,但却使之后的天文学家能够计算地球与遥远星系间的距离。勒维特逝世后,天文学家哈勃利用造父变星的周光关系,连同在洛厄尔天文台的天文学家维斯托·斯里弗首先测量的光谱变化,发现银河系并不是宇宙中唯一的星系,并且宇宙一直处在膨胀之中,这就是著名的哈伯定律。", "id": 1665665} {"src_title": "Codesys", "tgt_title": "CODESYS", "src_document": [{"title": "Einführung.", "content": "Codesys wird von dem 1994 gegründeten Softwarehersteller 3S-Smart Software Solutions (seit 2018 umfirmiert zur Codesys GmbH) aus Kempten entwickelt und vermarktet. Die Bezeichnung Codesys ist ein Akronym und steht für Controller Development System. Die Version 1.0 wurde im Jahr 1994 ausgeliefert. Das Programmiersystem ist lizenzfrei zu verteilen und zu benutzen, es kann ohne Kopierschutz ganz legal auf weiteren Arbeitsplätzen installiert werden. Die Kosten für den Einsatz der Runtime-Lizenzen sind dann jedoch vergleichsweise hoch. Im Embedded-Bereich sind zweistellige Eurobeträge fällig. Das Software-Tool deckt unterschiedliche Aspekte der industriellen Automatisierungstechnik in einer Oberfläche ab.", "section_level": 1}, {"title": "Engineering.", "content": "Alle fünf der von der IEC 61131-3 (International Electrotechnical Commission) spezifizierten Sprachen stehen in Codesys zur Verfügung: Zusätzlich zu den Sprachen im IEC-Standard gibt es bei Codesys: Der mit Codesys erzeugte Applikationscode wird zum Download auf die Steuerung von integrierten Compilern in nativen Maschinencode (Binärcode) übersetzt. Unterstützt werden die wichtigsten 16- und 32-Bit CPU-Familien wie z. B. TriCore, 80x86, ARM/Cortex, Power-Architektur, SH, MIPS, Blackfin und weitere. Im Online-Betrieb mit Steuerung bietet Codesys umfangreiche Debugging-Funktionen, von Variablen-Monitoring/Schreiben/Zwangssetzen über Breakpoints/Einzelschritt-Ausführung bis hin zur Online-Aufzeichnung von Variablen-Werten auf der Steuerung in einem Ringpuffer (Sampling Trace). Codesys in der Version V3.x basiert auf der sogenannten Codesys Automation Platform, einem Automatisierungsframework, das von Geräte-Herstellern um eigene Plug-In-Module erweitert werden kann. Im Rahmen der Codesys Professional Developer Edition kann das Tool optional um kostenpflichtige Zusatzkomponenten erweitert werden, z. B. eine integrierte UML-Unterstützung, eine Anbindung an das Apache Subversion Versionsverwaltungssystem, einer Laufzeitmessung direkt auf der Steuerung oder eine statische Code-Analyse des Applikationscodes. Mit dem kostenlos nutzbaren Codesys Application Composer können Anwender im Rahmen des IEC 61131-3 Tools komplette Automatisierungsapplikationen erzeugen lassen. Dazu können sie ihre Maschine oder Anlage auf Basis von Modulen konfigurieren, die z. B. den mechatronischen Aufbau oder die zum Einsatz kommende Software-Funktion einschließlich der gesamten Funktionalität definieren. Aus dieser Konfiguration erzeugt ein integrierter Konfigurator einsehbaren IEC 61131-3 Code.", "section_level": 1}, {"title": "Runtime.", "content": "Nach der Implementation des Codesys Control Laufzeitsystems können intelligente Geräte mit Codesys programmiert werden. Dieses Laufzeitsystem steht als Quell- und Objektcode im Rahmen eines kostenpflichtigen Toolkits zur Verfügung und kann auf unterschiedliche Plattformen portiert werden. Seit Anfang 2014 existiert auch eine Runtime-Version für den Raspberry Pi. Diese garantiert allerdings keine harten Echtzeiteigenschaften. Die Raspberry Pi-Schnittstellen, wie I2C, SPI und 1-Wire werden neben den Ethernet-basierenden Feldbussen unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Feldbus-Technologie.", "content": "Direkt im Programmiersystem Codesys können unterschiedliche Feldbusse verwendet werden. Das Tool integriert dazu Konfiguratoren für die wichtigsten Systeme, wie z. B. Profibus, CANopen, EtherCAT, Profinet, Ethernet IP. Für die meisten dieser Systeme sind Protokollstacks in Form von nachladbaren Codesys-Bibliotheken verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Visualisierung.", "content": "Direkt im Programmiersystem Codesys kann der Anwender mit einem integrierten Editor komplexe Visualisierungsmasken erstellen und auf Basis der Applikationsvariablen animieren. Dafür stehen integrierte Visualisierungselemente zur Verfügung. Mit einem optionalen Toolkit kann der Anwender seine eigenen Visualisierungselemente erzeugen. Die erzeugten Masken werden z. B. für Applikationstests und bei der Inbetriebnahme im Online-Betrieb des Programmiersystems eingesetzt. Mit optionalen Visualisierungsclients können die erstellten Masken auch zur Bedienung der Maschine oder Anlage dienen, z. B. auf Steuerungen mit integriertem Display, im HTML5-fähigen Web-Browser oder einem eigenen portablen Runtime z. B. unter Windows oder Linux.", "section_level": 1}, {"title": "Motion CNC Robotics.", "content": "Ebenfalls vollständig integriert im Programmiersystem Codesys ist eine optionale Baukasten-Lösung zur Steuerung von komplexen Verfahrbewegungen mit einer IEC 61131-3 programmierten Steuerung. Im Umfang des Baukastens befinden sich", "section_level": 1}, {"title": "Safety.", "content": "Damit Hersteller von Maschinen und Anlagen nach einer Risiko-Analyse die erforderliche Sicherheitsanforderungsstufe (SIL-Level) erreichen können, müssen alle im System eingesetzten Komponenten dem ermittelten SIL-Level genügen. Mit vorzertifizierten Software-Teilen innerhalb von Codesys ist es für Gerätehersteller deutlich einfacher, eine Zertifizierung ihrer Steuerungen nach SIL2 bzw. SIL3 zu erreichen. Zu diesem Zweck besteht Codesys Safety aus Komponenten innerhalb des Programmiersystems und des Laufzeitsystems, die Projektierung erfolgt wiederum vollständig integriert in der IEC 61131-3 Programmierumgebung.", "section_level": 1}, {"title": "Automation Server.", "content": "Zur Administration von kompatiblen Geräten steht eine Industrie 4.0-Plattform zur Verfügung, die per Webbrowser z. B. die Ablage von Projekten im Quell- und Binärcode ermöglicht, sowie deren Download auf angebundene Geräte. Die Plattform wird in einer Public Cloud gehostet.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung im Markt.", "content": "Über 400 Hersteller aus dem gesamten Automatisierungsbereich nutzen Codesys als Programmierschnittstelle für ihre intelligenten Automatisierungskomponenten. Daraus ergeben sich mehrere tausend Anwender, die Codesys einsetzen. Aufgrund seines hohen Verbreitungsgrades kann Codesys als Marktstandard unter den geräteunabhängigen Programmiertools nach IEC 61131-3 bezeichnet werden. Das Codesys-Geräteverzeichnis ist eine herstellerübergreifende Plattform und bietet einen Überblick über fast 400 mit Codesys programmierbare Geräte aus den Bereichen Steuerungstechnik, Automatisierungskomponenten und Embedded Systeme.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Deutschsprachig Andere Sprachen", "section_level": 1}], "src_summary": "Codesys (Eigenschreibweise \"CODESYS\", früher \"CoDeSys\") ist eine Integrierte Entwicklungsumgebung für Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) nach dem IEC 61131-3 Standard für die Applikationsentwicklung in der Industrieautomation.", "tgt_summary": "CODESYS,以前称为CoDeSys,是控制器开发系统(controller development system)的首字母缩略字,是针对可程序逻辑控制器(PLC)应用的整合开发环境,符合IEC 61131-3标准,是与硬件及制造商无关的整合开发环境。", "id": 968520} {"src_title": "Artemia", "tgt_title": "卤虫属", "src_document": [{"title": "Vorkommen und Lebensweise.", "content": "\"Artemia\" sind typische Bewohner von Binnensalzgewässern und können mit ihren Dauereiern das Austrocknen dieser Gewässer überstehen. Auch neue Lebensräume können die Arten durch ihre Dauereier besiedeln, da diese häufig von Wasservögeln verschleppt werden. Die Tiere ernähren sich von Bakterien und Algen, die sie aus dem Wasser filtern. Durch aktive Salzausscheidung über die Kiemen halten die Krebschen ihren osmotischen Wert konstant, benötigen dafür allerdings bis zu einem Drittel der aus der Nahrung gewonnenen Energie. Die Fortpflanzung erfolgt über Begattung oder Jungfernzeugung, durch eine bei einigen Arten vorhandene Zwitterdrüse, also Selbstbefruchtung. \"Artemia\" können sowohl Eier legen als auch lebende Junge zur Welt bringen. Vertreter der Gattung \"Artemia\" kommen in riesigen Mengen in Salzseen wie dem stark alkalischen Mono Lake in Kalifornien (Art \"Artemia monica\") oder dem Großen Salzsee in Utah vor.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Die folgenden, getrenntgeschlechtlichen Arten der Gattung werden derzeit anerkannt: Die Arten sind mit einfachen Methoden nicht unterscheidbar. Morphologische Differenzierung ist ausschließlich im männlichen Geschlecht möglich und nicht immer verlässlich. Zusätzlich existieren zahlreiche parthenogenetische Populationen rund um den Globus (thelytok, d. h. nur Weibchen sind bekannt), diese sind meist diploid, teilweise aber auch tri-, tetra- oder pentaploid, d. h. der Chromosomensatz ist verdreifacht bis verfünffacht; sie können automiktisch sein (d. h. alle Chromosomensätze stammen von derselben Art) oder apomiktisch (d. h. Chromosomensätze von verschiedenen Arten sind beteiligt, Ergebnis einer Hybridisierung) und können lokal häufiger sein als die sexuell fortpflanzenden Arten. Sie sind keiner biologischen Art zuzuordnen und werden meist nur „parthenogenetische \"Artemia\"-Stämme“ genannt; ihre Mitglieder sind überwiegend genetisch identische Klone. Sie werden gelegentlich mit dem Binomen \"Artemia parthenogenetica\" bezeichnet, dieser Name sollte aber vermieden werden, weil er ganz unterschiedliche genetische Einheiten zusammenwirft, er ist nomenklatorisch ungültig.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung in der Aquaristik und Aquakultur.", "content": "Einige Arten der Gattung werden lebend, getrocknet oder gefroren als Fischfutter verwendet. Die Nauplien, die sehr einfach aus den Dauereiern erbrütet werden können, sind ein sehr wichtiges Futtermittel in der Aquakultur und der Aquaristik. Dekapsuliert (geschält) können die Artemia-Eier auch direkt verfüttert werden. Leere Eihüllen oder nichtgeschälte, nichtgeschlüpfte Eier sollten nicht gefüttert werden, da sie unverdaulich sind und bei Jungfischen zu Darmverschluss oder Verletzungen der Darmwand durch scharfe Schalenkanten führen können. Artemiaeier können tiefgefroren über viele Jahre, ohne Verlust der Schlupfrate, gelagert werden. Feuchtigkeit führt zu einem vorzeitigen Entwicklungsbeginn der Zellkerne und in der Folge zu schlechten Schlupfergebnissen. \"Artemia\" wird als Zierfischfutter auch in Teichen und Seen in Deutschland gezüchtet und geerntet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Artemia (auch \"Salzkrebschen\" oder \"Salzwasserkrebse\", engl. \"brine shrimp\") ist der Name einer Gattung von Krebstieren, es ist die einzige Gattung der Familie Artemiidae in der Ordnung der Kiemenfüßer (Anostraca). Bekanntester Vertreter der Gattung ist die Art \"Artemia salina\" (\"Salinenkrebs\").", "tgt_summary": "卤虫属(学名:'),俗称丰年虾、卤虫、海猴子(SeaMonkey)、盐水虾、盐虫子、水马骝等,是无背甲目卤虫科下唯一的属,浮游生物,动物性水虫,可当成宠物饲养,也可作为鱼饲料,是软珊瑚的主要食物之一。", "id": 209906} {"src_title": "Frederick Robinson, 1. Earl of Ripon", "tgt_title": "第一代戈德里奇子爵弗雷德里克·約翰·羅賓遜", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Robinson, jüngerer Sohn von Thomas Robinson, 2. Baron Grantham, studierte in Harrow und Cambridge. Von 1804 bis 1806 war er Privatsekretär des Lord Lieutenants von Irland Earl of Hardwicke. 1806 wurde er Mitglied des Unterhauses für Carlow und später Ripon, das er bis 1827 vertrat, war 1809 einige Monate lang Unterstaatssekretär, von 1810 bis 1812 Marineschatzmeister, hierauf Vizepräsident des Handelsamtes. 1814 begleitete er Castlereagh auf den Kontinent zu den Verhandlungen in Chaumont und Châtillon. Eine für die besitzlose Klasse nachteilige, von Robinson im Parlament 1815 durchgesetzte Getreidebill rief in London Unruhen hervor, wobei Robinsons Gemäldesammlung zerstört wurde. 1818 wurde er Präsident des Handelsamts und Schatzmeister des Marineamts. Als Verbündeter George Cannings erhielt er 1823 den Posten des Schatzkanzlers, worauf er wegen der von ihm verbuchten Haushaltsüberschüsse, mit denen unter anderem 1824 die Nationalgalerie gegründet wurde, von William Cobbett mit dem Spitznamen „Prosperity Robinson“ versehen wurde. 1827 wurde er unter Canning als neuem Premier Kriegs- und Kolonialminister; gleichzeitig wurde er als Viscount Goderich in den erblichen Adelsstand erhoben. Im Oberhaus nahm er seitdem öfters Cannings liberale Ansichten in Schutz und wurde nach dessen Tod (August 1827) von Georg IV. mit Bildung eines neuen Kabinetts beauftragt, an dessen Spitze er selbst trat. Er unterstützte die Blockade Griechenlands gegenüber der türkischen Flotte, die zur Zerstörung in der Seeschlacht von Navarino im Oktober 1827 führte. Nach einem früheren Rücktrittsangebot erhielt er im Januar 1828 seine Entlassung und wurde durch Wellington ersetzt. 1830 erhielt er unter Grey wieder das Kriegs- und Kolonialministerium, tauschte es aber 1833 mit der Würde des Siegelbewahrers, worauf er zum Earl of Ripon erhoben wurde. Als solcher brachte er 1833 das Abolitionsgesetz ins Oberhaus ein, das erfolgreich passierte. In Opposition zum Irischen Kirchengesetz und dessen Appropriationsklausel schied er im Mai 1834 aus dem Amt. Seitdem näherte er sich wieder den Tories, und als diese 1841 unter Robert Peel von neuem ans Ruder kamen, trat Ripon als Präsident des Handelsamtes wieder ins Ministerium. Mit Peel jedoch nicht in allen kommerziellen Fragen übereinstimmend, tauschte er jenes Amt 1843 mit dem des Präsidenten des Kontrollausschusses der Ostindien-Kompanie; 1846 zog er sich definitiv vom öffentlichen Leben zurück und erschien nur noch selten im Oberhaus. Sein Sohn und Erbe George Robinson, 1. Marquess of Ripon verfolgte als Abgeordneter, Minister, Diplomat, Vizekönig von Indien und Lordsiegelbewahrer ebenfalls lange Jahre eine politische Karriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederick John Robinson, 1. Earl of Ripon, 1. Viscount Goderich (* 1. November 1782 in London; † 28. Januar 1859 ebenda) war ein britischer Politiker und Premierminister.", "tgt_summary": "第一代里彭伯爵弗雷德里克·约翰·罗宾逊,PC(Frederick John Robinson, 1st Earl of Ripon,1782年-11月1日-1859年-1月28日),英国政治家,曾任英国首相,出生后至1827年,称为F·J·罗宾逊阁下(The Hon. F. J. Robinson),1827年至1833年间称为戈德里奇子爵(The Viscount Goderich)。", "id": 3019299} {"src_title": "Whoami", "tgt_title": "Whoami", "src_document": [{"title": "Benutzung unter Unix.", "content": "Moderne Unix-Shells setzen beim Anmelden die Umgebungsvariable codice_5, die üblicherweise auch im Kommandozeilenprompt ausgegeben wird. Diese enthält jedoch den Benutzernamen, der zur effektiven UID gehört, und nicht zu der realen. Mit einem Aufruf von codice_1 ohne Parameter ändert sich beispielsweise nur die reale UID, die effektive jedoch nicht. Daher kann es hier zu Verwirrungen kommen: benutzer@host $ whoami benutzer benutzer@host $ su Password: benutzer@host $ whoami root benutzer@host $ exit benutzer@host $ whoami benutzer Ein Aufruf von codice_1 mit dem Parameter codice_8 ändert hingegen auch die effektive UID, weil eine neue Login-Shell gestartet wird (und damit auch der Wert der Umgebungsvariable codice_5 ein anderer ist). Hier ist im Allgemeinen der Aufruf von codice_3 überflüssig, weil der reale Benutzername dann bereits im Prompt steht: benutzer@host $ whoami benutzer benutzer@host $ su - Password: root@host $ whoami root root@host $ logout benutzer@host $", "section_level": 1}, {"title": "Alternativen.", "content": "Mit dem Unix-Befehl codice_11, der mit den Parametern codice_12 aufgerufen die gleichen Ausgaben wie codice_3 ausgibt, ist codice_3 mittlerweile veraltet.", "section_level": 1}, {"title": "whoami auf anderen Plattformen.", "content": "Auch für andere (Mehrbenutzer-)Betriebssysteme entstanden Programme mit gleichem Namen und analogem Funktionsumfang.", "section_level": 1}, {"title": "Novell NetWare.", "content": "Auch Novell NetWare stellt die Funktion „Who am I“ zur Verfügung. Für DOS-basierte Clients gibt es die \"whoami.exe\":", "section_level": 2}, {"title": "Microsoft Windows.", "content": "Das \"Windows 2000 Resource Kit\", Windows Vista, Windows 7 sowie Windows Server 2008 verfügen über das Programm \"Whoami.exe\", welches eine ähnliche Funktionalität zur Verfügung stellt. Hierbei können verschiedene Informationen, z. B. Logon-ID, UPN oder FQDN sowie Listen von Benutzern, Gruppen und Berechtigungen in verschiedenen Formaten (z. B. CSV) ermittelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "MorphOS.", "content": "WhoAmI als Teil von AmiTCP", "section_level": 2}], "src_summary": "whoami ist ein Unix-Kommando, welches den Benutzernamen des den Befehl aufrufenden Benutzers ausgibt. Der Begriff leitet sich von der englischen Frage \"Who am I?\" (auf Deutsch „Wer bin ich?“) ab. Gerade bei Mehrbenutzersystemen wie Unix und verwandten Derivaten sind Benutzer in der Lage, ihre Identität zu wechseln, beispielsweise mit dem Unix-Kommando codice_1 oder sudo. Vor allem bei älteren Shells, die in dem Prompt nicht den Benutzernamen mit ausgegeben haben, konnten bereits nach wenigen codice_1 Verwirrungen bei dem Benutzer auftreten, unter welchem Benutzernamen er gerade arbeitet. Ein kurzer Aufruf des codice_3-Kommandos genügt, um sich seiner Identität sicher zu sein.", "tgt_summary": "whoami是操作系统中用于查看当前有效用户名的命令,自 Windows Server 2003 以来每个 Windows 操作系统和大多数类 Unix 操作系统上都可以找到。它是英文“Who am I?”(我是谁?)的拼接结果。当被调用时,打印当前用户的有效用户名。它与 Unix 命令id -un具有相同的效果。", "id": 1222381} {"src_title": "Peter Sarsgaard", "tgt_title": "彼得·賽斯嘉", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und erste Filmrollen.", "content": "Peter Sarsgaard wurde 1971 auf einem Luftwaffenstützpunkt im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten geboren. Er besuchte das Bard College in Dutchess County, New York und studierte danach Geschichte und Literatur an der Washington University in St. Louis, Missouri. Während seines Studiums kam Peter Sarsgaard als Mitbegründer der komödiantischen Improvisationsgruppe \"Mama’s Pot Roast\" zum ersten Mal mit der Schauspielerei in Berührung. Nach seinem Abschluss ging er nach New York, wo er am Actors Studio Schauspielunterricht nahm. Er trat während dieser Zeit Douglas Carter Beanes New Yorker Theatergruppe \"The Drama Department\" bei, mit der er u. a. John Cameron Mitchells \"Kingdom of Earth\", mit Cynthia Nixon in der Hauptrolle inszenierte. Ebenfalls Off-Broadway war Sarsgaard in Horton Footes Theaterstück \"Laura Dennis\" zu sehen. Sein Leinwanddebüt folgte 1995, als er in Tim Robbins’ Drama \"Dead Man Walking\" die kleine Rolle von Walter Delacroix bekleidete, der in der Anfangsszene mit seiner Freundin von Hauptdarsteller Sean Penn erschossen wird. Es folgten daraufhin größere Rollen, u. a. 1998 in \"Desert Blue\" und \"Der Mann in der eisernen Maske\", in dem er den Sohn von Musketier John Malkovich verkörperte. Erste internationale Aufmerksamkeit erlangte Sarsgaard 1999, als er den Part des asozialen homophoben Mörders John Lotter in Kimberly Peirces Independent-Film \"Boys Don’t Cry\" übernahm, in dem er an der Seite von Hilary Swank zu sehen ist. Es folgten Rollen als russischer Nuklear-Wissenschaftler in Kathryn Bigelows Thriller \"K-19 – Showdown in der Tiefe\" und als rauschgiftsüchtiger Jimmy the Finn in dem Krimi \"The Salton Sea\".", "section_level": 2}, {"title": "Durchbruch im Filmgeschäft.", "content": "Seinen endgültigen Durchbruch im Filmgeschäft hatte Sarsgaard 2003 mit Billy Rays Drama \"Shattered Glass\". Für die Rolle des korrekten, nicht korrumpierbaren Chefredakteurs des Politik-Magazins \"New Republic\", Charles \"Chuck\"' Lane, wurde er von der Kritik gefeiert und mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter der Preis der National Society of Film Critics als Bester Nebendarsteller des Jahres und eine Golden Globe-Nominierung. Im gleichen Jahr führte Sarsgaard mit der \"Signature Theatre Company\" Lanford Wilsons Stück \"Burn This\" auf. 2004 folgten das Drama \"Kinsey – Die Wahrheit über Sex\", Bill Condons Porträt des gleichnamigen Sexualforschers, und die Tragikomödie \"Garden State\", in der Sarsgaard neben Regisseur Zach Braff und Natalie Portman agierte. 2005 arbeitete Peter Sarsgaard an vier verschiedenen Filmprojekten, darunter die beiden Thriller \"The Skeleton Key\" und \"Flight Plan – Ohne jede Spur\" an der Seite von Kate Hudson bzw. Jodie Foster, Craig Lucas' Spielfilmdebüt \"The Dying Gaul\" mit Patricia Clarkson sowie Sam Mendes' Antikriegsfilm \"Jarhead – Willkommen im Dreck\", der von den Erlebnissen eines US-Marines während des Zweiten Golfkriegs im Jahr 1990 handelt. 2007 spielte Sarsgaard erneut in mehreren Filmen mit. In Rawson Marshall Thurbers Abenteuerfilm \"Ein verhängnisvoller Sommer\" sind Sienna Miller, Mena Suvari und Nick Nolte seine Filmpartner. Gavin Hoods Thriller \"Machtlos\" (2007) mit Jake Gyllenhaal, Reese Witherspoon, Meryl Streep und Alan Arkin handelt von einem ägyptischen Ingenieur, der auf dem Flug von Afrika in die Vereinigten Staaten spurlos verschwindet.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Peter Sarsgaard ist seit dem 2. Mai 2009 mit der Schauspielerin Maggie Gyllenhaal verheiratet, die er 2003 bei den Dreharbeiten zu der unveröffentlichten Low-Budget-Produktion \"In God's Hands\" kennenlernte. Beide standen 2006 auch gemeinsam für Andrew Zuckermans Kurzfilm \"High Falls\" (2007) vor der Kamera. Sarsgaard und Gyllenhaal haben zwei gemeinsame Töchter.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Boston Society of Film Critics Chlotrudis Awards Glitter Awards Golden Satellite Awards Independent Spirit Awards Kansas City Film Critics Circle National Society of Film Critics Online Film Critics Society San Francisco Film Critics Circle Stockholm Film Festival Toronto Film Critics Association", "section_level": 1}], "src_summary": "John Peter Sarsgaard (* 7. März 1971 auf der Scott Air Force Base, Illinois) ist ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler.", "tgt_summary": "约翰·彼得·赛斯嘉(英语:John Peter Sarsgaard,,1971年-3月7日),是名美国电影与舞台剧演员,代表作是2004年的喜剧电影《情归新泽西》。他第一个出名角色是1995年在《死囚168小时》中的演出,随后他还在1998年参与演出了《酷男痞女电到你》。同年,他在《铁面人》中担纲饰演配角,阿多斯不幸的儿子拉乌尔。赛斯嘉之后在《男孩别哭》(1999年)中饰演John Lotter,因此一炮而红。2001年,他首次在《在世界的中心,沉沦欲》中担纲饰演男主角。翌年,他在《黑金帝国》、《万里追凶》、《K-19:寡妇制造者》等电影中饰演配角。", "id": 738686} {"src_title": "Château-d’Oex", "tgt_title": "厄堡", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Château-d’Oex liegt auf, 22 km östlich des Bezirkshauptortes Vevey (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich in einer Talweitung des Pays-d’Enhaut auf einer Geländeterrasse am Dorfbach, leicht erhöht über dem Tal der Saane (frz. \"Sarine\"), in den Waadtländer Alpen. Die Fläche des 113,8 km2 grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Waadtländer Alpen und den mittleren Teil des Pays d’Enhaut. Das Gebiet wird von Osten nach Westen von der Saane durchflossen, die bei Château-d’Oex eine Talweitung bildet, in der von Norden mehrere kleine Bäche, von Süden die Torneresse münden. Im Westen verläuft die Grenze im Bereich der Talenge von \"La Chaudanne\". Der Talkessel von Château-d’Oex wird im Norden von den Bergflanken von \"Pointe de Cray\" (), Vanil Carré () und \"La Laitemaire\" () begrenzt. Nordöstlich der Laitemaire befindet sich das Tal von \"Ciernes Picat\" (der \"Ruisseau des Ciernes Picat\" bildet die Grenze), dessen westliche Talflanke inklusive \"Pointe de Paray\" () und Vanil Noir () ebenfalls noch zu Château-d’Oex gehört. Der grössere südliche Gemeindeteil umfasst das gesamte Einzugsgebiet der \"Torneresse\" mit ihrem Seitenbach \"Eau Froide\". Kurz vor ihrer Mündung in die Saane bildet die Torneresse eine tiefe Felsschlucht. Dieses Tal wird im Osten durch \"Rocher du Midi\" (), Gummfluh () und \"Wittenberghorn\" () begrenzt. Die Südgrenze verläuft auf der Bergkette zwischen dem Torneresse-Tal und der Talschaft von Les Ormonts. Auf dem \"Tarent\" wird mit der höchste Punkt von Château-d’Oex erreicht. Nach Südwesten erstreckt sich der Gemeindeboden über die Passhöhe von La Lécherette und die \"Monts Chevreuils\" () in das Tal des Hongrin. Dieser Fluss ist zum Lac de l’Hongrin aufgestaut, von dem der nördliche Teil auf dem Gemeindegebiet von Château-d’Oex liegt. Im äussersten Südwesten reicht das Gebiet bis auf die Höhen der \"Pointe d’Aveneyre,\" die zur Bergkette der Rochers de Naye zählt. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 3 % auf Siedlungen, 34 % auf Wald und Gehölze, 45 % auf Landwirtschaft und etwas mehr als 18 % war unproduktives Land. Zu Château-d’Oex gehören zahlreiche Weiler, Feriensiedlungen, Alpsiedlungen und Einzelhöfe, darunter: Nachbargemeinden von Château-d’Oex sind Ormont-Dessus, Ormont-Dessous, Villeneuve, Rossinière und Rougemont im Kanton Waadt, Haut-Intyamon, Grandvillard und Charmey im Kanton Freiburg sowie Saanen und Gsteig bei Gstaad im Kanton Bern.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Château-d’Oex zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 88,5 % französischsprachig, 3,6 % deutschsprachig und 2,4 % englischsprachig (Stand: 2000). Die Bevölkerungszahl von Château-d’Oex stieg vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark an. Nachdem die Bevölkerung bis 1930 weiter auf 3840 Einwohner zugenommen hatte, wurde danach bis 1980 durch starke Abwanderung eine Abnahme um über 25 % verzeichnet. Seither wurde wieder ein leichtes Bevölkerungswachstum verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Château-d’Oex war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Früher waren vor allem die Käseproduktion und die Viehzucht (Simmentaler Rasse) von Bedeutung. Weil die Talschaft im Lauf des 19. Jahrhunderts mehrfach von Viehseuchen heimgesucht worden war, verbot die Gemeinde den Durchzug von fremden Herden. Gegen 1900 begann die Entwicklung zum Ferienort. Noch heute haben die Milchwirtschaft mit Käseproduktion und die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Die Gemeinde verfügt über ausgedehnte Alpweiden zur Sömmerung der Viehbestände. Die Wälder des Pays-d’Enhaut werden forstwirtschaftlich genutzt. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Das Gewerbe ist neben den Gütern des täglichen Bedarfs stark auf den Tourismus ausgerichtet. Im Weiteren gibt es mehrere Sägereien, Kiesabbau und einheimisches Handwerk (Scherenschnittkunst, Kupferschmieden, Küfer). Château-d’Oex verfügt auch über ein Bezirksspital, das 1926 an Stelle der alten Krankenstation gegründet wurde. 1979 wurde das Spital mit Solarheizung ausgebaut und um ein Alters- und Pflegeheim erweitert. In Château-d’Oex befindet sich ferner eine Bezirksschule mit Progymnasium.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Die ersten Touristen kamen Ende des 19. Jahrhunderts nach Château-d’Oex. Der eigentliche wirtschaftliche Aufschwung begann aber mit der Eröffnung der Montreux-Berner-Oberland-Bahn im Jahr 1904. Damit besass Château-d’Oex eine direkte Verbindung mit dem Fremdenverkehrszentrum Montreux. In der Folge wurde Château-d’Oex zu einem bedeutenden Touristenort, und es wurden zahlreiche Hotels und Ferienwohnungen erbaut. Der Aufschwung widerspiegelt sich auch in der deutlichen Bevölkerungszunahme der Gemeinde während dieser Zeit. Ab den 1930er Jahren begann der Niedergang des Fremdenverkehrs infolge der Weltwirtschaftskrise und der veralteten Hotellerie. Durch die Erschliessung neuer Skigebiete und die Restauration der bestehenden sowie den Bau neuer Hotels fand Château-d’Oex seit den 1950er Jahren wieder den Anschluss. Heute ist Château-d’Oex eine moderne Fremdenverkehrsgemeinde, die sowohl auf den Sommer- als auch auf den Wintertourismus ausgerichtet ist. Es gibt eine Luftseilbahn (zwei Sektionen) auf einen Aussichtspunkt an der Westflanke des Rocher du Midi. Die Alpenlandschaft rund um Château-d’Oex lädt zu ausgedehnten Sommerwanderungen ein. Während des Winters sind an den Nordhängen des Rocher du Midi und der Monts Chevreuils sowie bei La Lécherette Skilifte in Betrieb. Das Gebiet von La Lécherette hängt mit dem grossen Skigebiet von Les Mosses zusammen. Château-d’Oex hat einige Touristenattraktionen zu bieten. Seit 1979 hat es sich mit der alljährlichen Durchführung der Internationalen Heissluftballonwoche zu einem Mekka der Ballonfahrer entwickelt. Von hier aus startete Bertrand Piccard im März 1999 mit dem Ballon Breitling Orbiter III seine Nonstop-Ballonfahrt rund um die Erde. Während des ganzen Jahres werden bei günstigen Wetterverhältnissen auch Passagierflüge angeboten. Im Dorf befindet sich seit 1922 das Heimatmuseum Musée du Vieux Pays-d’Enhaut, das unter anderem eine Sammlung von Scherenschnitten zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse 11, die von Aigle via den Passübergang Col des Mosses, Château-d’Oex und Saanen nach Zweisimmen im Berner Oberland führt. Die Hauptzufahrt erfolgt jedoch vom freiburgischen Bulle. Am 19. August 1904 wurde der Abschnitt Montbovon-Château-d’Oex der Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB), (frz.: Chemin de fer Montreux-Oberland bernois), eröffnet. Nur wenige Monate später, am 20. Dezember 1904 erfolgte auch die Einweihung der östlichen Fortsetzung nach Gstaad. Für die Feinverteilung im öffentlichen Verkehr sorgt eine Buslinie, welche die Strecke von Château-d’Oex auf den Col des Mosses bedient.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Schon im Spätpaläolithikum war ein Abri bei Château-d’Oex zumindest saisonal besiedelt. Auch aus der Bronzezeit wurden einige Spuren gefunden. Seit der Römerzeit war die Talschaft wegen ihres kargen Bodens und dem Fehlen von Eisenvorkommen äusserst dünn, vermutlich jedoch gar nicht besiedelt. Im 10. Jahrhundert eroberten die Grafen von Greyerz das Pays-d’Enhaut und damit auch die Siedlung Château-d’Oex. Diese wird 1040 unter dem Namen \"Castrum in Ogo\" erstmals urkundlich erwähnt. Weitere frühe Belege sind \"ecclesie de Oiz\" (1115), \"Vido de Oit\" (1177), \"curatus de Oez\" (1185), \"castrum Doyz\" (1289), \"castellanum de Oye\" (1395) oder, erstmals deutsch, \"ze Oesz\" (1397). Mittellateinisch \"castrum, castellum\" steht in Ortsnamen für eine Burg, ein festes Haus, Ruinen oder bestimmte Geländeformationen; \"Oex\" geht vermutlich entweder auf keltisch \"*oukso-, uxo-, uxso-\" «hoch» oder aber einen nicht mehr näher bestimmbaren Personennamen zurück. Unter den Grafen von Greyerz bildete Château-d’Oex seit dem 11. Jahrhundert zusammen mit Rossinière eine Kastlanei. Die Burg befand sich auf dem Hügel, auf dem heute die Kirche steht. Sie wurde bei kriegerischen Auseinandersetzungen im 14. Jahrhundert zerstört. Im Jahr 1403 schlossen die Bewohner von Château-d’Oex gegen den Widerstand der Grafen von Greyerz einen Burgrechtsvertrag mit Bern und konnten in der Folge an den Kriegszügen von Bern teilnehmen. Das Gebiet verblieb aber unter der Oberhoheit von Greyerz. Als der letzte Graf von Greyerz 1554 Konkurs machte, teilten seine Gläubiger, die Stände Bern und Freiburg, die Hinterlassenschaft unter sich auf. Dadurch kam es zur Teilung des oberen Saanetals: das Pays-d’Enhaut und das Saanenland gelangten an Bern, während Freiburg die Herrschaft über das Greyerzerland übernahm. Bern richtete in seinem Gebiet 1555 die Landvogtei Saanen ein und setzte dort sofort die Reformation durch. Beim Zusammenbruch des Ancien régime blieb die Talbevölkerung zunächst berntreu. Der französischsprachige Teil der ehemaligen Landvogtei Saanen wurde mit der helvetischen Verfassung 1798 dem Kanton Léman angegliedert, der 1803 mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. Das Pays-d’Enhaut wurde 1803 zu einem Bezirk erhoben, dessen Hauptort Château-d’Oex wurde. Das Dorf Château-d’Oex fiel 1664, 1741 und 1800 grossen Feuersbrünsten zum Opfer. Die früheren Holzhäuser wurden nach dem Brand von 1800 aus Stein wieder aufgebaut. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Château-d’Oex von englischen Touristen entdeckt und erlebte anschliessend einen wirtschaftlichen Aufschwung als Fremdenverkehrsort.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Auf einem isolierten Hügel südlich des Dorfes steht die reformierte Kirche Saint-Donat. Sie wurde im 14. Jahrhundert an der Stelle der ehemaligen Burg erbaut, wobei der Festungsturm in einen Glockenturm umgewandelt wurde. Die Kirche wurde beim Brand von 1800 weitgehend zerstört. Heute sind vom ursprünglichen Gotteshaus nur noch der gotische Chor und das Mauerwerk des Turmes erhalten. Die Kirche im Ortsteil L’Etivaz wurde 1589 anstelle eines Vorgängerbaus aus dem 15. Jahrhundert erstellt. Der alte Ortskern am Fuss des Kirchenhügels zeigt für das Pays-d’Enhaut charakteristische Bauten aus dem frühen 19. Jahrhundert. Ansonsten ist das Ortsbild hauptsächlich durch Hotels und Chaletbauten geprägt. Das Gemeindehaus wurde 1912 erstellt und 1958 restauriert. Die katholische Kirche stammt von 1936. Seit 1883 überspannt die Hängebrücke Pont-Turrian südlich des Dorfes die Saane.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "1908 wurde Victor Desarzens hier geboren. Er war Geiger und Dirigent und gründete 1942 das Orchestre de Chambre de Lausanne. Er ist einer der grossen Pioniere des Schweizer Musiklebens des 20. Jahrhunderts. 1983 verstarb hier der Schauspieler David Niven an ALS. Philippe-Sirice Bridel, ein Schweizer Autor, Heimatforscher und Geistlicher, war jahrelang Pfarrer im Ort.", "section_level": 1}], "src_summary": "Château-d’Oex (französisch oder, im lokalen Frankoprovenzalisch ) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Riviera-Pays-d’Enhaut im Schweizer Kanton Waadt. Der frühere deutsche Name \"Ösch, Oesch\" wird heute nicht mehr verwendet.", "tgt_summary": "厄堡()是瑞士联邦西部法语区的沃州下设的一个镇。在行政上属于湖滨高地区管辖。厄堡的总面积为平方公里。截至2010年底,总人口为。", "id": 2885190} {"src_title": "M110 (Haubitze)", "tgt_title": "M110自走炮", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Die M110 wurde in den 1960er Jahren von der US Army als Nachfolger für die gezogene 203-mm-Haubitze M115 und die M55-Panzerhaubitze entwickelt. Das 203-mm-Geschütz mit seiner schweren Granate galt als besonders zielgenau, eignete sich zur Bekämpfung von Bunkern und befestigten Stellungen und wurde nun durch Montage auf einer leichten Selbstfahrlafette im Gelände beweglicher und lufttransportfähig. Die Firma Pacific Car and Foundry produzierte die M110, deren Zulauf bei der US Army 1962 begann.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wanne, Laufwerk und Motor.", "content": "Die Wanne, die auch für die M107 und den Bergepanzer M578 verwendet wurde, bestand aus verschweißten Stahlplatten mit bis zu 1,3 cm Dicke. Bis auf den vorne links in der Wanne sitzenden Fahrer war kein Besatzungsmitglied auf der offenen Plattform der Haubitze gegen Beschuss geschützt. Bedingt durch die offene Bauweise gab es auch keinen ABC-Schutz, der die Mannschaft durch einen künstlich erzeugten Überdruck vor einströmenden Kampfstoffen hätte schützen können. Das Fahrzeug wurde von einem 302 kW (405 PS) leistenden 8-Zylinder-Dieselmotor Detroit Diesel 8V71T angetrieben, der vorne rechts in der Wanne eingelassen war. Das Kettenlaufwerk mit 46 cm breiten Gleisketten war drehstabgefedert. Das Laufwerk besaß einen Federsperrzylinder, mit dem die Federung der Wanne blockiert wurde, um die Haubitze beim Schießen zu stabilisieren. Ein Einfedern und Springen des Geschützes bei der Schussabgabe wurde so verhindert.", "section_level": 2}, {"title": "Besatzung.", "content": "Von den 13 Soldaten der Geschützbedienung hatten nur Geschützführer, Fahrer und drei Kanoniere auf der Lafette Platz. Daher wurden bei mobilen US-Operationen die M110 von einem M548-Schlepper begleitet, der acht weitere Munitionskanoniere sowie Geschosse, Treibladungen, Zünder, Tarnnetze und sonstige Ausrüstung aufnahm. Andere Armeen verwendeten eigene Fahrzeuge als Transporter, so wurde in der Bundeswehr dazu der Lkw 7t gl bzw. Lkw 7t mil gl verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Waffe.", "content": "Die zunächst verwendete 203-mm-M2A2-Haubitze wurde auf einer M158-Lafette montiert und auf eine drehbare Plattform im hinteren Teil der Wanne gesetzt. Der Schwenkbereich der Waffe lag – bedingt durch die Plattform – bei 30° zu jeder Seite, der Höhenrichtbereich – bedingt durch die Lafette – reichte von −2° bis +60°. Der Rückstoß wurde durch eine hydraulische Rohrbremse gedämpft und begrenzt, die übrige Rückstoßenergie wurde durch einen hydraulisch absenkbaren Schild – einen Erdsporn in Fahrzeugbreite – in den Boden abgeleitet. Nach dem Ende des Rücklaufs wurde das Rohr durch den Rohrvorholer in die Ausgangsposition vorgebracht. Die Kopflastigkeit des Rohres wurde durch ein Paar \"Ausgleicher\" rechts und links des Rohres egalisiert, so dass Heben und Senken des Rohres mit je gleichem Kraftaufwand erfolgen konnte. Das Laden des Geschützes erfolgte mit der Ladeeinrichtung, die einen hydraulischen Ansetzer sowie Kranfunktion besaß. Damit konnten die bis zu 110 kg schweren Granaten aus Bodenhöhe von den Munitionskanonieren übernommen, angehoben und in den Übergangskegel des Rohres gepresst werden (siehe Foto \"Ladetätigkeit\"). Der Verschluss der Waffe war ein dreh- und schwenkbarer Schraubverschluss mit Bajonettgewinde. Auf der M110-Selbstfahrlafette konnten zwei Schuss mitgeführt werden, weitere 30 Schuss auf dem LKW (s. o.). Nicht an der Wanne verzurrtes Gerät wurde in Gerätekisten am Erdsporn hängend mitgeführt Die verschiedenen Munitionstypen für die M110 waren:", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "In der US Army wurden M110-Haubitzen im Allgemeinen der Divisionsartillerie zugeteilt oder bildeten eigenständige Bataillone der Korpsartillerie. Erstmals wurde die Waffe in dieser Rolle in der Endphase des Vietnamkriegs im Gefecht eingesetzt. Die Divisionsartillerie von mechanisierten- und die von Panzerdivisionen der US Army bildete eine Kombination aus 54 M109-Haubitzen im 155-mm-Kaliber und zwölf M110-Haubitzen. Die letzte, im Dienst befindliche Variante der Waffe – die M110A2 – wurde 1994 ausgemustert. Die britische Armee verwendete die M110 ebenfalls als Divisions- und Korpsartillerie, kombinierte sie dort aber neben der M109- und Raketenartillerie auch mit der 105-mm-Selbstfahrlafette Abbot. So verfügte etwa eine der Divisionen der Britischen Rheinarmee (BAOR) auf deutschem Boden im Kalten Krieg in den 1970er-Jahren über zwei Artillerieregimenter: Eines mit 24 Abbots und ein weiteres mit zwölf M109- und vier M110-Haubitzen. Im Golfkrieg 1990 stellte die britische Armee ihrer Division eine Artillerieeinheit mit 16 M109-, 12 M110-Haubitzen und 12 MLRS-Mehrfachraketenwerfern zur Unterstützung ihrer Panzerbrigaden zur Verfügung. 1964 beschaffte die Bundeswehr 80 Haubitzen des Typs M110 für die 4. Batterien der Feldartilleriebataillone der Heeresdivisionen, unter anderem als Element für die Nukleare Teilhabe. 150 Fahrzeuge des Modells M107 wurden für die 2. und 3. Batterie dieser Bataillone beschafft. 1985 wurden beide Modelle zum Typ \"SF M110 A2 G\" mit langem Rohr und Zweikammermündungsbremse kampfwertgesteigert. Sie erhielten dabei auch eine Mannschaftskabine aus Zeltstoff als Wetterschutz. Diese war auf einer Plattform mit dem Rohr schwenkbar. 1993 wurden diese Geschütze ausgemustert.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzerstaaten.", "content": "ehemalige und aktuelle Nutzer:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die M110 ist ein Artilleriegeschütz mit dem Rohr der Haubitze M115 auf Selbstfahrlafette. Sie wurde von den USA in den 1950er Jahren entworfen und wurde entwickelt, um 8-Zoll-Granaten (203,2 mm) zu verschießen. Da es für die Waffe auch zwei taktische Nukleargeschosse gab, nahm sie im Rahmen der NATO-Strategie eine Sonderstellung ein.", "tgt_summary": "M110自走炮(英语:M110 203mm self-propelled gun)是美国生产的履带式自走炮系列之一,也是战后美国制造的自走炮中装载火炮口径最大的一款。", "id": 2363987} {"src_title": "Installation (Kunst)", "tgt_title": "裝置藝術", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ein Ausgangspunkt dieser künstlerischen Darstellungsform ist – ähnlich wie beim Environment der 1950er und 1960er Jahre – ein spiritueller oder konzeptueller Ansatz. Im Gegensatz zum Environment, dessen Ansatzpunkt oft die Auseinandersetzung mit der Alltags- und Warenwelt bildete, zielt die Installation aber in der Regel nicht auf eine narrative räumliche Inszenierung, wie sie z. B. bei den Arbeiten von Edward Kienholz zu finden ist. Verwandt mit der Intervention und der Land Art ist die Installation überwiegend eine dreidimensionale, raumbezogene Kunstform im Innen- und Außenraum und ermöglicht die Verwendung jeglichen Materials, wie auch von Zeit, Licht, Klang und Bewegung im Raum – siehe Lichtkunst, Klangkunst, Medienkunst und Kinetik. Installationen werden regelmäßig auf den großen Gruppenausstellungen wie der Biennale von Venedig und der documenta in Kassel gezeigt. Die Kunstgeschichte betrachtet heute als erste Installationen im vorgenannten Sinn Raumgestaltungen und -konzepte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie beispielsweise die Inszenierung von Piet Mondrians inzwischen abgerissenem Atelier (1921–1936, Paris, Montparnasse, rue du Départ), von El Lissitzkys Prounen-Raum (1923) oder seinem Kabinett der Abstrakten (1928), des Weiteren auch den speziell für Claude Monets grossformatige Seerosengemälde konzipierten runden Raum im Musée de l’Orangerie (1927, Paris). Direktere Vorgänger heutiger Installationen sind Kurt Schwitters während des Zweiten Weltkrieges zerstörter Merzbau (1923–1936/37, Hannover) und Oskar Schlemmers nicht verwirklichtes Lackkabinett (1940). Die Galerie Parnass zeigte im Jahr 1963 erstmals die Installation \"Zyklus Das schwarze Zimmer\" von Wolf Vostell aus dem Jahr 1958. Gregor Schneiders \"Totes Haus u r 1985-Gegenwart\" zählt zu der bedeutendsten existierenden Rauminstallation der Gegenwart.", "section_level": 1}, {"title": "Liste von Installationskünstlern.", "content": "Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Künstler unter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Installation ist in der bildenden Kunst ein meist raumgreifendes, ortsgebundenes und oft auch orts- oder situationsbezogenes dreidimensionales Kunstwerk. Der im Hinblick auf die Kunst seit Ende der 1970er Jahre gebräuchliche Begriff wird inzwischen auch für frühere raumexpandierende Inszenierungen angewendet.", "tgt_summary": "装置艺术(Installation art)许多人追溯根源到法国艺术家杜尚,他使用现成的物件而非传统上要求手工技巧的雕塑来创作。因此构成装置艺术作品的现成品,成为一种类似于“语素”的意义最小单位,在空间中按照艺术家的意愿,组成能产生意义的“句子”,即“装置艺术作品”。 相对于传统雕塑与空间的关系,装置艺术作品在空间中于观众的关系更为开放。很多时候,观众可以直接走进作品中,而不像传统雕塑作品那样,只能在作品之外欣赏。同时它也更符合工业革命后的日常生活,正如今天所经历的生活一样,我们在日常中已经不容易接触到仍需要通过自己加工才能使用的物品,绝大部分是已经由各种厂商加工完毕的“现成品”。它们在日常生活、工作中以功能为逻辑被安置在空间中。而装置艺术则通过重新组合它们的关系,让其产生本身功能以外的意义。 时至今日,装置艺术已经成为视觉艺术中最为常见的艺术形式。", "id": 704735} {"src_title": "Versalzung", "tgt_title": "土壤鹽化", "src_document": [{"title": "Physikalischer Vorgang.", "content": "Der physikalische Vorgang ist häufig sehr ähnlich. Die hohe Verdunstung an der Oberfläche führt dazu, dass in Wasser gelöste Salze sich an der Oberfläche anreichern. Da kein Wasser abfließt, verbleiben die Salze in der oberen Bodenschicht. Bei künstlicher Bewässerung verstärkt sich der Effekt, da nun mehr Wasser zum Transport der Salze zur Verfügung steht. Zusätzliche Salzlast durch die Verwendung von Grundwasser verstärkt den Effekt weiter. Auf der Oberfläche bildet sich eine Salzkruste.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung der Versalzung.", "content": "Versalzung betrifft 20 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen und 50 % aller bewässerten Flächen und ist das zweitgrößte Bodenschutzproblem. Allein in Syrien sind schon 30 bis 35 Prozent der Anbauflächen durch Versalzung verloren gegangen. In Ägypten sind es 30 bis 40 Prozent, in Pakistan weniger als 40 Prozent, im Irak 50 Prozent und in den Vereinigten Staaten 20 bis 25 Prozent. Teilweise geht dies noch auf die Bewässerungstechnik der Sumerer in Mesopotamien zurück. Nur durch Tröpfchenbewässerung und Drainagesysteme kann dem entgegengewirkt werden. Als nur mittelfristige Gegenmaßnahme sind in der Geschichte vieler Anbaugebiete auch deutliche nachweisbare Wechsel der angebauten Pflanzenarten zu verzeichnen, zum Beispiel vom Weizen zur salzresistenteren Gerste. Auch im Reisanbau kommt es zur Versalzung. In der Trockenzeit werden die Reisfelder weiter bewässert, so dass der Salzgehalt des stehenden Wassers, in dem der Reis wächst, durch die starke Verdunstung ansteigt. In Uferbereichen von zurückgegangenen Gewässern wie etwa dem Aralsee oder dem Toten Meer kann es zu massiven Salzverkrustungen kommen. Es gibt Pflanzen (Halophyten), die an salzhaltige Böden angepasst sind, jedoch nicht für die Landwirtschaft genutzt werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenmittel.", "content": "Die beste Methode, versalzte Flächen wieder in Gebrauch zu nehmen, ist das großflächige Bewässern und Ableiten des Wassers über Drainagen, bevor die Sonne die Lösung eingetrocknet hat. Dieses „Spülen“ muss meist mehrfach vorgenommen werden. Der Versalzung kann auch durch die Einarbeitung von speziellen Substrat-Mischungen entgegengewirkt werden. Das Funktionsprinzip dieser Technik liegt darin, Superabsorber so einzubringen, dass es nicht zu einer Gelbildung kommt, die das Wasser den Wurzeln verweigert. Außerdem soll damit verhindert werden, dass Regenwasser einfach weggespült wird. Wasser soll damit den Absorbern den Wurzeln weitestgehend und unmittelbar zugänglich gemacht werden. Dadurch kann die Bewässerungsmenge und -häufigkeit sehr reduziert werden und so das Versalzungsrisiko gemindert werden. Die Substrate können auch mit düngenden Eigenschaften kombiniert sein.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkung von Versalzung auf die Landwirtschaft.", "content": "Die hohe Salzkonzentration der Böden stört die osmotischen Prozesse, mit denen Pflanzen Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Gleichzeitig reichern sich Natrium-, Chlor- und Bor-Ionen in den Pflanzen an, denen gleichzeitig Kalium und Kalzium fehlen. Die mit der Versalzung einhergehende Bodenverdichtung erschwert das Wachstum der Wurzeln. Mit diesen Effekten geht eine Verschlechterung des Stoffwechsels der Bodenorganismen einher. Verschiedene Ackerpflanzen sind in unterschiedlichem Ausmaß von einer Versalzung betroffen. Gerste gilt als das salzresistenteste Getreide, und auch Zuckerrüben sind relativ resistent. Ananas, Aprikose, Zitrusfrüchte, Apfel, Erdbeere und Erdnuss gelten als besonders salzempfindlich.", "section_level": 1}, {"title": "Formen der Versalzung.", "content": "Abhängig von den vorkommenden Mineralen kommt es zur Bildung von typischen Bodenformen.", "section_level": 1}, {"title": "Solonchak.", "content": "Der Solonchak (von sol = Salz und chak = salziges Gebiet) ist eine typische Versalzungserscheinung mit leicht löslichen Salzen. Nach Angaben der World Reference Base for Soil Resources (WRB) ist Solonchak wie Solonetz ein wasserbeeinflusster Boden und somit eine typische Erscheinung bei falscher Bewässerung. Weltweit gibt es ca. 300 Mio. ha Solonchak. Typischerweise bilden sich im Solonchak in Senken leicht Salzkrusten, die Böden sind fest und es findet nur wenig biologische Aktivität in den Böden statt.", "section_level": 2}, {"title": "Solonetz.", "content": "Solonetz (von sol = Salz und etz = starke Ausprägungen) entsteht auf Böden, die im Untergrund tonangereichert sind und hohe Konzentrationen an Natrium aufweisen. Sie gehören wie der Solonchak zu den wasserbeeinflussten Böden nach der WRB. Weltweit sind ca. 135 Mio. ha von dieser Form der Versalzung betroffen. In diesen Böden finden sich hohe pH-Werte (> 8.5).", "section_level": 2}, {"title": "Calcisol.", "content": "Der Calcisol gehört wie der Gypsisol zu den Salzakkumulationsböden (WRB). Er entsteht durch Ausfällung von Sekundärcarbonat. Weltweit werden Calcisols auf ca. 1 Mrd. ha geschätzt. Hier reichert sich sekundäres Karbonat in tieferen Bodenschichten an und das kalkhaltige Ausgangsmaterial ist oft nicht mehr vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Gypsisol.", "content": "Gypsisol (von gypsum = Gips) entsteht wie der Calcisol. Im Unterschied dazu reichern sich aber nicht Carbonate an, sondern stattdessen Gips (Kalziumsulfat). Von dieser Form sind weltweit ca. 100 Mio. ha betroffen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit Versalzung bezeichnet man in der Bodenkunde eine überhöhte Anreicherung von wasserlöslichen Salzen. Untersucht werden die Prozesse, durch die sich in der oberen Bodenschicht Salze anreichern, die Ausprägungen und die Ursachen. Versalzung ist neben der Versauerung eine von zwei möglichen, langfristigen Ergebnissen der Bodenentwicklung. Zur Versalzung kommt es, wenn der Boden eine negative Wasserbilanz aufweist, also die Verdunstung in sechs bis neun Monaten eines Jahres größer ist, als die Niederschläge. Zusätzlich zur natürlichen Entwicklung eines Bodens kann die Versalzung durch menschliches Tun erheblich beschleunigt werden.", "tgt_summary": "土壤盐化(英语:soil salinization,又称土壤盐碱化)是常发生于气候炎热、干燥,实施灌溉却排水不良之沙漠及沿海地区等农牧业地区的现象。盐害会危害建筑物、公共设施以及出土遗迹。中国北方和印度的旁遮普地区也为此问题所苦。", "id": 790441} {"src_title": "C++-Standardbibliothek", "tgt_title": "C++標準函式庫", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die C++ Bibliothek hat ihren Ursprung in den 1980er Jahren und wurde im Laufe der Standardisierung durch den Einfluss einer bei Hewlett-Packard entwickelten Bibliothek namens \"Standard Template Library\" (STL) überarbeitet. Heute wird die C++-Standardbibliothek fälschlicherweise immer noch häufig STL genannt, obwohl es sich um zwei unabhängige Bibliotheken handelt.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Seit April 2006 gibt es eine Bibliothekserweiterung (\"Technical Report 1, kurz TR1\"), die z. B. reguläre Ausdrücke, verschiedene Smartpointer, Hash Container und eine Zufallszahlbibliothek spezifiziert. Diesen Erweiterungen wurde der Namensraum codice_1 zugeteilt. Viele dieser Erweiterungen stellen Vorschläge dar, Funktionen der Standardbibliotheken zu ändern. Einige sind seit der Veröffentlichung des C++11-Standards als reguläre Funktionen in die Standardbibliothek übernommen worden. Damit sind sie mittlerweile direkt über Namensraum codice_2 erreichbar. Seit 2012 werden neue Funktionen der Standardbibliothek und von C++ allgemein nicht mehr als \"Technical Reports\", sondern als \"Technical Specification\" formatiert und sind deshalb im Namensraum codice_3 enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandteile der C++-Standardbibliothek.", "content": "Die C++-Standardbibliothek bietet: Die meisten Komponenten der C++-Standardbibliothek liegen in Form von Vorlagenklassen (engl.: „Templates“) vor. Dieses Konzept hat den großen Vorteil der Wiederverwendbarkeit, so können zum Beispiel durch einfache Deklaration Container für beliebige Datentypen erzeugt werden; Algorithmen gelten für eine ganze Reihe von Datentypen. Weiterhin wird durch Templates schon während des Kompilierens eine Typsicherheit sichergestellt, die Laufzeitfehler minimiert. Ein Nachteil sind die überaus schwer zu lesenden Fehlermeldungen, die zum Beispiel bei Typ-Konflikten erzeugt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Container.", "content": "Container (Behälterklassen) sind Objekte, die andere Datentypen und Objekte speichern, zum Beispiel Listen und Felder. Zum Zugriff auf die einzelnen Elemente werden vom Container Methoden und Iteratoren zur Verfügung gestellt. Der Container kümmert sich um die Speicherverwaltung für die Elemente und hat deswegen Funktionen zum Einfügen und Löschen von Elementen. \"Der Container besitzt die Elemente\". Das bedeutet, dass die Lebenszeit eines gespeicherten Objekts nicht die Lebenszeit der Liste übersteigt. Wenn der Inhalt danach benötigt wird, muss der Benutzer entweder Kopien davon erstellen oder selbst allokierte Pointer verwenden. In sequenziellen Containern sind die Objekte linear angeordnet. In assoziativen Containern erfolgt der Zugriff mit Hilfe von Schlüsseln.", "section_level": 2}, {"title": "Iteratoren.", "content": "Iteratoren (von lateinisch \"iterare\": wiederholen) sind intelligente Zeiger, mit deren Hilfe über die Elemente eines Containers iteriert sowie auf einzelne Elemente des Containers zugegriffen werden kann. Die Iteratoren bilden ein zentrales Konzept für die Container. Bezogen auf ihre Aufgabe sind die Iteratoren reine Zugriffsobjekte. Sie entkoppeln Algorithmen von den Containern, so dass Algorithmen unabhängig von Containertypen formuliert werden können. Das nachfolgende Diagramm zeigt das Verhältnis des Iterators zu den Containern und Algorithmen: Bei den Iteratoren gibt es folgende Kategorien: Dabei stellt nicht jeder Container alle Iteratoren zur Verfügung. Der list-Container lässt z. B. keinen wahlfreien, sondern nur sequentiellen Zugriff zu. Die Ein- und Ausgabeiteratoren sind dagegen sehr allgemein und werden grundsätzlich bereitgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Algorithmen.", "content": "Algorithmen sind Funktionen mit bestimmten Manipulationsvorschriften, die auf einen Container angewendet werden. Dabei sind sie unabhängig von der speziellen Implementierung der Container. Sie können nur über Iteratoren auf die Elemente in den Containern zugreifen. Sie enthalten u. a. die Standard-Algorithmen der Informatik, wie z. B. Sortieralgorithmen oder Verfahren zur Erzeugung von Zufallszahlen. Die meistbenutzten sind: Diese und weitere Algorithmen befinden sich im Header codice_10.", "section_level": 2}, {"title": "Funktionsobjekte.", "content": "Bei Funktionsobjekten oder Funktoren handelt es sich um Objekte, die als Funktion aufgerufen werden können. Hierbei wird der Funktionsoperator „codice_11“ überladen. Bei den Funktionsobjekten gibt es folgende Kategorien: Grundsätzlich benötigen die Algorithmen der C++-Standardbibliothek keine Funktionsobjekte mit mehr als zwei Parametern.", "section_level": 2}, {"title": "Zeichenketten.", "content": "Die Zeichenketten-Bibliothek definiert ein Klassen-Template codice_12 zur Darstellung von Zeichenketten (engl.: \"strings\") variabler Länge. Die Methoden des Klassen-Templates bieten Manipulationen und -Operationen, wie z. B. das Einfügen, Löschen, Ersetzen und Suchen in Zeichenketten. Von diesem Klassen-Template gibt es zwei Typdefinitionen:", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "std::vector daten(10); // Datenfeld mit int der Länge 10 anlegen, [0].. [9] // Iterator anlegen und initialisieren; Iterator zeigt dann auf ersten Eintrag (also Index 0). std::vector::iterator dIter(daten.begin()); // Zähler i initialisieren, for (int i = 0; // daten: 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 std::vector datenZwei(10); std::copy(daten.begin(), daten.end(), // welche Daten sollen kopiert werden // datenZwei: 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 // binärer Funktor std::multiplies() braucht zwei Argumente std::transform( // datenZwei: 0 1 4 9 16 25 36 49 64 81 // unärer Funktor std::negate() braucht ein Argument std::transform(daten.begin() + 4, // dieses Mal nicht vom Anfang, sondern vom fünften Element an // daten: 0 1 2 3 -4 -5 -6 -7 -8 -9 std::sort(daten.begin(), daten.end()); // sortieren // daten: -9 -8 -7 -6 -5 -4 0 1 2 3", "section_level": 1}], "src_summary": "Die C++-Standardbibliothek ist die vom C++-Standardisierungskomitee der ISO festgelegte grundlegende Programmbibliothek der Programmiersprache C++. Sie enthält eine Sammlung der wichtigsten Unterprogramme und anderer grundlegender Programmkomponenten, zum Beispiel verschiedene generische Container, Funktionen zu deren Manipulierung, Funktionsobjekte, generische Zeichenketten (auch „Strings“ genannt), Datenströme u. a. für den Dateizugriff, Unterstützung von Sprachmitteln sowie einfache Funktionen (zum Beispiel aus der Mathematik). In ihr ist auch die gesamte Standardbibliothek der Programmiersprache C enthalten.", "tgt_summary": "C++中的标准程序库(Standard Library)是类和函式的集合,其使用核心语言写成。标准程序库提供若干泛型容器、函式物件、泛型字串和串流(包含交互和档案I/O),支援部分语言特性和常用的函式,如开平方根。C++标准程序库也吸收了ISO C90 C标准程序库。标准程序库的特性宣告于\"std\"命名空间之中。", "id": 2131332} {"src_title": "Chuncheon", "tgt_title": "春川市", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bis 940 ist die Stadt unter wechselnden Namen belegt. Von 940 bis 1413 hieß sie Chunju (춘주; 春州), seit 1413 Chuncheon. 1896 wurde Chuncheon im Zuge der Wiederherstellung der koreanischen Provinzen Hauptstadt Gangwon-dos. Bis zur Auflösung der koreanischen Provinzen im Jahr 1895 war das weiter südlich gelegene Wonju Provinzhauptstadt gewesen. Zwischen 1910 und 1945, als Korea Teil des Japanischen Kaiserreichs war, trug die Stadt offiziell den japanischen Namen \"Shunsen\" (jap. ), welcher der sinojapanischen Aussprache der koreanischen Hanja entspricht. Im Koreakrieg wurde das in der Nähe des 38. Breitengrads gelegene Chuncheon weitgehend zerstört und danach wieder aufgebaut. 1995 wurde Chuncheon mit dem es umgebenden gleichnamigen Kreis vereinigt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eisenbahn.", "content": "Chuncheon ist mit der Hauptstadt Seoul durch eine erst wenige Jahre alte Eisenbahn-Strecke verbunden, die zu 30 % in Tunneln verläuft. Die Fahrzeit der modernen Züge mit Einheitsklasse beträgt ab Seoul-Yongsan 74 Minuten, ab Seoul-Cheongnyangni etwa eine Stunde. Sie fahren im Stundentakt. Die alte Strecke, die weitgehend dem Verlauf des Han-Flusses folgte und eine Fahrzeit von 2 1/2 Stunden hatte, wurde stillgelegt. Im Gegensatz zu den Hochgeschwindigkeitsstrecken, z. B. nach Busan, wo die Züge bis zu 300 km/h erreichen, wird die Strecke nach Chuncheon mit max. 180 km/h befahren. Etwa die halbe Distanz der Strecke ist gleichzeitig eine der neun U-Bahnstrecken Seouls.", "section_level": 2}, {"title": "Straße.", "content": "Zwischen Chuncheon und der Hauptstadt Seoul verläuft der Gyeongchun-Expressway. Durch diese Autobahn sind beide Städte mit nur wenig mehr als einer Stunde Autofahrt verbunden, gerechnet ab Stadtgrenze Seoul.", "section_level": 2}], "src_summary": "Chuncheon (kor. \"Fluss des Frühlings\", frühere deutsche Transkription \"Tschungtschon\") ist die Hauptstadt der Provinz Gangwon-do in Südkorea. Die Großstadt hat 273.130 Einwohner.", "tgt_summary": "春川市()是位于韩国江原道西部的一个市级行政区,也是该道的首府,面积1116.43平方公里,人口超25万。", "id": 13402} {"src_title": "Robert Cecil, 1. Viscount Cecil of Chelwood", "tgt_title": "罗伯特·塞西尔,第一代切尔伍德的塞西尔子爵", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Robert Cecil wurde 1864 als dritter Sohn des Staatsmanns und dreifachen Premierministers Robert Gascoyne-Cecil, 3. Marquess of Salisbury geboren. Als jüngerer Sohn eines Marquess führte er ab 1868 die Höflichkeitsanrede „Lord“ Robert Cecil. Er gehörte von Geburt an zur Elite Großbritanniens und besuchte zur Ausbildung vornehmlich Privatschulen. Am Eton College in Eton und in Oxford studierte er Rechtswissenschaften. Nach dem Studium arbeitete er einige Zeit für seinen Vater und schlug dann eine Anwaltslaufbahn ein.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Bei den Unterhauswahlen von 1906 gewann Robert Cecil einen Wahlkreis, wurde Parlamentsmitglied für die Conservative Party und behielt diese Position mit kurzen Unterbrechungen bis 1923. Wie sein Bruder Hugh Cecil opponierte er in den Jahren nach der für die Konservativen klar verlorenen Parlamentswahl von 1906 gegen seinen Cousin, den Parteivorsitzenden Arthur Balfour, bis dieser schließlich im November 1911 zurücktrat. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete er als Unter-Staatssekretär im Außenministerium und von 1916 bis 1918 als Blockade-Minister. 1916 sprach er sich (im gleichen Jahr wie der amerikanische Präsident Thomas Woodrow Wilson) für einen Völkerbund aus und veröffentlichte ein „Memorandum über Vorschläge, wie die Gelegenheiten für künftige Kriege verringert werden könnten“. 1918 wurde Robert Cecil Leiter der britischen Völkerbundsabteilung und entwickelte den „Cecil-Plan“, auf dessen Basis er 1919 in Paris eine Satzung für den Völkerbund erarbeitete und die Sitzungen der britischen Völkerbundsabteilung bei der Friedenskonferenz leitete. Der Völkerbund wurde mit dem Versailler Vertrag am 10. Januar 1920 ins Leben gerufen, wobei die Siegermächte des Ersten Weltkriegs mit Ausnahme der USA, nach der Ablehnung des Vertrages durch den amerikanischen Senat, die führende Rolle spielten. Am 28. Dezember 1923 wurde Robert Cecil wurde der erbliche Adelstitel \"Viscount Cecil of Chelwood\", of East Grinstead in the County of Sussex, verliehen, wodurch er auch Mitglied des britischen House of Lords wurde. In den Jahren 1923 und 1924 war er Lordsiegelbewahrer, von 1924 bis 1927 Chancellor of the Duchy of Lancaster und in der Abrüstungskommission tätig. Ebenfalls 1923 wurde Robert Cecil Präsident des Völkerbundes und blieb auf diesem Posten bis zu dessen Auflösung am 18. April 1946. In der Nachfolgeorganisation, den Vereinten Nationen, wurde er zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt. Robert Cecil gründete 1923 die \"League of Nations Union\" und war auch deren Präsident von 1923 bis 1945. 1936 gründete er mit dem Franzosen Pierre Cot das \"Rassemblement universel pour la paix\" (Internationale Friedenskampagne) und wurde deren Präsident. Hierfür erhielt er 1937 den Friedensnobelpreis. 1938 sprach sich Robert Cecil gegen das Münchner Abkommen und die Abtretung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich aus. Das \"Rassemblement universel pour la paix\" (International Peace Campaign) unterstützte Anfang 1938 eine Kampagne gegen den japanischen Überfall auf China und zur Hilfe für dieses Land. Der Aussage, der Völkerbund habe sich als Instrument der Friedenssicherung nicht bewährt, trat Cecil bis an sein Lebensende 1958 entgegen: „Es ist nicht so, dass man ihn erprobt und für untauglich befunden hätte, sondern man fand ihn unbequem und hat ihn nicht erprobt.“", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "1889 heiratete er Lady Eleanor Lambton (1868–1959), Tochter George Lambton, 2. Earl of Durham. Da die Ehe kinderlos blieb, erlosch sein Adelstitel bei seinem Tod 1958.", "section_level": 2}], "src_summary": "Edgar Algernon Robert Gascoyne-Cecil, 1. Viscount Cecil of Chelwood, kurz Robert Cecil (* 14. September 1864 in Salisbury; † 24. November 1958 in Tunbridge Wells, Kent) war ein britischer Politiker und Diplomat. Als Gründer und Präsident der Internationalen Friedenskampagne erhielt er 1937 den Friedensnobelpreis.", "tgt_summary": "埃德加·阿尔杰农·罗伯特·加斯科因-塞西尔,第一代切尔伍德的塞西尔子爵,CH,PC,QC(Edgar Algernon Robert Gascoyne-Cecil, 1st Viscount Cecil of Chelwood,1864年9月14日-1958年11月24日),英国律师、政治家与外交家。他是国际联盟的创始人、捍卫者之一,他亦因此在1937年获得诺贝尔和平奖。在1868年-1923年间,塞西尔称为“罗伯特·塞西尔勋爵”。", "id": 1081252} {"src_title": "Erlöserkirche (Jerusalem)", "tgt_title": "路德会救赎主堂", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Erlöserkirche steht im Zentrum der Jerusalemer Altstadt, im Muristan, unmittelbar südlich der Grabeskirche. An der Nordseite der Erlöserkirche verläuft das letzte Stück der Via Dolorosa, die an der benachbarten Grabeskirche endet. Im Osten verläuft der \"Suq el-Lahhanin\", im Süden schließen sich die Propstei und die Martin-Luther-Schule an. Westlich der Kirche liegt die für die Altstadt ungewöhnlich breite Muristanstraße (früher: Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Straße) und der Muristan-Basar.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Kirche wurde auf einem Teil des Geländes errichtet, das im Mittelalter von dem Hospiz des Johanniterordens eingenommen wurde. An gleicher Stelle stand damals die Kirche \"Santa Maria Latina\", die zum Benediktinerorden gehörte. Das Benediktinerkloster und das Hospiz der Johanniter entwickelten sich in der Kreuzfahrerzeit zu zwei eigenständigen Institutionen. Die Johanniter benutzten für ihre Gottesdienste die Johanneskirche im Muristan, nach der der Orden benannt wurde. Jerusalem war in den Zeiten nach der Reformation als Pilgerziel für Europäer nahezu vergessen. Das änderte sich erst mit dem Aufkommen der Erweckungsbewegungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Besonders der romantisierende König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen sah hier ein Betätigungsfeld. 1841 errichteten Großbritannien und Preußen ein gemeinsames Bistum Jerusalem, das bis 1886 bestand und sich dann in einen englischen und einen deutschen Zweig teilte. 1869 konnte Kronprinz Friedrich III., auf der Durchreise zur Eröffnung des Suezkanals, den Grundstückstreifen am Ostrand des Muristan, an dessen nördlichem Ende die Ruine der Kirche Santa Maria Latina stand, für Preußen in Besitz nehmen. Nach der Rückkehr des Kronprinzen erhielt der Architekt Friedrich Adler den Auftrag, die vorhandene Bausubstanz zu untersuchen. Er schlug vor, die mittelalterliche Kirche und ihre Konventsgebäude wieder zu errichten. Inzwischen war der Enthusiasmus für das gemeinsame deutsch-englische Bistum verflogen und in den Auseinandersetzungen um dessen Auflösung oder Fortbestand blieb das Bauprojekt zunächst 20 Jahre lang liegen. Als das Bistum 1886 aufgelöst wurde, standen der deutschen Seite die dadurch frei gewordenen Mittel zur Verfügung, um sie für den Bau zu verwenden. 1888 trat Kaiser Wilhelm II. die Regierung an und erwies sich von Anfang an als Förderer des Projekts. Er förderte den Wiederaufbau der ebenfalls aus ruinösem Zustand wiederhergestellten Schlosskirche in Wittenberg, eine ebenfalls von Friedrich Adler betreute Baumaßnahme. Sie wurde am Reformationstag, am 31. Oktober 1892, im Beisein des Kaisers eingeweiht: eine Demonstration evangelischer Einheit. Anschließend sandte Wilhelm II. das Wittenberger Team – neben Friedrich Adler gehörte dazu der Bauleiter und Architekt Paul Groth – nach Jerusalem, um mit dem Bau der Erlöserkirche die Demonstration evangelischer Einheit fortzusetzen und den Kaiser in eine Reihe mit Konstantin dem Großen zu stellen, der die benachbarte Grabeskirche 1500 Jahre zuvor hat errichten lassen. Weiteres trat hinzu: Seit 1892 befand sich die Bahnstrecke Jaffa–Jerusalem in Betrieb. Erstmals war Jerusalem damit relativ leicht erreichbar, sowohl für die am Bau Beteiligten als auch für externes Baumaterial. Und das archäologische Interesse an dem Untergrund, auf dem hier gebaut werden sollte, war im Rahmen der aufkommenden modernen Archäologie und der Leben-Jesu-Forschung erheblich gestiegen.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau.", "content": "Paul Groth (1859–1955) traf 1893 in Jerusalem ein und legte im gleichen Jahr den Grundstein für den Bau der Erlöserkirche. Er begann zunächst damit, den Bauplatz vorzubereiten. Dabei konnte er einige wenige Bauteile der mittelalterlichen Kirche Santa Maria Latina bergen. Die vorgefundenen mittelalterlichen Fundamente erwiesen sich allerdings als zu schwach, um den Neubau zu tragen. Sie mussten völlig neu errichtet werden. Dies geschah auf dem Grundriss der mittelalterlichen Kirche. Für die neuen Fundamente wurden 11 Meter tiefe Gräben durch die Tellstruktur des Baugrundes bis auf den anstehenden Fels ausgehoben. Dabei stießen die Ausgräber vermeintlich auf die Jerusalemer Stadtmauer aus der Zeit Jesu. Heute weiß man, dass es nur eine Stützmauer in dem ursprünglich stark abschüssigen Gelände war, denn die Mauer hat nur eine auf Sicht angelegte Seite. Diese „Stadtmauer“ schien der Beweis zu sein, dass das Gelände, auf dem die Grabeskirche heute steht, tatsächlich damals vor der Stadtmauer lag. Damit schien die Authentizität der tradierten Überlieferung zum Ort von Golgota bestätigt zu sein. Die Erlöserkirche beherbergte so quasi eine bauliche „Reliquie“ in ihrem Untergrund. Obwohl ihr Grundriss mit dem der mittelalterlichen Kirche Santa Maria Latina identisch ist, ist das Bodenniveau der Erlöserkirche etwa zwei Meter höher als das ihres Vorgängerbaus. Das entspricht in etwa dem Geländeauftrag, der hier in der Zwischenzeit stattgefunden hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Gestalt.", "content": "Errichtet wurde die Erlöserkirche mit Ausrichtung nach Osten in neuromanischem Stil. Sie schloss bewusst romanische Bauteile der mittelalterlichen Kreuzfahrerkirche ein, insbesondere das frühere Hauptportal der Kirche Santa Maria Latina, das nach Norden gerichtet ist und heute nicht mehr genutzt wird. Dessen Schmuck stammt zum Teil ebenfalls noch aus dem Mittelalter. Als Material für den Neubau wurde ein leicht ockerfarbener Kalkstein aus der Umgebung von Jerusalem verwendet. Die Steine wurden als gleichmäßig große, seriell gefertigte Quader verbaut, ganz im Unterschied zum mittelalterlichen Bauen. Völlig gleichförmig sind auch die Kapitelle in der Kirche. Sie wurden nach dem Vorbild des einzig erhaltenen Kapitells des Vorgängerbaus gefertigt. Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit einem Querhaus, das nicht über die Flucht der Seitenschiffe hinausragt. Das Mittelschiff ist höher als die Seitenschiffe, die Vierung ist von einer Kuppel überwölbt. Alle drei Schiffe enden im Osten mit Apsiden, wobei die des Mittelschiffes tiefer als die der Seitenschiffe ausgestaltet ist. Die nördliche Außenwand und die Apsiden sind durch wenige, kleine, rundbogige Fenster durchbrochen. Das meiste Tageslicht fällt durch die Rosette der Westwand und die acht Fenster im Tambour der Kuppel. Das heutige Hauptportal im Westen der Kirche ist – ebenso wie die Westfassade – eine Neuschöpfung Friedrich Adlers. Im Tympanon des Westportals ist ein Medaillon mit dem Lamm Gottes dargestellt, begleitet von den Wappen der Hohenzollern und des Johanniterordens. Der Turm der Kirche ist ein dominierender Bestandteil der Silhouette der Altstadt von Jerusalem. Er basiert auf einem zweiten Entwurf von Friedrich Adler, dessen erster Entwurf dem Kaiser nicht zugesagt hatte. Die Zeichnung des zweiten Entwurfs jedenfalls ist vom Kaiser als „genehmigt“ abgezeichnet und formal an den Turm der Grabeskirche angelehnt. Der Turm erhielt ein Geläut aus drei Glocken in den Schlagtönen dis, fis und ais, das auf die Glocken der Dormitio-Kirche abgestimmt ist. Gießer war Franz Schilling aus Apolda, der ebenfalls die Glocken der Himmelfahrtkirche gegossen hat. Vom Turm hat man einen guten Rundblick über die Jerusalemer Altstadt. Das Innere der Kirche ist durch sechs Pfeiler in drei Joche und das in seiner Fläche gleich große Querhaus gegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Einweihung.", "content": "Am Reformationstag (31. Oktober) 1898 wurde die Erlöserkirche durch Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Victoria im Rahmen seiner Palästinareise eingeweiht und der Schlüssel an Friedrich Wilhelm Barkhausen, Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats der Evangelischen Landeskirche der älteren Provinzen Preußens, übergeben. Wilhelm II. war der erste westliche Herrscher der Neuzeit, der Jerusalem betrat. Damit er das hoch zu Ross tun konnte, wurde die historische Stadtmauer neben dem Jaffator durchbrochen. Der Predigt zum Einweihungsgottesdienst lag das Bibelwort zu Grunde, das zugleich den Namen der Kirche erklärt: Die Bauinschrift, angebracht an der Wand des nördlichen Seitenschiffs, lautet:", "section_level": 2}, {"title": "Bauliche Änderungen.", "content": "1970–73 wurde die Kirche von Ernst W. Krüger grundlegend neu gestaltet. Anlass war, dass die Schäden an dem Gebäude aus dem Israelischen Unabhängigkeitskrieg von 1948 und dem Sechstagekrieg von 1967 dringend behoben werden mussten. Ernst W. Krüger fühlte sich dabei dem modernen Kirchenbau verbunden, der in dieser Zeit glatte, „weiße“ Innenräume bevorzugte. Denkmalschützerische Aspekte gegenüber dem überkommenen und damals verachteten historistischen Baubestand spielten keine Rolle. So wurde die teilweise in kräftigen Farben gehaltene Bemalung des Innenraumes entfernt. Die Mittelapside war ursprünglich komplett ausgemalt gewesen, unter anderem mit dem Spruch: \"Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit\", dem Leitspruch der Gustav-Adolf-Stiftung, die sich besonders um die evangelischen Gemeinden in der Diaspora kümmert. Erhalten blieb in der Mittelapsis nur das Mosaik des Christuskopfes, das von der Mosaikanstalt Puhl & Wagner in Berlin-Neukölln geschaffen wurde. Die Kanzel wurde ebenfalls neu gestaltet und ein Teil ihrer historistischen Ausstattung entfernt. Der Altar in der Apsis wurde beseitigt und ein neuer in der Vierung errichtet. Entfernt wurden auch die Zinnen, die die Kuppel der Kirche außen zierten, da dort immer wieder Wasser eingedrungen war. Ergänzt wurden die modernen Buntglasfenster durch die jüdische Hamburger Glasmalerin Anna Andersch-Marcus. Die ornamental gestalteten ursprünglichen Buntglasfenster waren durch die kriegerischen Auseinandersetzungen 1948 und 1967 weitestgehend zerstört. Ebenfalls neu geschaffen wurde im Rahmen dieser Neugestaltung 1971 die Orgel durch die Berliner Orgelbauerwerkstatt Karl Schuke. Ebenfalls 1970–74 wurden archäologische Ausgrabungen unter der Erlöserkirche durchgeführt. Das Ergebnis war unter anderem, dass sich dort nicht, wie vermutet, Reste der Stadtmauer aus der Zeit Jesu befinden. Man hat hier vielmehr die schon genannte Mauer als Stützmauer identifiziert und einen historischen Steinbruch gefunden. Für die Schichten, die der Zeit Jesu zuzuordnen sind, wurde eine Gartennutzung festgestellt. Beides sind Nutzungen, die vor der Stadtmauer anzunehmen sind. Damit wird die Theorie gestützt, Golgota könne sich etwa dort befunden haben, wo heute die Grabeskirche steht. Bei den archäologischen Ausgrabungen wurden Reste der Kirche Santa Maria Latina gesichert. Die Apsis des südlichen Seitenschiffs dient seit 1991 als Friedenskapelle, die dem Gebet für den Frieden in der Region gewidmet ist.", "section_level": 2}, {"title": "Nebengebäude.", "content": "Südlich der Kirche wurde 1910 durch den Berliner Regierungsbaumeister Robert Leibnitz das Propsteigebäude errichtet. Die Ruinen der mittelalterlichen Klostergebäude, die bis dahin dort noch standen, wurden teilweise abgerissen, teilweise – wie etwa der Kreuzgang, die „Johanniterkapelle“ und das „Refektorium“ – in den Neubau einbezogen. Die ebenfalls neuromanischen Formen dieses Gebäudes sind gegenüber denen der Kirche viel freier gestaltet, auch kamen jetzt Quader in unterschiedlicher Größe und mit unregelmäßiger Oberfläche zum Einsatz. Neben dem Büro des Propstes und der Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache zu Jerusalem hat im Propsteigebäude der Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land seinen Sitz. Ursprünglich beherbergte das Gebäude das Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaften des Heiligen Landes mit dem Büro seines ersten Leiters Gustaf Dalman. Der in die Anlage einbezogene mittelalterliche Kreuzgang ist doppelstöckig und bildet den Innenhof des Gebäudekomplexes. Südlich schließt sich die „Johanniterkapelle“ (früher auch: „Kreuzfahrerkapelle“) an, ursprünglich wohl das Refektorium des dort befindlichen Benediktiner-Klosters. An der Ostseite des Kreuzgangs befindet sich das „Refektorium“, dessen mittelalterliche Nutzung unklar ist und das heute als Gemeindesaal und für Empfänge genutzt wird. In der Verlängerung der Flucht des Propstei war in gleichem Stil der Bau einer Schule vorgesehen, ein Bau, zu dem es aufgrund des Ersten Weltkriegs nicht mehr kam. Erst sehr viel später wurde auf dem Grundstück, jetzt nach hinten versetzt, die heutige Martin-Luther-Schule errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Archäologischer Park unter der Erlöserkirche.", "content": "Am 1. November 2012 wurde der archäologische Park „Durch die Zeiten“ eröffnet, der unter dem Kirchenschiff der Erlöserkirche mehr als 2.000 Jahre Geschichte der Stadt Jerusalems erlebbar dokumentiert. Die von Conrad Schick 1893 und Ute Wagner-Lux (der damaligen Direktorin des DEI) und Karel Vriezen 1970–1974 durchgeführten Ausgrabungen wurden vom Deutschen Evangelischen Institut für Altertumswissenschaften des Heiligen Landes (DEI) in den Jahren 2009–2012 aufbereitet, um dem Besucher mit 3D-Animationen und Lichteffekten die unterschiedlichen Bau- und Entwicklungsstufen Jerusalems zu präsentieren und erfahrbar zu machen. Im angrenzenden Kreuzgang der Propstei hält ein Museum weitere Informationen und Ausstellungsstücke zur Stadtgeschichte bereit.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel wurde 1971 von dem Orgelbauwerkstatt Karl Schuke (Berlin) auf der neu errichteten Westempore erbaut. Sie ersetzte ein Instrument, das 1898 von dem Orgelbauer Ferdinand Dinse (Berlin) errichtet worden war. 1984 wurde die Disposition der Orgel um drei Zungenregister erweitert. Das Instrument hat heute 21 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "→ Hauptartikel: Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache zu Jerusalem Die „Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache zu Jerusalem“ – heute eine Auslandsgemeinde der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) – nutzte die am 16. Juli 1871 als deutsch-evangelische Kapelle eingeweihte so genannte „Kreuzfahrerkapelle“ im ersten Stock des Kreuzgangs bis zur Fertigstellung der Erlöserkirche als Gottesdienstraum. Die Erlöserkirche ist weiter Gottesdienstraum für die arabischsprachige und die englischsprachige Jerusalemer Gemeinde der Evangelisch-lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land. Darüber hinaus feiert die kleine dänischsprachige evangelische Gemeinde in Jerusalem in diesen Räumen ihre Gottesdienste.", "section_level": 1}, {"title": "Träger.", "content": "Eigentümerin der Erlöserkirche ist heute die deutsche Evangelische Jerusalemstiftung mit Sitz in Hannover. Deren Geschäftsführung liegt beim Kirchenamt der EKD (Kirchliches Außenamt).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Erlöserkirche (,, ) ist eine deutsche evangelische Kirche in Jerusalem. Sie wurde in den Jahren 1893–1898 auf dem Grundriss der Kreuzfahrerkirche S. Maria Latina erbaut.", "tgt_summary": "路德会救赎主堂(Lutheran Church of the Redeemer)是耶路撒冷旧城的新教教堂,由建筑师保罗·费迪南德·格罗斯兴建于19世纪后期。救赎主堂目前供阿拉伯语、德语、丹麦语、英语的路德会团体使用。这座教堂也是约旦和圣地福音路德会主教的总部。", "id": 23082} {"src_title": "China National Petroleum Corporation", "tgt_title": "中国石油天然气集团", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1949 wurde das chinesische Erdölministerium gegründet, aus dem 1988 die China National Petroleum Corporation als Nachfolgeorganisation hervorging. 1993 begann die Internationalisierung mit der Unterzeichnung eines Servicevertrags für ein Ölfeld in Peru. Im August 2005 kaufte die Gesellschaft als erste Chinas ein ausländisches Ölunternehmen, und zwar für 4,3 Milliarden US-Dollar die in Kanada beheimatete PetroKazakhstan. CNPC sichert sich damit einen Teil des kasachischen Öls, das auch nach Russland und Europa exportiert wird. Am 13. November 2005 kam es in der Petrochemiefabrik No. 110 zum Chemieunfall von Jilin, bei dem die Fabrik explodierte und der Songhua Jiang verseucht wurde. Da der Fluss als Grundlage der Trinkwasserversorgung in der Region dient, musste die Versorgung teilweise unterbrochen werden. Davon war auch die Metropole Harbin betroffen. Am 25. September 2007 unterzeichnete CNPC mit der Regierung des Tschad ein Joint-Venture für die Raffinerie von Erdöl im Tschad. Am 7. September 2013 unterzeichnete die CNPC und KazMunaiGaz Verträge, die der CNPC für fünf Milliarden US-Dollar einen Anteil von 8 Prozent am Ölfeld von Kaschagan im nördlichen Kaspischen Meer beteiligt. Die Reserven des Ölfeldes werden auf rund 38 Milliarden Barrel (je 159 Liter) geschätzt. Am 21. Mai 2014 schloss CNPC einen Vertrag mit dem staatlichen russischen Erdgasförderunternehmen Gazprom über die Lieferung von jährlich mindestens 38 Milliarden Kubikmeter Gas nach China ab 2018 für eine Dauer von 30 Jahren. Insgesamt entspricht der Wert des Geschäftes etwa 400 Milliarden US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Tochterunternehmen.", "content": "PetroChina ist ein Tochterunternehmen der staatlichen CNPC und verkaufte Anfang November 2007 in Shanghai 4 Milliarden Aktien und brachte damit 2,2 Prozent seines erweiterten Aktienkapitals an die Börse. Eine weitere Tochtergesellschaft ist Kunlun Energy, die an der Hong Kong Stock Exchange gelistet ist. Die CNPC-AktobeMunaiGas in Kasachstan ist zu 91 Prozent im Besitz von CNPC.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsbereiche.", "content": "Das Geschäft der CNPC ist in die drei Bereiche \"Oil & Gas Operations\" (das Hauptgeschäft der CNPC), \"Field Services, Engineering & Construction\" und \"Petroleum Equipment\" unterteilt. Der Bereich Oil & Gas Operations ist wiederum in Upstream, Midstream, Downstream und Chemicals unterteilt, so dass CNPC die gesamte Wertschöpfungskette der Ölindustrie abdeckt. Im \"Upstream\"-Bereich ist CNPC außer in China inzwischen in 26 Ländern aktiv. Insgesamt gibt das Unternehmen an über 3062 Millionen Tonnen Öl- und 2320 Millionen Tonnen Gasreserven zu verfügen. \"Midstream\" betreibt im Wesentlichen Pipelines von insgesamt 39316 km Länge in China, es wurden aber auch schon Pipelines für die internationalen Aktivitäten, unter anderem im Sudan und in Kasachstan, gebaut. Im \"Downstream\"-Bereich betreibt mehrere Raffinerien, die 2007 insgesamt 77 Million Tonnen Mineralölprodukte erzeugt haben – davon 49 Millionen Tonnen Dieselkraftstoff und 25 Millionen Tonnen Benzin. CNPC betreibt in China 18648 Tankstellen. Die \"Chemie\"-Sparte produziert Grundchemikalien wie Polyethylen, Polypropylen und Polyester.", "section_level": 1}, {"title": "Vorfälle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gasaustritt in Chongqing im Jahr 2003.", "content": "243 Menschen starben, 2.142 wurden hospitalisiert, als am 23. Dezember 2003 Gas aus dem Bohrloch 16H in Luojia austrat.", "section_level": 2}, {"title": "Explosion einer Chemiefabrik und Austritt von Benzol in den Songhua-Fluss.", "content": "Am 13. November 2005 explodierte eine Chemiefabrik in der Provinz Jilin. Fünf Menschen starben, fast 70 wurden verletzt. Nach der Explosion trat Benzol in den Songhua-Fluss aus, weshalb die Wasserversorgung von 3,8 Millionen Menschen unterbrochen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Explosion einer Gas-Pipeline in Sichuan.", "content": "Am 20. Januar 2006 explodierte eine Gas-Pipeline in Sichuan. Offiziellen Berichten zufolge wurden neun Menschen getötet und beinahe 40 verletzt.", "section_level": 2}, {"title": "Gasaustritt in Chongqing im Jahr 2006.", "content": "Am 25. März 2006 trat aus dem Bohrloch 2 in Luojia Gas aus. Der dritte Verschluss-Versuch sechs Tage nach dem Austritt war erfolgreich. Es wurden offiziellen Angaben zufolge 15.000 Menschen evakuiert.", "section_level": 2}, {"title": "Dieselaustritt in die Zuflüsse des Gelben Flusses.", "content": "Im Januar 2010 flossen ca. 150 m3 Diesel aus dem Leck einer Diesel-Pipeline in die Flüsse Chishui und Weihe, welche im Gelben Fluss münden. Einer Untersuchung von CNPC zufolge entstand der Schaden während Bauarbeiten einer Drittpartei.", "section_level": 2}, {"title": "Explosion einer Öl-Pipeline in Dalian.", "content": "Am 16. Juli 2010 wurden 11 km2 als Folge einer Explosion „schwer“ verschmutzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "China National Petroleum Corporation (CNPC) ist ein staatlicher chinesischer Ölkonzern. Zusammen mit CNOOC und Sinopec gehört CNPC zu den drei großen Mineralölunternehmen Chinas. Das Unternehmen steht unter der Leitung von Wang Yilin. Im Jahr 2014 beschäftigte der chinesische Konzern insgesamt über 1,5 Mio. Mitarbeiter.", "tgt_summary": "中国石油天然气集团有限公司(英语:China National Petroleum Corporation,缩写:英语:CNPC),简称中国石油集团或中石油,是中华人民共和国一家主要从事以油气业务、工程技术服务、石油工程建设、石油装备制造、金融服务、新能源开发等业务的特大型中央企业,总部位于中国北京市。", "id": 1544959} {"src_title": "Handelskompanie", "tgt_title": "特许公司", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Eine wichtige Voraussetzung für das Gründen einer solchen Handelskompanie war das Vorhandensein eines Hafens und von geeigneten Schiffen. Wichtige Handelskompanien waren zum Beispiel die Hanse in Norddeutschland, die Britische Ostindien-Kompanie, die Emder Ostasiatische Handelskompanie und die Niederländische Ostindien-Kompanie. Die Handelskompanien waren auch wesentlich an der Eroberung der Kolonien in Übersee sowie am Sklavenhandel beteiligt. Das betrifft besonders diejenigen der Niederlande, Frankreichs und Großbritanniens.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Handelskompanien gab es in Italien seit dem 14. Jahrhundert. Diese operierten in der Levante. Zu den italienischen Staaten mit den wichtigsten Handelskompanien in dieser Zeit zählten Pisa, Genua, Venedig und Florenz. Die Hochzeit der Handelskompanien lag vor allem im Zeitalter des Merkantilismus. Anfang des 16. Jahrhunderts dominierte die Republik Venedig das Mittelmeer und dank ihrer Verbindungen in den mittleren Osten den Handel, insbesondere den Seeweg nach Indien, die Levante sowie den Indischen Ozean. Dies ermöglichte Venedig die Kontrolle der Produkte aus dem Fernen Osten und dadurch auch die Kontrolle der europäischen Wirtschaft. Trotzdem gelang es Antwerpen Zolllager für den von Portugal importierten Pfeffer zu werden. Im Zuge der Erschließung Amerikas durch Spanien und Portugal im 16. und 17. Jahrhundert, begannen auch die übrigen europäischen Staaten ihre Kolonialgebiete auszuweiten und wirtschaftlich zu erschließen. Der Handel zwischen den Mutterländern und den Kolonien wurde häufig durch eine Gesellschaft namens Indienkompanie kontrolliert. Der Begriff „Indien“ bezeichnete damals weitgehend sämtliche neu entdeckten Regionen, die entweder über die Ostroute (Indienhandel) oder die Westroute (Westindien) erreicht werden konnten. In den 1570er Jahren erstarkten die nördlichen Länder Europas und Venedigs Handel geriet zunehmend in den Hintergrund. Im Zuge dieser Entwicklung begann Spanien mit Gold aus den neuen Kolonien in Amerika zu handeln, konnte aber ebenso wenig einem wirtschaftlichen Niedergang gegen Ende des 16. Jahrhunderts entgegenwirken. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts begann sich die Niederlande für Indien zu interessieren. Cornelis de Houtman stach 1592 mit vier Schiffen in See, dies war, trotz der weitgehenden Erfolglosigkeit der Expedition, der Beginn des niederländischen Handels, der in Europa nicht seinesgleichen fand.", "section_level": 1}, {"title": "Liste von Handelskompanien (Auswahl).", "content": "Diese Liste führt einige Handelskompanien mit dem Jahr der Gründung auf (in Klammern die Abkürzung):", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Handelskompanie (ital. \"Compagnia\") war eine Kompanie, deren Zweck der Fernhandel mit fremden Ländern war. Handelskompanien waren oft mit besonderen Privilegien ausgestattet.", "tgt_summary": "特许公司是政府给予特许,而投资人或股东以贸易、探险和殖民为目的建立的协会,为现代公司的前身。", "id": 49773} {"src_title": "Fayette County (Kentucky)", "tgt_title": "費耶特縣 (肯塔基州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt nordöstlich des geographischen Zentrums von Kentucky und hat eine Fläche von 739 Quadratkilometern, wovon drei Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Scott County, Bourbon County, Clark County, Madison County, Jessamine County und Woodford County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Fayette County wurde am 1. Mai 1780 als Original-County gebildet. Es war neben dem Jefferson County und dem Lincoln County eines der drei Countys, die bei der Bildung des Staates Kentucky existierten. Das County umfasste das Gebiet nördlich und östlich des Kentucky Rivers. Aus ihm entstanden 37 der heutigen Countys und sieben weitere erhielten Teile von ihm. Die endgültigen Grenzen des Countys wurden 1799 festgelegt. Benannt wurde es nach Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette, einem Unterstützer im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Am 1. Januar 1974 bildeten die Countyverwaltung und die Stadt Lexington ein \"consolidated city-county\", verwaltet durch das \"Lexington-Fayette Urban County Government\". Im Fayette County liegen drei National Historic Landmarks, der Keeneland Race Course, das Old Morrison-Gebäude der Transylvania University und Ashland, das Herrenhaus von Henry Clay. Insgesamt sind 170 Bauwerke und Stätten des Countys im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 7. September 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Fayette County 260.512 Menschen. Davon wohnten 12.723 Personen in Sammelunterkünften, die anderen Einwohner lebten in 108.288 Haushalten und 62.915 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 354 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 81,04 Prozent Weißen, 13,48 Prozent Afroamerikanern, 0,19 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 2,46 Prozent Asiaten, 0,03 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 1,21 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,58 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 3,29 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 108.288 Haushalten hatten 27,3 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 43,5 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 11,5 Prozent waren allein erziehende Mütter, 41,9 Prozent waren keine Familien, 31,7 Prozent waren Singlehaushalte und in 7,5 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,29 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 2,90 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 21,3 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 14,6 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 33,2 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 20,9 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 10,0 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 33 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 96,5 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren alt oder darüber kamen statistisch 94,3 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 39.813 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 53.264 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 36.166 USD, Frauen 26.964 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 23.109 USD. 8,2 Prozent der Familien und 12,9 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Darunter waren 14,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren und 8,6 Prozent der Senioren ab 65 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fayette County ist ein County im Bundesstaat Kentucky der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Lexington, das nach der gleichnamigen Stadt in Massachusetts benannt wurde.", "tgt_summary": "费耶特县(英语:Fayette County)是美国肯塔基州蓝草地区的一个县。面积739.5平方公里。根据美国人口调查局2000年统计,共有人口260,512人。县治勒星顿 (Lexington)。", "id": 1357821} {"src_title": "Ahtna", "tgt_title": "阿特纳人", "src_document": [{"title": "Namensherkunft.", "content": "Die heute üblichen Stammesbezeichnungen als \"Ahtna\", \"Ahtena\" oder \"Copper River Athabasken\" sind eine Anglisierung des Autonyms einer der vier regionalen Ahtna-Bands als Atna Hwt'aene / Atnahwt'aene („Volk am 'Atna' River, d.h. am Copper River“), die Bedeutung wird meist fälschlich als „Eis-Menschen“ wiedergegeben. Jedoch bezieht sich diese Gruppen/Band-Bezeichnung auf das Wohngebiet nur \"einer\" regionalen Band, die ihr Territorium entlang des Copper River ('Atna' tuu) („Fluss der Ahtna“) hatten. Alle Ahtna-Bands begriffen sich zuerst als eigenständige Gruppe/Band die meist fest mit einem Dorf oder Fluss verbunden war und sich danach benannten, somit setzen sich die Bandnamen meist aus Koht'aene [kote-an-eh] / Hwt'aene („Bewohner einer Gegend“, „Volk entlang, von, vom...“) sowie dem Dorf, Berg oder Fluss zusammen. Weitere Schreibweisen des Namens: \"Atnatana\", \"Ahtnakotana\", \"Ahtna-Khotana\" oder \"Ahtna-Kohtaeneda\".", "section_level": 1}, {"title": "Soziopolitische Organisation.", "content": "Die Ahtna waren in halbnomadischen regionalen Bands mit festen Stammesgebieten unterteilt, die jeweils verschiedene jedoch untereinander verständliche Dialekte sprachen. Diese Bands waren wiederum in mehrere Lokalgruppen gegliedert, welche sich aus einer oder mehreren matrilokalen und matrilinearen Großfamilien zusammensetzten. Zumeist identifizierten sich die Ahtna – wie die meisten Athabasken auf Grund des Prinzips Verwandtschaft und insbesondere ihres starken Individualismus – nach der Zugehörigkeit ihrer regionalen Band/Gruppe als Koht'aene [kote-an-eh] / Hwt'aene – „Bewohner einer Gegend“ oder „Volk entlang, von, vom...“, um durch eine Ortsangabe (z. B. einem Flussnamen oder Dorfnamen) die Zugehörigkeit zu einer \"regionalen\" Band/Gruppe zu bestimmen. Atnahwt'aene Geographisch, sprachlich sowie teilweise auch kulturell unterscheidet man heute meist folgende Gruppierungen, die wiederum mehrere Bands umfassten:", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Ihre Sprache wird meist ebenfalls Ahtna (Athena) genannt und ist eine vom Aussterben ernsthaft bedrohte Sprache, da zurzeit nur ca. 30 bis 80 Stammesmitglieder diese als Muttersprachler beherrschen. Sie selbst bezeichnen ihre Sprache einfach als Atnakenaege’ („Sprache der Ahtna“). Man unterscheidet vier Dialekte und acht regionale Bands (Stammesgruppen), die untereinander verständlich sind: Weitere historisch und teilweise heute noch in der Fachliteratur übliche Bezeichnungen für die Sprache sind: \"Ahtena, Nabesna, Tanana, Ah-tena, Atna, Copper River, Mednovskiy\". „Lower Ahtna“ umfasst die Siedlungen der Chitina, Lower Tonsina, Chistochina und einige im Copper Center-Gebiet, \"Upper Ahtna\" wird in der Region rund um Mentasta Lake gesprochen, “Central Ahtna” Siedlungen finden sich im Gebiet um Tazlina, Gulkana, Gakona und Copper Center, “Western Ahtna” Siedlungen sind Cantwell, Mendeltna, Sutton-Alpine, Tyone Village, Chickaloon, Valdez Creek und einige Bewohner in Talkeetna sprechen ebenfalls diesen Dialekt.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Liste nordamerikanischer Indianerstämme", "section_level": 1}], "src_summary": "Ahtna (auch Ahtena) oder Copper River Athabasken sind eine Stammesgruppe der Alaska Athabasken bzw. Alaska Dene im Südosten Alaskas, deren ursprüngliches Stammesgebiet 'Atna' Nene' („Land entlang des Copper River, d.h. Land der Ahtna“) das Flussgebiet des Copper River (Atna River) (\"‘Atna’tuu \" – „Fluss der Ahtna“) und dessen Nebenflüssen (Chitina River, Slana River, Chistochina River, Gulkana River, Gakona River, Tazlina River, Klutina River, Tonsina River, Tiekel River) sowie des Upper Susitna River (\"Sasutna\" – „Sandiger Fluss“) und Nenana River (\"Ninae Na' \" – „nomadischer Fluss“) erstreckte, die in das Cook Inlet (\"Danse' \" – „in der Vorwärtsrichtung“) und den Golf von Alaska münden. Zusammen mit den benachbarten ebenfalls athabaskischen Dena'ina werden sie oftmals auf Grund kultureller Adaption als \"Südliche Alaska Athabasken (Southern Alaskan Athabaskans)\" bzw. \"Südliche Alaska Dene\" bezeichnet, da beide Stammesgruppen kulturell stark den südlich lebenden Tlingit sowie anderen Völkern gleichen.", "tgt_summary": "阿特纳人是一个讲阿萨巴斯卡语的印第安族裔,18世纪时他们居住在阿拉斯加的库柏河流域,有500人。白人在18世纪时便开始与俄国人接触,但直到在阿拉斯加的一些地方发现了金子,阿特纳人才开始与外界发生持续的联系。1980年阿特纳人约有300人,继续住在库柏河流域,维持着他们的生活习俗和宗教活动。阿特纳人的文化与邻近的塔奈纳人相近。", "id": 1559649} {"src_title": "John Lindley (Botaniker)", "tgt_title": "约翰·林德利", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Lindley war das älteste von vier Kindern des Gärtners George Lindley (ca. 1769–1835) aus Yorkshire und seiner Frau Mary, geborene Moore. Sein Vater war Pomologe und hatte ein gärtnerisches Handbuch (\"A Guide to the Orchard and Kitchen Garden\") verfasst. Bereits in seiner Schulzeit im Gymnasium von Norwich sammelte John Lindley Wildpflanzen, aber auch Altertümer, sein Spitzname war „Old Antiquity“. Er wollte Soldat werden, aber die Familie konnte nicht das Geld aufbringen, um ihm ein Offizierspatent zu kaufen. So wurde er 1815 Reisender für den Samenhändler Wrench aus Camberwell und verbrachte dann einige Zeit zu Hause mit entomologischen Studien, bis sein Vater in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet. 1817 lernte er William Jackson Hooker, einen damals sehr bekannten Botaniker, kennen, der in Norwich ansässig war, und blieb mit ihm auch nach dessen Umzug nach Halesworth in Verbindung. Über Hooker wurde er mit Charles Lyell und Robert Brown bekannt. Auf Vermittlung von Brown wurde er 1819 Hilfsbibliothekar bei Joseph Banks in Soho, der ihm Hoffnungen machte, für ihn auf Forschungsreisen gehen zu können. Er betreute Bibliothek und Herbarium; nach dem Tode von Banks vollendete er dessen hinterlassene Werke. Ab 1821, nach dem Tod von Banks, wurde Lindley massiv von dem Kaufmann und Orchideensammler William Cattley (1788–1835) unterstützt. Er gab 1821 dessen \"Collectanea Botanica\" heraus. Nach diesem benannte er 1824 die Gattung \"Cattleya\" Mit dem Geld, das ihm Lyell geschenkt hatte, kaufte sich Lindley ein Mikroskop und ein kleines Herbarium. 1822 wurde Lindley Assistenz-Sekretär der Royal Horticultural Society (RHS), damals eine beachtenswerte Größe in der botanischen Welt, und wurde so auch mit der Überwachung der Gartenbauaktivitäten für William Cavendish, 6. Duke of Devonshire (1790–1858), auf dessen Landsitz Chiswick betraut. Er organisierte dort die erste Gartenausstellung der RHS. Lindley bestimmte die Pflanzen, die von den Sammlern bei der Gesellschaft eingingen. 1832 wurde er an der Universität München zum Doktor der Philosophie promoviert. 1823 heiratete Lindley Sarah Freestone (1791–1869), die Tochter von Anthony George Freestone. Das Paar lebte in Acton Green und hatte fünf Kinder, ansonsten scheint Lindley seine Frau jedoch zugunsten seiner Pflanzen vernachlässigt zu haben. Im Haus lebte zwischen 1830 und 1847 auch seine Zeichnerin Sarah Drake, die als Orchideenmalerin berühmt wurde. 1840 benannte er die australische Orchideengattung \"Drakea\" nach ihr. Auch seine Töchter schufen Illustrationen für seine Werke. Er nahm seine älteste Tochter oft an Stelle seiner Gattin zu gesellschaftlichen Veranstaltungen mit. Da Lindley für die Schulden seines Vaters einstehen musste, litt er zeitlebens unter Geldnot und war ständig auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. 1829 wurde Lindley am University College London Professor für Botanik, eine Stelle, die er bis zu seiner Emeritierung 1861 bekleidete. 1835 veröffentlichte er das Werk \"Natural System of Botany,\" in welchem er die Orchideen in sieben Triben aufteilte. 1841 gründeten Lindley, Joseph Paxton und andere die Gartenbauzeitschrift \"The Gardeners’ Chronicle\". Diese Zeitschrift sollte eines der hervorragenden Vehikel zur Förderung der Orchideenkunde werden. Durch seine Beziehungen zur Royal Horticultural Society und reiche Förderer wurde Lindley Experte für Orchideen in England und Europa. In dieser Position erhielt er viele neue Pflanzen zur Bestimmung und Beschreibung zugesandt, veröffentlichte viele Neubeschreibungen und grundsätzliche Untersuchungen und legte eine breite Basis für die wissenschaftliche Orchideenkunde. Im Oktober 1845 reiste Lindley mit dem Chemiker Lyon Playfair im Auftrag von Robert Peel, dem britischen Premierminister, nach Irland, um die dortige Hungersnot, die Kartoffelfäule und die Auswirkung der Korngesetze zu untersuchen. Er betonte das Ausmaß der Katastrophe und die Notwendigkeit von Hilfsmaßnahmen. Durch die Arbeit an seinen Herbarien litt Lindley wahrscheinlich an einer Quecksilbervergiftung, was seine Schaffenskraft im Alter sehr minderte. Er starb am 1. November 1865 in Acton Green an einem Gehirnschlag und wurde in Acton begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Im Jahr 1820 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. 1828 wurde Lindley als Mitglied in die Royal Society gewählt, die ihm 1857 die Royal Medal verlieh. Seit 1834 war er korrespondierendes Mitglied der Preußischen und seit 1840 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. In die Académie des sciences wurde er 1853 als korrespondierendes Mitglied aufgenommen. Die RHS benannte ihre 1904 erbaute Ausstellungshalle in der Elverton Street in Chelsea zu seinen Ehren. 1859 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Nach ihm wurden folgende Pflanzengattungen benannt: \"Lindleya\" (1821, nom. rej.), \"Lindleya\" (1824, nom. cons.), \"Neolindleya\" (1899), \"Lindleyella\" (1908), \"Lindleyella\" (1914, nom. illeg.), \"Neolindleyella\" (1940), \"Lindleyara\" (1966) und \"Lindleycladus\" (1979). Darüber hinaus verweist das Epitheton zahlreicher Pflanzenarten auf Lindleys Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Lindley (* 5. Februar 1799 in Old Catton in Norfolk; † 1. November 1865 in Acton Green, Middlesex) war ein englischer Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „“ Als erster Botaniker erstellte Lindley eine Klassifizierung von Orchideen und gilt so als Vater der modernen Orchideenkunde.", "tgt_summary": "约翰·林德利(英语:John Lindley,1799年-2月8日-1865年-11月1日),英国植物学家。", "id": 1751646} {"src_title": "Bestellung", "tgt_title": "采购订单", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Das Wort Bestellung wird in der Wirtschaft meist benutzt, wenn die Waren nicht Zug um Zug zwischen Käufer und Verkäufer gegen Zahlung übergeben oder die Dienstleistungen nicht sofort erbracht werden können, sondern wenn deren Lieferung erst später erfolgt. Deshalb wird nicht im Präsenzhandel (etwa im Supermarkt) bestellt, sondern vor allem im Versandhandel, Fernabsatz und Online-Handel oft mittels Produktkatalog. In der Gastronomie kann noch von Bestellung gesprochen werden, weil Getränke und vor allem Speisen nicht sofort geliefert werden können. Die formlose Bestellung kann im Versandhandel mit einem \"Bestellschein\" erfolgen, der als Formular die wichtigsten Bestellungsdaten enthält und Missverständnissen vorbeugen soll. Zum Formular gehört meist wegen der Geschäftsfähigkeit auch die Angabe des Geburtstags. Durch die bloße Versendung des (unterzeichneten) Bestellscheins kommt der Kaufvertrag jedoch noch nicht zustande.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsfragen.", "content": "Die Bestellung ist rechtlich ein Angebot (das BGB spricht vom „Antrag“) des Käufers an den Verkäufer oder umgekehrt ( BGB), durch dessen sofortige ( BGB; unter Anwesenden) oder befristete Annahme der Kaufvertrag zustande kommt. Eine verspätete Annahme eines Antrags (nach Fristablauf) gilt als neuer Antrag ( Abs. 1 BGB). Eine Bestellung des Käufers gilt im Rechtssinne als Antrag. Rechtsbindungswille besitzt eine Bestellung nur dann, wenn sich ihre konkreten Angaben mit dem Sortiment des Unternehmers decken und letzterer eine annahmefähige Rechtsposition erhält. Diese Grundsätze gelten auch für alle anderen Vertragstypen. Antrag und Annahme sind inhaltlich korrespondierende und auf dieselbe Rechtsfolge gerichtete Willenserklärungen der Vertragspartner. Welche Erklärung von beiden zuerst abgegeben wird, ist dabei gleichgültig. Die Bestellung des Käufers muss auf den Lieferungs- und Zahlungsbedingungen des Verkäufers beruhen, die meist im Katalog enthalten sind. Durch den Hinweis, dass die Bestellung auf der Grundlage der Allgemeinen Geschäftsbedingungen erfolgt, werden sie zum Vertragsbestandteil ( Abs. 2 Nr. 1 BGB). Die Bestellung hat die relevanten Vertragsdaten zu enthalten; fehlt der Preis, so ist der vom Verkäufer angegebene maßgeblich. Eine \"Bestellbestätigung\" (Auftragsbestätigung) durch den Unternehmer ist rechtlich nicht erforderlich, oft jedoch üblich. Bedient sich ein Unternehmer zum Zwecke des Abschlusses eines Vertrags über die Lieferung von Waren oder über die Erbringung von Dienstleistungen der Telemedien, so muss er gemäß BGB angemessene, wirksame und zugängliche technische Mittel zur Verfügung stellen, mit deren Hilfe der Kunde Eingabefehler vor Abgabe seiner Bestellung erkennen und berichtigen kann sowie den Zugang von dessen Bestellung unverzüglich auf elektronischem Wege bestätigen. Bestellung und Empfangsbestätigung gelten als zugegangen, wenn die Parteien, für die sie bestimmt sind, sie unter gewöhnlichen Umständen abrufen können. Auf Webseiten für den elektronischen Geschäftsverkehr mit Verbrauchern hat nach BGB der Unternehmer zusätzlich spätestens bei Beginn des Bestellvorgangs klar und deutlich anzugeben, ob Lieferbeschränkungen bestehen und welche Zahlungsmittel akzeptiert werden. Erfolgt die Bestellung über eine Schaltfläche, ist die Pflicht des Unternehmers nur erfüllt, wenn diese Schaltfläche gut lesbar mit nichts anderem als den Wörtern „zahlungspflichtig bestellen“ oder mit einer entsprechenden eindeutigen Formulierung beschriftet ist. Bei unbestellten Lieferungen erwirbt nach Abs. 1 BGB der Unternehmer keine Ansprüche gegen den Verbraucher, insbesondere keine Kaufpreisforderung. Umgekehrt entstehen gegenüber dem Unternehmer für den Verbraucher keinerlei Verpflichtungen; insbesondere unterliegt er keiner Rücksendungspflicht. Er muss auch nicht auf die unbestellte Lieferung reagieren, sondern er kann schweigen. Der Verbraucher wird zwar nicht Eigentümer, kann jedoch nach herrschender Meinung die Sachen beliebig gebrauchen, verbrauchen oder entsorgen, es trifft ihn auch keine Aufbewahrungspflicht.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Weniger bei Bestellungen der Privathaushalte als vielmehr bei Bestellungen der Unternehmen untereinander (Business-to-Business, Business-to-Administration oder Administration-to-Administration) spielt die Bestellmenge eine wichtige Rolle. Hierbei unterscheidet man \"Normalbestellung\", \"Kleinbestellung\", \"Limitbestellung\" und optimale Bestellmenge. Bei der Normalbestellung wird so viel bestellt, dass die (kalkulatorischen) Lagerkosten, das Lagerrisiko und die Kapitalbindung im Hinblick auf den Umsatzprozess vertretbar sind. Eine Kleinbestellung liegt vor, wenn aufgrund eines bestimmten Kundenauftrags seltener nachgefragte Waren in kleinen Mengen bestellt werden müssen und wegen des Lagerrisikos nicht vorrätig sind. Mit einer Limitbestellung können verschiedene Materialien in Höhe eines festgelegten Werts (Wertlimit) von einem Lieferanten beschafft werden. Um eine optimale Bestellmenge handelt es sich, wenn bei gegebener Lieferbereitschaft die Bezugskosten (Bestellkosten und Lagerkosten) ein Minimum aufweisen. Bei der Disposition der Bestellungen ist in Unternehmen die von Lieferanten bekannte Lieferzeit zu berücksichtigen, während der die Lieferbereitschaft weiterhin gegeben bleiben muss. Bei der Lieferzeit unterscheidet man zwischen \"Normalbestellung\" und \"Eilbestellung\". \"Umlagerbestellung\", \"Rahmenbestellung\" und Bestellanforderung sind organisatorisch bedingte Bestellarten. Während bei der Umlagerbestellung bestimmte Materialien innerbetrieblich von einem Lager zu einem anderen Lager transportiert werden, dienen Rahmenbestellungen zur langfristigen Abbildung von Lieferverträgen, bei denen sukzessiv einzelne Lieferabrufe erfolgen können (etwa beim Sukzessivlieferungsvertrag). Sollen innerhalb eines Unternehmens Material oder Dienstleistungen für den Produktionsprozess beschafft werden, ist eine Bestellanforderung (Kurzform oft \"BANF\") erforderlich, sobald ein entsprechender Bedarf vorliegt. Erst aufgrund dieser Bestellanforderung wird vom Einkauf die zugehörige Bestellung ausgelöst. Vorbestellungen beziehen sich auf Waren, die noch nicht im Handel erschienen sind und erst am Veröffentlichungsdatum ausgeliefert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Wort Bestellung besitzt noch weitere Begriffsinhalte. So gibt es in der Landwirtschaft die Feldbestellung oder im Kreditwesen die Bestellung von Kreditsicherheiten durch den Sicherungsgeber. Die Bestellung von Kreditsicherheiten (etwa von Grundpfandrechten) erfolgt zwischen Sicherungsnehmer und Sicherungsgeber im so genannten Sicherungsvertrag. Die Bestellung zum Organmitglied (Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder) richtet sich ausschließlich nach gesellschaftsrechtlichen Grundsätzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bestellung (, oft abgekürzt \"PO\",, ) ist in der Wirtschaft der bindende Auftrag eines Kunden zum Abschluss eines Kaufvertrags.", "tgt_summary": "采购订单系指由买方向卖方发出的商业文件,其中指明了卖方向买方提供的产品或服务的种类、数量及双方已经同意的价格。买方向供应商发送采购订单,构成购买产品或服务的合法要约。卖方接受采购订单,意味着形成了买方和卖方之间的合同。", "id": 665387} {"src_title": "Untreu", "tgt_title": "出轨 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die New Yorkerin Connie Sumner, ihr Ehemann Edward und ihr Sohn Charlie sind eine glückliche Familie. Die Eltern führen eine typische amerikanische Musterehe, die langsam zur Routine zu werden beginnt. Durch Zufall lernt Connie an einem stürmischen Tag im New Yorker Stadtteil Soho den sehr viel jüngeren Buchhändler Paul Martel kennen, der ihr Hilfe bei der Verarztung einer Wunde anbietet. Bewusst lässt sie, nachdem sie zunächst vergeblich versucht hat, ein Taxi zu bekommen, ein offensichtlich freies Taxi vorbeifahren und geht mit ihm in seine Wohnung. Dort widersteht sie zunächst Pauls offensichtlichen Offerten und geht. Einige Tage später nimmt sie jedoch wieder Kontakt auf, und schließlich beginnen beide eine leidenschaftliche Affäre mit regelmäßigen Treffen, die stets am Tag und für wenige Stunden stattfinden. Meistens treffen sie sich in seiner Wohnung, aber sie haben auch Sex in einem Kino und auf der Toilette eines Cafés, das Connie mit zwei Freundinnen aufgesucht hat. Edward bemerkt Veränderungen an seiner Frau, wie beispielsweise neue Kleidung, und schöpft schließlich Verdacht, als sie sich in Ausreden und Lügen verstrickt. Auch werden Connie und Paul von einem Arbeitskollegen von Edward gesehen, der sie zwar nicht verrät, aber Edward im Streit mit einer Andeutung verunsichert. Edward engagiert schließlich einen Privatdetektiv, der ihm kompromittierende Beweisfotos und Pauls Anschrift liefert. Für Connie wird die Affäre unterdessen immer stärker zur Belastung, da sie nur noch an Paul denken kann, und er nicht immer für sie verfügbar ist. Als sie ihren Liebhaber schließlich mit einer deutlich jüngeren Gespielin erwischt, will sie sich von ihm trennen, erliegt aber wieder seinem Sexappeal und hat mit ihm Sex im Treppenhaus. Zeitgleich hat Edward das Apartment von Paul aufgesucht. Er verpasst Connie nur um wenige Sekunden und will den jungen Mann, der ihm – nur mit einem Mantel bekleidet – die Tür öffnet, zur Rede stellen. Paul lädt Edward auf ein Glas Wodka ein und gesteht die Affäre mit einer gewissen Gleichgültigkeit. Edward ist zunächst noch gefasst, gerät dann aber in Rage, als er weitere Details erfährt, beispielsweise, dass Connie über ihn gesprochen hat oder dass sie ihrem Liebhaber eine Schneekugel geschenkt hat, die er selbst ursprünglich für Connie gekauft hatte. Er packt diese Schneekugel, die er in dem zerwühlten Bett entdeckt hatte, und erschlägt damit Paul. Zunächst will Edward, geschockt von seiner eigenen Tat, die Polizei rufen, entschließt sich dann aber doch, seine Spuren zu verwischen und die Leiche auf einer Müllhalde abzulegen. Wenig später erscheint die Polizei für Befragungen bei den Sumners, da sie Connies Telefonnummer in Pauls Apartment gefunden hatte. Die Polizei entlarvt Aussagen Connies, nachdem Pauls Leiche gefunden worden war, zwar als falsch, dennoch gibt es keine klaren Anhaltspunkte, die für ihre oder gar Edwards Täterschaft sprechen würden. Als Connie beim Abholen der Wäsche die Beweisfotos des Privatdetektivs in Edwards Kleidern findet, erkennt sie, dass Edward über ihr Verhältnis Bescheid weiß. Und als sie die Schneekugel, die sie Paul geschenkt und die Edward als Tatwaffe benutzt hatte, wieder bei sich zuhause entdeckt, wird ihr klar, dass Edward für Pauls Tod verantwortlich ist. Trotz der massiven Enttäuschungen spüren beide, dass sie einander noch immer lieben und zusammenhalten wollen. In der Schlussszene sitzen Connie, Edward und Charlie in einem Auto an einer zunächst roten Ampel vor einem Polizeirevier und erörtern, wie es weitergehen soll. Edward will sich nun doch der Polizei stellen, Connie schlägt jedoch vor, nach Mexiko auszuwandern und dort ein neues Leben zu beginnen. Es bleibt offen, wie die Geschichte endet.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Die Musik wurde von Jan A. P. Kaczmarek, einem polnischen Komponisten, verfasst. Es ist ein ruhiges, klavierbetontes Werk, in dem vor allem die Gefühle und die zwiespältigen Eindrücke von \"Connie Sumner\" dargestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption/Auszeichnungen.", "content": "\"Untreu\" wurde von den Kritikern sehr positiv aufgenommen und war an den Kinokassen ein großer Erfolg. Lane katapultierte sich mit der Rolle der \"Connie\" in die erste Liga der Hollywoodschauspielerinnen und wurde für einen Golden Globe und einen Oscar nominiert. Sie gewann außerdem den New York Film Critics Circle Award, den National Society of Film Critics Award sowie den Golden Satellite Award und wurde für den Screen Actors Guild Award, den Online Film Critics Society Award, den \"Chicago Film Critics Association Award\" und den \"Broadcast Film Critics Association Award\" nominiert. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll. \"Untreu\" wurde 2003 für den \"Costume Designers Guild Award\" und für den \"Motion Picture Sound Editors Award\" nominiert. Unter der Regie von Anurag Basu entstand 2004 eine indische Neuverfilmung mit dem Titel \"Murder\". Die Hauptrollen spielten Mallika Sherawat, Emraan Hashmi und Ashmit Patel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Untreu ist ein US-amerikanisches Beziehungsdrama aus dem Jahr 2002 von Adrian Lyne. Es handelt sich um eine freie Neuverfilmung des französischen Klassikers \"Die untreue Frau\" von Claude Chabrol. In den Hauptrollen spielen Diane Lane und Richard Gere.", "tgt_summary": "是一部于2002年上映的美国惊悚剧情电影,由阿德里安·莱恩导演,李察·吉尔,黛安·莲恩,乍得·洛,多米尼加联邦·查尼斯,以及奥利佛·马丁内斯演出。这部电影改编自艾尔文·萨金和小威廉·布洛伊编剧,克劳德·夏布洛执导的法国电影《不忠的妻子》(La Femme infidèle,1969年)。剧情描述了一对生活在纽约市郊区的夫妻婚姻陷入危机,因妻子与偶遇的人陷入婚外情。", "id": 2081221} {"src_title": "Triptolemos", "tgt_title": "特里普托勒摩斯", "src_document": [{"title": "Mythos.", "content": "Im Homerischen Hymnos, der ältesten Quelle, ist Triptolemos neben Keleos, dem König von Eleusis, einer der Herren von Eleusis, die von Demeter als erste in die Mysterien eingeführt werden. Dementsprechend wurde er ursprünglich als ein bärtiger, erwachsener Mann, auf einem Wagen stehend mit Ährenkranz und Ährenbündel geschmückt dargestellt. Später wird er zum Jüngling, wie auf der berühmten Votivtafel aus Eleusis. Seine Genealogie ist sehr unsicher. Pausanias sagt, dass den Bewohnern von Argos zufolge Eubuleus und Triptolemos Söhne des Trochilos waren. Nach Musaios aber sei Triptolemos ein Sohn der Ge und des Okeanos, nach den Orphikern wieder zusammen mit Eubuleus Söhne des Dysaules, dem Gatten der Baubo. Nach einem athenischen Dichter sei aber Triptolemos ein Bruder des Kerkyon, seine Mutter eine Tochter von Amphiktyon und sein Vater sei Raros, Sohn des Kranaos. Und an diesem Punkt bricht Pausanias ab mit der Bemerkung, er hätte zwar mehr schreiben wollen, aber im Traum hätte er eine Warnung erhalten und daher wolle er lieber über Dinge schreiben, die jedermann lesen dürfe. Hyginus schließlich nennt als Eltern des Triptolemos Eleusinos und Kothonea. Die eleusinische Form des Mythos ist in den \"Fasti\" des Ovid als Teil der Erzählung vom Raub der Persephone wiedergegeben: Hier ist Triptolemos, der Sohn des Keleos und der Metaneira, zunächst das kränkliche Kind des alten Keleos. Der findet die von der Suche nach ihrer geraubten Tochter erschöpfte Demeter trauernd am Wegrand sitzen in Gestalt eines alten Weibes. Mitleidig nimmt er sie bei sich auf. Als sie in der Hütte des Keleos ankommen, sind alle in Trauer, da keiner mehr an die Rettung des Knaben glaubt. Als aber die Göttin ihn mitleidig küsst, kehrt er ins Leben zurück und gesundet zusehends. Später, mitten in der Nacht nimmt Demeter ihn auf den Schoß, spricht drei geheime Sprüche über ihn und bedeckt ihn dann mit Glut aus dem Herd, um alles Sterbliche aus ihm wegzubrennen und ihn so unsterblich zu machen. Da erwacht Metaneira, erhebt ein Geschrei und reißt das Kind aus der Glut. Darauf spricht die Göttin: Daher wird Triptolemos von Demeter mit Ähren beschenkt, im Ackerbau unterwiesen und ausgesandt, die Menschen den Getreideanbau zu lehren. Er fuhr auf einem mit Drachen bespannten Wagen über die ganze Erde dahin und streute Getreidesamen aus. Nach seiner Zurückkunft nach Eleusis wollte Keleos ihn töten lassen, musste ihm jedoch auf Befehl der Demeter die Herrschaft überlassen. Als König von Eleusis stiftete Triptolemos dann die Thesmophorien. Im Zusammenhang mit dem von Drachen gezogenen Wagen, der dem Wagen der Demeter entspricht, erzählt Pausanias außerdem, dass, als Triptolemos sich bei Eumelos von Patrai aufhielt, während er schlief, Antheias, der Sohn des Eumelos, den Wagen bestieg und selbst zu säen versuchte. Er stürzte dabei aber ab und wurde getötet, ähnlich wie Phaeton, der vom Wagen des Sonnengottes stürzte und umkam. Zu seinem Gedächtnis gründeten Triptolemos und Eumelos die Stadt Antheia. Zweimal wurde erzählt, dass man dem Überbringer der Gabe der Demeter übel mitzuspielen versuchte: Hyginus berichtete, Charnabon, König der thrakischen Geten, hätte ihm nachgestellt und einen der beiden Drachen getötet, Demeter versetzte den Charnabon zur Strafe zusammen mit dem getöteten Drachen an den Himmel, wo er als Sternbild des Schlangenträgers (Ophiuchus) erscheint. Und bei Ovid versucht der König Lynkeus Triptolemos im Schlaf zu erdolchen, wofür er von Demeter in einen Luchs verwandelt wird. Bei Platon (Apologie, 41a) ist Triptolemos als ein Halbgott einer der Totenrichter. Als Sohn des Triptolemos wird der eleusinische Herrscher Krokon genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Kult.", "content": "Verehrt wurde Triptolemos besonders in Athen und Eleusis. Pausanias zufolge befanden sich in Athen oberhalb der Quelle des Peisistratos zwei Tempel, ein der Demeter und der Kore geweihter und ein Tempel des Triptolemos mit einem Kultbild. In Eleusis gab es auch einen Tempel des Triptolemos und auf dem \"Rarion pedion\", dem „Feld des Raros“, auf dem erstmals das heilige Korn der Demeter ausgesät wurde, gibt es eine Dreschtenne und einen Altar des Triptolemos.", "section_level": 1}, {"title": "Ikonographie.", "content": "In klassischer Zeit wurde Triptolemos vorwiegend auf rotfiguriger Keramik dargestellt, meist als Knabe, auf dem Drachenwagen sitzend, mit Kore oder Demeter, beispielsweise auf dem namengebenden Stamnos des Triptolemos-Malers (Louvre, G 187). Der Wagen wird als mit Flügeln versehen dargestellt. Ein von Schlangen oder Drachen gezogenes Gefährt erscheint erst in den nachantiken Abbildungen. Bedeutendste Darstellung ist Triptolemos als nackter Knabe zwischen Demeter und Kore auf dem großen Relief von Eleusis, vermutlich ein Werk aus dem Phidias-Kreis, heute im Archäologischen Nationalmuseum in Athen. Es ist allerdings nicht unbestritten, ob hier tatsächlich Triptolemos dargestellt wird. In nachantiker Zeit gibt es kaum noch Darstellungen, abgesehen von den Illustrationen zu der Verwandlung des tückischen Königs Lynkeus in einen Luchs aus den \"Metamorphosen\" des Ovid und anderen, von dieser Ovid-Episode inspirierten Werken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Triptolemos () ist in der griechischen Mythologie der Verbreiter des Ackerbaues und der Kultur überhaupt und zentraler Heros der Eleusinischen Mysterien.", "tgt_summary": "特里普托勒摩斯( / 英语:Triptolemos,「三重战士」;也称英语:Buzyges)是希腊神话中的一位神,通过厄琉息斯秘仪他与得墨忒耳关系紧密。他可能是阿提卡地区厄琉息斯的国王刻琉斯的儿子,或者根据阿波罗波洛斯的说法为盖亚和俄刻阿诺斯的儿子,按照这个说法他是一位原始神祇。", "id": 331672} {"src_title": "Wie der Stahl gehärtet wurde", "tgt_title": "钢铁是怎样炼成的", "src_document": [{"title": "Inhalt und Änderungen.", "content": "Die Lebensgeschichte von Pawel „Pawka“ Kortschagin basiert auf der Biographie des Verfassers. Kortschagin kämpft in der Roten Armee, dem Komsomol und der Kommunistischen Partei. Er erblindet und ist ans Bett gefesselt. Doch nie verliert der Held seine Zuversicht und seinen Kampfesmut. Beständig sucht sich Pawka den Weg zurück in „Reih und Glied“ (bzw. „Kampfreihen“, je nachdem, auf welcher Übersetzung die Ausgabe basiert). Ostrowski arbeitete in den Jahren 1930 bis 1933 an seinem Hauptwerk. Die erste Veröffentlichung erfolgte in den Jahren 1932 und 1934. Das Buch erfuhr im Laufe der Jahre immer wieder Änderungen. Während Pawka z. B. in der Erstausgabe noch Mitglied der Arbeiteropposition ist, revidiert Ostrowski das in der dritten Auflage, um den jungen Revolutionär makellos erscheinen zu lassen. Das Buch ist heute vielen Kritiken ausgesetzt, da es sehr von der damaligen politischen Linie gefärbt ist. Am augenscheinlichsten dabei ist die Darstellung der Machnowschtschina als kriminelle Bande und der generell abwertende Tonfall gegenüber innerparteilichen, oppositionellen Strömungen der Arbeiteropposition und des Trotzkismus.", "section_level": 1}, {"title": "Das berühmte Zitat.", "content": "Im dritten Kapitel des zweiten Teils ist Pawel Kortschagin vom Typhus noch geschwächt und hat zum vierten Mal „an der Schwelle des Todes gestanden und war wieder zum Leben zurückgekehrt.“ Den Genesungsurlaub verbringt er bei seiner Herkunftsfamilie in einer kleinen Stadt, wo er – angewidert vom „kleinbürgerlichen Milieu“ – sich nach „den riesigen Steingebäuden, nach den verrußten Werkstätten seines Betriebes, den Maschinen und dem leisen Surren der Riemen“ sehnt. Beim Spaziergang ergreift ihn eine „seltsame Niedergeschlagenheit“. Am Stadtrand kommt er zu dem Platz, an dem Genossen erhängt wurden, und zu ihren Gräbern: „Hier hatten die tapferen Kameraden ihr Leben gelassen, damit das Leben derer schöner werde, die in Elend und Armut geboren wurden und für die allein die Geburt schon den Anfang der Sklaverei bedeutete.... Trauer, tiefe Trauer erfüllte sein Herz.“ Er nimmt die Mütze ab und denkt: Zum Abschied spielt er Ziehharmonika für seine Mutter, die staunt: „In seiner Musik klang jetzt nicht mehr die unbändige Verwegenheit, jenes tolle Jauchzen voller Ausgelassenheit, jener trunkene Übermut, die den jungen Harmonikaspieler Pawka im ganzen Städtchen berühmt gemacht hatten. Seine Musik klang melodisch, war jedoch, ohne ihre Kraft einzubüßen, ernster und tiefgründiger geworden.“", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Das Buch wurde dreimal von sowjetischen Regisseuren verfilmt: \"Wie der Stahl gehärtet wurde\" 1942 (Mark Semjonowitsch Donskoi), \"Pawel Kortschagin\" 1957 (Aleksandr Alow und Wladimir Naumow), \"Wie der Stahl gehärtet wurde\" 1975 (Nikolai Mastschenko).", "section_level": 1}, {"title": "Stimmen zum Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pro.", "content": "Der französische Schriftsteller Romain Rolland im Vorwort von \"Wie der Stahl gehärtet wurde\", 1936: Verlagswerbung von 1950: Aus dem \"Handbuch der Sowjetliteraur (1917–1972)\", 1975:", "section_level": 2}, {"title": "Contra.", "content": "Im Deutschlandradio meinte Dunja Welke im September 2004, dass „da offenbar ein Übermensch und Superheld agiert“, was „in den DDR-Schulen nicht diskutiert“ wurde. „Die stalinistischen Tendenzen klammerten die Deutschlehrer aus.“ In derselben Sendung urteilte Boris Groys, die Willenskraft der Protagonisten des Romans sollten offenbar „Symbole des Stalinschen Willens“ darstellen. Thomas Reschke, der das Buch 1977 ins Deutsche übersetzte, nimmt wie folgt Stellung: Im Literaturforum.de berichtet im Jahr 2011 ein ehemaliger DDR-Schüler, er sei wegen Kritik an dem Buch Repressalien ausgesetzt gewesen und erinnert sich: „Ostrowski lobt die Leute der 'Tscheka', die grausamsten Folterknechte, die das sozialistische Sowjetregime jemals hervorgebracht hat, und er schmäht die 'Kulaken', die Großbauern, die Stalin später fast vollständig nach Sibirien schickte.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Wie der Stahl gehärtet wurde (russ. ; \"Kak sakaljalas stal\"; wiss. Transliteration \"Kak zakaljalas’ stal’\") ist ein Roman des sowjetischen Schriftstellers Nikolai Alexejewitsch Ostrowski. Er ist eines der bekanntesten Beispiele für die Literatur des Sozialistischen Realismus und hat nach Einschätzung des 1963 erschienenen DDR-\"Lexikons der Weltliteratur\" „bei der sozialistischen Erziehung in der Sowjetunion und bei der sozialistischen Bewußtseinsbildung der fortschrittlichen Jugend in der ganzen Welt eine bedeutende Rolle gespielt.“", "tgt_summary": "《钢铁是怎样炼成的》()是苏联作家尼古拉·奥斯特洛夫斯基所著的长篇小说,于1933年写成。", "id": 2758011} {"src_title": "Salvator mundi (Gemälde)", "tgt_title": "救世主 (達文西)", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das 65,6 × 45,4 cm große Gemälde ist mit Ölfarben auf einer Walnussholztafel gemalt. Es zeigt Christus als Heiland der Welt in frontaler Ansicht, der die rechte Hand mit segnender Geste erhoben hat und in seiner Linken eine Kristallkugel hält.", "section_level": 1}, {"title": "Provenienz.", "content": "Der Zeitpunkt der Entstehung, Auftraggeber oder ursprünglicher Aufstellungsort des Gemäldes sind unbekannt. Es wird jedoch auf die Zeit um 1500 datiert.", "section_level": 1}, {"title": "1649–1763: Königliche Sammlung.", "content": "Das Gemälde soll einst dem englischen König Karl I. gehört haben, in dessen Sammlung es 1649 verzeichnet sei. Nach der Hinrichtung Karls I. soll das Gemälde verkauft worden sein. Später sei es an die königliche Sammlung restituiert worden und schließlich an den Herzog von Buckingham gegangen, dessen Sohn das Gemälde 1763 versteigern ließ, worauf sich seine Spur verliere. 2018 ergaben Recherchen für das Buch „The Last Leonardo“ von Ben Lewis, dass sich dieser Eintrag im Verzeichnis der Sammlung Karls I. wahrscheinlich auf ein Gemälde Giampietrinos bezieht, das heute im Besitz des Moskauer Puschkin-Museum ist.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert: Privatsammlung als Werk aus dem Umkreis von Giovanni Antonio Boltraffio.", "content": "Nach 1900 ist belegt, dass sich das Gemälde in der Kunstsammlung der englischen Textilhändlerfamilie Cook befand. Das Gemälde wurde damals als ein Werk aus dem Umkreis des Leonardo-Schülers Giovanni Antonio Boltraffio angesehen. 1958 versteigerten Cooks Nachfahren das Gemälde für 45 Pfund. Es war fortan in amerikanischem Privatbesitz und wurde 2005 von einem Konsortium verschiedener Kunsthändler erworben, darunter der New Yorker Robert Simon.", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert: Restaurierung, Neuzuschreibung an Leonardo da Vinci und Versteigerung an unbekannten Bieter.", "content": "Vor der Präsentation auf der Leonardo-Ausstellung 2011 in der National Gallery (unter dem Kurator Luke Syson) wurde das Gemälde umfangreich durch Dianne Dwyer Modestini in New York restauriert. Modestini ist Konservatorin und Senior Research Fellow am Conservation Center des Institute of Fine Arts (IFA) der New York University, hatte gerade die Restaurierung einer \"Madonna mit Kind\" von Andrea del Sarto beendet, als ihr Robert Simon 2005 das Gemälde anvertraute, und veröffentlichte auch 2014 einen kurzen Bericht mit technischen Details zum Gemälde. Sie hält es selbst für ein Werk von Leonardo. 2012 wurde es im Dallas Museum of Art präsentiert. 2013 vermittelte das Auktionshaus Sotheby’s einen Privatverkauf des Bildes an den Händler Yves Bouvier, der 80 Millionen US-Dollar hierfür bezahlt haben soll. Noch im gleichen Jahr verkaufte er das Gemälde für 127,5 Millionen US-Dollar an den Sammler Dmitri Jewgenjewitsch Rybolowlew. Das Bild war bis zu diesem Datum das einzige mutmaßliche Gemälde Leonardos in privater Hand. Das Auktionshaus Christie’s versteigerte das Werk am 15. November 2017 in New York. Vorab wurde der Schätzpreis auf rund 100 Millionen Dollar taxiert. Im Rahmen der vorab erfolgten Ausstellung des Werkes durch das Auktionshaus in Hongkong, London, San Francisco und New York sahen schätzungsweise 27.000 Menschen das Gemälde. Der Zuschlag erfolgte schließlich nach rund 45 Geboten bei 400 Millionen US-Dollar. Mit Gebühren wurde das Gemälde \"Salvator Mundi\" für den Rekordbetrag von rund 450,3 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 382 Millionen Euro) an einen ungenannten Bieter verkauft. Nach Angaben des Auktionshauses ist es damit das teuerste jemals versteigerte Kunstwerk. Im Dezember 2017 wurde berichtet, dass das Gemälde durch zwei Investmentgesellschaften ersteigert wurde, die ein Finanzabkommen mit mehreren großen Museen haben, und künftig im Louvre Abu Dhabi zu sehen sein soll. Im Juni 2019 wurde berichtet, dass es sich im Besitz des saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman befindet. Eine für September 2018 angekündigte Ausstellung im Louvre Abu Dhabi wurde jedoch kurzfristig ohne Begründung abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch im Rahmen der Leonardo-Ausstellung im Oktober 2019 in Paris wurde das Gemälde nicht gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Restaurierung und Begutachtung.", "content": "Mehr als zwanzig Kopien und ein 1650 entstandener Stich des böhmischen Graphikers Wenzel Hollar legten den Schluss nahe, dass Leonardo da Vinci auch das Motiv eines \"Salvator mundi\" gemalt oder vorbereitet hatte. Auch zwei Skizzen zum Faltenwurf des Gewands, die sich in der Royal Library in Windsor befinden und Leonardo da Vinci zugeordnet werden können, belegten diese Annahme. Schon in den 1980er Jahren versuchte daher die Kunsthistorikerin Joanne Snow-Smith, die Authentizität eines angeblich von Leonardo stammenden \"Salvator mundi\" zu belegen, der sich damals im Besitz des Marquis de Ganay befand, konnte jedoch ihre Fachkollegen nicht überzeugen. Heute wird der \"Salvator mundi\" aus der Sammlung Ganay als Kopie angesehen. Das Gemälde befand sich in einem sehr schlechten Zustand mit entstellenden Übermalungen aus früheren Restaurierungen, als es 2005 dem New Yorker Kunsthändler und Kunsthistoriker Robert Simon vorgelegt wurde. Simon, der damals zwar ein qualitativ hochwertiges Original, jedoch nicht ein Werk Leonardos vermutete, veranlasste eine sorgfältige Restaurierung. Erst nachdem 2007 die ursprüngliche Malerei freigelegt worden war, wurde das Gemälde mehreren Experten zur Begutachtung vorgelegt. Mina Gregori (Universität Florenz) und Nicholas Penny (Direktor der National Gallery in London, damals noch Kurator der Skulpturen in der National Gallery of Art in Washington, D.C.) begutachteten die Tafel bereits 2007. Anschließend befassten sich laut Christie’s Andrea Bayer, Keith Christiansen, Everett Fahy und Michael Gallagher, Kuratoren des Metropolitan Museum of Art, mit dem Gemälde. Im Mai 2008 wurde das Gemälde in die National Gallery nach London gebracht, um es unmittelbar mit Leonardos Felsgrottenmadonna vergleichen zu können, die etwa zeitgleich entstanden sein muss. Mehrere Leonardo-Experten wurden eingeladen, um das Gemälde dort zu besichtigen, darunter Carmen Bambach, David Alan Brown, Maria Teresa Fiorio, Martin Kemp, Pietro C. Marani und Luke Syson. Im Jahr 2010 konnten schließlich die Konservierungsarbeiten an der Tafel abgeschlossen werden. Anschließend wurde das Bild erneut begutachtet. Eine Mehrheit dieser Experten kam zu dem Schluss, dass es sich hierbei um das authentische Original Leonardo da Vincis handele, von dem sich sämtliche bekannten Kopien ableiten lassen. Die von Christie’s beigezogenen Expertisen zur Zuschreibung an Leonardo da Vinci stützen sich auf stilkritische Argumente, die materialtechnischen Untersuchungen und insbesondere auf die Analyse zahlreicher Pentimenti, das heißt jener Änderungen, die der Künstler selbst an seinem Werk vorgenommen hat. Auch der Vergleich mit den beiden Gewandstudien, die Leonardo offenbar zur Vorbereitung des Gemäldes schuf, habe zur Sicherung der Zuschreibung beigetragen. Ferner zeige sich die Überlegenheit des Originals beim Vergleich mit den mehr als zwanzig bekannten Kopien des Gemäldes. Laut dem Kunsthistoriker Frank Zöllner wurde das für Leonardo typische Sfumato erst bei den Restaurierungen der Jahre 2005 bis 2017 hinzugefügt. Auch die Darstellung der Kristallkugel spreche gegen Leonardo als Urheber, denn dieser habe sich zur Entstehungszeit des \"Salvators\" intensiv mit Optik befasst. Daher hätte er wissen müssen, dass eine solche Kugel wie eine Linse wirke und die hinter ihr befindlichen Gegenstände auf dem Kopf stehend erschienen. Auf dem Gemälde wirke die Kugel dagegen wie eine Glasscheibe, der Faltenwurf dahinter wird ohne Umkehrung dargestellt. Walter Isaacson, der 2018 eine Biografie Leonardos vorlegte, vermutete, dass Leonardo eine hohle, dünnwandige Glaskugel darstellt. Nach Ansicht von Carmen Bambach, Kuratorin am Metropolitan Museum of Art, stammt das Gemälde von Leonardos Assistenten, Giovanni Antonio Boltraffio mit einigen kleinen Retuschen von der Hand des Meisters. Bei Computergrafiksimulationen an der University of California, Irvine wurden mit der Software Inverse Rendering dreidimensionale virtuelle Versionen der Glaskugel in der Hand des Salvator erstellt. Die Untersuchung der dabei jeweilig auftretenden Lichtbrechung ergab, dass die als Vorlage dienende Kugel nicht massiv, sondern hohl gewesen sein muss. Für eine Glaskugel mit einer Wandstärke von 1,3 Millimetern lieferte die Simulation exakt das Erscheinungsbild der Kugel im Gemälde. Außerdem musste die Kugel einen Radius von 6,8 Zentimetern haben und wurde 25 Zentimeter weit weg vom Körper gehalten. Der Betrachtungspunkt, von dem aus Leonardo da Vinci das Modell beobachtete, war etwa 90 Zentimeter weit weg.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Es handelt sich um eines von nur rund 15 erhaltenen Ölgemälden Leonardo da Vincis und um die erste Neuzuschreibung eines Originals an Leonardo da Vinci, seit 1909 das Gemälde der \"Madonna Benois\" wiederaufgefunden worden war, das sich heute in der Eremitage in Sankt Petersburg befindet. Es hat in der Bildanlage bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem \"Salvator Mundi\" von Melozzo da Forli im Palazzo Ducale in Urbino (1480/82), in dem schon Heydenreich (1964) das mögliche Vorbild für Leonardos Bild sah. Nach Heydenreich gab es nicht notwendigerweise ein Gemälde von Leonardo über diesen Gegenstand, sondern möglicherweise nur eine Kartonskizze, die von seinen Schülern als Vorlage für Gemälde benutzt wurde, zu denen er hin und wieder beitrug. Seit der Veröffentlichung des Gemäldes haben sich allerdings zahlreiche Experten gegen die Zuschreibung des Gemäldes an Leonardo bzw. gegen dessen alleinige Autorschaft ausgesprochen. Dazu zählen Charles Hope (ehemaliger Direktor des Warburg Institute, London), Carmen Bambach (Metropolitan Museum of Art, New York), Charles Robertson (Oxford Brookes University) und Frank Zöllner (Verfasser des maßgeblichen Werkkatalogs der Gemälde Leonardos). Nach Zöllner ist die Zuschreibung vor allem aus zwei Gründen unklar: Zum einen wurde das Bild einer umfangreichen Restaurierung unterworfen, so dass die ursprüngliche Qualität sehr schwer zu beurteilen ist, zum zweiten verwendet es eine Sfumato-Technik, die eher der seiner Schüler in den 1520er Jahren entsprach. Erschwerend kommt hinzu, dass die Restauratorin zwischen der Ausstellung des Gemäldes in London im Jahr 2011 und seinem Verkauf 2017 Veränderungen vornahm. Das betrifft vor allem die Gewandfalten der rechten Bildseite. Verschiedene Details (Hand und Fingernägel, Kristallkugel, Haare, Gewand, schwere Augenlider und verschattete Augen) und die Behandlung des Lichts sprechen allerdings auch nach Zöllner für eine Beteiligung Leonardos. Das Gemälde ist nach seiner Einschätzung an Qualität den anderen bekannten \"Salvator mundi\"-Varianten aus der Schule von Leonardo überlegen. Wie Heydenreich sieht er in einem \"Salvator Mundi\" von Melozzo da Forlì im Palazzo Ducale von Urbino das Vorbild Leonardos und spricht sich für eine Datierung nach 1502 (und sogar nach 1507) aus (ab dieser Zeit sind Aufenthalte in Urbino nachweisbar). Der Kurator der National Gallery, Luke Syson, der das Bild auf seiner Ausstellung 2011 präsentierte, sprach sich dagegen für die Urheberschaft von Leonardo aus und datierte es auf die Zeit vor 1500.", "section_level": 1}], "src_summary": "Salvator mundi ( für „Erlöser der Welt“ oder „Heiland der Welt“) ist der Titel eines Gemäldes, das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird. Das Ölgemälde zeigt Christus als Heiland der Welt und wird auf die Zeit um 1500 datiert.", "tgt_summary": "《救世主》()是列奥纳多·达·芬奇的其中一幅画作。过去它曾隐没很长一段时间,甚至一度被认为只是达芬奇弟子的作品。2004年,纽约的罗伯·赛门(Robert Simon)以低价买下该画作。并交由专家修复与鉴定后,2011年终于重现在世人面前。是一模拟肖像画制作的空想作品。", "id": 2507943} {"src_title": "Robinho", "tgt_title": "羅賓奴", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Robinho wurde in ärmlichen Verhältnissen in der Hafenstadt São Vicente im brasilianischen Bundesstaat São Paulo geboren und begann seine fußballerische Karriere im benachbarten Santos beim FC Santos, mit dem er zwei Meisterschaften gewann und 2003 das Finale der Copa Libertadores erreichte. Nach einem wochenlangen Tauziehen gelang es Real Madrid im Juli 2005, Robinho von seinem Stammklub abzuwerben. Sein vorerst letztes Spiel für Santos bestritt er am 24. August 2005 gegen Paysandu SC. Wenige Tage später, am 28. August 2005, gab er im Spiel gegen den FC Cádiz sein Ligadebüt für Real Madrid. Am 22. September 2005 erzielte er in seinem vierten Ligaspiel gegen Athletic Bilbao sein erstes Tor in der Primera División. Am 1. September 2008 wechselte Robinho zu Manchester City und kehrte im Januar 2010 bis August 2010 auf Leihbasis zum FC Santos zurück. In der Sommerpause 2010 wechselte er zum AC Mailand. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag. In seiner ersten Saison wurde er mit Milan in der Serie A 2010/11 italienischer Meister; er erzielte 14 Saisontore, wie auch seine Sturmpartner Zlatan Ibrahimović und Alexandre Pato. Mit seinen Mitspielern Kevin-Prince Boateng und Ibrahimović bildete er dabei bis zum Wechsel von Ibrahimović 2012 zu Paris Saint-Germain das Offensivdreieck „Boatinhović“. Am 19. Januar 2014 absolvierte Robinho seinen 100. Serie A-Einsatz. Im August 2014 kehrte Robinho bis zum 30. Juni 2015 auf Leihbasis zum FC Santos zurück. Im Mai 2015 wurde Robinhos Vertrag mit Milan aufgelöst. Nach einem Intermezzo in China bei Guangzhou Evergrande spielte er vom Februar 2016 bis Ende 2017 für den brasilianischen Club Atlético Mineiro. Im Januar 2018 schloss er sich dem türkischen Erstligisten Sivasspor an, die Mannschaft schloss die Spielzeit als Siebter ab. Ein Jahr später wechselte er ligaintern innerhalb der Wintertransferperiode zum Istanbul Başakşehir FK.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Robinho gab sein Debüt für Brasilien am 13. Juli 2003 während der Gold Cup-Partie gegen Mexiko. Sein erstes Länderspieltor gelang Robinho in seinem siebten Länderspiel am 9. Februar 2005 gegen China. Im Juni 2005 gewann er mit Brasilien den Konföderationen-Pokal und gehörte im Sommer 2006 zum WM-Kader Brasiliens. Zur Qualifikation für dieses Turnier hatte Robinho einen Treffer beigesteuert. Während des Turniers stand er einmal von Beginn an auf dem Platz. Ansonsten wurde er immer später für die Stammspieler eingewechselt. Seinen bisher größten Erfolg feierte er bei der Copa América 2007, bei der er den Titel gewann, mit sechs Treffern die Torjägertrophäe eroberte und zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Als Gewinner der \"Copa\" qualifizierte sich Brasilien für den FIFA-Konföderationen-Pokal 2009 in Südafrika. Nationaltrainer Dunga berief seinen Angreifer auch für dieses Turnier in seinen Kader. Zwar kam Robinho dort in jeder möglichen Partie seiner Mannschaft zum Einsatz, jedoch stand er während des Turniers im Schatten seines Sturmkollegen Luís Fabiano. Brasilien gewann den Konföderationen-Pokal, wobei Robinho im gegen die USA in der Startformation der Brasilianer stand. Ein Jahr später nominierte ihn Trainer Dunga dann für die Weltmeisterschaft in Südafrika. Robinho schoss während Brasiliens Qualifikation vier Tore. Im 23-Mann-Kader war Robinho, hinter den im selben Jahr geborenen Nilmar und Thiago Silva und dem zwei Jahre jüngeren Ramires, viertjüngster Akteur der Mannschaft. Während des Turniers traf Robinho zweimal. Darunter auch das 1:0 gegen die Niederlande, die dann jedoch das Spiel drehte und Brasilien aus dem Turnier warf. Nach der für die brasilianische Nationalmannschaft enttäuschend verlaufenden WM in Südafrika, kam es unter Neu-Trainer Mano Menezes zu einem Umbruch in der Mannschaft. Menezes nominiert fortan vor allem jüngere Spieler, setzte dabei aber noch immer auf Robinho, der zum Führungsspieler aufstieg. Im Sommer 2011 wurde der Stürmer für die Copa América in Argentinien nominiert. Nachdem er bei der WM 2010 noch einer der jüngsten war, gehörte er bei der \"Copa’11\" zu den erfahrensten Akteuren im Aufgebot der \"Seleção\". Inzwischen waren elf Mannschaftskameraden jünger als Robinho. Für die WM 2014 wurde er von Luiz Felipe Scolari nicht berücksichtigt, sein Nachfolger Dunga berief Robinho nach der Verletzung von Hulk für das erste Spiel nach der WM und Robinho wurde in der 77. Minute eingewechselt. Seit einem einzigen Einsatz 2017 für die brasilianische Nationalmannschaft ist er nicht mehr Teil deren Kaders.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entführung seiner Mutter.", "content": "Robinhos Mutter Marina Souza wurde am 6. November 2004 von Kidnappern entführt und 41 Tage lang gefangen gehalten. Am 17. Dezember 2004 wurde sie im Armenviertel von Perús (São Paulo) gegen Zahlung eines Lösegeldes von umgerechnet 54.000 Euro freigelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Schautafel im Maracanã-Stadion.", "content": "Eine Schautafel im Maracanã-Stadion erinnert an ein besonders spektakuläres Dribbling von Robinho während eines Spieles der Nationalmannschaft gegen Ecuador am 17. Oktober 2007, bei dem er den rechten Außenverteidiger Ulises de la Cruz mehrmals überspielte, und in der Folge ein Tor von Elano auflegte. Die Aktion wurde „Vai pra lá que eu vou pra cá“ (auf Deutsch so viel wie: \"Geh dorthin, ich geh hierhin\") getauft.", "section_level": 2}, {"title": "Verurteilung.", "content": "Im November 2017 wurde Robinho wegen Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung einer Frau im Jahr 2013 von einem Mailänder Gericht zu einer neunjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Robinho, bürgerlich Robson de Souza (* 25. Januar 1984 in São Vicente), ist ein brasilianischer Fußballspieler. Der Stürmer ist für seine Dribblings bekannt und zeichnet sich neben seiner Technik vor allem durch seine Schnelligkeit aus.", "tgt_summary": "罗比尼奥(,1984年-1月25日),原名罗布森·德·索萨(),生于巴西圣保罗州圣维森特市,巴西职业足球员,司职前锋及翼锋,目前效力土超球队巴沙克舒希。曾在2015年7月16日加盟广州恒大淘宝效力半年。", "id": 109228} {"src_title": "Gabriel Heinze", "tgt_title": "加夫列尔·海因策", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Im Verein.", "content": "Sein Vater ist Wolgadeutscher, seine Mutter italienischen Ursprungs. Er wurde in Argentinien geboren und begann seine Karriere bei den Newell’s Old Boys. Seine erste Station in Europa war 1997 Real Valladolid. Anschließend wechselte er 1998/99 zu Sporting Lissabon, und nach einer Saison wieder zurück nach Valladolid. Nach einem erfolgreichen Jahr wurde er 2001 von Paris Saint-Germain verpflichtet. Mit diesem Verein gewann er 2003/04 die Coupe de France. Aufgrund seiner starken und konstanten Leistungen in Paris und wegen seines kämpferischen Auftretens wurde er schon bald Publikumsliebling. Er wurde von den Pariser Fans zum wertvollsten Defensivspieler der Vereinsgeschichte gewählt. Im Jahr 2004 wechselte Heinze zu Manchester United, wo er sofort zum Publikumsliebling avancierte und vor allem in seiner ersten Saison eine starke Leistung bot. Verletzungsbedingt konnte er in der Saison 2006/07 nicht die gewohnte Leistung abrufen, konnte sich aber letztendlich im Duell um die Position des Linksverteidigers gegen Patrice Evra durchsetzen und mit dem Gewinn der Meisterschaft das Jahr erfolgreich abschließen. Im August 2007 wechselte Heinze zu Real Madrid, wo er die durch den Abgang von Roberto Carlos entstandene Lücke in der linken Verteidigung schließen sollte. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag. Ursprünglich hatte er zum FC Liverpool wechseln wollen, Manchester United wollte ihn aber nicht an einen direkten Konkurrenten um die Meisterschaft abgeben. Im Juli 2009 wechselte Heinze zu Olympique Marseille, wo er einen Vertrag bis 2012 unterschrieb. Ende Mai 2011 gab Heinze bekannt, Marseille trotz fortlaufendem Vertrag wegen Differenzen mit der Klubführung vorzeitig verlassen zu wollen. Im Juli 2011 kam ein Wechsel nach Italien zum AS Rom zustande. Mitte 2012 verließ er Rom und ging zu seinem ersten Klub, Newell’s Old Boys, zurück. Mit den Leprosos erreichte er seinen ersten Titel in Argentinien, den Torneo Final 2013. Nach der Saison 2013/2014 beendete er dort Mai 2014 seine aktive Spielerkarriere.", "section_level": 3}, {"title": "In der Nationalmannschaft.", "content": "Heinze hat einen italienischen und einen deutschen Pass, jedoch entschied er sich, für Argentinien zu spielen. Mit der argentinischen Olympia-Auswahl gewann er bei den Sommerspielen 2004 in Athen die Goldmedaille. Mit der argentinischen A-Nationalmannschaft spielte er bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland und schied im Viertelfinale gegen Deutschland nach Elfmeterschießen aus. Er stand auch im Kader der argentinischen Mannschaft bei der WM 2010 in Südafrika, mit der er erneut im Viertelfinale an Deutschland scheiterte.", "section_level": 3}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Seit 2015 ist er als Trainer in Argentinien tätig. Zwischen Juni und September 2015 trainierte er Godoy Cruz in der argentinischen Primera División. Nach der sechsten Niederlage in zehn Spielen wurde Heinze entlassen. Von Juni 2016 bis Juli 2017 war er Trainer bei Argentinos Juniors in der zweithöchsten Spielklasse Argentiniens. Seit Dezember 2017 ist er Trainer beim argentinischen Erstliga-Club Vélez Sársfield.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge/Titel.", "content": "Als Nationalspieler", "section_level": 1}], "src_summary": "Gabriel Iván Heinze (* 19. April 1978 in Crespo, Provinz Entre Ríos) ist ein ehemaliger argentinischer Fußballspieler. Er gilt als zweikampfstarker Linksverteidiger, der auch in der Innenverteidigung oder auf der sogenannten „6er“-Position spielen kann. Bekannt ist er vor allem für seinen bedingungslosen Einsatz und seine harten Tacklings.", "tgt_summary": "加布里埃尔·伊万·海因策(,;1978年-4月19日)是一位阿根廷前足球运动员,担任后卫,出身纽维尔旧生,曾效力西甲的华拉度列和皇家马德里、法甲的巴黎圣日耳曼和马赛、英超的曼联及意甲的罗马,在各个顶级联赛合共上阵超过400场。", "id": 19242} {"src_title": "Nokia Nseries", "tgt_title": "诺基亚N系列", "src_document": [{"title": "Ankündigung der Nseries.", "content": "Die Nseries wurde von Nokia am 27. April 2005 auf einer Pressekonferenz in Amsterdam als High-End-Serie angekündigt. Sie führte eine für Nokia bis dahin unübliche Produktbezeichnung ein. Statt wie bisher die Modelle mit Zahlen zu versehen (z. B. Nokia 7650 oder 3310) wurden die Modelle nunmehr mit dem führenden Buchstaben \"N\" bezeichnet, weswegen man von der \"Nseries\" spricht. Drei konkrete Produkte wurden angekündigt: Das für Fotografie besonders geeignete Klappmodell \"N90\" (zweites Quartal 2005), das Barrengerät \"N70\" (drittes Quartal 2005) und das MP3-Handy \"N91\" (viertes Quartal 2005). Bis Ende des Jahres 2005 wurden weitere Produkte der Nseries in Aussicht gestellt. Zusammen mit der Produktankündigung wurden auch die ersten technischen Details der Geräte bekanntgegeben. Allen Produkten gemeinsam sind die Einordnung als Smartphone sowie die Verwendung des Betriebssystems Symbian und der Benutzeroberfläche S60. Mit der Einführung der Nseries hoffte Nokia, nach rückläufigen Marktanteilen in den vergangenen Jahren wieder Kunden zurückzugewinnen. Nach dem großen Erfolg der ersten drei Handys wurden 2006 bis 2008 etliche weitere Modelle angekündigt und produziert. Von den Modellen N70, N73, N80, N91 und N93 wurden zudem Sondereditionen veröffentlicht. Außerdem gibt es diese Modelle in diversen Produktvariationen für verschiedene Absatzmärkte mit veränderten Funktionseigenschaften. 2005 veröffentlichte Nokia die für den Businessbereich vorgesehene Eseries, die den qualitativ höherwertigen Bereich des Gesamtsortiments von Nokia bilden sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Betriebssystem.", "content": "Während bei den Geräten der Nseries bis 2010 ausschließlich das Betriebssystem Symbian OS zum Einsatz kam (mit Ausnahme der Nokia Internet Tablets 770, N8x0 und N900, die unter Maemo laufen), kündigte Nokia am 24. Juni 2010 an, die Geräte-Serie in Zukunft mit dem offenen Betriebssystem und Maemo-Nachfolger MeeGo auszurüsten. Das N8-00 ist demnach das letzte Nokia-Smartphone der N-Serie mit Symbian. Bei MeeGo, das unter dem Dach der Linux Foundation entwickelt wird, setzt Nokia auf das Qt-SDK, mit dem sich sowohl Symbian- als auch MeeGo-Apps entwickeln lassen. Anwendungsentwickler müssen sich also nicht umstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vierte Generation (Ankündigung 26. September 2006).", "content": "Bei der Präsentation wurden zusätzlich drei überarbeitete Modelle vorgestellt. Die Geräte N70 und N73 bekommen als \"Music Edition\" einen verbesserten Music-Player und eine größere Speicherkarte. Das N91 wird in der Variante \"N91 8GB\" mit einer 8-GB-Festplatte ausgeliefert. Des Weiteren bekommen alle drei Modelle ein neues schwarzes Gehäuse. Vom N93 gibt es auch eine N93 Golf-Edition mit einer 1 GB großen miniSD-Speicherkarte, auf der sich eine spezielle Golf-Software befindet. Zudem wird noch eine Schutztasche und eine Handschlaufe mitgeliefert.", "section_level": 2}, {"title": "N7x-Serie.", "content": "Bei der N7x-Serie handelt es sich um Handys für ambitionierte Benutzer, die Interesse an Multimedia-Anwendungen am Handy haben. Diese Serie zeichnet sich im Gegensatz zur N9x-Serie durch ihre ausgewogene Auswahl an Funktionen aus.", "section_level": 1}, {"title": "Nokia N70.", "content": "Das \"N70\" ist technisch gesehen eine Weiterentwicklung des 6680. Es entspricht in der Ausstattung weitgehend diesem Modell, verfügt jedoch über wesentlich mehr Hauptspeicher und kann so mehr Programme gleichzeitig ausführen (Multitasking). Außerdem ist es mit einem UKW-Radio ausgestattet. Die Kamera auf der Rückseite schießt Fotos mit einer Auflösung von 1600 × 1200 Pixel (zwei anstatt 1,3 Megapixel beim 6680). Mittlerweile gibt es auch eine Music-Edition mit mitgelieferter Speicherkarte mit einem GB Speicher. Das N70 nutzt als Betriebssystem Symbian OS 8.1 a, Series 60 Platform 2nd Edition, FeaturePack 3. Das N70 unterstützt im Gegensatz zu den meisten anderen Nokia-Geräten nicht das SIM Access Profile.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N71.", "content": "Das \"Nokia N71\" ist ein Klapphandy, das über ein Hauptdisplay mit 320 × 240 und ein Außendisplay mit 128 × 128 Pixeln verfügt. Es ist mit einer 2-Megapixel-Kamera, MP3-Player und Radio ausgestattet und kann durch miniSD-Karten bis auf 2 GB erweitert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N72.", "content": "Das \"N72\" könnte als Nachfolger des N70 betrachtet werden, es verfügt über einige kleinere Funktionserweiterungen. Es sollte im dritten Quartal 2006 erscheinen, allerdings ist es in Deutschland nicht verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N73.", "content": "Das \"N73\" ist dem Nokia N70 ähnlich und kann (wie auch das N72) als dessen Nachfolger betrachtet werden. Das N73 verfügt über ein feiner auflösendes Display (240 × 320 Pixel) als das N70. Es lässt sich mit miniSD-Karten erweitern (statt DV RS-MMC beim N70). Die größte Neuerung ist die 3,2-Megapixel-Kamera mit Zeiss-Objektiv. Das Handy erschien im August 2006 in silberner Gehäusefarbe. Nebst der Standard-Edition sind eine Music- sowie eine Internet-Edition erhältlich. Des Weiteren sind zwei Varianten des N73 für den US-amerikanischen Markt geplant (N73-5 bzw. N73-6). Diese werden u. a. keine UMTS-Unterstützung und keine Frontkamera aufweisen. Für Japan ist das N73 seit Dezember 2006 unter dem Namen \"SoftBank 705NK\" erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N73 Music Edition.", "content": "Bei der N73 Music Edition sind im Lieferumfang eine 2-GB-Speicherkarte sowie ein Nokia Musik-Headset HS-28 (statt eines Stereo-Headset HS-23 wie bei der Standard-Edition) enthalten (bei einigen Netzbetreibern wird die Music Edition allerdings weder mit Speicherkarte noch mit Kopfhörern ausgeliefert). Ihr Gehäuse ist im Gegensatz zum normalen silberfarbenen Nokia N73 schwarz. Die Sonderedition enthält zudem eine leicht angepasste Firmware.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N75.", "content": "Das \"N75\" ist ein klassisches Klapphandy mit äußeren Bedientasten für den Mediaplayer. Als Quadbandgerät ist es für den US-amerikanischen Markt vorgesehen, eine Einführung in Europa ist zunächst nicht geplant.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N76.", "content": "Das \"N76\" ist ein aufklappbares Handy mit Schnellzugriffstasten für den Mediaplayer. Das Innendisplay weist eine Bilddiagonale von 2,4 Zoll mit 240 × 320 Pixeln bei 16 Millionen Farben auf. Das Außendisplay, welches bei Inaktivität zum Spiegel wird (ähnlich wie beim 7380), misst diagonal 1,36 Zoll bei 160 × 128 Pixeln mit rund 262.000 Farben. Der interne Speicher beträgt 26 MB und kann mittels MicroSD-Karten auf bis zu 4 GB aufgestockt werden. Ein 3,5-mm-Klinkenstecker ermöglicht den Anschluss eines Standard-Kopfhörers. Neu ist die Unterstützung von DRM-Dateien. Die flache Tastatur mit eingeätzter Beschriftung erinnert an das Motorola RAZR V3/KRZR.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N77.", "content": "Das \"Nokia N77\" war das zweite Handy der NSeries, das über einen DVB-H-Empfänger verfügte. Zudem ist es mit Stereo-Lautsprechern und einem 2,4′′-Display ausgestattet, das 16,7 Mio. Farben darstellen kann. Der Speicher kann wie bei allen neueren Modellen durch eine Micro-SD-Karte auf 2 GB erweitert werden. Bislang hat es das Nokia N77 noch nicht auf den deutschen Markt geschafft, da die Ausstrahlung von DVB-H noch nicht deutschlandweit erfolgt. In Österreich ist es jedoch schon seit einiger Zeit erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N78.", "content": "Das \"Nokia N78\" wurde am 11. Februar vorgestellt und ist seit Juni 2008 erhältlich. Das N78 ist das erste Gerät der N7x-Reihe mit integrierter mobiler Navigation. Dieses Modell verfügt neben der üblichen Ausstattung über einen integrierten A-GPS-Empfänger mit kostenlosem Zugang zu Nokia Maps, eine 3,2 MP-Kamera mit Carl-Zeiss-Objektiv und eine Unterstützung für Micro-SD Speicherkarten bis zu einer Größe von 8 GB. Es handelt sich um das erste Nokia Telefon mit FM-Sender, welcher dem Nutzer die Möglichkeit gibt, die Audioausgabe mit Hilfe eines FM-Transmitters an jedes UKW-Radio weiterzuleiten.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N79.", "content": "Das \"Nokia N79\" ist die Weiterentwicklung des N78. Die Kamera hat nun eine Auflösung von 5 Megapixeln, einen doppelten LED-Blitz und ein Carl-Zeiss-Objektiv. Wie das Vorgängermodell beherrscht es A-GPS, UMTS, WLAN und HSDPA. Im Lieferumfang sind verschiedenfarbige Akkudeckel. Der interne Speicher ist 50 MB groß und kann durch microSD-Karten um bis zu 8 GB erweitert werden. Das 97 Gramm schwere Modell wurde am 26. August 2008 vorgestellt und ist seit Oktober 2008 erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "N8x-Serie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nokia N80.", "content": "Das \"N80\", ein Slidermodell, ist das erste Handy dieser Reihe, das über Quadband-GSM verfügt. Damit ist es das erste Handy überhaupt, das (mit UMTS) in fünf Netzfrequenzen funkt. Es besaß – bis 2008 und zusammen mit dem N90 – mit 352 × 416 Pixeln auf einer Bildschirmdiagonale von 2,1 Zoll das höchstauflösende Display der gesamten N-Serie; die Pixeldichte beträgt 256 dpi. Das N80 verfügt über eine 3,2-Megapixel-Kamera sowie WLAN, UPnP, MP3-Player, Radio und einen miniSD-Speicherkartenslot. Design und Teile der Tastenanordnung sind dem N70 sehr ähnlich. Auch das gebürstete Edelstahl der Oberfläche erinnert an das N70. Allerdings besitzt es keine Kameraabdeckung. Es ist auch komplett in schwarz erhältlich. Das \"N80 Internet Edition\" bietet zusätzliche Software, unter anderem für das Hochladen von Bildern ins Internet, Podcasting, VoIP und zur Internetsuche. Gegenüber dem N80 gibt es keinerlei Veränderungen an der Hardware. Mittlerweile ist auch die Firmware beider N80-Versionen angeglichen, somit wird nur noch das N80 Internet Edition vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N81.", "content": "Das \"Nokia N81\" ist wie das N80 ein Slidermodell, es ist jedoch mehr auf Musik und Spiele ausgerichtet und ähnelt daher eher dem \"Nokia N91\". Es ist seit Dezember 2007 im Handel erhältlich und in einer Grundvariante mit Speicherkartenslot und einer Variante mit 8 GB internem Speicher verfügbar (ohne Speicherkartenslot). Das N81 (nicht das N81 8GB) ist im Gegensatz zum N80 mit microSD-Karten bis zu einer Kapazität von 8 GB aufrüstbar, ab Werk wird das Gerät mit einer 2GB-Speicherkarte ausgeliefert. Es verfügt über eine Bildschirmauflösung von 240 × 320 Pixeln bei 16 Mio. Farben und enthält eine 2-Megapixel-Kamera sowie einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss, Bluetooth mit A2DP-Support und WLAN 802.11b/g. Es ist serienmäßig mit der neuen Nokia N-Gage-Software, mit der man ab Dezember 2007 Spiele und Musik aus dem Internet herunterladen kann, ausgestattet. Das Steuerkreuz, ein abgerundetes Quadrat, ist berührungssensitiv und kann im Multimedia-Menü ähnlich genutzt werden wie der ClickWheel beim Apple iPod. Das N81 ist mit 140 Gramm Gewicht relativ schwer, wozu auch die verarbeiteten Materialien beitragen. Die Rückseite des oberen Sliderelements sowie die Tastaturmatte bestehen aus Metall.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N82.", "content": "Das \"Nokia N82\" wurde am 14. November 2007 vorgestellt. Es ist durch die gute Kamera und die herausragende Spieleleistung auf Multimedianutzung ausgelegt. Es ist von seiner Hardware mit dem N95 8GB vergleichbar, allerdings wird das N82 in Barrenform gebaut. Als Betriebssystem kommt Symbian S60 3rd FP1 zum Einsatz. Zum Verkaufsstart war es ausschließlich in Silber erhältlich, später wurde eine schwarze Variante nachgereicht. Es verfügt über eine integrierte 5,0-Megapixel-Kamera, einen A-GPS-Empfänger, WLAN 802.11 b/g, Bluetooth sowie einen 3,5-mm-Klinkenstecker. Durch die Quadband-Unterstützung ist es fast weltweit nutzbar. Ferner werden UMTS und HSDPA (max. 3,6 MBit/s) unterstützt. Über dem Display befindet sich eine VGA-Kamera, diese ist für Videotelefonate gedacht, kann aber auch zum erstellen von Fotos und Videos genutzt werden. Das Display ist mit 2,4 Zoll zwar kleiner als das des N95 8GB, kann aber ebenso 240 × 320 Pixel darstellen und verfügt über einen Helligkeitssensor, welcher die Displayhelligkeit automatisch an die Lichtverhältnisse der Umgebung anpasst und somit Energie einspart. Das Gerät unterstützt Antialiasing, damit wird eine Glättung des Displayinhaltes bewirkt. Das Gerät besitzt an der rechten Gehäuseseite zwei Stereolautsprecher. Der GPS-Empfänger ist an der Oberseite des Geräts platziert, dadurch wird ein besserer Empfang als mit dem N95 gewährleistet. Zusätzlich ist die Kamera mit einem Xenon-Blitz, einem Autofokus und einem Carl-Zeiss-Objektiv mit Objektivverschluss ausgestattet. Es besitzt zusätzlich einen 3D-Beschleuniger, der wie im N95 und N95 8GB für das flüssigere Arbeiten sorgt und die Spieleplattform N-Gage unterstützt. Es werden jedoch auch mit Java programmierte Spiele und Anwendungen unterstützt. Durch den integrierten A-GPS-Empfänger ist es möglich, mit nachrüstbaren Programmen zu navigieren. Dies ist mit einigen Programmen auch sprachgeführt möglich. Werksseitig ist Nokia Maps 2.0 installiert, eine 90-Tage-Testversion wird mitgeliefert. Es ist ein Update auf die aktuelle Programmversion 3.01 möglich (Stand Sept. 2010). Der interne Speicher hat eine Größe von bis zu 120 MB und kann durch micro-SD-Karten erweitert werden. Nach aktuellen Informationen unterstützt das Gerät MicroSD-Karten bis zu 4 GB (Micro-SDHC mit bis zu 32 GB). Dieses Gerät unterstützt den neuen Kopierschutzstandard OMA-DRM 2.0. Außerdem wurde mit der Firmwareversion v20.0.062 automatisches Geotagging integriert. Die aktuelle Firmwareversion ist die v35.0.002. Das Gerät wird nicht mehr hergestellt und ist daher nicht mehr im Handel erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N85.", "content": "Das \"Nokia N85\", das Nachfolgemodell des N81, besitzt als erstes N-Series-Gerät ein OLED-Hauptdisplay. Es ist 2,6 Zoll groß und bietet die übliche QVGA-Auflösung; durch die AMOLED-Technologie ist es stromsparender und farbenprächtiger als die bisher eingesetzten Displays. Das N85 besitzt außerdem den bekannten 2-Wege-Slider mit speziellen Audio- und Spieletasten und soll mit seinem besonders starken Akku bis zu 30 Stunden Musik und bis zu sieben Stunden Videos wiedergeben können. Die Hauptkamera hat, wie beim N82, 5 Megapixel, verfügt jedoch nur über einen Blitz, der aus zwei LEDs besteht. Der interne Speicher ist 77 MB groß und kann mittels microSDHC-Karte erweitert werden, welche im Lieferumfang enthalten ist (8 Gigabyte). Darüber hinaus lässt sich im Zubehör der sogenannte „Zeemote“-Joystick finden, welcher mit Hilfe von Bluetooth eine Verbindung zum Telefon aufbaut und als Ersatz für das Navigationsrad des N85 dient. Das Nokia N85 wurde am 26. August 2008 vorgestellt und im Oktober 2008 ausgeliefert.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N86 8MP.", "content": "Das \"Nokia N86 8MP\" ist das erste Mobiltelefon der N-Serie mit einer 8 Megapixel-Kamera. Es besitzt eine 28mm Weitwinkeloptik, variable Aperturblende und einige softwareseitige Features (wie beispielsweise einen Assistenten für Panorama-Fotos), um dem Status als neues Spitzenmodell in Sachen Kamera gerecht zu werden. Allerdings ist wie auch beim N85 nur ein doppelter LED-Blitz verbaut, was den Einsatz bei schlechten Lichtverhältnissen erschwert. Es teilt sich auch viele andere Hardwaredetails mit dem N85, so etwa das OLED-Display mit 2,6 Zoll Diagonale und QVGA-Auflösung, den 2-Wege-Slider und die Erweiterbarkeit per microSD-Karte. Zusätzlich sind aber bereits 8 GB Speicher fest integriert. Das Betriebssystem ist Symbian S60 3rd, Feature Pack 2.", "section_level": 2}, {"title": "N9x-Serie.", "content": "Die \"N9x\"-Serie richtet sich an Anwender, die sich auf einen gewissen mobilen Anwendungsbereich spezialisieren möchten.", "section_level": 1}, {"title": "Nokia N90.", "content": "Dieses Handy richtet sich an die Zielgruppe der fotobegeisterten Handynutzer. Die Besonderheit dieses Handys ist das um ca. 135° drehbare, hochauflösende Display mit 352 × 416 Pixeln, welches sonst nur noch im Nokia N80 und in einigen Modellen der Nokia Eseries verbaut wurde, und die um 315° drehbare 2 Megapixel-Kameraeinheit mit Carl-Zeiss-Objektiv und Autofokus. Es verfügt außerdem über ein kleines Außendisplay mit 128 × 128 Pixeln. Außerdem ist es mit UMTS, Bluetooth und einem Pop-Port ausgestattet. Die Akkulaufzeit beträgt bei nicht sehr intensiver Benutzung ca. 48 Stunden. Dieses Handy hat keinen Vibrationsalarm.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N91.", "content": "Das \"N91\" ist ein Handy mit integrierter 4 GB großer Festplatte, WLAN und mit speziellen Tasten für die Musikwiedergabe. Es hat neben einer USB 2.0-Schnittstelle eine Klinkenbuchse für handelsübliche Kopfhörer. Das N91 kann nicht durch eine Speicherkarte erweitert werden. Später war unter dem Namen \"N91 8GB\" auch ein Modellupdate mit einem 8 GB großen Massenspeicher und schwarzem Gehäuse verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N92.", "content": "Das \"Nokia N92\" ist ein TV-Handy, das über einen integrierten DVB-H-Tuner verfügt. Es verfügt zudem über ein 2,8′′-QVGA-Display mit 16,7 Mio. Farben und WLAN. Dem Handy liegt zudem eine spezielle Software bei, die es auch ermöglicht, Teletext und Fernsehzeitungen mittels ESG abzurufen. Dieses Modell ist mit 191 g das schwerste Modell der N-Serie. Auch dieses Gerät ist derzeit in Deutschland nicht erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N93.", "content": "Das \"N93\" verfügt über eine 3,2-Megapixel-Kamera mit Carl-Zeiss-Optik und eine verbesserte Video-Aufnahmefunktion, die qualitativ bessere Aufnahmen verspricht als bislang bei Handys üblich (lt. Nokia \"„DVD-ähnlich“\", max. 640 × 480 Pixel mit 30 fps) und kann mittels Cinch-AV-Kabels an einen Fernseher angeschlossen werden, um Videos oder Bilder wiederzugeben. Erwähnenswert ist auch der Einsatz eines Grafikbeschleunigers, einer FPU und eines Vertex-Prozessors in der auf ARM 11 basierenden TI OMAP 2420 CPU, wodurch die mitgelieferten 3D-Spiele (System Rush Evolution, Snakes) erst interessant werden. Bedeutend ist ebenfalls der integrierte WLAN-Adapter, welcher dem Nutzer ermöglicht, das Telefon mit einem Access Point zu verbinden und somit günstig das Internet zu nutzen. Das N93 kann als Nachfolgemodell des N90 angesehen werden. Bei der N93 Golf-Edition handelt es sich um ein Nokia N93, das mit einer Schutztasche, einer Handschlaufe und der Software \"Nokia Pro Golf-Sessions\" ausgeliefert wird. Diese Software befindet sich auf einer 1-GB-miniSD-Karte. Zudem liegt dem Paket eine Nokia Golf-Instruktions-DVD bei.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N93i.", "content": "Zum Jahreswechsel 2006/07 wurde das \"N93i\", eine überarbeitete Version des N93, vorgestellt. Es ist von den Dimensionen her annähernd gleich, allerdings wiegt es etwa 20 Gramm weniger. Dadurch wirkt das Gerät schlanker und stilvoller als der Vorgänger. Augenscheinlichster Unterschied ist das neue Design der klappbaren Displayeinheit, die außen nun glatt und spiegelnd statt konvex und dabei rund 5 mm dünner ist. Das OLED-Außendisplay sitzt ähnlich wie beim Nokia 7380 hinter einer spiegelnden Oberfläche, durch das es erst bei Aktivierung hindurchscheint. Auch wurde die Farbdarstellung der Displays verbessert. Gegenüber den 262.144 Farben des N93 ist es dem Hauptdisplay des N93i möglich, bis zu 16 Mio. Farben darzustellen. Die Anordnung einiger Tasten auf den Außenseiten sowie die Position des Speicherkartenslots wurden ebenfalls verändert, um die Bedienung intuitiver zu gestalten. Die Tastatur wurde in Form eines geschlitzten Metallblechs aus einem Stück realisiert. Der Akku wurde um ca. 10 % kapazitätsreduziert, ein Tribut an die verringerte Bauhöhe. Die Fotos werden per Software einer Rauschminderung unterzogen, wodurch die Dateigröße gegenüber dem N93 um ca. 50 % sinkt. Die Abwandlung \"Nokia N93i Kino-Edition\" enthält zusätzliche Klingeltöne und weitere Software-Beigaben zu dem Kinofilm Shooter.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N95.", "content": "Das \"N95\" verfügt als erstes Nokia-Handy über einen integrierten GPS-Empfänger zu Navigationszwecken. Das N95 ist eines der ersten \"Doppelslider\": Die hintere Gerätehälfte ist nach beiden Seiten verschiebbar; nach unten geschoben erscheint die Nummerntastatur, nach oben die Bedientasten für den integrierten Musik-Player, wobei sich die Anzeige um 90° dreht und das Querformat aktiviert: den \"Landscape\"-Modus. Das N95 unterstützt Quadband und ist damit für nahezu alle Mobilfunknetze der Welt geeignet. Es verfügt über eine 5-Megapixel-Kamera, mit der laut Nokia auch Videos in \"„DVD-ähnlicher Qualität“\" aufgenommen werden können (mit einer Auflösung von 640 × 480 Pixeln bei 30 fps) und beherrscht als erstes Handy der NSeries HSDPA (Kategorie 6, 3,6 Megabit/s). Des Weiteren hat es eine USB-Schnittstelle sowie eine 3,5-mm-Klinkenbuchse, an dem jeder handelsübliche Kopfhörer angeschlossen werden kann. Bluetooth, Infrarot und WLAN zählen zu den weiteren Verbindungsmöglichkeiten, hierbei wird auch UPnP unterstützt. Über die Klinkenbuchse kann zudem ein Cinch Video/Stereo-Audio-Adapter angeschlossen werden, mit dem es möglich ist, den aktuellen Bildschirminhalt des Handydisplays, sowie Bilder, Videos, Spiele etc. auf einem TV-Bildschirm anzuzeigen. Ein Hot-Plug-fähiger microSD-Einschub für Speicherkarten ist ebenfalls vorhanden, jedoch von Nokia nur für die erste Version der Karten bis 2 Gigabyte Speicherplatz freigegeben, für die neueren SDHC-Karten gibt es keine Funktionsgarantie. In der Regel funktionieren SDHC-Karten bis zu 16 GB aber ohne Probleme. Der GPS-Empfänger arbeitet mit dem GPS 5300 NaviLink-Chip von Texas Instruments (das Nokia 6110 Navigator enthält dagegen den deutlich empfangsstabileren SiRF Star III-Chipsatz). Da sich die eingebaute GPS-Antenne unter der „0“-Taste befindet, benötigt das Gerät zur Positionsbestimmung besonders gute Empfangsbedingungen und sollte mit offenem Slider möglichst waagerecht gehalten werden. Als Routenspeicher für eine Tageswanderung (Waytracker) ist das Gerät – auch wegen der zu geringen Akkuleistung – nicht geeignet. Die initiale Positionsbestimmung nach Einschalten des GPS (Kaltstart) dauert 4 bis 15 Minuten; seit der Betriebssystemversion 12.0.013 verfügt das N95 auch über A-GPS, was diese Zeit meist deutlich verkürzt (im Idealfall auf unter 30 Sekunden). Die dabei erforderliche Datenverbindung wird nur kurz beim Start der GPS-Software benötigt und überträgt etwa 7 Kilobyte, was zusätzliche Verbindungskosten verursachen kann. Das mitgelieferte Datenmaterial lässt sich kostenlos für eine Routenplanung nutzen. Die Nutzung als stimmgeführtes Navigationssystem ist wie auch der Reiseführer kostenpflichtig (Laufzeittarife ab 30 Tage Laufzeit). Alternativ lassen sich Freeware-Lösungen wie zum Beispiel Nav4All oder Google Maps verwenden, die auf den internen GPS-Empfänger zugreifen können. Das Kartenmaterial ist gratis erhältlich. Kritik erntete das Gerät nach seinem Erscheinen Anfang April 2007 für die geringe Akkulaufzeit. Bei einer Standby–Zeit von ca. 230 Stunden, leerte sich der Akkumulator bei moderater Benutzung des Geräts bereits nach ca. 24 Stunden, intensive Nutzung überstand er nur ca. drei Stunden. Nokia konnte dieses Problem mit einer neuen Firmware-Version etwas lindern.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N95 8GB.", "content": "Am 29. August 2007 kündigte Nokia eine überarbeitete Version unter dem Namen \"N95 8GB\" an, die seit Oktober 2007 angeboten wird. Dieses Modell bietet in einem schwarzen Gehäuse einen von 64 auf 128 Megabyte vergrößerten Arbeitsspeicher und einen fest integrierten Datenspeicher mit 8 GB. Das Display wurde bei gleicher Auflösung von 2,6′′ auf 2,8′′ vergrößert. Außerdem wird im N95 8GB ein mit 1200 mAh Kapazität deutlich größerer Akku (BL-6F) verbaut (N95: BL-5F mit 950 mAh). Weggefallen ist neben dem Objektivverschluss auch der Kartenslot für austauschbare Speicherkarten, was von der Fachpresse vielfach bemängelt wurde, da das Gerät nur mit einer USB 2.0 Full Speed (12Mbit/s) Schnittstelle ausgestattet wurde (8 GB schreiben/lesen dauert mindestens 90 Minuten). Es gibt eine Version bei der auf dem internen Speicher von Werk aus der Film Spider-Man 3 vorinstalliert ist. Im Herbst 2008 veröffentlichte Nokia ein Firmware-Update für das Nokia N95 8GB nach dem es unter anderem möglich wurde, den Lagesensor des Smartphones zu benutzen, wodurch sich der Bildschirminhalt je nach Lage des Smartphones ausrichtet.", "section_level": 3}, {"title": "Nokia N96.", "content": "Das \"Nokia N96\" wurde am 11. Februar 2008 vorgestellt und erschien am 1. Oktober 2008. Es orientiert sich am Design des N81, allerdings ist das N96 ein Doppelslider wie sein Vorgänger N95. Die großen Neuerungen dieses Modells sind der integrierte DVB-H-Empfänger sowie ein 16 GB großer interner Speicher, der sich mit microSDHC-Karten noch erweitern lässt. Das 2,8′′-Display zeigt 240 × 320 Pixel an. Die 5-MP-Kamera wird von zwei LEDs unterstützt (Vorteile ggb. alleinigem Xenon-Blitz: Betrieb des Autofokus unter schlechten Lichtverhältnissen, Licht für Videoaufnahmen, Taschenlampenfunktion) und besitzt eine Optik von Carl Zeiss ohne Linsenschutz. Mittels A-GPS sind mobile Ortsbestimmung, Navigation und Geotagging möglich. Als Kommunikationsschnittstellen dienen WLAN und Bluetooth. Als Betriebssystem kommt Symbian S60 3rd Edition Feature Pack 2 zum Einsatz. Der Akku ist der gleiche wie beim Nokia N95 (BL-5F) und ist somit schwächer als der des N95 8GB. Das integrierte UKW-Radio unterstützt RDS, was bei Nokia-Modellen als Besonderheit gelten kann; bisher verzichtete Nokia auf diese Technik, um die Verbreitung der Eigenentwicklung \"Visual Radio\" voranzutreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N97.", "content": "Das Nokia N97 wurde am 2. Dezember 2008 in Barcelona vorgestellt und war ab dem 18. Juni 2009 im Vorverkauf erhältlich; offizieller Verkaufsstart war der 1. Juli. Neben einem 3,5′′-Display mit Touchscreen und 360 × 640 Pixel Auflösung verfügt das Gerät über eine 33-Tasten-QWERTZ-Tastatur, die durch seitliches Aufklappen des Smartphones zum Vorschein kommt. Durch Auf- oder Zuklappen der Tastatur oder – falls aktiviert – durch Drehen des Gerätes wird der Bildschirm auf Quer- bzw. Hochformat umgestellt. Weiterhin besitzt es eine 5-Megapixel-Kamera mit zwei LEDs für Aufnahmen im Dunkeln und einem Carl-Zeiss-Objektiv. Der interne Speicher beträgt 32 GB und kann mit einer microSD-Speicherkarte (max. 32 GB) erweitert werden. Wie schon vorherige Modelle beherrscht das N97 Bluetooth, WLAN, Navigation über A-GPS und HSDPA. Als Betriebssystem kommt Symbian OS v9.4 mit der Benutzeroberfläche S60 5th Edition zum Einsatz. Mit diesem Gerät ist auch telefonieren über Skype möglich. Erstmals bei einem Nokia-Smartphone kann die Oberfläche über \"Widgets\" nahezu frei konfiguriert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N97 mini.", "content": "Das seit Oktober 2009 erhältliche \"Nokia N97 mini\" ist der kleine Bruder des N97. Unterschiede zwischen den Modellen sind der mit 3,2′′ etwas kleinere Touchscreen (allerdings gleicher Auflösung und dadurch höherer Pixeldichte) des N97 mini, der geringere integrierte Speicher von 8 GB, der fehlende FM-Transmitter, eine andere Tastatur und die fehlende Kameraabdeckung. Das Modell ist mit 113 × 52,5 × 14,2 mm geringfügig kleiner und leichter (138 statt 150 Gramm). Serienmäßig ist bei diesem Modell ein Reise- und Restaurant-Führer und der Nokia Store integriert.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N8xx-Serie.", "content": "Bei der \"Nokia N800\"-Serie handelt es sich um eine Reihe von Internet-Tablets die sich erheblich von den restlichen Modellen dieser Serie unterscheiden. Die Merkmale dieser Serie sind ihr großes Display (4,13′′ Diagonale), ihr hohes Gewicht und das im Gegensatz zu den anderen Modellen der N-Series verwendete Linux-Betriebssystem Maemo. Diese Modelle können als die Nachfolger des Internet-Tablets Nokia 770 angesehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nokia N800 Internet Tablet.", "content": "Das \"Nokia N800 Internet Tablet\" ist das zweite Internet-Tablet der Nokia N-Serie. Es hat einen Touchscreen mit 800×480 Pixeln, wird durch ein eigenes Betriebssystem (\"Internet Tablet – OS Edition 7.0\", Linux-basierend) bedient und hat nur eine virtuelle Tastatur. Das N800 verfügt über einen Flash-Player, Software für Internet-Telefonie, Messaging und E-Mail und ist mit Stereo-Lautsprechern ausgestattet. Dieses Modell hat eine Webcam, enthält einen integrierten Flash-Speicher von 256 MB und kann nach Upgrade auf OS2008 durch zwei SDHC-Karten um insgesamt 64 GB erweitert werden. Das originale OS unterstützt nur 2 × 4 GB, keine SDHC-Karten. Es wiegt 206 Gramm, mit dem austauschbaren Akku. Der Akku mit 1500 mAh hat eine angegebene Stand-By-Zeit von bis zu zwölf Tagen.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N810.", "content": "Das \"Nokia N810\" ist der Nachfolger des N800. Es verfügt ebenfalls über ein 4,13′′-Display mit einer Auflösung von 800x480 Bildpunkten bei 16,7 Mio. Farben. Der interne Speicher ist 2 GB groß und kann mit einer miniSDHC-Karte aufgerüstet werden. Eine weitere Neuerung ist der integrierte GPS-Empfänger. Dieses Modell ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger mit einer ausziehbaren QWERTZ-Tastatur ausgestattet. Das Modell ist mit dem Linux-basierten Internet-Tablet-OS 2008 und dem TI OMAP 2420-Prozessor mit 400 MHz ausgestattet und verfügt zudem noch über eine Klinkenbuchse für normale Kopfhörer und einen Micro-USB-Anschluss. Das Modell ist mit 226 Gramm ca. 20 Gramm schwerer als sein Vorgänger.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N810 WiMAX Edition.", "content": "Das \"Nokia N810 WiMAX Edition\" ist eine erweiterte Version des N810 und bietet zusätzlich WiMAX-Funktionalität für eine schnelle Datenübertragung.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N9xx-Serie.", "content": "Die N9xx-Serie vereint einige Merkmale der N800 Internet-Tablets und Merkmale der Smartphones der NSerie. Als Betriebssystem kommt das auf Linux basierende Debian-Derivat Maemo 5.0 zum Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Nokia N900.", "content": "Das Nokia N900 ist das erste Modell der N9xx-Serie, das am 27. August 2009 vorgestellt wurde. Es verfügt über einen ARM Cortex-A8-Prozessor mit 600 MHz, der auf 256 MB RAM, sowie eine dreimal so große Swap-Partition zugreifen kann. Als 3D-Beschleuniger kommt ein PowerVR SGX zum Einsatz. Der gesamte interne Speicher beträgt 32 GB, wobei ein microSD-Kartenslot weitere 32 GB ermöglicht. Es besitzt eine aufschiebbare QWERTZ-Tastatur ähnlich dem N97 mini und eine 5 Megapixel-Kamera mit Carl-Zeiss-Objektiv und Objektivverschluss. Im Gegensatz zu der vorhergehenden Nokia N8xx-Serie besitzt es einen kleineren Touch-Screen mit einer Diagonale von 3,5 Zoll bei einer identischen Auflösung von 800×480 Pixel. Ein Novum in der Internet-Tablet-Serie ist die Möglichkeit, über GSM und UMTS zu telefonieren, sowie zur Datenübertragung HSPA zu nutzen. Es können auch mehrere SIP-Konten angelegt werden. Zusätzlich stehen WLAN, EDGE, GPRS, Bluetooth und Infrarot zur Verfügung. Das Nokia N900 ist in Deutschland seit dem 4. Dezember 2009 erhältlich. Durch das Linux-Betriebssystem Maemo lassen sich tiefergreifende Anpassungen vornehmen, z. B. ist es möglich, aus dem App-Manager einen alternativen Linux-Kernel (2.6.28.10) zu installieren, der IPv6, NAT und noch einige andere Features beinhaltet. Außerdem kann man über das vorinstallierte Programm \"X Terminal\" direkt auf die Shell des Geräts zugreifen. Ferner lassen sich übliche GNU-Programme wie bash 3, die GNU Core Utilities oder ein OpenSSH-Server installieren.", "section_level": 2}, {"title": "Nokia N950.", "content": "Das Nokia N950 ist das Schwestermodell des Nokia N9 und wurde am 21. Juni 2011 als Entwicklermodell vorgestellt. Es wird mit dem Maemo-Nachfolger MeeGo 1.2 ausgeliefert und ist nicht frei erhältlich. Das Gerät wird über verschiedene Programme kostenlos ausschließlich an Meego-Entwickler verteilt. Optisch schließt das Gerät an das N9 an, ist aber etwas größer und robuster und wird mit aufschiebbarer QWERTY-Tastatur ausgeliefert, um die Entwicklung von Software zu erleichtern.", "section_level": 2}, {"title": "Symbian^3-Modelle.", "content": "Auf sinkende Marktanteile reagiert Nokia mit dem weiterentwickelten Betriebssystem Symbian^3. Damit wollte sich der Hersteller besser am Markt positionieren. Die ersten Modelle mit diesem Betriebssystem waren ab Oktober 2010 verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Nokia N8.", "content": "Das Nokia N8 ist das erste Symbian^3-Modell der N-Serie. Das im Oktober 2010 veröffentlichte Gerät verfügt über ein 3,5 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 360×640 Bildpunkten und einen integrierten Speicher von 16 GB, der mittels bis zu 32 GB großer microSD-Karte auf insgesamt 48 GB erweitert werden kann. Das N8 besitzt als zweites Nokia-Smartphone – nach dem Nokia X6 – einen kapazitiven Touchscreen mit Multi-Touch. Des Weiteren verfügt das Gerät über Umgebungslicht-, Beschleunigungs- und Näherungssensor und einen integrierten Kompass mittels Magnetometer. Eine hochauflösende Kamera verfügt über eine Carl Zeiss Optik mit einer Auflösung von 12 Megapixel, ein überdurchschnittlich großer Bildsensor nimmt Video auch in HD-Qualität (720p) auf. Unterstützt wird die Kamera von einem Xenon-Blitz. Daneben ist auch eine Frontkamera vorhanden, die u. a. für Videotelefonie genutzt werden kann. Die integrierten Schnittstellen (USB On-The-Go, Bluetooth 3.0, WLAN g/b/n) sowie der GPS-Empfänger entsprechen dem heutigen Standard, wohingegen der HDMI-Ausgang sowie der Pentaband-GSM/UMTS-Empfang eine Neuheit bei einem Mobiltelefon darstellt. Eine weitere Besonderheit ist die Option, die gespeicherte Musik via integriertem UKW-Transmitter an jedes UKW-Radio im Umkreis von zwei Metern zu übertragen. Dieses Telefon wiegt 135 Gramm und verfügt über einen herausnehmbaren Akku (BL-4D, 1200 mAh Kapazität), allerdings gesichert mit zwei Torx-Schrauben. Es ist seit Oktober 2010 in den Farben Silber-Weiß, Dunkelgrau, Grün, Blau und Orange erhältlich. Neu hinzugekommen sind die Farben Pink und Bronze. Seit August 2011 ist ein Firmwareupdate auf \"Symbian Anna\" und ab Februar 2012 auch auf \"Nokia Belle\" verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "MeeGo-Modelle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nokia N9.", "content": "Am 21. Juni 2011 stellte Nokia offiziell das Nokia N9 vor, das \"im Laufe des Jahres\" mit dem Betriebssystem MeeGo 1.2 Harmattan erschienen ist. Das Gerät verfügt über einen 3,9 Zoll großen kapazitiven AMOLED-Touchscreen mit einer Auflösung von 854x480 Pixeln (\"FWVGA-Format\") bei 16,7 Millionen Farben. Die Displayscheibe besteht aus schwach gewölbtem Gorilla Glass; die CPU ist ein ARM Cortex-A8 mit einem Gigahertz Taktfrequenz, dem ein Gigabyte Arbeitsspeicher und 16 oder 64 GB interner Speicher zur Verfügung stehen. Neben einem Umgebungslicht-, Beschleunigungs- und Näherungssensor besitzt das N9 einen GPS-Empfänger, einen integrierten Kompass und eine hochauflösende Kamera mit Carl-Zeiss-Optik bei einer Auflösung von 8 Megapixeln, unterstützt von einem Dual-LED-Blitzlicht. Die Kamera ermöglicht Videoaufnahmen in HD-Qualität (720p). Eine Frontkamera ist vorhanden. Als integrierte Schnittstellen sind ein USB-Anschluss, Bluetooth V2.1 (Software) bzw. V4.0 (Hardware), WLAN g/b/n sowie als Besonderheit ein NFC-Chip vorhanden. Das Smartphone wiegt bei Abmessungen von 116,45 × 61,2 × 7,6–12,1 mm mit Akku 135 g. Das N9 verfügt über keinen Speicherkartenslot. Das Nokia N9 wurde nicht in den Schlüsselmärkten Deutschland, Großbritannien, Japan, Kanada, Schweden und den USA vertrieben. In Österreich und der Schweiz war das N9 jedoch auf offiziellem Wege erhältlich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nokia NSeries ist eine Mobiltelefon-Produktlinie des finnischen Herstellers Nokia. Telefone dieser Serie sind Multifunktionsgeräte, die insbesondere zum Surfen im Internet verwendet werden können. Ebenso sind Funktionen zur Wiedergabe von Musik, zur Aufzeichnung von Videos, zur Fotografie und zur Unterhaltung (Spiele) eingebaut. Die Geräte werden daher als Smartphone eingestuft. Die Anbindung zum Internet erfolgt über WLAN und/oder 3G, zum Teil mit HSDPA.", "tgt_summary": "诺基亚N系列是多媒体手机家族的一员。这个系列的手机都支持数字多媒体服务比如音乐播放,视频采集,照相,手机游戏和因特网服务。并支持至少一种高速无线技术,例如3G或无线局域网。", "id": 2386107} {"src_title": "Wesertalsperre", "tgt_title": "奧伊彭湖", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits in der Zeit, als die Region von 1795 bis 1815 unter französischer Besatzung stand, fanden erste Untersuchungen statt, um im Oberlauf der Weser und der Hill eine Talsperre zu errichten, die vor allem eine gleichmäßige Wasserversorgung gewährleisten sollte für die in jener Zeit florierende heimische Tuchindustrie, die sich entlang des Flusses in den Städten Eupen, Dolhain, Verviers, Hodimont und Ensival angesiedelt hatte. Zwar führten zu dieser Zeit die Weser und ihre Nebenflüsse nach jedem ergiebigen Regen und nach der Schneeschmelze genügend Wasser mit sich; aber durch die großräumige Trockenlegung der benachbarten Wälder und die Einführung der Forstkulturen kam es in den Zwischenphasen teilweise zur Austrocknung und infolge dessen auch zur Verschmutzung der Bäche, womit sie für die Tuchindustrie unbrauchbar wurden. Doch erst Jahre nachdem die Region um Eupen ab 1815 preußisch und die Region um Verviers ab 1830 belgisches Hoheitsgebiet geworden war, wurde 1838 der Plan zum Bau einer Talsperre wieder aufgenommen. Da mit der neuen Staatenaufteilung der Oberlauf der Weser jetzt auf preußischem Gebiet lag und die Weser unterhalb von Eupen durch Belgien floss, gab es Schwierigkeiten mit den Zuständigkeiten und der möglichen Umsetzung. Somit dauerte es bis 1857, bis zunächst die Stadt Verviers den Ingenieur Eugène Bidaut (1808–1868) beauftragte, den Bau einer Talsperre im Einzugsbereich des Gileppe-Baches zu sondieren. Die ersten Ergebnisse seiner Untersuchungen zeigten, dass die Wassermengen den Erwartungen nicht entsprachen; somit kontaktierte die Stadt Verviers Julius The Losen, den Präsidenten der Handelskammer Eupen, um mit ihm wie ursprünglich geplant eine gemeinsame Talsperre, jetzt allerdings länderübergreifend, zu konzipieren. Bidaut nahm diese Überlegungen in seine Untersuchungen auf und legte sich auf ein Gebiet im Bereich des Zuflusses des Getzbaches in die Weser fest. Da dieses jedoch nur fünf Kilometer oberhalb des Eupener Ortsteils Haas in der Unterstadt lag, der mit seinen damals rund 3000 Einwohnern bei einem Dammbruch unmittelbar betroffen gewesen wäre, stieß das Vorhaben auf massive Skepsis der Eupener und der preußischen Regierung, die 1864 den Vorgang damit offiziell zu den Akten legte. Dennoch versuchte in den 1880er Jahren der Eupener Bürgermeister Theodor Mooren in Zusammenarbeit mit dem Aachener Talsperrenbauer Otto Intze, den Bau der Wesertalsperre erneut zu planen; doch die preußische Regierung zeigte sich nach wie vor uninteressiert. Erst als nach dem Ersten Weltkrieg der Kreis Eupen und damit auch die Flüsse Weser und Hill dem belgischen Staat zugesprochen worden waren, wurden die Pläne ab 1920 wieder in Angriff genommen. Mit maßgeblicher Unterstützung des seit 1928 amtierenden Eupener Bürgermeisters Hugo Zimmermann und entsprechenden staatlichen Genehmigungen und Förderungen konnte schließlich 1936 unter Leitung des Chefingenieurs de Clerk mit dem Bau begonnen werden. Da während des Zweiten Weltkriegs in Zeiten der Besetzung Belgiens durch die Wehrmacht alle Arbeiten ruhten, konnte die Talsperre erst einige Jahre nach Kriegsende fertig gestellt und am 9. Februar 1950 durch Auguste Buisseret im Auftrag des durch Krankheit verhinderten Regenten Karl von Belgien eingeweiht und in Betrieb genommen werden. Ein Jahr später fand am 30. Juni 1951 separat noch die feierliche Einweihung der neuen Kläranlage am Fuße der Mauer durch den belgischen Minister Oscar Behogne statt. Vor dem Bau der Staumauer wurde das am gleichen Ort stehende Original des \"Spabrunnen-Männchens\", das der Raerener Bildhauer Hubert Schiffer angefertigt hatte und das ursprünglich im Jahr 1910 in einer Grotte im Langesthal neben einer Quelle aufgestellt worden war, von einem Privatmann sichergestellt; es ist seit 2019 im neuen Stadtmuseum Eupen ausgestellt. Eine Replik wurde am Zusammenfluss von Weser und Hill in der Eupener Unterstadt aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Stausee wird von zwei Bächen gespeist: der belgischen Weser (französisch: Vesdre) und dem Getzbach. Zusätzlich ist die Sperre über einen 1,5 Kilometer langen Verbindungstunnel mit der Hill verbunden. Die Stauanlage wurde hauptsächlich errichtet, um die Trinkwasserversorgung der Region, die Regulierung der Weser und genügende Mengen Brauchwasser für die Industrie sicherzustellen. Die Staumauer wurde als Gewichtsstaumauer errichtet, die aus Betonblöcken zusammengesetzt wurde, die an Ort und Stelle gegossen wurden. Lediglich die etwa 2000 Meter Kontrollstollen im inneren der Mauer wurden aus Stahlbeton gefertigt. Der Inhalt der Wesertalsperre beträgt ca. 25.000.000 m3 und die Brauchwasseraufbereitungsanlage am Fuße der Staumauer hat einen maximalen Ausstoß von täglich rund 82.500 m3. Zusätzlich wurde ein kleines Wasserkraftwerk errichtet, dessen Jahresleistung 3 bis 4 Millionen Kilowattstunden beträgt. Außerdem wurden auf den Dächern der Kläranlage zahlreiche Solarmodule installiert, wodurch insgesamt der Betrieb der Anlagen größtenteils gesichert wird. Um von vorneherein eine unnötige Verunreinigung des Wassers zu vermeiden, wurde das gesamte Niederschlagsgebiet unter besonderem Schutz gestellt und unter anderem die landwirtschaftliche Nutzung im Einzugsgebiet ausgeschlossen. Darüber hinaus wurden an den Enden der Seearme Wehre eingebaut, die grobe Beimischungen verhindern und eine erste Klärung bewirken sollen. Zusätzlich gilt bis auf vereinzelte Ausnahmen für den gesamten Seebereich absolutes Badeverbot sowie ein Verbot, Motor- Segel- oder Ruderboote zu benutzen, mit Ausnahme der Boote des Yachtclubs.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserversorgung der Umgebung.", "content": "Täglich stellt die Wesertalsperre 82.500 m3 aufbereitetes Trinkwasser bereit, mit denen u. a. das Eupener Land, das Herver Land, die Vororte von Lüttich und die Stadt Spa versorgt werden. Das aufbereitete Trinkwasser wird in einer unterirdischen Zisterne vorgehalten. Im Verbund mit der rund hundert Jahre älteren Gileppe-Talsperre beliefert die Wesertalsperre rund 450.000 Wasseranschlüsse. Die im Jahresverlauf unterschiedlichen Niederschlagsmengen machen es erforderlich, die Mindestmenge aufzustauen, welche für die Wasseraufbereitung benötigt wird. Bei Hochwasser können bis zu 230 m3 Wasser pro Sekunde kontrolliert abgeleitet werden. Um der ab 2008 geltenden EU-Trinkwasserverordnung zu genügen, wurde Ende 2009 eine Nanofilteranlage (Membrantechnik) errichtet. Diese soll den Gehalt des krebserregenden Trihalomethans, das bei höherem Zusatz von Chlor – aufgrund niedrigen Wasserstands und hoher Außentemperaturen – innerhalb des Leitungsnetzes entstehen kann, von 150 auf maximal 100 mg/m3 reduzieren. Durch die neue Anlage wurde gleichzeitig die durchschnittliche tägliche Trinkwasserproduktion von 55.000 auf 65.000 m3 erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Die Talsperre und die umliegenden Wälder sind ein attraktives Naherholungsgebiet mit zahlreichen Attraktionen für Touristen aus Eupen und dem Raum Aachen sowie aus den nahen Niederlanden. Die ausgedehnten Wälder des Hohen Venns mit direkter Anbindung zur Eifel auf deutscher Seite bieten zahlreiche Möglichkeiten für Wander- und Radtouren Richtung Roetgen, Mützenich, Haus Ternell oder der Botrange an. An der Talsperre selbst gibt ein Wasserlehrpfad Auskunft über die Geschichte und die technischen Daten der Talsperre, und ein Waldlehrpfad informiert über die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Auf einem Plateau oberhalb der Mauer befindet sich das „Besucherzentrum Wesertalsperre“, das aus einem großen Waldrestaurant mit Außenterrassen und Spielplätzen sowie einem 33 Meter hohen Aussichtsturm besteht. Dieser wurde in den letzten Jahren zusätzlich zu einem Kletterturm umfunktioniert, der als Außenanlage unter der Leitung des „Sport- und Freizeitzentrums Worriken“ steht. Er kann sowohl für Freizeitkletterer als auch für das belgische Militär und hierbei im Besonderen für das in Eupen stationierte Königliche Militärinstitut für Leibeserziehung genutzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wesertalsperre bei Eupen, daher auch bekannt als Eupener Talsperre, ist das wichtigste (Trink-) Wasserreservoir Belgiens. Sie ist darüber hinaus ein beliebtes Ausflugsziel im Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn. Mit dem Bau der Staumauer wurde 1936 begonnen, durch politische und kriegsbedingte Verzögerungen konnte die Talsperre jedoch erst 1950 fertiggestellt und eingeweiht werden.", "tgt_summary": "奥伊彭湖(法语:lac d'Eupen;英语:Lake Eupen),或称韦德尔水坝(德语:Wesertalsperre;法语:Barrage de la Vesdre;荷兰语:Vesderstuwdam)、奥伊彭水坝(德语:Eupener Talsperre),是比利时的人工湖泊,毗邻奥伊彭,始建于1950年,长3公里、宽0.3公里,面积1.26平方公里,集水区面积106平方公里,海拔高度360米,蓄水量2,500万立方米。", "id": 1445638} {"src_title": "Selbstadjungierter Operator", "tgt_title": "自伴算子", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "In diesem Abschnitt wird die Definition des selbstadjungierten Operators angeführt. Im ersten Abschnitt wird sie nur für beschränkte Operatoren gegeben und im zweiten dann auch für unbeschränkte. Da beschränkte Operatoren immer auf dem ganzen Vektorraum definiert werden können, ist der beschränkte selbstadjungierte Operator ein Spezialfall des unbeschränkten selbstadjungierten Operators.", "section_level": 1}, {"title": "Beschränkte Operatoren.", "content": "Sei formula_1 ein Hilbertraum bestehend aus dem Vektorraum formula_2 und dem Skalarprodukt formula_3 und sei formula_4 ein beschränkter linearer Operator. Falls formula_5 die Gleichung erfüllt, heißt er selbstadjungiert.", "section_level": 2}, {"title": "Unbeschränkte Operatoren.", "content": "Sei formula_1 ein Hilbertraum bestehend aus dem Vektorraum formula_2 und dem Skalarprodukt formula_3 und sei formula_10 ein dicht definierter Operator. Sei formula_11 der Raum aller formula_12, so dass das lineare Funktional stetig ist. Dieses Funktional hat den Definitionsbereich formula_14, ist also dicht definiert in formula_2. Folglich besitzt es eine eindeutige stetige Fortsetzung auf ganz formula_2. Nach dem Darstellungssatz von Fréchet-Riesz existiert ein eindeutig bestimmtes Element formula_17, so dass für alle formula_19 gilt. Der Operator formula_20 mit dem Definitionsbereich formula_11 ist der zu formula_5 eindeutig bestimmte adjungierte Operator. Der Operator formula_5 heißt nun selbstadjungiert, falls formula_24 und formula_25 gelten, also falls der Operator formula_5 mit seinem adjungierten Operator formula_20 und die entsprechenden Definitionsbereiche übereinstimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "John von Neumann, der 1929 die Theorie der unbeschränkten Operatoren begründete, war auch der erste, der die Notwendigkeit erkannte, zwischen symmetrischen und selbstadjungierten Operatoren zu unterscheiden. Denn nur für die letzteren kann eine Spektralzerlegung, wie sie im letzten Abschnitt dieses Artikels beschrieben wird, gezeigt werden. Von Neumann nannte symmetrische Operatoren hermitesch. Er stellte fest, dass es unter anderem für die Spektralzerlegung wichtig sei, dass ein Operator keine symmetrische Erweiterung zulässt und nannte diese Klasse von Operatoren \"maximal hermitesch\". Jedoch ist diese Forderung für den Spektralsatz, der selbstadjungierte Operatoren voraussetzt, noch nicht hinreichend. Von Neumann nannte auf Anregung Erhard Schmidts selbstadjungierte Operatoren \"hypermaximal\". Der Begriff selbstadjungierter Operator wurde von Marshall Harvey Stone geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Objekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Selbstadjungierte Matrix.", "content": "Sei formula_28 der reelle oder komplexe Zahlenkörper und sei formula_29 ein Skalarprodukt auf formula_30 dann ist formula_31 ein Hilbertraum. Eine Matrix formula_32 heißt selbstadjungiert, wenn für alle formula_34 gilt. Die Matrix formula_32 wird hier als lineare Abbildung auf dem formula_36 aufgefasst. Da formula_32 zwischen endlichdimensionalen Vektorräumen abbildet, ist formula_32 beschränkt daher stetig und somit auch dicht definiert. Also ist eine selbstadjungierte Matrix auch ein selbstadjungierter Operator. Betrachtet man den formula_39 mit seinem Standardskalarprodukt, so entsprechen die symmetrischen Matrizen den selbstadjungierten. Im Fall des formula_40 mit dem entsprechenden kanonischen Skalarprodukt sind die hermiteschen Matrizen die selbstadjungierten.", "section_level": 2}, {"title": "Symmetrischer Operator.", "content": "Ein Operator formula_10 heißt symmetrisch, falls für alle formula_43 gilt. Im Gegensatz zum selbstadjungierten Operator wird hier nicht gefordert, dass der Operator formula_5 dicht definiert sein muss (das ist in der Literatur aber nicht einheitlich). Ist formula_5 dicht definiert (und damit der adjungierte Operator wohl definiert), so ist formula_5 genau dann symmetrisch wenn formula_47 gilt. Für beschränkte Operatoren fallen die Begriffe selbstadjungiert und symmetrisch zusammen. Daher sind symmetrische, nicht selbstadjungierte Operatoren immer unbeschränkt. Außerdem besagt der Satz von Hellinger-Toeplitz, dass jeder symmetrische Operator, der auf ganz formula_2 definiert ist, stetig und damit selbstadjungiert ist.", "section_level": 2}, {"title": "Wesentlich selbstadjungierter Operator.", "content": "Ein Operator formula_49 heißt wesentlich selbstadjungiert, falls formula_5 symmetrisch, dicht definiert und seine Abschließung selbstadjungiert ist. Einen wesentlich selbstadjungierten Operator kann man also immer zu einem selbstadjungierten Operator fortsetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Symmetrische Matrix.", "content": "Eine symmetrische Matrix formula_51 kann als Operator formula_52 verstanden werden. Bezüglich des Standardskalarproduktes ist jede symmetrische Matrix eine selbstadjungierte Matrix beziehungsweise ein selbstadjungierter Operator.", "section_level": 2}, {"title": "Der Operator -i /.", "content": "Ist ein Operator beschränkt, so sind die Begriffe symmetrischer Operator, wesentlich selbstadjungierter Operator und selbstadjungierter Operator wie erwähnt äquivalent. Bei unbeschränkten Operatoren impliziert zwar die Selbstadjungiertheit die Symmetrie, aber die Umkehrung gilt nicht. Ein Gegenbeispiel gibt das folgende Paar:", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein selbstadjungierter Operator ist ein linearer Operator mit besonderen Eigenschaften. Operatoren und insbesondere selbstadjungierte Operatoren werden im mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis untersucht. Der selbstadjungierte Operator ist eine Verallgemeinerung der selbstadjungierten Matrix.", "tgt_summary": "在数学里,作用于一个有限维的内积空间,一个自伴算子(英语:self-adjoint operator)等于自己的伴随算子;等价地说,在一组单位酉正交基下,表达自伴算子的矩阵是埃尔米特矩阵。埃尔米特矩阵等于自己的共轭转置。根据有限维的谱定理,必定存在着一个正交归一基,可以表达自伴算子为一个实值的对角矩阵。", "id": 2244526} {"src_title": "Robert Roy MacGregor", "tgt_title": "罗布·罗伊", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rob Roy wurde in Glengyle am Loch Katrine geboren, was das Taufregister der Gemeinde von Buchanan Parish belegt. Sein Vater war Donald MacGregor und seine Mutter Margaret Campbell. Er heiratete im Januar 1693 Mary Helen MacGregor von Comar, von Leny Farm, Strathyre, in Glenarklet. Aus der Ehe gingen vier Söhne hervor: James, auch Mor oder Tall genannt, Ranald, Coll, und Robert, auch Robin Oig oder Young Rob genannt. Später wurde Duncan, ein Neffe, adoptiert. Rob Roy ist anglisiert von dem gälischen „Raibert Ruadh“, oder „Red Robert“ wegen seiner roten Haare, die sich in späteren Jahren jedoch braun färbten. Er kämpfte in den Jakobitenaufständen von 1689, 1715 und 1719. Er war ein Viehdieb der Highlands und ist bekannt als schottischer Robin Hood. Eigentlich war Rob Roy Rinderhändler, wurde dann aber zum Rinderdieb, der von seinen Nachbarn Schutzgeld vor anderen Rinderdieben erpresste (Blackmail). Als das Schutzgewerbe fehlschlug, wurde Rob Roy wegen Betruges angeklagt und zum Geächteten erklärt. Als sein Hauptgläubiger, James Graham, 1. Herzog von Montrose, sein Land beschlagnahmte, stritt Rob Roy mit dem Herzog, bis er 1722 aufgeben musste. Später wurde er inhaftiert und im Jahre 1727 begnadigt. Er starb am 28. Dezember 1734 in seinem Haus in Inverlochlarig Beg, Balquhidder.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Legende von Robert Roy MacGregor inspirierte Sir Walter Scott zu seinem 1817 veröffentlichten Roman \"Rob Roy\". Hector Berlioz schrieb die Ouvertüre \"Rob Roy\". Mehrfach wurde das Leben Rob Roys verfilmt: 1953 \"Rob Roy – Der königliche Rebell\" (Rob Roy, the Highland Rogue) unter der Regie von Harold French. Die bekannteste Verfilmung wurde 1995 gedreht, mit Liam Neeson in der Hauptrolle. Glengyle House am Ufer von Loch Katrine datiert ins 18. Jahrhundert mit einem Kirchportal aus dem Jahre 1707. An seiner Stelle stand vorher das Steinhaus aus dem 17. Jahrhundert, in dem Rob Roy geboren worden sein soll. Seit den 1930er Jahren war das denkmalgeschützte Gebäude in Besitz der Wasserbehörden. Das Haus wurde im November 2004 trotz der Einwände der Scottish National Party versteigert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Roy MacGregor (* 7. März 1671 in Glengyle am Loch Katrine; † 28. Dezember 1734 in Inverlochlarig Beg, Balquhidder), auch bekannt unter dem Namen Rob Roy, war ein schottischer Volksheld und Geächteter des frühen 18. Jahrhunderts.", "tgt_summary": "罗布·罗伊(英语:Rob Roy,1671年-3月7日-1734年-12月28日),全名罗伯特·罗伊·麦克格雷格(Robert Roy MacGregor),出生于苏格兰,是著名的苏格兰高地歹徒。也被誉为苏格兰的罗宾汉。1712年开始打家劫舍,1722年被捕,晚年加入天主教,1734年12月28日去世。在沃尔特·司各特的小说《罗布·罗伊 (小说)》中有对其生平描述。", "id": 1965580} {"src_title": "Jakarta", "tgt_title": "雅加达", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die Stadt liegt in der Bucht von Jakarta (indonesisch \"Teluk Jakarta\") an der Nordwestküste der Insel Java an der Mündung des Ciliwung, durchschnittlich acht Meter über dem Meeresspiegel. Das Stadtgebiet ist flach und hat eine Fläche von 661,52 km2. Die Umgebung wird landwirtschaftlich genutzt, an günstigen Stellen ist tropischer", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Der geologische Aufbau der Insel Java, auf der Jakarta liegt, ist hauptsächlich durch vulkanisches Material bestimmt. Nur ein geringer Teil der Fläche besteht aus älteren Gesteinen, mehr als zwei Drittel sind von vulkanischen Ablagerungen bedeckt: Aschen, Tuffen und Lava jüngerer und älterer Ausbrüche. Der übrige Teil besteht aus tertiären Sedimenten. Die Insel liegt an der Stelle des Sundabogens, wo die Zertrümmerung der Erdkruste am intensivsten, der alte Untergrund am meisten", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Offiziell hat Jakarta nicht den Status einer Stadt, sondern einer Provinz mit dem besonderen Status der Hauptstadt von Indonesien. Daher regiert anstelle eines Bürgermeisters auch ein Gouverneur. Die Provinz Jakarta unterteilt sich in die fünf Verwaltungseinheiten \"(Kota Administrasi)\": Nordjakarta \"(Jakarta Utara)\", Ostjakarta \"(Jakarta Timur)\", Südjakarta \"(Jakarta Selatan)\", Westjakarta \"(Jakarta Barat)\" und Zentraljakarta \"(Jakarta Pusat)\" mit je einem Bürgermeister an der Spitze sowie ein Regierungsbezirk \"(Kabupaten)\" für die in der Bucht von Jakarta liegende Inselgruppe Kepulauan Seribu mit einem Regenten (\"Bupati\") als Führer. Die Städte gliedern sich in Distrikte \"(Kecamatan)\", Gemeinden \"(Kelurahan)\", Wohnviertel \"(Rukun Warga)\" und Nachbarschaften \"(Rukun Tetangga)\".", "section_level": 2}, {"title": "Nordjakarta.", "content": "Nordjakarta liegt direkt an der Javasee und unterteilt sich in 6979,4 km2 Seegebiet und 154,11 km2 Landfläche auf einer Länge von 35 km. Im Hafen Tanjung Priok und", "section_level": 3}, {"title": "Ostjakarta.", "content": "Mit 187,73 km2 hat Ostjakarta die größte Landfläche der fünf Stadtteile. Sie unterteilt sich in 95 % Land, der Rest ist mit einer Höhe von 50 Metern über dem Meeresspiegel mit Sumpf oder Reisfeldern bedeckt. Seit", "section_level": 3}, {"title": "Südjakarta.", "content": "Südjakarta hat eine Fläche von 145,73 km2. Südjakarta grenzt im Norden an Zentraljakarta, im Osten an Ostjakarta, im Süden an Depok, im Nordwesten", "section_level": 3}, {"title": "Westjakarta.", "content": "Die Landfläche von Westjakarta beträgt 127,11 km2. Der Stadtteil grenzt im Norden an Nordjakarta, im Osten an Zentraljakarta, im Süden", "section_level": 3}, {"title": "Zentraljakarta.", "content": "Zentraljakarta ist der kleinste der fünf Stadtteile. Er hat eine Landfläche von 48,17 km2, ist von ebener Topografie und grenzt an alle vier anderen Stadtteile an. Er untergliedert sich in acht Unterbezirke – Cempaka Putih, Gambir, Johar Baru, Kemayoran, Menteng, Sawah Besar, Senen und Tanah Abang – mit insgesamt 44 Gemeinden, welche wiederum in 388 Wohnviertel mit 4784 Nachbarschaften aufgeteilt sind.", "section_level": 3}, {"title": "Klima.", "content": "Die Stadt befindet sich in der tropischen Klimazone. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 26,2 °C, die jährliche Niederschlagsmenge 1.799 Millimeter im Mittel. Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen betragen in Jakarta zwischen 28,9 und 31,1 °C. Auch die Tagesdurchschnittstemperaturen liegen ganzjährig zwischen 25,6 und 26,7 °C, wobei die höchste Temperatur im Oktober bei 26,7 °C und die niedrigste im Februar bei 25,6 °C im langjährigen Mittel liegt. Hauptregenzeit", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Besiedlung und Königreich Pajajaran.", "content": "Das Gebiet des heutigen Jakarta war seit Ende des 12. Jahrhunderts Teil des Hindu-Königreichs Pajajaran, das sich dauerhaft gegenüber dem weite Teile der Malaiischen Halbinsel, Sumatras und Borneos beherrschenden, ebenfalls hinduistischen Königreich Majapahit seine Unabhängigkeit bewahren konnte und sich zu einem hervorragend organisierten und durch den Pfefferhandel blühenden Staatswesen entwickelt hatte. Die Hauptstadt Pakuwan lag in der Nähe des heutigen Bogor, 60", "section_level": 2}, {"title": "Niederländische Kolonialzeit.", "content": "Gegen Ende des 16. Jahrhunderts legten immer mehr niederländische Handelsschiffe dort an. 1613 errichtete die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) vor der Stadt den ersten Handelsplatz, der in den folgenden Jahren zu einem Fort ausgebaut wurde. Am 30. Mai 1619 wurde Jayakarta von Truppen unter Leitung von Generalgouverneur Jan Pieterszoon Coen (1587–1629) erobert und niedergebrannt. Auf ihren Ruinen gründete Coen die Stadt Batavia, die Sitz der VOC in Asien und Hauptstadt der Kolonie Niederländisch-Indien wurde. Der Ausbruch des Vulkans Salak am 5. Januar 1699, verbunden mit einem vertikalen und horizontalen Erdbeben, zerstörte", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeit.", "content": "Der spätere Präsident Sukarno verkündete in Jakarta 1945 die nationale Philosophie „Pancasila“ und erklärte zusammen mit Mohammad Hatta (1902–1980) am 17. August 1945 die Unabhängigkeit Indonesiens. Die Stadt wurde 1950 Hauptstadt, im ersten Jahr der unabhängigen Republik Indonesien. Ende der 1940er Jahre überschritt die Stadt die Einwohnerzahl von einer Million, 15 Jahre später waren es schon 4,5 Millionen. Slums breiteten sich aus, gleichzeitig ließ Präsident Sukarno trotz ökonomischer Probleme kolossale Denkmäler, prachtvolle Boulevards und Prestigebauten errichten. Der 1967 an die Macht gekommene Suharto setzte diese Politik überwiegend fort. Vom 12. bis 14. Mai 1998 kam es in Jakarta und im ganzen Land zu den schwersten Unruhen seit dem angeblichen kommunistischen Putschversuch im Jahre 1965, sie stürzten das Land zum Teil in Chaos und Anarchie. Angehörige der Spezialeinheit Kopassus entführten und töteten mehrere Anhänger der Demokratiebewegung in der Stadt und lösten somit die Unruhen aus. Zehntausende Menschen zogen plündernd durch die Straßen, zündeten Häuser und Autos an, zahlreiche chinesische Frauen wurden vergewaltigt. Das „Volunteers Team for", "section_level": 2}, {"title": "Verlegung der Hauptstadt.", "content": "Im Sommer 2019 kündigte die indonesische Regierung an, die Hauptstadt 2024 in die Provinz Ostkalimantan auf der Insel Borneo zu verlegen. Die noch unbenannte neue Hauptstadt", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die Einwohnerzahl Jakartas ist von etwa 600.000 im Jahr 1945 auf 9,6 Millionen im Jahr 2010 angewachsen. Dieser drastische Bevölkerungszuwachs hat in Teilen der Stadt zu Überbevölkerung, Arbeitslosigkeit, Kriminalität, einer Zunahme des Verkehrs und hoher Umweltverschmutzung geführt. Bis 2050 wird eine Bevölkerung von 15,9 Millionen Einwohnern erwartet. Um ein weiteres Ansteigen der Einwohnerzahl zu verhindern, haben die Verantwortlichen der Stadtverwaltung im Jahre 1970 eine Zuzugsbeschränkung erlassen, gemäß der nur noch Personen mit Arbeitsstelle nach Jakarta ziehen dürfen. Auch durch die eng gezogenen Stadtgrenzen ist die Bevölkerungszunahme inzwischen deutlich abgeschwächt, diese findet überwiegend in den unzähligen Vororten statt, die inzwischen 18,4 Millionen Einwohner aufweisen. In der Metropolregion Jakarta lebten 2010 insgesamt 28,0 Millionen Menschen. Stadtplaner gehen davon aus, dass bis 2016 eine neue Riesenstadt Jabodetabek mit 32 Millionen", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtregierung.", "content": "Seit 16. Oktober 2017 ist Anies Rasyid Baswedan Gouverneur des", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Jakarta unterhält", "section_level": 2}, {"title": "Regionenpartnerschaften.", "content": "Jakarta unterhält mit", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "86 Prozent der Einwohner Jakartas sind Muslime. Praktisch alle gehören der sunnitischen Richtung an. Es gibt in Jakarta insgesamt nur einige hundert Schiiten. Viele Bewohner praktizieren eine synkretische Form des Islam. Anhänger dieser Form nennen sich selbst Abangan. Zehn Prozent der", "section_level": 2}, {"title": "Musik, Tanz und Theater.", "content": "Die traditionelle und für Jakarta typische Kultur entwickelte sich unter den Betawis, einer heute homogenen Volksgruppe aus ehemaligen Händlern und Arbeitern, die während der Kolonialzeit aus Europa, China, Indien und anderen Ländern Südostasiens einwanderten. Die ab dem 18. Jahrhundert entstandenen kulturellen Ausdrucksformen unterscheiden sich von der \"pribumi-\"Kultur der alteingesessenen Javaner und Sundanesen. Zur darstellenden Betawi-Kunst, die in den Vororten anlässlich von jahreszeitlichen öffentlichen Festen und privaten Feiern sowie im Stadtzentrum gelegentlich bei Kulturveranstaltungen gepflegt wird, zählen die Musikgattung \"Gambang Kromong\", die auch zur Begleitung", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Rings um den alten Rathausplatz (Taman Fatahillah) wurden mit Unterstützung der UNESCO mehrere Kolonialgebäude restauriert. Im Zentrum steht das „Jakarta-Museum“, das in einem der ältesten erhaltenen Gebäude untergebracht ist. Im Jahre 1710 erbaut, diente es als „Stadthuys“ (Rathaus) der Verwaltung, später wurde es militärisches Hauptquartier und bis zum Zweiten Weltkrieg Sitz der Verwaltung West-Javas. Seit 1974 ist dort ein historisches Museum untergebracht. Es beherbergt eine Sammlung von Waffen, Möbeln, alten Landkarten und anderen Relikten der Kolonialzeit. Das „Wayang-Museum“ befindet sich an der Westseite des Platzes. Das traditionelle Puppentheater ist in ganz Südostasien verbreitet. Stabpuppen und Schattenspielfiguren sowie die dazugehörigen Instrumente und andere Gegenstände, die für eine Aufführung gebraucht werden, sind dort ausgestellt. Das „Museum für Kunst und Malerei & Museum", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gebäude am Großen Kanal.", "content": "Vom Rathausplatz ist es nicht weit bis zum „Großen Kanal“ (Kali Besar). Dort befinden sich zahlreiche Handelskontore, Geschäftshäuser und Warenlager aus der Kolonialzeit. Von Anfang des 18. Jahrhunderts stammen die beiden Häuser an der westlichen Kanalseite, das Eckhaus der „Chartered Bank“ und das Haus „Toko Merah“, heute: PT. Dharma Niaga. Dort liegen auch zwei Gebäude, die von deutschen Auswanderern errichtet worden sind, die Häuser „Imhoff“ und „Wurmb“. Das Haus des aus Deutschland stammenden Generalgouverneurs Gustav Wilhelm von Imhoff (1705–1750) aus Leer in Ostfriesland ist ein langgestreckter roter Ziegelbau, „Toko Merah“ genannt. Es wird gegenwärtig als Bürogebäude genutzt, kann aber besichtigt werden. Sehenswert ist die", "section_level": 3}, {"title": "Unabhängigkeitsplatz.", "content": "Anfang des 19. Jahrhunderts waren die meisten Verwaltungsgebäude aus der verseuchten Altstadt in das neue Batavia rings um den Koningsplein umgesiedelt worden. Heute überragt den etwa ein Quadratkilometer großen Unabhängigkeitsplatz (Merdekaplatz) in der Mitte unübersehbar das 132 Meter hohe Prunkstück der Denkmalkunst Sukarnos, das Nationaldenkmal (Monas) mit seiner Flamme, die mit 35 Kilogramm Gold überzogen ist. Die Aussichtsplattform befindet sich in 115 Meter Höhe. Die Ostseite des Platzes wird vom 1993 renovierten, zweistöckigen „Gambir-Bahnhof“ dominiert. Gegenüber liegt die „Emmanuel-Kirche“, ein runder Kuppelbau mit einem Eingangstor, das von einem dorischen Tempel stammen könnte. 1839 wurde die nach König Willem I. (1772–1843) benannte „Willemskerk“ als erste gemeinsame Kirche von Lutheranern und Reformierten eröffnet. Hinter der Brücke, an der Pejambon, steht das Unabhängigkeitsgebäude (Gedung Pancasila), das um 1830 als Residenz des Militärbefehlshabers im Stil des Klassizismus erbaut wurde. Seit 1918 residierte dort der „Volksraad“, dessen Mitglieder überwiegend aus der weißen Kolonialbevölkerung stammten", "section_level": 3}, {"title": "Chinatown.", "content": "Südlich vom Kota- oder Hauptbahnhof, in der Jl. Pangeran Jayakarta 1, steht die älteste Kirche der Stadt, „Gereja Sion“, zwischen 1693 und 1695 erbaut. Die sogenannte „Portugiesische Kirche außerhalb der Stadtmauer“ wurde von Nachkommen der ersten portugiesischen Eroberer, ihren einheimischen Verbündeten und Sklaven genutzt, die von den Niederländern in Indien und Malaya gefangen genommen und dorthin verschleppt worden waren. Schöne Barockschnitzereien zieren den Altar, die Orgel und die Bänke. Eine Tafel in niederländischer Sprache erinnert an die Eröffnung der Kirche am 19. Oktober 1695. Weiter im Süden liegt das alte Chinesenviertel", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Bauwerke.", "content": "Am Ende der Jl. Pantai Sanur steht einer der ältesten chinesischen Tempel, der „Ba Do Gong Miao“ (Klenteng Ancol). Er wurde vermutlich auf Befehl des chinesischen Eunuchen-Admirals Zheng He und des Admirals Wang Zhu Cheng errichtet, die von 1405 bis 1430 siebenmal mit ihrer Flotte im Auftrag des Ming-Kaisers Zhu Di (1360–1424) den Archipel besuchten. Zheng He wird als der Heilige Sampo Kong in einem Tempel in Semarang (Zentral-Java) verehrt. Im Hauptbau des Klenteng Ancol stehen die Statuen der beiden Admiräle. Hinter dem Hauptgebäude befinden sich mehrere alte Gräber. Die Villa des bekannten javanischen Malers Raden Saleh (1811–1880) befindet sich in der Nähe des Bahnhofs „Cikini“. Er verbrachte von 1839 an vier Jahre seines Lebens in Dresden und war bis 1852 ein gern gesehener Gast auf den Schlössern von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha (1818–1893). Nach der Heimkehr nach Java ließ er", "section_level": 3}, {"title": "Parks.", "content": "„Taman Impian Jaya Ancol“ ist mit 137 Hektar Fläche Südostasiens größter Vergnügungspark mit Kunstmarkt, Freilicht-Theater, Schwimmbad, Bowlingbahn, Golfplatz und einem Aquarium. In Ancol befindet sich auch die 1985 eröffnete Fantasiewelt „Dunia Fantasi“, eine indonesische Mischung aus Disneyland und Rummelplatz im Baustil verschiedener Epochen und Kontinente. Weiter Richtung Strand liegt die Marina. Von diesem Yachthafen aus fahren Boote nach Kepulauan Seribu, dem Archipel der „Tausend Inseln“ in der Bucht von Jakarta. Die 105 Inseln, 45 Kilometer nördlich von Jakarta gelegen, haben eine Fläche von 11,8 Quadratkilometer. Im dortigen Marine-Nationalpark befinden sich verschiedene Restaurants, Hotels, Bungalowanlagen und an der Lagune ein Bootsverleih. Im Delfinarium werden täglich Shows", "section_level": 2}, {"title": "Kulinarische Spezialitäten.", "content": "In den Restaurants der indonesischen Hauptstadt findet man sowohl nationale als auch internationale Küche vor. Zu den vielen einheimischen Gerichten zählen Reissuppe (Soto, Sop), verschiedene Nudelgerichte sowie Sate, über einem kleinen tragbaren Rost gegrillte Hühnerfleischspieße, die mit Erdnusssauce gegessen werden. Schmackhaft sind auch Krupuk, in Öl gebackene Cracker aus Tapioka-Mehl und gemahlenen Krabben oder Fisch, Tahu und Tempeh Goreng, in Fett ausgebackene Würfel aus Sojabohnenquark beziehungsweise gepressten Sojabohnen. Lokale Besonderheiten sind auch die gefüllte Ente Bebek „Betutu“ und der leicht marinierte Bratfisch „Ikan Acar Kuning“. Die in einem", "section_level": 2}, {"title": "Handel.", "content": "In Jakarta gibt es zahlreiche Märkte sowie viele große Kaufhäuser und Einkaufszentren. Zu den größeren Märkten der Stadt gehören der Fischmarkt „Kali Baru“ und der „Bird’s Market“ (Pasar Burung) südlich der Jl. Pramuka, am Beginn der Stadtautobahn. Auf dem „Pasar Seni Ancol“, ein großer Kunstgewerbemarkt im Vergnügungspark Ancol, wird Kunsthandwerk wie Schnitzereien, Bilder, Flecht- und Webarbeiten produziert", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte der Großraum Jakarta ein Bruttoinlandsprodukt von 321 Milliarden US-Dollar (KKB). In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte sie damit den 30. Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Umwelt.", "content": "Wichtigste Sektoren der Wirtschaft Jakartas sind die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, Textil- und Lederindustrie sowie die Tabakverarbeitung. Zunehmend gewinnen arbeitsintensive, exportorientierte Industrien wie Textil-, Spielzeug- und Schuhherstellung an Bedeutung. Typisch für diese Sektoren sind die rein privatwirtschaftlichen, oft auch multinationalen Unternehmen, während in der Zement- und Düngemittelindustrie, der Petrochemie und der Metallurgie größtenteils Staatsbetriebe oder Joint Ventures mit Staatsbeteiligung vorherrschen. Eine Öffnung weg von den vielfach unrentabel arbeitenden Staatsbetrieben und zu mehr Deregulierung und Privatisierung zeichnet sich ab. Jakarta ist auch das Bankenzentrum des Landes. Die Indonesia Stock Exchange genauso wie die größten Banken (Bank Bukopin, Bank Central Asia, Bank Internasional Indonesia, Bank Mandiri und Bank Rakyat Indonesia) haben hier ihren Sitz. Insgesamt ist die wirtschaftliche Entwicklung Jakartas seit 1967 positiv verlaufen. Bei allen Negativerscheinungen wie städtischer Armut, Arbeitslosigkeit, unzureichender Infrastruktur und Umweltverschmutzung ist es gelungen, den Lebensstandard der Bevölkerung", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Jakarta ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit Flug- und Eisenbahnlinien, Hafen, Autobahnen sowie Überland-Busterminals. Auf dem internationalen Flughafen Soekarno-Hatta in Cengkareng, 23 Kilometer westlich von Jakarta, werden alle internationalen und nationalen Flüge abgefertigt. Er ist vom Zentrum Jakartas über eine Schnellstraße zu erreichen. Das im Ballungsraum Jakarta (Region Jabodetabek – Jakarta, Bogor, Tangeran und Bekasi) vorhandene Regionalbahnnetz besteht aus mehreren Linien mit circa 125 Kilometer Gesamtlänge. Die von den Nah-", "section_level": 3}, {"title": "Nahverkehr.", "content": "Die Straßen in Jakarta sind in teilweise schlechtem Zustand. In der Stadt existierte abgesehen von dem Regionalbahnnetz der \"KAI Commuter Jabodetabek\", einer Tochtergesellschaft der staatlichen Indonesischen Eisenbahn, lange kein leistungsfähiges schienengebundenes Verkehrssystem mit hoher Kapazität, welches die Straßen entlasten könnte. Seit Ende 2013 ist nun eine 24 km lange U-Bahnlinie in Bau, deren erstes Teilstück am 24. März 2019 in Betrieb ging. Eine weitere U-Bahnlinie mit Fertigstellungshorizont zwischen 2024 und 2027 befindet sich im Planungsstadium. Der öffentliche Nahverkehr wird größtenteils von dieselgetriebenen Omnibussen bewältigt, die sich die Fahrspuren mit dem Individualverkehr teilen. Ende des Jahres 2004 wurde zusätzlich als separates Bussystem der TransJakarta mit bisher sieben zentralen Linien eingeführt. Für dieses „Metrobus“-System wurde (außer in Kreuzungsbereichen) jeweils eine", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "Die indonesische Hauptstadt ist Hauptsitz der Nachrichtenagentur ANTARA. Die Gründung erfolgte am 13. Dezember 1937. Im Jahre 1962 wurde ANTARA offizielle Nachrichtenagentur von Indonesien. Jakarta ist auch Sitz der in englischer Sprache erscheinenden Tageszeitung The Jakarta Post, die am 25. April 1983", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Jakarta ist Sitz der folgenden Universitäten: Universitas Indonesia, Universitas Negeri Jakarta, Universitas Trisakti, Universitas Atma Jaya, Universitas Pancasila, Universitas Bina Nusantara, Universitas Kristen Krida Wacana, Universitas Tarumanagara, Universitas 17 Agustus, Universitas Bung Karno, Universitas Mercu Buana, Universitas Gunadarma, Universitas Pelita Harapan, Universitas Jayabaya, Universitas Pembangunan Nasional, President University, Universitas Muhammadiyah, Universitas Indonusa Esa Unggul, Universitas Mercu Buana, Universitas Yarsi, Universitas Kristen Indonesia", "section_level": 2}], "src_summary": "Jakarta (bis zur indonesischen Rechtschreibreform von 1972 \"Djakarta\" geschrieben) ist die Hauptstadt der Republik Indonesien. Mit 10,04 Millionen Einwohnern (2018) in der eigentlichen Stadt ist sie die größte Stadt Südostasiens und mit etwa 34 Millionen Einwohnern (2019) in der Metropolregion Jabodetabek der zweitgrößte Ballungsraum weltweit. Die Hauptstadt hat den Status einer Provinz und wird von einem Gouverneur regiert. Offiziell wird die Stadt unter Daerah Khusus Ibu Kota Jakarta (Besondere Hauptstadtregion Jakarta) aufgeführt.", "tgt_summary": "雅加达(印尼语、爪哇语:Jakarta),全称雅加达特别首都地域(;),是印度尼西亚首都及最大城市,位于爪哇岛的西北海岸。雅加达是印尼的经济、文化和政治中心,现有人口10,187,595(截至2011年11月),而包含周围城镇的雅加达都会区居住超过3千万人,是世界第二大都市圈。雅加达也是大城市中较早面临海平面上升问题的城市,随着地球气候变化带来的和过度开发,北雅加达的土地面临严重的积水问题,2019年印尼总统宣布将开始着手于迁移首都的计划。", "id": 1583007} {"src_title": "Bolungarvík", "tgt_title": "博隆加维克", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Gemessen an der Einwohnerzahl ist Bolungarvík nach dem 13 Kilometer südöstlich gelegenen Ísafjörður die zweitgrößte Ortschaft der Region Vestfirðir. Überragt von den steil abfallenden Berghängen des markanten \"Traðarhorn\" liegt Bolungarvík an der kleinen, gleichnamigen Bucht, die zum größten Fjord der Region gehört, dem Ísafjarðardjúp. Oberhalb des Ortes befindet sich der 638 m hohe Berg Bolafjall.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bolungarvík war als wichtiger Fischereiplatz seit der Zeit der Landnahme immer von großer Bedeutung. In dieser Gegend war es eine Clan-Chefin, \"Þuriður sundafyllir\", die mit ihrem Sohn \"Völundar-Steinn\" das Land um Bolungarvík in Besitz nahm. Ihr wurde 1975 von Frauen aus dem Ort ein Denkmal errichtet. Der ehemals wichtigste und reichste Hof namens \"Hóll\", der, wie häufig in Island, gleichzeitig Pfarrhof war, befindet sich auf einem Hügel (= isl. Bedeutung des Namens) etwas oberhalb des Ortes. Der Fischfang ist schon immer die wichtigste Einnahmequelle des Ortes gewesen, und in der Bucht befanden sich bis Ende des 19. Jahrhunderts viele Fischerhütten, die hauptsächlich während der Fischfangsaison im Winter genutzt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein Laden eröffnet, ab 1903 erhielt der Ort das Marktrecht. In den Jahren 1917–1921 wurde in der Mine \"Gilsnáma\" im nahegelegenen Tal \"Syðridalur\" Braunkohle abgebaut. 1932 wurde ein Schwimmbad gebaut, das zunächst mit Kohle beheizt wurde und das erste derartige Schwimmbad im Lande war. Ein neues wurde 1977 in Betrieb genommen. 2003 war Bolungarvík Schauplatz von \"Nói Albínói\", einem Film von Dagur Kári.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Anders als das nahe gelegene Ísafjörður hat Bolungarvík eher den Charakter eines Fischerdorfes, besticht aber durch die fast alpine Landschaft. An Sehenswürdigkeiten ist vor allem das \"Naturhistorische Museum\" zu nennen, angeschlossen an das \"Naturhistorische Institut\". Die verschiedenen Exponate zeugen vom Artenreichtum der Region, dazu finden sich insbesondere auch Informationen zum Naturraum Hornstrandir, der Region nördlich des Ísafjarðardjúp. Die helle, wellblechgedeckte Kirche \"Hólskirkja\" von 1908 befindet sich oberhalb des Ortes auf dem \"\" ‚Hügel‘. Die rekonstruierte Fischerhütte \"Ósvör\" am östlichen Ende der Bucht (isländisch \"\") ist als ein Freilichtmuseum gestaltet. Die Nachbauten der Wohn- und Arbeitshäuser zeugen von der Zeit, als hier noch mit Ruderbooten gefischt wurde. Sehenswert ist auch der oberhalb Ósvörs gelegene kleine, grellorangene Leuchtturm \"Óshólaviti\" von 1937. Auf den Bolafjall oberhalb des Ortes führt ein grober Jeeptrack, der im Juli und August für Autos freigegeben ist. Oben befindet sich eine inzwischen unbemannte Radarstation, die bis 2006 im Rahmen der NATO von der US-Armee betrieben wurde und seitdem der isländischen Küstenwache untersteht. Bei entsprechenden Wetterverhältnissen sieht man von dort weit über die Fjordmündung des Ísarfjarðardjúp und nach Hornstrandir. An schneereichen Wintertagen gibt es für Langläufer gespurte Loipen beim Ort. In den Bergen der Gegend findet man zahlreiche Möglichkeiten zum Bergsteigen und Wandern.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Dienstleistungen.", "content": "Trotz der eher nachteiligen Hafenlage sind Fischfang und -verarbeitung aufgrund der reichen Fanggründe nach wie vor die bedeutendste Einnahmequelle des Ortes. Daneben findet man noch weitere Arbeitgeber vor Ort, teilweise Geschäfte und Handwerksbetriebe, aber auch Tourismuseinrichtungen wie Hotels und Museen. Man setzt inzwischen vermehrt auf den Tourismus, wozu zum Beispiel das Freilichtmuseum zum Fischfang \"Ósvör\" dient. Der Hochseeangeltourismus ist eine wachsende Branche in Bolungarvík und bietet, zumindest im Sommer, weitere Arbeitsplätze. Am Ort gibt es einen Kindergarten, eine Grundschule, eine Musikschule sowie Sportanlagen mit Schwimmbad. Außerdem existieren eine Gemeindebibliothek, ein Mehrzweckgemeindehaus und ein Gesundheitszentrum.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Bolungarvík ist, wie viele abgelegene Regionen Islands, von Abwanderung vor allem in die Hauptstadtregion betroffen. Ab 2007 liegen die Daten jeweils für den 1. Januar vor. Der Bevölkerungsrückgang vom 1. Dezember 1997 bis 1. Januar 2020 beträgt somit 12,7 %.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Schon seit 1950 verbindet der Djúpvegur, die Überlandstraße 61, Bólungarvík mit Ísafjörður. Seit dem 26. September 2010 ist Bolungarvik durch den Tunnel Bolungarvíkurgöng sicherer zu erreichen, als davor über den Weg entlang der steilen Küste am für seine Lawinen berüchtigten \"Óshlíð\". Von Bolungarvík aus führt die ungeteerte Straße 630 nach Westen in die inzwischen unbewohnte Bucht \"Skálavík\". Die Straße ist jedoch üblicherweise schneebedingt erst ab dem 1. Juli (und meist nur bis 31. August) für den PKW-Verkehr geöffnet (genau wie die Abzweigung auf den Berg Bolafjall); der aktuelle Straßenzustand kann online eingesehen werden. Die Entfernung zur Hauptstadt Reykjavík beträgt etwa 470 Kilometer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stadt Bolungarvík (‚Holzhaufenbucht‘, ) ist eine Stadtgemeinde in der Region Vestfirðir im äußersten Nordwesten Islands. Am 1. Januar 2020 hatte die Gemeinde 955 Einwohner.", "tgt_summary": "博隆加维克()为冰岛西北部的独立镇和渔村,位于西峡湾区半岛。离伊萨峡湾大约14公里,距离首都雷克雅未克473公里。", "id": 922486} {"src_title": "Dong Fang Hong", "tgt_title": "东方红人造卫星系列", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als am 4. Oktober 1957 der sowjetische Satellit Sputnik 1 ins Weltall startete, wurde dies von der chinesischen Führung mit großem Interesse zur Kenntnis genommen. Mao Zedong sagte am 17. Mai 1958 in seiner berühmten Rede auf der Zweiten Sitzung des VIII. Parteitags der KPCh (5. – 23. Mai 1958), dass „wir jetzt auch ein bisschen bei den Satelliten mitmachen werden“ (我们也要搞一点卫星). Die Chinesische Akademie der Wissenschaften wurde angewiesen, unter strengster Geheimhaltung die Möglichkeiten für einen chinesischen Satelliten auszuloten. Nachdem sich Qian Xuesen und Zhao Jiuzhang bereits Anfang des Jahres für den Bau eines Satelliten ausgesprochen hatten, nahm die Akademie den Auftrag gerne an: die Entwicklung eines Satelliten wurde zu einem der wichtigsten Projekte des Jahres 1958 erklärt und erhielt die interne Bezeichnung „Projekt 581“. Damals befand man sich gerade im „Großen Sprung nach vorn“. Das ganze Land wurde von einer Welle der Euphorie getragen, die mit den ökonomischen Realitäten nichts zu tun hatte. Der chinesischen Führung wurde das relativ schnell klar, und am 21. Januar 1959 übermittelte Zhang Jingfu, der Vizepräsident der Akademie, den Wissenschaftlern die Anweisung von Deng Xiaoping (damals Generalsekretär des Politbüros der KPCh), das Satellitenprojekt zunächst zurückzustellen, da es mit der Wirtschaftskraft des Landes nicht vereinbar wäre. Als am 21. Dezember 1964 der Nationale Volkskongress zur ersten Sitzung der dritten Legislaturperiode zusammengekommen war, nutzte Zhao Jiuzhang, gerade für die Gesellschaft des 3. September frisch ins Parlament gewählt, die Gelegenheit, um am 27. Dezember an Premierminister Zhou Enlai zu schreiben und erneut die Entwicklung eines chinesischen Satelliten vorzuschlagen. Kurz darauf, Anfang Januar 1965, schrieb Qian Xuesen einen ähnlichen Brief an die Kommission für Wehrtechnik der Volksbefreiungsarmee. Kommissionsvorsitzender Nie Rongzhen sowie Premierminister Zhou Enlai billigten den Plan der Wissenschaftler, dem die Bezeichnung „Projekt 651“ (651工程, Pinyin \"651 Gōngchéng\") gegeben wurde, also \"Das im Januar 1965 begonnene Projekt\". Die Entwicklung des Satelliten oblag zunächst dem am 4. Januar 1965 per Beschluss des Volkskongresses aus dem 5. Forschungsinstitut des Verteidigungsministeriums hervorgegangenen Siebten Ministerium für Maschinenbau und dem Projektierungsinstitut 651 der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, dann der am 20. Februar 1968 aus mehreren mit Raumfahrtfragen befassten Instituten der Akademie der Wissenschaften sowie einigen feinmechanischen Fabriken gebildeten Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie, die, zum Teil über Tochtergesellschaften, bis heute alle größeren Satelliten und Raumsonden der Volksrepublik China herstellt. Neben dem Satelliten selbst begann man in der zweiten Jahreshälfte 1965 auf der Basis der Dongfeng 2A, der ersten vollständig selbst entwickelten Mittelstreckenrakete der Volksrepublik China, zunächst unter Federführung des 8. Ingenieurbüros, ab 1968 der 1. Akademie des Siebten Ministeriums für Maschinenbauindustrie, mit der Arbeit an einer dreistufigen Trägerrakete, der Changzheng 1, die dazu in der Lage sein sollte, den Satelliten in eine erdnahe Umlaufbahn zu bringen. Nach einem ersten Fehlstart am 16. November 1969 wurde schließlich am 24. April 1970 Chinas erster Satellit, Dong Fang Hong 1 (东方红, also „Der Osten ist rot“), vom Kosmodrom Jiuquan aus ins Weltall befördert.", "section_level": 1}, {"title": "DFH-3-Bus.", "content": "Neben den eigentlichen Dong-Fang-Hong-Satelliten wurde das Gehäuse des Raumflugkörpers mit seinem Antriebssystem, der Energieversorgung mit Akkumulator sowie rechts und links jeweils 3 ausklappbaren Solarpaneelen und dem Bordrechner, also der sogenannte „Satellitenbus“, ab dem Jahr 2000 auch als Grundlage für die Beidou-Navigationssatelliten sowie die militärischen Kommunikationssatelliten der Fenghuo- und Shentong-Serien (神通, „Magische Fähigkeit“) verwendet. Im Rahmen des Mondprogramms der Volksrepublik China wurde der DFH-3-Bus, etwas modifiziert und nun unter dem Namen DFH-3A, die Basis für die Orbiter Chang’e-1 und Chang’e-2. Auch die ab 2008 für die Kommunikation mit den bemannten Shenzhou-Raumschiffen eingesetzten Relaissatelliten der Tianlian-Serie beruhen auf dem DFH-3A-Bus. Ab 2008 wurde zunächst für das den Asien-Pazifik-Raum abdeckende Beidou-2-System die verbesserte Version DFH-3B entwickelt, die später auch für die in einer geneigten geosynchronen Umlaufbahn (IGSO) positionierten Satelliten des weltweiten Beidou-3-Systems verwendet wurde. Dieser Bus hält einen einmal eingenommenen Orbit mit einer Präzision von ± 0,05°, also doppelt so genau wie die Vorgängermodelle DFH-3 und DFH-3A, wo die Präzision bei ± 0,1° liegt. Außerdem bleiben beim DFH-3B-Bus die Antennen mit einer Toleranz von 0,06° für Querachse und Längsachse sowie 0,2° für die Gierachse mehr als doppelt so genau ausgerichtet wie bei den Vorgängermodellen. Mit bis zu 4 kW kann diese Variante deutlich mehr Strom für die Nutzlasten zur Verfügung stellen und sie hat mit 12 – 15 Jahren auch eine längere Lebensdauer.", "section_level": 1}, {"title": "DFH-4-Bus.", "content": "Da in den 1990er Jahren die Anforderungen an Kommunikationssatelliten ständig zunahmen, begann die Chinesische Akademie für Weltraumtechnologie mit den theoretischen Vorplanungen für einen Satellitenbus der nächsten Generation, der sowohl bei Ersatzsatelliten für Dong Fang Hong 3-1 und 3-2 als auch bei Kooperationsprojekten mit dem Ausland zum Einsatz kommen sollte. Im Dezember 1999 genehmigten die damalige Kommission für Wissenschaft, Technik und Industrie für Landesverteidigung und das Finanzministerium der Firma, mit den konkreten Entwicklungsarbeiten zu beginnen, gefördert mit Mitteln aus dem 9. Fünfjahresplan (1996–2000). Zunächst galt es einige grundlegende Probleme wie die Unterbringung eines großen Treibstofftanks und von Gasflaschen für die Kaltgas-Raketentriebwerke zur Lagestabilisierung zu lösen – die Plattform war für eine Lebensdauer von 15 Jahren ausgelegt – dann wurde im Oktober 2001 das Projekt offiziell gestartet. Damals dachte man, dass die Satellitenplattform in 4 Jahren zur Produktionsreife gebracht werden könnte. Am Ende dauerte es jedoch ein Jahr länger, bis am 29. Oktober 2006 mit Sinosat 2 der erste auf dem DFH-4-Bus basierende Satellit vom Kosmodrom Xichang gestartet werden konnte. Sinosat 2 erreichte zwar den geplanten Orbit, dann entfalteten sich jedoch die vierteiligen Solarpaneele nicht. Versuche, dies von der Erde aus durch manuelle Steuerung zu bewirken, schlugen fehl, die Parabolantennen des Satelliten konnten nicht ausgeklappt werden, und als nach einem Monat die Bordbatterie erschöpft war, war der 2 Milliarden Yuan teure (zum Glück versicherte) Satellit nur noch Weltraummüll. Für den am 1. Juni 2007 gestarteten Nachfolgesatelliten Sinosat 3 wurde dann der bewährte DFH-3-Bus verwendet. Bei dem am 14. Mai 2007 im Auftrag der National Space Research and Development Agency Nigerias gestarteten Kommunikationssatelliten NigComSat-1 gab es nach knapp einem Jahr zufriedenstellender Arbeit wieder Schwierigkeiten mit den Solarpaneelen. Im April 2008 fiel der Antrieb des südlichen Solarmodulflügels aus, so dass sich dieser nicht mehr auf die Sonne ausrichten konnte und sich die Stromversorgung des Satelliten um die Hälfte verringerte. Am 11. November 2008 um 04:33 Peking-Zeit fiel dann auch noch der nördliche Flügel aus und der 256 Millionen Dollar teure Satellit musste als irreparabel in einen Friedhofsorbit manövriert werden. Bereits im November 2008 hatte die China Great Wall Industry Corporation (eine Tochterfirma der China Aerospace Science and Technology Corporation), die Bau und Start des Satelliten arrangiert hatte, Nigeria eine großzügige Schadensregulierung zugesagt. Am 24. März 2009 wurde dann ein Vertrag mit der Betreiberfirma NIGCOMSAT über die Bereitstellung eines kostenlosen und – bis auf die Solarmodulflügel – technisch identischen Ersatzsatelliten (NigComSat-1R) geschlossen, der schließlich am 20. Dezember 2011 gestartet wurde. Die Chinesische Akademie für Weltraumtechnologie hatte bereits nach dem Vorfall im April 2008 mit der Überarbeitung des Solarpaneel-Systems begonnen. Für den am 29. Oktober 2008 für Venezuela gestarteten Kommunikationssatelliten Venesat-1 kamen die Änderungen jedoch zu spät. Ganz ähnlich wie bei NigComSat-1 ergab sich im Februar 2020 zunächst ein Problem mit dem Rotationsmechanismus eines der Solarzellenflügel, Anfang März dann auch beim zweiten, sodass der Satellit am 13. März 2020, dreieinhalb Jahre vor dem Erreichen seiner erwarteten Lebensdauer von 15 Jahren abgeschaltet werden musste.", "section_level": 1}, {"title": "DFH-5-Bus.", "content": "Im Jahr 2008 begann das Forschungsinstitut 510 der Chinesische Akademie für Weltraumtechnologie, das seit den 1970er Jahren – zunächst theoretisch – an der Technik gearbeitet hatte, mit der Entwicklung eines elektrischen Antriebs für Satelliten. Hierbei wurden zwei separate Triebwerke erprobt: ein Xenon-Ionenantrieb um den Satelliten in einen höheren Orbit zu befördern, und ein Hallantrieb um den Orbit des Satelliten abzusenken. Der Antrieb wurde zunächst in den Testsatelliten Shijian 9A (实践九号卫星a星) eingebaut und nach dessen Start am 14. Oktober 2012 ab Dezember 2012 im Orbit getestet. Zu Beginn gab es zwar Probleme mit dem Ionenantrieb, die auf eine Verunreinigung des als Stützmasse verwendeten Xenons zurückgeführt wurden. Nachdem die Verunreinigungen ausgestoßen worden waren, arbeitete das Ionentriebwerk normal. Zunächst war geplant, den elektrischen Antrieb beim DFH-4-Bus zu verwenden. Dann wurde jedoch mit dem DFH-5-Bus unter der Leitung von Zhou Zhicheng (周志成, * 1963), dem Leiter der Abteilung für Kommunikationssatelliten (通信卫星事业部) bei der Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie, eine völlig neue Plattform für große Satelliten im geostationären Orbit entwickelt, mit zwei jeweils sechsteiligen Solarpanelen, die, neben der Stromversorgung für die Betriebssysteme der Plattform, 18 kW für die Nutzlast liefern, mit einem innovativen Hitzeabstrahlsystem und verbesserter Steuerelektronik. Seinen ersten Einsatz hatte der DFH-5-Bus am 2. Juli 2017 als Basis für den experimentellen Kommunikationssatelliten Shijian 18, der jedoch aufgrund eines Problems mit der Turbopumpe in einem Triebwerk der Trägerrakete Changzheng-5 sechs Minuten nach dem Start in den Indischen Ozean stürzte. Der Start des Nachfolgesatelliten Shijian 20 gelang dann aber nach einigen Verzögerungen am 27. Dezember 2019 ohne Probleme. Der DFH-5-Bus in seiner jetzigen Version hat einen Hybridantrieb. Zum einen verfügt er über ein Flüssigkeitstriebwerk, das einen hohen Vakuumschub liefert und dazu dient, den Satelliten nach dem Start und der Abtrennung von der Trägerrakete rasch in seine Umlaufbahn zu bringen. Auch die Steuerdüsen für die Ausrichtung des Satelliten sind chemische Triebwerke. Für die feinen Bahnkorrekturen während seiner voraussichtlich 20-jährigen Lebensdauer verwendet der Satellit dann das 5 kW-Ionentriebwerk vom Typ LIPS-300 (eine Weiterentwicklung des LIPS-200 von 2012) mit Xenon als Stützmasse. Dieses erzeugt zwar nur einen geringen Schub von maximal 0,2 N, der sich aber in zwei Stufen regeln lässt, was eine effiziente Ausnutzung der mitgeführten Treibstoffvorräte bedeutet. Außerdem verfügt das LIPS-300 mit 4000 s über einen zehnmal so hohen spezifischen Impuls als die üblichen chemischen Triebwerke. Bei der ausschließlichen Verwendung von chemischen Triebwerken müssten für die Bahnkorrekturen eines derart schweren Satelliten fast 3 Tonnen Treibstoff mitgeführt werden. Durch das Ionentriebwerk reduziert sich das Treibstoffgewicht auf 200 kg. Abhängig vom Nutzlastgewicht, das zwischen 1500 kg und 1800 kg liegen kann, hat der DFH-5-Bus ein Startgewicht von 8000–9000 kg. Die Solarzellenflügel liefern eine Leistung von mindestens 28 kW, von denen 18 kW für die Nutzlasten zur Verfügung stehen. Über das Kühlsystem kann von den Nutzlasten erzeugte Abwärme von bis zu 9 kW ins Weltall abgestrahlt werden. Der DFH-5-Bus ist für eine Betriebsdauer von 16 Jahren ausgelegt, und die Entwickler gehen davon aus, dass die Technologie bis etwa 2040 modern und anwendbar bleiben wird. Die für hohe Umlaufbahnen ausgelegte Plattform kann nicht nur für Telekommunikation, sondern auch für Fernaufklärung im Mikrowellen- und optischen Bereich, für wissenschaftliche Weltraumerkundung und für Experimente genutzt werden. Sie ist dafür ausgelegt, im Orbit gewartet zu werden, nicht nur was die Betankung betrifft, sondern auch den Austausch von Komponenten, eine Konzept, das zunächst am freifliegenden Teleskop der modularen Raumstation erprobt werden soll. Hier ein Vergleich der Bus-Typen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Dong Fang Hong (Abkürzung DFH; ) bezeichnet einen Typ chinesischer Kommunikationssatelliten. Satelliten dieser Serie wurden sowohl in eine niedrige Erdumlaufbahn wie auch (ab Dong Fang Hong 2-2) in eine geostationäre Bahn transportiert. Sie dienten als Testsatellit (Dong Fang Hong 1) und der Telekommunikation.", "tgt_summary": "东方红,是中华人民共和国始于1970年的人造卫星计划。该系列的卫星在近地轨道或地球同步轨道上执行了多项任务:测试、远程遥感、无线通讯、气象观测和科学研究。", "id": 2047856} {"src_title": "Straßenbahn Wien", "tgt_title": "維也納電車", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Pferdestraßenbahn.", "content": "Der erste Vorläufer der Straßenbahn in Wien war die \"Brigittenauer Eisenbahn\", eine Pferdebahn, die vom 2. Juli 1840 bis zum 29. Juni 1842 vom Donaukanal (beim Rotenturmtor) über Obere Donaustraße, Gaußplatz und Jägerstraße zum Vergnügungsetablissement \"Kolosseum\" in der Zrinyigasse 15 in der Brigittenau führte und jeweils ab 14 Uhr alle Viertelstunden verkehrte. Um den Bau einer „Pferdetramway“ in Wien bewarben sich mehrere Firmen, von denen sich \"Schaeck-Jaquet & Comp.\" durchsetzen konnte und eine Konzession erhielt. Nach der Eröffnungsfahrt am 4. Oktober 1865 wurde am 5. Oktober 1865 der Regelbetrieb vom Schottentor an der neuen Wiener Ringstraße durch Alser Straße und Hernalser Hauptstraße nach Dornbach (das erst von 1892 an zu Wien gehörte; heute Linie 43) aufgenommen. Wien besaß damit die erste Straßenbahn des Kaisertums Österreich (ab 1867 österreichisch-ungarische Monarchie), gefolgt von Pest (1866), Buda (1868), Brünn und Temesvár (1869). In der Folge versuchte die Stadtverwaltung, auch andere Unternehmen zum Bau von Straßenbahnstrecken zu bewegen. Wegen der harten Bedingungen schlossen sich", "section_level": 2}, {"title": "Die Dampftramway.", "content": "Am 27. Oktober 1883 eröffnete die \"Dampftramway Krauss & Comp.\" die erste Dampftramwaylinie zwischen dem 1892 eingemeindeten Wiener Vorort Hietzing und dem südlich von Wien gelegenen Perchtoldsdorf. 1887 wurde die Linie Richtung Süden nach Mödling verlängert. 1912 wurde die Strecke bis Mauer elektrifiziert, 1921 von dort aus bis Mödling; heute führt sie als Linie 60 vom Wiener Westbahnhof bis Rodaun (23. Bezirk). Eine Zweiglinie führte 1887–1908 von Hietzing nach Ober-St.-Veit (seit 1892 wie Hietzing im 13. Bezirk). Diese Linie wurde nach der Elektrifizierung nicht durchgängig betrieben. Den östlichen Teil übernahm bis 1. September 2017 die Linie 58 bis Unter-St.-Veit, zwischen Unter.-St.-Veit (jenseits der Eisenbahn) und Ober-St.-Veit pendelte die Linie 158 mit einzeln fahrenden Triebfahrzeugen. Die Kreuzung mit der Eisenbahn durfte durch diese nur zu Betriebszwecken und ohne Fahrgäste befahren werden. Die Linie 158 wurde 1958 auf Busbetrieb umgestellt, die Linie 58 erhielt 1965 in der Nähe der aufgelassenen Eisenbahnkreuzung eine Wendeschleife, die seit dem 2.", "section_level": 2}, {"title": "Die elektrische Straßenbahn.", "content": "1892 wurden viele Vororte der Stadt eingemeindet. Die Christlichsozialen, bei denen sich bald Karl Lueger durchsetzte, wollten den bisher maßgeblichen liberalen Großkapitalismus zu Gunsten ihrer Anhänger, der kleinen Gewerbetreibenden, bremsen und setzten vor allem bei Straßenbahn, Strom- und Gasversorgung auf Kommunalisierung. Die Steuerkraft der Millionenstadt machte Lueger auch keine Probleme, für seine Akquisitionen auf dem Finanzmarkt die nötigen Kredite aufzunehmen. Nach seiner Wahl zum Bürgermeister, 1897, begann Lueger mit der konsequenten Kommunalisierung städtischer Dienstleistungen, die bis dahin von Privatunternehmen erbracht worden waren. 1899 erhielt die Stadt Wien vom k.k. Eisenbahnministerium per Kundmachung, von Minister Heinrich von Wittek gezeichnet, auf 90 Jahre die Konzession „eines Netzes", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach der Schlacht um Wien konnten die ersten fünf Linien den Betrieb am 28. April 1945 wieder aufnehmen. Die Wiener Straßenbahn hatte zu Kriegsbeginn 3665 Personenwagen. Davon waren 587 zerstört und 1536 beschädigt. Die Wiederherstellung des Streckennetzes sollte bis 1950 dauern, einige kurze Streckenabschnitte wurden nicht mehr in Betrieb genommen. Zwischen dem Währinger Gürtel und Salmannsdorf ergänzte ab 1946 außerdem der Oberleitungsbus Wien (Linie 22) die Straßenbahn, er verkehrte bis 1958. 1948 wurden im Rahmen des Marshallplanes gebrauchte Triebwagen aus New York angeschafft", "section_level": 2}, {"title": "Die U-Straßenbahn.", "content": "In den 1960er Jahren wurden zwei Straßenbahnabschnitte als „USTRABA“ in den Untergrund verlegt. Der 1966 tiefgelegte Abschnitt an der „Zweierlinie“ wurde 1980", "section_level": 2}, {"title": "Neue Wagen, schaffnerloser Betrieb und der U-Bahn-Bau.", "content": "Die Erkenntnis, dass die erwogene Abschaffung der Straßenbahn vor allem wegen des eher langwierigen Baues des geplanten U-Bahn-Netzes kein kurzfristiges Vorhaben sein würde, führte mit den ab 1959 gebauten sechsachsigen Gelenktriebwagen der Typen \"E\" und \"E\", von denen bis zum Jahr 1976 insgesamt 427 Exemplare gebaut wurden, zu einem auf Langlebigkeit ausgerichteten Generationswechsel im Fuhrpark. Die letzten Gelenkwagen in der Hochflur-Bauweise waren die Fahrzeuge der Type \"E\", die Lizenzbauten der DUEWAG sind, mit dem passenden Beiwagen \"c\"; sie sind seit 1978 im Einsatz. Bei dieser Type wurden ausfahrbare Trittstufen zur Komfortverbesserung beim Ein- und Ausstieg eingeführt. Weiters wurde das Design modernisiert und die technische Ausstattung wurde in den Sicherheitsaspekten erheblich verbessert. Von Simmering-Graz-Pauker", "section_level": 2}, {"title": "Rasengleisabschnitte.", "content": "Anders als in anderen Städten begann man in Wien erst relativ spät, mit begrünten Straßenbahngleisen zu experimentieren. Ende der 1980er Jahre wurden zu Testzwecken in der Wolkersbergenstraße (Linie 62) und der Brünner Straße (Linie 31) die ersten Rasengleisabschnitte in Wien errichtet. Wenig später wurde am Gürtel zwischen den Haltestellen \"Südtiroler Platz\" und \"Wildgansplatz\" (Linien O und 18) der herkömmliche Beton-Oberbau ebenfalls durch eine Begrünung abgelöst. Kurz darauf wurden an einigen Abschnitten Lochbetonplatten verlegt, um einerseits eine notdürftige Befahrbarkeit durch Straßenfahrzeuge zu gewährleisten, andererseits aber auch dem Umweltgedanken gerecht werden zu können. Konkret war diese Oberbauform an mehreren Abschnitten zwischen Fickeysstraße und Zentralfriedhof 2. Tor (Linien 6 und 71) sowie am Schwedenplatz (Linien 1 und 2) zu finden. Anfänglich gedieh auch durch diese Lochbetonplatten das Gras. Nun folgten mehrere Jahre ohne weitere Testabschnitte, man hatte immer mehr das Interesse an Rasengleisen verloren. Als Folge dessen wurden in der Brünner Straße sowie am Gürtel zwischen den Haltestellen \"Südtiroler Platz\" und \"Südbahnhof\" sowie \"Heinrich-Drimmel-Platz\" und \"Wildgansplatz\" die Begrünung wieder entfernt und durch Beton", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Das Verkehrsmittel Straßenbahn an sich ist in Wien heute nicht mehr in Frage gestellt, es sind sogar einige Neueröffnungen geplant. In den letzten Jahrzehnten unternahmen die Wiener Linien außerdem einiges zur Komfortverbesserung. An vielen Haltestellen wurden so genannte Haltestellenkaps errichtet, Ausbuchtungen des Gehsteigs, von denen aus der Fahrgast den Zug direkt betreten kann, ohne zuvor auf Fahrbahnniveau hinunterzusteigen. Um auch das Hinaufsteigen in die Wagen zu vermeiden, wurde begonnen, Niedrigstflur-Garnituren zu kaufen, in die von Haltestellenkaps praktisch eben eingestiegen werden kann und bei denen sich auch in den Fahrzeugen keine weiteren Stufen mehr befinden. Damit sind diese Fahrzeuge Rollstuhl- und Kinderwagen-tauglich. Ein Großteil der Haltestellen ist beziehungsweise wird mit einem elektronischen Anzeigesystem ausgestattet, das die Fahrgäste darüber informiert, wann die nächsten Züge kommen und ob diese rollstuhltauglich sind. Viele Aufschriften und Durchsagen werden nun in Deutsch und Englisch geboten. Die Netzkarten der Wiener Linien haben im westeuropäischen Vergleich günstige Preise.", "section_level": 1}, {"title": "Niederflurwagen.", "content": "Ab 1995 setzte Wien die ersten Niederflurwagen, genannt \"ULF\" (Ultra Low Floor = extrem niedriger Boden) ein. Diese von Simmering-Graz-Pauker (heute Siemens) und Elin entwickelten und hergestellten Fahrzeuge weisen mit 18 Zentimetern die niedrigste Einstiegshöhe weltweit aus. Heute sind in Wien etwa 300 ULF-Niederflurfahrzeuge in vier Varianten im Einsatz, einige weitere Garnituren sind noch", "section_level": 2}, {"title": "Cross-Border-Leasing.", "content": "1998 wurde ein Teil der U-Bahn- und Straßenbahngarnituren unter Beibehaltung der Eigentumsrechte im Rahmen eines Cross-Border-Leasing-Vertrages", "section_level": 2}, {"title": "Netzentwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umgesetzte Projekte.", "content": "Die folgenden Projekte wurden in den vergangenen Jahren realisiert und stellen damit die jüngsten Änderungen im Straßenbahnnetz der Wiener Linien dar: Verlängerung nach Kaiserebersdorf (Linien 6, später 11, und 71) Stilllegung der Strecke nach Leopoldau Stilllegung der Strecke zur Stadlauer Brücke Verkehr", "section_level": 2}, {"title": "Zukünftige Projekte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Öffi-Paket bis 2020.", "content": "Wie 2017 bekannt gegeben wurde, sollen folgende Netzerweiterungsprojekte", "section_level": 3}, {"title": "Projekte ab 2020.", "content": "Für die Zeit nach 2020 sind folgende Projekte geplant: Neubaustrecke Neilreichgasse (Linie 11) Erschließung des Stadtentwicklungsgebietes", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Ausbauoptionen.", "content": "Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren folgende Projekte diskutiert: Optimierung der Linie 25", "section_level": 3}, {"title": "Liniennetz.", "content": "Neben diesen von den Wiener Linien betriebenen Linien nutzt auch die Lokalbahn Wien–Baden das Streckennetz der Wiener Straßenbahn. Sie folgt zwischen ihrer Endstation an der Oper und dem Bahnhof Meidling dem Verlauf der Linie 62, ehe sie knapp dahinter auf eigene Gleise wechselt. Hierbei handelt es sich um eine Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn. Die längste Straßenbahnlinie in Wien ist die circa 13,2 Kilometer lange Linie 11, die den Otto-Probst-Platz beim Wienerberg über Favoriten und Simmering mit dem Stadtteil Kaiserebersdorf verbindet. Die kürzeste Linie ist die Linie 42, die auf einer Strecke von 3,4 Kilometern von der U-Bahn-Station Schottentor an der Ringstraße zur Antonigasse im 18. Bezirk führt.", "section_level": 2}, {"title": "Bezeichnung der Linien.", "content": "Um den Laufweg der Wagen kenntlich zu machen, wurden bis 1907 Liniensignale mit geometrischen Grafiken benutzt. Mit diesen später auch \"Hieroglyphen-Signal\" genannten Symbolscheiben sollte auch Analphabeten die Unterscheidung der verschiedenen Routen ermöglicht werden. 1907 trat die heute prinzipiell noch gültige alphanumerische Ordnung in Kraft. Einige Linien sind seitdem unverändert geblieben, nämlich die Linien 5, 38, 41, 46, 49 sowie die für", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Einige Linien verkehren außerhalb der Hauptverkehrszeiten nicht oder nur eingeschränkt. Eine weitere Besonderheit früherer Jahre waren die sogenannten gestrichenen Liniensignale für Kurzführungen. Hierbei verdeckte das Personal das reguläre", "section_level": 2}, {"title": "Eingestellte Linien.", "content": "Ziel der Linienplanung war es, jede Haltestelle im Wiener Stadtgebiet mit maximal zwei Umstiegen erreichen zu können. In der Zwischenkriegszeit erreichte das Netz seine größte Effizienz. Zum Beispiel zeigt ein Linienplan von 1922 am traditionell stark befahrenen heutigen Universitätsring neun Durchgangslinien, die dem Fahrgast eine große Auswahl an umsteigefrei erreichbaren Fahrtzielen anboten. Die vielen damals noch betriebenen Linien (zum Teil Stammlinien, aber auch Bedarfslinien wie etwa für den Sonntags-, Bäder-, Messe-, Stadionverkehr etc.) erforderten zwecks besserer Übersicht eine einfache und verständliche Gliederung in Durchgangs-, Rund- und Radiallinien. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erholte sich der Wiener Straßenbahnbetrieb von den Kriegsschäden und war in den ersten zehn Nachkriegsjahren unbestritten, bis die zunehmende Motorisierung ab etwa 1960 zu einer beträchtlichen Angebotsreduktion führte. Zur Einstellung einer Linie führte meist der Nachfragerückgang durch Veränderungen der Fahrgastströme, später auch die Umstellung auf Autobusbetrieb (beispielsweise auf wichtigen Radialstrecken in engen Straßen), die Reduktion von die Fahrbahn des Rings kreuzenden Linien im Interesse des Individualverkehrs und der U-Bahn-Bau. Die jüngsten Linieneinstellungen gehen auf Netzreformen zurück. Im September 2017 wurde zuletzt eine Strecke aufgelassen, nämlich die vom Reumannplatz durch die Favoritenstraße zur Per-Albin-Hansson-Siedlung. Die Strecke, zuletzt von der Linie 67 befahren, wurde durch die U1 ersetzt. Die Linie 67 ging zwei Jahre später in der neu geschaffenen Linie 11 auf und ist damit die zuletzt eingestellte Linie. Von 2013 bis 2014 gab es eine zusätzliche Verstärkerlinie 72 von Enkplatz nach Kaiserebersdorf, Zinnergasse. Diese Strecke wird derzeit von der Linie 71 bedient. Eine spezielle Allerheiligenlinie stellte die Linie 35 dar.", "section_level": 1}, {"title": "Straßenbahnlinien als U-Bahn-Ersatz.", "content": "Im Sommer 2011 wurde erstmals in der Geschichte der Wiener U-Bahn eine Strecke über eine längere Zeit eingestellt. Von Mitte Juli bis Ende August war die U6-Strecke Westbahnhof – Alser Straße gesperrt. Grund hierfür war die Sanierung der U-Bahn-Station Josefstädter Straße, welche auch ein Durchfahren der Station unmöglich machte. Als Ersatz wurde die Straßenbahn-Sonderlinie „E“ eingerichtet, die zwischen Westbahnhof und U-Bahn-Station Nußdorfer Straße großteils zur Linie 5 parallel verkehrte. Seit dem 29. August 2011 verkehrt die Linie U6 wieder auf der gesamten Strecke, die Station Josefstädter Straße blieb noch bis zum 25. November 2011 gesperrt, die Sanierungsarbeiten dauerten noch bis 2013 an. Von 7. Juli bis zum 26. August 2012 war die U1 wegen Sanierungsarbeiten sowie Vorarbeiten für die südliche Verlängerung zwischen Reumannplatz und", "section_level": 2}, {"title": "Fuhrpark.", "content": "Der Fuhrpark der Wiener Straßenbahn besteht aus Hochflurzügen und Niederflurzügen. Einige Linien werden an Wochentagen gemischt mit Hoch- und Niederflurzügen betrieben. An Wochenenden, insbesondere an Sonntagen, sind nur noch wenige Hochflurzüge auf den Linien D, 2, 5, 25, 31, 38 und VRT unterwegs. Die Niederflurzüge wurden ab 1995 sukzessive eingeführt, zuletzt im September 2011 auf der Linie 33. Damit werden alle Haltestellen im Wiener Straßenbahnnetz von Niederflurwagen angefahren. Laut Angabe der Wiener Linien ist es nun möglich, von jeder Haltestelle im Wiener Straßenbahnnetz aus barrierefrei unterwegs zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Hochflurstraßenbahnen.", "content": "Ab 1959 wurden auf der Wiener Straßenbahn Gelenktriebwagen der Type E eingesetzt. Mit diesen war es jedoch aufgrund der schwachen Motorleistung nur schwer möglich mit Beiwagen zu verkehren, deshalb musste rasch Ersatz herbeigeschafft werden. Die ab 1966 ausgelieferte Nachfolgertype E gleicht optisch zwar ihrem Vorgänger, ist jedoch mit stärkeren Motoren ausgestattet. Die Type E war noch bis", "section_level": 2}, {"title": "Niederflurstraßenbahnen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "SGP/Siemens ULF (Ultra Low Floor).", "content": "Bei den Niederflurwagen vom Typ ULF (Ultra Low Floor, extrem niedriger Fußboden) gibt es eine kurze Version mit fünf Gliedern, den Typ A, und eine längere, siebengliedrige Version, den Typ B. Ab 1995 verkehrte je ein Prototyp der Type A und B im Netz der Wiener Straßenbahn. Seit 1997 werden Serienfahrzeuge der Typen A und B eingesetzt. Der Typ A, eine Weiterentwicklung der Type A, ist seit 2007 in Betrieb. Sie verfügt als erste Fahrzeuggeneration der Wiener Straßenbahn über eine Klimaanlage und wurde im Innenraum an den neuen Standard", "section_level": 3}, {"title": "Bombardier Flexity Wien.", "content": "Im Jahr 2014 setzte sich Bombardier Wien Schienenfahrzeuge mit der eigens für Wien entwickelten Baureihe Flexity Wien gegen den von Siemens angebotenen ULF bei einer Ausschreibung über 119 neue Straßenbahnen mit einer Option auf 37 weitere Stück samt einem Wartungsauftrag durch. Die auf dem Adtranz Incentro basierenden Straßenbahnen werden in einer einheitlichen Länge von 34 Meter geliefert und haben mit sechs Doppeltüren eine weniger als die Langversion des ULFs. Um ebenerdiges Einsteigen zu garantieren, beträgt die Einstiegshöhe der 211 Personen fassenden Straßenbahn 215 Millimeter. Die im Werk Wien gefertigten Straßenbahnen werden seit Ende 2017 an die Wiener Linien ausgeliefert und wurden im Dezember 2018 vom Betriebsbahnhof Favoriten aus zuerst auf der Linie 67 eingesetzt und werden seit der Auflösung der Linie 67 auf der Linie 6 eingesetzt. Man plant, sie ab Sommer 2020 auf der Linie 11 einzusetzen. Intern trägt die Baureihe Flexity Wien die Typenbezeichnung „D“.", "section_level": 3}, {"title": "Betriebsbahnhöfe.", "content": "Die Wiener Straßenbahn verfügte im Laufe ihrer Geschichte über eine Vielzahl von Remisen, die offiziell als \"Betriebsbahnhof\" oder nur \"Bahnhof\" bezeichnet wurden. Aufgrund der zahlreichen Linieneinstellungen wurden einige Bahnhöfe aufgelassen (z. B. 2., Vorgartenstraße, 3., Erdberg, 12., Assmayergasse, 14., Breitensee, 15., Linke Wienzeile, 18., Währing, 22., Kagran). Einige Remisen wurden im Anschluss noch als Betriebsgaragen für Autobusse verwendet (z. B. 19., Grinzing). In den", "section_level": 2}, {"title": "Unfälle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schwerste Unfälle (Auswahl).", "content": "Die nachfolgende Liste enthält einige der schwersten", "section_level": 2}, {"title": "Vorfall „Entführung“ einer Garnitur 2017.", "content": "Im Jänner 2017 fuhr ein ehemaliger Mitarbeiter der Wiener Linien zwei Stationen auf der Linie 60 von Rodaun aus mit einer für die", "section_level": 2}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Remise – Verkehrsmuseum der Wiener Linien.", "content": "Über die lange Straßenbahntradition in Wien konnte man sich 1973–1986 im Wiener Tramwaymuseum im Betriebsbahnhof Ottakring und 1986–2012 im Wiener Straßenbahnmuseum in der (seit 1990", "section_level": 2}, {"title": "„Die Bim“.", "content": "Etwa seit 1975 war in der Wiener Jugendsprache die Bezeichnung \"Bim\" wahrzunehmen. Mit dem Heranwachsen der damals Jugendlichen ist dieser Begriff in die Alltagssprache der Wiener", "section_level": 2}, {"title": "„Die Blaue“.", "content": "Die letzte Fahrt einer Linie vor der nächtlichen Betriebspause wird teilweise immer noch \"die Blaue\" genannt. Der letzte Zug einer Linie vor deren Einstellung heißt analog dazu „die letzte Blaue“. Ursprünglich war hierbei das kreisrunde Liniensignal, damals eine Glasscheibe, des jeweils letzten Zuges blau und ersetzte die jeweiligen Linienfarben. 1895 beispielsweise nutzte sowohl die \"Wiener Tramway-Gesellschaft\" – bei dieser „Schluss-Signal“ genannt –", "section_level": 2}, {"title": "Umformerwagen.", "content": "Eine Besonderheit der Wiener Straßenbahn sind die, einst vier, fahrbaren", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Wiener Straßenbahn hat ihren Ursprung in einer von 1865 an betriebenen Pferdetramwaylinie. Wenig später wurde die \"Wiener Tramwaygesellschaft\" gegründet. Ab 1872 existierte die \"Neue Wiener Tramwaygesellschaft\" als Konkurrent. 1883 fuhr die erste Dampftramway. 1897 wurde die Elektrifizierung begonnen und die Kommunalisierung eingeleitet. Der Ausbau des Straßenbahnnetzes erreichte seinen Höhepunkt in der Zwischenkriegszeit.", "tgt_summary": "维也纳电车()是奥地利首都维也纳的重要公共运输工具。于1865年开始营运,经历了马匹拉动、蒸汽堆动和电器化三个阶段。第一次世界大战与第二次世界大战之间的战间期是它的全盛时期,迄今依然是世上第六大的电车网络,总长度为,共有车站1,071个,每年运载量约300万人次。", "id": 3039483} {"src_title": "Römischer Ritus", "tgt_title": "羅馬禮", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der römische Ritus wurde anfangs nur in Rom gefeiert. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der römische Ritus auch in den Ländern verbreitet, die sich auf den Papst als Oberhaupt der Kirche bezogen. Daneben entstanden aber auch lokale Traditionen (z. B. in Frankreich: gallikanischer Ritus, der ambrosianische Ritus in Mailand, in England: Sarum-Usus, entstanden in Salisbury).", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Christentum.", "content": "Es ist unklar, wann genau Griechisch als Liturgiesprache abgeschafft und Latein anstelle der griechischen Sprache eingeführt wurde. Papst Viktor I. (190–202) könnte der erste Papst gewesen sein, der in Rom die heilige Messe in lateinischer Sprache feierte. Vermutlich fand der Wechsel der Liturgiesprache nach und nach statt, und beide Sprachen wurden eine Weile nebeneinander verwendet. Vor dem Pontifikat Gregor des Großen (590–604) gab es viele Änderungen des römischen Ritus, inbegriffen eine „komplette Umgestaltung des Kanons“. Unter Papst Gregor fand eine grundsätzliche Überarbeitung des Ritus statt, die „vieles entfernte, ein wenig änderte, einiges hinzufügte“.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Gegen Ende des achten Jahrhunderts befahl Karl der Große die Verwendung des römischen Messritus in seinem Herrschaftsbereich. Nördlich der Alpen wurden einige Elemente des vorher verwendeten gallikanischen Ritus mit dem römischen Ritus verbunden. Unter dem Einfluss der Nachfolger Karls des Großen wurde dieser römisch-fränkische Mischritus später in Rom eingeführt und somit für die lateinische Kirche maßgeblich.", "section_level": 2}, {"title": "Liturgiereform gemäß dem Beschluss des Konzils von Trient.", "content": "Die Reformation kritisierte nicht nur vorhandene gottesdienstliche Missbräuche, sondern bestritt auch die überlieferte katholische Lehre vom Messopfer der Eucharistie. Beides machte aus Sicht der Konzilsväter des Konzils von Trient (1545–1563) eine Vereinheitlichung der Liturgie erforderlich, um die Gültigkeit und die Würde der Feiern zu sichern. Aus Zeitgründen übertrug das Konzil die Erstellung und Veröffentlichung der reformierten liturgischen Bücher dem Papst in Rom. Gemäß dem Beschluss des Konzils von Trient wurden in den folgenden Jahrzehnten alle gottesdienstlichen Bücher revidiert und amtlich veröffentlicht. Unter Papst Pius V. erschien 1570 das Messbuch unter dem Titel Missale Romanum (vormals: \"Missale secundum consuetudinem Romane Curie\"). Für diesen Druck wurden, so die Bulle Quo primum tempore, die ältesten damals verfügbaren Handschriften und Messbücher herangezogen, um Verformungen zu beseitigen und um eine möglichst traditionstreue Fassung aus der Zeit vor den Unruhen der Reformation wiederherzustellen (\"restituere\"). Tatsächlich handelt es sich hierbei lediglich um eine Überarbeitung des \"Missale curiae\", des Messbuchs der Römischen Kurie, von dem zwischen 1474 und 1570 etwa 300 Ausgaben gedruckt worden waren. Das \"Missale Romanum\" Pius’ V. wurde in der ganzen (abendländischen) Kirche für verbindlich erklärt, nur Bistümer und Orden, die seit wenigstens zwei Jahrhunderten eine eigene Diözesan- oder Ordensliturgie besaßen, durften ihre besonderen gottesdienstlichen Bücher weiterhin verwenden. Auch Übersetzungen in verschiedene Landessprachen blieben erhalten (altslawischer Ritus) oder wurden in der Folgezeit erstmals genehmigt (z. B. in das Persische, Äthiopische und Chinesische). Mit und nach dem Konzil von Trient setzte sich im katholischen Kirchenbau seit dem 16. Jahrhundert die pastoral motivierte Regel durch, den Gläubigen die unbehinderte Sicht auf das liturgische Geschehen am Hauptaltar zu ermöglichen (z. B. durch Entfernung vorhandener Lettner). Der sich im 20. Jahrhundert verbreitende sogenannte Volksaltar steht in dieser Tradition. Die Liturgiereform des Tridentinums unterscheidet sich von der des 20. Jahrhunderts somit vor allem durch ihren geringen Umfang sowie weniger fortgeschrittene liturgiegeschichtliche Kenntnisse, besonders über den Gottesdienst der Alten Kirche und der Ostkirchen. Die liturgischen Bücher wurden von den nachfolgenden Päpsten mehrfach revidiert und verbessert und teilweise an die Erfordernisse der jeweiligen Zeit angepasst. Bedeutende Änderungen des Missale Romanum vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil waren die unter Papst Pius XII. (1939–1958) durchgeführte Neuordnung der Liturgie der Osternacht und der Heiligen Woche sowie die durch Papst Johannes XXIII. (1958–1963) vorgenommene Veröffentlichung des unter Pius XII. vorbereiteten Codex Rubricarum. Auf dieser Grundlage beruht die Editio typica des Missale Romanum von 1962 (siehe auch: Tridentinische Messe). Mit dem Motu proprio „Rubricarum Instructum“ schrieb Papst Johannes XXIII. die ausschließliche Verwendung dieses neugestalteten Missale Romanum vor und setzte die früheren \"Rubricae generales\" des Missale Romanum mit Wirkung vom 1. Januar 1961 außer Kraft. Dabei widerrief er ausdrücklich jegliche entgegenstehenden Privilegien, Indulte und Bräuche „etiam saecularia et immemorabilia“, das heißt, „auch wenn seit Jahrhunderten oder seit unvordenklichen Zeiten bestehend“. Eine stärker werdende liturgische Erneuerungsbewegung, die im 19. Jahrhundert ihren Anfang nahm, forderte jedoch tiefgreifendere Reformen. Diese wurden erst durch das Zweite Vatikanische Konzil möglich (s. u.).", "section_level": 2}, {"title": "Liturgiereform gemäß dem Beschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils.", "content": "Am 4. Dezember 1963 verkündet das Zweite Vatikanische Konzil in seiner Konstitution über die heilige Liturgie (Sacrosanctum Concilium): Fast alle im Konzil versammelten Bischöfe erachteten eine Liturgiereform als dringend notwendig. Die wohl augenscheinlichsten Änderungen durch die Liturgiereform sind die Möglichkeit, die Messe allgemein in der \"Volkssprache\" zu feiern, und der Wunsch nach tätiger und bewusster Teilnahme der Laien an der Liturgie. Papst Paul VI. ordnete nach dem Konzil die Umsetzung der Liturgiekonstitution und damit die Herausgabe eines neuen Messbuchs an. Er promulgierte am Gründonnerstag 1969 die Veröffentlichung einer neuen Ausgabe des Römischen Messbuchs, die 1970 erschien und die Editio typica Johannes’ XXIII. von 1962 und den Ordo missae von 1965 ersetzte. In der Apostolischen Konstitution „Missale Romanum“ erklärte Paul VI.: Seither benutzt der römische Ritus mehrere Eucharistische Hochgebete neben dem überlieferten Römischen Messkanon, dessen Text nur überarbeitet wurde. Paul VI. redigierte überdies die Wandlungsworte, die einheitlich für jede gültige Messfeier vorgeschrieben sind. Neben der Feier der Eucharistie wurden auch die anderen Sakramente, die Feier des Stundengebets und der liturgische Kalender erneuert. Näheres unter: Liturgiereform", "section_level": 2}, {"title": "Römischer Ritus heute.", "content": "Die Ausgabe des Römischen Messbuchs von 1970 wurde, nach einer zweiten Ausgabe von 1975 noch unter Paul VI., durch Papst Johannes Paul II. 2000 in dritter Fassung herausgegeben, aber nur geringfügig geändert. Es erschien 2002 in lateinischer Fassung (Missale Romanum). Diesem Missale sind neben den vier 1968 gefassten Hochgebeten die zwei Hochgebete zur Versöhnung von 1975 sowie im Anhang Hochgebete für Messen mit Kindern und vier Varianten für Hochgebete in Messfeiern in besonderen Anliegen (aus den ehemaligen sogenannten „Schweizer Hochgebeten“ hervorgegangen) beigefügt worden. Die Übersetzung dieser neuen Ausgabe des Messbuches in die verschiedenen Muttersprachen steht noch aus. Im Apostolischen Schreiben \"Sacramentum Caritatis\" (2007) empfiehlt Papst Benedikt XVI. einen breiteren Gebrauch des Lateinischen in Messfeiern bei internationalen Veranstaltungen. Darüber hinaus sollen generell „die Gläubigen angeleitet werden, die allgemeinsten Gebete in Latein zu kennen und gewisse Teile der Liturgie im gregorianischen Stil zu singen.“ Im Jahr 1988 promulgierte Papst Johannes Paul II. eine eigene Variante des römischen Ritus für die Diözesen des damaligen Zaïre – den sogenannten Zaïrischen Messritus. Neben der ordentlichen Form (\"forma ordinaria\") des römischen Ritus, die mit den durch die Päpste Paul VI. und Johannes Paul II. promulgierten liturgischen Büchern in Latein und in lebenden Sprachen gefeiert wird, dürfen Priester und Priestervereinigungen unter bestimmten Bedingungen auch die Liturgie von 1962 – als außerordentliche Form (\"forma extraordinaria\") des römischen Ritus – feiern (Tridentinische Messe). Mit dem Apostolischen Schreiben Summorum Pontificum (2007) wurde die Anwendung der \"forma extraordinaria\" der Verantwortung der Ortsbischöfe und der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei übertragen. In römisch-katholischen Pfarreien der drei Personalordinariate mit „Anglican Use“ findet stattdessen das Messbuch \"\" von 2015 Verwendung.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau der heiligen Messe in der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland.", "content": "Der Ablauf und die Gestalt der \"heiligen Messe\" (auch \"heiliges Amt\" oder \"heilige Eucharistie\" genannt), wie sie in der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland ursprünglich gefeiert wurde, war bis in die 1980er-Jahre eine größtenteils getreue volkssprachliche Wiedergabe des römischen Ritus in seiner tridentinischen Form, bis durch eine Liturgiereform unter der Ägide des damaligen Vorsitzenden der Liturgischen Kommission, dem Dekan und nachmaligen Bischof Sigisbert Kraft, der Aufbau der alt-katholischen Eucharistiefeier der nachkonziliaren römisch-katholischen Liturgie angepasst wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als römischer Ritus wird die seit der Spätantike in Rom gefeierte Liturgie bezeichnet, die heilige Messe, die Feier der Sakramente und Sakramentalien sowie die Feier des Stundengebets, der Feste und geprägten Zeiten der lateinischen Kirche, der größten Teilkirche innerhalb der römisch-katholischen Kirche. Ebenfalls als \"römisch\" wird das zur Messfeier gehörige Messbuch (Missale Romanum) bzw. die Ritusbücher (Pontificale Romanum, Rituale Romanum) und das Stundenbuch (siehe auch Brevier) bezeichnet. Die nachstehenden Ausführungen beziehen sich hauptsächlich auf die Feier der heiligen Messe im römischen Ritus.", "tgt_summary": "罗马礼(英语:Roman Rite;)或称罗马仪式,是罗马天主教教区常使用之礼拜仪式。罗马礼指遵从罗马天主教礼典而举行圣祭、施行圣事、颂念的日课或其他教会礼仪。它有别于西方礼中之道明礼(英语:Dominican Rite)、安博礼(英语:Ambrosian Rite)和嘉都西礼(英语:Carthusian Rite)等礼仪。它更有别于东方礼(英语:Eastern Rite)。", "id": 2416423} {"src_title": "Campeonato Sudamericano 1925", "tgt_title": "1925年南美足球锦标赛", "src_document": [{"title": "Mannschaftsaufgebote.", "content": "Argentinien Américo Miguel Tesoriere (Torwart, Boca Juniors Buenos Aires), Luis Vaccaro (Torwart, Argentinos Juniors Buenos Aires), Ludovico Bidoglio (Boca Juniors Buenos Aires), Roberto Cerrotti (Boca Juniors Buenos Aires), Alejandro De Los Santos (El Porvenir Buenos Aires), Mario Fortunato (Boca Juniors Buenos Aires), Alfredo Garassini (Boca Juniors Buenos Aires), Juan Carlos Irurieta (Argentino Quilmes), Angel Segundo Médici (Boca Juniors Buenos Aires), Ramón Alfredo Muttis (Boca Juniors Buenos Aires), Martín Sánchez (Colon Santa Fe), Manuel Seoane (El Porvenir Buenos Aires), Domingo Alberto Tarasconi (Boca Juniors Buenos Aires), Luis Vaccaro (Argentinos Juniors Buenos Aires)Spielertrainer: Américo Miguel Tesoriere Argentinien konnte die Abwesenheit des großen Rivalen aus Uruguay nutzen und zum zweiten Mal die \"Copa\" gewinnen. Entscheidend war ein klarer 4:1-Erfolg im ersten Duell mit Brasilien. Im zweiten Duell geriet der Turniersieg allerdings noch einmal in Gefahr. Die Mannschaft lag zur Halbzeitpause mit 1:2 gegen Brasilien im Hintertreffen und eine Niederlage hätte ein Entscheidungsspiel bedeutet. Doch Torschützenkönig Manuel Seoane erlöste die Argentinier mit dem Ausgleichstreffer und der Turniersieg ging nach Argentinien. Brasilien konnte bei dieser \"Copa\" überzeugen. Nach einjähriger Abwesenheit und ohne uruguayische Beteiligung wurden sie zum großen Rivalen der Argentinier. Im ersten Vergleich mit dem Gastgeber noch chancenlos, hätten die Brasilianer das Endergebnis im zweiten Duell fast noch gekippt. Am Ende blieb ein guter zweiter Platz. Insbesondere in den Duellen mit Paraguay konnte Brasilien eindeutig belegen, dass sie die Nummer drei im südamerikanischen Fußball zu dieser Zeit waren. Spielertrainer: Manuel Fleitas-Solich Paraguay enttäuschte auf ganzer Linie. Sah es noch bei den letzten Turnieren so aus, als wenn Paraguay zu einer ernsthaften Konkurrenz für Uruguayer und Argentinier werden und Brasilien als dritte südamerikanische Fußballmacht verdrängen könnte, so wurde nach den vier klaren Niederlagen deutlich, dass man bei diesem Turnier den Anschluss verloren hatte. Insbesondere die beiden glatten Niederlagen gegen Brasilien waren aus paraguayischer Sicht sehr enttäuschend. \"kursiv\" = \"Künstlernamen\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Campeonato Sudamericano von 1925 war die neunte Ausspielung der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft im Fußball und fand vom 29. November bis 25. Dezember zum dritten Mal in Argentinien statt. An diesem Fußballturnier nahmen nur drei Länder teil; dies war die bisher geringste Zahl an Teilnehmern. Es fehlten in diesem Jahr Uruguay aufgrund heftiger interner Verbandsstreitigkeit und Chile aufgrund des schwachen Abschneidens bei der letzten Südamerikameisterschaft 1924.", "tgt_summary": "1925年南美足球锦标赛(官方名称:IX Campeonato Sudamericano Argentina 1925)第9届阿根廷南美足球锦标赛,是历史上参赛队伍最少的一届美洲杯,阿根廷、巴拉圭和巴西成为了仅有的三支参赛队。智利和乌拉圭都因故缺席了本届赛事。因为只有3支球队,担心赛事太少,不得不进行2个阶段的循环赛。东道主阿根廷以3胜1平的成绩,第2次获得该项赛事的冠军。", "id": 1572483} {"src_title": "Titan A.E.", "tgt_title": "泰坦A.E.", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Zu Beginn des 31. Jahrhunderts hat die Menschheit sich in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt: Man ist dem Geheimnis der Schöpfung auf der Spur, und der Wissenschaftler Sam Tucker arbeitet mit seinem Team am streng geheimen „Titan“-Projekt, das die Möglichkeiten der Menschheit in bis dato ungeahnte Weiten treiben soll. Doch die Erde gerät dadurch in tödliche Gefahr: Die Drej, eine Rasse bläulich schimmernder Energiewesen, greifen den Planeten an, da sie den Machtgewinn der Menschen fürchten. Professor Tucker kann gerade noch seinem Sohn Cale einen Ring anstecken und ihn in ein Rettungsschiff setzen, um sich dann mit der \"Titan\" – einem gewaltigen Raumschiff – davonzumachen. Kurz darauf muss Cale mit den anderen Flüchtlingen beobachten, wie das Mutterschiff der Drej die Erde mit einer mächtigen Energiewaffe zerstört. Die Explosion ist so gewaltig, dass viele Fluchtschiffe dabei zerstört werden. Fünfzehn Jahre später, im Jahr 15 A.E. (\"After Earth\", „nach der Erde“), arbeitet Cale auf dem Weltall-Schrottplatz „Tau-14“ und wird – wie alle Menschen – als zweitklassige Lebensform, als „Streuner“, drangsaliert. Als er wieder einmal einen Streit mit einigen Kollegen vom Zaun bricht, kommt ihm ein Fremder zur Hilfe: Professor Tuckers Stellvertreter Joseph Korso hat viele Jahre nach ihm gesucht, da nur Cale und der genetisch verschlüsselte Ring seines Vaters die irgendwo im All verschollene \"Titan\" wiederfinden können. Cale, der seinem Vater nie verziehen hat, dass er ihn im Stich ließ, verspürt keine große Lust zu helfen. Als jedoch kurz darauf Drej-Patrouillen eintreffen und ihn töten wollen, flieht er mit Korso auf dessen Schiff, die \"Valkyrie\". Dort lernt Cale die Besatzung kennen: den Lama-gesichtigen Ersten Offizier Preed, die temperamentvolle, Känguru-hafte Ingenieurin Stith, und Gune, ein hochintelligentes, aber zerstreutes Reptil, das ständig neue Dinge im Schlaf erfindet. Die letzte im Bunde ist die schlagfertige Akima, eine junge Menschenfrau, die Cales gleichgültige Haltung gegenüber seiner eigenen Art nicht nachvollziehen kann. Korso kann Professor Tuckers Ring aktivieren, der in Cales Handfläche eine Karte mit dem Weg zum Planeten Sesharrim zeigt. Hier gibt es neben viel Wasser und hochexplosiven Wasserstoffbäumen nur noch eine Sache von Interesse: die Gowl, eine uralte Spezies weiser Vögel. Sie zeigen Cale und seinen Freunden den Weg zur nächsten Etappe ihrer Reise, als plötzlich die Drej angreifen. Trotz der selbstlosen Hilfe der Gowl werden Cale und Akima von einem Drej-Schiff entführt und in das Mutterschiff verschleppt. Während Akima in einer Kapsel im All ausgesetzt wird und in die Hände von Sklavenhändlern fällt, entlocken die Außerirdischen Cale das Geheimnis der Karte und sperren ihn ein. Er erkennt jedoch die Funktionsweise der Energiewände und kann fliehen. Mittlerweile haben Korso und seine Crew Akima aus dem Sklavenschiff befreit, und die wieder vereinte Mannschaft bricht zur letzten Station auf, den Eisringen von Tigrin. Cale und Akima kommen sich näher und belauschen zufällig ein Gespräch zwischen Korso und Preed, die offenbar mit den Drej gemeinsame Sache machen: sie sollen die Energiewesen zur \"Titan\" führen, damit diese zerstört werden kann. Da Korso nicht mehr an eine Zukunft glaubt, will er für sich das Bestmögliche herausschlagen. Cale und Akima fliehen in die Weltraumkolonie \"Neu Bangkok\", in der Akima aufwuchs. Dabei wird Akima angeschossen, doch sofort kümmern sich hilfsbereite Menschen um die nötige medizinische Versorgung. Cale lernt zum ersten Mal das Leben unter Wesen seiner eigenen Art kennen und ist bald entschlossen, für ihre Sache zu kämpfen. Mit einem alten Schiff, der \"Phönix\", fliegen Cale und Akima zu den Eisringen von Tigrin, wo sie von der \"Valkyrie\" verfolgt werden. Sie können entkommen und finden in einer gewaltigen Eishöhle die \"Titan\". Es stellt sich heraus, dass sie für die Menschheit eine neue Heimatwelt erschaffen kann, wenn man sie mit genügend Energie versorgt. Allerdings ist ihre Energie aufgebraucht, und als Korso und Preed auftauchen, scheint alles verloren. Preed entpuppt sich jedoch als doppelter Verräter und will auch Korso töten, worauf dieser ihn bekämpft und per Genickbruch tötet. Inzwischen haben sich alle Raumschiffe der Drej eingefunden, darunter auch das Mutterschiff mit der Königin und all ihren Truppen. Cale hat eine Idee für eine Energiequelle. Er programmiert die Relais der \"Titan\" so um, dass sie die Lebensenergie der Drej anzapfen können. Als diese angreifen, hilft Korso, das letzte, defekte Relais in Gang zu bringen, indem er sich selbst als Leiter zwischen die Kontakte schiebt. Beim Start der Maschinen wird er getötet, doch sein Opfer aktiviert die \"Titan\". Sie saugt das aus reiner Energie bestehende Drej-Mutterschiff in sich ein und erschafft aus Sternenstaub, dem Wasser aus den Tigrin-Eisringen und den von Cales Vater in der \"Titan\" eingelagerten DNS-Profilen eine neue Welt. Nach Ende der Prozedur stehen Cale und Akima auf der Oberfläche des Planeten, den Cale trotz Akimas Einwänden „Bob“ nennen will. Zuletzt gleiten Streuner-Schiffe aus allen Teilen der Galaxie heran, der neuen Heimatwelt der Menschen entgegen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Desson Howe schrieb in der Washington Post vom 16. Juni 2000, die Handlung sei „langatmig“, die Charaktere seien „uninspiriert“, die Spezialeffekte seien „glanzlos“. Howe lobte lediglich die Darstellungen von Matt Damon und Drew Barrymore. Luke Y. Thompson von New Times schrieb, die Figuren seien „nervtötend, lieblos“ und die Effekte könnten bei weitem nicht mit anderen Filmen wie \"Star Wars\" oder \"Star Trek\" mithalten. Jay Stone von Ottawa Citizen: „Der beste Teil des Films ist die Animation.“ Roger Ebert hebt diese hervor, weil sie die „Fremdartigkeit des Universums“ in einer Weise darstelle, wie es in Realfilmen nicht möglich sei, und lobt die „mitreißende Handlung“. Der Spiegel schrieb zu Titan A.E. „Der als ‚Zukunft der Animationstechnik‘ beworbene Film wird auch formal Disney nie das Wasser reichen und ist insgesamt so enttäuschend und bar aller Poesie, dass nichts weiter bleibt, als Ärger.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Titan A.E. ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Zeichentrickfilm von Regisseur Don Bluth und Gary Goldman. Im englischsprachigen Original werden die Hauptfiguren von bekannten Schauspielern wie Matt Damon und Drew Barrymore gesprochen. Der Film war an den Kinokassen der bisher größte Flop der Fox Animation Studios: bei Kosten von 75 Millionen Dollar spielte der Film weltweit nur 36,7 Millionen Dollar ein. 20th Century Fox wertete Titan A.E. auch firmenintern als gewaltigen Flop, was letztlich zur Schließung ihrer Zeichentrickabteilung führte. Der Film wurde in Deutschland am 5. August 2000 im Rahmen der EXPO 2000 erstmals gezeigt.", "tgt_summary": "《泰坦A.E.》(英语:Titan A.E.)是一部于2000年上映的美国动画片,由英语:Don Bluth与英语:Gary Goldman合导。", "id": 29477} {"src_title": "TÜV Rheinland", "tgt_title": "德国莱茵TUV集团", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Zuge der industriellen Revolution hielten im 19. Jahrhundert die Dampfmaschinen Einzug in die Fabriken. Mancher Dampfkessel hielt jedoch den Belastungen nicht stand und es kam zu zahlreichen schrecklichen Kesselexplosionen mit unzähligen Toten und Verletzten. Am 31. Oktober 1872 gründeten deshalb Unternehmer unter dem Vorsitz des Tuchfabrikanten Gustav Schlieper jun. in Eigeninitiative den „Verein zur Überwachung der Dampfkessel in den Kreisen Elberfeld und Barmen“. Elberfeld-Barmen (heute Wuppertal) war der erste große industrielle Ballungsraum Kontinental-Europas. Weitere Vereinsgründungen in Koblenz (6. Juli 1873), Aachen (17. November 1873) und Mönchengladbach (1. April 1874) folgten. Ziel der Vereinsgründungen war es, das Explosionsrisiko der Dampfkessel durch Überwachung der Technik zu minimieren. Diese Vereine wurden in der Folge vom Deutschen Kaiserreich mit der Aufgabe betraut, hoheitliche Sicherheitsinspektionen durchzuführen. Am 1. April 1877 schlossen sich 80 Dampfkesselbetreiber im Rheinland zum „Rheinischen Dampfkesselüberwachungsverein Cöln-Düsseldorf“ (DÜV) mit Sitz in Düsseldorf zusammen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte die Motorisierung in Deutschland ein. In Deutschland wurde die erste Fahrerlaubnis im Jahr 1888 für Carl Benz ausgestellt, den Erfinder des Automobils. Ab 1900 kontrollierte der DÜV die ersten Kraftfahrzeuge und nahm Führerscheinprüfungen ab. Mit zunehmender Motorisierung wurde am 29. September 1903 in einem preußischen Ministerialerlass die erste grundsätzliche, reichsweite Regelung der Prüfung von Kraftfahrzeugführern eingeführt. Für die Prüfungen wurden die Sachverständigen des DÜV empfohlen. Am 1. April 1909 spaltete sich der Rheinische Dampfkesselverein in zwei eigenständige Vereine, nämlich den \"Rheinischen D.Ü.V. Düsseldorf-Essen\" und den \"D.Ü.V. Cöln\", auf. Aufgrund der weiteren Technisierung der Industriegesellschaft weitete der DÜV 1918 seine Aktivitäten auf die Bereiche Bergbau und Energie aus. 1936 wurde aus dem Rheinischen DÜV der „Technische Überwachungsverein Köln“, kurz TÜV Köln. Die Lizenz zur Durchführung der Fahrerlaubnisprüfungen musste dabei 1940 an Ingenieure des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) abgegeben werden; erst 1950 durfte der TÜV wieder die Führerscheinprüfung durchführen. Anfang der 1960er Jahre war der „TÜV Köln“ auf 600 Beschäftigte angewachsen und hatte sich auf sechs Standorte im Rheinland ausgeweitet. 1962 wurde deshalb das Unternehmen in „TÜV Rheinland e.V.“ umbenannt. Unter dem Vorsitz von Albert Kuhlmann begann das Unternehmen zunächst mit einer nationalen und kurze Zeit darauf mit seiner internationalen Expansion: 1967 wurde die erste deutsche TÜV-Rheinland Tochtergesellschaft gegründet, gefolgt von der ersten Tochtergesellschaft im Ausland im Jahr 1970. Im gleichen Jahr wurde mit dem Bau der neuen Unternehmenszentrale \"Am Grauen Stein\" im Kölner Stadtteil Poll begonnen. Das 114 m hohe Hochhaus, ein Werk des Architekten Helmut Hentrich, wurde 1974 bezogen. Zur Steuerung der operativen Gesellschaften wurde 1993 die \"TÜV Rheinland AG\" gegründet. 1997 fusionierte der TÜV Rheinland mit dem TÜV Berlin-Brandenburg e.V. zum „TÜV Rheinland Berlin Brandenburg e.V.“ Eine weitere Fusion erfolgte 2003 mit dem TÜV Pfalz e.V. zum „TÜV Rheinland Berlin Brandenburg Pfalz e.V.“. Gleichzeitig wurde die Unternehmensgruppe in „TÜV Rheinland Group“ umbenannt und richtete sich zunehmend als international agierendes Unternehmen aus. 2005 werden die LGA sowie zwei große ungarische Prüfinstitute integriert. Im Jahr 2006 tritt TÜV Rheinland der strategischen Initiative „Global Compact“ der Vereinten Nationen bei. Das internationale Netzwerk von Unternehmen und Interessenorganisationen macht sich weltweit für Menschenrechte, für grundlegende Arbeitsrechte und für Umweltschutz sowie gegen Korruption stark. 2008 wurde erstmals der Internationale TÜV Rheinland Global Compact Award verliehen. Der Preis wird an herausragende Persönlichkeiten verliehen, die mit ihrer Arbeit die Ziele des Global Compact der Vereinten Nationen unterstützen. Durch umfangreiche Akquisitionen in den Jahren 2006 und 2010 gehört TÜV Rheinland in Brasilien zu den größten unabhängigen Prüfunternehmen mit weit über 1.800 Mitarbeitern. Seit der Gründung der Tochtergesellschaft in Australien im Jahr 2007 ist TÜV Rheinland auf allen Kontinenten im Markt vertreten. TÜV Rheinland erzielte 2012 erstmals in der Konzerngeschichte mehr Umsatz außerhalb Deutschlands als in Deutschland. Rund 60 Prozent der Beschäftigten sind außerhalb Deutschlands tätig. Am 29. September 2014 hat der Aufsichtsrat Michael Fübi mit Wirkung zum 1. Januar 2015 zum Vorsitzenden des Vorstands berufen. Der Ingenieur war zuvor Chief Executive Officer der RWE Technology, die für die Projektentwicklung und den Kraftwerksbau im RWE Konzern verantwortlich ist. Zuvor war er für die Babcock Borsig AG und seit 2002 für die RWE tätig. Im Januar 2010 wurde er in die Geschäftsführung und im September 2012 in die Geschäftsführung der RWE Technology berufen.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsfelder.", "content": "TÜV Rheinland ist ein unabhängiger Dienstleistungskonzern für Prüfung, Inspektion, Zertifizierung und Beratung und Training. Das Unternehmen hat seine Dienstleistungen in fünf Geschäftsbereichen gebündelt: Industrie Service & Cyber Security, Mobilität, Produkte, Academy & Life Care sowie Systeme. TÜV Rheinland prüft technische Anlagen, Produkte und Dienstleistungen, begleitet Projekte und gestaltet Prozesse für Unternehmen. Dienstleistungen bietet TÜV Rheinland für nahezu alle Wirtschaftszweige und Lebensbereiche an. Dazu zählen beispielsweise die Energiewirtschaft, die Produktion von Konsumgütern, die Automobil-, Grundstoff- und Investitionsgüterindustrie, Handel, Bau, Nahrungsmittelindustrie, Luftfahrt, IT-Branche, IT-Sicherheit und Datenschutz, Logistik, Banken und Finanzdienstleister, Landwirtschaft, Freizeit und Tourismus oder der Bildungssektor und die Gesundheitsbranche. TÜV Rheinland übernimmt in vielen Ländern auch Aufgaben zur Entlastung des Staates, zum Beispiel die Überprüfung von Kraftfahrzeugen und Industrieanlagen sowie der Abnahme von Führerscheinprüfungen.", "section_level": 1}, {"title": "Industrie Service & Cyber Security.", "content": "Der größte Geschäftsbereich der Industrieprüfung beinhaltet die klassische Prüfung von Industrieanlagen, Kraftwerken, Dampfkesseln, Druckbehältern und Aufzügen ebenso wie die Bereiche Bautechnik, Infrastruktur- und Projektmanagement. Dazu kommt der Bereich Informationssicherheit mit Beratung und Zertifizierung. Zudem engagiert sich TÜV Rheinland zunehmend in der Energiebranche. Das gilt für Prüfungen und Zertifizierungen im Bereich der erneuerbaren Energien ebenso wie für Infrastruktur und konventionelle Kraftwerkstechnologie oder die Öl- und Gasbranche. Das Unternehmen unterhält im Bereich der erneuerbaren Energien ein breites Netz von Solar Energy Assessment Center mit dem Schwerpunkt der Prüfung und Zertifizierung von Photovoltaikmodulen.", "section_level": 2}, {"title": "Mobilität.", "content": "TÜV Rheinland kontrolliert jährlich die Sicherheit von 8,6 Millionen Fahrzeugen in Deutschland und weltweit. Speziell im Bereich der Fahrzeuguntersuchungen unterhält TÜV Rheinland 275 Prüfstellen in Chile, Deutschland, Frankreich, Lettland und Spanien sowie Testzentren für passive Sicherheit, Abgas- und Motorentechnik. Ein weiteres Betätigungsfeld sind Schaden- und Wertgutachten einschließlich des spezialisierten Marktes für hochwertige Oldtimer. International wird zudem der Bereich der Leistungen in der Bahntechnik weiter forciert.", "section_level": 2}, {"title": "Produkte.", "content": "TÜV Rheinland prüft weltweit die Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Funktionalität sowie Qualität von Produkten. Dabei ist er von der Entwicklung bis zur Marktzulassung, national und international, als Prüfdienstleister tätig. Die Prüfungen finden unter anderen in den Bereichen Medizin, Schutzkleidung, Kinderspielzeug, Kosmetik, Lebensmittel, Fahrzeuge und Elektronik statt.", "section_level": 2}, {"title": "Academy & Life Care.", "content": "TÜV Rheinland hat zahlreiche Dienstleistungen rund um den Menschen an seinem Arbeitsplatz und in seinem beruflichen Umfeld in einem eigenen Geschäftsbereich gebündelt. Darin eingeschlossen sind Themen der Personal- und Organisationsentwicklung, Weiterbildungen und Seminare, betriebliches Gesundheitsmanagement, Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit, Personenzertifizierungen, Arbeitsmarktdienstleistungen und Privatschulen sowie Verlags- und Medienangebote. Der Geschäftsbereich ist mit rund 60 Standorten in Deutschland und in rund 30 Ländern auf allen Kontinenten vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Systeme.", "content": "TÜV Rheinland bewertet Managementsysteme nach international anerkannten Standards oder nach individuellen Leistungskriterien. Zu den wichtigsten Standards, die überprüft werden, gehören Qualitätsmanagement, Umweltmanagement und betriebliche Arbeitssicherheit. Seit 2014 bietet TÜV Rheinland ein Zertifikat für Arbeitgeber, um die Werteorientierung eines Unternehmens sichtbar machen zu können. Die Kriterien beziehen sich auf die Beurteilung von Personalmanagementstrategien und die gelebte Praxis bzgl. der Personalbeschaffung und -entwicklung. Einige Zusatzmodule wie „Elternfreundlichkeit“ und „Fit für ausländische Fachkräfte“ werden angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Tätigkeiten.", "content": "TÜV Rheinland verfügt über ein weltumspannendes Netzwerk von Prüflaboratorien und Prüfstellen zur Analyse unterschiedlicher Fragestellungen. Dazu zählen unter anderen Labore zur Umweltanalytik und für Werkstofftechnik, für physikalische und chemische Prüfungen sowie für die Analyse von Lebensmitteln. Die größten Laborzentren der so genannten Global Technology Assessment Center (GTAC) von TÜV Rheinland befinden sich in Bangkok, Budapest, Köln/Nürnberg, Mailand, Silicon Valley, Shanghai und Yokohama. In den GTAC kontrollieren und zertifizieren Experten des unabhängigen Prüfdienstleisters rund um den Globus die Qualität und Sicherheit von Produkten. Das spiegelt die Realität der weltweiten Warenströme wider.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmensstrategie.", "content": "2019 wurde die Unternehmensstrategie neu ausgerichtet. Das Ziel bis 2022 ist ein weiteres internationales Umsatzwachstum, ein Wachstum der Profitabilität sowie ein Zuwachs an Mitarbeitern in Deutschland und weltweit. Weiterhin steht die Vereinfachung von Prozessen und Strukturen sowie die Konzentration auf skalierbare Dienstleistungen im Mittelpunkt. Wichtigste inhaltliche Felder sind die Digitalisierung und Industrie 4.0, Services in der Qualitätssicherung entlang globaler Warenströme, Energie und Infrastruktur sowie neue Formen der Industrieprüfung.", "section_level": 1}, {"title": "TÜV Rheinland Prüfzeichen.", "content": "Im Laufe der Zeit waren im Unternehmen über 130 unterschiedliche TÜV Rheinland Prüfzeichen entstanden, die teils regional, teils international eingesetzt wurden. Seit Januar 2013 gibt es nur noch ein TÜV Rheinland Prüfzeichen; ein viereckiger, weißer „Button“ mit dem Unternehmenslogo und im unteren Viertel des Feldes dem weißen Schriftzug „ZERTIFIZIERT“ auf blauem Grund. Das Prüfzeichen von TÜV Rheinland wird durch eine spezielle ID-Nummer ergänzt, die auf der Webpräsenz des Unternehmens öffentlich zugänglich ist und Details zur jeweiligen Zertifizierung enthält. In Kombination mit einem QR-Code wird das Prüfzeichen so auch fälschungssicher gemacht, da eine Überprüfung jederzeit möglich ist. Weitere Ergänzungen, je nach Zertifizierung, können die Angabe von externen Prüfzeichen, wie dem GS-Zeichen, oder auch die Angabe zur nächsten Prüfung sein. Die Ergänzung des Prüfzeichens durch einen Schlüsselbegriff macht deutlich, was genau von TÜV Rheinland geprüft worden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Im Juli 2013 wurde der Film zur Einführungskampagne des neuen Prüfzeichens mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet. Das internationale Research-Unternehmen CRF Institute zeichnete 2016 zum neunten Mal in Folge TÜV Rheinland als einen der führenden Arbeitgeber in Deutschland aus.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenständigkeit.", "content": "TÜV Rheinland ist ein eigenständig agierendes Unternehmen. Daneben gibt es in Deutschland den TÜV Süd und den TÜV Nord als weitere national wie international konkurrierende TÜV-Gesellschaften. Die Eigenständigkeit dieser Unternehmen ist weiten Teilen der Bevölkerung und vielen Kunden der Unternehmen nicht bewusst. „Der TÜV“ wird vielfach als ein Unternehmen mit regionalen Erscheinungsbildern wahrgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Von den Anfängen unter dem Vorsitz des Elberfelder Tuchfabrikanten Gustav Schlieper jun. bis zum heutigen international agierenden Unternehmen, prägten verschiedene Persönlichkeiten das Bild von TÜV Rheinland. Die nachfolgenden Listen geben eine Übersicht über die Manager an der Spitze des Unternehmens. Mit der Umwandlung zur Aktiengesellschaft im Jahr 1993 wurde aus dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der „Vorstandsvorsitzende der TÜV Rheinland AG“. Die Zeitleiste für die Vorsitzenden des Verwaltungsrates setzt dabei später ein, da dieses Gremium erst mit der Gründung des „Technischen Überwachungsverein Köln“ entstand.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "PIP-Skandal.", "content": "Im Zusammenhang mit dem Gesundheitsskandal des französischen Medizinprodukteherstellers Poly Implant Prothèse (PIP), steht TÜV Rheinland in der Kritik, der als Benannte Stelle für die Zertifizierung der PIP-Implantate als implantierbare Medizinprodukte im Zusammenhang mit der CE-Kennzeichnung zuständig war. TÜV Rheinland zeichnete für die Überprüfung des Qualitätsmanagements und die Einhaltung der europäischen Richtlinie für Medizinprodukte verantwortlich. Das Unternehmen macht geltend, dass es selbst Opfer des kriminellen Vorgehens von PIP wurde und bereits seit Bekanntwerden der Unregelmäßigkeiten im März 2010 juristisch gegen den Implantathersteller tätig wurde. Bislang haben zwei Gerichte in erster Instanz entschieden, dass TÜV Rheinland im Zusammenhang mit den PIP-Implantaten keinerlei Versäumnisse vorzuwerfen sind. Der Vorstandsvorsitzende von TÜV Rheinland fordert als Konsequenz aus dem Skandal Änderungen an den Prüfvorschriften, um zukünftig extreme kriminelle Handlungen besser unterbinden zu können. Dazu soll nach seinen Vorstellungen ein 4-Punkte-Programm eingeführt werden, das Baumusterprüfungen, Entnahme von Proben aus der Fertigung und Untersuchungen von bereits ausgelieferten Produkten zwingend vorschreibt. Außerdem sollen Aufsichtsbehörden verpflichtet werden, die Prüforganisationen in ihren Informationsfluss einzubeziehen. TÜV Rheinland wurde im Januar 2013 von einer betroffenen 62-jährigen Frau aus Ludwigshafen auf Schadensersatz verklagt. Am 12. September 2013 reichte die Krankenversicherung AOK Bayern beim Landgericht Nürnberg-Fürth eine Klage gegen TÜV Rheinland ein. Dabei verlangt die AOK Bayern als Schadenersatz die Übernahme der Kosten der Operationen zur Entnahme der Brustimplantaten von 27 Versicherten.", "section_level": 2}, {"title": "Textilfabriken in Bangladesch.", "content": "ARD Monitor berichtete am 6. Juni 2013 über zu laxe Kontrollen von TÜV Rheinland in Textilfabriken in Bangladesch. Dort sollen soziale Standards und Arbeitsbedingungen (über das BSCI Siegel) der lokalen Fabrikarbeiter überwacht werden. Es wurde kritisiert, dass Fabrikarbeiterinnen hohe Überstunden leisten müssen und gelegentlich geschlagen werden. TÜV Rheinland weist diese Vorwürfe in einer Pressemitteilung zurück.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die TÜV Rheinland AG ist ein international tätiger, unabhängiger Prüfdienstleister mit Sitz in Köln. TÜV Rheinland ist als technische Prüforganisation in den Bereichen Sicherheit, Effizienz und Qualität tätig. TÜV Rheinland ist die am stärksten international ausgerichtete der drei im Wettbewerb stehenden TÜV-Unternehmensgruppen in Deutschland.", "tgt_summary": "德国莱茵TÜV集团,亦称为TÜV莱茵集团(),是德国一家技术服务供应商,服务网络遍布全球。德国莱茵TÜV集团成立于1872年,公司总部位于科隆,在全球61个国家设有490家分支机构,员工总数为13,800人。", "id": 239188} {"src_title": "Fußball-Weltmeisterschaft 2014", "tgt_title": "2014年國際足協世界盃", "src_document": [{"title": "Vergabe.", "content": "Die südamerikanische Fußball-Konföderation CONMEBOL hatte sich auf Brasilien als einzigen Bewerber um die WM 2014 verständigt, u. a. weil in diesem Jahr der brasilianische Fußballverband Confederação Brasileira de Futebol (CBF) sein 100-jähriges Bestehen feierte. Zwar erklärte im Dezember 2006 zunächst auch Kolumbien seine Absicht, eine Bewerbung abzugeben, zog sie aber am 11. April 2007 zurück. Brasilien übergab schließlich am 13. April 2007 in der FIFA-Zentrale in Zürich als einziger Kandidat die so genannte Bewerbungsvereinbarung. Am 31. Juli 2007 wurde fristgerecht das vollständige,", "section_level": 1}, {"title": "Spielorte.", "content": "Am 31. Mai 2009 gab die FIFA die zwölf Städte bekannt, die aus insgesamt 17 Bewerbern für die Austragung der Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 ausgewählt wurden. Das Eröffnungsspiel fand in São Paulo statt, das", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Verteilung der Startplätze wurde auf der Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees am 2. und 3. März 2011 in Zürich festgelegt. Die Auslosung der Qualifikationsgruppen erfolgte am 30.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Das Gastgeberland Brasilien war als Teilnehmer gesetzt. Die Mannschaft aus Bosnien", "section_level": 1}, {"title": "Auslosung.", "content": "Die Auslosung der Gruppenphase der Endrunde fand am 6. Dezember 2013 um 17:00 Uhr (MEZ) in Costa do Sauípe statt. Die Organisationskommission hatte drei Tage zuvor die Lostöpfe festgelegt. Als Köpfe der acht Gruppen wurden der Gastgeber und die sieben Führenden der FIFA-Weltrangliste vom Oktober 2013 gesetzt. Sie bildeten Lostopf 1, die Töpfe 2 bis 4 wurden nach regionalen Kriterien besetzt. \"Topf 1 (gesetzte Mannschaften):\" Brasilien, Spanien, Deutschland, Argentinien, Kolumbien, Belgien, Uruguay, Schweiz \"Topf 2 (Afrika und Südamerika):\" Algerien, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Nigeria, Chile, Ecuador \"Topf 3 (Asien, Nord- und Mittelamerika):\" Australien, Iran, Japan, Südkorea, Costa Rica, Honduras, Mexiko, USA", "section_level": 1}, {"title": "Regelwerk und Modus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Turnierform.", "content": "In der Gruppenphase gab es acht Gruppen mit je vier Teilnehmern. Innerhalb der Gruppen spielte jede Mannschaft gegen jede, also sechs Partien pro Gruppe. Der Sieger jeder Begegnung erhielt drei Punkte, der Verlierer keinen, bei einem Unentschieden erhielt jeder einen Punkt. Die Rangfolge wurde danach nach folgenden Kriterien bestimmt: Erster und zweiter jeder Gruppe waren für das Achtelfinale qualifiziert, die anderen schieden aus. Achtel-,", "section_level": 2}, {"title": "Technische Hilfsmittel.", "content": "Am 19. Februar 2013 gab die FIFA bekannt, bei der Endrunde 2014 in Brasilien erstmals eine Torlinientechnologie einzusetzen. Die Entscheidung fiel auf die kamerabasierte Torlinientechnologie GoalControl-4-D. Das in Deutschland entwickelte System besteht aus sieben Hochgeschwindigkeitskameras pro Tor und sendet, wenn ein Tor gefallen ist, ein Signal auf die Uhr des Schiedsrichters, welche durch Vibration und optisches Signal anzeigt, ob ein Tor erzielt wurde. Mit dieser Torlinientechnologie sollen die Schiedsrichter in der Entscheidung unterstützt werden, ob der Ball die Torlinie", "section_level": 2}, {"title": "Trinkpausen.", "content": "Erstmals wurden bei einer Weltmeisterschaft, aufgrund einer Entscheidung eines brasilianischen Arbeitsgerichts, Trinkpausen eingeführt. Nach jeweils 30 Minuten konnte der Schiedsrichter das Spiel für 3", "section_level": 2}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "Zeitangaben in Ortszeit UTC−3, für Manaus und Cuiabá UTC−4, dahinter in Klammern die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) (UTC+2). Sieger einer Begegnung sowie in den Gruppentabellen die Mannschaften, die das Achtelfinale erreicht haben, sind fett geschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "Im Eröffnungsspiel Brasilien – Kroatien fiel in der 11. Minute das erste Eigentor einer brasilianischen Mannschaft bei einer WM. Damit war erstmals bei einer Weltmeisterschaft das erste Tor ein Eigentor. Ein Weitschusstor von Neymar in der 29. Minute und ein umstrittener Strafstoß in der 70. Minute brachten schließlich Brasilien 2:1 in Führung. In der ersten Minute der Nachspielzeit erhöhte Oscar zum Endstand", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "Im ersten Spiel der Gruppe B trafen mit Spanien und den Niederlanden Weltmeister und Vizeweltmeister von 2010 aufeinander. Die Spanier gingen in der 27. Minute durch einen Foulelfmeter, geschossen von Xabi Alonso, in Führung. Kurz vor der Halbzeit erzielte Robin van Persie den Ausgleich. In der zweiten Hälfte erzielten die Niederländer ein umstrittenes Tor von Stefan de Vrij (64. Minute), ein Tor von van Persie (72. Minute) und zwei Tore von Arjen Robben (53., 80. Minute) zum 5:1-Sieg. Dies war zugleich die höchste Niederlage eines WM-Titelverteidigers. Die zweite Partie des", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe C.", "content": "Kolumbien ging gegen Griechenland früh durch Armero in Führung. In der zweiten Spielhälfte erhöhten Gutiérrez und Rodríguez auf 3:0 gegen die Südeuropäer. In der Partie Elfenbeinküste gegen Japan schoss Keisuke Honda in der 16. Minute den Führungstreffer. Die ivorische Mannschaft erzielte nach der Einwechslung von Didier Drogba in der 62. Minute durch Bony und Gervinho innerhalb von zwei Minuten die Siegtreffer. Schon gegen die Elfenbeinküste machte Kolumbien den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale klar. Kolumbien traf in der 64. und der 70. Minute, ehe", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe D.", "content": "Uruguay ging im ersten Spiel der Gruppe gegen Costa Rica zunächst in der 24. Minute durch einen Elfmeter von Cavani in Führung, musste aber in der 54. Minute durch Campbell den Ausgleichstreffer hinnehmen. Drei Minuten später ging Costa Rica durch Duarte in Führung und erhöhte später durch den gerade eingewechselten Ureña auf den 1:3-Endstand. In der letzten Minute der Nachspielzeit sah Pereira nach einem groben Foulspiel noch die Rote Karte. Im zweiten Spiel des ersten Spieltags gewann Italien gegen England mit 2:1. In einem über weite Strecken defensiv eingestellten Spiel gingen die Italiener in der 35. Minute durch Marchisio in Führung, ehe Sturridge nach einer Flanke von Rooney zwei Minuten später zum Halbzeitstand von 1:1 ausglich. Den Siegtreffer erzielte Balotelli in der 50. Minute. Der zweite Spieltag begann mit der Partie Uruguay gegen England, die für den Verlierer bereits das Aus bedeuten konnte. In einem zunächst ausgeglichenen Spiel", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe E.", "content": "Im Auftaktspiel dieser WM-Gruppe geriet die Schweiz gegen Ecuador zunächst mit 0:1 in Rückstand, drehte die Partie aber nach der Pause um und feierte durch einen Treffer in der 93. Minute durch Seferovic schließlich einen 2:1-Erfolg. Gleichzeitig setzte sich Frankreich in Porto Alegre gegen Honduras klar mit 3:0 durch, wobei Benzema an allen drei Treffern maßgeblich beteiligt war. Honduras agierte nach dem Ausschluss von Palacios ab der 43. Minute in Unterzahl. Am zweiten Spieltag trafen mit der Schweiz und Frankreich die beiden Auftaktsieger aufeinander. Bereits zur Pause lagen die Franzosen durch Tore von Giroud, Matuidi und Valbuena mit 3:0 voran. Benzema", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe F.", "content": "Augenscheinlich eine klare Angelegenheit, erwies sich das erste Spiel der WM-Gruppe F zwischen Argentinien und Bosnien und Herzegowina als überraschend spannend. Maßgebliche Hilfe zum 2:1-Sieg für Argentinien leistete dabei Kolašinac bereits in der 3. Minute durch ein unglückliches Eigentor. Nach der Pause bestimmten dann die Südamerikaner das Spiel und in der 65. Minute erhöhte Weltfußballer Lionel Messi schließlich zum 2:0. Brenzlig wurde es nochmal in der 85. Minute, als Ibišević mit einem Linksschuss der Anschlusstreffer gelang. In einem der schwächsten Spiele der gesamten", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe G.", "content": "Deutschland setzte sich im ersten Spiel der Gruppe G klar gegen Portugal durch. In der 37. Minute erhielt Pepe einen Platzverweis nach einem Kopfstoß gegen Thomas Müller, der drei Tore erzielte, davon eines durch Elfmeter. Das 2:0 schoss Mats Hummels. Damit gewann Deutschland zum achten Mal und zum vierten Mal in Folge das Auftaktspiel bei einer WM mit mindestens vier Toren. Die USA besiegten anschließend Ghana mit 2:1. Die Nordamerikaner gingen bereits in der ersten Minute durch ein Tor von Clint Dempsey in Führung. Kurz vor Schluss glichen die Ghanaer durch André Ayew aus. Lediglich vier Minuten später erzielte John Brooks den Siegtreffer für die USA. Das zweite Spiel der deutschen Mannschaft gegen konditionell starke Ghanaer war von einer großen Zahl von Torchancen auf beiden Seiten sowie einigen Abwehrfehlern der deutschen Mannschaft geprägt und endete 2:2. Mario Götze brachte Deutschland nach der Halbzeitpause in Führung. Ghana drehte das Spiel jedoch im weiteren", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe H.", "content": "Lange Zeit sah es im Auftaktspiel der WM Gruppe H zwischen Belgien und Algerien nach einer Überraschung aus. Dank eines durch Feghouli verwandelten Foulelfmeters lag Algerien gegen den Favoriten Belgien nach 25 Minuten in Führung. Erst in der 70. Minute brachte der frisch eingewechselte Marouane Fellaini sein Team durch einen Kopfball zurück ins Spiel. Davon beflügelt erhöhten die Belgier nun weiter den Druck. Nur 10 Minuten nach dem Ausgleich gelang Mertens schließlich das entscheidende 2:1. In der zweiten Partie setzten sowohl Russland, als auch", "section_level": 2}, {"title": "Finalrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Die erste Zeitangabe ist jeweils", "section_level": 2}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Verlauf der Spiele: 1. Spiel: Brasilien und Chile spielten eine bis zum Schluss ausgeglichene Partie. Der erste Treffer von David Luiz in der 18. Minute war eigentlich ein Eigentor des Chilenen Gonzalo Jara. In der 32. Minute erzielte Sánchez den Ausgleichstreffer für Chile. Die zweite Halbzeit und die Verlängerung blieben torlos, Brasilien gewann im Elfmeterschießen. 2. Spiel: Kolumbien besiegte die uruguayische Mannschaft, die ohne ihren gesperrten Stürmer Luis Suárez auftrat, durch zwei Tore von James Rodríguez. Damit erreichte Kolumbien zum", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "In den ersten drei Viertelfinalspielen ging der spätere Sieger früh in Führung. Deutschland (Tor in der 13. Minute durch Mats Hummels) und Argentinien (Tor in der 8. Minute durch Gonzalo Higuaín) brachten ihre 1:0-Führung jeweils über die Zeit und kamen eine Runde weiter. Deutschland stand damit zum vierten Mal in Folge im Halbfinale, Argentinien erstmals wieder seit 24 Jahren. Brasilien führte 1:0 nach einem Tor durch Thiago Silva in der 7. Minute und erhöhte in der zweiten Halbzeit durch einen direkt", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Im ersten der beiden Halbfinalspiele ging Deutschland nach elf Minuten gegen Brasilien durch Thomas Müller nach einem Eckball von Toni Kroos in Führung. Zwischen der 23. und der 29. Minute erzielte die deutsche Mannschaft vier weitere Tore gegen eine nun desolate brasilianische Abwehr. Nach der Halbzeitpause wurde Brasilien in der Offensive gefährlicher, scheiterte jedoch immer wieder an der deutschen Abwehr mit Torwart Manuel Neuer. Nachdem André Schürrle noch zwei weitere Tore für Deutschland erzielt hatte, überwand Brasilien die deutsche Verteidigung erst in der 90. Minute mit dem Ehrentreffer durch Oscar. Der Endstand von 1:7 ist das", "section_level": 2}, {"title": "Spiel um Platz 3.", "content": "Nach dem 1:7 im Halbfinale waren die Brasilianer um Wiedergutmachung bemüht. Doch bereits in der 2. Spielminute stoppte der im Halbfinale gesperrte Kapitän Thiago Silva den Niederländer Robben an der Strafraumgrenze. Obwohl das Foul knapp vor dem Strafraum begangen wurde, entschied der algerische Schiedsrichter Djamel Haimoudi auf Strafstoß. Robin van Persie führte aus und brachte die Niederlande mit 1:0 in Führung. Bei einer", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Deutschland und Argentinien trafen zum dritten Mal in einem WM-Finale aufeinander (nach 1986 und 1990). Diesmal galt die deutsche Mannschaft vielen als Favorit. In einem umkämpften Spiel war Deutschland von Anfang an leicht überlegen, hatte mehr Ballbesitz und mehr Torchancen. Aber Argentinien verteidigte stark und konterte immer wieder gefährlich. Eine große Möglichkeit vergab Gonzalo Higuaín in der 20. Spielminute nach einem Rückpassfehler von Toni Kroos, zehn Minuten später wurde Higuaín ein Treffer aus Abseitsposition", "section_level": 2}, {"title": "Beste Torschützen.", "content": "Die Reihenfolge der Einzelspieler richtet sich nach den Kriterien der FIFA für den „Goldenen Schuh“. Dabei zählen zuerst die erzielten Treffer. Sind diese gleich, entscheidet die Anzahl der Vorlagen. Ist", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Goldener Ball.", "content": "Lionel Messi wurde von der „technischen Studiengruppe“ der FIFA zum besten Spieler", "section_level": 2}, {"title": "Goldener Handschuh.", "content": "Der deutsche Torwart Manuel Neuer wurde", "section_level": 2}, {"title": "Fairplay-Trophäe.", "content": "Kolumbien wurde in der Fairplay-Wertung des", "section_level": 2}, {"title": "Bester junger Spieler.", "content": "Der französische Spieler Paul Pogba", "section_level": 2}, {"title": "Man of the Match.", "content": "Zum besten Spieler des Endspiels wurde der deutsche Siegtorschütze Mario Götze gewählt. Schon zuvor bei einem Vorrundenspiel wurde Götze zum \"Man of the Match\" gewählt. Am meisten (viermal) erhielt", "section_level": 2}, {"title": "Tor des Turniers.", "content": "Das 1:0 von James Rodríguez im Achtelfinalspiel Kolumbien", "section_level": 2}, {"title": "All-Star-Team.", "content": "Eine offizielle Auswahl und Auszeichnung der FIFA gab es 2014 nicht. Am 14. Juli 2014 veröffentlichte die FIFA die „Index Top 11“ der", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen auf die Weltrangliste.", "content": "Deutschland wurde durch die Siege bei der WM-Endrunde (unter anderen gegen die Länder auf Platz 3 bis 5 der Weltrangliste) erstmals seit 1994 wieder alleiniger Weltranglistenführender, während Spanien durch sein schlechtes Abschneiden von Platz 1 auf Platz 8 abrutschte. Nach der WM belegten Teilnehmer der Endrunde die ersten 21 Plätze der Weltrangliste. Mit der Ukraine, die in den Playoffs knapp an Frankreich gescheitert war und im Juni noch auf Platz 16 lag, folgt auf Platz 22 die erste Mannschaft, die sich nicht für die Endrunde qualifiziert hatte. Sechzehn weitere Endrundenteilnehmer verbesserten sich in der Weltrangliste: Argentinien (+3 auf Platz 2), Niederlande (mit dem größten Punktgewinn von 515 Punkten: +12 auf Platz 3), Kolumbien (+4 auf Platz 4), Belgien (+6 auf Platz 5), Uruguay (+1 auf Platz 6), Frankreich (+7 auf Platz 10), Chile (+2 auf Platz 12), Costa Rica (+12 auf Platz 16, die beste Platzierung seit", "section_level": 1}, {"title": "Schiedsrichter.", "content": "Am 25. Januar 2014 nominierte die FIFA 25 Schiedsrichter plus jeweils zwei Schiedsrichterassistenten. Acht weitere unterstützende Schiedsrichtergespanne (beispielsweise als Vierte Offizielle) ergaben die Gesamtzahl von 99 Unparteiischen aus 43", "section_level": 1}, {"title": "Organisation und Umfeld.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eintrittskarten.", "content": "Der Verkauf der rund drei Millionen Eintrittskarten für die Spiele verlief in drei Phasen ab dem 20. August 2013. Die meisten Karten verkaufte die FIFA über ihre Internetplattform. Die zweite Phase begann am", "section_level": 2}, {"title": "Preisgelder.", "content": "Jeder teilnehmende Verband erhält mindestens 8 Millionen US-Dollar. Der Weltmeister erhält ein Preisgeld von 35 Millionen US-Dollar (25,6 Millionen Euro), der unterlegene Finalist 25 Millionen US-Dollar. Die unterlegenen Halbfinalisten bekommen 20,5", "section_level": 2}, {"title": "Anstoßzeiten der Spiele und Zeitverschiebung.", "content": "Fast alle Spiele waren so terminiert, dass die europäischen Fernsehzuschauer die Live-Übertragungen am Abend ansehen konnten. Bei fünf bis sechs", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterung der Stadien und der Infrastruktur.", "content": "Zum Zeitpunkt der Vergabe der WM an Brasilien entsprach keines der Stadien den FIFA-Anforderungen für Fußball-Weltmeisterschaften und anderen Sicherheitsstandards. Mehrere Stadien wurden daraufhin neu gebaut oder modernisiert. Die Kosten dafür beliefen sich auf mindestens 2,53 Milliarden Euro. Da erst im Juli 2010 mit den Arbeiten an sechs", "section_level": 2}, {"title": "Kritik an Organisation und Umfeld.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielorte und Stadien.", "content": "Anlässlich der Probleme und Verzögerungen beim Ausbau der Stadien und der Infrastruktur kritisierte der FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke im März 2012, dass Brasilien mehr daran interessiert sei, die Weltmeisterschaft zu gewinnen als sie vorzubereiten. In einem offiziellen Interview sprach er von einem „Tritt in den Hintern“ der Verantwortlichen, um die geforderten Auflagen durch die FIFA noch rechtzeitig erfüllen zu können. Kritik wurde auch an den Arbeitsbedingungen auf den Stadionbaustellen geäußert, nachdem mehrere Bauarbeiter ums Leben gekommen waren. Nach immer neuen Verzugsmeldungen bei der Fertigstellung einzelner WM-Stadien kritisierte der Fifa-Präsident Sepp Blatter noch im April 2014 den Gastgeber Brasilien und warf ihm jahrelange Untätigkeit nach der WM-Vergabe vor. Blatter bemängelte zudem die schlechte Arbeitsorganisation und sah in diesem Zusammenhang auch ein Versagen der beteiligten ausländischen Unternehmen, insbesondere der deutschen und französischen.", "section_level": 2}, {"title": "Curitiba.", "content": "Die Arbeiten in der Arena da Baixada in Curitiba mussten aufgrund eines richterlichen Beschlusses gestoppt werden. Grund hierfür waren gravierende Sicherheitsrisiken bei den Bauarbeiten. Die zuständige Richterin Lorena Colnago", "section_level": 3}, {"title": "Manaus.", "content": "Die Wahl der Stadt Manaus als Austragungsort war umstritten. Vor allem der Neubau des Stadions stand wegen fehlender Nutzungsmöglichkeiten nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in der Kritik, da mit dem São Raimundo Esporte Clube der höchstklassige Fußballverein von Manaus in", "section_level": 3}, {"title": "São Paulo.", "content": "Mangels finanzieller Garantien für das Projekt Morumbi-Stadion durch die Stadt São Paulo zum Stichtag 14. Mai 2010 gegenüber dem lokalen Organisationskomitee (LOK) der FIFA und wegen versäumter Fristen für ein weiteres Projekt wurde das bisher Cicero-Pompeu-Toledo genannte Stadion nicht weiter als Austragungsstätte berücksichtigt. Im August 2010 war São Paulo als Austragungsort gesichert, nachdem Pläne für den Neubau eines Stadions im Osten der Stadt durch den Verein Corinthians São Paulo bekannt geworden waren. Dort fand später das Eröffnungsspiel statt. Bei einem schweren Unfall auf der Baustelle der fast fertigen Arena Corinthians am 27. November 2013 kamen durch den Umsturz eines Krans der Kranführer und der Fahrer eines Lastwagens ums Leben, mindestens zwei weitere Personen wurden verletzt, Tribüne, Dach und Großbildschirme wurden beschädigt.", "section_level": 3}, {"title": "Sicherheit.", "content": "2007 wurde die FIFA wegen ihres Umgangs mit warnenden", "section_level": 2}, {"title": "Zwangsumsiedlungen.", "content": "Ende 2011 beklagte UN-Berichterstatterin Raquel Rolnik, dass in den WM-Städten zehntausende Familien zwangsumgesiedelt", "section_level": 2}, {"title": "Korruption.", "content": "Der brasilianische Sportminister, Orlando Silva de Jesus Júnior, trat am 26. Oktober 2011 zurück, nachdem ihm die Annahme von Bestechungsgeld im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft vorgeworfen", "section_level": 2}, {"title": "Proteste rund um die WM.", "content": "Bürger, die von Zwangsumsiedlungen und Entrechtung infolge der Auflagen der FIFA betroffen waren bzw. die sich dagegen wehrten, dass der Staat zu Lasten von Ausgaben für Bildung und Gesundheitsvorsorge die WM finanzierte, fanden sich an den Spielorten in WM-Volkskomitees (\"Comitês Populares da Copa\") zusammen. Landesweit sind diese im Netzwerk \"Articulação Nacional dos Comitês Populares da Copa\" verbunden, das Menschenrechtsverletzungen bei den WM-Vorbereitungen und Verschwendung öffentlicher Gelder dokumentiert. Während der Austragung des Konföderationencups im Juni 2013 begannen Proteste gegen hohe Geldausgaben für die WM und die", "section_level": 2}, {"title": "Aufhebung des Alkoholverbots.", "content": "Enttäuscht war man in Teilen der Gesellschaft, dass die Behörden auf Drängen der FIFA das Alkoholverbot", "section_level": 2}, {"title": "Umweltschutz.", "content": "„Die Bedeutung der Natur und des Umweltschutzes in den Blickpunkt zu rücken“, wird auf der Internetseite des WM-Maskottchens \"Fuleco\" als „eines der Hauptanliegen der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014“ beschrieben. Die FIFA steht hier allerdings in der Kritik, da aus beispielsweise dem", "section_level": 2}, {"title": "Vermarktung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielball, Logo, Slogan und Maskottchen.", "content": "Der offizielle Spielball der WM 2014 hieß „Brazuca“. Der Name wurde erstmals in einer öffentlichen Internetabstimmung unter drei Vorschlägen gewählt. 70 % der Teilnehmer entschieden sich für diesen Namen, der für das „brasilianische Lebensgefühl“ und für „Emotionen, Stolz und Herzlichkeit“ stehen soll. Vertreter Brasiliens und der FIFA stellten am 8. Juli 2010 in Johannesburg das offizielle Emblem für die WM vor. Es zeigt drei stilisierte Arme, einen gelben und zwei grüne, die umeinander verschlungen sind, und deren Hände eine Kugel bilden, so dass", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehübertragung.", "content": "Die Fernsehrechte für Deutschland für die WM 2014 verkaufte die FIFA den beiden öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD und ZDF. Laut einem Medienbericht zahlte die ARD für die Übertragungsrechte 150 Millionen Euro. Der Sender selbst machte dazu keine Angaben. Die Rechte für Österreich hat sich der ORF gesichert. Die Fernseh-Rechte für die Schweiz hat die SRG SSR. ARD und ZDF zeigten damit erstmals seit 1998 wieder alle Spiele der WM live im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Von den gleichzeitig stattfindenden letzten Spielen der Gruppenphase wurde in den Hauptsendern das wichtigere Spiel oder eine Konferenzschaltung aus beiden Spielen gesendet, das Parallelspiel wurde auf EinsFestival bzw. ZDFinfo gezeigt. Mit Ausnahme des Endspiels wurde die Berichterstattung nicht wie früher aus den Stadien moderiert, sondern sowohl an ARD- wie auch ZDF-Sendetagen von der gemeinsamen Dachterrasse eines Penthouses in Rio de Janeiro mit Blick auf die Copacabana. Die Haupt-Moderationspaare Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl (ARD) sowie Oliver Welke und Oliver Kahn (ZDF) wechselten sich in den Nachtspielen der Gruppenphase jeweils", "section_level": 2}, {"title": "Sponsoren und Trikotausrüster.", "content": "Neben den ständigen „Partnern“ Adidas, Coca-Cola, Emirates, Hyundai/Kia, Sony und Visa treten acht „WM-Sponsoren“ (Budweiser, Castrol, Continental, Johnson & Johnson, McDonald’s, Moy Park, Oi und Yingli) und sechs „nationale Förderer“ auf (Apex Brasil, Centauro, Garoto, Itaú, Liberty Seguros und Wise Up). Wenngleich Adidas", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen, Reaktionen und Nachwirkungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gratulationen.", "content": "Nach dem Endspiel gratulierten auch die im Estádio do Maracanã anwesenden Politiker den Finalteilnehmern, unter anderen Bundespräsident Joachim Gauck,", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Siegesfeier in Berlin.", "content": "Die Siegesfeier der deutschen Mannschaft", "section_level": 2}, {"title": "Deutsches Fußballmuseum.", "content": "Das Deutsche Fußballmuseum wurde im Oktober 2015 als offizielles nationales Fußballmuseum des Deutschen Fußball-Bundes", "section_level": 2}, {"title": "Ansehen der Deutschen in Brasilien.", "content": "Die Weltmeisterschaft hatte zu einem positiven Bild der Deutschen im Ausland, insbesondere in Brasilien geführt. Zum einen durch das positive Auftreten der Nationalspieler und zum anderen aufgrund von Aktionen wie dem Besuch der Pataxó-Indianer. Auch das", "section_level": 2}, {"title": "Filme.", "content": "Der Dokumentarfilm \"Die Mannschaft\" zeigt den", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Netzwerke.", "content": "Die Weltmeisterschaft hat neben klassischem TV auch den sozialen Netzwerken zu einem neuen Allzeithoch verholfen. Auch Dank zahlreicher Tweets der", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 der Männer (, ) war die \"20.\" Austragung des bedeutendsten Turniers für Fußball-Nationalmannschaften und fand vom 12. Juni bis zum 13. Juli 2014 zum zweiten Mal – nach 1950 – in Brasilien statt.", "tgt_summary": "2014年国际足协世界杯(英语:2014 FIFA World Cup Brasil)是第二十届国际足联世界杯,于2014年6月12日至7月13日在巴西举行。巴西是在2007年获得本届赛事的举办权。这是巴西第二次举办世界杯比赛。第一次是在1950年。这也是南美洲第五次举办世界杯足球赛。", "id": 1662252} {"src_title": "Die große Illusion", "tgt_title": "大幻影", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Erster Weltkrieg: Der französische Jagdflieger Maréchal und der Stabsoffizier de Boeldieu werden auf einem Aufklärungsflug von dem deutschen Jagdflieger Rittmeister von Rauffenstein abgeschossen und geraten in Kriegsgefangenschaft auf dessen Fliegerhorst. Im ersten Gefangenenlager beteiligen sie sich am heimlichen Bau eines unterirdischen Tunnels. Dabei lernen sie Rosenthal kennen, der die Gruppe mit köstlichen Konserven versorgt, die seine wohlhabenden Verwandten ihm schicken. Sie üben eine Farce im Boulevardstil ein; als während der Aufführung die Nachricht eintrifft, Fort Douaumont sei zurückerobert, stimmt Maréchal die Marseillaise an und wird dafür mit Einzelhaft bestraft. Die Isolation in der Zelle lässt ihn fast den Verstand verlieren. Boeldieu, Maréchal und Rosenthal werden verlegt, bevor sie den Tunnel nutzen können. Nach etlichen weiteren Lagern und Fluchtversuchen werden sie und weitere Gefangene in eine als ausbruchssicher geltende süddeutsche Festung verbracht. Rauffenstein, der inzwischen selbst abgeschossen und schwer verwundet wurde, fungiert als Kommandant des Gefangenenlagers – was der alte Kämpfer als Demütigung empfindet. Zwischen Boeldieu und Rauffenstein entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. In ausgedehnten Gesprächen beklagt Rauffenstein das Ende der alten, von ihm als glanzvoll verklärten Zeiten, während Boeldieu sich auf die Zukunft einzustellen versucht. Ein erneuter Ausbruchsversuch erfolgt arbeitsteilig: Maréchal und Rosenthal sollen sich abseilen, während Boeldieu, auf einer Piccoloflöte spielend und in den Felsen umherkletternd, die Wachmannschaften und Rauffenstein ablenkt. Rauffenstein, der Boeldieus Verhalten als Fluchtversuch fehlinterpretiert, zielt auf dessen Knie, trifft ihn aber im Bauch. Als er von der Flucht der beiden Franzosen erfährt, versteht er Boeldieus Verhalten. Dieser stirbt kurz darauf, betrauert von seinem ritterlichen Freund, der sich den Todesschuss nicht verzeihen kann. Maréchal und Rosenthal gelingt die Flucht, und sie finden Unterschlupf bei einer deutschen Bäuerin, deren Mann im Krieg gefallen ist. Die beiden erholen sich bei der Bäuerin und ihrer kleinen Tochter von den Strapazen der Flucht. Maréchal und die Bäuerin verlieben sich ineinander. Maréchal verspricht ihr, nach dem Krieg zurückzukommen und sie zu sich nach Frankreich zu holen. Eine Grenzpatrouille spürt die beiden erst auf, als sie über die Grenze in die sichere Schweiz entkommen sind. Eine einzige abgefeuerte Salve trifft sie nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Weder die deutsche noch die französische Zensur konnte mit Renoirs Film etwas anfangen: In Frankreich wurde er wegen Deutschfreundlichkeit durch die Zensur stark gekürzt; in Deutschland wegen des dargestellten Pazifismus verboten. In Frankreich erfolgte das Verbot durch die deutschen Besatzungsautoritäten am 1. Oktober 1940. Jean Renoir formulierte hier eine klare Absage an Nationalismus, Krieg und Klassen- und Rassenunterschiede. So enthält er sich auch strikt einer einseitigen Wertung. Die Deutschen erscheinen nicht als eindimensionale Negativfiguren. Vielmehr definieren sich die Protagonisten über ihre sozialen Schichten. So entsteht zwischen den Gegnern de Boeldieu und von Rauffenstein eine eigentümliche Freundschaft. Sie treffen sich zu ausgedehnten Gesprächen, und vor allem Rauffenstein schwelgt wehmütig in Erinnerungen und beklagt den Untergang der Welt des Adels. Die Proletarier sind nicht frei von Ressentiments, halten aber, wenn nötig, zusammen. Die Botschaft am Vorabend des Zweiten Weltkrieges war, dass alle Rassen, Klassen und Schichten in Frieden zusammenleben können. Die schauspielerischen Leistungen, die pazifistische Botschaft und die spannende Handlung ließen diesen Film zu einem der herausragenden Werke der Filmgeschichte werden.", "section_level": 1}, {"title": "Titel.", "content": "Der Titel lässt sich unterschiedlich deuten:", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Im Original sprechen Landsleute untereinander stets ihre jeweilige Muttersprache, so dass ein deutlicher Realismus der Szenen entsteht. Renoir nutzt auch Sprachwechsel oder wechselseitiges Nichtverstehen als dramaturgische Mittel, deren Wirkung in der im Jahr 1960 entstandenen Synchronfassung, in der die Dialoge durchweg eingedeutscht sind, verlorengeht. Ansonsten hat diese Synchronisation wie jede andere Übersetzung das Problem der Verständlichkeit in der Zielsprache zu bewältigen. Auch im Original deutsche Texte wurden nicht immer wortgetreu übernommen. So ruft Rauffenstein zu Beginn der Burgszene: „Fenster aufmachen! Stinkt ja zum Kotzen hier!“ Die Synchronfassung mildert die Derbheit zu: „Mach mal’s Fenster auf! Stinkt ja hier grauenhaft.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde 1937 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig ausgezeichnet und 1939 für einen Oscar in der Kategorie Bester Film nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die große Illusion ist ein französischer Spielfilm von Jean Renoir aus dem Jahr 1937. Er gilt als eines der großen Meisterwerke der Filmgeschichte.", "tgt_summary": "《大幻影》()是一部1937年的法国战争电影,由让·雷诺阿导演,剧本由他和查尔斯·斯巴克共同创作。本片讲述了一战期间几位法国俘虏的越狱故事。片名来自英国经济学家诺曼·安吉尔的同名著作(《The Great Illusion》),该书认为因为欧洲国家的共同经济利益,战争是无意义的。本电影以人道主义视角对待了各个国家的角色。影评人和电影历史学家认为本片是法国电影史上的杰作,也是史上最伟大的电影之一。奥森·威尔士把《大幻影》列入他会“带上方舟”的电影之一。 《帝国杂志》的“百部最好的世界电影”榜单将其列为第35位。", "id": 1080832} {"src_title": "Kuckucks-Fiederbartwelse", "tgt_title": "密點歧鬚鮠", "src_document": [{"title": "Zwei Arten.", "content": "Längere Zeit nahm man an, dass \"S. multipunctatus\" die einzige Art mit dieser Fortpflanzungsbiologie sei, bis mit \"S. grandiops\" 2006 eine zweite, sehr ähnliche Art, wissenschaftlich beschrieben wurde. Es wurde nun auch entdeckt, dass es diese Art war, die den Brutparasitismus betreibt und bisher nur unter falschem Namen bekannt war. Zwischenzeitlich hat sich aber auch herausgestellt, dass tatsächlich auch \"S. multipunctatus\" ein Brutparasit ist.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzungsbiologie.", "content": "Von anderen Fiederbartwelsarten ist bereits beobachtet worden, dass sie während des Laichgeschäfts von Maulbrütern deren Eier fressen. Die Kuckucks-Fiederbartwelse fressen Buntbarscheier bei deren Besamung, geben ihre eigenen ab und besamen sie. Alle Eier werden vom Maulbrüterweibchen aufgenommen. Wie es den Kuckucks-Fiederbartwelsen gelingt, ihre Laichtätigkeit so genau mit der der Buntbarsche zu synchronisieren, ist noch nicht ausreichend untersucht. Die jungen Welse schlüpfen eher als die Buntbarsche und nutzen deren Eier als erste Nahrung. Es kommt aber auch vor, dass sie sich als Larven gegenseitig im Maul des Wirtes auffressen, so dass schließlich nur noch ein Jungtier übrig bleibt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Kuckucks-Fiederbartwelse kommen nur im Tanganjikasee in Ostafrika vor.", "section_level": 1}, {"title": "Zuchthinweise.", "content": "Es könnte sein, dass manche Buntbarscharten aus dem Tanganjikasee bereits während der Evolution gelernt haben, dass die Kuckuckswelse eine Gefahr für ihre Brut darstellen. Besonders \"Tropheus\"-Arten reagieren äußerst aggressiv auf die Welse, wenn diese versuchen, das Laichgeschäft zu stören. Mit anderen Maulbrütern, z. B. Malawi- oder Victoriaseecichliden, können die Tiere im Aquarium hingegen gut vermehrt werden. Diese Buntbarsche vertreiben die Welse etwas weniger vehement. Es gelingt aber auch mit Tanganjikasee-Buntbarschen wie etwa \"Haplochromis horei\".", "section_level": 1}, {"title": "Quellen.", "content": "Schraml, E. (2003): Fiederbartwelse aus dem Tanganjikasee. \"DATZ\", 56 (8): 60–65.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Kuckucks-Fiederbartwelse werden zwei afrikanische Welsarten bezeichnet, die im ostafrikanischen Tanganjikasee vorkommen. Sie sind die einzigen Fische, von denen bekannt ist, dass sie Brutparasitismus betreiben. Der Name leitet sich vom Kuckuck ab, der ein allgemein bekannter Brutparasit ist.", "tgt_summary": "密点歧须𬶏,为辐鳍鱼纲鲶形目倒立鲶科的其中一种,为热带淡水鱼,分布于非洲坦干伊喀湖流域,体长可达,栖息在泥底质底中层,约水深 的水域,生活习性不明,可做为食用鱼。", "id": 2274855} {"src_title": "Saturn Award", "tgt_title": "土星獎", "src_document": [{"title": "Rekorde im Bereich Film.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die erfolgreichsten Filme.", "content": "Seit 1978 ist \"Krieg der Sterne\" mit insgesamt 13 Auszeichnungen der erfolgreichste Film der Saturn Awards. Erneut eine zweistellige Anzahl konnte erst im Jahr 2010 \"Avatar – Aufbruch nach Pandora\" mit zehn Ehrungen erreichen. Den dritten Platz teilen sich \"Aliens – Die Rückkehr\", \"\" und \"\" mit jeweils acht Preisen.", "section_level": 2}, {"title": "Die erfolgreichsten Filmschaffenden.", "content": "James Cameron ist mit fünf Saturn Awards der erfolgreichste Regisseur. Den ersten erhielt er 1987 für \"Aliens – Die Rückkehr\". Dicht dahinter folgt Steven Spielberg mit vier Regie-Auszeichnungen. Seine erste erhielt er bereits 1978 für \"Unheimliche Begegnung der dritten Art\". Auf immerhin drei Auszeichnungen in dieser Kategorie kann Peter Jackson zurückblicken. 2002 wurde er erstmals für \"\" geehrt. In der Kategorie bestes Drehbuch führt Christopher Nolan mit vier Auszeichnungen die Rangliste an. Den zweiten Platz teilen sich Cameron und William Peter Blatty mit je drei Siegen. Paul Hirsch wurde als einziger zweimal für den besten Schnitt ausgezeichnet. Achtmal wurde John Williams für seine komponierte Musik ausgezeichnet. Dahinter folgt Danny Elfman mit sechs Auszeichnungen. James Horner, Alan Silvestri und Hans Zimmer können auf immerhin drei Preise in dieser Kategorie zurückblicken. Auf je zwei Siege als bester Szenenbildner kommen Dan Hennah, Rick Carter und Robert Stromberg. Als Spezialeffekt-Künstler wurde Dennis Muren insgesamt fünfmal prämiert. Es folgen mit je vier Auszeichnungen John Knoll, Joe Letteri, Ken Ralston und Stan Winston. Dreimal wurde Colleen Atwood für ihre entworfenen Kostüme geehrt, während Trisha Biggar, Alexandra Byrne, Ngila Dickson, Jean-Pierre Dorleac und Bob Ringwood immerhin zwei Preise in dieser Kategorie erhielten. Rick Baker ist mit sieben Auszeichnungen der erfolgreichste Maskenbildner. Dahinter folgen Ve Neill sowie William J. Tuttle mit je vier Siegen.", "section_level": 2}, {"title": "Die erfolgreichsten Darsteller.", "content": "Mit vier Auszeichnungen in der Kategorie \"bester Hauptdarsteller\" darf sich Robert Downey junior erfolgreichster Darsteller der Saturn Awards nennen. Nach ihm folgen Mark Hamill mit drei sowie Jeff Bridges und Harrison Ford mit je zwei Auszeichnungen in dieser Kategorie. Robin Williams gewann jeweils eine Auszeichnung in den Kategorien \"bester Hauptdarsteller\" und \"bester Nebendarsteller\" und Andy Serkis, Burgess Meredith und Ian McKellen wurden jeweils zweimal in der Kategorie \"bester Nebendarsteller\" ausgezeichnet. Bei den Damen haben Jodie Foster, Sandra Bullock, Natalie Portman, Naomi Watts und Jamie Lee Curtis je zwei Auszeichnungen in der Kategorie \"beste Hauptdarstellerin\" erhalten. Daryl Hannah und Sigourney Weaver wurden jeweils einmal als \"beste Hauptdarstellerin\" und \"beste Nebendarstellerin\" prämiert. Anne Ramsey und Tilda Swinton erhielten die Auszeichnung \"beste Nebendarstellerin\" jeweils zwei Mal. Unter Berücksichtigung der Nachwuchspreise kann Tom Holland auf drei sowie Elijah Wood, Tobey Maguire, Haley Joel Osment und Chloë Grace Moretz auf je zwei Auszeichnungen zurückblicken.", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde im Bereich Fernsehen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die erfolgreichsten Serien.", "content": "Seit 1990 werden Auszeichnungen für den Bereich Fernsehen verliehen. Kategorieübergreifend war bisher die Serie \"The Walking Dead\" mit 21 Saturn Awards am erfolgreichsten. \"Breaking Bad\" erhielt zwölf Auszeichnungen und \"Lost\" hat elf Saturn Awards gewonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Die erfolgreichsten Darsteller.", "content": "Darstellerpreise werden erst seit 1997 vergeben. Kategorieübergreifend ist Anna Torv für ihre Darstellung in \"Fringe – Grenzfälle des FBI\" mit vier Auszeichnungen die erfolgreichste Darstellerin. David Boreanaz für \"Angel – Jäger der Finsternis\" und Aaron Paul für \"Breaking Bad\" können jeweils auf drei Saturn Awards zurückblicken. Zählt man die Nachwuchspreise dazu, dann kommt auch Chandler Riggs für \"The Walking Dead\" auf insgesamt drei Siege.", "section_level": 2}, {"title": "Moderation.", "content": "Die Verleihung des Saturn Awards wird jährlich von unterschiedlichen Moderatoren oder auch Schauspielern oder anderen Größen aus dem Genre begleitet. Gründer Donald A. Reed agierte ebenso als Moderator wie William Shatner oder Mark Hamill. Als Stammmoderator fungiert Jeff Ross, der für seine Einsätze 2012 mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde. Weiterhin für die Moderation verantwortlich waren Jay Jay Stone, Bruce Campbell, Larry Cohen, Bobbie Bresee, Richard Hatch, Karen Black, William Marshall, Corey Feldman, Harry Blackstone junior, Adam West, Graham Chapman, Warwick Davis und Lance Reddick.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Saturn Award ist ein US-amerikanischer Film- und Fernsehpreis, der alljährlich von der \"Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films\" verliehen wird. Gegründet wurde die Academy 1972 vom Filmhistoriker und Dracula-Experten Donald A. Reed. Seit 1973 werden mit dieser Auszeichnung herausragende Leistungen in den Genres Science Fiction, Fantasy und Horror geehrt. Ab 1995 sind noch die Genres Thriller, Action und Abenteuer dazugekommen.", "tgt_summary": "土星奖(英语:Saturn Awards,或译钍星奖)是一个由科幻、奇幻及恐怖电影学院(Academy of Science Fiction, Fantasy and Horror Films)举办的美国年度影视奖项,每年颁发不同的奖项给该年最佳的科幻、奇幻及恐怖电影及电视剧。", "id": 853215} {"src_title": "Česká zbrojovka ČZ 75", "tgt_title": "CZ 75手槍", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung begann – mit mehrmaligen Änderungswünschen der damaligen tschechoslowakischen Handels-Nomenklatura – Ende der 1960er-Jahre. Federführend war František Koucký, dem hierbei die äußeren Merkmale der belgischen FN „Highpower“ (HP bzw. GP 35) „Pate gestanden“ hatten. Die Waffenauslegung sowie auch konstruktive Details wurden – auf Grund der bei den umfangreichen Erprobungen gewonnenen Erkenntnisse – bis zur endgültigen Auslegung des Modells von 1975 („ČZ Modell 75“) mehrmals geändert. Die ČZ 75 wurde hauptsächlich für den Export entwickelt und war bereits während des Kalten Krieges eine wichtige Devisenquelle für die damalige Tschechoslowakei. Innerhalb des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe fand sie nur unbedeutende Verbreitung, da sie nicht die Standard–Patrone des Warschauer Vertrages (9 × 18 mm) verschoss, dessen Armee- und Polizeikräfte als Seitenwaffe hauptsächlich die sowjetische Pistole Makarow führten.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die ČZ 75 hat ein Sicherungssystem, welches bei gespanntem Hahn – Sicherungsflügel nach oben gerastet – eine Schussauslösung durch eine formschlüssige Blockierung der Abzugseinrichtung verhindert. Der Hahnsockel hat eine Sicherungsraste (Fallsicherung), welche nach etwa 3 mm Spannweg des Hahnes einrastet und damit (wie allgemein üblich bei Browning-Pistolen) verhindert, dass sich unbeabsichtigt ein Schuss lösen kann, wenn die Waffe zum Beispiel herunterfällt oder der Spornhahn (später geändert auf Ringhahn) von außen angestoßen wird. Bei den ersten Serien Mitte der 1970er-Jahre wurden Griffstück und Lauf noch aus kaltverformtem Stahl hergestellt, was dann aber im Zuge der anschließenden Massenproduktion wegfiel. Inzwischen werden Griffstück und Schlitten aus Feinguss gefertigt, was die Herstellungskosten – bei nahezu gleichbleibender Qualität – niedriger hält. Nachgearbeitet und mit speziell angefertigten Wechselsystemen erreichen die ČZ 75/85 sogar Leistungswerte, wie sie sonst nur von speziell in Kleinserie gefertigten – und wesentlich teureren – Großkalibersportwaffen erreicht werden. Die ČZ 75/85 sowie ihre Varianten erfreuen sich großer Beliebtheit und könnten nach Ansicht von Waffenexperten einen ähnlichen Nimbus erreichen wie die deutsche Pistole 08, die Walther P38 oder auch der US-amerikanische Colt Government M1911A1. Robustheit und eine sehr hohe Zuverlässigkeit unter allen Witterungs- und Umgebungsbedingungen zeichnen diese Familie aus. Praktisch alle 9 × 19-mm-Munitionssorten sind nutzbar und Schusspräzision und Verarbeitung sind für IPSC-, Combat-, Militär- und Polizeianwendungen mehr als ausreichend.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Es gibt neben der heutigen Standardversion ČZ 75 B inzwischen vielfältige Varianten: „Compact“-Varianten, diverse „Combat“ und „IPSC“-‚Verschnitte‘ sowie auch reine Sportausführungen für das „statische“ Präzisionsschießen. Die ČZ 75 BD hat an Stelle der (Hahn)-Sicherung einen Entspannhebel, mit dem sich zum Beispiel ein nach dem Durchladen gespannter Hahn ohne Schussauslösung wieder gefahrlos entspannen lässt – ähnlich dem Walther-Sicherungssystem (P38, PP usw.). Die ČZ 75 BD „Police“ verfügt über eine zusätzliche Ladeanzeige. Das Modell ČZ 85 ist mit der „75er“ praktisch identisch, verfügt aber zusätzlich über Linkshänder-Bedienelemente. Das Modell ČZ 85 B verfügt zudem über eine zusätzliche Schlagstiftsicherung. Die Variante ČZ 75 P-01, die auf der ČZ 75 BD Compact basiert, ist seit 2001 die Standardwaffe der tschechischen Polizei. Sie besitzt unter dem Lauf eine Picatinny-Schiene, an der taktisches Zubehör angebracht werden kann. Es existiert auch eine von halb- auf vollautomatisch umschaltbare Variante als Reihenfeuerpistole mit einem bis zu 50-schüssigen Magazin. Zwecks entsprechender Führigkeit wird hierbei ein zweites Reservemagazin vorn unten in die Picatinnyschiene als zweiter Griff eingesetzt, um die Waffe besser beherrschen zu können. Weitere Varianten (seit 2005) sind die ČZ 75 SP-01 sowie die ČZ 75 SP-01 „Tactical“ („Service Pistol 01“). Letztere erfüllt die an eine Seitenwaffe gestiegenen Verwendungsanforderungen für militärische Spezialkräfte. Sie kommt auch diversen IPSC-Anforderungen entgegen. Die SP-01-Varianten haben eine bis zur Mündung reichende durchgängige Schlittenführung mit durchgängigem Federgehäuse, in dem unten eine Picatinny-Führung gemäß MIL-STD-1913 für die Aufnahme diverser Zielhilfs- und Beleuchtungsmittel integriert wurde. Das Magazin wurde geringfügig verlängert und fasst nun 18 Schuss 9 × 19 mm. Es können auch weiterhin die 16-schüssigen Standardmagazine verwendet werden. Die SP-01 hat eine Sicherung, die „Tactical“ – wie die Variante „BD“ – nur einen Entspannhebel. Seit 2006 gibt es die SP01 auch mit Polymergriffstück, was das Gewicht gegenüber der Ganzstahlvariante um ca. 300 g reduziert. 2016 kam die ČZ Shadow 2 auf den Markt. Vornehmlich für das sportliche Schiessen optimiert. Sie verfügt über einen 5 inch langen Lauf, eine verbesserte Griffergonomie und eine Fiber-Optische Visierung. Das Gewicht ist mit 1,35 kg doppelt so hoch wie z. B. bei einer Glock 17. In der Variante OR (Optcs Ready) ist die Aufnahme von Leuchtpunktvisieren ohne Büchsenmacherarbeiten, möglich. Die ČZ 75 wird in mehreren Ländern – mehr oder weniger detailgetreu – kopiert: China (Norinco), Italien (Tanfoglio), Israel (IMI), Schweiz (Sphinx), Türkei (Canik und Sarsilmaz), Sudan (MIC) und diversen US- sowie auch südamerikanischen Waffenschmieden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brünner M 75 bzw. ČZ 75 (ČZ steht für: Česká zbrojovka – übersetzt: Tschechische Waffenfabrik) ist eine halbautomatische Selbstladepistole im Kaliber 9 × 19 mm, die im Jahr 1975 von der Česká zbrojovka in Uherský Brod als militärische bzw. polizeiliche Gebrauchspistole herausgebracht wurde. Weitgehend mit ihr identisch ist die nach der Auflösung des Warschauer Pakts vom selben Hersteller entwickelte Pistole ČZ 85.", "tgt_summary": "CZ 75是由捷克斯洛伐克(现捷克共和国)乌尔斯基·布罗德兵工厂生产的半自动手枪。", "id": 2963922} {"src_title": "Islamische Religionspolizei", "tgt_title": "穆塔韦", "src_document": [{"title": "Aufgaben.", "content": "Die Aufgaben der islamischen Religionspolizei bestehen darin, die Gesetze der Scharia durchzusetzen und Regelverstöße, wie beispielsweise gegen die vorschriftsmäßige Kleidung von Frauen zu verhindern. Sie ist dazu befugt, Männer, die sich mit Frauen unterhalten, mit denen sie nicht verheiratet oder verwandt (nur auf Geschwister und Eltern bezogen) sind, zu verhaften. Sie ist auch berechtigt, Produkte, die als unislamisch gelten, zu verbannen und zu konfiszieren wie z. B. Barbiepuppen, CDs/DVDs von westlichen Musikgruppen, Fernsehsendungen und Filme. Die islamische Religionspolizei achtet auch auf die Einhaltung islamischer Essensgebote, die unter anderem die Verhinderung des Verkaufs von Alkohol sowie die Unterbindung des Verkaufs von Schweinefleisch umfassen. Eine weitere Aufgabe ist es, die Konversion vom Islam zu einem anderen Glauben (\"irtidad\") zu verhindern, was nach der Scharia mit dem Tode bestraft wird, sowohl für die Konvertiten als auch für die Missionare, in leichteren Fällen durch Verbannung und Deportation der Missionare. Weitere Aufgaben sind: Verfolgung von Homosexualität und Prostitution und Kontrolle der Ladenschließungen während der Gebetszeit.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Im Januar 2006 gab es eine islamische Religionspolizei in Ägypten, Saudi-Arabien, Iran, Indonesien, Jemen, Libyen, Malaysia, Sudan, den palästinensischen Gebieten sowie Teilen Pakistans und Nigerias.", "section_level": 1}, {"title": "Saudi-Arabien.", "content": "In Saudi-Arabien ist die Religionspolizei als „Ausschuss für die Verbreitung der Tugend und Verhinderung von Lastern“ (engl. \"Committee for the Promotion of Virtue and the Prevention of Vice\", CPVPV) bekannt. Die Religionspolizei stammt in Saudi-Arabien aus der konservativen Bewegung der Salafisten bzw. Wahhabiten, deren Auslegung des Islam unter dem Haus Saud Staatsreligion ist.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte und rechtliche Grundlage.", "content": "Gegründet wurde die Behörde 1940. Begründet wird sie mit dem Artikel 23 der Grundordnung, in der es heißt: „Der Staat schützt den islamischen Glauben, wendet die Schari'a an, gebietet, was recht ist, und verbietet, was verwerflich ist. Er erfüllt die Pflicht, (die Menschen) zum Islam einzuladen (Da'wa).“ Anfang 2009 wurde der ehemalige Präsident Ibrahim Bin Abdullah Al-Ghait auf Anordnung von König Abdullah durch den stellvertretenden Justizminister Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich ersetzt, der als moderater und offener für Reformen gilt. Er befürwortet die Arbeit der Behörde mit „milden“ Mitteln und ohne Gewalt.", "section_level": 3}, {"title": "Aktivitäten.", "content": "Die Religionspolizei patrouilliert in den Straßen des Landes, um unter anderem das Verhalten und die vorschriftsmäßige Kleidung von Frauen zu überwachen. Sie besitzt ebenfalls eine „Interne Abteilung“, die das Schmuggeln von Alkohol und anderen Drogen bekämpft. Zum Valentinstag ist der Verkauf vieler Produkte in der „Liebes-Farbe“ Rot verboten, um die Bevölkerung von diesem „heidnischen“ Spektakel fernzuhalten. Die Religionspolizei verhindere den Verkauf roter Rosen, roter Plüschteddys, roter Glückwunschkarten und anderer roter Geschenkartikel, berichteten Ladenbesitzer. 15 Schülerinnen starben im März 2002 beim Brand eines Schulgebäudes in Mekka, weil sie am Verlassen des brennenden Schulgebäudes durch Wächter der islamischen Religionspolizei mit Schlägen gehindert wurden, da die Mädchen keine Kopftücher und keine langen Gewänder trugen. Auf Grund dieses Vorfalls erging 8 Jahre später ein Erlass des Erziehungsministeriums an alle Schulleiter und Wachpersonal, dass Rettern bei Notfällen unmittelbar Zugang zum Schulgelände gewährt werden muss. Zwischen 2006 und 2007 nahm die Religionspolizei zudem nach eigenen Angaben über einhundert sogenannte „Zauberer“ fest. Zauberei gilt in Saudi-Arabien als Straftat. In einigen Städten wie Dschidda, Mekka und neuerdings auch der Hauptstadt Riad ist der Verkauf und das Ausführen von Katzen und Hunden verboten, da dies laut Religionspolizei häufig die Kontaktaufnahme zwischen Männern und Frauen begünstige. Das Tier kann bei Zuwiderhandlung beschlagnahmt werden. Die Religionspolizei verfügt über eine eigene Homepage, auf der lange Zeit unislamisches Verhalten angezeigt werden konnte.", "section_level": 3}, {"title": "Reformen.", "content": "Im Mai 2006 erließ das Innenministerium ein Dekret, das die Religionspolizei dazu zwingt, im Falle einer Verhaftung die Verhafteten an die reguläre Polizei zu übergeben. Die Entscheidung zur Anzeige und zur Einbeziehung der Staatsanwaltschaft liegt ebenfalls bei der regulären Polizei. Im Juli 2006 gab das Innenministerium bekannt, dass die Beamten der Religionspolizei nur noch in Ausnahmefällen einschreiten und Leute bis zum Eintreffen der Polizei vor Ort festhalten dürfen. Noch im gleichen Jahr wurde erklärt, dass die Religionspolizei niemanden mehr wegen „unislamischen Verhaltens“ aufhalten, arrestieren oder verhören dürfe. Zuvor genoss sie noch weitreichende Befugnisse. Die Religionspolizei verkündete am 10. Juni 2007 die Gründung einer „Abteilung für Regeln und Vorschriften“, deren Aufgabe es ist, die Aktivitäten der Religionspolizei zu überwachen und ggf. zu unterbinden. Das Ziel der Reformen ist die Beschneidung der Befugnisse und langfristig eventuell die Abschaffung der Behörde. Ab April 2008 plant man die Einführung regelmäßiger Kurse für die Polizisten, in denen das Benehmen gegenüber Nichtmuslimen und Ausländern geschult werden soll. Im Januar 2012 wurde von König Abdullah eine noch „moderatere“ Gangart der Religionspolizei angekündigt. Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich erließ daraufhin ein Gutachten, das Freiwillige im Dienst verbot. Im April 2012 erließ er ein weiteres Gutachten, in dem er verbot, die Bürger zu belästigen, und drohte mit entschlossenen Maßnahmen gegen aufdringliche und gewalttätige Religionspolizisten. Die Aufgabe der Religionspolizei sei nur, auf Fehlverhalten hinzuweisen. Den Frauen legte er nahe, aufdringliche Religionspolizisten bei der regulären Polizei anzuzeigen. Nur diese habe die Befugnis, rechtliche Schritte gegen Bürger einzuleiten. Seit den Reformen sind die Religionspolizisten in der Regel mit einem Beamten der regulären Polizei unterwegs, welcher befugt ist, die Identität von Passanten festzustellen und die Personalien aufzunehmen. Um bestimmte Aufgaben besser erfüllen zu können, gab die Religionspolizei im Oktober 2012 bekannt, Frauen einstellen zu wollen. Nach Medienberichten verbietet die Religionspolizei in Saudi-Arabien es seit 2013 Frauen nicht mehr, Fahrrad zu fahren, sofern sie dies in Erholungsgebieten in Begleitung eines männlichen Verwandten und unter Wahrung der gesetzlichen Bekleidungsvorschriften tun.", "section_level": 3}, {"title": "Iran.", "content": "Im Iran rekrutiert sich die Religionspolizei aus der Zwölfer-Schia, da diese gleichzeitig Staatsreligion ist, und wurde direkt nach der Islamischen Revolution ins Leben gerufen.", "section_level": 2}, {"title": "Pakistan.", "content": "In der pakistanischen Millionenstadt Peschawar hat das Parlament Mitte 2005 die Einsetzung einer Religionspolizei beschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Ägypten und Jemen.", "content": "In Ägypten und im Jemen befinden sich die Mutawwaʿīn unter der Führung der regulären staatlichen Polizei, um die staatlichen Interpretationen des Islam durchzusetzen. Hier haben die Mutawwaʿīn keine weitreichenden Befugnisse. Zusätzlich fehlt der Einfluss auf die Öffentlichkeit, wie er etwa in Saudi-Arabien vorhanden ist. Besonders in Ägypten wurde die \"Muslimbruderschaft\" bis 2012 nicht von der Regierung unterstützt und stand den Interessen des Staates entgegen. Daher ist die Macht der Kleriker hier besonders beschränkt.", "section_level": 2}, {"title": "Nigeria.", "content": "Im Norden Nigerias sind die Hisba-Gruppen islamisch vigilante Gruppen. Nach der Wahl des Christen Olusegun Obasanjo zum Präsidenten von Nigeria akzeptieren seit 2000 folgende Bundesstaaten die Schari'a als ihr Rechtssystem, werden damit zu islamischen Gottesstaaten und nutzen entsprechend die Institution Hisbah: Die Hisbah-Gruppen sind nicht wohlorganisiert und stehen auch nicht unter einem zentralen Kommando. Aber sie sind häufig Auslöser heftiger Konflikte mit Christen und sonstigen \"Ungläubigen\". Die meisten Hisbah-Gruppen werden von den Regierungen ihrer theokratischen Bundesstaaten gesponsert. Die Human Rights Watch berichtete im September 2004 ausführlich über die Anwendung der Schari'a und die Hisbah-Gruppen in den obigen Bundesstaaten.", "section_level": 2}, {"title": "Afghanistan.", "content": "Nachdem die Religionspolizei mit dem Sturz des Taliban-Regimes aufgelöst wurde, hat ein muslimischer Rat Anfang Juni 2006 die Wiedereinführung gefordert, dies wurde auch vom ehemaligen afghanischen Regierungschef Hamid Karzai befürwortet. Die Religionspolizei soll nicht so streng wie zur Zeit der Taliban handeln, z. B. soll es keinen Schleierzwang für Frauen geben. Das Thema entzweit die afghanische Gesellschaft. Da das Parlament überwiegend konservativ eingestellt ist, ist die Einführung wahrscheinlich.", "section_level": 2}, {"title": "Indonesien.", "content": "Während die Menschen in Indonesien überwiegend einem moderaten Islam anhängen, gilt einzig in der Provinz Aceh seit 2001 die Scharia. Dort geht die islamische Religionspolizei massiv gegen als \"unislamisch\" deklarierte Verhaltensweisen vor: Wer Kleidervorschriften missachtet, wird bestraft. So können Verstöße durch öffentliches Züchtigen mit dem Bambusrohr bestraft werden. Anderes abweichendes Verhalten im Alltag kann mit zur Abschreckung inszenierten \"Umerziehungsmaßnahmen\" geahndet werden, wie im Dezember 2011 eine Gruppe von 64 Punks erfahren musste. Ihnen wurden die Köpfe rasiert, und sie wurden außerhalb der Stadt einem Umerziehungsprogramm unterworfen. Im Juni 2012 wurde ein bekennender 30-jähriger Atheist zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Religionspolizei achtet auch darauf, dass allgemein Frauen ohne männliche Begleitung nach 23 Uhr nicht mehr auf der Straße angetroffen werden. Auch Homosexualität wird geahndet. Im Jahr 2016 erlitten laut Human Rights Watch 339 Menschen Körperstrafen, unter anderem Auspeitschung wegen Verstöße gegen die Scharia.", "section_level": 2}, {"title": "Malaysia.", "content": "Obwohl die Bevölkerung Malaysias nur etwa zur Hälfte aus Muslimen besteht, gibt es in dem islamisch geprägten Land eine islamische Religionspolizei. Auch Nicht-Muslime wurden schon von der islamischen Religionspolizei ob der Einhaltung islamischer Prinzipien kontrolliert.", "section_level": 2}, {"title": "Palästinensische Gebiete.", "content": "Im Westjordanland wurde im Herbst 2007 eine \"Moralpolizei\" gegründet, um im Wettstreit darum, wer am islamischsten ist, mit der Hamas im Gazastreifen mithalten zu können. Dort werden islamische Regeln von der Hamas rigoros durchgesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die islamische Religionspolizei (, Plural: – abgeleitet aus dem klassischen Arabisch: mutaṭawwiʿa/muṭṭawwiʿa) ist die offizielle Polizei einiger islamischer Staaten, die im Auftrag des Staates die Scharia-Vorschriften bezüglich des religiösen Verhaltens durchsetzt.", "tgt_summary": "穆塔韦( ';复数形式: '),或意译为伊斯兰宗教警察,是伊斯兰教中为了禁止败德行为、推崇道德行为(扬善惩恶 (伊斯兰教))而设立的一种宗教警察组织。", "id": 2261250} {"src_title": "Democratic Action Party", "tgt_title": "民主行动党 (马来西亚)", "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Die DAP gehörte ursprünglich zu Singapurs People’s Action Party. Nach der Sezession Singapurs wurde sie eigenständig. Die Partei wurde im Oktober 1965 gegründet und im März 1966 als eine sozialdemokratische Partei registriert. Im Oktober 1967 trat die Partei der Sozialistischen Internationale bei, einer Vereinigung von damals 55 sozialdemokratischen, sozialistischen Parteien und Arbeiterparteien.", "section_level": 1}, {"title": "Position.", "content": "Die DAP gründete zusammen mit drei anderen Oppositionsparteien – darunter die islamistische PAS – die Barisan Alternatif (alternative Front). Die Zusammenarbeit mit der einen Gottesstaat anstrebenden PAS hat viele der mehrheitlich nicht-muslimischen Wähler der DAP enttäuscht. Sie wird als Hauptursache für das Scheitern zweier wichtiger DAP-Politiker bei der Wahl im Jahr 1999, darunter der Vorsitzende Lim Kit Siang, gesehen. Am 21. September 2001 verließ die DAP die Barisan Alternatif, welche 2004 zerbrach.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wahl 2004.", "content": "Nach dem Austritt aus der Barisan Alternatif versuchte die DAP sich wieder deutlich von der PAS zu distanzieren um Wählerstimmen zurückzugewinnen (siehe Wahlplakat rechts). Die DAP wurde mit 9,9 % der Stimmen und 12 von 218 Sitzen im Parlament wieder stärkste oppositionelle Partei vor der PAS. Lim Kit Siang wurde wieder Mitglied des Parlaments.", "section_level": 2}, {"title": "Wahl 2008.", "content": "Bei den Wahlen 2008 schloss sich die DAP erneut mit den beiden wichtigsten Parteien der ehemaligen Barisan Alternatif zu einer Oppositionskoalition zusammen, der Pakatan Rakyat unter Führung von Anwar Ibrahim. Im malaysischen Parlament erlangte diese Koalition insgesamt 46,7 % der Stimmen, was zu 82 der 222 Sitze führte. An die DAP gingen dabei 13,7 % der Stimmen und somit 28 Sitze. Auch konnte die Pakatan Rakyat in fünf der 13 malaysischen Bundesstaaten die Mehrheit im Landesparlament erlangen und dort die Regierung stellen.", "section_level": 2}, {"title": "Wahl 2013.", "content": "Bei den Wahlen 2013 erlangte die Pakatan Rakyat insgesamt 50,9 % der Stimmen. Durch das auf Bundesebene geltende Mehrheitswahlrecht erhielt sie allerdings nur 89 der 222 Sitze. An die DAP gingen dabei 15,7 % der Stimmen und somit 38 Sitze.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Democratic Action Party (DAP \"Parti Tindakan Demokratik\") ist eine sozialdemokratische Partei in Malaysia. Ihre Wähler sind in Städten lebende Chinesen. Hochburgen der Partei sind Penang, Perak und Sarawak.", "tgt_summary": "民主行动党,简称行动党(英语:Democratic Action Party,简称DAP;),是马来西亚政党,目前为马来西亚反对联盟希望联盟的政党之一,也是槟城州的执政党,并与希盟其他政党共同执政雪兰莪州、森美兰州及沙巴州。", "id": 1684231} {"src_title": "Tropico", "tgt_title": "海岛大亨 (游戏)", "src_document": [{"title": "Spielablauf.", "content": "Der Spieler übernimmt die Leitung der Insel „Tropico“ mitten in der Karibik, als Staatschef bzw. Diktator in den 1950ern. Neben mehreren Szenarios hat der Spieler auch die Möglichkeit zu einem offenen Spiel, bei dem er verschiedene Gegebenheiten vorab festlegt, aufgrund derer der Computer die Insel, die der Spieler während des Spiels stets von oben in vollem Umfang überblickt, dann selbstständig entwirft. Aufgabe des Spielers ist es als Staatsoberhaupt „El Presidente“ für den Wohlstand und Reichtum des Landes zu sorgen. Nach mehreren Jahrzehnten geht die Herrschaft auf das Ende zu und man kann seine Leistungen noch einmal in mehreren Statistiken begutachten. Eine Besonderheit des Gameplays ist, dass die Bewohner der Insel nicht direkt vom Spieler gesteuert werden können, sondern nur auf vom Spieler gesetzte Anreize reagieren. Der Spieler kann nur den Bau und Abriss von Gebäuden anordnen und deren Betrieb verwalten, ebenso kann er durch Edikte auf die Verhältnisse in Tropico Einfluss nehmen. Ansonsten verhalten sich die Tropicaner ebenso wie die Touristen völlig selbstständig. Die Tropicaner entscheiden zum Beispiel, welchen Beruf sie ergreifen oder aufgeben, welche Wohnung sie beziehen oder verlassen und wem sie bei Wahlen ihre Stimme geben. Sie haben neben zahlreichen Bedürfnissen auch ein ausgeprägtes Familienleben mit Geburt, Heirat und Tod, außerdem sind Ein- und Auswanderung üblich. Bezogen auf die Untertanen statt auf den vom Spieler verkörperten Staatschef handelt es sich somit bei Tropico auch um Lebenssimulation. Die Zahl der Inselbewohner kann im Laufe der Jahre mehrere Hundert erreichen. Weil vieles – wenn auch nicht immer optimal – automatisch läuft, kann der Einsteiger Tropico spielen, ohne sofort die volle Komplexität der Spielmechanik zu spüren. Bei \"Tropico\" ist das Hauptziel, dem sich alles unterordnet, der Machterhalt. Bei den Szenarien kommt es überdies darauf an, ein bestimmtes Ergebnis an Produktion, Bevölkerungszahl, Glück oder Reichtum zu erzielen. Um nicht aus dem Amt entfernt zu werden, sind eine Vielzahl von sich widersprechenden Interessen in Einklang zu bringen, außerdem wird vom Spieler neben dem politischen Fingerspitzengefühl auch wirtschaftlicher Sachverstand gefordert, um den Staatsetat im Plus zu halten. Da der Bau von Gebäuden seine Zeit dauert, und nach dem Bau zur Entfaltung der vollen Wirkung einige Zeit vergehen muss, ist zudem Vorausplanung gefragt. Während man mit etwas Übung in leichten Schwierigkeitsgraden noch als großer Staatsführer glänzen kann, wird es in den höchsten Schwierigkeitseinstellungen schwierig, den drohenden Machtverlust abzuwenden. Der Präsident kann zum Beispiel aufgrund einer freien Wahl gegen einen Kandidaten aus dem Volk unterliegen, sofern er die Wahl überhaupt zugelassen und nicht erfolgreich manipuliert hat. Er kann auch durch putschende Soldaten, aufbegehrende Rebellen, durch einen Volksaufstand oder durch Intervention seitens der USA oder Russlands gestürzt werden. Der hohe Wiederspielwert von \"Tropico\" wird durch die Zufallskarten gewährleistet. Zusätzlich lässt sich das Alter Ego unterschiedlich personalisieren, um somit bestimmte Vor- und Nachteile im Spiel festzulegen. Schwarzer Humor ist ein wichtiger Bestandteil der „Tropico“-Reihe, vom Arrangieren „trauriger Unfälle“, über etliche Fidel-Castro-Satiren und Zitate berühmter Staatsoberhäupter bis hin zu treu ergebenen, aber unnützen Beratern. Ebenso wird das typische Karibikflair durch entsprechende Musik unterstrichen.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "Beim Spielstart kann der Spieler seinen „El Presidente“ selbst definieren oder aus einer vorgefertigten Liste von Anführern auswählen. Darunter sind viele tatsächlich existierende Personen der Zeitgeschichte, die mit der lateinamerikanischen Politik zur Zeit des Kalten Kriegs verbunden sind: Der Pop-Musiker Lou Bega, vor allem bekannt für den Song \"Mambo No. 5\", steht ebenfalls als wählbarer Charakter zur Wahl. Dies war Teil einer Lizenzvereinbarung zur Verwendung eines Bega-Songs in der deutschen Version von \"Tropico\".", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte der Reihe.", "content": "\"Tropico\" erschien zuerst für die PC-Plattform und wurde anschließend für eine Veröffentlichung auf dem Macintosh und dessen System OS 8.5 und neuer umprogrammiert. Mit dem Aufkommen des OS X erschien eine kostenlose aber instabile Neufassung. 2002 kam für Windows-Nutzer die Erweiterung \"Paradise Island\" auf den Markt, welche dem Spiel neue Tourismusoptionen beifügten. Für die deutschsprachige Macintosh-Version wurde keine entsprechende Erweiterung entwickelt. Eine spätere \"Mucho-Macho\"-Edition (in Deutschland als \"Gold-Version\" vermarktet) beinhaltete die Erweiterung \"Paradise Island\", zwölf neue Szenarien, einen Strategieführer und weiteres Bonusmaterial. 2009 wurde Tropico im „Reloaded“-Bundle, bestehend aus Tropico 1 und 2, auf gog.com in der Digitalen Distribution wiederveröffentlicht. Während für die ersten beiden Teile der amerikanische Entwickler PopTop Software verantwortlich zeichnete und die Veröffentlichung durch Take 2 Interactive 2001 bzw. 2003 geschah, übernahm ab dem dritten Teil der bulgarische Spieleentwickler Haemimont Games die Weiterführung der Reihe. Haemimont wurde vom deutschen Publisher Kalypso Media mit der Entwicklung beauftragt, da Kalypso die Markenrechte erworben hatte. Dieser dritte Teil wurde deutlich besser von den Kunden aufgenommen, als der vorhergehende zweite Teil. Der vierte Teil der Serie, \"Tropico 4\" war für den PC seit dem 25. August 2011 verfügbar. Die deutschsprachige Macintosh-Version folgte als \"Tropico 3 Gold Edition\" im Januar 2012, wobei auf dieser Plattform wie bei \"Tropico\" Feral Interactive die Veröffentlichung übernahm. \"Tropico 2 – Die Pirateninsel\" war für den Macintosh von MacSoft Games portiert worden und erschien bei dem gleichen Unternehmen ebenfalls auf deutsch.", "section_level": 1}, {"title": "Rezension.", "content": "\"Tropico\" wurde positiv von der Fachpresse aufgenommen, bei Metacritic.com erhielt es 85 von 100 Punkten. \"Tropico 1\" verkaufte sich auch unerwartet häufig für ein Strategiespiel; ebenso die Goldedition und das Add-on. So wurde eine Fortsetzung, diesmal mit dem Thema Piraten, in die Wege geleitet, allerdings bei dem neuen Entwickler Frog City.", "section_level": 1}, {"title": "Folgetitel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tropico 2: Die Pirateninsel.", "content": "Anders als in den anderen Teilen der Reihe übernimmt der Spieler im zweiten Teil die Leitung der Insel „Tropico“ als mächtiger Piratenkönig. Seine Aufgabe ist es, als Freibeuter Schiffe anderer Nationen auszurauben und Gefangene zu nehmen. Das Spiel wurde um eine strategische Karte der Karibik erweitert, auf der der Spieler seinen Piratenkapitänen Zielorte für verschiedene Aufträge vorgibt. Aufgrund der Aufträge außerhalb der zu bewirtschaftenden Insel lässt sich das Gameplay von \"Tropico 2\" am ehesten als Mischung aus SimCity und etwas Pirates! beschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Tropico 3.", "content": "Im November 2008 kündigte der deutsche Spielepublisher Kalypso Media an, die Namensrechte an \"Tropico\" von Take Two gekauft zu haben und an einem dritten Teil der Serie zu arbeiten. Dieser wird von Haemimont Games entwickelt, die bereits die Aufbaustrategiespiele Imperium Romanum und für Kalypso entwickelt haben. Darin wird man, wie in Teil 1, wieder als Diktator über eine Karibikinsel herrschen. Eine Veröffentlichung von Tropico 3 für den PC erfolgte in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 24. September 2009, die Xbox-360-Variante soll am 12. November 2009 in den Läden stehen. Für den englischsprachigen Raum existieren verschiedene Termine, so erschien im Vereinigten Königreich die PC-Version am 6., die Xbox-Variante am 13. November 2009. In den USA ist die PC-Version seit Oktober 2009 erhältlich, das Xbox-Spiel wurde erst im Februar 2010 verfügbar gemacht. Zum dritten Teil gibt es seit 12. Mai 2010 die Erweiterung „Tropico 3 – Absolute Power“ für den PC.", "section_level": 2}, {"title": "Tropico 4.", "content": "Nur knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung von \"Tropico 3\" kündigte der Publisher Kalypso Media im August 2010 \"Tropico 4\" an. Die Veröffentlichung war geplant für das 2. Quartal 2011. Wie zuvor agierte auch hier wieder \"Haemimont Games\" als Entwickler. \"Tropico 4\" beinhaltet verschiedene neue Missionen und Karten samt verbessertem Editor sowie zusätzliche Gebäudetypen und neue Möglichkeiten beim Volk unliebsame Beschlüsse „durchzudrücken“. Zudem wurden dem Spiel weitere Naturkatastrophen hinzugefügt. Politische Lager haben verschiedene politische und ideologische Gesinnungen. Nationale Agenten ausländischer Regierungen und ein erstmals vollumfängliches Handelssystem mit Im- und Export sind zudem verfügbar. Eine erstmalige Social-Network-Integration zu Diensten wie Facebook und Twitter hält Einzug und ermöglicht die Kommunikation und Veröffentlichung von Errungenschaften aus dem Spiel heraus. Eine „Special Edition“ erweitert das Spiel um eine weitere Insel für den Sandbox-Modus und exklusiver zusätzlicher Inhalte. Diese ist allerdings ausschließlich via Steam verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Tropico 5.", "content": "Der fünfte Teil der Serie erschien im Mai 2014 für Windows-PCs. Im Sommer 2014 folgte die Xbox-360-Version, im März 2015 erschienen die Versionen für Playstation 4, macOS und Linux. Größte Neuerungen sind eine neue Grafikengine, ein Vier-Spieler-Mehrspieler-Modus, eine sich über mehrere Epochen streckende Spielzeit und die Möglichkeit, Dynastien aufzubauen.", "section_level": 2}, {"title": "Tropico 6.", "content": "\"Tropico 6\" ist am 29. März 2019 für Windows, macOS und Linux erschienen; für die Playstation 4 und der Xbox One soll das Spiel im Sommer verfügbar sein. Im Gegensatz zu den vorherigen Teilen wird \"Tropico 6\" vom deutschen Entwicklerstudio Limbic Entertainment entwickelt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tropico ist der erste und titelgebende Teil einer mittlerweile sechsteiligen Computerspiel-Reihe aus dem Wirtschaftssimulationsgenre, die auf dem gleichnamigen fiktiven Inselstaat beruht. Der Spieler übernimmt in diesem ersten Teil der Reihe die Rolle des Staatsoberhauptes einer Bananenrepublik in der Ära des Kalten Kriegs.", "tgt_summary": "是一款由PopTop Software公司制作、Gathering of Developers发行的岛屿模拟经营类游戏。本游戏是海岛大亨系列首作。本游戏于2001年4月在Windows发行。", "id": 834925} {"src_title": "Bentley Continental GT", "tgt_title": "賓利歐陸GT", "src_document": [{"title": "Continental GT (2003–2011).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugcharakteristika.", "content": "Der Continental GT ist der erste Bentley, der unter der Regie von Volkswagen entwickelt wurde. Die Präsentation fand auf dem Genfer Auto-Salon 2003 statt. Es wird der W12-Zylinder-Motor des VW Phaeton, jedoch mit Turbolader, verbaut. Auch der Allradantrieb, die Luftfederung, das Automatikgetriebe und die Fahrzeug-Elektrik/Elektronik stammen vom Konzernbruder (Volkswagen-Konzern D-Plattform, zusammen mit Phaeton und Audi A8 D3). Der Bentley wurde – ebenfalls größtenteils in Handarbeit – im Stammwerk Crewe in England gefertigt, wo auf Grund der hohen Nachfrage an der Kapazitätsgrenze produziert wird, was zu langen Wartezeiten führte. Der Continental GT war ab 167.504 Euro zu kaufen. Serienmäßig enthält er unter anderem eine Volllederausstattung, Schaltwippen am Lenkrad, Infotainmentsystem mit Navigationssystem, DVD-Spieler und 12-Kanal-Hi-Fi-System, Sechsfach-CD-Wechsler, Multi-Zonen-Klimaautomatik und elektrisch einstellbare Vordersitze mit „Memory“-Funktion. Gegen Aufpreis erhält der Kunde das \"Mulliner-Driving-Specification\"-Paket von der hauseigenen Veredelungsabteilung: 20\"-Leichtmetall-Sporträder, gestickte Bentley-Logos in den Sitzlehnen, Schalthebel im Sportdesign und gelochte Aluminium-Sportpedale. Ebenfalls optional erhältlich ist eine Carbon-Keramik-Bremsanlage.", "section_level": 2}, {"title": "Continental GT \"Speed\".", "content": "Im Jahre 2007 wurde die Coupé-Baureihe um die leistungsgesteigerte Variante Continental GT Speed erweitert. Der Namenszusatz \"Speed\" ist angelehnt an die legendären Speed-Modelle der Gründerjahre. Neben der Leistungssteigerung verfügt der \"Speed\" über ein leicht geändertes Fahrwerk, andere Räder sowie ein 3-Speichen-Sportlenkrad. Im Rahmen der Einführung des \"GT Speed\" bekam die Baureihe ein dezentes Facelift (modifizierte Frontansicht). Die Motoren aller Continental-Modelle wurden effizienter ausgelegt; der Durchschnittsverbrauch bei unveränderter Leistung sank um einen halben Liter/100 Kilometer.", "section_level": 2}, {"title": "Continental Supersports.", "content": "Im Frühjahr 2009 wurde auf dem Genfer Auto-Salon eine weitere Variante des GT als Studie vorgestellt. Die Vorstellung des Serienmodells erfolgte im Sommer 2009. Der Bentley Continental Supersports hat 463 kW (630 PS, 14 kW mehr als die Speed-Variante) sowie ein Drehmoment von 800 Nm (GT Speed: 750 Nm). Des Weiteren wurden die vorderen Lufteinlässe vergrößert und das Heck modifiziert. Außerdem wurde das Leergewicht des Supersport im Vergleich zur Basisversion um 120 Kilogramm gesenkt. So wurde unter anderem auf die Rückbank verzichtet und CFK-Sportsitze mit mehr Seitenhalt verbaut. Er ist das schnellste straßenzugelassene Modell von Bentley. Laut Werksangabe beschleunigt er in 3,9 Sekunden auf 100 km/h und erreicht seine Höchstgeschwindigkeit bei 329 km/h.", "section_level": 2}, {"title": "Continental GT (2011–2018).", "content": "Die zweite Generation, deren Präsentation auf der Mondial de l’Automobile 2010 in Paris stattfand, erschien Anfang 2011 und wurde optisch im Vergleich zur ersten Generation nur dezent verändert. An der Front wurden die Scheinwerfer neu entworfen sowie die Gestaltung des Stoßfängers überarbeitet. Am Heck unterscheidet sich dieses Modell durch die flacher gestalteten Rückleuchten und durch eine geänderte Heckklappe. An den Abmessungen hat sich nur wenig getan, die Breite erhöhte sich um 2 cm auf nunmehr 1,94 m. Der bisherige Zwölfzylinder wurde überarbeitet, wodurch dessen Leistung um 12 kW auf 423 kW (575 PS) ansteigt. Ferner erfüllt er die seit 2011 geltende Euro-5-Abgasnorm. Im April 2012 kam ein kleinerer V8-Ottomotor mit Doppelturboaufladung und einer Leistung von 373 kW (507 PS) hinzu und erstmals auf der NAIAS 2012 in Detroit vorgestellt wurde. Seit 2014 wird das Achtzylindermodell in einer zweiten Leistungsstufe angeboten, als V8 S mit 388 kW (528 PS).", "section_level": 1}, {"title": "Continental GT \"Speed\".", "content": "Auch der GT Speed wurde neu aufgelegt und am letzten Juniwochenende 2012 in Goodwood vorgestellt. Die Markteinführung erfolgte im Oktober. Die Leistung wurde gegenüber dem Vorgänger von 449 kW auf 460 kW (625 PS) erhöht. Der CO-Ausstoß wurde so gesenkt, dass nun auch der GT Speed die Euro 5-Norm erfüllt. Statt des 6-Gang-Automatikgetriebes sorgt nun eine 8-Stufen-Automatik für die Kraftübertragung, welche nach wie vor an alle vier Räder erfolgt, wobei jedoch das Verhältnis zu Gunsten der Hinterräder auf 40 : 60 geändert wurde. Zum Modelljahr 2015 wurde der \"Speed\" leicht überarbeitet. Der Wagen hat nunmehr Serienmäßig in Wagenfarbe lackierte Karosserieanbauteile, welche bis dahin Sonderausstattung waren. Zudem sind die Heckleuchten nun, wie auch beim GT V8 S, dunkel getönt und auch die Frontscheinwerfer sind abgedunkelt. Außerdem verwendet Bentley bei diesem Modell an den Kotflügeln sowie im Interieur \"Speed\"-Schriftzüge (Kotflügel, Armaturenbrett, Kopfstützen). Es gibt neue Außen- sowie Innenfarben und eine neue Farbaufteilung im Interieur. Die Leistung des W12-Aggregats wurde auf 467 kW (635 PS) erhöht.", "section_level": 2}, {"title": "Modellpflege 2015.", "content": "Auf dem Genfer Autosalon 2015 präsentierte Bentley eine leicht überarbeitete Continental-Baureihe. Neu gestaltet ist die Frontpartie, welche eine neue Stoßstange mit geändertem Design sowie einen leicht veränderten Kühlergrill aufweist. Das Heck ist ebenfalls neu gestaltet, so findet man hier eine neue Heckstoßstange und einen neuen Kofferraumdeckel. Die Chromzierleiste umfasst nun das komplette Heck, ähnlich wie beim Bentley Mulsanne (2009). Ebenfalls neu sind die seitlichen Luftauslässe in Form des „Flying B“. Es sind neue Farben sowie neue Felgendesigns erhältlich. Im Interieur wurden das Lenkrad sowie die Schaltwippen dezent verändert, ebenso die Sitzdesigns. Leichte Überarbeitung erhielt auch die Schaltkulisse sowie die darumliegenden Schalter. Als neue Option bietet Bentley seinen Kunden künftig auch einen WiFi-Hotspot im Continental. Das V8-Modell bietet zudem ein neues Ablagefach im Fond, welches speziell für iPads gedacht ist und auch die entsprechenden Anschlüsse beherbergt. Die Leistung des W12 wurde auf 434 kW (590 PS) erhöht.", "section_level": 2}, {"title": "Continental GT \"Supersports\".", "content": "Im Januar 2017 präsentierte Bentley auf der North American International Auto Show in Detroit den 522 kW (710 PS) starken GT Supersports. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 336 km/h ist das Coupé aktuell das schnellste Bentley-Fahrzeug und das schnellste viersitzige Serienfahrzeug der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Continental GT (seit 2018).", "content": "Erste Bilder der dritten Generation wurden am 29. August 2017 veröffentlicht. Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde der neue Continental GT auf der Internationalen Automobil-Ausstellung im September 2017 in Frankfurt am Main, ausgeliefert wurden die ersten Fahrzeuge im März 2018. Gegenüber dem Vorgängermodell ist die dritte Generation rund 4 cm länger und 2 cm breiter. Der neue W12-Ottomotor ist eine Weiterentwicklung des Bentayga-Triebwerks und leistet mit genauso viel wie die \"Speed\"-Variante des Vorgängermodells. Auf 100 km/h beschleunigt der neue Continental GT in 3,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit gibt Bentley mit 333 km/h an. Ein V8-Ottomotor folgt erst später. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Marke Bentley wurde auf dem Genfer Auto-Salon im März 2019 das auf 100 Exemplare limitierte Sondermodell \"Number 9 Edition\" vorgestellt. Das Sondermodell ist eine Hommage an den 4 1⁄2 Litre Blower-Bentley. Beim Pikes Peak International Hill Climb am 30. Juni 2019 wurde mit einem Continental GT ein neuer Rekord für Serienautos aufgestellt. Rhys Millen brauchte für die 19,9 km lange Bergstrecke 10:18,488 Minuten. Anlässlich dieses Rekords präsentierte Bentley Anfang Dezember 2019 das auf 15 Exemplare limitierte Sondermodell \"Limited Edition Pikes Peak\". Neben einer Lackierung, die an das Rekordfahrzeug erinnern soll, hat es ein Body-Kit aus Kohlefaserlaminat und im Kühlergrill die weiß lackierte Zahl \"100\", die an den 100. Geburtstag des Unternehmens erinnern soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bentley Continental GT ist ein Luxus-Coupé des britischen Herstellers Bentley Motors Limited, einer Tochterfirma der Volkswagen AG. Das Kürzel \"GT\" steht für Gran Turismo. Die Cabrio-Version dieser Baureihe ist der Bentley Continental GTC.", "tgt_summary": "宾利欧陆GT(Bentley Continental GT )是宾利2003年开始生产一款豪华汽车,已有有四门版(Continental GT Flying Spur)和敞篷板(Continental GTC)上市。", "id": 2173275} {"src_title": "Nacktschnecke", "tgt_title": "蛞蝓", "src_document": [{"title": "Das Gehäuse der Schnecken – Vorteile und Nachteile.", "content": "Das Gehäuse der Schnecken ist ein Exoskelett. Es ist ein ursprüngliches Merkmal der Schnecken, das bereits für die letzte gemeinsame Stammart aller Schnecken angenommen werden kann. Die Stammart lebte zu Beginn des Kambriums im Meer und vererbte dieses Merkmal an alle daraus entstandenen Gruppen. Es diente der Stammart als Schutzgehäuse, in das sich das Tier bei Bedrohung zurückziehen konnte. Wahrscheinlich konnte die Mündung des Gehäuses schon damals zusätzlich durch ein Operculum verschlossen werden. Allerdings bietet selbst dieses Gehäuse nur bedingten Schutz gegen Räuber, wie die zahlreichen Beispiele von spezialisierten Schneckenräubern zeigen. Im Laufe der Evolution erfuhr dieses (Schutz-)Gehäuse äußerst vielfältige Abwandlungen, wie die große Formenvielfalt der fossilen und rezenten Schnecken zeigt. Unter den Schnecken gibt es einige Gruppen, die das Gehäuse teilweise, weitgehend oder völlig reduziert haben. Diese Gruppen haben andere Schutzmechanismen entwickelt oder benötigen den Schutz durch das Gehäuse aufgrund ihrer Lebensweise nicht (mehr). Beispielsweise sind die im Meer lebenden Nacktkiemer (Nudibranchia) extrem giftig und warnen potenzielle Räuber durch auffällige Warnfarben. Viele auf dem Land lebende Nacktschnecken verbringen einen Großteil ihres Lebens in der Erde. Andere Gruppen schützen sich durch reichliche Absonderung von Schleim, der zudem für einige potenzielle Räuber widerlich schmeckt oder auch giftig sein kann. Andere Nacktschnecken haben eine relativ versteckte Lebensweise und/oder gleichen die eventuellen hohen Individuenverluste, die sie wegen ihrer Fressfeinde erleiden, durch entsprechend viele Nachkommen wieder aus. Bei den Landschnecken hat das Gehäuse noch eine wesentliche zweite Funktion übernommen, den Schutz vor Austrocknung. Die Reduktion des Gehäuses bei diesen Gruppen setzt daher auch die Entwicklung von anderen effektiven Schutzmechanismen gegen Austrocknung voraus oder die Erschließung von entsprechend feuchten Lebensräumen, wo der Schutzmechanismus des Gehäuses gegen Austrocknung keine allzu große Rolle spielt. Nur extrem trockenwarme Biotope, die noch von einigen Gehäuseschnecken bewohnt werden können, bleiben den Nacktschnecken verschlossen. Die Reduktion des Gehäuses bietet den Nacktschnecken auch einige Vorteile: Der wichtigste Vorteil ist die Einsparung von Energie, die die Gehäuseschnecken zum Aufbau ihrer Gehäuse aufwenden müssen bzw. zum Tragen der Gehäuse benötigen. Durch die Reduktion des Gehäuses gewinnen die Nacktschnecken deutlich an Beweglichkeit. Sie können über verhältnismäßig lange Strecken wandern und sich relativ rasch neue Biotope erschließen. Sie können unter Umständen Nahrungsquellen erschließen, die „normale“ Gehäuseschnecken nicht erreichen können. Andere Gruppen leben vor allem unter und in der Erde. Sie jagen in ihren Gängen nach Regenwürmern. Hier wäre ein Gehäuse nur hinderlich. Auch zum Schutz können sich Nacktschnecken in engste Ritzen und Spalten zurückziehen, die ansonsten für Gehäuseschnecken unzugänglich bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Prozess der Gehäusereduktion.", "content": "Der Prozess der Gehäusereduktion kann z. B. in der Familie der Glasschnecken (Vitrinidae) exemplarisch beobachtet werden. Zu der Familie gehören sowohl Gehäuseschnecken, d. h. Arten, die sich noch völlig in ihr Gehäuse zurückziehen können, als auch Arten, bei denen sich nur noch die Jugendstadien in das Gehäuse zurückziehen können sowie Arten, bei denen das rudimentäre Gehäuse bereits vom Mantel umwachsen wird. Der Prozess der unterschiedlich stark ausgebildeten Reduktion des Gehäuses bzw. der Verlust der Funktion sich in das Gehäuse zurückziehen zu können, bezeichnet man in dieser Familie auch als „Vitrinisierung“. Der Prozess der Rückbildung der Gehäuse verlief in den einzelnen Gruppen unterschiedlich. Diese ist neben den morphologischen Unterschieden ein wichtiger Hinweis, dass die Reduktion des Gehäuses mehrfach in unterschiedlichen Schneckengruppen stattgefunden hat. Das kleine, stark reduzierte Gehäuse kann als kleine „Mütze“ auf dem hinteren Teil des Mantels sitzen (z. B. bei den Rucksackschnecken (Testacellidae)), oder teilweise (z. B. \"Papilloderma altonagai\") oder völlig vom Mantel umschlossen sein. Bei anderen Gruppen befindet sich der phylogenetische Rest des Gehäuses im vorderen Teil des Körpers unter dem Mantelschild. Auch bei diesen Gruppen ist der Grad der Rückbildung sehr unterschiedlich. Während die Schnegel noch eine kleine, flache Gehäuseplatte besitzen, haben die Wegschnecken nur noch einige nicht zusammenhängende Kalkkörnchen in ihrem Mantelschild. Die Philomycidae haben das Gehäuse völlig reduziert; der noch vorhandene Schalensack ist leer.", "section_level": 1}, {"title": "Nacktschnecken als Tiergemeinschaft.", "content": "Nacktschnecken bilden nicht nur in Hinsicht auf ihre Morphologie eine Tiergemeinschaft (aber kein Taxon), sondern auch im ökologischen Sinn. Relativ viele Nacktschnecken fressen frisches Pflanzenmaterial, und dadurch werden Nacktschnecken auch als wirtschaftliche Schädlinge als eine Einheit aufgefasst, die mit denselben Methoden und Mitteln bekämpft werden. Auch in der Wissenschaftsgeschichte wurden Nacktschnecken als Einheit gesehen, die mit denselben Methoden erforscht wurden. Während das Vorkommen von Gehäuseschnecken in einer Region auch durch leere Gehäuse nachgewiesen werden kann, ist diese Methode für Nacktschnecken in aller Regel nicht anwendbar. Die kleinen Gehäuseplättchen der Schnegel z. B. sind unspezifisch bzw. andere Gruppen haben nur noch kleine Kalkdepots im Mantel, die sich nach dem Tod der Tiere völlig auflösen. Nacktschnecken können häufig nur durch lebende und zudem nur geschlechtsreife Tiere sicher bestimmt werden. Nacktschnecken sind daher nicht nur aus ästhetischen Gründen in Sammlungen unterrepräsentiert, sondern eben auch durch diese Einschränkungen. Gehäuse können zudem einfach in Sammlungen aufbewahrt werden, die Aufbewahrung von Nacktschnecken erfordert eine Konservierung in Alkohol oder andere flüssige Konservierungsmittel. Liebhabersammlungen von Nacktschnecken existieren deshalb so gut wie gar nicht. Die Schwierigkeiten bei der Bestimmung und dem Nachweis machen die Nacktschnecken mit wenigen Ausnahmen zu einem wenig bekannten Forschungsgebiet. So werden laufend noch neue Nacktschneckenarten in wenig erforschten Regionen in Europa gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Nacktschnecken im System der Schnecken.", "content": "Die \"Nacktschnecken\" sind keine taxonomisch-systematische Gruppe, wie bereits dargelegt wurde. Der Prozess der Gehäusereduktion trat in den verschiedensten Schneckengruppen auf. Die wichtigsten werden hier aufgelistet. \"Meeresnacktschnecken\" \"Landnacktschnecken\" Auch in anderen Schneckengruppen (z. B. Helicoidea und Succineoidea), die man für gewöhnlich nicht mit Nacktschnecken assoziiert, findet sich gelegentlich in wenigen Arten die Tendenz zur Reduzierung des Gehäuses.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nacktschnecken sind Schnecken, die ihr ursprüngliches Gehäuse weitgehend reduziert oder es in den Weichkörper hinein verlegt haben. Sie können sich zumindest im Erwachsenenstadium nicht mehr zum Schutz in ihr Gehäuse zurückziehen. Nacktschnecken bilden keine einheitliche systematische Gruppe, sondern der Prozess der Gehäusereduktion hat konvergent in verschiedenen Schneckengruppen stattgefunden. Zu einigen Familien gehören sogar Gehäuseschnecken \"und\" Nacktschnecken oder „Halbnacktschnecken“. Im Allgemeinen ist der Begriff Nacktschnecke auf Vertreter der Landlungenschnecken beschränkt, obwohl der Prozess der Gehäusereduktion ebenfalls konvergent bei einigen Gruppen von Meeresschnecken stattgefunden hat. Diese werden dann zur Unterscheidung meist Meeresnacktschnecken genannt. In erster Linie versteht man unter dieser Bezeichnung die größte und bekannteste Gruppe von im Meer lebenden Nacktschnecken, die Nacktkiemer (Nudibranchia).", "tgt_summary": "',又称水蜒蚰,中国南方某些地区称'(不是蚰蜒),俗称鼻涕虫或无壳蜗牛,是一种软体动物,与部分蜗牛组成有肺目,雌雄同体,外表看起来像无壳蜗牛,体表湿润有黏液,对农作物有害,但对人体无害。", "id": 2178030} {"src_title": "Tauhīd", "tgt_title": "認主學", "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "\"Tauhīd\" bedeutet, Gott (\"arabisch\": Allah) als den Einen erklären, sich zum Glauben an die Einheit Gottes bekennen. Mit diesem Bekenntnis wird bezeugt, dass es neben Gott keine anderen Götter gebe, dass er weder gezeugt noch geschaffen sei. Der Ausdruck kommt (wie auch waḥḥada) nicht im Koran vor, wohl aber wird Allah Einfachheit (aḥad, Sure 112) und Einzigkeit zugeschrieben (ilāh un wāḥid, 13 Belege; lā ilāha illā huwa, 29 Belege nebst gleichbedeutenden Ausdrücken). Sure 112 (\"al-Ichlas\") formuliert: „Sag: Er ist Gott, ein Einziger (Allahu ahad)... Er hat weder gezeugt, noch ist er gezeugt worden...“ Diese Sure nennt man auch \"Surat at-tauhīd\". Die ersten Worte des islamischen Glaubensbekenntnisses (Schahada) lauten: „Es gibt keinen Gott außer dem einzigen Gott...“. Man bezeichnet diese auch als „Worte des Tauhīd“. Die Aussage aus Sure 16, 51: „Und Gott hat gesagt: Nehmt euch nicht zwei Götter!“ richtet sich gegen Dualisten. Mit den Worten „Und sagt nicht: Drei“ bekämpft Sure 4, 171 den christlichen Glauben an die Dreieinigkeit. Die spätere islamische Theologie versteht die göttliche Einheit praktisch ausnahmslos in Opposition zur christlichen Trinität. Religionswissenschaftlich sind sowohl Juden, Christen als auch Muslime eindeutig Monotheisten.", "section_level": 1}, {"title": "Begriff.", "content": "Der Begriff im Plural \"muwahhidun\" (; wörtlich „Bekenner des tauhīd“ (Bezeichnung der Monotheisten schlechthin)) wird von einigen islamischen/islamistischen Gruppen wie den Wahhabiten als Selbstbezeichnung verwendet. Er ist auch die Bezeichnung der Berberdynastie der Almohaden,, welche die Lehre der Einheit Gottes zu ihrem religiös-politischen Programm machten. Außerdem wird der Begriff \"tauhīd\" in einem spezielleren Sinn oft im Sufismus verwendet. Die „Einheit mit Gott“ – die Auflösung des eigenen Willens in Gottes Willen und die Aufgabe des eigenen Egos – zu erlangen, gilt dort als das eigentliche Ziel des Lebens. Um dorthin zu gelangen, bedarf es einer großen Anstrengung (\"dschihad\") als Kampf gegen das eigene Innere, das sogenannte „niedere Ego“ (\"an-nafs al-ammara\"). Als höchste Stufe gilt das „reine Ich“ (\"an-nafs as-safiya\"), das jedoch nur von wenigen Sufis erreicht werden könne. Als Anhänger des \"Tauhīd\" (\"ahl at-tauḥīd\") bezeichnen sich die Muslime allgemein; die Mu'tazila kennzeichnete sich als \"ahl at-tauḥīd wal-'adl\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Tauhīd () ist ein grundlegendes Konzept des Islam und bedeutet „Glaube an die Einheit Gottes“, abgeleitet aus dem Verb und entspricht dem Begriff Monotheismus.", "tgt_summary": "认主学(阿拉伯语:,罗马化:tawḥīd 或 Tawheed、Tauheed)是伊斯兰教的一神论,有时又依文章脉络译为独一性。认主学主张真主(造物主,即上帝)是唯一(\"Wāḥid\")且无与伦比(\"āḥad\")的。", "id": 1863677} {"src_title": "Vietnamesische Fußballnationalmannschaft", "tgt_title": "越南國家足球隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Fußballs in Vietnam begann nach der Kolonialisierung durch Frankreich, nach der Unabhängigkeit des Landes konnte sich diese Sportart aufgrund der Kriege und Konflikte jedoch kaum entwickeln. Während der Zeit des Vietnamkrieges hatten die beiden vietnamesischen Staaten zwei eigenständige Nationalmannschaften. Die \"Nordvietnamesische Fußballnationalmannschaft\" war nur wenig aktiv und spielte fast ausschließlich gegen kommunistisch oder sozialistisch regierte Staaten. Ihr erstes Länderspiel trug die Mannschaft am 4. Oktober 1956 in China aus und verlor mit 0:3. Bis 1966 folgten dann weitere 23 Spiele, von denen Nordvietnam sechs gewinnen konnte (bei drei Unentschieden und 15 Niederlagen). Im letzten Länderspiel gegen den Nordjemen erreichte die Mannschaft auch ihren höchsten Sieg (9:0), ab 1966 wurde kein Länderspiel mehr ausgetragen. Hingegen war die \"Südvietnamesische Fußballnationalmannschaft\" wesentlich aktiver. Das erste Länderspiel wurde bereits 1949 ausgetragen, in den Jahren 1956 und 1960 war die südvietnamesische Mannschaft bei der Asienmeisterschaft vertreten, wurde aber in beiden Ausgaben letzter. Kurz vor dem Zusammenbruch des Landes nahm Südvietnam auch an den Qualifikationsspielen zur WM 1974 teil. Das letzte Länderspiel wurde im März 1975 – einen Monat vor dem Fall Saigons – ausgetragen. Nach der Wiedervereinigung des Landes im Jahre 1976 fand 15 Jahre lang kein Länderspiel mehr statt. Erst bei den Südostasienspielen 1991 in den Philippinen trat wieder eine vietnamesische Nationalmannschaft an. 1993 trug das Land erstmals WM-Qualifikationsspiele aus, konnte sich damals aber nicht gegen die Konkurrenz aus Nordkorea und Katar durchsetzten. 1998 scheiterte man an China, 2002 an Saudi-Arabien, 2006 an Südkorea. Auch bei der WM 2010 war Vietnam nicht vertreten, da man in der ersten Runde den Vereinigten Arabischen Emiraten unterlag. Auch bei der Fußball-Asienmeisterschaft war Vietnam lange nicht vertreten, mehrmals scheiterte man an Mannschaften wie China und Südkorea. Schließlich war man 2007 dann Co-Gastgeber des Turniers. Im ersten Länderspiel wurden die Arabischen Emirate mit 2:0 besiegt, ein weiteres 1:1 gegen Katar und eine 1:4-Niederlage gegen Japan reichten für den Viertelfinaleinzug Vietnams aus. Dort unterlag man allerdings dem späteren Asienmeister Irak mit 0:2. Auf regionaler Ebene konnte Vietnam einige Erfolge verbuchen, so wurde bei der ASEAN-Fußballmeisterschaft (ehemals Tiger Cup) bis auf 2002 immer das Halbfinale erreicht. 1998 unterlag man Singapur im Finale. 2007 verlor man im Halbfinale gegen Thailand. Vietnam ist es bisher noch nicht gelungen, sich für eine Fußball-Weltmeisterschaft zu qualifizieren. An der Fußball-Asienmeisterschaft nahm die Mannschaft 2007 als einer der vier Gastgeber teil. Die ASEAN-Meisterschaft 2008 wurde schließlich zum größten Erfolg für Vietnam. Im Halbfinale bezwang die Mannschaft den Titelverteidiger aus Singapur mit 1:0 und erreichte das Finale. Das Hinspiel im Bangkoker Rajamangala-Stadion gewann die Mannschaft mit 2:1, durch ein 1:1 im heimischen Hanoi wurde die erste Meisterschaft für die Vietnamesen gesichert.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahme Vietnams an den Olympischen Spielen.", "content": "Nordvietnam nahm nie an den Olympischen Spielen bzw. der Qualifikation dazu teil, nach Wiedervereinigung nahm noch keine vietnamesische Mannschaft an den Olympischen Spielen teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die vietnamesische Fußballnationalmannschaft ist die Nationalmannschaft des südostasiatischen Staates Vietnam, sie wird von der Vietnam Football Federation (VFF) organisiert. Die VFF wurde 1962 gegründet und trat zwei Jahre später der FIFA bei. Ihre Heimspiele trägt die Mannschaft im Mỹ-Đình-Nationalstadion der Hauptstadt Hanoi aus, selten wird auch in Nam Định, Hải Phòng und Ho-Chi-Minh-Stadt gespielt.", "tgt_summary": "越南国家足球队()是越南社会主义共和国的足球代表队,是现时国际足协世界排名中最高排名的东南亚国家。", "id": 2268362} {"src_title": "Goldmelisse", "tgt_title": "大紅香蜂草", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Goldmelisse ist eine ausdauernde, in Mitteleuropa jedoch längerfristig nicht winterharte, krautige Pflanze mit einem Rhizom, die Wuchshöhen von 80 bis 150 Zentimeter erreicht. Die Pflanze duftet nach Zitrone. Die aufrechten Stängel sind vierkantig. Die gegenständigen Laubblätter sind einfach, rau, und nur kurz gestielt. Die Blattspreite weist eine Länge von 15 cm und eine Breite von 5 cm auf. Der Blattrand ist gesägt. Etwa 30 Blüten stehen in terminalen Blütenständen mit roten Hochblättern zusammen. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig. Der Kelch ist 10 bis 14 Millimeter lang und am Schlund kahl oder nur schwach behaart. Die rote, behaarte Krone ist 30 bis 45 Millimeter lang. Die Kronenoberlippe ist kahl oder nur spärlich behaart. Es sind nur zwei Staubblätter vorhanden. Der Griffel endet mit zwei Narbenästen. Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Goldmelisse kommt im Osten der USA in feuchten Wäldern und Gebüschen in Flußufergesellschaften vor.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Goldmelisse wird als Zierpflanze genutzt. Die Wildform wird selten, gezüchtete Sorten zerstreut für Rabatten, Staudenbeete und als Schnittblumen verwendet. In Nordamerika wird diese Art darüber hinaus als Heil- und Duftpflanze genutzt. Sie ist seit 1737 oder 1756 in Kultur. Die zahlreichen Sorten sind entweder Abkömmlinge von \"Monarda didyma\" oder von Hybriden aus \"Monarda didyma\" und \"Monarda fistulosa\". Sie unterscheiden sich in Blütenfarbe, Wuchshöhe und Mehltauresistenz, ein Teil der Sorten hat auffällige Hochblätter. Die Blätter können frisch und gegart gegessen werden. Mit den Blättern kann man Nachspeisen würzen. Aus den frischen und getrockneten Blättern und Blütenständen kann man guten Tee („Oswego Tea“) aufgießen. Die Oswego-Indianer kannten eine Teezubereitungsart. Ende des 18. Jahrhunderts boykottierten amerikanische Kolonisten den aus England eingeführten Tee. Sie tranken Oswego-Tee. Sehr gut eignen sich die duftenden Blätter zum Aromatisieren von Tee und Obstsalat. Auch zum Garnieren finden sie Verwendung. Es gibt medizinische Anwendungen für die Droge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Goldmelisse (\"Monarda didyma\"), auch Indianernessel oder Scharlach-Monarde genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung \"Monarda\" in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).", "tgt_summary": "管蜂香草(学名:\"Monarda didyma\"),又名美国薄荷、大红香蜂草、大红蜂香草(crimson beebalm),唇形科多年生草本植物,原产于北美。", "id": 310793} {"src_title": "Gustavo Adolfo Bécquer", "tgt_title": "古斯塔沃·阿道夫·贝克尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Alter von fünf Jahren verlor Bécquer seine Mutter, Joaquina de la Bastida y Vargas, die acht Waisenkinder hinterließ. Weniger als fünf Jahre später starb auch sein Vater, José Domínguez Bécquer, ein in Sevilla sehr bekannter und angesehener Maler, der wie später sein Sohn den Künstlernamen Bécquer (angeblich flämischen Ursprungs) verwendet hatte. Er wurde von seiner Taufpatin aufgenommen und lebte bis 1854 in Sevilla. Er entschied sich für ein Literaturstudium und versuchte sein Glück in der Hauptstadt Madrid. In dieser Zeit veröffentlichte er Artikel in Lokalzeitungen und Zeitschriften, jedoch blieb der Erfolg aus. Um Geld zu verdienen, schrieb er für die \"Dirección de Bienes Nacionales,\" wurde aber bald entlassen, als ihn sein Vorgesetzter beim Zeichnen einiger Szenen aus Shakespeares Werken ertappte. 1858 hielt er sich wieder in Sevilla auf, wo er aufgrund von Tuberkulose oder Syphilis nicht seiner Arbeit nachgehen konnte. In dieser Zeit festigte sich seine Beziehung zu seinem Bruder Valeriano, der wie der Vater Maler geworden war. 1861 heiratete Bécquer; die Ehe, der zwei Kinder entstammten, wurde jedoch unglücklich, und es kam zur Trennung. Von 1864 bis 1868 arbeitete er als Romanzensor, wobei er aber nachlässig vorging und daher unter Kritik geriet. Mit 34 Jahren starb er in Madrid an einer unbekannten Krankheit.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Obwohl Bécquer zu einer Zeit lebte, in der sich in Spanien der Realismus durchgesetzt hatte, lassen sich seine Werke noch der Romantik zuordnen. Die meisten seiner Arbeiten wurden erst postum von Freunden veröffentlicht, und so war Bécquer zeit seines Lebens nur wenig bekannt. Mit ihm erreicht die romantische Poesie in einer Zeit, in der sie im übrigen Europa schon passé war, ihren späten Höhepunkt. In seinen Gedichten, die von Heinrich Heine beeinflusst sind, wendet sich Bécquer zu einer reflektierten Gefühlssprache; er hat die Entwicklung der spanischen Lyrik der Moderne hin zu Juan Ramón Jiménez oder Antonio Machado überhaupt erst möglich gemacht. Seine berühmtesten Werke sind \"Rimas\" („Reime“) und \"Leyendas\" („Legenden“). Häufig werden beide Teile in Sammelausgaben veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rimas.", "content": "Von den schlicht „Reime“ genannten Gedichten Bécquers sind nur 15 zu seinen Lebzeiten erschienen, in verschiedenen Zeitungen wie \"El Contemporáneo, El Museo Universal\" und \"La Ilustración de Madrid.\" In den Unruhen der Septemberrevolution von 1868 ging das Manuskript verloren und musste vom Autor mit Hilfe von Freunden wieder rekonstruiert werden. Doch auch dieses zweite Manuskript, genannt \"Libro de los gorriones\" (Buch der Sperlinge), ging verloren und wurde erst 1914 wiedergefunden. Heute wird es in der Nationalbibliothek von Madrid aufbewahrt. Erst postum gaben Freunde des Verstorbenen die beiden Bände \"Rimas y Leyendas\" heraus, vor allem, um der Witwe aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu helfen. Die ursprünglichen Gedichte wurden mit der Zeit um weitere ergänzt; die Ausgabe von Colección Austral umfasst 76. Die Gedichte strahlen Einfachheit und Leichtigkeit aus und konzentrieren sich auf die Liebesthematik, aber es sind „überarbeitete Gefühle“, Ideen über Gefühle. Das lyrische Ich sucht nach dem Absoluten und Unmöglichen, deshalb wird Bécquer auch „poeta del amor desesperado“ (Dichter der unmöglichen Liebe) genannt. Die zugrunde liegende Grundstimmung ist durchwegs melancholisch. Entgegen dem Titel handelt es sich nicht um durchgehend gereimte Lyrik, sondern die Assonanz ersetzt zunehmend den Endreim. Die Sprache Bécquers ist frei von Rhetorik und Pathos, entgegen der sonst in der spanischen Romantik vorherrschenden Neigung zum Überschwänglichen. Dies unterscheidet seine Lyrik etwa von derjenigen von José de Espronceda. Die \"Rimas\" wurden von Komponisten wie Isaac Albéniz oder Joaquín Turina vertont.", "section_level": 2}, {"title": "Leyendas.", "content": "Die (je nach Ausgabe) 18 bis 22 Prosalegenden strahlen eine spukhafte Atmosphäre aus und erinnern an E. T. A. Hoffmann; Bécquer erweist sich hier als vorzüglicher Novellist und als Vorläufer der phantastischen Literatur. Es handelt sich durchwegs um „unerhörte Begebenheiten“, oft mit Horroreffekten; Thema ist das Geheimnisvolle, Unerklärliche. Der Autor legt ein psychologisches Interesse an Phänomenen des Wahnsinns, der Angst, der neurotischen Zwangsvorstellung an den Tag. Die Texte sind in poetischer Prosa geschrieben, in einem traumhaften Ambiente, in der Tradition der Schauerromantik. Oft sind sie auch in Rahmenerzählungen eingebettet. Die \"Leyendas\" beinhalten folgende Legenden:", "section_level": 2}], "src_summary": "Gustavo Adolfo Bécquer (* 17. Februar 1836 in Sevilla als \"Gustavo Adolfo Domínguez Bastida;\" † 22. Dezember 1870 in Madrid) war einer der bekanntesten Autoren der spanischen Romantik.", "tgt_summary": "古斯塔沃·阿道夫·贝克尔(,1836年-2月17日-1870年-12月22日)是西班牙浪漫主义诗人,短篇小说作家,剧作家,文学艺术评论家和专栏作家。他是西班牙文学诗歌史上最重要的人物之一,被视为西班牙继塞万提斯之后最受欢迎的作家。他生前没有出版过任何一部诗集,很多作品都是在去世后才出版。他的诗歌和故事集是西班牙基础教育的必读篇目。", "id": 1184938} {"src_title": "Daniel Passarella", "tgt_title": "达尼埃尔·帕萨雷拉", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "Daniel Passarella begann seine Karriere bei Sarmiento de Junín. Anschließend spielte er bei River Plate. 1982 wagte er den Sprung nach Europa, wo er beim italienischen Serie A-Klub AC Florenz unterschrieb. 1986 wechselte er zu Inter Mailand. Nach sechs erfolgreichen Spielzeiten in Italien verließ er Europa und kehrte nach Südamerika zurück, um wieder nach Argentinien zu gehen und abermals für River Plate zu spielen. Er wurde aufgrund seines Auftretens im Spiel und seiner Führungsstärke als Kapitän „El gran Capitan“ (der große Kapitän) oder „Kaiser“ genannt. Passarella war ein sehr offensiver Abwehrspieler, in 451 Spielen erzielte der kopfballstarke Verteidiger beachtliche 134 Treffer. Höhepunkt seiner Karriere war die Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in seinem Heimatland. Er führte die argentinische Nationalmannschaft in jedem Spiel als Kapitän aufs Feld, spielte alle Spiele durch, traf einmal in der Vorrunde und nahm nach dem gewonnenen Endspiel den WM-Pokal entgegen. Auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien war Passarella Kapitän der argentinischen Mannschaft, die aber ihren Titel nicht verteidigen konnte und in der Zwischenrunde ausschied. Während des Turniers waren ihm zwei Treffer gelungen. Bei der Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko war er ebenfalls im argentinischen Aufgebot, blieb aber ohne einen einzigen Einsatz; dies auch, da er sich bereits zwei Jahre vor der WM mit Trainer Carlos Bilardo und dessen neuem Kapitän Diego Maradona überworfen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "1989 beendete Passarella seine Karriere als Spieler und wurde Trainer bei River Plate. Er gewann mit dem Klub die argentinische Meisterschaft in den Jahren 1989/90, 1991 (Apertura) und 1993 (Apertura). 1994 wurde er zum Nationaltrainer bestellt. Er führte die Nationalmannschaft zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich, wo das Team im Viertelfinale mit einem 1:2 gegen die Niederlande ausschied. Anschließend war er Trainer der uruguayischen Nationalmannschaft, des mexikanischen Teams CF Monterrey (Gewinn der mexikanischen Meisterschaft 2003) und der Corinthians São Paulo in Brasilien. Ab dem 10. Januar 2006 war Passarella wieder Trainer bei River Plate. Am 15. November 2007 zog er die Konsequenzen aus dem Scheitern seines Teams in der Copa Sudamericana, vergleichbar mit dem UEFA-Cup, gegen den argentinischen Klub Arsenal de Sarandí und trat zurück. Passarella hatte zu Saisonbeginn seine Demission angekündigt, falls River Plate erneut ohne Titel bleibe. Er verkündete bei seinem Abgang, dass er nun sein Wort halte. Seit Dezember 2009 ist er der gewählte Präsident von River Plate.", "section_level": 2}], "src_summary": "Daniel Alberto Passarella (* 25. Mai 1953 in Buenos Aires) ist ein ehemaliger argentinischer Fußballspieler und -trainer. Er wurde von Pelé auf die Liste der 125 besten lebenden Fußballer (FIFA 100) gesetzt. Er ist der einzige Argentinier, der zweimal (1978 und 1986) Fußball-Weltmeister wurde.", "tgt_summary": "达尼埃尔·帕萨雷拉(Daniel Alberto Passarella,1953年-5月25日)乃一名阿根廷前足球员,现为足球教练。球员时代的他司职中坚,转任教练后则执教过阿根廷国家队和乌拉圭国家队。", "id": 932596} {"src_title": "M24 Chaffee", "tgt_title": "M24霞飛坦克", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Einsatzerfahrungen mit dem bisherigen leichten Panzer M3 bzw. M5 „Stuart“ hatten die Schwächen dieses Fahrzeugs gezeigt, insbesondere seine unzureichende Panzerung. Das als Ersatz geforderte und neuentwickelte Fahrzeug, als T 7 bezeichnet, stellte sich als nur mittelmäßige Konstruktion heraus und wurde im März 1943 abgelehnt. Daraufhin sah sich das Ordnance Departement gezwungen, zusammen mit der Cadillac Division von General Motors im April 1943 ein neues Projekt zu beginnen, das als \"Light Tank T24\" bezeichnet wurde. Dieser Panzer hatte die gleichen Antriebsaggregate wie der M 5A1, war jedoch bereits mit einer stabilisierten 75-mm-Kanone ausgestattet, die schon im mittleren Bomber B-25 Mitchell Verwendung fand. Die Rohrwandung war jedoch verringert und ein anderer Rücklaufmechanismus eingebaut worden. Man versuchte alles, um das Gewicht des Fahrzeuges unter zwanzig Tonnen zu halten. Die Panzerung wurde so gering wie möglich gehalten, die Frontplatte war lediglich 25 Millimeter dick, jedoch in einen Winkel von 60° gestellt, sodass diese Schwäche etwas ausgeglichen werden konnte. Die Ketten wurden auf 16 Zoll (40,6 Zentimeter) verbreitert und die Fahrwerksfederung auf Drehstäbe umgestellt. Die Silhouette war relativ niedrig, obwohl der Turm bereits für drei Mann ausgelegt war. Wie bei allen amerikanischen Panzern des Zweiten Weltkrieges verfügte der Kommandant über einen 360°-M6-Winkelspiegel zur Beobachtung des Gefechtsfeldes unter Panzerschutz. Am 15. Oktober 1943 war das erste Vorserienfahrzeug fertig, worauf die Produktion im Frühjahr 1944 unter der Bezeichnung \"Light Tank M24\" aufgenommen wurde. Die Produktionsstätten befanden sich ab April 1944 bei \"Cadillac\"; ab Juli 1944 kam eine weitere bei Massey-Harris hinzu. Als die Fertigung im August 1945 eingestellt wurde, hatten insgesamt 4731 Fahrzeuge die Montagebänder verlassen. Eine nicht bekannte Anzahl war an die britischen Streitkräfte geliefert worden.", "section_level": 1}, {"title": "Kampfeinsätze.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Die ersten M24 erreichten Europa im Dezember 1944 und kamen zur US 2nd Cavalry Group (Mechanized) – 17 davon erhielten die F Company, 2nd Cavalry Reconnaissance Battalion, und die F Company, 42nd Cavalry Reconnaissance Battalion. Diese Einheiten befanden sich zu diesem Zeitpunkt in der Schlacht um Bastogne. Hauptaufgabe der M24 war die gewaltsame Aufklärung an den Flanken der gepanzerten Hauptkräfte. Nur langsam konnten die Einheiten mit dem M24 ausgestattet werden. Bei Kriegsende waren die meisten Aufklärungsbataillone noch immer mit dem M5 ausgestattet. Die vorhandenen Panzer M24 hatten sich bis dahin als sehr brauchbar erwiesen. Insbesondere die gute Geländegängigkeit und das im Vergleich zum M5 größere Kaliber der Kanone fanden allgemeine Anerkennung. Der M24 war zwar den deutschen Panzern nicht gewachsen, jedoch ermöglichte seine hohe Wendigkeit, sich nach der Entdeckung unbeschädigt zurückzuziehen. Der Einsatz der M24 hatte keine entscheidenden Auswirkungen auf die Kampfhandlungen mehr, da die Fahrzeuge zu spät und in zu geringer Menge eingesetzt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Korea.", "content": "Im Koreakrieg kamen die leichten M24 als erste gegen die überlegenen nordkoreanischen T-34/85 zum Einsatz. Von den schwereren M4 Sherman, M26 Pershing, und M46 ersetzt, konnten sie wieder in ihre eigentliche Verwendung als Aufklärungspanzer wechseln.", "section_level": 2}, {"title": "Indochina.", "content": "Kurze Zeit nach dem Ende des Koreakrieges kämpften französische \"Chaffee\" im Indochina-Krieg und bewährten sich trotz der dort für den Einsatz von Panzern ungünstigen Geländebedingungen. Unter anderem wurden sie in der Schlacht um Điện Biên Phủ eingesetzt. Dazu wurden die Panzer zerlegt und mit Flugzeugen in die Festung transportiert. Bis zur Eroberung von Điện Biên Phủ im Mai 1954 hatten die M24-Panzer zur Unterstützung der Infanterie etwa 15.000 Schuss abgefeuert.", "section_level": 2}, {"title": "Vietnamkrieg.", "content": "Während der Tet-Offensive wurde der M24 \"Chaffee\" von südvietnamesischen Truppen genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Indisch-Pakistanischer Konflikt.", "content": "In den 1970er Jahren, als dieser leichte Kampfpanzer nicht mehr dem Stand der Technik entsprach, erfolgten die letzten Kriegseinsätze des M24 im größeren Stil. Im Indisch-Pakistanischen Krieg 1971 waren in kurzer Zeit 66 von Bangladesch her nach Indien eindringende pakistanische M24 außer Gefecht gesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Irakisch-Iranischer Krieg.", "content": "Im Irakisch-Iranischen Krieg von 1980 bis 1988 hatten beide Seiten noch eine unbekannte Anzahl M24 im Gebrauch, über deren Kampfeinsatz jedoch nichts bekannt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Verlängerung der Nutzungsdauer.", "content": "Mitte der 1970er Jahre erfuhren die in Norwegen noch vorhandenen M24 eine Kampfwertsteigerung durch den Einbau französischer 90-mm-Kanonen, moderner Feuerleitanlagen und Dieselmotoren. Diese als NM-116 bezeichneten Fahrzeuge befanden sich bis 1992/93 im Dienst. Gleichzeitig rüstete die chilenische Armee ihre M24-Panzer mit einer 60-mm-Hyper-Support-Kanone IMI-OTO (HVMS) aus; diese Version blieb bis 1999 im Dienst. In Uruguay ist der M24 noch immer im Einsatz. Wie andere erfolgreiche Fahrzeuge des Zweiten Weltkriegs wurde der M24 in weite Teile der Welt exportiert. Das Muster befand sich noch im Kampfeinsatz, lange nachdem er bei der US Army ausgemustert und durch den Aufklärungspanzer M41 Walker Bulldog ersetzt worden war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der M24 Chaffee war ein leichter US-amerikanischer Panzer der Zeit des Zweiten Weltkriegs, der als Aufklärungspanzer konzipiert und auch klassifiziert war. Von verschiedenen Nutzerstaaten wurde er darüber hinaus als Kampfpanzer eingesetzt. Er war der Nachfolger des Stuart-Panzers und ging ab 1944 in die Serienproduktion. Der \"Chaffee\" war luftverlastbar und gilt als der erste echte Leichtpanzer der Welt. Er hatte eine hohe Feuerkraft und wies als erster US-Panzer eine günstig abgeschrägte Panzerung auf. Benannt wurde der Panzer nach dem Pionier der US-Panzertruppen General Adna R. Chaffee, Jr.", "tgt_summary": "M24霞飞(英语:M24 Chaffee)为一款美国在二次世界大战中期服役的轻型坦克,并且使用于朝鲜战争。本战车是以拥有「美国装甲兵之父」头衔的小阿德纳·霞飞将军作为命名。", "id": 2361349} {"src_title": "Johnny Hallyday", "tgt_title": "约翰尼·阿利代", "src_document": [{"title": "Herkunft und Anfänge.", "content": "Er wurde als Sohn eines belgischen Schauspielers, Sängers und Tänzers in Paris geboren. Die Mutter verließ ihn, als er acht Monate alt war; er wuchs bei ihrer Schwester auf, die mit ihren Töchtern und dem knapp Einjährigen ab 1944 auf Tanztournee ging. Diese Tante heiratete den US-amerikanischen Tänzer Lee Hallyday, dessen Namen er später als Künstlernamen annahm. In den 1960er-Jahren wurde Hallyday mit in französischer Sprache gesungener Rockmusik bekannt. Er wurde vom Musikverleger Jacques Wolfsohn entdeckt und von der Plattenfirma Disques Vogue unter Vertrag genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Karriere.", "content": "Hallyday veröffentlichte am 14. März 1960 bei Disques Vogue seine erste Single \"T’aimer follement\". Es folgten noch im selben Jahr \"Itsy bitsy, petit bikini\", die französische Coverversion von \"Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polka Dot Bikini\", im November 1960 erschien \"Le P’tit clown de ton coeur\". 1961 wechselte er zu Philips, das ihm größere finanzielle Möglichkeiten bot, und blieb dort (über die Nachfolgefirma Universal) bis 2006 unter Vertrag. Danach veröffentlichte er bei Warner und verfügte über mehr Rechte an seinen Titeln. Er verstand es von Anfang an, das nordamerikanische Lebensgefühl musikalisch in das Romanische zu übertragen. Er spielte den Vorzeigejungen am Strand der Côte d’Azur, der ein Mädchen sucht \"(Je cherche une fille)\" ebenso perfekt wie einen Straßenjungen, der seine Macho-Haltung ins Sanfte wandeln konnte, und galt lange als „Chamäleon des Popmusikgeschäfts“. Hallyday unternahm außerdem einige Versuche, den deutschen Plattenmarkt zu erobern (u. a. mit \"Ja, der Elefant\" von 1962, \"Mein Leben fängt erst richtig an\" von 1964, \"Lass’ die Leute doch reden\" von 1966, und \"Das alte Haus in New Orleans\" von 1967 (zusammen mit Achim Reichel und den Rattles)). Seinem ersten öffentlichen Auftritt in Deutschland im Rahmen seiner Studiosession \"Ja, der Elefant\" in der Hamburger Musikhalle sah die \"Bild-Zeitung\" mit einer „gewissen Katastrophengeilheit“ \"(Der Spiegel)\" entgegen: „Was kommt da auf uns zu?“ Das ist nur zu verstehen, wenn man Hallydays Karriere auch als eine (französisch) politische begreift. Schon bei dem ersten Konzert ging das Inventar der Auftrittshalle zu Bruch. Im Anschluss an ein Open-Air-Konzert von Hallyday auf der \"Place de la Nation\" in Paris begannen 150.000 Personen zu randalieren, Geschäfte, U-Bahnhöfe, Autos und anderes Privateigentum in der Umgebung zu zerstören und sich Straßenkämpfe mit der Polizei zu liefern. Dies setzte sich in der Provinz fort. Es waren überwiegend Fans aus der Arbeiterschaft, die sich um seine Konzerte versammelten und ihrer Unzufriedenheit über ihre gesellschaftliche Lebenslage Ausdruck verschafften. Mitte der Sechzigerjahre nutzte Hallyday einen Streit mit dem französischen Folkloresänger Antoine zu einem seiner größten Songerfolge: \"Cheveux longs et idées courtes\" („Lange Haare und kurzer Verstand“). Hallyday äußerte sich zu allgemeinen politischen Erscheinungen immer nur indirekt: „Ich bin einsam (\"[Je suis seul]\") ist eine Aufforderung, in sich hineinzuhören und dem Gefühl dann Ausdruck zu geben. Ok, das ist eben Rock! (\"[that’s rock’n roll!]\")“ In Deutschland, wo er im badischen Offenburg seinen Militärdienst abgeleistet hatte, blieb er hinter den Erfolgen vergleichbarer Rocksänger zurück, auch wenn er aufgrund seiner Skandale und eingängigen Hits eine gewisse Popularität erlangte. In seiner langen Karriere absolvierte er bis 2011 180 Tourneen mit 15 Millionen Zuschauern und verkaufte bis 2008 schätzungsweise 85 Millionen Schallplatten. „In Frankreich ist Hallyday unerreichbar“, äußerte sich Mick Jagger angesichts der fünf ausverkauften Konzerte im Stade de France 1998 mit zusammen 450.000 verkauften Eintrittskarten. Hallydays größter Auftritt war das Gratiskonzert am 10. Juni 2000 unter dem Eiffelturm in Paris; circa 600.000 Zuschauer versammelten sich auf dem \"Champ de Mars\". Dieses Konzert wurde kurze Zeit später auch als CD und DVD \"100% Johnny Live à la Tour Eiffel\" veröffentlicht. Noch 2014 und 2017 trat er zusammen mit zwei anderen französischen Rock-Pop-Legenden, Eddy Mitchell und Jacques Dutronc, unter dem selbstironischen Namen \"Les Vieilles Canailles\" (Die alten Schurken) im Palais Omnisports und im Fernsehen auf; darüber veröffentlichten sie auch ein Album mit ihren jeweils größten Erfolgen. Er veranstaltete auch kleinere Konzerte mit renommierten Studiomusikern aus aller Welt, wie im Cigale in Paris 2003. Über die Jahrzehnte realisierte und produzierte er immer wieder auch bei Kritikern vielbeachtete Konzeptalben bis hin zu \"Hamlet\" 1976, die sich mit dem Lebensgefühl der älter werdenden Fangemeinde befassten. Er schrieb zahlreiche Chansons und wirkte an der Musik vieler Filme mit. Für den Videoclip seines Songs \"Casualty of Love\" engagierte er den Regisseur Bob Swaim, einen César-Preisträger.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Aktivitäten.", "content": "Ab März 2005 gab Hallyday die dreimonatlich erscheinende Zeitschrift \"Limited Access\" heraus. Mit seinem Freund, dem Designer Christian Audigier, führte er bis 2011 das sehr erfolgreiche Modelabel Smet, benannt nach dem eigentlichen Familiennamen von Johnny Hallyday. 2011 stand er erstmals auf der Theaterbühne und spielte die Hauptrolle in der französischen Uraufführung von Tennessee Williams’ Stück \"Le paradis sur terre (Kingdom on Earth)\".", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Am 12. April 1965 heiratete Hallyday die Sängerin Sylvie Vartan, mit der er einen Sohn hat, der inzwischen selbst das Pseudonym des Vaters wählte und als David Hallyday ebenfalls als Sänger bekannt wurde. Am 4. November 1980 wurde die Ehe geschieden. Ein Jahr später heiratete er das Mannequin Babeth Etienne. Die am 1. Dezember 1981 geschlossene Ehe hielt jedoch nur zwei Monate und zwei Tage. Ab 1982 lebte er mit der französischen Schauspielerin Nathalie Baye zusammen; 1983 kam ihre gemeinsame Tochter Laura Smet zur Welt. Das Paar trennte sich 1986. Von 1990 bis 1992 war er mit der Schauspielerin Adeline Blondieau verheiratet. 1994 heirateten sie nochmals, diesmal hielt ihre Ehe weniger als ein Jahr. Seit 1996 war er mit der 1975 geborenen Laëticia Boudou verheiratet; 2004 und 2008 adoptierte das Ehepaar zwei vietnamesische Mädchen. Im Dezember 2006 zog Hallyday aus steuerlichen Gründen nach Gstaad in der Schweiz. Im selben Jahr wurde bekannt, dass er sich um die belgische Staatsbürgerschaft beworben hatte, was in Frankreich für großes Aufsehen sorgte. Im Oktober 2007 zog er seinen Antrag zurück. 2009 begann er seine Abschiedstournee, die im November nach einer Bandscheibenoperation ein jähes Ende fand, als er sich nach Komplikationen mehrere Tage im künstlichen Koma befand. Im Anschluss musste er das Sprechen und Singen erneut erlernen und stand erst wieder am 15. Juni 2010 zu seinem Geburtstag auf einer Bühne. 2010 wurde er wegen einer Darmkrebserkrankung operiert. Ab 2013 lebte Hallyday in Los Angeles.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Trauerzug.", "content": "Im März 2017 teilte Hallyday mit, dass er an Lungenkrebs erkrankt sei. Im darauf folgenden Dezember erlag er im Alter von 74 Jahren den Folgen dieser Krankheit. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ordnete einen Trauerzug vom Triumphbogen über die Champs-Elysées zur Kirche La Madeleine an. Die Polizei schätzt, dass bis zu einer Million Menschen den Weg säumten. Hallyday wurde auf dem \"Cimetière de l'église de Lorient de Saint-Barthélemy\" der französischen Karibikinsel Saint-Barthélemy beigesetzt. Auf der Insel, die zu den Kleinen Antillen gehört, besaß er eine Villa.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johnny Hallyday, französische Aussprache: d͡zɔni aliˈdɛ (* 15. Juni 1943 als \"Jean-Philippe Smet\" in Paris; † 5. Dezember 2017 in Marnes-la-Coquette) war ein französischer Sänger, Songwriter und Schauspieler.", "tgt_summary": "约翰尼·阿利代(,1943年-6月15日-2017年-12月6日),为法国歌手及演员,在法语世界里,因为他鲜明的摇滚形象,使他从歌唱生涯一开始就被许多人视为法国猫王,自1959年出道至今已纵横法国乐坛超过半世纪,共完成100场巡回演出、40张金唱片、22张白金唱片、并拥有全球唱片销售量超过一亿张以上的成绩,同时也是法国摇滚巨星之一。", "id": 1910969} {"src_title": "Fred Vargas", "tgt_title": "弗雷德·瓦格斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fred Vargas ist die Tochter des Kulturjournalisten Philippe Audoin, eines Mitglieds der Surrealisten, und eine Schwester des Historikers Stéphane Audoin-Rouzeau. Ihre Zwillingsschwester, die Malerin Joëlle Audoin-Rouzeau, benutzte unter dem Pseudonym Jo Vargas den fiktiven Nachnamen bereits vor ihr. Fred Vargas lebt mit ihrem Sohn im Pariser Stadtteil Montparnasse und arbeitet als Archäologin (Spezialgebiet Archäozoologie mit Schwerpunkt Mittelalter) beim CNRS. Seit 1986 schreibt sie in ihrer Ferienzeit Kriminalromane, distanzierte sich dabei später von ihrem Erstlingswerk \"Les Jeux de l'amour et de la mort\", nachdem sie mit ihrem zweiten Roman, \"L'homme aux cercles bleus\", 1991 ihren eigenen Stil gefunden hatte. 2004 wandte sie sich mit ihrem Eintreten für den ehemaligen Terroristen und heutigen Schriftsteller Cesare Battisti einem (kultur-)politischen Thema zu. Hintergrund ist die drohende Auslieferung zahlreicher Ex-Politstraftäter und heutiger Kulturschaffender an Italien, nachdem sie viele Jahre lang aufgrund eines Erlasses von François Mitterrand in Frankreich geduldet waren. 2019 veröffentlichte sie mit \"L’Humanité en péril. Virons de bord, toute!\" einen Essay über den Klimawandel, der in Frankreich große Aufmerksamkeit erhielt. Fred Vargas stellte ihn am 1. Mai in der französischen Literatursendung \"La Grande Librairie\" vor; der Titel gehörte im Mai 2019 zu den meistverkauften Sachbuchtiteln Frankreichs.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptfiguren ihrer Romane.", "content": "Typisch für ihre Romanfiguren sind Skurrilität und Liebenswürdigkeit. Zwei Serien von Romanen um jeweils eine Gruppe von Ermittlern lassen sich unterscheiden – diese sind aber untereinander bekannt. Die Handlung der Romane hat etwas Groteskes, wobei Bezüge zum Surrealismus (einem Teil des familiären Hintergrunds der Autorin) unübersehbar sind, bleibt dabei jedoch stets logisch. (s. Fred Vargas \"Die schöne Diva von Saint-Jaques\")", "section_level": 1}], "src_summary": "Fred Vargas [] ist der Künstlername der französischen Schriftstellerin, Historikerin, Mittelalterarchäologin und Archäozoologin Frédérique Audoin-Rouzeau (* 7. Juni 1957 in Paris). Im Mittelpunkt vieler ihrer Kriminalromane steht der französische Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg.", "tgt_summary": "弗雷德·瓦格斯(,1957年-6月7日),原名芙蕾德丽克·奥杜万-卢佐(),法国历史学家、考古学家及作家。作为一个考古学家,她曾于法国国家科学研究中心及巴斯德研究院工作。", "id": 1314747} {"src_title": "Los Angeles Memorial Coliseum", "tgt_title": "洛杉磯紀念體育場", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bau begann im Dezember 1921 und fand gleichzeitig mit dem Rose Bowl Stadium statt. Das Memorial Coliseum wurde im Mai 1923 eröffnet, gewidmet dem Andenken an die Weltkriegsveteranen der Stadt, später des ganzen Landes. Das erste Spiel trugen am 6. Oktober die University of Southern California und das Pomona College aus. USC gewann die Partie vor 12.836 Zuschauern mit 23:7 Punkten. Es war Schauplatz der Leichtathletik-Wettkämpfe sowohl der Olympischen Spiele 1932 als auch 1984. Viele weitere Veranstaltungen wurden hier abgehalten, darunter der erste Super Bowl im American Football im Jahr 1967. Am 27. Juli 1984 wurde das Coliseum als Baudenkmal in das National Register of Historic Places aufgenommen und als National Historic Landmark anerkannt. Vor der Saison 1993 wurde das Stadion für 15 Millionen US-Dollar renoviert. Dabei wurde das Spielfeld um 11 Fuß (3,35 Meter) abgesenkt und die olympische Leichtathletikanlage entfernt, damit die Zuschauer dichter am Spielgeschehen sind. Durch 14 neue Sitzreihen wuchs das Stadion um etwa 8.000 Plätze. Bei dem Northridge-Erdbeben 1994 am 17. Januar wurde das Stadion stark beschädigt und musste für 93 Millionen US-Dollar repariert werden. Am 29. März 2008 wurde beim Baseball-Freundschaftsspiel zwischen den Los Angeles Dodgers und den Boston Red Sox mit 115.300 Zuschauern ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Am 29. Januar 2018 wurde bekannt, dass das Stadion ab August 2019 den Sponsorennamen \"United Airlines Memorial Coliseum\" tragen solle. Die \"USC Trojans\" sollten dafür von der Fluggesellschaft United Airlines über eine Vertragslaufzeit von 16 Jahren insgesamt 69 Mio. US-Dollar erhalten. Es wäre der bislang höchstdotierte Namenssponsoringvertrag für ein College-Football-Stadion gewesen. Das Geld sollte für Renovierungsarbeiten am Coliseum mit Kosten von insgesamt 270 Mio. US-Dollar verwendet werden. Nach Protesten von Angehörigen von Kriegsveteranen sowie Vertretern des Los Angeles County und infolgedessen der Ankündigung durch United Airlines, sich vom Sponsoring komplett zurückzuziehen, wurde Ende Juni 2019 als künftiger Name \"United Airlines Field at the Los Angeles Memorial Coliseum\" beschlossen und der Vertrag auf zehn Jahre verkürzt ohne den geänderten Sponsoringbetrag genau zu beziffern.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Das Stadion wurde auch als Kulisse für die Filme \"Money Talks – Geld stinkt nicht\" und Flucht aus L.A. sowie für die Fernsehserie \"24\" genutzt. Ebenso tritt das Stadion in der Fernsehserie \"Columbo\" in der Folge \"Wenn der Eismann kommt\" auf. Die Zukunft des Stadions und sein schließlicher Zusammenbruch nach einem fiktiven Verschwinden der Menschheit wird in Folge 1 der 2. Staffel der Dokufiktion-Serie \"Zukunft ohne Menschen\" („Der Zorn Gottes“, USA 2010) behandelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Los Angeles Memorial Coliseum ist ein großes Sportstadion im \"Exposition Park\" von Los Angeles, das zwei Mal als Olympiastadion diente (1932 und 1984). Die traditionsreiche Sportstätte, in der bis zu 77.500 Zuschauer Platz finden, wird auch als \"The Grand Old Lady\" bezeichnet. Das Stadion ist seit 1923 Spielstätte der NCAA-College-Football-Mannschaft der University of Southern California, den \"USC Trojans\" der Pac-12, und ist das sechstgrößte Football-Stadion in Nordamerika. Neben der Football-Mannschaft der USC nutzen das Lacrosse-Team der Frauen sowie beide Fußballmannschaften vereinzelt das Coliseum für ihre Partien. Seit der Saison 2016 tragen die nach Los Angeles zurückgekehrten Los Angeles Rams ihre Heimpartien wieder im \"Coliseum\" aus, bis das neue SoFi Stadium fertiggestellt ist.", "tgt_summary": "联合航空纪念体育场(英语:United Airlines Memorial Coliseum)原名洛杉矶纪念体育场(英语:Los Angeles Memorial Coliseum),是位于美国加利福尼亚州洛杉矶大学公园内的一座大型室外体育场馆,是世界上唯一作为三届夏季奥林匹克运动会(分别是1932年、1984年奥运会及2028年奥运会)主场馆的体育场。此外,场馆亦曾经两度主办超级杯决赛(分别是1967年及1973年)。", "id": 2555569} {"src_title": "Etisalat", "tgt_title": "阿联酋电信", "src_document": [{"title": "Marktstellung.", "content": "Das Unternehmen hatte bis 2006 ein Monopol für alle Telefondienstleistungen und war der einzige zugelassene Internetanbieter des Landes. Die Regierung der VAE hat im Frühjahr 2005 beschlossen, dass ab Anfang 2006 weitere Unternehmen für Telefon- und Internetdienste ihren Dienste anbieten können. Bisher nahm nur der Betreiber „Du“ 2007 seinen Betrieb auf. Das Unternehmen versorgt die 4,2 Millionen Einwohner des Landes mit 4 Millionen Mobilfunkanschlüssen und hat eine der höchsten Durchdringungsraten im Mobilfunksektor weltweit. Weitere Unternehmensaktivitäten sind der Aufbau und Betrieb von Telekommunikationseinrichtungen in den Nachbarländern wie Saudi-Arabien und Ägypten. Nach eigenen Angaben arbeitet das Unternehmen in 18 Staaten und hat dort über 100 Millionen Kunden.", "section_level": 1}, {"title": "Ecompany.", "content": "Der Internetzugangsanbieter (100 % Tochtergesellschaft von Etisalat) trägt den Namen \"ecompany\" (früher Emirates Internet and Multimedia (Internet und Multimedia der Emirate), abgekürzt EIM). Dieser hält das Monopol auf alle Internetverbindungen. Der DSL-Dienst wird unter dem Namen „Al Shamil“ vermarktet. Einwahlverbindungen werden zeitgebunden, DSL-Verbindungen pauschal mit 250 AED pro Monat abgerechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Überwachung.", "content": "Dem Anbieter \"ecompany\" fallen unter anderem Zensuraufgaben zu. So werden Internetinhalte, die möglicherweise im weitesten Sinne zum Inhalt haben, blockiert. Die Sperre erfolgt über einen Proxyserver, über den der gesamte Internetverkehr des Landes überwacht wird. Davon ausgenommen sind große Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Diese können unzensiert auf das Internet zugreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Maßnahmen.", "content": "Im Juli 2009 bot das Unternehmen rund 145.000 Blackberry-Kunden per SMS ein Softwareupdate an, das ein Spionageprogramm enthielt. Blackberry-Hersteller RIM erklärte in Folge in einem öffentlichen Statement, dass es sich bei der Software offenbar um ein Spionageprogramm der US-Firma S88 handelt. S88 hat sich auf Produkte zur „Lawful Interception“, d. h. Abhörvorrichtungen für Strafverfolger und Geheimdienste spezialisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgebäude.", "content": "Die Verwaltungsgebäude in den einzelnen Emiraten wurden jeweils im selben Baustil erbaut. In Dubai befindet sich die Verwaltung im Etisalat Building.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die staatliche Emiratische Gesellschaft für Telekommunikation (Eigenname Etisalat, früher Emirtel) wurde nach Beschluss des Bundesgesetzes Nr. 1 von 1976 der Vereinigten Arabischen Emirate gegründet.", "tgt_summary": "阿联酋电信公司(英语:Emirates Telecommunications Corporation),品牌名称Etisalat( \"\",字面含义为“通信”),是一家阿拉伯联合酋长国电信服务提供商,目前在亚洲、中东和非洲的17个国家运营。截至2014年,Etisalat是世界上第13大移动网络运营商,总客户群超过1.67亿。Etisalat在2012年被“福布斯中东”评为阿拉伯联合酋长国最强大的公司。", "id": 299744} {"src_title": "Jin Mao Tower", "tgt_title": "金茂大厦", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Grundstein des von Skidmore, Owings and Merrill geplanten Turms wurde bereits im Jahr 1994 gelegt. Im Jahr 1998 waren die Bauarbeiten beendet und das Gebäude war mit einer Höhe von 420,5 Metern bei 88 Etagen das höchste in China. Erst im Jahr 2008 musste dieser Titel an das in unmittelbar in seiner Nachbarschaft befindliche Shanghai World Financial Center mit 492 Metern und 101 Etagen abgegeben werden. Heute ist das Gebäude noch das fünfthöchste Chinas und nimmt in der Weltrangliste Rang 13 ein. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft befindet sich außerdem der im Sommer 2015 fertiggestellte Shanghai Tower, mit einer Gesamthöhe von 632 Metern. Der Jin Mao Tower ist damit das niedrigste der drei besonders hohen Bauten in diesem Gebiet. Der Wolkenkratzer wurde nach traditionellen chinesischen Formen geschaffen; so soll die treppenförmig aufsteigende Stahl-Glas-Fassade an eine Pagode und einen Bambus-Halm erinnern. Die acht als chinesische Glückszahl hat – wie auch beim Taipei 101 – ebenfalls besondere Bedeutung: Exakt zum Zeitpunkt der Auswahl des Entwurfes war Staatschef Deng Xiaoping 88 Jahre alt, die oben genannten 88 Stockwerke spielten eine Rolle und das Gebäude wurde am 28. August 1998 eingeweiht. In 340 Metern Höhe im 88. Stock befindet sich das zweithöchste Aussichtsdeck in China, das höchste liegt gleich nebenan in der Brückenkrone des SWFC. Die Fahrt mit dem Aufzug bis zum Aussichtsdeck dauert 46 Sekunden; die Geschwindigkeit liegt bei 9 Metern pro Sekunde. Zudem befindet sich in 250 Metern Höhe ein Schwimmbad. Es gehört zu den höchstgelegenen Schwimmbecken in einem Gebäude weltweit. Die unteren 50 Stockwerke werden als Büroräume genutzt. In den oberen 38 Stockwerken befindet sich das 5-Sterne Grand Hyatt Hotel mit 555 Zimmern. Das Hotel-Atrium beginnt im 53. Stock und endet im 87. Stock, in dem sich die mit 285 m2 größte Suite des Hotels befindet. Mit 152 Metern Höhe und 27 Metern Durchmesser ist es das größte Atrium der Welt; vom 52. Stock aus führt der längste Wäscheschacht der Welt bis in den Keller des Turms. Bis zur Eröffnung des Park Hyatt Hotels im benachbarten World Financial Center war das Gebäude das Haus mit den höchsten als Hotel genutzten Räumen. Da aber auch das IFC Büroräume enthält, blieb der Status als höchstes reines Hotelgebäude weiter dem 333 Meter hohen Rose Tower in Dubai vorbehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Am 31. Mai 2007 erklomm der Freikletterer Alain Robert den Wolkenkratzer entlang der Fassade.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Jin Mao Tower (, etwa: goldenes prachtvolles Gebäude) ist ein 88 Stockwerke umfassender Wolkenkratzer im Finanzviertel Pudong in Shanghai.", "tgt_summary": "金茂大厦又称金茂大楼,位于中华人民共和国上海市浦东新区黄浦江畔的陆家嘴金融贸易区,楼高420.5米,是上海第3高的摩天大楼、中国大陆第10高楼(截至2015年)。大厦于1994年开工,1998年建成。全楼在地上共88层,再加上尖塔的楼层共有93层,地下则3层,全部的面积为27万8707平方米。楼中有130部电梯与555间客房。该大厦是上海的一座地标,是集现代化办公楼、五星级酒店、会展中心、娱乐、商场等设施于一体,融汇中国塔型风格与西方建筑技术的多功能型摩天大楼。它由美国芝加哥SOM设计事务所的前任设计合伙人亚德里安·史密斯(Adrian Smith)设计。金茂大厦由金茂集团拥有。该楼日常维护费用为每日100万人民币。", "id": 381491} {"src_title": "Hippolyte Taine", "tgt_title": "依波利特·阿道尔夫·丹纳", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Taine entstammte einer Tuchmacherfamilie aus den Ardennen und wurde nach ausgezeichneten Schulleistungen im Jahre 1848 in die École normale supérieure aufgenommen, wo er Francisque Sarcey und Edmond About begegnete. Sein Verhalten – er galt als schwierig – führte zum Scheitern des angestrebten Staatsexamens im Fach Philosophie (1851). Trotz einer literarischen Ausbildung nahm er die Ideen des Positivismus an. Zunächst Lehrer am Collège von Nevers (1851–1852), dann in Poitiers, fiel er in Ungunst und wurde nach Besançon (1852) versetzt, während die von ihm im Bereich der Psychologie gewählten Themen für die Doktordissertation abgelehnt wurden, so dass er sich schließlich aus dem Schulbetrieb freistellen ließ und nach Paris zurückkehrte. Er schrieb nun zahlreiche Artikel zu philosophischen, literarischen und historischen Themen für renommierte wissenschaftliche Revuen und wurde 1857 ständiger Mitarbeiter der Revue des Deux Mondes. Im Jahr 1853 promovierte er schließlich mit einem \"Essai sur les fables de La Fontaine\" und dem lateinischen Text \"De personis platonicis\". Er unternahm Reisen in die Pyrenäen (1854), nach England (u. a. 1858), Belgien, Deutschland und Italien und widmete sich fortan ganz dem Studium. 1854 publizierte er \"Voyage aux Pyrenées\" (Reise in die Pyrenäen) und 1863 seine \"Histoire de la littérature anglaise\" (Geschichte der englischen Literatur, in 5 Bänden), deren Erfolg zu einer Einstellung an der École de Saint-Cyr (1863) beitrug. Ab 1866 lehrte er Kunstgeschichte an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris und 1871 in Oxford. Seit 1881 war er auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Taine größtenteils in Menthon-Saint-Bernard am See von Annecy. Er starb im Jahr 1893 im Alter von 64 Jahren und erhielt, seinem Wunsch entsprechend, ein protestantisches Begräbnis in Menthon-Saint-Bernard. Die Naturalisten folgten in ihrer Sicht den Theorien Hippolyte Taines. Er verstand den Menschen als gesetzmäßig bestimmt, als determiniert von Vererbung, Milieu und historischer Situation. In Deutschland war es Friedrich Nietzsche, der als Erster die kulturphilosophische Bedeutung Taines erkannte. Besonders Taines Studie über Napoleon I. fand in intellektuellen Kreisen Deutschlands große Beachtung. Taine arbeitete heraus, dass vornehmlich der durch angeborene und erworbene Eigenschaften über die breite Masse sich emporhebende Tatmensch geschichtliche Abläufe initiiert bzw. signifikant beeinflusse. Taines Paradebeispiel für diese geschichtsphilosophische These stellt das Wirken von Napoleon I. dar, dessen überragende militär- und staatspolitische Leistungen die Begründung des modernen Europas bedeuteten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hippolyte Adolphe Taine (* 21. April 1828 in Vouziers; † 5. März 1893 in Paris) war ein französischer Philosoph, Historiker und Kritiker. Er lehrte an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris, der Militärschule Saint-Cyr und in Oxford und war Mitarbeiter der beiden damals bedeutendsten wissenschaftlichen Zeitschriften Frankreichs, der \"Revue des Deux Mondes\" und dem \"Journal des Débats\". Er war Mitglied der Académie française (1878).", "tgt_summary": "依波利特·阿道尔夫·丹纳(,1828年-4月21日-1893年-3月5日),法国评论家与史学家,实证史学的代表。", "id": 317265} {"src_title": "Nieuwe Kerk (Delft)", "tgt_title": "新教堂 (代尔夫特)", "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Die Kirche wurde 1351 unter der Herrschaft von Albrecht I. von Bayern, Herzog von Straubing-Holland, gegründet und den Heiligen Maria und Ursula geweiht. Sie war die zweite Pfarrkirche der Stadt nach der heute so genannten Oude Kerk (Alte Kirche) und erhielt deshalb den Namen \"Nieuwe Kerk\". Im Zuge der Reformation ging die Nieuwe Kerk 1572 an die Niederländisch-Reformierte Kirche über. Die erste Kirche war ein hölzerner Behelfsbau, um den herum ab 1396 eine große spätgotische Basilika errichtet wurde. Nach Fertigstellung des Querschiffs wurde die Holzkirche abgetragen. Mit der Vollendung des Westturms am 6. September 1496 war die Kirche nach genau 100 Jahren Bauzeit fertiggestellt. Am 3. Mai 1536 verursachte ein Blitzeinschlag im Westturm einen großen Stadtbrand, bei dem die Kirche schwer beschädigt und auch Teile der Stadt vernichtet wurden. Die wiedererrichtete Turmspitze wurde 1872 ebenfalls durch einen Blitzschlag zerstört. Danach entstand die heutige Turmspitze, durch die der Westturm eine Höhe von fast 109 Metern erreicht. In den Niederlanden hat nur der Utrechter Dom einen noch höheren Turm. Die 36 Glocken im Westturm stammen aus dem Jahr 1660. Das Innere der Kirche ist, wie in calvinistischen Gotteshäusern üblich, schlicht gehalten. Der größte Teil der Einrichtung wurde bei einem Bildersturm 1566 zerstört, die Buntglasfenster beim Stadtbrand 1536, ihre Nachfolger bei der Explosion des Delfter Pulverturms am 12. Oktober 1654. Die heutige dritte Generation bemalter Glasfenster stammen aus den Jahren 1927–1936.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel wurde 1839 von dem Orgelbauer Jonathan Bätz aus Utrecht erbaut. Das Instrument hat 48 Register auf drei Manualen und Pedal.", "section_level": 1}, {"title": "Grabkirche des Hauses Oranien-Nassau.", "content": "Die Neue Kirche wurde durch einen historischen Zufall zur Grablege der Oranier. Prinz Wilhelm von Oranien, der Führer des niederländischen Widerstands gegen die Spanier, hielt sich nur kurz in Delft auf, wurde aber am 10. Juli 1584 im dortigen Prinzenhof ermordet. Die traditionelle Grablege der Oranier in Breda war noch in spanischer Hand, weshalb man den Prinzen in Delft begrub. Da Wilhelm als Gründer der niederländischen Nation gilt und sich die Könige bis heute von ihm herleiten, wurde Delft als Begräbnisstätte des Königshauses beibehalten. Einige Oranier wurden jedoch an anderen Orten bestattet, unter anderen Wilhelms ältester Sohn Philipp Wilhelm (in Diest) und Wilhelm III. von Oranien, der mit seiner Frau Mary als König und Königin von England, Schottland und Irland in der Londoner Westminster Abbey bestattet wurde. Das Grab des direkten Vorfahren der niederländischen und mehrerer anderer Könige, Johann Wilhelm Friso von Nassau-Dietz, befindet sich in der Grote of Jacobijnerkerk in Leeuwarden, da dort die Mitglieder des friesischen Zweigs der Nassauer ab Ende des 16. Jahrhunderts beigesetzt wurden. Das Prunkgrab Wilhelms befindet sich im Chor der Neuen Kirche. In der alten Krypta darunter stehen neben einigen Kindersärgen die Särge von Wilhelm, seiner letzten Frau, dem gemeinsamen Sohn Friedrich Heinrich und dessen Familie, sowie von Moritz, dessen Prinzentitel an den Halbbruder übergegangen war. Die Särge der später verstorbenen Oranier befinden sich im neuen Grabkeller. Die jüngsten Beisetzungen fanden 2002 (Prinz Claus) und 2004 (Königin Juliana und Prinz Bernhard) statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nieuwe Kerk () steht am Marktplatz von Delft (Zuid-Holland) gegenüber dem Rathaus. Sie ist eine der größten Kirchen der Niederlande und ein Werk der Backsteingotik. Der Westturm ist mit 109 Metern Höhe der zweithöchste des Landes, seine oberen Geschosse allerdings aus Werkstein. Die Nieuwe Kerk ist die Grabkirche des niederländischen Königshauses; 45 Angehörige der Dynastie sind hier beigesetzt.", "tgt_summary": "新教堂()是荷兰南荷兰省代尔夫特的地标性教堂。该教堂坐落于代尔夫特市场广场(Markt),正对着代尔夫特市政厅。1584年,沉默者威廉被埋葬于此处的一座由亨德里克·德·凯泽(Hendrick de Keyser)与彼得·德·凯泽(Pieter de Keyser)设计的陵墓中。从那以后,奥兰治-拿骚家(House of Orange-Nassau)的成员便都葬于该教堂的皇家教堂地下室(royal crypt)中。最近葬于此的是2004年朱丽安娜女王及其丈夫贝恩哈德亲王。这座私人的皇室教堂地下室不对公众开放。", "id": 82645} {"src_title": "Theodor Boveri (Biologe)", "tgt_title": "西奧多·勃法瑞", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Schulzeit.", "content": "Theodor Boveri wurde am 12. Oktober 1862 als Sohn einer gutbürgerlichen Familie in Bamberg geboren. Seine Mutter Antonie Boveri war eine geborene Elssner. Sein Vater, der ebenfalls Theodor Boveri (mit vollem Namen Johann Eugen Theodor) hieß, war Arzt und finanziell wenig erfolgreich. Er praktizierte nur unregelmäßig und verkaufte nach und nach den geerbten Grundbesitz. In der Folge konnte zwar der älteste Sohn Albert (gestorben 1918) noch mit väterlichem Geld studieren, beim zweiten, Theodor, war es aber nur noch mit Stipendium möglich. Der dritte Sohn, Walter Boveri, konnte nicht mehr an der Universität studieren, er ging mit 17 Jahren an die Königliche Industrieschule in Nürnberg. Nach seinem Abschluss zog er mit 20 in die Schweiz, wo er ein bekannter Industrieunternehmer wurde. Die Firma Brown, Boveri & Cie. sowie die Nachfolgerin Asea Brown Boveri (ABB) tragen seinen Namen. Der jüngste Bruder Robert wurde 1871 geboren. Wohl weil Theodor junior wenige Jahre später das elterliche Haus verließ, schrieb Walter Boveri in einem Nachruf auf Theodor, dass dieser mit einem älteren und einem jüngeren Bruder im elterlichen Haus erzogen wurde. Theodor Boveri ging in Bamberg zur Volksschule und in die ersten drei Klassen der Lateinschule. Mit 13 Jahren besuchte er ab Oktober 1875 ein Realgymnasium in Nürnberg, das er 1881 mit Auszeichnung absolvierte. Der Vater meinte, er sei zum Architekten oder Ingenieur bestimmt und diese Schulform bereite besser in dieser Richtung vor. In Nürnberg lebte er bei der Familie von Robert Steuer, einem Freund des Vaters und Gründer und Leiter der städtischen Musikschule, der Boveri auch Musikunterricht erteilte. Fortan war Theodor nur noch in den Ferien bei seiner Familie, die die Sommerferien regelmäßig auf dem Landgut Höfen bei Bamberg verbrachte. Er suchte diesen Ort bis an sein Lebensende immer wieder auf.", "section_level": 2}, {"title": "München.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Studium, Promotion, Habilitation und Stipendien.", "content": "Noch 1881 nahm Boveri an der Ludwig-Maximilians-Universität München das Studium auf. Er begann mit historisch-philosophischen Studien. Die formalen Voraussetzungen erfüllte sein Abschluss am Realgymnasium jedoch nicht. Die erforderlichen Lateinkenntnisse besaß er schon aus Bamberger Zeiten, Griechisch lernte er nun innerhalb von neun Monaten und bestand danach die humanistische Reifeprüfung mit Auszeichnung. Dadurch wurde er in das Maximilianeum aufgenommen, eine bayerische staatliche Einrichtung zur Begabtenförderung, die ihm mehrere Jahre freie Kost und Unterkunft gewährte. Dies machte ihn weniger abhängig von den schwieriger werdenden finanziellen Verhältnissen seiner Eltern. Nach einem Semester historischer Studien wechselte Boveri zur Naturforschung und Medizin, zuerst zur Anatomie. Bei Karl Wilhelm von Kupffer arbeitete er zeitweise als Assistent, wohl auch aus finanziellen Gründen. Bei Kupffer entstand auch die 1885 bei der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät eingereichte anatomisch-histologische Doktorarbeit \"Beiträge zur Kenntnis der Nervenfasern\". Er wurde Doktor der Philosophie \"summa cum laude\". Im Frühling 1885 erhielt er von der philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät ein fünfjähriges Lamont-Stipendium, das später um zwei Jahre verlängert wurde. Die nach dem Stifter Johann von Lamont benannten Stipendien sollten ab 1854 zur „Heranbildung junger Gelehrter“ dienen, die katholisch und gebürtige Bayern waren. Das Stipendium erlaubte ihm, die Assistenzstelle aufzugeben und sich ganz der Forschung zu widmen. Er wechselte im Mai an das zoologische Institut zu Richard Hertwig, der ihn in die Zellenlehre einführte, wenige Tage nachdem dieser nach München gewechselt hatte. Beeinflusst von der Arbeit von Édouard van Beneden über Eizellen und deren Befruchtung, begann Boveri mit seinen Arbeiten zu Chromosomen. Schon vor Abgabe der Doktorarbeit begann eine lebenslange Freundschaft mit dem zwölf Jahre älteren August Pauly, der im zoologischen Institut Assistent und Privatdozent war. Ende November 1887 habilitierte sich Boveri für Zoologie und vergleichende Anatomie. Thema der Arbeit war \"Die Polkörper der Eizellen\".", "section_level": 3}, {"title": "Neapel und Amphioxus.", "content": "Von Januar bis Ende April 1888 und erneut im Frühling 1889 besuchte Boveri die von Anton Dohrn gegründete Zoologische Station Neapel, wo er mit Seeigeleiern arbeitete. Schon beim ersten Aufenthalt entdeckte er, dass Ei und Samenzelle den gleichen Chromosomenbestand haben. Beim zweiten Aufenthalt führte er die Merogonie-Experimente durch. Weitere sieben Aufenthalte folgten in den Jahren bis 1914. 1890 veröffentlichte er seine Entdeckung der Niere des Lanzettfischchens, damals Amphioxus genannt, eine Arbeit, die ihn davor schützte, als reiner Zellenspezialist angesehen zu werden.", "section_level": 3}, {"title": "Krankheit, private und berufliche Situation, Berufung nach Würzburg.", "content": "1890 begann für Boveri eine schwere Krise. Der Vater Theodor Boveri senior hatte hohe Schulden angehäuft und war ernstlich krank geworden. Da der Bruder Walter noch weiter vom heimatlichen Bamberg entfernt in der Schweiz lebte, übernahm der 27-jährige Theodor Boveri junior die Verhandlungen mit den Gläubigern. Durch Anstrengungen der beiden Söhne sowie durch das Entgegenkommen der Gläubiger konnte der Verlust des elterlichen Vermögens verhindert werden. Jedoch wurde Theodor Boveri junior selbst krank. Diagnostiziert wurde Grippe (Influenza), er selbst schrieb später von einer schweren Neurasthenie. Von Mitte 1890 bis Sommer 1891 war er arbeitsunfähig, teilweise mit schweren Depressionen. Nachdem er anfänglich noch die Vermögensverhältnisse der Eltern in Bamberg geordnet hatte, war er kurz in München, bevor er zur Kur nach Konstanz ging. Wieder in München erreichte ihn die Nachricht, dass der Vater im Sterben lag, und er kehrte Bamberg zurück. Nach der Beerdigung besuchte er in Konstanz eine Nervenanstalt. Er bedauerte sehr, dass es ihm wegen der Krankheit nicht möglich war, im Februar an der Hochzeit des Bruders in der Schweiz teilzunehmen. Vier Monate später ging es ihm wieder besser, wenngleich er krankheitsanfällig blieb. Zum Wintersemester 1891 ging er wieder nach München. 1891 lief das Lamont-Stipendium aus. Am zoologischen Institut konnte er im Sommer bei Hertwig die Assistentenstelle antreten, die zuvor Pauly innehatte. Zwar hatte er sich zu diesem Zeitpunkt bereits eine internationale Reputation erworben, die für einen Assistenten ungewöhnlich war, eine bessere berufliche Möglichkeit ergab sich jedoch zunächst nicht. Sein Ruf führte aber dazu, dass einige ausländische Gastwissenschaftler des Instituts bei ihm arbeiten wollten. Darunter war der erste bekannte Zellbiologe der USA, der sechs Jahre ältere Edmund B. Wilson, mit dem sich eine dauerhafte Freundschaft entwickelte. Trotz unsicherer Berufsaussichten lehnte Boveri eine Dozentur an der Clark University in den USA ab, ebenso wie eine Adjunktenstelle an einem Münchner Museum, die es ihm nicht erlaubt hätte, seine Forschungsinteressen weiter zu verfolgen. Am 1. Januar 1893 erreichte ihn ein Brief des Würzburger Botanik-Professors Julius Sachs, der ihn um sein Schriftenverzeichnis bat, da er ihn beim Ministerium für eine Professur in Würzburg vorschlagen wollte. Anfang Februar wurde er zu einem Vorstellungsgespräch beim Minister geladen. Er schrieb dazu an die Frau seines Bruders Walter", "section_level": 3}, {"title": "Würzburg.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Start in Würzburg, Marcella I. O'Grady.", "content": "Am 22. März 1893 wurde der Dreißigjährige von der Universität Würzburg zum ordentlicher Professor für Zoologie und vergleichende Anatomie ernannt und als Direktor des Zoologisch-Zootomischen Instituts berufen. Trotz einiger Rufe an andere Orte blieb er bis zu seinem Tod in Würzburg. Seine Forscherlaufbahn war damit finanziell abgesichert. Jedoch litt er beim Amtsantritt erneut unter schwerer Neurasthenie, so dass er sich Sorgen machte, ob er seine neuen Pflichten erfüllen könne. Boveri ging mit Pauly einige Tage zum Starnberger See südwestlich von München, wo Pauly Boveri auch eine Einführung in die Insektenkunde gab, ein Gebiet, das Boveri im kommenden Semester unterrichten musste. 1896 kam die US-amerikanische Gastwissenschaftlerin Marcella O'Grady nach Würzburg, um bei Boveri zu arbeiten. Ein Jahr jünger als Boveri, war die Schülerin seines Freundes E. B. Wilson bereits Dozentin am Vassar College, damals ein reines Frauencollege. Obwohl Boveri das Frauenstudium ablehnte, waren sich beide zugetan. Boveri erlitt einen schweren Rheuma-Anfall mit zeitweiser Lähmung des rechten Arms, der ihn zu einem weiteren Krankenhausaufenthalt zwang. Er schrieb an seine Schwägerin O'Grady etablierte sich in den wissenschaftlichen Kreisen Würzburgs. Noch im Dezember 1896 wurde sie als erster weiblicher Gast in die Würzburger Physikalisch-Medizinische Gesellschaft aufgenommen, der sowohl Boveri als auch Wilhelm Conrad Röntgen angehörten. Nachdem das Ehepaar Röntgen die Forscherin regelmäßig eingeladen hatte, entwickelte sich zwischen den beiden Paaren eine dauerhafte Freundschaft. Im Juni 1897 schrieb Boveri an seine Schwägerin, dass sie jetzt verlobt seien. Die Hochzeit fand am 5. Oktober 1897 in Boston statt. Zwei Biographen T. Boveris, Fritz Baltzer und Leopold von Ubisch, die beide Assistenten bei Boveri waren, berichten, dass Frau Boveri „aktiven Anteil“ beziehungsweise „tätigen Anteil“ an den Arbeiten ihres Mannes nahm. Baltzer schreibt: Es gibt jedoch keine Veröffentlichungen mit beiden als Autoren, der Anteil Frau Boveris ist nicht gewürdigt worden. Es gibt überhaupt nur eine Veröffentlichung aus ihrer Zeit in Deutschland: Sie hatte im ersten Jahr in Würzburg eine Dissertationsschrift angefertigt, aber wegen ihrer Heirat auf Prüfung und Promotion verzichtet. Die Arbeit wurde 1903 veröffentlicht. Das einzige Kind der Boveris, die spätere Journalistin Margret Boveri, wurde im Frühjahr 1900 geboren. 1910 starb Boveris Mutter 68-jährig. Boveri schrieb an eine ehemalige Schülerin, dass ihn dies schwer getroffen habe und er sich auf einmal alt fühle.", "section_level": 3}, {"title": "Berufliche Situation, Krankheit und Tod.", "content": "In der Wissenschaft war Boveri um die Jahrhundertwende berühmt, an der Universität stieg er in der Hierarchie auf und wurde dadurch zunehmend mit Verwaltungsangelegenheiten betraut. Er wurde Mitglied im Senat und im Verwaltungsausschuss und war mit Berufungen beauftragt. Ihn erreichten mehrere Rufe an andere Universitäten. 1911 überlegte er, nach Freiburg im Breisgau zu gehen, entschied sich aber doch dagegen. Kurz danach wurde ihm die Leitung eines neuen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biologie in Berlin angeboten. Er war hin und her gerissen, ob er die Berufung annehmen oder doch lieber in Würzburg bleiben sollte. Während der sich hinziehenden Verhandlungen schlug er 1912 eine Abteilungsstruktur sowie Abteilungsleiter Max Hartmann für Protozoen, Richard Goldschmidt für Genetik, Hans Spemann für Entwicklungsphysiologie und Otto Warburg für Biochemie vor, die dann auch berufen wurden. Zwei dieser damals noch jungen Forscher wurden später Nobelpreisträger. Für seine Person lehnte er das Angebot schließlich doch ab. Mit ausschlaggebend war ein weiterer Krankheitsschub mit schwacher Lähmung der rechten Körperhälfte. Er befürchtete, dass sich sein Gesundheitszustand in Berlin noch weiter verschlechtern würde. Boveri war weiter kränklich. Im August 1915 wurden die vereiterte Gallenblase und ein Gallenstein entfernt. Im September schrieb er von Rippenfellentzündung und Fieber. Er starb mit nur 53 Jahren am 15. Oktober 1915. Über die zum Tod führende Krankheit gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Sein Schüler und Biograph Baltzer schrieb 1962: „Die Art der Krankheit blieb unsicher“. Seine Frau nahm an, dass es sich um Lungentuberkulose handelte. Ferner wird berichtet, Ferdinand Sauerbruch habe in Ferndiagnose eine Vergiftung mit Radium vermutet. Das radioaktive Element wurde von Boveri in einigen seiner Versuche eingesetzt. Anhand der in seinen Briefen beschriebenen Symptome wurde im 21. Jahrhundert medizinhistorisch die Diagnose gestellt, Boveri sei an einem Befall mit \"Ascaris lumbricoides\" gestorben, mit dem er experimentiert hatte. Zumindest dass er mit \"Ascaris\" infiziert war, ist historisch gesichert, auch wenn nicht sicher ist, ob es die Todesursache war. Er schrieb Dass weder Baltzer noch Boveris Tochter die \"Ascaris\"-Infektion erwähnt haben, führte einen spätere Biographen zu der Vermutung, dass in deren Augen womöglich „ein solch peinlicher Laborunfall dem Vater und großen Biologen nicht gut angestanden“ hätten.", "section_level": 3}, {"title": "Persönlichkeit.", "content": "Boveris Biographen beschreiben den Jugendlichen wie auch den Erwachsenen als einen Mann, dem weniger die Gabe zur glänzenden Rede gegeben war, als vielmehr die Kunst der überzeugenden Diskussion. Eine hohe Auffassungsgabe ermöglichte ihm, das Wesentliche eines Sachverhaltes zu erkennen und dies pointiert darzustellen. Ein Drang sich in den Mittelpunkt zu stellen war ihm fremd. Boveri war nicht nur wissenschaftlich, sondern auch musikalisch und künstlerisch begabt. Letzteres fand Niederschlag in vielen Bildern und Zeichnungen, die er anfertigte, nicht zuletzt Zeichnungen in seinen wissenschaftlichen Arbeiten.", "section_level": 3}, {"title": "Werk.", "content": "Boveri untersuchte mit Hilfe des Lichtmikroskops die Vorgänge bei der Befruchtung der tierischen Eizelle. Seine bevorzugten Untersuchungsobjekte waren der Pferdespulwurm \"Ascaris megalocephala\" (heute in die beiden Arten \"Parascaris equorum\" und \"Parascaris univalens\" aufgeteilt), von dem er in Würzburg leicht größere Mengen erhalten konnte, und Seeigel-Eier, die er in der Zoologischen Station in Neapel zur Verfügung hatte. Die Vorzüge des Ascaris-Eies beschreibt er wie folgt:", "section_level": 2}, {"title": "Centrosomen.", "content": "Boveri und unabhängig davon Édouard van Beneden entdeckten die Bedeutung des Zentralkörperchens oder Centrosoms für Bildung der Spindel bei der Zellkernteilung (Mitose) bei tierischen Zellen. Am Seeigel-Ei beobachtete Boveri, dass das aktive Centrosom in der befruchteten Eizelle aus dem Mittelstück des Spermiums stammt. Dieses teilt sich und an den beiden Tochtercentrosomen bilden sich die Pole der ersten Teilungspindel aus. Demnach gibt also ein Bestandteil des Spermiums das Signal zum Eintritt in die weitere Entwicklung. 1887 publizierte er 1887, dass das väterliche Centrosom die entscheidende Rolle für alle folgenden Kernteilungen spielt, das mütterliche Centrosom dagegen inaktiv sei.", "section_level": 2}, {"title": "Konstante Chromosomenzahl, Beitrag der Eltern.", "content": "Er zeigte auch, dass Spermienkerne und Eizellen einer Art jeweils die gleiche Anzahl von Chromosomen enthielten. Eine wichtige Frage war, ob die Chromosomen von Vater und Mutter für die Entwicklung des neuen Organismus gleich wichtig seien. Jacques Loeb hatte gezeigt, dass sich auch unbefruchtete Seeigel-Eier zu normalen Larven entwickeln können, was gegen eine wichtige Rolle der väterlichen Chromosomen zu sprechen schien. Boveri demonstrierte jedoch, dass auch unbefruchtete Eier, denen der (mütterliche) Zellkern entfernt wurde und die mit einem Spermium befruchtet wurden, zu einer normalen Larve auswachsen können. Organismen, die nur die Chromosomen aus dem Spermium enthielten wurden als Merogone bezeichnet. Bei diesen Untersuchungen zeigte sich weiterhin, dass die Größe der Zellkerne und auch der Zelle von der Zahl der Chromosomensätze abhing (stabile Kern-Plasma-Relation). In einer Weiterführung dieser Experimente nutzte er entkernte Eizellen und Spermien von verschiedenen Arten. Er konnte kernlose und kernhaltige Eizellen jedoch nicht sauber auftrennen. Nach Befruchtung erhielt er Larven, die der väterlichen Art entsprachen und Mischformen. Er ging davon aus, dass die rein väterlichen aus den Eizellen ohne mütterlichen Kern entstanden, die Mischformen aus solchen mit mütterlichen Kernen oder Kernanteilen. Daher schloss er, dass die Eigenschaften ausschließlich vom Kern vererbt wurden. Auf Grund der experimentellen Schwierigkeiten setzte sich diese Ansicht jedoch nicht allgemein durch. Auch zeigte sich später, dass das einige Aspekte der Larven durchaus durch das Cytoplasma der Mutter beeinflusst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenindividualität, Chromosomen und Krebs.", "content": "Aufbauend auf der Erkenntnis von Carl Rabl, dass Chromosomen auch zwischen zwei Kernteilungen im Zellkern vorhanden sind, entwickelte er die Vorstellung der Chromosomenindividualität, also die Annahme, dass Chromosomen ihre Individualität (und Verschiedenheit von anderen Chromosomen) von Kernteilung zu Kernteilung beibehalten. Diese Erkenntnis ist ein Grundpfeiler der Chromosentheorie der Vererbung. Die Erforschung dieses Sachverhalts wurde dadurch erleichtert, dass die beiden Unterarten von Ascaris nur zwei beziehungsweise vier große Chromosomen pro Zelle haben. Durch komplexe Versuche an Seeigeleiern konnte er weiterhin nachweisen, dass die verschiedenen Chromosomen unterschiedliche Erbanlagen enthalten. Auch schlug er einen Zusammenhang zwischen fehlgeleiteten Mitosen und Krebsbildung vor, eine Vermutung die von Medizinern zunächst abgelehnt wurde und sich erst viele Jahrzehnte später bestätigen sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Diminution.", "content": "Bei der Teilung von Zellen in einem Organismus erhalten im Regelfall beide Tochterzellen die gleiche Chromosomenausstattung wie sie die Mutterzelle hatte. Es gibt aber Ausnahmen von dieser Regel und eine solche Ausnahme, die als Diminution oder Chromatindiminution bezeichnet wird, entdeckte Boveri am befruchteten Ascaris-Ei: Nur die Keimbahnzellen erhalten die vollständige Chromosomenausstattung der befruchteten Eizelle. Die zukünftigen somatischen Zellen oder Körperzellen bauen dagegen Teile der Chromosomen ab.", "section_level": 2}, {"title": "Niere des Lanzettfischchens.", "content": "Bei Amphioxus, dem Lanzettfischchen, entdeckte er die segmental angeordneten Nieren und leistete damit einen Beitrag zur Erforschung der Evolution der Wirbeltiere.", "section_level": 2}], "src_summary": "Theodor Heinrich Boveri (* 12. Oktober 1862 in Bamberg; † 15. Oktober 1915 in Würzburg) war ein deutscher Zoologe, Vergleichender Anatom und Mitbegründer der modernen Zytologie. Boveri erkannte 1904 die Chromosomen als Träger der Erbanlagen.", "tgt_summary": "西奥多·海因里希·勃法瑞(Theodor Heinrich Boveri;1862年-10月12日-1915年-10月15日),或译博韦里,是一名德国生物学家,他首次提出了癌症可能是由染色体的不正确重组造成的,此外也以对线虫染色质消灭现象的研究知名。他的妻子马赛拉·勃法瑞(美国人)也是一名生物学家,他们的女儿玛格丽特·勃法瑞则成为了一名知名记者。", "id": 3062099} {"src_title": "Li Xiannian", "tgt_title": "李先念", "src_document": [{"title": "Jugend bis Langer Marsch.", "content": "Li war Sohn armer Bauern und begann als Jugendlicher eine Schreiner-Ausbildung, abgesehen davon besuchte er nur kurzzeitig die Schule. Er begann seine militärische Laufbahn 1926 als Soldat in der Armee von Chiang Kai-shek während des Nordfeldzuges, mit dem Chiang das nach der Xinhai-Revolution politisch zersplitterte China wieder vereinigen wollte. Im Jahre 1927 zerbrach die Erste Einheitsfront aus Kommunistischer Partei und Kuomintang, so dass die Kommunisten in den Untergrund gehen mussten. Li kehrte in seine Heimat zurück und betätigte sich in einer der kommunistischen Jugendorganisationen. Gegen Ende 1927 führte er Bauern im Hong’an-Machang-Aufstand an, im Dezember 1927 trat der der Kommunistischen Partei bei. Im Jahre 1928 schloss er sich der Roten Armee an und wurde Vorsitzender der Sowjetregierung von Hong’an. Von da ab diente er in mehreren Positionen in verschiedenen kommunistischen Lokalregierungen. Im Jahre 1931 wurde Li politischer Kommissar eines Regiments der kurz zuvor gegründeten 4. Frontarmee. Zusammen mit dem damaligen Regimentskommandeur Xu Xiangqian stieg Li in der Roten Armee auf, bis er im Dezember 1932 Mitglied des Militärkomitees Nordwest und im Jahre 1934 Mitglied des Zentralen Exekutivkomitees der Chinesischen Sowjetrepublik wurde. Li war Teil der Truppen, die Anfang 1933 unter dem Druck der Kuomintang den Eyuwan-Sowjet aufgeben mussten und in Nord-Sichuan ein neues Basisgebiet einrichteten. Dort trafen sie im Sommer 1935 auf die am Rande der Vernichtung stehende 1. Frontarmee von Mao Zedong und Zhu De, die mit dem Langen Marsch den Jiangxi-Sowjet evakuiert hatten. Die Anführer der beiden kommunistischen Armeegruppen, Zhang Guotao und Mao Zedong, zerstritten sich jedoch kurz Zeit später und Li gehörte zu den Truppen Zhangs, die in Richtung Westen weiterziehen sollten. Lis 30. Armee spielte hierbei die Rolle der Vorhut in sehr gebirgigem Gebiet in West-Sichuan, im Oktober 1936 überquerten Lis Truppen den Gelben Fluss und zogen ins heutige Ningxia, im Frühling erreichten sie die Grenze zwischen Gansu und Xinjiang. Lis Truppen wurden bei diesen Manövern vor allem von den Truppen Ma Bufangs schwer angegriffen und stark dezimiert, sie spielten jedoch die wichtige Rolle, die Westflanke der Roten Armee abzusichern. Im Dezember 1937 traf Li mit den verbliebenen Soldaten in Yan’an ein, das sich in der Zwischenzeit zur stärksten kommunistischen Basis entwickelt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Krieg gegen Japan und Bürgerkrieg.", "content": "In Yan’an besuchte Li zunächst die gegen Japan gerichtete Universität für Militär und Politik. Nach der Bildung der Zweiten Einheitsfront wurde Li 1938 nach Hubei gesendet, um Guerilla-Einheiten der Kommunistischen Partei gegen die japanische Armee zu führen. Er war in dieser Phase an der Aufstellung der Neuen 4. Armee und ihrer Neuorganisation nach dem Anhui-Zwischenfall beteiligt. Er wurde politischer Kommissar der 5. Division dieser Armee, später auch des Militärbezirks Hubei-Henan-Anhui-Hunan-Jiangxi. Im Juni 1945 wurde er in das Zentralkomitee gewählt, bei der Kapitulation Japans war er Kommandeur des Militärbezirks Zentralebene und stellvertretender Parteisekretär des KP-Büros für die Zentralebene. Nach Ausbruch des chinesischen Bürgerkrieges stand Li einer zahlen- und ausrüstungsmäßig überlegenen Kuomintang-Armee gegenüber. Er konnte sich den Angriffen eine Zeitlang widersetzen, sandte dann jedoch einen Teil seiner Truppen nach Jiangsu, wo sie die Armee von Chen Yi und Su Yu verstärkten, und zog selbst in Richtung Norden, wo er die Truppen um Maos Basis in Nord-Shaanxi verstärkte. Im Jahre 1947 nahm Li am Feldzug in die Dabie-Berge teil, den ein Teil der 8. Marscharmee unter dem Kommando von Liu Bocheng und Deng Xiaoping durchführte, um durch die Bedrohung großer Bevölkerungszentren Chiangs Truppen in der Zentralebene zu binden. Aufgrund der Nähe zu Lis Heimat wurde er zum Vorsitzenden des neuen Parteibüros für die Zentralebene bestimmt. Danach nahm er am Huaihai-Feldzug und, nachdem die kommunistische Feldarmee der Zentralebene den Jangtsekiang überquert und in Richtung Südwest-China gezogen war, blieb er in Hubei und wurde dort Vorsitzender des kommunistischen Parteikomitees und der Volksbefreiungsarmee. Im Mai 1949 wurde er Vorsitzender der Übergangsregierung von Hubei. Hier blieb er zunächst auch nach Ausrufung der Volksrepublik und wurde 1952 zum Bürgermeister Wuhans bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Volksrepublik China.", "content": "Nach der Zentralisierung von Partei und Regierung mit der Verabschiedung der Verfassung von 1954 wurde Li Xiannian nach Peking versetzt, wo er stellvertretender Premierminister des Staatsrates, Finanzminister und Mitglied im Nationalen Verteidigungsrat wurde. Auf dem VIII. Parteitag wurde Li auch ins Politbüro gewählt. Im Jahre 1962 wurde er Vorsitzender der Staatlichen Planungskommission. In diesen Positionen spielte Li eine wichtige Rolle, als unter der Führung von Liu Shaoqi und Deng Xiaoping die Wirtschaft nach dem fehlgeschlagenen Großen Sprung nach vorn stabilisiert werden musste. Hier stand Li für einen gemäßigten wirtschafts- und finanzpolitischen Kurs; insgesamt führte der die Wirtschaftspolitik der Volksrepublik während der Abwesenheit von Chen Yun aus der Politik. Während der Kulturrevolution gelang es Li zunächst, sich das Vertrauen Mao Zedongs zu erhalten. Im Jahre 1967 gehörte er jedoch zu jenen hochrangigen Parteimitgliedern, die Kritik am Kurs der Kulturrevolution und ihrer fortschreitenden Radikalisierung äußerten. Trotz der Protektion durch Zhou Enlai gelang es den Linksradikalen um die spätere Viererbande, Lis Strafdegradierung zu veranlassen. Li wurde in ein Sägewerk nördlich von Peking versetzt, wo er bis zu seiner Rehabilitierung körperliche Arbeit zu leisten hatte. Im April 1969 wurde er wieder Mitglied des Zentralkomitees. Als Zhou Enlai 1975 unheilbar krank wurde, setzte Mao Deng Xiaoping als ersten stellvertretenden Premierminister ein. Li stand in dessen Auseinandersetzungen mit den Radikalen klar auf Seiten Dengs. Als Deng 1976 abgesetzt wurde, wurde auch Li degradiert. Nach Zhous Tod unterstützte Li gemeinsam mit hochrangigen Parteifunktionären und Militärs den neuen Premierminister Hua Guofeng, der auch Maos Erbe nach dessen Tod im September 1976 antrat. In den Machtkämpfen nach Maos Ableben zwischen den Radikalen und den Moderaten drängten erstere auf einen Ausschluss von Li und Ye Jianying aus dem Politbüro – beide waren hoch angesehene Veteranen des Krieges gegen Japan und hatten starke Beziehungen mit der Führung der Volksbefreiungsarmee. Als Gerüchte über einen Staatsstreich der Viererbande aufkamen, ergriff Ye Jianying in Abstimmung mit Li und Hua die Initiative und ließ die Viererbande am 6. Oktober 1976 verhaften. Li wurde danach Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros, stellvertretender Vorsitzender des Zentralkomitees und Mitglied des ständigen Ausschusses der Zentralen Militärkommission. In der Phase von 1978 bis 1980, als man über eine mögliche Rückkehr Dengs in die Staats- und Parteiführung diskutierte, begann Li, Deng zu unterstützen. Li billigte vor allem Huas Festhalten an maoistischen Konzepten und dem sogenannten Zehnjahresplan zum wirtschaftlichen Wiederaufbau nicht; parallel dazu billigte er die ersten Projekte mit der Einbindung ausländischer Investitionen und unterstützte die Einführung der Ein-Kind-Politik. Im März 1979 übernahm Li den stellvertretenden Vorsitz der Kommission für Wirtschafts- und Finanzpolitik des Staatsrates und unterstützte Deng dabei, Hua aus seinen Partei- und Regierungsämtern zu drängen. Als Hua 1980 kritisiert und 1981 abgesetzt wurde, bot Li Deng die entscheidende Rückendeckung. Ab 1981 war Li zwar Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros und äußerte sich zu den wichtigen Themen, die täglichen Entscheidungen wurden jedoch von Deng, Hu Yaobang und Zhao Ziyang getroffen. Im Juni 1983 wurde Li zum ersten Staatspräsidenten ernannt, er übte diese überwiegend zeremonielle Funktion bis März 1988 aus. Anschließend war er bis zu seinem Tod Vorsitzender der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes, die Deng geschaffen hatte, um verdiente Politiker in Ehren in den Ruhestand verabschieden zu können. In diesen Funktionen stellte sich Li auf die Seite der Konservativen, als Deng mit Wirtschaftspolitikern um Chen Yun um die Geschwindigkeit der Liberalisierungen rang. Li lehnte auch Dengs designierte Nachfolger Hu Yaobang und Zhao Ziyang als zu liberal ab. Er unterstützte im Jahre 1989 die Entscheidung, Militärgewalt anzuwenden, um die Proteste auf dem Tian’anmen-Platz in Peking zu beenden, Zhao Ziyang stürzen und durch Jiang Zemin zu ersetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Li Xiannian (; * 23. Juni 1909 in Hong’an (Hubei); † 21. Juni 1992 in Peking) war ein kommunistischer Militärführer, Politiker, Finanzminister und Staatspräsident der Volksrepublik China von 1983 bis 1988. Li gehörte zur Ersten Chinesischen Führungsgeneration und zählt zu den Acht Unsterblichen der kommunistischen Partei Chinas.", "tgt_summary": "李先念(1909年-6月23日-1992年-6月21日),乳名全伢,号克念,湖北红安人,木匠出身,前中国共产党和中华人民共和国主要领导人之一、中国人民解放军高级将领,继刘少奇后第三位中华人民共和国主席。1927年,李先念加入中国共产党,并担任中国工农红军第四方面军指挥领导工作,参与长征,之后率领西路军西征失败。抗日战争期间,担任新四军第五师师长等职位。第二次国共内战期间,与刘伯承、邓小平晋冀鲁豫部队进入中原。中华人民共和国成立后,其出任中共湖北省委书记、湖北省军区领导职位。之后担任国务院副总理,协助周恩来主持经济方面工作,并于“文化大革命”后期参与怀仁堂事变。80年代后,其先后担任中共中央副主席、中华人民共和国主席、全国政协主席等职务,还是第八至十二届中共中央政治局委员,第十一、十二届中共中央政治局常委。他还是邓小平主政时期的「中共八大元老」之一。", "id": 1267774} {"src_title": "Hilbert-Transformation", "tgt_title": "希爾伯特轉換", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die Hilbert-Transformation ist für reelle Variablen formula_1 und formula_2 und für reell- oder komplexwertige Funktionen formula_3 und formula_4 definiert als: Dieses Integral hat die Form eines Faltungsintegrals, so dass sich die Hilbert-Transformation mit dem Faltungsoperator formula_6 auch in folgender Form schreiben lässt: Diese Transformation ist umkehrbar. Die inverse Hilbert-Transformation ist gegeben durch:", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Einige wesentliche Eigenschaften der Hilbert-Transformation bei reeller Variable formula_9 und für reelle oder komplexe Funktionen formula_1 bzw. formula_2 sind:", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung zur Fourier-Transformation.", "content": "Insbesondere in der Nachrichtentechnik und deren Signalverarbeitung spielt der Bezug zur Fourier-Transformation eine wesentliche Rolle. Hierfür sind die Transformationspaare in beiden Richtungen von Interesse. Im Weiteren wird die in den Ingenieurwissenschaften übliche Notation formula_14 für die imaginäre Einheit benutzt. In der Mathematik ist für die \"imaginäre Einheit\" die Notation formula_15 üblich. Es gilt für formula_14 die charakteristische Identität formula_17. Betrachtet sei nun die Faltungsoperation im Zeitbereich, die der Multiplikation im Frequenzbereich entspricht. Das führt zur Übertragungsfunktion Die Hilbert-Transformation kann in diesem Zusammenhang als eine Phasenverschiebung um formula_21 (bzw. +90°) für negative Frequenzen und um formula_22 (bzw. −90°) für positive Frequenzen aufgefasst werden. Nachrichtentechnische Anwendungen liegen im Bereich von Modulationsverfahren, insbesondere der Einseitenbandmodulation als Bestandteil eines analytischen Signals. Die technische Realisierung erfolgt näherungsweise in Form von speziellen Allpassfiltern, die auch als \"Hilbert-Transformatoren\" bezeichnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Diskrete Hilbert-Transformation.", "content": "Ein bandbegrenztes Signal formula_23 limitiert auch die Hilbert-Transformierte von formula_23 auf die gleiche Bandbreite. Beträgt die Bandbegrenzung maximal die halbe Abtastfrequenz, kann zufolge des Nyquist-Shannon-Abtasttheorems ohne Informationsverlust eine zeitdiskrete Folge formula_25, mit formula_26 positiv und ganzzahlig, gebildet werden. Die diskrete Hilbert-Transformation ist dann gegeben als: mit der Impulsantwort formula_28 der zeitdiskreten Hilbert-Transformation: Die zeitdiskrete Hilbert-Transformation ist nicht kausal; für praktische Implementierungen im Rahmen der digitalen Signalverarbeitung wo diese Form eine Rolle spielt, wird formula_28 näherungsweise mit endlicher Länge implementiert. Zu beachten ist, dass die zeitdiskrete Impulsantwort formula_28 nicht der abgetasteten, kontinuierlichen Impulsantwort formula_32 entspricht.", "section_level": 2}, {"title": "Kausalitätsbedingung im Frequenzbereich.", "content": "Durch die Impulsantwort lässt sich ein System vollständig beschreiben. Soll die Bedingung Kausalität erfüllt werden, dann muss die Impulsantwort für die Zeit vor der Anregung den Wert Null aufweisen. Abstrakt lässt sich das über eine Multiplikation mit der Sprungfunktion ausdrücken. Durch Fouriertransformation lässt sich aus der Impulsantwort die entsprechende Übertragungsfunktion formula_34 im Frequenzbereich ermitteln. Das führt schließlich zu einem Faltungsintegral, das der Hilbert-Transformation entspricht. Daraus folgen die Kausalitätsbedingungen für eine beliebige Übertragungsfunktion: und", "section_level": 2}, {"title": "Korrespondenzen.", "content": "Einige wichtige Korrespondenzen der Hilbert-Transformation sind: (Hinweis: Die Voraussetzungen wie gültiger Wertebereich oder Definitionsbereich wurden der Übersicht wegen weggelassen.)", "section_level": 2}, {"title": "Implementierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung über Fouriertransformation.", "content": "Für praktische Implementierungen kann die diskrete Hilbert-Transformation einer reellen Zahlenfolge der Länge formula_38 mittels der diskreten Fourier-Transformation näherungsweise realisiert werden: Zunächst wird die Fourier-Transformierte der Eingabefolge berechnet, danach werden in dem berechneten Spektrum alle Spektralanteile, die für negative Frequenzanteile stehen, auf 0 gesetzt. Abschließend wird mittels der inversen Fouriertransformation die Ausgabefolge berechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Berechnung mit FIR-Filter.", "content": "Alternativ kann die Hilbert-Transformation in Näherung auch mit FIR-Filtern gerader Ordnung in Form eines Allpasses realisiert werden, wie in nebenstehender Abbildung für ein Hilbert-Transformationsfilter 6. Ordnung dargestellt. Erkennbar dabei, dass bei Hilbert-Transformationsfiltern immer die ungeraden Filterkoeffizienten von Wert 0 sind, und die verbleibenden geraden Filterkoeffizienten formula_51 (für gerade n) lassen sich aufgrund von Symmetriegründen paarweise mit invertierten Vorzeichen zusammenfassen. Das Ausgangssignal formula_52 (I-Komponente) wird im Filter nur zeitlich verzögert um mit dem gefilterten Signal formula_53 (Q-Komponente) in Phase zu sein. Die so gebildete Kombination wird als analytisches Signal des reellwertigen Eingangssignals formula_55 bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Funktionalanalysis.", "content": "Die Hilbert-Transformation hat als Operator zwischen Funktionenräumen einige Bedeutung. Es ist eine nicht triviale Tatsache, dass die Hilbert-Transformation einen beschränkten Operator formula_56, für formula_57 definiert. Die Hilbert-Transformation ist ein isometrischer Isomorphismus (für formula_58 ein unitärer Operator) und erfüllt die Gleichung formula_59, wobei formula_60 die identische Abbildung ist. Die Hilbert-Transformation ist für formula_56 für formula_62 nicht schwach beschränkt, allerdings für formula_63 schon.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung zu den Kramers-Kronig-Relationen.", "content": "Die Kramers-Kronig-Relationen der Physik erhält man mit der formalen Identität (siehe Distribution (Mathematik)) wobei der erste Teil bei der Integration über formula_1 den Cauchy-Hauptwert CH von formula_66 und der zweite Teil das formula_67-fache der Dirac-Distribution formula_68 ergibt. Die Hilbert-Transformation findet dann Anwendung, wenn eine reelle Funktion von der reellen Achse formula_69 zu einer in der darüber liegenden komplexen Halbebene holomorphen Funktion fortgesetzt werden soll.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Hilbert-Transformation ist in der Funktionalanalysis, einem Teilgebiet der Mathematik, eine lineare Integraltransformation. Sie ist nach David Hilbert benannt, welcher sie Anfang des 20. Jahrhunderts bei Arbeiten am Riemann-Hilbert-Problem für holomorphe Funktionen formulierte.", "tgt_summary": "在数学和信号处理中,希尔伯特变换(英语:Hilbert transform)是一个对函数 \"u\"(\"t\") 产生定义域相同的函数 \"H\"(\"u\")(\"t\") 的线性算子。", "id": 155246} {"src_title": "Conel Hugh O’Donel Alexander", "tgt_title": "休·亞歷山大", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hugh Alexanders Vater war Professor an der Universität von Cork. Dieser wurde nach Hughs Geburt nach Birmingham berufen, wohin er mit seiner Familie umzog. Nach Abschluss der Schule studierte Hugh in Cambridge Mathematik mit dem Abschluss „Master“. Von 1932 bis 1938 hielt er Mathematikvorlesungen am Winchester College. Sein ältester Sohn Michael Alexander gewann eine olympische Silbermedaille im Fechten und war britischer Botschafter in Österreich.", "section_level": 1}, {"title": "Schach.", "content": "Im Alter von acht Jahren begann Hugh, Schach zu spielen. 1926 gewann er in Hastings die britische Jugendmeisterschaft (\"British Boys Championship\"). Während seines Studiums in Cambridge gewann er viermal die Universitätsmeisterschaft. 1937/38 belegte er beim Hastings Premier zusammen mit Keres hinter Reshevsky den geteilten zweiten Platz. Das Turnier gewann er 1946/47. 1950 wurde er Internationaler Meister, 1953/54 wurde er in Hastings gemeinsam mit Bronstein Erster. Er nahm mehrfach an britischen Meisterschaften teil und gewann diese 1938 und 1956. Bei den Schacholympiaden 1933, 1935, 1937, 1939, 1954 und 1958 gehörte Hugh zur englischen Mannschaft, dabei erreichte er bei der Schacholympiade 1933 in Folkestone das drittbeste Einzelergebnis der Reservespieler. Ende der 1960er Jahre begann er, mit Erfolg Fernschach zu spielen, und wurde 1970 zum Internationalen Fernschachmeister ernannt. Er nahm an der 6. und 7. Fernschach-Olympiade teil. Er war der erste Schachkolumnist von The Spectator und schrieb dort unter dem Pseudonym \"Philidor\". Seine beste historische Elo-Zahl betrug 2610. Diese erreichte er im März und April 1955.", "section_level": 1}, {"title": "Bletchley Park.", "content": "Hugh Alexander befand sich im Jahre 1939 als amtierender britischer Schachmeister zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Stuart Milner-Barry und Harry Golombek in Argentinien bei der in Buenos Aires stattfindenden Schacholympiade. Während des laufenden Turniers wurden die Teilnehmer vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs überrascht, nachdem Großbritannien als Reaktion auf den deutschen Überfall auf Polen dem Deutschen Reich am 3. September 1939 den Krieg erklärte. Alexander und seine Team-Kollegen brachen daraufhin das Turnier ab und kehrten sofort nach England zurück. Im Februar 1940 trat Alexander der sogenannten \"Government Code and Cypher School (GC&CS)\" (deutsch etwa: „Staatliche Code- und Chiffrenschule“) bei, die sich etwa 70 km nordwestlich von London in Bletchley Park befand. Dabei handelte es sich um eine Tarnbezeichnung für die militärische Dienststelle, die sich im Zweiten Weltkrieg erfolgreich mit der Entzifferung des Nachrichtenverkehrs befasste, den die deutschen Militärs mit ihrer Schlüsselmaschine Enigma verschlüsselten. Alexander arbeitete zunächst in der \"Hut Six\" (deutsch: „Baracke 6“), wo unter der Leitung von Gordon Welchman an der Entzifferung der deutschen Heeres- und Luftwaffen-Funksprüche gearbeitet wurde. Im Jahr 1941 wechselte er zur \"Hut Eight\" (deutsch: „Baracke 8“) und avancierte zum Stellvertreter (engl.: „deputy“) Turings. Im Gegensatz zur \"Hut 6\" befassten sich die britischen Codeknacker dort speziell mit der Entzifferung von Funksprüchen der deutschen Kriegsmarine, die mit der Schlüsselmaschine Enigma-M4 verschlüsselt waren. Zur Entzifferung verwendeten sie ein seit Jahrhunderten bekanntes und bewährtes Verfahren, nämlich die „Methode des Wahrscheinlichen Worts“ (siehe auch: Mustersuche). Hierbei errät, vermutet oder weiß der Angreifer, dass im Text eine bestimmte Phrase (engl. crib, franz. mot probable) auftritt, beispielsweise „OBERKOMMANDODERWEHRMACHT“. Dieser „Crib“ (wahrscheinliches Wort) wird verwendet, um eine elektromechanische Entzifferungsmaschine, genannt die Turing-Bombe, die von Alan Turing ersonnen wurde, geeignet einzustellen und mit ihrer Hilfe die unbekannte Walzenlage und Grundstellung zu finden, die die deutschen Verschlüssler zur Verschlüsselung gewählt hatten. Alexander war zusammen mit Milner-Barry in der Nähe ihrer Arbeitsstätte untergebracht, der in der Nachbarabteilung \"Hut 6\" mit ähnlichen Aufgaben, allerdings im Zusammenhang mit der deutschen Heeres-Enigma befasst war. Ihre langjährige Bekanntschaft trug zu einer sehr kooperativen Zusammenarbeit beider Abteilungen bei und half auch, Konflikte bei der Zuteilung der sehr begrenzten „Rechenzeit“ der Turing-Bomben zu vermeiden. Im Herbst 1941 litt Bletchley Park unter erheblichem Personalmangel, wodurch die Enigma-Entzifferungen verzögert wurden. Die GC&CS-Leitung schien dieses Problem nicht lösen zu können. Daraufhin entschieden sich die Chefs von \"Hut 6\", Gordon Welchman, und \"Hut 8\", Alan Turing, zusammen mit ihren Stellvertretern, Milner-Barry und Alexander, gemeinsam, den Dienstweg zu umgehen und sich direkt an den britischen Premierminister Winston Churchill zu wenden. Churchill, dem die Wichtigkeit der Entzifferungen voll bewusst war, reagierte mit seiner inzwischen legendären Anweisung: „\"Action this day: Make sure they have all they want on extreme priority and report to me that this has been done\"“ (deutsch: „Handeln Sie noch heute! Stellen Sie sicher, dass sie alles, was sie wünschen, mit äußerster Priorität erhalten, und machen Sie mir Meldung, sobald dies erledigt ist.“) Es gelang den britischen Codeknackern von Bletchley Park, die Entzifferungsfähigkeit der Enigma mit Ausnahme einiger Unterbrechungen für die gesamte Zeit des Krieges zu erhalten und damit wesentlich zum schnellen Sieg der Alliierten beizutragen. Nach Ende des Krieges blieb Alexander im britischen Außenministerium („Foreign Office“) tätig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Conel Hugh O’Donel Alexander (* 19. April 1909 in Cork; † 15. Februar 1974 in Cheltenham) war ein britischer Schachmeister. Während des Zweiten Weltkrieges trug er wesentlich zur Entzifferung der deutschen Rotor-Schlüsselmaschine Enigma bei.", "tgt_summary": "休·亚历山大(Hugh Alexander,1909年-4月19日-1974年-2月15日)是爱尔兰出生的英国密码学家、国际象棋选手、作家。他在第二次世界大战期间在布莱切利公园(Bletchley Park)从事破解德国恩尼格玛密码机工作,后来担任政府通信总部密码分析部门负责人25年之久。 他曾两次获得英国国际象棋冠军,并获得国际大师称号。", "id": 782388} {"src_title": "Tumornekrosefaktor", "tgt_title": "肿瘤坏死因子-α", "src_document": [{"title": "Genetik, Bildung, Proteinstruktur.", "content": "Das menschliche Gen für TNF wurde 1985 sequenziert; es wird auf Chromosom 6 Genlocus p21.3 kodiert, ist ca. 3 kB lang und umfasst vier Exons. TNF wird zunächst als ein 233 Aminosäuren langes, 26 kDa schweres Typ-2-transmembranöses Protein translatiert, welches sich in stabilen Homotrimeren (Dreiergruppen) arrangiert. Von dieser membrangebundenen TNF-Vorform wird durch eine proteolytische Spaltung durch die Metalloprotease TNF-α konvertierendes Enzym (TACE = \"TNF-α Converting Enzyme\") das aktive lösliche, 51 kDa schwere, trimere sTNF freigesetzt. TNF wird hauptsächlich durch Makrophagen gebildet und freigesetzt, jedoch auch durch eine große Anzahl anderer Zellen wie Lymphozyten, Mastzellen, Endothelzellen, Herzmuskelzellen, Fibroblasten und neuronalem Gewebe. Große Mengen von sTNF werden als Antwort auf Lipopolysaccharide, andere bakterielle Produkte und Interleukin-1β freigesetzt. Die Bildung wird über Toll-like Rezeptoren und den MAP-Kinase-Weg sowie NF-κB angeregt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Der lösliche Tumornekrosefaktor sTNF wirkt auf zwei Rezeptoren, die er mit Lymphotoxin-α (TNF-β) teilt: 1. Den TNF-R1 und 2. den TNF-R2. Man nimmt an, dass der größte Teil der TNF-Aktivität über den TNF-R1 vermittelt wird. Beide Rezeptoren aktivieren über den TRAF2 und verschiedene andere Zwischenschritte (siehe Bild) letztlich den nukleären Transkriptionsfaktor NF-κB, was zu Zellaktivierung, Zelldifferenzierung, Zytokinproduktion und Hemmung des programmierten Zelltodes (Apoptose) führt. Der TNF-R1 kann auch (bei Abwesenheit von TRAF2) einen intrazellulären apoptoseinduzierenden Komplex bilden, der über die Aktivierung spezifischer Caspasen die Apoptose auslöst. Die Regulation aller dieser Schritte ist äußerst komplex. Insgesamt ist TNF ein äußerst vielseitiges Zytokin mit sehr vielen Funktionen in verschiedenen Kontexten. Viele seiner Funktionen hat der TNF mit Interleukin-1β und Interleukin-6 gemeinsam. TNF bewirkt in den verschiedenen Organsystemen folgendes: Eine lokal erhöhte Konzentration von TNF führt zu den klassischen Entzündungssymptomen: Hitze, Schwellung, Rötung und Schmerz. Hohe systemische TNF-Konzentrationen führen zu einer Schocksymptomatik.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "Die Möglichkeiten, Tumornekrosefaktoren therapeutisch zu verwerten, sind vor allem durch die kurze Halbwertszeit dieser Stoffe beschränkt. TNF-α hemmende Medikamente werden allerdings vor allem in der Rheumatherapie eingesetzt. Wirkstoffe sind zum Beispiel Etanercept, Infliximab, Adalimumab, Golimumab oder Certolizumab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tumornekrosefaktor (kurz: TNF, oder noch gebräuchlich: Tumornekrosefaktor-α kurz: TNF-α, oder veraltet: \"Kachektin\", oder wissenschaftlich: \"tumor necrosis factor ligand superfamily member 2\" kurz \"TNFSF2\") ist ein multifunktionaler Signalstoff (Zytokin) des Immunsystems, welcher bei lokalen und systemischen Entzündungen beteiligt ist. TNF wird hauptsächlich von Makrophagen ausgeschüttet. Seine wichtigste Funktion ist, die Aktivität verschiedener Immunzellen zu regeln. TNF kann den Zelltod (Apoptose), Zellproliferation, Zelldifferenzierung und Ausschüttung anderer Zytokine anregen. Er löst Fieber aus und ist an der Entstehung der Kachexie bei bestimmten Krankheiten beteiligt. Ferner hat er Effekte auf den Fettstoffwechsel, die Koagulation, die Insulinresistenz und die endotheliale Funktion.", "tgt_summary": "肿瘤坏死因子-α(英语:TNF-α)是一种涉及到系统性炎症的细胞因子,同时也是属于引起急相蛋白的众多细胞因子中的一员。主要由巨噬细胞分泌,不过有一些其它类型的细胞也能生产。", "id": 2235421} {"src_title": "Joan Didion", "tgt_title": "瓊·蒂蒂安", "src_document": [{"title": "Leben und Leistungen.", "content": "Didion wuchs an verschiedenen Orten der USA auf. 1956 erhielt sie einen Abschluss (B.A. in Literatur) an der University of California, Berkeley. Angefangen hat sie als Promi-Reporterin bei der Zeitschrift \"Mademoiselle\". Danach arbeitete sie in New York für das Modemagazin Vogue. Am 30. Januar 1964 wurden Didion und Dunne in der San Juan Bautista in San Benito (Kalifornien) getraut. In der Folge arbeiteten sie eng bei der Erstellung von Drehbüchern für Fernsehfilme, Theaterstücke und Filme, wie z. B. \"The Panic in Needle Park\" (1971), \"A Star Is Born\" (1976) und \"True Confessions\" (1981) sowie einer Adaption von Novellen zusammen, die Dunne geschrieben hatte. In der Branche galten die Beiden als das Vorzeigeehepaar, das sich gemeinsam zuarbeitete. Während ihre Stärke die Recherche und Essays waren, galt er als der bessere Romanautor und Analyst menschlichen Verhaltens. Didion ist Autorin von fünf Romanen und vielen nichtfiktionalen Büchern. In Didions Werken geht es oft um Kalifornien, speziell in den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts. Ihre Schilderungen von Verschwörungstheoretikern, Paranoikern und Soziopathen (dazu zählt auch Charles Manson) gelten heute als fester Bestandteil amerikanischer Literatur. Ihre Sammlung von Essays, \"Slouching Toward Bethlehem\" (1968) und \"The White Album\" (1979) – ein Buch, das in einer Rezension als Hilfsmittel zur Definition Kaliforniens als „weltweite Hauptstadt der Paranoia“ beschrieben wurde – machte sie als Beobachterin der amerikanischen Politik und Kultur bekannt. In einem ausgeprägten Reportagestil verbindet sie persönliche Erfahrungen mit sozialen Analysen. Dadurch wird sie oft mit Vertretern des Neuen Journalismus wie Tom Wolfe und Hunter S. Thompson in Zusammenhang gebracht, obwohl diese Verbindung von ihr selbst nie als besonders eng gewertet wurde. 1981 wurde sie in die American Academy of Arts and Letters und 1989 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Seit 2006 ist sie gewähltes Mitglied der American Philosophical Society Didions Buch \"Where I Was From\" (2003) gilt als das Werk mit den stärksten biografischen Zügen. Es enthält sowohl gesammelte als auch neue Essays, Reflexionen und Mythen rund um Kalifornien. Ihr Buch ist eine Abrechnung mit dem Mythos vom erfolgreichen Individualismus; den Eigennutz der Kalifornier auf Staatskosten beleuchtet sie in allen Facetten. Indirekt wirkt das Buch als Nachsinnen über den Mythos um die amerikanische Außengrenze, den wurzellosen, konsumorientierten Lifestyle, den Kalifornien mit vorangetrieben hat. Außerdem geht sie auf das schwierige Verhältnis zu ihrem Geburtsort und ihrer Mutter ein. In dem autobiografischen Buch \"The Year of Magical Thinking\" aus dem Jahr 2005 verarbeitete Joan Didion den plötzlichen Tod ihres Mannes John Dunne und die lebensbedrohliche Krankheit ihrer Adoptivtochter Quintana Roo Dunne. Der Roman wurde in den USA ein Bestseller, gewann den National Book Award und wurde für den Broadway umgesetzt. Kurz vor Erscheinen des Buchs starb Didions Adoptivtochter mit 39 Jahren. Ihre Hoffnungslosigkeit nach dem Verlust auch ihrer Tochter beschrieb Didion in dem Buch \"Blue Nights\" aus dem Jahr 2011.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1996 erhielt sie die Edward MacDowell-Medaille. Ihr Buch \"The Year of Magical Thinking\" gewann 2005 den National Book Award (Nonfiction). 2012 wurde ihr die National Humanities Medal zugesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joan Didion (* 5. Dezember 1934 in Sacramento) ist eine amerikanische Journalistin, Schriftstellerin, Essayistin und Drehbuch-Autorin. Didion schreibt regelmäßig für \"The New York Review of Books\" und \"The New Yorker\". In Zusammenarbeit mit ihrem im Jahr 2003 verstorbenen Mann, dem Schriftsteller John Gregory Dunne, schrieb sie mehrere Drehbücher. Sie lebt in New York City.", "tgt_summary": "琼·蒂蒂安(英语:Joan Didion,1934年-12月5日),是美国的小说家、传记作家、散文家。最为人所知的小说作品《奇想之年》获得2005年美国国家图书奖,入围普利策奖及国家书评人奖。蒂蒂安曾在纽约担任记者,自柏克莱毕业后,担任过纽约《时尚》杂志编辑。出版过五本小说,和七本非小说作品。", "id": 318411} {"src_title": "Tamariskengewächse", "tgt_title": "柽柳科", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Laubblätter.", "content": "Sie wachsen als immergrüne, selten krautige Pflanzen oder Halbsträucher, meist als Sträucher oder kleine Bäume. Wenn es sogenannte Rutensträucher sind dann übernehmen die Sprossachsen die Aufgabe der Photosynthese. Sie sind manchmal Halophyten und meist Xerophyten. Ihre Laubblätter sind wechselständig und spiralig angeordnet. Die meist kleinen, schuppenförmigen (erikoiden) oder kleinen, einfachen Laubblätter sind ungestielt und fleischig oder häutig. Manchmal ist eine stängelumfassende Blattscheide vorhanden. Der Blattrand ist glatt. Auf den Blättern sind Salzdrüsen vorhanden. Ihre Blätter besitzen häufig mehrzellige Drüsen, mit denen sie Salz ausscheiden können. Es sind keine Nebenblätter vorhanden. Die Stomata sind meist anomocytisch oder selten paracytisch.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die Blüten stehen einzeln (\"Hololachne\", \"Reaumuria\") oder in traubigen, ährigen oder rispigen Blütenständen ohne Hochblättern zusammen. Die Blüten sind meist zwittrig oder selten eingeschlechtig. Wenn die Blüten eingeschlechtig sind dann sind die Arten zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die radiärsymmetrischen Blüten sind meist vier- bis fünf- oder selten sechszählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die Kelchblätter sind höchstens an ihrer Basis verwachsen. Die höchstens an ihrer Basis verwachsenen Kronblätter sind meist weiß bis rosafarben. Es sind ein oder zwei Kreise mit je drei oder vier Staubblättern vorhanden oder manchmal sind es 15 bis 100 Staubblätter. Alle Staubblätter sind fertil. Die Staubfäden sind nicht mit den Kronblättern verwachsen und untereinander frei oder an ihrer Basis zu Bündeln verwachsen. Die zweizelligen Pollenkörner besitzen meist drei, seltener zwei oder vier Aperturen und sind colpat; die Pollenoberfläche ist glatt. Meist drei oder vier (selten zwei oder fünf) Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Der Fruchtknoten enthält in parietaler bis basaler Plazentation vier bis hundert anatrope, bitegmische, schwach crassinucellate Samenanlagen. Bei \"Myricaria\" ist kein Griffel vorhanden; bei den anderen Taxa sind meist drei bis vier (zwei bis fünf) freie oder teilweise verwachsene, lange Griffel vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die lokuliziden Kapselfrüchte öffnen sich mit meist drei bis fünf Klappen von der Spitze in Richtung Basis und enthalten meist viele Samen. Die Samen sind lang behaart oder besitzen einen Schweif aus langen Haaren, enthalten spärlich stärkehaltiges Endosperm und einen gut ausgebildeten, geraden Embryo.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltsstoffe und Chromosomensätze.", "content": "Es kann Cyanidin, Ellagsäure und an Flavonolen Quercetin oder/und Kaempferol oder Tamarixin vorhanden sein. Die Chromosomengrundzahl beträgt meist x = 12 (selten 11).", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Innerhalb der Ordnung der Caryophyllales sind die Tamaricaceae am nächsten mit den Frankeniaceae verwandt. Früher wurden beide Familien zur Ordnung der Violales gestellt. Die Frankeniaceae mit Tamaricaceae und Plumbaginaceae mit Polygonaceae bilden jeweils Schwestergruppen und diese beiden Schwestergruppen zusammen bilden eine Klade. Die Erstveröffentlichung des Familiennamens Tamaricaceae erfolgte 1821 durch Heinrich Friedrich Link in \"Enumeratio Plantarum Horti Regii Berolinensis Altera\", 1, S. 291. Oft wird als Erstveröffentlichung auch die von Friedrich Graf von Berchtold & Jan Swatopluk Presl oder von Augustin François César Prouvençal de Saint-Hilaire als Tamariscinae genannt. Ein Synonym für Tamaricaceae ist Reaumuriaceae Typusgattung ist \"Tamarix\" Die Arten der Gattung \"Myrtama\" werden manchmal entweder in \"Myricaria\" oder \"Tamarix\", und die von \"Hololachna\" in \"Reaumuria\" eingegliedert. In der Familie gibt es fünf Gattungen mit 90 bis 120 Arten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tamariskengewächse (Tamaricaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen. Die fünf Gattungen mit 90 bis 120 Arten gedeihen in Trockengebieten (Küsten, Wüsten und Steppen) in Europa, Asien und Afrika vor. Einige Arten sind in ariden Gebieten der Welt, beispielsweise USA, Mexiko, Argentinien und Australien Neophyten. Wenige Arten werden als Zierpflanzen genutzt.", "tgt_summary": "柽柳科共有5属约90种,其中最大的柽柳属就有55种,广泛分布在东半球的温带、热带和亚热带地区,美洲只有引进种。中国有4属27种,主要生长在西部和北方荒漠地带。", "id": 428956} {"src_title": "Chicago O’Hare International Airport", "tgt_title": "奥黑尔国际机场", "src_document": [{"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Chicago O’Hare International Airport befindet sich 25 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Chicago. Der Flughafen liegt größtenteils auf dem Gebiet der Stadt Chicago, kleinere Teile liegen auf den Gebiet der Orte Bensenville, Des Plaines und Schiller Park. Zudem liegt ein Großteil des Flughafengeländes im Cook County, ein kleiner Teil liegt im DuPage County.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Beide Terminalkomplexe liegen an der Interstate 190. Östlich des Flughafens kreuzt die Interstate 190 den U.S. Highway 45, die Interstate 294 und mündet in die Interstate 90 ein. Daneben verläuft die Illinois Route 19 südlich des Flughafens, während die Illinois Route 72 nördlich des Flughafens verläuft. Der Chicago O’Hare International Airport wird durch die Chicago Elevated Blue Line, den METRA North Central Service und zwei Buslinien in den Öffentlichen Personennahverkehr eingebunden. Die Chicago Elevated Blue Line hält dabei nur am westlichen Terminalkomplex. Die Züge des Metra North Central Service halten nicht direkt an den Terminals, allerdings an drei Bahnhöfen auf Höhe des Flughafens. Der nördliche Bahnhof, die O'Hare Transfer Station, liegt dabei neben der O'Hare Multi-Modal Facility, welche über den Peoplemover Airport Transit System mit den Terminals verbunden ist. Daneben halten die Routen 250 und 330 des Busbetreibers Pace am Parkplatz E.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Flughafen wurde während des Krieges 1942–1943 ursprünglich als Werksflugplatz für die \"Douglas Aircraft Company\" erbaut, die hier Maschinen vom Typ C-54 Skymaster fertigte. Der Vertrag mit Douglas lief 1945 aus und Pläne, hier Zivilflugzeuge zu bauen, zerschlugen sich. Nach der Werksschließung wurde der Flughafen in \"Orchard Place Airport\" umbenannt und bildete die Grundlage für den noch heute gültigen IATA-Code ORD. 1949 erfolgte dann zu Ehren des Marinefliegers Lt. Cmdr. Edward „Butch“ O’Hare die Umbenennung in den bis heute gültigen Namen. In den frühen 1950er Jahren wurde die Auslastung des Flughafens Chicago-Midway, seit 1931 Chicagos Hauptflughafen, zu groß; für die aufkommenden Düsenflugzeuge der ersten Generation war Midway nicht geeignet. Die Stadt Chicago und die Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten machten sich daran, O’Hare als zukünftigen Stadtflughafen zu entwickeln. Im Jahr 1955 starteten die ersten Linienflüge, 1958 wurde ein Terminal für internationale Flüge erbaut, aber erst nach der Erweiterung 1962 verlagerte sich auch der Inlandsflugverkehr von Midway hierher. Mit rund zehn Millionen Flugpassagieren jährlich war der Flughafen Chicago-O’Hare schlagartig der verkehrsreichste Flughafen der Welt und verdoppelte das Fluggastaufkommen noch einmal in den zwei darauffolgenden Jahren. Im Jahr 2005 zählte O'Hare rund 76 Millionen Fluggäste. Im November 2008 wurde die neue Start- und Landebahn 09L/27R eröffnet. Alle Pisten verfügen über eine CAT-IIIb-Ausrüstung.", "section_level": 1}, {"title": "Pläne zur Modernisierung.", "content": "Im Jahr 2003 wurde mit der Schließung von Startbahn 18/36 mit einem großen Umbau begonnen, der ursprünglich bis Ende 2015 abgeschlossen sein sollte und dessen Kosten sich auf 8,2 Mrd. US-Dollar belaufen. Dabei soll das Pistensystem verändert werden, um noch mehr Passagiere bewältigen zu können. Dies war nötig geworden, weil die bisherige Konfiguration bei jeder Startbahn zu einer Kreuzung mit einer anderen geführt hatte. Die neue Konfiguration ist dagegen beinahe kreuzungsfrei. Hierbei sollen drei Start- und Landebahnen abgerissen, vier neu gebaut und zwei verlängert werden. Außerdem soll sich die Terminalkonfiguration ändern. Damit sollen die möglichen Flugbewegungen von täglich 2700 im Jahr 2011 bis auf 3800 am Tag gesteigert werden. Die Startbahn 9L/27R wurde 2007 umbenannt in 9R/27L. 2008 wurde die Startbahn 9L/27R und 2013 dann 10C/28C fertiggestellt und eröffnet, sowie 14R/32L verkürzt zur Kreuzungsvermeidung, dabei wurde die ehemalige Startbahn 10/28 in 10L/28R umbenannt. Damit war Phase 2 der Umbauten abgeschlossen. Am 15. Okt. 2015 wurde die südlichste Startbahn 10R/28L eröffnet. Da die südlichen Bahnen sehr weit vom bisherigen Tower bei Terminal 2 entfernt sind, wurde im südlichen Frachtbereich ein zweiter errichtet. Die Startbahn 14R/32L wurde zwischenzeitlich in 15/33 umbenannt. Der weitere Umbau betrifft die Schließung von Bahn 14L/32R und der Bau der letzten geplanten weiteren Startbahn direkt nördlich parallel zu 9R/27L, sowie die Umkonfiguration der Terminals.", "section_level": 1}, {"title": "Flughafenanlagen.", "content": "Der Chicago O’Hare International Airport erstreckt sich über 2914 Hektar.", "section_level": 1}, {"title": "Start- und Landebahnen.", "content": "Der Chicago O’Hare International Airport verfügt über insgesamt sieben Start- und Landebahnen, von diesen verlaufen fünf in einer Ost-West-Ausrichtung parallel zueinander, die restlichen zwei verlaufen in einer parallelen Nordost-Südwest-Ausrichtung. Dabei verfügen alle Landebahnen außer Landebahn 04L über Instrumentenlandesysteme (ILS). Eine weitere Start- und Landebahn befindet sich in Bau, während drei Start- und Landebahnen geschlossen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Passagierterminals.", "content": "Der Flughafen Chicago O’Hare hat vier Passagierterminals mit insgesamt 191 Gates. Zwei oder mehr Terminals sind an der Westseite des Flughafens möglich, wenn die Erweiterung der Pisten abgeschlossen ist. Sie bedienen in folgender Konfiguration folgende Fluggesellschaften:", "section_level": 2}, {"title": "Terminal 1 (United Airlines Terminal).", "content": "Das ursprüngliche Passagierterminal, das 1955 errichtet wurde, wurde 1987 durch das neue Terminal 1 ersetzt, das von Helmut Jahn entworfen wurde. Das Terminal besteht dabei aus zwei Gebäuden (Concourse B und C), die durch einen Tunnel verbunden sind. Terminal 1 hat 50 Gates an zwei Concourses:", "section_level": 3}, {"title": "Terminal 2 (United Express & Delta Air Lines Terminal).", "content": "Das Terminal 2 wurde ursprünglich am 17. Januar 1962 eröffnet. Es soll künftig durch ein neues Terminal ersetzt werden. In Terminal 2 werden vor allem Flüge von Delta und United Express abgewickelt. Letztere Fluggesellschaft operiert von Terminal 2 aus, jedoch werden bei diesen Flügen die Check-ins von Terminal 1 aus durchgeführt. Terminal 2 hat 41 Gates an zwei Concourses: United Airlines betreibt einen United Club in Concourse F nahe Gate F4A, während Delta seinen SkyClub an Concourse E betreibt. United Continental Holdings, die Muttergesellschaft von United Airlines, plant Erweiterungen an ihren Einrichtungen an Terminal 2, diese beinhalten zehn neue Fluggastbrücken für ihre United Express Flüge und einen neu konstruierten United Club als Ersatz für den derzeitigen United Club.", "section_level": 3}, {"title": "Terminal 3.", "content": "Das Terminal 3 wurde ursprünglich am 17. Januar 1962 eröffnet. Im Jahr 1984 wurde es um den Concourse L erweitert, der anschließend von Delta Air Lines genutzt wurde. Am 10. Mai 1990 schloss American Airlines einen Umbau des Terminals ab. Im Jahr 2018 eröffnete American Airlines ein Gebäude mit fünf zusätzlichen Flugsteigen. Es liegt nördlich des Concourse L und wird als L-Stinger bezeichnet. Terminal 3 dient als Hub für American Airlines sowie (für Abflüge) auch für weitere Fluggesellschaften innerhalb der Oneworld Alliance. Zudem werden auch Inlandsflüge von nicht zugehörigen Billigfluggesellschaften in Terminal 3 abgewickelt. Terminal 3 hat 79 Gates, verteilt auf vier Concourses: Concourse G beheimatet hauptsächlich American Eagle Flüge, während Concourses H und K American Airlines hauptsächlich bedient und Concourse L (früher Delta) heute hauptsächlich Billigfluggesellschaften bedient. Terminal 3 hat zwei American Airlines Admirals Clubs und eine Flagship Lounge.", "section_level": 3}, {"title": "Terminal 5 (International Terminal).", "content": "Das Terminal 5 wurde am 27. Mai 1993 eröffnet. Zu Zeitpunkt seiner Eröffnung war es mit 21 Flugsteigen ausgestattet und hatte eine Kapazität von vier Millionen Passagieren pro Jahr. Sämtliche internationalen Flüge (ausgenommen jene Flüge von Orten mit Vorabfertigung) kommen in Terminal 5 an. Zudem fliegen von Terminal 5 etliche nicht-US Gesellschaften sowie einige Billigfluggesellschaften ab. Terminal 5 hat 20 Gates und einen Concourse (Concourse M). Terminal 5 beherbergt einige Airline Lounges, unter anderem den Aer Lingus Gold Circle Club, Air France Lounge, Alitalia Sala Freccia Alata, British Airways Lounge, Korean Air Lounge, SAS Business Lounge und Swiss Lounge.", "section_level": 3}, {"title": "Ehemalige Passagierterminals.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Altes Terminal 1.", "content": "Das alte Terminal 1 wurde ursprünglich am 29. Oktober 1955 als erstes Passagierterminal des Flughafens eröffnet. Zuletzt bestand es aus drei Concourses mit den Bezeichnungen A bis C. Mitte der 1980er Jahre wurde es abgerissen, an seiner Stelle wurde das neue Terminal 1 errichtet.", "section_level": 3}, {"title": "Terminal 4.", "content": "Das internationale Terminal 4 wurde am 15. März 1985 als Interimslösung eröffnet, um Platz für das neue Terminal 1 zu schaffen. Es befand sich im großen Parkhaus des Flughafens. Die Passagiere wurden mit Bussen zu den Parkpositionen für Flugzeuge auf internationalen Flüge gebracht. Die Parkpositionen befanden sich östlich von Terminal 3.", "section_level": 3}, {"title": "Frachtterminals.", "content": "Die Frachtterminals verteilen sich auf ein nordöstliches Vorfeld und drei Vorfelder zwischen den im Süden des Flughafens gelegenen Start- und Landebahnen 10C/28C und 10R/28L.", "section_level": 2}, {"title": "Kontrolltürme.", "content": "Am Chicago O’Hare International Airport werden drei Kontrolltürme gleichzeitig betrieben. Der älteste noch in Betrieb befindliche Kontrollturm liegt zwischen der Rotunda und der Zufahrtsstraße zum Terminal. Er hat eine Höhe von 79 Metern und wurde im Oktober 1996 eröffnet. Im Jahr 2008 wurde ein 78 Meter hoher nördlicher Kontrollturm (North Airport Traffic Control Tower) eröffnet, um die Start- und Landebahn 09L/27R vollständig einsehen zu können. Da auch die Start- und Landebahn 10R/28L vom alten Kontrollturm nicht vollständig einsehbar ist, wurde gleichzeitig ein weiterer Kontrollturm im Süden des Flughafens (South Airport Traffic Control Tower) errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemaliger Kontrollturm.", "content": "Ein Kontrollturm zwischen dem Flughafenhotel und dem Terminal 2 wurde am 4. Mai 1971 in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitpunkt war er mit einer Höhe von 61 Metern der höchste Kontrollturm in den Vereinigten Staaten. 1993 wurde er durch einen neuen Kontrollturm ersetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Der Chicago O’Hare International Airport dient American Airlines und United Airlines als Drehkreuz. Insgesamt wird er von 46 Passagierfluggesellschaften genutzt. Daneben befördern 30 Fluggesellschaften Luftfracht. Im März 2019 wurden Nonstopflüge zu 166 nationalen und 62 internationalen Zielen angeboten. Im deutschsprachigen Raum werden folgende Ziele nonstop bedient:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der O’Hare International Airport (IATA: ORD, ICAO: KORD) ist der größte internationale Flughafen der Stadt Chicago im Staat Illinois, USA. Er war im Jahr 2018 mit einem jährlichen Passagieraufkommen von 83.245.472 Fluggästen nach Atlanta und Los Angeles der am drittstärksten frequentierte Flughafen des Landes. Außerdem war er 2018 der sechstgrößte Flughafen weltweit. Nach der Anzahl der Flugbewegungen ist er der größte Flughafen der Welt. Der O’Hare International Airport ist Ziel zahlreicher Interkontinentalflüge und bildet das bedeutendste Luftfahrt-Drehkreuz der Fluggesellschaft United Airlines, fungiert aber auch als zweitwichtigstes Drehkreuz des Konkurrenten American Airlines.", "tgt_summary": "奥黑尔国际机场(英语:O'Hare International Airport,)是美国伊利诺伊州芝加哥市的主要机场,位于市中心西北27公里。自1960年代扩建完成直到1998年,奥黑尔机场一直是世界上客流量最大的机场。1998年后,亚特兰大哈兹菲尔德-杰克逊国际机场在客运流量上超过奥黑尔。目前,奥黑尔仍是世界上起降次数最多的机场。奥黑尔机场是美国第四大国际航空枢纽,排在肯尼迪国际机场,洛杉矶国际机场和迈阿密国际机场之后。奥黑尔机场是美国联合航空的第二大基地和中转枢纽,也是美国航空的第二大枢纽。奥黑尔机场共有八条跑道,其中最长的为13000英尺,此外另有3条跑道的长度也达到了9000英尺,足够大型客机起降。除本机场外,芝加哥的另一个主要机场是芝加哥中途国际机场。", "id": 1537335} {"src_title": "Seide (Gattung)", "tgt_title": "菟絲子屬", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Arten der Gattung Seide (\"Cuscuta\") wachsen als linkswindend kletternde und praktisch wurzellose, einjährige krautige Pflanzen. Sie sind Vollschmarotzer, die ohne Kontakt mit dem Boden auf den Wirtspflanzen wachsen. Über Haustorien, die sich entlang der schlingenden Sprossachse bilden, sind sie mit dem Wirt verbunden und entziehen ihm alle benötigten Nährstoffe. Ist der Wirt ausdauernd, können sie gelegentlich auch selbst ausdauernd wachsen. Die Stängel sind fadenartig und grünlich, gelb, orange oder rötlich gefärbt. Die eigentlich wechselständig stehenden Laubblätter sind so stark reduziert, dass sie meist nicht auszumachen oder nur als etwa 2 mm große Schuppen ausgeprägt sind. Eine Wurzel besitzen die Pflanzen nicht. Lediglich nach dem Keimen des Samens wird noch eine reduzierte Wurzel ausgebildet. Nachdem der Keimling eine passende Wirtspflanze gefunden hat, verwelkt diese aber. Findet der Keimling innerhalb seiner ersten Tage keine Wirtspflanze, so stirbt er.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Meist sind die Blütenstände Zymen, die auch köpfchen- oder rispenförmig sein oder auch nur aus einer einzelnen Blüte bestehen können. Die Blütenstände können von bis zu drei Tragblättern begleitet werden. Die Blüten sind zwittrig, radiärsymmetrisch und meist vier- oder fünfzählig. Die meist mehr oder weniger cremeweiß gefärbten Kelchblätter sind teilweise miteinander verwachsen, stehen aber auf 2/5 bis 3/5 der Länge frei voneinander. Die Krone ist meist mehr oder weniger weiß; die Kronröhre ist becherförmig bis zylindrisch und kann unterhalb der Kronzipfel mit einem Wulst oder horizontalen Rippen versehen sein. Der Kelch und oft auch die Krone sind an der Frucht beständig, wobei die Krone dann welkt. Zwischen den Staubblättern befinden sich meist schuppenförmige Lappen, die aufrecht oder zurückgebogen sein können. Der Fruchtknoten ist oberständig, hat zwei Fruchtkammern mit je zwei Samenanlagen. Die zwei Griffel stehen meist frei voneinander und sind an der Frucht beständig, die zwei Narben sind meist kugelig geformt.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die kugel- bis eiförmige Kapselfrüchte springen nicht oder unregelmäßig auf oder öffnen sich nur selten über einen Ringriss nahe der Basis. Zwischen den Griffeln kann sich eine unauffällige Öffnung befinden, in diesem Bereich sind die Früchte oftmals verdickt und/oder erhaben. Die Früchte enthalten einen bis vier Samen. Die Samen haben, wenn sie gequollen sind, eine papillöse Oberfläche, die beim Trocknen honigwabenartig wird.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "\"Cuscuta\" ist die einzige parasitische Gattung in der Familie der Windengewächse. Frühere Bearbeiter haben das Taxon daher zum Teil in eine eigene Familie Seidengewächse (Cuscutaceae) gestellt. Nach der Systematik der Angiosperm Phylogeny Group wird \"Cuscuta\" weiterhin innerhalb der Convolvulaceae geführt. Untersuchungen mit Hilfe molekulargenetischer Methoden bestätigen diese Klassifizierung. \"Cuscuta\" ist die einzige Gattung der Tribus Cuscuteae innerhalb der Familie der Convolvulaceae.", "section_level": 2}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Zur Gattung Seide (\"Cuscuta\") gehören über 200 Arten, die in drei Untergattungen eingeteilt werden. Die etwa 25 Arten der Untergattung \"Cuscuta\" charakterisieren sich durch zwei Griffel gleicher Länge, die vollständig frei voneinander stehen und konisch in langgestreckte Narben übergehen. Die größte Artenanzahl weist die Untergattung \"Grammica\" mit mindestens 135 bis 140 Arten auf. Die Arten besitzen zwei frei voneinander stehende, unterschiedlich lange Griffel, die in kurzen, oftmals kugelförmigen Narben enden. Die etwa neun Arten der Untergattung \"Monogyna\" besitzen teilweise oder komplett verwachsene Griffel mit kugelförmigen oder langgestreckten Narben. Die folgende Liste basiert auf der \"World Checklist of Selected Plant Families\", Saša Stefanović und Mihai Costea 2008 sowie Miguel A. Garciá und María P. Martín 2007, Abweichungen und Ergänzungen dazu sind mit Einzelnachweisen gekennzeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Seide oder auch Teufelszwirn (\"Cuscuta\") ist die einzige Gattung der Tribus Cuscuteae innerhalb der Pflanzenfamilie der Windengewächse (Convolvulaceae). Weitere deutsche Trivialnamen sind Jungfernhaar, Kletterhur, Schmarotzerseide und Hexenseide. Die über 200 Arten sind fast weltweit verbreitet, sie ernähren sich parasitisch von anderen Pflanzenarten. Die Textilfaser Seide ist eine tierische Faser und hat mit den Pflanzenarten dieser Gattung nur den Namen gemeinsam. Der lateinische Name \"cuscuta\" kommt wahrscheinlich aus dem Arabischen und ist verwandt mit griechisch \"kadytas\" (‚Schmarotzerpflanze‘).", "tgt_summary": "菟丝子属(学名:\"Cuscuta\"),旋花科下的一个属,为缠绕、寄生草本植物。该属共有约170多种,分布于全世界热带至温带地区,是一群生理构造特别的植物,其组成的细胞中没有叶绿体,利用攀缘性的茎攀附在其他植物,并且从接触宿主的部位发育为特化的吸器,进入宿主直达韧皮部,吸取养分维生。", "id": 2814756} {"src_title": "Severo Ochoa", "tgt_title": "塞韦罗·奥乔亚", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Severo Ochoa wurde in Luarca in der spanischen Provinz Asturien geboren. Sein Vater, Severo Manuel Ochoa, ein Rechtsanwalt und Geschäftsmann, starb, als Severo Ochoa sieben Jahre alt war. Zusammen mit seiner Mutter, Carmen de Albornoz, zog er daraufhin nach Málaga. Er besuchte dort die Schule, die er 1921 abschloss. Sein Interesse für die Biologie wurde durch die Arbeiten des spanischen Neurologen und Nobelpreisträgers Santiago Ramón y Cajal angeregt. 1923 ging Ochoa an die Medizinische Fakultät der Universität Madrid, wo er hoffte mit Cajal zusammenarbeiten zu können, doch dieser hatte die Universität bereits verlassen. 1929 schloss Ochoa sein Studium mit Auszeichnung ab. Er heiratete zwei Jahre später Carmen Garcia Cobian. Die Ehe blieb kinderlos. Nach seinem Studienabschluss ermöglichte ein zweijähriges Stipendium Ochoa einen Forschungsaufenthalt bei Otto Meyerhof am Kaiser-Wilhelm-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg und er forschte dort ab 1929 zur Biochemie und Physiologie des Muskels. 1931 übernahm er eine Stelle an der Universität Madrid, ging aber bald darauf nach London. Bis 1941 hatte Ochoa verschiedene Stellen inne, er arbeitete mit unterschiedlichen Wissenschaftlern an etlichen Orten. Dann ging er in die Vereinigten Staaten. Dort arbeitete er an einigen Universitäten, bis er schließlich an der \"New York University School of Medicine\" zunächst Assistenz-Professor für Biochemie (1945), Professor für Pharmakologie (1946), Professor für Biochemie (1954), und Direktor der Abteilung für Biochemie wurde. Ochoa war ab 1977 auswärtiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR und seit 1958 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. 1957 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences und die National Academy of Sciences gewählt. Seit 1961 war er Mitglied der American Philosophical Society. 1963 hielt er die Paul-Karrer-Vorlesung. 1979 erhielt er die National Medal of Science. Im Jahr 1956 nahm er die amerikanische Staatsbürgerschaft an. 1985 kehrte Ochoa nach Spanien zurück, wo er als Berater in der spanischen Wissenschaftspolitik tätig wurde. Ochoa starb 1993 in Madrid. Zu seinen Ehren wurde ein Forschungsinstitut nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "Ochoa beschäftigte sich vor allem mit enzymatischen Vorgängen bei der biologischen Oxidation sowie der Energieentstehung und -übertragung. Er hat viel zum Wissen über den Kohlenhydrate- und Fettsäurestoffwechsels, den Kohlenstoffdioxidhaushalt und die Biosynthese der Nukleinsäure beigetragen. Seine Forschung umfasste die biologische Funktion des Vitamins B1, die oxidative Phosphorylierung, die Carboxylierung der Gluconsäure und Brenztraubensäure, die photochemische Reduktion des Pyridin-Nukleotids in der Photosynthese, dem Schlüsselenzym des Citratzyklus, der Polynukleotidphosphorylase (PNPase) und dem genetischen Code. 1959 erhielt er zusammen mit Arthur Kornberg den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für die Entdeckung des Mechanismus in der biologischen Synthese der RNA und der DNA. Ochoa setzte seine Forschungsarbeit zur Proteinsynthese und der Reproduzierung der RNA bis zu seiner Rückkehr nach Spanien fort. Er wirkte an der Entschlüsselung des genetischen Codes mit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Severo Ochoa (* 24. September 1905 in Luarca, Asturien, Spanien; † 1. November 1993 in Madrid, Spanien) war ein spanisch-US-amerikanischer Biochemiker. 1959 wurde er mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet.", "tgt_summary": "塞韦罗·奥乔亚·德阿尔沃诺斯(Severo Ochoa de Albornoz,1905年-9月24日-1993年-11月1日),西班牙裔美国生物化学家,1959年诺贝尔生理学或医学奖获得者。", "id": 2613419} {"src_title": "Markscheidewesen", "tgt_title": "矿山测量", "src_document": [{"title": "Ausbildung zwischen Technik und Geowissenschaften.", "content": "Markscheidewesen ist im deutschen Sprachraum ein Studiengang an der Bergakademie Freiberg. Früher wurde auch an der Montanuniversität Leoben in Österreich, an der ehemaligen Bergakademie Clausthal und der RWTH Aachen Markscheidewesen gelehrt. In Deutschland vertritt der Deutsche Markscheider-Verein e. V. (DMV) die Belange des Fachgebietes, während sie in Österreich auch in den Ingenieurkammern angesiedelt sind (spezielle Zivilingenieure für Markscheidekunde). Die Organisationsformen in der Schweiz, in Südtirol und in Belgien weichen etwas davon ab. Die Unter-Tage-Vermessung arbeitet zwar mit ähnlichen geometrischen Verfahren wie die Geodäsie an der Erdoberfläche, benötigt aber eine Reihe spezieller Instrumente, Sicherungsmaßnahmen, Vermarkungsmethoden – und vor allem eine gute Kenntnis der Lagerstättenkunde, der Geologie und der Petrografie. An manchen Hochschulen wird deshalb – gefördert auch durch die zunehmend interdisziplinäre Tätigkeit vieler Ingenieurwissenschaften – das Markscheidewesen auch mit dem Studium des Bergingenieurs kombiniert, der u. a. auch in der Auffindung und Verarbeitung der Rohstoffe, in der Erz-Verhüttung und teilweise im Metallbau tätig ist. Aus Sicht des DMV ist die Markscheidekunde daher ein integratives Fachgebiet für verschiedenste Interessenten an der Rohstoffwirtschaft und an vernetzten (nationalen und globalen) Strukturen. Ähnlich wie der Geodät als Vertreter einer relativ kleinen, aber sehr interdisziplinären Spezies die Sprache von Bauingenieur, Architekt, Geotechniker, Landesverwaltung usw. kennen muss, setzt auch die Tätigkeit des Markscheiders eine gute Kooperation und klare Kommunikation mit mehreren Zweigen der Erdwissenschaften und der Industrie voraus. Das Studium des Markscheidewesens hat etwa 50 % der Inhalte mit dem Vermessungswesen gemeinsam, mit dem es an einigen Ausbildungsstätten kombiniert ist. Neben Lehrveranstaltungen in Geologie, Geophysik, Maschinenbau usw. vertieft es verschiedenste physikalische Messtechniken und dehnt sich auch (wie die Geodäsie) in Richtung Geoinformation, EDV/Datenbanken, Management und Umweltschutz aus.", "section_level": 1}, {"title": "Im Spannungsfeld von Technik, Umwelt und Wirtschaft.", "content": "Das Berufsbild des Markscheiders umfasst Selbständige und im Bergbau Tätige, Vertreter von/in Behörden (Berghauptmannschaften, Fachministerien usw.), an Hochschulen und in der industriellen Entwicklung. Wegen ihres breitgefächerten Studiums sind Markscheider über den Bergbau hinaus in vielen anderen Industriezweigen, Behörden, Ämtern und Ingenieurbüros tätig, ebenso als Gutachter oder vereidigter Sachverständiger zwischen Technik, Umwelt und Ökonomie. Der Bergbau und die Energie- bzw. Rohstoffwirtschaft sind durch zahlreiche Zielkonflikte geprägt. Sie resultieren aus oft gegensätzlichen Ansprüchen von Teilgesellschaften an die Nutzung der Erdoberfläche und des Erdinnern. Der Markscheider kann hier in einer Schlüsselposition zur Erarbeitung von Problemlösungen stehen, was sich an den markscheiderischen Arbeitsschwerpunkten zeigt: Der nationale und globale Bedeutung des Berufsstandes steigt annähernd mit dem Rohstoffverbrauch der Menschen. Auch die Politik verlangt Versorgungssicherheit mit mineralischen und metallischen Rohstoffen ebenso wie mit Erdöl/Erdgas und Massenrohstoffen für das Bauwesen. Das Markscheidewesen dient diesem Ziel durch eine geordnete, umweltverträgliche und sichere Nutzung der Lagerstätten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Markscheidewesen oder die Markscheidekunde ist eine Ingenieurdisziplin, die etwa in der Mitte zwischen Geodäsie, Bergbau und Geologie angesiedelt ist. Das Fachgebiet umfasst ursprünglich – wie der Name Markscheide besagt – die mit dem Bergbau zusammenhängende planerische und vermessende Tätigkeit, hat sich aber im 20. Jahrhundert auch auf die Rohstoff-Prospektion und auf Teile der Geophysik ausgeweitet.", "tgt_summary": "矿山测量为地质勘探、矿山设计、矿山建设、运营以及矿山报废等各阶段所进行的测量工作的总称,属于工程测量的一种。", "id": 853328} {"src_title": "Nobody Knows (Film)", "tgt_title": "無人知曉的夏日清晨", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung erstreckt sich über etwa ein Jahr und beginnt im Herbst. Die alleinstehende Mutter Keiko zieht mit ihren vier Kindern, von denen jedes einen anderen Vater hat, in eine neue Wohnung. Nur der älteste Sohn, der zwölfjährige Akira, wird den Nachbarn vorgestellt. Die drei jüngeren Geschwister Kyoko, Shigeru und Yuki werden heimlich in die Wohnung geschmuggelt und dürfen diese nicht verlassen. Auch wird den Kindern verboten, die Schule zu besuchen, auf den Balkon zu treten oder laut zu sein. Eines Tages verschwindet Keiko und hinterlässt Akira die Nachricht, sich um seine jüngeren Geschwister zu kümmern. Sie hat einen neuen Liebhaber, vor dem sie die Kinder geheim hält. Die von der Mutter auferlegten Regeln werden auch nach ihrem Fortgehen eingehalten. Nur Akira verlässt die Wohnung, um einzukaufen. Nach einem Monat kehrt Keiko ein letztes Mal für einen Tag zurück, bringt den Kindern Geld und Geschenke und holt einige ihrer Sachen ab. Ihr Versprechen, bis Weihnachten wieder zurück zu sein, bricht sie. Von der Außenwelt weiterhin isoliert, halten die Geschwister in ihrem Gefängnis zusammen und richten sich ein liebevolles Zuhause ein. Mit Beginn des Frühjahres verlassen sie erstmals gemeinsam das Haus und genießen ihre neue Freiheit. Als das Geld knapp wird und nach und nach Strom, Gas und Wasser abgestellt werden, beginnt sich die Lage zuzuspitzen. Im Sommer zeichnet sich ihre physische Verwahrlosung sichtbar ab. Schließlich hat das jüngste Kind, Yuki, einen tödlichen Unfall.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film basiert mit einigen Änderungen auf einer wahren Begebenheit, die sich 1988 in Nishi-Sugamo, Toshima, Tokio, ereignete. Tatsächlich gab es insgesamt fünf Kinder, die zum Schutz der Kinder in den Medien mit Kind A, B, C, D und E anonymisiert wurden. Kind C starb unter nicht geklärten Umständen kurz nach der Geburt 1984. Im Herbst 1987 ließ die Mutter die Kinder alleine in der Wohnung zurück, so dass diese sich um sich selbst kümmern mussten. Im April 1988 wurde Kind E durch zwei andere Kinder – Bekannte von Kind A – getötet und anschließend durch Kind A und eines der beiden anderen verbliebenen Kinder in einem Wald vergraben. Nach einem Hinweis im Juli 1988 durch den Vermieter an die öffentlichen Behörden suchten diese die Wohnung auf und fanden darin die verwahrlosten und unterernährten Kinder sowie den Leichnam von Kind C, den die Mutter seit dem Tode des Kindes in der Wohnung aufbewahrt hatte. Die Mutter stellte sich den Behörden und wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Die beiden Bekannten von Kind A erhielten eine Jugendstrafe. Kind A wurde eine Beteiligung an der Beseitigung des Opfers nachgewiesen. Auf Grund der Umstände wurde allerdings von einer Jugendstrafe abgesehen. Kind A wurde in einem Heim für körperlich und geistig Behinderte untergebracht, in dem auch die Kinder B und D untergebracht wurden. Informationen zu Kind E unbekannt. Nachdem die Mutter ihre Strafe verbüßt hatte, beantragte sie das erneute Sorgerecht für die Kinder B und D. Es ist nicht bekannt, was aus Kind A und E wurde. Auf der DVD des Films gibt der Regisseur Hirokazu Koreeda in einem Interview an, dass ihn dieser Fall sehr bewegt und nicht mehr losgelassen habe. Mit seinem Film wolle er dem Zuschauer zeigen, dass es in dem Leben der Kinder auch etwas Schönes gegeben haben muss.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film nahm bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2004 am Wettbewerb um die Goldene Palme teil. Der vierzehnjährige Yūya Yagira wurde für seine Darstellung des Akira als \"Bester Schauspieler\" ausgezeichnet. Bei den Japanese Academy Awards war YOU, die die Mutter darstellte, als \"Beste Nebendarstellerin\" nominiert, musste sich aber Masami Nagasawa (\"Sekai no Chūshin de, Ai o sakebu\") geschlagen geben. Der Film war Japans Beitrag für eine Oscar-Nominierung 2005 in der Kategorie \"Bester fremdsprachiger Film\", wurde aber weder nominiert noch ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nobody Knows (jap., \"Dare mo shiranai\", alternativer Fernsehtitel: \"Nobody Knows – Die Kofferkinder\") ist ein Spielfilm des japanischen Regisseurs Hirokazu Koreeda aus dem Jahr 2004.", "tgt_summary": "《无人知晓》(),港译《谁知赤子心》,是一部2004年日本剧情片,本片的导演是是枝裕和,故事改编自1988年的日本巢鸭儿童遗弃事件。主要演员有柳乐优弥,北浦爱,木村飞影,清水萌萌子和江原由希子", "id": 719610} {"src_title": "Die zwölf Geschworenen (1957)", "tgt_title": "十二怒漢 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach sechs Verhandlungstagen eines Mordprozesses, in dem ein achtzehnjähriger Puerto-Ricaner aus den Slums des Mordes an seinem Vater beschuldigt wird, ziehen sich die zwölf Geschworenen in das Geschworenenzimmer des Gerichts zurück. Hier sollen sie über das Urteil beraten, das einstimmig gefällt werden muss. Dem Angeklagten droht im Falle des Schuldspruchs die Hinrichtung durch den elektrischen Stuhl. Aufgrund zweier eindeutiger Zeugenaussagen scheint der Schuldspruch eine klare Angelegenheit zu sein, die keine lange Beratung erfordert. Doch in der ersten Abstimmung stimmt der Geschworene Nr. 8 als einziger der zwölf Geschworenen für nicht schuldig, während die elf anderen mehr oder weniger überzeugt für eine Verurteilung des jungen Mannes stimmen. Der Geschworene Nr. 8 kann nicht sagen, ob der Angeklagte unschuldig ist – er kann aber auch keine eindeutige Schuld beim mutmaßlichen Mörder erkennen und will nicht durch ein vorschnelles Urteil ein Menschenleben leichtfertig opfern. Einige Geschworene hingegen sind aus unterschiedlichen Motiven an einer raschen Beendigung der Beratung interessiert und drängen deshalb auf einen schnellen Schuldspruch, nicht zuletzt, da der Tag laut Wettervorhersage der heißeste des ganzen Jahres sein soll und die schwüle Atmosphäre für zusätzliche Spannung sorgt. Gegen den Protest der anderen rekonstruiert im weiteren Verlauf der Beratung der Geschworene Nr. 8 – zunehmend unterstützt von denjenigen, die sich nach und nach auf seine Seite schlagen – den angeblichen Tathergang und deckt Ungereimtheiten in der Beweisführung der Staatsanwaltschaft auf, die vom offenbar wenig engagierten Pflichtverteidiger des Angeklagten nicht hinterfragt worden sind. Es gelingt dem Geschworenen Nr. 8 in hitzigen Auseinandersetzungen, die Argumente und die Vorurteile der Mitgeschworenen zu entkräften und sie wegen begründeter Zweifel vom Schuldspruch abzubringen. Als auch die zweite belastende Zeugenaussage sowie weitere Indizien infrage gestellt werden müssen, steht das Votum elf zu eins für „unschuldig“. Der aufbrausende Geschworene Nr. 3 ist der Letzte, der den Schuldspruch des Angeklagten aufrechterhält. Es wird offenbar, dass er befangen ist, da er sich mit seinem Sohn zerstritten und keinen Kontakt mehr zu ihm hat und nun seinen Hass auf den Angeklagten projiziert. Letztlich schließt er sich der Meinung der elf anderen Geschworenen an und votiert auch für einen Freispruch des Angeklagten.", "section_level": 1}, {"title": "Die Geschworenen.", "content": "\"(Aufstellung nach Reginald Rose)\" Nr. 1 (Martin Balsam) ist Co-Trainer einer Footballmannschaft aus einer Highschool in Queens und Vorsitzender der Jury. Um Ordnung bemüht, dabei aber manchmal unsicher, versucht er die Diskussion zu leiten. Mit seiner eigenen Meinung zu dem Fall hält er sich jedoch zurück. Als er merkt, dass die Stimmung zugunsten des Angeklagten umkippt, schließt er sich zögernd der neuen Mehrheit an und ist fast peinlich berührt, dass er seine Meinung geändert hat. Nr. 2 (John Fiedler), der freundliche kleine Bankbeamte, ist anfangs sehr unsicher und zugleich aufgeregt, zumal er zum ersten Mal in einer Jury sitzt. Er versucht zu begründen, warum er den Angeklagten für schuldig hält, kann es aber nicht schlüssig erklären. Dennoch nimmt er, wenn auch meist passiv, regen Anteil. Im Laufe der Diskussion taut er mehr und mehr auf, liefert einen wichtigen Beitrag, als es um den Einsatz der Tatwaffe geht, und setzt sich gegen Angriffe zur Wehr. Nr. 3 (Lee J. Cobb), ein grobschlächtiger, aufbrausender Mann, hat sich mit harter Arbeit eine kleine Firma aufgebaut. Seinen Sohn wollte er ebenso mit Härte erziehen. Seit einem handgreiflichen Streit mit diesem haben sie keinen Kontakt mehr. Seine Wut und Enttäuschung über seinen Sohn projiziert er auf den Angeklagten und will ihn dafür verurteilt sehen. Deshalb sieht er in Juror Nr. 8, der von Anfang an Zweifel an der Schuld des Angeklagten hegt, einen Gegner. Als dieser die versteckten Motive von Nr. 3 offenlegt, kommt es zur vehementen Konfrontation, die ihn zum ersten Male in die Defensive drängt. Mehr und mehr bringt er die anderen gegen sich auf, auch weil er sich durch seine impulsive und schroffe Art oft inhaltlich widerspricht. Er ändert seine Meinung erst, als er am Ende allein dasteht und erkennt, dass er aus tiefer Verletzung über den Konflikt mit seinem Sohn beinahe ein Menschenleben geopfert hätte. In der Schlusszene sieht man ihn am langsamsten von den Geschworenen und offenbar nachdenklich aus dem Gericht gehen. Nr. 4 (E. G. Marshall) ist als Börsenmakler ein analytisch und objektiv denkender Charakter, der sich keine Emotionen erlaubt und sich stets unter Kontrolle hat. Trotz der schwülen Hitze im Raum schwitzt er zunächst nicht einmal. Disziplinlosigkeit ist ihm zuwider, und er verabscheut die Emotionsausbrüche anderer Geschworener, wie zum Beispiel die von Nr. 3 und Nr. 10, auch wenn er, wie sie, von der Schuld des Angeklagten überzeugt ist. Er versucht mit sachlichen Argumenten zu überzeugen und genießt eine gewisse Autorität bei den anderen Juroren. Ein bisher übersehenes Detail löst schließlich auch in ihm begründete Zweifel aus, woraufhin er konsequent sein Votum ändert. Nr. 5 (Jack Klugman) ist, wie der Angeklagte, in den New Yorker Slums groß geworden. Er reagiert empfindlich auf Vorurteile, die im Laufe der Diskussion auftauchen. Besonders von Nr. 10, der ihm direkt gegenübersitzt, fühlt er sich persönlich angegriffen. Nr. 5 gewinnt mehr und mehr Selbstvertrauen und bringt seine Erfahrungen aus den Slums in die Diskussion mit ein. Als es um die Tatwaffe – ein Springmesser – geht, ist er der Einzige, der weiß, wie damit umgegangen wird, und kann zeigen, warum es unwahrscheinlich ist, dass der Junge seinen Vater erstochen hat. Er ist der dritte Geschworene, der schließlich für „nicht schuldig“ votiert. Nr. 6 (Edward Binns) ist ein einfacher Maler und Bauarbeiter ohne intellektuellen Hintergrund, dafür aber mit klaren moralischen Grundsätzen. Dies wird deutlich in seinem Respekt vor dem Alter des greisen Jurors Nr. 9. Er verschafft ihm Gehör, als der etwas sagen will, und als Nr. 3 den alten Mann attackiert, wird er von Nr. 6 zurechtgewiesen. Sonst hält er sich in der Diskussion eher zurück. Er glaubt zunächst auch an die Schuld des Angeklagten, lässt sich aber überzeugen, dass es begründete Zweifel gibt. Nr. 7 (Jack Warden) schlägt sich als Handelsvertreter für Marmelade durchs Leben und fällt durch seine flotten Sprüche und kleinen Witze auf. Ob der Angeklagte schuldig ist oder nicht, scheint ihn nicht zu interessieren. Wichtiger ist ihm, dass die Sache schnell über die Bühne geht, weil er das Baseballspiel der New York Yankees am Abend auf keinen Fall verpassen will. Deshalb stimmt er für schuldig. Als er merkt, dass die Stimmung umschwenkt, ändert er sein Votum auf „nicht schuldig“, um die Sache zu beschleunigen. Damit zieht er sich aber den Zorn der Geschworenen beider Lager zu. Nr. 8 (Henry Fonda), von Beruf Architekt, hält die Schuld des Angeklagten nicht für zweifelsfrei bewiesen. Deshalb stimmt er als Einziger von Anfang an für „nicht schuldig“, auch wenn er es für möglich hält, dass der Angeklagte die Tat begangen haben könnte. Aber nur so kann er die anderen dazu bringen, den gesamten Fall Punkt für Punkt durchzugehen. Immer mehr Ungereimtheiten fallen ihm und den anderen auf. Besonders die Aussage des 75-jährigen Hauptbelastungszeugen, der durch einen erlittenen Schlaganfall in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist, stellt er in Frage. Er kann durch geschickte und überzeugende Argumentation die anderen nach und nach dazu bringen, ihre Sicht auf den Fall zu ändern, und erreicht am Ende sein Ziel. Nr. 9 (Joseph Sweeney) ist ein ruhiger älterer Herr mit gesundheitlichen Problemen, der zuerst auch für „schuldig“ stimmt, dann aber Nr. 8 nach dessen ersten Ausführungen als erster folgt und sein Votum ändert. Er will eine so wichtige Entscheidung wie einen Schuldspruch nicht unüberlegt treffen und seinen Sitznachbarn unterstützen. Für das aggressive Auftreten einiger Juroren hat er kein Verständnis. Er stützt sich vor allem auf seine lange Lebenserfahrung und gute Menschenkenntnis. So kann er vor allem die Glaubwürdigkeit der Zeugen ins Wanken bringen, indem er ihre Persönlichkeit, ihr Äußeres und ihre Motive analysiert. Als scharfem Beobachter fällt ihm das entscheidende Detail an der Hauptbelastungszeugin auf, das den endgültigen Durchbruch zu einem Freispruch bringt. Nr. 10 (Ed Begley), Betreiber mehrerer Tankstellen, ist ein cholerischer Rassist, der mit seinen Vorurteilen nicht hinter dem Berg hält. Für ihn ist der Angeklagte allein wegen seiner puerto-ricanischen Herkunft schuldig. Deshalb interessieren ihn Tatsachen nur, solange sie die Schuld des Angeklagten zu beweisen scheinen. Als daran mehr und mehr Zweifel aufkommen, gerät er mit seinen Ausfällen so in Rage, dass sich die anderen angewidert von ihm abwenden. Nr. 4 weist ihn schließlich eiskalt und scharf zurecht und verbietet ihm, noch einmal seinen Mund aufzumachen. Schockiert bricht er innerlich zusammen, setzt sich abseits der Gruppe in eine Ecke und leistet bei der nächsten Abstimmung keinen Widerstand mehr. Nr. 11 (George Voskovec), Einwanderer aus Europa, ist ein disziplinierter Uhrmacher, der stolz darauf ist, jetzt Amerikaner zu sein. Er macht sich Notizen und beobachtet das Geschehen genau. Ihm fallen dabei einige Widersprüche auf. Er weiß die Vorteile einer freien Gesellschaft und eines fairen Justizsystems zu schätzen. Er ermahnt die erhitzten Gemüter zur Ruhe. Der aufrechte, betont freundliche, manchmal aber auch unbeabsichtigt schulmeisterliche Mann bringt vor allem Nr. 7 und Nr. 10 gegen sich auf. Als Nr. 7 sein Votum auf „nicht schuldig“ ändert, nur weil er hofft, dass es so schneller geht, hat Nr. 11 kein Verständnis für diese Leichtfertigkeit. Nr. 12 (Robert Webber) ist von Beruf Werbetexter und ein oberflächlicher Opportunist. Konflikte liegen ihm nicht, die scharfen Auseinandersetzungen sind ihm zuwider. Während der Diskussionen kritzelt er gelangweilt auf seinem Block herum. Er kennt aus seinem Berufsleben eher kreative Arbeitsprozesse und kann mit den Auseinandersetzungen hier nur wenig anfangen. Er ist ein Mann der Schlagworte und flapsigen Redensarten. Inhaltlich kann er nicht viel beitragen. Als er sich mit der Mehrheit weiß, ist er noch sehr selbstsicher. Als die Stimmung jedoch umkippt und er merkt, dass er sich jetzt entscheiden muss, wird er zunehmend unsicher und schwankend. Als einziger Juror ändert er dreimal sein Votum.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "\"Die zwölf Geschworenen\" basiert auf dem gleichnamigen 60-minütigen Live-Fernsehspiel von Reginald Rose, das am 20. September 1954 im Rahmen der Fernsehserie \"Studio One\" unter Regie von Franklin J. Schaffner ausgestrahlt wurde. Die ursprünglichen Besetzung bestand aus Norman Fell (Nr. 1), John Beal (Nr. 2), Franchot Tone (Nr. 3), Walter Abel (Nr. 4), Lee Philips (Nr. 5), Bart Burns (Nr. 6), Paul Hartman (Nr. 7), Robert Cummings (in der „Starrolle“ des Geschworenen Nr. 8) Joseph Sweeney (Nr. 9), Edward Arnold (Nr. 10), George Voskovec (Nr. 11) und Larkin Ford (Nr. 12). Aus ihr gehörten nur Joseph Sweeney (Geschworener Nr. 9) als ältester der Juroren und George Voskovec (Geschworener Nr. 11) als eingewanderter Uhrmacher zur Besetzung der Kinoadaption. Über viele Jahre war nur der Verbleib der Filmrollen über die erste Hälfte des Fernsehspiels von 1954 bekannt. Sie befanden sich seit 1976 im Besitz des Museum of Television and Radio. Im Jahre 2003 wurde eine komplette 16-mm-Filmfassung des Fernsehspiels entdeckt, die sich im Besitz von Samuel Liebowitz, einem ehemaligen Staatsanwalt und Richter, befand. Heute befindet sich diese komplette Fassung ebenfalls im Besitz des Museum of Television and Radio. Henry Fonda hatte das Fernsehspiel gesehen und fand insbesondere die Rolle des Geschworenen Nr. 8 interessant. Er nahm daraufhin Kontakt mit Reginald Rose auf, um an einer Kinoverfilmung zu arbeiten Reginald Rose verlängerte und detaillierte die Handlung zwischen dem Fernsehspiel 1954 und dem Kinofilm 1957 weiter aus, da letzterer auf Kinolänge gebracht werden musste und etwa eine halbe Stunde länger als das Fernsehspiel ist. Fonda investierte privates Geld in das Filmprojekt und fungierte auch mit Rose als Ko-Produzent des Films.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Das Budget des komplett in New York gedrehten Filmes lag bei rund 337.000 US-Dollar (nach heutiger Inflation rund drei Millionen US-Dollar), ein auch damals schon niedriges Budget für einen Film. Für den jungen Regisseur Sidney Lumet war es seine erste Kinoregie, nachdem er zuvor bei zahlreichen Fernsehserien erste Regierfahrungen gesammelt hatte. Fonda wählte Lumet als Regisseur aus, da er Erfahrung mit Fernsehspielen sowie eine Reputation hatte, sich an das Budget und Drehzeit gut zu halten. Aufgrund der intensiven Proben über zwei volle Wochen konnte der Film in nur 21 Tagen abgedreht werden. Nicht eine Frau fand sich in der Schauspielbesetzung von \"Die zwölf Geschworenen\" wieder, und nur eine, die spätere Kurzfilm-Regisseurin Faith Hubley, wirkte als Script Supervisor bei der Produktion mit. Um eine klaustrophobische Stimmung und eine trotz der räumlichen Enge dynamische Inszenierung zu erzeugen, verwendeten Lumet und sein erfahrener, oscarprämierter Kameramann Boris Kaufman Objektive mit einer langen Brennweite, wodurch die Darsteller stärker mit dem Bildhintergrund verschmelzen. Im Laufe des Films kommt Kaufmans Kamera, die am Filmanfang noch meist „über“ den Geschworenen liegt, immer mehr auf deren Augenhöhe und erzeugt so Nähe zum Zuschauer. Ebenfalls wird so im Film beleuchtet, dass das Zimmer der Geschworenen mit zunehmender Länge und Anspannung der Beratungen immer dunkler beleuchtet wird, was im Film am vorbeiziehenden Sommergewitter liegt. Henry Fonda wurde vom Filmstudio United Artists gefragt, ob er Interesse an dem Film hätte. Im Nachhinein übernahm Henry Fonda neben der Rolle als Schauspieler auch den Produzentenposten, eine Position, die ihn sehr frustrierte, und er schlüpfte, abgesehen von der zwei Jahre später entstandenen Fernsehserie \"The Deputy\", nie wieder in die Produzentenrolle. Fonda mochte es nicht, einen Film anzusehen, bei dem er mitwirkte. So sah er sich im Schnittraum nicht den gesamten Film an, entgegnete aber Sidney Lumet, als er den Raum verließ: „Sidney, er ist großartig“ („Sidney, it’s magnificent.“).", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Bühnenfassungen.", "content": "Nach dem Kinofilm verfasste Rose noch mehrere Bühnenfassungen des Stücks. 1964 wurde es von Leo Genn und Kenneth Wagg auf die Bühne des Londoner Queen’s Theatre gebracht. 1996 inszenierte Harold Pinter das Stück am Comedy Theatre in London und im Jahre 2004 präsentierte das Roundabout Theatre in New York eine Broadway-Inszenierung, die es auf 328 Vorstellungen brachte. Eine deutsche Adaption brachte das Landestheater Coburg im Mai 2009 im Rahmen der Bayerischen Theatertage auf die Bühne. In dieser Inszenierung nahmen die Zuschauer auf der Bühne rund um den Tisch der Geschworenen Platz. Gegenüber der Theaterfassung ist die Handlung des Films an einigen Stellen kürzer. Im Theaterstück machen sich die Geschworenen Gedanken darüber, wer den Vater des Angeklagten umgebracht haben könnte, wenn es nicht der Angeklagte war. Dabei wird deutlich, dass der Vater ein brutaler Schläger und Säufer war, der mit vielen Menschen im Streit lag und selbst einiges auf dem Kerbholz hatte. Außerdem diskutieren die Geschworenen ein psychologisches Gutachten, das im Zuge der Ermittlungen erstellt wurde und dem Angeklagten eine Persönlichkeit attestiert, die angeblich eine potentielle Fähigkeit zum Morden nahelegt. Im Geschworenenzimmer werden die Charaktere nur durch ihre Nummern identifiziert, in deren Reihenfolge sie um den Tisch sitzen. Nur zwei Charaktere geben ihren Familiennamen preis. In einem Epilog treffen sich Henry Fonda (Geschworener Nr. 8) und Joseph Sweeney (Geschworener Nr. 9) an den Stufen des Gerichtsgebäudes und verlieren ihre Anonymität, indem sich Sweeney als \"McCardle\" und Fonda als \"Davis\" vorstellen. Der Geschworene Nr. 6 nennt nur in der deutschen Synchronisation seinen Namen „James Heeley“. Im Original zeigt er auf einer Liste auf einen Namen und sagt zum Justizbeamten „Dieser Name ist es“.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Filmfassungen.", "content": "1963 entstand ein westdeutscher Fernsehfilm unter dem Titel \"Die Zwölf Geschworenen\" unter der Regie von Günter Gräwert. Es spielten Mario Adorf (Nr. 7), Lukas Ammann (Nr. 12), Herbert Bötticher (Nr. 2), Ernst Fritz Fürbringer (Nr. 4), Heini Göbel (Nr. 1), Robert Graf (Nr. 8), Siegfried Lowitz (Nr. 3), Walter Rilla (Nr. 9), Karl-Georg Saebisch (Nr. 10), Josef Schaper (Nr. 11), Wolfgang Weiser (Nr. 5) und Ralf Wolter (Nr. 6). 1997 drehte William Friedkin mit \"Die 12 Geschworenen\" eine weitere Fernsehfassung. Hier sind Jack Lemmon und George C. Scott in den Rollen von Henry Fonda und Lee J. Cobb zu sehen. 2007 entstand mit \"12\" eine russische Variation von Lumets Film, in dem Regisseur Nikita Michalkow einen jungen Tschetschenen als Vatermörder einführte.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Fassung.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand 1957 bei der Ultrasynchron Vohrer & Wolf OHG in Berlin. Geschworener Nr. 11 spricht in der deutschen Synchronfassung mit Schweizer Akzent. Im englischen Original ist es ein osteuropäischer Akzent. Eine Audiodeskription wurde 2013 von Arte produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Das von Hauptdarsteller Henry Fonda und Drehbuchautor Reginald Rose produzierte Justizdrama gewann zwar die Gunst der Kritiker und zahlreiche Filmpreise, doch an den Kinokassen war Sidney Lumets Debütfilm kein Erfolg beschieden. Der Film brachte keinen finanziellen Ertrag, wobei er an den ausländischen Kinokassen erfolgreicher als innerhalb der USA war. Für Fonda brachte \"12 Angry Men\" kein Geld, da er als Ko-Produzent seine Gage für den Fall eines Profits des Films aufgeschoben hatte. \"Die zwölf Geschworenen\" gilt heute als Filmklassiker und begründete Sidney Lumets erfolgreiche Regiekarriere, die er mit Werken wie der Krimiadaption \"Mord im Orient-Express\" (1974) oder der Mediensatire \"Network\" (1976) untermauerte. 1982 führte Lumet Regie in \"The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit\", einem weiteren Gerichtsdrama mit Paul Newman, in dem auch wieder Jack Warden und Edward Binns mitwirkten.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Die zwölf Geschworenen\" wurde bei der Academy Award-Verleihung 1958 für drei Oscars nominiert, darunter für den besten Film und die beste Regie, konnte sich aber seinerzeit nicht gegen David Leans Kriegsdrama \"Die Brücke am Kwai\" durchsetzen, das in sieben Kategorien ausgezeichnet wurde, unter anderem auch als bester Film des Jahres und David Lean als bester Regisseur. Henry Fonda wurde mit dem British Film Academy Award im gleichen Jahr als bester ausländischer Darsteller geehrt. Sidney Lumet gewann 1957 auf der Berlinale unter anderem den Goldenen Bären für den besten Film. Oscar 1958 Nominiert in den Kategorien British Film Academy Awards 1958 Golden Globe Awards 1958 Nominiert in den Kategorien Auszeichnungen vom American Film Institute Weitere Auszeichnungen Berlinale 1957 Blue Ribbon Awards 1960 Bodil 1960 Directors Guild of America Award 1958 Edgar Allan Poe Award 1958 Étoile de Cristal 1958 Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani 1958 Jussi 1958 Kinema Junpo Awards 1960 Internationales Filmfestival von Locarno 1957 PGA Golden Laurel Awards 1997 Writers Guild of America 1958 National Film Registry Im August 2008 erschien eine Liste im US-amerikanischen \"American Bar Association Journal\" über die besten Justizfilme aller Zeiten. \"Die zwölf Geschworenen\" wurde auf Platz zwei gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "In der Top-250-Liste der IMDb rangiert \"Die zwölf Geschworenen\" auf Platz 5 mit einer Bewertung von 8,9 (von 10), womit er der höchstplatzierte Schwarzweißfilm ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die zwölf Geschworenen (Originaltitel: \"12 Angry Men\") ist das Spielfilmdebüt des US-amerikanischen Regisseurs Sidney Lumet aus dem Jahr 1957. Der Gerichtsfilm im Stil eines Kammerspiels ist eine Kinoadaption des gleichnamigen Fernsehspiels von Reginald Rose, das am 20. September 1954 ebenfalls unter der Regie Lumets im Rahmen der Fernsehserie \"Studio One\" ausgestrahlt wurde.", "tgt_summary": "《十二怒汉》(英语:12 Angry Men)为一出于1957年由米高梅公司制作之美国黑白电影。原著,薛尼·卢密(Sidney Lumet)执导,主演为亨利·方达。", "id": 2172982} {"src_title": "Binäre Exponentiation", "tgt_title": "平方求幂", "src_document": [{"title": "Motivation.", "content": "Um formula_3 zu berechnen, kann man entweder formula_4 ausrechnen (drei Multiplikationen) oder formula_5, formula_6 (zwei Multiplikationen), also formula_7. Ebenso können auch andere ganzzahlige Potenzen durch „fortgesetztes Quadrieren und gelegentliches Multiplizieren“ effizient berechnet werden. Dieses Einsparen von Multiplikationen funktioniert sowohl für reelle Zahlen als auch für reellwertige Matrizen, elliptische Kurven und beliebige andere Halbgruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Algorithmus.", "content": "Da die Binärdarstellung von formula_11 immer mit der Ziffer 1 beginnt – und so ebenfalls die Anweisung mit QM beginnt –, ergibt sich für die erste Anweisung QM in jedem Fall das Zwischenergebnis formula_12. Aus diesem Grund ergibt sich eine leicht vereinfachte Variante, bei der die erste Anweisung QM durch formula_10 ersetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel (Algorithmus).", "content": "Sei k = 23. Die Binärdarstellung von 23 lautet \"10111\". Daraus ergibt sich nach den Ersetzungen \"QM Q QM QM QM\". Nach dem Streichen des führenden \"QM\"-Paares hat man \"Q QM QM QM\". Daraus können wir nun ablesen, dass der Rechenvorgang folgendermaßen auszusehen hat: „quadriere, quadriere, multipliziere mit formula_10, quadriere, multipliziere mit formula_10, quadriere, multipliziere mit formula_10“. Formal sieht das Ganze so aus: formula_17 bzw. sukzessive geschrieben: Man sieht am Beispiel, dass man sich mit Hilfe der binären Exponentiation einige Rechenschritte sparen kann. Anstatt von 22 Multiplikationen werden nur noch 7 benötigt, indem man viermal quadriert und dreimal mit formula_10 multipliziert.", "section_level": 2}, {"title": "Pseudocode (Algorithmus).", "content": "Der Algorithmus ist in zwei Varianten dargestellt. Variante 1 verwendet eine if-Bedingung, um an den entsprechenden Stellen zu multiplizieren. Variante 2 baut die if-Bedingung implizit in den arithmetischen Ausdruck ein.", "section_level": 2}, {"title": "Alternativer Algorithmus.", "content": "Man kann das Verfahren für eine Berechnung von Hand auch so gestalten, dass man zunächst die Basis oft genug quadriert und anschließend die richtigen Zahlen miteinander multipliziert. Dann ähnelt es der Russischen Bauernmultiplikation, welche die Multiplikation zweier Zahlen auf das Halbieren, Verdoppeln und Addieren von Zahlen zurückführt. Dazu schreibt man den Exponenten links und die Basis rechts. Der Exponent wird schrittweise halbiert (das Ergebnis wird abgerundet) und die Basis schrittweise quadriert. Man streicht die Zeilen mit geradem Exponenten. Das Produkt der nichtgestrichenen rechten Zahlen ist die gesuchte Potenz.", "section_level": 1}, {"title": "Pseudocode (alternativer Algorithmus).", "content": "Anders als bei dem vorherigen Ansatz werden hier die benötigten Potenzen von formula_10 direkt aufmultipliziert. Diese Variante bietet sich an, wenn der Exponent formula_2 nicht explizit in Binärdarstellung vorliegt. Zur Veranschaulichung kann die Gleichheit formula_22 betrachtet werden. Bestimmt werden soll formula_1, ohne formula_2 in Binärdarstellung vorliegen zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Rekursiver Algorithmus mit Herleitung.", "content": "Jede natürliche Zahl formula_25 lässt sich eindeutig in formula_26 zerlegen, wobei formula_27. Aufgrund der Potenzgesetze ergibt sich Der letzte Ausdruck beinhaltet lediglich Eine direkte Implementation in Haskell sähe wie folgt aus: Die Funktion codice_1, die hier definiert wird, stützt sich also auf ein vorhandenes codice_2 für die Multiplikation, codice_3 für die Abspaltung der untersten Binärstelle des Exponenten und, rekursiv, sich selbst. Geringfügige Optimierungen, wie etwa die Umwandlung in eine endrekursive Variante, führen im Wesentlichen zu oben genannten iterativen Algorithmen.", "section_level": 1}, {"title": "Binäre Modulo-Exponentiation.", "content": "Beim Rechnen modulo einer natürlichen Zahl ist eine leichte Modifikation anwendbar, die verhindert, dass die berechneten Zahlen zu groß werden: Man bildet nach jedem Quadrieren und Multiplizieren den Rest. Die zuvor vorgestellten Algorithmen können leicht durch diese Moduloperationen erweitert werden. Dieses Verfahren wird beispielsweise bei RSA-Verschlüsselung angewendet.", "section_level": 1}, {"title": "Laufzeitanalyse.", "content": "Bei der einfachen und langsamen Potenzierung von formula_1 werden formula_32 Multiplikationen benötigt. Bei der binären Exponentiation wird die Schleife lediglich formula_33-mal durchlaufen (formula_33 entspricht hierbei ungefähr der Länge der Zahl formula_2 in der Binärdarstellung). In jedem Schleifendurchlauf kommt es zu einer Quadrierung (wobei die erste Quadrierung vernachlässigt werden kann) und eventuell einer Multiplikation. Asymptotisch werden formula_36 Operationen (eventuell Langzahloperationen) benötigt, wogegen formula_37 Operationen bei der einfachen Potenzierung zu Buche schlagen. formula_38 bezeichnet eine asymptotische obere Schranke für das Laufzeitverhalten des Algorithmus. Wie man leicht einsieht, ist die binäre Exponentiation sehr viel effizienter als das einfache Verfahren. Dieser verringerte Anspruch an die Rechenleistung ist bei großen Basen und Exponenten enorm.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Algorithmen.", "content": "Die binäre Exponentiation muss nicht notwendig die multiplikationssparendste Berechnungsart einer Potenz sein. Um beispielsweise formula_39 zu berechnen, kann man entweder gemäß binärer Exponentiation berechnen (6 Multiplikationen), oder aber (insgesamt 5 Multiplikationen).", "section_level": 1}, {"title": "Implementierung in C++.", "content": "Es wird formula_43 verwendet, wie in der Funktion codice_4 aus der STL. Statt codice_5 kann jeder beschränkte \"vorzeichenlose\" ganzzahlige Datentyp verwendet werden, falls nötig. Wird ein eigener Typ für Langzahlarithmetik (LZA) benutzt, so lässt sich codice_6 nicht wie hier bestimmen. Wichtig ist die Stelle codice_7, d. h. eine Bitmaske, die das höchstwertige Bit maskiert. Ob und wie dies effektiv möglich ist, hängt speziell vom LZA-Typ ab. Immer möglich ist das Kopieren des Wertes und das anschließende Löschen gesetzter Bits von hinten, bis die Kopie Null ist; oder ein anderes lineares Verfahren. // b: basis // e: Exponent // Annahmen: Typ T besitzt T operator*(T, T) und eine 1. template T bin_exp(T b, unsigned e)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die binäre Exponentiation (auch Square-and-Multiply genannt) ist eine effiziente Methode zur Berechnung von natürlichen Potenzen, also Ausdrücken der Form formula_1 mit einer natürlichen Zahl formula_2.", "tgt_summary": "在数学和程序设计中,平方求幂(英语:exponentiating by squaring)或快速幂是快速计算一个数(或更一般地说,一个半群的元素,如多项式或方阵)的大正整数幂的一般方法。这些算法可以非常通用,例如用在模算数或矩阵幂。对于通常使用加性表示法的半群,如密码学中使用的椭圆曲线,这种方法也称为double-and-add。", "id": 1083153} {"src_title": "Der Pate – Teil II", "tgt_title": "教父2", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film setzt sich aus zwei Handlungssträngen zusammen. Neben der Schilderung der Gegenwart, die ein weiteres Kapitel in Michael Corleones Leben als Don beschreibt, widmet sich der zweite Strang des Films der Jugend seines Vaters Don Vito, nun dargestellt von Robert De Niro. Don Michael Corleone ist nach dem Tod seines Vaters und seines ältesten Bruders Santino widerwillig selbst zum Paten und Oberhaupt seiner „Familie“ geworden, obwohl er ursprünglich ein gesetzestreues Leben hatte führen wollen. Ihm zur Seite stehen sein älterer, etwas einfältiger Bruder Fredo, sein Adoptivbruder Tom Hagen als Consigliere und die Capi Al Neri und Rocco Lampone. Der Film beginnt im Jahr 1957, am Tag der Kommunionsfeier seines Sohnes in der Sierra Nevada, bei der Michael verschiedene Geschäfte der Familie regelt. Die Corleones haben New York bereits vor einer Weile den Rücken gekehrt; Michael möchte nun die Aktivitäten der Familie erweitern und in Las Vegas und Havanna in den Casinos weiter Fuß fassen, er stößt jedoch auf Widerstand. Für seine Geschäfte in Las Vegas benötigt er die Zustimmung des US-Senators Patrick Geary, der allerdings seiner Verachtung für die Corleones Ausdruck verleiht und die Erteilung weiterer Konzessionen von hohen Schmiergeldzahlungen abhängig macht, was Michael ablehnt. Gleichzeitig führt Michael geheime Gespräche mit Hyman Roth, einem mächtigen jüdischen Gangster aus Miami, der Meyer Lansky nachempfunden ist. Er will sich mit diesem verbünden und ihm die Anteile an mehreren Hotels abkaufen sowie mit dessen Hilfe in Havanna Fuß fassen. Michaels Endziel ist es, die Geschäfte der Corleones in legale Felder zu verlagern und dem organisierten Verbrechen den Rücken zu kehren. Am Abend der Feier werden Michael und Kay durch die Fensterscheiben ihres Schlafzimmers beschossen, sie überstehen den Anschlag allerdings unverletzt. Schnell begreift er, dass Hyman Roth hinter dem Anschlag steckt und außerdem ein Mitglied aus dem engsten Kreis seiner Familie ein Verräter sein muss, der den Attentätern entscheidende Informationen gab. Um diesen Verräter ausfindig zu machen, versucht er, Roth zu täuschen, und behandelt ihn weiterhin als seinen Geschäftspartner und Freund. Während Roth hinter den Kulissen gegen Michael intrigiert, entwickelt dieser einen Gegenplan, der auf Kuba seinen ersten Höhepunkt findet: Michael versucht, Roth durch seinen Leibwächter umbringen zu lassen, was allerdings durch den Zufall und die Wirren der Kubanischen Revolution verhindert wird, die auch die geplanten Investitionen der Mafia auf der Insel vereitelt. In Kuba findet Michael außerdem heraus, dass es sein Bruder Fredo war, der ihn verraten hat. Er lässt dies Fredo wissen („Ich weiß, dass du es warst, Fredo. Du brichst mir das Herz!“), der daraufhin zunächst verängstigt untertaucht. Wieder in den USA, kann Michael nur noch an Rache denken. Doch bevor er neue Pläne schmieden kann, droht ihm eine neue Gefahr: Frankie Pentangeli, New Yorker Statthalter der Familie Corleone, fühlt sich nach einem auf ihn verübten Mordanschlag, der in Wahrheit von Hyman Roth veranlasst worden war, irrtümlich von seinem Paten Michael verraten und stellt sich den Strafverfolgungsbehörden als Kronzeuge zur Verfügung. Michael muss sich vor einem Kongressausschuss verantworten. Fredo kehrt zurück und verrät Michael, dass Roth den Ausschussvorsitzenden bestochen hat. Er erklärt seinen Verrat an Michael damit, dass er nicht gewusst habe, dass Roth einen Mordanschlag plante; zudem habe er sich gedemütigt und übergangen gefühlt, da nicht er, sondern der jüngere Michael die Familie führte. Michael kann Fredo den Verrat nicht verzeihen und befiehlt seinem Leibwächter zwar, seinem Bruder dürfe nichts passieren, aber nur, „solange meine Mutter noch lebt“. Michael erfährt erst jetzt, dass der totgeglaubte Pentangeli noch lebt und als Kronzeuge auftreten soll. Es gelingt ihm, Pentangelis Bruder aus Sizilien herbeizuschaffen und kurz im Ausschuss zu zeigen. Pentangeli wird durch das Auftauchen seines Bruders an der Seite Michaels an die Tradition der Omertà und die damit verbundene Gefahr für seine Familie erinnert und widerruft daraufhin seine Aussage; Michael wird mangels Beweisen freigesprochen. Tom Hagen besucht Pentangeli im Gefängnis und gibt ihm zu verstehen, dass er sich nun selbst umzubringen habe, um seine Familie vor der Rache der Corleones zu bewahren. Pentangeli gehorcht. Nach der überstandenen Gerichtsverhandlung kommt es in Michaels Ehe zum großen Bruch, denn seine Frau Kay will das Mafialeben nicht länger ertragen. Sie hat erkannt, dass es Michael entgegen seinen Versprechungen nie schaffen wird, ein legales Leben zu führen. Michael versucht, sie mit erneuten Versprechungen zu halten, die er allerdings schon zu oft wiederholt hat, als dass sie noch glaubwürdig wirkten. Als ihm Kay zudem gesteht, dass sie sein drittes Kind, einen Sohn, nicht verloren, sondern abgetrieben hat, kommt es zum endgültigen Bruch. Er verbietet seiner Frau, die Kinder zu sehen, und zieht sich völlig zurück. Geschäftlich läuft es hingegen wieder besser für Michael. Roth ist auf der Flucht, und der widerspenstige Senator Geary war schon zuvor in eine Intrige der Corleones verstrickt worden, die ihn so erpressbar machte, dass er zum Verbündeten der Corleones wird. Der flüchtende Roth, der eigentlich nach Israel auswandern wollte, muss in die USA zurückkehren. Bei seiner Ankunft in Miami wird er auf Michaels Befehl von seinem Capo Rocco Lampone liquidiert, der daraufhin von der Polizei erschossen wird. Nach dem Tod seiner Mutter veranlasst der menschlich völlig verbitterte Michael die Ermordung seines Bruders Fredo durch den Capo Albert Neri; zuvor hatte er Fredo auf Wunsch ihrer gemeinsamen Schwester Connie wieder aufgenommen und ihm scheinbar vergeben. Erbarmungslos hat Michael so alle seine Feinde getötet und seine geschäftlichen Ziele erreicht, dabei aber seine Menschlichkeit und seine Familie verloren, in deren Namen und zu deren Wohl er ursprünglich hatte handeln wollen. Am Ende des Films sitzt er vereinsamt in einem Stuhl und besinnt sich einer Szene aus seiner Vergangenheit im Dezember 1941, als er seinen Brüdern seine freiwillige Meldung zum Kriegseinsatz im Zweiten Weltkrieg eröffnet hatte: Auf diese Weise hatte er damals vergeblich versucht, sich von den Verbrechen seiner Familie abzugrenzen und eigene Wege zu gehen. Der andere Handlungsstrang (der im Wesentlichen die Teile des ursprünglichen Romans verarbeitet, die in der Verfilmung von 1972 nicht verwendet wurden) zeigt, wie Jahrzehnte zuvor der neunjährige Vito Andolini aus dem sizilianischen Dorf Corleone miterleben muss, wie sein Vater, sein Bruder und seine Mutter von dem örtlichen Großgrundbesitzer und Mafiapaten Don Ciccio ermordet werden. Bekannte helfen ihm, nach Amerika zu fliehen, wo er 1901 nach einem Missverständnis am Einwanderungsschalter unter dem Namen Vito Corleone in New York einreist und aufwächst. In mehreren Rückblenden wird sein Aufstieg vom einfachen Arbeiter zum mächtigsten Mafia-Paten von New York nacherzählt. Der letzte Rückblick endet damit, wie Vito schließlich nach vielen Jahren auf Sizilien am greisen Don Ciccio blutig Rache für den Tod seiner Familie nimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "\"Der Pate – Teil II\" wurde erstmals 1974 bei der \"Berliner Synchron\" unter der Regie von Ottokar Runze synchronisiert. 2008 wurde für eine restaurierte DVD-Veröffentlichung bei der gleichen Firma eine neue deutsche Fassung in Auftrag gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Drehorte.", "content": "Die Drehorte für den Film lagen in Kalifornien, Nevada, New York, Florida und der Dominikanischen Republik. Die Szenen aus der Kindheit Vito Andolinis in Corleone wurden in der sizilianischen Küstenstadt Taormina gefilmt, während seine Jahre als junger Erwachsener die 6th Street im East Village als Drehort hatten. Ganz in der Nähe liegt auf der 7th Street die Horseshoe Bar, wo der Mordanschlag auf Pentangeli gedreht wurde. Diese Bar war auch Drehort bei den Filmen \"Crocodile Dundee – Ein Krokodil zum Küssen\" und \"Angel Heart\". Als Residenz von Michael fungierte das Anwesen Fleur du Lac, das an der kalifornischen Westküste des Lake Tahoe liegt. Michaels Besuch bei Roth konnte tatsächlich in Miami gefilmt werden und findet auf dem North Hibiscus Drive in North Miami statt. Die Szenen in Kuba wurden in der Dominikanischen Republik gedreht, wobei das Hotel Occidental El Embajador als das von Roth gekaufte Resort diente. Für die Sequenz der Silvesterfeier im Palast des kubanischen Präsidenten Fulgencio Batista wurde der Palacio Nacional in Santo Domingo benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Der Pate\" war der erste Film, dessen Fortsetzung ebenfalls den Oscar als bester Film erhielt. Oscarverleihung 1975 Außerdem nominiert für: Golden Globe Award 1975 Nominiert in den Kategorien: Britischer Filmpreis – Award 1975 Außerdem nominiert in den Kategorien: Directors Guild of America Writers Guild of America Kansas City Film Critics Circle Award National Society of Film Critics Award, USA Das American Film Institute sieht \"Der Pate – Teil 2\" als einen der 100 besten amerikanischen Filme (Platz 32). 1993 wurde er aufgenommen in das „National Film Registry“ der Library of Congress.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Pate – Teil II ist ein US-amerikanischer Mafiafilm des Regisseurs Francis Ford Coppola aus dem Jahr 1974 und die Fortsetzung des Erfolgsfilms \"Der Pate\". Er erzählt in Rückblenden die Vergangenheit der Familie Corleone und parallel stellt Coppola die Zeitgeschichte und den Schauplatz Amerika dar. Der Autor der Vorlage des ersten Teils, Mario Puzo, ist erneut für das Drehbuch verantwortlich. Der Film gilt als außergewöhnlich gelungene Fortsetzung und wie sein Vorgänger als einer der besten Filme aller Zeiten.", "tgt_summary": "《教父2》(英语:\"The Godfather Part II\")是一部1974年上映的美国黑帮电影,导演及监制是法兰西斯·柯波拉,与马里奥·普佐合共编剧,改编自普佐的1969年小说《教父》。因前作1972年《教父第一集》的空前成功,两年后《教父2》登上大银幕,再次荣获奥斯卡金像奖青睐,入围11项提名并获得6项殊荣,包括:最佳影片、最佳导演、最佳男配角、最佳改编剧本、最佳原创配乐、最佳美术指导。《教父2》获得全球影评与大众的赞赏,被认为是影史最为成功的续集电影。截至2011年3月20日,本片在因特网电影数据库(IMDb)的史上最佳250部电影评选中,获影迷票选为第三名,仅次于《肖申克的救赎》以及先前的《教父第一集》。", "id": 965470} {"src_title": "Lunar Reconnaissance Orbiter", "tgt_title": "月球勘测轨道飞行器", "src_document": [{"title": "Mission.", "content": "LRO sollte den Mond für mindestens ein Jahr auf einem vergleichsweise niedrigen polaren Orbit in einer Höhe von 30 bis 50 Kilometer umkreisen. Als Startrakete der zunächst etwa 1.000 Kilogramm schweren Sonde sollte eine Delta II dienen. Im Dezember 2005 revidierte die NASA ihre ursprüngliche Wahl und entschied, die Sonde entweder mit einer Delta IV oder Atlas V zu starten, da Delta II lediglich über eine drallstabilisierte Oberstufe verfügt, welche die Anforderungen für den Start des LRO nicht erfüllte. Am 28. Juli 2006 gab die NASA bekannt, dass der Start auf einer Atlas-V(401)-Trägerrakete erfolgen würde. Da die Atlas V weitaus stärker als die ursprünglich geplante Delta II ist, konnte die Sonde um zirka 1.000 Kilogramm schwerer ausgelegt werden. Damit wurde es möglich, zusätzliche Nutzlast wie einen Impaktor, einen Lander oder einen separaten Kommunikationsmikrosatelliten zum Mond mitzunehmen. Nachdem die NASA mehrere Vorschläge für zusätzliche Nutzlast erhalten hatte, wurde am 10. April 2006 die Impaktor-Variante in Form der LCROSS-Mission als endgültiger Sieger dieses Ausschreibens bekanntgegeben. Das Goddard Space Flight Center in Greenbelt (Maryland) baute die Sonde, während die Instrumente von Privatfirmen gebaut wurden. Das Budget der Gesamtmission, inklusive LCROSS, beträgt 583 Millionen US-Dollar. Bis zum 31. Juli 2008 war es möglich, seinen eigenen Namen per Internet an die NASA zu übermitteln. Die Namen wurden auf einem Chip des Lunar Reconnaissance Orbiter gespeichert und befanden sich somit auf der Sonde, als diese den Mond umkreiste. 50 Ziele auf der Mondoberfläche werden mit besonderer Priorität aufgenommen. Dazu zählen auch die Landestellen verschiedener Missionen. Aufnahmen der Apollo-Landestellen sollen weitere Kenntnisse der geologischen Umgebung erbringen, um die Ergebnisse des Apollo-Programms genauer einordnen zu können. Auch die Landestelle von Lunochod 1 war ein Ziel, da man nach der fast einjährigen Fahrt des Rovers seine Endposition nicht genau kannte. Auch die „Einschlagspunkte“ von Fehlschlägen sollen erfasst werden. Rechtzeitig vor dem Jahrestag der Apollo-11-Landung am 20. Juli 2009 wurden bereits Bilder der Landestelle im Mare Tranquillitatis veröffentlicht. Hochgenaue Aufnahmen der Landestellen wurden im September 2011 veröffentlicht. Die Aufnahmen der Landestelle von Apollo 17 lassen auch Fußwege der Astronauten, Fahrspuren des Mondfahrzeugs und die Aufstellungsorte wissenschaftlicher Instrumente erkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Instrumentierung.", "content": "Mit sechs unterschiedlichen wissenschaftlichen Geräten untersucht LRO den Mond genauer, als dieser jemals zuvor untersucht wurde. Außerdem ist eine Technologiedemonstrationsnutzlast verbaut, welches ein vom US-Verteidigungsministerium entwickeltes Synthetic Aperture Radar ist (vgl. auch Chandrayaan-1). Dafür stehen insgesamt 685 Watt elektrische Leistung der Solarzellen mit 4,3 mal 3,2 Meter Größe und Lithium-Ionen-Batterien mit einer Kapazität von 80 Ah zur Verfügung. Die Datenübertragung erfolgt im Ka-Band (Hochgeschwindigkeits Downlink mit 100 Mb/s) und S-Band (Zweiwege).", "section_level": 1}, {"title": "Missionsverlauf.", "content": "Der LRO startete zusammen mit LCROSS am 18. Juni 2009 um 21:32 UTC auf einer Atlas-V-Rakete. Diese brachte die Sonden in einen vorübergehenden Parkorbit um die Erde. Nach 24 Minuten erfolgte eine weitere Zündung der Triebwerke der Centaur-Oberstufe, die die Kombination in eine hochelliptische Bahn Richtung Mond brachte. Kurz danach wurde die Rakete um 180 Grad gedreht und der LRO gelöst. Am 23. Juni um 09:47 UTC wurde das Triebwerk für 40 Minuten gezündet, um die Sonde abzubremsen, so dass sie in eine polare Mondumlaufbahn einschwenkte. Vier weitere Triebwerkszündungen im Verlauf der folgenden fünf Tage änderten die Umlaufbahn von anfänglich 220 Kilometer zu 3100 Kilometer auf 31 Kilometer (Südpol) zu 199 Kilometer. In diesem Orbit wurden alle Instrumente in Betrieb genommen und kalibriert. Während dieser etwa 60-tägigen Phase wurde auch die Höhe auf etwa 50 Kilometer reduziert. Die Sonde kartiert seitdem den Mond und sammelt Daten über Ressourcen und die Strahlenbelastung auf dem Mond. Die Mission soll schließlich mit einem gezielten Aufschlag auf dem Mond enden. Erste Bilder der LROC wurden am 2. Juli 2009 veröffentlicht. Am 17. Juli 2009 veröffentlichte die NASA Bilder von fünf der sechs Landestellen des Apollo-Programms, auf denen die auf dem Mond verbliebenen Unterstufen der Mondlandefähren zu sehen sind. Durch den niedrigen Sonnenstand sind auf den Bildern die Unterstufen der Lunar-Module vor allem durch den langen Schatten zu erkennen. Im September 2011 veröffentlichte die NASA ein Video, das die Landestellen von Apollo 12, 14 und 17 in noch höherer Auflösung zeigt. Im März 2012 wurde das erste Foto des Landeplatzes von Apollo 11 aus dem endgültigen Orbit und einer Höhe von 24 km veröffentlicht. Auf ihm sind neben dem Landemodul und wissenschaftlichen Geräten auch die Fußspuren der Astronauten erkennbar. Der Betrieb der Sonde wurde am 17. September 2012 und am 16. September 2014 um jeweils zwei Jahre verlängert. Am 4. Mai 2015 wurde sie auf eine niedrigere Umlaufbahn manövriert: 20 km (Südpol) zu 165 km (Nordpol). Auf dieser kann sie viele Jahre arbeiten. Die Untersuchungsbedingungen verbessern sich durch den geringeren Abstand zur Mondoberfläche. Dies gilt signifikant für die Instrumente LOLA und Diviner im Bereich des Südpols. In Anlehnung an das berühmte Bild Earthrise veröffentlichte die NASA im Dezember 2015 ein neues hochauflösendes Foto von der Erde mit dem Mond im Vordergrund. Das Bild wurde aus mehreren Einzelbildern zusammengestellt und anschließend digital aufbereitet. Am 16. September 2016 wurde die Mission nochmals um drei Jahre verlängert. Eine vierte Verlängerung wurde 2019 beantragt, weil der Treibstoff noch für weitere sieben Jahre ausreicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der (kurz LRO, - für \"Mond-Aufklärungssonde\") ist eine Mondsonde der NASA, die am 18. Juni 2009 um 21:32 UTC von Cape Canaveral AFS Launch Complex 41 aus zusammen mit dem Lunar Crater Observation and Sensing Satellite (LCROSS) zum Mond gestartet ist. Ziel der Mission ist die hochaufgelöste Kartierung der gesamten Mondoberfläche (Topographie, Fotografie, Indikatoren für Vorkommen von Wassereis) und die Messung der kosmischen Strahlenbelastung. LRO ist Teil des Lunar-Quest-Programms zur Erforschung des Mondes.", "tgt_summary": "月球勘测轨道飞行器(LRO)是美国一个发射至月球轨道的无人宇宙飞船。该飞行器原本计划于2008年10月发射,但为了让曾发生氢燃料漏泄的奋进号航天飞机成功发射,月球勘测轨道飞行器的发射计划遭到了推迟。这个属于月球先锋机器人计划(Lunar Precursor Robotic Program)的无人驾驶飞行器于2009年6月18日在佛罗里达州卡纳维拉尔角空军基地发射升空。这是10年来美国首个目标为月球的航天任务。月球勘测轨道飞行器的首要任务是完成美国的外层空间探索计划。为了成功的达到“计划”的目标,包括人类再次登月,该飞行器将会勘测月球的资源并决定可能的登陆地点。它将沿着绕月轨道运行,这有助于绘制月球表面的三维地图。", "id": 2599923} {"src_title": "USS Theodore Roosevelt (CVN-71)", "tgt_title": "西奧多·羅斯福號航空母艦", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Schiff wurde am 31. Oktober 1981 bei der Werft Newport News Shipbuilding auf Kiel gelegt. Die Schiffstaufe erfolgte im Oktober 1984 und am 25. Oktober 1986 wurde die \"Theodore Roosevelt\" offiziell in Dienst gestellt. Ihr Heimathafen ist San Diego. 1996 kollidierte die \"Theodore Roosevelt\" während einer Übung mit der USS Leyte Gulf (CG-55), da die \"Roosevelt\" plötzlich ihr Tempo verringerte. Dabei wurden das Heck des Flugzeugträgers und der Bug des Kreuzers schwer beschädigt, die Kosten für die Reparaturen lagen bei 16 Mio. Dollar. Ab Herbst 2009 befand sich die \"Roosevelt\" zu einem \"Refueling Complex Overhaul\" (RCOH) in ihrer Bauwerft. Dabei wurde der Kernreaktor neu befüllt, die Bordelektronik erneuert und Instandhaltungsarbeiten am und im Rumpf durchgeführt. Die Kosten der Werftliegezeit, die bis 2013 dauerte, betrugen fast 2,5 Mrd. Dollar. Am 25. August 2013 verließ der Flugzeugträger nach nahezu genau 4 Jahren die Werft. Von Ende November 2017 bis März 2018 kreuzte der Flugzeugträger mit knapp 5000 Mann Besatzung durch den Persischen Golf, begleitet von einem Lenkwaffenkreuzer und vier Zerstörern. Danach fuhr der Flugzeugträger zurück nach San Diego. Der Einsatz auf See dauerte insgesamt sieben Monate.", "section_level": 1}, {"title": "Covid-19-Zwischenfall.", "content": "Im April 2020 kam es an Bord zu einem Zwischenfall, der zum Rücktritt des United States Secretary of the Navy Thomas B. Modly führte. Im März 2020 war im Zusammenhang mit der derzeit grassierenden COVID-19-Pandemie bei mehreren Besatzungsmitgliedern des Schiffes eine Erkrankung an COVID-19 festgestellt worden. Captain Brett Crozier forderte daraufhin die Evakuierung des vor Guam liegenden Schiffes bei der Admiralität, um die weitere Ausbreitung der Krankheit aufgrund der engen Lebensverhältnisse an Bord zu vermeiden und den Tod von Besatzungsangehörigen zu verhindern. Diese Anfrage wurde von US-Verteidigungsminister Mark Esper jedoch abgelehnt, da der Stützpunkt auf Guam die Seeleute nicht adäquat unterbringen könne. Croziers E-Mail wurde kurz darauf von einem der Empfänger dem San Francisco Chronicle zugespielt, wodurch der Zwischenfall in den Medien publik wurde. Daraufhin wurde die Evakuierung der Besatzungsmitglieder doch genehmigt und Crozier am 2. April vom amtierenden Marineminister Thomas B. Modly von seinem Kommando entbunden und versetzt – er begründete dies mit Vertrauensverlust und der Nichteinhaltung des vorgeschriebenen Dienstwegs. Dies stieß auf Unmut und Widerspruch in der Bevölkerung und bei seiner Besatzung, die ihn unter Beifall und mit Sprechchören von seinem Schiff verabschiedete. Bis einschließlich 7. April 2020 unterzeichneten über 300.000 Menschen eine Online-Petition pro Brett Crozier. Modly flog nach Guam, besuchte die Crew auf der USS Theodore Roosevelt und hielt per Bord-Sprechanlage eine Ansprache an die Crew in der er Kapitän Crozier als „zu naiv oder zu dumm“, um ein kommandierender Offizier zu sein, bezeichnete. Mehrere Abgeordnete der Demokratischen Partei forderten daraufhin die Entlassung Modlys. und US-Präsident Trump intervenierte in den Konflikt. Am 7. April reichte Modly seinen Rücktritt ein. Eine Wiedereinsetzung von Kapitän Croziers sei laut Verteidigungsminister Mark Esper nicht vom Tisch, es müssten aber die Ergebnisse der dienstrechtlichen Untersuchung abgewartet werden. Laut US Navy war am 27. April bei 969 Besatzungsmitgliedern eine Covid-19-Erkrankung festgestellt worden. Ein Besatzungsmitglied verstarb an der Erkrankung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die USS \"Theodore Roosevelt\" (CVN-71) ist der vierte Flugzeugträger der \"Nimitz\"-Klasse der United States Navy. Sie ist benannt nach dem 26. US-Präsidenten Theodore Roosevelt.", "tgt_summary": "西奥多·罗斯福号航空母舰(USS Theodore Roosevelt CVN-71),或罗斯福号航空母舰,是美国尼米兹级核动力航空母舰的四号舰,起造于1981年,于1984年正式下水。西奥多·罗斯福是美国第26任总统(任期1901年—1909年),是个海军迷,任期内大力扩充海军,也在他任内完成了大白舰队计划。暱称「T.R.」的罗斯福号是美国海军第一艘以西奥多·罗斯福总统命名的航空母舰,但除了该舰外,美国海军其实曾拥有过另一艘以罗斯福为名的航空母舰──以第32任总统富兰克林·罗斯福命名的富兰克林·D·罗斯福号(USS Franklin D. Roosevelt CVB-42)。", "id": 2285359} {"src_title": "Akai", "tgt_title": "Akai", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Durch die Verkaufsaktivitäten in den USA kam in den 1950er-Jahren der Kontakt zu dem amerikanischen Tonbandgerätehersteller Roberts zustande, der Akai mit der Fertigung der Elektromotoren für seine Geräte beauftragte. Wenig später begann Akai – inspiriert durch ein als Anschauungsstück zugesandtes Roberts-Gerät – selbst mit der Fertigung von Tonbandgeräten, worauf Roberts die eigene Produktion einstellte und fortan in den USA Akai-Tonbandgeräte unter eigenem Namen vertrieb. Ab Mitte der 1960er-Jahre wurden auf dem nordamerikanischen Markt identische Geräte parallel unter den Markennamen Akai und Roberts vertrieben. Einige Jahre später verschwand die Marke Roberts vom Markt, die Geräte waren nur noch unter dem Namen Akai erhältlich. In den Folgejahren entwickelte sich Akai mit Verkaufserfolgen in Europa und den USA zu einem der größten Hersteller von Tonbandgeräten weltweit und bereicherte den Massenmarkt für diese Geräte um viele technische Errungenschaften, die erst durch die Initiative von Akai breitenwirksam vermarktet wurden. Zu nennen sind vor allem die Crossfield-Vormagnetisierung, die nahezu verschleißfreien Glasferrit-Tonköpfe (bei Akai \"GX Heads\" genannt) und Autoreverse, also der automatische Wechsel der Spielrichtung am Bandende. In den 1970er-Jahren positionierte sich Akai mit Verstärkern, Receivern, Kassettendecks, Plattenspielern und Lautsprecherboxen zunehmend als Vollsortiment-Anbieter im Hi-Fi-Bereich und stieg außerdem in den noch jungen Markt für Videogeräte ein. 1984 wurde das Unternehmen nach finanziellen Schwierigkeiten neu ausgerichtet. Wie viele andere Firmen stellte Akai zu dieser Zeit die Fertigung von Tonbandmaschinen ein und verstärkte sein Engagement in den höhere Gewinne versprechenden Bereichen der Kassettendecks, Videorekorder und der neuen CD-Spieler. Zudem wurde eine Unternehmenssparte für elektronische Musikinstrumente gegründet, die \"Akai Electronic Musical Instruments Corporation\", die ihre Premiere mit dem Audio-Sampler S612 feierte. Dieser gilt als eines der ersten erschwinglichen Geräte seiner Art. In der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre brachen die Verkaufszahlen von Akai in Nordamerika dramatisch ein. Das Unternehmen begegnete dieser Entwicklung 1988 mit einem Rückzug von den entsprechenden Märkten. Anhaltende finanzielle Schwierigkeiten führten 1998 schließlich zur Übernahme Akais durch die The Grande Holdings Ltd. aus Hongkong, die das Ende von Akai als eigenständigem Hersteller markierte. Die Holding hält außerdem die Marken Nakamichi und Sansui. Am 2. November 2000 beantragte das Unternehmen ein Insolvenzverfahren nach dem Gesetz über die zivilrechtliche Reaktivierung (, \"minji-saisei-hō\"), was im Februar des folgenden Jahres zum Delisting an der Tokioter Börse führte.", "section_level": 1}, {"title": "Heute.", "content": "Die Marke Akai gehört im Jahr 2011 zur in Singapur ansässigen \"Akai Sales Pte Ltd\", deren heute vertriebene Produkte ausnahmslos von anderen Firmen zugekauft sind, so etwa Videogeräte von Samsung und Fernseher vom türkischen Hersteller Profilo-Telra.", "section_level": 2}, {"title": "Akai Professional.", "content": "1999 wurde die Sparte für elektronische Musikinstrumente als \"Akai professional M.I. K.K.\" (AKAI professional M.I.) ausgegründet. Die Bezeichnung \"Akai professional\" wurde mit leicht abweichendem Logo bereits ab 1984 für die Produkte der Sparte verwendet. Bekannt wurde die Musiksparte mit ihren Samplern der S/Z-Serie (S-612, S900 – S6000, Z4, Z8 und weitere), den von vielen Künstlern eingesetzten MPCs (MPC 3000 (1994), MPC 2000 (1997), MPC 1000, MPC 500, MPC 2500), Controllern für computerbasierte Musikproduktion (MPD16, MPD24, MPK49), einem sehr verbreiteten 2×Stereo-Magneto Optical DiskMOD-Recorder/Schnittsystem DD1000 und anderen Produkten. Auch dieses Unternehmen geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten und leitete 2005 nach einer fehlgeschlagenen Umstrukturierung mit einem Schuldenstand von etwa ein Insolvenzverfahren ein. Die Markenrechte wie auch der Kundendienst werden heute von Pro Audio Japan K.K. ausgeübt. Akai arbeitet eng mit Ableton zusammen; gemeinsam entwickelten sie die auf das Programm Ableton Live 8 abgestimmten Controller APC20 und APC40, sowie als Weiterentwicklung die APC40mk2.,", "section_level": 1}], "src_summary": "Akai Denki K.K. (jap., \"Akai Denki Kabushiki-gaisha\", engl. \"Akai Electric Co., Ltd.\") war ein nach seinem Gründer \"Masukichi Akai\" benanntes japanisches Elektronikunternehmen, das außerhalb Japans in den 1960er- und 1970er-Jahren vor allem durch seine Tonbandmaschinen Bekanntheit erlangte.", "tgt_summary": "Akai,即日语「赤井」,为过去一家日本电器制造商赤井电机株式会社(),以及现今他厂冠名使用的电器品牌。赤井电机遭收购后,承继品牌的法人有雅佳、AKAI professional公司。", "id": 274748} {"src_title": "Renato Dulbecco", "tgt_title": "罗纳托·杜尔贝科", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dulbecco wuchs in Ligurien im Küstenort Imperia (Ligurien) auf, erwarb mit 16 Jahren seinen Gymnasialabschluss und studierte Medizin an der Universität Turin, wo er sich vor allem mit Biologie unter Anatomen Giuseppe Levi mit Histologie beschäftigte. Dort lernte er Salvador Luria und Rita Levi-Montalcini kennen, die mit ihm studierten und mit denen er sich befreundete. 1936 machte er seinen Abschluss in Pathologie. 1936 bis 1938 leistete er seinen Militärdienst als Arzt, diente im Zweiten Weltkrieg an der Front in Frankreich und Russland und wurde verwundet. Nach der Entlassung schloss er sich dem italienischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung an. Nach dem Krieg war er wieder im Labor von Levi. 1947 übersiedelte Dulbecco in die USA, zunächst nach Bloomington (Indiana), wo er mit Salvador Luria Bakteriophagen erforschte. 1949 wechselte er ans Caltech, wo er sich der Bakteriophagen-Forschungsgruppe von Max Delbrück anschloss. Hier begann er seine Arbeiten zu tierischen Tumorviren. Ab 1962 forschte Dulbecco am Salk Institute for Biological Studies in La Jolla, Kalifornien und ab 1972 am Imperial Cancer Research Institute in London. Mitte der 1980er Jahre gehörte er zu den Initiatoren des Human Genome Project. 1993 bis 1997 war er Direktor des Institute of Biomedical Technologies des nationalen italienischen Forschungsrats C.N.R. in Mailand. Gleichzeitig war er weiter Mitglied des Salk Institute. Ende der 1950er Jahre war Howard Temin sein Student ebenso wie David Baltimore. Dulbecco zeigte mit seiner Gruppe, dass Onkoviren ihr Erbmaterial in das Genom des Wirts einbauen. Später zeigten Temin und Baltimore unabhängig voneinander, dass dies mit der von ihnen entdeckten Reversen Transkriptase geschieht, die ein zentrales Instrument der Gentechnik wurde und beim Aidsvirus vorkommt. Beim Menschen werden zwar nur einige Krebsarten von Onkoviren verursacht, der an deren Beispiel aufgezeigte Mechanismus spielte aber auch eine bedeutende Rolle bei der Aufklärung der Ursache anderer Krebserkrankungen (Tumor-Gene und Anti-Gene). In den 2000er Jahren befasste er sich mit Krebs-Stammzellen und wies nach, dass eine einzige solche Zelle Krebs in Mäusen auslösen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Mitgliedschaften.", "content": "1961 wurde Dulbecco in die National Academy of Sciences, 1965 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt und er war Fellow der Royal Society (1974). 1993 wurde er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society. 1964 erhielt er den Albert Lasker Award for Basic Medical Research, 1965 den Howard Taylor Ricketts Award und den Marjory Stephenson Prize, 1967 den Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis, 1973 den Louisa-Gross-Horwitz-Preis, 1974 den Selman A. Waksman Award in Microbiology und die Leeuwenhoek-Medaille der Royal Society. 1975 erhielt er zusammen mit David Baltimore und Howard M. Temin den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin „für ihre Entdeckungen auf dem Gebiet der Wechselwirkungen zwischen Tumorviren und dem genetischen Material der Zelle“.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "\"Dulbecco’s Modified Eagle Medium\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Renato Dulbecco (* 22. Februar 1914 in Catanzaro, Italien; † 19. Februar 2012 in La Jolla, Kalifornien, USA) war ein italienisch-amerikanischer Mediziner, Bakteriologe, Mikrobiologe und Molekularbiologe sowie Nobelpreisträger.", "tgt_summary": "罗纳托·杜尔贝科(,1914年-2月22日-2012年-2月19日),意大利出生的病毒学家,二次世界大战后与好友神经生物学家丽塔·列维-蒙塔尔奇尼一起移居美国。由于发现肿瘤病毒与细胞遗传物质之间的相互作用而获得1975年的诺贝尔生理学或医学奖。1973年他获得哥伦比亚大学的路易莎·格罗斯·霍维茨奖(Louisa Gross Horwitz Prize)。", "id": 1108879} {"src_title": "James Blunt", "tgt_title": "詹姆仕·布朗特", "src_document": [{"title": "Jugend und Militärdienst.", "content": "James Blunt stammt aus einer Familie mit langer Militärtradition; sein Vater diente beim Army Air Corps. Während seiner Jugend verbrachte Blunt zehn Jahre in Soest (Möhnesee), als sein Vater dort bei der Rheinarmee stationiert war. Blunt besuchte die Elstree School in Woolhampton und später die Harrow School. Dort bekam er ein Stipendium der British Army für die Bristol University, bevor er seine Ausbildung an der Royal Military Academy Sandhurst abschließen konnte. Er wurde Offizier der Life Guards, diente mit seinem Regiment im Rahmen der KFOR im Kosovo (darunter bei der Einnahme des Flughafens Priština und dem Konflikt mit dem russischen Vorstoß nach Priština) und nahm als Sargträger an der Beerdigung von Queen Mum am 9. April 2002 teil. Während seines Dienstes im Kosovo schrieb er das Lied \"No Bravery\". 2002 beendete er seine sechsjährige Dienstzeit als Captain.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Ein Jahr nach Verlassen der Armee unterschrieb Blunt bei EMI Music Publishing als Sänger und Songwriter. Die ehemalige Sängerin der 4 Non Blondes, Linda Perry, die bereits Songs für Pink, Courtney Love und Christina Aguilera geschrieben und produziert hatte, wurde auf ihn aufmerksam. Perry nahm Blunt bei ihrem neuen Label Custard Records unter Vertrag, und er nahm in Los Angeles mit Produzent Tom Rothrock sein Debütalbum \"Back to Bedlam\" auf. Blunts Debütsingle in Großbritannien war \"High\". Das Stück schaffte es nicht in die Top 100 der UK-Single-Charts. Trotzdem wurde der Song für einen Vodafone-Werbespot in Italien ausgewählt und dort zum Top-10-Hit. \"High\" wurde auch zum Werbesong für die Deutsche Telekom, wodurch Blunt während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 häufig im deutschen Fernsehen zu hören war. Seine zweite Single \"Wisemen\" landete auf Platz 44 der UK-Charts und führte dazu, dass \"Back to Bedlam\" es in die Top 20 der Albumcharts schaffte. 2004 trat Blunt auf Elton Johns Tour im Vorprogramm auf. Seine dritte Single \"You’re Beautiful\" verschaffte ihm den Durchbruch. Der Song stieg auf Platz 12 in die UK-Charts ein und kletterte innerhalb von sechs Wochen auf Platz 1. Das Lied wurde häufig im Radio gespielt und brachte so das Album ebenfalls auf Platz 1. Nach dem großen Erfolg von \"You’re Beautiful\" in Großbritannien wurde das Lied auch im restlichen Europa veröffentlicht und dort einer der größten Sommerhits 2005. Als das Lied im Herbst 2005 in den USA veröffentlicht wurde, war er der erste britische Künstler nach neun Jahren, der es schaffte, an die Spitze der Billboard Charts zu springen. Damit beerbte er Elton John, dem dies 1997 mit \"Candle in the Wind\" gelungen war. Im August 2007 wurde \"1973\" als Single veröffentlicht. Das Stück, in dem Blunt über das Eröffnungsjahr seines Lieblingsclubs, der Diskothek Pacha auf Ibiza singt, war die erste Auskopplung aus seinem zweiten Album \"All the Lost Souls\", das im September 2007 in den internationalen Handel kam. Im Januar 2008 veröffentlichte er seine zweite Single aus dem Album. \"Same Mistake\" ist gleichzeitig der Soundtrack zum Kinofilm \"P.S. Ich liebe Dich\". Die dritte Singleauskopplung des Albums, \"Carry You Home\" erschien in Deutschland im Juli 2008. 2010 erschien Blunts drittes Studioalbum \"Some Kind of Trouble\". Die erste Singleauskopplung \"Stay the Night\" war der Titelsong der Sat.1-Serie \"Hand aufs Herz\". Im Januar 2011 wurde \"So Far Gone\" und im Herbst 2011 \"I’ll Be Your Man\" ausgekoppelt. Sein viertes Studioalbum trägt den Titel \"Moon Landing\" und erschien im Oktober 2013. Bereits am 29. Juli war daraus \"Bonfire Heart\" ausgekoppelt worden, das auf Anhieb Platz 1 der deutschen Single-Charts erreichte.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideos.", "content": "Die meisten Musikvideos Blunts sind durch Symbolik und eine finstere Metaphorik geprägt. Im ersten Video für \"High\" wurde er in einer Wüste begraben. Im ersten \"Wisemen\"-Video wurde er entführt und als Geisel genommen. Das Wiederveröffentlichungsvideo für \"Wisemen\" zeigt einen Ausweise verbrennenden Blunt, der schließlich als menschliche Fackel durch den Wald spaziert.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen und Erfolge.", "content": "Seit 2005 gewann Blunt mehrere Auszeichnungen, u. a. einen MTV Europe Music Award, zwei Brit Awards und zwei Echos. Schätzungen zufolge hat er bis heute mehr als 19 Millionen Alben verkauft. Sein Debütalbum \"Back to Bedlam\" wurde Ende 2010 zum erfolgreichsten Album in Großbritannien gekürt. Allein sein erstes Album ging bis heute fast 15 Millionen Mal über die Ladentheke. Damit ist es eines der erfolgreichsten Debütalben der Musikgeschichte. Sein Album \"Back to Bedlam\" war in 19 Ländern in den Top 10 vertreten, davon in elf Ländern auf Platz 1 und in fünf Ländern auf Platz 2.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Im September 2014 heiratete Blunt seine Landsfrau Sofia Wellesley, die Enkelin von Arthur Wellesley, 8. Duke of Wellington.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "James Blunt (* 22. Februar 1974 als \"James Hillier Blount\" in Tidworth, Wiltshire) ist ein britischer Singer-Songwriter. Er wurde 2005 durch seinen Nummer-1-Hit \"You’re Beautiful\" bekannt.", "tgt_summary": "詹姆仕·希里尔·布朗特(英语:James Hillier Blount,1974年-2月22日),艺名James Blunt,英国流行歌手,2004年发行首张个人专辑《不安于室》并借助单曲〈〉一举成名。他因在部队服役的经历,被称为上尉诗人。迄今已经发行了5部专辑及11首单曲。", "id": 2691319} {"src_title": "Rosetta (Apple)", "tgt_title": "Rosetta", "src_document": [{"title": "Hintergründe.", "content": "Im Jahr 2005 kündigte Apple an, von den seit 1994 eingesetzten, gemeinsam mit IBM und Motorola entwickelten PowerPC-Prozessoren auf x86-Prozessoren von Intel umzusteigen. Neben der völlig anderen Assemblersprache (Befehlssatz/Register) besteht ein weiterer wesentlicher Unterschied der Prozessortypen in der Verarbeitung der Byte-Reihenfolge (der PowerPC ist Big-Endian, Intels x86-Prozessoren sind Little-Endian). Damit bisher entwickelte Software auch auf den neuen Intel-Macs genutzt werden konnte, lizenzierte Apple Software der Firma \"Transitive Technologies\", die schon seit einigen Jahren Konvertierungsprogramme für unterschiedliche Prozessoren anbot, und vermarktete die eigene Implementation unter dem Namen Rosetta. Gleichzeitig entwickelte Apple die eigenen Entwicklerwerkzeuge weiter und ermöglichte die Entwicklung von Universal Binaries, bei denen der ausführbare Code für mehrere Prozessorarchitekturen in einer einzigen Programmdatei verpackt ist. Während die Betriebssysteme Mac OS X Tiger (10.4) und Mac OS X Leopard (10.5) sowohl PowerPC- als auch Intel-Macs unterstützten, ist macOS ab Version Snow Leopard (10.6) nur noch für Intel-Macs erhältlich. Seit der Veröffentlichung von Mac OS X Lion (10.7) im Juli 2011 ist Rosetta kein Bestandteil des Betriebssystems mehr; für PowerPC-Prozessoren entwickelte Software kann daher auf aktuellen Macs nicht mehr ohne weiteres ausgeführt werden. Universal Binaries sind jedoch nach wie vor ausführbar, sie enthalten z. B. Code für 32-Bit- und 64-Bit-x86-Prozessoren.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsweise.", "content": "Rosetta ist ein sogenannter \"Dynamic Binary Translator\", es läuft also im selben Prozess wie das auszuführende Programm und übersetzt einzelne Codeblöcke erst dann, wenn sie vom Programm aufgerufen werden. Teile des Programms, die nicht ausgeführt werden (zum Beispiel weil der Nutzer eine Funktion des Programms nicht nutzt), werden also auch nicht übersetzt. Bei der Übersetzung wird der aufgerufene PowerPC-Codeblock zunächst in ein prozessorunabhängiges Zwischenformat übersetzt, woraus anschließend für die Zielarchitektur optimierter Code erzeugt wird. Dieser native Code wird dann auf der Hardware ausgeführt. Vergleichbare Software kommt teils auch ohne die Nutzung eines Zwischenformats aus, dieses wurde von Transitive vermutlich eingeführt, weil deren Software mehrere Quell- und Zielarchitekturen unterstützte. Im Gegensatz zu einer Emulation, bei der einzelne Anweisungen übersetzt werden, ermöglicht die blockweise Übersetzung von aufeinanderfolgenden Anweisungen ein semantisches Verständnis des zu übersetzenden Codeblocks und somit eine Optimierung des aus dem Zwischenformat erzeugten, nativen Programmcodes. Apple betonte daher selbst, dass keine Emulation stattfindet.", "section_level": 1}, {"title": "Einschränkungen.", "content": "Rosetta versteht Programmcode, der für einen PowerPC G3 und PowerPC G4 geschrieben wurde, und kann den gesamten AltiVec-Befehlssatz übersetzen. Software, die einen G5 voraussetzt, ist dagegen nicht ausführbar, dies betrifft jedoch nur sehr wenige Programme. Außerdem verweigert sich Rosetta allen hardwarenahen Funktionen; Kernel-Module oder Treiber für Scanner, Tastaturen und Audiogeräte lassen sich damit beispielsweise nicht übersetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rosetta ist ein Framework, das zwischen 2006 und 2011 Bestandteil des Betriebssystems Mac OS X war und es ermöglichte, für PowerPC-Prozessoren kompilierte Programme unverändert auf x86-Prozessoren auszuführen. Der Name ist angelehnt an den Stein von Rosetta, der wesentlich zur Entzifferung der Hieroglyphen beitrug.", "tgt_summary": "Rosetta是苹果电脑公司发布的在Mac OS X上的一个二进制编译器软件。它可以让在Power PC平台上开发的软件在英特尔平台的麦金塔电脑上顺利运行。它基于Transitive公司的QuickTransit技术,也是麦金塔电脑从PowerPC向英特尔转换的一个重要部分,确保原先的Mac OS X程序能在新的英特尔平台上运行。虽然和英特尔原生编译的软件比较起来会有速度上的差别,但是对大多数对CPU资源使用不是很多的软件来说,速度上的差别是非常小的。", "id": 109642} {"src_title": "Mongolische Volksrepublik", "tgt_title": "蒙古人民共和国", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte, Hintergrund.", "content": "Die Äußere Mongolei stand von 1691 bis 1911 als Provinz Chinas unter Mandschu-Herrschaft. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ die Machtposition der Mandschu nach, und sowohl China als auch die Mongolei strebten nach Unabhängigkeit. Im Rahmen des Russisch-Japanischen Krieges versorgte Russland nationalistisch gesinnte mongolische Führer mit Waffen und diplomatischer Unterstützung. Kurz nach dem chinesischen Aufstand gegen die Mandschu erklärten die Mongolen ihrerseits 1911 die Unabhängigkeit. Die russische Regierung sorgte durch 1913 und 1915 abgeschlossene Verträge dafür, dass die neue republikanische Regierung Chinas eine Autonomie der Mongolei unter chinesischer Oberhoheit akzeptierte. Diese Konstruktion sollte wohl eine Einflussnahme anderer Mächte auf den neuen unabhängigen Staat verhindern, welcher Unterstützung von möglichst vielen Seiten suchte.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "1911 wurde die Äußere Mongolei erstmals unabhängig von China, war aber stark von Russland abhängig. Dessen Eintritt in den Ersten Weltkrieg und innere politische Schwierigkeiten ließen die Kontrolle aber fortlaufend abschwächen. Die Russische Revolution und der dadurch ausgelöste Russische Bürgerkrieg ermöglichten es chinesischen Truppen, ab 1918 wieder in die Mongolei einzumarschieren. Eine Teilgruppe der russischen Weißen Armee unter dem Kommando von Roman von Ungern-Sternberg besetzte 1921 die Äußere Mongolei und vertrieben die Chinesen. Anschließend wurden sie ihrerseits durch sowjetische Einheiten und durch die Mongolische Revolutionäre Volksarmee unter Damdin Süchbaatar geschlagen und aus der Hauptstadt Urga (damals: Niislel Chüree, heute Ulaanbaatar) vertrieben. Süchbaatar erklärte am 13. März 1921 die Unabhängigkeit von China. Nach dem Tod des Bogd Khan wurde am 26. November 1924 die Mongolische Volksrepublik ausgerufen. Der neue Staat etablierte ein kommunistisches Regime unter der Führung der Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP), die durch Moskau stark beeinflusst wurde. Mit der Verfassung vom 1. November 1924 wurde das allgemeine aktive und passive Frauenwahlrecht eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konsolidierung.", "content": "Zwischen 1925 und 1928 etablierte sich das neue Regime. Es gab allerdings wesentliche Richtungskonflikte zwischen pro-sowjetischen und unabhängig gesinnten Fraktionen. Der moderate Kommunist und unabhängige Denker Peldschidiin Genden war von 1932 bis 1936 Regierungschef. Er verlangsamte die Einführung der Kommandowirtschaft, verweigerte die Stationierung sowjetischer Truppen auf dem Territorium der Mongolei und widersetzte sich dem Befehl Stalins, die buddhistischen Mönche zu töten. Mit sowjetischer Hilfe wurde 1936 Chorloogiin Tschoibalsan Parteichef und übernahm auch die Regierung. Genden wurde verhaftet und später hingerichtet, und seine Anhänger verloren ihren Einfluss. Tschoibalsan war ein radikaler Anhänger Stalins und übernahm dessen in der Sowjetunion verwirklichte Politik fast vollständig für die Mongolei. Der extreme Flügel der MRVP beseitigte nach und nach alle oppositionellen Elemente und errang eine vollständige Kontrolle von Partei und Regierung. Zu dieser Zeit bestand die Wirtschaft der Mongolei weiterhin fast ausschließlich aus nomadischen Viehzüchtern, die weitgehend ohne Schulbildung waren. Es gab keinerlei Industrie, und die geringen Reichtümer des Landes wurden durch die Aristokratie und religiöse Kräfte kontrolliert. Das MRVP-Regime hatte keine breite Unterstützung im Volk, und die Regierung verfügte weder über effiziente Organisationsstrukturen noch die notwendige Erfahrung. Im Bestreben nach einer schnellen wirtschaftlich-gesellschaftlichen Umwandlung griff die Regierung zu extremen Maßnahmen. Damit attackierte sie die wichtigsten traditionellen Institutionen, die Aristokratie und die religiösen Führer. Die Folge waren antikommunistische Aufstände zwischen 1932 und 1945. Um diese zu bekämpfen, wurden „Säuberungen“ durchgeführt, welche sich speziell gegen die lamaistischen Klöster richteten. Bis auf vier wurden diese alle zerstört, mehr als 10.000 Personen wurden getötet.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg entstand durch den Japanisch-Sowjetischen Grenzkonflikt wieder eine Bedrohung an der mongolisch-mandschurischen Grenze. Aus diesem Grund wurde der mongolische Sozialismus angepasst, und die nationale Verteidigung ausgebaut. Die sowjetisch-mongolische Armee besiegte die japanische Armee im Sommer 1939 in der Schlacht am Chalchin-Gol. Danach wurde ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, und im Herbst eine Kommission eingesetzt, um die mandschurisch-mongolische Grenze festzulegen. Im August 1945 benutzte die Sowjetunion die Mongolei als Ausgangsbasis für die Operation Auguststurm, einen erfolgreichen Angriff auf die Japaner. Dafür wurden 1,5 Mio. sowjetische Soldaten in der Mongolei konzentriert, dazu große Mengen an Ausrüstung und Material. Die mongolische Armee spielte dabei nur eine geringfügige unterstützende Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Kalter Krieg.", "content": "Tschoibalsan starb 1952 in Moskau. Sein Nachfolger war Jumdschaagiin Tsedenbal, ebenfalls ein treuer sowjetischer Gefolgsmann. Im Anschluss an die Verurteilung von Stalins Politik durch Nikita Chruschtschow wählte die mongolische Regierung 1956 das gleiche Vorgehen gegenüber Tschoibalsan. Insbesondere sein Personenkult wurde verurteilt, sowie einige andere seiner radikalen politischen Standpunkte. Im Anschluss an den Krieg verlegte sich die mongolische Regierung auf den Aufbau einer zivilen Wirtschaft. Die internationalen Beziehungen mit anderen sozialistischen Staaten wie mit Nordkorea und den osteuropäischen Ländern wurden ausgebaut. 1949 erfolgte die gegenseitige Anerkennung zwischen der Mongolei und der Volksrepublik China. China verzichtete auf alle Gebietsansprüche in der ehemaligen Äußeren Mongolei und stellte Arbeitskräfte zur Verfügung, um beim Aufbau der Infrastruktur in der Mongolei zu helfen. Die Mongolei beteiligte sich nun vermehrt an internationalen Organisationen und nahm an kommunistisch orientierten internationalen Konferenzen teil. 1961 wurde sie Mitglied der Vereinten Nationen. Im Chinesisch-sowjetischen Zerwürfnis Anfang der 1960er Jahre versuchte die Mongolei zunächst, einen möglichst neutralen Kurs einzuhalten. 1966 schlug sie sich aber wieder auf die Seite der Sowjetunion und unterzeichnete ein Abkommen, welches die massive Stationierung sowjetischer Truppen (in den 1980er Jahren: über 70.000 Mann) auf mongolischem Territorium ermöglichte. Die Beziehungen der Mongolei zu China verschlechterten sich dementsprechend. 1983 begann die Mongolei mit der systematischen Abschiebung von chinesischstämmigen Einwohnern nach China. Viele davon waren schon in den 1950er Jahren zur Mithilfe bei Bauprojekten in die Mongolei gekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenbruch.", "content": "Der Aufstieg von Michail Gorbatschow in der UdSSR brachte dort die Politik von Perestroika und Glasnost. Die entspannte Atmosphäre in der Sowjetunion hatte eine ähnliche Lockerung in der Mongolei zur Folge. Nach Massendemonstrationen im Winter 1990 verlor die MRVP mehr und mehr die Kontrolle über das politische System. Im März trat das Politbüro zurück und im Mai wurde die Verfassung geändert. Dadurch verlor die MRVP ihren Führungsanspruch, Oppositionsparteien wurden zugelassen, und eine ständige Legislative sowie das Amt des Staatspräsidenten wurde etabliert. Am 29. Juli 1990 fanden die ersten freien Wahlen in einem Mehrparteiensystem statt. Dabei erhielt die MRVP noch 85 % der Stimmen. Erst 1996 verlor die inzwischen nach sozialdemokratischem Muster reformierte Partei das erste Mal ihre Mehrheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mongolische Volksrepublik () war ein sozialistischer Staat in Zentralasien zwischen 1921 und 1990, welcher danach in den demokratischen Staat Mongolei umgewandelt wurde. Die Mongolische Volksrepublik war ein enger Verbündeter der Sowjetunion.", "tgt_summary": "蒙古人民共和国(1924年-1992年,蒙古语:(),传统蒙古文:)是1924年至1992年存在于东亚的一个社会主义国家,也是世界上第二个社会主义国家。", "id": 1935485} {"src_title": "Thyateira", "tgt_title": "推雅推喇", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Name Thyateiras deutet darauf, dass es ursprünglich eine lydische Siedlung war. Während des Hellenismus, nach 281 v. Chr., siedelte Seleukos I. dort Militärkolonisten an. Die Stadt blieb etwa hundert Jahre, bis 188 v. Chr., unter seleukidischer Kontrolle und geriet dann in die Hand des Attaliden Eumenes II. von Pergamon. Mit deren gesamtem Reich gelangte Thyateira nach dem Aristonikosaufstand 129 v. Chr. an Rom und gehörte fortan zur Provinz Asia. Thyateira war für seine Textilindustrie und Purpurfärberei bekannt, die mehrmals inschriftlich belegt ist. Kaiser Caracalla erhob die Stadt 215 zum Vorort eines eigenen \"\", nachdem sie bisher zur Gerichtsregion von Pergamon gehört hatte. Seit 297 gehörte Thyateira zur Provinz Lydia, in byzantinischer Zeit zum Thema von Thrakesion. In der Schlacht von Thyatira besiegte Kaiser Valens im Frühjahr 366 den Usurpator Procopius.", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Christentum.", "content": "Im Neuen Testament begegnet Thyateira in der Apostelgeschichte (Apg) 16,14 und der Apokalypse 1,11; 2,18.24. Apg 16,14 f. enthält einen singulären Verweis auf eine aus Thyateira stammende Purpurhändlerin namens Lydia, die sich als erste in Europa von Paulus mit ihrem ganzen Haus taufen ließ. Dass diese Episode ursprünglich als Gründungslegende der christlichen Gemeinde in Thyateira zu lesen ist, ist wenig wahrscheinlich. Ungleich gewichtiger ist die Erwähnung Thyateiras in der Johannesapokalypse. Die christliche Gemeinde ist die Empfängerin des vierten der sieben Sendschreiben an kleinasiatische Gemeinden (Offb 2,18-29). Neben dem Lob für die Gemeinde, in ihrem geistlichen Leben nicht ab-, sondern zugenommen zu haben (2,19), steht freilich auch hier der Tadel: Es gibt in der Gemeinde eine Gruppierung, gegen die die Gemeinde sich nur unzureichend abgrenzt (2,20). Diese Gruppe steht unter der Leitung einer selbsternannten Prophetin, die wegen ihrer verderblichen Wirkung mit dem Namen der alttestamentlichen Königin Isebel (vgl. 1. Kön 16-2. Kön 9) bezeichnet wird: Sie verführt Teile der Gemeinde zu „Hurerei“ und zum Verzehr von Götzenopferfleisch. Dieser Vorwurf ist identisch mit dem an die Gemeinde in Pergamon (2,14) und wird dort auf „Nikolaiten“ (2,15; vgl. 2,6) bezogen. Diese offenkundig häretische Gruppierung ist nur aus der Apokalypse bekannt und daher nur schwer näher zu beschreiben oder gar zu identifizieren. Jedenfalls scheint es sich um eine libertinistische Gruppe gehandelt zu haben, unter der Leitung einer prophetischen Frau, möglicherweise um eine Erscheinungsform der frühen Gnosis. Die patristische Tradition führt die Bezeichnung „Nikolaiten“ auf den in der Apostelgeschichte erwähnten Nikolaos von Antiochien (6,5) zurück, einen der Jerusalemer Sieben. Möglicherweise enthält diese Erinnerung einen historischen Kern, sicher erweisbar ist auch dies nicht. In der frühen Kirchengeschichte spielt Thyateira eine wichtige Rolle als ein Zentrum des Montanismus (Epiphanios, \"Haereses\" 51,33). Der Name besteht als orthodoxes Titularbistum fort. Als Metropolit von Thyateira wird der für die Britischen Inseln zuständige griechisch-orthodoxe Bischof mit Sitz in London bezeichnet. Auch die katholische Kirche hat ein Titularbistum dieses Namens.", "section_level": 1}, {"title": "Grabungsgelände.", "content": "In Thyateira sind 1974–1975 umfangreiche Ausgrabungen durchgeführt worden. Das Grabungsgelände liegt in einem umzäunten Rechteck im Zentrum der Stadt Akhisar. Zu sehen sind Ruinen einer Basilika aus dem 5. oder 6. Jahrhundert an der Stelle der früheren Agora sowie Reste von Säulenstraßen und Arkaden aus dem 4. Jahrhundert. Von den zahlreichen gefundenen Inschriften ist ein Teil ins Museum von Manisa verbracht worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thyateira (teils auch als \"Thyatira\" bezeichnet; ), das heutige Akhisar in der Türkei, war in der Antike eine bedeutende Handels- und Industriestadt in der kleinasiatischen Landschaft Lydien. Sie lag im Lykostal, an der Straße von Pergamon nach Sardes.", "tgt_summary": "推雅推喇(\"Thyateira,Thyatira\")是现代土耳其城市阿克希萨尔(“白色城堡”)的古代名称。它座落在土耳其的西部,伊斯坦布尔以南,差不多在雅典以东,距离地中海大约有50英里。", "id": 1814870} {"src_title": "Sullana", "tgt_title": "蘇亞納", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Sullana liegt 38 Kilometer nördlich von Piura, der Hauptstadt der Region.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Die Provinz hat ein subtropisches Wüstenklima mit einer jährlichen Durchschnittstemperatur von 20 °C, zwischen 13 °C im Winter und 37 °C im Sommer. Aufgrund der Bewässerung durch den Fluss Chira ist das Flusstal um die Stadt Sullana sehr fruchtbar und bietet tropische Vegetation: Kokospalmen, Bananensträucher und Reisfelder. Darüber hinaus ist Sullana ein wichtiges Handelszentrum für den hier ansässigen Baumwollanbau.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Stadt Sullana erfährt eine starke Zuwanderung, allerdings ohne dass es zu einer deutlich sichtbaren Ansiedlung von \"pueblos jóvenes\" (Elendsviertel) wie zum Beispiel in Piura geführt hat. Die Gesamtbevölkerung der Stadt betrug 112.770 im Jahr 1981, 147.361 (1993) und erreicht derzeit 175.078 Einwohner (2005). In der Stadt Sullana sind über 40 % der Haushaltsvorstände arbeitslos oder haben nur eine Gelegenheitsbeschäftigung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Chira-Tal hat eine lange Geschichte als bewässertes Anbauland. Lange vor der spanischen Invasion siedelten hier die Völker der Tallánes, der Mochica, der Chimu und zuletzt der Inka. Diese Region wurde von den Spaniern ausgewählt, um die erste Stadt in diesem Teil Amerikas zu gründen, die Stadt San Miguel de Tangarara, am 15. Juli 1532. Die Spanier verwarfen das bestehende Anbauverfahren und gründeten Repartimientos und Encomiendas. Sullana wurde im späten 18. Jahrhundert gegründet, am 8. Juli 1783 durch den Bischof Baltazar Jaime Martinez de Compañon y Bufanda, und erhielt den Namen \"El Principe\" (Der Prinz).", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Sullana hat gute Verkehrsverbindungen nach Norden, nach Piura im Süden, und im Osten nach Ayabaca und La Tina an der ecuadorianischen Grenze. In der ersten Januarwoche feiert die Stadt die \"Feria Internacional de los Reyes\". Der Poechos-Stausee 27 Kilometer nordöstlich der Stadt bietet Freizeitsportmöglichkeiten wie Schwimmen, Fischen, Wasserski und Bootsport.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sullana ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Sullana im Chira-Tal in der Küstenebene von Nordwest-Peru. Sie hatte beim Zensus 2017 136.446 Einwohner.", "tgt_summary": "苏亚纳是秘鲁的城市,位于该国西北部,距离首府皮乌拉38公里,由皮乌拉地区负责管辖,始建于1783年7月8日,面积488平方公里,2005年人口175,078。 那个非洲国家的政变分子组成的军事委员会向民间社会调情。", "id": 2378364} {"src_title": "Barfuß durch Hiroshima", "tgt_title": "赤腳阿元", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte beginnt einige Tage vor dem Abwurf der Atombombe und schildert das Leben der Familie Nakaoka im militaristischen Japan der letzten Kriegstage des Zweiten Weltkriegs. Die Familie des sechsjährigen Gen lebt in Hiroshima und besteht aus mehreren Geschwistern, von denen der Bruder Akira auf das scheinbar sichere Land geschickt wird, sowie der schwangeren Mutter und dem Vater, der als Pazifist öffentlich das kaiserliche Regime und dessen Haltung zum Krieg kritisiert. Obwohl sich abzeichnet, dass Japan kaum gegen die englischen und amerikanischen „Teufel“ (so die Propaganda der Regierung) bestehen kann, wird er als Verräter angesehen, da er mit dieser Haltung auch die Göttlichkeit des Tennō infrage stellt. Die Familie wird schikaniert, aus der Gesellschaft ausgeschlossen und starken Repressalien ausgesetzt. Als einziger Freund erweist sich der Nachbar Pak, der als Koreaner aber ebenso von der Gesellschaft gemieden wird. Überall werden die Nakaokas Zeugen von übersteigertem Fanatismus, Militarismus und Patriotismus. Schließlich meldet sich der älteste Bruder Koji zum Militär, um den Ruf der Familie zu retten. Es werden auch die Versuche mit der Atombombe und der Start der Enola Gay von der Insel Tinian gezeigt. Am 6. August 1945 um 8:15 Uhr wird die Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Gens Vater, seine Schwester Eiko und sein jüngerer Bruder Shinji werden von den brennenden Trümmern ihres Hauses begraben und kommen vor Gens Augen in den Flammen um. Gen und seiner hochschwangeren Mutter gelingt im letzten Moment die Flucht, woraufhin diese am Straßenrand eine Tochter namens Tomoko zur Welt bringt. Gemeinsam versuchen die drei Überlebenden, das Trümmerfeld zu verlassen. Hiroshima liegt in Trümmern, ein Massensterben setzt ein, die Menschen finden unter unerträglichen Schmerzen den Tod. Gens Mutter kann ihre Tochter wegen des Nahrungsmangels nicht mehr stillen. Gen trifft bei seiner Suche nach Essen und Trinken auf viele Menschen, die an der Strahlenerkrankung leiden, den Tod ihrer Verwandten bewältigen müssen und ihm jede Hilfe verwehren, da sie um ihr eigenes Überleben kämpfen. Als Gen mit Reis zu seiner Familie zurückkehrt (auch ihm sind bereits die Haare ausgefallen), wird dieser von dem Jungen Ryuta gestohlen, der zu einer Bande von Waisenkindern gehört, die sich mit Diebstählen ihr Essen ergaunern. Gen folgt Ryuta zum Unterschlupf der Bande, da er Shinji zum Verwechseln ähnlich sieht. Ryuta wehrt sich und seine Bande verprügelt Gen. Auf dem Weg zu seiner Mutter trifft Gen seinen Nachbarn Pak wieder. Entgegen Gens Erwartung schreit sein Nachbar ihn an und erklärt ihm seinen Zorn auf die Japaner. Pak konnte nach dem Bombenabwurf seinen schwer verletzen Vater wiederfinden. Er verstarb jedoch, da kein Arzt einen Koreaner versorgen wollte. Gen hilft ihm, seinen Vater zu bestatten, und beide gehen dann getrennte Wege. Gens Mutter hinterlässt in Hiroshima eine Wegbeschreibung zu ihrer neuen Bleibe für den Fall, dass Koji aus dem Krieg zurückkehrt. Gen und seine Mutter finden zunächst Unterschlupf bei Kiyo, einer Freundin der Mutter aus Kindertagen, in dem Fischerdorf Eba. Als sie von Kiyos Schwiegermutter jedoch ungerechtfertigt des Reisdiebstahls beschuldigt werden, müssen sie das Haus wieder verlassen. Gen wird engagiert, sich um das Strahlenopfer Seiji zu kümmern, dessen Pflege die Familie nicht übernehmen will. Da Gen das Geld braucht, lässt er sich nicht von dessen Krankheit und schroffer und abweisender Art abschütteln und baut langsam eine Beziehung zu dem jungen Mann auf, der früher Maler war und von seiner eigenen Familie als Monster angesehen wird. Seiji versucht vergebens, wieder zu malen, erträgt aber nicht, als Aussätziger behandelt zu werden, und stirbt schließlich. Gen trifft wieder auf Ryuta und überredet seine Mutter, ihn bei sich aufzunehmen. Auch seine Mutter sieht in ihm ihren verstorbenen Shinji wieder. Trotz der knappen Lebensmittelvorräte nimmt sie aus Wiedergutmachung für Shinjis Tod Ryuta bei sich auf. Die Nakaokas ziehen mit Ryuta wieder nach Hiroshima. Dort finden sie vor ihrem niedergebrannten Haus zuvor gepflanzte Weizensprösslinge, die ihnen Hoffnung auf ein besseres Leben geben. Gen und Ryuta holen Akira vom Lande ab. Auch Koji kehrt aus dem Krieg zurück. Nach der Kapitulation Japans wächst in der Bevölkerung die Furcht vor den Amerikanern. Douglas MacArthur erhält den Oberbefehl während der Besatzungszeit in Japan. Die Familie verliert endgültig ihr Obdach und kommt in einer Höhle unter. Gen und Ryuta treffen den zwielichtigen Ohba, der mittlerweile Anführer von Ryutas alter Diebesbande ist, und schließen sich ihm an. Der jedoch verweigert ihnen ihren Anteil an der Beute eines Diebstahls aus einem amerikanischen Lebensmittellager. Ryuta erschießt daraufhin Ohba und dessen Bruder Mitsugi, wird jedoch von einer Yakuza-Gang vor der Polizei gerettet. Um der Familie Nakaoka Schande zu ersparen, bricht er den Kontakt zu ihr ab, hinterlässt ihnen aber Geld für einen Neuanfang. Hiervon können sich Gen und seine Familie ein kleines, notdürftig gebautes Haus und Essen leisten. Einen Monat später beginnt in Hiroshima wieder der Alltag und die Schule, Gen bleibt jedoch ein Außenseiter. Seine Schwester Tomoko wird von einem Mann entführt, der seiner sterbenden Tochter mit dem Kleinkind vor ihrem Tod noch einmal Kraft geben will. Das Mädchen wird daraufhin im ganzen Viertel herumgereicht und gibt den Menschen Vertrauen in die Zukunft. Gen überredet die Männer, ihm seine Schwester zurückzugeben, doch sie ist unheilbar krank. Er trifft Pak wieder, der durch den Verkauf von Reis auf dem Schwarzmarkt zu einem wohlhabenden Geschäftsmann geworden ist. Er gibt Gen das nötige Geld, damit er sich die teuren Medikamente für Tomoko leisten kann. Allerdings stirbt das Baby, bevor Gen ihr die Medikamente geben kann. Ihr Tod nimmt Gen jeden Lebensmut. Aus Rennyos \"Brief der weißen Asche\" wird bei der Beisetzung Tomokos rezipiert. Erst als zwei Jahre später seine Haare wieder wachsen, wird ihm bewusst, dass sein Leben weitergeht und er die Verpflichtung hat, dieses auch anzunehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "In Japan begann die erste Veröffentlichung 1973 in Einzelkapiteln im Manga-Magazin \"Shōnen Jump\" des Shueisha-Verlages, die Serie wurde jedoch nach eineinhalb Jahren eingestellt. Daraufhin erschien die restliche Geschichte in den weniger bekannten Magazinen \"Shimin\" (\"Bürger\"), \"Bunka Hyoron\" (\"Kultur-Kritik\") und \"Kyoiku Hyoron\" (\"Pädagogische Kritik\"). 1975 wurde die Reihe in zehn Sammelbänden herausgegeben, von denen insgesamt etwa sechs Millionen Exemplare verkauft wurden. Später erschien eine Neuauflage des Mangas in acht Bänden. Ab 1976 widmete sich das „Projekt Gen“, eine in Tokio ansässige Gemeinschaft von Freiwilligen aus Japan und den USA, der Übersetzung des Werkes ins Englische. Auf dieser Grundlage wurden ab 1978 unter dem Titel \"Barefoot Gen\" zwei Bände einer englischsprachigen Ausgabe realisiert, die damit der erste in den USA veröffentlichte Manga war. Spätere US-Neuveröffentlichungen erschienen in überarbeiteten Fassungen unter den Titeln \"Gen of Hiroshima\" (ab 1980) und \"I Saw It – The Atomic Bombing of Hiroshima\" (ab 1982). Auf Deutsch wurde \"Barfuß durch Hiroshima\" erstmals 1982 vom Rowohlt Verlag veröffentlicht und war damit der erste deutsche Manga. Die geplante Reihe wurde jedoch wegen mangelnder Absatzzahlen bereits nach dem ersten Band wieder eingestellt. Zum 60. Jahrestag des Atombombenabwurfs im Jahr 2005 begann Carlsen Comics ab 2004 erneut mit einer Veröffentlichung des Werkes, mit einem Vorwort von Art Spiegelman. Von den zehn Bänden des Originals erschienen die vier Bände: Weiterhin erschien die Serie u. a. auch in Frankreich als \"Gen d'Hiroshima\" (erstmals 1982), in Schweden als \"Gen, pojken från Hiroshima\" (1985, erster Manga auf Schwedisch), in Finnland als \"Hiroshiman poika\", in den Niederlanden als \"Gen Barrevoets in Hiroshima\", in Polen als \"Hiroszima 1945 Bosonogi Gen\", in Brasilien als \"Gen, Pés Descalços\" und auf Englisch als \"Barefoot Gen\". Die französische und die englische Ausgabe umfassen alle zehn Bände des Originals.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Das Anime-Studio Madhouse realisierte 1983 einen Kinofilm zum Manga (\"Hadashi no Gen\"). Diesem folgte 1986 ein zweiter Teil (\"Hadashi no Gen 2\"), der drei Jahre nach dem Bombenabwurf spielt. Eine deutsche Fassung beider Filme erschien 2006 bei Anime Virtual auf DVD.", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiel und Theaterstück.", "content": "Der WDR produzierte 2006 eine einstündige Hörspielbearbeitung des Comics, die durch das Künstlerduo half past selber schuld umgesetzt wurde. \"Half past selber schuld\" adaptierten ihr Hörspiel auch in Form eines Bühnencomics für das Theater. Die Uraufführung fand am 15. November 2006 in Düsseldorf statt.", "section_level": 2}, {"title": "Stil und Einordnung.", "content": "Die Geschichte basiert lose auf den persönlichen Erlebnissen des Autors Keiji Nakazawa, dessen Vater, Bruder und Schwester bei dem Abwurf der Atombombe über Hiroshima ums Leben kamen. Als Hibakusha (Atombombenopfer) litt Nakazawa seitdem an Leukämie, seine Mutter starb 1966 an den Folgen der Verstrahlung. Ihr Tod war für Nakazawa, der bis dato Science-Fiction und Baseball-Comics gezeichnet hatte, der Auslöser, mit der Arbeit an \"Barfuß durch Hiroshima\" zu beginnen. Die Geschichte ist als Mahnung vor Krieg und vor nuklearen Waffen zu verstehen. Dies wird beispielsweise in der Schlussszene des ersten Bandes deutlich, in der Gens Mutter ihre kurz nach der Explosion geborene Tochter hochhält und ruft \"„Wenn du groß bist, darfst du nie zulassen, dass so etwas noch einmal geschieht.“\" Gerade der Comicstil ermöglicht es, den kindlichen Blickwinkel auf die schrecklichen Ereignisse deutlich zu machen. Ein immer wieder auftauchendes Leitmotiv ist die Sonne, die sowohl Symbol für Japan und Ausdruck von Lebenskraft, aber auch Abbild und Vorbote der Atombombenexplosion ist. \"Barfuß durch Hiroshima\" begründete in Japan das Genre des \"pāsonaru komikku\", des auf einer persönlichen Geschichte beruhenden Comics. Der Manga wird in seiner Bedeutung und in seiner Verknüpfung des Mediums Comic mit einer autobiografischen Vergangenheitsbewältigung mit Art Spiegelmans \"Maus – Die Geschichte eines Überlebenden\" verglichen, das sich mit dem Holocaust, \"„der anderen zentralen Tragödie des zwanzigsten Jahrhunderts“\", beschäftigt. Art Spiegelmann, der das Vorwort zur deutschen Ausgabe verfasste, war begeistert von der schonungslosen Direktheit von \"Barfuß durch Hiroshima\", das direkten Einfluss auf die Arbeit an seinem eigenen Comic \"Maus\" nahm. \"„Nakazawa und Spiegelman sind Brüder im Geiste und im Wirken.“\", so Thomas Schneider in der Stuttgarter Zeitung.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Barfuß durch Hiroshima\" wurde 2004 auf dem Internationalen Comicfestival in Angoulême mit dem \"Prix Tournesol\" ausgezeichnet, der seit 1997 für Werke mit herausragendem sozialen Engagement verliehen wird. 2006 erhielt \"Barfuß durch Hiroshima\" den Max-und-Moritz-Preis des Comic-Salons Erlangen in der Kategorie „Bester Manga“.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Manga wird durchwegs gelobt und ist ein Comic-Klassiker. Die Komplexität der Charaktere und die Genauigkeit der Darstellung der sozialen Situation zur Zeit des japanischen Nationalismus und der Kriegshetze hob man in der taz hervor. In der AnimaniA sprach man in der Dezember-Ausgabe 2004 von erbarmungslosen Zeichnungen, die die Grausamkeit des Krieges zeigen würden, und meinte: \"„Die [...] Manga-Geschichtsstunde passt auch in die Schule und sollte zur absoluten Pflichtlektüre gehören...“\" Frederik L. Schodt bezeichnete \"Barfuß durch Hiroshima\" als einen der bewegendsten Comics aller Zeiten und meinte, der Manga sei eine \"„dramatische Aufzeichnung über das Leiden der Überlebenden [der Atombombenabwürfe] und eine Enthüllung des Militarismus im Vorkriegsjapan.“\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Barfuß durch Hiroshima (jap. \"Hadashi no Gen\", dt. \"barfüßiger Gen\") ist ein Manga des japanischen Zeichners Keiji Nakazawa. Er erzählt mit stark autobiografischen Zügen das Überleben des sechsjährigen Gen Nakaoka nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima. Die ungefähr 2500 Seiten umfassende Comicserie wurde in mehrere Sprachen übersetzt, zweimal als Anime verfilmt und mit internationalen Preisen ausgezeichnet.", "tgt_summary": "《赤脚阿元》()是日本漫画家中泽启治创作的漫画作品,基于其作为广岛原子弹幸存者的经历。漫画讲述了日本战中及战后那个激动的时代,主人公中冈的艰苦生活。", "id": 3021353} {"src_title": "Qi (Staat)", "tgt_title": "齐国", "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Qi entstand als Lehensstaat im Rahmen der Kolonisierung Ostchinas durch die Zhou-Dynastie, nachdem der Erbfolge-Bürgerkrieg zwischen den Nachkommen von König Wu beendet war. König Cheng entsandte Mitglieder der Königsfamilie nach Ostchina, um dort Lehensstaaten an strategisch wichtigen Orten zu errichten und somit das Zhou-Territorium, das sich im Zuge des Bürgerkrieges stark erweitert hatte, zu sichern. Tai Gong Wang, der die Zhou-Armee beim Sturz der Shang-Dynastie kommandiert hatte, bekam Qi, Qis nördlicher Nachbar Yan wurde an Shao Gong Shi vergeben, der westliche Nachbar Lu mit Zentrum nahe dem heutigen Jinan ging an den Cousin von König Cheng, Bo Qin. Das auf der Shandong-Halbinsel gelegene Qi sollte die Handels- und Verkehrswege zwischen Nord- und Südchina sichern, gleichzeitig profitierte es wirtschaftlich von seiner Lage an diesen Handelswegen. Die Salzgewinnung an der Meeresküste war sehr einträglich. Die Fischerei und die Herstellung von Textilien florierten. Es beherrschte die nicht-chinesischen Stämme, die entlang der Küste siedelten; von den Stämmen außerhalb der nördlichen Grenze wurde Qi immer wieder angegriffen, speziell von den Di. Als Staat der Peripherie hatte Qi weiterhin die Möglichkeit, durch Eingliederung von nicht-chinesischen Stämmen und deren Territorium zu expandieren. Zusammen mit seinem Nachbarn Lu war Qi eine der wichtigsten Stützen der Zhou-Dynastie. Bei zahlreichen militärischen Unternehmungen der Zhou spielte Qi eine aktive Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Zeit der Frühlings- und Herbstannalen.", "content": "Zu Beginn der Periode der Frühlings- und Herbstannalen gehörte Qi zu den stärksten fünfzehn Staaten, während die Chronik Zuo zhuan 148 Staaten erwähnt, von denen die meisten sehr klein waren. Als die Autorität der Zhou-Könige zu schwinden begann und Zheng die Vorherrschaft an sich riss, erkannte Qi dies an, war aber zu mächtig, um von Zheng angegriffen zu werden. Nach dem Niedergang der Vormachtstellung von Zheng übernahm Qi schrittweise diese Rolle. Der Herrscher Qi Huan Gong und sein Berater Guan Zhong machten Qi zum ersten Staat unter den Zhou-Lehensstaaten, wo das feudale System reformiert wurde. Die relativ lose soziale Struktur der feudalen Verwaltung, bei der der Adel in Form einer Pyramide organisiert war, sein Lehen verwaltete und weiterbelehnte, wurde durch ein zentralisiertes System ersetzt. Qi wurde in 15 Verwaltungseinheiten eingeteilt, wobei der Herrscher von Qi und jeder der zwei höchstgestellten Minister jeweils fünf dieser Einheiten befehligten. Die Händler und Handwerker wurden in sechs Verwaltungseinheiten aufgeteilt, die \"guo ren\" und \"ye ren\" in jeweils vier Verwaltungsebenen. Die zivilen und militärischen Funktionen dieser Ebenen wurden vereinigt, eine Kommandostruktur mit dem Herrscher an der Spitze eingeführt. Die Inhaber der Posten innerhalb dieser Kommandostruktur wurden gemäß ihrer Leistung bestraft oder belohnt. Qi schuf damit eine Verwaltungsstruktur, die eine viel schnellere Mobilisierung von Menschen und Material ermöglichte als in den anderen Staaten zur gleichen Zeit. Bis 667 v. Chr. schwenkte ein Staat nach dem anderen auf die Linie von Qi ein. Teils wurden sie von Qi dazu militärisch genötigt, teils standen sie in der Schuld von Qi. Qi annektierte in dieser Phase des Weiteren 35 kleine Nachbarstaaten. Im Jahre 667 wählten die Herrscher von Lu, Song, Chen und Zheng den Staat Qi bzw. dessen Herrscher Qi Huan Gong zu ihrem Führer. Daraufhin entsandte König Hui von Zhou einen hochrangigen Minister zu Huan Gong, um ihm zum Hegemon (Ba) zu ernennen. Mit diesem neuen Titel war das Privileg verbunden, militärische Aktionen im Namen von Zhou durchzuführen, um die Autorität des Himmelssohnes wiederherzustellen und zu erhalten. Mit diesem Auftrag zog Huan Gong im Jahre 671 v. Chr. gegen Wey ins Feld, weil dessen Herrscher zuvor eine Rebellion von König Huis Bruder unterstützt hatte. Danach intervenierte er in einem Machtkampf im Staat Lu. Im Jahre 664 v. Chr. eilte Qi dem Nachbarn Yan zur Hilfe, um ihn vor Angriffen nichtchinesischer Rong zu schützen; letztere hatten ihre Kräfte im heutigen Nord- und Ost-Hebei gebündelt. Im Jahre 662 fielen nichtchinesische Chi Di im Staate Xing (heutiges Mittel-Hebei) ein, Xing wurde 659 v. Chr. zerstört. Auf Drängen von Guan Zhong zog Huan Gong mit Truppen aus Qi, Song und Cao gegen die Di, die Bevölkerung von Xing bekam einen anderen Ort für den Neubau einer Hauptstadt zugewiesen. In Xing entstand eine Qi-Garnisonsstadt. Im Jahre 660 v. Chr. griffen die Chi Di auch Wey an und töteten dabei den Wey-Herrscher. Erneut kam Qi zur Hilfe, eine neue Wey-Hauptstadt wurde gegründet und ein Sohn des umgekommenen Herrschers als neues Oberhaupt eingesetzt. Auch in Wey wurde Qi-Militär stationiert. Dank dieser Interventionen war Huan Gong zum unbestrittenen Anführer der Zhou-Staaten geworden. Im Tal des Jangtsekiang erstarkte gleichzeitig zu diesen Ereignissen der Staat Chu, dessen Bewohner damals nicht-chinesischen Völkern angehörten, die sich zu Staaten zusammengeschlossen hatten. Bereits 706 v. Chr. expandierte Chu in Richtung Norden und griff den Staat Sui an. Einer der Herrscher der Chu begann, den Königstitel zu führen, was bis dahin nur den Zhou-Oberhäuptern vorbehalten war. Im Jahre 656 v. Chr. schmiedete Huan Gong ein Bündnis aus acht Staaten und griff Chus Satellitenstaat Cai an. Nach dem Fall von Cai sah sich der Chu-Herrscher genötigt, an einem Treffen aller Herrscher teilzunehmen, die Huan Gong nach Shaoling berufen hatte. Derartige Treffen fanden in der Folge mehrmals statt, sie dienten Qi als Mittel, seine Entschlossenheit zur Wahrung der existierenden Ordnung glaubhaft zu machen. Die Delegierten mussten schwören, die feudale Struktur der Zhou-Dynastie zu erhalten. Huan Gong versuchte somit, seinen Einfluss als Hegemon zu nutzen, um eine auf multilateralem Konsens statt Autorität basierende Ordnung zu schaffen. Der Status von Qi als Hegemon schwand, nachdem Guan Zhong und kurz darauf Huan Gong (645 bzw. 643 v. Chr.) gestorben waren und fünf Söhne sich um die Thronfolge stritten. Wegen den Nachfolgekämpfen verspätete sich sogar das Begräbnis von Huan Gong. Die Söhne Huan Gongs konnten den Status des Hegemons nicht wiedererlangen. Er ging für die folgenden drei Generationen an Jin über; trotzdem blieb Qi neben Jin, Qin und Chu die eine der dominierenden Mächte im China des 7. Jahrhunderts v. Chr. Im Jahre 632 v. Chr. beteiligte sich Qi neben Qin und Song an einem Heer von Jin, um gegen Chu vorzugehen. Chu wurde bei Chengpu vernichtend geschlagen. Nach dem Tod von Jin Wen Gong um 628 v. Chr. begannen Qi und Qin, die Jin-Vorherrschaft in Frage zu stellen. Im Jahre 589 v. Chr. marschierte Qi in Lu und Wey ein, wird von Jin aber zum Rückzug gezwungen. Unter Jin Li Gong verbündeten sich die nördlichen Staaten erneut gegen Chu, im Jahre 579 v. Chr. vermittelte ein Minister von Song ein Treffen zwischen den vier Staaten. Qi trat in der Folge dem ersten bekannten zwischenstaatlichen Abrüstungsabkommen bei, das jedoch nur wenige Jahre hielt.", "section_level": 1}, {"title": "Zeit der Streitenden Reiche.", "content": "In den ersten 150 Jahren der Zeit der Streitenden Reiche breitete Qi sich in Richtung Süden der Shandong-Halbinsel aus. Ab Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. war Qi der wichtigste Geber von Unterhaltszahlungen und Titeln an Gelehrte, damit diese ihren Tätigkeiten nachgehen konnten. Qi war der erste chinesische Staat, der es als Aufgabe eines Staates betrachtete, sein Ansehen durch Unterstützung der Gelehrsamkeit zu erhöhen. Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde der Tian-Clan, der viele Ministerämter in Qi innehatte, immer mächtiger und begann, Qi zu dominieren. Bis 532 v. Chr. war es den Tian gelungen, rivalisierende Clans auszuschalten. Im Jahre 485 v. Chr. ermordete das Oberhaupt des Tian-Clans den Thronfolger des kurz zuvor verstorbenen Herrschers. An seiner Stelle setzte er ein Kind auf den Thron. Im folgenden Bürgerkrieg wurde ein weiteres Kind inthronisiert und wiederum ermordet. Die Methode, mit der der Tian-Clan die Macht in Qi an sich brachte, wurde in anderen Staaten nachgeahmt und ist typisch für den Beginn der Zeit der Streitenden Reiche. Um 300 v. Chr. wuchs der Einfluss von Qi noch einmal vorübergehend. Qi versuchte, den kleinen Staat Song zu annektieren, weil es Interesse an der Stadt Dingtao hatte, die damals als reichste Handelsstadt galt. Im Jahre 288 v. Chr. gingen Qin und Qi ein Bündnis ein, in der Folge nahmen beide Herrscher vorübergehend – und zum ersten Mal in der Geschichte Chinas – den Titel Kaiser (Di) an. Beide Staaten vereinbarten, Zhao anzugreifen. Der Berater Su Qin aus Yan überzeugte den König von Qi jedoch, dass Qi auf eine Eroberung von Song und Schwächung Qins hinarbeiten solle. Qis Erfolg bei der Einnahme von Song führte zu einer Allianz aller anderen Staaten gegen Qi, die der aus Qi nach Wei geflohene Tian Wen eingefädelt hatte. Im Jahre 284 v. Chr. marschierte Yan in Qi ein; Yan war traditionell ein fester Verbündeter von Qi gewesen, so dass die Grenze zwischen Yan und Qi nur wenig gesichert war. Der von Yue Yi geführte Angriff war für Qi überraschend und verheerend, weil es gleichzeitig von Zhao, Hann und Wei angegriffen wurde. Der König Qis wurde getötet, fast das gesamte Territorium besetzt. Es gelang einem Verwandten des Königs namens Tian Dan im Jahre 279 v. Chr., das Qi-Territorium wieder unter Kontrolle zu bekommen, aber Qi konnte es fortan nicht mehr mit Qin aufnehmen. Im Jahr 221 v. Chr. wurde Qi von Qin als letzter der früheren Zhou-Lehensstaaten erobert. Dadurch war das gesamte von Chinesen besiedelte Gebiet unter einem einzigen Herrscher vereint, der sich als Qin Shihuangdi zum ersten Kaiser ausrufen und die Qin-Dynastie begründen sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Archäologie.", "content": "Qis Hauptstadt Linzi, nahe dem heutigen Zibo gelegen, gehört zu den berühmtesten Städten aus der Geschichte Chinas. Auf dem Gebiet dieser Stadt finden seit den 1930er Jahren Ausgrabungen statt. Linzi ist ein Beispiel für Städte mit doppelter Stadtmauer, wie sie bei Städten aus der Zeit der Streitenden Reiche mehrmals anzutreffen waren. Die äußere Stadtmauer umschließt ein Territorium von 5200 Metern Nord-Süd-Ausdehnung und 3300 Metern Ost-West-Ausdehnung. Die innere Stadtmauer befindet sich im Südwestteil des Stadtgebietes und wurde erst in der Zeit der Streitenden Reiche errichtet, dies wahrscheinlich als Ausbau des Anwesens des Tian-Clans. Die innere Stadtmauer ist zwischen 28 und 38 Metern dick und von Wassergräben umgeben. Dies widerspiegelt die große Sorge um die Sicherheit, wobei man Gefahren eher aus der Stadt selbst, als aus dem Umland erwartete. Linzi beherbergte neben dem Palast der Herrscher auch Werkstätten für die Eisen- und Bronzeverarbeitung sowie die Jixia-Akademie, an der Denker wie Zou Yan, Xun Kuang, Chunyu Kun oder Shen Dao beschäftigt waren. Bei den Ausgrabungen kamen zahlreiche Ritual-Bronzen zu Tage. Etwa 30 Gräber von Adeligen aus der Zhou-Zeit wurden entdeckt, worunter sich wahrscheinlich auch das Grab von Qi Jin Gong befindet, das über eine große steinerne Grabkammer und Gruben für rituelle Opfer, darunter 600 Pferde, verfügt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Qi () war ein relativ mächtiger Staat im antiken China. Er lag im Norden des heutigen Shandong. Die Hauptstadt des Staates, Linzi, lag in der Nähe des heutigen Zibo.", "tgt_summary": "齐国是周代诸侯国,是中国历史上从西周到春秋战国时期的一个诸侯国。分为姜齐和田齐两个时代。其疆域主要位于今山东省大部、河北省东南部及河南省东北部,始封君为周武王国师、军师太公望姜尚。齐国是周代重要的封国,齐桓公是春秋五霸之一,齐国国都临淄(今山东淄博市临淄区)原称营丘,齐胡公时曾迁都至薄姑(临淄西北五十里)。姜齐传至齐康公时,大夫田和放逐齐康公于临海的海岛上,「食一城,以奉其先祀」,田和自立为国君,是为田齐太公。前386年,田和被周安王列为诸侯,姜姓齐国被田氏取代,田和正式称侯,仍沿用齐国名号,世称「田齐」,为战国七雄之一,周显王三十五年(前334年),齐侯田因齐正式称王(史称齐威王),前221年被秦国所灭。", "id": 480944} {"src_title": "Südafrikanischer Springhase", "tgt_title": "跳兔", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Mehr noch als einem Hasen ähnelt der Springhase einer sehr kleinen Ausgabe eines Kängurus. Er hat lange, kräftige Hinterbeine und kurze Vorderbeine. Nach Känguru-Art springt er aufrecht auf den Hinterbeinen, ohne mit den Vorderbeinen den Boden zu berühren. Dabei kann er Sätze von zwei bis drei Metern Länge durchführen. Der Springhase hat eine Kopf-Rumpf-Länge von 40 Zentimeter, hinzu kommt ein etwa ebenso langer, buschiger Schwanz. Das Gewicht des Tieres beträgt drei bis vier Kilogramm. Oberseits ist das Fell je nach Region beige, sandfarben oder rotbraun gefärbt, die Unterseite ist weißlich. Die hintere Hälfte des Schwanzes ist schwarz. Der Kopf des Tieres ist kurz und sitzt einem muskulösen Hals auf. Die stark vergrößerten Ohren können eine Länge von acht Zentimeter erreichen. Die Augen sind groß und schwarz. Springhasen tragen an den Vorderbeinen fünf und an den Hinterbeinen vier Krallen. Die vorderen Krallen sind dabei scharf und gebogen und zum Graben geeignet. Die Krallen der Hinterbeine sind stumpfer und ähneln kleinen Hufen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "In ariden Habitaten baut der Springhase seine Gänge. Ein Paar bewohnt gemeinsam die Tunnel, die etwa 20 Zentimeter Durchmesser haben. Das gesamte Gangsystem eines Springhasenpaars hat eine durchschnittliche Länge von 42 Meter und liegt etwa 80 Zentimeter unter der Erdoberfläche. Es gibt im Schnitt 9,3 Eingänge je Bau, welche nach Möglichkeit im Schutz von Bäumen oder Sträuchern liegen. Am Tage schlafen Springhasen in ihren Bauen, und nachts werden sie aktiv. In der Nähe ihres Baus suchen sie dann nach Gräsern, Kräutern und Wurzeln. Vor allem Knollen und Wurzeln graben sie mit Vorliebe aus der Erde. In Notzeiten fressen Springhasen auch Insekten. Nach Möglichkeit bleiben sie stets in der Nähe eines Eingangs, so dass sie beim Auftauchen eines Feindes mit wenigen Sätzen in den Bau flüchten können. Meistens bleibt ein Springhase in einer Entfernung von 25 bis 250 Meter von seinem Bau. Wenn eine Dürreperiode Nahrung knapp werden lässt, kann er aber auch in einer Nacht bis zu 40 Kilometer zurücklegen, um fruchtbare Regionen zu finden. Jungtiere können zu jeder Zeit des Jahres geboren werden. Meistens wird ein einziges Junges geboren, Zwillingsgeburten gibt es in weniger als einem Prozent aller Fälle. Pro Jahr kann ein Weibchen viermal werfen. Die Jungen werden 50 Tage gesäugt und verlassen dann erstmals den Bau. Die Lebensdauer in freier Wildbahn beträgt selten mehr als sieben Jahre. In Gefangenschaft wurden Springhasen allerdings bis zu 19 Jahre alt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Stellung der Springhasen im System der Nagetiere war lange Zeit rätselhaft. Sie wurden zunächst als besonders große und abweichende Springmäuse angesehen. Später stellten sie Zoologen in wechselnde Verwandtschaftskreise, unter anderem in die Nähe der Stachelschweine. Heute weiß man dank molekulargenetischer Analysen, dass die Springhasen die Schwestergruppe der Dornschwanzhörnchen sind, obwohl äußerlich überhaupt keine Ähnlichkeit besteht. Beide werden in einem gemeinsamen Taxon Dornschwanzhörnchenverwandte (Anomaluromorpha) vereint, dessen Beziehungen zu anderen Nagetieren weitgehend rätselhaft bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Fossilgeschichte.", "content": "Der Springhase ist der letzte Vertreter eines einst viel artenreicheren Verwandtschaftskreises. Die frühesten Fossilien stammen aus dem Miozän und lassen sich den ausgestorbenen Gattungen \"Parapedetes\", \"Megapedetes\" und \"Diatomys\" zuordnen. Seit dem Pliozän ist nur noch die Gattung \"Pedetes\" bekannt. Fossilien der Springhasen wurden in ganz Afrika sowie in Teilen Asiens (Israel, Saudi-Arabien, Türkei) entdeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Menschen und Springhasen.", "content": "Gelegentlich dringen Springhasen auf der Nahrungssuche in Getreidefelder vor. Sie treten jedoch nicht in nennenswertem Maße als Schädlinge auf. Obwohl das Verbreitungsgebiet sehr fragmentiert ist, sind die Populationen stabil. Die Art gilt nicht mehr als gefährdet und wurde 2004 von der IUCN aus der Roten Liste gestrichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Südafrikanische Springhase (\"Pedetes capensis\") ist ein Nagetier süd- und ostafrikanischer Halbwüsten und Trockensavannen und eine der beiden Arten der Springhasen (Pedetidae). Äußerlich hat er zwar Ähnlichkeit mit einem Hasen, ist aber im Gegensatz zu diesem ein echtes Nagetier. Anders als der Name andeutet, sind die Springhasen nicht direkt mit dem Hasen verwandt.", "tgt_summary": "跳兔(学名:\"Pedetes capensis\"),又称跳野兔,是啮齿类下跳兔科的唯一物种。", "id": 1838335} {"src_title": "Microsoft Paint", "tgt_title": "画图", "src_document": [{"title": "Formate.", "content": "Das Programm beherrscht das Laden und Speichern der Grafikformate Bitmap (.bmp), JPG, PNG, GIF und TIFF. Die alten Formate MSP, PCX und RLE werden in neueren Paint-Versionen nicht mehr unterstützt. Bitmaps können monochrom, mit 16 oder 256 Farben oder mit 24-Bit-Farbtiefe sein und als JPG, GIF oder PNG gespeichert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Werkzeuge.", "content": "An Zeichen-Werkzeugen stehen ein Zeichenstift, ein Füllwerkzeug, ein Radiergummi, eine Linienfunktion, eine Kurve mit zweimaliger Krümmung (kubische Bézierkurve), ein Ausschnittwerkzeug (rechteckig oder freihändig), eine Pipette zum Aufnehmen von Farbwerten, eine Lupe zur Vergrößerung oder Verkleinerung der Anzeige (seit Windows Vista zusätzlich in Form eines Schiebereglers, davor mithilfe wählbarer Vergrößerungs-Faktoren), ein Pinsel mit mehreren Optionen zur Strich-Ausführung, eine Sprühdose, ein Texteingabe-Werkzeug und verschiedene geometrische Figuren (Rechteck, Ellipse, Pfeile, Sterne) zur Verfügung. Die Bestimmung der Breite von Linien und Umrissen erfolgt, indem vor dem Anwenden eines Werkzeugs in einer separaten Auswahl die Strichstärke eingestellt wird. Es kann gewählt werden, ob mit geometrischen Werkzeugen erzeugte Flächen umrandet und mit Füllfarbe versehen werden oder nicht. Die Ränder und Füllungen können mit verschiedenen Texturen (Buntstift, Textmarker, Ölfarbe, Bleistift, Wasserfarbe) ausgestattet werden. Des Weiteren steht eine Farbpalette zur Verfügung, aus der mit der Maus die Vorder- und Hintergrundfarbe (1. und 2. Farbe) für das Werkzeug bestimmt werden kann. Beim Verschieben und Einfügen von Ausschnitten kann die 2. Farbe als transparente Farbe verwendet werden. Paint erlaubt das Führen der Werkzeuge auch mit der rechten Maustaste, sodass die 2. Farbe als Vordergrund- und die 1. Farbe als Hintergrundfarbe verwendet wird. Vor Windows 7 konnte die Hintergrundfarbe noch mit der rechten Maustaste aus der Palette ausgewählt werden. Es können Bildattribute eingestellt werden (Anzahl horizontaler und vertikaler Pixel), die in der Farbpalette vorgegebenen Farben können verändert, markierte Bildausschnitte gedreht werden (90 Grad-Winkel, kein freies Drehen). Stauchen und Strecken markierter Bereiche ist möglich, wobei beim Stauchen von Pixelgrafiken Details verloren gehen, während beim Strecken nicht nur das gewählte Detail, sondern auch die systembedingten umgebenden Darstellungsfehler vergrößert werden – es kommt deutlich zum Treppeneffekt. Beim Abspeichern kann zwischen Bitmap-Formaten verschiedener Farbtiefe gewählt werden. Das Abspeichern in einer geringeren Farbtiefe führt oftmals zu ungewollten Farbverlusten, da beim Umwandeln ins 16- und 256-Farb-Format nur in Standardfarben konvertiert wird, ungeachtet der tatsächlich verwendeten Farben. Alternativ definierte Farbpaletten werden beim Speichern beibehalten, können aber in Paint nicht definiert werden. Beim Abspeichern im GIF-Format, auch von bestehenden Grafiken, werden in neueren Versionen nur wiederum andere Standardfarben unterstützt, einfarbige Flächen in anderen Farben (darunter alle von Paint vorgegebenen Farben) werden in (mit dem Füllwerkzeug nicht bearbeitbare) Punktraster umgewandelt, was auch zu deutlich größeren Dateien führt. Das PNG-Format hat dieses Problem nicht. In frühen Versionen (Paintbrush) war es möglich, Objekte mit den Pfeiltasten der Tastatur pixelweise zu verschieben, ohne diese Möglichkeit wird eine pixelgenaue Ansteuerung nur mit einer entsprechend sensiblen Maus erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Korrekturen.", "content": "Paint behandelt im Bild befindliche Gebilde nicht als einzelne Objekte (Kreise, Rechtecke oder auch Texte), sondern – ähnlich einem Mosaik – als Ansammlung von Bildpunkten zu einer gesamten (Raster-)Grafik. Einmal angelegte Details können daher nicht mehr separat markiert und nachträglich verändert werden, sondern müssen – wie sonst eher von der Arbeit mit Papier und Bleistift vertraut – mit Werkzeugen wie dem Radiergummi oder durch Abdecken mit neuen Farbschichten beseitigt werden. Bei jedem Einsatz eines Werkzeugs speichert Paint zur Sicherheit den vorherigen Zustand der Grafik intern ab. Wird eine Operation durch den Nutzer rückgängig gemacht („Undo“), verwirft das Programm die Änderung und greift auf die Sicherung zurück. Die Sicherung erfolgte vor der Einführung von Windows Vista in Form des ganzen Bildes. Diese Methode unterscheidet sich von modernen Verfahren, welche nur Änderungen vermerken und gegebenenfalls zurücksetzen, und ist sehr speicherplatzintensiv, sodass höchstens drei aufeinander folgende Rückgangsschritte möglich waren. In neueren Versionen sind je nach Werkzeugeinsatz unterschiedlich viele Versionen abrufbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Microsoft Paint (MSPaint.exe, auch Paint genannt, früher Paintbrush) ist eine in Microsoft Windows integrierte Grafiksoftware, die eine einfache Erstellung und Bearbeitung von Rastergrafiken erlaubt.", "tgt_summary": "画图是一个图像绘画程序,是微软公司Windows操作系统的预载软件之一。自从发布以来,大部分的Windows操作系统都内建了这个软件。它的外号通常是MS Paint或者Microsoft Paint。这个软件可以打开并查看WMF和EMF文件,打开并保存BMP(24-bit、256色、16色和单色)、JPEG、GIF(不包括透明和动画数据,但Windows 98和更新后的Windows 95可以支援后者)、PNG(不包括阿尔法通道)以及TIFF格式的图像文件。比较旧的小画家版本不支持PNG格式,也只能在使用图像过滤的情况下打开GIF、JPEG、和TIFF文件。另外,新版本不再支持PCX格式,以及其他比较古老的格式(例如RLE)。新版本也不再支持在Windows 3.x中的画笔以及Windows 1和2中的画图所支持的MSP文件格式。", "id": 769489} {"src_title": "Anthropozän", "tgt_title": "人類世", "src_document": [{"title": "Begriff und Darstellung.", "content": "Der Begriff wurde 2000 vom niederländischen Chemiker und Atmosphärenforscher Paul Crutzen gemeinsam mit Eugene Stoermer ins Spiel gebracht: Die beiden Wissenschaftler wollen damit ausdrücken, dass die Menschheit zu einem geologischen Faktor geworden sei. 2002 präzisierte Crutzen in einem Artikel in der renommierten Fachzeitschrift \"\" den Begriff als eine „Geologie der Menschheit“. Er modifizierte damit einen Vorschlag des italienischen Geologen Antonio Stoppani, der bereits 1873 „Anthropozoische Ära“ beziehungsweise „Anthropozoikum“ als Bezeichnungen für ein neues Erdzeitalter vorgeschlagen hatte:. Andere Wissenschaftler verwendeten den Begriff „Noosphäre“ oder Psychozoikum. Hubert Markl verwendet 1995 in seiner Publikation \"Natur als Kulturaufgabe\" „Anthropozoikum“ als aktuellen Faunenschnitt für die alleinige Verantwortung des Menschen. 2008 fand die stratigraphische Kommission der Geological Society of London, der weltweit ältesten geowissenschaftlichen Vereinigung, überzeugende Argumente für die These, dass das als Holozän bezeichnete zwischeneiszeitliche Zeitalter mit stabilen Klimaverhältnissen an sein Ende gelangt und in einen stratigraphischen Abschnitt eingetreten sei, für den. Hierbei spielen der Anstieg der Produktion von Treibhausgasen, die menschengemachten landschaftlichen Veränderungen, welche in ihrem Umfang derweil die natürliche jährliche Sedimentproduktion erheblich übertreffen, die Übersäuerung der Ozeane sowie die fortdauernde Vernichtung von Biota eine Rolle. Sie warnen davor, dass Auf dem 35. Internationalen Geologischen Kongress in Kapstadt 2016 bestätigte die 2009 gebildete, vom britischen Paläobiologen Jan Zalasiewicz geleitete und aus derzeit 34 Personen bestehende Arbeitsgruppe zum Anthropozän die Thesen Crutzens und Stoermers. Im Mai 2019 beschloss dieses Gremium mit deutlicher Mehrheit, bis 2021 einen ausgearbeiteten Entwurf für die Einführung des Anthropozäns bei der \"International Commission on Stratigraphy\" einzureichen, einschließlich eines definitiven geologischen Startpunkts für den Beginn der neuen Epoche. abgerufen am 24. Mai 2019", "section_level": 1}, {"title": "Zeitliche Einordnung.", "content": "1873 stellte der italienische Geologe Antonio Stoppani einen wachsenden Einfluss des Menschen auf die Umwelt fest und prägte den Begriff „anthropozoische Ära“. Auf dem 35. Internationalen Geologischen Kongress in Kapstadt sprach sich 2016 die Arbeitsgruppe zum Anthropozän dafür aus, einen „Golden Spike“ (engl., dt. sinngemäß \"Goldener Punkt\") zu suchen und festzulegen, eine charakteristische Veränderung in den Sedimenten an einem bestimmten Ort („Typlokalität“): Er wird in der Mitte des 20. Jahrhunderts vermutet, dem Zeitpunkt, seit dem der Einfluss der Menschen auf die Erde exponentiell wächst und sehr langlebige Spuren hinterlässt: oberirdische Atombombentests, die „große Beschleunigung“ (\"Great Acceleration\") wirtschaftlicher Aktivität und Ressourcenverbrauchs, Bevölkerungswachstum, „Explosion“ des Einsatzes von Erdöl und Kohle, Entwicklung der Erosionsraten, Kunstdüngereinsatz in der Landwirtschaft; Flugasche, Aluminium- und Beton- sowie viele Plastikpartikel in den Sedimenten; globaler Transport von Tier- und Pflanzenarten in bis dato nicht gekanntem Umfang. Nach einem Vorschlag britischer Geologen von 2008 soll als Beginn des Anthropozäns das Jahr 1800 (der Beginn der Industrialisierung) festgelegt werden. Untersuchungen von Eisbohrkernen ergaben zudem, dass seither die Konzentration von Methan und CO zunimmt. Die offizielle Einfügung des Anthropozäns in das chronostratigraphische System der Erde wurde von der in ihrer \"Working Group on the 'Anthropocene' \" mehrere Jahre ernsthaft diskutiert. Am 29. August 2016 sprach sich die Arbeitsgruppe schließlich mehrheitlich dafür aus, dass der Einfluss des Menschen auf den Planeten signifikant genug ist um die Einführung einer neuen Epoche in der Erdgeschichte zu rechtfertigen. Für den Beginn der Epoche sprachen sich die Geologen jedoch mehrheitlich für das Jahr 1950 aus. Am 16. Juli 1945 wurde in Alamogordo in New Mexico die erste Kernwaffe zu Testzwecken gezündet und damit das Atomzeitalter „eingeläutet“. Dieses Datum wird von den Geowissenschaftlern um Jan Zalasiewicz (* 1954) von der University of Leicester als Beginn für das Anthropozän vorgeschlagen. 2015 stellte für Geologen der University of Leeds hingegen bereits das Jahr 1610 den Beginn des Anthropozäns dar: durch die Einschleppung von Krankheiten in die „Neue Welt“ und das dadurch bedingte Massensterben der indigenen Bevölkerung sei es zu einem markanten Rückgang der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre gekommen, da die von den Ureinwohnern Amerikas genutzten Felder brach lagen und von der Kohlendioxid-fixierenden Vegetation zurückerobert wurden; zudem begann in diesem Zeitraum ein in der Geschichte des Planeten nie zuvor dagewesener Artenaustausch zwischen den naturgemäß bislang weitestgehend isolierten Kontinenten.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele für den Einfluss des Menschen auf die Umwelt.", "content": "Der Einfluss des Menschen auf die Umwelt ist durch stark verbesserte Messmethoden und Möglichkeiten der Datenauswertung (EDV, PCs) besser dokumentiert als noch 1945 (am Ende des Zweiten Weltkriegs). Mit dem Beginn des Kalten Kriegs, der 1989/1990 mit dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der Sowjetunion endete, begannen die USA und die UdSSR im Rahmen eines Rüstungswettlaufs umfangreiche Aktivitäten zur Erforschung des erdnahen Weltraums. Beide entwickelten Trägerraketen, mit denen Satelliten in erdnahe (später auch geostationäre) Umlaufbahnen starten konnten: Der erste Satellit war Sputnik 1, der von der UdSSR im Oktober 1957 in eine Erdumlaufbahn gestartet wurde. Dieses Ereignis fand weltweite Beachtung und versetzte dem Westen den Sputnik-Schock. Bald entwickelten beide Seiten immer leistungsfähigere Satelliten. Sie dienten militärischen (Spionagesatellit) und zivilen Zwecken (der Begriff Erdbeobachtungssatellit wird mit zivilen Zwecken verbunden) – viele Forschungen dienten beiden Zwecken zugleich. Einsatzgebiete waren und sind vor allem Meteorologie (Wettersatelliten), Umweltbeobachtung (Umweltsatellit), Kartierung, Geologie.", "section_level": 1}, {"title": "Artensterben.", "content": "Nach der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN, dt. \"Internationale Naturschutzorganisation\") galten 2007 rund 12 % der Arten der Vögel, 20 % der Säugetiere, 29 % der Amphibien und 33 % der Nacktsamer unter den Pflanzen als bedroht. Der „Living Planet Index“ des WWF konstatierte im Mai 2008, dass die Artenvielfalt auf der Erde zwischen 1970 und 2005 um 27 Prozent gesunken sei. Besonders betroffen waren diesen Erhebungen zufolge Land- und Süßwasserbewohner im asiatisch-pazifischen Raum. Laut WWF sind derzeit rund 34.000 Arten vom Aussterben bedroht. Die Bestände der in den Agrarlandschaften Europas heimischen Brutvogelarten haben zwischen 1980 und 2009, also in dreißig Jahren, um nahezu 50 % abgenommen. Vielfach wird das derzeitige Artensterben mit den großen Massenaussterben der Vergangenheit verglichen. In den 541 Millionen Jahren des Phanerozoikums kam es neben zahlreichen kleineren Aussterbe-Ereignissen zu fünf Massenaussterben mit einem Artenschwund von 75 Prozent oder darüber. Nach neueren Erkenntnissen ereigneten sich diese ökologischen Krisen in geologisch sehr kurzen Zeiträumen (überwiegend innerhalb von wenigen zehntausend Jahren) und bildeten die gravierendsten Einschnitte in die Biodiversität. Der bedeutsamste Unterschied früherer Massensterben zur derzeitigen Situation ist, dass das aktuelle Artensterben durch eine einzige biologische Art – nämlich den Menschen mit seinen Aktivitäten und seinem Raumanspruch und Ressourcenverbrauch – verursacht wird, wohingegen erdgeschichtliche Faunenschnitte auf den Einschlag kosmischer Objekte (Kometen, Asteroiden) sowie in erheblichem Maße auf den Flutbasalt-Ausstoß magmatischer Großprovinzen zurückgeführt werden. Forscher der nationalen autonomen Universität von Mexiko und der Stanford-Universität gehen davon aus, dass 75 Prozent aller Spezies in einigen Jahrhunderten von der Erde verschwinden werden und dass in den letzten 40 Jahren die Hälfte der Tierwelt durch den Menschen ausgelöscht wurde. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) geht davon aus, dass die aktuelle Aussterberate 1.000- bis 10.000-fach über der „normalen“ Hintergrundaussterberate liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Artenverschleppung.", "content": "Durch menschliche Aktivitäten (Warentransporte, Tourismus, Verkehr) wird eine Vielzahl von Arten auf andere Kontinente und damit in Lebensräume verschleppt, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren. Der gegenwärtige Klimawandel begünstigt oftmals die Anpassung an diese Standorte (zum Beispiel Asiatische Tigermücke, Asiatischer Laubholzbockkäfer). Besonders robuste und expansive Arten, denen in den neuen Biotopen oft natürliche Fressfeinde fehlen, können nach kurzer Zeit große Populationen bilden, einheimische (autochthone) Arten verdrängen und auf diese Weise das ökologische Gleichgewicht nachhaltig beeinflussen oder stören. Beispiele hierfür sind die chinesische Wollhandkrabbe und der Riesen-Bärenklau in Europa, die Katze und Aga-Kröte in Australien sowie die Hausratte weltweit.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbreitung von Krankheiten.", "content": "Auch die Ausbreitung von Krankheitserregern wird als Beispiel für die Transformation des Planeten durch den Menschen im Anthropozän angeführt. Sie wird gefördert durch zivilisationsbedingte Übertragungswege – eine leichtere Übertragung und auf den Menschen (Zoonose) infolge menschenbedingter Veränderungen von Ökosystemen sowie eine beschleunigte globale Ausbreitung durch Langstreckenflugreisen.", "section_level": 2}, {"title": "Erschaffung neuer Minerale.", "content": "Ein die Geologie direkt betreffender Faktor sind neu entstandene Minerale: Derzeit (2017) werden 208 von offiziell 5208 bekannten Mineralen menschlichem Schaffen zugeschrieben, hauptsächlich dem Bergbau. Dadurch sind in den letzten 250 Jahren so viele neue Minerale entstanden wie vermutlich niemals zuvor in der Erdgeschichte.", "section_level": 2}, {"title": "Klimawandel.", "content": "Der Mensch hat nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Verständnis den entscheidenden Anteil an der neuzeitlichen anthropogenen globalen Erwärmung, dem aktuellen Klimawandel. Nach dem 2013/14 erschienenen fünften Sachstandsbericht des IPCC ist es extrem wahrscheinlich, dass die in diesem Zeitraum beobachtete Erwärmung zu mehr als 50 % vom Menschen verursacht wurde. Nach der besten Schätzung ist der menschliche Einfluss auf die Erwärmung etwa gleich groß wie die komplette beobachtete Erwärmung während des Zeitraums zwischen 1951 und 2010. Diese Werte werden von anderen Sachstandsberichten gestützt. So wird der menschliche Anteil an der beobachteten globalen Erwärmung 1951–2010 im Fourth National Assessment der USA auf 92-123 % beziffert, wobei Werte über 100 % dafür stehen, dass einer Abkühlung entgegengewirkt wurde. Natürliche Faktoren hatten in diesem Zeitraum nur einen geringen Einfluss auf die Klimaentwicklung. Der IGBP-Klimawandelindex fasst die Entwicklung der weltweiten Folgen des Klimawandels in eine (steil steigende) Kurve. Darin enthalten ist der Kohlenstoffdioxidgehalt der Erdatmosphäre, die mittlere Temperatur, die Höhe des Meeresspiegels und die Seeeisbedeckung. Die mögliche Kompensation der weltweit durch den aktuellen Klimawandel verursachten Schäden („Loss and Damage“) zeitigt eine seit Jahrzehnten andauernde, teils heftige internationale Diskussion: Z. B. der „Green Climate Fund“ soll einen Beitrag dazu leisten. Das Auslösen globaler, möglicherweise abrupt eintretender Kippelemente („Tipping points“) kann unvorhersehbare und nicht mehr umkehrbare Folgen auslösen. Beim Überschreiten des von den Vereinten Nationen ausgegebenen Zwei-Grad-Ziels sind seriöse Vorhersagen über weitere Konsequenzen nicht mehr möglich. Wesentliche, auch geologisch feststellbare Folgen des Klimawandels sind im Folgenden aufgeführt:", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeere („Ozeane“).", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Erwärmung der Ozeane.", "content": "Neben der Luft haben sich unter der globalen menschengemachten Erwärmung auch die Ozeane erwärmt: Sie nahmen über 90 % der zusätzliche vorhandenen Wärmeenergie auf. Die Erwärmung der Ozeane mit der damit verbundenen Volumenausdehnung des Wassers ist mit maßgeblich für den globalen Anstieg der Meeresspiegel. \"→ Abschnitt \"Erwärmung der Ozeane\" unter \"Globale Erwärmung\"\"", "section_level": 4}, {"title": "Versauerung.", "content": "Mit der Klimaerwärmung verbunden sind weitere Effekte wie eine Zunahme des CO-Gehalts der Erdatmosphäre sowie die Versauerung der Meere.", "section_level": 4}, {"title": "Korallenbleiche.", "content": "Die Erwärmung der Ozeane hat unter anderem eine massive Korallenbleiche an verschiedenen Korallenriffs zur Folge, z. B. am australischen Great Barrier Reef.", "section_level": 4}, {"title": "Veränderung des Sauerstoffgehalts.", "content": "Seit 1960 hat der Sauerstoffgehalt der Meere weltweit laut Forschern um ca. 2 % abgenommen; verantwortlich dafür wird die Erwärmung der oberen Wasserschichten gemacht.", "section_level": 4}, {"title": "Veränderung von Meeresströmungen.", "content": "Der zusätzliche Süßwassereintrag im Zuge der globalen Erwärmung in der Antarktis verändert die Dynamik der „Thermohalinen Zirkulation“; unter anderem mit dem sich verändernden globalen Windregime ist sie ein wesentlicher Faktor für die globalen Meeresströmungen.", "section_level": 4}, {"title": "Übernutzung oder Verlust zur Verfügung stehender Ressourcen.", "content": "Einen weiteren Hinweis auf unseren Einfluss auf den Heimatplaneten gibt der „Welterschöpfungstag“: Er gibt an, zu welchem Tag des Jahres die Menschheit hochgerechnet die ihr für dieses Jahr auf der Erde zur Verfügung stehenden Ressourcen verbraucht hat und ist damit ein Maßstab für die Nachhaltigkeit unseres Lebens. 2014 wurde er am 18. August, 2015 am 13., 2016 am 8. August erreicht. 1987 lag er noch auf dem 19. Dezember des Jahres.", "section_level": 3}, {"title": "Böden.", "content": "Der grassierende globale Verlust, beispielsweise der landwirtschaftlich nutzbaren Böden wird unter anderem auf der jährlichen internationalen „Global Soil Week“ thematisiert. Dabei geht es um Themen wie um Bodendegradation, -erosion, -schutz oder -versauerung. Die weltweite Konkurrenz um verbleibende nutzbare und wertvolle Flächen treibt die Preise für Pacht und Kauf von Land in die Höhe, siehe „Landgrabbing“.", "section_level": 3}, {"title": "Peak Oil.", "content": "Das englischsprachige „Peak Oil“ bezeichnet das „globale Ölfördermaximum“, den historischen Zeitpunkt der weltweit maximalen Förderrate von Erdöl.", "section_level": 3}, {"title": "Peak Phosphor.", "content": "Peak Phosphor steht hier als Beispiel für die Endlichkeit des Abbaus und Verbrauchs von Metallen und „Nichtmetallen“, Mineralien und „seltenen Erden“ weltweit.", "section_level": 3}, {"title": "Peak Sand.", "content": "Sand ist eine im Zuge der weltweiten Bautätigkeit (siehe \"Beton\") sowie Landerhaltung (bei der Nordseeinsel Sylt) oder Landgewinnung wie in Dubai und Singapur übernutzte Ressource. Seine Gewinnung vom Meeresboden wird zur menschengemachten ökologischen Katastrophe. Die Strände weltweit sind zwischen 1986 und 2008 um 40 m schmaler geworden.", "section_level": 3}, {"title": "Überfischung.", "content": "Die weltweite Überfischung der Ozeane ist ein drängendes Problem. Im Weltjahresbericht 2012 fordert die Welternährungsorganisation der UNO (\"Food and Agriculture Organization of the United Nations/ FAO\") eine nachhaltigere Fischereipolitik: Nahezu 30 % der Fischbestände weltweit seien überfischt, ungefähr 60 % an der Ausbeutungsgrenze.", "section_level": 3}, {"title": "Landverlust durch Küstenerosion.", "content": "Die – infolge der menschengemachten globalen Erwärmung – steigenden Meeresspiegel und zunehmenden Extremwetter zeitigen auch eine zunehmende Küstenerosion: Dies bedroht neben den eigentlichen Küstenlinien zum Einen eine große Anzahl von Küstenstädten und Häfen weltweit, hat aber auch einen schleichenden Landverlust zur Folge.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltverschmutzung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Lichtverschmutzung.", "content": "Die Lichtverschmutzung als Teil der allgemeinen Umweltverschmutzung betrifft durchschnittlich ca. 80 % der Weltbevölkerung, in Europa und den USA sogar 99 % und hat Folgen für Pflanzen- und Tierwelt. Italienische Wissenschaftler von der Universität Padua haben 2001 zusammen mit dem amerikanischen \"National Geophysical Data Center\" (NOAA) einen Weltatlas der Lichtverschmutzung erstellt; eine Neuauflage erschien Mitte 2016.", "section_level": 3}, {"title": "Luftverschmutzung.", "content": "In Ländern der Dritten Welt, in Russland, in der Volksrepublik China und anderen Schwellenländern ist die Luftverschmutzung besonders hoch. Etwa 90 % des Ertragsrückgangs beim Weizen in Indien ist auf die direkte Wirkung kurzlebiger Schadstoffe wie Ruß und Ozon zurückzuführen, der Rest auf deren Beitrag zur Erwärmung. Beim Einsatz von (ursprünglich als umweltfreundlich angesehenen) Kühlmitteln wie den Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) oder Fluorkohlenwasserstoffen (FKW) entweichen Teile in die Erdatmosphäre, steigen auf und zerstören Teile der stratosphärischen Ozonschicht: Insbesondere über der Antarktis entsteht jährlich ein Ozonloch. Treibhausgase menschlichen Ursprungs tragen zum Treibhauseffekt bei:", "section_level": 3}, {"title": "Radioaktiver Staub.", "content": "Der radioaktive Niederschlag von Kernwaffentests in der Atmosphäre seit Juli 1945 und verstärkt bis in die 1960er Jahre ist ein untrügliches Zeichen für die Veränderung der Erde durch den Menschen: In allen Proben, die seitdem weltweit aus der Biosphäre gezogen werden, lassen sich Radionuklide nachweisen, die nie zuvor auf der Erde existiert hatten.", "section_level": 3}, {"title": "Vermüllung mit Kunststoffen.", "content": "Plastikteile und deren Zersetzungsprodukte sammeln sich insbesondere in den großen Strömungswirbeln der Weltmeere. In manchen Meeresregionen schwimmen sie dicht an dicht auf der Wasseroberfläche. Dem Nordpazifikwirbel (engl. \"North Pacific Gyre\") hat dieses Phänomen den Beinamen \"Great Pacific Garbage Patch\" (dt. \"Großer Pazifikmüllfleck\") eingebracht. An der Oberfläche der teilweise auf Nano-Größe zerkleinerten Stücke reichern sich zahlreiche Umweltgifte an. Mikroplastik ist inzwischen in Organismen gefunden worden, die sich ausschließlich in Tiefseegräben aufhalten. Dies zeigt, wie umfassend sich der Plastikmüll inzwischen in den Ozeanen verbreitet hat. Dabei wird eine Kunststofftüte im Durchschnitt lediglich 25 Minuten lang benutzt; ihr Zersetzungsprozess dauert je nach Kunststoffsorte zwischen 100 und 500 Jahre.", "section_level": 3}, {"title": "Kritik.", "content": "In der geisteswissenschaftlichen Literatur ist das Konzept auf Kritik gestoßen. Das Anthropozän würde die Rolle des Menschen als aus der Natur herausgehobener Art betonen und gerade keine Alternative zur ungehemmten Umgestaltung der Erde durch den Menschen vermitteln. Im Gegenteil würden die bisherigen Eingriffe des Menschen in Naturkreisläufe zum Anlass oder als Rechtfertigung gebraucht, um – diesmal mit dem Anspruch der Reparatur – erneut, gezielt und mit größeren Zielen ökologische Steuerungsmechanismen zu beeinflussen. Vorschläge des Geoengineerings würden den Menschen endgültig zum Herrscher der Erde machen, auch wenn sie unter dem Aspekt der Verantwortung für frühere Eingriffe und die weitere Entwicklung kommuniziert würden. Stattdessen wäre eine (Re-)Integration des Menschen in die natürliche Umwelt erforderlich, die gerade nicht mit einer herausgehobenen Stellung vereinbar sei. In seiner Kritik an der Idee des Anthropozäns weist Jürgen Manemann darauf hin, dass dieses Konzept in einem Zivilisationsmodell gründe, das vom Machbarkeits- und Perfektibilitätswahn geprägt sei. Dies zeige sich nicht zuletzt an der inneren Dimension der Idee des Anthropozäns, die auf einen Trans- oder Posthumanismus ziele. Statt mehr Technik und mehr Wissen sei es nötig einen Kulturwandel einzuleiten. Dazu müsste die Zivilgesellschaft in eine Kulturgesellschaft transformiert werden. Das Gegenkonzept zur Idee des Anthropozäns sei eine neue Humanökologie, die Wege zur kulturellen Erneuerung der Menschen aufweise und gleichzeitig daran mitwirke, kreativ neue Strukturen zu entwickeln, die helfen, Grundfähigkeiten zu entwickeln, die es Menschen ermöglichen, angesichts der Klimakatastrophe ein humanes Leben zu führen. Kritik innerhalb der Erdwissenschaften wird daran festgemacht, dass das Anthropozän keinen global definierbaren Beginn habe, wie es für eine Periodisierung erforderlich ist. Auf verschiedenen Kontinenten hat der Mensch zu unterschiedlichen Zeitpunkten massiv in den Naturhaushalt eingegriffen. In Amerika oder Australien seien Merkmale später aufgetreten als im Nahen Osten oder Südeuropa. Andererseits hätten die Eingriffe des Menschen seit dem Ende der letzten Eiszeit graduell zugenommen, eine scharf umrissene Grenze gebe es nicht. Die dieser Bewertung entsprechende Epoche ist schon anerkannt, nämlich als das Holozän, von dem das Anthropozän abgegrenzt werden solle. Nicht zuletzt wurde Kritik daran erhoben, dass die Menschheit der Industriegesellschaften sich selbst als geologische Epoche definiert, obwohl die Dauerhaftigkeit der menschlichen Einflüsse auf die Erde oder auch die Anwendbarkeit des Begriffs Mensch (Anthropo-) auf künftige, genetisch optimierte und durch Technologie unterstützte Wesen keineswegs gesichert ist. Die Deutsche Stratigraphische Kommission schreibt dazu:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Ausdruck Anthropozän (zu und ) ist ein Vorschlag zur Benennung einer neuen geochronologischen Epoche: nämlich des Zeitalters, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist.", "tgt_summary": "人类世(英文:Anthropocene)又称人新世,是一个尚未被正式认可的地质概念,用以描述地球最晚近的地质年代。人类世并没有准确的开始年份,可能是由18世纪末人类活动对气候及生态系统造成全球性影响开始。这个日子正与詹姆斯·瓦特(James Watt)于1784年改良蒸汽机吻合。一些学者例如威廉·拉迪曼则将人类世拉到更早的时期,例如人类开始务农的时期。", "id": 465914} {"src_title": "Gallatin County (Illinois)", "tgt_title": "加拉廷縣 (伊利諾伊州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im süd-südöstlichen Teil von Illinois an der Mündung des Wabash River in den Ohio, die jeweils die Grenze zu Indiana und Kentucky bilden. Es hat eine Fläche von 851 Quadratkilometern, wovon zwölf Quadratkilometer Wasserflächen sind. An das Gallatin County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste weiße Siedler war der Büchsenmacher Michael Sprinkle, der sich hier kurz vor 1800 auf dem Gebiet des heutigen Shawneetown niederließ. Der nächste Siedler war 1802 Alexander Wilson mit seiner Familie. 1808 oder 1809 wurde dann, nach dem Zuzug mehrerer weiterer Siedler, der kleine Ort Shawneetown gegründet und 1812 ein Landbüro gegründet. Am 14. September 1812 wurde das Gallatin County aus ehemaligen Teilen des Randolph County gebildet, Benannt nach Albert Gallatin (1761–1849), einem früheren Finanzminister der USA (1801–1814). Zur gleichen Zeit entdeckte man die ersten Salzminen, deren Erträge in der Folgezeit, bis ca. 1870, zum wichtigsten Handelsprodukt wurden. 1830 hatte das County bereits eine Bevölkerung von 7.400 Personen. Der Höchststand war 1900 mit fast 16.000 Einwohner erreicht. Nach dem endgültigen Aus des Salzabbaus gingen die Zahlen bis heute stetig zurück auf nunmehr nur noch knapp 5.600 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Gallatin County 5.589 Menschen in 2.775 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 6,7 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 2.775 Haushalten lebten statistisch je 2,10 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,9 Prozent Weißen, 0,2 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,1 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,2 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,2 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 58,3 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 20,5 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,3 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 34.319 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 22.200 USD. 19,3 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Gallatin County.", "content": "City Villages Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Gallatin County ist in zehn Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gallatin County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois. Im Jahr 2010 hatte das County 5589 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 6,7 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Shawneetown.", "tgt_summary": "加拉廷县(英语:Gallatin County)是美国伊利诺伊州东南部的一个县,东北邻印地安纳州,东邻肯塔基州。面积851平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口6,445人。县治肖尼敦 (Shawneetown)。", "id": 69249} {"src_title": "Botschafter der Angst", "tgt_title": "諜網迷魂", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Während des Koreakriegs gerät eine amerikanische Infanterieeinheit in einen Hinterhalt und wird gefangen genommen. Als die Überlebenden – für den Zuschauer zunächst überraschend – in die USA zurückkehren, wird Sergeant Raymond Shaw als Kriegsheld gefeiert, da er laut der übereinstimmenden Aussagen seiner Kameraden den Feind zurückgeschlagen und den Trupp gerettet hat. Die Erklärung für den Widerspruch findet Shaws früherer Vorgesetzter Major Ben Marco in seinen eigenen Alpträumen, die zeigen, wie die Soldaten in chinesischer Gefangenschaft einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Shaw wurde dabei zu einem skrupellosen Mordinstrument umfunktioniert. Er wird von kommunistischen Agenten kontaktiert, die ihn mittels eines Auslösemechanismus (die Karo-Dame eines Kartenspiels) dazu bringen, Morde zu begehen, an die er sich hinterher nicht erinnert. Marco nimmt Kontakt mit Shaw auf und ermutigt ihn, gegen die Konditionierung anzukämpfen. Shaws Mutter will den Heldenstatus ihres Sohnes politisch ausschlachten. Sie ist in zweiter Ehe mit dem antikommunistischen und populistischen Senator Iselin verheiratet, der aber wenig mehr als ihre Marionette ist. Shaw rebelliert gegen seine Mutter, verbündet sich mit dem liberalen Senator Jordan, Iselins schärfstem Kritiker, und heiratet dessen Tochter, seine Jugendliebe Jocelyn. Shaws Mutter ist jedoch selbst an höchster Stelle in die Verschwörung involviert und befiehlt ihrem Sohn, Senator Jordan und Jocelyn zu töten. Senator Iselin ist es inzwischen gelungen, sich von seiner Partei als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten aufstellen zu lassen. Shaw erhält den Auftrag, auf dem Parteitag den Präsidentschaftskandidaten zu erschießen, um dem nachrückenden Iselin den Weg ins Weiße Haus zu ebnen. In letzter Sekunde erschießt Shaw stattdessen seine Mutter und Iselin. Bevor Marco eingreifen kann, begeht Shaw, der seine Tapferkeitsmedaille trägt, Selbstmord. Die letzte Szene des Films zeigt Marco, der einen kurzen Nachruf auf Shaw hält.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Obgleich sich der Film relativ eng an die Romanvorlage hält, gibt es eine nicht unwesentliche Änderung im Finale. Während sich Raymond Shaw im Film aus eigenem Entschluss selbst erschießt, deutet der Roman an, dass Major Marco Raymond unter Hypnose dazu bringt, sich zu erschießen, um der Armee die „Schande“ zu ersparen, dass einer ihrer am höchsten dekorierten Veteranen auf den elektrischen Stuhl steigen müsste. Auch findet sich Marcos Nachruf nicht im Buch. Kurz nach dem US-Start am 24. Oktober 1962 wurde \"Botschafter der Angst\" aus den amerikanischen Kinos zurückgezogen. Dies gab vielfach Anlass für Spekulationen, dass entweder Frank Sinatra, der den Film mitfinanzierte, wegen Parallelen zur Ermordung John F. Kennedys weitere Aufführungen unterbinden wollte, oder dass es wegen der Aufteilung der Einnahmen zu einem juristischen Streit zwischen Sinatra und United Artists gekommen sein könnte. Beide Erklärungsversuche sind bis heute nicht belegt. Angela Lansbury ist in Wahrheit nur drei Jahre älter (sie wurde 1925 geboren) als ihr Filmsohn Laurence Harvey (* 1928). In der Bundesrepublik (wo der Film am 1. März 1963 in die Kinos kam) lief \"Botschafter der Angst\" jahrzehntelang in einer in den Traumsequenzen bzw. Rückblenden gekürzten Fassung. Im Original sind zwei optisch und in den Dialogen miteinander verwobene Szenerien zu sehen: Die tatsächlichen Ereignisse in einem Hörsaal, als dort die Kommunisten die Wirkung der Hypnose auf die amerikanischen Soldaten demonstrieren und erklären, und die subjektive Wahrnehmung der hypnotisierten Soldaten, die scheinbar in einem Gewächshaus inmitten einer Versammlung von Blumenzüchterinnen sitzen. In der deutschen Fassung wurden die Damenrunde und alle Verweise hierauf komplett entfernt. Erst die vom Fernsehsender Arte rekonstruierte Fassung enthält die mit Untertiteln versehenen, geschnittenen Einstellungen. 2004 kam Jonathan Demmes Neuverfilmung, die vor dem Hintergrund des Irakkriegs angesiedelt ist, unter dem Titel \"Der Manchurian Kandidat\" in die Kinos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Botschafter der Angst ist ein US-amerikanischer, in Schwarzweiß gedrehter satirischer Politthriller aus dem Jahr 1962. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Richard Condon, Regie führte John Frankenheimer.", "tgt_summary": "《谍网迷魂》(,又译《谍影迷魂》或《满洲候选人》)是一套1962年首映的美国惊悚片,导演是约翰·法兰克海默(John Frankenheimer),演员有法兰克·辛纳屈(Frank Sinatra)、Laurence Harvey、安吉拉·兰斯伯里、以及珍纳·李等。", "id": 1187987} {"src_title": "Transmutation", "tgt_title": "核嬗变", "src_document": [{"title": "Transmutation in der Nuklear-Entsorgung.", "content": "Seit den 1990er Jahren werden als Transmutation spezielle Techniken bezeichnet, mit denen radioaktiver Abfall in seiner Gefährlichkeit verringert werden soll, indem durch Kernreaktionen mit freien Neutronen die besonders langlebigen radioaktiven Bestandteile in kürzerlebige verwandelt werden. Hauptsächlich geht es dabei um die minoren Actinoide Neptunium, Americium und Curium – genauer: die Nuklide Np-237, Am-241, Am-243 und Cm-245 – mit ihren besonders langen Halbwertszeiten. In manchen der Konzepte soll auch Plutonium mit umgewandelt werden, obwohl Plutonium auch in Form von Uran-Plutonium-MOX-Brennstoff in heutigen (2015) Kernkraftwerken genutzt werden kann. Bestimmte Konzepte sehen zusätzlich die Transmutation langlebiger Spaltprodukte vor.", "section_level": 1}, {"title": "Partitionierung.", "content": "Vor der Transmutation müssen bei den meisten Verfahren zunächst die zu bearbeitenden Anteile – also die minoren Actinoide, je nach gewählter Strategie zusammen mit dem Plutonium und evtl. den Spaltprodukten – aus dem gebrauchten (\"abgebrannten\") Reaktorbrennstoff abgetrennt werden. Für diese \"Partitionierung\" (Partitioning) müssen chemische Verfahren entwickelt werden, die über die existierenden Wiederaufarbeitungsverfahren, z. B. den PUREX-Prozess, hinausgehen. Erforscht werden neben hydrometallurgischen auch pyrometallurgische Verfahren, nämlich elektrochemische Prozesse in einer Salzschmelze.", "section_level": 2}, {"title": "Geeignete Transmutationsreaktion: Kernspaltung.", "content": "Die vorherrschenden Reaktionen der Actinoide mit Neutronen sind Kernspaltung und Neutroneneinfang. Die Spaltung ist der zur Halbwertszeitverkürzung erwünschte Prozess; er liefert zugleich auch noch nutzbare Energie. Der Neutroneneinfang erzeugt dagegen nur das nächst schwerere, manchmal ebenfalls langlebige Nuklid. Der Spaltungs-Wirkungsquerschnitt von Nukliden mit gerader Neutronenzahl für einfallende thermische Neutronen ist klein und wächst erst für Neutronenenergien oberhalb ca. 1 MeV stark an. Der Einfangquerschnitt ist dagegen bei allen Nukliden für thermische Neutronen am größten. Deshalb werden zur Transmutation überwiegend Anlagen mit einem „schnellen“, also nicht moderierten Neutronenspektrum in Betracht gezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Transmutation mit kritischen Reaktoren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Minore Actinoide.", "content": "Reaktoren mit schnellen Neutronen können zur Transmutation der minoren Aktinoide genutzt werden. Dazu gab es bereits Experimente, beispielsweise im Kernkraftwerk Phénix in Frankreich und in der Anlage EBR-II in USA. Auch für das Konzept des Dual-Fluid-Reaktors wird die Einsatzmöglichkeit zur Transmutation erwähnt. Ein von Anfang an auf Transmutation und gleichzeitige Energiegewinnung ausgelegtes Projekt war ASTRID (Advanced Sodium Technological Reactor for Industrial Demonstration), ein in Frankreich geplantes 600-Megawatt-Kernkraftwerk mit natriumgekühltem Reaktor der IV. Generation. Das Astrid-Projekt wurde 2019 vorläufig eingestellt, eine Weiterführung des Projekts in der zweiten Hälfte des jetzigen Jahrhunderts ist angedacht. Auch andere existierende oder im Bau befindliche schnelle Reaktoren, z. B. die russischen Brutreaktortypen BN-800 und BN-1200, können so betrieben werden. Die Transmutation von minoren Aktinoiden in schnellen Reaktoren kann allerdings zu Sicherheitsproblemen führen, wie hier am Beispiel des BN-800 erläutert wird. Im BN-800-Reaktor ist zur Zeit die Transmutation der in einem Jahr anfallenden minoren Aktinoide eines 1-GW-Kernkraftwerks möglich. An der Steigerung der Menge wird gearbeitet. Dazu ist es notwendig, das Uran 238 vollständig aus dem Reaktorkern zu entfernen und durch einen inerten Platzhalter zu ersetzen. In diesem Falle wäre es möglich, 90 kg minore Aktinoide im Jahr zu transmutieren, den Ausstoß von etwa fünf Leichtwasserreaktoren der 1-GW-Klasse.", "section_level": 3}, {"title": "Spaltprodukte.", "content": "Die Transmutation langlebiger Spaltprodukte (z. B. Selen-79, Zirconium-93, Technetium-99, Palladium-107, Iod-129 und Cäsium-135) ist wegen der sehr geringen Einfangquerschnitte im schnellen Neutronenspektrum anspruchsvoll. Je nach Nuklid kommen allerdings auch andere Reaktionen, vor allem (n,alpha)-Reaktionen, in Betracht. In den 1990er Jahren wurde an dem Versuchsreaktor ALMR in Hanford – mit schnellem Neutronenspektrum – die Transmutation von Technetium-99 in kurzlebige Spaltprodukte demonstriert. Es konnte deutlich mehr Technetium-99 transmutiert werden, als gleichzeitig erzeugt wurde. Auch thermische Neutronen wären zur Transmutation nicht effizient, da in diesem Falle Bestrahlungszeiten von weit mehr als 100 Jahren erforderlich würden. Es gibt Überlegungen, das Spektrum schneller Reaktoren durch geeignete Moderatoren für die Spaltprodukttransmutation zu optimieren. Insgesamt ist anzumerken, dass langlebige Spaltprodukte (hauptsächlich Technetium 99 und Cäsium 135) gegenüber Plutonium 239, Uran 235/238 oder minoren Aktinoiden eine um mehrere Größenordnungen geringere Radiotoxizität haben, wie obiger Abbildung zu entnehmen ist.", "section_level": 3}, {"title": "Transmutation mit beschleunigergetriebenen Reaktoren.", "content": "Im Brennstoff kritischer Reaktoren dürfen die minoren Actinoide nur eine geringe Beimischung bilden, denn wegen ihres zu kleinen Generationenfaktors wird sonst die Kritikalität nicht erreicht. Diese Beschränkung entfällt aber, wenn der Reaktor unterkritisch mit einer äußeren, von einem Teilchenbeschleuniger „getriebenen“ Neutronenquelle betrieben wird. Mit der Entwicklung der Spallations-Neutronenquellen sind Leistungsreaktoren dieser Art in den Bereich des Möglichen gerückt. Solche \"Accelerator Driven Systems\" (ADS) könnten alle überhaupt spaltbaren Nuklide energieliefernd verwerten. Zwei Konzepte sind besonders bekannt geworden: das Konzept von Bowman u. M. und der \"Energy amplifier\" (Energieverstärker) nach Carlo Rubbia u. M. (manchmal auch als „Rubbiatron“ bezeichnet). Bowmans Vorschlag ist der technologisch anspruchsvollere und „radikalere“ (mit Transmutation auch der Spaltprodukte). Er hat aber – zumindest bis 2013 – nicht zu detaillierten Entwicklungsarbeiten geführt. Rubbias Vorschlag hält sich näher an schon erprobte Technologien. Die europäische ADS-Demonstrationsanlage MYRRHA (Multi-purpose hYbrid Research Reactor for High-tech Applications) soll im Forschungszentrum Mol in Belgien errichtet werden und etwa 2030 in Betrieb gehen. Eine ADS-Versuchsanlage am Beschleunigerzentrum J-PARC in Japan ist im Bau und soll den Betrieb mit Transmutationsbrennstoff etwa 2020 aufnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Verwertung von Waffenplutonium.", "content": "Eine mit der Abfallverarbeitung verwandte Aufgabe ist die friedliche Nutzung (und damit Beseitigung) vorhandener Waffenplutonium-Vorräte. Sie kann zwar schon in heutigen (2015) Leichtwasserreaktoren mit MOX-Brennelementen erfolgen. Dabei entsteht allerdings aus dem Uran-Anteil des Brennstoffs wieder neues, wenngleich nicht waffengeeignetes Plutonium. Schneller wirksam und vielleicht wirtschaftlicher wäre die Verwendung modifizierter Reaktoren, wie z. B. von Galperin u. M. unter der Bezeichnung \"Plutonium incinerator\" (Plutoniumverbrenner) vorgeschlagen. In einem üblichen Westinghouse-Druckwasserreaktor würde dazu statt des normalen Brennelement-Typs ein Typ mit zwei konzentrischen, verschieden beladenen Zonen (\"seed and blanket\") verwendet. Die Innenzone jedes Brennelements enthält das Plutonium, aber kein Uran, und hat ein hohes Moderator-zu-Brennstoff-Verhältnis; die Außenzone enthält den Brutstoff Thorium, aus dem Uran-233 entsteht, das direkt im Reaktorbetrieb wieder verbraucht wird. Der Reaktor würde als Kraftwerk die elektrische Leistung von 1100 Megawatt liefern. Von der jährlichen Beladung mit 1210 kg Waffenplutonium würden 702 kg durch Spaltung beseitigt. Die restlichen 508 kg hätten beim Entladen einen hohen Anteil geradzahliger Transurane (Pu-240, Pu-242, Am-242, Cm-242, Cm-244) und eine hohe Spontanspaltungsaktivität, wären also für militärische Waffen ungeeignet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Transmutation (lateinisch \"transmutatio\": Verwandlung) ist die Umwandlung eines chemischen Elements in ein anderes. Die historischen Alchemisten bezeichneten damit die angestrebte Verwandlung unedler Metalle in Gold oder Silber, etwa mit einem Stein der Weisen.", "tgt_summary": "核嬗变是一种化学元素转化成另外一种元素,或一种化学元素的某种同位素转化为另一种同位素的过程。能够引发核嬗变的核反应包括一个或多个粒子(如质子、中子以及原子核)与原子核发生碰撞后引发的反应,也包括原子核的自发衰变。 但反过来说,原子核的自发衰变或者与其他粒子的碰撞并不一定都导致核嬗变。比如,γ衰变以及同它有关的内转换过程就不会导致核嬗变。核嬗变既可以自然发生,也可以人工引发。", "id": 2648587} {"src_title": "Ágætis byrjun", "tgt_title": "好的開始", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Songs sind, wie auf den meisten Alben der Band, aber im Gegensatz zum Nachfolge-Album ( ), fast vollständig auf Isländisch, der Muttersprache der Bandmitglieder, gesungen (abgesehen von \"Olsen Olsen\", das in der von dem Sänger Jónsi erfundenen Sprache \"Vonlenska\" gesungen wird). Es ist zudem das erste Album mit dem Keyboarder Kjartan Sveinsson und zugleich das letzte mit dem Schlagzeuger Águst Gunnarsson, der die Band kurz nach Ende der Aufnahmen verließ. Der Albumtitel ist eine Anspielung darauf, wie die Band über ihr Debütalbum Von reflektiert hat; dieses Thema findet sich auch im namensgebenden Song wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Stil und Stücke.", "content": "Anders als auf dem Vorgängeralbum \"Von\" ist der Stil auf \"Ágætis byrjun\" einheitlicher und weniger experimentell; auf Ambient–Stücke, wie sie bei ihrem Debütalbum recht häufig vorkamen, wurde fast vollständig verzichtet, nur die kurzen, vereinzelt in die Titel eingebundenen Interludes (z. B. zwischen \"Svefn-g-englar\" und \"Starálfur\") erinnern noch daran. Besonders auffallend ist, dass Jónsi seit diesem Album seine Gitarre fast nur noch mit dem Cello-Bogen bedient. Dies trägt seither stark zum typischen Sound von Sigur Rós bei. Insgesamt ist auch der Sound deutlich klarer und definierter als auf \"Von\", auf dem er auffallend rau und hallend ausgefallen ist. In den Songs dominiert nun der typische Sound von Sigur Rós, jedoch finden sich in einigen Liedern auch Einflüsse aus anderen Musikrichtungen, so zum Beispiel Jazz in \"Ný batterí\", Jazz und Blues in \"Hjartað hamast\" sowie isländischer Folk in \"Olsen Olsen\". Die zehn Songs des Albums sind teilweise aufeinander bezogen. Das Intro enthält rückwärtsgespielte Teile des Titelstückes \"Ágætis byrjun\", der Song \"Avalon\" enthält instrumentale Passagen aus \"Starálfur\", jedoch vierfach verlangsamt. Es wurden die Stücke \"Ný batterí\", \"Svefn-g-englar\" und \"Viðrar vel til loftárása\" als Singles ausgekoppelt. Außer zum Lied \"Ný batterí\", entstanden zu den Singles auch Videos. \"Svefn-g-englar\" war auch Bestandteil der Hintergrundmusik der Folge 675 des Tatorts (\"Nachtgeflüster\" (aus Köln), 2007).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ágætis byrjun („Ein recht guter Start“) ist das zweite Album der isländischen Band Sigur Rós. Es erschien zunächst in Island im Juni 1999 über das Label \"Smekkleysa\" und im August 2000 über \"FatCat Records\".", "tgt_summary": "《好的开始》(Ágætis byrjun)是冰岛后摇滚乐团Sigur Rós在1999年所发行的第二张录音室专辑。《好的开始》在1998年夏天到1999年春天期间录制,发行后获得好评。", "id": 74054} {"src_title": "Die Nacht des Jägers", "tgt_title": "獵人之夜", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Am Ohio River in den USA, etwa Anfang der 1930er-Jahre während der Großen Depression: Harry Powell, ein psychopathischer Frauenmörder, zieht als Wanderprediger mordend durch die Lande. Auf seine beiden Hände hat er die Wörter „Love“ und „Hate“ tätowiert. Wegen eines vergleichsweise harmlosen Autodiebstahls kommt er für einige Wochen ins Gefängnis, wo er mit dem zum Tode verurteilten Mörder und Bankräuber Ben Harper die Zelle teilt. Dieser erbeutete 10.000 Dollar bei einem Raub (nach heutiger Kaufkraft, Stand Juli 2019, rund 188.000 US-Dollar) und brachte dabei zwei Menschen um. Nur Bens Kinder John und die kleine Pearl wissen, dass er das Geld in Pearls Puppe versteckt hat. Sie mussten ihrem Vater kurz vor seiner Verhaftung schwören, dies niemand zu verraten. Powell erfährt von dem Geld – nicht aber von dem Versteck –, indem er Ben im Schlaf ausfragt. Nach Bens Hinrichtung möchte Powell unbedingt die Beute an sich bringen. Als Powell entlassen wird, macht er sich sofort an Bens leichtgläubige Witwe Willa Harper heran, indem er vortäuscht, Gefängnispriester gewesen zu sein und das Vertrauen ihres Mannes genossen zu haben. Frömmelnd erschleicht er sich durch anschauliche Predigten das Wohlwollen der übrigen Dorfbewohner, überzeugt schließlich auch Willa und heiratet sie. Doch John spürt schon früh, dass etwas mit Powell nicht stimmt. Powell seinerseits weiß schon bald, dass John das Versteck der Beute kennt, und setzt ihn und Pearl zunehmend unter Druck. Willa gerät schnell in eine psychische Abhängigkeit von dem Prediger und hat mehr Vertrauen zu ihm als zu ihrem", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorproduktion.", "content": "\"The Night of the Hunter\" basiert auf dem gleichnamigen Debütroman von Davis Grubb, der im Jahre 1953 erschien und zum Bestseller wurde. Grubb ließ sich unter anderem für die Handlung von seiner Mutter inspirieren, die in den 1930er-Jahren ehrenamtlich verarmte Familien betreut hatte. Als historische Vorlage für Harry Powell diente Grubb der 1892 in den Niederlanden geborene Serienmörder Harry F. Powers. Dieser veröffentlichte Anfang der 1930er-Jahre an alleinstehende oder verwitwete Frauen gerichtete Kontaktanzeigen, in denen er vorgab, auf der Suche nach Liebe und einer Frau zu sein. Er beraubte und ermordete die Witwen Dorothy Lemke und Asta Eicher, die mit ihm Kontakt aufgenommen hatten, außerdem tötete er die drei Kinder von Eicher. Powers wurde nach seiner Verhaftung zum Tode verurteilt und wäre im September 1931 beinahe das Opfer eines 4.000 Leute umfassenden Lynchmobs geworden. Am 18. März 1932 wurde", "section_level": 2}, {"title": "Drehbuch.", "content": "Mit dem Verfassen des Drehbuchs wurde der renommierte Autor James Agee beauftragt, der vertraut war mit der Weltwirtschaftskrise und ihren Auswirkungen auf die ländliche Bevölkerung, die im Film thematisiert wurde. 1941 hatte er nämlich den bedeutenden Bildband \"Preisen will ich die großen Männer\" über das Elend der Menschen in der Weltwirtschaftskrise in den USA herausgebracht. Agees Fassung stellte sich als deutlich zu lang heraus, er ließ kleine Nebenfiguren seitenlange Monologe führen und führte eine afroamerikanische Familie in die Handlung ein,", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "Laughton spielte kurz mit dem Gedanken, die Rolle des Harry Powell selbst zu spielen, allerdings wäre er als alleiniger Hauptdarsteller aus Sicht der Studios ein zu großes finanzielles Risiko gewesen. Gary Cooper war im Gespräch, doch er soll die negative Rolle aus Angst um seine Karriere abgelehnt haben. Auch Laurence Olivier und sogar Jack Lemmon wurden diskutiert. Am Ende entschied man sich für Robert Mitchum, der in vielen Filmen bereits Antihelden oder negative Charaktere verkörpert hatte. Für Mitchum wurden die Dreharbeiten nach eigenen Aussagen ein Horrortrip: Er identifizierte sich so sehr mit der Rolle des Verbrechers Harry Powell und war dabei derart über sich selbst schockiert, dass er erst Jahre später in der Lage war, über den Film zu sprechen. Er bezeichnete Laughton jedoch als den besten Regisseur, mit dem er je gearbeitet habe. Shelley Winters, die in den 1950er-Jahren eigentlich eine Hauptdarstellerin war, akzeptierte die relativ kleine Rolle der Mutter. Später nannte sie ihren Auftritt im Film wohl „die nachdenklichste und zurückhaltendste Darstellung, die ich je gegeben habe“. Laughton setzte", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten von \"Die Nacht des Jägers\" dauerten von August bis Oktober 1954, sie wurden von den Beteiligten in späteren Jahren einhellig als harmonisch bezeichnet. Das Budget betrug rund 600.000 US-Dollar, was damals bereits eine eher bescheidene Summe für eine A-Filmproduktion war. Ein Problem in der Spätphase der Dreharbeiten war, dass Mitchum bereits mit \"... und nicht als ein Fremder\" an einem neuen Film drehte und er nur an Sonntagen zur Verfügung stehen konnte. Mitchum bereitete zudem persönliche Probleme durch unprofessionelles Verhalten und ständige Trunkenheit am Set, wie sich Paul Gregory erinnerte.", "section_level": 2}, {"title": "Themen und Analyse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Filmhistorischer Kontext.", "content": "Der Film gilt als einzigartige Mischung verschiedener filmischer Stile und Genres, auf die die Zuschauer seinerzeit nicht vorbereitet waren. \"Die Nacht des Jägers\" sei einzigartig in der Filmgeschichte, da der Film sich keiner Strömung zurechnen lasse und sich auch nicht mit anderen Werken von Laughton vergleichen lasse, da es seine einzige Arbeit als Filmregisseur blieb. Mit seiner bedrohlich-beunruhigenden Grundstimmung wird \"Die Nacht des Jägers\" häufig dem Film noir zugerechnet. Die allermeisten Film noirs waren Kriminalfilme der 1940er- und 1950er-Jahre mit zumeist pessimistischer Weltsicht. Die Zuordnung von \"Die Nacht des Jägers\" ist allerdings nicht unumstritten, vor allem wegen seiner surrealistischen und märchenhaften Tendenzen, die", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz von Musik.", "content": "Die teilweise auffallende Filmmusik von Walter Schumann ist an die Begleitmusik zu Stummfilmen angelehnt. Schumann hatte in der Vergangenheit bereits mit Laughton gearbeitet und war dessen erste und einzige Wahl. Schumann legte für Harry Powell eine laute Themenmusik an, die ständig bei dessen Erscheinen auftritt. Dieses Thema wird schon im Vorspann beim Namen \"Robert Mitchum\" gespielt (von Schumann „pagan motif“ getauft), dann in der ersten Szene, in welcher Mitchum im Auto fährt und erstmals auftaucht, wiederholt. In einer späteren Szene überzeugt Mrs. Spoon Willa nach der Hinrichtung ihres Mannes davon, dass sie sich nochmals verheiraten solle – die Kamera schneidet zweimal kurz auf einen großen, schwarzen Zug, mit welchem Powell offenbar in Richtung Familie Harper fährt. Durch Bild und Ton wird so das tragische Schicksal von Willa bereits vorweggenommen. Andere Figuren wie Onkel Birdie und Mrs. Cooper bekommen ebenfalls eigene, zu den Figuren passende Musikthemen zugeteilt,", "section_level": 2}, {"title": "Geografische und geschichtliche Einordnung.", "content": "Geografisch spielt die Handlung des Films am Ohio River in den Appalachen und damit nicht wirklich in den Südstaaten, sondern an der Grenze zwischen West Virginia und Ohio. Trotzdem knüpft \"The Night of the Hunter\" inhaltlich wie formal an die literarische Gattung der Southern Gothic an, zu welcher der Roman von Grubb ebenfalls gehört. Daher kann man den Film akkurater als „Appalachian Gothic“ sehen. Mit seiner Sozialkritik, dem Vorkommen von ländlichen Dörfern sowie den düsteren und markanten Charakteren werden viele Kennzeichen des Southern Gothic bei \"The Night of the Hunter\" erfüllt. Der Ohio River nimmt im Film eine zentrale Rolle ein: bei dem Picknick am Fluss, als Wohnort von Onkel", "section_level": 2}, {"title": "„Gut und Böse“ in den Figuren.", "content": "\"Die Nacht des Jägers\" beinhaltet biblische und auch märchenhafte Elemente. So bezieht sich die Handlung mehrmals konkret darauf, wie Moses und Jesus ihren Feinden entkommen konnten. Die Flucht und Situation der Kinder erinnert an Grimmsche Märchen wie \"Hänsel und Gretel\" oder \"Rotkäppchen\". Laughton selbst bezeichnete den Film als „albtraumhaftes Mother Goose“, wobei die Figur der mütterlichen Rachel speziell an die im englischen Sprachraum beliebte Figur der Mother Goose erinnert. Der Film sollte in seinem Szenenbild und der Kameraarbeit bewusst aus der Perspektive eines Kindes – und aus der Sicht eines Kindes auf die Welt", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung und Publikumsreaktion.", "content": "\"Die Nacht des Jägers\" hatte seine Premiere am 26. Juli 1955 in Paul Gregorys Heimatstadt Des Moines in Iowa, landesweit wurde er einen Monat später am 26. August 1955 veröffentlicht. In Deutschland und Österreich erschien der Film erst im März 1956 in den Kinos. Kommerziell war der Film seinerzeit ein Misserfolg, so erinnerte sich beispielsweise die Kritikerin Pauline Kael, dass sie den Film in einem Kino mit 2000 Plätzen gesehen habe, von denen nur", "section_level": 2}, {"title": "Zeitgenössische Kritiken.", "content": "Die zeitgenössischen Kritiken zu \"The Night of the Hunter\" fielen nur gemischt aus, an der US-Ostküste wurde der Film sogar von einigen Kritikern komplett verrissen. Die Kritiken in Kalifornien fielen besser aus, aber selbst das dort ansässige Branchenblatt \"Variety\" zeigte sich wenig überzeugt: Der „unbarmherzige Terror“ von Grubbs Romanvorlage würde bei Paul Gregory und Charles Laughton in ihrer Verfilmung verschwinden. Das Debüt von Gregory als Produzent und Laughton als Regisseur sei zwar vielversprechend, doch das komplette Produkt sei, obwohl manchmal faszinierend, insgesamt gescheitert. Es verliere seinen wichtigen Antrieb durch zu viele Seitengeschichten, die auf den Film einen „dunstigen Effekt“ ausüben würden. Ein direkteres Erzählen der Geschichte ohne die „Verschönerungen“ hätte den Film überzeugender gemacht. Positiver gestimmt waren die Kolumnisten Ed Sullivan und Louella Parsons sowie Charlotte Speicher im \"Library Journal\", die als eine der wenigen Stimmen komplett von \"The Night of the Hunter\" begeistert war: „In seiner Sensibilität, seiner einfallsreichen und oft poetischen Kameraarbeit, seiner eindringlichen Filmmusik, seinem geschickten Einsatz von Hymnen und besonders in seiner ergreifenden, nervenzerreibenden Kraft, bildet er eine wichtige und denkwürdige Leistung.“ In der Regel versuchten die meisten Rezensenten, Lob und", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Rezeption.", "content": "In den folgenden Jahrzehnten veränderte sich die Rezeption des Filmes grundlegend, nicht zuletzt durch Ausstrahlungen des Filmes im US-Fernsehen sowie den sich verändernden Publikumsgeschmack. Vorherige Aspekte des Films, die als übertrieben künstlerisch stigmatisiert wurden, fanden ab den 1970er-Jahren Lob. So äußerte Douglas Brode 1976, dass der Film so offensichtlich wie nur möglich im Studio gedrehte Szenen mit anderen, sehr realistisch wirkenden Einstellungen verbinde. Aber „statt zusammenzustoßen, mischen sie sich zu einer auffällig eigenständigen Vision“. Truffaut äußerte rückblickend, dass es ein Film gewesen sei, der die Liebe zum Experimentalfilm wiedererweckt hätte", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss auf spätere Künstler.", "content": "Einige der Thriller- und Horror-Elemente sowie die von Laughton teilweise grotesk gezeigten Situationen verweisen stilistisch und inhaltlich bereits auf spätere Filme. Die Konfrontation der beschaulichen Kleinstadt mit dem ultimativen Bösen wurde beispielsweise für den Regisseur David Lynch ein zentrales Thema, etwa in \"Blue Velvet\" und \"Twin Peaks\". Rückblickend kann \"Die Nacht des Jägers\" als Vorreiter späterer, erfolgreicher Filmgenres verstanden werden. Ethan und Joel Coen zitierten die Szene mit Mrs. Harper am Flussgrund in ihrer Noir-Hommage \"The Man Who Wasn’t There\". Auch in weiteren Filmen der Coen-Brüder lassen sich Anspielungen finden: So wird in \"Ladykillers\" (2004) und \"True Grit\" (2010) jeweils das Lied \"Leaning on the Everlasting Arms\" gesungen und die letzte Zeile von \"The Big Lebowski\" mit dem Satz „Der Dude bleibt“", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Zwar wurde \"Die Nacht des Jägers\" bei seiner Veröffentlichung mit keinerlei Auszeichnungen bedacht, allerdings folgten in späteren Jahren zahlreiche Ehrungen durch Kritiker: 1992 erfolgte die Aufnahme des Filmes in das National Film Registry als „kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsam“. Bei einer Abstimmung des American Film Institute wurde er 2001 auf Platz 34 der besten amerikanischen Thriller aller Zeiten gewählt, zwei Jahre wurde bei dem Filminstitut", "section_level": 2}, {"title": "Adaptionen.", "content": "1991 entstand das Fernsehfilm-Remake \"The Night of the Hunter\" unter Regie von David Greene, das Grubbs Romanhandlung in die 1990er-Jahre versetzte, aber von Kritikern als deutlich schwächer beurteilt wurde. Es spielten unter anderem Richard Chamberlain als Harry Powell, Diana Scarwid als Willa Harper sowie Burgess Meredith als Onkel Birdie. \"Minutentexte\", ein Hörspiel von Volker Pantenburg und Michael Baute, entstand unter Produktion des Hessischen Rundfunks und des Deutschlandfunks im Jahr 2008. 93 Autoren interpretieren die 93 Minuten des Films, darunter Hanns Zischler, Harun Farocki und Julia Hummer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nacht des Jägers (Originaltitel: \"The Night of the Hunter\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1955, basierend auf dem Roman \"The Night of the Hunter\" des Autors Davis Grubb von 1953. Der Thriller, der oft dem Film noir zugerechnet wird, ist die einzige Regiearbeit des Schauspielers Charles Laughton bei einem Film.", "tgt_summary": "《猎人之夜》(\"The Night of the Hunter\")是英国演员查尔斯·劳顿所执导一部电影,也是他生涯唯一担任导演的电影,是美国电影史上相当具有影响力的一部电影,影响到后来的许多导演。", "id": 1217131} {"src_title": "Lebel Modell 1886", "tgt_title": "勒貝爾M1886步槍", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das von dem französischen Chemiker Paul Vieille 1886 entwickelte rauchlose Schießpulver, eine Mischung aus Schießbaumwolle, Ether und Alkohol, bot gegenüber dem zuvor verwendeten Schwarzpulver die etwa dreifache Explosionswirkung und sorgte für eine Revolution in der Waffentechnik. Die Patronengröße konnte wesentlich verringert werden, dadurch konnte vom Soldaten deutlich mehr Munition mitgeführt werden. Gleichzeitig erhöhte sich die Mündungsgeschwindigkeit der Waffen mit Auswirkungen auf Reichweite und Zielgenauigkeit. Die Beeinträchtigung des Schützen durch die vormals enorme Rauchentwicklung wurde beseitigt. Das Prinzip des rauchlosen Schießpulvers wurde unter anderem von Alfred Nobel weiter perfektioniert (vgl. Kordit). Die französische Regierung setzte sofort ein Komitee ein (mit Oberst Nicolas Lebel als Leiter), das eine angepasste Infanteriewaffe entwickeln sollte. Innerhalb kürzester Zeit entstand das Modèle 1886, als Basis wurde das Zylinderverschlussgewehr „Gras“ von 1874 verwendet. Das Kaliber wurde von 11 auf 8 mm verringert und die Munition aus einem Röhrenmagazin zugeführt. Eine verbesserte Version von 1893 erhielt den Namen Modèle 1886/93. Trotz allem wies die Waffe diverse Mängel auf; so benötigte der Schütze zum Nachladen des Röhrenmagazins geraume Zeit, so dass er im Gefecht nach dem Verschuss der acht Patronen im Magazin im Prinzip einen Einzellader hatte. Da die acht Patronen (anfangs mit Maillechort-Rundkopfgeschoss „Balle M“, dann ab 1898 mit bronzenem Spitzgeschoss „Balle D“) im Magazin „Geschossspitze auf Zündhütchen“ gelagert wurden, konnte es bei starken Erschütterungen oder Stößen zu Unfällen kommen. Durch die Einführung einer Patrone mit einer schmalen Rille am Boden anstelle des leicht gewölbten Hülsenbodens versuchte man im Ersten Weltkrieg dieses Problem zu beseitigen. Außerdem war das Zerlegen des Verschlusses ohne Werkzeug unmöglich und das Gewehr mit 1,35 m Länge zu sperrig. Andere Staaten folgten mit eigenen Entwicklungen, etwa das Deutsche Reich mit dem „Kommissionsgewehr“ Mauser Modell 88 im System Mannlicher, Dänemark mit dem Krag-Jørgensen von 1889, Russland mit dem Mosin-Nagant von 1891 und Italien mit dem Carcano Modell 1891. Diese Gewehre verfügten gegenüber dem Röhrenmagazin des Lebel bereits über deutlich leichter zu handhabende Magazine. Nachdem Frankreich vor allem durch das deutsche Mauser Modell 98 waffentechnisch wieder weit ins Hintertreffen geraten war, plante man ab 1909 mit dem Gewehr \"Meunier\" die Einführung eines Selbstladegewehrs im randlosen 7×57-mm-Kaliber. Bedingt durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam es jedoch nie zu einer Massenfertigung dieser Waffe. Ab 1915 wurde das Lebel Modell 1886/93 zuerst bei Kolonialtruppen und in der Fremdenlegion durch das Berthier Modell 1907/15 ersetzt. Der kürzere Berthier-Karabiner wurde bereits bei Kavallerie, Artillerie und Pionieren verwendet. Das Berthier hatte zwar die gleichen Abmessungen und den gleichen Verschluss, wurde jedoch mit Drei-Schuss-Laderahmen des Mannlicher-Systems geladen. Die leergeschossenen Laderahmen fielen unten durch eine Öffnung aus dem Magazin heraus. Das \"Berthier\" erwies sich im Vergleich zum \"Lebel\" als etwas zuverlässiger. Nach häufigen Beschwerden über die zu geringe Magazinkapazität wurde 1916 das Berthier Mle. 1916 mit einem Fünf-Schuss-Magazin eingeführt. Wie das Berthier konnte das Lebel mit dem Gewehrgranatgerät VB (\"Viven-Bessières\") ausgerüstet werden. Durch einen Umbau des Lebel 1915 wurde es den Schützen in den Gräben ermöglicht, zu schießen, ohne aus dem Graben schauen zu müssen. Geübten Schützen war es möglich, auf 400 m präzise zu treffen, wenngleich Reichweiten von 3000 m möglich waren. Da nach dem Ersten Weltkrieg in Frankreich der Modernisierung der Bewaffnung zunächst wenig Priorität zugemessen wurde, blieb das Lebel-Gewehr weiterhin in den Beständen und wurden noch während des Westfeldzugs eingesetzt. Von 1935 bis 1940 wurden noch etwa 50.000 Karabiner Lebel Mle. 1886 M93R35 zur Ausrüstung von nordafrikanischen Kolonialtruppen gefertigt. Als endgültiger Nachfolger der Gewehre im inzwischen völlig veralteten Lebel-Kaliber war das 1936 eingeführte MAS-36 im Kaliber 7,5 × 54 mm vorgesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lebel Modell 1886 (frz.: \"Fusil d'Infantrie Modèle 1886\") war über mehrere Jahrzehnte vom Ende des 19. Jahrhunderts bis etwa 1916 das Standardgewehr der französischen Armee. Nach der Entwicklung des rauchlosen Schießpulvers (Poudre B) im Jahr 1886 war es das erste Muster, das für den Einsatz der neuen Munition konzipiert war.", "tgt_summary": "勒贝尔M1886步枪(法语:Fusil Lebel Modèle 1886)或勒贝尔步枪(法语:Fusil Lebel)是法国于1886年推出的栓式步枪,由尼古拉斯·勒贝尔上校所带领的开发团队研制。该枪运用了由保罗·维埃那开发的B火药,亦是史上第一种无烟火药枪械。勒贝尔步枪的出现意味着那些使用黑火药的枪械已过时,各国亦开始改为专注于研制和采购发射无烟火药子弹的枪械。其中以德国相继开发出更加实用的1888年委员会步枪和Gew 98步枪作为回应。", "id": 2190005} {"src_title": "Tsa Tsai", "tgt_title": "榨菜", "src_document": [{"title": "Herkunft und Anbau.", "content": "Das Gemüse Tsa Tsai wurde bereits in der Song-Zeit (960–1279) schriftlich erwähnt und angebaut. Die Anbauregion zur Song-Zeit war historisch Fuzhou () in Sichuan – heute Fuling. Später erweiterte sich der Anbau von Tsa-Tsai auch in Regionen der Provinzen wie Zhejiang (Jiaxing, Xiaoshan), Guangdong (Sihui) oder Hunan (Xiangtan) aus. Heute wird \"Brassica juncea\" var. \"tsatsai\" vor allem in der Gegend um Wu Jiang und Jangtsekiang in China angebaut, wo ein sehr mildes Klima vorherrscht. Zentrum der Produktion von Tsa Tsai ist Fuling in Chongqing. Eingelegte Tsa Tsai wurde 1898 als erstes von einem Händler namens Qiū Shòu'ān () über dessen Gewürz- und Soßenhandlung () auf dem Markt gebracht. Die Idee zur Herstellung des „eingelgten Tsai-Tsais“ stammt vom Qiūs Angestellten Dèng Bǐngchéng (). Die Bezeichnung des wörtlich „gepresste Gemüse – Tsa Tsai“ kommt vom Pressvorgang des eingelegten Lebensmittel während der Herstellung beim Einlegen der Gemüse. Eingelegte Tsa Tsai aus dieser Region genießen einen besonders guten Ruf unter Kenner. Die meisten weltweit angebotenen Tsa Tsai-Produkte stammen aus diesem Ort. In China ist eingelegtes Tsa Tsai eine vergleichbar verbreitete Speise wie dem deutschen Sauerkraut, der sauren Gurken (siehe Gewürz-, Salzgurke, o. Ä.) oder dem koreanischen Kimchi.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Es ist eine einjährig kultivierte krautige Pflanze. Die jungen Pflanzen dieser Unterart unterscheiden sich von anderen Varietäten der Art nur durch einen etwas feineren Bau und weniger Behaarung. Typisch für diese Varietät sind die sich verdickende Sprossachse und die klumpigen Stängel unterhalb der Blütenknospen. Es wird eine schlanke Pfahlwurzel gebildet. Die Blattspreite besitzt eine Länge von 40 bis 80 cm, der Rand ist nahezu ganzrandig, wellig oder unklar gezahnt. Die Blütezeit liegt zwischen April und Juni, die Früchte reifen zwischen Juni und Juli.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Tsa Tsai, zu deutsch etwa „gepresstes Gemüse“ – in Chinarestaurants als Eingelegtes mit der Bezeichnung „eingelegtes Szechuangemüse“ bekannt – wird aus dem verdickten Spross, den unteren Teilen der Stängel sowie den Ansätzen der Blütenknospen mit Teilen der Stängel und der Blätter hergestellt. Diese werden im späten Winter geerntet, wenn sich das vegetative Wachstum eingestellt hat und noch bevor der Spross zu schießen beginnt. Nach der Ernte werden die Pflanzenteile gewaschen, halbiert oder geviertelt, auf Matten zum Trocknen ausgelegt und wenn sie leicht welk, sind sie mit Salz, Cayennepfeffer und Szechuanpfeffer in urnenförmige Steinguttöpfe eingelegt, so dass Druck auf sie ausgeübt wird. (Pressvorgang) Eingesalzenes Tsa Tsai hat eine senfgelbe bis grünlich-braune Farbe, eine fleischige, bissfeste Konsistenz und einen intensiven, salzigen und unverwechselbaren Geschmack. Es ist traditioneller Bestandteil meist einfacher Gerichte der chinesischen Küche, bei denen es auch als Ersatz für Fleisch und winterliche Vitaminquelle diente. Eingelegtes Tsa Tsai wird allein in kleinen Mengen zum Abschluss von Mahlzeiten genossen, weil es den Speichelfluss und Verdauung anregt und dabei den Mund reinigt. Als Hausmannskost ist Tsa Tsai beispielsweise im chinesischen Frühstück als Beilage zum Reis-Congee oder Reisnudeln wiederzufinden. Als Zutat ist es im Shanghaier Imbiss \"Cífàntuán\" – enthalten. Als Hauptgericht kennt man Tsa Tsai beispielsweise in dem bekannten „Dàndàn-Nudel“ – aus Sichuan oder als „gebratene Nudeln mit Tsa Tsai und Fleischstreifen“ –.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "Tsa Tsai enthält folgende Stoffe, wie beispielsweise Proteine, Carotine, Ballaststoffe, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Mineralstoffe und 17 verschiedenen Aminosäuren. Die Werte dienen als allgemeine Orientierung und sind nicht fix, da Umweltbedingung des Anbaugebiets auch einen Einfluss auf diese Werte haben.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der „Tsa-Tsai-Index“ oder „Zhaicai-Index“ () ist eine Zahl, die angeblich den Konsum von Tsa Tsai in der Volksrepublik China widerspiegelt und den allgemeinen Verbrauch und Bevölkerungsbewegung innerhalb des Landes verdeutlicht, da dieses alltägliche Lebensmittel zum allgemeinen Konsumgüter der Haushalte zählt und insbesondere im Warenkorb einfacher chinesischer Wanderarbeiter sich wieder findet. Der Ursprung des Begriffs ist bisher nicht geklärt und ist wahrscheinlich eine Erfindung von Medienleute (siehe Big-Mac-Index) und nicht, wie etwa in den Medien behauptet, eine Kennzahl (Index), die von Regierungskreisen der chinesischen Kommission für Entwicklung und Reform abstammt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tsa Tsai (\"Brassica juncea\" subsp. \"tsatsai\", Syn.: \"Brassica juncea\" var. \"tumida\" ; ) ist eine in China kultivierte Unterart des Braunen Senf (\"Brassica juncea\" ), der zur Gattung der Kohlgemüse (Brassica) zählt.", "tgt_summary": "保罗·约拿·田立克(Paul Johannes Tillich,1886年-8月20日-1965年-10月22日)田立克是一位基督教存在主义神学家、哲学家、新保罗主义者,被视为美国的存在主义代表人物。", "id": 1671185} {"src_title": "Vought A-7", "tgt_title": "A-7海盜二式攻擊機", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Im Mai 1963 begann eine Ausschreibung der US Navy für ein trägergestütztes leichtes Angriffsflugzeug als Ersatz für die Douglas A-4. Um Kosten zu sparen, wurde festgelegt, dass der neue Typ auf bestehenden zu basieren habe. Vought, Douglas Aircraft Company, Grumman und North American Aviation reichten Vorschläge ein. Am 11. Februar 1964 ging Vought als Sieger aus dem Wettbewerb hervor und erhielt am 19. März des Jahres den Auftrag zur Fertigung einer Vorserie. Das Flugzeug wurde \"A-7\" genannt und erhielt 1965 den Beinamen \"Corsair II\", in Anlehnung an die erfolgreiche Corsair aus dem Zweiten Weltkrieg. Bis 1984 wurden 1569 Exemplare gebaut. Am 27. September 1965 absolvierte der erste Prototyp (YA-7A) seinen Erstflug. 1966 wurden die ersten Exemplare der A-7A bei den Ausbildungsstaffeln VA-174 und VA-122 der U.S. Navy in Dienst gestellt, am 1. Februar 1967 war die erste Staffel kampfbereit. Im Dezember 1967 begannen die Kampfeinsätze der \"Corsair II\" im Vietnamkrieg bei der Staffel VA-147, Trägergeschwader 2 (CVW-2), USS Ranger (CV-61). Im Herbst 1968 setzten die Staffeln VA-146 und VA-215 zuerst die A-7B ein, die Ausmusterung erfolgte 1977. Nur die Staffeln VA-82 und VA-86 flogen die A-7C ab 1968. Im Mai 1970 ging die letzte Version der U.S. Navy, A-7E erstmals bei den Staffeln VA-146 und VA-147 an Bord der USS America (CV-66) in Dienst. Nach dem Ende des Vietnamkrieges 1973 wurden die A-7 der U.S. Navy 1983 bei der Invasion von Grenada, 1983/84 über dem Libanon und 1986 bei den Angriffen auf Libyen (Operation El Dorado Canyon) eingesetzt. Der letzte Einsatz erfolgte 1990/91 während der Operation Desert Storm mit den Staffeln VA-46 und VA-72, CVW-3 von Bord der USS John F. Kennedy (CV-67). Diese Staffeln wurden als letzte aktive A-7-Staffeln der U.S. Navy am 30. Mai 1991 außer Dienst gestellt. Als Reserve-Staffel hatte VA-204 ihre \"Corsairs\" bereits einen Monat vorher abgegeben. Die letzten EA-7L wurden im November 1994 ausgemustert. Während der Entwicklung des Navy-Typs befand die US Air Force diesen Flugzeugtyp als geeignet für ihre Forderungen nach einem Nahunterstützungsflugzeug. Die USAF orderte daher die A-7D mit überarbeiteter Technik und Bewaffnung. Der erste Prototyp flog am 6. April 1968 und im November 1970 wurde die A-7D bei der 354. TFW auf der Myrtle Beach AFB der Air Force in Dienst gestellt. Das 355. TFW und das 23. TFW folgten 1971 und 1972. Während der Einsatzzeit flogen drei Geschwader der USAF und 14 Staffeln der U.S. Air National Guard die A-7D. A-7D des 354th Tactical Fighter Wing wurden 1972/73 im Vietnamkrieg eingesetzt. Weiterhin wurden A-7D der 114. und 180. Tactical Fighter Group der Ohio Air National Guard bei der US-Invasion in Panama 1989 eingesetzt. Die USAF musterte die letzten A-7D 1992 aus. In den späten 1970er- und den frühen 1980er-Jahren wurde die A-7D bei der USAF aus dem Truppendienst abgezogen und an die Air National Guard sowie an Griechenland, Portugal und Thailand weitergegeben. Von den Besatzungen erhielt die Maschine den Spitznamen „SLUFF“, was in Anlehnung an BUFF („Big Ugly Fat Fellow“ oder auch „Big Ugly Fat Fucker“), den Spitznamen der Boeing B-52, für „Short Little Ugly Fat Fellow“ (kurzer, kleiner, hässlicher, fetter Typ) steht. Am 11. Januar 1981 wurden durch ein Kommando der linksgerichteten Unabhängigkeitsbewegung „Los Macheteros“ (PRTP) auf den Luftwaffenstützpunkt Muñiz Air Base nahe San Juan, Puerto Rico, zehn A-7 der Puerto Rico National Guard zerstört. Am 17. Oktober 2014 wurde die letzte A-7 Corsair II, welche bis dahin noch bei den Griechischen Luftstreitkräften im Einsatz war, außer Dienst gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Corsair II erinnert stark an die F-8 Crusader, von der sie ihr etwas breiterer, aber kürzerer Rumpf und die etwas vergrößerte Spannweite unterscheiden. Außerdem wurde bei der A-7 auf die Fähigkeit verzichtet, während des Flugs den Einstellwinkel der Tragflächen verändern zu können. Da keine Überschallgeschwindigkeit gefordert war, erhielt die Maschine in den ersten Ausführungen ein Pratt & Whitney TF30-Triebwerk ohne Nachbrenner. Spätere Versionen, A-7D und E, erhielten statt des TF30 ein Allison TF41, eine Lizenzproduktion des Rolls-Royce Spey 201, das höheren Schub bei geringerem Treibstoffverbrauch lieferte. Die Hauptbewaffnung besteht aus zwei 20-mm-Maschinenkanonen Colt Mk 12 mit je 250 Schuss. Theoretisch konnte sie an Flügelstationen noch bis zu 6800 kg Last tragen, aber nur bei verringertem Treibstoffvorrat, da sonst die Gesamtabflugmasse überschritten wurde. Bei den Versionen D und E wurden die beiden 20-mm-Kanonen durch eine M61-Vulcan-Gatlingkanone ersetzt. Als zweisitzige Trainerversionen wurden die TA-7C für die Navy und die TA-7K für die Air National Guard produziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ling-Temco-Vought A-7 \"Corsair II\" war ein einstrahliges Kampfflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Ling-Temco-Vought, das auf der F-8 Crusader basierte. Die A-7 war bei der US Navy und US Air Force im Dienst. Später wurde sie von der Air National Guard bis 1998 eingesetzt. Den Flugzeugtyp übernahmen auch Griechenland (Einsatz bis 2014), Portugal (Einsatz bis 1999) und Thailand. In Griechenland waren A-7 noch bei der 336. Staffel des 116. Kampfgeschwaders in Araxos im Einsatz. Die letzten A-7 wurden im Oktober 2014 außer Dienst gestellt.", "tgt_summary": "A-7海盗二式攻击机(英语:A-7 Corsair II)是一种以F-8战斗机为蓝本开发,用以取代A-4天鹰式攻击机的次音速轻型攻击机。A-7虽然原本仅针对美国海军航舰操作而设计,但因其性能优异,后来也获美国空军,及美国空中国民兵部队接纳使用,以取代A-1天袭者攻击机、北美F-100及共和F-105战轰机队。自1970年到1980年底为止,本型攻击机亦外销希腊、葡萄牙与泰国,做为陆基攻击机使用。A-7攻击机除了机体设计源自于F-8十字军超音速战斗机之外,他也是第一架配备有现代抬头显示器(HUD),惯性导航系统(INS)与涡扇发动机的作战机种。直到2014年,希腊的A-7是世界上仅存仍在服役的飞机,在当年底退役,至此全球不再有A-7服役。", "id": 10900} {"src_title": "Kaze to Ki no Uta", "tgt_title": "风与木之诗", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Manga spielt Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich. Sein Protagonist ist Serge Battour, der Sohn eines Aristokraten und einer Zigeunerin. Als sein Vater stirbt, ist dessen letzter Wille, dass sein Sohn in dieselbe Schule geht, die er einst besuchte. An der Laconblade-Schule, einer reinen Jungenschule, angekommen, möchte sich Serge zurechtfinden. Er will dort in die Fußstapfen seines Vaters treten. Zudem möchte er sein Talent fürs Klavier zu seinem zukünftigen Beruf machen. Kurz nach seiner Ankunft trifft er einen Jungen namens Gilbert Cocteau, der von allen wegen seiner femininen Schönheit bewundert wird. Nicht selten fühlen Lehrer oder Schüler sich sexuell von ihm angezogen. Gilbert ist in der ganzen Schule bekannt dafür, dass er mit jedem ins Bett steigt, wenn sich für ihn dadurch ein Vorteil ergibt. Serge muss sich ein Zimmer mit ihm teilen, wobei sich Gilbert zuweilen als unausstehlich erweist. Schon nach wenigen Wochen wird Serge zu einem der besten und beliebtesten Schüler der Schule. Er findet schnell viele Freunde, gibt jedoch nicht seinen Versuch auf, eine Freundschaft mit dem verschlossenen Gilbert zu schließen. Dessen Ziel ist es jedoch, Serge zu ruinieren. Und so zerstören sich die beiden 14-jährigen Jungen immer mehr, kommen sich jedoch auch immer näher.", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Ursprünglich erschien der Manga im Januar 1976 im wöchentlich erscheinenden Shōjo Comic-Magazin bei Shogakukan, wo er bis 1982 serialisiert wurde. Von 1982 bis 1984 wurde \"Kaze to Ki no Uta\" im Petit Flower desselben Verlags veröffentlicht. Ein Ende fand die Geschichte in 17 Bänden, die viele Neuauflagen erfuhren. 1988–1989 erschien bei Shogakukan eine 9-bändige Ausgabe im Shiroku-Format (127 mm × 188 mm), 1993 bei Chūōkōron Shinsha als Aizōban in A5 in vier Bänden mit je ca. 700–800 Seiten, 1994 beim Hakusensha-Verlag im Bunko-Format in 10 Bänden, und 2002/3 wiederum bei Chūōkōron Shinsha als Bunkoban in 8 Bänden. 1980 erhielt Keiko Takemiya für \"Kaze to Ki no Uta\" den 25. Shōgakukan-Manga-Preis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaze to Ki no Uta (jap., dt. „Das Lied von Bäumen und Wind“) ist ein Manga von Keiko Takemiya, der als einer der ersten Shōnen Ai gilt und diesem Genre zum Durchbruch verhalf. Erzählt wird die Liebesgeschichte von zwei ungleichen jungen Männern an einer europäischen Jungenschule. Eine unverhüllte Bettszene zu Beginn eines Kapitels des Mangas war in den 1970ern in der japanischen Manga-Welt eine Sensation.", "tgt_summary": "是日本漫画家竹宫惠子的一部漫画作品,该作品最早于1976年在小学馆旗下杂志《周刊少女Comic》10月号开始连载。从1982年7月,《风与木之诗》移刊到小学馆旗下的另外一本漫画期刊《》上连载;并于1984年6月完结。《风与木之诗》总共分为两部。", "id": 2352540} {"src_title": "Fahrraddiebe", "tgt_title": "單車失竊記", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Um seine Familie zu ernähren, arbeitet Antonio Ricci als Tagelöhner in Rom. Von einem Arbeitsvermittler erhält er endlich eine langersehnte Arbeit als Plakatkleber. Zur Ausübung ist er allerdings auf den Besitz eines Fahrrades angewiesen, das er aber erst kürzlich verpfändet hat. Kurzentschlossen bringt Antonios Frau die Bettwäsche zum Pfandleiher, um das Fahrrad wieder auszulösen. Antonio fährt also los, klebt die ersten Plakate. Dabei wird sein Fahrrad gestohlen. Er verfolgt den Dieb, kann ihn aber nicht stellen. Antonio sieht seine Arbeit gefährdet und sucht in ganz Rom nach dem Fahrraddieb. Bei seiner Suche wird er von seinem kleinen Sohn begleitet, der seinen Vater in seiner Hilflosigkeit beobachtet, aber ihm auch beisteht. Der Hinweis eines Bettlers bringt ihn auf die Spur eines jungen Mannes, von dem er glaubt, dass es sich um den Dieb handle. Der angebliche Dieb lebt in einer ähnlich prekären Lage wie Antonio selbst. Nachbarn, Bekannte und die Familie beschützen ihn. Als Antonio einen Polizisten holt, erleidet der von ihm beschuldigte junge Mann einen epileptischen Anfall, wobei offen bleibt, ob dieser nur vorgetäuscht ist. Antonio muss schließlich abziehen, bedroht von den Männern aus dem Viertel. Der Zuschauer bleibt im Unklaren darüber, ob der Beschuldigte tatsächlich der Täter ist. Beim aufmerksamen Betrachten des Films wird klar, dass es sich tatsächlich um den wahren Dieb handelt. Er agierte in Zusammenarbeit mit zwei Komplizen. Gemeinsam spähten sie die Lage aus, woraufhin der Erste Antonio während des Diebstahls kurz aufhielt und der Zweite ihn auf eine falsche Fährte lenkte. Beide Komplizen sind auch bei der Konfrontation anwesend. Ein elegant gekleideter Herr, der überraschend im ärmlichen Viertel auftritt, macht den Eindruck eines Mafiosos, als Schutzpatron der lokalen Kleinkriminellen. Weil Antonio keinen Ausweg mehr sieht, wird er am Ende selbst zum Dieb: Er schwingt sich auf ein Fahrrad und fährt davon. Doch wird er von einer Gruppe Männern, die ihm nachlaufen, eingeholt, zu Boden geworfen und geschlagen. Sein Sohn beobachtet erschrocken das Geschehen. Die Männer bringen ihn zum Besitzer des Fahrrades, der aber angesichts des weinenden Jungen auf eine Anzeige verzichtet. Unter Rufen „Dieb“, „Lump“ lassen ihn die Männer ziehen. Tief beschämt geht Antonio, sein Sohn neben ihm. Eine Stimme aus dem Off drückt die Hoffnung aus, dass der Sohn in einer Gesellschaft aufwachsen werde, in der die „christliche Solidarität“ unter den Menschen wieder wichtig sein werde.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "De Sica zeigt die Menschen des Nachkriegsitaliens ungekünstelt und ohne Verschnörkelung. Er zeigt das Umfeld, wie er es selbst vermutlich erfahren hat. Ein Ambiente von Armut und Kleinkriminalität, das nie den Anschein erweckt, als gehe es tatsächlich um gemeinen Diebstahl. Der Film wird zu den Meisterwerken des Neorealismus gezählt. Gedreht wurde fast ausschließlich an Originalschauplätzen, und auch die meisten Rollen werden von Laiendarstellern in ihrer eigenen Kleidung gespielt. Dieses Streben nach Realismus ist typisch für den italienischen Neorealismus. Der noch unbekannte Sergio Leone spielte einen Seminarstudenten, ohne dafür im Abspann erwähnt zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Auf der Website Rotten Tomatoes, die Kritiken auswertet, hat der Film \"Fahrraddiebe\" eine positive Rate von 98 % (basierend auf 54 Kritiken). Der Film wird auf einer Bestenliste des Vatikans geführt, auf der die Filme, die humanistische Werte widerspiegeln, erwähnt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film gewann bei der Oscarverleihung 1950 einen Ehrenpreis als \"Bester fremdsprachiger Film\". Zugleich war er in der Kategorie \"Bestes Drehbuch\" nominiert. Den Golden Globe Award erhielt der Film als \"Bester ausländischer Film\", den British Film Academy Award als \"Bester internationaler Film\", den New York Film Critics Circle Award als \"Bester fremdsprachiger Film\", den japanischen Kinema Junpo Award ebenfalls als \"Bester fremdsprachiger Film\" und die dänische Bodil als \"Bester europäischer Film\". Das National Board of Review zeichnete ihn in den Kategorien \"Beste Regie\" und \"Bester Film (jede Sprache)\" aus. Auf dem Filmfestival von Locarno wurde der Film mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Das Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani ehrte \"Fahrraddiebe\" in den Kategorien \"Bester Film\", \"Beste Regie\", \"Bestes Drehbuch\", \"Beste Geschichte\", \"Beste Kamera\" und \"Beste Musik\". Bei der ersten von der renommierten Filmfachzeitschrift \"Sight & Sound\" im Jahr 1952 unter Filmkritikern durchgeführten Umfrage nach den besten Filmen aller Zeiten belegte \"Fahrraddiebe\" den ersten Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Neuverfilmungen.", "content": "2001 wurde der Film durch den chinesischen Filmemacher Wang Xiaoshuai in einer zeitgemäßen Version unter dem Titel \"Beijing Bicycle\" neuinterpretiert. Eine satirische Verfremdung des Stoffes findet sich in dem Streifen \"Die Seifendiebe\" von Maurizio Nichetti (Italien, 1988). Zahlreiche Filmzitate erinnern an \"Fahrraddiebe\". Zugleich entsteht durch ständige Unterbrechungen der Handlung mit heutigen Werbespots eine zweite Handlungsebene.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fahrraddiebe (Originaltitel: \"Ladri di biciclette\") ist ein 1948 entstandener neorealistischer Film von Vittorio de Sica nach einem Roman von Luigi Bartolini.", "tgt_summary": "《自行车失窃记》()是一部意大利电影,由狄西嘉(Vittorio De Sica)所执导,也被许多人认为是电影史上最伟大的作品之一。", "id": 1282785} {"src_title": "Fitis", "tgt_title": "歐柳鶯", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Fitis ist etwa elf bis dreizehn Zentimeter lang und hat eine Flügelspannweite von 17 bis 22 Zentimetern. Das Gewicht beträgt etwa acht bis elf Gramm. Er ist im Aussehen nur schwer vom Zilpzalp (\"Phylloscopus collybita\") zu unterscheiden. Die Oberseite ist grün bis olivbraun, seine Unterseite gelblichweiß gefärbt. Der kleine Vogel hat eine gelbliche Kehle, Brust und Überaugenstreif. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Ein Fitis kann bis zwölf Jahre alt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zum Zilpzalp.", "content": "In Mitteleuropa ist der Fitis leicht mit dem sehr ähnlichen und ebenfalls häufigen Zilpzalp zu verwechseln; es handelt sich um Zwillingsarten. Der Fitis ist etwas schlanker und langflügeliger als der Zilpzalp. Die Beine des Fitis sind meist deutlich heller, der Überaugenstreif ist vor allem hinter dem Auge länger und deutlicher ausgeprägt. Die Handschwingenprojektion, das heißt der Überstand der Handschwingen über die Schirmfedern, ist beim Fitis wesentlich größer. Weiterhin hat beim Zilpzalp die fünfte Handschwinge von innen eine Verengung an der Außenfahne, die dort beim Fitis fehlt. Dieses sichere Unterscheidungsmerkmal ist jedoch nur erkennbar, wenn man die Tiere in der Hand hält. Anhand des Gesangs ist die Unterscheidung hingegen unproblematisch, denn dieser ist bei den beiden Arten sehr unterschiedlich. Der Fitis singt in etwas schwermütig abfallenden Melodien, wohingegen der Zilpzalp leicht an seinem zweisilbigen Zilp-Zalp-Gesang zu erkennen ist. Der Ruf ist beim Fitis deutlich zweisilbig (\"hu-it\") und in der Tonhöhe steigend und beim Zilpzalp kurz und hart (\"huit\").", "section_level": 2}, {"title": "Lebensraum.", "content": "In fast ganz Mittel- und Nordeuropa ist der Langstreckenzieher von April bis September anwesend. Sein Winterquartier hat er südlich der Sahara in Afrika. Er legt damit eine Zugstrecke zwischen 6.000 und 13.000 Kilometer zurück. Abreisezeit und Zugrichtung sind ihm angeboren. Der Fitis lebt in lichten Laub- und Mischwäldern, Parks, Feuchtgebieten, Gebüschlandschaften und Gärten.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Der Fitis ernährt sich von Spinnen, Weichtieren, Beeren, Früchten, Insekten und deren Larven.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Der Gesang des Fitis erinnert an den des Buchfinks, ist aber sehr viel weicher und gesäuselter.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Geschlechtsreife tritt nach einem Jahr ein. Die Hauptbrutzeit ist Mai bis Juli. Das aus Moos und Gras erbaute Nest des Bodenbrüters, das eine Überdachung mit einem seitlichen Eingang hat, ist gut im dichten Gebüsch oder Gras versteckt. Das Weibchen legt vier bis sieben Eier. Die Eier werden 12 bis 14 Tage lang gewärmt. Die Jungvögel bleiben 13 bis 14 Tage im Nest. In südlichen Gegenden kommt es häufig zu einer zweiten Brut.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Der europäische Bestand wird auf 40 Millionen Brutpaare, der Bestand in Deutschland auf 1,8 bis 2,4 Millionen Paare geschätzt. Die Art steht damit im Jahr 2008 in der Liste der häufigen Brutvogelarten an 14. Stelle. In Abhängigkeit von Klimabedingungen und Habitatveränderungen kommt es lokal und regional zu deutlichen kurzfristigen Bestandsschwankungen von bis zu fünfzig Prozent. Durch die hohe Nachwuchsrate dieser Art wird die Population in der Regel rasch wieder aufgebaut. Seit dem 19. Jahrhundert hat es teilweise Arealexpansionen in Nordeuropa gegeben. Diese sind sowohl klimabedingt als durch eine Veränderung der Waldbewirtschaftung oder günstiger Habitatentwicklungen bedingt. So hat sich der Fitis zum Beispiel auf den friesischen Inseln angesiedelt, nachdem dort vermehrt Gehölze gepflanzt worden waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fitis (\"Phylloscopus trochilus\"), auch Fitislaubsänger genannt, ist ein Singvogel aus der Gattung der Laubsänger (\"Phylloscopus\") und der Familie der Laubsängerartigen (Phylloscopidae). Es werden mehrere Unterarten unterschieden. Die Nominatform \"Phylloscopus trochilus trochilus\" ist in Mitteleuropa ein verbreiteter und sehr häufiger Brut- und Sommervogel.", "tgt_summary": "欧柳莺(学名:\"Phylloscopus trochilus\")是属于柳莺科的一种雀鸟,是柳莺属的一种。分布于欧亚非大陆。欧柳莺于欧洲约有1.2-1.9亿只成鸟个体,约占全球30%,即初步估算全球共有4.1-6.5亿只。现今欧柳莺的数量正在下降,被认为是跟人类人口膨胀引致的栖息地改变以及越冬季节受到干旱条件等影响。", "id": 2096255} {"src_title": "Marienbildnis", "tgt_title": "聖母瑪利亞 (繪畫)", "src_document": [{"title": "Geschichtliche Entwicklung.", "content": "Die Geschichte des Marienbildnisses ist zugleich eine Geschichte der Darstellungstypen, eine Geschichte der Anlässe der Mariendarstellung, aber auch eine Geschichte der Marienheiligtümer und -wallfahrten und nicht zuletzt eine Geschichte der Marienfrömmigkeit, deren sich wandelnde Haltungen auch einen Bedeutungswandel der bildlichen Darstellungen mit sich brachte. Daneben spielt das Marienbildnis auch eine wichtige Rolle im Werk einzelner Künstler. Diese verschiedenen Stränge der Geschichte des Marienbildes überlagern sich vielfach, die Marienikonographie lässt sich deshalb und auch wegen zahlloser regionaler oder lokaler Besonderheiten kaum systematisieren.", "section_level": 1}, {"title": "Frühchristliche Kunst.", "content": "Frühe Marienbilder stammen bereits aus dem 2. Jahrhundert. Sie sind beispielsweise in der Priscilla-Katakombe in Rom zu sehen. Meist wurde Maria hier jedoch nicht eigenständig, sondern in thematisch am Leben Jesu oder der Theologie Christi orientierten Szenen dargestellt. Die Zahl der Marienbilder nahm zu, nachdem Maria im Jahre 431 auf dem Konzil von Ephesos als Gottesmutter dogmatisiert worden war. Ab diesem Zeitpunkt entwickelten sich eigenständige Marienbildtypen. Programmatisch für die neue Haltung seit dem Konzil von Ephesos ist die Basilika Santa Maria Maggiore in Rom.", "section_level": 2}, {"title": "Byzantinische Kunst nach dem Bilderstreit.", "content": "Byzantinische Madonnen und die der russischen Ikone verwenden eine andere und teilweise sehr einheitliche Darstellungsform, verglichen mit den Darstellungsweisen der westeuropäischen Marienbilder, auch wenn die byzantinischen Darstellungen für die europäischen Bilddarstellungen richtungsweisend waren. Anders als in der westeuropäischen haben sich in der byzantinischen Kunst bestimmte Madonnentypen entwickelt, die eindeutig benannt werden können:", "section_level": 2}, {"title": "Westeuropäische Kunst bis zum Konzil von Trient.", "content": "Die westeuropäische Kunst entwickelte weniger strenge Darstellungsformen. Allerdings bildeten sich auch hier Muster heraus. Zentrale Formen sind: In der Romanik wurde die Madonna überwiegend feierlich und streng mit dem Kind als \"Maestà\" oder als \"Sedes sapientiae\" dargestellt. In der Zeit der Gotik entstanden zahlreiche Bildtypen für die Darstellung Marias. Nicht jedes Marienbild lässt sich jedoch eindeutig einem spezifischen Bildtyp zuordnen. Typisch für Madonnen der Gotik ist die zunehmende Betonung ihrer mütterlichen Seite. Die meisten gotischen Madonnen werden stehend gezeigt und wenden sich dem Kind zu. Seit dem 12. Jahrhundert wurden außerdem bevorzugt Szenen aus dem Marienleben (Mariä Geburt, Hochzeit, Heilige Familie, Marientod etc.) gezeigt. Ein ganzer Marienzyklus findet sich am Lettner der Kathedrale von Chartres. Typische Bildthemen waren auch Anna selbdritt, englischer Gruß, Mariä Himmelfahrt, Marienkrönung und die Darstellung als Schmerzensmutter Pietà oder bei der Beweinung Christi. Typisch für die Renaissance Italiens ist die \"Sacra conversazione\" (Maria im kleinen Kreise); nördlich der Alpen gab es die Darstellungsformen der \"Virgo inter Virgines\" (Jungfrau unter Jungfrauen) sowie der Maria im Rosenhag oder der Maria im Paradiesgarten. Mit der Wiederbelebung des Marienkultes in der Zeit der Gegenreformation wird Maria besonders häufig als hoheitsvolle Herrscherin (\"Regina Caeli\") oder als \"Immaculata\", die Unbefleckte, dargestellt. Wenn ein Marienbild mit einer Krone geschmückt wird, kann dies in der liturgischen Form der Krönung eines Marienbildes geschehen. Darüber hinaus haben sich bestimmte Sonderformen der Mariendarstellung herausgebildet. Dazu gehören:", "section_level": 2}, {"title": "Lateinamerika.", "content": "In Lateinamerika verschmolz die einst aus Ägypten stammende Personifikation der Göttin Isis als nährende Mutter, welche später über den Polytheismus in das Christentum einwanderte, mit der kosmischen Vorstellung der Erdmutter zur figürlichen Pachamama. Nach Dieter Grotehusmann sind Abbildungen vor dem 19. Jahrhundert nicht nachweisbar. Im Symbol der \"Pachamama\" vermischen sich für die indigene Bevölkerung vorchristliche Vorstellungen und die christliche Gestalt Mariens, der Mutter Gottes. Eine Ausnahme unter den zahlreichen Marienbildnissen stellt das Gemälde Unsere Liebe Frau von Guadalupe dar. Es spielt eine wichtige Rolle im \"Acontecimiento Guadalupano\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Marienbildnis, auch Marienbild oder Madonnenbildnis, bezeichnet man in der christlichen Ikonografie die Darstellung Marias allein oder gemeinsam mit dem Jesuskind. Der populäre Begriff \"Madonna\" wird überwiegend für Einzeldarstellungen der Gottesmutter mit ihrem Kind verwendet. Seit dem 3. Jahrhundert bildet das Marienbild den häufigsten Gegenstand der christlichen Kunst, der sich auf zahllosen Bildmedien und in vielfachen inhaltlichen Zusammenhängen präsentiert und der Marienverehrung bildhaften Ausdruck verleiht.", "tgt_summary": "《圣母玛利亚》(意大利语:\"Madonna\")是一系列描绘耶稣基督的母亲玛利亚的绘画作品的统称(时常与婴孩时期的耶稣在一起)。在西方基督教美术界的称呼可直译为「我们的贵夫人」。", "id": 541870} {"src_title": "Mason County (Illinois)", "tgt_title": "梅森縣 (伊利諾伊州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im mittleren Nordwesten von Illinois am linken Ufer des Illinois River. Nach Süden wird das County durch den Sangamon River begrenzt, dessen Mündung in den Illinois River sich im äußersten Südwesten befindet. Es hat eine Fläche von 1459 Quadratkilometern, wovon 63 Quadratkilometer Wasserfläche sind. An das Mason County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Entlang des Illinois River erstreckt sich das Chautauqua National Wildlife Refuge, das vom United States Fish and Wildlife Service unterhalten wird. Im Norden des Countys liegt der vom \"Illinois Department of National Resources\" unterhaltene Sand Ridge State Forest.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Mason County wurde am 20. Januar 1841 aus Teilen des Tazewell County gebildet. Benannt wurde es von den neuen Siedlern nach ihrem ehemaligen Mason County in Kentucky.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Mason County 14.666 Menschen in 6426 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 10,5 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 6426 Haushalten lebten statistisch je 2,27 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,8 Prozent Weißen, 0,6 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,3 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,0 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,8 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 58,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 19,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,9 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 42.929 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 23.992 USD. 15,5 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Mason County.", "content": "Citys Villages Census-designated place (CDP) Andere Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Mason County ist in 13 Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mason County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois. Im Jahr 2010 hatte das County 14.666 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 10,5 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Havana.", "tgt_summary": "梅森县(英语:Mason County)是美国伊利诺伊州中西部的一个县,西临伊利诺伊河,桑加蒙河在南界与前者汇合。面积1,459平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口16,038人。县治哈瓦那 (Havana)。", "id": 2505568} {"src_title": "Domperidon", "tgt_title": "多潘立酮", "src_document": [{"title": "Chemie.", "content": "Domperidon ist ein Piperidin-Derivat und verwandt mit Pimozid sowie den Butyrophenonen Benperidol und Droperidol, gehört also auch zur Klasse der Benzimidazolone.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsweise.", "content": "Der Neurotransmitter Dopamin kann zentral Brechreiz und Übelkeit hervorrufen. Domperidon verhindert, dass Dopamin an den zugehörigen D-Dopamin-Rezeptor binden kann, indem es diesen belegt und somit blockiert. Auch periphere Störungen der Magen-Darm-Motorik (Motilitätsstörungen) werden durch Domperidon behoben, der Wirkmechanismus ist ungeklärt. Zusätzlich wirkt Domperidon als Agonist an 5-HT4-Rezeptoren. Da Domperidon im Gegensatz zu Metoclopramid die Blut-Hirn-Schranke kaum überwinden kann, hat es nahezu keinen Einfluss auf das zentrale Nervensystem. Dadurch fehlen dem Präparat parkinsonoide Nebenwirkungen wie Störungen der extrapyramidalen Motorik. Es wirkt lediglich peripher und auf die zirkumventrikulären Organe (Organe des Zentralen Nervensystems, die nicht durch die Blut-Hirn-Schranke geschützt sind; dadurch kann es z. B. auch beim Restless-Legs-Syndrom angewendet werden), zu denen auch die für „zentrales Erbrechen“ verantwortliche Region Area postrema gehört. An dieser wird durch Blockade der D-Rezeptoren der Brechreiz vermindert. Domperidon fördert peripher die Magenmotorik, was den antiemetischen (brechreizlindernden) Effekt noch verstärkt. Der Wirkmechanismus für die Beschleunigung der Magenentleerung ist unklar. Zunächst wurde sie einem Antagonismus an Dopaminrezeptoren im Gastrointestinaltrakt zugeschrieben. Deren Existenz konnte bisher jedoch nicht nachgewiesen werden, zudem bewirken andere D-Antagonisten wie Haloperidol keine Beschleunigung der Magenentleerung. Domperidon wird außerdem in Kombination mit zentralen Dopamin-Agonisten oder L-Dopa eingesetzt, um die peripheren Wirkungen dieser Medikamente zu minimieren und vor dopamininduziertem Erbrechen zu schützen.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen.", "content": "Eine relevante Nebenwirkung von Domperidon ist eine Erhöhung des Prolaktinspiegels, die zu nachlassender Libido, Menstruationsstörungen und Impotenz führen kann. Eine weitere Nebenwirkung besteht in einer verlängerten QT-Zeit am Herzen. Es besteht das Risiko einer ventrikulären Arrhythmie. Die Überprüfung auf europäischer Ebene basierend auf neu gemeldeten Fällen von schwerwiegenden kardialen Nebenwirkungen ergab im Jahr 2014, dass die Einnahme von Domperidon mit einem gering erhöhten Risiko für schwerwiegende ventrikuläre Herzrhythmusstörungen, QTc-Verlängerung, Torsade-de-Pointes-Tachykardien, und plötzlichem Herztod assoziiert ist. Ein höheres Risiko wurde unter anderem bei Patienten, die älter als 60 Jahre sind, beobachtet. Die Anwendung von domperidonhaltigen Arzneimitteln wurde daraufhin weiter eingeschränkt hinsichtlich Dosierung (nicht über 30 mg täglich), Anwendungsdauer (möglichst nicht länger als eine Woche) und Indikationsstellung (kontraindiziert bei Patienten mit mäßigen bis schweren Leberfunktionsstörungen, mit bestehender Verlängerung des kardialen Reizleitungsintervalls, mit signifikanten Störungen im Elektrolythaushalt, bei bestehenden Herzerkrankungen; ebenso ist die gemeinsame Verabreichung von Domperidon mit QTc-verlängernden Arzneimitteln sowie die gemeinsame Verabreichung mit stark wirksamen CYP3A4-Inhibitoren kontraindiziert).", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung bei Tieren.", "content": "Bei Hunden kann Domperidon außer zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen auch zur Behandlung der Leishmaniose eingesetzt werden. In einer Studie konnte mit einer einmonatigen Gabe eine klinische Verbesserung, eine Verbesserung der zellulären Immunität und bei vielen Tieren auch eine Verminderung der Antikörpertiter erzielt werden. Domidon (D), Motilium (D, A, CH), Oroperidys (A), diverse Generika (D, A)", "section_level": 1}], "src_summary": "Domperidon ist ein Arzneistoff, der zur Besserung von Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen (Antiemetikum) angewendet wird. Für eine Anwendung in anderen Indikationen (z. B. Völlegefühl, Oberbauchschmerzen; variieren leicht in den verschiedenen EU-Mitgliedstaaten) sieht die europäische Arzneimittelagentur kein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis.", "tgt_summary": "多潘立酮(Domperidone),商品名为吗丁啉(Motilium),是一种口服和静脉注射用的抗多巴胺类药物,一般用以抑制恶心和呕吐,有时也用于促进乳汁分泌。", "id": 2811757} {"src_title": "AG Weser", "tgt_title": "威悉股份公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die \"A.G. „Weser“\" entstand 1872 als Nachfolger der 1843 von Johann Carsten Hinrich Waltjen und Heinrich Leonhardt gegründeten \"Eisengiesserei und Maschinenbau-Anstalt Waltjen & Leonhard,\" die am Stadtrand von Bremen an der \"Stephanikirchenweide\" (heute Teil der Überseestadt) angesiedelt war. Diese Eisengießerei und Maschinenfabrik hatte ein weitgefächertes Programm „\"für alles was sich aus Eisen fertigen läßt\"“, wie Brücken und Kräne, eiserne Schleusentore, Dampfkessel und Dampfmaschinen bis hin zu ganzen Fabrikausrüstungen. 1847 entstand auch erstmals ein Schiffsneubau, mit der Baunummer 1 der eiserne Seitenraddampfer \"Roland,\" verwendet als Schleppfahrzeug und zur Personenbeförderung. Etwa 50 Jahre lang versah die \"Roland\" ihren Dienst zunächst auf der Oberweser, dann auf der Unterweser und im Seebäderdienst nach Norderney und Wangerooge. Es folgten weitere Schiffsbauten, darunter 1871 drei Torpedoboote für die Kaiserliche Marine. Nach dem Ausscheiden von Heinrich Leonhardt, der keinen Schiffbau betreiben wollte, wurde das Unternehmen 1848 in die Aktiengesellschaft \"C. Waltjen & Co.\" umgewandelt. Mit der Erkenntnis, dass der Schiffbau einen stetigen Aufstieg nehmen werde und Bremen hieran beteiligt sein müsse, erfolgte 1872 die Gründung der \"Actien-Gesellschaft „Weser“\" durch achtzehn Bremer Kaufleute und Unternehmer. Wegen seiner günstigen Lage am Weserufer erschien das Waltjen-Unternehmen als Grundlage gut geeignet und wurde folglich – offensichtlich nach anfänglichem Widerstreben des Inhabers Carsten Waltjen – aufgekauft. Carsten Waltjen wurde später Mitglied im Vorstand der neuen Aktiengesellschaft. Das neue Unternehmen – laut Annonce in der \"Weser-Zeitung\" vom 28. März 1872 eine \"„Gesellschaft zum Bau eiserner Schiffe, Dampfschiffe, Dampfmaschinen, Maschinentheile etc.“\" – startete den Schiffbau mit einigen kleineren Einheiten. Der erste größere und für das Überleben der Werft wichtige Auftrag erfolgte von der Kaiserlichen Marine. Zwischen 1875 und 1884 wurden insgesamt 29 Kanonenboote gebaut. Hiermit erfolgte für die A.G. „Weser“ der Einstieg in den militärischen Schiffbau. Hauptaufträge erfolgten jedoch zunächst im nichtmilitärischen Bereich. Es zeigte sich jedoch schon bald, dass wegen der ansteigenden Auftragseingänge sowie auch der zunehmenden Schiffsgröße – vor allem im militärischen Bereich – eine Erweiterung der Werft erforderlich werden würde. Die derzeitige verfügte lediglich über eine einzige Querhelling. Im Jahre 1901 pachtete daraufhin das Unternehmen vom Bremer Staat ein 47 ha großes Grundstück im Vorort Gröpelingen etwa 5 km von der Bremer Altstadt entfernt in der Nähe der Bremer Häfen für die Dauer von 60 Jahren. Produktion und Personal wurden sukzessive in das neue Werk verlegt, Mitte 1905 war die Umsiedlung beendet. Die alte Werft war inzwischen an den Norddeutschen Lloyd verkauft worden.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung zur Großwerft.", "content": "Von der Gründung der Werft 1872 bis in den Ersten Weltkrieg hinein wurden laut A.G. „Weser“-Neubautenlisten etwa 125 zivile \"„Schiffe mit Eigenantrieb“\" – Fracht- und Passagierdampfer, Schlepper, Fischdampfer, Schwimmkräne und andere – abgeliefert, darunter 1915 die drei bisher größten Frachtdampfer mit jeweils 8.319 BRT für die Bremer D.D.G. Hansa. Dies waren gleichzeitig die letzten im Krieg abgelieferten zivilen Bauten. Hinzu kamen zahlreiche „\"Schiffe ohne Eigenantrieb“\" – Schleppkähne, Pontons und insgesamt vier Segelschiffe – sowie etliche \"„Schwimmbagger“\". Erstaunlicherweise vergab die Bremer Großreederei Norddeutscher Lloyd (NDL) nicht viele Aufträge an die Werft, obwohl \"Waltjen & Leonhard\" 1866 mit der \"Falke\" (II), 663 BRT, das erste und für lange Zeit auch einzige in Deutschland gebaute Seeschiff dieser Reederei geliefert hatten. Die Passagierschiffe des NDL wurden anfangs auf englischen Werften gebaut; erst Mitte der 1880er Jahre bestellte der Lloyd wieder bei deutschen Unternehmen, jedoch zum Großteil bei AG Vulcan Stettin, Schichau in Danzig sowie Blohm & Voss in Hamburg. Die AG Weser lieferte 1900 den Dampfer \"Deli\" für die Ostasiatische Küstenfahrt, dann 1903 den Reichspostdampfer \"Prinz Sigismund,\" zwei Reichspostdampfer der Feldherren-Klasse \"(Goeben, Lützow)\" und schließlich 1909 die über 17.000 BRT große \"Berlin\" für den Mittelmeer-New-York-Dienst. Die Werft stellte 1913 für die DEMAG den Ponton des Schwimmkrans „Langer Heinrich“ her. Während des Ersten Weltkrieges wurden außer einigen zivilen Schiffen insgesamt 81 U-Boote der Typen UB, UC und U 57 fertiggestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitskämpfe im Ersten Weltkrieg.", "content": "Bereits vor dem Ersten Weltkrieg gab es 1910 und 1913 in der AG Weser zwei große Werftarbeiterstreiks, bei denen Gewerkschafter auf dem Linken Flügel der Sozialdemokratie und des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) an Einfluss unter der Arbeiterschaft gewannen. Arbeitskräftemangel während des Krieges wurde zum Teil kompensiert durch den Einsatz kriegsgefangener Zwangsarbeiter, dennoch führte die Rüstungsproduktion zu einer Intensivierung der Arbeit, Einschränkung von Arbeitsrechten und neuen Konflikten. Zwischen 1916 und 1918 kam es, parallel zu vielen anderen Rüstungsbetrieben, auch auf der AG Weser zu politischen Streikbewegungen, angefangen mit einem Sympathiestreik gegen die Verurteilung Karl Liebknechts im Juni 1916. Trotz anfänglicher Ausdünnung bei Kriegsbeginn erlangten nun die sozialdemokratischen Kriegsgegner der Gruppe „Bremer Linksradikale“ größeren Einfluss unter der Werftarbeiterschaft, es bildeten sich zudem politische Gewerkschaftsnetzwerke nach dem Modell der „Revolutionären Obleute“. Die Politisierung der Arbeiterschaft gipfelte im November 1918 in der Bildung eines Arbeiterrates und der aktiven Beteiligung an der Novemberrevolution.", "section_level": 2}, {"title": "In der Weimarer Republik.", "content": "Nach dem Krieg übernahm am 27. August 1919 der Bremer Bankier J. F. Schröder, Inhaber der Schröder-Bank, den Vorsitz des Aufsichtsrates. Schröder initiierte später eine Werftenkonzentration, die zur Gründung der Deschimag führte. Am 1. April 1921 übertrug man Franz Stapelfeldt den Vorsitz im Vorstand. Zur Umgehung des Versailler Vertrages wurde 1922 mit Unterstützung der deutschen Reichsmarine zusammen mit den Werften \"Vulcan-Werke Hamburg und Stettin Actiengesellschaft\" und der \"F. Krupp Germaniawerft\" in Kiel in Den Haag die Tarnorganisation \"Ingenieurskantoor voor Scheepsbouw\" gegründet mit dem Zweck, den U-Boot-Bau fortzusetzen und die Kenntnisse des U-Boot-Baus zu erhalten und weiter zu entwickeln. Als die Situation im Schiffbau Mitte der 1920er Jahre kritisch wurde, schloss sich die AG Weser 1926 mit sieben anderen Werften zur Deutsche Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft (Deschimag) zusammen. Nach Vorstellung der Deschimag-Gründer, überwiegend Bremer Kaufleute, Bankiers und Industrielle, sollte die nunmehr als Deschimag A.G. „Weser“ firmierende Werft dort die Führungsposition übernehmen. In den folgenden Jahren gingen die meisten anderen Werften der Deschimag in Konkurs, wurden verkauft oder wie die Tecklenborgwerft in Wesermünde geschlossen. Trotz dieses Konzentrationsprozesses und dem damit verbundenen Abbau von Schiffbaukapazitäten waren die Zeiten der Weltwirtschaftskrise um 1930 herum wirtschaftlich schwierig. Nach dem Konkurs der Rostocker Werft AG Neptun im Sommer 1934 und der Einstellung des Schiffbaus bei der Frerichswerft Einswarden im Jahr darauf bestand der Deschimag-Konzern nur noch aus der Stammwerft (AG Weser, Werk Bremen) und der Seebeckwerft in Wesermünde, die als „AG Weser, Werk Seebeck“ bezeichnet wurde. Der 1927 begonnene Bau des Turbinen-Schnelldampfers \"TS Bremen\" – eines der berühmtesten Passagierschiffe der deutschen Seefahrtgeschichte – sorgte mehrere Jahre für ausreichende Beschäftigung. Nach dessen Ablieferung 1929 an den Norddeutschen Lloyd waren zwar noch einige Neubauaufträge vorhanden, trotzdem mussten Ende 1929 von der etwa 12.000köpfigen Belegschaft mehr als 5.000 entlassen werden. Nachdem 1931 mit der \"Uhenfels\" der vorerst letzte Neubau an die DDG Hansa abgeliefert worden war, standen die Helgen für mehrere Jahre leer. Der Schiffsneubau kam völlig zum Erliegen und im Sommer 1932 stand das Unternehmen kurz vor dem Konkurs. Erst im Mai 1934 erfolgte mit der \"Cairo\" wieder der Stapellauf eines Neubaus. Weitere Geschäftsfelder neben dem Schiffbau waren zu der damaligen Zeit der Bau von Schiffsantrieben wie Dampfmaschinen, Dieselmotoren und Dampfturbinen, Schiffsgetrieben und -kupplungen und Dampfkessel – sowohl Eigenentwicklungen als auch Lizenzfertigungen – sowie Bauer-Wach-Abdampfturbinen, eine von der Tecklenborgwerft nach deren Schließung übernommene Entwicklung. Erfolgreich war die AG Weser auch in der Vergabe von Lizenzen für viele diese Aggregate. Längere Zeit war die Werft auch Vorreiter im Bau von Schiffen nach der Maier-Form, einer speziellen Rumpfform zur Erhöhung der Seetüchtigkeit und Wirtschaftlichkeit. Die erste Hälfte der 1930er Jahre waren wirtschaftlich schwierig; es wurden nur wenige Schiffe gebaut. Das Tochterunternehmen \"Weser-Flugzeugbau-GmbH\" wurde 1934 gegründet, um bei der Aufrüstung von Reichswehr (ab 1935 Wehrmacht/Luftwaffe) partizipieren zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Militärischer Schiffbau.", "content": "Mit dem Bau von Kanonenbooten für die Kaiserliche Marine hatte sich die AG Weser bereits zu Anfang ihres Bestehens im militärischen Schiffbau engagiert. Mit insgesamt 146 Einheiten für die Kaiserliche Marine und 196 Einheiten für die Kriegsmarine wurde die Werft zu einem der wichtigsten Lieferanten von Kriegsschiffen. Damit stand die A.G. „Weser“ im Gegensatz zur zweiten Bremer Großwerft Bremer Vulkan, die sich mit Ausnahme der Kriegsjahre ausschließlich auf den zivilen Schiffbau konzentrierte und erst in den 1980ern in den Kriegsschiffbau einstieg. Der Anteil der Marinebauten an den abgelieferten Neubauten betrug für die AG Weser in den Jahren 1909/10 bereits etwa 50 % und 1917/18 fast 100 %, 1936 bereits wieder 66 % mit steigendem Anteil auf 82 % im Jahre 1938. Bereits 1912 gab es auf der Werft ein Konstruktionsbüro für U-Boote. Zur Umgehung der Bestimmungen des Versailler Vertrages wurde 1922 mit Unterstützung der deutschen Reichsmarine und zusammen mit den Werften \"Vulcan-Werke Hamburg und Stettin AG\" (Vulcan Stettin/Vulcan Hamburg) und der Kieler Krupp Germaniawerft die Tarnfirma \"Ingenieurskantoor voor Scheepsbouw\" im holländischen Den Haag gegründet mit dem Zweck, den U-Boot-Bau fortzusetzen und die Kenntnisse im U-Boot-Bau zu erhalten und weiter zu entwickeln. 1936 erfolgte mit dem Bau des Artillerie-Schulschiffs \"Brummer\" der erste Neubau für die Kriegsmarine. Diese erteilte dem Deschimag-Konzern in den folgenden Jahren Großaufträge vor allem zum Bau von Zerstörern und Unterseebooten: allein 1935 vier Zerstörer und acht U-Boote. Bis Ende 1939 liefert die Deschimag-Stammwerft AG Weser 17 U-Boote der Typen I A, VII A, IX A und B, zehn Zerstörer der Baureihen 1934 A und 1936 und ein Artillerieschulschiff. Sechs Torpedoboote der Baureihe 1935 befanden sich in der Endausrüstung. Die beiden vom Stapel gelassenen Schweren Kreuzer der Admiral-Hipper-Klasse wurden nicht fertiggestellt: auf Befehl Hitlers wurden Anfang 1943 die Arbeiten zum Umbau der \"Seydlitz\" zum Flugzeugträger gestoppt; bereits 1940 war die \"Lützow\" in unfertigem Zustand an die Sowjetunion verkauft worden. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden fast nur noch Kriegsschiffe gebaut, neben 15 Zerstörern der Baureihen 1936 A, 1936 A (Mob), 1936 B auch ein erheblicher Teil der 1174 deutschen U-Boote, die von 1935 bis 1945 vom Stapel gelassen wurden (davon 1153 in Dienst gestellt). Die 162 von der AG Weser gebauten U-Boote gehörten zu den größeren Klassen IX (Überseeboote) und XXI (Elektroboote; ab Mai 1944). Mit 224 Booten lieferte nur Blohm & Voss in Hamburg mehr ab. Im Oktober 1944 wurde die Werft bei den Luftangriffen auf Bremen so schwer getroffen, dass der Betrieb vorübergehend eingestellt werden musste. Unter den 20.000 Werftarbeitern waren fast ein Fünftel Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, 1944 kamen zudem noch 1.500 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme hinzu. 1944 wurde auf dem Gelände der AG Weser unter harten und unmenschlichen Bedingungen von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen der Bau des U-Boot-Bunker Hornisse begonnen. Im Schutz vor Bombenangriffen sollten hierin U-Boot-Sektionen gebaut werden, die anschließend im U-Boot-Bunker Valentin unter Leitung des Bremer Vulkan zu U-Booten montiert werden sollten. Beide Bunker sind nie fertiggestellt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Werft bis auf eine Ausnahme nicht mehr im Kriegsschiffbau tätig: Im Auftrag des Bremer Vulkan als Generalunternehmer lief 1980 die Fregatte \"Niedersachsen\" bei der AG Weser vom Stapel und wurde nach Fertigstellung beim Vulkan von der Bundesmarine im Oktober 1982 in Dienst gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach dem Krieg wurde die Werft zerlegt und der größte Teil des Maschinenparks wurde konfisziert und wurde zwischen 1945 und 1948 als Reparationsleistung an die Sowjetunion ausgeliefert, Helgen und Kräne wurden gesprengt. Teilweise waren Werftgelände und Werfthafen durch beschädigte oder gesunkene Schiffe, hauptsächlich U-Boote und beschädigte Schwimmdocks, blockiert. Schätzungen gehen davon aus, dass auf dem Werftgelände an den Gebäuden ein Zerstörungsgrad von 25 bis 40 Prozent bestand und die Werft nach der Demontage des Maschinenparks zu etwa 80 Prozent arbeitsunfähig war. Die Deschimag wurde Ende 1945 aufgelöst, die Werften firmierten wieder unter ihren ursprünglichen Namen \"Aktien-Gesellschaft „Weser“\" bzw. \"A.G. „Weser“ Seebeckwerft\". Da der Schiffbau durch die Militärregierung verboten war, wurde nach Auswegen gesucht, einen möglichst großen Teil der Belegschaft der Werft zusammenzuhalten und damit das erworbene Know-how zu bewahren sowie die notwendigen Aufräumungsarbeiten einzuleiten und einen eventuellen späteren Schiffbau vorzubereiten. Im Sommer 1946 wurde deswegen die \"Bremer Maschinenbau und Dockbetrieb GmbH,\" kurz \"Bremer Dock,\" gegründet, die sich auf dem Werftgelände ansiedelte und einen großen Teil der „Weser“-Belegschaft übernahm. Die \"Bremer Dock\" beschäftigte sich in den folgenden Jahren hauptsächlich mit Reparaturarbeiten von Schiffen und anderer Verkehrsmittel, Instandsetzungsarbeiten zerstörter Betriebe sowie allgemeinen Aufgaben des Maschinenbaus. Laut Potsdamer Abkommen sollte die \"A.G. „Weser“\" zu den fünf für immer ausgelöschten deutschen Werften gehören. Insbesondere durch den Einsatz des damaligen Bremer Bürgermeister Wilhelm Kaisen gelang die Aufhebung der alliierten Schiffsbaubeschränkung, daraufhin erhielt die Weser 1951 die Genehmigung für Schiffsneubauten. Die weniger zerstörte und von einer Demontage verschonte \"Seebeckwerft\" hatte diese bereits 1949 erhalten. Die \"Bremer Dock\" war nunmehr überflüssig und wurde aufgelöst. Der erste Schiffsneubau der Werft war 1952 der 2.650 BRT große Frachter \"Werratal\". Von 1963 bis 1970 wurde ein umfangreiches Modernisierungsprogramm durchgeführt. Danach präsentierte sich die Werft mit Kränen für 500 und 780 t Hubkraft, die zwei Helgen für Schiffe bis 500.000 tdw überspannten. Daneben wurden Gebäude errichtet, in denen mit modernster Technik rationelle Vormontagen von Schiffs- und Maschinenteilen erfolgten. Zu dieser Zeit beschäftigten die AG Weser und deren angeschlossene Seebeckwerft etwa 8.000 Mitarbeiter. Damit war sie wieder die größte Werft im Weser-Ems-Gebiet. Die \"A.G. „Weser“\" konzentrierte sich im Folgenden auf Schiffsgrößen bis 400.000 tdw., die Bremerhavener \"Seebeckwerft\" auf solche bis 20.000 tdw. Neben dem Schiffsneubau beinhaltete das Programm auch Schiffsreparaturen und -umbauten ebenso wie den Motoren- und Aggregatebau. Ab 1963 war es mit dem Ausbau der Werft möglich, Schiffe bis zu einer Größe von 150.000 tdw zu bauen. Bald war die AG Weser wieder die größte Werft im Weser-Ems-Gebiet. In den folgenden Jahren wurde die Werft immer weiter ausgebaut, ohne dass die Fertigungsprozesse grundsätzlich verändert wurden. In der Folge wurden viele Aufträge für Großtanker hereingenommen. Der letzte Ausbau in den frühen 1970er Jahren vergrößerte die Werft so weit, dass sie Schiffe bis zu 650.000 tdw hätte bauen können. Nach der erste Ölkrise 1973 kam es aber nicht zu weiteren Tankeraufträgen. Großtanker konnten in Deutschland nicht mehr zu wettbewerbsfähigen Preisen hergestellt werden, der Großtankerbau verlagerte sich nach Japan und weiter nach Korea, wo eine nationale Schiffbaupolitik strategische Investitionen in den Bau von Großsektionen in Serien ermöglichte. Zudem war der letzte Großaktionär, mit 86 Prozent die \"Fried. Krupp GmbH,\" eine Tochter der Friedrich Krupp AG, stets reich an strategischen Konzepten zur Diversifikation, aber knapp mit Investitionskapital. Anfang der 1980er Jahre wurde Bremen endgültig von der Werftenkrise erfasst, es fehlten Aufträge für die beiden Großwerften AG Weser und Bremer Vulkan. Die angestrebte engere Zusammenarbeit der Werften scheiterte hauptsächlich am Konkurrenzdenken. Nach langen, schließlich gescheiterten Verhandlungen und einer Besetzung der Werft durch die Arbeiter unter Führung des Betriebsratsvorsitzenden Hans Ziegenfuß, die für einen Erhalt der Werft kämpften, wurde die \"AG Weser\" am 31. Dezember 1983 geschlossen. Für den Krupp-Konzern war es lediglich eine von vielen folgenden Portfoliobereinigungen, für den Standort Bremen die zweite Stilllegung in der Werftbranche mit zahlreichen Zulieferbetrieben und Dienstleistern nach der Stilllegung der Werft der Atlas-Werke im Zuge der Zergliederung der Hugo Stinnes AG.", "section_level": 2}, {"title": "Gedenken.", "content": "Günther Hörmann, Thomas Mitscherlich, Detlef Saurin haben 1983/1984 einen Dokumentarfilm unter dem Titel: \"Der Untergang der AG Weser\" erstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Gebäude.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgebäude von 1905.", "content": "Das Verwaltungsgebäude der A.G. „Weser“, Schiffbauerweg 2/4 im Stadtteil Bremen-Häfen an der Grenze zu Gröpelingen wurde von 1903 bis 1905 nach Plänen des Architekten Diedrich Tölken gebaut und 1930 erweitert. Ein Umbau erfolgte 1949/50 nach Plänen von Th. Rottgeri. Das wuchtige dreigeschossige, rotsteinsichtige Gebäude mit seinen Walmdächern im Stil der Neorenaissance entspricht in der Gestaltung der Epoche des Historismus. Es gruppiert sich um zwei Lichthöfe. Es gehörte zu den repräsentativsten Bauten Bremens, vergleichbar mit den Kontorhäusern von Johann Poppe (Sparkasse Bremen, Reisbörse, Bremer Baumwollbörse, Lloydgebäude) und mit der von Tölcken und Albert Dunkel entworfenen Bremer Bank am Domshof. Nach den Kriegsschäden und den Umbauten sind sämtliche Zwerchgiebel und Dachaufbauten wie der Uhrturm- als Dachreiter und die überkuppelte Laterne des Turmerkers verschwunden. Heute kennzeichnet das Bauwerk das wuchtige Rundbogenportal des Haupteingangs mit dem bildhauerischen Schmuck. Die ruhige, zeittypische Gliederung aus hellem Sandstein gibt dem Gebäude eine sachliche Note.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgebäude von 1930.", "content": "Das 1930 errichtete viergeschossige Erweiterungsgebäude, Schiffbauerweg 4, passt sich in Gesimshöhe und Fassadenmaterial dem Altbau von 1905 an. Es steht in der Tradition des norddeutsch-niederländischen barocken „Backsteinklassizismus“ des 17. Jahrhunderts. Der Erweiterungsbau ergänzt das Hauptgebäude und bildet mit diesem eine untrennbare Baugruppe. Über dem Eingang zum östlichen Verbindungsgang zwischen beiden Baukörpern befindet sich das Relief eines „heroischen“ Schiffbauers.", "section_level": 2}, {"title": "Denkmalschutz.", "content": "2006 wurden die Verwaltungsgebäude unter Denkmalschutz gestellt (siehe dazu: Liste der Kulturdenkmäler in Bremen-Häfen zum Bau von 1905 und zum Bau von 1930).", "section_level": 2}, {"title": "Heutiger Zustand.", "content": "Maschinenpark und Inventar der A.G. „Weser“ wurden verkauft, die meisten Gebäude nach und nach abgerissen. Das 1905 errichtete Verwaltungsgebäude beherbergt heute die \"Hanse Wasser Bremen,\" das Gebäude aus dem Jahre 1930 wird von anderen Firmen genutzt. Die beiden Portalkräne – weithin sichtbares Wahrzeichen der Werft – standen noch längere Zeit bis auch sie einen Käufer fanden und demontiert wurden. Die Bremer nannten und nennen noch heute die \"A.G. „Weser“\" umgangssprachlich, also „Unsere Aktien(gesellschaft)“, was die Verbundenheit der (Gröpelinger) Bürger mit „ihrer“ Werft zeigt. Auf dem ehemaligen Werftgelände befinden sich die Einkaufspassage Waterfront Bremen, die Veranstaltungshalle \"Pier 2\" und einige weitere kleinere Unternehmen, nachdem der ursprünglich dort angesiedelte Space Park Bremen nach knapp sieben Monaten Betrieb aufgrund des zu geringen Besucherinteresses im September 2004 wieder geschlossen wurde. Die Straße \"Use Akschen\" führt heute durch das ehemalige Werftgelände.", "section_level": 2}, {"title": "Schiffe.", "content": "Auswahl gebauter \"Schiffe mit Eigenantrieb;\" Jahreszahlen bezogen auf Indienststellung Bei der AG Weser entstanden für die Kaiserliche Marine die Küstenpanzerschiffe \"Beowulf\" (Stapellauf 1890) und \"Frithjof\" (1891), die Großlinienschiffe \"Westfalen\" (1908), \"Thüringen\" (1909) und \"Markgraf\" (1913), der Panzerkreuzer \"Gneisenau\" (1906), der Große Kreuzer \"Victoria Luise\" (1897) und vierzehn Kleine Kreuzer beginnend mit \"Hela\" (1895), dann \"Niobe\" (1899), \"Ariadne\" und \"Medusa\" (1900), \"Frauenlob\" und \"Arcona\" (1902), \"Bremen\" (1903), \"München\" (1904) und \"Leipzig\" (1905), \"Magdeburg\" (1911) und \"Stralsund\" (1911), dann \"Regensburg\" (1914), \"Königsberg\" (1915) und \"Emden\" (1916); der Kleine Kreuzer \"Leipzig\" wurde nicht mehr fertiggestellt. Bei der AG Weser entstanden auch die Minenkreuzer \"Nautilus\" (1906) und \"Albatross\" (1908) und das Vermessungsschiff \"Planet\" (1905).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Aktien-Gesellschaft „Weser“ (umgangssprachlich nur AG Weser genannt) war eine Schiffswerft in Bremen-Gröpelingen. Der 1872 gegründete Betrieb wurde 1983 als Folge weltweiter Überkapazitäten im Schiffbau und allzu einseitiger Konzentration auf den Bau von Großtankern geschlossen.", "tgt_summary": "威悉股份公司()是一家德国造船公司,设置于威悉河畔的不来梅,成立于1872年,最终于1983年12月31日破产倒闭,存在期间共建造过约1400艘各式船舰。1926年至1945年期间曾与八家德国造船公司合作,联合成立「德国船舶和机械工程股份公司」(Deutsche Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft)。", "id": 176522} {"src_title": "Sondervotum", "tgt_title": "不同意見書", "src_document": [{"title": "Vorkommen in Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Am Bundesverfassungsgericht.", "content": "Bei den Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) wurde mit dem 4. Änderungsgesetz des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes vom 21. Dezember 1970 in § 30 Abs. 2 BVerfGG die Möglichkeit eines Sondervotums eingeführt. Seitdem kann den Entscheidungen des BVerfG ein Minderheitsvotum mit der Signatur der abweichenden Richterstimmen beigefügt werden. Ziel der Reform war es, erhöhte Transparenz bei Gerichtsentscheidungen zu erreichen und die Stellung des einzelnen Richters zu stärken.", "section_level": 2}, {"title": "Im Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses.", "content": "Falls, entweder aus Zeitmangel, da eine neue Wahlperiode beginnt, oder aus Uneinigkeit der Mitglieder, kein Abschlussbericht zustande kommt, muss ein Sondervotum stattfinden.", "section_level": 2}, {"title": "In den Bundesländern.", "content": "Auch bei einigen Landesverfassungsgerichten in Deutschland sind Sondervoten möglich. So sieht z. B. § 12 Abs. 1 des Niedersächsischen Gesetzes über den Staatsgerichtshof die entsprechenden Anwendung von § 30 Abs. 2 BVerfGG vor. Das Hessische Staatsgerichtshofgesetz sieht in § 16 Abs. 3 eine eigenständige Regelung über die Möglichkeit eines Sondervotums vor. In den Verfahren der Schiedsgerichtsbarkeit sind Sondervoten gleichfalls zulässig.", "section_level": 2}, {"title": "An anderen Gerichten.", "content": "Das Sondervotum ist nur an Verfassungsgerichten zulässig. Bei allen anderen Gerichten darf ein Sondervotum nicht veröffentlicht werden. Eine richterliche Schweigepflicht ergibt sich insoweit aus § 43 DRiG, der das Beratungsgeheimnis schützt. Die Einführung von Sondervoten an allen Gerichten wurde ausführlich auf dem 47. Deutschen Juristentag 1968 diskutiert. Problematisch ist insbesondere die Frage, ob Schöffen als Laien Sondervoten abgeben dürfen und ob neben Rechts- auch Tatfragen Thema eines Sondervotums sein dürfen.", "section_level": 2}, {"title": "An den Universitäten.", "content": "Innerhalb der Universitäten sind in beschlussfassenden Gremien, insbesondere in Berufungsausschüssen, Minderheitenvoten möglich. Diese werden in die Akten aufgenommen und ggf. an das zuständige Ministerium weitergeleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Im Common Law.", "content": "Im Gegensatz zum deutschen Recht, dürfen im angelsächsischen Recht grundsätzlich Sondervoten veröffentlicht werden, was auch ausgiebig geschieht, z. B. am Supreme Court der USA. Diese Praxis gilt auch bei den meisten internationalen Spruchkörpern, die mehr vom Common Law als dem römisch-germanischen Recht beeinflusst sind. Grundsätzlich wird durch Sondervoten die Individualität der Richter stärker betont.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung von Sondervoten.", "content": "Gemessen an den Entscheidungen spielen Sondervoten eine relativ geringe Rolle. Von den 1.714 abgedruckten Entscheidungen in den Bänden BVerfGE 30–101 enthielten lediglich 108 Entscheidungen Sondervoten. Zitiert wird in der Literatur vor allem die Mehrheitsmeinung, während die Argumentation der Sondervoten im späteren wissenschaftlichen Diskurs häufig nur eine untergeordnete Rolle spielt. Dennoch können Sondervoten zu einer Rechtsprechungslenkung führen. So kann ein Sondervotum z. B. einen späteren Rechtsprechungswandel andeuten, wenn sich die Meinungen aufgrund von gesellschaftlichem Wandel ändern. Auch bei der konkreten Entscheidung kann die Ankündigung eines Sondervotums zu einer intensiveren Debatte innerhalb des Kollegiums führen und so ein ausgeglicheneres Ergebnis ermöglichen. Im angelsächsischen Rechtskreis haben Sondervoten ungleich höhere Bedeutung, vor allem jene des Obersten Gerichtshof der USA. So war zum Beispiel Oliver Wendell Holmes bei vielen seiner Fälle in der Minderheit, jedoch sind seine prägnanten und oftmals spätere Entwicklungen der Mehrheitsmeinung vorweg nehmenden Mindervoten heute oft bekannter als die Meinungen der damaligen Mehrheit und haben zum Teil dazu geführt, dass seine Auffassung später Gesetz wurde. In den Medien werden auch immer wieder Sondervoten aufgegriffen, die sich darin auszeichnen, dass sie die Meinung oder Argumentation der Mehrheit scharf angreifen. Bekannt hierfür war zum Beispiel Antonin Scalia, wenn er sich in der Minderheit befand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit dem Begriff Sondervotum, auch Minderheitsvotum oder Minderheitenvotum, wird die abweichende Meinung eines oder mehrerer Richter bei der Entscheidungsfindung eines Spruchkörpers bezeichnet, die mit der mehrheitlichen Auffassung nicht übereinstimmt.", "tgt_summary": "不同意见书(英语:Dissenting opinion,或英语:Dissent),法律术语,源起于英美习惯法,是一种由法官撰写的法律意见书。当某个法律诉讼案件进行判决时,某位,或某几位法官,不同意法庭上多数法官提出的主要意见书(Majority opinion)时,他们可以自行列举自己不同意的理由,写作不同意见书。当不是指一个法律判决时,也可以被称作「少数报告书(minority report)」。", "id": 467679} {"src_title": "Valencianische Gemeinschaft", "tgt_title": "巴倫西亞自治區", "src_document": [{"title": "Sprachen.", "content": "Der größte Teil der Region gehört zum Sprachgebiet des Valencianischen, einer Varietät des Katalanischen. Valencianisch ist neben dem Spanischen Amtssprache. Die Bevölkerung der Küstenlandschaft spricht Valencianisch und Spanisch, besonders in den ländlichen Gebieten hauptsächlich Valencianisch, während im Bergland im Landesinneren und im äußersten Süden der Autonomen Region meist nur Spanisch gesprochen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Gliederung.", "content": "Die Autonome Gemeinschaft Valencia umfasst die drei Provinzen Alicante, Castellón und Valencia, die sich ihrerseits in insgesamt 32 \"Comarcas\" (Bezirke) und die Municipios (Städte) gliedern lassen. Die wichtigsten Institutionen, die das Autonome Land Valencia regieren und verwalten und zusammen die Generalitat Valenciana, die Verwaltung, bilden, sind folgende:", "section_level": 1}, {"title": "Feste und Feiertage.", "content": "In einigen Städten werden die Fiestas „Moros i Cristians“ (Mauren und Christen) gefeiert, mit denen der Schlachten zwischen den muslimischen und christlichen Heeren in der Region im spanischen Mittelalter gedacht wird, die Mauren und Christen von Alcoy sind die bekanntesten. Am Josefstag, dem 19. März, werden in vielen Orten die Falles gefeiert, vor allem in der Provinz Valencia. Alicante ist für die im Juni gefeierten Fogueres de Sant Joan berühmt. Im März wird in Castellón die Magdalena gefeiert; in Elx das „Misteri d’Elx“. In der Kleinstadt Buñol (ca. 40 km vor Valencia aus Richtung Madrid kommend) findet jährlich Anfang August die wohl weltgrößte Tomatenschlacht Tomatina statt. Am 9. Oktober wird der Tag der Autonomen Gemeinschaft Valencia begangen. Zu diesen Feiertagen kommen noch neun spanienweite Feiertage hinzu sowie jeweils zwei örtliche Gemeindefeiertage.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht das Land Valencia einen Index von 80 (EU-27: 100) (2015). Das Land ist hoch verschuldet und musste als erste spanische Region Hilfe von Rettungsfonds Fondo de Liquidez Autonómica beantragen. Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenrate 18,2 %. Mit einem Wert von 0,875 erreicht Valencia Platz 11 unter den 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens im Index der menschlichen Entwicklung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Valencianische Gemeinschaft, auch Valencianisches Land (amtlich val. \"Comunitat Valenciana\", ), ist eine an der Mittelmeerküste gelegene Autonome Gemeinschaft Spaniens. Sie grenzt im Norden an Katalonien, im Westen an Aragonien und Kastilien-La Mancha sowie im Süden an Murcia und umfasst die drei Provinzen València, Alacant und Castelló. Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft ist die Stadt València.", "tgt_summary": "巴伦西亚共同体(;)是西班牙的一个自治区,位于西班牙国土东南部。历史上曾为巴伦西亚王国 (1238-1707年)(巴伦西亚语:Regne de València;西班牙语:Reino de Valencia)。", "id": 1969122} {"src_title": "James Dwight Dana", "tgt_title": "詹姆斯·德怀特·丹纳", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Schon früh zeigte Dana Interesse an der Wissenschaft, das von seinem Lehrer an der Utica \"high school\" genährt worden war. 1830 trat er dem Yale-College bei, um bei Benjamin Silliman zu studieren. Nach seiner Promotion 1833 war er Mathematiklehrer für Seekadetten und befuhr das Mittelmeer. Von 1836 bis 1837 war er Sillimans Assistent im Chemielabor von Yale, und in den nächsten vier Jahren nahm er als Mineraloge und Geologe, unter der Leitung von Charles Wilkes, an einer Forschungsexpedition der Vereinigten Staaten in den Pazifischen Ozean teil. Nach seiner Rückkehr nach Nordamerika 1842 beanspruchten die Arbeiten an seinen Forschungsberichten einen guten Teil der folgenden dreizehn Jahre. 1844 siedelte Dana wieder nach New Haven über, heiratete Sillimans Tochter, und wurde 1856, nach dessen Rücktritt, zum Inhaber der Silliman-Professur für Naturgeschichte und Geologie in Yale ernannt. Diese Stelle hatte er bis 1892 inne. 1846 wurde er Mitherausgeber und in seinen späteren Jahren Hauptherausgeber des \"American Journal of Science and Arts\" (1818 von Benjamin Silliman gegründet), zu dem er selbst beständig mit Artikeln über Geologie und Mineralogie beitrug. In den frühen 50er Jahren des 19. Jahrhunderts pflegte er eine intensive Korrespondenz mit Forschern wie Asa Gray, Louis Agassiz und Charles Darwin. 1854 war er Präsident der American Association for the Advancement of Science. 1859 erlitt er wegen der ständigen Überarbeitung einen körperlichen Zusammenbruch, von dem er sich nicht mehr völlig erholen sollte. 1888 gründete er mit James Hall und Alexander Winchell die Geological Society of America, und war 1890 ihr Vorsitzender.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "Im Alter von 23 Jahren veröffentlichte er eine Systematik der Minerale, die bis heute in immer neuen Ausgaben herausgegeben wird. Auf die vierte, im Jahr 1854 veröffentlichte Ausgabe, geht die in weiterentwickelter Form im englischsprachigen Raum heute noch verwendete Systematik der Minerale nach Dana zurück. Schon seit 1846 hatte Dana die Einsenkung der Ozeanbecken auf die Volumenabnahme des Erdkörpers durch Abkühlung zurückgeführt. Andererseits hielt er die Ozeanbecken für sehr alt. Im Gegensatz zu den Katastrophisten, wie Léonce Élie de Beaumont, hielt er den immer noch andauernden Schrumpfungsprozess für sehr langsam und undramatisch. Seiner Meinung nach hatten sich schon an den Rändern der primordialen Ozeanbecken tiefe Spalten gebildet, die heute noch den Aufstieg von vulkanischen Magmen und die Heraushebung von Gebirgszügen ermöglichten. Hiermit versuchte er besonders die Struktur der südamerikanischen Anden zu erklären. Etwa zur selben Zeit machten jedoch Forscher wie J.H. Steel und die Gebrüder Henry Darwin Rogers (1808–1866) und William Barton Rogers verwirrende Beobachtungen in den Appalachen. Dort schien es Schichten zu geben, die überkippt und in Wellen gelegt waren, wie eine eingefrorene Meeresbrandung. Sie vermuteten hier die Wirkung einer wellenartigen Bewegung im schmelzflüssigen Inneren der Erde. Die Anzeichen für tektonische Bewegungen durch seitlichen Druck, wie z. B. Faltung und Schieferung der Gesteine, blieben aber immer noch schwer zu erklären. Dana versuchte nun diese Befunde in seine Theorie zu integrieren: Während sich die Ozeanbecken immer mehr vertieften und sich mit großen Mengen von Sedimenten füllten, sollten die darunter befindlichen Massen von geschmolzenem Material durch die zunehmende Auflast seitlich unter die Kontinentalränder gedrückt werden und sich dort anreichern. Diese lateralen Ausweichbewegungen machte er für die beobachteten Faltungen verantwortlich. Der Geologe des Geological Survey (geologisches Landesamt) von New York, James Hall, hatte allerdings die Beobachtung gemacht, dass in manchen Gebirgsketten Sedimentschichten mit Mächtigkeiten von bis zu 40.000 Fuß (ca. 13.000 Meter) aufgeschlossen waren. Da es niemals derart tiefe Ozeane gegeben haben konnte, vermutete er, dass nur in einigen schmalen Rinnen der Ozeanboden unter der Auflast eingebrochen sei. Nur in diesen Rinnen sei es dann zu den beobachteten Faltungen gekommen. Dana nahm diesen Gedanken auf und prägte den Begriff \"Geosynklinale\" für diese Zonen, auch wenn er selbst nicht der Urheber des Konzepts gewesen war. Hiermit widersprachen Hall und Dana der gängigen Vorstellung, dass die Gebirgsbildung allein durch (katastrophale) vertikale Bewegungen, wie „Erhebungskrater“ (nach Leopold von Buch) oder Einsturzbecken, stattfände. Jedoch bemängelte Dana, dass Hall nicht erklären konnte, wie diese \"„Linien ursprünglicher Anhäufung“\" zu Gebirgen angehoben werden sollten. Zu diesem Zweck griff Dana wieder auf Élie de Beaumonts „vertrockneter Apfel-Modell“ der schrumpfenden Erde zurück. Obwohl Dana immer den stetig voranschreitenden Wandel der Erdgestalt betonte, war er als gläubiger Christ der neuen Theorie über die Evolution der Lebewesen lange abgeneigt. Erst in der letzten Ausgabe seines \"Manual of Geology\" akzeptierte er die Idee.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1845 wurde Dana in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1854 wurde er zum korrespondierenden und 1886 zum auswärtigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Seit 1854 war er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society. Ab 1861 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg. 1855 erfolgte die Wahl zum korrespondierenden Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften, 1857 zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina, 1858 zum korrespondierenden Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg sowie zum Ehrenmitglied (\"Honorary Fellow\") der Royal Society of Edinburgh. 1863 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der National Academy of Sciences der Vereinigten Staaten. 1868 wurde er in die Königliche Physiographische Gesellschaft in Lund gewählt, 1871 in die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften, 1873 in die Académie des sciences in Paris und 1874 in die Göttinger Akademie der Wissenschaften. 1874 wurde er von der Geological Society of London mit der Wollaston-Medaille, 1877 von der Royal Society mit der Copley-Medaille und 1882 von der Royal Society of New South Wales mit der Clarke-Medaille ausgezeichnet. Das Mineral Danalith, ein Krater auf dem Mars und ein Rippensystem (Magmawülste) (Dorsa Dana) auf dem Mond sind nach ihm benannt. Gleiches gilt für die Dana Mountains, ein Gebirge in der Antarktis.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Danas bekannteste Werke waren sein \"System of Mineralogy\" (1837) und \"Manual of Geology\" (1862). Eine bibliographische Liste seiner Schriften zeigt 214 Titel von Büchern und Artikeln, die 1835 mit einem Beitrag über den Zustand des Vesuvs im Jahre 1834 beginnt. Seine Arbeiten über Korallen und Schwämme, über die Geologie des pazifischen Raums und über Krebse, die seine Berichte über die Wilkes-Expedition zusammenfassen, erschienen ab 1846. Andere Arbeiten sind das \"Manual of Mineralogy\" (1848), das in erweiterter Form noch heute verlegt wird. Als Spätwerk veröffentlichte er \"Corals and Coral Islands\" 1872 und fasste bis 1873 seine Gedanken zur Gebirgsbildung zusammen. 1887 besuchte Dana erneut die Hawaii-Inseln und die Ergebnisse seiner Untersuchungen wurden 1890 unter dem Titel \"Characteristics of Volcanoes\" veröffentlicht. Sein System of Mineralogy wurde von führenden US-amerikanischen Mineralogen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts immer wieder neu bearbeitet, so in der 7. Auflage von Harry Berman, Charles Palache und Clifford Frondel. Es war auch ein Kompendium der Mineralienarten, was später durch die \"Glossary of Mineral Species\" von Michael Fleischer und andere übernommen wurde. Fleischer bearbeitete mit William Ebenezer Ford (1878–1939) die 6. Auflage in den 1930er Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Dwight Dana (* 12. Februar 1813 in Utica, New York; † 14. April 1895 in New Haven, Connecticut) war ein US-amerikanischer Geologe, Mineraloge und Zoologe. Er betrieb wichtige Forschungen über Gebirgsbildung (Orogenese), Vulkanismus und über den Ursprung und die Struktur der Kontinente und Ozeane. Er war einer der führenden Vertreter der Kontraktionstheorie und prägte den Begriff der Synklinale.", "tgt_summary": "詹姆斯·德怀特·丹纳(英语:James Dwight Dana,1813年-2月12日-1895年-4月14日),美国地质学,矿物学和动物学家,曾在南太平洋、美国西北部和欧洲等地考察研究,主要研究山脉的形成、火山活动、海洋生物和大部与洋盆的形成与构造等方面。", "id": 1136412} {"src_title": "Jules Supervielle", "tgt_title": "苏佩维埃尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Supervielles baskische Eltern waren nach Uruguay ausgewandert, um dort eine Bank zu gründen. Acht Monate nach seiner Geburt sterben beide während eines Besuches im heimatlichen Béarn an einer Vergiftung. Der junge Jules wächst in Montevideo bis zum neunten Lebensjahr unwissentlich als Waise bei Onkel und Tante auf – beides jeweilige Geschwister seiner echten Eltern. Mit zehn Jahren reist er zum Unterricht an französischen Schulen nach Paris. Die wenig später folgende Enthüllung des Todes seiner wahren Eltern prägt ein Leben lang seine Sicht der Wirklichkeit. Hinzu kommt eine immer wieder lebensbedrohliche Herz- und Lungenschwäche des sehr groß gewachsenen Mannes. Mit 23 Jahren heiratet er in Uruguay seine Frau Pilar Saavedra. Obwohl frei von Geldsorgen, findet Supervielle spät (~1920) seinen eigenen Ton als Dichter „zwischen den Welten“. Rasch avancierte er dennoch dank guter Freunde (darunter Jean Paulhan, Henri Michaux, der Literaturwissenschaftler René Étiemble) und infolge häufiger Aufenthalte in Uruguay zum Vermittler zwischen südamerikanischer und französischer Literatur. Kurz nach Veröffentlichung seines Gedichtbandes \"\"Comme des voiliers\"\" (1910) wird er in den Krieg eingezogen. Seine Lyrik wird sehr freundlich aufgenommen von André Gide und Paul Valéry. Jacques Rivière verhilft ihm zu Veröffentlichungen in der Nouvelle Revue Française. Er übersetzt García Lorca und Jorge Guillén ins Französische. Wegen seiner Sprachfertigkeit während des Ersten Weltkriegs in der französischen Spionageabwehr eingesetzt, trägt Supervielle zur Enttarnung der Spionin Mata Hari bei: Auf einem Brief hinter den Worten \"\"Aqui pongo un beso\"\" (=Hierhin drücke ich einen Kuss) entzifferte er eine Mitteilung in unsichtbarer Tinte. Vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wird Supervielle 1939 in Uruguay überrascht und wartet in Südamerika das Ende des Krieges ab; dort pflegt er Verbindungen mit französischen Exil-Schriftstellern. Als Staatsbürger beider Länder wird er 1946 zum uruguayischen Kulturattaché in Paris ernannt. Das rettet ihn vor überraschender Mittellosigkeit, nachdem die Familienbank zusammengebrochen war. Der Vater von sechs Kindern ist am Ende seines Lebens Mitglied in zahlreichen literarischen Jurys, wird 1960 von Zeitgenossen zum \"Prince des poètes\" gewählt. Seine Tochter Denise war übrigens mit dem berühmten Germanisten und Hölderlin-Übersetzer Pierre Bertaux verheiratet und berichtet von einem Besuch seines späteren Übersetzers Paul Celan im April 1960. Mit 76 Jahren erliegt Supervielle in Paris seiner lebenslangen Herz- und Lungenschwäche.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Als einzig nennenswerter deutscher Übersetzer hat sich Paul Celan mit 36 seiner Gedichte auseinandergesetzt. Obwohl ein ausführlicher Briefwechsel mit Rainer Maria Rilke vorliegt, der ihn als \"großen Brückenbauer des Geistes\" bezeichnet, und obwohl Pierre Bertaux ihn in Berlin mit den Brüdern Mann und anderen Schriftstellern bekannt machte, ist Supervielle im deutschsprachigen Raum wenig bekannt. Die eigene Bildersprache mit absichtlichen Vieldeutigkeiten und die anspruchsvolle äußere Form in Supervielles Versen mögen eine Übersetzung erschweren.", "section_level": 1}, {"title": "Versformen.", "content": "Klassische Formen der französischen Poesie werden in vielen Gedichten erneuert. Streckenweise verwendet der Autor moderne, freie Versrhythmen im Stil Paul Claudels und Walt Whitmans – aber auch den munter dahinspringenden \"Vers commun\" und verschiedene Mischformen. Das enge Schema des französischen Alexandriners erneuert Supervielle dadurch, dass er nach spanischem Muster zum Beispiel 14 Silben darin unterbringt oder tonlose Silben mitzählt. Die Zäsur in der Hälfte dieses Verses entfällt gelegentlich, sie wird durch Dreiteilung umspielt oder durch Position inmitten eines Wortes aufgelöst. Dieses offene Spiel mit klassischen Formen gelingt auch beim Sonett, das er sowohl nach Shakespeares Muster in drei Quartette und eine doppelte Schlusszeile gliedert, als auch mit zwei Terzetten am Schluss gestaltet. Der Dichter orientiert sich außerdem an spanischen Stanzen und findet der Dezime ähnliche, neue Kurzformen. Wichtig in Supervielles Gedichten erscheinen nicht die perfekte Form, das abgeschlossene Ganze, sondern Anfänge, Übergänge, dahinter gelegte Dissonanzen und Zwischentöne.", "section_level": 2}, {"title": "Reime.", "content": "Vor allem in seiner Reimtechnik übertritt Supervielle die klassischen Regeln mit Absicht: Meist unregelmäßig gereimten Zeilen mit männlicher oder weiblicher Kadenz fügt der Dichter reimlose hinzu; außerdem liebt er Assonanzen und Binnenreime.", "section_level": 2}, {"title": "Bildersprache.", "content": "Die Bildersprache vieler Gedichte wirkt nur auf ersten Blick verschlüsselt. Gegenüber den französischen Surrealisten unterscheidet sich Supervielle stets durch hohe Verständlichkeit, durch logisch zusammenhängende Metaphern und einen schlüssigen Satzbau. Viele Inhalte hängen mit der Welt des Reisens, des Wassers und des menschlichen Körpers zusammen. Auch die Geologie und Astronomie inspirieren ihn zu eindrucksvollen Bildern, die er zu kleinen Fabeln in Versform zusammensetzt: \"(Für mich ist Poesie etwas Konkretes. Wenn eine Abstraktion nicht aus- oder abgelöst wird durch Konkretes, bringt sie doch nur Erstarrung und verscheucht die Poesie.)\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Jules Supervielle (* 16. Januar 1884 in Montevideo; † 17. Mai 1960 in Paris) war ein Lyriker, Verfasser von Bühnenwerken und Kurzgeschichten, der in französischer Sprache, gleichzeitig aber auch in spanischer Tradition dichtete. Themen Supervielles sind die Sehnsucht nach glücklicher Kindheit, nach der räumlichen Weite seiner südamerikanischen Heimat sowie Fragen der tieferen Identität aller Lebewesen und unseres menschlichen Einklangs mit der Welt.", "tgt_summary": "苏佩维埃尔生于乌拉圭蒙得维的亚。襁褓中,父母相继中毒瘁死于法国故乡。两岁起,他跟随伯伯和伯母去南美生活。九岁的一天,在无意中得知亲生父母早已不在人世,自己只是这个世界上的一个孤儿后,他在苏佩维埃尔银行账簿的背面开始写他的第一本寓言故事。", "id": 674982} {"src_title": "Seibu Tetsudō", "tgt_title": "西武鐵道", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Anfänge der Seibu Tetsudō reichen bis in das Jahr 1894 zurück. In diesem Jahr nahm die \"Kawagoe Tetsudō\" den Betrieb zwischen Kokubunji und Kawagoe auf. Diese erwarb 1921 eine Eisenbahngesellschaft namens \"Seibu Tetsudō\" und erweiterte das Streckennetz nach Takadanobaba. Heute bildet diese Strecke die Seibu Shinjuku-Linie. Die heutige \"Seibu Tetsudō\" wurde am 7. Mai 1912 als \"Musashino Tetsudō\" gegründet. Dieses betrieb das Streckennetz der heutigen Ikebukuro-Linie und fusionierte 1945 mit der alten \"Seibu Tetsudō\", die zwischen Shinjuku und Ogikubo operierte. Der Name \"Seibu\" wurde weiterhin verwendet und das Streckennetz in die westlichen Vororte Tokios ausgedehnt. Auch heute noch werden Shinjuku- und Ikebukuro-Linie getrennt betrieben; lediglich am Bahnhof Tokorozawa kreuzen sie sich. Im Laufe der Jahre entstand mit der Einführung der Hotelkette Prince Hotels die Seibu Holdings, welche auch als Titelsponsor der Baseball-Profimannschaft Saitama Seibu Lions bekannt ist, weshalb mit dem Namen \"Seibu\" außerhalb der Metropolregion Tokio oft die Baseball-Mannschaft oder der Seibu Dome assoziiert wird. In den 1990ern geriet das Unternehmen in die Schlagzeilen, als Inhaber Yoshiaki Tsutsumi in den Verdacht geriet, die Bilanzen gefälscht zu haben. Der Sohn von Yasujirō Tsutsumi, welcher dessen Vorgänger und davor Inhaber der \"Kawagoe Tetsudō\" war, schaffte es zuvor als Mehrheitsaktionär der Seibu Tetsudō an die Spitze der Liste „The World’s Billionaires“.", "section_level": 1}, {"title": "Linien.", "content": "Seibu Railway betreibt westlich von Tokio ein 176,6 Kilometer langes Eisenbahnnetz. Die zwölf von ihr betriebenen Linien sind mit S-Bahnen vergleichbar. Die betriebenen Linien sind:", "section_level": 1}, {"title": "Züge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "S-Bahn-Linien.", "content": "Die Klasse 001 bildet das Flaggschiff der Seibu Tetsudō und wird unter der Marke \"Laview\" auf der Ikebukuro-Linie als „Sonder-Express“ (jap. \"Tokkyū\") eingesetzt. Dieser bietet in der Hauptverkehrszeit zusammen mit der älteren Klasse 10000, die unter dem Namen \"New Red Arrow\" auf der Ikebukuro- und Shinjuku-Linie betrieben wird, mit garantierten Sitzplätzen und einer 2+2-Bestuhlung eine komfortable Alternative zu den üblichen Zügen. Darüber hinaus ist die Klasse 40000 unter der Marke \"S-TRAIN\" ebenfalls mit einer 2+2-Bestuhlung ausgestattet, wobei dieser Zug nicht während der Hauptverkehrszeit fährt und die Sitze schlichter gestaltet sind als bei den Klassen 001 und 10000. Als Durchbindung fährt er samstags und sonntags vom Bahnhof Seibu-Chichibu in Chichibu zum Bahnhof Motomachi-Chūkagai in Yokohama und werktags vom Bahnhof Tokorozawa in Tokorozawa zum Bahnhof Toyosu in Koto in den Morgenstunden und zurück in den Abendstunden.", "section_level": 2}, {"title": "Leo-Liner.", "content": "Zudem betreibt Seibu Tetsudō zwischen den Bahnstationen \"Seibu-Kyūjo-mae\" (Seibu-Stadion) und \"Seibu-Yūenchi\" (Seibu-Vergnügungspark) den Peoplemover \"Yamaguchi-Linie\". Die Züge tragen die Bezeichnung \"Leo-Liner\", was darauf zurückzuführen ist, dass ein weißer Löwe, der auf die Figur Kimba, der weiße Löwe zurückgeht, das Logo der Seibu Lions ist. Verwendet wird das \"Automated Guided Transport System\", kurz \"AGT-System\". Die Züge werden dabei durch seitlich angeordnete Leitschienen auf der Fahrbahn gehalten. Die Fahrbahn selbst besteht aus Beton und die Züge sind gummibereift. Die Strecke wurde am 25. April 1985 eröffnet und ersetzte einen dampfbetriebenen Zug. Sie ist insgesamt 2,8 Kilometer lang und verbindet die Endhaltestellen zweier anderen Strecken der Seibu Railway Company mit nur einem Zwischenhalt. In der Mitte der einspurigen Strecke befindet sich eine Ausweiche. Von den 2,8 Kilometern liegen 355 m in insgesamt fünf Tunnelabschnitten. Entlang der Strecke befinden sich zahlreiche Attraktionen, die Besucher aus dem nahen Tokio und der Umgebung anziehen. Die auf der Strecke verkehrenden Züge sind 34 Meter lang und bestehen aus je vier 8.500 mm langen und 2.900 mm breiten Wagen. Der Zug verfügt über insgesamt 302 (71-80-80-71) Sitzplätze. Betrieben werden sie mit 750 Volt Gleichstrom. Damit erreichen sie eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.", "section_level": 2}, {"title": "Logo.", "content": "Das Logo der Seibu Tetsudō bildet aus dem Initial „“ (dt. \"Westen\") einen stilisierten Apfel. Die beiden Ringe sollen dabei Räder und somit die Eisenbahn darstellen, während der Apfel Fruchtbarkeit und damit Entwicklung im Einklang mit der Natur symbolisieren soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Seibu Tetsudō K.K. (jap., \"Seibu tetsudō kabushiki-gaisha\", dt. etwa \"Eisenbahn von West-Musashi\", engl. \"Seibu Railway Co., Ltd.\") ist eine japanische Eisenbahngesellschaft.", "tgt_summary": "西武铁道股份有限公司(),简称西武铁道、西武铁路,是日本一家大型民营铁路公司,为旗下主要企业之一,总部位于埼玉县所泽市,经营路线横跨东京都西部与埼玉县西南部。西武铁道同时也是日本职棒太平洋联盟西武狮的母企业。", "id": 2306840} {"src_title": "Deutsches Panzermuseum Munster", "tgt_title": "德国坦克博物馆", "src_document": [{"title": "Konzept.", "content": "In dem Museum wird nach dessen eigener Darstellung die Entwicklung der deutschen Panzertruppe vom Ersten Weltkrieg bis heute epochenweise dargestellt. Laut eigenen Angaben wird im Zuge einer Transformation des Museumskonzepts versucht, die Exponate über die Technikgeschichte hinaus kritisch durch den Blickwinkel möglichst vieler geschichtswissenschaftlicher Perspektiven zu betrachten. Hierzu gehören sozial-, wirtschafts-, politik- und kulturhistorische Ansätze ebenso wie Überlegungen zu Geschichtskonstruktion und Erinnerungskultur. Die Einordnung der Exponate in den historisch-fachwissenschaftlichen Kontext ist damit Leitlinie des Museumsbetriebes. Das Museum sieht sich damit den Ansätzen der „Modernen Militärgeschichte“ verpflichtet und behandelt daher neben diesen allgemeingeschichtlichen Aspekten durchaus auch „klassische“ Kernthemen der Militärgeschichte, wie Operations-, Organisations- und Taktikgeschichte. Seit 2010 benutzt das Museum den Slogan „Technik – Kultur – Gesellschaft“, um die enge Verknüpfung und gegenseitige Abhängigkeit der verschiedenen Perspektiven kenntlich zu machen. Zu diesem Zweck wird auf eine Mischung von didaktischen und museumspädagogischen Mitteln gegriffen: So gibt es neben den Exponatsbeschilderungen auch Führungen, Multimedia-Guides, thematische Vertiefungsbereiche und Videostationen mit historischem Filmmaterial. Einer Ausstellungskritik in der \"Zeit\" vom Juni 2012 zufolge konzentriert sich das Museum weitgehend auf die Technik und blendet die nationalsozialistischen Zwecke, zu denen die ausgestellten Waffen eingesetzt wurden, weitgehend aus. Das zeige sich an der Darstellung des Freikorps Ehrhardt, bei der die blutige Zerschlagung der Münchner Räterepublik ebenso verschwiegen werde wie die Verwendung des Hakenkreuzes. Die Schlacht von Kursk werde mit unpassenden Durchhalteparolen aus Landsersicht kommentiert. Ein Großteil der noch heute gezeigten Schautafeln sei „in den achtziger Jahren von enthusiastischen älteren Herren erstellt [worden], die dem Museum mehr oder weniger ungefragt zugearbeitet haben“. Der Rezensent bescheinigte dem Museum daher „Nazimuff und Ignoranz.“ Der gesamte Ausstellungsbereich zu Kursk wurde 2016 aus der Ausstellung genommen. Im Mai 2016 ließ das Museum ein Zitat Walter Benjamins \"„Wer aber den Frieden will, der rede vom Krieg“\" an der Eingangsfront des Hauses anbringen. Das Museum sei durch seine kommunalen und militärischen Träger eine Institution der Bundesrepublik Deutschland und verträte so aktiv die Werte dieses Staates, zu denen auch die Ablehnung von Krieg als Instrument zählt, soweit dies irgend möglich ist. Dazu will das Museum die Besucher zur fundierten, kritischen und selbstständigen Auseinandersetzung mit dem Krieg anregen. Das Museum will sich nach eigenen Angaben mit dem Zitat Antwort auf die beiden häufigsten Kritiken am Museum geben: „Ein Panzermuseum braucht niemand“ und „Sowas verherrlicht doch nur den Krieg“. Das Zitat Benjamins „packt beide Einwände an der Wurzel: Wir reden vom Krieg, weil wir den Frieden wollen“.", "section_level": 1}, {"title": "Exponate.", "content": "Sammlungsschwerpunkt sind deutsche Panzer und Fahrzeuge von 1918 bis 2003. Die Sammlung ist nicht vollständig, bietet aber einen zusammenhängenden und aussagekräftigen Bestand von Fahrzeugen der kaiserlichen Armee, der Reichswehr, der Wehrmacht, der NVA und der Bundeswehr. Dieser Bestand wird durch einige Fahrzeuge ausländischer Armeen ergänzt, die an ausgewählten Punkten zur Verdeutlichung bestimmter Aspekte dienen. Ein Teil der Fahrzeuge ist fahrfähig. Diese dienen bei der Veranstaltung „Stahl auf der Heide“ als Attraktion bei beweglichen Vorführungen. Erwähnenswerte Exponate sind u. a.: Zwischen 2013 und 2016 wurde dem Panzermuseum ein Tiger I als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Im Außenbereich kann ein Leopard 1 über eine Treppe bestiegen werden. Eine Leiter in der Turmluke bietet Zugang ins Innere des Panzers. Einen thematisch in sich abgeschlossenen Bereich bilden die sogenannten „Elemente des Krieges“. Hierbei handelt es sich um einen Saal, in dem kleinere Objekte thematisch zusammengefasst sind: Besondere Objekte sind eine Totenmaske von Erwin Rommel sowie der Marschallstab von Generalfeldmarschall Günther von Kluge. Die lange Zeit als Original ausgestellte Uniformjacke von Erwin Rommel wurde inzwischen als Fälschung klassifiziert. Die Jacke wird mit neuer Erklärung jedoch weiterhin gezeigt, um auf die Problematiken von Fälschungen in Museen hinzuweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Angebote.", "content": "Das DPM zeigt in seinem Eingangsbereich wechselnde Sonderausstellungen, die sich über ein weites Themenfeld erstrecken und häufig aus Bereichen stammen, die bewusst mit Militärgeschichte nichts oder nur wenig zu tun haben, wie im Sommer 2009 etwa das sibirische Straflager Workuta oder die Ausstellung \"Es war einmal Krieg\" mit Bildern von Wiebke Kramer (2010). Eigene Sonderausstellungen produzierte das Haus im Jahr 2010 mit dem Titel „Das überschreitet die Grenzen der Vernunft“ zum Westfeldzug und im Jahre 2012 mit dem Titel „Freiwillige vor!“ zur Nachwuchswerbung der Bundeswehr. Jeder Besucher kann sich kostenlos einen Multimedia-Guide ausleihen, um an ausgewiesenen Punkten zusätzliche Informationen abzurufen. Er kann sich dabei das Museum frei erschließen oder einer vorgegebenen Route folgen. Die Informationen werden audiovisuell vermittelt: Neben vorgelesenen Texten sieht der Besucher in seinem Gerät neben dem Text auch historische Bilder und Fotografien. Momentan sind drei Touren verfügbar: Für Gruppen besteht die Möglichkeit, eine Führung durch das Museum zu buchen. Ein Museumsführer erläutert die Exponate und die geschichtliche Entwicklung der Panzerwaffe. Die Führungen erfolgen in deutscher Sprache, jedoch sind auch Führungen auf Englisch möglich. Für Kinder(gruppen) hält das Museum ein besonderes Konzept und Kinderarbeitsblätter vor. Für Studierende, Schüler sowie nach Absprache für weitere Personen besteht die Möglichkeit, Praktika im DPM zu absolvieren. Das DPM verfügt über ein kleines Spezialarchiv, dessen Inhalte zukünftig erschlossen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Events.", "content": "Es gibt diverse jährliche Events im Deutschen Panzermuseum Munster:", "section_level": 1}, {"title": "Museumsdaten.", "content": "Das Museum verfügt über Außenanlagen mit Ausstellungsflächen, ein modernes Eingangsgebäude mit den zugehörigen fünf Ausstellungshallen, die 7500 m2 des etwa 9000 m2 umfassenden Museumsgeländes einnehmen. Gezeigt werden mehrere tausend Exponate, davon weit über 100 Großgeräte (Panzer, Geschütze, Fahrzeuge). Seit seiner Eröffnung 1983 bis 2010 kamen mehr als 1,8 Millionen Besucher. Mit 104.297 Besuchern im Jahr 2013 gehört es zu den 3,8 % der deutschen Museen mit mehr als 100.000 Besuchern pro Jahr. 2019 wurde das Museum mit dem Museumsgütesiegel des Museumsverbands Niedersachsen und Bremen e.V. ausgezeichnet. 2017 wurden Planungen zu umfangreichen Umbauten bekannt, die eine modernisierte Ausstellung ermöglichen sollen. Dies soll durch den Abriss alter Hallen und den Bau eines neuen Gebäudes geschehen. Dazu werden acht Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Träger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kern.", "content": "Das Museum wird durch die Kooperation von drei Gruppen betrieben:", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterter Kreis.", "content": "Ehrenamtliche Helfer unterstützen den Betrieb des Museums. Die sogenannten „Hobbykommandanten“ helfen der Lehrsammlung bei der Wartung der Fahrzeuge und stehen an Aktionstagen mit ihrem Fachwissen zu einzelnen Exponaten den Besuchern zur Verfügung. Des Weiteren verfügt das Museum über einen Beirat. Er setzt sich aus Vertretern der Stadt, der Bundeswehr, der kommunalen Politik, der zivilen Wissenschaft und der Traditionsverbände der Bundeswehr zusammen. Der Beirat beaufsichtigt die Entwicklung des Museums und gibt Anregungen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Deutsche Panzermuseum Munster (DPM) ist ein Geschichts- sowie Technikmuseum und eine gemeinsame Einrichtung der Stadt Munster und des Ausbildungszentrums Munster der Bundeswehr – der zentralen Ausbildungsstätte für den Offizier- und Unteroffiziernachwuchs der gepanzerten Kampftruppen, der Heeresaufklärungstruppe und Heeresflugabwehrtruppe der Bundeswehr. Das Museum zeigt Panzer, Fahrzeuge, Waffen, Uniformen, Ausrüstung und militärische Abzeichen. Zeitlicher Schwerpunkt ist das 20. Jahrhundert, regionaler Schwerpunkt die deutsche Geschichte.", "tgt_summary": "德国坦克博物馆(,简称为DPM;英语:German Tank Museum)是一个位于德国蒙斯特的坦克博物馆。", "id": 1226765} {"src_title": "Scary Movie 2", "tgt_title": "驚聲尖笑2", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die junge Megan Voorhees kommt bei einer Party ihrer Mutter im Hell House im Schlafanzug zu den Gästen und pinkelt auf den Teppich. Später kommen die Geistlichen Father McFeely und Father Harris ins Haus, um einen Exorzismus an dem Mädchen vorzunehmen, das vom Geist des vorherigen Hausbesitzers Hugh Kane besessen ist. Die Teufelsaustreibung scheitert jedoch, weil Megan die Priester beleidigt und sich die drei Beteiligten gegenseitig vollkotzen. Am Ende erschießt McFeely die Besessene. Ein Jahr später sucht Professor Oldman Teilnehmer für eine Studie in einem Herrenhaus, bei der es angeblich um Schlafstörungen geht. Sein wegen einer Querschnittlähmung im Rollstuhl sitzender Assistent Dwight, der sich für das Paranormale interessiert, hat einige Studenten ausgesucht. Dazu gehören Cindy Campbell, Brenda, der sexuell orientierungslose Ray, der Kiffer Shorty sowie Alex und Buddy. Letzterer verliebt sich in Cindy, wird aber von ihr zurückgewiesen. Als Cindy im Hell House eintrifft, begegnet sie zunächst einem frechen Papagei und dem Butler Hanson, dessen linke Hand verformt ist. Dieser zeigt ihr Porträts von Hugh Kane und dessen Frau. Als die Gruppe sich am Tisch versammelt hat, kommt noch eine weitere Teilnehmerin namens Theo hinzu. Der Fluch der besessenen Megan wird kurz angesprochen. Den Teilnehmern vergeht schnell der Appetit, weil Hanson sich beim Servieren des Essens ekelhaft verhält. Stattdessen spielen sie etwas Basketball. Cindy hört eine geheimnisvolle Stimme und entdeckt mit Buddy, der sie grob behandelt, anhand von blutigen Fußspuren ein verstecktes Zimmer. Cindy findet einen Zeitungsbericht über den Mord an Hugh Kane und seiner Frau. Buddy stellt beim Blick auf ein Gemälde fest, dass die Frau große Ähnlichkeit mit Cindy hat. Kanes unsichtbarer Geist hat in der Nacht wilden Sex mit Alex. Cindy gerät in einen Kampf mit einer sehr aggressiven Katze, woraufhin der Professor ihr empfiehlt, sich mit Theo zu verbünden. Ray wird von einem Horrorclown angegriffen, den er jedoch mit seinem langen Penis unters Bett zerrt und vergewaltigt. Cindy liest in Mrs Kanes Tagebuch, dass diese ihrem Mann eine Affäre unterstellte, und verführt kurz Professor Oldman. Shorty wird von einer Hanfpflanze in einen riesigen Joint gedreht, bevor seine Freunde die Pflanze mit Salzgebäck („munchies“) ablenken. Am nächsten Morgen sagt Cindy dem Rest der Gruppe, dass Hugh Kanes Geist hinter ihr her sei. Buddy belauscht ein Gespräch zwischen Oldman und Dwight, bei dem der Assistent den Professor vor einem Poltergeist warnt. Oldman will das Experiment trotzdem durchziehen. Theo verführt Dwight zum Oralsex und gelangt so an dessen Schlüssel. Mrs Kanes Geist lockt Oldman an und tötet ihn. Als sich daraufhin alle Türen schließen, bringt Dwight die jungen Menschen ins Labor. Dort gibt er ihnen Thermobrillen und besondere Pistolen. Anschließend laufen sie durchs Haus. Cindy findet im Kesselraum, in dem Hugh Kane starb, ein Skelett, das sie verfolgt, bis Brenda das Skelett anders zusammensetzt. Alex wird von einem herabfallenden Kronleuchter erschlagen und Shorty hat Sex mit Mrs Kanes Geist. Cindy und Buddy werden in einem Kühlraum eingeschlossen. Buddy nutzt das, um von Cindy einen Handjob zu bekommen, und schleudert sie mit seinem Orgasmus gegen die Tür. Während Dwight gegen Hugh Kanes Geist kämpft, bastelt Cindy aus verschiedenen Gegenständen ein Kettenfahrzeug, mit dem sie sich und Buddy aus dem Kühlraum befreit. Hanson ist von Kanes Geist besessen und hat Shorty entführt. Er öffnet dessen Schädel und anstelle eines Gehirns ist ein kleiner Rapper zu sehen. Cindy, Brenda und Theo liefern sich einen Kampf mit Hanson, der vorerst in einem Wirbelwind endet. Dwight entwickelt einen Plan. Cindy lockt Kanes Geist auf eine Plattform. Sie wird von Dwight und Ray gerettet, während der Geist in einem Lichtstrahl verschwindet. Zwei Monate später redet Cindy mit dem Papagei, den sie aus dem Hell House mitgenommen hat. Als sie mit ihrem Freund Buddy zu einem Hotdog-Stand geht, verschwindet dieser und Hanson taucht auf. Cindy und Hanson schreien sich auf der Straße an, bevor letzterer von einem Auto erwischt wird. Darin sitzt Shorty, der gerade einen Blowjob von Mrs Kanes Geist bekommt.", "section_level": 1}, {"title": "Parodie.", "content": "Wie sein Vorgänger, so ist auch dieser Film eine Parodie mit zahlreichen Anspielungen auf andere bekannte Produktionen aus dem Genre des Horrorfilms. Zur Verwunderung vieler Kritiker bildet diesmal \"Das Geisterschloss\" die zentrale Grundlage des Films, allerdings gibt es auch starke Anleihen bei den Horror-Klassikern \"Poltergeist\" und \"Der Exorzist\". Außerdem sind auch Parodien von \"Hip Hop Hood\", \"3 Engel für Charlie\", \"Titanic\", \"Düstere Legenden\", \"13 Geister\", \"Ey Mann, wo is’ mein Auto?\", \"Twister\", \"Amityville Horror\", \"\", \"Matrix\", \"Cast Away\", \"Schatten der Wahrheit\", \"Re-Animator\", \"Hannibal\", \"Final Destination\", \"Hollow Man\", \"Der kleine Horrorladen\", \"Stephen Kings Es\", einem Nike-Werbespot, dem \"A-Team\", (in der deutschen Fassung) \"Der Schwächste fliegt\" und \"Ghostbusters\" zu finden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Scary Movie 2 ist eine Horror-Komödie aus dem Jahr 2001. Es ist die Fortsetzung zu \"Scary Movie\". 2003 erschien der dritte Teil, \"Scary Movie 3\", 2006 der vierte Teil, \"Scary Movie 4\" und 2013 der fünfte Teil, \"Scary Movie 5\".", "tgt_summary": "《惊声尖笑2》(英语:Scary Movie 2)是2001年的一部幽默电影,为惊声尖笑系列的第二部。虽然惊声尖笑的第一部在上映时曾声称「没有续集」(\"...No sequel,\"),因此在第二部的宣传中,有「我们说谎了」(\"We lied\")一句,更宣称这部电影「更无情,更无耻」。电影戏仿了一系列恐怖题材的电影,包括大法师、古屋传奇等。", "id": 2962760} {"src_title": "Massac County", "tgt_title": "马萨克县 (伊利诺伊州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im äußersten Süden von Illinois am Ohio River, der die Grenze zu Kentucky bildet. Es hat eine Fläche von 627 Quadratkilometern, wovon acht Quadratkilometer Wasserfläche sind. An das Massac County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Massac County wurde am 8. Februar 1843 aus Teilen des Pope und Johnson County gebildet. Der Name Massac wurde von Fort Massac übernommen, welches 1757 von den Franzosen gegen die vorrückenden Engländer am Mississippi gebaut wurde und nach dem Marquis de Massiac benannt. Nach dem Krieg zwischen den Franzosen und den Indianern fiel das Fort 1763 in die Hände der Engländer.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Massac County 15.429 Menschen in 6.518 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 24,9 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 6.518 Haushalten lebten statistisch je 2,27 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 91,0 Prozent Weißen, 5,9 Prozent Afroamerikanern, 0,4 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,3 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 2,0 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,9 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 22,8 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 58,8 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 18,4 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,2 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 38.302 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 20.186 USD. 16,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Massac County.", "content": "Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Massac County ist in 17 Bezirke (\"precincts\") eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Massac County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois. Im Jahr 2010 hatte das County 15.429 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 24,9 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Metropolis.", "tgt_summary": "马萨克县(英语:Massac County)是美国伊利诺伊州南部的一个县,南隔俄亥俄河与肯塔基州相望。面积627平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口15,167人。县治梅特罗波利斯 (Metropolis)。", "id": 652449} {"src_title": "Leng", "tgt_title": "魣鱈", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Leng hat einen langgezogenen Körper und kann bis zu 1,8 und selten auch 2 Meter lang und bis zu 40 Kilogramm schwer werden. Der lange Kopf besitzt ein endständiges Maul sowie eine unpaare Bartel am Unterkiefer, die länger als der Augendurchmesser ist. Der Rücken und die Flanken sind braun marmoriert, die Bauchseite gelb bis weiß gefärbt. Die zweiteilige Rückenflosse besitzt 14 bis 15 vordere und 61 bis 68 hintere, die Afterflosse 58 bis 61 Flossenstrahlen. Sowohl die Rückenflossen als auch die Afterflosse besitzen einen hellen Saum. Die Bauchflossen sind kehlständig und setzen damit direkt unterhalb der Brustflossen an. Vom Blauleng (\"Molva dypterygia\") kann man den Leng gut durch seinen dickeren Schwanzstiel unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Leng lebt in den küstennahen Zonen des östlichen Atlantischen Ozeans von Skandinavien und Island bis zur Biskaya, außerdem in der Nordsee und dem Skagerrak. Gelegentlich ist der Fisch auch im westlichen Mittelmeer anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Fische haben eine demersale Lebensweise in Gebieten mit Wassertiefen bis 400 Metern. Als Raubfisch ernährt er sich von Fischen (Heringe, Dorsche, Plattfische), Krebsen, Kopffüßern und Seesternen. Die Laichzeit des Leng liegt im April bis Juni, wobei die etwa einen Millimeter großen Eier in einer Tiefe von etwa 100 bis 200 Metern und Wassertemperaturen von etwa 7 °C abgegeben werden. Dabei legen die einzelnen Rogner bis zu 60 Millionen Eier, die im freien Wasser treiben. Die Jungfische leben die ersten drei Jahre ihres Lebens am Meeresgrund, die Geschlechtsreife erreichen die männlichen Tiere mit etwa 80 Zentimetern und die weiblichen mit etwa 90 bis 100 Zentimetern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Leng ist neben dem Blauleng (\"M. dipterygia\") und dem Mittelmeer-Leng (\"Molva macrophthalma\") eine von drei Arten der Gattung \"Molva\". Diese bildet gemeinsam mit der Quappe (\"Lota lota\") als einziger Art der Gattung \"Lota\" sowie dem Lumb (\"Brosme brosme\") die Familie der Quappen (Lotidae).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Leng oder Lengfisch (\"Molva molva\") ist ein Knochenfisch aus der Ordnung der Dorschartigen (Gadiformes). Mit einer Maximallänge von bis zu zwei Metern und einem Gewicht von bis zu 40 Kilogramm ist er einer der größten Vertreter der dorschartigen Fische.", "tgt_summary": "魣鳕,为辐鳍鱼纲鳕形目江鳕科的其中一种,分布于西北大西洋区,包括格陵兰至加拿大;东北大西洋区,包括巴伦支海至摩洛哥、地中海西北部海域,栖息深度100-1000米,本鱼下颌比上颌长; 触须短于眼直径,背面灰褐色到腹侧白色,垂直的鳍在后部部分深色且有灰白的边缘,体长可达200公分,为底栖性鱼类,栖息在岩石底质海域,属肉食性,以鱼类、甲壳类、海星等为食,可做为食用鱼及游钓鱼。", "id": 788414} {"src_title": "De Havilland DH.82 Tiger Moth", "tgt_title": "德哈维兰虎蛾机", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Tiger-Moth-Prototyp war von der De Havilland DH.60T Moth Trainer abgeleitet. Bei der DH.60T wurde die obere Tragfläche gegen den Rumpf mit vier senkrechten Streben abgestützt, die um das Cockpit angeordnet waren und deshalb im Notfall einen Ausstieg behindern konnten. Bei dem neuen Trainer, der nach der Spezifikation 15/31 des Air Ministry konstruiert wurde, waren die vier Streben zu zwei V-Streben zusammengefasst und nach vorne vor das Cockpit versetzt. Eine Pfeilung sowohl bei der oberen als auch der unteren Tragfläche um 19 Inches (48 cm) an den Flügelspitzen kompensierte die damit verbundene Verlagerung des Schwerpunkts. Ansonsten war das nun als Tiger Moth bezeichnete Flugzeug mit seinem Vorgänger DH.60T identisch. So wurden auch die acht Vorserienmaschinen noch als DH.60T Tiger Moth exportiert, sodass für eine kurze Übergangszeit das Suffix „T“ seine Bedeutung von „Trainer“ in „Tiger Moth“ (deutsch Tigermotte, Bezeichnung von Nachtfaltern aus der Familie der Bärenspinner) änderte. Die letzte der Vorserienmaschinen (G-ABPH) erhielt eine größere V-Stellung der unteren Tragfläche und eine weiter erhöhte Pfeilung, womit die Zuteilung der neuen de-Havilland-Typnummer DH.82 verbunden war. Das erste Exemplar (G-ABRC) mit dieser Bezeichnung flog am 26. Oktober 1931 von Stag Lane. Nach den Abnahmeflügen erfolgte die Zulassung für Kunstflug bei einem Fluggewicht von 1750 lb (795 kg) und auch die Übernahme als Standardtrainer der Royal Air Force (RAF). Die britische (RAF) bestellte daraufhin 35 Flugzeuge entsprechend dem Pflichtenheft T.23/31, die an die Central Flying School (C.F.S.) und andere Schulungseinheiten verteilt wurden. Zwei weitere Tiger Moth (RAF Seriennr. S1675/76) erhielten Schwimmer von Short. Die nächste Bestellung im Jahr 1934 waren 50 modifizierte Maschinen (T.26/33) mit einem 130-PS-Motor unter der Bezeichnung „DH.82A Tiger Moth“ bzw. „Tiger Moth II“ bei der RAF. Diese Variante erhielt ebenfalls eine Verkleidung aus Sperrholz des oberen hinteren Rumpfteils und eine Blindflughaube für das hintere Cockpit. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte die Royal Air Force 500 Maschinen in ihrem Bestand. Viele Zivilmaschinen wurden zusätzlich als Trainer eingezogen. Während der Battle of Britain und der erwarteten deutschen Invasion wurden 1500 Stück Bombenaufhängungen für acht Zwanzig-Pfund-Bomben produziert, um damit einen Teil der Schulflugzeuge auszurüsten und sie gegen die Invasionstruppen einzusetzen. Am Ende des Krieges waren über 7000 Tiger Moths gebaut worden, davon 4005 Tiger Moth II während des Krieges für die Royal Air Force. Ungefähr die Hälfte der Flugzeuge stellte die Morris Motor Company her. Weitere 151 wurden in Norwegen, Schweden und Portugal in Lizenz gebaut. Weitere 2949 wurden in verschiedenen Ländern des Commonwealth gebaut. Kanada überließ der USAAF 200 Maschinen, die dort unter dem Namen \"PT-24\" flogen. Viele Maschinen kamen später nach Neuseeland, wo sie als Agrarflugzeuge in der Landwirtschaft für Düngeflüge eingesetzt wurden. Obwohl es zu diesem Zeitpunkt die Tiger Moths noch gar nicht gab, wird der Typ seit 1945 in vielen Filmen (z. B. \"Lawrence von Arabien\" von 1961) eingesetzt, um Flugzeuge des Ersten Weltkrieges darzustellen, vor allem, weil er als fragiler Doppeldecker zu gängigen Vorstellungen passt, leicht verfügbar war/ist und zudem eine sehr ausgereifte Konstruktion ist.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Die DH.82 wurde von einem luftgekühlten hängenden de Havilland Gipsy III-Vierzylinder-Reihenmotor mit 120 PS angetrieben. Im Krieg wurden zudem rund 300 Einheiten der Tiger Moth II zur Schulung von Flakkanonieren als ferngesteuerte Schleppflugzeuge für Zieldarstellungskörper unter der Bezeichnung „Queen Bee“ eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die de Havilland DH.82 \"Tiger Moth\" () ist ein einmotoriges Doppeldecker-Schulflugzeug, das 1931 seinen Erstflug hatte. Entworfen von Geoffrey de Havilland, wurde es hauptsächlich als Schulflugzeug bei der britischen Royal Air Force (RAF) eingesetzt. Nach Ende der Einsatzzeit um 1950 wurden viele DH.82 zivil genutzt, und eine ganze Reihe davon fliegen heute noch auf Veteranentreffen.", "tgt_summary": "德哈维兰虎蛾机(又称德哈维兰DH 82虎蛾机,英语:de Havilland DH 82 Tiger Moth)是一架设计于1930年代的双翼机,设计师为杰弗里·德哈维兰,被英国皇家空军和英国皇家海军以至民用飞行学校作为主要的教练机。", "id": 2703085} {"src_title": "Bradley Carnell", "tgt_title": "布拉德利·卡内尔", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der linksfüßige Mittelfeldspieler begann seine fußballerische Laufbahn an der südafrikanischen Wits University Johannesburg, ab 1997 spielte er dann für den Premier-Soccer-Ligisten Kaizer Chiefs in seiner Heimatstadt.", "section_level": 1}, {"title": "VfB Stuttgart.", "content": "Carnell wurde 1997 bei den Kaizer Chiefs von Dirk Dufner entdeckt, der sich im Rahmen seiner juristischen Ausbildung in Südafrika aufhielt und dort auf Carnell aufmerksam wurde. Nachdem Dufner später unter Trainer Winfried Schäfer in der Geschäftsleitung beim deutschen Bundesligisten VfB Stuttgart tätig war, wurde Carnell schließlich nach einem Probetraining von den Stuttgartern unter Vertrag genommen. In seiner ersten Bundesliga-Saison bestritt Carnell daraufhin 20 Spiele, in denen er zwei Tore erzielen konnte, und belegte mit dem zwischenzeitlich abstiegsgefährdeten VfB den elften Rang der Abschlusstabelle. In der Folgesaison trug Carnell dann mit einem Tor in 24 Partien zum Erreichen des Intertoto Cups bei, bevor er in der Spielzeit 2000/01 in 20 Einsätzen erneut gegen den drohenden Abstieg der Schwaben spielte. Bedingt durch mehrere Verletzungen verlor Carnell jedoch nachfolgend seinen Platz im Stuttgarter Team und absolvierte in der Saison 2001/02 lediglich zwölf, ein Jahr darauf sogar nur noch sechs Einsätze für den VfB, den er daraufhin in Richtung Borussia Mönchengladbach verließ.", "section_level": 2}, {"title": "Borussia Mönchengladbach.", "content": "Auch in Mönchengladbach konnte sich Carnell in der Folge nicht als Stammspieler etablieren. In der Saison 2003/04 bestritt er lediglich 18 Partien, ein Jahr später kam er sogar nur noch auf sechs Einsätze für die Borussia.", "section_level": 2}, {"title": "Karlsruher SC und Hansa Rostock.", "content": "Im Januar 2005 wechselte Carnell zum Karlsruher SC in die 2. Bundesliga. Bei diesem entwickelte sich der Südafrikaner kontinuierlich zu einem Leistungsträger, absolvierte in der Rückrunde zunächst 13 Spiele und in der Folgesaison 2005/06 23 Partien, bevor er im Jahr 2007 mit sechs Toren in 29 Einsätzen maßgeblich zum Aufstieg des KSC in die Bundesliga beitrug. Unter anderem aufgrund von Verletzungen kam er in den folgenden zwei Spielzeiten nur auf 28 Bundesliga-Spiele. Nachdem der KSC nach der Saison 2008/09 aus der Bundesliga abgestiegen war, verließ er den Verein und schloss sich dem Zweitliga-Konkurrenten Hansa Rostock an. Mit Rostock belegte Carnell nach insgesamt 19 Einsätzen zum Ende der Spielzeit 2009/10 den 16. Tabellenplatz und musste somit in zwei Relegationsspielen gegen Ingolstadt gegen den Abstieg in die 3. Liga antreten. Diese verlor Carnells Mannschaft und stieg somit erstmals in die dritte Spielklasse ab.", "section_level": 2}, {"title": "Supersport United.", "content": "Im Juli 2010 wechselte Carnell zurück in seine Heimat zu Supersport United. Am 26. August 2011 gab er seinen Rücktritt aus dem Fußballgeschäft bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Carnell konnte sich aufgrund seiner Leistungen beim VfB Stuttgart für die Nationalmannschaft seines Heimatlandes empfehlen und nahm mit dieser sowohl an der Afrikameisterschaft 2002 in Mali sowie an der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea teil. Zwar schied er bei der Weltmeisterschaft mit seiner Mannschaft nach drei Vorrunden-Einsätzen aus, doch gehörte Carnell fortan fest zum Kreis der Nationalspieler seines Landes und kam in zahlreichen Freundschafts- sowie Qualifikationsspielen zum Einsatz. Für die in seinem Heimatland Südafrika stattfindende Weltmeisterschaft 2010 wurde Carnell nicht nominiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bradley Carnell (* 21. Januar 1977 in Johannesburg) ist ein ehemaliger südafrikanischer Fußballspieler.", "tgt_summary": "布拉德利·卡内尔(,1977年-1月21日)是一位南非球员,场上位置为中场。", "id": 2512204} {"src_title": "21. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten", "tgt_title": "美利坚合众国宪法第二十一条修正案", "src_document": [{"title": "Abschnitt 1.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Englisch.", "content": "\"The eighteenth article of amendment to the Constitution of the United States is hereby repealed.\"", "section_level": 2}, {"title": "Deutsch.", "content": "\"Der 18. Zusatz zur Verfassung der Vereinigten Staaten ist hiermit aufgehoben.\"", "section_level": 2}, {"title": "Abschnitt 2.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Englisch.", "content": "\"The transportation or importation into any State, Territory, or possession of the United States for delivery or use therein of intoxicating liquors, in violation of the laws thereof, is hereby prohibited.\"", "section_level": 2}, {"title": "Deutsch.", "content": "\"Der Transport oder Import von berauschenden Getränken zum Zweck des Vertriebs oder Konsums in einen Bundesstaat, ein Territorium oder eine Besitzung der Vereinigten Staaten ist verboten, sofern er gegen die dortigen Gesetze verstößt.\"", "section_level": 2}, {"title": "Abschnitt 3.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Englisch.", "content": "\"This article shall be inoperative unless it shall have been ratified as an amendment to the Constitution by conventions in the several States, as provided in the Constitution, within seven years from the date of the submission hereof to the States by the Congress.\"", "section_level": 2}, {"title": "Deutsch.", "content": "\"Dieser Verfassungszusatz bleibt ungültig, wenn er nicht binnen sieben Jahren nach seiner Bekanntgabe an die Bundesstaaten durch den Kongress von Verfassungsversammlungen in den einzelnen Staaten als Ergänzung zur Verfassung bestätigt wird.\"", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Neben der Abschaffung der landesweit gültigen Prohibition enthält der Verfassungszusatz einen wesentlichen weiteren Punkt. Die Gesetzgebung zum Alkoholkonsum wurde vom Bund wieder an die einzelnen Bundesstaaten zurückgegeben. In Abschnitt 2 wird ausdrücklich auf die Gesetzgebung der einzelnen Bundesstaaten verwiesen. So ergab sich eine noch heute von Bundesstaat zu Bundesstaat verschiedene Gesetzgebung zum Umgang mit berauschenden Getränken – Mississippi schaffte als letzter Bundesstaat erst 1966 die Prohibition vollständig ab, und in einzelnen Städten und Countys verschiedener Staaten ist sie bis heute in Kraft. Die Bestärkung der Autonomie der Bundesstaaten schlägt sich auch in Abschnitt 3 nieder. Dort wird darauf verwiesen, dass Versammlungen in den einzelnen Staaten den Verfassungszusatz bestätigen müssen. Das verfassungsgemäße Vorgehen wird stark betont.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 21. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika () hob die landesweit gültige Alkoholprohibition auf, die 1920 mit dem 18. Zusatzartikel in den USA eingeführt worden war. Er wurde am 20. Februar 1933 vom Kongress verabschiedet, am 5. Dezember 1933 hatten ausreichend Parlamente der Bundesstaaten ihn ratifiziert. Er wurde als bisher einziger Zusatzartikel nicht von den Parlamenten der Einzelstaaten, sondern von speziell zu diesem Zweck gewählten Versammlungen ratifiziert; dieses Verfahren wurde gewählt, da der Einfluss der Anti-Alkohol-Aktivisten auf viele Abgeordnete und Parteiführungen in den Einzelstaaten immer noch sehr stark war; man setzte daher (letztlich erfolgreich) auf die „schweigende Mehrheit“, deren Meinung inzwischen gegen die Prohibition umgeschlagen war.", "tgt_summary": "《美利坚合众国宪法第二十一条修正案》于1933年2月20日提出,同年12月5日获得法定3/4的州的批准而生效。这条修正案废除了1917年12月18日提出,1919年1月16日批准生效的《美国宪法第十八修正案》,该修正案授权从1920年1月17日开始在全国范围内禁酒。第二十一条修正案是美利坚合众国宪法的全部27条修正案中唯一用于废除之前通过修正案的,并且也是其中唯一一条由州制宪会议批准的修正案(其它修正案在各州时均是由州议会批准的)。", "id": 1312603} {"src_title": "Loving County", "tgt_title": "洛文縣", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Westen von Texas und grenzt an den südöstlichen Teil von New Mexico. Es hat eine Fläche von 1753 Quadratkilometern, wovon 10 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Winkler County, Ward County, Reeves County und in New Mexico an folgende Countys: Eddy County und Lea County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Loving County wurde am 26. Februar 1887 aus Teilen des Tom Green County gebildet. Die Verwaltungsorganisation wurde 1931 abgeschlossen. Benannt wurde es nach Oliver Loving, einem frühen Pionier und Rancher, der die Regierung der Konföderierten Staaten von Amerika mit Rindern und Schweinen versorgte. Ein Bauwerk im County ist im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 16. März 2020), das Loving County Courthouse.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Loving County 67 Menschen in 31 Haushalten und 19 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 0,04 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung ausschließlich aus Weißen zusammen. Sieben der Einwohner waren Hispanics oder Latinos. Von den 31 Haushalten hatten fünf Kinder oder Jugendliche, die mit ihnen zusammen lebten. 17 waren verheiratete oder zusammenlebende Paare, zwei waren allein erziehende Mütter und elf waren keine Familien. Zehn waren Singlehaushalte und in zwei lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,16 und die durchschnittliche Familiengröße betrug 2,65 Personen. 13 Personen waren unter 18 Jahre alt, eine zwischen 18 und 24, 18 zwischen 25 und 44, 24 zwischen 45 und 64 und 11 waren 65 Jahre alt oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 46 Jahre. Auf zehn weibliche Personen kamen 11,61 männliche Personen und auf jede Frau im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen 1,25 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 40.000 USD, das Durchschnittseinkommen einer Familie betrug 53.750 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 25.833 USD, Frauen hatten kein Einkommen. Das Prokopfeinkommen betrug 24.084 USD. Niemand lebte unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Loving County ist ein County im Bundesstaat Texas der Vereinigten Staaten. Der Sitz der County-Verwaltung (County Seat) befindet sich in Mentone. Mit 82 Einwohnern (2010) ist es das bevölkerungsärmste County der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "洛文县(英语:Loving County)是美国德克萨斯州西部的一个县,北部、西北部与新墨西哥州相邻,西界佩科斯河。根据美国人口调查局2005年数字显示,人口仅有62人,是美国人口最少的县。2004年人口更只有51人。该县人口近年大幅下降:2000年人口比1990年减少35%,在2000年至2004年之间,人口再下降22%。首治门同是唯一的居民点。最近的较大城市为佩科斯(37公里,人口9501)和新墨西哥州的喀斯巴德(118公里,人口27,463)。奥德萨距离门同120公里(人口90,943,上述皆为2000年数字)。2017年人口134人,最近几年人口呈上升趋势。", "id": 1124922} {"src_title": "Valon Behrami", "tgt_title": "瓦隆·贝赫拉米", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Im Alter von fünf Jahren zog Behrami 1990 mit seiner Familie aus dem damaligen Jugoslawien in die Schweiz. Er wuchs in Stabio im Kanton Tessin auf. Behramis Interesse galt zuerst der Leichtathletik. Im Geländelauf gewann er vier regionale Titel. 2002 wurde er eingebürgert. Von 2006 bis 2018 war Behrami mit Elena Bonzanni liiert, mit welcher er zwei Töchter (* 2009, * 2016) hat. Am 18. März 2018 wurde bekannt, dass Behrami mit der Schweizer Skifahrerin Lara Gut (* 1991) in einer Beziehung ist und die beiden heirateten am 11. Juli 2018.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Als Jugendlicher interessierte sich Behrami erst mit 13 Jahren für Fussball. Zuerst hatte er für den FC Stabio gespielt, bevor er zum benachbarten FC Chiasso wechselte. Dort spielte er drei Jahre lang. In dieser Zeit wurde der FC Lugano, damals der bekannteste Club im Kanton Tessin, auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn. Da der Club in der Folgezeit bald Insolvenz anmelden musste, suchte sich Behrami einen neuen Verein. In der Schweiz interessierten sich der FC Basel und der Grasshoppers Club Zürich für den defensiven Mittelfeldspieler. Da ihm das Angebot der Grasshoppers zu schlecht war, kam dieser Club für ihn nicht in Frage. Als sich schliesslich der FC Basel meldete, hatte Behrami schon beim italienischen Club CFC Genua unterschrieben; durch seine Spielweise hatte er bereits auch Vereine aus der Serie A auf sich aufmerksam gemacht.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen Italien und England.", "content": "Nach einem Jahr beim CFC Genua wechselte Behrami zu Hellas Verona in die zweitklassige Serie B. In der Saison 2004/05 wurde er zum besten Spieler der Serie B gewählt und machte durch seine Leistungen Spitzenvereine wie beispielsweise Lazio Rom, Juventus Turin, Tottenham Hotspur und Inter Mailand auf sich aufmerksam. Das Rennen um Behrami machte schliesslich Lazio Rom, die insgesamt 6 Millionen Euro an Verona und Genua überwies, da er beiden Vereinen zu gleichen Teilen gehörte. In der Sommerpause 2008, nach drei Jahren in Rom, wechselte Behrami zum englischen Premier-League-Club West Ham United. Nach zweieinhalb Jahren mit Höhen und Tiefen kehrte er im Januar 2011 nach Italien zurück und kam damit dem Wunsch seiner Familie nach, die sich in England nicht wohlfühlte. Bei der AC Fiorentina unterschrieb er einen Vertrag bis 2015, wechselte aber bereits nach einer Saison erneut den Verein: Im Juli 2012 unterzeichnete er einen Vertrag über fünf Jahre beim SSC Neapel. In seiner ersten Saison überzeugte Valon Behrami sofort als „Abräumer“ vor der Abwehr.", "section_level": 3}, {"title": "Hamburger SV.", "content": "Zur Saison 2014/15 wechselte Behrami in die Bundesliga zum Hamburger SV, wo er einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2017 unterschrieb. Sein erstes Pflichtspiel absolvierte er in der ersten Runde des DFB-Pokal beim 2:2 n. V.; 4:1 im Elfmeterschiessen gegen den damaligen Drittligisten Energie Cottbus.", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr nach England und Italien.", "content": "Zur Saison 2015/16 wechselte Behrami für 2 Millionen Euro zum Premier-League-Aufsteiger FC Watford, wo er einen Dreijahresvertrag unterschrieb. Im August 2017 kehrte Behrami nach Italien zurück und schloss sich für zwei Jahre Udinese Calcio an.", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr in die Schweiz.", "content": "Am 2. Juli 2019 gab der im Kanton Wallis beheimatete Club FC Sion die Verpflichtung von Valon Behrami bekannt. Damit kehrte er nach 16 Jahren zur Saison 2019/20 in seine Heimat zurück. Er erhielt einen Zweijahresvertrag.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Valon Behrami gab am 8. Oktober 2005 sein Länderspieldebüt für die Schweiz im Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft 2006 gegen Frankreich (1:1). Sein erstes Länderspieltor erzielte er am 12. November 2005, drei Minuten nach seiner Einwechslung gegen die türkische Nationalmannschaft. Während der Weltmeisterschaft 2006 verletzte sich Behrami beim Training. Im Spiel gegen Südkorea wurde er aber in der Schlussphase doch noch für sechs Minuten eingewechselt. Bei der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz stand er im Aufgebot der Schweiz wie auch bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Dort erhielt er bei seinem ersten Einsatz im einen Platzverweis. Auch für die Weltmeisterschaft 2014 wurde er von Trainer Ottmar Hitzfeld nominiert und absolvierte alle drei Vorrundenspiele sowie den Achtelfinal gegen Argentinien. Bei der Fussball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das Aufgebot der Schweiz aufgenommen. Die drei Gruppenspiele spielte er über volle 90 Minuten, im Achtelfinal wurde er erstmals ausgewechselt, als es eine Viertelstunde vor Schluss 1:0 für Polen stand. Das Team verlor schliesslich die Partie im Penaltyschiessen und schied aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Valon Behrami (* 19. April 1985 in Titova Mitrovica, SFR Jugoslawien) ist ein Schweizer Fussballspieler. Der Mittelfeldspieler steht seit Anfang 2020 bei CFC Genua unter Vertrag.", "tgt_summary": "瓦隆·贝赫拉米(Valon Behrami,1985年-4月19日)是一名出生于南斯拉夫的瑞士足球运动员,担任中场。现效力于意甲球队热拿亚。", "id": 440651} {"src_title": "Lerntransfer", "tgt_title": "学习迁移", "src_document": [{"title": "Begriffsabgrenzung.", "content": "Manche Lernprozesse, etwa der altsprachliche und der Instrumentalunterricht, stehen traditionell in dem Ruf, der Entwicklung anderer Kompetenzen besonders förderlich zu sein. Hier muss jedoch differenziert werden zwischen Transfereffekten, die auf die Inhalte und Methoden dieses Unterrichts zurückgehen, und der Einübung guter Arbeitsgewohnheiten. Insbesondere begabte Kinder erwerben, weil sie sich über viele Schuljahre hinweg auf ihre schnelle Auffassungsgabe verlassen, oft keine guten Arbeitsgewohnheiten, wie Fleiß und ein systematisches Vorgehen im Meistern schwieriger Lernstoffe, was sie gegenüber Mitschülern, die von früh an gelernt haben, sich alles hart zu erarbeiten, langfristig benachteiligt. Beim nicht-immersiven Fremdsprachen- ebenso wie beim Instrumentalunterricht müssen jedoch alle Inhalte hart und explizit erarbeitet werden. Auch hochbegabte Kinder, die in anderen Fächern implizit, d. h. scheinbar mühelos lernen, können in diesen Disziplinen nur bestehen, wenn sie viel üben und gute Arbeitsgewohnheiten erwerben, die ihnen später freilich auch auf anderen Gebieten nützlich werden. Bei \"Transfereffekten\" werden nicht Arbeitsgewohnheiten eingeübt, sondern bestimmte, im Fach begründete kognitive Fertigkeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Transferleistung in der Lernpsychologie.", "content": "In der Lernpsychologie gelten Transferleistungen als Kennzeichen für erfolgreiche Lernprozesse. Ausgehend von einer bestimmten ausgeführten Handlung, wird auf die dahinter liegenden Denkvorgänge geschlossen. Dabei kann der Lerntransfer einzelne Elemente betreffen oder die Regeln oder Strukturen eines Lernprozesses. Transferleistungen können systematisch geübt werden, dies zeigt besonders im Erwachsenenalter gute Erfolge. Um neu erlernte Handlungsabläufe, Aufgaben oder Anwendungssituationen auf eine andere Situation übertragen zu können, muss die neue Situation ähnliche Merkmale aufweisen wie die Lernsituation. Es sind Fähigkeiten erforderlich, eine neue Situation als geeignet zu erkennen, um einen Transfer leisten zu können. Diese Fähigkeiten sind kognitiver Natur und betreffen das Unterscheidungsvermögen, die Fähigkeit zu verallgemeinern sowie vorausschauend abzuwägen, inwieweit die einzusetzenden Mittel dem erwünschten Zweck dienlich sind. (Fachlich ausgedrückt: Differenzierungs- und Generalisierungsvermögen, sowie vorausschauende Zweck-Mittel-Abwägung)", "section_level": 1}, {"title": "Theorien zum Lerntransfer in der Lernpsychologie.", "content": "Der US-amerikanische Psychologe Edward Lee Thorndike (1930) entwickelte die Theorie der „identischen Elemente“. Nach dieser Theorie findet der Transfer von einer Aufgabe zu einer anderen nur statt, wenn in beiden Aufgaben gemeinsame, identische Wahrnehmungs- und Verhaltenselemente vorhanden sind. Die Thorndikesche Theorie wurde durch den Psychologen Charles E. Osgood (1949) kritisiert und weiterentwickelt. Er versuchte den Transfereffekt auf der Basis der Ähnlichkeit der Elemente in der Ausgangs- und der neuen Lernsituation darzustellen (Fachlich: als Funktion der Reiz- und Reaktionsähnlichkeit). Nach ihm wurde die „Osgoodsche Transferebene“ benannt. Der amerikanische Soziologe und Entwicklungspsychologe Charles H. Judd (\"The Relation of Special Training to General Intelligence, Educational Review 36 (June 1908): 28-42\") entwickelte eine Theorie zum Transferwert allgemeiner Lösungsprinzipien. Bei ihrer Anwendung im Unterricht wird ein Lehrplan vorausgesetzt, der auf einem schrittweisen, positiven Transfer von niedrigeren zu höheren Lernebenen aufbaut.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung von Lerntransfers.", "content": "Mit Blick auf das Ergebnis des Transfers wird unterschieden: Hinsichtlich der Komplexität des Gelernten wird unterschieden: Ein ähnliches Konzept ist die Reiz-Generalisierung in der Verhaltensbiologie. Sie tritt auf, wenn eine auf einen speziellen Reiz hin erlernte Reaktion auf ähnliche Reize übertragen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Bereichsspezifischer Lerntransfer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtsdidaktik.", "content": "Gerhard Schneider definiert für den Geschichtsunterricht den Transfer: „die Reaktivierung und Übertragung von bereits Gelerntem und das An- und Verwenden von Kenntnissen, Einsichten, Fähigkeiten, Fertigkeiten, die in früheren Unterrichtszusammenhängen erworben wurden, in neuen Lern- und außerschulischen Lebenszusammenhängen“. Das gilt zum Beispiel für alle Formen des Gegenwartsbezugs und für Längsschnitte. Weiter unterscheidet er vier Formen: Methodentransfer (Lesen einer Geschichtskarte), Inhaltlicher Transfer (Ähnlichkeiten zwischen Ereignissen), Begrifflich-kategorialer Transfer (Basiskonzepte wie Revolution), Transfer zum Verständnis geschichtskultureller Objekte in der Alltagswelt.", "section_level": 2}, {"title": "Mathematikdidaktik.", "content": "Die Mathematikdidaktik beschreibt Lerntransfer als die Möglichkeit, das Ergebnis einer Rechnung benutzen zu können, um auf das Ergebnis einer anderen zurückzuschließen, ohne sie berechnen zu müssen. Liegt Wissen über das Dezimalsystem zugrunde, kann beispielsweise über das Ergebnis der Addition 7+8 direkt auf das Ergebnis der Addition von 17+8 zurückgeschlossen werden. Die Fähigkeit zu Transferleistungen steht im Gegensatz zum einfachen Reproduzieren von Ergebnissen. Schülern, die an Dyskalkulie leiden, mangelt es häufig an der Fähigkeit, kognitive Transferleistungen zu erbringen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsdidaktik.", "content": "Verkehrslernen vollzieht sich wegen der Gefährlichkeit der realen Verkehrsräume weitgehend in Schonräumen. Dazu werden Freiflächen, offizielle Verkehrsübungsplätze, Spielarrangements mit selbst konstellierten Problemsituationen und Lösungsversuchen, Spielgeräte, Spielfahrzeuge, Rollenspiele genutzt. In allmählicher Annäherung an die Gegebenheiten des realen Verkehrs lassen sich dabei die grundlegenden Techniken und Verhaltensweisen einüben. Analog zum Schonraumlernen der schulischen Erziehung wird von der Fähigkeit der Lernenden ausgegangen, physische, psychische und kognitive Lernergebnisse zumindest teilweise in die Realsituation zu übertragen. Da nicht jede nur denkbare Anforderung und Gefahrensituation geübt werden kann, wird außerdem in Form des Exemplarischen Lernens an ausgewählten Themen gearbeitet. Im Spiel mit dem Verkehrskasper können Verkehrsprobleme aller Art kindgerecht simuliert, diskutiert, analysiert und in praktisches Entscheiden und Handeln umgesetzt werden, wenn dazu auch die Bereitschaft bei den Lernenden entwickelt wird. Der Transfer von Lernerfolgen in einem bestimmten Lernbereich kann weder in der Schonrauminstitution Schule generell noch in einzelnen Erziehungsbereichen garantiert werden. Er hängt einerseits von verschiedenen sachlichen Faktoren wie der Realitätsnähe oder Übungsintensität und andererseits von Voraussetzungen beim Lernenden wie Intelligenz, Kreativität oder Motivation ab. Sein Erfolg ist auch dem Charakter der Freiheit menschlicher Entscheidungen geschuldet. Seine Annahme ist jedoch pädagogisch und didaktisch unumgänglich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lerntransfer beschreibt die Fähigkeit, eine gelernte Problemlösung auf eine andere, vergleichbare Situation zu übertragen. Durch Lernen erworbenes Wissen über konkrete Gegenstände oder Zusammenhänge kann auf ähnliche Phänomene angewendet werden, indem es verallgemeinert oder abstrahiert wird. Dieses Übertragen von Wissen auf ähnliche Situationen wird in der Psychologie und Pädagogik als \"Transfer\" bezeichnet; (lateinisch: transferre = hinübertragen, übertragen). Hilbert Meyer spricht von \"Vernetzung\".", "tgt_summary": "学习迁移是由桑代克和伍德沃思在1901年所引进的理论。他们探究个体一个概念的学习如何对具有类似特征的另一个概念的学习产生迁移。他们的理论含示,学习迁移的发生,取决于学习任务和迁移任务的同一性,又称为'共同要素'。学习迁移与 问题解决之间有密切的关联,因为学习迁移通常发生于先前知识应用于解决新情境下的问题(奥姆罗德,2004)。", "id": 1802855} {"src_title": "Klaus Tennstedt", "tgt_title": "克劳斯·滕施泰特", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Klaus Tennstedt wurde 1926 als Sohn des Violinisten Hermann Tennstedt (geb. 1886) und dessen Frau Agnes Steinmetz (geb. 1895) in Merseburg an der Saale in der preußischen Provinz Sachsen geboren. Sein Vater war Orchester-Vorspieler, zweite Geige des \"Streichquartetts des Städtischen Orchesters Halle\" und mit Richard Strauss bekannt, seine Mutter Amateurpianistin. Im Alter von sechs Jahren erhielt Tennstedt seinen ersten Klavierunterricht, mit zehn erlernte er zusätzlich das Violinspiel. Der Vater fungierte als sein erster Lehrer. Nach der Schulzeit in Halle nahm er 16-jährig ein Musikstudium in den Hauptfächern Violine bei Walther Davisson und Klavier bei Anton Rohden an der Staatlichen Hochschule für Musik im benachbarten Leipzig auf. Außerdem erhielt er ebendort Theorieunterricht bei Johann Nepomuk David. Nach den Luftangriffen auf Dresden 1944 war er wohl als Feuerwehrmann eingesetzt. Im letzten Kriegsjahr wurden seine Studien endgültig unterbrochen. Seine erste Anstellung fand er nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 als Konzertmeister in Heidelberg in der amerikanischen Besatzungszone. Im Jahr 1948 zog er zurück nach Halle (Saale) in die SBZ und wurde ebendort erster Konzertmeister des Städtischen Orchesters. Er spielte unter Walter Schartner, Gerhart Wiesenhütter und Horst-Tanu Margraf. Außerdem trat er als Violinsolist auf. Eine Erkrankung an der linken Hand sollte allerdings frühzeitig seine Geigenkarriere beenden. Im Jahr 1952 gab er am Theater des Friedens in Halle mit Rudolf Wagner-Régenys Oper \"Der Günstling\" sein Dirigentendebüt. Von 1952 bis 1954 fungierte er unter Generalmusikdirektor Horst-Tanu Margraf als (zweiter) Kapellmeister ebendort. So übernahm er 1953 die musikalische Leitung bei Wolf-Ferraris \"Il campiello\". Danach ging er als 1. Kapellmeister an das Opernhaus Karl-Marx-Stadt. 1955 dirigierte er in Karl-Marx-Stadt Verdis \"Falstaff\". Ein Jahr darauf übernahm er die DDR-Erstaufführung von Egks \"Circe\". Von 1958 bis 1962 war er Generalmusikdirektor an den Landesbühnen Sachsen in Dresden-Radebeul. Er brachte \"Die Schule der Frauen\" von Rolf Liebermann und \"Der grüne Kakadu\" von Richard Mohaupt zur DDR-Erstaufführung. 1961 oblag ihm die Uraufführung von Konts \"Lysistrate\". Von 1962 bis 1971 wirkte er in gleicher Position am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Hier gestaltete er mehrere DDR-Erstaufführungen wie Liebermanns \"Penelope\", Einems \"Dantons Tod\" und Hindemiths \"Cardillac\". Zum 400-jährigen Jubiläum der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin brachte er die Bach-Variationen für großes Orchester von Paul Dessau zur Uraufführung. Während seiner Schweriner Verpflichtung, 1967, führte er mit dem Gewandhausorchester Leipzig das Konzert für Orchester von Peter Herrmann urauf. Regelmäßig trat er mit der Dresdner Philharmonie in Erscheinung u. a. dirigierte er 1968 die Uraufführung des Cembalokonzerts (1967/68) von Herbert Collum. Ferner war er Gastdirigent an der Komischen Oper Berlin, wo er 1970 das von Tom Schilling inszenierte und choreografierten Ballett \"Undine\" von Hans Werner Henze leitete. Weitere Gastdirigate führten ihn durch den Ostblock. Im Jahr 1968 gastierte er in Österreich beim Mozarteumorchester Salzburg. Zu jener Zeit pflegte er ein breites Repertoire, insbesondere aber die klassischen und romantischen Werke. Nach einem Gastspiel 1971 im schwedischen Göteborg kehrte er nicht in die DDR zurück. Dort war er am Stora Teatern und für das Sveriges Radios Symfoniorkester tätig. Im Anschluss siedelte er in die BRD über. Von 1972 bis 1979 war er als Nachfolger Hans Zenders Generalmusikdirektor am Opernhaus Kiel. 1974 debütierte er mit der \"Boulevard Solitude\" von Hans Werner Henze an der Bayerischen Staatsoper in München. Sein internationaler Durchbruch gelang ihm 1974. Nach einer Aufführung von Bruckners 7. Sinfonie wurde er vom \"Managing Director\" Walter Homburger zum Toronto Symphony Orchestra eingeladen. Wenig später debütierte er mit dem Boston Symphony Orchestra beim Tanglewood Festival. 1975 unterschrieb er bei der New Yorker Konzertagentur Columbia Artists. Es folgten erste Auftritte bei den anderen großen US-amerikanischen Orchestern in Chicago, New York, Cleveland und Philadelphia. Zeitweise war er in der engeren Wahl für die Nachfolge Lorin Maazels beim Cleveland Orchestra in Ohio. Von 1979 bis 1983 war er Gastdirigent des Minnesota Orchestra in Minneapolis, Minnesota. 1983 debütierte er mit Beethovens \"Fidelio\" an der Metropolitan Opera in New York. Im Jahr 1976 debütierte er beim London Symphony Orchestra. Im Folgejahr unterzeichnete er einen Exklusivvertrag bei EMI. Außerdem war er Gast beim Orchestre de Paris, beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, beim Berliner Philharmonischen Orchester und bei den Wiener Philharmonikern (Salzburger Festspiele 1982). 1978 dirigierte er als erster Deutscher das Israel Philharmonic Orchestra. Ab 1979 war er als Nachfolger von Moshe Atzmon Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters in Hamburg. Während einer Konzertreise in Paris 1981 löste er sich vorzeitig von seinem Vertrag. Nach Ulrike Henningsen machten ihm „zahlreiche kulturpolitisch bedingte Angriffe der Hamburger Presse gegen den NDR“ zu schaffen. Außerdem gab es Meinungsverschiedenheiten mit dem Orchester. Nachdem er erstmals 1977 \"Guest Conductor\" sowie von 1980 bis 1983 \"Principal Guest Conductor\" gewesen war, wurde er im September 1983 in der Nachfolge von Sir Georg Solti Chefdirigent und Musikdirektor des London Philharmonic Orchestra (LPO). 1984 tourte er durch Japan und Hongkong. 1985 trat er beim Musik-Festival in Perugia auf. In den 1980er und 1990er Jahren trat er mit dem LPO wiederholt bei den Proms in der Royal Albert Hall auf. Zu seinem Repertoire gehörten u. a. Mahler, Bruckner, Beethoven und Mozart. So spielte er mit dem LPO sämtliche Mahler-Sinfonien sowie die Klavierkonzerte von Schumann, Grieg und Brahms ein. Aus gesundheitlichen Gründen unterbrach er 1986 und 1987 zweimal seine Tätigkeit in London. 1994 beendete er seine Dirigentenkarriere. Wie Kurt Masur gehörte er zu den „Repräsentanten einer genuin deutschen Musikkultur“. Seine Vorliebe galt der Spätromantik. Insbesondere pflegte er die deutsche Sinfonik von Brahms, Bruckner und Mahler. Tennstedt galt als charismatischer Dirigent und bewunderte Wilhelm Furtwängler. Ein „hochexpressiver, beseelter, gelegentlich Details souverän mißachtender Aufführungsstil“ wurde ihm von Wolfgang Sandner zugeschrieben. Nach dem Musikwissenschaftler Stephan Hörner war er „spät zu internationalem Ruhm gekommen, von Selbstzweifeln und Unsicherheit gequält, fand er in (West-)Deutschland bei Publikum und Kritik nur zurückhaltende Anerkennung, während er in den USA und in Großbritannien zu den bedeutendsten Dirigenten seiner Generation gezählt wurde.“ Tennstedt, evangelisch, war ab 1960 mit der Sängerin (Alt) Ingeborg (Inge), geb. Fischer (1924–2011), verheiratet und Vater eines Kindes. Er war Inhaber eines Flugscheins. Zuletzt lebte er in Heikendorf im Kreis Plön, wo er 1998 im Alter von 71 Jahren verstarb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Klaus Hermann Wilhelm Tennstedt (* 6. Juni 1926 in Merseburg; † 11. Januar 1998 in Heikendorf) war ein deutscher Dirigent und Violinist. Nachdem er Konzertmeister am Städtischen Orchester Halle gewesen war, musste er 1952 aus gesundheitlichen Gründen seine Violinkarriere zugunsten einer Dirigentenlaufbahn aufgeben. Er wirkte in der Folge an verschiedenen Bühnen der DDR; 1958 wurde er zum Generalmusikdirektor ernannt. Über Schweden siedelte er 1971 in die BRD über. Von 1979 bis 1981 war er Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters in Hamburg. In den 1970er Jahren gelang ihm sein internationaler Durchbruch, wobei er im angloamerikanischen Raum insbesondere ob seiner Mahler-Interpretationen hochgeschätzt wird. 1987 ernannte ihn das London Philharmonic Orchestra, dessen Chefdirigent er von 1983 bis 1987 war, zum Ehrendirigenten.", "tgt_summary": "克劳斯·滕施泰特()是一位德国指挥家。", "id": 3035157} {"src_title": "Scheckente", "tgt_title": "小绒鸭", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Scheckenten haben eine Körperlänge von 43 bis 47 Zentimeter und wiegen dann 650 und 900 Gramm. Die Art weist einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus auf: Beim Männchen sind der Kopf und der Bauch weiß bis gelbbraun. Der Rücken ist dunkel gefärbt. Die Armdecken sind weiß. Der Spiegel ist dunkel stahlblaugrün mit einer breiten weißen Endbinde. In der Nähe der Schnabelwurzel befindet sich ein diffus abgegrenzter hellgrüner Fleck. Das Auge ist von einem schwarzen Augenfleck umgeben. Männliche Scheckenten haben außerdem einen breiten schwarzen Halsring. Die schwarzen und weißen Schulterfedern sind verlängert, so dass sie über die zusammengelegten Flügel fallen. Im Ruhekleid gleicht das Männchen weitgehend dem Weibchen und weist wie sie ein gelb- und rotbraunes Gefieder auf. Die verlängerten Schulterfedern sind jedoch auch im Ruhekleid deutlich abwärtsgebogen. Die Flügel weisen dieselben weißen Decken auf, wie sie auch im Prachtkleid zu beobachten sind. Im Flugbild sind die Flügel der männlichen Scheckente auffällig schwarzweiß. Der dunkle Spiegel wirkt vor dem Hintergrund der weißen Armschwingen wie ein schmaler, schwarzer Bügel. Das Weibchen ähnelt einer weiblichen Stockente, ist aber dunkler. Die Gefiederfärbung ist wie bei Weibchen der Eiderenten eher gelb- und rotbraun. Deutlich sichtbar ist ein Augenring. Die Endsäume der großen Decken und die Armschwingen sind weiß. Weibchen der Scheckente weisen außerdem einen auffällig blauweißen Spiegel auf. Er ist besonders gut im Flug zu erkennen. Die Küken haben ein dunkel sepiabraunes Daunenkleid mit auffallend dichten und relativ langen Daunen. Die Augengegend, ein Augenstreif sowie das Kinn und die Kehle sind gelblich braun. Die Körperunterseite ist schmutzigweiß. Sie weisen ansonsten keine helle Fleckung auf. Junge, noch nicht geschlechtsreife Scheckenten haben ein rotbraunes Mantelgefieder wie die Weibchen. Bei den männlichen Jungenten findet sich der stahlblaue Spiegel bereits angedeutet. Im ersten Prachtkleid der jungen Erpel finden sich im Kehl- und Halsbereich schwarze Federn. Auf den Schultern haben sie noch weißgerandete und auf Brust und Flanken rahmgelbe Federn. Im zweiten Prachtkleid ähneln sie bereits weitgehend den ausgewachsenen männlichen Scheckenten. Die Übergänge zwischen den einzelnen Farbpartien sind allerdings noch diffus und weniger klar gezeichnet. Die kleine und die mittlere Armdecke ist noch graubraun.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Art liegt in der Arktis zwischen der russischen Taimyr-Halbinsel und Alaska. Das Hauptverbreitungszentrum liegt östlich des Flusses Chatanga. Große Populationen befinden sich beispielsweise im Delta der sibirischen Flüsse Lena und Indigirka. Die Population an der Küste Alaskas ist verglichen mit der sibirischen klein. Ihr Schwerpunkt liegt bei Barrow. Für die westliche Paläarktis gibt es einige wenige Brutnachweise für die Halbinsel Kola und das Weiße Meer. Etwa fünf bis fünfzig Brutpaare brüten auch in Nordnorwegen. Nicht brütende Scheckenten halten sich ganzjährig in den Schelfmeeren auf und präferieren dabei die Mündungsgebiete arktischer Flüsse. Auch die brütenden Scheckenten leben außerhalb der Brutzeit auf offenem Meer. Während des Winterhalbjahrs hält sie sich im Nordpazifik von Alaska über die Aleuten bis nach Kamtschatka auf. Gelegentlich erreicht sie in dieser Zeit auch die nordjapanische Küste und wandert entlang der kanadischen Küste bis zur kanadischen Provinz British Columbia. Als Irrgast taucht sie gelegentlich auch an der Baffininsel, an der grönländischen Küste oder am St. Lawrencestrom auf. Scheckenten sind ausdauernde Flieger und erreichen gelegentlich auch Nordeuropa. Zu den Überwinterungsplätzen zählt das norwegische Varangerfjord, die Halbinsel Kola, die Küste vor der litauischen Stadt Palanga und die Küste vor der estnischen Insel Saaremaa. Es handelt sich bei diesen Überwinterungsgästen vermutlich um die wenigen Scheckenten, die westlich des Flusses Chatanga brüten. Die Anzahl der Enten, die in der Ostsee überwintern, hat in den letzten Jahren zugenommen. Der europäische Winterbestand beträgt etwa 7.700 bis 20.000 Individuen. Die in Norwegen überwinternden Scheckenten präferieren Küstenabschnitte mit sanft abfallendem Profil und suchen meist in einer Uferentfernung von weniger als 200 Metern nach Nahrung. Sie verlassen im Mai das norwegische Überwinterungsgebiet, um zurück in die Brutgebiete zu ziehen. Als Brutgebiet nutzt die Scheckente die Tundra. Scheckenten wandern in großen Schwärmen im Frühjahr bis Frühsommer nach Norden. Sie erreichen dabei etwa Mitte Juni die Beringstraße. Sobald die Brutgebiete eisfrei sind, beginnen sie mit der Fortpflanzung.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Scheckenten brüten in der Regel an kleinen Tundraseen und -teichen. Sie sind dabei vor allem in der Bülten- und Torfhügeltundra zu finden. Gelegentlich bilden sie kleine Kolonien. Die größte bekannte Kolonie befand sich in der Nähe des Flusses Lena und umfasste 63 Nester. Das aus Gras und Dunen gebaute Nest liegt versteckt in der Nähe des Gewässers. Sowohl im Lena-Delta als auch in den Brutgebieten von Barrow, Alaska brüten Scheckenten bevorzugt in der Nähe von Spatelraubmöwen. Jahre mit überdurchschnittlichen Bruterfolg fallen meist mit den Gradationsjahren von Lemmingen zusammen. Das Gelege der Scheckente besteht in der Regel aus fünf bis acht Eiern, die von helloliver Farbe sind. Geht das Gelege verloren, legen die Weibchen ein zweites Gelege, das aber nur zwischen drei und sechs Eier umfasst. Es brütet allein das Weibchen. Die Inkubationszeit beträgt 26 bis 27 Tage. Das Männchen verbleibt bis zum Beginn der Brut noch in der Nähe des Weibchens, verlässt dieses aber dann, um in die Mausergebiete zu ziehen. Diese liegen mitunter mehr als 3.000 Kilometer von den Brutgebieten entfernt. Die Küken schlüpfen etwa Mitte Juli. Das Weibchen sucht mit den frisch geschlüpften Dunenküken zunächst ein Süßwassergewässer auf. In der Regel werden die Jungen von dem weiblichen Altvogel verlassen, noch bevor sie flügge sind.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Scheckenten tauchen gut. Im Winterhalbjahr suchen sie häufig dicht aneinander gedrängt nach Nahrung und tauchen häufig in großen Scharen gleichzeitig. Von der Zeit, die sie mit der Nahrungssuche verbringt, entfallen achtzig Prozent auf Tauchgänge. Die übrige Zeit sucht sie gründelnd nach Nahrung. Sie bleibt in der Regel eine halbe Minute unter Wasser. Die Nahrung besteht aus Krebs- und Weichtieren; Muscheln werden bevorzugt. Der graue Schnabel weist einen weichen Rand auf der dazu dient, Wirbellose vom Fels zu kratzen oder im dunklen tiefen Wasser als Tastgerät eingesetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Scheckenten und Menschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss auf den Bestand.", "content": "Die Gründe für die Populationsrückgänge, die seit einigen Jahrzehnten zu verzeichnen sind, sind bislang unzureichend wissenschaftlich untersucht. Scheckenten werden zwar bejagt, auch wenn die Jagd auch in Russland auf diese Entenart nicht erlaubt ist. Für das Lena-Delta schätzt man, dass hier jährlich etwa 1.500 Scheckenten der illegalen Jagd zum Opfer fallen. Eine mögliche Ursache des Bestandrückgangs ist die zunehmende Nutzung dieser unwirtlichen Region durch den Menschen. Die Region wird vor allem auf ihre Öl- und Gasvorkommen untersucht. Eine potentielle Gefährdung für diese Entenart besteht in Ölunfällen und dieses Risiko hat wegen der zunehmenden Erschließung ihres Lebensraumes zugenommen. Die zunehmende Ansiedlung von Menschen in ihrem Lebensraum hat dazu geführt, dass die Anzahl an ihren Prädatoren wie großen Möwen sowie Raben und Krähen in dieser Region zugenommen hat. Auch der Fischfang stellt für die Scheckente ein Problem dar, da sie sich gelegentlich in Fischereinetzen verfangen und ertrinken.", "section_level": 2}, {"title": "Haltung in menschlicher Obhut.", "content": "Scheckenten sind sehr bewegungsaktiv und werden wegen ihrer Anfälligkeit nur selten in Gehegen gehalten. Im Game Bird Center in Salt Lake City, USA wurde ab Mitte der 1970er Jahre eine Zuchtgruppe aufgebaut. Dort gelang 1980 die Welterstzucht dieser Entenart. 1981 umfasste die Zuchtgruppe 30 Tiere, allerdings blieb der züchterische Erfolg immer sehr gering. In Europa hatte der britische Wildfowl Trust den Versuch einer Erhaltungszucht bereits in den 1960er Jahren unternommen und war über lange Zeit der einzige europäische Halter dieser Art. Hier blieb ein Zuchterfolg gänzlich aus. Die deutsche Erstzucht gelang 1997 einem Privathalter.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Scheckente (\"Polysticta stelleri\") ist ein Vogel aus der Familie der Entenvögel. Verwandtschaftlich steht sie den Eiderenten nahe. Sie wird allerdings einer eigenen Gattung zugeordnet. Ihr runder Kopf und ihr zierlicher Schnabel verleihen ihr eher das Aussehen einer Gründelente.", "tgt_summary": "小绒鸭(学名:)为鸭科小绒鸭属下唯一的一种鸟类,俗名绒鸭。分布于西伯利亚东部北极海岸、阿拉斯加海岸及附近岛屿、芬兰、挪威、勘察加半岛、阿留申半岛、千岛群岛、朝鲜半岛海岸以及中国大陆的东北。多栖息于苔原冻土、冰封海面以及清水海岸。该物种的模式种发现于西伯利亚东部的堪察加半岛。", "id": 363252} {"src_title": "Philippinenadler", "tgt_title": "食猿鵰", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Philippinenadler sind mächtige Greifvögel mit auffallend hohem, aber sehr schmalem Schnabel, einer aufrichtbaren, langen und locker struppigen Federhaube und relativ kurzen, aber sehr breiten Flügeln. Der Schwanz ist recht lang und am Ende fast gerade, die Beine sind vergleichsweise kurz, aber ebenso wie die Zehen außerordentlich kräftig. Die Tarsometatarsi sind weitgehend unbefiedert. Die Art ähnelt im Habitus den Habichten und Sperbern (\"Accipiter\"). Die Körperlänge beträgt 90–100 cm, die Flügelspannweite 184–202 cm und das Gewicht 4,7–8,0 kg. Die Geschlechter unterscheiden sich hinsichtlich der Färbung nicht, Weibchen sind jedoch größer und schwerer als Männchen. Genauere Angaben zum Ausmaß dieses Geschlechtsdimorphismus liegen bisher nicht vor. Adulte Vögel sind auf der gesamten Oberseite fast einfarbig braun. Rückengefieder und Oberflügeldecken sind in variabler Stärke beige oder cremefarben gerandet. Die Schwingen sind zur Spitze hin dunkler und mehr schwarzbraun. Die oberseits ebenfalls braunen Steuerfedern haben einen deutlich abgesetzten weißen Schaft und zeigen drei bis vier undeutliche dunkle Binden, eine breite Subterminalbinde und eine schmale weiße Spitze. Oberkopf, Haube und Nacken sind beige mit langen schwarzen Stricheln. Die Zügelregion ist dunkel aschfarben, von der Augenumgebung bis hinunter zur oberen Kehle weist das Gefieder auf beigem Grund fein schwarze Schaftstriche auf. Der übrige Kopf ist wie fast die gesamte Unterseite einfarbig cremeweiß. Die Beinbefiederung zeigt auf diesem Grund kräftige, die kleinen Unterflügeldecken schwache rotbraune Strichel. Schwingen und Steuerfedern sind unterseits mehr silbrig, die Armschwingen und die Steuerfedern haben breite, undeutliche dunkle Subterminalbinden, die Handschwingen zeigen eine schwache dunkle Bänderung und dunklere Spitzen. Die Iris ist blaugrau bis blassblau, die Wachshaut ist dunkel grüngrau bis grünlich schwarz, der Schnabel ist schwarzgrau. Beine und Zehen sind gelb, die Krallen sind schwarz. Das Jugendkleid unterscheidet sich nur wenig von dem der Altvögel. Die hellen Säume des Oberseitengefieders sind meist breiter und mehr weiß als bei adulten Vögeln, die Armschwingen sind fast einfarbig und die Subterminalbinde der Steuerfedern ist schmaler und weniger auffällig. Die Iris ist braun und die Beine sind heller und mehr weißlich gelb. In welchem Alter die Jungvögel das Adultkleid ausbilden, ist bisher nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Die Rufe werden unterschiedlich beschrieben, etwa als fremdartig klingendes Jammern oder als lange, weiche oder hohe Pfiffe wie \"„whiiiiiiuh“\", die meist in der Tonhöhe ansteigen, gelegentlich aber auch abfallen. Männchen sind während der Balz recht ruffreudig. Bettelnde Jungvögel äußern auffällige und weittragende Serien hoher und spitzer Rufe.", "section_level": 1}, {"title": "Benennung und Systematik.", "content": "Das erste Exemplar des Philippinenadlers wurde von John Whitehead 1896 auf Samar gesammelt. Der Gattungsname \"Pithecophaga\" ist aus den griechischen Wörtern πίθηκος, altgr. ausgesprochen \"píthēkos\" („Affe“) und, ausgesprochen \"phagein\" („essen“) zusammengesetzt, bedeutet wörtlich also etwa „Der Affenessende“. Dieser Name wurde vom Erstbeschreiber William Robert Ogilvie-Grant gewählt, da sich die Art nach den Erzählungen der Eingeborenen auf Samar vor allem von Affen ernähren sollte. Mit dem Artepitheton \"jefferyi\" ehrte Ogilvie-Grant Jeffery Whitehead, den Vater von John Whitehead. Der Philippinenadler wurde lange Zeit zusammen mit den beiden neotropischen Arten Harpyie (\"Harpia harpyja\") und Würgadler (\"Morphnus guianensis\") sowie dem Papuaadler (\"Harpyopsis novaeguineae\") Neuguineas in eine Unterfamilie Harpiinae gestellt. Gemeinsame Merkmale dieser Arten sind die erhebliche Größe und der weitgehend unbefiederte Tarsometatarsus, außerdem bestehen Ähnlichkeiten im Verhalten. Nach molekulargenetischen Untersuchungen ist der Philippinenadler jedoch nicht näher mit diesen drei Arten verwandt, sondern zur Unterfamilie Circaetinae zu stellen, zu der unter anderem die Schlangenadler (\"Circaetus\"), die Schlangenweihen (\"Spilornis\") und der Gaukler (\"Terathopius ecaudatus\") gehören. Die Schwestergruppe des Philippinenadlers innerhalb der Circaetinae ist nach diesen Untersuchungen eine Artengruppe, die den Gaukler, die Schlangenadler und den Schlangenbussard (\"Dryotriorchis spectabilis\") umfasst. Letzterer wurde bisher als monotypische Gattung geführt, Lerner & Mindell konnten diese Sonderstellung jedoch nicht bestätigen. Nach ihren Ergebnissen ist der Schlangenbussard zu den Schlangenadlern (\"Circaetus\") zu stellen. Eine systematische Zugehörigkeit des Philippinenadlers zu den Circaetinae war bisher nicht vermutet worden, Lerner & Mindell haben diesen Befund daher mehrfach und mit der DNA von drei verschiedenen Individuen überprüft, immer mit demselben Resultat. Die Ähnlichkeiten mit den als Monophylum bestätigten anderen drei Arten der Unterfamilie Harpiinae beruhen demnach auf Konvergenz.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Philippinenadler ist ein Endemit der Philippinen und kommt dort im Osten von Luzon, auf Samar, Leyte und Mindanao vor. Die Größe des Gesamtverbreitungsgebietes wird auf etwa 146.000 km2 geschätzt. Ob er früher auf den gesamten Philippinen vorkam oder immer schon im trockeneren Westen des Archipels gefehlt hat, ist ungeklärt. Philippinenadler bewohnen primäre, von Flügelfruchtgewächsen (Dipterocarpaceae) dominierte Regenwälder vor allem in bergigem Gelände sowie Sekundärwälder und Galeriewälder. Die Art kommt in Höhenlagen von 0 bis 1800 m vor. Auf Mindanao wurden in den 1990er Jahren zwischen 14 benachbarten Revieren relativ einheitliche Abstände von 8,3–17,5 km gefunden, im Mittel 12,7 km. Die Autoren gehen davon aus, dass ein Kreis mit einem Radius von der Hälfte dieser Entfernung etwa den Aktionsraum eines Paares umfassen dürfte, der demnach eine Größe von im Mittel 133 km2 hat. In diesem errechneten Aktionsraum befanden sich im Mittel 73 km2 Wald, der Rest bestand aus Offenland mit unterschiedlichen Nutzungen. Von 13 gefundenen Nestern waren neun weniger als 100 m vom Waldrand entfernt. Die anderen vier waren weiter vom Waldrand entfernt, die zugehörigen Aktionsräume enthielten aber immer noch einen erheblichen Anteil Offenland. Ob sich aus diesen Befunden eine Bevorzugung von Waldrandbereichen ableiten lässt, ist unsicher. Möglich ist auch, dass die Nester dort nur einfacher zu finden sind oder dass diese Verteilung durch die starke Fragmentierung der verbliebenen Waldgebiete erzwungen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Jagdweise und Nahrung.", "content": "Philippinenadler sind opportunistische Jäger und erbeuten ein breites Spektrum vor allem baumbewohnender Wirbeltiere. Hauptnahrung sind Säugetiere, auf Mindanao vor allem Philippinen-Gleitflieger (\"Cynocephalus volans\") und Fleckenmusangs (\"Paradoxurus hermaphroditus\"). Daneben werden auch andere Säuger wie Makaken, Gleithörnchen, Schönhörnchen und weitere Nagetiere, Fledermäuse, Flughunde, größere Vögel wie Nashornvögel, Eulen und Greifvögel sowie Reptilien wie Schlangen und Warane gefressen. Repräsentative Untersuchungen zum Nahrungsspektrum einzelner Paare liegen bisher kaum vor. Von 17 durch Beobachtung am Nest nachgewiesenen Beutetieren eines Brutpaares im zentralen Mindanao waren je sieben Philippinen-Gleitflieger bzw. Fleckenmusangs, außerdem wurden zwei Ratten (\"Rattus\" spp.) und eine Samar-Kobra (\"Naja samarensis\") zum Nest gebracht. Untersuchungen zur Nahrung des Philippinenadlers auf anderen Inseln liegen bisher nicht vor. Dort dürfte das Nahrungsspektrum zum Teil deutlich von dem auf Mindanao abweichen, so kommen auf Luzon weder Philippinen-Gleitflieger noch Gleithörnchen vor. Detaillierte Beobachtungen zum Jagdverhalten liegen bisher nicht vor, nach einzelnen Beobachtungen jagen die Adler vom Ansitz aus, aber auch im direkten Verfolgungsflug. In einem Fall lag die erste Ansitzwarte hoch oben am Hang eines Hügels, nach jeweils 5 bis 10 Minuten erfolgte ein Wartenwechsel im Gleitflug hangabwärts, bis schließlich nach etwa einer Stunde der Talboden erreicht war. Danach kreiste der Adler in einer Thermiksäule aufwärts, bis er wieder seine Anfangshöhe erreicht hatte. Philippinenadler jagen sowohl einzeln als auch paarweise. Nach Berichten von Einheimischen kooperieren die Adler vor allem bei der Jagd auf Affen, wobei der eine Adler einen Affen ablenkt und der andere diesen Affen dann von hinten greift.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Philippinenadler leben monogam in Paaren und sind streng territorial. Die Balz besteht aus gemeinsamem Kreisen über dem Nest, wobei das Männchen meist oberhalb des Weibchens kreist, sowie aus Verfolgungsflügen mit spielerischen Attacken des Männchens, wobei sich das Weibchen gelegentlich auf den Rücken wirft und dem Männchen ihrerseits die Krallen präsentiert, und gemeinsamen Gleitflügen durch das Revier. Das Männchen ruft in der Balzzeit außerdem sehr intensiv auf dem Nest und übergibt dem Weibchen dort auch Beute. Die Nester werden überwiegend auf dem jeweils größten Baum der Umgebung in bis zu 45 m Höhe errichtet, oft steht der Horstbaum auf weniger als der halben Höhe eines Hangs in einem sehr tief eingeschnittenen Tal. Das Nest befindet sich meist in einer Hauptstammgabel innerhalb der Krone. Als Unterlage dienen häufig Epiphyten. Die Nester sind im Normalfall große Bauten aus Ästen mit einem Durchmesser von etwa 1,5 m, die Nestmulde wird während der gesamten Fortpflanzungsperiode immer wieder mit grünen Zweigen ausgelegt. Die Eiablage erfolgt auf Mindanao im Zeitraum Ende September bis Anfang Dezember, auf Luzon nach Einzelbeobachtungen von Mitte Dezember bis Mitte Januar. Die Gelege bestehen meist aus einem, selten aus zwei Eiern. Die Brutzeit beträgt 58–60 Tage, es brütet überwiegend das Weibchen. Bei einer intensiv beobachteten Brut auf Mindanao betrug der Anteil des Weibchens 74 %, auch nachts brütete fast immer das Weibchen. Zur Dauer der Nestlingszeit gibt es unterschiedliche Angaben, in einem Fall wurden 105 Tage angegeben, aber bei mehreren anderen Bruten 134–164 Tage. Es wird nur ein Jungvogel flügge. Ein mit Sender versehener Jungvogel wurde 17 Monate nach dem Ausfliegen selbständig, ein vollständiger erfolgreicher Brutzyklus dauert demnach etwa 2 Jahre. Nach einem Brutverlust kann es jedoch recht schnell zur erneuten Eiablage kommen. Wann die Geschlechtsreife erreicht wird, ist bisher nicht genau bekannt, wahrscheinlich aber erst mit einem Alter von 6 bis 8 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Der Gesamtbestand ist nicht genau bekannt. Eine einigermaßen fundierte Abschätzung liegt nur für die Größe des Bestandes auf Mindanao vor. Aus der anhand von 13 besetzten Revieren abgeschätzten Aktionsraumgröße von im Mittel 133 km2 und der noch vorhandenen Waldfläche berechneten die Autoren für die 1990er Jahre einen Gesamtbestand von 82–233 Paaren. Der Bestand auf Luzon wurde Anfang des 21. Jahrhunderts auf nur „sehr wenige“ (\"very few\") Paare geschätzt, jener auf Samar auf 6 und der Bestand auf Leyte auf vielleicht 2. Daraus ergibt sich ein Weltbestand von etwa 90–250 Paaren. Die Zahlen zum Bestand auf Luzon, Samar und Leyte sind jedoch sehr unsicher. Eine neuere Schätzung, die eine ähnliche Dichte wie auf Mindanao auch für die anderen drei besiedelten Inseln annimmt, kommt zu einem Gesamtbestand von etwa 340 Paaren. Auch diese Zahl ist jedoch sehr fraglich, da über die Siedlungsdichte auf diesen drei Inseln bisher nichts bekannt ist. Unstrittig ist, dass der Großteil der Weltpopulation auf Mindanao lebt.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Langfristige Hauptgefährdungsursache ist die anhaltende Waldzerstörung im gesamten Verbreitungsgebiet. Anfang des 21. Jahrhunderts betrug die Urwaldfläche im Areal des Philippinenadlers noch 9.220 km2, und für die meisten verbliebenen Urwaldbereiche im Tiefland wurden bereits Holznutzungslizenzen vergeben. Kurzfristige Hauptbedrohung ist jedoch wohl menschliche Verfolgung. Insbesondere die wenig scheuen Jungvögel lassen sich leicht abschießen oder fangen, ebenso Altvögel, deren Nester nahe am Waldrand liegen. Die IUCN stuft den Philippinenadler aufgrund des sehr kleinen Gesamtbestandes, des anzunehmenden starken Bestandsrückganges in den letzten 3 Generationen (56 Jahre) und dem Weiterbestehen der Hauptgefährdungen als vom Aussterben bedroht (\"critically endangered\") ein. Ab 1969 wurden eine Reihe von Initiativen zum Schutz der Art begonnen, dazu gehören gesetzliche Maßnahmen zum Schutz vor menschlicher Verfolgung und zum Schutz der Nester, Bestandserfassungen, Kampagnen, um die Öffentlichkeit für den Schutz der Art zu sensibilisieren, der Aufbau einer Zuchtgruppe in Gefangenschaft sowie Projekte mit der lokalen Bevölkerung, um deren Einkommen zu verbessern und den Druck auf die Lebensräume der Art zu mindern. Ein Teil der Brutgebiete steht unter Schutz, z. B. im Northern Sierra Madre Natural Park auf Luzon, sowie in dem Mount Kitanglad Range Natural Park und dem Mount Apo Natural Park auf Mindanao. 1987 wurde die \"Philippine Eagle Foundation\" (PEF) gegründet, die das \"Philippine Eagle Centre\" in Davao City auf Mindanao betreibt. Dort werden die Zucht in Gefangenschaft, Bestandserfassungen und Schutzmaßnahmen koordiniert. Im Jahr 2008 gab es im Philippine Eagle Centre 32 Philippinenadler, von denen 18 in Gefangenschaft geboren waren. Die PEF plant ein Programm zur Bestandsstützung durch die Auswilderung von Nachzuchten. Trotz der anhaltenden und von Regierungsseite in ihrem Umfang offenbar eher verharmlosten Waldzerstörung werden die Aussichten für eine Erhaltung der Art nicht durchweg als schlecht eingestuft. Die Reproduktion der verbliebenen Population ist zumindest auf Mindanao offenbar gut, und die Art hat sich in gewissem Umfang als durchaus anpassungsfähig an Lebensraumveränderungen erwiesen. Die Nester befinden sich heute nicht nur in Urwäldern, sondern auch in alten Sekundärwäldern und sogar in hochgradig gestörten Bereichen. Weiterhin wurde bei der Besenderung von Brutvögeln, deren Brutplätze in weiträumig isolierten Waldfragmenten lagen, unter anderem festgestellt, dass die Vögel zur Jagd andere Waldbereiche aufsuchten und dabei weite waldfreie Landschaften mit Grasland und Ackerflächen überflogen. Die derzeitige Hauptgefährdung durch menschliche Verfolgung lässt sich als Problem des menschlichen Verhaltens im Gegensatz zur Wiederherstellung von Wald zumindest im Prinzip relativ kurzfristig lösen. Hier liegt daher ein Schwerpunkt der Arbeit der PEF. Der Philippinenadler wurde am 4. Juli 1995 durch die Präsidentenproklamation Nr. 79 zum Nationalvogel der Philippinen erklärt. Um das öffentliche Bewusstsein für den Schutz der Art zu stärken, findet auf den Philippinen jeweils vom 4.–10. Juli die \"Philippine Eagle Week (PEW)\" statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Philippinenadler oder Affenadler (\"Pithecophaga jefferyi\") ist eine sehr große und kräftige Vogelart aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Die Gattung Pithecophaga ist monotypisch mit dem Philippinenadler als einziger Art. Der Philippinenadler ist ein Endemit der Philippinen und bewohnt dort primäre Regenwälder, Sekundärwälder und Galeriewälder.", "tgt_summary": "食猿雕(学名:'),也称作食猴雕(英语:Monkey-eating Eagle)、菲律宾鹰或菲律宾雕(英语:Philippine Eagle),是菲律宾的国鸟,目前仅存不到500对,主要集中到棉兰老岛的雨林中。是世界上体型最大、数量最稀少的雕类之一,属于大型雕类,被人们赞为世界上“最高贵的飞翔者”,有“雕中之虎”的美誉。食猿雕体态强健,相貌凶狠,体长1米,重达9公斤,两翅展开可长达3米。", "id": 925884} {"src_title": "Nick Carter (Sänger)", "tgt_title": "尼克·卡特", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beruf, Studium, Sport.", "content": "Vor dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule in Landshut arbeitete Hainer in der familiären Metzgerei mit. Er schloss sein Studium als Diplom-Betriebswirt (FH) ab. Danach eröffnete er eine eigene Bar. Sein Traum war es, Profifußballer zu werden. Er stürmte für den FC Ottering, dem sogar einmal der Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals gelang. Als Hainer erkannte, sein Profifußballer-Ziel nicht zu erreichen, wurde er im Jahre 1979 Marketing-Manager für Deutschland bei dem Konsumgüterkonzern Procter & Gamble. Im Jahre 1987 wechselte er zum Sportartikelhersteller Adidas Deutschland und durchlief mehrere verantwortungsvolle Positionen, ehe er im März 2001 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Management.", "content": "Herbert Hainer war von 2001 bis 2016 Vorsitzender des aus vier Mitgliedern bestehenden Vorstandes der Adidas AG in Herzogenaurach, dem zweitgrößten Sportartikelhersteller der Welt mit 110 Tochtergesellschaften. Mit mehr als 55.000 Mitarbeitern weltweit erwirtschaftete der Konzern 2015 einen Umsatz von rund 16,9 Milliarden Euro. Bei Adidas begann er als Verkaufsleiter für Taschen, Schläger und Bälle. Über mehrere Zwischenstationen als Verkaufsleiter für Deutschland stieg er als Geschäftsführer 1997 in den Vorstand der Aktiengesellschaft auf. Vom 14. März 2014 bis zum 8. September 2014 war er Aufsichtsratsvorsitzender der FC Bayern München AG, nachdem sein Freund, Uli Hoeneß, von seinem Posten zurückgetreten war. Herbert Hainer ist jeweils Mitglied im Aufsichtsrat der Bayerischen Versicherungsbank, der Lufthansa und im Board der Unternehmensberatung Accenture. Bis 2011 war er auch im Aufsichtsrat der Firma Engelhorn. Darüber hinaus ist er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der FC Bayern München AG. Anfang 2016 wurde bekannt, dass Hainer zum 30. September 2016 sein Vorstandsmandat bei der Adidas AG vorzeitig niederlegen werde. Neuer Vorstandsvorsitzender wurde der scheidende Henkel-Chef Kasper Rorsted.", "section_level": 2}, {"title": "Präsident des FC Bayern München.", "content": "Am 29. August 2019 kündigte Uli Hoeneß an, dass er sich im November des Jahres nicht mehr zur Wahl des Präsidenten des FC Bayern München stellen werde. Der Verwaltungsbeirat des Clubs entschied nach eingehender Beratung einstimmig, den Mitgliedern des Vereins Herbert Hainer als Kandidat für das Amt des Präsidenten vorzuschlagen. Bei der Jahreshauptversammlung am 15. November 2019 wurde er von 6091 Stimmberechtigten bei 79 Gegenstimmen und 36 Enthaltungen zum neuen Präsidenten gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Hainer ist verheiratet und hat eine Tochter. Eine zweite Tochter starb 2006. Sein Bruder Walter Hainer war Fußballprofi beim TSV 1860 München, für den er als Libero drei Bundesliga-Spiele bestritt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nickolas Gene Carter (* 28. Januar 1980 in Jamestown, New York) ist ein US-amerikanischer Sänger und Schauspieler. Als Mitglied der Boygroup \"Backstreet Boys\" ist er seit den 1990er Jahren erfolgreich. 2002 veröffentlichte er seine erste Soloplatte.", "tgt_summary": "尼可拉斯·吉恩·「尼克」·卡特(英语:Nickolas Gene \"Nick\" Carter,1980年-1月28日)是一位美国演员、歌手。他是音乐团体后街男孩中最年轻的一位成员。作为后街男孩的一员,他是在21世纪之交时,美国最为成功的歌手之一,其专辑销量超过一亿张。卡特曾经在2002年自后街男孩单飞,发行自己的专辑,不过在2003年,他又重新参加后街男孩的活动。2010年他又参演电影。在2011年,他发行个人第二张专辑《I'm Taking Off》,该专辑在日本取得空前成功。", "id": 1098254} {"src_title": "Porsche 964", "tgt_title": "保时捷964", "src_document": [{"title": "Modellentstehung.", "content": "Nach einer Produktionszeit des Porsche 911 von über 15 Jahren wurde ein Modellwechsel dringend notwendig. Porsche befand sich Ende der 1980er-Jahre in einer schweren Krise. Der Porsche 944, mit dem Porsche seinen größten Umsatz erzielte, ließ sich nicht mehr mit den erhofften Zahlen verkaufen. Ebenfalls wandelte sich die Kundschaft, die einen Porsche 911 fahren wollte. Bei der Kaufentscheidung stand nun nicht mehr allein die reine Fahrleistung des Wagens im Vordergrund, sondern auch der Fahrkomfort. Die Konstruktion des 911 beruhte in seinen Grundzügen noch auf dem Stand der 1960er-Jahre und war in vielen Teilen nicht mehr zeitgemäß. Zwar wurde der 911 stets weiter verbessert, dennoch war das Ende der kommerziell sinnvollen Möglichkeiten erreicht. Um wieder ein modernes und auch marktfähiges Fahrzeug anbieten zu können, wurde der Porsche 964 entwickelt. Bei der Entwicklung dieses Modells konnte Porsche dank früherer Prototypen und Kleinserienmodelle wie dem Porsche 959 auf ein großes Know-how zurückgreifen. Der 964 enthält daher viele technische Lösungen, die es beim Porsche 911 nicht gab: erstmals wurde bei Porsche ein Großserienfahrzeug mit Allradantrieb angeboten. Das neue Konzept war eine vereinfachte Version der 959-Antriebstechnik. Weiterhin verwarf Porsche die seit 40 Jahren verwendete Drehstabfederung der Typen 356 und 911: Der 964 bekam ein völlig neues Leichtmetall-Fahrwerk mit MacPherson-Federbeinen vorn und Schraubenfedern an den Schräglenkern hinten. Servolenkung und Antiblockiersystem waren serienmäßig; der neue 3,6-Liter-Motor bekam eine Doppelzündung mit Klopfregelung und einen geregelten Dreiwege-Katalysator. Trotz der vielen Neuerungen wurde die Verkaufsbezeichnung \"Porsche 911\" beibehalten; der Begriff 911 war zu diesem Zeitpunkt schon zu stark mit Porsche verbunden, als dass man darauf hätte verzichten wollen. Außerdem zielte der Porsche 964 mit seinen Eigenschaften auf die Erwartungen der 911er-Kunden an einen Sportwagen Ende der 1980er-Jahre. Unterstützt wurde die Vermarktung des Fahrzeugs mit einer von der Werbeagentur \"\"Jung von Matt\"\" gestalteten und erdachten, einprägsamen Werbung:\"„Sie können länger frühstücken. Sie sind früher zum Abendessen zurück. Gibt es ein besseres Familienauto?“\"Der Porsche 964 war im Verkauf sehr erfolgreich und ist auch heute auf dem Gebrauchtwagenmarkt noch sehr beliebt.", "section_level": 1}, {"title": "Karosserie.", "content": "Der ab 1989 verkaufte Porsche 964 ist die erste größere Überarbeitung der 911-Karosserieform seit dem ab 1973 gebauten „G“-Modell. Das G-Modell wurde in vielen Punkten überarbeitet, wobei die äußerlich größten Änderungen an den Stoßstangen festzustellen sind. Von außen sieht man ansonsten keine großen Veränderungen, unter der Haube wurden aber 87 % aller Teile überarbeitet. Die neuen Stoßstangen waren gegenüber denen des Vormodells stärker ausgefallen. Durch die strömungstechnisch günstigere Karosserieform und vor allem auch wegen der Vollverkleidung des Wagenbodens wurde ein bis dahin beim 911er unerreicht geringer Luftwiderstandsbeiwert (C) von 0,32 erzielt. So erreicht ein 964 mit 250 PS die gleiche Endgeschwindigkeit von etwa 260 km/h wie der um 37 kW (50 PS) stärkere Porsche 911 Turbo \"(Typ 930)\" aus der alten G-Modellreihe. Der automatisch bei einer Geschwindigkeit von ca. 80 km/h ausfahrende Heckspoiler des 964 ersetzte bei allen Carrera-Modellen den optionalen bisher feststehenden Heckspoiler. Dieser bewirkt eine bessere Aerodynamik und eine bessere Motorkühlung. Zunächst wurde der Wagen nur als \"Carrera 4\" mit Allradantrieb parallel zum Modell 911 Carrera 3,2 der alten Form angeboten. Ab 1989 (Modelljahr 1990/L-Programm) war der Porsche 964 auch mit Heckantrieb als \"Carrera 2\" lieferbar. Beide Modelle wurden in den Karosserieversionen Coupé, Cabriolet und Targa verkauft. Das Spitzenmodell 911 Turbo auf Basis des 964 kam im Modelljahr 1991 (M-Programm) auf den Markt. Bei diesem Modell wurden viele Merkmale des alten Turbo-Modells (Porsche 930), wie beispielsweise die breiten Kotflügel vorne und hinten und der feststehende große Heckspoiler übernommen. Als Antrieb wurde der bewährte Motor Typ 930 des Vorgängermodells verwendet, dessen Leistung mit einer verbesserten Motorsteuerung und einem um 30 % größeren Ladeluftkühler auf 235 kW (320 PS) gesteigert wurde. Im Jahr 1993 (Modelljahr 94/R-Programm) wurde der Speedster als eigenständiges Modell der 964er Reihe in einer Kleinserie von nur 930 Stück gebaut. Als Basis für den Speedster diente der 964 Carrera 2 Cabriolet mit verkürzter Frontscheibe und geänderter Dachkonstruktion. Besonders markant ist dabei die Heckansicht mit den beiden „Höckern“. Im Weiteren wurden auf Kundenwunsch in der Porsche Exclusive-Abteilung ca. 15 Speedster im Turbolook mit breiter Karosserie gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Motor/Getriebe.", "content": "Auch beim 964 setzte Porsche weiterhin auf den bewährten luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotor mit Trockensumpfschmierung, der mit Doppelzündung und einer verbesserten elektronischen Motorsteuerung \"DME\" (Digitale Motor-Elektronik) von Bosch weiterentwickelt wurde. Der um 400 cm3 auf 3,6 Liter Hubraum vergrößerte Motor liefert bei einer Drehzahl von 6100/min eine Leistung von 184 kW (250 PS). Weitere Neuerung war die \"DME\" mit integrierter Klopfregelung (links und rechts jeweils ein Klopfsensor, die Zylinderreihen 1–3 und 4–6 sind über die Zylinderköpfe verbunden), die automatisch den Zündzeitpunkt an die Kraftstoffqualität anpasst. Zusammen mit der aerodynamisch verbesserten Karosserie konnte dadurch der Benzinverbrauch gegenüber dem alten 3,2-Liter-Motor gesenkt werden. Der Tank wurde daher von 85 Litern des Vorgängermodells auf nun 77 Liter verkleinert, was der Kofferraumgröße zugutekam. Nach der von 1968 bis 1980 produzierten halbautomatischen „Sportomatic“ war ab Januar 1990 im 964 Carrera 2 mit der „Tiptronic“ wieder ein Automatikgetriebe im 911 erhältlich. Die Tiptronic bietet dem Fahrer neben der vollautomatischen Gangwahl die Möglichkeit, die vier Fahrstufen auch manuell zu wählen. Die Tiptronic-Entwicklung stützte sich auf die im Porsche 962 verwendete Porsche-Doppel-Kupplung (PDK) des Rennsports. Ab Modelljahr 1991 gab es zusätzlich neben den Carrera- und Speedster-Modellen mit 184 kW (250 PS) das neue Topmodell \"911 Turbo\" mit Turbolader und Ladeluftkühler. Dessen Motor hatte zunächst wie beim Porsche 930 einen Hubraum von 3,3 Liter und leistete 235 kW (320 PS). Ab Januar 1993 wurde auch für den „Turbo“ der neue Motortyp M64 mit einem größeren Hubraum von 3,6 Liter verwendet, der mit dem gleichen Turbolader und Ladeluftkühler wie der Vorgänger nunmehr eine Leistung 265 kW (360 PS) erreicht. Das 3,6 Liter Turbo-Modell hat serienmäßig einen 92 Liter fassenden Kraftstofftank. Beim 964-Turbo wurde wie auch beim Nachfolger 993-Turbo auf die sonst verwendete Doppelzündung verzichtet. Alle Modelle sind mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator ausgestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Innenraum.", "content": "Der Innenraum des 964 wurde gegenüber dem Vorgängermodell nur in einigen Details überarbeitet. Augenfällig sind die neue Mittelkonsole mit dem kurzen Schalthebel und die von hinten beleuchteten Instrumente in Durchlichttechnik, bei der Symbole und Schriftzüge nur erscheinen, wenn sie für die Information des Fahrers nötig sind. Die bis dahin nur gegen Aufpreis angebotenen Airbags auf Fahrer- und Beifahrerseite waren ab Februar 1991 serienmäßig. Eine Ausnahme bildete der \"Carrera RS\", bei dem keine Airbags vorgesehen waren.", "section_level": 1}, {"title": "Sondermodelle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jubiläumsmodell „30 Jahre 911“.", "content": "Vom Porsche 964 wurde ein Jubiläumsmodell hergestellt, das sich durch eine besonders reichhaltige und zum Teil einmalige Ausstattung gegenüber den Serienmodellen abhebt. Ab 1993 wurde eine auf 911 Stück begrenzte Baureihe des 964 zum 30-jährigen Bestehen des Porsche 911 aufgelegt. Diese Fahrzeuge wurden im Modelljahr 1993 „P-Programm“ und 1994 „R-Programm“ gebaut. Das Sondermodell „30 Jahre 911“ war die allradgetriebene „Carrera 4“-Variante des 964 mit der breiten Coupé-Karosserie des Turbo-Modells. Der voluminöse Heckspoiler entfiel jedoch zugunsten einer harmonischeren und eleganteren Form. Es blieb der automatisch ausfahrbare Heckspoiler analog zu den Standardmodellen. Grundsätzlich gab es das Modell nur in drei Lackierungen. Viola-Metallic war die Exclusivfarbe für den deutschen Markt. In dieser Farbe wurden die meisten Sondermodelle ausgeführt. Darüber hinaus gab es als Serienfarben noch Amethyst-Metallic und Polar-Silber-Metallic. Äußerlich ist das Sondermodell erkennbar an zwei Plaketten auf der Hutablage. Eine davon trägt die eingravierte Limitierungsnummer des jeweiligen Fahrzeugs und auf dem Motordeckel befindet sich der Schriftzug „911 30 Jahre“. Innen gab es eine Lederausstattung und die Zifferblätter der Instrumente in der Sonderfarbe Rubicongrau. Der 3,6-Liter-Boxermotor entspricht dem des Standard-Carrera mit 184 kW (250 PS) bei 6100/min.", "section_level": 2}, {"title": "911 Carrera RS America.", "content": "Da der Carrera RS aufgrund gesetzlicher Anforderungen nicht für den US-Markt typisiert werden konnte, legte Porsche ab 1993 den RS America auf. Dieser basierte auf der Serienversion des Carrera 2, aber mit starrem Heckspoiler und sportlich abgestimmten Fahrwerk. Im Interieur sind zwei mit Stoff bezogene Sportsitze und die Türtafeln des Carrera RS mit elektrischen Fensterhebern, Zentralverriegelung, Alarmanlage und eine Gepäckablage hinten zu finden. Gebaut wurden insgesamt 701 Stück.", "section_level": 2}, {"title": "911 Carrera RS 3.8.", "content": "Im Jahr 1993 ergänzt der in der Porsche-Rennsportabteilung in Weissach-Flacht entwickelte und in einer Kleinserie von lediglich 90 Exemplaren als 911 Carrera RS 3.8 und 911 Carrera RSR 3.8 erhältliche – 221 kW (300 PS) starke – neue Sportelfer das Modellprogramm. Mit seinem luftgekühlten, 3746 cm3 großen Sechszylinder-Boxermotor und der Karosserie im Turbolook sowie den 235/40 ZR 18 (vorne) und 285/35 ZR 18 (hinten) großen Reifen auf – an der Vorderachse 9J×18 großen und an der Hinterachse 11J×18 großen – dreiteiligen \"Speedline\"-Rädern markiert er für einige Elfer-Fans den Höhepunkt der Carrera-RS-Modelle und der Baureihe 964. Es ist im Gegensatz zu den normalen RS-Modellen mit Aluminiumtüren ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Rennversionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "911/964 Cup.", "content": "Auf Basis des Porsche 964 entstand 1990 die Rennversion für den neuen \"Porsche Carrera Cup\". Der 964 Cup bekam einen Überrollkäfig und eine veränderte Fahrwerksabstimmung. Die Leistung wurde um 11 kW auf 195 kW (265 PS) gesteigert. Die Bodenfreiheit war 55 mm geringer als bei der Serienversion. Zur Gewichtsreduzierung wurden keine Mitfahrersitze und kein Dämmmaterial eingebaut. Die Gänge drei, vier und fünf des Fünfgang-Getriebes waren kürzer übersetzt und die Lenkung ohne Servounterstützung war direkter ausgelegt. Das Fahrzeug hatte einen Katalysator und ein Antiblockiersystem. 1992 erhielt der 964 Cup eine größere Überarbeitung. Das Fahrzeug bekam die Karosserie des \"964 RS\" und der Motor leistete nun 202 kW (275 PS). Eine weitere größere Änderung war das im Notfall bei einer Vollbremsung abschaltbare ABS. Weiterhin erhielt das Fahrzeug nun 18 Zoll große Räder aus Magnesium statt aus Aluminium. Hinten wurde der Wagen um weitere 20 mm tiefer gelegt.", "section_level": 2}, {"title": "911 Carrera RSR 3.8.", "content": "Der \"964 Carrera RSR 3.8\" basierte auf dem Porsche 964 Carrera RS und wurde ab 1994 im ADAC GT Cup eingesetzt. Das Gewicht des Fahrzeugs konnte durch Verwendung von Kunststoff am Heckflügel und Reduzierung der Innenausstattung auf 1120 kg gesenkt werden. Sein Sechszylinder-Boxermotor leistete bis zu 257 kW (350 PS). Je nach Übersetzung des Fünfgang-Getriebes erreichte das Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 265 bis 280 km/h. Das Fahrwerk war mit einstellbaren Stabilisatoren und der Bremsanlage des \"911 Turbo S\" ausgerüstet. Es gab je nach Renneinsatzzweck zwei verschiedene Tankgrößen mit 63 und 120 Litern Fassungsvermögen. Im ADAC GT Cup musste die Motorleistung reglementsbedingt allerdings auf 239 kW (325 PS) gedrosselt sowie das Fahrzeuggewicht auf 1300 kg erhöht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten der Serienversionen.", "content": "Die Modellpalette des 964 war recht umfangreich. Dieser wurde von 1989 bis 1994 in folgenden Ausführungen produziert. Dabei war er wahlweise in der Karosserieform Coupé, Targa und Cabrio erhältlich. Ausnahmen bilden der Turbo und der Speedster. Der Turbo war nur als Coupé und der Speedster nur als Cabrio erhältlich. Der Turbo 3.6 wurde in einer limitierten Auflage von nur 1436 Fahrzeugen produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten der Sport-/Straßenversionen.", "content": "Für Kunden, denen die Serienversionen zu brav waren, bot Porsche sportlichere, für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassene, Fahrzeuge an. Diese Modelle sind nach der Devise \"„mehr Motorleistung bei geringem Fahrzeuggewicht“\" konstruiert und wurden ausschließlich als Coupé produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand in Deutschland.", "content": "Aufgeführt ist der Bestand an Porsche 964 nach Hersteller- (HSN) und Typschlüsselnummern (TSN) in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt. Typen mit weniger als 100 Fahrzeugen werden nicht ausgewiesen. Bis 2007 enthielt der Bestand sowohl die Anzahl der angemeldeten Fahrzeuge als auch die Anzahl der vorübergehenden Stilllegungen. Seit 2008 enthält der Bestand lediglich den „fließenden Verkehr“ einschließlich der Saisonkennzeichen.", "section_level": 1}, {"title": "Umbauten.", "content": "Von einigen Tuning-Herstellern wurden 959er-Karosserieumbausätze für den Porsche 964 angeboten. So veränderte Fahrzeuge sehen einem originalen Porsche 959 von außen sehr ähnlich. Dennoch ist ein Umbau an einigen Merkmalen – vor allem an der Wagenfront zu erkennen. Die Scheinwerfer des 959 sind flacher in den Kotflügeln eingepasst und haben andere Streuscheiben. Beim Umbau werden Scheinwerfer des Porsche 993 verwendet. Beim Original sind die Kotflügel und die Stoßstange getrennte Einheiten. Die vordere Lüftungsöffnung in der Stoßstange verläuft über die komplette Wagenbreite. Die Blinker sind beim Original um die Kante der Stoßstange herumgeführt. Beim Nachbau bestehen die vorderen Kotflügel und die Stoßstange aus einem Element. Die Lüftungsöffnung für den Ölkühler darin ist kleiner und die Blinker sind ebenfalls kleiner als beim 959. Ein weiterer Unterschied ist der Ort für den Einfüllstutzen des Benzintanks. Beim Original ist in der vorderen Haube eine Öffnung dafür vorgesehen. Beim Nachbau ist der Tankeinfüllstutzen wie beim Standard-964er auf der Fahrerseite im vorderen Kotflügel. Der 959 wurde mit anderen Außenspiegeln ausgeliefert, während beim Nachbau die gewöhnlichen Außenspiegel von 964 beibehalten wurden. So umgebaute Fahrzeuge bieten mit dem 964-Serien-Boxermotor mit 184 kW (250 PS) gegenüber dem Original, dessen Boxermotor 331 kW (450 PS) leistet, keine vergleichbaren Fahrleistungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Porsche 964 ist ein Sportwagen des Automobilherstellers Porsche. Er ist das Nachfolgemodell des Porsche 911 „G-Modells“ und kam 1989 auf den Markt.", "tgt_summary": "保时捷964是保时捷内部对于1989年到1993年生产的911的称呼。它是早期911历代相当重大的改变,它改了更流线的保险杆,而不只在外观,底盘结构也重新设计了,后轮舍弃了以往的扭力杆结构,而是由调校空间更大的独立式半拖曳臂取代。引擎方面保时捷为964准备了一颗型号为\"M64\"3.6L的B6引擎,压缩比提升到11.3,NA的M64/01最大马力可以到250hp,也是首度可选配自动排档变速箱的911。在车尾采用了电动升降式尾翼,再加上车底全面平整化使空力性能全面提升,风阻系数降为0.32。不过它依然还是\"911\"。第一次发表的964是采用31:69固定比四轮驱动的Carrera 4,后轮驱动车款称为 Carrera 2。", "id": 1638446} {"src_title": "Ben Wallace (Basketballspieler)", "tgt_title": "本·华莱士", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und College.", "content": "Wallace wuchs als zehntes von elf Kindern im ländlichen Alabama auf. Als vielseitig begabter Highschool-Sportler bekam er Auszeichnungen für Basketball, Baseball und American Football. Da er den direkten Weg in eine Universität nicht schaffte, besuchte er zwei Jahre lang ein Junior College. Anschließend nahm er 1994 auf Empfehlung des ehemaligen NBA-Profis Charles Oakley ein Sport-Stipendium der Virginia Union University an. Nach zwei weiteren Jahren beendete er seine College-Laufbahn und versuchte den Sprung in die NBA. Im NBA Draft von 1996 wurde er allerdings von keinem Team gedraftet.", "section_level": 2}, {"title": "NBA.", "content": "Nachdem Wallace im Draft nicht ausgewählt worden war, konnte er als Free Agent über gute Leistungen in der NBA Summer League doch noch einen Vertrag bei den Boston Celtics bekommen, welche ihn jedoch noch vor Saisonbeginn wieder entließen. Boston wollte den kaum mehr als zwei Meter großen Wallace als Flügelspieler einsetzen, wofür diesem allerdings das Ball- und Wurfgefühl fehlte. Ein anderes Team, die Washington Bullets (heute Washington Wizards), boten Wallace aber dennoch einen Vertrag an. Drei Jahre spielte Wallace für die Bullets, bis diese ihn gegen Isaac Austin zu den Orlando Magic schickten. Nach nur einer Saison mit Orlando wechselte Wallace im Tausch gegen Grant Hill zu den Detroit Pistons. Mit den Pistons wurde Wallace 2004 NBA-Champion und war entscheidend am Erfolg des Teams beteiligt. Im folgenden Jahr erreichte das Team das Finale erneut, verlor jedoch gegen die San Antonio Spurs um Superstar Tim Duncan. Von den Saisons 2001/02 bis 2005/06 wurde er jedes Jahr in das NBA All-Defensive First Team berufen, in der Spielzeit 2006/07 ins Second Team. Als erster im Draft unberücksichtigter Spieler wurde Wallace 2003 für das NBA All-Star Game nominiert. In den Jahren 2004, 2005 und 2006 folgten drei weitere Teilnahmen am All-Star Game. In der Saison 2001/02 führte er die NBA-Statistiken bei den Rebounds und Shotblocks an, was vor ihm nur Kareem Abdul-Jabbar (1975/76), Bill Walton (1976/77) und Hakeem Olajuwon (1989/90) gelungen war (vor 1973 wurden die Shotblocks nicht gezählt, weshalb Bill Russell und Wilt Chamberlain in dieser Reihe fehlen). Nach der Saison 2005/06 wechselte er als Free Agent zu den Chicago Bulls, bei denen er einen Vierjahresvertrag über 60 Mio. US-Dollar unterschrieben hatte. Während der Saison 2007/08 wurde er zusammen mit Power Forward Joe Smith im Tausch gegen Drew Gooden, Larry Hughes, Shannon Brown und Cedric Simmons zu den Cleveland Cavaliers getradet. Von Cleveland wurde er 2009 in einem der größten Blockbuster-Trades der NBA nach Phoenix gesendet, im Austausch für Shaquille O’Neal. Mit den Phoenix Suns vereinbarte er eine anschließend Vertragsauflösung. Am 12. August 2009 unterschrieb er erneut einen Vertrag bei den Detroit Pistons. Nach der Saison 2011/2012 beendete er seine Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Durch seine einschüchternde Art der Verteidigung bekam er den Spitznamen „Big Ben“. Sowohl bei der Spielervorstellung zu Beginn eines Spiels als auch bei erfolgreichen Aktionen seinerseits bei Heimspielen war stets der markante Westminsterschlag des Big Ben zu hören. Im Januar 2016, beim Spiel zwischen den Detroit Pistons und den Golden State Warriors, wurde Wallaces mit der Nummer 3 während der Halbzeitpause unter das Hallendach des Palace of Auburn Hills gehängt. Seine Nummer wird damit bei den Pistons nicht mehr vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benjamin Cameron Wallace (* 10. September 1974 in White Hall, Alabama) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler, der von 1996 bis 2012 in der NBA aktiv war. Er galt während dem Großteil seiner Karriere als einer der besten Verteidiger der Liga und wurde von 2002 bis 2006 viermal als NBA Defensive Player of the Year ausgezeichnet. Er hält damit, zusammen mit Dikembe Mutombo, den Rekord für die meisten Auszeichnungen dieser Art.", "tgt_summary": "本杰明·卡梅隆·华莱士(英语:Benjamin Cameron Wallace,1974年-9月10日)外号「大班」「大班蛙」,出生于美国阿拉巴马,前美国职业篮球运动员,司职中锋,也可以担任大前锋,曾效力于NBA华盛顿子弹、奥兰多魔术、底特律活塞等球队。他的报名身高为2.06米(6英尺9英寸,但是他本人曾经声明过自己身高大概在199公分左右),体重为111公斤(245磅)。也是2002年世界篮球锦标赛美国国家男子篮球队冠军成员。", "id": 3051463} {"src_title": "Aaron Spelling", "tgt_title": "艾倫·斯班林", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lehrjahre.", "content": "Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Polen und Russland besuchte die Forest Avenue High School in Dallas, Texas. Die Sticheleien und Schläge seiner Mitschüler setzten ihm dort so zu, dass er mit acht Jahren einen Nervenzusammenbruch erlitt, infolgedessen er für die Dauer eines Jahres von der Schule befreit wurde. In dieser Zeit las er viel, unter anderem die Erzählungen von O. Henry. Nach dem Dienst bei der Air Force machte er seinen Abschluss 1945 an der Southern Methodist University (ebenfalls in Dallas). Er zog nach New York und arbeitete als Schauspieler.", "section_level": 2}, {"title": "Drehbuchautor und Produzent.", "content": "1953 heiratete er die Schauspielerin Carolyn Jones und die beiden zogen nach Kalifornien. Seinen Durchbruch als Autor hatte er 1954, als er sein erstes Skript an das \"Jane Wyman Theater\" verkaufte. Er begann für Dick Powell zu schreiben, \"Playhouse 90\", \"Last Man\", und Weiteres. Er beteiligte sich bei Powells Four Star Productions. Nach Powells Tod gründete er zusammen mit Danny Thomas die \"Thomas-Spelling Productions\". Ihr erster Erfolg war \"The Mod Squad\". 1972 gründete er die \"Aaron Spelling Productions\" und eine weitere Co-Produktionsfirma mit Leonard Goldberg. Seine Firma wurde 1986 zu \"Spelling Entertainment\". In den 1970er und 1980er Jahren machte Spelling mit seinen beliebten Serien den Sender ABC so erfolgreich, dass man auch von \"The Aaron Broadcasting Company\" sprach. So sehr er beim Fernsehpublikum damit auch Anklang fand, bei den Kritikern erntete er regelmäßig Verrisse. Diese innige Feindschaft tat seinen Erfolgen jedoch keinen Abbruch, in den 1980er Jahren schätzte das Wirtschaftsmagazin Forbes das Vermögen des Produzenten auf 300 Mio. Dollar. Bis heute gilt er als der erfolgreichste Fernsehproduzent Hollywoods. Neben seinen Unterhaltungsserien produzierte Spelling auch Spielfilme und konnte zumindest mit diesen die Kritiker überzeugen. So gewann etwa der AIDS-Film \"And the Band Played On\" (1993) über die Anfänge der Epidemie unter anderem mehrere Emmy-Awards 1994. \"Day One\" (1989) handelte vom Bau der Atombombe.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Er ließ sich von Jones 1965 scheiden und heiratete 1968 Carole Jean \"Candy\" Marer. Spelling war der Vater von Randy Spelling und der Schauspielerin Tori Spelling, der er in seinen Serien Rollen gab. Er lebte in Los Angeles. Am 18. Juni 2006 erlitt Spelling einen Schlaganfall, an dessen Folgen er fünf Tage später verstarb.", "section_level": 2}], "src_summary": "Aaron Spelling (* 22. April 1923 in Dallas, Texas; † 23. Juni 2006 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Film- und Fernsehproduzent und Schauspieler.", "tgt_summary": "艾伦·斯班林(英语:Aaron Spelling,1923年-4月22日-2006年-6月23日)是一位美国电影和电视剧制片人。截至2009年,斯班林的同名制作公司斯班林电视(Spelling Television)保持了最多产编剧电视剧的纪录。2009年《福布斯》将他排在收入最高的已故名人第11位。", "id": 1613305} {"src_title": "Wikipedia", "tgt_title": "维基百科", "src_document": [{"title": "Name und Logo.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Der Name \"Wikipedia\" ist ein Schachtelwort, das sich aus „Wiki“ und „Encyclopedia“ (dem englischen Wort für Enzyklopädie) zusammensetzt. Der Begriff „Wiki“ geht", "section_level": 2}, {"title": "Logo.", "content": "Das Wikipedialogo besteht aus einer Kugel, die sich aus Puzzleteilen zusammensetzt und nicht abgeschlossen ist, weil am oberen Ende mehrere Teile fehlen. Die einzelnen Puzzleteile tragen die Aufschrift von Glyphen verschiedener Schriftsysteme. Unter der Kugel wird auf den Webseiten die Wortmarke der jeweiligen Sprachversion angezeigt. Auch die grafischen Inhalte werden durch „Wikipedianer“ geschaffen. Das erste Logo für die Nupedia entwickelte Bjørn Smestad, das zweite wurde von \"The Cunctator\" bereits für die Wikipedia kreiert, das dritte von Paul Staksiger. Dieses wurde zuletzt 2010 von \"Notah\" modifiziert. Das von Bjørn Smestad", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Entwicklung bis 2001.", "content": "Es wird angenommen, dass der erste, der die Idee hatte, das Internet zur gemeinsamen Entwicklung einer Enzyklopädie zu verwenden, der Internet-Pionier Rick Gates war. In einem nicht mehr erhaltenen Beitrag am 22. Oktober 1993 stellte er die Idee in einer Newsgroup im Usenet zur Diskussion. Das Projekt, das den Namen Interpedia erhielt, kam jedoch nicht über das Planungsstadium hinaus. Auch der 1999 von Richard Stallman angeregten GNUPedia war kein Erfolg beschieden. Im März 2000 startete der Internet-Unternehmer Jimmy Wales mit dem damaligen Doktoranden der Philosophie Larry Sanger über das Unternehmen", "section_level": 2}, {"title": "Gründung, Entscheidung zur Werbefreiheit, Wikimediastiftung (2001–2004).", "content": "Am 15. März 2001 kündigte Wales in der Wikipedia-Mailingliste an, Versionen in weiteren Sprachen einzurichten; unter den ersten waren die deutschsprachige (nur ein Tag später, am 16. März 2001), die katalanische und die französische Wikipedia. Ende 2001 existierte die Wikipedia in 18 Sprachen. Im Februar 2002 entschied sich Bomis, nicht länger einen Chefredakteur zu beschäftigen, und kündigte den Vertrag mit Larry Sanger, der wenig später seine Mitarbeit bei Nupedia und Wikipedia aufgab. Als eine der Ideen, Autoren zu motivieren, hochwertige Artikel zu schreiben, wurde am 27. August 2002 die Bewertungsstufe „exzellent“ eingeführt, mit der nach einer Abstimmung herausragende Artikel", "section_level": 2}, {"title": "Wachstum der Autorenzahl (bis 2007), Zensurversuche (seit 2004).", "content": "Im Frühjahr 2007 wurde der bisherige Höhepunkt der Zahl der Bearbeitungen sowie der Anmeldungen erreicht. Seither sinkt er kontinuierlich. Für die Verwaltung der Mediendateien wurde Wikimedia Commons am 7. September 2004 eingerichtet. Am 13. Juni 2004 bestanden 100.000 Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia, die englischsprachige Version erreichte die Millionengrenze bereits am 1. März 2006. Die deutschsprachige Wikipedia erreichte am 23. November 2006 die Marke von 500.000 Artikeln, um am 27. Dezember 2009 gleichfalls die Millionengrenze zu überschreiten. Die Zahl von zwei Millionen Artikeln in der deutschsprachigen Wikipedia wurde am 19. November 2016 erreicht. Dabei wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um unsinnige Beiträge oder gar rechtswidriges Verhalten einzudämmen, aber auch um Glaubwürdigkeit zu gewinnen. So wurde am 6. Mai 2008 die „Sichtung“ in der deutschsprachigen, später auch anderen Wikipedien eingeführt. Sie soll verhindern, dass Änderungen an Artikeln, die noch nicht von erfahreneren Autoren geprüft wurden, für den Besucher der Website sichtbar werden. Schon seit dem 9. August 2005 sollten neue Informationen belegt werden, die in Artikel der deutschsprachigen Fassung eingefügt werden. Auch wurde die Frage der", "section_level": 2}, {"title": "Kooperationen.", "content": "Währenddessen intensivierte man, etwa in Deutschland, die Kooperation mit Wissenschaftseinrichtungen. So kam es zu einem Kooperationsvertrag zwischen Wikimedia Deutschland und dem Bundesarchiv über die kostenlose Bereitstellung von mehr als 80.000 Bildern. Im März 2009 kam es zu einem ähnlichen Vertrag mit der Universitätsbibliothek Dresden. Sie stellte 250.000 Bilddateien aus der Deutschen Fotothek zur Verfügung. 2009 stellte das Niederländische Königliche Tropeninstitut der Wikimedia 49.000 Abbildungen zur Verfügung, am 6. September 2010 folgte das Nationaal Archief mit 13.000 Abbildungen. Vom 16. bis 17. Juni 2006 fand zur stärkeren Einbindung in die akademische Sphäre die erste \"Wikipedia-Academy\" an der Universitätsbibliothek Göttingen statt. Mit \"Wikipedia in den Wissenschaften\" folgte eine Tagung am Historischen Seminar der Universität Basel. Auf der zweiten \"Academy\" in Mainz wurde der Artikel \"Ludwig Feuerbach\" von", "section_level": 2}, {"title": "Zunehmende Automatisierung (seit 2012).", "content": "Die Datenbank „Wikidata“ stellte ab April 2012 als gemeinsame Quelle allgemeingültige Datentypen wie Lebensdaten zur Verfügung, die in allen Artikeln der Wikimedia-Projekte Verwendung finden können. So stehen seit dem 6. März 2013 die Verlinkungen auf Artikelversionen anderer Sprachen automatisch zur Verfügung. Innerhalb von 18 Monaten konnte die niederländische Wikipedia ihren Artikelbestand von 768.520 auf 1.548.591 erhöhen, da ihre Anzahl durch", "section_level": 2}, {"title": "Konkurrenz und Ergänzungen (seit 2008).", "content": "Google unternahm vom 23. Juli 2008 bis zum 1. Mai 2012 mit der enzyklopädischen Datenbank \"Knol. A Unit of Knowledge\" einen Versuch, gleichfalls eine Enzyklopädie aufzubauen, den das Unternehmen jedoch aufgab. Die Arbeiten flossen in das Projekt Annotum ein. Mit Marjorie-Wiki entsteht ein Projekt, um relevanzkritische Artikel aufzubewahren, die in der deutschsprachigen Wikipedia gelöscht wurden. Bis Januar 2018 sammelten sich dort über 43.000 Artikel. Vom 19. Oktober 2009 bis zum 1. August 2012 sollte das Onlineglossar twick.it (ein Schachtelwort aus „Twitter“ und „Wikipedia“) extrem kurze Artikel mit maximal 140 Zeichen liefern. Nach 20.000 Artikeln wurde der bis dahin freie Dienst jedoch eingestellt. Er wird seit Anfang 2015 von einem kommerziellen Anbieter weitergeführt. Ende Oktober 2010 wurde Wiki-Watch an der Arbeitsstelle im Studien- und Forschungsschwerpunkt Medienrecht der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder gegründet. Es will nach eigener Aussage die „Wissens-Ressource Wikipedia transparenter machen“. Das im Januar 2011 an der Pädagogischen", "section_level": 2}, {"title": "Einordnung in historische Prozesse, Weltkulturerbe-Chancen, Bedeutung im Netz.", "content": "Zahlreiche Publikationen befassten sich fast seit der Gründung der Wikipedia mit verschiedenen Gesichtspunkten der Netzenzyklopädie, die die gedruckten Enzyklopädien inzwischen verdrängt hat. So sah Peter Burke 2012 die Wikipedia im Rahmen seiner \"Sozialgeschichte des Wissens\" als den bis dato bedeutendsten Endpunkt einer Entwicklung seit den ersten Versuchen, Wissen zu sammeln und einem größeren Publikum darzubieten. Richard David Precht ordnet Wikipedia in seiner Betrachtung der heraufziehenden digitalen Gesellschaft im Kapitel „Abschied vom Monetozän“ dem Betätigungsfeld Allmendeproduktion zu: „So ist Wikipedia eine Allmendeweide, auf der jeder seine Schafe weiden lassen kann und auf der zum Nutzen aller gearbeitet wird.“ Zwar zeige der Blick hinter die Kulissen eine äußerst ungleiche", "section_level": 2}, {"title": "Eintägige Abschaltung von mehreren Wikipedia Sprachversionen 2019.", "content": "Einem „Meinungsbild“ in der Community folgend protestierte die deutschsprachige Wikipedia am 21. März 2019 gegen die geplante EU-Urheberrechtsreform. So war die Web-Version für 24 Stunden nicht nutzbar, da alle Artikel komplett geschwärzt angezeigt wurden. Dem Protest schlossen sich weitere Wikipedia-Sprachversionen", "section_level": 2}, {"title": "DDoS-Angriff im September 2019.", "content": "Am Nachmittag des 6. September 2019 (UTC) begann eine bis dahin unbekannte Hackergruppe eine DDoS-Attacke gegen die Server der Wikimedia Foundation in Nordamerika und Europa, die dazu führte, dass unter anderem alle Sprachversionen der Wikipedia weltweit für etwa neun Stunden", "section_level": 2}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundsätze.", "content": "Vier Grundsätze sind den Angaben des Projekts zufolge unumstößlich und können auch nach Diskussionen nicht geändert werden: Als Verhaltensvorschrift wird in der \"Wikiquette\" von Mitarbeitern gefordert, ihre Mitautoren zu respektieren und niemanden in Diskussionen zu beleidigen oder persönlich anzugreifen. Grundlage ist dabei die Regel \"„Gehe von guten Absichten aus!“\". Die Grundsätze \"neutraler Standpunkt,\" \"Nachprüfbarkeit\" und \"Keine Theoriefindung\" (womit Originäre Forschung gemeint ist) sollen die inhaltliche Ausrichtung der Artikel festlegen. Um unweigerlich aufkommende Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen um Artikelinhalte zu deeskalieren oder zu schlichten und um den Lesern zu ermöglichen, sich eine eigene Meinung zu bilden und um ihre intellektuelle Unabhängigkeit zu unterstützen, hat Wikipedia die Richtlinie des \"neutralen Standpunkts\" (NPOV, von englisch \"neutral point of view\") aufgestellt. Existieren zu einem Thema verschiedene Ansichten, so soll ein Artikel sie fair beschreiben, aber nicht selbst Position beziehen. Der \"neutrale Standpunkt\" verlangt jedoch nicht, dass alle Ansichten gleichwertig präsentiert werden (siehe auch herrschende Meinung). Soziale Prozesse sollen gewährleisten, dass er eingehalten wird, was bei kontroversen Themen oft zu", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau.", "content": "Die Wikipedia besteht aus vielen Sprachversionen, wobei jede Sprachversion eine eigene Subdomain hat (z. B. de.wikipedia.org, en.wikipedia.org) und technisch ein eigenes Wiki darstellt. Die Sprachversionen sind weitgehend autark, was ihre Inhalte, Richtlinien und Organisatorisches angeht. Die enzyklopädischen Artikel werden in jeder Sprachversion individuell erstellt. Artikel zum gleichen Gegenstand in verschiedenen Sprachen können miteinander verknüpft werden. Sie werden jedoch üblicherweise nicht voneinander übersetzt oder inhaltlich miteinander synchronisiert. Die Webseiten jedes Wikis sind in Gruppen aufgeteilt, die als „Namensräume“ bezeichnet werden. Der wichtigste Namensraum ist der \"Artikelnamensraum\" (ANR) mit den enzyklopädischen Artikeln. Daneben gibt es weitere Namensräume, beispielsweise den \"Wikipedianamensraum\" mit Seiten über Wikipedia-Metadiskurse, unter anderem mit den Richtlinien. Im \"Hilfenamensraum\" sind Hilfeseiten zusammengefasst, die Anleitungen zur methodischen Umsetzung von Artikelbearbeitungen enthalten. Angemeldete Benutzer verfügen jeweils über Benutzerseiten im \"Benutzernamensraum,\" die sie jeweils frei mit Inhalten füllen und gestalten können, wobei", "section_level": 2}, {"title": "Aufgaben der Autoren.", "content": "Die Wikipedia-Autoren suchen sich ihre Tätigkeitsfelder selbst. Kern ist das eigentliche Schreiben von Artikeln. Daneben beschäftigen sich Benutzer mit dem Korrekturlesen und Verbessern, Formatieren und Einordnen oder mit der Bebilderung der Artikel. Andere Benutzer schreiben oder verbessern daneben Hilfe-Seiten,", "section_level": 2}, {"title": "Organisationsstruktur.", "content": "Betreiber der Wikipedia ist die Wikimedia Foundation mit Sitz in San Francisco. Die einzelnen Sprachversionen der Wikipedia sind nach dem gleichen Grundkonzept aufgebaut, genießen aber große Eigenständigkeit. Die Organisationsstruktur wird hauptsächlich durch in informellen Organisationsprozessen entstandene Normen bestimmt. Benutzer können sich mit ihren Beiträgen in der Gemeinschaft (Community) einen Ruf erwerben. Neben der Überzeugungskraft von Argumenten spielt der – etwa durch Fachkenntnis in bestimmten Gebieten, aber auch durch Aufnehmen von Kontakten und Bilden von informellen Cliquen erworbene – soziale Status innerhalb der Wikipedia-Gemeinschaft eine Rolle für die Akzeptanz von Bearbeitungen im Artikelnamensraum. Angemeldete Benutzer, die bereits eine bestimmte Zahl von Bearbeitungen vorgenommen haben, verfügen über zusätzliche Rechte. Besonders engagierte Teilnehmer können von der Autorengemeinschaft zu Administratoren gewählt werden. Administratoren haben erweiterte Rechte und Aufgaben, wie das Recht, die Bearbeitung von umstrittenen Artikeln für nicht angemeldete Benutzer zu sperren oder Bearbeiter zeitweise auszuschließen, die grob oder wiederholt gegen die Regeln", "section_level": 2}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Die Wikipedia finanziert sich ausschließlich über Spenden von Privatpersonen und Unternehmen, wobei Spendenaktionen nur so lange laufen, bis die vorgegebene Spendensumme erreicht wird. Die Ausgaben der Wikimedia Foundation beliefen sich im Fiskaljahr 2017/2018 auf 81,4 Millionen Dollar. Davon entfielen etwa 47 Prozent auf die Gehälter der mehr als 350 Angestellten und etwa 2,3 Millionen Dollar auf das Internet-Hosting. Das Budget für das Fiskaljahr 2018/2019 betrug knapp 93 Millionen", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Anfangs verwendete Wikipedia als Software das in Perl geschriebene UseModWiki, das den Anforderungen jedoch bald nicht mehr gewachsen war. Im Januar 2002 stellte Wikipedia auf eine vom deutschen Biologen Magnus Manske geschriebene, MySQL-basierte PHP-Applikation (Phase II) um, die speziell an die Bedürfnisse der Wikipedia angepasst war. Nachdem die Website sich über ein Jahr die Ressourcen mit dem Webangebot von Bomis geteilt hatte, zog die englischsprachige Wikipedia, später die anderen Sprachversionen, im Juli 2002 auf einen eigenen Server mit einer von Lee Daniel Crocker überarbeiteten und teils neugeschriebenen Version von Manskes Software (Phase III) um. Diese erhielt später den Namen MediaWiki. Wikipedia läuft auf Linux-Servern, überwiegend auf der Server-Variante von Ubuntu, und mit einigen OpenSolaris-Servern für ZFS. HTTP-Anfragen gelangen zuerst an Varnish-Caches, die nicht angemeldete Besucher, die nur lesen wollen, mit vorgenerierten Seiten versorgen. Die anderen Anfragen kommen an load-balanced Server auf Basis der Software Linux Virtual", "section_level": 2}, {"title": "Hauptseite.", "content": "Jede Sprachversion der Wikipedia hat eine eigene Hauptseite, die individuell gestaltet wird. In den meisten Sprachversionen wird zu Anfang der Hauptseite Wikipedia kurz vorgestellt, die aktuelle Artikelanzahl angegeben und stellenweise auf weiterführende Links, etwa \"Portalseiten\", verwiesen. Es folgen Rubriken, wo Artikel der Wikipedia auf unterschiedliche Art und Weise vorgestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung der Artikel, Anreize.", "content": "Die Wikipedia Community setzt verschiedene Anreize für Autoren, Artikel zu verfassen und gute Artikel zu schreiben. Dafür gibt es beispielsweise den \"Artikelmarathon\", den \"Denkmal-Cup\" oder den \"Schreibwettbewerb\". Stellt ein Artikel umfassend, fachlich korrekt, valide belegt, allgemeinverständlich und anschaulich dar, kann er sich auch für eine Prädikatsauszeichnung bewerben und wird von der Gemeinschaft innerhalb einer bestimmten Zeit bewertet. Ist die Kandidatur erfolgreich, kann", "section_level": 2}, {"title": "Bots.", "content": "Einige Sprachversionen der Wikipedia nutzen Bots, Computerprogramme oder Skripte, die ihren Betreibern automatisierbare regelmäßige oder wiederholende Aufgaben abnehmen (z. B. Tippfehlerkorrekturen). Sie werden", "section_level": 2}, {"title": "Kategorisierung von Artikeln.", "content": "Kategorien sind in der Wikipedia ein Mittel, mit dem Seiten nach bestimmten Merkmalen eingeordnet werden können. Eine Seite kann einer oder mehreren Kategorien zugewiesen werden; die Kategorien können ihrerseits wieder", "section_level": 2}, {"title": "Relevanzkriterien und Löschdiskussionen.", "content": "Die Entscheidung für oder gegen die Aufnahme in eine Enzyklopädie richtet sich auch danach, ob Personen, Ereignisse oder Themen mit aktuell breiter Öffentlichkeitswirkung nach sinnvollem Ermessen auch zeitüberdauernd von Bedeutung sein werden. Auch anhaltende öffentliche Rezeption kann ein Anhaltspunkt für Relevanz sein. Damit möglichst wenig Zweifelsfälle entstehen, sind die Relevanzkriterien aus dem mehrjährigen Konsens entstanden. Entspricht ein Artikel nicht den Relevanzkriterien, kann er gelöscht werden; das gilt auch für mangelnde Qualität, Vandalismus, Urheberrechtsverletzung etc. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten der", "section_level": 2}, {"title": "Probleme kollaborativer Texterstellung.", "content": "Das Wiki-System sieht vor, dass jeder Besucher der Wikipedia-Webseiten Artikel und Beiträge verfassen und Texte ändern kann, ohne sich anmelden zu müssen. Eine Anmeldung mit eigenem Benutzernamen wird allerdings gerne gesehen und bringt auch gewisse Vorteile für den Benutzer mit sich. Jede Seite verfügt über eine eigene Diskussionsseite, auf der jeder Benutzer Verbesserungs- oder Änderungsvorschläge einbringen kann. Sie kann zudem Aufschluss über die Entwicklungsgeschichte eines Artikels und eventuelle Kontroversen geben. Mehrere Themenbereiche unterhalten Fachredaktionen. Mit Redaktionen sind Plattformen gemeint, auf denen Ansprechpartner für Fragen, Anregungen und Diskussionen zu einem bestimmten Themengebiet bereitstehen. Einige der Redaktionen sind ausgesprochen fachspezifisch, wie die Redaktion Chemie, die Redaktion Geschichte, die Redaktion Musik oder die Redaktion Medizin, um nur einige Redaktionen exemplarisch zu nennen. Weitere Redaktionen wurden eingerichtet, um speziell bei fachübergreifenden Anfragen zur Verfügung zu stehen. Das Prinzip basiert auf der Annahme, dass sich die Benutzer gegenseitig kontrollieren und korrigieren. Wer Fachwissen beisteuern kann, ist eingeladen, sich auf der jeweiligen Liste der Ansprechpartner einzutragen. Das Wiki-Prinzip bezeichnet funktionale und psychosoziale Merkmale, die beim Einsatz von Wiki-Software charakteristisch sind. Kennzeichnend für das Wiki-Prinzip ist ein Mehrwert gegenüber der reinen Funktion der Wiki-Software, der durch die gegenseitige Beeinflussung von Inhalt und Kommunikation (Stigmergie) entsteht. Damit erfüllt das Wiki-Prinzip alle wesentlichen Merkmale einer Kulturtechnik.", "section_level": 1}, {"title": "„Edit-Wars“ und Sperrungen.", "content": "Bei sehr strittigen Artikelinhalten kann es zu \"Edit Wars\" („Bearbeitungs-Kriegen“) zwischen verschiedenen Bearbeitern kommen, die sich typischerweise so äußern, dass die jeweilige Änderung des anderen wiederholt rückgängig gemacht wird. Falls sich das über eine Weile hinzieht und keine der Parteien nachgeben oder sich auf einen Kompromiss einigen will, kann der betreffende Artikel durch Administratoren für eine Weile vor Bearbeitungen geschützt werden. Das soll dazu dienen, dass die Auseinandersetzung von der Ebene des gegenseitigen Löschens auf die Ebene der inhaltlichen Auseinandersetzung um die strittigen Inhalte, beispielsweise auf der Diskussionsseite des Artikels, transferiert wird. Nach einer Weile wird der Seitenschutz des Artikels", "section_level": 2}, {"title": "Vandalismus und das Sichten von Artikeln.", "content": "Unter Vandalismus wird im Kontext der Wikipedia die Änderung von Textinhalten oder Bildern durch Benutzer mittels Einstellung offensichtlich unsinniger oder beleidigender, diffamierender, vulgärer oder obszöner Inhalte verstanden. Vandalismus wird typischerweise durch unangemeldete Benutzer verübt, die nur über ihre IP-Adresse identifizierbar sind – offenbar weil sie glauben, dadurch anonymer agieren zu können als mit einem Benutzerkonto. Vandalismus durch angemeldete Benutzer ist selten und kann zur Folge haben, dass der entsprechende Benutzer von der weiteren Artikelarbeit ausgeschlossen („gesperrt“) wird. Von Vandalismus sind vor allem Artikel betroffen, die sich mit kontroversen Inhalten oder umstrittenen Persönlichkeiten befassen. So waren beispielsweise die Biografie-Artikel von George W. Bush und Tony Blair in der englischsprachigen Wikipedia während des Irakkrieges häufig von Vandalismus betroffen. Es", "section_level": 2}, {"title": "Der Umgangston.", "content": "In der Wikipedia treffen unterschiedlichste Charaktere in der Anonymität des Internets und meist mit Pseudonymen aufeinander. Der überwiegend sachliche Ton unter den Wikipedianern soll – auch bei Meinungsverschiedenheiten – zum Konsens führen. Dafür dienen die Diskussionsseiten, die zu jedem Artikel im Artikelnamensraum (ANR) angelegt werden können. Ein kleiner Teil der Autoren, auch einzelne Administratoren, halten sich jedoch nicht an die allgemeinen Regeln zum Umgangston untereinander. Im Beitrag \"Wikiliebe\" wird eine generelle Einstellung der Kollegialität und Gemeinsamkeit in der Wikipedia beschrieben. Auf einer eigenen Seite sind daneben die Grundregeln für", "section_level": 2}, {"title": "Mangelnde Zitierfähigkeit.", "content": "Vielfach wird der Wikipedia die Zitierfähigkeit abgesprochen, jedoch gestattete die Fakultät für Physik der Universität Wien 2008 explizit, das Onlinelexikon zu zitieren. Hauptsächlich besteht die Meinung, die Wikipedia sei wegen der großteils anonymen Autorschaft zu unzuverlässig, zu wenig vertrauenswürdig, habe zu geringe Qualitätsstandards und sei anfällig für Vandalismus und die inhaltliche Beeinflussung durch Unternehmen und Organisationen. Die meisten dieser Kritikpunkte wurden bereits in den Anfangsjahren bis etwa 2008 vorgebracht. Spätere Untersuchungen mit Bezug auf die weiter entwickelte Wikipedia belegen, dass bei teils fortbestehender Kritik eine problembewusste Nutzung der Wikipedia als Informationsquelle sehr wohl möglich ist. Verbote, Wikipedia im Rahmen der", "section_level": 2}, {"title": "Digitale Kluft.", "content": "Angesichts der digitalen Kluft bestehen bezüglich des Zugangs zu PC, Internet und somit Wikipedia sowohl global als auch lokal erhebliche Niveauunterschiede. Sie stehen dem Ideal der für jedermann gleichermaßen verfügbaren Enzyklopädie entgegen. In globaler Hinsicht verursachen sie zudem ein unerwünschtes Gefälle in der Vollständigkeit des enzyklopädischen Wissens. Ein Blick auf die Zahl der Artikel zu Aspekten der Länder rund um das", "section_level": 2}, {"title": "Machtprozesse.", "content": "Wie stark sich die Organisationshierarchie gemäß dem Ehernen Gesetz der Oligarchie entwickelt, wird bisher wenig diskutiert. Während Adrian Vermeule von der Harvard Law School 2008 davon ausging, dass auch die Wikipedia darin den Gesetzmäßigkeiten aller Wissensgemeinschaften unterliege, also eine Tendenz zur Abschottung durch Selbstergänzung der Experten, mithin der Langzeit-Wikipedianer bestehe, sah der Soziologe Christian Stegbauer 2009 eher den Aspekt einer aufkeimenden Bürokratenmacht, die er in den Administratoren festmachen zu können glaubte. Im Unterschied zu individualistischen Handlungstheorien oder bloßen Ableitungen aus Strukturen resultieren seiner Auffassung nach die Handlungen der Akteure aus der Positionierung in einem Netzwerk (relationale Perspektive). Stegbauer konstatiert einen Wandel der egalitären Anfangs- zu einer Produktideologie, die die Wikipedia nunmehr als Marktteilnehmer wahrnehme, die in Konkurrenz zu anderen Online-Enzyklopädien stehe. Die Qualität der Inhalte rangiere nunmehr vor der Partizipation aller oder zumindest möglichst vieler. Darüber hinaus glaubt Stegbauer eine Zentrum-Peripherie-Struktur feststellen zu können, bei der zentrale Teilnehmer aufgrund höherer Aktivität und eines ausgeprägten sozialen Zusammenhalts über erhebliche Entscheidungsgewalt verfügen. Schließlich soll das Führungspersonal auch ein informelles Netzwerk, das sich etwa bei physischen Treffen der „Stammtische“ manifestiere, entwickelt haben. Diese Auffassung und ihre Grundannahmen wurden", "section_level": 2}, {"title": "Autoren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Identität und Sachkompetenz.", "content": "Die Identität der Wikipedia-Autoren (\"„Wikipedianer“\") ist meist nicht bekannt. Ein erheblicher Anteil arbeitet unangemeldet, also ohne Benutzerkonto mit. Angaben zur eigenen Person machen viele angemeldete Autoren auf ihrer Benutzerseite, doch sind sie freiwillig und nicht überprüfbar. 2007 geriet der Fall des 24-jährigen US-amerikanischen Wikipedia-Autors \"Essjay\" in die Schlagzeilen, der sich als Universitätsprofessor ausgegeben hatte und in der englischsprachigen Wikipedia in die höchsten Community-Ämter aufgestiegen war. Teilweise werden Inhalte für", "section_level": 2}, {"title": "Sozialstruktur und Geschlechterkluft.", "content": "Die Sozialstruktur der Wikipedia-Autoren zu ermitteln, ist ein schwieriges Unterfangen. Vielfach werden bloße Umfragen eingesetzt. Eine Umfrage von Würzburger Psychologen von 2009 ergab einen Männeranteil von 88 Prozent. Etwa die Hälfte waren demnach Singles. 43 Prozent der Befragten arbeiteten Vollzeit. Eine große Gruppe bildeten Studenten. Das Durchschnittsalter betrug 33 Jahre. Zu ihrer Motivation befragt, bewerteten mehr als vier von fünf der Befragten die Erweiterung des eigenen Wissens als wichtig bis sehr wichtig. Deutlich wird auch ein hoher Anteil der 13- bis 23-Jährigen. In einer Analyse des Partizipationsverhaltens angemeldeter Teilnehmer stellte Jimmy Wales fest, dass die Hälfte aller Beiträge von nur 2,5 Prozent der Nutzer stammte. Er stützte damit seine These von der Wikipedia als „community of thoughtful users“, die er einer Auffassung als emergentem Phänomen gegenüberstellte, in dem sich aus den Beiträgen einer Vielzahl anonymer Internetnutzer eher spontan eine Enzyklopädie herausbildet. 2008 untersuchte Joachim Schroer in seiner Dissertation, was die Autoren zur Mitarbeit motivierte – sieht man einmal von Autoren ab, die externe Interessen verfolgen oder dafür bezahlt werden. Danach waren insbesondere Autonomie, Rückmeldung und die Bedeutsamkeit der Tätigkeit von erheblicher Bedeutung. Prädikatoren der intrinsischen Motivation waren, folgt man der Einschätzung der Autoren", "section_level": 2}, {"title": "Ursachen für rückläufige Partizipation, Gegenmaßnahmen.", "content": "Seit geraumer Zeit hat die Wikipedia-Gemeinschaft zunehmend Schwierigkeiten, engagierte Autoren zu finden und zu halten. Bereits eine im Herbst 2007 veröffentlichte Erhebung in der englischsprachigen Version ergab, dass die Wikipedia erstmals seit ihrer Gründung ein sinkendes Engagement ihrer aktiven Benutzer zu verzeichnen hatte und auch die Zahl der Neuanmeldungen rückläufig war. Einer der Hauptgründe war laut einer Studie ein immer rauer werdender Umgangston. Allein 27 % der Frauen begründeten ihre Abwendung vom Projekt damit, dass ihnen das Klima zu aggressiv sei. Eine weitere Erklärung ist, dass die Einstiegsschwierigkeiten für technisch nicht versierte Erstautoren zu groß seien. Dem soll seit April 2010 mit einem von der \"Stanton Foundation\" mit 890.000 Dollar finanzierten Projekt zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit abgeholfen werden. In der deutschsprachigen Wikipedia wurde zudem im Jahr 2007 ein \"Mentorenprogramm\" ins Leben gerufen, um durch", "section_level": 2}, {"title": "Mehrsprachigkeit und internationale Zusammenarbeit.", "content": "Die Wikipedia entwickelte sich schon kurz nach ihrer Gründung zu einem mehrsprachigen Unterfangen. Im Januar 2016 existierten 291 Sprachversionen der Wikipedia. Eine neue Wikipedia in einer anderen Sprache kann jederzeit gegründet werden, sobald sich genügend Interessierte finden. Inzwischen gibt es mehrere Wikipedien in Regional- und Minderheitensprachen wie dem Plattdeutschen oder den friesischen und sorbischen Sprachen sowie in Dialekten wie Kölsch oder Bairisch. Auch ausgestorbene oder Plansprachen sind grundsätzlich zulässig. Artikel zum gleichen Gegenstand werden üblicherweise in jeder Sprache eigens verfasst und gewartet. Nur gelegentlich", "section_level": 2}, {"title": "Austausch zwischen den Sprach-Communitys.", "content": "Die Autorenschaft der Wikipedia wird als eine „methodenorientierte Community“ beschrieben. Bedingt durch Sprachbarrieren besteht zwischen den einzelnen Sprachgemeinschaften meist wenig Austausch; die Communitys organisieren und entwickeln sich unabhängig voneinander. Einzelne", "section_level": 2}, {"title": "Kontakt.", "content": "Direkten Kontakt zu den Autoren eines Artikels bekommt man auf der jeweiligen „Diskussionsseite“ des Artikels. Für viele Themen und Fachbereiche gibt es", "section_level": 2}, {"title": "Rechtsfragen.", "content": "Die Wikimedia Foundation hat eine Abteilung „Community Advocacy“ gegründet, die die Community in rechtlichen Belangen berät und bei gerichtlichen Auseinandersetzungen unterstützt. Zu den häufigsten Fragen wurde eine eingerichtet, die vor allem Unterstützung beim Urheberrecht und der Lizenzierung bietet. Ferner ist der Datenschutz der Mitgliederdaten ein wichtiges Thema.", "section_level": 1}, {"title": "Urheberrecht.", "content": "Die offene Natur eines Wikis bietet keinen Schutz vor Urheber- und anderen Rechtsverletzungen. Ergibt sich ein entsprechender Verdacht, so prüfen aktive", "section_level": 2}, {"title": "Lizenzierung.", "content": "Es hat sich gezeigt, dass die GNU-Lizenz für freie Dokumentation (GFDL), unter der die Wikipedia-Inhalte stehen, für die Wiki-basierte Erstellung einer freien Enzyklopädie nur bedingt tauglich ist. Die Lizenz wurde ursprünglich für freie EDV-Dokumentationen entwickelt, bei denen die Anzahl der Textrevisionen und der beteiligten Autoren meist überschaubar ist. In der Wikipedia hingegen ist gerade an Artikeln zu populären oder kontroversen Themen mitunter eine große Anzahl von Autoren beteiligt. Artikelverschmelzungen und -aufspaltungen, Übersetzungen aus anderssprachigen Wikipedia-Versionen sowie anonyme", "section_level": 2}, {"title": "Datenschutz.", "content": "Die aktuelle Wikipedia-Datenschutzrichtlinie wurde vom Kuratorium (Board of Trustees) der Wikimedia Foundation beschlossen und trat am 6. Juni 2014 in Kraft. Demnach müssen Daten wie der richtige Namen, die Adresse oder das Geburtsdatum nicht angegeben werden,", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vertrauen.", "content": "Eine im August 2014 von YouGov durchgeführte repräsentative Umfrage im Vereinigten Königreich ergab, dass 60 % der Befragten die in der Wikipedia enthaltenen Informationen für größtenteils vertrauenswürdig halten, sieben Prozent für besonders vertrauenswürdig. 28 % vertrauten der Wikipedia eher nicht, sechs Prozent überhaupt nicht. Das Vertrauen in die Encyclopædia Britannica war deutlich größer; 83 % vertrauten ihr größtenteils oder", "section_level": 2}, {"title": "Ökonomischer Einfluss.", "content": "Der ökonomische Wert der Wikipedia wird auf 3,6 bis 80 Milliarden US-Dollar geschätzt, je nach Berechnungsmethode. Im Vergleich dazu erzielte der deutsche Buchhandel 2015 einen Umsatz von 9,2 Milliarden Euro. 2017 wurde ein starker Einfluss von Wikipedia-Artikeln auf wissenschaftliche Veröffentlichungen nachgewiesen. Für die Untersuchung", "section_level": 2}, {"title": "Wikipedia im Vergleich zu anderen Enzyklopädien.", "content": "Im Dezember 2005 veröffentlichte die Zeitschrift \"Nature\" einen Vergleich der englischen Wikipedia mit der Encyclopædia Britannica. In einem Blindtest hatten 50 Experten je einen Artikel aus beiden Werken aus ihrem Fachgebiet ausschließlich auf Fehler geprüft. Mit durchschnittlich vier Fehlern pro Artikel lag die Wikipedia nur knapp hinter der Britannica, in der im Durchschnitt drei Fehler gefunden wurden. Britannica reagierte darauf im März 2006 mit einer Kritik der Nature-Studie, in der sie dem Wissenschaftsmagazin schwere handwerkliche Fehler vorwarf – so seien etwa Artikel herangezogen worden, die gar nicht aus der eigentlichen", "section_level": 2}, {"title": "Formen der Nutzung.", "content": "Wikipedia-Inhalte werden von zahlreichen Websites dank der freien Lizenz aufgenommen (z. B. Wikiwand), einige verdienen dabei an der Einblendung von Werbung. Auch viele Medien verwenden für ihre Berichte Beiträge aus der Wikipedia, oft ohne sie zu überprüfen. In der ersten Zeit der Wikipedia entstanden Formate, die eine Nutzung erlaubten, wenn keine Verbindung zum Internet zur Verfügung steht. Einerseits wurden Freeware-Offline-Reader wie \"WikiTaxi\" erstellt. Andererseits wurden gedruckte Fassungen der Wikipedia veröffentlicht, wie etwa eine tausendseitige Druckfassung auf Basis der 2007/2008 am häufigsten aufgerufenen Artikel vom Bertelsmann Verlag (\"Das Wikipedia-Lexikon in einem Band\"), individuell zusammenstellbares Book-on-Demand im A5-Format – einem", "section_level": 2}, {"title": "Wikipedia als Modell.", "content": "Wikipedia inspirierte die Gründung zahlreicher anderer Wikis, so zum Beispiel das Enzyklopädieprojekt Citizendium. Ebenso wie das mittlerweile eingestellte deutsche Projekt Wikiweise sah es sich als Gegenentwurf zur freien Wikipedia und wollte einen höheren Qualitätsstandard bieten. Aus der Wikipedia-Gemeinschaft entwickelten sich ab 2004", "section_level": 2}, {"title": "Markenbildung.", "content": "Erfolg und Publizität des offenen Enzyklopädiekonzepts (Wikipedia lag 2007 erstmals auf Platz", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Projekte.", "content": "Da sich Wikipedia auf Enzyklopädie-Artikel beschränkt, sind inzwischen Ableger entstanden, die sich anderer Textsorten und weiterer Medien annehmen. Seit September 2004 gibt es mit Wikimedia Commons eine zentrale Datenbank, die Bilder und andere Medien für alle Wikimedia-Projekte gemeinsam zugänglich macht. Wikimedia Commons ist mit fast 30 Millionen Mediendateien eine der größten freien Mediensammlungen der Welt. Zusammen mit Wikimedia Commons wird seit 2011 der Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments veranstaltet, der mit fast 170.000 eingereichten Fotografien von Guinness World Records als größter Foto-Wettbewerb anerkannt wurde. Der Schwester-Fotowettbewerb Wiki Loves Earth, kurz WLE genannt, der 2013 in der Ukraine erstmals durchgeführt wurde und bei dem es um Bilder von geschützten Landschaften und geschützten Objekten in der Natur geht, wird seit 2014 auch in anderen Ländern durchgeführt. Im Jahr 2017 beteiligten sich weltweit 36 Länder und Biosphärenreservate mit über", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "Die Wikipedia wird intern umfassend statistisch erfasst. Das Hauptranking der einzelnen Sprachversionen basiert auf der absoluten Artikelzahl. Die Mindestanforderungen an einen Artikel sind in den einzelnen Sprachversionen allerdings sehr unterschiedlich, weshalb die Artikelanzahl allein kein ausreichendes Vergleichskriterium ist. Daher werden die einzelnen Wikipedien nach Umfang der Artikel, nach Anzahl der Besuche der Website oder nach Anzahl der Bearbeitungen aufgelistet. Insgesamt gibt es 291 aktive Wikipedien mit über 143 Millionen Beiträgen, davon 37.815.388 Artikel, die von fast 60 Millionen registrierten Benutzern durch 2,6 Milliarden Edits angefertigt wurden (Stand: 3. Januar 2016). Mit Stand 11. November 2018 illustrieren rund 2,6 Millionen Bilder die Artikel. Ca. 3700 Administratoren wachen über die Einhaltung der Wikipediaregeln. Führend ist die englischsprachige Wikipedia mit über 5,7 Millionen Artikeln. Weitere 14 Wikipedien können mit jeweils mehr als einer Million Artikeln aufwarten, weitere 46 Wikipedien bringen es auf mehr", "section_level": 1}, {"title": "Wikipedia in der Wissenschaft.", "content": "Wikipedia wurde häufig als Korpus für linguistische Forschung auf den Gebieten Computerlinguistik, Informationsabruf und natürliche Sprachverarbeitung verwendet. Insbesondere dient es häufig als Zielwissensbasis für das Entity-Linking-Problem, das dann „Wikification“ genannt wird, und für das verwandte Problem der Wortsinn-Disambiguierung. Wikifikationsähnliche Methoden können wiederum verwendet", "section_level": 1}, {"title": "Preise, Auszeichnungen und Ehrungen.", "content": "Wikipedia wurden folgende", "section_level": 1}, {"title": "Literatur und Projekte.", "content": "Einen Überblick über die Lehr- und Forschungstätigkeit zu Wikis im Allgemeinen und der Wikipedia im Besonderen geben englisch die \"Wiki Research Bibliography\" und deutsch die „Wikipedistik“. Es gibt eine Reihe von Publikationen, die sich analysierend mit Wikipedia befassen. 2010 wurde die Forschungsinitiative \"Critical Point of View\" gegründet, die sich mit Wikipedia und ihrer Bedeutung für die Gesellschaft befasst. Aus der Community bzw. von der Wikimedia Foundation und den -Fördervereinen sind ebenfalls Forschungsprojekte zur Erforschung der Wikipedia kreiert worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wikipedia [] () ist ein am 15. Januar 2001 gegründetes gemeinnütziges Projekt zur Erstellung einer freien Internet-Enzyklopädie in zahlreichen Sprachen mit Hilfe des sogenannten Wikiprinzips. Gemäß Publikumsnachfrage und Verbreitung gehört die Wikipedia unterdessen zu den Massenmedien.", "tgt_summary": "维基百科(英语:Wikipedia, 或 )是维基媒体基金会运营的一个多语言的线上百科全书,并以创建和维护作为开放式协同合作项目,特点是自由内容、自由编辑、自由版权。目前是全球网络上最大且最受大众欢迎的参考工具书,名列全球十大最受欢迎的网站。维基百科目前由非营利组织维基媒体基金会负责营运。Wikipedia是混成词,分别取自于网站核心技术「Wiki」以及英文中百科全书之意的「encyclopedia」。", "id": 1109167} {"src_title": "Ponte Vasco da Gama", "tgt_title": "華士古·達伽馬大橋", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Vasco-da-Gama-Brücke ist mit 12,345 km Länge eine der längsten Brücken in Europa und der Welt. Rechnet man dem konstruktiven Brückenbau mit 12,345 km Länge noch den andienenden Straßenbau mit 4,84 km Länge hinzu, dann ergibt sich für das Straßenverkehrskonzept dieser Tejo-Flussquerung eine Trassenlänge von 17,185 km. Die maximale Spannweite beträgt 420 Meter, die Pylone sind 155 Meter hoch. Über die Brücke führt die Autobahn A12 mit sechs Fahrstreifen. Die Brücke wurde zwischen 1995 und 1998 zur Weltausstellung Expo 98 erbaut, um die Ponte 25 de Abril sowie weitere Infrastrukturen Lissabons vom Nord-Süd-Verkehr zu entlasten. Über die Ponte Vasco da Gama sind das Expo-Gelände und der Flughafen direkt erreichbar. Eigentümer der Vasco-da-Gama-Brücke ist das Land Portugal (\"República Portuguesa\"). Die Finanzierung des Gesamtvorhabens erfolgt unter grundlegender Einbeziehung einer EU-Finanzierungsbeihilfe über ein PPP-Finanzierungsmodell (Public-private-Partnership) eines privaten Konsortiums, das in der Refinanzierung die Maut (Modell analog beider Lissaboner Brücken) über jeweils 40 Jahre erhält, wobei das zu finanzierende PPP-Kapital für die jüngere Techo-Brücke mit 24,8 % von britischen Unternehmen, mit 24,8 % von französischen Geldgebern und zu 50,4 % seitens portugiesischer Firmen eingebracht wurde, wobei auch in dem Modell die Firma Lusoponte mit der Betreibung der Brücke beteiligt ist. Beim Bau der Brücke ereignete sich am 10. April 1997 ein tödlicher Unfall, als ein Metallgerüst einstürzte und sechs Arbeiter ums Leben kamen. Beim Bau musste das Naturschutzgebiet \"Parque Natural do Estuário do Tejo\" mit einem Wasservögel-Bestand berücksichtigt werden. Zur Freimachung des Bauvorlandes für den Brückenneubau mussten 300 Familien umgesiedelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Der Brückenzug ist in sieben Abschnitte gegliedert:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In Alcochete wird für die Ost-West-Richtung (stadteinwärts) von der Betreibergesellschaft Lusoponte Maut erhoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ponte Vasco da Gama (deutsch \"Vasco-da-Gama-Brücke\") ist ein Brückenzug mit einer Schrägseilbrücke als Hauptöffnung, der den Fluss Tejo überspannt und Lissabon per Autobahn von Moscavide/Sacavém mit den südöstlich und südlich gelegenen Städten Montijo, Alcochete und Setúbal verbindet. Benannt wurde sie nach dem portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama und soll an die 500-jährige Entdeckung des Seeweges nach Indien 1498 erinnern.", "tgt_summary": "瓦斯科·达伽马大桥()是位于葡萄牙首都里斯本跨越塔霍河的一座跨海斜拉桥,是现时葡萄牙最长的桥梁,在克里米亚大桥于2018年5月完工通车前为欧洲最长桥梁,但在世界上长度远不及亚洲的大量高架桥。华士古达伽马大桥主要是为了纾缓4月25日大桥的流量而兴建。", "id": 3020397} {"src_title": "Isin", "tgt_title": "伊辛", "src_document": [{"title": "Stadtgeschichte.", "content": "Vor dem Aufstieg der Stadt zur Provinzhauptstadt in der Ur III-Zeit (2112–2004 v. Chr.) ist von Isin nicht viel bekannt, man darf aber von einer regionalen Bedeutung als Kultzentrum der Stadtgöttin Gula ausgehen. Nach dem Fall der III. Dynastie von Ur wurde Isin Hauptstadt eines unabhängigen Fürstentums. Damals begründete der vormalige Statthalter Išbi-Erra eine eigene Dynastie (I. Dynastie von Isin, 2017–1794 v. Chr.). Sein Reich wurde später in den Kriegen mit Larsa und Babylon vernichtet. Die Stadt wurde von Rim-Sin I. von Larsa erobert, blieb aber nicht ungestört in seinem Besitz. Auch Hammurapi (1792–1750 v. Chr.) meldet die Eroberung von Isin. Am Ende der altbabylonischen Zeit wird es ruhig um Isin und die Nachrichten versiegen. Später befand sich die Stadt unter kassitischer Herrschaft, bis schließlich die II. Dynastie von Isin in der Zeit von 1158 bis 1027 v. Chr. mit Nabu-kudurri-usur I. (1124–1103 v. Chr.) als bekanntestem König die Kontrolle über Babylonien gewann. Im 1. Jahrtausends v. Chr. gehörte die Stadt zum neubabylonischen Reich.", "section_level": 1}, {"title": "Archäologischer Befund.", "content": "Die ältesten Objekte, die in Isin gefunden wurden, stammen aus dem Chalkolithikum, aus der Obed-Zeit und Uruk-Zeit. Architektonische Befunde – Privathäuser und der Tempel der Stadtgöttin Gula – sind aus dem 3. bis 1. Jahrtausend v. Chr. belegt. Die meisten Kleinfunde stammen aus der Isin-Larsa-Zeit, darunter Tontafelarchive, in denen sich unter anderem eine Gesetzessammlung des Königs Lipit-Ištar (1934–1924 v. Chr.) befand.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Im Rahmen eines ersten Surveys 1926 fand R.P. Dougherty an der Oberfläche Material aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Seit diesem Zeitpunkt wurde das Gebiet immer wieder von Raubgräbern heimgesucht. Reguläre Ausgrabungen fanden von 1973 bis 1989 unter der Leitung von Barthel Hrouda (LMU München) unter der Schirmherrschaft der Bayerischen Akademie der Wissenschaften statt. Bedingt durch die problematische Sicherheitslage des Landes seit dem letzten Irakkrieg (2003) ist das Stadtgebiet von Isin, wie viele andere archäologische Fundstätten auch, massiv ausgeraubt worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Isin (; heute: Išān (al-)Bahrīyāt; al-Qadisiya-Gouvernement; Irak) war eine Stadt im altorientalischen Mesopotamien. Ihre Überreste befinden sich ca. 200 km südsüdöstlich von Bagdad und 35 km südsüdwestlich von Nippur. Sie wird bereits in Keilschrifttexten aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. erwähnt. Besonders prägend wirkte sie sich auf die mesopotamische Geschichte zu Beginn des 2. Jahrtausend v. Chr. aus.", "tgt_summary": "伊辛(英语:Isin)美索不达米亚古城,约公元前2017年于此建独立王朝。其第五个统治者利波特—伊什塔(约公元前1934年—约公元前1924年在位)颁布以苏美尔文书写的里辟伊士他法典,比汉穆拉比法典还早一个多世纪,因而闻名。伊辛约于公元前1730年丧失独立。约公元前1156年—约公元前1025年间,它的第二王朝复兴,曾统治今伊拉克南部的巴比伦尼亚。", "id": 1321782} {"src_title": "Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens", "tgt_title": "古墓丽影:生命的摇篮", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Bei einem Erdbeben in Griechenland wird der im Meer versunkene Luna-Tempel Alexanders des Großen freigelegt. Für den Herrscher diente dieser Tempel als zweite, geheime Schatzkammer neben der Bibliothek von Alexandria. Bei einem Tauchgang dorthin entdeckt die Grabräuberin Lara Croft eine geheimnisvolle Kugel. Doch als sie die Kugel gerade einstecken will, tauchen bewaffnete Männer einer Söldnertruppe auf und stehlen die wertvolle Beute. Lara konnte zuvor einen Teil der Kugel fotografieren und erkennt, dass sie eine Art Schatzkarte darstellt. Aber das Fragment reicht nicht, um das Rätsel zu lösen. Es sieht so aus, als müsste sie zusammen mit ihren Helfern Bryce und Hillary die komplette griechische Mythologie nach Kugeln durchsuchen. Doch einige Tage später tauchen die Agenten Stevens und Calloway vom \"MI6\" in Crofts Anwesen in England auf, und die Abenteurerin erfährt die Wahrheit: Die Kugel, die Alexander einst von Indien nach Griechenland brachte, ist der Wegweiser zur Büchse der Pandora. Dieses Gefäß enthält laut der Überlieferung alle Übel und Seuchen. Es befindet sich an einem unbekannten Ort, der als „Wiege der Menschheit“ bezeichnet wird. Wenn die Büchse in die falschen Hände gerät, kann sie zu einer vernichtenden Waffe werden und Schäden von ungeahntem Ausmaß anrichten. Diese Gefahr ist nun ganz real. Denn der skrupellose Wissenschaftler Dr. Jonathan Reiss versucht, die Kugel in seinen Besitz zu bekommen. Da die Büchse der Pandora bei Missbrauch schlimmere Folgen hat als alle bekannten Krankheiten, will er damit die Menschheit auslöschen – bis auf einige auserwählte Menschen, für die er ein Gegengift entwickelt. Lara muss die Kugel, die Reiss' Söldner ihr entwendet haben, also so schnell wie möglich zurückholen. Dazu muss sie zunächst Chen Lo, den Kopf eines chinesischen Verbrechersyndikats, aufspüren. Für diese schwierige Aufgabe wählt sie Terry Sheridan als Partner. Der ehemalige Soldat der Royal Marines sitzt als Verräter im Gefängnis in Kasachstan. Lara kann die MI6 jedoch überreden, ihn freizulassen und ihm für den Erfolgsfall eine neue Identität anzubieten. Lara und Terry, die früher fünf Monate lang ein Liebespaar waren, finden die Bande hoch in den Bergen. Sie werden zunächst gefangen genommen, können sich jedoch nach einem gefährlichen Kampf befreien. Croft entreißt ihrem Gegner eine Medaille, die zur Entschlüsselung der Kugel benötigt wird. Die Medaille zeigt eine Frau mit einer Flöte und einige wellenförmige Linien. Lara erkennt, dass es sich um Schallwellen handelt, und schickt ein Foto der Medaille an ihren Helfer Bryce. Der Computerexperte soll die richtigen Töne herausfinden. Die Kugel selbst besitzen sie jedoch nicht. Diese wurde inzwischen nach Shanghai gebracht. Dort holt Reiss die Kugel mit einem Hubschrauber ab. Lara gelingt es im letzten Moment, einen Peilsender an der Kiste, in der die Kugel transportiert wird, anzubringen. Das Signal des Senders führt sie mitten in das Stadtzentrum Hongkongs. In einem scheinbar leerstehenden Geschäftsraum eines Einkaufszentrums hat Reiss ein modernes Labor eingerichtet. Dort arbeiten Computer gerade an der Decodierung der Kugel. Mit Terrys Hilfe kann Lara die Kugel in ihren Besitz bringen. Sie entfliehen ihren Gegnern, indem sie mit Wingsuits vom Gebäude springen und auf einem Schiff landen. Dort verführt die attraktive Abenteurerin ihren Partner, allerdings nur, um ihn ans Bett zu fesseln. Lara traut Terry nicht mehr und setzt ihren Weg alleine fort. Sie leiht sich den Satelliten-Fernseher einer chinesischen Familie, um mit ihrer technischen Ausrüstung eine Verbindung zu Bryce aufzunehmen. Der Computerfreak hat in der Zwischenzeit die zur Entschlüsselung der Kugel benötigten Töne herausgefunden. Lara schickt ihm die restlichen Bilder der Kugel und erhält im Gegenzug eine Audiodatei. Die Schallwellen bringen die Kugel zum Leuchten. Lara sieht lebhafte Bilder aus Afrika und erkennt den Kilimandscharo. Dort befindet sich also die geheimnisvolle Wiege des Lebens. Lara weiß jedoch nicht, dass Reiss und sein Söldner Sean in ihr Anwesen in England eingedrungen sind und das Gespräch mitgehört haben. Lara reist nach Kenia, wo sie ihren alten Freund Kosa trifft. Der Afrikaner führt sie zu einem einheimischen Stamm. Sie erfährt, dass die Büchse an einem gefährlichen Ort versteckt ist. Auf dem Weg dorthin muss die Hölle durchquert werden. Bisher ist niemand von diesem Ort lebend zurückgekehrt. Lara lässt sich davon nicht abschrecken. Zusammen mit Kosa und zwanzig Kriegern macht sie sich auf den Weg, als plötzlich Reiss und seine Helfer in Hubschraubern auftauchen und eine Schießerei beginnen. Um ihre Freunde zu schützen, willigt Lara ein, Reiss zur Büchse der Pandora zu führen. Gemeinsam betreten sie die Schattenwelt. Dort werden gefräßige Ungeheuer, die sogenannten Schattenwächter, lebendig und verschlingen einige von Reiss' Leuten. Mithilfe der Kugel öffnet Lara den Eingang zur Wiege des Lebens, wo sie und Reiss die Büchse der Pandora in einem See aus „schwarzen Tränen“, einer ätzenden Flüssigkeit, schwimmend finden. Croft überwältigt Reiss, welcher seinen Tod in der ätzenden Flüssigkeit findet, während der plötzlich auftauchende Terry die Büchse aus dem See fischt. Lara und ihr Partner stehen kurz vor der Versöhnung, aber dann will Terry die Büchse mitnehmen. Da Lara jedoch weiß, welches Unglück damit verursacht würde, erschießt sie ihn und versenkt die Büchse im See der Tränen. Damit ist die Gefahr gebannt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film wurde in England und Hongkong sowie im Amboseli-Nationalpark in Kenia gedreht. Die Eröffnungsszene entstand auf der griechischen Insel Santorin. Die Dreharbeiten begannen am 27. August 2002 und endeten am 19. März 2003. Das Budget des Films wird auf 95 Millionen US-Dollar geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film feierte am 21. Juli 2003 in den USA seine Premiere. In Russland sowie auf den Philippinen war der Film ab dem 24. Juni 2003 in den Kinos zu sehen. Einen Tag später lief er in den Kinos der USA, Singapur und Südkorea an. In Deutschland, Österreich und der Schweiz erschien der Film am 14. August 2003 in den Kinos. In den Kinos des Vereinigten Königreichs war er ab dem 22. August 2003 zu sehen. Am 1. Juni 2005 wurde der Film Concorde Video auf DVD mit FSK-12-Freigabe veröffentlicht. Auf einer DVD-Veröffentlichung mit strengerer Altersfreigabe ist als Bonusmaterial u. a. ein alternatives Ende zu finden, in dem Terry von Reiss anstatt von Lara Croft getötet wird. In China durfte der Film nicht veröffentlicht werden, weil dieser das Land als chaotisch, ohne Regierung und von Geheimorganisationen unterwandert darstelle.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Am Eröffnungswochenende wurden in den USA mehr als 21,7 Millionen US-Dollar eingenommen. Im selben Zeitraum wurden im Vereinigten Königreich über 1,5 Millionen Pfund Sterling eingespielt. Die Gesamteinnahmen in den USA beliefen sich auf über 65,6 Millionen US-Dollar. Im Vereinigten Königreich summierten sich die Einnahmen auf über 5,1 Millionen Pfund Sterling. Weltweit spielte der Film umgerechnet mehr als 156,5 Millionen US-Dollar in die Kinokassen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Synchronfassung.", "content": "Für die deutsche Synchronfassung synchronisierte Til Schweiger seine Rolle des Sean selber.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Am 25. August 2003 wurde der Soundtrack, der 15 Musiktitel von Alan Silvestri umfasst, von der Colosseum Schallplatten GmbH veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei den BMI Film & TV Awards wurde Jonathan Davis, David Silveria, James Shaffer, Reginald Arvizu sowie Brian Welch von der Band Korn 2004 für ihren Musiktitel \"Did My Time\" in der Kategorie \"Most Performed Song from a Film\" ausgezeichnet. 2004 erhielt der Film eine Nominierung für den Saturn Award in der Kategorie \"Bester Science-Fiction-Film\". Im selben Jahr wurde Angelina Jolie – wie bereits zwei Jahre zuvor für ihre Rolle in \"\" – für die Goldene Himbeere in der Kategorie \"Schlechteste Schauspielerin\" nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Nach Veröffentlichung des Films äußerte Angelina Jolie, dass sie kein Interesse daran habe, die Titelrolle in einer weiteren Fortsetzung zu übernehmen. Ende Januar 2009 verkündete Warner Brothers, dass sie zusammen mit Dan Lin mit der Entwicklung eines „Tomb Raider“-Neustarts begonnen haben. Der neue Film soll wenig mit den beiden Vorgängern „Lara Croft: Tomb Raider“ (2001) und „Lara Croft: Die Wiege des Lebens“ (2003) gemeinsam haben, in denen Angelina Jolie in der Titelrolle zu sehen war. In dem Neustart soll der Ursprung der Figur Lara Croft sowie ihr Auftrag, ihre Interessen und die Gegner neu dargestellt werden. Die Handlung des Films war zu diesem Zeitpunkt noch offen, da sich das Projekt Ende Januar 2009 in einer noch sehr frühen Phase befand. Wer als Lara Croft die Nachfolge von Angelina Jolie antreten soll, war ebenfalls noch unbekannt und soll erst nach der Festlegung auf die Drehbuchautoren und den Regisseur entschieden werden. Zu Gerüchten, dass „Transformers“-Star Megan Fox die Rolle spielen soll, gab es von deren Pressevertretern bisher eine Absage. Die Spielerechte besaß der Publisher Eidos, welcher 2009 von Square Enix übernommen und infolgedessen aufgelöst wurde. Die Rechte liegen somit nun bei Square Enix. Time Warner erwarb im Dezember 2008 die Filmrechte. Dan Lin produziert das Projekt über „Lin Pictures“. Als Co-Produzent wurde Stephen Gilchrist beauftragt und Ian Livingstone von Eidos wird Ausführender Produzent sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens ist ein Abenteuerfilm des Regisseurs Jan de Bont aus dem Jahr 2003 mit Angelina Jolie in der Hauptrolle der Lara Croft. Es handelt sich um eine Fortsetzung des Films \"\", welche ebenso auf der Computerspiel-Reihe \"Tomb Raider\" basiert.", "tgt_summary": "《古墓奇兵:风起云涌》(英语:\"Lara Croft: Tomb Raider – The Cradle of Life\")是一部2003年上映的动作冒险电影,由扬·德邦特执导,主演为安吉丽娜·朱莉。本片改编自Core Design制作的古墓丽影游戏,是2001年上映的《古墓丽影》的续集。", "id": 2343935} {"src_title": "Scheinbuchen", "tgt_title": "南青冈科", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "Die meisten Arten sind Bäume, wenige auch Sträucher. 26 Arten sind immergrün, sieben laubwerfend und zwei halbimmergrün. Die wechselständig und meist spiralig, manchmal zweizeilig am Zweig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind einfach. Die Blattränder sind selten glatt, meist gezähnt, gekerbt oder gesägt. Nebenblätter sind vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die Scheinbuchen sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die kleinen Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder in achselständigen Blütenständen. Bis zu fünf männliche Blüten stehen in den Blütenständen zusammen; sie sind von Tragblättern umhüllt. In den weiblichen Blütenständen befinden sich ein bis drei auch von Tragblättern umhüllte weibliche Blüten. Männliche Blüten bestehen aus meist sechs schuppenartigen, verwachsenen Blütenhüllblättern und sechs bis 15 fertilen Staubblättern (manchmal auch mehr, aber manche Autoren bezeichnen solche Organe bei den \"Nothofagus\" mit vielen Staubblättern auch als Pseudanthien, es sind also eigentlich mehrere zusammengefasste Blüten). Bei den weiblichen Blüten stehen ihre Blütenhüllblätter in einem Kreis und zwei bis drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, zwei- oder dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jedes Fruchtknotenfach enthält zwei Samenanlagen. Es sind gleich viele Griffel wie Fruchtblätter vorhanden. Die Bestäubung erfolgt über den Wind (Anemophilie).", "section_level": 2}, {"title": "Früchte.", "content": "Die Früchte sind kleine Nüsse. Zwei bis sieben Früchte stehen zusammen und werden von einer Fruchthülle, einer beschuppten oder bestachelten (Cupula) umgeben. Im Gegensatz zu früheren Annahmen hat sich die Cupula als nicht homolog zu der der Buchengewächse erwiesen. Damit entfällt das Hauptargument für eine Zugehörigkeit der Scheinbuchen zu den Buchengewächsen, wenngleich die entferntere Verwandtschaft zu diesen innerhalb der Buchenartigen bestehen bleibt.", "section_level": 2}, {"title": "Pollen.", "content": "Die Pollen der Scheinbuchen unterscheiden sich deutlich von denen der anderen Buchenartigen. Sie sind radialsymmetrisch, angenähert oblat und isopolar und verfügen über vier bis zehn Keimöffnungen (Aperturen). Man unterscheidet acht Pollentypen: Die fossilen Pollen werden als \"Nothofagidites\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Nothofagus\" und damit die Familie hat ein disjunktes Areal: Sie ist im südlichen Südamerika, Australien, Neuseeland, Neuguinea und Neukaledonien vertreten. Diese Verbreitung ist typisch für Taxa, die sich schon entwickelt hatten, als der Urkontinent Gondwana noch existierte. Nach dem Auseinanderdriften der Landmassen liegen nun die Areale der Arten weit auseinander. Da die Arten dieser Gattung ausschließlich auf der Südhalbkugel vorkommen, werden sie am häufigsten als Südbuchen bezeichnet. Das Verbreitungsgebiet reicht heute vom Äquator bis zum 54. südlichen Breitengrad, von Meereshöhe bis zur subalpinen Baumgrenze. Die Standorte finden sich in tropischen und temperierten Regenwäldern.", "section_level": 1}, {"title": "Evolutionsgeschichte.", "content": "Die Scheinbuchen waren auch in der geologischen Vergangenheit immer auf die südliche Hemisphäre beschränkt. Der Ursprung der Buchenartigen wird in Südostasien vermutet. Von einem Zweig der Buchenartigen (einschließlich der Vorfahren der Buchengewächse und der Birkengewächse) nimmt man an, dass er nordwärts gewandert ist, von dem anderen (einschließlich der Vorfahren der Scheinbuchengewächse) wird eine südwärtige Migration postuliert. Scheinbuchenfossilen sind bekannt aus dem südlichen Südamerika, aus Antarktika, Australien, von Neuguinea und den benachbarten Inseln, aus Neuseeland und Tasmanien, aber nicht aus Afrika und Indien. Der Ursprung von \"Nothofagus\" war sicherlich in den südlichen hohen Breiten, gefolgt von einer Radiation in die anderen südhemisphärischen Regionen während der späten Kreide und des Tertiärs. Wegen des vollständigen Fehlens von \"Nothofagus\" in Afrika und Indien kann die Radiation frühestens nach der Trennung dieser Kontinente von der einheitlichen Gondwana-Landmasse begonnen haben. \"Nothofagus\"-Pollen treten erstmals im frühen Campanium des südlichen Südamerika und der Antarktischen Halbinsel auf. Das ist das erste Auftreten der Gattung überhaupt. Seit dem späten Campanium bzw. frühen Maastrichtium sind Pollen von allen vier rezenten Untergattungen aus Westantarktika und Südamerika bekannt. Von dort aus erreichen sie Australien, Tasmanien und Neuseeland. Aus Neuguinea ist nur \"Brassospora\" bekannt (seit dem mittleren Eozän) und erst im Pleistozän erreicht \"Brassospora\" als einzige Untergattung Neukaledonien. Dieses räumliche und zeitliche Verbreitungsmuster legt einen Ursprung von \"Nothofagus\" in der biogeographischen „Weddell-Provinz“ nahe. Die größte Diversität und maximale Verbreitung von \"Nothofagus\" ist für das späte Oligozän und frühe Miozän nachgewiesen. Seitdem ist außer in Neuguinea und Neukaledonien eine Abnahme in der Verbreitung und Diversität zu verzeichnen sowie ein Aussterben von \"Brassospora\" in allen anderen Regionen. Das ist sicherlich eine Konsequenz der klimatischen Änderungen in der südlichen Hemisphäre seit der Eozän-Oligozän-Grenze.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Nothofagus\" wurde früher der Familie der Buchengewächse (Fagaceae) zugeordnet. Unabhängig von dieser Zuordnung gehören sie der Ordnung der Buchenartigen (Fagales) an. Der botanische Namen leitet sich vom griechischen Wort \"nothos\" für falsch, unecht ab, deshalb auch die deutsche Übersetzung von \"Nothofagus\" = Scheinbuche, denn es sind ja Bäume, die den Buchen sehr ähnlich sind und auch eine gewisse Verwandtschaft mit ihnen haben. Die Gattung \"Nothofagus\" wurde 1850 durch den deutsch-niederländischen Botaniker Carl Ludwig Blume in \"Museum Botanicum\", 1, S. 307 aufgestellt. Synonyme für \"Nothofagus\" sind \"Myrtilloides\" und \"Trisynsyne\" Die Familie Nothofagaceae wurde 1962 durch Lyudmila Andreyeva Kupriyanova in \"First International Conference Palinol. Reports Soviet Palinol.\", S. 21 aufgestellt. Es gibt etwa 35 \"Nothofagus\"-Arten. Die Gattung wird in die folgenden vier Untergattungen \"Brassospora\", \"Fuscospora\", \"Lophozonia\" und \"Nothofagus\" unterteilt: Hier die Auflistung aller Arten der Gattung \"Nothofagus\" mit Untergattungszugehörigkeit: Die früher genannten Taxa \"Nothofagus nervosa\" und \"Nothofagus procera\" werden heute als Synonyme von \"Nothofagus alpina\" angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Eine spezifische Symbiose ist besonders interessant: Pilze der Gattung \"Cyttaria\" (davon gibt es etwa zwölf Arten) leben immer und nur mit \"Nothofagus\"-Arten zusammen. Die Gattungen \"Cyttaria\" und \"Nothofagus\" haben die gleiche disjunkte Verbreitung, die den Urkontinent Gondwana widerspiegelt. Beide Gattungen gibt es im australisch-neuseeländischen Raum und im südlichen Südamerika. In Südamerika leben zum Beispiel die Pilz-Arten \"Amanita diemii\", \"Cortinarius magellanicus\", \"Russula fuegiana\" und \"Tricholoma fusipes\" mit verschiedenen \"Nothofagus\"-Arten in Symbiosen. Die Pilz-Arten \"Amanita aurantiovelata\" und \"Russula nothofaginea\" leben nur mit \"Nothofagus dombeyi\" und \"Nothofagus obliqua\" zusammen. Heterobathmiidae, eine Schmetterlingsfamilie, die etwa 125 Millionen Jahre alt ist und Teil einer Gruppe, die eine Schwestergruppe zu allen anderen Schmetterlingen Lepidoptera ist, hat eine sehr enge Verbindung nur zu \"Nothofagus\"-Arten. Die adulten Tiere fressen den Pollen und die Raupen nur \"Nothofagus\"-Blätter.", "section_level": 1}, {"title": "Schädlinge.", "content": "Der Blattkäfer \"Novocastria nothofagi\" (englischsprachiger Name „Gul beetle“) befällt ausschließlich Scheinbuchen. Die Larven durchlaufen mehrere Häutungsstadien und verpuppen sich dann in Form weißer, kristallharter Kügelchen. Nach zwei bis drei Wochen schlüpft der kupferfarbene Blattkäfer. Diese Art wurde von Margaret D. Lowman in Australien 1979 entdeckt und von Brian Selman von der University of Newcastle-upon-Tyne benannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die drei am häufigsten in den Parks und Gärten angepflanzten Arten sind sommergrün; die immergrünen Arten sind in Mitteleuropa nicht ausreichend winterhart. Das Holz mehrerer Arten wird genutzt, es hat bei einzelnen Arten eine gute Qualität. Einige Pflanzenteile von \"Nothofagus pumilio\" werden zu Nahrungsmitteln verarbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Scheinbuchen (\"Nothofagus\"), sehr häufig Südbuchen genannt, sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Scheinbuchengewächse (Nothofagaceae) innerhalb der Ordnung der Buchenartigen (Fagales). Sie sind auf der Südhalbkugel beheimatet.", "tgt_summary": "南青冈科也叫南山毛榉科,只有一属—南青冈属,包括约35种,都是生长在南半球的乔木,分布在智利、阿根廷、澳大利亚、新西兰、新几内亚和新喀里多尼亚等地。亦曾分布于南极洲。", "id": 1241392} {"src_title": "Augustus FitzRoy, 3. Duke of Grafton", "tgt_title": "第三代格拉夫頓公爵奧古斯都·菲茨羅伊", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern waren Augustus FitzRoy und Elizabeth Cosby, Tochter des Colonel William Cosby, der Gouverneur in der Kolonie New York war. Er wurde in der Westminster School erzogen, machte die Grand Tour und erlangte den Abschluss am Peterhouse in Cambridge. 1756 heiratete er Anne Liddell, Tochter von Henry Liddell, 1. Baron Ravensworth. Im selben Jahr zog er als Abgeordneter für Boroughbridge ins House of Commons ein. Einige Monate später wechselte er in den Wahlbezirk nach Bury St. Edmunds, welches von seiner Familie kontrolliert wurde. Im Jahr darauf starb sein Großvater. Er erbte dessen Adelstitel, war nun \"Duke of Grafton\" und zog ins House of Lords ein. In der Politik wurde er anfangs als Gegner von John Stuart, 3. Earl of Bute, bekannt. Stuart war ein Günstling des Königs Georg III. Grafton verbündete sich mit Thomas Pelham-Holles, 1. Duke of Newcastle gegen Lord Bute, dessen Amtszeit als Premierminister nur von kurzer Dauer war. 1765 wurde Grafton zum Privy Counsellor ernannt. Später machte man ihn nach Unterredungen mit William Pitt dem Älteren in Lord Rockinghams erster Regierung zum Außenminister für die nördlichen Gebiete. Er trat jedoch ein Jahr später zurück und Pitt, der inzwischen Earl of Chatham geworden war, bildete eine Regierung, in der Grafton First Lord of the Treasury, aber nicht Premierminister war. Pitts Krankheit führte dazu, dass Grafton Ende 1767 der tatsächliche Regierungschef wurde – die Übernahme des Premierminister-Amtes wird ihm für 1768 zugeschrieben. Politische Differenzen und die Angriffe des \"Junius\", eines anonym gebliebenen Leserbriefschreibers, führten im Januar 1770 zu seinem Rücktritt. 1771 wurde er Lord Privy Seal in Lord Norths Regierung, trat aber 1775 wieder zurück, da er gegenüber den amerikanischen Kolonisten eine versöhnliche Haltung einnahm. In der zweiten Regierung Rockinghams (1782) wurde er wieder Lord Privy Seal. In den folgenden Jahren wurde er ein prominenter Unitarier. Im Jahre 1769 wurde Grafton von König Georg III. mit dem Hosenbandorden ausgezeichnet. Das Grafton County in New Hampshire (USA) wurde nach ihm benannt und die Fitzroy-Insel in Queensland benannte James Cook auf einer Expedition im Jahr 1770 zu seiner Ehre.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "FitzRoy war seit dem 29. Januar 1756 mit Anne (geborene Liddell), der Tochter von Baron Ravensworth verheiratet, mit der er 3 Kinder hatte. 1764 verließ er seine Frau, um mit Anne Parsons (alias Mrs. Houghton) eine Verbindung einzugehen. Im Januar 1765 trennte er sich endgültig von seiner Frau von der er im März 1769 geschieden wurde. Im Juni 1769 gab er die Beziehung zu Mrs. Houghton auf, um Elizabeth (geborene Wrottesley) zu ehelichen, mit der er 13 Kinder hatte. Darunter Robert FitzRoy, ein Hydrograf, war sein Enkel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Augustus Henry FitzRoy, 3. Duke of Grafton KG PC (* 1. Oktober 1735; † 14. März 1811 in Euston Hall, Suffolk), war ein britischer Politiker der Whig-Partei, Unitarier und einer von zahlreichen Dukes, die als Premierminister dienten.", "tgt_summary": "奥古斯都·亨利·菲茨罗伊,第三代格拉夫顿公爵(Augustus Henry FitzRoy, 3rd Duke of Grafton 1735年-10月1日-1811年-3月14日)英国首相(1768~1770),美国独立战争时期的重要人物。查理·菲茨罗伊,第二代格拉夫顿公爵(Charles FitzRoy)之子。查理·菲茨罗伊的父亲第一代格拉夫顿公爵是英王查理二世的私生子,母亲是克利夫兰公爵夫人维利尔斯(Barbara Villiers)。", "id": 2774482} {"src_title": "Ignaz Sichelbarth", "tgt_title": "艾启蒙", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ignaz Sichelbarth wurde als viertes Kind des Einnehmers Judas Thaddäus Sichelbarth und dessen Ehefrau Francisca Maximiliana in Neudek im Erzgebirge geboren. Bereits sein Vater, der in den Jahren 1705 bis 1715 von der Herrschaft Czernin in Neudek in Diensten stand, war als Kunstmaler tätig. So fertigte er um 1696 vier große Ölbilder für das Rathaus in Elbogen an. Die zwei noch erhaltenen Gemälde befinden sich heute in der Elbogener Stadtpfarrkirche des hl. Wenzel. Sichelbarths Großvater war der seit 1669 in Bergstadt Platten angestellte Stadtschreiber, Schulmeister, Kantor und Grenzzolleinnehmer Theodor Sichelbarth († 1710). Nach seinem Noviziat in Brünn begann Sichelbarth 1739 ein Theologiestudium an der Universität von Olmütz das er 1741 beendete. Schließlich wurde er auf eigenen Wunsch 1745 von der Ordensleitung als Missionar nach China entsandt. Am Qing-Hof zu Peking war Sichelbarth gemeinsam mit seinen Ordensbrüdern Giuseppe Castiglione und Jean-Denis Attiret vorwiegend als Maler tätig. Die Jesuiten machten dort die westliche Malerei bekannt, verbanden aber auch in ihren eigenen Werken Elemente der europäischen Kunst (Zentralperspektive, Chiaroscuro-Technik) mit der traditionellen chinesischen Malerei und entwickelten so einen neuartigen Stil, den so genannten Qinghofstil. Gemeinsam schufen sie etwa den berühmten Zyklus \"Die zehn siegreichen Feldzüge Kaiser Qianlongs\", der um 1770 in Paris in der Werkstatt von Charles-Nicolas Cochin in Kupfer gestochen und von dort an den chinesischen Kaiserhof zurückgeschickt wurde. Nach dem Tod seiner beiden berühmten Mitbrüder stieg Sichelbarth 1768 zum Missionsvorsteher, Direktor der Kaiserlichen Malakademie und Hofmaler von Kaiser Qianlong auf. Von der nach dem endgültigen Verbot der Akkommodation (Ritenstreit) durch Papst Benedikt XIV. 1744 festzustellenden Bekämpfung der christlichen Missionare blieb Sichelbarth, ähnlich wie andere führende Hofjesuiten, weitgehend unberührt. 1778 wurde er in den Mandarin-Rang erhoben. Zuletzt litt Sichelbarth an der Abnutzung beider Schienbeine, vermutlich an Kniearthrose. Von seinem Leiden wurde er am 8. Oktober 1780 im Alter von 73 Jahren erlöst.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Sichelbarths Grabstäle befindet sich auf dem Jesuiten-Friedhof Zhalan in Peking. Die Würdigungen wurden in lateinischer und chinesischer Sprache eingraviert (Auszüge aus dem chinesischen Text:) \"...er stammte aus dem Land Böhmen im großen Westen... Ein lang gehegter Wunsch ging für ihn in Erfüllung, als er nach China kam, um die (christliche) Lehre zu verbreiten... (1745) wurde er wegen seiner hervorragenden Fähigkeiten als Maler vom Kaiser in die Hauptstadt berufen. Viele Jahre lang arbeitete er mit Eifer zur großen Zufriedenheit des Kaisers im Ruyi-Institut (der Akademie im Kaiserpalast). Deshalb erhielt er wiederholt Zeichen der kaiserlichen Wertschätzung und großzügige Geschenke. So wurde er zum ersten Direktor der Verwaltung der kaiserlichen Parkanlagen ernannt und erhielt das Gehalt eines Mandarins dritter Klasse.\" \"Im 42. Jahr der Qian Long Regierung (1777) wurde ihm die Ehre einer offiziellen Feier zu seinem 70. Geburtstag zuteil. Dabei überreichte man ihm eine Tafel, auf die der Kaiser eigenhändig die Worte geschrieben hatte: Langes Leben (für einen Gast) aus einem fernen Land. Man findet kaum Worte, um die Achtung zu beschreiben, die er sich durch seinen untadeligen Lebenswandel erwarb. Besonders bekannt war er aber durch die Ausübung der Tugenden der Beständigkeit und Geduld. Er starb... (am 6. 10. 1780) im Alter von 73 Jahren. Nach seinem Tod stiftete der Kaiser 200 Silber-Tael aus der kaiserlichen Schatzkammer zur Begleichung der Kosten seines Begräbnisses.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Ignaz Thaddäus Wenzeslaus Sichelbarth, auch \"Sickelbart, Sickelpart\"; ; (* 26. September 1708 in Neudek; † 6. Oktober 1780 in Peking) war ein böhmischer Jesuit, Missionar und Maler, der in den Mandarin-Rang erhoben wurde.", "tgt_summary": "依纳爵·西歇尔巴特(Ignatius Sichelbart),(1708年-1780年),汉名艾启蒙,字醒庵,波西米亚(今属捷克)人,天主教耶稣会传教士。", "id": 2029219} {"src_title": "Avon Products", "tgt_title": "雅芳", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "McConnell gründete 1886 in Manhattan, New York, die „California Perfume Company“ und begann, Parfüm von Tür zu Tür zu verkaufen. Die California Perfume Company wurde 1939 in Avon Products Inc. umbenannt. Der Name Avon ist eine Hommage an William Shakespeare und dessen Geburtsstadt Stratford-upon-Avon. Die Avon-Niederlassungen in Deutschland und in Großbritannien wurden 1959 gegründet. 1977 erschien erstmals die Modeschmuck-Kollektion. Die Firma verzichtete seit 1988 auf Tierversuche. Seit 2012 ist aber durch die Tierrechtsorganisation PETA bekannt, dass Avon Products Inc. Tierversuche in China durchführen lässt, um lokalen Zulassungsvorschriften zu entsprechen. Im Jahr 2010 war Avon weltweit in mehr als 100 Ländern tätig. Der Vertrieb läuft über rund 6 Millionen Beraterinnen. Der Umsatz des Unternehmens liegt bei über 10 Milliarden US-Dollar. Nach einem Kurs-Einbruch 2011 hatte die deutsche Unternehmerfamilie Reimann angeboten, Avon für rund 10 Milliarden Dollar in ihren Kosmetik-Konzern Coty zu übernehmen. Avon lehnte das Angebot als zu niedrig ab und kündigte stattdessen an, dass Andrea Jung zum 23. April 2012 von Sherilyn McCoy als Vorstandsvorsitzende abgelöst wird. 2016 verkaufte Avon Products sein gesamtes US-amerikanisches Geschäft für 170 Millionen US-Dollar an Cerberus Capital Management, sodass der Konzern nunmehr ausschließlich außerhalb der Vereinigten Staaten tätig ist. In der Folge wurde der Unternehmenssitz nach London verlegt. Im Mai 2019 bestätigte Avon eine Vereinbarung zur vollständigen Übernahme durch den brasilianischen Kosmetikkonzern Natura & Co im Wege eines Aktientausches. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein und den viertgrößten Kosmetikkonzern der Welt mit einem kombinierten Umsatz von 10 Milliarden US-Dollar schaffen. Natura & Co gehören bereits die Marken Natura, Aesop und The Body Shop.", "section_level": 1}], "src_summary": "Avon Products Inc. ist ein ursprünglich in New York und heute in London ansässiges Unternehmen. Das Unternehmen wurde von David McConnell gegründet. Er begann als Buchverkäufer und gab kleine Parfümproben als Erfrischung an seine Kunden. Als er bemerkte, dass die Leute sehr an Parfüm interessiert waren, entwickelte er daraus ein Unternehmen. Klassisch vertreibt Avon seine Produkte über „Avon-Ladies“ (Verkaufsberaterinnen), in Deutschland „Avon-Beraterin“ genannt.", "tgt_summary": "雅芳(英语:AVON,)是一家美容产品、家居用品和个人护理产品的国际制造商和销售商,在世界上超过140个国家透过代表销售产品。截至2010年,雅芳的全球年销售额达108亿美元,88%的收入来自美国以外。雅芳是全球第五大的美容公司,为世界上第二大的直销公司,拥有640万位代表,为多层次直销公司。", "id": 2799268} {"src_title": "Fußball-Verbandsliga Württemberg", "tgt_title": "符腾堡足球协会联赛", "src_document": [{"title": "Gründungsmitglieder der Verbandsliga Württemberg, Saison 1978/79.", "content": "VfR Heilbronn – VfB Stuttgart Am. – SV 03 Tübingen – FV Zuffenhausen – TSV Ofterdingen – Stuttgarter Kickers Am. – Union Böckingen – SpVgg Au/Iller – TSG Giengen – SpVgg Renningen – VfL Schorndorf – FC Wangen 05 – BSV 07 Schwenningen – Sportfreunde Schwäbisch Hall – FV 07 Ebingen – TSG Tübingen – VfL Pfullingen – SpVgg Lindau – SV Baustetten – FC 08 Tuttlingen. Die Reihenfolge der aufgelisteten Vereine entspricht der Platzierung der Abschlusstabelle am Ende der Debütsaison dieser neu gegründeten Liga.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Der Meister der Verbandsliga Württemberg qualifiziert sich für die Oberliga Baden-Württemberg. Der Zweitplatzierte kann über ein Relegationsspiel gegen den Zweiten der Verbandsliga Baden bzw. Verbandsliga Südbaden ebenfalls aufsteigen. Die vier letztplatzierten Mannschaften steigen ab in die Landesliga Württemberg, die aus vier Staffeln besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Die Meister der 1. Amateurliga.", "content": "Vorgänger der Verbandsliga Württemberg als höchster Spielklasse des Württembergischen Fußballverbandes nach dem Krieg war die bis 1950 als zweithöchste deutsche Spielklasse unter der Oberliga Süd existierende Landesliga Württemberg. Die Landesliga Württemberg wurde 1950 in 1. Amateurliga Württemberg umbenannt, welche bis 1978 als dritthöchste deutsche Spielklasse existierte. Um einen zweiten Platz in der Aufstiegsrunde zur 2. Oberliga Süd zu erhalten teilte der Württembergische Fußball-Verband die 1. Amateurliga analog Bayern und Baden ab der Spielzeit 1960/61 in zwei Staffeln – der 1. Amateurliga Nordwürttemberg (NW) und der 1. Amateurliga Schwarzwald-Bodensee (S-B). Zur 1. Amateurliga Schwarzwald-Bodensee gehörte aus verkehrstechnischen Gründen auch der eigentlich zum Südbadischen Fußball-Verband gehörende Bereich der 2. Amateurliga Südbaden-Süd (östlicher Schwarzwald). Die Sieger der beiden Staffeln ermittelten den Württembergischen Amateurmeister. Sofern der Meister der 1. Amateurliga Schwarzwald-Bodensee kein Mitglied im WFV war, nahm die nächstplatzierte Mannschaft am Endspiel um die Württembergische Amateurmeisterschaft teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Verbandsliga Württemberg ist die höchste Spielklasse des Württembergischen Fußball-Verbandes. Bis zur Gründung der Oberliga Baden-Württemberg in der Saison 1978/79 war die Verbandsliga – damals 1. Amateurliga – die oberste Amateurklasse (dritthöchste deutsche Spielklasse). Mit Einführung der Oberliga Baden-Württemberg 1978/79 und der Regionalliga Süd 1994/95 wurde die Verbandsliga Württemberg zunächst zur vierthöchsten und später zur fünfthöchsten Spielklasse in Deutschland. Seit der Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/09 ist sie die sechsthöchste Spielklasse.", "tgt_summary": "符腾堡足球协会联赛()是由符腾堡足球协会主办的最高级别赛事。在巴登-符腾堡高级联赛于1978-79赛季成立之前,当时被称为“”的协会联赛曾是业余领域的顶级赛事(位居德国足球联赛系统第三级)。在高级联赛于1978-79赛季和于1994-95赛季成立后,协会联赛先后降为德国的第四级和第五级。自德丙联赛于2008-09赛季成立后,它又成为了当前的第六级赛事。", "id": 1068015} {"src_title": "Flughafen Catania", "tgt_title": "卡塔尼亞-豐塔納羅沙機場", "src_document": [{"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Der Flughafen Fontanarossa befindet sich fünf Kilometer südlich der Innenstadt und des Hafens von Catania an der Mittelmeerküste. Über die autobahnähnliche Straße SP70 ist sowohl die Stadt als auch die Autobahn A18 Messina-Syrakus und die A19 Catania-Palermo leicht zu erreichen. Es verkehren Shuttlebusse in die Innenstadt und zum Hauptbahnhof sowie Überlandbusse. Eine Verlängerung der \"Metropolitana di Catania\" bis zum Flughafen ist vorgesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Flughafen wurde im Mai 1924 für den Zivilverkehr eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Militärflugplatz, insbesondere für Einheiten der deutschen Luftwaffe, die ihn wegen seiner Lage für Transportflüge nach Nordafrika und für Kampfeinsätze im zentralen Mittelmeerraum nutzte. Nach der alliierten Landung auf Sizilien wurde der Flugplatz im Sommer 1943 von Einheiten der US-Luftstreitkräfte übernommen und nach Kriegsende wieder an die italienische Luftfahrtverwaltung zurückgegeben. Im Jahre 1947 führte der erste Flug der neu gegründeten Alitalia von Turin über Rom zum Flughafen Fontanarossa. Man begann mit dem Bau einer neuen Abfertigungshalle, die 1950 eingeweiht wurde. In den 1970er Jahren beschloss man einen Neubau des Terminals und verschiedene andere Baumaßnahmen, darunter einen neuen Kontrollturm, eine Verlängerung der Start- und Landebahn und ein Frachtterminal. Auch das am 5. August 1981 eingeweihte Passagierterminal war dem steigenden Verkehrsaufkommen bald nicht mehr gewachsen. Ein neues, deutlich größeres Terminal mit einer Kapazität von bis zu zehn Millionen Passagieren jährlich ist seit dem 8. Mai 2007 in Betrieb. Zu diesem Anlass wurde der Name des größten Flughafens Süditaliens umgeändert in \"Aeroporto di Catania-Fontanarossa «Vincenzo Bellini»\". Davor trug er den Namen des Geophysikers und Meteorologen Filippo Eredia. Nach der abgeschlossenen Erweiterung des Vorfeldes und der Rollwege ist der Bau von zwei weiteren Terminals, einer zweiten Start- und Landebahn, eines Bahnanschlusses, von zusätzlichen Parkhäusern und Einkaufszentren geplant.", "section_level": 1}, {"title": "Zivile Nutzung.", "content": "Nördlich der rund 2.400 Meter langen Start- und Landebahn befindet sich der zivile Teil des Flughafens. Das an der \"Via Angelo d’Arrigo\" gelegene neue Passagierterminal verfügt über sechs Fluggastbrücken. Östlich grenzen alte Terminalanlagen an, die einem Ausbau weichen oder zum Teil integriert werden sollen. Im Nordwesten ist ein Bereich für die Allgemeine Luftfahrt und für fliegende Einheiten von Sicherheitsbehörden reserviert.", "section_level": 1}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Aus dem deutschsprachigen Raum wird Catania u. a. von Germanwings, Eurowings und Lufthansa angeflogen, früher auch von Air Berlin. Weitere Fluggesellschaften, darunter Austrian Airlines und Swiss, bieten saisonal Flüge nach Catania an. Bedeutende Billigfluggesellschaften vor Ort sind Ryanair, easyJet, Volotea und Vueling Airlines. In den Sommermonaten werden zahlreiche Charterflüge nach Catania angeboten. Alitalia verbindet Catania mit ihrem Hub Rom-Fiumicino, mit Mailand-Linate und mit anderen Städten, manchmal nur saisonal und mit ihren Partnern. Catania-Fontanarossa war von 1994 bis 2001 Heimatflughafen der Fluggesellschaft Air Sicilia und von 2003 bis 2013 der Gesellschaft Wind Jet.", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Nutzung.", "content": "Der militärische Teil des Flughafens befindet sich südlich der Start- und Landebahn. Dort sind zwei Hubschrauberstaffeln der italienischen Marineflieger stationiert. Dieser nach dem Flugpionier Mario Calderara benannte Marinefliegerstützpunkt wurde in den 1960er Jahren gebaut; davor nutzte das Militär den Bereich im Nordwesten des Flughafengeländes, der heute der Küstenwache, den Carabinieri und anderen Sicherheits- und Zivilschutzorganisationen vorbehalten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Flughäfen im Osten Siziliens.", "content": "Rund 15 Kilometer südwestlich des Flughafens Fontanarossa befindet sich der Militärflugplatz Sigonella. Wegen Arbeiten an der Start- und Landebahn in Catania-Fontanarossa übernahm Sigonella am 5. November 2012 für vier Wochen den kommerziellen Flugverkehr in Catania. Weiter südlich, nahe der Stadt Ragusa, liegt der Flughafen Comiso, der 2013 für den kommerziellen Flugverkehr wiedereröffnet wurde. Es wurde wiederholt in Betracht gezogen, in der Ebene von Catania auf dem ehemaligen Militärflugplatz Gerbini () oder im benachbarten Sigonella einen neuen Großflughafen für Catania zu bauen, weil in Fontanarossa keine größeren Ausbaumöglichkeiten mehr vorhanden sind. Der Flughafen läge etwa 25 Kilometer westlich von Catania an der Autobahn A 19 nach Palermo und der daneben verlaufenden Bahnstrecke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flughafen Catania-Fontanarossa (; IATA-Code: CTA, ICAO-Code: LICC) liegt im Süden von Catania, der zweitgrößten Stadt Siziliens.", "tgt_summary": "卡塔尼亚-丰塔纳罗沙机场(,),是一座位于意大利城市卡塔尼亚西南部的国际机场。", "id": 263765} {"src_title": "Die Dämonischen", "tgt_title": "天外魔花", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dr. Hill, Psychiater an einer staatlichen Heilanstalt, wird mitten in der Nacht zur Notaufnahme eines Krankenhauses gerufen. Dort wird ein sichtlich aufgewühlter Mann festgehalten, der die Anwesenden vor der Gefahr warnen will, der er gerade entkommen sei. Wenn nicht unverzüglich die Aufsichtsbehörden verständigt würden, wäre es zu spät. Dr. Hill ist bereit, den Patienten anzuhören. Der Mann, ein Arzt namens Miles Bennell, schildert Hill die Ereignisse der vergangenen Tage: Aufgrund eines Notrufs seiner Arzthelferin Sally bricht der Arzt Miles Bennell seinen Aufenthalt auf einem medizinischen Kongress ab und reist zurück in seine Heimatstadt, das kalifornische Santa Mira. Dort angekommen, berichtet ihm Sally, in den vergangenen zwei Wochen hätten sich die Anrufe von Einwohnern gehäuft, die Bennell dringend hätten sprechen wollen, aber ohne den Grund ihres Anrufs mitzuteilen. Bennells Jugendfreundin Becky Driscoll betritt die Praxis und erzählt, dass ihre Kusine Wilma ihren Onkel Ira nicht wiedererkennt. Wilma insistiert, der jetzige Ira würde ihrem Onkel zwar äußerlich gleichen, aber er wäre nur jemand, der vorgibt, ihr Verwandter zu sein. Der nächste Patient ist der kleine Jimmy Grimaldi. Jimmy will nicht nach Hause zurückkehren, weil die Frau, die ihn dort erwartet, nicht mehr seine Mutter sei. Bennell und Becky gehen miteinander aus. Unterwegs treffen sie Bennells Arztkollegen Pursey und Dan Kauffman, den Psychiater des Ortes. Auch sie wurden mit Berichten von einander entfremdeten Verwandten konfrontiert. Kauffman hält das Phänomen für eine Massenhysterie. Im Lokal, in dem Bennell und Becky eingekehrt sind, erhält Bennell einen Notruf von seinem Freund Jack Belicec. Bennell fährt zu Belicec, der ihm einen leblosen Körper, den er in seinem Haus gefunden hat, zeigt. Der Körper wirkt wie eine Kopie von Jack, deren Gesicht aber noch nicht vollends ausgebildet ist und deren Finger keine individuellen Abdrücke hinterlassen. Bennell rät Jack und dessen Frau Teddy, den Körper zu beobachten, dann bringt er Becky heim. Obwohl es mitten in der Nacht ist, kommt bei ihrem Eintreffen Beckys Vater aus dem Keller, wo er angeblich etwas zu erledigen hatte. In der Nacht sieht Teddy, wie Jacks Doppelgänger seine Augen öffnet; auch hat er eine Wunde an der Handfläche, wo Jack sich zuvor geschnitten hatte. Jack und Teddy fahren zu Bennell, der eine schlimme Vorahnung hat und zu Becky eilt. Im Keller findet er einen Körper, der Becky ähnelt. Er bringt Becky aus dem Haus, holt Jack und Teddy unterwegs ab und fährt mit ihnen zu Jacks Wohnung. Jacks Doppelgänger ist jedoch verschwunden. Der hinzugerufene Psychiater Kauffman versucht, das Geschehen rational zu erklären. Weil im Haus der Driscolls auch Beckys Duplikat verschwunden ist, glaubt Kauffman an eine Halluzination Bennells. Von der Polizei erfahren sie, dass die Leiche eines Verbrechers mit weggeätzten Fingerkuppen auf einem Feld gefunden wurde. Bennell und Jack geben fürs Erste auf. Am nächsten Tag spricht Wilma Bennell an und erklärt, ihr Misstrauen in Bezug auf ihren Onkel sei verschwunden, sie bräuchte keine ärztliche Hilfe mehr. In seiner Praxis erwarten ihn Jimmy Grimaldi und seine Mutter, die sich wieder ausgezeichnet verstehen. Bennell wird misstrauisch und spekuliert, ob man ihm etwas vormacht. Abends entdecken er, Becky, Jack und Teddy in Jacks Garten riesige Schoten, die menschliche Körper enthalten, die den vier ähneln. Bennell schließt daraus, dass auf diese Weise Personen durch Doppelgänger ersetzt werden; dies geschehe offenbar nachts, wenn die betroffene Person schläft. Weil es nicht möglich ist, nach auswärts zu telefonieren, fahren Jack und Teddy los, um Hilfe zu holen. Bennell zerstört die Duplikate und fährt mit Becky zur Wohnung seiner Assistentin Sally in der Hoffnung, diese sei noch nicht ausgetauscht worden. Stattdessen stößt er auf eine Versammlung der Doppelgänger, unter ihnen Beckys Vater. Bennell und Becky erkennen, dass sie niemandem mehr trauen können, und verstecken sich in Bennells Praxis. Am nächsten Morgen beobachten sie aus dem Fenster, wie unzählige Schoten verladen und in die umliegenden Städte gebracht werden. Jack und Kauffman betreten die Praxis. Beide sind ebenfalls ersetzt worden und erklären, was geschehen ist: Die Schoten kamen als Samen aus dem Weltall und kopieren nun menschliche Körper. Die Duplikate sind gefühllos, empfinden weder Liebe noch Hass, weder Freude noch Schmerz, und ihr Denken ist konformisiert. Auch Bennell und Becky sollen ausgetauscht werden, aber ihnen gelingt die Flucht. Erschöpft verstecken sie sich in einem alten Bergwerksschacht. Bennell lässt Becky kurz allein und beobachtet eine nahegelegene Plantage, in der neue Schoten herangezüchtet werden. Als er zurückkehrt, ist auch Becky ausgetauscht worden und ruft die Verfolger herbei. Bennell rennt zum nächsten Highway und versucht vergeblich, die Richtung Los Angeles rollenden Autos anzuhalten und die Fahrer vor der Gefahr zu warnen. Er springt auf einen Laster auf und sieht entsetzt, dass dieser voller Schoten ist. Sein Warnruf „you’re next, you’re next“ („ihr seid die Nächsten“) verhallt ungehört. Bennell beendet seinen Bericht. Dr. Hill berät sich mit dem Stationsarzt, der die Geschichte für erfunden hält. In diesem Moment wird ein Patient eingeliefert, der in einen Autounfall verwickelt war und unter riesigen Schoten gefunden wurde. Die Ärzte begreifen, was geschehen ist, und informieren die Bundespolizei.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Vorlage.", "content": "Der Film basiert auf dem Roman \"Die Körperfresser kommen\" \"(The Body Snatchers)\" von Jack Finney, der zuerst 1954 als Fortsetzungsroman im \"Collier’s Magazine\" veröffentlicht wurde. \"Die Dämonischen\" war die erste Verfilmung des Stoffes. Die bedeutendste Änderung gegenüber der Vorlage betrifft den Schluss: Daniel Mainwarings ursprüngliches Drehbuch deutet den Siegeszug der Invasoren an. Im Roman hingegen setzen die Menschen den Außerirdischen trotz scheinbar aussichtsloser Lage derart starken Widerstand entgegen, dass diese ihr Vorhaben, die Erde zu erobern, aufgeben und den Planeten verlassen. Zudem beträgt in der Vorlage die Lebensdauer der ausgetauschten Menschen oder „Pods“ (engl. Pod = Hülse) nur fünf Jahre, danach müssten die Außerirdischen einen neuen Planeten mit neuen Wirtskörpern suchen – eine entvölkerte Erde hinterlassend. Der Film erwähnt keine begrenzte Lebensdauer.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsvorbereitung und Dreharbeiten.", "content": "Walter Wanger, Produzent bei dem Filmstudio Allied Artists, schlug Finneys Roman als Filmstoff vor, woraufhin Allied Artists die Rechte erwarb. Wanger verpflichtete den Regisseur Don Siegel, mit dem er zuvor den erfolgreichen Gefängnisfilm \"Terror in Block 11\" gedreht hatte. Siegel wiederum empfahl Wanger Daniel Mainwaring als Drehbuchautor, mit dem er unter anderem bei \"Die rote Schlinge\" zusammengearbeitet hatte, nachdem \"Terror-in-Block-11\"-Autor Richard J. Collins aus Termingründen Wangers neuem Projekt absagen musste. Die Produktionskosten, ursprünglich mit 420.000 US-Dollar ($) veranschlagt, dann auf Wirken von Allied Artists auf 350.000 $ reduziert, lagen schließlich bei knapp 385.000 $. Gemessen an den durchschnittlichen Kosten einer US-Filmproduktion, die sich 1950 bei ca. 1 Million $ bewegten, rangierte \"Die Dämonischen\" damit in der Kategorie des B-Movies. Allied Artists, aus dem Studio Monogram Pictures hervorgegangen, war in der Filmindustrie auf Billigproduktionen spezialisiert. \"Die Dämonischen\" sollte auf Wunsch von Walter Wanger „on location“ (= am Originalschauplatz) im kalifornischen Mill Valley gedreht werden, dem Schauplatz der Romanvorlage. Dieses Vorhaben wurde aus Kostengründen nicht realisiert, gedreht wurde schließlich in knapp einem halben Dutzend Städten, die als das fiktive Santa Mira fungieren, sowie in Los Angeles und auf dem Studiogelände von Allied Artists. Ökonomische Faktoren hatten bereits bei der Besetzung den Ausschlag gegeben: Statt der von Wanger angedachten Darsteller Gig Young, Dick Powell oder Joseph Cotten in der Rolle des Miles Bennell und Anne Bancroft, Donna Reed, Kim Hunter oder Vera Miles als Becky Driscoll wurden schließlich die damals relativ unbekannten Darsteller Kevin McCarthy und Dana Wynter verpflichtet. Der Film entstand im März und April 1955, mit zusätzlichen Drehtagen im September desselben Jahres. Der Arbeitstitel lautete, analog zur Romanvorlage, zunächst \"The Body Snatchers\", später \"They Came from Another World\" und schließlich \"Invasion of the Body Snatchers\". Sam Peckinpah hat eine kleine Nebenrolle. Seine in späteren Jahren wiederholt geäußerte Behauptung, ungenannt am Drehbuch mitgewirkt zu haben, zog er erst nach einer angedrohten Klage durch Drehbuchautor Daniel Mainwaring bei der Writers Guild of America zurück.", "section_level": 3}, {"title": "Bildformat.", "content": "Regisseur Siegel drehte \"Die Dämonischen\" im amerikanischen Breitwand-Format (1,85:1), bei dem der Film im Normalformat (1,33:1) aufgenommen und später kaschiert projiziert wird. Allied Artists entschied sich jedoch in der Postproduktionsphase für den Vertrieb des Films im Superscope-Format, ein anamorphotisches Format, dessen Seitenverhältnis (2,0:1) den Verlust von Bildinformation am oberen und unteren Bildrand zur Folge hatte. Wanger protestierte gegen diesen Eingriff und führte unter anderem die aus dem veränderten Format resultierende Grobkörnigkeit und die Verfälschung der ursprünglichen Bildkomposition an, konnte sich aber nicht durchsetzen. – In der Bundesrepublik Deutschland wurde \"Die Dämonischen\" zwar auf Aushangplakaten im Superscope-Format angekündigt, es kursierten aber auch Filmkopien im nicht-anamorphotischen Normalformat.", "section_level": 3}, {"title": "Nachträglich hinzugefügte Szenen.", "content": "Die Rahmenhandlung, in der Bennell einem Arzt von der Invasion berichtet, wurde auf Druck von Allied Artists hinzugefügt. Don Siegel bemerkt in seiner Autobiografie, Walter Wanger habe wie Siegel selbst diese Zusatzszenen abgelehnt. In einem Interview ergänzte Siegel abfällig: „Der Film wurde durch die von den Verantwortlichen bei Allied Artists hinzugefügten Eingangs- und Schlussszenen beinahe ruiniert. Mir gefallen sie nicht.“ (George Turner gibt in seinem Artikel für \"American Cinematographer\" an, auch Wanger habe einen Prolog und Epilog hinzufügen wollen, allerdings mit der Intention, dem Film einen dokumentarischen Anstrich zu geben statt einer optimistischeren Auflösung.) Diese Zusatzszenen wurden von Drehbuchautor Daniel Mainwaring geschrieben und von Siegel selbst im September 1955 gedreht. Laut Internet Movie Database wurden Prolog und Epilog bei der Wiederaufführung 1979 entfernt. Steve Biodrowski vom Magazin \"Cinefantastique\" berichtet wiederum, die an Wiederaufführungskinos und Filmklassen verliehenen Kopien enthielten diese Szenen nach wie vor, ebenso die 2005 anlässlich einer Ehrung Siegels durch die Academy of Motion Picture Arts and Sciences gezeigte Fassung. Wenngleich die Mehrheit der Rezensenten die Wirkung des Films durch die Rahmenhandlung geschwächt sieht, beurteilen George Turner und Danny Peary diese positiv, wobei Peary durch die ergänzenden Szenen eine Umkehrung der ursprünglich intendierten Aussage des Films sieht (siehe Thematik).", "section_level": 3}, {"title": "Filmstart.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erstaufführung.", "content": "\"Die Dämonischen\" startete in den USA am 5. Februar 1956 und im selben Jahr (mit Schnittauflagen) in Großbritannien. In der BRD startete der Film, verliehen von RKO Pictures, am 24. Mai 1957, in Frankreich dagegen erst im November 1967. An den amerikanischen Kinokassen betrugen die Einnahmen in der Erstauswertung 1,2 Millionen $.", "section_level": 3}, {"title": "Deutsche Synchronfassung.", "content": "Die deutsche Synchronisation änderte einige Namen der Protagonisten: Miles zu – auch deutsch ausgesprochen – Peter, Becky zu Mary und Onkel Ira zu Onkel Anton.", "section_level": 3}, {"title": "Thematik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Politische Allegorie.", "content": "Seit seinem Erscheinen wurde \"Die Dämonischen\" wiederholt als politische Allegorie gedeutet, was David Wood von der BBC folgendermaßen zusammenfasst: „Man spürt förmlich die antikommunistische Paranoia der Nachkriegszeit, gleichzeitig ist man versucht, den Film als Metapher für die Tyrannei der McCarthy-Ära zu deuten.“ Danny Peary sieht Siegels und Mainwarings ursprüngliche Version, die mit dem Warnruf „ihr seid die Nächsten“ endet, gegen die McCarthy-Ära gerichtet, wogegen die Rahmenhandlung (die Einschaltung der Behörden) auf eine Verkehrung ins Gegenteil, hin zu einem antikommunistischen Standpunkt abzielt. In der \"Soho Weekly News\" erläutert Noël Carroll die in seinen Augen antikommunistische Ausrichtung des Films: „Die pflanzliche Metapher nimmt die antikommunistische Rhetorik der ‚Ausbreitung‘ des Kommunismus beim Wort [...] Es gibt eine Szene, in der die ‚Pod people‘ (etwa: Hülsenmenschen) am zentralen Platz des Ortes zusammengerufen werden, wo ein Lautsprecher die Tagesbefehle ausgibt. Dies ist die Quintessenz des Bildes vom Sozialismus, das in den fünfziger Jahren vorherrschte.“ Al LaValley dagegen deutet ebendiese Motive als Warnung vor einem heraufziehenden totalitären Amerika: „Wenn die ‚Pods‘ das beliebte Bild eines kommunistischen totalitären Staates zu verkörpern scheinen, so nur deshalb, weil die von der Regierung beherrschten, bürokratischen und konformistischen fünfziger Jahre selbst ein Amerika schufen wie das hier präsentierte Bild der Sowjetunion.“ Drehbuchautor Mainwaring vertrat eine offen linksliberale Haltung. (Die unter anderem auf ein Interview mit Joseph Losey zurückgehende Information, Mainwaring habe selbst auf der „Schwarzen Liste“ des Komitees für unamerikanische Umtriebe gestanden, wurde jedoch von Mainwarings Witwe als unzutreffend bezeichnet.) Dessen ungeachtet könne, so Brian Neve in seinem Buch \"Film and Politics\", der im Film gezeigte „totalitäre Mob“ sowohl den Anhängern von Senator McCarthy als auch den Kommunisten zugeordnet werden. Neve stellt \"Die Dämonischen\" in eine Reihe mit Robert Aldrichs \"Rattennest\" und Orson Welles’ \"Im Zeichen des Bösen\" und konstatiert als gemeinsamen Nenner der drei Filme einen Zerfall der einstigen liberalen Hoffnungen der Autoren. Walter Mirisch von der Produktionsfirma Allied Artists widersprach diesen politischen Deutungen: Keiner der Beteiligten, ob Produzenten, Regisseur oder Autoren, hätte etwas anderes im Sinn gehabt „als einen Thriller, schlicht und einfach“. Don Siegel äußerte sich in Interviews bezüglich seiner Intentionen konkreter: „Ich war der Meinung, dies sei eine sehr wichtige Geschichte. Ich glaube, die Welt ist von ‚Pods‘ bevölkert, und ich wollte sie zeigen. Ich glaube, viele Leute haben kein Gefühl für kulturelle Dinge, für Schmerz, für Leid. [...] Der politische Bezug zu Senator McCarthy und zum Totalitarismus war unvermeidlich, aber ich versuchte ihn nicht herauszustellen. Ich finde, Spielfilme sollten primär unterhalten, und ich will nicht predigen.“ Diesen aus dem Alltag geborenen Schrecken betont auch Georg Seeßlen: „[Die] Gesellschaft der leeren Menschen lässt sich sowohl aus den sozialistischen Gesellschaften als auch aus den kapitalistischen mit ihrem System aus Fernsehen, Arbeit und Gewohnheit ableiten. [...] Wirklich ist die ungeheure ‚Normalität‘ das eigentlich Entsetzende [...] die spezifische Paranoia an Siegels Film [entstammt] dem Umstand, daß das Phantastische nichts weiter ist als die potenzierte Normalität.“", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Themen.", "content": "Die Bedrohung aus dem Inneren – in Gestalt von Doppelgängern, die Menschen ersetzen, oder willenlos gemachten Menschen – ist im Science-Fiction- und Horrorgenre oft anzutreffen. Eine ähnliche Situation findet sich literarisch etwa in Robert A. Heinleins \"The Puppet Masters\" (dt. \"Die Marionettenspieler\", früher auch \"Weltraummollusken erobern die Erde\") von 1951 oder in den Filmen \"Gefahr aus dem Weltall\" (1953, Regie: Jack Arnold), \"Invasion vom Mars\" (1953, Regie: William Cameron Menzies), \"Feinde aus dem Nichts\" (1957, Regie: Val Guest) und \"I Married a Monster from Outer Space\" (1958, Regie: Gene Fowler junior). Carlos Clarens stellt in \"An Illustrated History of the Horror Film\" einen Zusammenhang zwischen den sich häufenden Science-Fiction-Filmen über den Verlust des Menschseins und individueller Gefühle und den im Gefolge des Koreakriegs vielpublizierten Reportagen über Gehirnwäsche-Techniken her. Die scheinbar idyllische Kleinstadt, unter deren Oberfläche seltsame Geschehnisse vonstattengehen, wurde ebenfalls in \"Invasion vom Mars\" und in den Filmen Jack Arnolds wie \"Gefahr aus dem Weltall\" thematisiert. Es existiert eine geistige Erkrankung, das erstmals 1923 beschriebene Capgras-Syndrom, bei der die Erkrankten glauben, nahe Verwandte und Freunde seien durch Doppelgänger ausgetauscht worden. Ob Romanautor Finney, Drehbuchautor Mainwaring oder einem der anderen an dem Film Beteiligten dieses Symptom bekannt war, ist nicht belegt.", "section_level": 3}, {"title": "Kritiken.", "content": "Walter Wanger bemühte sich, zum Filmstart Kritiker wie Bosley Crowther von der New York Times für seine Produktion zu interessieren, doch vergebens. Die Mehrheit der Besprechungen in den USA beschränkte sich darum auf Branchenfachblätter wie Variety. Variety urteilte wohlwollend: \"„Charaktere und Szenen sind scharf gezeichnet. Don Siegels straffe Regie hält ihr schnelles Tempo durch, wenngleich er in seinem Bemühen, sich im Höhepunkt zu steigern, McCarthy an vielen Stellen überagieren lässt.“\" Dagegen fiel die ebenfalls nah zum Filmstart datierende Kritik des deutschen film-dienstes (abgedruckt in \"6000 Filme\") ausgesprochen negativ aus. \"„Utopischer Gruselfilm aus kranker Phantasie“\", lautete das knappe Urteil. In späteren Jahren erfuhr \"Die Dämonischen\" mehr Aufmerksamkeit seitens der Kritiker und wurde (fast) unisono als Klassiker und Meilenstein seines Genres gelobt. Laut Hahn/Jansen und Dirk Jasper verdankte der Film seine Wiederentdeckung vornehmlich europäischen (und speziell französischen) Kritikern und Cineasten. US-Kritikerin Pauline Kael, für ihre oft vernichtenden Besprechungen bekannt, lobte den Film verhalten als \"„B-Picture Klassiker“\" und fügte hinzu: \"„Dieser schlichte und unaufwändige Vertreter der Science-Fiction macht (gelinde ausgedrückt) wenig Gebrauch von den Möglichkeiten des Kinos, aber er hat eine Idee die Jedermanns Verdacht bestätigt. Menschen werden in Gemüse verwandelt – und wer kann den Unterschied nennen?“\" Leonard Maltin urteilte in seinem \"Movie Guide\": \"„Klassischer, einflussreicher und immer noch sehr furchterregender Science-Fiction-Film“\", und Anne Bilson kam im Time Out Film Guide zum selben Ergebnis: \"„Ein Meisterwerk des Science-Fiction-Kinos [...] spannend und furchteinflößend in jeder Hinsicht.“\" Im Gegensatz dazu war die Rezension der französischen Kritiker und Filmemacher Jean-Pierre Coursodon und Bertrand Tavernier vernichtend. In \"50 Ans de Cinéma Américain\" konstatierten sie: \"„Eine banale Inszenierung, die fast immer hinter den Möglichkeiten des Themas zurückbleibt, die schematisiert statt bereichert, Atmosphäre und Charaktere zugunsten purer Aktion vernachlässigt; unfähig, ein Klima des zunehmenden Unbehagens zu erzeugen, die der Verschiebung des Films vom Alltäglichen ins Phantastische zuzuschreiben ist.“\" Die ebenfalls aus späteren Jahren datierenden Besprechungen aus dem deutschsprachigen Raum betonten den politischen und kulturellen Subtext des Films. Zwischenzeitlich hatte auch der film-dienst seine Ansicht deutlich revidiert, wie im \"Lexikon des internationalen Films\" nachzulesen: \"„Beklemmende negative Utopie. Der mit sparsamen Mitteln sorgfältig inszenierte Film vermeidet sichtbare Horror-Elemente und verläßt sich auf die Wirkung geistigen und psychischen Terrors. Zunächst von der Kritik abgelehnt, gilt die vielfach auch politisch interpretierte Produktion (McCarthy-Ära) heute als subtiler Klassiker ihres Genres und als frühes Meisterwerk Don Siegels.“\" Für Die-Zeit-Kritiker Helmut W. Banz war \"Die Dämonischen\" 1978 \"„nach wie vor der beste Science-fiction-Film über das Thema der Invasion von Außerirdischen“\" sowie eine \"„erschreckende Vision einer Welt leerer ‚Menschenhülsen‘ (Kollaborateure und Konformisten)“\" und \"„ein eindringliches politisches Pamphlet“\". Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz bewerteten in ihrem \"Lexikon ‚Filme im Fernsehen‘\" den Film als \"„Kultfilm“\" und handwerklich zwar altmodischen, aber richtungsweisenden \"„Science-fiction-Horrorstreifen über Krisen und Lebensängste“\".", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Die Dämonischen\" wurde 1994 in das National Film Registry der als besonders erhaltenswert geltenden US-Filme aufgenommen. Zudem schaffte er es bei Umfragen auf die Bestenlisten des American Film Institute, des Time Magazine und der Chicago Film Critics Association. Regisseur Don Siegel bezeichnete \"Die Dämonischen\" rückblickend als seinen „wahrscheinlich besten Film“. In ihrem Nachruf auf Darstellerin Dana Wynter bewertete die Tageszeitung The Guardian \"Die Dämonischen\" gleichfalls als Wynters besten Film. Dasselbe Prädikat verliehen die New York Times und die BBC dem Film in ihrer posthumen Würdigung von Hauptdarsteller Kevin McCarthy.", "section_level": 2}, {"title": "Neuverfilmungen.", "content": "\"Die Dämonischen\" sollte die werkgetreueste Verfilmung der Romanvorlage bleiben. Die späteren Neuverfilmungen beschränkten sich zusehends auf einzelne Motive wie die Emotionslosigkeit der ‚Pod people‘, ihre entindividualisierte Gesellschaftsform und den ‚Austausch‘ der Betroffenen im Schlaf. 1978 erschien \"Die Körperfresser kommen\" von Philip Kaufman mit Donald Sutherland in der Hauptrolle. Der Schauplatz wurde nach San Francisco verlegt, einige Namen der Protagonisten und Schlüsselszenen wurden aber beibehalten. Kevin McCarthy und Don Siegel, Hauptdarsteller und Regisseur von \"Die Dämonischen\", hatten Cameo-Auftritte. Während \"Die Dämonischen\" noch unterschlug, was mit den ursprünglichen menschlichen Körpern geschieht, schuf das Remake in diesem Punkt Klarheit: Die Körper zerfallen zu Staub und werden von der Müllabfuhr entsorgt. Die Verfilmung von 1993 griff diese Idee wieder auf. Von 1993 stammt \"Body Snatchers – Angriff der Körperfresser\" von Abel Ferrara. Der Großteil des Films spielt auf einem amerikanischen Militärstützpunkt. Aus der Vorlage wurden nur die Grundmotive wie der Austausch im Schlaf und das Heranwachsen der Duplikate in Schoten übernommen. 2007 erschien die Neuadaption von Oliver Hirschbiegel unter dem Titel \"Invasion\" mit Nicole Kidman und Daniel Craig in den Hauptrollen. Die Schoten, denen die menschengleichen Duplikate entschlüpfen, tauchen hier nicht mehr auf; stattdessen setzen sich die außerirdischen Sporen direkt im menschlichen Gehirn fest und lösen so die ‚Umwandlung‘ aus. Daneben entstand 2005 unter der Regie von Albert Pyun ein inoffizielles Remake unter dem Titel \"Invasion – Angriff der Körperfresser\" (OT: \"Infection\") im Found Footage Stil, welcher 2007 ein Sequel unter dem Titel \"Körperfresser 2 – Die Rückkehr\" (OT: \"Invasion of the Pod People\") nach sich zog. \"Die Dämonischen\" wurde auch mehrfach parodiert, die bekanntesten Beispiele sind \"Das Geheimnis von Centreville\" (1983) und \"The Faculty\" (1998) sowie die Looney-Tunes-Parodie \"Invasion of the Bunny Snatchers\" (1992).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Dämonischen (auch: \"Invasion der Körperfresser\", Originaltitel: \"Invasion of the Body Snatchers\") ist ein in Schwarzweiß gedrehter US-amerikanischer Science-Fiction-Film von Don Siegel aus dem Jahr 1956. Er basiert auf dem Roman \"Die Körperfresser kommen\" \"(The Body Snatchers)\" von Jack Finney und gilt, nach anfangs nur spärlichem Presseecho, heute als einer der wichtigsten Vertreter seines Genres der 1950er Jahre.", "tgt_summary": "《天外魔花》(英语:\"Invasion of The Body Snatchers\")是一部上映于1956年的美国科幻恐怖电影,根据杰克·芬尼连载于《科利尔杂志》的小说改编,由唐·席格执导,凯文·麦卡锡、达娜·温特主演。讲述外星入侵者透过克隆人类来试图掌控地球的故事。电影上映后共取得了300万美元的票房收入。", "id": 1613827} {"src_title": "Dysmorphophobie", "tgt_title": "軀體變形障礙", "src_document": [{"title": "Etymologie und Synonyme.", "content": "Der Ausdruck ist ein Gräzismus, gebildet aus dem altgriechischen \"dys\" ‚schlecht‘ (hier im Sinne von ‚Miss-‘) und \"morphé\" ‚Form‘ (hier im Sinne von ‚gestaltet‘) sowie \"phóbos\" ‚Furcht‘. Er wurde erstmals 1886 von dem Turiner Neurologen Enrico Morselli (1852–1929) verwendet. Die ICD-10 hat diesen Ausdruck übernommen. Synonyme sind \"Missgestaltsfurcht\", \"Körperdysmorphe Störung\" bzw. englisch \"Body Dysmorphic Disorder\" (nach DSM-IV-TR), \"Körperbildstörung\" bzw. \"Body Image Disturbance\" oder auch \"Thersites-Komplex\". Eine weitere klinische Störung ist die „muskeldysmorphe Störung“, die oft als Unterform der körperdysmorphen Störung gesehen wird. Oft wird sie aber auch in Verbindung mit Essstörungen gebracht, da viele kognitive und behaviorale Mechanismen ähnlich zu sein scheinen. Diese Symptomatik wird oft als \"Adonis-Komplex\" bezeichnet. Auch die Ausdrücke \"Körperdysmorphie\" bzw. \"body dysmorphia\" oder \"Muskeldysmorphie\" bzw. \"muscle dysmorphia\" finden für die männliche Form bis heute Verwendung. Der Unterschied zur körperdysmorphen Störung besteht darin, dass bei der Muskeldysmorphie nicht einzelne Körperteile als entstellt wahrgenommen werden, sondern sich der wahrgenommene Makel auf die gesamte Muskulatur bezieht: Betroffene gehen davon aus, zu klein und schmächtig zu sein. Darin besteht nun auch der Unterschied zur klassischen Essstörung, bei der die Betroffenen denken, zu dick zu sein, und Körpermasse vermindern wollen anstatt sie zu vermehren.", "section_level": 1}, {"title": "Definitionen.", "content": "Morselli definierte eine Gruppe von drei Symptomen (Trias) – – als pathognomonisch für die Erkrankung. Das Buch \"Pflegediagnosen und Maßnahmen\" beschreibt Dysmorphophobie als einen „vom Patienten definierter Belastungszustand, der zeigt, dass der Körper nicht mehr länger das Selbstwertgefühl einer Person unterstützt und sich störend auf die Person auswirkt, indem er ihre sozialen Beziehungen begrenzt.“ Price (1999) definiert: „Ein verändertes Körperbild liegt vor, wenn individuelle und soziale Copingstrategien zur Veränderung der Körperrealität, des Körperideals und der Körperrepräsentation durch Verletzung, Erkrankung oder Behinderung oder soziale Stigmatisierung unwirksam oder überfordert werden.“", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Die genauen Ursachen für die Entstehung der körperdysmorphen Störung sind unbekannt. Es wird mittlerweile angenommen, dass sowohl biologische als auch soziokulturelle Faktoren hierbei eine Rolle spielen könnten. Vor allem im angelsächsischen Wissenschaftsbetrieb wird die körperdysmorphe Störung ebenso wie u. a. Hypochondrie, Trichotillomanie und Anorexia nervosa zu den Zwangsspektrumserkrankungen \"(Obsessive Compulsive Spectrum Disorders)\" gezählt. Die Ursachen seien daher ähnlich wie bei der Zwangsstörung.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Die Betroffenen nehmen ihren Körper oder einzelne Körperteile als hässlich oder entstellt wahr. Am häufigsten werden das Gesicht und der Kopf so wahrgenommen, z. B. infolge von Akne, Narben, einer als zu groß empfundenen Nase oder Ohren oder asymmetrischen Gesichtszügen. Etwas seltener werden Füße oder Geschlechtsteile so wahrgenommen. Die Betroffenen leiden wegen dieser Einschätzung ihres Aussehens oft unter zwanghaften Gedanken, die bis zu mehrere Stunden am Tag andauern können. Weiterhin zeigen sie oftmals sogenannte ritualisierte Verhaltensweisen: Überprüfen des Erscheinungsbildes in Spiegeln oder anderen reflektierenden Oberflächen, Vergleichen des eigenen Aussehens mit dem von anderen Personen, Auftragen von Makeup oder anderen Kosmetikartikeln. Viele der Betroffenen haben keine oder nur eine geringe Krankheitseinsicht, sondern sind fest davon überzeugt, enorm unattraktiv zu sein. Der Dopingforscher Luitpold Kistler hat darauf hingewiesen, dass die Krankheit auch bei Bodybuildern auftritt, die trotz objektiv enormer Muskelmasse vermeintliche Defizite an sich feststellen würden: Auch Selbstverletzendes Verhalten (SVV) ist häufiges Symptom für Störungen in der Wahrnehmung hinsichtlich des eigenen Körpers.", "section_level": 1}, {"title": "Soziale Folgen.", "content": "Die Fremdwahrnehmung hinsichtlich des eigenen Körpers weist bei Dysmorphophobie große bis extreme Unterschiede zur Selbstwahrnehmung auf. Die Betroffenen fühlen sich häufig in der Öffentlichkeit von anderen angestarrt und fürchten, die vermeintliche Entstellung gebe anderen Anlass zu Ablehnung, Verachtung oder anderen negativen Bewertungen. Aufgrund der befürchteten Hässlichkeit des eigenen Körpers ist es für Betroffene oftmals schwierig bis unmöglich, sich mit als attraktiv empfundenen Personen zu unterhalten und eine Liebesbeziehung zu führen. Dysmorphophobie kann den Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben zur Folge haben, in Extremfällen auch eine vollständige soziale Isolation. Die Komorbidität mit der sozialen Phobie ist sehr hoch. Eine Studie aus dem Jahr 1997 ergab, dass bei Personen, die sowohl unter einer körperdysmorphen Störung als auch unter einer sozialen Phobie litten, der Störungsbeginn der sozialen Phobie in allen Fällen vor dem Störungsbeginn der körperdysmorphen Störung lag. Eine weitere Folge kann der Wunsch nach einer kosmetischen Korrektur der angeblichen Defizite sein.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Betroffene begeben sich oftmals nicht oder erst sehr spät in Behandlung, meist aus Scham oder Unwissenheit, dass sie unter einer Krankheit leiden, die man psychiatrisch oder psychotherapeutisch behandeln kann. Eine Metaanalyse der kognitiv-behavioralen Psychotherapieresultate aus acht Fallserien und zwei kontrollierten Untersuchungen ergab, dass kognitive Verhaltenstherapie bei Patienten mit einer Dysmorphophobie bzw. körperdysmorphen Störung wirksam ist. Ebenso haben sich Serotonin-Wiederaufnahmehemmer als wirksam erwiesen. Insbesondere Fluoxetin zeigt ein gutes Ansprechen in Monotherapie. Zwei Studien, die sich mit einer möglichen additiven Wirkung von Antipsychotika in Kombination mit SSRI beschäftigt haben, konnten keinen oder nur fraglichen Effekt zeigen. Eine neuere Arbeit zeigt auch die Wirksamkeit von Escitalopram bei dieser Störung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei Dysmorphophobie handelt es sich um eine Störung der Wahrnehmung des eigenen Leibes. Die normalpsychologische Grundlage der Körperschemastörung ist das Konzept des Körperschemas.", "tgt_summary": "躯体变形障碍(Body dysmorphic disorder,缩写:BDD)或称体象障碍、身体臆形症、丑形恐怖,是一种精神障碍,患者过度关注自己的体像并对自身体貌缺陷进行夸张或臆想,在大多数病例中,患者的关注对象是一个或数个很小的或根本不存在的缺陷。因为这种过度关注,患者的日常生活受到极大的影响,患者通常会感觉沮丧、不安以及不合群,并且有较高的自杀率。", "id": 537277} {"src_title": "Amanda Bynes", "tgt_title": "亞曼達·拜恩斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Ihre Karriere begann als Mitwirkende in der Show All That, später wurde sie der Star von The Amanda Show. Bemerkenswert sind einige ihrer Filme, zum Beispiel \"Lügen haben kurze Beine\", in dem sie zum ersten Mal eine größere Rolle übernahm, und \"Was Mädchen wollen\", in dem sie die Hauptrolle spielte. Ihre Synchronsprecherin war zumeist Marie-Luise Schramm. Bynes spielte von 2002 bis 2006 in der Sitcom \"Hallo Holly\" an der Seite von Jennie Garth, die vor allem durch ihre Rolle in \"Beverly Hills, 90210\" bekannt ist. Danach spielte Amanda Bynes die Hauptrolle im Film \"She’s the Man – Voll mein Typ!\". Ein Jahr später sah man sie neben John Travolta und Michelle Pfeiffer in der Musical-Verfilmung \"Hairspray\" und im Teen-Film \"Sydney White – Campus Queen\". In der Anfang 2007 erschienenen „Aufstellung der höchsten Gehälter von Stars unter 21“ des US-amerikanischen Businessmagazin Forbes landete Bynes mit 2,5 Mio. US-Dollar Gehalt pro Jahr auf Platz 5. Im Februar 2010 posierte Bynes als Covergirl für die US-Ausgabe der Männerzeitschrift Maxim. Außerdem war sie neben Emma Stone im Film \"Einfach zu haben\" zu sehen. 2011 war geplant, dass Bynes einen Cameo-Auftritt im Film \"Hall Pass\" erhält, jedoch lehnte sie ab. Bei den MTV Movie Awards 2011 erklärte Amanda Bynes, dass sie eine Pause von der Schauspielerei mache. Jedoch kündigte Bynes an, dass sie sich als Schauspielerin zurückgezogen und den Kontakt zu ihrem Management abgebrochen hat, um nun Fashion-Designerin in New York City zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Leben.", "content": "Bynes Vater ist Zahnarzt und tritt gelegentlich als Stand-Up Comedian auf. Bynes betätigt sich neben ihrer Schauspielerei auch im Modedesign und zeichnet. Unter anderem malte sie ein Porträt von David Letterman und schenkte es ihm. Sie wurde von Arsenio Hall als Schauspielerin und von Richard Pryor als Comedian ausgebildet. Am 6. April 2012 wurde Amanda Bynes wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss verhaftet. Im September 2012 wurde Bynes der Führerschein entzogen, da sie drei Unfälle verursacht hatte. Außerdem beging sie Fahrerflucht. Aus diesem Grund wurde eine Anklage erhoben. Im Dezember 2012 wurde diese Anklage aber fallen gelassen. Am 23. Mai 2013 wurde sie wegen Drogenkonsums verhaftet, einen Tag zuvor war sie bereits aufgrund von Cannabiskonsums aus einem Fitnessstudio verwiesen worden. Am 22. Juli 2013 wurde Bynes, nachdem sie bei einer Nachbarin mit Hilfe eines Benzinkanisters Feuer in der Einfahrt gelegt hatte, in eine psychiatrische Klinik zwangseingewiesen. Diese verließ sie am 4. Dezember 2013 wieder. Ende November 2018 hieß es, dass die Tage ihrer Drogenexperimente lange vorbei seien. „Ich bin nicht traurig darüber und vermisse es nicht, weil ich mich wirklich dafür schäme, wie mich diese Substanzen handeln ließen. Als ich davon weg war, war ich wieder ganz normal und erkannte sofort, was ich getan hatte - es war, als wäre ein Alien in meinen Körper eingedrungen. Das ist so ein komisches Gefühl.“ Bynes ist nun bereits seit dem Jahr 2014 clean. Im Dezember 2018 hat sie ihren Abschluss am Fashion Institute of Design and Merchandising in Los Angeles gemacht.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Kids’ Choice Awards: Weitere Auszeichnungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Amanda Laura Bynes (* 3. April 1986 in Thousand Oaks, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Schauspielerin und frühere Showmasterin beim Fernsehsender Nickelodeon.", "tgt_summary": "亚曼达·劳拉·拜恩斯(英语:Amanda Laura Bynes,1986年-4月3日),美国女演员,出生于加州千橡市(Thousand Oaks, CA)。童星出身的拜恩斯曾在儿童电视频道尼克罗顿(Nickelodeon)担任过节目主持人,她在2002年亮相于大萤幕,并陆续演出过多部青少年电影作品。", "id": 538514} {"src_title": "Nell", "tgt_title": "大地的女兒", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nell wuchs zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Zwillingsschwester May in einer abgelegenen Blockhütte im Wald von Graham County (North Carolina) ohne jeglichen Kontakt zu anderen Menschen auf. Mit ihrer Schwester, die bereits im Kindesalter starb, sprach sie eine eigene Phantasiesprache. Nells Mutter litt nach einem Schlaganfall an einer halbseitigen Lähmung und in der Folge an einer Aphasie. Aus diesen Gründen spricht Nell eine eigenartige, für andere Menschen unverständliche Sprache. Eines Tages stirbt auch die Mutter und ihr Leichnam wird von Billy Fisher entdeckt, der regelmäßig Lebensmittel vor die Hütte stellt. Er benachrichtigt die Polizei, die den Arzt Dr. Jerome Lovell herbeiruft, um den Leichnam zu begutachten. Da die alte Frau als Einsiedlerin ohne Verwandte galt, sind alle überrascht, als Dr. Lovell mit Nell eine weitere Frau im Haus vorfindet. Sie finden heraus, dass Nell die Tochter der Toten ist und sie wahrscheinlich bei einer Vergewaltigung gezeugt wurde. Nell traut sich nur im Dunkeln aus dem Haus und ist gegenüber anderen Menschen ängstlich und wird aggressiv, wenn man ihr zu nahe kommt. Dr. Lovell zieht Dr. Paula Olsen hinzu, die mit autistischen Kindern arbeitet. Olsen will zusammen mit ihrem Kollegen Dr. Paley erreichen, dass Nell in eine Anstalt eingewiesen wird, wo sie weiter untersucht werden soll. Nach einem Einspruch von Dr. Lovell, der die Meinung vertritt, man sollte Nell in ihrer gewohnten Umgebung leben lassen, vertagt der zuständige Richter eine Entscheidung über Nell für drei Monate, da noch nicht genügend Informationen über Nell vorliegen. Lovell und Olsen ziehen in die Nähe der alten Hütte, um Nell zu beobachten und mehr über sie zu erfahren. Nachdem die Presse von Nell erfahren hat, eine Zeitung über die „wilde Frau“ schreibt und ein Kameramann mit einem Hubschrauber über Nells Hütte kreist, entscheiden sich Lovell und Olsen, Nell in einem Krankenhaus in der Stadt Charlotte in Sicherheit zu bringen. Dr. Lovell versteht Nells Sprache schließlich so gut, dass Nell mit seiner Hilfe imstande ist, ihre Position in einer leidenschaftlichen Rede vor Gericht zu vertreten. Der beeindruckte Richter lehnt daraufhin eine Einweisung in eine Anstalt ab. Fünf Jahre später besuchen Lovell und Olsen, die inzwischen ein Paar sind und eine Tochter haben, Nell zu ihrer Geburtstagsfeier in ihrer Hütte.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation wurde von Hermes Synchron unter der Dialogregie von Leon Boden erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Jodie Foster erhielt für ihre Darstellung Nominierungen für die Oscarverleihung 1995, für die Golden Globe Awards 1995 und die MTV Movie Awards 1995. Foster gewann den Screen Actors Guild Award 1995. Der Film erhielt weitere Nominierungen für den Golden Globe 1995 in den Kategorien \"Bester Film – Drama\" und \"Beste Filmmusik\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Nell ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Michael Apted aus dem Jahr 1994 mit Jodie Foster in der Hauptrolle. Das Drehbuch basiert auf dem Theaterstück \"Idioglossia\" von Mark Handley.", "tgt_summary": "《内尔》(Nell),又译《妮尔》、《大地的女儿》、《妮尔的芳心》,是一部1994年的美国电影,著名女演员朱迪·大众特在片中扮演女主角,一位由母亲在与世隔绝的山林中养大的孤女。她同时还担任影片的首席制片人,影片还有连姆·尼森、娜塔莎·李察逊等名演员的加盟演出。影片由迈克尔·艾普特执导,剧本改编自马克·汉德利的舞台剧《Idioglossia》。马克·艾沙姆撰写了本片的原创配乐。朱迪·大众特因本片获得第67届奥斯卡最佳女主角奖提名和第52届金球奖最佳女主角奖提名。", "id": 213658} {"src_title": "Lichen ruber planus", "tgt_title": "扁平苔藓", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Angaben zur Prävalenz des Lichen planus in der Allgemeinbevölkerung schwanken zwischen unter 1 % und 5 %. Frauen und Männer sind weitgehend gleich häufig betroffen, wobei sich in einigen Studien eine stärkere Häufung bei Frauen zeigte. Der Erkrankungsgipfel liegt im dritten bis zum sechsten Lebensjahrzehnt. Trotzdem können auch Kinder erkranken, hier sind Jungen ca. doppelt so häufig betroffen wie Mädchen.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache.", "content": "Die Ursachen der Krankheit sind weitgehend unbekannt, verschiedene Faktoren werden diskutiert: Genetik: seltene familiäre Fälle weisen auf eine genetische Veranlagung hin. Träger(innen) bestimmter, für die Steuerung der individuellen Immunantwort verantwortlicher Klasse II-HLA-Gene sind häufiger von der Krankheit betroffen als andere, wobei verschiedene HLA-Merkmale mit verschiedenen Varianten des Lichen planus assoziiert sind. Autoimmunität: das Entzündungsmuster weist auf einen Autoimmunmechanismus gegen Keratinozyten (hornbildende Zellen der Oberhaut) hin. Zudem besteht ein gehäuftes Auftreten des Lichen planus zusammen mit anderen Erkrankungen, die durch eine gestörte Immunantwort bedingt sind. Infektionskrankheiten: Infektionen z. B. mit Herpesviren oder dem Hepatitis-C-Virus werden als Auslöser des Lichen planus diskutiert. Für das Hepatitis-C-Virus scheint dabei eine stärkere Assoziation mit einzelnen Varianten des Lichen planus zu bestehen, die zudem je nach Häufigkeit von HCV-Infektionen in bestimmten Regionen der Welt mehr oder weniger zum Tragen kommt. Medikamente und andere Substanzen: bestimmte Medikamente stehen im Verdacht, die Erkrankung auszulösen. Einzelne Fälle eines Lichen planus nach Einwirkung von Toluol sind beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheitsentstehung.", "content": "Zytotoxische T-Lymphozyten wandern, angeregt durch die oben genannten Faktoren, in die Dermis (Lederhaut) ein. Hier verursachen sie eine Entzündungsreaktion, die zum Untergang von Keratinozyten in den unteren Zellschichten der Epidermis (Oberhaut) führt.", "section_level": 1}, {"title": "Klinisches Erscheinungsbild.", "content": "Der klassische kutane Lichen planus verursacht polygonale und flache, gelegentlich zentral eingezogene, rötlich-violette Papeln oder Plaques. Diese treten gruppiert und eventuell konfluierend beidseits an den Beugeseiten der Handgelenke und Unterarme, den Streckseiten der Unterschenkel und Knöchel und in der Region über dem Kreuzbein auf. An ihrer Oberfläche zeigen die Papeln eine feine weiße streifige Zeichnung, genannt Wickham striae, die am besten bei der Untersuchung mit dem Dermatoskop zu sehen ist. In den meisten Fällen gehen die Hautveränderungen mit starkem Juckreiz einher. Das Köbner-Phänomen ist positiv: neue Läsionen können durch Kratzen der Haut ausgelöst werden und entwickeln sich dann entlang der Kratzspur. Die Erkrankung beginnt zumeist an den Gliedmaßen und breitet sich – eventuell schubweise – innerhalb von mehreren Monaten weiter aus, um nach bis zu zwei Jahren von selbst abzuklingen. Als Restzustand kann eine postinflammatorische Hyperpigmentierung (entzündlich bedingte vermehrte Pigmentierung) der Stellen zurückbleiben, an denen vorher die Hautveränderungen aufgetreten waren.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Erscheinungsformen.", "content": "Zahlreichen Varianten des Lichen planus sind beschrieben, die sich vom klassischen Krankheitsbild jeweils in der klinischen Präsentation und zum Teil auch hinsichtlich der Verbreitung in der Bevölkerung unterscheiden. Sie können nach Konfiguration und Aussehen sowie Verteiligungsmuster der Läsionen und nach der davon betroffener Struktur (Haut, Hautanhangsgebilde, Schleimhaut) gruppiert werden, wobei sich Überlappungen zwischen den Kategorien zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Konfiguration und Aussehen der Läsionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Lichen ruber hypertrophicus (Lichen ruber verrucosus).", "content": "Insbesondere über den Schienbeinen und den Interphalangealgelenken (Zwischengliedergelenken) der Finger bilden sich stark pigmentierte, rötlich-violette oder rotbraune Läsionen mit Hyperkeratose (überschießender Verhornung) der Epidermis aus, die oft mit sehr starkem Juckreiz einhergehen. Diese Variante tritt gehäuft im Rahmen familiärer Erkrankungen auf und macht ca. ein Viertel der Lichen planus-Fälle bei Kindern aus. Der Verlauf ist oft chronisch, Vernarbungen und postinflammatorische Hyperpigmentierung sind relativ häufig. Zudem besteht für die Patienten ein erhöhtes Risiko, auf dem Boden der Erkrankung ein Plattenepithelkarzinom (weißen Hautkrebs) zu entwickeln.", "section_level": 3}, {"title": "Ulzeröser Lichen planus.", "content": "Bevorzugt an den Händen, Fingern, Fußsohlen und Zehen bilden sich ulzeröse (mit einem Defekt der Epidermis einhergehende) Läsionen aus. Weiterhin treten ulzeröse Läsionen treten im Rahmen eines Lichen planus mucosae auf. Auch diese Variante des Lichen planus kann mit einem erhöhten Risiko eines Plattenepithelkarzinoms verbunden sein.", "section_level": 3}, {"title": "Vesikobullöser Lichen planus.", "content": "Seltene Variante, bei der es durch Degeneration der Keratinozyten in der untersten Zelllage der Epidermis zur Ausbildung subepidermaler Blasen innerhalb typischer Hautläsionen kommt. Die klinische Symptomatik gilt als milder als beim klassischen Lichen planus. Die Abgrenzung zum Lichen planus pemphigoides ist mittels direkter und indirekter Immunfluoreszenz möglich.", "section_level": 3}, {"title": "Lichen planus atrophicus.", "content": "Seltene Variante, die am ehesten das Spätstadium eines hypertrophischen Lichen planus darstellt. Es zeigen sich wenige gut umschriebene weißlich-blaue Plaques mit eingesunkenem Zentrum an Rumpf und unteren Gliedmaßen. Differentialdiagnostisch können die Läsionen schwer von einem Lichen sclerosus abzugrenzen sein.", "section_level": 3}, {"title": "Annulärer Lichen planus.", "content": "Ebenfalls seltene Variante, bei der sich primär ringförmige Läsionen zeigen. Annuläre Läsionen mit atrophischem Zentrum finden sich im Rahmen eine Lichen planus mucosae an der Wangenschleimhaut oder den Schleimhäuten des männlichen Genitale.", "section_level": 3}, {"title": "Perforierender Lichen planus.", "content": "Diese Variante ist histologisch (in der mikroskopischen Untersuchung von Gewebeproben aus den Hautläsionen) fassbar, wobei sich eine Ausschleusung hyaliner Körperchen durch die Epidermis zeigt.", "section_level": 3}, {"title": "Unsichtbarer Lichen planus.", "content": "Ohne sichtbare Hautveränderungen leiden die Patienten unter Juckreiz. Die Untersuchung mit der Wood-Lampe oder anhand einer Gewebeprobe ergibt Lichen planus-typische Veränderungen.", "section_level": 3}, {"title": "Verteilungsmuster der Läsionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Lokalisierter und generalisierter Lichen planus.", "content": "Läsionen können lokalisiert in einem einzelnen Hautareal auftreten, wobei häufig Handgelenke, Unterschenkel und unterer Rücken betroffen sind. Bei der generalisierten Form besteht ein ausgedehnter Befall mehrerer Hautareale, in ca. zwei Drittel der Fälle mit Beteiligung der Mundschleimhaut.", "section_level": 3}, {"title": "Lichen planus linearis.", "content": "Hautläsionen treten entlang einer Linie, z. B. entlang einer Kratzspur (Köbner-Phänomen) auf. Dieses auch als zosteriform bezeichnete Verteilungsmuster tritt z. B. im Rahmen eines lokalisierten Lichen planus und vor allem bei Kindern auf.", "section_level": 3}, {"title": "Lichen planus inversus.", "content": "Hautveränderungen zeigen sich an dafür untypischen Stellen und intertriginös (in Arealen, in denen sich gegenüberliegende Hautflächen berühren).", "section_level": 3}, {"title": "Lichen planus exanthematicus.", "content": "In ca. einem Drittel der Lichen planus-Fälle zeigt sich innerhalb von einer Woche ein ausschlagartiges Auftreten von Lichen planus-typischen Läsionen am ganzen Körper, die ihre maximale Ausbreitung nach zwei bis 16 Wochen erreichen.", "section_level": 3}, {"title": "Lichen planus pigmentosus (Erythema dyschronicum perstans).", "content": "Es zeigen sich scharf begrenzte und stark pigmentierte, violett-braune Papeln vor allem auf lichtexponierter Haut von Gesicht und Hals, aber auch eine inverse Form mit Befall der Beugen bzw. intertriginös ist möglich. Diese Variante tritt mit gleicher Geschlechterverteilung vor allem bei dunkelhäutigen Menschen in den Tropen auf. In einigen Fällen besteht Juckreiz, der Verlauf ist häufig schubweise.", "section_level": 3}, {"title": "Aktinischer Lichen planus.", "content": "Diese im englischen Sprachraum auch als \"Summertime actinic lichenoid eruption\" oder \"Lichenoid melanodermatosis\" bezeichnete Form des Lichen planus betrifft die lichtexponierte Haut des Gesichts – insbesondere der seitlichen Stirn –, des Halses sowie der Handrücken und Unterarme. Vor allem im Frühjahr und im Sommer zeigen sich bläulich-braune, teils konfluierende annuläre (ringförmige) Läsionen mit eingesunkenem Zentrum und manchmal hypopigmentiertem (hellen) Randsaum, die mit geringem Juckreiz einhergehen. Das Köbner-Phänomen ist negativ. Diese Variante tritt häufiger im Nahen Osten und in Ägypten, bevorzugt im zweiten und dritten Lebensjahrzehnt auf. Frauen erkranken häufiger als Männer. Von einigen Autoren wird diese Form mit dem Lichen planus pigmentosus gleichgesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Betroffene Struktur.", "content": "Der klassische Lichen planus der Haut kann Hautanhangsgebilde wie Haare, Nägel und Ausführungsgänge der Schweißdrüsen miteinbeziehen und auch hier zu charakteristischen Veränderungen führen. Sowohl im Rahmen eines generalisierten Lichen planus als auch ohne gleichzeitige Hautbeteiligung können Schleimhäute betroffen sein.", "section_level": 2}, {"title": "Lichen planopilaris.", "content": "Diese Form des Lichen planus tritt auf behaarter Haut des Kopfes oder anderen Körperregionen auf und geht mit einer Beteiligung der Haarfollikel einher. Die Läsionen sind oft symptomlos, können aber auch jucken, schmerzen oder brennen. Der zumeist chronische Verlauf führt an der Kopfhaut zu einer vernarbenden Alopezie. Eine Sonderform ist das Graham-Little-Syndrom.", "section_level": 3}, {"title": "Lichen unguis.", "content": "In ca. 10 % der Fälle geht der Lichen planus mit einer Beteiligung des Nagelapparates einher, insbesondere im Rahmen eines ulzerösen Lichen planus, der sich häufig an den Händen und Füßen manifestiert. Es kommt zur Ausbildung von Längsrillen oder zur Ausdünnung der Nagelplatte, zum Splittern der Nagelenden oder zur Pterygiumbildung. Subungale (unter dem Nagel gelegene) Hyperkeratosen und ein Verlust des Nagels sind eher selten. Der Verlauf ist häufig chronisch-rezidivierend.", "section_level": 3}, {"title": "Lichen planoporitis.", "content": "Hautläsionen treten in Assoziation mit den Akrosyringien (Ausführungsgängen der Schweißdrüsen) auf. Diese Variante ist eher histologisch fassbar, evtl. zeigt sich eine begleitende Plattenepithelmetaplasie des Gangepithels.", "section_level": 3}, {"title": "Lichen planus mucosae.", "content": "Schleimhautmanifestationen des Lichen planus treten am häufigsten in der Mundhöhle (oraler Lichen planus) oder im Genitalbereich (Lichen planus genitalis) auf. Hier zeigen sich netzartige weiße, im Genitalbereich auch annuläre oder bullöse Läsionen. Auch die Schleimhäute der Speiseröhre, des Nasenrachenraumes, der Augen und Ohren, der unteren Harnwege und des Analbereiches können betroffen sein.", "section_level": 3}, {"title": "Überlappungssyndrome.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Lichen planus pemphigoides.", "content": "Diese seltene Variante gilt als kombiniertes Krankheitsbild: Patienten, die einerseits Lichen planus-typische Läsionen aufweisen, entwickeln an anderer Stelle große, pralle Blasen in normaler oder erythematöser Haut, wie sie für das bullöse Pemphigoid typisch sind. Die Läsionen weisen klinisch, histologisch und immunologisch jeweils für das eine oder das andere Krankheitsbild charakteristische Merkmale auf. Die Unterscheidung zum vesikobullösen Lichen planus, bei dem kleinere Blasen innerhalb Lichen planus-typischer Papeln auftreten, kann unter Umständen nur mittels Immunfluoreszenz möglich sein.", "section_level": 3}, {"title": "Komplikationen.", "content": "Neben dem häufig starken Juckreiz und den insbesondere bei dunkelhäutigen Patienten nach Abheilung der Läsionen auftretenden Pigmentstörungen kann es zur Vernarbung der betroffenen Hautareale kommen. An der Kopfhaut führt dies zum Verlust der Haare, bei Beteiligung des Nagelapparates unter Umständen zum Verlust des betroffenen Finger- oder Zehennagels. Einige Formen des Lichen planus gehen mit einem erhöhten Risiko für ein Plattenepithelkarzinom einher.", "section_level": 2}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die Diagnostik umfasst neben der Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) eine klinische Untersuchung, wobei auch Manifestationen in der Mundhöhle und im Genitalbereich erfragt und untersucht werden sollten. Bei der Untersuchung mit dem Dermatoskop zeigen sich, am besten nach Applikation von Öl oder Wasser, an der Oberfläche der Läsionen feinen weiße Wickham striae auf rötlichem Grund und Blutgefäße im Randbereich der Läsionen. Lässt sich die Diagnose nicht klinisch sichern, kann eine Biopsie (Gewebeprobe) aus auffälliger Haut zur Untersuchung unter dem Mikroskop entnommen werden. Speziell im Falle erosiver oder ulzeröser (mit einem Substanzdefekt der Epidermis einhergehender) Läsionen wird die Probenentnahme aus deren Randbereich empfohlen, um beurteilbare Anteile der Epidermis zu erfassen und das Risiko einer ulzerös-entzündlichen Überlagerung der krankheitsspezifischen histomorphologischen Merkmale des Lichen planus zu minimieren. Auch im Falle dauerhaft und insbesondere unter Therapie weiterbestehender Läsionen sollte eine bioptische Untersuchung erfolgen. Wird eine zweite Gewebeprobe aus läsionaler Haut entnommen und unfixiert ins Labor geschickt, kann diese mittels direkter Immunfluoreszenz untersucht werden. Die Untersuchungsmethode kommt in der Standarddiagnostik des Lichen planus nicht zum Einsatz, kann aber im Falle vesikobullöser Läsionen die Differentialdiagnose zu anderen blasenbildenden Hauterkrankungen erleichtern. Bei entsprechendem klinischen Verdacht, z. B. aufgrund von Schluckbeschwerden, sollte eine endoskopische Untersuchung zur Frage einer Beteiligung der Speiseröhre erfolgen. Bei Patienten aus Regionen mit hoher HCV-Prävalenz kann außerdem ein HCV-Test durchgeführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Pathologie.", "content": "Histologisch zeigen sich eine Hypertrophie (Gewebszunahme) oder Atrophie (Gewebsschwund) der Epidermis mit häufig als sägezahnartig beschriebener Akanthose. Insbesondere beim hypertrophen Lichen planus besteht eine Hyperkeratose. Charakteristisch ist eine zumeist um die Akosyringien zentrierte keilförmige Hypergranulose (Verbreiterung des Stratum granulosum der Epidermis), das histologische Korrelat der klinisch sichtbaren Wickham striae. In der untersten Zelllage der Epidermis zeigen sich eine vakuoläre Degeneration der Keratinozyten und Keratinozytennekrosen (engl. \"Civatte bodies\"), die bei starker Ausprägung zur Bildung histologisch sichtbarer subepidermaler Spalträume (engl. \"Max Joseph spaces\") und – wie im Falle eines vesikobullösen Lichen planus – klinisch sichtbarer Blasen führen können. In der oberen Dermis (Lederhaut) besteht ein bandartiges, hauptsächlich aus Lymphozyten zusammengesetztes Entzündungszellinfiltrat, das die dermoepidermale Grenze überlagern kann. Dazwischen finden sich zahlreiche Melanophagen (Fresszellen, die aus den nekrotischen Keratinozyten freigesetztes Melaninpigment aufgenommen haben). Zusätzlich können Erosionen oder Ulzerationen (Defekte der Epidermis) bestehen. In der direkten Immunfluoreszenz zeigt der Lichen planus ein relativ charakteristisches Bild mit subepidermalen Ablagerungen von Fibrinogen und Markierung rundlicher nekrotischer Keratinozyten vor allem auf IgM, aber auch auf IgG, IgA und C3.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Therapieziel sind die Verkürzung der Zeit der Erkrankung, Kontrolle des Juckreizes und die Minimierung von Komplikationen. Dabei sollte die Behandlung der Schwere der Erkrankung angemessen und so nebenwirkungsarm wie möglich sein.", "section_level": 1}, {"title": "Kutaner Lichen planus.", "content": "Als First Line Therapie wird Cortison (hochwirksame Glucocorticoide, z. B. Triamcinolon) als Creme oder lokale Injektion empfohlen. Bei Therapieresistenz kann eine systemische Glucokortikoidtherapie oral (als Tablette) oder als intramuskuläre Injektion versucht werden. Atrophische Läsionen sollten gegebenenfalls von Anfang an und dann möglichst früh systemisch behandelt werden. Weitere Möglichkeiten bestehen in der Gabe von Retinoiden oder Ciclosporin. Zur Linderung des Juckreizes können topische Juckreizstiller wie Menthol, Kampfer oder Doxepin, gegebenenfalls auch Antihistaminika in Tablettenform eingesetzt werden. Als Second Line-Therapie werden topische Calcineurin-Inhibitoren (Tacrolimus, Pimecrolimus), Sulfasalazin, die PUVA-Photochemotherapie oder die Phototherapie mit UV-B-Strahlen vorgeschlagen, wobei im Speziellen eine Therapie mit UV-Strahlen ihrerseits das Risiko eines Plattenepithelkarzinoms steigert. Als Third Line-Therapie erwogen werden können Calcipotriol (topisch), Metronidazol, Trimethoprim, Hydroxychloroquin, Itraconazol, Terbinafin, Griseofulvin, Tetracyclin, Doxycyclin, Mycophenolat-Mofetil, Azathioprin, niedermolekulares Heparin, die photodynamische Therapie, Behandlung mit dem YAG-Laser und Apremilast. Bei genitalem Lichen planus bei Männern kann eine Zirkumzision, gegebenenfalls nach einem initialen Therapieversuch mit Glukokortikoiden, erwogen werden. Patienten sollten für das erhöhte Risiko eines Plattenepithelkarzinoms inklusive der dafür typischen Anzeichen sensibilisiert werden, diesbezüglich sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Lichen unguis.", "content": "Der Lichen planus der Nägel gilt als schwierig zu behandeln, eine Heilung kann in ca. 50 % der Fälle erreicht werden. Die Therapie sollte früh im Krankheitsverlauf einsetzen, um irreversible Schäden zu vermeiden. Als First Line-Therapie gelten topische Glukokortikoide unter Okklusivverband (luftdichter Folienverband) oder als lokale Injektion, wobei das letztgenannte Verfahren schmerzhaft ist. Speziell wenn mehrere Nägel befallen sind, können Glukokortikoide oral gegeben werden. Alternativ können Tacrolimus (topisch), Retinoide, Chloroquin, Ciclosporin, Fluoruracil, Biotin und Etanercept versucht werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Lichen ruber planus (kurz: Lichen ruber oder Lichen planus, auch: Knötchenflechte) ist eine nicht ansteckende Hauterkrankung unklarer Ätiologie, die bevorzugt im höheren Erwachsenenalter auftritt. Die typischen Läsionen sind polygonale und flache, rötlich-violette Papeln oder Plaques, die zumeist an den Beugeseiten der Unterarme, den Streckseiten der Unterschenkel und über dem Kreuzbein auftreten und mit starkem Juckreiz einhergehen.", "tgt_summary": "扁平苔藓(英语:Lichen planus)是一种表皮慢性病,属于丘疹鳞屑性疾患的一种,常见于皮肤、口腔、舌头。病征包含但不限于:丘疹,溃烂,瘙痒,红疹,白色斑片。可以在显微镜下观察切片而确诊。", "id": 1234836} {"src_title": "Illinois (Volk)", "tgt_title": "伊利諾伊聯盟", "src_document": [{"title": "Sprache, Stammesgebiet und zugehörige Stämme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Als Ende des 17. Jahrhunderts die ersten französischen Siedler kamen, trafen sie im Gebiet der heutigen Staaten Ohio, Indiana, Illinois, Michigan, Wisconsin und Arkansas auf Stämme die alle Dialekte einer gemeinsamen Sprache sprachen: die Miami (Myaamiaki) entlang des Wabash River (Waapaahšiki siipiiwi) und die „Illinois/Inoca“ entlang des Illinois River (Inoka Siipiiwi). Die Sprache unterteilte sich in einen „Illinois/Inoca“-Dialekt sowie in einen „Miami/Myaamiaki“-Dialekt und ist daher meist mit unter dem Sammelbegriff „Miami-Illinois“ bekannt. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Dialekten war die Aussprache der Wörter bzw. die Lautdauer gesprochener Vokale, die „Illinois/Inoca“ sprachen mit einem „kurzen“ Akzent bzw. Vokalquantität, während die „Miami/Myaamiaki“ langsamer sprachen und daher einen „langen“ Akzent aufwiesen. Zudem hatte seit Erstkontakt mit Sprechern der „Miami-Illinois“-Sprache eine Lautveränderung von r /ɹ/ zu l /l/ stattgefunden, die spätestens im 18. Jahrhundert abgeschlossen war.", "section_level": 2}, {"title": "Namen.", "content": "Die verschiedenen Stämme waren sich sowohl ihrer kulturellen als auch ihrer sprachlichen Nähe sehr wohl bewusst, bewahrten sich jedoch eine eigenständige Identität. Die heutige Stammesbezeichnung lässt sich auf die Miami-Illinois-Wörter /irenweewa/, iren(i)we·wa oder ileenwewa („jener, der unsere Sprache spricht“, „jener, der in der richtigen, üblichen Weise spricht“) oder auf /irenawaki/ bzw. /ilenawaki/ („Menschen, das Volk“; fälschlicherweise oftmals als „wahre, echte, überlegene Menschen“ wiedergegeben) oder aleniaki (Einzahl: \"alenia\", „Menschen, Volk“) zurückführen. Vermutlich war \"/irenweewa/, iren(i)we·wa, ileenwewa\" die Bezeichnung der benachbarten „Miami/Myaamiaki“ für die nur einen leicht abweichenden Dialekt sprechenden „Illinois/Inoca“. Die Franzosen adaptierten diesen Begriff wahrscheinlich mittels der Sprache der Odawa (\"nini / íniniw\" „Person, Mensch“, Plural: \"ninwak\") oder der Anishinabe (\"inini\" „Person, Mensch“, Plural: \"ininiwag\") und bezeichneten sie als „Illinois“ bzw. „Illini“. Die Herkunft des Stammesnamens könnte sich eventuell aus einem weiteren „Miami-Illinois“-Wort ableiten lassen: ireniweeyoni oder iilinwiyankwi („unsere Sprache“). Sie selbst bezeichneten sich jedoch als /Inoca/, /Inoka/ oder /Inouca/ (die Bedeutung konnte bis heute nicht geklärt werden). Meist sind daher in der (historischen) und aktuellen Fachliteratur die Begriffe Illini (Einzahl) bzw. Iliniwek, Illiniwek (Plural) üblich oder – um die politische Organisation zu verdeutlichen – Illinois-Konföderation. Historisch waren sie noch unter weiteren Namensvarianten bekannt: \"Eriniouai, Liniouek, Aliniouek, Iliniouek, Ilinois, Ilinoués\" usw.", "section_level": 2}, {"title": "Stammesgebiete und Lebensweise.", "content": "Als Europäer 1673 erstmals „Illinois/Inoca“-Stämmen begegneten waren diese die dominante politisch-militärische Macht im gesamten Illinois River Valley (in Miami-Illinois: Inoka Siipiiwi – „Fluss der Inoka, d.h. der Illinois“) sowie entlang des Kaskaskia River; die Stammesgebiete lagen generell meist westlich des Mississippi Rivers (in Miami-Illinois: Mihsi-siipiiwi), der Ohio River (in Miami-Illinois: Kaanseenseepiiwi) bildete die südliche und der White River die südwestliche Grenze, im Nordwesten erstreckte sich das Stammesgebiet entlang des Flussgebiets des Des Moines Rivers und im Norden grenzte es an den Lake Michigan (in Miami-Illinios: Kihcikami – „Großer See“) – somit umfasste es die heutigen US-Bundesstaaten Illinois sowie große Gebiete der angrenzenden Staaten Iowa, Missouri und Arkansas. Die „Illinois/Inoca“ waren \"keine\" Nomaden, ihre Stammesgebiete erstreckten sich über die Östliche Hochgrasprärie und grenzten mit dem Lake Michigan an die Region der Großen Seen; sie glichen in ihrer Lebensweise mehr den Stämmen des Nordöstlichen Waldlandes als den südlich, westlich sowie teils östlich lebenden typischen Vertretern der im deutschen Sprachgebrauch meist als Prärie-Indianer bezeichneten Völker (die im Englischen jedoch als Plains Indians bekannt sind). Typisch für die Prärien (Mahkoteew – „Grasland“) ist ein extremes Klima, das durch sehr kalte Winter, heiße Sommer und ein oder mehrere aufeinander folgende Jahre mit großen Überschwemmungen geprägt ist, die wiederum von Perioden großer Dürren gefolgt werden. Die Häufigkeit und Stärke der Dürre (sowie eine Abnahme des Niederschlags) verstärkt sich mit der Entfernung zu den Wäldern von der Hochgrasprärie im Osten (der „Prärie im engsten Sinne“) über die Zentrale Mischgrasprärie in die trockene Kurzgrasprärie (meist „Great Plains“ oder „Plains“ genannt) im Westen. Im Gebiet der Prärien war dank der zahlreichen Flussläufe und fruchtbaren Schwarzerde ein einfacher Feldbau möglich, der die Voraussetzung für eine sesshafte Lebensweise ermöglichte. Der Ackerbau bildete die Ernährungsgrundlage (ergänzt durch Fischerei, Wildtierjagd und Sammeln von Früchten und Wurzeln) und ermöglichte die Erwirtschaftung von Nahrungsüberschüssen, die nicht nur eine sichere Vorratswirtschaft den Stämmen ermöglichte, sondern auch die Erwirtschaftung von notwendigen Gütern in ausgedehnten Handelskontakten mit den nomadischen Plains-Stämmen. Die „Illinois/Inoca“ lebten in ortsfesten Dörfern entlang baumgesäumter Flüsse und bewohnten meist Langhäuser (Kinoonteewa, Einzahl: \"Kinoonteewi\", ähnlich den Stämmen entlang der Großen Seen) oder manchmal auch Erdhäuser (ähnlich den meisten sesshaften Prärie-Stämmen), da letztere besseren Schutz in den bitterkalten Wintern boten, aber auch in den heißen Sommermonaten kühl blieben. Zur Sicherung ihres Lebensunterhalts betrieben sie Ackerbau (Mais, Bohnen, Squash, später Wassermelonen und Weizen), Fischfang sowie meist im Winter die Jagd (Hirsche, Antilopen, Biber) in den angrenzenden Wäldern. Im Frühjahr/Sommer und Herbst versammelten sie sich in größeren Lagern und bewohnten dann leicht zu errichtende und transportable Wigwams (Wiikiaama, Einzahl: \"Wiikiaami\"), um auf die Büffeljagd zu gehen.", "section_level": 2}, {"title": "Stämme.", "content": "Die ersten Berichte über die „Illinois/Inoca“ weisen auf mindestens zwölf Stämme hin (ca. 1680), doch einige von diesen könnten unterschiedliche Namen desselben Stammes sein: Um 1750 hatten – vermutlich auf Grund Seuchen und andauernden Kriegen – mehrere Stämme sich benachbarten größeren Stämmen angeschlossen und ihre Identität verloren, so dass es nunmehr nur noch fünf Stämme gab, deren Identität als gesichert gilt: Von diesen fünf Stämmen existierten 1818 nur noch die Kaskaskia (Kaskaskia sowie Überlebende der Cahokia, Coiracoentanon, Chepoussa, Maroa, Tamaroa und Michigamea) und die Peoria die auf Grund der vorrückenden Frontier in einem Vertrag mit den USA alle Ansprüche sowie Landrechte östlich des Mississippi River abtraten; heute gibt es nur noch den Peoria Indian Tribe of Oklahoma (der zudem aus vielen Nachfahren der Miami-Stämme der Wea (Waayaahtanooki) und Piankashaw (Peeyankihšiaki) besteht).", "section_level": 2}, {"title": "Externe Beziehungen.", "content": "Aus frühen französischen Aufzeichnungen geht hervor, dass die „Illinois/Inoca“ und „Miami/Myaamiaki“ als sprachlich und kulturell identisch angesehen wurden. Außerdem wiesen beide kulturelle Ähnlichkeiten mit anderen zentralen Algonkingruppen (insbesondere Fox, Sauk, Kickapoo und Mascouten) auf und teilten darüber hinaus signifikante Merkmale mit Sioux-sprachigen Völkern des Mississippi Valley (Iowa, Oto, Missouri und Winnebago) und der angrenzenden Prärien (Kansa, Osage, Omaha, Ponca und Quapaw) (mit der charakteristischen Kombination aus dörflichem Ackerbau und Büffeljagd und der Organisation in Moieties). Trotz der sprachlich-kulturellen Gemeinsamkeiten standen sich die „Illinois/Inoca“ und „Miami/Myaamiaki“ (welche im späten 17. Jhd. nördlich und vom Beginn des 18. Jhd. bis Anfang des 19. Jhd. östlich von ihnen lebten) oftmals feindlich gegenüber und führten zeitweilig heftige Kriege gegeneinander. Die Beziehungen brachen in offene Feindschaft aus, als manche Bands der „Miami/Myaamiaki“ in den Biberkriegen (auch \"Franzosen- und Irokesenkriege\" genannt, 1640 bis 1701) nach mehreren verlustreichen kriegerischen Auseinandersetzungen und Niederlagen sich nun der militärisch überlegenen Irokesen-Liga (Naatowiaki, Einzahl: \"Naatowia\") und deren Verbündeten, den Briten, anschlossen und gemeinsam ins Land der „Illinois/Inoca“ eindrangen und diese gnadenlos bekämpften. Die „Illinois/Inoca“ hatten sich die Irokesen zu ihren erbitterten Feinden gemacht, als sie versprengten Bands der bereits seitens der Irokesen unterworfenen Völker der Wyandot, der Tionontati und der Neutrale Schutz boten und auf Verlangen diese nicht auslieferten – woraufhin die westlichen Irokesen-Stämme (Seneca, Cayuga und Onondaga) Strafexpeditionen schickten und die „Illinois/Inoca“ ab 1655 größtenteils das Illinois River Valley verließen und ans Westufer des Mississippi Rivers und nordwärts zur Green Bay an der Südküste der Oberen Halbinsel von Michigan zogen (1680 töteten Irokesen ca. 700 Tamaroa sowie weitere Hunderte Angehörige der Maroa, Espeminkia und Peoria, die versucht hatten, den Feinden standzuhalten); diese Raubzüge endeten erst mit dem Großen Frieden von Montreal 1701, der eine Niederlage für Neufrankreich und seine indianischen Verbündeten – einschließlich der „Illinois/Inoca“ – bedeutete. Nach dem Friedensschluss mussten die Irokesen sich nach Osten zurückziehen (blieben aber in Kontrolle des Ohio River Valleys und der dort ansässigen unterworfenen Algonkin-Stämme) und die stark militärisch und demographisch geschwächten „Illinois/Inoca“ kehrten in ihre alten Stammesgebiete zurück – jedoch mussten sie diese von nun an vermehrt mit aus dem Norden und Osten vor den Irokesen geflohenen Algonkin- und Sioux-Stämmen teilen. Während des French and Indian War (1754–1760) kämpften die „Illinois/Inoca“ wiederum auf Seiten ihrer alten Bundesgenossen, der Franzosen (Meehtikoošiaki, Einzahl: \"Meehtikoošia\"), während die „Miami/Myaamiaki“ auf Seiten Neuenglands kämpften; die militärische und zahlenmäßige Übermacht ihrer Feinde zwang die „Illinois/Inoca“ zum zweiten Mal ihr bereits geschrumpftes Stammesgebiet vollkommen aufzugeben. Zwar waren die fünf Stämme der Irokesen-Liga zwischen 1640 und 1760 sicher die gefährlichsten indigenen Feinde – jedoch gab es wahrscheinlich bereits vor dem Erstkontakt mit Europäern ständige kriegerische Auseinandersetzungen zwischen „Illinois/Inoca“ und Irokesen, die jedoch durch die Konkurrenz der Kolonialmächte England und Frankreich verschärft wurden. Insgesamt und im Rückblick ist festzuhalten, dass dieses Muster, in dem sich einheimische Stämme als Verbündete an kriegerischen Konflikten zwischen europäischen Mächten beteiligten oder beteiligt wurden, sich in keiner Weise für die einstigen Besitzer Nordamerikas auszahlte: Diese frühen Bündnisse und Allianzen änderten nichts an dem Umstand, dass, war der Machtkampf um die Vorherrschaft europäischer Mächte erst einmal entschieden, man sich nun der ehemaligen Verbündeten entledigte, ihre Lebensräume zurückdrängte, sie entrechtete, enteignete und dezimierte (siehe: Covenant Chain). Die Beziehungen zu anderen indianischen Stämmen und Allianzen wechselten im Laufe der Jahrhunderte – insbesondere als Folge der großen Fluchtbewegungen und Vertreibungen ganzer Stämme während der Biberkriege und der darauffolgenden Franzosen- und Indianerkriege (1688 bis 1763). Die damals militärisch überlegene und waffentechnisch besser ausgerüstete Irokesen-Liga (zuerst mittels der Niederländer, dann durch die Briten) versuchte ihre Stellung als Mittler im Pelzhandel in Nordamerikas zwischen den Franzosen und den westlichen Stämmen zuerst durch diplomatischen Druck und später mittels militärischer Gewalt zu behaupten und ein Handelsmonopol zu errichten. Die Irokesen versuchten hierbei ihr Territorium (zwecks der Jagd auf Biber) auf das Gebiet der benachbarten Stämme, hauptsächlich feindlicher Algonkin, auszudehnen; hierbei verlangten sie von diesen entweder sich der Liga zu unterwerfen und als Vasallen Mitglied des „Convenant Chain“ zu werden oder ihre Stammesgebiete sofort zu verlassen. Fügten sich die Stämme nicht unternahmen die Irokesen äußerst grausame Kriegszüge, fielen in die Stammesgebiete ein, verschleppten immer wieder Krieger, Frauen und Kinder in die Sklaverei und plünderten die Jagdgründe auf der Suche nach mehr Pelzen. Die Expansion der Irokesen und die Vertreibung der unterlegenen Stämme veränderte die Stammesgeographie in großen Gebieten Nordamerikas. Die Stammesgebiete der „Illinois/Inoca“ wurden auf Grund ihrer geographischen Lage (und der Nähe zu den Franzosen) im Laufe des späten 17. und frühen 18. Jhd. bald ein Fluchtort mehrerer Stämme aus dem Osten – und dies sorgte wegen der Ressourcenknappheit und Überjagung und Überfischung bald zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen. Während der späten 1630er zogen mit Feuerwaffen ausgestattete indianische Verbündete der Franzosen – Odawa (Taawaawaki – „Händler“, Einzahl: \"Taawaawa\") und Anishinabe/Ojibwe (Acipwiaki, Einzahl: \"Acipwia\") – auf die Untere Halbinsel von Michigan in die Jagdgründe der ansässigen Fox, Sauk, Mascouten, Kickapoo und Potawatomi und zwangen diese um 1640 sich über den Michigansee in Wisconsin in Sicherheit zu bringen; dort errichteten sie große von mehreren Stämmen gemeinsam bewohnte Siedlungen. Die Gebiete rund um Green Bay, am Westufer des Michigansees und am Lake Winnebago gehörten jedoch wiederum den dort siedelnden Winnebago (Wiinipiikwaki – „Volk des stinkenden Wassers“, Einzahl: \"Wiinipiikwa\") und Menominee (Naloominaki – „Volk des Wildreises“, Einzahl: \"Naloomina\") – beide traditionelle Feinde der „Illinois/Inoca“; die Winnebago hatten bereits frühere Versuche der Anishinabe zurückgeschlagen und zwangen 1641 die Potawatomi sich nach Norden zurückzuziehen, danach griffen sie auch die Fox an, die am Westufer des Lake Winnebago siedelten. Jedoch wurde ihre riesige Kanuflotte auf dem See durch einen Sturm versenkt und ca. 500 Krieger ertranken. Als sich die Winnebago in eine palisadenbewehrte Siedlung verschanzten, brach unter ihnen eine Epidemie und eine Hungersnot aus (da sie auf Grund der Fox-Krieger ihre Felder nicht bestellen konnten) und sie sandten Boten zu den „Illinois/Inoca“. Trotz ihrer Feindschaft sandten Letztere zum Entsatz ca. 500 Krieger mit Proviant zur Unterstützung, die „Illinois/Inoca“-Krieger wurden jedoch hinterrücks von den Winnebago ermordet. Daraufhin entsandten die „Illinois/Inoca“ eine große Strafexpedition und vernichteten bis auf wenige Überlebende fast alle Winnebago; wenige Überlebende konnten sich zu den Menominee flüchten, ca. 150 (meist Frauen und Kinder) wurden von den „Illinois/Inoca“ in die Sklaverei verschleppt (nach mehreren Jahren durften sie wieder zu ihren Verwandten heimkehren). Die nur ca. 500 überlebenden Winnebago vergaben den „Illinois/Inoca“ das Massaker nie und diese hatten eventuell einen wichtigen zukünftigen Verbündeten im Kampf gegen andere Stämme verloren. Bereits 1665 berichteten die Franzosen alarmiert, dass mehr als 30.000 geflüchtete Algonkin (Fox, Sauk, Ottawa, Mascouten, Miami, Kickapoo, Anishinabe und Potawatomi sowie einige Miami) die lokalen Winnebago und Menominee überrannt, deren Jagdgebiete übernommen und diese bereits ausgeplündert hatten, da dieses nördliche Gebiet auch nicht für Ackerbau geeignet war. Bald begannen die hungernden Stämme untereinander zu kämpfen und hatten bereits einen Krieg mit den Dakota-Sioux begonnen, da Algonkin-Jagdtrupps in deren Territorium vordrangen. Zu dieser Zeit waren auch die Dhegiha Sioux (Osage, Quapaw, Kansa, Omaha, and Ponca) gezwungen ihre Stammesgebiete entlang der Unterläufe des Ohio River und des Wabash Rivers aufzugeben und westlich des Mississippi Rivers zu ziehen. Die Omaha, Ponca und Kansa zogen den Missouri River flussaufwärts stellten keine unmittelbare Gefahr dar, jedoch zogen die Missouri an die Mündung des Grand River in den Missouri sowie die sehr aggressiven und kriegerischen Osage zum Unterlauf des Missouri und zum Osage River in West-Zentral-Missouri und wurden somit beide gefürchtete Feinde für die bereits am Westufer des Mississippi lebenden „Illinois/Inoca“. Die Quapaw (Kaahpaki, Einzahl: \"Kaahpa\") wiederum zogen südwärts an die Mündung des Arkansas Rivers in den Mississippi im heutigen Arkansas und vertrieben dort die ansässigen Chepoussa und Michigamea nach Norden. Zudem zählten die Pawnee entlang der Nebenflüsse des Missouri, des Platte, Loup und Republican River im heutigen Nebraska und nördlichen Kansas zu ihren Feinden, die oftmals Opfer von Sklavenjagden durch die „Illinois/Inoca“ wurden, die diese an die Franzosen verkauften (Der Sklavenhandel wurde so lebhaft, so dass die Bezeichnung \"“Pani”\" im 17. und 18. Jhd. ein Synonym für Sklave in Neufrankreich wurde). Erst im späten siebzehnten Jahrhundert verbesserten sich die Beziehungen zu den Stämmen im Westen, vermutlich weil die „Illinois/Inoca“ wieder östlich des Mississippi Rivers in ihre alten Stammesgebiete zurückgekehrt waren. Die „Illinois/Inoca“ waren durch die Überfälle und Kriege sowie mehrere Seuchen während der Biberkriege geschwächt und konnten nur schwer ihr bereits geschrumpftes Stammesgebiet verteidigen, da tauchten im achtzehnten Jahrhundert neue Feinde auf, die aus der Schwäche einen Nutzen ziehen wollten. Eine loose Koalition von Stämmen – einschließlich der Dakota (Šaahaki, Einzahl: \"Šaaha\"), Sauk (Saakiaki, Einzahl: \"Saakia\"), Fox, Kickapoo (Kiikaapooki, Einzahl: \"Kiikaapwa\") und Potawatomi (Wahoonahaki, Einzahl: \"Wahoonaha\") – versuchten von Norden in das Stammesgebiet einzudringen. Währenddessen begannen ebenfalls aus dem Süden die Shawnee (Šaawanooki, Einzahl: \"Šaawanwa\") und Chickasaw Druck auf die „Illinois/Inoca“ auszuüben, so dass diese zuletzt in ständige Kriege mit ihren nördlichen und südlichen Nachbarn verwickelt waren. Nach Ende des French and Indian War (1754–1760) hatten sie ihre einzigen dauerhaften Verbündeten, die Franzosen, verloren und die siegreichen Briten betrachteten die einstigen Stammesgebiete der „Illinois/Inoca“ als nun zum British Empire gehörend und die „Illinois/Inoca“ als Untertanen, denen auf Grund ihrer Treue zu den Franzosen jedoch nur schwer zu trauen sei. So kämpften sie schließlich fast alleine gegen die feindlichen Stämme, die vordringende Siedlungsgrenze sowie die damit einhergehenden Seuchen und der bald sich verbreitenden Alkoholismus unter den Stämmen. Zuerst mussten sie den Norden ihres Stammesgebiets aufgeben, dann große Teile im Osten, bald konnten sie sich jedoch nicht mehr selbst verteidigen und traten ihre Landansprüche östlich des Mississippi an die Amerikaner (Mihši-maalhsaki, Einzahl: \"Mihši-maalhsa\").", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Die meisten Informationen über die Lebensweise der Illinois stammen aus den Aufzeichnungen der französischen Entdecker zwischen 1673 und 1700, wie Jacques Marquette und Louis Jolliet. Sie berichteten ausschließlich über Besuche bei den Peoria und Kaskaskia, denn über die Kultur der Cahokia, Michigamea und Tamaroa ist fast nichts bekannt. Der Lebensunterhalt der Illinois wurde durch Ackerbau, Jagen, Fischen und Sammeln von Wildpflanzen bestritten. Der Anbau von Mais und das Sammeln von Wurzeln und wildwachsenden Pflanzen war Frauenarbeit, während die Männer auf die Jagd und zum Fischfang gingen. Der jährliche Kreislauf begann Ende März oder Anfang April, wenn die Menschen aus ihren Winterlagern in die Sommerdörfer zurückkehrten. Die Frauen verbrachten die erste Zeit mit dem Sammeln von Feuerholz, um sich danach dem Pflanzen von Mais ab Anfang Mai intensiv widmen zu können. Ab Juni verließen die meisten Bewohner ihre Dörfer und zogen gemeinsam zur Büffeljagd, die etwa sechs Wochen dauerte. Ende Juli konnte der erste Mais geerntet und getrocknet werden, dem die zweite Ernte Ende August folgte. Danach verließen die Bewohner erneut ihre Dörfer, um die Winterlager zu errichten. Außer Mais bauten die Illinois Bohnen, Squash und Wassermelonen an. Frauen sammelten außerdem eine Vielzahl an Knollen, Nüssen, Beeren und Früchten. Bei der gemeinsamen Büffeljagd wurde eine Herde von jungen Männern eingekreist, welche die Tiere in einen vorbereiteten Hinterhalt trieben und töteten. Das Fleisch der Bisons wurde getrocknet und damit konserviert und die präparierten Felle dienten als Winterbekleidung. Zur Jagdbeute zählten auch Hirsche, Bären, Truthähne, Luchse und Pumas. Die Sommerlager lagen am Ufer der Flüsse und erstreckten sich manchmal über beachtliche Distanzen. Das von Marquette und Joliet 1673 besuchte Peoria-Dorf zählte 300 Hütten, das 1677 besuchte Kaskaskia-Dorf bestand sogar aus 351 Hütten. Jedes Dorf hatte vermutlich ein größeres Gebäude, das für Rituale und als Gemeinschaftsunterkunft Verwendung fand. Die Sommerhütten hatten einen rechteckigen Grundriss und bestanden aus gebogenen Baumschösslingen, die mit Schilfmatten bedeckt waren. Sommercamps wurden gewöhnlich am Rand von Prärien errichtet, an Orten, die Schatten boten und gegen plötzliche Angriffe verteidigt werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zu Beginn des Kontakts mit Europäern waren die Illinois von den Irokesen, die zu dieser Zeit schon Feuerwaffen besaßen, nach Westen verdrängt worden. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts konzentrierten sich die meisten Illinois entlang des Illinois Rivers von Starved Rock bis zum Mississippi River, wohin sie vor den Überfällen der Dakota, Fox, Sauk und anderer nördlicher Stämme ausgewichen waren. Um 1667 bekam der französische Außenposten \"Chequamegon\" erstmals Besuch von einer Gruppe der Illinois. 1673 beobachtete Marquette bei den Peoria den Besitz französischer Handelsgüter, darunter auch Gewehre. Die Aussicht auf engere Handelsbeziehungen mit den Franzosen veranlasste offenbar die nördlichen Illinois-Stämme, sich bevorzugt im großen Kaskaskia-Dorf beim heutigen \"Starved Rock State Park\" niederzulassen. Dieser Ort wurde 1680 von den Irokesen überfallen und zerstört, zwei Jahre später aber an derselben Stelle als \"La Salles Fort und Trading Post\" wieder aufgebaut. Zu den Bewohnern zählten außer den Kaskaskia auch Angehörige der Miami und Shawnee. 1691 zwang der Mangel an Feuerholz die Bewohner, weiter flussabwärts die neue Siedlung \"Pimitéout\" am Lake Peoria zu gründen. Inzwischen hatten die südlichen Illinois-Stämme begonnen, statt einer großen Siedlung viele kleinere Dörfer im \"American Bottom\" einzurichten. Die Cahokia lebten weiterhin in ihrem traditionellen Wohngebiet am Zusammenfluss von Illinois River und Mississippi, während die Tamaroa zum östlichen Ufer des Mississippi und die Michigamea um 1693 nach Norden zum Kaskaskia River zogen. Um 1700 verließen die Kaskaskia Pimitéout, gefolgt von den französischen Händlern und Missionaren, und zogen nach Süden an den Mississippi bei \"Fort de Chartres\". Die Illinois-Stämme verbündeten sich mit bestimmten französischen Ansiedlungen: Die Cahokia mit dem französischen gleichnamigen \"Cahokia\", die Michigamea mit \"Fort de Chartres\", die Kaskaskia und Tamaroa mit dem französischen \"Kaskaskia\". Im Verlauf des 18. Jahrhunderts schrumpfte die Bevölkerungszahl der Illinois-Stämme dramatisch und schließlich gab es nur noch wenige Überlebende. Einer der Gründe für den Verfall war der nicht endende Krieg mit den Stämmen aus Wisconsin, der begann, als die Überfälle der Irokesen aufhörten. Die Peoria waren aufgrund ihres nördlichen Wohngebiets besonders gefährdet und litten unter permanenten Angriffen ihrer Feinde. Die Ermordung des Ottawahäuptlings Pontiac durch einen Angehörigen der Illinois provozierte Vergeltungsaktionen von verschiedenen nördlichen Algonkin-Stämmen, wodurch ihre Bevölkerungszahl weiterhin abnahm. Im späten achtzehnten Jahrhundert wurden sie schließlich nach Süden vertrieben. Die im Süden lebenden Illinois-Stämme verdankten den Franzosen einen gewissen Schutz. Dennoch litten sie unter der Armut und dem Verlust ihrer kulturellen Identität, so dass zahlreiche Angehörige dem Alkohol verfielen. Eine offenbar erfolgreiche Missionierung führte zur völligen Abhängigkeit von den Franzosen. Sie folgten diesen und zogen über den Mississippi bis zum Beginn des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, in dem die Kaskaskia Verbündete der Amerikaner wurden. Im frühen neunzehnten Jahrhundert lebten die Reste der Illinois überwiegend westlich des Mississippi und begannen ihr Land zu verkaufen. 1832 bestanden die Illinois nur noch aus wenigen Stammesangehörigen, die ihre Identität verloren hatten, und bezogen eine Reservation im östlichen Kansas. Hier entstand eine neue Bewegung unter dem Baptisten Peoria, die zur kulturellen Anpassung führte und ihr gemeinsames Leben als Peoria sicherte. 1854 vereinigten sie sich mit den Resten der Wea und Piankashaw und nannten sich \"Confederated Peoria\" (Vereinigte Peoria). Die fortschreitende Besiedlung von Kansas zwang sie schließlich, in eine neue Reservation im nordöstlichen Oklahoma zu ziehen. Sie wurden 1940 als \"Peoria Indian Tribe of Oklahoma\" bundesstaatlich anerkannt. Allerdings gibt es kaum noch Überreste ihrer traditionellen Kultur.", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Erste Schätzungen der Bevölkerungszahl erfolgten in der Angabe von Hütten oder Kriegern und bezogen sich nur auf die nördlichen Stämme. 1673 berichtete Marquette von rund 300 Hütten im Peoria-Dorf und 74 Hütten in der Kaskaskia-Siedlung. Um 1677 gab es hier einschließlich der Peoria und anderer Stämme insgesamt 351 Hütten. Louis Deliette ermittelte für 1691 in der Pimitéoui-Siedlung, Sammlungsort für die nördlichen Illinois, insgesamt 260 Hütten mit 800 Kriegern, das heißt Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Bei den Cahokia und Tamaroa ermittelte er nur 60 Hütten. Céloron schätzte 1736 für alle Illinois-Stämme eine gesamte Population von 2.400 Stammesangehörigen, davon 600 Krieger. Um 1756 war diese Zahl auf 1.720 Personen geschrumpft. Auch in den folgenden Jahren sank die Bevölkerungszahl, so dass bis 1840 nur noch rund 200 Personen überlebt hatten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Illinois oder Illinois-Konföderation, auch Inoca oder Illini bzw. Illiniwek, waren eine lose Konföderation von mindestens zwölf Algonkin sprechenden Indianerstämmen, deren Stammesgebiete zu Beginn des 17. Jahrhunderts sich über große Teile des heutigen Mittleren Westens erstreckten und hierbei die heutigen US-Bundesstaaten Illinois sowie die angrenzenden Staaten Missouri, Iowa und Arkansas umfasste.", "tgt_summary": "伊利诺伊联盟(英语:Illinois Confederation),有时亦称为伊利尼维克人(英语:Illiniwek)或Illini,是一个位于北美洲上密西西比河河谷,拥有12至13个美洲原住民部落的集团。其中包括密歇根人(Michigamea)、默因维纳人(Moingwena)、塔马洛阿人(Tamaroa)、金科亚人(Chinkoa)、马洛阿人(Maroa)、卡霍基亚人(Cahokia)、卡斯卡斯基亚人(Kaskaskia)、佩奥利亚人(Peoria)、埃斯佩明基亚人(Espeminkia)等等。在17世纪与欧洲人接触时,据信他们有逾10,000人。多数的伊利诺伊人使用迈阿密-伊利诺伊语语的方言,阿尔冈昆语族的一员,已知例外是使用苏安语的密歇根人。它们占据了从现代爱荷华州到现代芝加哥南部的密歇根湖岸边到现代阿肯色州的宽阔倒三角形。到了18世纪中,只剩下五个主要部落:卡霍基亚、卡斯卡斯基亚、密歇根、佩奥利亚和塔马洛阿。", "id": 2507460} {"src_title": "Lokalität (Physik)", "tgt_title": "定域性原理", "src_document": [{"title": "Lokalität in der Newtonschen Physik.", "content": "In der klassischen Physik bzw. der newtonschen Mechanik wird die Fragestellung, wann sich welche Ereignisse beeinflussen können, nicht explizit untersucht, jedoch ergibt sich als direkte Folge der newtonschen Grundannahmen (absolute Zeit, absoluter Raum usw.), dass prinzipiell jedes Ereignis jedes andere beeinflussen kann. Mit anderen Worten, es sind beliebige Fernwirkungen möglich. Typisches Beispiel ist das (veraltete) klassisch-newtonsche Konzept der Gravitation, nach dem sie beliebig fern und instantan wirkt.", "section_level": 1}, {"title": "Lokalität in der speziellen Relativitätstheorie.", "content": "In Einsteins spezieller Relativitätstheorie wurden die newtonschen Begriffe von Raum und Zeit modifiziert, sodass eine Neubeantwortung der obigen Fragestellung interessant wurde. Dabei hat sich gezeigt, dass es Ereignisse gibt, die sich prinzipiell nicht beeinflussen können. Das sind z. B. Paare von Ereignissen, die sich nicht durch die Weltlinie eines Lichtstrahls verbinden lassen, denn in der speziellen Relativitätstheorie wird die Lichtgeschwindigkeit als oberste Grenzgeschwindigkeit angesehen. \"Beispiel:\" Ein Ereignis A, hier und jetzt auf der Erde, und ein Ereignis B, das ein Jahr später auf Alpha Centauri stattfindet, können nicht durch einen Lichtstrahl verbunden sein, da Alpha Centauri vier Lichtjahre entfernt liegt und der Lichtstrahl Alpha Centauri nach einem Jahr noch nicht erreicht hat. Da ein \"Einfluss\" – gleich welcher Art – nicht schneller als Licht sein kann, können sich A und B nicht gegenseitig beeinflussen. Physiker sprechen hierbei von einer \"raumartigen\" Trennung der Ereignisse A und B. Man sagt auch, dass das Ereignis B für das Ereignis A \"nicht-lokal\" ist (siehe auch Lichtkegel). Es ist eine fundamentale Aussage der (speziellen) Relativitätstheorie, dass die Kausalität, also die strenge Abfolge von Ursache und Wirkung, nur dann erhalten bleibt, wenn sich die Ereignisse A und B nicht gegenseitig beeinflussen können. Da man die Kausalität nicht aufgeben möchte, akzeptiert man eher das Vorhandensein von Ereignissen, die sich nicht beeinflussen können. Man formuliert daher in der speziellen Relativitätstheorie das \"Prinzip der Lokalität:\" Nur \"lokale\" Ereignisse können einen physikalischen Vorgang beeinflussen. In dieser Bedeutung gilt das Prinzip auch in relativistischen Quantenfeldtheorien.", "section_level": 1}, {"title": "Nichtlokalität der Quantentheorie.", "content": "In der zunächst dominierenden Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik sieht die Situation anders aus. Die Quantentheorie wurde einige Jahre nach der Relativitätstheorie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts formuliert. Sie wurde dabei gänzlich aus nicht-relativistischen Prinzipien aufgebaut; Fragen der Lokalität spielten zunächst keine Rolle. Grundsätzlich besagt die Quantenmechanik, dass für die Verteilung der Ergebnisse einer Messung bestimmter physikalischer Größen („Messwerte“) lediglich Wahrscheinlichkeiten angegeben werden können. Ein typisches Beispiel ist die Verteilung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons im Atomorbital. Sie ist nirgends null, weder sehr nah am Atomkern, noch in einer Entfernung von Lichtjahren (obgleich dort sehr niedrig bzw. fast null). Diese Aufenthalts-Wahrscheinlichkeitsverteilung wird durch das Betragsquadrat der Amplitude der Wellenfunktion beschrieben. Im Augenblick einer wirklichen Messung („Wo ist das Elektron jetzt?“) wird die Wahrscheinlichkeit am gefundenen Ort des Elektrons eins, überall sonst null. Dieser Übergang wird als Kollaps der Wellenfunktion bezeichnet. Die Frage, auf die die Quantenmechanik nur implizit eine Antwort gibt, ist, ob der Kollaps der Wellenfunktion \"instantan\" (augenblicklich) erfolgt oder sich „nur“ mit Lichtgeschwindigkeit fortpflanzt. Mit anderen Worten: Wenn eine Ortsmessung eines Elektrons auf der Erde erfolgt, wie schnell ändert die Wellenfunktion ihren Wert auf null auf Alpha Centauri? Sofort oder erst in vier Jahren? Die implizite Antwort der Quantentheorie heißt: Der Kollaps der Wellenfunktion erfolgt instantan, ist also \"nicht-lokal\" (impliziert daher Fernwirkungen). Genau diesen Umstand bezeichnet man als \"Quanten-Nichtlokalität.\" Ein wichtiges Gedankenexperiment, das diese Thematik betrachtet, ist das Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon. Diese theoretischen Ausführungen kann man jedoch bereits mit verschränkten Quantenpaaren praktisch nachspielen, wo eine quantenmechanische Messung an einem Ort einen Kollaps der Wellenfunktion an einem anderen Ort nach sich zieht. Dabei zeigt sich, dass zwar der Kollaps der Wellenfunktion instantan erfolgt, jedoch keine echten Informationen übertragen werden können, sodass die Einstein-Kausalität dennoch erhalten bleibt. Diese Ergebnisse entsprechen der Kopenhagener Interpretation der Quantenmechanik, die der Wellenfunktion keine unmittelbare physikalische Realität zuschreibt, sondern nur den Messergebnissen. Der „Kollaps“ der Wellenfunktion ist daher kein messbares Phänomen, d. h. kein physikalisches Phänomen, das mit Lichtgeschwindigkeit „übertragen“ werden müsste. Unser Wissen über die realisierte Möglichkeit des Messprozesses an einem Teil des verschränkten Paares schließt lediglich bestimmte Messergebnisse an dem anderen Teil aus. Welche Messergebnisse ausgeschlossen sind, weiß man jedoch nur, wenn man das erste Messergebnis kennt. Diese Information muss klassisch, also unter Berücksichtigung von Lokalität, übertragen werden. Allerdings bietet diese Quantenteleportation die Möglichkeit einer besonders sicheren Verschlüsselung: Wenn Sender und Empfänger jeweils einen Teil eines verschränkten Paares besitzen, so können sie einander verschlüsselte Botschaften zusenden, die prinzipiell von Dritten nicht unbemerkt abgehört werden könnten (Quantenkryptografie). Allerdings gilt das nur für den Fall, dass der „Lauscher“ einen \"klassischen Messvorgang\" bei der Bestimmung des Quantenzustands eines abgefangenen Teilchens verwendet. Einer Gruppe von US-Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology gelang es im November 2006 in einer nach dem BB84-Protokoll verschlüsselten Nachricht bis zu 40 % der Übertragung unbemerkt abzuhören – allerdings in einer Simulation und unter Laborbedingungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lokalität ist in der Physik die Eigenschaft einer Theorie, dass Vorgänge nur unmittelbare Auswirkungen auf ihre direkte räumliche Umgebung haben. Nichtlokalität lässt auch zu, Effekte mit Fernwirkungen vorherzusagen.", "tgt_summary": "在物理学中,定域性原理(英语:Principle of locality),又称局域性原理、区域性原则,认为一个特定物体,只能被它周围的力量影响。包涵了定域性原理的物理学理论,被称为是一个定域理论。根据经典物理学的场论的看法,某一点的行动,影响到另一点,在中间的空间,例如场,会成为运动的中介。要对另一个点造成影响,一个波或是粒子,必须先行经两点中间的空间,之后才能造成影响。", "id": 1858868} {"src_title": "ArcGIS", "tgt_title": "ArcGIS", "src_document": [{"title": "Verwendung und Anwendungsbereiche.", "content": "ArcGIS wird u. a. im militärischen Bereich, im Katastrophenschutz, von Kommunen und von Sicherheitsbehörden, insbesondere von Polizeibehörden des Bundes und verschiedener Bundesländer (z. B. Bayern, Bremen) verwendet. So setzt die Abteilung „Polizeilicher Staatsschutz“ beim Bundeskriminalamt ArcGIS zur Auswertung geografischer Daten ein. Auch beim Predictive Policing z. B. mit PRECOBS, einer Software zur Kriminalprognose und crime mapping finden Geoinformationssysteme wie ArcGIS Anwendung. Mit einem Dashboard für ArcGIS wird die aktuelle Verbreitung des Coronavirus (COVID-19) sowohl von der Johns Hopkins University als auch der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Robert Koch-Instituts übersichtlich dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "ArcGIS im Desktop: ArcView, ArcEditor, ArcInfo, ArcReader, ArcGIS Explorer.", "content": "Die drei Produktskalierungen (Produkt-Varianten mit wachsender Mächtigkeit) ArcView, ArcEditor und ArcInfo unterscheiden sich in den beigefügten Funktionen. Ab der Version 10.1 wurde aus ArcView die Version Basic, aus ArcEditor die Version Standard und aus ArcInfo die Version Advanced. Der Aufbau der drei Produkte ist aber ansonsten gleich. Zu dem Produkt gehören vier verschiedene Hauptprogramme: Die Produkte können über Erweiterungen (sogenannte Extensions) um Funktionen ausgebaut werden. ArcReader dient als kostenloses Programm zur Anzeige vorgefertigter Karten oder Globen aus ArcMap bzw. ArcGlobe im PMF-Format (Portable Map File). ArcGIS Explorer ist ein kostenloser 3D-Viewer, mit dem sowohl Dienste als auch lokale Geodaten visualisiert und analysiert werden können.", "section_level": 1}, {"title": "ArcGIS im Server: ArcSDE, ArcGIS Server, ArcGIS Server Image.", "content": "ArcSDE bezeichnet die Erweiterung von Datenbankmanagementsystemen (DBMS) um die räumliche Datenverwaltung. Unterstützte DBMS sind dabei Oracle, Microsoft SQL Server, DB2, Informix und PostgreSQL. Die Geodaten liegen dabei im DBMS, die Verwaltung und der Zugriff auf die geographischen Koordinaten wird durch ArcSDE gewährleistet. Ab Version 9.2 wird ArcSDE unter dem Begriff \"ArcGIS Server\" verwendet. ArcGIS Server bezeichnete ursprünglich die Software zur Bereitstellung verschiedener Geodienste, ab Version 9.2 wird auch ArcSDE dazugerechnet. Wie im Desktopbereich gibt es drei verschiedene Ausprägungen, die sich in den angebotenen Funktionen unterscheiden: \"Basic\" (Geodatenbank, Replikation), \"Standard\" (zusätzlich 2D-, 3D-Karten), \"Advanced\" (zusätzlich Geoprozessierung). Über ArcGIS Server können Kartendienste (2D), Globedienste (3D), Geoprozessierungsdienste (Analysen), Geodatendienste (Datenzugriff), sowie Geokodierungs- und Geometriedienste angeboten werden. Als Standardprotokoll der Dienste dient SOAP und REST, für die verschiedenen Ausprägungen gibt es noch zusätzliche Protokolle, wie z. B. KML, WMS, WCS und WFS. ArcGIS Server beinhaltet zusätzlich Komponenten zur Erstellung von Klienten, u. a. auf ASP.NET, Java, JavaScript oder Flex. ArcGIS Server beinhaltete bis zur Version 9.3 einen per Webinterface bedienbaren Generator für Anwendungen. Ab Version 10 ist Web ADF nicht mehr verfügbar. Alternativ zum WebADF von ESRI gibt es aktuell nur ein Content-Management-System für Flex-Karten. Weiterhin ist die Software wie im Desktop über Extensions erweiterbar. ArcGIS Server Image dient zur schnellen Anbindung dateibasierter Rasterdaten in die Serviceschnittstelle. Um einen schnellen Bildaufbau beim Kartenabruf zu ermöglichen, bietet ArcGIS Server die Möglichkeit, Karten vorzuberechnen und als Bildkachel abzuspeichern (siehe Tile Cache). Die Generierung dieser Kartencaches kann vom Dienstprogramm ArcCatalog angesteuert werden, insbesondere bei der.Net Version von ArcGIS Server. Bei ArcGIS Server für Java/Linux besteht zusätzlich die Möglichkeit, Caches über Shell-Skripte anzulegen. Die Shell-Skripte rufen Java auf, das dann Python aufruft. Eine automatische Cache-Generierung über Python Skripte ist möglich. ArcIMS ist ein weiteres und schon länger verfügbares Produkt zur Bereitstellung von Karten-, Geodaten- und Metadatendiensten. Die Kartendienste werden in einer XML-Datei definiert, die beim Start des Services ausgelesen und interpretiert wird (AXL-Datei). ArcIMS hat mit Version 10.0 im Sommer 2010 die letzte Version erreicht. Das Produkt ArcIMS wird danach nicht mehr fortgesetzt. ArcIMS soll vollständig durch ArcGIS Server Produkte ersetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "ArcView GIS 3.x.", "content": "Durch die integrierte Programmierumgebung auf Basis der Programmiersprache \"Avenue\" und die Erweiterung \"Dialog Designer\", mit der Benutzerschnittstellen erstellt werden können, lassen sich Oberfläche und Funktionalitäten von ArcView GIS 3.x anpassen und erweitern. In seiner vollen Funktionalität kann die Software jedoch erst durch extensive Einbindung von Benutzererweiterungen (User-Extensions) genutzt werden. Einige besonders leistungsfähige und verbreitete Erweiterungen sind hier aufgeführt: Avenue-Scripte und Erweiterungen für ArcView GIS 3.x sind nicht mit den Programmversionen 8.x/9.x kompatibel.", "section_level": 1}, {"title": "Dateiformate.", "content": "Eine Liste der von ArcGIS zu lesenden Formate finden sich in der ArcGIS-Onlinehilfe. Die Firma ESRI hat eine Liste von Elementtypen veröffentlicht, die zu ArcGIS Online hinzugefügt werden können. Bei Rasterdaten unterstützt ArcGIS mehrere Formate zum Lesen und Schreiben. Ein eigenes Rasterdatenformat wird in der aktuellen Version nicht angeboten. Ein immer noch häufig verwendetes Dateiformat für den Austausch von Vektordaten sind Shapedateien (*.shp/shx/dbf). Ab Version 8.0 ist die sogenannte Personal GeoDatabase hinzugekommen, die auf der Microsoft Jet Engine basiert (*.mdb-Dateien). In Version 9.2 wurde zusätzlich die File Geodatabase (*.gdb-Verzeichnisse) eingeführt. Beide Geodatabase-Varianten können sowohl Vektor- als auch Rasterdaten enthalten und liegen im Dateisystem vor, so dass ein einfacher Austausch möglich ist. Zur optimierten Datenübertragung wurde die Smart Data Compression entwickelt, die komprimierte Objekte und ihre Merkmale in einer Datei zusammenfasst. Die Projekte selbst werden unter ArcView 3 als *.apr-Dateien und unter ArcView 8 und höher als *.mxd-Dateien gespeichert. Ab ArcGIS Desktop version 9.3.1 besteht die Möglichkeit, Projekte für Map-Services in einem dafür optimierten Format namens Map Service Definition zu speichern. Einzelne Layer und Gruppenlayer liegen im *.lyr Format vor. Die sogenannten Toolboxen, die Geoverarbeitungsprozesse speichern, werden als *.tbx Dateien gespeichert, können aber auch direkt als Python-Skripte abgelegt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Das Geoinformationssystem ArcView lässt sich sowohl in der alten Version ArcView GIS 3.x als auch in den Versionen ArcView 8.x/9.x durch die Einbindung von Erweiterungen sehr stark ausbauen. Diverse Erweiterungen, die als proprietäre Software vom Unternehmen ESRI angeboten werden, erweitern das GIS um zusätzliche räumliche Funktionalitäten:", "section_level": 1}, {"title": "Freie Alternativen.", "content": "Als freie Software sind folgende Geoinformationssysteme verfügbar:", "section_level": 1}], "src_summary": "ArcGIS ist der Oberbegriff für verschiedene Geoinformationssystem-Softwareprodukte des Unternehmens ESRI. Die Softwareprodukte werden dabei nach der Art der Anwendung unterteilt: In der Produktfamilie \"ArcGIS Desktop\" gibt es \"ArcView\", \"ArcEditor\" und \"ArcInfo\", die sich nur im Funktionsumfang unterscheiden, \"ArcReader\" und \"ArcGIS Explorer\" als kostenlose Viewerprodukte und \"ArcGIS Engine\" als Programmierumgebung für die Erstellung eigener Desktopprogramme. Im Serverbereich (\"ArcGIS Server\") wird zwischen \"ArcSDE\" als Datenbankkomponente, \"ArcGIS Server\", \"ArcGIS Server Image\" und \"ArcIMS\" unterschieden. Für mobile Endgeräte gehören \"ArcGIS Mobile\" und \"ArcPad\" in die Produktgruppe. Weiterhin gibt es einige Geodaten- und Online-Dienste, die unter dem Oberbegriff gelistet werden. \"ArcObjects\" ist der Name für die Sammlung von Programmbibliotheken, die als Grundlage der ArcGIS-Softwareprodukte für die eigene Softwareentwicklung dient.", "tgt_summary": "ArcGIS是由ESRI出品的一个地理资讯系统系列软件的总称。可以依不同应用平台分成以下版本:", "id": 2521558} {"src_title": "James G. Blaine", "tgt_title": "詹姆斯·G·布莱恩", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "James G. Blaine war der Sohn eines reichen Grundbesitzers schottisch-irischer Abstammung und Urenkel von Colonel Ephraim Blaine, der im Unabhängigkeitskrieg eine wichtige Rolle spielte. Er machte seinen Schulabschluss 1847 auf dem \"Washington College\" in Pennsylvania und zog 1853 nach Augusta in Maine, wo er als Redakteur bei der Zeitung \"Kennebec Journal\" eine Stelle fand.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Von 1859 bis 1862 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Maine. Blaine stieg schnell zu einem der führenden Köpfe der Republikanischen Partei auf. Ab 1862 wurde er Mitglied des Kongresses und fiel als geschickter Redner auf. Daraufhin wurde er vom Repräsentantenhaus zu dessen Vorsitzenden (Speaker) gewählt. Im Jahr 1877 schickte ihn die Regierung von Maine in den US-Senat. In den Jahren 1876 und 1880 wurde er vom gemäßigten Teil seiner Partei als Kandidat für die Präsidentschaftswahl aufgestellt, erreichte aber auf der Republican National Convention nicht die Mehrheit. James A. Garfield, der mit ihm eng befreundet war, berief ihn am 4. März 1881 als Außenminister in sein Kabinett. Als Außenminister arbeitete er daran, den Einfluss der USA in den übrigen Staaten des amerikanischen Kontinents zu erweitern und zu vergrößern. Doch war seine Einmischung im Salpeterkrieg zwischen Chile, Peru und Bolivien nicht erfolgreich, und Blaine trat daher unter dem neuen Präsidenten Chester A. Arthur im Dezember 1881 zurück. Im Jahr 1884 wurde er auf dem Nominierungsparteitag in Chicago zum Präsidentschaftskandidaten ernannt; er unterlag aber in einem heftigen und aggressiv geführten Wahlkampf dem demokratischen Kandidaten Grover Cleveland mit einem Ergebnis von 48,9 % zu 48,3 %. Vor allem der Ausspruch eines prominenten Wahlkampfmitarbeiters, die Demokraten seien die Partei von „Rum, Romanismus und Rebellion“ schadete Blaines Ruf bei den irisch-katholischen Wählern im wichtigen Bundesstaat New York. Da half auch sein Bonmot \"Down with British Free Trade and Up with the Irish Flag\" nichts. Unter Präsident Benjamin Harrison wurde er von 1889 bis 1892 noch einmal Außenminister.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrung.", "content": "Nach James G. Blaine wurden folgende Orte in den USA benannt: Blaine County (Idaho), Blaine County (Montana), Blaine County (Oklahoma) und Blaine County (Nebraska) sowie die Stadt Blaine im Bundesstaat Washington und Blaine in Maine.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Gillespie Blaine (* 31. Januar 1830 in West Brownsville, Washington County, Pennsylvania; † 27. Januar 1893 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Politiker der Republikaner, der 1881 für einige Monate Außenminister war und als Kandidat seiner Partei bei der Präsidentschaftswahl 1884 Grover Cleveland unterlag. Von 1889 bis 1892 war er nochmals Außenminister.", "tgt_summary": "詹姆斯·吉莱斯皮·布莱恩(英语:James Gillespie Blaine,1830年-1月31日-1893年-1月27日),美国律师、政治家,曾经担任美国众议院议长、缅因州联邦参议员和两任美国国务卿。于1884年被提名为总统候选人,以微弱劣势败给民主党人格罗弗·克利夫兰。布莱恩是19世纪后期共和党的领袖人物,也是共和党内温和的改良主义派系“混血儿”派的拥护者。", "id": 229302} {"src_title": "Sprünge im Eiskunstlauf", "tgt_title": "花样滑冰的跳跃动作", "src_document": [{"title": "Drehrichtungen.", "content": "Die meisten Eiskunstläufer drehen sich bei den Sprüngen und Pirouetten nach \"links\". Es gibt jedoch einige, die sich nach \"rechts\" drehen. Die wenigsten Eiskunstläufer können Sprünge in beiden Drehrichtungen durchführen. Der Einfachheit halber werden alle Sprünge üblicherweise als \"„Nach-links-Dreher“\" beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Phasen eines Sprunges.", "content": "Charakteristische Merkmale eines richtig durchgeführten Sprunges sind Intensität, d. h. Höhe und Schnelligkeit, und die sich daraus ergebene Sprunglänge. Ein Sprung besteht aus fünf Phasen: Bei den Sprungkombinationen unterscheidet man acht Phasen: Einlauf, Absprung, Rotation, Landung und Ausfahrt aus dem ersten Sprung, Absprung, Rotation, Landung und Ausfahrt aus dem zweiten Sprung.", "section_level": 1}, {"title": "Aufteilung der Sprünge.", "content": "Sprünge lassen sich nach folgenden Kennzeichen aufteilen: 1. nach den vier Grundfiguren in dem Pflichtlauf Bei Sprüngen ohne Rotation: 2. nach den Kanten 3. dabei ist der Absprung möglich 4. die Landung ist möglich 5. Nach der Rotation Durch Kombination diesen Möglichkeiten lassen sich über 130 verschiedene Sprünge durchführen.", "section_level": 1}, {"title": "Sprungelemente.", "content": "Als Sprungelement bezeichnet man:", "section_level": 1}, {"title": "Einzelsprünge.", "content": "Einzelsprünge werden sowohl im Einzellauf als auch im Paarlauf durchgeführt. Die heutige Weltklasse in den Herrenwettkämpfen erfordert schon vierfache Sprünge (bis heute sind es Toeloop, Salchow und Flip); bei den Damen werden dreifache Sprünge benötigt. Jedoch fangen einige Damen bereits an, vierfache Sprünge zu zeigen. Es gibt sechs Grundsprünge. Alle sechs werden rückwärts auswärts gelandet, haben jedoch unterschiedliche Einlauf- und Absprungsphase, nach denen man sie unterscheiden kann. Eine Variation ist der \"Tano-Sprung\", bei dem der Eiskunstläufer seinen Arm über den Kopf streckt. Das macht ihn erheblich schwieriger als einen „normalen“ Sprung. Den Namen bekam diese Variation nach dem kalifornischen Eiskunstläufer Brian Boitano, der als Erster einen dreifachen Lutz mit gehobenem Arm gesprungen hat.", "section_level": 2}, {"title": "Verbindungssprünge.", "content": "Es gibt eine Anzahl weiterer Sprünge, die gewöhnlich mit einfacher Drehung durchgeführt werden und meistens als Verbindungselemente in den Sprungfolgen eingesetzt sind. Diese schließen beispielsweise ein:", "section_level": 2}, {"title": "Geworfene Sprünge.", "content": "Ein geworfener Sprung (engl. \"throw\") ist ein paarlaufspezifisches Element. Die Dame führt einen gewöhnlichen Sprung durch, während der Mann ihr bei dem Absprung einen zusätzlichen „Stoß“ gibt. Für einen geworfenen Sprung ist die Höhe und Länge des Sprunges charakteristisch. Die Namen der geworfenen Sprünge sind von den Einzelsprüngen abgeleitet: Wurf-Axel, Wurf-Lutz, Wurf-Salchow, Wurf-Toeloop. Bei den Wettbewerben werden sie doppelt oder dreifach durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Sprungfolgen.", "content": "Eine Sprungfolge (engl. \"jump sequence\") besteht mindestens aus zwei Sprüngen, zwischen denen ein Fußwechsel erfolgt oder Umdrehungen durchgeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Sprungkombinationen.", "content": "Eine Sprungkombination (engl. \"jump combination\") besteht aus mindestens zwei Sprüngen, die unmittelbar nacheinander folgen. Der zweite Sprung wird von der gleichen Kante abgesprungen, auf der der erste Sprung landete (d. h. es gibt keine Umdrehungen oder Fußwechsel zwischen den Sprüngen).", "section_level": 2}, {"title": "Anzahl der Sprünge.", "content": "Die Anzahl der Sprünge, Sprungfolgen und Sprungkombinationen ist sowohl im Kurzprogramm als auch in der Kür durch das ISU-Wertungssystem für Eiskunstlauf und Eistanzen bestimmt:", "section_level": 1}, {"title": "Fehler und Bewertung.", "content": "Jedes Sprungelement hat seinen eigenen Grundwert. So hat zum Beispiel ein vierfacher Toeloop den Grundwert 10,3, ein dreifacher Axel 8,5, ein dreifacher Lutz 6, ein dreifacher Flip 5,3, ein dreifacher Rittberger 5,1, ein dreifacher Salchow 4,2, ein dreifacher Toeloop 4,1 und ein doppelter Axel 3,3. Die Preisrichter ordnen dann die Qualität des Sprungelements innerhalb des Bereiches von +3 bis −3. Für jeden Fehler gibt es einen entsprechenden Abzug. Als Fehler gelten:", "section_level": 1}, {"title": "„Gemogelte“ Sprünge.", "content": "Eigentlich dürfte es sie nicht geben. Trotzdem findet man Eiskunstläufer, die einen Sprung „mogeln“, entweder weil sie die Schwierigkeit nicht beherrschen, oder weil sie ihren Einlauf schlecht berechnet haben, oder weil sie sich während der Ausbildung schlechte Gewohnheiten angeeignet haben (abgestumpfter Absprung, aufgerollter Sprung, unvollständige Drehungen, unsichere Landung). Ein Beispiel: Aus dieser Hinsicht ist Lutz vielleicht der diskutabelste Sprung. Lutz „Gemogelter“ Lutz", "section_level": 2}, {"title": "Die Erfinder.", "content": "Vier der sechs Grundsprünge tragen die Namen ihrer Erfinder. Es sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sprünge (engl. \"jumps\" oder \"figure skatings jumps\") sind Eiskunstlaufelemente, bei denen sich der Eiskunstläufer von der Eisfläche abhebt und in der Luft um die eigene Achse dreht. Es gibt sechs Grundsprünge, man kann aber über hundert weitere machen, die letzten Endes von den Grundsprüngen abgeleitet sind. Sprünge können mit einfacher, doppelter, dreifacher und sogar vierfacher Rotation ausgeführt werden.", "tgt_summary": "花样滑冰的跳跃动作,是花样滑冰的主要技术动作之一。在花样滑冰男子单人滑、女子单人滑和双人滑三个项目的重大比赛中,要取得好的名次,高品质的跳跃动作不可或缺。", "id": 2376375} {"src_title": "Hung Kuen", "tgt_title": "洪拳", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Entstehungslegende zufolge kombinierte der Kräuterhändler Hung Hei Guan die Shaolin-Tigertechniken (\"Fok Fu Kuen\") und die Kranichtechniken (\"Bak Hok Kuen\"), welche er von seiner Frau lernte, miteinander und entwickelte daraus das \"Hung Gar Kung Fu\". Hung Hei Guans Frau, Fong Wing Chun, war eine exzellente Kranich-Boxerin. Sie hatte Ihr Wissen von Fong Sei Yuk (einem Trainings-Partner von Hung Hei Guan und ebenfalls Schüler aus Shaolin) erworben. Fong Sei Yuk und Fong Wing Chun waren miteinander verwandt. Daher ist das Hung Gar Kuen auch bekannt als \"Tiger-Kranichboxen\" (Fu Hok Pai). Durch die charakteristischen Techniken des Tigers und des Kranichs ist dieser Stil nach dem Konzept von Yin und Yang (\"Yam und Yeung\") aufgebaut, welches auch das chinesische Denken grundlegend geprägt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Tierstile.", "content": "Hung Gar Kuen beinhaltet insgesamt fünf Tierstile, welche ihm auch den Namen \"Fünf-Tiere-Boxen\" einbrachten:", "section_level": 1}, {"title": "Elemente.", "content": "In Hung Gar sind ebenfalls die Fünf Elemente (Wu Xing/Ng Xing) und Ba Gua enthalten. Repräsentativ für den Hung-Stil sind auch die massiven Armtechniken und die soliden und kräftigen Stellungen. Die zwölf Armtechniken werden Brückenhände (\"Kiu Sao\") genannt: Weitere Prinzipien oder Konzepte sind: Ebenso lehrt das Hung Gar Kung Fu im späteren Verlauf der Ausbildung den Umgang mit den verschiedensten Waffen. Darunter zum Beispiel auch Langstock, Speer, Schmetterlingsmesser, Säbel, Schwert, Sai-Gabel, Donfa, Hellebarde, Mönchsspaten, Halbmond-Sichel, Tigergabel und mehr. Dieser Stil gilt nicht nur als Kampfkunst, sondern auch als ein System zur Gesunderhaltung des Körpers. Die Bewegungen und Atemübungen, die in den verschiedenen Formen gelehrt werden, stärken den gesamten Körper und verbessern die Gesundheit bis ins hohe Alter. Einer der bekanntesten Vertreter des Stils war Wong Fei Hung.", "section_level": 1}, {"title": "Stammbaum.", "content": "Eine berühmte Hung-Gar-Linie ist folgende: sowie und auch Eine weitere berühmte Linie ist : Ein bekannter Großmeister ist Chiu Kau (1895–1995). Er betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg insgesamt vier Schulen in Hong Kong und eine Dit-Da-Praxis. Und dies zu einer Zeit, als Herausforderungen noch gang und gäbe waren. Chiu Kau vertrieb bösartige, mafia-ähnliche Clans und Banden aus seinem Viertel und wurde so als Held der Straße bezeichnet. Er war bei der rot-chinesischen Regierung bekannt und wurde mehrmals zu großen Turnieren eingeladen. Er gewann zwei Mal die chinesische Landesmeisterschaft, das letzte Mal mit beinahe 70 Jahren. Durch diesen Sieg wurde süd-chinesisches Kung Fu offiziell ins Modern Wushu-Programm als Nan Quan oder Nam Kuen aufgenommen. Noch heute zeugt ein von Mao Tse Tong persönlich unterzeichnetes Zertifikat von diesem Ereignis. Heutiges Stiloberhaupt ist Großmeister Chiu Chi Ling, Sohn von Chiu Kau. Er ist der Präsident der Chiu Chi Ling Hung Gar Kung Fu Association, dem Dachverband vieler Kung-Fu-Schulen in diversen Ländern. Sein offizieller Stilnachfolger ist Sifu Martin Sewer aus der Schweiz, wie Chiu Chi Ling im Interview mit Alfredo Tucci erzählte.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptformen.", "content": "Fu Hok Seung Ying Kuen - \"Tiger-Kranich-Form\" Die Tiger-Kranich-Form vereint die harten, gradlinigen Techniken des Tigers mit den weichen Techniken des Kranichs. Diese Form, die oft als das „Aushängeschild“ des Hung Gar gesehen wird, verdeutlicht dem Schüler damit das Ying-Yang- Prinzip, welches nicht nur für das Erlernen der Kampfkunst, sondern auch für die fernöstliche Philosophie und Lebensweise essentiell ist. Gung Ji Kuen / Fok Fu Kuen - \"Den-Tiger-Zähmende-Form\" Die Gung Ji ist eine der ältesten Formen des Hung Gar, dessen Ursprünge bis in den Shaolin- Temple zurückverfolgt werden können. Diese Form zeichnet sich durch tiefe Stände (insbesondere den Horse-Stance), starke Armtechniken und die Brückenhandtechniken aus. Ng Ying Kuen - \"5-Tiere-Form\" Ng Hang Kuen - \"5-Elemente-Form\" Sap Ying Kuen - \"Ng Ying Kuen + Ng Hang Kuen = 10-Teile-Form\" Die Sap Ying Kuen ist eine Kombination der beiden Formen Ng Ying Kuen und Ng Hang Kuen. In ihr kommen sowohl die fünf Tiere des Hung Gar (Tiger, Kranich, Leopard, Schlange, Drache) als auch die fünf Elemente aus der chinesischen Elemente- Lehre vor. (Feuer, Wasser, Metal, Holz, Erde) Durch diese Form werden die fünf Tiere mit den fünf Elementen verbunden. Tit Sin Kuen - \"Eisendraht-Form\"/\"Eisenfaden-Form\" Die Tit Sin Kuen ist die höchste Form des Hung Gar. Durch das Trainieren dieser Form wird das Qi des Übenden entwickelt. Sie enthält neben diversen Ständen und Handtechniken auch Qi Gong Bewegungen. Der Übende soll durch Training hart wie Eisen, aber zugleich auch weich wie ein Faden werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hung Kuen (洪拳) oder auch Hung Gar Kuen (洪家拳; \"Hung Gar Kung Fu\") oder Hung Gar (洪家) ist eine alte südchinesische Kampfkunst, deren Wurzeln im Shaolin-Tempel liegen sollen.", "tgt_summary": "洪拳为南拳武术门派,著名人物有高要、蔡九仪(见朱愚斋著作之《黄飞鸿别传》)、陆阿采、广东十虎之铁桥三、黄麒英、黄飞鸿等人;此门派流传于广东一带。", "id": 908693} {"src_title": "Cameron County (Texas)", "tgt_title": "卡梅倫縣 (德克薩斯州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im äußersten Süden von Texas, grenzt im Süden an Mexiko und im Osten an den Golf von Mexiko. Es hat eine Fläche von 3306 Quadratkilometern, wovon 960 Quadratkilometer Wasserfläche sind. In Norden grenzt es entgegen dem Uhrzeigersinn an die texanischen Countys Willacy County und Hidalgo County, im Süden an Mexiko und im Osten an den Golf von Mexiko. Landschaftlich ist es Teil der Region von Südtexas. Wichtigste Landschaftsfaktoren sind der südliche Begrenzungsfluss Rio Grande, der östlich von Brownsville in den Golf von Mexiko mündet, und die Golfküste selbst. Der Küste vorgelagert ist die Barriereinsel Padre Island, so dass sich der eigentliche Küstenbereich innerhalb einer Lagune befindet. Die Böden im nahen Küstenbereich sind sandig und salzig mit Lehmzusätzen, die weiter landeinwärts gelegenen tonfarben-lehmig. Die Landschaft ist größtenteils flach: leichte Erhebungen finden sich lediglich im westlichen, landeinwärts gelegenen Teil. Die Vegetation im östlichen Bereich ist von Küstensalinen-Prärie bestimmt, die weiter landeinwärts gelegene von der durchwachseneren Vegetation des Lower Rio Grande Valley. Die beiden wichtigsten Zentren des Countys sind die direkt an der mexikanischen Grenze gelegene Metropole Brownsville (175.000 Einwohner) sowie das nordwestlich gelegene Harlingen (65.000 Einwohner). Weitere Städte sind La Feria, Los Fresnos, Palm Valley, Port Isabel, Rio Hondo und San Benito, Ortschaften mit eigener Gemeindeverwaltung (Towns) Bayview, Combes, Indian Lake, Laguna Vista, Los Indios, Primera, Rancho Viejo, Santa Rosa sowie South Padre Island. Hinzu kommen rund zwei Dutzend rein zu Verwaltungszwecken zusammengefasste Gemeindungen. Besiedlungszentren sind die beiden Ballungsräume Brownsville und Harlingen. Das Gros der Citys und Towns liegt nördlich von Brownsville oder aber entlang der \"US-281\" im Tal des Rio Grande. Der \"US Highway 281\" ist eine der wichtigsten überregionalen Verbindungsstrecken. Darüber hinaus besteht Anschluss an den \"US Highway 83,\" die \"Texas State Highways 4, 48, 100, 107\" und \"345\" sowie die \"Interstate 69.\" Das Wetter in der Region ist subtropisch-warm. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen bewegen sich zwischen 15 °C im Winter und knapp 30 °C in den Sommermonaten Juli und August. Die Wassertemperatur ist konstant über 20 °C; die Niederschlagsmengen variieren zwischen unter 40 mm im Winter- und teils über 70 mm im Sommerhalbjahr. Regenreichster Monat ist der September. Die Anzahl der Regentage schwankt zwischen 2 und 6 und erreicht im September ihr Maximum mit durchschnittlich 8. Die Temperaturen und Niederschlagsmengen für den an der Grenze zu Mexiko gelegenen Verwaltungssitz Brownsville gestalten sich wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis Ende des 19. Jahrhunderts.", "content": "Vor der Ankunft der Spanier in Mexiko lebten in der Golfküstenregion beidseits des Rio Grando unterschiedliche Indianerstämme – teils aus der Sprachgruppe der Coahuilteken, teils den Karankawa zugehörig, deren Stammesgebiet sich die Golfküste nordwärts bis zum heutigen Galveston erstreckte. Krankheitsbedingt hatte sich deren Zahl bereits im 17. Jahrhundert erheblich reduziert. 1638 schickte der Gouverneur von Léon eine erste Expedition in das Gebiet. Die Gruppe unter dem Anführer Jacinto García de Sepulveda hatte den Auftrag, die Region nördlich des Rio Grande zu erkunden. Genauere Vorstellungen über die lokalen Gegebenheiten lieferte die Expedition des Kolonisten Miguel de la Garza Falcón im Jahr 1747. 1765 wurde südlich des Rio Grande die Gemeinde San Juan de los Esteros gegründet – der Vorläufer der heutigen Grenzstadt Matamoros. Mit Hilfe von Landzuteilungen sowie finanziellen Förderungen versuchte das Vizekönigreich Neuspanien, weitere Siedler in die Region zu locken. Ungeachtet dessen war das Gebiet bis zum Ausbruch der Texanischen Revolution nur dünn besiedelt. Auch nach der Unterzeichnung des Vertrags von Velasco, in dem Mexiko die Unabhängigkeit der Republik Texas anerkannte, blieb die Oberherrschaft über das Gebiet nördlich des Rio Grande strittig. Bislang hatten mexikanische Ranch-Großgrundbesitzer das zum mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas zählende Gebiet als Weideland genutzt. Aus diesem Grund beanspruchte Mexiko dort weiter die Oberherrschaft. Eine endgültige Klärung brachte erst der Mexikanisch-Amerikanische Krieg zwischen 1846 und 1848. Bereits im Januar 1846 marschierte eine Streitmacht unter dem Kommando von General Zachary Taylor in das umstrittene Territorium zwischen dem Nueces River und dem Rio Grande ein und errichtete gegenüber Matamoros einen Vorposten – Fort Texas. Im Verlauf des Krieges wurde das Fort in Fort Brown umbenannt. Während des Krieges war das Gebiet des späteren Countys Schauplatz dreier bewaffneter Zusammenstöße: dem Gefecht bei Las Rucias am 25. April 1846, der Schlacht bei Palo Alto (8. Mai 1846) und der Schlacht bei Resaca de la Palma (9. Mai 1846). Mit der Unterzeichnung des Vertrags von Guadalupe Hidalgo wurde das Gebiet Teil der USA. Nur wenige Tage später – am 8. Februar 1848 – erfolgte die Gründung des Cameron County. Benannt wurde es nach Ewen Cameron, einem Offizier in der Armee der Republik Texas. Erster Verwaltungssitz war die nahe Fort Brown gelegene Ortschaft Santa Rita. Nach einer erneuten Abstimmung im Dezember 1848 wurde jedoch das neugegründete, unmittelbar neben dem Fort gelegene Brownsville als County Seat bestimmt. Lagebedingt entwickelte sich vor allem der Handel in den ersten Jahren zur bestimmenden Kraft. Brownsville fungierte einerseits als Anlaufpunkt, um Schmuggelware über den Rio Grande zu bringen, andererseits als Stützpunkt zur Weiterverschiffung amerikanischer Güter den Fluss hinauf. Die kalifornischen Goldfunde von 1848 spülten weitere Siedler in die Region. Bis 1850 war die Einwohnerzahl des County auf 8.451 Personen angestiegen. Die frühe Geschichte des Landkreises war stark von Landstreitigkeiten bestimmt um das Territorium alteingesessener spanischer und mexikanischer Grundbesitzer. Die Rechtsstreitigkeiten um die Gültigkeit von Titeln zog sich bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs versuchte die Konföderation, sich die Lage des Countys zunutze zu machen, um die Seeblockade der Nordstaaten aufzubrechen. 1864 besetzten Bundestruppen kurzzeitig die Region; konföderierten Verbänden gelang es allerdings, sie wieder zu vertreiben. Im Mai 1865 wurde eine der letzten Landschlachten des Krieges auf dem Gebiet von Cameron County ausgetragen – die Schlacht von Palmito Ranch. Die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung stagnierte nach dem Ende des Krieges. Eine neue Eisenbahnlinie zwischen San Antonio und Laredo lenkte den Handel ab. Eine direkte Eisenbahnverbindung nach Norden wurde erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts fertiggestellt – die 1904 in Betrieb genommene \"St. Louis, Brownsville und Mexico Railway\". Die Wirtschaft basierte in den Nachkriegsjahrzehnten weiter auf Viehzucht – betrieben meist von relativ wohlhabenden Grundbesitzern. Als weiterer wichtiger Faktor kam die Landwirtschaft hinzu. Der zunächst vielversprechende Anbau von Mais, Baumwolle, Gemüse und Obst stagnierte in den 1880ern zwar zeitweilig, nahm aber im Zug neu erprobter Bewässerungssysteme erneut an Fahrt auf. Die Beziehungen zwischen den beiden ethnischen Hauptgruppen – Weißen und Latinos – verliefen bis in die 1880er- und 1890er-Jahre weitgehend konfliktfrei. Ebenso wie im Rest des unteren Rio-Grande-Tals waren die beiden Bevölkerungsgruppen in etwa gleich stark. Interkulturelle Ehen waren weit verbreitet; ebenso die Angleichung kultureller Vorlieben. Die Eliten des Countys bestanden ebenfalls zu gleichen Teilen aus spanischsprechenden Mestizen und Anglos. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz Richtung Norden im Jahr 1904 löste in der Folge jedoch Landspekulationsaktivitäten in großem Stil aus. Neuzuzügler aus dem Norden – teils mit Sonderzügen herbeigebracht – kauften billiges Land auf. Ein Effekt war die Kommerzialisierung der Landwirtschaft mittels neuer ausgedehnter Bewässerungssysteme, Straßen sowie der Nutzung von LKWs. Der wirtschaftliche Wandel veränderte auch das bestehende gesellschaftliche Gefüge. Während das Klima vor 1900 von Angleichung sowie gegenseitigem Respekt geprägt war, brachten die neuen Ansiedler aus dem Mittleren Westen und Norden separatistische, abgrenzende Verhaltensformen mit in den Süden. Viele der Neuankömmlinge sahen ihre mexikanischen Nachbarn als rassisch minderwertig an. De-facto-Segregation – getrennte Kirchen, Schulen und Restaurants für Hispanics und Angloamerikaner – setzte sich in immer breiterem Ausmaß durch.", "section_level": 2}, {"title": "20. und 21. Jahrhundert.", "content": "Verstärkt wurden die Spannungen zwischen den beiden Hauptethnien unter anderem auch durch das aggressive Vorgehen von Viehzüchtern und Texas-Rangers-Einheiten gegen den Viehdiebstahl entlang der Grenze. Unter dem Kommando von Leander H. McNelly hatten die Texas Rangers bereits in den 1870ern eine Spezialeinheit im Cameron County stationiert. Die in der Folge etablierte Praxis, Banditen über die mexikanische Grenze hinaus zu verfolgen, belastete das Verhältnis zwischen den beiden Staaten nicht unerheblich. Die Mexikanische Revolution sowie die von der Regierung Wilson verfolgte Politik der Nichtanerkennung sowie Stärke-Demonstration verschärfte die angespannte Situation zusätzlich. 1913 stationierte Wilson eine große Streitmacht entlang der Grenze. Am 24. Februar 1913 eskalierte die Lage bei Brownsville in Form kleinerer Grenzgefechte. Im April 1915 startete vom nahe der Stadt gelegenen Armeestützpunkt Fort Brown ein Erkundungsflug mit dem Ziel, Erkenntnisse über die Stärke der Verbände des nordmexikanischen Revolutionsführers Pancho Villa zu gewinnen. Im Oktober 1915 zerstörten Banditen die Bahngleise nördlich von Brownsville, brachten einen Zug zum Entgleisen, raubten die Passagiere aus und töteten einen Soldaten sowie zwei Fahrgäste. 1916 startete General John Pershing eine großangelegte Strafexpedition gegen die Verbände von Pancho Villa. In einer Stärke von 10.000 Mann rückten amerikanische Verbände auf mexikanisches Gebiet vor. Das gesteckte Ziel – die Ausschaltung von Villa – erreichte die Expedition allerdings nicht. Aufgrund der Lage in Europa sowie der finanziellen Belastungen ordnete Präsident Wilson 1917 das Ende der militärischen Aktivitäten an. Kleinere Scharmützel mit mexikanischen Irregulären fanden allerdings bis 1919 statt. Der über ein Jahrzehnt währende Bürgerkrieg in Mexiko sowie die zahlreichen Kriegsflüchtlinge veränderten auch die Bevölkerungszusammensetzung im Cameron County. Die Einwohneranzahl, die im Jahr 1900 um die 16.000 betrug, schnellte nach oben und verdoppelte sich von 1920 bis 1930 von über 36.000 auf über 77.000. Im Zuge der gesellschaftlichen Verwerfungen nach der Jahrhundertwende hatte sich auch die tonangebende Elite im Cameron County verändert. Das von dem Demokraten James B. Wells etablierte paternalistische System, welches auf Interessensausgleich basierte, wurde ersetzt durch eine neue, großteils ortsfremde Elite, welche sich mit der gewachsenen Kultur innerhalb der Region wenig identifizierte. Während der Prohibitionszeit avancierte Brownsville zu einem beliebten Einfuhrhafen für illegal ins Land gebrachten Alkohol. Zusätzlich wurde die Stadt Anlaufpunkt für Touristen, welche das Alkoholverbot durch Ausflüge in das mexikanische Matamoros umgingen. Die Große Depression verlangsamte das wirtschaftliche Wachstum zwar erneut. Der 1936 fertiggestellte Hafen von Brownsville sowie die Ausweitung der Anbauflächen für kommerzielle Landwirtschaft federten die Auswirkungen der Wirtschaftskrise jedoch ab. Zwischen 1920 und 1930 wuchs die Zahl der Farmen in Cameron County von 1.507 auf 2.936; 1940 belief sich ihre Anzahl auf 3.243. Während des Zweiten Weltkriegs war Cameron County ein wichtiges Nahrungsproduktions- und -exportzentrum. In den Nachkriegsjahren expandierte die Landwirtschaft weiter. Trotz Rückgangs der Betriebsanzahl stieg das Produktionsvolumen weiter. Als ein weiterer Wirtschaftsfaktor kam die Gewinnung fossiler Energien hinzu. Die letzten Spuren der Rassentrennung wurden mit der Schließung von separaten Schulen für Kinder von Wanderarbeitern in den 1970er Jahren beseitigt. Der spätere Zustrom von Flüchtlingen aus Mittel- und Südamerika verstärkte allerdings erneut die Spannungen in der Region. Besonders ausgeprägt war das Flüchtlingsproblem in Harlingen, wo 1988 und Anfang 1989 mehrere hundert Flüchtlinge in einem heruntergekommenen Hotelgebäude und auf der Straße lebten. Viele arme Hispanics – besonders Neuankömmlinge aus Mexiko und Zentralamerika – leben in ethnischen Enklaven und Elendsvierteln, von denen viele nicht über Strom und fließendes Wasser verfügen. Ein zusätzliches Problem war der Umstand, dass die mexikanischen Drogenkartelle auch in der Grenzregion Brownsville-Matamoros zunehmende Aktivitäten entfalteten. Anlässlich einer sechsstündigen Schießerei zwischen Angehörigen des Golf-Kartells und mexikanischem Militär schlossen die US-Behörden im November 2010 kurzzeitig die Grenze. Für Aufmerksamkeit hatte auch ein Leichenfund im Sommer des gleichen Jahres gesorgt. Südlich der Grenze fand die Polizei 15 Leichen. Die zuvor Gefolterten waren mit dem Buchstaben „Z“ drapiert – ein Hinweis auf die Täterschaft der Zetas, einem als besonders brutal geltenden Ableger des Golf-Kartells. Probleme im Alltag bereiten auch die Grenzanlagen – vor allem für die unmittelbaren Anlieger. 180 Kilometer der bislang 1000 Kilometer langen und ein Drittel des Grenzverlaufs zu Mexiko abdeckenden Mauer liegen in Texas. Die Pläne von US-Präsident Trump, die Grenzanlagen erheblich auszubauen, werden von den Grenzanwohnern in der Region Brownsville eher in resignierender Form hingenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Demografie und Politik.", "content": "Noch im Jahr 1860 lag die Einwohneranzahl im nur vierstelligen Bereich, um 1900 bei ungefähr 16.000. Bedingt unter anderem durch die Fluchtbewegungen während und nach der Mexikanischen Revolution verdoppelte sie sich von 1920 bis 1930 – von rund 36.000 auf rund 77.000. Ein weiterer signifikanter Anstieg fand in den Jahrzehnten während und nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Unterbrochen lediglich von einem kurzen Zurückgang in den 1960ern, stieg sie von rund 125.000 im Jahr 1950 auf über 400.000 im Jahr 2010. Die Wachstumsraten seit den 1980ern gehen laut dem \"Handbuch für Texas Online\" auf den verstärkten Zuzug von Rentnern zurück. In einem Ranking der beliebtesten Ruhestandssitze, so der \"Handbook\"-Artikel, rangierte das County auf Platz sieben. Laut Zensus aus dem Jahr 2016 betrug die Einwohnerzahl des County 418.785 Personen. 202.517 davon waren männlich, 216.268 weiblich. 286.191 Einwohner waren älter als 18 Jahre, 132.594 Einwohner Kinder oder Jugendliche, 51.812 Einwohner älter als 65 Jahre. Der ermittelte Altersmedian von 31,3 Jahren liegt deutlich unter demjenigen der Vereinigten Staaten insgesamt (37,7 Jahre) und fast 3 Jahre unter dem für Gesamt-Texas (34,2 Jahre). Stärkste Bevölkerungsgruppe sind die Lateinamerikaner: Unabhängig von der Frage zur Zensus-Deklaration Race bezeichneten sich 372.685 Einwohner oder 89 % als Hispanic oder Latino. Die überwiegende Mehrheit klassifizierte sich als Mexikaner; rund 12.000 gaben eine andere Herkunft an. Mit 40.622 oder 9,7 % sind Weiße die zweitstärkste Bevölkerungsgruppe. 2.580 oder 0,6 % waren asiatischer Herkunft, 1.597 oder 0,4 % Afroamerikaner, 371 oder 0,1 % klassifizierten ihre ethnische Zugehörigkeit als nordamerikanische Indianer. 767 oder 0,2 % gaben an, zwei oder mehr Ethnien angezugehören. Laut Quickfacts-Infos auf \"census.gov\" betrug das Medianeinkommen pro Haushalt 34.578 US-Dollar (USD). Im Vergleich lag es damit deutlich unter dem des Bundesstaates Texas (51.900 US-Dollar) sowie der USA insgesamt (53.000 US-Dollar). Als Personen, die in Armut leben, wies der Zensus 29,1 % aus, als Personen ohne Krankenversicherung 28,6 %. Auch diese Werte lagen deutlich über den US-weiten sowie bundesstaatlichen Vergleichwerten (12,7 % und 11,7 % beziehungsweise 15,6 % und 19,3 %). Die Ergebnisse zu ethnischer Zusammensetzung, Median-Haushaltseinkommen und anderen Indikatoren weichen in den kleineren Einheiten Stadt und Town zum Teil signifikant vom Gesamtergebnis ab. Die Bevölkerung der nordöstlich von Brownsville gelegenen Siedlung Bayview etwa ist zu fast dreiviertel weiß, im technischen Sektor sowie im Management-Bereich beschäftigt und verfügt über ein Haushalts-Medianeinkommen oberhalb des US-Durchschnitts. Die Einwohnerschaft der vom Tourismus geprägten Ortschaft South Padre Island hat einen Altersmedian von 60 Jahren. Cameron Park, eine selbständige Enklave im Stadtgebiet von Brownsville, wird zu fast 95 % von Hispanics bewohnt. Das Median-Haushaltseinkommen liegt bei 25.300 USD, der Median-Altersdurchschnitt bei 25,6 Jahren. Ebenso wie Südtexas insgesamt sowie das Rio Grande Valley im Besonderen ist auch das Cameron County eine traditionelle Hochburg der Demokratischen Partei. Mit Ausnahme der Wahlen 1848, 1896, 1952, 1956, 1972 und 1988 gingen demokratische Präsidentschaftskandidaten stets als Sieger hervor. Dies gilt auch für die 2016: Während Donald Trump den Bundesstaat mit einer klaren Mehrheit von 52 % (gegenüber 43 % für Hillary Clinton) gewann, stimmten in Cameron County 64,5 % für Clinton und lediglich 32 % für Trump. Obwohl die Republikaner bei landes- und staatsweiten Wahlen seit den 1970ern zulegen konnten, liegen die Demokraten weiter vorn. Speziell gilt dies bei kommunalen Wahlen, wo die Partei das Ende der Wells-Ära in den 1920er Jahren gut verkraftet hat und weiterhin beständig präsent ist.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Bildung.", "content": "Dank verbesserter Bewässerungsanlagen ist die Landwirtschaft nach wie vor ein bestimmender Wirtschaftsfaktor im County. Die landwirtschaftlich Produktpalette umfasst unter anderem: Mais, Zuckerrohr, Heu, Sojabohnen, Zwiebeln, Kohl, Karotten, Melonen, Paprika, Gurken, Tomaten, Grapefruits, Orangen und Pekannüsse. Rinder- und Schweinezucht kommen als ergänzende Sektoren hinzu. Ein großer Teil des nichtlandwirtschaftlichen Einkommens kommt aus der Weiterverarbeitung von Obst und Gemüse sowie Fischerei-Produkten. Hinzu kommen Leichtindustrie sowie die Förderung von Erdöl und Erdgas. Ein weiterer Faktor – vor allem in den küstennahen Ortschaften und Städten – ist der Tourismus. Angezogen vom milden Klima sowie den vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten, kommen speziell in den Wintermonaten Tausende von Besuchern. Die Grenzmetropole Brownsville dient darüber hinaus aus „Tor zu Mexiko“ für Touristen und Käufer. Die ersten Schulen im Gebiet des County wurden bereits vor dem Bürgerkrieg gegründet. Eine der ersten war das 1852 von Melinda Ranklin gegründete \"Rio Grande Female Institute\". Andere frühe Schulen waren die von katholischen Nonnen gegründete Mädchenschule \"Villa María\" und das Pendant für Jungen, die \"St. Joseph’s Academy\". Bis 1904 war die Anzahl der Schulen im County auf 59 angewachsen. Da für die Schulen von Hispanics gemeinhin weniger Geld ausgegeben wurde, war die Bildungsqualität dort im Allgemeinen schlechter. In den frühen 1990er-Jahren waren im County elf Schulbezirke präsent mit 60 Grundschulen, dreizehn Mittelschulen, elf Oberschulen und drei Sonderschulen. Hinzu kamen unterschiedliche Privatschulen mit insgesamt rund 4000 Schülern. Als Einrichtungen mit College-Status hinzu kommt ein Ableger der in Edinburg im benachbarten Hidalgo County ansässigen \"University of Texas-Pan American\" in Brownsville hinzu und das \"Texas State Technical Institute\" in Harlingen. Trotz der im County vorhandenen Einrichtungen galt das Bildungsniveau noch in den 1990er-Jahren als relativ niedrig – weswegen viele besser ausgebildete junge Menschen aus dem Gebiet wegzogen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten und Kultur.", "content": "Im Verwaltungssitz Brownsville sowie im County findet sich ein breites Spektrum unterschiedlicher Sehenswürdigkeiten, Erholungsstätten und Kulturangebote. Die wichtigsten sind: Die bekannten Persönlichkeiten aus dem County kommen fast ausnahmslos aus Brownsville. Hierzu gehören unter anderem: die langjährige demokratische Kongressabgeordnete Grace Napolitano (die ihre politische Karriere allerdings in Kalifornien absolvierte), der Science-Fiction-Schriftsteller Bruce Sterling und der Country-Musiker Kris Kristofferson. Nicht aus dem County stammt der im US-Staat Michigan geborene Rock-’n’-Roll-Musiker Bill Haley. Allerdings verbrachte Haley seinen Lebensabend auf seinem Anwesen in Harlingen – wo er 1977 hin zog und am 9. Februar 1981 verstarb.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Cameron County ist Heimat des größten Teils der US-amerikanischen Ozelot-Population. Dabei handelt es sich um die Unterart \"L. p. albescens\", die nur im südlichen Texas und im nordöstlichen Mexiko vorkommt und deren Gesamtpopulation auf weniger als 250 Tiere geschätzt wird. Verkehrsunfälle stellen heute die Hauptbedrohung dieser Unterart dar. Als Schutzmaßnahmen wird unter anderem im Cameron County die Uferböschungen entlang von Bewässerungsgräben nicht mehr gemäht. Das erhöht zwar die Wartungs- und Bestandserhaltskosten an diesen Wassergräben. Für die Ozelote sollen hierdurch aber wesentliche Wildwechsel geschaffen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Cameron County.", "content": "Das Cameron County ist in 18 Gemeinden unterteilt, davon 8 \"Citys\", 9 \"Towns\" und eine \"Village\". Zu Statistikzwecken führt das U.S. Census Bureau 34 Census-designated places. Diese besitzen keine Selbstverwaltung. Citys Towns Village Census-designated places (CDP) Unincorporated Communitys Ghost Town", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Cameron County ist ein County im US-Bundesstaat Texas. Gelegen zwischen dem Golf von Mexiko und der Mündung des Rio Grande ist es das südlichste County von Texas. Der Sitz der County-Verwaltung (County Seat) befindet sich in Brownsville. 2016 zählte das County 418.785 Einwohner.", "tgt_summary": "卡梅伦县(英语:Cameron County)是美国德克萨斯州最南部的一个县,格兰德河在南界(同时是美国和墨西哥的边界)注入墨西哥湾。面积3,306平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口335,227人。县治布朗斯维尔(Brownsville)。", "id": 102794} {"src_title": "Jim Wells County", "tgt_title": "吉姆韋爾斯縣 (德克薩斯州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Südosten von Texas und ist im Osten etwa 60 km vom Golf von Mexiko und im Südwesten etwa 90 km von Mexiko entfernt. Es hat eine Fläche von 2249 Quadratkilometern, wovon 10 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Live Oak County, San Patricio County, Nueces County, Kleberg County, Brooks County und Duval County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Jim Wells County wurde am 25. März 1911 aus Teilen des Nueces County gebildet und die Verwaltungsorganisation im folgenden Jahr abgeschlossen. Benannt wurde es nach James Babbage Wells Jr. (1850–1923), einem Anwalt in Brownsville, der spanische und mexikanische Landtitel in Südtexas verteidigte. Eine Stätte im County ist im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 6. Dezember 2019), die Hinojosa Site.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Jim Wells County 39.326 Menschen in 12.961 Haushalten und 10.096 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 18 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 77,90 Prozent Weißen, 0,60 Prozent Afroamerikanern, 0,62 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,43 Prozent Asiaten, 0,09 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 17,93 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,43 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 75,71 Prozent der Einwohner waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 12.961 Haushalten hatten 40,2 Prozent Kinder oder Jugendliche, die mit ihnen zusammen lebten. 58,0 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 15,2 Prozent waren allein erziehende Mütter und 22,1 Prozent waren keine Familien. 19,7 Prozent waren Singlehaushalte und in 9,5 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,99 und die durchschnittliche Familiengröße betrug 3,45 Personen. 31,4 Prozent der Bevölkerung war unter 18 Jahre alt, 9,0 Prozent zwischen 18 und 24, 26,5 Prozent zwischen 25 und 44, 20,6 Prozent zwischen 45 und 64 und 12,4 Prozent waren 65 Jahre alt oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 33 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 95,2 männliche Personen und auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen 91,4 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 28.843 USD, das Durchschnittseinkommen einer Familie betrug 32.616 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 30.266 USD, Frauen 17.190 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 12.252 USD. 20,1 Prozent der Familien und 24,1 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Jim Wells County ist ein County im Bundesstaat Texas der Vereinigten Staaten. Der Sitz der County-Verwaltung (County Seat) befindet sich in Alice.", "tgt_summary": "吉姆韦尔斯县(Jim Wells County, Texas)是位于美国德克萨斯州南部的一个县。面积2,249平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口39,326人。县治爱丽斯(Alice)。", "id": 2239328} {"src_title": "Kleberg County", "tgt_title": "克雷伯縣 (德克薩斯州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Südosten von Texas, grenzt im Osten an den Golf von Mexiko und hat eine Fläche von 2824 Quadratkilometern, wovon 568 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Nueces County, Kenedy County, Brooks County und Jim Wells County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Kleberg County wurde am 27. Februar 1913 aus Teilen des Nueces County gebildet. Benannt wurde es nach Robert Justus Kleberg (1803–1888), einem frühen deutschen Siedler und Soldat bei der Schlacht von San Jacinto. Später war er oberster Richter im Austin County und hob 1861 ein Regiment für die Confederate States Army aus, in dem er aufgrund seines fortgeschrittenen Alters aber selbst nicht mehr diente. Sieben Bauwerke und Stätten im County sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 15. März 2020), wobei die King Ranch den Status eines National Historic Landmarks hat.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Kleberg County 31.549 Menschen in 10.896 Haushalten und 7.681 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 14 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 71,87 Prozent Weißen, 3,70 Prozent Afroamerikanern, 0,61 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 1,47 Prozent Asiaten, 0,10 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 19,00 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 3,25 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 65,41 Prozent der Einwohner waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 10.896 Haushalten hatten 34,9 Prozent Kinder oder Jugendliche, die mit ihnen zusammen lebten. 52,1 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare 13,9 Prozent waren allein erziehende Mütter und 29,5 Prozent waren keine Familien. 22,3 Prozent waren Singlehaushalte und in 7,6 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,78 und die durchschnittliche Familiengröße betrug 3,30 Personen. 27,3 Prozent der Bevölkerung war unter 18 Jahre alt, 15,7 Prozent zwischen 18 und 24, 27,4 Prozent zwischen 25 und 44, 19,0 Prozent zwischen 45 und 64 und 10,6 Prozent waren 65 Jahre alt oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 29 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 101 männliche Personen und auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen 98,5 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 29.313 USD, das Durchschnittseinkommen einer Familie betrug 33.055 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 31.179 USD, Frauen 19.494 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 13.542 USD. 21,2 Prozent der Familien und 26,7 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kleberg County ist ein County im Bundesstaat Texas der Vereinigten Staaten. Der Sitz der County-Verwaltung (County Seat) befindet sich in Kingsville.", "tgt_summary": "克雷伯县(英语:Kleberg County)是美国德克萨斯州南部墨西哥湾沿岸的一个县。面积2,824平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口31,549人。县治金斯维尔(Kingsville)。", "id": 130266} {"src_title": "Sojus TMA-7", "tgt_title": "联盟TMA-7", "src_document": [{"title": "Missionsüberblick.", "content": "Dieser Flug war eine Crewaustauschmission zur ISS und der 28. bemannte Flug zu dieser Station. Die auf der Raumstation arbeitende Expedition 11 wurde durch die Mannschaft der Expedition 12 abgelöst. Sie besteht aus dem russischen Kosmonauten Waleri Tokarew und dem US-Amerikaner William S. McArthur. Auch der Weltraumtourist Gregory Olsen nahm an dem Flug teil. Er kehrte mit Sojus TMA-6 und der Mannschaft der ISS-Expedition 11 am 11. Oktober 2005 wieder zur Erde zurück und zahlte dafür 20 Millionen US-Dollar. Dieser Flug markiert auch den letzten der Sojus-Besatzungstransportflüge, welche nach dem zwischen NASA und Roskosmos geschlossenem Vertrag zu den Verpflichtungen Russlands in dem ISS-Projekt gehören. Angefangen mit der Landung von Sojus TMA-7 muss NASA für Sojus-Plätze zahlen, sollte sie ein Besatzungsmitglied mit einem Sojus-Raumschiff starten oder landen wollen. Ein Erlass der Bush-Regierung untersagte jedoch seit 2000 den Einkauf von High-Tech-Produkten in Ländern, die Nichtnuklearstaaten wie den Iran unterstützen, was bei Russland der Fall ist. Allerdings wurde dieses Gesetz im September 2005 soweit gelockert, dass die NASA nun die Möglichkeit hat, russische Raumfahrttechnik mit Bargeld zu bezahlen. Der Start erfolgte mit einer Trägerrakete vom Typ Sojus-FG vom Weltraumbahnhof Baikonur am 1. Oktober 2005 um 03:54:53 Uhr UTC. Neun Minuten nach dem Start trennte sich das Raumschiff von der dritten Stufe der Rakete, danach wurden die Solarpanele ausgeklappt. Die Raumfahrer an Bord berichteten, alle Systeme hätten bis zu diesem Zeitpunkt wie vorgesehen funktioniert. Das Andocken an die ISS (am Pirs-Modul) erfolgte vollautomatisch am 3. Oktober 2005 um 05:26:58 Uhr UTC über Zentralasien. Um 08:36 Uhr UTC wurden die Luken geöffnet und die Besatzung von Sojus TMA-7 betrat die Raumstation. Am 18. November 2005 um 08:45 UTC koppelte Sojus TMA-7 mit den Raumfahrern Tokarew und McArthur an Bord vom Pirs-Andockstutzen ab und dockte 20 Minuten später manuell am unteren Andockstutzen des Sarja-Moduls an. Am 20. März 2006 um 06:49 UTC koppelte das Sojus-TMA-7-Raumschiff mit den Raumfahrern Tokarew und McArthur an Bord vom unteren Andockstutzen des Sarja-Moduls ab und dockte 22 Minuten später manuell am hinteren Andockstutzen des Swesda-Moduls an, welcher vorher vom Progress M-54 Frachter belegt war. Weitere Einzelheiten betreffend der Arbeit der Besatzung auf der ISS werden in dem Artikel ISS-Expedition 12 beschrieben. Das Sojus-TMA-7-Raumschiff mit Tokarew, McArthur sowie dem mit Sojus TMA-8 gestarteten Brasilianer Pontes an Bord hat am 8. April 2006 um 20:28 UTC von der ISS abgekoppelt, um dann etwa drei Stunden später, 23:48 UTC, in der kasachischen Steppe zu landen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sojus TMA-7 ist die Missionsbezeichnung für den Flug eines russischen Sojus-Raumschiffs zur Internationalen Raumstation (ISS). Es ist der elfte Besuch eines Sojus-Raumschiffs bei der ISS und der 117. Flug im Sojusprogramm.", "tgt_summary": "联盟TMA-7()是俄罗斯联盟计划中联盟号宇宙飞船的第94次飞行,本次任务将两名远征12任务宇航员和一名太空游客送往国际空间站。其中,俄罗斯宇航员瓦列里·托卡列夫是指令长,美国宇航员威廉·麦克阿瑟是飞行工程师,美国企业家格雷戈里·奥尔森是太空游客。", "id": 771995} {"src_title": "Der Mann mit der Todeskralle", "tgt_title": "龍爭虎鬥", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Lee ist Mitglied eines Shaolin-Tempels und ein Meister in den Kampfkünsten. Auf Wunsch des britischen Gesetzesvertreters Braithwaite nimmt er eine Einladung zu einem Turnier des Millionärs Han an, der früher ebenfalls zu Lees Tempelgemeinde gehörte, doch dieser den Rücken zukehrte. Braithwaite vermutet, dass das Turnier als Deckmantel für illegalen Drogenhandel und Prostitution benutzt wird, und Lee soll nach Beweisen suchen; gleichzeitig soll er im Auftrag des Klosters Vergeltung an Han üben. Schon vor einiger Zeit ist die Agentin Mei Ling im Auftrag Braithwaites auf die Insel geschickt worden, doch jeglicher Kontakt zu ihr ist abgerissen. Nach einigem Zögern nimmt Lee den Auftrag an, als er erfährt, dass seine Schwester von Hans Leibwächtern in den Selbstmord getrieben worden ist. An dem Turnier nehmen auch einige amerikanische Kampfsportexperten teil, darunter der Lebemann Roper, der mit dem Preisgeld seine Schulden bezahlen und außerdem neue geschäftliche Kontakte knüpfen will, sowie dessen Freund aus Armeezeiten, Williams, die bald darauf zu wichtigen Helfern im Kampf gegen Han werden. Auf der Insel werden die Kämpfer von Hans Assistentin Tania empfangen, auf die Roper direkt ein Auge wirft. Das Turnier beginnt mit einem Fest, auf dem ein üppiges Mahl und Frauen im Mittelpunkt stehen. Han selbst lässt sich nur kurz sehen, um seine Gäste zu begrüßen, wobei Lee eine der Mädchen Hans als die verschollene Agentin erkennt. Abends werden den Kämpfern junge Frauen vorgestellt, die die Nacht mit ihnen verbringen sollen. Roper entscheidet sich prompt für Tania, die das Angebot annimmt und sich in Roper verliebt. Lee sucht sich zum Schein die wiedergefundene Agentin aus und erfährt, dass sie zwar nicht die Seiten gewechselt hat, aber ständig überwacht wird und deshalb nichts unternehmen kann. Alles, was Lee von ihr erfährt, ist, dass immer wieder junge Frauen verschwinden. Am nächsten Tag beginnen die Wettkämpfe, in denen sich Roper und Williams als hervorragende Kämpfer erweisen. Lee selbst kämpft nicht. Am Abend durchsucht Lee das Gelände, obwohl das Verlassen der Zimmer verboten ist. Er findet eine Falltür, wird beim Versuch herunterzusteigen jedoch von Hans Wachen gesehen und muss diese daraufhin unschädlich machen. Er bricht seinen Erkundungsgang für diesen Abend ab und wird bei der Rückkehr in sein Zimmer von Williams, der an der frischen Luft trainiert, gesehen, jedoch von diesem nicht erkannt. Han ist erzürnt über den heimlichen Ausflug eines seiner Gäste, sieht die Schuld aber bei den Wachen, die seiner Ansicht nach ihre Pflicht nicht erfüllt haben. Er lässt sie daraufhin von einem seiner Leibwächter Bolo im Kampf töten. An diesem Morgen hat auch Lee seinen ersten Kampf; sein Gegner ist Hans Leibwächter Oharra, der seine Schwester zum Selbstmord getrieben hat. Nachdem dieser zu unfairen Mitteln im Kampf gegriffen hat, wird er von Lee getötet. Han billigt dies und zeigt sich von Oharra ob dessen Fehlverhaltens enttäuscht. Kurz darauf wird Williams zu Han gerufen, der ihn des nächtlichen Alleingangs und des Angriffs auf seine Wachen beschuldigt, da dieser draußen von einem von Hans Mädchen gesehen wurde. Williams beteuert, dass er selbst jemanden draußen sah und will, erbost über die Anschuldigung abreisen. Han will ihn jedoch nicht gehen lassen und will ihn durch seine Wachen festnehmen lassen. Nachdem Williams die Wachen ausgeschaltet hat, wird er von Han selbst angegriffen. Dabei stellt sich heraus, dass Han eine Handprothese aus Eisen trägt, mit der er Williams besiegt und schließlich tötet. Später trifft sich Han mit Roper und bietet ihm an, sein Repräsentant für die USA zu werden. Dazu offenbart er Roper seine Machenschaften: Auf der Insel wird Opium verarbeitet, gleichzeitig werden junge Frauen entführt und von der Droge abhängig gemacht, um sie dann zu verkaufen. Um seinen Drogen- und Menschenhändlerring zu schützen, werden außerdem Regierungsmitglieder bestochen. Roper ist zunächst unentschlossen, bis Han ihm Williams Leiche zeigt, die er an Ketten über einem Säurebecken aufgehängt hat. Han lässt die Leiche ins Becken fallen, um Roper deutlich zu machen, dass ihm das gleiche Schicksal blühen würde, sollte er jemanden von dieser Unterhaltung erzählen. In der Nacht setzt Lee seinen Erkundungsgang fort und entdeckt das Drogenlabor und die entführten Mädchen. Er kann ein Telegramm an Braithwaite schicken, doch dann wird Alarm ausgelöst. Lee kann alle Wachen trotz ihrer Überzahl und Bewaffnung besiegen, wird aber letztendlich durch ein Fallgitter eingesperrt und von Han gefangen genommen. Am nächsten Morgen will Han Roper gegen Lee kämpfen lassen, doch Roper lehnt ab. Daraufhin schickt Han seinen besten Kämpfer, Bolo, um Roper zu vernichten. Obgleich es zunächst schlecht für Roper aussieht, kann er Bolo am Ende besiegen und töten. Han ist außer sich vor Wut und schickt alle noch verfügbaren Krieger in den Kampf gegen Lee und Roper. Zwischenzeitlich hat Mei Ling Hans Schlüssel gestohlen und lässt sämtliche Gefangenen frei, die sich ihrerseits nun auf Lees und Ropers Seite in den Kampf stürzen. Han ist entsetzt über die Entwicklungen und tritt selbst zum Kampf an, wobei er seine Handprothese durch eine nagelbespickte Tierkralle ersetzt. Lee kann ihm die Kralle jedoch abschlagen, worauf Han flieht. Lee folgt ihm in seine Gemächer, in denen Han sich schon eine neue Prothese aufgesetzt hat: Diesmal handelt es sich um einen mit vier Messerklingen versehenen Handersatz, der noch bedrohlicher als die Tierkralle scheint. Da Lee dennoch überlegen ist, flieht Han in ein unübersichtliches Spiegellabyrinth. Doch auch hier gewinnt Lee die Oberhand und kann Han schließlich töten. Draußen sieht man, dass Hans Leute besiegt sind, die Gefangenen halten sie in Schach. Dennoch gab es auch auf ihrer Seite viele Tote. Roper ist unversehrt, wenn auch vom Kampf gezeichnet und betrübt darüber, dass Tania während der Kämpfe getötet wurde. In der letzten Szene sieht man die Ankunft der von Braithwaite gesandten Hubschrauber.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mann mit der Todeskralle (Originaltitel: \"Enter The Dragon\") aus dem Jahr 1973 war der erste in Amerika produzierte Martial-Arts-Film. Er ist der bekannteste, zugleich aber auch der letzte (vollständige) Film des Hauptdarstellers Bruce Lee. Lee starb drei Wochen, bevor der Film in die Kinos kam.", "tgt_summary": "《龙争虎斗》(英语:\"Enter the Dragon\"), 是李小龙领导主演的第四部功夫电影,亦是最后一部在他生前完整完成的作品。《龙争虎斗》在香港拍摄,由美国华纳兄弟公司及香港嘉禾公司出品。导演是罗拔·高洛斯,《龙争虎斗》于1973年7月26日在香港首度上映。", "id": 1761112} {"src_title": "Ägyptische Landschildkröte", "tgt_title": "埃及陸龜", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Ägyptische Landschildkröte ist eine auffallend kleine, sehr hochrückige Schildkröte, deren Färbung von hell sandfarben über Goldtöne bis matt bräunlich reicht. Die Hornschilde auf dem Rückenpanzer weisen keine zentrale Zeichnung auf, sie sind jedoch teilweise braun gerändert. Bei älteren Tieren fehlt allerdings manchmal jegliche Form der Dunkelfärbung. Auf dem Bauchpanzer (Plastron) finden sich meist paarweise angeordnete Zeichen, die an die Plastralzeichnung der Breitrandschildkröten (\"Testudo marginata\") erinnern. Die Haut an Kopf und Extremitäten ist meist gelblich-sandfarben. Zur Unterscheidung zu anderen Arten der Gattung Testudo dienen neben der geringen Größe folgende Merkmale: Auf den Schenkeln finden sich keine Sporne, der Schwanz hat keinen Hornnagel und die Vorderbeine sind mit auffällig großen Schuppen besetzt. Der Plastral-Hinterlappen ist bei beiden Geschlechtern beweglich. Als Größe wird für Männchen 9 – 10 cm und für Weibchen bis zu 13 cm Rückenpanzerlange (Stockmaß) angegeben Diese Art besitzt sexuellen Dimorphismus, Männchen sind kleiner, haben eine länglichere Panzerform und einen längeren Schwanz als Weibchen, aber nicht den bei der Gattung sonst vorhandenen konkaven Bauchpanzer. Die zeitweise als eigenständige Art angesehene \"Testudo werneri\" stellt lediglich ein Synonym zu \"Testudo kleinmanni\" dar (Attum et al. 2005).", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensweise.", "content": "\"Testudo kleinmanni\" besiedelt küstennahe Zonen von Libyen, Ägypten und dem südlichen Israel (nördliche Sinai-Halbinsel und Nordnegev) bis höchstens 120 Kilometer Entfernung zum Mittelmeer. Die durchschnittlichen Temperaturen fallen im Winter nicht unter 17–18 °C tagsüber und 9–10 °C in der Nacht. Mindestens 50 Millimeter Niederschlag pro Jahr sind für ihr Vorkommen jedoch notwendig. Die Ägyptische Landschildkröte ist dem Leben in ariden, das heißt den wüsten- und steppenartigen Landschaften, besonders angepasst. Der helle Panzer tarnt sie und schützt vor den heißen Sonnenstrahlen. Von Juni bis August ist es aber doch zu heiß und sie hält eingegraben eine Sommerruhe, ansonsten ist sie ganzjährig aktiv. Im Winter können die Temperaturen bis auf Frostnähe sinken, gleichzeitig besteht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Um sich zu schützen, graben sich die Tiere kurzzeitig in die Erde ein. Scheint tagsüber die Sonne, kommen sie wieder hervor. Am üppigsten ist das Nahrungsangebot im Frühling, wenn auch die Wüste grünt und blüht.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Wie alle Arten der Gattung \"Testudo\" erzeugen die sonst so stummen Tiere Töne bei der Paarung. Mit aufgerissenem Maul bringen die Männchen stoßweise Geräusche hervor, die entfernt an das Gurren von Tauben erinnern. Die Weibchen graben im März und April fünf Zentimeter tiefe Eihöhlen und legen darin länglich-ovale Eier ab, die im Durchschnitt 32 Millimeter lang und 23 Millimeter breit sind und etwa 7,8 Gramm wiegen. Je nach Größe des Weibchens sind es ein bis vier Eier. Im Dreiwochenabstand folgen in der Regel zwei weitere Gelege. Bei 31 bis 32,5 Grad Celsius im Brutapparat schlüpften die Nachzuchten nach 90 bis 105 Tagen, in der Natur dürften die Bruttemperaturen höher und die Brutzeit entsprechend kürzer sein. Die Tiere schlüpfen mit einem Gewicht von 5,5 bis 6,8 Gramm. Auch bei \"Testudo kleinmanni\" gilt, dass das Verhältnis der Geschlechter durch die Bruttemperatur gesteuert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Als bedrohte Art ist der Handel mit ihr gemäß dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen verboten (CITES I). Unmittelbar vor Inkrafttreten dieser Schutzbestimmung waren noch 2800 Individuen (das war die Hälfte der seinerzeit bekannten Population) in den Tierhandel gebracht worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ägyptische Landschildkröte (\"Testudo kleinmanni\") ist die kleinste Vertreterin der Gattung \"Testudo\" (Echte Landschildkröten) und in ihrem Bestand hochgradig gefährdet. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet, Israel, Ägypten und Libyen, existieren nur noch inselartige Vorkommen, so dass ohne umfassende Schutzprogramme ein komplettes Aussterben der Art zu befürchten ist.", "tgt_summary": "埃及陆龟(学名:\"Testudo kleinmanni\"),又名克莱马尼陆龟,包括了纳吉夫陆龟,是一种处于极危的龟。牠们虽然称为埃及陆龟,但已从埃及灭绝,在全球灭绝只是时间的问题。", "id": 2256463} {"src_title": "Robbie Keane", "tgt_title": "罗比·基恩", "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn: Wolverhampton Wanderers (1997–1999).", "content": "Robbie Keane lernte das Fußballspielen, als er während seiner Schulzeit beim Dubliner Verein \"Crumlin United\" spielte. Schon früh wurde das Talent des jungen Stürmers erkannt und er bekam Angebote von den Wolverhampton Wanderers und seinem späteren Profiklub FC Liverpool. Keane entschied sich allerdings zunächst gegen Liverpool, da er sich bei Wolverhampton in der First Division eine bessere Chance auf Einsätze in der ersten Mannschaft ausrechnete. Nach seinem Wechsel im Alter von 15 Jahren spielte er zunächst einige Zeit für die Jugendmannschaft der „Wolves“, bevor er nach einer sehr erfolgreichen Jugendspielzeit 1996/97 (aber nur zwei Einsätzen in der Reservemannschaft) am 9. August 1997 ein umjubeltes Debüt in der zweiten Liga gab, als er beim 2:0-Sieg über Norwich City auf Anhieb beide Treffer erzielte. Insgesamt gelangen ihm in seiner Premierensaison 1997/98 elf Ligatore, wobei er zumeist etwas zurückgezogen hinter den beiden Sturmspitzen agierte. Zwar verlor er in der Schlussphase der Saison nach einigen Partien auf der rechten Außenbahn seinen Stammplatz, aber seine Darbietungen brachten ihm die Nominierung in die Zweitligamannschaft des Jahres („PFA Team of the Year“) ein. In der Folgespielzeit 1998/99 schoss Keane 16 Pflichtspieltore und obwohl er zwei längere Verletzungspausen im Herbst 1998 (mit sieben verpassten Partien und anschließend kurzzeitiger „Degradierung“ auf die Ersatzbank) und ab März 1999 durchlief, war er der treffsicherste Spieler seiner Mannschaft – die Abwesenheit aufgrund der Abstellung für die U-20-Weltmeisterschaft in Nigeria konnte zudem nur unzureichend im Verein kompensiert werden. Mit seiner Treffsicherheit wurde er auch für andere Vereine attraktiv und für sechs Millionen britische Pfund wechselte Keane nach dem zweiten Spieltag in die Premier League zu Coventry City. Dies war der bis dato teuerste Transfer eines britischen oder irischen Teenagers, wobei zuvor Aston Villa der aussichtsreichste Interessent gewesen war, der dann aber den ausgeschriebenen Preis nicht zahlen wollte – dazu hatten sich vergebliche Offerten des FC Middlesbrough gesellt.", "section_level": 2}, {"title": "Sportlicher Durchbruch: Coventry, Mailand und Leeds (1999–2002).", "content": "Wie schon in Wolverhampton schoss Keane auch für Coventry bei seinem Einstand zwei Tore. Mit insgesamt elf Toren in den ersten 21 Partien an der Seite von vier verschiedenen Sturmpartnern fügte er sich auf höchstem Niveau im englischen Fußball gut ein und bereits im August 1999 zeichnete ihn die Premier League zum Fußballer des Monats aus. Sein persönlicher Höhepunkt war Weihnachten 1999, als er gegen den FC Arsenal einen trickreichen Siegtreffer erzielte und dabei Tony Adams und David Seaman düpierte. Zwar ließen seine Darbietungen in der Rückrunde (auch verletzungsbedingt) ein wenig nach, dessen ungeachtet belegte er nach Saisonende bei der Wahl zu Englands Fußballer des Jahres in der Jungprofi-Kategorie den zweiten Platz. Im Sommer 2000 wurde er dann von Marcello Lippi zu Inter Mailand geholt. Am 30. Juli 2000 unterschrieb er bei Inter einen Fünfjahresvertrag, der Coventry 13 Millionen Pfund in die Kasse spülte. Allerdings war seine Zeit in Mailand wenig erfolgreich. Nachdem Lippi bald nach Keanes Ankunft den Trainerstuhl räumen musste, kam der Ire in der Sturmformation, die üblicherweise mit Ronaldo und Christian Vieri antrat, unter dem neuen Coach Marco Tardelli nur zu sechs Ligaeinsätzen. Bereits im Dezember 2000 wurde Keane deshalb an Leeds United ausgeliehen. In Leeds fügte er sich schnell ein, schoss bei seiner ersten Partie von Beginn an gegen Middlesbrough das erste Tor für Leeds und ließ in den sieben Begegnungen danach fünf weitere Tore folgen – darunter per Fallrückzieher gegen seinen Ex-Klub aus Coventry. Problematisch war, dass er für Spiele der Champions League der laufenden Saison gesperrt war und häufig mit Alan Smith um den Stammplatz im Angriff an der Seite von Mark Viduka zu kämpfen hatte. Dennoch hinterließ er in der Leihperiode mit seinen technischen Fertigkeiten, der hohen Laufbereitschaft und allgemein uneigennützigen Spielweise einen guten Eindruck und so verpflichtete ihn Leeds im Mai 2001 für zwölf Millionen Pfund. Die Saison 2001/02 war für Keane mit gerade einmal drei Ligatoren weniger erfolgreich. Seine besten Leistungen zeigte er zumeist in Pokalwettbewerben, darunter ein Hattrick gegen Leicester City sowie drei Treffer im UEFA-Pokal gegen Marítimo Funchal, ES Troyes AC und Grasshoppers Zürich. Als Leeds im November 2001 mit Robbie Fowler einen neuen Stürmer hinzukaufte, verblieb Keane zumeist nur noch die Rolle des Einwechselspielers. Auch zu Beginn der anschließenden Saison 2002/03 verbesserte sich seine Perspektive nicht – obwohl bei der Weltmeisterschaft 2002 zu einem der „Stars“ gehörend – und so wechselte er Ende August 2002 für sieben Millionen Pfund zu Tottenham Hotspur nach London.", "section_level": 2}, {"title": "Ende der „Heimatsuche“ mit Unterbrechungen: Tottenham Hotspur (2002–2011).", "content": "Als bedeutendster Transfer von Tottenham unter Glenn Hoddle in der Saison 2002/03 dauerte es nicht lange, bis sich Keane in der neuen Mannschaft etablierte und zum Ende der Spielzeit war er mit dreizehn Ligatreffern bester Torschütze der „Spurs“ – die beste Leistung zeigte er per Hattrick gegen den FC Everton. Dabei fand seine Stärke, die neben einer schnellen Handlungsfähigkeit vor dem gegnerischen Tor vor allem darin lag, dass er sich durch häufigen Rückzug ins Mittelfeld am Spielaufbau beteiligte, wieder bessere Verwendung. Zwar hatte er zu Beginn der Saison 2003/04 unter Verletzungen sowie einer Torflaute zu leiden, aber seine Darbietungen stabilisierten sich im Fortlauf. Maßgeblich dafür verantwortlich war auch die Ankunft des neuen Sturmpartners Jermain Defoe; dazu sorgte der groß gewachsene Frédéric Kanouté für weitere Optionen im Angriffsspiel. Keane hielt dem zunehmenden Konkurrenzkampf, der zur Mitte der Spielzeit 2004/05 durch den ägyptischen Neuzugang Mido noch angeheizt wurde, auch fortan stand, wobei er in der Rückrunde anstelle des plötzlich wenig treffsicheren Defoe die eigene Torquote signifikant steigerte. Im Gegensatz zu seinen vorherigen Stationen wurde Keane nun vor allem aufgrund seiner Beständigkeit geschätzt und in seinem mittlerweile vierten Jahr avancierte der Publikumsliebling mit 16 Premier-League-Toren zum dritten Mal zu Tottenhams Toptorjäger. Als im Sommer 2006 der bulgarische Nationalspieler Dimitar Berbatow zum Verein stieß, dauerte es zunächst einige Zeit, bis sich die neue Offensivformation eingespielt hatte, aber nach nur zwei Toren in den ersten elf Partien und kurzzeitigen Verletzungssorgen im Dezember 2006 beendete Keane die Spielzeit mit 17 Treffern aus den letzten 22 Pflichtbegegnungen. Zusätzlich vertrat er öfters den etatmäßigen Kapitän Ledley King. In seiner vorerst letzten Saison 2007/08 für die Nordlondoner war er gemeinsam mit Berbatow erneut treffsicherster Spielers seines Klubs, obwohl er nach der Verpflichtung von Darren Bent häufig nur im Mittelfeld zum Einsatz kam. In der Partie gegen den AFC Sunderland schoss er am 19. Januar 2008 das 100. Pflichtspieltor für Tottenham. Dazu verabschiedete er sich 2008 mit dem Gewinn des Ligapokals, nachdem er mit seinen Mannen im Finale den FC Chelsea mit 2:1 bezwungen hatte. Dort war er in der Verlängerung gut 20 Minuten vor Schluss für den defensiveren Younès Kaboul ausgewechselt worden. Als „Leitwolf“ und Tottenhams dreimaliger Spieler des Jahres empfahl er sich nachhaltig für englische Spitzenklubs und so sicherte sich der damalige englische Rekordmeister FC Liverpool Ende Juli 2008 für nicht weniger als 20,3 Millionen Pfund Keanes Dienste – obwohl dieser zuvor noch seinen Vertrag in London bis 2012 verlängert hatte. Mit der Unterzeichnung eines Vierjahresvertrags bei den „Reds“ erfüllte sich Keane einen Kindheitstraum, aber die Hoffnungen auf eine ertragreiche Sturmpartnerschaft mit Fernando Torres erfüllten sich nicht. Zunächst musste der Ire bis zum 1. Oktober 2008 anlässlich des 3:1-Siegs in der Champions League gegen die PSV Eindhoven auf den ersten Pflichtspieltreffer warten – dies war gleichzeitig Keanes erstes Tor in der Champions League überhaupt. In der heimischen Liga war er erst im November 2008 erfolgreich, als er zwei Tore zum Sieg gegen West Bromwich Albion beisteuerte. Fortan stabilisierten sich seine Leistungen etwas, aber Trainer Rafael Benítez berücksichtigte ihn dessen ungeachtet weniger. Bei seinen 24 Pflichtpartien für Liverpool wechselte Benítez Keane 17 Mal aus und als Ersatzspieler blieb er gelegentlich auch dann auf der Bank, wenn die Mannschaft dringend ein Tor benötigte. Nach einem Monat zahlreicher Spekulationen bezüglich einer Rückkehr nach Tottenham, wurde diese kurz vor Ende der Transferperiode am 2. Februar 2009 für eine Ablösesumme von zwölf Millionen Pfund realisiert. Keane selbst kommentierte das frühzeitige Scheitern in Liverpool, „dass er den Wechsel nie bereut habe, aber er sei mit dem Trainer Rafael Benítez nicht zurechtgekommen“. Nach seiner Rückkehr übernahm Keane sofort für den dauerverletzten King die Rolle des Mannschaftskapitäns und bei den ersten sechs Auftritten für die zwischenzeitlich in Abstiegsgefahr geratenen „Spurs“ blieb die Mannschaft unter dem neuen Trainer Harry Redknapp ungeschlagen – am Ende platzierte sich das Team noch in der oberen Tabellenhälfte und Keane hatte dazu in vierzehn Ligapartien fünf Tore beigetragen. In der Saison 2009/10 schoss Keane neun Tore in 25 Pflichtspielen, wobei er angesichts seiner vier Tore beim 5:0-Sieg gegen den FC Burnley hinsichtlich seiner Torquote unterdurchschnittlich blieb – wenngleich berücksichtigend, dass er häufig zurückgezogen im linken Mittelfeld agierte. Am 1. Februar 2010 erlaubte Tottenhams Vereinsführung Keanes Wechsel auf Leihbasis bis zum Ende der laufenden Spielzeit zu Celtic Glasgow. Dort entwickelte er sich mit zwölf Toren in sechzehn Ligaspielen schnell zum Publikumsliebling, aber nach Ablauf der Ausleihfrist ging es für ihn zurück zu den Spurs. Einen ähnlichen Verlauf nahm die Saison 2010/11 für Keane, als er in der Hinrunde zunächst bei Tottenham agierte (dort jedoch ohne jeglichen Torerfolg blieb) und dann Ende Januar 2011 für den Rest der Spielzeit zum Ligakonkurrenten West Ham United ausgeliehen wurde. Für die „Hammers“ kam Keane neun Mal in der Premier League zum Zuge (dabei stand er jedoch nur fünfmal in der Startelf). Am Ende stieg das Team in die Zweitklassigkeit ab und Keane kehrte nach Tottenham zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel nach Nordamerika und Karriereausklang.", "content": "Im August 2011 verpflichtete die LA Galaxy Keane, wobei dieser neben David Beckham und Landon Donovan einen der drei reservierten Plätze für Spieler oberhalb der Höchstlohngrenze belegte (Juan Pablo Ángel hatte für Keane weichen müssen und war zuvor an CD Chivas USA verkauft worden). Bei seinem Einstand für LA Galaxy schoss Keane gegen die San José Earthquakes nach gut 20 Minuten das erste Tor und am Ende der ersten Saison 2011 gewann er den MLS Cup. Im Finale gegen Houston Dynamo bereitete er Donovans 1:0-Siegtreffer vor und auch im Jahr darauf war er maßgeblich an der Titelverteidigung beteiligt, als er das Finale gegen denselben Gegner per Elfmeter zum 3:1 in der Nachspielzeit endgültig entschied. Zwischen diesen beiden Trophäen war Keane auf Leihbasis zurück in England bis zu Beginn der 2012er Saison in Nordamerika im März 2012 bei Aston Villa beschäftigt. Nach einem Einsatz als Einwechselspieler trug er dort bei seinem Startelfdebüt zwei Tore zum 3:2-Erfolg gegen die Wolverhampton Wanderers bei. Ein drittes und letztes Tor schoss er gegen Newcastle United (1:2). Während Donovans Fehlen zu Beginn der 2013er Saison beförderte ihn Trainer Bruce Arena in Los Angeles zum Mannschaftskapitän. Seine letzten Spiele absolvierte er für Atlético de Kolkata in der Indian Super League. Im November 2018 gar er seinen Rücktritt nach 23 Jahren als Profi als Spieler bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Keane spielte in verschiedenen irischen Jugendauswahlmannschaften. Mit der U-18-Auswahl des Landes nahm er an der Europameisterschaft 1998 in Zypern teil und konnte dieses Turnier durch ein 4:3 nach Elfmeterschießen gegen die Auswahl Deutschlands gewinnen. Dies war der erste einzige Titelgewinn der Iren bei einer U-18-Europameisterschaft. Sein erstes A-Länderspiel für Irland bestritt er am 25. März 1998 gegen Tschechien. Das erste Länderspieltor gelang ihm gegen Malta am 14. Oktober 1998. Seit dem Qualifikationsspiel zur WM 2006 gegen die Färöer am 13. Oktober 2004 ist Keane nationaler Rekordtorschütze. Er brach den bis dahin von Niall Quinn aufgestellten Rekord von 21 Toren. Im Jahr 2006 ernannte ihn der damalige Nationaltrainer Steve Staunton zum Kapitän der Nationalmannschaft. Auch unter dem neuen Coach Giovanni Trapattoni bekleidet Keane dieses Amt. Mit der irischen Nationalmannschaft nahm Keane an der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea teil. Sein erster Treffer in diesem Turnier gelang ihm im zweiten Gruppenspiel gegen die deutsche Nationalmannschaft, als Keane in der Nachspielzeit der Ausgleich zum 1:1 gelang. Durch ein weiteres Unentschieden gegen Kamerun und einen 3:0-Erfolg gegen Saudi-Arabien, bei dem Keane das Tor zum 1:0 erzielte, überstand Irland die Gruppenphase und zog in das Achtelfinale gegen Spanien ein. Auch in diesem Spiel war Keane spät erfolgreich und verwandelte in der Nachspielzeit einen Elfmeter. Trotzdem verloren die Iren die Partie nach Elfmeterschießen und schieden aus dem Turnier aus. Mit der Nationalmannschaft bestritt Keane auch die Qualifikationen zur Europameisterschaft 2000 und 2004, Weltmeisterschaft 2006 und Europameisterschaft 2008, verpasste es allerdings jeweils sich für die Endrunde zu qualifizieren. Die Iren scheiterten auch in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 in der Relegation gegen Frankreich durch ein umstrittenes Tor. Keane qualifizierte sich mit der Nationalmannschaft jedoch für die Europameisterschaft 2012, schied dort aber nach der Gruppenphase aus. Am 11. August 2010 kam er gegen Argentinien zu seinem 100. Länderspieleinsatz. Am 4. Juni 2011 gelang ihm in der achten Minute des EM-Qualifikationsspiels in Skopje gegen Mazedonien sein 50. Länderspieltor. Sein 51. Treffer folgte nur kurz darauf zum 2:0-Endstand in der 37. Minute. Zwei weitere Tore erzielte er im Playoff-Spiel der EM-Qualifikation gegen Estland. Am 29. Februar 2012 führte er beim Freundschaftsspiel gegen Tschechien die irische Auswahl zum 50. Mal als Kapitän auf das Feld. Er ist damit irischer Rekordspielführer. Im Testspiel gegen die Auswahl Georgiens (4:0) am 2. Juni 2013, bei dem ihm auch zwei Tore gelangen, schloss er zum irischen Rekordnationalspieler Shay Given mit 125 Länderspielen auf. Seit dem WM-Qualifikationsspiel am 7. Juni 2013, beim 3:0-Sieg gegen die Auswahl Färöers, bei dem Keane für alle drei Tore sorgte, ist er irischer Rekordnationalspieler. Seit dem Rücktritt von Miroslav Klose ist Keane mit 67 Länderspieltoren der Spieler mit den meisten Länderspieltoren, der noch aktiv ist. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er mit 35 Jahren als ältester Feldspieler seines Teams in das Aufgebot Irlands aufgenommen. In der ersten Partie gegen Schweden wurde er in der Schlussviertelstunde eingewechselt, nachdem kurz zuvor der 1:1-Ausgleich für die Skandinavier gefallen war. Auch gegen Belgien kam er noch einmal in der Endphase ins Spiel, die letzten beiden Spiele bis zum Ausscheiden im Achtelfinale blieb er aber auf der Bank. Am 24. August 2016 kündigte er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft an. In seinem 146. und letzten Länderspiel gegen den Oman am 31. August 2016 erzielte er mit dem Treffer zum 2:0 sein 68. Tor für die Nationalmannschaft. Das Spiel endete 4:0. Nach seinem Karriereende als aktiver Spieler wechselte Keane in den Trainerstab der irischen Nationalmannschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Am 7. Juni 2008 heiratete Keane in Ballybrack seine langjährige Lebensgefährtin, die ehemalige Teilnehmerin an der Wahl zur Miss Irland, Claudine Palmer.", "section_level": 1}, {"title": "Titel/Auszeichnungen.", "content": "Vereinstitel Titel mit irischen Auswahlmannschaften Persönliche Ehrungen", "section_level": 1}, {"title": "Saisonstatistik.", "content": "\"Quelle: footballdatabase.eu (Stand: 4. Juli 2016)\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert David „Robbie“ Keane (* 8. Juli 1980 in Tallaght, Dublin) ist ein ehemaliger irischer Fußballspieler. Als Stürmer, den gleichsam Fähigkeiten als Torjäger sowie etwas zurückhängend in der Spielgestaltung auszeichneten, hält er in der irischen Nationalmannschaft die Rekorde als Spieler mit den meisten Treffern (68 Tore) und den meisten Einsätzen (146). Seine bekannteste Station im Vereinsfußball war Tottenham Hotspur (2002 bis 2008 und 2009 bis 2011). Nach seiner aktiven Karriere wechselte er in den Trainerstab der irischen Nationalmannschaft.", "tgt_summary": "罗比·基恩(英语:Robbie Keane,1980年-7月8日)是一名已退役爱尔兰职业足球员,司职前锋,前爱尔兰国家足球队队长,是一名速度与技术兼备的攻击球员。其入球后的招牌翻滚及模仿机关鎗的庆祝动作深入人心。", "id": 1281705} {"src_title": "Békéscsaba", "tgt_title": "貝凱什喬包", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf namens \"Csaba\" wird zuerst 1333–1337 in einem päpstlichen Zehntschreiben erwähnt, sein Name ist Türkisch, stammt vom gleichnamigen Personennamen und bedeutet Geschenk. Auf dem heutigen Gebiet der Stadt standen damals neben \"Csaba\" acht weitere kleine Orte. Während der türkischen Eroberung blieb das Dorf zunächst erhalten, verschwand jedoch während der weiteren Türkenkriege im 17. Jahrhundert gänzlich. 1715 wird \"Csaba\" noch als unbewohnt erwähnt, ein Jahr darauf findet sich sein Name jedoch in der Liste Steuern zahlender Städte wieder. Die Neusiedlung ist dem österreichischen Hofkommerrat Johann Georg Haruckern zu verdanken, der sich im Kampf gegen die Türken ausgezeichnet hat, so dass er fast das ganze Komitat Békés von der Schatzkammer aufkaufen konnte. Um die Stadt \"Csaba\" neu zu beleben, ließ er zwischen 1718 und 1723 213 slowakische Bauernfamilien ansiedeln, die ihre evangelische Konfession beibehalten durften und Steuervergünstigungen erhielten. Auch in den nächsten Jahren kamen jährlich ca. 40 Familien. 1841 erhält \"Csaba\" den Rang eines „Mezőváros“, da die Organisation der Landesmesse zugelassen wurde. 1847 gehörte sie zu den 20 größten Städten von Ungarn, die Einwohnerzahl betrug 22.000. Trotzdem ähnelte die Stadt mit ihren kleinen Bauernhäusern und den kleinen, schlammigen Straßen eher einem großgewachsenen Dorf. 1858 wurde \"Csaba\" von der Eisenbahn erreicht, was neuen Aufschwung brachte. Neue Häuser und Fabriken wurden gebaut. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Arbeitslosigkeit jedoch zum größten Problem, was 1891 zu einem Arbeiteraufstand führte, der nur mit Hilfe rumänischer Soldaten niedergeschlagen werden konnte. Seit diesem Aufstand wird die Stadt auch „Viharsarok“ (Sturmecke) genannt. Der Erste Weltkrieg brachte der Stadt viel Leid. 1919 und 1920 stand die Stadt unter rumänischer Besatzung, was Plünderungen seitens der Besatzer mit sich brachte. Da nach dem Vertrag von Trianon Ungarn die großen südlich gelegenen Städte verlor, musste \"Csaba\" die Rolle von Arad und Temeswar übernehmen. Die Kämpfe des Zweiten Weltkrieges umgingen die Stadt, bis auf eine Ausnahme: am 21. September 1944 wurde der Bahnhof von alliierten Flugzeugen bombardiert, wobei 96 Menschen starben und weitere 150 schwer verletzt wurden. Die Stadt wurde schließlich am 6. Oktober 1944 von sowjetischen Truppen erobert. Die Stadt, die lange Zeit mehrheitlich von Slowaken bewohnt war, war 1946/47 von dem die Aussiedlung der Ungarn aus der Tschechoslowakei kanalisierenden „Bevölkerungsaustausch“ zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn betroffen und wurde mehrheitlich ungarisch.", "section_level": 1}, {"title": "Industrie.", "content": "In der sozialistischen Ära errang \"Békéscsaba\" aufgrund der Planwirtschaft eine wichtige Bedeutung. Am 1950 wurde sie zum Komitatssitz von Békés ernannt, was der Stadt die bisher größte Entwicklung brachte: es wurden Konserven-, Aufzugs-, Großwerkzeugs- und Maschinenfabriken, ein großes Kühlhaus für die Erstellung von gefrorenen Waren und eine große Druckerei gebaut. Infolge dieser Industrialisierung wuchs die Einwohnerzahl in nur 25 Jahren von 42.000 auf 65.000. Nach der Wende 1990 gelangte die Stadt in ähnliche Schwierigkeiten wie die restlichen ungarischen Großstädte: die „unnötigen“ Fabriken schwanden in nur wenigen Jahren, die Lebensmittelindustrie geriet in den letzten Jahren in eine Talfahrt: 1998 verlor die Konservenfabrik wegen der Russlandkrise 90 % ihrer Abnehmer (mehr als 1000 Arbeiter werden entlassen), 2006 ging die Geflügelwarenfabrik bankrott und wurde geschlossen (ca. 1300 Arbeiter wurden entlassen). 2007 und 2008 wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. Viele Unternehmen eröffneten neue Fabriken in Békéscsaba (z. B. Mondi Europe Packing, DROT-FON Kft., Budapest-Bank Arbeit-Zentrum, SMK corporation).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Stadt liegt am Treffpunkt der beiden Hauptstraßen 44 und 47. Die 44 führt von Kecskemét über \"Békéscsaba\" bis zur rumänischen Grenze, die 47 verbindet Debrecen mit Szeged. Die Umgehungsstraße, die diese zwei Hauptstraßen verbindet, wurde 2006 fertiggestellt, somit wurde der Durchgangsverkehr im Stadtinneren spürbar reduziert. Die Gesamtlänge der Straßen innerhalb der Stadt beträgt 280 km (davon 208,5 km asphaltiert). Innerhalb der Stadt sorgen 20 Buslinien für den Massenverkehr. Die Eisenbahnverbindungen bilden in \"Békéscsaba\" ebenfalls einen Knotenpunkt. Man kann in alle vier Himmelsrichtungen mit der Bahn abreisen. Die wichtigste Linie bildet dabei jene Richtung Nordwesten nach Budapest bzw. Richtung Südosten nach Arad, auf der internationale Schnellzüge West- und Mitteleuropa mit Rumänien und Bulgarien verbinden. So ist es möglich, von Békéscsaba aus Wien, Bratislava, Prag, Bukarest oder gar Thessaloniki ohne Umsteigen zu erreichen. Seit 1999 ist Békéscsaba „Intercity-Stadt“. Fünf Kilometer vom Stadtzentrum Richtung Gyula befindet sich ein Flugplatz, der bei gutem Wetter Flugzeuge mit einem Gewicht von max. 15 Tonnen (20–25 Personen) empfangen kann. Ein fahrplanmäßiger Flugzeugverkehr – obwohl seit Jahren bestrebt – existiert nicht. Der Flugplatz wird daher nur von Sport- und Segelflugzeugen benutzt und ist jährlich Schauplatz von Segelflug- und Flächenfallschirmmeisterschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Erziehung.", "content": "\"Békéscsaba\" entwickelte sich besonders in den letzten 15 Jahren zu einem Bildungszentrum innerhalb des Komitates, da ca. 30–40 % der Mittelschüler nicht ortsansässig sind. Aus diesem Grund wird sie auch Schulstadt genannt. Zurzeit existieren 13 Grundschulen, 14 Gymnasien und Fachmittelschulen und seit 1986 eine Hochschule, die aktuell die Wirtschaftsfakultät der Sámuel Tessedik Hochschule ist. Die Stadt beherbergt ein großes gepflegtes Waisen- und Adoptivheim, einem Sanatorium ähnlich, und kümmert sich in dieser Einrichtung auch um verwaiste Kinder der Roma aus dem Grenzgebiet zu Rumänien.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Partnerstädte Békéscsabas sind", "section_level": 1}], "src_summary": "Békéscsaba [] (deutsch selten \"Tschabe\", slowakisch \"Békešská Čaba\", rumänisch \"Bichișciaba\") ist eine Stadt mit Komitatsrecht im Südosten Ungarns und außerdem der Komitatssitz des Komitats Békés.", "tgt_summary": "贝凯什乔包(匈牙利语:Békéscsaba;德语:Tschabe;斯洛伐克语:Békešská Čaba)是位于匈牙利东南部的一个城市。贝凯什乔包是贝凯什州的首府所在地。全市面积193.94平方公里。就人口规模看,属于匈牙利中等城市(排17位),欧洲小城市。首个文字记载源于1332年。在土耳其攻占匈牙利期间,城市被摧毁,后来重建。曾经是欧洲最大的村落,现如今则是一个城市化小镇。贝凯什乔包以其美食和活动出名,如被称为“匈牙利珍宝”的乔包香肠就产自这里,此外还有乔包香肠嘉年华和匈牙利最大的啤酒节。", "id": 819724} {"src_title": "Masseverschluss", "tgt_title": "反沖作用 (槍械)", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Beim Masseverschluss sind der feststehende Lauf und bewegliche Verschluss nicht mechanisch miteinander verriegelt. Nach der Zündung der Treibladung bewegt sich die Patronenhülse samt Verschluss unter Druck rückwärts. Dabei muss die Rücklaufgeschwindigkeit des Verschlusses so weit begrenzt werden, dass die Hülse, solange sich das Geschoss im Lauf bewegt und dort hoher Druck herrscht, ausreichend vom Patronenlager abgestützt wird. Grundsätzlich sollen die Patronen aus dem Patronenlager höchstens die Stärke des Patronenbodens zurückrutschen, da sonst der hohle Hülsenteil nicht mehr unterstützt wird und es zu Hülsenriss kommen kann. Nachdem das Geschoss den Lauf verlassen hat, bewegt sich der Verschluss durch seine Massenträgheit weiter nach hinten, wobei die Patronenhülse ganz aus der Patronenkammer ausgezogen und ausgeworfen wird. Die gespeicherte Federenergie steigt mit stärkerer Kompression der Feder an. Wenn der Verschluss seine gesamte kinetische Energie an die Feder abgegeben hat oder an einen Anschlag stößt und sich so in seinem hinteren Totpunkt befindet, wird er durch die Feder wieder nach vorne beschleunigt, wobei eine neue Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager geführt wird. Der Verschluss kann zuschießend oder aufschießend konstruiert sein. Bei Mustern in zuschießender Ausführung kann auf einen beweglichen Schlagbolzen verzichtet werden. Hier schlägt ein Dorn beim Schließen des Verschlusses auf das Zündhütchen der Patrone. Bei der Klassifizierung des physikalischen Antriebsprinzips des Verschlusses kommt es in der Literatur zu Missverständnissen. Grundsätzlich wird zwischen Gasdruckladern und Rückstoßladern unterschieden. Der Masseverschluss arbeitet nach dem Prinzip des Gasdruckladers. Die Verbrennungsgase der Treibladung breiten sich in alle Richtungen aus. Durch diesen Gasdruck wird zum einen das Geschoss nach vorne, zum anderen die Hülse nach hinten geschoben. Ein Bewegungsimpuls des Geschosses zum Erzeugen eines Rückstoßes ist auch gar nicht nötig. Der Masseverschluss funktioniert auch sehr gut mit Platzpatronen, wenn ein Manöverpatronengerät den Querschnitt der Rohrmündung stark verengt und somit der nötige Gasdruck aufgebaut wird. Ein Rückstoßlader benötigt hingegen eine Geschossbewegung, um den Rückstoß zu erzeugen. Dennoch wird fälschlicherweise der Masseverschluss manchmal den Rückstoßladern zugeordnet. Alternativ ist die Bezeichnung als \"Rückdrucklader\", entsprechend der englischen Bezeichnung \"blowback operation\" für den Masseverschluss, möglich. Essentiell für den Masseverschluss ist, dass die Hülse, gegen die das Patronenlager abdichtet, gleichzeitig aber auch nach hinten rutscht. Durch ein Verklemmen der Hülse im Patronenlager würde nicht genügend Energie an den Verschluss übertragen werden mit der Folge, dass der Nachladevorgang der nächsten Patrone stoppen würde. Während das bei schwacher Pistolenmunition noch von sich aus funktioniert, müssen bei stärkerer Munition Vorkehrungen getroffen werden. Frühe Maschinengewehre mit Masseverschluss wie das österreichische Maschinengewehr Schwarzlose oder das italienische Breda 30 und vor allem Maschinenkanonen benötigten deshalb geölte Hülsen. Die Ölung bringt aber große Probleme mit sich, so dass man auf diese verzichten möchte. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs kamen Patronenlager mit Druckausgleichsrillen auf. Bei der US-amerikanischen Variante der 20-mm-Oerlikon-Kanone, der Mark 4, wurden diese Rillen beim Übergang des Patronenlagers auf den Lauf eingeführt, um Ausziehprobleme trotz Hülsenölung zu verbessern. Durch diese Rillen herrscht der gleiche hohe Druck im Inneren der Hülse wie auch in den Rillen um diese. Dadurch wird die Hülse nicht so stark an die Wände der Patronenkammer gepresst und kann leichter zurückgleiten. Um Gasverluste wegen schlechter Liderung möglichst zu vermeiden und Hülsenreißern im Patronenlager vorzubeugen, sollten die Hülsen zylindrisch oder nur leicht konisch sein und über keine sehr stark ausgeprägte Schulter bei einer Flaschenhalshülse verfügen, denn je weiter die konische Hülse aus dem Patronenlager herausragt, desto weniger wird sie von dem Patronenlager unterstützt. So traten bei Bergmann-Pistolen wegen schlechter Liderung Gasverluste auf, was die Leistung der Waffe verminderte und bei Verschmutzung zu Störungen führen konnte. Um die Hülse länger in der Patronenkammer von den Wänden zu unterstützen, muss die Patronenkammer verlängert werden. Die dafür vorgesehenen Hülsen haben einen speziellen sogenannten unterschnittenen Boden (engl.: rebated rim), d. h. der Bodendurchmesser ist kleiner als der Querschnitt der Hülse. Dadurch kann der Auszieher mit der Patrone in die Patronenkammer hineinfahren. Waffen mit einfachem Masseverschluss eignen sich hauptsächlich für Pistolenmunition. Für starke Gewehrpatronen wie die 7,62 × 51-mm-NATO-Patrone sind Zusatzmechanismen zur Verzögerung des Verschlusses notwendig, der Verschluss wird dann \"verzögerter Masseverschluss\" genannt. Weiter gibt es noch die Variante mit der Vorlaufzündung – bei der die Patrone bereits zündet, wenn der Verschluss am Schließen ist – die bei Maschinenkanonen verwendet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einfacher Masseverschluss.", "content": "Die technisch einfachste Variante eines Verschlusses für eine automatische Waffe ist der einfache Masseverschluss. Er setzt das Prinzip des Masseverschlusses ohne weitere Mechanismen um. Dank diesem einfachen Aufbau gelten Waffen mit Masseverschluss als sehr zuverlässig. Der Verschluss kann sehr einfach gewartet werden, was die Zerlegung und Reinigung beinhaltet. Der Verschluss wird von verschiedenen Kräften gebremst: Reibungswiderstand zwischen Hülse und Patronenlager, Trägheitskraft der Verschlussmasse, Reibungswiderstand zwischen Verschluss und Gehäuse sowie Rückstellkraft der Schließ- und Schlagfedern. Der einfache Masseverschluss wird daher manchmal \"Feder-Masse-Verschluss\" bzw. \"Masse-Feder-Verschluss\" genannt. Das ist jedoch technisch nicht richtig, weil die Federkraft bezüglich des Verschlusses sehr gering, also vernachlässigbar ist. Der Verschluss wirkt durch seine Massenträgheit. Da die Masse des Verschlusses direkt auf die Leistung der Patrone abgestimmt sein muss, sind dem Verschlussprinzip bei Handfeuerwaffen engere Grenzen gesetzt als bei anderen Verschlusskonstruktionen. Je leistungsstärker die Patrone ist, desto schwerer muss der Verschluss und größer die Federkraft der Schließfeder sein, was die Handhabung erschwert. Darum kommen einfache Feder-Masse-Verschlüsse nur bei relativ leistungsschwachen Patronen zum Einsatz. Bewährt hat sich der einfache Masseverschluss deshalb vor allem bei Kleinkaliberwaffen (.22 kurz,.22 lfB, z. B. FN-Browning Selbstladegewehr cal 22), bei Pistolen für eher schwache Patronen (wie 6,35 mm Browning, 7,65 mm Browning, 9 mm kurz, 9 mm Makarow) sowie bei zuschießenden Maschinenpistolen mit stärkeren Patronen, wie 9 × 19 mm,.45 ACP oder 7,62 × 25 mm TT. Typische erfolgreiche Pistolen sind Walther PPK, FN Browning Modell 1900 oder die Makarow (PM). In Maschinenpistolen können schwerere Verschlüsse und Federn eingebaut werden, deshalb können sie auch stärkere Munition verschießen. Diese wird auch in seltenen Fällen in Pistolen mit einfachem Masseverschluss verwendet, beispielsweise in der Astra 600 oder der HK VP70, was aber die Handhabung der Pistolen erschwert. Mit wenigen Ausnahmen haben alle in den Weltkriegen und darüber hinaus verwendeten Maschinenpistolen einen Masseverschluss. Beispiele sind die deutsche MP 18 und Maschinenpistole 40, die englische Lanchester-Maschinenpistole und die Sten Gun oder die russische PPSch-41, die israelische Uzi oder die US-amerikanische Thompson M1 (späte Kriegsfertigung) und MAC-10.", "section_level": 2}, {"title": "Masseverschluss mit Vorlaufzündung.", "content": "Beim einfachen Masseverschluss hält der Verschluss aufgrund seiner Masse die Patrone in der Kammer. Dieses ist aber nur für relativ schwache Patronen praktisch umsetzbar. Die Idee der Vorlaufzündung ist, bereits die kinetische Energie beim Vorlauf des Verschlusses dafür zu nutzen, um die Patrone in Kammer zu halten. Somit kann die Verschlussmasse deutlich reduziert werden. Viele zuschießende Maschinenpistolen, angefangen mit der ersten echten Maschinenpistole, der MP18, nutzen dieses Prinzip im kleinen Maßstab. Sie zünden die Patrone im letzten Augenblick der Schließbewegung, wenn sich der Verschluss in einem Abstand unter 1 mm zur Patronenkammer befindet. Die Fachliteratur bezeichnet die Verschlüsse dieser Waffen oft als einfache Massenverschlüsse. Einen Masseverschluss mit „echter“ Vorlaufzündung verwendete die Becker-Maschinenkanone und ihre Nachfolger 20-mm-Oerlikon-Kanone, Oerlikon FF, Polsten 20-mm-Flak, MG FF und MK 108. Bei diesen Waffen sind der Verschluss und der Zündstift über einen Mechanismus verbunden. Der Zündstift wird über eine Art Wippe so gesteuert, dass er aus dem Verschluss herausfährt, wenn der Verschluss eine bestimmte Strecke zurückgelegt hat. Es gibt aber auch andere technische Realisierungen, um die Patrone im Vorlauf zu zünden. So verfügt die MK 108 über eine elektrische Zündung. Die Patrone wurde bereits gezündet, während der Verschluss noch im Vorlauf war, etwa 12,5 mm bevor der Verschluss die Kammer erreichte. Somit wirkte die Bewegungsenergie des Verschlusses schon beim Schließen gegen den Gasdruck des Rückstoßes. Dies führte zu einer ruhigeren Funktion, zudem konnte damit die Verschlussmasse verringert werden. Die deutlich frühere Zündung der Becker-Maschinenkanonen wurde durch Hülsen mit unterschnittenem Boden zusammen mit einer verlängerten Patronenkammer erreicht. Die Waffen verschossen gefettete Munition, um eine bessere Schmierung der Patronenhülse und der Patronenkammer zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Verzögerter Masseverschluss.", "content": "Bei Waffen mit verzögertem Masseverschluss helfen zusätzliche Kräfte, den Verschluss zu bremsen. Das können Trägheitskräfte oder sonstige Reibungskräfte und der Verschlussbewegung entgegengesetzt wirkende Kräfte sein. Bei durch Trägheitskräfte verzögertem Masseverschluss ist der Verschluss zweiteilig; vorne ist der Verschlusskopf beweglich mit dem Steuerstück verbunden. Der beim Schuss entstehende Druck auf die Stirnseite des Verschlusskopfes bewirkt dessen minimales Zurückweichen. Diese Bewegung wird über einen geeigneten Mechanismus auf das Steuerstück übertragen und beschleunigt dieses stark. Im Rücklauf löst dieses die Verriegelung des Verschlusskopfes und läuft mit diesem nach hinten, was den Nachladevorgang auslöst. Eine der ersten Waffen mit verzögertem Masseverschluss ist das Maschinengewehr Schwarzlose, bei diesem ist der Verschlusskopf über ein am Gehäuse angelenktes Kniegelenk mit dem Steuerstück verbunden. Die modernste Anwendung, der Rollenverschluss mit einem \"Verschlusskopf mit seitlich verriegelten Stützrollen\", findet sich beim Heckler & Koch-Gewehr HK G3. Beim Schuss werden die Rollen nach innen auf einen vorne am Steuerstück liegenden Keil gepresst. Dieses wird durch die hieraus entstehende senkrechte Kraft-Komponente nach hinten beschleunigt, was den Nachladevorgang auslöst. Durch die waagerechte Bewegung bleibt die Waffe auch im Nachladevorgang in der Visierlinie. Eine andere Technik wurde beim deutschen Volkssturmgewehr Spezial angewendet. Sie beruht darauf, den Lauf anzuzapfen und das Gas in einen Zylinder zu leiten, in dem ein Kolben den Rücklauf des Verschlusses bremst, solange Druck vorhanden ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Masseverschluss ist eine Art des Verschlusses einer automatischen Schusswaffe. Er zeichnet sich dadurch aus, dass Lauf und Verschluss nicht mechanisch miteinander verriegelt sind. Der Verschluss basiert dabei auf Massenträgheit; Peter Dannecker beschreibt ihn physikalisch als „kraftschlüssig-dynamisch verriegelten Verschluss“.", "tgt_summary": "反冲作用()有时又被称为“自由枪机”,是三种主要的自动枪械运作方式之一,另两种分别是气动式枪机和后座作用。子弹威力比9毫米鲁格弹小的小口径半自动手枪,比如.380 ACP及更小口径,一般采用反冲作用操作。", "id": 600158} {"src_title": "Symon Petljura", "tgt_title": "西蒙·彼得留拉", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Petljura wurde am 22. Mai 1879 in Poltawa als Sohn von Stadtkosaken geboren. Diese Herkunft ermöglichte ihm, im Gegensatz zu den weitgehend rechtlosen Bauern, ein Studium. Petljura war im Jahre 1905 Mitbegründer der \"Ukrainischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei\" und Herausgeber der Zeitschriften \"Slowo\" und \"Ukrajinskaja Schysn\" zwischen 1905 und 1909. Während des Ersten Weltkriegs diente er in der zaristischen Armee. Nach der Februarrevolution von 1917 wurde er Mitglied des neuen Parlaments, der \"Zentralna Rada\", das im Juni die Ukraine als autonome Republik ausrief. Im Juli wurde er Generalsekretär für militärische Angelegenheiten (Kriegsminister), bald darauf besetzten jedoch deutsche Truppen die Ukraine und installierten mit dem Hetmanat unter Pawlo Skoropadskyj eine Marionettenregierung. Nach dem Rückzug der deutschen Truppen 1918 wurde Petljura eines von fünf Mitgliedern des Direktoriums der Ukrainischen Volksrepublik und militärischer Oberbefehlshaber, 1919 dann Regierungschef. Im Russischen Bürgerkrieg kämpfte er sowohl gegen die Bolschewiki als auch gegen Teile der russischen Konservativen („Weiße“), rivalisierende Ukrainer unter Pawlo Skoropadskyj oder Nestor Machno und gegen Polen. Auf dem Gebiet der Ukraine ereigneten sich Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung der Ukraine, wobei man von 35.000 bis 50.000 Toten ausgeht. Für einen Teil dieser Pogrome waren Mitglieder der Milizen, die einen Teil von Petljuras Streitkräften ausmachten, verantwortlich. Petljura führte zwar gesetzliche Strafen für Gewalt gegen jüdische Zivilisten ein und ließ einige Verantwortliche hinrichten, jedoch ohne dadurch die Gewalt aufhalten zu können, was ihm später vielfach angelastet wurde. Nach dem Sieg der Kommunisten floh Petljura nach Polen, wo er als vorgeblich legaler Regierungschef der Ukraine anerkannt wurde und im März 1920 in Lublin ein Friedensabkommen mit der polnischen Regierung unterzeichnete, wobei er im Tausch gegen militärische Hilfe die polnischen Bedingungen für die Grenzziehung im Osten akzeptierte. Im Polnisch-Sowjetischen Krieg gelang jedoch nur eine zeitweise Besetzung von Kiew, und die Wiederherstellung der ukrainischen Unabhängigkeit scheiterte. Petljura führte nun vorübergehend von Tarnów und Warschau aus die ukrainische Exilregierung an, musste Polen jedoch aufgrund verstärkten sowjetischen Drucks 1923 verlassen und ging über Wien und Genf 1924 nach Paris. Dort gründete er die Zeitung „Tryzub“ („Dreizack“, nach dem ukrainischen Wappensymbol), die über die Aktivitäten der ukrainischen Exilregierung berichtete.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Am 25. Mai 1926 wurde er während eines Einkaufsbummels in Paris von dem aus der Ukraine stammenden jüdischen Anarchisten Scholom Schwartzbard auf offener Straße niedergeschossen und starb kurz darauf. Der Täter wurde von einem französischen Gericht freigesprochen, weil er in Vergeltung für den Tod von 15 Familienmitgliedern, darunter seine Eltern, gehandelt habe.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Symon Petljura war der Onkel des späteren Patriarchen der ukrainisch-orthodoxen Kirche Mstyslaw.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach der Auflösung der Sowjetunion im Jahre 1991 und der darauffolgenden Unabhängigkeit der Ukraine wird Petljura in seiner Heimat heute als bedeutender Politiker und als einer der Gründer der modernen Ukraine gewürdigt. Petljura wurden eine Reihe von Ehrungen zuteil. In der Hauptstadt Kiew wurde ebenso wie in seiner Heimatstadt Poltawa ein Denkmal errichtet. 2009 benannte die Stadtverwaltung von Kiew eine Straße nach ihm. In mehreren Städten wie zum Beispiel Riwne oder Lwiw wurden Straßen nach ihm benannt. Die ukrainisch-amerikanische Jugendorganisation CYM (SUM) beruft sich auf Petljura als Vorbild. Seit 1993 finden in Kiew jährliche Lesungen seiner Werke statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Symon Wassyljowytsch Petljura, auch Petliura oder Petlura (ukrainisch, wiss. Transliteration \"\"; * in Poltawa; † 25. Mai 1926 in Paris) war ein ukrainischer Politiker, Journalist, Literat und Publizist und von 1919 bis 1920 Präsident der Ukrainischen Volksrepublik.", "tgt_summary": "西蒙·瓦西里耶维奇·彼得留拉(英语:Symon Vasylyovych Petliura,,; 1879年-5月10日-1926年-5月25日),乌克兰政治、军事人物,乌克兰民族主义者。十月革命之后,组织乌克兰人民共和国军队与苏联红军、白军作战,试图维持乌克兰独立自主。1920年4月波苏战争期间,彼得留拉代表乌克兰人民共和国与波兰第二共和国领导人约瑟夫·毕苏斯基签订《华沙条约 (1920年)》,彼得留拉以利沃夫为交换,与波兰结盟共同对抗布尔什维克政权。最终失败,后流亡欧洲。1926年5月25日,在法国巴黎被暗杀身亡。", "id": 866675} {"src_title": "Oka Nikolov", "tgt_title": "奧卡·尼科洛夫", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge.", "content": "Aufgewachsen in Sandbach im Odenwald, machte Oka Nikolov bei seinem Heimatverein \"SG Sandbach\" erste Erfahrungen als Fußballer. Früh erkannte man sein Talent als Torwart, insbesondere seine Reaktionen galten als hervorragend. Von 1989 bis 1991 spielte er in der Jugend des SV Darmstadt 98, anschließend wechselte er zu Eintracht Frankfurt.", "section_level": 3}, {"title": "Eintracht Frankfurt.", "content": "Seine Profilaufbahn begann Nikolov 1994 bei der Eintracht. Zunächst war er Reservetorwart hinter Uli Stein und Andreas Köpke, ehe er nach dem Abstieg der Eintracht und dem Weggang des damaligen Nationaltorwarts Köpke 1996 zum Stammtorhüter des Vereins aufstieg. Bis zur Saison 2000/01 blieb er Stammtorhüter, als er unter Trainer Felix Magath dem neuverpflichteten Dirk Heinen weichen musste. Nach dem erneuten Abstieg von Eintracht Frankfurt 2001 und dem Weggang von Dirk Heinen erkämpfte er sich den Stammplatz im Tor zurück. Nach dem Abstieg im Sommer 2004 musste er abermals einer Neuverpflichtung, Markus Pröll, weichen. Nach dessen Verletzung zu Beginn der Saison 2005/06 kehrte Nikolov nach einem Jahr wieder ins Tor von Eintracht Frankfurt zurück und verteidigte seinen Platz mit starken Leistungen auch nach Prölls Wiedergenesung bis Saisonende. Diesen verlor Nikolov zu Beginn der Saison 2006/07 abermals, da Trainer Friedhelm Funkel Markus Pröll den Vorzug gab. Aufgrund einer hartnäckigen Rippenverletzung von Pröll, die immer wieder aufbrach, spielte Nikolov trotzdem regelmäßig und kam auf 20 Saisoneinsätze 2006/07. In der Saison 2012/13 kam Nikolov, nachdem sich Kevin Trapp die Hand gebrochen hatte, im Saisonfinale zu sieben Einsätzen und hatte mit seinen Leistungen maßgeblichen Anteil am Erreichen der Europapokalplätze. Im Mai 2013 wurde der Vertrag mit Nikolov um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2014 verlängert, im Juni 2013 jedoch auf Nikolovs Wunsch hin aufgelöst. Er wollte sich einen Lebenstraum erfüllen und seine Karriere in den Vereinigten Staaten ausklingen lassen.", "section_level": 3}, {"title": "Philadelphia Union.", "content": "Im Sommer 2013 wechselte Nikolov in die Major League Soccer zu Philadelphia Union. Nikolov wurde zwar als Ersatztorhüter verpflichtet, seine Hauptaufgabe war jedoch, den jungen Stammtorhüter Zac MacMath zu trainieren und seine Erfahrung an ihn weiterzugeben.", "section_level": 3}, {"title": "Fort Lauderdale Strikers.", "content": "Anfang 2014 wechselte er in die North American Soccer League zu den Fort Lauderdale Strikers. Für den Verein bestritt er sechs Spiele.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Zwischen 1998 und 2001 bestritt Nikolov fünf A-Länderspiele in der mazedonischen Nationalmannschaft, sein Debüt feierte er dabei in einem Freundschaftsspiel gegen Ägypten am 29. September 1998. Da er die deutsche Staatsbürgerschaft nicht ablegte, konnte er nur in Freundschaftsspielen eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn wurde Nikolov sportlicher Leiter beim \"JFC Frankfurt\". Am 24. Dezember 2015 wurde bekannt, dass er ab Januar 2016 zu Philadelphia Union zurückkehrt. Dort arbeitete er als Co-Trainer. Ab November 2017 war Nikolov Torwarttrainer beim MLS-Team LA Galaxy, im Trainerteam von Sigi Schmid. Zuvor war er bereits für die deutsche U19-Nationalmannschaft und die mazedonische A-Nationalmannschaft als Torwarttrainer im Einsatz. Nikolov besitzt die UEFA-A-Lizenz. Seit Dezember 2018 trainiert er wieder bei Philadelphia Union.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Eintracht Frankfurt", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Seit 1999 hat Nikolov die deutsche Staatsangehörigkeit. Bei den Fans ist Nikolov vor allem wegen seiner Vereinstreue beliebt; so blieb er Eintracht Frankfurt über 20 Jahre lang trotz vierer Abstiege in die Zweite Bundesliga treu und wird deshalb von den Fans und der Presse ehrfürchtig „der ewige Oka“ genannt. Als erfahrener Spieler wurde er bei Bedarf als Kapitän eingesetzt. Nikolov wurde als einziger aktiver Spieler von den Fans zu einer der \"Säulen der Eintracht\" gewählt. Hierzu wurden die Gewählten in der Frankfurter U-Bahn-Station Willy Brandt-Platz mit ihrem Konterfei auf Säulen als „Hall of Fame“ verewigt. Nikolov unterstützt als Botschafter die Initiative \"Respekt! Kein Platz für Rassismus\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Oka Nikolov [] (; * 25. Mai 1974 in Erbach als \"Orhej Nikolov\") ist ein ehemaliger nordmazedonisch-deutscher Fußballtorwart und heutiger Trainer, der über 20 Jahre bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag stand und auch für die mazedonische Nationalmannschaft spielte. Seit November 2018 ist Nikolov als Co- und Torwarttrainer bei Philadelphia Union im Einsatz.", "tgt_summary": "奥卡·尼科洛夫(Oka Nikolov,,1974年-5月25日)出生于德国黑森州达姆施塔特行政区奥登瓦尔德县的艾尔巴赫,是一位马其顿籍足球运动员,在场上担任守门员。自1991年以来,他一直都是德甲球队法兰克福的队员,并曾五度入选马其顿国家足球队。", "id": 2123943} {"src_title": "Zwanghafte Persönlichkeitsstörung", "tgt_title": "强迫型人格障碍", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Persönlichkeitsstörungen sind meist gravierende Störungen der Persönlichkeit und des Verhaltens der betroffenen Person, die nicht direkt auf eine Hirnschädigung oder auf eine andere psychiatrische Störung zurückzuführen sind. Persönlichkeitsstörungen betreffen häufig verschiedene Persönlichkeitsbereiche und gehen beinahe immer mit persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen einher. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen müssen nicht zwangsläufig zu einem subjektiven Leidensdruck führen (ich-syntone Symptomatik). Im konkreten Fall der zwanghaften Persönlichkeitsstörung liegt oft eine fehlende Flexibilität im Denken und Handeln vor. Stattdessen werden Idealbilder erstarrt in die Zukunft projiziert. Die betroffenen Personen befinden sich dadurch in kaum lösbaren Konflikten: Sie streben ständig nach Vollkommenheit. Auf Grund ihrer selbst gesetzten übertrieben strengen und oft unerreichbaren Normen können sie jedoch ihre Aufgaben und Vorhaben nur schwer realisieren. Tendenziell sind sie mit eigenen Leistungen nie endgültig zufrieden. Eine übermäßige Beschäftigung mit Regeln, Effizienzfragen, unbedeutenden Details oder Verfahrensfragen stört ihre Übersicht. Dadurch kann die eigentliche Aktivität in den Hintergrund treten. Zwanghafte Personen neigen zu einer weniger effektiven Zeitplanung: Wichtige Dinge erhalten bis zum letzten Augenblick einen Aufschub, dagegen erfahren Freizeitaktivitäten sogar eine exakte Planung. Arbeit und Erfolgsstreben werden meist über Vergnügen und soziale Beziehungen gestellt. Oft versuchen sie, ihr Tun logisch und rational zu rechtfertigen. Emotionales bzw. affektives Verhalten anderer wird nicht toleriert. Durch ihre ausgeprägte Unentschlossenheit werden Entscheidungen immer wieder hinausgeschoben, was Ausdruck einer übertriebenen Furcht vor Fehlern ist. Diese kann dazu führen, dass Aufträge und Vorhaben überhaupt nicht erledigt werden können. Auch sind sie außerordentlich gewissenhaft und nehmen gerne die Rolle des „Moralapostels“ ein. Bei sich und anderen nehmen sie alles sehr genau, auf Kritik von Autoritätspersonen reagieren sie außergewöhnlich sensibel und verletzt. Betroffene neigen zu Depressionen und weisen oft Symptome anderer Zwangserkrankungen auf, wobei ein innerer Zusammenhang zwischen den Störungen nicht unmittelbar zu erkennen ist. Die Fähigkeit zum Ausdruck von Gefühlen ist häufig vermindert. In zwischenmenschlichen Beziehungen wirken Betroffene dementsprechend kühl und rational. Die Anpassungsfähigkeit an die Gewohnheiten und Eigenheiten der Mitmenschen ist eingeschränkt. Vielmehr wird die eigene Prinzipien- und Normentreue auch von anderen erwartet. Sie tendieren bisweilen zum Geiz und sind oft nicht in der Lage, sich von abgetragenen oder nutzlosen Dingen zu trennen, auch wenn sie keinen Erinnerungswert haben.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung.", "content": "Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung muss vor einer Diagnose von anderen Störungen unterschieden und differentialdiagnostisch abgegrenzt werden. Es besteht kein nachweisbarer Zusammenhang zwischen den Zwangssymptomen bei einer Zwangsstörung und einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung. Während die Zwanghaftigkeit im Rahmen der zwanghaften (anankastischen) Persönlichkeitsstörung als integraler Bestandteil der eigenen Person empfunden wird („ich-synton“), werden die Symptome der Zwangsstörung als ich-fremd und nicht zur eigenen Persönlichkeit gehörend empfunden („ich-dyston“).", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "ICD-10.", "content": "Im ICD-10 ist die \"Anankastische [zwanghafte] Persönlichkeitsstörung\" unter der Chiffre F60.5 klassifiziert. Sie befindet sich als spezifische Persönlichkeitsstörung im Abschnitt Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (F60–F69). Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:", "section_level": 2}, {"title": "DSM-5.", "content": "Im DSM-5 ist die \"Zwanghafte Persönlichkeitsstörung\" der Kategorie Persönlichkeitsstörungen zugeordnet. Es handelt sich um ein tief greifendes Muster starker Beschäftigung mit Ordnung, Perfektion und psychischer sowie zwischenmenschlicher Kontrolle auf Kosten von Flexibilität, Aufgeschlossenheit und Effizienz. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter, und das Muster zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens vier der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:", "section_level": 2}, {"title": "Behandlungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Psychotherapie.", "content": "Im Falle der zwanghaften Persönlichkeitsstörung sind bisher weder psychotherapeutische noch pharmakologische Therapieansätze ausreichend empirisch untersucht worden, um wissenschaftlich gesichert beschreiben zu können, welche die beste Therapieform ist. Vorläufige Hinweise bestehen für die Wirksamkeit der Kognitiven Therapie und andere verhaltenstherapeutische Verfahren. Da es sich bei Persönlichkeitsstörungen um früh erworbene Charakterstrukturen handelt, können psychodynamische Psychotherapiemethoden ebenso wirksam wie verhaltenstherapeutische Ansätze sein. Psychodynamische Verfahren wirken möglicherweise tiefgreifender und nachhaltiger als übende Verfahren, die hauptsächlich auf Psychoedukation setzen. Psychoedukation hilft dem betroffenen Patienten zwar, im Hier und Jetzt besser mit seiner Persönlichkeitsstruktur umzugehen, berührt die Selbstentwicklung aber nur am Rande. Die klärungsorientierte Psychotherapie nach Rainer Sachse hat spezifische therapeutische Ansätze, sowie störungs- und therapietheoretische Konzepte zur Behandlung von schwertherapierbaren Persönlichkeitsstörungen entwickelt. Von grundlegender Bedeutung für die Therapie ist, dass der Therapeut zunächst die zentralen (Beziehungs-/ Interaktions-) \"Motive\" und die stärksten \"Schemata\" des Klienten wahrnimmt und darauf richtig reagiert, um eine vertrauensvolle und produktive therapeutische Beziehung zu etablieren. Sodann kann der Therapeut dem Klienten seine vorher unbewussten und unkontrollierbaren Schemata transparent und die Nachteile („Kosten“) seiner starren dysfunktionalen Handlungsmuster bewusst machen (Explizierungsprozess, Erzeugung einer Änderungsmotivation). Dadurch lassen sich diese Muster therapeutisch mit dem Klienten bearbeiten und verändern, sowie sinnvollere Handlungsalternativen entwickeln und stabilisieren.", "section_level": 2}, {"title": "Medikamente.", "content": "Es gibt bislang keine belastbaren Untersuchungen darüber, ob eine psychopharmakologische Behandlung die Symptomatik der zwanghaften Persönlichkeitsstörung dauerhaft bessern kann. Die Befunde zur Wirksamkeit einer Behandlung mit SSRI bei zusätzlicher Depression (Komorbidität) sind widersprüchlich. Da es keine spezifische psychopharmakologische Standardtherapie gibt, wird im Einzelfall grundsätzlich symptomorientiert vorgegangen. Das bedeutet, man behandelt nicht die zwanghafte Persönlichkeitsstörung als solche, sondern die besonders belastenden Symptome, die in Folge der Persönlichkeitsstörung vorliegen können. Dabei können beispielsweise folgende Psychopharmaka zum Einsatz kommen: Serotoninwiederaufnahmehemmer, Atypische Antipsychotika, Stimmungsstabilisierer, Antiepileptika. Die Behandlung richtet sich nach den konkreten Beschwerden im Einzelfall.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung oder anankastische Persönlichkeitsstörung (von, ‚Bedürfnis‘), auch \"Zwangspersönlichkeitsstörung,\" gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsstörungen (Cluster C). Typisch für sie sind Rigidität, Perfektionismus, ständige Kontrollen, Gefühle von Zweifel sowie ängstliche Vorsicht, keine Fehler zu machen.", "tgt_summary": "强迫型人格障碍(英文:Obsessive–compulsive personality disorder,缩写:OCPD)是一种人格障碍,患者通常具有追求规则和控制、完美主义的特征;与强迫症患者不同,强迫型人格障碍人群通常认为自身的行为是正确及理性。", "id": 1614397} {"src_title": "Indogermanische Fabel", "tgt_title": "施莱谢尔寓言", "src_document": [{"title": "Fassungen.", "content": "\"Schleicher (1868)\" Avis akvāsas ka. \"Schleichers deutsche Übersetzung mit seinen Ergänzungen in eckigen Klammern und erklärenden Umschreibungen in runden Klammern (1868)\" [Das] schaf und [die] rosse. \"Hirt (1939)\" Owis ek’wōses-kwe \"Lehmann und Zgusta (1979)\" Owis eḱwōskwe \"Adams (1997)\" Hóu̯is hék̂u̯ōs-kwe \"Kortlandt (2007)\" ʕweuis ʔkeuskwe \"Lühr (2008)\" hówis hék’wōske \"Carlos Quiles (2017)\" Schleicher‘s Fable óu̯is éku̯ōs-kwe óu̯is i̯ósmi u̯l̥nā né est éku̯ons dedórke, tom gwr̥hu̯úm u̯óghom u̯éghontm̥, tom mégām bhórom, tom dhghmónm̥ ōkú bhérontm̥. óu̯is éku̯obhos u̯eu̯kwét: „kērd ághnutor moi, dhghmónm̥ éku̯ons ágontm̥ u̯idn̥téi̯.” éku̯ōs u̯eu̯kwónt: “kl̥néu, óu̯i! kērd ághnutor nos u̯idn̥tbhós: dhghmōn, pótis, óu̯i̯os u̯l̥nām sébhei̯ gwhórmom u̯éstrom kwr̥néu̯ti. óu̯i̯om-kwe u̯l̥nā né esti”. Tod kekluu̯ṓs óu̯is ágrom bhugét. \"Prägermanisch\" Awiz eχwôz-uχe", "section_level": 1}, {"title": "Fassung von Lehmann und Zgusta (1979).", "content": "Diese Fabelfassung weicht inhaltlich minimal von der Fassung von Schleicher ab; sie beginnt mit \"„Auf einem Hügel...“\". In englischer Übersetzung bedeutet sie: \"\" \"Hinweis:\" Die überarbeitete Version von Schleichers Fabel verwendet eine geänderte Schreibung, die von der üblichen Notierung des Proto-Indogermanischen abweicht. So werden h und w nicht hochgestellt, um Aspiration und Labialisierung zu bezeichnen. Außerdem werden die meisten Laryngale ausgelassen und – soweit sie bezeichnet werden – nicht näher unterschieden. Die ursprüngliche Version der Fabel – wie oben in der Tabelle aufgeführt – verwendet Schleichers Notation, die vom Sanskrit geprägt ist, aber j anstelle von y verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Übersetzung.", "content": "Das Schaf und die Pferde", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In dem Film Prometheus – Dunkle Zeichen erlernt der Androide David Indogermanisch unter anderem über das Rezitieren von Schleichers Fabel. Sein interaktiver Sprachlehrer für Indogermanisch wird in dieser Szene von Dr. Anil Biltoo gespielt, der auch als Sprachexperte für den Film fungierte. Später kann David seine Sprachkenntnisse zur Kommunikation mit einem der Konstrukteure nutzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Indogermanische Fabel ist ein 1868 vom Sprachwissenschaftler August Schleicher verfasster kurzer Text, den er als Fabel in der rekonstruierten Ursprache Indogermanisch verstanden wissen wollte. Schleicher wollte mit diesem Text nicht nur einzelne rekonstruierte Wortformen, sondern auch deren syntaktische Verbindung im Satz zeigen. Zuerst hatte Schleicher versucht, bestehende Texte zu übersetzen, was ihm aber nicht glückte, da der Bestand an gesicherten indogermanischen Urwörtern zu gering war. Er dachte sich deshalb eine eigene kleine Geschichte aus.", "tgt_summary": "施莱谢尔寓言 (英语:Schleicher's fable,原始印欧语:\"H2óuis h1éḱuōs-kwe\") 是由一段使用重构的原始印欧语 (Proto-Indo-European,PIE) 编写的一段文字,于1868年由语言学家奥古斯特·施莱谢尔发表;施莱谢尔是第一位使用原始印欧语撰写文本的学者,该寓言的题目是《\"Avis akvāsas ka\" (\"羊[Ewe]与马[Eoh]\")》。此后随着时间的推移,由于人们对原始印欧语样貌的看法在不断变化,许多其他学者又陆续发布了施莱谢尔寓言的修订版本;出过去150年间,众多学者们的不断努力使重构的原始印欧语发生了显著的变化,从这篇寓言亦可见一斑。", "id": 1302304} {"src_title": "Die 120 Tage von Sodom (Buch)", "tgt_title": "索多瑪一百二十天", "src_document": [{"title": "Die Orgien.", "content": "Sowohl in der Auswahl der teilnehmenden Personen als auch hinsichtlich des planvollen Verlaufs folgen die Ereignisse einer eigentümlichen Systematik und strengen Choreografie.", "section_level": 1}, {"title": "Die Protagonisten.", "content": "Hauptpersonen der Ereignisse sind vier Libertins im mittleren Alter zwischen 45 und 60 Jahren und deren Töchter, die gleichzeitig deren Ehefrauen oder Sexualgespielinnen sind. Insgesamt bedienen sich die Herren eines unterworfenen Personals einschließlich ihrer Ehefrauen bzw. Töchter von 42 Personen. Die vier Libertins: Die vier Töchter: Vier ältere lasterhafte Erzählerinnen, die einschlägige Erfahrungen in perversen Sexualpraktiken haben: Vier Dienerinnen, ausgewählt wegen ihrer auserlesenen Hässlichkeit Acht Beschäler mit außergewöhnlichen Geschlechtsteilen von ausgesuchter Erektionskraft Acht jugendliche Sexsklavinnen Acht jugendliche Sexsklaven Sechs Personen Küchenpersonal, drei Köchinnen und drei Mägde", "section_level": 2}, {"title": "Der Handlungsverlauf.", "content": "Die Handlung folgt einem ausgefeilten Konzept, das strikt durchgehalten wird. In ihr ist bis ins Detail festgelegt, wer mit wem zu welchem Zeitpunkt welche Art von Sexualpraktik durchexerziert. Daneben bestehen eine bizarre Hausordnung und eine strenge Hierarchie. Jeden Monat hat ein anderer Libertin das oberste Kommando und die Aufsicht über den regulären Ablauf der Orgien. Die jugendlichen Sexsklaven werden in besonderen Gemächern gefangen gehalten. Die Kapelle dient als Toilette. Den Libertins werden die Sexualobjekte zugewiesen, denen sie vorstehen. Jeden Samstag gibt es eine besondere Samstagsorgie, die gleichzeitig Abstrafungstermin für Verfehlungen ist. Der Text wird in vier Handlungsabschnitte zu je 30 Tagen eingeteilt (für die Monate November bis Ende Februar). Deren Inhalt sind in Form von Erzählungen und Sexualhandlungen:", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltsangabe.", "content": "Im Verlauf der einzelnen Handlungsabschnitte werden, begleitet von den Erzählungen über perverse und bizarre Sexualhandlungen, die Sexualobjekte abwechselnd sexuell ausgebeutet, erniedrigt, bestraft, miteinander verheiratet und gefoltert. Die Jungfrauen werden entjungfert und eine Ehefrau wird geschwängert. Systematisch wird eine Vielzahl verschiedener Perversionen beschrieben und ausgeübt, besondere Berücksichtigung finden dabei komplexe sadomasochistische Handlungen und koprophile Praktiken. Gelegentlich werden gotteslästerliche Episoden und oft antimoralische und philosophische Überlegungen über die Niederträchtigkeit des Menschengeschlechts eingeflochten. Homosexuelle und heterosexuelle Handlungen treten in etwa gleich häufig auf. Mit Beginn der meuchlerischen Passion werden die Ehefrauen und Töchter verstoßen und wie Tiere gehalten. Sie werden verstümmelt und ermordet. Bis zum 1. März sind die Töchter der Libertins Aline, Adelaide und Constance, vier jugendliche Sexsklavinnen, zwei Lustknaben und ein subalterner Beschäler getötet. Nach dem 1. März werden die Sexualobjekte umgruppiert und jeweils neu den vier Libertins zugeordnet; die Mägde werden in die Orgien mit einbezogen. Am Ende werden die übrigen Jugendlichen, drei subalterne Beschäler, die vier Dienerinnen und die Mägde umgebracht. Es überleben neben den vier Libertins die vier Erzählerinnen, vier Beschäler, die drei Köchinnen und die Tochter des Herzogs.", "section_level": 2}, {"title": "Interpretation.", "content": "Diese letzte buchhalterische Abrechnung des Marquis de Sade ist zugleich die Quintessenz des Textes. Sie wurde später von Kritikern als strenger Rationalismus des blanken Irrsinns gebrandmarkt. Obwohl die Form des Textes Bezug auf die Vorbilder „Decamerone“ von Giovanni Boccaccio und „Heptaméron“ von Margarete von Navarra nimmt – eine geschlossene Gesellschaft findet sich ein, um in einer limitierten Zeit sich gemeinsam Geschichten zu erzählen –, so steht das Werk doch in seiner zynischen Machart unnachahmlich einzigartig da, wie es in kalter rationaler Systematik sexuelle Perversionen schildernd, letztlich zur modellhaften Formulierung einer totalitären Gesellschaft fortschreitet, der das unterworfene Individuum wehrlos und unentrinnbar bis an sein meuchlerisches Ende ausgeliefert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Textes.", "content": "Die Schrift in Form einer 12 Meter langen Rolle von 11 cm Breite, mit teilweise nur mittels einer Lupe lesbaren winzigen Buchstaben, wurde nach dem Sturm auf die Bastille von Armoux de Saint Maximin gefunden und aufbewahrt. De Sade hielt den Text für verloren. Der Sexualforscher Iwan Bloch, der später Kenntnis von dem Text erlangte, setzte sich für die Drucklegung im Jahre 1904 durch Max Harrwitz ein (Erstveröffentlichung auf Deutsch 1909). Eine kritische Ausgabe wurde 1931–35 von Maurice Heine gedruckt. Die Rolle ist wahrscheinlich eine von de Sade abgefasste Kopie des Manuskripts. Die Rolle wechselte mehrmals den Besitzer, unter anderem gehörte sie Iwan Bloch. Im Jahr 2017 erklärte sie der französische Staat zum nationalen Kulturgut und verhinderte auf diese Weise den Verkauf über eine Auktion.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben und Übersetzungen (Auswahl).", "content": "Seit der späten Wiederentdeckung des Romans wurden zahlreiche Ausgaben des französischen Texts, aber offenbar nur eine einzige deutsche Übersetzung veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 120 Tage von Sodom \"oder die Schule der Libertinage\" (orig. franz. Titel: \"Les 120 Journées de Sodome ou L’Ecole du Libertinage\") ist ein teils nur skizzenhaft ausgeführter Text (Episodenroman) des französischen Schriftstellers Marquis de Sade, den dieser in der Pariser Bastille als Gefangener auf einer schmalen Papierrolle am 22. Oktober 1785 niederzuschreiben begann und in 37 Tagen fertigstellte. De Sade schildert ausführlich die später nach dem Autor benannten \"sadistischen\" Sexualpraktiken von vier während der Regentschaft Ludwigs XIV. durch Steuer-Erpresserei zu Reichtum gelangten Franzosen im Laufe eines von obszönen Erzählungen begleiteten, mehr als viermonatigen Aufenthalts in einem zugemauerten Schloss an einem geheimen abgelegenen Ort Südwestdeutschlands oder der Westschweiz.", "tgt_summary": "《索多玛一百二十天:放荡学校》()是法国贵族萨德侯爵的著作,创作于1785年。", "id": 2326509} {"src_title": "Clarence Darrow", "tgt_title": "克拉倫斯·丹諾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Darrow wurde als Sohn von Amirus Darrow, einem überzeugten Abolitionisten (Gegner der Sklaverei), und von Emily Darrow geboren, einer frühen Frauenrechtlerin. Er besuchte das Allegheny College und studierte anschließend ein Jahr lang an der Universität Michigan Jura.", "section_level": 2}, {"title": "Vom Wirtschaftsanwalt zum Arbeitsrechtler.", "content": "Darrow begann seine Karriere in Youngstown, Ohio, wo er 1878 als Rechtsanwalt zugelassen wurde. Später zog er nach Chicago, Illinois und arbeitete bald als Syndikusanwalt für eine Eisenbahngesellschaft. 1894 wechselte er jedoch die Seiten und vertrat den Eisenbahngewerkschaftsführer Eugene V. Debs beim Pullman-Streik-Prozess. Hierfür gab er sogar seine Stellung als Syndikus auf, obwohl dies für ihn einen herben finanziellen Verlust bedeutete.", "section_level": 2}, {"title": "Vom Arbeitsrechtler zum Strafverteidiger.", "content": "Ebenfalls 1894 begann er als Strafverteidiger zu arbeiten und übernahm seinen ersten Mordfall. Patrick Eugene Prendergast hatte gestanden, den Chicagoer Bürgermeister Carter Harrison Sr. getötet zu haben. Darrow plädierte auf Unzurechnungsfähigkeit, erlebte aber vor Gericht eine Niederlage. Prendergast wurde noch im selben Jahr hingerichtet. Das blieb für den vehementen Gegner der Todesstrafe aber der einzige der rund 50 Mordprozesse seiner Karriere als Verteidiger, der mit der Hinrichtung eines Mandanten endete. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts war er einer der bekanntesten Strafverteidiger Chicagos.", "section_level": 2}, {"title": "Der Fall Bill Haywood.", "content": "Einen seiner spektakulärsten Fälle hatte Darrow 1907. In den 1890er Jahren hatte es in den Silberminen im Norden Idahos militante Auseinandersetzungen zwischen Minenbesitzern und Gewerkschaften gegeben, die im Verdacht standen, u. a. mehrere Bombenanschläge verübt zu haben. Die Minenbesitzer wurden von dem demokratischen (mit Hilfe der Gewerkschaften gewählten) Gouverneur Frank Steunenburg unterstützt, der Regierungstruppen angefordert hatte und über 1000 männliche Bewohner der von den Gewerkschaften kontrollierten Städte ohne Prozess internieren ließ. Am 30. Dezember 1905 wurde Steunenburg vor seinem Haus durch ein Bombenattentat getötet. Nach dem Hinweis einer Kellnerin wurde ein gewisser Harry Orchard festgenommen, der schließlich – nach Einschalten des berühmten Pinkerton-Detektivs James MacParland – das Bombenattentat sowie weitere Morde gestand, die er im Auftrag der Gewerkschaft WFM begangen haben wollte. Der Sekretär und Schatzmeister der WFM William Dudley Haywood, Präsident Charles Moyer und Berater George Pettibone wurden daraufhin unter strenger Geheimhaltung (aber mit Zustimmung des Gouverneurs von Colorado) in Denver festgenommen und nach Idaho gebracht. Zunächst versuchte der Gewerkschaftsanwalt Edmund Richardson die Legalität der Festnahme anzugreifen, scheiterte aber selbst vor dem Obersten Gerichtshof (Dezember 1906, Pettibone vs. Nichols, mit nur einer Gegenstimme) – Gewaltanwendung des Staates wäre kein Hinderungsgrund gegen eine Anklage. Diese wurde nun von zwei der bekanntesten Anwälte Idahos, dem späteren Senator William Borah, der auch die größte Kanzlei in Idaho hatte, und dem erfahrenen Staatsanwalt James Hawley, vorbereitet. Prozessort war Boise. Die Verteidigung von William Dudley Haywood, der als Erster angeklagt wurde, holte nun Clarence Darrow ins Verteidigerteam, dem es zunächst gelang, einen Zeugen der Anklage aus den Reihen der Gewerkschaften, der wegen der Bombenattentate selbst unter Anklage stand, wieder umzudrehen – Darrow erreichte sogar bei dessen Prozess eine Jury-Blockade –, so dass Orchard nun wieder einziger Zeuge der Anklage war. Allein die Jury-Auswahl (ab Mai 1907) für den Sensationsprozess dauerte sechs Wochen. Zunächst nahm Richardson Orchard 26 Stunden ins Kreuzverhör, ohne seine Aussage sonderlich erschüttern zu können. Danach rief die Verteidigung über 100 Zeugen auf, um Details der Aussagen von Orchard zu widerlegen. William Haywood selbst machte im Zeugenstand eine gute Figur und ließ sich auch durch das fünfstündige Kreuzverhör von Borah nicht aus der Ruhe bringen. In seiner elfstündigen Verteidigungsrede, die die anwesenden Damen nach Presseberichten stellenweise zu Tränen rührte, stellte Darrow Orchard als Lügner hin und brach eine Lanze für die Gewerkschaften. Am 29. Juli wurde Haywood nach 20 Stunden Beratung der Jury freigesprochen. Auch Pettibone wurde freigesprochen, der Prozess gegen den Dritten gar nicht erst eröffnet. Orchard wurde wegen des Mordes am Gouverneur zum Tode verurteilt, was dann in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt wurde. Der Prozess markierte auch das Ende des von beiden Seiten mit brutalen Methoden geführten „Klassenkampfes“ im Minenrevier von Idaho.", "section_level": 2}, {"title": "Der Fall der Brüder McNamara.", "content": "Darrows nächster bedeutender Fall betraf die McNamara-Brüder, die eines Bombenanschlags auf das Gebäude der Los Angeles Times im Oktober 1911 mit 20 Todesopfern angeklagt waren. Einige Gewerkschaften unternahmen damals zahlreiche Bombenanschläge, um Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zu zwingen. Der Herausgeber der Zeitung war ein vehementer Gewerkschaftsgegner. Darrow war sich von vornherein darüber im Klaren, dass seine Mandanten schuldig waren, und plante aus dem Fall einen „Cause Celébre“ des Kampfes der Arbeiter gegen Unterdrückung zu machen. Als jedoch beobachtet wurde, wie einer seiner Mitarbeiter einem der Geschworenen Bestechungsgelder übergab, während Darrow sich in Sichtweite des Geschehens befand, wurde er dazu gezwungen, auf schuldig zu plädieren. Zumindest konnte er für seine Mandanten die Todesstrafe verhindern; die McNamara-Brüder wurden lediglich zu Freiheitsstrafen verurteilt. Die Bestechungsversuche hatten ein langes gerichtliches Nachspiel. In einem ersten Prozess wurde er – verteidigt durch den berühmten Anwalt Earl Rogers – freigesprochen, im zweiten, als er sich selbst verteidigte, erreichte er, dass die Jury zu keiner Entscheidung kam. Er musste aber zusagen, niemals wieder in Kalifornien als Anwalt aufzutreten. Eine weitere Folge der Anklagen war, dass er aus der Liste der Gewerkschafts-Verteidiger gestrichen wurde, so dass er sich fortan auf das Strafrecht konzentrierte.", "section_level": 2}, {"title": "Leopold und Loeb.", "content": "1924 übernahm Darrow den Fall Leopold und Loeb. Beide waren hochintelligente Studenten, die angeklagt waren, den 14 Jahre alten Jungen Bobby Franks entführt und ermordet zu haben. Sie waren zur Tatzeit 18 bzw. 19 Jahre alt und damit noch minderjährig. Einziges Motiv für die Tat war der Ehrgeiz der beiden Studenten, den perfekten Mord zu begehen. Darrow überzeugte seine Mandanten, sich schuldig zu bekennen, um so eine Entscheidung durch eine Jury zu verhindern, die in der aufgeheizten öffentlichen Atmosphäre voraussichtlich zu Ungunsten seiner Mandanten ausgefallen wäre. Aufgrund des Schuldbekenntnisses wurde das Urteil allein durch den Richter gefällt. Vor diesem argumentierte Darrow in einem mehrtägigen Plädoyer, das als eines der besten seiner Karriere gilt. Zuvor waren zahlreiche Psychiater für die Verteidigung gehört worden, die so auch die Theorien Sigmund Freuds der amerikanischen Öffentlichkeit nahebrachten. Der Prozess erregte außerordentliche öffentliche Aufmerksamkeit im ganzen Land. Darrows einziges Ziel war es gewesen, die Todesstrafe zu verhindern, was er schließlich erreichen konnte. Darrow war ein überzeugter und engagierter Gegner der Todesstrafe. Der Richter meinte allerdings in der Urteilsbegründung, für die er sich zehn Tage Zeit ließ, dass die Argumente der Psychiater ihn kaum beeindruckt hätten, er wollte nur keinen Präzedenzfall für die Todesstrafe an Jugendlichen schaffen. Das Verbrechen inspirierte Schriftsteller und Regisseure zu künstlerischer Verarbeitung, so z. B. Patrick Hamilton bei seinem Roman \"Rope\". Dieser wurde von Alfred Hitchcock unter dem gleichen Namen (im Deutschen: \"Cocktail für eine Leiche\") 1948 verfilmt. Nach dem Prozess gingen Gerüchte um, er hätte für die erfolgreiche Verteidigung eine Million Dollar erhalten. Dem negativen öffentlichen Ruf versuchte Darrow zu begegnen, indem er ankündigte, dass er seine Forderungen von einem Komitee anderer Anwälte bestimmen lassen wolle. Letztendlich erhielt er statt geforderter 200.000 nur 70.000 Dollar, wovon am Ende nach Steuern und Spesen nur 30.000 Dollar übrigblieben.", "section_level": 2}, {"title": "Der Scopes-Prozess.", "content": "1925 war der (aus New York zugewanderte) Schullehrer John Thomas Scopes in Dayton, Tennessee, angeklagt, Darwins Evolutionslehre in der Schule gelehrt zu haben, was dem \"Butler Act\" vom 13. März 1925 widersprach. Dieses Gesetz untersagte es, in den öffentlichen Schulen von Tennessee Theorien zu lehren, die die „Geschichte der göttlichen Erschaffung des Menschen, wie sie in der Bibel gelehrt wird, leugnen und stattdessen lehren, dass der Mensch von Tieren abstamme“. Genau genommen hätte das Gesetz es zugelassen, die Evolution anderer Tiere und Pflanzen zu lehren. Wegen der Sonderrolle der Abstammung des Menschen erhielt der Prozess in der Öffentlichkeit auch den Namen \"„Affenprozess“\" (Monkey Trial). Der Fall war konstruiert worden, um das Gesetz anzugreifen, und in diesem Sinne waren auch die Zeugenaussagen der Schüler von Scopes beeinflusst worden. Ob Scopes wirklich jemals die Abstammung des Menschen vom Affen in der Schule gelehrt hat, ist umstritten. Darrow trat dem Verteidigerteam bei, obwohl er damals eigentlich schon seinen Rückzug in den Ruhestand verkündet hatte. Beide Seiten waren an einer Einstellung aus formalen Gründen nicht interessiert und wollten die rhetorische Auseinandersetzung vor der zahlreich erschienenen Presse (berühmt wurden die Berichte von Henry L. Mencken) und den zu Tausenden in die Kleinstadt geströmten Zuschauern. Höhepunkt des Prozesses war, als Darrow den gegnerischen Anwalt William Jennings Bryan, einen vor allem durch seine fundamentalistischen Reden bekannten Politiker, als Experten für die Bibel in den Zeugenstand rief. Dieser sagte trotz Protesten der anderen Staatsanwälte zu. Das nachfolgende Kreuzverhör von Darrow, in dem es ihm gelang, Bryan in die Enge zu treiben und lächerlich zu machen, ging in die Geschichte ein. Aufgrund des Zuschauerandrangs wurde die Anhörung ins Freie verlegt. Nach zwei Stunden unterbrach der Richter John T. Raulston und ordnete am nächsten Tag an, die Zeugenaussage aus dem Protokoll zu streichen, da sie für die Urteilsfindung unerheblich wäre (die Geschworenen waren während der Vernehmung ohnehin nicht anwesend). Als Gnadenstoß ließ Darrow seinen Mandanten ein Schuldbekenntnis ablegen, so dass Bryan die Möglichkeit genommen wurde, seine sorgfältig vorbereitete Schlussrede zu halten – kurze Zeit nach dieser größten Demütigung seiner Karriere verstarb er. Scopes wurde am 10. Juli 1925 verurteilt, allerdings nur zur Zahlung der minimalen Strafe von 100 Dollar. Ein Jahr später hob der oberste Gerichtshof von Tennessee das Urteil wegen einer Formalie auf (die Jury hätte die Höhe der Strafe festlegen müssen), wies den Fall aber im Übrigen nicht wieder den unteren Instanzen zu, da aus der Verlängerung eines so \"bizarren Falles\" nichts zu gewinnen wäre (so das Gericht). Außerdem war Scopes damals schon nicht mehr in Tennessee im Schuldienst.", "section_level": 2}, {"title": "Der Fall Dr. Ossian Sweet.", "content": "Ebenfalls 1925 übernahm Darrow den Fall Dr. Ossian Sweet. In Detroit hatte ein weißer Mob versucht, eine schwarze Arztfamilie zu vertreiben, die Tage zuvor ein Haus in einer überwiegend weißen Nachbarschaft erworben und bezogen hatte. Freunde und Verwandte der Familie hatten sich in Erwartung von Ausschreitungen dort versammelt. Henry Sweet, der Bruder von Ossian, eröffnete das Feuer mit einem mitgebrachten Gewehr, ein Mann, Leon Breiner, starb, ein anderer, Eric Houghberg, wurde verwundet. Sweet und seine Helfer wurden verhaftet und ins Gefängnis gebracht, darunter Dr. Ossian Sweet und drei Mitglieder seiner Familie. Die Sammelklage endete zunächst damit, dass sich die Angeklagten auf Notwehr beriefen und die (rein weiße) Jury sich zunächst für unentschieden erklärte. Darrow argumentierte, dass im umgekehrten Fall eines Angriffs von Schwarzen auf das Haus eines Weißen es nicht einmal zur Anklage gekommen wäre. Danach wurde der Prozess neu aufgenommen, gegen alle Angeklagten einzeln verhandelt, zuerst gegen Dr. Ossians Bruder Henry, der seine Beteiligung an der Schießerei zugegeben hatte. Darrow und sein Ko-Verteidiger Thomas Chawke erreichten einen Freispruch für Henry, wonach die Staatsanwaltschaft die Anklage gegen die Übrigen fallen ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Debatte mit Chesterton.", "content": "Januar 1931 führte der Agnostiker Darrow eine Debatte mit dem bekannten katholischen englischen Schriftsteller G. K. Chesterton im Mecca Temple in New York City über das Thema \"„Wird die Welt zur Religion zurückkehren?“\". Das Votum der Zuhörer nach der Debatte, von der keine Mitschrift existiert, war 1022 Stimmen für Darrow und 2359 Stimmen für Chesterton.", "section_level": 2}, {"title": "Der Massie-Prozess.", "content": "Nach den Scopes- und Sweet-Fällen zog sich Darrow in den Ruhestand zurück und übernahm nur noch gelegentlich Fälle, wie den Massie-Prozess in Hawaii 1932. Thomas Massie, Grace Fortescue und zwei andere Männer waren angeklagt, Joseph Kahahawai ermordet zu haben, der mit vier anderen Hawaiianern zuvor beschuldigt worden war, die Ehefrau von Massie und Tochter von Fortescue, Thalia Massie, vergewaltigt und geschlagen zu haben. Der Prozess gegen Kahahawai 1931 endete mit der Unentschlossenheit der Jury. Später erwiesen sich die Männer als unschuldig, die Ehefrau hatte die Vergewaltigung erfunden, und die erzürnten Angehörigen ermordeten daraufhin Kahahawai, wurden aber von der Polizei beim Transport der Leiche gestellt. Darrow plädierte in dem rassistischen Fall auf unschuldig aufgrund verletzter Ehre. Der Prozess erreichte eine hohe Publizität und die Schlussplädoyers wurden sogar auf das Festland der USA per Radio übertragen. Die Jury kam einstimmig zu einem „schuldig“, allerdings nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags.", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss.", "content": "Nach dem Tod von Darrow schrieben Jerome Lawrence und Robert E. Lee ein Theaterstück, das als \"Wer den Wind sät\" (Originaltitel: \"Inherit the Wind\", \"Erbt den Wind\") mit Spencer Tracy (als Henry Drummond, der auf Darrow beruht) und Fredric March als bigotter Staatsanwalt Brady (entspricht Bryan) verfilmt wurde, aber nur locker die Umstände des Scopes-Prozesses wiedergibt. Die Hauptabsicht der Autoren war ein Angriff auf die McCarthy-Ära. 1991 wurde der Film \"Darrow\" über ihn gedreht, mit Kevin Spacey in der Hauptrolle. Irving Stone schrieb eine Biographie \"Clarence Darrow for the Defense\". Der Roman \"Compulsion\" von Meyer Levin (1956) schildert den Leopold/Loew-Fall, Kevin Boyles \"Arc of Justice\" (2004) den Ossian-Sweet-Fall. Der Lyriker Edgar Lee Masters (\"Spoon River Anthology\") war zeitweilig in Darrows Kanzlei. Darrows schriftlicher Nachlass ist in der Library of Congress in Washington, D.C. zu finden, die größte Sammlung seiner Briefe besitzt das \"Riesenfeld Rare Books Research Center\" an der Law School der University of Minnesota, sie sind aber nicht öffentlich zugänglich. David W. Rintels hat – basierend auf Irving Stones Biographie – über Darrow ein Ein-Personen-Stück mit dem Titel „Clarence Darrow“ (dt.: „Im Zweifel für den Angeklagten“) geschrieben, das am 26. März 1974 mit Henry Fonda in der Titelrolle uraufgeführt und auch für das Fernsehen aufgezeichnet wurde. Mit deutschen Übersetzungen des Stückes feierten beispielsweise Curd Jürgens, dessen Version ebenfalls fürs Fernsehen aufgezeichnet wurde, Hans-Joachim Kulenkampff und Christian Kohlund große Erfolge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clarence Seward Darrow (* 18. April 1857 in Kinsman, Ohio; † 13. März 1938 in Chicago, Illinois) war ein US-amerikanischer Rechtsanwalt. Er war darüber hinaus ein führendes Mitglied der US-amerikanischen Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union.", "tgt_summary": "克拉伦斯·苏厄德·丹诺(英语:Clarence Seward Darrow)(1857年-4月18日-1938年-3月13日),美国律师。", "id": 220047} {"src_title": "Ford Explorer", "tgt_title": "福特探险者", "src_document": [{"title": "Erste Generation (1990–1995).", "content": "Seit dem 15. März 1990 wird der Ford Explorer in den USA verkauft. Der Ford Explorer war sowohl zweitürig wie auch viertürig erhältlich. Er baute auf dem gleichen Kastenrahmen und dem Fahrwerk auf wie sein Vorgängermodell, der Ford Bronco II. Mit 4,43 Meter Länge und 1,78 Meter Breite war der Explorer um einiges schwerer als der Bronco II, weshalb auch ein stärkerer Motor notwendig wurde. Der V6-Motor, im Kölner Ford-Motorenwerk in Deutschland produziert, wurde dafür einer Überarbeitung unterzogen und wies im Explorer vier Liter Hubraum mit ca. 120 kW auf. In der Ausstattungsliste waren alle Optionen erhältlich, um den Explorer zu einem luxuriösen Automobil aufzurüsten: Automatikgetriebe, \"Touch-Drive\"-Allradsystem, Lederausstattung, Klimaanlage, Stereoanlage, elektrische Fensterheber und Sitze, Zentralverriegelung, Geschwindigkeitsregelanlage etc. Die Breite des Modellangebots und damit verbunden eine ebenso große Zielgruppe waren ein wesentlicher Grundstein seines überragenden Markterfolges. Vom einfach ausgestatteten zweitürigen Explorer ohne Allradantrieb mit Handschaltung als „Einkaufswagen“ für die Familie bis hin zum luxuriös ausgestatteten Luxus-Fahrzeug für den Börsenmakler – für alle Bedürfnisse gab es ein passendes Modellangebot.", "section_level": 1}, {"title": "Europa-Version.", "content": "Ford versuchte, sein Erfolgsmodell auch nach Europa zu exportieren, wo der Ford Explorer ab 1993 in einer \"Europa-Version\" ausschließlich in gehobener Ausstattung angeboten wurde. In Deutschland zielte der Explorer auf das seinerzeit noch kleine Marktsegment luxuriöser Geländewagen. Der einzige angebotene Motor war ein 4-Liter-V6-Benziner mit 121 kW (165 PS). Eine Diesel-Version war nicht erhältlich. Ein kurioses Problem ergab sich beim Allrad-Antrieb: Nach der Deaktivierung des Allradantriebs musste das Fahrzeug mindestens eine Wagenlänge gegen seine letzte Fahrtrichtung gefahren werden, damit sich die Freilaufnaben gänzlich entriegelten. In den meisten Fahrzeugen ist hinter der linken Sonnenschutzblende eine inkorrekte Anleitung angebracht worden. Dies kam durch eine falsche Übersetzung in die deutsche Sprache zustande, was häufig zu Schäden an den Freilaufnaben führte.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Generation (1995–2001).", "content": "1995 startete die zweite Modellgeneration. Der Explorer war in technischer Hinsicht stark überarbeitet worden und erhielt ein neues Styling. Die Gesamtlänge des überarbeiteten Explorer betrug nun 4,78 Meter (in der viertürigen Version). Neben einer neuen, aerodynamischeren Frontpartie war auch der Innenraum neu gestaltet und das Armaturenbrett hinsichtlich Ergonomie und Design an weltweite PKW-Standards angeglichen worden. Durch eine neue vordere Einzelradaufhängung wurde eine deutliche Verbesserung des Fahrkomforts erreicht. Die Hinterachse mit Blattfedern blieb hingegen unverändert. Das Schneckenrollenlenkgetriebe wich einer präziseren Zahnstangenlenkung. Auch der Allradantrieb wurde modernisiert und schaltete sich nun (als weltweite Innovation) automatisch zu, für den Fall, dass die Hinterräder an Traktion verlieren sollten. Weitgehend unverändert blieb der Vierliter-V6 aus Köln, der nun 115 kW (156 PS) leistete. Der neue Ford Explorer war ein noch größerer Verkaufserfolg als das Vorgängermodell. In den USA und weltweit entwickelte er sich zum meistverkauften Geländewagen. In den USA wurde der Explorer ab 1996 optional auch mit einem 5,0-Liter-V8-Motor (154 kW/210 PS) ausgerüstet. 1997 wurde der 4,0-Liter-V6-Motor mit 115 kW (OHV) durch eine stärkere Variante (SOHC) ergänzt, die in Köln entwickelt und auch gebaut wurde. Das Aggregat leistete mit je einer obenliegenden Nockenwelle pro Zylinderkopf 152 kW (206 PS) und verfügte über modernstes Motorenmanagement in Verbindung mit einem weiterentwickelten Automatikgetriebe mit nun 5 Gängen. Das Basis-Triebwerk mit 115 kW entfiel bald für den deutschen Markt, wurde in den USA aber bis 2001 weiter angeboten. In Deutschland wurde vorwiegend der 4,0 Liter V6 mit 152 kW verkauft. 1998 erfolgten Retuschen am Heck und 1999 an der Front (u. a. mit runden Zusatzscheinwerfern in den vorderen Stoßfängern). Grundsätzlich blieb der Explorer während seiner Bauzeit vom Charakter her jedoch weitgehend unverändert. Der Verkauf in Europa endete 2001. Aufmerksamkeit erregte Ford 2001 mit einer Affäre, bei der es sich um beim Explorer verwendete Firestone-Reifen handelte, die bei hoher Geschwindigkeit zu platzen drohten. Es gab Unfälle mit insgesamt über 174 Todesfällen und zahlreichen Verletzten, bis Ford reagierte und das Reifenfabrikat wechselte.", "section_level": 1}, {"title": "Dritte Generation (2001–2005).", "content": "Im Herbst 2001 erlebte der Explorer in den USA einen weiteren Modellwechsel. Das Fahrzeug der dritten Generation verfügte weiterhin über einen Kastenrahmen, bot aber nun mehr Platz und optional eine dritte Sitzreihe. Außerdem erhielt der Explorer rundum eine neue Einzelradaufhängung und hinsichtlich des Motorenangebots einen überarbeiteten Vierliter-V6-Motor sowie einen neuen V8-Motor aus Leichtmetall.", "section_level": 1}, {"title": "Vierte Generation (2005–2010).", "content": "Im Spätsommer 2005 gab es für den Ford Explorer ein Facelift. Die rechtsgelenkte Variante für einzelne Exportmärkte (wie Australien) entfiel. In den Jahren 2005 und 2006 ging der Absatz des Ford Explorer in den USA deutlich zurück. Statt der in den USA als „Sport Utility Vehicle“ bezeichneten Geländewagen verlagerte sich die Nachfrage auf SUVs im europäischen Sinne; in den USA „Crossover Sport Utility Vehicle“ genannt, da sie ähnliche Eigenschaften wie SUVs bieten, aber kompakter und leichter sind und somit weniger Benzin verbrauchen.", "section_level": 1}, {"title": "Fünfte Generation (2010–2019).", "content": "Im Dezember 2010 erschien die fünfte Generation des Explorer. 2012 erschien auf Basis des Explorers das \"Police Interceptor Utility\". Das Fahrwerk wie auch die Karosserie wurden bei der neuen Fahrzeuggeneration wesentlich überarbeitet. So ist die neue Generation sichtbar aerodynamischer gestaltet, und der Innenraum fällt geräumiger aus. Statt V8-Motoren bietet Ford für den Explorer ausschließlich Reihen-Vier- und V6-Benzinmotoren an. Das Aggregat verfügt über 3,5 Liter Hubraum und leistet 231 kW, der Kraftstoffverbrauch soll sich im Vergleich zum Vorgängermodell um 25 % reduzieren – vorläufige Herstellerangaben sprechen von jetzt 17–25 statt bisher 14–20 mpg. Ein Vierzylindermotor mit 2,0 Liter Hubraum mit 177 kW soll folgen. Exklusiv im Police Interceptor Utility ist ein 3,7 l großer V6-Benziner verbaut. Im Jahr 2015 wurde der Ford Explorer überarbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Sechste Generation (seit 2019).", "content": "Auf der North American International Auto Show im Januar 2019 präsentierte Ford die sechste Generation des Explorer. Wie der Hersteller nach einigen Spekulationen bekannt gab, wird das Modell ab Ende 2019 auch wieder auf dem europäischen Markt angeboten. Im Rahmen der Internationalen Automobil-Ausstellung im September 2019 hatte eine Plug-in-Hybrid-Variante des SUV ihre Europapremiere. Im Gegensatz zum nordamerikanischen Markt wird der Explorer in Europa ausschließlich als Plug-in-Hybrid vertrieben. Die Plattform teilt sich der Siebensitzer mit dem 2018 vorgestellten Lincoln Aviator. Angetrieben wird der Plug-in-Hybrid von einem starken Dreiliter-V6-Ottomotor mit Turboaufladung und einem starken Elektromotor. Die Systemleistung gibt Ford mit an. Der Lithium-Ionen-Akkumulator hat eine Kapazität von 13,1 kWh, wodurch eine elektrische Reichweite von 48 km ermöglicht werden soll. Der Serienstart wurde durch mehrere Rückrufe überschattet. In der Folge wurden in Chicago fertig montierte Explorer-Modelle vor der Auslieferung zur erweiterten Qualitätskontrolle nach Flat Rock geschickt. Diese Probleme werden als Hauptgrund des Gewinnrückgangs der Ford Motor Company im letzten Quartal 2019 genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ford Explorer ist ein Sport Utility Vehicle des amerikanischen Autoherstellers Ford. In Japan und den USA wurde er auch als Mazda Navajo verkauft.", "tgt_summary": "福特探险家(英文:Ford Explorer)是福特汽车在美国生产的运动型多用途车种,曾经在日本和美国创下运动型多用途车车种中连续14年销售量第一的纪录。", "id": 815995} {"src_title": "Elastan", "tgt_title": "氨綸", "src_document": [{"title": "Herstellung und Aufbau.", "content": "Das gebräuchlichste Herstellungsverfahren für Elastanfilamente ist mehrstufig. Zuerst werden einfache lineare Polyurethane nach dem Diisocyanat-Polyadditionsverfahren gebildet. Für die Faserherstellung ist dabei die Herstellung eines Polyurethan aus Butylenglycol und Hexamethylendiisocyanat gut geeignet. Zur Bildung des elastomeren Polyurethan-Blockcopolymers, eines segmentierten Polyurethans, werden bei der Polyadditionsreaktion ein Großteil des Glycols ersetzt durch langkettige Dihydroxyverbindungen (Makrodiole) auf Polyether- oder auch Polyesterbasis mit endständigen OH-Gruppen. Die Makrodiole ergeben eine amorphe Struktur (die Weichsegmente) und sind sehr beweglich bei Belastung und damit Ursache für die sehr hohe Dehnung von einigen 100 %. Werden sie über die endständigen OH-Gruppen mit Diisocyanaten in Makrodiisocynate (Diisocynat-Prepolymere) umgewandelt, so können diese mit kurzkettigen Diaminen (z. B. Ethylendiamin oder m-Xylylendiamin) bzw. Dialkoholen (Ethylenglycol oder 1,4-Butandiol) unter Kettenverlängerung in segmentierte Polyurethane (Block-Copolymere) übergeführt werden. Die dabei innerhalb der linearen Makromoleküle sich zwischen den langkettigen Weichsegmenten bildenden Brücken ergeben als kurzkettige kristalline Harnstoff- bzw. Carbamidstrukturen die Hartsegmente. Sie bestimmen die Festigkeit und die thermischen Eigenschaften der Elastanfilamente. Die Länge der kurzkettigen kristallinen Bereich beträgt dabei ca. 2,5–3 nm, die der „weichen“ Ketten ca. 15–30 nm.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Elastan wird vor allem für Bekleidung verwendet, die sehr elastisch oder passgenau sein muss. Vor allem hat es sich daher bei Sportbekleidung, Unterwäsche und Socken etabliert. Aus Gründen des Tragekomforts wird es aber immer mit anderen Fasertypen gemischt (zum Beispiel: 80 % Polyamid, 20 % Elastan). Beispiele für Bekleidung mit Elastananteil finden sich bei: Eine besondere Anwendung von Elastan findet in der Magierszene statt: Hier wird Elastanfaser als „ultra invisible thread“ verkauft, also als besonders dehnbarer, unsichtbarer Faden benutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elastan (EL), auch Elasthan geschrieben, (in den USA und Asien \"spandex fiber\") ist eine äußerst dehnbare Chemiefaser mit hoher Elastizität, die als Filamentgarne (meist als multifil, Garnfeinheit 11-2 600 dtex) ersponnen und zu textilen Produkten verarbeitet werden. Das zugrundeliegende Blockcopolymer hat einen Massenanteil von mindestens 85 % Polyurethan. Selbst bei einer Dehnung auf das Dreifache ihrer Ausgangslänge geht die Faser nach einer Rücknahme der Belastung wieder nahezu auf die Ausgangslänge zurück. Sie ähnelt Gummi, hat aber eine höhere Festigkeit und ist haltbarer. Die ersten Fasern aus Elastan kamen 1959 als Fibre K auf den Markt, nachdem Joseph Shivers beim amerikanischen Chemiekonzern DuPont ein Verfahren zur großtechnischen Herstellung entwickelte. Es war verklebtes Multifilamentgarn aus Polyurethan. Ab 1962 wurde Fibre K in großen Mengen unter der Marke Lycra vertrieben, die in Deutschland seit dem 28. Januar 2005 vom Unternehmen Invista gehalten wird. Zwei Jahre später begann die Bayer AG mit der Herstellung von Dorlastan, einem Multifilamentgarn aus Polyesterurethan. Weitere Marken sind creora (Hyosung), Linel (Fillattice) und Elaspan (Invista).", "tgt_summary": "氨纶(英文:Spandex/Elastane),俗称莱卡(英语:Lycra),是一种弹力纤维,由美国杜邦公司于1958年发明。其具有很强的弹性,伸展度可达600%,且能回复原样,比橡胶的强度更大、更透气,也更耐磨。当它第一次面世的时候,彻底改变了服装行业的许多领域。", "id": 3053103} {"src_title": "Kramers-Kronig-Beziehungen", "tgt_title": "克拉莫-克若尼關係式", "src_document": [{"title": "Mathematische Formulierung.", "content": "Sei formula_1 eine meromorphe Funktion, deren Polstellen in der unteren Halbebene liegen. Dieser Forderung an die Lage der Polstellen entspricht physikalisch das \"Kausalitätspostulat\". Ferner seien formula_2 bzw. formula_3 Real- und Imaginärteil der Funktion formula_4. Es sei vorausgesetzt, dass diese beiden Funktionen gerade bzw. ungerade sind. Das bedeutet, dass formula_4 durch Fourierintegration nicht aus einer beliebigen komplexen, sondern aus einer reellen Funktion gebildet werden kann. In der Physik betrachtet man oft statt formula_4 die Funktion formula_7, wodurch sich die Voraussetzungen bezüglich gerade und ungerade vertauschen. Schließlich sei formula_8. Dann gelten für formula_9 die folgenden als Kramers-Kronig-Beziehungen bezeichnete Gleichungen: formula_12 bezeichnet den cauchyschen Hauptwert des auftretenden Integrals. Real- und Imaginärteil der Funktion formula_4 bedingen sich also gegenseitig durch Integration. Dies findet Anwendungen in der Optik und in der Systemtheorie wenn formula_4 die Suszeptibilität eines Systems angibt, siehe Kausalität. Anwendungen finden sich auch in der Hochenergie-Physik bei den Dispersionsrelationen der S-Matrix.", "section_level": 1}, {"title": "Motivation (Ein Randwertproblem).", "content": "Auf der reellen Achse formula_15 sei eine stetige reelle Funktion formula_16 vorgegeben, die analog zu formula_17 als gerade vorausgesetzt werden soll. Dazu soll eine in der ganzen oberen Halbebene holomorphe komplexe(!) Funktion formula_18 so konstruiert werden, dass formula_19 gilt. Es soll also ein Randwertproblem gelöst werden, wobei im Innern des betrachteten Gebietes formula_20, d. h. oberhalb von formula_15, wegen der Holomorphie-Bedingung die cauchy-riemannschen Differentialgleichungen erfüllt werden müssen und auf dem Rand, formula_22 eine stetige reelle Funktion, formula_23, vorgegeben ist, die dort angenommen werden soll. Eine holomorphe Funktion kann nach dem Residuensatz dargestellt werden als: wobei formula_25 den (positiv orientierten) Halbkreis in der oberen Halbebene mit Zentrum formula_26 und Radius formula_27 bezeichnet. Fällt nun formula_4 im Unendlichen schnell genug ab, so reduziert sich im Grenzübergang formula_29 die Darstellung zu einem Integral über der reellen Achse, also: Im Falle formula_31, und weil formula_16 bzw. formula_33 eine gerade Funktion sein soll, ergibt sich schließlich wobei das auftretende Integral als cauchyscher Hauptwert zu interpretieren ist (Singularität für formula_35) und mit der Hilbert-Transformation von formula_23 übereinstimmt. Der Residuensatz wird hierbei auf den Integrationsweg formula_37 angewendet. Diese Gleichung entspricht der einen Kramers-Kronig-Beziehung. Man braucht jetzt zur Lösung des Randwertproblems nur die Beziehung formula_38 einzusetzen. Für ungerade Funktionen formula_23 verfährt man analog und erhält die andere Kramers-Kronig-Beziehung. Eine beliebige Funktion kann immer durch die Vorschrift formula_40, mit formula_41, in einen geraden bzw. ungeraden Anteil zerlegt werden. Der einfachste Fall einer meromorphen Funktion formula_42 mit den vorausgesetzten Eigenschaften ist die lineare Antwortfunktion des gedämpften harmonischen Oszillators, formula_43 mit positiver Dämpfungskonstante formula_44 und positiver charakteristischer Oszillator-Kreisfrequenz formula_45", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Die Kramers-Kronig-Beziehungen werden dort angewendet, wo eine reelle gerade Funktion formula_46 – evtl. ungerade gemacht durch einen Zusatzfaktor formula_47 – zu einer holomorphen Funktion formula_42 ergänzt werden soll. Dies dient meistens der Vereinfachung der auftretenden Rechnungen, insbesondere bei Wellenfunktionen, also hauptsächlich in der Signalverarbeitung und in der Optik, aber auch in der Statistischen Physik im Zusammenhang mit dem Fluktuations-Dissipations-Theorem. Auf diese Weise hängt die Absorption elektromagnetischer Wellen in einem Medium mit dem Brechungsindex zusammen. Es reicht also, die Abhängigkeit einer der beiden Größen von der Frequenz zu kennen, um die andere berechnen zu können. Die von der Kreisfrequenz formula_49 abhängige Permittivität formula_50 lässt sich ausdrücken als Integral der von der Kreisfrequenz abhängigen Absorption: wobei Eine alternative Betrachtungsweise ergibt sich mit dem Absorptionskoeffizienten formula_57, dem Brechungsindex formula_58 und der Lichtgeschwindigkeit formula_59: Dadurch lässt sich vor allem in der nichtlinearen Optik aus einer einfachen Absorptionsmessung die komplexe Form des Brechungsindex ableiten. Auch der Name der Dispersionsrelationen der Hochenergiephysik bezieht sich auf dieses Beispiel. In den Ingenieurswissenschaften kommen die Kramers-Kronig-Beziehungen vor allem im Rahmen von impedanzspektroskopischen Messungen zum Einsatz, wo aus ihrer Nichterfüllung auf eine fehlerhafte Messung des Frequenzganges geschlossen wird. Die Einschränkung der allgemeiner gültigen Kramers-Kronig-Beziehungen auf Zweipol-Systeme führt zum ZHIT-Algorithmus, der zur Validierung von Impedanzspektren elektrochemischer Systeme (Elektrochemische Impedanzspektroskopie) angewandt werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Originalarbeiten: Weitere Literatur:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kramers-Kronig-Beziehungen, auch Kramers-Kronig-Relation (nach ihren Entdeckern Hendrik Anthony Kramers und Ralph Kronig), setzen Real- und Imaginärteil bestimmter meromorpher Funktionen in Form einer Integralgleichung miteinander in Beziehung. Sie stellen damit einen Spezialfall der Hilbert-Transformation dar.", "tgt_summary": "克喇末-克勒尼希关系式(英语:Kramers–Kronig relations)是数学上连结复面上半可析函数实部和虚部的公式。此关系式常用于物理系统的线性反应函数。物理上因果关系(系统反应必须在施力之后)意味着反应函数必须符合复面上半的可析性。反之,反应函数的可析性意味着相应物理系统的因果性。此关系式以拉尔夫·克勒尼希和汉斯·克喇末为名。", "id": 1415888} {"src_title": "Antonios Nikopolidis", "tgt_title": "安托尼奥斯·尼科波利迪斯", "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Nikopolidis begann seine Karriere bei Anagennisi Artas als Stürmer. Der Zufall wollte es, dass er seinen Cousin an dessen Hochzeitstag im Tor vertreten musste. 1989 wechselte Nikopolidis zum griechischen Spitzenverein Panathinaikos Athen. Von der Ersatzbank aus erlebte er drei griechische Meistertitel (1990, 1991, 1995), drei Pokalsiege (1993, 1994, 1995) und zwei Siege im griechischen Supercup (1994, 1995). 1995 wurde Nikopolidis Stammtorhüter bei Panathinaikos und gewann 1996 zum ersten Mal als solcher die griechische Meisterschaft. In den folgenden Jahren entwickelte er sich zu einem der besten griechischen Torhüter und gab am 18. August 1999 gegen El Salvador sein Debüt in der griechischen Nationalmannschaft. Unter dem deutschen Trainer Otto Rehhagel war Nikopolidis im Tor der Nationalmannschaft gesetzt, auch vor der EM 2004, für die sich Griechenland erstmals seit 1980 wieder qualifiziert hatte, obwohl Nikopolidis bei Panathinaikos zu dieser Zeit nur Ersatztorhüter war. Nach dem Doublesgewinn 2004 (Meisterschaft und Pokalsieg) von der Bank aus nahm Nikopolidis praktisch ohne Spielpraxis aus dem Ligabetrieb an der EM 2004 teil. Dort bildete er den Rückhalt der griechischen Mannschaft, die den EM-Titel gewann. Nikopolidis wurde auf Grund seiner Leistungen (nur vier Gegentore in sechs Spielen) ins All-Star-Team der EM berufen. Nach der EM wechselte Nikopolidis ablösefrei zu Olympiakos Piräus, wo er Stammtorhüter wurde und zum Gewinn der Doubles 2005, 2006, 2008 und 2009 beitrug. Sein Vertrag lief bis 2010. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz konnte Nikopolidis, abermals Stammtorhüter, nicht überzeugen und sorgte vor allem durch einige Fehlgriffe für Aufmerksamkeit. Dennoch absolvierte er alle Spiele in voller Länge und war im letzten Spiel gegen Spanien sogar Mannschaftskapitän. Nach dem Ausscheiden des Titelverteidigers in der Gruppenphase beendete er seine Nationalmannschaftskarriere. Im Juni 2010 gab er sein Karriereende bekannt, revidierte dies jedoch kurze Zeit später, ehe er zum Ende der Saison 2010/11 seine aktive Karriere endgültig beendete. Für die Nationalmannschaft absolvierte Nikopolidis von 1997 bis 2008 90 Spiele und ist damit Rekordtorhüter seines Landes.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Im Oktober 2012 wurde Nikopolidis Co-Trainer bei Olympiakos Piräus. Am 19. Januar 2013 übernahm er nach der Entlassung des Cheftrainers Leonardo Jardim das Team als Interimstrainer.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Nikopolidis ist mit der ehemaligen Basketballerin Vaso Stasinou verheiratet. Die beiden haben drei gemeinsame Kinder. Seinen Spitznamen \"Clooney\" verdankt er Journalisten bei der Fußball-Europameisterschaft 2004, die ihm eine Ähnlichkeit mit dem amerikanischen Schauspieler George Clooney attestierten. 2012 veröffentlichte Nikopolidis seine Memoiren. Der Titel: \"Das Spiel meines Lebens\" ().", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonios Nikopolidis (, * 14. Oktober 1971 in Arta) ist ein ehemaliger griechischer Fußballtorwart und heutiger Trainer. Sein Trainerdebüt gab er am 20. Januar 2013 im Spiel von Olympiakos Piräus gegen den PAS Ioannina.", "tgt_summary": "安托尼奥斯·尼科波利迪斯(,1971年-1月14日),希腊足球运动员,担任守门员,现在效力希腊足球超级联赛的奥林匹亚科斯足球俱乐部。他被认为是希腊有史以来最好的守门员之一,是希腊国家足球队赢得2004年欧洲足球锦标赛冠军的功臣之一。", "id": 1734601} {"src_title": "Ferrari F430", "tgt_title": "法拉利F430", "src_document": [{"title": "Ausstattung.", "content": "Der V8-Mittelmotor liefert eine Leistung von 360 kW (490 PS), was bei entsprechender Fahrwerks- und Getriebeeinstellung eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in rund 4 s ermöglicht. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei ca. 315 km/h. Er hat als Ferraris erstes Serienfahrzeug ein elektronisch gesteuertes Differential „E-Diff“. Mit einem (nach [italienisch] manetto: Handschalter) „Manettino“ genannten Schalter am Lenkrad kann unter anderem die Abstimmung des Fahrwerks verändert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "F430 Spider.", "content": "Zudem war ab Frühjahr 2005 eine offene Variante F430 Spider erhältlich. Sie hat den gleichen V8-Motor wie das Coupé, jedoch ist die Karosserie des Spiders um zwei Zentimeter höher gelegt, und das Fahrzeug wiegt circa 70 kg mehr als die Coupéversion.", "section_level": 2}, {"title": "430 Scuderia.", "content": "Der \"430 Scuderia\", Ferrari verzichtet hier auf das F, auf Basis des Ferrari F430 ist Ferraris Antwort auf den Porsche 911 GT3 RS und den Lamborghini Gallardo Superleggera entstanden. Er wurde auf der IAA 2007 vorgestellt und ist die Straßenversion des F430 Challenge. Die Produktionszahl dieser limitierten Leichtbau-Version lag bei nur 2523 Stück, ca. 10 % wurden in Deutschland verkauft. Er wiegt 1250 kg nach DIN-Norm und ist damit um 100 kg leichter als die Serienversion. Zudem leistet er maximal 375 kW (510 PS), das sind 15 kW (20 PS) mehr als das Seriencoupé. Zusätzlich ist der Scuderia der erste Ferrari, der mit dem neuen F1-Superfast-II-Getriebe/Schaltung ausgestattet ist, das Schaltzeiten von weniger als 60 ms erlaubt (zum Vergleich: Ferrari Enzo: 110 ms). Weiterhin fährt der Scuderia im Vergleich zum regulären F430 auf breiteren, speziell für diesen Wagen entwickelten Reifen (Vorderachse: 235/35 ZR19, Hinterachse 285/35 ZR19). Die Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Wagen dadurch in unter 3,6 Sekunden (nach Werksangabe). Vom Scuderia wurde als Abschluss der 430-Baureihe noch eine auf 499 Exemplare limitierte offene Spider-Version vorgestellt (genaue Bezeichnung: Ferrari Scuderia Spider 16M), nach Deutschland wurden hiervon etwa 10 % verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "F430 Scuderia.", "content": "Die Rennversion des F430 für den Ferrari Markenpokal heißt \"F430 Scuderia\" und wurde auf der IAA 2005 vorgestellt. Durch Gewichtsreduzierung in allen Bereichen wiegt das Fahrzeug 1.225 kg, hat jedoch keine Straßenzulassung. Für den Motorsportbetrieb wurden verschiedene GT-Varianten des F430 angeboten. Zunächst überarbeitete Michelotto das Fahrzeug, dazu wurde die Karosserie aerodynamisch gemäß dem FIA-GT2-Reglement und der Motor für den Rennbetrieb weiterentwickelt. Erste Testfahrten gab es im Oktober 2005 und im folgenden Jahr wurden erste Varianten für 420.000 Euro angeboten. Das Fahrzeug wurde von Michelotto im folgenden Jahr weiter entwickelt und 2007 als Evolutionsmodell mit dem Namen 430 GTC angeboten. Parallel dazu schrieb die FIA für 2006 eine europäische GT-Meisterschaft aus. Dafür wurde in Zusammenarbeit mit dem Organisator SRO ein neues Regelwerk entwickelt. Für die GT3 getaufte Klasse modifizierte Ferrari ihr bereits vorgestelltes Challenge-Modell. Der erste Einsatz erfolgte 2006 mit dem monegassischen Kundenteam JMB. 2009 wurde dann ein weiteres GT3-Fahrzeug auf Basis des F430 homologiert, die Basis des Wagens ist nun jedoch der 430 Scuderia. Das erste Rennen des neuen Fahrzeugs bestritt Kessel Racing auf dem Silverstone Circuit im Mai 2009.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bremsen.", "content": "Den F430 Spider gibt es mit herkömmlichen Graugussbremsscheiben oder mit Carbon-Keramik Bremsscheiben und Bremsklötzen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Auf Basis des 430 Scuderia entwickelte deutsche Unternehmer Michael Stoschek 2008 den New Stratos, der als Serienversion im Rahmen des 88. Genfer Auto-Salons im März 2018 präsentiert wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ferrari F430 ist ein Sportwagen des italienischen Automobilherstellers Ferrari, das von Frühjahr 2005 bis Mitte 2009 gefertigt wurde. Der F430 war bis zur Vorstellung des Ferrari 458 der günstigste Ferrari und ist der Nachfolger des erfolgreichen Ferrari 360, des bisher meistverkauften Ferrari-Modells.", "tgt_summary": "法拉利F430是由法拉利生产的车款之一。车型为V8发动机双门跑车,首次在2004年巴黎车展公开。2004年发售左軚版本。2005年发售右軚版本。2009年停止生产,由法拉利458 Italia代替。建议售价为175,000欧元。", "id": 234898} {"src_title": "DB-Baureihe E 40", "tgt_title": "德国联邦铁路E40型电力机车", "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "1950 beschloss der zuständige Fachausschuss der Deutschen Bundesbahn die Beschaffung zweier Grundtypen von Einheitselektrolokomotiven mit weitgehend standardisierten Bauteilen. Dies sollten eine sechsachsige Güterzuglokomotive als Nachfolger der Baureihe E 94 und eine vierachsige, an die Baureihe E 44 angelehnte Mehrzwecklokomotive sein. Die Führerstände sollten so gebaut werden, dass die Lokführer ihre Arbeit sitzend verrichten konnten. Bei allen vorherigen Baureihen mussten sie stehend fahren, was nach damaliger Meinung die Aufmerksamkeit erhöhen sollte. Die vierachsige Mehrzwecklokomotive erhielt zunächst den Arbeitstitel E 46, wurde jedoch in die Baureihe E 10 umbenannt, nachdem sie durch Erhöhung der geforderten Höchstgeschwindigkeit formell eine Schnellzuglokomotive geworden war. Die ersten Versuche zeigten, dass zwei Typen von Elektrolokomotiven nicht ausreichen würden, um allen Leistungsanforderungen gerecht zu werden. Das überarbeitete Fahrzeug-Typenprogramm enthielt nun neben der E 10 auch die Güterzuglokomotive der Baureihe E 40, die Nahverkehrslokomotive der Baureihe E 41 und die schwere sechsachsige Güterzuglokomotive der Baureihe E 50. Im Laufe der Produktion wurden weitere Lokomotiven beschafft, die auf den Einheitstypen aufbauen, so die Mehrsystemlokomotiven der Baureihen E 320 und E 344 mit dem Lokkasten der Einheitsloks, als auch die Weiterentwicklungen in Form der Baureihen 151 und 111. Die ursprünglichen Anforderungen an die Lokomotiven sind in dieser Tabelle zusammengefasst:", "section_level": 1}, {"title": "Serienfertigung.", "content": "Die Baureihe E 40 (ab 1968: 140) ist technisch gesehen eine E 10.1 ohne elektrische Bremse und mit geänderter Übersetzung des Getriebes. Mit Ausnahme der E 40.11 (ab 1968: 139) unterscheiden sich die E 40 von der E 10 durch eine andere Dachhaube mit weniger Lüftergitterrosten. Die E 40.11 besaß eine elektrische Widerstandsbremse und war somit nicht nur äußerlich fast identisch mit der E 10. 1954 wurden die ersten 43 Lokomotiven bestellt, bis Ende 1955 waren schon 123 Lokomotiven bestellt. Am 21. März 1957 wurde mit der E 40 005 die erste Lokomotive der Baureihe abgenommen, gefertigt war sie von Krauss-Maffei und SSW. Als letzte Lokomotive wurde die 140 879 am 17. August 1973 in Betrieb genommen. E 40 001 bis 162 hatten einfache Stirnlampen, alle folgenden Lokomotiven hatten als untere Stirnlampen Doppellampen für weißes und für rotes Licht. Bei einigen Lokomotiven wurden die Doppellampen später nachgerüstet. Im Laufe der Serienfertigung kamen verschiedene Lüfter-Bauarten zum Einsatz. Bis zur E40 1632 erhielten die Lokomotiven Lüfter der Bauart Schweiger mit waagerechten Lamellen, danach wurden Doppeldüsenlüftungsgitter der Bauart Krapf & Lex mit senkrechten Lamellen eingebaut, die letzten Serien ab 140 757 erhielten rechteckige Lüfter der Bauart Klatte. Diese wurden bei Hauptuntersuchungen auch in ältere Lokomotiven eingebaut. Zunächst hatten die Lokomotiven umlaufende Regenrinnen, ab E 40 672 entfielen diese und wurden durch Gummileisten über Türen und Frontscheiben ersetzt. Anlässlich von Werkstattaufenthalten wurden die Regenrinnen auch bei älteren Lokomotiven entfernt und durch die Gummileisten ersetzt. Auch die anfangs vorhandenen an den Stirnseiten umlaufenden Griffstangen wurden entfernt und durch einen Griff in Nähe der ebenfalls erst später angebrachten UIC-Steckdosen angebracht. Ab 1983 wurden Hochleistungspuffer mit rechteckigem Puffertellern erprobt, nach erfolgreichen Ergebnissen wurden ab Mitte der 1990er-Jahre bis 1997 alle Lokomotiven umgerüstet. Mit 879 Exemplaren ist die E 40 die meistgebaute Type des Einheitselektrolokprogramms der Deutschen Bundesbahn. Ihre zulässige Höchstgeschwindigkeit betrug am Anfang entsprechend ihrem vorgesehenen Einsatzgebiet im mittelschweren Güterzugdienst 100 km/h, diese wurde im Juni 1969 jedoch auf 110 km/h erhöht, um die Züge zu beschleunigen und die Loks auch besser im Personenverkehr einsetzen zu können. Die letzte Serie ab 140 757 (auch als Baureihe 140.8 bezeichnet) erhielt dazu eine Ausrüstung für Wendezugbetrieb und Doppeltraktion. Mit diesen Lokomotiven wurde im Ruhrgebiet Anfang der 1970er Jahre ein S-Bahn-Vorlaufbetrieb durchgeführt. Die S-Bahn-Einsätze endeten erst Anfang der 1980er Jahre. In anderen Regionen wurden auch weiterhin Wendezugeinsätze gefahren. Einige wenige Lokomotiven erhielten zudem eine automatische Mittelpufferkupplung AK 67 oder AK 69 zum Ziehen der schweren Erztransportwagen Bauart Faals 150, wie sie auch einige Loks der Baureihe 151 besitzen. Im Jahr 1993/94 bekamen 44 Lokomotiven Scheinwerfer. Diese wurden versuchsweise installiert, da die Leuchtstärke der nur als Spitzenbeleuchtung ausgelegten Lampen schwach war.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktionsmerkmale.", "content": "Wie alle Lokomotiven des Einheitslokomotivprogramms hatte die Baureihe E 40 als geschweißte Kasten-Konstruktionen mit Drehzapfen ausgeführte Drehgestelle und geschweißte Kastenaufbauten mit Lüftergittern. Die ebenfalls geschweißten Lokkästen unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch ihre Länge und die Anordnung von Seitenfenstern und Lüftergittern von den anderen Einheitslokbaureihen. Der Rahmen stützt sich über Schraubenfedern und Gummielemente auf die Drehgestelle ab. Als Bremse wird eine indirekt wirkende Druckluftbremse Bauart Knorr und zum Rangieren eine direkt wirkende Zusatzbremse verwendet. Die Bremsklötze der E 40 sind im Vergleich zu denen der E 10 kleiner ausgeführt. Die Fahrmotoren sind 14-polige Motoren vom Typ WB 372, wie sie später auch bei den Baureihen 111 und 151 weiterverwendet wurden. Wie bei allen Loks des Einheitslokprogramms wurde der Gummiringfeder-Antrieb der Siemens-Schuckertwerke (SSW) eingesetzt, der sich bei den ersten E 10.0 überdurchschnittlich gut bewährt hatte. Auf dem Dach befinden sich die Scheren-Stromabnehmer Bauart DBS 54a, daran schließen sich die obligatorischen Dachtrenner, der Druckluft-Hauptschalter und Oberspannungswandler zur Überwachung der Spannung des Fahrdrahts an. Die Transformatoren sind Dreischenkel-Trafos mit Ölkühlung, an denen das Schaltwerk mit 28 Fahrstufen angeschlossen ist. Die Steuerung ist als Nachlaufsteuerung ausgelegt, bei der der Lokführer die Fahrstufe vorwählt und das Schaltwerk die gewählte Stellung selbsttätig anläuft. Im Notbetrieb ist eine Handsteuerung über eine Kurbel, oder ab 140 757, mit einer Auf/Ab-Flippersteuerung möglich. An Sicherheitseinrichtungen auf dem Führerstand sind die mechanische oder elektronische Sicherheitsfahrschaltung, Punktförmige Zugbeeinflussung (inzwischen entsprechend den neuen Vorschriften mit Softwarestand der PZB 90) und Zugfunk-Geräte vorhanden. Bei einigen Maschinen wurde in jüngerer Zeit LZB nachgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Baureihe E 40.11 bzw. 139.", "content": "31 Lokomotiven der Baureihe E 40 wurden ab 1959 für den Einsatz auf den Steilstrecken Erkrath–Hochdahl, Altenhundem–Welschen-Ennest und der Höllentalbahn mit einer elektrischen Widerstandsbremse ausgerüstet. Zwölf Lokomotiven (vier 139.1 (139 131, 135-137) und alle 139.3) wurden auch (wie die Baureihe 140.8) mit Einrichtungen für den Wendezugbetrieb nachgerüstet. Diese Lokomotiven wurden ab 14. Juni 1961 als E 40.11 bezeichnet, dies geschah durch eine der laufenden Ordnungsnummer vorangestellte \"1\". Die Betriebsnummern waren nun wie folgt: E 40 1131–1137, 1163–1166, 1309–1316 und 1552–1563. Bei der Umzeichnung im Jahr 1968 in die Baureihe 139 fiel diese zusätzliche Ziffer dann wieder weg. Von 1975 bis 1986 waren alle Lokomotiven der Baureihe 139 im Bahnbetriebswerk Offenburg stationiert. Nach Ende der Einsätze im Höllental hat die DB die Lokomotiven zunächst in Mannheim und nachfolgend zwischen 1991 und 1995 im Bw München Hbf zusammengezogen, von wo sie einerseits in gemeinsamen Plänen mit der Baureihe 140 eingesetzt wurden, andererseits aber auch häufig vor Güterzügen nach Österreich und bis zum Brennerpass gelangten, wofür sie wegen ihrer elektrischen Bremse besonders geeignet sind. Die \"139 134\" wurde im Jahr 1985 als Ersatz für die am 26. Mai 1983 bei einem Unfall in Groß Königsdorf zerstörte 110 477 in die neu vergebene Nummer 110 511 umgebaut. Später (1993–1995) entstanden weitere achtzehn 139er durch Umbau von Lokomotiven der Baureihe 110 unter Verwendung von Drehgestellen ausgemusterter 140er, um den gestiegenen Bedarf für steilstreckentauglichen Güterzuglokomotiven zu decken (dies waren: \"139 122\", \"139\", \"145\", \"157\", \"172\", \"177\", \"213\", \"214\", \"222\", \"246\", \"250\", \"255\", \"260\", \"262\", \"264\", \"283\", \"285\", \"287\"). Im Jahre 1994 schied 139 563 nach einem Unfall aus dem Bestand aus. Zum 1. März 2002 kamen dann alle Maschinen zum Bahnbetriebswerk Nürnberg Rbf. Der damalige Eigentümer der Lokomotiven, die Railion Deutschland AG, verkaufte zwischen 2004 und 2007 sechs Exemplare dieser Baureihe an die Lokomotion Gesellschaft für Schienentraktion mbH. Dabei handelte es sich um \"139 133\", \"139 177\", \"139 213\", \"139 260\", \"139 310\" und \"139 312\". Alle sechs Lokomotiven bekamen eine auffällige Lackierung in schwarz-weißer Farbgebung und werden seitdem als „Zebras“ tituliert. Ihr Hauptaufgabengebiet ist nach wie vor der Brennerpassverkehr. \"Railion Deutschland\" (heute DB Cargo) entschied im Jahr 2004, keine Revisionen für den eigenen Bedarf an den Maschinen mehr durchzuführen. So erfolgten die ersten planmäßigen Ausmusterungen an den Lokomotiven \"139 136\" und \"139 139\". Anfang 2005 liefen bei drei weiteren Lokomotiven die Revisionsfristen ab. Dabei handelte es sich um \"139 214\", \"139 246\" und \"139 262\". Während 139 214 umgehend verschrottet wurde, erhielten die beiden anderen im DB Werk in Dessau Auslaufuntersuchungen IS 660 und können bis zu acht Jahre weiter laufen. Im Januar 2014 waren noch insgesamt sieben Lokomotiven der Baureihe 139 im Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Lackierungsvarianten.", "content": "Gemäß dem damals gültigen Farbschema waren alle Maschinen zu Anfang in chromoxidgrün (RAL 6020) lackiert. Ab 1974 wurden die Lokomotiven bei anstehenden Neulackierungen im neuen Farbschema ozeanblau (RAL 5020) und beige (RAL 1001) gespritzt. Ab dem Jahr 1987 nahm man die Lackierung in orientrot (RAL 3031) mit lichtgrauer (RAL 7035) Kontrastfläche an den Stirnseiten („Lätzchen“) vor. Im Jahr 1996 folgte die Färbung im derzeit gültigen Schema verkehrsrot (RAL 3020) mit lichtgrauer Kontrastfläche („Warnbalken“) an den Stirnseiten. Bis heute haben sich neben der aktuellen auch Lackierungsvarianten in grün, ozeanblau-beige und orientrot erhalten. Einige aus der Baureihe 110 umgebaute Lokomotiven der Baureihe 139 waren auch noch in ihrer stahlblauen (RAL 5011) Ursprungsfarbe unterwegs.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Die Baureihe 140 war für den mittelschweren Güter- und Reisezugverkehr konstruiert. Sie löste viele Dampflokomotiven im Güterverkehr ab. Anfangs war ihre Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h noch ausreichend, so dass man die 140 auch im Regionalverkehr einsetzte. Die meisten Schnellzüge wurden damals noch mit 120 km/h befördert, die von den Baureihen 141 und 110 sowie von Dampflokomotiven befördert wurden. Erst als die Geschwindigkeit der Schnellzüge auf 140 km/h angehoben wurde, war die 141 für den Regionalverkehr frei, und die 140 kümmerte sich um ihr eigentliches Einsatzgebiet, den Güterverkehr. Fortan waren 140er im Personenverkehr seltener. Ihre Höchstgeschwindigkeit wurde 1969 auf 110 km/h erhöht, um die Züge zu beschleunigen und die Maschinen auch wieder verstärkt im Personenverkehr einsetzen zu können. Die letzte Serie der 140 erhielt zudem eine Wendezugsteuerung für diese Aufgabe. In den 1970er Jahren wurden einige Exemplare planmäßig im S-Bahn-Vorlaufbetrieb eingesetzt. Das Haupteinsatzgebiet war und ist der Güterverkehr. Die Lokomotiven verfügen über genügend Leistung, um 2000 Tonnen in der Ebene mit 95 km/h zu bewegen. Die letzten Serien besitzen zudem eine Mehrfachsteuerung, was es ihnen erlaubt, in Doppeltraktion zu fahren. Für Gebirgseinsätze sind die Maschinen wegen ihrer allgemeinen Leistung und ihrer Bremsleistung nur bedingt geeignet. Ihre Schwester 139 war dafür – wegen ihrer Widerstandsbremse – besser geeignet. Die DB setzte die 139 bzw. 140 versuchsweise als Schiebelokomotiven auf den Rampen ein, Anfang der 1980er und Ende der 1990er Jahre. Die Maschinen bewährten sich dort aber nicht, aufgrund mangelnder Anzugskraft und der zu geringen Achslast. Dies blieb das Einsatzgebiet der 150, die dafür optimal war. Noch bis zur Jahrtausendwende wurde jeder zweite Güterzug von einer 140 gezogen. Da signalgeführte Güterzüge in Deutschland im Regelfall nicht schneller als 100 km/h fahren, können neue Maschinen wie die der Baureihen 145 oder 152 ihre höhere Geschwindigkeit von 140 km/h nur bei Leerfahrten oder Fahrten unter LZB-Führung erreichen, sodass die mit nur 110 km/h deutlich geringere Höchstgeschwindigkeit der 140 meist ausreicht. Die Maschinen haben jeweils bis zu zehn Millionen Kilometer in ihrer Einsatzgeschichte zurückgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz bei privaten Bahnen.", "content": "Nach der Aufhebung des Verkaufsverbotes seitens der DB wurden seit 2011 verschiedene Lokomotiven von privaten Betreibern übernommen. Die meisten 139er in dieser Tabelle sind als Umbauten der Baureihe 140 entstanden, die mit * gekennzeichneten sind dagegen umgebaute Lokomotiven der Baureihe 110, siehe auch DB-Baureihe E 10.", "section_level": 2}, {"title": "Ausmusterung.", "content": "Die DB stellte Mitte der 1990er Jahre Überlegungen an, die Baureihe 140 auszumustern. Die Lokomotiven näherten sich ihrem Nutzungsende. Die bewährten Maschinen sollten durch die Baureihen 145, 185 und 189 ersetzt werden. Die erste Lokomotive war bereits 1988 unfallbedingt ausgemustert worden (140 633). 1993/1994 erfolgten erste Bestandsreduzierungen. Ab 1999 wurde der Bestand planmäßig reduziert, da ab diesem Zeitpunkt die neuen Lokomotiven zur Verfügung standen. Bereits 2003 waren nur noch gut 300 Exemplare der Baureihe im Dienst. Ursprünglich war seitens der DB geplant, ab 2004 keine Hauptuntersuchungen an 140ern mehr durchzuführen. Das steigende Güterverkehrsaufkommen in Deutschland veranlasste die Railion Deutschland AG 2006, zusätzlich zur Beschaffung von neuen Drehstromlokomotiven, eine geringe Anzahl der Baureihe 140 zu reaktivieren. Im Jahr 2007 waren nochmals 25 Lokomotiven der Baureihe 140 für eine Hauptuntersuchung im Ausbesserungswerk in Dessau vorgesehen. Der Rückgang des Güterverkehrs im Zuge der Wirtschaftskrise ab 2008 führte jedoch wieder vermehrt zu Abstellungen. Zum 6./7. Januar 2013 wurde ein Großteil der 139er bzw. 140er von \"DB Schenker\" (heute DB Cargo) abgestellt. Seitdem wurden des Öfteren Maschinen reaktiviert, um kurz darauf wieder abgestellt zu werden. Im Januar 2014 waren bei der DB 49 Exemplare der Baureihe 140 in Dienst. Um die letzten der fast 60 Jahre alten Loks der Baureihe 140 endgültig aus dem aktiven Dienst nehmen zu können, mietete DB Cargo ab April 2016 Loks der Baureihe 143 von DB Regio an. Am 4. Oktober 2016 wurde der letzte planmäßige 140er-Umlauf des Bahnbetriebswerks Seelze auf diese Baureihe umgestellt. Damit stehen bei der Deutschen Bahn keine Loks der Baureihe 140 mehr im planmäßigen Einsatz. Der Einsatz bei privaten Verkehrsunternehmen wird noch deutlich über das Jahr 2016 hinaus andauern.", "section_level": 2}, {"title": "Museumslokomotiven.", "content": "Derzeit befinden sich vom noch vorhandenen, umfangreichen Fahrzeugpark der Gesamtbaureihe erst drei Lokomotiven im Museum: Die Lokomotive mit der Nummer E 40 128 sowie die ozeanblau-beige 140 423 sind zu besichtigen im DB Museum Koblenz, außerdem steht die nichtbetriebsfähige, verkehrsrote 140 844 im Deutschen Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die inzwischen für EBM Cargo im Betrieb stehende 140 070 ist zwar nicht die erstgebaute E 40, aber die erste, die ein Alter von 50 Jahren im Betriebseinsatz erreicht hat. Sie hatte am 16. April 1957 ihre Abnahme, gebaut von Krauss-Maffei und Siemens-Schuckert und ist auch älter als die ebenfalls noch bei Privatbahnen in Dienst stehenden 140 002 (in Dienst 31. Juli 1957) und 140 003 (in Dienst 17. August 1957). Die 140 070 war damit zeitweilig zweitälteste Lokomotive der DB (hinter der 362 362, in Dienst 12. April 1957). Trotz ihres Alters sollen die 139er von Lokomotion mit ETCS Level 2 für die Inntal- und Brennerbahn ausgerüstet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Baureihe E 40 bezeichnet eine für die Deutsche Bundesbahn erstmals im Jahre 1957 gebaute Einheitselektrolokomotive für den Güterverkehr. Sie wird seit dem Jahr 1968 als Baureihe 140 bzw. Baureihe 139 geführt. Sie trug lange Zeit die Hauptlast des Güterzugverkehrs auf elektrifizierten Strecken, kam aber auch im Personennahverkehr zum Einsatz. Im Oktober 2016 endete nach fast 60 Jahren der planmäßige Einsatz der Baureihe 140 bei DB Cargo. Bei diversen privaten Verkehrsunternehmen stehen die Loks jedoch weiterhin im Einsatz.", "tgt_summary": "德国联邦铁路E40型电力机车是是德国联邦铁路根据标准化电力机车计划而在1957年起生产的一款电力机车,主要用于牵引货运列车。它自1968年起改称为140型和139型,是用作的最后一款标准化电力机车,并曾长期作为德国铁路运输中在这一服务领域的主力机型。", "id": 1452664} {"src_title": "Kodiakbär", "tgt_title": "科迪亞克棕熊", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Kodiakbären erreichen eine Kopfrumpflänge von bis zu 2,8 Metern, eine Schulterhöhe von bis zu 1,5 Metern und eine Gesamtlänge von bis 3 Metern. Die schwersten Exemplare erreichen ein Gewicht von knapp 780 Kilogramm, das Durchschnittsgewicht beträgt 389 Kilogramm bei Männchen und 207 Kilogramm bei Weibchen. Kodiakbären sind damit die größte Unterart des Braunbären. Sie weisen deren üblichen Körperbau mit stämmigem Körper, langen, kräftigen Gliedmaßen und massivem Kopf auf; Fellfärbung von beige über zimtbraun bis fast schwarz. Der Schwanz ist wie bei allen Bären nur ein Stummel.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Lebensweise des Kodiakbären stimmt mit denen der übrigen Braunbären weitgehend überein. Er ist ein tag- und nachtaktiver Einzelgänger und schwimmt und klettert gut. Er ist ein Allesfresser, der sowohl Pflanzen wie Gräser, Beeren und Wurzeln als auch Fleisch sowie Aas zu sich nimmt. Eine wichtige Rolle in der Ernährung spielt Fisch: Während der Laichwanderungen der Lachse im Sommer und Herbst versammeln sich oft dutzende Tiere an den Flüssen, um die begehrte Nahrung aus dem Wasser zu fischen oder sie in der Luft zu schnappen, wenn Fische kleine Wasserfälle überqueren. Bei ausreichendem Nahrungsangebot sind die Tiere verträglich gegenüber Artgenossen und die Reviere sind deutlich kleiner als für Bären im nördlichen Nordamerika üblich. Während der kalten Monate hält der Kodiakbär eine Winterruhe. Auch die Fortpflanzung stimmt mit der der anderen Braunbären überein. Die Paarung erfolgt meist im Juni oder Juli, die befruchtete Eizelle nistet sich jedoch erst im November ein. Während der Winterruhe (im Januar oder Februar) kommen ein bis drei Neugeborene in der Überwinterungshöhle zur Welt, die wie bei allen Bären winzig sind. Die Jungtiere bleiben rund zwei bis vier Jahre bei der Mutter.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Heute werden meist nur zwei Unterarten des Braunbären in Nordamerika anerkannt, der Kodiakbär und der Grizzlybär. Die Übergänge sind jedoch fließend, und die Bären an der Südküste Alaskas erreichen fast die Ausmaße und führen die gleiche Lebensweise wie die Kodiakbären.", "section_level": 1}, {"title": "Kodiakbären und Menschen.", "content": "Nachdem durch die Bejagung der Bestand an Kodiakbären zurückgegangen war, wurde 1941 ein Teil der Insel Kodiak unter Naturschutz gestellt. Heute werden unter streng limitierten Richtlinien rund 160 Tiere pro Jahr zum Abschuss freigegeben, die Gesamtpopulation wird auf rund 3000 Tiere geschätzt. Die Tiere sind auch zu einer Sehenswürdigkeit geworden und spielen eine bedeutende Rolle im Fremdenverkehr der Region.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Ein populärer Kodiakbär war Bart the Bear. Er spielte in Filmen wie \"Der Bär\" oder \"Auf Messers Schneide\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kodiakbär (\"Ursus arctos middendorffi\") ist eine Unterart des Braunbären (\"Ursus arctos\"). Er lebt auf der Kodiak-Insel und den benachbarten Inseln (Afognak und Shuyak) vor der Südküste Alaskas und gilt neben dem Eisbären und dem Kamtschatkabären als das größte an Land lebende Raubtier der Erde.", "tgt_summary": "科迪亚克棕熊(学名:\"Ursus arctos middendorffi\";英语:Kodiak brown bear),又称阿拉斯加棕熊,是棕熊体型最大的一个亚种,也是现存最大的一种熊。", "id": 391619} {"src_title": "Paulo Wanchope", "tgt_title": "保罗·万乔普", "src_document": [{"title": "Verein.", "content": "Wanchope begann seine Karriere bei CS Herediano in Costa Rica. 1997 wechselte er nach England zu Derby County, wo er in 79 Spielen 28 Tore erzielte, 1999 wurde er schließlich von West Ham United verpflichtet. Obwohl er bereits in seiner ersten Saison 15 Tore in 46 Spielen schoss, wurde er anschließend zu Manchester City transferiert. Er hatte einen Stammplatz bei City und stieg mit dem Verein 2002 in die FA Premier League auf. 2004 wurde Wanchope für 500.000 Pfund nach Spanien zum FC Málaga verkauft. Dort blieb er eine Saison lang, in der er das Tor des Jahres in Spanien erzielte, bevor er in die Qatar Stars League zu Al-Gharafa wechselte. Aufgrund der WM-Teilnahme von Costa Rica wechselte er im Januar 2006 zurück in sein Heimatland zu Herediano, um sich besser mit der Nationalmannschaft auf das kommende Turnier vorbereiten zu können. Nach der Weltmeisterschaft wechselte er nach Argentinien zu Rosario Central. Am 29. Dezember 2006 gab er seinen Wechsel in die japanische J-League zum FC Tokio bekannt. Am 16. November 2007 beendete Paulo Wanchope seine aktive Karriere aufgrund von Knieproblemen. Zuletzt stand er bei Chicago Fire unter Vertrag.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "In der costa-ricanischen Fußballnationalmannschaft spielte Wanchope eine zentrale Rolle. In 71 Spielen erzielte der Stürmer 45 Tore. Mit seinem 43. Tor beim 3:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen die USA am 8. Oktober 2005 wurde er Rekordtorjäger der costa-ricanischen Nationalmannschaft. Seine größten Erfolge mit dem Nationalteam waren die Teilnahme an der WM 2002 und der zweite Platz im CONCACAF Gold Cup 2002. Auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war er ein wichtiger Spieler seiner Mannschaft und erzielte im Eröffnungsspiel in München gegen Gastgeber Deutschland beide Tore für Costa Rica. Einen weiteren WM-Treffer hatte er bereits bei der WM 2002 beim 2:5 gegen den späteren Weltmeister Brasilien erzielt. Von September 2011 bis 2014 war er Co-Trainer der costa-ricanischen Fußballnationalmannschaft. Danach avancierte er zum Nationaltrainer und führte die Mannschaft auch während der Fußball-Weltmeisterschaft 2014.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paulo César Wanchope Watson (* 31. Juli 1976 in Heredia) ist ein costa-ricanischer Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Bei der Weltmeisterschaft 2014 trainiert er interimsweise die costa-ricanische Nationalmannschaft. Er besitzt außerdem die englische Staatsangehörigkeit.", "tgt_summary": "保罗·塞萨尔·万乔普·沃森(西班牙语:,1976年-7月31日),前哥斯达黎加足球运动员,退役后重返母会希雷迪亚诺担任教练。", "id": 2727663} {"src_title": "Benigno Aquino junior", "tgt_title": "小貝尼格諾·阿基諾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mit 17 Jahren war Benigno Aquino der jüngste Reporter, der über den Koreakrieg berichtete. Er studierte freie Künste an der Ateneo de Manila Universität und begann danach ein Jurastudium an der Universität der Philippinen, das er jedoch abbrach, um sich auf seine politische Karriere zu konzentrieren. Im Alter von 21 Jahren war er ein wichtiger Mitarbeiter des damaligen Verteidigungsministers Ramon Magsaysay. Als Magsaysay schließlich Präsident wurde, schickte ihn dieser als persönlichen Gesandten zum Hukbalahap-Führer Luis Taruc. Aquino erreichte nach vier Monaten Verhandlung die bedingungslose Kapitulation von Taruc. 1954 heiratete Ninoy Aquino die gleichaltrige Corazon Cojuangco, und ein Jahr später wurde er mit nur 22 Jahren zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Im Alter von 27 Jahren wurde Aquino Vize-Gouverneur und nur zwei Jahre später Gouverneur seiner Provinz Tarlac. 1966 bekam er das Amt des Generalsekretärs der oppositionellen \"Liberal Party\", und im Jahre 1967 wurde er dann mit nur 34 Jahren zum jüngsten Senator der philippinischen Geschichte gewählt. Aufgrund seines schnellen Aufstiegs und seiner Popularität sah ihn Ferdinand Marcos als Rivalen an, auch weil er einer seiner größten Kritiker war. Als Marcos im Jahre 1972 das Kriegsrecht ausrief, wurde Aquino inhaftiert und vor ein Militärgericht gestellt. 1975 trat er in einen 40-tägigen Hungerstreik. 1977 verurteilte ihn ein Militärtribunal zum Tode, jedoch wurde das Urteil nicht vollstreckt. 1980 bekam er seinen ersten Herzinfarkt und durfte deswegen in Begleitung seiner Frau zur medizinischen Behandlung in die USA ausreisen. Nach seiner Genesung setzte er seine politische Arbeit als Oppositionsführer im Exil fort und blieb bis Mitte 1983 in den USA, bevor er schließlich auf seinen eigenen Wunsch hin im August 1983 auf die Philippinen zurückkehrte. Ferdinand Marcos war zu jener Zeit erkrankt und Aquino ging davon aus, dass dies zu dessen baldigem Tode führen würde. Er fürchtete, dass Chaos oder gar ein Bürgerkrieg im Land ausbrechen würden, sofern nach Marcos’ Tod keine starke Persönlichkeit in der Opposition im Land bereitstand. Warnungen von Imelda Marcos, dem Land fernzubleiben, ignorierte er. Unter dem falschen Namen Marcial Bonifacio reiste er am 21. August 1983 in sein Land zurück und wurde am Flughafen Manila, der heute seinen Namen trägt, beim Verlassen des Flugzeuges erschossen. Durch seine Ermordung wurde Aquino vor allem für die People’s-Power-Bewegung zum Märtyrer. Zwei Millionen Menschen nahmen an seinem Begräbnis teil. Eine Massenbewegung gegen das Marcos-Regime entstand. Seine Witwe Corazon Aquino (1933–2009) wurde zur Leitfigur dieser Bewegung, die schließlich in die EDSA-Revolution im Februar 1986 mündete. Corazon Aquino wurde 1986 nach vorzeitigen Neuwahlen, einer darauf folgenden Meuterei durch Teile des Militärs und Massendemonstrationen zur Präsidentin der Philippinen. Benigno und Corazon Aquino waren Eltern von insgesamt fünf Kindern. Diese sind die vier Töchter Maria Elena Aquino Cruz, Aurora Corazon Abellada, Victoria Eliza Aquino Dee und Kristina Bernadette Aquino Yap, und der einzige Sohn Benigno Simeon III „Noynoy“ Aquino. Vor vielen Jahren, während seiner Inhaftierung, hatte Ninoy seinem Sohn in einem Brief einst geschrieben: „Sohn, der Ball ist nun in deinen Händen“. Diesem Aufruf folgend, ist Noynoy Aquino ebenfalls politisch aktiv, war ab 2007 Senator und wurde bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2010 schließlich zum 15. Präsidenten der Philippinen gewählt. Zu Ehren von Ninoy Aquino trägt die Stadt Sen. Ninoy Aquino seinen Namen und der internationale Flughafen von Manila wurde am 17. August 1987 in Ninoy Aquino International Airport umbenannt. Außerdem ziert das Bildnis des Politikers die Vorderseite der philippinischen 500-Peso-Note und der 21. August ist seit 2004 offizieller Gedenktag „Ninoy Aquino Day“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benigno Simeon „Ninoy“ Aquino junior (* 27. November 1932 in Concepcion, Provinz Tarlac; † 21. August 1983 in Manila, Philippinen) war ein philippinischer Politiker.", "tgt_summary": "小贝尼格诺·塞尔维利诺·“尼诺”·阿基诺(,1932年-11月27日-1983年-8月21日)菲律宾政治人物,为菲律宾民主之父、反对派领袖。华人地区常称为艾奎诺二世。", "id": 1739396} {"src_title": "Theodore Roosevelt junior", "tgt_title": "西奧多·羅斯福三世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Theodore Roosevelt, jr., genannt \"Ted\" oder \"Teddy\", wurde 1887 auf dem Familienbesitz \"Sagamore Hill\" in Oyster Bay, New York, als ältester Sohn des späteren Präsidenten Theodore Roosevelts geboren, der damals gerade am Beginn seiner politischen Karriere stand. Teds Mutter war Edith Carow Roosevelt, Theodore Roosevelts zweite Frau. Ted verbrachte gemeinsam mit seinen Geschwistern eine unbeschwerte Kindheit auf dem \"Sagamore Hill\", besuchte das \"Groton School\"-Internat in Massachusetts und schrieb sich 1905 an der Harvard University ein, an der er 1908, wegen guter Leistungen ein Jahr vorzeitig, zum \"Bachelor of Arts\" graduierte. Im Oktober des Jahres 1908 hatte er auf einer Party Eleanor Butler Alexander, Tochter des bekannten Wall-Street-Mannes Henry Addison Alexander, kennengelernt und heiratete sie zwei Jahre später (20. Juni 1910, \"Fifth Avenue Presbyterian Church\", New York City). Die Roosevelts hatten zusammen vier Kinder: Grace (* 1911), Theodore (* 1914), Cornelius (* 1915) und Quentin (* 1919). Eleanor veröffentlichte 1959 ihre Erinnerungen, die eine der wichtigsten Quellen über Ted Roosevelt sind. Um finanziell unabhängig zu sein, hatte Roosevelt nach dem Universitätsabschluss zunächst einen Job als Arbeiter in einer Teppichfabrik angenommen. Da er intelligent war und ein Gespür für die Qualität von Wolle hatte, stieg er innerhalb der Firma schnell auf. 1912 wechselte er ins Bankgewerbe und wurde später Partner einer Investmentbank in Philadelphia. Innerhalb weniger Jahre erarbeitete er sich so ein bedeutendes Kapital. Vom 9. September 1929 bis Januar 1932 war Theodore Roosevelt jr. Gouverneur von Puerto Rico, dann ernannte ihn Präsident Hoover zum Gouverneur der Philippinen. Dessen Nachfolger Franklin D. Roosevelt berief ihn jedoch noch im gleichen Jahr aus diesem Amt ab.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Roosevelt war als \"Assistant Commanding General\" der 4th Infantry Division mit 56 Jahren der älteste Amerikaner und der einzige General, der bei der Landung an der Küste der Normandie (Strandabschnitt \"Utah\") mit der ersten Welle an Land ging. Dabei war er die ganze Zeit nur mit seinem Spazierstock bewaffnet. Wegen seines außerordentlichen persönlichen Einsatzes bei der Landung wollte Bradley ihn zum Generalmajor befördern und ihm das Kommando über die 90th Infantry Division übertragen. Der Befehl dazu lag auch schon zur Unterschrift auf Eisenhowers Schreibtisch, aber Roosevelt starb in der Nacht zum 12. Juli 1944 an einem Herzinfarkt. Er wurde für seine „Tapferkeit und Furchtlosigkeit unter Lebensgefahr“ postum mit der \"Medal of Honor\" ausgezeichnet (\"General Order #77\", 28. September 1944). Roosevelt wurde am 14. Juli, dem Bastille-Tag, auf dem provisorisch angelegten Soldatenfriedhof in Sainte-Mère-Église beigesetzt. Anwesend bei seiner Beisetzung waren die Generale Bradley, Patton, Collins, Huebner, Barton und Hodges. Später wurden seine Gebeine auf den Normandy American Cemetery and Memorial umgebettet, wohin 1955 auch die Gebeine seines 1918 gefallenen jüngeren Bruders Quentin Roosevelt umgebettet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Journalist A. J. Liebling vom \"New Yorker\" schrieb nach Roosevelts plötzlichem Tod: \"„während Theodore Roosevelt [der Vater] als Soldat ein Dilettant war, aber ein erstklassiger Politiker, war sein Sohn als Politiker ein Dilettant, aber ein erstklassiger Soldat.“\" Omar N. Bradley, der Jahre nach dem Krieg nach dem bedeutendsten Tapferkeitsakt gefragt wurde, den er in über 40 Dienstjahren erlebt habe, antwortete knapp: \"„Ted Roosevelt. Utah Beach“\". General George S. Patton bezeichnete Roosevelt in seinem Tagebuch als den tapfersten Soldaten, den er jemals gekannt habe. Im Film „Der längste Tag“ von 1962 wird Ted Roosevelt von Henry Fonda dargestellt. 1994 wurde die höchste Auszeichnung für den Dienst in der Armeereserve geschaffen und nach Ted Roosevelt \"Brig. Gen. Theodore Roosevelt, Jr., Memorial Award\" genannt. Im Januar 2001 verlieh US-Präsident Bill Clinton dem Präsidenten Theodore Roosevelt (Sr.) postum die Medal of Honor für seine Leistungen im Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898. Er hatte dort bei San Juan Hill, Kuba, das 1. Freiwilligen-Kavallerieregiment, \"The Rough Riders\", geführt. Die Roosevelts sind damit das zweite Vater-Sohn-Paar in der US-Geschichte, die diese Auszeichnung erhielten. Die beiden anderen sind Arthur MacArthur und sein Sohn Douglas MacArthur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Theodore Roosevelt, Jr. (* 13. September 1887 in Oyster Bay, New York; † 12. Juli 1944 in der Normandie) war ein US-amerikanischer Geschäftsmann, Autor, Abenteurer, Reisender, Staatsbeamter, Politiker und Armeeoffizier.", "tgt_summary": "西奥多·罗斯福三世(英语:Theodore Roosevelt III,1887年-9月13日-1944年-7月12日),暱称泰德·罗斯福(英语:Ted Roosevelt),美国总统西奥多·罗斯福(老罗斯福)之子,有时也被称为小西奥多·罗斯福(他的父亲也被称为「小西奥多·罗斯福」),美军将领。出身罗斯福家族。", "id": 2084621} {"src_title": "Karl I. (Valois)", "tgt_title": "查理 (瓦卢瓦伯爵)", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Nach seiner Schulausbildung in Boston studierte er Chemie an der Harvard-Universität und promovierte dort 1917 bei Elmer Peter Kohler und Theodore William Richards. Anschließend lehrte er an dieser Universität Physikalische und Organische Chemie. Conant war der Mentor von Thomas S. Kuhn und überzeugte ihn, von Physik in die Wissenschaftsgeschichte zu wechseln. Zwei Jahrzehnte, von 1933 bis 1953 war er Hochschulpräsident der Harvard-Universität. Hier führte er zahlreiche einschneidende Reformen ein, die auf eine leistungsorientierte Zulassung der Studenten abzielten. Diese Reformen wurden von zahlreichen US-Universitäten als vorbildlich angesehen und übernommen. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs und anschließend bis 1946 war er auch Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsforschungsrats (National Defense Research Committee, NDRC) und trieb hier politisch mit seinem Freund Vannevar Bush, dem Direktor des Büros für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung (Office of Scientific Research and Development, OSRD) das Manhattan-Projekt zur Entwicklung der ersten Atombombe entscheidend voran. Nach dem Kriegsende war er als Berater für die National Science Foundation und die Atomenergiekommission tätig. Conant war in den 1950er Jahren Vorsitzender des Committee on the Present Danger (CPD), einer antikommunistischen Lobbyorganisation. Von 1953 bis 1955 wirkte er als US-amerikanischer Hoher Kommissar in Deutschland und von 1955 bis 1957 als erster Botschafter der USA in der Bundesrepublik Deutschland. 1924 wurde Conant in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1929 in die National Academy of Sciences. 1932 wurde er für den Forschungsbereich Chemie in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. 1941 wurde er als \"Foreign Member\" in die Royal Society aufgenommen. Die American Philosophical Society, deren Mitglied er seit 1935 war, zeichnete ihn 1943 mit ihrer Benjamin Franklin Medal aus. 1944 erhielt er die Priestley-Medaille der American Chemical Society. Die Keiō-Universität verlieh ihm 1961 die Ehrendoktorwürde. 1927 führte er die Bezeichnung Supersäuren ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl I. von Valois (* 12. März 1270 wohl im Schloss Vincennes; † 5. oder 16. Dezember 1325 in Nogent-le-Roi) war der vierte Sohn, der zweite erwachsen gewordene, des Königs Philipp III. des Kühnen von Frankreich und der Isabella von Aragon, der jüngere Bruder des Königs Philipp IV. des Schönen. Aufgrund der fehlenden Nachkommenschaft unter den Söhnen Philipps IV. wurde er der Stammvater der Dynastie Valois.", "tgt_summary": "瓦卢瓦的查理(法语:Charles de Valois,1270年3月12日-1325年12月16日)是法国的瓦卢瓦伯爵和安茹伯爵。他是统治了法国近300年的瓦卢瓦王朝的始祖。", "id": 855230} {"src_title": "Post-Hardcore", "tgt_title": "後硬核", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ab Mitte der 1980er Jahre befand sich die „klassische“ Hardcore-Szene im Niedergang. Während sich viele der Begründer des US-Hardcore auflösten und sich viele neuere Bands Einflüssen aus dem Metal-Bereich öffneten, verlagerten andere Protagonisten der ursprünglichen Hardcoreszene ihr Interesse auf das Feld der experimentellen Musik. Aufbauend auf simplen Hardcore-Punk-Strukturen und dem DIY-Ethos der Bewegung ließen einige Bands Elemente aus dem Art Rock, Psychedelic Rock, Funk oder Jazz sowie später auch des Noise Rock in ihre Musik einfließen. Hierdurch entstand ein neuer, „verkopfter“ Musikstil, der die Härte des Hardcores mit ungewöhnlichen Songstrukturen verband. Als Vorläufer können Gruppen wie No Means No oder Bands wie Hüsker Dü, Butthole Surfers; Naked Raygun oder Wipers genannt werden, die in ihrer Musik Hardcore, Post-Punk und Psychedelic verbanden. Als eigentliche Begründer gelten allerdings Bands aus Washington DC wie Embrace, Rites of Spring oder später Fugazi sowie das Label Dischord Records. Auch die Rollins Band, als Projekt des Black-Flag-Sängers Henry Rollins, setzte sich ab Mitte der 1980er Jahre mit der Vermischung von Hardcore mit Jazz und Funk-Einflüssen auseinander; so wie auch das ehemalige Black-Flag-Label SST Records frühe Postcore-Projekte unterstützte. Bedeutende Postcore-Vertreter der frühen 1990er waren Gruppen wie Lungfish, Rapeman, Shellac und Quicksand, denen Bands wie At the Drive-In, boysetsfire oder Glassjaw nachfolgten. Moderne Postcore-Gruppen wie etwa Sparta arbeiten verstärkt mit Elementen des Progressive Rock.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Bezeichnend für viele Postcore-Gruppen sind improvisatorische Komponenten und dem Noise entlehnte dynamische Kontraste (etwa durch den Wechsel von melodischen und geschrienen Vocals oder von sanften, Bridge-artigen Passagen und explosiven, verwunderlichen, chaotischen Klanggebilden). Die meisten Post-Hardcore-Bands verwenden gutturalen Gesang meist in Form von Screamings und Shoutings, der sich mit normalem Gesang abwechselt. Meistens findet der Wechsel zwischen den beiden Gesangstypen zwischen den einzelnen Strophen und den Refrains bzw. der Bridges statt. Allerdings existieren auch wenige Gruppen, die teilweise ganz auf gutturalen Gesang verzichten, wie etwa Emarosa, Hands Like Houses oder auch Slaves. Eine musikalisch genaue Einordnung vieler Bands, die man aufgrund der Liedstrukturen dem Musikstil zuordnen könnte, ist schwierig, da man viele Gruppen auch als Metalcore-Band beschreiben kann. Als Beispiele können Bands wie Memphis May Fire, Blessthefall und Of Mice & Men genannt werden, die inzwischen auf internationaler Ebene größere kommerzielle Erfolge verzeichnen können. Aber auch Gruppen wie The Amity Affliction oder Being as an Ocean, die ihren Sound sehr melodisch gestalten und deshalb auch als Melodic-Hardcore-Bands bezeichnet werden können, erfuhren in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit. So erreichten die letzten beiden Alben von The Amity Affliction in ihrem Heimatland jeweils Platz 1 in den Charts und wurden jeweils mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Direkte Entwicklungen aus dem Postcore-Umfeld stellen der Emocore, Screamo, Post-Metal, Sludge, Jazzcore sowie der Mathcore und Math Rock dar. Die neueste Entwicklung fand in den 2000er-Jahren statt. Viele Bands vermischen den heute typischen Post-Hardcore-Sound mit Einflüssen aus der elektronischen Musik, wie etwa dem Trance, Euro-Dance oder auch Dubstep, wodurch der sogenannte Trancecore entstand. Als Pionier-Band ist die britische Gruppe Enter Shikari zu bezeichnen, obwohl viele Medien die US-amerikanische Band I See Stars als Wegbereiter des Genres betrachten. Viele heute bekannte Bands wie Asking Alexandria, We Came as Romans, Annisokay oder auch Capture the Crown vermischen oder vermischten diese beiden Musikstile miteinander.", "section_level": 1}], "src_summary": "Post-Hardcore oder Postcore bezeichnet eine Entwicklung aus der amerikanischen Hardcore-Punk-Szene, die die Werte des Hardcores zwar weiter vertritt, sich musikalisch jedoch in andere Richtungen entwickelt hat. Der Begriff ist mit dem des Post-Punk verwandt, mit dem sogenannten Post-Rock und dem Metalcore bestehen teilweise Überschneidungen.", "tgt_summary": "后硬蕊(英文:Post-hardcore)是一个发展自硬核庞克的音乐类型,也是广泛的庞克摇滚运动中的一个分支,就如后庞克。许多后硬蕊的乐团都是来自硬核庞克乐坛,或是受到硬核音乐的启发,但这些乐团更关注于表达内心深处。", "id": 161413} {"src_title": "Marcel Cachin", "tgt_title": "马赛尔·加香", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cachin, Sohn eines Gendarmen und einer Flachsspinnerin, war nach seinem Studium in Bordeaux fünfzehn Jahre Professor für Philosophie an dieser Universität. Cachin fühlte sich immer sehr vom Bretonischen, der „Sprache der Kleinbauern und des bretonischen Proletariats“, angezogen. 1891 trat er dem Parti ouvrier français von Jules Guesde bei. Er nahm am Sozialistenkongress in Amsterdam 1904 und in Paris 1905 teil. Letzterer kündigte die Gründung der Section française de l’Internationale ouvrière an, der er beitrat. Zwischen 1914 und 1932 wurde er in die Nationalversammlung gewählt, schloss sich der Politik der Nationalen Einheit während des Ersten Weltkrieges an und behauptete sich während des Krieges. 1917 wurde er zu einer Mission nach Russland entsandt. 1920 gehörte er auf dem Parteikongress in Tours der Mehrheit an, welche die Revolution in Russland und den Bolschewismus bejahte. Er trat deshalb der Dritten Internationalen bei und war einer der Begründer der Kommunistischen Partei Frankreichs, zunächst noch als ‚Section Française de l’Internationale Communiste‘ (SFIC) bezeichnet. 1936 war er eine der Säulen der Volksfront. Da er es ablehnte, den Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt von 1939 zu missbilligen, büßte er 1940 seine politischen Funktionen im verbotenen PCF ein, wurde deshalb zeitweilig verhaftet und fristete während des Krieges eine Existenz im Untergrund. Nach der Befreiung engagierte er sich erneut in der Zeit der Provisorischen Regierung und Vierten Republik und blieb bis zu seinem Tode 1958 politisch aktiv. Von 1918 bis 1958 war Cachin Direktor und Herausgeber der Zeitung L’Humanité und außerdem zwischen 1923 und 1958 Mitglied im Politbüro des PCF. 1935 wurde er zum ersten kommunistischen Senator gewählt, 1946 gehörte er als Abgeordneter der Nationalversammlung an. Seine Tochter Marcelle Cachin (1911–1999), Medizinerin, heiratete den Chirurgen Paul Hertzog. Sie gehörte ebenfalls dem PCF an und war Abgeordnete. Die Enkeltochter Françoise Cachin (1935–2011) war eine bekannte Kunsthistorikerin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marcel Cachin (* 20. September 1869 in Plourivo bei Saint-Brieuc, Département Côtes-du-Nord, Bretagne; † 12. Februar 1958 in Choisy-le-Roi, Département Seine) war ein französischer Politiker (SFIO; später Wechsel zur Parti communiste français).", "tgt_summary": "马赛尔·加香(,1869年-9月20日-1958年-2月12日)是法国工人运动领袖,法国共产党的创始人之一。", "id": 3046866} {"src_title": "Leipziger Disputation", "tgt_title": "莱比锡辩论", "src_document": [{"title": "Leipziger Disputation im Kontext.", "content": "Die Leipziger Disputation im Sommer 1519 fand in einem Zeitfenster statt, das sich Anfang 1520 wieder schloss: Nach dem Tod von Kaiser Maximilian (12. Januar 1519) hatte Luthers Landesherr Friedrich der Weise als Mitglied des Kurfürstenkollegiums eine wichtige Rolle bei der anstehenden Kaiserwahl. Friedrich schützte seinen Wittenberger Professor, als dieser durch seine 95 Thesen in den Konflikt mit der römischen Kurie geriet. Damit folgte er einem auch in anderen zeitgenössischen Konflikten zu beobachtenden Muster: Weltliche Obrigkeiten versuchten, die kirchliche Jurisdiktion auf ihrem Territorium zu kontrollieren. Die Kurie war vor allem daran interessiert, dass Friedrich bei der Kaiserwahl in ihrem Sinn agierte. Um ihn nicht zu brüskieren, stellte sie Luthers Häresieprozess zurück. Das ermöglichte es Luther und seinem Kreis, ihre Reformideen ein Jahr lang ungehindert zu verbreiten. Parallel zur Leipziger Disputation fand in", "section_level": 1}, {"title": "Publizistischer Vorlauf.", "content": "Vor Beginn der Auseinandersetzungen standen Johannes Eck und Martin Luther in einem freundschaftlichen Briefwechsel. Der Nürnberger Diplomat und Humanist Christoph Scheurl hatte die beiden miteinander bekannt gemacht. Die Freundschaft, auf die sich beide beriefen, war allerdings keine persönliche Beziehung, sondern ein unter Humanisten üblicher Kontakt. Im Gegensatz zur Wettkampfmentalität scholastischer Theologen kultivierte man in Scheurls Freundeskreis und ähnlichen Netzwerken einen harmoniebetonten Austausch, indem man eigene und fremde Werke einander zur Lektüre zusandte und brieflich Kontakt hielt. Johannes Eck übersandte an Martin Luther seine Wiener Disputationsthesen, und Luther ließ Eck seine Disputationsthesen gegen die scholastische Theologie und gegen den Ablass überbringen. Eck schrieb an Scheurl, er würde zehn Meilen weit gehen, um an der Disputation teilzunehmen, zu der Luther mit seinen 95 Thesen eingeladen hatte. Er liebe diese Form der akademischen Auseinandersetzung. In einem Brief an den Wiener Humanisten Johannes Cuspinian beurteilte Eck die 95 Thesen so: „Ich leugne nicht die sehr großen Mißbräuche bezüglich des Ablasses. Darin lobe ich Luther. Was er aber über das Sakrament der Buße behauptet, bestreite ich entschieden.“", "section_level": 1}, {"title": "„Spießchen“ und „Sternchen“.", "content": "Bei einem Besuch des Eichstätter Fürstbischofs Gabriel von Eyb, dem Kanzler der Universität Ingolstadt, äußerte sich Eck kritisch über Luthers Thesen. Der Bischof wünschte eine schriftliche Ausarbeitung dieser Kritik. Eck verfasste daraufhin Anmerkungen \"(Adnotationes)\" zu achtzehn von Luthers 95 Thesen, die für den persönlichen Gebrauch des Bischofs bestimmt waren. Der Augsburger Domherr Bernhard Adelmann ließ diesen Text im März 1518 auf Umwegen Luther zukommen. Anknüpfend an eine Bemerkung Ecks betitelte Luther diese in polemischem Ton gehaltene Schrift \"Obelisci\" („Spießchen“,, latinisiert von ). Die antike Literaturwissenschaft benutzte den Obeliscus als Zeichen für unechte, auszumerzende Textstellen. Im Mittelalter wurden ketzerische Sätze auf diese Weise gekennzeichnet. Ihrem privaten Charakter entsprechend ist nicht leicht nachzuvollziehen, wie sich die Anmerkungen Ecks genau auf Luthers 95 Thesen beziehen. Im Blick auf die spätere Auseinandersetzung ist interessant,", "section_level": 2}, {"title": "Karlstadts Disputationsaufforderung.", "content": "Unterdessen hatte Karlstadt, Dekan der theologischen Fakultät der Wittenberger Universität, die \"Obelisci\" gelesen. Er publizierte mit Datum vom 9. Mai 1518 ohne Luthers Wissen 406 Thesen (380 plus 26 für den Druck hinzugefügte), von denen sich die Thesen 103 bis 213 gegen Eck richteten. Ihm ging es darum, den guten Ruf der Universität zu verteidigen. Diese sogenannten „Verteidigenden Schlußsätze“ \"(Apologeticae conclusiones)\" stellen zugleich Karlstadts persönliche theologische Standortbestimmung dar. Die Bibel war für ihn die höchste Autorität. Er vertrat die Unfähigkeit des menschlichen Willens zum Guten und die Passivität des Menschen gegenüber der Gnade Gottes. Über diese Thesen wollte er im Sommer 1518 in mehreren Veranstaltungen öffentlich disputieren. Dabei ist bemerkenswert, dass es ein Druckwerk war, das die Leipziger Disputation lostrat: Für die geplante Disputationsserie hätte Karlstadt seine \"Apologeticae conclusiones\" in üblicher Weise als „Zettel“ (Plakatdruck) veröffentlichen können, davon hätte Eck in Ingolstadt wahrscheinlich nichts bemerkt. Stattdessen entschied er sich für einen Libelldruck der Offizin Rhau-Grunenberg und erreichte damit eine größere Leserschaft. Eck antwortete Luther Ende Mai brieflich, noch in", "section_level": 2}, {"title": "Karlstadts Flugblatt.", "content": "Zur Vorbereitung der Leipziger Disputation entwickelte Karlstadt in Zusammenarbeit mit Lucas Cranach dem Älteren ein großformatiges Flugblatt (Querformat, 29,9 × 40,7 cm) mit dem Titel „Wagen“. Es erschien im März 1519 und verbreitete sich rasch. In zwei Bildzonen sieht man oben einen von Paulus und Augustinus gelenkten Achtspänner, der mit einem Laien zur Himmelspforte unterwegs ist, wo er von Christus erwartet wird. In der unteren Bildzone ist ein Siebenspänner mit einem scholastischen Theologen in Gegenrichtung zum Höllenrachen unterwegs. Der Holzschnitt wurde wohl in einem zweiten Druckvorgang mit erläuternden Textfeldern kombiniert. Es gibt sowohl eine lateinische als", "section_level": 2}, {"title": "Ecks Thesen und Luthers Gegenthesen.", "content": "Als textliche Grundlage zur Disputation mit Karlstadt veröffentlichte Eck am 29. Dezember 1518 zwölf Thesen. Dabei griff er aber Themen aus Luthers 95 Thesen auf. Besonders offensichtlich war das bei der Schlussthese, die auf Luthers Kommentar zu seinen 95 Thesen (den \"Resolutiones\") Bezug nahm. Gegen Luther formulierte Eck: „Es ist falsch zu behaupten, daß die römische Kirche vor den Zeiten [Papst] Sylvesters... noch nicht die Oberhoheit gehabt hat, vielmehr haben wir den, der den Stuhl des hl. Petrus innehatte und seinen Glauben besaß, immer als den Nachfolger Petri und allgemeinen Stellvertreter Christi anerkannt.“ Damit wurde das Thema des päpstlichen Primats auf die", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Inszenierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeplänkel.", "content": "Der evangelische Kirchenhistoriker Christopher Spehr charakterisiert die Leipziger Disputation als „Theologenkongress von nationaler Bedeutung mit öffentlich-inszeniertem Rahmenprogramm.“ Noch unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung erließ Bischof Adolf von Merseburg ein Verbot der Disputation, das an einer Kirchentür angeschlagen wurde. Georg von Sachsen ließ den Boten verhaften, das Verbotsmandat dem Bischof zurückschicken und traf Vorkehrungen, um etwaige Störungen zu verhindern. Während über das Interesse der Leipziger Bevölkerung an Eck, Karlstadt oder Luther nichts Sicheres bekannt ist, fand sich ein zahlreiches auswärtiges Publikum ein. Mosellanus zufolge waren viele Äbte, Grafen und Ritter des Goldenen Vlieses eingetroffen, um die Disputation mitzuerleben, außerdem zahlreiche Gelehrte und Ungelehrte. Hieronymus Emser war als Hofgeistlicher des Herzogs zugegen, und der Abt von Lehnin war vom Brandenburger Bischof entsandt worden. Unter den Beobachtern waren Johann Lang aus Erfurt, Thomas Müntzer, der kursächsische Rat Hans von der Planitz, der mansfeldische Rat Johann Rühel und ein böhmischer Orgelmacher namens Jakubek. Eck behauptete mehrfach, in der Zuhörerschaft säßen etliche aus Prag angereiste „Häretiker“. Johannes Eck traf bereits am 22. Juni 1519 in", "section_level": 2}, {"title": "Organisatorischer Rahmen.", "content": "Der Herzog war zeitweise persönlich anwesend; die Organisation und Leitung der Veranstaltung hatte er seinem Rat Caesar Pflugk und seinem Kanzler Johann Kochel übertragen. Diese beiden wirkten während der Disputation auch als Schiedsrichter. Da die Universität Leipzig keinen großen Saal zur Verfügung stellen konnte, fand die Disputation in der Hofstube der Pleißenburg statt. Der Raum war mit Tapisserien hergerichtet. Für die Kontrahenten hatte man zwei Katheder aufgestellt. Die Zuhörer wählten ihre Plätze nahe dem Katheder des von ihnen bevorzugten Disputanten, dabei saßen die Vertreter der Leipziger Universität auf der Seite Ecks. 76 bewaffnete Leipziger Bürger sicherten die Veranstaltung ab. Der 26. Juni war der Absprache organisatorischer Fragen zwischen Eck und Karlstadt gewidmet. Die Absprachen zwischen Eck und Luther wurden erst am Folgetag getroffen – weil", "section_level": 2}, {"title": "Programm.", "content": "Die Disputation begann am 27. Juni mit einem Festakt. Nachdem Simon Pistoris der Ältere das gesamte Auditorium im Namen der Leipziger Universität begrüßt hatte, ging man gemeinsam zum Gottesdienst in die Thomaskirche. Der Thomanerchor führte eine für diesen Anlass von Georg Rhau komponierte zwölfstimmige Messe auf. Es folgte die Festprozession zur Pleißenburg. Dieser Programmpunkt stellte eine Analogie zwischen der Disputation und einem Turnier her. Die Eröffnungsrede in der Hofstube hielt Petrus Mosellanus, der als humanistischer Ireniker zu einem fairen Disputationsstil aufrief. Daraufhin knieten alle Anwesenden nieder, und die Thomaner sangen, begleitet von den Stadtpfeifern, „Komm heiliger Geist“. Es gab drei Gesprächsgänge und siebzehn Disputationstage: Am 29. Juni, dem Peter- und Paulstag, fand keine Disputation statt.", "section_level": 2}, {"title": "Regeln und Strategien.", "content": "Eine Disputation folgte festen Regeln und verlief anders als eine Diskussion heute. Der Leser der Leipziger Disputationsprotokolle wird damit konfrontiert, dass die Kontrahenten bis zu fünfzehn Argumente simultan disputierten. „Der eigentliche Streitgegenstand scheint in einer Vielzahl unübersichtlicher Nebenfragen, Beweisketten und Widerlegungen unterzugehen, nebenher werden Streitigkeiten über Verfahrensregeln und Decorum ausgetragen.“ Bevor die Disputation begann, versicherten die Teilnehmer in der sogenannten \"protestatio\" mit einem Eid, alles, was quasi im Eifer des Gefechts von ihnen gesagt werde und was vielleicht gegen die Lehre der Kirche verstoße, werde nur „disputative“ erörtert, aber nicht „assertive“ behauptet. Durch die vorher festgelegte Rollenverteilung war Luther zum Respondenten bestimmt worden. Als solcher machte er den ersten Zug und warf seine These in den Ring (in Luthers Fall war das die 13. These aus der zuvor gedruckten Thesenreihe). Dann war Eck am Zug. In der", "section_level": 2}, {"title": "Positionen des Disputs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Image der Teilnehmer.", "content": "Der Auftritt der Disputanten wurde vom Publikum verglichen. Es liegen mehrere Beschreibungen vor. Mosellanus beispielsweise schrieb, Luther sei mittelgroß und hager, höflich und freundlich, aber ein scharfer Polemiker. Karlstadt sei", "section_level": 2}, {"title": "Eck gegen Karlstadt.", "content": "Eck und Karlstadt disputierten über den freien Willen und sein Verhältnis sowohl zur göttlichen Gnade wie zu den guten Werken. Hier, zwischen Karlstadt und Eck, kamen also für Luther zentrale Themen zur Sprache, und Karlstadt trat an für die Verteidigung der Wittenberger Theologie. Dem Wittenberger Dekan fehlte das rednerische Talent, er zitierte umständlich aus den mitgebrachten Büchern. Eck beantragte mit Erfolg, seinem Gegner dies zu verbieten. So konnte er seinen Vorteil im freien Disputieren ausspielen. Argumentativ war Eck in der schwierigeren Position, denn er vertrat die Kooperation des menschlichen Willens mit der", "section_level": 2}, {"title": "Eck gegen Luther.", "content": "Der Schlagabtausch zwischen Eck und Luther gilt als Höhepunkt der Leipziger Disputation. Angesichts der komplizierten Gesprächsführung werden die von Eck und Luther immer wieder aufgenommenen Themen von Kirchenhistorikern häufig nicht chronologisch, sondern nach Sachgesichtspunkten geordnet dargestellt. Der evangelische Kirchenhistoriker Kurt-Victor Selge etwa sieht folgende Themenkomplexe: Der evangelische Kirchenhistoriker Anselm Schubert gibt zu bedenken, dass die „Spitzensätze“ beider Redner auch Elemente der jeweiligen Strategie waren, mit der man den Kontrahenten in eine bestimmte Richtung lenken wollte. Außerdem zwang das Regelwerk dazu, alle Argumente der Gegenseite in der Art eines Pflichtprogramms abzuarbeiten. Er sieht den reformationsgeschichtlich interessantesten Aspekt dieses Rededuells deshalb nicht im Austausch der Argumente, sondern in einer Eskalation, die am vorgesehenen Abschlusstag eintrat: Als Respondent hatte Luther den Vorteil, dass das letzte Wort ihm gehören sollte. Eck griff zu dem üblichen, aber regelwidrigen", "section_level": 2}, {"title": "Biblische Begründung des Papstamtes.", "content": "Ab dem 4. Juli wurde über den Primat diskutiert. Es war Eck, der Luther den Gang der Diskussion vorgab. Seine Oppositionsthese, das Material für die ganze folgende Primatsdiskussion, lautete: „Die Alleinherrschaft und die Oberherrschaft in der Kirche ist aus göttlichem Recht heraus und durch Christus eingesetzt, weshalb der Text der Heiligen Schrift und die allgemeine Geschichtsauffassung dieser nicht widersprechen.“ Ecks Argumentation lag folgendes Kirchenverständnis zugrunde: In mehreren Gesprächsgängen steuerte Eck auf die Frage zu, wer die höchste Autorität in der Kirche besitze: der Papst, das Konzil oder wer sonst? Er war bereit, seine Argumente überwiegend aus der Bibel und den Schriften der Kirchenväter zu nehmen. Damit", "section_level": 3}, {"title": "Rang der Päpste in den ersten christlichen Jahrhunderten.", "content": "Für die Diskussion über das Papstamt im Laufe der Kirchengeschichte hatte sich Luther besonders präpariert. Er vertrat einen Ehrenvorrang des Bischofs von Rom, aber die Selbständigkeit der östlichen Kirchen sei eine historische Tatsache. Die ekklesiologische Wirklichkeit der Ostkirchen stehe gegen den Primatsanspruch der römischen Kirche. Hier nutzte Luther seine kirchengeschichtlichen Studien, die er vor der Disputation getrieben hatte. Sein Maßstab war die Praxis der Alten Kirche: Eck gestand letzteres für die Alte Kirche zu, meinte aber, dass", "section_level": 3}, {"title": "Verurteilung von Hus auf dem Konstanzer Konzil.", "content": "Eck begründete seine Sicht des Papstamtes mit der Bulle Unam sanctam (1302), in der die Heilsnotwendigkeit des päpstlichen Primats in pointierter Form gelehrt wurde. Er betonte, dass John Wyclif und Jan Hus aufgrund ihrer Kritik an dieser Bulle als Ketzer verurteilt worden seien. Am Vormittag des 5. Juli legte Eck Luther einige Sätze von Hus vor, die das Konstanzer Konzil im Jahr 1415 verdammt hatte, darunter auch dieser: „Petrus ist und war nicht das Haupt der heiligen katholischen Kirche.“ Luther erklärte, dass nicht alle damals verurteilten Sätze des Hus häretisch seien. Einige davon seien sogar ganz", "section_level": 3}, {"title": "Irrtumsfähigkeit von Konzilien.", "content": "Eck, der auf eine derartige Äußerung seines Kontrahenten hingearbeitet hatte, war sich über die Konsequenzen klarer als Luther selbst. Wie ein unerfahrener Koch vermische Luther, was niemals zusammengemengt werden dürfe: Heiligkeit und Häresie. Während Luther inhaltlich über die verurteilten Sätze diskutieren wollte, reichte für Eck die bloße Tatsache, dass das Konzil sie für häretisch erklärt hatte. Eck trat nun als Verteidiger des Konstanzer Konzils auf. Luther wollte eigentlich an der Autorität von Konzilsentscheidungen festhalten, wurde aber durch Ecks geschickte Argumentation genötigt, ihre Irrtumsfähigkeit zuzugeben. Thomas Kaufmann beurteilt diese kritische Phase der Disputation so: „Mit der Affirmation irgendeines verurteilten Artikels war für Eck eo ipso der Sachverhalt der Ketzerei gegeben; dass Luther unter den ‚verdammenswürdigen Irrtümern‘ Hussens christliche Aussagen finden zu können meinte, interpretierte er logisch zwingend als Infragestellung der Autorität der Konzilien. Diese formale Kriteriologie reichte nach Eck für den Nachweis der Ketzerei Luthers", "section_level": 3}, {"title": "Autorität der Bibel.", "content": "Der weitere Verlauf der Disputation zwischen Eck und Luther hatte nicht die gleiche Intensität. Ab dem 8. Juli wurde über das Fegefeuer diskutiert, am 11. Juli stand der Ablass auf der Agenda, und an den beiden letzten Tagen ging es um das Thema Buße. Bei der Diskussion über das Fegefeuer unterschied Luther erstmals zwischen kanonischen biblischen Büchern und Apokryphen; das Fegefeuer wurde nämlich mit der Belegstelle begründet. Luther vertrat hier die Ansicht, dass nicht alle biblischen Sätze gleich wichtig seien, sondern in ihrer Bedeutung von der Mitte der Schrift her gewichtet werden sollten. Er lehnte es ab, Lehrartikel aus den Apokryphen zu begründen. Eck erwiderte, dass die Makkabäerbücher zwar nicht zum hebräischen Kanon gehörten, aber die Kirche habe sie in ihren Kanon aufgenommen. Luther hielt dagegen, dass die Kirche keinem Buch mehr Autorität verleihen könne, als dieses von sich aus besitze.", "section_level": 3}, {"title": "Urteil der Universitäten Erfurt und Paris.", "content": "Vereinbarungsgemäß hätten nun die Theologen und Kanonisten der Universitäten Erfurt und Paris nach Prüfung der Akten gemeinsam einen der Disputanten zum Sieger erklären sollen. Im Oktober hörte Luther gerüchteweise, die Erfurter würden sich für Eck entscheiden. Er kündigte an, dass er sich auf deutsch und lateinisch gegen seine Verurteilung zur Wehr setzen würde. Luther versuchte also, so Brecht, durch Einschüchterung ein akademisches Urteil zu verhindern. Am 29. Dezember 1519 gaben die Erfurter Theologen aber bekannt, aus formalen Gründen kein", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Meinungsbildung.", "content": "Nach der Disputation kam ein Meinungsbildungsprozess in Gang, der zugunsten Luthers ausfiel und ihm vor allem unter Humanisten Sympathien eintrug. Zwar gab es ein Verbot, die offiziellen Protokolle vor dem Entscheid der Universitäten Erfurt und Paris zu veröffentlichen. Doch dieses wurde „durch andere, sich als authentisch gerierende Verlaufsdokumentationen publizistisch wirkungsvoll unterlaufen.“ Im Effekt, so Kaufmann, wurde das Ereignis der Disputation durch die davor und danach stattfindende Publizistik geradezu degradiert. Die Disputanten meldeten sich bald nach der Leipziger Disputation mit eigenen Publikationen zu Wort. Zwischen Karlstadt und Eck entwickelte sich eine literarische Fehde, die zum Austausch von Beleidigungen geriet und sachlich ohne Interesse war. Luther veröffentliche „Erklärungen“ \"(Resolutiones)\" zu seinen Leipziger Thesen, Eck antwortete am 2. September 1519 mit einer „Reinigung“ \"(Expurgatio... adversus criminationes F. Martini Lutter)\", worin er versicherte, dass die Sorge um die Kirche ihn motiviere. Luther reagierte mit einem offenen Brief vom 7. November 1519. Darin erklärte er Eck zum Heuchler, nicht zuletzt weil er in der Disputation mit Karlstadt überführt worden sei, die pelagianische Irrlehre zu vertreten und nun weiter daran festhalte. Aus dem Leipziger Publikum gab es Berichte und Stellungnahmen unterschiedlicher Qualität. Der Mediziner Heinrich Stromer und der Jurist Simon Pistoris, die Luther nahestanden, meinten, dieser sei als Sieger aus der Disputation hervorgegangen. Petrus Mosellanus hielt die Disputation für gescheitert. Die Leipziger Fakultät stellte Eck ein sehr gutes Zeugnis aus, und ebenfalls lobend äußerten sich Johannes Cellarius und Johannes Rubius über Ecks Auftritt. Rubius, ein von Wittenberg nach Leipzig gewechselter Student, verfasste seine Schrift in schlechtem Latein (es folgte eine weitere auf Deutsch, ebenfalls mit starken Mängeln) und veranlasste den Wittenberger Johannes Eisermann zu einer satirischen Antwort unter dem Pseudonym \"Nemo\"; Cellarius reagierte verärgert (als \"Nullus\") und erwähnte, dass man sich seitens der Universität Leipzig bemühte, die als peinlich empfundenen Schriften des", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Melanchthon.", "content": "Melanchthon sah nach der Leipziger Disputation die Notwendigkeit, die Autorität der Bibel (Sola scriptura) klarer zu fassen – da ja die Autorität von Papst und Konzilien relativiert worden war. Am 9. September 1519 legte", "section_level": 2}, {"title": "Luther.", "content": "Im Nachhinein konnte Luther Ecks Manöver, mit dem er ihn zu einer Sympathieerklärung für die Hussiten gedrängt hatte, in einen publizistischen Erfolg für seine Sache ummünzen. Denn die Wittenberger gingen offensiv mit Ecks Ketzereibeschuldigung um. Sie verließen sich darauf, so Thomas Kaufmann, „dass das Image der Hussiten außerhalb der Schultheologie keineswegs so negativ war, wie Häresiologen vom Schlage Tetzels oder Ecks vorausgesetzt hatten.“ Besonders wichtig war die politische Rückendeckung durch den kursächsischen Hof. Er stellte sich zu den Vorwürfen, Luther vertrete die hussitische Ketzerei, demonstrativ uninteressiert. Am Rande der Leipziger Veranstaltung hatte es ein Gespräch Luthers mit dem böhmischen Orgelbauer Jakubek gegeben. Luther hatte dabei geäußert, er würde Hus gern durch die Lektüre seiner eigenen Schriften kennenlernen. Wenzel von Roždalowsky, Probst am Kaiser-Karl-Kolleg in Prag, wurde von Jakubek informiert und sandte Luther umgehend ein Exemplar von Hus’ Hauptwerk \"Über die Kirche\" \"(De ecclesia)\". Jan Poduška, Priester an der Prager Teynkirche, schrieb Luther, es gäbe in Böhmen viele, die für ihn beteten. Zum", "section_level": 2}, {"title": "Eck.", "content": "Bereits kurz nach dem Ende der Disputation schrieb Eck an Luthers Landesherrn Friedrich den Weisen. Er informierte ihn aus seiner Sicht über Luthers Lehre und verband das mit dem Appell, politisch gegen ihn vorzugehen. Karlstadt und Luther mussten zu diesen Vorwürfen Stellung nehmen. Sie warfen Eck Hinterlist vor und erklärten, es gehe nur um Meinungsverschiedenheiten in Fragen von Ablass, Fegefeuer und Papsttum; einzig bei der Buße bestehe eine echte Differenz zwischen Eck und ihnen. Das sah Eck anders. Mit seinem Schreiben vom 8. November 1519 stellte er klar, dass er Beweise für Häresien habe. Eine Provinzialsynode solle Luthers Lehre untersuchen. Eck strebte also zu diesem Zeitpunkt Luthers Verurteilung auf regionaler Ebene an. Im Herbst 1519 schrieb Eck außerdem an Papst Leo X. Er teilte ihm mit, dass er bei der Leipziger Disputation gesiegt habe und machte Vorschläge zum weiteren Vorgehen gegen Luthers hussitische Häresie. Er selbst", "section_level": 2}, {"title": "Zwingli.", "content": "Der Schweizer Reformator Huldrych Zwingli betrachtete die Leipziger Disputation (und nicht etwa den Thesenanschlag) als Beginn der Reformation. Er steht damit für eine größere", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Text der Disputation.", "content": "Der lateinische Text der gesamten Disputation wurde von Valentin Ernst Löscher 1729 herausgegeben (\"Vollständige Reformations-Acta und Documenta\", Band 3). Löscher gab an, dabei einen Druck des offiziellen Protokolls aus dem Jahr 1519 genutzt zu haben sowie eine private Nachschrift; von diesem Manuskript machte er aber nur selten Gebrauch. Die Disputation zwischen Luther und Eck ist zwar in mehreren Ausgaben der Werke Luthers enthalten, jedoch gehen alle diese Editionen (darunter WA 2, 254–383) auf die gleichen Quellen zurück, die auch Löscher vorlagen. Es soll über 30 Hörermitschriften gegeben haben. Eine, die Löscher als Manuskript vorlag, ist in der Bibliothek des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Freiberg erhalten. Eine weitere private Mitschrift, die Otto Clemen 1930 edierte, befindet sich in der Stadtbibliothek Nürnberg. Der Text,", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtliche Rezeption.", "content": "„Eck ging, wie er sich rühmte und Luther auch eingestand, als Sieger aus der Disputation vom Platz, während der Wittenberger Professor und sein Umfeld die mediale Öffentlichkeit – und die geschichtliche Rezeption! – beherrschten.“ (Franz Xaver Bischof) Dabei wurde das Thema trotz seiner Bedeutung für das evangelische Selbstverständnis relativ wenig behandelt; die einzige Monographie legte Johann Karl Seidemann schon 1843 vor. Kurt-Victor Selge erarbeitete den historischen Hintergrund der Disputation (1973 und 1975), was beispielsweise von Martin Brecht in seiner Luther-Biografie (1983) rezipiert wurde. Im Folgenden werden drei Einordnungen der Disputation innerhalb der Reformationsgeschichte vorgestellt, die wegen ihrer breiten Bekanntheit als klassisch gelten können. Leopold von Rankes \"Deutsche Geschichte im", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerische Rezeption.", "content": "Die Leipziger Disputation wurde mehrfach in Bilderzyklen zu Luthers Leben oder zur Geschichte der Reformation aufgenommen. Qualitativ herausragend war Gustav Königs Darstellung der Leipziger Disputation aus dem Zyklus seiner 1846 bis 1851 entstandenen, sehr populären Radierungen zu Luthers Leben. Denn König hatte historische Studien getrieben, so dass seine Wiedergabe des Themas auf der Höhe der damaligen Lutherforschung war. In den 1860er Jahren wurde die Leipziger Disputation zweimal zum Thema großformatiger Historiengemälde. Sowohl Julius Hübner als auch Carl Friedrich Lessing zitierten Königs Radierung. Die Auseinandersetzung mit König ist bei der Figur Melanchthons besonders deutlich. König platziert den Wittenberger Griechischprofessor auf einem Stuhl neben Luthers Katheder. Melanchthon wirkt introvertiert und passiv, weil König das im Blick auf Melanchthons Jugend passend erschien – historisch zutreffend ist es wohl kaum. Das Publikum Hübners und Lessings erwartete einen Luther, der so aussah, wie man ihn von den Cranach-Bildern aus seinen späteren Lebensjahren kannte: ein breites Gesicht, eine füllige Gestalt, die mit positiven Werten wie Sicherheit, Standhaftigkeit, Autorität identifiziert wurde. Der historische Luther des Jahres 1519 war dagegen hager, wie Mosellanus schrieb und wie er auf Cranachs Porträt von 1520 zu sehen ist. Für die Künstler stellte sich die Frage, wie weit sie historische Korrektheit anstreben oder den Seherwartungen des Publikums entsprechen wollten.", "section_level": 1}, {"title": "Julius Hübner.", "content": "Das Ölgemälde „Die Disputation Martin Luthers mit Johannes Eck“ von Julius Hübner entstand in den Jahren 1863 bis 1866. Es maß 328 × 617 cm, befand sich in der Galerie Neue Meister (Dresden) und ist Kriegsverlust. Erhalten blieb aber die Farbenskizze zum Gemälde (48,3 × 87,5 cm, 1864), welche sich in den Kunstsammlungen Weimar befindet. Eck (links) und Luther (rechts) stehen an ihren Kathedern einander gegenüber, daneben sitzt je ein mitschreibender Notar. Vor Luther sind die Wittenberger Theologen Karlstadt und Melanchthon", "section_level": 2}, {"title": "Carl Friedrich Lessing.", "content": "Carl Friedrich Lessing schuf 1867 das Ölgemälde „Disputation zwischen Luther und Eck auf der Pleißenburg zu Leipzig“ (308 × 438 cm), welches sich in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe befindet. Dass beide Historiengemälde fast zur gleichen Zeit entstanden, lud zu Vergleichen ein, wobei Lessings Werk günstiger beurteilt wurde. Der Grundaufbau des Bildes ist der gleiche: Luther (links) und Eck (rechts) an ihren Kathedern einander gegenüber stehend, der sitzende Herzog in der Bildmitte. Luther ist aber nicht in der Defensive, er geht bei Lessing deutlich zum Angriff über. Die linke Hand stützt sich auf die aufgeschlagene Bibel, der rechte Arm ist (ähnlich wie in Gustav Königs Darstellung der Szene) mit nach oben geöffneter Handfläche in eleganter Geste erhoben, wobei Luther sich zugleich etwas", "section_level": 2}, {"title": "Rudolf Siemering.", "content": "Das von Rudolf Siemering geschaffene Lutherdenkmal auf dem Eislebener Marktplatz wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zu Luthers 400. Geburtstag 1883 enthüllt. Vier Reliefplatten am Granitsockel der bronzenen Lutherfigur stellen die Allegorie des Siegs des Guten über das Böse, Luther als Bibelübersetzer, Luther im Kreis seiner Familie und", "section_level": 2}, {"title": "Erinnerungsort in Leipzig.", "content": "Anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 wurde am 11. Mai 2017 ein Erinnerungsort für die Leipziger Disputation der Öffentlichkeit übergeben. Der Leipziger Künstler Harald Alff gestaltete die Gedenkinstallation", "section_level": 1}, {"title": "Fassadenfiguren am Haus Burgplatz-Passage.", "content": "Der am 20. Juni 2019 eingeweihte Petersbogen-Erweiterungsbau \"Burgplatz-Passage\" am Leipziger Burgplatz (Christoph Kohl Stadtplaner Architekten CKSA, Berlin) nimmt mit sechs mannshohen Fassadenfiguren aus Cottaer Sandstein Bezug auf die Leipziger Disputation. Die Idee zu diesen Figuren stammt von Christoph Kohl. Zu sehen sind: Johannes Eck, Georg von Sachsen, Martin Luther (untere Reihe von links), Petrus Mosellanus, Johannes Calvin und Johann Langius Lembergius (obere Reihe von links). Mit der Figur des Reformators Calvin, der keinen direkten Bezug zur Leipziger Disputation hatte, wurde einem Wunsch der Schweizer Eigentümer entsprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Leipziger Disputation war ein akademisches Streitgespräch zwischen dem Ingolstädter Theologieprofessor Johannes Eck als Herausforderer und den Wittenberger Theologieprofessoren Andreas Bodenstein (genannt Karlstadt) sowie Martin Luther als Verteidigern. Es fand vom 27. Juni bis zum 15. Juli 1519 in der Leipziger Pleißenburg statt. Herzog Georg von Sachsen hatte sich erfolgreich für die Ausrichtung der Disputation durch die Universität Leipzig eingesetzt.", "tgt_summary": "莱比锡辩论()是一次公开的神学辩论,从1519年6月持续到7月,地点是在莱比锡的普莱森堡(现在市政厅的位置)。", "id": 2606007} {"src_title": "All Things Must Pass", "tgt_title": "万物必将消逝", "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Harrison veröffentlichte \"All Things Must Pass\" als sein drittes und erfolgreichstes Soloalbum, und es war das erste Studioalbum der Popgeschichte mit drei LPs. Zuvor waren der Soundtrack \"Wonderwall Music\" (1968) und das elektronisch orientierte Album \"Electronic Sound\" (1969) erschienen. Letzteres war kein klassisches Rockalbum, sondern enthielt Soundexperimente. Beide Soloalben fanden wenig Beachtung und waren kommerziell erfolglos. Auf \"All Things Must Pass\" erschienen viele Lieder, die sich im Laufe der Jahre bei Harrison angesammelt und nicht den Weg auf ein Beatles-Album gefunden hatten, so wurde der Titeltrack des Albums als Demo im Oktober 1996 auf dem Album \"Anthology 3\" veröffentlicht. Weitere teilweise noch unfertige Lieder wurden während der Aufnahmesessions von \"Let It Be\" geprobt. Die Aufnahmesessions fanden zwischen Mai und Oktober 1970 statt. Die Vorproduktion des Albums fand am 27. Mai 1970 in den Abbey Road Studios statt, wo George Harrison akustische Demos aufnahm, von denen folgende nicht auf dem Album veröffentlicht worden sind oder weitere Aufnahmen unterblieben sind: \"Window-Window\", \"Cosmic Empire\", \"Mother Divine\", \"Nowhere to Go\", \"Tell Me What Has Happened With You\", \"Beautiful Girl\" und \"I Don't Want to Do It\". Die beiden letzten Lieder wurden in den kommenden Jahren neu aufgenommen, so erschien \"Beautiful Girl\" auf dem Album \"Thirty Three & 1/3\", \"I Don't Want to Do It\" wurde im April 1985 als Single in den USA veröffentlicht. Die Bonustitel \"Beware of Darkness\" und \"Let It Down\" von der Wiederveröffentlichung vom Januar 2001 stammen von derselben Probesession. Als Produzenten beschäftigte Harrison Phil Spector, der auch das letzte Album der Beatles, \"Let It Be\", nachproduziert hatte. Spector wurde wegen seiner „Wall of Sound“ sowohl gefeiert als auch angefeindet. Auf \"All Things Must Pass\" kann man ihn auf dem Höhepunkt seines Schaffens hören. Neben Schlagzeug und Bass benutzte Spector mehrere, teilweise kaum hörbare akustische und elektrische Gitarren, drei Keyboarder, die unter anderem Klavier und Orgel spielen, und zusätzlich zahlreiche Streicher und Bläser, die den Sound „wahrlich zu einer Mauer anschwellen lassen“. Zu den Gitarristen zählte neben Harrison dessen Freund Eric Clapton, am Keyboard saß unter anderem Billy Preston, der schon bei den Sessions zum \"Let It Be\"-Album der Beatles mitwirkte und dort beispielsweise das Keyboardsolo beim Song \"Get Back\" spielte. Auf vielen Liedern spielte Ringo Starr Schlagzeug. Bei \"I’d Have You Anytime\" handelt es sich um eine Gemeinschaftskomposition von George Harrison und Bob Dylan, während \"If Not for You\" eine neue Dylan-Komposition ist, die der Komponist im Oktober 1970 auf seinem \"New Morning\" Album veröffentlichte. \"Behind That Locked Door\" behandelt textlich den Rückzug von Bob Dylan aus der Öffentlichkeit nach seinem Motorradunfall im Juli 1966. \"Hear Me Lord\" und \"My Sweet Lord\" sind Lieder in Gebetsform. \"My Sweet Lord\" war die erfolgreichste Single von Harrison und erreichte in vielen Ländern auf der Welt Platz 1 der Charts. Schon im folgenden Jahr wurde Harrison allerdings verklagt, weil \"My Sweet Lord\" Ähnlichkeiten mit dem Lied \"He’s So Fine\" von den Chiffons aus dem Jahr 1963 aufweise. Nach Jahren entschied das Gericht, dass Harrison den Song „unbewusst plagiarisiert“ habe. \"Awaiting on You All\" spiegelt religiöse Ansichten von Harrison wider. \"Wah-Wah\" schrieb Harrison während der Aufnahmesessions im Januar 1969 zu \"Let it Be\" / \"Get Back\" als er für kurze Zeit die Beatles verließ, \"Wah-Wah\" steht als Metapher für Kopfschmerzen. \"Apple Scruffs\" ist eine Hommage an die weiblichen (Beatles-) Fans, die vor den Abbey Road Studios oder dem Apple-Gebäude standen und von Harrison die wenig schmeichelhafte Bezeichnung ‚Apple scruffs‘ erhielten. \"Ballad of Sir Frankie Crisp (Let It Roll)\" ist eine weitere Hommage, hier an \"Frankie Crisp\", er war der ursprüngliche Erbauer des Hauses, Friar Park, in dem Harrison seit 1970 lebte. Die Titel \"Run of the Mill\", \"Beware of Darkness\", \"Art of Dying\" und \"All Things Must Pass\" reflektieren philosophische Ansichten von George Harrison. Die restlichen Titel \"Isn’t It a Pity\", \"What Is Life\", \"Let It Down\" und \"I Dig Love\" behandeln das Thema Liebe. Während der Aufnahmesessions wurden noch weitere Lieder, teilweise nicht vollständig, aufgenommen. Lediglich \"I Live for You\" wurde im Januar 2001 als Bonustitel veröffentlicht. Die Lieder \"Down to the River\", \"Whenever\", \"Dehra Dun\", \"Going Down to Golders Green\" und \"Om Hare OM (Gopala Krishna)\" wurden bisher nur auf Bootlegs veröffentlicht und sind nicht legal erschienen. Die dritte LP \"Apple Jam\", bestehend aus Instrumentalliedern, wurde überwiegend in den Apple-Studios aufgenommen und setzt sich musikalisch von den anderen Liedern des Albums deutlich ab. \"All Things Must Pass\" erwies sich als großer kommerzieller und künstlerischer Erfolg, den Harrison nicht wiederholen konnte und an dem seine zukünftigen Studioalben gemessen wurden. Im März 2001 wurde das Album in den USA mit Multi-Platin für sechs Millionen verkaufter Einheiten ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Das Design des Covers stammt von Tom Wilkes, das Foto von Barry Feinstein. Die drei Alben befinden sich in einer Pappbox.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Alle Lieder: Text und Musik: George Harrison; ansonsten Komponist angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Singleauskopplungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"My Sweet Lord\".", "content": "Die erste Singleauskopplung \"My Sweet Lord\" / \"Isn’t It a Pity\" erschien am 23. November 1970 in den USA (Deutschland: Januar 1971) und erreichte in beiden Ländern Platz eins der Charts. In Großbritannien erschien am 15. Januar 1971 die Single \" My Sweet Lord\" / \"What Is Life\", die ebenfalls Platz eins der Charts erreichte. Die Singleversion von \"My Sweet Lord\" enthält eine andere Abmischung.", "section_level": 2}, {"title": "\"What Is Life\".", "content": "Die zweite Single \"What Is Life\" / \"Apple Scruffs\" erschien am 15. Februar 1971 in den USA und in Deutschland. In Großbritannien wurde die Single nicht veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederveröffentlichung: \"My Sweet Lord\".", "content": "Im Januar 2001 wurde in den USA die 7′′-Vinyl-Jukebox-Single \"My Sweet Lord (2000)\" / \"All Things Must Pass\" im grünen Vinyl veröffentlicht. Nach dem Tod von George Harrison (29. November 2001) wurde am 14. Januar 2002 nochmals die CD-Single \"My Sweet Lord\" / \"Let It Down\" / \"My Sweet Lord (2000)\" veröffentlicht, diese erreichte wiederum Platz eins in den Charts von Großbritannien (USA: Platz 94, Deutschland: Platz 74).", "section_level": 2}], "src_summary": "All Things Must Pass ist das erste Solo-Studioalbum von George Harrison nach der Trennung der Beatles. Gleichzeitig ist es einschließlich der beiden Instrumental­alben aus den 1960er Jahren das dritte Album von George Harrison. Es wurde am 30. November 1970 in Großbritannien und am 27. November 1970 in den USA veröffentlicht.", "tgt_summary": "《万物必将消逝》(英语:\"英语:All Things Must Pass\")是英国歌手乔治·哈里森发行的第三张专辑。", "id": 1088162} {"src_title": "Herzgeräusch", "tgt_title": "心雜音", "src_document": [{"title": "Terminologie – Einteilung.", "content": "Neben der o. g. Einteilung in systolisch, diastolisch und kontinuierlich, oder der Einteilung in „organische“, „funktionelle“ und „akzidentelle“ Herzgeräusche, werden Herzgeräusche häufig nach ihrer Lautstärke, dem Ort der größten Lautstärke bzw. lautesten Wahrnehmung (\"Punctum maximum\", abgekürzt \"p. m.\" oder \"PM\"), ihrem Geräuschmuster und ihrer Geräuschqualität eingeteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Lautstärke der Herzgeräusche.", "content": "Die Lautstärke oder Intensität eines Geräuschs wird nach Samuel A. Levine in sechs Graden (oder sechs Sechstel) klassifiziert. Der Ort größter Lautstärke wird anatomisch (Beispiel: „zweiter Interkostalraum rechts“, abgekürzt „2. ICR re.“) oder nach der vermutlich verursachenden Herzklappe (Beispiel: „Aortenareal“) beschrieben. Das Geräuschmuster wird als ansteigend (\"crescendo\"), abfallend (\"decrescendo\"), ansteigend und wieder abfallend („spindelförmig“) oder bandförmig (gleichbleibend) beschrieben (vgl. Tonstärke) und die Geräuschqualität häufig mit Begriffen wie rau, reibend, hauchend, gießend oder musikalisch belegt. Auch die Dauer (früh-, mittel- oder spätsystolisch bzw. -diastolisch) und die Ausstrahlung (in die Halsschlagadern oder die Achselhöhle) eines Herzgeräusches können von Bedeutung sein. Holosystolisch nennt man ein Geräusch, das sich über die ganze Systole ausbreitet. Mesosystolisch ist ein in deren Mitte gelegenes.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Systolisches Herzgeräusch.", "content": "Ein systolisches Herzgeräusch kann insbesondere bei Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und bei Aufregung oder nach Anstrengung völlig normal sein. Es heißt dann auch akzidentelles Herzgeräusch. Akzidentelle Herzgeräusche treten insbesondere bei Kindern häufig auf und sind ohne Krankheitswert. Bei Erwachsenen sind systolische Herzgeräusche meistens Ausdruck einer krankhaften Störung der Strömung im Herzen, zum Beispiel", "section_level": 2}, {"title": "Diastolisches Herzgeräusch.", "content": "Ein diastolisches Geräusch weist immer auf einen krankhaften (\"pathologischen\") Prozess am Herzen hin. Dabei handelt es sich um", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges Herzgeräusch.", "content": "Kombinierte Aortenklappenfehler (Aortenstenose und -insuffizienz) sowie viele komplexe Herzfehler führen zu systolisch-diastolischen Geräuschen. Sehr typisch für den offenen Ductus arteriosus ist ein solches Geräusch, wenn es unterhalb des linken Schlüsselbeines am lautesten ist (→ Maschinengeräusch). Auch das sogenannte Perikardreiben bei einer Herzbeutelentzündung (\"Perikarditis\") ist typischerweise sowohl in der Systole als auch in der Diastole vernehmbar.", "section_level": 2}, {"title": "Einteilung in organische, funktionelle und akzidentelle Geräusche.", "content": "Organische Herzgeräusche sind durch Turbulenzen an verengten oder funktionseingeschränkten Herzklappen, an Herz- oder Gefäßmissbildungen entstehende Geräusche. Funktionelle Herzgeräusche entstehen durch ein vergrößertes Herzschlagvolumen mit erhöhter Flussgeschwindigkeit durch eine relative enge Öffnung. Akzidentelle Herzgeräusche haben keine pathognomische Bedeutung und sind nicht durch einen bestimmten Entstehungsmechanismus und Entstehungsort charakterisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Für den Patienten.", "content": "Da manche Herzgeräusche völlig normal sind und andere bereits bei leichten krankhaften Veränderungen auftreten können, lässt der Geräuschbefund allein meist noch keine Aussage über dessen Bedeutung zu. Zwar können kardiologisch erfahrene Ärzte mit den Befunden der körperlichen Untersuchung einschließlich Auskultation oft bereits eine recht genaue Diagnose stellen, zuverlässig aber lässt sich die Ursache eines Herzgeräusches oft erst mit Hilfe der Echokardiografie klären.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Herzgeräusch bezeichnet man ein meist pathologisches, im oder am Herzen entstehendes Geräusch bzw. länger als 0,1 Sekunde anhaltendes Schallphänomen, das von außen am Brustkorb gehört werden kann. Dazu bedient man sich eines Stethoskops (Auskultation) oder Mikrofons (Phonokardiografie), bei lauten Geräuschen reicht auch ein auf den Brustkorb gelegtes Ohr. Herzgeräusche sind nicht mit den „normalen“ Herztönen zu verwechseln. Herztöne können bei jedem gesunden Menschen gehört werden, Herzgeräusche weisen dagegen in der Regel auf ein Krankheitsbild hin. Ein systolisches Herzgeräusch (Systolikum) tritt während der Auswurfphase (\"Systole\"), ein diastolisches Herzgeräusch (Diastolikum) hingegen während der Füllungsphase (\"Diastole\") des Herzens auf. Seltener sind kontinuierliche (systolisch-diastolische) Geräusche, die jedoch nicht am Herzen selbst entstehen.", "tgt_summary": "心杂音是血流通过心脏瓣膜时产生的心音,可以用听诊器听见。", "id": 2210851} {"src_title": "Universitätsspital Zürich", "tgt_title": "苏黎世大学医院", "src_document": [{"title": "Leistungsauftrag und medizinisches Angebot.", "content": "Als Zentrumsspital mit einem Leistungsauftrag des Kanton Zürich, der im Gesetz über das Universitätsspital Zürich (USZG) festgelegt ist, umfasst das Dienstleistungsangebot neben der Grundversorgung für die Bevölkerung des Kantons Zürich die überregionale medizinische Versorgung, die Unterstützung von Forschung und Lehre der Hochschulen sowie die Förderung der Aus-, Weiter- und Fortbildung in den Berufen des Gesundheitswesens.", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Grundversorgung und Spezialgebiete.", "content": "Zur medizinischen Grundversorgung gehört das Grundangebot aller medizinischen Dienstleistungen unter einem Dach, das jeden Tag rund um die Uhr zur Verfügung steht. Dazu gehören neben der Notaufnahme, MRI- und Röntgenstationen, Notfall-Operationssäle, die sich direkt neben der Notaufnahme befinden, sechs Intensivstationen. Das Universitätsspital Zürich ist erste Anlaufstelle für komplexe und schwere Krankheitsfälle oder Unfälle. Das Behandlungsangebot umfasst alle medizinischen Spezialgebiete von der Herzchirurgie über die Immunologie bis zur Transplantationsmedizin, von der Geburtshilfe über die Klinische Pharmakologie bis zur Behandlung von Brandverletzten. Im Bereich Hochspezialisierte Medizin investiert das Universitätsspital in verschiedenen Bereichen. Dabei wird es vom Regierungsrat des Kantons Zürich mit der «Gesamtstrategie Hochspezialisierte Medizin» in der Realisierung von zehn konkreten Projekten mit Investitionen von 30 Mio. Franken unterstützt. Dazu gehören ein GMP-Labor für Stamm- und Effektorzellpräparaten sowie \"Tissue-Engineering\", ein Zentrum für Regenerative Medizin, das Projekt \"Blood-Management\", das Projekt Hybrid-Bildgebung mit molekularen und morphologischen Verfahren sowie die flächendeckende Förderung der klinischen Forschung durch das \"Clinical Trials Center\" am Zentrum für Klinische Forschung.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung und Lehre.", "content": "Die intensive Forschungs- und Lehrtätigkeit am Spital ist international renommiert und trägt massgeblich zur modernen Medizin bei. Forscher wie Åke Senning, der Vater der modernen Herzchirurgie, Andreas Grüntzig, der Wegbereiter der interventionellen Kardiologie oder der Immunologe und Nobelpreisträger Rolf Zinkernagel haben dort Medizingeschichte geschrieben. Universitäre Medizin erfordert eine intensive Forschungstätigkeit. Die geografische Nähe zur Universität und zur Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) auf der gegenüberliegenden Strassenseite ermöglicht eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem gesamten Hochschul-Areal.", "section_level": 2}, {"title": "Die Spitalorganisation.", "content": "Das Spital ist seit 2007 verselbständigt und damit eine Anstalt des kantonalen öffentlichen Rechts mit eigener Rechtspersönlichkeit. Das Spital wurde per 1. Januar 2010 reorganisiert und ist in neun medizinische Bereiche und ein Zentrum für Klinische Forschung gegliedert, denen alle 43 Kliniken und Institute angehören. Das oberste strategische Organ des USZ bildet der Spitalrat, der aus neun externen Mitgliedern besteht. Das operative Führungsgremium ist die Spitaldirektion, die sich aus den Vorsitzenden der Bereiche Ärzte, Pflege/MTTB, Forschung und Lehre, Finanzen, Betrieb und ICT zusammensetzt. Die notwendigen Verwaltungs- und Infrastrukturbereiche sind in vier Supportbereiche unterteilt: Es sind dies Betrieb, Finanzen, ICT und HRM.", "section_level": 1}, {"title": "Die Medizinbereiche und ihre Kliniken und Institute.", "content": "Neuro – Kopf: Die Kliniken in diesem Bereich befassen sich mit den diagnostischen und therapeutischen Interventionen der anatomischen Regionen des Kopfs. In den Kliniken dieses Medizinbereichs werden jährlich mehr als 6’000 stationäre Patienten behandelt und mehr als 60’000 ambulante Konsultationen durchgeführt. Innere Medizin – Onkologie: Dieser Medizinbereich fokussiert seine diagnostischen und therapeutischen Tätigkeiten auf die Behandlung von Patienten mit komplexen, oft unklaren Krankheitssymptomen sowie onkologischen Erkrankungen. Der Medizinbereich betreut jährlich rund 4’000 stationäre und 40’000 ambulante Patienten. Herz – Gefäss – Thorax: Die Kliniken dieses Bereichs sind auf die Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Herzens, der Gefässe und der Lunge spezialisiert. In den Kliniken dieses Medizinbereichs werden jährlich mehr als 3’500 stationäre Patienten betreut und an die 20’000 ambulante Konsultationen durchgeführt. Frau – Kind: Die Kliniken des Medizinbereichs Frau-Kind sind auf die Betreuung von Patientinnen mit Frauenkrankheiten respektive auf Schwangerschaft und Geburt spezialisiert oder widmen sich Paaren, die mit dem Problem der ungewollten Kinderlosigkeit konfrontiert sind. In den Kliniken dieses Medizinbereichs werden jährlich rund 6’000 stationäre Patientinnen und Kinder betreut sowie mehr als 30’000 ambulante Konsultationen durchgeführt. Trauma – Derma – Rheuma – Plastische Chirurgie und Notfallmedizin: Dieser Medizinbereich ist auf die Diagnostik und Behandlung von Haut- und Rheumakrankheiten sowie auf die Betreuung von Patienten mit schweren Verletzungen spezialisiert. In den Kliniken dieses Medizinbereichs werden jährlich mehr als 6’000 Operationen und weit über 100’000 Notfalleingriffe und Konsultationen durchgeführt. Im Institut für Notfallmedizin werden jährlich ca. 45'000 Patienten behandelt. Abdomen – Stoffwechsel: Diese Kliniken konzentrieren sich auf diagnostische und therapeutische Massnahmen für Organe des Verdauungstrakts sowie auf die Behandlung von Leber-, Gallenweg-, Nieren- und Harnwegerkrankungen. In den Kliniken dieses Medizinbereichs werden jährlich mehr als 4’500 stationäre Patienten betreut sowie rund 30’000 ambulante Konsultationen durchgeführt. Anästhesiologie – Intensivmedizin – OP-Management: Dieser Medizinbereich bildet den klassischen Dienstleistungsbereich, wie er in einem Zentrumsspital mit ausgeprägter Ausrichtung auf die chirurgische Behandlung (Anästhesiologie und OP-Management) und Betreuung von schwerstkranken Patienten (Intensivmedizin) unverzichtbar ist. Insgesamt werden am Universitätsspital Zürich pro Jahr rund 16'000 Operationen durchgeführt und mehr als 4’000 Patienten auf den verschiedenen Intensivpflegestationen betreut. Bildgebende Verfahren: Dieser Medizinbereich umfasst das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie sowie alle Kliniken, deren hauptsächliche Tätigkeit sich über den Einsatz von Strahlentherapien sowie die Anwendung von bildgebenden Technologien auszeichnet. Das Dienstleistungsspektrum sämtlicher Einheiten dieses Medizinbereichs steht allen übrigen Kliniken und Instituten des Universitätsspitals Zürich zur Verfügung. Diagnostik: Der Medizinbereich Diagnostik fasst all jene Kliniken und Institute zusammen, deren Haupttätigkeit die labordiagnostische Abklärung und Analyse der verschiedenen Krankheitsbilder ist. Die innerhalb dieses Medizinbereichs angesiedelten Aktivitäten zeichnen sich durch einen hohen Forschungsanteil aus. Zentrum für Klinische Forschung: Das Zentrum für Klinische Forschung ist eine operativ eigenständige Einheit und bildet den zehnten Unternehmensbereich des Universitätsspitals Zürich. Es dient der Förderung der grundlagenwissenschaftlichen und patientenbezogenen klinischen Forschung – dies primär am Universitätsspital Zürich. Das Forschungszentrum betreibt dazu ein Clinical Trials Center, ein Biologisches Zentrallabor und das Zentrum für Regenerative Medizin. Es koordiniert seine Tätigkeit mit den anderen vier Zürcher Universitätskliniken sowie den Instituten der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich. Das Zentrum für Klinische Forschung ermöglicht die effiziente und sichere Translation der Forschungsergebnisse in die Klinik (bench-to-bedside).", "section_level": 1}, {"title": "Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik.", "content": "Die \"Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie\" geht zurück auf die 1911 unter Eugen Bleuler an der Psychiatrischen Universitätsklinik Burghölzli eingeführte ambulante Sprechstunde. 1913 erhielt sie als \"Psychiatrische Poliklinik\" im Haus Belmont, Rämistrasse 67, ein Domizil. Die ersten Leiter waren gleichzeitig als Oberärzte am Burghölzli tätig. 1923 kam die Poliklinik ins Haus Zum Lindenegg, Untere Zäune 2. 1954 wurde sie in den Pavillon II auf dem Areal des Kantonsspitals an der Gloriastrasse 23 verlegt. Nach dem Rücktritt von Manfred Bleuler als Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik 1969 wurde die Psychiatrische Poliklinik in den Verband der Kliniken des Kantonsspitals integriert. Mit der Eröffnung einer Psychotherapiestation an der Pestalozzistrasse 10/12 konnte ab 1973 die stationäre psychotherapeutische Behandlung ausgebaut werden. Einen Schwerpunkt bildete die Behandlung von Patientinnen mit Essstörungen. In derselben Zeit wurde ein notfallpsychiatrischer Dienst für die Kliniken des Kantonsspitals eingerichtet. 1980 wurde in der Psychiatrischen Poliklinik eine \"Abteilung für Psychosoziale Medizin\" (PSM) gegründet, die von 2004 bis 2010 direkt dem Universitätsspital unterstellt war. 1985 erfolgte der Umzug aller Abteilungen in ein Gebäude an der Culmannstrasse 8. 2003 wurde in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz das \"Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer\" (afk) eröffnet, das aber seit 2009 direkt dem Universitätsspital unterstellt ist. Am 1. Mai 2010 wurde die Psychiatrische Poliklinik in \"Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie\" umbenannt. Seit dem 1. Februar 2018 heisst die Klinik \"Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik\". Heute gibt es drei Abteilungen: das Ambulatorium, das Zentrum für Essstörungen und die Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1204 wurde in Zürich das heutige Spital vom Zähringer Herzog Berthold V. (Zähringen) gestiftet. 100 Jahre später wurde aus dem Hospiz das erste Bürgerspital der Stadt. Das Spital an der «Spannweide» (auch «Spanweid») war Zufluchtsort für alle Kranken und zugleich auch Pfrundhaus. Im 16. Jahrhundert wandelte sich das Hospiz zu einem Heil- und Behandlungsinstitut. Der Spitalaufenthalt war damals noch kostenlos und nur Wohlhabende und Ausländer mussten eine kleine Taxe bezahlen. 1836 wurde das Spital an der Spannweide in seiner Funktion als Krankenhaus aufgehoben und an den Zähringerplatz verlegt. Die ursprünglichen Gebäude wurden zunächst als Alteneinrichtung weiter genutzt und später verkauft. 1833 wurde die Universität Zürich mit einer medizinischen Fakultät gegründet. Später erfolgte der Umzug des Spitals vom Zähringerplatz in das von 1835 bis 1842 von Gustav Albert Wegmann gebaute Krankenhaus am heutigen Standort am Zürichberg. Der Hauptteil dieses alten Baus wurde jedoch abgerissen; erhalten geblieben ist einzig der Anatomietrakt, heute als Schulungsgebäude genutzt. Die Anatomie und im Nordosten das Absonderungshaus (in Richtung der Semperschen Sternwarte) waren aus hygienischen Gründen nicht mit dem Hauptgebäude des Spitals verbunden. Da im 19. Jahrhundert die Ausbreitung von Infektionen im Ernstfall nur schwer gestoppt werden konnte, wurden Spitäler vielfach mit einem separierten Gebäude oder nach dem Pavillonsystem mit vielen kleinen Einzelgebäuden ausgestattet, in denen Patienten mit ansteckenden Krankheiten wie Typhus, Cholera oder Diphtherie isoliert wurden. So konnte ein Übergreifen dieser Krankheiten auf das gesamte Spital verhindert werden. Das heutige Hauptgebäude direkt gegenüber der ETH stammt von den Architekten Haefeli Moser Steiger und wurde 1941 bis 1953 gebaut. 1978 erhielt das Universitätsspital Zürich mit dem Bettenhochhaus Nord 1 einen Hochhauskomplex mit 17 Stockwerken an der Frauenklinikstrasse, der zwischen 1988 und 1992 noch um das Gebäude Nord 2 ergänzt wurde. Heute besteht das Spital im Wesentlichen aus diesen zwei grossen Gebäudekomplexen (Haefeli Moser Steiger-Bau, Nord1/Nord2) sowie diversen Einzelgebäuden. Aufgrund ihrer Höhe besonders markant sind das Bettenhochhaus sowie das Personalhochhaus. Bis 1977 hiess das Universitätsspital \"Kantonsspital.\"", "section_level": 1}, {"title": "Kirche des Universitätsspitals Zürich.", "content": "Die Kirche des Universitätsspitals Zürich befindet sich an der Rämistrasse 100 in einem Verbindungstrakt. Sie wurde in den Jahren 1986 bis 1988 beim Bau des Verbindungstraktes erbaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Universitätsspital Zürich (USZ) ist eines der grössten Krankenhäuser der Schweiz und vereint 44 Kliniken und Institute unter einem Dach. Als Universitätsklinikum ist es eine Anstalt des kantonalen öffentlichen Rechts mit eigener Rechtspersönlichkeit und vereint die Behandlung von jährlich rund 150'000 Patienten mit Forschung und Lehre. Insgesamt beschäftigt das USZ 7'400 Mitarbeitende aus 87 Nationen. Das Universitätsspital liegt im Zentrum von Zürich gegenüber den Gebäuden der Eidgenössischen Technischen Hochschule und der Universität Zürich.", "tgt_summary": "苏黎世大学医院 (英语:University Hospital of Zürich, )是一家位于瑞士苏黎世的医院,也是瑞士五所大学附属医院之一。", "id": 2756231} {"src_title": "Schleimaale", "tgt_title": "盲鰻", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Morphologie.", "content": "Schleimaale erreichen normalerweise eine Körperlänge von 35 bis 60 cm. Kleinere Arten sind dabei die zwei \"Eptatretus\"-Arten vor den Küsten Taiwans mit 20 bis 30 cm Länge sowie \"Myxine kuoi\" und \"Myxine pequenoi\", die nicht größer als 18 cm werden. \"Eptatretus carlhubbsi\" vor den Küsten Hawaiis und Guams erreicht bis 100 cm. Sie sind wurmförmig lang gestreckt, schuppenlos, und normalerweise kaum pigmentiert. Entsprechend variiert ihre Hautfarbe – bedingt durch das unter der Haut liegende Kapillarnetz zur Hautatmung – meistens zwischen weiß und rosa. Einige Arten sind auch dunkelrosa bis rotbraun gefärbt. Der Schwanzabschnitt ist abgeflacht und trägt einen von der Rückenseite zur Bauchseite reichenden Flossensaum, der das Hinterende mit einschließt. Der After liegt direkt vor dem ventralen (bauchseitigen) Flossensaum. Das Vorderende ist vor allem durch die dort befindlichen Tentakel erkennbar. Dabei handelt es sich um drei Paar große Fortsätze sowie ein kleines Paar Lippententakel, die beweglich und sehr tastempfindlich sind. Ebenfalls ganz vorn liegt die Nasenöffnung, während sich der Mund unterhalb des Vorderendes befindet. Die Augen sind aufgrund einer Hautschicht, die sie abdeckt, nicht erkennbar. Ihnen fehlen die Linse und die Regenbogenhaut und entsprechend sind sie in ihrer Funktion stark eingeschränkt. Allerdings besitzen die Schleimaale auf ihrer Haut lichtempfindliche Rezeptoren, so dass sie zumindest Lichtquantitäten wahrnehmen können. Die Hauptsinne sind allerdings der Geruchs- und der Tastsinn. Der Schleim wird von zahlreichen Schleimzellen in der Haut der Tiere gebildet, die über den gesamten Körper verteilt sind. Die Hauptschleimzellen liegen seitlich in zwei Längsreihen leicht bauchwärts unterhalb der Mittellinie. Sie sind bis in die Unterhaut eingesenkt und werden durch eine separate Muskulatur innerhalb der Haut ausgepresst. Die Poren sind deutlich erkennbar, beim nordatlantischen Schleimaal \"Myxine glutinosa\" existieren dabei beiderseits mehr als hundert Poren.", "section_level": 2}, {"title": "Anatomie.", "content": "Als basales Taxon der Wirbeltiere besitzen die Schleimaale Skelettelemente, die sich bei ihnen jedoch auf einige knorpelige Strukturen im Kopfbereich sowie Knorpelfäden entlang der zelligen Chorda dorsalis beschränken. Das Gehirn wird fast ausschließlich von Bindegewebe umhüllt und liegt am Hirnstamm auf der beginnenden Chorda auf. Nach vorne geht das Bindegewebe in die knorpelige Nasenkapsel und das Nasenrohr über. Darunter liegend bilden verschiedene spangenartige Knorpel ein rudimentäres Kopfskelett. Besonders auffallend sind Subnasalknorpel unterhalb des Nasenganges sowie der große Zungenknorpel, der für die Nahrungsaufnahme wichtig ist. An einem Gaumenknorpel oberhalb der Mundhöhle befindet sich der Gaumenzahn. Weitere Strukturen sind die Tentakelknorpel, die in die Tentakel reichen, der Hypophysenknorpel unterhalb des Gehirns sowie die Coronoidknorpel seitlich der Mundhöhle. Nach hinten reichen zudem die Velarknorpel zur Stabilisierung der Kiemenspalten. Anstelle eines senkrecht gegliederten Kiefers wie bei den Kiefermäulern (Gnathostomata) besitzen die Schleimaale ein paar horizontal bewegliche Strukturen mit zahnähnlichen Vorsprüngen, um ihre Nahrung abzureißen. Es handelt sich dabei um Hornzähne, die auf dem Vorderende des Zungenknorpels sitzen und einen Raspelapparat bilden. Das zentrale Nervensystem der Schleimaale besteht aus dem Gehirn sowie dem oberhalb der Chorda dorsalis liegenden Rückenmark, welches bei ihnen bandförmig ausgeprägt ist. Letzteres besitzt verschiedene Arten von Motoneuronen und Interneuronen, die anders als bei den höheren Wirbeltieren nicht segmental angeordnet sind. Ein weiterer Unterschied besteht in der Ausbildung der Spinalnerven: Die dorsalen und ventralen Äste vereinigen sich erst in der Peripherie und nicht nahe dem Rückenmark wie bei anderen Wirbeltieren. Im Gehirn dominiert das Riechsystem mit einem sehr großen Bulbus olfactorius, während andere Hirnbereiche deutlich kleiner ausgebildet sind. Ein Kleinhirn (Cerebellum) fehlt den Schleimaalen vollständig. Auffällig ist zudem die Reduzierung der Hirnnervenpaare auf sieben; die Hirnnerven III, IV und VI sind nicht vorhanden, da äußere Augenmuskeln fehlen. Die unteren Hirnnerven XI und XII treten erst bei Landwirbeltieren auf. Wie bereits dargestellt, ist das Riechsystem der Schleimaale sehr gut ausgebildet und stellt das zentrale Sinnessystem dar. Ein für die meisten Fische typisches Seitenlinienorgan besitzen Schleimaale nicht; in der Kopfregion der \"Eptatretus\"-Arten finden sich jedoch Sinnesorgane, die eine ähnliche Funktion besitzen könnten. Die Tentakel tragen zudem Geschmacksknospen und Mechanorezeptoren. Die Augen nehmen wahrscheinlich ausschließlich Helligkeitsunterschiede wahr, weitere Lichtsinneszellen werden in der Haut der Tiere vermutet. Die Atmung erfolgt über Kiemen, deren Kiemenspalten in Kiementaschen enden. Bei den Myxinidae führen die Kiemenspalten alle zu einer einzigen Öffnung, während sie bei den Eptatretinae einzeln nach außen münden. Der Wasserstrom des Atemwassers entsteht durch Muskelkontraktion von der Nasenöffnung über den vorderen Darm (Kiemendarm) und durch die Kiementaschen nach außen. Das Blutgefäßsystem besteht vor allem aus einem muskulösen Herzen mit deutlicher Trennung in eine Hauptkammer (Ventrikel) und eine Vorkammer (Atrium). Dieses liegt hinter den Kiemen und pumpt das Blut in die Aorta ventralis (Bauchaorta), von der aus es über die Kiementaschen mit Sauerstoff versorgt wird und in die Aorta dorsalis (Rückenaorta) übergeht. Über weitere Arterien werden alle Körperregionen versorgt, über Venen gelangt das Blut zurück ins Herz. Die Pumpleistung des Herzens wird von einer Reihe kleinerer, muskulöser Bereiche unterstützt (Kardinal-, Caudal- und Portalherzen). Der Darm ist gestreckt und führt ohne Schleifen zum After. Der vordere Bereich ist als Kiemendarm ausgebildet und führt das Atemwasser. Die Verdauungsenzyme werden von der Darmwand sowie der Leber abgegeben, ein Pankreas und ein separater Magen existieren nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Schleimaale sind mit Ausnahmen des Roten Meeres, des arktischen und des antarktischen Ozeans weltweit verbreitet und leben am Meeresboden in Tiefen von 30 bis 2000 m. Dabei ist ihre Verbreitung abhängig von verschiedenen abiotischen Faktoren, vor allem der Wassertemperatur und der Salinität, also dem Salzgehalt des Wassers. Die Wassertemperatur darf 20 °C nicht überschreiten, die optimale Temperatur liegt bei etwa 10 °C. Deshalb findet man die Tiere nur in den gemäßigten bis kalten Meeresgebieten in geringeren Tiefen von etwa 30 m. In den Warmwassergebieten der Tropen und Subtropen leben sie dagegen in wesentlich größeren Tiefen. In den Küstenregionen des nördlichen Atlantiks kommt dabei vor allem \"Myxine glutinosa\" vor, von dem eine Population auch an die Küste Südafrikas verschleppt worden ist. Im Pazifik sowie im tropischen Atlantik dominieren dagegen Arten der Gattung \"Eptatretus\".", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitatnutzung und Ernährung.", "content": "Schleimaale leben die meiste Zeit eingegraben im Sediment des Meeresbodens, in das sie sich zuerst mit dem Hinterteil durch schlängelnde Bewegungen eingraben, um dann, langsamer werdend, den Kopf zum Graben zu nutzen. Sie befinden sich entsprechend senkrecht im Boden; der Kopf ist dabei der Röhrenöffnung an der Spitze eines Schlickkegels zugewandt. Populationen in seichteren, noch lichtdurchfluteten Meeresbereichen sind vor allem nachtaktiv. Ihre Nahrung besteht zum einen aus Organismen des Bodens, wie kleinen Weichtieren, Würmern, Einzellern und Bakterien, zum anderen aus dem Aas am Meeresboden liegender Fische und anderer größerer Tiere. Diese Kadaver werden von ihnen sehr effektiv verwertet. Meistens nutzen sie Körperöffnungen wie die Kiemen oder den Mund, um in das Körperinnere einzudringen. Sie attackieren allerdings auch noch lebende, verletzte und wehrlose Tiere – beispielsweise Fische, die in Grundnetzen gefangen sind –, wodurch sie zu nicht unerheblichem wirtschaftlichen Schaden für die Fischer beitragen. Zum Abreißen von Nahrungsstücken haben die Schleimaale eine besondere Technik entwickelt: Die überaus beweglichen Tiere bilden einen Knoten und ziehen dabei den Kopf durch die entstehende Knotenschlinge. Dieser drückt nun auf die Fläche und bildet ein Widerlager beim Abraspeln und -reißen von Beutestücken. Auf die gleiche Weise können die Tiere auch Schleimreste von der Körpervorderhälfte abstreifen. Sowohl als Sedimentwühler wie auch als Aasvertilger spielen die Schleimaale in von ihnen besiedelten Meeresbereichen eine wichtige ökologische Rolle. Einen auf den Grund abgesunkenen, riesigen Walkadaver skelettieren sie kollektiv im Verlauf mehrerer Monate.", "section_level": 2}, {"title": "Verteidigung mit Schleim.", "content": "Wenn sich Schleimaale bedroht fühlen, sondern sie aus ihren Schleimzellen ein Sekret ab das schlagartig große Mengen Wasser als Schleim bindet und Mund und Kiemen von Fressfeinden verstopft. In den meisten Fällen stoßen die Angreifer den Schleim samt Aal wieder aus. Der Schleimaal selber bildet mit seinem Körper einen Knoten um den Schleim abzustreifen. Das Sekret besteht aus bis zu 15 cm langen in Knäuel aufgewickelten Proteinfilamenten, die sich bei Kontakt mit Wasser explosionsartig aufwickeln und Mucin. Der Schleim gilt als das effizienteste Bindemittel für Wasser in der Natur; 1 Gramm Sekret reichen aus um ca. 10 Liter Schleim zu bilden, was einem Massenanteil von 0,01 % entspricht. Eine weitere Besonderheit ist, dass kein Energieeintrag zur Schleimbildung nötig ist, weshalb auch kaltes Meerwasser ohne Problem gebunden werden kann. Der Schleim ist jedoch sehr kurzlebig und nicht sonderlich stabil, weshalb man von Schleim spricht und von der Bezeichnung als Hydrogel absieht.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung und Entwicklung.", "content": "Die Schleimaale sind Zwitter, das heißt, jedes Individuum produziert sowohl weibliche als auch männliche Keimzellen. Dabei reifen die verschiedenen Geschlechtszellen wahrscheinlich zeitlich versetzt, damit eine Selbstbefruchtung vermieden wird. Die Bildung der Keimzellen erfolgt in einer einzelnen Gonade im hinteren Körperabschnitt der Tiere; die Produkte werden in die Leibeshöhle abgegeben und gelangen durch einen Ausgang nach außen. Die Befruchtung der Eier erfolgt im freien Wasser. Das Gelege besteht dabei meistens aus mehreren, mit Haftfilamenten verbundenen, langovalen Eiern mit großem Dotteranteil. Nach der Befruchtung kommt es zur diskoidalen Furchung, bei der sich auf dem Dotter der Eier eine Keimscheibe bildet und zum Embryo heranwächst. Aus den Eiern schlüpfen nach abgeschlossener Entwicklung Jungtiere, die den ausgewachsenen Schleimaalen bereits gleichen; Larvenstadien gibt es nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Die ältesten bekannten Fossilien, die sich den Schleimaalen oder sehr nah verwandten Tiergruppen zuordnen lassen, stammen aus dem oberen Karbon. Es handelt sich dabei um den etwa 7 cm langen \"Myxinikola siroka\" aus den USA, der mit seinen Tentakeln an der Mundöffnung sowie den nachgewiesenen Hornzähnchen sehr typische Merkmale der Tiere aufwies. In die nahe Verwandtschaft der Schleimaale wird der \"Myllokunmingia fengjioana\" aus China aus dem unteren Kambrium eingeordnet. Dieses und auch die Einordnung verschiedener Tiergruppen in die weitere Stammesentwicklung in Richtung der moderneren Schädeltiere wie den Arandaspidida oder den Astraspidida aus dem mittleren bis oberen Ordovizium lassen darauf schließen, dass die Schleimaale auf Formen zurückgehen, die sich bereits im Kambrium vor etwa 545 Millionen Jahren entwickelt haben. Ein im Januar 2019 beschriebenes fast vollständiges und gut erhaltenes Fossil eines etwa 100 Millionen Jahre alten Schleimaals zeigt, dass sie zu schon in der Kreidezeit den heutigen Arten ähnelten und näher mit den Neunaugen verwandt sind als mit den kiefertragenden Wirbeltieren. Anders als frühere Annahmen nahelegten, scheint die sehr eingeschränkte Funktionstüchtigkeit der Augen von Schleimaalen keine Folge einer Rückbildung zu sein. Eine 2007 veröffentlichte Studie ergab, dass die Augen eher als eine besonders ursprüngliche („primitive“) Form im Rahmen der Evolution des Auges zu deuten seien.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Externe Systematik.", "content": "Die Schleimaale wurden und werden seit kurzem wieder zusammen mit den Neunaugen (Petromyzontidae) in die Überklasse der Rundmäuler (Cyclostomata) eingeordnet. Mit dem Aufkommen der Prinzipien der Kladistik setzte sich in den späten 1970er Jahren die Erkenntnis durch, dass es sich bei den Rundmäulern um ein paraphyletisches Taxon handeln muss und dass die Neunaugen näher mit den Kiefermäulern (Gnathostomata) (Knorpelfische, Knochenfische und Landwirbeltiere) verwandt sind als mit den Schleimaalen. Grundlegend dafür ist eine Reihe von gemeinsamen Merkmalen, die sich erst nach der Abspaltung der Schleimaale gebildet haben sollen, darunter vor allem die mit Muskulatur versehenen Basen der Flossen, das mit Nerven ausgestattete Herz, der Aufbau von Milz und Bauchspeicheldrüse und verschiedene physiologische Eigenschaften. Molekularbiologische Untersuchungen in den letzten Jahren zeigen jedoch, dass die Rundmäuler doch monophyletisch sind; d. h., Neunaugen und Schleimaale haben eine jüngste gemeinsame Stammform, aus der jedoch keine andere Gruppe hervorgeht. So teilen sie vier einzigartige microRNA-Familien und 15 einzigartige Paralogien zwischen primitiven microRNA-Familien. Die Rundmäuler sollen sich vor etwa 500 Millionen Jahren im Kambrium aus einem letzten gemeinsamen Vorfahren aller Wirbeltiere entwickelt haben, der allerdings wesentlich komplexer war als die Rundmäuler. Die Rundmäuler durchliefen daraufhin eine Degeneration und verloren zahlreiche der für Wirbeltiere typischen Merkmale, die Schleimaale mehr, die Neunaugen weniger. 300 Millionen Jahre alte Fossilien von Schleimaalen sind den modernen Formen schon recht ähnlich.", "section_level": 2}, {"title": "Interne Systematik.", "content": "Die heute etwa 78 Arten der Schleimaale werden in drei Taxa aufgeteilt, die in der klassischen Systematik im Rang von Unterfamilien innerhalb der einzigen Familie Myxinidae der Schleimaale geführt werden. Als charakteristische Merkmale werden die Lage und Anzahl der Schleimporen sowie der Hornzähne genutzt. Hauptunterscheidungsmerkmal der beiden Unterfamilien ist die Anzahl der nach außen sichtbaren Kiemenöffnungen. Dabei handelt es sich um:", "section_level": 2}, {"title": "Menschen und Schleimaale.", "content": "Besonders für die Fischer der Grundnetzfischerei stellen Schleimaale ein Problem dar, da diese die in den Netzen gefangenen Fische angreifen und sich von ihnen ernähren. Dort, wo sie in großen Zahlen vorkommen, können sie den Grundfang fast vollständig unbrauchbar machen. Schleimaale spielen jedoch nicht nur als wirtschaftliche Schädlinge eine Rolle. In den letzten 20 Jahren wuchs ihre Bedeutung als Lederlieferanten stark an, und heute wird das so genannte Aalleder fast ausschließlich aus den Häuten der Schleimaale hergestellt. Aus diesem Grund sind sie in einigen Küstengebieten zu begehrten Fangfischen geworden. Vor allem an der Westküste Nordamerikas und den asiatischen Küsten sind ihre Bestände daher bereits massiv zurückgegangen. Besonders der bis 60 cm lange\" Eptatretus atami\" an den Küsten Japans, Taiwans und Südkoreas ist sehr begehrt und entsprechend gefährdet. In Korea werden Schleimaale zudem gegessen. In den letzten Jahren gerieten Schleimaale in den Fokus des Interesses für genetische Analysen, welche die Verwandtschaften unter Chordatieren untersuchen. Kürzlich wurde zudem entdeckt, dass der Schleim, den Schleimaale abgeben, strukturell einzigartig ist, da er reißfeste, fadenförmige Fasern enthält, die chemisch gewisse Ähnlichkeiten mit denen der Spinnenseide aufweisen. Forscher suchen heute nach einer möglichen Verwendung des Inhaltsstoffes dieses Gels oder ähnlich aufgebauter synthetischer Gele. Potentielle Anwendungsgebiete wären neue biologisch abbaubare Polymere, Gele als Füllmaterial und Mittel, um Blutungen bei Unfallopfern und Chirurgie-Patienten zu stoppen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schleimaale oder Inger (Myxinidae) sind zusammen mit den Neunaugen (Petromyzontida) eine Familie der Wirbeltiere, die die rezenten Vertreter der kieferlosen Rundmäuler (Cyclostomata) darstellen. Um die 82 Arten sind bekannt. Schleimaale kommen an allen Meeresküsten in Tiefen von 30 bis 2000 m vor.", "tgt_summary": "盲鳗亚纲(学名:Myxini)是一类海洋脊椎动物,在食物链上属于食腐动物。过去是无颌总纲之下的一目,现在则是无颌总纲下的圆口纲下的一亚纲。", "id": 1703742} {"src_title": "Honda HR-V", "tgt_title": "本田HR-V", "src_document": [{"title": "1. Generation (1998–2006).", "content": "In Deutschland wurde der HR-V I von 1999 bis 2005 zum Verkauf angeboten. Die Produktion endete 2006 und das in Japan als Honda Verno angebotene Modell wurde 2007 durch den Honda Crossroad 2 ersetzt. Das Fahrzeug basierte auf der Plattform des Honda Logo und wurde als Drei- und Fünftürer angeboten. Die Motorisierung umfasste einen 1,6-l-Motor mit 77 kW (105 PS) und einen 1,6-l-Motor mit 91 kW (124 PS) und VTEC. Als Getriebe standen ein 5-Gang-Schaltgetriebe und ein CVT-Getriebe zur Auswahl. Die Kraftübertragung auf die Straße fand mittels Vorderradantrieb oder Allradantrieb/Real Time 4WD (die Hinterräder wurden bei Bedarf automatisch zugeschaltet) statt. Im Jahre 2001 wurde eine Modellpflege durchgeführt, welche zur Folge hatte, dass die Nebelscheinwerfer direkt in die Stoßstange integriert wurden. Ab 2005 wurde der HR-V nur noch als Fünftürer mit Vorderradantrieb angeboten. Da der HR-V keine Geländeuntersetzung besitzt, sind die Offroad-Eigenschaften nur mäßig, sodass kurze, steile Hänge nur mit Anlauf genommen werden können. Der HR-V hat hinten eine De-Dion-Achse. Der letzte Einstiegspreis lag bei 18.130 €.", "section_level": 1}, {"title": "Neuzulassungen in Deutschland.", "content": "In Deutschland erfolgten insgesamt 10742 Neuzulassungen eines Honda HR-V der 1. Generation. Aufgeführt sind die jährlichen Neuzulassungen von Honda HR-V in Deutschland laut Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes.", "section_level": 2}, {"title": "2. Generation (seit 2015).", "content": "Die zweite Generation der HR-V wird seit 2015 produziert und teilt sich eine Plattform mit dem Honda Jazz der dritten Generation. Das bei Honda \"Magic Seats\" genannte Konzept der Variabilität der Rücksitzbank wurde ebenso vom Honda Jazz übernommen. Gebaut wird der HR-V in Mexiko. Die Motorisierung umfasst einen 1,5-l-VTEC-Motor mit 96 kW (130 PS) und einen 1,6-l-Dieselmotor mit 88 kW (120 PS). Als Getriebe steht ein 6-Gang-Schaltgetriebe und ein CVT-Getriebe zur Auswahl. Die Kraftübertragung auf die Straße erfolgt mittels Vorderradantrieb, ein Allradantrieb steht bislang in Europa nicht zur Verfügung. Serienmäßig sind Fernlichtassistent, City-Bremsassistent, Klimaautomatik und ein Tempomat verbaut. Des Weiteren gibt es einen Touchscreen für das Navigationssystem. Der Einstiegspreis in Deutschland lag bei Verkaufsbeginn bei 19.990 €. Das auf der Guangzhou Auto Show im November 2018 präsentierte Elektroauto VE-1 der Marke Everus basiert auf dem HR-V der zweiten Generation.", "section_level": 1}, {"title": "Neuzulassungen in Deutschland.", "content": "Seit dem Marktstart bis einschließlich Dezember 2019 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 19.608 Honda HR-V neu zugelassen worden. Mit 6.437 Einheiten war 2016 das erfolgreichste Verkaufsjahr.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Honda-Produktwebsite", "section_level": 1}], "src_summary": "Honda HR-V ist die Bezeichnung eines Softroaders des japanischen Autoherstellers Honda. HR-V steht für Hybrid Recreation Vehicle (Europa) und High Rider Vehicle (Japan).", "tgt_summary": "本田HR-V 是一款由本田技研工业生产的次紧凑型SUV。第一代以本田Logo 为基础开发,1999年至 2006年间在日本和部分东南亚市场销售。第二代HR-V以第三代本田Fit为基础,2015年开始在北美、澳洲、巴西、和部分东南亚市场销售。第二代本田HR-V的规格基本上和2013年末开始在日本国内销售的 一致。", "id": 934845} {"src_title": "Antikette", "tgt_title": "反链", "src_document": [{"title": "Klärung des Begriffs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Eine Teilmenge formula_1 einer Halbordnung formula_2 heißt Antikette, falls für zwei verschiedene Elemente formula_3 weder formula_4 noch formula_5 gilt.", "section_level": 2}, {"title": "Veranschaulichung.", "content": "Betrachtet man die Ordnungsrelation formula_6 nur \"innerhalb\" der Teilmenge formula_7, so findet man dort keine zwei miteinander in Relation stehenden Elemente. \"Innerhalb\" der Antikette formula_7 ist also die Situation entgegengesetzt der Situation, welche in einer Kette der Halbordnung gegeben ist. Vom Begriff der Antikette erhält man eine gute Anschauung bei Betrachtung des Hasse-Diagramms der halbgeordneten Menge formula_2. Antiketten erkennt man im Hasse-Diagramm als solche Teilmengen, für die keine zwei Elemente durch einen Kantenzug verbunden sind. Die Schnittmenge einer Antikette mit einer Kette hat stets die Mächtigkeit formula_10, besteht also stets aus \"höchstens\" einem Element. So lässt sich der Begriff demnach auch fassen: Eine Teilmenge formula_1 einer halbgeordneten Menge formula_2 ist genau dann eine Antikette, wenn es keine Kette von formula_2 in zwei oder mehr Elementen schneidet.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die reellen Zahlen.", "content": "Die reellen Zahlen formula_14 bilden mit der gewöhnlichen strengen Ordnung formula_6 eine Kette. Die einzigen Antiketten sind die trivialen: Die leere Menge formula_16 und die einelementigen Teilmengen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Primzahlen.", "content": "Man betrachte die natürlichen Zahlen formula_17 als Trägermenge und als Ordnungsrelation formula_6 die bekannte Teilerrelation. Für zwei natürliche Zahlen formula_19 und formula_20 ist also formula_21 gleichbedeutend damit, dass formula_19 Teiler von formula_20 ist, also dass es eine natürliche Zahl formula_24 gibt, sodass formula_25 gilt. Nach dieser Maßgabe ist in dieser halbgeordneten Menge formula_26 zum Beispiel die Menge aller Primzahlen eine Antikette.", "section_level": 2}, {"title": "Die Teiler von 60.", "content": "Als Trägermenge formula_27 wähle man die Menge der Teiler von 60 und als Ordnungsrelation formula_6 wieder die Teilerrelation. Dann ist formula_29 eine Antikette von formula_2.", "section_level": 2}, {"title": "Mengen von endlichen Mengen derselben Mächtigkeit.", "content": "Man betrachte eine beliebiges Mengensystem formula_31 über der Grundmenge formula_32. Als Ordnungsrelation formula_6 wähle man die Inklusionsrelation formula_34. Für formula_35 setze formula_36, also ist formula_37 das System der formula_24-elementigen Teilmengen von formula_32. Dann ist jedes formula_37 Antikette von formula_41.", "section_level": 2}, {"title": "Orbits.", "content": "Die Automorphismengruppe formula_42 der halbgeordneten Menge formula_2 operiert als Untergruppe der symmetrischen Gruppe formula_44 in natürlicher Weise auf formula_27, indem als Verknüpfung formula_46 für formula_47 und formula_48 genommen wird. Die dadurch gegebenen Orbits formula_49 mit formula_47 sind im Falle, dass formula_27 endlich ist, stets Antiketten von formula_2.", "section_level": 2}, {"title": "Die Spernerzahl.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Die Spernerzahl () der geordneten Menge formula_2 ist definiert als das Supremum der Mächtigkeiten aller in formula_2 vorkommenden Antiketten. Die Spernerzahl wird heute üblicherweise mit dem Buchstaben formula_55 bezeichnet, entsprechend der Gepflogenheit in der englischsprachigen Literatur. In der deutschsprachigen Literatur wird die Spernerzahl von formula_2 (entsprechend dem dafür in der englischsprachigen Literatur auch geläufigen Terminus \"width\") manchmal auch die Breite von formula_2 genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Formale Darstellung.", "content": "formula_58 Wenn aus dem Kontext klar ist, um welche geordnete Menge formula_2 es sich handelt, schreibt man kurz und einfach formula_55.", "section_level": 2}, {"title": "Erläuterung.", "content": "Die Spernerzahl formula_55 ist stets höchstens so groß wie die Mächtigkeit formula_62 der Trägermenge von formula_2. Im Falle, dass formula_27 eine endliche Menge ist, ist auch die Spernerzahl endlich und damit eine natürliche Zahl. Dann wird das Supremum angenommen und es gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die reellen Zahlen.", "content": "formula_14 hat wie jede nichtleere Kette formula_67.", "section_level": 3}, {"title": "Die Teiler von 60.", "content": "Die oben angegebene Antikette formula_68 (siehe Hasse-Diagramm) ist die größtmögliche. Also gilt hier formula_69.", "section_level": 3}, {"title": "Die Potenzmengen.", "content": "Für die Potenzmenge formula_70 einer endlichen Menge formula_32 mit formula_72 Elementen gilt stets formula_73. Denn genau dies besagt der Satz von Sperner. Für unendliches formula_32 der Mächtigkeit formula_75 gilt formula_76.", "section_level": 3}, {"title": "Verbandseigenschaften.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erklärung.", "content": "Das System formula_77 der Antiketten von formula_2 ist stets nichtleer und trägt die folgende Ordnungsrelation, welche die Ordnungsrelation von formula_2 in natürlicher Weise auf formula_80 fortsetzt: Die so definierte Ordnungsrelation, welche ebenfalls mit formula_6 bezeichnet wird, gibt auf diesem Wege dem \"Antikettensystem\" formula_80 die Struktur eines distributiven Verbands.", "section_level": 2}, {"title": "Das Resultat von Dilworth.", "content": "Bei endlichem formula_2 liegt nun ein spezielles Augenmerk auf dem Teilsystem formula_89 der Antiketten \"maximaler\" Größe: Hier gilt nämlich das folgende fundamentale Resultat von Robert Dilworth: Dabei wird mit formula_99 bzw. mit formula_100 für formula_101 die Teilmenge derjenigen Elemente von formula_32 bezeichnet, welche bzgl. der induzierten Ordnungsrelation innerhalb formula_32 minimal bzw. maximal sind.", "section_level": 2}, {"title": "Das Resultat von Kleitman, Edelberg, Lubell und Freese und der Satz von Sperner.", "content": "Als Folgerung ergibt sich: Oder anders ausgedrückt: Hierdurch gelangt man auf direktem Wege zum Satz von Sperner. Denn im Falle, dass formula_109 mit \"endlicher Grundmenge\" formula_110 ist, sind die \"Orbits\" identisch mit den Mächtigkeitsklassen formula_111 formula_112.", "section_level": 2}, {"title": "Anzahl der Antiketten endlicher Potenzmengen.", "content": "Auf Richard Dedekind geht das Problem zurück, für formula_113 und formula_114 die Anzahl formula_115 aller Antiketten der Potenzmenge formula_116 zu bestimmen. Dieses Problem bezeichnet man daher als Dedekind-Problem (') und die Zahlen formula_115 als Dedekind-Zahlen ('). Die Zahl formula_115 ist (im Wesentlichen) identisch mit der Anzahl der monoton wachsenden surjektiven Funktionen von formula_119 nach formula_120 und genauso identisch mit der Anzahl der freien distributiven Verbände mit formula_24 erzeugenden Elementen. Da diese Zahlen ein erhebliches Wachstum aufweisen, ist die exakte Bestimmung von formula_115 bislang allein für formula_123 gelungen: Für eine Einschätzung der Größenordnung des Wachstums der formula_115 kennt man jedoch untere und obere Schranken, so zum Beispiel die folgenden, welche auf die Arbeit des Mathematikers Georges Hansel aus dem Jahre 1966 zurückgeht: Wie Daniel J. Kleitman und George Markowsky in 1975 zeigten, lässt sich die genannte obere Schranke weiter verschärfen zu: und man kennt sogar noch bessere Schranken. Das Dedekind-Problem ist noch ungelöst. Dem bedeutenden ungarischen Mathematiker Paul Erdős (1913–1996) wird die Bemerkung zugeschrieben, das Problem sei \"für dieses Jahrhundert zu schwer\". Zwar legte der polnische Mathematiker Andrzej P. Kisielewicz im Jahre 1988 eine korrekte Formel vor. Diese gilt jedoch als \"nutzlos\", da mit ihr selbst die Verifikation der schon bekannten Dedekind-Zahlen aus Gründen des Rechenaufwands nicht möglich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung des Begriffs.", "content": "In der Mengenlehre wird der Begriff der Antikette teilweise auch anders benutzt. Die \"Antiketteneigenschaft\" wird in gewissen Zusammenhängen an die \"Inkompatibilität\" zweier verschiedener Elemente geknüpft oder bei Booleschen Algebren an \"Disjunktheitsbedingungen\". Über Einzelheiten gibt die Monographie von Thomas Jech Auskunft.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Originalarbeiten Monographien", "section_level": 1}], "src_summary": "Antikette ist ein mathematischer Begriff aus dem Teilgebiet der Mengenlehre und gehört in das Begriffsfeld der Ordnungsrelation. In der englischsprachigen Literatur entspricht ihm der Begriff \"antichain\", manchmal auch als \"Sperner family\" oder \"Sperner system\" bezeichnet.", "tgt_summary": "在序理论中,设\"A\"是一个偏序集,\"B\"为\"A\"的一个子集,若\"B\"中任意两个元素无法相互比较(comparable),则称B是一条反链(Antichain)。为了方便,通常还规定偏序集中的所有单元素子集既是链也是反链。", "id": 820096} {"src_title": "Armleuchteralgen", "tgt_title": "輪藻綱", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der je nach Art bis zu einem Meter lange, mit Rhizoiden am Grund verankerte Thallus ist in lange Internodienzellen und kurze Knotenzellen (Nodien) gegliedert. In der Gestalt erinnern Armleuchteralgen auch an Schachtelhalme: An einer vertikalen Mittelachse wachsen in regelmäßigen Abständen in Quirlen angeordnete Äste (Radien). Auf diesen sitzen die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane, die Gametangien – bei zweihäusigen Arten getrennt auf verschiedenen „Pflanzen“, bei einhäusigen sind Antheridien und Oogonien nebeneinander platziert. Die sexuelle Fortpflanzung erfolgt durch Oogamie, die vegetative Vermehrung manchmal durch Bildung von Wurzelknöllchen. Oosporen, die reifen Oogonien, dienen als Überdauerungsorgane am Gewässersediment. Bei der Gattung \"Chara\" sind die Haupt- und Nebenachsen des Thallus von versteifenden Berindungsfäden umhüllt; diese fehlen der anderen artenreichen Gattung \"Nitella\". Bei manchen Arten sind die Quirläste oder auch die Sprossachsen mit kleinen Stacheln oder „Warzen“ besetzt. Zur weiteren morphologischen Unterscheidung der Arten dienen Merkmale wie die Anzahl der Berindungsfäden im Verhältnis zur Anzahl der Quirläste (haplostich, diplostich, triplostich) und die Position von Stacheln auf (tylacanth) bzw. zwischen den Berindungsfäden (aulacanth). Auch der sogenannte Stipularkranz am Ansatz der Quirle sowie die Beschaffenheit der Quirläste (Zellanordnung, Endspitze u. a.) können Aufschluss über die Zugehörigkeit geben, ebenso wie Position und Ausprägung der Gametangien. Ohne optische Hilfsmittel (Binokular) ist eine Bestimmung meist nicht möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Armleuchteralgen wachsen am Grund von Gewässern mit in der Regel sehr sauberem, nährstoffarmem, kalkhaltigem Süßwasser, seltener auch Brackwasser. Dies können oligo- bis mesotrophe Klarwasserseen sein oder auch Quelltöpfe. Manche euryökere Arten erscheinen aber auch als Pioniervegetation in Regenwassertümpeln, Gräben und neu entstandenen Baggerweihern. Oft bilden sie dabei große Dominanzbestände aus Unterwasserrasen („Charawiesen“). Diese Armleuchteralgen-Gesellschaften werden als eigene pflanzensoziologische Klasse „Charetea fragilis“ (Fukarek ex Krausch 1964) behandelt, die wiederum in verschiedene Ordnungen, Verbände, Assoziationen und Einart-Gesellschaften unterteilt wird. Da sie kein luftgefülltes Gewebe haben, steigen abgerissene Sprossteile nicht an die Oberfläche auf. So kann es sein, dass das Vorkommen von Armleuchteralgen in tieferen Gewässern leicht übersehen wird. Zudem erreichen sie mit Wassertiefen von im Extremfall bis zu 60 Metern submerse Zonen, die von „modernen“ Gefäßpflanzen – etwa Laichkrautgewächsen, die höchstens sieben Meter „tauchen“ können – nicht besiedelt werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion im Gewässer.", "content": "Viele Characeen sind besonders an kalkhaltigen Standorten vertreten. Dann sind sie typischerweise mit einer starren Kalkkruste überzogen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Armleuchteralgen bei intensiver Photosynthese dem Wasser anorganische Kohlenstoffverbindungen entziehen. Dabei greifen sie in ein kompliziertes Lösungsgleichgewicht ein, so dass Calciumcarbonat ausgefällt wird. Armleuchteralgen sind dadurch wirksam an der biogenen Entkalkung „harter“ Gewässer beteiligt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Taxon Charophyceae wurde 1863 von Gottlob Ludwig Rabenhorst aufgestellt. Die Charales wurden 1829 in einem Werk von Barthélemy Charles Joseph Dumortier beschrieben. Beide Taxa werden heute als identisch betrachtet. Das Taxon der Armleuchteralgen unterteilt sich laut AlgaeBase in fünf Familien und umfasst aktuell 727 rezente und 24 fossile Arten. Alle rezenten Arten gehören zur Familie der Characeae. (Stand: Dezember 2015)", "section_level": 1}, {"title": "Gattungen und Arten.", "content": "Auswahl (hier: alle in Deutschland vorkommenden Arten): Die meisten Arten der Armleuchteralgen stehen aufgrund ihrer Vorliebe für saubere, nährstoffarme Gewässer in Deutschland und anderen Ländern auf der Rote Liste gefährdeter Arten als gefährdete, stark gefährdete oder sogar als vom Aussterben bedrohte Arten. Häufiger kommen in – mit regionalen Unterschieden – noch die weltweit verbreiteten \"Chara vulgaris\" und \"Chara globularis\" sowie \"Nitella flexilis\" vor. Dabei handelt es sich um Pionierarten, die rasch größere Bestände insbesondere in neu entstandenen Gewässern bilden, allerdings auch recht plötzlich wieder verschwinden können. Auch einige andere Arten treten mitunter nur sehr unbeständig in bestimmten Gewässern auf. Nach Anhang I der FFH-Richtlinie der Europäischen Union sind „oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Stillgewässer mit benthischer Vegetation mit Armleuchteralgenbeständen“ ein europaweit besonders geschützter Lebensraumtyp. Die Gattung \"Chara\" wurde von der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft zur Alge des Jahres 2012 gekürt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Armleuchteralgen (Charophyceae oder Charales) sind eine weltweit verbreitete, phylogenetisch urtümliche Organismengruppe von Wasser-„Pflanzen“. Armleuchteralgen werden zwar manchmal zu den Grünalgen gezählt, haben mit diesen aber nur die Assimilationspigmente und Reservestoffe gemein. Ihr Habitus ähnelt eher höheren Blütenpflanzen (vor allem dem Hornblatt, \"Ceratophyllum\"). Mit ihrem Aufbau und ihren Fortpflanzungsorganen stehen Armleuchteralgen im System der heutigen Lebewesen als eine isolierte Gruppe. Phylogenetisch betrachtet gelten sie als Schwestertaxon der Landpflanzen (Embryophyta). Der wissenschaftliche Name wurde vom lateinischen \"chara\" (= eine bestimmte Knollenfrucht von bitterem Geschmack) abgeleitet. Diesen hat Carl von Linné im Jahr 1763 geprägt. Ihren deutschen Namen verdanken sie der Anordnung der Quirläste und der darauf sitzenden Gametangien; diese erinnert an einen vielarmigen Kerzenleuchter.", "tgt_summary": "轮藻纲(Charophyceae)是绿藻中的一个分类,但它的分类地位仍有争议。有些植物学家认为可以将轮藻门和绿藻门纳入植物界中,但有些植物学家认为轮藻纲被编入绿藻门、链形植物门,或是链型植物下界,其他系统分类学家把轮藻纲分在轮藻门之下,因为轮藻纲与绿藻门仍有明显的差异。", "id": 1659795} {"src_title": "Edmund Barton", "tgt_title": "埃德蒙·巴顿", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der politischen Karriere.", "content": "Edmund Barton wurde als jüngstes von neun Kindern von \"William\" und \"Mary Louise Barton\" geboren. Sein Vater war der erste Börsenmakler Sydneys. Im Alter von sieben Jahren begann er seine Schulausbildung an der \"Fort Street High School\". Mit zehn Jahren wechselte er an die \"Sydney Grammar School\". Nach dem Schulabschluss 1865 begann er ein Studium an der University of Sydney. Im Jahre 1868 machte er seinen Bachelor-Abschluss und zwei Jahre später, im Alter von 21 Jahren, seinen Master-Abschluss. Ab 1868 arbeitete Edmund Barton auch in einer Anwaltskanzlei. Ende 1871 wurde er als Anwalt (\"barrister\") bei hohen Gerichten zugelassen. Die 1870er Jahre hindurch arbeitete er als Anwalt. Auf Anregung seines Bekannten George Reid, dem späteren 4. Premierministers Australiens, schloss er sich zu dieser Zeit dem Debattierklub einer Hochschule an, in dem viele gesellschafts- und wirtschaftspolitische Fragen diskutiert wurden. Dort bildete er auch seine Redekunst aus. Edmund Barton heiratete am 28. Dezember 1877 in Newcastle \"Jane Mason Ross\" mit der er vier Söhne, \"Edmund Alfred\" (1879), \"Wilfrid\" (1880), \"Arnold Hubert\" (1884) und \"Oswald\" (1888) sowie zwei Töchter, \"Jean Alice\" (1882) und \"Leila Stephanie\" (1892), hatte. Ab Mitte der 1870er begann er eine politische Laufbahn einzuschlagen. Nach zwei fehlgeschlagenen Anläufen in den Jahren 1876 und 1877 konnte er 1879 einen Sitz im Kolonialparlament von New South Wales erringen. Mit diversen Unterbrechungen war er für verschiedene Wahlkreise bis 1900 Abgeordneter des Parlaments. Mit nur 33 Jahren wurde er 1882 Parlamentssprecher, ein Amt, welches er bis 1887 ausübte. Anfang der 1890er Jahre wandelte sich Edmund Bartons politische Einstellung, weg von der Free Trade Party (FT) unter George Reid hin zu Protectionist Party (PROT), für die er nunmehr ab 1891 als Kandidat bei den Wahlen antrat. Edmund Barton war einer der führenden Befürworter der Schaffung eines Australischen Bundes. Als Delegierter der Kolonie New South Wales nahm er engagiert an den verfassunggebenden Versammlungen der Jahre 1890 und 1891 sowie 1897 und 1898 teil. Im März 1900 führte er eine Delegation nach London an, um der Verabschiedung des \"Commonwealth of Australia Constitution Bill\", welche den Verfassungstext enthielt, durch das britische Parlament beizuwohnen.", "section_level": 2}, {"title": "Premierminister und Oberrichter.", "content": "Edmund Bartons Ernennung zum ersten Premierminister Australiens ging im Dezember 1900 eine Kontroverse voraus. Der erste Generalgouverneur Australiens Lord John Hope, hatte zunächst den damaligen Premier von New South Wales Sir William Lyne für das Amt vorgesehen. Da dieser allerdings in den vorangegangenen Jahren als Gegner des Australischen Bundes aufgetreten war, führte diese Nominierung zu massiven Protesten. Am 24. Dezember beauftragte Lord John Hope schließlich Edmund Barton als den Anführer der Befürworter des Australischen Bundes mit der Regierungsbildung. Schon einen Tag später konnte er sein erstes Kabinett vorstellen. Dieses erste Kabinett sollte die Basis für eine funktionsfähige Verwaltung aufbauen sowie die ersten, für den 29. März 1901 angesetzten Parlamentswahlen vorbereiten. Nach dieser Wahl konnte Edmund Bartons \"Protectionist Party\" zusammen mit der Australian Labor Party (ALP) eine Regierung bilden und so wurde er am 9. Mai 1901 als erster gewählter Premierminister vereidigt. Sein zweites, lediglich an einer Position umgebildetes Kabinett beschäftigte sich weiterhin vorrangig mit dem finanziellen und juristischen Aufbau der Bundesverwaltung. Von den 95 Gesetzen, welche während Edmund Bartons Regierungszeit verabschiedet wurden, sind die folgenden hervorzuheben: Die meiste Zeit des Jahres 1902 verbrachte Edmund Barton in England, wohin er anlässlich der Krönung Edwards VII. gereist war. Während des Besuches verhandelte er ein Abkommen, welches die fortgesetzte Anwesenheit der britischen Marine in Sydney festschrieb. Auch wurde er als Knight Grand Cross des Order of St Michael and St George (GCMG) geadelt. In Australien wurde er während dieser Zeit von Alfred Deakin in seinem Amt vertreten. Knapp einen Monat nach Inkrafttreten des \"Judiciary Act\" trat Edmund Barton am 24. September 1903 als Premierminister zurück, um seiner Berufung als Richter des \"High Court of Australia\" folgen zu können. Sein Amt als Richter am obersten Gericht Australiens übte Edmund Barton bis zu seinem Todestag aus. Er erlitt am 7. Januar 1920 während eines Urlaubsaufenthalts in Medlow Bath, New South Wales einen Herzanfall.", "section_level": 2}, {"title": "Freimaurerei.", "content": "Fast ein Drittel der Mitglieder des ersten australischen Parlaments waren Freimaurer. Barton war Mitglied der \"Australia Lodge of Harmony No. 556\" und wurde am 3. März 1878 initiiert. Am 9. Juni 1880 wurde er als \"Senior Deacon\" der Freimaurerloge eingesetzt. Diese Loge wurde 1888 die Nr. 5 mit der Errichtung der \"Vereinigten Großloge von New South Wales\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Edmund Barton, (* 18. Januar 1849 in Sydney, New South Wales; † 7. Januar 1920 in Medlow Bath, New South Wales) war ein australischer Politiker und der erste Premierminister des Landes. Seine Amtszeit dauerte vom 1. Januar 1901 bis zum 24. September 1903.", "tgt_summary": "埃德蒙·巴顿爵士,GCMG,QC(英语:Sir Edmund Barton,1849年-1月18日-1920年-1月7日),是澳大利亚政治家和法官,是第一任澳大利亚总理,澳大利亚最高法院首任法官之一。宣称“人类平等的原则只适用于英国人之间,英国人跟中国人之间则不遵循这条原则。”", "id": 1387737} {"src_title": "Félix Malloum", "tgt_title": "費利克斯·馬盧姆·恩加庫圖", "src_document": [{"title": "Soldat.", "content": "Der aus einer christlichen Familie im Süden des Tschad stammende Malloum schlug eine militärische Laufbahn ein und erreichte den Rang eines Obersten. 1971 ernannte ihn der damalige Präsident François Tombalbaye zum Stabschef der Armee. 1973 wurde er der Verschwörung gegen den Präsidenten beschuldigt und inhaftiert. Malloum war fortan ein Gegenspieler des Präsidenten.", "section_level": 1}, {"title": "Präsident.", "content": "Am 13. April 1975 wurde Präsident Tombalbaye von Soldaten ermordet und Malloum, nunmehr General, zwei Tage später als neuer Präsident eingesetzt. Er bildete eine neue Regierung, der neben Militärs auch Zivilisten angehörten. Er versprach eine Politik der Versöhnung, konnte den seit Jahren tobenden Bürgerkrieg aber vorerst nicht beenden. Unter Malloum verbesserten sich zunächst die Beziehungen zu Libyen, während das Verhältnis zu Frankreich abkühlte. Im Lauf des Jahres 1976 näherte sich Malloum unter dem Druck der von Libyen unterstützten Rebellen im Norden Frankreich wieder an. Am 31. März 1977 scheiterte eine Rebellion von Teilen der Armee gegen Malloum. 1978 schloss er einen Friedensvertrag mit dem Führer der Forces Armées du Nord, einer Abspaltung der \"FROLINAT\"-Rebellen, Hissène Habré. Habré wurde zum Premierminister ernannt, weigerte sich aber, seine Truppen zu entwaffnen bzw. sie in die Armee der Zentralregierung zu integrieren. Der daraufhin wieder aufflammende Bürgerkrieg konnte 1979 unter Vermittlung mehrerer afrikanischer Staaten durch einen neuen Friedensvertrag beendet werden. Malloums Regierung hatte zwischenzeitlich die Kontrolle über einen Großteil des Landes verloren und konnte sich nur noch in einem kleinen Gebiet im Süden behaupten. Am 19. März 1979 trat Malloum zurück und übergab das Präsidentenamt an Goukouni Oueddei.", "section_level": 1}, {"title": "Exil und Heimkehr.", "content": "Malloum ging nach Nigeria ins Exil, während der Bürgerkrieg in seiner Heimat wenig später wieder aufflammte. Nach 23 Jahren im Exil kehrte er am 31. Mai 2002 nach N’Djamena zurück und wurde von Regierungsvertretern freundlich empfangen. Präsident Idriss Déby hatte ihn im März zum Divisionsgeneral befördert. Malloum wurden alle Vergünstigungen eines ehemaligen Präsidenten zuerkannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Félix Malloum (, * 13. September 1932 in Sarh; † 12. Juni 2009 in Paris) war von 1975 bis 1979 Staatspräsident des Tschad.", "tgt_summary": "费利克斯·马卢姆·恩加库图·贝恩迪(; \"\",1932年9月10日-2009年6月12日)是乍得南方地区政治家,他曾经担任一名军官,并且也是执政党成员。他后来成为参谋长并且获得上校军衔,不过之后则遭到乍得总统弗朗索瓦·托姆巴巴耶囚禁。1975年4月13日时,由于的缘故使得他获得释放。他之后同时担任乍得总统和总理,一直到1978年8月29日因为北方武装叛乱份子要求加入政府,因此任命侯赛因·哈布雷担任总理。然而这个举动并没有如他所期望,最后他在1979年3月23日辞去总统职务。", "id": 2771187} {"src_title": "Gods and Generals", "tgt_title": "戰地中聲", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Porträtiert werden die Anfangsphase des Konflikts und hier besonders die Menschen und deren Erlebnisse, ihre Gefühle und innere Gespaltenheit zwischen den kriegführenden Parteien. Es ist der Zwiespalt der Treue zu ihrem Heimatstaat einerseits und der Liebe zum Ganzen – zu den Vereinigten Staaten – andererseits, in dem sich die Hauptakteure dieses Films befinden. Diese sind Robert E. Lee, dem zunächst das Kommando über die US Army angetragen wird, was er aber ablehnt und stattdessen ein Kommando in seinem Heimatstaat Virginia übernimmt, der sich von der Union lossagt; Thomas Jonathan Jackson, ebenfalls Virginier, der unter Lee ein Kommando in der neu formierten Armee von Virginia übernimmt, um die Angriffe der Union abzuwehren; Joshua Lawrence Chamberlain, Rhetorikprofessor aus Maine, der Offizier im neu aufgestellten 20. Infanterieregiment von Maine wird. In der ersten Schlacht des jungen Konflikts bei Manassas schlagen die Konföderierten die Unionstruppen. Jackson, der maßgeblichen Anteil am Ausgang der Schlacht hat, erhält hierbei den Namen \"Stonewall\". Die Schlacht von Fredericksburg im folgenden Jahr wird zur Feuertaufe für Chamberlains unerfahrenes Regiment. Die Army of the Potomac versucht, die von den Konföderierten unter Lee besetzten Höhen (Marye's Heights) hinter der Stadt einzunehmen. Die Unionstruppen marschieren über freies Feld auf die gut verschanzten Konföderierten zu und werden vom dichten Abwehrfeuer niedergestreckt. Besonders hervorgehoben wird der Angriff der Irischen Brigade der Union, die auf ein irisches Regiment auf konföderierter Seite trifft, was nochmals die Tragik dieses Bruderkrieges hervorhebt. Die letzte gezeigte Schlacht ist die Schlacht bei Chancellorsville im dritten Kriegsjahr 1863. Hier gelingt es Lee durch ein geniales Flankenmanöver, durchgeführt von Jackson, die Unionstruppen in die Flucht zu schlagen. Jackson wird im Dunkeln von eigenen Männern angeschossen und stirbt einige Zeit später an den erlittenen Verletzungen. Die Konföderation hat einen ihrer großen Kommandeure verloren.", "section_level": 1}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Die Musik zum Film stammt, wie bei \"Gettysburg\", von Randy Edelman, der dieses Mal von John Frizzell unterstützt wurde. Daran mitgewirkt haben unter anderem die Künstler Bob Dylan (\"Cross the Green Mountain\") und Mary Fahl (\"Going Home\").", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die „Fredericksburg“-Szenen des Films wurden tatsächlich in Harpers Ferry gedreht, da in Fredericksburg selber so gut wie keine zeitgenössischen Gebäude mehr vorhanden sind. Harpers Ferry dient heutzutage quasi als historischer Park und hat sich seit dem 19. Jahrhundert nur marginal verändert. Die vorhandenen historischen Gebäude wurden mit Filmbauten ergänzt, um das Bild der Stadt zu vervollständigen. Die Dreharbeiten der Schlacht von Fredericksburg fielen teilweise auf den 11. September 2001, weswegen ein Teil der Reenactors (die in den Reservestreitkräften der US Army dienten) zum aktiven Dienst abkommandiert wurden. Dies stellte die Produzenten des Films vor erhebliche Probleme, fehlten ihnen jetzt ausreichend Darsteller für die Massenszenen. Es wurde versucht diese fehlenden Darsteller durch Computer Generated Imagery (CGI) zu kompensieren. Für die Kinoauswertung wurde der Film um erhebliche Inhalte gekürzt. So fielen unter anderem die Schlacht am Antietam und eine Nebenhandlung, die sich mit dem Lincoln-Attentäter John Wilkes Booth beschäftigt, der Schere zum Opfer. Die vollständige Fassung des Films war für eine DVD-Auswertung vorgesehen, wurde jedoch auf Grund des schlechten Abschneidens des Films an den US-Kinokassen zunächst auf Eis gelegt. Der vollständige Film als \"Director’s Cut\" ist im April 2011 in den USA auf DVD und Blu-Ray, im Mai 2011 in Deutschland auf Blu-Ray veröffentlicht worden. Der Film spielte bei einem Budget von 56 Millionen US-Dollar etwa 13 Millionen Dollar an den Kinokassen ein. Der Film erschien in Deutschland direkt auf DVD. Mehrere Darsteller aus dem Film \"Gettysburg\" nahmen ihre Rollen für das Prequel wieder auf (teilweise in Hauptrollen (z. B. Jeff Daniels), teilweise nur als Cameo-Auftritte (z. B. William Morgan Sheppard)). In der deutschen Version des Films wurde bei den Synchronsprechern der Schauspieler, die in beiden Filmen mitspielten, keine Kontinuität zu \"Gettysburg\" gewahrt. Executive Producer Ted Turner und Buchautor Jeff Sharaa haben einen Cameo-Auftritt als konföderierte Offiziere, während der \"The Bonnie Blue Flag\"-Gesangszene des Films. Kleine Rollen haben auch die US-Senatoren George Allen aus Virginia, Robert Byrd aus West Virginia und Phil Gramm aus Texas sowie die Kongressabgeordneten Ed Markey aus Massachusetts und Dana Rohrabacher aus Kalifornien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gods and Generals ist ein Historiendrama über den Amerikanischen Bürgerkrieg nach dem Roman von Jeff Shaara, Sohn von Michael Shaara. Er ist das Prequel zu dem Kriegsfilm Gettysburg aus dem Jahr 1993.", "tgt_summary": "《战地中声》(英语:Gods and Generals)是一部关于南北战争的电影,这部影片是以同名的书(Gods and Generals)作根据。", "id": 988807} {"src_title": "Siquijor", "tgt_title": "錫基霍爾省", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Inselprovinz befindet sich südöstlich der großen Inseln Cebu und Negros und südwestlich von Bohol in der Mindanaosee. Im Süden erstreckt sich schließlich die Insel Mindanao. Laut dem Zensus vom leben Menschen in der sehr bergigen Inselprovinz. Die größten Orte der Insel sind Siquijor (Hauptstadt der Provinz), Larena und Lazi, in denen es auch Häfen mit Verbindungen zu anderen Inseln gibt. Eine befestigte Straße führt rund um die Insel und verbindet die Orte. Die Küstenlinie beträgt etwa 80 km. Die Haupterwerbszweige sind die Landwirtschaft und die Fischerei. Für den relativen Wohlstand der Insel sorgen die vielen im Ausland arbeitenden Siquijondos. Der Tourismus spielt keine große Rolle auf Siquijor, obgleich die Korallenriffe, Palmstrände, Wasserfälle und Höhlen ein großes touristisches Potenzial haben, ebenso wie die historischen Kirchen und alten Häuser.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Siquijor unterteilt sich in 6 eigenständig verwaltete Gemeinden: Die Gemeinden wiederum sind in insgesamt 134 Barangays (Ortsteile) untergliedert. Die Provinz ist zudem einem Kongress Distrikt zugeteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als die Spanier die Insel entdeckten, gaben sie ihr den Namen \"Isla del Fuego\" (Insel des Feuers), da sie beim Vorbeisegeln ein feuriges Licht sahen. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um das Leuchten von unzähligen Glühwürmchen handelte. Der Legende nach existierte die Insel viele Millionen Jahre nur unter Wasser und erhob sich mit donnerndem Getöse und Blitzen aus dem Meer. Als Beweis werden die Fossilien von Schnecken, Muscheln und anderen Unterwasserlebewesen herangezogen, die man in den Bergen findet. Bis zum 17. September 1971 zählte Siquijor zur Provinz Negros Oriental. Seitdem feiern die Bewohner jedes Jahr ihren Unabhängigkeitstag (\"Araw ng Siquijor\").", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Grob unterscheidet man in den Philippinen fünf Klimazonen, Siquijor gehört zur Klimazone 2 (Kurze Trockenzeit von März bis Mai, die Regenzeit von Juni bis Februar ist zwar lang aber nicht sehr intensiv.) Im Allgemeinen ist das Wetter auf Siquijor von September bis Mitte Mai sehr schön. Dezember und Januar ist es nachts kühl und es regnet gelegentlich. Von März bis Ende Mai ist es sehr heiß und es gibt fast keinen Regen mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswertes.", "content": "In der Nähe der Stadt Cantabon ist der höchste Berg Siquijors der 557 m hohe Mount Bandilaan, im angeschlossenen Camp Park führen Trampelpfade durch üppigen Regenwald zu verschiedenen Aussichtspunkten. Der palmengesäumte Paliton Beach, ein paar Kilometer von San Juan, ist einer der schönsten Strände der Insel. In Lazi steht gegenüber der 1884 erbauten St. Isidore Parish Kirche der älteste und größte Konvent des Landes, der St. Isidore Labradore-Konvent. Dieser Kirchenkomplex San Isidro Labrador, steht seit 2006 auf der Vorschlagsliste der Philippinen zur Aufnahme zum Welterbeliste der UNESCO. Und ein paar Kilometer landeinwärts von Lazi liegt in landschaftlich schöner Umgebung der Po-ol Wasserfall, ein sehr schöner Wasserfall mit natürlichem Pool.", "section_level": 1}, {"title": "Tauchen.", "content": "In den letzten Jahren haben immer mehr Taucher und Schnorchler die Unterwasserwelt von Siquijor für sich entdeckt. Die meisten Tauchplätze sind vom Strand aus zu erreichen und bieten die philippinentypische Unterwasserflora und Fauna. Sanft abfallende Korallenriffe und reichlich bewachsene Steilwände prägen die Szenerie rund um Siquijor. Die meisten internationalen Resorts findet man im Süden der Insel, während man im nördlichen Teil meist zweckmäßig eingerichtete Unterkünfte vorfindet. Siquijor wird auch von benachbarten Inseln häufig als eine Tagesausfahrt mit zwei bis drei Tauchgängen angeboten. Die angefahrenen Tauchplätze bei diesen Tagestouren liegen dann meistens im Bereich von Tambisan und Paliton. Wer ein Resort auf der Insel bezieht, hat die Möglichkeit mit einem angemieteten Fahrzeug die Tauchplätze rund um Siquijor zu erkunden. Beim Einstieg vom Strand ist vorsicht geboten, da die Seegraswiesen in flachen Gewässern oft von Seeigeln und Krebsen besiedelt sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Siquijor ist die drittkleinste Provinz der Philippinen und die kleinste der Inselprovinzen in den Visayas und nach Camiguin und Batanes, sowohl in Bezug auf ihre Fläche als auch aufgrund ihrer Einwohnerzahl.", "tgt_summary": "锡基霍尔省(英语:Siquijor)是菲律宾中米沙鄢的一个岛屿省份,首府为与省份同名的锡基霍尔市,西北面与内格罗斯岛和宿雾岛隔海相望,东北面为保和岛,南面隔着保和海与棉兰老岛相望。锡基霍尔省是菲律宾面积第三小的省份,主要语言为宿务语、塔加拉语和英语。经济依靠旅游业。", "id": 1418412} {"src_title": "Ernest Bevin", "tgt_title": "欧内斯特·贝文", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "(1881–1940).", "content": "Bevin wurde 1881 als Sohn eines Landarbeiters und eines Hausmädchens im Somerset geboren. Die Mutter verlor er bereits mit acht Jahren, den Schulbesuch in Crediton brach er bereits mit neun Jahren ab. Seine fehlende Schulbildung holte er später auf autodidaktischem Wege nach. Ab seinem elften Lebensjahr war Bevin darauf angewiesen, arbeiten zu gehen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. So arbeitete er unter anderem als Lastwagenfahrer in Bristol, bevor er sich verstärkt in der britischen Gewerkschaftsbewegung engagierte. 1911 wurde er schließlich zum Sekretär der in England und Wales tätigen Hafenarbeitergewerkschaft Dock, Wharf, Riverside and General Labourers' Union berufen und 1914 wurde er mit der landesweiten Organisation derselben beauftragt. 1922 beteiligte Bevin sich an der Gründung der Transportarbeitergewerkschaft Transport and General Workers' Union (TGWU), die bald zur größten Gewerkschaft in Großbritannien überhaupt werden sollte. Als erster Generalsekretär der TGWU wurde er rasch zu einem der wichtigsten Gewerkschaftsführer des Landes und damit auch zu einer maßgebenden Figur der britischen Politik. Ideologisch verstand sich Bevin zu dieser Zeit als gemäßigter Sozialist: Er lehnte den Kommunismus und die Idee, politische Ziele mit Hilfe von Gewalt durchzusetzen, gleichermaßen ab und setzte stattdessen auf eine Erneuerung des Staates von innen durch Reformen. Ab 1925 war er Mitglied im Generalrat des Trades Union Congress (TUC). 1926 nahm er in führender Position, aber ohne persönliche Begeisterung, am britischen Generalstreik teil. Er gehörte dem pragmatischen Flügel der Gewerkschaftsbewegung an, der daran glaubte, seinen Mitgliedern durch direkte Verhandlungen unter Androhung von Streikmaßnahmen als Ultima ratio materielle Gewinne zu verschaffen. Obwohl Bevin von ihrer Gründung an Mitglied der Labour Party und später auch Angehöriger ihrer Unterhausfraktion war, besaß er nur geringes Vertrauen in das parlamentarische System. Sein Verhältnis zum ersten Labour-Premier Ramsay MacDonald war denkbar schlecht und die Beziehung verschlechterte sich noch weiter, als MacDonald 1931 eine Zweck-Allianz mit den Konservativen einging. In den 1930er Jahren, als die Labour Party innerlich gespalten und politisch geschwächt war, fand Bevin sich zu einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit mit den konservativen Regierungen von Baldwin und Chamberlain bereit. Zur selben Zeit begann er, sich intensiv mit außenpolitischen Fragen zu befassen. Als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus lehnte er die Appeasement-Politik Chamberlains gegenüber Deutschland nachdrücklich ab. Bevins scharfe Attacken gegen die pazifistischen Kreise innerhalb der Labour Party führten 1935 zum Rücktritt von George Lansbury als Parteiführer, an dessen Stelle Clement Attlee als neuer Parteivorsitzender trat.", "section_level": 2}, {"title": "Minister im Kriegskabinett Churchill (1940–1945).", "content": "Anfang Oktober 1940 ernannte Winston Churchill Bevin zum \"Minister für Arbeit und Wehrdienst\" in seiner Kriegsregierung, er war zugleich Mitglied des inneren Kriegskabinetts. Infolge des Emergency Powers (Defence) Act (1939) konnte Bevin aus dieser Position die staatliche Lenkung großer Teile der britischen Wirtschaft organisieren, unter anderem durch die Umverteilung von Arbeitskräften. Während dieser Zeit war Bevin verantwortlich für die Abzweigung von 48.000 Zwangsverpflichteten vom Militärdienst in die Montanindustrie. Diese Arbeiter wurden als Bevin Boys bekannt. Kurz nach seiner Ernennung zum Arbeitsminister wurde Bevin ohne Gegenbewerber für einen Londoner Wahlbezirk ins Unterhaus gewählt. Bevin blieb Arbeitsminister, bis die Labour-Politiker die Koalitionsregierung 1945 verließen.", "section_level": 2}, {"title": "Minister in der Regierung Attlee (1945–1951).", "content": "Nach dem Sieg der Labour Party in den Unterhauswahlen vom Sommer 1945 wurde Bevin vom neuen Premierminister Clement Attlee zum Außenminister in der neuen Regierung berufen. Das Amt des Schatzkanzlers (Chancellor of the Exchequer = Finanzminister), für das Attlee ursprünglich Bevin ins Auge gefasst hatte, wurde stattdessen an Hugh Dalton übertragen. Noch im Juli 1945, kurz nach dem Wahlsieg der Labour Party, reiste Bevin gemeinsam mit Attlee nach Potsdam, um dort die Plätze von Churchill und Eden als britische Vertreter bei der Potsdamer Konferenz einzunehmen, auf der die drei führenden Siegermächte des Zweiten Weltkrieges sich über ihre Politik gegenüber dem besiegten und besetzten Deutschland einigten. Als Außenminister befürwortete Bevin, der als „Arbeiterführer“ keine emotionale Bindung zum britischen Kolonialreich („British Empire“) empfand, eine rasche Entlassung Indiens und der anderen überseeischen Besitzungen Großbritanniens in die Unabhängigkeit. Zu der Gleichgültigkeit, mit der Bevin die Auflösung des Empires betrachtete, trug insbesondere seine Auffassung bei, dass dieses ohnehin immer nur dem reichen Teil der britischen Bevölkerung (darunter den Herzögen und Baronen) genutzt habe, während die Arbeiterklasse von den Profiten des Empires ausgeschlossen geblieben sei. Mit Blick auf den sich anbahnenden Kalten Krieg zwischen Ost und West trat Bevin trotz seines sozialistischen Hintergrundes als überzeugter Antikommunist hervor. Zur Institutionalisierung des westlichen Blocksystems trug er insoweit entscheidend bei, als er maßgeblichen Anteil an der Schaffung von zwei Schlüsselinstrumenten hatte, mit denen die Sanierung und organisatorische Strukturgebung des westlichen Systems verwirklicht wurde: Bei der Gründung deutscher Länder im Gebiet der britischen Besatzungszone sorgte er dafür, dass 1946 aus dem Nordteil des Rheinlandes und aus Westfalen Nordrhein-Westfalen mit der Hauptstadt Düsseldorf gebildet wurde, um das für den Wiederaufbau Europas bedeutende Industriegebiet an Rhein und Ruhr ungeteilt dort einfügen zu können. Obwohl viele Parteikollegen – darunter Richard Stafford Cripps – eine Premierministerschaft Bevins anstelle von Attlee befürworteten, erhob Bevin niemals Ansprüche auf diesen Posten. 1945 setzte er sich für eine parlamentarische Versammlung in der zu gründenden UNO ein, deren Mitglieder direkt von den Bürgern der Mitgliedsländer gewählt werden sollten. 1946 trat Bevin dafür ein, das Protektorat Britisch-Somaliland und die Gebiete Italienisch-Somaliland und Ost-Äthiopien/Ogaden, die seit 1941 von Großbritannien verwaltet wurden, weiterhin geeint zu lassen und gemeinsam zum Treuhandgebiet zu machen. Dieser „Bevin-Plan“ fand bei den anderen Großmächten keine Unterstützung, brachte Bevin jedoch hohes Ansehen bei Somali-Nationalisten, welche die Einigung aller Somali in einem Groß-Somalia anstrebten. Ebenso fiel der 1949 entwickelte Bevin-Sforza-Plan über die Zukunft der ehemaligen italienischen Kolonie Libyen durch. Er lehnte die Forderung der zionistischen Bewegung ab, das Weißbuch von 1939 zu annullieren, dessen Bestimmungen die jüdische Einwanderung in Palästina verhinderten. Ebenso lehnte er die Teilungsvorschläge für Palästina ab und stand der Bildung eines jüdischen Staates Israel ablehnend gegenüber. Hauptmotiv für ihn war der Gedanke, dass ein zu schnelles Nachgeben Großbritanniens das britische Ansehen in der arabischen Welt beschädigen und außerdem den Eindruck erwecken würde, dass Großbritannien vor den Anschlägen, die einige extreme zionistische Gruppen zu dieser Zeit gegen britische Einrichtungen in Palästina verübten, kapituliere. Letztendlich gab die britische Regierung dem Druck der internationalen Meinung und dem Einfluss der USA nach und verwies das Problem an die Vereinten Nationen, die Ende 1947 den UN-Teilungsplan für Palästina beschlossen und so die Grundlage für die Gründung des Staates Israel legten. Bevin musste sich auch mit den großen Zahlungsproblemen befassen, die der britische Staatshaushalt seit Kriegsende hatte. Eine 1945 von den USA empfangene Anleihe von 3,75 Milliarden Dollar verbrauchte sich doppelt so schnell wie geplant; Anfang 1947 bot das Vereinigte Königreich seinen letzten verbliebenen Auslandsbesitz (Eisenbahnen in Argentinien) zum Kauf an. Im März 1951 wurde Bevin trotz seiner angeschlagenen Gesundheit zum Lordsiegelbewahrer ernannt. Er starb am 14. April 1951. Seine Asche wurde in der Westminster Abbey in London beigesetzt; das Grab Bevins befindet sich neben dem Clement Attlees. Ihm zu Ehren ist der Bevin-Gletscher in der Antarktis benannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ernest Bevin (* 9. März 1881 in Winsford, Somerset; † 14. April 1951 in London) war ein britischer Gewerkschaftsführer und Politiker (Labour Party). Er war Arbeitsminister von 1940 bis 1945 und Außenminister von 1945 bis 1951.", "tgt_summary": "欧内斯特·贝文(英语:Ernest Bevin 1881年-3月9日-1951年-4月14日)英国政治家、工会领袖、工党政治家。他创建运输和杂务工工会并自1922年至1940年担任其总书记。1940年,贝文在丘吉尔战时内阁中担任劳工和国民事务大臣。二战后,贝文在工党内阁中任外交大臣(1945~1951),参与了战后欧洲经济复兴和北大西洋公约组织的建立。", "id": 598308} {"src_title": "Mike Huckabee", "tgt_title": "麥克·赫卡比", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Mike Huckabee wurde in Hope (Arkansas) geboren. Sein Vater arbeitete als Feuerwehrmann und Mechaniker, seine Mutter als Angestellte für ein Ölunternehmen. Huckabee hat eine ältere Schwester. 1972 wurde ihm die Führungsposition des Jugendprogramms Boys/Girls State in Arkansas übertragen, und er wurde Präsident seiner High School. Am 25. Mai 1974 heiratete er Janet McCain. Mit ihr hat er drei mittlerweile erwachsene Kinder, zwei Söhne und eine Tochter. Seine Tochter Sarah Huckabee Sanders war von Juli 2017 bis Ende Juni 2019 Pressesprecherin des Weißen Hauses.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung zum Pastor.", "content": "Huckabee schloss das Studium zum Bachelor of Arts in Religion an der Ouachita Baptist University mit magna cum laude nach zweieinhalb Jahren 1975 ab. Danach wechselte er zu einem Theologischen Seminar der Southern Baptist Convention (\"SBC\") in Fort Worth, Texas. Das dortige Studium brach er nach einem Jahr ab. Huckabee war Pastor in SBC-Kirchen in Arkadelphia, Texarkana (Arkansas) und Pine Bluff, Arkansas. Von 1989 bis 1991 war er Präsident der \"Arkansas Baptist State Convention\". Er war auch als Präsident bei einem religiös orientierten Fernsehsender tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe politische Betätigungen.", "content": "1992 versuchte Huckabee erstmals, sich für den Senat der Vereinigten Staaten zu bewerben, scheiterte jedoch gegen den demokratischen Amtsinhaber Dale Bumpers mit 40:60 Prozent. Bei denselben Wahlen wurde Bill Clinton, bis dahin Gouverneur von Arkansas, zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, was dazu führte, dass der Demokrat Jim Guy Tucker neuer Gouverneur wurde. Am 27. Juli 1993 wurde Huckabee daraufhin mit einer knappen Mehrheit in einer Nachwahl zum neuen Vizegouverneur gewählt. Bei erneuten Wahlen am 8. November 1994 konnte er sich mit 59 % gegen den abgeschlagenen Demokraten Charlie Cole Chaffin durchsetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur von Arkansas.", "content": "1996 versuchte Huckabee zunächst, sich erneut für den US-Senat zu bewerben. Als jedoch im Mai desselben Jahres bekannt wurde, dass der damalige demokratische Gouverneur Jim Guy Tucker infolge des Whitewater-Skandals zurücktreten wolle, wurde Huckabee am 15. Juli zum Gouverneur von Arkansas ernannt. Huckabee, der einer der bislang lediglich drei republikanischen Gouverneure von Arkansas war, gewann 1998 die Gouverneurswahlen mit 60 % der Stimmen; 2002 wurde er mit 53 % wiedergewählt. Ebenfalls 2002 bewarb sich seine Frau Janet als Secretary of State, kam aber nur auf 38 % Stimmenanteil. Im Jahr 2003 wurde bei Huckabee Diabetes Typ 2 festgestellt, woraufhin er über 45 Kilogramm abnahm, indem er unter anderem mehrere Marathonläufe beendete (z. B. \"Little-Rock-Marathon\", Little Rock, Arkansas: 4:38:31 Std.). Im November 2005 schaffte er es im Magazin Time auf die Liste der fünf besten US-Gouverneure und wurde Vorsitzender der National Governors Association. Als Huckabee im 9. Januar 2007 das Amt niederlegen musste, da er nach der Beendigung zweier Amtszeiten nicht mehr erneut kandidieren durfte, hatte er die drittlängste Amtszeit nach den demokratischen Gouverneuren Orval Faubus und Bill Clinton inne.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaftskandidatur 2008.", "content": "Am 27. Januar 2007 bekannte Mike Huckabee Interesse an einer Kandidatur bei den US-Präsidentschaftswahlen. Der Republikaner beantragte die Gründung eines Förderausschusses, mit dem er Spenden für seinen Wahlkampf sammeln könne. Auf Grund akuten Geldmangels führte Huckabee einen extrem sparsamen Wahlkampf, seine Unterstützer betätigten sich vor allem ehrenamtlich und es wurde großen Wert auf Mund-zu-Mund-Propaganda gelegt. Daher nutzte Huckabee als einziger Kandidat auch Auftritte bei der US Comedyshow The Colbert Report, um seine überregionale Bekanntheit zu steigern und sich als Alternative zu den etablierten republikanischen Kandidaten zu präsentieren. Einer der bekanntesten Anhänger Huckabees war der Schauspieler Chuck Norris, der ihn aktiv in seinem Wahlkampf unterstützte. Zunächst wurde Huckabee als Außenseiter im Kampf um die republikanische Nominierung betrachtet, eine am 28. November 2007 von \"Rasmussen Reports\" veröffentlichte Umfrage zeigte jedoch, dass er im Bundesstaat Iowa mit 28 % vor Mitt Romney lag, der auf 25 % kam. Ende 2007 hatte Romney, dessen Wahlkampfausgaben alleine in Iowa diejenigen Huckabees um das 20fache übersteigen, immer noch 25 %, während sich Huckabee auf 38 % steigern konnte. Bei den Vorwahlen für die Präsidentschaftswahlen in Iowa am 3. Januar 2008 konnte Huckabee mit 35342 Stimmen (34 %) den Sieg für sich verbuchen. Nach den als unwichtig angesehenen Vorwahlen in Wyoming wurde er jedoch von Mitt Romney überholt. In New Hampshire belegte Huckabee den dritten Platz und verlor auch in Michigan, Nevada, South Carolina und Florida. Am Super Tuesday entschied er fünf Staaten für sich, am 9. Februar 2008 konnte er in zwei Staaten gewinnen (Louisiana (Primary), Kansas (Caucus).) Eine weitere Vorwahl am 9. Februar 2008 verlor er nach zweifelhaftem Abbruch der Auszählung knapp (Washington (Caucus)), ebenso die Vorwahlen am 12. Februar 2008 in Virginia, Maryland und Washington, D.C. sowie am 4. März in Texas, Ohio und anderen Staaten. Dadurch konnte er die Nominierung nicht mehr gewinnen. Inhaltlich versucht Huckabee sowohl den evangelikalen als auch den progressiven Flügel der republikanischen Wähler anzusprechen. Mehrmals kritisierte er Präsident George W. Bush, dessen Außenpolitik er unter anderem als \"„arrogant und einzelgängerisch“\" bezeichnete. \"Hauptartikel\": Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2008 und Vorwahlergebnisse der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2008 Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2012 wurde Huckabee erneut als aussichtsreicher Kandidat für die republikanische Nominierung gehandelt. Am 14. Mai 2011 erklärte er jedoch, sich nicht ein weiteres Mal um das Amt bewerben zu wollen. Von 2008 bis 2014 war er unter anderem als Fernsehmoderator beim Fox News Channel tätig. Im Januar 2015 beendete er seine Tätigkeit bei Fox News und bekundete sein Interesse an einer Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2016.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaftskandidatur 2016.", "content": "Am 5. Mai 2015 erklärte Huckabee in seiner Heimatstadt Hope, Arkansas seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten und seine Teilnahme an der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2016. Er nahm an den Debatten der Republikanischen Partei am 6. August 2015 in Cleveland und am 16. September 2015 in Simi Valley teil. Nach seinem schlechten Abschneiden bei den Caucuses in Iowa gab er am 2. Februar das Ende seiner Kandidatur bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Als baptistisch geprägter Südstaaten-Republikaner vertritt Huckabee Positionen, die im politischen System der USA gesellschaftlichen Konservativismus widerspiegeln. Er ist ein Gegner der gleichgeschlechtlichen Ehe sowie der eingetragenen Partnerschaft, da er gleichgeschlechtliche Partnerschaften aus einem religiösen Motiv heraus als Sünde betrachtet und ablehnt, vergleichbar mit Lügen oder Stehlen. 1992 setzte sich Huckabee für eine Isolierung von AIDS-Patienten ein. Der Associated Press sagte er: Huckabee setzte sich gegen Erhöhung des Budgets für die AIDS/HIV-Forschung ein und sagte, dass doch Hollywood-Berühmtheiten etwas spenden könnten. Huckabee ist gegen Schwangerschaftsabbrüche sowie gegen strengere Waffengesetze, Befürworter der Todesstrafe und unterstützt die Forderung, die Lehren des Kreationismus und des Intelligent Design in Schulen gleichberechtigt neben der Evolutionstheorie unterrichten zu lassen. In der Vergangenheit betonte Huckabee wiederholt, dass er persönlich der geläufigen Sichtweise des Darwinismus „nicht notwendigerweise Glauben schenkt“. Huckabee ist einer der führenden Vertreter des Christlichen Zionismus. Er glaubt, dass Palästina den Juden durch Gott gegeben worden sei und dass die Juden ein gottgegebenes Recht hätten, dieses Land von den Palästinensern zu fordern. Dem Jewish Russian Telegraph gab er ein Interview, in dem er Folgendes sagte: Im August 2008 besuchte er zusammen mit dem Verbindungsmann Dov Hikind Israel und war dort Gast der Organisation \"Ateret Cohanim\". Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr Juden im muslimischen Viertel des israelisch annektierten Ost-Jerusalem anzusiedeln. Huckabee sagte, dass er den Arabern ja nicht das Recht, irgendwo zu leben, abspreche, aber das müsse ja nicht in Jerusalem sein. Eine Teilung Jerusalems nannte er unvorstellbar.\" Im August 2009 traf sich Huckabee mit israelischen Siedlern und sprach mit ihnen über ein umstrittenes Siedlungsprojekt in den von Israel seit 1967 besetzten Gebieten. Anlässlich dieses Gespräches sagte er, dass es ihn beunruhige, dass es Menschen gäbe, die den Siedlern vorschreiben wollten, wo sie zu siedeln haben. Er sprach sich für die Entlassung des israelischen Spions Jonathan Pollard aus, der in den USA eine lebenslange Haft verbüßt. Huckabee unterstützt den Irakkrieg, die 2007 verkündete Aufstockung der Truppen, ist jedoch gegen die Beibehaltung des umstrittenen Gefangenenlagers Guantanamo. Er betont, dass es sich bei dem sogenannten Krieg gegen den Terror aus seiner Sicht um einen Krieg gegen den „Islamfaschismus“ handelt und dass dieser Krieg ein theokratischer Krieg ist. Huckabee empfiehlt die Einstellung von Gastarbeitern aus Mexiko in der Landwirtschaft, sprach sich aber gegen die McCain-Kennedy-Gesetzesvorlage für eine liberalere Einwanderungspolitik aus und sieht den Schutz der Grenzen als wichtigste Aufgabe der US-Politik an. Eine Militarisierung der Grenze zu Mexiko lehnt er jedoch ab. In einem CBS-Interview während des Wahlkampfes in Iowa erklärte er, dass er vorhabe, sich verstärkt ethnischen Minderheiten, Gewerkschaftern und anderen traditionell demokratischen Gruppen zuzuwenden: „Wenn die Republikaner keine Wählermehrheiten bekommen und keine Wählerstimmen, die wir normalerweise nicht bekommen, wird Hillary Clinton die nächste Präsidentin sein.“ In wirtschaftlichen und sozialen Fragen gilt Huckabee dagegen als eher gemäßigt bzw. als widersprüchlich. Einerseits tritt er für niedrigere Steuern ein, andererseits erhöhte er in seiner Amtszeit als Gouverneur die Staatsausgaben und die Personalausstattung des Staates. Während er einerseits für höhere Steuern für Besserverdienende und Steuerfreiheit für Geringverdiener eintritt, unterstützt er gleichzeitig den so genannten FairTax Act, der das bisherige System aus diversen Bundessteuern/-abgaben (insbesondere Einkommensteuer und Payroll-tax) durch eine nationale Mehrwertsteuer ersetzen und damit die Steuerprogression weitgehend abschaffen würde. Nach der Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch WikiLeaks forderte er im November 2010 die Todesstrafe für „die Person, die diplomatische Dokumente an WikiLeaks durchsickern ließ“. Im Prozess gegen Chelsea Manning hatte die Militärstaatsanwaltschaft jedoch bereits 2011 erklärt, dass sie nicht die Höchststrafe fordern würde. Im Anschluss an das Massaker an der Grundschule Sandy Hook sagte Huckabee, dass man sich nicht wundern solle, wenn man Gott aus den Schulen verbannen würde. In einem Radiointerview mit dem Radiomoderator Jan Mickelson, der die Wiedereinführung der Sklaverei befürwortete, setzte sich Huckabee für die Wiedereinführung der Sklaverei bei verurteilten Straftätern ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Dale „Mike“ Huckabee [] (* 24. August 1955 in Hope, Arkansas) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei und war von 1996 bis 2007 Gouverneur von Arkansas. Er war ein Kandidat der Republikanischen Partei im Kampf um die Nominierung für die US-Präsidentschaftswahl 2008, konnte sich jedoch gegen John McCain nicht durchsetzen. Zur Wahl 2016 unternahm er einen zweiten Versuch, für seine Partei anzutreten, unterstützte aber nach einigen Monaten Donald Trump. Darüber hinaus ist er Autor mehrerer Bücher sowie ehemaliger Pastor der Southern Baptist Convention.", "tgt_summary": "迈克尔·戴尔·赫卡比(英语:Michael Dale Huckabee,1955年-8月24日),前阿肯色州州长(1996-2007),担任长达11年。", "id": 1690053} {"src_title": "U-571", "tgt_title": "U-571 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Frühjahr 1942 greift das deutsche U-Boot U-571 im Atlantik ein alliiertes Frachtschiff an, bevor es von einem alliierten Kriegsschiff entdeckt und mit Wasserbomben bekämpft wird. Das U-Boot wird dabei beschädigt, und auch der Leitende Ingenieur sowie das übrige technische Personal kommen dabei um. So treibt das Boot manövrierunfähig und funkt verschlüsselt um Hilfe. Die Amerikaner hören das Signal ab; obwohl sie es wegen der Verschlüsselung nicht verstehen, vermuten sie anhand von Einpeilung und zuletzt gemeldeter Position, dass U-571 manövrierunfähig ist, zumal laut Informationen der Résistance ein Versorgungs-U-Boot den Kriegshafen von Lorient verlassen hat, um es zu retten. Die US Navy entsendet daraufhin ihr eilig als deutsches Versorgungs-U-Boot getarntes S-33, um U-571 zu entern und die an Bord befindliche Enigma-Verschlüsselungsmaschine zu erbeuten. Major Coonan und ein weiterer Mitarbeiter des Office of Naval Intelligence sollen dabei vom Ersten Offizier Tyler, dem Chief des Boots und einigen Seeleuten unterstützt werden. Beim Enterversuch werden die in Kriegsmarine-Uniformen verkleideten Amerikaner zwar von den Deutschen erkannt, können aber trotz einiger Verluste U-571 übernehmen und die Enigma sichern. Die deutschen Gefangenen werden auf S-33 gebracht. Inzwischen ist allerdings das echte deutsche Versorgungs-U-Boot eingetroffen: Es torpediert S-33 und versenkt es. Die US-Seeleute können mit U-571 abtauchen und das Versorgungs-U-Boot mit Torpedos versenken. An der Wasseroberfläche suchen sie nach Überlebenden und nehmen den afroamerikanischen Kochsmaat Carson und den deutschen Kommandanten von U-571 auf, der sich aber nicht als solcher zu erkennen gibt. Mit eigentlich zu geringer Besatzung versuchen sie, England zu erreichen. Obwohl mit der Technik nicht vertraut, gelingt es dem technisch erfahrenen US-Maschinisten Clemens, den Schiffsdiesel zu reparieren. Als sie auf einen deutschen Zerstörer treffen, verkennt dieser zunächst die Situation. Es gelingt ihnen durch einen gezielten Schuss mit der Bordkanone, den Funkraum des Zerstörers außer Gefecht zu setzen und so dessen Funkverkehr nach Deutschland zu unterbinden. Mit einem gewagten Tauchmanöver unter dem Zerstörer hindurch gelingt zunächst die Flucht. Der deutsche Kapitän wird bei einem Sabotageakt ertappt und tötet einen Soldaten. Der Zerstörer wirft Wasserbomben. U-571 stößt über die Torpedorohre Ladung, Öl und den Toten ab, um so vorzutäuschen, dass das U-Boot zerstört sei. Die List scheint zu gelingen, doch dann morst der gefesselte deutsche Kommandant dem Zerstörer mittels Klopfen an die U-Boot-Wand die Position. Er wird erschlagen. U-571 muss schwer beschädigt auftauchen, kann aber mit seinem letzten Torpedo den Zerstörer versenken. Die Überlebenden steigen mit der erbeuteten Enigma-Maschine aus dem sinkenden U-Boot in ein Schlauchboot und werden später von einem Catalina-Flugboot gerettet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt in den USA allgemein gute Kritiken. Rotten Tomatoes wertete 78 von 115 Rezensionen als positiv (68 %) und fasste diese dahingehend zusammen, dass exzellente Filmtechnik und ein interessanter Plot begleitet von einer begabten Besetzung und Crew den Film zu einem spannenden Thriller mache. Der Film war auch kommerziell ein Erfolg. In Deutschland und Großbritannien fielen die Kritiken eindeutig negativer aus. Im oft gezogenen Vergleich zu \"Das Boot\" schnitt U-571 fast durchweg deutlich schlechter ab. Häufig wurde bemängelt, dass versucht worden sei, den stilbildenden Klassiker des Genres zu kopieren – mit dem Unterschied, dass die Helden zur Befriedigung der patriotischen Gefühle des heimischen Hauptmarktes Amerikaner seien. Die historische Darstellung wurde oft als völlig unrealistisch beschrieben, auch wenn der Film von Seiten der Dramaturgie und Ton durchaus seine Stärken habe. Die Rhein-Zeitung schrieb: Das Online-Filmmagazin Filmstarts urteilt: The Guardian bemängelte die zweitklassige und rein amerikanische Besetzung mit Matthew McConaughey, Harvey Keitel, Jon Bon Jovi und anderen und bezeichnete den Film als Entweihung des Andenkens der Royal-Navy-Angehörigen, die in der geschichtlichen Wirklichkeit die erste Enigma-Maschine von einem deutschen U-Boot erbeutet hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "Die Handlung des Films ist weitgehend fiktiv: So wurde das echte U 571 1944 westlich von Irland von einem Sunderland-Flugboot versenkt. Mit der Erschießung alliierter Schiffbrüchiger hatte es nichts zu tun, dies erfolgte durch U 247 und U 852. Der einzige Typ eines Versorgungs-U-Bootes der Kriegsmarine war U-Boot-Klasse XIV und hatte keine Torpedorohre. USS S-33 diente während des ganzen Krieges im Pazifik. Real war jedoch das Bemühen der Alliierten, die geheimen deutschen Verschlüsselungsmaschinen zu erbeuten: Im Abspann des Films werden die historischen Akteure des Kampfes um die Enigma gewürdigt. David Balme, der als Offizier der Royal Navy das Enterkommando anführte, das damals U 110 aufbrachte, war in die Produktion des Films eingebunden. Er bezeichnete \"U-571\" als großartigen Film und räumte ein, dass er ohne Amerikanisierung der Handlung nicht finanzierbar gewesen wäre.", "section_level": 1}], "src_summary": "U-571 ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm aus dem Jahr 2000, der von der (fiktiven) Erbeutung der geheimen Verschlüsselungsmaschine \"Enigma\" an Bord eines deutschen U-Bootes durch die US Navy während des Zweiten Weltkriegs handelt. Der Film erhielt 2001 den Oscar für den besten Tonschnitt.", "tgt_summary": "《U-571》是由乔纳森·默斯托导演,马修·麦康纳、哈维·凯特尔、琼·邦·乔飞、比尔·派斯顿、汤玛斯·柯瑞奇曼、 杰克·诺斯沃迪、威尔·埃斯蒂斯、 汤姆·盖里主演,于2000年上映的二战战争片,讲述一艘美国潜艇拦截一艘德国潜艇,并在母舰被毁的情况下,利用严重损坏的敌舰,带着舰上截获的恩尼格玛密码机,突出敌占区的故事。", "id": 1004218} {"src_title": "Subaru Impreza", "tgt_title": "速霸陸Impreza", "src_document": [{"title": "Impreza (GC/GF/GFC, 1992–2000).", "content": "GC und GF sind die jeweiligen Buchstabenkombinationen, die in den zwei Fahrzeug-Identifizierungsnummern der Impreza-Plattformen verwendet wurden. GC bezog sich auf die viertürige Limousine (\"Sedan\") und das GFC ab 1995 erhältliche Coupé. Mit GF wurden die fünftürigen Kombinationskraftwagen (\"Wagon\") gekennzeichnet. Die FIN des Impreza im Überblick:", "section_level": 1}, {"title": "Version I (1992–1995).", "content": "Die Fertigung des Impreza begann Ende Oktober 1992 in Japan, am 2. November startete der Verkauf. Der Impreza war von Beginn an in zwölf verschiedenen Versionen erhältlich. Die verschiedenen Modelle wurden in drei Gruppen eingeteilt. Der \"Sedan\"(セダン) (viertürige Limousine), in den Versionen \"HX-Edition S\" (HXエディションS), \"HX\", \"CS\", \"CF\" und \"CX\", der \"Wagon\"(ワゴン) (fünftüriger Kombi), in den Versionen \"HX-Edition S\" (HXエディションS), \"HX\", \"HX Luftfederung\" (HXエアサス), \"CX\" und \"CS\". Der Sedan und der Wagon waren mit 1,6- und 1,8-l-Boxermotor erhältlich, ähnlich den später in Europa erhältlichen Motoren. Die dritte Gruppe stellte der \"WRX\" dar, den es in den zwei Versionen \"WRX\" und gewichtsreduziert als \"WRX-typeRA\" gab. Die Abkürzung \"RA\" steht für „Race Altered“, was zu Deutsch so viel bedeutet wie „Renn-verändert“. Der Impreza WRX war mit einem 2,0-l-Turbo-Boxermotor ausgestattet. 1993 wurde der Impreza offiziell in Europa vorgestellt. Zum Verkaufsstart gab es zwei wassergekühlte 4-Zylinder-Leichtmetall-Boxermotoren zur Auswahl – einen 1,6-l-Motor mit 66 kW (90 PS) und einen 1,8-l-Motor mit 76 kW (103 PS); darüber hinaus umfasste das Angebot zwei Karosserievarianten: den Subaru Impreza (fünftüriger Kombi) und die Subaru Impreza Limousine (viertürige Limousine). Der kleinere Motor entwickelte ein Drehmoment von 128 Nm, der 1,8-l-Motor 147 Nm, die Beschleunigung variierte zwischen 11,4 und 14 Sekunden, je nach Ausstattung und Modell. Die Bereifung war bei allen Modellen gleich, es kamen 175/70er-Reifen auf 14′′-Felgen zum Einsatz. Auch damals musste bereits bleifreies Super-Benzin getankt werden, der Verbrauch wurde von Subaru zwischen 6,4 und 11,1 Litern angegeben, abhängig von Geschwindigkeit, Ausstattung und Modell. Servo-Lenkung und innen belüftete Scheibenbremsen vorn waren bei allen Modellvarianten serienmäßig. Der Impreza konnte in zwei verschiedenen Grundlackierungen und mit vier optionalen Sonderlackierungen geliefert werden. Die Grundlacke umfassten \"Arcticweiß\" (Farb-Nr. 30) und \"Tornadorot\" (Farb-Nr. 36). Die nur gegen Aufpreis erhältlichen Sonderlackierungen umfassten \"Islandgrün (Metallic)\" (Farb-Nr. 07; nicht für den Impreza 1.6 LX erhältlich), \"Azurgrün (Metallic)\" (Farb-Nr. 41), \"Gletscherblau (Metallic)\" (Farb-Nr. 68) und \"Kirschrot (Perl-Effekt)\" (Farb-Nr. 09; nicht für den Impreza 1.6 LX erhältlich). In Japan wurde am 3. Juli 1993 der \"Impreza 2WD 1.6 CS Sperrdifferential\" (2WD 1.6 CSリミテッド), (erstmals serienmäßig mit einer Klimaanlage ausgestattet) vorgestellt. Nach dem WRC-Debüt im August des gleichen Jahres stieg die Nachfrage nach den WRX-Modellen stark an, am 9. Oktober 1993 kündigte Subaru deshalb mit dem \"Impreza Wagon WRX\" eine weitere WRX-Modellvariante an, die erste WRX-Wagon-Variante. Ausgestattet mit einem 162 kW (220 PS) leistenden 2,0-l-Turbo-Boxermotor und wahlweise mit manuellem 5-Gang- oder automatischem 4-Stufen-Getriebe mit 205/55er-Reifen auf 15′′-Leichtmetall-Felgen erhältlich, war er in vier verschiedenen Farben erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "WRX STI.", "content": "Am 20. Januar 1994 begann in Japan der Verkauf der ersten \"Impreza-WRX-STI\"-Modelle, sie wurden als Limousine und als Kombi angeboten. Grundlage für den WRX STI (oft auch \"Impreza WRX STI Version I\" genannt, offiziell hatte er jedoch keine Versionsnummer) bildete der bereits seit längerem erhältliche Impreza WRX. Im März pendelte sich die Produktion der STI-Modelle bei etwa hundert Stück pro Monat ein. Der WRX STI war mit einem 184 kW (250 PS) und 309 Nm Drehmoment starken 2,0-l-Turbo-Boxermotor bei einem Gewicht von 1230 kg ausgestattet. Er war eines der ersten Autos von Subaru, das mit dem „Driver’s Control Centre Differential“ (DCCD) ausgestattet wurde. Dieses spezielle Mitteldifferential ermöglicht dem Fahrer zu entscheiden, ob er die Justierung des Differentials dem Computer überlässt oder die Einstellungen manuell wählt. Mit einem drehbaren Regler in der Mittelkonsole kann er die Kraftverteilung zwischen Hinter- und Vorderachse des Allradantriebes verändern und somit maßgeblichen Einfluss auf das Straßenverhalten des Fahrzeuges nehmen. Mit der Einführung dieser Technik zielte Subaru wieder auf ambitionierte Rallyefahrer. Äußerlich unterschied er sich von den leistungsschwächeren Ausführungen durch einen riesigen Heckspoiler, große Nebelscheinwerfer und spezielle Felgen. Ein weiteres Merkmal des WRX-STI ist die Tatsache, dass er in Handarbeit hergestellt wurde. Die am Fließband produzierten WRX wurden von den Subaru-Mechanikern aufwendig in eine WRX-STI-Version umgebaut. Ab Version II wurde auch der STI am Fließband produziert. Die Ausstattung des ersten STI war spärlich: keine Lüftung, keine Vorrichtung zum Einbau elektronischer Geräte wie Autoradios oder ähnlichem. Subaru zielte mit dem WRX STI auf kleine Rallye-Teams ab, die die unnötigen Bauteile sowieso entfernt hätten.", "section_level": 3}, {"title": "Sonderversionen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Impreza GT Turbo.", "content": "1994 veröffentlichte Subaru in der Schweiz den \"Impreza GT Turbo\", oft auch \"Impreza GT Turbo Swiss\" genannt, mit 155 kW (210 PS) und 260 Nm Drehmoment. Der Turbolader des \"Schweizer GTs\" war größer als der der folgenden GT-Modelle in Deutschland; die Inneneinrichtung war spartanisch und die Sitze boten nur wenig Seitenhalt. Die Motorhaube war aus Aluminium gefertigt; eindeutiges Erkennungsmerkmal gegenüber den damaligen Serienmodellen waren die Lufteinlässe und die Lufthutze auf der Motorhaube, zudem war der Kühlergrill nicht von Plastikabdeckungen bedeckt. Passend zur Leistung wurde dem GT Turbo ein kleiner Heckflügel spendiert.", "section_level": 4}, {"title": "Impreza „Pirsch“.", "content": "Ebenfalls im Jahr 1994 erschien in Europa das Sondermodell \"Impreza „Pirsch“\", das auf die Anforderungen von Jägern abgestimmt wurde. Der „Pirsch“ war gegenüber den Serienfahrzeugen auf 195 mm höher gesetzt, besaß einen Unterbodenschutz, Frontschutzbügel, Laderaum-Schutzgitter, Schweißwannen, Fußwannen vorne, Schmutzfänger, Stoßfänger-Schutzfolien hinten und das obligatorische Dekor „Pirsch“, des Weiteren waren viele optionale Zubehörteile für Jäger im „Pirsch“-Katalog von Subaru zu finden. Grundlage für den „Pirsch“ bildete ein Impreza 1.8 GL mit einer 5-Gänge-„Dual-Range“-Übersetzung.", "section_level": 4}, {"title": "Version II (1995–1996).", "content": "1995 holte sich Subaru mit Colin McRae den ersten WRC-Titel sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurswertung. Dies hatte auch Auswirkungen auf das Serienangebot. Die Motorenpalette wurde nach oben erweitert, der 1,8-l-Motor wich dem neuen 2,0-l-Boxermotor mit 85 kW (115 PS) und einem Drehmoment von 170 Nm. Als Bereifung kamen 185/70er Reifen mit 14′′-Felgen zum Einsatz. Hinzu kamen minimale Modellpflegemaßnahmen, so verschwanden zum Beispiel die Schutzbleche vor dem Kühlergrill. Zusätzlich neu ab Version II waren die Rückfahrsperre und die neuen Lackierungen, alle Lackierungen waren im Grundpreis enthalten. \"Brillantsilber (Metallic)\" (Farb-Nr. 06) und \"Calypsorot\" (Farb-Nr. 59) waren für alle Modelle lieferbar, für den 1.6 LX waren \"Islandgrün (Metallic)\" (Farb-Nr. 07), \"Kirschrot (Metallic)\" (Farb-Nr. 09), \"Arcticweiß\" (Farb-Nr. 30), \"Karibicblau (Metallic)\" (Farb-Nr. 40) und \"Mintgrün (Metallic)\" (Farb-Nr. 61) nicht verfügbar. Am 7. Januar 1995 stellte Subaru in Japan das erste Impreza Coupé vor, den \"Impreza Retna 200R Coupe\" (jap. リトナ). Das Design entsprach weitgehend dem World-Rallyecar von 1994 und war in drei verschiedenen Motorvarianten erhältlich, mit 1,5-l-, 1,6-l- und 2,0-l-Turbo-Motor. Der 1,5-l-Impreza Retna war nur mit Frontantrieb erhältlich, die beiden anderen Versionen lediglich mit permanentem Allradantrieb. Wahlweise waren alle Modelle mit manueller oder automatischer Schaltung erhältlich.", "section_level": 3}, {"title": "WRX STI.", "content": "Der \"Impreza WRX STI Version II\" war – anders als das Vorgängermodell – ein offizielles Modell von Subaru und die Konzeption und Produktion der Modelle fand ausschließlich durch Subaru Tecnica International statt, die auch für die World-Rallyecars verantwortlich sind. Der \"WRX STI Ver.II\" wurde als Limousine mit einem nun 200 kW (275 PS) starken 2-Liter-4-Zylinder-Turbo-Boxermotor ausgestattet, das Leergewicht betrug 1235 kg. Der \"Sports Wagon WRX STI Ver.II\" leistete 190 kW (260 PS) bei 1270 kg Leergewicht. Eine weitere Modellvariante war der \"WRX type RA STI Ver.II\"; RA bedeutete „race altered“, also rennverändert. Der Unterschied bestand in einem niedrigeren Heckspoiler, dem Entfall von Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern und Radio, einer kürzeren Getriebeübersetzung und einer Lufthutze auf dem Dach. Zudem war er nur in weiß erhältlich. Optional wählbar war die direkte Lenkung, er brachte ein um 35 kg niedrigeres Leergewicht auf die Waage als der \"normale\" WRX STI. Der type RA zielte auf die nationalen privaten Motorsportvereine ab, STI wollte diesen eine solide Grundlage für einen Umbau zu einem Gruppe-N-Wagen bieten.", "section_level": 3}, {"title": "Sonderversionen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "WRX STI Ver.II 555.", "content": "Am 22. August 1995 wurden von STI die neuen \"WRX STI Ver.II\"-Modelle vorgestellt, gleichzeitig wurden auch die \"WRX STI Ver.II 555\"-Modelle eingeführt. Hierbei handelt es sich um einen straßenzugelassenen Nachbau des erfolgreichen World-Rallyecars von STI. Die 555er-Modellvariante war in zwei Versionen erhältlich – als Limousine und als Sports Wagon. Sie konnten lediglich in der Farbe WR Blue Mica mit goldenen BBS-Felgen bestellt werden, optional war es jedoch möglich, die Wagen mit den vom World-Rallyecar bekannten Verzierungen zu bestellen. Eine Limitierung lag nicht vor, doch waren die Wagen nur in Japan erhältlich. Wie der Type RA zielten auch diese Modelle auf nationale private Motorsportvereine ab, jedoch sollten die 555er als Grundlage für Gruppe-A-Wagen dienen.", "section_level": 4}, {"title": "Sports Wagon GRAVEL EX.", "content": "Am 20. Oktober 1995 veröffentlichte Subaru den \"Impreza Sports Wagon GRAVEL EX\" (\"Gravel Express\"); ähnlich dem bereits zuvor veröffentlichten Impreza „Pirsch“ in Deutschland handelte es sich hierbei um eine Geländevariante des Impreza. Das Fahrzeug hat einen höheren Bodenabstand, Frontschutzbügel, Dachrelinge serienmäßig und den Ersatzreifen stets dabei. Die Lackierung in zwei verschiedenen Farben sollte den Unterschied zu den Straßenfahrzeugen weiter verdeutlichen. Der GRAVEL EX war mit einem 162 kW (220 PS) leistenden WRX-2,0-l-Turbo-Boxermotor ausgestattet und profitierte von den Schotterrallye-Erfahrungen der STI-Ingenieure.", "section_level": 4}, {"title": "V-Limited.", "content": "Es gab zwei limitierte Sonderversionen, den \"Impreza WRX V-Limited\" und den \"Impreza WRX STI V-Limited\" (das \"V\" in V-Limited steht für Victory). Dieses Sondermodell gibt es nur, nachdem Subaru einen Fahrer- bzw. einen Konstrukteurs-Titel in der Rallye-WM gewonnen hat. Der WRX war auf 1000 Stück limitiert und nur in den Farben Weiß, Schwarz und WR Blue Mica erhältlich. Der WRX STI war auf 555 Stück limitiert und nur in WR-Blue-Mica-Lackierung erhältlich. Alle V-Limited-Modelle sind durchnummeriert.", "section_level": 4}, {"title": "Version III (1996–1997).", "content": "Am 9. September 1996 stellte Subaru die überarbeitete Version des Impreza vor. Neu am \"Impreza Version III\" war unter anderem der Motor, der auf den in der Rallye-Weltmeisterschaft gemachten Erfahrungen aufbaute. Er wurde mit der Bezeichnung \"BOXER-MASTER 4\" beworben. Diesen neuen Motor gab es als 1,5-, 1,8- sowie 2,0-Liter mit und ohne Turbo. Später gab es nur für den US-amerikanischen Markt noch einen 2,2-Liter-Motor mit einer Leistung von 139 PS/102 kW. Der 2,2-Liter-Motor war erst ab dem Modelljahr 1997 und nur im Coupé erhältlich.", "section_level": 3}, {"title": "WRX STi.", "content": "Mit der Einführung des \"Impreza WRX STi Version III\" gab es einige Änderungen. Unter anderem wurde die Leistung von 275 PS (Version II) auf etwa 300 PS angehoben. Später wurde die Leistung auf 280 PS begrenzt, da im selben Jahr in Japan ein „Gentlemen's Agreement“ – eine nicht verbindliche Vereinbarung unter den japanischen Automobilherstellern – zur Leistungsbeschränkung von Neufahrzeugen vereinbart wurde. Diese Grenze liegt bei 206 kW. Der WRX STI Version III wurde gegenüber dem Vorgänger 25 kg schwerer (nunmehr 1250 kg). Das Fahrzeug war außen von der Serienversion durch einen größeren Heckspoiler sowie goldene BBS-Felgen zu unterscheiden.", "section_level": 3}, {"title": "Sonderversionen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "WRX Type R STi.", "content": "Eine weitere Neuerung, die am 22. Januar 1997 vorgestellt wurde, war das von Subaru auf Basis des WRX STi Version III gebaute Coupé. Dieses Coupé wurde \"Subaru Impreza WRX Type R STi\" genannt und nur auf Bestellung gebaut. Der Type R wurde im Vergleich zur Limousine leichter (1240 kg) und die Karosserie verwindungssteifer. Nur in Japan wurde der Type-R für 2.985.000 Yen verkauft. Ihn gab es in Blue Mica, Weiß und in Gelb, gelbe Type R wurden in Verbindung mit dunklen Felgen als \"Signature\"-Sondermodell verkauft. Das Coupé wurde von Prodrive genutzt, um ein WRC-Fahrzeug aufzubauen. Dies wurde so erfolgreich eingesetzt, dass Subaru im Jahr 1997 sich den Konstrukteurstitel holen konnte.", "section_level": 4}, {"title": "WRX Type RA STi.", "content": "Von beiden WRX-STi-Bauformen – Limousine und Coupé – gab es eine \"WRX Type RA STi\"-Version. Beide Fahrzeuge hatten eine geringere Geräuschdämmung, eine kürzere Getriebeübersetzung kam zum Einsatz, das Getriebegehäuse wurde verstärkt. Ebenso verfügen beide über ein Wassersprühsystem für den Ladeluftkühler, das die Wirkung des Kühlers verstärkt. Die Limousine verfügt außerdem über eine Motorhaube und einen Grill aus Aluminium sowie dünneres Glas. Der Type RA wurde noch verwindungssteifer und wog jetzt nur noch 1190 kg. Es gab von der Limousine noch eine \"WRX Type RA\"-Version, sie unterschied sich durch den fehlenden Heckspoiler, die Doppelrohr-Auspuffanlage sowie die silbernen Fünf-Speichen-Felgen von der WRX-Type-RA-STi-Version (diese hatte goldfarbene Felgen).", "section_level": 4}, {"title": "WRX STi Version III V-Limited.", "content": "Aufgrund des Sieges in der Konstrukteurs-Rallye-WM im Jahr 1996 produzierte Subaru den \"Impreza STI Version III V-Limited\". Diesen gab es als Limousine und als Kombi/Sports Wagon. Beide waren auf jeweils 555 Stück limitiert und kosteten in Japan 2.935.000 Yen für die Limousine beziehungsweise 2.915.000 Yen für den Sports Wagon. Alle Fahrzeuge sind mit einer Produktionsnummern-Plakette (z. B. 300/555) ausgestattet und waren nur in der Farbe Mica Blau erhältlich.", "section_level": 4}, {"title": "Version IV (1997–1998).", "content": "Mit der Version IV präsentierte Subaru 1997 das erste größere Facelift des Impreza der ersten Generation. Der neue Impreza erhielt einen neuen, auffälligeren Kühlergrill, sowie eine komplett überarbeite Frontstoßstange für alle Modelle ohne Turbo. Auch wurde die hintere Stoßstange leicht modifiziert und ab Modelljahr 1998 bekam der Impreza neue Türinnenverkleidungen und ein neues Armaturenbrett.", "section_level": 3}, {"title": "Sonderversionen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Versions IV V-Limited-Modelle.", "content": "Da Subaru Ende des Jahres 1997 sich den Konstrukteurs-Titel in der Rallye-WM erneut holte, wurden weitere V-Limited-Modelle produziert. Diesmal gab es den \"Impreza WRX Type RA STI V-Limited\", \"Impreza WRX Type R V-Limited\" und den \"Impreza WRX Type R STI V-Limited\". Alle Fahrzeuge waren nur in der Farbe \"Blue Mica\" sowie mit goldenen Fünf-Speichen-Felgen erhältlich. Der \"Type RA STI V-Limited\" war wiederum auf 555 Fahrzeuge limitiert. Während der WRX Type R V-Limited auf 1000 Fahrzeuge limitiert war, wurde der WRX Type R STI V-Limited nur im März 1998 geliefert.", "section_level": 4}, {"title": "Impreza Holzer Edition.", "content": "Nachdem Armin Kremer 1998 und 1999 zwei Jahre in Folge mit seinem „Holzer-Rallyeteam“, einem Subaru Werksteam, die deutsche Rallye-Meisterschaft gewann, entschloss sich Subaru, für diesen Erfolg eine kleine Sonderversion aufzulegen. So stellte Subaru exklusiv für den deutschen Markt 450 Fahrzeuge dieser Sonderedition her. 225 Fahrzeuge in \"Calypsorot\", 225 in \"Brillantsilber\". Der sogenannte „Holzer“ war mit dem 2 Liter EJ20-Motor ausgestattet, der 116 PS / 85 kW leistete. Der Wagen hatte einige Veränderungen zum standardmäßigen Impreza, wie z. B. den großen Heckflügel des 99er GTs, Mittelkonsole/Armaturen in Wagenfarbe, einem Spezial-Sportauspuff und eine Eibach-Federn Tieferlegung. Charakteristisch sind jedoch der gekreuzte Kühlergrill und Nebelscheinwerfer, sowie das Holzer Edition-\"Bodykit\".", "section_level": 4}, {"title": "Impreza 22B-STI-Version.", "content": "Der Impreza 22B-STI ist ein Coupé, das als Andenken zum 40. Geburtstag von Subaru und die drei gewonnenen \"FIA World Rallye Championships\" ab dem 16. März 1998 verkauft wurde. Als Studie wurde der 22B bereits 1997 auf der Tokyo Motor Show unter dem Namen \"WRCar-STi\" vorgestellt. Diese Studie hatte bereits den 2,2-l-Motor, jedoch mit einer Leistung von 221 kW (300 PS) und einem Gewicht von 1240 kg. Auffälligstes Merkmal des 22B sind die einzigartige blaue Lackierung sowie die ausgestellten Kotflügel, die vom damaligen WRC-Auto stammten, das Peter Stevens designt hat. Der ebenfalls sehr markante Heckflügel ist bis auf die Höhe voll einstellbar. Der 22B wurde auf 424 Fahrzeuge limitiert. In Japan wurden 400 Stück verkauft, die innerhalb (je nach Quelle) von 30 Minuten bis 24 Stunden verkauft wurden. Später baute Subaru weitere 24 Fahrzeuge, die nur für den Export bestimmt waren. 16 kamen nach Großbritannien (\"22B-STi Type UK\"), fünf Autos nach Australien. Anders als die \"normalen\" Imprezas ist der 22B mit dem EJ22 (2212 cc) ausgestattet. Der Motor leistet wie bei den Serien-Impreza 206 kW, wobei die maximale Motordrehzahl von 8000 auf 7000 min n reduziert wurde. Der 22B hat ein Gesamtgewicht von 1270 kg. Colin McRaes Beifahrer Nicky Grist und David Lapworth von Prodrive bekamen jeweils ein Fahrzeug für ihre Leistungen in der Rallye-WM. Diese drei Fahrzeuge sollen die Chassisnummer 000 tragen. Es wird viel über den Ursprung des Namens \"22B\" diskutiert. Zum einen wird angenommen, dass der Name aus den 2.2 Litern (22) und dem Bilstein-Fahrwerk (B) zusammengesetzt ist, andererseits könnte der Name von \"555\", dem Hauptsponsor des WRC-Teams (ein Zigarettenhersteller), aus dem Hexadezimalwert abgeleitet sein (555 in Hexadezimalschreibweise ist 22B).", "section_level": 4}, {"title": "Version V (1998–1999).", "content": "In Version V erhielt der Impreza nochmal minimale optische Überarbeitungen, am auffälligsten sind jedoch der erneut überarbeitete Kühlergrill (jetzt ein leicht nach vorne stehender Kühlergrill, statt einem \"flachen\") und der größere Heckflügel bei den GT-Modellen.", "section_level": 3}, {"title": "Casa Blanca.", "content": "Im Oktober 1997 stellte Subaru die Retro-Studie \"Impreza Sport Wagon „Casablanca“\" (jap. インプレッサ スポーツワゴン「カサブランカ」) vor; der Wagen basierte auf dem Impreza Version V. Zuerst lediglich als Studie gedacht, begann Subaru aufgrund der hohen Nachfrage nur 14 Monate später am 17. Dezember 1998 in Japan, den Wagen unter einem eigenständigen Branding als „Casa Blanca“ (Modellcode GF-GF2) zu verkaufen. Die Bezeichnung „Impreza Casablanca“ oder „Impreza Casa Blanca“ ist nur im Zusammenhang mit dem Konzeptauto von 1997 korrekt. Die Stückzahl der Fahrzeuge war von Subaru von Beginn an auf 5000 begrenzt. Auffälligste Merkmale waren der Chromkühlergrill sowie die runden Frontscheinwerfer, Blinker sowie die Heckbeleuchtung. Der Casa Blanca wurde nur mit dem 95 PS/70 kW (1493 cm3) leistenden EJ15-Motor sowie Automatikschaltung verkauft. Er war als Limousine oder Kombi erhältlich, die jeweils über Front- oder Allradantrieb verfügten. Als Wagenfarben standen Dark Purple Mica, Royal Blue Mica, Artic Silver Metallic und Grün, ab 1999 ein Champagner-Farbton und Blue Mica zur Auswahl.", "section_level": 3}, {"title": "Version VI (1999–2000).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sonderversionen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Impreza S201-STi-Version.", "content": "Der S201 ist das erste Fahrzeug der so genannten S-Serie von Subaru Tecnica International, die es in einer limitierten Produktion von WRX STi mit serienmäßig mehr als 206 kW Leistung gibt. Der auf lediglich 300 Fahrzeuge limitierte S201 wurde ab dem 3. April 2000 in Japan verkauft. Es ist außerdem bis heute (2008) das einzige Fahrzeug der S-Serie, das mit einem Bodykit ausgerüstet wurde. Dieses Bodykit kam von im Jahr 1999 vorgestellten Studie \"Electra One\". Bis auf einige Kleinigkeiten wurde diese Studie komplett im S201 umgesetzt. Der beim S201 verwendete Heckflügel wurde von der Luftfahrt-Abteilung bei Fuji Heavy Industries entwickelt und war bereits einige Monate vor dem Verkauf des S201 erhältlich. Der S201 wurde nur mit einer Zweiton-Lackierung (Artic Silver Metallic/Dark Grey) sowie mit goldenen Sechs-Speichen-Felgen (17 Zoll) verkauft.", "section_level": 4}, {"title": "Prodrive P1.", "content": "Der P1 (Prodrive One), auch Subaru Impreza P1 genannt, basiert auf dem Impreza WRX STI Type-R Coupé, der 1999 auf der London Motor Show (Earls Court) vorgestellt wurde. Das Auto gab es nur in der Farbe Sonic Blue Mica. Es wurden der komplette Motor, die Elektronik sowie der Katalysator überarbeitet und er leistet wie der Type-R 206 kW/280 PS. Der P1 wiegt 1283 kg und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 248 km/h. Ursprünglich plante Prodrive, zu einem Preis von 31.495 GBP 500 Exemplare zu bauen, letztendlich wurden jedoch über 1000 Fahrzeuge produziert. Im Jahr 2006 stellte Prodrive den Prodrive P2 vor, dieser war als Nachfolger des P1 geplant. Es blieb aber bei nur einem Prototyp.", "section_level": 4}, {"title": "Impreza (GD/GG, 2000–2007).", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "1. GD A–B (2000–2002).", "content": "Mitte 2000 (in Europa Anfang 2001) wurde eine neue Generation eingeführt, die sich vom Vorgängermodell vor allem durch ein vollständig überarbeitetes Chassis unterschied. Es bildete auch die Basis für alle Folgemodelle bis einschließlich zum Produktionsende im Sommer 2007. Auch wurde mit der Einführung der GD-Modelle keine Unterteilung in Versionen mehr vorgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "EU-Ausführung.", "content": "Europäische Kunden erhielten gegenüber dem US-Modell eine stärkere Bremsanlage mit Vier-Kolben-Festsätteln auf der Vorderachse und Zwei-Kolben-Festsätteln auf der Hinterachse. Die Sättel sind dabei vollkommen identisch mit den im GC-8-STI-Modell verwendeten Bremssätteln, werden im GD-A WRX jedoch mit Scheiben im Format 294 mm und 290 mm bestückt. Die hintere Crashbox entfällt gegenüber dem US-Modell. Auch in der EU kommt der Open-Deck-Motor EJ205 mit TD04-Turbolader zum Einsatz. Es wurden folgende WRX-Versionen in Europa angeboten:", "section_level": 3}, {"title": "US-Ausführung.", "content": "Die US-Modelle des Subaru WRX in der GDA-Version unterscheiden sich in mehreren Punkten gegenüber den Modellen des japanischen und europäischen Marktes: So verfügen US-Modelle über größere und wesentlich stabiler gebaute Crashboxen hinter dem vorderen und hinteren Stoßfänger. Bei der Bremsanlage kommen an der Vorderachse Festsättel mit zwei Kolben zum Einsatz, auf der Hinterachse werden Schwimmsättel mit einem Kolben verwendet. Der Motor orientiert sich weitestgehend am EU-Modell. Er basiert auf dem EJ205 Open-Deck mit TD04-Turbolader.", "section_level": 3}, {"title": "JDM-Ausführung.", "content": "Das japanische Modell des Impreza WRX besitzt die gleiche Bremsanlage, wie sie auch im EU-Modell verwendet wird, dafür wurde die vordere Crashbox durch eine Strebe ersetzt, die gegenüber dem klassischen Träger Gewicht spart. Zudem verwenden die japanischen WRX-Modelle einen Semi-Closed-Deck-Motor EJ207, der in den USA und in der EU nur im Impreza WRX STI verbaut wurde. Dieser Motor unterscheidet sich gegenüber dem EJ205 durch einen stabileren Shortblock sowie von 2001 bis Ende 2002 verwendete Schmiedekolben. Ab 2003 wurden im Rahmen des Facelift (GD-B Modell) die Schmiedekolben durch sogenannte Hypercast-Kolben ersetzt. Als Turbolader wird der IHI VF35 statt des Mitsubishi TD04 verwendet. Das japanische WRX-STI-Fahrzeug enthält ebenfalls den im WRX verbauten EJ207-Motor, jedoch kommen hier noch die variable Ventilsteuerung (AVCS) sowie ein größerer Turbolader und Ladeluftkühler hinzu. Japanische GDA-WRX-Modelle im Überblick: UK-Ausführung", "section_level": 3}, {"title": "2. GD C–E (2002–2005).", "content": "Am 11. September 2001 wurde auf IAA in Frankfurt die Revision B des Impreza (GD) vorgestellt. Ebenfalls wurde der WRX STi 195 kW vorgestellt. Auffälligstes Merkmal dieser Ausführung dürften die neuen Scheinwerfer sowie die überarbeiteten Rückleuchten sein. Ebenfalls wurde das Motormanagement des WRX-Modells modifiziert und die Leistung von 160 kW (218 PS) auf 165 kW (225 PS) erhöht. Dadurch benötigen GD-B-Modelle 98-Oktan-Super-Plus-Benzin, während der Motor des GD-A-Modells mit normalem 95-Oktan-Super-Benzin betrieben wird. Während es bei den Modellen GX und WRX Fahrer/Beifahrer-Airbags sowie Seitenairbags mit integrierten Kopfairbags gab, fehlten im Spitzenmodell WRX STi die Seitenairbags mit integrierten Kopfairbags. Die Kombivariante war als \"1.6 GTS\" 70 kW (95 PS) mit Fünfgangschaltung erhältlich, ansonsten so wie die Limousine nur ohne \"WRX STi\". Alle GD-A–E-Turbo-Modelle erfüllen die Euro-3-Abgasnorm. In diesen Baureihen wurden zudem die letzten 2,0-Liter-Turbo-Motoren der EJ20-Reihe eingesetzt. Nachfolgende Modelle erhielten den EJ25-Motor mit 2,5 Liter Hubraum.", "section_level": 2}, {"title": "3. GD F–G (2005–2007).", "content": "Mit der Einführung des Impreza GD F im Herbst 2005 gab es neben äußerlichen (u. a. Scheinwerfer, Rückleuchten und ein dreiteiliger Kühlergrill) auch technische Veränderungen. Neu waren der 1,5-l- sowie der 2,5-l-Motor, den es sowohl für die Limousine als auch den Kombi gab. Alle F- und G-Modelle erfüllen die Euro-4-Abgasnorm.", "section_level": 2}, {"title": "WRX 2.5 STi.", "content": "Der (europäische) \"Impreza WRX STi\" leistet 206 kW (280 PS) aus einem Vierzylinder-Boxermotor mit 2,5 Litern Hubraum und Turboaufladung. Der Ladeluftkühler sitzt oben auf dem Motor (Kühlung durch die Hutze auf der Motorhaube) und sorgt durch die kurzen Ladeluftleitungen für gutes Ansprechverhalten. Auch kann bei Bedarf durch den Fahrer aktiv durch eine Düse Wasser auf den Ladeluftkühler gesprüht werden, um durch die verbesserte Ladeluftkühlung die Leistung zu erhöhen (Subaru gibt dabei eine (kurzzeitige) Leistungsanhebung von bis zu drei Prozent an). Wie alle Impreza ist auch der WRX STi mit einem symmetrischen permanenten Allradantrieb ausgestattet. Der Fahrer hat zusätzlich die Möglichkeit, die Kraftverteilung des Mitteldifferenzials zu beeinflussen. An Vorder- und Hinterachse befinden sich \"Suretrac\"-Sperrdifferenziale. Die Kraft überträgt ein Sechsgang-Schaltgetriebe. Das Fahrwerk des Impreza WRX STi ist rundum mit MacPherson-Federbeinen ausgestattet. Um die ungefederten Massen möglichst gering zu halten, werden dabei Upside-down-Konstruktionen verwendet. Die Verzögerung übernimmt eine Brembo-Bremsanlage in Verbindung mit einem Vierkanal-ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung. Werksseitig wurden Ultra-High-Performance-Sommerreifen (Bridgestone Potenza RE070) verwendet. Der 2.5 Liter WRX STi mit 206 kW untersteuerte wegen Anpassungen der Fahrwerk-Reifenkombination weniger als frühere Modelle. Von diesem WRX STi wurden von Subaru leicht modifizierte Modelle mit der Bezeichnung „Limited Edition“ angeboten. Diese Ausstattungsvariante hatte unter anderem eine „zivilere“ Ausprägung (silber lackierte Leichtmetallräder, zusätzliche Geräuschdämmung und einen kleineren Heckflügel). Laut Subaru reagierte man damit auf Kundenwünsche nach einem „unauffälligeren“ Auftritt des STi's.", "section_level": 3}, {"title": "Impreza (GR, 2007–2011).", "content": "Am 3. April 2007 präsentierte Subaru die nächste Generation des Impreza auf der New York International Auto Show, der ab dem 9. September 2007 auf dem deutschen Markt erhältlich war. Den Impreza gab es wie bisher als viertürige Stufenheck-Limousine (in Japan \"Impreza Anesis\" genannt) oder als fünftürige Schrägheckvariante, die mit einem 2,5-l-Motor (EJ255) präsentiert wurde. Das Fahrzeug basierte auf einer gekürzten Legacy-Plattform. Erstmals gab es mit dem Impreza auch einen Subaru mit Dieselmotor, der ebenfalls als Boxermotor konzipiert war. Folgende Versionen wurden in Deutschland von Subaru vertrieben: Auf dem Schweizer Markt ist zusätzlich folgende Version erhältlich:", "section_level": 2}, {"title": "WRX STI.", "content": "Der Subaru Impreza WRX STI war in zwei Grundausstattungsversionen erhältlich: Als \"WRX STI\" und als \"WRX STI 17′′-Version\". Der \"normale\" WRX STI besaß 18′′-Guss-Aluminiumfelgen (× 8 1/2J) in einem dunklen Grau. Optional konnten geschmiedete 18′′-BBS-Aluminiumfelgen in Silber (mit Ausnahme der Fahrzeuge mit der Farbe \"WR Blue Mica\", diese nur mit goldfarbener Beschichtung) gekauft werden; als Bereifung kamen der Potenza RE050A in den Dimensionen 245/40R18 zum Einsatz. Die 17′′-Version erhielt 17′′-Guss-Aluminiumfelgen in Silber (× 8JJ), als Bereifung kam der Potenza RE070 in den Dimensionen 235/45R17 zum Einsatz. Die beiden Versionen unterschieden sich nur geringfügig. Die 17′′-Version ist lediglich in den Farben Reinweiß und WR Blue Mica zu einem Grundpreis von 3.444.000 Yen (3.280.000 Yen ohne Steuern) erhältlich. Der \"normale\" WRX STI hingegen war in zwei verschiedenen Innenraumausstattungen erhältlich und in insgesamt sieben verschiedenen Lackierungsvarianten (Rot ist eine Sonderlackierung und kostete 31.500 Yen Aufpreis), der Preis betrug 3.654.000 Yen (3.480.000 Yen ohne Steuern). In Deutschland war der WRX STI in zwei verschiedenen Versionen erhältlich, wobei beide 221 kW (300 PS), Allradantrieb, 6-Gang-Schaltung und 2457 cm3 gemein hatten. Das Impreza-WRX-STI-Modell kostete 43.770 Euro und das Impreza-WRX-STI-\"Sport\"-Modell 48.770 Euro, jeweils unverbindliche Preisempfehlungen vom Hersteller. Anders als beim Standardmodell mit 5-Gang-Getriebe entfiel hier wie bei allen Subaru-Modellen mit 6-Gang-Getriebe die zusätzliche Geländeuntersetzung. Die beiden Modelle unterschieden sich lediglich in der Ausstattung, die Fahrleistungen sollten identisch sein. Die Beschleunigung von 0–100 km/h wurde von Subaru mit 5,2 s und die Höchstgeschwindigkeit mit 250 km/h angegeben, das maximale Drehmoment betrug 407 Nm bei 4000 min. Anfang des Jahres 2009 stellte Subaru in Japan den \"WRX STi A-Line\" vor. Dieser sollte Kunden ansprechen, die ein komfortables, aber sportliches Fahrzeug haben wollen. Gegenüber dem Serien-WRX-STi verfügte das A-line-Modell über eine 5-Stufen-Automatik mit Lenkradwippen und auf acht Stufen einstellbare Sitze (auch mit Leder). Als Motor wurde der bekannte 2,5-Liter-4-Zylinder-Boxer mit 221 kW/300 PS verwendet. Mit der Einführung des A-Line wurde auch die Wagenfarbe Satin White Pearl verfügbar. Der Subaru Impreza WRX STI heißt seit Herbst 2010 nur noch WRX STI. Ab dem Modelljahr 2011 war die Stufenheckversion des WRX STI erhältlich. Mit einer Weite von 82 Metern stellte Travis Pastrana an Silvester 2009 mit dem Subaru Impreza WRX STI einen neuen Weltrekord im Auto-Weitsprung auf.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderversionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "STI 20th Anniversary Edition.", "content": "Seit geraumer Zeit ist der Subaru WRX STI als Jubiläumsversion in Japan erhältlich. Diese Sonderversion ist auf 300 Stück limitiert und lediglich in drei Farben erhältlich (Weiß, WR Blue Mica und Schwarz). Der Preis beträgt 4.126.500 Yen (3.930.000 Yen ohne Steuern).", "section_level": 3}, {"title": "2.5T AWD WRX Celebration.", "content": "Zum 30-jährigen Jubiläum der SUBARU Schweiz AG (1979–2009) wurde zum 5. Januar 2009 ein spezielles Sondermodell exklusiv für die Schweiz von Subaru präsentiert, der \"Impreza 2.5T AWD WRX Celebration\". Für 35.900 CHF wurde dieses Sondermodell verkauft, der Celebration enthält gegenüber den handelsüblichen Modellen einen 2,5-l-4-Zylinder-16V-Leichtmetall-Boxermotor mit 169 kW (230 PS) bei 5200 min und ein maximales Drehmoment von 320 Nm bei 2800 min; darüber hinaus ein manuelles 5-Gang-Schaltgetriebe, Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags vorne, Kopfairbags vorne und hinten, Sportsitze mit Sitzheizung vorne, eine elektronische Fahrdynamikregelung, Tempomat und eine automatische Klimaanlage inklusive Pollenfilter.", "section_level": 3}, {"title": "Impreza (2011–2018).", "content": "Im Herbst 2011 hat Subaru die nunmehr vierte Generation des Impreza in den USA und in Japan eingeführt, nachdem die Serienfahrzeuge als viertürige Stufenheck- und einer fünftürige Schräghecklimousine am 20. April desselben Jahres auf der New York International Auto Show vorgestellt worden waren. Die Einführung auf dem europäischen Markt war zunächst für den Sommer 2012 geplant, wurde aber erst im April 2013 vollzogen. Vorab kam im März 2012 die Offroad-Variante XV auf Basis des neuen Impreza europaweit in die Läden. Seit Juni 2014 ist auch wieder der stärkste Impreza als WRX STI mit 221 kW (300 PS) auf dem Markt. In Japan und Europa (abhängig vom Land) werden als Saugmotoren ein Zweiliter-Benzinmotor mit 110 kW und ein 1,6-l-Motor mit 84 kW angeboten, während auf dem nordamerikanischen Markt nur der 2,0i verfügbar ist.", "section_level": 2}, {"title": "Impreza (seit 2016).", "content": "Einen ersten Ausblick auf die fünfte Generation des Impreza präsentierte Subaru der auf der Tokyo Motor Show 2015 mit dem \"Impreza 5-Door Concept\". Die Serienversion debütierte auf der New York International Auto Show 2016. Es ist das erste Fahrzeug, das auf der neuen \"Subaru Global Platform\" basiert, auf dem zukünftig alle Subaru-Modelle aufbauen werden. Der Verkauf startete auf dem japanischen Heimatmarkt am 13. Oktober 2016, Nordamerika und Australien folgten im Dezember 2016. Die Europaversion debütierte auf der Internationalen Automobil-Ausstellung im September 2017 in Frankfurt am Main. Sie wird seit Januar 2018 ausgeliefert. Im Gegensatz zu den anderen Märkten, wo es das Fahrzeug auch als Stufenhecklimousine gibt, wird in Europa zumindest vorerst nur das Schrägheck-Modell verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Antriebsseitig kommen wieder die beiden aus dem Vorgängermodell bekannten Boxer-Ottomotoren zum Einsatz, wobei der stärkere nun 5 kW mehr leistet. Allradantrieb ist weiterhin serienmäßig verbaut. Eine Diesel-Variante wird nicht angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Tuning.", "content": "Subarus Haustuner STI (Subaru Tecnica International) stellt seit dem Produktionsbeginn des Impreza nicht nur die bekannte WRX-STI-Version und Sondermodelle her, sondern auch eine Vielzahl an Tuning- und Motorsportteilen, die das Potenzial des Impreza noch weiter heben. Der Impreza ist zudem bei vielen anderen Tuningfirmen beliebt. Die japanischen Firmen JUN, Bozz Speed, Tommy Kaira (M20b, M20b-2.2), Pleasure Racing Service und Zero/Sports sowie die US-amerikanische Firma Cobb Tuning und die britische Firma Prodrive stellen viele Tuningteile für die Impreza-Modelle her. Des Weiteren bieten einige Firmen komplett modifizierte Fahrzeuge an; unter anderem die englische Firma Litchfield mit ihren beiden Type-25 und dem Type-20 (ab 2009). Oder es werden wie bei L'aunsport WRC-Replikateile oder Komplettfahrzeuge angeboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Subaru Impreza (jap. ) ist ein Pkw der Kompaktklasse des japanischen Fahrzeugherstellers Subaru. Der Name kommt von Englisch \"impresa\" ‚Wappenmotto‘ und \"impression\" ‚Eindruck‘.", "tgt_summary": "速霸陆Impreza()为日本富士重工业于1992年起制造、贩售的紧凑型轿车,中国大陆的官方翻译名称为翼豹,台湾的车迷则习称硬皮鲨。自1992年推出以来即为速霸陆汽车的主力车种之一,搭载了该公司向来标榜的水平对卧引擎及全时四轮驱动系统,并衍生出速霸陆Forester、速霸陆XV、速霸陆WRX等车款。车名「Impreza」乃为英语「impresa(箴言、徽章)」的造词。", "id": 1774377} {"src_title": "Universität Salamanca", "tgt_title": "萨拉曼卡大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Universität wurde als eine „Allgemeinschule des Königreiches“ vom leonesischen König Alfonso IX. im Jahre 1218 gegründet, damit die Einwohner des Königreiches León in ihrem Reich studieren konnten und nicht nach Kastilien mussten. Am 8. Mai 1254 regelte König Alfonso X. in einer Gründungsurkunde ihre Erhebung in den Rang einer Universität. Zugleich beantragte er bei Papst Alexander IV. die allgemeine Anerkennung der von ihrer vergebenen akademischen Grade. Das Kirchenoberhaupt erteilte diesem Wunsch in einer Bulle von 1255 seine grundsätzliche Zustimmung. Einige Gebäude wurden im Plateresken Stil errichtet. Als Kolumbus beim spanischen Herrscherpaar Isabella I. und Ferdinand II. um Unterstützung seiner Expedition nach Indien warb, tat er das in einem Vortrag vor Geographen der Universität Salamanca. Durch Francisco de Vitoria wurde ab 1526 die Schule von Salamanca begründet, die den Kern der Spanischen Spätscholastik bildete. Die Schüler Vitorias wurden die Begründer der neuzeitlichen Naturrechtslehre und der klassischen Nationalökonomie. Am Ende des goldenen Zeitalters Spaniens (1550 bis 1650) sank die Qualität der akademischen Ausbildung an allen spanischen Universitäten. Das Niveau der Professoren und Studierenden und das Ansehen der Universität sanken daraufhin ab. Neben der Universität Salamanca gibt es in der Stadt seit 1940 die Päpstliche Universität Salamanca, an der die 1852 vom spanischen Staat aufgelösten ehemaligen Fakultäten für Theologie und Kirchenrecht wiedergegründet wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Universität heute.", "content": "Heute ist die Universität Heimat einiger der angesehensten Forschungsinstitute Europas. In Zusammenarbeit mit der Universität Cambridge entwickelte sie 1989 die Association of Language Testers in Europe (ALTE). An der Universität Salamanca werden große Teile der Prüfungen der Diplomas de Español como Lengua Extranjera (DELE) entworfen und nachgesehen. Die Universität Salamanca unterhält eine Partnerschaft mit der Hochschule Ansbach in Deutschland und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Österreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Universität Salamanca (spanisch: \"Universidad de Salamanca\"; lat.: \"Universitas Studii Salamanticensis\") befindet sich in Salamanca und ist die älteste Universität Spaniens und eine der ältesten Universitäten Europas.", "tgt_summary": "萨拉曼卡大学()是一所位于西班牙卡斯蒂利亚-莱昂自治区萨拉曼卡的综合性大学。大学建立于1134年,并于1218年获得西班牙国王阿方索九世颁发的皇家宪章。萨拉曼卡大学是西班牙最古老的高等教育机构,同时也是欧洲第三古老且仍在运行的大学。1254年阿方索十世正式授予其“大学”地位,教宗亚历山大四世则在1255年承认其大学资历。萨拉曼卡大学以传统的人文学科著称。", "id": 1832739} {"src_title": "Spezifischer Impuls", "tgt_title": "比冲", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Der spezifische Impuls ist mit dem Impuls formula_3 und der ausgestoßenen Masse formula_4 Die Punkte stehen für formula_5, die zeitliche Ableitung. formula_6 ist also der Massendurchsatz. Die dadurch bewirkte Impulsänderungsrate formula_7, die Kraft formula_8, heißt Schub. Da der Impuls die Dimension Masse mal Geschwindigkeit hat und sich die Masse herauskürzt, ist die Einheit von formula_9 SI-konform m/s, imperial ft/s. Durch Division des spezifischen Impuls mit der Standard-Erdbeschleunigung formula_10 erhält man eine physikalische Größe der Größenart Zeit (formula_11).", "section_level": 1}, {"title": "Beispielswerte für Triebwerke.", "content": "Der spezifische Impuls eines chemischen Raketentriebwerks ist im Wesentlichen die Austrittsgeschwindigkeit (bestimmt durch die Reaktionsenthalpie und die Dichte des Treibstoffs, die erreichte Temperaturerhöhung bzw. Reaktionsgeschwindigkeit, die Bauform und die Vollständigkeit der Verbrennung). Die höchsten spezifischen Impulse bei den heute eingesetzten Treibstoffkombinationen werden mit Wasserstoff + Sauerstoff und Wasserstoff + Fluor erreicht. Der höchste experimentell erreichte Wert beträgt etwa 4600 m/s (RL-10B2 und Vinci-Triebwerk). Ionentriebwerke beschleunigen Ionen durch elektrische Felder. Dazu wird ein Arbeitsmedium ionisiert. Je nach angelegter Spannung können die Ionen auf sehr hohe Geschwindigkeiten beschleunigt werden, theoretisch bis nahezu Lichtgeschwindigkeit. Verfügbare Ionentriebwerke weisen spezifische Impulse von 30 bis 40 km/s auf, der Dual-Stage-4-Grid-Ionenantrieb (DS4G) der ESA erreichte einen spezifischen Impuls von 210 km/s.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Der spezifische Impuls eines Raketentriebwerks ist vom Umgebungsdruck abhängig. Die Lavaldüse wird konstruktiv auf \"einen\" bestimmten Enddruck optimiert. Oberstufen entwickeln den höchsten spezifischen Impuls im Vakuum. Beim Start von der Erde ist wegen des Atmosphärendrucks der maximal erreichbare spezifische Impuls um 10 bis 15 Prozent geringer, da man bei Unterstufen nicht unter etwa 40 Prozent des Außendrucks expandieren kann. Anderenfalls kommt es bei den normalerweise verwendeten Glockendüsen zu einem Abriss der Strömung (Summerfield-Kriterium). Eine sowohl in Luft als auch im Vakuum gleichermaßen effizient arbeitende Alternative ist das Aerospike-Triebwerk. Da der massenspezifische Impuls in SI-Einheiten die effektive Ausströmgeschwindigkeit der Gase darstellt, kann man zusammen mit der Voll- und Leermasse aus der Raketengrundgleichung Ziolkowskis die Endgeschwindigkeit der Rakete berechnen. Für Raketen, die innerhalb der Atmosphäre eingesetzt werden, sowie militärische Raketen, die in einem Silo oder einem möglichst kleinen Transportcontainer untergebracht werden müssen, ist auch der volumenspezifische Impuls formula_12 wichtig, da man dann möglichst kompakt, also luftwiderstandsgünstig bauen will. Er wird gebildet, indem der spezifische Impuls mit der Dichte des Treibstoffs formula_13 multipliziert wird: Beispielsweise ist der spezifische Impuls der Kombination von Stickstofftetroxid mit Hydrazin-Varianten etwas kleiner als der von flüssigem Sauerstoff und Kerosin. Die Dichte ist jedoch höher, und so erhält man eine kleinere Rakete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der spezifische Impuls formula_1 eines Raketentriebwerkes ist die Änderung des Impulses pro ausgestoßener Masse (Verbrennungsgase oder Stützmasse). Der spezifische Impuls – es handelt sich um die effektive Austrittsgeschwindigkeit – ist eine wesentliche Kenngröße eines Antriebs oder eines Treibstoffs unabhängig von der Größe des Motors.", "tgt_summary": "比冲或比冲量亦有称比推力(英语:specific impulse)是用来表示一个推进系统的燃烧效率。比冲的定义为:火箭发动机单位重量推进剂产生的冲量,或单位重量(重力)流量的推进剂产生的推力。比冲的单位为米/秒(m/s)或牛·秒/千克(N·s/kg)(考虑单位质量流量的推进剂),工程上会考虑单位重量流量的推进剂。比冲的单位习惯使用秒(s),可以理解为1牛顿重的物质产生1牛顿推力的可持续时间(秒数)。比冲越高代表效率越好,亦即可以用相同质量的燃料产生更多的动量。", "id": 1369902} {"src_title": "Holborn (London Underground)", "tgt_title": "霍本站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Eröffnung der Station erfolgte am 15. Dezember 1906 durch die Great Northern, Piccadilly and Brompton Railway (GNP&BR), die Vorgängergesellschaft der Piccadilly Line, welche die heutigen Bahnsteige 3 und 4 in Betrieb nahm. Zu Beginn hieß die Station \"Holborn (Kingsway)\", der Klammerzusatz fiel in den 1960er Jahren weg. Die Gleise der Central London Railway (CLR), der heutigen Central Line, verliefen bereits seit 1900 durch Holborn, es bestand aber keine Verbindung zwischen beiden Linien. Die nächstgelegene Station der CLR war British Museum, rund 250 Meter weiter westlich. Am 30. November 1907 eröffnete die GNP&BR eine Stichstrecke nach Aldwych, mit den heutigen Bahnsteigen 5 und 6. 1913 gab es erstmals Pläne zur besseren Verknüpfung von CLR und GNP&BR, diese konnten aber wegen des Ersten Weltkriegs nicht umgesetzt werden und verzögerten sich danach weiter. Zu Beginn der 1930er Jahre erfolgte eine umfassende Modernisierung. Das ursprüngliche Stationsgebäude von Leslie Green wurde durch einen von Charles Holden entworfenen Neubau ersetzt. Die Entfernung der Aufzüge sowie der Bau von Rolltreppen und einer neuen unterirdischen Schalterhalle ermöglichten einen besseren Zugang. Schließlich hielten am 25. September 1933 erstmals Züge der Central Line an den neuen Bahnsteigen 1 und 2, nachdem am Tag zuvor die Station British Museum geschlossen worden war. Seit seiner Eröffnung benutzten relativ wenige Fahrgäste den Pendelzug auf dem Abzweig nach Aldwych, denn parallel dazu verkehrte die Straßenbahn im Kingsway Tramway Subway, einer Unterpflasterstrecke. Selbst von der Einstellung des Straßenbahnbetriebs im Jahr 1952 konnte der Aldwych-Abzweig nicht profitieren. Zuletzt fuhren die Züge dort nur noch während der Hauptverkehrszeit, am 30. September 1994 wurde der Betrieb ganz eingestellt. Aufgrund der Terroranschläge vom 7. Juli 2005 war die Station der Piccadilly Line während einigen Wochen geschlossen; am 4. August erfolgte die Wiedereröffnung.", "section_level": 1}, {"title": "Stillgelegte Bahnsteige.", "content": "Der Kopfbahnsteig 6 war seit 1912 nur noch sehr spärlich genutzt worden und wurde schließlich am 16. August 1917 geschlossen. Während des Zweiten Weltkrieges richtete man im Bereich des gesamten Bahnsteiges und des Gleises Büroräume und darüber einen Schlafsaal ein. Den Übernamen \"Hostel\" erhielt der Bahnsteig, weil noch in den 1950er Jahren Gastarbeiter dort untergebracht waren. Später wurden Teile der Räumlichkeiten von einem Modellbahnverein und als Lager der University of London genutzt, heute stehen sie leer. Bahnsteig 5 diente als Testfläche für interaktive Werbung, die von Videobeamern auf Leinwände an der Rückwand hinter dem Gleis projiziert wird. Bei der Einfahrt eines Zuges werden die Beamer aus- und nach Abfahrt wieder eingeschaltet. Um das Erkennungssystem zu testen, verwendete man den noch vorhandenen Zug der Stichstrecke. Außerdem erhöhte man den Bahnsteig an einer Stelle, an der die Tür eines haltenden Zuges stehen bleiben soll, um Möglichkeiten für den barrierefreien Zugang auszuloten. Der Bahnsteig ist noch heute in vergleichsweise gutem Zustand und abgesehen von einer Lagerfläche für Rolltreppenersatzteile am nördlichen Ende weitgehend unverändert. Er wurde schon mehrfach als Filmkulisse genutzt, so wurde beispielsweise 1997 das Musikvideo zu dem Lied \"Turn Back Time\" der dänischen Band Aqua hier gedreht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Holborn ist eine unterirdische Station der London Underground im Stadtbezirk London Borough of Camden. Sie liegt in der Travelcard-Tarifzone 1, an der Kreuzung von High Holborn, Kingsway und Southampton Row. Hier kreuzen sich die Central Line und die Piccadilly Line auf zwei Ebenen mit je zwei Bahnsteigen. In der Nähe befindet sich das British Museum. Im Jahr 2013 nutzten 34,02 Millionen Fahrgäste die Station.", "tgt_summary": "霍本站(英语:Holborn tube station;)位于英国伦敦市中心,为伦敦地铁皮卡迪利线和中央线唯一的转乘站,站名取自卡姆登区的地名霍本。该车站处在与交叉口,邻近大英博物馆、、红狮广场、布卢姆茨伯里广场和约翰·索恩爵士博物馆等景点,并属于。", "id": 430742} {"src_title": "Robert Conquest", "tgt_title": "羅伯特·康奎斯特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Conquest wurde im mittelenglischen Worcestershire geboren. Sein Vater war ein amerikanischer Geschäftsmann, seine Mutter Norwegerin. Conquests Vater diente im Ersten Weltkrieg in einer Ambulanzeinheit der französischen Armee und erhielt 1916 das Croix de guerre. Conquest studierte am Winchester College in Oxford und erhielt dann ein Stipendium für das Magdalen College. Er erwarb seinen B.A. und M.A. in den \"Modern Greats\" (Politikwissenschaft, Philosophie und Ökonomie). Seinen \"Doctor of Letters\" machte er in Geschichte. 1936 verbrachte er ein Jahr an der Universität Grenoble und unternahm eine Reise durch Bulgarien. Im Jahr 1937 kehrte er nach Oxford zurück und schloss sich der Kommunistischen Partei an, zu deren Mitgliedern zu dieser Zeit auch Denis Healey und Philip Toynbee gehörten. Zur selben Zeit besuchte er aber auch regelmäßig den konservativen Carlton Club. Er verließ die KP bald wieder und begann den Kommunismus abzulehnen. Ebenfalls 1937 veröffentlichte er einige erste Gedichte in einer Anthologie. 1939 trat er der Armee als Nachrichtenoffizier bei und heiratete 1940 Joan Watkins, mit der er zwei Söhne bekam. Im Jahr 1942 wurde er zur \"School of Slavonic Studies\" abgeordnet, weil er sich beim Training den Fuß gebrochen hatte. Dort lernte er vier Monate lang Bulgarisch. 1944 wurde er als Verbindungsoffizier zu den bulgarischen Einheiten abkommandiert, die unter sowjetischem Kommando kämpften. Nach Kriegsende wurde er an Ort und Stelle aus der Armee entlassen und wurde Presseoffizier an der britischen Botschaft in Sofia. Im Jahr 1948 zog er zurück nach London, ließ sich von seiner ersten Frau scheiden und heiratete Tatiana Mihailova, die er in Bulgarien kennengelernt hatte. Conquest nahm wieder eine nachrichtendienstliche Arbeit beim Information Research Department (IRD) des britischen Außenministeriums auf. Dort sollte er den kommunistischen Einfluss in Großbritannien zurückdrängen und verfasste antikommunistische Propagandaschriften und Desinformationen. Er war in seiner Arbeit für die Behörde sehr erfolgreich und für einige Zeit sogar Mitglied der britischen Delegation im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Im Jahr 1956 schrieb Conquest auf Wunsch des IRD mit \"Common Sense about Russia\" (dt.: Vernunft im Umgang mit Russland) sein erstes Buch über die Sowjetunion. Ein Drittel der Auflage wurde von Praeger Press aufgekauft, einem Verlag, der eng mit der Central Intelligence Agency (CIA), dem Auslandsgeheimdienst der USA, zusammenarbeitete. Im selben Jahr trennte sich Conquest von seiner zweiten Frau, die an Schizophrenie litt; die Ehe wurde 1962 geschieden. 1956 verließ Conquest den IRD und wurde freier Schriftsteller und Historiker. Er veröffentlichte zwei Gedichtbände und einen Science-Fiction-Roman und gab von 1962 bis 1966, zusammen mit Kingsley Amis, die fünfbändige \"Spectrum\"-Reihe von SF-Anthologien heraus. Er zählte sich selbst zu einer Literatenvereinigung, die sich \"The Movement\" nennt, die für klassische Formen in der Dichtung eintrat und modernistische Dichtung ablehnte. Zwischen 1962 und 1963 arbeitete er sechs Monate lang als Redakteur beim konservativen britischen Nachrichtenmagazin The Spectator. In dieser Zeit veröffentlichte er auch seine frühen Werke über die Sowjetunion wie \"Power and Politics in the USSR\" (dt.: Macht und Politik in der UdSSR) und \"Soviet Deportation of Nationalities\" (dt.: Die sowjetische Deportation der Völker). Danach schrieb er weitere Werke zur Nationalitätenfrage, zum Rechtssystem und zur Landarbeit in der UdSSR. 1964 heiratete er seine dritte Frau Caroleen Macfarlane, eine Amerikanerin. 1968 erschien während des Prager Frühlings sein erstes Hauptwerk: \"The Great Terror\" (dt.: \"Der große Terror\"). Im Jahr 1977 übersetzte Conquest \"Ostpreußische Nächte\" von Solschenizyn. 1978 ließ sich Conquest von seiner dritten Frau scheiden und heiratete ein Jahr später 1979 die Lektorin Elizabeth Neece Wingate. 1981 zogen beide nach Kalifornien, wo Conquest eine Stelle in der Hoover Institution annahm, einem konservativen „think tank“. 1986 erschien sein zweites Hauptwerk \"The Harvest of Sorrow: Soviet Collectivisation and the Terror-Famine\" (dt. erschienen als \"Ernte des Todes. Stalins Holocaust in der Ukraine 1929–1933\"), das den Holodomor behandelt, die Hungersnot in der Ukraine zwischen 1929 und 1931. Im selben Jahr erschien \"What to Do When the Russians Come: A Survivor’s Guide\" (dt.: Was tun, wenn die Russen kommen: Eine Anleitung zum Überleben), in dem er die Idee einer Besetzung der Vereinigten Staaten durch die Rote Armee entwickelt. Zudem war er beratendes Mitglied des Center for Strategic and International Studies, einer anderen Denkfabrik, die sich mehr mit Außenpolitik beschäftigt, und Mitglied des Direktoriums des Institute for European Defence and Strategic Studies. Später schrieb er regelmäßig im The New York Review of Books und im The Times Literary Supplement.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Im Jahr 1937 trat der damals 20-jährige Conquest der Kommunistischen Partei Großbritanniens bei, fühlte sich aber dort nicht wohl. Er selbst äußerte sich: Von Anfang an schien er kein strenger Kommunist zu sein, besuchte regelmäßig den konservativen Carlton Club und war mit dem Trotzkisten John Blakeway befreundet, der später britischer Generalkonsul in Istanbul wurde. Nach der Rückkehr aus Bulgarien lehnte Conquest den Kommunismus radikal ab. Viele begründen dies mit dem Kurs Stalins, den er für terroristisch hielt. Der Labour-Politiker und Ex-Parteigenosse Denis Healey beurteilte ihn so: Später war Conquest überzeugter Antikommunist; er verfasste in seiner IRD-Zeit viele Propagandaschriften dieser Gesinnung und war seit dieser Zeit ein Warner vor der kommunistischen Gefahr. In den 1960ern nahm Conquest an den von seinem Freund Kingsley Amis, Starautor der \"Angry-Young-Men\"-Generation, arrangierten Essen teil, zu denen sich wöchentlich konservative und rechtsextreme Politiker trafen. Conquest selbst bezeichnete sich trotz seines stringenten Antikommunismus weiterhin als \"gemäßigten Linken\" und sagte, bis zur Zeit Margaret Thatchers habe er stets die Labour Party gewählt. Conquest war ein betonter Befürworter des Vietnamkriegs und äußerte sich 2009 besorgt darüber, dass aus \"jungen Viet Cong Groupies\" heute Akademiker in einflussreichen Positionen geworden seien. Im Jahr 1999 benutzte Conquest den Begriff des Schurkenstaates, um Nordkorea und den Irak anzugreifen. Er forderte, die Handlungsfähigkeit dieser beiden Staaten einzuschränken. Später befürwortete er die Politik Präsident Bushs. In einem Interview verglich er Saddam Hussein mit Benito Mussolini und sagte: Conquest lehnte die Europäische Union ab und wünschte, dass Großbritannien aus der EU ausscheide und ein lockereres Bündnis mit den englischsprachigen Nationen einginge, für das er den Namen Anglosphäre vorschlug. Die Vereinten Nationen lehnte er genauso ab; die UNO sollte keinen Einfluss auf die Gesetzgebung der westlichen Welt haben, da viele Schurkenstaaten Einfluss auf die UNO hätten.", "section_level": 1}, {"title": "Werk und Rezeption.", "content": "Die ersten Veröffentlichungen Conquests waren ein Science-Fiction-Roman und Gedichtbände. Sein großes Thema, die Diktatur, ist bereits in diesen frühen Werken erkennbar. In seinem Roman \"A World of Difference\" (dt.: Eine Welt der Unterschiede) wird eine Welt beschrieben, in der die Regierung eine totale psychologische Kontrolle über die Bevölkerung ausübt und so eine Welt der Konformität entsteht. Auch in seinem gemeinsam mit Kingsley Amis verfassten Werk \"The Egyptologists\" wird eine autoritäre Gesellschaft beschrieben mit ausufernden Sicherheitsbehörden und starker Regulation. Der Plot der Novelle kam von Conquest, und Amis schmückte die Geschichte mit explizit sexuellen Schilderungen aus. Conquests Gedichte sind nahezu unpolitisch, sie beschreiben die sichtbare Welt in einer sehr kraftvollen Sprache. Oft beschäftigen sie sich mit Emotionen oder Sexualität, bleiben aber unromantisch. Seine Gedichte sind klassisch; falsche Grammatik, gebrochenes, unsauberes Englisch, Metaphern, modernistische oder amerikanisierende Einflüsse lehnt er ab. Dies bleibt auch so, als Conquest in die Vereinigten Staaten übersiedelt, dort \"verteidigt er die britische Literatur unter dem amerikanischen Adler\". Bemerkenswert ist seine Science-Fiction-Dichtung \"Between Mars and Venus\".", "section_level": 1}, {"title": "Der große Terror.", "content": "Conquests erstes Hauptwerk \"Der große Terror\" behandelt die dritte der Stalinschen Säuberungswellen, die 1934 mit der Ermordung Sergei Mironowitsch Kirows beginnt, für die Conquest Stalin verantwortlich macht. Die Prozesse gegen Grigori Jewsejewitsch Sinowjew und Nikolai Iwanowitsch Bucharin werden behandelt sowie das GULag-System beschrieben. Das Buch endet mit Beschuldigungen gegen westliche Linke und Intellektuelle, die sich aus Sicht Conquests zu Dienern von Stalins Terror gemacht haben. Dabei werden unter anderen Jean-Paul Sartre, Lillian Hellman und Walter Duranty namentlich benannt. Das Buch besticht vor allem durch seinen prosaischen und leichtverständlichen Schreibstil, das es von anderen geschichtswissenschaftlichen Werken abhebt. Conquest verwendete sowjetische Zeitungen und offizielle Publikationen als Quellen sowie Berichte von Personen, die sich aus der Sowjetunion abgesetzt hatten. Die historischen Quellen, die Conquest benutzen konnte, waren dementsprechend beschränkt. Nachdem 1991 die Archive der Sowjetunion teilweise zugänglich geworden waren, wurde auch die stalinistische Phase der sowjetischen Geschichte neu untersucht. Der trotzkistische Historiker Wadim Rogowin, dem diese Archive zugänglich waren, warf Conquest „zahlreiche Fehler und Verfälschungen“ vor und zweifelte dessen Schlussfolgerungen an. Sie würden auf Arbeiten antikommunistischer Ideologen der dreißiger Jahre beruhen. Das Buch, das 1968 erschien – mitten im Vietnamkrieg und im Prager Frühling –, hatte sofort eine erhebliche Wirkung. Es erschien fünf Jahre vor Solschenizyns Der Archipel Gulag (1974) und gilt als Pionierarbeit über die Zeit des Großen Terrors. Diese Studie war die erste, die sich systematisch mit diesen Ereignissen befasste. Zwar wurden diese politischen Vorgänge im Westen schon intensiv diskutiert, literarische Darstellungen wie Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch und Koestlers Sonnenfinsternis (1940) waren gedruckt worden und das Problem der geschichtlichen Rolle des Stalinschen Terrors und die Möglichkeiten seiner Überwindung waren auch unter Intellektuellen wie Maurice Merleau-Ponty (Humanismus und Terror, 1947) ein wichtiges Thema. Conquests Buch hatte aber eine andere Qualität und war auch für eine breitere Leserschicht verständlich geschrieben. Als Hauptquelle verwendet Conquest Alexander Michailowitsch Orlows \"The Secret History of Stalin’s Crimes\", aber auch die Geheimrede Chruschtschows auf dem XX. Parteitag der KPdSU und viele andere Schriften. Dabei ist es nicht so sehr Conquests Verdienst zu enthüllen, sondern vielmehr Übersicht zu schaffen. Während das Buch in konservativen Kreisen großen Anklang fand und als machtvolle Dokumentation galt, war es bei Linken umstritten. Vor allem Conquests Gleichsetzung von Lenin und Stalin traf auf viel Widerspruch. Er betrachtete Stalin nicht als einen diktatorischen Auswuchs, sondern als unausweichliche Konsequenz aus dem Marxismus-Leninismus. Der schottische Journalist Neal Ascherson bemerkte 1969 dazu: Besonders umstritten war Conquests scharfe Kritik an westlichen Linken und Intellektuellen, die er als Marionetten Stalins bezeichnet. Kritisiert wurde vor allem die Gleichsetzung und pauschale Verurteilung vieler. Der Historiker Kevin Tyner Thomas schreibt dazu: Gegenstand der Kritik war zudem Conquests Umgang mit Quellen. Der Vorwurf lautete, Conquest unterscheide nicht sauber zwischen Augenzeugenberichten oder bloßen Gerüchten. Daneben wurden vor allem die Zahlen Conquests kritisiert. Er spricht von 8 Millionen Toten während der großen Säuberung und von 17 Millionen Toten zwischen 1930 und 1938, die durch Stalin umgekommen sind. Die Zahlen widersprechen teilweise seinem späteren Werk \"Ernte des Todes\", das nochmals erhöhte Zahlen nennt. Bei einer Neuauflage im Jahr 1990 erhöhte Conquest die Zahlen noch einmal. Im Jahr 1990 wurden jedoch die Lagerlisten herausgegeben, aus ihnen errechnete der französische Stalinismusforscher Nicolas Werth deutlich niedrigere Opferzahlen und gab Conquests Zahlen als 14fach zu hoch an. Conquest hat seine Zahlen immer wieder verteidigt. Der Historiker Norman Davies verwies anlässlich der Neuauflage 1990 auf die Fehlerhaftigkeit und Unvollständigkeit der offiziellen sowjetischen Dokumente und griff Conquests Kritiker, die sich auf dieses Material stützten, scharf an. Es sei „deprimierend“, dass einige Historiker nach wie vor versuchen würden, Stalins Verbrechen zu relativieren: „Ihre Vorgänger in den 1930er-Jahren, wie Harold Laski, hatten immerhin die Entschuldigung, dass sie durch den Faschismus abgelenkt gewesen seien. Die derzeitige Generation hat keine solche Entschuldigung.“ Tatsächlich würde Conquest von russischen Historikern sogar dafür angegriffen, immer noch zu niedrige Opferzahlen zu verwenden, so Davies. Aufgrund der damaligen Quellenlage fokussiert Conquest seine Untersuchung auf die Säuberungsaktionen gegen die Eliten der Sowjetunion. Im Rahmen des Großen Terrors spielen diese Repressionsmaßnahmen jedoch eine nur untergeordnete Rolle. Den weit überwiegenden Teil der Opfer stellten einfache Bürger der Sowjetunion, die aufgrund von „Massenoperationen“, wie etwa dem NKWD-Befehl Nr. 00447, verfolgt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Ernte des Todes.", "content": "Conquests zweites Hauptwerk \"Ernte des Todes\" beschreibt den Holodomor, die Hungersnot in der Ukraine zwischen 1929 und 1933. Das Buch ist grob dreigeteilt: Zunächst gibt es einen Abriss der ukrainischen Geschichte seit der Oktoberrevolution und schildert den soziokulturellen Zustand der Ukraine. Im zweiten Teil wird die Hungersnot beschrieben, und im dritten Teil wendet sich Conquest an den Westen. Er beschuldigt die westlichen Linken und Intellektuellen, den Terror in der Ukraine zu leugnen und nicht scharf genug zu verurteilen. Das Buch erzielte eine große Wirkung und wurde vor allem in konservativen Kreisen sehr positiv aufgenommen. L. A. Kosiński nannte das Buch sorgfältig recherchiert und einen wichtigen Beitrag zur Geschichte sowie eine Warnung vor Fanatikern in Machtpositionen. Zudem sei es ein Buch, das viele wichtige Fragen aufwerfe. Historiker und Linke kritisierten das Buch dagegen von Anfang an als fehlerhaft und warfen Conquest vor, Forschung und Fiktion zu vermischen. Linke kritisieren seinen laxen Umgang mit dem Faschismus. Auch Historiker kritisieren die zu einfache Analogie, die Conquest zwischen dem Hunger in der Ukraine und den Konzentrationslagern im Dritten Reich zieht. Besonders umstritten sind wiederum die von Conquest genannten Zahlen. Er gibt die Zahl der Toten durch den Holodomor mit 14,3 Millionen an, bei weitem die höchste bis dahin genannte Zahl. Dana G. Dalrymple hatte 1964 von 5,5 Millionen Toten gesprochen. Diese Zahl hatte sie als Durchschnitt von 20 Schätzungen anderer Autoren berechnet, dabei aber Quellen aus dem Dritten Reich miteinbezogen. Ralph Barnes, ein Journalist des Herald Tribune, der die Ukraine 1933 bereist hatte, schrieb von einer Million Toten. Der spätere Pulitzerpreisträger Walter Duranty von der \"New York Times\" nennt 2 Millionen. Conquest greift die Arbeit von Duranty auf, nennt ihn aber einen Lügner und Stalins Freund. Andere Quellen, die offizielle sowjetische Zahlen nutzten, nennen noch weit niedrigere Opferzahlen. Mittlerweile werden zirka sechs bis acht Millionen Opfer der Hungerkatastrophe angenommen. Das Buch basiert auf einer Vielzahl verschiedener Quellen, wie Augenzeugenberichten, offiziellen sowjetischen Dokumenten und Presseerklärungen, Reportagen und Analysen von sowjetischen und ausländischen Akademikern sowie sowjetischen fiktionalen Quellen. Dennoch wird Conquests Umgang mit Quellen kritisiert. So wird zum Beispiel das Buch \"Black Deeds of the Kremlin\" (dt.: Die verbrecherischen Aktionen des Kremls), das 1951 und 1953 in zwei Bänden vom „Ukrainischen Verband der Opfer des russischen kommunistischen Terrors“ herausgegeben wurde, über 55-mal als Quelle zitiert. In dem Buch wird Symon Wassyljowytsch Petljura glorifiziert und werden die Pogrome geleugnet, bei denen zwischen 1918 und 1920 zwischen 35.000 und 100.000 Juden den Tod fanden. Auch ukrainische Faschisten wie Roman Schuchewytsch werden in dem Buch durchweg positiv betrachtet. Alle Bilder des Buches, die die ukrainische Hungersnot illustrieren, stellten sich später als Fälschungen heraus. Auch zitiert er das Buch \"Der neunte Kreis\" von Olexa Woropay 18-mal: Es wurde von der Jugendorganisation Stepan Banderas herausgegeben, der später mit dem Bataillon „Nachtigall“ an der Ermordung von 7.000 Kommunisten und Juden in Lemberg am 30. Juni 1941 beteiligt war und mit dem nationalsozialistischen Deutschland kollaborierte. Andere Quellen stellten sich später als falsch datiert oder gefälscht heraus. Weiterhin wird kritisiert, dass Conquest als Grund für die Hungersnot allein die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft anführt und so alle Verantwortung Stalin gibt. Die Dürre in der Ukraine von 1930 und 1931 sowie eine verheerende Typhusepidemie bleiben von Conquest unberücksichtigt. Bei den Zahlen für die Toten in der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs gibt er hingegen Typhus als eine Hauptursache für Opfer an.", "section_level": 2}, {"title": "Spätwerk.", "content": "Auch in seinen späteren Werken bleibt Conquest sich und seinen Themen treu. So wird zum Beispiel im 1999 erschienenen \"Reflections on a Ravaged Century\" wieder die Geschichte der Sowjetunion aufgerollt und Kritik an westlichen Linken wie Akademikern geübt. Vor allem Eric Hobsbawm wird in diesem Buch direkt kritisiert. In der konservativen Kritik wird das Buch gefeiert. In seinem 2006 erschienenen Werk \"The Dragons of Expectations\" wiederholt Conquest seine Ergebnisse zur Stalinzeit und zum Holodomor. Vor allem aber fixiert er seine Kritik an den Vereinten Nationen und der Europäischen Union. Wie in fast allen seinen Büchern werden auch wieder westliche Linke und Akademiker kritisiert. So schreibt er: Viele Aussagen, die er in dem Buch trifft, trafen auf Kritik in den Medien. Der Journalist Christopher Hitchens bemängelte, dass Conquest die Konzentrationslager des italienischen Faschismus als „im Allgemeinen nicht sehr unmenschlich“ und das Gerichtsverfahren Ethel und Julius Rosenbergs als „aufrichtig“ \"(genuine)\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1993 wurde Conquest die \"Jefferson Lectureship\" verliehen, eine hohe Auszeichnung des Bundesstaats Kalifornien für Verdienste um die Menschlichkeit. Im selben Jahr erhielt er den \"Richard Weaver Award for Scholarly Letters\" und den \"Alexis de Tocqueville Award\", der vom \"National Endowment for the Humanities\" verliehen wird. 1994 wurde er zum Mitglied der \"Royal Society of Literature\" der \"British Academy\" gewählt. Zudem wurde er Mitglied der \"American Academy of Arts and Sciences\" und der \"Society for the Promotion of Roman Studies\". 1956 wurde er Officer des \"Order of the British Empire\", 1996 wurde er Companion des \"Order of St. Michael and St. George\". 1997 wurde ihm von der \"American Academy of Arts and Letters\" der \"Michael Braude Award for Light Verse\" für sein fiktionales Lebenswerk verliehen. Ebenfalls für sein fiktionales Werk erhielt er 2001 den \"Rita Ricardo-Campbell and W. Glenn Campbell Uncommon Book Award\". Im Jahr 2005 überreichte US-Präsident George W. Bush Conquest die \"Freiheitsmedaille\" („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Im selben Jahr wurde er von Wiktor Juschtschenko in den \"Orden von Jaroslaw Mudry\" als Ritter V. Klasse aufgenommen. 2012 erhielt Conquest den Dan-David-Preis.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Auf Deutsch erschienen:", "section_level": 1}], "src_summary": "George Robert Ackworth Conquest, CMG, OBE (* 15. Juli 1917 in Great Malvern, Worcestershire, England; † 3. August 2015 in Palo Alto, Kalifornien) war ein britischer Dichter und Historiker. Er war seit 1980 als Politologe in konservativen Institutionen tätig. Conquest wurde in England als traditionalistischer Dichter und Science-Fiction-Autor bekannt. Conquest gilt als einer der wichtigsten westlichen Historiker mit Werken über die Stalinzeit. Seine Bücher \"Der Große Terror\" und \"Die Ernte des Todes\" sind laut \"The New York Times\" „maßgebliche Standardwerke“ über die Verbrechen des Stalinismus.", "tgt_summary": "乔治·罗伯特·阿克沃斯·康奎斯特,CMG,OBE,FBA,FAAAS,,(英语:George Robert Acworth Conquest,1917年-7月15日-2015年-8月3日),美籍英国历史学家和诗人,斯坦福大学胡佛研究所研究员。以对于苏联历史的研究最为著名。他被认为是现代欧洲最早揭露斯大林时代恐怖统治真相的历史学者之一。", "id": 896380} {"src_title": "Gulfport (Mississippi)", "tgt_title": "格尔夫波特 (密西西比州)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "William H. Hardy, Ingenieur und Eisenbahnbauer, gründete 1887 die Stadt Gulfport (= Golfhafen) als eine Hafenstadt am Golf von Mexiko und als Endpunkt der von ihm geplanten Eisenbahnlinie \"Gulf and Ship Island Railroad\". Joseph T. Jones stellte danach die Eisenbahnlinie und die Stadt fertig. Im Jahr 1907 nahm der Hafen den Betrieb auf, der ein wichtiger Handelshafen geworden ist. Am 17. August 1969 war Gulfport durch den Hurrikan Camille schwer beschädigt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Flughafen.", "content": "In Gulfport befindet sich der Gulfport-Biloxi International Airport, der auch die Stadt Biloxi versorgt.", "section_level": 1}, {"title": "Gulfport und der Tourismus bis 2005.", "content": "Die wesentlichen Arbeitsplätze stellt der Tourismus neben den Industriebetrieben der Stadt. Anziehungspunkte für Touristen sind die feinen Sandstrände am Golf von Mexiko, der Wasserpark \"Marine Life Oceanarium\" mit dressierten Delphinen und Seelöwen, Aquarien und Vögel, der Yachthafen mit den Ausflügen nach \"Ship Island\" mit dem \"Fort Massachusetts\" und die Spielkasinos. Internationale Bedeutung hat der \"Mississippi Deep-Sea Fishing Rodeo\", ein mehrtägiger Wettkampf in verschiedenen Disziplinen der Sportfischerei (Ende Juni oder Anfang Juli).", "section_level": 1}, {"title": "Hurrikan Katrina.", "content": "Der Hurrikan Katrina hatte am 29. August 2005 eine Windgeschwindigkeit von 217 km/h und verursachte eine bis zu 6,70 Meter hohe Flutwelle, die Gulfport überflutete und weitgehend zerstörte. Die Einfamilienhäuser wurden zerfetzt, die Mehrfamilienhäuser unbewohnbar. Zuvor war die Stadt evakuiert worden. Zahlreiche Einwohner, welche die Stadt nicht verlassen hatten, sind durch die Flutwelle in ihren eigenen Häusern ertrunken oder mit den Trümmern ihres Hauses von der Flutwelle fortgetragen worden. Wegen der Zerstörung aller Spielkasinos, Hotels und Motels und der Industriebetriebe in der Stadt gingen alle Arbeitsplätze verloren. Allein die Spielkasinos in Gulfport verschafften den Einwohnern vorher 14.000 Arbeitsplätze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gulfport ist eine Stadt im Harrison County, Mississippi, mit 67.793 Einwohnern (laut Volkszählung 2010). Gulfport hat eine Größe von 166 km2, wobei 147 km2 aus Land und 19 km2 aus Wasser bestehen. Die 29.559 Gebäude der Stadt wurden durch den Hurrikan Katrina am 29. August 2005 weitgehend zerstört, zahlreiche Einwohner starben, rund 15.000 Arbeitsplätze gingen verloren. Der Wiederaufbau der Stadt und eines Casinos hat 2006 begonnen. Die Einwohnerzahl wurde 2006 auf 64.316 geschätzt; das entspricht einem Rückgang von 9,6 % gegenüber dem Jahr 2000. Diese Einschätzung bzgl. des Bevölkerungsrückgangs stellte sich in der Volkszählung 2010 als korrekt heraus. Gulfport ist ebenfalls Sitz der Countyverwaltung (County Seat) des Harrison Countys.", "tgt_summary": "格尔夫波特(英语:Gulfport)是美国密西西比州哈里森县的一个城市,是该县两个县治之一。位于墨西哥湾畔。面积166.4平方公里。2000年人口71,127人,2006年受飓风卡特里娜影响,人口下降至64,316人,但仍然是该州第二大城市。", "id": 631330} {"src_title": "Nan Goldin", "tgt_title": "南·戈丁", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nan Goldin wurde 1953 in Washington, D.C. geboren. Nach dem Suizid ihrer vier Jahre älteren Schwester Barbara Holly verließ Nan Goldin bereits im Alter von 14 Jahren ihr Elternhaus und zog mit Freunden zusammen. Nach Anfängen als Amateurfotografin und einer ersten Ausstellung ihrer Bilder begann Nan Goldin 1974 ein Studium an der \"School of the Museum of Fine Arts\" in Boston. Nach ihrem Abschluss ging sie 1978 nach New York, wo sie auch heute überwiegend lebt und arbeitet. Ihr künstlerischer Durchbruch war ihre zwischen 1980 und 1986 entstandene Diashow \"The Ballad of Sexual Dependency\". Eingeladen von Alf Boldt (†), dem damaligen Programmleiter des Arsenal-Kinos, reiste sie 1982 erstmals nach Berlin. In der Folge kam sie jährlich nach Westberlin. Sie fotografierte 1984 das Plakat-Motiv für die Berliner Filmfestspiele. Goldin freundete sich mit Elke Kruse, Nikolaus Utermöhlen und Wolfgang Müller an, den Mitgliedern der Band \"Die Tödliche Doris\". Diese fotografierte sie sowohl in West-Berlin als auch bei deren Auftritten in \"The Kitchen\" in New York 1984 und 1987 im MoMA in Paris. Zu ihren Schülerinnen gehört Sissi Farassat. Goldin hielt ihr Leben und das Leben und Sterben ihrer Freunde mit der Kamera fest. Sie dokumentierte körperliche Misshandlungen, AIDS-Erkrankungen und die Folgen von Drogenmissbrauch. Kritiker warfen ihr vor, mit ihren intimen Einblicken in die Drogenszene Heroin schick zu machen. Goldin selbst nahm auch Drogen und war für einige Zeit von Heroin abhängig. Seit 1988 lebt sie überwiegend drogenfrei, hatte aber einige Rückfälle. Ein Bild ihrer Installation \"Thanksgiving\" wurde in England wegen des Verdachts der Kinderpornografie beschlagnahmt. Im Jahr 2009 war sie Kuratorin eines der weltweit größten Fotofestivals, der Rencontres d’Arles.", "section_level": 1}, {"title": "Proteste gegen die Familie Sackler.", "content": "Etwa 2014 trat bei Goldin eine Medikamentenabhängigkeit nach dem Schmerzmittel Oxycontin auf, das ihr nach einer Operation verschrieben worden war. Hohe Dosen davon, die sie sich illegal verschaffte, brachten sie in Todesgefahr. Seit ihrem Entzug engagiert sie sich als Aktivistin. Ab 2018 initiierte sie in mehreren Museen, unter anderem am New Yorker Guggenheim, am MET und in der National Gallery in London, Proteste gegen Spenden der Sackler-Familie, da deren Angehörige als Besitzer von Purdue Pharma nicht nur als Mäzene bekannt sind, sondern auch wirtschaftlich in die Opioid-Epidemie in den USA verwickelt sind. Ihnen wird vorgeworfen, die Gefahren des von ihnen vertriebenen Medikaments „bewusst verharmlost“ zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2011 wurde Nan Goldin der Reminders Day Award im Rahmen der „Reminders Day Aidsgala“ verliehen. Mit ihrer fotografischen Arbeit hat sie AIDS ein individuelles, nicht-voyeuristisches und menschliches Gesicht gegeben und damit maßgeblich zur Enttabuisierung der Krankheit beigetragen. 2019 nahm sie den Kunstpreis Ruth Baumgarte für ihr Lebenswerk entgegen. Auf der Power-100 Liste der Zeitschrift Art Review wird Nan Goldin weltweit als Nummer 2 geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nan Goldin (* 12. September 1953 in Washington, D.C.) ist eine US-amerikanische Fotografin.", "tgt_summary": "南希·\"南\"·戈丁(英语:Nancy \"Nan\" Goldin,1953年-9月12日)是一位美国摄影师。她在纽约,柏林和巴黎生活和工作。", "id": 1463917} {"src_title": "Die sieben Schwerter", "tgt_title": "七劍", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung spielt vor dem Hintergrund der Besatzung Ming-Chinas durch die Mandschu im 17. Jahrhundert. Die von den Eroberern eingesetzte Qing-Dynastie verhängt aus Furcht vor den nationalistisch gesinnten, einheimischen Kämpfern ein Verbot, wonach das Erlernen und Ausüben aller traditionellen Kampfkünste fortan untersagt wird. Daraufhin nutzt der habgierige und grausame General Feng mit seinem finsteren Söldnerheer die Situation und durchstreift die Provinzen im Nordwesten des Landes, um aus reiner Profitgier das vom Kaiser erlassene Gebot zu überwachen und gesetzeswidrige Personen, die dennoch an den Kampfkünsten festhalten, mitsamt ihrer Familie gegen ein stattliches Kopfgeld zu liquidieren. Den wildgewordenen Horden fallen so ganze Landstriche zum Opfer. Der alternde Scharfrichter Fu Quingzhu, der sich von seiner dunklen Vergangenheit löste und fortan reumütig den Betroffenen zu Hilfe eilt, leistet ganz auf sich gestellt seinen ehemaligen Kampfgefährten Widerstand. Bei einer solchen Auseinandersetzung wird er eines Tages verletzt und von einer mutigen jungen Frau, der attraktiven Wu Yuanyin, gerettet. Die Anwesenheit des alten Mannes, vor dem Hintergrund einer nahenden Invasion durch Fengs Söldnerschar, löst unter den Dorfbewohnern heftige Kontroversen aus. Daher beschließt Wu den alten Mann aus dem Dorf zu schaffen. Unterstützung findet sie in einer Freundin und deren Lebensgefährten: Han Zhibang. Gemeinsam mit Han bringt Wu den Verletzten zu einem weisen Schwertkampfmeister, der ihnen hilfreich vier seiner legendären Schüler im Kampf gegen den General anbietet. Vorher versieht er alle Kämpfer mit mythischen Schwertern, den \"„sieben Schwertern“\". Als die Sieben in das kleine Dorf zurückkehren, um der Bevölkerung beizustehen, wird es gerade von einer größeren Horde von Fengs Leuten überrannt, die dabei äußerst kaltblütig vorgehen. Obwohl die Angreifer zahlenmäßig überlegen sind, es sollen so an die 300 Männer sein, kann der Angriff mit dem Eingreifen der sieben Schwerter abgewehrt werden. Die Söldnerschaar wird vernichtend geschlagen, lediglich einen Boten lässt man am Leben. Der General beurteilt die Lage eher nüchtern und vertraut zunächst der Kampfkraft seiner gut ausgebildeten Leute. Er ändert seine Meinung jedoch, als er bemerkt, dass es sich um außergewöhnliche Individuen handelt; materielle wie auch personelle Unterstützung bekommt er daraufhin von Prinz Dokado. Derweil wird die Dorfgemeinschaft evakuiert, da man Vergeltungsakte an der Bauernsiedlung befürchtet. Unter Fus Führung werden die Einheimischen an einen vermeintlich sicheren Ort geführt, als sie erkennen, dass es einen Verräter unter ihnen gibt, der Fengs Truppen informiert. Da man anfangs den unbekannten Denunziant nicht enttarnen kann, beschließt Chu Zhaonan heimlich und ohne die Hilfe der anderen „Schwerter“ Fengs Lager aufzusuchen, und dessen ergaunerte Beute sicherzustellen. So soll die Moral der gegnerischen Söldner gemindert werden. Sein Vorhaben misslingt, und er wird gefangen genommen. Sein Schwert eignet sich General Feng an. Beunruhigt von diesen Nachrichten planen die übrigen Sechs ihren Gefährten zu befreien und eilen ihm zu Hilfe. Währenddessen wird die Dorfbevölkerung in einer Höhle schutzlos zurückgelassen. Dies nutzt der Hinweisgeber zwischenzeitlich aus und tötet fast die gesamte schlafende Dorfbevölkerung. Lediglich Wus Freundin Liu Yufang, die Tochter des Dorfverstehers, überlebt mit einer kleinen Gruppe Kinder. Zuvor töten sie kollektiv den Verräter. Am Ende des Films befreien die Sechs Schwertträger Chu aus Fengs Händen. Der Befehlshaber wird durch Chus magisches Schwert, das er wieder in seinen Besitz bringen kann, getötet. Größerer Widerstand von seinen Gefolgsleuten wird, falls der überhaupt existiert, im Keim erstickt. In einer der letzten Szenen reiten die sieben Schwerter vereint in Richtung Hauptstadt, um den Kaiser zu überzeugen, seinen irrsinnigen Erlass aufzuheben.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Es wird berichtet, dass Tsui Hark für den Film zunächst eine Lauflänge von etwa vier Stunden angedacht hatte. Aus dem dafür gedrehten Material wurden dann die heute erhältlichen Fassungen mit 153 bzw. 141 Minuten Lauflänge zusammengeschnitten. Dies sorgt für einige Merkwürdigkeiten und Unverständlichkeiten im Film. Eine Zeit lang wurde darüber spekuliert, ob Tsui Hark einen Directors Cut mit der ursprünglich geplanten Lauflänge herausbringen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Mit \"Die sieben Schwerter\" wurden die 62. Internationalen Filmfestspiele von Venedig am 31. August 2005 eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die sieben Schwerter (, Internationaler Titel: \"Seven Swords\") ist ein Film des chinesischen Regisseurs und Produzenten Tsui Hark. Es handelt sich um eine Adaption einer Vorlage aus dem Roman \"Qijian Xia Tianshan\" – – des bekannten Wuxia-Autoren Liang Yusheng. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen des Genres verzichtete Tsui Hark jedoch auf übertriebene Effekte, um die Kampfdarstellungen des Films glaubwürdiger zu machen. Lau Kar-Leung, bekannt für seine Mitarbeit an Drunken Master 2, übernahm die Choreographie der Kung Fu-Szenen.", "tgt_summary": "即依据香港作家梁羽生所撰写的武侠小说《七剑下天山》为基础,再进行改编的电影作品,于2004年9月在中国新疆开镜拍摄,主要演员包括黎明、甄子丹、杨采妮、陆毅、金素妍等。另外,本片在第46届意大利威尼斯影展里,获选成为开幕影片的香港电影。", "id": 2926} {"src_title": "Entspannungsverdampfung", "tgt_title": "闪蒸", "src_document": [{"title": "Physikalische Betrachtung.", "content": "Zur Entspannungsverdampfung kommt es in einem geschlossenen Behälter, der mit gesättigt siedender Flüssigkeit und der zugehörigen Dampfphase befüllt ist, wenn der Druck durch Freigeben eines Austrittsquerschnitts (z. B. einem Ventil) abgesenkt wird. Im geschlossenen Behälter hat die Flüssigkeit bei gegebener Temperatur T einen Druck p - dem Sättigungsdruck der entsprechenden Temperatur, der durch den Zustand 1 im TS-Diagramm durch die Siedelinie festgelegt ist. Wird das Ventil geöffnet, so sinkt der Druck ab, das neue Druckniveau p* (p* < p) breitet sich mit Wellenausbreitungsgeschwindigkeit a im Behälter aus. Die Temperatur hingegen kann sich nicht mit gleicher Geschwindigkeit anpassen, da sie Wärme- und Stoffübertragungs-Mechanismen an der Phasengrenze Wasser/Dampf unterliegt, die langsamer verlaufen. Dieser Zeitverzug kann als Siedeverzugszeit bezeichnet werden. In diesem Zustand ist die Flüssigkeit überhitzt, sie und ihr Dampf befinden sich nicht mehr im thermodynamischen Gleichgewicht. Dieser Zustand bedeutet, dass die Flüssigkeit Wärme abgeben muss – in diesem Falle geschieht das durch einen Energieeintrag an Siedekeime und schon vorhandene Dampfblasen im Behälter. Dies führt zum Blasenwachstum und deren Aufstieg und schließlich zum Aufwallen der Flüssigkeit und zur Ausspeicherung von Masse und Energie in Form von Dampf – der Vorgang, der im Allgemeinen als \"Kochen\" bezeichnet wird. Der Dampf transportiert somit Energie aus dem Behälter. Das Gemisch durchläuft unter der Annahme isentroper Vorgänge hierbei die senkrechte Isentrope \"s\" vom Ausgangszustand T(p) bis zum neuen Endzustand p. Betrachtet man eine Momentaufnahme des Zustandes 2, der nach dem Öffnen des Ventils erreicht wird und zwischen Anfangs- und Endzustand liegt, so verläuft die Entspannungsverdampfung dergestalt, dass die Flüssigkeit vom Punkt 2 aus den Punkt 2a und damit den Zustand \"gesättigt siedend\", der Dampf den Zustand 2b, \"Sattdampf\" erreicht. Ist das thermodynamische Gleichgewicht zwischen den Phasen wieder erreicht, kommt die Entspannungsverdampfung zum Erliegen. Die Zusammensetzung von flüssiger und Dampfphase für ein Gemisch chemischer Stoffe kann durch eine Flash-Rechnung bestimmt werden. Den Vorgang der Massenausspeicherung in Form von Dampf nutzt man in Dampferzeugern mit Trommel, z. B. Naturumlauf- oder Zwangumlaufkessel, da hier nach einer Druckabsenkung zur Leistungssteigerung sofort – je nach Bauart und Größe – etwa 200 bis 600 kg Dampf pro bar Druckabsenkung zur Verfügung stehen. In Kraftwerksanlagen sind bei Betriebsdrücken von 70–200 bar Druckentlastungen um 5–10 % des Nenndruckes bei Laständerung üblich. Das entspricht einer Leistungsänderungsgeschwindigkeit von etwa 5–10 % pro Minute.", "section_level": 1}], "src_summary": "Entspannungsverdampfung ist das Entstehen von Dampf bei Absenken des Druckes in einem mit Flüssigkeit befüllten, unter Überdruck (zur Umgebung) stehenden geschlossenen Behälter.", "tgt_summary": "闪蒸(英语:flash distillation或英语:flash evaporation)是一个发生于饱和液体的沸点因压力下降而降到周边温度以下,引致的部分蒸发。闪蒸即将饱和液体(如水)在有相当压力的情况下加热相当的温度后加进一些压力相对低的地方中,使一些饱和液体蒸发成为蒸汽。而多级闪蒸即由多个闪蒸的步骤组成的系统。", "id": 1105078} {"src_title": "EM-Algorithmus", "tgt_title": "最大期望算法", "src_document": [{"title": "Mathematische Formulierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Es liegen Objekte mit einer gewissen Anzahl von Eigenschaften vor. Die Eigenschaften nehmen zufällige Werte an. Einige Eigenschaften können gemessen werden, andere jedoch nicht. Formal gesehen sind die Objekte Instanzen einer mehrdimensionalen Zufallsvariablen formula_1, die einer unbekannten Wahrscheinlichkeitsverteilung formula_2 unterliegt; einige Dimensionen sind „beobachtbar“, andere sind „versteckt“. Ziel ist es, die unbekannte Wahrscheinlichkeitsverteilung zu bestimmen. Zunächst nimmt man an, formula_2 sei bis auf einige Parameter bekannt. Meist wählt man formula_4 als Mischverteilung, also als gewichtete Summe von so vielen Standardverteilungen, wie beobachtbare Eigenschaften vorliegen. Wählt man beispielsweise als Standardverteilung die Normalverteilung, so sind die unbekannten Parameter jeweils der Erwartungswert formula_5 und die Varianz formula_6. Ziel ist es nun, die Parameter formula_7 der vermuteten Wahrscheinlichkeitsverteilung zu bestimmen. Wählt man eine Mischverteilung, so enthält formula_7 auch die Gewichtungsfaktoren der Summe. Für gewöhnlich geht man ein solches Problem mit der Maximum-Likelihood-Methode an. Dies ist hier jedoch nicht möglich, da die gesuchten Parameter von den versteckten Eigenschaften abhängen – und diese sind unbekannt. Um trotzdem zum Ziel zu kommen, wird also eine Methode benötigt, die mit den gesuchten Endparametern die versteckten Eigenschaften schätzt. Diese Aufgabe erfüllt der EM-Algorithmus. Der EM-Algorithmus arbeitet iterativ und führt in jedem Durchgang zwei Schritte aus: Der Algorithmus endet, wenn sich die bestimmten Parameter nicht mehr wesentlich ändern. Bewiesenermaßen konvergiert die Folge der bestimmten formula_7, das heißt, der Algorithmus terminiert auf jeden Fall. Allerdings bildet das Ergebnis meist nur ein lokales Optimum, welches zwar gut, aber nicht unbedingt optimal ist. Es ist daher nötig den Algorithmus mit vielen unterschiedlichen Startwerten auszuführen, um ein Endergebnis, möglichst nah am Optimum, zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Formulierung als Zufallsexperiment.", "content": "Rein formal wird beim EM-Algorithmus angenommen, dass die Werte der beobachteten stochastischen Größe auf folgende Art und Weise zustande kommen: Wähle zuerst eine der eingehenden Zufallsvariablen aus und übernimm deren Wert als Endergebnis. Das bedeutet, dass genau ein Gewicht den Wert eins annimmt und alle anderen null sind. Bei der Approximation der Gewichte durch den EM-Algorithmus ist dies normalerweise aber nicht mehr der Fall. Die Wahrscheinlichkeitsdichte eines Zielwertes lässt sich bei Normalverteilungsannahme und konstanter Varianz der einzelnen Zufallsvariablen darstellen als: Dabei besitzen die verwendeten Bezeichnungen folgende Bedeutungen:", "section_level": 2}, {"title": "EM-Clustering.", "content": "Das EM-Clustering ist ein Verfahren zur Clusteranalyse, das die Daten mit einem (, kurz: \"GMM\") – also als Überlagerung von Normalverteilungen – repräsentiert. Dieses Modell wird zufällig oder heuristisch initialisiert und anschließend mit dem allgemeinen EM-Prinzip verfeinert. Das EM-Clustering besteht aus mehreren Iterationen der Schritte \"Erwartung\" und \"Maximierung\".", "section_level": 1}, {"title": "K-Means als EM-Verfahren.", "content": "Auch der k-Means-Algorithmus kann als EM-Algorithmus verstanden werden, der die Daten als Voronoi-Zellen modelliert. Eine EM-Variante des k-Means-Algorithmus sieht wie folgt aus:", "section_level": 1}, {"title": "Beweis für den Maximierungsschritt bei Normalverteilungsannahme.", "content": "Bewiesen werden soll: formula_35 Anstatt formula_36 zu maximieren, kann auch formula_37 maximiert werden, da der Logarithmus eine streng monoton steigende Funktion ist. Der Minuend ist eine Konstante, deswegen ist es ausreichend, den Subtrahend zu minimieren: Eine quadratische Summe ergibt stets einen nichtnegativen Wert. Daher ist das absolute Minimum durch 0 beschränkt und somit auch ein lokales Minimum. Man setze die 1. Ableitung für diesen Term formula_40 nach jedem formula_41 auf 0: denn die Ableitung aller Summanden der Summe über formula_16 sind formula_44, außer für formula_45. Folglich: q. e. d.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Erwartungs-Maximierungs-Algorithmus (, daher auch Expectation-Maximization-Algorithmus, selten auch \"Estimation-Maximization-Algorithmus\", kurz EM-Algorithmus) ist ein Algorithmus der mathematischen Statistik. Die Kernidee des EM-Algorithmus ist es, mit einem zufällig gewählten Modell zu starten, und abwechselnd die Zuordnung der Daten zu den einzelnen Teilen des Modells (\"Erwartungsschritt\", kurz: \"E-Schritt\") und die Parameter des Modells an die neueste Zuordnung (\"Maximierungsschritt\", kurz: \"M-Schritt\") zu verbessern.", "tgt_summary": "最大期望算法(Expectation-maximization algorithm,又译期望最大化算法)在统计中被用于寻找,依赖于不可观察的隐性变量的概率模型中,参数的最大似然估计。", "id": 482436} {"src_title": "Razer", "tgt_title": "雷蛇公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde im Jahr 1998 von einem Team aus Ingenieuren und Wirtschaftlern gegründet, um eine High-End-Maus zu entwickeln und zu vermarkten. Diese als \"Boomslang\" bezeichnete Maus wurde als die weltweit erste Maus mit einer Auflösung von 1000 dpi beworben mit der Behauptung, die Leistung der Spieler steigern zu können. Vergleichbare Konkurrenzprodukte nutzten seinerzeit eine Auflösung von etwa 200–400 dpi. Mit der starken Verbreitung optischer Mäuse geriet das Unternehmen, das auf optomechanische Mäuse setzte, nach der Jahrtausendwende in Bedrängnis. Obwohl die von Razer hergestellten Mäuse bereits eine Auflösung von 1400 und 2100 dpi erreichten, verlor der Hersteller Marktanteile. Diese erlangte das Unternehmen zurück, indem es 2004 auch optische Mäuse anbot, die mit einer Auflösung von 1000 dpi den bis dahin verfügbaren Modellen mit etwa 800 dpi überlegen waren. Seit dieser Umstellung veröffentlichte das Unternehmen weitere verbesserte Modelle. Mit der Einführung von mit Lasersensoren ausgestatteten Modellen wurden bisher Auflösungen von bis zu 16000 dpi erreicht. Seit 2005 erweiterte das Unternehmen seine Angebotspalette um weitere Produkte. So werden neben den Mäusen auch Mauspads und Gamepads angeboten. Eine der neueren Entwicklungen in diesem Bereich ist das Mousepad \"Destructor\" (engl. Zerstörer). Es soll durch besonders geringe Reibung und hohe Haltbarkeit die Leistung steigern. Die Gaming-Tastaturen sind ebenfalls auf den Einsatz durch den Spieler ausgelegt und ermöglichen zum Beispiel das Drücken von bis zu zehn Tasten gleichzeitig (sogenanntes Anti-Ghosting). Weitere Bereiche, die Razer mit Produkten abdeckt, sind Accessoires, Kleidung, Rucksäcke, Controller, Streaming-Ausrüstung, wie zum Beispiel Kameras oder Mikrofone, Controller für Konsolen und PC, aber auch verschiedene Gaming-Laptops. Die meisten der technischen Produkte sind heutzutage mit der sogenannten Chroma-Technik ausgestattet: etwa 16,8 Millionen Farben mit RGB-LEDs. Mit hohen technischen Werten, zusätzlichen Einstellmöglichkeiten in den Treibern und dem Design der Mäuse will das Unternehmen das Produkt für Spieler attraktiver machen. Am 18. Oktober 2016 hat Razer den Audio-Spezialisten THX übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Chroma Apps.", "content": "Diese Funktion ermöglicht es auf kompatiblen Geräten, welche Chroma unterstützen müssen, spezielle Lichteffekte anzuwenden. Klassischerweise werden diese durch das Spielgeschehen gesteuert. Die Apps hiefür müssen zuvor heruntergeladen werden und in der benötigten Software \"Razer Synapse\" aktiviert werden. Die Apps selbst werden von Drittanbietern gestellt. Herunterladen kann man diese auf der Razer-Website im \"Razer Workshop\".", "section_level": 1}, {"title": "Software.", "content": "Neben Apps für die Beleuchtung bietet Razer verschiedene Softwares an. So wird allgemein \"Razer Synapse\" benötigt, um die Tastenbelegung, die, sofern es sich um ein Chroma-Produkt handelt, Beleuchtung der Pheripheriegeräte und Makros zu konfigurieren. Mit Makros kann man verschiedene Tasten kombiniert auf eine Taste speichern, wobei auch Zeitabstände gespeichert werden können. Es können Programme gespeichert werden, in denen Tastenbelegungen und Beleuchtung gespeichert werden, sie können auch mit Programmen, wie zum Beispiel Spiele, verbunden werden, sodass beim Starten des Spiels direkt das Programm mit der dafür vorgesehenen Tastenbelegung aufgerufen wird. In Synapse können Statistiken zu zum Beispiel der Verteilung und Menge an Tastenanschlägen gezählt und ausgewertet werden. Auch kann man in Synapse den „Tournament-Treiber“ herunterladen. Dieser enthält alle Programme und Makros, und diese können nicht mehr nachträglich verändert werden. Auch ersetzt dieser die Synapse-Software. Eine weitere Software ist \"Razer Surround\" bzw. \"Surround Pro\", letzteres muss käuflich erworben werden. Die Software bietet 7.1 Surround Sound. \"Razer Surround\" wird durch Synapse bedient. Besondere Merkmale sind die Möglichkeiten, die Tonausgabe auf alle Razer-Audio-Produkte anzupassen (bereits voreingestellt), Ausnahme bilden hier Lautsprecher und Soundsysteme und die Möglichkeit, die Richtungseinstellung zu konfigurieren. Neben diesen Funktionen gibt es auch einen Equalizer, welcher voreingestellte Programme und die Möglichkeit zum Selbsteinstellen bietet, allgemeine Verbesserungen des Tons und den von Razer entworfenen „Razer Surround Sound“. \"Razer Cortex\" ist eine Streaming- und Boostsoftware. Sie ist kostenlos und ermöglicht es dem Anwender, mit Razer Cortex: Gamecaster ingame-Aufnahmen und -videos in HD-Qualität zu streamen. Die Funktion Boost soll die Performance und Leistung verbessern.", "section_level": 1}, {"title": "Sponsoring.", "content": "Im Zusammenspiel mit professionellen Spielern trat Razer aktiv als Sponsor in Erscheinung. So gehörte etwa Johnathan “Fatal1ty” Wendel zu den als erstes gesponserten Spielern. Bis heute sponsert Razer außerdem Veranstaltungen wie die World Cyber Games (offizieller Ausstatter) oder bedeutende StarCraft-Turniere. Die Marketingstrategie Razers geht vor allem dahin, durch Sponsoring von Clans und E-Sport-Events Aufmerksamkeit zu erregen. Aus einer Kooperation mit dem Clan SK Gaming entstand das Copperhead-Modell „SK Gaming Edition“, bei welchem das pulsierende Razerlogo durch das SK-Gaming-Logo ersetzt wurde. Zu zahlreichen Clans werden bedruckte Mousepads angeboten, und seit 2010 werden lizenzierte Eingabegeräte und Kopfhörer für die Spiele StarCraft 2, Tron,, Mass Effect 3, Battlefield 3 und 4, League of Legends,, Dragon Age 2 und Overwatch angeboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Razer ist ein in Kalifornien gegründeter Hersteller von Computerzubehör (Mäuse, Mauspads,...) speziell für Computerspieler. Die Marke \"Razer\" befindet sich derzeit im Besitz der Razer USA Ltd. Die meisten Produkte wurden nach verschiedenen Tieren einer Gattung benannt. So tragen die Mäuse häufig die Namen mythologischer Schlangen­wesen („Naga“, „Ouroborus“), während Tastatur teilweise nach Spinnen („BlackWidow“) und ein Kopfhörer nach Kraken, ein anderer nach dem Hammerhai („Hammerhead“) benannt wurden.", "tgt_summary": "雷蛇(Razer Inc.;品牌标示书写为英语:RΛZΞR)是一家在新加坡创立的游戏周边设备公司,又被称为「绿光灯厂」,近年开始进军电子消费业务。雷蛇的两个总部分别设立在新加坡及美国圣地亚哥。2017年11月在香港联交所上市,产品面向游戏玩家,其产品大多数都以肉食动物命名。2018年推出电子钱包Razer Pay。2020年,开始生产外科口罩。", "id": 560195} {"src_title": "Begierde (1983)", "tgt_title": "血魔", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einer New-Wave-Diskothek suchen Miriam und John Blaylock ein Paar für einen Partnertausch. Sie finden auch eines und fahren zu dessen Haus in New York, wo es auch zu Zärtlichkeiten kommt. Plötzlich ziehen Miriam und John kleine Messer, die sie um den Hals tragen, und schneiden die Halsschlagadern des jeweiligen Partners durch und trinken deren Blut. Aus Rückblenden wird klar, dass John Blaylock bereits seit dem 18. Jahrhundert unsterblich ist. Miriam lebt dagegen schon seit mehreren Jahrtausenden. Rückblenden zeigen sie im alten Ägypten. Die Bedingung des ewigen Lebens ist, dass sie gelegentlich menschliches Blut trinken müssen. Eines Tages merkt John bei sich erste Anzeichen des Alterns. Von Miriam erfährt John, dass all seine Vorgänger in Miriams Gunst nach einigen Jahrhunderten anfingen rapide zu altern und Miriam sich von ihnen abwandte. Miriam versucht John vor dem Altern zu retten und sucht Hilfe bei Gerontologen, die aber auch keinen Rat wissen. Seinen Tod vor Augen, wendet John sich selbst an die Gerontologin Dr. Sarah Roberts in der \"Park West Clinic\", doch sie hat keine Zeit für ihn und hält ihn für einen Verrückten. Sie schickt ihn in ein Wartezimmer in der Hoffnung, dass er nach einer Weile von alleine geht. John wartet einige Stunden, wobei er drastisch altert, dann will er gehen – erst dann merkt Sarah, die er im Treppenhaus trifft, dass er nicht gelogen hatte, da er in dieser Zeit wesentlich älter geworden ist. Sie kann ihn aber nicht aufhalten. Der immer schneller alternde John wird panisch und hofft durch das Trinken menschlichen Blutes den Alterungsprozess aufzuhalten. Er verliert auf der Suche nach frischem Blut sämtliche Hemmungen und tötet das junge Mädchen Alice, welches mehrmals in der Woche kommt, um mit Miriam und John klassische Musik zu spielen. Doch seine Alterung ist nicht aufzuhalten, sie führt zwar nicht zu seinem Tod, doch sein zerstörter Körper kann kein normales Leben mehr führen. Als Miriam abends nach Hause kommt findet sie einen vollkommen vergreisten John vor und ist entsetzt darüber, dass er das junge Mädchen getötet hat. John bittet um die Erlösung durch den Tod, was jedoch nicht in der Macht Miriams liegt. Sie bewahrt seinen Körper neben den Körpern ihrer früheren Gefährten in einem Sarg auf dem Dachboden ihres Hauses auf. Die Gerontologin Sarah ist in der Zwischenzeit neugierig geworden und besucht das luxuriöse Haus von Miriam und John in einer noblen Gegend Manhattans um nochmals mit John zu sprechen. An der Tür lernt sie Miriam kennen, die berichtet, dass John in die Schweiz gefahren sei. Miriam gewinnt Macht über Sarah und rettet sie ohne vor Ort zu sein vor einem Autounfall. Sarah hat Visionen, bildet sich ein, dass das Telefon klingelt und sieht Miriam, obwohl sie nicht anwesend ist. Magisch von Miriam angezogen besucht sie sie erneut und wird von der erfahrenen Frau verführt. In einer Liebesnacht lässt Miriam ihre Freundin vom eigenen Blut kosten, was diese ebenfalls unsterblich macht. Sarah begreift aber zunächst nicht was mit ihr geschehen ist. Sie fühlt sich krank und bei einer Blutuntersuchung stellt sich heraus, dass sie fremdes, nichtmenschlichen Blut im Körper hat. Sarah geht zu Miriam und fordert Aufklärung. Miriam berichtet, dass sie ihr ewiges Leben gegeben habe, doch glaubt Sarah ihr nicht. Mittlerweile spürt Sarah verstärkt Hunger nach frischem Blut, kann sich aber nicht durchringen, Menschen zu töten. Das erledigt vorerst Miriam für sie. Nachdem Sarah in Miriams Haus ihren eigenen Liebhaber umgebracht und von seinem Blut getrunken hat, geht sie zu Miriam und schneidet sich in ihrem Haus die Halsschlagader auf. Als Miriam nun Sarah auf den Dachboden ihres Hauses bringen will, öffnen sich die Särge ihrer ehemaligen Gefährten; die nun zu Untoten gewordenen greifen sie an. Auf der Flucht fällt Miriam die Treppe herunter und fängt mit extremer Geschwindigkeit an zu altern. Ihre untoten Gefährten zerfallen währenddessen zu Staub. In der Schlussszene befindet sich Sarah in einer geräumigen Wohnung in der Londoner Hochhaussiedlung Barbican. Sie ist von jungen Menschen umgeben und in einem Abstellraum ruht ein hölzerner Sarg. Dabei ist Miriams Stimme zu hören, welche verzweifelt nach Sarah ruft.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film wird manchmal vor allem wegen der ähnlichen Ästhetik der Bilder mit \"Blade Runner\" verglichen, den der Bruder des Regisseurs, Ridley Scott, ein Jahr zuvor drehte. Arnd Schirmer bezeichnete den Film im \"Spiegel\" als „schick, leer und langweilig“. Die \"Frankfurter Rundschau\" bezeichnete den „dekorativen Ästhetizismus“ des Films als „Kitsch“. Das \"Lexikon des internationalen Films\" schrieb, \"Begierde\" sei ein „moderner Horrorfilm über die Jagd nach ewigem Leben und den Prozeß vorzeitigen Alterns“. Er sei „umständlich erzählt, schick fotografiert und mit scheußlich-blutigen Effekten versehen“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Im Jahr 1984 erfolgte die Nominierung für den \"Saturn Award\" für Milena Canonero für die Kostüme und für Dick Smith und Carl Fullerton in der Kategorie Make-up.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Band in der Disco-Szene zu Beginn des Films ist Bauhaus. In der ersten Einstellung des Films sieht man den Sänger Peter Murphy, während das Bauhaus-Stück \"Bela Lugosi’s Dead\" zu hören ist. Der Film verwendet Kompositionen von Schubert, Ravel, Bach, Gregorio Allegri, Léo Delibes (aus seiner Oper \"Lakmé\") und Édouard Lalo. Der Film hat zwei Handlungsstränge. Auf der einen Seite folgt die Erzählung Miriam und John und auf der anderen Seite folgt sie den Gerontologen und deren Forschung an Affen. In zwei Szenen wird die Handlung symbolisch parallel geschaltet. Am Beginn werden beim Partnertausch Szenen eingeblendet, die einen Affen zeigen, der in der Gerontologieabteilung des Krankenhauses einen anderen Affen tötet. Die Partnertauschszene endet mit dem Tod des anderen Paares. Als John im Wartezimmer des Krankenhause wartet und rapide altert, schauen sich Dr. Sarah Roberts und ihr Team zur gleichen Zeit den Film eines Affen an, der in Zeitrafferaufnahmen sehr schnell altert und schließlich stirbt. Susan Sarandon berichtete über ihre lesbische Liebesszene im Dokumentarfilm \"The Celluloid Closet\" aus dem Jahr 1995. Sie wehrte sich gegen die Idee, dass ihre Filmfigur erst betrunken gemacht werden sollte, bevor sie sich von einer der schönsten Frauen der Welt verführen ließ: „Man muss nicht betrunken sein, um mit Catherine Deneuve schlafen zu wollen – egal, welche sexuelle Orientierung man vorher hatte.“ David Bowie erzählte, dass er vor den Szenen, in denen er als alter Mann auftrat, stundenlang in der Mitte der George-Washington-Brücke laut schrie, um seine Stimme entsprechend zu verändern. Anhand des Films entstand in den Jahren 1997–2000 die Fernsehserie \"The Hunger,\" in der u. a. David Bowie mitspielte. Sie wurde u. a. für den Emmy Award nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Begierde (Originaltitel: \"The Hunger\") ist ein britischer Horrorfilm aus dem Jahr 1983. Der Regisseur ist Tony Scott, der mit diesem Film sein Spielfilm-Debüt ablieferte. In den Hauptrollen sind Catherine Deneuve und David Bowie als Vampirpaar zu sehen, das Menschenblut braucht, um das ewige Leben nicht zu verlieren. Überraschend beginnt John eines Tages zu altern und wendet sich an die Gerontologin Sarah Roberts (Susan Sarandon). Seine Frau verliebt sich in die Ärztin. Die Handlung basiert auf dem Roman \"Der Kuss des Todes\" \"(The Hunger)\" von Whitley Strieber aus dem Jahr 1981.", "tgt_summary": "《血魔》(英语:\"The Hunger\")是一套1983年的英国恐怖片,由东尼·史葛执导,凯瑟琳·丹露、大衞·鲍伊及苏珊·莎朗顿等主演。内容改编自知名恐怖小说家惠特里·史崔伯的同名小说,描述一名女医生和一对吸血鬼情侣的三角恋情。", "id": 523633} {"src_title": "Badonviller-Marsch", "tgt_title": "巴登威勒进行曲", "src_document": [{"title": "Musik.", "content": "Der Marsch beginnt mit dem kennzeichnenden tuschartigen Eingang. Wie generell die Märsche von Fürst fällt er schneidig aus und die Melodie drängt vorwärts. Im Trio enthält der Badonviller-Marsch ein wuchtiges Posaunenmotiv.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungszusammenhang.", "content": "Georg Fürst war Chef der Regimentsmusik des Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments, dem Garderegiment Bayerns und Hausregiment der Wittelsbacher, im Range eines Obermusikmeisters. Er komponierte den Marsch zu Beginn des 1. Weltkriegs als in Deutschland großer Nationalstolz und Patriotismus herrschte und allgemein Optimismus zum Kriegsausgang bestand. Der Titel erinnert an das erste größere Gefecht des Regiments – aus dem es siegreich hervorging, bei Badonviller im Rahmen der Schlacht in Lothringen der bayerischen Truppen. Anders als später handelte es sich hier noch um einen Bewegungskrieg. Bei einem Sturmangriff auf die Stadt am 12. August 1914 wurden hunderte Soldaten auf beiden Seiten getötet. Zu dem typischen Eingangsmotiv sollen den Komponisten die Hupen der Sanitätsfahrzeuge angeregt haben, mit denen die Verwundeten während der Gefechte abtransportiert wurden. 12 Zivilisten wurden erschossen und weitere deportiert (s. die Geschehnisse in und um Badonviller)", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung im Nationalsozialismus.", "content": "Das Stück wurde von Adolf Hitler sehr geschätzt. Während des Dritten Reiches wurde dieser Marsch bei dessen Auftritten gespielt. Er war daher in der \"Deutschen Wochenschau\" regelmäßig zu hören. Der Ortsname im originalen Titel wurde durch den deutschen Namen des lothringischen Orts ersetzt, so dass der Marsch „Badenweiler-Marsch“ genannt wurde. Nach der \"Polizeiverordnung gegen den Mißbrauch des Badenweiler Marsches\" vom 17. Mai 1939 durfte der Marsch „...nur bei Veranstaltungen, an denen der Führer teilnimmt, und nur in seiner Anwesenheit öffentlich gespielt werden.“", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit und Gegenwart.", "content": "Der Marsch wurde auch nach dem Ende des Nationalsozialismus unwillkürlich mit Hitler in Verbindung gebracht. In Hessen wies 1951 der Innenminister Heinrich Zinnkann in einem öffentlichen Schreiben die Regierungspräsidenten an, das öffentliche Singen und Spielen unter anderen des \"Badenweiler-Marsches\" „mit allen polizeilichen Mitteln zu verhindern“, da „gewissenlose Elemente öffentlich Lieder und Musikstücke aus der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft singen und spielen und dadurch die öffentliche Sicherheit und Ordnung insofern gefährden, als sie die Erinnerung an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft wachrufen oder gegen den im Grundgesetz und in der Hessischen Verfassung verankerten Gedanken der Völkerverständigung verstoßen und damit die verfassungstreue Bevölkerung politisch provozieren“. In dem Verbot wurden neben dem \"Badenweiler-Marsch\" weitere Titel genannt: das \"Horst-Wessel-Lied\", das \"Engelland-Lied\", \"Bomben auf Engelland\", \"Siegreich wollen wir Frankreich schlagen\" und \"Volk ans Gewehr\". Deutsche Militär und Polizei-Musikkorps dürfen ihn regulär nicht spielen, legte der erste Leiter des Militärmusikdienstes, Friedrich Deisenroth, bei der Aufstellung der Musikkorps der Bundeswehr im Jahr 1956 per „Fachdienstlicher Anweisung“ für die Bundeswehr fest. Ausgenommen sind so genannte „Historische Konzerte“, in denen die Entwicklung des Marsches im Allgemeinen sowie die Eigenart landestypischer Märsche aufgezeigt werden sollen. Bei den Aufführungen muss der Marsch dann den originalen Titel „Badonviller-Marsch“ tragen. Ansonsten ist die Aufführung des Marsches heute nicht verboten, wozu auch mehrere Gerichtsurteile ergingen. Es wird aber immer wieder auf einen sensiblen Umgang mit diesem Stück verwiesen. Aufgrund seiner Verwendung in der NS-Zeit wird der Marsch nur selten aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Badonviller-Marsch (eingedeutscht auch Badenweiler-Marsch; Armeemarschsammlung II, 256) ist ein von Georg Fürst 1914 komponierter Marsch, der später als Adolf Hitlers Auftrittsmarsch große Bekanntheit erlangte. Fürst hatte ihn dem erfolgreichen ersten großen Gefecht seines Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments im Ersten Weltkrieg bei Badonviller (Frankreich) gewidmet. Der Marsch ist durch die Verwendung in der NS-Zeit noch heute belastet und darf von deutschen Militär- sowie Polizei-Musikkorps regulär nicht gespielt werden und wird auch sonst daher nur selten aufgeführt.", "tgt_summary": "《巴登威勒进行曲》( 或 )是一首在第一、第二次世界大战期间著名的德国军队进行曲。该曲由德国军乐作曲家格奥尔格·弗斯特(Georg Fürst)于1914年创作,直到今天这首进行曲仍为德国联邦国防军所采用,但已罕用。", "id": 2392221} {"src_title": "Hamilton-Jacobi-Formalismus", "tgt_title": "哈密頓-雅可比方程式", "src_document": [{"title": "Herleitung der Hamilton-Jacobi-Gleichung aus dem Wirkungsintegral.", "content": "Zur konkreten Herleitung dieser Differentialgleichung betrachtet man das Wirkungsfunktional mit der Lagrange-Funktion formula_19. Die totale Zeitableitung hiervon gibt die Lagrange-Funktion zurück, d.h. Sieht man formula_6 jedoch als Funktion der Koordinaten formula_9 und formula_16 an, so ergibt sich für das totale Zeit-Differential Die partielle Koordinatenableitung ergibt zusammen mit den Euler-Lagrange-Gleichungen mit den kanonischen Impulsen formula_26. Durch Vergleich der totalen Zeitableitungen von formula_6 erhält man somit woraus nach der Definition der Hamilton-Funktion die behauptete Gleichung sofort folgt.", "section_level": 1}, {"title": "Hamilton-Jacobi-Formalismus für nicht explizit zeitabhängige Hamilton-Funktion.", "content": "Für konservative Systeme (d. h. formula_29 nicht explizit zeitabhängig: formula_30) wird zur ursprünglichen Hamilton-Funktion, die von den alten Impulsen und Orten abhängt, eine erzeugende Funktion formula_31 konstruiert, die sie in eine neue Hamilton-Funktion transformiert, welche nur noch von den neuen (konstanten) Impulsen abhängt Dabei sind die neuen Impulse Konstanten der Bewegung: die neuen Orte ändern sich nur linear mit der Zeit: Für formula_31 muss gelten Eingesetzt in die Hamilton-Funktion ergibt sich die Hamilton-Jacobi-Differentialgleichung für formula_31 für konservative Systeme: Zur Veranschaulichung von formula_6 wird die totale Ableitung nach der Zeit berechnet Benutzt man nun die Lagrange ́schen Bewegungsgleichungen (mit Lagrangefunktion formula_43, wobei formula_44 die kinetische Energie ist, formula_45 das Potential): Die zeitliche Integration liefert also ist formula_31 mit dem Wirkungsintegral identisch.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel: Der eindimensionale harmonische Oszillator.", "content": "Sei formula_49 ein beliebiges Potential. Die Hamilton-Funktion lautet die Hamilton-Jacobi-Gleichung Beim eindimensionalen Oszillator ist formula_52 die einzige Konstante der Bewegung. Da formula_4 ebenfalls konstant sein muss, setzt man formula_54, was für alle konservativen Systeme möglich ist. Durch Integrieren folgt mit formula_57 Wegen der Hamiltonschen Bewegungsgleichung gilt außerdem Um die Bewegung in formula_61 und formula_62 darstellen zu können, muss zu den alten Koordinaten zurücktransformiert werden Für den Spezialfall des harmonischen Oszillators ergibt sich mit formula_65 Somit (für den Fall formula_68) und letztlich", "section_level": 1}], "src_summary": "Ziel des Hamilton-Jacobi-Formalismus (benannt nach den Mathematikern William Rowan Hamilton und Carl Gustav Jakob Jacobi) der Klassischen Mechanik ist es, die Hamiltonschen Bewegungsgleichungen mittels einer besonderen kanonischen Transformation", "tgt_summary": "在物理学里,哈密顿-雅可比方程 (Hamilton-Jacobi equation,HJE) 是经典力学的一种表述。哈密顿-雅可比方程、牛顿力学、拉格朗日力学、哈密顿力学,这几个表述是互相全等的。而哈密顿-雅可比方程在辨明守恒的物理量方面,特别有用处。有时候,虽然物理问题的本身无法完全解析,哈密顿-雅可比方程仍旧能够正确的辨明守恒的物理量。", "id": 881390} {"src_title": "Bāb Tūmā", "tgt_title": "多马之门", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Bāb Tūmā war eines von sieben Stadttoren von Damaskus, die bereits zur Römerzeit existierten. Alle Tore waren – ähnlich wie die Wochentage – einer der sieben Gottheiten gewidmet, die auch den damals bekannten fünf Planeten, Sonne und Mond entsprachen. Wie die anderen Stadttore hatte auch das nordöstliche Tor drei Bögen mit Durchgängen – in der Mitte für Fahrzeuge, an den beiden Rändern für Fußgänger. Bāb Tūmā war damals das Tor der Venus. Nach der Etablierung des Christentums im weiterhin römischen Damaskus erhielt das Tor nach Thomas dem Apostel den Namen „Thomastor“, den es nach der arabisch-islamischen Eroberung beibehielt – nunmehr in seiner arabischen Form \"Bāb Tūmā\". In der Zeit der Ayyubiden wurde das Tor im 13. Jahrhundert erneuert und erhielt so im Wesentlichen seine heutige Form mit nur einem Durchgang. Auf alten Fotos kann man noch erkennen, dass die Stadtmauer beziehungsweise die direkt an diese grenzende Wohnbebauung beiderseits des Bāb Tūmā bis ins 20. Jahrhundert hinein intakt war. Für den zunehmenden Autoverkehr das Tor zu einem Engpass. In den 1950er Jahren wurde die Stadtmauer um das Tor herum ebenso wie die Häuser daneben für einen Kreisverkehr abgerissen, der bis heute vorhanden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Die christliche Religion wird von den Bewohnern das christlichen Viertels von Damaskus frei und offen gelebt, wovon eine Vielzahl von Kirchen und kleinen Altaren in Straßennischen zeugt. Das öffentliche Leben ist relativ autonom von demjenigen im restlichen Damaskus. Fast alle Geschäfte haben freitags (islamischer Feiertag) geöffnet, viele Ladenbesitzer schließen jedoch an Sonntagen. Bāb Tūmā ist ebenfalls bekannt als Studentenquartier. Ein großer Teil der in Damaskus studierenden westlichen oder asiatischen Ausländer ist bei Familien in Bāb Tūmā untergebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Straßen und Sehenswürdigkeiten in der Nähe.", "content": "Vom Ostabschnitt der Geraden Straße, der Bab-Scharqi-Straße, führt nach Norden, abschnittsweise Nordosten zum Bāb Tūmā die Bāb-Tūmā-Straße, an der mehrere Kirchen verschiedener Denominationen stehen. Eine von ihnen ist im südlichen Abschnitt auf der Ostseite der Straße die Kathedrale des Heiligen Georg, die Sitz des syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Ephräm II. Karim ist. Letzterer residiert allerdings meistens in der überwiegend christlichen Kleinstadt Saidnaya. An der Ostseite dieser Straße stehen auch zwei große römisch-katholische Klöster, das Lazaristenkloster Damaskus und – bereits nahe am Stadttor – das Franziskanerkloster Damaskus an der Ecke zur Klosterstraße. Dem Kloster nordöstlich gegenüber steht an der Klosterstraße die Maronitische Kathedrale von Damaskus. Nur 100 m westlich vom Stadttor steht die armenisch-katholische Kirche der Königin des Universums und ihr fast gegenüber südlich der etwa 500 Jahre alte Hammam Bakri. Nördlich und nordwestlich vom Stadttor gibt es in der Nähe außerdem drei Moscheen und südlich (im christlichen Viertel) eine weitere neben der maronitischen Kathedrale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bāb Tūmā () ist eines der sieben Stadttore von Damaskus, das sich im Nordosten der Altstadt befindet. Gleichzeitig ist es die Bezeichnung für ein südlich vom Stadttor befindliches und jahrhundertealtes Stadtviertel im nordöstlichen Teil der Altstadt. Der Stadtteil wird heute so gut wie ausschließlich von Christen bewohnt und zählt mehrere Tausend Einwohner.", "tgt_summary": "多马之门(阿拉伯语: باب توما, Bab Tuma)是叙利亚首都大马士革古城墙上的一座城门,以及早期基督教的地理地标。它的名字来自于耶稣的十二门徒之一多马。", "id": 142748} {"src_title": "Ryū Murakami", "tgt_title": "村上龍", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Murakami wuchs als Sohn eines Lehrerehepaares in seinem Geburtsort Sasebo nahe einer Basis der United States Navy auf. Während seiner Schulzeit in den 1960er Jahren faszinierte ihn die Hippiekultur und er engagierte sich in dieser Zeit für die auch in Japan stattfindende Studentenbewegung gegen den Vietnamkrieg. Als Jugendlicher war er am Film- und Musikmachen interessiert, er spielte zum Beispiel Schlagzeug in einer Band. Er studierte an der Kunsthochschule Musashino nahe Tokyo, begann in dieser Zeit mit dem Verfassen fiktiver Geschichten und brach sein Studium ab, um sich auf das Schreiben zu konzentrieren. Murakami ist verheiratet und hat einen Sohn (geboren 1980).", "section_level": 1}, {"title": "Literarisches Werk.", "content": "Murakami Ryū ist im internationalen Raum einer der bekanntesten Vertreter der Japanischen Literatur. Oft wird in diesem Zusammenhang für ihn die Bezeichnung „der andere Murakami“ bemüht, in humoristischer Anspielung auf den weltweit sehr populären japanischen Schriftsteller Murakami Haruki. Die Verleihung des Akutagawa-Preises für sein Werk \"Kagirinaku tōmei ni chikai burū\" (限りなく透明に近いブルー; \"Blaue Linien auf transparenter Haut. Tokio unterm Strich\") im Jahr 1976 verortete Murakami in der literarischen Kategorie der „Reinen Literatur“ (\"jun bungaku\"), die einen Unterschied zwischen „Hochliteratur“ von Unterhaltungsliteratur kennzeichnen soll. Dass Murakami als das \"enfant terrible\" in der japanischen Literaturszene gilt, wird teils als Kontrast zu der renommierten literarischen Klassifizierung gesehen. Er ist einer der prominentesten Vertreter der Japanischen Prekariatsliteratur. Seine frühen Werke können als teils autobiographisch bezeichnet werden. Sein Debütroman \"Blaue Linien auf transparenter Haut\" schildert gelangweilte Jugendliche, die in einem japanischen Ort nahe einer Militärbasis einem ‚sex, drugs and rock’n’roll‘-Lifestyle frönen. Das Werk zeigt nicht nur durch diese Verortung, sondern auch durch die Hauptfigur namens „Ryu“ Parallelen zum Leben des Autors auf, wenn auch künstlerisch überzeichnet. Im Roman \"69\" greift er das Thema der Studentenbewegungen in Japan auf beschreibt eine „Revolution“ durch einen jugendlichen Protagonisten in der japanischen Provinz. Mit Projekten in Digitalen Medien scheint Murakami einen weiteren Schaffensspielraum für sich erschlossen zu haben. Im Jahr 2010 erregte er Aufsehen, als er verkündete in Kooperation mit Apple seinen Roman \"A Singing Whale\" als multimedialen Download für das iPad herauszubringen, statt in Buchform beim japanischen Traditionsverlag Kōdansha. Der digitale Roman enthält Videoelemente sowie Musikstücke, komponiert vom japanischen Musiker Ryūichi Sakamoto. Ein weiteres Beispiel ist der Videokanal \"MurakamiRyuRVR\", den er auf der Online-Plattform YouTube einrichtete. Der Kanal war bis September 2012 aktiv, das letzte Video trägt die Nummer 276. Auf dieser Plattform veröffentlichte Murakami Videos, in denen er mit verschiedenen Gesprächspartnern das aktuelle Tagesgeschehen bespricht. Seine Texte erfuhren Adaptionen durch Regisseure wie Anno Hideaki und Takashi Miike und er kooperierte mit bekannten japanischen Künstlern z. B. mit dem Musiker Sakamoto Ryūichi.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Ryū Murakami (jap., \"Murakami Ryū\"; * 19. Februar 1952 in Sasebo, Präfektur Nagasaki als Ryūnosuke Murakami (, \"Murakami Ryūnosuke\")) ist ein japanischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur.", "tgt_summary": "村上龙(1952年-2月19日)是一位日本的小说家、电影导演,本名为村上龙之助。", "id": 2067451} {"src_title": "Dade County (Georgia)", "tgt_title": "戴德縣 (喬治亞州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Südwesten von Georgia an der Nordgrenze zu Florida und hat eine Fläche von 1614 Quadratkilometern, wovon 68 Quadratkilometer Wasserfläche sind und grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Baker County, Mitchell County, Grady County, Seminole County und Miller County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Decatur County wurde am 8. Dezember 1823 aus Teilen des Early County gebildet. Benannt wurde es nach Commodore Stephen Decatur, der 1815 die Barbary-Küstenpiraten besiegte.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung von 2010 verteilten sich die damaligen 27.842 Einwohner auf 10.390 bewohnte Haushalte, was einen Schnitt von 2,58 Personen pro Haushalt ergibt. Insgesamt bestehen 12.125 Haushalte. 69,8 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme) mit einer durchschnittlichen Größe von 3,10 Personen. In 35,4 % aller Haushalte lebten Kinder unter 18 Jahren sowie in 27,3 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 28,5 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 24,5 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 27,7 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 19,3 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 38 Jahre. 48,9 % der Bevölkerung waren männlich und 51,1 % weiblich. 54,2 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 41,1 % als Afroamerikaner, 0,4 % als Indianer und 0,5 % als Asian Americans. 2,5 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 1,2 % zu mehreren Ethnien an. 5,0 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Haushalt lag bei 31.090 USD, dabei lebten 29,6 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Decatur County.", "content": "Orte im Decatur County mit Einwohnerzahlen der Volkszählung von 2010: Cities: Town:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Decatur County ist ein County im Bundesstaat Georgia der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Bainbridge, benannt nach Commodore William Bainbridge, Kommandeur der USS Constitution.", "tgt_summary": "戴德县(英语:Dade County)是美国乔治亚州西北角的一个县,北邻田纳西州,西南邻阿拉巴马州。面积1,158平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口15,154人,2005年人口16,040 人。县治特灵顿 (Trenton)。", "id": 1957200} {"src_title": "Richmond County (Georgia)", "tgt_title": "里奇蒙縣 (喬治亞州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Nordosten von Georgia, an der Grenze zu South Carolina und hat eine Fläche von 851 Quadratkilometern, wovon elf Quadratkilometer Wasseroberfläche sind, und grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Burke County, Jefferson County, McDuffie County und Columbia County. Das County ist Teil der Metropolregion Augusta.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Richmond County wurde am 5. Februar 1777 als Original County gebildet. Benannt wurde es nach dem britischen Herzog von Richmond. Aus dem Richmond County wurden später folgende Countys gebildet: Columbia County, Glascock County und McDuffie County sowie Teile der Countys: Jefferson County und Warren County.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung von 2010 verteilten sich die damaligen 200.549 Einwohner auf 76.924 bewohnte Haushalte, was einen Schnitt von 2,47 Personen pro Haushalt ergibt. Insgesamt bestehen 86.331 Haushalte. 63,2 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme) mit einer durchschnittlichen Größe von 3,09 Personen. In 33,6 % aller Haushalte lebten Kinder unter 18 Jahren sowie in 22,3 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 28,2 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 29,8 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 25,7 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 16,4 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 33 Jahre. 48,4 % der Bevölkerung waren männlich und 51,6 % weiblich. 39,7 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 54,2 % als Afroamerikaner, 0,3 % als Indianer und 1,7 % als Asian Americans. 1,5 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 2,6 % zu mehreren Ethnien an. 4,1 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Haushalt lag bei 38.595 USD, dabei lebten 25,2 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Richmond County.", "content": "Orte im Richmond County mit Einwohnerzahlen der Volkszählung von 2010: Cities:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Richmond County ist ein County im Bundesstaat Georgia der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Augusta, benannt nach Augusta von Sachsen-Gotha, der Prinzessin von Wales und war auch von 1785 bis 1795 die Hauptstadt von Georgia.", "tgt_summary": "里奇蒙县(英语:Richmond County)是美国乔治亚州东北部的一个县,北邻南卡罗莱纳州。面积851平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口199,775人,2005年人口195,796人。1996年原来县治奥古斯塔与县政府合并,称为奥古斯塔-里奇蒙县 (Augusta-Richmond County)。", "id": 658440} {"src_title": "Pulaski County (Georgia)", "tgt_title": "普瓦斯基縣 (喬治亞州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt etwas südlich des geographischen Zentrums von Georgia und hat eine Fläche von 647 Quadratkilometern, wovon sechs Quadratkilometer Wasseroberfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Bleckley County, Dodge County, Wilcox County, Dooly County und Houston County. Das County ist Teil der Metropolregion Warner Robins.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Pulaski County wurde am 13. Dezember 1808 als 36. County in Georgia aus Teilen des Laurens County gebildet. Benannt wurde es nach dem polnischen General Casimir Pulaski, der im Revolutionskrieg bei Savannah tödlich verwundet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung von 2010 verteilten sich die damaligen 12.010 Einwohner auf 4.475 bewohnte Haushalte, was einen Schnitt von 2,40 Personen pro Haushalt ergibt. Insgesamt bestehen 5151 Haushalte. 67,3 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme) mit einer durchschnittlichen Größe von 2,96 Personen. In 30,6 % aller Haushalte lebten Kinder unter 18 Jahren sowie in 30,4 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 23,9 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 24,6 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 29,4 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 22,3 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 41 Jahre. 43,2 % der Bevölkerung waren männlich und 56,8 % weiblich. 63,9 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 31,8 % als Afroamerikaner, 0,3 % als Indianer und 0,9 % als Asian Americans. 1,9 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 1,0 % zu mehreren Ethnien an. 3,9 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Haushalt lag bei 38.880 USD, dabei lebten 23,8 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Pulaski County.", "content": "Orte im Pulaski County mit Einwohnerzahlen der Volkszählung von 2010: City:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Pulaski County ist ein County im Bundesstaat Georgia der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Hawkinsville, benannt nach Colonel Benjamin Hawkins, einem Helden im Revolutionskrieg.", "tgt_summary": "普瓦斯基县(英语:Pulaski County)是美国乔治亚州中部的一个县。面积647平方公里。根据美国2000年人口普查估计,共有人口9,588人,2007年估计的居民数为9843人。县治和肯斯维(英语:Hawkinsville)。", "id": 1890517} {"src_title": "Standardfehler", "tgt_title": "标准误差", "src_document": [{"title": "Interpretation.", "content": "Der Standardfehler liefert eine Aussage über die Güte des geschätzten Parameters. Je mehr Einzelwerte es gibt, desto kleiner ist der Standardfehler, und umso genauer kann der unbekannte Parameter geschätzt werden. Der Standardfehler macht die gemessene Streuung (Standardabweichung) zweier Datensätze mit unterschiedlichen Stichprobenumfängen vergleichbar, indem er die Standardabweichung auf den Stichprobenumfang normiert. Wird mit Hilfe von mehreren Stichproben der unbekannte Parameter geschätzt, so werden die Ergebnisse von Stichprobe zu Stichprobe variieren. Natürlich stammt diese Variation nicht von einer Variation des unbekannten Parameters (denn der ist fix), sondern von Zufallseinflüssen, z. B. Messungenauigkeiten. Der Standardfehler ist die Standardabweichung der geschätzten Parameter in vielen Stichproben. Im Allgemeinen gilt: Für eine Halbierung des Standardfehlers ist eine Vervierfachung des Stichprobenumfangs nötig. Im Gegensatz dazu bildet die Standardabweichung die in einer Grundgesamtheit tatsächlich vorhandene Streuung ab, die auch bei höchster Messgenauigkeit und unendlich vielen Einzelmessungen vorhanden ist (z. B. bei Gewichtsverteilung, Größenverteilung, Monatseinkommen). Sie zeigt, ob die Einzelwerte nahe beieinander liegen oder eine starke Spreizung der Daten vorliegt.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Angenommen, man untersucht die Grundgesamtheit von Kindern, die Gymnasien besuchen, hinsichtlich ihrer Intelligenzleistung. Der unbekannte Parameter ist also die mittlere Intelligenzleistung der Kinder, die ein Gymnasium besuchen. Wenn nun zufällig aus dieser Grundgesamtheit eine Stichprobe des Umfanges formula_5 (also mit formula_5 Kindern) gezogen wird, dann kann man aus allen formula_5 Messergebnissen den Mittelwert berechnen. Wenn nun nach dieser Stichprobe noch eine weitere, zufällig gezogene Stichprobe mit der gleichen Anzahl von formula_5 Kindern gezogen und deren Mittelwert ermittelt wird, so werden die beiden Mittelwerte nicht exakt übereinstimmen. Zieht man noch eine Vielzahl weiterer zufälliger Stichproben des Umfanges formula_5, dann kann die Streuung aller empirisch ermittelten Mittelwerte um den Mittelwert der Grundgesamtheit ermittelt werden. Diese Streuung ist der Standardfehler. Da der Mittelwert der Stichprobenmittelwerte der beste Schätzer für den Mittelwert der Grundgesamtheit ist, entspricht der Standardfehler der Streuung der empirischen Mittelwerte um den Mittelwert der Grundgesamtheit. Er bildet nicht die Intelligenzstreuung der Kinder, sondern die Genauigkeit des errechneten Mittelwerts ab.", "section_level": 1}, {"title": "Notation.", "content": "Für den Standardfehler benutzt man verschiedene Bezeichnungen um ihn von der Standardabweichung formula_10 der Grundgesamtheit zu unterscheiden und um zu verdeutlichen, dass es sich um die Streuung des geschätzten Parameters von Stichproben handelt:", "section_level": 1}, {"title": "Schätzung.", "content": "Da in den Standardfehler die Standardabweichung formula_10 der Grundgesamtheit eingeht, muss für eine Schätzung des Standardfehlers die Standardabweichung in der Grundgesamtheit mit einem möglichst erwartungstreuen Schätzer derselben geschätzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Konfidenzintervalle und Tests.", "content": "Der Standardfehler spielt auch eine wichtige Rolle bei Konfidenzintervallen und Tests. Wenn die Schätzfunktion formula_1 erwartungstreu und zumindest approximativ normalverteilt (formula_16) ist, dann ist Auf dieser Basis lassen sich formula_18-Konfidenzintervalle für den unbekannten Parameter formula_2 angeben: bzw. Tests formulieren, z. B. ob der Parameter einen bestimmten Wert formula_21 annimmt: und die Teststatistik ergibt sich zu: formula_25 ist das formula_26-Quantil der Standardnormalverteilung und sind auch der kritische Wert für den formulierten Test. In der Regel muss formula_12 aus der Stichprobe geschätzt werden, so dass gilt, wobei formula_5 die Anzahl der Beobachtungen ist. Für formula_30 kann die t-Verteilung durch die Standardnormalverteilung approximiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Standardfehler des arithmetischen Mittels.", "content": "Der Standardfehler des arithmetischen Mittels ist gleich wobei formula_10 die Standardabweichung einer einzelnen Messung bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Herleitung.", "content": "Der Mittelwert einer Stichprobe vom Umfang formula_5 ist definiert durch Betrachtet man die Schätzfunktion mit unabhängigen, identisch verteilten Zufallsvariablen formula_36 mit endlicher Varianz formula_37, so ist der Standardfehler definiert als die Wurzel aus der Varianz von formula_38. Man berechnet unter Verwendung der Rechenregeln für Varianzen und der Gleichung von Bienaymé: woraus die Formel für den Standardfehler folgt. Falls formula_40 gilt, so folgt analog", "section_level": 2}, {"title": "Berechnung von formula_10.", "content": "Unterstellt man eine Stichprobenverteilung, so kann der Standardfehler anhand der Varianz der Stichprobenverteilung berechnet werden: Dabei bezeichnen Soll der Standardfehler für den Mittelwert geschätzt werden, dann wird die Varianz formula_37 mit der korrigierten Stichprobenvarianz geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Für die Eiscreme-Daten wurde für den Pro-Kopf-Verbrauch von Eiscreme (gemessen in Pint) das arithmetische Mittel, dessen Standardfehler und die Standardabweichung für die Jahre 1951, 1952 und 1953 berechnet. Für die Jahre 1951 und 1952 sind die geschätzten Mittelwerte und Standardabweichungen sowie die Beobachtungszahlen etwa gleich. Deswegen ergeben die geschätzten Standardfehler auch etwa den gleichen Wert. Im Jahr 1953 sind zum einen die Beobachtungszahlen geringer als auch die Standardabweichung größer. Daher ist der Standardfehler fast doppelt so groß wie die Standardfehler aus den Jahren 1951 und 1952. Die grafische Darstellung kann mittels eines Fehlerbalkendiagramms erfolgen. Rechts werden die 95 %-Schätzintervalle für die Jahre 1951, 1952 und 1953 dargestellt. Wenn die Stichprobenfunktion formula_54 zumindest approximativ normalverteilt ist, dann sind die 95 %-Schätzintervalle gegeben durch formula_55 mit formula_56 und formula_57 die Stichprobenmittelwerte und formula_58 die Stichprobenvarianzen. Auch hier sieht man deutlich, dass der Mittelwert 1953 ungenauer geschätzt werden kann als die Mittelwerte von 1951 und 1952 (längerer Balken für 1953).", "section_level": 2}, {"title": "Standardfehler der Regressionskoeffizienten im einfachen Regressionsmodell.", "content": "Im klassischen Regressionsmodell für die einfache lineare Regression formula_59 wird vorausgesetzt, dass wobei formula_62 die gemachten Beobachtungen durchläuft. Für die Schätzfunktionen ergibt sich dann Die Standardfehler der Regressionskoeffizienten ergeben sich zu und Beispiel: Für die Eiscreme-Daten wurde für den Pro-Kopf-Verbrauch von Eiscreme (gemessen in halbe Liter) eine einfache lineare Regression mit der mittleren Wochentemperatur (in Fahrenheit) als unabhängige Variable durchgeführt. Die Schätzung des Regressionsmodells ergab: Zwar ist der geschätzte Regressionkoeffizient für die mittlere Wochentemperatur sehr klein, jedoch ergab der geschätzte Standardfehler einen noch kleineren Wert. Die Genauigkeit, mit der der Regressionskoeffizient geschätzt wird, ist gut 6,5 mal so klein wie der Koeffizient selbst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Standardfehler oder Stichprobenfehler ist ein Streuungsmaß für eine Schätzfunktion formula_1 für einen unbekannten Parameter formula_2 der Grundgesamtheit. Der Standardfehler ist definiert als die Standardabweichung formula_3 der Schätzfunktion, formula_1, das heißt also die positive Quadratwurzel aus der Varianz. In den Naturwissenschaften und der Metrologie wird auch der durch den GUM geprägte Begriff Standardunsicherheit verwendet.", "tgt_summary": "标准误差(英文:英语:Standard Error),也称标准误,即样本平均数抽样分布的标准差(英文:英语:Standard Deviation),是描述对应的样本平均数抽样分布的离散程度及衡量对应样本平均数抽样误差大小的尺度。", "id": 1517494} {"src_title": "UEFA Champions League 2005/06", "tgt_title": "2005–06年欧洲冠军联赛", "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Entsprechend der UEFA-Fünfjahreswertung waren für die Gruppenphase aus England, Italien und Spanien je zwei Mannschaften gesetzt; zwei weitere starteten in der 3. Qualifikationsrunde. Titelverteidiger FC Liverpool startete noch zusätzlich als fünfte englische Mannschaft in der ersten Qualifikationsrunde (siehe: „Lex Liverpool“). Aus Deutschland, Frankreich und Portugal (Plätze 4–6 der UEFA-Fünfjahreswertung) waren ebenfalls zwei Teams für die Gruppenphase gesetzt, aber nur je eine Mannschaft startete in der 3. Qualifikationsrunde. Aus Griechenland, Tschechien und den Niederlanden (Plätze 7–9) war ein Team für die Gruppenphase gesetzt und je eines startete in der 3. Qualifikationsrunde. Der Meister aus der Türkei (Platz 10) rückte von der 3. Qualifikationsrunde in die Gruppenphase auf, da der eigentlich für diese gesetzte Titelverteidiger FC Liverpool in der 1. Qualifikationsrunde startete. Das zweite türkische Team startete wie vorgesehen in der 2. Qualifikationsrunde. Belgien, Norwegen, Schottland, die Schweiz und die Ukraine (Plätze 11–15) entsandten je ein Team in die 2. und je ein Team in die 3. Qualifikationsrunde. Am Spielmodus gab es gegenüber der Vorsaison keine Veränderungen. In der Gruppenphase galt wie bisher bei Punktgleichheit zweier Mannschaften folgendes:", "section_level": 1}, {"title": "„Lex FC Liverpool“.", "content": "Da Titelverteidiger FC Liverpool als Fünfter der englischen Premier League nicht für die Champions League qualifiziert war, und der englische Verband FA sich weigerte, dem Tabellenvierten FC Everton das CL-Startrecht zugunsten von Liverpool zu entziehen, verfügte die UEFA eine Ausnahmeregelung, mit der FC Liverpool zusätzlich in Qualifikationsrunde 1 antreten durfte, um die Möglichkeit der Titelverteidigung zu erhalten. Somit stellte zum ersten Mal in der Geschichte der Champions League eine Nation insgesamt fünf Teilnehmer. Erst in der UEFA Champions League 2015/16 gab es erneut fünf Teilnehmer einer Nation, nachdem mit dem FC Sevilla erstmals auch der Sieger der UEFA Europa League neben den vier über die Primera División qualifizierten Mannschaften am Wettbewerb teilnehmen durfte. Sechs Jahre zuvor hatte es schon einmal die gleiche Situation in Spanien gegeben: Real Madrid gewann zwar die Champions League, kam in der spanischen Liga nur auf Platz 5, und hätte somit nur im UEFA-Pokal spielen dürfen. Der spanische Verband RFEF entzog jedoch dem Tabellenvierten Real Saragossa das CL-Startrecht und machte so den Weg für Real Madrid frei, den Platz des Titelverteidigers in der Champions League einzunehmen. Saragossa musste dagegen mit dem UEFA-Pokal vorliebnehmen. Da die Statuten schon damals vorsahen, nicht mehr als vier Teilnehmer pro Nation in der Champions League zuzulassen, wurde der FC Liverpool nicht als englischer, sondern als „europäischer“ Verein betitelt, womit die Regel, dass zwei Teams einer Nation nicht vor dem Achtelfinale aufeinandertreffen sollen, ausgehebelt war. Gleichwohl gingen die Spielergebnisse in die Fünfjahreswertung für England ein. Prompt wurde der FC Liverpool bei der Gruppenauslosung mit Ligakonkurrent FC Chelsea in eine Gruppe gelost, beide Vergleiche endeten torlos. Diese Ausnahmeregel war nicht frei von Kontroversen. Sowohl in dem Umstand, dass England nun fünf Teams in der höchsten europäischen Spielklasse hatte, als auch die Entscheidung, FC Liverpool die Qualifikation durchspielen zu lassen, sah man eine Wettbewerbsverzerrung. Die Qualifikationsgegner der Engländer waren gegen den spielstarken Titelverteidiger chancenlos, wogegen man im Normalfall eher gleichwertige Gegner, und somit eher die Möglichkeit, sich für die nächsten Runden zu qualifizieren, gehabt hätte. Für die Folgezeit präzisierte die UEFA ihr Reglement dahingehend, dass ein Titelverteidiger in jedem Fall für die Hauptrunde gesetzt ist, egal wie er in seiner Liga abschneidet.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Qualifikationsrunde.", "content": "Titelverteidiger FC Liverpool und 23 weitere Meister der europäischen Ligen, die im UEFA-Ranking von 2004 unter dem 27. Rang platziert waren, wurden hier zusammengelost und spielten je ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegeneinander. Die jeweiligen Gewinner stiegen in die zweite Qualifikationsrunde auf. Die Hinspiele fanden am 12./13. Juli, die Rückspiele am 19./20. Juli 2005 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Qualifikationsrunde.", "content": "Die 12 Gewinner der 1. Qualifikationsrunde, 10 Meister von europäischen Ligen, die zwischen Platz 16–27 der UEFA-Rankingliste 2004 platziert sind und 6 zweitplatzierte Mannschaften der Ligen zwischen Platz 10–15 wurden zusammengelost. Die Mannschaften spielten wiederum 2 Spiele gegeneinander und der Sieger stieg in die nächste Qualifikationsrunde auf. Die Hinspiele fanden am 26./27. Juli, die Rückspiele am 2./3. August 2005 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Qualifikationsrunde.", "content": "Die 14 Gewinner aus der zweiten Qualifikationsrunde, 6 Meister von europäischen Ligen, die zwischen Platz 11–16 der UEFA-Rankingliste 2004 platziert sind, 3 zweitplatzierte Teams von den Ländern auf den Plätzen 7–9, 6 drittplatzierte Teams von den Ländern 1–6 und 3 viertplatzierte Teams von den Ländern 1–3 wurden hier zusammengelost und spielten wiederum in Hin- und Rückspiel gegeneinander. Die Gewinner qualifizierten sich für die Gruppenphase und die Verlierer spielten in der 1. Runde des UEFA-Pokals 2005/06 weiter. Die Hinspiele fanden am 9./10. August, die Rückspiele am 23./24. August 2005 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "Die 16 Gewinner der 3. Qualifikationsrunde wurden zusammen mit den Meistern der zehn höchstgereihten Landesverbände und den zweitplatzierten Klubs aus den Ländern auf Platz 1 bis 6 der UEFA-Fünfjahreswertung in acht Gruppen zu je vier Mannschaften gelost. Aus jeder Gruppe steigen die erst- und zweitplatzierten Mannschaften in das Achtelfinale auf, während die drittplatzierten Mannschaften im Sechzehntelfinale des UEFA-Pokals 2005/06 weiterspielten. Die Gruppenletzten schieden aus den europäischen Wettbewerben aus.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe H.", "content": "Die Heimspiele von Inter Mailand wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "K.-o.-Phase.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 21./22. Februar, die Rückspiele am 7./8. und 14. März 2006 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 28./29. März, die Rückspiele am 4./5. April 2006 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 18./19. April, die Rückspiele am 25./26. April 2006 statt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die UEFA Champions League 2005/06 war die 14. Spielzeit des wichtigsten europäischen Wettbewerbs für Vereinsmannschaften im Fußball unter dieser Bezeichnung und die 51. insgesamt. Am Wettbewerb nahmen in diesem Jahr 73 Klubs aus 49 Landesverbänden teil. Die Saison begann am 12. Juli 2005 mit den Hinspielen der ersten Qualifikationsrunde und endete am 17. Mai 2006 mit dem Finale im Stade de France in Saint-Denis bei Paris, das der FC Barcelona mit 2:1 gegen den FC Arsenal gewann.", "tgt_summary": "2005–06年欧洲冠军联赛(UEFA Champions League)为第 51 届欧洲顶级球会的足球赛事,于2005年7月12日正式展开,一共有来自 50 个欧洲足联成员国所属 74 支球会竞逐欧洲球会级最高的殊荣。赛事由外围赛第一圈开始,决赛于2006年5月17日在巴黎圣坦尼球场举行,最后应届西班牙甲组联赛冠军巴塞罗拿以 2–1 反胜阿仙奴第二度赢得赛事冠军。", "id": 577486} {"src_title": "Taifun Nabi", "tgt_title": "颱風彩蝶", "src_document": [{"title": "Sturmverlauf.", "content": "Am 29. August 2005 entstand in der Nähe der Marianeninsel Saipan ein tropischer Wirbelsturm, der sich bis zum 30. August zu einem Taifun steigerte. Er passierte Guam und Saipan am 31. August, dabei wurden auf Saipan Windgeschwindigkeiten von 120 km/h gemessen und auf Guam ein Niederschlag von etwa 57 mm. Nachdem der Sturm an den Marianen vorbeigezogen war, wurde er am 1. September als Stufe 5 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala bewertet. Beim Erreichen der Philippinen am 3. September erhielt er zunächst den Namen \"Jolina\". Am 6. September traf Nabi mit Windgeschwindigkeiten von 185 km/h auf die japanische Insel Kyūshū. Am 7. September flaute er auf dem Meer ab und wurde zum Tropensturm zurückgestuft. Auswirkungen waren aber bis nach Korea zu spüren. Am 8. September erreichte der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 90 km/h die japanische Insel Hokkaidō und flaute nach dem Überqueren der Insel zu einem Tiefdruckgebiet ab.", "section_level": 1}, {"title": "Schäden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Südkorea.", "content": "In Südkorea gab es vier Vermisste.", "section_level": 2}, {"title": "Japan.", "content": "In Japan verursachte Nabi 21 Todesopfer, 140 Menschen wurden verletzt (davon rund 30 schwer), sieben Personen werden vermisst. Das erste Todesopfer war ein 72-jähriger Mann, der in Tokio ertrank, als er versuchte, sein eingeschlossenes Fahrzeug zu retten. 115.000 Menschen waren zuvor aus dem betroffenen Gebiet evakuiert worden, 40.000 Menschen suchten in Notunterkünften Schutz. Etwa 270.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom, davon war auch die japanische Hauptstadt Tokio betroffen. 700 Flüge, Bahn- und Fährverbindungen wurden gestrichen. Mehrere Fabriken wurden geschlossen. Der japanische Ministerpräsident Koizumi Junichirō sagte seine Wahlkampfauftritte ab, um sich um das Krisenmanagement zu kümmern. Auf Hokkaidō wurden 700 Schulen geschlossen, und in etwa 1700 Haushalten fiel der Strom aus. Nabi zerstörte rund 1000 Häuser und überflutete 11.400 weitere.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Taifun Nabi (jap. ナービー \"nābī\", das koreanische Wort für Schmetterling) war der 14. Taifun des Jahres 2005 und folgte kurz nach dem Taifun Talim. Er traf am 6. September 2005 auf die japanische Insel Kyūshū und am 8. September auf Hokkaidō.", "tgt_summary": "台风彩蝶(联合台风警报中心:14英语:W,菲律宾大气地球物理和天文管理局:英语:Jolina,菲律宾华语译名:乔丽娜,台湾译名:娜比)是2005年9月吹袭日本西南部的强劲台风,于8月29日在北马里亚纳群岛以东成形,是2005年太平洋台风季第14场获得命名的风暴。气旋向西移动,于8月31日以台风强度从塞班岛以北经过,并且还在继续增强。次日,联合台风警报中心把彩蝶升级成超强台风,预计其风速已经达到萨菲尔-辛普森飓风等级下的五级飓风标准。日本气象厅估计风暴于9月2日达到10分钟持续风速每小时175公里的最高强度。接下来彩蝶在迂回北上期间减弱,于9月6日袭击日本九州。掠过韩国后,风暴转向东北,并在经过北海道后于9月8日转变成温带气旋。", "id": 1117422} {"src_title": "In & Out", "tgt_title": "忽然囉囉攣", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Howard Brackett, ein Lehrer für englische Literatur, ist mit seiner Kollegin Emily verlobt und führt mit ihr ein ruhiges Leben in Indiana. Eines Tages wird Cameron Drake, ein ehemaliger Schüler Bracketts, der in Hollywood zum Star geworden ist, für den Oscar als bester Schauspieler für seine Darstellung eines homosexuellen Soldaten nominiert. Bei der Verleihung des Preises, die sich alle Bewohner seines Heimatortes voller Stolz im Fernsehen ansehen, dankt Drake in seiner Rede seinem Lehrer Brackett und behauptet am Ende, dieser sei schwul. Bracketts Eltern, Freunde und natürlich auch seine Verlobte sind schockiert, doch keiner so sehr wie er selbst. Am nächsten Tag ist die Schule, in der Brackett unterrichtet, von Reportern bevölkert, die eine Erklärung von dem angeblichen Homosexuellen hören wollen. Einer der Reporter, Peter Malloy, scheint aber an Brackett selbst interessiert zu sein. Dieser versucht alles, um seinen angeknacksten Ruf wiederherzustellen und schreckt auch vor Selbsthilfekassetten („Wahre Männer tanzen nicht: Widerstehen Sie dem Discobeat!“) nicht zurück. Doch alles ist vergeblich – seine schwule Ader lässt sich nicht unterdrücken, insbesondere, nachdem er von Malloy unvermittelt geküsst wird. Dieser ist erfreut, als Brackett das Offensichtliche akzeptiert und bei der Trauungszeremonie, statt das Jawort zu Emily zu sprechen, sich mit „Ich bin schwul!“ outet. Bracketts Verlobte wird über ihren Verlust sehr charmant von Cameron Drake hinweggetröstet.", "section_level": 1}, {"title": "Kurioses.", "content": "In der Szene, in der sich die Mütter gegenseitig ihre kleinen Geheimnisse beichten, sagt eine der Frauen „Ich hasse \"Jenseits von Afrika\"“ (Originaltitel \"Out of Africa\"). Im Original heißt es hier „I hate \"The Bridges Of Madison County\"“ (deutscher Titel \"Die Brücken am Fluss\"). Beides sind Filme mit Meryl Streep. Der Oscar, den Cameron Drake an Howard Brackett weitergibt, ist Kevin Klines eigener, den er für die Rolle des Otto in \"Ein Fisch namens Wanda\" erhalten hat. Joan Cusack, nur 16 Monate älter als Matt Dillon, spielt im Film seine ehemalige Lehrerin. Im englischen Original bekommt Cameron Drake den Oscar für den Film \"To Serve and Protect\", dessen Titel auch bei der Oscarverleihung auf der Leinwand im Hintergrund aufscheint. In Anlehnung an das Kriegsdrama \"Geboren am 4. Juli\" (1989) wird er in der deutschen Übersetzung jedoch „Geboren am 16. Oktober“ genannt. (Das Datum scheint willkürlich gewählt worden zu sein, der \"Coming Out Day\" wird am 11. Oktober begangen und Leonard Matlovich wurde am 6. Juli geboren.) Bei der Verlesung der für den Oscar Nominierten verliest Glenn Close auch den Namen Michael Douglas und zwinkert ihm dabei zu. Dies ist eine Anspielung auf den Film \"Eine verhängnisvolle Affäre\", in dem Glenn Close Michael Douglas als Stalkerin belästigt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Joan Cusack war 1998 unter anderem als Beste Nebendarstellerin für einen Oscar sowie für einen Golden Globe in derselben Kategorie nominiert. Kevin Kline war für einen Golden Globe als bester Schauspieler in einer Komödie sowie für einen Golden Satellite Award vorgeschlagen. Gemeinsam mit Tom Selleck war er für den MTV Movie Award in der Kategorie \"Bester Filmkuss\" nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "In & Out (Dt. Verleihtitel: \"In & Out – Rosa wie die Liebe\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs Frank Oz und wurde 1997 gedreht.", "tgt_summary": "《忽然啰啰挛》()是一部1997年的美国喜剧电影,由凯文·克莱主演,法兰克·欧兹执导。", "id": 2329709} {"src_title": "Universität Vilnius", "tgt_title": "维尔纽斯大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und polnisch-litauische Zeit (1578–1795).", "content": "Vorläufer der Universität Vilnius war das 1570 gegründete Jesuitenkolleg, das die Gedanken der Gegenreformation durchsetzen sollte. Es wurde 1578 von König Stephan Báthory von Polen-Litauen, der zugleich Großfürst von Litauen war, zu einer Akademie mit der Bezeichnung \"Academia et Universitas Vilnensis Societatis Iesu\" (\"Vilniusser Akademie und Universität der Gesellschaft Jesu\") mit einer philosophischen und theologischen Fakultät umgewandelt und 1579 von Papst Gregor XIII. bestätigt. Als Rektor berief der König Piotr Skarga, den Provinzial der Jesuiten in Polen. Nach der bereits 1364 begründeten Universität in Krakau war sie die zweite Universität im polnisch-litauischen Reich und für lange Zeit der östliche Vorposten der europäischen Universitätslandschaft. Sie war, wie viele der Universitätsgründungen des Jesuiten-Ordens im Europa zur Wende des 16./17. Jahrhunderts, den Anstrengungen der katholischen Kirche zur Gegenreformation geschuldet. Hinzu kam, dass vermögende Mitglieder des litauischen Adels wie die Familie Radziwill dem Protestantismus anhingen und zudem 1544 im benachbarten Preußen die (protestantische) Universität in Königsberg gegründet worden war, die viele litauische Studenten und Gelehrte anzog. Die Jesuiten gründeten in der Folgezeit weitere Kollegs (nicht Universitäten) in Riga, Dorpat, Polotsk, Njaswisch und Grodno. Wie für die meisten jesuitischen Universitäten üblich, bestand sie zunächst nur aus zwei (statt der klassischen vier) Fakultäten. Die Mathematik war der Fakultät für Philosophie untergeordnet. 1641 stiftete der litauische Kanzler Casimirus Leo Sapieha die juristische Fakultät, die medizinische Fakultät folgte erst 1781. Wichtige Gelehrte aus der Barockzeit, die an der Vilniusser Universität studierten oder lehrten, sind der Dichter Mathias Casimirus Sarbievius (1595–1640), der Philosoph Martinus Smiglecius (1564–1618; \"Logica\", Ingolstadt, 1618), der Theologieprofessor Constantinus Syrvidus (1580–1631), Verfasser des ersten litauisch-polnisch-lateinischen Wörterbuchs (1620) und Begründer der litauischen Linguistik, und der Rhetoriker Sigismundus Lauxminus (1597–1670; \"Praxis oratoria...\", Branev, 1648; \"Ars et praxis musica\", Vilnius, 1667). Mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert ging der Machtverlust des Jesuitenordens einher, der am 23. August 1773 von Papst Clemens XIV. aufgehoben wurde. Damit kam die Universität Vilnius unter den Einfluss einer säkularen „Erziehungskommission“. Der Name der Universität wurde 1781 in «Schola Princeps Magna Ducati Lithuaniae» (\"Erste Schule des Großfürstentums Litauen\") geändert, die Studienzweige Medizin und Naturwissenschaften wurden eingeführt. Das Observatorium lebte unter der Leitung von Martin Poczobutt auf (Universitätsrektor 1780–99), der Botanische Garten wurde 1781 angelegt. Viele westeuropäische Dozenten lehrten um die Wende zum 19. Jahrhundert in Vilnius. Die Universität unterstützte die Annahme der neuen demokratischen Verfassung Polens vom 3. Mai 1791.", "section_level": 2}, {"title": "Russische Zeit (1795–1832).", "content": "Nach der Dritten polnischen Teilung 1795 kam Litauen zum russischen Zarenreich. Die Hochschule bekam 1803 als „Kaiserliche Universität“ von Zar Alexander I. wieder ihren Universitätstitel zugesprochen und war in dieser Zeit die größte Russlands (die Moskauer Universität war erst 1755 als erste russische Universität gegründet worden). Unter der administrativen Aufsicht des Außenministers des Russischen Reiches und guten Freundes Alexanders I., Adam Jerzy Czartoryski, erfreute sich die Universität großer Förderung und einer wissenschaftlichen Blütezeit. Die Professoren wählten die Dekane und ihren Rektor selbst. 1805 wurde die Universitätsbibliothek für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, 1816 das Lateinische zu Gunsten des Polnischen als Lehrsprache aufgegeben. Gleichzeitig war die Universität Vilnius stets ein Hort der Aufklärung und damit der Idee der nationalen Selbstbestimmung. Ab 1821 wurde sie durch die Vorlesungen von Polens bedeutendstem Historiker und späteren Freiheitskämpfer Joachim Lelewel zu einem Zentrum der nationalen Begeisterung der akademischen Jugend. Die Universität blühte dermaßen auf, dass sie Mitte der 1820er Jahre eine der größten Europas war und mehr Studenten als die Universität Oxford hatte. Das führte jedoch 1824 zur Ablösung Lelewels durch die russische Verwaltung. Gleichzeitig verstärkte sich die Repression: bereits 1823 wurden mehrere Studenten, die den Studentenklubs der „Philomaten“ und der „Philareten“ angehörten, darunter der von Lelewel geförderte Dichter Adam Mickiewicz, wegen Konspiration und Umsturzplänen verhaftet. Nach dem Novemberaufstand von 1831 wurde die Universität 1832 vollständig aufgelöst. Prominente Namen, die als Gelehrte an der Universität wirkten, sind aus der Zeit der Aufklärung neben den oben Genannten: der Astronom Jan Śniadecki (1756–1830; Rektor der Universität), sein Bruder, der Arzt und Chemiker Jędrzej Śniadecki (1768–1838), die Architekten Martin Knackfuss (1740–1821; Architekt des Neubaus des Observatoriums der Universität) und Laurynas Gucevičius (poln. \"Wawrzyniec Gucewicz\"; 1753–98), der Maler Franciszek Smuglewicz (lit. \"Pranciškus Smuglevičius\"; 1745–1807), Gründer der Kunstschule an der Universität (1797), sowie die deutschen Ärzte Johann Peter Frank (1745–1821), sein Sohn Josef Frank (1771–1842), und Ludwig Heinrich Bojanus (1776–1827), Professor für Veterinärmedizin (ab 1806) und vergleichende Anatomie (ab 1816), Rektor 1822–23. Zwei herausragende Persönlichkeiten der polnischen nationalromantischen Bewegung, die Dichter Adam Mickiewicz (1798–1855) und Juliusz Słowacki (1809–1849), studierten in Vilnius. Mickiewicz war eines der aktivsten Mitglieder der Studentenverbindung der „Philomaten“, die 1823 verboten wurde. Zudem studierte Simonas Daukantas (1793–1864) an der Universität Vilnius, der die erste Geschichte Litauens auf Litauisch verfasste und damit einer der Begründer der litauischen nationalen Bewegung war.", "section_level": 2}, {"title": "Polnische Zeit (1919–1939).", "content": "Der Erste Weltkrieg brachte instabile Verhältnisse in Litauen. Litauer, Polen und Sowjetrussen stritten um die Herrschaft über Vilnius. Nachdem sich die Polen im August 1919 militärisch endgültig durchsetzen konnten, kam es am 11. Oktober 1919 zur offiziellen Wiedereröffnung der Universität, nunmehr als «Polnische Stefan-Batory-Universität». In Zeiten des grassierenden Nationalismus war kein Platz für andere Völker und die Universität wurde eine rein polnischsprachige Bildungsinstitution. Die litauischen Professoren und Studenten, die ihrerseits im Dezember 1918 die Absicht zur Wiedergründung der Universität bekundet hatten, dies aber wegen des Polnisch-Litauischen Kriegs und der nachfolgenden Annektierung des Gebiets von Vilnius sowie Gründung der sog. \"Litwa Środkowa\" durch Polen nicht mehr umsetzen konnten, zogen nach Kaunas. Die dort 1922 gegründete Universität sah sich zwar in der Tradition der Vilniusser Universität, bekam allerdings 1930 den Namen Vytautas-Magnus-Universität. Die Stefan-Batory-Universität legte ihren Schwerpunkt auf die Geisteswissenschaften. Trotz ihres relativ geringen Ansehens in der polnischen Universitätslandschaft der Zwischenkriegszeit kann sie in diesem Bereich auf einige bekannte Namen verweisen. Der Philosoph Władysław Tatarkiewicz (1886–1980) lehrte hier ebenso wie der Mathematiker Antoni Zygmund (1900–1992). Der spätere polnische Literatur-Nobelpreisträger Czesław Miłosz (1911–2004) studierte kurze Zeit in Vilnius. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Rückgabe des Vilniusser Landes an Litauen (bzw. an die Litauische SSR) verließen so gut wie alle polnischen Dozenten und Studenten die Universität. Ein Großteil der Lehrerschaft ging an die neu gegründete Nikolaus-Kopernikus-Universität in Thorn, von der die Traditionen der alten Stephan-Bathory-Universität in Wilna gepflegt wurden, einige emigrierten nach Westeuropa und Nordamerika.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Am 17. September 1939, kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 kam Litauen in die sowjetische Einflusssphäre (Näheres hier). Zunächst wurde das Vilniusser Land der Republik Litauen zugeschlagen und die Universität Vilnius im Dezember 1939 lituanisiert. Mit der Machtübernahme der Kommunisten und dem Anschluss an die Sowjetunion im Juni 1940 folgte ein Jahr der kommunistischen Machtausübung auch an der Universität; von Ende Juni 1941 (Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion) bis Oktober 1943 war sie unter der Kontrolle nationalsozialistischer Besatzer. Die jüdischen Studenten und Lehrer wurden von der Universität verwiesen und großenteils 1941 ermordet; später ebenso polnische und russische Studenten. Im März 1943 wurde der Betrieb der Universität gänzlich eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetische Zeit.", "content": "Nach der erneuten Machtübernahme durch die Sowjetunion wurde die Universität bereits im Oktober 1944 wiedereröffnet. Sie blieb eine litauische Bildungsinstitution, wurde aber nach stalinistischen ideologischen Gesichtspunkten „gesäubert“: viele ehemalige Dozenten wurden entlassen oder gar nach Sibirien verbannt, der letzte Rektor der polnischen Universität, Stefan Ehrenkreutz, starb im KGB-Gefängnis in Vilnius. Viele andere, bürgerlich orientierte Lehrkräfte hatten Litauen bereits vor der Rückeroberung durch die Rote Armee verlassen. Ein Ärgernis war den kommunistischen Behörden der Ursprung der Universität als Gründung des katholischen Jesuiten-Ordens: Feierlichkeiten zum 375-jährigen Universitätsjubiläum mussten 1954 unterbleiben. 1955 wurde die Universität nach einem führenden litauischen Kommunisten in «Staatliche Vincas-Kapsukas-Universität Vilnius» umbenannt. Die Hoffnungen auf eine Liberalisierung und Rückgewinnung von Autonomie erfüllten sich 1956 nicht. Der 1956 berufene neue Rektor Juozas Bulavas, der begonnen hatte, den Lehrapparat auszutauschen, musste bereits 1958 zurücktreten. Sein Nachfolger wurde der Mathematiker Jonas Kubilius (bis 1990). Trotz der strengen ideologischen Überwachung insbesondere der geisteswissenschaftlichen Fächer konnte sich die Universität Vilnius ab der Mitte der 1960er Jahre als Zentrum der Baltistik etablieren und internationalen Austausch pflegen. Die 400-Jahr feiern fanden sowohl in Litauen als auch in Polen – unter Ausklammerung der Fragen, ob es sich um eine polnische oder litauische Universität handle – und unter polnischen \"und\" litauischen Emigranten in Los Angeles statt. Im Vorfeld der Feiern im Jahr 1979 gelang es, die erforderlichen Mittel zu einer grundlegenden Sanierung des historischen Universitätsgeländes zu lukrieren. In Saulėtekis am nördlichen Stadtrand entstanden von 1968 bis 1978 neue Gebäude für die Fakultäten der Physik, der Wirtschaftsforschung und der Rechtswissenschaften sowie Studentenheime. 1989 hatte die Universität insgesamt 14 Fakultäten, davon zwei in Kaunas.", "section_level": 2}, {"title": "Litauische Zeit (seit 1990).", "content": "Bereits im Herbst 1988 verdichteten sich die Anzeichen für das Aufkommen einer neuen Epoche. Die Unabhängigkeitsbewegung Sąjūdis fand breiten Rückhalt an der Universität. Mit Beginn des Studienjahres 1989/90 wurden die Vorlesungen zum Marxismus-Leninismus gestrichen und im Gegenzug wurde die Fakultät für Philosophie (mit den Bereichen Philosophie, Psychologie, Soziologie) wieder eingerichtet. Nachdem sich Litauen im Frühjahr 1990 für unabhängig erklärt hatte, erhielt die Universität die Bezeichnung «Universitas Vilnensis» (lit. \"Vilniaus universitetas\"). Im Sommer d. J. wurde die Autonomie der Hochschule wiederhergestellt. Im Dezember 1990 schließlich wurde der reformfreudige Rektor Rolandas Pavilionis gewählt, der bis 2000 im Amt blieb. Mit der wiedererlangten Unabhängigkeit kehrte man auch zu den Ursprüngen der Universität zurück: Mit dem Studienjahr 1991/92 wurde das traditionelle dreistufige Studiensystem von Bachelor, Master und Doktor wieder eingeführt, das bis zur sowjetischen Zeit gegolten hatte. Zudem kam im Oktober 1991 die Johannes-Kirche (\"Šv. Jonų bažnyčia\") wieder unter die Hoheit der Universität. Seit 1993 wird sie zudem wieder von den Jesuiten geführt. Die ideologisch besonders belasteten Studiengänge Wirtschaft und Geschichtswissenschaften wurden von Grund auf neu strukturiert, eine neue Fakultät für Kommunikation eingerichtet, an der wiederum ein eigenes Institut für Journalismus neue Standards für freie Meinungsbildung legen sollte. Ebenfalls neu ist seit September 1992 ein eigenes Institut für Internationale Beziehungen und Politikwissenschaften, das im Jahr 2002 ein separates Gebäude im Herzen der Altstadt (Vokiečių g.) bezog. Damit sind heute die Fakultäten für Philologie, für Philosophie (mit Theologie, Psychologie und Soziologie) und für Geschichtswissenschaften sowie die Institute für Fremdsprachen und für Politikwissenschaften im Zentrum der Stadt vertreten, während alle übrigen Fakultäten außerhalb liegen.", "section_level": 2}, {"title": "Fakultäten, Institute, Zentren & andere Abteilungen.", "content": "Die Universität Vilnius gliedert sich heute in insgesamt zwölf Fakultäten verschiedenen Instituten sowie anderen nicht akademischen Bereichen.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Der alte, zentral gelegene Campus der Universität reflektiert alle in Litauen vertretenen architektonischen Stile: Gotik, Renaissance, Barock und Klassizismus. Diese über mehrere Jahrhunderte gewachsene „Stadt in der Stadt“ hat insgesamt 13 Höfe. Um sie gruppieren sich die Fakultäten für Philologie, für Philosophie mit Theologie, Psychologie und Soziologie, sowie für Geschichtswissenschaften, die Universitätsverwaltung und die Universitätsbibliothek.", "section_level": 1}, {"title": "Bibliothek.", "content": "Noch vor der Gründung der eigentlichen Universität 1579 bestand eine umfangreiche Bibliothek des Jesuitenkollegs, die durch Stiftungen des Königs Sigismund II. August und des damaligen Bischofs, Georgius Albinius, 1570 begründet worden war. Bereits 1579 bei der Universitätsgründung umfasste sie 4.500 Publikationen. 1804 wurde sie für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Schließung der Universität 1832 (und erneut während der Kriegswirren des Ersten Weltkriegs) fügten dem Bestand schwere Verluste zu. Die Bibliothek war zunächst gänzlich geschlossen, wurde 1856 als Antiquarisches Museum geöffnet und zwei Jahre nach dem zweiten litauisch-polnischen Aufstand von 1863 Öffentliche Bibliothek und Museum. Zahlreiche in Litauen beschlagnahmte Bücher wurden diesem Museum zugeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten einige der historischen Schriften, die nach 1832 über ganz Russland verteilt worden waren, wieder zurückgewonnen werden. Heute zählt die Bibliothek 313 Inkunabeln (ältestes Buch von 1467), zahlreiche einmalige Dokumente zur litauischen Geschichte sowie alte Bücher auf Estnisch, Lettisch, in Kyrillisch und in Graschdanka. Außerdem gibt es eine umfangreiche Manuskripten-Sammlung, eine Graphische Sammlung mit über 87.000 Drucken und eine bedeutende Kartensammlung mit 1.000 Atlanten und über 10.000 historischen Karten, begründet unter anderem durch die Sammlung Joachim Lelewels. Der heutige Gesamtbestand beträgt 5,3 Millionen Stück (5.500 Werke aus dem 16. Jahrhundert und 19.000 Werke aus dem 17. Jahrhundert). Seit 1965 ist die Universitäts-Bibliothek eine Pflichtexemplarbibliothek (\"Depository Library\") der Vereinten Nationen. Der Prachtsaal der Bibliothek ist das ehemalige Refektorium im Erdgeschoss. 1802–04 war es vom Maler Franciszek Smuglewicz (lit. Pranciškus Smuglevičius; 1745–1807) umgestaltet und mit Wandmalereien ausgestattet worden (älteres Deckengemälde aus dem 17. Jahrhundert). Danach diente es als Lesesaal der nun auch für die Öffentlichkeit zugänglichen Bibliothek. Hier wird auch den heutigen Besuchern eine Auswahl der wertvollsten alten Bände gezeigt. Ebenfalls Teil des Bibliotheksmuseums ist der zweistöckige prachtvolle \"Weiße Saal\" im 3. Stock, hier war bis in die 1870er Jahre das Observatorium untergebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Universitätskirche St. Johannes.", "content": "Die Kirche der hll. Johannes der Täufer und Johannes des Apostels und Evangelisten ist eine der ältesten Kirchen von Vilnius. König Władysław II. Jagiełło ließ sie Ende des 14. Jahrhunderts anlässlich seines Übertritts zum Christentum erbauen. 1571 wurde sie den zwei Jahre zuvor nach Vilnius gekommenen Jesuiten zugewiesen, die sie 1579 in die von ihnen geleitete Universität integrierten. Das barocke Aussehen verdankt sie dem Wiederaufbau (1738–49) nach einem Stadtbrand 1737, der weite Teile der Universität schwer beschädigt hatte. Als Baumeister holten die Jesuiten den protestantischen und bis dahin wenig bekannten Architekten Johann Christoph Glaubitz (1707–1767) aus Schlesien nach Vilnius. Er fasste die gotische Hallenkirche, die 22 Altäre (heute noch zehn erhalten) und sieben Kapellen zu einem harmonischen Ganzen zusammen und gab ihr ein barockes Gepräge. Zudem stockte er den noch aus der Renaissancezeit stammenden, frei stehenden Glockenturm um zwei Etagen auf. Er ist mit 68 Meter Höhe der höchste in der Vilniusser Altstadt und ein Wahrzeichen der Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrendoktoren.", "content": "\"mit dem Jahr der Verleihung\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Universität Vilnius (,, ) in Vilnius ist die größte Universität in Litauen und eine der ältesten in Mitteleuropa. Sie besteht aus zwölf Fakultäten, acht Universitätsinstituten sowie zehn Studien- und Forschungszentren. Die Universitätsbibliothek Vilnius ist die älteste Bibliothek in Litauen. Angegliedert sind drei Universitätsspitäler, ein astronomisches Observatorium, der Botanische Garten, das Universitätsrechenzentrum und die Universitätskirche St. Johannes. Hier studieren 1300 ausländische Studenten, davon 40 Studenten Erstsemester in der Humanmedizin und 10 Studenten in der Zahnmedizin im Studium auf Englisch.", "tgt_summary": "维尔纽斯大学 (),为立陶宛维尔纽斯市的一所公立大学,为立陶宛全国规模最大的大学。维尔纽斯大学成立于1579年,为波罗的海三国中最早的大学。", "id": 2250839} {"src_title": "Strela (Trägerrakete)", "tgt_title": "天箭運載火箭", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Die Rakete basiert, wie auch die Rockot, auf der sowjetischen Interkontinentalrakete (ICBM) SS-19. Im Gegensatz zu der Rockot, die von GKNPZ Chrunitschew und international von Eurockot angeboten wird, wird Strela von dem ehemaligen Hersteller der SS-19 NPO Maschinostrojenija vermarktet. Weiterhin verwendet Strela fast ausschließlich Komponenten der bereits vorhandenen SS-19 ICBMs (Rockot setzt eine neu entwickelte und hergestellte Oberstufe Bris-KM ein) und kann daher zu günstigeren Preisen als die Rockot angeboten werden. Ein Start der Strela soll schätzungsweise 8,5 Millionen US-Dollar kosten.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die Gesamtmasse der Strela beträgt bis zu 105 Tonnen, die Länge 28,27 m, der maximale Durchmesser 2,5 m. Die Rakete wird als zweistufig bezeichnet, verwendet aber zusätzlich einen leicht modifizierten MIRV-Bus, der bei der SS-19 zum Aussetzen von Atomsprengköpfen dient und bei der Strela die Funktionen einer Oberstufe übernimmt. Alle Stufen verwenden UDMH (unsymmetrisches Dimethylhydrazin) als Treibstoff und Distickstofftetroxid als Oxidationsmittel. Zwei Typen von Nutzlastverkleidungen werden angeboten: eine typische SS-19-Nutzlastverkleidung sowie eine experimentelle. Strela wird wie auch die SS-19-ICBM aus einem Silo gestartet. Der erste Teststart einer Strela erfolgte am 5. Dezember 2003 um 06:00 UTC auf dem Startplatz 175/2 in Baikonur. Dabei wurde eine 978 kg schwere Nutzlastattrappe in einem 458,8 × 458 km hohen Orbit mit einer Neigung von 67,1° ausgesetzt. Der zweite Start einer Strela erfolgte am 27. Juni 2013 um 17:53 Uhr UTC auf dem Startplatz 175/59 in Baikonur. Weitere Starts sollten schon ab 2006 vom Raketenstartplatz Swobodny erfolgen, allerdings ist es unklar inwieweit diese Pläne mit Verspätung realisiert werden. Bisher hat Strela keine kommerziellen Startaufträge einwerben können; sie wurde jedoch zum Start von kleineren russischen Nutzlasten eingesetzt. Von Baikonur aus können bis zu 1.500 kg schwere Nutzlasten in Umlaufbahnen mit einer Bahnneigung nahe 63° gelangen, von Swobodny wären Neigungen von 51,8°–61° und 90°–104° erreichbar.", "section_level": 1}, {"title": "Startliste.", "content": "Dies ist eine vollständige Startliste der Strela-Rakete, Stand 31. Dezember 2019", "section_level": 1}], "src_summary": "Strela ( für Pfeil, GRAU-Index 14A036) ist die Bezeichnung einer russischen Trägerrakete der leichten Klasse, die bis zu 2 Tonnen schwere Nutzlasten in niedrige Umlaufbahnen befördern kann.", "tgt_summary": "天箭号运载火箭(Стрела)是俄罗斯开发的一次性使用运载系统,由 UR-100 洲际弹道导弹改造而成。2003年12月5日首次发射,2013年首次运送货品进入太空。", "id": 2809988} {"src_title": "Schmucklilien", "tgt_title": "百子蓮屬", "src_document": [{"title": "Beschreibung und Ökologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "\"Agapanthus\"-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die zwei Arten \"Agapanthus africanus\", \"Agapanthus praecox\" sind immergrün und die vier Arten \"Agapanthus campanulatus\", \"Agapanthus caulescens\", \"Agapanthus coddii\", \"Agapanthus inapertus\" sind laubabwerfend. Sie bilden Rhizome als Überdauerungsorgane. Die grundständig, wechselständig und mehr oder weniger zweizeilig angeordneten Laubblätter sind einfach, ungestielt und parallelnervig. Der Blattrand ist glatt.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüten.", "content": "Der hohle, blattlose Blütenstandsschaft weist eine Länge von 50 bis 100 Zentimetern auf. Der endständige, doldige Gesamtblütenstand ist aus zymösen Teilblütenständen zusammengesetzt, er ist von spathaähnlichen Hüllblättern umgeben und enthält viele Blüten. Die Blütenstiele sind 5 bis 8 Zentimeter lang. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig und radiärsymmetrisch. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind meist blau, violett oder weiß und an ihrer Basis verwachsen. Es sind zwei Kreise mit je drei fertilen Staubblättern vorhanden, die in der Form mehr oder weniger gleich sind. Die Staubfäden sind mit der Basis der Blütenhüllblätter verbunden und untereinander frei. Die Staubbeutel öffnen sich mit einem Längsschlitz. Die drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält 20 bis 50 meist campylotrope oder selten anatrope Samenanlagen. Der Griffel endet in einer kopfigen Narbe. Es sind Septalnektarien vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die dreifächerigen, lokuliziden Kapselfrüchte enthalten viele (20 bis 100) Samen. Die schwarzen Samen sind ölhaltig.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensätze.", "content": "Bei den reinen \"Agapanthus\"-Arten liegt Diploidie vor, mit einer Chromosomenzahl von 2n = 30.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Agapanthus\" wurde 1788 durch Charles Louis L’Héritier de Brutelle aufgestellt. Synonyme für \"Agapanthus\" sind: \"Tulbaghia\" nom. rej., \"Abumon\", \"Mauhlia\". Der Gattungsname \"Agapanthus\" ist von den griechischen Wörtern \"agapé\" für Liebe und \"anthos\" Blüte abgeleitet. Ein Synonym für Agapanthoideae ist Agapanthaceae. Das Verbreitungsgebiet der Gattung \"Agapanthus\" reicht im Südlichen Afrika von Mosambik bis Südafrika. Eine Art ist beispielsweise auf Madeira ein Neophyt. Nach Snoeijer 2004 werden die von ihm akzeptierten sechs Arten der Gattung \"Agapanthus\" in zwei Sektionen (Zonneveld & Duncan 2003) gegliedert: Es gibt etwa sieben \"Agapanthus\"-Arten (bei manchen Autoren werden auch mehr oder weniger unterschieden): In der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Südafrikas werden fast alle Arten und Unterarten als „Least Concern“ = „nicht gefährdet“ bewertet. Eine Art ist zwar selten, aber da der Fundort geschützt ist, gilt sie nicht als bedroht. Nur eine Art wird als „Endangered“ = „stark gefährdet“ gefährdet bewertet. Eine Unterart wird in dieser Liste nicht bewertet, da sie nicht in Südafrika vorkommt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung als Zierpflanze.", "content": "Die immergrünen Arten sind weniger winterhart als solche, die im Winter zurückgehen, letztere gelten in Großbritannien als winterhart. Viele Sorten einiger Arten, beispielsweise \"Agapanthus africanus\", \"Agapanthus campanulatus\", \"Agapanthus inapertus\" (siehe auch Sortengruppen), werden als Zierpflanzen für Parks, Gärten und Schnittblumen verwendet. Da sie in den gemäßigten Gebieten nicht winterhart sind, werden sie dort als Kübelpflanzen kultiviert. Es gibt viele Hybriden.", "section_level": 1}, {"title": "Sorten (Auswahl).", "content": "Die gezüchteten Sorten werden je nach botanischer Zugehörigkeit in Gruppen eingeteilt: Es gibt einige Sorten, die sich als Schnittblumen eignen (hier eine Auswahl in alphabetischer Auflistung ohne Rücksicht auf die botanische Zugehörigkeit zu den einzelnen Arten): ‘Albus’, ‘Blue Giant’, ‘Blue Globe’, ‘Blue Perfection’, ‘Blue Triumphator’, ‘Donau’, ‘Josephine’, ‘Goliath’, ‘Intermedia’, ‘Wolga’.", "section_level": 2}], "src_summary": "Schmucklilien (\"Agapanthus\") sind die einzige Pflanzengattung der Unterfamilie der Schmuckliliengewächse (Agapanthoideae) in der Familie Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) innerhalb der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales). Der Trivialname Liebesblumen ist die wörtliche Übersetzung des botanischen Gattungsnamens \"Agapanthus\".", "tgt_summary": "百子莲属(学名:\"\")是一个生长在南非的属,长青或落叶多年生草本植物。它有大约10个不同的种类。", "id": 1173683} {"src_title": "The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel", "tgt_title": "鳥籠 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Val Goldman will Barbara Keeley, die Tochter des konservativen Senators Kevin Keeley, heiraten. Der Senator steht derzeit unter Druck, da der Anführer der Gruppe der Politiker, der er sich angeschlossen hat, in einen Sexskandal verwickelt wurde. So wird das Haus von der Presse belagert. Durch den Druck der Presse und das Zureden seiner Frau beginnt er die Hochzeit zu befürworten, da sie die traditionellen Werte symbolisieren und gut für das Image sein könnte. Die Keeleys schleichen sich an der Presse vorbei und machen sich auf den Weg nach Miami Beach. Der Senator ahnt nicht, dass Vals Vater Armand homosexuell und kein „griechischer Kulturattaché“ ist, sondern einen Nachtclub betreibt, in dem sein Lebensgefährte Albert als Travestiekünstler auftritt. Damit die Hochzeit nicht gefährdet wird, willigt Armand ein, beim Besuch des Senators und seiner Frau eine traditionelle Familie vorzutäuschen. Die Wohnung wird umdekoriert und Vals Mutter Katherine wird gebeten, Armands Ehefrau zu spielen. Da sich Katherine verspätet, verkleidet sich Albert als Frau und gibt sich stattdessen als Vals Mutter aus. Dem Senator ist Val zwar suspekt, aber er ist sehr angetan von dessen „Mutter“ (Albert), da sie die gleichen Ansichten über Familie teilen. Durch turbulente Zwischenfälle kommt die Wahrheit aber doch heraus. In der Zwischenzeit erfahren die Medien von dem Besuch des Senators in der über dem Nachtklub gelegenen Wohnung. Die einzige Chance für Kevin Keeley, unerkannt zu entkommen, ist, sich selbst als Transvestit zu verkleiden und unter die Gäste des Nachtklubs zu mischen. Der Plan gelingt, nicht einmal sein Fahrer erkennt ihn. In der letzten Szene sieht man die Hochzeit von Val und Barbara, der sowohl Armand und Albert wie auch Kevin Keeley und seine Frau beiwohnen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronarbeiten fanden bei der Berliner Synchron unter der Dialogregie von Michael Nowka statt, der auch das Dialogbuch verfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "James Berardinelli bezeichnete den Film auf \"ReelViews\" als einen der witzigsten Filme des Jahres 1996. Er schrieb, der Film sei derart witzig, dass man leicht die ebenfalls enthaltene ernsthafte Botschaft übersehen könnte. Berardinelli hob die „wunderbare“ („wonderfully“) Darstellung von Gene Hackman hervor, ferner lobte er das Paar Robin Williams und Nathan Lane sowie die „soliden“ Darstellungen von Christine Baranski, Calista Flockhart, Dan Futterman und Dianne Wiest. Roger Ebert befand in der \"Chicago Sun-Times\" vom 8. März 1996 das „zurückgenommene“ Spiel von Robin Williams als die größte Überraschung des Films. Weiterhin lobte er die Dialoge und das Drehbuch, welches die originale Handlung mit „geistreichen Bemerkungen“ ergänze.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Der Film wurde 1997 für den Oscar in der Kategorie Bestes Szenenbild (\"Best Art Direction-Set Decoration\") nominiert. Nathan Lane und Dianne Wiest gewannen den Preis \"American Comedy Award\". Nathan Lane wie auch der Film insgesamt wurden für den Preis Golden Globe Award nominiert. Robin Williams, Gene Hackman, Nathan Lane, Dianne Wiest, Hank Azaria, Christine Baranski und Dan Futterman gewannen den \"Screen Actors Guild Award\"; Gene Hackman und Dianne Wiest erhielten den \"Blockbuster Entertainment Award\" zugesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Robert Rodi schrieb nach dem Drehbuch einen Roman zum Film. Die deutschsprachige Ausgabe erschien 1996 beim Wilhelm-Heyne-Verlag München als Taschenbuch 01/9999, ISBN 3-453-11568-6.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel (Originaltitel: \"The Birdcage\") ist eine US-amerikanische Komödie aus dem Jahr 1996. Der Regisseur war Mike Nichols, die Hauptrollen spielten Robin Williams, Gene Hackman und Nathan Lane.", "tgt_summary": "是一部1996年美国的喜剧电影,导演是麦克·尼可斯,主演包括罗宾·威廉斯、金·哈克曼、纳坦·朗、黛安·韦斯特。这部电影是1978年法国-意大利电影《一笼傻鸟》(\"La Cage aux Folles\")的翻拍版,但故事舞台从法国圣特罗佩改成美国佛罗里达。这是一部同性恋题材的电影,在1996年3月8日首映,首个周末票房18,275,828美元。美国总票房124,060,553美元,世界票房185,260,553美元。这部电影得到不少好评,在烂番茄上获得79%新鲜的评价。", "id": 220598} {"src_title": "DeLorean Motor Company", "tgt_title": "德羅寧汽車公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Um die Produktionskosten niedriger zu halten, als in den USA möglich, entschloss sich DeLorean, seine Fabrik in einem Land mit möglichst hoher Arbeitslosigkeit zu bauen, um von dessen Regierung Förderungen zu erhalten. So fiel die Wahl auf das damalige Krisengebiet Dunmurry in Nordirland; dafür hatte ihm die Labour-Regierung Ende der 1970er Jahre nach Vertragsabschluss die Summe von mehr als 100 Millionen Pfund gezahlt und diverse steuerliche Vergünstigungen gewährt. Im Gebiet West-Belfast war die Arbeitslosenquote damals hoch, und die britische Regierung versprach sich von der Schaffung von mehr als 2000 neuen Arbeitsplätzen, dass die Sympathie, die die IRA in der Bevölkerung hatte, sinke. Das in Dunmurry gefertigte Modell DMC-12 verkaufte sich anfangs gut. Bereits vor Produktionsstart lagen über 20.000 Bestellungen vor. Auch wenn der Verkaufspreis mehr als das Doppelte der zunächst geplanten 12.000 US-Dollar (daher der Name DMC-12 = 12.000 Dollar) betrug, war die Nachfrage hoch. In den Vereinigten Staaten, dem Hauptmarkt, wurde das Fahrzeug bei Verkaufsstart für annähernd 25.000 Dollar angeboten. Der Listenpreis eines Porsche 911 lag nur unwesentlich höher. Dabei rechtfertigten weder Fahrleistungen noch die Verarbeitungsqualität der Fahrzeuge diesen Preis. Dennoch hatte die DMC im ersten Halbjahr nach Produktionsbeginn im Frühjahr 1981 knapp 26,5 Millionen Dollar eingenommen und schien mit einem attraktiven Produkt auf einem guten Weg zu sein, die Verbindlichkeiten gegenüber Investoren, zu denen unter anderem Johnny Carson und Sammy Davis Jr. gehörten, sowie der britischen Regierung abzulösen. Doch dann erlebte die Automobilindustrie 1980/1981 eine der größten internationalen Krisen seit über fünfzig Jahren (siehe Ölkrise 1979). Die Absatzzahlen im Hauptmarkt von DeLorean, den USA, sanken rapide von zwölf auf unter sechs Millionen Pkw pro Jahr. Der Markt für Sportwagen und Luxusautos brach besonders stark ein, was auch viele etablierte Hersteller, die vom amerikanischen Markt und dem starken Dollar abhängig waren, etwa Porsche oder Ferrari, hart traf. Darüber hinaus hatte die junge Firma vorhandenes Kapital investiert und noch keinerlei Rücklagen bilden können. Dazu kam, dass DeLorean aufgrund der anfänglichen hohen Resonanz nach Einführung des DMC-12 die Produktionszahlen fast verdoppelt hatte. Nun stand die Firma unvorbereitet stark rückläufigem Absatz gegenüber. In dieser von John DeLorean nicht vorhergesehenen Situation wurden DMC-12 auf Halde produziert, in der Hoffnung, beim Anziehen der Nachfrage in den USA wieder besser ins Geschäft zu kommen. Die Krise im Automobilmarkt, der unverhältnismäßig hohe Preis, teilweise eklatante Qualitätsmängel, die teure Nachbesserungen über die Händler notwendig machten, sowie die teure Flügeltürkonstruktion verschärften die finanzielle Situation der DMC. Gleichzeitig stand DeLorean einer neuen Regierung in Großbritannien gegenüber. 1979 war die Konservative Partei in England an die Macht gekommen. Die neue Premierministerin Margaret Thatcher hatte mit ansehen müssen, wie sich das Modellprojekt „DMC“ der Vorgänger-Regierung allmählich zu einem außer Kontrolle geratenen politischen und finanziellen Desaster entwickelte. Doch John DeLorean blieb nichts anderes übrig, als seinen größten Geldgeber, die britische Regierung, erneut um eine Kreditaufstockung zu bitten. Diese schoss bis 1982 noch einmal 30 Millionen Pfund nach. Am 20. Oktober 1982 setzte die Britische Regierung die DeLorean Motor Company jedoch unter Konkursverwaltung. Insgesamt wurden ca. 9000 DMC-12 gefertigt; die Fahrzeuge, die nach dem Ende der DeLorean Motor Company noch nicht abgesetzt waren, wurden als Paket an einen damaligen Vertragspartner verkauft. Der Firmengründer John Zachary DeLorean starb im Jahr 2005. Ein texanischer Investor hat den Firmenmantel mittlerweile übernommen und bietet nun in Humble, Texas, DeLorean-Fahrzeuge „remanufactured“ an, die einen tiefgehenden Revisions- und Restaurationsprozess durchlaufen haben. Dabei sollen alle wesentlichen Schwachstellen des DMC-12 ausgemerzt worden sein. Im Oktober 2011 verkündete die (neue) DeLorean Motor Company die Produktion von elektrischen DeLoreans ab 2013, der Verkaufspreis soll bei 90.000 Dollar liegen.", "section_level": 1}, {"title": "Planungen für weitere DeLorean-Modelle.", "content": "Parallel zur Entwicklung des DMC-12 machte sich John DeLorean bereits Gedanken über eine Ausweitung seiner Produktpalette. Mehrere Ideen wurden durchgespielt, und drei von ihnen erreichten das Stadium ernsthafter Planungen. Mit der Schließung des Werks scheiterten aber auch sie.", "section_level": 1}, {"title": "DeLorean Medusa.", "content": "Als DeLorean Medusa wird die Konzeption einer viersitzigen Limousine mit Flügeltüren bezeichnet. Grundlage hierfür war eine Studie von Italdesign, die Giugiaro auf dem Turiner Autosalon 1980 erstmals der Öffentlichkeit unter dem Namen \"Lancia Medusa\" präsentiert hatte. Mit der Studie hatte Ital Design zeigen wollen, dass optimale Aerodynamik und der Raumkomfort einer großen Limousine miteinander vereinbar waren. Der Medusa hatte einen Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,263 und ging damit als das bislang aerodynamischste Fahrzeug in die Geschichte ein. Technisch basierte das Auto auf der Plattform des Lancia Beta Montecarlo, war also als Mittelmotor-Fahrzeug ausgelegt. Entgegen anderslautenden Berichten hatte der Lancia Medusa keine Flügeltüren, sondern vier reguläre, vorn angeschlagene Türen. Das Mittelmotorkonzept dürfte der wesentliche Grund dafür gewesen sein, dass sich John DeLorean für den Lancia Medusa von Giugiaro interessierte. Im Laufe des Jahres 1981 gab es wiederholt Gespräche zwischen DeLorean und Giugiaro über die Aufnahme einer Produktion des Medusa, und Giugiaro erstellte auf DeLoreans Wunsch hin mehrere Skizzen, auf denen ein Medusa zu sehen war, dessen Frontpartie der des DMC-12 angepasst war. Giugiaro stellte darüber hinaus auch Überlegungen an, den Medusa jedenfalls vorne mit Flügeltüren auszustatten. Auch hier blieb es allerdings bei Skizzen; entsprechende Umbaumaßnahmen am Medusa-Ausstellungsfahrzeug wurden nicht vorgenommen. Im September 1981 waren die Gespräche so weit fortgeschritten, dass DeLorean in einem Gespräch mit Giugiaro eine Produktionsaufnahme im Jahr 1984 in Aussicht stellte und dabei von einer jährlichen Produktion von 10.000 Exemplaren ausging. Angesichts der Krise des Unternehmens Anfang 1982 wurde die Konzeption des Medusa nicht weiterverfolgt.", "section_level": 2}, {"title": "DeLorean TR 8.", "content": "Nach der Eröffnung des Konkursverfahrens 1982 wurden Überlegungen angestellt, das DeLorean-Werk in Dunmurry auszulasten. Es schien klar, dass dies allein mit dem DMC-12 nicht realisierbar war. Die Konkursverwalter kamen daher auf die Idee, ein kleineres, preiswerteres Modell neben dem DMC-12 herzustellen. Die Wahl fiel auf den Triumph TR7, dessen Produktion British Leyland ein Jahr zuvor eingestellt hatte. Die Konkursverwalter verhandelten im Frühjahr 1982 mit Leyland über eine Übernahme der Rechte und aller Produktionsanlagen des TR7; der Wagen sollte dann mit geringfügigen optischen Änderungen in Dunmurry als DeLorean hergestellt und verkauft werden. Nach britischen Presseberichten war das Leyland-Management mit dem Vorschlag einverstanden; letzten Endes scheiterten diese Überlegungen aber im Herbst 1982 angesichts der Verhaftung John Deloreans.", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "In der Filmreihe \"Zurück in die Zukunft\" ist ein DeLorean DMC-12 Teil der Zeitmaschine. Im Spielfilm \"Driven\" aus 2018 wurde die Firmen- und Konkursgeschichte mitverarbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die DeLorean Motor Company (DMC) war ein Projekt des ehemaligen General-Motors-Vizepräsidenten John DeLorean mit dem Ziel, Sportwagen herzustellen. DMC wurde 1975 gegründet und 1981 wurde im nordirischen Dunmurry begonnen, ein Modell mit einer Karosserie aus rostfreiem Stahl in Serie zu fertigen.", "tgt_summary": "德罗宁汽车公司(DeLorean Motor Company)是一家本来已经因破产结业的美国汽车制造厂,由汽车业高级主管约翰·德罗宁于1975年创立。它以生产与众不同具有鸥翼车门和不锈钢车体的德罗宁DMC-12汽车闻名于世。汽车公司本身短暂而动荡的历史也引人注目。原德罗宁汽车公司于1982年破产。在公司临近破产边缘之际,几近绝望的约翰·德罗宁极力筹集公司生存需要的资金,曾经落入联邦调查局卧底的陷阱,被控参与运毒,但随后在法庭被无罪释放。", "id": 771377} {"src_title": "Mimosen", "tgt_title": "含羞草屬", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Mimosa\"-Arten sind krautige Pflanzen, Halbsträucher, Sträucher und kleine Bäume. Die meist dornigen Stängel tragen doppelt gefiederte Laubblätter. Bei \"Mimosa\"-Arten kommen bei den Laubblättern nastische Bewegungen (Pflanzenbewegung) vor. Es sind Nebenblätter und „Nebenblättchen“, also auch an den Fiedern, vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "In den Blattachseln stehen einzeln oder zu mehreren an Blütenstandsschäften köpfchenförmig oder zylindrisch ährige Blütenstände. Bei den \"Mimosa\"-Arten sind alle Blüten zwittrig oder es kann Subdiözie vorhanden sein. Die sitzenden, relativ kleinen Blüten sind drei- bis sechszählig, meist vierzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die Kronblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen. Das auffälligste an den Blüten sind die freien, fädigen und vorstehenden Staubblätter, die in ein oder zwei Kreisen zu je (drei) vier (sechs) stehen und die Kronblätter überragen. Die Staubbeutel besitzen keine Drüsen. Das einzige Fruchtblatt enthält viele Samenanlagen. Der Griffel ist fädig. Die meist flachen, gegliederten Hülsenfrüchte (Rahmenhülsen) sind länglich bis linealisch, häutig bis ledrig und bestehen aus einsamigen Gliedern, die von haltbaren Rahmen (Replum) voneinander getrennt sind. Die flachen Samen sind elliptisch bis kreisförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Nastien der Mimosen.", "content": "Die Mimose wird auch häufig als „Sinnpflanze“ bezeichnet, da sie auffallend auf äußere Reize wie Berührungen reagiert. Diese Bezeichnung ist allerdings etwas irreführend, da natürlich jede Pflanze mehr oder weniger ausgeprägt auf äußere Reize reagiert. Die Pflanze reagiert auf Berührungsreize (Thigmonastie), auf Erschütterungsreize (Seismonastie), auf Verletzung (Traumatonastie), auf Änderungen der Lichtintensität (Photonastie) und auf Luftbewegung mit einer der Reizrichtung unspezifischen Bewegung des Blattstiels, dem Fiederstrahl und den Fiederblättchen (Nastie).", "section_level": 1}, {"title": "Invasive Pflanzenart.", "content": "In vielen tropischen bis subtropischen Ländern sind verschiedene Mimosen-Arten sehr unbeliebte Neophyten. Diese invasiven Pflanzen breiten sich auf Weideflächen aus. Mimosen werden von Vieh nicht gefressen, wegen ihrer Bewegungen und der Dornen, und besiedeln so rasch weite Flächen durch reiche Samenbildung.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Der Gattungsname \"Mimosa\" wurde 1753 durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\", 1, S. 516–523 erstveröffentlicht. Lectotypusart ist \"Mimosa sensitiva\" Synonyme für \"Mimosa\" sind: \"Acanthopteron\", \"Haitimimosa\", \"Leptoglottis\", \"Leptoglottis\" nom. inval., \"Lomoplis\", \"Mimosopsis\", \"Morongia\", \"Neomimosa\", \"Pteromimosa\", \"Schranckiastrum\", \"Schrankia\" Die Gattung \"Mimosa\" gehört zur Tribus Mimoseae in der Unterfamilie der Mimosoideae innerhalb der Familie Fabaceae (Leguminosae). Es gibt etwa 57 ähnlich artenreiche Gattungen innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen; man schätzt die Artenzahl auf 530 und laufend werden neue Arten beschrieben. Diese artenreiche Gattung wird in Sektionen und Serien gegliedert. Die Gattung \"Mimosa\" ist überwiegend in der Neotropis beheimatet. Ihre Habitate umfassen Regenwälder bis zur trockenen Savanne. Es gibt etwa 400 bis 530 \"Mimosa\"-Arten, hier eine Auswahl:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Eine \"Mimosa\"-Art, die aus Brasilien stammende Mimose (\"Mimosa pudica\"), wird meist als einjährige Zierpflanze gepflegt, aber sie ist wie alle Mimosen-Arten eigentlich ausdauernd.", "section_level": 1}, {"title": "Metaphorische Bedeutung.", "content": "Der Begriff \"Mimose\" wird metaphorisch für einen sehr empfindlichen und übersensiblen (oder sich von einer Krankheit erholenden) Menschen verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mimosen (\"Mimosa\"), gelegentlich auch als Sinnpflanzen bezeichnet, sind eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Mimosengewächse (Mimosoideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie sind hauptsächlich in der Neotropis beheimatet. Einzelne Arten sind in vielen tropischen und randtropischen Ländern Invasive Pflanzen.", "tgt_summary": "含羞草属(学名:)是豆科下的一个属,超过700个物种。其学名\"Mimosa\"得名自希腊文中的「μιμος」(\"mimos\"),意为「模仿」。", "id": 2212738} {"src_title": "40-mm-Maschinengranatwerfer Mk 19", "tgt_title": "Mk 19自動榴彈發射器", "src_document": [{"title": "Geschichte und Einsatz.", "content": "Während des Vietnamkriegs erkannte die US Navy Bedarf für wirkungsvolle Unterstützungswaffen kurzer und mittlerer Reichweite, die auf den Flusspatrouillenbooten (PBR) eingesetzt werden konnten. Diese Boote patrouillierten auf den großen Flüssen und Binnengewässern Vietnams um die Ufer zu kontrollieren und zu beherrschen. Dafür brauchten sie große Feuerkraft aus Waffensystemen, die aufgrund der Begrenzungen der Bootsgröße kompakt und leicht sein mussten. Aufgrund der vielerorts dichten Vegetation war eine große Feuerreichweite nicht erforderlich. Die Lösung der Navy waren schnellfeuernde Granatwerfer im Kaliber 40 Millimeter. Es entstanden drei technisch verschiedene Systeme: Erst nachdem der Mk-19-Granatwerfer in der vierten Entwicklungsstufe Mod 3 einen zufriedenstellenden Stand erreicht hatte, ersetzte er ab 1983 die Waffen der Typen Mk 18 und Mk 20. Nach wie vor verwendet die Navy den Mk 19 zum Schutz kleinerer, aber auch mittlerer und großer Kriegs- und Transportschiffe in Ergänzung zu schweren Maschinengewehren M2 Browning. Im Einsatz bei den Landstreitkräften kann der Mk 19 entweder auf einer Infanterielafette oder auf Fahrzeugen und leichten Panzern wie dem HMMWV, auf Lastwagen, Fast Attack Vehicles, LAV-25 oder AAV7A1 montiert eingesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Mod 3.", "content": "Die United States Army übernahm den Mk 19 erst ab 1983, damals bereits in der vierten Version \"Mod 3\", nachdem frühere Ausführungen als wenig sicher und zuverlässig galten. In größerem Maßstab wurde er im Zweiten Golfkrieg eingesetzt und dadurch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Auch in Somalia 1993 und den Kriegen in Afghanistan sowie im Irak kam und kommt er hauptsächlich auf HMMWV-Geländefahrzeugen montiert zum Einsatz. Seine Feuerkraft kann selbst für leicht gepanzerte Gegner zur Bedrohung werden. Aufgrund der Streuwirkung im Ziel kann er auch für Unterdrückungsfeuer, beispielsweise bei der Bekämpfung eines Hinterhaltes, verwendet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 40-mm-Maschinengranatwerfer Mk 19 () ist ein 40-mm-Maschinengranatwerfer. Die 40×53-mm-Granaten werden durch einen Gurt seitlich zugeführt, was eine Kadenz von fünf Schuss pro Sekunde ermöglicht.", "tgt_summary": "Mk 19自动榴弹发射器(Mk 19 Automatic Grenade Launcher)是美军在越战时开始装备至今的一种40毫米口径弹链供弹的全自动榴弹发射器,由美国海军兵工站所开发,通用动力及萨科(Saco)防务生产。", "id": 1457343} {"src_title": "Chūō-Sōbu-Linie", "tgt_title": "中央·總武緩行線", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Linie ist 60,2 km lang und mit 1500 V Gleichspannung elektrifiziert. Ihr westlicher Ausgangspunkt ist der Bahnhof Mitaka. Hier beginnt der viergleisig ausgebaute Abschnitt der Chūō-Schnellbahnlinie, wobei die Chūō-Sōbu-Linie das südliche Gleispaar nutzt und sämtliche Zwischenbahnhöfe bedient. Die Strecke führt zunächst ostwärts und biegt dann nach Süden ab, um kurz der Yamanote-Linie zu folgen. Nach Shinjuku, einem der bedeutendsten Bahnhöfe der Welt, schlägt sie beim Shinjuku Gyoen wieder eine östliche Richtung ein, passiert das Nationalstadion sowie den Palast Akasaka und umfährt die Innenstadt an ihrer Nordseite. Dem Sotobori (ehemaliger äußerer Stadtgraben von Edo) und dem Fluss Kanda folgend, erreicht die Strecke den Bahnhof Ochanomizu. Zweigleisig geht es weiter auf dem einzigen Streckenabschnitt, der allein der Chūō-Sōbu-Linie vorbehalten ist. Dieser überbrückt im Bahnhof Akihabara die Yamanote-Linie, die Keihin-Tōhoku-Linie, die Tōhoku-Hauptlinie und die Tōhoku-Shinkansen, nach dem Bahnhof Asakusabashi auch den Fluss Sumida. Neben dem Bahnhof Ryōgoku trifft die Strecke auf die Sōbu-Schnellbahnlinie, die ab hier ebenfalls viergleisig ausgebaut ist. An allen Zwischenbahnhöfen haltend, nutzt die Chūō-Sōbu-Linie bis zur Endstation Chiba wiederum das südliche Gleispaar.", "section_level": 1}, {"title": "Züge.", "content": "Züge auf der Chūō-Sōbu-Linie halten ausnahmslos an allen Stationen – im Gegensatz zu den Zügen auf den teilweise parallel verlaufenden Strecken der Chūō-Schnellbahnlinie und der Sōbu-Schnellbahnlinie, die (außer in den Randstunden) mehrere Bahnhöfe überspringen. Tagsüber beträgt die Taktdichte fünf Minuten, während der Hauptverkehrszeit zwei bis drei Minuten. Endhaltestellen im Westen sind entweder Mitaka oder Nakano, im Osten entweder Chiba oder Tsudanuma. An zwei Stellen ist die Linie in Form einer Durchbindung mit der Tōzai-Linie der Tōkyō Metro verknüpft. Dabei befahren zahlreiche U-Bahn-Züge nicht nur die eigentliche U-Bahnstrecke, sondern auch die daran anschließenden Abschnitte der Chūō-Sōbu-Linie zwischen Nakano und Mitaka sowie (insbesondere morgens und abends) zwischen Nishi-Funabashi und Tusdanuma. Vereinzelte Eil- und Schnellzüge sowie saisonale Ausflugszüge befahren den Abschnitt Ochanomizu–Ryōgoku. Dabei handelt es sich um Verbindungen in den ländlichen Teil der Präfektur Chiba, deren stadtseitige Endstation normalerweise der Bahnhof Tokio ist, die aber ausnahmsweise vom Bahnhof Shinjuku aus angeboten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die stadtseitige Endstation der Sōbu-Hauptlinie war seit 1904 der Bahnhof Ryōgoku am Ostufer des Flusses Sumida, jene der Chūō-Hauptlinie seit 1912 der Bahnhof Manseibashi am Südufer des Kanda. Beide waren Kopfbahnhöfe ohne Verbindung zu anderen Bahnstrecken. Während die staatliche Eisenbahnverwaltung im Jahr 1919 die Chūō-Hauptlinie mit dem Bahnhof Tokio verband, mussten Fahrgäste in Ryōgoku weiterhin auf die häufig überlastete Straßenbahn umsteigen. Die großflächigen Zerstörungen des Großen Kantō-Erdbebens am 1. September 1923 machten es jedoch möglich, eine neue aufgeständerte Trasse durch zuvor dicht überbaute Gebiete in den Stadtteilen Asakusabashi und Akihabara zu errichten. Mit der Eröffnung der Verbindungsstrecke zwischen den Bahnhöfen Ryōgoku und Ochanomizu nahm die Chūō-Sōbu-Linie am 1. Juli 1932 ihren Betrieb auf. Von Anfang an fuhren die Züge der neuen Linie elektrisch, zunächst von Nakano nach Ryōgoku. Um weiter nach Osten verkehren zu können, musste die Sōbu-Hauptlinie zuerst noch elektrifiziert werden. Dies geschah in mehreren Etappen: am 15. März 1933 zwischen Ryōgoku nach Ichikawa, am 15. September desselben Jahres zwischen Ichikawa und Funabashi und schließlich am 1. Juli 1935 zwischen Funabashi und Chiba. Im Westen wurde die Chūō-Sōbu-Linie durch den Ausbau auf vier Gleise über Nakano hinaus verlängert, 1966 bis Ogikubo und 1969 bis Mitaka. Im Osten ermöglichte der in den Jahren 1971 bis 1979 ausgeführte viergleisige Ausbau bis Chiba ebenfalls eine betriebliche Trennung des Fern- und Nahverkehrs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Chūō-Sōbu-Linie (jap., \"Chūō Sōbu kankō-sen\") ist eine Eisenbahnstrecke im Osten der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft JR East betrieben wird. Sie ist neben der Yamanote-Linie eine der wichtigsten Nahverkehrsstrecken in der Metropolregion Tokio und verbindet die Präfektur Tokio mit der Präfektur Chiba. Die Linie beginnt in Mitaka, verläuft über Musashino und Shinjuku, durchquert den nördlichen Teil des Stadtzentrums von Tokio und endet in Chiba.", "tgt_summary": "中央·总武缓行线()是东日本旅客铁道(JR东日本)的通勤列车运行系统,由千叶县千叶市中央区千叶站开始,经东京都千代田区御茶之水站,至东京都三鹰市三鹰站为止。千叶站-御茶之水站之间属于总武本线的一部分,御茶之水-三鹰站之间为中央本线的一部分。", "id": 2132635} {"src_title": "Plungerpumpe", "tgt_title": "柱塞泵", "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Durch die Aufwärtsbewegung des Plungers öffnet sich aufgrund der Saugwirkung das Saugventil und Wasser gelangt in den Pumpenraum. Bei der Abwärtsbewegung schließt sich das Saugventil durch sein Eigengewicht und das Druckventil öffnet sich, wobei Wasser in das Druckrohr gedrückt wird. Ein Problem dabei ist der stoßweise Wasserstrom, der zu Schlägen in der Leitung führen kann. Durch den Druckwindkessel wird dieser in ein gleichmäßigeres Strömen umgewandelt, die eingeschlossene Luft wirkt dabei wie ein Stoßdämpfer auf die Wassersäule. Der Saugwindkessel trägt ebenfalls zu einem gleichmäßigen Strömen des Wassers bei. Soll mehr Wasser gefördert werden oder der Wasserstrom noch gleichmäßiger sein, werden mehrere Plunger im Verbund verwendet. Hierbei speisen mehrere einzelne Plungerpumpen dasselbe Druckrohr. Meist werden die einzelnen Plunger über Pleuel und Kreuzköpfe von einer gemeinsamen Kurbelwelle angetrieben. Die Winkelpositionen auf der Kurbelwelle sind gleichmäßig verteilt, sodass die Druckspitzen zeitlich versetzt erreicht werden; dies führt zu einem gleichmäßigeren Druck im Druckrohr. Die Anzahl der Plunger in einer Pumpe variiert je nach Bauform. Bei hydraulisch angetriebenen Plungerpumpen sind es meist zwei. Bei einem Antrieb über eine Kurbelwelle ist es immer eine ungerade Anzahl um eine Überlagerung der Lastspitzen in den Umkehrpunkten zu vermeiden. In der Praxis sind es drei, fünf oder sieben.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Anwendung des Plungers.", "content": "Plunger wurden früher als Kolben in Verbrennungsmotoren, bei denen die Abdichtung in der Zylinderwand sitzt, eingesetzt. Man bezeichnet einen Plunger deshalb auch als \"Kolben ohne Kolbenring\". Richard Trevithick verwendete gewaltige Plungerkolben in seinen frühen Hochdruckdampfmaschinen, da sich die Abdichtung eines normalen Arbeitskolbens bei erhöhtem Betriebsdruck zuerst als praktisch unmöglich erwiesen hatte. Fortschritte im Maschinenbau ermöglichten etwas später wieder die Verwendung normaler Kolben bei gleichen und sogar noch höheren Drücken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Plungerpumpe (Tauchkolbenpumpe) ist eine Kolbenpumpe mit Plungerkolben. Die Bezeichnung \"Plunger\" entstammt dem Englischen, wo sie u. a. \"Taucher/Tauchkolben\", \"Kolben/Kolbenstange\", \"Stößel\", \"Ventilkolben\" u. a.) bedeutet.", "tgt_summary": "柱塞泵(plunger pump)属于容积式泵,往复泵。柱塞泵通过柱塞在柱塞缸体中作往复运动造成柱塞缸体中密封容积的变化而产生的压力差而使流体介质进行工作。改变柱塞的工作行程就可以控制柱塞泵流量的大小。", "id": 2831623} {"src_title": "Tshangyang Gyatsho", "tgt_title": "第六世达赖喇嘛", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Tshangyang Gyatsho wurde im Geheimen erzogen, nach den Vorschriften des von seinem Vorgänger Lobsang Gyatsho 1679 eingesetzten Regenten, des \"Dipa/Desi\" Sanggye Gyatsho. Der Grund dafür war, dass offiziell, d. h. für außenpolitische Zwecke, noch der 5. Dalai Lama am Leben war (bis April 1697) und es somit auch noch keine Wiedergeburt geben durfte. Tshangyang Gyatsho war ein lebenslustiger junger Mann und für seinen sinnenfreudigen Lebenswandel bekannt. Er wurde vom Penchen Lama nicht als Dalai Lama bestätigt, erhielt aber religiöse Unterweisungen von Penchen Lobsang Yeshe. Es ist als Zeichen des besonderen Respektverhältnisses zwischen diesen beiden Lamas zu werten, dass Tshangyang Gyatsho eigens nach Trashilhünpo in Samzhubzê reiste, um seine Mönchsgelübde zurückzugeben und in den Laienstand zu treten. Unfähig, seinen Verpflichtungen nachzukommen – doch unverändert mit weltlichen Vorrechten ausgestattet – geriet er in den Machtkampf zwischen dem Regenten Sanggye Gyatsho und einem mongolischen Khan namens Lhabzang Khan (reg. 1703–1717) von den Qoshoten. Der versuchte ihn nach der Entmachtung des Regenten absetzen zu lassen, doch die Lamas befanden, dass der sechste Dalai Lama wegen seines „fehlenden Geistes der Erleuchtung“ nicht seinen Status als Reinkarnation verlöre. Nun griff Lhabzang zur Gewalt und setzte sich damit schließlich durch (Belagerung des Klosters Drepung). Tshangyang Gyatsho wurde auf „eine Reise nach China“ geschickt, auf der er wahrscheinlich im November 1706 ermordet wurde. Nach anderen Quellen soll er an einer nicht näher angegebenen Krankheit gestorben sein. Tshangyang Gyatsho gilt als der große Poet unter den Herrschern Tibets, und aus diesem Grund ist er bis heute sehr beliebt im tibetischen Volk.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "deutsch englisch", "section_level": 1}], "src_summary": "Tshangyang Gyatsho (1683 in Tawang im Kreis Tshona Dzong, heute in Arunachal Pradesh – 15. November 1706) war der sechste Dalai Lama.", "tgt_summary": "仓央嘉措(;1683年-3月1日-?),旧译仓洋嘉错,是时任西藏摄政桑结嘉措认定的藏传佛教格鲁派的第六世达赖喇嘛,除1705-1721之外,得到西藏政府和中国中央政府的承认。他也是西藏著名诗人,是历代达赖喇嘛中最富传奇色彩的人物。", "id": 989208} {"src_title": "Wenn die Nacht beginnt", "tgt_title": "夜幕低垂 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Camille Baker und ihr Lebensgefährte Martin sind Lehrer an einem christlichen College in einer kanadischen Kleinstadt. Ihnen wird angeboten, gemeinsam als Dekane zu arbeiten, aber dafür müssten sie heiraten. Während Martin dieser Idee sehr zugeneigt ist, hat Camille Zweifel. Durch den Tod ihres Hundes erschüttert, trifft sie in einer Wäscherei auf eine junge Frau names Petra, die kaum zu verbergen versucht, dass sie sich zu Camille hingezogen fühlt. Ihre Kleider werden vertauscht, und so sehen sie sich bald wieder. Eine vorsichtige Freundschaft keimt auf, wobei Camille jedoch vor den unverhohlenen Annäherungsversuchen der jungen Zirkusartistin zurückschreckt. Sie versucht, ihre Beziehung zu Martin zu festigen, aber als er für ein paar Tage verreist, wendet sie sich erneut Petra zu. Petras Lebenshunger und Abenteuerlust reißt Camille mit, als Petra sie zum Drachenfliegen mitnimmt. Nach einem jähen Sturz, der dadurch ausgelöst wird, dass Camille in der Luft ohnmächtig wird, gehen die beiden Frauen in Camilles Wohnung. Dort startet Petra einen zärtlichen Verführungsversuch, als plötzlich der Reverend vor der Tür steht und Camille sprechen will. Völlig verstört und mit einem gehörig schlechten Gewissen sucht diese nach einer Rechtfertigung für Petras Anwesenheit. Als Petra im anderen Raum mithört, wie Camille sie, während sie den Reverend zur Tür bringt, als \"ziemlich gestört\" bezeichnet, klettert sie heimlich aus dem Fenster und läuft fort. Schuldbewusst folgt ihr Camille in den Zirkus, wo die beiden schließlich eine leidenschaftliche Nacht miteinander verbringen. Timothy, der Chef des Zirkus, hat derweil mehr und mehr Streit mit seiner Lebensgefährtin Tory, die sich ein geordneteres Leben wünscht. Sie droht wiederholt, ihn zu verlassen. Martin kehrt inzwischen verfrüht von seiner Reise zurück und folgt den Spuren seiner Freundin zum Zirkus, wo er die beiden Frauen zusammen sieht. Schockiert wendet er sich ab und stellt Camille ein Ultimatum. Diese ist unsicher und betrinkt sich. Dann nimmt sie ihren toten Hund, den sie im Tiefkühlfach versteckt hatte, und geht in die kalte Nacht hinaus, um ihn zu begraben. Einige Zeit später finden zwei mit Petra bekannte Drachenflieger Camille sturzbetrunken und halb erfroren im Schnee. Sie rufen einen Krankenwagen und auch Petra zu Hilfe. Diese kuschelt sich an Camille, während sie auf Hilfe warten, sie betet und verspricht, ihre Geliebte zu lieben, und zu ehren und ihr beizustehen in guten wie in schlechten Tagen. Sie gehen zusammen fort und schließen sich wieder dem Zirkus an. Tory verlässt schließlich Timothy und bleibt in der Stadt, wo sie schon bald auf den frisch verlassenen Martin trifft. Die beiden wenden sich einander zu, während sich in der verschneiten Landschaft nahe der Stadt Camilles Hund aus dem Boden wühlt und in die Ferne davonläuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wenn die Nacht beginnt (1995) ist ein kanadischer Film von Patricia Rozema über die Liebe einer christlichen Lehrerin (Pascale Bussières) zu einer Zirkusartistin (Rachael Crawford).", "tgt_summary": "《夜幕低垂》(英语:When Night Is Falling)是一部加拿大的爱情电影,由派翠西亚·罗泽玛写剧本及执导,帕丝卡‧巴丝瑞及瑞秋·克劳福德等演出。电影描述两名不同背景的女子偶遇而坠入爱河之经过。", "id": 1939937} {"src_title": "Reluktanzmotor", "tgt_title": "磁阻馬達", "src_document": [{"title": "Grundprinzip.", "content": "Die Bewegung kommt dadurch zustande, dass das System nach minimalem magnetischem Widerstand (Reluktanz) strebt. Als Modell kann man sich eine Ringkern-Spule vorstellen, bei der ein Schenkel lose ist (\"siehe Bild\"). Durch die Reluktanzkraft wird der lose Schenkel die Stellung anstreben, in der die Reluktanz ihr Minimum erreicht (also die Induktivität ihr Maximum erreicht). Im Reluktanzmotor bilden immer zwei Pole des Stators und zwei Pole des Rotors so einen „Ring“, indem sich der Rotor so stellt, dass die Reluktanz möglichst gering wird (also parallel zu den Feldlinien). Eine alternative (etwas mathematischere) Betrachtungsweise ist, dass der Magnetfeld-Vektor, der den Rotor durchsetzt, in mehrere Komponenten zerlegt wird. Da der Rotor in Sättigung geht, werden die Teilvektoren nicht ihre volle „Länge“ erreichen, sondern nur ein Maximum, das in Richtung durch die Pole höher ist (wegen geringerer Reluktanz) als in andere Richtungen. Addiert man nun die so „verkürzten“ Komponenten vektoriell, so zeigt ihre vektorielle Summe in eine andere Richtung als der ursächliche Feldvektor des Stators. Der Rotor dreht sich nun, bis die Vektoren in die gleiche Richtung zeigen. Indem die Statorpole zeitlich versetzt magnetisiert werden, wirkt die Kraft immer in eine andere Richtung, und es kommt eine Rotation zustande.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Der Vorteil eines Reluktanzmotors ist der Umstand, dass Verluste praktisch nur im ruhenden und somit von außen gut kühlbaren Stator entstehen. Somit sind entsprechend gebaute Reluktanzmotoren tolerant gegen kurzzeitige Überlastung. Durch den vergleichsweise einfachen Aufbau des Rotors ohne Spulen oder spezielle Werkstoffe (es werden keine Dauermagnete und keine Materialien wie Seltene Erden benötigt) kann der Rotor robust und bei entsprechender Konstruktion tolerant gegen Überdrehzahl ausgeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nachteile.", "content": "Nachteilig am Reluktanzmotor ist vor allem das pulsierende Drehmoment, das sich besonders bei kleiner Statorpolzahl auswirkt. Weitere Nachteile sind pulsierende radiale Kräfte zwischen Rotor und Stator, welche die Lager belasten und für eine vergleichsweise hohe Geräuschentwicklung verantwortlich sind. Außerdem ist für den Aufbau des Drehfeldes, wie bei der Asynchronmaschine, ein Blindstrom erforderlich. Durch diesen Blindstrom steigt die Scheinleistung der elektronischen Umrichter.", "section_level": 2}, {"title": "Bauarten.", "content": "Man unterscheidet im Wesentlichen vier Arten von Reluktanzmotoren: Wenn möglich, ist es aus diesem Grund sinnvoll, einen frequenzumrichtergespeisten Synchron-Reluktanzmotor einzusetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche.", "content": "Reluktanzmotoren eignen sich gut für mittelgroße Antriebe (Durchmesser von 100 bis 300 mm) mit geringen Einschaltzeiten. Durch ihren einfachen und robusten Aufbau (zum Beispiel keine Rotorwicklungen oder Magnete) eignen sie sich sehr gut für den Betrieb in rauen Umgebungen. Für kleine Motoren scheiden sie wegen zu geringer Kraftdichte und zu geringem Wirkungsgrad aus, und für große wegen zu geringer Energieeffizienz und zu hohem Blindleistungsbedarf. Derzeit sind Ausführungen bis zu 400 kW bekannt. Ein weiteres Anwendungsgebiet für synchron laufende Reluktanzmotoren findet sich in der Textilindustrie zum synchronen Abspulen von Garn. Geschaltete Reluktanzmotoren wurden in Hybridelektrokraftfahrzeugen als paralleler Hybridantrieb eingesetzt, weil sie im Gegensatz zu permanenterregten Motoren beim Antrieb durch den Verbrennungsmotor verlustfrei laufen und vor allem im Anlauf ein höheres Drehmoment als Asynchronmotoren haben. Als vollständig elektrisch angetriebenes Auto hat das Model 3 von Tesla einen Reluktanzmotor. Ein Vorteil synchron laufender wie geschalteter Reluktanzmotoren ist die kostengünstige Herstellung des Motors. Bei geschalteten Reluktanzmotoren ist die Steuerungselektronik aufgrund des hohen Blindleistungsbedarfs etwas teurer als bei anderen Motortechnologien. Infolge gesunkener Preise für elektronische Komponenten sind sie dennoch inzwischen auch für die Verwendung in größeren Haushaltsgeräten (Waschmaschinen, Reinigungspumpen) attraktiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Reluktanzmotor ist eine Bauform eines Elektromotors, bei dem das Drehmoment im Rotor ausschließlich durch die Reluktanzkraft erzeugt wird und nicht zu wesentlichen Anteilen durch die Lorentzkraft, wie es bei magnetisch erregten Maschinen der Fall ist. Das bedeutet, dass die Maschine weder mit Permanentmagneten bestückt ist, noch befinden sich am Rotor elektrische Wicklungen. Dadurch entfallen prinzipbedingt auch jede Art von verschleißanfälligen Schleifringen und Bürsten. Der Rotor besitzt ausgeprägte Pole und besteht aus einem hochpermeablen, weichmagnetischen Material wie beispielsweise Elektroblech.", "tgt_summary": "磁阻马达是一种同步电动机,它利用转子磁阻不均匀而产生的转矩工作,转子是由铁磁性材料以及非铁磁性材料组成,转子没有永久磁铁,也没有绕组,是结构最简单的电机之一。磁阻马达其运行原理是磁通总要沿着磁阻最小的路径闭合,因此铁心在移动到最小磁阻位置时,其主轴线必与磁场的轴线重合。", "id": 1222252} {"src_title": "Valenzstrukturtheorie", "tgt_title": "价键理论", "src_document": [{"title": "Singulett- und Triplett-Zustände eines Zweielektronsystems.", "content": "Die Singulett-Spinfunktion ist bei Benutzung der üblichen Pfeilsymbolik (wobei sich der erste Pfeil auf das eine Elektron bezieht, der zweite auf das andere): Die drei Triplett-Zustände sind dagegen (unterschieden durch die „magnetische Quantenzahl“ \"M\"): Die Energie des Systems hängt bei der hier angenommenen Vernachlässigung relativistischer Terme nur von den Ortsfunktionen ab, und ist, wie sich herausstellt (s. u.), für den Singulett-Fall bindend bzw. für den Triplett-Fall antibindend (abstoßend). Der Hamiltonoperator (Energieoperator) des Systems berücksichtigt dabei außer der kinetischen Energie der beiden Elektronen - die Atomkerne werden festgehalten (Born-Oppenheimer-Näherung) - nur die sämtlichen Coulombwechselwirkungen mit Beteiligung der beiden Elektronen, also die ortsabhängigen Coulomb-Anziehungen beider Elektronen durch beide Atomkerne (\"vier\" Beiträge zum Hamilton-Operator) sowie die ebenfalls ortsabhängige gegenseitige Coulomb-Abstoßung von Elektron 1 und 2 (nur \"ein\" Beitrag zu formula_7).", "section_level": 1}, {"title": "Grundmodell.", "content": "Das Grundmodell wurde für das Wasserstoffmolekül entwickelt, da es die einfachsten Berechnungen ermöglicht:", "section_level": 1}, {"title": "Valenzstruktur-Methode für das Wasserstoff-Molekül.", "content": "Wasserstoffatom A hat Elektron Nr. 1 und die Wellenfunktion formula_8. Wasserstoffatom B hat Elektron Nr. 2 und die Wellenfunktion formula_9. Der experimentell ermittelte Abstand der Wasserstoffkerne im Molekül liegt bei 74 pm, die Bindungsenergie bei −458 kJ·mol.", "section_level": 1}, {"title": "Elementare Näherung.", "content": "In der elementaren Näherung wird ganz außer Acht gelassen, ob und wie sich die beiden Atomkerne und Elektronen gegenseitig beeinflussen, wenn sie sich zur Bildung einer Bindung einander annähern. Die Wellenfunktion formula_10 für ein System aus zwei Atomen, die sich gegenseitig nicht beeinflussen, erhält man aus den Wellenfunktionen der einzelnen Wasserstoffatome: Die Bindungsenergie und der Kernabstand, die sich daraus ergeben, stimmen kaum mit den experimentellen Befunden überein.", "section_level": 2}, {"title": "Austauschenergie nach Heitler und London.", "content": "Im Molekülorbital muss sich Elektron 1 nicht immer bei Wasserstoffatom A befinden, genauso wenig Elektron 2 immer bei Wasserstoffatom B. Beide Fälle sind vielmehr wegen des Pauliprinzips gleich wahrscheinlich. Dementsprechend wird ein Term für vertauschte Elektronen hinzugefügt, der aus Symmetriegründen entweder mit Plus 1 oder mit Minus 1 gewichtet wird. Dabei ist zunächst keineswegs klar, ob der erste oder zweite Fall mit bindendem bzw. antibindendem Verhalten verknüpft ist; dies ergibt sich erst durch konkrete Rechnung bzw. durch eine gesonderte Überlegung, wie sie Eugen Wigner durchgeführt hat. Die mit dem Hamiltonoperator formula_7 berechnete Energiedifferenz formula_14 wird als Austauschenergie bezeichnet, wobei wegen der Normierungsbedingung der Schrödingerfunktionen ein weiteres Mal der Vorzeichenfaktor ± auftritt, jetzt im Nenner: Die Vorzeichenkonvention stammt aus der Theorie des Ferromagnetismus und ist hier ziemlich gewöhnungsbedürftig: Da bei Zweielektronsystemen immer der Triplettzustand (der Zustand mit dem Minusvorzeichen in der Ortsfunktion) die weitaus höhere Energie besitzt, also energetisch ungünstig ist, ist das Vorzeichen der Austauschenergie für Zweielektronsysteme immer \"negativ\", was in der Theorie des Ferromagnetismus im sogenannten Heisenbergmodell für die antiferromagnetischen Zustände gilt. Eine weitere gebräuchliche Konvention erhält man, indem man in der letzten Gleichung auf der linken Seite (oder in der vorletzten Gleichung auf der rechten Seite) vor formula_16 einen Faktor 2 anbringt. Hier findet man jedenfalls mit dem positiven Koeffizienten schon eine gute Annäherung an experimentelle Ergebnisse, während das negative Vorzeichen auf den erwähnten „unbesetzten Zustand“ führt.", "section_level": 2}, {"title": "Abschirmung.", "content": "Die Terme formula_17 und formula_18 berücksichtigen nur, dass \"ein\" Elektron die Kernladung eines Wasserstoffkernes abschirmt. Im Molekül jedoch befinden sich zwei Kerne und zwei Elektronen, die die Kernladungen insgesamt stärker abschirmen, wodurch die \"effektive Kernladung\" geringer ist. Die effektive Kernladung wird in den obigen Wellenfunktionen durch gestrichene Symbole berücksichtigt. Also erhält man erneut die Ortsfunktionen:", "section_level": 2}, {"title": "Resonanz.", "content": "Theoretisch können die Wasserstoffatome im Verbund ihre Elektronen nicht nur austauschen, sondern es besteht auch die kleine Wahrscheinlichkeit, dass sich manchmal beide Elektronen an \"einem\" der Wasserstoffkerne befinden. Dementsprechend lassen sich für das Wasserstoffmolekül ionische Strukturen (Hund-Mulliken, Ein-Elektron-Molekülfunktionen) mit Gewichtsfaktoren formula_20 zu den nichtionischen Zwei-Elektron-Funktionen (Zwei-Elektron-Heitler-London-Atomfunktionen) hinzuaddieren. Da die Ionizität in den betrachteten Fällen jedoch gering ist, ist dieser Faktor im Allgemeinen klein und u. U. sogar völlig vernachlässigbar. Also: Anhand dieser einfachen Wellenfunktion lässt sich bereits die oben erwähnte Interpretierbarkeit der Wellenfunktion in Form von Resonanzstukturen erkennen. Die ersten beiden Terme entsprechen der rein kovalenten Struktur, die beiden anderen den beiden ionischen. Hier ist die Abweichung von experimentellen Befunden schon sehr gering und nach Anwendung einer Wellengleichung mit 100 Korrekturtermen kommt man zu Ergebnissen, die mit den Experimentalbefunden fast übereinstimmen. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass man u. U. schon mit „ziemlich schlechten“ Wellenfunktionen recht gute Resultate für die Energie bekommt. Interessant ist ferner, dass bereits das einfache Heitler-London-Modell, im Gegensatz zum Hartree-Fock-Ansatz der Molekülorbitaltheorie, das richtige Dissoziationsverhalten für das Wasserstoffmolekül vorhersagt. Im Dissoziationslimit müssen die Anteile der ionischen Resonanzstrukturen gleich null sein (homolytische Spaltung). Der Heitler-London-Ansatz bietet den Freiheitsgrad, dass die Koeffizienten der ionischen Strukturen im Rahmen der Optimierung variationell verschwinden, während die Hartree-Fock-Wellenfunktion ein 50:50 Verhältnis zwischen ionischen und kovalenten Anteilen vorsieht. Das Grundmodell für Wasserstoffmoleküle wurde jedenfalls immer weiter verfeinert und die Problematik auf größere und wesentlich kompliziertere Moleküle übertragen, sowie auf Mehrfachbindungen, nicht nur in Molekülen, sondern auch im Festkörper. Die Herangehensweise der Valenzstrukturmethode, sowie die Molekülorbitaltheorie stellen die Grundlage des heutigen \"Molecular Modelling\" dar, das durch computergestützte Berechnungen Voraussagen und Deutungen vieler Molekülstrukturen und Eigenschaften ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Beschreibung von Molekülen.", "content": "Allgemein lässt sich die VB-Wellenfunktion als Linearkombination der einzelnen VB-Strukturen schreiben: Das Gewicht der einzelnen Resonanzstrukturen kann durch die sogenannte Chirgwin-Coulson Formel berechnet werden: formula_23 Wobei formula_24das Überlappintegral zwischen den Strukturen darstellt. Um die VB-Energie und die Koeffizienten zu erhalten, wird die Wellenfunktion in die Schrödingergleichung eingesetzt und der Energieerwartungswert variationell berechnet (analog zur Herleitung der Configuration Interaction). Wie in der Quantenchemie üblich werden die einzelnen VB-Srukturen als Determinatenwellenfunktionen geschrieben, allerdings unter Verwendung von Atomorbialen (im Gegensatz zu Molekülorbitalen in der MO-Theorie). Die Atomorbitale werden wie üblich als Linearkombinationen von Basisfunktionen dargestellt. Im Rahmen der VBSCF-Methode (valence bond self consistent field calculation), werden sowohl die Expansionskoeffizeinten der VB-Wellenfunktion als auch der Basisfunktionen der einzelnen Atomorbitale variationell optimiert. Unter Verwendung aller relevanter (linear unabhängiger) Strukturen ist der Ansatz äquivalent zur Full-CI. Es gibt verschiedene Programmpakete, mit denen sich VB-Berechnungen durchführen lassen, wie z. B. XMVB und eine Vielzahl an verschiedenen \"ab intio\" Methoden neben der bereits erwähnten VBSCF, wie z. B. BOVB oder VBCI.", "section_level": 1}, {"title": "Paulingsche Theorie der Komplexe.", "content": "In Komplexen aus Zentralatom und einer bestimmten Anzahl von Liganden liegt die koordinative Bindung vor. Diese Bindungsart kommt nicht dadurch zustande, dass beide Reaktionspartner, also Zentralatom und Ligand, jeweils ein Elektron zur Verfügung stellen, sondern dadurch, dass der Ligand alleine zwei Elektronen mitbringt und damit eine Bindung zum Zentralatom ausbildet. Wenn ein Ligand zwei Elektronen liefert, und \"n\" die Anzahl der bindenden Liganden ist, dann bekommt das Zentralatom \"n\"×2 Elektronen, die es irgendwo unterbringen muss. Zur Unterbringung stehen die leeren Außenorbitale des Zentralatoms zur Verfügung:", "section_level": 1}, {"title": "Inner/outer orbital Komplexe.", "content": "Die Aufklärung, warum manche Liganden outer- oder inner sphere Komplexe erzeugen, gelang erst mit der Kristallfeld- bzw. Ligandenfeldtheorie. Hier wurde der Begriff von \"high spin\" und \"low spin\" Komplexen eingeführt entsprechend der magnetischen Eigenschaften solcher Komplexe. Beispiel: Das Fe-Kation hat 6 Elektronen im 3\"d\"-Orbital, also eine 3\"d\"-Konfiguration. Mit sechs Wasserliganden kommen 12 Elektronen hinzu. In diesem Fall bleibt die Konfiguration des Kations erhalten: 3\"d\" 4\"s\" 4\"p\" 4\"d\". Mit sechs Cyanidliganden kommen auch 12 Elektronen hinzu. Hier verändert sich die „Originalbesetzung“ des Zentralatoms zu: 3\"d\" 4\"s\" 4\"p\".", "section_level": 2}, {"title": "Geometrie.", "content": "Zur Bindungsbildung zwischen Zentralatom und Liganden werden nach der VB-Theorie Hybridorbitale von Seiten des Zentralatoms gebildet, deren Anzahl der Menge an Elektronenpaaren entspricht, die die Liganden zur Bindung zur Verfügung stellen. Je nach Art und vor allem Anzahl der Liganden-Elektronenpaare werden zur Hybridisierung bestimmte \"d\"(innen)-, \"s\"-, \"p\"- und \"d\"(außen)-Orbitale des Zentralatoms benutzt, wodurch sich charakteristische Koordinationsgeometrien ergeben: usw.", "section_level": 2}, {"title": "Grenzen.", "content": "Die VB-Theorie eignet sich gut zur Bestimmung von Komplexgeometrien und zur Erklärung der magnetischen Phänomene. Andere Phänomene, wie die Farbigkeit von Komplexen, lassen sich jedoch mit der VB-Theorie nur unter großem Aufwand erklären. Hierzu sind Modelle wie die Kristallfeldtheorie bzw. die Ligandenfeldtheorie oder die Molekülorbital-Theorie besser geeignet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Valenzstruktur-Theorie, auch Valenzbindungstheorie (VB-Theorie), Elektronenpaar-Theorie, Heitler-London-Theorie oder engl. Valence Bond Theory genannt, ist ein von Walter Heitler und Fritz London 1927 entwickeltes quantenmechanisches Näherungsverfahren zur Beschreibung von Atombindungen in mehratomigen Systemen mit dominierendem Zweielektronen-Verhalten (z. B. werden bei Molekülen aus zwei Alkali-Atomen die beiden „Leuchtelektronen“ gesondert betrachtet). Der Standardfall ist das Wasserstoffmolekül.", "tgt_summary": "价键理论(Valence bond theory,VB理论)是一种获得薛定谔方程近似解的处理方法,又称为电子配对法。价键理论与分子轨道理论是研究分子体系的两种量子力学方法。它是历史上最早发展起来的处理多个化学键分子的量子力学理论。价键理论主要描述分子中的共价键及共价结合,核心思想是电子配对形成定域化学键。", "id": 1782081} {"src_title": "Garachico", "tgt_title": "加拉奇科", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt Garachico mit ihrem Hafen wurde unmittelbar nach der Eroberung Teneriffas 1496 vom Genueser Bankier Cristóbal de Ponte (1447–1531) gegründet. Erste wirtschaftliche Grundlage Garachicos war Zuckerrohr und seine Verarbeitung. 1520 wurde mit dem Bau der \"Iglesia de Santa Ana\", als Hauptkirche, begonnen. In einem Anbau der Kirche befindet sich heute ein kleines Museum mit sakralen Objekten. Im 16. und 17. Jahrhundert entwickelte sich Garachico zum wichtigsten Hafen der Insel, zu dessen Sicherung gegen u. a. englische Freibeuter 1575 die heute noch intakte Hafenfestung das \"Castillo de San Miguel\" errichtet wurde. Wesentlich für die damalige Geschäftigkeit war der Export des Malvasia-Weins insbesondere nach England. Der Wohlstand aus dem Handel jener Epoche erlaubte großzügige Stiftungen; im 18. Jahrhundert existierten fünf Klostergemeinschaften. 1645 war das erste Schicksalsjahr in einer Folge von Katastrophen, als durch eine gewaltige Sturmflut ca. 80 Menschen getötet und 40 Schiffe versenkt wurden. Für Handel und Wohlstand wirkten sich auch die Unruhen von 1666 negativ aus, als gegen die englischen Kaufleute aufgebrachte Einheimische die im Hafen von Garachico zur Verschiffung bereitstehenden Weinfässer zerschlugen. 1697 wütete eine Feuersbrunst in der Stadt und zerstörte über hundert Häuser. Das Ende Garachicos als Handelszentrum kam aber am 5. Mai 1706 mit dem Ausbruch des oberhalb des Ortes gelegenen \"Montaña del Estrecho\" (Volcán Garachico), in dessen Verlauf die Lavamassen den Hafen Garachicos zum größten Teil verschütteten. Allein die Kirche und das Kloster San Francisco aus dem 16. Jahrhundert, die ältesten Gebäude des Ortes, an der \"Plaza Glorieta de San Francisco\", wurden von den Lavamassen verschont. Danach zogen die Händler nach Puerto de la Orotava, dem heutigen Puerto de la Cruz. Viele Einwohner verarmten und wanderten in die damaligen spanischen Kolonien jenseits des Ozeans aus. Ein neuer, kleiner, aber moderner Hafen für Fischerei und Privatboote ist seit 2012 in Betrieb. Dieser wurde auf der Meerseite durch eine große Mole geschützt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Garachico ist eine Stadt im Nordwesten der Kanareninsel Teneriffa mit Einwohnern (Stand ) und über die Landstraße TF-42, die von Buenavista del Norte nach Icod de los Vinos führt, mit der TF-5 (\"Autopista del Norte\"), die nach Santa Cruz de Tenerife führt, verbunden. Die Stadt nennt sich selbst weiterhin auch nach der alten Bezeichnung \"Villa y Puerto de Garachico\".", "tgt_summary": "加拉奇科(),是西班牙加那利群岛圣克鲁斯-德特内里费省的一个市镇。总面积29平方公里,总人口4,827人(2017年),人口密度165人/平方公里。", "id": 2112166} {"src_title": "Wilhelm (Nassau)", "tgt_title": "威廉一世 (拿騷-迪倫堡)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abstammung.", "content": "Wilhelm war ein Sohn des Grafen Johann V. von Nassau-Diez und der Landgräfin Elisabeth von Hessen (* 1466; † 1523), der ältesten Tochter des Landgrafen Heinrich III. von Hessen. Wilhelm wurde nach dem Tod seines Vaters 1516 Graf von Nassau-Dillenburg. Wilhelms älterer Bruder Heinrich III. hatte bereits 1504 den nassauischen Besitz in den Niederlanden von Johanns V. Bruder Engelbert II. geerbt, so dass die deutschen Erblande dieser nassauischen Linie für Wilhelm frei wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Regierung.", "content": "Wilhelm wurde gemäßigter Lutheraner und führte 1533 in Nassau-Dillenburg die Reformation ein. Er war seit 1535 Mitglied im Schmalkaldischen Bund, blieb er aber gegenüber Kaiser Karl V. loyal. Wenig ehrgeizig lehnte Wilhelm 1528 die Statthalterschaft von Luxemburg ab. Er förderte die Landwirtschaft und gründete Schulen. Am 14. November 1537 führte Wilhelm der Reiche eine vollständige Gewerbefreiheit auf dem Lande ein, nachdem ihm die Stadt Siegen die Steuern verweigerte. „Die stolzen Siegener neigten ihr Haupt vor Wilhelm dem Reichen“ dann am 29. Januar 1538, womit gemeint ist, dass sie in einem besonderen Vertrag die Steuerhoheit ihres Landesherrn anerkannten. Wilhelm ließ seinen ältesten Sohn Wilhelm „den Schweiger“, der ursprünglich Lutheraner war, ab dessen 11. Lebensjahr römisch-katholisch erziehen, wofür der Kaiser im Gegenzug zusicherte, dass dieser die Erbschaften in den Niederlanden nebst dem Fürstentum Orange in Südfrankreich erben durfte, das Renatus, ein Neffe Wilhelms des Reichen, seit 1530 regierte. Renatus starb 1544, so dass seitdem Wilhelm der Schweiger souveräner Fürst von Oranien wurde und zur weiteren Ausbildung in die Niederlande geschickt wurde. Nachfolger von Wilhelm als Graf von Nassau-Dillenburg wurde sein zweitältester Sohn, Johann.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Wilhelm der Reiche war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war Walburga (* 29. Oktober 1490; † 7. März 1529; zweite Tochter des Johann III. von Egmond), die er 1506 in Koblenz geheiratet hatte. Sie hatten zwei Töchter: In zweiter Ehe heiratete er am 20. September 1531 Gräfin Juliana zu Stolberg, die 25-jährige Witwe des Grafen Philipp II. von Hanau-Münzenberg. Die Hochzeit fand auf dem Oberen Schloss in Siegen statt. Sie hatten zwölf Kinder: Wilhelm der Reiche hinterließ auch noch einen Sohn Gottfried, den er mit einer Mätresse gezeugt hatte und welcher den adeligen Geschlechtsnamen von Nassau erhielt und der auch den nassauischen Löwen im Wappen führte. Graf Wilhelm und dessen Söhne versorgten Gottfried mit einem Lehen der um das Jahr 1547 im Mannesstamm ausgegangenen Linie des alten Adelsgeschlechtes von Nassau zu Löhnberg und mit einem Lehen zu Camberg. Das Geschlecht erlosch 1636 mit seinem Enkel Hans Wilhelm von Nassau.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Wilhelm machte hohe Schulden, war also alles andere als reich. Sein Beiname ist wohl auf seinen Kinderreichtum zurückzuführen. Wilhelm soll sich einst an den Theologen Philipp Melanchthon gewandt haben, um ein Horoskop für seinen ältesten Sohn Wilhelm zu erstellen. Er prophezeite diesem das Erbe von Macht und Reichtum, ein turbulentes Leben und ein gewaltsames Ende, was alles auch eintrat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm genannt der Reiche (* 10. April 1487 in Dillenburg; † 6. Oktober 1559 ebenda) war von 1516 bis 1559 regierender Graf von Nassau-Dillenburg, Siegen, Vianden und Diez.", "tgt_summary": "威廉一世(德语:\"Wilhelm der Reiche\",1487年4月10日—1559年10月6日),拿骚-迪伦堡伯爵,荷兰国父「沉默者」威廉的父亲。", "id": 1169092} {"src_title": "Henry Wheaton", "tgt_title": "亨利·惠顿", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Henry Wheaton graduierte 1802 an der Brown University (damals Rhode Island College) in Providence, wo er Rechtswissenschaft studierte, was er von 1805 bis 1806 in Frankreich, Holland und England fortsetzte. Nach seiner Rückkehr in die USA wurde er Anwalt in Rhode Island, später in New York. Er schrieb für den “National Advocate,” eine Tageszeitung, über die Frage der Neutralitätsrechte, die während des Krieges mit Großbritannien aufgekommen war. 1812 war er kurzzeitig Mitglied des Seegerichts in New York. Hier veröffentlichte er 1815 sein Buch \"Digest of the Law of Maritime Captures or Prizes\", das in Wirklichkeit eine Beschreibung des Rechts der Nationen war, wie es zu der damaligen Zeit angewandt wurde. Etwa zu der gleichen Zeit schrieb er “An Essay on the Means of maintaining the Commercial and Naval Interests of the United States.” Ab 1816 arbeitete er im Obersten Gerichtshof (United States Supreme Court) in Washington, D.C. als \"Reporter of Decisions\" wo er alle Entscheidungen, die dort getroffen wurden, sammelte. Seine Berichte erreichten 12 Bände und waren weitgehend kommentiert. Er erreichte dadurch höchste Autorität. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs gab er heraus unter dem Titel: \"Digest of the Decisions of the Supreme Court of the United States, 1789-1829\" (2 vols. 8vo, New York, 1821-'9). Während dieser Zeitspanne schrieb er auch beständig Beiträge für die “American Quarterly” sowie die “North American Review.” Seine Jubiläumsansprache 1820 vor der Historischen Gesellschaft von New York über die Wissenschaft von Öffentlichem oder Internationalem Gesetz (“Science of Public or International Law”) enthält bereits den Keim seiner Arbeit über \"The law of nations\". 1821 war er Mitglied des Verfassungskonvents von New York; zwei Jahre später wurde er ins Repräsentantenhaus des Staates, die New York State Assembly, gewählt. 1824 stiftete er in New York das \"Athenäum\", ein öffentliches literarisches Institut, und 1826 beteiligte er sich an der Abfassung eines privatrechtlichen Gesetzbuchs für den Staat New York. 1827 wurde er als erster amerikanischer Gesandter nach Kopenhagen geschickt und widmete sich während seines mehrjährigen Aufenthalts dem Studium der skandinavischen Sprachen, Geschichte und Altertümer, die in seinen Werken \"\"History of the Northmen or Danes and Normans\" (Lond. 1831, franz. 1844)\" erschien. Nach mehrfachen Reisen nach Frankreich, England und Deutschland kehrte er 1834 in die USA zurück, ging aber 1835 wieder als Gesandter nach Berlin, namentlich um mit dem Deutschen Zollverein zu verhandeln. 1836 erschienen seine \"Elements of international law\" in zwei Ausgaben, eine wurde in Philadelphia gedruckt und die zweite in London, die ihn auf Anhieb als Kapazität für Internationales Recht auswies. Eine dritte wurde 1846 in Philadelphia herausgegeben. 1848 wurde eine französische Ausgabe seines Werkes in Leipzig und Paris gedruckt und 1853 eine zweite Auflage in französischer Sprache, ebenfalls gedruckt in Leipzig und Paris. 1857 erfolgte eine Ausgabe in Englisch, welche die sechste genannt wurde und auf Wunsch der Familie Wheaton von William Beach Lawrence herausgegeben und in Boston gedruckt wurde. Eine zweite Ausgabe, ebenfalls von L. B. Lauwrence herausgegeben, erschien 1863. Die nächste Auflage erschien 1864, übersetzt in Chinesisch und wurde im Auftrag der Chinesische Regierung ausgeführt. 1845 folgte die erweiterte \"History of the law of nations\". Das gleiche Thema behandelt die Preisschrift \"Histoire des progres du droit des gens en Europe et en Amerique depuis la paix de Westphalie\" (Leipzig 1841; 4. Aufl., das. 1865, 2 Bde.). 1846 wurde er von seinem diplomatischen Posten abberufen und wurde Lehrer für Internationales Recht an der Harvard Law School, einer Fakultät der Harvard University. Seit 1843 war er Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Wheaton (* 27. November 1785 in Providence, Rhode Island; † 11. März 1848 in Dorchester, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Politiker, Diplomat und Schriftsteller.", "tgt_summary": "亨利·惠顿(英语:Henry Wheaton, 1785年-11月27日-1848年-3月11日)是一位美国律师、法学家、外交官。", "id": 1552775} {"src_title": "Deutsch-französische Erbfeindschaft", "tgt_title": "法德世仇", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Mit dem Begriff \"Erbfeind\" wird allgemein ein über mehrere Generationen hinweg verhasster Gegner bezeichnet, also ein von den Vorfahren „ererbter“ Feind. Im Mittelhochdeutschen war mit \"erbevīnt\" zumeist der Teufel gemeint. In diesem Sinne verwendet Martin Luther den Begriff. Ab dem 15. Jahrhundert wurde der Begriff auf die Türken angewendet, die in den jahrhundertelangen Türkenkriegen und den Eroberungszügen bis vor die Residenzstadt Wien als permanente Bedrohung angesehen wurden. Im 19. Jahrhundert wurde er von Ernst Moritz Arndt (1769–1860) auf die deutsch-französischen Beziehungen übertragen und so in den Diskurs des deutschen Nationalismus eingeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung des Schlagworts im 19. Jahrhundert.", "content": "In der historischen Realität war das Heilige Römische Reich, anders als die zentral gelenkte französische Monarchie, durch Partikularismus und Souveränität der Einzelstaaten geprägt. Zwar gab es einen deutschen König bzw. Kaiser, nicht aber eine einheitliche deutsche Außenpolitik und mithin natürlich auch keine einheitlichen deutsch-französischen Beziehungen freundlicher oder unfreundlicher Art. Erst durch die deutsche Reichsgründung 1870/1871 wurden die Voraussetzungen hierfür geschaffen. Dennoch projizierten unter dem Eindruck der Befreiungskriege, die in den Jahren 1813 /1814 ein antinapoleonisches Zweckbündnis der europäischen Staaten hervorbrachte, nationalistische Gruppen in Deutschland eine solche Kontinuität des Gegensatzes und der Feindschaft zwischen Deutschen und Franzosen in die Vergangenheit hinein und interpretierten jede historische Gegebenheit im Verhältnis zwischen Frankreich und „den Deutschen“ im Sinne einer solchen postulierten Feindschaft. Ernst Moritz Arndt machte in seinem 1813 entstandenen Lied \"Was ist des Deutschen Vaterland?\" Frankophobie und Hass auf den Nachbarn nachgerade zum feststehenden Merkmal deutscher Identität: Träger solcher Vorstellungen waren nicht zuletzt viele Vertreter der Romantik, da diese von einem mittelalterlichen Kaisertum und dessen Erneuerung in der Gegenwart träumten. Damit verbunden war das Lob scheinbar „urdeutscher“ Werte wie Gefolgschaftstreue, Fleiß, Tiefgründigkeit und Kampfbereitschaft, während man den Franzosen (wie allgemein den Romanen, die man abwertend als „Welsche“ bezeichnete) negative Charakterzüge wie Genusssucht, Oberflächlichkeit, übertriebenen Intellektualismus u. ä. unterstellte. Auch ein Gegensatz der politischen Ideale ergab sich daraus insofern, als diesen deutschen Nationalisten und Konservativen die Ideale der Französischen Revolution, insbesondere die Demokratie, als „undeutsch“ und „artfremd“ erschienen und stattdessen Gehorsam und Untertanengeist als angebliche Tugenden dagegengesetzt wurden. So ergab sich ein Weltbild, in dem man ein „welsches“ und ein „deutsches“ „Wesen“ sah, die sich diametral gegenüberstanden und deren Gegensatz sich vorgeblich auch in der Geschichte belegen ließ. Eine prominente Gegenstimme bildete Johann Wolfgang von Goethe, der schrieb:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtsbild der Erbfeindthese.", "content": "Das reale Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen war in der Geschichte sehr vielschichtig, so dass sich Spannungen und Kriege, die ja von deutscher Seite nie von einer Nation, stets nur von – häufig genug untereinander verfeindeten – Einzelstaaten geführt wurden, mit kultureller Befruchtung und politischen Allianzen abwechselten und vermischten.", "section_level": 1}, {"title": "Frühzeit und Mittelalter.", "content": "Um dem Gegensatz einen möglichst universellen Charakter zu geben, wurde sein Beginn auf eine möglichst archaische Frühzeit zurückverlegt, sodass man bereits in Kämpfen zwischen germanischen Völkern und den Römern das Prinzip der vermeintlichen Erbfeindschaft zu erkennen glaubte. Das Schwert des 1875 eingeweihten Hermannsdenkmals weist nach Westen gegen Frankreich. Dabei blieb unberücksichtigt, dass auch damals viele germanische Stämme untereinander verfeindet gewesen waren und sie wenig miteinander verbunden hatte, am allerwenigsten eine „deutsche Identität“. Gleichfalls wird bei diesem Konzept ausgeblendet, dass es auch vielfach eine germanisch-romanische Synthese gegeben hat. Bei der Ausbildung des Frankenreiches im Frühmittelalter lässt sich dies ebenfalls zeigen. Hier werden auch die Inkonsequenzen in der Argumentation um Germanen/Deutsche und Romanen/Franzosen besonders deutlich, sahen die Vertreter eines Ur-Gegensatzes doch zum einen in der Reichsbildung der Merowinger eine Kulturleistung von Germanen, ohne doch wirklich leugnen zu können, dass ebendieses Reich auch der Vorgänger des späteren „Erzgegners“ Frankreich war. Auch Karl der Große wurde in dieser Geschichtskonzeption von deutscher Seite vereinnahmt, ungeachtet der Tatsache, dass er als „Charlemagne“ auch den Franzosen ahistorisch als Ahnherr gilt. Die karolingischen Teilungen, die damals zunächst ein rein privatrechtlicher Vorgang um das Erbrecht in der Königsfamilie waren, wurden von den Deutschnationalen des 19. Jahrhunderts denn auch als Manifestation des genannten Gegensatzes gesehen, obwohl west- und ostfränkisches Reich eher mit auswärtigen Gegnern zu kämpfen hatten und untereinander das Zusammengehörigkeitsgefühl als „Franken“ noch dominierte. Was das römisch-deutsche Reich angeht, so sahen deutsche Nationalisten des 19. und 20. Jahrhunderts in dessen Kaisern eine Art Ahnenreihe, die sich bis in ihre Zeit fortsetzen ließ; dabei wurden die bekanntesten ottonischen Könige, Heinrich I. und Otto I., quasi als weitere Gründerväter des „Ersten Kaiserreiches“ betrachtet. Hierbei außer Acht gelassen wird, dass es von Beginn an teils heftige Reaktionen des Hochadels gegen eine Königsherrschaft gegeben hatte, ein Bild, das nicht in die angebliche Harmonie zwischen König/Kaiser und „deutschem Volk“ und der Gefolgschaftstreue passte. Stattdessen sah die politische Wirklichkeit des Hochmittelalters die allmähliche Umwandlung der alten Stammesherzogtümer zu weltlichen und geistlichen Territorialstaaten, die dem König bzw. Kaiser einen lediglich formalen Vorrang zubilligten; die Kurfürsten als die mächtigsten der Fürsten im Reich ließen keinen Zweifel daran, dass der König von ihnen eingesetzt wurde und folglich auch jederzeit wieder abgesetzt werden konnte. Anders die Entwicklung in Frankreich, wo es dem König gelang, sich gegen seine Vasallen durchzusetzen und eine zentral gelenkte Monarchie zu etablieren, also eine Staatsform, wie sie sich die deutschen Konservativen des 19. Jahrhunderts für das deutsche Mittelalter ausmalten, wo sie aber so gerade nicht existiert hatte. Im Übrigen war das Verhältnis zwischen Deutschen und Franzosen im Mittelalter von guter Nachbarschaft geprägt: Man führte gemeinsam Kreuzzüge, Kriege gegeneinander gab es nur selten – 1124 zog Kaiser Heinrich V. gegen Frankreich, 1214 wurden die deutschen Welfen von den Kapetingern in der Schlacht bei Bouvines geschlagen. Dies waren in der Hauptsache dynastische Kämpfe, an denen die jeweiligen Völker wenig Anteil hatten. Die gotische Dombaukunst war ein ursprünglich französisches Produkt, was die deutschen Patrioten des 19. Jahrhunderts nicht daran hinderte, in der Fertigstellung des Kölner Doms nach 700 Jahren ein Symbol des Deutschtums zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "In der Renaissance schlugen zwar Humanisten und Reformatoren deutsche Töne an, die sich im Wesentlichen gegen die Dominanz der römischen, also „welschen“ Kirche richteten. Zugleich gab es aber auch wieder entscheidende kulturelle Befruchtungen durch die Romanen, etwa in der Malerei und in der Musik. Gerade die ersten Sprachgesellschaften in Deutschland, die sich nach 1600 ausbildeten, lehnten sich eng an vergleichbare italienische und französische Vorbilder an, obwohl es ihr erklärtes Ziel war, die deutsche Sprache vor einer „Überfremdung“ durch meist französische Fremdwörter zu bewahren (Sprachpurismus). Preziosentum und Fremdwörtersucht wurde zwar oft kritisiert, zugleich aber diente der aufkommende Absolutismus der Bourbonen auch deutschen Fürsten als nacheifernswertes Vorbild. Seit dem 16. Jahrhundert bildete in der europäischen Politik der habsburgisch-französische Gegensatz eine wesentliche Komponente. Hierbei waren die Versuche Frankreichs, seine Grenze nach Osten zu verschieben, weniger eine nationale Angelegenheit als eine des dynastischen Gegensatzes. Zwar standen auf Seiten Habsburgs auch zahlreiche deutsche Fürsten, doch zeigen die Fronde, der Verlauf des Dreißigjährigen Krieges, der erste Rheinbund und die Allianz Kurkölns und Bayerns mit Frankreich im 17. und 18. Jahrhundert, dass sich die Frage nicht auf einen nationalen Gegensatz zwischen Deutschland gegen Frankreich reduzieren lässt. Auch die Hohenzollern in Brandenburg waren häufig, als aufstrebende Konkurrenten der Habsburger, Alliierte Frankreichs und waren kulturellen Einflüssen gegenüber, die von dort kamen, durchaus offen. So war etwa auch Friedrich II., der von den Verfechtern einer nationalistischen Ideologie gerne in Anspruch genommen wurde, stark von der französischen Kultur geprägt, sprach besser französisch als deutsch und pflegte lieber Umgang mit einem Voltaire und Maupertuis als mit den Dichtern der deutschen Aufklärung. Einen entscheidenden Einschnitt bildete die Französische Revolution, die das monarchische Prinzip in Europa gefährdete und somit auch die Fürsten innerhalb des Reichs herausforderte, die den für ihre freiheitlichen Ideale kämpfenden Truppen zunächst nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatten. Zu Beginn wurde die Revolution auch von vielen deutschen Intellektuellen begrüßt, bald aber wichen und in der so genannten Franzosenzeit die anfänglichen Hoffnungen einer Ernüchterung. Mit der französischen Expansion unter Napoleon wurden weite Gebiete durch französische Truppen besetzt, der zweite Rheinbund wurde gebildet, das Heilige Römische Reich endete. Zwar kam es unter französischem Druck zu Reformen wie Bauernbefreiung, bürgerlichen Rechtskodifikationen, bürgerlicher Gleichstellung der Juden und städtischer Selbstverwaltung; auch profitierten einige deutsche Fürsten durchaus vom französischen Eingreifen, da ihnen für ihr Wohlverhalten Rangerhöhungen und Gebietserweiterungen im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses zugestanden wurden. Doch nahm man vor allem die Demütigung durch die militärischen Niederlagen wahr. Die Befreiungskriege lassen sich daher nicht zuletzt als Kompensation für diese Demütigung interpretieren, in deren Gefolge es dann eben auch zu der Mythenbildung einer angeblichen Erbfeindschaft kam.", "section_level": 2}, {"title": "Erbfeindschaftstheorie und ihre Auswirkung auf die Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ab 1815.", "content": "Dennoch wurden diese zunehmenden Tendenzen eines deutschen Nationalismus im Zeitalter der Restauration nach 1815 für längere Zeit nicht politikbestimmend, da den Monarchen an einer Befriedung Europas gelegen war, wobei nationale Emotionen, die sich nicht mit der Souveränität der Einzelstaaten des Deutschen Bundes vertrugen, nur stören konnten. Dies war ein Hauptgrund dafür, dass die Revolution von 1848 in Deutschland scheiterte, da sie das etablierte System der Solidarität der Monarchen untereinander zu sprengen drohte. Dieses System schloss im europäischen Rahmen Frankreich durchaus mit ein, auch wenn dort das Bürgertum stärker war und weiterreichende Freiheitsrechte durchsetzen konnte (siehe Julirevolution von 1830 und Märzrevolution 1848).", "section_level": 2}, {"title": "Rheinkrise.", "content": "Die Rheinkrise von 1840 wurde ausgelöst von französischen Ansprüchen auf das gesamte linke Rheinufer, die als Ablenkungsmanöver in einer außenpolitischen Krise geltend gemacht wurden. In Deutschland löste dies Proteste aus, es wurden Rheinlieder komponiert, von denen „Die Wacht am Rhein“ am bekanntesten ist. Auch das Deutschlandlied entstand vor diesem Hintergrund. Der größere Freiheitsgrad in Frankreich inspirierte auch deutsche Intellektuelle wie Büchner und Heine, die den „deutschtümelnden“ und „antifranzösisch gesinnten“ Romantikern und denen, die eine deutsche Einheit besangen, eine republikanische Perspektive entgegenstellten, wobei es auch Berührungspunkte mit der frühen Arbeiterbewegung gab, die sich von Anfang an als international begriff und daher „antifranzösischen“ Ressentiments einen gewissen Widerstand entgegensetzte.", "section_level": 2}, {"title": "„Rache für Sadowa!“.", "content": "In der Schlacht von Königgrätz von 1866 trafen im Deutschen Krieg die Truppen Preußens auch beim böhmischen Dorf Sadová auf die Armeen der Österreicher und Sachsen, die im Verlauf der Schlacht vernichtend geschlagen wurden. Preußen wurde daraufhin Führungsmacht im Deutschen Bund, Ministerpräsident Otto von Bismarck setzte die kleindeutsche Lösung durch. Im Paris des Zweiten Kaiserreiches missbilligte man, dass der schnelle Sieg eine Kriegsteilnahme Frankreichs verhindert hatte und dass sich an der Ostgrenze anstatt der gewohnten deutschen Zersplitterung nun ein mächtiger, geeinter Nachbar unter preußischer Vormachtstellung bildete. Um Preußen an der weiteren Einigung Deutschlands zu hindern, kam schon bald das Schlagwort \"„Revanche pour Sadowa!“\" \"(„Rache für Sadowa!“)\" auf. Dies schlug ein weiteres Kapitel in der deutsch-französischen Erbfeindschaft auf. Ziel war es, den neuen Nachbarn im Keim zu ersticken. Es folgte 1870 die französische Kriegserklärung zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsch-Französischer Krieg 1870/71.", "content": "\"siehe Hauptartikel Deutsch-Französischer Krieg, Friede von Frankfurt und Welfenfonds\" Eine Wende ergab sich dann allerdings durch die bismarcksche Politik einer Einigung der Deutschen von oben durch die Preußen. Indem dabei ganz auf die militärische Stärke Preußens gesetzt wurde, gelang es, zunächst Österreich im Krieg von 1866 aus der Frage um die Gestaltung des deutschen Nationalstaats aus dem Rennen zu werfen, zum anderen provozierte Bismarck wenig später 1870/1871 die Auseinandersetzung mit Frankreich, wobei Bismarck die deutschen Konservativen, die ja in den Franzosen den „Erbfeind“ sahen, hinter sich wusste. Diese Feindschaft hatte auch der nach Paris geflohene König Georg V. von Hannover (nach der Annexion seines Königreichs Hannover im Deutschen Krieg 1866) genährt. Er wollte sich mit dem Verlust seines Königreichs nicht abfinden und schürte in Frankreich den Hass gegen Preußen. Diese Umstände nutzten Bismarck für die deutsche Reichsgründung, wobei weite Kreise im deutschen Kaiserreich den weiterhin bestehenden Mangel an Freiheitsrechten für die Gewinnung der nationalen Einheit in Kauf zu nehmen bereit waren und allem in ihren Augen „Undeutschen“ mit auftrumpfender Attitüde begegneten, wie sie für den Wilhelminismus typisch war. Territorial manifestierte sich die Erbfeindschaft in der von Bismarck erzwungenen Abtretung von Elsass-Lothringen und seine Umwandlung in ein Reichsland Elsaß-Lothringen. Die Herrscher in dieser Region hatten ihre Machtbereiche im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts mehr oder weniger freiwillig an Frankreich angeschlossen. Als einer von wenigen deutschen Politikern protestierte August Bebel am 26. November 1870 in einer berühmten Parlamentsrede im Norddeutschen Reichstag gegen die Annexion von Elsass-Lothringen und wies damals schon auf die wahrscheinliche langfristige Belastung im Verhältnis beider Länder zueinander hin. Tatsächlich bewirkte die Gründung des „Reichslands“ bei den Franzosen einen heftigen Revanchismus, und die Beziehungen beider Staaten wurden auf Dauer vergiftet. Auffallend ist auch das Hermannsdenkmal, dessen Schwert in Richtung Westen ausgerichtet ist. Nicht ohne Grund entstanden zu dieser Zeit mehrere Strategische Strecken, insbesondere die Kanonenbahn Berlin–Metz.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Eine erneute Konfrontation zwischen Deutschland und Frankreich ergab sich aus den Bedingungen des Zeitalters des Imperialismus. Die Nationalstaaten hatten nicht nur in Europa gegensätzliche Interessen, sondern gerieten durch die Ausbildung der Kolonialreiche auch weltweit aneinander. Stand dabei Frankreich zunächst in Gegensatz zu Großbritannien, sorgte die Außenpolitik des Deutschen Reiches unter Kaiser Wilhelm II. dafür, dass sich Deutschland von Großbritannien entfremdete und dafür umso mehr am letzten Bündnisgenossen Österreich-Ungarn festhielt, in „Nibelungentreue“. Gerade dieses Bündnis verwickelte Deutschland dann aber in den Ersten Weltkrieg, da die Habsburger sich auf dem Balkan Serbien und dessen Verbündeten Russland zu Gegnern machten. Frankreich stand mittlerweile fest an der Seite der Briten, so dass man sich auf deutscher Seite erneut vom vermeintlichen Erbfeind bedroht sah, ohne den eigenen Anteil an der Situation wahrhaben zu wollen. Es kam zu einem vier Jahre andauernden Schlachten in den Stellungsgräben Nordfrankreichs, wobei die Kämpfe um Verdun, die in wenigen Monaten viele Hunderttausend Todesopfer auf beiden Seiten forderten, zum Sinnbild für einen scheinbar uralten Kampf zweier Völker wurden, in Wahrheit aber durch die sinnlosen massenhaften Menschenopfer auch Ausgangspunkt für Versöhnungswünsche werden konnte. Deutschland verlor den Krieg, und viele Deutsche sahen den Friedensvertrag von Versailles als erneute militärische und politische Demütigung, die einer erneuten Mythenbildung Vorschub leistete; man redete sich ein, in Wahrheit „im Felde unbesiegt“ gewesen zu sein (Dolchstoßlegende), und sah die deutsche Novemberrevolution von 1918, in der, getragen von der Arbeiterschaft und von eben jenen und den Kommunisten glorifiziert, die Abschaffung der preußischen Monarchie und damit die Gewinnung moderner politischer Freiheiten gelang, als Verrat an (vermeintlich) urdeutschen Prinzipien.", "section_level": 2}, {"title": "1933–1945.", "content": "Dies war der Boden, den die Nationalsozialisten in ihrem Sinne ausnutzten, die an den Glauben an die deutsch-französische Erbfeindschaft anknüpften. Die Rufe nach einer „Revanche“ wurden laut, und unmittelbar nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ begann mit der Aufrüstung der Wehrmacht die forcierte Militarisierung Deutschlands, worauf 1936 das entmilitarisierte Rheinland besetzt wurde. Nachdem die Nachbarstaaten in Europa der Ausbildung der Terrorherrschaft in Deutschland weitgehend tatenlos zusahen, entfesselte Hitler 1939 den Zweiten Weltkrieg, wobei die anfänglichen Blitzsiege einen schnellen Sieg zu versprechen schienen. Hitlers Lebensraumideologie hatte eine Besetzung Frankreichs nicht vorgesehen, so dass zuerst die primären Kriegsziele erfüllt wurden und im Westen der sogenannte Sitzkrieg geführt wurde. Die Besetzung Frankreichs im Mai 1940 erfolgte dann aus strategischen Gründen, um das Deutsche Reich im Westen gegen eine eventuelle Invasion abzusichern, bevor der Russlandfeldzug begann. Frankreich, das unter dem Druck des Vereinigten Königreichs Deutschland den Krieg erklärt hatte, wurde von der deutschen Wehrmacht innerhalb eines Monats geschlagen. Der Norden Frankreichs wurde von den Deutschen besetzt, während sich nach dem Ende der Dritten Französischen Republik im Süden das deutschfreundliche Vichy-Frankreich etablierte. Anders als 1871 wurde das besetzte Elsass-Lothringen diesmal nicht formal annektiert, um den rein kriegstechnischen Charakter der Besetzung Frankreichs zu betonen. Die Politik des nationalistischen Marschalls Pétain, der auf einen Weltmachtstatus für Frankreich an der Seite des nationalsozialistischen Deutschlands hoffte und sich dabei vor allem gegen den vormaligen Verbündeten England wandte \"(Vive la France, mort à l’Angleterre)\", wurde von der Mehrheit der Franzosen unterstützt, die Position Charles de Gaulles, der von London aus zum Widerstand gegen die Besatzer aufforderte und für eine eigenständige Großmachtpolitik Frankreichs an der Seite der Westmächte eintrat, erhielt zunächst wenig Sympathien. Mit zunehmender Repression seitens der deutschen Besatzer wandte sich die öffentliche Meinung gegen Pétain und die Deutschen, und die Aktivitäten der Résistance nahmen zu. Nach der erfolgreichen Landung der Alliierten an der Küste der Normandie 1944 konnte Frankreich nach wenigen Monaten befreit werden und erhielt den Status einer Besatzungsmacht bzw. als einer der großen Vier. Nach beiden Weltkriegen spielte ein Eisenbahnwagen auf der Lichtung von Compiègne eine große Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende der „Erbfeindschaft“: nach 1945.", "content": "Angesichts der nunmehr totalen Zerstörung Europas und der Niederlage Deutschlands war für nationalistische Gedanken kaum noch Raum, vielmehr herrschte in Deutschland weitgehend Desillusionierung vor, zugleich wurde aber auch klar, dass die Vorstellung von einer deutsch-französischen Erbfeindschaft ein verhängnisvoller Irrglaube war und die Zukunft nur erfolgreich in einem gemeinsamen Europa demokratischer Staaten liegen konnte, wobei Deutschland und Frankreich angesichts ihrer Größe eine entscheidende Rolle zukommen musste. Dies wurde beispielsweise mit einer Vielzahl von Städtepartnerschaften unterstrichen.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland.", "content": "Ansätze zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit boten sich zunächst in der Wirtschaft, wobei der Montanunion im Bereich Bergbau und Metallverarbeitung eine Vorreiterrolle zukam, hieraus entstand die EG und damit letztlich die EU. Nachdem sich die Schaffung einer „europäischen Modellregion“ an der Saar noch als undurchführbar erwiesen hatte und das Saarland, seit 1918 Zankapfel zwischen den beiden Staaten, 1957 als 10. Bundesland wieder Teil Deutschlands wurde sowie die Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft vor allem aufgrund der französischen Bedenken im Sande verlief, folgte 1957 der Aufbau einer Wirtschaftsgemeinschaft europäischer Staaten, die sich als weitgehend erfolgreiches Modell erwies. Zwar gab es in bestimmten Fragen politische Meinungsverschiedenheiten zwischen Konrad Adenauer und vor allem seinem Nachfolger Ludwig Erhard, die als „Atlantiker“ auf ein enges Zusammengehen mit den USA und Großbritannien setzten, und Charles de Gaulle, der die Eigenständigkeit der „Grande Nation“ gegenüber den USA im Rahmen eines „Europas der Vaterländer“ betonte, insgesamt entwickelte sich das deutsch-französische Verhältnis aber im Sinne einer guten Nachbarschaft weiter, wobei dieses Verhältnis im engeren Sinne zunächst auf den westdeutschen Staat, also die Bundesrepublik, beschränkt war. Nach dem Ende der Teilung Deutschlands 1990 konnte aber dieses gute Verhältnis fortgesetzt werden und bewährte sich vor allem Anfang des 21. Jahrhunderts angesichts der Spannung innerhalb der NATO um die richtigen Strategien im Kampf gegen den Terrorismus bzw. in der Frage des letzten Irakkrieges, in dessen Vorfeld sich beide Staaten letztlich erfolglos gegen die Kriegspläne der USA stellten.", "section_level": 3}, {"title": "Frankreich und die Deutsche Demokratische Republik (DDR).", "content": "Allerdings war Frankreich, mehr als die meisten anderen westlichen Staaten, auch an Beziehungen zur DDR interessiert; besonders bestand dieses Interesse innerhalb der französischen politischen Linken, aber auch auf zwischenstaatlicher Ebene. Zu erklären ist dies von französischer Seite damit, dass Frankreich stets bemüht war, trotz der Einbindung in die westlichen Bündnisse sich nicht völlig von diesen abhängig zu machen und sich eine eigenständige Ostpolitik vorzubehalten. Aus Sicht der DDR dienten die Beziehungen zur Selbstbestätigung und zur Demonstration nach außen, dass man als eigenständiger Staat anerkannt wurde. Besonders in Bezugnahme auf die Werte der Französischen Revolution versuchte die DDR ihr eigenes Staatsverständnis zu rechtfertigen. Dies führte dazu, dass noch 1989 die DDR das 200-jährige Jubiläum der Revolution feierlich beging.", "section_level": 3}], "src_summary": "Durch den Begriff deutsch-französische Erbfeindschaft wurde in verschiedenen Abschnitten der Neuzeit das feindliche Verhältnis beschrieben, das zwischen Deutschen und Franzosen von der Ära Ludwigs XIV. bis nach dem Zweiten Weltkrieg bestand.", "tgt_summary": "法德世仇(,)是指认为法国人和德国人(也包括奥地利人)之间注定相互敌对并互相报复的思想, 这一思想出现于16世纪并随着普法战争爆发而流行。法国和德国之间的敌对同样也是德意志统一和两次世界大战的重要原因之一,战后在美苏冷战的背景下,两国关系的和解成为西欧持久和平的基石。", "id": 428280} {"src_title": "Drake & Josh", "tgt_title": "麻吉向前衝", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In dieser Fernsehserie geht es um die Stiefbrüder Drake und Josh, die nichts miteinander gemeinsam haben. Jedoch wollen Joshs Vater und Drakes Mutter heiraten und so ziehen sie zusammen. Während Josh mehr ein gewissenhafter und braver Schüler ist, ist Drake eher ein witziger und geselliger Zeitgenosse. In vielen Folgen geht es darum, dass Drake irgendetwas Dummes macht und die beiden es gemeinsam ausbaden müssen. Häufig streiten sich die beiden oder ihre kleine Schwester Megan macht ihnen das Leben schwer.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "Drake Parker Josh Nichols Megan Parker Walter Nichols Audrey Parker-Nichols Mindy Crenshaw Alice-Linda Hayfer Craig Ramirez und Eric Blonowitz Crazy Steve Grandma Nichols Leah Bruce Winchill Trevor", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die Synchronarbeiten fanden in München statt. Hubertus von Lerchenfeld schrieb die Dialogbücher und führte auch die Dialogregie. Clemens Ostermann verstarb am 30. April 2007 unerwartet infolge eines Lungenkollaps, bevor alle Folgen mit ihm als Synchronstimme Drake Bells fertig synchronisiert werden konnten, sodass Benedikt Weber seinen Part voll übernahm. Da man lange Zeit keinen geeigneten Nachfolger für Ostermann fand, erschien die vierte Staffel in Deutschland um einiges später als geplant.", "section_level": 1}, {"title": "Mehrteilige Folgen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Drake & Josh: Die Riesengarnele.", "content": "Das Plattenlabel Spin City Records will, dass Drake einen Plattenvertrag bei ihnen bekommt. Sein Song \"Makes Me Happy\" würde dann in einem Werbespot für \"Daka Shoes\" ausgestrahlt werden. Drakes Manager Josh lässt sich aber beim Unterschreiben von den für ihn faszinierenden Riesengarnelen ablenken und übersieht, dass auf dem Vertrag steht, dass das Label den Song verändern darf. Nachdem das Label dieses Recht genutzt hat und den Song ruiniert hat, feuert Drake in seiner Wut seinen Manager. Im Kino ernennt Helen, die heiraten will, Joshs ehemalige Freundin Mindy zur Assistentin. Etwas später tauscht Josh die Songversionen im Tonstudio aus, sodass Drakes ursprüngliche Version im Fernsehen ausgestrahlt wird. Anschließend werden die beiden vom Label verklagt. Die Klage wird aber schon kurze Zeit später fallen gelassen, da \"Makes Me Happy\" auf dem 1. Platz der Charts landet. Am Abend heiratet Helen und Josh und Mindy kommen wieder zusammen. Zu Ende der Episode sagt Megan ihren Brüdern, dass Spin City Records ihnen drei Dutzend Garnelen geschickt habe, sie aber schon fast alle von ihr und ihren Freundinnen gegessen worden seien. Dann streiten sich Drake und Josh um die letzte Garnele. (Dies ist eine Anspielung auf eine Szene in der Serie The Amanda Show).", "section_level": 2}], "src_summary": "Drake & Josh ist eine US-amerikanische Comedyserie des Fernsehsenders Nickelodeon.", "tgt_summary": "《麻吉向前冲》是丹·施耐德为尼克儿童频道创作的美国情景喜剧。该系列跟讲述德雷克·帕克(德瑞克·贝尔饰)和乔希·尼科尔斯(乔希·佩克饰)兄弟俩的日常生活。他们住在一起,但是有着相反的人格。该系列还由南希·沙利文、乔纳森·戈德施泰因和米兰达·卡斯格拉夫主演。", "id": 987621} {"src_title": "Oracle-Java-Zertifikate", "tgt_title": "昇陽專業認證", "src_document": [{"title": "Die einzelnen Zertifikate.", "content": "Inhaber eines unter einer älteren Version der Java-Plattform absolvierten Zertifikates haben die Möglichkeit, eine Upgrade-Prüfung durchzuführen, die nur geänderte oder neue Sprachmerkmale behandelt und entsprechend weniger Fragen umfasst. Das Upgrade ist allerdings keine Voraussetzung dafür, weiterführende Zertifikate zu erwerben; so kann beispielsweise auch mit einem Zertifikat „Oracle Certified Professional Java Programmer“, das unter der Plattform-Version 6 abgelegt wurde, ein weiterführendes Zertifikat für die Java-7-Plattform erworben werden. Die meisten Zertifizierungen können für verschiedene Java-Versionen abgelegt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Oracle Certified Associate Java SE8 Programmer.", "content": "Das IT-Zertifikat Oracle Certified Associate Java Programmer (vormals Sun Certified Associate for the Java Platform) dient dem Nachweis von Einsteigerkenntnissen in der Java-Programmierung. Seit der Version 7 ist es Voraussetzung für das Zertifikat Oracle Certified Professional Java Programmer Die Inhalte sind: Grundlagen (JDK-Basistools, Main-Klassen, Main-Methode,...), Variablen (Strings, Zahlen, Primitive, Arrays, Casting,...), Objekte und Klassen (Felder, Methoden, Instantiierung, Kapselung,...), Methoden (Argumente und Returnwerte, Static, Überschreiben und Überladen,...), Ausgewählte Klassen der Java-Klassenbibliothek (String, StringBuilder, Dates, ArrayList, List,...), Sprungbefehle (If/Else, Switch, Loops), Vererbung (Sub- und Superklassen, Polymorphismus, Abstrakte Klassen, Interfaces), Lambda-Ausdrücke, Ausnahmebehandlung (Exceptions, Errors, Catching, Throwing, Multicatch) Die Vergabe des Zertifikats erfolgt nach einer computerbasierten Prüfung in einem Zertifizierungszentrum. Dabei sind im Rahmen der aktuellen Zertifizierung für Java 8 innerhalb von 150 Minuten 70 Prüfungsfragen im Multiple-Choice-Verfahren zu beantworten. Einige der Fragen werden wie bei allen Oracle Zertifizierungen nicht bewertet, ohne dass man erkennt welche das sind. Bestanden hat, wer 65 oder mehr Prozent der Fragen korrekt beantworten kann. Das Prüfungsergebnis ist nach kurzer Zeit unter CertView von Oracle zu erfahren.", "section_level": 2}, {"title": "Oracle Certified Professional Java SE7 Programmer.", "content": "Das IT-Zertifikat Oracle Certified Professional Java Programmer (vormals Sun Certified Programmer for the Java Platform, auch \"Sun Certified Java Programmer\" (SCJP)) dient dem Nachweis von ausführlichen Kenntnissen in der Java-Programmierung. Es dient als Voraussetzung für weiterführende Zertifikate. Die Inhalte sind: Java-Klassendesign (Modifier, Überschreiben, Überladen, instanceof, Casts, virtuelle Methodenaufrufe, hashCode, equals, toString,...), Erweitertes Java Klassendesign (Abstrakte Klassen, static und final, Nested Klassen, Enumerations,...), objektorientierte Design-Prinzipien (Interfaces vs. Klassen, Kohesion und Kopplung, is-a, has-a, Singletons, DAO, Factory), Generics & Collections (Generische Klassen, Diamond Type Inference, Wrapper-Klassen, Autoboxing, List, Set, Deque, Map Implementierungen, Comparator, Comparable, Sortieren und Suchen), Stringbearbeitung (Suchen, Parsen, Zusammensetzen, Scanner, StringTokenizer, StringBuilder, String, Formatter, Regular Expressions, Strings formatieren,...), Exceptions und Assertions (throw, throws, Multicatch, try-with-resources, AutoCloseable, eigene Exceptions, Invarianten und Assertions), Java I/O Fundamentals (Console lesen und schreiben, Streams, Files, BufferedReader & -Writer, FileReader & -Writer, DataInputStream & -OutputStream, ObjectInputStream & -OutputStream, PrintWriter,...), NIO 2 (Path, Löschen, Kopieren, Verschieben, Lesen & Ändern von File- und Directory-Attributen, DirectoryStream, FileVisitor, PathMatcher, WatchService,...), JDBC (Driver, Connection, Statement, ResultSet, DriverManager, Queries & Ergebnisse, Iterieren, Transactions, RowSet, RowSetProvider, RowSetFactory, PreparedStatements, CallableStatements,...), Threads (Thread, Runnable, Thread-Lebenszyklus, Synchronisierung, Thread-Safe-Programmierung,...), Concurrency (Locks, ReadWriteLock, ReentrantLock, Executors, ExecutorService, Callable, Future, Fork/Join Framework,...), Lokalisierung (Locale, Ressource Bundles, Formatierung von Datum, Nummer, Währungen, Sprach- und Ländercodes,...) Die Vergabe des Zertifikats erfolgt nach einer computerbasierten Prüfung in einem Zertifizierungszentrum. Dabei sind im Rahmen der aktuellen Zertifizierung für Java 7 innerhalb von 150 Minuten 90 Prüfungsfragen im Multiple-Choice- und Drag and Drop-Verfahren zu beantworten. Bestanden hat, wer 65 oder mehr Prozent der Fragen korrekt beantworten kann. Das Prüfungsergebnis wird unmittelbar im Anschluss an die Prüfung mitgeteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Oracle Certified Professional Java EE5 Business Component Developer.", "content": "Das IT-Zertifikat Oracle Certified Professional Java Business Component Developer dient dem Nachweis von ausführlichen Kenntnissen in der Programmierung von Businesskomponenten in der Java Platform, Enterprise Edition.", "section_level": 2}, {"title": "Oracle Certified Professional Java ME1 Mobile Application Developer.", "content": "Das IT-Zertifikat Oracle Certified Professional Java Mobile Application Developer dient dem Nachweis von ausführlichen Kenntnissen in der Java Platform, Micro Edition.", "section_level": 2}, {"title": "Oracle Certified Expert Java EE6 Web Services Developer.", "content": "Das IT-Zertifikat Oracle Certified Professional Java Web Services Developer dient dem Nachweis von ausführlichen Kenntnissen in der Programmierung von Web Services in der Java Platform, Standard Edition oder Java Platform, Enterprise Edition.", "section_level": 2}, {"title": "Oracle Certified Expert Java EE6 Web Component Developer.", "content": "Das IT-Zertifikat Oracle Certified Professional Java Web Component Developer dient dem Nachweis von ausführlichen Kenntnissen in der Programmierung von Web-Komponenten in der Java Platform, Standard Edition oder Java Platform, Enterprise Edition.", "section_level": 2}, {"title": "Oracle Certified Expert Java EE6 Enterprise JavaBeans Developer.", "content": "Das IT-Zertifikat Oracle Certified Expert Enterprise JavaBeans Developer dient dem Nachweis von ausführlichen Kenntnissen in der Programmierung von Enterprise Java Beans in der Java Platform, Enterprise Edition.", "section_level": 2}, {"title": "Oracle Certified Expert Java EE6 Persistence API Developer.", "content": "Das IT-Zertifikat Oracle Certified Expert Java Persistence Developer dient dem Nachweis von ausführlichen Kenntnissen in der Programmierung Java Persistence API in der Java Platform, Standard Edition oder Java Platform, Enterprise Edition.", "section_level": 2}, {"title": "Oracle Certified Master Java SE6 Developer.", "content": "Das IT-Zertifikat Oracle Certified Master Java Developer dient dem Nachweis von ausführlichen Kenntnissen in der Programmierung der Java Platform, Standard Edition.", "section_level": 2}, {"title": "Oracle Certified Master Java EE6 Enterprise Architect.", "content": "Das IT-Zertifikat Oracle Certified Master Enterprise Architect dient dem Nachweis von ausführlichen Kenntnissen in der Definition und Umsetzung von Architekturen in der Java Platform, Standard Edition oder Java Platform, Enterprise Edition. Um diese Zertifizierung erfolgreich zu bestehen, muss wie beim Oracle Certified Master Java SE6 Developer ein Training bei Oracle verpflichtend absolviert werden, die Prüfung erfolgreich abgelegt werden, ein Assignment und ein Essay bearbeitet werden. Es ist neben dem Oracle Certified Associate Java Programmer die einzige Zertifizierung, die keiner vorherigen Zertifizierung bedarf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die IT-Zertifikate von Oracle zur Programmiersprache Java dienen dem Nachweis von ausführlichen Kenntnissen in der Java-Programmierung für die Java Platform, Standard Edition, Java Platform, Micro Edition und Java Platform, Enterprise Edition. Sie sind aufeinander in Form eines Zertifizierungspfades aufgebaut und wie alle Oracle-Zertifikate in vier Stufen untergliedert: Die Reihenfolge, in der die Zertifikate erlangt werden können, ist aber nicht von den Stufen abhängig, beispielsweise kann das Zertifikat „Oracle Certified Master Java EE6 Enterprise Architect“ ohne die Erlangung eines vorhergehenden Zertifikats erreicht werden.", "tgt_summary": "升阳专业认证(Sun Certified Professional)是太阳微系统公司所开发的技术认证,系针对其自家的产品与技术来发展,用来考验考生对于其产品或技术的应用能力,目前以Java系列的程序发展认证以及Solaris系统与网络管理认证为主。", "id": 1524824} {"src_title": "Métrolinie 4 (Paris)", "tgt_title": "巴黎地鐵4號線", "src_document": [{"title": "Bedeutung der Strecke.", "content": "Seit Inbetriebnahme hat die Linie 4 eine große Bedeutung im Pariser Verkehrswesen: Es war die erste Nord-Süd-Verbindung, nachdem die vorher gebauten Strecken im Wesentlichen in West-Ost-Richtung verlaufen. Heute ist die Linie 4 die Pariser U-Bahn-Linie mit den zweitgrößten Fahrgastaufkommen. Auf ihrem Weg durch die Stadt hält sie an drei der wichtigsten Fernbahnhöfe. Sie bietet zudem Umstiegsmöglichkeiten zu allen anderen Métrolinien (mit Ausnahme der Kurzstrecken \"3 bis\" und \"7 bis\") und zu allen RER-Linien, sowie zur Straßenbahnlinie \"3a\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Aufgrund unerwarteter Schwierigkeiten beim Queren der Seine musste die Linie 4 in drei Abschnitten eröffnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Der 1. Bauabschnitt.", "content": "Der 5 Kilometer lange nördliche Abschnitt von \"Porte de Clignancourt\" nach \"Châtelet\" mit Wendeschleife, Abstellgleisen und dem Betriebshof \"Ateliers de Saint-Ouen\" auf dem Gebiet der Stadt Saint-Ouen wurde am 21. April 1908 in Betrieb genommen.", "section_level": 2}, {"title": "Der 2. Bauabschnitt.", "content": "Das südliche Teilstück von der damaligen Endstation \"Porte d'Orléans\" mit Wendeschleife nach \"Raspail\" mit einer Länge von 1,7 Kilometer folgte am 30. Oktober 1909.", "section_level": 2}, {"title": "Der 3. Bauabschnitt mit Lückenschluss.", "content": "Seit dem 9. Januar 1910 gibt es eine durchgängige Verbindung, als der 3,9 Kilometer lange Abschnitt \"Châtelet – Raspail\" in Betrieb genommen wurde. Die Stationen \"Saint-Michel\" und \"Cité\" wurden mit etwas Verspätung erst im Juli bzw. im Dezember 1910 eröffnet. Nach der ursprünglichen Planung sollte nördlich der Station \"Vavin\" die Strecke weiter auf dem Boulevard Raspail verlaufen, dann in die Rue de Rennes einbiegen und deren geplanten Verlängerung bis zur Seine folgen. Anschließend sollte die Seine unterquert werden. Nördlich der Seine sollte es dann durch die \"Rue de l'Amiral de Coligny\", entlang der Ostfassade des Louvre, zum Anschluss an das nördliche Teilstück an der Station \"Châtelet\" gehen. Da aber der Boulevard de Raspail noch nicht verbreitert worden war, änderte man die Planung. Die Métro wurde durch den \"Boulevard du Montparnasse\" zum Bahnhof Montparnasse, wo eine Station angelegt wurde, und von dort aus in die Rue de Rennes geführt. Aber auch die Verlängerung der Rue de Rennes ließ auf sich warten. Es wurde deshalb vorgeschlagen in größerer Tiefe zu bauen und mehrere Gebäude zu unterfahren, darunter das Institut de France. Dort weigerte man sich aber strikt gegen diese Baumaßnahme. Die Neuplanung führte schließlich die Strecke durch den Boulevard Saint-Germain und die \"Rue Danton\" zum Boulevard Saint-Michel. Dort schloss sich der anspruchsvollste Bauabschnitt von etwa 1100 Meter Länge an, nämlich die Unterquerung zweier Seine-Arme und der dazwischen liegenden Insel Île de la Cité sowie des feuchten und instabilen Uferbereichs zu beiden Seiten der Seine. Nördlich der Seine führte die Strecke dann zur Station Châtelet. Bei dieser Planung musste nur ein Gebäude, nämlich eine Kaserne auf der Ile de la Cité, unterfahren werden. Den Bauauftrag erhielt der Unternehmer Léon Chagnaud im Jahr 1905. Dieser hatte sich bereits mit dem Bau der Station Opéra einen Namen gemacht, als er ein unterirdisches Bauwerk errichtete, in dem sich die Linien 3, 7 und 8 kreuzten. Sein Vorschlag war eine Röhre zu bauen, die zwei Gleise enthalten sollte und abschnittsweise in vorgefertigten Stücken nach der Senkkastenmethode in den Untergrund versenkt werden sollte. Die Konkurrenzentwürfe sahen das übliche Verfahren des Schildvortriebs vor. Der Tunnel hätte dann allerdings in erheblich größerer Tiefe angelegt werden müssen. Zur Querung des Nordarms der Seine wurden drei Röhrenteile von je circa 40 Meter Länge verwendet. Sie sind leicht gekrümmt und bilden eine Kurve mit 350 Meter Radius. Für den Südarm waren zwei geradlinige, circa 20 Meter lange Röhrenstücke ausreichend. Diese wurden allerdings nicht senkrecht zur Flussrichtung verlegt, sondern schräg dazu. Die einzelnen Bauteile konnten, wegen Platzmangels, nicht am Ort des Einbaus errichtet werden, sondern einige hundert Meter flussabwärts. Sie bestehen aus gusseisernen Tübbingen, die zu einer wasserdichten Küvelage verschraubt wurden. Sie ruhen auf einem quaderförmigen, aber bodenlosem Sockel (dem eigentlichen Senkkasten). Die Seitenwände sind stabil und laufen unten keilförmig aus. Die fertigen Röhren wurden an den Enden provisorisch abgedichtet, so dass sie schwimmend an den Ort des Einbaus gebracht werden konnten. Dort wurden sie durch zwei hölzerne Molen – welche gleichzeitig als Arbeitsgerüst dienten – fixiert. Zunächst wurde konzentrisch zur Wandung im Innern der Röhre eine zweite Küvelage aufgebaut, welche durch Streben zur Außenwand fixiert wurde. Der Zwischenraum zwischen den beiden Küvelagen wurde anschließend mit Beton ausgegossen. Durch das zunehmende Gewicht der Röhren sanken diese zu Boden, aus dem vom Sockel umschlossenen Raum wurde das Wasser durch erhöhten Luftdruck herausgepresst. Arbeiter konnten nun in dieser Druckkammer das Erdreich entfernen, so dass der Senkkasten einschließlich Röhrenstück bis in die gewünschte Tiefe hinabgelassen werden konnte. Nach Erreichen der endgültigen Lage wurde der Senkkastenhohlraum mit Beton ausgegossen. Die Röhren wurden nacheinander abgesenkt. Man arbeitete von Nord nach Süd. Der erste Röhrenabschnitt wurde Ende 1905 /Anfang 1906 versenkt, der letzte im Frühjahr und Sommer 1907. Auch die beiden Métrostationen in diesem Bereich, nämlich Cité und Saint-Michel, wurden Mithilfe des Senkkastenverfahrens in den Boden gebracht. Die notwendigen Küvelagen wurden direkt am Ort des Einbaus auf der Erdoberfläche gebaut. Sie sind erheblich größer als die Röhren für die Flussquerung, nämlich 12,5 Meter hoch und 16,5 Meter lang. Jede Station misst 118 Meter und besteht aus drei Caissons. Der mittlere ist 66 Meter lang und enthält die eigentliche Station. An den beiden Enden schließt jeweils ein elliptischer Schacht an, welcher die Treppe und einen Aufzug enthält. Die Caissons wurden getrennt voneinander in den Boden gebracht, wobei die Bodenplatte bereits betoniert war. Ein weiterer schwieriger Punkt war die Fortsetzung der Seineunterquerung zwischen südlichem Seineufer und der Station \"Saint-Michel\". Der Boden war durchnässt und wenig kompakt, außerdem verläuft parallel zum Ufer eine Eisenbahnstrecke (heute Teil des RER C -Netzes), welche auf keinen Fall für längere Zeit gesperrt werden durfte. Man entschloss sich, durch Bodenvereisung den Boden zu stabilisieren, was dann in den Jahren 1908 und 1909 geschah. Mit zwei vor Ort installierten Kältemaschinen wurde eine auf −25 °C abgekühlte Salzlauge durch etwa 40 Röhren gepumpt, welche bis tief in den Untergrund getrieben worden waren. Nach 40-tägiger Vorkühlung war der Boden so stark gefroren, dass mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen werden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Das Seine-Hochwasser des Jahres 1910.", "content": "Bereits zwei Wochen nach Inbetriebnahme der Gesamtstrecke kam es zu einem nie dagewesenen Hochwasser der Seine, welches etwa die Hälfte des bestehenden Metronetzes lahmlegte: Am 24. Januar 1910 begann der Wasserpegel der Seine zu steigen. Auch in die Tunnels der Linie 4 drang Wasser ein und ab dem 27. Januar musste der Bahnbetrieb auf die Teilstrecken \"Porte de Clignancourt – Gare du Nord\" und \"Vavin – Porte d'Orléans\" beschränkt werden. Mit sinkenden Wasserständen konnte dann ab Mitte Februar der Verkehr nach und nach wieder erweitert werden, aber erst ab dem 6. April war die Strecke wieder durchgängig befahrbar.", "section_level": 2}, {"title": "Die Linie 4 während des Zweiten Weltkriegs.", "content": "Wenige Monate vor dem Rückzug der deutschen Wehrmacht aus dem besetzten Paris wurde die Linie 4 beschädigt: Zur Vorbereitung der Landung in der Normandie sollten die Nachschubwege der deutschen Wehrmacht empfindlich gestört werden. In diesem Rahmen wurden das Lokdepot Dépôt de La Chapelle und ein Güterbahnhof im Norden von Paris im April 1944 durch amerikanische Flieger bombardiert. Dabei wurde auch die angrenzende Betriebswerkstätte \"Ateliers de Saint Ouen\" der Linie 4 schwer beschädigt. Außerdem durchschlug eine verirrte Bombe die Decke der Station \"Simplon\". Erst nach mehrtägigen Aufräum- und Reparaturarbeiten war die Strecke wieder befahrbar.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Baumaßnahmen an der Strecke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verlängerung der Bahnsteige.", "content": "Um mit den gummibereiften sechsgliedrigen Zügen fahren zu können, wurden die Bahnsteige in der Mitte der 1960er Jahre auf 90 Meter verlängert.", "section_level": 3}, {"title": "Verlegung der Station Les Halles.", "content": "Im Zuge des Baus der RER-Station \"Châtelet-Les Halles\" wurde die Linienführung in diesem Bereich geringfügig verändert und insbesondere die Station \"Les Halles\" im Jahr 1977 um etwa 80 Meter nach Osten verschoben, um die Umsteigewege zur neuen RER-Station zu verkürzen. Dazu musste der Tunnel auf 330 Metern Länge verlegt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Streckenverlängerung Porte d'Orléans – Mairie de Montrouge.", "content": "Am 23. März 2013 wurde mit der Eröffnung der 1,5 Kilometer langen Strecke nach \"Mairie de Montrouge\" die erste Verlängerung der Metrolinie 4 über die Pariser Stadtgrenze hinaus in Betrieb genommen. Der Tunnel führt weit über die Endstation Mairie de Montrouge hinaus bis fast zur nächsten geplanten Station \"Verdun Süd\": Im hinteren einspurigen Teil der Verlängerung ist eine kleine Anlage mit Wartungsgrube für kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten, der mittlere Bereich wird zum Abstellen nicht benötigter Züge verwendet und der vordere, an die Bahnsteige anschließende Teil dient dem Fahrtrichtungswechsel der Züge.", "section_level": 3}, {"title": "Umbenennungen von Stationen.", "content": "Im Lauf der mehr als einhundertjährigen Geschichte der Pariser Metro änderte sich die offizielle Bezeichnung einer ganzen Reihe von Stationen. Einige Stationen wurden sogar mehrmals umbenannt. Auf der Linie 4 waren vier Stationen betroffen:", "section_level": 2}, {"title": "Geplante Streckenverlängerungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Süden.", "content": "Im Süden soll die Linie über Mairie de Montrouge hinaus Richtung Bagneux um weitere 1,9 Kilometer verlängert werden. Es entstehen zwei weitere Bahnhöfe \"Barbara\" und \"Bagneux – Lucie Aubrac\". Die Endstation Bagneux wird einen Übergang zur geplanten Linie 15 des Grand Paris Express erlauben. Der Beginn der Bauarbeiten war 2014, die Fertigstellung ist für 2021 geplant. Ende 2013 genehmigte das Syndicat des transports d’Île-de-France (kurz STIF genannt) den Einsatz von rund 180 Millionen Euro für den zweiten Abschnitt der Verlängerung. An den Kosten beteiligen sich der französische Staat mit 26 %, die Region Île-de-France mit 60 % und das Département Hauts-de-Seine mit 14 %. Zu bauen sind ein 2 km langer Tunnel, zwei Bahnhöfe und ein Bus-Terminal an der Endstation.", "section_level": 2}, {"title": "Im Norden.", "content": "Im Ausbauplan des Métronetzes befindet sich auch eine Verlängerung nach Nordwesten: über Station Mairie de Saint-Ouen mit Anschluss an die Linie 13 und die geplante Verlängerung der Linie 14 soll die Strecke bis zur neuen Endstation \"Saint-Ouen Les Docks\" in unmittelbarer Nähe der Seine verlängert werden. Es gibt aber noch keine konkreten Planungen und Finanzierungen des Projekts. Ein Bau dürfte erst nach 2020 in Frage kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr auf der Linie 4 im Augenblick und in der Zukunft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die gegenwärtige Situation.", "content": "Die Line 4 ist die langsamste des gesamten Pariser Metronetzes: Ihre Züge erreichen nur eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von 20,8 km/h. Die schnellste Linie ist die Linie 14, die dort erzielte Reisegeschwindigkeit liegt bei fast 40 km/h. Bei der Linie 4 beträgt der durchschnittliche Abstand zwischen zwei Haltestellen 465 Meter, bei der Linie 14 sind es 1145 Meter. Auf der Linie 4 sind in den Hauptverkehrszeiten 40 Züge gleichzeitig unterwegs.", "section_level": 2}, {"title": "Geplante Automatisierung.", "content": "Am 10. Juli 2013 gab der Aufgabenträger des Pariser Nahverkehrs STIF der RATP grünes Licht für die Automatisierung der Linie 4. Dies soll die Reisegeschwindigkeit auf der Strecke stark verbessern. Man verspricht sich eine Erhöhung der Transportkapazität zum 20 %, weil die Züge im Abstand von 85 Sekunden werden fahren können. Analog zur Linie 1 werden zunächst die Stationen der Linie mit Bahnsteigtüren ausgestattet. Die Arbeiten werden von Siemens durchgeführt und sollen bis zum Jahr 2022 abgeschlossen sein. Der Fahrgastbetrieb soll 2020 aufgenommen werden. Nach der Automatisierung soll das Rollmaterial der Linie 14 auf der Linie 4 zum Einsatz kommen. Mit dem freiwerdenden Rollmaterial der Line 4 werden dann ältere Züge auf anderen gummibereiften Linien abgelöst. Von der Linie 14 werden 32 Züge übernommen (21 MP89 und 11 MP05). Zusätzlich genehmigte das STIF den Kauf von 20 6-gliedrigen Zügen der neuen Baureihe MP14 für den Einsatz auf dieser Linie. Die ersten fahrerlosen Züge sollen ab 2021 eingesetzt werden, bereits 2022 soll die Umstellung beendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Eine etwas problematische Linie.", "content": "Die Linie 4 hat bei den Parisern einen schlechten Ruf, da sie nach wie vor die Linie mit den höchsten Temperaturen ist: Wegen der Fahrzeuge auf Gummireifen, deren Reibung viel Hitze erzeugt, der chronischen Überfüllung der Wagen und der Tatsache, dass die Linie 4 eine der wenigen vollständig unterirdischen Linien ist, kommt es im Sommer zu starker Erwärmung in den Zügen. Außerdem hat sie die höchste Kriminalitätsrate aller Pariser U-Bahnlinien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Linie 4 der Pariser Métro ist mit etwa 740.000 täglichen Fahrgästen (2013) die meistfrequentierte des gesamten Pariser Métro-Netzes. Sie verbindet die Stationen \"Porte de Clignancourt\" im Norden der Stadt und \"Mairie de Montrouge\" im südlichen Vorort Montrouge. Dabei verlässt diese Linie erst seit der Verlängerung im März 2013 das Pariser Stadtgebiet. Sie bietet Umsteigemöglichkeiten an alle Metro- (außer 3 und 7) und RER-Linien.", "tgt_summary": "巴黎地铁4号线()是巴黎地铁次繁忙的路线, 于1908年通车。本线呈南北走向,自巴黎北部起,经巴黎北站、巴黎东站和蒙帕纳斯车站三大火车站、市中心商业区,至南部近郊的蒙鲁日镇,是巴黎地铁中首条利用河底隧道穿越塞纳河的线路。4号线全线为地下路线。", "id": 1793488} {"src_title": "Limone sul Garda", "tgt_title": "利莫内苏尔加尔达", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Ort liegt direkt am nördlichen Westufer des Gardasees und ist im Nordwesten von Felswänden umgeben. Unmittelbar nordöstlich von Limone grenzt die Gemeinde Riva del Garda an. Im Südwesten befindet sich die Gemeinde Tremosine.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Limone war ursprünglich ein kleines Dorf, das zwischen 1426 und 1797 zur venezianischen Magnifica Patria, einem Zusammenschluss der westlichen Gemeinden des Gardasees und einem Teil des Sabbiatals, gehörte. Mit Einmarsch der Truppen Napoleons wurde dieser Zusammenschluss 1797 aufgelöst. Nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 war Limone dem lombardisch-venezianischen Königreich zugehörig und damit auch dem Kaisertum Österreich. Österreich gab nach dem Sardinischen Krieg seine Herrschaft über die Lombardei ab und so fiel Limone an das 1861 gegründete Königreich Italien. Die Grenze zu Österreich befand sich dabei nur wenige Kilometer nördlich von Limone. Die unmittelbare Nähe zur Grenze hatte zur Folge, dass Limone in der Zeit des Ersten Weltkrieges frühzeitig vom Kriegsgeschehen erfasst wurde. Zunächst flüchtete ein Teil der Einwohnerschaft in das nahe gelegene Tremosine. Im September 1916 wurden schließlich auch die verbliebenen Einwohner evakuiert. Zuvor mussten die Plantagenbesitzer das gesamte Abdeckmaterial der Gewächshäuser an das Militär abgeben. Dies führte dazu, dass der Anbau von Zitrusfrüchten nicht mehr möglich war. Zwischen 1928 und 1931 erfolgte der Bau der Gardesana Occidentale von Gargnano nach Riva. Limone war bis zu diesem Zeitpunkt nur über unwegsame Saumpfade oder per Schiff erreichbar. Die Eröffnung der Straße führte zu wirtschaftlichem Aufschwung und auch zu einer Zunahme des Fremdenverkehrs. Um die Uferbereiche innerhalb des Dorfes besser zu erschließen, wurde dann 1939 die Strandpromenade errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Mit über 1,2 Millionen Nächtigungen 2016 lag Limone an erster Stelle in Italien, was die Anzahl der Nächtigungen in Relation zur Einwohnerzahl anbelangt. Limone war damit die einzige Gemeinde in Italien, die mehr als 1 Million Nächtigungen auf 1.000 Einwohner aufwies. Was die absoluten Nächtigungszahlen betrifft, lag Limone unter allen italienischen Gemeinden an 41. Stelle im Jahr 2016. Im Gemeindegebiet gab es zum 31. Dezember 2015 87 Beherbergungsbetriebe mit 6.841 Betten. Etwa 10.000 Touristen kommen täglich während der Saison nach Limone. Für sie wurden große Parkplätze am Ortsrand eingerichtet, da in der Altstadt kein Autoverkehr möglich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pfarrkirche San Benedetto.", "content": "Die Pfarrkirche San Benedetto (Hl. Benedikt) wurde 1691 nach Plänen von Andrea Pernis auf den Resten eines romanischen Vorgängerbaus vermutlich aus dem 11. Jahrhundert erbaut. Das Kircheninnere zieren Gemälde von Andrea Celesti aus dem 17. Jahrhundert und ein Kruzifix aus Buchsbaumholz aus dem 18. Jahrhundert. Es gibt vier Marmoraltäre, darunter drei des Bildhauers Cristoforo Benedetti aus Castione bei Brentonico und einen in Stuck:", "section_level": 2}, {"title": "San Rocco-Kapelle.", "content": "Die Kapelle San Rocco wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Kapelle stark zerstört. Sie wird heute hin und wieder für Benefizveranstaltungen genutzt. Nennenswerte Kunstwerke sind nicht vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Söhne und Töchter der Stadt.", "content": "Daniele Comboni (1831–1881), Priester, Missionar und Ordensgründer, der sich für die Missionierung Afrikas einsetzte. Er wurde von Papst Johannes Paul II. 2003 heiliggesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Um 1980 entdeckten Wissenschaftler bei den Bewohnern ein mutiertes Molekül eines Apolipoproteins im Blut. Dieses senkt das Erkrankungsrisiko von Arteriosklerose und anderer Herz-Kreislauferkrankungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Limone sul Garda ist eine italienische Gemeinde am Westufer des Gardasees in der Provinz Brescia in der Lombardei. Die an der Gardesana Occidentale liegende Gemeinde hat Einwohner (Stand ). Das ursprüngliche Fischerdorf ist heute ein Touristenort mit vielen modernen Hotels und Ferienwohnungen. In Limone befinden sich die beiden Häfen Porto Vecchio und Porto Nuovo.", "tgt_summary": "利莫内(Limone sul Garda)是一个意大利伦巴第布雷西亚县的小镇,于加尔达湖岸边。", "id": 1978231} {"src_title": "Zyklischer Code", "tgt_title": "循环码", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Ein zyklischer Code formula_1 ist ein linearer Code, der zusätzlich folgende Eigenschaft hat: Ist formula_2 ein Codewort von formula_1, dann ist auch formula_4 ein Codewort von formula_1. Daraus folgt, dass auch formula_6 Codewörter von formula_1 sind.", "section_level": 1}, {"title": "Polynomiale Darstellung.", "content": "Zyklische Codes der Länge formula_8 lassen sich als Ideale des Rings formula_9 beschreiben. Die Zeichen eines Codewortes formula_10 werden dabei als Koeffizienten eines Polynomes formula_11 betrachtet: Elemente des Rings formula_13 sind Restklassen von Polynomen bezüglich der Polynomdivision durch formula_14. Jede Restklasse hat ein ausgezeichnetes Element vom Grad kleiner formula_8, welches zur Bezeichnung der Restklasse verwendet wird: formula_16. Multiplikation mit formula_17 und Reduktion modulo formula_14 führen auf das Polynom das gerade die zyklisch verschobene Koeffizientenfolge besitzt. Die Eigenschaft zyklisch zu sein bedeutet also im Polynomring, dass der Code formula_1 gegen Multiplikation mit formula_17 und somit mit Monomen beliebigen Grades abgeschlossen ist. Da der Code formula_1 auch linear ist, also Vielfache und Summen von Codewörtern enthält, ergibt sich, dass mit einem Polynom formula_11 auch die Koeffizientenfolgen aller Polynome formula_24 im Code enthalten sind, der Code also einem Ideal im Ring entspricht. Da formula_25 ein Hauptidealring ist, wird das Ideal, das von formula_26 und den Polynomen, die Codewörtern entsprechen, erzeugt wird, schon von einem darin enthaltenen Polynom formula_27 kleinsten Grades erzeugt (Erzeugerpolynom). Dieses ist immer ein Teiler von formula_26. Kennt man also alle Teilerpolynome von formula_26, so kennt man auch alle zyklischen linearen Codes in formula_30. Besonderes Interesse genießen die Codes, die den irreduziblen Faktoren entsprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Codierung und Decodierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Codierung.", "content": "Das Erzeugerpolynom formula_27 habe den Grad formula_32. Der Code hat dann die Dimension formula_33. Ein Klartextwort formula_34 wird entweder durch Multiplikation oder durch Division zu einem Codewort formula_35 codiert: Die Multiplikation mit formula_27 ist die offensichtliche Methode: formula_37. Der Ring formula_13 ist ein Euklidischer Ring bezüglich der Polynomdivision. Daher sind in der Gleichung formula_39 die Polynome formula_40 und formula_41 mit formula_42 eindeutig bestimmt (formula_41 wird mittels Polynomdivision berechnet). Das Wort formula_44 wird dann nach formula_45 codiert. Vorteil dieses Verfahrens ist einerseits, dass die Informationssymbole/Informationsbits direkt als Klartext im Codewort stehen. Weiterhin ist die schaltungstechnische Realisierung dieses Verfahren für Binärcodes sehr einfach (siehe unten).", "section_level": 2}, {"title": "Decodierung.", "content": "Ein empfangenes Wort formula_46 wird durch formula_27 dividiert. Ist der Rest gleich Null, war formula_46 bereits aus dem Code. Ist der Rest ungleich Null, dann trat bei der Übertragung ein Fehler auf. Der Rest entspricht dabei dem Syndrom, das Wort kann dann mit Hilfe einer Syndromtabelle decodiert werden. Schaltungstechnisch bedeutet dies, dass für die Codierung mittels Division und die Decodierung – im Großen und Ganzen – die gleichen Schaltungen verwendet werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Realisierungen.", "content": "Der Vorteil von zyklischen Codes in praktischen Anwendungen, wie digitalen Schaltungen, besteht in der Möglichkeit, diese Codes mit linear rückgekoppelten Schieberegistern (LFSR) erzeugen zu können. In nebenstehender Abbildung ist zur Veranschaulichung ein zyklischer (15,11)-Hamming Encoder mit dem Generatorpolynom \"z\" + \"z\" + 1 dargestellt. Im Encoder werden die Nutzdatenbits \"d\" als serieller Datenstrom in der Mitte oben eingelesen und rechts das Codewort \"c\" seriell ausgegeben. Die Schalter befinden sich zunächst in Stellung \"A\": Damit werden im Codewort zunächst die Datenbits direkt ausgegeben und gleichzeitig in das LFSR geschoben. Sind alle Datenbits eines Datenwortes eingelesen, wechseln die beiden Schalter in Stellung \"B\": Es wird nun bitweise der Inhalt des LFSR ausgegeben, der den Prüfstellen \"p\" entspricht. Sind alle Prüfstellen ausgegeben, wiederholt sich der Vorgang. Zur Vereinfachung sind die nötigen Taktleitungen und Synchronisationschaltungen in der Schaltskizze nicht dargestellt. Die Decodierung von zyklischen Code auf Empfängerseite kann mittels LFSR erfolgen, wobei meist eine Syndromdecodierung zur Anwendung kommt.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Neben den erwähnten zyklischen Hamming-Codes gibt es spezielle zyklischen Varianten der Reed-Solomon-Codes, die unter anderem im Datenformat der CD-ROM Anwendung finden. Wiederum ein Spezialfall der letztgenannten sind die Codes, die bei der zyklischen Redundanzprüfung (CRC) zur Fehlererkennung verwendet werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein zyklischer Code ist ein in der digitalen Signalverarbeitung und der Nachrichtentechnik eingesetzter Kanalcode. Zyklische Codes sind Teil der Gruppe der linearen Codes und werden unter anderem zur Vorwärtsfehlerkorrektur auf Übertragungskanälen oder bei Datenspeichern eingesetzt.", "tgt_summary": "在编码理论中,循环码(英语:cyclic code)是一种分组码,每个码字循环移位会得到同样属于该码的另一个码字。它们是拥有便于误差检测与校正的纠错码。", "id": 905238} {"src_title": "A1GP", "tgt_title": "A1GP汽车大奖赛", "src_document": [{"title": "Teams und Fahrer.", "content": "Statt Rennställen traten in der A1GP Nationalmannschaften gegeneinander an, daher auch der Slogan „Weltmeisterschaft“. Jedes Nationalteam setzte Fahrer aus dem jeweiligen Land ein und auch das Fahrzeug war in Landesfarben (oder für das Land bei Sportveranstaltungen typischen Farben) lackiert. In der A1GP-Serie traten einige junge Talente an, die später in höheren Serien auf sich aufmerksam machen konnten, wie etwa Nico Hülkenberg (GER), Adrian Sutil (GER), Sébastien Buemi (SUI), Nelson Piquet jr. (BRA), Scott Speed (USA, alle Formel-1-Stammfahrer), Álvaro Parente (POR), Fairuz Fauzy (MAS, beide Formel-1-Testfahrer), Alexandre Prémat (FRA), Oliver Jarvis (GBR, beide DTM) oder Ryan Briscoe (AUS, IndyCar Series). Parallel dazu gingen erfahrene Piloten an den Start, einige davon im \"Herbst ihrer Karriere\", so etwa die ehemaligen Formel-1-Rennfahrer Christian Fittipaldi (BRA), Narain Karthikeyan (IND), Alex Yoong (MAS), Ralph Firman (IRL), Tomáš Enge (CZE), Hideki Noda (JPN), Jos Verstappen (NED), Robert Doornbos (NED), Franck Montagny (FRA) oder Vitantonio Liuzzi (ITA). Das selbst gesteckte Ziel, Fahrern einen direkten Einstieg in die Formel 1 zu ermöglichen, ging nie in Erfüllung; kein einziger wechselte ohne Zwischenstation in die Formel 1. Lediglich Vitantonio Liuzzi wechselte 2009 während der Saison von der A1-Serie zu Force India in die Formel 1, er war jedoch bereits vor seinem A1-Engagement jahrelang in der Formel 1 aktiv. A1 Teams:", "section_level": 1}, {"title": "Verantwortliche.", "content": "Vorsitzender der A1GP-Serie war nach dem Ausstieg von Scheich Maktum Hascher Maktum Al Maktum nach der ersten Saison der südafrikanische Geschäftsmann und Mitgründer der Serie Tony Teixeira. Als Geschäftsführer der \"A1 Holding ltd.\" fungierte bis Herbst 2009 der gebürtige Brasilianer Pete da Silva.", "section_level": 1}, {"title": "Saisons.", "content": "Die Serie bestritt bis zu ihrer Insolvenz vier Saisons:", "section_level": 1}, {"title": "Rennstrecken.", "content": "Die A1GP-Rennen wurden weltweit ausgetragen, wobei es einen Schwerpunkt auf Rennstrecken in Asien gab. Die konkreten Strecken wechselten oft und teilweise sehr kurzfristig. Nur die Strecken von Brands Hatch und Sepang wurden in jeder der vier Saisons genutzt. Das Rennwochenende auf dem Dubai Autodrome war das einzige, das ohne ein einheimisches Team stattfand. In der ersten Saison wurden die jeweiligen Rennwochenenden noch als \"A1 Grand Prix of Nations\"TM bezeichnet. Die Testfahrten der Serie fanden überwiegend in Silverstone statt, daneben gab es aber auch Testfahrten auf den Rennstrecken \"Circuit Paul Ricard\" (2005), \"Donington Park\" (2008) und \"Snetterton Circuit\" (2008). Rennstrecken mussten mindestens über FIA-Streckengrad 2 verfügen, um ein Rennen der A1GP-Serie ausrichten zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Reglement.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Teams und Fahrer.", "content": "In der A1GP-Serie traten maximal 25 Nationenteams gegeneinander an. Die Fahrer entstammen, zumindest in dritter Generation, dem Land für das sie starteten (einzige Ausnahme: \"Enrico Toccacelo in Durban 2006\"). Die Fahrzeuge trugen vorwiegend einheimische Sponsorenaufschriften. Die Teamverantwortlichen mussten allerdings nicht der Nationalität entsprechen, für die sie antraten – so wurde z. B. A1 Team China von der Crew des belgischen Rennstalls \"Team Astromega\" betreut. Die Boxencrews waren auf maximal zehn Personen beschränkt. Es durften pro Rennwochenende maximal drei verschiedene Fahrer für ein Team antreten, welche wiederum erst dann für das Qualifying bzw. die Rennen einsatzberechtigt waren, wenn sie an mindestens einem der drei Trainings teilgenommen hatten. Alle Fahrer, die bei A1GP antraten, benötigten eine Internationale FIA-Fahrerlizenz der Klasse B.", "section_level": 2}, {"title": "Einheitsautos.", "content": "Bei A1GP wurden Einheitsautos eingesetzt. Dies sollte garantieren, dass jedes Team das gleiche Material zur Verfügung hatte und somit nur die Leistung des Fahrers und die Arbeit der Crew über Sieg und Niederlage entschied. Dennoch gab es verschiedene Möglichkeiten für die Teams, ihre Autos optimal den jeweiligen Streckenverhältnissen anzupassen. So konnte u. a. durch geschicktes Einstellen des Heckflügels durchaus ein zeitlicher Vorteil erzielt werden. Größere Modifikationen wie Zusatzflügel waren aber nicht erlaubt. In der Zeit vor und nach einem Rennwochenende war es den Teams nicht erlaubt, Veränderungen an den Fahrzeugen durchzuführen, um so einen Erfahrungsvorsprung der jeweiligen Crews zu vermeiden. Auch private Testfahrten der einzelnen Teams waren in den ersten beiden Saisons strikt verboten, seither bestand jedoch für jedes Team die Möglichkeit, einmal vor Saisonbeginn einen Rookie-Test (also einen Test für Fahrer, die bisher noch nicht in der A1GP-Serie an den Start gegangen waren) durchzuführen. Dieser musste allerdings auf einer Strecke abgehalten werden, auf der im Saisonverlauf nicht gefahren wurde. Während des Rennwochenendes hatten die Teams insgesamt sieben Reifensätze (fünf Sätze Slicks, zwei Sätze Regenreifen) zur Verfügung. Hielt es die Rennleitung aufgrund der Wetterbedingungen für notwendig, konnten auch mehr Regenreifen-Sätze an die einzelnen Teams zugewiesen werden. Das „Ausborgen“ von Teilen während eines Rennwochenendes (z. B. eines neuen Frontflügels) war nicht untersagt (\"vgl. Jos Verstappen in Durban 2006\"). In den ersten drei Saisons benutzte die Serie ein von Lola International entworfenes und gefertigtes Auto, dessen Motor von Zytek Engineering und die Reifen vom britischen Hersteller Cooper Tires kamen. Es war maximal 527 PS stark, wobei mit dem \"PowerBoost-Button\" zusätzliche 30 PS freigeschaltet werden konnten. Das Leergewicht des Fahrzeugs lag bei etwa 600 kg, bis zu 290 km/h waren möglich. Das neue Chassis für die Saison 2008/2009 wurde unter Führung von John Travis, dem Technischen Direktor der Serie, und mit Unterstützung des Ex-Ferrari-Designers Rory Byrne in Bognor Regis (Großbritannien) entwickelt und gebaut, wobei als Vorbild der Ferrari F2004 diente, mit welchem die Scuderia Ferrari in der Formel-1-Saison 2004 die Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft gewinnen konnte. Der V8-Motor stammte von Ferrari und als Reifenlieferant diente der französische Hersteller Michelin. Das Auto bestand vorwiegend aus Kohlenstofffaser und Aluminium und entsprach damit den üblichen Sicherheitsstandards. Die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge betrug knapp 300 km/h, die maximale Leistung 600 PS bei aktiviertem \"PowerBoost-Button\" (540 PS ohne). Das Auto wog inklusive Fahrer, aber exklusive Treibstoff, 695 kg. Technische Fahrhilfen wie ABS oder Traktionskontrolle waren in den ersten drei Saisons verboten. Das neue Auto verfügte jedoch über eine Launch Control, womit diese Vorgabe als hinfällig erachtet werden konnte. Heizdecken waren erlaubt und wurden standardmäßig eingesetzt. \"Siehe: A1GP-Autos\"", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Neben den modernen Werkstoffen sollten vor allem ein Sechs-Punkt-Gurt und das in der Motorsportszene inzwischen obligatorische HANS-System die Sicherheit der Fahrer garantieren.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologische Ansätze.", "content": "Im Selbstverständnis der Serie spielte ab 2007 die Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen eine wichtige Rolle. So fuhren die Lola-Zytek-Boliden in der dritten Saison vom Taupo- bis zum Brands Hatch-Rennwochenende mit dem umweltfreundlicheren Kraftstoff \"HiperfloTM E30\". Dieser besteht zu 30 Prozent aus Ethanol, welches aus in Europa angebauten Zuckerrüben gewonnen wird. Hiermit sollten die CO-Emissionen um 21 Prozent reduziert und der Ausstoß von Stickstoffoxiden minimiert werden. Außerdem sollten zum Transport im und um das Fahrerlager nur noch Elektroscooter verwendet werden. Ursprünglich sollte der Treibstoff bereits beim Saisonauftakt in Zandvoort eingesetzt werden, aufgrund von Verträglichkeitsproblemen mit dem Motor wurde dieses Vorhaben jedoch zunächst verschoben. Vor der Saison war sogar ein Treibstoff mit 85-prozentigem Ethanolanteil getestet worden, dieser hatte sich aber als gänzlich ungeeignet erwiesen. In der letzten Saison wurde ein Treibstoff mit 10-prozentigem Ethanolanteil eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "PowerBoost.", "content": "Jedes A1GP-Auto verfügte über einen sogenannten \"PowerBoost-Button\", mit dem der Fahrer zusätzliche Leistung freischalten konnte (in der letzten Saison waren dies ca. 60 PS). Diese Vorrichtung sollte das Überholen eines Konkurrenten bei engeren Zweikämpfen erleichtern und somit den Rennverlauf spannender gestalten. Im \"Sprintrennen\" konnte der \"PowerBoost\" viermal eingesetzt werden, im \"Hauptrennen\" höchstens achtmal.", "section_level": 2}, {"title": "Flaggenzeichen.", "content": "In der A1GP-Serie galten die üblichen Flaggenzeichen. Allerdings gab es hier kleine Abweichungen im Vergleich zur Formel 1: So wurde beim Schwenken der \"Roten Flagge\" (= Rennunterbrechung) während einer Qualifying-Session nicht die Zeit angehalten. Dies hätte im schlimmsten Fall dazu führen können, dass kein einziges Team eine gezeitete Runde hätte fahren können.", "section_level": 2}, {"title": "Boxenstopps.", "content": "Im Sprintrennen war ein Pflichtboxenstopp vorgeschrieben, im Hauptrennen zwei. Die Boxenstopps wurden üblicherweise von einer sieben Personen umfassenden Crew durchgeführt. Dabei waren vier Mitglieder für die Reifenwechsel zuständig, zwei weitere bedienten die Wagenheber und einer hielt das \"Stop/Go\"-Schild. Mit Ausnahme des sog. „Lollipop-Mannes“ durften alle Crewmitglieder den Boxenbereich erst dann betreten, wenn das Fahrzeug zum Stillstand gekommen war. Jeder der vier für den Reifenwechsel zuständigen Mechaniker trug daraufhin den neuen Reifen zu seinem Platz, entfernte den alten und montierte den neuen. Traten beim Reifenwechsel Probleme auf, durften die anderen Crewmitglieder der betroffenen Person nicht zur Hilfe eilen. Somit trug jeder Mechaniker bei A1GP eine nicht zu unterschätzende Verantwortung für die Gesamtleistung des Teams. Da die Autos bereits vor dem Start mit der endgültigen Menge an Kraftstoff befüllt wurden, war ein Nachtanken beim Boxenstopp nicht nötig und auch nicht erlaubt. Ein guter Stopp lag (ohne Fahrtzeit durch die Boxengasse) zuletzt bei etwa zehn bis zwölf Sekunden. Im Verlaufe der Saisons hatte sich vermehrt gezeigt, dass die Pflichtboxenstopps einen entscheidenden strategischen Faktor darstellten. In der ersten Saison traten häufiger Probleme bei den Radmuttern auf, wodurch gut positionierte Teams eine Menge Plätze einbüßten. Dies wurde jedoch später behoben. Die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse lag gewöhnlich bei 60 km/h.", "section_level": 2}, {"title": "Safety und Medical Car.", "content": "Wie im internationalen Motorsport üblich, kam auch in der A1GP-Serie bei besonderen Gefahrensituationen ein Safety Car zum Einsatz. Neben dem Safety Car befand sich auch zu jeder Zeit des Rennwochenendes ein Medical Car in Bereitschaft, welches bei schwerwiegenden Unfällen, bei denen Fahrer zu Schaden gekommen sein konnten, zum Einsatz kam. Als Safety Car eingesetzte Fahrzeuge: Als Medical Car eingesetzte Fahrzeuge:", "section_level": 2}, {"title": "Punktesystem.", "content": "Sprintrennen: Hauptrennen: Sowohl für die schnellste Runde im Sprint- als auch für die schnellste Runde im Hauptrennen wurde ein Extrapunkt vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Preisgeld.", "content": "Pro Rennwochenende wurde eine Million Dollar als Preisgeld ausgeschüttet. In den ersten zwei Saisons blieb dieses den zehn besten Teams des Hauptrennens vorbehalten, dies wurde jedoch zur dritten Saison geändert, sodass ein Drittel des Preisgeldes auch an die Top Ten des Sprintrennens ging.", "section_level": 2}, {"title": "Rennwochenende.", "content": "Das Rennwochenende setzte sich aus drei \"Training\"s (2 × Freitag, 1 × Samstag), einem 40-minütigen \"Qualifying\" (Samstag) sowie einem \"Sprint-\" (Sonntag) und einem \"Hauptrennen\" (Sonntag) zusammen. Die Pause zwischen dem Ende des Sprintrennens und dem Start des Hauptrennens betrug ca. dreieinhalb Stunden.", "section_level": 1}, {"title": "Trainings.", "content": "Insgesamt fanden bei A1GP drei Trainings pro Rennwochenende statt, wobei das erste den sogenannten „Rookies“ vorbehalten blieb. Der Begriff „Rookie“ bezeichnete in diesem Fall einen Fahrer (kein Alterslimit), der noch nicht mehr als sechs Rennen in der A1GP-Serie bestritten hatte und auch noch nicht in einer der fünf stärksten Monoposti-Klassen (Formel 1, GP2, Champ Car, Formel Nippon und Indy Cars) gefahren war oder einen Fahrer, der für ein „Motorsport-Entwicklungsland“ – also China, Indonesien, Korea, Libanon oder Pakistan – an den Start ging und noch nicht mehr als drei Top-Ten-Ergebnisse in der A1GP-Serie erzielt hatte. Das „Rookie-Training“ war in zwei Abschnitte unterteilt, die jeweils 30 Minuten lang waren, dazwischen befand sich eine 20-minütige Pause. Die beiden übrigen Trainings dauerten jeweils eine Stunde und waren für alle Fahrer „offen“. Bei allen Trainingssitzungen konnten die Fahrer beliebig viele Runden absolvieren. Sie halfen den Teams lediglich beim Abstimmen der Autos und hatten keinen direkten Einfluss auf die Startaufstellung.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Qualifikation (engl.: \"Qualifying\") setzte sich aus vier Sessions zusammen, die jeweils zehn Minuten dauerten – dazwischen fand jeweils eine fünfminütige Pause statt. In jeder Session durfte der Fahrer maximal eine gezeitete Runde fahren (er absolviert also insgesamt drei Runden: Einlaufrunde, gezeitete Runde, Auslaufrunde). Die schnellste (Einzel-)Zeit aus Session eins und zwei bestimmte hierbei die Startposition im Sprintrennen, die schnellste (Einzel-)Zeit aus Session drei und vier die des Hauptrennens. Jeder Fahrer durfte in einer der vier gezeiteten Runden den PowerBoost benutzen. Dieser blieb dann die komplette Runde aktiviert, was für einen signifikanten Leistungsvorteil sorgte. Diese Regel wurde erstmals beim Rennwochenende in Sepang 2008 angewendet, seit Kyalami 2009 kam sie durchgehend zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Sprintrennen.", "content": "Das \"Sprintrennen\" (engl.: \"Sprint Race\") begann üblicherweise mit einem „fliegendem Start“ und dauerte maximal 24 Minuten plus eine Runde. Es gab einen Pflichtboxenstopp, der zwischen Runde vier und acht absolviert werden musste.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptrennen.", "content": "Das \"Hauptrennen\" (engl.: \"Feature Race\") wurde traditionsgemäß mit den Worten „\"Gentlemen, for the pride of your nations, start your engines!\"“ eröffnet. Nach dem Weggang Scheich Maktums übernahm zumeist ein prominenter Team-Verantwortlicher, z. B. Emerson Fittipaldi als „Seatholder“ des brasilianischen Teams, diesen Part. Der Start wurde „stehend“ ausgeführt. Das Hauptrennen war auf 69 Minuten plus eine Runde begrenzt, zwei Pflichtboxenstopps waren vorgeschrieben. Der Erste musste zwischen Runde acht und 16 absolviert werden, der Zweite in einem von Rennstrecke zu Rennstrecke individuell festgelegten Rundenfenster.", "section_level": 2}, {"title": "TV.", "content": "A1GP wurde in über 120 Ländern übertragen, dabei schauten pro Rennen etwa acht Millionen Menschen weltweit zu (Stand: 25. November 2005). Größte Abnehmer waren China (drei Millionen Zuschauer) und Indonesien (ca. eine Million Zuschauer), in Europa war die Niederlande mit 800.000 Zuschauern führend. Bis zum Ende der Saison 05/06 erwarteten die Verantwortlichen die Zehn-Millionen-Marke zu erreichen oder gar zu übertreffen. Ab Oktober 2008 strahlte A1GP als erste internationale Motorsportserie die Rennwochenenden in HD aus, und damit beispielsweise zweieinhalb Jahre früher als die Formel 1. Kommentatoren des World Feeds waren in allen vier Saisons die Briten Ben Edwards und John Watson. In Deutschland und Österreich wurde die A1GP-Serie bis Ende 2008 ausschließlich vom Pay-TV-Sender Premiere ausgestrahlt. Die Übertragungen umfassten zuletzt eine Zusammenfassung des \"Sprint-\" und eine Liveübertragung des \"Hauptrennens\". Kommentatoren waren Sascha Roos, Experte der ehemalige Euro-Formel-3000-Fahrer Sven Heidfeld. Formel-1-Kommentator Jacques Schulz vertrat Roos bei Abwesenheit. Seit dem Rennen in Shanghai 2007 strahlte der Sender die Rennen der Serie im 16:9-Format aus. In der Schweiz hingegen wurden die Hauptrennen seit dem dritten Rennwochenende der Saison 07/08 außerdem vom \"Schweizer Sportfernsehen\" (SSF), welches zurzeit auf Star TV sendet, übertragen. Neben der Präsenz bei den genannten Sendern fand die A1GP-Serie in den deutschsprachigen Massenmedien allerdings kaum Beachtung, was wohl den niedrigen Bekanntheitsgrad dieser Rennserie mitverursachte. Die A1GP-Serie wurde daneben auch von mehreren englischen Anbietern im Internet live übertragen, unter anderen auf der offiziellen Homepage.", "section_level": 1}, {"title": "Unterserien.", "content": "Die A1GP-Serie sollte im Jahr 2009 eine regionale Unterserie erhalten: die A2GP-Serie (A2 Grand Prix); Motorenlieferant sollte ebenfalls Ferrari sein. Das Projekt wurde jedoch Opfer der Finanzprobleme. Bereits 2005/2006 hatte es mit der A3 Racing Series den Versuch gegeben, eine entsprechende Serie zu etablieren. Sie kam allerdings über einen Auftritt im Rahmenprogramm des Rennwochenendes in Durban 2006 nicht hinaus. Die Autos vom Typ Formel Volkswagen finden seit 2008 in der südafrikanischen Formel-VW-Meisterschaft Verwendung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die A1GP-Serie (in der ersten Saison noch A1 Grand Prix) war eine von Scheich Maktum Hascher Maktum Al Maktum in Zusammenarbeit mit Tony Teixeira gegründete Einheitsrennserie, die sich mit dem Slogan „Weltmeisterschaft des Motorsports“ schmückte und im Jahre 2005 ihre ersten Rennen austrug. Sie fand im Winterhalbjahr statt, in welchem viele andere Meisterschaften wie Formel 1, IndyCar Series, Motorrad-Weltmeisterschaft, DTM, Rallye-Weltmeisterschaft und Tourenwagen-Weltmeisterschaft keine Rennen veranstalten. Optisch orientierten sich die Fahrzeuge zunächst an Formel-3000-, dann an Formel-1-Wagen der Generation vor 2009, technisch waren sie aber einfacher gehalten. In ihrer vierten und letzten Saison trug die Serie den Zusatz „\"Powered by Ferrari\"“ als Verweis auf einen Motorenausrüster-Vertrag, den die Serie im Herbst 2007 mit Ferrari geschlossen hatte. Am 10. Februar 2010 wurde das Aus der A1GP-Serie wegen Insolvenz bekanntgegeben.", "tgt_summary": "A1GP汽车大奖赛(英语:英语:A1 Grand Prix,简称 A1 GP或A1)同时也被称为赛车的“世界杯”,是一项国际性的赛车运动,在赛车界由于其车手以国家身份,而不是私人车队身份参赛而独一无二。", "id": 342590} {"src_title": "Kurol", "tgt_title": "鹃鴗", "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Kurole werden 38 bis 50 Zentimeter groß und erreichen ein Gewicht von 192 bis 270 Gramm. Im Aussehen besteht zwischen Weibchen und Männchen ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. Das Weibchen ist größer als das Männchen und hat ein rotbraunes bis bräunliches Oberseitengefieder; an der Unterseite ist es gelbbraun. Das Rückengefieder ist schwarz gebändert, während die Unterseite schwarz gefleckt ist. Beim Männchen ist das Rückengefieder grün mit einem kupferfarbenen Metallglanz. Der Nacken und der Kopf sind grau und das restliche Federkleid hat eine hellblaue über hellgraue bis graue Farbe. Bei beiden gleich ist die grüne Kopfhaube auf dem großen gerundeten Kopf. Die Schnäbel sind grauschwarz bis schwarz gefärbt. Jungvögel ähneln in der Gefiederfarbe dem Weibchen, haben jedoch ein matteres Gefieder. Die Beine sind im Verhältnis zum Körper recht kurz. Im Gegensatz zur Ordnung der Rackenvögel zeichnen die Kurole zwei Besonderheiten aus: Am Bürzel befinden sich Puderdunen, und ihre äußeren Vorderzehen, die nach hinten gedreht werden können, sind nicht mit den beiden anderen Zehen verwachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die agilen Kurole sind gute Flieger und jagen wie die meisten Racken ihre Beute von einer Warte aus, begeben sich dabei aber kaum auf den Boden. Geduldig warten sie auf ihre Beute auf freien Ästen in den Baumwipfeln und beobachten dabei aufmerksam jede Bewegung in ihrer Umgebung. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, vorwiegend haarige Raupen, Käfer und Heuschrecken, und aus kleinen baumbewohnenden Reptilien wie Chamäleons. Sie ziehen paarweise, manchmal in kleineren Gruppen, in Buschsavannen und in den tropischen und subtropischen Waldgebieten umher. Mit einer großen Bandbreite an flötenden und trillernden Rufen machen sie schon von weitem auf sich aufmerksam. Kurole pfeifen und schnattern sehr laut, wenn sie über die Wälder Madagaskars fliegen. Die Rufe gehören zu den typischsten der Insel.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "In der Balzzeit vollführen die Männchen atemberaubende akrobatische Flugkunststücke. Mit steilen Abstürzen und Loopings versuchen sie, das Weibchen zu beeindrucken. Genistet wird in Baumhöhlen, in die das Weibchen ein bis drei weiße Eier legt. Artgenossen werden nicht in der Nähe des Nestes geduldet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kurol (\"Leptosomus discolor\") ist ein rackenähnlicher Vogel, der endemisch auf Madagaskar und den Komoren vorkommt. Der Bestand ist noch relativ groß und nicht gefährdet. Ihren englischen Namen \"Cuckoo Roller\" (Kuckucks-Racke) bekamen sie wegen ihres Aussehens (Farbe, Länge und Kopf), das dem Kuckuck ähnelt und wegen ihrer akrobatischen Flugkunst. Es werden drei Unterarten unterschieden, \"Leptosomus discolor discolor\" auf Madagaskar, Mohéli und Mayotte, \"L. d. gracilis\" auf Grande Comore und \"L. d. intermedius\" auf Anjouan.", "tgt_summary": "鹃(学名:\"Leptosomus discolor\")也叫鹃三宝鸟,是是单型科鹃𫁡科中的唯一一种,分布于马达加斯加岛和科摩罗群岛。体长40–45厘米,头大、颈粗,喙粗壮而直。雌雄异色,雄鸟北部铅灰色,腹部淡灰,雌鸟棕色,腹部具有斑点。目前记录有三个亚种:", "id": 2682500} {"src_title": "Limbus (Theologie)", "tgt_title": "靈薄獄", "src_document": [{"title": "Limbus patrum und Limbus puerorum.", "content": "Man unterscheidet Der \"Limbus infantium\" ist eine theologische Spekulation, die sich aus den Dogmen der Kirche zu Themen wie Sünde, Erbsünde, Erlösung und Taufe ergibt und „allgemeine katholische Lehre bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts“ war. Weder der \"Limbus patrum\" noch der \"Limbus infantium\" haben ein biblisches Fundament. Ihre Konzeption ergab sich aus der Frage nach der Notwendigkeit des Erlösertodes Christi und dem Erfordernis der Taufe für das Seelenheil. Als solches war das Konzept des \"Limbus\" als ein Ort auch nie Dogma, sondern lediglich Teil theologischer Spekulation, in welcher das Konzept des \"Limbus\" als Theorie vertreten wurde. Geschichtlich gab es so auch unterschiedliche Vorstellungen, was der Limbus bedeute:", "section_level": 1}, {"title": "Theologische Diskussion des Limbus puerorum.", "content": "Seit der Kirchenlehrer Augustinus von Hippo die Lehre von der Erbsünde formulierte, sah die Theologie die Taufe als unverzichtbar für das Seelenheil und damit die Erlösung an. Augustinus hielt es für ausgeschlossen, dass ungetaufte Kinder in das Paradies oder auch nur in einen anderen Ort der Glückseligkeit eingehen könnten (siehe ungetaufte Kinder). Die Synode von Karthago im Jahr 418 verfestigte diese Lehre und damit die Ansicht, dass Säuglinge, die ungetauft sterben, in die Hölle kommen. Im Mittelalter wurde diese Lehre wieder abgemildert: Als Ort für die ohne persönliches Verschulden vom Himmel ausgeschlossenen Seelen wurde ihr zufolge ein Ort am Rand oder Saum der Hölle angesehen, genannt \"Limbus\" („dünne Schicht“). Petrus Abaelardus (1079–1142) lehrte, dass solche Kinder keine Sinnesstrafen erlitten, nur den Verlust der Gottesschau. Thomas von Aquin beschrieb im 13. Jahrhundert den \"Limbus puerorum\" als Ort ewiger natürlicher Glückseligkeit. Der Dominikaner Hugo Ripelin von Straßburg legte in seinem Werk \"Compendium theologicae veritatis\" (1268) dar, dass sich dieser Ort über der Hölle der Verdammten befände. Das Konzil von Ferrara/Florenz (1431 bis 1445) bestätigte die Lehre der Synode von Karthago, dass die Taufe unverzichtbar sei und Menschen, die im alleinigen Zustand der Erbsünde sterben, in die Hölle kommen. Im 18. und 19. Jahrhundert formulierten einzelne Theologen (Bianchi 1768, H. Klee 1835, Caron 1855, H. Schell 1893) Thesen, wie ungetauft gestorbene Kinder dennoch gerettet werden könnten. Im Jahr 1952 konnte der Theologe Ludwig Ott in seinem \"Grundriss der katholischen Dogmatik\" dies als Möglichkeit ausführen, wenngleich er darin dennoch den \"Limbus\" als die herkömmliche, etablierte Ansicht darstellte. Im Weltkatechismus von 1992 findet sich der Begriff des \"Limbus\" nicht mehr. Dort heißt es: Wie dieser Heilsweg aussieht, ist nicht bekannt, da hierüber eben keine Offenbarung erfolgte. Seit November 2005 beschäftigte sich die päpstliche Internationale Theologenkommission mit dem Thema. Am 20. April 2007 genehmigte Papst Benedikt XVI. die Ergebnisse der Internationalen Theologenkommission und ermöglichte die Bewertung der Lehre von \"limbus puerorum\" als eine nicht vom kirchlichen Lehramt unterstützte, ältere theologische Meinung. Der Erzbischof von Dijon, Roland Minnerath, erläuterte die Entscheidung: Die Theologen der Kommission seien zu der Auffassung gelangt, die Seelen nicht getaufter, gestorbener kleiner Kinder kämen direkt in das Paradies. Das Dokument der Internationalen Theologenkommission besagt jedoch auch (in Absatz 41), dass der \"Limbus\" eine „mögliche theologische Meinung bliebe“. Der \"Limbus\" gehöre nicht zur Glaubenslehre der katholischen Kirche, er bleibe jedoch eine Theorie, die die Kirche nicht verurteile und den Gläubigen zubillige. Benedikt XVI. habe dies bereits vor der Wahl zum Papst im Sinn gehabt. Die britische Tageszeitung Times zitiert seinen \"Bericht zur Lage des Glaubens\" von 1985: „Ich persönlich würde es aufgeben, da es immer nur eine Hypothese war.“ Gerhard Ludwig Müller urteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Limbus (lat. für ‚Rand‘, ‚Saum‘, ‚Umgrenzung‘), umgangssprachlich auch \"„Vorhölle“\", bezeichnet in der katholischen Theologie einen Ort (im Volksmund auch als „Vorraum“ oder „äußerster Kreis der Hölle“ bezeichnet), an dem sich Seelen befinden, die ohne eigenes Verschulden vom Himmel und der ewigen Anschauung Gottes ausgeschlossen sind oder waren.", "tgt_summary": "灵薄狱(;英语:limbo),解作「地狱的边缘」。根据一些罗马天主教神学家解释,灵薄狱是用来安置耶稣基督出生前逝去的好人和耶稣基督出生后从未接触过福音之逝者。另外,灵薄狱安置了未受洗礼而夭折的婴儿灵魂(包括未成形的胚胎,他们本身不可能犯罪,但却有与生俱来的原罪)。", "id": 1359783} {"src_title": "Dorfweber", "tgt_title": "黑頭織布鳥", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Der Dorfweber erreicht eine Körpergröße von 15 bis 18 Zentimeter. Die Männchen tragen während der Balzzeit ein leuchtend gelbes Gefieder. Kopf und Flügel sind dagegen schwarz befiedert. Außerhalb der Balzzeit ähnelt das Gefieder der Männchen dem der Weibchen. Es ist dann von grünlicher Färbung mit einer feinen Strichelung.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Textorweber sind lebhafte und lautstarke Koloniebrüter, die ihre nierenförmigen Hängenester aus Gras dicht beieinander bauen. Während des Nestbaus kann man die Männchen häufig dabei beobachten, wie sie kopfüber mit flatternden Flügeln an Ästen hängen. Die Bebrütung der Eier und die Aufzucht der Jungvögel erfolgt überwiegend durch die Weibchen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungs und Lebensraum.", "content": "Dorfweber kommen vom Sudan und südlichem Äthiopien bis nach Angola und die Kapprovinz Südafrikas vor. Sie besiedeln in diesem Verbreitungsgebiet die Randbereiche von Wäldern sowie landwirtschaftlichen Anbauflächen und Dorfgebieten.", "section_level": 1}, {"title": "Evolutionäre Abwehr gegen Brutparasitismus.", "content": "Dorfweber sind in den Regionen in Afrika häufig dem Brutparasitismus des Goldkuckucks (\"Chrysococcyx caprius\") ausgesetzt. Im Laufe der Evolution haben Dorfweber deshalb eine wirkungsvolle Abwehr entwickelt. Sie legen individuelle markierte gefleckte oder gefärbte Eier, die sie leicht von untergeschobenen Eiern unterscheiden können. Der Evolutionsbiologe David Lahti von der University of Massachusetts Amherst untersuchte Brutkolonien auf den Inseln Hispaniola und Mauritius, auf denen Dorfweber in den Jahren 1790 (Hispaniola) und 1886 (Mauritius) vom Menschen eingeführt wurden und die kein Vorkommen von Brutschmarotzern aufweisen, und verglich die Eier mit denen von den Brutkolonien in Gambia und anderen afrikanischen Regionen in Südafrika. Das Resultat war, dass sich bei den Dorfwebern auf beiden Inseln das individuelle Markierungsmuster der Eier zurückentwickelte. Die Eier waren weniger stark gefleckt und gefärbt. Vor allem auf Hispaniola zeigte sich eine stark ausgeprägte Zurückentwicklung der Markierungen, auf Mauritius war die Zurückbildung der Erkennungsmuster bei den Eiern weniger stark ausgeprägt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dorfweber (\"Ploceus cucullatus\", Synonym \"Textor cucullatus\"), auch Textorweber genannt, ist eine Art aus der Familie der Webervögel (Ploceidae). Früher wurde er in die Gattung \"Textor\" eingeordnet.", "tgt_summary": "黑头织雀 (学名:'), 又名黑头栖群织布鸟、黑头织布鸟,是织布鸟科织布鸟属的一种鸟类。在撒哈拉以南的非洲的大部分地区皆可发现其踪迹。其亦被引入伊斯帕尼奥拉岛、毛里求斯和留尼汪等地。", "id": 1407807} {"src_title": "Gadolinit", "tgt_title": "硅铍钇矿", "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Die ursprüngliche Bezeichnung von Gadolinit war \"Ytterbit\" nach der ersten Fundstelle in der Grube Ytterby bei Resarö in der schwedischen Gemeinde Vaxholm. Erstmals beschrieben wurde Gadolinit (heute \"Gadolinit-(Y)\") 1800 durch Martin Heinrich Klaproth, der das Mineral zu Ehren von Johan Gadolin (1760–1852) benannte, einem finnischen Chemiker und Mineralogen, der unter anderem das Element Yttrium entdeckte. Gadolinit-(Ce) wurde erstmals 1978 durch Tom Victor Segalstad, Alf Olav Larsen aus der Typlokalität Buer nahe Skien in der norwegischen Provinz Telemark beschrieben. Gadolinit-(Nd) wurde erstmals 2016 durch Radek Škoda*, Jakub Plášil, Renata Čopjaková, Milan Novák, Erik Jonsson, Michaela Vašinová Galiová und Dan Holtstam beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Bereits in der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörten die Gadolinite zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur Abteilung der „Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen (Neso-Subsilikate)“, wo sie als Namensgeber zusammen mit Datolith die „Datolith-Gadolinit-Gruppe“ mit der System-Nr. \"VIII/B.29\" und den weiteren Mitgliedern Bakerit, Calcyberborosilit-(Y), Hingganit-(Ce), Hingganit-(Y), Hingganit-(Yb), Homilit und Minasgeraisit-(Y) bildeten. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet die Gadolinite ebenfalls in die Abteilung der „Inselsilikate (Nesosilikate)“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung „Inselsilikate mit BO-Dreiecken und/oder B, Be-Tetraedern, eckenteilend mit SiO“ zu finden ist, wo es zusammen mit Bakerit, Calcybeborosilit-(Y), Datolith, Hingganit-(Ce), Hingganit-(Y), Hingganit-(Yb), Homilit, Melanocerit-(Ce) und Minasgeraisit-(Y) die „Datolithgruppe“ mit der System-Nr. \"9.AJ.20\" bildet. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet die Gadolinite in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Inselsilikate: Borosilikate und einige Beryllosilikate mit (BO)“ ein. Hier ist er zusammen mit Bakerit, Calciogadolinit, Homilit und Minasgeraisit-(Y) in der „Datolithgruppe (Homilit-Reihe)“ mit der System-Nr. \"54.02.01b\" innerhalb der Unterabteilung „Inselsilkate: Borosilikate und einige Beryllosilikate mit B in [4]-Koordination“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Alle drei Minerale kristallisieren monoklin in der, allerdings mit leicht unterschiedlichen Gitterparametern: Als Inselsilikat besteht die Struktur der drei Minerale aus isolierten Silikat-Tetraedern, deren Sauerstoff-Ecken mit je einem Eisen- und einem der Selten-Erd-Element-Ionen verbunden sind. In den Lücken zwischen den Tetraedern sind die Berylliumionen eingebettet. Zur besseren Darstellung der kristallchemischen Struktur kann die Formel aber auch mit (Ce,SEE)FeBeO[OSiO] bzw. (Y,SEE)FeBeO[OSiO] angegeben werden. Diese besagt, dass die Beryllium-Kationen jeweils von vier Sauerstoff-Ionen umgeben, d. h. vierfach koordiniert sind. Der innerhalb der eckigen Klammern vom SiO-Tetraeder abgeteilte Sauerstoff besagt, dass dieser Teil allein an die vor die eckige Klammer gesetzten Kationen gebunden ist, während der Sauerstoff der SiO-Tetraeder sowohl an die Kationen als auch an Silicium gebunden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Gadolinit enthält oft auch als weitere Beimengung Thorium (Th), ein radioaktives Element aus der Gruppe der Actinoide. Die Einlagerung von Thorium sorgt nicht nur dafür, dass der Gadolinit zu einem radioaktiven α-Strahler wird, sondern zerstört auch im Laufe der Zeit das Kristallgitter. Er „isotropisiert“ und wird zu einem amorphen Metamikt. Aufgrund der radioaktiven Strahlung und der daraus resultierenden Zerstörung des Kristallsystems färbt sich das Mineral schließlich schwarz und wird undurchsichtig. Beim Erhitzen z. B. vor dem Lötrohr „verglimmt“ isotropisierter Gadolinit unter Wärmeentwicklung und wird anisotrop. Von Salzsäure wird er unter Gallertbildung zersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Gadolinite bilden sich durch Kontaktmetamorphose in Syenit-Pegmatit-Adern zwischen Basalt und Monzonit bzw. in alkalischen Granit-Pegmatiten. Als Begleitminerale treten unter anderem Aegirin, Albit, Allanit, Apatit, Apophyllit, Biotit, Calcit, Chevkinit, Fluorit, Fergusonit, Helvin, Loparit, Magnetit, Mikroklin, Molybdänit, Prochlor, Pyrophanit, Quarz, Titanit, Yttrialit, Zirkon. In Deutschland fand man Gadolinit-(Ce) bisher nur in einem Gabbro-Steinbruch im Radautal bei Bad Harzburg in Niedersachsen. Auch in Österreich kennt man Gadolinit-(Ce) bisher nur von einem Fundort, einer Smaragd-Lagerstätte im Leckbachgraben am Nasenkopf im Habachtal in den Salzburger Hohen Tauern. Daneben fand man aber noch Gadolinit-(Y) in zwei Aufschlüssen bei Böckstein im Gasteiner Tal (Salzburg) und in der Oberschrammacherscharte im Tiroler Zillertal. Gadolinit-(Nd) ist bisher nur von seiner Typlokalität, dem Bergwerk Malmkärra in der Gemeinde Norberg in der schwedischen Provinz Västmanlands län, bekannt. In der Schweiz kennt man zudem Gadolinit-(Y) von mehreren Fundorten im Val Nalps in der Gemeinde Tujetsch im Kanton Graubünden, aus dem Val Bedretto und nahe dem Kreis Carona im Kanton Tessin sowie von mehreren Fundorten im Binntal im Kanton Wallis. Weitere Fundorte für Gadolinit-(Ce) und Gadolinit-(Y) liegen unter anderem in Argentinien, Australien, China, Finnland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Malawi, der Mongolei, Norwegen, Pakistan, Polen, Portugal, Russland, Schweden, der Schweiz, Spanien, Südafrika, Südkorea, Tadschikistan, Ungarn, im Vereinigten Königreich (Großbritannien) und den Vereinigten Staaten (USA).", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Als Erz hat Gadolinit trotz seines hohen Gehaltes an Seltenen Erden zwischen 38 und 50 Gewichts-% aufgrund seiner Seltenheit nur geringe Bedeutung. Er wird allerdings gelegentlich für Sammler in geschliffener Form angeboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gadolinit ist eine Kurz- und Sammelbezeichnung für die drei von der International Mineralogical Association (IMA) anerkannten Minerale Gadolinit-(Ce), Gadolinit-(Nd) und Gadolinit-(Y) aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Die drei Minerale enthalten mit Cer, Neodym und Yttrium als namensgebenden Bestandteil Elemente der sogenannten Metalle der Seltenen Erden und bilden eine vollkommene Mischreihe, deren Mischkristalle unterschiedlicher Zusammensetzung allgemein als Gadolinit bezeichnet werden.", "tgt_summary": "硅铍钇矿是一中以铈、镧、钕、钇、铍和铁硅酸盐构成的硅酸盐矿物,化学式为(Ce,La,Nd,Y)FeBeSiO。根据主要组成的元素也被称为硅铍钇矿-(Ce)或硅铍钇矿-(Y)(若钇含量较多为Y,铈则为Ce)。该矿物可能含有35.5%的氧化钇稀土元素,2.2%的二氧化铈土,尽可能含11.6%BeO,并含微量的钍。该矿物主要产于瑞典、挪威和美国(德州和科罗拉多州)。", "id": 2090152} {"src_title": "Robert Noyce", "tgt_title": "罗伯特·诺伊斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seinen Bachelor in Physik erhielt er 1949 am Grinnell College, seinen Ph. D. 1953 am Massachusetts Institute of Technology. Als Student am Grinnell College stahl Noyce von einem nahen Bauernhof ein Schwein und schlachtete es für ein College-Lūʻau. Dieser Vorfall führte dazu, dass Noyce beinahe exmatrikuliert wurde. Nur das Einschreiten eines Physikprofessors verhinderte das. Nach seiner Promotion am MIT nahm er eine Anstellung als Forschungsingenieur bei Philco Corporation in Philadelphia, Pennsylvania, an. Er verließ Philco 1956, um bei William B. Shockley im Shockley Semiconductor Laboratory von Beckman Instruments zu arbeiten. Nach internen Meinungsverschiedenheiten verließ er bereits 1957 als einer der so genannten Traitorous Eight das Shockley Semiconductor Laboratory und gründete zusammen mit den anderen Traitorous Eight Fairchild Semiconductor. Bei Fairchild Semiconductor gelang es Robert Noyce 1959, den ersten monolithisch gefertigten integrierten Schaltkreis herzustellen. Die Erfindung beruhte hauptsächlich auf der von Jean Hoerni (Fairchild) entwickelten Planartechnik, mit der erstmals mehrere Transistoren, Dioden und Widerstände auf einem Silizium-Substrat („Chip“) platziert werden konnten. Für die Herstellung wurden bereits fotolithografische Verfahren und Diffusionsprozesse genutzt, die Fairchild Semiconductor kurz zuvor für die Herstellung des ersten modernen Diffusions-Bipolartransistors in Planartechnik entwickelt hatte. Die Erfindung des integrierten Schaltkreises wird aber nicht Noyce allein zugeschrieben. Auch Jack Kilby (Texas Instruments) entwickelte in dieser Zeit unabhängig von Fairchild eine ähnliche Idee, vgl. Integrierte Schaltkreise im Artikel Mikroelektronik. Das Entscheidende an Noyce’ Erfindung war die komplette Fertigung der Bauelemente einschließlich Verdrahtung auf einem Substrat; im Gegensatz zu dem Ansatz von Kilby, der noch Drähte zur Verbindung der Bauelemente nutzte. Dennoch siegte Texas Instruments nach einem jahrelangen Rechtsstreit mit Fairchild, in dem es unter anderem um aus den Erfindungen hervorgehenden Lizenzen ging. 1968 verließ er Fairchild Semiconductor und gründete mit Gordon E. Moore die Firma Intel. „Für die Führung in Forschung, Entwicklung und Herstellung von Halbleiterbauelementen“ () erhielt er 1966 den IEEE Fellow Award. Weitere Auszeichnungen waren unter anderem die IEEE Medal of Honor (1978), der Cledo Brunetti Award und die Stuart Ballantine Medal (Franklin Institute, 1966) sowie die National Medal of Science (1979). 1980 wurde er sowohl in die American Academy of Arts and Sciences als auch die National Academy of Sciences aufgenommen. Das Gebäude des Firmensitzes von Intel in Santa Clara, Kalifornien, ist nach ihm benannt (); ebenso das Gebäude der Naturwissenschaftlichen Abteilung des Grinnell College (). Noyce starb 1990 im Alter von 62 Jahren an einem Herzinfarkt. Er hinterließ die (dt. ‚Noyce-Stiftung‘). Diese wird momentan von seiner Tochter Penny Noyce, ihrem Mann Leo Liu und ihrem Sohn Owen Liu geführt. Jack Kilby hatte für die Erfindung des integrierten Schaltkreises im Jahr 2000 den Nobelpreis für Physik erhalten. Diese Ehre blieb Noyce verwehrt, da der Preis nicht posthum vergeben wird. Ihm zu Ehren vergibt das IEEE die Robert N. Noyce Medal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Norton Noyce (* 12. Dezember 1927 in Burlington, Iowa; † 3. Juni 1990 in Austin, Texas), genannt „Der Bürgermeister des Silicon Valley“, war 1957 Mitgründer von Fairchild Semiconductor und 1968 von Intel. Er war 1969 auch Gründungsanleger von AMD. Außerdem gilt er, neben Jack Kilby, als Erfinder der integrierten Schaltung.", "tgt_summary": "罗伯特·诺顿·诺伊斯(英语:Robert Norton Noyce,1927年-12月12日-1990年-6月3日),是仙童半导体公司(1957年创立)和英特尔(1968年创立)的共同创始人之一,他有“硅谷市长”或“硅谷之父”(the Mayor of Silicon Valley)的绰号。诺伊斯也是电子器件积体电路的发明者之一,他的发明对个人电脑的普及起到关键性的作用。", "id": 1267092} {"src_title": "Marie Therese von Braganza", "tgt_title": "瑪麗亞·特麗莎 (葡萄牙公主)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Maria Theresa war eine Tochter von Michael I. von Portugal und Prinzessin Adelheid von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Nach dem Tod ihres Vaters lebte sie mit ihrer Familie auf Schloss Löwenstein in Kleinheubach in Mainfranken (Bayern). Sie war das dritte von sieben Kindern. Sie unterstützte ihre Mutter, kümmerte sich um Kleider und Wäsche ihrer Geschwister und auch um deren Erziehung. Sie heiratete am 23. Juli 1873 in Kleinheubach als 17-Jährige den 39 Jahre alten Witwer Karl Ludwig Erzherzog von Österreich. Er war der Sohn von Franz Karl Erzherzog von Österreich und Sophie Prinzessin von Bayern, welche die Ehe in die Wege leitete. Diese Ehe war für ihn bereits die dritte, nachdem er zweimal Witwer geworden war und mit vier Kindern, Franz Ferdinand, Otto, Ferdinand Karl und Margarete Sophie, alleine war.Maria Theresa nahm sich ihrer Stiefkinder liebevoll an. Zu dem sonst so verschlossenen Erzherzog Franz Ferdinand verband sie bis an sein Lebensende ein inniges Verhältnis, hatte sich die geliebte Stiefmutter doch für seine Heirat mit Sophie Chotek von Chotkowa sogar bei Kaiser Franz Joseph eingesetzt. Maria Theresa bekam mit Karl Ludwig noch zwei eigene Töchter. Nach dem Tod des Kronprinzen Rudolf nahm sie 1889 als Gattin des Thronfolgers nach der meist auf Reisen befindlichen Kaiserin Elisabeth die Stelle der Ersten Dame des Reiches ein. Diese füllte sie auch nach dem Tod ihres Gatten aus, da ihr Stiefsohn Franz Ferdinand, der neue Thronfolger, unstandesgemäß verheiratet war. Im Ersten Weltkrieg arbeitete sie als Krankenschwester. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie ging sie mit dem letzten Kaiserpaar Karl und Zita ins Exil nach Madeira, verbrachte aber ihren Lebensabend wieder in Wien, wo sie am 12. Februar 1944 mit 88 Jahren starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria Theresa (; * 24. August 1855 in Kleinheubach, Deutschland; † 12. Februar 1944 in Wien) war eine Prinzessin von Bragança und Infantin von Portugal.", "tgt_summary": "玛丽亚·特丽莎(英语:Maria Teresa,1855年-8月24日-1944年-2月12日)是奥地利帝国大公夫人和葡萄牙王国公主。她的丈夫是奥地利皇帝弗朗茨·约瑟夫一世的弟弟卡尔·路德维希大公。", "id": 2469747} {"src_title": "Schloss Reinhartshausen", "tgt_title": "然哈茨豪森城堡酒庄", "src_document": [{"title": "Geschichte des Schlosses.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stammsitz von Ritterschaften (1189 bis 1797).", "content": "Ursprünglich lag an der Stelle des heutigen Schlosses von 1189 bis 1275 der Stammsitz der \"Ritter zu Erbach\". Danach gehörte das Anwesen etwa vier Jahrhunderte lang den \"Rittern von Allendorf.\"", "section_level": 2}, {"title": "Residenz von Adelsgeschlechtern (1797 bis 1987).", "content": "1797 erwarb das rheinische Adelsgeschlecht der Langwerth von Simmern den Rittersitz. 1801 ließ Clemens August von Westphalen aus der westfälischen Adelsfamilie von Westphalen zu Fürstenberg den Rittersitz abreißen und das Schloss in seiner heutigen Form erbauen.", "section_level": 2}, {"title": "Wohnsitz der Marianne von Oranien-Nassau (1855 bis 1883).", "content": "Im Jahr 1855 erwarb Marianne von Oranien-Nassau (1810–1883) das Schloss von Clemens August von Westphalen. Sie war eine geborene Prinzessin der Niederlande, die von 1830 bis 1849 mit Prinz Albrecht von Preußen (1809–1872) verheiratet war. Hier ließ sie sich mit ihrem Lebensgefährten Johannes van Rossum (1809–1873), einem bürgerlichen Niederländer, und dem gemeinsamen Sohn Johann Wilhelm von Reinhartshausen (1848–1861) nieder (der Nachname wurde dem Jungen von Herzog Adolph von Nassau verliehen, in Anlehnung an das Schloss Reinhartshausen, in dem er aufwuchs und das er erben sollte). Die Schwangerschaft Mariannes hatte den preußischen und den niederländischen Hof schließlich bewogen, in die von beiden Ehepartnern lange gewünschte Scheidung einzuwilligen (Marianne hatte Albrecht bereits 1845 verlassen, weil er ein außereheliches Verhältnis eingegangen war). Marianne von Oranien-Nassau machte Schloss Reinhartshausen zu einem kulturellen Anziehungspunkt am Rhein. Sie besaß eine Sammlung von vermutlich über 600 Gemälden, Grafiken und Skulpturen, für die sie Schloss Reinhartshausen um ein Museum, den Galeriebau, erweiterte, der heute nicht mehr existiert. Ein kleiner Teil der Sammlung Prinzessin Mariannes befindet sich noch heute in Schloss und Schlossgarten. Stets beherbergte das Schloss zahlreiche Gäste und bot jungen Künstlern Unterkunft und Raum für Ihre Entfaltung. Aufgrund ihres großen sozialen Engagements für Bedürftige erwarb sich Marianne im Rheingau große Sympathien. 1861 schenkte die tief gläubige Protestantin den Erbachern zum Gedenken an ihren mit 12 Jahren an Scharlach verstorbenen Sohn Johann Wilhelm von Reinhartshausen ein Grundstück und 60.000 Gulden für den Bau der ersten evangelischen Kirche im Rheingau, der Evangelischen Johanneskirche. Johann Wilhelm wurde in der Gruft hinter dem Altar der 1865 feierlich eingeweihten Kirche bestattet. 1873 starb Johannes van Rossum, 10 Jahre später Marianne. Beide wurden in einem gemeinsamen Grab auf dem öffentlichen Friedhof in Erbach bestattet, das noch heute zu besichtigen ist. Ihr Wunsch, an der Seite des gemeinsamen Sohnes in der Gruft der Johanneskirche bestattet zu werden, blieb ihnen versagt. Es war zu Auseinandersetzungen mit dem Pfarrer gekommen, wohl aufgrund ihrer unstandesgemäßen Lebensweise. 1896 wurde die Rheinaue vor dem Anwesen zu Ehren Prinzessin Mariannes auf den Namen „Mariannenaue“ umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Im Besitz der Preußen (1883 bis 1987).", "content": "Marianne vererbte Schloss Reinhartshausen ihrem Sohn Prinz Albrecht von Preußen (1837–1906). Bis 1987 blieb das Schloss im Eigentum derer von Preußen. Der letzte adelige Alleinherr war Friedrich von Preußen, dessen Söhne \"Friedrich Nikolaus, Andreas \"und\" Rupert\" es bis 1987 in Erbengemeinschaft als \"Administration des Prinzen Friedrich von Preußen\" weiterführten.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung seit 1991.", "content": "Im Jahr 1987 erwarb Willi Leibbrand (1932–1993), ein Unternehmer bei Goldpfeil und Rewe, Schloss Reinhartshausen und ließ es bis 1991 als Hotel und Weingut grundlegend restaurieren. Das Hotel wurde um den Westflügel erweitert und der Mitteltrakt wurde aufgestockt. Ein neuer hochwassersicherer Weinkeller und ein neues Kellereigebäude entstand sowie ein Aussiedlerhof am Ende der \"Eberbacher Straße\" in Erbach. Die Weinberge von \"Tillmanns’ Erben\" wurden hinzuerworben. Joachim Wissler leitete hier von 1991 bis 1999 das Restaurant \"Marcobrunn\" (ab 1996 zwei Sterne im Guide Michelin). Von 1999 bis 2004 kochte hier Alfred Friedrich. Zum 1. März 2013 wurde das Weingut an die Familie Lergenmüller aus Hainfeld (Pfalz) verkauft, die damit zum größten privaten Weinproduzent Deutschlands avancierte. Bis Ende 2015 wurde das Hotel durch Kempinski Hotel & Resorts geführt. 2016 übernahm die \"Hotel Schloss Reinhartshausen GmbH Co. KG\" das Hotel. Sie plante einen Erweiterungsbau mit 62 Zimmern und einem Baubeginn bis voraussichtlich 2017. Das Baupläne wurden allerdings verschoben und stattdessen pachtete das französische Unternehmen Châteauform das Schloss. Es wird nun nicht mehr als Hotel, sondern für Unternehmensveranstaltungen wie Konferenzen, Tagungen und Seminare genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schloss Reinhartshausen ist ein ehemaliges Schloss sowie Weingut im heute hessischen Rheingau, am westlichen Ortsrand von Erbach gelegen, einem Stadtteil von Eltville am Rhein, und vom Rheinufer nur durch die Bundesstraße 42 getrennt.", "tgt_summary": "然哈茨豪森城堡酒庄(Schloss Reinhartshausen)是德国莱茵高地区的一座宫殿,后改建为酒庄。城堡位于莱茵河畔埃尔巴赫地区,与莱茵河岸仅以德国42号高速公路相隔。", "id": 833436} {"src_title": "Joachim Yhombi-Opango", "tgt_title": "若阿基姆·雍比-奥庞戈", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Yhombi-Opango schlug eine militärische Laufbahn ein, wurde 1965 Militärattaché seines Landes in Moskau und 1968 als Oberst Generalstabschef und Befehlshaber der Region Brazzaville. Von 1973 bis 1974 war er Generalinspekteur der Armee und wurde 1975 Verteidigungsminister und Mitglied des Zentralkomitees der Einheitspartei \"Parti Congolais du Travail (PCT)\". Yhombi-Opango verstarb am 30. März 2020 im Alter von 81 Jahren in seiner Pariser Wahlheimat im Zuge der COVID-19-Pandemie an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion.", "section_level": 1}, {"title": "Präsident.", "content": "Nach Ermordung des seit 1968 regierenden Präsidenten Marien Ngouabi, der sein Vetter war, am 18. März 1977 wurde er von der nun herrschenden Junta, der er angehörte, am 3. April 1977 zum neuen Staatsoberhaupt bestimmt. Am 5. Februar 1979 wurde er aus dem Amt gedrängt, und wenige Tage später wurde Denis Sassou-Nguesso für die nächsten 13 Jahre sein Nachfolger. Vorgeworfen wurden Yhombi-Opango Korruption sowie „Abweichen von der Parteilinie“ der PCT, die sich seinerzeit eng an die Sowjetunion anlehnte. Er wurde zunächst für fünf Jahre unter Hausarrest gestellt und 1987 nach einem gescheiterten Staatsstreich wieder inhaftiert. Eine Zeit lang setzte sich Amnesty International für seine Freilassung ein. Im Juli 1990 wurde er amnestiert.", "section_level": 1}, {"title": "Premierminister.", "content": "Unter Präsident Pascal Lissouba war er zwischen dem 23. Juni 1993 und dem 27. August 1996 Premierminister, bevor dann ein mehrjähriger Bürgerkrieg ausbrach, in dessen Verlauf Sassou-Nguesso 1997 wieder Präsident wurde. In einem Korruptionsverfahren gegen Lissouba Ende 2001, der sicherheitshalber in seinem Londoner Exil blieb, wurde auch Yhombi-Opangos Name stets genannt. Es ging dabei um die Verwendung von Öleinnahmen des Kongo während beider Amtszeit. Später versöhnte er sich mit Sassou-Nguesso, lebt aber in Paris. Beide trafen sich dort am 19. Juli 2004.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joachim-Jacques Yhombi-Opango (* 12. Januar 1939 in Fort-Rousset; † 30. März 2020 in Paris) war ein kongolesischer Politiker. Er war von 1977 bis 1979 Präsident der Republik Kongo und von 1993 bis 1996 deren Premierminister.", "tgt_summary": "若阿基姆·雍比-奥庞戈(,1939年-1月12日-2020年-3月30日),刚果共和国政治人物。", "id": 2906807} {"src_title": "Warhammer 40.000: Dawn of War", "tgt_title": "戰鎚40000:破曉之戰", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Imperium der Menschen erstreckt sich über große Teile der Galaxis, wird jedoch von vielen Feinden bedroht und angegriffen. Rückgrat des Imperiums ist die Imperiale Armee, welche von Kriegerorden, den Space Marines, in ihrem ewigen Kampf unterstützt wird. Im Spiel vertreten sind als Feinde des Imperiums die Chaos Space Marines, die Orks und die Eldar. In den Erweiterungen kommen noch die Dark Eldar, die Tau, die Necrons und die Adeptus Sororitas hinzu. Das Grundspiel erzählt die Geschichte von einem Überfall der Orks auf einen imperialen Planeten. Der Spieler wird als Kommandant der Blood Ravens, einem Orden der Space Marines, auf diesen Planeten geschickt, um die Kontrolle wiederzuerlangen und die überforderte Imperiale Armee zu unterstützen. Jedoch mischen sich im Laufe des Spiels noch andere Kriegsparteien in das Geschehen ein.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Der Spieler sieht das 3D-Spielgeschehen aus einer dreh- und zoombaren, isometrischen Perspektive. Die Steuerung erfolgt per Maus und Tastatur. Es können bei jeder Fraktion eigene Farbkombinationen gewählt werden (oder auch im „Armee Designer“ eigene Farbschemata erstellt werden), um deren Erscheinungsbild anzupassen. Ein typisches Primärziel des Spiels ist, wie bei Echtzeit-Strategiespielen üblich, den Sieg über einen oder mehrere Gegner durch überlegene Strategie und Taktik zu erlangen. Der Spieler baut mit seiner Fraktion eine Basis auf, in welcher dann fraktionsabhängige Infanterie und Fahrzeugeinheiten gebaut und Verbesserungen erforscht werden. Es werden zwei Ressourcen verwendet: Anforderungspunkte und Energiepunkte. Erstere werden an Kontrollpunkten gewonnen, welche zuvor eingenommen werden müssen. Energie wird durch Generatoren erzeugt. Es gibt Infanterie- und Fahrzeuglimits, welche erweitert werden können, bis sie jeweils den Wert 20 erreichen. Bei manchen Fraktionen werden diese Limits durch Gebäude, bei den meisten aber durch Forschung erhöht. Die nachfolgende Tabelle listet die Völker auf, die in \"Dawn of War\" enthalten sind und geht zusätzlich auf den Verbleib der Völker im Nachfolger \"Dawn of War II\" ein. Zusätzlich wurden von Spielern mehrere Modifikationen entwickelt, die \"Dawn of War\" um einige Völker wie etwa die Dämonenjäger oder die Tyraniden erweitern.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Durch die Ansiedlung des Spiels im bekannten Warhammer-40.000-Universum erreichte es schnell einen hohen Bekanntheitsgrad und wurde daher von der Fachpresse ausführlich behandelt. \"Dawn of War\" erhielt meist positive Kritiken (Metacritic: 86 %). Negative Kritikpunkte waren schlechte Wegfindung besonders der größeren Einheiten sowie nicht mehr zeitgemäße KI. Trotz dieser Fehler, welche zudem der Atmosphäre und Spielmechanik keinerlei Abbruch tun, wurde das Spiel zwischenzeitlich eine Disziplin der WCG.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterungen und Sammlungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dawn of War: Winter Assault.", "content": "Die im September 2005 erschienene Erweiterung \"Dawn of War: Winter Assault\" enthält zwei zusätzliche Kampagnen und macht die Imperiale Armee zu einer spielbaren Fraktion. In diesen zwei Kampagnen werden alle Fraktionen abwechselnd gespielt und das Geschehen so aus verschiedenen Perspektiven erfahren. Ausgeschlossen davon sind die Space Marines, sie kommen zwar vor, sind jedoch nicht spielbar. Im Vergleich jedoch zu den später folgenden Erweiterungen und Spielsystemen von Dawn of War, ist in dieser Version die Imperiale Armee noch am uneingeschränktesten und bietet vermutlich für Anhänger der Imperialen Armee den größten Spielspaß. In den fortführenden Versionen, wie Dark Crusade oder Soulstorm wurden Einheitenlimits für die meisten Einheiten so gesetzt, dass im Grunde die individuelle Auslegung und Gewichtsgebung einer Armee nicht oder kaum noch möglich ist.", "section_level": 2}, {"title": "Gold Edition.", "content": "Die \"Gold Edition\" enthält das Hauptspiel \"Dawn of War\" und die erste Erweiterung \"Winter Assault\", wobei \"Winter Assault\" eine „exklusive „Dark Millennium“-Sammelkarte von Sabertooth Games“ enthält.", "section_level": 2}, {"title": "Dawn of War: Dark Crusade.", "content": "Die seit dem 27. Oktober 2006 erhältliche zweite Erweiterung \"Dawn of War: Dark Crusade\" beinhaltet zwei neue spielbare Völker: Die Tau und die Necrons. Erstmals ist es möglich, mit jedem der nun insgesamt sieben Völker eine Einzelspieler-Kampagne zu bestreiten. Neu ist auch, dass es keinen vorgegebenen Kampagnenverlauf gibt. Die Kampagne, die die Eroberung des umkämpften Planeten Kronus zum Thema hat, spielt auf einer großen Strategiekarte, in die eine Vielzahl von Provinzen eingezeichnet sind. Jedes Volk besitzt auf der Karte eine Hauptprovinz (auch „Festung“ genannt), die die Basis darstellt. Das Ziel aller Fraktionen ist, die anderen Fraktionen von dem Planeten zu vertreiben. Dies geschieht durch die Einnahme der gegnerischen Hauptprovinzen. Zusätzlich gibt es auf der Karte sechs besondere Provinzen, die dem Besatzer einen bestimmten Bonus wie erhöhte Limits oder erhöhte Startressourcen bringen. Die Eroberung dieser Provinzen erfolgt ebenfalls auf besondere Weise, da jeweils bestimmte Ziele erfüllt werden müssen, die über das sonst übliche Zerstören der gegnerischen Gebäude hinausreichen. Diese Erweiterung enthält, wie auch \"Winter Assault\", neue Einheiten für die bereits existierenden Völker. So erhalten die Space Marines Zugriff auf die elitären Nahkämpfer eines geheimen Kriegerorden, den „Grey Knights“. Die Orks erhalten „Posaz“, schwer gerüstete Krieger mit enormer Feuerkraft. Die Eldar können jetzt „Harlequine des lachenden Gottes“ einsetzen, extrem wendige Nahkämpfer. Die Chaos Space Marines erhalten den „Dämonenprinzen“, eine Verbesserung des Kommandanten, die ihn zu einer riesigen, fast unaufhaltsamen Bestie macht. Zuletzt erhält die Imperiale Armee „schwere Waffenteams“, spezielle Soldaten, die ein schweres Geschütz mit sich tragen und in der Lage sind, befestigte MG-Stellungen aufzubauen. Die Systemanforderungen dieser Erweiterung liegen leicht über denen des Hauptprogramms. Das liegt zum einen an einer Verbesserung der Engine und zum anderen daran, dass die Szenarien teilweise umfangreicher sind. Eine Besonderheit dieser Erweiterung ist, dass die Erweiterung unabhängig vom Hauptprogramm spielbar ist. Allerdings ermöglicht sie Onlinespiele ausschließlich mit den beiden neuen Völkern. Um die anderen fünf Völker im Mehrspielermodus spielen zu können, muss man die Produktcodes der beiden anderen Spiele eingeben.", "section_level": 2}, {"title": "Dawn of War: Anthology.", "content": "Anthology erschien gleichzeitig mit \"Dark Crusade\". Es ist eine Kollektion und enthält das Hauptprogramm \"Warhammer 40.000: Dawn of War\" in der „Game of the Year Edition“, sowie die beiden Erweiterung \"Winter Assault\" und \"Dark Crusade\".", "section_level": 2}, {"title": "Dawn of War: Soulstorm.", "content": "Seit dem 7. März 2008 ist die Erweiterung mit dem Namen \"Soulstorm\" erhältlich. Es erweitert das Spiel um zwei neue Völker: Die Dark Eldar und die Adeptus Sororitas. Außerdem werden erstmals Flugeinheiten im Spiel verwendet. Jede der älteren sieben Fraktionen erhält darüber hinaus eine neue Einheit: Meist handelt es sich um eine Flugeinheit, lediglich die Necrons erhalten eine neue Bodeneinheit. Die Erweiterung beinhaltet ebenfalls eine neue Kampagne, die von der Eroberung eines Sonnensystems handelt. Das Spielprinzip dieser Kampagne bleibt aber weitgehend das alte: Die neun Fraktionen besitzen alle jeweils eine Basis auf einem der Planeten, von der aus sie die Provinzen der Gegner erobern müssen. Auch \"Soulstorm\" ist, wie \"Dark Crusade\", ohne das Hauptspiel \"Dawn of War\" spielbar. Man benötigt lediglich einen Produktschlüssel der früheren Versionen, wenn man die alten Völker im Mehrspielermodus spielen möchte. Diese Erweiterung wurde nicht von Relic Entertainment entwickelt, sondern von Iron Lore Entertainment, welche kurz nach der Fertigstellung der Erweiterung geschlossen wurden, da sie finanziell kein weiteres Projekt stützen konnten. Es ist auch die erste Erweiterung, die als Kopierschutz überprüft, ob die Original-CD eingelegt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Dawn of War: The Complete Collection.", "content": "\"The Complete Collection\" ist eine Zusammenstellung bestehend aus dem Grundspiel in der „Game of the Year Edition“ mit den drei Erweiterungen \"Winter Assault\", \"Dark Crusade\" und \"Soulstorm\". Die Zusammenstellung (auf drei DVDs) erschien am 20. März 2008 und somit fast zeitgleich mit der Erweiterung \"Soulstorm\".", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Die Fortsetzung von \"Warhammer 40.000: Dawn of War\" ist das 2009 erschienene \"Warhammer 40.000: Dawn of War II\". Der dritte Teil des Spiels \"\" erschien Ende April 2017.", "section_level": 1}], "src_summary": "Warhammer 40.000: Dawn of War (manchmal auch nur \"Dawn of War\" genannt) ist ein im \"Warhammer-40.000\"-Universum angesiedeltes Echtzeit-Strategiespiel von Relic Entertainment, das im September 2004 von THQ für Windows veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": "《战锤40000:破晓之战》(英语:Warhammer 40,000: Dawn of War)是 Relic Entertainment 替战锤40000开发的即时战略游戏,由THQ于2004年9月20日在北美发行。《破晓之战》有3个资料片:2005年发行的《冬袭》、2006年的《暗黑圣战》、2008年的《灵魂风暴》。续作《破晓之战II》则在2009年2月发行。", "id": 2034484} {"src_title": "Montmédy", "tgt_title": "蒙梅迪", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Kleinstadt liegt am Fluss Chiers, sechs Kilometer von der belgischen Grenze entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt war von 941 bis 1364 Mittelpunkt der Grafschaft Chiny. Im Anschluss daran gehörte sie bis 1657 dem Herzogtum Luxemburg an. 1221 wurde von Graf Arnold III. von Chiny die erste Burg in Montmédy errichtet. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg unter der Herrschaft Kaiser Karls V. durch eine Festung ersetzt. Im Juni 1791 versuchte König Ludwig XVI. von Frankreich, mit seiner Familie aus Paris zu entfliehen, um der Gefangenschaft in den Tuilerien zu entkommen. In der Grenzstadt Montmédy, in nächstmöglicher Nachbarschaft zu den rheinischen Emigranten-Hochburgen, wollte er Kontakt zu seinem emigrierten Bruder Graf von Artois und der Partei des Ancien Régime herstellen, ohne dafür Frankreich verlassen zu müssen. Die sogenannte Flucht nach Varennes hat Montmédy freilich nie erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Zitadelle.", "content": "Nachdem 1657 Marville und Stenay durch die Franzosen besetzt worden waren, wurde auch im gleichen Jahr die Zitadelle von Montmédy durch 30.000 Soldaten unter der Führung von König Ludwig XIV., Jules Mazarin und Sébastien Le Prestre de Vauban belagert. 756 Männer verteidigten sie 57 Tage lang und ergaben sich erst nach dem Tod des Gouverneurs Jean V. von Allamont. Vauban verbesserte nach dem Ende der Belagerung die äußeren Befestigungsanlagen, die Burggräben sowie die Wälle. Die Zitadelle liegt auf einem Hügel westlich vom Ortskern. Es gibt nur eine Zufahrt zur Zitadelle von Norden her. Im Deutsch-Französischen Krieg wurde Montmédy als wichtiger Eisenbahnpunkt von der preußischen 14. Division unter General von Kameke vom 7. bis 14. Dezember 1870 belagert und durch kurzen, aber heftigen Beschuss zur Übergabe gezwungen. Die Zitadelle wurde ebenfalls in beiden Weltkriegen genutzt. Der Kronprinz empfing mit einer aus Detachements aller Sturm-Kompanien sowie der Musikkapelle bestehenden Ehrenkompanie des Sturmbataillons Nr. 5 (Rohr) am 7. September 1916 auf dem Bahnhof den erstmals während des Ersten Weltkriegs französischen Boden betretenden Feldmarschall v. Hindenburg und General Ludendorff. Innerhalb der Zitadelle stehen Wohnhäuser sowie eine Kirche. Einige der Häuser wurden bereits im 17. Jahrhundert errichtet. Die meisten Häuser sind jedoch verfallen oder bereits zusammengebrochen, andere werden immer noch als Wohnhäuser verwendet. Ein Touristenbüro befindet sich ebenfalls in der Zitadelle. Die Zitadelle gilt heute als eines der wichtigsten Militärbauwerke im Nordosten Frankreichs.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Ein Museum ist dem Maler Jules Bastien-Lepage gewidmet. Die Strafanstalt Montmédy besteht seit ungefähr zwanzig Jahren und bietet Platz für rund dreihundert Insassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Montmédy ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Meuse in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Verdun und ist Hauptort des Kantons Montmédy.", "tgt_summary": "蒙梅迪()是法国默兹省的一个市镇,位于该省北部,属于凡尔登区。该市镇总面积23.49平方公里,2009年时的人口为2321人。", "id": 114551} {"src_title": "Alexander-von-Humboldt-Nationalpark", "tgt_title": "亚历杭德罗·德洪堡国家公园", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Nationalpark erstreckt sich über weite Teile der Provinzen Holguín und Guantánamo und umfasst sowohl terrestrische als auch marine Gebiete. Er erstreckt sich über eine Länge von 50 km in den Sagua-Baracoa Bergen, 30 km nordöstlich der Stadt Guantánamo. Im Norden wird er vom Atlantik begrenzt, im Osten durch den Río Nibujón, im Süden durch den Río Jiguaní und im Westen durch den Río Cupey.", "section_level": 2}, {"title": "Fläche.", "content": "Der Nationalpark erstreckt sich auf eine Fläche von 706,8 km2 (70.680 Hektar). Davon sind 684 km2 Land und 23 km2 Meer. Dort leben mehr als 1200 verschiedene Tierarten und über tausend verschiedene Pflanzenarten von denen mehr als 80 % endemisch sind. 2250 Hektar entfallen auf marine Flächen. Der Park ist in vier Sektoren unterteilt und wird von einer 500 m breiten Pufferzone umgeben.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Auf dem Gebiet des Nationalparks befindet sich die Sagua-Baracoa-Gruppe, einer der ältesten Gebirgszüge Kubas der in der späten Kreidezeit bzw. im frühen Tertiär entstanden ist. Der Gebirgszug besteht im Wesentlichen aus Resten der vor 40 Millionen Jahren gehobenen ozeanischen Kruste. Die dominierenden Gesteine sind vulkanische und Tiefengesteine wie Serpentinit und mafische Minerale wie Gabbro. In den Küstenebenen sind Tone und Sumpfsedimente vorherrschend. Die Gebirge des Parks sind treppenartig ausgebildet und erreichen Höhen von 200 bis etwa 1100 m. Die höchste Erhebung ist der Pico El Toldo mit 1175 m. Die Mehrzahl der Abhänge sind mit Winkeln von 18 bis 35° steil abfallend. Zahlreiche Flüsse zergliedern den Gebirgszug und folgen dabei oftmals tektonischen Grenzen (z. B. Río Jaguani). Die größeren Flüsse bilden tiefe Täler und schmale Canyons. Die Küstenlinie ist von kleineren Buchten gegliedert, die Strände sind meist langgezogene Sandstrände. Allerdings existieren auch einige steinige Strandabschnitte mit Grotten und Höhlen. Der Küste vorgelagert sind Barriereriffe, Küstenriffe und kleinere Inseln (z. B. Cayo del Medio). Erosion tritt im Nationalpark aufgrund der bewaldeten Flussufer meist nur begrenzt und unter anderem in Form von Tiefenerosion auf. Zahlreiche Flüsse durchqueren den Nationalpark oder entspringen dort. Sein bedeutendster Fluss ist der Río Jaguani. Außerdem birgt der Park das ausgeprägte Feuchtgebiet, an dem der Río Toa, der wasserreichste Fluss Kubas, seine Quelle hat. Dessen mittlerer jährlicher Abfluss wurde an der Station \"El Aguacate\" mit durchschnittlich 31,5 m3/s beziffert. Das Wasser vieler Flüsse besitzt Trinkwasserqualität. Die Bodengruppe der Roterden macht mit 81,4 % den Hauptanteil der Böden im Nationalpark aus. Eine untergeordnete Rolle spielen braune Böden (9,4 %) und Rohböden (7,5 %). Sehr selten anzutreffen sind hydromorphe und alluviale Böden.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten gesetzlich verankerten Schutzgebiete in der Region des Gebirgszugs Sagua-Baracoa waren die 1963 gegründeten \"Reserva Natural Cupeyal del Norte\" (10.260 Hektar) und \"Reserva Natural Jaguani\". Nachdem der Kubanische Elfenbeinspecht im März 1987 von den Biologen Giraldo Alayón und Alberto R. Estrada zum letzten Mal gesichtet worden war, begannen Planungen für ein umfangreiches Naturschutzgebiet. Im Jahr 1991 erklärte das Landwirtschaftsministerium ein etwa 6.000 Hektar großes Gebiet bei \"Ojito de Agua\" zum Schutzgebiet. Die UNESCO erhob im Jahr 1987 ein 127.500 Hektar großes Gebiet in der Mitte des Gebirgszuges Nipe-Sagua-Baracoa zum Biosphärenreservat \"Cuchillas del Toa\". Im Jahr 1995 wurde der Gebirgszug vom kubanischen Ministerrat zum Gebiet für eine \"Nachhaltige Entwicklung\" erklärt. Im selben Jahr erfolgten auch die Planungen zur Gründung eines Nationalparks. Hauptprobleme hierbei waren die große Fläche des Gebiets und das komplette Fehlen von Infrastruktur und Kommunikationsmöglichkeiten im Gelände. Das Gebiet wurde in vier Sektoren unterteilt und man begann mit der Errichtung des Besucherzentrums im Sektor \"Ojito de Agua\". Durch internationale Kooperation konnten schließlich die erforderlichen Mittel für den Unterhalt eines solchen Projekts bereitgestellt werden und es wurden zahlreiche Maßnahmen zur Erosionskontrolle, Brandbekämpfung und Aufforstung durchgeführt. 1996 erfolgte die vorläufige Gründung des Nationalparks. Seit 2001 erhält der Park die Unterstützung des WWF und der Vereinten Nationen. Im selben Jahr wurde auch die Gründung des Nationalparks per Gesetz bestätigt und eine 500 m umfassende Pufferzone um den Park angelegt. Im Dezember 2001 wurde der Nationalpark von der UNESCO-Kommission als Naturerbe der Menschheit anerkannt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Es gibt keine genauen Zahlen zur Bevölkerung innerhalb des Parkgebiets und der Pufferzone, die Angaben schwanken zwischen 3700 und 6000. Innerhalb des strengen Schutzgebietes leben weniger als 2000 Menschen. Rund 60 % der Einwohner sind Bauern oder in der Forstwirtschaft tätig. Die ansässige Bevölkerung ist meist eng mit dem Schutzgebiet verwurzelt, was für die Entwicklung des Nationalparks von Vorteil ist. Alle Orte innerhalb des Parks verfügen über eine Grundschule und eine Praxis eines Familienarztes. Die Versorgung der Bevölkerung erfolgt teilweise autonom, teilweise über das rudimentäre Straßennetz. Seit einiger Zeit werden auch kleine Flugzeuge eingesetzt, um die Einheimischen mit Tageszeitungen zu beliefern. Nachdem in den 1980er Jahren eine Abwanderung der Bevölkerung aus dem Gebiet des Nationalparks aufgrund der schlechten Infrastruktur einsetzte, wurde im Jahr 1986 durch verschiedene Maßnahmen wie höhere landwirtschaftliche Abnahmepreise ein Programm zur Entwicklung der Region in Gang gesetzt. In zahlreichen Workshops wird die Bevölkerung des Nationalparks heute für Umweltthemen sensibilisiert und bekommt Hilfe beim Aufbau einer ökologischen Landwirtschaft. Nachhaltigkeit, Ernährungssouveränität und gesunde Ernährung sind Ziel des Programms. Schulklassen der einheimischen Bevölkerung und anderer Orte Kubas veranstalten regelmäßig Exkursionen im Park.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Temperatur.", "content": "Im Nationalpark herrscht ein typisch tropisches Tageszeitenklima unter ständigem Einfluss der Passatwinde vor. An der Nordküste bei Baracoa beträgt die Jahresdurchschnittstemperatur 24 bis 26 °C. Allgemein nimmt die Temperatur in Richtung des Landesinneren leicht ab. Der kälteste Monat ist der Januar mit einer mittleren Lufttemperatur von 19,3 °C. Wärmster Monat ist der Juli mit durchschnittlich 27,4 °C.", "section_level": 2}, {"title": "Niederschlag.", "content": "Im Kerngebiet des Nationalparks herrscht ein Jahresniederschlag von bis zu 3650 mm (Station \"El Aguacate\"). Richtung Südwesten nehmen die Niederschlagswerte deutlich ab. Die \"Cuchillas de Toa\" im Westen des Parks weisen einen Jahresniederschlag von 2000 mm auf. An der Nordküste, bei Baracoa, werden durchschnittliche Jahresniederschläge von 1800 bis 2000 mm erreicht. Die Station \"El Aguacate\" registrierte 207 Tage mit Niederschlag pro Jahr, die Station \"La Melba\" 204 Tage. Zusätzlich zu den Niederschlägen erhöht sich die Feuchtigkeit in der Region durch häufigen Nebel und Tau. Die meisten Niederschläge konzentrieren sich in den Höhepunkten der Regenzeit, im Mai und im Juni. Die gesamte Regenzeit dauert von Mai bis Oktober.", "section_level": 2}, {"title": "Luftfeuchtigkeit.", "content": "Zur Mittagszeit (13 Uhr) beträgt die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit an der Nordküste 70–75 %. In den Bergländern im Hinterland von Baracoa werden 75–80 % erreicht, in den Gipfelbereichen mehr als 80 %. In den südlichen Gebieten beträgt die Luftfeuchtigkeit 65–70 %. In den Morgenstunden (7 Uhr) liegt die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit in jedem Gebiet etwa 10–15 % über den mittäglichen Werten. An der Nordküste herrscht eine durchschnittliche Verdunstung von 1800 bis 2000 mm/a. In den anderen Teilen des Parks ist sie etwas niedriger.", "section_level": 2}, {"title": "Windverhältnisse und Extremereignisse.", "content": "Die Hauptwindrichtung wird durch den Passatwind bestimmt und ist daher Nord-Ost. Seewinde können tagsüber die Windverhältnisse an der Küste verstärken. Besonders in den Sommermonaten ereignen sich klimatische Extremereignisse wie Starkregen, Gewitter und Stürme. Auch ist das Gebiet potentiell von tropischen Hurrikanes bedroht. Zuletzt verwüstete der Hurrikan Ike 2008 das nahe gelegene Baracoa.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Kuba ist Teil der Neotropis, des artenreichsten Pflanzenreichs der Erde. Aufgrund seiner enormen Größe, Höhenunterschiede, landschaftlichen Diversität und seines komplexen geologischen Aufbaus konnte sich im Nationalpark eine in der Karibik einzigartige Vielfalt von Ökosystemen und endemischen Spezies in Flora und Fauna entwickeln. Von der Meeresküste mit seinen Mangrovenwäldern und vorgelagerten Riffen bis hin zu dem 1.175 m hohen Gipfel des „El Toldo“ umfasst der Nationalpark alle wichtigen Landschaftselemente der Region. Allein der Gebirgszug Sagua-Baracoa gilt als wichtigster Ausgangspunkt der Evolution in der Karibik. Unter der Erdoberfläche lagern zahlreiche für Pflanzen toxische Gesteine. Um überleben zu können, mussten sich die Pflanzen an diese lebensfeindlichen Bedingungen anpassen. Ein einzigartiger Evolutionsprozess hat zur Entwicklung unzähliger neuer Spezies geführt. Mit seinem Artenreichtum ist der Nationalpark heute einer der bedeutendsten Orte für die Erhaltung der einheimischen Flora. 95 % der Nationalparkfläche sind bewaldet. 16 der 28 natürlichen Vegetationsformen Kubas sind im Gebiet des Parks vertreten. Auch stellt der Park eine der größten zusammenhängenden Flächen tropischen Regenwalds im gesamten Karibikraum dar, mehr als die Hälfte des Nationalparks ist mit Regenwald bedeckt. Die bedeutendsten Vegetationszonen des Parks sind der sklerophylle Regenwald, auch als niedriger Nebelwald bekannt (35,9 %), der submontane Regenwald (23,1 %), Kiefernwald (22,5 %), immergrüner Wald (7,8 %) und xeromorpher Buschwald auf Serpentinit (6,8 %). Des Weiteren gibt es auf unbedeutenderen Flächen viele weitere unterschiedliche Vegetationszonen wie beispielsweise Mangrovenwald und Tieflandregenwald. Die unvollständige Florenliste für den Nationalpark umfasst 1.302 unterschiedliche Arten von Samenpflanzen, wovon 905 endemisch sind (69,5 %), darunter 150 lokalendemische Arten. Das ist die für Kuba größte Konzentration endemischer Flora und eine der weltweit größten. Wichtige Vertreter der endemischen Flora sind die xeromorphen Buschwälder, der kubanische Drachenbaum \"Dracaena cubensis\", \"Bonnetia cubensis\" und \"Spathelia wrightii\". Mindestens 75 essbare Pflanzenarten werden von den Menschen, die in unmittelbarer Umgebung des Parks leben, genutzt, vor allem in der traditionellen Küche und Medizin. Sie werden überwiegend in den lokalen Gärten angebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Das Territorium des Nationalparks ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für zahlreiche gefährdete Vertreter der kubanischen Fauna. Bedeutend ist die Vielzahl an endemischen Wirbel- und wirbellosen Tieren, deren Evolution auf dem Gebiet des Nationalparks stattgefunden hat. Mindestens 30 % der Säugetiere, 21 % der Vögel, 83,3 % der Reptilien, 95,8 % der Amphibien und 27,7 % der Insekten sind lokale oder nationale Endemiten. Viele von ihnen stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Wichtige Vertreter der endemischen Fauna sind beispielsweise der Ritteranolis, der Tocororo, die Kuba-Amazone, die Kuba-Schneckenweihe und das Monte-Iberia-Fröschchen. Auch der kleinste Vogel der Welt, die Bienenelfe, ist im Park beheimatet. Sie wird nur etwa 5 cm groß und wiegt weniger als zwei Gramm. Der Nationalpark ist eines der letzten Refugien des stark gefährdeten endemischen Kubanischen Schlitzrüsslers. Er war vor 20–30 Millionen Jahren weit auf dem amerikanischen Kontinent verbreitet und gilt als lebendes Fossil. Zuletzt wurden dort im Jahr 2012 sieben gesunde Exemplare gefunden und eine Erholung der Population festgestellt. Im Nationalpark finden sich zahlreiche endemische und meist sehr farbenprächtige Schneckenarten. Die Baumratte, der größte endemische Säuger Kubas, hat ebenfalls hier ihre Heimat. Der Kubanische Elfenbeinspecht, der früher in der Region vorkam, ist möglicherweise ausgestorben. Im Meer vor der Küste des Parks leben Karibik-Manatis.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Durch seine hohe Biodiversität und die zahlreichen endemischen Arten ist der Nationalpark prädestiniert für Forschungszwecke. Seine Erforschung ist längst nicht abgeschlossen und dauert bis heute an. Insbesondere auf dem Gebiet der Fauna werden von wissenschaftlichen Exkursionen regelmäßig neue Arten entdeckt. Wissenschaftler der Universität von Havanna, der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie der Humboldt-Universität zu Berlin versuchen seit den 1970er Jahren, eine möglichst vollständige Bestandsaufnahme der Flora und Fauna des Nationalparks zu erarbeiten. 1993 übernahm der Botanische Garten Berlin-Dahlem den Berliner Forschungsteil.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Obwohl die Priorität der Parkleitung bei der Wiederherstellung und dem Schutz von Ökosystemen und der wissenschaftlichen Forschungsarbeit liegt, wird der Ökotourismus gefördert. Dabei wird darauf geachtet, dass die empfindliche Umwelt des Nationalparks nicht beschädigt wird. An der „Bahía de Taco“ (spanisch für: „Taco-Bucht“) liegt das Besucherzentrum des Nationalparks. Es ist über die in diesem Abschnitt unbefestigte Straße Moa – Baracoa zu erreichen und befindet sich etwa auf halbem Weg zwischen beiden Orten (34 km von Baracoa). In den mit Stroh gedeckten Hütten erhält der Besucher einen kurzen Überblick über das Schutzgebiet und kann geführte Touren durch den Park buchen, darunter eine Erkundung der Mangrovenwälder der Bucht mit einem Ruderboot. Bei einer Teilnahme an den Touren ist die Entrichtung einer Gebühr für den Nationalparkbesuch notwendig. Geführte Touren sind auch von Baracoa aus buchbar. Auf dem Gelände des Besucherzentrums befindet sich auch eine Büste des Namensgebers des Parks.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Alexander-von-Humboldt-Nationalpark () ist ein Naturschutzgebiet im Osten Kubas, das im Biosphärenreservat Cuchillas del Toa liegt. Der Nationalpark wurde nach dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt benannt, der die Insel 1800 und 1801 besuchte. Im Jahr 2001 wurde das biologisch einzigartige Gebiet vom World Heritage Committee zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Ziel des Parks ist es, die Pflanzen- und Tierwelt Ostkubas zu erhalten. Die Artenvielfalt gehört mit geschätzten 1800–2000 Arten zu den größten weltweit, sie ist beispielsweise deutlich größer als die der Galápagos-Inseln. Etwa 70 bis 80 % der Arten des Parks sind dabei endemisch. Der Nationalpark gilt als wichtigstes biologisches Refugium der Karibik und wurde in die Kategorie II der IUCN eingeordnet. Demnach handelt es sich um ein Schutzgebiet, bei dem neben dem Schutz der Biodiversität und des Ökosystems auch das Naturerlebnis gefördert werden soll.", "tgt_summary": "亚历杭德罗·德洪堡国家公园(),是古巴的一座国家公园,位于古巴奥尔金省和关塔那摩省。国家公园的名称来自1800年至1801年访问该地的德国科学家亚历山大·冯·洪堡。2001年列入联合国教科文组织世界遗产名录。因字母j在西班牙语(古巴官方语言)中的发音是[h],因此该公园译名应为亚历杭德罗·德洪堡而非以英语发音译出的阿里杰罗德胡波尔德。", "id": 934091} {"src_title": "Schlacht von Dünkirchen", "tgt_title": "敦刻尔克战役", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Trotz Warnungen hoher Offiziere befahl Adolf Hitler am 10. Mai 1940 den Angriff auf die Beneluxländer und Frankreich („Fall Gelb“). Dabei ging im Norden die Heeresgruppe B unter Generaloberst Fedor von Bock durch Belgien und die Niederlande vor. Nach dem für die Alliierten überraschenden Vorstoß der deutschen Heeresgruppe A unter Gerd von Rundstedt über die Ardennen und der Erzwingung des Übergangs über die Maas bei Sedan (→ Schlacht von Sedan) erreichten Panzerverbände unter General Ewald von Kleist am 19. Mai den Schauplatz der Schlacht an der Somme im Ersten Weltkrieg. Gleichzeitig setzte die Heeresgruppe B im Norden ihren Vormarsch durch Belgien fort. Aufgrund des deutschen Durchbruchs im Süden ordnete der Oberbefehlshaber der alliierten Nordgruppe Gaston Billotte, dem die britischen und belgischen Armeen unterstellt waren, am 16. Mai einen Rückzug von der Dyle-Linie zur Schelde an. Hitler und die Generale der Wehrmacht waren von der Schnelligkeit des Vormarsches ihrer Verbände überrascht. Durch den Vorstoß des XIX. Armeekorps der Panzergruppe Kleist unter Heinz Guderian zeichnete sich am 18. Mai ab, dass die Hauptstoßrichtung des Angriffs der Heeresgruppe A weder die Maginot-Linie im Südosten noch Paris im Süden war: Guderian rollte nach Westen, in Richtung Atlantikküste. Da sich im Süden die französische 3. Heeresgruppe weitgehend auf eine Verteidigung der Somme-Linie beschränkte, entblößte sie dadurch die südwestliche Flanke der alliierten nördlichen Heeresgruppe. Damit wurde deutlich, dass das Britische Expeditionskorps (BEF) unter Lord Gort, die belgische Armee und die französische 1. Armee und 7. Armee von der französischen Hauptstreitmacht im Süden getrennt werden könnten. Den deutschen Panzerdivisionen stand der Weg zum Aufrollen der rückwärtigen Gebiete der alliierten Nordgruppe und zur Eroberung der Kanalhäfen Calais und Boulogne offen. Am 19. Mai begann die Royal Navy im Auftrag des englischen Kriegskabinetts unter Winston Churchill und einem Vorschlag Lord Gorts folgend mit der Vorbereitung einer Rettungsaktion. Mit den Planungen wurde Vice-Admiral Bertram Ramsay betraut, man rechnete in der Planungsphase mit der Evakuierung von 300.000 Soldaten. Versuche, die Lücke zwischen der Somme im Süden und der Scarpe im Norden, durch die die deutschen Panzerverbände vordrangen, zu schließen, blieben ebenso erfolglos wie ein britisch geführter Gegenangriff bei Arras am 21. Mai, bei dem die letzten Panzerreserven der Nordarmee verbraucht wurden. Bereits am 20. Mai hatte die 2. Panzer-Division des XIX. Armeekorps die Kanalküste bei Abbeville erreicht. Damit war die alliierte Nordgruppe mit rund 1.200.000 Mann (63 Divisionen: 29 französische, 22 belgische und 12 britische) durch die Heeresgruppe A im Süden und die Heeresgruppe B im Osten zwischen der Somme und dem Meer eingeschlossen. Auf deutscher Seite fiel nun die Entscheidung, nach Norden zu drehen, um den Einschließungsring enger zu ziehen und die Kanalhäfen zu nehmen. Lord Gort musste eine Entscheidung treffen: entweder den französischen Verbündeten im Kampf beizustehen und die Hauptstreitkraft Großbritanniens aufs Spiel zu setzen oder aber zu versuchen, über die See zu entkommen. Obwohl er damit den Interessen der ihm übergeordneten französischen Armeeführung zuwiderhandelte, schlug er dem britischen Kriegsminister Anthony Eden per Telegramm vor, eine Evakuierung zu versuchen. Gort ließ dennoch den französischen Oberkommandierenden Maxime Weygand über mehrere Tage in dem Glauben, dass sich britische Truppen an einer Doppeloffensive zur Wiedervereinigung der Nordgruppe mit den französischen Hauptkräften, durch die die deutschen Panzerdivisionen ihrerseits von ihren Verbindungen abgeschnitten worden wären, beteiligen würden. Zwei Millionen belgische und acht Millionen französische Zivilisten waren auf der Flucht vor der deutschen Wehrmacht und behinderten die Beweglichkeit der alliierten Armeen.", "section_level": 1}, {"title": "Haltebefehl.", "content": "Am 22. Mai starteten die Panzer Guderians den Angriff in Richtung Calais und waren am 24. Mai nur 18 Kilometer von Dünkirchen entfernt. Unerwarteterweise ließ von Rundstedt, bestätigt durch Hitler bei einem Frontbesuch am selben Tag, die Panzer anhalten. Derartige Haltebefehle hatte es im Verlauf des Westfeldzuges schon zuvor gegeben, zuletzt am 17. Mai. Sie waren als Pause für die oft ohne ausreichende Begleitmaßnahmen vorangeeilte Panzerspitze gedacht, um sich mit den übrigen Truppenteilen zu konsolidieren. Auch bestand die Befürchtung, dass eine koordinierte Aktion der Engländer im Norden und der Franzosen im Süden die Panzerspitze einschließen könnte. Dass die letzten britischen Kampfpanzer längst bei Arras abgestellt waren, wusste von Rundstedt nicht. Generalfeldmarschall Hermann Göring kündigte außerdem an, die Truppen allein durch Luftangriffe zu vernichten. Von Rundstedt kam dieser Vorschlag entgegen, da er die Panzer für die bevorstehende Schlacht um Frankreich („Fall Rot“) schonen und den durch den raschen Vormarsch erschöpften Truppen eine Ruhepause gönnen wollte. Die Gründe für den Haltebefehl vom 24. Mai werden bis heute kontrovers diskutiert. Einige Historiker führen diesen auf die bloße Exzentrik Hitlers zurück, er habe sich als Führer gegenüber der Heeresleitung als oberste Autorität behaupten wollen. Dass er deswegen einen sicheren militärischen Triumph opfern würde, ist aber unwahrscheinlich. Andere Erklärungsversuche bzw. Thesen (Beispiel: die eingeschlossenen britischen Truppen könnten als Unterpfand für eventuelle Friedensverhandlungen mit den Briten dienen) gelten als unwahrscheinlich. Zu von Rundstedts Verwunderung wurden auf einen Befehl des Generalobersten Walther von Brauchitsch, des Oberbefehlshabers des Heeres, die Panzer im Süden und Südwesten des Einschließungsrings dem Befehl der Heeresgruppe B unterstellt, um die an der Einkesselung des Feindes beteiligten Truppen unter ein gemeinsames Oberkommando zu stellen. Diese Heeresgruppe, die sich von Osten näherte und die belgische Armee nach Norden abdrängte, verfügte bis dahin nur über die 9. Panzer-Division. Die Heeresgruppe A sollte sich jetzt mit ihren anderen Armeen (2., 12. und 16.) auf die Sicherung der Somme-Aisne-Linie konzentrieren, was eine durchaus sinnvolle Maßnahme des OKH war, doch hatte von Brauchitsch diesen Befehl ohne Kenntnis und Genehmigung von Hitler erteilt. Hitler machte diesen Befehl, der am selben Abend um 20 Uhr in Kraft treten sollte, sofort rückgängig: Die Heeresgruppe B werde in diesem Abschnitt auch ohne Panzer zurechtkommen. Hitler brüskierte von Brauchitsch außerdem dadurch, dass er die weitere Operationsführung der Heeresgruppe A übertrug und somit das OKH zeitweise entmachtete. Dies trug zusätzlich zur Verwirrung über die Stoßrichtung der westlich des Flusses Aa liegenden deutschen Panzerverbände bei.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eingeschlossene alliierte Kräfte.", "content": "Belgische Armee, General Laurent Brit. I. Corps, Lieutenant General Michael Barker Brit. II. Corps, Lieutenant General Alan Brooke Brit. III. Corps, Lieutenant General Sir R. F. Adam Französische 1. Armee, General Blanchard", "section_level": 2}, {"title": "Verteidigungsring.", "content": "Lord Gort und die französische 1. Armee unter Befehl von General Blanchard hatten nun vom 24. bis 27. Mai die Möglichkeit, einen Verteidigungsring um Dünkirchen zu errichten. Das schlechter werdende Wetter erschwerte den Einsatz der Luftwaffe und war somit ein Vorteil für die Alliierten. Am 25. Mai wurde Boulogne von der 10. Panzer-Division, die zum XIX. Armeekorps Guderians gehörte, eingenommen. Zwei britische Divisionen konnten dort zuvor über den Seeweg entkommen. Der französische Zerstörer \"Chacal\" sank nach einem Luftangriff durch Junkers Ju 87 Sturzkampfbomber \"(Stukas)\" der Luftwaffe. Auch in Calais waren britische Truppen, auf deren Evakuierung verzichtet wurde; sie sollten die Zitadelle im Hafen so lange wie möglich halten. Am Morgen des 26. Mai wurde der Hafen von \"Stukas\" und Artillerie angegriffen. Gegen Mittag setzten die Panzer der 10. Panzer-Division zum Angriff an. Um 16:45 Uhr kapitulierten 20.000 alliierte Soldaten, davon etwa 5.000 Briten. Am selben Tag wurden die deutschen Panzer vor Dünkirchen wieder eilig in Bewegung gesetzt, als sich eine umfangreiche Rettungsaktion (→ Operation Dynamo) abzeichnete. Die belgische Armee im Norden näherte sich bereits dem Zusammenbruch und teilte am 26. Mai den Alliierten mit, dass sie nicht alleine imstande sei, die Lücke zu schließen, die sich zur BEF im Raum Courtrai gebildet hatte.", "section_level": 2}, {"title": "27. und 28. Mai.", "content": "Am 27. Mai war der Verteidigungsring um Dünkirchen hart umkämpft. Im Westen wurden französische Verbände über die Aa zurückgedrängt. Die Panzer des XIX. Armeekorps drangen wie Speerspitzen durch die Front, mussten aber immer wieder auf nachrückende Infanterie zur Absicherung der Flanken warten. Der Frontverlauf war unregelmäßig. Im Südwesten konnte die 2. Division der BEF den Bassée-Kanal bis zum 28. Mai gegen die 7. Panzer-Division General Erwin Rommels halten. Die Alliierten verfügten hier über keinerlei panzerbrechende Waffen, von den 400 Panzern Rommels gingen dennoch 22 verloren. Danach zogen sich die Briten nach Norden auf die Lys zurück. Im Osten wurde der Ypern-Komen-Kanal gegen die anrückende Infanterie der Heeresgruppe B bis zum 28. Mai gehalten. Der Kanal war bereits am 27. Mai erstmals von deutschen Grenadieren überschritten worden, wurde in der darauffolgenden Nacht jedoch zurückerobert; beide Seiten erlitten dabei starke Verluste. Durch diese Maßnahmen wurde es möglich, die schlecht bewaffneten und für den Kampfeinsatz unzureichend ausgebildeten Truppen der britischen 23. und 46. Division aus dem Korridor nach Dünkirchen zu bringen. Am 28. Mai um 00:00 Uhr kapitulierte auf Befehl des belgischen Königs Leopold III. die im Kessel von Dünkirchen eingeschlossene belgische Armee (22 Divisionen mit ca. 500.000 Mann). Damit war die östliche Flanke gegen die Heeresgruppe B entblößt. Die Verteidigungslinie fiel bis zum 29. Mai auf einen Kanal etwa 15 Kilometer südlich von Dünkirchen zurück. Der Einbruch des östlichen Abschnittes war damit verhindert. Am Nachmittag des 28. Mai erfuhr General Blanchard durch Lord Gort persönlich von der Weisung Edens, die britischen Truppen von Dünkirchen aus zu evakuieren. Blanchard wollte einen Brückenkopf halten und bis Lille erweitern. Große Teile der französischen 1. Armee wurden im Raum Lille eingeschlossen und leisteten noch bis zum 31. Mai Widerstand (dort kapitulierten dann 35.000 Franzosen), der Teile der deutschen Truppen band. Das III. Korps der 1. Armee schlug sich nach Dünkirchen durch und nahm an der Evakuierung teil.", "section_level": 3}, {"title": "29. und 30. Mai.", "content": "Britische Truppen und Reste der französischen 1. Armee konnten einen Abschnitt westlich von Dünkirchen bei Mardyck entlang eines Kanals bis kurz vor Nieuport stabilisieren und zwei Tage lang halten. Die deutschen Panzer wurden bereits im von der Luftwaffe sturmreif gebombten Hafen von Dünkirchen erwartet. Sie umgingen stattdessen die Stadt im Süden, um die Aktionen der Luftwaffe nicht zu behindern. Lord Gort wurde von Winston Churchill durch einen direkten Befehl nach England beordert, um nicht in deutsche Gefangenschaft zu geraten. Zu seinem Nachfolger als Oberbefehlshaber des BEF bestimmte Gort Generalmajor Harold Alexander, der gemeinsam mit Admiral Jean Abrial, dem französischen Stadtkommandanten von Dünkirchen, den Verteidigungsring um Dünkirchen so lange wie möglich halten sollte. Inzwischen hatten sich auf der Südseite des Kanals die Panzer der Heeresgruppe A mit der Infanterie der Heeresgruppe B vereinigt.", "section_level": 3}, {"title": "31. Mai bis 3. Juni.", "content": "Am 31. Mai wurde die vorletzte Verteidigungslinie vermutlich an mehreren Stellen überschritten. Die Panzer beteiligten sich nicht an diesem Vorstoß, sie wurden bereits nach Süden für die Schlacht um Frankreich abgezogen. Die deutsche Artillerie hatte nun die schweren Geschütze bei Gravelines im Westen und Nieuwpoort im Osten erobert und belegte von dort aus die Hafeneinfahrt und große Teile der An- und Abfahrtsrouten mit Störfeuer. Auch der Hafen und die Stadt Dünkirchens lagen unter Artilleriefeuer. Französische und englische Truppen zogen sich auf die letzte Verteidigungslinie, einen fünf Kilometer breiten Streifen zwischen La Panne und Dünkirchen, zurück. Dabei wurde die britische Nachhut mehr und mehr durch Franzosen ersetzt, welche nicht daran dachten, ihr Land zu verlassen. Der Großteil dieser Nachhut geriet noch am 3. Juni in deutsche Kriegsgefangenschaft. Bis zum Morgen des 4. Juni bestiegen alliierte Soldaten Seefahrzeuge aller Art. Dann erst wurde Dünkirchen durch das Infanterie-Regiment 54 unter Oberst Hermann Recknagel erobert, der dafür zwei Monate später das Ritterkreuz erhielt. Der Generalstabschef des Heeres, General Franz Halder, schrieb in sein Tagebuch: „Stadt und Küste in unserer Hand. Franzosen und Engländer sind weg.“ Tatsächlich gingen etwa 80.000 alliierte Soldaten, zum größten Teil Franzosen, in deutsche Kriegsgefangenschaft. 50.000 Fahrzeuge aller Art und anderes schweres Kriegsgerät wurden erbeutet. Unter den britischen Truppenangehörigen, die zuletzt aus Dünkirchen evakuiert wurden, waren einige der 300 Frauen, die in Frankreich beim Auxiliary Territorial Service als Telefonistinnen dienten.", "section_level": 3}, {"title": "Flugzeugeinsätze.", "content": "Der Hafen von Dünkirchen erlitt zwar schwere Schäden durch die deutschen Luftangriffe, aber für den Abtransport der Soldaten, besonders bei Nacht, blieb er weiter nutzbar. Die Bombenangriffe auf die Truppen, die von den Stränden evakuiert wurden, waren wenig erfolgreich, da die Bomben tief in den weichen Sand eindrangen und ihre Explosionen vom Sand stark gedämpft wurden. Es wurden aber auch viele erfolgreiche Angriffe auf Transportschiffe und Kriegsschiffe geflogen. Wären alle Luftangriffe auf die Transportschiffe konzentriert worden, wäre die Evakuierung von Dünkirchen wesentlich verlustreicher verlaufen. Wahrscheinlich sind Tausende bei den Bombardements ums Leben gekommen. Die deutschen Bomber erlitten bei ihren Angriffen auf die Schiffe viele Verluste durch die Flak der Kriegsschiffe. Die alliierten Schiffsverluste bei der Evakuierung betrugen 226 Seefahrzeuge aller Art. Die meisten Schiffe gingen durch Luftangriffe verloren. Die Royal Air Force tat, was sie für die Luftsicherung der Evakuierung tun konnte, aber sie hatte den Nachteil des langen Anflugweges über die Nordsee, der die Flugzeit ihrer Jagdflugzeuge, die zu der Zeit nur über eine geringe Reichweite verfügten, über den Kampfraum beschränkte, und sie war zahlenmäßig unterlegen. Einige Skua- und Roc-Jagdflugzeuge der Royal Navy, die über Dünkirchen Luftschutz flogen, wurden versehentlich von Spitfires und Hurricanes der Royal Air Force abgeschossen, da sie die ihnen unbekannten Flugzeuge für deutsche Maschinen hielten. Die Royal Air Force verlor 106 Jagdflugzeuge und auch die Royal Navy verlor Jagdmaschinen beim Einsatz über Dünkirchen, während die deutschen Verluste an allen Flugzeugtypen 132 betrugen. Davon wurden etwa 50–60 Maschinen von der Flak der alliierten Bodentruppen und der Flak der französischen und englischen Kriegsschiffe abgeschossen. Die Zahl der deutschen Jagdfliegereinsätze über Dünkirchen betrug genau 2000, bei einem Verlust von 37 Jagdflugzeugen, die Royal Air Force flog 1764 Jagdeinsätze über dem Kampfraum.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Insgesamt 338.226 alliierte Soldaten konnten bei Dünkirchen nach England übergesetzt werden, darunter 85 Prozent des britischen Expeditionskorps, allerdings unter Zurücklassung fast des gesamten Materials. Auf dem Festland hinterließ die Evakuierung ein Gefühl des „Im-Stich-gelassen-Seins“. Kriegsmüdigkeit und der Wunsch nach baldiger Waffenniederlegung unter der Zivilbevölkerung und bei Militärs waren die Folge. Die Schlacht um Frankreich („Fall Rot“) wurde nach der Einnahme von Dünkirchen fortgesetzt und endete am 22. Juni 1940 mit der Kapitulation Frankreichs. Bis dahin hatte die französische Marine tausende französische Soldaten, die aus Dünkirchen gerettet worden waren, wieder zum weiteren Kampf von Southampton nach Frankreich zurücktransportiert und so gerieten diese Soldaten doch noch in deutsche Kriegsgefangenschaft. In Großbritannien führte die erhöhte Invasionsgefahr zunächst zu einer Verschärfung der Defence Regulation 18B, in deren Ausführung politisch rechtsgerichtete Personen als Sympathisanten des Gegners verhaftet wurden. Archibald Maule Ramsay, weitere Abgeordnete, sowie der US-Chiffrierer Tyler Kent wurden inhaftiert. Die im Ergebnis unerwartet erfolgreiche Operation führte zu enormer Erleichterung. Die verlorene Schlacht wurde unter dem Ausnahmezustand durch die vom Ministry of Information gelenkte Presse wie ein Sieg gefeiert. Es wurde vom „Wunder von Dünkirchen“ gesprochen. Winston Churchill betonte in seiner berühmten Rede \"We Shall Fight on the Beaches\" vor dem Unterhaus, dass man mit einer Evakuierung keinen Krieg gewinnen könne. Der Haltebefehl vom 24. bis 26. Mai wird von manchen Publizisten als kapitaler taktischer Fehler angesehen, von anderen als militärische Routine. Die Gefangennahme des gesamten britischen Expeditionskorps hätte die Kraft Großbritanniens, den Krieg gegen das Deutsche Reich fortzuführen, wohl entscheidend beeinträchtigt, da der Verlust dieses gut ausgebildeten Berufsheeres zum damaligen Zeitpunkt nicht hätte ersetzt werden können. Die Luftwaffe konnte Görings Ankündigung, die eingekesselten Truppen allein durch Luftangriffe zu vernichten, nicht erfüllen. Als Gründe dafür gelten eine Überschätzung der Möglichkeiten des Luftkrieges zum damaligen waffentechnischen Entwicklungsstand, eine meist tiefhängende Wolkendecke über Dünkirchen und die Gegenwehr der Royal Air Force. Während der Schlacht um Dünkirchen kam es im umliegenden Gebiet am 27. und 28. Mai 1940 zu drei Massakern, die deutsche Truppen an Kriegsgefangenen und Zivilisten verübten: das Massaker von Le Paradis durch ein Bataillon des 2. SS Totenkopf Regiments (mot). unter Fritz Knöchlein, das Massaker von Vinkt der 225. Infanterie-Division an Bewohnern von Teilgemeinden von Deinze, und das Massaker von Wormhout durch ein Bataillon der Leibstandarte SS Adolf Hitler unter Wilhelm Mohnke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Dünkirchen fand im Mai und Juni 1940 im Zuge des Westfeldzugs während des Zweiten Weltkrieges statt. Während des deutschen Westfeldzugs war die nordfranzösische Stadt Dünkirchen der letzte Evakuierungshafen der British Expeditionary Force, die 1939/1940 in Frankreich als Teil der zunächst defensiven Strategie der Westalliierten eingesetzt war. Es gelang den Briten und Franzosen, den Brückenkopf so lange zu verteidigen, bis sie über 330.000 von etwa 370.000 ihrer Soldaten in der Operation Dynamo evakuiert hatten. Die Einnahme der Stadt durch die deutsche Wehrmacht erfolgte am 4. Juni.", "tgt_summary": "敦克尔克战役,又称敦克尔克大撤退或灯却湾之役,是第二次世界大战时在欧洲大陆执行的一次战略性撤退。德国军队瓦解法国马奇诺防线后包抄英法盟军,盟军撤至敦克尔克(法国北部靠近比利时的港口)后,为了避免被德军围歼,执行了当时最大规模的撤退行动,名为「发电机行动」。撤退过程中,英国皇家空军与德国空军爆发了激烈的空战,最终英国仍得以动员各种大小船只,将大部分出租车兵撤离欧洲大陆。", "id": 1651777} {"src_title": "Stoppzeit", "tgt_title": "停时", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Gegeben sei ein Wahrscheinlichkeitsraum formula_1.", "section_level": 1}, {"title": "Diskreter Fall.", "content": "Ist eine Filtrierung formula_2 in formula_3 gegeben, so heißt eine Zufallsvariable eine Stoppzeit (bezüglich formula_5), wenn ist.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeiner Fall.", "content": "Gegeben sei eine geordnete Indexmenge formula_7, die ein Intervall aus formula_8 ist. Ist eine Filtrierung formula_9 in formula_3 gegeben, so heißt eine Zufallsvariable eine Stoppzeit (bezüglich formula_5), wenn", "section_level": 2}, {"title": "Endliche Stoppzeit.", "content": "Eine Stoppzeit formula_14 heißt eine endliche Stoppzeit, wenn ist.", "section_level": 2}, {"title": "Bemerkung.", "content": "Zu Beachten ist, dass die Eigenschaft, eine Stoppzeit zu sein, keine Eigenschaft der Zufallsvariable alleine, sondern eine Eigenschaft der Zufallsvariable in Verbindung mit einer Filtrierung ist. Daher muss bei Angabe oder Definition immer die Filtrierung mit angegeben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Interpretation.", "content": "Eine Stoppzeit kann man als die Wartezeit interpretieren, die vergeht, bis ein bestimmtes zufälliges Ereignis eintritt. Wenn wie üblich die Filtrierung die vorhandene Information zu verschiedenen Zeitpunkten angibt, bedeutet die obige Bedingung also, dass zu jeder Zeit bekannt sein soll, ob dieses Ereignis bereits eingetreten ist oder nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeleitete Konzepte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gestoppter Prozess.", "content": "Ein gestoppter Prozess ist eine Kombination eines stochastischen Prozesses und einer Stoppzeit, die Werte in der Indexmenge (\"Zeitmenge\") des stochastischen Prozesses annimmt. Gestoppte Prozesse sind Prozesse, die nach einer zufälligen Zeit angehalten werden bzw. ihren Wert nicht mehr verändern. Sie modellieren beispielsweise Ausstiegsstrategien bei einer zeitlichen Abfolge von Glücksspielen.", "section_level": 2}, {"title": "Lokalisierung.", "content": "Unter einer Lokalisierung versteht man die Erweiterung einer Prozessklasse, die eine gewisse Eigenschaft besitzt, um die Menge aller Prozesse, die gestoppt unter aufsteigenden Folgen von Stoppzeiten ebenfalls diese Eigenschaft besitzt. Typisches Beispiel sind die Martingale und die lokalen Martingale.", "section_level": 2}, {"title": "σ-Algebra der τ-Vergangenheit.", "content": "Die σ-Algebra der τ-Vergangenheit ist eine spezielle σ-Algebra, welche über die Filtrierung und die Stoppzeit definiert wird. Sie findet beispielsweise Anwendung bei der Definition der starken Markow-Eigenschaft und dem Optional Sampling Theorem.", "section_level": 2}, {"title": "Rechenregeln.", "content": "Es seien formula_39 und formula_40 Stoppzeiten bezüglich einer Filtration formula_41 sowie Dann gilt", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Stochastik bezeichnet der Begriff der Stoppzeit eine spezielle Art von Zufallsvariablen, die auf filtrierten Wahrscheinlichkeitsräumen definiert werden. Stoppzeiten sind nicht nur von Bedeutung für die Theorie der stochastischen Prozesse (beispielsweise bei der Lokalisierung von Prozessklassen oder Untersuchungen von gestoppten Prozessen), sondern auch von praktischer Relevanz, etwa für das Problem des optimalen Ausübungszeitpunkts für amerikanische Optionen.", "tgt_summary": "在概率论中,尤其在随机过程的研究中,停时是一种特殊的“随机时刻”。", "id": 94854} {"src_title": "Reine Nervensache", "tgt_title": "教父咪搞", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der frustrierte New Yorker Psychiater Ben Sobel bekommt einen neuen Patienten, den Mobster und Bandenboss der Mafia Paul Vitti. Er weigert sich zunächst, Vitti zu behandeln, dieser lässt aber nicht nach. Er reist dem Arzt nach Florida hinterher und zerrt ihn aus seinem Hotel, nur um ihm von seinen Erektionsproblemen zu berichten. Sobels Hochzeit mit Laura wird abgebrochen, als unweit entfernt Vitti einen Killer aus dem Fenster seines Hotelzimmers wirft, den ein konkurrierender Mafioso auf Vitti angesetzt hat. Vittis Partner sind beunruhigt, dass er die Geheimnisse der US-amerikanischen Mafia einem Arzt anvertrauen könnte; Vitti hingegen droht jeden umzubringen, der Sobel etwas antue. Da das FBI an belastendes Material kommen will, werden die abgehörten Worte Vittis manipulativ zusammengeschnitten, sodass daraus eine Ankündigung Vittis wird, Sobel zu töten. Dem Arzt wird Kronzeugenschutz angeboten. Er wird aber direkt von seiner wiederholten Hochzeit zu einem Treffen geschleppt, auf dem er den abwesenden Vitti vertreten sollte. Erst später erscheint Vitti und kündigt an, aus den illegalen Aktivitäten auszusteigen. Es kommt zu einer Schießerei, bei der Sobel verletzt wird. Das FBI stürmt die Versammlung, Vitti wird verhaftet. Später im Gefängnis bittet er den Arzt um weitere Therapiestunden.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Robert De Niro wurde für seine Rolle für den Filmpreis Golden Globe nominiert, für diesen Preis wurde der Film ebenfalls in der Kategorie \"Beste Komödie\" nominiert. Kyle Sabihy wurde für den Young Artist Award nominiert. Billy Crystal, Lisa Kudrow und Robert De Niro gewannen den \"Blockbuster Entertainment Award\". Der Film gewann den Preis \"American Comedy Award\" als \"die lustigste Filmkomödie\" (\"Funniest Motion Picture\"); Lisa Kudrow und Robert De Niro wurden für diesen Preis nominiert. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reine Nervensache (Originaltitel: \"Analyze This\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1999. Der Regisseur war Harold Ramis, das Drehbuch schrieben Kenneth Lonergan und Peter Tolan. Die Hauptrollen spielten Robert De Niro und Billy Crystal.", "tgt_summary": "是一部1999年黑帮喜剧电影,由哈罗德·雷米斯执导,雷米斯与肯尼斯·洛勒根和彼得·托兰共同编剧。本片主演是罗拔·迪尼路,饰演一名黑手党,而比利·基斯度饰演他的精神科医生。续集《老大靠边闪2..歪打正著》于2002年上映。", "id": 1059674} {"src_title": "Suzuki Wagon R+", "tgt_title": "鈴木Wagon R", "src_document": [{"title": "Modellgeschichte.", "content": "Der Wagon R+ wurde anfangs als Viersitzer gebaut und zugelassen (mittig geteilte Rückbank). Später wurden bei einer Überarbeitung die Rückbank und das Gurtsystem modifiziert (asymmetrische Teilung, drei Dreipunktgurte hinten) und das Fahrzeug wurde für fünf Personen zugelassen. Ab dem Modelljahr 2001 haben alle Wagon R+ vier Airbags (Fahrer-, Beifahrer- sowie zwei Seiten-Airbags in den Lehnen der Vordersitze). Die japanische Version des Modells trug ursprünglich den Namen \"Wagon R\". Erst bei den Exportmodellen gesellte sich das „+“ hinzu, was für eine verbesserte Leistung und die größeren Abmessungen stehen soll, insbesondere die Breite wurde vergrößert. Die Fahrzeuge für den europäischen Markt wurden in Ungarn hergestellt (Magyar Suzuki, Esztergom). In der ersten Generation gab es zwei Benziner: einen mit 1,0 l Hubraum und 48 kW (65 PS) und einen mit 1,2 l und 51 kW (69 PS), den es mit oder ohne Allradantrieb gab. In der zweiten Generation (neue, größere Karosserie) gab es einen 1,0-l-Motor mit 48 kW (65 PS) und einen 1,3-l-Motor mit 56 kW (76 PS) (mit oder ohne Allradantrieb). Seit der Überarbeitung 2003 gibt es die Fahrzeuge mit einem Benzinmotor mit 1,4 l Hubraum und 69 kW (94 PS) mit oder ohne Allradantrieb und mit einem Dieselmotor mit 51 kW (69 PS), beide schadstoffarm nach Euro 4. Der Verbrauch des Benzinmotors lag laut Hersteller bei 6,3 Liter je 100 km im Drittelmix (entspricht einem Kohlendioxidausstoß von 150 g/km), der Dieselmotor wurde mit 4,9 Liter je 100 km angegeben. Die Produktion des Suzuki Wagon R+ wurde im März 2006 eingestellt. Der Nachfolger \"Splash\" wurde auf der IAA 2007 vorgestellt und wird ebenfalls in Ungarn hergestellt. Seit dem 25. September 2008 verkauft Suzuki ausschließlich in Japan den eigentlichen Nachfolger des Wagon R unter gleichem Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Suzuki Wagon R+ ist ein Microvan des japanischen Automobil- und Motorradherstellers Suzuki in drei Generationen. Er ist etwas breiter als der Suzuki Wagon R auf dem er basiert, der aber in Japan als eigene Baureihe schon in fünfter Generation angeboten wird.", "tgt_summary": "铃木Wagon R()乃日本铃木公司自1993年起开发制造的轻型高顶旅行车/掀背车。关于车名的「R」既代表「Revolution(革命)」,也具有「Relaxation(休闲娱乐)」的意义。", "id": 2526367} {"src_title": "Hailuoto", "tgt_title": "海盧奧托", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Hailuoto begann sich von einigen Sandbänken vor ca. 2000 Jahren als Folge der postglazialen Landhebung zu bilden. Besiedelt wurde die noch kleine Insel am Anfang des zweiten Jahrtausends von Fischern, die ihren neuen Wohnort \"Haililuoto\" (dt. \"„Strömlingschäre“\") nach der üblichsten Fangfischart nannten. Trotz ihrer vom Festland getrennten Lage lockte Hailuoto neue Bewohner mit Fischerei- und Jagdmöglichkeiten und dem in der Vegetationsperiode milden, fast frostfreien Klima an. Viele Neuansiedler kamen aus den östlichen finnischsprachigen Gebieten auf derselben Breite, sogar aus Weißkarelien, in denen die Landwirtschaft oft durch Frost beschwert wurde. Bis vor ca. 200 Jahren war Hailuoto in drei Inseln, die Hauptinsel \"Luoto\" (dt. \"„kleine Insel“\" oder \"„Schäre“\"), das an Vögeln reiche, durch \"Kirkkosalmi\" (dt. \"„Kirchensund“\") getrennte \"Hanhinen\" (dt. \"„Gänseland“\") im Südosten und die Sandbank \"Santonen\" im Osten geteilt. Die Landhebung hat die Teile so verbunden, dass sogar Santonen, mittlerweile eine Landzunge, seit ca. 60 Jahren auch bei Hochwasser befahrbar bleibt. Der Reisehafen befindet sich heute in der Ostspitze \"Huikku\" von Santonen. Auf der Insel befand sich bis 1968 die älteste stetig gebrauchte Holzkirche Finnlands. Dieses im Jahre 1620 an der Stelle einer mittelalterlichen Kapelle und unter Verwendung ihrer Teile gebaute Gotteshaus mit Malereien von Christian Willbrandt (1659) samt dem freistehenden barocken Glockenturm (1760) brannte mit dem vom Brand des Pfarrhauses im Jahr 1901 übriggebliebenen Rest des Kirchenarchivs vermutlich durch Brandstiftung nieder. Die neue moderne Kirche (Architekten: Matti und Irma Aaltonen) neben der Ruine stammt von 1972 und wurde im Jahr 2001 ausgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Seeverkehr zum Festland.", "content": "Der regelmäßige Seeverkehr zwischen Hailuoto und Festland besteht seit 1920. Damals öffnete das Reiseschiff \"HL Hailuoto\" die tägliche Verbindung nach Oulu von dem damaligen Reisehafen \"Ulkokarvo\", das im Volksmund auch \"Petsamo\" heißt. Das mehrmals verunglückte und einmal gesunkene Schiff wurde als Hauptfahrzeug durch die erste Fähre \"L/A Merituuli\" im Jahr 1968 ersetzt und 1972 aus dem Verkehr genommen. Heute liegt es trocken in Lumijoki und dient als Sommercafé. Die jetzige Hauptfähre \"L/A Merisilta\" ist die dritte und der Nachfolger der \"L/A Merilintu\". Seit 1996 dient den Reisenden zusätzlich auch die Nebenfähre \"L/A Meriluoto\" in der Hochsaison. Die Fähren sind wegen der kurzen Strecke nicht mit Kabinen (außer Sturmkabinen) oder Restaurants ausgestattet, aber ein Aufenthalt an Deck ist während der Fahrt möglich. Auf den beiden Fähren steht den Reisenden das frei zugängliche WLAN \"panOulu\" zur Verfügung. Die Entfernung zwischen den Reisehäfen Riutunkari (Oulunsalo) und Huikku (Hailuoto) ist ca. 8 km und die Fahrt dauert ca. 25 min. Die Fähren sind kostenlos für alle Reisenden. Die ganzjährigen Bewohner der Insel haben Vorfahrt auf die Fähre.", "section_level": 1}, {"title": "Eisstraße.", "content": "Eine auch in Finnland seltene Besonderheit bildet die Eisstraße, die im Winter auf der zugefrorenen See zwischen den Reisehäfen von Oulunsalo und Hailuoto geräumt wird. Wenn die Eisdecke eine gewisse Dicke und Tragfähigkeit erreicht hat, wird die Eisstraße für den öffentlichen Straßenverkehr geöffnet. Weitere Voraussetzungen für die Eröffnung sind die genügende Ebenheit sowie Riss- und Wasserfreiheit der Eisoberfläche. Während der Benutzungszeit der Eisstraße verkehrt die Fähre begrenzt. Die Eisstraße gehört – genauso wie die Fähren – zum allgemeinen Straßennetz Finnlands. Deshalb gelten auf ihr das allgemeine Straßenverkehrsgesetz und die Verkehrsversicherungen. Die Geschwindigkeit ist auf 50 km/h begrenzt. Auch werden Entfernungen zwischen den Fahrzeugen und das jeweilige zulässige Höchstgewicht der Fahrzeuge mit Verkehrsschildern geregelt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Bewohner von Hailuoto arbeiten hauptsächlich in Dienstleistungsbereich und Industrie, von denen das erstgenannte seine Hochsaison durch ca. 550 Ferienhäuser und zahlreiche kürzere Besuche auf der Insel im Sommer hat. Eine letzte große Investition in den Tourismus in Hailuoto war der Umbau der Lotsenstation im Westhafen \"Marjaniemi\" zu einem Touristenzentrum. Die herkömmlichen Erwerbsformen Landwirtschaft und Fischerei werden noch von ca. 25 % der Bevölkerung betrieben. Die einst sehr wichtige Schafzucht mit ihren großen Märkten ist aber fast völlig verschwunden. Hailuoto ist berühmt für seine reine und hochwertige Flechte, die z. B. für Schießpulver und Zierkränze gesammelt wird. Ca. 25 % der Arbeitnehmer sind auf dem Festland angestellt, wo sie oft auch eine Zweitwohnung haben. Die Arbeitslosenquote auf der Insel beträgt ca. 12 %.", "section_level": 1}, {"title": "Dörfer in Hailuoto.", "content": "Järventakusta, Kirkonkylä, Koivukylä, Marjaniemi, Ojakylä, Pöllä, Ulkokarvo, Vaski.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Inseln und Schären der Gemeinde Hailuoto.", "content": "Hoikanriisi, Isomatala, Kengänkari, Mustakivi, Santosenkari (Santos-Hoikka), Pikku-Hoikka, Ulkoriisi, Ulkolaidanmatala, Väliteonkarit.", "section_level": 1}, {"title": "Binnenseen auf der Insel Hailuoto.", "content": "Haaralampi, Hannuksenlampi, Hannuksenrantalampi, Iso Sunijärvi, Kaakkurijärvi, Kangasjärvi, Kaunislampi, Kestinperä, Kurajärvi, Maasyvänlahti, Mäntylampi, Nuottajärvi, Pajuperänlampi, Pikku Sunijärvi, Pitkäjärvi, Riestenkulju, Simpukkalampi, Syväkulju, Valkjärvi, Ämmänarkku.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hailuoto [], schwedisch \"Karlö\", ist eine Insel im Bottnischen Meerbusen westlich der Stadt Oulu. Sie hat einen Durchmesser von etwa 35 km und wird von Menschen bewohnt (Stand ). Hailuoto bildet eine eigene Gemeinde der finnischen Landschaft Nordösterbotten.", "tgt_summary": "海卢奥托(,)是芬兰北博滕区的一个岛屿及市镇。面积202.53平方公里(不包括海域面积),其中1.70平方公里为内陆水面。2017年8月底时人口数量为981人,人口密度为4.89人/平方公里。", "id": 1401591} {"src_title": "Spiel ohne Regeln", "tgt_title": "最长的一码", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ex-Footballstar Paul „Wrecking“ Crewe ist nach einer unbewiesenen Profispielmanipulation gesellschaftlich geächtet. Als er eines Tages mit dem Bentley seiner Freundin betrunken durch San Diego rast, wird er nach einer Verfolgungsjagd durch die Polizei zu drei Jahren Gefängnis in der texanischen Einöde verurteilt. Gefängnisdirektor Hazen, ein Footballfan, möchte Crewe als Berater des Teams der Gefängniswärter anwerben, was dieser aber auf Anraten von Captain Knauer ablehnt. Allerdings kann Crewe den Direktor von der Bildung eines Gefangenenteams überzeugen, das als Vorbereitungsgegner in einem Spiel gegen die Gefängniswärter herhalten soll, um das Wärterteam, das in der Gefängnisliga schon seit fünf Jahren keinen Titel gewonnen hat, auf das erste Ligaspiel der Saison vorzubereiten. So wird Crewe zum Trainer und Quarterback des Gefangenenteams. Obwohl er von den Wärtern schikaniert wird, gelingt es Crewe, eine Mannschaft aufzubauen und zu trainieren. Unterstützung erhält er dabei durch den existenziell gescheiterten Ex-Footballspieler Nate Scarborough, der die Taktiken erarbeitet, und den Mitgefangenen Caretaker, der von außerhalb immer neue Ausrüstungsgegenstände beschafft. Dabei nutzt er die Bandbreite an Inhaftierten aus, indem er beispielsweise besonders aggressive Männer als Spieler anwirbt. Auch beschafft er sich Informationen über zurückliegende Verletzungen der Wärter, um diese gezielt attackieren zu können, und tauscht die Steroide eines der Wärter gegen Östrogen. Als wichtigste Motivation steht für die meisten Häftlinge dabei die Chance, sich an den Wärtern für ertragene Repressalien rächen zu können. Im finalen Spiel, welches sogar im Fernsehen übertragen wird, stehen anfangs entsprechende Racheakte über dem Spielerfolg. Erst nach einer Ansprache durch Crewe spielen die Gefangenen überraschend gut und mit Chancen auf den Sieg. Ein parteiischer Schiedsrichter wird durch gezielte Angriffe mit dem Ball von einer fairen Wertung „überzeugt“. Damit das Wärter-Team nicht verliert, versucht der Gefängnisdirektor Crewe zu erpressen, indem er ihm den Mord an Caretaker anhängen will. Um einer drohenden Haftverlängerung zu entkommen, willigt Crewe zunächst auch ein und manipuliert den Spielverlauf durch vermeintliche Fehlpässe und eine vorgespielte Verletzung. Selbstzweifelnd und von seinen Spielern herausgefordert, bricht er jedoch seine Abmachung mit Hazen und führt sein Team zum Sieg. Von Crewes Kampfgeist beeindruckt, sichert der eigentlich brutale Captain Knauer, Quarterback des Wärterteams, Crewe seine wahrheitsgemäße Aussage beim folgenden Prozess zur Mordsache am Mithäftling Caretaker zu. Der Film endet ohne eine Aussage über das weitere Schicksal Crewes.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Nach Meinung des \"Lexikon des internationalen Films\" handelt es sich bei \"Spiel ohne Regeln\" um „stromlinienförmige Unterhaltung, angereichert mit den gängigen Versatzstücken des Genres und einer Menge Klischees“. Jürgen Armbruster aus der Redaktion von \"Filmstarts\" sah in dem Film „die offensichtlichste Bankrotterklärung, die Hollywood in den vergangenen Jahren zustande gebracht hat“. Dennoch lobte er „die Inszenierung des Matches“, für die Sportkoordinator Mark Ellis engagiert wurde, so dass das Ergebnis „entsprechend hochwertig“ ist und „auch Football-Muffel werden damit durchaus etwas anfangen können“. Er urteilte, entstanden sei „ein Werk, das zwar unter bestimmten Voraussetzungen immer noch unterhalten kann, aber zuweilen tierisch an den Nerven zehrt“, so dass der Film „das drittklassige Remake eines zweitklassigen Films mit einem erstklassigen Budget“ ist. Thorsten Krüger von \"kino.de\" war voll des Lobes für Besetzung und Umsetzung. Seiner Meinung nach „krachen beim Showdown auf dem Spielfeld nicht nur die Knochen, sondern auch die Gags. Nachdem sich in \"50 erste Dates\" und \"Die Wutprobe\" mit Regisseur Peter Segal und Hauptdarsteller Adam Sandler zwei ausgebuffte Talente für originelle Comedy gefunden hatten, vereinen beide nun erneut ihre geballte Witz-Power. Die liebenswerte Buddy-Comedy, eine Ode an alle Underdogs, ist ein Remake des gleichnamigen Films von 1974. Burt Reynolds, der damals die Hauptrolle spielte, kehrt hier als Coach zurück – das I-Tüpfelchen in der Spitzen-Besetzungsliste.“ \"TV Spielfilm\" empfahl den Film als „rasant, schräg, hoher Spaßfaktor“.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Produktionskosten wurden auf einen Betrag von rund 82 Millionen US-Dollar geschätzt. Bereits am Eröffnungswochenende spielte der Film in den USA mit 3.634 Kopien rund 47,6 Millionen US-Dollar ein, insgesamt erzielte er in den Vereinigten Staaten Einnahmen in Höhe von rund 158 Millionen US-Dollar. Weltweit wurden über 190 Millionen US-Dollar eingespielt. An den deutschen Kinokassen wurden über 162.000 Besucher gezählt. Die Dreharbeiten begannen am 19. Juli 2004 und wurden ausschließlich in den USA durchgeführt. Zu den Drehorten zählen Los Angeles und Long Beach in Kalifornien sowie einige Drehorte in New Mexico. Das Footballspiel wurde im Murdock Stadium des El Camino College im kalifornischen Torrance gedreht. Die Gefängnisaufnahmen entstanden in den nicht genutzten Teilen des New Mexico State Penitentiary, das unter anderem auch Old Main genannt wird, in dem sich am 2. Februar 1980 die schlimmsten Ausschreitungen der US-amerikanischen Gefängnisgeschichte ereigneten. Seine Premiere feierte der Film am 19. Mai 2005 in Hollywood. In den deutschen Kinos war er erstmals am 22. September 2005 zu sehen. Die Wrestler Kevin Nash, Goldberg, „Stone Cold“ Steve Austin, The Great Khali sowie die ehemaligen NFL-Stars Bill Romanowski, Brian Bosworth und Michael Irvin haben eine Rolle in diesem Film, darüber hinaus sind die US-Rapper Bizarre, Proof, Kon Artis, Kuniva, Swift von D12 und Nelly im Film zu sehen. Während des Basketballspiels im Gefängnishof sind fünf der sechs Mitglieder der Rapgruppe D12 zu sehen, einzig Eminem fehlt, auf den verwiesen wird, als Sandler im englischen Original als „Slim Shady“ und in der deutschen Synchronisation als „Eminem für Arme“ betitelt wird. Burt Reynolds, der bereits im Original von 1974 zu sehen ist und dort ebenfalls die Rückennummer 22 trägt, übernimmt hier die Rolle des alten Footballstars Nate Scarborough, der in Robert Aldrichs Film von 1974 von Michael Conrad verkörpert wurde. Neben Reynolds ist Ed Lauter der einzige Darsteller, der bereits im Original von 1974 zu sehen ist. Michael Irvin und Bill Romanowski erhielten mit den Trikotnummern 88 und 53 dieselben Rückennummern, die sie während ihrer aktiven Karriere als Footballspieler in der National Football League trugen. Brian Bosworth bekam die Trikotnummer 44, die er beim College Football trug. Brian Mann, der Quarterback des Arena-Football-League-Teams Los Angeles Avengers fungierte als Sandler’s Stunt-Double. Sowohl in \"Spiel ohne Regeln\" als auch im Original von 1974 ist in der Eröffnungsszene der Titel \"Saturday Night Special\" von Lynyrd Skynyrd zu hören.", "section_level": 1}], "src_summary": "Spiel ohne Regeln ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 2005 über einen ehemaligen Footballspieler. Er ist eine Neuverfilmung des Films \"Die härteste Meile\" (\"The Longest Yard\" bzw. auch als \"Die Kampfmaschine\" bekannt) mit Burt Reynolds aus dem Jahr 1974 bzw. des Films \"Mean Machine – Die Kampfmaschine\" aus dem Jahr 2001. Produziert wurde er durch Columbia Pictures und Happy Madison Productions.", "tgt_summary": "《最长的一码》(The Longest Yard)翻拍自1974年的同名电影,主要介绍了一所监狱的囚犯与狱警之间进行的橄榄球比赛。囚犯队的领袖保罗·克鲁(亚当·桑德勒扮演)是匹兹堡钢人杰出的退役四分卫,球队教练纳特·斯卡伯勒(伯特·雷诺兹扮演,1974年版保罗·克鲁的扮演者)是1955年俄克拉何马州海斯曼奖的获得者,卡雷塔克(克里斯·罗克扮演)是克鲁的囚友和朋友。其他演员包括詹姆斯·克伦威尔、尼力、威廉·菲希特纳和许多现役或半退役橄榄球运动员和职业摔跤运动员,包括迈克尔·欧文、冷石·史蒂夫·奥斯汀、比尔·戈德堡、凯文·奈许、鲍伯·萨普、泰瑞·克鲁斯、布赖恩·博斯沃思、比尔·罗曼诺夫斯基和达利普·辛格·拉纳。", "id": 606110} {"src_title": "Hauskirche", "tgt_title": "家庭教會", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Urchristentum soll mit Hauskirchen begonnen haben, weil es noch keine Kirchengebäude gab. Das Gemeindeleben spielte sich demnach wie bei Jesus und seinen Jüngern (Mk 14,14; Joh 12,1f) vorwiegend in den zwischenmenschlichen Beziehungen der Gemeindeglieder ab, sowie in informellen Versammlungen (vgl. ; ). Während der Christenverfolgungen im Römischen Reich war die Hauskirche \"(ecclesia domestica)\" einer der Orte für geheime Zusammenkünfte. Der katholische Theologe Stefan Heid stellt diese Hauskirchen-Theorie in Frage und hält sie für ein „Wissenschaftsphantom des 20. Jahrhunderts“. Als zentrale Belege für diese Theorie gälten die vier sogenannten „Hauskirchenformeln“ bei Paulus (; ; ; ). „Kirche“ meine hier aber einfach wie für alle anderen griechisch sprechenden Menschen der damaligen Zeit die Gemeinschaft. Paulus grüße also in vier Briefen jeweils die Hausgemeinschaft eines befreundeten Menschen. Zu diesen Hausgemeinschaften gehörten dann möglicherweise auch Nicht-Christen, obgleich häufig ganze Hausgemeinschaften zusammen getauft wurden (; ). Laut Heid sage dies noch nichts über Gottesdienst oder Eucharistiefeier. Ist das richtig, so entfällt ein wichtiger Anhaltspunkt für die Existenz von Hauskirchen. Sicher haben auch reiche Christen in „Häusern“, also privaten Stadtresidenzen, gewohnt. Aber dass diese Residenzen eigene Gottesdienstzentren bildeten, sei nicht nachzuweisen. Umgekehrt verweist Heid auf Texte, die dafür sprechen, dass es bis ins 4. Jahrhundert in jeder Stadt nur eine einzige Christen-Gottesdienstgemeinde gab, geleitet von einem Presbyterkollegium bzw. einem Bischof. Zweifelhaft sei auch die Vorstellung, Christen hätten sich während der Christenverfolgung in den Katakomben versteckt. Während des Hoch- und Spätmittelalters gab es Hauskirchen notgedrungen in den meisten christlichen Bewegungen außerhalb der Kirche, beispielsweise bei den Waldensern und Lollarden. Auch Martin Luther konnte sich neben der öffentlichen Messe in lateinischer und deutscher Sprache eine \"Hauskirche\" als häusliche gottesdienstliche Versammlung im Vollsinn vorstellen, inklusive Predigt, Abendmahl und Taufe. Er stellt dieses Format als Ideal dar, das zur Durchdringung der Gemeinde und Gesellschaft mit der guten Botschaft des Evangeliums führen würde. Allerdings griff er die Idee später nie wieder auf. Neben den Hauskreisen gibt es bis in die Gegenwart Hauskirchen, bei denen das gesamte kirchliche Leben in Privathäusern stattfindet. In kommunistischen und islamischen Ländern, in denen das Christentum offiziell verboten ist oder war, treffen sich die Hauskirchen im Untergrund. Eine große Rolle spielen Hauskirchen beispielsweise im chinesischen Christentum (siehe Chinesische Hauskirche).", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Hauskirchen zeichnen sich durch einen ausgeprägten Kongregationalismus und das Losgelöstsein von herkömmlichen Gemeinden, Kirchen, Konfessionen und Denominationen aus. Betont wird das Priestertum aller Gläubigen und weniger ein Gegensatz Kleriker–Laien. Die einzelne Hausgemeinde wird als Familie bzw. als Großfamilie verstanden. Ihre Strukturen und Beziehungen sind dieser entsprechend nachempfunden. Die Überschaubarkeit und das enge Beziehungsgeflecht wird als Leben im Leib Christi angesehen. Die Beteiligung aller mit ihren Gaben und Fähigkeiten am Gemeindeleben wird in der Hauskirche betont, was charismatische Aspekte in Liturgie und Gemeindeleben mit einschließt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Hauskirche oder Hausgemeinde bezeichnet man im Christentum Gruppen, die Gottesdienst eher integriert in ihren Lebensvollzug denn als gottesdienstliche Veranstaltung verstehen. Sie pflegen Gemeinschaft in kleineren Gruppen, oft in Privathäusern. Hauskirchen können einzeln existieren oder Teil einer mehr oder weniger organisierten größeren Gemeinschaft sein.", "tgt_summary": "家庭教会(英语:house church / home Church)是指基督教教会运作上的一种方式,信徒在某个私人的家中举行崇拜仪式,而非在教堂举行。这些信徒可能属于一个更大的宗教团体,但也有些是独立的,且视家庭教会为信徒社区的基础。", "id": 1171026} {"src_title": "Ghanaische Fußballnationalmannschaft", "tgt_title": "迦納國家足球隊", "src_document": [{"title": "Internationale Wettbewerbe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahme an Olympischen Spielen.", "content": "Nach 1988 nahm die A-Nationalmannschaft nicht mehr an den Olympischen Spielen teil. Die Olympiamannschaft gewann 1992 die Bronzemedaille, erreichte 1996 das Viertelfinale und schied 2004 in der Vorrunde aus.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnahme an Weltmeisterschaften.", "content": "Seit 1962 nimmt Ghana an den Qualifikationen zur Fußball-Weltmeisterschaft teil. Für die Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 konnte sich die Mannschaft erstmals qualifizieren und erreichte das Achtelfinale, wo die Black Stars der Mannschaft Brasiliens unterlagen. Vier Jahre später zog Ghana bei der ersten Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden ins Viertelfinale ein und verlor dort gegen Uruguay im Elfmeterschießen. Bisher errang die ghanaische Nationalmannschaft in neun Weltmeisterschaftsspielen 14 Punkte bei vier Siegen, zwei Unentschieden (darunter ein im Elfmeterschießen verlorenes Spiel) und drei Niederlagen. Die Tordifferenz beträgt 9:10. In der Ewigen Tabelle belegt die Mannschaft den 36. Platz. Am 19. November 2013 konnte sich Ghana für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien qualifizieren. Nach dem Gruppensieg vor den Nationalmannschaften aus Sambia, dem Sudan und Lesotho erreichten die Black Stars durch einen 6:1-Sieg und eine 1:2-Niederlage gegen Ägypten als vierter afrikanischer Teilnehmer die WM-Endrunde. In der Vorrunde der Weltmeisterschaft traf Ghana in Gruppe G auf Deutschland, Portugal und die Vereinigten Staaten.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnahme an Afrikameisterschaften.", "content": "Ebenfalls seit 1962 nimmt Ghana an den Qualifikationen zur Fußball-Afrikameisterschaft teil. Am 5. Februar 2015 erreichte Ghana zum 9. Mal das Finale und ist damit alleiniger Rekordfinalteilnehmer. In der „Ewigen Tabelle“ liegt Ghana mit 47 Siegen, 13 Unentschieden und 23 Niederlagen bei einer Tordifferenz von 111:71 auf dem dritten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Personen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Trainer.", "content": "Seit 1958 trainierten etwa 30 verschiedene Trainer die Fußballnationalmannschaft Ghanas. In verschiedenen Quellen finden sich unterschiedliche Angaben.", "section_level": 2}, {"title": "Spieler.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aktueller Kader.", "content": "Die Tabelle nennt die Spieler, die im Kader für das Spiel im November 2018 gegen Äthiopien standen.", "section_level": 3}, {"title": "Rekordhalter.", "content": "Über lange Jahre galt Abédi Pelé mit 33 Länderspieltoren als bester Torschütze der „Black Stars“, bereits 2011 kamen daran jedoch nicht endgültig belegte Zweifel seitens des ehemaligen Nationalspielers und Verbandspräsidenten Ben Koufie auf. Am 7. Juni 2013 überbot Asamoah Gyan mit einem Doppelpack im Spiel gegen den Sudan diese Leistung und galt mit 34 erzielten Treffern als neuer Rekordtorschütze der Mannschaft. Bereits wenige Tage später veröffentlichte der Sportjournalist Thomas Freeman Yeboah seine Nachforschungen, wonach Kwasi Owusu mit 36 Treffern bester Torschütze der Nationalmannschaft sei und Abédi Pelé lediglich 19 Tore erzielt habe. Freeman Yeboah korrigierte dies nach weiteren Untersuchungen im Juli 2013 – Kwasi Owusu und Edward Acquah wurden fortan mit jeweils 40 Treffern als Rekordtorschützen geführt. Nachdem Asamoah Gyan am 9. Juni 2014 im Spiel gegen Südkorea diesen Rekord eingestellt hatte, erzielte er zwölf Tage später beim WM-Gruppenspiel gegen Deutschland seinen 41. Treffer im Trikot der „Black Stars“ und ist seither alleiniger Rekordhalter dieser Kategorie. Am 4. Juni 2020 wurden von der Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation für einige Spieler neue Zahlen veröffentlicht.", "section_level": 3}, {"title": "Länderspiele.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Spiele gegen deutschsprachige Nationalmannschaften.", "content": "Bisher fanden keine Begegnungen zwischen Ghana und der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein statt.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach der erfolgreichen Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland wurden mindestens zwölf Spieler des Kaders mit der zweithöchsten Auszeichnung der Republik, dem Order of the Volta, geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ghanaische Fußballnationalmannschaft (Spitzname: \"Black Stars\") ist die Auswahl ghanaischer Fußballspieler, die die Ghana Football Association (GFA) auf internationaler Ebene, beispielsweise in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, aber auch bei der Afrikameisterschaft des afrikanischen Kontinentalverbandes CAF oder der Weltmeisterschaft der FIFA repräsentiert.", "tgt_summary": "加纳国家足球队()是加纳的国家足球代表队,由加纳足球协会负责管辖。", "id": 77672} {"src_title": "Permethrin", "tgt_title": "百滅寧", "src_document": [{"title": "Einsatzgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Humanmedizin.", "content": "Beim Menschen wirkt Permethrin gegen ausgewachsene Läuse und ihre Nissen. Es gilt als besser verträglich als natürliche Pyrethrum-Extrakte oder Lindan-haltige Präparate. Bei einer Studie in Dänemark waren jedoch die meisten Läuse resistent gegen Permethrin (und Malathion). Seit 2004 ist Permethrin in Deutschland als Mittel gegen die Krätze (Scabies) zugelassen. Hier gilt es als wirksamer und verträglicher Wirkstoff. Weiterhin findet Permethrin in Form von 5%iger Creme Anwendung bei Rosazea.", "section_level": 2}, {"title": "Tiermedizin.", "content": "Die Tiermedizin verwendet Permethrin als Spot-on-Wirkstoff zur Bekämpfung von Läusen, Flöhen, Milben und Zecken in Pudern, Sprays, Shampoos, Emulsionen und Lösungen. Richtig angewandt, werden damit zum Beispiel sämtliche Flöhe eines Tieres innerhalb einer Stunde abgetötet, wobei die Wirkung zwischen zwei Wochen und fünf Monaten anhalten kann. Permethrin kann aber auch in vorbeugend anzuwendenden Produkten wie Ohrmarken, Halsbändern etc. enthalten sein, bei denen die abstoßende, einen \"Fuß-Rückzieh-Effekt\" (→ Repellent) auslösende Wirkung des Permethrins auf Insekten überwiegt. Bei der Braunen Hundezecke wurden allerdings bereits Resistenzen gegenüber dem Wirkstoff beobachtet.", "section_level": 2}, {"title": "Toxizität bei Katzen.", "content": "Anders als bei Hunden dürfen permethrinhaltige Spot-on-Produkte keinesfalls bei Katzen verwendet werden, da diesen ein zum Abbau des Wirkstoffs notwendiges Enzym fehlt und es daher für diese Tiere viel toxischer als für andere Warmblüter ist. Typische Vergiftungssymptome durch Permethrin bei Katzen sind zentralnervöse Symptome wie Zittern, starker Speichelfluss, Krämpfe, Atemnot, aber auch Erbrechen, Durchfall sowie Fieber oder Untertemperatur. Versehentlich aufgetragene permethrinhaltige Lösungen sollten deshalb sofort mit milden Detergenzien ausgewaschen und anschließend umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.", "section_level": 3}, {"title": "Land- und Forstwirtschaft.", "content": "Die Zulassung des Wirkstoffs Permethrin für den Pflanzenschutz wurde von der EU-Kommission im Jahre 2000 aufgehoben. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Permethrin nicht mehr als Pflanzenschutzmittel zugelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Holzschutz.", "content": "Im Bauwesen wird Permethrin als vorbeugendes oder bekämpfendes Holzschutzmittel gegen holzzerstörende Insekten wie z. B. den Hausbockkäfer oder den Gewöhnlichen Nagekäfer verwendet.", "section_level": 3}, {"title": "Einsatz in Flugzeugen.", "content": "Bestimmte Airlines wie die South African nutzen Permethrin i. d. R. alle 8 Wochen (oft in 2 % Konzentrationen) mitunter in der Anwesenheit von Passagieren zur Bekämpfung von eventuell eingeschleppten Insekten; insgesamt wird der Einsatz des Mittels in abgeschlossenen Flugzeugkabinen kontrovers gesehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung lehnt grundsätzlich einen Einsatz von Pyrethroiden bzw. Permethrin in Flugzeugkabinen auf möglicher gesundheitlicher Komplikationen und der (jahrelangen) Beständigkeit der Wirkstoffe ab und empfiehlt eher die Ausbringung von Kurzzeit-Giftstoffen, die sich binnen weniger Tage abbauen bzw. durch Reinigungsmittel leicht entfernbar sind.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen und Einsatz in Haushalten.", "content": "Textilien und Teppiche Als Schutz vor Kleidermotten und dem Teppichkäfer wird Permethrin teilweise zum Ausrüsten von Wollteppichen verwendet. Mit dem Teppichabrieb gelangt es dann in den Hausstaub. Das Bundesinstitut für Risikobewertung konnte im Rahmen einer Studie kein gesundheitliches Risiko durch mit Permethrin ausgerüstete Teppiche erkennen. Mit Permethrin imprägnierte Textilien sollen ihre Träger vor gefährlichen Insekten und Parasiten schützen. Bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr tragen die Soldaten damit behandelte Uniformen. Die Verwendung von mit Permethrin behandelten Moskitonetzen gilt als guter Schutz vor Malaria. Schädlingsbekämpfung - Insektensprays / Fogger in Innenräumen Permethrin wird noch vereinzelt in Insektensprays bzw. Fogger Produkten für Privathaushalte angeboten. Unter Innenraumbedingungen kann der Wirkstoff eine im Vergleich zur freien Natur verlängerte Beständigkeit aufweisen. Anbieter postulieren eine Wirkungsdauer von 6–18 Wochen, die jedoch als zu kurz bemessen gelten muss. Durch wiederholte Anwendung kann es langfristig in häuslichen Bereichen zu deutlich erhöhten Konzentrationen kommen. Permethrin sammelt sich auch bei einmaligem Einsatz an besprühten Flächen im Hausstaub sowie in Schwebepartikeln (Feinstaub) und verteilt sich somit auch geringfügig auf nicht behandelte Flächen. Das Fraunhofer-Instituts für Toxikologie untersuchte Ende der 1990er Jahre die Innenraumpersistenz mehrerer Schädlingsbekämpfungsprodukte, die Pyrethroide vom Typ I und Typ II bzw. den Synergisten Piperonylbutoxid enthielten. Die Konzentrationen der Wirkstoffe wurden in der Gasphase, auf Schwebeteilchen, Hausstaub und auf Möbeloberflächen über einen Zeitraum von 24 Monaten überwacht. Permethrin wurde nur in der Gasphase unmittelbar nach der Anwendung nachgewiesen. Hohe Konzentrationen von Permethrin wurden an Schwebeteilchen direkt nach der Anwendung gefunden. Diese Konzentration nahm innerhalb von zwei Tagen schnell ab, in den folgenden 24 Monaten konnte hingegen eine wesentlich langsamere Abbaurate beobachtet werden. Im Hausstaub nahm das Konzentrationsniveau innerhalb der ersten 12 Monate ab, blieb aber von da an aber fast konstant, was eine langanhaltende Belastung von Innenraumflächen hindeutet. Eine neuere Studie aus dem Jahr 2019 zeigt, dass Permethrin, das sowohl in einem Versuchshaus als auch unter Laborbedingungen ausgebracht wurde, innerhalb von 112 Tagen nach einer Schädlingsbekämpfung um etwa 10 % abgebaut wird, was auf eine vergleichbare Persistenz des Wirkstoffs unter Innenraumbedingungen hinweist. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, dass Schädlingsbekämpfungsmittel nicht oder allenfalls in Ausnahmefällen durch Laien angewendet werden sollten. Der Einsatz sollte professionell geschulten Schädlingsbekämpfern vorbehalten sein.", "section_level": 2}, {"title": "Dekontamination.", "content": "Der Erfolg einer Dekontamination von Permethrin hängt von der Oberflächenbeschaffenheit, dem Reinigungsmittel sowie der Reinigungstechnik ab. Glatte Oberflächen wie Fliesen lassen sich tendenziell besser dekontaminieren als Kunststoff- oder Holzflächen. Poröse und besonders saugstarke Materialien bzw. Oberflächen wie Teppichböden, Tapeten oder Kleidung sind schlecht zu dekontaminieren. Gut geeignet sind Hochdruck- bzw. Niederdrucksprüh- und Extraktionsreinigungsgeräte, mit denen die Reinigungsflotte aufgetragen und das kontaminierte Schmutzwasser von der Oberfläche abgesaugt werden kann. In der Regel konnte bei einmaligen Reinigungsvorgängen eine Permethrin-Reduktion von mindestens 85 % (ohne Berücksichtigung des in die Materialien migrierten Wirkstoffs) erreicht werden. Bioindikationstests unter Einsatz von Fliegen zeigten hingegen, dass auch bei starken Wirkstoffreduktionen auf Oberflächen teils noch hohe Mortalitätsraten der Insekten zu beobachten waren.", "section_level": 2}, {"title": "Stereochemie.", "content": "Permethrin hat aufgrund der zwei Stereozentren im Cyclopropyl-Ring vier Stereoisomere (zwei Enantiomerenpaare). Das \"trans\"-Enantiomerenpaar ist als Transpermethrin bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsweise bei Insekten.", "content": "Insekten nehmen Permethrin über die Körperoberfläche auf, es verteilt sich dann im ganzen Insektenkörper. Es ist ein Nervengift und führt dazu, dass sich die Na-Kanäle der Nervenzellen nicht mehr schließen. Na-Ionen strömen ungehindert in das Zellinnere hinein und es kommt zu unkontrollierbaren Nervenimpulsen. Dies führt zunächst zu Erregungszuständen mit Krämpfen, dann zu Koordinationsstörungen und schließlich zu einer Lähmung. Das Insekt ist innerhalb weniger Minuten bewegungsunfähig, man spricht von einem „Knock-Down“-Effekt. Der Tod tritt erst nach einiger Zeit ein. Bei nicht ausreichender Dosis können viele der betroffenen Insekten Permethrin enzymatisch entgiften und erholen sich wieder. Durch Zusatz von Synergisten wie Piperonylbutoxid kann der enzymatische Abbau verhindert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Analytik.", "content": "Zur zuverlässigen Bestimmung von Permethrin eignen sich nach angemessener Probenvorbereitung die HPLC und die Gaschromatographie in Kopplung mit der Massenspektrometrie Die Methodik eignet sich auch zum Nachweis von Permethrin in Eiern. und in verfälschten Gewürzen, wie beispielsweise Oregano", "section_level": 1}, {"title": "Toxikologie.", "content": "Permethrin hat für Warmblüter eine geringe akute Toxizität. Das \"cis\"-Isomer ist bei der Maus (intravenös und oral verabreicht) um den Faktor 10 toxischer als das \"trans\"-Isomer. Daher hängt die Giftigkeit eines Permethrin-Präparats auch vom cis:trans-Mischungsverhältnis ab. Über den Magen-Darm-Trakt wird Permethrin vergleichsweise schlecht aufgenommen. In Öl gelöst ist oral verabreichtes Permethrin um den Faktor 10 giftiger als wenn es mit Wasser gegeben wird. Die LD bei der Ratte wird bei oraler Gabe, einem cis:trans-Mischungsverhältnis von 40:60 und gelöst in Maisöl mit 400 mg/kg Körpergewicht angegeben. Permethrin wird im Körper durch Hydrolyse rasch abgebaut. Im Tierversuch wirkte sich die Substanz nicht negativ auf den Verlauf von Schwangerschaften aus und verursachte keine Fehlbildungen beim Nachwuchs. Im Rahmen der Wirkstoffprüfung gemäß der EU-Biozid-Verordnung wurde 2014 Permethrin mit dem Ergebnis bewertet, dass der Stoff kein genotoxisches und kanzerogenes sowie kein reproduktions- und entwicklungstoxisches Potenzial besitzt. Die US-Umweltbehörde EPA hat Permethrin bei oraler Aufnahme als \"wahrscheinlich krebserregend\" eingestuft. Dies geschah aufgrund reproduzierbarer Studien mit Mäusen, die nach Fütterung mit Permethrin Lungen- und Lebertumore entwickelten. Beim Menschen kann es je nach Form des Kontakts mit Permethrin zu unterschiedlichen Beschwerden kommen. Beim Kontakt mit der Haut kann es an der betroffenen Stelle zu Reizungen und Juckreiz kommen. Diese Symptome dauern selten mehr als 24 Stunden. Die Inhalation kann Kopfschmerzen, Nasen- und Atemreizungen, Atembeschwerden, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen verursachen. Die Einnahme kann zu Halsschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. In den 1990er-Jahren wurden diverse Fälle von Permethrin- bzw. Pyrethroid-Vergiftungen gemeldet, unter anderem in TV-Beiträgen: Zum einen basieren solche Fälle auf Überdosierung der toxischen Substanzen, zum anderen aber auch auf Fehlanwendungen, wie etwa dem Einsprühen von Teppichen, Sitz- und Schlafplätzen. Permethrin wird in der Leber oxidativ abgebaut und rasch ausgeschieden. Bei gleichzeitiger Aufnahme des Synergisten Piperonylbutoxid wird der oxidative Abbau verzögert. Bisher liegen keine Angaben und wissenschaftliche Studien zu toxikologischen Langzeitfolgen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Umweltwirkungen.", "content": "In der Umwelt kann in gewissem Umfang Permethrin durch Sonnenlicht (jedoch nur durch den UVC-Anteil) zersetzt werden, wobei Hersteller und Studien diesem Effekt eine eher bedeutungslose Rolle beimessen. Im Boden bindet es an Tonminerale und Humusbestandteile, seine Halbwertszeit beträgt hier etwa 30 Tage. Auf den Oberflächen von Pflanzen beträgt die Halbwertszeit etwa 10 Tage. Für Vögel ist Permethrin nur gering giftig, für Fische ist es hingegen stark toxisch. Im Laborversuch ist Permethrin für Bienen sehr giftig. Im Freiland meiden die Bienen Permethrin, da es auf sie abstoßend (das heißt als Repellent) wirkt.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Weltweit: Ambush InfectoPedicul (D), NoBite (D), Infectoscab (D, A), Loxazol (CH) Tiermedizin: Advantix (A), Defendog (CH), Duowin (A), exspot (CH, D), Fletic (D), Permit (CH), Preventic1 Spot-on Permethrin (D), Pulvex Spot (F, NL) \"1 mit dem Namen Preventic vertreibt Virbac ein anderes Produkt, das Amitraz enthält\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Permethrin ist ein Insektizid und Akarizid aus der Gruppe der Pyrethroide. Es wirkt als Kontakt- und Fraßgift; sein Wirkungsspektrum ist sehr breit. Permethrin wurde von der Arbeitsgruppe um Michael Elliott vom Rothamsted Research für die britische \"National Research Development Corporation\" entwickelt und ist seit etwa 1977 im Handel. Es ist ein \"Typ-I-Pyrethroid\", hat also keine Cyano-3-phenoxybenzyl-Gruppe.", "tgt_summary": "百灭宁是一种抗寄生虫的药物,外用百灭宁用于皮肤,主要治疗疥疮、头虱。", "id": 266952} {"src_title": "Doom (Film)", "tgt_title": "毀滅戰士 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Jahr 2046 wird auf der Erde eine Art Portal entdeckt, mit dem von einer unterirdischen Station aus eine Teleportation auf den Mars möglich ist. Bei archäologischen Ausgrabungen dort findet man Überreste einer vergangenen humanoiden Spezies und richtet auf dem Mars eine Forschungseinrichtung ein, um diese näher zu untersuchen. Als eine unbekannte Bedrohung in den Laboren ausbricht, kann einer der Wissenschaftler gerade noch einen Notruf absetzen und Quarantänemaßnahmen einleiten, bevor der Kontakt zur Einrichtung abbricht. Daraufhin wird ein Spezialkommando um den Soldaten John „Reaper“ Grimm und dessen Schwester, der Wissenschaftlerin Samantha, unter der Leitung des Anführers „Sarge“ durch das Portal auf den Mars geschickt, um der Sache auf den Grund zu gehen und Forschungsdaten zu sichern. Zunächst finden die Soldaten nur den verstörten Wissenschaftler, der den Notruf abgesetzt hat, sowie Leichen und Leichenteile. Als aber merkwürdige Monster auftauchen, in die sich einige der totgeglaubten Wissenschaftler verwandelt haben, beginnt ein blutiger Kampf ums Überleben. Mit Hilfe der gesicherten Forschungsdaten kommt das Team der Ursache auf den Grund: Anhand der ausgegrabenen Fossile vom Mars entdeckten die Forscher ein synthetisches 24. Chromosom (C-24), das die Menschheit zu Übermenschen machen und in eine neue Ära ohne Krankheiten führen könnte. Das erste menschliche Testobjekt war ein zum Tode verurteilter Sträfling, der sich nach der Injektion jedoch in ein Monster verwandelt, die Wissenschaftler getötet und einige infiziert hat. Als eines der Wesen es schafft, durch das Portal auf die Erde zu gelangen, steht für den Anführer „Sarge“ fest, was zu tun ist: Alle innerhalb der unterirdischen Bunkeranlage töten, um eine Ausbreitung an die Erdoberfläche und Infizierung der Erdbevölkerung zu verhindern. Die Forschungsdaten, die diese Bedrohung überhaupt erst geschaffen haben, will er jedoch sichern. Als der Soldat „Kid“, dessen erster Einsatz dies ist, sich weigert, einige nicht infizierte Überlebende zu töten, die sich ängstlich in einem Lagerraum versteckt haben, wird er von Sarge wegen Befehlsverweigerung erschossen. Die Verwandelten töten weitere Soldaten, so dass die einzigen Überlebenden Sarge, Reaper und Samantha sind. Reaper wird verletzt und droht zu verbluten; um ihn zu retten, verabreicht Samantha ihm C-24. Er überlebt, verwandelt sich jedoch wie von Samantha vorhergesehen nicht in ein Monster, da ihrer Meinung nach nur bestimmte Personen für eine Verwandlung anfällig sind, während andere zu den mit enormen Heilfähigkeiten ausgestatteten Übermenschen werden. Es kommt zum Kampf zwischen Reaper und Sarge, der sich inzwischen langsam in ein Monster verwandelt. Am Ende schafft es Reaper, Sarge wieder auf den Mars zu teleportieren, ihn und die Forschungseinrichtung mit einer hinterhergeschickten Granate zu zerstören und mit Samantha wieder an die Erdoberfläche zu gelangen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Vorlage.", "content": "Das Computerspiel Doom kam 1993 auf den Markt und brachte den Durchbruch für das Genre der Ego-Shooter. Obwohl bisweilen Gerüchte über eine Verfilmung aufkamen, wurde diese erst nach dem Erscheinen von Doom 3 realisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Roman zum Film.", "content": "Der gleichnamige Roman zum Film wurde von John Shirley geschrieben und erschien im Jahr 2005 im Panini Verlag.", "section_level": 2}, {"title": "C-24.", "content": "Das fiktive vierundzwanzigste Chromosomenpaar C-24 wirkt auf Menschen in zwei verschiedenen Arten. Entweder macht es sie zu intelligenten und starken „Übermenschen“ oder zu „Monstern“, die alles Leben auslöschen wollen. Entscheidend hierbei ist die genetische Veranlagung des Patienten. Ist man aufgrund seiner Gene „böse“, wird man zum „Monster“. Ist man „gut“, wird man zum „Übermenschen“. Samantha Grimm kommt zu dieser Schlussfolgerung, weil (laut der Geschichte) 10 % der menschlichen DNS noch nicht entschlüsselt sind. Dies wären dann die Gene, die darüber entscheiden, ob man „gut“ oder „böse“ ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Doom ist die Videospielverfilmung von Doom des Regisseurs Andrzej Bartkowiak aus dem Jahr 2005. Die Hauptrollen spielten der ehemalige Profi-Wrestler Dwayne Johnson und Karl Urban. Der Film startete am 27. Oktober 2005 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": "《毁灭战士》(英语:Doom)是一部2005年美国、英国、捷克和德国合拍的科幻动作恐怖片,由安德瑞·巴寇亚克执导,大卫·卡拉汉和威斯利·斯特瑞克撰写剧本。改编自id Software开发的同名电子游戏。该片由卡尔·厄本、巨石强森及罗莎蒙·派克主演,其剧情描述一支海军陆战队在接受到任务指令后,前往火星进行搜索,但他们发现与自己交火的敌人并非普通人类,而是受到基因改造的怪物。", "id": 1911645} {"src_title": "Homestead Act", "tgt_title": "宅地法", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am Ende des 18. Jahrhunderts standen noch über 2.300.000 km2 (570 Mio. Acre) zur Besiedlung zur Verfügung, wovon jedoch nur ein sehr geringer Teil landwirtschaftlich nutzbar war. Als sich die Besiedlungsgrenze westwärts bis an die trockenen Steppen der Great Plains herangeschoben hatte, wurde die Landmenge, die ein Ansiedler beanspruchen konnte, auf 2,6 km2 (640 Acre) erhöht. 1906 wurde dann der Forest Homestead Act verabschiedet und schließlich 1912 eine letzte Erweiterung des Gesetzes beschlossen, welches die Bewirtschaftungsdauer des beanspruchten Landes, bevor es Eigentum des Ansiedlers werden konnte, auf drei Jahre herabsetzte. Abgesehen von wenigen isolierten Landstücken, die bis in die 1950er nicht beansprucht wurden, war die Landnahme auf der Grundlage des Heimstättengesetzes bis 1910 außer in Alaska im Wesentlichen abgeschlossen. Durch den Federal Land Policy and Management Act von 1976 wurde diese Praxis der Landvergabe öffentlichen Grund und Bodens eingestellt. Einzige Ausnahme war Alaska, wo man noch bis 1986 Land nach dem Homestead Act erwerben konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Homestead-Gedenkstätte.", "content": "In Beatrice, Nebraska, liegt das Homestead National Monument of America, eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die Siedler nach dem Heimstätten-Gesetz. Die Gedenkstätte umfasst die Farm von Daniel Freeman, dem ersten Siedler nach dem Homestead Act in Nebraska und möglicherweise der Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Übernahme in Europa.", "content": "Vom Ursprung in Amerika setzte sich die Heimstättenbewegung ab Ende des 19. Jahrhunderts auch in Europa durch, wobei hier neben den Gedanken des verbilligten und gesicherten Grunderwerbs noch weitere Aspekte eine Rolle spielten: Entsprechende Regelungen gab es in Rumänien (1864), Serbien (1873), Österreich (1888), Frankreich (1894), der Schweiz (1907) in Belgien (1909) und Deutschland (1920). In Deutschland erfuhr die Heimstättenbewegung entscheidenden Auftrieb nach dem Ersten Weltkrieg, als die Existenz der heimkehrenden Kriegsteilnehmer bzw. der Witwen und Waisen gesichert werden musste. Auf Grundlage von Art 155 WRV wurde das Reichsheimstätte-Gesetz vom 10. Mai 1920 erlassen, wobei den Ländern Spielräume für weitere Ausgestaltungen verblieben. Das Heimstätten-Gesetz galt bis 1993. In Liechtenstein wurden in den Artikeln 794 bis 828 des Personen- und Gesellschaftsrechts besondere Regelungen für Heimstätten geschaffen, die noch heute in Kraft sind. Im Zivilgesetzbuch der Schweiz wurde das Institut der Heimstätte per 1. Januar 2000 aufgehoben, nachdem es kaum je verwendet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Homestead Act ( auch \"Heimstättengesetz\") ist ein 1862 in den USA in Kraft getretenes Bundesgesetz zum Landerwerb, das die einzelstaatlichen Regelungen ergänzte und weitere Rechtssicherheit für die Squatters schuf.", "tgt_summary": "《宅地法案》(Homestead Acts),又译《份地法》、《移居法》,是1862年美国联邦政府颁布的针对农业发展,以很低的价格转让或无偿分配国有土地的一系列法案。仅这一系列法案中的第一部,1862年宅地法,就开拓了数百万英亩土地。宅地法案的终止时间是1976年,阿拉斯加州是唯一特例,1986年终止。", "id": 273748} {"src_title": "Nargis", "tgt_title": "納吉絲 (印度演員)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nargis wurde mit dem Namen Fatima A. Rashid geboren. Seit 1934 trat sie in Filmen auf, zunächst in Produktionen ihrer Eltern, ab 1943 spielte sie Erwachsenenrollen und war bereits sechs Jahre später im Alter von 20 Jahren ein Filmstar. Ihren endgültigen Durchbruch hatte sie 1949 mit \"Andaz\" von Mehboob Khan an der Seite von Dilip Kumar und Raj Kapoor. Nargis arbeitete häufig mit dem Schauspieler und Regisseur Raj Kapoor zusammen, die Sympathie der beiden Darsteller füreinander kam besonders in romantischen Filmen zum Tragen. Sie drehten miteinander mehr als 15 Filme, darunter die Erfolgsstreifen \"Barsaat\" (1949), \"Awaara\" (1951), \"Shri 420\" (1955) und \"Chori Chori\" (1956). Auch mit Mehboob Khan, unter dessen Regie sie 1943 das erste Mal spielte, gab es eine enge Arbeitsverbindung. Er war Regisseur des Films \"Mother India/Bharat Mata\" (1957), der die herausragendste Leistung und Höhepunkt der Filmkarriere Nargis' ist. In epischer Breite spielt sie das Leben der prinzipientreuen, indischen Bäuerin Radha von ihrer Jugend bis ins Alter. Der Film erhielt 5 Filmfare Awards und wurde als erster indischer Film für den Oscar für den besten fremdsprachigen Film nominiert. Danach zog sich Nargis vom Filmgeschäft zurück und arbeitete im Wohltätigkeitsbereich. Sie war die erste Filmpersönlichkeit, die mit dem Padma Shri ausgezeichnet wurde. Seit 1959 war sie mit dem Schauspieler Sunil Dutt verheiratet, ihr Sohn ist der Schauspieler Sanjay Dutt. Nargis starb 1981 an Krebs. Sunil Dutt gründete nach ihrem Tod die Krebshilfeorganisation \"Nargis Dutt Memorial Foundation\". Der Nargis Dutt Award, ein nationaler indischer Filmpreis, ist nach ihr benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nargis (Hindi, नर्गिस, Nargis, * 1. Juni 1929 in Allahabad; † 3. Mai 1981 in Kolkata) war eine indische Filmschauspielerin.", "tgt_summary": "纳吉丝(印地语: नर्गिस, 乌尔都语: نرگس)是活跃于二十世纪中期的印度演员,她最成功的表演作品是在由梅赫布·罕导演的电影《印度母亲》中的拉达。中国观众所最熟悉的角色是由拉吉·卡浦尔导演的电影《流浪者》中的丽达,至今为年长者所津津乐道。", "id": 609796} {"src_title": "Zvjezdan Misimović", "tgt_title": "兹夫耶兹丹·米西莫维奇", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jugend, München und Bochum.", "content": "Über die Jugendvereine SV Nord Lerchenau, TSV Forstenried, SV Gartenstadt Trudering und FT Gern gelangte Misimović 2000 zu den Amateuren des FC Bayern München, für die er vier Spielzeiten lang aktiv war. In der Saison 2002/03 und 2003/04 kam Misimović dreimal bei den Profis zu Bundesligaeinsätzen. Sein Debüt gab er am 12. April 2003 (28. Spieltag) – in der 79. Minute für Bastian Schweinsteiger eingesetzt – bei der 0:1-Heimniederlage gegen Werder Bremen. Bei den anderen zwei Einsätzen wurde Misimović jeweils in der Schlussminute für Roy Makaay eingewechselt. In jener Saison spielte er letztmals für die Amateure und wurde mit 24 Treffern Torschützenkönig der Regionalliga Süd. Auf Empfehlung seines Trainers Hermann Gerland wechselte Misimović Sommer 2004 zum VfL Bochum und entwickelte sich dort immer weiter zu einer Alternative im offensiven Mittelfeld. Beim VfL Bochum feierte er im September 2004 sein Debüt im Europapokal in der ersten Runde des UEFA-Pokals gegen Standard Lüttich. Nach dem Abstieg des VfL Bochum 2005 in die 2. Bundesliga wurde Misimović schnell zum Stammspieler. 2006/07 – nach gelungenem Direktaufstieg – spielte er noch ein Jahr für den VfL Bochum und wechselte – nicht zuletzt aus familiären Gründen – zur Saison 2007/08 ablösefrei und mit einem Vertrag bis 2011 ausgestattet zum 1. FC Nürnberg.", "section_level": 3}, {"title": "1. FC Nürnberg.", "content": "Beim 1. FC Nürnberg wurde Misimović auf Anhieb einer der wichtigsten Spieler der Offensive und nach dem ersten halben Jahr in einer Internetabstimmung zum „Cluberer der Hinrunde“ gewählt. Mit fünf Toren (davon zwei Strafstöße) war er zu diesem Zeitpunkt ebenfalls bester Torschütze. Außerdem wurde Misimović 2007 zum Fußballer des Jahres in Bosnien und Herzegowina ernannt. In der Winterpause verstärkten sich Leistenprobleme, die Misimović schon in der Hinrunde hatte, weshalb er das Trainingslager in Portimão vorzeitig verließ und im ersten Spiel der Rückrunde fehlte. Im zweiten Spiel am 9. Februar 2008 erlitt er einen Bänderriss und fiel erneut für einige Zeit aus. So konnte Misimović auch im UEFA-Pokal gegen Benfica Lissabon nicht spielen. Erst am fünften Rückrunden-Spieltag kam er wieder zum Einsatz, als Misimović im Auswärtsspiel bei Hannover 96 gemeinsam mit dem Langzeitverletzten Róbert Vittek in der 46. Minute eingewechselt wurde. Bereits in der 52. Minute schoss er ein Tor. Am 29. März 2008 (26. Spieltag) erzielte Misimović beim 1:1 im Heimspiel gegen den FC Bayern München den Führungstreffer. Dieser Treffer wurde in der ARD-Sportschau zum Tor der Woche gewählt. Am Ende der Saison war er mit zehn Ligatoren der beste Torschütze des Vereins. Misimović war der erste Spieler, der aufgrund des Abstiegs den Wunsch äußerte, den Verein zu verlassen.", "section_level": 3}, {"title": "VfL Wolfsburg.", "content": "Zur Saison 2008/09 wechselte er für eine Ablösesumme von 3,9 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg. Dort kam Misimović in der ersten Saisonhälfte auf fünf Tore und zehn Vorlagen und wurde vom Fußballfachmagazin \"kicker\" als bester offensiver Mittelfeldspieler der Hinrunde betitelt. Am Saisonende sorgte er neben seinen 7 Saisontoren mit 20 Torvorlagen für einen neuen Bundesligarekord und hatte damit großen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft des VfL Wolfsburg. Anfang August 2009 bestätigte Misimović, dass er seinen Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2013 verlängert. Misimović war 2009 Kandidat der UEFA, in die \"Mannschaft des Jahres\" gewählt zu werden. In der Saison 2009/10 war er mit 15 Torvorlagen der zweitbeste Torvorbereiter der Liga. Der VfL Wolfsburg beendete die Spielzeit auf Platz acht und erreichte das Viertelfinale der UEFA Europa League, schied dann aber gegen den späteren Finalisten FC Fulham aus.", "section_level": 3}, {"title": "Galatasaray Istanbul.", "content": "Für die kommende Saison verpflichtete der VfL Wolfsburg Diego für die Spielmacherposition und deshalb drohte Misimović eine Saison auf der Bank. Am letzten Tag der Sommertransferperiode 2010 wechselte er für etwa acht Millionen Euro vom VfL Wolfsburg zu Galatasaray Istanbul. Die Zahlung wurde in Raten vereinbart und die Transferrechte bleiben bis zur letzten Ratenzahlung als Sicherheit beim VfL Wolfsburg, weil Galatasaray selbst keine Bankbürgschaft aufbringen konnte. Nach nicht einmal drei Monaten hatte Misimović sich allerdings mit dem Trainer Gheorghe Hagi überworfen und wurde suspendiert. Im März 2011 verließ er Galatasaray Istanbul mit sofortiger Wirkung und wechselte nach Russland zu Dynamo Moskau.", "section_level": 3}, {"title": "Dynamo Moskau.", "content": "Misimović unterschrieb einen Dreijahresvertrag; die Ablösesumme für ihn betrug fünf Millionen Euro. Mit Beginn der 10. Saison der Premjer-Liga, dem 1. Spieltag am 12. März 2011, debütierte Misimović für den FK Dynamo Moskau, als er bei der 2:3-Niederlage gegen Lokomotive Moskau zur 2. Halbzeit für Aleksandr Sapeta eingewechselt wurde. Sein erstes Tor erzielte er am 19. März 2011 (2. Spieltag) beim 3:1-Heimsieg über den FK Rostow per Strafstoß zum zwischenzeitlichen 2:0.", "section_level": 3}, {"title": "Beijing Renhe.", "content": "Misimovic wechselte am 4. Januar 2013 für umgerechnet etwa 3,5 Millionen Euro zum chinesischen Erstligisten Guizhou Renhe, bei dem er einen Dreijahresvertrag bis Ende Dezember 2015 unterschrieb. Sein Vereinsdebüt gab er am 27. Februar 2013 im Gruppenspiel der AFC Champions League bei der 0:1-Niederlage im Heimspiel gegen Kashiwa Reysol. Bei seinem Ligadebüt zum Saisonauftakt am 8. März 2013 gelang ihm bei der 1:2-Niederlage im Heimspiel gegen Qingdao Jonoon mit dem Führungstreffer in der 31. Minute sogleich auch sein erstes Tor. Am 3. März 2015 beendete er seine Karriere als Fußballer, ehe er im Juni sein Comeback gab. In der Saison 2015 stieg der Verein dann in die China League One ab und zog zur neuen Saison nach Peking um. Ende des Jahres 2016 gab Misimovic erneut sein Karriereende bekannt.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "2004 wurde Misimović Nationalspieler und war zwischenzeitlich Spielführer der A-Nationalmannschaft. Verletzungen und die Doppelbelastung für Verein und die Nationalmannschaft zu spielen führten am 8. April 2008 zur Entscheidung, nicht mehr für sein Land zu spielen und sich auf den Abstiegskampf mit dem 1. FC Nürnberg zu konzentrieren. Nach einem Gespräch mit Nationaltrainer Meho Kodro revidierte er seine Entscheidung. Im September 2008 in der WM-Qualifikation gelang ihm beim 7:0-Sieg gegen Estland ein Hattrick. Dies war der bis dahin höchste Sieg Bosniens. Im September 2012 war Misimović doppelter Torschütze beim 8:1-Rekordsieg gegen Liechtenstein. Mit der Nationalelf seines Landes nahm er an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien teil, wo Bosnien-Herzegowina unglücklich in der Vorrunde ausschied. Gegen Nigeria hatte Misimović einen Treffer vorbereitet, der irrigerweise nicht anerkannt wurde. Kurz danach schoss Nigeria den Siegtreffer. Nach der WM, am 15. August 2014, erklärte Misimović seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Er spielte am 28. Mai 2018 in Zenica noch einmal für die A-Nationalmannschaft beim torlosen Unentschieden im Testspiel gegen die Montenegrinische Nationalmannschaft, wurde jedoch in der 17. Minute ausgewechselt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Misimovićs Eltern sind bosnische Serben, die aus der Stadt Bosanska Gradiška stammen und in den 1960er Jahren nach Deutschland gezogen sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zvjezdan Misimović (kyrillisch Звјездан Мисимовић, * 5. Juni 1982 in München) ist ein ehemaliger bosnischer Fußballspieler. Ende 2016 beendete er seine Karriere als Fußballspieler.", "tgt_summary": "兹夫耶兹丹·米西莫维奇(Zvjezdan Misimović,,1982年-6月5日)是一名出生于德国的波斯尼亚塞尔维亚族前足球运动员,曾经是波斯尼亚和黑塞哥维那国家足球队的队长,他主要担任中场或前锋。在职业生涯初期,他曾效力塞尔维亚和黑山国青队,后选择加入波斯尼亚和黑塞哥维那国家足球队。虽然米斯莫域是国家队的队长,但他从未在祖国生活过。他的父母来自波黑塞族共和国的格拉迪什卡(Gradiška),20世纪80年代初就已迁往德国。", "id": 2440775} {"src_title": "Maud Gonne", "tgt_title": "昴德·冈昂", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Maud Gonne war die älteste Tochter von Captain Thomas Gonne (1835–1886), dessen Vorfahren aus Caithness, Schottland stammten, und Edith Frith Gonne, geb. Cook (1844–1871). Ihre Mutter starb, als Maud Gonne noch ein Kind war, und so wurde sie für ihre Ausbildung nach Frankreich geschickt. Nach der Versetzung ihres Vaters nach Dublin im Jahre 1882 kehrte sie nach Irland zurück und blieb bei ihrem Vater bis zu dessen Tod. Nach einem Tuberkulose-Anfall zog sie erneut nach Frankreich, wo sie sich in den Journalisten und rechten Politiker Lucien Millevoye verliebte. Gemeinsam traten sie für den irischen Freiheitskampf und die Wiedervereinigung Lothringens und des Elsass mit Frankreich ein. Wieder zurück in Irland kämpfte sie unermüdlich für die Freilassung von irischen politischen Gefangenen. Im Jahr 1890 traf sie in Frankreich erneut Millevoye. Von den zwei Kindern, die sie in den Jahren 1893 und 1895 bekamen, überlebte nur das zweite, Iseult Lucille Germaine, die später den irischen Schriftsteller Francis Stuart heiratete. In den 1890er Jahren bereiste Gonne ausgiebig England, Schottland und die Vereinigten Staaten, um Unterstützer für den irischen Nationalismus zu werben. Zusammen mit William Butler Yeats organisierte sie Protestveranstaltungen gegen das Kronjubiläum von Königin Victoria. Ihre Beziehung zu Millevoy ging im Jahre 1899 zu Ende. Zu Ostern 1900 gründete sie \"Inghinidhe na hÉireann\" („die Töchter Irlands“), eine Gesellschaft revolutionär gesinnter Frauen. Im April 1902 spielte sie die Hauptrolle in der Uraufführung von Yeats’ Stück \"Cathleen Ní Houlihan\", das er sowohl für als auch über Maud Gonne geschrieben hatte. Sie überzeugte durch ihre eindringliche Schauspielkunst. Im gleichen Jahr trat Maud Gonne der römisch-katholischen Kirche bei. Sie wies die zahlreichen Heiratsanträge von William Butler Yeats ab, da er ihr als zu wenig nationalistisch engagiert erschien. Außerdem war der Protestant Yeats nicht gewillt, zum Katholizismus zu konvertieren, wie es zur damaligen Zeit gängige Praxis vieler protestantischer irischer Nationalisten war. Die unerfüllte Liebe zu Maud Gonne ist ein häufiges Motiv in den Werken des Autors. 1903 heiratete sie in Paris John MacBride, einen Nationalisten, der 1916 im Zuge des Osteraufstandes erschossen wurde. Allerdings scheiterte die Ehe bald – offenbar an häuslicher Gewalt – und endete in einer Scheidung. Ihr gemeinsamer Sohn Seán wurde ein Jahr später geboren; er erhielt 1974 den Friedensnobelpreis, unter anderem für die Gründung von amnesty international. Maud Gonne blieb bis 1917 in Paris. 1918 wurde sie in Dublin gefangen gesetzt und in England für sechs Monate inhaftiert. Während des irischen Unabhängigkeitskriegs arbeitete sie beim Weißen Kreuz und kümmerte sich um die Opfer der Gewalt. Den Friedensvertrag von 1921 lehnte sie ab und schlug sich auf die Seite der Republikaner. Im Jahre 1922 setzte sie sich in Dublin zur Ruhe. Rund 15 Jahre vor ihrem Tod im Jahr 1953 veröffentlichte Maud Gonne MacBride ihre Autobiographie, die den satirischen Titel \"A Servant of the Queen\" (\"Eine Dienerin der Königin\") trägt. Sie starb 86-jährig und wurde auf dem Glasnevin Cemetery in Dublin beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edith Maud Gonne MacBride (, * 21. Dezember 1866 in Tongham Manor bei Farnham, Surrey, England; † 27. April 1953 in Dublin) war eine in England geborene irische Revolutionärin, Feministin und Schauspielerin.", "tgt_summary": "茉德·冈·麦克布莱德(英语:Maud Gonne MacBride,1866年-12月21日-1953年-4月27日),是一名在英国出生的爱尔兰革命家,女权主义者和演员。她让世人熟知的莫过于她与威廉·巴特勒·叶芝之间曲折的感情纠葛。 埃蒂斯·茉德·冈出生于萨里郡费勒姆附近的Tongham Manor,她是第十七枪骑兵军的汤玛斯·冈上尉(1835-1886)的长女。其父的祖籍在苏格兰的凯斯内斯。她的母亲名为埃蒂斯·弗里斯·冈(Edith Frith Gonne,原姓Cook,1844-1871)。当她仍是孩童之时,其母便已离世。因此,冈被送往法国接受教育。", "id": 184000} {"src_title": "Rudolph Arthur Marcus", "tgt_title": "鲁道夫·马库斯", "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Rudolph Arthur Marcus wurde in Montreal in Kanada geboren und studierte dort an der McGill University, wo er 1943 seinen Bachelor-Abschluss erhielt und 1946 bei Carl A. Winkler mit der Arbeit \"Studies on the conversion of PHX to AcAn\" promovierte. 1949 bis 1951 war er Forschungsassistent an der University of North Carolina. 1951 wurde er Assistant Professor, 1954 Associate Professor und danach Professor am Polytechnic Institute in Brooklyn. 1960/61 war er außerdem Mitglied des Courant Institute. 1964 bis 1978 war er Professor an der University of Illinois at Urbana-Champaign und 1978 wurde er Professor am California Institute of Technology in Pasadena (\"Arthur Amos Noyes Professor\"). 1962 bis 1964 war er Gastwissenschaftler am Brookhaven National Laboratory. 1975 bis 1976 war er Professorial Fellow am University College in Oxford und 1972/73 Fulbright Hayes Senior Scholar. In den 1960ern war er Mitglied der Gordon Research Conference (1968/69 als Vorsitzender des Leitungsrats, Board of Trustees). 1996 war er Linett Gastprofessor in Cambridge. 1949 heiratete er Laura Hearne, mit der er drei Söhne hat. Er ist US-amerikanischer Staatsbürger.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Mitgliedschaften.", "content": "Neben dem Nobelpreis erhielt er weitere bedeutende Auszeichnungen, etwa den Wolf-Preis (1984) und die National Medal of Science (1989). 1998 erhielt er die Wilhelm-Jost-Gedächtnismedaille 1978 den Irving Langmuir Award, 1982 die Robinson Medal der Faraday Division der Royal Society of Chemistry und 1988 deren Centenary Medal, 1990 die Theodore William Richards Medal der Northeastern Section der American Chemical Society, 1991 den Ira Remsen Memorial Award und 1988 den Peter Debye Award und den Willard Gibbs Award und 1993 den Joseph O. Hirschfelder Prize. 1994 erhielt er die Lavoisier-Medaille der französischen chemischen Gesellschaft. Er wurde u. a. in die National Academy of Sciences (1970), die American Academy of Arts and Sciences (1973), die Royal Society (1987) und die American Philosophical Society (1990) gewählt. 1993 wurde er Fellow der Royal Society of Canada. 1960 bis 1963 war er Sloan Research Fellow. 1976 erhielt er einen Humboldt-Forschungspreis. 1991 wurde er Ehren-Fellow der Royal Society of Chemistry. Er ist mehrfacher Ehrendoktor (University of Chicago, Universität Göteborg, McGill University, Queen's University, University of New Brunswick, Oxford, University of North Carolina, Polytechnic Institute of Brooklyn, University of Illinois at Urbana-Champaign, Yokohama National University, Universität Valencia, Technion, Northwestern University, University of Waterloo, Nanyang Technological University in Singapur, Universität Hyderabad in Indien, University of Calgary, University von Santiago in Chile).", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Rudolph A. Marcus arbeitete von 1956 bis 1965 vor allem an der Übertragung von Elektronen zwischen zwei Molekülzuständen, die sich in einem polaren oder polarisierbaren Lösungsmittel befinden. Mit Hilfe einfacher mathematischer Gleichungen konnte er diesen Prozess erklären und beschreiben (Marcus-Theorie). Ein wesentliches Ergebnis war die Erkenntnis, dass sich die hochdimensionale Potentialfläche des Systems, die aufgrund der Vielzahl an Lösungsmittelmolekülen und ihren Freiheitsgraden entsteht, durch ein parabelförmiges Potential (ähnlich dem harmonischen Oszillator) entlang einer Kollektivkoordinate q beschreiben lässt. Die Grundannahme dieses Ansatzes ist, dass sich die Verzerrung des Lösungsmittels durch die Ladungsverschiebung mit dem Aufziehen einer Feder gleichsetzen lässt. Obwohl denkbar einfach, hat sich dieses Modell für eine Vielzahl von Systemen bewährt. Durch leichte Modifikationen konnte sogar der Ladungstransfer an Grenzflächen beschrieben werden, der beispielsweise für elektrolytische Reaktionen eine große Rolle spielt. Er ist auch einer der Urheber der nach ihm und anderen benannten RRKM-Theorie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolph Arthur Marcus (* 21. Juli 1923 in Montréal, Kanada) ist ein US-amerikanischer Chemiker. Er erhielt 1992 den Nobelpreis für Chemie für seine Beiträge zur Theorie der Elektronenüberführung in chemischen Systemen. Siehe hierzu Marcus-Theorie.", "tgt_summary": "鲁道夫·“鲁迪”·阿瑟·马库斯(英语:Rudolph \"Rudy\" Arthur Marcus,1923年-7月21日),加拿大化学家,1992年诺贝尔化学奖获得者。", "id": 1917373} {"src_title": "Thomas Metzinger", "tgt_title": "湯瑪斯·梅辛革", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Metzinger studierte Philosophie, Ethnologie und Theologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Er wurde dort 1985 mit einer Arbeit über das Leib-Seele-Problem promoviert. 1992 habilitierte er sich an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. 2000 wurde Metzinger als Professor für Philosophie der Kognitionswissenschaft an die Universität Osnabrück berufen, wechselte jedoch noch im selben Jahr an die Universität Mainz. Metzinger hat die \"Association for the Scientific Study of Consciousness\" mitgegründet, war dort von 1995 bis 2008 Vorstandsmitglied und von 2009 bis 2011 Präsident. Von 2005 bis 2007 war er Präsident der deutschen Gesellschaft für Kognitionswissenschaft, ist Adjunct Fellow am \"Frankfurt Institute for Advanced Studies\" und Mitglied des Beirates der Giordano-Bruno-Stiftung. Von 2008 bis 2009 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Von 2014 bis 2019 erhielt er ein fünfjähriges Fellowship am Gutenberg-Forschungskolleg.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Mit Hilfe philosophischer und kognitionswissenschaftlicher Methoden entwickelte er eine Theorie der „Selbstmodelle“, die die Einheit, Reflexivität und Intentionalität unseres Bewusstseins erklären soll. Teil dieses Programms ist auch eine repräsentationalistische Theorie der Subjektivität. Allgemein hat sich Metzinger seit vielen Jahren für die interdisziplinäre Öffnung der analytischen Philosophie des Geistes und für neue Verbindungen zwischen angewandter Ethik und Philosophie des Geistes eingesetzt. Metzinger gilt als einer der Philosophen, die am stärksten den Austausch der Philosophie mit den Neuro- und Kognitionswissenschaften suchen. So beschäftigt er sich etwa mit der philosophischen Interpretation der Suche nach neuronalen Korrelaten des Bewusstseins. Im Jahr 2009 veröffentlichte er mit \"Der Ego-Tunnel\" eine Darstellung seiner Theorie, die den Anspruch erhebt, für Interessierte außerhalb der akademischen Philosophie und Wissenschaft zugänglich zu sein. In diesem Buch diskutiert er darüber hinaus die ethischen, kulturellen und sozialen Konsequenzen der Bewusstseinsforschung und ihrer Ergebnisse. Eine wesentlich erweiterte Version erschien 2014. Ein weiterer Arbeitsbereich Metzingers ist die angewandte Ethik. Dort versucht er Ergebnisse der Anthropologie und der Philosophie des Geistes auf moraltheoretische Debatten anzuwenden. So entstand unter der Leitung von Thomas Metzinger ein zweisprachiges Webportal für Neuroethik mit fachspezifischer Bibliografie. Metzinger war Verbundkoordinator einer Forschungsgruppe, die sich mit ethischen Fragestellungen im Zusammenhang mit Neuroenhancement („Gehirndoping“), herbeigeführt etwa durch Medikamente, die der Verbesserung kognitiver Fähigkeiten dienen sollen (sogenannte Nootropika), auseinandersetzt. 2018 wurde er in die High-Level Expert Group on Artificial Intelligence der Europäischen Union berufen, um die europäischen Ethik-Richtlinen für Künstliche Intelligenz zu entwickeln, äußerte sich im April 2019 jedoch zunächst enttäuscht über die ersten Ergebnisse. Er ist Initiator und Koordinator der MIND-Group, einer Gruppe von interdisziplinären Wissenschaftlern und Philosophen mit dem Ziel der Zusammenführung und gegenseitigen Ergänzung empirischer und philosophischer Ansätze bei der Erforschung des Bewusstseins.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Metzinger (* 12. März 1958 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Philosoph und Professor für theoretische Philosophie an der Universität Mainz. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die Philosophie des Geistes, die Wissenschaftstheorie der Neurowissenschaften und die Neuroethik.", "tgt_summary": "汤玛斯·梅辛革(德语:,1958年-3月12日),德国哲学家,现任美因茨大学哲学系教授及理论哲学学群(Theoretische Philosophie)主持人。他的主要研究兴趣为心灵哲学、神经科学哲学(Philosophy of neuroscience)及神经伦理学(Neuroethics)。", "id": 2371695} {"src_title": "Achtung Baby", "tgt_title": "注意點兒!寶貝", "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Zur Jahreswende 1989/1990 beendete U2 die damalige \"Lovetown-Tour\" zum Album \"Rattle and Hum\". Im Rahmen der letzten Konzerte dieser Tour hatte Bono den Rückzug der Band für längere Zeit angekündigt, denn die Band zeigte damals Zerfallserscheinungen und stand kurz vor der Auflösung. Mit dem Aufkommen von elektronischer Musik und der anarchischen Madchester-Bewegung fühlten sich U2 mit ihrer sozialkritischen Rockmusik wie in einer Sackgasse. Zudem musste der Gitarrist The Edge die Trennung von seiner Frau Aislinn und ihren drei Kindern verkraften. Erste Anzeichen der neuen Musikrichtung zeigten sich dann schon bei U2s Coverversion zu \"Night and Day\" vom Cole-Porter-Tributealbum \"Red Hot + Blue\". Zum ersten Mal tauchten Drumcomputer und damals moderner Synthesizer-Sound in einem U2-Song auf. Die Arbeiten zu \"Achtung Baby\" liefen schleppend an. Der Produzent Brian Eno boykottierte konsequent alles, was sich „nach den alten U2 anhörte“, und ermutigte die Band, neue Wege zu gehen. Während der Sänger Bono und der Gitarrist Edge ihre Musik in Richtung Industrial Rock wie My Bloody Valentine, KMFDM und Nine Inch Nails lenken wollten, wollten der Bassist Clayton und der Drummer Larry Mullen eher in Richtung Bluesrock gehen. U2 stagnierten wochenlang, ohne sich auf etwas einigen zu können, ehe mit dem Lied \"One\" ein Durchbruch erzielt wurde. Die Ballade, die zwei Menschen inmitten eines bitteren Streits thematisiert, die sich am Ende nicht versöhnen, aber wenigstens ertragen, wandelte die kreativen und persönlichen Barrieren in eine ergiebige, albenfüllende Thematik. Im Laufe der Aufnahmen „verschmolzen Trashbeats mit federnden Basslinien und führten simple Melodien in komplexe Arrangements.“ Als Themen von \"Achtung Baby\" kristallisierten sich „düstere Themen wie... Unschuldsverlust, Verrat, Abkehr von Gott [und] Allmachtsfantasien“ heraus. Neben dem Lied \"One\" ragten u. a. das nihilistische, am Rave orientierte \"The Fly\" sowie das vom Funk inspirierte \"Mysterious Ways\" hervor. Betont wird auch Bonos Entwicklung „vom Jungen mit Unschuldsstimme zu einem zynischen Schauspieler, der sich als Popanz nur scheinbar wohl fühlt“. Während der Arbeiten wurden sieben CDs mit noch unfertigen Songs aus dem Studio gestohlen. Dieses unter Fans heißbegehrte Material wurde sehr schnell in Form von Bootlegs zugänglich. Das Beste der sieben CDs wurde auf einem drei CDs umfassenden Box-Bootleg unter dem Namen \"Salome\" unter die Fans gebracht. Für The Edge endete \"Achtung Baby\" mit einem Happy End, da er während der Dreharbeiten zum Video von \"Mysterious Ways\" seine heutige Ehefrau Morleigh Steinberg kennenlernte.", "section_level": 1}, {"title": "Zum Titel des Albums.", "content": "Der deutsche Titel des Albums \"Achtung Baby\" erklärt sich dadurch, dass das Album zum größten Teil in den Berliner Hansa-Studios entstand. Die Band ließ sich von der Stimmung in der Stadt in den Monaten nach dem Mauerfall inspirieren. Hier soll der Tontechniker Joe O’Herlihy diese Warnung oft während der Arbeit am Album ausgerufen haben. Es handelt sich dabei um ein Zitat aus dem populären Musical \"Frühling für Hitler\" von Mel Brooks (\"The Producers\", 1968). Im Song \"The Fly\" wird die Warnung auch ausgesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Titelliste.", "content": "\"The Fly\", \"Mysterious Ways\", \"One\", \"Even Better Than the Real Thing\", und \"Who’s Gonna Ride Your Wild Horses\" wurden als Singles veröffentlicht. Der Song \"One\" wurde 2000 von Johnny Cash im Rahmen seiner \"American Recordings\" für das Album gecovert. 2006 wurde er als Duett mit Mary J. Blige neu eingespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Musikmagazin \"Rolling Stone\" hat das Album auf Platz 63 der 500 besten Alben aller Zeiten gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "20. Jubiläum.", "content": "Anlässlich des 20. Jubiläums der Veröffentlichung von \"Achtung Baby\" wurde die Dokumentation \"From the Sky Down\" des Regisseurs Davis Guggenheim zur Entstehungsgeschichte der Platte präsentiert. Gleichzeitig erschien am 28. Oktober 2011 eine CD-Wiederveröffentlichung mit zum Teil bisher unveröffentlichtem Bonusmaterial.", "section_level": 1}, {"title": "Achtung Baby (20th Anniversary).", "content": "Diese Edition beinhaltet das komplette Album sowie ein 24-seitiges Booklet.", "section_level": 2}, {"title": "Achtung Baby 20th Anniversary – Remastered (Deluxe Edition).", "content": "Diese Edition beinhaltet das komplette Album sowie die nachfolgenden Bonustracks auf zwei CDs. Auch ein 24-seitiges Booklet ist enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Achtung Baby 20th Anniversary − Remastered (Limited Super Deluxe Edition).", "content": "Diese limitierte Edition enthält 6 CDs inklusive des Original-\"Achtung-Baby\"-Albums, des Nachfolge-Albums \"Zooropa\", B-Seiten und Überarbeitungen von bisher unveröffentlichtem Material aus den \"Achtung-Baby\"-Sessions, vier DVDs inklusive der Dokumentation \"From The Sky Down\", die Live-DVD \"Zoo TV: Live From Sydney\", alle Videos von Achtung Baby sowie Bonus-Material. Zudem ein 92-seitiges Hardcoverbuch und 16 Kunstdrucke.", "section_level": 2}, {"title": "Achtung Baby 20th Anniversary − Remastered (limitierte + nummerierte Über-Deluxe-Edition).", "content": "Diese streng limitierte und nummerierte Über-Deluxe-Edition ist eine mit magnetischen Puzzleteilen bestückte Box, die folgendes beinhaltet: sechs CDs inklusive des Original-\"Achtung-Baby\"-Albums, des Nachfolge-Album \"Zooropa\", B-Seiten und Überarbeitungen von bisher unveröffentlichtem Material aus den \"Achtung-Baby\"-Sessions. Vier DVDs inklusive der Dokumentation \"From The Sky Down\", der Live-DVD \"Zoo TV: Live From Sydney\", alle Videos von \"Achtung Baby\" sowie Bonus-Material. Zudem sind fünf durchsichtige 7\"-Vinyl-Singles in ihrer Original-Verpackung, 16 Kunstdrucke aus dem Original-Album-Cover, ein 84-seitiges Hardcover-Buch, eine Ausgabe des Propaganda-Magazins, vier Badges, ein Stickerbogen und die \"The-Fly\"-Sonnenbrille enthalten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Achtung Baby ist das siebte Studioalbum von U2 und wurde am 18. beziehungsweise 19. November 1991 veröffentlicht.", "tgt_summary": "《注意点儿!宝贝》(英语:Achtung Baby)是爱尔兰摇滚团体U2的第七张专辑,1991年11月19日发行。在经历了1980年代结束后,U2受到了前一张专辑《神采飞扬》批评的影响,从原先的爱尔兰移师到德国Hansa录音室埋首进行为时10个月的创作,其中最大的转变是U2开始将音乐风格转向另类摇滚、电子音乐和跳舞音乐,而以传统摇滚风格为辅。《注意点儿!宝贝》被视为U2生涯的转捩点之一。", "id": 1135585} {"src_title": "Ivorische Fußballnationalmannschaft", "tgt_title": "科特迪瓦國家足球隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 13. April 1960 trug die Elfenbeinküste erstmals ein Länderspiel aus. Gegen Dahomey konnte man mit 3:2 zugleich den ersten Sieg feiern. Bis einschließlich 1970 meldete sich das Team nie für die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft. Erstmals teilnehmen wollte man 1974, verpasste es aber sich zu qualifizieren. Auch in den folgenden sieben WM-Wettbewerben war die Teilnahme nicht zu erreichen. Bereits 1992 nahm der Verband am König-Fahd-Pokal 1992, dem Vorgänger-Cup des Konföderationen-Pokals, teil. Neben der Elfenbeinküste waren drei weitere Nationen im Turnier. Im Halbfinale traf die Mannschaft auf Argentinien und musste sich mit 0:4 geschlagen geben. Drei Tage später, am 19. Oktober 1992, setzte es im Spiel um Platz drei eine erneute Schlappe beim 2:5 gegen die Fußballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten. Die beiden Torschützen aus ivorischer Sicht waren Abdoulaye Traoré zum zwischenzeitlichen Ausgleich sowie Donald-Olivier Sié, der auf 2:4 verkürzen konnte. Grund für die damalige Teilnahme war der erstmalige Gewinn der Fußball-Afrikameisterschaft 1992.", "section_level": 1}, {"title": "Afrikameisterschaft 1992.", "content": "Nach drei dritten Plätzen 1965, 1968 und 1984 und der insgesamt achten Teilnahme an der Fußball-Afrikameisterschaft konnte das ivorische Team 1992 das Turnier gewinnen. In der Gruppe C der Vorrunde setzte man sich gegen Algerien und die Republik Kongo als Tabellenerster durch. Nach weiteren Siegen im Viertelfinale gegen Sambias Auswahl und den Kickern aus Kamerun zog die Mannschaft ins Finale ein, wo man auf Ghana treffen sollte. Nachdem es nach 90 Minuten und Verlängerung unentschieden (0:0) stand, musste in Dakar das Elfmeterschießen entscheiden. Nachdem beim Stand von 4:3 der Ghanaer Isaac Asare verschoss, konnte Joël Tiéhi alles entscheiden, scheiterte aber auch. Erst bei einem Ergebnis von 11:10 und dem zweiten Elfer von Anthony Baffoe (alle anderen Spieler hatten schon geschossen), vergab dieser und machte somit die Elfenbeinküste zum Sieger.", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeisterschaft 2006.", "content": "In der Afrika-Gruppe 3 kämpfte die Elfenbeinküste zwischen Juni 2004 und Oktober 2005 um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006/Qualifikation zur WM 2006. Mit Ägypten und Kamerun waren zwei Favoriten in der gleichen Gruppe. Mit sieben Siegen und einem Unentschieden in zehn Spielen erspielte sich das Team 22 Punkte und hatte damit einen mehr als Kamerun. Diesen Erfolg machte man erst am letzten Spieltag fix, als zur selben Zeit die kamerunische Auswahl nicht über ein 1:1 gegen Ägypten hinaus kam und somit die Spitzenposition verlor. In ihrem ersten WM-Spiel verlor die Mannschaft mit 1:2 gegen Argentinien. Das erste Tor für die Elfenbeinküste, den Anschlusstreffer zum 1:2, schoss Didier Drogba. Das zweite Spiel verlor sie ebenfalls 1:2 gegen die Niederlande (Torschütze: Bakari Koné). Somit schieden die Ivorer bei ihrer ersten WM-Teilnahme gegen ebenfalls starke Gegner knapp, nach der Vorrunde aus. Im dritten Vorrundenspiel trafen sie in München auf die bereits ebenfalls zuvor ausgeschiedene Auswahl von Serbien & Montenegro und waren damit deren letzter Gegner. Dieses Spiel gewannen sie, nach einem 0:2-Rückstand mit 3:2, nach 2 Elfmetern und einem Tor in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit.", "section_level": 2}, {"title": "Afrikameisterschaft 2010.", "content": "Bei der Afrikameisterschaft 2010 startete die Elfenbeinküste mit einem 0:0 gegen das schwächer eingestufte Burkina Faso, konnte sich dann aber im zweiten Gruppenspiel gegen Ghana steigern und mit 3:1 den Einzug ins Viertelfinale perfekt machen. Das letzte Gruppenspiel gegen Togo fiel aus, da sich die Mannschaft von Togo nach einem Attentat auf den Mannschaftsbus vom Turnier zurückgezogen hatte. Im Viertelfinale gegen Algerien ging die Mannschaft früh in Führung, musste aber in der 40. Minute den Ausgleich hinnehmen. Als in der 89. Minute die erneute Führung gelang, schien der Halbfinaleinzug sicher, aber in der Nachspielzeit gelang den Nordafrikanern noch der Ausgleich, der die Verlängerung bedeutete. In dieser ging Algerien früh in Führung und konnte diese bis zum Schluss verteidigen. Das Ausscheiden bedeutete ein Abrutschen von sechs Plätzen in der FIFA-Weltrangliste.", "section_level": 2}, {"title": "Afrikameisterschaft 2012.", "content": "Bei der Afrikameisterschaft 2012 erreichte die Elfenbeinküste mit fünf Siegen und ohne Gegentor das Finale gegen Sambia. Auch dort musste die Mannschaft kein Gegentor hinnehmen, konnte aber in 120 Minuten auch kein Tor erzielen, so dass das Elfmeterschießen entscheiden musste. Dieses verlor die Elfenbeinküste mit 7:8.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die ivorische Fußballnationalmannschaft ist die Fußball-Landesauswahl von Côte d’Ivoire (ugs. Elfenbeinküste). Die größten Erfolge bei internationalen Turnieren waren der Gewinn der afrikanischen Kontinentalmeisterschaft 1992 und 2015 sowie die Qualifikationen zu den Endrunden der Fußball-Weltmeisterschaften 2006, 2010 und 2014.", "tgt_summary": "科特迪瓦国家足球队()是科特迪瓦男子足球国家代表队,由科特迪瓦足球协会负责管辖。", "id": 2036546} {"src_title": "Národní divadlo", "tgt_title": "布拉格國家劇院", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Idee, in Prag ein tschechisches Nationaltheater zu errichten, entstand bereits 1844, woraufhin František Palacký am 29. Januar 1845 im Böhmischen Landtag einen entsprechenden Antrag vorlegte, der positiv beschieden wurde. Der erste öffentliche Spendenaufruf des \"Vereins für die Errichtung eines Tschechischen Nationaltheaters in Prag\" erging sechs Jahre später, im April 1851. Zum Bau des Theaters wurden bis 1884 insgesamt 3,2 Millionen Gulden (umgerechnet 80–90 Millionen Euro) aus Spenden und Lotterien eingenommen. Zunächst wurde ein provisorisches Theater gebaut, das 1862 eröffnete \"Interimstheater\" (\"Prozatímní Divadlo\"), bevor Mitglieder des Vereins um Karel Sladkovský, Miroslav Tyrš, Jan Neruda und Vítězslav Hálek 1865 den Architekten Josef Zítek aufforderten, einen Entwurf einzureichen, der die danach erfolgte Ausschreibung gewann. Die Ausstellung zum Baubeginn wurde von Kaiser Franz Joseph I. besucht, der bei dieser Gelegenheit einen persönlichen Beitrag von 5.000 Gulden spendete. (Nach dem Brand 1881 spendete er weitere 13.000 Gulden.) Mitglieder des Kaiserhauses spendeten 26.000 Gulden, weitere Geldgeber waren der russische Zar und der tschechische Adel: die Familien Chotek, Kolovrat, Schwarzenberg, Kinsky, Czernin, Nostitz, Harrach und andere. Das aufstrebende Bürgertum leistete ebenfalls einen erheblichen Beitrag. Der erste Grundstein kam vom mährischen Radhošť am 5. Mai 1868 nach Prag. Weitere Steine von böhmischen Bergen wie Říp, Vyšehrad oder Blaník folgten. Am 16. Mai 1868 wurde der Baubeginn in Anwesenheit von 100.000–150.000 Zuschauern gefeiert, dessen Höhepunkt die Uraufführung der Oper \"Dalibor\" von Bedřich Smetana im Novoměstské divadlo (Neustädter Theater) war. Bis Ende des Jahres 1868 waren die Fundamente gelegt; danach schritt der Bau nur langsam fort. 1877 wurde das Dach aufgesetzt. 1873 begann eine Ausschreibung für die Innenausstattung des Gebäudes, deren Entwürfe eine Kommission unter Führung von Sladkovský erarbeitet hatte. Das Konzept sah ein klassisches Interieur im Sinne der Neorenaissance vor – inspiriert von der herrschenden Begeisterung für slawische Mythologie und mittelalterliche Handschriften (\"siehe:\" Grünberger und Königinhofer Handschrift). An der Realisierung waren Bohuslav Schnirch, Josef Václav Myslbek, Václav Brožík, Mikoláš Aleš, Vojtěch Hynais, Julius Mařák und František Ženíšek beteiligt. Anlässlich und zu Ehren des Besuchs des Kronprinzen Rudolf wurde das noch nicht ganz fertiggestellte Theater am 11. Juni 1881 mit der Uraufführung der bereits Anfang der 1870er Jahre von Smetana eigens für diesen Anlass komponierten Oper \"Libusa\" vorzeitig eröffnet. Nach elf weiteren Vorstellungen wurde das Gebäude für die ausstehenden Arbeiten nochmals geschlossen. Vor der endgültigen Eröffnung kam es am 12. August 1881 zu einem Brand, der neben der Messingkuppel auch die Bühne und den Zuschauerraum vernichtete. Nach einer erneuten Spendensammlung, die mehr als eine Million Gulden erbrachte, und der Versicherungssumme von fast 300.000 Gulden, die die Erste Tschechische Versicherung auf Gegenseitigkeit auszahlte, wurde es in den Folgejahren unter der Leitung des Architekten Josef Schulz wieder aufgebaut. Janez Šubic schuf die Innenfresken, nach Entwürfen von Mikoláš Aleš und František Ženíšek. Die zweite Eröffnung erfolgte am 18. November 1883 erneut mit einer Aufführung von Smetanas \"Libusa\". Während fast hundert Jahren gab es keine größeren Renovierungen mehr, bis das Theater von 1977 bis 1983 grundlegend restauriert wurde. Die erste Vorstellung fand auf den Tag genau hundert Jahre nach der zweiten Eröffnung statt, am 18. November 1983. Von 2012 bis 2015 wurde das Gebäude außen generalsaniert. Der Spielbetrieb blieb aufrecht. Seit 1. August 2019 hat der Norweger Per Boye Hansen die Leitung von Nationaltheater und Staatsoper inne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Nationaltheater (tschechisch Národní divadlo) ist das bedeutendste Theater und Opernhaus in der tschechischen Hauptstadt Prag. Das an der Moldau liegende, 1881 eröffnete Gebäude in der Neustadt wurde mit Hilfe von Spenden vor allem aus den böhmischen Ländern im Stil der Neorenaissance errichtet und gilt als ein nationales Symbol.", "tgt_summary": "布拉格国家剧院()是位于捷克首都布拉格的一座剧院,是代表捷克历史和艺术的建筑物。由捷克具代表性的艺术家创建并维持。今日的国家剧院提供歌剧、芭蕾及话剧演出。国家剧院的建设资金始建于1868年,建设资金系来自捷克全体国民募款。1881年,国家剧院正式开幕,但在开幕当天发生火灾。之后国家剧院又在1883年重新开幕。", "id": 1155772} {"src_title": "Boy Scouts of America", "tgt_title": "美國童軍", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Boy Scouts of America\" wurden am 8. Februar 1910 von dem Unternehmer und Philanthropen William D. Boyce gemeinsam mit weiteren Geschäftsleuten und an der Jugendarbeit interessierten Personen gegründet. Boyce hatte die Pfadfinderbewegung zuvor auf einer Reise nach London kennengelernt. Eine Gründungslegende, deren genauer Gehalt nicht mehr verifiziert werden kann, berichtet von einem unbekannten Pfadfinder, der Boyce durch den Londoner Nebel geführt und jede Belohnung dafür abgelehnt habe. Beeindruckt von diesem Engagement, habe Boyce sich dann über die Pfadfinderbewegung informiert und Robert Baden-Powell, den Gründer der Pfadfinderbewegung, getroffen. Möglicherweise spielten aber auch kommerzielle Interessen eine Rolle, da zu den Firmen von Boyce mehrere Zeitungsverlage zählten und die Pfadfinderzeitschriften die damals erfolgreichsten und auflagenstärksten Jugendzeitschriften in Großbritannien waren. Boyce konnte für die US-amerikanische Pfadfinderbewegung weitere Unterstützer gewinnen, die teilweise schon zuvor eigene Jugendorganisationen angeregt hatten, und deren Organisationen jetzt mit den BSA verschmelzen. Zu ihnen zählten Ernest Thompson Seton mit dem Woodcraft bzw. den \"Woodcraft Indians\" oder Daniel Carter Beard mit den \"Sons of Daniel Boone\". Dennoch entstanden verschiedene weitere Pfadfinderorganisationen in den USA, die aber entweder später mit den BSA zusammengingen oder in der Bedeutungslosigkeit verschwanden. Zurückzuführen war dies vor allem auf die sehr früh eingegangenen Bindungen zum Staat. Schon bei der Gründung 1910 wurde dem US-Präsidenten William Howard Taft der Ehrenvorsitz angetragen, eine Tradition, die bis heute fortbesteht. Fast ebenso wichtig für die Verankerung der BSA in der US-amerikanischen Gesellschaft war die 1913 erfolgte Anstellung von Norman Rockwell als Illustrator der Mitgliederzeitschrift, der das Erscheinungsbild der Pfadfinder auf lange Zeit prägte. Ihr erstes Nationallager führten die BSA 1937 in Washington, D.C. mit 27.000 Teilnehmern durch. 1938 stiftete Waite Phillips den BSA ein großes Gelände bei Cimarron (New Mexico) in den Rocky Mountains, auf dem die Philmont Scout Ranch entstand, das wichtigste Lagergelände und Ausbildungszentrum des Verbands. 1967 waren die BSA Gastgeber des 12. World Scout Jamboree, das in Idaho stattfand. Im Jahr 2000 erreichte die Gesamtzahl aller jemals angemeldeten Mitglieder 100 Millionen. 2013 ließen die Boy Scouts of America auch offen homosexuelle Scouts zu, 2015 gefolgt von offen homosexuellen Gruppenleitern. 2017 wurden schließlich auch Mädchen zugelassen. Nachdem die Organisation durch Rechtsstreitigkeiten unter starken finanziellen Druck geraten war, teilte der Vorsitzende Jim Turley im Februar 2020 mit, dass man Antrag auf Insolvenz nach Chapter 11 gestellt habe. Ziel sei es, sicherzustellen, dass alle Opfer von Missbrauch gleichermaßen unterstützt und entschädigt würden.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Verwaltungstechnisch sind die BSA hauptsächlich in 304 \"local councils\" gegliedert (die zu \"areas\" und \"regions\" zusammenfasst werden), welche in \"districts\" untergliedert werden. Außerdem verfügt die BSA über zwei \"oversea councils\", nämlich das Transatlantic Council (Europa) und das \"Far East Council\" (Asien), sowie den \"Direct Service\". Die Leitung von councils und districts erfolgt durch die sogenannten „Key 3“, bestehend aus einem (oft entlohnten) executive sowie je einem president/chairman und commissioner. 2004 hatten die BSA 2,95 Millionen Mitglieder, die durch 1,15 Millionen Erwachsene geleitet und unterstützt wurden. Von den 122.500 örtlichen Gruppen befinden sich etwa 400 außerhalb der USA, meist an wichtigen Militärstandorten oder Auslandsschulen. Alle örtlichen Gruppen werden durch eine \"Chartered Organization\" (Trägerorganisation) eingerichtet, die in der Regel die Räume und Finanzmittel zur Verfügung stellt. Zu den Trägern zählen vor allem religiöse Gemeinschaften, Jugendverbände und Schulen; zugelassen sind von den BSA aber auch zahlreiche Unternehmen (u. a. American Express, Nike und UPS) oder Gewerkschaftsverbände wie die American Federation of Labor. Wichtigste Trägerorganisation ist die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. In der Regel haben die Träger keinen Einfluss auf die Inhalte der Arbeit; dies gilt aber nicht für die religiöse Erziehung. Die Mitglieder der BSA werden in unterschiedliche Altersstufen eingeteilt, deren örtliche Gruppen weitgehend selbständig sind: Innerhalb der Altersstufen gibt es zahlreiche weitere Abstufungen, die meist durch den Erwerb von Leistungs- und Kenntnisabzeichen erreicht werden können. Die wichtigste und höchste Stufe innerhalb der \"Boy Scouts\" ist die des \"Eagle Scouts\"; das Erreichen dieser Stufe kann auch berufliche Vorteile bringen. Zusammengeschlossen sind die \"Eagle Scouts\" in der \"National Eagle Scout Association\". Neben dieser gibt es noch zwei weitere wichtige Vereinigungen, die sich an Mitglieder der BSA richten. Der \"Order of the Arrow\", ein offizielles Programm der BSA, wird von „indianischen Ritualen“ in der Tradition der \"Woodcraft Indians\" geprägt und will zum „fröhlichen Dienst“ ermutigen; die Studentenverbindung Alpha Phi Omega vereint vor allem ehemalige Pfadfinder.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Kontroversen gab es über die Zusammenarbeit der BSA mit Industrieunternehmen. Kritisiert wurde unter anderem eine Kooperation der BSA-Sektion Los Angeles mit der Motion Picture Association of America, die die Schulung von rund 52.000 Boy Scouts in Urheberrechtsfragen zum Ziel hatte (teilnehmende Boy Scouts bekamen bei erfolgreichem Abschluss der Schulung eine am Copyright-Zeichen orientierte Plakette). Weitere kritisierte Kooperationen der BSA erstrecken sich auf exklusiv lizenzierte Handelsprodukte wie z. B. Messer des Herstellers Buck Knives. Kritisiert wurde außerdem die langjährige Verbindung von Pfadfindertreffen mit Handelsmessen wie der zuletzt im Februar 2013 veranstalteten International Sportsmen’s Exposition in Phoenix, Arizona, an der in einigen Jahren bis zu 20.000 Boy Scouts teilnahmen. In Teilen der US-amerikanischen Öffentlichkeit wurde oder wird kritisiert, dass die BSA Homosexuellen, Atheisten und Agnostikern die Mitgliedschaft verwehren und/oder sie von Leitungsfunktionen ausschließen. Die BSA begründen dies mit den Zielen des Verbandes, zu denen auch die religiöse Erziehung und die Vermittlung von Werten gehören. Nach Aussage des Verbandes sind „homosexuelle Leiter kein positives Rollenvorbild für Heranwachsende“. Im Fall Boy Scouts of America v. Dale bestätigte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten 2000 die Position der BSA, dass diese als Verein die Mitgliedschaftskriterien eigenverantwortlich regeln dürfen. Zahlreiche europäische Pfadfinderverbände haben die BSA für diesen Ausschluss von Personengruppen kritisiert. Versuche, die Mitgliedschaftsbestimmungen gegenüber homosexuellen Mitgliedern zu ändern, scheiterten bis zum Jahre 2013; im Mai 2013 beschloss der Verein, dass zukünftig homosexuelle Jugendliche Mitglieder werden bzw. sein dürfen. Am Verbot homosexueller Erwachsener als Betreuer hält der Verein weiterhin fest. In der Vergangenheit gab es mehrfach Berichte über Misshandlungen jüngerer Pfadfinder durch ältere oder Leiter. Um solche Vorfälle zu verhindern, entwickelten die BSA ein Jugendschutzprogramm, das Anforderungen sowohl an die Leiter wie auch an Lagerplätze und Programme festschreibt. Wegen Gewalttätigkeiten auffällig gewordene Pfadfinder wurden aus den BSA ausgeschlossen. 2012 wurde bekannt, dass etwa 80 % der zwischen 1970 und 1991 gemeldeten Missbrauchsfälle nicht an zuständige Stellen weitergeleitet und/oder vertuscht wurden. Nach einer Welle von Klagen zu Missbrauchsfällen meldeten die Boy Scouts of America am 18. Februar 2020 Insolvenz nach Chapter 11 an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Boy Scouts of America (BSA) sind der größte US-amerikanische Jugendverband. Die Pfadfinderorganisation ist Mitglied der World Organization of the Scout Movement und richtet sich hauptsächlich an Jungen und Mädchen zwischen 7 und 21 Jahren.", "tgt_summary": "美国童军(英语:Boy Scouts of America, BSA)是美国最大的青少年组织,包含约270万童军成员,与100万成人服务员。美国童军成立于1910年,是童军运动历史的一个重要部分,据信超过1.1亿的美国公民为美国童军的会员。", "id": 785915} {"src_title": "Yves Bonnefoy", "tgt_title": "伊夫·博纳富瓦", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bonnefoy studierte Mathematik und Philosophie in Tours, Poitiers und an der Sorbonne in Paris. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Kunstgeschichte und bereiste Europa und die Vereinigten Staaten. Bereits 1944 schloss er sich zunächst den Surrealisten an, was besonders sein erstes, 1946 erschienenes Werk \"Traité du pianiste\" beeinflusste. Im selben Jahr gründete er die Zeitschrift \"La Révolution, la Nuit\". Aus der Anfangszeit seines Schaffens stammen die Gedichtbände \"Douve in Bewegung und reglos\", \"Herrschaft des Gestern: Wüste\" und \"Beschriebener Stein\", die in Frankreich zwischen 1953 und 1965 veröffentlicht wurden. Sie liegen in deutscher Übersetzung von Friedhelm Kemp vor, ebenso wie sein Gedichtband \"Die gebogenen Planken\". 1967 begann er zusammen mit André du Bouchet, Gaëtan Picon und Louis-René des Forêts die Herausgabe der Kunst- und Literaturzeitung \"L'éphemère\". Seine Gedichte sowie Essays über Kunst, speziell über Bilder, haben ihn in der Literaturwelt des 20. Jahrhunderts bekannt gemacht. Sein Werk L'Arrière-Pays („Das Hinterland“ oder \"The Land Beyond\") aus dem Jahre 1972 nimmt darunter einen besonderen Platz ein. Bonnefoy unterrichtete an verschiedenen Universitäten in Europa und in den Vereinigten Staaten Literatur, dazu gehören die Brandeis University, Waltham, Massachusetts (1962–64), Centre Universitaire, Vincennes (1969–1970), Johns Hopkins University, Baltimore, Princeton University, New Jersey, Yale University, New Haven, Connecticut, Universität Genf, Universität Nizza (1973–1976), Universität der Provence, Aix (1979–1981) und seit 1986 die Graduate School der City University of New York. Nach dem Tode von Roland Barthes im Jahre 1980 wurde er an das Collège de France auf den Lehrstuhl für vergleichende Literaturwissenschaften berufen. Bonnefoys Lyrik ist häufig schwer zugänglich, jedes einzelne Gedicht erschließt sich nur in Beziehung zum Gesamtwerk. \"„Ich schreibe keine Gedichte, insofern das Wort Gedicht ein abgeschlossenes, selbständiges Gebilde bezeichnet“\", äußerte Bonnefoy 1972. \"„Was ich schreibe, sind vielmehr Gesamtheiten, Versammlungen, Zusammenhänge, innerhalb deren jeder einzelne Text nur ein Fragment ist.“\" Bonnefoy galt als einer der bedeutendsten französischen Lyriker seiner Zeit. Darüber hinaus haben seine Übersetzungen ins Französische, besonders die verschiedener Werke Shakespeares, darunter auch die Sonette eine breite Anerkennung gefunden. Auch über Kunst und Kunstgeschichte hat er verschiedene Bücher veröffentlicht, darunter über Miró und Giacometti. 2001 wurde er als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. 2011 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Die Filmeditorin und Regisseurin Mathilde Bonnefoy ist seine Tochter.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Datenbanken Interpretationen, Vorlesungen, Interviews", "section_level": 1}], "src_summary": "Yves Bonnefoy (* 24. Juni 1923 in Tours; † 1. Juli 2016 in Paris) war ein französischer Lyriker, Autor, Übersetzer und Hochschullehrer.", "tgt_summary": "伊夫·博纳富瓦(;1923年-6月4日-2016年-7月1日),法国诗人、散文家,生于图尔,父亲是铁道工人。他的作品在战后法国文学中占有重要地位,探索了口头及书面语言的意涵。他还创作了一系列翻译作品,最著名的是对莎士比亚的翻译,同时也写了一些关于美术及美术史的著作,包括对胡安·米罗和阿尔伯托·贾科梅蒂的研究。出版的诗集有《论杜弗的动与静》(1953)、《昨天的空寂的王国》(1958)、《写字石》(1965)、《门槛的诱惑》(1975)、《在影子的光芒中》(1987)、《雪的开始与结束》(1991)和《流浪的生命》(1993)等。", "id": 2267228} {"src_title": "CFM International CFM56", "tgt_title": "CFM56", "src_document": [{"title": "Einsatz.", "content": "Das CFM56 wurde Ende der 1970er Jahre für eine umfangreiche Umrüstung von Turbojet-getriebenen Flugzeugen wie der Douglas DC-8 Super 60 Series und einigen militärischen Boeing 707 Varianten sowie vielen KC-135 verwendet. Mit Einführung der Boeing 737 Classic 1984 wurde es der einzig angebotene Antrieb für die gesamte Modellfamilie. Es ist der exklusive Antrieb der Airbus A340 in der Serie 200/300, in der Airbus-A320-Familie konkurriert es mit dem V2500 von International Aero Engines. CFM-Triebwerke zeichnen sich durch eine relativ kurze Baulänge aus. Die modulare Bauweise ist bei Montage und Demontage vorteilhaft.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Das CFM56 basiert auf dem Hochdruckteil des General Electric F101 und von SNECMA konstruierten Niederdruckteilen. Die CFM56-Triebwerke besitzen einen neunstufigen Hochdruckverdichter und eine einstufige Hochdruckturbine. Die Stufen des Niederdruckbereichs variieren von Muster zu Muster. Das Nebenstromverhältnis der Triebwerke liegt zwischen 5,1 und 6,6:1, das Gesamtdruckverhältnis zwischen 32,6 und 38,8:1.", "section_level": 1}, {"title": "Treibstoffverbrauch.", "content": "Während des Fluges beträgt der Treibstoffverbrauch zwischen 0,54 (CFM56-5C) und 0,65 (CFM56-3C) lb/lbf·h.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Am 24. Mai 1988 kam es bei Flug 110 der TACA-International-Airlines zu einem Ausfall beider CFM56-3B1 Triebwerke beim Durchfliegen eines Gewitters. Die Boeing 737-300 konnte auf einem Damm nahe New Orleans notlanden. Die Unfalluntersuchung ergab, dass der Ausfall auf massive Regen- bzw. Hagelansaugung in einer Phase reduzierter Triebwerksleistung während des Landeanfluges zurückzuführen war. Das CFM56-3B1 wurde basierend auf den Erkenntnissen dieser Unfalluntersuchung überarbeitet und u. a. mit einem veränderten Bläser sowie vergrößerten Entwässerungen ausgestattet. Am 27. August 2016 kam es bei Flug 3472 der US-amerikanischen Fluggesellschaft Southwest Airlines zu einem Triebwerksausfall eines CFM56-7B mit Trümmeraustritt. Die Boeing 737-700 musste notlanden. Die Unfalluntersuchung ergab als wahrscheinliche Ursache den Ermüdungsbruch einer Fanschaufel. Am 17. April 2018 kam es auf dem Flug WN1380 der Southwest Airlines von New York nach Dallas zu einem sogenannten „nicht eingedämmten Triebwerksschaden“ () des CFM56-7B-Triebwerks, bei dem sich eine der 24 Fanschaufeln an der Nabe löste. Dadurch wurden Triebwerksummantelung, Flügel und Rumpf der Boeing 737-700 beschädigt, die Maschine musste in Philadelphia notlanden. Eine Passagierin wurde teilweise durch das zerstörte Fenster gesogen und von Mitreisenden gerettet, erlag aber später ihren Verletzungen. Sieben weitere Passagiere wurden verletzt. Alle Triebwerke dieses Untertyps wurden überprüft.", "section_level": 1}], "src_summary": "CFM International CFM56 ist die Bezeichnung einer Baureihe von Flugzeugtriebwerken. Die United States Air Force bezeichnet sie auch als F 108. Es handelt sich um Turbofan-Triebwerke mit einem Nebenstromverhältnis von bis zu 6,5:1, die von CFM International hergestellt werden, einem Joint-Venture von General Electric/USA (Hochdruckteil) und Safran Aircraft Engines/Frankreich (Niederdruckteil).", "tgt_summary": "CFM56是由CFM国际制造的高涵道比涡轮风扇发动机,其家族成员的推力介于18,000至34,000磅(80至150千牛)之间,四种主要型号共制造了超过20,000台,使用于波音737、空中客车A320、空中客车A340-200/300、KC-135等飞机上,为目前世界上使用最为普遍的涡轮风扇发动机之一。", "id": 1737318} {"src_title": "Ronald de Boer", "tgt_title": "罗纳德·德波尔", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Seine Karriere begann 1987 bei Ajax Amsterdam, wo er bereits als Jugendspieler aktiv war. Er war Teil des legendären Ajax-Teams, das 1995 die Champions League gewann, außerdem wurde er mehrmals niederländischer Meister und Pokalsieger. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Frank spielte er bis Januar 1999 bei Ajax (von Mitte 1991 bis Anfang 1993 spielte er leihweise beim FC Twente Enschede), bevor er mit seinem Bruder zum FC Barcelona wechselte. Mit dem holländischen Trainer Louis van Gaal wurde er 1999 mit dem FC Barcelona zwar spanischer Meister, konnte aber in seinen 13 Spielen kein Tor beisteuern. Nach einem weiteren enttäuschen Jahr bei Barça, in dem ihm nur ein Tor gelang, wechselte er zu den Glasgow Rangers, wo sein Landsmann Dick Advocaat Trainer war. Nach einer schweren Knieverletzung zu Beginn entwickelte er sich bei den Rangers zum Stammspieler und war während der Meisterschaftssaison 2002/03 einer der Schlüsselspieler. 2004 wechselte er nach Katar zu Al-Rayyan Sport-Club. Ab 2005 spielte er beim Ligakonkurrenten Al-Shamal Sports Club, wo er im März 2008 aufgrund einer Wirbelverletzung im Nacken seine Karriere beenden musste. Mit den Glasgow Rangers konnte er jeweils zweimal Meister und Pokalsieger werden. Er absolvierte von 1993 bis 2003 67 Einsätze für die niederländische Fußballnationalmannschaft. Bei der WM 1998 verschoss er im Halbfinale einen entscheidenden Elfmeter gegen Brasilien.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Zusammen mit seinem Bruder Frank ist Ronald de Boer als Wachsfigur im Berliner Madame Tussaud's ausgestellt. Er und seine Ex-Frau haben gemeinsam drei Töchter. Mit seiner heutigen Lebensgefährtin zeugte er zwei Töchter und einen Sohn. Nach seiner aktiven Karriere war er als Co-Kommentator und Spielanalyst bei Fernsehsendern wie Al Jazeera, SBS 6, dem niederländischen Ableger von FOX Sports oder Veronica tätig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ronaldus „Ronald“ de Boer (* 15. Mai 1970 in Hoorn) ist ein ehemaliger niederländischer Fußballspieler. Sein zehn Minuten jüngerer Zwillingsbruder Frank de Boer ist ebenfalls ein bekannter Fußballspieler und spielte den Großteil seiner Karriere im selben Team. Ihr Vater ist der 1941 geborene Cees de Boer, der Anfang der 1960er ebenfalls kurzzeitig im Profifußball vertreten war, dabei allerdings nur zu sporadischen Einsätzen kam.", "tgt_summary": "罗纳德乌斯·“罗纳德”·德波尔(,(,1970年-5月15日),前荷兰国家足球队成员,世界足坛最佳荷兰巨星之一。司职中场,现已退役。", "id": 1448205} {"src_title": "Fulko IV. (Anjou)", "tgt_title": "富尔克四世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Gottfried dem Bärtigen trat Fulko in den Dienst seines Onkels mütterlicherseits Graf Gottfried II. Martel von Anjou, von dem Fulko 1060 zu einem Ritter geschlagen wurde. Nachdem der Onkel wenig später starb, übernahm Gottfried der Bärtige dessen umfangreiches Erbe, Fulko betraute er mit der Regierung über die aquitanische Saintonge. Gemeinsam wehrten sie 1062 einen Angriff des Herzogs Wilhelm VIII. von Aquitanien auf dieses Gebiet ab. Bald lag Fulko im Streit mit seinem Bruder, der sich um den Besitz der bedeutenden Burg von Saumur entzündet hatte. Nachdem Gottfried 1067 exkommuniziert worden war, erhob sich Fulko gegen seinen Bruder und setzte ihn gefangen, musste ihn aber auf Druck der Kirche wieder freilassen. Die beiden Brüder begannen bald ihre Auseinandersetzung aufs Neue, und im Jahr darauf gelang es Fulko nach einem Kampf bei Brissac-Quincé ein weiteres Mal, seinen Bruder gefangen zu setzen, diesmal auf Dauer. Im Gegensatz zu seinen machtvollen Vorfahren war Fulkos Herrschaft wenig glanzvoll. Wesentliche Teile des Besitzes mussten aufgrund von Gottfrieds schwacher Regierung und dem folgenden Bruderkrieg aufgegeben werden: Die Saintonge ging an den Herzog von Aquitanien verloren, ebenso das väterliche Gâtinais, welches an König Philipp I. abgetreten werden musste um ihn zu besänftigen. Weiterhin musste Fulko viel Kraft aufwenden, um die Herrschaft über seine eigenen Barone, die sich mehrmals gegen ihn erhoben, aufrechtzuerhalten. Zu ihnen gehörte auch Fulkos ältester Sohn Gottfried, der 1103 Angers einnahm und seinen Vater zwang, ihn an der Regentschaft zu beteiligen. Ein enges Bündnis ging Fulko mit den Herzögen der Bretagne im Kampf um die Vorherrschaft im Maine gegen die Herzöge der Normandie ein. Dort konnte er seinen Einfluss stärken, nachdem er 1069 den Grafen Hugo V. gegen Robert Kurzhose unterstützte und dabei 1071 ein erstes Mal La Flèche belagerte und 1072 Le Mans eroberte, im Gegenzug zog Roberts Vater Wilhelm der Eroberer mit einem Heer aus England über den Kanal und eroberte im März 1073 Le Mans zurück. 1076 unterstützte Fulko die Bretonen bei der Verteidigung von Dol gegen Wilhelm, der dort eine seiner wenigen Niederlagen hinnehmen musste. Im Maine belagerte Fulko 1081 La Flèche ein zweites Mal, wodurch er Wilhelm ein weiteres Mal über den Kanal nötigte. 1093 unterstützte Fulko den ihm nahestehenden Elias de La Flèche, der sich während der Abwesenheit Roberts Kurzhose im ersten Kreuzzug als Graf in Maine durchsetzen konnte. Im Jahr 1096 schrieb Fulko eine unvollständig gebliebene Geschichte des Anjou und seiner Herrscher (\"Fragmentum Historiae Andegavensis\"), wobei seine Autorschaft und die Authentizität des Werkes umstritten sind. Falls er es selbst schrieb, ist es eines der ersten mittelalterlichen historischen Werke, die von einem Laien geschrieben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Fulko hat in seinem Leben bis zu fünf Ehen geschlossen, bei zweien davon sind allerdings Zweifel angebracht. Seine erste Frau war seit etwa 1068 Hildegarde de Beaugency († vor 1070), Tochter von Lancelin II. de Beaugency. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor: In zweiter Ehe war Fulko mit Ermengarde von Bourbon verheiratet, Tochter des Herren Archambaud IV. von Bourbon, die Ehe wurde später geschieden. Beider Sohn war: In dritter und vierter Ehe war er vermutlich verheiratet mit Ermengarde von Châtelaillon und einer namentlich unbekannten Tochter des Grafen Walter I. von Brienne. Beide Frauen verstieß Fulko nach einiger Zeit möglicherweise aufgrund von zu enger Blutsverwandtschaft. Seine fünfte Frau war Bertrada von Montfort die er 1089 heiratete. Diese wurde 1092 von König Philipp I. entführt, der sie noch am 15. Mai des Jahres heiratete, obwohl sie noch nicht von Fulko geschieden war. Sie hinterließ Fulko einen gleichnamigen Sohn:", "section_level": 1}], "src_summary": "Fulko IV. (franz.: \"Foulque\", engl.: \"Fulk\"; * 1043; † 14. April 1109), genannt der Zänker (le Réchin) oder auch der Griesgram, war von 1068 bis zu seinem Tod ein Graf von Anjou und Tours, aus dem Haus Château-Landon. Er war der jüngere Sohn des Grafen Gottfried Ferréol von Gâtinais († 1042/45) und seiner Ehefrau Ermengarde von Anjou († 1076), Tochter des Grafen Fulko III. Nerra von Anjou († 1040).", "tgt_summary": "富尔克四世(法语:Foulque IV,1043年~1109年)安茹伯爵(1067年起)。他的外号是“le Querelleur”(“爱争吵的”)或“le Réchin”,后一个外号至今不知道是什么意思。", "id": 2018090} {"src_title": "Manchester Airport", "tgt_title": "曼彻斯特机场", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Während des Zweiten Weltkrieges nutzte die Royal Air Force die Anlage unter dem Namen RAF Ringway. Seit 2003 ist eine ausgemusterte Concorde der British Airways auf dem Gelände ausgestellt. Durch eine Änderung der Ausrichtung des Magnetfeldes der Erde wurde 2007 eine Umbezeichnung der Landebahnkennung erforderlich. Nach 66 Jahren Betrieb als \"06/24\" startet und landet man seitdem nunmehr auf \"05/23\". Am 1. September 2010 landete zum ersten Mal ein Airbus A380 von Emirates in Manchester, die den Flughafen seither regelmäßig im Liniendienst damit ansteuert.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Der Flughafen liegt etwa 18 km südlich der Innenstadt von Manchester und ist über den Motorway \"M56\" angebunden. Es verkehren auch mehrere Busverbindungen in die Region, zudem existiert ein signifikant frequentierter Flughafenbahnhof, von dem aus verschiedene Bahngesellschaften Verbindungen ins Stadtzentrum und zu anderen Reisezielen inner- und außerhalb Greater Manchesters anbieten. Das Stadtbahnsystem Manchester Metrolink bindet den Flughafen seit November 2014 an den Nahverkehr an.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Der Flughafen verfügt über zwei Start- und Landebahnen und drei Terminals (1, 2 und 3) für die Passagierabfertigung. In Manchester können auch große Flugzeuge wie Airbus A380 und Boeing 747 im Regelbetrieb abgefertigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Terminal 1.", "content": "Terminal 1 wurde im Jahr 1962 eröffnet und ist derzeit nach mehreren Ausbauten, zuletzt 2009, mit einer Kapazität von etwa 11 Millionen Fluggästen im Jahr das größte der drei Abfertigungsgebäude. Es verfügt über 29 Abfertigungspositionen, von denen eine für den Airbus A380 von Emirates geeignet ist. Rund 30 Fluggesellschaften nutzen Terminal 1, wobei easyJet, Jet2.com und Thomas Cook die meisten Ziele anbieten.", "section_level": 2}, {"title": "Terminal 2.", "content": "Terminal 2, das etwa 10 Minuten Fußweg von den Terminals 1 und 3 entfernt liegt, wurde 1993 eröffnet, verfügt über 20 Abfertigungspositionen und wird von rund 15 Fluggesellschaften genutzt. Das Terminal wurde von 2007 bis 2009 umfangreich modernisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Terminal 3.", "content": "Terminal 3 (zuvor \"Terminal 1A\" und \"Terminal 1 - British Airways\") wurde 1989 eröffnet und liegt unmittelbar östlich von Terminal 1, hat jedoch mittlerweile keine interne Verbindung zum Terminal 1 mehr. Unter den rund 13 Fluggesellschaften, die dieses Terminal nutzen, sind Ryanair und Flybe die Hauptnutzer.", "section_level": 2}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Ab Manchester werden weltweit etwa 180 Flugziele von über 95 Fluggesellschaften bedient. Neben zahlreichen Inlandsverbindungen und europäischen Zielen werden auch mehrere Langstreckenrouten mit Fokus auf Nordamerika angeboten. Mehrere Fluggesellschaften verbinden Manchester mit Flughäfen im deutschsprachigen Raum, teilweise saisonal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Manchester Airport (IATA: MAN, ICAO: EGCC; ehem. \"Ringway Airport\") ist ein internationaler Verkehrsflughafen im nordenglischen Metropolitan County Greater Manchester. Er ist mit über 25 Millionen Passagieren pro Jahr der größte Flughafen des Vereinigten Königreichs außerhalb des Großraums London und wird von der \"Manchester Airports Group Plc.\" betrieben.", "tgt_summary": "曼彻斯特机场(英语:Manchester Airport,)是一座位于英格兰曼彻斯特市中心西南部13.9公里的国际机场。2016年,曼彻斯特机场是英国客运量第三繁忙的机场。整个机场包括三座客运航站楼,一座货运航站楼以及两条跑道,是英国除伦敦希思罗机场外,唯一一座跑道运营长度超过2999米的机场。机场占地面积达到1400公顷,服务199个国内外航点,机场通达度排名世界第13位。 曼彻斯特机场于1938年6月25日开航,最初机场命名为Ringway Airport。 在二战期间是英国皇家空军的基地所在地。机场由曼彻斯特机场集团运营和管理,曼彻斯特市议会是该集团的最大股东。", "id": 1970959} {"src_title": "Henry J. Raymond", "tgt_title": "亨利·贾维斯·雷蒙德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1840 absolvierte er die University of Vermont. Nach seinem Studium wurde Raymond für zehn Jahre Mitarbeiter von Horace Greeley, der ab 1841 die Zeitung New York Tribune herausgab. 1851 gründete Raymond zusammen mit George E. Jones und Edward B. Wesley eine eigene Zeitung. Raymond war der Herausgeber (editor), Jones der Drucker (publisher), und Wesley der business manager. Am 18. September 1851 erschien im Verlag von \"Raymond, Jones & Co.\" die erste Ausgabe der New York Times (als \"The New York Daily Times\"). Raymond war bis zu seinem Tod Herausgeber und Haupteigentümer. Raymond war Abgeordneter in der New York State Assembly von 1850 bis 1851 und in letzterem Jahr auch deren Sprecher. Er unterstützte die Sichtweise des radikalen Anti-Sklaverei-Flügels der Whig Party im Norden. 1854 gewann er gegen Greeley die Wahl zum Vizegouverneur. Das Amt hatte er zwei Jahre lang inne. Zudem hatte er einen bedeutenden Anteil an der Bildung der Republikanischen Partei und war die Adresse für jene Leute, die von der Versammlung der Republikaner am 22. Februar 1856 in Pittsburgh aufgenommen wurden. 1862 war er erneut Mitglied und Sprecher der New York State Assembly. Während des Bürgerkrieges unterstützte er grundsätzlich die Politik Abraham Lincolns, obwohl er dessen Zögern missbilligte. Er war einer der ersten, die darauf drängten, die Menschen aus dem Süden mit Nachsicht und liberal zu behandeln. 1865 war Raymond Delegierter zur Republican National Convention und wurde zum Mitglied und Vorsitzenden des Republican National Committee ernannt; darüber hinaus war er ein Mitglied des US-Repräsentantenhauses von 1865 bis 1867. Am 22. Dezember 1865 wandte er sich gegen Thaddeus Stevens’ These von den „toten Staaten“ und argumentierte in Übereinstimmung mit dem Präsidenten, dass die Sezession null und nichtig sei und die Südstaaten keineswegs die Union verlassen hätten. Als Konsequenz dessen, trotz seiner Vormachtstellung in der Versammlung der Loyalisten (bzw. Nationalen Union) in Philadelphia im August 1866 und trotz seiner Autorenschaft der – von der Versammlung herausgegebenen – Erklärung ihrer Prinzipien, verlor er den Rückhalt in seiner Partei. Er wurde des Komitee-Vorsitzes 1866 enthoben und 1867 wurde seine Nominierung als Botschafter für Österreich, die er bereits abgelehnt hatte, vom Senat zurückgewiesen. Im selben Jahr zog er sich vom öffentlichen Leben zurück und widmete sich nur noch seiner Zeitungsarbeit bis zu seinem Tod 1869. Raymond war ein fähiger öffentlicher Redner mit geschliffener Sprache; eine seiner wohlbekanntesten Reden war ein Gruß an den ungarischen Führer Lajos Kossuth, dessen Anliegen er flammend verteidigte. Aber sein größtes Werk bestand darin, den Stil und den Grundton des amerikanischen Journalismus zu erhöhen. Nach Raymunds Tod durch Schlaganfall am 18. Juni 1869 wurde die \"Times\" von Jones weiter geführt und gehörte noch immer Raymond, Jones & Co., bis die Muttergesellschaft reorganisiert wurde als „The New York Times Company“ durch Verkauf in 1896. Trotz Preiserhöhungen machte die \"Times\" jede Woche $1,000 Verlust als Adolph Simon Ochs sie 1896 kaufte.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Am 24. Oktober 1843 heiratet er Juliette Weaver (*12-Apr-1822, †13-Oct-1914). Sie hatten vier Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Jarvis Raymond (* 24. Januar 1820 bei Lima, New York; † 18. Juni 1869 in New York City) war ein US-amerikanischer Journalist und Politiker.", "tgt_summary": "亨利·贾维斯·雷蒙德(Henry Jarvis Raymond,1820年-1月24日-1869年-6月18日),美国记者、政治家,曾任纽约州副州长(1855年-1856年)。", "id": 2723174} {"src_title": "Kaiō Hiroyuki", "tgt_title": "魁皇博之", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg in die Sanyaku.", "content": "Kaiō begann seine Karriere im März 1988 beim Tomozuma-Stall. Dabei sah er sich starker Konkurrenz ausgesetzt, da zeitgleich die späteren Yokozuna Akebono, Wakanohana und Takanohana (im Folgejahr zusätzlich Musashimaru) ihre Laufbahn starteten. Im Gegensatz zu ihnen verlief Kogas Aufstieg etwas langsamer, doch wurde auch er im Januar 1992 mit seinem Einstieg in die zweite Jūryō-Division \"Sekitori\", woraufhin er den Kampfnamen \"Kaiō\" annahm. Im Mai 1993 stieg Kaiō in die erste Makuuchi-Division auf, konnte sich aber nicht auf Anhieb etablieren. Nach seiner Rückkehr blieb er dafür ab dem November-Turnier 1993 ununterbrochen Mitglied der höchsten Klasse. Der nächste sportliche Schritt verlief rasch und im Mai 1994 war Kaiō zum ersten Mal Sanyaku. Bis zum Jahr 2000 war er für 32 Turniere entweder Sekiwake oder Komusubi, häufiger als jeder andere Sumōkämpfer bis auf Kotonishiki (34). Viermal musste Kaiō in diesem Zeitraum kurzzeitige Abstiege in die oberen Maegashira-Ränge hinnehmen, teilweise als Folge von Verletzungen. Ebenfalls bei vier Gelegenheiten erzielte Kaiō als Zweitplatzierter bei Turnieren (Jun-Yūshō) Achtungserfolge, erstmals beim November-Turnier 1996 in seiner Heimatpräfektur.", "section_level": 2}, {"title": "Kampf um die Yokozuna-Beförderung.", "content": "Sein endgültiger sportlicher Durchbruch erfolgte im Mai 2000, als er das Natsu-Basho mit 14-1 für sich entschied. Nach weiteren konstanten Leistungen wurde Kaiō schließlich im September 2000 erstmals als Ōzeki geführt. Diesen Rang hielt er ununterbrochen bis zu seinem Karriereende über insgesamt 65 Turniere, was ansonsten nur Chiyotaikai geschafft hat. 2001 gewann Kaiō zwei Yūshō (März, Juli), war jedoch beim Mai-Turnier verletzt, wodurch er die Beförderung zum höchsten Yokozuna-Rang verpasste. Ein weiterer Titel folgte im Juli 2003. Zwischen 2000 und 2003 hatten Kaiōs langjährige Rivalen Wakanohana, Akebono, Takanohana und Musashimaru ihre Karrieren jeweils beenden müssen. 2004 kam Kaiō der Yokozuna-Beförderung näher als jemals wieder in seiner Karriere: Im September gewann er sein fünftes Yūshō mit 13-2 Siegen. Beim Folgeturnier im November blieb er aber einen Sieg hinter dem neuen Yokozuna Asashōryū zurück und wurde abermals nicht befördert. Der Sumō-Verband hätte alternativ auch 13 Siege ohne Turniergewinn als Kriterium für eine Beförderung akzeptiert, doch verfehlte Kaiō diese Marke um einen Erfolg. Dies war das elfte und gleichzeitig letzte Jun-Yūshō in seiner Karriere, zusätzlich zu seinen insgesamt fünf Yūshō. Gemessen an seinen Turniersiegen ist er damit der erfolgreichste Kämpfer, der nie zum Yokozuna befördert wurde. Im Januar 2005 bekam Kaiō nochmals die Chance, sich mit 13 Siegen die Beförderung zu sichern, doch musste er das Turnier verletzt abbrechen.", "section_level": 2}, {"title": "Dauerhaftigkeits-Rekorde.", "content": "Kaiō blieb weiterhin einer der stärkeren Sumōtori im Feld, konnte aber ab 2005 nicht mehr entscheidend in den Kampf um die Turniersiege eingreifen, da der Sport von Asashōryū und Hakuhō dominiert wurde. Mehrere Verletzungen machten Kaiō zu schaffen. Insgesamt dreizehn Mal war er als Ōzeki abstiegsgefährdet (\"kadoban\"), häufiger als jeder andere bis auf Chiyotaikai, konnte die Rückstufung aber jeweils durch ein Kachi-koshi abwenden. Dafür gelang es Kaiō in seiner späteren Karriere, mehrere Dauerhaftigkeits-Rekorde aufzustellen. Ab dem Januar-Turnier 2010 hielt er zeitweise den Rekord für die meisten Siege in der Makuuchi-Division. Am letzten Tag des Mai-Turniers 2010 errang er den 1000. Sieg seiner Karriere, eine Marke, die vor ihm nur Yokozuna Chiyonofuji erreicht hatte. Am 20. Juli 2011, während des Nagoya-Basho, erklärte Kaiō sein Karriereende.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kaiō Hiroyuki (jap. ; * 24. Juli 1972 in Nōgata, Präfektur Fukuoka als Hiroyuki Koga ( Koga Hiroyuki)) ist ein ehemaliger japanischer Sumōringer, der von 1988 bis 2011 aktiv war.", "tgt_summary": "魁皇 博之(1972年-6月24日),原名古贺 博之,日本福冈县直方市出身的前大相扑力士第234代大関(2000年9月-2011年7月在位)。所属相扑部屋为友纲部屋。他身高185cm、体重175kg、血型A型。", "id": 1470480} {"src_title": "Villa Malaparte", "tgt_title": "马拉帕尔泰别墅", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Curzio Malaparte ließ die zweigeschossige Villa Malaparte zwischen 1938 und 1942 auf einem vorspringenden Felsen der \"Punta del Massullo\" über dem Meer erbauen. Malaparte wollte eine „casa come me“ bauen, „ein Haus wie ich“: „triste, dura, severa“ – traurig, hart und streng. Er kaufte das \"Capo Massullo\", fünf Kilometer vom Zentrum Capris entfernt, zum Preis von 12.000 Lire (circa 2200 Reichsmark), obwohl dort nicht gebaut werden durfte. Doch über seine Beziehungen zu Mussolinis Schwiegersohn Galeazzo Ciano – von 1936 bis 1943 Italiens Außenminister – erhielt er eine Baugenehmigung. Begonnen wurde mit dem Bau 1938. Einer Anekdote zufolge soll Feldmarschall Erwin Rommel im Frühsommer 1942 zu Besuch gewesen sein und den Hausherren gefragt haben, ob der das Haus schon so, wie es sei, gekauft hätte, oder ob er es selbst entworfen und gebaut hätte. Darauf soll dieser – wahrheitswidrig – erwidert haben, dass er es schon so, wie es sei, gekauft hätte; und mit einer Armbewegung die Umgebung zeigend, die romantische Schönheit Capris und den malerischen Golf von Salerno: „Ich habe die Landschaft entworfen.“ Gäste in der Villa Malaparte waren neben anderen auch Jean Cocteau, Alberto Moravia, Albert Camus und der Kommunistenführer Palmiro Togliatti. Nach einer Chinareise erkrankte Malaparte an Krebs, flog nach Rom, wurde Mitglied der kommunistischen Partei und trat zum katholischen Glauben über. Dann vermachte er kurz vor seinem Tod 1957 die Villa der kommunistischen Jugend der Volksrepublik China, was zu einem langjährigen Rechtsstreit führte. Am Ende gelangte die Villa wieder an die Familie; seit 1972 ist sie Eigentum der Fondazione Giorgio Ronchi. In den 1980er Jahren stellte die Fondazione das Haus dem Lehrstuhl für Kunsterziehung der LMU unter der Leitung von Hans Daucher zur Verfügung. Seine dort abgehaltenen Seminare ermöglichten es Studenten zu Jugendherbergspreisen, hier leben und arbeiten zu können. Momentan wird die Villa Malaparte von Ralph Jentsch, Nachlassverwalter von George Grosz und Herausgeber einer Neuauflage von Malapartes Werken, bewohnt. Zum 9. Juni 1998, dem 100. Geburtstag Malapartes, wurde das baufällige Haus restauriert und zieht seither Neugierige aus aller Welt und Modefotografen an. Karl Lagerfeld machte einen ganzen Bildband mit Fotos des Hauses. Als Filmkulisse diente die Villa schon 1963 in Jean-Luc Godards \"Le Mépris\" (\"Die Verachtung\" mit Michel Piccoli und Brigitte Bardot).", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das 10 Meter breite und etwa 50 Meter lange zweigeschossige Gebäude mit Flachdach steht auf einem schwer zugänglichen Felsen 32 Meter über dem Meer und fällt schon aus der Ferne durch seinen roten Anstrich ins Auge. Der Lichteinfall, die Sichtachsen und Fluchtlinien gelten als ebenso spektakulär wie der Zugang auf die geländerlose Dachterrasse. Obenauf bietet eine geschwungene weiße Mauer etwas Wind- und Sichtschutz. Südwestlich vor dem Haus befindet sich eine Bodenterrasse, von der aus man nach etwa 100 Stufen hinunter ans Meer gelangt. Man erreicht sie von Capri Stadt her über die Via Pizzolungo kommend im Abstieg nach Passage eines Tores. Ein kleiner Treppenabsatz verbindet mit dem höher gelegenen Eingang im Erdgeschoss. Im Inneren bildet ein Salon mit einer Fläche von hundert Quadratmetern den Mittelpunkt. Die Fenster sind über die Fassade derart verteilt, dass sie die schönsten Ausblicke erlauben. So gibt etwa ein kleines Fenster am Ende der Feuerstelle des Kamins den Blick aufs Meer frei. Das Haus hat außerdem eine Bibliothek, ein Schlafzimmer für den Hausherrn, eines für seine jeweilige Favoritin, eine Kammer für deren Zofe sowie eine Wohnung mit vier Zimmern für Gäste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Villa Malaparte ist eine Villa des Schriftstellers Curzio Malaparte (1898–1957) an der Ostküste der italienischen Insel Capri.", "tgt_summary": "马拉帕尔泰别墅(\"Casa Malaparte\"或\"Villa Malaparte\")是意大利南部卡普里岛东侧悬崖上的一座住宅,是意大利现代和当代建筑的最佳范例之一。", "id": 618264} {"src_title": "Upholder-Klasse", "tgt_title": "支持者級潛艇", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Boote wurden in den 1980er Jahren gebaut, um die Flotte von Atom-U-Booten der Royal Navy zu ergänzen. Die Kosten für eine Einheit sollten um 215 Millionen US-$ liegen, waren aber nach der Korrektur einiger Design-Fehler höher. Die Boote der \"Upholder\"-Klasse enthielten eine verbesserte Version des Feuerkontrollsystems der SSNs, die zur selben Zeit gebaut wurden, das Sonarsystem stammte aus französischer Produktion. Die Boote waren die ersten, die schallabsorbierende Kacheln am Rumpf hatten. Sie sollten das Gegenstück zur sowjetischen Kilo-Klasse bilden, deren Leistung und Design der \"Upholder\"-Klasse sehr ähnlich sind. Dennoch entwarf der Konstrukteur Vickers ein völlig neues Boot. Der Doppelankermotor wurde von den 9.000 Amperestunden starken Batterien oder den zwei Paxman Valenta-Dieselmaschinen getrieben. Bei langsamen Patrouillenfahrten ist bei den Booten nur maximal eine Stunde Schnorcheln nötig, um die Batterien wieder aufzuladen, bei einem 15-Knoten-Transit wären dies ca. acht Stunden. Jedoch enthielt die Klasse mehrere Mängel, so hätte es passieren können, dass das automatisierte Waffenkontrollsystem ein Ventil der Torpedorohre öffnete, was einen Wassereinbruch und evtl. auch den Verlust des Bootes bedeutet hätte. Dieser Fehler wurde bei allen Booten kurz nach Indienststellung behoben. Außerdem konnte ein Notmanöver zum Stoppen des Bootes (\"crash back\") dazu führen, dass der Motor Stromstärken bis zu 60.000 Ampere erzeugt, was im sofortigen Verlust sämtlicher Antriebskraft resultierte. Da die Dieselmotoren für Lokomotiven konstruiert waren (also ausgelegt für lange Laufzeiten), fielen sie nach kurzzeitigen Schnorchelfahrten häufig komplett aus. Die Arbeiten zur Korrektur dieser Designmängel nahmen drei Jahre in Anspruch, danach jedoch waren die Boote per passivem Sonar kaum zu orten. Wenn sie schnorchelten, waren sie nicht viel lauter als Atom-U-Boote. Durch ihre geringere Größe waren sie jedoch wesentlich schwerer durch Magnetanomaliedetektoren aufzuspüren. 1993 wurde der Bau der Klasse gestoppt, die vier gebauten Einheiten wurden außer Dienst gestellt und verkauft. Seit 2002 ersetzen die Boote die ebenfalls aus britischer Produktion stammende \"Oberon\"-Klasse in den kanadischen Streitkräften.", "section_level": 1}, {"title": "Modifizierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Waffensysteme.", "content": "Die U-Boote verfügen über sechs Torpedorohre mit einem Durchmesser von 53,3 cm. Diese sind mit einem Luft-Turbinen-Pump-System ausgestattet. Die Torpedorohre sind für das Abfeuern von Marconi Tigerfish Mk 24 oder Spearfish-Torpedos geeignet. Weiterhin war es möglich, auch Seezielflugkörper des Typs AGM-84 Harpoon und Seeminen anstatt normale Torpedos einzusetzen. Seit der Nutzung durch die Royal Canadian Navy wurden die Abfeuer- und Lagereinrichtungen für Seezielflugkörper und Seeminen entfernt, um Lagerplatz für 18 Mark-48-Torpedos zu schaffen. Diese Torpedos erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 74 km/h und können Ziele in einer Entfernung von 50 km treffen. Bei einem Ziel im Umkreis von 38 km können auch Geschwindigkeiten von bis zu 102 km/h erreicht werden. Die Torpedos nutzen ein aktiv/passiv Sonarsystem, mit dem sie das Ziel erkennen und zerstören. Lockheed Martin Canada, sowie Northstar Technical haben die Torpedo Feuerleitanlage modernisiert, da die alte den Anforderungen der kanadischen Navy nicht entsprach. Darüber hinaus wurde auch ein UHF DAMA satellitengestütztes Kommunikationssystem installiert.", "section_level": 2}, {"title": "Sensoren.", "content": "Die Boote wurden mit dem elektro-optischen Suchperiskop CK035 und dem Angriffsperiskop CH085 von Thales Optronics ausgestattet. Das binokulare CK035 ermöglicht eine weiträumige Sicht und misst die Entfernung zum Angriffsziel. Das CH085 ist ein binokulares optisches System, welches über wenige Instrumente verfügt, die über Wasser zu erkennen sind. Darüber hinaus verfügt es über eine Wärmebildkamera. Die U-Boote verfügen über ein Type 2007 Flankensonar und ein Type 2046 Schleppsonar von \"Thales Underwater Systems\", die für längere Reichweiten ausgelegt sind. Beide Systeme arbeiten im Passiv-Modus und in niedrigen Frequenzbereichen, um entfernte Ziele zu erkennen und zu lokalisieren. Das \"Canadian Towed Array Sonar\" (CANTASS) wurde in die beiden bestehenden Systeme integriert. Des Weiteren wurde das von \"Thales Underwater Systems\" entwickelte Sonar des Typs 2040 im Bug installiert. Dieses Sonar ist ein passives Sonarsystem, welches auf einem mittleren Frequenzbereich arbeitet. Das Navigationssystem besteht aus dem Global Positioning System und einem Kelvin Hughes Type 1007 Radarsystem, sowie einem portablen Furuno Navigationssystem, welches im I-Band arbeitet. \"Northrop Grumman Sperry Marine\" erhielt den Zuschlag im Februar 2005 zur Aufrüstung eines \"Mk 49 inertial navigation system\", welches auf einer Laserkreisel-Technologie beruht.", "section_level": 2}, {"title": "Elektronische Angriffsgegenmaßnahmen.", "content": "Die Boote sind mit elektronischen Abwehrmechanismen ausgestattet. Sie verfügen über kleine vertikal verlaufende Abschusseinrichtungen, mit denen Täuschkörper ausgestoßen werden können. Somit können die Uboote potentiell angreifende Torpedos mit diesen Täuschkörpern vom ursprünglichen Ziel ablenken.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Upholder\"-Klasse ist eine Klasse von vier diesel-elektrischen U-Booten. Sie wurden zwischen 1983 und 1992 für die britische Royal Navy gebaut und 2002 an die kanadische Marine verkauft, wo die Boote als Victoria\"-Klasse geführt werden.", "tgt_summary": "支持者级潜艇(或称『拥护者级』;加拿大命名:『维多利亚级潜艇』)为英国的维克斯造船与工程有限公司(VSEL)在1979年设计,建于1987年 - 1993年;然而,初步计划是要建造12艘该系列潜艇,最终因经费问题被减为4艘。它们在英国皇家海军服役时间并没有持续太久,在1993年-1994年后它们便退出英国皇家海军行列。", "id": 18831} {"src_title": "Triosephosphatisomerase", "tgt_title": "磷酸丙糖异构酶", "src_document": [{"title": "Struktur.", "content": "Die Triosephosphatisomerase ist ein Mitglied der all-α- und all-β-Klasse (α/β) von Proteinen und ein Homodimer, das aus zwei sequenzidentischen Untereinheiten (Ketten) mit jeweils 247 Aminosäuren besteht. Jedes TPI-Monomer (Kette) enthält den vollständigen Satz katalytischer Aminosäurereste, jedoch ist das Enzym nur in der oligomeren Form aktiv. Daher ist die Dimerisierung für die volle Funktion des Enzyms wesentlich, obwohl nicht angenommen wird, dass eine Kooperativität zwischen den beiden aktiven Zentren besteht. Jede Untereinheit enthält 8 äußere α-Helices, die 8 innere β-Stränge umgeben und eine konservierte Strukturdomäne bilden, die als geschlossenes α/β-Barrel (α/β) oder genauer gesagt als TIM-Fass (engl. \"TIM barrel\") bezeichnet wird. Der TIM-Fass wurde ursprünglich nach dem Enzym benannt und ist schätzungsweise in 10 % aller Enzyme enthalten. Charakteristisch für die meisten TIM-Fass-Domänen ist das Vorhandensein des aktiven Zentrums des Enzyms in den Regionen der unteren Schleife, die durch die acht Schleifen erzeugt werden, die die \"C\"-Termini der β-Stränge mit den \"N\"-Termini der α-Helices verbinden. TIM-Fassproteine teilen auch ein strukturell konserviertes Phosphatbindungsmotiv mit der Phosphatgruppe, die sich im Substrat oder in den Cofaktoren befindet. In jeder Kette tragen unpolare Aminosäuren, die ausgehend von den β-Strängen nach innen weisen, zum hydrophoben Kern der Struktur bei. Die α-Helices sind amphipathisch: Ihre äußeren (mit Wasser in Kontakt tretenden) Oberflächen sind polar, während ihre inneren Oberflächen weitgehend hydrophob sind. Die Schleifen sind eine Mischung aus polaren und unpolaren Aminosäureresten.", "section_level": 1}, {"title": "Katalysiertes Gleichgewicht.", "content": "formula_1 TPI stellt ein Gleichgewicht zwischen den Zwischenprodukten Dihydroxyacetonphosphat (DHAP) und Glycerinaldehyd-3-phosphat (GAP) her. Die Substrate entstehen aus Fructose-1,6-Bisphosphat in der vorgelagerten Aldolase-Reaktion. Das Gleichgewicht liegt stark auf der Seite des DHAP, für den Fortlauf der Glycolyse wird allerdings GAP benötigt, so dass sich das Gleichgewicht durch Produktentnahme verschiebt (Prinzip von Le Chatelier). Die Katalyse erfolgt über ein Endiol- bzw. Endiolat-Intermediat. Hierbei tritt ein Glutamat-Rest (Glu) im aktiven Zentrum des Enzyms mit dem ungewöhnlich hohen pK-Wert von 6,5 als Base auf, ein Histidin-Rest (His) als Säure. Die Umsetzung von DHAP zu GAP erfordert einen ausgefallenen Reaktionsmechanismus, in dessen Verlauf Glu ein H-Ion vom C-Atom 2 abstrahiert, während His ein H-Ion ans C1-Atom abgibt. Dieser Mechanismus kann, da die Carboxygruppe des Glu viel azider (saurer) als das C2-Atom ist, unter nicht-enzymatischen Bedingungen keinesfalls ablaufen. Die \"TIM\" bildet durch die ideal auf das Substrat angelegte Umgebung des aktiven Zentrums hingegen sog. Low-barrier hydrogen bonds (\"LBHB\") aus, eine spezielle Art von Wasserstoff-Brücken, die mit −40 bis −80 KJ/mol (anstatt etwa −12 bis −30 kJ/mol) deutlich stabiler sind. Diese LBHB werden durch gleichzeitige Protonierung und Deprotonierung an den C-Atomen C1 bzw. C2 erreicht. Eine 10 Aminosäuren lange Sequenz des Enzyms, ein sogenannter Loop, verdeckt das aktive Zentrum im substratbeladenen Zustand. Einerseits wird damit das Endiol-Zwischenprodukt stabilisiert und die katalytische Aktivität auf diese Weise um den Faktor 10 erhöht, andererseits wird ein Entweichen dieses Zwischenprodukts verhindert – das Endiolphosphat würde spontan dephosphorylieren und sich zum toxischen Methylglyoxal umlagern. Die TIM gilt als „katalytisch perfektes Enzym“. Dies bedeutet, dass Veränderungen am Enzym, gleich welcher Art, keine Umsatzsteigerung mehr herbeizuführen vermögen: Die Wechselzahl von 4300 Substratmolekülumsätzen pro Sekunde wird nur durch die Diffusionsgeschwindigkeiten von Substrat und Produkt begrenzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Triosephosphatisomerase (\"TIM, TPI\") ist das Enzym, das Dihydroxyacetonphosphat (DHAP) zu Glycerinaldehyd-3-phosphat (GAP) umwandelt. Dies ist ein Teilschritt der Glycolyse. TPI ist damit unverzichtbar für alle Lebewesen, die Glucose oder Fructose nur mittels Glycolyse verwerten können.", "tgt_summary": "磷酸丙糖异构酶(Triose-phosphate isomerase,通常简称为TPI或TIM)是一种酶,能够催化二羟丙酮磷酸和D型甘油醛-3-磷酸,这两种丙糖磷酸异构体之间的可逆转换。", "id": 2785629} {"src_title": "Testautomatisierung", "tgt_title": "自动化测试", "src_document": [{"title": "Motivation.", "content": "In der Softwareentwicklung ist es besonders wichtig, einen festen, definierten Status der Software zu kennen, so z. B.: Automatische Tests, die nach dem Einspielen einer Änderung unerwünschte Auswirkungen auf andere Funktionen abtesten, werden Regressionstests genannt. Sie machen Software bezüglich ihrer Qualität erst messbar und zeigen mögliche Nebeneffekte von vorgenommenen Änderungen direkt und erkennbar an. Sie dienen als direkte Rückkopplung für Entwickler und für Tester, die unter Umständen nicht in der Lage sind, das Gesamtsoftwaresystem auf einmal zu überschauen, sowie zur Erkennung von Nebeneffekten und Folgefehlern. Die Testautomatisierung liefert demnach eine Metrik, die Anzahl erfolgreicher Testfälle pro Testlauf. Dadurch können folgende Fragen beantwortet werden: Zur Beispielfrage: „Wann ist ein Programmfehler behoben?“ lautet die Antwort in diesem Fall: Eine Rückmeldung liefert nur der ständige Test, und dieser ist durch Automatisierung erst möglich und realisierbar. Ein weiterer Vorteil der Testautomatisierung ist die Beschleunigung des Entwicklungsprozesses. Wo bei Software-Projekten ohne Automatisierung die Produktion, die Installation und der Test nacheinander manuell durchgeführt werden, können bei vollautomatisierten Projekten (also wenn außer dem Test auch Produktion und Installation automatisierbar sind) diese drei Schritte automatisch nacheinander gestartet werden, z. B. in einem nächtlichen Lauf. Je nach Umfang des Projektes kann man gegebenenfalls diesen Ablauf abends starten und am nächsten Morgen das Testergebnis verfügbar haben.", "section_level": 1}, {"title": "Automatisierbare Aktivitäten.", "content": "Prinzipiell lassen sich folgende Aktivitäten automatisieren:", "section_level": 1}, {"title": "Testfallerstellung.", "content": "Abhängig vom verwendeten Format zur Beschreibung eines Testfalles lässt sich die Testfallerstellung automatisieren, indem höhersprachliche Beschreibungen \"(Testspezifikationen)\" in dieses Format transformiert werden. Zur Testspezifikation werden Sprachen unterschiedlicher Abstraktionsstufe verwendet: einfache tabellenartige Notationen für Testdaten und Funktionsaufrufe, Skriptsprachen (z. B. Tcl, Perl, Python), imperative Sprachen (z. B. C, TTCN-3), objektorientierte Ansätze (JUnit) und deklarative und logische Formalismen sowie modellbasierte Ansätze (z. B. TPT). Dabei wird eine weitgehende und möglichst vollautomatische Übersetzung von Artefakten in einer maschinenfernen fachlichen Sprachebene in Artefakte in einer maschinennahen technischen Sprachebene angestrebt. Ein anderer Ansatz ist es, die Testfallerstellung anhand von zu deklarierenden Geschäftsobjekten dynamisch zu generieren. Liegt eine Testspezifikation nicht schon in ablauffähiger Form vor, sondern in einer nicht ausführbaren Sprache (z. B. UML, Excel-Tabelle, oder ähnliches), kann diese unter Umständen mit geeigneten Werkzeugen automatisch in ablauffähige Testfälle übersetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Testdatenerstellung und Testskripterstellung.", "content": "Da die Anzahl möglicher Eingabewerte und Abläufe eines Programms oft sehr groß ist, müssen bei der Generierung von Testfällen aus Testspezifikationen Eingabedaten und Abläufe gemäß der zu erzielenden Testabdeckung ausgewählt werden. Zur Testdatenerstellung kann dabei oft das Datenmodell der Software genutzt werden, zur Testskripterstellung werden beim modellbasierten Testen Verhaltensmodelle der Software verwendet. Lösungen, die ohne Skripten auskommen, sind auf dem kommerziellen Markt auch verfügbar.", "section_level": 3}, {"title": "Testdurchführung.", "content": "Die Testdurchführung erfolgt heute weitgehend durch vollautomatische Testwerkzeuge. Abhängig vom Zielsystem kommen hier Unit-Test-Tools, Testsysteme für Grafische Benutzeroberflächen, Lasttestsysteme, Hardware-in-the-loop-Prüfstände oder andere Werkzeuge zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Testauswertung.", "content": "Zur Testauswertung muss das erhaltene Testergebnis mit dem Erwartungswert verglichen werden. Im einfachsten Fall ist hier nur ein Tabellenvergleich vorzunehmen; falls das Sollverhalten allerdings durch logische Constraints definiert ist oder extrem komplexe Berechnungen enthält, kann das so genannte Orakelproblem auftreten. Werden zwei Software-Versionen oder zwei Testzyklen und damit zwei Testergebnisse gegen das Soll-Ergebnis verglichen, so lassen sich Tendenzaussagen und Qualitätsstatistiken berechnen.", "section_level": 2}, {"title": "Testdokumentation.", "content": "Bei der Testdokumentation wird aus den erhaltenen Testergebnissen ein nachvollziehbarer und verständlicher Testbericht erzeugt. Hierfür können Dokumentgeneratoren und Schablonenwerkzeuge eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Testadministration.", "content": "Aufgabe der Testadministration ist die Verwaltung und Versionierung von Testsuiten sowie die Bereitstellung einer adäquaten Benutzungsumgebung. Neben Standardwerkzeugen (z. B. CVS, Eclipse) gibt es eine Reihe von Spezialwerkzeugen, die speziell auf die Belange des Softwaretests zugeschnitten sind.", "section_level": 2}, {"title": "Universelle Architektur zur Testautomatisierung.", "content": "Für die Automatisierung der oben genannten Aktivitäten existieren verschiedene Tools. Diese fokussieren stets die Lösung spezieller Aufgaben und unterscheiden sich in Bedienphilosophie, Syntax und Semantik. Daher ist es oft schwierig, die richtigen Tools für eine bestimmte Menge von Aktivitäten auszuwählen bzw. die Tools richtig einzusetzen. Eine Strukturierung und Einordnung der automatisierbaren Aktivitäten zur abstrahierten lösungsneutralen Toolfunktionalität bietet die universelle Testsystem-Architektur. Dazu definiert sie fünf Funktionsebenen: Testmanagement, Testausführung und -auswertung, Testbettsteuerung, Testobjektstimulation und -beobachtung sowie Testobjektumgebung. Die Testsystem-Architektur unterstützt die Integration vorhandener Test-Tools und -Komponenten in Testsysteme und stellt somit eine universelle Grundlage zur Testautomatisierung dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Testautomatisierung (auch Testautomation) ist die Automatisierung von Aktivitäten im Test zu verstehen, sowohl beim Softwaretest als auch beim automatisierten Test von Hardware, dem Hardwaretest.", "tgt_summary": "在软件测试中, 自动化测试指的是使用独立于待测软件的其他软件来自动执行测试、比较实际结果与预期并生成测试报告这一过程。 在测试流程已经确定后,测试自动化可以自动执行的一些重复但必要测试工作。也可以完成手动测试几乎不可能完成的测试。对于持续交付和持续集成的开发方式而言,测试自动化是至关重要的。", "id": 1730765} {"src_title": "Landtechnik", "tgt_title": "农业工程", "src_document": [{"title": "Landtechniker.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Landtechniker, Agrartechniker rsp. Agrotechniker arbeiten in landwirtschaftlichen Betrieben (in Garten- und Weinbaubetrieben, auf Gütern sowie in landwirtschaftlichen Versuchs- und Forschungsanstalten). Sie kümmern sich um die Bodenbeschaffenheit, Tierzucht, Saatgut sowie die Maschinen. Zudem sind sie für die Planung von Arbeitsabläufen verantwortlich, sie erledigen jedoch auch selbst körperliche Tätigkeiten. Die Ausbildung zum Landtechniker erfolgt durch eine zweijährige Fortbildung an einer Fachschule für Technik. Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene Berufsausbildung. Der Großteil der Agrartechniker wird nach BAT Vb entlohnt. Die Grundvergütung BAT Vb bei Bund und Ländern (West; Brutto-Durchschnittsgehalt in Euro) liegt bei 1.424 € bei einem Alter von 21 Jahren, hinzu kommen Ortszuschläge sowie eine allgemeine Zulage. Die tarifliche Grundvergütung kann je nach Berufserfahrung von 1.964 bis 2.144 € betragen.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz heißt der Abschluss \"dipl. Agrotechniker HF\". In der Schweiz gibt es folgende Bildungsanbieter (Stand 2012): Die Schulen sind höhere Fachschulen für Land- und Forstwirtschaft. An der Inforama-Schule dauert die Ausbildung zwei bis drei Jahre berufsbegleitend mit mindestens 50-prozentiger Berufstätigkeit. Am Strickhof dauert die Ausbildung zwei Jahre in Vollzeit. Die Interessenvertretung der Landwirte in Fragen der Landtechnik ist der 1924 gegründete Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT-ASETA).", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Früher war Agrotechnik eine Fachrichtung des Technikers. Der Strickhof war folglich eine Technikerschule. Mit Einrichtungen der höheren Fachschulen im Jahr 2005 wurde der Strickhof zur ersten höheren Fachschule für Land- und Waldwirtschaft.", "section_level": 3}, {"title": "Mobile Landmaschinen und Sensorik.", "content": "Landmaschinen sind spezialisierte Maschinen, die vorwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Sie zeichnen sich meist durch ihre Mobilität aus. Das bedeutet, dass sie entweder selbstfahrend sind oder von einem Traktor gezogen werden. Mittlerweile hat moderne Technik und Informationsverarbeitung auch bei Landmaschinen Einzug gehalten. So verfügen moderne Traktoren, Dünge-, Saat- und Erntemaschinen zum Zwecke der zielgerichteten Ausbringung der Mengen bereits über satellitengesteuerte Navigations- und Kartierungssysteme (Precision Farming) und einen hohen Automatisierungsgrad. Im Zuge des Strukturwandels werden die zu bewirtschaftenden Flächen pro Betrieb größer und die eingesetzten Maschinen entsprechend leistungsfähiger. Für kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe lohnen sich die damit verbundenen Investitionen häufig nicht mehr. Sie schließen sich daher oft in Maschinenringen zusammen oder beauftragen Lohnunternehmer für spezielle Aufgaben. Ausgewählte Landmaschinenarten: Unabhängige Tests an Landmaschinen führt unter anderem die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) regelmäßig durch, die zu diesem Zweck ein eigenes Prüfzentrum unterhält. Die international bedeutendste Leistungsschau der Landtechnik ist die Messe Agritechnica, die von der DLG im zweijährigen Rhythmus in der Hannover Messe veranstaltet wird. Zu den Landmaschinen gehören mittlerweile eine ganze Reihe von Sensorikanwendungen, die unter anderem physikalische und chemische Bodenparameter erfassen.", "section_level": 2}, {"title": "Landtechnik-Industrie.", "content": "Der Fachverband Landtechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. schätzt das weltweite Produktionsvolumen für Landmaschinen und Traktoren auf 100 Milliarden Euro (2014). Die Europäische Union hat daran einen Anteil von 28 Prozent, gefolgt von Nordamerika (NAFTA) mit 22 Prozent und China mit 18 Prozent. Analog zur wachsenden Bedeutung des chinesischen Absatzmarktes hat sich die Produktion hier über die vergangenen Jahre deutlich gesteigert. Dies geschah sowohl seitens der originär chinesischen Unternehmen (als größte sind hier die Shifeng Group sowie die staatliche YTO Group zu nennen) als auch der Unternehmen aus Europa, Amerika und anderen Teilen Asiens, die in China Fabriken aufgebaut haben. Das mit Abstand größte Landtechnikunternehmen weltweit ist John Deere (Gesamtumsatz 2014: 36 Mrd. US-Dollar, davon 26 Mrd. mit Agrartechnik). Die folgenden umsatzstärksten Unternehmen sind Case New Holland, AGCO, Kubota und Claas. Zusammen repräsentieren diese fünf Anbieter die Hälfte des globalen Landtechnikumsatzes. Dabei sind AGCO und Claas auf Agrartechnik spezialisiert (Traktoren und Landmaschinen, hauptsächlich Erntemaschinen), während sowohl bei John Deere, aber vor allem bei Case New Holland und Kubota auch die Baumaschinensparte eine wesentliche Rolle spielt. AGCO und Case New Holland setzen für den Vertrieb eine Mehrmarkenstrategie ein. Die zweite Hälfte des weltweiten Landtechnikumsatzes wird von weiteren Großunternehmen mit Umsätzen über eine Milliarde Euro (z. B. Iseki, Mahindra & Mahindra, Same Deutz-Fahr, YTO) sowie einer Vielzahl mittelständischer Hersteller, erwirtschaftet. Eine besonders hohe Dichte an kleineren und mittelständischen Landtechnikunternehmen gibt es in Deutschland, Italien, den USA, in der Türkei sowie in Indien und China. Der VDMA teilt die Maschinen in folgende Kategorien ein: Traktoren, Geräte für die Bodenbearbeitung, Geräte für die Aussaat, Düngung und Pflanzenpflege, Erntetechnik, Transporttechnik und Logistik, Forsttechnik, Maschinen und Anlagen für die Innenwirtschaft (z. B. Melktechnik), Bewässerungsanlagen, Geräte für die Garten- und Landschaftspflege. Einige Maschinen werden als sogenannte Selbstfahrer angeboten, d. h. mit eigenem Motor und Fahrerplatz (u. a. Mähdrescher, Feldhäcksler, Kartoffel- und Rübenvollernter, Futtermischwagen, Pflanzenschutzgeräte, Holzvollernter). Traktoren repräsentieren etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes. Sie werden teilweise auch für außerlandwirtschaftliche Zwecke eingesetzt. An zweiter Stelle beim Umsatz stehen die Erntemaschinen. Die technologischen Entwicklungstrends für Landmaschinen beziehen sich unter anderem auf Automatisierung, Vernetzung und Datenmanagement, Elektrifizierung sowie einem weiteren Größenwachstum der Maschinen, um die Effizienz auf dem Acker zu steigern und dem zunehmenden Arbeitskräftemangel zu begegnen. Moderne Standards der Bewirtschaftung werden unter dem Begriff Präzisionslandwirtschaft (engl. 'precision farming') bzw. Smart Farming subsumiert. Die Absatzmärkte für Agrartechnik verteilen sich entsprechend dem Stellenwert und dem Mechanisierungsgrad der Landwirtschaft in den einzelnen Ländern und Regionen. Auf die Europäische Union (EU) entfiel im Jahr 2014 ein Anteil von 26 Prozent, gefolgt von Nordamerika (NAFTA) mit 23 Prozent und China (16 Prozent). Ein großes Gewicht haben ebenfalls Indien, Brasilien, die Türkei und Japan. Innerhalb der EU sind Frankreich und Deutschland mit einem Volumen von zuletzt (2014) zirka fünf Milliarden Euro die größten Absatzmärkte für Landtechnik. Der Absatz neuer Traktoren wird vom VDMA für das Jahr 2014 auf weltweit 2,05 Mrd. Euro geschätzt. Bezogen auf die Stückzahl ist Indien der größte Traktormarkt, allerdings mit vorwiegend niedriger Motorleistung zwischen 25 und 35 kW. Zum Vergleich: In Deutschland lag die durchschnittliche Motorleistung 2014 bei über 90 kW. Der zweitgrößte Absatzmarkt für Traktoren ist China, gefolgt von den USA und der Europäischen Union. In der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), die unter anderem eine große Rolle für die Erzeugung von Getreide spielt, verringerten sich die landwirtschaftlichen Investitionen in neue Technik seit 2008 sehr deutlich. Die politischen Rahmenbedingungen, z. B. Handelshemmnisse für ausländische Produkte, trugen dazu bei. Nach Erreichen eines neuen Rekordniveaus im Jahr 2013 mit einem globalen Umsatzvolumen von 104 Mrd. Euro befindet sich die Branche 2014/2015 in einem konjunkturellen Abschwung. Als mittel- und langfristig günstige Einflussfaktoren auf die Nachfrage nach moderner Landtechnik werden die sogenannten Megatrends Verstädterung, Änderung der Konsumgewohnheiten, Bevölkerungswachstum sowie tendenziell abnehmende Agrarflächen gesehen (Quelle: VDMA 2015).", "section_level": 1}, {"title": "Landmaschinenhandwerk und Landmaschinenhandel.", "content": "Handwerk und Handel liegen in der Hand von handwerklich geprägten Handels- und Servicebetrieben. Der deutsche Markt teilt sich in etwa zu gleichen Teilen in genossenschaftlich geprägte und private Betriebe. Die größten Händler sind die entsprechenden Geschäftsbereiche der Hauptgenossenschaften (BayWa, Agravis Raiffeisen etc.) mit ihren zahlreichen Filialbetrieben. Daneben bestehen selbständige örtliche landwirtschaftliche Genossenschaften mit eigenem Landtechnik-Geschäft. Neben wenigen großen privaten Betrieben mit mehreren Filialen prägen ansonsten kleine Betriebe mit nur einem Standort das Bild des privaten Landmaschinenhandels. In Deutschland sind derzeit rund 5.500 entsprechende Betriebe in die Handwerksrolle eingetragen. Das Berufsfeld nennt sich Landmaschinenmechaniker-Handwerk. Neben typischen Landmaschinen schließt die Tätigkeit auch Reparatur und Service an Baumaschinen, Gartengeräten, Kommunaltechnik und Geräten für den Umweltschutz ein. In der Branche sind rund 45.000 Personen beschäftigt. Rund 6.000 Auszubildende erlernen den Beruf des Landmaschinenmechanikers. Etwa 200 Meister werden jährlich zugelassen. Die genossenschaftlichen Betriebe sind im Deutschen Raiffeisenverband organisiert, private Betriebe in der Hauptarbeitsgemeinschaft des Landmaschinenhandels und -handwerks.", "section_level": 1}], "src_summary": "Landtechnik (), Landmaschinentechnik, Agrartechnik oder Agrotechnik, bezeichnet sowohl die im Agrarsektor eingesetzten land- und forsttechnischen Geräte, stationäre und mobile Landmaschinen, die zugehörige Sensorik und ebenso den Wirtschaftszweig, der sich mit Herstellung, Vertrieb und Service dieser Geräte befasst. Innerhalb des Agribusiness gehören Herstellung und Reparatur von Landtechnik zu den wichtigsten Input-Bereichen für die Landwirtschaft und verwandte Bereiche. Zu den Geräten der Landtechnik gehören die Landmaschinen sowie die Ausrüstungsgüter der so genannten Hofinnenwirtschaft (Melkmaschine, Fütterungstechnik, Filteranlagen. etc.).", "tgt_summary": "农业工程是把工程科学和技术知识使用于农业生产,加工以及农村生活环境改善与生态维护的工程学科。农业工程学科结合动物生物学、植物生物学和机械、土木、化学工程的知识和原理,研究农业机械化、自动化和电气化,农业水土资源的保护和利用,食品和农产品加工和保鲜,和农业生物环境优化与能源工程等。截至2010年,根据US.News的排名,美国排名第一的农业工程位于伊利诺伊大学香槟分校(Urbana-Champaign)。2013年,US.News的排名,美国农业与生物系统工程专业排名第一的是普渡大学。", "id": 1331278} {"src_title": "Museo Galileo", "tgt_title": "伽利略博物馆", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das \"IMSS\" war eine Gründung der Universität Florenz, die dem neugegründeten Institut ihren Bestand wissenschaftlicher Instrumente, die ursprünglich aus Sammlungen der Familie Medici und der Herzöge von Lothringen stammten, zu Verfügung stellte. Zur Gründungszeit wurden viele Initiativen ins Leben gerufen, mit dem Ziel, das wissenschaftliche Kulturerbe Italiens zu erhalten. Mit Hilfe der 1923 gegründeten Gesellschaft „\"Gruppo per la Tutela del Patrimonio Scientifico\"“ in Florenz organisierte das \"IMSS\" im Jahr 1929 eine erste Ausstellung über die Geschichte der Wissenschaft. Die ersten Ausstellungsräume in der ersten Etage des Palazzo Castellani, die zu dieser Zeit auch noch mit anderen Ausstellern geteilt werden mussten, wurden 1930 feierlich eingeweiht. Der erste Präsident war der Politiker und Unternehmer Piero Ginori Conti (1865–1939). Die Gründungsschrift des Museums wurde vom Wissenschaftshistoriker Andrea Corsini (1875–1961) verfasst, der bis zu seinem Tod Direktor blieb. Dessen Nachfolgerin Maria Luisa Righini-Bonelli (1917–1981), gab den Anstoß zu einer Entwicklung, die über zwei Jahrzehnte hinweg das \"IMSS\" in ein modernes Museum und Forschungszentrum verwandelte, welches sowohl von Italienern als auch von ausländischen Gelehrten benutzt wurde. Nach der verheerenden Flut von 1966 wurde die Ausstellung in die zweite Etage des Gebäudes verlegt, wo die Instrumente, die dank der Zusammenarbeit von italienischen und ausländischen Spezialisten gerettet und restauriert werden konnten, wieder ausgestellt. In den 1980er Jahren begann das \"IMSS\" ein Entwicklungsprogramm, welches nicht nur ein neues Ausstellungskonzept erarbeitete, basierend auf aktuelle Studien, sondern auch zu einer bemerkenswerten Vergrößerung der Bibliothek führte, mit großen Investitionen in neue Informations- und Kommunikationstechnologien. Hauptaugenmerk wurde auf nutzbringendes Erschließen der Quellen für Studien der Wissenschaftsgeschichte gelegt, besonders in Betracht auf Personen wie Galileo Galilei und die Galileische Schule. In den vergangenen zwanzig Jahren veröffentlichte das \"IMSS\" halbjährlich Publikationen zur Wissenschaftsgeschichte (\"Nuncius. Annali di Storia della Scienza\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Museo Galileo ist ein Museum für Wissenschaftsgeschichte in Florenz, Italien.", "tgt_summary": "伽利略博物馆(Museo Galileo),原名科学史学会及博物馆(Istituto e Museo di Storia della Scienza)位于意大利佛罗伦萨阿诺河边的朱迪奇广场 (Piazza dei Giudici),靠近乌菲齐美术馆。设于一座11世纪建筑卡斯特拉尼宫,当时被称为Altafronte的城堡。伽利略博物馆收藏有科学史上宝贵的科学仪器,见证美第奇家族和洛林大公对科学和科学家的重要作用。", "id": 593807} {"src_title": "Agusta A129", "tgt_title": "奧古斯塔A129野馬直升機", "src_document": [{"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tonal.", "content": "Ende der 1980er Jahre entwickelten Italien, Großbritannien und die Niederlande eine verbesserte Variante des A129 mit der Bezeichnung \"Tonal\" (\"Joint European Helicopter Tonal\"). Großbritannien und die Niederlande entschieden sich dann doch für den US-amerikanischen Hughes AH-64 \"Apache\", Italien beschaffte die verbesserte Exportversion des A129 und brachte seine älteren Hubschrauber auf den Stand der Exportversion, in die etliche Lösungen des Tonal einflossen.", "section_level": 2}, {"title": "A129 International.", "content": "Agusta hatte nach der Entwicklung der Mangusta bereits im Jahr 1997 damit begonnen, ihren fünften Prototyp, die MMX598, für eine Exportversion mit einer Turmkanone auszurüsten. Bisher konnten noch keine Exportkunden gewonnen werden. Die Neuerungen gegenüber der A129 sind folgende:", "section_level": 2}, {"title": "A129 CBT.", "content": "Diese Version für das italienische Heer erhielt im Jahr 1999 einen Vertrag für 15 Maschinen in der Version A129 CBT. Zwei Jahre später erging ein Folgeauftrag zur Nachrüstung von 45 Stück A129 Mangusta auf den CBT-Stand. Sie wird auch als A.129 G-13 bezeichnet. Unterschiede gegenüber der Exportvariante A129 International sind die zwei Rolls-Royce-Turbinen Gem 2-1004D, eine vereinfachte Avionik (Hubschrauber-Infrarot-Navigationssystem – engl. \"Helicopter Infrared Navigation System\" (\"HIRNS II Plus\")) und eine Sensorik-Anzeigeeinheit (), die gefechtsrelevante Informationen direkt in die Nachtsichtgeräte (engl. \"Night Vision Goggles\") am Pilotenhelm einspeist.", "section_level": 2}, {"title": "T129 ATAK.", "content": "Ende März 2007 gewann Agusta Westland mit dem A129 die ATAK-Ausschreibung (\"Tactical Reconnaissance and Attack Helicopter\") des türkischen Heeres. 52 Kampfhubschrauber werden von \"Turkish Aerospace Industry\" (TAI) in der Türkei in Lizenz gebaut werden, wobei im Rahmen des Geschäfts unter anderem ein vollständiger Technologietransfer, die Einbeziehung türkischer Zulieferer und der Einbau neuer türkischer Komponenten vereinbart wurde. In dieser Form wird der Hubschrauber, an dem TAI die kompletten Vermarktungsrechte haben wird, T129 heißen. Der Erstflug startete Ende September 2009. Der Prototyp \"P1\" der T129 stürzte am 19. März 2010 bei einem Testflug in der Nähe von Verbania (Italien) ab, als in etwa 4500 m Flughöhe der Heckrotor ausfiel. Der Testpilot Luigi Cassioli konnte die Maschine zwar unter Kontrolle bringen, den Aufprall aber nicht mehr verhindern und wurde ebenso wie der an Bord anwesende Flugingenieur verletzt. Im Vergleich zur Basisversion der A129 wird die T129 folgende Verbesserungen aufweisen:", "section_level": 2}, {"title": "ARH-129D.", "content": "Der Hersteller AgustaWestland hat auf eigene Kosten hin die A129 CBT für die italienischen Heeresflieger modernisiert. Dabei wurde im Kinnturm ein Rafael TOPLITE III-Turm mit FLIR, Zielbeleuchtungs-Laser und Laserentfernungsmesser eingebaut. Zusätzlich wurde der israelische Lenkflugkörper Rafael Spike integriert. AgustaWestland plant derzeit, zwei Dutzend Maschinen aufzurüsten.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzerstaaten.", "content": "Aviazione dell’Esercito (italienische Heeresflieger) Türkisches Heer", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Agusta A129 \"Mangusta\" (italienisch für Mungo) bzw. AW129 ist ein allwettertauglicher Kampfhubschrauber, der aufgrund einer Anforderung der italienischen Streitkräfte entstand. Der A129 war ursprünglich als eine Weiterentwicklung des Agusta A109 geplant. Dies ließ sich jedoch wegen der hohen Anforderungen an die Panzerung nicht realisieren, weshalb der Helikopter komplett neu konstruiert werden musste. Der Erstflug fand am 15. September 1983 (andere Quelle: 11. November 1983) statt.", "tgt_summary": "阿古斯塔韦斯特兰A129(AgustaWestland A129 Mangusta)是由意大利阿古斯塔韦斯特兰公司生产的攻击直升机。", "id": 1860223} {"src_title": "Sicherheitsventil", "tgt_title": "安全阀", "src_document": [{"title": "Einteilung.", "content": "Sicherheitsventile werden in Bezug auf ihr Ansprechverhalten eingeteilt nach: Ferner werden Sicherheitsventile nach der Art der Gegenkraft zum abzusichernden Druck unterschieden: Das Gewicht und das Hebelarmübersetzungsverhältnis bzw. die Vorspannung der Feder stehen beim Ansprechdruck im Gleichgewicht mit der Kraft, die aufgrund des Innendruckes auf den Ventilteller wirkt. Bei mediumbelasteten Sicherheitsventilen wirken auf beiden Seiten des Dichttellers die gleichen Drücke, durch unterschiedlich große Flächen wirkt eine größere Kraft in Schließrichtung. Gesteuert wird das Ventil über eine zusätzliche Ventileinheit. Bei Überschreitung des Ansprechdruckes wird über die zusätzliche Ventileinheit der über dem Dichtteller liegende Bereich entlüftet, die schließende Kraft fällt weg und das Ventil öffnet schlagartig. Weiterhin wird unterschieden zwischen \"direkt wirkenden\" und \"gesteuerten\" Sicherheitsventilen. Gesteuerte Sicherheitsventile entsprechen den direkt wirkenden bis auf eine zusätzlich aufgebrachte Schließ- und Öffnungskraft. Das kann ein pneumatischer oder hydraulischer Zylinderantrieb sein, der in gewissen Grenzen eine zusätzliche Belastungskraft und beim Überschreiten des Ansprechdruckes eine zusätzliche Hubkraft bewirkt. Hiermit wird ein wesentlich genaueres Ansprechverhalten erreicht. Gesteuerte Sicherheitsventile werden z. B. bei größeren Kraftwerksdampfkesseln eingesetzt. Auf Grund der Nachverdampfung bei größeren Wasservolumina ergeben sich bei nicht gesteuerten Sicherheitsventilen längere Zeiten bis zum Wiederschließen des Sicherheitsventils nach einer Drucküberschreitung. Eine besondere Klasse bildet die \"Flammenrückschlagsicherung\" (engl. flashback arrestor), wie seit Jahrzehnten beim Schweißen nach der Druckregelarmatur und vor dem Schweißschlauchpaar eingebaut werden. Kriecht eine Flammenfront oder schnellt eine Explosionsfront im Schlauch gegen den regulären Gasstrom schließen diese Bauteile den Weg zur Gasflasche ab. Diese Bauteile (etwa 12 cm lang, 2,5 cm Durchmesser) beinhalten federbelastete Kolben und eine poröse Barriere aus Sintermetall, werden thermisch und vom ankommenden Druckschlag gesteuert und verhindern Flaschenbrände.", "section_level": 1}, {"title": "Charakteristische Eigenschaften.", "content": "Die charakteristischen Größen für die Auslegung von Sicherheitsventilen sind: Der ausströmende Massenstrom wird berechnet aus der Umsetzung der Druckenergie in kinetische Energie (Bernoulli-Gleichung). Die Ausflussziffer beschreibt die über den Strömungsquerschnitt \"A\" integrierte tatsächliche Strömungsgeschwindigkeit zu der bei gleichförmiger Geschwindigkeitsverteilung (Pfropfenprofil). Die Ausflussziffer \"K\" wird im Rahmen der Bauteilprüfung in Versuchen ermittelt. Dieser Wert wird noch mit einem Sicherheitsfaktor von 0,9 multipliziert und kann dann als zuerkannte reduzierte Ausflussziffer \"K\" in die Rechnung für den Abblasemassenstrom eingesetzt werden. Die Ausflussziffern von Gasen und Flüssigkeiten sind unterschiedlich. Der aus einem Sicherheitsventil ausströmende Massenstrom kann für Gase bis zum kritischen Druckverhältnis \"p\" ≤ \"p\" aus folgender Gleichung berechnet werden: Bei überkritischem Druckverhältnis ist für p der kritische Druck p einzusetzen. \"In der Drucktechnik werden alle Drücke in Überdrücken angegeben (z. B. der Betriebsdruck von Druckbehältern, der Einstelldruck von Sicherheitsventilen). In den thermodynamischen Gleichungen muss immer der Absolutdruck eingesetzt werden.\" Bei kritischen oder überkritischen Druckverhältnissen (Druck im Innendruck zu Druck im Ausströmraum) strömen Gase mit Schallgeschwindigkeit aus (kritisches Druckverhältnis von Luft: formula_11). Der Massenstrom ist dann unabhängig vom Druck im Ausströmraum. Es ist allerdings zu beachten, dass bei zunehmendem Gegendruck die Öffnungskraft auf den Ventilsitz abnimmt, das Ventil nicht mehr vollständig öffnet und somit der Maximalhub nicht mehr erreicht wird. Dies verändert die Ausflusskennziffer, und somit reduziert sich letztendlich der abführbare Massenstrom. In den Berechnungsvorschriften für Sicherheitsventile wird dies insofern berücksichtigt, als die Ausflussziffer nur für bestimmte Gegendrücke gültig sind (Proportionalventile: max. 15 % Gegendruck, Sicherheitsventile mit Faltenbalg: max. 30 % Gegendruck).", "section_level": 1}, {"title": "Auslegung eines Sicherheitsventils.", "content": "Der \"Einstelldruck\" bzw. \"Ansprechdruck\" ist der Druck, bei welchem das \"Sicherheitsventil\" anfängt zu öffnen, um den Druck abzublasen. Dies ist der Druck, welcher fest beim Sicherheitsventil eingestellt wird. Der Einstelldruck unterliegt einer Toleranz (nach DIN EN ISO 4126-1) von (± 3 %) oder bei Ventilen unter 3 bar von (± 0,1 bar). Der \"Schließdruck\" ist der Druckwert, bei welchem das Sicherheitsventil wieder komplett geschlossen ist, nachdem es den Überdruck abgeblasen hat. Dieser Wert liegt bei flüssigen Medien 20 % unterhalb des Einstelldrucks (bei Einstelldruck < 3 bar liegt der Wert 0,6 bar darunter). Bei \"gasförmigen Medien\" liegt der Wert gemäß AD2000 bei 10 % unterhalb dem Einstelldruck und gemäß DIN EN ISO 4126-1 15 % darunter (bei Einstelldruck < 3 bar liegt der Wert 0,3 bar unterhalb des Einstelldruckes). Der \"Öffnungsdruck\" wird auch \"Abblasedruck\" genannt und ist der Punkt, bei dem das Sicherheitsventil den maximalen Hub für die erforderlichen abzuführenden Massestrom erreicht. Dieser ist bei \"Normalhub-Sicherheitsventilen\" bei max. 10 % über dem Einstelldruck und bei \"Vollhub-Sicherheitsventilen\" bei max. 5 % über dem Einstelldruck. Der \"Betriebsdruck\" ist der Arbeitsdruck einer Anlage bzw. Systems unter Normalumständen. Idealerweise liegt der Betriebsdruck 5 % unterhalb des Schließdruckes eines Sicherheitsventils.", "section_level": 1}, {"title": "Bemessung.", "content": "Je nach Lastannahme (Ursachen die zum Ansprechen des Sicherheitsventils führen, abzuführende Volumenströme, Art des Mediums) kann die Nennweite des Sicherheitsventils berechnet und die Art der Abblasesysteme (Aufbau eines möglichen Gegendrucks) festgelegt werden. Sicherheitsventile zum Einsatz in Solaranlagen werden nach DIN 4757, Teil 2 ausgewählt. Während Berstscheiben auch für die Druckentlastung bei schnellen Druckerhöhungen wie beispielsweise Explosionen empfohlen werden, können Sicherheitsventile den benötigten Strömungsquerschnitt in Ausnahmefällen nicht schnell genug freigeben. Wenn plötzliche Druckstöße zu erwarten sind, ist eine sorgfältige Bemessung der Sicherheitsventile notwendig. Ungünstig dimensionierte Ventile können in Schwingung geraten, wodurch die Druckstoßamplitude sich noch erhöhen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Normen.", "content": "Vor Umsetzung der Druckgeräterichtlinie 2002 wurden Sicherheitsventile nach dem AD-Merkblatt A2 (Arbeitsgemeinschaft Druckbehälter, Ausrüstung) ausgelegt. Die Sicherheitsventile mussten bauteilgeprüft sein. Die Prüfungen wurden vom TÜV oder ähnlichen Institutionen durchgeführt. Verfahren und Umfang der Bauteilprüfung waren in dem VdTÜV-Merkblatt „Sicherheitsventil 100“ aufgeführt. Seit Gültigkeit der Druckgeräterichtlinie 97/23/EG bzw. Richtlinie 2014/68/EU kann das AD-2000-Merkblatt A2 als Prüfgrundlage angewendet werden. Alternativ dürfen auch andere Vorschriften, z. B. die harmonisierte europäische Normenreihe EN ISO 4126 zur Anwendung kommen. Die Norm umfasst folgende Teile: Für Kälteanlagen ist eine eigenständige Norm für Druckentlastungseinrichtungen entwickelt worden: Sicherheitsventile gelten nach der Druckgeräterichtlinie als Ausrüstungsteile mit Sicherheitsfunktion. Sie sind der höchsten Kategorie IV zugeordnet und müssen nach den vorgegebenen Herstellungs- und Prüfanforderungen unter Einschalten einer benannten Stelle hergestellt werden. Durch entsprechende Prüfungen wird die Ausflussziffer ermittelt. Aufgrund der unterschiedlichen strömungstechnischen Kennwerten ist die Ausflussziffer für Gase und Flüssigkeiten unterschiedlich. Darüber hinaus muss nachgewiesen werden, dass der Druckanstieg vom Abheben des Ventiltellers bis zum vollständigen Öffnen nicht mehr als 10 % beträgt. Sicherheitsventile müssen bei einer Druckabsenkung von 10 % (Gase) bzw. 20 % (Flüssigkeiten) unterhalb des Ansprechdrucks wieder schließen. In Abhängigkeit von der Federauslegung kann der Ansprechdruck von Sicherheitsventilen in einem gewissen Bereich eingestellt werden. Der vorgegebene Ansprechdruck wird erreicht, indem über einen Gewindeeinsatz die Federvorspannung beeinflusst wird. Die Stellung der Vorspannung wird z. B. über eine Kontermutter gegen Lockern gesichert. Die Einstellverschraubung wird mit einer Haube verschlossen. Als Maßnahme gegen unbefugte Änderung der Einstellung wird diese Haube mit einer Plombe gesichert. Bei kleineren Sicherheitsventilen werden auch Kappen als Abdeckung verwendet. Das unbefugte Verstellen von Sicherheitsventilen kann eine erhebliche Gefährdung bewirken und stellt eine gefährliche Manipulation dar. Sicherheitsventile für ungiftige Stoffe müssen anlüftbar sein. Mit Hilfe eines Hebels oder einer Kappe, die gelockert werden kann, und entgegen der Federkraft wirkt, muss das Ventil spätestens bei Erreichen eines Drucks von 85 % des Ansprechwertes zum Öffnen gebracht werden. Sicherheitsventile sollen angelüftet werden, um einem Verkleben oder Festkorrodieren des Ventiltellers entgegenzuwirken. Bei dem Einsatz gefährlicher oder umweltgefährdender Fluide wird auf die Anlüftbarkeit verzichtet. Stattdessen werden 2 Sicherheitsventile auf die beiden Ausgangsseiten eines Wechselventiles angeschlossen und die Eingangsseite ist mit dem abzusichernden Druckraum verbunden. Diese Anordnung erlaubt den Ausbau und das Prüfen eines Sicherheitsventils, wenn das andere Ventil im Einsatz ist. Der Weiterbetrieb des angeschlossenen Druckraums ist somit möglich. Für größere Flüssiggaslagerbehälter, Ammoniakbehälter, Behälter für tiefkalte Gase oder Behälter in Kälteanlagen, die nur aufwändig entleert werden können, ist diese Anordnung in den Normen vorgeschrieben. Bei Verwendung einer Abblaseleitung ist zu beachten, dass der Gegendruck im zulässigen Bereich bleibt und somit der maximale Hub und somit Ausflussmassenstrom gewährleistet ist. Unter Verwendung der Bernoulli-Gleichung muss der aus den Strömungswiderständen (Rohrleitung, Bögen, Verengungen) ermittelte Druckverlust im zulässigen Bereich liegen. Daneben besteht die Anforderung, dass der Druckverlust auf Zuströmseite nicht mehr als 3 % des Ansprechdrucks betragen darf. Betreiber von drucktechnischen Anlagen müssen im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung nach der Betriebssicherheitsverordnung Fristen für die Prüfung von Sicherheitsventilen festlegen.", "section_level": 1}, {"title": "Einbauvorschriften.", "content": "Beim Einsatz von Sicherheitsventilen ist die Betriebsanleitung zu beachten, da die Typen nur für bestimmte Einsatzfälle geeignet sind. Folgende Faktoren sind bei der Auswahl zu berücksichtigen: Die sicherheitstechnische Ausrüstung von Druckgeräten muss durch eine befähigte Person oder eine zugelassene Überwachungsstelle ZÜS im Rahmen einer „Prüfung vor Inbetriebnahme“ nach Betriebssicherheitsverordnung nachgewiesen werden. Die Austrittsmündungen von Sicherheitsventilen, die ungefährliche Stoffe absichern (Wasser, Luft) können in der Regel in einem Raum geführt sein. Die Öffnungsmündung ist ggf. so anzuordnen, dass Personen nicht gefährdet werden (z. B. Austritt von heißem Wasser aus Heizungskesseln). Für alle anderen Stoffe, die z. B. giftig, luftverdrängend oder entzündlich sind, müssen in Bereiche abgeleitet werden, in denen keine Gefährdung zu erwarten ist. Die Sicherheitsventile werden an Abblaseleitungen angeschlossen, die z. B. auf dem Dach mündet. Ggf. werden austretende Fluide Wäschern zugeführt, um gefährliche Stoffe zu absorbieren. Bei der Absicherung von Medien mit gefährlichen Eigenschaften sind anlagentechnische MSR-Schutzmaßnahmen vorzusehen, um die Wahrscheinlichkeit eines Ansprechens gering zu halten. Für das Ausbreitungsverhalten von gefährlichen Stoffen in größeren Anlagen, die bei Ansprechen eines Sicherheitsventils emittiert werden, fordern Genehmigungsbehörden ggf. Ausbreitungsrechnungen. Es handelt sich hierbei z. B. um Anlagen der chemischen Industrie, die unter das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) fallen. Es ist nachzuweisen, dass keine Gefährdungen auftreten können. In der Vergangenheit kam es zu erheblichen Personenschäden beim Ansprechen von Sicherheitsventilen, z. B. unkontrollierte Ausbreitung von Flüssiggas in das Kellergeschoss (Unfall Hotel Riessersee) oder Ammoniakemissionen aus Kälteanlagen. \"Anmerkung:\" \"In dem Hotel am Riessersee ereignete sich eine folgenreiche Flüssiggasexplosion, die 11 Tote und 14 Verletzte zur Folge hatte. Das Hotel verfügte über einen erdgedeckten Flüssiggaslagerbehälter, in dem eine Heizung eingebaut war, um bei Spitzenbedarf ausreichend Flüssiggas zu verdampfen. Am 27. Dezember 1986 versagte die Regelung und die Heizung wurde nicht nach Erreichen des Solldruckes abgeschaltet. Infolge des Druckanstiegs öffnete ein Sicherheitsventil im Domschacht. Da das Gelände zu dem Hotel abschüssig war, strömte das Flüssiggas in die Kellerräume und entzündete sich dort.\" Da die Dichtheit der Sitzfläche des Sicherheitsventils begrenzt ist, werden bei gefährlichen Stoffen Berstscheiben vorgeschaltet, die als technisch dicht gelten. Der Zwischenraum zwischen Berstscheibe und Sicherheitsventil muss überwacht werden, um eine geborstene Berstscheibe detektieren zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Druckbegrenzungseinrichtungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Berstscheibe.", "content": "Berstscheiben werden eingesetzt, wenn große Massenströme abgeführt werden müssen und/oder Verluste über die Sitzdichtung an einem Sicherheitsventil vermieden werden müssen. Da im Gegensatz zu den Sicherheitsventilen die Druckentlastungsöffnung nicht selbsttätig wieder verschlossen wird, können Berstscheiben nur dann eingesetzt werden, wenn durch die hohen Massenströme beim Bersten keine Gefährdung auftritt (z. B. Abblasen in ein geschlossenes System, Anschluss an eine Abblaseleitung oder Verwendung ungiftiger Gase). Berstscheiben werden als Druckentlastungseinrichtung bei Explosionen oder Verpuffungen genutzt. Berstscheiben werden auch in Verbindung mit einem Sicherheitsventil verwandt, um zum einen die Dichtheit der abgesicherten Anlage im Normalbetrieb zu gewährleisten und zum anderen das Wiederverschließen der so abgesicherten Anlage nach einem Ansprechen der Sicherheitseinrichtung zu gewährleisten. Wegen ihrer besseren Reinigbarkeit im Vergleich mit dem Sicherheitsventil werden Berstscheiben auch im hygienischen Bereich (Pharma, Lebensmittel) eingesetzt. Vergleiche auch die Funktion von Sprinklerventilen.", "section_level": 2}, {"title": "Vakuumbrecher.", "content": "Vakuumbrecher sind Belüftungsventile zum Schutz des Behälters gegen unzulässiges Vakuum. Vakuum könnte entstehen bei Unterbrechung einer Dampfzufuhr bei gleichzeitiger Kaltwasserzufuhr durch Kondensation des Restdampfs.", "section_level": 2}, {"title": "Schmelzpfropfen.", "content": "Schmelzpfropfen können unzulässige Drücke durch Wärmeeinwirkung (Brandfall) in Anlagenteilen absichern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sicherheitsventile (Überdruckventile) gehören zu den Sicherheitsarmaturen nach DIN EN 806-1 bzw. DIN 3211 und schützen druckbeaufschlagte Räume oder Druckbehälter (z. B. Heiz- und Dampfkessel, Rohrleitungen, Reaktoren) vor einem für Druckgerät oder Drucksystem unzulässigen Druckanstieg. Bei Überschreiten des Ansprechdruckes werden Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten in die Atmosphäre oder in Sammelrohrleitungen abgeleitet.", "tgt_summary": "安全阀门(英语:safety_valves)是在设备故障时防止事故的一种阀门。安全阀的其中一个重要的类别是:紧急自动泄压阀(PRV),当压力或温度超过预设限值时,它将自动从锅炉、压力容器或其他系统中释放物质。先导式安全阀是一种特殊类型的压力安全阀。防渗漏效果好,成本造价较低,一次性紧急使用,具备安全阀工程的装置是爆破片或爆破帽。", "id": 223152} {"src_title": "Adams County (Iowa)", "tgt_title": "亞當斯縣 (愛阿華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im Südwesten von Iowa und hat eine Fläche von 1102 Quadratkilometern, wovon fünf Quadratkilometer Wasserfläche sind. An das Adams County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Adams County wurde am 15. Januar 1851 aus Teilen des Pottawattamie County gebildet. Benannt wurde es entweder nach John Adams (1735–1826), dem zweiten Präsidenten der Vereinigten Staaten (1797–1801). Die Originalgröße des Countys wurde später verkleinert durch die Bildung des Montgomery Countys und des Union Countys. Der erste Sitz der Countyverwaltung war in Quincy. 1872 wurde der Sitz verlegt nach Corning.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Adams County 4.029 Menschen in 1.914 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 3,7 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1.914 Haushalten lebten statistisch je 2,12 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,1 Prozent Weißen, 0,2 Prozent Afroamerikanern, 0,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,6 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 0,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 0,9 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 56,4 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 21,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,3 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 38.191 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 26.835 USD. 12,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Adams County.", "content": "Citys Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Adams County ist in 12 Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Adams County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte das County 4029 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 3,7 Einwohnern pro Quadratkilometer. Bis 2013 verringerte sich die Einwohnerzahl auf 3894. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Corning.", "tgt_summary": "亚当斯县()是美国爱阿华州西南部的一个县,面积1,102平方公里。根据2010年人口普查,共有人口4,029人,是全州人口最少的县。本县自从2000年开始便一直都是全州人口最少的县。本县县治为科宁(Corning)。", "id": 2653411} {"src_title": "Pura Tanah Lot", "tgt_title": "海神廟", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Der Tempel liegt auf einer Felsspitze im Meer dicht am Ufer. Auf dem Fußweg ist Tanah Lot – ohne dabei nass zu werden – nur bei Ebbe zu erreichen. Vom Strand aus erreicht man den Tempel nach einem 50 Meter langen Gang über rundgewaschene Steine und feinen dunklen Sand, um zur Felseninsel zu gelangen. Dort angekommen folgt ein kurzer Aufstieg Richtung Tempel, wo ein Zaun den Eintritt zum eigentlichen Tempel verwehrt. Im inneren Hof (\"jeroan\"), dessen Zugang den Gläubigen vorbehalten ist, reihen sich die mehrstöckigen, pagodenähnlichen Schreine (\"merus\") auf, die den Götterberg Meru repräsentieren. Im Falle von Tanah Lot ragen fünf \"merus\" in den Himmel. Der Zugang ist auch bei Flut möglich, wenn Tanah Lot seinen eigentlichen Inselcharakter erlangt, weil es dann komplett vom Wasser umspült ist. In einer kleinen Höhle am Fuße des Tempelfelsens befindet sich eine Süßwasserquelle, die somit quasi im Meer entspringt. Sie gilt als heilig und wird ständig von Priestern bewacht. Gegenüber der Quelle befindet sich in den am Festland gelegenen Klippen eine weitere Höhle, die Ular Suci. Hier leben die heiligen Schlangen, die ebenfalls von Priestern betreut werden. Obwohl die Schlangen hochgiftig sind, haben sie angeblich noch nie gebissen. Der Tempel ist neben Balis Reisfeldern das beliebteste und bekannteste Fotomotiv auf Bali.", "section_level": 1}, {"title": "Gründungsgeschichte.", "content": "Der Tempel wird dem javanischen Hindupriester Danghyang Nirartha (auch: Pedanda Sakti Bau Rau) zugeschrieben. Dieser lebte auf Java und flüchtete wie viele Hindus und Buddhisten am Ende des 15. Jahrhunderts vor dem sich ausbreitenden Islam nach Bali. Während einer Reise am Anfang des 16. Jahrhunderts (genauere Jahresangaben scheinen nicht zu existieren) sah er einer Sage nach eines Tages ein Licht von der Westküste her aufsteigen. Als er sich diesem Licht näherte, bemerkte er ein kleines, wenige Meter von der Küste entferntes, felsiges und zauberhaft wirkendes Eiland. Er rastete und meditierte. Dies führte dazu, dass sich schon bald Schüler aus der näheren Umgebung um ihn versammelten. Um Konfrontationen mit dem ansässigen Priester zu vermeiden, versetzte Nirartha seinen Meditationsort auf das Felseneiland inmitten des Meeres und schuf auf diese Weise Tanah Lot.", "section_level": 1}, {"title": "Rang.", "content": "Der Rang der balinesischen Tempel ist hierarchisch fein abgestuft. In diesem Gefüge ist der Meerestempel ein eher kleines Heiligtum, jedoch gehört er zu einer Kette von Meerestempeln an der Südküste Balis, zu der außerdem noch Pura Sakenan, Pura Ulu Watu, Pura Rambut Siwi sowie Pura Petitenget zählen. Diese Kette von Meerestempeln steht in Verbindung mit den großen Gebirgstempeln Besakih am Vulkan Agung, Pura Batur am Vulkan Batur sowie Pura Luhur am Vulkan Batukau. Während in den Bergtempeln die zu Bergen und Bergseen in Beziehung stehenden Gottheiten verehrt werden, ist dies in den Meerestempeln für alle Geister und Gottheiten, die mit dem Meer in Verbindung stehen, der Fall. Diese Meeres- und Gebirgstempel zählen zu den Staatstempeln, den \"sad-kahyan-gan\", und werden von allen Balinesen verehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Geographisches.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Pura Tanah Lot liegt im Südwesten der indonesischen Insel Bali im Bezirk Tabanan direkt an der Küste; die Küstenlinie verläuft an dieser Stelle aus nordwestlicher in südöstliche Richtung. Der nächste größere Ort Richtung Südosten ist Kuta, in nordwestlicher Richtung muss man bis zur nächsten größeren Stadt Rambut Siwi recht weit fahren. In Richtung Norden erreicht man die Stadt Tabanan, Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks.", "section_level": 2}, {"title": "Anreise.", "content": "Von Kuta aus kann man den Tempel entlang der Küste im Wege einer langen Strandwanderung oder auch per Fahrrad erreichen. Auf dem Straßenweg hält man sich von Kuta aus nach Nordwesten und von Denpasar aus nach Westen in Richtung Tabanan. Auf diesem Weg biegt man vor Tabanan nach links in Richtung Kediri ab. In Kediri selbst führt eine Seitenstraße zur Küste hinunter.", "section_level": 2}, {"title": "Touristische Besonderheiten.", "content": "Das klassische Fotomotiv zeigt den Tempel bei Sonnenuntergang; allerdings ist dann auch der Besucheranstrom am größten. Der Tempel darf nur von Gläubigen betreten werden. Möchte man Tanah Lot bei Flut zu Fuß erreichen, muss man auf dem Weg über die dann durch das Wasser recht glatten Steine gegen die Meeresströmung ankämpfen. Es ist üblich, dass man an der Süßwasserquelle am Fuße des Felsens gegen eine kleine Gabe von dem heiligen Wasser trinken oder aber sich damit das Gesicht waschen darf. Ebenfalls gegen ein geringes Entgelt dürfen Besucher die in den Klippen des Festlandes gelegene Höhle Ular Suci (s. o.) betreten und sich die heiligen Schlangen zeigen lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pura Tanah Lot – auf deutsch auch „Meerestempel“ genannt – ist ein Hindutempel an der Küste im Südwesten der indonesischen Insel Bali. Wörtlich übersetzt bedeutet Tanah Lot „Land inmitten des Meeres“. Da die Tempelbezeichnung \"pura\" pauschal jedem balinesischen Tempel zugefügt wird, wird der Name häufig auf „Tanah Lot“ abgekürzt.", "tgt_summary": "海神庙(印尼语:)位于印尼巴厘岛中西部海岸,为巴厘岛最重要的海岸庙宇之一。海神庙原文Tanah Lot在巴厘语意指「海中的陆地」。", "id": 59289} {"src_title": "Ōita Trinita", "tgt_title": "大分三神", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auf Betreiben einiger mittelständischer Unternehmen im Raum Nord-Kyushu wurde 1994 der \"Ōita FC\" gegründet, um auf die kurz zuvor ins Leben gerufene J. League und den dadurch ausgelösten Fußball-Boom zu reagieren. Bereits im ersten Jahr gewinnt Oita die unterklassige Regionalmeisterschaft und steigt in die Regionalliga auf. Bereits in den beiden folgenden Spielzeiten gewinnt der Aufsteiger die Meisterschaft der Insel Kyushu und den ersten landesweiten Titel als Meister aller Regionalligen. Somit darf Trinita zur Saison 1997 in der damals zweithöchsten Spielklasse, der Japan Football League, spielen und hält sich in der Klasse. Mit Einführung der zweiklassigen Struktur der J. League 1999, gründete sich der Verein als \"Ōita Trinita\" neu. Auf die Einführung eines Maskottchens verzichtete man zu dem Zeitpunkt noch. Den direkten Aufstieg in die oberste Spielklasse verpasst Ōita Trinita um einen Punkt, hinter Kawasaki Frontale und dem FC Tokyo. Die beiden folgenden Spielzeiten verfehlte der Verein ebenfalls nur knapp den Aufstieg. Erst in der Saison 2002, mit dem Einzug ins neue WM-Stadion \"Big Eye\", gelang der Aufstieg mit sieben Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Cerezo Osaka. Mit Etablierung im mittleren Tabellenfeld in den folgenden Spielzeiten, wurde 2008 das Maskottchen des Vereins vorgestellt. Die Saison beendete Trinita auf dem 4. Tabellenplatz, verließ aber das Oberhaus zur Saison 2010 als Vorletzter und stieg somit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ab. Nach drei Jahren in der J. League Division 2 gelang Ōita Trinita 2012 der erneute Aufstieg. Die Erstklassigkeit sollte jedoch nur ein kurzes Gastspiel bleiben, da der Aufsteiger als Tabellenletzter den sofortigen Wiederabstieg hinnehmen musste. Die Zweitligasaison 2014 schloss man auf dem 7. Tabellenplatz ab. Ein Jahr später wurde das Team aus Nord-Kyushu allerdings nur noch Vorletzter und unterlag im Relegationsspiel gegen Machida Zelvia, was den Abstieg in die J3 League bedeutete. Am Ende der Saison 2016 kehrte die Mannschaft jedoch als Meister in die J2 League zurück. Auch wenn die Heimatstadt Ōita ist, erfährt das Team Unterstützung aus Beppu, Saiki und anderen Städten der Präfektur Ōita. Es ist einer der jüngsten Vereine in der japanischen Profiliga.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Der Verein trägt seine Heimspiele im Showa Denko Dome Oita in Ōita in der gleichnamigen Präfektur Ōita aus. Das Stadion auf der Insel Kyūshū hat ein Fassungsvermögen von 40.000 Zuschauern. Eigentümer des im Mai 2001 eröffneten Stadions ist die Präfektur Ōita. Koordinaten:", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "\"Stand: Juni 2020\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Ōita Trinita (jap., \"Ōita torinīta\") ist ein japanischer Fußballverein. Zwischen 2003 und 2009 sowie 2013 war das Team aus der Stadt Ōita (Präfektur Ōita) auf der Insel Kyushu Teilnehmer der J1 League, der höchsten Profiliga des Landes. In der Saison 2017 spielt der Verein in der J2 League.", "tgt_summary": "大分三神(大分トリニータ,Oita Trinita)是一支日本足球队,属于日本职业足球联赛的球队之一。现时于日本职业足球联赛(J1)作赛。球队的根据地位于大分县大分市、别府市、佐伯市以及整个大分县,主球场为大分体育公园综合竞技场。", "id": 1728713} {"src_title": "Viersamige Wicke", "tgt_title": "四籽野豌豆", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "Die Viersamige Wicke ist eine einjährige oder überwinternd-einjährige krautige Pflanze, sie ist ganz kahl oder zerstreut behaart. Die Stängel sind meistens zahlreich, etwa 10 bis 50 cm lang, niederliegend oder kletternd, sehr dünn und schwach kantig. Die Laubblätter sind kürzer bis wenig länger als die Stängelinternodien und besitzen eine lange, meistens einfache, selten zwei- oder mehrteilige, nur an den untersten Laubblättern fehlende Ranke. Sie sind mit meistens drei oder vier Paar Blättchen ausgestattet. Diese sind lineal, mehr oder weniger 0,5 bis 2 cm lang und 0,5 bis 3 mm breit, stumpf oder spitz (nicht ausgerandet), frischgrün und meistens ohne deutliche Seitennerven. Die Nebenblätter sind halbpfeilförmig, die oberen schmallineal, ungeteilt und spitz.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Die Blütezeit liegt meist in den Monaten Mai bis Juni, oft blüht sie noch einmal im September und Oktober. Meistens nur eine, seltener zwei bis fünf Blüten stehen in Blütenständen, die eine 1,5 bis 4 cm lange, dünne, meistens nicht in eine Granne auslaufende Achse besitzen. Die zwittrigen Blüten sind bei einer Höhe von 5 bis 9 Millimetern zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind kreiselförmig verwachsen. Von den sehr ungleichen Kelchzähnen sind die unteren pfriemlich und so lang oder länger als die Kelchröhre, die oberen sind viel kürzer und von dreieckiger Gestalt. Die fünf bläulichweißen bis helllilafarbenen Kronblätter stehen in der typischen Form der Schmetterlingsblüte zusammen. Die Fahne ist violett geadert.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Samen.", "content": "Die kurz gestielten Hülsenfrüchte sind bei einer Länge von 1 bis 1,5 Zentimetern sowie einer Breite von 3 bis 4 Millimetern linealisch, am oberen Ende abgerundet, mit scharf abgesetztem, birnförmigem Griffelrest versehen, flach, meistens völlig kahl. Bei Reife färben sich die Hülsenfrüchte hell-lederbraun und enthalten meistens vier oder fünf Samen. Die matt grünlich-grauen bis dunkel-braunen Samen sind bei einer Länge von 1,5 bis 2 Millimetern linsenförmig bis fast kugelig.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensatz.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "\"Vicia tetrasperma\" kommt in Europa (ursprünglich jedoch nur in Südeuropa), Westasien und Nordafrika vor. Sie ist fast weltweit ein Neophyt. Die Viersamige Wicke ist ein submediterran-eurasiatisches Florenelement. Die Viersamige Wicke ist in Mitteleuropa verbreitet und kommt meistens häufig vor. In Deutschland ist die Viersamige Wicke verbreitet und meist häufig zu finden; sie fehlt jedoch weitgehend in den Alpen bzw. im Alpenvorland. Die Viersamige Wicke kommt in Mitteleuropa hauptsächlich auf Äckern vor, besonders auf kalkarmen Sand- und Tonböden, seltener an Feldrainen, Wegrändern, auf Schutt, in Magerwiesen, Heiden und in Gebüschen. Pflanzensoziologisch ist sie in Mitteleuropa eine schwache Charakterart des Alchemillo-Matricarietum bzw. des Vicietum tetraspermae (Aperion-Verband); sie kommt aber auch in bodensauren Molinion-Gesellschaften vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Viersamige Wicke (\"Vicia tetrasperma\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung \"Vicia\" in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist ursprünglich vom Mittelmeerraum bis Westasien verbreitet und in vielen Gebieten der Welt ein Neophyt.", "tgt_summary": "四籽野豌豆(学名:)是豆科蚕豆属的植物。分布于欧洲、北非、亚洲、北美以及中国大陆的甘肃、华东、陕西、华中、新疆、西南等地,生长于海拔的地区,多生在山谷以及草地阳坡,目前已由人工引种栽培。", "id": 2406257} {"src_title": "Gyeongju", "tgt_title": "慶州市", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gyeongju war unter dem Namen \"Seorabol\" – auch \"Geumseong\" (Goldfestung) genannt – die Hauptstadt des alten Königreichs Silla und auch des Vereinigten Sillareichs, das fast ganz Korea umfasste, eine Tatsache, die für die heutige Bekanntheit verantwortlich ist. Das Königreich entstand zum Beginn des 1. Jahrhunderts und beherrschte den größten Teil der Koreanischen Halbinsel vom 7. Jahrhundert bis 9. Jahrhundert. Auch heute noch ist eine große Anzahl historischer Stätten aus dieser Zeit zu besichtigen. Nach dem Fall des Königreichs büßte Gyeongju seine Bedeutung ein. Die Hauptstädte Koreas befinden sich seither im zentralen Korea. In den 1920er Jahren wurden die ersten Königsgräber aus dem 7. bis 9. Jahrhundert geöffnet und ungewöhnliche Goldfunde gemacht. In und um Gyeongju gibt es zahlreiche bis zu 25 m hohe Rasenkuppen, die lange für natürliche Erhebungen gehalten wurden, tatsächlich aber Hügelgräber der Könige und Aristokraten Sillas sind. Heute ist Gyeongju eine typische mittelgroße Stadt, die den ökonomischen, demographischen und sozialen Trends des modernen Südkorea folgt. Trotzdem hat sich die Stadt ihre Identität bewahrt, was auch daran liegt, dass in Gyeongju keine Wolkenkratzer gebaut werden dürfen. Diese finden sich etwas abseits im \"Bomunho Ressort\", wo mehrere große Hotelbauten und ein Freizeitpark entstanden. Touristisch eines der bekanntesten Ziele Südkoreas, profitiert die Stadt ökonomisch von der Nähe zu den großen industriellen Zentren wie Ulsan. Gyeongju ist sowohl an das nationale Eisenbahn- als auch Autobahnnetz angeschlossen. Der Grottentempel Seokguram und der Tempel Bulguksa waren 1995 die erste UNESCO-Welterbestätte in Korea. 2000 wurden weitere historische Stätten von Gyeongju in die Welterbeliste eingetragen, darunter Daereungwon, Cheomseongdae, Banwolseong und Hwangnyongsa.", "section_level": 1}, {"title": "Einheimische Sportvereine.", "content": "Mit Gyeongju KHNP FC, Gyeongju Citizen FC beherbergt die Stadt zwei Männerfußballvereine. Die Stadt beherbergt zudem auch ein Frauenfußballteam aus der WK-League, Gyeongju KHNP WFC. Des Weiteren wird jährlich in Gyeongju das Stadtsportfestival im Gyeongju-Stadion durchgeführt. Bekannt ist auch die Stadt für den Gyeongju International Marathon, welcher ebenfalls jährlich stattfinde. Zwischen 2000 und 2009 gab es auch noch eine Frauenhockeymannschaft, die Gyeongju City HC. Auch Futsal war in der Stadt mit den Verein Gyeongju Soonwoo FC vertreten, welcher in der FK-League spielte. Neben dem Gyeongju-Stadion, existiert in Gyeongju auch die Gyeongju-Sportarena, die zwischen 1996 und 1998 errichtet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Welterbestätte Grottentempel Seokguram und Tempel Bulguksa: Welterbestätte Historische Stätten von Gyeongju: Sonstiges:", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Gyeongju listet folgende acht Partnerstädte auf:", "section_level": 1}], "src_summary": "Gyeongju ist eine Stadt im Südosten Südkoreas und als frühere Hauptstadt mit vielen historischen Stätten Touristenziel. Sie liegt im Südosten der Provinz Gyeongsangbuk-do, nah der Küste des Japanischen Meeres \"(Koreanisches Ostmeer)\". Städte in der Nähe umfassen auch die Industriezentren Pohang und Ulsan. Zahlreiche Hügel, Ausläufer des Taebaek-Gebirges, liegen im Stadtgebiet.", "tgt_summary": "庆州市()是大韩民国庆尚北道的市。古代新罗王国首都金城在此地。庆尚道中的「庆」即出于本市。现在是韩国主要观光城市。石窟庵与佛国寺和庆州历史区均列入世界遗产名录。全市面积1,323.85平方公里,人口280,092人(2004年)。古代名徐罗伐。", "id": 857487} {"src_title": "Muskatamadine", "tgt_title": "斑文鳥", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Adulte Vögel.", "content": "Insgesamt wurden 12 Unterarten der Muskatamadinen beschrieben. Muskatamadinen weisen keinen Geschlechtsdimorphismus auf. Die Nominatform \"Lonchura punctulata punctulata\" ist der 12 Zentimeter große Indische Muskatfink, der 1758 von Carl von Linné beschrieben wurde. Bei dieser in Indien und auf Sri Lanka vorkommenden Unterart sind Kopf, Kehle, Halsseite und Nacken sowie die gesamte Körperoberseite einheitlich schokoladen- bis mahagonibraun. Auf der Körperunterseite zeigt sich eine deutliche abgesetzte Schuppenzeichnung, wobei die Grundfarbe weiß und die Zeichnung schwarzbraun bis schwarz ist. Die mittleren Schwanzfedern sowie die Oberschwanzdecken sind braungelb. Die übrigen Schwanzfedern sind dunkelbraun mit braungelben Säumen. Die Mitte des Bauches sowie der Steiß und die Unterschwanzdecken sind völlig weiß. Der Schnabel ist schwarz und die Füße sind von blaugrauer Farbe. Die Augen sind rotbraun gefärbt. Von der Nominatform unterscheiden sich die anderen Unterarten durch ein helleres Braun, eine in Farbe und Form veränderte Schuppenzeichnung, dunklere Augenfarben und anders gefärbte Oberschwanzdecken.", "section_level": 2}, {"title": "Jungvögel.", "content": "Die Jungvögel sind auf der Körperoberseite gelblich erdbraun. Der Schwanz und der Bürzel sind gleichfalls braun. Die Körperunterseite ist hell gelbbräunlich und es fehlen noch alle dunklen Zeichnungen. Die Jugendmauser beginnt im Alter von sechs bis acht Wochen und kann sich unter Umständen über bis zu fünf Monate hinziehen. Die Rachenzeichnung der Jungen ist eine schieferschwarze Hufeisenzeichnung, die von einer breiten gelblichweißen Zeichnung in gleicher Form auf beiden Seiten begrenzt wird. Sie ist auch bei den erwachsenen Vögeln noch sichtbar.", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Die Muskatamadine zeigt ein in Stufen abfallendes Trillern, zu dem auch ein Schnurren und Pfeifen gehört. Das Gesangsrepertoire ist sehr unterschiedlich. Noch ist nicht vollkommen geklärt, ob diese Gesangsunterschiede individueller Natur sind oder ob der Gesang von der Unterart abhängig ist.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Muskatamadinen kommen von Indien und Süd-China über Taiwan, Sri Lanka, Laos, Kambodscha, Vietnam, Sumatra, bis zu den Philippinen, Bali, Lombok, Timor, Celebes und Java vor. Die Muskatamadine zählt zu den Arten, die vom Menschen in verschiedenen Weltregionen als Neozoon eingeführt wurden. Im Osten Australiens wurde der Chinesische Muskatfink (\"L. p. topela\") eingebürgert und hat sich dort sehr stark ausgebreitet. Er kommt mittlerweile außerdem auf den Seychellen, Mauritius und Réunion, auf Cebu, den Karolinen, auf Hawaii vor. Gefangenschaftsflüchtlinge finden sich auch auf Puerto Rico und im südlichen Florida. Der Lebensraum der Muskatamadine sind offene Gebiete. Sie kommt beispielsweise in Gras- und Unkrautwildernissen vor. Sie hat sich den menschlichen Siedlungsraum als Lebensraum erschlossen und hält sich gerne in der Nähe von Reisfeldern, in Gärten und am Rand von Siedlungen auf. Sie wird gelegentlich noch in größeren Höhenlagen beobachtet und kommt in geringer Zahl im Himalaya und in den Gebirgen des chinesischen Grenzgebietes noch auf 2.000 Metern vor. In der Regel hält sie sich jedoch in niedrigeren Höhenlagen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Muskatamadinen sind sehr gesellige Vögel und halten sich überwiegend in kleinen Gruppen auf. Während der Reisreife können sich jedoch auch größere Schwärme bilden, die mehr als einhundert Individuen umfassen. Ihre Nahrung sind hauptsächlich Grassamen, die sie am Boden aufnehmen. Halbreife Reiskörner werden von ihnen jedoch gleichfalls sehr gerne aufgenommen und in Reisfeldern kann man sie beobachten, wie mehrere Muskatamadinen dicht beieinander auf einem oder mehreren Halmen sitzen. Die Brutzeit variiert in Abhängigkeit vom Standort. In tropischen Niederungsgebieten werden Nester zu allen Jahreszeiten gefunden, ein Höhepunkt der Fortpflanzungsaktivität fällt jedoch gewöhnlich auf die Zeit des Monsunregens. In den größeren Höhen des Himalayas beschränkt sich die Brutzeit dagegen auf die Monate August und September. In Queensland, wo die Muskatamadine eingeführt wurde, brütet sie elf Monate im Jahr. Nester werden häufig kolonieweise angelegt. Gelegentlich stehen Nester so nahe nebeneinander, dass sich die Nestwände berühren. Als Niststandort werden dornenbewehrte Gehölze bevorzugt. Muskatamadinen bauen jedoch ihre Nester auch in die grundständigen Wirteln von Palmenwedeln. Nester finden sich aber auch in Spalieren oder in Schlingpflanzen an Veranden. Beim Nestbau werden zwischen fünfhundert und siebenhundert Halme verbaut. Das Gelege besteht aus vier bis sieben weißen Eiern. Die Brutdauer beträgt fünfzehn bis sechzehn Tage. Beide Elternvögel beteiligen sich am Brutgeschäft. Nach 21 bis 25 Tagen verlassen die Jungvögel das erste Mal das Nest. Sie kehren jedoch bis zu ihrer Selbständigkeit zum Übernachten ins Brutnester zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung.", "content": "Muskatamadinen wurden bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Europa eingeführt. Sie sind seitdem regelmäßig und häufig im Handel. Die Nachzuchtraten sind allerdings nicht sehr hoch, was möglicherweise an dem steten Angebot von Importvögeln liegt. Am häufigsten werden in Europa die chinesische Unterart \"Lonchura punctulata topela\" und die in Indien beheimatete Nominatform \"Lonchura punctulata punctulata\" gehalten. Die Muskatamadine gilt als ein idealer Käfig- und Volierenvogel, der leicht einzugewöhnen ist und an Unterbringung und Ernährung Ansprüche stellt, die es auch Anfängern in der Vogelhaltung möglich macht, diese Art zu pflegen. Sie kann bei guter Haltung ein Lebensalter von sieben bis acht Jahren erreichen. Ihr hochentwickeltes Sozialverhalten zeigt sie allerdings nur, wenn sie in einer Gruppe in einer Voliere gehalten wird. Wegen ihrer Friedfertigkeit ist sie für die Vergesellschaftung mit anderen Prachtfinkenarten geeignet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Muskatamadine (\"Lonchura punctulata\"), auch Muskatfink, Muskatvogel oder Muskatbronzemännchen genannt, ist eine Art aus der Familie der Prachtfinken, die in Südostasien beheimatet ist.", "tgt_summary": "斑文鸟(学名:\"\"),俗名鳞胸文鸟、鱼鳞沉香算命鸟、小纺织鸟、乌合毕、乌嘴(喙)毕仔、禾哔仔(客语)、荜雀,是梅花雀科文鸟属的一种,分布于密克罗尼西亚联邦(引进种)、日本、多米尼加共和国(引进种)、老挝、塞舌尔(引进种)、台湾、海地(引进种)、印度尼西亚、牙买加(引进种)、新加坡、东帝汶、波多黎各(引进种)、毛里求斯(引进种)、中国大陆、帕劳(引进种、已绝灭)、菲律宾、马来西亚、瓜德罗普(引进种)、马提尼克(引进种)、文莱、维尔京群岛(引进种)、澳大利亚(引进种)、孟加拉国、不丹、法属波利尼西亚(引进种)、越南、印度、古巴(引进种)、斯里兰卡、尼泊尔、柬埔寨、美国(引进种)、阿拉伯联合酋长国(引进种)、阿富汗、美国本土外小岛屿(引进种)、缅甸、泰国和留尼汪(引进种)。该物种的保护状况被评为无危,模式产地在印度的加尔各答。", "id": 2167499} {"src_title": "Prinz Kaspian von Narnia", "tgt_title": "賈思潘王子", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Das Buch erzählt die zweite Geschichte von Peter, Susan, Edmund und Lucy. Sie waren ein Jahr lang nicht mehr in Narnia, während dort jedoch 1300 Jahre vergangen sind. Gerade auf dem Weg in die Schule – sie stehen auf einem Bahnhof –, finden sie sich plötzlich in den Ruinen ihres alten Schlosses Cair Paravel (in früheren Übersetzungen „Feeneden“) wieder, wo sie einen Zwerg namens Trumpkin treffen. Dieser erzählt, dass die Telmarer, ein Menschenvolk aus dem Westen, Narnia erobert und die alten Bewohner Narnias vertrieben hätten. Zur Zeit herrscht der unrechtmäßig an die Macht gekommene Miraz, dessen Neffe Kaspian, eigentlich der rechtmäßige Herrscher wäre. Nachdem ein Sohn von Miraz geboren wurde, flüchtet Kaspian mit seinem zwergenstämmigen Lehrer, da er nun befürchtet, von Miraz umgebracht zu werden. Zusammen starten sie eine Revolution der Alt-Narnianen und beginnen anschließend einen offenen Kampf gegen die Telmarer. Da die Situation jedoch hoffnungslos aussieht, benutzt Kaspian das alte Zauberhorn von Susan, um die vier Kinder zurückzuholen. Gemeinsam mit Trumpkin machen sich die Kinder auf den gefährlichen Weg zum Lager der Narnianen, während um sie die alten Geister des Waldes wieder in Erscheinung treten. Und auch Aslan erscheint wieder. Zuerst können die Kinder ihn nicht sehen, nach und nach aber schlüpfen sie in ihre alten Rollen und erblicken ihn damit, die Jüngste unter ihnen, Lucy, zuerst, Susan zuletzt. Mit der Hilfe der Alt-Narnianen kämpfen die Kinder, Prinz Kaspian und Aslan gegen Miraz. Im Zweikampf besiegt Peter zuletzt Miraz, Kaspian wird König. Am Ende erfahren Peter und Susan, dass sie nun nicht mehr nach Narnia kommen dürfen, da sie schon zu alt seien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prinz Kaspian von Narnia bzw. Wiedersehen in Narnia bzw. Die unverhoffte Wiederkehr oder: Prinz Kaspian (engl. Originaltitel \"Prince Caspian\") ist ein Roman des britischen Schriftstellers C. S. Lewis und erschien 1951 als Teil der Reihe \"Die Chroniken von Narnia\".", "tgt_summary": "《贾思潘王子》(英语:Prince Caspian)是纳尼亚传奇系列中的其中一部作品,由英国作家C·S·路易斯于1951年所著。按C·S·路易斯的写成次序,本作品是第二本;按故事发生次序,则为第四本。这一本书,C·S·路易斯是献给马莉·卡丽儿·哈维的。而本书亦曾被改编作电视剧和电影。", "id": 2073942} {"src_title": "Verschwindenlassen", "tgt_title": "强迫失踪", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Rechtsgeschichte: Von „Habeas Corpus“ zum modernen Rechtsstaat.", "content": "Im Mittelalter und in der früheren Neuzeit verfügten Könige und Fürsten nach Belieben und willkürlich über Freiheit und Leben ihrer Untertanen und ließen diese regelmäßig, auch ohne Benachrichtigung von Angehörigen, „verschwinden“ – solches Handeln wird jedoch heute üblicherweise nicht mit dem modernen Begriff des „Verschwindenlassens“ bezeichnet. Die vergesetzlichte Auffassung, dass der Staat eine Verantwortung gegenüber dem Individuum hat und dieses nicht nach Gutdünken gefangen nehmen und töten durfte, wurde erstmals in England im 16. Jahrhundert mit der so genannten Habeas-Corpus-Gesetzgebung festgeschrieben, die das Handeln der Herrschenden entsprechend einschränkte. Der moderne Rechtsstaat, der sich in Europa im Wesentlichen im 19. Jahrhundert entwickelte, fügte diesen Einschränkungen weitere hinzu, denen zufolge staatliches Handeln die Rechte des Individuums als absoluten Maßstab nehmen muss: Die modernen Formen des erzwungenen Verschwindens von Menschen stellen fundamentale Brüche dieser Prinzipien dar, weshalb sie in demokratischen Rechtsstaaten nach geltenden Gesetzen praktisch durchweg illegal sind. Daher müssen die Täter, die typischerweise aus Politik, Militär, Polizei oder Geheimdiensten stammen, damit rechnen, etwa nach dem Wechsel zu einer anderen Regierung wegen schwerer Verbrechen (z. B. Freiheitsberaubung, Folter und Mord) angeklagt und verurteilt zu werden. Um dem vorzubeugen, werden die Taten in der Regel streng geheim gehalten. Zuweilen wird auch versucht, durch entsprechende, meist mit einem angeblichen „Staatsnotstand“ begründete Gesetze eine juristische Rechtfertigung für derartiges Handeln zu schaffen, siehe etwa die hochumstrittenen US-amerikanischen Gesetze \"Military Commissions Act\" von 2006 und \"National Defense Authorization Act\" von 2012.", "section_level": 2}, {"title": "Hitlers Nacht-und-Nebel-Erlass.", "content": "Einer der ersten systematischen Einsätze der Taktik des Verschwindenlassens wurde 1941 durch Hitlers sogenannten Nacht-und-Nebel-Erlass vom 7. Dezember 1941 begonnen. Der Erlass hatte die Form einer geheimen Richtlinie und war schriftlich festgehalten, womit erstmals eine systematische Anweisung für derartiges staatliches Handeln definiert wurde. Hintergrund war die Erkenntnis, dass in den deutsch besetzten Gebieten Frankreichs durchgeführte Festnahmen und längerdauernde Prozesse dazu führten, dass die Ermordeten als Märtyrer gefeiert und der Widerstand gestärkt wurde. Franzosen und andere Staatsangehörige aus besetzten westlichen Ländern, die sich den Deutschen im Zweiten Weltkrieg widersetzten, wurden daher entführt und auf deutsches Territorium gebracht, wo sie völlig isoliert blieben.", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetische Besatzungszone.", "content": "Die Behörden der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) übernahmen in den Nachkriegsjahren diese Methoden; die Zahlen der in den so genannten Speziallagern spurlos Verschwundenen waren denn auch im deutschen Osten in den Jahren 1945 bis 1949 hoch, nach Schätzungen gab es bis zu 150.000 Opfer. Das Tatgebiet führte bis in die Berliner Westsektoren hinein. Eines der heute bekannteren Opfer dieser Politik – allerdings erst 1951 in der aus der SBZ hervorgegangenen DDR – war der Vater des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck, dessen Familie ebenfalls lange Zeit absolut nichts über das Schicksal des Verhafteten erfuhr.", "section_level": 2}, {"title": "Die Französische Doktrin.", "content": "Frankreich wandte das Verschwindenlassen massiv im Rahmen der Französischen Doktrin im Algerienkrieg in den 1950er-Jahren an, besonders in der so genannten Schlacht von Algier. Dabei gingen französische Fallschirmjägertruppen gegen die algerische Befreiungsbewegung FLN mit den Methoden des später so bezeichneten „Schmutzigen Kriegs“ vor. Der Offizier Roger Trinquier verfasste ein militärtheoretisches Buch \"(La guerre moderne)\" zu diesen Methoden, das noch heute als Standardwerk zur Bekämpfung von Aufständischen in asymmetrischen Konflikten gilt. Diese menschenrechtsverletzenden Methoden führten nach ihrem teilweisen Bekanntwerden jedoch zu einer massiven innen- und außenpolitischen Schwächung Frankreichs, wodurch es sich trotz der fast vollständigen physischen Vernichtung der FLN wenige Jahre später aus Algerien zurückziehen musste. Bis heute werden diese Vorkommnisse, vor allem der massive Einsatz der Folter und die ungesetzliche Tötung von Verdächtigen, in Frankreich weitgehend tabuisiert. Die französische Journalistin Marie-Monique Robin hat recherchiert, dass die französische Doktrin von Frankreich in den 1970er-Jahren nach Lateinamerika exportiert wurde, wo sie in den Militärdiktaturen in Chile und Argentinien Anwendung fand. Französische Militär- und Geheimdienstberater spielten demnach auch eine wichtige Rolle bei der Ausbildung einiger der an der Operation Condor beteiligten Geheimdienste. Allein in Argentinien folterten und ermordeten die Militärs auf Basis dieser Methoden bis zu 30.000 Menschen als vermeintliche Staatsfeinde (siehe unten). Die Praktiken der französischen Doktrin wurden dann in den 1990er-Jahren auch durch die algerische Regierung, die in der Tradition der FLN steht, im Algerischen Bürgerkrieg gegen die eigene Bevölkerung angewandt.", "section_level": 2}, {"title": "Vietnamkrieg.", "content": "Im Vietnamkrieg wurde das Verschwindenlassen als Teil der psychologischen Kriegführung praktiziert. Hintergrund war die Erkenntnis, dass nicht so sehr der Tod von Angehörigen die in den Krieg verwickelten Vietnamesen psychisch verwundbar machte, sondern die Unmöglichkeit, die einem Toten zustehende Trauer- und Abschiedszeremonie vollziehen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Nordirlandkonflikt.", "content": "Im Nordirlandkonflikt, der ab 1969 eskalierte und in den 1970er-Jahren seinen Höhepunkt erreichte, wandte die IRA mehrfach das Mittel des Verschwindenlassens von Personen, die mutmaßlich Verräter an der irisch-republikanischen Seite waren, an. Die sterblichen Überreste dieser sogenannten \"Disappeared\", die von der IRA entführt und ermordet worden waren, wurden in den folgenden Jahrzehnten an verschiedenen Orten in Nordirland und anderswo entdeckt. Seit dem Karfreitagsabkommen von 1998 bemüht sich eine gemeinschaftliche irisch-britische Kommission um die Klärung der Schicksale dieser Verschwundenen.", "section_level": 2}, {"title": "Nordzypern.", "content": "Im Zuge der Besetzung des Nordens der Republik Zypern durch die Türkei im Rahmen der Operation Atilla gerieten rund 1500 Zyprer in Gefangenschaft und gelten bis heute als vermisst. Das \"Committee on Missing Persons in Cyprus\" (CMP) forscht nach dem Schicksal der Personen.", "section_level": 2}, {"title": "Der „schmutzige Krieg“ in Lateinamerika.", "content": "In Lateinamerika wurden in den 1970er- und 1980er-Jahren fast alle Länder längere Zeit von regiert. Diese unterdrückten fast durchweg mit Gewalt die meist links stehende Opposition in so genannten \"Schmutzigen Kriegen\". Ein verbreitetes Mittel dazu war das heimliche Verschwindenlassen von missliebigen Personen durch anonym bleibende Mitglieder von Sicherheitskräften. Die Opfer wurden während der Haft in Geheimgefängnissen meist gefoltert und erniedrigt, und in sehr vielen Fällen anschließend ermordet (siehe \"Desaparecidos\"). Dabei konnte es zur Verhaftung und Ermordung teilweise schon ausreichen, wenn der Name in „verdächtigem“ Zusammenhang auftauchte oder das Opfer zufällig einen (bereits verhafteten) Verdächtigen kannte, der den Namen unter der Not der Folter genannt hatte. Allein während der Militärdiktatur in Argentinien von 1976 bis 1983 \"verschwanden\" auf diese Weise bis zu 30.000 Menschen spurlos. Nach dem Übergang der Staaten zur Demokratie, meist in den 1980er- und 1990er-Jahren, wurde die Strafverfolgung solcher Verbrechen in vielen Ländern durch generelle Amnestiegesetze für die Täter jahrelang verhindert. Diese wurden in den letzten Jahren jedoch in mehreren Ländern rückwirkend aufgehoben, so dass zahlreiche ehemalige Diktatoren und Folterer mittlerweile bestraft wurden oder noch vor Gericht stehen. Diese massiven Menschenrechtsverletzungen wurden dabei durchaus planmäßig und in vollem Bewusstsein der Unrechtmäßigkeit durchgeführt. So hatte der argentinische General Luciano Benjamín Menéndez bereits zu Beginn der Machtübernahme des Militärs angekündigt: „Wir werden 50.000 Menschen töten müssen. 25.000 Subversive, 20.000 Sympathisanten und wir werden 5.000 Fehler machen.“ Im Juli 2010 wurde Menéndez wegen seiner damaligen Beteiligung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit erneut, zum insgesamt vierten Mal, zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Bei der Urteilsverkündung stand das Publikum, das zum Großteil aus Angehörigen von Verschwundenen und Menschenrechtsaktivisten bestand, auf und applaudierte. Die Gesamtbilanz der lateinamerikanischen Repressionspolitik in den 1970er- und 1980er-Jahren liegt nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen bei etwa 50.000 Ermordeten, 350.000 dauerhaft „Verschwundenen“ und 400.000 Gefangenen. Siehe für weitere Hintergründe auch:", "section_level": 2}, {"title": "Vorgehen der USA im Krieg gegen den Terror.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Geheimgefängnisse.", "content": "Seit etwa 2001 waren die USA dazu übergegangen, terrorverdächtige Personen ohne gesetzliche Grundlage zu entführen \"(Extraordinary rendition)\" und ohne Gerichtsverfahren über längere Zeit in weltweit verteilten Geheimgefängnissen zu inhaftieren, die das US-Militär als Black sites bezeichnet. Es sind mehrere Fälle bekannt geworden, bei denen sich nach mehrmonatiger bis jahrelanger Haft herausstellte, dass die Verhafteten unschuldig bzw. Opfer einer Verwechslung waren. Der bekannteste ist der des in Deutschland lebenden Türken Murat Kurnaz, ein weiterer aufsehenerregender Fall war der des völlig unschuldigen Kanadiers Maher Arar, der von den USA festgenommen und dann im Jahr 2002 nach Syrien überstellt wurde. Dort war er zehn Monate unter unmenschlichen Bedingungen gefangen und wurde nach eigenen Angaben gefoltert. Da die CIA offiziell keine Folter anwenden darf, wurde es gängige Praxis, die Gefangenen in befreundete Länder auszufliegen, wo sie von Verhörspezialisten dieser Länder vernommen werden. Besonders kritisiert wurde in diesem Zusammenhang die auch von US-Stellen mehrfach bestätigte Tatsache, dass dabei Länder bevorzugt werden, die systematisch foltern, etwa Syrien und Ägypten. Im Jahr 2006 erklärte der oberste Gerichtshof der USA einige der oben angeführten Praktiken der US-Regierung für ungesetzlich. Um eine legale Grundlage für ihr weiteres Vorgehen zu schaffen, schuf die Bush-Regierung daher das umstrittene Gesetz Military Commissions Act. In einem in der Öffentlichkeit wenig beachteten Teil enthält das Gesetz eine Art Generalamnestie für von US-Bürgern verübte Verbrechen vor Inkrafttreten des Gesetzes, was von Kommentatoren als auf die oben genannten Praktiken bezogen gedeutet wurde. Die Regierung von Präsident Bush forderte jahrelang eine Immunität für US-Bürger vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, die dieser aber nicht gewähren wollte. Mit mehr als 50 Staaten haben die USA daher inzwischen bilaterale Abkommen geschlossen, die eine Auslieferung von US-Bürgern aus diesen Ländern nach Den Haag verhindern sollen.", "section_level": 3}, {"title": "Deutsche Haftbefehle gegen CIA-Agenten.", "content": "In Deutschland sind im Zusammenhang mit der Entführung des deutschen Staatsbürgers Khaled al-Masri gegen zehn CIA-Agenten Haftbefehle ausgesprochen worden. In Italien werden wegen der Entführung des Imams Abu Omar 26 CIA-Agenten per Haftbefehl gesucht. Nach offiziellen US-Angaben von 2006 waren die von der CIA betriebenen Geheimgefängnisse im Laufe dieses Jahres geschlossen worden. Laut einem Bericht der Financial Times wurde diese unter anderem vom Menschenrechtsrat der UNO lange geforderte Entscheidung dadurch beschleunigt, dass Verhörspezialisten der CIA sich wegen der unklaren Rechtslage geweigert hatten, in diesen Einrichtungen weiterhin Gefangene zu verhören.", "section_level": 3}, {"title": "Veränderungen unter Obama.", "content": "Am 21. Januar 2009, an einem der ersten Tage nach seiner Amtsübernahme, befahl Präsident Barack Obama mit sofortiger Wirkung die Schließung aller CIA-Geheimgefängnisse. Zumindest die im Wahlkampf zugesagte Schließung von Guantánamo (Guantanamo Bay Naval Base) wurde bis heute nicht umgesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Dauerhaft verschwundene Terrorverdächtige.", "content": "Im Jahr 2006 veröffentlichte ein Zusammenschluss von sechs Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International und Human Rights Watch, eine Liste mit 36 Personen, die entweder erwiesenermaßen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit von US-Behörden unter Terrorverdacht gefangen gehalten wurden, und die „verschwunden“ (englisch \"disappeared\") seien. Sie seien weder wieder aufgetaucht, noch würden die US-Behörden Fragen zu ihrem weiteren Schicksal oder deren Verbleib beantworten. Die Juraprofessorin Margaret Satterthwaite äußerte im April 2009 dazu:", "section_level": 3}, {"title": "Weißrussland.", "content": "In den Jahren 1999 und 2000 verschwanden fünf weißrussische oppositionelle Aktivisten. Dabei handelte es sich um Wiktar Hantschar, Dmitri Sawadski, Jury Sacharanka, Anatoli Krassouski und die später wiederaufgetauchte Tamara Winnikowa. Ermittlungen des Europarates legten dabei nahe, dass diese von sogenannten Todesschwadronen mit engsten Kontakten zur Staatsführung entführt und ermordet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "China.", "content": "In China verschwanden nach einem CNN-Bericht vom Juni 2017 zahlreiche Geschäftsführer. Einige tauchten bald wieder auf; andere blieben monate- oder jahrelang verschwunden. In einer Arte-Reportage wird im September 2019 berichtet, dass der in China erfolgreiche Unternehmer Hu Kexin, der in Frankreich Ackerland kaufte und Bäcker anstellte, um französisches Brot nach China zu importieren, plötzlich verschwand. Der nun in New York lebende weitere chinesische Milliardär Guo Wangui wird in China wegen angeblicher Korruption gesucht und versucht andere Industrielle via soziale Medien zu warnen. Nach ihm hätte Chinas KP die Unternehmer jahrelang gewähren lassen, um die Wirtschaft aufzubauen und nun wolle sie die wieder loswerden, weil sie Angst vor ihrem Einfluss hätte. Insgesamt würden Dutzende, nach Einschätzung einiger NGOs möglicherweise bis zu 400 Millionäre und Milliardäre verschwunden sein.", "section_level": 2}, {"title": "Tatbestand im deutschen Recht und deutsche Rechtspraxis.", "content": "Mit dem Vordringen des Rechtsstaatsgedankens in den Strafprozess des 19. Jahrhunderts wurde erstmals das Recht des Festgenommenen normiert, seine Angehörigen zu informieren. Eine Pflicht zu deren Benachrichtigung durch die Behörden gelangte erst nach 1945 ins deutsche Recht. 1949 wurde ein subjektives Grundrecht im deutschen Grundgesetz verankert, die Strafprozessordnung zog nach. Die Bundesrepublik hat somit seit vielen Jahren eine valide Vorschrift. Langsamer vollzieht sich dieser Schutz auf internationaler Ebene. Diverse völkerrechtliche Normen bleiben derzeit noch hinter dem deutschen Niveau zurück. Im Grundgesetz drückt sich das oben genannte konkret in Abs. 4 aus. Dieser formuliert die Maxime, dass der Staat keinen Menschen spurlos verschwinden lassen darf, was sich in der unausweichlichen \"Pflicht\" der Benachrichtigung eines Angehörigen oder Bekannten des Verhafteten ausdrückt: Es wurde jedoch teilweise kritisiert, dass dies in der deutschen Rechtspraxis häufig als \"Kann\"-Bestimmung ausgelegt und daher keineswegs durchgehend befolgt werde. Der Jurist und Hochschullehrer Miloš Vec merkte dazu an:", "section_level": 1}, {"title": "Bezug zum internationalen Recht: Völkerstrafgesetzbuch.", "content": "Das Völkerstrafgesetzbuch (VStGB) regelt in Deutschland die Folgen der Straftaten gegen das Völkerrecht, und damit auch Fälle des Verschwindenlassens als Verbrechen gegen die Menschlichkeit (siehe unten). Das Gesetz trat im Juni 2002 in Kraft. Es passte das deutsche materielle Strafrecht an die Regelungen des Rom-Statuts (siehe unten) an und schaffte damit die Voraussetzungen ihrer Verfolgung durch die deutsche Strafjustiz. Damit erfolgte die Schaffung neuer Strafbestimmungen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegs- und Bürgerkriegsverbrechen, sowie die Überführung des Völkermordtatbestands aus dem deutschen Strafgesetzbuch (StGB). Nach VStGB unterliegen Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen dem Weltrechtsprinzip, d. h. die Strafbarkeit nach deutschem Recht besteht unabhängig davon, wo, von wem und gegen wen sie begangen werden. Darunter fällt auch das Verschwindenlassen. Erfasst sind auch Auslandstaten zwischen ausländischen Staatsangehörigen.", "section_level": 2}, {"title": "Internationales Recht.", "content": "Mit dem Inkrafttreten des so genannten Rom-Statut im Jahr 2002, das die völkerrechtliche Grundlage des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag bildet, wurde das \"Verschwindenlassen\" erstmals im internationalen Recht als Verbrechen gegen die Menschlichkeit kodifiziert. Zuvor war die Ahndung solcher Verbrechen außerhalb der Staaten, in denen die Taten begangen wurden, äußerst schwierig. Vor allem die unbefriedigende Situation bezüglich der mangelnden Strafbarkeit des zehntausendfachen Verschwindenlassens von Menschen in Lateinamerika während der 1970er- und 1980er-Jahre (\"Desaparecidos\", siehe oben) führte zu erheblichen internationalen politischen und juristischen Anstrengungen, derartige Taten in Zukunft nach internationalem Recht verfolgbar zu machen. Parallel zum Rom-Statut erarbeiteten verschiedene Gremien innerhalb der UNO ab etwa 1980 schrittweise die UN-Konvention gegen Verschwindenlassen, die 2006 verabschiedet wurde und 2010 in Kraft trat. Mit dem sukzessiven Ende der Phase der Diktaturen in Lateinamerika in den 1980er- und 1990er-Jahren hatten viele Länder unter dem Druck der Militärs weit reichende Amnestiegesetze erlassen, die die Strafverfolgung innerhalb der Länder praktisch unmöglich machten, etwa das argentinische Schlussstrichgesetz. Als Ausweg erschien, die Tatbeteiligten etwa wegen Freiheitsberaubung und Mord an Europäern oder Südamerikanern mit europäischem Pass, in europäischen Ländern zu belangen und nach Auslieferungsanträgen dort auch vor Gericht zu bringen. So wurde im Zusammenhang mit dem Verschwindenlassen von spanischen Staatsangehörigen der argentinische Offizier Adolfo Scilingo im April 2005 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit von einem spanischen Gericht zu einer 640-jährigen, im Berufungsverfahren sogar zu einer 1084-jährigen Haftstrafe verurteilt. Auch die deutsche Koalition gegen Straflosigkeit tat sich in diesem Zusammenhang hervor, und der spanische Untersuchungsrichter Baltasar Garzón ließ den chilenischen Ex-Diktator Augusto Pinochet im Jahr 2000 in England verhaften. Die Koalition gegen Straflosigkeit begann ihre Arbeit 1998 aufgrund einer Bitte des Friedensnobelpreisträgers Adolfo Pérez Esquivel und der Familienangehörigen der deutschen und deutschstämmigen argentinischen Verschwundenen, die selbst trotz jahrelanger Anstrengungen in Argentinien keine Gerechtigkeit gefunden hatten. Trotz diverser beachtlicher Erfolge waren diese juristischen Maßnahmen jedoch letztendlich stark vom Kooperationswillen der Regierungen der Täterstaaten abhängig, was den Erfolg häufig behinderte. Für ab 2002 verübte Verbrechen sind die beschriebenen juristischen Umwege nicht mehr die einzige Möglichkeit der Strafverfolgung, weil die Täter nun – nach der Arbeitsaufnahme des Internationalen Strafgerichtshofs – auch nach internationalem Recht belangt werden können. Im Rom-Statut sind allerdings auch die für den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) geltenden allgemeinen Grundsätze des Strafrechts festgelegt, wie Nulla poena sine lege (keine Strafe ohne gesetzliche Grundlage) und das Rückwirkungsverbot. Wegen des juristischen Rückwirkungsverbots können vor 2002 begangene Taten generell nicht vom IStGH verfolgt werden, folglich auch nicht die Verbrechen an den \"Desaparecidos\". Jedoch hat mit zunehmender zeitlicher Distanz auch der politische Einfluss der Militärs in Südamerika abgenommen. Deshalb wurden in jüngerer Zeit mehrere nationale Amnestiegesetze (etwa in Argentinien) für verfassungswidrig erklärt und in der Folge zahlreiche Diktatoren, Offiziere und Geheimpolizisten erneut vor Gericht gestellt und zu teilweise langen Haftstrafen verurteilt, so wie im Jahr 2010 der argentinische Ex-Diktator Jorge Rafael Videla. Derzeit sind 121 Staaten an das IStGH-Statut gebunden. Zahlreiche Staaten, darunter die Vereinigten Staaten, Russland, die Volksrepublik China, Indien, Pakistan, die Türkei und Israel, sind bisher jedoch noch nicht Vertragspartei geworden, da sie den Internationalen Strafgerichtshof aus verschiedenen Gründen ablehnen (siehe dazu auch oben Vorgehen der USA und Geschichte des Rom-Statuts).", "section_level": 1}, {"title": "Ablehnung des IStGH durch die USA.", "content": "Die USA erkennen den Strafgerichtshof nicht an, so forderte die Bush-Regierung eine Immunität für US-Bürger vor dem Gericht, die der Strafgerichtshof jedoch nicht gewähren wollte. Im Jahr 2002, als das Rom-Statut für den IStGH in Kraft trat, wurde als Reaktion das US-amerikanische Gesetz American Service-Members’ Protection Act rechtskräftig, das den US-Präsidenten implizit dazu ermächtigt, eine militärische Befreiung von US-Staatsbürgern vorzunehmen, wenn diese sich in Den Haag vor dem Internationalen Strafgerichtshofs verantworten müssten. Eine Zusammenarbeit mit dem Gericht wird US-Behörden darin verboten. Wegen der impliziten Drohung der Invasion von US-Truppen wurde das Gesetz von Kritikern auch „Hague Invasion Act“ genannt, übersetzt etwa „Gesetz zur Invasion von Den Haag“. Zudem kann nach dem Gesetz allen Staaten, die nicht Mitglied der NATO sind und das Rom-Statut völkerrechtlich ratifizieren, die US-Militärhilfe gestrichen werden. Mit mehr als 50 Staaten hatten die USA bis zum Jahr 2003 bilaterale Abkommen geschlossen, die eine Auslieferung von US-Bürgern aus diesen Ländern nach Den Haag verhindern sollen, ebenfalls im Jahr 2003 wurde 35 Staaten die Militärhilfe gestrichen, die solche Verträge nicht unterzeichnen wollten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Verschwindenlassen (auch \"erzwungenes Verschwinden\"; span. \"desaparición forzada\", engl. \"forced disappearance\") ist eine Form der staatlichen Willkür, bei der staatliche oder quasi-staatliche Organe Menschen in ihre Gewalt bringen und dem Schutz des Gesetzes längere Zeit entziehen, wobei dies gleichzeitig gegenüber der Öffentlichkeit geleugnet wird. Das Verschwindenlassen wird als Mittel der staatlichen Unterdrückung in der Regel gegen politische Gegner, vermeintliche Straftäter bzw. auch nur der herrschenden Gruppierung missfallende Personen angewendet. Es ist im Völkerrecht als \"Verbrechen gegen die Menschlichkeit\" sanktioniert und gilt als eine der schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen.", "tgt_summary": "根据联合国大会通过的《保护所有人免遭强迫失踪国际公约》,强迫失踪(Forced disappearance)是指国家代理人,或得到国家授权、支持或默许的个人或秘密警察、情治单位等组织进行的逮捕、羁押、绑架,或以任何其他形式强行剥夺自由的行为,并拒绝承认剥夺自由之实情,隐瞒失踪者的命运或下落,致使失踪者不能得到法律保障。", "id": 1186984} {"src_title": "Ludwig II. (1972)", "tgt_title": "諸神的黃昏 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "1864 wird der junge Ludwig II. mit 18 Jahren zum König von Bayern gekrönt. Eine erste Amtshandlung ist die Förderung des Komponisten Richard Wagner, der von dem idealistischen Ludwig sehr verehrt wird. Dieser wird nach München geholt und lässt sich großzügig mit finanziellen Mitteln ausstatten. Im Ministerkabinett sorgen diese Geldzuwendungen von Ludwig für Unverständnis, im Volk macht sich Unmut gegen Wagner und dessen Lebensstil bereit. Ludwig bemerkt nicht, dass Wagner ein Verhältnis mit Cosima von Bülow hat, der Ehefrau von Wagners Dirigenten Hans von Bülow. Als Ludwig von seinen Beratern die Wahrheit erfährt, fühlt er sich hintergangen und bittet Wagner, München zu verlassen. Zwar unterstützt Ludwig Wagner nach dessen Heirat mit Cosima auch weiterhin mit vielen Geldmitteln, doch ist die Bewunderung des Königs für den Menschen Wagner abgekühlt. Für seine Cousine Elisabeth von Österreich-Ungarn hegt Ludwig eine schwärmerische romantische Bewunderung, er hält sie für seine Seelenverwandte. Bei einem Adelstreffen in Bad Ischl reiten sie gemeinsam bei Nacht aus und es kommt zu einem Kuss. Bald aber fühlt Ludwig sich durch Kaiserin Elisabeths hochmütiges Verhalten in seinem Stolz verletzt. Elisabeth rät ihm zu einer Ehe mit ihrer Schwester Sophie in Bayern, die aber von Ludwig weitestgehend mit Desinteresse behandelt wird. Sowohl von Wagner als auch von Elisabeth enttäuscht, zieht sich Ludwig zunehmend ins Privatleben zurück und gibt sich Träumen hin. Das bayerische Kabinett schlägt sich im Deutschen Krieg 1866 – gegen den Willen Ludwigs, der neutral bleiben will – auf die Seite von Österreich gegen die Preußen. Der Krieg, den Ludwig zum Unverständnis vieler auf seinem Landsitz einfach ignoriert, geht verloren. Sein Vertrauter Graf Dürckheim rät Ludwig zu einer Eheschließung, um aus der Einsamkeit herauszukommen. Kurz nachdem Ludwig sich seiner homosexuellen Neigungen bewusst wird, lässt er spontan 1867 die Verlobung mit Prinzessin Sophie bekannt geben. Eine Schauspielerin namens Lila von Buliowski, die ihm sexuelle Erfahrungen bringen soll, weist er wütend ab, da sie von Familienmitgliedern und Beratern Ludwigs zu ihm geschickt wurde. Ludwig zweifelt, ob er Sophie glücklich machen kann, und sein Wunsch nach einer Heirat erkaltet bald wieder. Er zögert die Hochzeit mit Sophie über Monate hinaus und hebt die Verlobung schließlich auf. Mit dem Bediensteten Richard Hornig geht der König seinen homosexuellen Neigungen nach – obwohl in dem katholischen Ludwig deswegen Schuldgefühle aufkommen. Bayern geht mit Preußen ein Bündnis ein und wird 1871 Teil des neugegründeten Deutschen Reichs. Ludwig kann sich nur unter großem Einfluss von Vertrauten zu diesem Souveränitätsverlust durchringen. Unterdessen verschlechtert sich der geistige Zustand von Ludwigs jüngerem Bruder Otto, der seit seinem Kriegseinsatz 1866 in Depressionen versinkt. Otto verfällt dem Wahnsinn und muss in eine psychiatrische Klinik gebracht werden, was Ludwig geschockt zurücklässt. Ludwigs ganze Aufmerksamkeit gilt nun dem Bau der Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee. Der Bau der Schlösser verschlingt allerdings Unsummen an Geldern und bringt das Kabinett zusehends gegen Ludwig auf. Der König selbst entfremdet sich immer stärker von seiner Umgebung, nimmt keine Repräsentationspflichten mehr wahr und zieht sich in die Einsamkeit seiner Schlösser zurück. 1881 unternimmt Ludwig mit dem von ihm bewunderten Schauspieler Josef Kainz eine Reise in die Schweiz, wobei Kainz ständig jugendliche Heldenrollen und Gedichte für den König rezitieren soll. Die kurze Beziehung zwischen Kainz und dem König endet im Streit. Ludwig verliert sich immer stärker in seinen Träumen und hat in Nächten sexuelle Exzesse mit seinen Dienern. Als Kaiserin Elisabeth die prächtigen Schlösser ihres Cousins besichtigt und ihn nach langer Zeit wiedersehen will, weisen Ludwigs Diener sie auf dessen Anweisung an der Tür ab. 1886 wird Ludwig schließlich auf Schloss Neuschwanstein von einer Regierungskommission für geisteskrank erklärt. Ludwig lässt daraufhin die Regierungskommission für kurze Zeit von seinen Dienern verhaften, doch der König ist zu weltabgewandt und lebensmüde, um noch gegen den Vorwurf der Geisteskrankheit anzukämpfen. Ludwig wird abgesetzt, sein Onkel Prinz Luitpold übernimmt die Regierungsgeschäfte. Der leitende Psychiater Professor Bernhard von Gudden begleitet den abgesetzten Ludwig nach Schloss Berg am Starnberger See. Zwei Tage später verlassen Ludwig und Professor von Gudden das Schloss für einen Spaziergang im Schlosspark. Nach Stunden der Suche im Park werden die Leichen der beiden Männer im Starnberger See aufgefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Spielfilmhandlung wird mehrfach durch Szenen unterbrochen, in denen Darsteller vor einem schwarzen Hintergrund direkt in die Kamera blicken und über König Ludwig und sein Verhalten wie bei einer Zeugenaussage sprechen. Viscontis Film hält sich weitestgehend penibel an die historischen Fakten, legt aber seinen Hauptfokus weniger auf die geschichtlichen Ereignisse, sondern vielmehr auf die Privatperson Ludwig mit seinen privaten Interessen und Eigenarten. Eine frühe Drehbuchfassung sah vor, dass zum Ende des Films ein Diener ein Loch in der Kleidung des verstorbenen Ludwig finden und die Worte „Eine Kugel hat den König umgebracht“ sprechen sollte. Das Ende des Filmes lässt schließlich die Frage offen, ob es sich bei Ludwigs Tod um einen Suizid oder um Mord handelte. Der Film wird neben \"Die Verdammten\" und \"Tod in Venedig\" zu einer Filmreihe gezählt, die oft als „Viscontis deutsche Trilogie“ bezeichnet wird. Regisseur Luchino Visconti war von der Geschichte des Einzelgängers und Ästheten Ludwig II. fasziniert und sah ihn als „letzten absolutistischen Herrscher, der lieber mit der Kunst als mit der Politik regieren wollte“. Die Produktionskosten des Films betrugen rund 12 Millionen D-Mark. Die Innenaufnahmen wurden in den Filmstudios von Cinecittà gedreht, die Außenaufnahmen an Originalschauplätzen. Darunter Schloss Neuschwanstein, Schloss Hohenschwangau, Schloss Linderhof, Schloss Herrenchiemsee, Schloss Nymphenburg, das Cuvilliés-Theater, die Kaiservilla in Bad Ischl, der Starnberger See und das Casino auf der Roseninsel. Dort bauten Pioniere der Bundeswehr dem Film-Team als „Manöverübung“ eine Pontonbrücke über den See. Als Ersatzkulisse für Schloss Berg fungierte das ebenfalls am Starnberger See gelegene Schloss Possenhofen, da die Wittelsbacher für ersteres die Drehgenehmigung verweigerten. Für das Dampfschiff \"Tristan\", von Maximilian II. angeschafft und von Ludwig II. gern genutzt, verwendete man das umgestaltete Fahrgastschiff \"Leoni\". Romy Schneider hatte durch die Sissi-Filme in den 1950er-Jahren ihren Durchbruch gefeiert, in denen sie eine eher romantisierte Version der Kaiserin dargestellt hatte. Später entfernte sie sich durch europäische Kunstfilme und ernstere Rollen von diesem Image. Daher war Schneider auch zunächst skeptisch, als sie erneut die Rolle der österreichischen Kaiserin angeboten bekam, diesmal durch ihren engen Freund Visconti. Sie stellte vor ihrer Zusage sicher, dass die Sissi in diesem Film nicht romantisiert, sondern desillusioniert und teilweise zynisch erscheint, wie die echte Kaiserin Elisabeth auch von Zeitgenossen und Historikern geschildert wurde. Während der Dreharbeiten zum Film erlitt Visconti am 27. Juli 1972 einen Schlaganfall, nach welchem er körperlich stark geschwächt war.", "section_level": 1}, {"title": "Filmfassungen und Zensur.", "content": "Die Uraufführung fand am 18. Januar 1973 auf einer Gala-Premiere im Bonner Kino \"Metropol\" statt, wo der Film in einer 3-Stunden-Fassung erstmals gezeigt wurde. Die ursprünglich vom Regisseur vorgesehene Version einer 4-Stunden-Fassung, welche im Kino von einer kurzen Pause unterbrochen werden sollte, wollten die Produzenten nicht zulassen. Aufgrund seiner Schwächung nach seinem Schlaganfall und der Tatsache, dass die Produzenten am längeren Hebel saßen, akzeptierte Visconti schließlich widerwillig.Herren der Schere in \"Der Spiegel\", Ausgabe 14/1993 Der Filmkritiker Wolfram Schütte schrieb 1975 mit Bezug auf die gekürzte 3-Stunden-Fassung „Wer den Film in der Bundesrepublik gesehen hat, hat ihn nicht gesehen“. In dieser Fassung würde man nur in Ansätzen die ganze Meisterschaft des Regisseurs und die subtile Metapher des Films erkennen. Die 4-Stunden-Fassung wäre dagegen ein anderer, ein neuer Film. Nach seiner Uraufführung in Bonn gab es heftige Proteste aus Bayern. So meinten bayerische Heimatvereine, „perverse Stellen“ und „Herabwürdigungen“ im Film entdeckt zu haben, und auch CSU-Politiker wie Franz Josef Strauß (der bei der Gala-Premiere anwesend war) übten Kritik am Film. Daraufhin entfernte der Münchner \"Gloria-Filmverleih\", welcher für den bundesweiten Vertrieb zuständig war, aus der 3-Stunden-Fassung eigenmächtig weitere 55 Minuten und brachte für die Bundesrepublik eine zensierte Kino-Fassung heraus, in welcher Ludwigs Homosexualität nicht mehr thematisiert wurde. So wurden die Szenen mit Marc Porel als Ludwigs Liebhaber Richard Hornig auf Richards Funktion als Ludwigs Diener zusammengekürzt. Die Szenen der Hundinghütte fehlten und auch die enge Seelenverwandtschaft zwischen Ludwig und Elisabeth und ästhetische Erörterungen zwischen Ludwig und Wagner wurden nicht mehr gezeigt. Die Frankfurter Rundschau erkannte „übelste Filmbarbarei“ und Filmemacher Hans-Jürgen Syberberg fragte „Wessen Ludwig II. ist das eigentlich?“. Visconti ging später auf juristischem Wege gegen die vom deutschen Verleih eigenmächtig vorgenommenen Kürzungen vor, konnte jedoch nicht verhindern, dass der Film in einer verstümmelten Version in die deutschen Kinos kam. Ende der 1970er-Jahre rekonstruierten der für den Filmschnitt verantwortliche Ruggero Mastroianni und die Drehbuchautorin Suso Cecchi D’Amico für die RAI eine vollständige Fassung im Sinne Viscontis, die 1980 bei den Filmfestspielen in Venedig uraufgeführt wurde und 2000 auf Video und DVD erschienen ist (für die auf DVD veröffentlichte Version wird eine Laufzeit von 247 Minuten angegeben, da sie in fünf Teile unterteilt ist und jedes Mal der volle Vor- und Abspann gezeigt wird). Die rekonstruierte Version, welche 1993 vom ZDF (und 2008 auch von ARTE) in zwei Teilen ausgestrahlt wurde, wurde für die deutsche Fassung vom ZDF stellenweise nachsynchronisiert, um die Stimmen der inzwischen verstorbenen oder nicht zur Verfügung stehenden Darsteller zu ergänzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig II. (Originaltitel: \"Ludwig\") ist ein historisches Filmdrama aus dem Jahr 1972 von Regisseur Luchino Visconti mit Helmut Berger in der Hauptrolle und hat das Leben und den Niedergang von König Ludwig II. von Bayern zum Thema.", "tgt_summary": "《诸神的黄昏》(原名:)是一套1973年的意大利电影,由卢切诺·维斯康堤导演,电影讲述了路德维希二世从18岁登基直至逝世的生与死之历程。汉密·保加饰演路德维希二世,罗密·施奈德自《茜茜公主》后,时隔十六年再度于本片出演伊丽莎白皇后,是为特别之处。", "id": 1704289} {"src_title": "Quini", "tgt_title": "恩里克·卡斯特罗", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der Stürmer erzielte insgesamt 216 Tore in 447 Spielen in der spanischen Liga und war fünf Mal spanischer Torschützenkönig (\"Pichichi\"). In seiner Karriere spielte Quini bei Sporting Gijón und dem FC Barcelona. Er gilt als einer der besten Spieler in der Geschichte des spanischen Fußballs und ist eine Legende unter den Anhängern von Sporting Gijón. Quini, der auch \"El Brujo\" (Der Zauberer) genannt wurde, nahm als spanischer Nationalspieler an der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 und 1982 sowie an der Europameisterschaft 1980 teil. Am 8. Januar 2009 trat er als verantwortlicher Trainer von Sporting Gijón im Nou Camp gegen den FC Barcelona an. Am 27. Februar 2018 starb Quini im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Zu seinen Ehren soll die Spielstätte von Sporting Gijón, das El Molinón, nach ihm benannt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Entführung.", "content": "Am 1. März 1981 wurde Quini nach dem Spiel gegen Hércules Alicante entführt. Barcelona hatte mit zwei Toren von Quini 6:0 gewonnen. Als er das Camp Nou verlassen wollte, wurde er von drei Personen abgefangen, die ihn mit einer Pistole bewaffnet in einem Lieferwagen entführten. Stunden später schlug Quinis Ehefrau Alarm. Am Dienstag nach der Entführung gaben die Entführer das erste Lebenszeichen ab; sie kontaktierten Quinis Familie und verlangten 100 Millionen Peseten (600.000 Euro) Lösegeld. Die Nachricht der Entführung schlug sich auf den gesamten Kader nieder, aber besonders betroffen war der deutsche Bernd Schuster, der mit Quini sehr gut befreundet war. Die Mannschaft hatte sogar erwogen, bis zur Freisetzung Quinis kein Spiel mehr zu bestreiten. Trotz Schusters Zögern wurde die Mannschaft durch ein Tonband, das Quini in der Gefangenschaft aufgenommen hatte, davon überzeugt, von der Maßnahme abzusehen. In den sechs Spielen, in denen Quini der Mannschaft fehlte, gelang Barcelona nur ein Unentschieden, bei fünf Niederlagen. In dieser Zeit wurde das Trikot mit der Nummer 9, mit der Quini spielte, nicht eingesetzt, dafür war die Zustimmung des spanischen Fußballverbandes nötig. Damals wurden in der Startaufstellung fortlaufende Nummern von 1 bis 11 vergeben. Am 25. März 1981 wurde in Genf der erste der Entführer festgenommen, der zur Übergabe des Lösegelds in die Schweiz gereist war. Ein Mechaniker informierte die Polizei, wo Quini versteckt gehalten wurde. Stunden später befreite die Polizei Quini aus einem Keller in einem Wohnhaus in Saragossa und nahm zwei weitere Entführer fest, einen Elektriker und einen Mechaniker, die wegen ihrer Schulden beschlossen hatten, den besten Stürmer der spanischen Meisterschaft zu kidnappen. Später hat sich Quini nie zu seinen Entführern geäußert, auf Fragen antwortete er immer nur, dass er ihnen verziehen habe („Wer bin ich, um über andere zu urteilen“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Quini, bürgerlich Enrique Castro González (* 23. September 1949 in Oviedo; † 27. Februar 2018 in Gijón), war ein spanischer Fußballspieler.", "tgt_summary": "恩里克·卡斯特罗·冈萨雷斯 (,1949年-9月23日-2018年-2月27日)是一名西班牙足球运动员,司职前锋。", "id": 2475734} {"src_title": "Margarete Buber-Neumann", "tgt_title": "玛加蕾特·布贝-诺伊曼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Margarete Buber-Neumann kam als Tochter des Potsdamer Brauereidirektors Heinrich Thüring und dessen Ehefrau Else zur Welt. Die Publizistin Babette Gross war ihre ältere Schwester. Als Schülerin kam sie durch die Wandervogelbewegung erstmals mit sozialistischen Schriften in Kontakt. Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin. Mit 20 Jahren trat sie dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) und 1926 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. 1922 heiratete sie Rafael Buber, den Sohn des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber. Von Buber, von dem sie seit 1925 getrennt lebte, wurde sie 1929 geschieden. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor, Barbara und Judith Buber, die später bei ihren Schwiegereltern lebten und mit denen sie zeitlebens einen intensiven Kontakt hatte. Sie wurde 1928 bei der \"Inprekorr\" angestellt, lernte dort Heinz Neumann kennen, Mitglied des Politbüros der KPD und Reichstagsabgeordneter. Sie war vom Sommer 1929 an dessen Lebensgefährtin. 1933 wurden sie in Spanien von der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten überrascht und lebten 1934 in der Schweiz. 1935 wurden Heinz Neumann und Margarete Buber-Neumann schließlich in die Sowjetunion abgeschoben, wo Heinz Neumann in Moskau während der Zeit des Großen Terrors 1937 verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Als dessen Ehefrau und „sozial gefährliches Element“ wurde Margarete Buber-Neumann im Zuge der sogenannten „Deutschen Operation“ 1938 zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt und in ein Straflager bei Karaganda in der damaligen Unionsrepublik Kasachstan gebracht. 1940 wurde sie nach Deutschland ausgeliefert und – als Kommunistin – fünf weitere Jahre im KZ Ravensbrück inhaftiert. Hier lernte sie Franz Kafkas Freundin Milena Jesenská kennen, über die sie später ein Buch schrieb. Anfangs arbeitete sie hier im Siemenslager als Sekretärin. Zwischen Oktober 1942 und Frühjahr 1943 war sie die persönliche Sekretärin der SS-Oberaufseherin Johanna Langefeld. Am 21. April 1945 wurde sie aus dem KZ entlassen und begab sich zu ihrer Mutter nach Thierstein. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie als Publizistin und wandte sich als Zeitzeugin gegen Diktaturen und Unmenschlichkeit. Einen zweijährigen Erholungsaufenthalt in Schweden auf Einladung des International Rescue Committee ab 1946 nutzte sie zum Verfassen ihres Erfahrungsberichts \"Als Gefangene bei Stalin und Hitler\", der 1948 zuerst auf Schwedisch erschien und wenig später sehr erfolgreich auf Deutsch, Französisch und Englisch Verbreitung fand. Von großer Bedeutung war ihre Zeugenaussage über das sowjetische Gulag-System im Krawtschenko-Prozess gegen \"Les Lettres françaises\" (1949). Nachdem sie lange der SPD angehört hatte, aber insbesondere die unter Willy Brandt angestoßene Ostpolitik heftig ablehnte, wurde sie 1975 Parteimitglied der CDU.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Für ihre besonderen publizistischen Verdienste wurde sie 1980 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ihr Grab auf dem Hauptfriedhof Frankfurt ist ein Ehrengrab. Im Frankfurter Stadtteil Heddernheim ist der „Buber-Neumann-Weg“ nach ihr benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Margarete Buber-Neumann, geb. \"Thüring\" (* 21. Oktober 1901 in Potsdam; † 6. November 1989 in Frankfurt am Main) war eine deutsche Kommunistin, spätere Christdemokratin und politische Publizistin.", "tgt_summary": "玛加蕾特·布贝-诺伊曼( 1901年-10月21日-1989年-11月6日)德国共产党员,《在两个独裁者之下》的作者,该书讲述了她在二战时期在被囚禁于苏联和纳粹德国集中营的经历。", "id": 1817113} {"src_title": "Serenity – Flucht in neue Welten", "tgt_title": "衝出寧靜號", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Etwa 500 Jahre in der Zukunft hat die Menschheit die ausgebeutete und verseuchte Erde aufgegeben und ein neues Planetensystem entdeckt, von dem viele Planeten und diverse Monde durch Terraforming bewohnbar gemacht werden konnten. Die Zentralplaneten formen dabei die Regierung der \"Allianz\" \"(Allied Planets)\" und bieten einen hohen Lebensstandard. Daneben gibt es zahlreiche Randwelten, die noch am Anfang der Besiedlung stehen. Hier ist vieles noch recht primitiv und Gesetzlosigkeit herrscht vor. Die Situation dort gleicht jener zur Besiedlung des amerikanischen Westens. Ausstattung, Bewaffnung und Kostüme dieser Plätze erinnern daher bewusst stark an Westernfilme. Etwa sechs Jahre vor der Handlung des Films besiegte die Allianz die unabhängigen Welten in einem Vereinigungskrieg. Malcolm \"Mal\" Reynolds, der Kapitän der Serenity, und dessen rechte Hand Zoë Washburn kämpften damals auf der Seite der Unabhängigkeitsbewegung, deren Angehörige nach ihrer Uniform auch \"Browncoats\" genannt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Besatzung des Raumschiffs \"Serenity\" schlägt sich unter der Führung ihres Anführers Captain Reynolds mit Schmuggel, Diebstahl und kleineren Transportaufträgen durch. Reynolds schreckt zwar auch vor Überfällen und Raub nicht zurück, ist jedoch nicht völlig unmoralisch: So tötet er nur im äußersten Notfall und auch keine wehrlosen Menschen. Die Besatzung der \"Serenity\" betrachtet er als eine Art Familie. Zu Beginn des Films wird gezeigt, wie der Arzt Dr. Simon Tam seine Schwester River aus einem Labor der Allianz, in dem parapsychologische Experimente mit ihr durchgeführt wurden, gerettet hatte. Die Regierung hatte gehofft, die telepathischen Fähigkeiten des jungen Mädchens zu nutzen, um sie als Waffe einzusetzen. Um Simon und River wieder in ihre Gewalt zu bringen, entsendet die Allianz einen Agenten (den \"Operative\"). Ein weiterer Grund für die Verfolgung ist, dass River Tam mit hochrangigen Mitgliedern der Allianz zusammen in einem Raum war und möglicherweise durch ihre starken telepathischen Fähigkeiten geheime Informationen erfahren haben könnte. Die Geschwister haben mittlerweile auf der \"Serenity\" angeheuert. Während eines Bankraubs der \"Serenity\"-Besatzung auf einem der Randplaneten kommt es gleichzeitig zu einem Überfall von folternden und Kannibalismus praktizierenden Wilden, den \"Reavers\", denen die Mannschaft knapp entkommen kann. Simon stellt daraufhin Mal zur Rede, da Mal Simons Schwester bei dem Überfall mitgenommen hatte und verlangt, dass er und River das Schiff bei der nächsten Möglichkeit verlassen. Auf dem Handelsplaneten \"Beaumonde\" trennt sich die Besatzung vorerst von Simon und River. Mal trifft sich in der Bar \"Maidenhead\" mit den Zwillingsbrüdern \"Fanty\" und \"Mingo\", den Auftraggebern für den Bankraub. Zufällig befindet sich auch River in dieser Bar und sieht dort einen Werbespot, der durch eine darin versteckte subliminale Botschaft bei ihr einen Gewaltausbruch hervorruft: Sie greift wahllos andere Gäste der Bar an, bis sie schließlich von Simon mit einer Code-Phrase in eine Art Bewusstlosigkeit versetzt wird. Verwirrt nimmt Mal die beiden Geschwister wieder auf die \"Serenity\" mit. Mit Hilfe von Mr. Universe (eine Art Hacker und Medienaktivist) finden sie heraus, dass der Werbespot von der Allianz ausgesendet wurde und die darin versteckte unterschwellige Botschaft den Gewaltausbruch bei River auslösen sollte, um ihren Aufenthaltsort bestimmen zu können. Die Mannschaft erfährt auch, dass River vor dem Gewaltausbruch das Wort „Miranda“ ausgesprochen hat. Niemandem ist bekannt, was dieser Name zu bedeuten hat. Mal erhält eine Botschaft der ehemaligen Passagierin Inara Serra, die ihn um Hilfe bei einem kleineren Problem bittet. Obwohl er ahnt, dass es sich um eine Falle handelt, macht Mal sich auf den Weg und trifft auf den Agenten. Nach einem Kampf mit ihm gelingt es Mal, zusammen mit Inara zur \"Serenity\" zu fliehen. River ist es währenddessen gelungen, den Namen „Miranda“ einem geheimen Planeten zuzuordnen. Dieser befindet sich weit abseits der normalen Flugrouten und liegt hinter einem Gebiet, das von Reavern kontrolliert wird. Wenig später muss die Besatzung herausfinden, dass alle mit der \"Serenity\" befreundeten Stationen von Truppen des Agenten angegriffen und zerstört wurden. Auch der ehemalige Passagier und Freund der Besatzung, Shepherd Book, ist unter den Opfern. Mal fordert seine Mannschaft auf, mit ihm trotz der großen Gefahr nach Miranda zu fliegen, um das Geheimnis des Planeten zu lüften. Mit einer List, bei der die Besatzung ihr Schiff mit den Leichen der Station als Reaver-Schiff tarnt, gelingt ihnen die Durchquerung des Reaver-Gebiets. Auf dem Planeten finden sie eine bewohnbare Umgebung vor, doch alle Bewohner sind schon seit langem tot. In einem Wrack eines Bergungsraumschiffs der Allianz finden sie ein Hologramm, welches von Dr. Caron verfasst wurde. Aus diesem wird deutlich, dass die Allianz eine neue Substanz namens \"Pax\" (lat. „Friede“) testen wollte. Es sollte alle Bewohner beruhigen und Aggressionen unterdrücken. Diese Aufgabe erfüllte es jedoch zu gut: Die Bewohner von Miranda hörten mit allen Aktivitäten des täglichen Lebens, sogar mit der Nahrungsaufnahme, auf und verhungerten einfach. Bei etwa 0,1 % (in der deutschen Übersetzung fälschlicherweise 10 %) der Bevölkerung bewirkte die Droge jedoch das genaue Gegenteil: Sie mutierten zu den extrem gewalttätigen Reavern. Mal kann seine Mannschaft davon überzeugen, dass diese Information an die Öffentlichkeit kommen muss, und ist bereit, jeden Preis dafür zu zahlen. Um die Botschaft auszusenden, benötigen sie die Hilfe von Mr. Universe, der eine eigene Sendestation auf seinem Planeten betreibt. Der Agent sieht dies voraus und positioniert eine Armada von Raumschiffen in der Atmosphäre des Planeten. Aber auch Mal ahnt wiederum die Falle und provoziert während des Fluges einige Reaver-Schiffe, die daraufhin die \"Serenity\" verfolgen. Als die \"Serenity\" den Planeten erreicht, treffen die Schiffe der Reaver auf die der Allianz. In der folgenden Schlacht zwischen den beiden Flotten kann die \"Serenity\" fast unbemerkt zum Planeten vordringen. Wegen eines EMP-Treffers ist aber eine Notlandung nötig, nach welcher der Pilot Wash durch eine Reaverwaffe getötet wird. Die Besatzung kann in die Sendestation eindringen und versucht, die angreifenden Reaver aufzuhalten. Mal macht sich auf den Weg, die Botschaft zu senden. Er findet Mr. Universe tot und die Sendeplattform zerstört auf, erfährt aber, dass es eine weitere versteckte Plattform gibt. Als ihr Bruder von den angreifenden Reavern lebensgefährlich verletzt wird, entscheidet sich River, aktiv in den Kampf einzugreifen und erneut ihre Kräfte einzusetzen. Mal trifft ein weiteres Mal auf den Agenten, kann ihn aber knapp schlagen und übermittelt erfolgreich die Botschaft. Der Agent ist gezwungen, die Ausführungen von Dr. Caron zu verfolgen. Dies führt dazu, dass er seine Loyalität gegenüber der Allianz aufgibt und sogar der Besatzung der \"Serenity\" hilft, indem er seine Truppen zurückruft. River hat die Reaver inzwischen zurückgeschlagen. Nachdem die Toten beerdigt wurden, wird die im Kampf stark in Mitleidenschaft gezogene \"Serenity\" repariert und hebt, mit River als neuer Copilotin, zu neuen Abenteuern ab.", "section_level": 2}, {"title": "Thematik.", "content": "Im Film wirkt die Regierung der Allianz als allmächtiges und autoritäres Regime. Whedon macht jedoch deutlich, dass dies eine zu einfache Sichtweise ist. Er erklärt, die Allianz sei nicht irgendein „bösartiges Imperium“, sondern vielmehr eine wohlwollende Bürokratie. Das Hauptproblem dabei ist, dass jeder Bürger regiert werden soll, auch wenn er gar nicht der zentralen Regierung angehören möchte. Für ihn repräsentiert die Mannschaft der Serenity und insbesondere Mals Lebensstil die Idee, dass Menschen das Recht haben sollen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen – auch wenn diese Entscheidungen schlecht sind. Der Agent stellt die Verkörperung der Allianz dar und ist laut Whedon „das perfekte Produkt der Fehler, die die Allianz besitzt.“ Sein Leitmotiv ist es, ein gutes Ende herbeizuführen – „eine bessere Welt ohne Sünde“, wie er selbst sagt. Der Agent glaubt so fest an diese Idee, dass er es in Kauf nimmt, seine Menschlichkeit dafür zu verlieren. Mal dagegen wird zu Beginn des Films als Mann gezeigt, der jeglichen Glauben verloren hat. Im Verlauf des Films gelingt es Mal aber, an etwas – nämlich individuelle Freiheit – zu glauben, so dass er sein Leben opfern würde, um diese Freiheit zu bewahren. Whedon sagte einmal dazu, die wichtigste Passage im gesamten Film sei Mals Versprechen an den Agenten: „Ich werde Ihren größten Wunsch erfüllen: Ich werde Ihnen eine Welt ohne Sünde zeigen.“ Damit versucht Whedon, deutlich zu machen, dass eine Welt ohne Sünde auch eine Welt ohne Wahl ist, und dass diese Wahl es ist, die Menschlichkeit als solches definiert. Weiterhin findet sich im Film eine ganze Anzahl von religiösen Themen, vor allem solcher des Christentums. An zwei Punkten werden etwa die sieben Todsünden erwähnt. Als der Agent zu Beginn des Films den Wissenschaftler Dr. Mathias tötet, sagt er zu ihm, seine Sünde sei Stolz. Gegen Ende des Films antwortet Mal ihm auf die Frage, ob er seine Sünde kenne, er „fände alle sieben ganz toll“. In der Szene, in der Mr. Universe vom Agenten getötet wird, gibt es eine Referenz auf die Bibel. Nachdem er mit Mal über Miranda gesprochen hat, sagt Mr. Universe zum Agenten: „Geben Sie mir meine dreißig Silberlinge, aber ich habe Neuigkeiten für Sie.“ Dies ist eine Anspielung auf die dreißig Denare, die an Judas gezahlt wurden, um Jesus zu verraten. Darüber hinaus repräsentieren einzelne Figuren verschiedene Religionen: Shepherd Book beschreibt sich selbst als Christen, Inara verehrt eine Statue Buddhas. Als Mr. Universe seinen \"Love-Bot\" heiratet, zerbricht er gemäß jüdischer Tradition ein Weinglas. Whedon erwähnt außerdem, dass der Planet Miranda nach Shakespeares Miranda in \"Der Sturm\" benannt ist. Die Allianz hoffte, dass Miranda eine „schöne neue Welt“ sein würde, in der Menschen friedlich und glücklich leben könnten. Dies repräsentiere deutlich den „gehaltlosen Optimismus der Allianz“. Der Werbeclip für den im Film auftauchenden Müsliriegel \"Fruity Oaty Bar\" wurde laut Whedon stark von der Werbung für \"Meister Glanz\" (eng. \"Mr. Sparkle\") inspiriert, ein fiktives Geschirrspülmittel, das in der Episode \"Marge als Seelensorgerin\" der Serie \"Die Simpsons\" vorkommt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "In Deutschland wurde der Film überwiegend positiv aufgenommen. Vor allem die vielschichtigen Figuren und die tiefgründige Geschichte wurden von den Kritikern herausgestellt. Josef Engels etwa lobt \"Serenity\" in Die Welt: In der FAZ bezeichnet Dietmar Dath \"Serenity\" als einen Film, \"„der an so vielen Stellen, an denen sich das ästhetische Entscheidungsbäumchen für Drehbuch, Dekor und Darsteller gabelt, den richtigen Weg eingeschlagen [hat]“\". Er lobt ebenfalls Effekte und Kameraführung und stellt einige seiner Meinung nach besonders gelungene Stellen des Films besonders heraus. Sein Fazit lautet: Auch aus dem englischen Sprachraum sind größtenteils positive Kritiken zu vernehmen. Auf Metacritic erreicht \"Serenity\" eine Gesamtwertung von 74 von möglichen 100 Punkten und liegt damit im oberen Bereich. Auf Rotten Tomatoes erreicht der Film eine Gesamtwertung von 81 Prozent bei 143 positiven und 33 negativen Bewertungen. Die Meinung der Benutzer zum Film lautet dort zusammengefasst: Die Benutzer der Website IMDb vergeben 7,8 von zehn Sternen, wobei 27,3 Prozent der Benutzer eine Wertung von zehn Sternen vergaben (Stand: 19. Januar 2020). Auch Schriftsteller Stephen King zeigt sich angetan von dem Film und nahm ihn in seine persönliche Favoritenliste \"(pick of the week)\" auf. Bei einer Leserumfrage des britischen SciFi-Magazins \"SFX\" im Jahr 2007 wurde \"Serenity\" zum besten Science-Fiction-Film aller Zeiten gewählt. In Deutschland gewann \"Serenity\" 2006 den Curt-Siodmak-Preis als \"Bester Film\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Serenity [] ist ein auf der Fernsehserie \"Firefly – Der Aufbruch der Serenity\" basierender Kinofilm. Der Film spielt etwa zwei Monate nach der letzten Folge der Fernsehserie. Die Comics \"\" und \"Serenity: Better Days\" verbinden Fernsehserie und Kinofilm. Der Film spielt etwa 500 Jahre in der Zukunft und erzählt die Geschichte der Besatzung des Raumschiffs \"Serenity\". Captain Malcolm „Mal“ Reynolds kämpfte zusammen mit Besatzungsmitglied Zoë Washburne im verlorenen Unabhängigkeitskrieg. Nun hält sich die Mannschaft mit kleineren Überfällen über Wasser und versucht, dem Zugriff der Regierung zu entkommen. Hierbei kommen sie immer wieder mit der Allianz in Konflikt, diesmal wegen eines speziellen Passagiers.", "tgt_summary": "《冲出宁静号》(\"Serenity\")是一部2005年上映的美国科幻(太空西部/史诗)电影,由乔斯·温登(Joss Hill Whedon)自编自导。这部电影的时空背景来自一部被大众广播公司中途腰斩的科幻电视剧《萤火虫》(\"Firefly\")。美国影迷通常都称这部电影为「大电影」(Big Damn Movie,简称BDM),语出《萤火虫》其中一集的台词,Mal和Zoe救出医生兄妹档后,曾自称是「大英雄」。《冲出宁静号》在业界算是稀有例子,被中途取消的电视剧很少有机会能再跃上大银幕。", "id": 1657422} {"src_title": "Volleyball Champions League", "tgt_title": "CEV聯賽冠軍盃", "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Teilnahmeberechtigt sind die Meister und die in der nationalen Liga dahinter platzierten Mannschaften. Die genaue Anzahl der Startplätze in den einzelnen Wettbewerben ergibt sich aus einer Rangliste der CEV. Die deutschen Männer belegen derzeit den siebten Rang, weshalb Meister und Vizemeister der vergangenen Bundesliga-Saison in der Champions League spielen dürfen. Die Frauen belegen Platz Neun. Deshalb spielt nur der Meister der letzten Bundesliga-Saison in der Champions League. Die 28 Teilnehmer im Männerwettbewerb werden in sieben Gruppen mit je vier Teams gelost. Dort spielen sie jeder gegen jeden mit jeweils drei Heim- und Auswärtsspielen. Die Erstplatzierten jeder Gruppe sowie die fünf besten Zweitplatzierten erreichen die erste Play-off-Runde. Da der von der CEV bestimmte Ausrichter des Final Four direkt für die Endrunde qualifiziert ist, rückt stattdessen der nächstbeste Gruppenzweite nach. Die verbleibenden Zweitplatzierten sowie die drei besten Gruppendritten spielen in der „Challenge Round“ des CEV-Pokals weiter, die anderen Teams scheiden aus. Im Frauenwettbewerb werden die 24 Teilnehmer auf sechs Gruppen mit je vier Teams gelost. Dort spielen sie jeder gegen jeden mit jeweils drei Heim- und Auswärtsspielen. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für die erste Play-off-Runde. Falls der Ausrichter des Final Four dazugehört, rückt der nächstbeste Gruppendritte nach. Die verbleibenden vier besten Gruppendritten spielen in der „Challenge Round“ des CEV-Pokals weiter, die anderen Teams scheiden aus. Die Spiele der ersten Play-off-Runde mit zwölf Mannschaften werden ausgelost. Die Teams treffen im K.-o.-System mit Hin- und Rückspielen aufeinander. Wenn es in den beiden Begegnungen unterschiedliche Sieger gibt, entscheidet unter Umständen ein Golden Set. Die Sieger ermitteln in der nächsten Play-off-Runde die drei Mannschaften, die sich neben dem gesetzten Gastgeber für das Final Four qualifizieren. Das Turnier der besten vier Mannschaften wird innerhalb eines Wochenendes an einem zentralen Ort ausgetragen. An einem Tag finden die Halbfinalspiele statt, am anderen Tag das Spiel um den dritten Platz und das Finale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Volleyball Champions League (offizielle Bezeichnung: Indesit European Champions League) ist der höchste Europapokalwettbewerb für Volleyballvereinsmannschaften. Die Bezeichnung Champions League gibt es seit der Saison 1995/96, im Zeitraum von 1959 bei den Männern bzw. 1960 bei den Frauen bis 1995 wurde die Veranstaltung als Europapokal der Landesmeister ausgetragen. Die bisher erfolgreichste Männermannschaft ist der VK ZSKA Moskau mit insgesamt 13 Siegen. Der Wettbewerb für die Frauen wurde 1960 eingeführt. Hier führt der VK Dynamo Moskau mit elf Titeln.", "tgt_summary": "CEV联赛冠军杯(官方统一名称:CEV Champions League),又译CEV冠军联赛,通称男排欧冠杯,由欧洲排球联合会(CEV)举办的年度排球比赛,是欧洲最顶级的俱乐部联赛。", "id": 634596} {"src_title": "Vertrag von Osimo", "tgt_title": "奧西莫條約", "src_document": [{"title": "Inneritalienische Kritik.", "content": "Die italienische Regierung erfuhr im eigenen Land heftige Kritik wegen des Abschlusses des Vertrags. Zum einen lehnte das nationalistische Lager, angeführt vom neofaschistischen Movimento Sociale Italiano (MSI), einen Verzicht auf Istrien kategorisch ab. Zum anderen verknüpfte der Vertrag den Gebietsverzicht nicht mit konkreten Vorschriften zum Schutz der italienischen Minderheit in Jugoslawien (umgekehrt hatte die slowenische Minderheit innerhalb der 1963 errichteten Region Friaul-Julisch Venetien Rechte zuerkannt bekommen). Die Frage des italienischen Minderheitenschutzes wurde auf spätere, gesondert auszuhandelnde Protokolle verschoben. Viele Italiener, die nach dem Zweiten Weltkrieg Istrien verlassen hatten, fühlten sich von der Regierung in Rom „verraten“ und im Stich gelassen. Diese delikate Situation bewog die italienische Regierung auch, erstmals einen völkerrechtlichen Vertrag nicht vom Außenminister unterzeichnen zu lassen. Für Italien unterzeichnete Eugenio Carbone, der Generaldirektor des Industrieministeriums, im Auftrag von Premierminister Aldo Moro und Außenminister Mariano Rumor. Für Jugoslawien unterzeichnete Außenminister Miloš Minić. Nach der Unterzeichnung verzögerte sich nicht zuletzt wegen der innenpolitischen Turbulenzen in Rom die innerstaatliche Ratifizierung bis ins Jahr 1977.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Kooperation.", "content": "Gleichzeitig mit dem eigentlichen Vertrag wurden auch ein Vertrag über gegenseitige wirtschaftliche Zusammenarbeit (Accord sur la promotion de la cooperation economique entre la Republique Italienne et la Repulique Socialiste Federative de Yougoslavie) und ein Protokoll über Freihandelszonen (Protocole sur la zone libre) abgeschlossen, mit dem unter anderem Jugoslawien der freie Zugang zum Hafen von Triest garantiert wurde. Die praktische Bedeutung dieser beiden Dokumente blieb allerdings weit hinter der des Grenzvertrags zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Weitergeltung für Slowenien und Kroatien.", "content": "Nach der 1991 erklärten und 1992 international anerkannten Unabhängigkeit Sloweniens stellte sich die Frage der Fortgeltung des Vertrags für die ehemalige jugoslawische Teilrepublik. Diese Frage wurde aber durch eine ausdrückliche Erklärung Sloweniens, den Vertrag anzuerkennen, entschärft. Eine Lösung dieser Frage war von Italien zu einer Bedingung für die Aufnahme Sloweniens in die Europäische Union gemacht worden. Im Verhältnis zu Kroatien (seit 1991/1992 unabhängig) steht eine vergleichbare eindeutige Erklärung noch aus; eine solche hat für Italien aber eine wesentlich geringere Bedeutung, da der kroatische Anteil an der ehemaligen Zone B des Freien Territoriums Triest nicht unmittelbar an Italien grenzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Vertrag von Osimo (italienisch \"Trattato di Osimo\", serbokroatisch \"Osimski sporazum\", slowenisch \"Osimski sporazumi\") ist ein völkerrechtliches Vertragswerk zwischen Jugoslawien und Italien, das am 10. November 1975 in Osimo bei Ancona unterzeichnet wurde. Nach ihrer Ratifizierung und dem Austausch der Ratifikationsurkunden in Belgrad trat das in französischer Sprache verfasste Vertragswerk am 11. Oktober 1977 in Kraft.", "tgt_summary": "《奥西莫条约》是南斯拉夫社会主义联邦共和国和意大利共和国于1975年11月10日在意大利奥西莫签署的法文条约,以清楚划分位于两国之间的的里雅斯特自由区拥有权,该条约在1977年10月11日起生效。", "id": 1632739} {"src_title": "Alarmstufe: Rot 2", "tgt_title": "魔鬼戰將2", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der ehemalige Navy Seal Casey Ryback hat seinen Bruder James durch einen Flugzeugabsturz verloren. Zusammen mit seiner Nichte Sarah reist er mit dem Luxuszug \"Grand Continental\" von Denver nach Los Angeles, um dort an dessen Grab zu trauern. Doch das Verhältnis ist unterkühlt, da Sarah erstens nicht mehr das kleine Mädchen ist, für das Casey sie anfangs hält, und sie zweitens Ryback für das Verhältnis zu seinem Bruder und im Zuge dessen für den Tod ihres Vaters verantwortlich macht. Unter den Reisenden ist auch der totgeglaubte Computerspezialist Travis Dane, der einst für das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten den geheimen Druckwellensatelliten \"Grazer One\" zur Zerstörung unterirdischer Ziele entwickelte, dem aber wenig später gekündigt wurde und der nun Rache an seinem einstigen Arbeitgeber üben will. In einem Zugabteil treffen sich nämlich zwei seiner ehemaligen Kollegen, ein männlicher und weiblicher Captain, von denen jeder einen der beiden Zugangscodes zum Satelliten kennt, zu einer heimlichen Liebschaft. Unterstützt durch die 30 Mann starke Söldnertruppe des skrupellosen Penn kapert Dane den \"Grand Continental\" und nimmt die Insassen als Geiseln. Unter Androhung körperlicher Gewalt zwingt Dane seine früheren Kollegen zur Herausgabe der Zugangscodes, hackt sich in den Computer des Verteidigungsministeriums und bringt mit Hilfe des von den Söldnern hineingebrachten Staellitenüberwachungsequipments \"Grazer One\" unter seine Kontrolle. Interessierte „Investoren“ aus dem Nahen Osten sollen ihm nun eine Milliarde Dollar für die Zerstörung des Pentagons, des geheimen Atomreaktors darunter und damit ganz Washingtons transferieren. Einer der Investoren bietet zudem 100 Millionen Dollar für den Abschuss eines Flugzeugs, in dem sich seine Ex-Ehefrau befindet. Nach dem bestätigten minutenschnellen Geldtransfer führt Dane den Auftrag aus. Durch Zufall bleibt Ryback bei der Gefangennahme unentdeckt und dezimiert durch seine Nahkampf-Erfahrung die Angreifer einen nach dem anderen, während er versucht, den Zug unter seine Kontrolle zu bringen und die Behörden zu verständigen. Unterstützung erhält er dabei lediglich durch den großmäuligen Gepäckträger Bobby Zachs. Ryback schafft es schließlich mittels eines Zugtelefons, über die Kaperung des \"Grand Continental\" als Versteck von Dane die Regierung zu informieren, die daraufhin zwei Stealth-Bomber entsendet, um den Zug zu zerstören. Doch mit Hilfe von \"Grazer One\" kann Dane auch die Kampfflugzeuge sprengen. Die Zerstörung von Washington, D.C. ist imminent, da die Milliarde Dollar überwiesen worden ist, der Countdown läuft und das Verteidigungsministerium erst ein Netz von 50 Geistersatelliten abarbeiten muss, das Dane zur Tarnung von \"Grazer One\" konstruiert hat. Zudem lenkt er den Zug auf eine eingleisige Strecke und auf Kollisionskurs mit einem mit Benzin beladenen Güterzug. Ryback bleiben nur noch wenige Minuten. Er kuppelt die Wagen mit den Geiseln ab, tötet die letzten Söldner und schließlich auch Penn, der Sarah in seine Gewalt gebracht hat. Kurz vor Ablauf des Ultimatums schießt er auf Danes Notebook, das mitsamt dem Tarnprogramm herunterfährt – und somit der Regierung die Möglichkeit gibt, \"Grazer One\" in letzter Sekunde zu zerstören. Zeitgleich stoßen die beiden Züge zusammen, Casey und Sarah retten sich im letzten Moment auf den Helikopter der Söldner, den Bobby unter seine Kontrolle gebracht hat. Sarah und Casey versöhnen sich und besuchen am Ende das Grab des Verstorbenen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alarmstufe: Rot 2 (Originaltitel: \"Under Siege 2: Dark Territory\") ist ein Actionfilm aus dem Jahr 1995. Es ist die Fortsetzung des Films \"\" (\"Under Siege\").", "tgt_summary": "《魔鬼战将2》(Under Siege 2: Dark Territory),是史蒂芬·席格主演的1995年动作剧情片。", "id": 2889165} {"src_title": "Frederic Leighton, 1. Baron Leighton", "tgt_title": "弗雷德里克·雷頓", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Leighton machte schon als elfjähriger Knabe Kunststudien in Rom unter Francesco Meli, um dann die Akademie in Berlin zu besuchen. 1844 und 1845 studierte er in Florenz unter Giuseppe Bezzuoli, später unter Eduard Jakob von Steinle und Becker am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main. Bedeutende Einflüsse in seiner Jugendzeit hatten die Nazarener und die italienische Renaissance. Seine erste in Öl gemalte Komposition war das Gemälde: \"Giotto, unter den Schafen von Cimabue angetroffen\" (1847). Es folgte \"Cimabues gefeierte Madonna wird in Prozession durch die Straßen von Florenz getragen\", 1852 begonnen und 1855 an die Royal Academy gesandt. Dieses Gemälde mit lebensgroßen Figuren hatte bei seiner Ausstellung einen großen Erfolg und begründete seinen Ruf als bedeutender Künstler. Leighton ließ sich dann in Paris nieder, wo er mit Arnold Scheffer und Nicolas Robert-Fleury in Verbindung trat. 1858 kehrte er nach Rom zurück, wo er innerhalb weniger Monate vier Porträts des italienischen Modells Anna Risi (Nanna), der späteren Muse von Anselm Feuerbach, malte. Drei der Gemälde waren 1859 in der Royal Academy in London ausgestellt, wohin Leighton 1859 übersiedelte. Dort traf er mit den Präraffaeliten zusammen, allerdings betrachtete er sich nicht als Mitglied der Vereinigung. Allerdings zeigen einige Bilder ihren unverkennbaren Einfluss. Mitte der 1860er Jahre lernte er Albert Joseph Moore kennen, der als Malstil einen akademischen Ästhetizismus pflegte, und brachte ihm lebenslang große Achtung und Anerkennung entgegen. 1866 wurde er zum Assoziierten der Royal Academy, 1869 zum Mitglied derselben ernannt. 1878 wurde er Präsident der Royal Academy. Er nahm seine Pflichten als Präsident der Akademie sehr ernst und sorgte sich um die sozialen und sonstigen Probleme von Künstlern. Die Reden, die er als Akademiepräsident hielt, wurden 1896 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Leighton gehörte dem renommierten Garrick Club an. Schließlich durfte er in der Grosvenor Gallery und am Glasgow Institute of the Fine Arts ausstellen, die dafür bekannt waren, progressive Künstler zu fördern, deren Arbeit vom traditionellen Kunstgeschmack der Royal Academy ignoriert wurde. 1878 wurde er außerdem durch Königin Victoria als Knight Bachelor in den Ritterstand erhoben. 1886 erhielt er die erbliche Würde eines Baronet, of Holland Park Road in the Parish of St Mary Abbots, Kensington, in the County of Middlesex (Baronetage of the United Kingdom). Am 24. Januar 1896 erhob ihn Königin Victoria als \"Baron Leighton\", of Stretton in the County of Salop, zum erblichen Peer (Peerage of the United Kingdom), doch starb Leighton bereits einen Tag später unverheiratet an einem Herzinfarkt. Seine Adelstitel erloschen damit. Er erhielt mehrere Ehrendoktorate und auch viele ausländische Auszeichnungen. Er war Offizier der Ehrenlegion (1878), auswärtiges Mitglied der Académie des Beaux-Arts (1884), Ritter des Pour le Mérite (1888) und Kommandeur des Leopoldsordens.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Leightons Werke sind im idealisierten Stil gehalten, der in der akademischen Kunst geschätzt wurde. Seine bekanntesten Bilder stellen junge Frauen oder Mädchen in biblischen oder antiken Szenen dar, dazu kommen Szenen aus dem italienischen und spanischen Volksleben. Außerdem fertigte er mehrere Porträts sowie Buchillustrationen an. Leighton beauftragte William De Morgan mit der Ausstattung des extra angebauten arabischen Saales seines Hauses mit den von ihm während seiner Reisen gesammelten türkischen, persischen und syrischen Fliesen. Diesen Saal hatte der Architekt George Aitchison entworfen. \"Leighton House\", 12 Holland Park Road, London W14 8LZ, nahe dem Holland Park, ist heute ein für Besucher geöffnetes Museum.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Da er nie heiratete, gab es später Vermutungen, er sei homosexuell gewesen (ebenso wie Gerüchte über ein uneheliches Kind mit einem Modell), doch fanden sich dafür keine Beweise. Leighton war in seinem Privatleben stets auf Diskretion bedacht und es fanden sich auch in seinen Briefen keine Hinweise in dieser Richtung; Tagebuch hat er nicht geführt. Er war begeistertes Mitglied der 38. Middlesex Rifle Volunteers (genannt Artists Rifles), einer freiwilligen Miliz, gegründet von einer Gruppe von Kunstmalern, die später Teil der britischen Territorialarmee wurde. Er trat ihnen 1860 bei der Gründung bei, wurde kurz darauf Hauptmann und 1869 deren Kommandeur (ab 1875 im Rang eines Lieutenant Colonel und zuletzt im Ehrenrang eines Obersts), was er bis 1883 blieb. Das Amt war ihm so wichtig, dass James Whistler ihn um 1883 ironisch wie folgt beschrieb: \"Colonel of the Royal Academy and the President of the Artists Rifles – aye, and he paints a little\" (Oberst der Royal Academy und Präsident der Artists Rifles – ach ja, und er malt ein wenig). Er reiste viel, besonders nach Italien, aber auch 1866 nach Spanien, 1868 nach Ägypten (in Begleitung von Ferdinand de Lesseps) und 1873 nach Damaskus. Er sprach Deutsch, Französisch und Italienisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederic Leighton, 1. Baron Leighton PRA (auch \"Frederick Leighton\", * 3. Dezember 1830 in Scarborough; † 25. Januar 1896 in London) war ein englischer Maler, Illustrator und Bildhauer des viktorianischen Neoklassizismus.", "tgt_summary": "第一代雷顿男爵弗雷德里克·雷顿,PRA(,1830年-12月30日-1896年-1月25日),1878年至1896年称为弗雷德里克·雷顿爵士(Sir Frederic Leighton),英国学院派画家和雕塑家,皇家艺术研究院院长。其作品题材包括了历史、圣经和古典时代的主题。雷顿在去世前一天获得男爵的封号,成为历史上最短命的贵族。", "id": 1302122} {"src_title": "Roter Fluss", "tgt_title": "红河", "src_document": [{"title": "Geographie und Geologie.", "content": "Die Gesamtlänge des Flusses beträgt 1149 km; davon entfallen 639 km auf das Gebiet der Volksrepublik China und 510 km auf das Territorium der Sozialistischen Republik Vietnam. Diese Länge schwankte erdgeschichtlich stark, beispielsweise war der Meeresspiegel vor ca. 4000 Jahren um 5 bis 6 Meter höher, so dass die Mündung sich westlich von Hanoi befand. Die schon immer erhebliche Menge mitgeschwemmter Sedimente hat in den letzten Jahren durch Entwaldung, intensiven Anbau und hohe Bodenerosion im Einzugsgebiet stark zugenommen und beträgt zurzeit ca. 10.000.000 t jährlich, d. h. 1,5 kg pro m3 Wasser. Das hat einen starken Bodenauftrag zur Folge, sowie ein Wachstum des Deltas um ca. 100 m pro Jahr. Der Rote Fluss ist außerdem berüchtigt für die starken saisonalen Schwankungen der Wassermenge und seine heftigen Überschwemmungen. Diese Gegebenheiten zwangen die Vietnamesen schon seit dem elften Jahrhundert, das Flusssystem mit Deichen einzudämmen, die heute auf eine Wasserführung zwischen 49.000 und 57.000 m3/s ausgelegt sind. Der bislang höchste Wert von 37.000 m3/s wurde 1945 gemessen. Mittlerweile liegt das eingedeichte Flussbett teils höher als das umliegende Land. Der maximale Tidenhub an der Küste des Deltas beträgt ca. 4 m. Falls Prognosen des Weltklimarates IPCC bezüglich des Ansteigens der Meeresspiegel zutreffen, ist das gesamte Delta, das nur zwischen knapp 1 m und 3 m über Meereshöhe liegt, gefährdet.", "section_level": 1}, {"title": "Namensdeutung.", "content": "Das durch die mitgeführten Sedimente, u. a. Eisenoxid, rötlich-braun gefärbte Wasser gibt dem Fluss seinen Namen. Namensvarianten:", "section_level": 1}, {"title": "Flusslauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Quelle und Oberlauf.", "content": "Der Rote Fluss entspringt im Norden der südchinesischen Provinz Yunnan in 1776 m Höhe. Das Quellgebiet ist ein Gebirgszug südwestlich der Stadt Dali im gleichnamigen autonomen Bezirk. Der Oberlauf hat die Flusstäler zu tiefen Schluchten ausgewaschen. In südöstlicher Richtung fließend durchquert der Rote Fluss autonome Gebiete der Dai-Völker (hier hauptsächlich Yi, Hani und Miao) bis in den Autonomen Bezirk Honghe. Die Bezeichnung Hóng Hé für den Fluss war namensgebend für den Bezirk. Auf einem Abschnitt von etwa 50 Kilometern markiert der Rote Fluss die chinesisch-vietnamesische Staatsgrenze. Bei der Stadt Lào Cai in der vietnamesischen Provinz Lào Cai übertritt der Fluss die Grenze und erreicht die Großlandschaft Tonkin (vietnamesisch Bắc Bộ, „Nordgrenze“). Die Vietnamesen nennen den Abschnitt des Flusses von hier bis Việt Trì auch \"Sông Thao\".", "section_level": 2}, {"title": "Mittellauf.", "content": "Bei Yên Bái tritt der Fluss in die nordvietnamesische Tiefebene ein. Der Haupt-Nebenfluss Schwarzer Fluss (Sông Đà) entspringt ebenfalls in Yunnan und verläuft südlich parallel zum Sông Hồng. Zwischen Tam Thanh und Việt Trì in der Provinz Phú Thọ fließt er in den Hauptfluss ein. Ab Việt Trì ist der Rote Fluss schiffbar. Dort fließt der zweite große Nebenfluss, der Klare Fluss (Sông Lô), von Norden kommend ein. Der Abschnitt von hier bis Hanoi wird auch \"Nhị Hà\" genannt. An Sơn Tây vorbei fließt der Fluss südöstlich durch die Hauptstadt Hanoi.", "section_level": 2}, {"title": "Delta des Roten Flusses.", "content": "\"Hauptartikel:\" Đồng Bằng Sông Hồng 120 km vor der Küste, östlich von Hanoi in Richtung der Stadt Thuận Thành, teilt sich der Fluss in zwei Hauptläufe, um nördlich als Sông Đuống, südlich als Sông Hồng weiterzufließen. Von hier aus weitet sich der Rote Fluss bis zur Mündung in den Golf von Tonkin zu einem Delta mit einer Fläche von ca. 22.000 km2. Das Delta gibt der vietnamesischen Region „Delta des Roten Flusses“ (Đồng Bằng Sông Hồng) ihren Namen. An einem nördlichen Seitenarm des Sông Đuống namens \"Cua Cam\" (\"Verbotene Tür\") liegt Hải Phòng, die wichtigste Hafenstadt Nordvietnams. Südlich von Nam Định mündet der Hauptlauf des Flusses in den Golf von Tonkin (vietnamesisch Vịnh Bắc Bộ, chinesisch 北部湾 Beibu Wan).", "section_level": 2}, {"title": "Provinzen und Bezirke.", "content": "Chinesische Bezirke der Provinz Yunnan, die im Einzugsgebiet des Roten Flusses liegen: Dali, Stadt Pu’er, Chuxiong, Stadt Yuxi, Honghe, Wenshan Vietnamesische Provinzen: Lào Cai, Yên Bái, Phú Thọ, Vĩnh Phúc, Hà Nội, Hưng Yên, Hà Tây, Nam Định, Hà Nam, Thái Bình", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Das Delta ist die Ursprungsregion des Volkes der Kinh. Mit 15 % der vietnamesischen Bevölkerung ist die Region eine der am dichtesten besiedelten der Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Legende, der Rote Fluss sei, im Gegensatz zum Mekong, bis in den Oberlauf schiffbar, und damit für den Handelsverkehr mit China geeignet, beeinflusste im 19. Jahrhundert das Interesse Frankreichs an Nordvietnam (\"siehe auch: Vietnam unter französischer Kolonialherrschaft\"). Während des Vietnamkrieges wurde die Region stark bombardiert.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im Mittellauf gibt es mehrere bedeutsame Wasserkraftwerke, deren Leistung durch die Anlandung des Flussbettes kontinuierlich abnimmt. Das Delta mit seinen fruchtbaren Sedimentablagerungen ist ein Hauptgebiet der Agrarproduktion Vietnams. Etwa 47 % der Fläche (820.800 ha) ist landwirtschaftliche Nutzfläche, auf der mehr als ein Drittel der Reisproduktion des Landes angebaut wird. Die Be- und Entwässerung erfolgt durch ein ausgeklügeltes System von Dämmen, Deichen und Kanälen. Die Gesamtlänge der an der Basis bis zu 40 m breiten Deiche beträgt heute mehr als 3000 km, auf den Kronen verlaufen oft Verkehrswege.", "section_level": 2}, {"title": "Umwelt.", "content": "Das Delta des Roten Flusses wurde 2004 als Biosphärenreservat in das MAB-Programm der UNESCO aufgenommen. Mit den Gefährdungen des Flusssystems und seines Deltas befassen sich verschiedene multinationale Kommissionen, so das Projekt Flocods (\"FLOod COntrol Decision Support\").", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Rote Fluss ( und vietnamesisch \"Sông Hồng\" oder \"Hồng Hà\") oder Yuan Jiang () ist ein Flusssystem im Süden Chinas und im Norden Vietnams.", "tgt_summary": "红河(,Sông Cái),又名珥河(),为中国、越南跨境水系,也是越南北部最大河流;由于流域多红色沙页岩地层,水呈红色,故称“红河”。红河呈西北-东南流向,全长1280公里,越南境内长508公里,流域面积75700平方公里;中国境内长627公里,流域面积76276平方公里。", "id": 923532} {"src_title": "Samuel Alito", "tgt_title": "塞繆爾·阿利托", "src_document": [{"title": "Werdegang und Persönliches.", "content": "Alito kam in New Jersey als Sohn italienischer Einwanderer zur Welt und studierte an der Woodrow Wilson School of Public and International Affairs der Universität Princeton und an der Yale Law School der Universität Yale. Alito ist Katholik und hat mit seiner Frau Martha-Ann einen Sohn und eine Tochter. Von 1976 bis 1977 fungierte Alito als Gerichtsreferendar (law clerk) für Bundesberufungsrichter Leonard I. Garth, danach für vier Jahre als Assistenzbundesanwalt für den Distrikt New Jersey. 1981 wurde er Assistent des Solicitor General Rex E. Lee; ab 1985 war er stellvertretender Assistent des Attorney General Edwin Meese. 1987 wurde er als Nachfolger von Thomas W. Greelish Bundesstaatsanwalt für den Distrikt New Jersey. Als Staatsanwalt konzentrierte er seine Ermittlungen auf das organisierte Verbrechen sowie Korruption, Drogen- und Wirtschaftskriminalität. Er verlor einen spektakulären Mafia-Mordprozess gegen 20 Mitglieder des Genovese-Clans und erreichte die Verurteilung des Terroristen Yu Kikumura, der eine Rekrutierungsstation der US Navy in die Luft sprengen wollte. Nebenbei diente Alito in der Reserve der US Army, die er im Grad eines Hauptmanns verließ. 1990 ernannte ihn Präsident George Bush zum Bundesrichter am Bundesberufungsgericht für den 3. Gerichtskreis in Newark. An diesem als liberal geltenden Gericht befand sich Alito mit seiner Meinung vergleichsweise häufig in der Minderheit. Sowohl für den Posten als Staatsanwalt wie auch als Richter bestätigte ihn der Senat einstimmig im Amt. Alito gilt als überzeugter Konservativer. Als er sich 1985 um seine Stelle im Justizministerium bewarb, gab er an, dass er „sehr stark an die Beschränkung der Staatsmacht, den Föderalismus, das freie Unternehmertum, den Vorrang der gewählten Staatsgewalten, die Notwendigkeit einer starken und wirksamen Strafverfolgung und die Legitimität des Schutzes traditioneller Werte durch den Staat“ glaube und dass er besonders stolz sei darauf, für die Regierung vor Gericht die Auffassung vertreten zu haben, dass die Verfassung kein Recht auf Abtreibung schütze und dass die Bevorzugung von Minderheiten verfassungswidrig sei.", "section_level": 1}, {"title": "Nominierung zum Richter am US Supreme Court.", "content": "Am 31. Oktober 2005 nominierte Präsident George W. Bush Alito für die Nachfolge von Sandra Day O’Connor am \"Supreme Court\". Er reagierte damit auf den Umstand, dass die zuerst nominierte Kandidatin, Bushs persönliche Rechtsberaterin Harriet Miers, ihre Kandidatur nach heftiger Kritik vor allem aus dem rechten Lager zurückziehen musste. Republikanische Meinungsführer, sowohl im Parlament wie in der Presse, stellten sich hinter Alito und betonten, dass dessen bisherige Entscheide zeigen würden, dass er allein dem Recht verpflichtet sei und das Richteramt nicht dazu missbrauche, demokratisch zustande gekommene Gesetze im Sinne der eigenen politischen Meinungen umzustoßen, wie es von Demokraten nominierte Richter oft täten. Einige bedauerten aber, dass Bush nicht einen radikaleren Konservativen wie die Richter J. Michael Luttig, Edith Jones oder Janice Rogers Brown nominiert hatte. Meinungsführer der oppositionellen Demokraten zeigten sich zunächst zurückhaltend, aber linksliberale Interessengruppen kündigten rasch ihre Opposition gegen Alito an. Sie befürchten, dass mit der Ablösung der zentristischen O’Connor, die am \"Supreme Court\" oft die entscheidende Stimme abgab, durch den rechts stehenden Alito liberale Errungenschaften wie das Recht auf Abtreibung in Gefahr seien. In den Debatten um Alitos Nominierung im Justizausschuss des Senats versuchten die demokratischen Senatoren, seine Bestätigung zu verhindern. Sie führten unter anderem ins Feld, dass Alito sich in einer Bewerbung für eine Stelle in der Regierung Reagan als Rechtskonservativer und Abtreibungsgegner profiliert hatte, dass er einer reaktionär-konservativen Studentengruppe angehört habe, dass er in einem Verfahren gegen eine Unternehmung, in die er investiert hatte, nicht schnell genug in den Ausstand getreten sei und dass er ein Verfechter einer allzu großen Machtfülle der Exekutive sei. Dank der geschlossenen Unterstützung durch die Republikaner und Alitos Juristenkollegen aus allen politischen Lagern, seiner ausgewiesenen juristischen Kompetenz und seiner zehnjährigen tadellosen Laufbahn als Berufungsrichter war seine Nominierung im Urteil der meisten Beobachter allerdings nie ernsthaft in Gefahr. Der Justizausschuss empfahl dem Senatsplenum denn auch mit zehn republikanischen gegen acht demokratische Stimmen die Bestätigung Alitos. Am 30. Januar 2006 stimmte der Senat mit 75:25 Stimmen für den Abschluss der Debatte um Alitos Nominierung und wehrte damit einen von den Demokraten John Kerry und Edward Kennedy angeführten Filibuster ab. Am 31. Januar 2006 bestätigte der Senat Alito mit 58:42 Stimmen im Amt. Alle republikanischen Senatoren bis auf einen stimmten für, alle demokratischen Senatoren bis auf vier gegen ihn.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsprechung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Als Bundesberufungsrichter.", "content": "Einige US-Juristen haben Alito wegen der angeblichen Ähnlichkeit seiner Überzeugungen zu denen von Antonin Scalia den Spitznamen „Scalito“ gegeben. Andere seiner Juristenkollegen betonen aber, dass sich Alito, anders als Scalia, durch Zurückhaltung und Kollegialität auszeichne, dass er kein Originalist sei und dass er sein Richteramt nie im Dienst einer politischen Agenda eingesetzt habe. Eine Analyse seiner Rechtsprechung als Bundesberufungsrichter durch die Washington Post kommt zu folgenden Schlüssen: Zu Alitos bedeutenden Entscheidungen als Bundesberufungsrichter gehören:", "section_level": 2}], "src_summary": "Samuel Anthony Alito Jr. (* 1. April 1950 in Trenton, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Jurist und seit dem 31. Januar 2006 Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten (\"Supreme Court\"). Alito wurde von US-Präsident George W. Bush an Stelle der zurückgezogenen Kandidatin Harriet Miers für die Nachfolge von Richterin Sandra Day O’Connor nominiert.", "tgt_summary": "塞缪尔·安东尼·阿利托(1950年-4月1日),现任美国最高法院大法官。2006年1月31日被乔治·沃克·布什任命为最高法院大法官。", "id": 87850} {"src_title": "Typ 99 Leichtes Maschinengewehr", "tgt_title": "九九式輕機槍", "src_document": [{"title": "Technische Merkmale.", "content": "Das MG Typ 99 verschoss 7,7-mm-Geschosse. Frühere MG-Modelle der japanischen Streitkräfte nutzten schwächere Munition, die aufgrund eines Konstruktionsfehlers in den Waffen zudem gefettet werden musste, um (theoretisch) eine zuverlässige Funktion zu gewährleisten. In der Praxis führte die Schmierung jedoch zu umso häufigeren Funktionsstörungen, da im Fett zwangsläufig Staubpartikel hängen blieben, die den Mechanismus blockierten. Das Design des Typs 99 wurde aufgrund dieser negativen Erfahrungen verbessert. Auf die Fettung der Munition konnte verzichtet werden, der Verschlussmechanismus war dadurch viel besser vor Staub und Schmutz geschützt, und Ladehemmungen traten deutlich seltener auf. Es wurden etwa 100.000 Stück gefertigt. Obwohl zum Standard-Maschinengewehr bestimmt, konnte der Produktionsausstoß nie mit dem Bedarf Schritt halten. Die japanische Armee war gezwungen, auf längst veraltete MGs zurückzugreifen. Das Kurvenmagazin wurde auf dem Gewehrlauf platziert. Neben dem Magazin gab es einen Zähler, der angab, wie viele Patronen sich noch im Magazin befanden. Dies verlieh der Waffe eine bessere Handhabung, jedoch beeinträchtigte das nach oben ragende Magazin die Sicht des Soldaten stark. Der nach oben verlagerte Schwerpunkt machte sie, neben ihrem starken Rückstoß (für den sie gefürchtet war), ungeeignet für den normalen Handwaffengebrauch. Die Waffe wurde darum hauptsächlich als stationäres MG oder als Flak benutzt. Ein weiteres ungewöhnliches Merkmal für eine Waffe dieser Klasse war die unter dem Lauf angebrachte Arretiervorrichtung für ein Bajonett, was sich bei dieser Waffe aufgrund ihres hohen Gewichts und dem (abnehmbaren) Mündungsfeuerdämpfer am Laufende, der aufgesetzt ein Großteil der Klinge blockierte, als eher inpraktikabel erwies.", "section_level": 1}, {"title": "Typ 99 Fallschirmjäger-Maschinengewehr.", "content": "Mit der Aufstellung der Fallschirmtruppe des Heeres kam die Nachfrage nach einem für Fallschirmjäger zerlegbaren Maschinengewehr. Die Entwicklung begann 1938 und schnell wurde das Typ 99 als geeignete Waffe eingestuft und für seine neue Rolle modifiziert. Mit Hilfe einer durch einen Ring gesicherten Öse war das hölzerne Schulterstück mit dem Verschluss verbunden. Danach konnte der Rohrlauf abgenommen werden wobei er mit 666 mm das längste Stück der zerlegten Waffe darstellte. Damit konnte das zerlegte Typ 99 Fallschirmjäger-Maschinengewehr in die Waffentasche der Fallschirmhose gesteckt werden. Des Weiteren konnte das Zweibein entfernt werden. Eine weitere Besonderheit der zerlegbaren Typ-99-Version war der Austausch des hölzernen Pistolengriffs durch einen metallenen Griff. Dieser konnte, 90° gedreht, nach vorne geklappt werden. Der Prototyp wurde vom Nagoya Arsenal gebaut und erste Tests erfolgten 1943. Kurz darauf wurde es als diensttauglich eingestuft und als \"Typ 99 Fallschirmjäger Maschinengewehr\" an die Truppe ausgegeben. Nur wenige hundert Exemplare wurden produziert und von den Luftsturmtruppen verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Typ 99 leichte Maschinengewehr war ein japanisches Maschinengewehr. Es war der Nachfolger des bekannten Typ 11 leichten Maschinengewehrs, des Standard-Maschinengewehrs der japanischen Armee.", "tgt_summary": "是大日本帝国陆军在第二次世界大战中所使用的一种轻机枪。", "id": 627642} {"src_title": "Apollo 13 (Film)", "tgt_title": "阿波罗13号 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit einer Feier, die bei Jim Lovell stattfindet. Gespannt verfolgt man im Fernsehen, wie Neil Armstrong während der Mission Apollo 11 als erster Mensch den Mond betritt. Lovell selbst war bei der Mission Apollo 8 dabei, bei der erstmals ein bemanntes Raumfahrzeug in eine Mondumlaufbahn gebracht wurde. Inzwischen wurde er zum Kommandanten ernannt und ist mit seiner Crew, die aus dem Lunarmodule-Piloten Fred Haise und dem Kommandokapsel-Piloten Ken Mattingly besteht, für die Mission Apollo 14 vorgesehen. Jedoch erfahren die drei schon bald, dass sie bereits bei der Mission Apollo 13 zum Mond fliegen werden, da der ursprüngliche Kommandant Alan Shepard an einer Mittelohrentzündung erkrankt ist und man deshalb beschlossen hat, die gesamte Crew gegen Lovells Crew auszutauschen. Es verbleibt nur noch ein halbes Jahr bis zum Start. Trotz der knappen Zeit verläuft das Vorbereitungstraining ohne nennenswerte Probleme. Vier Tage vor dem Start wird Ken Mattingly für fluguntauglich erklärt. Da er mit dem an Masern erkrankten Astronauten Charles Duke in Kontakt war und selbst noch keine Masern hatte, befürchtet der Fliegerarzt, dass bei ihm die Krankheit während des Fluges ausbricht, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko wäre. Jim Lovell betrachtet das als „fliegerärztlichen Schwachsinn“ und steht nun vor der Entscheidung, entweder mit seiner Crew auf eine spätere Mission zu warten oder anstatt mit Mattingly mit Jack Swigert zu fliegen, dem Kommandokapsel-Piloten der Reserve-Crew. Letztlich entscheidet Lovell sich für die zweite Option, da er selbst nicht auf diese Mission verzichten will. Da Swigert schon seit Wochen nicht mehr im Simulator war, hat er beim Simulatortraining erhebliche Schwierigkeiten. Trotzdem kann er in den verbleibenden vier Tagen für die Mission fit gemacht werden. Am 11. April 1970 um 13:13 Uhr hebt Apollo 13 im Weltraumbahnhof Cape Kennedy von der Startrampe ab. In der Startphase tritt das erste Problem auf. Nachdem die erste Raketenstufe abgetrennt und die zweite Stufe gezündet wurde, fällt eines der fünf Triebwerke der zweiten Stufe aus. Das Problem wird gelöst, indem die Brenndauer der übrigen vier Triebwerke verlängert wird. Bis zum 13. April gibt es keine weiteren Probleme. Man ist nun seit zwei Tagen unterwegs, hat etwa 200.000 Meilen zurückgelegt und alles scheint perfekt zu laufen. Eine Live-Übertragung aus dem Raumschiff wird von den Fernsehsendern nicht ausgestrahlt, weil die Mondflüge angeblich uninteressant geworden sind. Umso mehr interessieren sich die Medien dann dafür, was kurz danach passiert. Jim Lovell meldet sich mit den Worten „Houston, wir haben ein Problem“ beim Mission Control Center in Houston/Texas. Er berichtet von einer Explosion, die sich ereignet hat, als Jack Swigert auf Anweisung der Bodenkontrolle den Ventilator eines Sauerstofftanks im Servicemodul aktivierte. Das Raumschiff schlingert und taumelt sehr stark und kann kaum noch auf Kurs gehalten werden. Die Tanks verlieren sehr viel Sauerstoff. Da auch die Brennstoffzellen zur Erzeugung elektrischer Energie Sauerstoff benötigen, bricht die elektrische Energieversorgung teilweise zusammen. Sowohl die Astronauten als auch die Mitarbeiter des Mission Control Center unter der Leitung des Flugdirektors Gene Kranz arbeiten angestrengt an dem Problem. Letztlich kommt man zu dem Schluss, dass nur noch eine Option offenbleibt: Die Astronauten müssen die Mondlandefähre aktivieren und sie sozusagen als Rettungsboot nutzen. Dann muss die Kommandokapsel komplett abgeschaltet werden, da ihre Energiereserven nur noch für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und die Wasserung reichen. Damit muss der komplette Flugplan geändert werden. Bei dieser Mission geht es nicht mehr darum, auf dem Mond zu landen, sondern einen Weg zu finden, die drei Astronauten lebend zur Erde zurückzuholen. Als Nächstes diskutiert man darüber, ob das Raumschiff direkt umkehren oder in einer freien Rückkehrkursbahn zur Erde zurückfliegen sollte. Eine direkte Umkehr ist nur mit dem Triebwerk des Servicemoduls möglich, da dieses das einzige mit ausreichender Schubkraft ist. Da man aber nicht weiß, ob es bei der Explosion beschädigt wurde, geht man bei einer Zündung das Risiko ein, dass das ganze Raumschiff explodiert und die Astronauten getötet werden. Fliegt das Raumschiff in einer freien Rückkehrkursbahn zurück, so muss es um den Mond herumfliegen, bevor es wieder Kurs auf die Erde nimmt. Ein solches Manöver kann mit dem Triebwerk der Mondlandefähre bewältigt werden, von dem man sicher ist, dass es intakt ist. Allerdings dauert dann der Rückflug erheblich länger und es ist fraglich, ob die Energiereserven der Mondlandefähre ausreichen. Die Mitarbeiter des Mission Control Center haben zu den beiden Möglichkeiten unterschiedliche Ansichten. Jedoch hat Gene Kranz als verantwortlicher Flugdirektor das letzte Wort und entscheidet, dass das Raumschiff in einer freien Rückkehrkursbahn zurückfliegt. Schon bald stellt man fest, dass die Energiereserven der Mondlandefähre nicht ausreichen werden. Deshalb beginnt man damit, Verbraucher abzuschalten, unter anderem auch den Navigationscomputer und die Kabinenheizung. Kurskorrekturen können nur noch blind vorgenommen werden und im Raumschiff entsteht eine unerträgliche Kälte, was besonders für Fred Haise zum Problem wird, da er an einer Blasenentzündung erkrankt. Dann entsteht ein weiteres Problem mit der Atemluft. Zwar reicht der Sauerstoff in der Mondlandefähre, aber nicht die Kapazität der CO-Filter, die das Kohlendioxid aus der Luft herausfiltern sollen. Die Astronauten müssen mit einfachen Bordmitteln einen Adapter bauen, damit sie die CO-Filter der Kommandokapsel in der Mondlandefähre verwenden können, da die Filter nicht baugleich sind. Im Mission Control Center wird dazu eine Prozedur entwickelt und an die Astronauten übermittelt. Ken Mattingly hat bisher von den Geschehnissen nichts mitbekommen. Frustriert von der Entscheidung des Fliegerarztes, hat er sich nach dem Start in seine Wohnung zurückgezogen, den Telefonhörer quer gelegt und auch keine Nachrichten verfolgt. Schließlich verschaffen sich NASA-Mitarbeiter Zutritt zu seiner Wohnung und reißen ihn aus dem Schlaf, da er dringend gebraucht wird. Er muss im Simulator eine Prozedur für die Reaktivierung der Kommandokapsel entwickeln, da diese inzwischen eingefroren ist und ihre Batterien nur noch wenig elektrische Energie hergeben. Kommt es beim Hochfahren der Systeme zu einer Überlastung der Batterien oder gar zu Kurzschlüssen, so gibt es für die Astronauten keine Möglichkeit mehr, zur Erde zurückzukehren, da dies nur mit der Kommandokapsel möglich ist. Mattingly ist entgegen den Befürchtungen des Fliegerarztes nicht an Masern erkrankt, arbeitet nun pausenlos im Simulator an der Prozedur und wird damit zu einem wichtigen Bestandteil der Rettungsaktion. Schließlich gelingt es, die Kommandokapsel zu reaktivieren. Als nächstes werden die Mondlandefähre und das Servicemodul abgetrennt, bevor die Kommandokapsel in die Erdatmosphäre eintaucht. Zum ersten Mal sind die Beschädigungen am Servicemodul zu sehen, die durch die Explosion entstanden sind. Es besteht die Befürchtung, dass auch der Hitzeschild beschädigt wurde, der die Kommandokapsel beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vor dem Verglühen schützt. Auch weiß man nicht, ob sich die Fallschirme öffnen werden, um den freien Fall der Kommandokapsel vor der Wasserung abzubremsen. Während der Wiedereintrittsphase kommt es zum sogenannten Blackout, der Unterbrechung der Funksignale. Normalerweise dauert dieser drei bis maximal vier Minuten. Jedoch dauert es deutlich mehr als vier Minuten, bis endlich über Funk die Bestätigung kommt, dass die Astronauten die Wiedereintrittsphase überstanden haben und noch am Leben sind. Nach der Wasserung im Pazifischen Ozean werden die Astronauten an Bord des amphibischen Angriffsschiffs „USS Iwo Jima“ gebracht. Der Film endet mit einem Monolog von Jim Lovell, in dem er erzählt, was aus ihm und den anderen geworden ist. Ken Mattingly war 1972 Pilot der Kommandokapsel bei Apollo 16 und 1982 Kommandant der Space-Shuttle-Mission STS-4. Fred Haise war für die Apollo-18-Mission vorgesehen, die nicht mehr stattfand, da das Apollo-Programm wegen Budgetkürzungen nach Apollo 17 eingestellt wurde. Jack Swigert verließ die NASA und wurde 1982 in den Kongress gewählt, starb aber vor dem Amtsantritt an Krebs. Flugdirektor Gene Kranz wurde inzwischen pensioniert. Lovell war nach der Apollo-13-Mission nie wieder im Weltraum.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der zum Teil mit Original-Dialogen inszenierte Film, der auch im Lyndon B. Johnson Space Center gedreht wurde, ist einer der bis heute bekanntesten Filme über die NASA. Die Alternativbesetzung beinhaltete unter anderem John Cusack als Jack Swigert und Kevin Costner als Jim Lovell. Es war der Wunsch des realen Jim Lovell, dass Costner die Rolle bekommen sollte, da er Lovell zur Zeit der Raummission sehr ähnlich sah; jedoch stand Regisseur Ron Howard bereits mit Tom Hanks im Gespräch, der sich persönlich immer für Raumfahrt interessiert hatte und in der Rolle einen Herzenswunsch sah. Der echte Jim Lovell ist kurz als Kapitän des Schiffes zu sehen, der die Astronauten nach ihrer Landung begrüßt. Eigentlich sollte er den Admiral spielen, aber Lovell wollte nur den Rang eines Kapitäns, da er seine alte Uniform somit direkt dafür gebrauchen konnte und er nie Admiral gewesen war. In vielen Aspekten zeichnet sich der Film durch Authentizität aus. Der Kommandant der Mission Apollo 15, David Randolph Scott, beriet das Filmteam bei den Dreharbeiten. Die Schauspieler waren oft bei den noch lebenden Originalakteuren zu Besuch; die Szenen in Schwerelosigkeit wurden in einem eine Parabel fliegenden Flugzeug, also in echter Schwerelosigkeit, gedreht. Auch das Kontrollzentrum in Houston sowie das Innere der Kommandokapsel wurden detailgetreu nachgebaut. Aus dramaturgischen Gründen weicht der Film allerdings in vielen Punkten vom tatsächlichen Ablauf der Ereignisse ab. So werden Konflikte innerhalb der Crew gezeigt, die es in Wirklichkeit nicht gab; die Ereignisse am Boden während der Mission werden stark vereinfacht und konzentriert auf einige wenige Protagonisten dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Abweichungen zum realen Verlauf.", "content": "Obwohl der Film außerordentlich realistisch und detailgetreu ist, gibt es einige Unterschiede zu den wirklichen Abläufen:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Apollo 13\" erhielt 1996 zwei Oscars für den besten Schnitt und den besten Ton. Er war in sieben weiteren Kategorien nominiert. Ed Harris und Kathleen Quinlan wurden für ihr Mitwirken im Film als bester Nebendarsteller und beste Nebendarstellerin nominiert. Weitere Nominierungen gab es in den Kategorien für die besten Spezialeffekte, das beste Szenenbild, die beste Musik, den besten Film und für das beste adaptierte Drehbuch. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Apollo 13 ist ein Filmdrama unter der Regie von Ron Howard aus dem Jahr 1995 und eine Verfilmung der Mondmission Apollo 13.", "tgt_summary": "《阿波罗13号》(英语:Apollo 13)是一部1995年的美国太空剧情式纪录电影,由朗·霍华执导,凯文·贝肯、汤姆·汉克斯、比尔·派斯顿、盖瑞·辛尼兹、艾德·哈里斯等主演,是一部取材真实事件的灾难片,脚本改编自太空人吉姆·洛维尔和杰弗里·克鲁格的回忆录《\"Lost Moon\"》。那次登月飞行虽然失败,但飞船的返回本身在美国太空探索史上却具有极为深远的意义。", "id": 831838} {"src_title": "HK AG36", "tgt_title": "HK AG36附加型榴彈發射器", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als sich während des Vietnamkrieges abzeichnete, dass Infanterie auch in der Lage sein musste, Gegner in Deckung und leicht gepanzerte Fahrzeugen außerhalb der maximalen Wurfweite von Handgranaten zu bekämpfen, wurden vom Picatinny Arsenal die 40-mm-Granaten entwickelt. Anfangs wurden die Geschosse noch mit dem M79-Granatwerfer \"Blooper\" ins Ziel gebracht, bis mit dem Colt XM148 \"„the Bitch“\" ein Unterlaufgranatwerfer für die AR-15-Serie entwickelt wurde. Aufgrund von Konstruktionsmängeln des in nur 47 Tagen entwickelten Werfers – unter anderem ein nicht frontgerechtes Abzugsdesign – wurde stattdessen der M203-Granatwerfer von AAI beschafft. Durch die Integration des Werfers an das Sturmgewehr konnte Gewicht gespart werden: Statt 2,7 kg für den M79 wogen die neuen Werfer XM148/M203 nur noch 1,3 kg, sodass der Schütze mehr Munition mitführen konnte. Die Bundeswehr verwendet seit den 1970er-Jahren die Granatpistole HK69 zusammen mit dem vollautomatischen Gewehr HK G3, um 40-mm-Granaten verschießen zu können. Während der Entwicklung des HK G11 spielten Anbaugranatwerfer keine Rolle, so dass sich hier keine Verbesserung abzeichnete. Erst mit der Beschaffung des modernen HK G36 wurde auch mit der Entwicklung und Beschaffung eines modernen 40-mm-Unterlaufgranatwerfers begonnen. Die ersten Modelle des AG36-Werfers wurden der Truppe ab 2002 zugeführt. Im Rahmen des IdZ-Programms sollen die Granatwerfer ab 2013 mit dem Ballistikcomputer FCU-1.5M von FN ausgerüstet werden. Heckler & Koch entwickelte für das HK XM8 ebenfalls eine Variante, die als XM320 bezeichnet wurde. Wie das Visier des XM8, wurde auch der Ballistikcomputer DNS des XM320 von Insight Technology entwickelt. Später wurde der Unterlaufgranatwerfer als M320 in die US-Armee übernommen, aber für die Aufnahme an Picatinny-Schienen umkonstruiert. Die Waffe ist auch stand-alone-fähig. In dieser Konfiguration wurde der AG36 auch an die Streitkräfte Kanadas (AG-C), der Niederlande (AG-NL) und Großbritanniens (L17A1) verkauft. Großbritannien beschaffte auch eine angepasste Version für das Enfield L85 mit der Bezeichnung L123A2.", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Die Trefferquote von 40-mm-Granatwerfern ist sehr gering. Die US-Armee gibt beispielsweise für die M203/M320-Unterlaufgranatwerfer eine Trefferquote von 15 % in 100 m Entfernung an. Diese fällt auf nur noch 5 % in 250–300 m ab. In diesem Szenario waren die Ziele nur für 3 bis 8 Sekunden exponiert. Bei längerer Exponierung steigt die Trefferquote an, da die Soldaten mehr Zeit zum Entfernungsschätzen und Zielen haben: Bei einem Truppenversuchsschießen der Bundeswehr benötigten Schützen mit Leitervisier etwa drei Minuten und acht Schuss Munition, um drei Ziele auf unterschiedliche Distanzen zwischen 100 und 350 Metern zu bekämpfen. Die Ursachen für die geringe Trefferquote sind: Im Gegensatz zu Sturmgewehren, deren Trefferquote stochastisch ist und nur durch eine automatisierte Schussabgabe verbessert werden kann (siehe: Future Soldier/Waffen und Feuerunterstützung), können Granatwerfer durch Ballistikcomputer und luftzündende Granaten deutlich kampfwertgesteigert werden. Die Bundeswehr beschafft deshalb ab 2013 den Ballistikcomputer FCU-1.5M. Bei einem Vergleichsschießen konnten die FCU-Novizen die oben genannten Ziele in knapp anderthalb Minuten mit lediglich drei Granaten treffen, so dass fünf Granaten (ca. 1,15 kg) eingespart werden konnten, bei einem Gewicht der FCU von etwa 0,6 kg. Perspektivisch ist der nächste Schritt eine Verbesserung der Munition, was durch LV-Granaten mit Überlänge, Spring-Splittergranaten oder Air Burst Munition erreicht werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Der AG36 ist aus faserverstärktem Kunststoff und Aluminiumlegierungen gefertigt. Während schwach belastete Gehäusebauteile wie der Handgriff aus Polymeren hergestellt werden, ist der gezogene Lauf aus geschmiedetem Aluminium gefertigt. Die Lauflänge beträgt bei den Varianten AG40-2 und AG-C/EGLM 280 mm, bei der Version M320 nur 215 mm. Das Rohr ist am vorderen Ende mit dem Gehäuse verbunden und horizontal drehbar gelagert. Zum Laden und Entladen kann das hintere Rohrende nach dem Betätigen eines Rasthebels nach links ausschwenken. Dadurch können auch Granaten mit Überlänge geladen werden. Die Waffe verfügt über einen Double-Action-Only-Abzug, oberhalb des Abzugsbügels befindet sich der Schalter zum Entriegeln des Rohres, der ebenfalls mit dem Zeigefinger bedient werden kann. Zusätzlich ist ein beidhändig bedienbarer Wahlschalter für Sicher (S) und Feuer (F) oberhalb des Griffstücks angebracht, der mit dem Daumen erreicht werden kann. Alle Versionen des AG36 wiegen etwa 1,5 kg und bieten die gleiche Funktionalität, unterscheiden sich aber in der Art der Montage an die Hauptwaffe. Bei den spezialisierten Versionen AG40-2 (G36), XM320 (XM8) und L123A2 (L85) muss der Vorderschaft des Sturmgewehres gewechselt werden; die Anbaugranatwerfer werden dadurch integraler Bestandteil der Hauptwaffe. Die Versionen M320, AG-C, AG-NL und L17A1 sind zur Montage an Picatinny-Schienen ausgelegt und können an jede beliebige Waffe montiert werden. Für jedes Modell existieren noch verschiedene Schäfte, um die Granatwerfer auch ohne Sturmgewehr einsetzen zu können (stand-alone).", "section_level": 2}, {"title": "Zielhilfen.", "content": "Das mechanische \"Leitervisier\" ist seitlich an der Anbauwaffe angebracht. Die Entfernungsmarken geben in Schritten zu 50 m Anhaltepunkte für Ziele in Entfernungen von 50 bis 400 m. Ebenso montiert ist eine so genannte Picatinny-Schiene zur Aufnahme eines Laserlichtmoduls (LLM) oder anderer Hilfsvisiere. Das Leitervisier besitzt zwei Skalen: Die linke Skala (gelb) wird für das Verschießen von Nahbereichsmunition im Bereich bis 30 m verwendet, die rechte Skala (weiß) für das Verschießen von Low-Velocity-Munition im Bereich bis 350 m. Die US Army beschafft den M320 ab 2006 zusammen mit dem Day/Night Sight (\"DNS\") von Insight Technology. Die Kombination aus M320 und DNS war als Bestandteil des HK XM8 geplant und wurde nach der Einstellung des Sturmgewehrprogramms zur Serienreife gebracht. Die M203-Variante wird als AN/PSQ-18A bezeichnet. Das Visier wiegt 440 Gramm und wird links an den Vorderschaft der Waffe montiert. Es besitzt Kimme und Korn sowie einen Infrarotlaser und -scheinwerfer. Die Entfernung zum Ziel muss manuell eingegeben werden und wird auf einem LCD am hinteren Ende angezeigt. Das komplette Visier rotiert dann um die Querachse, um sich auf den errechneten Elevationswinkel einzustellen. Ist die Waffe verkantet blinkt eine LED rot, die auf grün wechselt, wenn die Waffe korrekt gehalten wird. Wird die offene Visierung nun auf das Ziel gerichtet, schlägt die Granate nach dem Abschuss in der eingegebenen Entfernung ein. Die British Army beschafft seit 2009 das Rapid Acquisition Aiming Module (\"RAAM\"), eine Gemeinschaftsentwicklung von Vectronix und Wilcox Industries. Das Gerät wird links am Vorderschaft des Sturmgewehrs an Picatinny-Schienen angebracht und wiegt etwa 500 Gramm. An dessen Oberseite befindet sich ein Reflexvisier, dessen Elevationswinkel von einem Servomotor verstellt werden kann. Der Schütze richtet das Reflexvisier auf das Ziel und drückt die „Engage“-Taste zum Messen der Entfernung. Der Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 1550 nm kann Entfernungen von 50 bis 2000 m bestimmen, das RAAM berechnet aber nur zwischen 50 und 400 eine Feuerleitlösung. Ist diese bestimmt, dreht der Servomotor das Reflexvisier auf den korrekten Elevationswinkel ab. Der Schütze muss nun den Elevationswinkel der Waffe soweit erhöhen, bis der Rotpunkt im Reflexvisier sichtbar und auf dem Ziel liegt. Ist die Waffe verkantet, blinkt ein LED am hinteren Ende des RAAMs auf. Durch das Absehen mit variabler Helligkeit kann das System auch nachts eingesetzt werden. Zusätzlich können ein optischer (635 nm) und infraroter (850 nm) Laser als Deutschusshilfe aktiviert werden. Am hinteren Ende des RAAM befindet sich noch eine Segmentanzeige, um die gewählte Munitionssorte, die Trägerwaffe und die gemessene Entfernung anzuzeigen. Die Bundeswehr beschafft ab 2013 den Ballistikcomputer \"FCU-1.5M\" von FN für das HK G36. Dieser wiegt etwa 600 Gramm und wird auf dem Vorderschaft des Sturmgewehrs montiert. Ein G36-Wechselmagazinschacht mit Drucktaster wird über ein Kabel mit dem Ballistikcomputer verbunden. Der Schütze kann so mit ausgestrecktem Abzugsfinger die Laserentfernungsmesstaste betätigen, nachdem er das rote Fadenkreuz im Sichtfenster der FCU auf das Ziel gerichtet hat. Die FCU sendet nun einen Laserpuls mit einer Wellenlänge von 1550 nm und einer maximalen Reichweite von über 900 m aus, welcher augensicher und nicht detektierbar ist. Der Ballistikcomputer berechnet nun den nötigen Elevationswinkel der Waffe; das Fadenkreuz im Sichtfenster wird nach unten korrigiert, beziehungsweise verschwindet aus dem Sichtfeld. Der Schütze muss nun den Elevationswinkel der Waffe ändern, während er das Ziel durch das Sichtfenster im Blick behält, bis das Fadenkreuz wieder von unten ins Sichtfeld wandert. Ist die Waffe verkantet, blinkt das Fadenkreuz, um den Schützen darauf aufmerksam zu machen. Die FCU-1.5M kann 50 verschiedene Munitionssorten ins Ziel bringen und durch das Absehen mit variabler Helligkeit auch nachts eingesetzt werden. Am hinteren Ende der FCU befindet sich noch eine Segmentanzeige, um die gewählte Munitionssorte, die Trägerwaffe und die gemessene Entfernung anzuzeigen.", "section_level": 2}, {"title": "Munition.", "content": "Der AG36 kann mit Ausnahme der High-Velocity-Munition (HV) alle Arten von 40-mm-Granaten verschießen: Kurze Low-Velocity-Granaten (LV) mit 40 × 46 mm, lange LV-Granaten mit 40 × 123 mm, überlange LV-Granaten mit 40 × 140 mm, Medium-Velocity-Granaten (MV) mit 40 × 46 mm und solche mit Überlänge 40 × 140 mm. Konkret ist die Beschaffung von MV-Munition nur in Großbritannien geplant. In der folgenden Liste wird nur die Munition der Bundeswehr vollständig aufgelistet, es handelt sich ausnahmslos um Low-Velocity-Granaten. Spreng-Splittermunition (HE-FRAG) Hohlladung mit Splittermantel (HEDP) Gummigeschosse mit aufgeschäumtem Kopf (Non-Lethal) CS-Gasgeschosse (CS) Übungsmunition (Practice) Exerziermunition (Blank) Auffällig ist, dass die Bundeswehr keine Spring-Splittergranaten, lange HE-FRAG-Granaten oder Rauchgranaten verwendet. Die USA verwenden beispielsweise die M397(A1)-Spring-Splittergranaten, die bei Bodenkontakt durch eine kleine Treibladung in die Höhe geschleudert werden und dort explodieren. Zusätzlich stehen den amerikanischen Soldaten Rauchgranaten vom Typ M713/715/716 gegen Bodenaufklärung und Fallschirm-Rauchgranaten vom Typ M676/680/682 gegen Luftaufklärung zur Verfügung. Die Firma Martin Electronics (MEI) entwickelte noch spezielle 40 × 140-mm-Munition für den M32-Granatwerfer. Diese wurde laut Hersteller für M79, M203, M32 und AG36 qualifiziert: In der Theorie verschießt die US-Armee keine Granaten mit Überlänge, da die M32-Werfer samt Munition nur vom Marine Corps gekauft werden. In der Praxis können die Granaten, da sie kompatibel mit dem AG36 sind, auch von der Army verwendet werden. Die Beschaffung des HUNTIR-Aufklärungsprojektils oder vergleichbarer Systeme wurde von der Bundeswehr auch für das IdZ-ES angedacht.", "section_level": 2}, {"title": "Versionen.", "content": "Heckler und Koch hat den AG36 an eine Vielzahl verschiedener Waffen und Länderwünsche angepasst. Die folgende Liste umfasst deshalb nur Ordonanzwaffen. Auf seinem Entwurf basieren folgende Modelle:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der HK AG36 ist ein von dem deutschen Waffenhersteller Heckler & Koch produzierter Granatwerfer im Kaliber 40 mm, der für das Sturmgewehr G36 konzipiert wurde. Der Granatwerfer wurde in zahlreiche Länder exportiert und kann inzwischen an eine Vielzahl von Sturmgewehren montiert werden. Der AG36 soll langfristig die \"Granatpistole 40 mm\" (HK69A1) in der Bundeswehr ablösen. Als alleinstehende Waffe ist es möglich, an den AG36 einen Schaft zu montieren und ihn so einzusetzen wie die HK 69 oder den alten amerikanischen M79.", "tgt_summary": "HK AG36(AG,,意为:「附加型榴弹发射器模组」)是一款式40毫米附加型榴弹发射器,发射40×46毫米低速榴弹。", "id": 138871} {"src_title": "Die Simpsons", "tgt_title": "辛普森一家", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Mittelpunkt der Serie steht die Familie Simpson, bestehend aus den Eltern Homer und Marge sowie ihren Kindern Bart, Lisa und Maggie. Die Handlung persifliert häufig Aspekte des US-amerikanischen Alltags- und Familienlebens wie Fast Food, Fernsehen, Religion, Korruption etc. Diese werden karikiert und dadurch auch – offen und versteckt – kritisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "James L. Brooks wurde durch die Comicserie \"Life in Hell\" auf Matt Groening aufmerksam. Er rief Groening 1985 an und fragte, ob er etwas für die \"Tracey Ullman Show\" zeichnen wolle. Bei dem vereinbarten Treffen soll Groening dann einigen Quellen zufolge erfahren haben, dass er etwas Neues und Außergewöhnliches präsentieren sollte. So zeichnete er in 15 Minuten die Figuren zur Serie. Hierbei soll ihm auch die Idee gekommen sein, dass Homer in einem Kernkraftwerk arbeitet. In einem Interview verriet er jedoch, dass er sich bei besagtem Treffen entschlossen habe, nicht, wie ursprünglich geplant, aus der Comicserie \"Life in Hell\" eine Fernsehserie zu machen, da dies, wie er erfahren musste, bedeutet hätte, die Rechte an Life in Hell abzugeben. Stattdessen entwickelte er dann spontan die Idee zur Serie \"Die Simpsons\". \"Die Simpsons\" wurden erstmals am 19. April 1987 als Kurzfilm in der \"Tracey Ullman Show\" gesendet. Die Figuren waren zu diesem Zeitpunkt noch äußerst krude gezeichnet, da Matt Groening die Rohentwürfe den Animatoren in der Hoffnung übergab, diese würden für den nötigen Feinschliff sorgen; stattdessen übertrugen sie die Skizzen ohne weitere Veränderungen. 1989 wurde die Idee vom Fernsehsender FOX zu einer Fernsehserie ausgebaut, deren Pilotfolge \"Es weihnachtet schwer\" am 17. Dezember 1989 ausgestrahlt wurde und ein Publikum von", "section_level": 1}, {"title": "Episoden.", "content": "In den USA wird 2019/20 die 31. Staffel ausgestrahlt, somit wurden bisher über 650 Folgen der Simpsons gezeigt. Premiere hatte die Sendung am 17. Dezember 1989 auf FOX,", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "Typisch für \"Die Simpsons\" ist, dass sich der Großteil der personellen Besetzung in den einzelnen Folgen aus einem zwar breiten, aber überschaubaren Spektrum an Springfield-Bewohnern bildet. Die Haupthandlung der einzelnen Folgen wird jedoch immer von den Angehörigen der Familie Simpson getragen, hauptsächlich von Homer, Marge, Bart und Lisa Simpson. Maggie Simpson nimmt meistens nur passiv an den Haupthandlungen teil.", "section_level": 1}, {"title": "Homer J. Simpson.", "content": "Homer Jay Simpson ist das Familienoberhaupt der Simpsons, Ehemann von Marge und Vater von Bart, Lisa und Maggie. Sein Alter schwankt je nach Episode zwischen 36 und 42 Jahren. Er arbeitet im Springfielder Kernkraftwerk als Sicherheitsinspektor im \"Sektor 7G\", obwohl er nahezu keinerlei berufliche Qualifikationen besitzt. In den ersten Folgen hatte er keine besondere Stellung. Sein Chef ist Charles Montgomery Burns. Homer ist ein fauler Couch-Potato, infantil und", "section_level": 2}, {"title": "Marge Simpson.", "content": "Marjorie „Marge“ Simpson, geborene Bouvier, die 34-jährige Ehefrau von Homer und Mutter von Bart, Lisa und Maggie, ist die gute Seele im Hause Simpson. Sie lebt in aufopfernder Zuwendung für ihre Familie und führt den Haushalt. Aus dieser Rolle bricht sie nur selten aus; sie verdrängt ihre Gefühle oft; wenn sie jedoch dann ausbrechen, wird", "section_level": 2}, {"title": "Bart Simpson.", "content": "Bartholomew „Bart“ Jo-Jo Simpson, alias \"„El Barto“\", alias \"„Bartman“\", ist der zehnjährige Sohn von Homer und Marge und zwei Jahre und 38 Tage älter als Lisa. Er besucht die vierte Klasse der Grundschule in Springfield, die von Rektor Seymour Skinner geleitet wird. Seine Klassenlehrerin ist Miss Edna Krabappel. Bart ist der typische Klassenclown, ausnehmend frech und frühreif. Seine bekannten Schwächen liegen in seiner geringen", "section_level": 2}, {"title": "Lisa Simpson.", "content": "Lisa Marie Simpson, acht Jahre alt, ist das zweite der Simpson-Kinder und mit einem IQ von 159 nach Cattell-Skala (entspricht einem IQ von 139 nach der Wechsler-Skala) hochbegabt. Sie besucht die zweite Klasse der Grundschule von Springfield unter der Leitung von Miss Hoover. Dort gehört sie zu den Vorzeigeschülern der Schule und wird von ihren Mitschülern deswegen oft als Streberin gehänselt. Sie hat auch keine echten Freunde oder Freundinnen, weswegen sie oft sehr traurig", "section_level": 2}, {"title": "Maggie Simpson.", "content": "Margaret „Maggie“ Simpson ist mit einem Jahr das jüngste Mitglied der Familie. Sie trägt mit wenigen Ausnahmen einen blauen Schlafsack-Strampelanzug, welcher dafür verantwortlich ist, dass sie häufig bei dem Versuch zu gehen mit einem dumpfen Geräusch auf den Bauch fällt, und nuckelt fast immer an ihrem Schnuller. Maggie besitzt für ihr Alter außergewöhnliche Fähigkeiten. Dies drückt sich unter anderem dadurch aus, dass sie minimale, unbewusst gegebene Handzeichen Lisas versteht oder auf einem pentatonischen Metallophon Teile der Nussknacker-Suite spielen kann. Innerhalb der Familie findet sie jedoch nur selten Beachtung, und kommt auch in den", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung/Synchronisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Englische Sprachfassung.", "content": "Die englische Sprachfassung hat sechs Hauptsprecher, die von Beginn an im Einsatz sind: Dan Castellaneta, Julie Kavner, Nancy Cartwright, Yeardley Smith, Hank Azaria und Harry Shearer. Diese sprechen die Hauptcharaktere und jeweils diverse Nebenrollen. Jeweils mehrere Nebenrollen werden bzw. wurden gesprochen von Pamela Hayden, Tress MacNeille, Marcia Wallace, Maggie Roswell und Russi Taylor. Castellaneta und Kavner gehörten bereits zum Cast der \"Tracey Ullman Show\". Am Beginn der Serie erhielten die Hauptsprecher der Serie 30.000 US-Dollar pro Episode, die Gage wurde mehrfach angehoben. Steigende Gagenforderungen der Sprecher wurden erfüllt, da Matt Groening einen Austausch der Sprecher stets ablehnte. Dan Castellaneta und Julie Kavner belegten im Jahr 2010 die Plätze drei und vier bei den bestbezahlten TV-Serienstars. 2011 gab es einen Streit zwischen FOX und den Synchronsprechern der Simpsons, da der Sender deren Gage um 45 % kürzen wollte. In diesem Zusammenhang wurde von einer möglichen Absetzung", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Sprachfassung.", "content": "Die ersten drei Staffeln (mit Ausnahme der Folge \"Der vermisste Halbbruder\") sowie die Folge \"Bühne frei für Marge\" wurden durch das Münchner Unternehmen Elan-Film unter der Leitung von Siegfried Rabe für das ZDF synchronisiert. Die Serie wurde danach von ProSieben übernommen, die das konzerneigene Synchronstudio BetaTechnik beauftragten und Ivar Combrinck als Dialogbuchautor, Synchronregisseur und Synchronsprecher einsetzten. In den ersten vier bis fünf Staffeln ist der Austausch einiger Synchronsprecher erkennbar, seither ist aber diesbezüglich eine weitgehende Stabilität eingetreten. Seit Combrincks Tod im September", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Synchronsprecher.", "content": "S =", "section_level": 2}, {"title": "Markenzeichen der Serie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stil des Humors.", "content": "Die Serie bedient sich zum einen typischer Elemente kindlichen Humors – so finden sich Elemente der absurden Komödie bis hin zum Slapstick; der Humor basiert auf der ständigen Durchbrechung von Erwartungshaltungen. Darüber hinaus bindet der Humor der Serie den Zuschauer über eine Reihe immer wiederkehrender Running Gags (Bart: „Ay", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Figuren.", "content": "Der hintergründige Humor und die Charakteristika der einzelnen Figuren entwickelten sich erst nach und nach. Im Laufe der Zeit machten die Figuren äußerlich wie inhaltlich eine Wandlung durch. Dies betrifft zumindest die erste Staffel, in der die Figuren noch auffällig grob gezeichnet waren, beispielsweise mit kleineren Augen und eckigeren Umrissen. Am auffälligsten sind Barts Freund Milhouse van Houten, Clancy Wiggum, der Polizeichef von Springfield, und Barkeeper Moe, die alle drei zunächst noch schwarze Haare hatten. Auch einige kleine Nebenrollen hatten noch ein anderes Aussehen, als man es mittlerweile gewohnt ist. Die Folgen etwa ab der zehnten Staffel werden von frühen Fans der Serie kritisiert, da sie in ihren Augen alberner und schlechter charakterisiert seien und die Anspielungen ihre Subtilität verloren hätten. Kritisiert werden vor allem die Abkehr vom Realismus, die Erzwungenheit der überhandnehmenden Slapstickwitze im Gegensatz zur leichtfüßigen, intelligenten", "section_level": 2}, {"title": "Ablauf einer Folge und Kontinuität.", "content": "Die meisten Folgen beginnen mit einer kürzeren Geschichte, deren Ende die Grundlage für die hauptsächliche Handlung bildet und die oft bis auf das verbindende Element kaum miteinander zu tun haben. Weiterhin wird in manchen Episoden der primäre Handlungsstrang durch eine meist autonom verlaufende Nebenhandlung ergänzt. Manchmal wird dabei die Tatsache einer solchen Nebenhandlung aufs Korn genommen, indem sie auf unterschiedliche Arten als im Gegensatz zur Haupthandlung recht unnötig", "section_level": 2}, {"title": "Eröffnungssequenz.", "content": "Die Eröffnungssequenz, mit der die Simpsons-Episoden beginnen, setzt sich sowohl aus fixen als auch von Episode zu Episode unterschiedlichen Szenen zusammen. Auch die Länge der Sequenz variiert durch Weglassen einzelner Szenen und durch unterschiedlich lange \"Couch-Gags\"; dadurch soll die unterschiedliche Länge der einzelnen Folgen ausgeglichen werden, so dass jede Episode in Summe etwa die gleiche Länge von rund 21 Minuten hat. Eine Ausnahme bilden die Treehouse-of-Horror-Episoden, die über spezielle Eröffnungen verfügen. Die Eröffnungssequenz – in ihrer Langform – beginnt mit einem Kamera-Zoom in den Simpsons-Schriftzug samt blauem Himmel und Quellwolken. Danach nähert sich die Kamera der Springfielder Grundschule und zeigt durch ein offenes Fenster Bart, wie er zur Strafe einen Satz mehrmals mit Kreide auf", "section_level": 2}, {"title": "Gelbe Hautfarbe und vier Finger.", "content": "Alle Figuren bei den Simpsons haben an jeder Hand vier Finger. Die einzige Person mit fünf Fingern an jeder Hand ist Gott, der manchmal in der Serie auftaucht. Hände mit vier Fingern tauchen in vielen Cartoons und Zeichentricksendungen auf, weil sie einfacher und schneller zu zeichnen sind. Die Simpsons und die meisten Bewohner von Springfield besitzen zudem eine (mehr oder weniger) gelbe Hautfarbe (die Simpsons selber haben den RGB-Farbwert 255/217/15 bzw. die Webfarbe #FFD90F). Zum einen wird gesagt, die Simpsons seien gelb, weil Groening zum Zeitpunkt des Entwerfens lediglich die Farbe Gelb vorrätig gehabt habe und trotzdem anfing, mit dieser zu zeichnen. In der", "section_level": 2}, {"title": "Schauplatz.", "content": "Matt Groening wählte den Namen Springfield für die Stadt, in der die Serie spielt, da er 1989 zu den häufigsten Städtenamen in den USA zählte. Derzeit gibt es eine oder mehrere Städte dieses Namens in 35 Bundesstaaten. Springfield soll den typischen Durchschnitt einer US-amerikanischen Kleinstadt widerspiegeln, weshalb in der Serie", "section_level": 2}, {"title": "„Neinn!“.", "content": "„Neinn!“ ist der zum Markenzeichen gewordene Ausruf von Homer Simpson, wenn ihm ein Missgeschick passiert oder etwas Negatives widerfährt. Im englischen Original lautet dieser Ausruf \"D’oh.\" Dieses Wort ergibt eigentlich überhaupt keinen Sinn und über seine Entstehung gibt es viele Legenden. Als gesichert gilt, dass in den Drehbüchern der Serie immer nur \"Annoyed Grunt\" (verärgertes Grunzen) steht. Homers Sprecher Dan Castellaneta improvisierte darauf das \"D’oh\". Quellen verweisen auf James Finlayson, einem regelmäßigen Nebendarsteller in den Filmen des Komikerduos Laurel und Hardy (\"Dick und Doof\"). Im Laurel-und-Hardy-Film \"\" spricht Finlayson, nachdem ihm eine kleine Glocke, die von Laurel zu heftig bedient wird, auf den Kopf fällt, „dooh!“. Der", "section_level": 2}, {"title": "Fiktive Produktionen innerhalb der Serie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die glücklichen kleinen Elfen.", "content": "\"Die glücklichen kleinen Elfen\" ist eine Kinderfernsehsendung um eine Gruppe von Elfen. Die Sendung ist für kleinere Kinder konzipiert, jedoch zeigt auch Lisa Begeisterung dafür. Sie hat ein Bild von", "section_level": 3}, {"title": "Die Itchy-und-Scratchy-Show.", "content": "Die Splatter-Zeichentrickserie \"Die Itchy-und-Scratchy-Show\" fungiert als „Serie in der Serie“ und wird u. a. sehr gerne von Bart und Lisa gesehen. Eine Maus namens \"Itchy\" und die Katze \"Scratchy\" leben in Rivalität und bekämpfen einander. \"Die Itchy-und-Scratchy-Show\" wird gerade wegen ihrer extremen Brutalität von den Kindern in der Simpsons-Welt geliebt und karikiert", "section_level": 3}, {"title": "Nachrichtensendungen.", "content": "Der Anchorman Kent Brockman moderiert den Großteil der Nachrichten- und Informationssendungen in Springfield, die meist auf Channel 6 (\"Kanal 6\") laufen.", "section_level": 3}, {"title": "Radioactive Man.", "content": "Neben \"Itchy & Scratchy\" erfreut sich bei der Jugend der Simpsons-Welt auch der Comic \"Radioactive Man\" großer Beliebtheit. Bei einem Atombombentest wurde der Reporter \"Claude Kane III\" radioaktiv verstrahlt und erhielt so übernatürliche Kräfte (z. B. stark gesteigerte Kräfte und die Fähigkeit zu fliegen). Da sich ein Stück der Bombenverkleidung in seine Schädeldecke gebohrt hatte, kann er nur mit einem Hut auf die Straße gehen, um nicht erkannt zu werden. Sein Sidekick \"Fallout Boy\" (richtiger Name: Rod Runtledge) dagegen hatte einen Unfall mit einem LKW, der ein Röntgengerät transportierte. Dieses wurde beschädigt und sendete Röntgenstrahlung aus, wodurch Rod Runtledge ebenfalls Superkräfte bekam. Mit ihren Kräften kämpfen die beiden gegen zahlreiche Verbrecher (wie \"Die Krabbe\"), die ebenfalls durch Filmschurken inspiriert wurden. Die Comicfigur Fallout Boy (\"Fallout\" = radioaktiver Niederschlag) wurde Namensgeber der amerikanischen Rockband Fall Out Boy. Die beiden Helden sind", "section_level": 3}, {"title": "Duff-Bier.", "content": "Die Standardbiermarke der Serie ist \"Duff\" (von „wertlos, dumm, inkompetent“). Als Werbeikone gibt es in der Serie den \"Duffman\". Zahlreiche Merchandising-Artikel im Umfeld der Trickfilmserie bilden \"Duff\"-Bierdosen ab. Echtes Duff-Bier als Merchandising-Produkt lehnte Matt Groening mit Hinweis auf den Jugendschutz jedoch stets ab. 1995 stellte die \"South Australian Brewing Co.\" ein Bier unter dem Namen Duff her. 1996 unterlag die Brauerei vor Gericht der Twentieth (20th) Century Fox Film Corporation und der Matt Groening Productions Inc. und musste die Produktion einstellen. 2001 musste die nach ihrem Inhaber benannte neuseeländische Brauerei \"Duffs Brewery\" sich auf Druck von 20th Century Fox umbenennen. Australische \"Duff\"-Dosen werden unter Sammlern hoch gehandelt. In den USA gibt es", "section_level": 2}, {"title": "Treehouse of Horror.", "content": "Unter dem englischen Titel \"Treehouse of Horror\" werden alljährlich seit der zweiten Staffel die Halloween-Sonderepisoden der Serie produziert und ausgestrahlt. Der Name erinnert an die erste Halloween-Folge \"Horror frei Haus\" (engl.: \"Treehouse of Horror\"), die aus drei in Barts Baumhaus erzählten Horrorgeschichten besteht. Seitdem tragen alle Sonderepisoden in der Originalfassung diesen Titel.", "section_level": 2}, {"title": "Herkunft der Namen.", "content": "Die Namen vieler Nebenfiguren stellen Anspielungen auf real existierende Personen dar: Außerdem beziehen sich einige", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis zum Sender FOX.", "content": "Der Sender FOX, der in den USA \"Die Simpsons\" produziert und ausstrahlt toleriert, dass die Macher in den Episoden regelmäßig abwertende oder ironische Bemerkungen gegenüber dem Sender einbauen. Anspielungen auf den Sender finden sich in vielen weiteren Episoden. Die Simpsons gehen beispielsweise in ein Internetcafé, wo Homer Aktien einer Firma übers Internet kauft, die sich als der Mutterkonzern (News Corporation) von FOX herausstellt. Erschrocken hämmert Homer auf die Tastatur und brüllt voller Angst: „Abbrechen, abbrechen!“ In einer Folge, die in der Zukunft spielt, sind die großen Fernsehsender Amerikas unter ABC zu „CNNBCBS“ fusioniert. FOX ist zu einem Pornokanal geworden. Auch die pro-republikanische Haltung", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die bekannte Titelmelodie zur Serie wurde von Danny Elfman komponiert. Außergewöhnlich ist hierbei die ausschließliche Verwendung der lydischen Skala mit tiefalterierter Septime (im Jazz wegen Letzterer umgangssprachlich \"lydisch b7\" genannt), deren modalcharakteristisches Intervall die erhöhte IV. Stufe ist. Schon die ersten zwei Noten (\"The Simp-\") springen direkt vom Grundton zur erhöhten IV. Stufe und bilden damit einen Tritonus (der \"Teufel in der Musik\"), der mit der dritten Note (\"-sons\") zur V. Stufe aufgelöst wird. Auch in der Musik zum Film, komponiert von Hans Zimmer, und der Musik zu \"Die Simpsons – Das Spiel\" von Christopher Lennertz wird die lydische Skala häufig verwendet und die Titelmelodie wird häufig aufgegriffen. Produktion, Adaptionen für spezielle Folgen und die restliche Serienmusik stammen von Alf Clausen, zusätzlich wird die Musik von bekannten Musikern und Komponisten, die zumeist auch einen Gastauftritt in der jeweiligen Folge bekleiden, ergänzt.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vermarktung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Staffel-Boxen.", "content": "Weitere DVD-Veröffentlichungen der Serienstaffeln waren von Fox nach Staffel 17 vorerst nicht mehr geplant, weil sie in Zukunft nur noch über Dienste wie Video-on-Demand vertrieben werden sollten. Drei Jahre später, Ende Dezember 2017, erschien jedoch die 18. Staffel auf DVD, 2019 die 19. Staffel.", "section_level": 3}, {"title": "Streamingdienste.", "content": "Die Simpsons ist im vollen Umfang in Prime Video erwerbbar, es ist jedoch nicht in Amazon", "section_level": 2}, {"title": "Arabische Fassung – \"Al Shamshoon\".", "content": "2005 wurde die Serie unter dem Namen \"„Al Shamshoon“\" auch in die arabische Welt verkauft, allerdings gab es einige Anpassungen gegenüber dem Original. So heißt Homer \"Omar\", Bart \"Badr\" und Springfield wird zu \"Rabeea\" (das arabische Wort für Frühling, engl. Spring). Den Regeln des Koran folgend werden Szenen mit Duff-Bier oder Schweinefleisch für die arabische Version", "section_level": 2}, {"title": "Comics.", "content": "Die von Matt Groening, Bill Morrison, Cindy und Steve Vance gegründete Bongo Comics Group bringt", "section_level": 2}, {"title": "Videospiele.", "content": "Seit dem Start der", "section_level": 2}, {"title": "Sammelkartenspiel.", "content": "2001 kam im Dino Verlag das \"The-Simpsons\"-Sammelkartenspiel (STCG) heraus. Die Erfinder waren Sebastian Jakob und Michael Palm. Anfangs gab es ein Starter-Set (mit den \"Bart-&-Lisa\"-Decks) und drei Charakterdecks (\"Homer, Mr. Burns, Ned Flanders\"). Wie in jedem Sammelkartenspiel konnte man sich Booster kaufen, um sein Deck zu verbessern. Zu dieser Zeit gab es schon Planungen für das Krusty-Deck, das im Mai 2002", "section_level": 2}, {"title": "Flipperautomaten.", "content": "Es gibt zwei verschiedene lizenzierte Modelle von Flipperautomaten zum Thema \"Die Simpsons\" – zum", "section_level": 2}, {"title": "Applikation.", "content": "Seit Februar 2012 wird von Electronic Arts die Smartphone- und Touchpad-Applikation \"The Simpsons: Tapped Out\" (deutsch: \"Die Simpsons: Springfield\") als Anwendung bereitgestellt. Zunächst war die App nur für Geräte des Betriebssystems Apple iOS verfügbar, seit Januar 2013 jedoch auch für Android. Sowohl Zeichnungen als auch Dialoge aus dem Spiel stammen von den Schreibern der Serie. Der Inhalt des Spiels ist sehr einfach konzipiert, orientiert sich aber an bekannten Handlungen aus den Serien. Durch Unachtsamkeit verursacht Homer Simpson zunächst eine Kernschmelze, die die gesamte Stadt zerstört. Die Aufgabe des Spielers ist es, die Stadt entsprechend der Geschichte einer vorgegebenen Storyline wiederaufzubauen. Figuren, Gebäude oder Dekorationen können mit dem während des Spiels verdienten Spielgeld freigeschaltet werden, zum Teil aber auch mit der Ingame-Währung \"Donuts\", die wiederum für Echtgeld erworben werden kann. Einzig Straßen, Gehwege und Flüsse sind kostenlos. Bislang wurden", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiele.", "content": "Anfang der 1990er Jahre erschienen in Deutschland insgesamt 15 Hörspielkassetten über das Label Karussell. Jede Kassette beinhaltete zwei", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Quoten.", "content": "Die Serie hat in den Vereinigten Staaten rückläufige Quoten zu verzeichnen. Die Rekordquote erzielte die erste Folge der zweiten Staffel, \"Der Musterschüler\" mit 33,6 Millionen Zuschauern. Diese Folge wurde die bis dahin am höchsten bewertete", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Serie wurde von vielen Journalisten, Wissenschaftlern, Fernsehproduzenten positiv bis hervorragend bewertet und ist auch beim Publikum erfolgreich. Sie hat mehrere Fernsehpreise (→ Auszeichnungen) gewonnen, es gab allerdings auch einige Kontroversen zu den Simpsons.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption in den Vereinigten Staaten.", "content": "Die ersten zehn Staffeln der Serie erhielten die besten Rezensionen, die jüngeren zuletzt eher durchschnittliche. Gelobt wurden die Simpsons für mehrere Aspekte, die zusammengenommen die Qualität der Sendung ausmachen: Vielfach Anerkennung fand die hintergründige kritische Kommentierung sozialer, politischer und gesellschaftlicher Phänomene durch die Simpsons. Kritik an Umweltzerstörung, dem Bildungssystem, den Medien, religiöser Doppelmoral oder patriarchalen Familienverhältnissen gehören zu wiederkehrenden gesellschaftskritischen Themen der Sendung. Typisch ist dabei, dass die Sendung hier nicht moralisierend vorgeht, sondern subversiv: durch überspitztes, satirisches Überzeichnen bestimmter Verhaltensweisen, beispielsweise", "section_level": 3}, {"title": "Rezeption im Deutschen Sprachraum.", "content": "Der Journalist Tim Schleider schieb 1993 über die Serie: \"„Die Serie ist eine mitunter bösartige, hoch zynische Abrechnung mit dem ‚American Way of Life‘ und den Idealen des ‚American Dream‘.", "section_level": 3}, {"title": "Zensur und Verbote.", "content": "In Deutschland strahlte man bis 2001 einige Episoden, unter anderem die \"Treehouse of Horror\"-Episoden aus Jugendschutzgründen inhaltlich zensiert oder nur nachts aus. Mittlerweile laufen auch diese Folgen ungeschnitten am Vorabend. Der russische Anwalt Igor Smykow klagte vor Gericht gegen den russischen Sender Ren TV wegen der Ausstrahlung der Simpsons mit der Begründung, die Serie verderbe seine Kinder sittlich, und verlangte vergeblich Entschädigung. Die nationalistisch-populistische russische Partei LDPR hat vergeblich versucht, die Sendung vom Kulturministerium verbieten zu lassen. Im Jahr 2008 kam es erneut zu einem gescheiterten Versuch verschiedene Serien aus dem Kanal 2x2, darunter auch die Simpsons, zu verbannen. In der Folge", "section_level": 3}, {"title": "Kinofilme.", "content": "2004 wurde von den Produzenten der Simpsons ein Kinofilm angekündigt. Als Termin wurde zunächst Sommer 2008 genannt und von 20th Century Fox am 6. Juni 2005 bestätigt. Ende März 2006 überraschte 20th Century Fox aber die Simpsons-Fans, als vor dem Kinofilm \"Ice Age 2 – Jetzt taut’s\" ein 25-sekündiger Teaser gezeigt wurde, in dem \"The Simpsons Movie\" für", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Statistik zum Wortschatz.", "content": "Der US-amerikanische Historiker Ben Schmidt erstellte 2014 eine Software, mit der der Text aller Simpsons-Folgen (soweit", "section_level": 2}, {"title": "Vorhersage zukünftiger Ereignisse.", "content": "In „Simpsons“-Episoden fanden wiederholt Ereignisse statt, die später Realität wurden. In der Episode \"Barts Blick in die Zukunft\", die erstmals im Jahr 2000 ausgestrahlt wurde und im Jahr 2030 spielt,", "section_level": 2}, {"title": "Das reale Simpsons-Haus.", "content": "1997 wurde als gemeinsamer Marketing-Gag von FOX und Pepsi das Haus der Simpsons real nachgebaut und im Zuge eines Gewinnspiels, bei dem man in verschiedenen Pepsi-Produkten enthaltene Gewinnscheine einsenden musste, verlost. Das", "section_level": 2}, {"title": "Freizeitpark.", "content": "Der \"Simpsons Ride\" ist eine IMAX-Simulatorfahrt und wurde in den Freizeitparks Universal Studios Florida am 15. Mai 2008 und Universal Studios Hollywood am 19. Mai 2008 offiziell eröffnet. In beiden Fällen ersetzt \"The Simpsons Ride\" die über 15 Jahre alte Simulatorfahrt \"Back To The Future: The Ride\" (Zurück in die Zukunft), die mit Hilfe hydraulisch bewegter Wagen und einem IMAX-Rundkino die Besucher empfing. Die neue Simpsons-Fahrt zeigt im Gegensatz zu der alten Attraktion eine moderne computergenerierte 3D-Animation, deren Wagen durch neue hydraulische Antriebe eine deutliche Verbesserung darstellen. Die Fahrt selbst dauert etwa sechs Minuten. Die Besucher werden in der Warteschlange der Attraktion in einen fiktiven Zeichentrick-Freizeitpark namens \"Krustyland\" eingeführt, der von Krusty, dem Clown, errichtet worden sein soll. Die Vorzüge des Freizeitparks werden auf typischer Simpsons-Art ironisch den Besuchern der Attraktion, die ja selbst in einem Freizeitpark sind, dargelegt. In der Warteschlange wird auch ein Cameo von Doc Brown aus \"Zurück in die", "section_level": 2}, {"title": "Briefmarken.", "content": "Zum 20. Geburtstag der Sendung entwarf der United States Postal Service eine Serie mit fünf 44-Cent-Briefmarken, die jeweils Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie als Motiv aufwiesen. Es wurden etwa eine Milliarde der von Matt Groening entworfenen Postwertzeichen gedruckt. Erstausgabetag war der 7. Mai 2009. \"Die", "section_level": 2}, {"title": "Marge Simpson im Playboy.", "content": "In der am 16. Oktober 2009 erschienenen Novemberausgabe des US-\"Playboys\" ist Marge Simpson in einem dreiseitigen Beitrag in", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Serie \"Die Simpsons\" erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so wurde sie z. B. am 14. Januar 2000 mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Simpsons (Originaltitel: \"The Simpsons\") ist eine von Matt Groening geschaffene, vielfach ausgezeichnete US-amerikanische Zeichentrickserie des Senders Fox, die seit 1989 produziert wird. Sie ist die am längsten laufende US-Zeichentrick- und Primetimeserie. Bisher entstanden in 31 Staffeln 684 Episoden, am 27. Juli 2007 erschien außerdem der Kinofilm \"Die Simpsons – Der Film\".", "tgt_summary": "是马特·格勒宁为美国大众广播公司创作的一部成人动画情景喜剧。该剧透过展现霍默、玛琦、巴特、莉萨和玛吉一家五口的日常生活,讽刺性地描绘了美国中产阶级的生活方式。空间设定于虚构小镇春田镇的《辛普森一家》,幽默地嘲讽了美国文化、社会、电视节目和人生百态。", "id": 2321902} {"src_title": "Chauncey Billups", "tgt_title": "昌西·比卢普斯", "src_document": [{"title": "Profil.", "content": "Mit 1,91 Metern Körpergröße und 91 kg Gewicht war Billups ein kräftiger Point Guard, der zudem einen präzisen Distanzwurf besaß. Durch seine Nervenstärke und durch wichtige Korberfolge in der Crunch-Time erhielt er den Spitznamen Mr. Big Shot. Billups war außerdem ein exzellenter Freiwurf-Schütze und befindet sich mit einem Karrieredurchschnitt von rund 89 % gemeinsam mit Ray Allen auf Platz sechs der \"All-Time-Free Throw Percentage Leaders\".", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "High School.", "content": "Billups ging auf die George Washington High School in Denver und wurde vierfacher \"All-State First Team\" Spieler, dreifacher \"Colorado Mr. Basketball\" und zweifacher \"Colorado Player of the Year\". 1995 wurde er in das \"McDonald's All-American Team\" gewählt, konnte aber wegen einer Schulterverletzung nicht teilnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "College.", "content": "Billups besuchte die University of Colorado, verließ sie jedoch ohne Abschluss, da er nach seinem Sophomore-Jahr bereits für die NBA gedraftet wurde. In Colorado hatte er einen Punkteschnitt von 18,5 Punkten pro Spiel und führte im zweiten Jahr die \"Buffaloes\" zu ihrem ersten Sieg in der NCAA Division I Basketball Championship seit 30 Jahren. Billups Trikotnummer 4 wurde von der Universität zurückgezogen und wird nicht mehr vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "NBA.", "content": "Billups wurde 1997 in der ersten Runde des NBA-Drafts von den Boston Celtics an dritter Stelle ausgewählt. Zu Beginn seiner Karriere wurde er mehrmals transferiert und spielte nach Boston für Toronto, Denver, Orlando und Minnesota. Bei den Timberwolves hatte er in der Saison 2001–02 endlich seinen Durchbruch.", "section_level": 2}, {"title": "Detroit Pistons (2002–2008).", "content": "Durchsetzen konnte er sich 2002 schließlich bei den Detroit Pistons, wo er zu einem Schlüsselspieler wurde. Höhepunkt seiner Zeit bei den Pistons war der Gewinn der NBA-Meisterschaft 2004 und die Auszeichnung als Most Valuable Player (MVP) der NBA-Finalserie. 2005 erreichte er mit Detroit erneut das Finale, verlor aber nach sieben Spielen gegen die San Antonio Spurs. Im Jahr 2008 wurde Billups außerdem mit dem J. Walter Kennedy Citizenship Award für soziales Engagement ausgezeichnet. Ein Jahr später erhielt er den NBA Sportsmanship Award für faires sportliches Verhalten.", "section_level": 3}, {"title": "Denver Nuggets (2008–2011).", "content": "Zu Beginn der Saison 2008/09 tauschten die Detroit Pistons Billups, Antonio McDyess und Cheikh Samb für Allen Iverson von den Denver Nuggets. Billups kehrte damit in seine Heimatstadt zurück und wurde zu einem wichtigen Baustein für das Erreichen des Finales der Western Conference in seiner ersten Saison bei den Nuggets, sein insgesamt siebter Conference-Finals-Einzug in Folge. Außer ihm schafften dies bisher nur Magic Johnson, Michael Cooper, Kareem Abdul-Jabbar und Kurt Rambis. In der Saison 2009/10 wurde Billups (33) zum ältesten Spieler, der jemals in diesem Alter in der NBA eine neue Karrierebestleistung für Punkte pro Spiel in einer Saison (19,5) aufstellte.", "section_level": 3}, {"title": "New York Knicks (2011).", "content": "Am 22. Februar 2011 wurde Billups zusammen mit Carmelo Anthony, Anthony Carter, Shelden Williams und Renaldo Balkman im Austausch für Raymond Felton, Danilo Gallinari, Wilson Chandler, Timofey Mozgov, einen First Round Pick sowie zwei Second Round Picks und $ 3 Millionen an die New York Knicks abgegeben. Nach der Saison 2010/2011 wurde Billups von den Knicks, via \"Amnesty Clause\", entlassen, um genug Gehaltsspielraum zu schaffen um Tyson Chandler zu verpflichten.", "section_level": 3}, {"title": "Los Angeles Clippers (2011–2013).", "content": "Wenige Tage nach seiner Entlassung durch die Knicks, gaben die Los Angeles Clippers ein Gebot für Billups ab. Da Billups durch die Amnesty Clause entlassen wurde, wurde er nicht wie im üblichen Fall Free Agent. Jedes NBA Team, außer den New York Knicks und Teams über der Gehaltsobergrenze, war berechtigt, um seine Rechte zu bieten, unabhängig ob Billups dieses Angebot annimmt oder nicht. Wäre kein Gebot eingegangen, wäre Billups Free Agent geworden und hätte einen neuen (wahrscheinlich höher dotierten) Vertrag mit einem Team seiner Wahl aushandeln können. Billups hatte gedroht, im Fall, dass sich ein Team seine Rechte sichert, würde er sich aus der NBA zurückziehen. Die Differenz aus seinem Gehalt bei den New York Knicks und dem Gebot der Los Angeles Clippers betrug ca. 10 Millionen USD und musste von den New York Knicks weiter gezahlt werden. Am 6. Februar 2012 riss seine linke Achillessehne in einem Spiel gegen die Orlando Magic, wodurch er für den Rest der Saison ausfiel. Nach der Saison verlängerte Billups seinen Vertrag bei den Clippers um ein weiteres Jahr an dessen Ende er der erste Preisträger des Twyman-Stokes Teammate of the Year Awards wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Detroit Pistons (2013–2014).", "content": "Zur Saison 2013/2014 unterzeichnete Billups einen Vertrag bis 2015 bei den Detroit Pistons, für die er bereits von 2002 bis 2008 aktiv war. Dort sollte Billups das junge Team führen und dabei helfen, die Franchise wieder in den Bereich der Play-offs zu führen. Am 10. September 2014 beendete Billups seine Karriere als professioneller Basketballspieler, nachdem sein Vertrag in Detroit nicht verlängert wurde. Zu seinen Ehren wird Billups' Trikotnummer 1 von den Pistons nicht mehr vergeben.", "section_level": 3}], "src_summary": "Chauncey Ray Billups (* 25. September 1976 in Denver, Colorado) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler, der von 1997 bis 2014 in der NBA aktiv war, die meiste Zeit davon bei den Detroit Pistons.", "tgt_summary": "昌西·雷·比卢普斯(英语:Chauncey Ray Billups1976年-9月25日),出生于科罗拉多州丹佛,美国职业篮球运动员,司职控球后卫,球衣号码是7号(原为1号)。他大学期间在州立科罗拉多大学波德分校打球,在2004年他获得了大学时期所穿的4号球衣退役的荣誉,他有“关键先生”(Mr. Big Shot)的美称。2016年2月10日,因曾带领底特律活塞夺得2003-04年球季总冠军而在当日主场对丹佛金块中场休息期间宣布将其效力活塞的1号球衣退役。为活塞五虎之一", "id": 1189714} {"src_title": "Vertrag über die Internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens", "tgt_title": "专利合作条约", "src_document": [{"title": "Vertragsstaaten und Nicht-Vertragsstaaten.", "content": "Mit Stand vom 14. April 2017 sind 152 Staaten PCT-Vertragsstaaten, d. h. bezogen auf die zum selben Zeitpunkt 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen sind dies ungefähr 79 Prozent aller Staaten der Erde. Die zuletzt dem PCT beigetretenen Staaten sind (in der Reihenfolge ihres Beitritts): Trotzdem sind einige wirtschaftlich durchaus bedeutende Länder wie Argentinien, Taiwan oder Venezuela noch keine PCT-Vertragsstaaten. In der folgenden Liste sind 44 Staaten aufgeführt, die dem PCT nicht beigetreten sind (Stand: 13. Oktober 2017; jeder der angeführten Staaten ist UN-Mitglied, falls nicht explizit anders angegeben):", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren.", "content": "Das Verfahren gemäß dem PCT umfasst eine internationale Phase und eine nationale (bzw. regionale) Phase. In der internationalen Phase wird eine internationale Recherche (Art. 12 ff. PCT) nach dem einschlägigen Stand der Technik durchgeführt und die Patentanmeldung mit dem Recherchenbericht veröffentlicht. Anschließend kann ein Antrag auf eine vorläufige Prüfung gestellt werden, die ebenfalls noch in der internationalen Phase und nach den Bestimmungen des PCT durchgeführt wird. Innerhalb einer bestimmten Frist (in der Regel 30 Monate nach Einreichen der Internationalen Anmeldung bzw. nach dem Datum einer eventuell in Anspruch genommenen Prioritätsanmeldung) muss dann der Übergang in die nationale (bzw. regionale) Phase erfolgen, d. h. der Anmelder muss in den Staaten, für die er das Patent national weiterverfolgen will, oder bei einem regionalen Amt wie z. B. dem Europäischen Patentamt EPO oder den afrikanischen Ämtern ARIPO, OAPI als auch den Eurasischen EAPO einen Prüfungsantrag stellen, die erforderlichen Gebühren bezahlen und evtl. eine Übersetzung der Patentanmeldung in die Amtssprache einreichen. Das weitere Verfahren zur Patenterteilung, d. h. insbesondere die endgültige Prüfung auf Patentierbarkeit, verläuft dann parallel vor den nationalen und regionalen Ämtern.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzen.", "content": "Für den Anmelder hat dieses Vorgehen den Vorteil, dass er am Anmeldetag nur einen Antrag auf Patenterteilung stellen muss, die Anmeldeunterlagen (Beschreibung, Ansprüche, Zeichnungen, Zusammenfassung) nur in einer Sprache einreichen muss und nur die Gebühren für die Internationale Patentanmeldung zahlen muss. Er kann dann die Recherche und evtl. die vorläufige Prüfung abwarten, um die Aussicht der Patentanmeldung auf Erfolg abschätzen zu können. Dadurch gewinnt er Zeit, um zu entscheiden, in welchen Ländern er die Anmeldung weiterverfolgen will. Erst nach 30 Monaten (bzw. 31 bei einzelnen Patentämtern, beispielsweise dem Europäischen Patentamt) sind dann die Gebühren für alle diese Länder und die evtl. einzureichenden Übersetzungen fällig. Beim PCT-Verfahren ist aber zu bedenken, dass weder die internationale Recherche noch die internationale vorläufige Prüfung bindend für die nachfolgende nationale (bzw. regionale) Phase ist. Konkret bedeutet dies, dass z. B. das US Patent and Trademark Office einer Patentanmeldung trotz positivem internationalem Prüfbericht die Patentfähigkeit häufig abspricht. Im PCT-Verfahren werden also keine Patente erteilt, es handelt sich lediglich um ein zentrales Anmeldeverfahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Vertrag über die Internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens, kurz Patentzusammenarbeitsvertrag oder PCT (nach dem engl. \"Patent Cooperation Treaty\"), ist ein internationaler Vertrag. Durch diesen Vertrag bilden seine Vertragsstaaten einen Sonderverband gemäß der Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums (PVÜ).", "tgt_summary": "专利合作条约(Patent Cooperation Treaty, PCT)是于1970年达成的关于专利申请的国际合作的条约,于1978年生效。该条约提供了关于在缔约国申请专利的统一程序。依照专利合作条约提出的专利申请被称为国际申请或PCT申请。", "id": 1237700} {"src_title": "PT-Schnellboot", "tgt_title": "PT艇", "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "Die \"Elco Naval Division\", Bayonne, New Jersey, baute den Großteil der Boote, etwa 200 Boote baute \"Higgins Industries\" in New Orleans, einige wenige kamen aus kanadischer Produktion. Das Design der Boote war stark von den britischen MTB beeinflusst. Die aus Holz gebauten Boote wurden in industrieller Serienfertigung zum Teil im Binnenland gefertigt und waren mit aufgeladenen Zwölfzylinder-V-Motoren motorisiert. Die Ottomotoren der Packard Motor Car Company vom Typ 4M-2500 (M=Marine) mit einem Hubraum von 2490 Kubikzoll (entspricht 40,8 Litern) leisteten zwischen 1200 und 1500 bhp (brake horsepower), also zwischen 1216 und 1521 PS. Die aus dem Flugmotor Liberty L-12 entwickelten Motoren hatten einen extrem hohen Verbrauch: Mit mehr als 11.000 Litern Benzin an Bord konnten die PT-Boote nur etwa zwölf Stunden fahren.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzkonzept.", "content": "Die Vielzahl der Boote sollte es der US Navy erlauben, die unübersichtlichen Seegebiete des Pazifiks zu überwachen und unbemerkte gegnerische Schiffsbewegungen zu unterbinden. Ihre Torpedobewaffnung sollte es den PT-Booten unter günstigen Umständen erlauben, auch ein feindliches Schlachtschiff zu versenken. Tatsächlich wurde im Krieg kein Schlachtschiff oder ein anderes Großkampfschiff versenkt. Die kleinen Schnellboote konnten wegen ihres geringen Tiefgangs bis in unmittelbare Ufernähe fahren und bei Landungsoperationen Feuerunterstützung geben. Manchmal wurden sie auch zum Transport kleinerer Truppenteile benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten der Standardversion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "bei einigen Booten: Die Ausrüstung variierte. Besonders die Bewaffnung nahm im Laufe des Krieges ständig zu, so waren gegen Ende des Krieges auch im Gebrauch: Einige Boote wurden auch zum Einsatz gegen Küstenfrachter zu Kanonenbooten umgebaut, wobei als Gewichtsausgleich auf das Mitführen von Torpedos verzichtet wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "PT boat ist eine abgekürzte Bezeichnung für \"Patrol Torpedo boats\" (dt.: \"Patrouillen-Torpedo-Boote\") der US Navy im Zweiten Weltkrieg. Entgegen dieser Kennzeichnung war die offizielle Klassifikation aber \"motor torpedo boat\", wie bei der britischen Royal Navy. Die PT-Boot-Flotte der US Navy war auch unter dem Namen \"Mosquito Fleet\" bekannt.", "tgt_summary": "PT艇是一种鱼雷快艇(依照舰船类别代号,PT指\"鱼雷巡逻艇\",\"Patrol Torpedo\"),由美国海军在二战中使用的小型,快速,用来攻击较大型水面舰用的舰艇。PT艇中队被暱称为\"蚊子舰队\",而日军称他们为\"恶魔艇\"。", "id": 1660164} {"src_title": "Kubaflamingo", "tgt_title": "美洲紅鸛", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Gefieder des Kubaflamingos ist im Prachtkleid einheitlicher und kräftiger rosa als das des Rosaflamingos. Die vordere Schnabelhälfte ist schwarz, die andere, der Schnabelbasis nähere, ist gelblich-rosa. Die Beine sind einheitlich rosa-fleischfarben. Das Gewicht beträgt 2 bis 2,5 kg bei den Weibchen und 2,5 bis 3 kg bei Männchen, beide Eltern brüten die Jungen aus. Die Brutdauer beträgt 28 bis 32 Tage und findet zwischen Mai und August statt. Seine Geschlechtsreife erreicht der Kubaflamingo mit 6 Jahren und hat eine Lebenserwartung von über 40 Jahren. Die Geschlechter der Tiere sind kaum zu unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Der Kubaflamingo brütet an den Küsten der Karibik sowie auf Galapagos. Er war die erste Flamingoart, für die weite Nahrungsflüge festgestellt wurden. Eine auf Bonaire brütende Kolonie von Kubaflamingos fand ihre Nahrung hauptsächlich in den Salzlagunen dieser Insel. Als 1969 diese Lagunen vom Wasserzufluss abgeschnitten wurden, änderte sich das Nahrungsangebot, dass den Flamingos lokal zur Verfügung stand, drastisch. Einige der auf Bonaire brütenden Flamingos stellten sich auf andere Nahrungsquellen um. Eine zunehmende Zahl der Kubaflamingos aber unternahm Nahrungsflüge bis in die Küstengewässer von Venezuela, die 140 Kilometer weiter südlich liegen. Wie alle Flamingoarten brütet der Kubaflamingo auf konischen Schlammhügeln. Der am Nistplatz sitzende Flamingo kratzt dabei Schlamm und andere Materialien mit seinem Schnabel zusammen und schiebt dieses Material zu seinem Körper. Das Ei wird auf dem Schlammhügel gelegt, der oben eine kleine Mulde aufweist. Der Schlammhügel schützt das Gelege vor sich verändernden Wasserständen, die kleine Mulde verhindert, dass das Ei vom Kegel rollt. Kubaflamingos nutzen auch bereits vorhandene Schlammkegel für ihre Brut. Für Kubaflamingos konnte nachgewiesen werden, dass einzelne Schlammkegel über einen Zeitraum von 18 Monaten von vier verschiedenen Flamingopaaren genutzt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Kubaflamingos im Zwillbrocker Venn.", "content": "Im Zwillbrocker Venn in Nordrhein-Westfalen an der Grenze zu den Niederlanden tauchte erstmals 1994 der Kubaflamingo in der dortigen Flamingo-Kolonie auf. Im Zwillbrocker Venn siedelten sich 1982 Chileflamingos und 1986 Rosaflamingos an. Die Chileflamingos brüten seit 1983 und die Rosaflamingos seit 1993 erfolgreich. 1993 kam es zu einer ersten erfolglosen Mischbrut zwischen Rosaflamingo x Kubaflamingo, da vom Kubaflamingo nur ein Einzelvogel in der Kolonie war. Im Jahr 1994 wurde erstmals ein Hybride aus einer Mischbrut Rosaflamingo x Kubaflamingo flügge. Im Herbst kommt es zum Abzug der ganzen Flamingokolonie aus dem Venn. Die Flamingos, darunter der Kubaflamingo und die Hybridflamingos, suchen Rastgebiete wie IJsselmeer, Veluwemeer und Oostvaardersplassen auf. Überwinterungsgebiet ist das Volkerakmeer im Rhein-Maas-Delta. Anfangs werden die Jungvögel noch von den Eltern gefüttert. Je nach Witterung kehren die Flamingos Ende Februar bis Anfang März ins Venn zurück. In strengen Wintern kommen sie hingegen erst Anfang April ins Gebiet zurück. Die Subadulten (Vögel, die im Vorjahr erbrütet wurden) bleiben in der Regel im Überwinterungsgebiet und kommen erst als Adulte wieder zur Kolonie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kuba-Flamingo (\"Phoenicopterus ruber\") oder Roter Flamingo ist eine Art der Flamingos (Phoenicopteridae). Sein Lebensraum sind Lagunen und Salzseen in Mittel- und Südamerika. Wie alle Flamingos ist der Kubaflamingo seriell monogam, d. h., er geht mit jeder Fortpflanzungsperiode eine neue Paarbeziehung ein. Er ist ein Koloniebrüter, seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Kleinkrebsen.", "tgt_summary": "美洲红鹳(学名:'),又名加勒比海红鹳,是一种大型的火烈鸟,与大红鹳及智利火烈鸟是近亲。牠们与大红鹳以往被认为是同一物种,但现已广泛否定这个说法。虽然牠们又名加勒比海红鹳,但其实并非分布在加勒比海,而是有分布在科隆群岛造成误会。", "id": 1793279} {"src_title": "Abhängige Persönlichkeitsstörung", "tgt_title": "依賴型人格障礙", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Ein Grundproblem der dependenten Persönlichkeit (DP) besteht darin, dass Ambiguitätstoleranz kaum vorhanden ist. DP besitzen sehr wenig Bezug zu sich selbst; somit mangelt es an Willenskraft. DP kopieren oft den Willen anderer und setzen ihn dorthin, wo eigener Wille gefragt ist. Es geht der DP dabei nicht um die soziale, emotionale Bindung zu einem Menschen, oder zu bestimmten Menschengruppen, sondern es geht im Grunde um Objekte, es geht um ein Mittel zur Meinungsfindung. Eine emotionale Bindung reicht über die eines Kindes oft nicht hinaus. Dies weist deutlich auf einen Schock im Kindesalter hin, in dem sich das Subjekt einer Situation anpassen musste, der sie kognitiv nicht gewachsen war (z. B. sexueller, körperlicher oder seelischer Missbrauch, Übernahme von Erwachsenenrollen etc.). Eine Form der sog. Ich-Abwehrmechanismen ist die Abspaltung von sich selbst in bestimmten Momenten und Situationen. Oft ist es eine Form der anhaltenden Demütigung, welche die Betroffene Person durch Abspaltung als Form der Ich-Abwehr versucht, zu meiden, oder besser zu ertragen. DP beschreiben oft einen Zustand des „Abdriftens.“ DP ist oft eine Sekundärdiagnose von Menschen mit einer sogenannten Borderline-Persönlichkeit. Beziehungen sind oft intensiv, aber instabil. Dies liegt daran, dass die DP ein völlig anderer Beziehungsaspekt zum Partner führt, als dies umgekehrt der Fall ist. Der DP ist es mehr oder weniger gleichgültig, \"wer\" der Partner ist, weil dieser nicht als Subjekt wahrgenommen, sondern zum Objekt und Garant der Sicherheit wird (ähnlich, wie es einem Schiffbrüchigen egal ist, an welchen Strand er gespült wird). Es wird vom Partner ständig Initiative gefordert, wo es definitiv keine Initiative geben kann und wird. Alle Verhaltensweisen, die sich daraus ergeben, sind symptomatisch für eine Persönlichkeitsstörung „höheren Ranges“. Diese Beziehungen werden sehr bald instabil, da ein wirkliches Interesse für das Subjekt fehlt und somit auch kaum Sensibilität für die Interessen und Befindlichkeiten des Gegenübers besteht. Es wird zwischen zwei verschiedenen Interaktionsmustern innerhalb der dependenten Persönlichkeitsstörung unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierung und Diagnose.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Diagnoseverfahren.", "content": "Zur Diagnosefindung eignen sich klinische Interviews wie das \"Strukturierte Klinische Interview für die DSM-Achse II\" (SKID-II) und die \"International Personality Disorder Examination\" (IPDE). Menschen mit einer abhängigen Persönlichkeitsstörung haben zu Beginn oft keine Krankheitseinsicht und suchen psychologische Hilfe häufig nicht aus freien Stücken auf. Stattdessen folgen sie in der Regel dem Drängen von Angehörigen. Aus diesem Grund und wegen der symptomatischen Angst vor Ablehnung sollte eine Fremdeinschätzung (z. B. vom Partner oder von Familienangehörigen) ebenfalls in die Diagnostik einbezogen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Im ICD-10.", "content": "Grüner Band: Forschungskriterien Im ICD-10 (F 60.7) wurden folgende diagnostische Kriterien für die abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung entwickelt (FN02): A. Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung (F60) müssen erfüllt sein. Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen: Blauer Band: Klinisch-Diagnostische Leitlinien Die abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung (F60.7) ist eine Persönlichkeitsstörung mit folgenden Merkmalen:", "section_level": 2}, {"title": "Im DSM-5.", "content": "Im DSM-5 wurden folgende diagnostische Kriterien für die dependente Persönlichkeitsstörung entwickelt: Ein tiefgreifendes und überstarkes Bedürfnis, versorgt zu werden, das zu unterwürfigem und anklammerndem Verhalten und Trennungsängsten führt. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter, und das Muster zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die abhängige Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch überstarke Trennungsängste, klammerndes Verhalten, geringes Selbstbewusstsein und depressive Grundstimmung. Zusätzlich typisch für diese Persönlichkeitsstörung sind mangelndes Durchsetzungsvermögen und geringe Eigeninitiative. Die Häufigkeit in der Bevölkerung wird auf weniger als 1 % Prozent geschätzt. Andere Bezeichnungen für das Störungsbild sind auch dependente oder asthenische Persönlichkeitsstörung.", "tgt_summary": "依赖型人格障碍(英语:dependent personality disorder,缩写为英语:DPD),旧称无力型人格障碍,是以心理上的过分依赖他人为特征的一种人格障碍。这种人格障碍的状况是长期存在的(慢性的)。罹患依赖型人格障碍的人会依赖于他人以满足自己情感需求和生理需求,只有少数的人可以达到正常的独立水平。", "id": 989499} {"src_title": "Potter Stewart", "tgt_title": "波特·斯图尔特", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Potter Stewart wurde als einziger Sohn von James G. Stewart und Harriet Loomis Potter geboren. Sein Vater war ein prominentes Mitglied der Republikanischen Partei, bekleidete sieben Jahre das Amt des Bürgermeisters in Cincinnati (Ohio) und war Richter am Obersten Gerichtshof von Ohio (\"Supreme Court of Ohio\").", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Im Jahre 1943 heiratete er Mary Ann Bertels und verband das Ereignis mit einer Zeremonie in der \"Bruton Episcopal Church\" in Williamsburg (Virginia); sein Bruder, Zeph Stewart (ein Initiierter des \"Skull & Bones\"-Ordens) war dabei der \"best man\" (\"best man:\" Trauzeuge, der bei der Ausrichtung der Hochzeit eine wesentliche Rolle spielt). Stewart war Gründungsmitglied des America First Committee, einer isolationistischen Bewegung, die 1940/41 die Teilnahme der USA am Zweiten Weltkrieg zu verhindern suchte. Im Krieg diente er dann als US-Marine-Reservist \"(US Naval Reserve)\" an Bord von Öltankern.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung und beruflicher Werdegang.", "content": "Nach seinem High-School-Abschluss 1933 auf der Hotchkiss School studierte er an der Yale University. Im Jahre 1937 schloss er mit den Bachelorexamen und 1941 mit dem Masterexamen in Rechtswissenschaft ab. 1937 wurde er auch die Studentenverbindung \"Skull & Bones\" aufgenommen. Daneben arbeitete er als Vorsitzender bei der Studentenzeitung \"The Yale Daily News\" und war Herausgeber des \"Yale Law Journals\". Während seiner Zeit in Yale ist er auch in die Bruderschaft \"Phi Delta Phi\" eingetreten. Diese Organisation führt in ihrem Mitgliedsverzeichnis einige bekannte Persönlichkeiten auf, wie etwa Gerald Ford, Peter H. Dominick, Walter Lord, William Scranton, Sargent Shriver, Cyrus Vance und Byron White. Letzterer ist sein Kollege am Obersten Gerichtshof gewesen. In ein privates Angestelltenverhältnis trat er bei der privaten Rechtsanwaltskanzlei \"Dinsmore & Shohl, LLP\" in Cincinnati und 1959, im Alter von 39 Jahren, wurde er schließlich als Richter an das Berufungsgericht des sechsten Bezirks berufen.", "section_level": 2}, {"title": "Berufung an das Supreme Court der USA.", "content": "Im Jahre 1958 berief US-Präsident Dwight D. Eisenhower Stewart für den in Pension tretenden Richter Harold Hitz Burton an den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Stewart neigte während seiner Amtszeit am Gerichtshof stets zu moderaten Positionen, so z. B. bei seiner Zustimmung zum Urteil im Fall \"Furman gegen Georgia\" (1972), welches alle Gesetze zur Todesstrafe außer Kraft setzte; ebenso vier Jahre später, im Fall \"Gregg gegen Georgia\", welcher in zweiter Instanz die revidierte Gesetzgebung zur Todesstrafe bestätigte und von der Mehrheit der amerikanischen Bundesstaaten übernommen wurde. – Stewart vertrat eine andere Ansicht als das Urteil im Falle \"Griswold gegen Connecticut\" (1965), welches das gesetzliche Verkaufsverbot von empfängnisverhütenden Mitteln mit der Begründung des \"Rechts auf Privatsphäre\" außer Kraft setzte, indem er argumentierte, dass dieses Recht im 14. Verfassungszusatz nicht zu finden sei. Aber er änderte seine Meinung und war die treibende Kraft in der Entscheidung \"Roe gegen Wade\" (1973), welche das Recht auf Abtreibung unter dem \"Recht auf Privatsphäre\" anerkannte. Stewart schrieb hierzu eine Einverständniserklärung, in der er die Rechtsprechung des Fall \"Griswold\" akzeptierte. Für die breitere Öffentlichkeit mag Stewart durch ein Zitat, oder einem Fragment daraus, besonders bekannt geworden sein, das in dem Fall \"Jacobellis gegen Ohio\" (1964) gefallen ist. Stewart schrieb in seiner kurzen Einverständniserklärung, dass „hard-core pornography“ schwer zu definieren sei, aber (frei übersetzt) „ich erkenne sie, wenn ich sie sehe [...]“. Stewart verblieb an dem Gerichtshof bis zu seiner Pensionierung im Alter von 66 Jahren. Seine Nachfolge trat Sandra Day O’Connor, die erste Frau am \"Supreme Court\", an.", "section_level": 2}, {"title": "Ruhestand.", "content": "Nach seiner Pensionierung tauchte er in verschiedenen Sendungen des öffentlichen Fernsehens auf, z. B in speziellen Folgen (z. B. mit Fred W. Friendly), die Fragen über die Verfassung der Vereinigten Staaten behandeln. Potter Stewart starb im Alter von 70 Jahren am 7. Dezember 1985 an einem Herzinfarkt. Er liegt auf dem Arlington National Cemetery begraben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Potter Stewart (* 23. Januar 1915 in Jackson, Michigan; † 7. Dezember 1985 in Hanover, New Hampshire) war ein US-amerikanischer Jurist und von 1958 bis Juli 1981 beisitzender Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "波特·斯图尔特(英语:Potter Stewart,1915年-1月23日-1985年-12月7日),曾任美国最高法院大法官。", "id": 922579} {"src_title": "Tigerpython", "tgt_title": "印度蟒", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Körperbau und Erbgut.", "content": "Juvenile Tiere sind recht schlank gebaut, adulte Tigerpythons haben jedoch einen sehr kräftigen Körper. Hinsichtlich Körperlänge und -gewicht ist ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus vorhanden: Weibchen sind im Mittel erheblich größer und schwerer als Männchen. Der Kopf ist wuchtig, beinahe zweimal so lang", "section_level": 2}, {"title": "Beschuppung.", "content": "Die Nasenlöcher sind dorsal angeordnet und jeweils von einer großen nasalen Schuppe umgeben. Die Nasalia (Nasenschilde) sind voneinander durch ein Paar kleiner, aber deutlich erkennbarer Internasalia (Zwischennasenschilde) getrennt. An diese grenzen wiederum rechteckähnliche Präfrontalia (Vorstirnschilde) an. Ein zweites, viel kleineres Paar Präfrontalia, welches oftmals in mehrere kleine Schuppen geteilt ist, liegt zwischen den vorderen Präfrontalia und den sehr ähnlich geformten paarigen Frontalia (Stirnschilde). Über den Augen befindet sich ein großes Supraoculare (Überaugenschild). Das Rostrale (Schnauzenschild) hat, wie bei", "section_level": 2}, {"title": "Färbung.", "content": "Die helle Grundfarbe des Tigerpythons wird zu den Flanken hin blasser. Über den Rücken ziehen 30 bis 38 große, oft rechteckförmig ausgebildete, dunkle Sattelflecken. Auf den Flanken verlaufen alternierend zur Rückenmusterung große dunkle Flecken, welche unterartspezifisch geformt sind. Die helle Bauchseite ist zum Schwanz hin dunkel", "section_level": 2}, {"title": "Gebiss.", "content": "Die dünnen, länglichen Zähne sind durchgehend spitz und zum Rachen hin gebogen. Am vorderen Teil der oberen Mundhöhle befindet sich das Zwischenkieferbein mit vier kleinen Zähnen. Die Oberkieferknochen tragen jeweils 18 bis 19 Zähne. Hiervon sind der 2. bis 6. Zahn am größten und gleich lang. Zur Maulspitze und zum Rachen hin werden die", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Innerhalb der Eigentlichen Pythons ist der Tigerpython nach einer molekulargenetischen Untersuchung am nächsten mit dem Nördlichen Felsenpython verwandt. Über die innere Systematik des Tigerpythons wird seit mehr als 200 Jahren kontrovers diskutiert. Aktuell werden zwei Unterarten anerkannt: Die Nominatform Heller Tigerpython (\"Python molurus molurus\") und der Dunkle Tigerpython (\"P. m. bivittatus\") (Kuhl, 1820). Auf Grund neuerer Untersuchungen wird für die beiden Formen Artstatus diskutiert. Die Verbreitungsgebiete der beiden Unterarten überschneiden sich mit Sicherheit in Nordost-Indien, Nepal, West-Bhutan, Südwest-Bangladesch und eventuell auch in Nordwest-Burma. Eine adäquate Untersuchung der Tigerpythons dieser Regionen steht noch aus. Jedoch zeigen bisherige Beobachtungen in Indien und Nepal, dass die beiden Unterarten bei sympatrischem Vorkommen entgegen früheren Annahmen verschiedene, teilweise sogar dieselben Habitate bewohnen und sich untereinander nicht verpaaren. Auch Jacobs et al. (2009) schlagen deshalb vor, den beiden Formen gestützt durch die zwei charakteristischen morphologischen Unterschiede in Kopfseitenbeschuppung und Kopfoberseitenmusterung jeweils Artstatus als Heller Tigerpython (\"Python molurus\") bzw. Dunkler Tigerpython (\"Python bivittatus\") zu verleihen. Auf den indonesischen Inseln Bali, Sulawesi, Sumbawa und Java sprechen gewisse tiergeographische und morphologische Aspekte für eine Differenzierung von \"Python m. bivittatus\". Diese Populationen sind mehr als 700 Kilometer von den Tieren des Festlands getrennt, zeigen Musterungsunterschiede und haben auf Sulawesi, Bali und Java Zwergformen ausgebildet. 2009 wurden Tiere aus Sulawesi von Jacobs et al. erstmals genauer untersucht. Aufgrund von Größen- und Färbungsunterschieden schlagen die Autoren vor, diese Zwergform als eigene Unterart abzugrenzen; als wissenschaftlichen Namen schlagen sie, ihrer Erhebung des Dunklen Tigerpythons zu einer eigenen Art folgend, \"P. bivittatus progschai\" vor. Molekulargenetische Untersuchungen zum Status dieser Zwergform stehen jedoch noch aus. Wie weit sich die anderen indonesischen Inselpopulationen von der Festlandform abheben, ist ebenfalls noch ungeklärt. Eine weitere Unterart namens \"P. m. pimbura\", welche ausschließlich auf der Insel Sri Lanka vorkommt, wurde 1945 von Deraniyagala beschrieben. Anhand von Färbung, Musterung und Anzahl der Subcaudalia (Schwanzunterseitenschilde) weniger Tiere wies er auf Unterschiede zur Festlandform von \"P. m. molurus\" hin. Jedoch betrachtete bereits Constable 1949 die Unterschiede als nicht ausreichend. Für ihn spiegelten sie eine zu erwartende Variationsbreite von Individuen innerhalb einer Population wider. Seither wurden die Tigerpythons von Sri Lanka nicht mehr ausführlicher morphologisch oder genetisch untersucht. Dennoch findet ihr Unterartstatus heute allgemein keine Unterstützung mehr. Sie werden wieder als Inselpopulation von \"Python m. molurus\" geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Heller Tigerpython (\"Python molurus molurus\").", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Beschuppung.", "content": "Der sechste oder siebte Oberlippenschild (Supralabiale) grenzt direkt an den Augenunterrand.", "section_level": 3}, {"title": "Färbung.", "content": "Die Grundfarbe ist weißlich, hellgrau, gelblich oder beige und bei Jungtieren oftmals mit einem rosa Schimmer versehen. Tiere aus den Bergwäldern in West-Ghats, Assam und Sri Lanka sind generell dunkler gezeichnet als solche vom Dekkan-Plateau und der Ostküste Indiens. Die großen beige bis kastanienbraunen Sattelflecken werden von einer feinen dunklen Linie umrandet. Auf dem Festland sind die Sattelflecken meist etwa rechteckig ausgeprägt,", "section_level": 3}, {"title": "Länge.", "content": "In Pakistan erreichen Helle Tigerpythons meist eine Gesamtlänge von 2,4 bis 3 Meter. In Indien werden Helle Tigerpythons durchschnittlich 3 Meter lang. Das bestätigt eine Studie im indischen Keoladeo-Nationalpark, wo 1990 Helle Tigerpythons von über 1,5 Meter Gesamtlänge vermessen wurden. Von den 135 Individuen waren die größten 25 % 2,7 bis 3,3 Meter lang. Nur zwei Exemplare erreichten beinahe 3,6 Meter. Wegen zahlreicher Verwechslungen mit dem Dunklen Tigerpython in der Vergangenheit sind gesicherte Angaben zur maximalen Körperlänge für die Unterart kaum verfügbar. Ein sehr großes Exemplar ist aus Pakistan bekannt, es maß gesamthaft 4,6 Meter und wog 52 Kilogramm.", "section_level": 3}, {"title": "Dunkler Tigerpython (\"Python molurus bivittatus\").", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Beschuppung.", "content": "Das Auge ist von den Oberlippenschilden", "section_level": 3}, {"title": "Färbung.", "content": "Der Dunkle Tigerpython ist generell dunkler gemustert als der Helle Tigerpython. Seine Grundfarbe reicht von hellbraun, gelblich bis gräulich. Bei Tieren vom Festland sind die dunkelbraun bis rotbraunen Sattelflecken meist rechteckig geformt und schwarz eingefasst. Die breiten, rechteckigen Flankenflecken besitzen eine braune oder grünbraune Farbe und haben eine schwarze Umrandung. Flankenflecken und die Seitenränder der Sattelflecken sind zudem", "section_level": 3}, {"title": "Länge.", "content": "Wildlebende Dunkle Tigerpythons vom Festland erreichen gewöhnlich eine Gesamtlänge um 3,7 Meter. Tiere ab über 4 Meter sind selten, solche von 5 Meter gelten als Ausnahmeerscheinungen. Der längste bisher seriös vermessene Dunkle Tigerpython war ein Weibchen namens „Baby“, das 27 Jahre in einem Privatzoo in Gurnee, Illinois, gelebt hat. Nach seinem Ableben wurde eine Gesamtlänge von 5,74 m (18 ft 10 in) ermittelt. Angaben zu weit größeren Exemplaren hielten bisher in keinem Fall einer wissenschaftlichen Überprüfung stand. Dunkle Tigerpythons von den indonesischen Inseln Java, Bali und Sulawesi sind wesentlich kleiner (Inselverzwergung). Auf Bali beträgt die Gesamtlänge ausgewachsener Tiere durchschnittlich 2 Meter; die Tiere auf Sulawesi erreichen eine maximale Gesamtlänge von 2,4 Meter.", "section_level": 3}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Hellen Tigerpythons reicht von Südost-Pakistan über Indien und Sri Lanka bis nach Nepal, Bhutan und Bangladesch. Die Verbreitung des Dunklen Tigerpythons schließt sich östlich an die des Hellen Tigerpythons an. Sie erstreckt sich von Nordost-Indien, Nepal, West-Bhutan, Südost-Bangladesch über Burma, Thailand, Kambodscha, Laos, dem nördlichen Teil der Malaiischen Halbinsel, Vietnam bis Südchina mit einer nördlichen, isolierten Population im Sichuan-Becken und inklusive Hainan. Weiter südlich fehlt er auf den Inseln Borneo und Sumatra. Erst anschließend an diese markante Verbreitungslücke erstreckt sich sein Vorkommen auf die Insel Java, Süd-Sulawesi und", "section_level": 2}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Tigerpythons besiedeln ein breites Spektrum von Habitaten, dazu zählen tropischer Regenwald, Monsunwald, Bergwald, Nebelwald, Galeriewald, Mangrovenwald, Sumpfland, Küstenebenen, Grasland, saisonal trockenes Buschland bis hin zu steinigem, sandigem Hügelland. Voraussetzung ist dabei stets Gewässernähe. Die meisten Vorkommen befinden sich unter 200 Meter über Meer. Im Tam-Dao-Gebirge in Vietnam findet man ihn aber auch auf 1200 Meter und in den wenigen klimatisch milden Rhododendron- und Bambuswäldern Nepals bis gegen 2000 Meter über Meer. In Teilen Indiens, wo die beiden Unterarten sehr nahe nebeneinander", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Trotz seines riesigen Verbreitungsgebietes und seiner Häufigkeit in einigen Bereichen des Areals ist über das Verhalten dieses Pythons nur wenig bekannt. Der Tigerpython ist eine vorwiegend bodenbewohnende Schlange, die sich auf dem Untergrund gemächlich und in gerader Linie fortbewegt. Als langsamer, guter Kletterer hält er sich oft auch im Geäst von Büschen und Bäumen auf, um gut getarnt Beute aufzulauern. Die Tiere klettern gelegentlich in erhebliche Höhen, in Südindien wurde beispielsweise ein Heller Tigerpython von 1,5 Meter Gesamtlänge in einer Baumkrone in 15 Meter Höhe beim Verspeisen eines Flughundes beobachtet. In Bereichen mit Seen, Flüssen und sonstigen Gewässern führen Vertreter beider Subspezies ein semi-aquatisches Leben. Im Wasser bewegen sie sich viel schneller und flinker", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung.", "content": "Das Beutespektrum reicht von Säugetieren und Vögeln bis zu wechselwarmen Echsen und Amphibien: Frösche, Kröten, Warane, Fledermäuse, Flughunde, Hirschferkel, Indische Zibetkatzen und zahlreiche Nagetiere werden gefressen. Auch fängt er Wasser-, Stelz- und Hühnervögel. Die Größe des Beutetieres korreliert dabei mit der Größe des Tigerpythons. Von großen Exemplaren ist ausnahmsweise Beute bis zur Größe von kleinen Affen wie junge Hanuman-Languren, Wildschwein-Ferkeln, Goldschakalen, Muntjaks, Indischen Gazellen, halbwüchsigen Schweinshirschen als auch Pferdehirsch- und Axishirsch-Kitzen belegt. Ein Individuum mit 4,5 Meter Gesamtlänge hat beispielsweise einen Schweinshirsch mit 18 Zentimeter langen Hörnern verschlungen. Allzu große Hörner stellen aber ein Verschlinghindernis dar und bergen die Gefahr innerer Verletzungen. Zu den größten und wehrhaftesten nachgewiesenen Beutetieren gehört auch ein Leopard. Im Magen eines gesamthaft 5,4 Meter langen Tigerpythons wurde ein adultes Exemplar mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 1,25 Meter gefunden. Systematische Untersuchungen zur Zusammensetzung des Beutespektrums wurden bisher offenbar nicht veröffentlicht. Während in der Studie von Bhatt & Choudhury (1993) im Keoladeo-Nationalpark offenbar Vögel die Hauptnahrung waren, nennen Ernst", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Zur Fortpflanzung im Freiland ist ebenfalls sehr wenig bekannt. In Nordindien finden sich Paare in den kühlen Monaten von Dezember bis Februar in einem gemeinsamen Überwinterungsquartier zusammen. Trotz niedriger Temperaturen und verringertem Stoffwechsel gelingt in dieser Zeit die Paarung. Entlang des Ganges-Beckens wird Balz und Kopulation ebenfalls während der Überwinterung von Ende Dezember bis Mitte Februar beobachtet. Im nordwestindischen Keoladeo-Nationalpark liegt die Paarungszeit Heller Tigerpythons in der zweiten Hälfte der kühlen Saison, von Mitte Februar bis März. In dieser Periode unterbleibt die Nahrungsaufnahme nahezu vollkommen. Die Paarungsbereitschaft des", "section_level": 2}, {"title": "Alter und Lebenserwartung.", "content": "Angaben zum Durchschnitts- und Maximalalter freilebender Individuen sind unbekannt. Es wird jedoch angenommen, dass Tigerpythons in der", "section_level": 2}, {"title": "Natürliche Feinde.", "content": "Abgesehen vom Menschen hat der Tigerpython besonders in seiner Jugend viele Feinde. Dazu gehören beispielsweise Königskobras, Indische", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Populationsstatus.", "content": "Die kommerzielle Ausbeutung des Tigerpythons für die Lederindustrie hat in zahlreichen Ländern seines Verbreitungsgebietes einen signifikanten Populationsrückgang bewirkt. In Indien und Bangladesch war der Tigerpython um 1900 noch häufig und weit verbreitet. Es folgte eine exzessive Bejagung über mehr als ein halbes Jahrhundert, wobei aus Indien jährlich bis 15.000 Häute nach Japan, Europa und in die USA exportiert wurden. In den meisten Gebieten führte das zum massiven Rückgang der Population und an zahlreichen Orten sogar zur kompletten Ausrottung. 1977 wurde der Export in Indien gesetzlich verboten. Der illegale Handel hält aber bis heute an. Gegenwärtig ist der Tigerpython in Indien außerhalb von Schutzgebieten nur noch selten zu finden. In Bangladesch ist er auf wenige Gebiete im Südosten beschränkt. In Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam war der Tigerpython in den 1970er Jahren noch weit verbreitet und relativ häufig. Die Nutzung der Art für die Lederindustrie wuchs aber in den folgenden Jahren massiv an und erreichte 1985 einen Spitzenwert von 189.068 offiziell aus diesen Ländern exportierten Häuten. Der internationale Handel mit lebendigen Tigerpythons erlangte in diesem Jahr ebenfalls seinen Höhepunkt mit 25.000 Tieren. Noch 1985 wurde in Thailand zum Schutz der Tigerpythons eine Handelsbeschränkung erlassen, wodurch jährlich nur noch 20.000 Häute exportiert werden dürfen. Daneben entstand ein beträchtlicher illegaler Handel. 1990 waren Tigerpythonhäute aus Thailand im Durchschnitt nur noch 2 Meter lang, ein eindeutiges Zeichen, dass die Anzahl fortpflanzungsfähiger Tiere massiv dezimiert sein muss. Bis 2003 sollen Tigerpythons in einigen Teilen Thailands dennoch wieder häufiger", "section_level": 1}, {"title": "Tigerpythons als Neozoon.", "content": "In den Everglades im US-amerikanischen Bundesstaat Florida wurden Dunkle Tigerpythons illegal ausgewildert und konnten sich dort seit 1979 auch etablieren. Insbesondere ab dem Jahr 2001 war dort eine erhebliche Zunahme zu verzeichnen, im Jahr 2007 wurde der Bestand", "section_level": 1}, {"title": "Tigerpython und Mensch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten gegenüber Menschen.", "content": "Wildlebende Tigerpythons sind normalerweise wenig aggressiv. Werden sie gestört, zischen sie warnend oder kriechen weg und versuchen sich zu verstecken. Erst bei massiver Beunruhigung verteidigen sie sich durch kräftige, schmerzhafte Abwehrbisse. Nur wenige Tiere sind schnell reizbar und gehen von Anfang an zur Abwehr über. Das gilt insbesondere", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelles.", "content": "Bereits in frühen indischen Kulturen nutzten Priesterinnen das ruhige Naturell des Hellen Tigerpythons für den Schlangentanz. Diese Tiere wurden jung gefangen und in Tempeln in stabilen Körben aufgezogen. Durch ständigen Kontakt mit dem Menschen legten sie meist jegliche Bissigkeit ab. Auch die später aufgekommenen zahlreichen ehemaligen indischen Fürstenstaaten hielten an ihren Höfen Tigerpythons als Beschützer der Herrscherfamilie. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert behängten sich Schlangenbeschwörer und Fakire Indiens ebenfalls gerne mit Tigerpythons. Im heutigen Indien ist Schlangenbeschwören Besitz oder Töten dieses vom Aussterben bedrohten Pythons verboten. Die Strafe beläuft sich auf eine Buße und bis zu 6 Jahre Gefängnis. Seit Jahrhunderten wird in zahlreichen Ländern Südostasiens Tigerpythonfleisch gegessen. Zusätzlich sind besonders in der traditionellen chinesischen Medizin Tigerpythoninnereien sehr bedeutend. Auch die Lederindustrie ist in manchen südostasiatischen Ländern ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftszweig, der professionelle Jäger, Gerber und Händler beschäftigt. Auch Bauern, die auf ihren Feldern per Zufall einen Tigerpython aufgreifen erhalten so ein Zusatzeinkommen. Daneben haben sich über die letzten", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzliche Haltungsvoraussetzungen.", "content": "Der Helle Tigerpython ist im Anhang A der Europäischen Artenschutzverordnung geführt und darf ohne Genehmigung nicht gehalten werden. Damit Tigerpythons als potenziell gefährliche Wildtiere artgerecht und sachkundig gepflegt werden und keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen, haben viele Länder zudem gesetzliche Haltungsvoraussetzungen geschaffen. In der Schweiz gelten laut Tierschutzverordnung von 2008 Mindestanforderungen für die Haltung von", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Tigerpython (\"Python molurus\") ist eine Schlangenart aus der Familie der Pythons (Pythonidae) und wird dort in die Gattung der Eigentlichen Pythons (\"Python\") gestellt. Zwei Unterarten werden anerkannt, für die neuerdings auch der Status jeweils eigener Arten diskutiert wird: Der Helle Tigerpython (\"Python molurus molurus\") und der Dunkle Tigerpython (\"P. m. bivittatus\"). Die dunkle Unterart gehört mit gesicherten Längen über fünf Meter zu den größten Schlangen der Welt. Das Verbreitungsgebiet umfasst weite Teile der Tropen und Subtropen Süd- und Südostasiens. Die Art bewohnt dort ein weites Spektrum bewaldeter Habitate in nicht zu großer Entfernung von Gewässern und zumindest gelegentlich auch Randbereiche menschlicher Siedlungen. Seit einigen Jahrzehnten hat sich außerdem eine durch illegale Auswilderungen begründete Population in Florida etabliert.", "tgt_summary": "印度蟒(学名:),广州俗称为南蛇,又称亚洲岩蟒、印度岩蟒、黑尾蟒、印度虎纹蟒,是蛇亚目蟒科蟒属下的一种无毒蛇类,主要分布于南亚印度次大陆。以前,分布于华南及东南亚的缅甸蟒()曾被长期视为本种的亚种,直到2009年才确定缅甸蟒是另外一个独立的物种", "id": 2164731} {"src_title": "Oliver Hazard Perry", "tgt_title": "奧利弗·哈澤德·佩里", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Oliver Hazard Perry wurde als ältestes von acht Kindern des amerikanischen Marineoffiziers Christopher Raymond Perry und seiner Frau Sarah Alexander Perry geboren. Ein jüngerer Bruder war Matthew Calbraith Perry (1794–1858), der durch die erzwungene Öffnung Japans 1853/1854 bekannt wurde. Seine Namen erhielt er nach seinem Großvater mütterlicherseits und einem auf See gestorbenen Onkel. Im Alter von 13 Jahren entschloss sich der willensstarke und temperamentvolle Perry für den Eintritt in die US Navy. 1799 trat er seinen Dienst als Midshipman (Seekadett) auf der von seinem Vater kommandierten Fregatte \"USS General Greene\" an. Während der nächsten sieben Jahre war er am unerklärten Krieg mit Frankreich und dem Krieg mit den nordafrikanischen Barbareskenpiraten (Erster Barbareskenkrieg) beteiligt, wobei u. a. er auf später zu Berühmtheit gelangten Schiffen wie der \"USS Adams\", der \"USS Constellation\", der \"USS Essex\" und der \"USS Constitution\" diente. 1805 wurde Perry zum Leutnant befördert. 1806 bis 1807 hatte er die wenig geschätzte Aufgabe, in Rhode Island und Connecticut eine Flottille von Kanonenbooten aufzubauen, und erhielt 1809 das Kommando über den Schoner \"USS Revenge\" (14 Kanonen). Mit diesem Schiff gehörte er zunächst zu einer Schwadron unter Kommodore John Rodgers, wurde aber 1810 nach Charleston (South Carolina) verlegt. Auf dem Weg dorthin wurde das Schiff jedoch durch einen schweren Sturm beschädigt; hinzu kamen erhebliche gesundheitliche Probleme Perrys, der das ungesunde Sommerklima in den Südstaaten nicht vertrug. Am 8. Januar 1811 lief die \"USS Revenge\" im Block Island-Sund auf ein Riff auf und sank. Bei dem anschließenden Kriegsgerichtsverfahren wurde Perry freigesprochen und für sein Verhalten beim Untergang des Schiffs belobigt. Die Verantwortung für das Unglück wies man dem Lotsen zu. Nach dem Verfahren schied Perry zunächst aus dem aktiven Dienst aus und heiratete in Newport (Rhode Island) die zwanzigjährige \"Elizabeth Champlin Mason\". Aus der als glücklich beschriebenen Ehe stammten fünf Kinder, von denen eines jung starb. Im Mai 1812 kehrte er in den aktiven Dienst zurück und wurde zum \"master commander\" (Kapitänleutnant) befördert. Nach dem Ausbruch des Kriegs von 1812 mit Großbritannien erhielt er das Kommando über eine Flottille von 12 Kanonenbooten in Newport und New London (Connecticut). Perry bemühte er sich zunächst vergeblich um ein neues Kommando auf hoher See oder auf den Großen Seen, bis er im Februar 1813 zu Kommodore Isaac Chauncey nach Sackets Harbor an den Ontariosee versetzt wurde. Chauncey übertrug ihm das Kommando über die im Aufbau befindliche Flottille auf dem Eriesee. Mit großer Tatkraft gelang es ihm, eine schlagkräftige Flotte aufzubauen und das Rüstungswettrennen gegen seinen durch Nachschub- und Personalmangel behinderten britischen Gegenpart Robert Heriot Barclay zu gewinnen. Aufgrund der zunehmenden Nachschubprobleme der Briten musste sich Barclay am 10. September 1813 zum Kampf stellen. Zwar gelang es Perry in der Schlacht auf dem Eriesee anfangs nicht, die Übermacht seiner sowohl zahlenmäßig überlegenen als auch wesentlich besser bewaffneten und bemannten Flottille zum Tragen zu bringen, weshalb sein Flaggschiff \"USS Lawrence\" von den Briten außer Gefecht gesetzt und drei Viertel seiner Besatzung getötet oder verwundet wurden. Die von ihm persönlich per Boot herangeholten Verstärkungen entschieden die Schlacht jedoch zugunsten der Amerikaner, denen sich die komplette, schwer angeschlagene britische Flottille ergeben musste. Berühmtheit erlangte Perrys kurze Nachricht über den Sieg an General William Henry Harrison: \"Dear General: We have met the enemy and they are ours. Two ships, two brigs, one schooner and one sloop. Yours with great respect and esteem, O.H. Perry\" Zusammen mit dem folgenden Landsieg Harrisons in der Schlacht am Thames River vom 5. Oktober 1813, an der Perry ebenfalls teilnahm, entschied die Schlacht auf dem Eriesee den Krieg auf dem westlichen Schauplatz und trug wesentlich dazu bei, dass dieser trotz der amerikanischen Misserfolge auf anderen Schauplätzen mit dem Frieden von Gent auf Basis des status quo beendet wurde. Perry selbst wurde durch seinen Sieg zu einem Nationalhelden. Nach dem Ende der Kampfhandlungen im Westen wurde Perry auf seinen Wunsch hin wieder nach Neuengland versetzt und erhielt neben der Beförderung zum Kapitän das Kommando über eine Kanonenbootflottille in Newport. Im Juli 1814 folgte die Beförderung zum Kommandanten der noch im Bau befindlichen 44-Kanonen-Fregatte \"USS Java\" in Baltimore. Während der britischen Invasion an der Chesapeake Bay im Sommer 1814 nahm er an den vergeblichen Bemühungen zur Verteidigung Washingtons und der erfolgreichen Verteidigung Baltimores teil. Der Krieg war jedoch zu Ende, bevor sein Schiff fertiggestellt war und in See stechen konnte. In der Folge kreuzte die \"USS Java\" im Mittelmeer, um die Barbareskenpiraten in ihre Schranken zu weisen. Während das Schiff im Hafen von Neapel vor Anker lag, kam es zu einem Streit in dessen Verlauf Perry John Heath ohrfeigte, den Kommandanten der Marineinfanterie an Bord. In einem darauf folgenden Kriegsgerichtsverfahren wurden beide schuldig gesprochen, erhielten aber nur milde Tadel. Nach der Rückkehr in die USA forderte Heath Perry zu einem Duell heraus, das am 19. Oktober 1817 in Weehawken (New Yersey) ausgetragen wurde. Beide blieben unverletzt. Nach seiner Rückkehr lebte auch Perrys Feindschaft mit Jesse Duncan Elliott wieder auf, den er als Kommandeur auf dem Eriesee abgelöst hatte. Die erneute Auseinandersetzung führte zu einer Duellforderung Elliotts, die Perry jedoch ablehnte. Stattdessen beantragte er ein Kriegsgerichtsverfahren gegen Elliott, dem er schwere Pflichtverletzungen in der Schlacht auf dem Eriesee vorwarf. Die US-Regierung hatte jedoch wenig Interesse an einem Gerichtsverfahren, da dieses einen öffentlichen Skandal erregen und die US Navy spalten würde, weshalb Präsident James Monroe entschied, das Verfahren nicht durchzuführen. Um den ungestümen Perry zu beruhigen und abzulenken, vertraute er ihm die Durchführung einer diplomatischen Mission in Venezuela an. Perry segelte dazu im Juni 1819 mit der Fregatte \"USS John Adams\" zur Mündung des Orinoko, wo er auf den Schoner \"USS Nonsuch\" umstieg und mit diesem den Orinoko aufwärts nach Angostura, die damalige Hauptstadt Venezuelas reiste. Perry erreichte die Stadt am 27. Juli 1819 und hielt sich dort zur Erledigung seiner Aufgaben zweieinhalb Wochen auf. Bereits in dieser kurzen Zeit erkrankten 20 Besatzungsmitglieder der \"USS Nonsuch\" an Gelbfieber, fünf starben daran. Zwar war Perry noch gesund, als das Schiff am 15. August wieder ablegte, doch zwei Tage später trat auch bei ihm eine Gelbfiebererkrankung ein. Während die \"USS Nonsuch\" versuchte, Port of Spain auf Trinidad zu erreichen, verschlechterte sich sein Zustand dramatisch, bis er am 23. August 1819, seinem 34. Geburtstag, auf See kurz vor Trinidad starb. Er wurde mit vollen militärischen Ehren in Port of Spain und damit auf britischem Boden begraben. 1826 brachte man seine sterblichen Überreste nach Newport und setzte sie dort bei. Zu Ehren Perrys wurden mehrere Orte (z. B. Perry (New York), Perrysburg, Perrysville und Perry in Ohio sowie Hazard (Kentucky) und Countys (Landkreise) (Perry County (Alabama), Perry County (Kentucky) und Perry County (Pennsylvania)) nach ihm benannt. Ebenso benannte die US Navy mehrere Schiffe, zuletzt die Lenkwaffenfregatte USS Oliver Hazard Perry (FFG-7), die namengebend für die Oliver-Hazard-Perry-Klasse war nach Perry. Darüber hinaus wurde im Jahr 2015 das größte seit 100 Jahren in den Vereinigten Staaten gebaute Segelschulschiff auf den Namen \"Oliver Hazard Perry\" getauft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oliver Hazard Perry (* 23. August 1785 in South Kingstown, Rhode Island, USA; † 23. August 1819 auf See bei Port of Spain, Trinidad) war ein amerikanischer Marineoffizier, der durch den Krieg von 1812 mit Großbritannien bekannt wurde.", "tgt_summary": "奥利弗·哈泽德·佩里(Oliver Hazard Perry,1785年-8月23日-1819年-8月23日),美国海军准将。", "id": 2710287} {"src_title": "Riemenblumengewächse", "tgt_title": "桑寄生科", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "Sie wachsen immergrün meist strauchartig, oder als selbständig aufrechte Sträucher, selten als Bäume (gut entwickelte Exemplare von \"Nuytsia floribunda\") oder seltener als Lianen (beispielsweise \"Tristerix\"). Das Sekundäre Dickenwachstum erfolgt über einen konventionellen Kambiumring oder anomal über ein konzentrisches Kambium (\"Nuytsia floribunda\"). Bei manchen Arten sind die Blätter reduziert und die Photosynthese erfolgt über grüne, dann oft geflügelte Zweige. Bei den meisten Arten sind aber gut entwickelte Laubblätter vorhanden. Die meist gegenständigen Laubblätter besitzen eine einfache, ganzrandige, oft ledrige oder fleischige, seltener häutige Blattspreite. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die Blüten stehen in bündeligen, zymösen, traubigen, ährigen oder doldigen Blütenständen zusammen. Die Blüten stehen über einem Paar von Deckblättern, die verwachsen sind und einen Nebenkelch bilden. Die Blüten sind meist zwittrig, es gibt aber selten Arten mit eingeschlechtigen Blüten (\"Nuytsia floribunda\", \"Loranthus europaeus\"). Die Individuen dieser Arten sind entweder einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) oder zweihäusig wie die namensgebende Riemenblume selbst. Die Blüten sind mehr oder weniger radiärsymmetrisch und meist fünf- oder sechszählig (drei- bis neunzählig). Der Blütenboden (Rezeptakel) ist deutlich hohl. Es ist kein Blütenbecher (Hypanthium) vorhanden. Es können drei bis neun freie oder verwachsene deutliche Kelchblätter vorhanden sein, aber sie können auch mehr oder weniger stark reduziert sein bis nur noch ein gelappter bis gezähnter Becher oder Ring erkennbar ist. Die Kelchblätter sind schon in der Blütenknospe geöffnet und haltbar. Die drei bis neun Kronblätter können frei sein; aber bei sehr vielen Gattungen sind sie zu einer Röhre verwachsen. Die oft gebogene Kronröhre kann auf einer Seite gespalten sein und die Blütenkrone kann zweilippig sein. Die Farbe der Kronblätter reicht von gelb über orangefarben bis rot. Es ist nur der innere Kreis mit meist fünf oder sechs (drei bis neun) fertilen Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind untereinander frei, aber mit den Kronblättern verwachsen. Die Staubbeutel öffnen sich oft explosionsartig mit einem longitudinalen Schlitz. Die zweizelligen Pollenkörner besitzen meist drei oder seltener vier Aperturen und sind colpat; bei \"Atkinsonia\" sind keine Aperturen vorhanden. Drei oder vier Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. In basaler Plazentation befinden sich vier bis zwölf sitzende, undifferenzierte Samenanlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die Schließfrüchte sind meist fleischig, selten nichtfleischig (beispielsweise bei \"Nuytsia floribunda\"). Fast alle Arten bilden Beeren, wenige Arten Steinfrüchte, nur bei \"Nuytsia floribunda\" sind es geflügelte Nüsse. Die Samen enthalten viel ölhaltiges Endosperm. Die Samen besitzen keine Samenschale (Testa); sie sind vielmehr von einer klebrigen Pulpa umhüllt. Der gut differenzierte, chlorophyllhaltige Embryo besitzt ein oder zwei Keimblätter (Kotyledonen), die oft untereinander verbunden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahlen.", "content": "Die Chromosomengrundzahlen betragen x = 8 bis 12.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Sie leben als verholzte Halbparasiten (Halbschmarotzer) auf den oberirdischen Teilen von Bäumen und Sträuchern oder (selten) an Wurzeln der Wirtspflanzen. Bei vielen Arten sind keine Wurzeln im eigentlichen Sinne vorhanden, sondern ihre Kontaktorgane gleichen mehr Haustorien.", "section_level": 2}, {"title": "Bestäubung.", "content": "Viele Arten besitzen relativ große, auffällige rot oder gelb gefärbte langröhrige Blüten, die von Vögeln (Ornithophilie) bestäubt werden. Bei den anderen Arten mit kleineren und unauffälligeren Blüten erfolgt die Bestäubung durch Insekten (Entomophilie). Die einzige in Europa heimische Art, die laubabwerfende Eichenmistel (\"Loranthus europaeus\"), besitzt unauffällige, zweihäusig verteilte gelbliche Blüten.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Familie Loranthaceae wurde 1808 durch Antoine Laurent de Jussieu in \"Annales du Museum National d'Histoire Naturelle\", Band 12, S. 292 aufgestellt. Typusgattung ist \"Loranthus\" Synonyme für Loranthaceae sind: Elytranthaceae, Gaiadendraceae, Nuytsiaceae, Treubellaceae nom. illeg., Psittacanthaceae. Die meisten Arten der Riemenblumengewächse kommen von den gemäßigten Klimazonen über die Subtropen bis in die Tropen vor, hauptsächlich auf der Südhalbkugel. Im südöstlichen Mitteleuropa gehört nur die Eichenmistel (\"Loranthus europaeus\") zu dieser Familie. Die früher ebenfalls hierher gestellten, in Mitteleuropa heimischen Misteln der Gattung \"Viscum\" und weitere mit diesen verwandte Gattungen, die lange Zeit auch in eine eigene Familie Viscaceae gestellt worden sind, werden nach umstrittenen neueren Erkenntnissen in die Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae) gruppiert. In die Familie Loranthaceae werden 65 bis 73 Gattungen gestellt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Riemenblumengewächse (Loranthaceae) sind eine Pflanzenfamilie innerhalb der Ordnung der Sandelholzartigen (Santalales). Die etwa 73 Gattungen mit etwa 950 Arten gedeihen von den gemäßigten Klimazonen über die Subtropen bis in die Tropen, hauptsächlich auf der Südhalbkugel („gondwanische“ Verbreitung). Diese mistelartigen Pflanzen sind Halbparasiten (Halbschmarotzer) und in mindestens einem Fall (\"Tristerix aphyllus\") Vollschmarotzer auf ausdauernden Gewächsen: Gehölzen oder Sukkulenten. – Man beachte, dass die deutsche Bezeichnung Riemenblume nicht nur für die namensgebende Gattung \"Loranthus\" gebraucht wird, sondern auch für die Gattung \"Loropetalum\" der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae).", "tgt_summary": "桑寄生科 包括75属大约1,000余种,基本都是寄生或半寄生灌木,只有三种是独立生长在地上的树—澳洲圣诞树,\"Atkinsonia ligustrina\"(一种生长在澳洲蓝山地区的稀有灌木)和\"Gaiadendron punctatum\"(一种生长在中南美洲的植物)。", "id": 1642663} {"src_title": "Brian Mulroney", "tgt_title": "马丁·布赖恩·马尔罗尼", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Studium.", "content": "Mulroney wurde in Baie-Comeau geboren, einer Kleinstadt im Nordosten der Provinz Québec. Seine Mutter Irene O'Shea und sein Vater Benedict Mulroney, der in einer Papierfabrik als Elektriker arbeitete, waren beide aus Irland eingewandert. Aus diesem Grund wuchsen ihre sechs Kinder zweisprachig auf. Da in Baie-Comeau wegen des damals strikt nach Konfessionen getrennten Schulsystems keine englischsprachige Schule für Katholiken existierte, erhielt Mulroney seine Mittelschulbildung in Chatham in der Provinz New Brunswick, an einem von der St. Thomas University geführten katholischen Internat. Ab 1955 studierte Mulroney Recht an der Saint Francis Xavier University in Antigonish (Nova Scotia). Dort begann er sich für Politik zu interessieren, nachdem er sich mit dem späteren Senator Lowell Murray befreundet hatte. Mulroney trat der Jugendorganisation der Progressiv-konservativen Partei bei. Er war 1956 Jugenddelegierter am Parteitag und unterstützte als Mitglied des Komitees \"Youth for Diefenbaker\" („Jugend für Diefenbaker“) bei der Wahl des Parteivorsitzenden den späteren Premierminister John Diefenbaker. 1959 wechselte Mulroney an die Dalhousie University in Halifax. Im darauf folgenden Jahr unterstützte er den Wahlkampf des Premierministers von Nova Scotia, Robert Stanfield. Mulroney vernachlässigte wegen seines politischen Engagements sein Studium und musste schließlich wegen einer schweren Krankheit ein Semester ausfallen lassen. Er setzte sein Studium an der Université Laval in der Stadt Québec fort. Dort lernte er zahlreiche Personen kennen, die später ebenfalls politische Karriere machten. Dazu gehörten Lucien Bouchard (späterer Premierminister von Québec) und der damalige Präsident des Studentenverbandes, Joe Clark (späterer kanadischer Premierminister). Im Sommer 1962 war er während der Semesterpause temporär als Assistent des Landwirtschaftsministers Alvin Hamilton tätig und organisierte dessen Wahlkampf.", "section_level": 2}, {"title": "Berufsleben und Einstieg in die Politik.", "content": "1964 schloss Mulroney sein Studium ab und begann für \"Howard, Cate, Ogilvy\" in Montreal zu arbeiten, der damals größten Anwaltskanzlei in den Commonwealth-Staaten (heute \"Ogilvy Renault\"). Beim Anwaltsexamen scheiterte Mulroney zweimal. 1965 schaffte er es beim dritten Anlauf, wurde in die Rechtsanwaltskammer der Provinz Québec aufgenommen und spezialisierte sich auf Arbeitsrecht. Er bewies Geschick als Vermittler und konnte mehrere Streiks mit ausgehandelten Einigungen beilegen. Während des Parteitages der Progressiv-Konservativen 1968 trug Mulroney entscheidend zu Robert Stanfields Sieg bei der Wahl zum neuen Vorsitzenden bei und wurde zu einem seiner wichtigsten Berater. Mulroneys Anwaltskanzlei machte ihn 1971 zum Partner. Am 26. Mai 1973 heiratete der 34-jährige Mulroney die 15 Jahre jüngere, aus Sarajevo stammende Milica („Mila“) Pivnički, die ihr Ingenieursstudium an der Concordia University abbrach. Das Paar hat eine Tochter und drei Söhne. Das zweitälteste Kind, Ben Mulroney, ist ein bekannter Moderator beim kanadischen Fernsehsender CTV. Robert Bourassa, der Premierminister von Québec, setzte 1974 die überparteiliche Cliche-Kommission ein, um die Ursachen von Gewalt und Korruption in der Bauwirtschaft zu untersuchen, insbesondere bei den Wasserkraft-Projekten in der Region um die James Bay. Geleitet wurde die Kommission von Robert Cliche, einem Politiker der Neuen Demokratischen Partei, der seinen ehemaligen Studenten Mulroney in diese berief. Mulroney wiederum ernannte Lucien Bouchard zu seinem Berater. Die Untersuchung deckte Verstrickungen der organisierten Kriminalität bei Gewerkschaften und Bauunternehmen auf. Da die Medien ausführlich über die Anhörungen berichteten, wurde Mulroney einer breiten Öffentlichkeit bekannt. 1976 erklärte Robert Stanfield, der die Unterhauswahl 1974 verloren hatte, seinen Rücktritt als Vorsitzender der Progressiv-konservativen Partei. Obwohl Mulroney zuvor noch nie ein politisches Amt ausgeübt hatte, wurde er dazu ermutigt, sich um seine Nachfolge zu bewerben. Er gab mit Abstand am meisten Geld für die Wahlkampagne aus, schied aber beim Parteitag nach dem dritten Wahlgang aus. Hauptgründe waren sein als „aalglatt“ empfundenes Auftreten, die fehlende parlamentarische Erfahrung und vage Positionen bei zahlreichen politischen Fragen. Es siegte schließlich in der vierten Runde eher überraschend der gleichaltrige Joe Clark. Nach dieser Niederlage zog sich Mulroney zwischenzeitlich aus der Politik zurück. Er stieg aus der Anwaltskanzlei aus, wurde anschließend Vizepräsident des Bergbaukonzerns Iron Ore Company of Canada und 1977 deren Präsident. Auf seinen Erfahrungen als Anwalt im Arbeitsrecht aufbauend, verbesserte Mulroney die Beziehungen zu den Gewerkschaften. Gleichzeitig konnte er, nicht zuletzt aufgrund höherer Rohstoffpreise, den Profit des Unternehmens markant steigern. Er baute auch sein Beziehungsnetz in der Geschäftswelt aus. 1982 musste er die Schließung der Minen in Schefferville bekanntgeben. Da er aber eine einvernehmliche Lösung mit den betroffenen Arbeitern finden konnte, hatte dies keine negativen Auswirkungen auf sein Image.", "section_level": 2}, {"title": "Parteivorsitzender.", "content": "Joe Clark war es gelungen, bei der Unterhauswahl 1979 den liberalen Premierminister Pierre Trudeau aus dem Amt zu verdrängen. Doch da er über keine Mehrheit im Unterhaus verfügte, hielt seine Regierung nur neun Monate. Nach einem erfolgreichen Misstrauensvotum und einer vorgezogenen Neuwahl gelangte Trudeau im Februar 1980 erneut an die Macht. Obwohl er Clark in der Öffentlichkeit unterstützte, nutzte Mulroney seine weitreichenden Beziehungen in der Partei und begann, dessen Führungsposition zu untergraben. Als Clark beim Parteitag im Januar 1983 nur etwa zwei Drittel der Delegierten hinter sich bringen konnte, trat er als Parteivorsitzender zurück. Beim darauf folgenden Parteitag im Juni 1983 kandidierte neben Clark auch Mulroney. Im Gegensatz zu 1976 trat er während der Wahlkampagne weitaus zurückhaltender auf. Auch konnte er mit viel beachteten Reden unter Beweis stellen, dass er durchaus politische Substanz vorzuweisen habe. Darüber hinaus war er der einzige perfekt zweisprachige Kandidat, was unabdingbar schien, um auch bei frankokanadischen Wählern Anklang zu finden. Nachdem Clark in den ersten drei Wahlgängen noch geführt hatte, setzte sich Mulroney schließlich im vierten Wahlgang mit 54 % der Stimmen durch. Am 25. August 1983 errang er bei einer Nachwahl im Wahlkreis Central Nova (Provinz Nova Scotia) einen Sitz im Unterhaus und war somit Oppositionsführer. Pierre Trudeau trat im Juni 1984 zurück, sein Nachfolger wurde John Turner. Nur vier Tage nach Amtsantritt rief er eine Neuwahl aus, da er hoffte, von guten Umfragewerten profitieren zu können. Doch der Vorsprung der Liberalen Partei schmolz rasch dahin. Trudeau hatte in seinen letzten Amtstagen eine Vielzahl von Senatoren, Richtern und Aufsichtsräten in Staatsbetrieben ernannt, was von vielen als Begünstigung empfunden wurde. Turner widerrief diese Ernennungen nicht, da er sich an eine mit Trudeau getroffene Vereinbarung hielt, die er nicht brechen wollte. Dies trug ihm während des Wahlkampfs harsche Kritik seitens Mulroney ein. Bei der Unterhauswahl am 4. September 1984 errangen die Progressiv-Konservativen 211 von 282 Sitzen und somit die größte Mehrheit in der kanadischen Geschichte, während die Liberalen das schlechteste Ergebnis überhaupt hinnehmen mussten. Besonders eindrücklich war der Wahlerfolg in Mulroneys Heimatprovinz Québec, wo die Progressiv-Konservativen 58 der 75 Sitze gewannen, gegenüber einem einzigen Sitz vier Jahre zuvor. Mulroney selbst wurde im Wahlkreis Manicouagan, in dem sein Geburtsort Baie-Comeau liegt, gewählt. Generalgouverneurin Jeanne Sauvé vereidigte ihn am 17. September als neuen Premierminister.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Amtszeit als Premierminister.", "content": "Die erste konservative Regierung nach 26 Jahren wurde von vielen als willkommene Abwechslung betrachtet, doch bald ergaben sich Probleme. Viele Minister hatten wenig politische Erfahrung, was zu zahlreichen Interessenkonflikten und kleineren Skandalen führte. Obschon Mulroney über eine äußerst komfortable Mehrheit verfügte, war sein Handlungsspielraum eingeschränkt. Die Progressiv-konservative Partei war eine unsichere Koalition verschiedener Interessengruppen: Anhänger einer liberalen Gesellschaftspolitik, sozialkonservative Populisten aus Westkanada, Nationalisten aus Québec sowie Wirtschaftsvertreter aus Ontario und den atlantischen Provinzen. Mulroney versuchte, die wichtigste Faktion, die Sozialkonservativen, auf seine Seite zu ziehen, indem er das unbeliebte National Energy Program einstellte und zahlreiche Vertreter Westkanadas in sein Kabinett berief (darunter Joe Clark als Außenminister). Allerdings verärgerte er diese Gruppe, als er 1986 die Wartung der CF-18-Kampfflugzeuge nach Québec verlegte, obwohl ein Unternehmen in Manitoba billiger war und besser bewertet wurde. Als er die Provinz Manitoba dazu aufrief, sich an die Verfassung zu halten und die Rechte der französischsprachigen Minderheit zu garantieren, erhielt er gar Morddrohungen. In der Öffentlichkeit trat Mulroney für die Senkung des Haushaltsdefizits ein, doch entgegen seinen Wahlversprechen stieg die Staatsverschuldung auf ein Rekordniveau an. Da der von den Liberalen beherrschte Senat die Gesetzgebung verlangsamte, musste er in mehreren Fällen Kompromisse eingehen. Ein wichtiges Anliegen war für Mulroney die Privatisierung zahlreicher Staatsbetriebe. Von 61 Unternehmen, die der Staat 1984 besaß, wurden 23 verkauft. Die bedeutendsten waren Air Canada und Petro-Canada. Ein wichtiges Projekt von Mulroneys Regierung war der Versuch, die Entfremdung der einzelnen Landesteile aufzuhalten. Québec war 1982 die einzige Provinz gewesen, welche die von Pierre Trudeau ausgehandelte neue kanadische Verfassung nicht unterzeichnet hatte. Mulroney wollte Québec mit einer neuen Vereinbarung wieder stärker einbinden. 1987 handelte er den Meech Lake Accord aus, ein Bündel von Verfassungsänderungen, mit denen die Forderungen Québecs auf Anerkennung als „sich unterscheidende Gesellschaft“ erfüllt und einige Kompetenzen an die Provinzen abgetreten werden sollten. Mulroneys Regierung bekämpfte aktiv das Apartheid-Regime in Südafrika. Oft traf er mit oppositionellen Südafrikanern zusammen. Seine klare Haltung führte zu Uneinigkeit mit den Regierungen der USA und Großbritanniens, brachte ihm aber auch Respekt ein. Darüber hinaus war Joe Clark der erste Außenminister überhaupt, der ins marxistisch regierte Äthiopien reiste und medienwirksam auf die katastrophale Hungersnot aufmerksam machte. Die Regierung wandte sich entschieden gegen die US-Intervention in Nicaragua und nahm Flüchtlinge aus mehreren mittelamerikanischen Ländern auf, die von Militärmachthabern beherrscht wurden. Trotz dieser politischen Differenzen pflegte Mulroney ein enges freundschaftliches Verhältnis zu US-Präsident Ronald Reagan. Dies war von Vorteil für die Verhandlungen um das Kanadisch-Amerikanische Freihandelsabkommen, die im Januar 1988 abgeschlossen werden konnten. Kritiker wiesen darauf hin, dass Mulroney vor der Wahl zum Parteivorsitzenden ein Freihandelsabkommen noch abgelehnt hatte. Das Abkommen war umstritten und der Senat forderte eine Neuwahl, bevor er darüber abstimmen würde. Während des Wahlkampfs war das Freihandelsabkommen das zentrale Thema; die Liberalen und die Neuen Demokraten lehnten es entschieden ab. Bei der Unterhauswahl am 21. November 1988 fielen die Progressiv-Konservativen zwar von 50 % auf 43 % der Stimmen zurück, erreichten aber dennoch die absolute Mehrheit der Sitze. Mulroney war somit der erste (und einzige) konservative Premierminister des 20. Jahrhunderts, der zweimal hintereinander eine Mehrheitsregierung bilden konnte. Er trat im neu gebildeten Wahlkreis Charlevoix an, da sein alter Wahlkreis Manicouagan bei einer Neueinteilung aufgelöst worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Amtszeit als Premierminister.", "content": "1989 schlug Mulroney die Einführung einer nationalen Mehrwertsteuer vor, die Goods and Services Tax (GST). Sie sollte die bestehende Umsatzsteuer \"Manufacturers' Sales Tax\" (MST) ersetzen, die in Kanada produzierte Güter auf der Ebene des Großhandels besteuerte. Im Unterhaus zogen sich die Beratungen über neun Monate hin und der liberal dominierte Senat war nicht gewillt, der Steuer zuzustimmen. Am 27. September 1990 nutzte Mulroney den wenig bekannten Verfassungsartikel 26, der es ihm erlaubte, die kanadische Königin um die Ernennung von acht zusätzlichen Senatoren zu bitten und so die Senatsmehrheit knapp zu seinen Gunsten zu kippen. Die Steuer wurde schließlich am 1. Januar 1991 in Kraft gesetzt. Zwar beteuerte die Regierung, die GST sei eine Umlagerung und keine zusätzliche Steuer, doch stieß sie in der Bevölkerung auf einhellige Ablehnung. Viele nahmen es Mulroney übel, dass er seinen Willen mithilfe einer „Notfallklausel“ in der Verfassung durchgesetzt hatte. Ebenfalls 1990 scheiterten der Meech Lake Accord und die damit verbundene Verfassungsreform. Die Vereinbarung war von den Regierungen der Provinzen Manitoba und Neufundland nicht vor dem vereinbarten Termin ratifiziert worden. Das Scheitern führte zu einem Wiedererwachen des Nationalismus in Québec; Umweltminister Lucien Bouchard und weitere Abgeordnete traten unter Protest aus der Progressiv-konservativen Partei aus und gründeten den separatistischen Bloc Québécois. Bei Nachwahlen gewann die Reformpartei, eine populistische Protestpartei im Westen, Sitze auf Kosten der Regierungspartei. 1991 und 1992 fanden in Charlottetown weitere Verhandlungen statt. Aus diesen resultierte der Charlottetown Accord, der weitreichende Verfassungsänderungen vorsah. Doch die Vereinbarung wurde am 26. Oktober 1992 in einem landesweiten Referendum abgelehnt, mit einem Neinstimmen-Anteil von 54,3 %. Mehr Erfolg hatte Mulroney auf internationaler Ebene. Nachdem die USA und Mexiko Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen aufgenommen hatten, befürchtete Kanada Nachteile beim eigenen Abkommen und forderte die Miteinbeziehung in die Gespräche. Am 5. Februar 1991 einigten sich die drei Länder darauf, multilaterale Verhandlungen zu führen. Am 7. Oktober 1992 wurde die Vereinbarung zur Einführung der Nordamerikanischen Freihandelsabkommens unterzeichnet, die 1994 in Kraft treten würde. Anders als noch 1988 sperrten sich die Liberalen nicht mehr gegen den Freihandel. Ein weiterer Schwerpunkt der Außenpolitik war der Umweltschutz: Kanada war der erste Industriestaat, der die Biodiversitätskonvention und die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen ratifizierte. Die weit verbreitete Ablehnung der \"Goods and Services Tax\" in der Bevölkerung, eine schwere Rezession, das allmähliche Auseinanderbrechen der Progressiv-Konservativen Partei, die zunehmende Staatsverschuldung und das Scheitern der Verfassungsreformen führten zu immer schlechteren Umfragewerten. Eine 1992 von Gallup durchgeführte Umfrage ergab lediglich eine Zustimmung von 11 %, womit Mulroney der unbeliebteste kanadische Premierminister seit der Einführung von Meinungsumfragen in den 1940er Jahren war. Als Mulroney im Februar 1993 seinen bevorstehenden Rücktritt bekanntgab, lag die Zustimmung bei 23 %.", "section_level": 2}, {"title": "Unstimmigkeiten und Rücktritt.", "content": "Am 25. Juni 1993 gab Mulroney das Amt des Regierungschefs an Verteidigungsministerin Kim Campbell ab und zog sich aus der Politik zurück. Während seiner letzten Wochen im Amt fällte er verschiedene Entscheidungen, die einen Schatten auf den Wahlkampf seiner Partei werfen sollten. Er unternahm im Ausland eine weitgehend mit Steuergeldern finanzierte „Abschiedstour“, ohne dabei offizielle Regierungsgeschäfte zu behandeln. Nachdem Kim Campbell vereidigt worden war, zog er auch nicht sofort aus 24 Sussex Drive, der offiziellen Residenz des Premierministers, aus. Stattdessen lebte seine Familie mehrere Monate weiter dort, da ihr neues Domizil in Montreal noch renoviert wurde. Campbell musste sich mit Harrington Lake begnügen, dem Sommersitz des Premierministers. Die Unterhauswahl am 25. Oktober 1993 erwiesen sich für Mulroneys Partei als totales Desaster. Sie verlor 149 Sitze und konnte nur noch gerade zwei halten. Dies war die größte Wahlniederlage in der Geschichte Kanadas, die eine Partei jemals hinnehmen musste. 1997 gewann Mulroney eine Verleumdungsklage, die er zwei Jahre zuvor im Zuge der \"„Airbus-Affäre“\" gegen die kanadische Regierung erhoben hatte. Er erhielt eine formelle Entschuldigung und eine Aufwandsentschädigung von 2,1 Millionen Dollar. Mulroney war beschuldigt worden, im Jahr 1988 Bestechungsgelder angenommen zu haben. Als Gegenleistung habe die staatliche Fluggesellschaft Air Canada beim europäischen Airbus-Konsortium 34 Flugzeuge der Typen A330 und A340 bestellt und ein Angebot von Boeing ausgeschlagen. Da die Untersuchungsbehörden nichts Konkretes nachweisen konnten, wurden die Ermittlungen ergebnislos eingestellt. Zehn Jahre nach seinem Rücktritt wurde bekannt, dass Mulroney einen hohen Geldbetrag in bar erhalten hatte – von Karlheinz Schreiber, einem deutsch-kanadischen Geschäftsmann, der als Mittelsmann für Airbus und andere Unternehmen tätig gewesen war. Am 24. März 2007 brachte Schreiber, der sich zu diesem Zeitpunkt wegen Verstrickungen in der CDU-Spendenaffäre in einem Auslieferungsverfahren befand, beim Obersten Gericht der Provinz Ontario eine Klage wegen Vertragsbruchs ein. Er behauptete, Mulroney habe ihm 1993/94 versprochen, gegen Zahlung von 300.000 Dollar finanzielle und politische Hilfe beim Bau einer Transportpanzerfabrik in Québec zu leisten. Mulroney soll diese Hilfe aber nicht gewährt haben. Schreibers Anwalt reichte am 5. November 2007 beim Obersten Gericht Ontarios eine Erklärung ein. Diese enthielt einige Vorwürfe, unter anderem den, dass Mulroney noch im Amt war, als der Vertrag geschlossen wurde, und dass der amtierende konservative Premierminister Stephen Harper durch Mulroney einen Brief von Schreiber erhalten haben soll. Diese Äußerungen sorgten für großen Wirbel in den Medien. Acht Tage später setzte Harper eine unabhängige Untersuchungskommission ein. Mulroney musste am 13. Dezember vor dem Ethikkomitee des Unterhauses aussagen und gab zu, 225.000 Dollar angenommen zu haben. Er beteuerte aber, das Geld stamme aus Schreibers privaten Geschäften und stünde nicht mit den Flugzeugbestellungen bei Airbus in Zusammenhang. Außerdem seien die Zahlungen erst nach seinem Rücktritt erfolgt.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Rücktritt.", "content": "Seit seinem Rücktritt als Premierminister ist Mulroney international als Unternehmensberater tätig. Er gehört den Aufsichtsräten mehrerer Konzerne an, darunter Barrick Gold, Quebecor und Archer Daniels Midland. Darüber hinaus berät er diverse weitere Unternehmen und ist weiterhin Partner der Anwaltskanzlei \"Ogilvy Renault\".", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Bis heute ist die Bewertung der Amtszeit Mulroneys sehr umstritten. Sein Wirken wird vor allem mit dem Kanadisch-Amerikanischen Freihandelsabkommen von 1988 und der nationalen Mehrwertsteuer \"Goods and Services Tax\" (GST) in Verbindung gebracht, aber auch mit den gescheiterten Verfassungsreformen und dem Wahldebakel von 1993. Mulroney selbst legt Wert auf die Feststellung, dass seine damals radikal wirkenden Maßnahmen im Wirtschaftsbereich und beim Freihandel von nachfolgenden Regierungen nicht zurückgesetzt wurden und betrachtet dies als Rechtfertigung seiner Amtsführung. Als die Liberalen unter Jean Chrétien wieder die Regierung stellten, ratifizierten sie trotz ihrer früheren vehementen Opposition das Nordamerikanische Freihandelsabkommen mit nur geringfügigen Änderungen. Die GST erweist sich bis heute als sehr unbeliebt, obwohl sie nur eine bisherige Steuer ersetzte. Doch da Mulroney eine selten genutzte Verfassungsklausel angewendet hatte, um sie überhaupt erst durchsetzen zu können, fühlten sich viele Politiker und große Teile der Bevölkerung übergangen. Die nachfolgende liberale Regierung hatte zwar 1993 versprochen, die GST abzuschaffen, tat dies dann aber doch nicht, woraufhin zwei Minister unter Protest zurücktraten. Mulroneys große Unbeliebtheit während seiner zweiten Amtszeit – zeitweise lag die Zustimmung unter 10 % – hatte zur Folge, dass viele konservative Politiker sich während Jahren von ihm distanzierten. Der sozialkonservative Flügel seiner Partei kritisierte Mulroneys liberale Position in gesellschaftlichen Fragen. Dies betraf insbesondere seine Ablehnung der Todesstrafe und ein versuchter Kompromiss in der Frage der Abtreibung. Der Wirtschaftsflügel wiederum kritisierte ihn wegen diverser Steuererhöhungen und dem gescheiterten Versuch, die Staatsausgaben zu drosseln. Indem Mulroney ein sehr breites Spektrum abdeckte, machte er zwar seine Partei zunächst für viele wählbar, doch führte er dadurch auch deren Zersplitterung herbei. Bei der Unterhauswahl 1993 lief die Wählerschaft der Progressiv-konservativen Partei in Westkanada fast geschlossen zur Reformpartei über. Erst zehn Jahre später schlossen sich die konservativen Kräfte wieder zusammen, als die Konservative Partei Kanadas gegründet wurde. In den Jahren nach dem Rücktritt versuchten Mulroneys Anhänger, seinen angeschlagenen Ruf wiederherzustellen, was teilweise auch gelang. Doch seit den Enthüllungen von Karlheinz Schreiber und dem Eingeständnis vor dem Ethikkomitee sehen viele Kanadier ihre Einschätzung bestätigt und Mulroney bleibt weiterhin einer der unbeliebtesten und umstrittensten Politiker des Landes. Am 10. September 2007 veröffentlichte er seine Autobiografie \"Memoirs 1939–1993\". Das über 1100-seitige Werk sorgte für Aufsehen, da er darin seinen politischen Rivalen Pierre Trudeau scharf angreift und die Geschäftsbeziehung mit Karlheinz Schreiber mit keinem Wort erwähnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Brian Mulroney PC, CC, GOQ (* 20. März 1939 in Baie-Comeau, Québec), überwiegend als Brian Mulroney bekannt, ist ein kanadischer Politiker und Rechtsanwalt. Er war der 18. Premierminister des Landes und regierte vom 17. September 1984 bis zum 25. Juni 1993. Von 1983 bis 1993 war er auch Vorsitzender der Progressiv-konservativen Partei Kanadas.", "tgt_summary": "马丁·布赖恩·马尔罗尼(英语:Martin Brian Mulroney)(1939年-3月20日),是第18任加拿大总理。他的任期从1984年9月17日到1993年6月25日。", "id": 430510} {"src_title": "Marriott International", "tgt_title": "萬豪國際", "src_document": [{"title": "Marken.", "content": "Zu Marriott gehören 30 Marken mit unterschiedlichen Konzepten bzw. Zielgruppen. Mit Stand 2017 waren dies 6.080 Hotels und Resorts mit 1.200.000 Hotelzimmern in 122 Ländern weltweit:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Jahre.", "content": "Im Jahr 1927 sicherten sich die frisch verheirateten John Willard Marriott und Alice Marriott das exklusive A&W-Franchiserecht für die US-Bundesstaaten Washington, D.C. und Baltimore sowie Richmond. Mit 6.000 Dollar verließen sie gemeinsam mit einem anderen jungen Paar die Farmen in Utah, um in der Hauptstadt einen winzigen Root-Beer-Stand in der belebten 14. Straße zu eröffnen. Die News über Tamales, Chili con Carne und Bar-B-Q sprachen sich schnell herum und veranlassten einen Freund zu der Frage, was es mit dem neuen \"hot menu\" des Shoppes auf sich habe. Damit war der Name \"Hot-Shoppes\" geboren. Er expandierte, indem er das In-Flight-Catering am alten Washington Hoover Flughafen übernahm und diverse Cafeterien im Regierungsbezirk belieferte.", "section_level": 2}, {"title": "1950er bis 1990er.", "content": "Um das rasante Wachstum finanzieren zu können, ging das Unternehmen 1953 an die Börse und verkaufte innerhalb von nur zwei Stunden alle verfügbaren Aktien. 1957 wurde die Hotelsparte des Unternehmens gegründet; das \"Twin Bridges Motor Hotel\", ein 365-Zimmer-Haus in Arlington wurde eröffnet. Die Gäste meldeten sich an einem Schalter vom Auto aus an und wurden dann – immer noch im Auto – vom Fahrradpagen zum Zimmer geleitet. Mitte der 1970er Jahre schloss die Marriott Corporation ihre ersten Management-Verträge ab; eröffnete ihr erstes europäisches Hotel in Amsterdam und zwei \"Great-America Unterhaltungsparks\". 1977, im 50. Jahr seiner Unternehmensgeschichte erzielte Marriott zum ersten Mal einen Umsatz von einer Milliarde Dollar. Im Jahr 1993 wurde die \"Marriott Corporation\" in zwei Unternehmen aufgeteilt, neben der \"Marriott International Inc.\" entstand die Host Marriott Corporation. Mitte der 1990er setzte Marriott sein Wachstum fort und eröffnete 1995 in Hawaii sein 1000. Hotel. Außerdem übernahm das Unternehmen die Luxuskette \"Ritz-Carlton\" und die \"Renaissance Hotel\" Gruppe. Franchising wurde wichtiger: Mehrere neue Marken wurden gekauft oder selbst etabliert.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung seit 2000.", "content": "Im April 2000 eröffnete Marriott das 2000. Hotel in Tampa, Florida. Die Eröffnung fand nur zehn Tage nach dem Tod der Unternehmensmitbegründerin Alice Marriott statt, die im Alter von 92 Jahren starb. Ein wirtschaftlicher Abschwung und die Terroranschläge am 11. September 2001 (bei denen auch das Marriott World Trade Center zerstört wurde) warfen die gesamte Reise- und Hotelindustrie in eine Rezession. Als allgemein respektierter Sprecher der Hotelindustrie setzte sich Bill Marriott mit dem Weißen Haus in Verbindung, um Präsident Bush zur Teilnahme an einer Werbekampagne für den Tourismus zu bewegen. Am 7. Januar 2002 feierte das New York \"Marriott Financial Center Hotel\" seine Wiedereröffnung. Kurz danach, am 29. desselben Monats öffnete das neue \"Ritz Carlton Battery Park\" seine Pforten – beide Hotels liegen in Lower Manhattan. Ende 2004 verkaufte Marriott International die Marke \"Ramada International\" und alle Rechte an \"Cendant\", dem nordamerikanischen Rechteinhaber der Marke Ramada und somit alleinigem Eigentümer. Zu den Besonderheiten der Hotelgruppe gehört es, dass in den Hotels neben der Hotelbibel das Buch Mormon ausgelegt wird, was auf die Zugehörigkeit der Gründer zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zurückgeht. Am 20. September 2008 wurde ein Bombenanschlag auf das Marriott-Hotel in Islamabad verübt. Dabei starben mindestens 60 Personen und mehr als 200 wurden verletzt. Schon 2003 hatte es einen Anschlag auf das Marriott-Hotel in Jakarta 2003 gegeben, bei dem zwölf Menschen starben. Im Juli 2009 gab es wieder einen Anschlag auf das Marriott-Hotel Jakarta, sowie das Ritz-Carlton Jakarta, welches ebenfalls zu Marriott International gehört. Das Bonusprogramm von Marriott heißt \"Marriott Rewards\". Die gesammelten Punkte können neben Prämien u. a. gegen Meilen von Lufthansa Miles & More oder Punkte bei Payback eingetauscht werden. Im Februar 2012 kündigt die Marriott Gruppe die Eröffnung des welthöchsten Hotels mit 335 Metern Höhe in Dubai an. Das JW Marriott Marquis Dubai wurde am 27. Februar 2013 eröffnet. Durch Akquisition der südafrikanischen Hotelgruppe \"Protea Hospitality Group\" am 1. April 2014 wurde Marriott International zur größten Hotelgruppe auf dem afrikanischen Kontinent. Im November 2015 gab Marriott International eine Vereinbarung zur Übernahme von Starwood bekannt. Der im September 2016 abgeschlossene Zusammenschluss lässt die größte Hotelgruppe der Welt entstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Oktober 2007 wurde \"Marriott International\" gemeinsam mit anderen internationalen Hotelketten \"„für das Sammeln und zentrale Speichern höchstpersönlicher Informationen über ihre Gäste ohne deren Wissen“\" mit dem Negativpreis \"Big Brother Award\" in der Kategorie \"Verbraucherschutz\" ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Datenleck bei der Marriott-Tochter Starwood.", "content": "Im Dezember 2018 wurde bekannt, dass sich Unbekannte zwischen 2014 und Mitte September 2018 Zugang zu einer Datenbank der Marriott Tochter \"Starwood\" verschafften und dabei auch Daten entwendeten. Betroffen sind unter anderem Hotels der Marken \"Sheraton, Westin\" und \"Le Méridien.\" Das Datenleck betrifft 500 Millionen Gäste von über 6.000 Hotels in über 120 Ländern. Kompromittiert wurden u. a. auch besonders sensible personenbezogene Daten, wie Namen, Mailadressen, Geburtsdaten, Passnummern, Kontoinformationen und Kreditkartennummern mit Ablaufdatum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marriott International, Inc. ist ein US-amerikanisches Hotelunternehmen mit Sitz in Bethesda, Maryland, das mehrere Hotelketten betreibt. Seit der Übernahme von Starwood ist Marriott die größte Hotelkette der Welt. Einige Marriott-Hotels sind 5-Sterne-Hotels. In dieser Hotelkategorie befinden sich auch die Konkurrenten Conrad Hotels und Hyatt Hotels.", "tgt_summary": "万豪酒店集团(英语:Marriott International)是一家跨国酒店管理公司,之前在纽约证券交易所上市,2014年年初改为纳斯达克。酒店集团由J. Willard Marriott创立,公司现由总裁兼首席执行官Arne Sorenson领导,业务在全球超过110个地区,也是喜达屋酒店及度假酒店国际集团的拥有者,管理7606家酒店,1517368间客房。总部位于美国马里兰州,员工15万人。", "id": 1674556} {"src_title": "Richard Hamilton (Basketballspieler)", "tgt_title": "理查德·汉密尔顿 (篮球运动员)", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Während seiner College-Zeit, von 1996 bis 1999, spielte Hamilton für die Connecticut Huskies, mit denen er eine erfolgreiche Zeit hatte. 1999 wurde er mit den Huskies NCAA-Basketball-Champion und zum Most Outstanding Player 1999 des Turniers gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "NBA.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Washington Wizards.", "content": "Beim NBA-Draft 1999 wurde Richard Hamilton an 7. Stelle von den Washington Wizards gezogen bei denen er daraufhin einen 3-Jahres-Vertrag unterschrieb. In seiner ersten Saison für die Wizards kam Hamilton meistens von der Bank, startete nur bei 12 Spielen und erzielt 9 Punkte im Schnitt. In den nächsten beiden Jahren startete er häufiger und erzielte deutlich mehr Punkte als zuvor (18,1 bzw. 20,0), doch mit den Wizards konnte er nie die Playoffs erreichen. Am 11. September 2002 wurde Hamilton zusammen mit Hubert Davis und Bobby Simmons im Tausch für Jerry Stackhouse, Brian Cardinal und Ratko Varda zu den Detroit Pistons getradet.", "section_level": 3}, {"title": "Detroit Pistons.", "content": "Nachdem Hamilton 2002 zu den Pistons getradet wurde, unterschrieb er einen 7-Jahresvertrag und stieg zu einem der besten Shooting Guards der NBA auf. Dort bildete er mit Chauncey Billups eines der besten Backcourts der Liga. Er verhalf den Pistons zum Gewinn der NBA-Meisterschaft mit einem Sieg gegen die Los Angeles Lakers im Jahr 2004. 2005 gelang der erneute Einzug in das NBA-Finale, wo man jedoch den San Antonio Spurs um Superstar Tim Duncan unterlag. Seit er zwei Nasenbeinbrüche im Rahmen von Basketballspielen erlitt, spielt Hamilton mit einer Schutzmaske aus Plastik, die seitdem auch sein Markenzeichen geworden ist. Am 27. Dezember 2006 erzielte er eine Karrierebestleistung von 51 Punkten in einem Spiel das drei Verlängerungen umfasste, gegen die New York Knicks im Madison Square Garden. Am 13. Mai 2008 überholte er Isiah Thomas als Spieler der Detroit Pistons mit den meisten Punkten in den NBA Play-offs. Hamilton galt während seiner Zeit als beständiger Scorer und kam in Detroit auf 18,4 Punkte im Schnitt. Probleme mit Pistons-Trainer John Kuester im Laufe der Saison 2010/2011 verbannten Hamilton allerdings auf die Bank, womit seine Spielzeit abnahm.", "section_level": 3}, {"title": "Chicago Bulls.", "content": "Zur Saison 2011/12 lösten die Pistons seinen Vertrag vorzeitig auf. Hamilton wechselte daraufhin zu den Chicago Bulls und erhielt dort einen Vertrag bis 2013. Hamilton spielte zwei Jahre für die Bulls, absolvierte jedoch aufgrund von Verletzung nur 78 von möglichen 164 Saisonspielen und erzielte dabei 10,5 Punkte pro Spiel. Nach der Spielzeit 2012/13 wurde Hamiltons Vertrag bei den Bulls aufgelöst. Nachdem er keinen Verein gefunden hatte, verkündete Hamilton im Februar 2015 seinen Rücktritt.", "section_level": 3}, {"title": "Erfolge und Auszeichnungen.", "content": "Am 26. Februar 2017 wurde in der Halbzeit beim Spiel der Pistons gegen die Boston Celtics Hamiltons Trikot mit der Nummer 32 unter der Hallendecke gehängt und wird seitdem von der Franchise nicht mehr vergeben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Richard Clay „Rip“ Hamilton (* 14. Februar 1978 in Coatesville, Pennsylvania) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler, der von 1999 bis 2013 in der NBA aktiv war, neun Jahre davon bei den Detroit Pistons. Bei einer Größe von 1,98 Metern spielte er meist auf der Shooting-Guard-Position. Hamilton war in seiner Karriere dreimal NBA All-Star und gewann 2004 mit den Pistons die NBA-Meisterschaft.", "tgt_summary": "理查·克莱·瑞普·汉弥尔顿(英语:Richard Clay \"Rip\" Hamilton,1978年-2月14日),美国职业篮球运动员。身高6呎7吋,体重193磅。司职得分后卫及小前锋。绰号『面具侠』、『铁面人』。", "id": 1413391} {"src_title": "Giovanni Gronchi", "tgt_title": "乔瓦尼·格隆基", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gronchis Mutter starb als er sechs Jahre alt war. Als Sohn eines kaufmännischen Angestellten wuchs er in einfachen Verhältnissen auf. Seine höhere Schulausbildung und das Universitätsstudium in Pisa finanzierte er mit verschiedenen Nebentätigkeiten. Nach dem Abschluss der Scuola Normale Superiore in Pisa arbeitete Gronchi als Lehrer in einigen norditalienischen Städten. Seit 1902 interessierte sich Gronchi als praktizierender Katholik für die modernistische Bewegung des Theologen Romolo Murri, dessen \"Lega democratica nazionale\" Gronchi 1905 beitrat. Wie sein Mentor war Gronchi für den Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg, was ihn mit anderen katholisch orientierten Politikern in Konflikt brachte. Als Kriegsfreiwilliger und Infanterieoffizier zeichnete sich Gronchi an der Front mehrfach aus und erhielt zwei bronzene und eine silberne Tapferkeitsmedaille. Anfang 1919 wurde in Rom die katholische Volkspartei Partito Popolare Italiano von Don Luigi Sturzo gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählte Giovanni Gronchi, der bei den Parlamentswahlen in Italien 1919 einen Sitz in der Abgeordnetenkammer errang und dann bei den vorgezogenen Wahlen von 1921 die Zahl seiner Wählerstimmen fast vervierfachen konnte. Im April 1920 wurde er auch zum Generalsekretär der katholisch orientierten Gewerkschaft CLC gewählt. Trotz seiner expliziten Kritik an faschistischen Gewaltexzessen wurde er von Benito Mussolini Ende Oktober 1922 in dessen Regierung berufen als Staatssekretär im Ministerium für Industrie und Handel, was Gronchi zunächst wiederum in Gegensatz zu etlichen Parteikollegen brachte. Nach dem PPI-Parteikongress in Turin wurden im April 1923 alle PPI-Politiker aus der Regierung entfernt. Bis Mai 1924 blieb Gronchi im Parteivorstand. Im Jahr 1924 erneut die Abgeordnetenkammer gewählt, schloss sich Gronchi nach der Ermordung des sozialistischen Abgeordneten Giacomo Matteotti den Aventinianern an, einer antifaschistischen Gruppierung von Oppositionspolitikern verschiedener Parteien. Mit der Schaffung eines Einparteiensystems durch Mussolini verlor Gronchi Ende 1926 seinen Parlamentssitz und zog sich bis 1942 aus der Politik zurück. Cecilia Comparini, die Gronchi 1913 geheiratet hatte, verstarb bereits 1925; Gronchi zog zu seiner Schwester nach Mailand, wo er während der faschistischen Zeit blieb und sich als Unternehmer betätigte. Daneben befasste er sich intensiv mit den ökonomischen und politischen Ideen von John Maynard Keynes, die er nach dem Ende des Faschismus verfocht. 1941 heiratete er die 25 Jahre jüngere Carla Bissatini. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Gronchi Mitglied des nationalen Befreiungskomitees CLN und bereitete unter anderem mit Alcide De Gasperi die Wiedergründung der PPI unter dem neuen Namen Democrazia Cristiana vor. Am 3. Juni 1944, einen Tag vor der Befreiung Roms, hatte Gronchi eine federführende Rolle beim Abschluss des sogenannten Römischen Pakts, mit dem alle antifaschistischen Gewerkschaften in der Confederazione Generale Italiana del Lavoro zusammengeschlossen wurden, in der er bis zu deren definitiver Spaltung im Jahr 1948 eine führende Rolle spielte. Von 1944 bis 1946 war er Minister für Industrie und Handel. Von 1946 bis 1948 war Gronchi DC-Fraktionsvorsitzender in der Assemblea Costituente, der Verfassunggebenden Versammlung der 1946 ausgerufenen Italienischen Republik. Kurz nach den Parlamentswahlen in Italien 1948, bei der die Democrazia Cristiana die absolute Mehrheit der Sitze erlangte, wurde Gronchi zum Präsidenten der Abgeordnetenkammer gewählt, ein Amt das er bis zu seinem Amtsantritt als Staatspräsident im Jahr 1955 behielt. Gronchi gehörte zum linken Flügel der DC, den er lange Zeit \"de facto\" anführte. Als die Vereinigten Staaten als Gegenleistung für Wirtschaftshilfen den Ausschluss von Kommunisten und Sozialisten aus der Regierung forderten, welche von Ministerpräsident De Gasperi trotz der absoluten Mehrheit seiner Partei an der Regierung beteiligt worden waren, sprach sich Gronchi gegen die Abmachung aus. Einen Beitritt Italiens zur NATO befürwortete er nicht. Trotz seines Amtes als Präsident der Abgeordnetenkammer verbreitete er seine politischen Ansichten immer wieder in der Parteizeitschrift \"Politica sociale\" und auch in der Zeitung \"La libertà\".", "section_level": 1}, {"title": "Staatspräsident.", "content": "Innerparteiliche Querelen ebneten Gronchi den Weg in den Quirinalspalast. Die vom Parteivorstand der DC angeregte Kandidatur von Senatspräsident Cesare Merzagora erwies sich als erfolglos und so wurde Gronchi als Kompromisskandidat am 29. April 1955 vom Parlament im vierten Wahlgang mit 658 von 883 abgegebenen Stimmen zum Präsidenten der Republik gewählt. Kommunisten und Sozialisten erinnerten sich noch an Gronchis Haltung anlässlich ihres Ausschlusses aus der Regierung; sie versprachen sich von ihm andere außenpolitische Akzente und, besonders die Sozialisten, eine Unterstützung für eine erneute Regierungsbeteiligung. In der Außenpolitik war Gronchi trotz seiner eher repräsentativen Funktionen besonders aktiv, insbesondere im Vergleich zu seinem Vorgänger Luigi Einaudi, der auch aus Protest gegen die als ungerecht empfundenen Friedensbedingungen (besonders die Gebietsabtretungen im Nordosten) ganz auf Auslandsreisen verzichtet hatte (Vatikan ausgenommen). In den Vereinigten Staaten wurde Gronchi 1956 wegen seiner politischen Ansichten mit Misstrauen empfangen, dann aber mit großem Wohlwollen verabschiedet. Bei einem Besuch in Moskau erwiesen sich die politischen Gegensätze zwischen ihm und Nikita Sergejewitsch Chruschtschow als unüberwindbar. Von Bedeutung waren auch Besuche in Frankreich, in der BR Deutschland, im Iran, in der Türkei und im Vereinigten Königreich. Gronchi war das erste italienische Staatsoberhaupt, das lateinamerikanische Staaten besuchte. Innenpolitisch verlangte er umgehend die Einrichtung des von der Verfassung vorgesehenen Verfassungsgerichtshofs und des Selbstverwaltungsorgans der Richter und Staatsanwälte CSM. Er setzte sich auch für die noch ausstehende Regionalisierung Italiens ein, die, ebenfalls von der Verfassung vorgesehen, erst 1970 vollständig umgesetzt wurde. Zahlreiche Inlandsreisen und soziale Initiativen zeugen von seinem Interesse am Wiederaufbau des Landes nach der desaströsen italienischen Kriegsbeteiligung. Gegen die politische Instabilität im Inneren konnte er wenig ausrichten; sie verleitete ihn mehrmals zu politischen Initiativen und Stellungnahmen, die eher zum Zuständigkeitsbereich von Regierung und Parlament gehörten. Mit Ende der Amtszeit als Präsident der Republik wurde Gronchi von Rechts wegen Senator auf Lebenszeit. Er trat im Senat der gemischten Fraktion bei, weil er sich mit der Politik der Christdemokraten nicht mehr identifizieren konnte. Er nahm nur selten an Senatssitzungen teil; in seinen letzten Lebensjahren galt sein Interesse mehr der Kunst und der Kultur. Gronchi starb 1978 in Rom mit 91 Jahren. Giovanni Gronchi führte als Staatspräsident folgende offizielle Auslandsreisen durch:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Als Staatspräsident war Gronchi Chef des Verdienstordens der Italienischen Republik und drei weiterer Verdienstorden Italiens. Im Ersten Weltkrieg erhielt er drei Tapferkeitsmedaillen und zwei Kriegsverdienstkreuze, im Jahr 1965 eine Verdienstmedaille für Bildung, Kunst und Kultur. Als Staatspräsident erhielt Gronchi von anderen Staaten oder Völkerrechtssubjekten folgende Auszeichnungen (Auswahl):", "section_level": 1}], "src_summary": "Giovanni Gronchi (* 10. September 1887 in Pontedera, Toskana; † 17. Oktober 1978 in Rom) war von 1955 bis 1962 der dritte Präsident der Italienischen Republik.", "tgt_summary": "乔瓦尼·格隆基(Giovanni Gronchi) (; 1887年-9月10日-1978年-10月17日) 意大利天民党政治家,1955年—1962年担任第三任意大利共和国总统。", "id": 3025577} {"src_title": "Western Digital", "tgt_title": "威騰電子", "src_document": [{"title": "Firmengeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1970er.", "content": "Die Firma wurde am 23. April 1970 als General Digital gegründet und war zuerst ein Hersteller von Testgeräten für MOS-Halbleiter. Schnell wurde sie zu einem spezialisierten Halbleiter-Hersteller. Im Juli 1971 erhielt sie ihren heutigen Namen, und der Firmensitz wurde nach Newport Beach/Kalifornien verlegt. Kurze Zeit später kam mit dem UART \"WD1402A\" das erste eigene Produkt auf den Markt. Während der 1970er Jahre verdiente WD sein Geld hauptsächlich mit dem Verkauf von Chips für Taschenrechner und war 1975 deren größter unabhängiger Hersteller. Durch die Ölkrise und den Konkurs des größten Kunden Bowmar Instrument verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Firma dramatisch, so dass 1976 sogar Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet werden musste. WD konnte sich aber aus der misslichen Lage befreien und brachte mit der \"MCP-1600\"-CPU und dem \"WD1771\"-Laufwerks-Controller mehrere Meilensteine auf den Markt.", "section_level": 2}, {"title": "1980er.", "content": "Seit Anfang der 1980er Jahre stellt WD Festplattencontroller her. So lieferten sie etwa mit dem \"WD1003\" den Controller für den IBM PC AT. Dieser Chip wurde 1986 die Basis für die ATA-Schnittstelle, die WD zusammen mit Compaq und der MPI-Abteilung von Control Data (nun zu Seagate gehörend) entwickelte. Ebenfalls 1986, mit dem Kauf des Grafikkartenherstellers \"Paradise Systems\", stieg WD in den Grafikkartenmarkt ein. Dazu passend wurden auch eigene Grafikchips entwickelt. Außerdem war WD noch im Chipsatz-Markt (durch den Kauf von Faraday 1987) und im Netzwerk-Markt tätig. Alle diese Geschäftsfelder liefen gut, aber der Haupt-Umsatzlieferant blieben die Controller-Chips. So brachte WD 1986 mit dem \"WD33C93\" den ersten Single-chip-SCSI-Controller auf den Markt, der auch für den ersten 16-Bit Bus-Mastering SCSI-Controller \"WD7000 „FASST“\" benutzt wurde. 1987 kam mit dem \"WD37C65\" der erste Single-chip-Controller für PC/AT-Diskettenlaufwerke auf den Markt, der als Urvater der heutigen Super-I/O-Chips gilt. Bereits 1988 folgte mit dem \"WD42C22 „Vanilla“\" der erste Single-Chip-ATA-Controller. Mit der Übernahme der Festplattensparte von Tandon 1988 änderte sich die Ausrichtung von WD. Kurze Zeit später wurden die \"Centaur\"-Festplatten auf den Markt gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "1990er.", "content": "1995 wurde Paradise Systems an Philips verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "2000er.", "content": "2001 brachte WD die ersten Mainstream-Festplatten mit 8 MB Cache auf den Markt. 2003 wurde mit der \"Raptor WDC360GD\" – ein SATA-Laufwerk mit 10.000 min und 36 GB Speicher – eine Festplatte für Low-Cost-Server und Workstations vorgestellt, die, was Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit angeht, im Bereich zwischen deutlich teureren SCSI-Laufwerken und Standard-Laufwerken liegt. Anfang 2008 brachte WD mit der \"VelociRaptor\" eine Festplatte mit nochmals gesteigerter Leistung auf den Markt. Zum Zeitpunkt des Erscheinens gab es die Laufwerke \"WD1500HLFS\" und \"WD3000GLFS\"/ \"WD3000HLFS\" mit Kapazitäten von 150 und 300 GB. Die Geschwindigkeit mit 10.000 min und der Cache mit 16 MB sind jeweils identisch zu den älteren \"Raptor\"-Laufwerken. Die Übertragungsraten liegen in der Spitze bei ca. 125 MB/s (Lesen) und 120 MB/s (Schreiben).", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Im März 2011 übernahm Western Digital Hitachi GST für 4,3 Milliarden US-Dollar. Im Oktober 2015 gab Western Digital bekannt, den Flash-Speicher-Spezialisten SanDisk für 19 Milliarden US-Dollar in Aktien und bar zu kaufen. Nachdem das Handelsministerium der Volksrepublik China die Übernahme gebilligt hatte, wurde SanDisk am 12. Mai 2016 von Western Digital Technologies, Inc., einer WD-Tochter übernommen. Im Dezember 2017 wurde bekannt, dass Western Digital sich bei der Firma Esperanto Technologies des SPARC-Entwicklers und Transmeta-Gründers Dave Ditzel eingekauft hat. Die Chips mit der offenen Prozessorarchitektur RISC-V, auf die sich Esperanto spezialisiert hat, sollen eines Tages auch in Festplatten- oder SSD-Controllern von Western Digital Einsatz finden. Im Oktober 2018 hat Western Digital im Rahmen der Vorstellung seiner Quartalszahlen bekanntgegeben, dass die Wafer-Produktion 2019 um 10 bis 15 Prozent reduziert werden soll. Grund für die Produktionseinschränkungen sei der starke Preisverfall von Flash-Speichern.", "section_level": 2}, {"title": "Innovationen.", "content": "Western Digital ist für einige Innovationen verantwortlich, unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Interne Festplatten.", "content": "Western Digital unterscheidet seine Produkte mit verschiedenen Farben und Bezeichnungen, damit sie den verschiedenen Einsatzgebieten zugeordnet werden können. Während die Festplatten für Heimanwender früher noch die Bezeichnung \"Caviar\", bzw. bei 2,5′′-Laufwerken \"Scorpio\" trugen, finden sich heutzutage nur noch die Farbbezeichnungen (z. B. \"WD Blue\") Desktoplaufwerke: Laufwerke für Notebooks: NAS-Speicher: Datacenter: Überwachung: Sonstige Lösungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Western Digital Corporation (oft einfach abgekürzt WDC oder WD) ist ein Hersteller von Festplattenlaufwerken und Speicherprodukten mit Hauptsitz in San José (Kalifornien).", "tgt_summary": ",简称WD、西数或威腾,是美国一家专门研发和生产电脑硬盘的公司,在集成电路和资料储存方面拥有悠长的经验。", "id": 1576114} {"src_title": "Mechanistisches Weltbild", "tgt_title": "机械唯物主义", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das mechanistische Weltbild entstand in der frühen Neuzeit, breitete sich in sämtliche gesellschaftlichen, kulturellen und geistigen Lebensbereiche aus (Natur, Mensch, Gesellschaft, Staat, Seelenleben) und wurde schließlich zum Paradigma wissenschaftlicher Rationalität überhaupt. Legitimation für die Entwicklung waren nicht zuletzt gewisse Bibelaussagen wie die von der Gottebenbildlichkeit des Menschen, des, die theologisch begründete Herrschaft des Menschen über die Natur, der zufolge der Mensch Verfügungsgewalt über die Natur hat. Der Mensch als „maître et possesseur de la nature“ (Herr und Besitzer der Natur) wird zum Leitbild der neuzeitlichen Weltsicht. Zeitlich ordnet man das mechanistische Weltbild dem 16.–19. Jahrhundert zu.", "section_level": 1}, {"title": "Die Welt als Maschine (Uhrenvergleich).", "content": "Die Vorstellung von der „machina mundi“, der Weltmaschine, war über die Chalcidius-Übersetzung des platonischen Timaios (um 400 n. Chr.) ins Mittelalter gekommen, hatte damals aber noch organismische Bedeutung im Sinn eines „lebendigen, organischen Weltganzen“. Im Spätmittelalter erfuhr der Begriff eine Bedeutungsverschiebung hin zur Vorstellung von der unbelebten, toten Maschine, im weiteren Verlauf auch negativ zur geist- und seelenlos klappernden und ratternden Maschine. Bei der Charakteristik der Welt als Maschine spielt insbesondere eine bestimmte „Maschine“ eine Rolle, und zwar die Uhr. Dabei wird die Welt mit einer Uhr verglichen, Gott erscheint als der allmächtige Uhrmacher. Ein früher Beleg für den Uhrenvergleich findet sich bei Nikolaus v. Oresme (14. Jahrhundert): „Denn würde einer nicht, wenn er eine Uhr herstellte, dafür sorgen, dass alle Bewegungen und Kreisläufe aufeinander abgestimmt sind? Um wie viel mehr ist das von jenem Architekten anzunehmen, von dem es heißt, er habe alles nach Maß, Zahl und Gewicht geschaffen“. Eine Briefstelle bei Kepler (1605): „Mein Ziel ist es zu zeigen, dass die himmlische Maschine nicht eine Art göttliches Lebewesen ist, sondern gleichsam ein Uhrwerk...“ dokumentiert, dass der Bedeutungswandel des Maschinenbegriffs von der organismischen Bedeutung (Lebewesen) zur unbelebten Bedeutung (Uhrwerk) vollzogen ist. Bei Descartes (\"Meditationes de prima philosophia\", 1641) wird die Maschinenvorstellung auf den menschlichen Körper übertragen und zum Wunderwerk der „Räderuhr“ in Beziehung gesetzt: „Ja, ebenso wie eine... Uhr, so steht es auch mit dem menschlichen Körper, wenn ich ihn als eine Art Maschine betrachte, die aus Knochen, Nerven, Muskeln, Adern, Blut und Haut... eingerichtet und zusammengesetzt ist...“. Descartes entwickelt eine ganz neuartige Sicht auf den menschlichen (und tierischen) Körper im Sinn einer selbständig funktionierenden Maschine (mechanistische Physiologie). Diese Auffassung spiegelt sich in dem späteren berühmten Buchtitel von La Mettrie \"L’homme machine\" (Der Mensch – eine Maschine) (1748). Da zu jener späteren Zeit die maschinelle Produktion aufkam, trat das Bild vom Zahnrad neben das Bild der Uhr, zum Zeichen für einen Mechanismus, bei dem ein Zahnrädchen ins andere greift. Ihren prägnantesten Ausdruck fand die Uhrenvorstellung in den Großuhren, z. B. am Dom von Münster und am Dom von Straßburg. Sie zeigen nicht nur die Stunden an, sondern auch kalendarische Angaben zu Tag, Monat, Jahr, den Stand der Planeten, verbunden mit einem Glockenspiel und einem Reigen aus Kaiser, Fürst, Edelmann, Bürger. Sie sind damit ein Sinnbild der kosmischen Ordnung. Es ist daher nicht verwunderlich, dass gerade die Uhr, die Ordnung, Gliederung, Geregeltheit verkörpert, mit der ebenfalls geordneten, gegliederten und geregelten Welt verglichen wurde. Auf Thomas Hobbes geht die Mechanisierung des Staatswesens zurück, indem er den Maschinenbegriff mitsamt der mechanistischen Methode auf Gesellschaft und Staat übertrug (\"Leviathan\", 1651). Der Naturzustand erscheint bei Hobbes als schlecht, weil sich die Menschen auf Grund von Macht- und Gewinnstreben, Ehrgeiz und Eigennutz gegenseitig vernichten (homo homini lupus, der Mensch ist dem Menschen ein Wolf). Um dieser Konsequenz zu entgehen, schließen sich die Menschen in dem künstlichen Gebilde eines Staats zusammen, wobei alle Macht einem Souverän übertragen wird. Gemäß dieser Konzeption wird der Staat in das Bild einer überdimensionierten Maschine gekleidet, der Souverän übernimmt die Funktion eines Technikers, der diesen „Maschinenstaat“ kontrolliert. Im 18./19. Jahrhundert schließlich wird die Maschinenvorstellung auf das Seelenleben übertragen (Mechanisierung des Seelenlebens). Beispiele hierfür sind aus der Frühzeit David Hume \"A Treatise of Human Nature\" (1738), aus der Spätzeit J.F. Herbarts mentale Physik \"Psychologie als Wissenschaft\" (1824/25). Das gesamte Seelenleben wird hier nach mechanistischen Regeln erklärt. Am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der amerikanische Ingenieur und Unternehmer F. W. Taylor (1856–1915) eine Theorie zur Betriebsführung. Der sogenannte Taylorismus sieht genaue Arbeitsbeschreibungen und Zeitvorgaben (Einsatz der Stoppuhr) für die Verrichtung von Arbeitstätigkeiten vor. Die Vorstellung der Uhr taucht hier in der bezeichnenden Abart der Stoppuhr zur Bemessung von Vorgangszeiten wieder auf. Der Mensch wird in diesem Arbeitssystem zu einem „Zahnrad“ in einer riesigen Fertigungsmaschine. Fällt das Zahnrad aus, kann es problemlos durch einen anderen Menschen ersetzt werden. Mit der Entwicklung von Taylor drang die Maschinenvorstellung in die Organisationsform der Zusammenarbeit in der Arbeitswelt ein.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg der Mechanik.", "content": "Geht man davon aus, dass sich das mechanistische Weltbild aus der Vorstellung von Gott als dem allmächtigen Uhrmacher und der Welt als mechanischer Uhr, als Produkt dieses göttlichen Uhrmachers, entwickelt hat, dann erscheint es sinnvoll, einen Blick auf die Geschichte der Uhr, insbesondere der mechanischen Räderuhr, zu werfen. Zwischen 1000 und 1300 bemühten sich Tüftler in ganz Europa, die noch nach dem Prinzip der Intuition vorgingen, bei der Uhrenkonstruktion von der Abhängigkeit von natürlichen Energiequellen (Sonnenuhr, Wasseruhr, Sanduhr, Kerzenuhr) loszukommen und mechanische Zeitmesser zu entwickeln. Schließlich wurde irgendwo in Europa, wahrscheinlich im klösterlichen Bereich, das Prinzip der Räderuhr mit Waaghemmung erfunden. Erste Exemplare dieser Uhren hatten ein Läutwerk, aber wohl weder Zifferblatt noch Zeiger, und dienten als Weckinstrumente für die pünktliche Abhaltung liturgischer Gebete (horologium, clocke, zytglocke). Zifferblatt und Stundenzeiger kamen erst später hinzu, Minutenzeiger erst ab dem 17. Jahrhundert. Schon an den einzelnen Bauteilen, aus denen eine Räderuhr zusammengesetzt ist, kann man erkennen, dass es sich bei derartigen Uhren um komplizierte Konstruktionen handelt: Zuggewicht, Antriebswelle, Balkenunruh (Waag), Spindel, Kron-, Steig-, Spindelrad, Wellenachse, Zahnrad. Als älteste Groß-Räderuhren gelten die der Kathedrale von Exeter (1284), der St.-Pauls-Kathedrale von London (1286) sowie die der Kathedralen von Canterbury und von Sens (beide 1292). Dante verglich um 1320 in seiner \"Göttlichen Komödie\" einen paradiesischen Reigentanz mit dem Räderspiel einer Uhr. Auch bei der Einführung der Räderuhr macht sich der Vorsprung des Westens bemerkbar, die Entwicklung setzte in England, Spanien, Italien, Frankreich eher ein als in Deutschland. Die mechanische Uhr verbreitete sich derart epidemisch über ganz Europa, dass man geradezu von einem Beschaffungsboom sprechen muss. Galileo Galilei kommt in der beginnenden Neuzeit das Verdienst zu, die gerade entstehende Wissenschaft der Technischen Mechanik auf eine formale mathematische Grundlage gestellt zu haben. Galilei gilt als wesentlicher Begründer der modernen Naturwissenschaften. Zum einen entwickelte er die heute noch maßgebliche Methode, bestehend aus der Kombination von eigener Beobachtung, gegebenenfalls anhand von geplanten Experimenten, mit möglichst genauer quantitativer Messung der beobachtbaren Größen und der Analyse der Messergebnisse mit den Mitteln der Mathematik. Zum anderen forderte er, den so gewonnenen Ergebnissen eine Vorrangstellung vor rein philosophisch oder theologisch begründeten Aussagen über die Natur zuzuerkennen. Isaac Newton schrieb mit der Erfindung der Infinitesimalrechnung basierend auf mechanischen Beobachtungen Wissenschaftsgeschichte. Christiaan Huygens erfand die Pendeluhr: dies war das erste Mal, dass die Funktionsweise einer neuen Uhr mathematisch präzise berechnet und mit Hilfe von geometrischen Konstruktionszeichnungen entwickelt wurde. Die Mitglieder der Familie Bernoulli, Leonhard Euler und Charles Augustin de Coulomb bereiteten im 18. Jahrhundert den Boden für die noch heute gültige Technische Mechanik, welche die Grundlage für viele Disziplinen der Technik bildet.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte des Experiments.", "content": "Karen Gloy definiert das (moderne) Experiment so, dass in der Regel von einem vorläufigen Theorieentwurf ausgegangen wird, um diesen anhand des Experiments zu verifizieren oder zu falsifizieren bzw. um zwischen konkurrierenden Modellen zu entscheiden. Lässt man die Geschichte des Experiments im Hochmittelalter beginnen (z. B. Albert der Große, ca. 1200–1280) (von der Antike wird hier abgesehen), dann zeigt sich, dass das mittelalterliche Verständnis vom Experiment gemäß obiger Definition noch wenig Gemeinsamkeit mit dem modernen zeigt. Das lateinische Wort experimentum (experiri) war im Mittelalter gleichbedeutend mit Erfahrung, sinnlicher Wahrnehmung. Bei Albert bedeutet Experiment noch nicht viel mehr als die grundsätzliche empirische Ausrichtung: die eigene Erfahrung wird dem bloßen Glauben und dem blinden Vertrauen auf schriftlich oder mündlich Tradiertes entgegengesetzt. Ein Fortschritt in der Experimentalanalyse findet sich erst bei Francis Bacon (1561–1626) (z. B. \"Novum Organon\", 1620), auch wenn Bacon keine eigene Forschung betrieb, sondern mehr ein Wissenschafts-Manager war. F. Bacon kleidet seine Grundüberzeugung, nämlich dass der Mensch aufgrund seiner Vernunft zur Herrschaft über die Natur bestimmt sei, in das Bild von der Gerichtssituation: der forschende Mensch ist der Richter, die Natur sitzt auf der Anklagebank wie ein Angeklagter, der sich weigert, die Wahrheit zu sagen, und der nur unter Anwendung von Gewalt dazu gebracht werden kann, mit der Wahrheit herauszurücken. Eine der Methoden, die Bacon entwickelte, ist die sogenannte Listenmethode. Es ist vorzugehen in dem Dreischritt: Beobachten → Beobachtungsdaten sammeln in Listen → Auswerten. Aus der Auswertung ergibt sich dann das (allerdings verbal formulierte) „Gesetz“. Bei dem Versuch einer Bewertung von Bacons Experimentalmethode im Licht der eingangs erwähnten modernen Definition des Experiments ergibt sich, dass Bacons Vorgehensweise eher eine instrumentelle Methodisierung des „alten“ Naturverstehens darstellt als die Anwendung von Experimenten im modernen Sinn, bei denen von einer vorgefassten Theorie ausgegangen wird, die dann durch das Experiment verifiziert oder falsifiziert werden soll. Eine weitere Stufe der Entwicklung ist mit Galileo Galilei (1564–1642) erreicht. Zwei Innovationen gehen auf Galilei zurück, die unter dem Schlagwort der „galileischen Wende“ in die Geschichte eingegangen sind. Die erste Innovation Galileis ist die Einschränkung (Reduktion) der Erklärungsgründe für ein Problem auf die quantitativen Bestimmungen unter Ausschluss der qualitativen Bestimmungen – und damit verbunden – deren exklusiv mathematische Formulierung: das Gesetz, das gefunden wird, wird nicht mehr verbal formuliert wie noch bei F. Bacon, sondern in Gestalt einer mathematischen Formel. Als Beispiel diene das Fallgesetz: es geht nicht mehr um „das Wesen“ des Falls, sondern die Fallbewegung wird in eine Reihe von Raum- und Zeitpunkten aufgelöst, so dass jedem Punkt der Wegstrecke ein bestimmter Moment der Zeitstrecke entspricht. Die dahinter stehende Regel, das Naturgesetz, wird in Form einer mathematischen Formel aufgeschrieben. Dieselbe Grundidee liegt auch der Entdeckung der analytischen Geometrie durch Descartes und der Erfindung der Differentialrechnung durch Newton und Leibniz zugrunde. Die zweite entscheidende Neuerung, die mit Galilei zum Durchbruch kam, ist die fundamentale Rolle des Experiments in methodentheoretischer Hinsicht. Sie entspricht im Wesentlichen der modernen Definition: Man geht von einer oder mehreren vorgeschlagenen Theorien aus und entwickelt ein Experiment zu dem Zweck, diese zu überprüfen, also zu bestätigen oder zu falsifizieren, oder um zwischen den konkurrierenden Theorien entscheiden zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Das neue Wissenschaftsideal.", "content": "Francis Bacon hat in seinen Schriften \"Novum Organon\" (1620) und \"Nova Atlantis\" (1624) viele Merkmale zum ersten Mal beschrieben, die den geistigen Prototyp aller späteren wissenschaftlichen Einstellung, Teamarbeit und Forschungsinstitute abgeben. Vier Bereiche (idola, Trugbilder) sind es, die den Menschen bei der Naturforschung behindern: die idola tribus (des Stammes), d. h. die Einschränkungen durch die menschliche Natur; die idola specu (der Höhle), das ist das, was man mit kultureller Prägung beschreiben könnte; die idola fori (des Marktes), verkehrter Sprachgebrauch, falsche Definitionen, leere Wortgefechte; die idola theatri (des Theaters), das Verhaftetsein in bestimmten philosophischen Systemen. Bacon stellte nicht nur Überlegungen zur Methode in den Einzelwissenschaften an, sondern auch solche zur Methode interdisziplinärer Forschung und zum Prinzip der modernen Arbeitsteilung (Teamwork) in der Forschung: während eine Gruppe Materialien sammelt und Recherchen durchführt, führt eine andere Gruppe Experimente durch, wieder eine andere analysiert und tabelliert die Versuchsergebnisse, und noch eine andere denkt über praktische Anwendungsmöglichkeiten nach. Bedeutsam und zukunftsweisend sind in den genannten Werken darüber hinaus Überlegungen zu Umfang und Ausmaß experimenteller Betätigung, und vor allem zu Manipulation und zu künstlich-technischen Eingriffen in die Natur, z. B.: künstliche Erzeugung von Licht, Wärme, Wind, Schnee; Bau von Türmen zur Beobachtung des Wetters; Anlage künstlicher Quellen, Brunnen, Seen; Züchtung und Manipulation von Pflanzen und Tieren auf dem Weg der Kreuzung, Pfropfung u. ä.; Züchtung ertragreicher und weniger ertragreicher Arten (Prinzip der Gewinnmaximierung); Züchtung von Zwergwuchs und Riesenformen; sogar Züchtung von gewissen Gemütsarten (z. B. Hunde zur Hetzjagd oder zum Hüten von Schafen); Züchtung von „Schlangen, Würmern, Mücken und Fischen aus verwesenden Stoffen“. Was hier von Bacon als Wissenschafts- und Fortschrittsziel proklamiert wird, entspricht offensichtlich einem Wunschtraum der Menschheit: die totale Manipulation der Natur, die künstliche Herstellung aller Dinge. Bei F. Bacon zeigen sich zum ersten Mal die Fundamente des modernen Verfügungswissens gegenüber dem traditionellen Orientierungswissen. Über der Faszination der künstlichen Beherrschung der Natur durch Wissenschaft und Technik, wie sie für Bacon und das mechanistische Zeitalter symptomatisch ist, wurden die negativen Auswirkungen übersehen, die schon damals – wenngleich in geringerem Ausmaß als heute – sichtbar waren (z. B. die durch Waldrodung bedingte Verkarstung der Böden; Wasser-, Luftverschmutzung).", "section_level": 2}, {"title": "Ende der mechanistischen Weltsicht.", "content": "Im 19./20. Jahrhundert war das Ende der Vorstellung von der Welt als Maschine gekommen. Neue Entwicklungen in den Wissenschaften des 19. und vor allem des 20. Jahrhunderts führten zu einem Weltbild, für das das Bild vom mechanischen Uhrwerk nicht mehr passte. Man könnte die Entwicklung zusammenfassen unter dem Titel: Vom mechanistischen zum systemischen Naturverständnis. Interpretiert man die Gesamtentwicklung als Höherentwicklung im Sinn eines Abstraktionsprozesses, dann ergibt sich die Abfolge: die Welt als lebendiges, organisches Weltganzes (bis zum Spätmittelalter); Abstraktion zur (statischen) Vorstellung der „Welt als Maschine“ (16. bis 19. Jahrhundert); weitere Abstraktion zum (dynamischen) systemischen Naturverständnis („eine Welt aus Systemen“: seit Ende 19. Jahrhundert). Als Gründe für die Entwicklung vom mechanistischen zum systemischen Naturverständnis sind zu nennen: Das Aufkommen des Energie-Begriffs seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hatte man ursprünglich noch Energie und Materie unterschieden, so entstand durch die Entdeckung von Albert Einstein (1879–1955), dass Materie und Energie letztendlich dasselbe sind, die Überzeugung, die gesamte raumzeitliche Wirklichkeit lasse sich schließlich auf Energie bzw. energetische Prozesse zurückführen. Von der starren zur statistischen Auffassung der Kausalität: Hatte man bis zum 19. Jahrhundert Kausalität in Form von starren Ursache-Wirkungs-Ketten aufgefasst, so musste man durch die Entdeckungen von Max Planck (1858–1947) akzeptieren, dass im subatomaren Bereich nicht mehr der einzelne Partikel erfasst werden kann, sondern nur noch große Gruppen von ihnen. Gemessene Wirkungen waren somit als Gruppenwirkungen aufzufassen. Dadurch wurde die starre Sicht der Kausalität von der statistischen abgelöst. Als die Regelung, das Geregelt-Sein vieler Naturvorgänge inklusive des Vernetzungsdenkens die Aufmerksamkeit auf sich zog, bildete sich um diese Vorgänge herum eine – quer durch viele Disziplinen hindurch gehende – Wissenschaft: die Kybernetik. Als Begründer gilt der amerikanische Mathematiker Norbert Wiener (1894–1964). Durch das Aufkommen der Chaosforschung zerbröckelte die lineare Vorstellung der Naturprozesse. Erkenntnisse aus der Chaosforschung ergaben, dass Naturprozesse nicht linear verlaufen, d. h., dass Prozesse in der Regel an einen Punkt gelangen, an dem sie in verschiedene, nicht vorhersehbare Richtungen umschlagen können. Aufgrund der Einsicht, dass selbst einfache Naturprozesse nicht linear verlaufen, musste man die Hoffnung, künftige Entwicklungen der Natur exakt voraussagen zu können, aufgeben: damit war dem Determinismus endgültig der Boden entzogen. Der entscheidende Schritt zu einer grundlegend neuen Sicht der Natur war jedoch mit dem Aufkommen des Begriffs System seit der Mitte des 20. Jahrhunderts getan. Ein System kann umschrieben werden als dynamisches, ganzheitliches Gebilde, das – zumindest von der Stufe des Lebendigen an – die Fähigkeit hat, sich unter Aufrechterhaltung der Ganzheit zu transformieren. Als Beispiel mögen die höheren Lebewesen dienen, die sich vom Embryo über die Kindes- zur Jugendform, danach über die Erwachsenen- zur Altersform transformieren. Für all solche Vorgänge passen die Bilder vom mechanischen Uhrwerk, Zahnrad oder von der Dampfmaschine nicht mehr. Die systemische Sichtweise hat inzwischen sowohl in den Natur- wie in den Kulturwissenschaften die ältere mechanistische Sichtweise abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel: Geschichte der Biologie.", "content": "Ein aufschlussreiches Beispiel dafür, dass es zu jeder Weltsicht immer „erbitterte Gegner“ gibt, liefert die Geschichte der Biologie. Die Geschichte der Biologie ist geprägt von endlosen Auseinandersetzungen zwischen den Mechanisten und den Vitalisten. Die Mechanisten vertreten die Ansicht, Leben sei letztlich nichts anderes als Mechanik, wobei Lebewesen häufig als Maschinen beschrieben, ja mit Maschinen identifiziert werden. Die Vitalisten dagegen sehen das Leben sozusagen „von oben“ bestimmt durch eine Vitalkraft, die die „Beseeltheit“ alles Lebenden zum Ausdruck bringen soll. Im 17. Jahrhundert interpretierte G.A. Borelli (1608–1679) die Konstruktion des Menschen als eine Arbeit leistende Skelett-Muskel-Maschine. Diese Auffassung gipfelt im 18. Jahrhundert in dem umstrittenen Werk des französischen Arztes J.O. de La Mettrie (1709–1751) \"L’homme machine\" (Der Mensch – eine Maschine, 1747). Im 19. Jahrhundert führte Charles Darwin mit seiner Selektionstheorie die Evolution der Lebewesen auf die natürliche Auslese, also ein mechanisch wirkendes Prinzip zurück. Aus Opposition zu der mit der neuzeitlichen Naturwissenschaft aufblühenden mechanistischen Sichtweise entwickelten die Vitalisten im 18. und 19. Jahrhundert auf breiter Basis die sogenannten Lebenskraftlehren, aus der Überzeugung heraus, dass sich nicht alle Lebenserscheinungen rein physikalisch (mechanisch) erklären lassen. Um 1900 etablierte sich aus heftigem Widerstand gegen den Mechanismus heraus der Neovitalismus, unter dem Eindruck, dass bestimmte Probleme der Genetik und der Evolutionsforschung durch den mechanistischen Ansatz nicht befriedigend erklärt waren. Hans Driesch (1867–1941) erneuerte den Gedanken an die Entelechie, Henri Bergson (1859–1941) sprach vom elan vital (Lebensschwungkraft). Um 1950 schlug das Pendel dann wieder ins andere Extrem um, als mit der Begründung der Molekularbiologie, v. a. dann mit der Entzifferung des genetischen Codes, das Geheimnis der Reproduktion und Vererbung im Bereich des Lebendigen gelüftet wurde. Fortan, und bis heute, deklarierten sich viele Biologen als Vertreter eines „Molekularmechanismus“, wonach das Leben doch letztlich nur wieder eine Sache der Chemie und der Physik sei. Nach Wuketits wurde der Dualismus Mechanismus vs. Vitalismus schließlich durch die systemtheoretische Betrachtungsweise, wie sie z. B. Ludwig v. Bertalanffy (1901–1972) vertritt, überwunden. Der systemtheoretische Lebensbegriff besagt, dass das Leben trotz seiner physikalisch-chemischen Grundlagen nicht restlos auf Physik und Chemie reduziert werden kann. Damit wird ein neuer Lebensbegriff sichtbar und eine Philosophie des Lebendigen möglich, die die alten Gegensätze überwunden hat.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Nach Hannah Arendt ist das Uhrengleichnis als evidentes Paradigma für das mechanistische Weltbild anzusehen. Ein früher Beleg für den Uhrenvergleich stammt aus dem 14. Jahrhundert (Nicolas v. Oresme). Die Natur wird als Produkt eines göttlichen Herstellers angesehen. Andererseits symbolisiert dieses Anschauungsmodell die beginnende Vergöttlichung des Homo faber. Die Begrenztheit der Naturerkenntnis habe in diesem etwas starren mechanistischen Bilde eben noch verharrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als mechanistisches Weltbild (auch: Mechanizismus, Mechanismus, Mechanistische Weltanschauung, mechanische Philosophie) bezeichnet man eine philosophische Position, die im Sinne eines metaphysischen Materialismus von der These ausgeht, dass nur Materie existiert und z. B. der menschliche Geist oder Wille nicht durch Bezug auf Immaterielles erklärbar ist. Eine Unterform dieser These ist der Atomismus, wonach die gesamte Wirklichkeit aus kleinsten materiellen Objekten besteht. Hinzu kommt üblicherweise die Annahme, dass Materie nur ein äußerst enges Handlungsrepertoire besitzt: Sie kann lediglich auf äußere Einflüsse reagieren und tut dies bei gleichen Impulsen immer auf die gleiche Art. Daraus ergibt sich ein Determinismus, das heißt die These, dass die gesamte Wirklichkeit durch strikte Naturgesetze regiert wird, so dass prinzipiell bei deren exakter Kenntnis sowie einer exakten Kenntnis des Weltzustands zu einem Zeitpunkt die Zustände zu allen anderen Zeitpunkten errechenbar sind. Das schließt mittels der materialistischen These auch Zustände des menschlichen Geistes und Willens ein. Diese Annahme hat zum Gedankenexperiment des Laplaceschen Dämons geführt.", "tgt_summary": "机械唯物主义(Mechanistic Materialism,亦称形而上学唯物主义、机械唯物论)是一个马克思主义哲学专有名词。马克思主义理论家认为机械唯物主义是以自然科学为基础,使用机械力学和形而上学的观点解释世界的唯物主义学说。", "id": 1718009} {"src_title": "Uncyclopedia", "tgt_title": "偽基百科", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Uncyclopedia wurde Anfang Januar 2005 von „Jonathan Huang“ gegründet, nachdem im Humorarchiv der englischsprachigen Wikipedia entsprechende Wünsche aufgekommen waren. Im Folgenden wuchs das Projekt so stark, dass Huang im Mai 2005 entschied, es auf Wikia zu hosten. Aufgrund von Differenzen mit Wikia hinsichtlich zulässiger Inhalte und notwendiger „Inhaltswarnung“ hat ein Teil der englischsprachigen Uncyclopedia-Autoren im Januar 2013 die wikia-gehostete Plattform verlassen und eine eigenständige Uncyclopedia als „Fork“ gegründet. Ältere Inhalte sind in beiden Fassungen enthalten. Beide Plattformen werden weiterhin aktiv gepflegt. Gegenwärtig (Stand: 29. November 2015) umfasst die deutsche Uncyclopedia 6398 Artikel und ist damit deutlich kleiner als die beiden anderen deutschsprachigen Wikipedia-Parodien Kamelopedia (13'294) und Stupidedia (23'810). Die englischsprachige Uncyclopedia enthält 31.226 Artikel. Nach der Namensänderung von Wikia in Fandom wurde angekündigt, die noch dort gehosteten Uncyclopedia-Länderversionen zum 31. März 2019 abzuschalten, da bestimmte Inhalte der Satirewikis gegen die Nutzungsbedingungen von Fandom verstoßen. Die noch aktiven Satirewikis mussten zu anderen Hostern wechseln.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Die Uncyclopedia ist in ihrem Selbstverständnis ein satirisches Projekt. So behauptet sie, die Wikipedia sei eine Parodie auf die Uncyclopedia. Im Selbstverständnis ihrer Benutzer zielt die Uncyclopedia darauf ab, einen \"satirical point of view\" (SPOV) zu verbreiten, was als Anspielung auf den Anspruch des neutralen Standpunktes (NPOV) der Wikipedia gemeint ist. Vandalismus wird in der Uncyclopedia beseitigt und dessen Verursacher von dem Projekt ausgeschlossen. Wie in der Wikipedia auch wird nach eigenen Maßstäben beurteilt, was als Vandalismus zu betrachten und zu entfernen ist. Besonders gelungene Artikel werden in Anlehnung an die wikipedianischen lesenswerten und exzellenten Artikel in der Kategorie „ausgezeichnete Artikel“ geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Ein Running Gag in der englischen Uncyclopedia ist, dass fast jeder Artikel ein – meist frei erfundenes – „Zitat“ von Oscar Wilde enthält. Die Artikel der deutschsprachigen Uncyclopedia begannen früher entsprechend oft mit einem „Zitat“ von David Hasselhoff. Diese gängige Praxis wurde aber innerhalb der deutschen Uncyclopedia geändert, da Hasselhoff dort zwar als Witzfigur, aber nicht mehr als witzig angesehen wird. Schritt für Schritt wurden deshalb die Hasselhoff-Zitate durch Heinz-Erhardt-Zitate oder erfundene Aussagen berühmter Politiker und Prominenter ersetzt. Seit einiger Zeit werden in der deutschsprachigen Uncyclopedia auch vertonte Artikel veröffentlicht, die zum Teil sehr lustige Hörspiele und satirische Wortbeiträge bieten. Seit dem Frühling 2007 gibt es in der deutschsprachigen Uncyclopedia ganz nach dem englischen Vorbild die Spezialprojekte „UnNews“, „UnBooks“ und „Undictionary“. Inhaber der Domain \"Uncyclopedia.org\" ist der Gründer der Wikipedia, Jimmy Wales. Nach eigenen Angaben hat er die Domain gekauft, ist aber am Betrieb der Seite nicht weiter beteiligt. In der Rubrik Humorkritik des Satire-Magazins Titanic wurde die vergleichsweise gute Qualität der Beiträge der Uncyclopedia gelobt und besonders die Möglichkeit herausgehoben, den Humor verschiedener Länder vergleichen zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Uncyclopedia, „the content-free encyclopedia that anyone can edit“ (dt.: „die inhaltsfreie Enzyklopädie, die jeder bearbeiten kann“), ist von Gestaltung und internen Richtlinien her eine Parodie auf die Wikipedia, die allerdings eigenständige satirische Inhalte bietet (und nicht per se Wikipedia-Artikel parodiert).", "tgt_summary": "伪基百科(英语:Uncyclopedia)是一个功能、操作方式与维基百科大致有相似之处,但主要以恶搞为目的而创建的网站群。虽然号称是百科全书,但实际是一个以百科全书形式「恶搞」的网站。图标使用戏仿的维基百科标志。条目数最多的语言版本是葡萄牙语,英语次之。伪基百科于2008年11月有超过50种语言版本。第一个被成立的是英语版,于2005年1月5日由(Jonathan Huang)创立。接口程序为MediaWiki,与维基百科相同,而且同样开放大众自由编辑,许多条目以搞笑,讽刺维基百科和时事为主。伪基百科约半数版本架设于Wikia网站上。2019年2月,Fandom计划移除所有旗下之伪基百科站点。", "id": 1508858} {"src_title": "Gleichstellung der Geschlechter", "tgt_title": "性別平等", "src_document": [{"title": "Voraussetzungen für Gleichstellungspolitik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gleichstellung von Mann und Frau.", "content": "Gleichstellungspolitik legitimiert sich Insbesondere die Geschlechtersegregation am Arbeitsmarkt bildet eine Basis, auf der Ungleichheiten entstehen und fortbestehen können.", "section_level": 2}, {"title": "Ungleiche Situation von Mann und Frau.", "content": "Gleichstellungspolitik geht davon aus, dass die Situation von Frauen und Männern in der Gesellschaft ungleich ist. So heißt es zum Beispiel im Chancengleichheitsgesetz des Landes Baden-Württemberg: \"Ziel des Gesetzes ist die berufliche Förderung von Frauen unter Wahrung des Vorrangs von Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung (Artikel 33 Abs. 2 GG), insbesondere die Verbesserung der Zugangs- und Aufstiegschancen für Frauen, eine deutliche Erhöhung des Anteils der Frauen in Bereichen, in denen sie geringer repräsentiert sind als Männer sowie die Beseitigung bestehender Benachteiligungen [...].\" Die ungleiche Situation von Mann und Frau in vielen beruflichen Zweigen ist nicht immer die Folge direkter Diskriminierung. Die unterschiedliche Bildungs- und Berufswahl von Frauen und Männern wird nach Erkenntnissen der OECD maßgeblich durch geschlechtsspezifische Stereotypen beeinflusst. Die unterschiedlichen Frauenanteile in den Studienfächern sind außerdem Ausdruck unterschiedlicher Interessen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fanden sich im Wintersemester 2011/12 12.690 männliche Studienanfänger im Studium Elektrotechnik, während sich 1.357 Frauen eingeschrieben hatten. Umgekehrt schrieben sich 10.825 Frauen und dagegen 3.009 Männer in das Fach Germanistik ein. Institutionalisierte Maßnahmen, die eine gezielte Gewährung bestimmter Vorteile an benachteiligte Gruppen beinhalten und auf diese Weise auf eine Gleichstellung abzielen, werden als Affirmative Action oder „positive Diskriminierung“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Benachteiligungen von Frauen.", "content": "Die Ungleichheit bezüglich beruflicher Förderung, Aufstiegsbedingungen und Beteiligungsquoten wird zum Beispiel in einem Dokument des Gleichstellungsbüros der Stadt Basel wie folgt quantifiziert (komprimierte Darstellung): In Deutschland bestand im Jahr 2014 ein Unterschied im Bruttostundenverdienst von durchschnittlich 22 % zwischen Männern und Frauen. Je nach Wirtschaftszweig variiert dieser Unterschied jedoch stark, von 2 % (Abwasser- und Abfallentsorgung) bis zu 33 % (Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen). Der Verdienstunterschied hängt zum größeren Teil, jedoch nicht vollständig, mit Unterschieden bei den ausgeübten Tätigkeiten bzw. der Qualifikation zusammen. Frauen sind stärker als Männer in den unteren Leistungsgruppen vertreten; werden Männer und Frauen bei formal gleicher Tätigkeit und Qualifikation verglichen, so reduziert sich der beobachtbare Verdienstunterschied auf 7 %. Eine andere Gruppe häufig angeführter, eher unterschwelliger Benachteiligungen von Frauen zeigt sich in der Sprache und besonders in Grammatik und Lexik. Die meisten Personenbezeichnungen, die Handelnde bezeichnen, sind in ihrer Grundform Maskulina, z. B. Wähler, Lehrer, Arzt. Durch Anhängen des Femininsuffixes – in der Regel „in“ – werden die weiblichen Äquivalente gebildet, Wählerin, Lehrerin, Ärztin. Die maskuline Form dient neben der geschlechtsspezifischen Bezeichnung von Männern auch der Bezeichnung beider Geschlechter und Frauen allein sowie von Personen, deren Geschlecht unbekannt ist. Frauen werden unter das generische Maskulinum subsumiert und sollen „mitgemeint“ sein, sodass bspw. 99 Studentinnen und 1 Student gemeinsam als 100 Studenten bezeichnet werden. Demgegenüber gibt es kein generisches Femininum. Eine Reihe von Studien zeigen, dass generisch maskuline Personenbezeichnungen nicht geschlechtsneutral verstanden werden, sondern dass bei Personenreferenzen im generischen Maskulinum eine kognitive Überrepräsentation von Männern und ein geringerer gedanklicher Einbezug von Frauen zu beobachten ist als bei alternativen Sprachformen wie der Beidnennung oder dem Binnen-I. Bereits der Sprachwissenschaftler Josef Klein hatte in seiner Untersuchung 1988 konstatiert, dass „die Benachteiligung der Frau durch das generische Maskulinum also keine feministische Schimäre [ist], sondern psycholinguistische Realität“. Es gibt große Unterschiede in der medialen Repräsentation von Frauen und Männern. So haben Männer in Film und Fernsehen meistens einen höheren Berufsstatus als Frauen. Zum Beispiel werden Frauen in Fernsehserien häufiger als Pflegepersonal (z. B. Krankenschwestern), Männer hingegen als Ärzte dargestellt. Auch definieren sich die dargestellten Frauen vorwiegend über ihre private Rolle – die handlungsentscheidende Rollendefinition ist die einer Freundin, Mutter, Tochter oder Ehefrau –, während Männer sich viel stärker über ihren Beruf definieren. Wie eine Studie der \"Annenberg School for Communication and Journalism\" an der University of Southern California in Los Angeles zu den jeweils hundert einträglichsten Filmen der Jahre 2007 bis 2017 zeigte, hatten 2,3-mal so viele Männer wie Frauen Sprechrollen. Immer noch, so die Autoren der Studie, seien die Frauenrollen stark sexualisiert. Dies läge an der geringen Zahl von Regisseurinnen: Von den 1223 Menschen, die Regie führten, waren nur 43 Frauen. Mit Geschlechtsstereotypen in der Werbung beschäftigte sich bereits Erving Goffman in \"„Geschlecht und Werbung“\" (1981). Er stellte fest, dass Werbung ein androzentrisches Weltbild vermittelt und dass Frauen und Männer häufig so positioniert werden, dass Männer mit einem höheren Status assoziiert werden: Sie sitzen erhöht, umgreifen die Frau von oben oder blicken auf sie herab und Männerabbildungen sind relativ größer als Abbildungen von Frauen. Darüber hinaus werden Männer als Wissensträger dargestellt und bei kompetenzfordernden Aufgaben gezeigt. Eine häufige Rollenkonstellation ist ein lesender Mann und eine Frau, die dem Mann dabei zusieht. Untersuchungen, die in den 1980er und 90er Jahren im deutschsprachigen Raum erschienen, fanden negative Frauenklischees und rigide Schönheitsnormen in der Werbung vor sowie die anhaltende Darstellung von Frauen in unterwürfig-passiver Körperhaltung. Eine 2002 erschienene Studie stellte fest, dass die Repräsentation von Frauen in der Werbung von 2002 sich nur wenig gegenüber den 1980ern verändert hatte. Demnach verwendet Produktwerbung sexuelle Anspielungen und zynische Witze auf Kosten von Frauen, stellt Frauen als Sexualobjekte dar und setzt sie mit den Produkten (z. B. Autos) gleich und assoziiert sie mit Haushaltsarbeit. Im Bereich der Hörfunkwerbung kam Helga Kotthoff zu dem Ergebnis, dass z. B. in geschlechtsübergreifenden Dialogen Frauen oft als die Fragenden und Männer als die Antwortenden auftreten und dass technische oder teure Produkte von männlichen, Haushalts- oder alltägliche Gebrauchsgegenstände hingegen von weiblichen Stimmen beworben werden. Kotthoff kommt zu dem Schluss: „Über Dialogrollen, Stimmen und Intonationen wird dem Mann Autorität, Kompetenz und Sachlichkeit zugeordnet und der Frau Emotionalität, Hilflosigkeit und Instabilität.“ 2007 verabschiedete eine Versammlung des Europarats eine Resolution unter dem Titel \"„Image of Women in Advertising“\" (dt. \"„Bild von Frauen in der Werbung“\"), die den Europarat-Mitgliedsstaaten empfahl, die ethischen Standards und Selbstregulations-Mechanismen der Werbeindustrie zu stärken, um Darstellungen, die als Anstiftung zu direkter Diskriminierung von Frauen angesehen werden können, zu reduzieren. Gerade im Kontext des Feminismus und der Frauenbewegung stellt die Gleichstellung der Frau ein zentrales und in seiner Umsetzung kontrovers diskutiertes Thema dar. Besonders Fragen nach den konkreten Zielen und Mitteln auch im Kontext von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Krisen sind dabei von Bedeutung. In weiten Teilen der islamischen Welt herrscht oft eine allgemeine Benachteiligung der Frau, sowohl auf kultureller, wirtschaftlicher, rechtlicher und/oder politischer Ebene. So durften in Saudi-Arabien Frauen bis Juni 2018 nicht Auto fahren und im Iran gilt die Zeugenaussage einer Frau nur halb so viel wie die eines Mannes.", "section_level": 3}, {"title": "Benachteiligungen von Männern.", "content": "Nach einer Studie von Bernd Raffelhüschen und Jasmin Häcker aus dem Jahr 2008 profitierten Männer weniger vom Sozialsystem als Frauen. Infolge der Alterung der Gesellschaft werde für Männer des Jahrgangs 1970 die laut Studie prognostizierte „Verzinsung“ der Rentenbeiträge etwa 0,2 % betragen. Gleichaltrige Frauen bekämen noch 1,5 %. Raffelhüschen betont, dass die Renditeberechnung nur eine eingeschränkte Betrachtungsweise sei. Gegenüber der Tageszeitung \"Die Welt\" sagte er: „Rein fiskalisch betrachtet, profitieren die Frauen von den Sozialversicherungen. Allerdings muss man auch sehen, dass es die Frauen sind, die ihre Angehörigen pflegen und selbst am Ende meist keinen haben, der sie pflegt“. Er sei sich durchaus bewusst, dass die Aussage, Frauen seien die Rendite-Gewinner bei den Sozialversicherungen, „politisch unkorrekt“ sei. Jungen mit Migrationshintergrund zeigen durch häufigeres Sitzenbleiben, geringere Abschlüsse sowie niedrigere Kompetenzen ungünstigere Bildungsverläufe als andere Jungen. Leistungsrückstände zu Lasten von Jungen und die größte Schulunzufriedenheit gibt es vor allem an Gymnasien, jener Schulform, an der die meisten Lehrkräfte männlich sind. Eine Expertise des Bundesbildungsministeriums aus dem Jahr 2011 kommt zum Ergebnis, dass stereotype Männlichkeitsbilder eine Blockade bei der Realisierung von Lernerfolg bei Jungen und Mädchen darstellen. Michael Meuser stellte 2012 fest: „eine generelle Bildungsbenachteiligung von Jungen ist nicht gegeben“. Gleichwohl gingen „junge Frauen heute im Schnitt mit besseren Bildungsabschlüssen in die Berufswelt [...] als junge Männer. Bislang habe sich dieses Bildungskapital allerdings nicht in entsprechende Vorteile bei Berufskarrieren umsetzen lassen.“ Und er zieht das Fazit: „Mit der Zugehörigkeit zu dem einen oder dem anderen Geschlecht sind immer noch unterschiedliche Teilhabechancen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen verbunden. Diese sind, wie die Entwicklungen im Bildungssystem zeigen, nicht mehr durchgängig zu Lasten der Frauen verteilt. Im Erwerbsleben und in der Familie reproduzieren sich hingegen [...] in hohem Maße tradierte Strukturen.“ Im Zuge der Debatten im Vorfeld der Volksbefragung zur Wehrpflicht in Österreich 2013 äußerte der österreichische Verfassungsjurist Heinz Mayer, sollte die Wehrpflicht (die bisher nur für Männer gilt) beibehalten werden, müsste sie in Zukunft in einer gleichberechtigten Gesellschaft auch für Frauen gelten, da eine Wehrpflicht nur für Männer als Benachteiligung aufgrund des Geschlechts nicht mit Art. 14 der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar sei.", "section_level": 3}, {"title": "Partizipation.", "content": "Eine Gleichstellung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen setzt eine entsprechende politische Partizipation voraus.", "section_level": 2}, {"title": "Methodik der Gleichstellung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsumsetzung und Handlungsautonomie.", "content": "Politischen Gleichstellungsbemühungen liegt die Annahme zu Grunde, dass die Gleichberechtigung (rechtliche Gleichstellung) nicht ausreiche, um die faktische Gleichstellung zu erreichen. Dies könne durch verschiedene Faktoren entstehen: Zum einen würden Verfassung und Gesetze nur verzögert, nur oder einseitig oder gar nicht umgesetzt. Oft wird die Begründung in der angeblich bereits bestehenden Ungleichheit der politischen Entscheidungsträger (z. B. Parlamente und Ministerien mit geringem Frauenanteil) gesucht. Zum anderen wird argumentiert, dass Personen des benachteiligten Geschlechts aus psychologischen, ansozialisierten, strukturellen oder anderen Gründen Schwierigkeiten hätten, die Möglichkeiten der rechtlichen Gleichstellung auszuschöpfen. Aus diesem Bereich erwächst von beiden Geschlechtern Kritik: Personen des (mutmaßlich) \"benachteiligten\" Geschlechts empfinden die zugeordnete Opferrolle als Ausdruck mangelnden Ernstnehmens und als weitere Beschneidung ihrer Handlungsfreiheit, wenn die Zuschreibung als Opfer von Außen geschieht. Personen des (mutmaßlich) \"begünstigten\" Geschlechts wiederum gehen in der Argumentation davon aus, dass das Verhalten aller Personen im Rahmen des geltenden Rechts der freien Wahl unterliege, der nicht durch Maßnahmen erzwungen werden könne oder soll. Dem halten an politischen Gleichstellungsbemühungen Interessierte entgegen, dass auch eine rechtliche Chancengleichheit nicht zu einer faktischen Gleichstellung führen könne, wenn – wie sie annehmen – die Wahrnehmung von Chancen durch geschlechterbedingte Sozialisation ungleich möglich sei.", "section_level": 2}, {"title": "Paradigma des Gender Mainstreaming.", "content": "Moderne Gleichstellungspolitik arbeitet nach dem Ansatz des Gender Mainstreaming. Darunter wird der Top-Down-Ansatz verstanden, bei dem Institutionen des Staates (oder sogar von überstaatlichen Institutionen) die Aktivitäten tragen, und nicht etwa private Gruppierung, die ihre Aktivitäten unter Umständen gegen jene des Staates richten würden. Die Chancengleichheit von Frauen und Männern wird als Querschnittsaufgabe betrachtet und in jedem politischen Konzept, bei jeder staatlichen Maßnahme und bei jedem Entwicklungsschritt berücksichtigt. Aus feministischer Perspektive wird kritisiert, dass de facto Gender Mainstreaming oftmals zu einer Reduzierung frauenfördernder Maßnahmen, Projekte und Politiken führt, wenn die konkrete strukturelle Benachteiligung von Frauen aus den Augen verloren wird. So ist es als Konzept relativ wässerig, und aus der gesetzlichen Festschreibung von Gender Mainstreaming folgen selten konkrete und effektive Positivmaßnahmen. Des Weiteren schafft es auch Gender Mainstreaming nicht, die soziale, politische und ökonomische Ungleichheit, die sich durch die gesellschaftlich zugeschriebene Geschlechterrolle in allen Bereichen des Lebens manifestiert, positiv, das heißt neutralisierend im Sinne eines dekonstruktivistischen Ansatzes, zu beeinflussen. Von der Organisation männer.ch wird kritisiert, dass in den Gleichstellungsbüros der Schweiz fast nur Frauen und bloß 3 Männer arbeiten. Zudem gibt es in der gesamten Bundesverwaltung keine Stelle, die sich spezifisch mit männerrelevanten Fragen und Benachteiligungen auseinandersetzt. Kritisiert wird weiter, dass Männer erst postkonzeptionell in Gleichstellungsarbeit einbezogen würden. Demgegenüber wird argumentiert, dieses Ungleichgewicht sei wegen der größeren Ungleichheiten zu Ungunsten der Frauen gerechtfertigt, und zudem würde auch Männern der Weg zu aktiver Männerpolitik offenstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte und Ausblick.", "content": "Die Geschichte der Gleichstellung ist verknüpft mit der Geschichte der Gleichberechtigung. Ihr Beginn wird oft mit der \"Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin\" von Olympe de Gouges im Jahr 1791 gleichgesetzt. Insofern, als Gleichstellungspolitik im Grunde genommen auf der Gleichberechtigung aufbaut (s. Definition), kann der Beginn ihrer Geschichte aber zum Beispiel auch mit dem Frauenwahlrecht (D: 1918, A: 1919, CH: 1971, FL: 1984) gleichgesetzt werden. Gleichstellungspolitik ist in dieser Sichtweise ein Thema des 20. und 21. Jahrhunderts. Gleichstellungspolitik ist in ihrer ersten Phase zunächst die Geschichte der Frauenbewegung, die mit dem Feminismus der 1960er Jahre erstmals über das ursprüngliche Ziel der juristischen Gleichberechtigung hinausgeht. Gleichstellungspolitik ist in dieser Zeit eine Politik der Frauenförderung, nicht so sehr eine Politik der Gleichstellung beider Geschlechter im eigentlichen Sinn des Wortes. Seit den 1990er Jahren existieren gleichstellungspolitische Institutionen und Initiativen, die auf die Gleichstellung in Bereichen der von Männern wahrgenommenen Benachteiligungen abzielen. Eine echte Synthese der beiden Lobbys steht noch aus, ist aber gegenwärtig beabsichtigt oder zum Teil im Gange. Einzelne Forderungen der Gleichstellungspolitik sind in der Zwischenzeit realisiert worden. So ist zum Beispiel die ausgeglichene Geschlechterverteilung beim Eintritt in die Universität (mindestens im oben angeführten Fall) erreicht. Auch die Erwerbsquote wird z. B. in Basel-Stadt und Basel-Landschaft etwa zwischen 2010 und 2015 ausgeglichen sein, wenn man die Entwicklung von 1970 bis 2000 extrapoliert.", "section_level": 1}, {"title": "Staatliche und überstaatliche Rechtslage und Organisationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltweit.", "content": "1980 ist das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (\"Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women\"/CEDAW) in Kraft getreten, das bisher (2006) 184 Staaten der Erde unterzeichnet haben. Es basiert auf der \"allgemeinen Erklärung der Menschenrechte\" von 1948. Es definiert den Begriff \"Diskriminierung der Frau\", verurteilt diese ausdrücklich, und schafft Rahmenbedingungen und Maßnahmen, diese zu beseitigen. Es ist völkerrechtlich verbindliche Rechtsgrundlage für alle Unterzeichnerstaaten für nationale und bilaterale Gesetzgebung und Rechtsprechung. Der UN-Ausschuss für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau (\"Committee on the Elimination of Discrimination against Women\"/CEDAW) der Vereinten Nationen ist das Gremium, das dessen Einhaltung überwacht. Die Umsetzungen des CEDAW sind aber durchaus langwierig, und das Übereinkommen selbst ist auch nicht unumstritten und wurde von vielen Staaten nur unter zahlreichen Vorbehalten angenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "Die Gleichheit von Frauen und Männern ist im Zusammenhang mit der Festlegung der Grundwerte der Europäischen Union in im Vertrag über die Europäische Union (EUV) („Vertrag von Maastricht“) verankert. Grundlage der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union ist die Gleichbehandlungsrichtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur \"Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen\", die als 1976 verfasst wurde und heute in der Form gültig ist. Sie basiert auf dem Artikel 6 \"Grundrechte\" im Vertrag über die Europäische Union. Die Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit (\"Employment, Social Affairs & Equal Opportunities Directorate-General\" DG EMPL) der Europäischen Kommission in Brüssel bietet eine Rahmenstrategie der Gemeinschaft zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern und leistet innerhalb eines Aktionsprogramms finanzielle Förderung europäischer Netze von Frauenvereinigungen, die sich die Förderung der Geschlechtergleichstellung zur Aufgabe gemacht haben. Innerhalb der Generaldirektion gibt es zwei Referate: Es gibt für die EU juristische Regelungen gegen die Geschlechterdiskriminierung, die weitreichend und verbindlich sind. Trotzdem ist eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an dem materiellen Wohlstand wie auch die gleichberechtigte Teilnahme in Politik und Gesellschaft unerreicht, was sich vor allem mit der mangelhaften Umsetzung von EU-Richtlinien in der nationalen Politik begründen lässt, aber auch durch konzeptionelle Unzulänglichkeiten und tiefliegende soziale, politische und kulturelle Strukturen zu erklären ist. Der Gleichstellungsindex (Gender Equality Index) ist ein Messinstrument, mit dessen Hilfe sich feststellen lässt, wie nah die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten an der Verwirklichung einer geschlechtergerechten Gesellschaft sind. Er wird vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE), einer Agentur der Europäischen Union, ermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Gleichstellungspolitik ist in Deutschland im Arbeitsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt. Die Bundesregierung veröffentlicht einmal pro Legislaturperiode einen Gleichstellungsbericht der Bundesregierung zur Darstellung der allgemeinen Gleichstellungssituation zwischen Männern und Frauen. Der erste Bericht wurde im Sommer 2011 veröffentlicht. Der Zweite Gleichstellungsbericht der Bundesregierung wurde im Juli 2017 veröffentlicht. Er enthält neben der Analyse der Gleichstellungssituation in Deutschland eine Reihe von Empfehlungen in insgesamt vierzehn Themenfeldern. Zahlreiche Initiativen von Frauen in der Römisch-katholischen Kirche in Deutschland fordern – auch im Rahmen der Aktion Maria 2.0 – „die Gleichstellung von Männern und Frauen in der katholischen Kirche. [...] Rund 5000 Unterschriften haben die drei Initiatorinnen des Lauchringer Kirchenstreiks [...] seit Beginn ihrer Initiative im Mai gesammelt. [...] Am Montag [23. September 2019] reisten die drei Frauen ins hessische Fulda, wo die Deutsche Bischofskonferenz tagt.“ Sie übergaben „an Kardinal Reinhard Marx, dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, einen Aktenordner mit den Unterschriften.“ Siehe auch: \"Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz der Bundesrepublik Deutschland.\"", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich ist die \"Gleichbehandlung von Frau und Mann im Arbeitsleben\" im Bundesgesetz über die Gleichbehandlung (GlBG) geregelt, dass ein Gleichbehandlungsgebot, ein Gebot der geschlechtsneutralen Stellenausschreibung und ein Benachteiligungsverbot ausspricht, Sexuelle Belästigung wie auch allgemeine geschlechterspezifische Belästigung klärt, sowie Entlohnungskriterien festlegt. Besonderes Augenmerk legt es dabei in einem eigenen Gesetzesteil auf die Arbeitswelt in Land- und Forstwirtschaft. Die Gleichbehandlung im Bereich des Bundes (als Arbeitgeber) regelt das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz (B-GlBG), das neben allgemeinen dienstrechtlichen Aspekten ein \"Frauenförderungsgebot\" ausspricht, um die geforderte Frauenquote von 50 % zu erreichen, und spezielle \"Frauenförderungspläne\" einfordert. Als Institutionen der Gleichbehandlung werden \"Gleichbehandlungsbeauftragte\", \"Kontaktfrauen\" und \"Arbeitsgruppen für Gleichbehandlungsfragen\" etabliert. Eine eherechtliche Gleichstellung wurde 1999 mit der Halbe-halbe-Kampagne erzielt. Auf Bundesebene ist der Senat I der Bundes-Gleichbehandlungskommission am Bundeskanzleramt unter Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zuständig (bis 2007 im Bundesministerium für Gesundheit und Frauen).", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz existieren ein zentrales Gleichstellungsbüro in Bern, sowie 17 kantonale und 5 städtische Gleichstellungsbüros. Die Büros werden durch öffentliche Gelder finanziert. Das Prinzip der gleichen Rechte von Mann und Frau wurde am 14. Juni 1981 in der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft verankert.", "section_level": 2}, {"title": "Liechtenstein.", "content": "Erst 1992 wurde mit dem neuen Art. 31 Abs. 2 LV die Gleichstellung von Mann und Frau ausdrücklich in der liechtensteinischen Verfassung verankert. Diese Verfassungsrevision war der Auslöser für eine Reihe von Gesetzesanpassungen, insbesondere betreffend Bürgerrecht, steuerliche Behandlung von Ehepaaren, Beiträge und Leistungen von Mann und Frau in der Sozialversicherung. Im Fürstentum Liechtenstein koordinierte bis 2016 die Stabsstelle für Chancengleichheit (SCG) alle Maßnahmen der Gleichstellung, basierend auf dem Gleichstellungsgesetz von 1999. Per 1. Januar 2017 wurde das Amt für Soziale Dienste mit der Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann in allen Lebensbereichen betraut. Gleichzeitig übernahm der neu gegründete Verein für Menschenrechte (VMR) als unabhängige nationale Menschenrechtsinstitution Liechtensteins die zuvor von der Stabsstelle für Chancengleichheit ausgeübten Ombudsfunktionen.", "section_level": 2}, {"title": "Norwegen.", "content": "Als erstes Land der Welt führte Norwegen 2003 eine Geschlechterquote für Aufsichtsräte ein. Seit Anfang 2006 müssen alle staatlichen Unternehmen mindestens 40 % ihrer Aufsichtsratsmandate mit Frauen besetzen. Im Januar 2008 wurde die Frauenquote auch auf alle börsennotierten norwegischen Aktiengesellschaften ausgeweitet. Seit 2009 sind auch Frauen verpflichtet sich mustern zu lassen, der Wehrdienst bleibt aber freiwillig. 2015 soll die allgemeine Wehrpflicht auch für Frauen eingeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Türkei.", "content": "In der Türkei gibt es 2 politische Parteien die sich sehr um die politische Gleichberechtigung von Mann und Frau einsetzen. Bei der BDP und der HDP werden alle Führungspositionen jeweils von einem Mann und einer Frau zusammen ausgeübt. Die Parteispitze beider Parteien werden von jeweils einem Mann und einer Frau zusammen ausgeübt. Auch die Parteibüros in den jeweiligen Distrikten werden jeweils von einem Mann und einer Frau zusammen geleitet. Die BDP hat mit Doppelkandidaturen für Bürgermeisterämter von jeweils einem Mann und einer Frau Bürgermeisterämter von 97 Städten und 2 Metropolen gewonnen. Die Bürgermeisterämter wurden dann jeweils von 2 Co-Bürgermeistern ausgeübt. Der Innenminister der Türkei, Süleyman Soylu, sagte 2016, dass die Doppelbesetzung der Bürgermeisterämter von jeweils einem Mann und einer Frau, so wie das die Parteien HDP und BDP in kurdischen Ortschaften praktizieren, eine kriminelle Straftat darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Syrien.", "content": "In Syrien praktiziert die von Kurden dominierte Partei PYD ebenso eine politische Gleichberechtigung von Mann und Frau. So werden bei der PYD alle Führungspositionen von jeweils einem Mann und einer Frau zusammen geleitet. Auch die Gemeinderäte werden von einem Mann und einer Frau zusammen geleitet. Und in den Räten gibt es eine Geschlechterquote von 40 %. Aber die Gleichstellung von Mann und Frau geht durch alle Institutionen, so werden die Universität und ihre verschiedenen Fakultäten, sowie auch die verschiedenen Ministerien jeweils von einem Mann und einer Frau zusammen geführt. Auch das Militär, die Polizei und die Gefängnisse werden jeweils von einem Mann und einer Frau zusammen geleitet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gleichstellung der Geschlechter (englisch: \"„Gender Equality“\") ist der Prozess tatsächlicher Gleichstellung von Geschlechtern bzw. Geschlechtsidentitäten in rechtlicher Hinsicht und im Hinblick auf ihr persönliches und berufliches Entfaltungspotential in einer Gesellschaft (Chancengleichheit). Gleichstellung als Ausdruck sozialer Gerechtigkeit führt zu einer gleichen Teilhabe an persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Damit schafft Gleichstellung der Geschlechter auch die Freiheit und den gesellschaftlichen Raum, individuelle Lebensentwürfe zu realisieren.", "tgt_summary": "性别平等 (),又称男女平等、女男平等、两性平等、性别平权、性别平等主义,传统上也指两性应享有平等的公民权利,在政治、经济、社会和家庭中应受到平等对待,反对性别歧视。性别平等是《世界人权宣言》的目标之一,其目的是营造性别平等的法律和社会环境,例如民主活动和确保同工同酬。具体实践中,性别平等的目标是使两性在整个社会生活中平等对待,而不只是在政治、工作或其他政策规定的领域。", "id": 1848483} {"src_title": "Profilsehne", "tgt_title": "翼弦", "src_document": [{"title": "Verwendung.", "content": "Die \"Profilsehne\" ist die Bezugslinie zur Definition von Winkeln (Anstellwinkel, Einstellwinkel, Einstellwinkeldifferenz) am Profil. Außerdem werden Profilkonturen in der Regel in einem rechtwinkligen Koordinatensystem beschrieben, in dem die Profilsehne die X-Achse bildet und die Profilnase am Koordinatenursprung liegt. Die Nummerierung der Profilpunkte beginnt und endet aber manchmal auch an der Profilhinterkante (Eppler-Profile).", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung.", "content": "In den Anfangszeiten der empirischen Profilentwicklung (z. B. Göttinger Profilkatalog – Aerodynamische Versuchsanstalt) wurde als entsprechende Bezugsline oft auch die \"Profiltangente\" (rote Linie im unteren Flügelschnitt in der Abbildung) verwendet, da diese bei den damals üblichen konkaven Profilen einfach zu ermitteln war. Der Begriff \"Profilsehne\" wird heute auch für die Länge des Profils verwendet. Man spricht in diesem Fall aber eher von der \"Profiltiefe\" (engl. ebenfalls \"chord\").", "section_level": 1}, {"title": "Geometrische Definition.", "content": "Die Definition der beiden Punkte, die die Profilsehne bestimmen, ist nicht trivial. An der Hinterkante läuft die Kontur des theoretisch vorgegebenen Profils in der Regel auf einen Punkt zusammen; dann ist der Fall klar. Im Falle von Profildefinitionen, die eine praxisgerechte Endfahne von endlicher Dicke vorgeben, liegt der Punkt in der Mitte dieser Endfahne. Komplizierter liegt der Fall an der Profilnase. Da die Skelettline an der Profilnase normalerweise geneigt ist, ergibt sich ein leichter \"Überhang\" der Profilkontur über diesen Nasenpunkt. F. W. Schmitz legte die \"theoretische Profilsehne\" für dicke Profile noch unterhalb des Nasenkreismittelpunktes nach der Definition \"Die Sehne geht durch den Schnittpunkt des Nasenkreises mit der Skelettlinie\". Heute gilt der Ansatz \"Die Sehne geht durch die größte Länge des Profils\" (also durch den Mittelpunkt des Nasenkreises). Diese Sehne ist gleichzeitig die X-Koordinate bei der Definition der Profilkontur. Der Schnittpunkt der Sehne mit dem Nasenkreis ist die Profilnase.", "section_level": 1}, {"title": "Sehne am variablen Profil.", "content": "Werden am Flugzeug Nasenklappen oder Landeklappen betätigt, dann verschieben sich die Punkte, die benutzt wurden, um die Profilsehne und die Wölbung zu definieren. So betrachtet ergibt sich eine veränderte Profilsehne. Aus praktischen Gründen bezieht man Angaben zum Anstellwinkel und die von ihm abhängenden aerodynamischen Kenngrößen aber üblicherweise nach wie vor auf die ursprüngliche Profilsehne. Klappenausschläge werden stattdessen als zusätzliche Einflussgröße beschrieben. Dabei verändern die Klappenausschläge die Kenngrößen Größen des Profils wie Auftrieb, Widerstand, Drehmoment, Nullauftriebswinkel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Profilsehne (engl. \"chord\") ist ein Fachbegriff aus der Strömungslehre und dem Tragflächenbau. Man versteht darunter die gedachte Verbindungslinie zwischen der Profilnase und der Profilhinterkante.", "tgt_summary": "翼弦(chord),为机翼前缘与后缘连成的直线,或称翼弦线、弦线(chord line)。而翼弦的长度,称为弦长(chord length),在空气动力学中,常用c代表弦长。", "id": 871895} {"src_title": "Kiro Gligorov", "tgt_title": "基罗·格利戈罗夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gligorov stammte aus einer städtischen kleinbürgerlichen Familie. Nach dem Abitur ging er 1935 nach Belgrad und schloss 1939 erfolgreich ein Jurastudium an der Belgrader rechtswissenschaftlichen Fakultät ab. Während seiner Studienzeit kam er erstmals mit den politischen Ideen des Kommunismus in Berührung. Bis zum deutsch-italienischen Überfall auf Jugoslawien (1941) war Gligorov als Bankangestellter tätig. Nach der militärischen Niederlage und der Aufteilung Jugoslawiens fiel Gligorovs mazedonische Heimatregion unter bulgarische Herrschaft. 1941 in seiner Heimat angekommen, bestätigte er seine bulgarische Herkunft. 1942 wurde Glogorov in Skopje wegen seiner „proserbischen kommunistischen Haltung“ festgenommen, jedoch setzte sich der Bürgermeister der Stadt Spiro Kitantschew für ihn ein, worauf Gligorov freigelassen wurde. 1943, während des Krieges schloss sich Gligorov aber der kommunistischen Partisanenbewegung an und wurde auch Mitglied der jugoslawischen KP. 1944 nahm Gligorov an der Formierung des Antifaschistischen Rats der Volksbefreiung Mazedoniens (\"Антифашистичко Собрание на Народното Ослободување на Македонија\", ASNOM) teil. Er war zuerst Sekretär des Initiativkomitees, das die Gründung dieser Organisation vorbereitete. Nach der Konstituierung im August 1944 wirkte er als Finanzsekretär im Präsidium der ASNOM. Damit hatte Gligorov einen wesentlichen Anteil daran, dass sich die Mazedonier innerhalb der kommunistischen Partisanenbewegung Jugoslawiens als eigenständige Nation etablieren konnten. Und ebenso sorgte er mit dafür, dass die KPJ ihren Machtanspruch auch in Mazedonien durchsetzen konnten. Bis zum Tod Titos war er stets ein treuer Gefolgsmann des langjährigen jugoslawischen Staatspräsidenten. Nach Kriegsende bekleidete Gligorov verschiedene hohe Ämter im jugoslawischen Staatsapparat. Er war unter anderem Wirtschafts-, dann Finanzminister der Bundesregierung und später Präsident des Bundesparlaments. In den 60er Jahren gehörte Gligorov zu einer Gruppe von Wirtschaftsreformern, die eine mehr marktwirtschaftlich orientierte Ordnung in Jugoslawien durchsetzen wollten. Ihre Bestrebungen scheiterten am Widerstand verschiedener Republiksführungen. In den späten 80er Jahren unterstützte Gligorov die Reformversuche Ante Markovićs, der 1986–1988 Vorsitzender des Bundespräsidiums und danach letzter Ministerpräsident Jugoslawiens war. Wie Marković befürwortete Gligorov die Einführung der Marktwirtschaft und des Mehrparteiensystems. Als sich zur Jahreswende 1990/91 der Zerfall des jugoslawischen Staates abzeichnete kandidierte Gligorov für das Amt des Republikspräsidenten in Mazedonien. Er wurde bei den ersten pluralistischen Wahlen in Mazedonien mit großer Mehrheit gewählt und am 27. Januar 1991 als Präsident vereidigt. Obwohl Gligorov eigentlich den Erhalt des jugoslawischen Bundesstaates befürwortete, entschloss er sich gemeinsam mit der Regierung, wegen des Kriegsausbruchs in Slowenien und Kroatien Mazedonien in die Unabhängigkeit zu führen. Die Unabhängigkeitserklärung erfolgte am 8. September 1991. Am 17. November 1991 setzte er die erste demokratische Verfassung Mazedoniens in Kraft. Durch geschickte Verhandlungen gelang es Gligorov, den jungen Staat aus den Jugoslawienkriegen herauszuhalten. Er erreichte, dass die Einheiten der serbisch dominierten Bundesarmee im Frühjahr 1992 aus Mazedonien abzogen. Von den Nachbarländern erkannten nur Albanien und Bulgarien die Unabhängigkeit des neuen Staates zügig an. Die ersten Jahre der Präsidentschaft Gligorovs waren daher durch den Kampf um die internationale Anerkennung Mazedoniens geprägt, die von Griechenland wegen des Streits um den Staatsnamen blockiert wurde. Rest-Jugoslawien unter Slobodan Milošević verweigerte die Anerkennung wegen Streitigkeiten bezüglich der Rechte der serbischen Minderheit. Die Aufnahme Mazedoniens in die UNO 1993 war ein großer Erfolg in Gligorovs erster Amtszeit. Gleichwohl bestanden auch danach noch große außenpolitische Schwierigkeiten. Der Namensstreit mit Griechenland konnte nicht endgültig beigelegt werden. Die ungelöste innenpolitische Frage, wie mit der zahlreichen albanischen Minderheit in Mazedonien umzugehen sei, belasteten zeitweise auch die Beziehungen zu Albanien. Gligorov wurde 1994 als Präsident wiedergewählt, seine zweite Amtszeit begann am 19. November 1994 und endete 1999. Am 3. Oktober 1995 wurde Gligorov im Zentrum von Skopje Opfer eines mit einer Autobombe verübten Anschlags. Während ein Passant und der Fahrer des Präsidenten starben, überlebte dieser schwer verletzt. Täter und ein Motiv für den Anschlag konnten nicht ermittelt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kiro Blagoje Gligorov (; * 3. Mai 1917 in Štip, heute Nordmazedonien; † 1. Januar 2012 in Skopje) war ein jugoslawischer und mazedonischer Politiker, Mitglied der jugoslawischen KP und erster Präsident der unabhängigen Republik Mazedonien.", "tgt_summary": "基罗·格利戈罗夫(Киро Глигоров,1917年-5月3日-2012年-1月1日),马其顿共和国政治家,马其顿独立后首任总统(1991年至1999年在位)。", "id": 2008542} {"src_title": "Final Destination 2", "tgt_title": "死神來了2", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Kimberly Corman befindet sich mit ihren Freunden auf dem Weg in den Urlaub. Kurz bevor sie auf den Highway fahren, hat Kimberly eine schreckliche Vision von einer Massenkarambolage, bei der neben ihr und ihren Freunden noch zahlreiche andere Menschen ums Leben kommen. Panisch blockiert Kimberly die Auffahrt und sieht aus sicherer Entfernung mit an, wie es tatsächlich zu dem Unfall kommt. Kimberly selbst und die anderen Autofahrer hinter ihnen, die in ihrer Vision ums Leben gekommen sind, entgehen der Katastrophe. Ihre Freunde jedoch kommen nur Momente später durch einen LKW um, der den Wagen erfasst, in dem sie sitzen. Doch schnell zeigt sich, dass der Tod keine Einmischung duldet. Bald darauf – alle haben sich zunächst getroffen und sich gegenseitige Unterstützung zugesagt – kommt einer der Überlebenden durch eine bizarre Kettenreaktion bei der Flucht vor einem Feuer in seiner Wohnung durch eine auf ihn fallende Feuerleiter ums Leben, wenig später stirbt der 15-jährige Sohn einer Witwe auf dem Vorplatz eines Ärztehauses durch eine zu Boden fallende Glasscheibe. Beide Opfer überlebten den Unfall auf dem Highway. Um dem Tod zu entrinnen, sucht Kimberly Rat bei Clear Rivers, die einst die Katastrophe des Fluges 180 überlebt hat (siehe \"Final Destination\"). Gemeinsam versuchen die verbleibenden Menschen, die durch Kimberlys Vision gerettet wurden, dem Tod zu entkommen. Dennoch stirbt kurz darauf die Mutter des Teenagers, als ihr Kopf sich in einer Fahrstuhltür verklemmt und abgetrennt wird, als der Fahrstuhl sich in Bewegung setzt. Die anderen Überlebenden erfahren, dass sie den Tod nur besiegen können, wenn „neues Leben“ geschaffen wird. Sie finden heraus, dass es eine schwangere Frau namens Isabella gibt, die den Unfall auf der Autobahn ebenfalls überlebt hat. Indem sie sie zunächst in Haft nehmen lassen, wollen sie verhindern, dass Isabella stirbt, bevor sie ihr Kind zur Welt bringt. Als in der Zelle jedoch ihre Fruchtblase platzt und ein Polizist sie ins nächste Krankenhaus bringt, geht die Aneinanderreihung der tödlichen Kettenreaktionen weiter. Das Auto der restlichen Überlebenden und das des Polizisten mit Isabella stoßen fast zusammen. Die Überlebenden schaffen es, das Auto auf einem Farmgelände zum Stehen zu bringen. Dort stirbt zunächst Kat, die eingeklemmte Fahrerin des Wagens, als der Airbag ihren Kopf in eine Stahlstange treibt. Kurz darauf stirbt Rory, ein weiterer Überlebender, als die Explosion eines angerückten Kamerawagens, der Benzin verliert, ein Stück Stacheldrahtzaun in die Luft befördert, welches ihn zerteilt. Als die schwangere Isabella ihr Kind zur Welt bringt, glauben sie, dem Tod entkommen zu sein. Doch es stellt sich heraus, dass Isabella die Karambolage ohnehin überlebt hätte und nur zufällig vor Ort war. Bevor sie eingreifen können, sterben der letzte außenstehende Überlebende namens Eugene, der bei dem Crash auf dem Farmgelände verletzt wurde, und Clear Rivers, die Protagonistin des ersten Teils, in einer gigantischen Explosion, als sich Gasbehälter im Krankenzimmer von Eugene entzünden. Als Kimberly eine neue Vision hat, in der sie sich selbst ertrinken sieht, begreift sie den Plan des Todes, stürzt sich mit einem Van in einen nahegelegenen See und stirbt. Allerdings wird sie kurz darauf wiederbelebt, doch ist der Tod, getreu dem Grundsatz „Neues Leben besiegt den Tod“, offenbar besiegt. Ihren Sieg feiern sie bei dem Farmer, der ihnen bei dem Unfall auf seinem Feld geholfen hatte. Der Farmer berichtet Kimberly und Burke, dass Rory kurz vor seinem eigenen Tod seinem Sohn Brian das Leben gerettet hatte. Noch ehe Kimberly und Burke begreifen, dass zu diesem Zeitpunkt eine neue „Todesschleife“ begann, die sich aber lediglich auf den Sohn des Farmers beschränkt, stirbt dieser vor ihren Augen am Grill, als dieser explodiert. In der letzten Szene sieht man die Farmersfrau schreiend auf einen Arm ihres Sohnes blicken, der auf ihrem Teller gelandet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation übernahm die Film- & Fernseh-Synchron GmbH in München. Dialogbuch und -regie stammen von Peter Stein.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenhänge mit dem ersten Film.", "content": "Der Unfall auf dem Highway geschieht genau ein Jahr nach der Katastrophe vom Flug 180. In einem späteren Gespräch stellen die Überlebenden gemeinsam mit Clear fest, dass sie alle schon einmal dem Tod entkommen sind. Durch das Verlassen des Fluges 180 wurden die Todespläne durcheinandergebracht und haben sich weitreichend ausgewirkt. Diese „Veränderungen“ sollen dadurch „wieder rückgängig gemacht“ werden, dass die Reihenfolge von hinten nach vorne geht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Final Destination 2 ist ein US-amerikanischer Horror- und Fantasythriller, der 2003 als Fortsetzung zu \"Final Destination\" entstand.", "tgt_summary": "《绝命终结站2》(英语:\"Final Destination 2\")是一部2003年上映的超自然恐怖电影,由大卫·R·埃利斯执导。剧本方面由J·麦卡·格鲁伯和艾瑞克·布雷斯,是根据两者陪同著系列创作者杰佛瑞·雷迪克所编写的剧情改编。电影为2000年上映的《绝命终结站》之续集,并是绝命终结站系列的第二部作品。", "id": 2948269} {"src_title": "Al-Fārābī", "tgt_title": "法拉比", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vor allem über al-Fārābīs Kinder- und Jugendzeit bieten sowohl schriftlich-dokumentarische als auch schriftlich-erzählende Quellen keine eindeutigen Fakten. Sein Geburtsort war als Sohn eines Generals möglicherweise Wāsidsch, eine kleine Festung im Distrikt Fārāb an der Nordgrenze Transoxaniens oder die Region Faryab im heutigen Afghanistan. Über seine ethnische Herkunft aus Zentralasien finden sich in den – zeitlich viel späteren und größerenteils nicht direkt verlässlichen – biographischen Quellen unterschiedliche Angaben, u. a. eine iranische, turkestanische oder türkische Abstammung, wobei die Forschungsliteratur größerenteils letztere für wahrscheinlicher oder ein abschließendes Urteil für unbegründbar hält. Al-Fārābī gibt an, dass einer seiner philosophischen Lehrer der nestorianische Christ und Anhänger der alexandrischen Schule Yuḥanna ibn Ḥaylān (gest. um 920) war. Da dieser 908 nach Bagdad übersiedelte, wird angenommen, dass auch al-Fārābī spätestens ab diesem Zeitpunkt sich dort aufhielt. Ferner hatte al-Fārābī Verbindungen zu Abū Bišr Mattā ibn Yūnus, einem Übersetzer und Kommentator der Bagdader Schule christlicher Aristoteliker. Ab 942 lebte al-Fārābī dann in der Gefolgschaft des späteren Hamdanidenfürsten Saif ad-Daula meist in Aleppo. Im Jahre 950 soll er laut der legendarisch gefärbten Darstellung al-Bayhaqīs (ca. 1097–1169) als Begleiter von Saif ad-Daula auf dem Weg zwischen Damaskus und Asqalān von Straßenräubern erschlagen worden sein. Über al-Fārābīs Leben in Baghdad ist nicht viel bekannt. Es existieren allgemein viele Anekdoten über sein Leben, die ihn als weltabgewandten Gelehrten präsentieren. So existiert z. B. ein Bericht über al-Fārābīs angebliche nächtliche Wächtertätigkeit in einem Baghdader Garten, da er in der Nacht die benötigte Ruhe zum Denken gefunden habe. Anekdoten über seine Auftritte als Musiker stellen ihn als musikalischen Verführer von Menschengruppen dar, die von al-Fārābī „verzaubert“ wurden, so z. B. gegen ihren Willen in den Schlaf gespielt etc. Der Wahrheitsgehalt dieser Anekdoten ist denn auch eher kritisch zu sehen, obwohl bestimmte Punkte der Realität entsprochen haben mögen. Dies lässt sich aber nicht überprüfen, da al-Fārābī, im Gegensatz zu anderen prominenten Zeitgenossen, keine Autobiographie verfasste und ebenfalls seine Schüler nicht über sein Leben berichteten.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Er beschäftigte sich mit Logik, Ethik, Politik, Mathematik, Philosophie und Musik. Er kannte unter anderen philosophische Werke von Aristoteles (nebst einigen wichtigen Kommentaren) und Platon, die ihm bereits in persischer oder arabischer Übersetzung vorlagen, und trieb auch die Übersetzung weiterer Texte voran. Er war der Ansicht, dass die Philosophie nunmehr in der islamischen Welt ihre neue Heimat gefunden habe. Philosophische Wahrheiten hielt er für universell gültig und betrachtete die Philosophen als Propheten, die zu ihren Erkenntnissen mittels göttlicher Inspiration (arab. \"waḥy\") gelangt seien.", "section_level": 1}, {"title": "Musikwissenschaft.", "content": "Sein \"Kitāb al-Mūsīqā al-kabīr\" (Großes Buch der Musik) gilt als umfassendste und grundlegende Schrift der „irano-arabo-türkischen“ Musiktheorie und Musiksystematik. In seinen Schriften zur Musik verband er detaillierte Kenntnisse als ausübender, dem Sufismus nahestehender Musiker und sachliche Präzision als Naturwissenschaftler mit der Logik der Philosophie. Zu von ihm beschriebenen Musikinstrumenten gehören unter anderem das zitherähnliche Saiteninstrument \"šāh-rūd\" sowie die Langhalslauten Tanbur (\"ṭunbūr al-baghdādī\" und \"ṭunbūr al-chorassānī\"), womit er mittels Zeichnungen charakteristische Merkmale von Tonarten, Modi und Intervallen beschreibt. Zentral war für al-Fārābī die Kurzhalslaute \"ʿūd\". Von al-Fārābī selbst wird berichtet, dass er oft bei feierlichen Veranstaltungen diese Laute gespielt habe. Es existieren hierzu einige Anekdoten, die allerdings schwer belegbar sind. Al-Fārābī begann seine bedeutendste musiktheoretische Abhandlung, das \"Kitāb al-mūsīqī al-kabīr\", aus dem Anlass, dass die überlieferten griechischen Werke seiner Meinung nach von geringerer Qualität waren. Dies führte er auf fehlerhafte Übersetzungen zurück. Ebenso fand er bei den arabischen Musiktheoretikern Ansichten, die entweder auf Verhältnisse der arabischen Musik nicht anwendbar waren oder mangelnden theoretischen Hintergrund vermissen ließen. So hatte z. B. al-Kindī griechisches Theoriegut auf die arabische Musik übertragen. Al-Kindī selbst fehlten aber praktische Kenntnisse der Musik, um die mangelnde Anwendbarkeit griechischer Musiktheorie auf den vorderen Orient feststellen zu können. Er übernahm einen Großteil griechischen Vokabulars aus einem großen Bereich wissenschaftlicher Disziplinen, grenzte aber die griechische Musiktheorie in bestimmten Punkten von der Musik des Orients ab. Al-Fārābī grenzt die philosophische Theorie der Musik von der Akustik ab. Er gliedert das Handwerk der Musik in 3 Künste (fann)Sawa, Die erste Kunst ist die Kenntnis der Theorie wie der Akustik der Intervallslehre Melodie und Rhythmus. Die Griechen haben sich seiner Meinung nach nur auf diese Kunst beschränkt. Die zweite Kunst ist nach al-Fārābī die Kenntnis der Instrumente und das Hervorbringen von Tönen auf denselben, also das Erlernen des Spielens eines Instruments, die Verbindung von Theorie und Praxis. Al-Fārābī nimmt hierbei besonderen Bezug auf Kurzhals- und Langhalslaute, Flöte (\"nay\"), Oboe (\"mizmar\") und Harfe (\"tschang\") sowie einige weitere Instrumente. Die dritte Kunst behandelt die Theorie der Komposition an sich. Hierbei geht al-Fārābī auf Konsonanz und Dissonanz ein und behandelt Melodie und Rhythmus. Der die Melodie behandelnde Teil seines Werkes ist aber teils schwer verständlich. Der Rhythmus stellt nach al-Fārābī die Länge und die Ausdehnung der Noten dar. Al-Fārābī verwendet Anleihen bei der Geometrie Euklids zur näheren Beschreibung von Tönen. Analog zur menschlichen Sprache existiert Musik sowohl in rhythmischer, „poetischer“, Form als auch in nicht-rhythmischer Form. Letztere zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Töne keine feste Länge besitzen.", "section_level": 2}, {"title": "Medizin.", "content": "Im medizinischen Bereich zeigt sich erneut ein Kernpunkt des farabianischen Gedankengebäudes, nämlich der auch als Monarchismus bezeichnete Rückgriff auf ein zentrales, alles regelndes Element. Zur Naturwissenschaft rechnete Farabi nur die Kenntnis der Körperteile, die Arten der Gesundheit und die Arten der Krankheit. Die anderen vier Teile (Diagnose, Kenntnis der Medikamente und Nahrungsmittel, Prophylaxe und Therapie) stellte er auf dieselbe Stufe wie die Kochkunst oder das Schmiedehandwerk. Al-Fārābīs Ansichten zur Medizin beruhen auf einer Verteidigung der aristotelischen Lehre gegenüber der Lehre Galens. Ziel al-Fārābīs war es hierbei eine strenge Trennung der Philosophie von der Medizin vorzunehmen, da letztere aus al-Fārābīs Sicht nicht den hohen Standards der Philosophie und Logik entsprach. Galen hingegen betrachtete Medizin als untrennbar mit der Philosophie verbunden. In seiner Kritik Galens verwirft al-Fārābī dessen Annahme mehrerer den Körper steuernder Organe. Gemäß al-Fārābīs Analogie zwischen dem Aufbau des Universums und dem Aufbau der Details kann es nur ein herrschendes Organ geben, das den körperlichen Kreislauf reguliert. Für al-Fārābī entspricht dieses Organ dem Herzen, da das Herz über den Arterien den Körper mit Nährmitteln versorgt. Ebenso wird über das Herz die geistige Ineinanderwirkung mit dem Körper bewerkstelligt, denn das Herz ist, Aristoteles folgend, der Sitz der Seele, wohingegen das Gehirn nach aristotelischer Vorstellung irrelevant ist. In Hinblick auf die Medizin verwirft al-Fārābī den Weg empirischer Erkenntnis, um zu einem neuen Verständnis des Körpers zu gelangen. So lehnt er die Sektion von Leichen mit Verweis auf die Logik der ersten und zweiten Analytiken des Organons Aristoteles hatte, wie ebenfalls Galen, die Annahme vertreten, dass verschiedene Nervenstränge zum Gehirn führen. Aristoteles sah hier einen Sinn, der die fünf von ihm postulierten Sinne regierte. Dies wurde aber von al-Fārābī nicht rezipiert.", "section_level": 2}, {"title": "Kosmologie.", "content": "Al-Fārābīs System des Universums fußt fest in der Intellektlehre des Neuplatonismus, der sich zu seiner Zeit bereits in der islamischen Philosophie etabliert hatte. Bedeutender Vorläufer war hierbei al-Kindī, obwohl das Bewegungslehre-Modell (kinematisches Modell) al-Fārābīs als Synthese aus Aristoteles, dem ptolemäischen Weltbild und dem Neuplatonismus, keine Vorläufer in arabischer oder griechischer Geschichte hatte. Kernpunkt ist hierbei das auf dem Wissenstand der antiken Astronomie erbaute geozentrische Weltbild, welches die Erde in den Mittelpunkt des Universums rückt und die Planeten und Himmelskörper um die Erde kreisen lässt. Dabei bewegen sich die Himmelskörper in Sphären, die jeweils in Interaktion miteinander stehen. So sind zum Beispiel die Planeten des Sonnensystems jeweils einer Sphäre zugeordnet. Aristoteles vertrat die Auffassung, dass die Sphären jeweils von Bewegern bewegt würden, in der islamischen Philosophie wurde der Begriff Beweger durch den des Intellektes ersetzt. Gott ist hierbei seit Aristoteles der erste unbewegte Beweger, der alle anderen Sphären in Gang setzt. Die Intellektlehre al-Fārābīs ist eine Spielart der neuplatonischen Emanationslehre, die vom Ausfluss des Göttlichen in die niederen Sphären ausgeht. Der Intellekt geht aus Gott hervor, der als reines Geistwesen gedacht wird, und durch das Selbsterkennen Gottes entsteht in einer Art Spiegelungsprozess eine weitere Sphäre. Durch den weiteren Ausfluss des Göttlichen in niederere Sphären entstehen die Himmelssphäre, die selbst keine Sterne enthält und die anderen Sphären. Es folgt die Sphäre der Fixsterne, die von al-Fārābī als fest in ihrer Stellung im Himmel angesehen werden. Absteigend folgen die Sphären der Planeten des Sonnensystems, beginnend bei Saturn, zur Erde hin, wobei dem Mond eine eigene Sphäre zugeordnet wird. Der Mond repräsentiert die Trennlinie zwischen himmlischer und irdischer Welt. Unterhalb des Mondes finden sich die Elemente (Feuer, Wasser etc.) in Reinform. All diese Sphären entsprechen jeweils einem Intellekt und sind hierarchisch nach ihrer Erhabenheit geordnet. Der Unterschied zu Aristoteles besteht darin, dass Aristoteles pro Sphäre zwei „Beweger“ annimmt, einen für das Gestirn selbst und einen für die Bewegung der Sphäre, wohingegen al-Fārābī nur einen Intellekt pro Sphäre annimmt. Al-Fārābīs Erklärung der Bewegung der einzelnen Sphären ist unklar. Es existieren mehrere mögliche Modelle, die sich entweder an Aristoteles zwei Bewegern pro Sphäre orientieren oder nur einen Beweger annehmen. Janos nimmt an, dass al-Fārābī von einem Intellekt pro Sphäre ausgeht, der durch Emanation die Bewegung der Sphäre in Gang setzt. Die Kreisbewegungen der einzelnen Sphären rufen die Entstehung der Materie hervor. Der zehnte Intellekt bedingt hierbei die Gestaltung der Erde selbst. Er ist gleichzusetzen mit dem aktiven Intellekt des Aristoteles, zu dem der Mensch im Stande ist Kontakt aufzunehmen. Neu bei al-Fārābī ist, dass die Materie als notwendige Voraussetzung angesehen wird, um den Intellekt in der niederen Welt zu realisieren. Die Materie wird im Gegensatz etwa zu al-Kindī nicht als etwas Böses, zu Überwindendes betrachtet. Laut al-Fārābī ist die Idee der Materie bereits in Gott enthalten und kann somit nicht selbst böse sein, da Gott selbst als uneingeschränkt gut verstanden wird. Al-Fārābī verbindet seine kosmologische Lehre mit der Deutung religiös überlieferter Wundergeschehnisse. Er sieht die Ursache von Wundern in der Sphärenwelt. Diese bewirkt selbst einzelne Wunder, ein Mensch, der Verbindung mit dieser Welt aufgenommen hat, ein Prophet, kann ihre Kräfte aber ebenfalls für sich nutzen und Wunder bewirken.", "section_level": 2}, {"title": "Menschliches Denken und Wissenschaften.", "content": "Dem Menschen ist es grundsätzlich möglich mit dem zehnten Intellekt Verbindung aufzunehmen, allerdings geht al-Fārābī davon aus, dass dies einigen wenigen begabten Personen, den Philosophen oder den Propheten, vorbehalten bleibt, welche nichtsdestoweniger als nacheifernswertes Ideal für den Rest der Menschheit gelten. Das menschliche Denkvermögen teilt al-Fārābī denn auch gemäß der Intellekttheorie auf. Von al-Kindī übernimmt er den potenziellen Intellekt, welcher der Möglichkeit zum Denken entspricht. Al-Fārābī ergänzt den aktuellen Intellekt, den zur Abstraktion fähigen und mit Wissenschaft vertrauten Denkenden sowie den Erworbenen Intellekt, der in der Lage ist die Existenz der himmlischen Intellekte zu erkennen. Der Aktive Intellekt schließlich entspricht dem zehnten kosmischen Intellekt. Dieser Intellekt stellt auch die Möglichkeit zur Glückseligkeit des Menschen dar. Al-Fārābīs Ansichten über Wissenschaft sind ähnlich seinen übrigen Vorstellungen vom Rückgriff auf hierarchische Elemente durchzogen. Zentrale Autorität ist für al-Fārābī im Bereich der Philosophie die Lehre der athenischen Philosophie mit ihren Begründern und zentralen Figuren Platon und Aristoteles, deren Lehrmeinung für al-Fārābī in allen zentralen Fragen autoritativ ist. Al-Fārābī sieht in der athenischen Philosophie den Ausgangspunkt der philosophischen Bewegung, welche für ihn stets \"eine\" Bewegung bleibt. Eine Aufgliederung in Schulen mit verschiedenen Lehrmeinungen hält er für unzulässig. In philosophiehistorischer Hinsicht ist die Philosophie gemäß al-Fārābī von den alten Griechen zu den Arabern übergegangen. Al-Fārābīs Urteil über die einzelnen Gegenstandsbereiche des menschlichen Wissens und die Möglichkeit, in diesen Bereichen Erkenntnis zu gewinnen, ist denn auch stark von Aristoteles beeinflusst. Al-Fārābī entwickelt eine eigene Theorie des menschlichen „Nachdenkens“. Dieser zufolge kommen die Menschen überein bestimmte Gegenstände mit einem wiederholt verwendeten Begriff zu bezeichnen. Hierdurch entsteht die menschliche Sprache. Der Mensch beginnt anschließend Poesie und Prosa zu unterscheiden, nimmt dann eine Unterscheidung von normaler Prosa und Rhetorik vor und unterscheidet ebenfalls beide von der Grammatik. Die Grammatik dient dazu ein Ordnungssystem in der Sprache zu etablieren. In der weiteren Entwicklung wird der Mensch befähigt mathematische und physikalische Schlüsse zu entwickeln. Als Höhepunkt des menschlichen Denkens betrachtet al-Fārābī die Logik der Philosophie, insbesondere Aristoteles Organon. Hier finde sich die Möglichkeit zum Beweis einer Ansicht gegeben. Die Kategorienlehre des Organon stellt für al-Fārābī die Grundlage des menschlichen Denkens dar. Die verschiedenen syllogistischen Schlussformen des Organon entsprechen für al-Fārābī jeweils einer Wissenschaft. Jedem Schlusstyp wird eine bestimmte Stufe von Wahrheitsfähigkeit zugebilligt. Der demonstrative Schluss ist der der Philosophie, welche dem Menschen ermöglicht, die Welt mittels des eigenen Verstandes zu erkennen, der dialektische Schluss der der Theologie, Rechtslehre und Sprachwissenschaft. Da diese stets nur von einigen Kulturen anerkannt wird, entspricht sie nicht mehr den hohen Standards der Philosophie. Der rhetorische Schluss und der von al-Fārābī hinzugefügte poetische Schluss sind nicht einmal mehr wissenschaftlich, sondern dienen der Religion, welche das Ziel verfolgt, mittels anschaulichen Gleichnissen unverständigen Personen Wahrheiten näher zu bringen, die ihnen aufgrund ihres mangelnden Verstandes sonst nicht zugänglich wären. In Hinblick auf die islamische Religion selbst plädiert al-Fārābī an vielen Stellen für eine symbolische oder allegorische Interpretation des Koran. So sieht er z. B. die jenseitige Sanktionierung des diesseitigen Verhaltens als eine nur den Geist betreffende Angelegenheit, da nur der Geist zur Empfindung fähig sei.", "section_level": 2}, {"title": "Al-Fārābīs Modellstaat.", "content": "Angelehnt an Platons Politeia entwarf al-Fārābī ein eigenes utopisches Staatsmodell, al-madīna al-fadila, die Idealstadt. Hierunter ist aber, in Abgrenzung zu Platon, nicht eine konkrete Stadt, wie die griechische Polis, sondern eher eine mehrere solche Gemeinschaften umfassende politische Einheit zu verstehen. In Analogie zu seinem kosmischen Ordnungsprinzip, welches Gott als Lenker der Welt vorsieht, soll al-Fārābīs Idealstaat von einem Philosophenkönig gelenkt werden, der aber zugleich als Prophet tätig ist, um erkannte Wahrheiten in Form von Gleichnissen vermitteln zu können, die ansonsten unverständlich blieben. In al-Fārābīs Abhandlung zeigt sich eine deutliche Absetzung vom orthodoxen Islam seiner Zeit. So sieht er nicht die islamische Gesellschaft als alleinig befähigt an, den Zustand des idealen Staates zu erreichen, sondern gesteht dies grundsätzlich allen Völkern zu. Dies geht einher mit seiner Theorie der Prophetie, die in religiösen Symboliken nur Gleichnisse für die der Erkenntnis der Welt mittels Philosophie nicht Befähigten sieht. Die wirkliche Tugendhaftigkeit ist aber prinzipiell unabhängig von Religion möglich. Da religiöse Wahrheiten nicht logisch belegt sind, können sie für sich nicht denselben Wahrheitsgehalt beanspruchen, wie geistige Erkenntnisse, zu denen der Philosophenherrscher aufgrund seiner Verbindung mit dem aktiven Intellekt gelangte. Religiöse oder soziale Normen dienen letztlich zur Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Stabilität. Sie müssen aber stets der Kontrolle des Philosophen und damit der Kontrolle der Logik unterliegen, da nur diese in der Lage ist zentrale Wahrheiten zu erkennen, welche bei al-Fārābī z. B. gleichzusetzen sind mit den Annahmen, dass das Glück das Ziel des Lebens ist oder auch mathematische Wahrheiten, wie dass 2>1. Al-Fārābīs Modellstaat weist deutliche Anleihen an Platon auf. So ordnet er ebenfalls jedem Einzelnen Aufgaben gemäß seinen Fähigkeiten zu, die ehrbarste Aufgabe kommt aber dem Herrscher zu, welcher wissend und gerecht sein muss und in Kontakt mit dem Aktiven Intellekt. Der Philosophenherrscher muss, vergleichbar Platon, in wissenschaftlichen Erkenntnissen geschult sein, muss aber ebenso moralische und persönliche Qualitäten aufweisen. Al-Fārābī betont aber auch, dass es fast unmöglich ist, eine solche Person zu finden, sodass man die Herrschaft im Zweifelsfalle lieber mehreren Personen übertragen solle. Al-Fārābī unterscheidet mehrere „Idealtypen“ eines Staates, wobei dem das Individuum umgebenden Staatsgebilde eine wesentliche Funktion in Hinblick auf dessen künftiges Heil zukommt. Da die Glückseligkeit bei al-Fārābī an Erkenntnis gebunden ist und die Bewohner des idealen Staates unter einem Herrscher leben, der Zugang zur göttlichen Wahrheit besitzt und diese vermitteln kann, haben die Bewohner des Idealstaates eine größere Wahrscheinlichkeit nach ihrem Tod ins Paradies zu gelangen. Al-Fārābī kommentiert ebenfalls den unmoralischen Staat. Dieser fußt zu einem Gutteil auf der mangelnden Moralität der Herrschenden. Seine Bewohner gehen der Glückseligkeit abhanden und werden nach ihrem Tod mit höherer Wahrscheinlichkeit in die Hölle gelangen. Im unwissenden Staat hingegen besteht die Möglichkeit, dass Seelen nach dem Tode zergehen, da die Bewohner dieses Staates nicht für ihre Unwissenheit verantwortlich gemacht werden könne und es somit ungerecht wäre, sie nach dem Tode zu bestrafen.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "In der Wissenschaftsgeschichte des Islams wird al-Fārābī als „Zweiter Lehrer“ nach Aristoteles gesehen. Neben al-Kindī, ar-Rāzi, Avicenna und al-Ghazali ist al-Fārābī einer der wichtigsten Vertreter der islamischen Philosophie. Er gehört mit zu den herausragenden und umfassenden Denkern des 10. Jahrhunderts und gilt als größter Theoretiker der arabisch-persischen Musikgeschichte. Es war auch sein Verdienst, dass die griechische Philosophie ihren Weg in das Morgenland fand. Seine Werke wurden über Jahrhunderte immer wieder herangezogen und intensiv diskutiert. Besondere Wirkung, auch in hebräischen und lateinischen Übersetzungen des 11. und 12. Jahrhunderts, entfaltete sein wissenschaftstheoretisches Grundlagenwerk \"Kitāb Iḥṣāʾ al-ʿulūm\" (Buch über die Einteilung der Wissenschaften). Moses ibn Tibbon aus der Übersetzerfamile Ibn Tibbon übersetzte einige seiner Werke ins Hebräische. Wie in ähnlichen Fällen großer Gelehrter wurde al-Fārābī gelegentlich vereinnahmt, was z. B. die Zurechnung zur jeweils eigenen Ethnie betrifft. Ebenso berief sich insbesondere Avicenna auf ihn. Avicennas kosmologisches Modell scheint stark von al-Fārābī beeinflusst zu sein. Ebenso scheint die metaphorische Betrachtung einzelner Reden im Koran bei Avicenna (z. B. die Metapher des göttlichen Thrones) auf al-Fārābīs „Methode“ der Koranauslegung zurückzugehen. Das aristotelische Organon erlangte durch Fārābī einen über Jahrhunderte dominierenden Status in der islamischen Theologie. Es finden sich aber auch weiterreichende Rezeptionsvorgänge der farabianischen Philosophie, so z. B. in der schiitischen Mystik. Die Lauteren Brüder von Basra scheinen, von Fārābīs Intellekttheorie beeinflusst, diese mit mystischem Erlösungsstreben verbunden zu haben. Die direkte Schule al-Fārābīs bestand vor allem aus den arabischen Christen Yaḥyā ibn ʿAdī, Abū Sulaimān as-Siǧistānī, Yūsuf al-ʿĀmirī und Abū Haiyan at-Tauhidī. Der Kritiker der Philosophen, al-Ġazālī, bezog in seine Verurteilung der Philosophie auch Fārābī ein,", "section_level": 1}], "src_summary": "Abū Nasr Muhammad al-Fārābī (, kurz \"Farabi\", al-Farabi oder \"Alfarabi\", latinisiert Alpharabius oder Avenassar; geboren vermutlich um 872 in Otrar, Siebenstromland; gestorben 950 zwischen Aschkelon und Damaskus, Syrien) war ein islamischer Philosoph und Gelehrter aus Zentralasien.", "tgt_summary": "阿布·纳斯尔·穆罕默德·伊本·穆罕默德·塔尔汗·法拉比·伊本·乌扎克·阿勒-法拉比·阿特 突鲁克(,872年-950年12月14日至951年1月12日之间),西方称为阿尔法拉比乌斯(拉丁语:Alpharabius),是喀喇汗王朝(870—1213年)初期著名医学家、哲学家、心理学家、音乐学家。出生于中亚突厥斯坦附近的的讹答剌城(他说自己出自钦察),讹答剌被阿拉伯人称为法拉布,阿布·纳斯尔·阿乐·法拉比意思就是来自法拉比的“阿布纳斯尔”。", "id": 1039329} {"src_title": "Strahlenkegel (Gestein)", "tgt_title": "破裂錐", "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "Strahlenkegel wurden um 1905 erstmals im Steinheimer Becken erkannt und beschrieben (Branco und Fraas, 1905), wo sie in feinkörnigem Kalkstein auftreten \"(Strahlenkalke)\" und daher besonders deutlich ausgeprägt sind. Ihre Entstehung konnte damals noch nicht erklärt werden. Die Autoren hatten sie noch als \"kryptovulkanische\" Strukturen bezeichnet, obwohl sich in unmittelbarer Nähe keinerlei vulkanische Anzeichen finden lassen. Erst im Jahr 1947 konnte R. S. Dietz, der an einer Untersuchung der kryptovulkanischen Struktur von Kentland in Indiana arbeitete, neben meteoritischem Material weitere Strahlenkegel finden und an ihrer räumlichen Orientierung die Impaktnatur beweisen. Heute sind Strahlenkegel auch aus zahlreichen anderen irdischen Kratern bekannt und gelten als eindeutige Indikatoren für einen Einschlag eines großen Meteoriten (z. B. Dietz, 1967; French, 1998). Auch in den Explosionskratern von Kernwaffentests konnte die Bildung von Strahlenkegeln beobachtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Strahlenkegel werden überwiegend in Impaktkratern gefunden. Für ihre Bildung ist die beim Meteoriteneinschlag durch das Gestein laufende Schockwelle verantwortlich (Schockwelleninterferenz), der genaue Mechanismus ihrer Entstehung wird jedoch noch nicht vollends verstanden und zurzeit noch erforscht. Möglicherweise entstanden sie auch unter Dehnung (Zugspannung) während der Rückfederung des von der Stoßwelle komprimierten Impaktbereichs. Eine weitere Komplikation stellt die Tatsache dar, dass gelegentlich örtlich begrenztes Aufschmelzen mit Glasbildung auf den Kegelflächen angetroffen wird, obwohl die Kegel selbst bei relativ niedrigen Drücken entstanden. Wahrscheinlich handelt es ich hier um eine komplexe Wechselwirkung zwischen Schockwellen- und Reibungsmechanismen. Neuerdings wurden auch Partikelreste auf Strahlenkegeloberflächen entdeckt, die als wahrscheinliche Überreste des Impaktors gedeutet werden: Individuelle Strahlenkegel haben oft eine Länge von einigen Millimetern bis Zentimetern, können aber auch eine Größe von bis zu mehreren Metern erreichen. Die bisher größten bekannten Strukturen messen gut 10 Meter und stammen von den Slate Islands in Ontario. Weit häufiger als individuelle, vollständig ausgebildete Strahlenkegel sind jedoch nur Teilstücke, deren Striemungen nicht immer gerade verlaufen, sondern oft löffelförmig gebogen sein können oder eine charakteristische \"Pferdeschwanz\"-Morphologie annehmen. Sofern Strahlenkegel in unveränderter Lage aufgefunden werden, zeigen die Achsrichtungen primärer Kegel immer in Richtung oberhalb des Zentrums des Impakts. Daneben können jedoch auch sekundäre Kegel auftreten, die durch Brechung der Schockwelle an Inhomogenitäten im Gestein (Kristallkörner, fossile Einschlüsse, Klüfte) entstanden und quer zu den primären Kegeln verlaufen. Dies lässt sich besonders an Funden aus dem Steinheimer Becken beobachten. Im Detail lassen sich meist kleinere sekundäre (oder parasitäre) Kegelchen auf der Oberfläche vollständiger als auch nur partiell erhaltener Strahlenkegel beobachten, die sich hintereinander hierarchisch aufreihen. Die Oberflächen der Kegel mit ihren Striemungen (die Bezeichnung \"striae\" sollte in diesem Zusammenhang lieber vermieden werden, da sie für tektonische Harnische reserviert ist) sind definitiv richtungsabhängige positiv/negativ-Elemente. Die Striemungen überstrahlen die Kegeloberfläche radial und ihre Verzweigungen zeigen stets in Richtung Kegelspitze.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Strahlenkegel werden gewöhnlich individuell oder gruppenweise in situ unterhalb des ehemaligen Kraterbodens angetroffen, finden sich aber auch im Zentralbereich komplexer Kraterstrukturen und selten auch in vereinzelten verstreuten Brekzienvorkommen. Sie können sich in allen möglichen Ausgangsgesteinen des Impaktbereichs bilden, so beispielsweise in Sandsteinen, Quarziten, Tonschiefern, Karbonaten (Kalken und Dolomiten) sowie in magmatischen und metamorphen Kristallingesteinen. Am schönsten und am deutlichsten sind die Kegel in feinkörnigen Gesteinen entwickelt, insbesondere in Karbonatgesteinen. In grobkörnigen Gesteinen sind die Kegel undeutlicher ausgeprägt, ihre Striemungen jedoch tiefer, breiter bzw. deutlicher eingeschnitten, so dass es schwierig wird, sie von gewöhnlichen Harnischen auseinanderzuhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwechslungsgefahr.", "content": "Wie bereits angeführt sollten Strahlenkegel sehr sorgfältig von gewöhnlichem, tektonisch bedingten Harnisch unterschieden werden. Strahlenkegel sind Bruchstrukturen ohne Versatz, wohingegen Harnischflächen Verschiebungsflächen im Gesteinskörper repräsentieren. Eine weitere Struktur, mit der sich Strahlenkegel möglicherweise verwechseln lassen, ist rein sedimentär-diagenetischen Ursprungs und wird als Cone-in-cone-Struktur bezeichnet (Struktur ineinander verschachtelter Kegel), wie sie in Nagelkalken (bzw. Tutenmergeln) auftritt. Bei dieser Struktur zeigen die Kegelspitzen jedoch nicht nach oben, sondern so gut wie senkrecht nach unten ins Liegende. Ihre durchhaltenden \"Striae\" verlaufen im Unterschied zu den divergierenden Striemen in Strahlenkegeln parallel. Cone-in-cone-Strukturen sind weder metamorph verändert noch weiter tektonisch überprägt. In Strahlenkegeln hingegen können geknickte Glimmerlamellen und planare Deformationslamellen angetroffen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Strahlenkegel (auch Druckkegel oder englisch Shatter Cone – „Schmetterkegel“) bezeichnet man eine oft konisch geformte Bruchfläche im Gestein, auf deren Oberfläche feine, strahlenartige Streifen \"(Striae)\" zu sehen sind, die von der Spitze \"(Apex)\" ausgehen. Die Strukturen entstehen unter Drücken von 2 bis 30 Gigapascal bzw. 20 bis 300 Kilobar. Sie sind neben Meteoritenfragmenten die einzigen Anzeichen im makroskopischen Bereich, die auf einen erfolgten Impakt hinweisen.", "tgt_summary": "破裂锥(Shatter cone),或称为碎裂屑锥,是一种只在陨石撞击坑或地下核爆场的基岩发现的罕见地质特征。该特征是岩石受到 2-30 GPa 高压冲击的证据。", "id": 522923} {"src_title": "Eugène Michel Antoniadi", "tgt_title": "歐仁·米歇爾·安東尼亞第", "src_document": [{"title": "Von der Architektur zur Astronomie.", "content": "Antoniadi studierte anfangs Architektur und beschäftigte sich mit der Hagia Sophia, die er als einer der ersten ausmaß und wissenschaftlich untersuchte. Bald auch an Astronomie interessiert, begann er verschiedene Beobachtungen, die über Vermittlung von Camille Flammarion publiziert wurden und ihn 1891 in der Société astronomique de France einführten. Als 23-Jähriger übersiedelte Antoniadi nach Frankreich und wurde Observator an Flammarioms Sternwarte in Juvisy-sur-Orge. Nach seinen 1895 publizierten Beobachtungen am großen 24cm-Äquatorial wurde er in die British Astronomical Association aufgenommen und im Folgejahr mit einer Sonnenfinsternis-Expedition nach Norwegen betraut.", "section_level": 1}, {"title": "Meisterhafte Karten des Mars und Merkurs.", "content": "Ab 1898 wurde der Planet Mars und dessen 1877 von Giovanni Schiaparelli entdeckten \"Canali\" zum Schwerpunkt seiner Beobachtungen. In Gegensatz zu seinem Förderer Flammarion geriet Antoniadi jedoch, als er während der Marsopposition von 1909 am 83-cm-Riesenteleskop des Pariser Meudon-Observatoriums arbeitete. Er kam zum Schluss, dass es sich bei den „Marskanälen“ um optische Täuschungen handeln müsse, die nur in kleineren Fernrohren als Linienstrukturen auf sichtbar würden. Er fertigte die folgenden 20 Jahre immer detailliertere Marskarten an, auf denen er die Canali durch fortgesetzte Reihen dunkler Flecken kartierte Seine 1930 erschienene 4-teilige \"Carte de Mars\" war bis zu den US-Raumsonden der 1960er-Jahre die genaueste Kartografie des „Roten Planeten“.
→ \"Näheres im Spezialartikel Marskanäle.\" Antoniadi fertigte außerdem eine Karte des Planeten Merkur, die aufgrund der schwierigen Beobachtungsmöglichkeiten des Planeten mittels erdgebundener Teleskope noch sehr ungenau war und 1934 herausgegeben wurde. Allerdings ging er von der irrigen Annahme aus, dass Merkur eine gebundene Rotation von 1:1 beim Umlauf um die Sonne aufweist. Für die Nomenklatur der Albedomerkmale orientierte er sich an der Mythologie um den Gott Hermes, der griechischen Entsprechung des römischen Gottes Merkur. Die Bezeichnungen übernahm Audouin Dollfus in seiner Karte von 1972. Sie werden auch in aktuellen Karten des Planeten verwendet, die mittels Erkundung durch Raumsonden erstellt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Tätigkeiten.", "content": "Bei längerfristigen Beobachtungen des Saturn nahm er radiale, speichenartige Strukturen in den Saturnringen wahr. Sie wurde jedoch von den meisten Astronomen als optische Täuschungen abgetan, zumal sich Antoniadis Strukturen mit der Rotationsdauer des Planeten und nicht der Ringe bewegen sollten. Erst 1981 wurde die Existenz der Speichen durch Aufnahmen der Raumsonde Voyager 1 bestätigt. Zur Bewertung des Seeing (Luftunruhe) führte er eine fünfteilige Skala ein („Antoniadi-Skala“). 1925 erhielt er den Jules-Janssen-Preis. Zu Antoniadis Gedenken wurde ein Mondkrater, ein Marskrater und eine Oberflächenstruktur auf dem Merkur (Antoniadi Dorsum) benannt. Antoniadi war auch ein starker Schachspieler. Bei einem Turnier in Paris 1907 belegte er ungeschlagen den ersten Platz gemeinsam mit Frank Marshall, einen vollen Punkt vor Savielly Tartakower.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eugène Michel Antoniadi (, * 10. März 1870 in Konstantinopel; † 10. Februar 1944 in Paris, auch Eugène Michael Antoniadi oder Eugenios Antoniadi) war ein im osmanischen Reich geborener griechischer Astronom, der die meiste Zeit seines Lebens in Frankreich verbrachte. Bekannt wurde er vor allem durch exzellente Beobachtungen der Planeten Merkur und Mars.", "tgt_summary": "欧仁·米歇尔·安东尼亚第(、,1870年-3月1日-1944年-2月10日)是一位希腊天文学家,出生在伊斯坦布尔,但一生中大部分时间住在法国。他有时也被称为“Eugenios Antoniadis”或者“Eugène Michael Antoniadi”,甚至是错误的“Eugène Marie Antoniadi”。", "id": 2516721} {"src_title": "Panasienbewegung", "tgt_title": "亞細亞主義", "src_document": [{"title": "Jüdischer Panasiatismus.", "content": "Der von dem österreich-ungarischen und israelischen Offizier und Schriftsteller Moscheh Ya’akov Ben-Gavriêl propagierte \"Große Brüderliche Bund Allasiens\" sollte in seiner dritten und letzten Stufe Juden, Araber, Inder, Chinesen und Japaner zusammenschließen. Doch wegen des israelisch-arabischen Konflikts wurde bisher weder die erste Stufe (binationaler jüdisch-arabischer Staat Israel/Palästina) noch die zweite Stufe des Pansemitismus erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Japanischer Panasiatismus.", "content": "Die japanischen Vorstellungen eines Panasiatismus hingegen waren eher Mittel zum Zweck im Kampf um Verbündete und Vasallen vor allem gegen die USA und Großbritannien. Die Losung „Asien den Asiaten“ war schon während des Russisch-Japanischen Krieges trotz der wohlwollenden Unterstützung der chinesischen Regierung für Russland auf fruchtbaren Boden sogar in China gefallen. Sun Yat-sens Sozialismus war davon zunächst ebenso beeinflusst wie zuvor bereits die koreanische Donghak-Bewegung des späten 19. Jahrhunderts. Erst kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 förderte das japanische Kaiserreich gegen die alliierten Kolonialmächte Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden nationalistische Unabhängigkeitsbewegungen in Burma (Aung San), Indonesien (Sukarno), Vietnam (Bảo Đại), Laos, Kambodscha (Norodom Sihanouk), die sich teilweise bald gegen sie richtete, nachdem es Marionettenregierungen (Neuorganisierte Regierung der Republik China, Mandschukuo, Mengjiang) in China eingesetzt hatte, ein Bündnis Thailands mit Japan 1941 erzwang und eine Indische Befreiungsarmee (mit Subhash Chandra Bose und der antialliierten Gegenregierung auf den Andamanen) aufgebaut und in Marsch gesetzt hatte (siehe auch: Japans Marionettenregierungen). Seit 1935/36 war in Japan längst jene Militärfraktion dominierend, die einen nationalistisch engeren \"Panjapanismus\" anstrebte, eine Konföderation der asiatischen Staaten unter japanischer Führung (vgl. Kokutai). In ihr sollte Japan mit seinen Kolonien in Korea, Taiwan und Mandschukuo zur \"Großostasiatischen Wohlstandssphäre\" werden. Für andere Teile Ost- und Südostasiens war in diesen Großasien-Planspielen nur eine Rolle als \"Versorgungs-\" (Indochina) und \"Verteidigungssphäre\" (Indonesien) vorgesehen. China wurde zum erbittertsten Gegner.", "section_level": 1}, {"title": "Chinesischer Panasiatismus.", "content": "Der chinesische Panasiatismus setzte erneut nach der Niederlage Japans und dem Sieg der Kommunisten im chinesischen Bürgerkrieg ein, beruhte aber auf dem bereits bis Mitte 1886 vorherrschenden Selbstverständnis Chinas gegenüber Asien. Demnach hatte es bis 1861 überhaupt keines Außenministeriums bedurft, weil die unterworfenen Barbarenvölker oder buddhistisch (und konfuzianistisch) beeinflussten Nachbarn ohnehin dem vom Mittelpunkt der Welt regierenden Großkaiser untertan und tributpflichtig waren. Unterwarf sich ein Volk, galt es als zum Reich der Mitte gehörig (Nepal, Bhutan, Burma, Laos, Vietnam, Kambodscha, Thailand, Korea, Mongolei, Tibet). In den 1960er Jahren setzten die Kommunisten dann auf Revolutionsexport, heute auf militärische und wirtschaftliche Stärke und Vorbildfunktion. In der Diskussion um eine asiatische Interpretation der Menschenrechte und asiatische Werte im Kampf gegen den US-Kulturimperialismus spielt bzw. erhofft es eine führende Rolle auf dem Kontinent. Erbittertster Gegner ist daher nicht Japan, sondern die USA.", "section_level": 1}, {"title": "Indischer Panasiatismus.", "content": "Indische Vorstellung eines Panasiatismus waren eher mit der Bewegung der Nichtpaktgebundenen bzw. Blockfreien verbunden. Premierminister Jawaharlal Nehru (als Nachfolger von Bose auch Vorsitzender der Kongresspartei) förderte die Colombo-Staaten und Bandung-Konferenzen. Heute sieht sich die „größte Demokratie der Welt“ bei ihren Bemühungen um einen ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat als Vorreiter Asiens und wird dabei (wieder) sogar von Japan unterstützt. Auf dem südasiatischen Subkontinent jedoch beansprucht Delhi eine großindische Hegemonialrolle nicht nur gegenüber den einstigen indischen „Bruderstaaten“ Pakistan (1947 abgetrennt) und Bangladesch (welches sich wiederum 1972 von Pakistan abspaltete), sondern auch bis Burma (bis 1937 zum britischen Kaiserreich Indien gehörig), Afghanistan (bis 1919 unter britisch-indischem Einfluss), Sri Lanka (Intervention 1987–89) und den Malediven (Intervention 1988). Vor allem in Tibet (1912–50 unter britisch-indischem Einfluss) und Nepal (seit 1816 unter indischem Einfluss) stieß und stößt Indien dabei aber auch auf die Rivalität Chinas.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Keine Form des Panasiatismus ist hingegen der \"Panmongolismus\", auch \"Eurasier\"-Bewegung genannt. Es handelt sich stattdessen um eine Form des Panrussismus, genauer gesagt um eine Abgrenzung vom Panslawismus durch die eine Betonung des mongolisch-tatarischen (asiatischen) Erbes Russlands.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Panasienbewegungen (\"Panasiatismus\" bzw. \"Panasianismus\") bezeichnet man mehrere, miteinander konkurrierende machtpolitische Strategien sowohl verschiedener asiatischer Regierungen als auch z. T. oppositioneller Intellektueller. Obwohl alle diese Bewegungen geistig-kulturelle Erneuerung der (jeweiligen) asiatischen Nationen anstreben, haben sie nur ihre Ausrichtung gegen kolonialistischen oder neokolonialistischen Einfluss der Westmächte oder Russlands sowie gegen Ungleiche Verträge gemein.", "tgt_summary": "亚洲主义,或称泛亚洲主义、亚细亚主义,是政治意识形态的一种。亚洲主义并没有一个明确的定义,其内容经常是围绕着国家协同合作、建立新秩序等主张,但实际上内容会随着国际情势而改变。", "id": 2650144} {"src_title": "Schirmtanne", "tgt_title": "日本金松", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Die Schirmtanne wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von 20 bis 30, selten bis zu 40 Metern und Brusthöhendurchmesser von 1 bis selten 3 Metern erreicht. Das größte lebende Exemplar wächst am Jinguji-Tempel in Koaza Himejitani Aza Ishikawa der Stadt Nodagawa in der japanischen Präfektur Kyōto; es hat eine Wuchshöhe von 27 Metern und einen Umfang von 4,1 Metern. Sie wachsen langsam, sowohl ein- als auch mehrstämmig und sind reich ausladend verzweigt. Die Borke ist dick und rötlich-braun. Die Rinde der Zweige ist orange-braun. Die Knospen sind bei einer Länge von 3 bis 4 Millimetern eiförmig. Die im Winkel von etwa 90° mehr oder weniger spiralig am Stamm angeordneten Zweige sind meist kurz. Die Keimlinge besitzen zwei Keimblätter (Kotyledonen).", "section_level": 2}, {"title": "Blätter.", "content": "Es gibt zwei Typen von Blättern: Zum Einen schuppenförmige, dreikantige Blätter am Stamm; sie sind braun und nur 1 bis 6 Millimeter groß. Zum Anderen die photosynthetisch aktiven Laubblätter, sie sind linealisch und flach, etwa geformt wie Kiefernnadeln, sie haben aber einen anderen inneren Aufbau, denn sie entwickeln sich durch Verwachsen von zwei Blättern. Diese nadelförmigen Laubblätter sitzen zu zehn bis 30 zusammengefasst an Kurz- oder Langtrieben. Sie sind 6 bis 13 Zentimeter lang, 2 bis 3 Millimeter breit und 1 Millimeter dick; sie bleiben drei bis vier Jahre am Baum.", "section_level": 2}, {"title": "Blüten, Zapfen und Samen.", "content": "Die Schirmtanne ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die zu mehreren an den Enden der Zweige zusammen stehenden, männlichen zapfenförmigen Blüten sind 6 bis 12 Millimeter lang und spiralig aufgebaut mit vielen Mikrosporophyllen. Die kugeligen Pollen besitzen keine Luftsäcke. Die an kurzen Stielen stehenden, weiblichen Zapfen sind schmal eiförmig und zuerst grün. Die spiralig angeordneten Deckschuppen besitzen einen dünnen, zurückgebogenen Rand und umhüllen die dreieckigen Samenschuppen fast. Die reifen Zapfen sind dann dunkelbraun, leicht zerbrechlich, 4,5 bis 10 Zentimeter lang und 3,5 bis 6,5 Zentimeter breit, wenn sie geöffnet sind. Es werden je Samenschuppe fünf bis neun Samen gebildet. Die Samen sind 18 bis 20 Monate nach der Bestäubung reif. Die flachen, orange-braunen Samen sind bei einer Länge von 8 bis 12 Millimetern sowie einem Durchmesser von etwa 8 Millimetern abgeflacht eiförmig. Sie besitzen einen schmalen Flügel. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen und Evolutionsgeschichte.", "content": "Die Schirmtanne kommt nur auf den japanischen Inseln südliches Honshū, Kyūshū und Shikoku vor. Sie gedeiht in den Mischwäldern der subtropischen Nebelwälder mittlerer Höhenlagen von 500 bis 1000 Metern mit hohen Niederschlägen und hoher Luftfeuchte. Die Familie der Sciadopityaceae hatte früher eine weite Verbreitung mit vielen Arten. Fossilien sind weit verbreitet und seit der oberen Trias (Rhät) belegt. Diese Familie hatte ihre Hauptentwicklung in der unteren Kreide. Fossilien wurden auch in Europa gefunden, dort waren einige Arten im Tertiär häufig. Aus den Ergebnissen einer Untersuchung des Jahres 2009 von Baltischen Bernstein unter Anwendung der Infrarotspektroskopie und anderer Methoden ergaben sich profunde Hinweise auf die Möglichkeit, dass eine ausgestorbene, der Schirmtanne nahe verwandte Art aus dieser Familie als Hauptproduzent für das Harz dieses eozänen Bernsteins in Betracht kommt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstveröffentlichung erfolgte 1784 unter dem Namen (Basionym) \"Taxus verticillata\" erfolgte bereits durch Carl Peter Thunberg in Johan Andreas Murray: \"Systema Vegetabilium.\" 14. Auflage, S. 895. Die Gattung \"Sciadopitys\" wurde 1842 durch Philipp Franz von Siebold und Joseph Gerhard Zuccarini im Werk \"Flora Japonica\", Band 2, Seite 1 mit der Typusart \"Sciadopitys verticillata\" aufgestellt. Der botanische Gattungsname \"Sciadopitys\" ist aus den griechischen Wörtern \"skiás\", \"skiádos\" σκιάς für „Schirm“ und \"pítys\" πίτυς für „Fichte“ oder „Kiefer“ abgeleitet. Weitere Synonyme für \"Sciadopitys verticillata\" sind: \"Podocarpus verticillatus\", \"Pinus verticillata\". Die Familie der Sciadopityaceae wurde 1877 von Christian Luerssen in \"Grundzüge der Botanik\", Leipzig aufgestellt. Ein Synonym für die Familie Sciadopityaceae ist Taxodiaceae subfam. Sciadopityoideae, sie war also als Teil der Familie der Taxodiaceae gewertet. Steven J. Brunsfeld et al. zeigten 1994 in \"Phylogenetic relationships among the genera of Taxodiaceae and Cupressaceae: evidence from rbcL sequences.\" In: \"Systematic Botany\", Volume 19, Issue 2, dass es eine eigenständige Familie ist.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Schirmtanne wird weltweit als Zierpflanze für Parks und Gärten verwendet. Sie wird auch als Forstbaum zur Holzgewinnung angepflanzt. Da diese Art langsam wächst, ist man in Japan dazu übergegangen, sie in Forsten durch schneller wachsende Arten, beispielsweise \"Cryptomeria japonica\", zu ersetzen. Das würzig-duftende, weiche, elastische Holz ist sehr widerstandsfähig im Wasser und wird deshalb im Bootsbau verwendet. Es wird ein Öl gewonnen, das als Firnis und Farbstoff verwendet wird. Die Borke wird zum Abdichten verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Trivialnamen.", "content": "Der japanische Name ist \"Kōya-Maki\" ( bzw., wörtlich: \"Kōya-Steineibe\"). Die Schirmtanne ist einer der „Fünf Bäume von Kiso“, die 1708 im Lehen Owari unter Naturschutz gestellt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schirmtanne (\"Sciadopitys verticillata\") ist die einzige Art der monotypischen Pflanzengattung Sciadopitys und zugleich die einzige Art der Familie der Schirmtannengewächse (Sciadopityaceae) innerhalb der Ordnung der Kiefernartigen (Coniferales).", "tgt_summary": "日本金松(学名:\"Sciadopitys verticillata\"),为金松科唯一种,只生长在日本,是当地的特有种,目前已经被引种到世界各地,是一种比较珍贵的观赏植物。", "id": 83489} {"src_title": "Juan de Borbón y Battenberg", "tgt_title": "胡安·德·波旁", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Juan de Borbón wurde im Palast von San Ildefonso in der Provinz Segovia geboren. Er besuchte die Marineschule in San Fernando, Provinz Cádiz. Nach der Proklamation der zweiten Republik am 14. April 1931 verließ die königliche Familie das Land und ließ sich in Rom nieder. Hier heiratete Juan am 12. Oktober 1935 María de las Mercedes de Borbón y Orléans, Prinzessin Beider Sizilien, womit sich zwei Linien des Hauses Bourbon vereinten. Beide hatten vier gemeinsame Kinder: Nach dem Tod seines Vaters und dem Thronverzicht seiner Brüder Alfons, der eine Bürgerliche heiratete, und Jaime, der gehörlos war, wurde Juan 1941 Oberhaupt des spanischen Königshauses. Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936–1939) war Juan de Borbón zunächst den antirepublikanischen Truppen zugeneigt gewesen. Nachdem deren Führer ihm untersagten, an ihrer Seite zu kämpfen, und Franco der Restauration der Monarchie eine Absage erteilte, betonte Juan wiederholt den Anspruch seiner Familie auf die Herrschaft in Spanien und seinen Thronanspruch. Er verbreitete 1945 aus Lausanne und 1947 aus seinem neuen Exil-Sitz in Estoril (Portugal) Manifeste, in denen er die Wiedereinsetzung des Königshauses in Spanien forderte. Franco erklärte 1947 Spanien zur Monarchie, bestimmte sich selbst aber bis auf weiteres zum Staatsoberhaupt. Damit war theoretisch der Weg zur „Wiedereinsetzung“ \"(reinstauración)\" eines Königs geebnet. Franco weigerte sich jedoch, Don Juan als zukünftigen König anzusehen. Stattdessen trafen sie 1948 ein inoffizielles Übereinkommen, nach dem Don Juans ältester Sohn Juan Carlos in Spanien erzogen und gegebenenfalls zum Nachfolger als Staatschef bestimmt werden solle. Tatsächlich erließ Franco 1969 ein Gesetz, das Juan Carlos offiziell als seinen politischen Erben benannte. 1975 wurde Juan Carlos nach dem Tod Francos als König eingesetzt. Don Juan verzichtete jedoch erst 1977 zugunsten seines Sohnes formell auf seinen dynastischen Thronanspruch; dieser beließ ihm wunschgemäß den Titel des Grafen von Barcelona, der seit dem 16. Jahrhundert dem König von Spanien zukommt. Juan de Borbón starb nach langem Krebsleiden 1993 in Pamplona. Derzeit befinden sich seine sterblichen Überreste, ebenso wie die seiner verstorbenen Gattin, in der Verwesungskammer des Klosters El Escorial bei Madrid. Gemäß der spanischen Tradition sollen die Gebeine der Verstorbenen nach völliger Verwesung in den dafür vorgesehenen Sarkophagen im „Pantheon der Könige“ des Klosters ihre letzte Ruhestätte finden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juan Carlos Teresa Silverio Alfonso de Borbón y Battenberg, in Spanien meist als Don Juan de Borbón bezeichnet, Infant von Spanien, Graf von Barcelona (* 20. Juni 1913 im Königlichen Palast von La Granja de San Ildefonso; † 1. April 1993 in Pamplona) war der dritte Sohn und das fünfte Kind des spanischen Königs Alfons XIII. und der Victoria Eugénie von Battenberg. Obwohl er seit 1941 Oberhaupt des spanischen Königshauses und Thronprätendent war, wurde er nie König von Spanien, da er und seine Familie nach dem Ende der Zweiten Republik und dem Spanischen Bürgerkrieg auch während des Franquismus im Exil lebten und die Monarchie in Spanien erst nach dem Tod Francisco Francos unter Juan de Borbóns Sohn Juan Carlos wieder eingerichtet wurde.", "tgt_summary": "胡安·卡洛斯·特雷萨·西尔韦里奥·阿方索·德·波旁-巴腾堡(,1913年-6月20日-1993年-4月1日),巴塞罗那伯爵,原西班牙王位继承人。", "id": 1899325} {"src_title": "St. Ursenkathedrale", "tgt_title": "圣友尔苏士主教座堂", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Kirche geht in das 9. Jahrhundert zurück. Das St.-Ursus-Stift wird dann erstmals erwähnt: Bei der Teilung des Lothar-Reiches am 8. August 870 sprach man das \"Monasterium Sancti Ursi in Soloduro\" Ludwig dem Deutschen zu. Der Bau der Kirche soll gemäss einer Gründungslegende im 10. Jahrhundert initiiert worden sein. Demnach sollen bei St. Peter 17 neue Thebäergräber gefunden worden sein. Dieser Fund soll die Königin Berta – Gemahlin von Rudolf II. – dazu bewogen haben, eine reiche Schenkung für einen neuen Kirchenbau zu machen. Der Bau selber soll unter ihrem Sohn Konrad dem Friedfertigen begonnen und unter ihrem Enkel, dem König Rudolf III., vollendet worden sein. Diese Legende findet sich aber erst in mittelalterlichen Jahrzeitbüchern. Ähnliches gilt für die für 1019 angenommene Überführung der Ursus-Reliquie, auch diese ist heute nicht mehr belegbar. Die Datierung der Vorgängerkirche(n) der St. Ursenkathedrale ist schwierig, weil erst für die neunziger Jahre des 13. Jahrhunderts wirklich fassbare Baudaten vorhanden sind. Die ebenfalls anfänglich ausserhalb der damaligen Stadtmauer gelegene Kirche (resp. aus heutiger Sicht Kapelle) St. Peter ist älter, deren Entstehung wird auf das 5. bis 6. Jahrhundert geschätzt. Die St. Peterskirche wird vermutlich aus einer Grabanlage o. Ä. entstanden sein. Aber auch St. Peter wird urkundlich erst 1303 fassbar. Auch die heute nicht mehr erhaltene Kirche (resp. Kapelle) St. Stephan, gelegen innerhalb der Stadt an der ersten Stadtmauer, wird älter datiert als St. Ursen. Sie befand sich sogar noch im Areal des ehemaligen römischen Kastells. Von daher wird angenommen, dass es sich bei St. Stephan um die älteste echte Kirche in Solothurn handelte, da sich ihr Standort in der Keimzelle der Stadt Solothurn befand. Auch konnten in ihr Gräber aus dem 7. Jahrhundert nachgewiesen werden. Aber auch bei St. Stephan besteht das Problem, dass sie urkundlich erst 1045/1046 erwähnt wird. Es gibt in Solothurn somit drei Kirchen beziehungsweise Kirchenstandorte, die älter sein müssen als ihre urkundliche Erwähnung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Solothurner Münsters.", "content": "Das erste greifbare Baudatum für das Solothurner Münster bezieht sich auf 1294, wo grössere Umbauarbeiten stattfanden, die mit den Altarweihen 1293 und 1298 abgeschlossen wurden. Dieses Dokument verleitete Johann Rudolf Rahn 1893 dazu, die Meinung zu vertreten, dass es sich dabei um einen Neubau handele. Diese Aussage konnte Hans Rudolf Sennhauser 1990 widerlegen, indem er die Pläne, die von Franz Joseph Derendinger vor dem Abbruch 1762 angefertigt worden waren, genauer untersuchte. Dabei fiel ihm auf, dass die Form der Krypta nicht mit einem Baujahr 1294 in Übereinstimmung gebracht werden kann. Eine zweiteilige Krypta mit Doppelpfeilern wurde bei ähnlichen Kirchen nur im 11. Jahrhundert eingebaut, später finden sich nur noch einteilige Krypten. Damit muss zumindest die Krypta vor oder spätestens um 1100 erbaut worden sein, mit grösster Wahrscheinlichkeit im Verlauf des 11. Jahrhunderts und damit mindestens 200 Jahre früher. Eine Vor-Vorgänger Kirche im romanischen Baustil kann somit nicht ausgeschlossen, aber auch nicht zweifelsfrei belegt werden. Vermutlich wurde der damalige Doppelturm beim Erdbeben vom 18. Oktober 1356 beschädigt, dafür gibt es allerdings keine zuverlässigen Quellen. Es ist jedenfalls die übliche Erklärung für den Neubau des Münsterturms. Mit dem \"Wendelstein\", wie der 1360 neu erbaute Turm genannt wurde, wurde zugleich eine gotische Ein-Turm-Westfassade geschaffen. Der Chor wurde 1544 neu erbaut, dabei wurde auch die Krypta neu eingedeckt. Dabei wurde vermutlich der alte Grundriss des Chores beibehalten. Das Langschiff wurde 1644 neu erbaut und verbreitert. Die Sakristei wurde 1664 erweitert. Die Kirche war im 18. Jahrhundert in einem schlechten baulichen Zustand. Nach einem Besuchim Oktober 1759 entschied der Bischof von Lausanne, Joseph-Nicolas de Montenach, dass eine neue Kirche gebaut werden sollte. Der Luzerner Baumeister Jakob Singer (1718–1788) besichtigte die Kirche am 27. Juli 1760 und legte am 11. September 1760 Pläne für einen Rokoko-Neubau vor. Turm und Chor der alten Kirche sollten aber beibehalten werden. Dies schien der Baukommission nicht zu gefallen, denn mehrere Monate später erhielt der Architekt Erasmus Ritter (1726–1805) den Auftrag, einen neuen Vorschlag zu erarbeiten. Er stellte sein Projekt am 15. Dezember 1760 der Baukommission vor. Es waren Pläne für eine klassizistische Kirche, die nach zweimaliger Überarbeitung am 3. Juni 1761 die Zustimmung der massgeblichen Personen erhielt. Realisiert wurde aber nicht das Projekt von Ritter, sondern jenes von den beiden Pisoni aus Ascona. Im Jahr 1762 begann man, Teile der Kirche abzubrechen. Dabei stürzte der Wendelstein am 25. März 1762 ein. Dies brachte es mit sich, dass man das ganze Projekt überdenken musste, und endete in einem kompletten Neubau. Dabei war man nur noch an die Gegebenheiten des Grundstückes gebunden und an keine schon bestehenden Bauteile mehr. Dies ermöglichte es unter anderem, die Kirchenausrichtung abzuändern.", "section_level": 2}, {"title": "Baugeschichte der St. Ursenkathedrale.", "content": "Anfänglich war geplant, nur das Schiff neu zu erstellen, den Chor und den Turm beizubehalten. Der Baukommission lagen schon zwei Pläne von Singer und Ritter vor, als Pozzi, von Arlesheim kommend, in Solothurn eintraf. Dieser erkannte rasch, dass ein Grossteil der Räte und Bürger mit den beiden Plänen nicht einverstanden war. Er erklärte sich bereit, die Zeichnungen und Kostenberechnungen von Ritter zu prüfen und zusätzlich ohne Entgelt einen neuen Riss zu entwerfen. Ritter hatte zu dem Zeitpunkt schon sein überarbeitetes Projekt abgegeben, in dem er die Einwände der Baukommission hatte einfliessen lassen. Auch Pozzis Entwurf enthielt viele gute Ideen, so dass die Baukommission, die auf Singers Seite blieb, diesen bat, sein Werk nochmals zu überarbeiten. Dies tat er, indem er seinen Entwurf und den von Pozzi zu einem einzigen Projekt zusammenführte. Aus dem dritten Bauplan von Singer ergab sich am 2. Dezember 1761 vom Rat und den Bürgern die Zustimmung für den Bau. Am 3. Februar 1762 legte Jakob Singer zusammen mit seinem Bruder Johann Anton die abgeänderten endgültigen Pläne vor. Am 8. Februar begannen die Abbrucharbeiten an dem Münster. Doch an Mariä Verkündigung änderte sich alles, denn am 25. März 1762, als das Hochamt gerade fertig war, stürzte um halb elf der «Wendelstein» ein. Es ist vermutlich nur dem Umstand zu verdanken, dass es um diese Uhrzeit und an einem Feiertag war, dass es dabei keine Toten gab. Es war nun klar, dass Singers Plan so nicht mehr ohne Weiteres realisiert werden konnte und dass das gesamte Projekt neu aufgezogen werden musste. Nun obsiegten die Personen, die auch den Chor neu erbaut haben wollten. Daher wurden Ritter und Singer abermals beauftragt, nun eine neue Kirche mit neuem Chor zu entwerfen. Wie der alte Entwurf sollte der neue nur einen Turm haben. Die Bauarbeiten begannen zwar und die Grundsteinlegung fand am 28. August 1762 statt. Die Bauarbeiten standen aber von Anfang an unter einem schlechten Stern. Denn der von Ritter gewählte Baustil gefiel nicht allen. Man entschloss sich, das Bauprojekt nachträglich doch noch von einem anderen erfahrenen Baumeister prüfen zu lassen. Mit der Bitte um einen Oberexperten wandte man sich auch an den St. Galler Abt Cölestin II., welcher zu dieser Zeit die Stiftskirche von St. Gallen bauen liess. Er konnte nicht wie gewünscht helfen, war aber dafür verantwortlich, dass die Solothurner auf Francesco Pozzi aufmerksam wurden. Denn Pozzi war einst der Schützling von Giovanni Gaspare Bagnato, auf dessen Entwurf die Stiftskirche St. Gallen zurückgeht. Man beschloss daher, Pozzi nach Solothurn zu holen. In der Zwischenzeit bis zu seiner Ankunft hatte sich ein «Herr Pizoni von Lugarus» bei der Stadt gemeldet und dazu bereit erklärt, sich die Sache vor Ort anzuschauen, da er auf der Durchreise sei. Gaetano Matteo Pisoni traf am 18. April 1762 ein und wurde sogleich eingeladen, sich an der Untersuchung des Streitfalles zu beteiligen. Denn inzwischen lagen auch die Gutachten der solothurnischen Meister vor. Die Berichte zeigten Abweichungen vom Plan und einige Baumängel auf. Auch Pozzis Bericht vom 19. April fiel nicht gerade positiv aus. Das äusserte sich auch darin, dass er die Ansicht vertrat, dass einiges wieder abgerissen und neu aufgebaut werden müsse, was jedoch ohne grössere Kosten geschehen könne. Als Pisoni am 24. April sein «Examen über Hr. Singers bishärige Arbeith» einreichte, führte er darin 24 Punkte auf. Darin erörterte er nicht nur Fehler Singers, sondern erklärte auch, dass diese oft zu Lasten des Architekten Ritter gingen. Der Kirchenbau war so gesehen gründlich festgefahren. Letztlich konnte sich Pisoni mit seinem Vorschlag einer echten Neuorientierung durchsetzen. Diese umfasste die folgenden drei Punkte: In der Folge kam es zu einigen Auseinandersetzungen. Schliesslich löste aber Pisoni den Architekten Ritter ab. Er liess in der Folge auch seinen Neffen nach Solothurn kommen, der ihn beim Bau unterstützen sollte. Mit einem Beschluss vom 18. Mai 1762 übertrug der Rat Gaetano Matteo Pisoni und seinem Neffen Paolo Antonio Pisoni die Direktion und Obsicht am Bau der Kirche. Als am 8. Juni die Pläne vorzeitig dem Rat vorgelegt wurden, war dieser so beeindruckt, dass man sie nicht nur ratifizierte, sondern sogar darauf verzichtete, sie einer Akademie zur Überprüfung zu senden. Der Bau der heutigen Kathedrale konnte somit endlich beginnen – auch wenn dafür in aller Heimlichkeit noch der Grundstein versetzt werden musste, weil er sich nun an der falschen Stelle befand. Die steinernen Kapitelle für die Hauptfassade wurden im Sommer 1767 angeliefert. Sie wurden vom Bildhauer Jean-Jacques Perrette angefertigt. Zur selben Zeit konnte auch der Dachstuhl aufgerichtet werden. Der Schlussstein des Deckengewölbes im Chor wurde am 6. Juli 1768 gesetzt. Das Deckengewölbe des Hauptschiffes wurde Mitte August fertiggestellt. Ende August 1768 waren somit nur die Gewölbe der Seitenschiffe und die Kuppel noch nicht vollendet. Der Dachstuhl für das Haupt- und Seitenschiff wurde 1768 noch vor dem Wintereinbruch fertiggestellt. Am 11. August 1769 wurde der letzte Stein des Turmes eingefügt. Der Dachstuhl des Turmes wurde am 26. August 1769 aufgerichtet, und am darauf folgenden Tag wurde das Richtfest abgehalten. Am 26. September 1769 wurde der vergoldete Turmknauf aufgesetzt, am darauf folgenden Tag auch das eiserne Kreuz und der Wetterhahn. Am 9. Mai 1770 war auch die Kuppel im Rohbau vollendet. Der 26 Spitzen zählende Stern wurde am 14. August 1770 auf die Kuppel gesetzt. Im Jahr 1770 erstellte man die von Paolo Antonio Pisoni entworfene Treppe. Im August 1768 erschien erneut Francesco Pozzi, um die Fortschritte zu inspizieren und das 1763 vom Rat gemachte Versprechen einzulösen. Der Vertrag zur Anfertigung der Stuckaturen und des Hochaltars wurde am 11. September 1768 genehmigt. Kurz darauf reiste Pozzi wieder ab, er erschien Anfang April 1769 zusammen mit seinem Sohn Carlo Luca Pozzi und zehn Gesellen wieder in Solothurn, um mit den Arbeiten anzufangen. Die drei Deckengemälde im Chor und den Seitenschiffen wurden zwischen Juli und September 1769 von Gottfried Bernhard Göz angefertigt, währenddessen die drei Deckenbilder im Hauptschiff von Domenico Pozzi, ebenfalls ein Sohn von Francesco Pozzi, angefertigt wurden. Am 14. Oktober 1770 beschloss der Rat, die beiden Pisoni zu entlassen, da die Architekten nicht mehr benötigt würden, und so Geld gespart werden könne. Dies lief dem abgeschlossenen Vertrag zuwider, da zu dem Zeitpunkt die Kirche noch nicht fertiggestellt war. Während Gaetano Matteo Pisoni nie wieder nach Solothurn kam, übernahm sein Neffe Paolo Antonio Pisoni nach einjährigem Unterbruch im Mai 1772 erneut die Leitung des Kirchenbaus. Die Stuckaturen waren Ende Juli 1771 soweit fertiggestellt, dass sich die Pozzis mit ihrem Trupp verabschieden konnten. Die Gloriole im Chor wurde 1789/1790 nachträglich von Carlo Lucca Pozzi nach der Zeichnung von Paolo Antonio Pisoni stuckiert. Mit dieser Arbeit waren Bau und Ausstattung der St. Ursenkirche vollendet. Die Kathedrale gilt als der bedeutendste Bau, der je mitsamt des Solothurner Steins, einem Kalkstein aus dem Solothurner Jura, realisiert wurde. Klassizistisch ist vor allem der Innenraum mit seinen schlichten Formen, während Turm und Fassade nach wie vor in barockem Kunststil gebaut wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte nach Vollendung der St. Ursenkathedrale.", "content": "Im Jahr 1828 wurde die bisherige Stifts- und Pfarrkirche aufgrund der Verlegung des Bistums Basel nach Solothurn zur Kathedrale (Bischofskirche) erhoben. Beim Erdbeben von 11. August 1853 gab es in der Kathedrale etliche Risse. Diese Schäden wurden erst 1917 endgültig behoben. Im Jahr 1916/1917 wurde eine umfassende Sanierung durchgeführt. Dabei wurde auch eine Heizanlage installiert. Im Zusammenhang mit dem Einbau der Heizungsanlage wurden auch Ausgrabungen durchgeführt. Im Januar 2011 wurde die Kathedrale, vor allem der freistehende Altar im Chorraum, aber auch seine grössere Umgebung, durch einen Brandanschlag schwer beschädigt. Es entstand ein Sachschaden von 3,5 Millionen Franken. Die Kathedrale wurde aufwändig renoviert und blieb bis Ende September 2012 geschlossen. Der Täter wurde im September 2011 unter anderem wegen Brandstiftung zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von 14 Monaten verurteilt, wegen psychischer Störungen wurde er in eine geschlossene psychiatrisch-forensische Klinik eingewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Baubeschrieb.", "content": "Das Gebäude steht auf einer erhöhten und künstlich erweiterten Terrasse in der Altstadt von Solothurn. Die Kathedrale ist als Kreuzbasilika ausgeführt. Sie besitzt ein Vor- und drei Volljoche im Langhaus. Der Chor wie auch die beiden Querschiffe sind halbrund abgeschlossen. In der überhöhten Vierung befindet sich ein Kreistambour mit Kuppel und Laterne. Die Westfassade ist zugleich die Hauptfassade der Kathedrale. Sie ist zweigeschossig ausgeführt und im Erdgeschoss dreigeteilt. Der Mittelteil steht dabei eine Pfeilerstärke vor. Vorgelagert ist eine monumentale Freitreppe, die mit ihren zwei Brunnen den östlichen Abschluss der Hauptgasse (Marktgasse) von Solothurn bildet. Sie besitzt dreimal 11 Stufen, wobei die untersten 11 schmaler ausgeführt sind, um seitlich den beiden Brunnen den nötigen Platz zu verschaffen. Dies wurde gemacht, weil der Vorplatz zur Aare hin abfällt und da ein zentraler Brunnen zwei ungleiche Seitentreppen erfordert hätte.", "section_level": 1}, {"title": "Turm.", "content": "Die Kathedrale besitzt seit Beginn nur einen Turm, der an der nordöstlichen Ecke der Kathedrale steht. Der vollendete Turm war von Anfang an dafür vorgesehen, einen Glockenstuhl für das gesamte Geläut zu tragen. Diese Ein-Turm-Variante wurde bei der Planung der Kirche von der Stadt auch gefordert. Ein zweiter Turm wurde zwar in einer Variante von Pisoni vorgeschlagen, und davon gibt es auch Zeichnungen. Das Fundament für einen zweiten, leichteren Turm wurde zwar ausgeführt, der Turm selber aber nie errichtet. Das verleitet oft zur Annahme, der Turm sei aus statischen Gründen nicht gebaut worden. Der Grund war aber finanzieller Art, denn der Rat der Stadt war nicht bereit, die zusätzlichen Kosten von 13'000 Gulden für den zweiten Turm auszugeben. An seiner Stelle wurde die Sakristei gebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptfassade.", "content": "Die Hauptfassade besitzt drei Reliefs von Johann Baptist Babel. Über dem Hauptportal ist die Schlüsselübergabe des Erlösers an Petrus dargestellt. Das rechte zeigt die Verweigerung des Götzenopfers durch die Heiligen Urs und Viktor, das Linke deren Enthauptung auf der Aarebrücke. Auf dem darüber liegenden geschosstrennenden Gebälk ist die vergoldete Inschrift zu lesen: «DEO EXERCITUUM IN SS. MIL. URSO VICTORE ET SOC. REST. S.P.Q.S AN. MDCCLXIX». Zu Deutsch: «FÜR DEN GOTT DER HEERSCHAREN IN DEN HEILIGEN LEGIONÄREN URS, VIKTOR UND GEFÄHRTEN WIEDER ERBAUT DURCH DEN RAT UND DAS VOLK VON SOLOTHURN IM JAHRE 1769»", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Das Kircheninnere ist deutlich vom klassizistischen Stil geprägt. So haben die Stuckaturen vor allem dienende Funktionen, indem sie die tragenden und rahmenden Teile betonen und akzentuieren. Der im Rokoko übliche schmückende figürliche Schmuck, wie z. B. Putten, wurde sehr zurückhaltend eingesetzt. Die Ikonografie greift das antikrömische Soldatentum der Kirchenpatrone Urs und Viktor auf. Das ikonografische Programm wurde vom Stiftskantor Hermann entworfen. Der Brandanschlag von 2011 machte eine Neugestaltung des Chorraumes erforderlich. Zu diesem Zweck hat die Künstlerin Judith Albert gemeinsam mit Gery Hofer und Brauen Wälchli Architects, Lausanne, das Projekt \"L’ultima cena\" («Das letzte Abendmahl») entworfen. Herzstück der umfassenden Neugestaltung bildet der aus Carrara-Marmor gefertigte Altar. Die in Stein nachgebildeten Tischfalten lehnen sich an Leonardo da Vincis berühmte Darstellung des Abendmahls sowie die Tradition an, die Eucharistie auf einem weiss gedeckten Altar zu feiern.", "section_level": 1}, {"title": "Altäre.", "content": "Die St. Ursenkathedrale hat elf Altäre aus verschiedenen Arten von Marmor.", "section_level": 2}, {"title": "Hochaltar.", "content": "Der Hochaltar im Chor stammt von Francesco Pozzi nach dem Entwurf von Gaetano Matteo Pisoni und besteht aus sechzehn Marmorarten. Er hat keine Retabel, sondern über ihm hängt in der Apsis eine Stuck-Gloriole mit einem Kreuz in der Mitte. Die Gloriole stammt aus den Jahren 1789/1790 und wurde von Carlo Luca Pozzi geschaffen. Auf der mittleren Bank sitzen links und rechts je ein Stuckengel. Auf der oberen Bank wird bei Hochfesten die Reliquienbüste platziert.", "section_level": 3}, {"title": "Seiten- und Querschiffaltäre.", "content": "Die Seiten- und Querschiffaltäre haben alle einen holzgerahmten Retabel mit Bildern, die vorwiegend von ausländischen Künstlern stammen. Die Rahmen schufen Franz und Jeremias Schlapp, die aus Vorarlberg stammten. Die Heiligenfiguren sind jüngeren Datums (1921) und wurden von August Weckbecker aus München gefertigt. Beispiele der Altäre: Der \"Kreuzaltar\" (1772) von auf der Seite im Süden hat einen Altartisch in Sarkophagform aus Marmor und wurde von Johann Friedrich Funk geschaffen. Das Hauptbild stammt von Josef Esperlin und zeigt die Kreuzigung Jesu. Das obere Bild stammt von Niklaus Guibal und zeigt «Moses mit der ehernen Schlange». Der \"Weihnachtsaltar\" im südlichen Seitenschiff hat ein Altarbild von Niklaus Guinal und zeigt Jesus in der Krippe sowie Maria und Josef. Der Altartisch ist aus verschiedenfarbigem Marmor und wurde von Johann Friedrich Funk gehauen. Der \"Sakramentsaltar\" (1774) von Domenico Corvi (1721–1803) von Rom hat ein Eucharistiebild.", "section_level": 3}, {"title": "Kanzel.", "content": "Die monumentale Kanzel aus verschiedenfarbigen Marmoren stammt von Jean-François Doret aus Vevey, nach Plänen von Paolo Antonio Pisoni (1772).", "section_level": 2}, {"title": "Deckengemälde.", "content": "Das Deckengemälde im Chor zeigt Herzog Leopold I. bei der Übergabe des Banners an den Propst des St. Ursenstiftes. Das Deckengemälde im südlichen Querschiff zeigt die Königin vor dem geöffneten Sarkophag der Severiana. Das Deckengemälde im nördlichen Seitenschiff stellt christliche Verehrung der Thebäergräber im spätantiken Solothurn dar.", "section_level": 2}, {"title": "Orgeln.", "content": "Eine neue Orgel wurde schon 1763 bei Viktor Ferdinand Bosshard (1699–1772) in Baar bestellt. Geliefert wurde sie am 24. April 1772 von seinem Sohn Karl Josef Maria Bosshard (1736–1795), da sein Vater in diesem Jahr verstorben war. Auch die Chororgel wurde am 29. September 1772 bei Bosshard bestellt. Die originalen Prospekte der Haupt- und der Chororgel sind noch erhalten. Der Orgelprospekt im südlichen Querschiff ist ein stummer. Regelmässig werden im Sommer Orgelkonzerte veranstaltet, auch in der benachbarten Jesuitenkirche sowie in der Reformierten Stadtkirche Solothurn.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptorgel.", "content": "Die heutige Hauptorgel ist ein Werk von Orgelbau Kuhn aus dem Jahr 1942. Bei der Revision 1975 wurden die originalen Pfeifen im Prospekt erhalten, aber der grosse Teil der übrigen ersetzt. Das Schleifladen-Instrument hat 55 Register auf vier Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.", "section_level": 2}, {"title": "Chororgel.", "content": "Die Chororgel wurde 1773 von dem Orgelbauer Carl Joseph Maria Bossart errichtet, und im Jahre 1972 von Metzler Orgelbau revidiert. Das Schleifladen-Instrument umfasst heute zwölf Register auf einem Manual. Das Pedal ist angehängt und hat keine eigenen Register.", "section_level": 2}, {"title": "Glocken.", "content": "Im Turm hängt ein Geläut aus elf Glocken. Zehn von ihnen stammen aus einem Guss in der Barockzeit. Den Einsturz des Wendelsteins überstanden nur drei Glocken unbeschädigt. Das Anfertigen eines neuen Geläuts war somit unumgänglich. Darunter sind die beiden Vesperglöcklein des Stifts, das eine davon war erst 1760 gegossen worden. Diese Glocke wurde in die neu erbaute Kirche St. Katharinen übertragen und war 1928 noch erhalten. Das andere scheint der Kirche Bettlach geschenkt geworden zu sein, war aber schon 1928 nicht mehr nachweisbar. Es wurde beschlossen, ein Geläut aus elf Glocken giessen zu lassen. Um die Kosten besser verteilen zu können, beschloss man anfangs, pro Jahr nur zwei Glocken giessen zu lassen. Von dem Plan wurde aber recht schnell abgewichen. Im Jahr 1766 goss man die beiden grössten Glocken, wobei der erste Guss der grössten Glocke misslang, und durch die Gebrüder Kaiser wiederholt werden musste. 1767 wurden wie geplant zuerst die dritte und vierte Glocke gegossen, und auf Drängen der Bürger im gleichen Jahr noch die Glocken fünf bis sieben. Im Jahr 1768 wurden die letzten vier Glocken gegossen. Das Geläut umfasste 1768 somit folgende Tonfolge: A – H – cis – d – fis – gis – a – cis’’ – e’’ – a’’ Da die Kirche noch nicht konsekriert war, wurden die 11 Glocken am 28. August 1770 vom Propst Leonz Sury in aller Stille geweiht. Daraufhin begann man, sie hochzuziehen. Am 1. September wurde als letzte die grosse Glocke hochgezogen. Das eigentliche Probeläuten fand am 8. September 1770 statt. Nach der Läut-Ordnung vom 31. Oktober 1770 waren elf Kombinationen vorgesehen. Die Glocken wurden erst anlässlich der Visitation am 4. Oktober 1793 offiziell auf die kirchlichen Patrone geweiht und gesalbt. Beim Neuguss von 1901 handelt es sich um die 10. Glocke, die zweitkleinste oder «kleine Versperglocke». Bei der Überprüfung des Geläuts durch die Firma H. Rüetschi 1923 ergab sich, dass die ursprünglich angegebene Tonhöhe bei den neun grössten Glocken effektiv um einen halben Ton tiefer ist. Dabei wurden auch vier durch Gebrauch verstimmte Glocken festgestellt (die beiden kleinsten und zwei der mittleren). 2014 wurde das Geläut restauriert.", "section_level": 1}, {"title": "Aussichtsplattform.", "content": "Die Plattform kann bei schönem Wetter von Ostern bis Allerheiligen bestiegen werden und bietet eine gute Aussicht über die Altstadt und die Aare. 249 Treppenstufen führen zur Plattform in 50 Meter Höhe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die St. Ursenkathedrale (auch \"Kathedrale St. Urs und Viktor\") ist die Kathedrale des römisch-katholischen Bistums Basel in der Stadt Solothurn, Schweiz.", "tgt_summary": "圣友尔苏士主教座堂(\"St. Ursenkathedrale\")是天主教巴塞尔教区的主教座堂,在瑞士西北部城市索洛图恩。", "id": 1441955} {"src_title": "Debra Messing", "tgt_title": "黛博拉·梅辛", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Debra Messing wuchs als Tochter von Brian und Sandra Messing in Brooklyn und Providence (Rhode Island) auf. Sie ist Jüdin russischer und polnischer Abstammung. Messing sammelte ihre ersten Bühnenerfahrungen an der High School, wo sie an mehreren Musicalinszenierungen teilnahm. 1986 wurde sie zur \"Junior Miss Rhode Island\" gewählt und qualifizierte sich für den Junior Miss USA Wettbewerb. Ihre Eltern ermutigten sie zu einer Schauspielkarriere, jedoch verlangten sie von ihr, vorher eine Ausbildung zu absolvieren. Daraufhin studierte sie Theaterwissenschaften an der Brandeis University in Waltham (Massachusetts). Nachdem sie 1990 mit summa cum laude die Universität abgeschlossen hatte, besuchte sie das Graduate Acting Program an der New York University. Ihre professionelle Schauspielkarriere begann Messing mit dem Theaterstück \"Angels in America: Perestroika\". Danach spielte sie eine kleine Nebenrolle in der Polizeiserie \"NYPD Blue\". Ihr Schauspieldebüt gelang ihr 1995, als sie an der Seite von Keanu Reeves eine kleinere Rolle im Filmdrama \"Dem Himmel so nah\" verkörperte. Daraufhin wurde der US-Fernsehsender Fox auf sie aufmerksam und bot ihr eine Hauptrolle in der Sitcom \"Ned & Stacey\" an, in der sie neben Thomas Haden Church eine frustrierte junge Frau spielt, die aus finanzieller Not ihren unsympathischen Mitbewohner heiratet. Schlechte Einschaltquoten der Sitcom führten zur Einstellung nach der zweiten Staffel. Es folgten Gastauftritte in Serien wie \"Seinfeld\" sowie die Hauptrolle in der nach nur dreizehn Episoden eingestellten Mystery-Serie \"Prey\". 1998 gelang ihr der Durchbruch in der Serienwelt mit ihrer Rolle der \"Grace Adler\" in der Sitcom \"Will & Grace\", für die sie 2003 einen Emmy gewann. Gleichzeitig zu \"Will & Grace\" spielte sie in einigen Hollywoodfilmen, wie zum Beispiel \"Hollywood Ending\", \"Die Mothman Prophezeiungen\" (beide 2002), \"... und dann kam Polly\" (2004) und \"Wedding Date\" (2005). Außerdem spielte sie die Hauptrolle in der Miniserie \"The Starter Wife – Alles auf Anfang\". Messing wurde 2001 mit einem Screen Actors Guild Award und 2003 mit einem Emmy ausgezeichnet. 2008 war Messing in der Komödie \"The Women\" an der Seite von Meg Ryan und Eva Mendes zu sehen. Von 2012 bis 2013 mimte sie die Hauptrolle der \"Julia Houston\" in der US-Musical-Serie \"Smash\". 2014 agierte sie am Broadway im Theaterstück \"Outside Mullingar\" von John Patrick Shanley. Von 2014 bis 2016 spielte sie die Titelfigur in der Krimiserie \"Detective Laura Diamond\". Messing heiratete im Jahr 2000 den Schauspiel- und Filmproduzenten-Kollegen Daniel Zelman, das Paar trennte sich jedoch 2011. Im Juni 2012 reichte sie die Scheidung ein. Die beiden haben einen gemeinsamen Sohn (* 2004).", "section_level": 1}], "src_summary": "Debra Lynn Messing (* 15. August 1968 in Brooklyn, New York City, New York) ist eine US-amerikanische Schauspielerin und Filmproduzentin, die vor allem durch ihre Rolle der \"Grace Adler\" in der Sitcom \"Will & Grace\" internationale Bekanntheit erlangt hat.", "tgt_summary": "黛博拉·梅辛(英语:Debra Lynn Messing,1968年-8月15日),是一位美国女演员,她较为知名的电视节目为《威尔与格蕾丝》饰演该片女主角Grace Adler而众人所知,另外,她还参与《女人至上》、《婚礼约会》和《遇上波莉》之电影系列。", "id": 1234742} {"src_title": "Epoch Times", "tgt_title": "大纪元时报", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Anstoß für die Etablierung war laut Gründern, dass sie auf die Zensur innerhalb Chinas und das internationale Informationsdefizit mit dem daraus resultierenden Verständnismangel bezüglich der Unterdrückung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas reagieren wollten. Im Mai 2000 erschien die erste Printausgabe in New York in chinesischer Sprache, und ab August konnte die Epoch Times auch über das Internet gelesen werden. Im selben Jahr wurden in China zehn Korrespondenten der Epoch Times inhaftiert, deshalb arbeiteten Korrespondenten für die chinesischsprachige Ausgabe von Hongkong aus. Bereits 2003 war die Mediengruppe der Epoch Times und ihre Webseite zu einer der größten chinesischsprachigen Mediengruppe und Nachrichten-Webseite außerhalb Chinas geworden, mit lokalen Ausgaben in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Japan, Indonesien, Taiwan, Hongkong und den wichtigsten westeuropäischen Ländern. Im selben Jahr begann die Epoch Times neben den chinesischen Ausgaben eine englischsprachige Online-Version anzubieten. Die erste 16-seitige englischsprachige Printausgabe folgte dann im August 2004 in New York. Im November 2004 veröffentlichte die Epoch Times die redaktionelle Reihe „Die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“. Die \"Neun Kommentare\" wurden seitdem aus dem Chinesischen in mehr als 30 Sprachen übersetzt und regten eine globale Bewegung zum Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas an, die Tuidang-Bewegung. 2005 erschien die englische Printausgabe der Epoch Times in jedem englischsprachigen Land der Welt, wie Kanada, Großbritannien, Irland, Australien, Neuseeland und sogar in Malaysia und Singapur. US-Englische Wochenausgaben wurden in New York, Washington, D.C., Boston, Chicago, San Francisco und Los Angeles gedruckt. 2010 erschien die Hongkonger Ausgabe sowohl auf Englisch als auch auf Chinesisch. Bis Februar 2012 brachte die Epoch-Times-Mediengruppe bereits 67 Printausgaben in fünf Kontinenten und elf Sprachen heraus. Bis 2014 gab es Print- und Webausgaben in 35 Ländern und 21 Sprachen, 2018 in insgesamt 23 Sprachen. 2018 war die chinesische Ausgabe der Epoch Times die am weitesten verbreitete chinesische Zeitung der Welt, mit einer wöchentlichen Gesamtauflage von 1,6 Millionen Exemplaren in den großen Städten der Vereinigten Staaten, Kanadas, Europas, Australiens und Asiens.", "section_level": 1}, {"title": "Reichweite.", "content": "Print: Bis Februar 2012 erschienen 67 Printausgaben der Epoch Times in fünf Kontinenten. Sie war in elf Sprachen verfügbar und hatte eine Gesamtauflage von ca. 1,3 Millionen Exemplaren in 35 Ländern. Die Erscheinungshäufigkeit variiert von täglich bis monatlich. 2018 erreichte die Printausgabe eine Auflage von 3,6 Millionen in acht Sprachen. Web: Die Internetausgaben der Epoch Times konnten 2008 in 21 Sprachen gelesen werden, 2018 in 23 Sprachen. Auf Chinesisch gibt es neben der Hauptwebseite noch Webseiten für Hongkong, Taiwan und Australien. Die Epoch Times hatte 2008 monatlich 105 Millionen Seitenaufrufe von 20 Millionen Besuchern. Bis 2016 stiegen die Seitenaufrufe auf monatlich 200 Millionen von 25 Millionen Unique Visitors. 2018 hatten die Internetausgaben insgesamt 35 Millionen Unique Visitors monatlich. Epoch-Times-Webseiten sind in China blockiert, doch können Leser über einen VPN-Zugang darauf zugreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Startdaten und Ausgabeformen.", "content": "Quellen für die Ausgaben der Epoch Times (Print und Web)", "section_level": 1}, {"title": "Auflagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "New York.", "content": "Das Flaggschiff der Epoch Times, die New Yorker Ausgabe, umfasst typischerweise vier Teile mit insgesamt 50 Seiten. Der erste Teil berichtet über aktuelle Nachrichten, wobei mehrere Seiten China-Themen und -Politik gewidmet sind. Dazu kommen Sport, Wissenschaft und Technik, Wirtschaft und Immobilien. Der zweite Teil umfasst Kunst und Kultur, in dem über klassische Kunstformen, Ausstellungen und Veranstaltungen berichtet wird. Dieser Teil enthält auch „Lifestyle“ und „Essenz aus China“, mit Berichten über die traditionelle chinesische Kultur, Geschichten und Kunstformen. Der dritte Teil konzentriert sich auf Gesundheit und Fitness mit den Schwerpunkten Schulmedizin, Traditionelle chinesische Medizin (TCM), Ayurveda, Naturheilkunde, Homöopathie etc. Der vierte Teil beinhaltet Essen und Trinken, mit der Ausrichtung auf Kochen und lokale Restaurants. Am 25. April 2014 erweiterte die Epoch Times ihr Angebot und publizierte neben ihrer täglichen Ausgabe noch die wöchentliche \"Manhattan Week\", die sich mit Themen befasst, die speziell auf Interessengebiete für New Yorker zugeschnitten sind.", "section_level": 2}, {"title": "Andere englische Auflagen.", "content": "Neben New York gibt es noch andere englischsprachige Ausgaben mit jeweils 16 bis 24 Seiten, deren Inhalt sich auf den lokalen Bereich der jeweiligen Region konzentriert.", "section_level": 2}, {"title": "Chinesische Auflage.", "content": "Die Druckausgaben variieren zwischen 30 und 80 Seiten. Eine typische Printausgabe enthält lokale und nationale Nachrichten sowie die Rubriken China, Welt, Gesundheit, Wissenschaft, Autos, Immobilien, Kunst und Kultur, Lifestyle, Wohnen, Essen & Trinken, und Sonderbeiträge über die traditionelle chinesische Kultur und deren Werte. Nach Angaben des \"Canadian Circulations Audit Board\" ist die Epoch Times die erste und einzige chinesischsprachige Tageszeitung in Kanada, die eine vollständige Auflagenprüfung durchführen ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Berichterstattungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Organraub in China.", "content": "Im März 2006 veröffentlichte die Epoch Times die Vorwürfe dreier Chinesen, die aussagten, dass tausende Falun-Gong-Praktizierende getötet worden sind, um Chinas Organtransplantationsindustrie zu beliefern. Einer der Zeugen, ein Chirurg, sprach von 36 Konzentrationslagern in China. Der Kilgour-Matas-Untersuchungsbericht, der aufgrund dieser Zeugenaussagen veranlasst wurde und im Juli 2006 erschien, stellte in seinem Ergebnis unter anderem fest, dass in China von 2000 bis 2005 41.500 Nierentransplantationen durchgeführt wurden, für welche die Organquellen ungeklärt sind. Kilgour und Matas fassten zusammen, „dass bis heute weiterhin an Falun-Gong-Praktizierenden in großem Umfang erzwungene Organentnahmen vorgenommen werden“. Anfragen an die chinesische Regierung wurden nicht beantwortet und die Erlaubnis, in China direkt Untersuchungen durchzuführen, abgelehnt. Der Untersuchungsbericht führte dazu, dass zwei UN-Sonderberichterstatter die chinesische Regierung mehrmals aufforderten, „den Vorwurf der Entnahme lebenswichtiger Organe an Falun-Gong-Praktizierenden und die Quelle der Organe für den plötzlichen Anstieg der Organtransplantationen, die in China seit dem Jahr 2000 im Gange sind, in vollem Umfang zu erklären“. Die chinesische Regierung hat jedoch immer wieder die Vorwürfe bestritten und sich geweigert, Beweise bereitzustellen, um die Vorwürfe zu entkräften. Im Juni 2016 griff die Epoch Times den neuen, von David Kilgour, David Matas und Ethan Gutmann gemeinsam erstellten Untersuchungsbericht „Bloody Harvest / The Slaughter — An Update“ auf. Laut dem 680 Seiten umfassenden Bericht fanden von 2000 bis 2015 an 712 Leber- und Nierentransplantationszentren in ganz China jährlich zwischen 60.000 und 100.000 Organtransplantationen statt, sodass bis heute annähernd 1,5 Millionen Organtransplantationen durchgeführt worden sind, ohne dass China über ein funktionsfähiges Organspendesystem verfügt. Der Bericht kommt zu den Ergebnissen, dass die Anzahl der Organtransplantationen in China weitaus höher ist, als von der chinesischen Regierung angegeben; die Organquellen für diese hohe Anzahl an Organtransplantationen von getöteten Uiguren, Tibetern, Hauschristen und hauptsächlich Falun-Gong-Praktizierenden stammen; und Organraub in China ein Verbrechen darstellt, in das die Kommunistische Partei, staatliche Institutionen, das Gesundheitssystem, Krankenhäuser und Transplantationsmediziner verwickelt sind. Die Parlamente von Kanada, der Europäischen Union, Taiwan sowie der Unterausschuss für auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten verabschiedeten Resolutionen, die den Organraub an Falun-Gong-Gewissensgefangenen verurteilen. Seit den ersten Anschuldigungen im Jahre 2006 berichtet die Epoch Times fortlaufend über aktuelle Neuigkeiten, den Organraub betreffend, wie beispielsweise über die Bundestagsdebatte zu Menschenrechtsverletzungen in China oder die Veröffentlichung der Telefonanrufe von WOIPFG mit hochrangigen Transplantationschirurgen der größten Transplantationszentren in China (2018).", "section_level": 2}, {"title": "Andere Berichte.", "content": "Während der Wahl des New York City Comptroller 2009 berichtete die Epoch Times, dass der in Taiwan geborene demokratische Kandidat John Liu Teil einer „Vereinigten Front“ der Kommunistischen Partei Chinas sei, um die Vereinigten Staaten und deren Regierung zu infiltrieren sowie die Demokratie und Menschenrechte im Allgemeinen zu unterwandern. Die Zeitung schrieb, dass „die Kommunistische Partei Chinas hartnäckig und systematisch daran arbeitet, ihre Mitarbeiter [...] in Schlüsselpositionen in Unternehmen und Universitäten, in der Wissenschaft und in Regierungsbehörden in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern zu platzieren“. Die Epoch Times veröffentlichte ergänzend eine achtseitige Sonderausgabe und berichtete auf ihrer Webseite über Lius Beziehungen zu Beamten der Kommunistischen Partei Chinas. Während des Besuchs von Hu Jintao in Kanada im Juni 2010 veröffentlichte die Epoch Times mehrere kritische Artikel über Hus Besuch. Sie berichtete unter anderem, dass die chinesische Botschaft örtliche Begrüßungsparaden inszeniert habe. Ergänzend wurde hierzu die Rede des ersten Bildungsministers Liu Shaohua veröffentlicht, in der dieser erklärte, dass die Botschaft für über 3000 Teilnehmer der Begrüßungsparade Unterkunft und Verkehrsmittel bereitstellen würde. Kanadische Medien berichteten, dass die Pressestelle des kanadischen Parlaments in Bezug auf Hus öffentliche Auftritte absichtlich Vorkehrungen getroffen hatte, um die Epoch Times vom Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas fernzuhalten. Dies geschah, obwohl die Zeitung ein akkreditiertes Mitglied der Canadian Parliamentary Press Gallery ist. Der kanadische Parlamentsabgeordnete Rob Anders erwähnte in einem Interview mit der Epoch Times, dass die chinesische Regierung mit Geschenken und Geschäftsabschlüssen versucht hatte, die politischen Entscheidungen Kanadas zu beeinflussen.", "section_level": 2}, {"title": "Leitartikel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neun Kommentare über die Kommunistische Partei.", "content": "Im November 2004 veröffentlichte die chinesische Ausgabe der Epoch Times eine Reihe von Leitartikeln und eine Broschüre mit dem Titel „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ (), die später in mehreren Sprachen übersetzt und in Buchform veröffentlicht wurden. Die Leitartikel enthüllen die oft heftigen politischen Kampagnen in der Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), von ihrem Aufstieg unter Mao Zedong bis zu ihrer heutigen Form. In den Neun Kommentaren wird die KPCh als rechtswidrige Institution kritisiert, die hinterhältige Taktiken verwendet hatte, um an die Macht zu kommen. Des Weiteren wird darin beschrieben, dass die KPCh die „traditionelle chinesische Kultur zerstörte“ und die Struktur eines „bösartigen Kults“ hätte. Für den Historiker Ownby sind die Neun Kommentare eine Verurteilung des Kommunismus, in der auch die Legitimität der Regierung der Kommunistischen Partei Chinas infrage gestellt wird. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die KPCh dem Land unnötige Gewalt zugefügt hat, findet Ownby, dass die mangelnde Ausgewogenheit und Nuance in Ton und Stil den Leitartikeln der „antikommunistischen Propaganda, die in den 50er Jahren in Taiwan geschrieben worden waren, ähnlich sei“. Die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei erhielten im Jahr 2005 eine Auszeichnung von der Asian American Journalists Association. Die Neun Kommentare wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und als DVD veröffentlicht. Die Artikelserie wurde von prominenten Persönlichkeiten der chinesischen Gemeinschaft im Ausland gut aufgenommen und löste gleichzeitig eine Austrittswelle aus der KPCh und ihren angeschlossenen Organisationen aus. Die Webseite der Epoch Times hat eine eigens dafür eingerichtete Seite veröffentlicht, auf der sich Chinesen, die aus der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr angehörigen Organisationen austreten möchten, eintragen können. Die Gesamtanzahl der Ausgetretenen wird in den chinesischen Ausgaben der Zeitung und auf der Webseite veröffentlicht. Am 10. Juni 2019 wurden auf der Webseite der Tuidang-Bewegung 334.406.105 Austritte angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Redaktionelle Haltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Volksrepublik China.", "content": "Die redaktionelle Haltung der Epoch Times wird allgemein als antikommunistisch angesehen und spricht sich speziell gegen die Kommunistische Partei Chinas aus. Die Zeitung greift das, was sie als Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas auffasst, durch eigene Stellungnahmen und Berichterstattungen auf. Sie berichtet über Gruppen, die sich der Kommunistischen Partei Chinas widersetzen, und andere damit in Zusammenhang stehende Themen. Unter anderem betrifft dies Nachrichten über chinesische Dissidenten, Demokratieaktivisten und Unterstützer der tibetischen Exilregierung. Das Blatt berichtet auch über Falun Gong, einschließlich zivilrechtlicher Anzeigen gegen den ehemaligen chinesischen Staatschef Jiang Zemin wegen Völkermord, was von den meisten anderen chinesischsprachigen Zeitungen im Ausland nicht abgedeckt wird. Ergänzend veröffentlicht die Epoch Times Meldungen von Nachrichtenagenturen und erweitert so ihren Themenbereich um allgemeine Nachrichten. Laut Zhao dient die Webseite der Epoch Times, im Gegensatz zu Mainstream-Zeitungen, nicht nur als Erweiterung der bereits vorhandenen Druckversionen, sondern auch als Vorlage für alle ihre weltweiten Zeitungen. Die Epoch Times arbeitet außerhalb Chinas, wo es ausländische chinesische Medienunternehmen vorziehen, unabhängig von dem Einfluss des chinesischen Regimes zu bleiben und von der Kommunistischen Partei Chinas zensierte Inhalte zu veröffentlichen. Dennoch ist sie auch außerhalb Chinas „das Ziel einer aggressiven Beseitigungskampagne oder Kontrolle“ geworden. Zum einen hatten chinesische Diplomaten Medien bedroht, weil sie über Inhalte, die sich auf Falun Gong bezogen, berichteten. Zum anderen wurden Anzeigenkunden der Epoch Times regelmäßig bedroht und aufgefordert, die Epoch Times in keinster Weise zu unterstützen. Behörden der Kommunistischen Partei werden auch beschuldigt, mit militanten Methoden gegen die Zeitung und ihre Mitarbeiter vorgegangen zu sein. Es wurde berichtet, dass sie Mitarbeiter der Epoch Times angegriffen und deren Computer-Anlagen zerstört haben. Die Epoch Times berichtete, dass die Kommunistische Partei Chinas im Jahr 2005 „harten und weichen Druck“ auf Druckereien in Hongkong ausgeübt habe, wodurch die Zeitung gezwungen wurde, den Druck einzustellen, nachdem sie über Tibet, Menschenrechte und Falun Gong berichtet hatte. Sie war das erste Nachrichtenmedium, das über SARS berichtete. Die Epoch Times wurde in Malaysia kurzzeitig verboten, nachdem die Regierung von Malaysia durch das kommunistische Regime Chinas unter Druck gesetzt worden war. Im Februar 2006 wurde Yuan Li in seiner Wohnung in Atlanta, Georgia angegriffen. Im März 2006 brachen vier Männer in das Hongkonger Büro der englischsprachigen Epoch Times ein. Die unbekannten Männer zerschlugen die Glastür am Eingang des Gebäudes und verwüsteten die Büros. Unter anderem zerstörten sie Bürogeräte und Computer. Aidan White, Generalsekretär der Internationalen Vereinigung von Journalisten (IFJ) sagte in einer Pressemeldung dazu: „Chinas autoritäre Führer betreiben eine systematische Einschüchterungspolitik und Zensur gegen dissidente Stimmen und unabhängige Medien innerhalb und außerhalb des Landes. Dieser jüngste Vandalismus ist Teil einer brutalen Vendetta, die nicht toleriert werden kann“. Chinascope berichtete im Juni 2008, dass das Büro der Epoch Times in Chicago im Mai einen Drohbrief erhalten hatte, in dem sich ein weißes Pulver befand. In dem Brief stand „Lang lebe die Kommunistische Partei“. Außerdem war dem Brief ein Zeitungsausschnitt der chinesischen Epoch Times beigefügt, in dem über die Verhaftungen von pro-kommunistischen Personen berichtet worden war. Die Verhafteten hatten in Flushing, New York, Falun-Gong-Anhänger angegriffen. Am 19. November 2019 drangen vier maskierte, schwarz gekleidete Männer in einen Lagerraum der Epoch Times Hongkong ein, als die Werkstür geöffnet wurde, um die Zeitungen zu versenden. Die Männer richteten Schlagstöcke auf die Arbeiter und verlangten, dass keiner sich bewege. Anschließend entzündeten sie mit einer mitgebrachten brennbaren Flüssigkeit die gelagerten Zeitungen und setzten zwei Druckmaschinen in Brand. Laut Cheryl Ng, die Sprecherin des Hongkonger Büros, sei dies ein Angriff auf die Pressefreiheit in Hongkong gewesen, da die Epoch Times, im Gegensatz zu den meisten anderen Zeitungen in Hongkong, wahrheitsgemäß über die Proteste berichte. Des Weiteren betrachtete sie die Kleidung der Eindringlinge – die wie Demonstranten gekleidet und vermummt waren – als Taktik der Kommunistischen Partie Chinas, „Menschen gegen Menschen einzusetzen“. Dafür spreche auch, dass der Überfall im staatlich kontrollierten CCTV gesendet worden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehung zu Falun Gong.", "content": "Es existieren unterschiedliche Charakterisierungen der Beziehung zwischen der Zeitung und Falun Gong. Einige Wissenschaftler beschrieben die \"Epoch Times\" als Sprachrohr von Falun Gong, andere betrachten sie einfach nur als positiv gegenüber Falun Gong eingestellt. Ein Sprecher der Zeitung sagte, dass sie nicht für Falun Gong selbst spreche. Die Soziologin Zhao Yuezhi schrieb 2003 über die \"Epoch Times\", dass die \"Epoch Times\" objektiv und fair über Fakten und Wahrheit berichte und dabei unabhängig von allen politischen und wirtschaftlichen Gruppen sei. Insofern orientiere sie sich an den Interessen der Öffentlichkeit. Allerdings bestätigte sie, dass viele Mitarbeiter der Zeitung Falun Gong praktizieren. Aus diesem Grund könnten Nachrichten über chinesische Angelegenheiten und die Kommunistische Partei Chinas oft negativ ausfallen, während Falun Gong häufig in einem positiven Licht erscheine. In dieser Hinsicht könne die \"Epoch Times\" als Teil einer De-facto-Medienallianz mit Demokratieaktivisten im Exil angesehen werden. Laut einem \"Associated-Press\"-Bericht von Nahal Toosi aus dem Jahr 2007 ist es „technisch ungenau“ zu sagen, dass Falun Gong die \"Epoch Times\" besitzen würde, auch wenn viele Mitarbeiter der Zeitung Falun-Gong-Praktizierende sind. Allerdings sähen einige Beobachter die Zeitung als Teil einer PR-Kampagne für Falun Gong. Im selben Bericht stellte Stephen Gregory, der Herausgeber der englischen \"Epoch Times\", fest: „Es ist keine Falun-Gong-Zeitung. Falun Gong ist der Glaube einer einzelnen Person. Die Zeitung ist nicht im Besitz von Falun Gong, sie spricht nicht für Falun Gong, sie repräsentiert nicht Falun Gong. Sie berichtet jedoch über die Verfolgung von Falun Gong in China.“ Laut David Ownby, Historiker und Direktor des Zentrums für Ostasienwissenschaften an der Université de Montréal ist die Zeitung von Falun-Gong-Praktizierenden mit ihrem eigenen Geld gegründet worden. Er beschreibt die \"Epoch Times\" im Jahre 2008 als eine weltweit erscheinende Zeitung, die auch als solche ernst genommen werden sollte, statt sie auf der Grundlage ihrer Assoziation mit Falun Gong zu beurteilen. Ownby schrieb: „Die \"Epoch Times\" ist eine Zeitung mit einer Mission, nämlich über Menschenrechtsthemen in der ganzen Welt zu berichten, wodurch es möglich ist, einen erheblichen Schwerpunkt auf China und Falun Gong zu legen.“ 2015 schrieb Clement Tong in einem religionswissenschaftlichen Buchbeitrag, dass die \"Epoch Times\" „als Sprachrohr“ für Falun Gong diene, obwohl es keine offizielle Erklärung über die Zugehörigkeit zur Bewegung gebe. Joseph Lian Yi-Zheng, politischer Kommentator und Kolumnist mit Sitz in Hongkong, hat die Berichterstattung der \"Epoch Times\" über chinesische Politik in der \"New York Times\" hervorgehoben, indem er sagte: „Die spirituelle Bewegung [Falun Gong] hat oft recht gehabt, und ihre Analyse über die Machtspiele in Peking hat sich als richtig bewährt.“ Nach einem Bericht der \"RTL\"-Journalistin Stefanie Albrecht waren 2017 alle Mitarbeiter der \"Epoch Times\" in Berlin Anhänger von Falun Gong. „Jeden Tag um sechs Uhr nachmittags ertönte eine Glocke, und alle unterbrachen ihre Tätigkeit, setzten sich an ihren Schreibtisch und meditierten.“", "section_level": 2}, {"title": "Beurteilungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Berichterstattung über Falun Gong.", "content": "David Ownby erklärte, dass die Artikel der Zeitung „gut geschrieben und interessant seien, auch wenn sie gelegentlich eigentümlich in ihrer Berichterstattung sind“. Laut Ownby wurde die Zeitung einerseits für ihre Unterstützung von Falun-Gong-Praktizierenden und anderen Dissidenten wie Tibetern, Uiguren sowie taiwanesischen Unabhängigkeitsbefürwortern und chinesischen Demokratieaktivisten und anderen gelobt, andererseits für „ihre Voreingenommenheit“ gegenüber der Kommunistischen Partei Chinas kritisiert. Die Zeitung wird oft im Hinblick auf ihren Zusammenhang mit Falun Gong beurteilt, anstatt aufgrund einer gründlichen Analyse ihres redaktionellen Inhalts. James Bettinger, Professor für Kommunikation an der Stanford University, sagte: „Selbst wenn die Epoch Times nicht mit Falun Gong verbunden ist, würde man sie nicht für glaubwürdig halten, weil sie immer aus der gleichen Perspektive über Falun Gong schreibt und keine Artikel veröffentlicht, die Falun Gong untersuchen würden.“ Orville Schell, Dekan der Graduate School für Journalismus an der University of California, Berkeley, sagte 2005: „Es ist schwer, sich für ihre Qualität zu verbürgen, da es nicht einfach ist, ihre Inhalte zu belegen, dennoch können sie nicht als reine Propaganda abgetan werden.“", "section_level": 2}, {"title": "Beurteilungen in Kanada.", "content": "2011 nannte Stephen Harper, damaliger Premierminister Kanadas die Epoch Times „eine beliebte Quelle für Themen und Veranstaltungen“ für die chinesisch-kanadische Gemeinschaft. Sie sei die größte Tageszeitung ihrer Art in Kanada. Der Journalist Peter Kent nannte sie „beherzt, ermutigend, rücksichtsvoll“; sie sei eine exzellente Zeitung. Nach negativer Berichterstattung über sie in \"Les Presses Chinoises\" verklagte sie deren Verleger erfolgreich wegen Verleumdung. 2010 verteidigte die Epoch Times erfolgreich ihre Berichterstattung im kanadischen Gerichtssystem, als der Verleger Crescent Chau von \"Les Presses Chinoises\", über den sie berichtet hatte, die Zeitung wegen Verleumdung verklagte. Über einen längeren Zeitraum ab 2001 verbreitete Crescent Chau Verleumdungen und Falschinformationen über die Epoch Times und Falun Gong. Die Epoch Times stellte fest, dass die \"Les Presses Chinoises\" von der Kommunistischen Partei Chinas finanziert wurde. Der Oberste Gerichtshof Kanadas entschied, dass der Artikel in der Epoch Times „berechtigte Bedenken äußert und eine Stellungnahme darstellt, die sich aus einer sachlichen Prämisse ergibt.“ Bei der Prüfung des Falles stellte John Gordon Miller, ein kanadischer Journalist und Medienprofessor, fest, die betreffenden Artikel „scheinen gründlich und professionell berichtet worden zu sein.“ Der nach Australien geflüchtete ehemalige chinesische Diplomat Chen Yonglin äußerte ebenfalls seine Sicht wie folgt: „Es ist klar, dass Les Presses Chinoises mit der chinesischen Botschaft und dem Konsulat zusammenarbeitet und hier zum Handlanger und Propagandainstrument für die Kommunistische Partei Chinas geworden ist, es ist sehr wahrscheinlich, dass die Druckkosten direkt von der chinesischen Botschaft und dem Konsulat finanziert wurden – der Inhalt scheint größtenteils von der KPCh produziert und bereitgestellt zu werden.“ Dieser Fall wurde als Präzedenzfall in die Dominion Law Reports aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Haltung gegen Kommunismus und staatliche chinesische Propaganda.", "content": "Jiao Guobiao, ehemaliger Professor für Journalismus an der Universität Peking, der nach seiner Kritik an der Zentralen Propagandaabteilung entlassen worden war, vertrat die Ansicht, dass die gesamte Kritik der Epoch Times an der Kommunistischen Partei Chinas kein Gegengewicht zu der von der Partei selbst erschaffenen positiven Eigenpropaganda bilden könne. Darüber hinaus stellte Jiao fest, dass der chinesischen Öffentlichkeit kritische Informationen über ihr Land vorenthalten werden. Die Zeitung wird auch von einigen politischen Kommentatoren und Medienexperten gelobt. Ethan Gutmann hat die Epoch Times als führend in der politischen Analyse des chinesischen Regimes beschrieben und sagte: „Mit der Serie ‚Chinesisches Regime in der Krise‘ ist die Epoch Times schließlich unbestritten angekommen. Jeder China-Experte, der das Gesicht wahren will, indem er vorgibt, dass die Zeitung nicht existiert, kann dies zumindest kurzfristig weiterhin tun, aber er sollte sie trotzdem heimlich gelesen haben.“ Die Glaubwürdigkeit der Epoch Times wurde wegen ihrer antikommunistischen Voreingenommenheit von einigen Wissenschaftlern kritisiert, vor allem in Bezug auf die Kommunistische Partei Chinas und Festlandchina-Themen sowie dafür, ein „Sprachrohr“ der Falun-Gong-Bewegung zu sein. James To, ein Politikwissenschaftler in Neuseeland, beschrieb die Epoch Times als das „primäre Sprachrohr“ von Falun Gong. Er schrieb, dass es ihr „an Glaubwürdigkeit mangelt“, trotz der Tatsache, dass die Zeitung eine „realistische Bedrohung für die KPCh darstellt“, indem sie Artikel über die negativen Aspekte der Partei veröffentlicht. Jason Q. Ng, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Toronto, erwähnte, dass die Berichterstattung der Zeitung über Festlandchina-Themen „stark voreingenommen gegen die Kommunistische Partei“ sei und deshalb ihre Reportagen eher „skeptisch betrachtet werden“ sollten.", "section_level": 2}, {"title": "Epoch Times Deutschland und Rechtspopulismus.", "content": "Epoch Times Deutschland wird von Medienanalysten wegen ihrer positiven Berichterstattung über rechtspopulistische Gruppen wie die Alternative für Deutschland und Pegida kritisiert. Meedia und die österreichische Tageszeitung \"Der Standard\" beschrieben die Epoch Times als einen der „Favoriten“ der Pegida-Anhänger, sie berichte verstärkt kritisch über Einwanderungsthemen, Flüchtlinge und Muslime. Auch laut Deutschlandfunk würden im Vergleich zu anderen nationalen Medien mehr kritische Artikel gegen Migranten veröffentlicht. Laut der \"Zeit\" war die Epoch Times im September 2017 noch vor der \"Jungen Freiheit\" und \"PI-News\" das „Leitmedium der Rechtspopulisten“. Sie bediene den gemäßigten AfD-Wähler. Zum Thema Flüchtlinge und Dieselskandal würden die Artikel der Epoch Times das stärkste Leserecho hervorrufen. Zeit-Journalist Benedikt Herber schrieb dazu, dass die Epoch Times es schaffe, durch die Themenauswahl ein rechtes Publikum anzusprechen, ohne sich selbst klar zu positionieren. Dadurch sei es ihr gelungen, profitabel zu werden. New Republic warf ihr vor, mit Verschwörungstheorien „gemeinsame Sache mit europäischen Nationalisten“ zu machen. Als Beispiel nannte Stefanie Albrecht Berichte unter anderem über Chemtrails, Pizzagate und angeblich von Flüchtlingen ermordete Kinder: „Die Mitarbeiter gaben zu, Tatsachen nicht zu überprüfen.“", "section_level": 2}, {"title": "Anschuldigung der Einflussnahme auf US-Wahlen.", "content": "Im August 2019 berichtete NBC News, dass die Epoch Media Group, gemessen in Ausgaben für Anzeigenschaltungen auf Facebook, der zweitgrößte Fürsprecher für die Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump sei, übertroffen nur von dessen eigener Wahlkampagne. Das Medienkonglomerat betreibe zudem einen YouTube-Kanal, über den Verschwörungstheorien wie QAnon verbreitet werden. Der Ertrag des angegliederten Fernsehsenders New Tang Dynasty habe sich im Jahr von Trumps Amtsantritt um 150 % erhöht. Seit Bekanntwerden dieser Vorwürfe soll die Unternehmensgruppe Maßnahmen ergriffen haben, um die dem Wahlkampfengagement zu Grunde liegenden Strukturen und Geldflüsse zu verschleiern. Daraufhin wurde Epoch Times von Facebook wegen Anzeigenregelverletzungen von zukünftigen Werbeanzeigen ausgeschlossen. Aufgrund der Berichte von NBC News und der Maßnahmen von Facebook veröffentlichte die Epoch Times eine Erklärung, in der sie auf die Vorwürfe einging. Stephen Gregory, der Herausgeber der englischsprachigen Ausgabe, wies darauf hin, dass es für ihn nicht nur um Angriffe gegen die Epoch Times gehe, sondern gegen die Pressefreiheit schlechthin. Laut Gregory ist die Darstellung von NBC News „eine grobe Falschdarstellung unserer tatsächlich über Facebook getätigten Abonnementanzeigen“, die für die „neuesten und herausragenden Artikel werben“, um neue Leser zu gewinnen. Diese Anzeigen beziehen sich nicht nur auf „politische, sondern auch [...] kulturelle und soziale Berichterstattung“. Da die Epoch Times verstärkt über Themen wie Spygate und andere mit Präsident Trump in Verbindung stehende Angelegenheiten berichtet, was andere Medien nicht tun würden, hätte NBC diese Abonnementanzeigen als Pro-Trump-Anzeigen bezeichnet. Facebook hat nun spezielle Regeln für Werbung, die von jedem verlange, „Inhalte als politische Werbung zu bezeichnen, wenn sie soziale oder politische Themen betreffen“. Gregory führt an, dass viele andere Medien in der gleichen Kategorie für ihre Inhalte werben, wie beispielsweise die New York Times und CNN. Außerdem müsse jede Anzeige von Facebook genehmigt werden. Laut Gregory durchlief dabei „jede einzelne Anzeige den Review-Prozess von Facebook und wurde vor der Ausführung genehmigt und in die entsprechende Kategorie eingeordnet“. Deshalb ergebe es nach Gregory keinen Sinn, dass Facebook plötzlich die Anzeigenkampagnen blockiert habe. Auch habe Facebook trotz mehrerer Anfragen, keinen Grund für die Blockierung der Anzeigen geliefert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Epoch Times ist eine mehrsprachige, internationale Zeitung mit Hauptsitz in New York, sie wurde im Jahr 2000 von John Tang und einer Gruppe Sinoamerikaner gegründet. Das Motto des Mediums ist „Wahrheit und Tradition“ und orientiert sich an Falun Gong. Sie erscheint als Print- und Online-Version.", "tgt_summary": "《大纪元时报》是一份发行多语种及多国域性平面报刊的国际新闻机构。编辑总部位于美国华盛顿。无国界记者引述新闻自由组织称,大纪元以批评中共当局,尤其是中共当局侵犯人权的行为而闻名。该报由法轮功支持者于2000年在纽约创办,中央社引述该报称独立于党派及商业集团之外,宗旨为「维护人权普世价值、揭露中国共产党政权极力隐瞒的新闻真相」。该报网络版有21种语言,纸本有中、英、法、德、韩、俄等10多种语言版本,于全球约35国家发行免费、收费版共150万份,例如在美国、加拿大、香港、日本、澳大利亚及新西兰等多处旅游景点、学校及公共场所免费发放,或在通路贩售,2006年周发行量达130万份,主要刊登内容包括主流新闻与评论,亦有文化、体育、娱乐及旅游等方面的副刊,以及社区广告等等。2016年3月起,香港大纪元宣布从免费报章改为收费报章,每份定价港币8元,在全港250多个报摊正式出售,但同时亦以「非卖品」形式在部分地点有限度免费派发。不过自2019年4月1日起,香港大纪元改为全面收费,零售价8港元。", "id": 670107} {"src_title": "Oku no Hosomichi", "tgt_title": "奧之細道", "src_document": [{"title": "Tagebuch einer Reise.", "content": "\"Oku no Hosomichi\" verdankt seine Existenz einer Reise Bashos im späten Frühjahr 1689. Er und sein Reisegefährte Kawai Sora (1649–1710) zogen am 27. März 1689 (Genroku 2 japanischer Zeitrechnung) von Edo (heute Tokio) aus in das nördliche Hinterland, Oku. Insgesamt dauerte die Reise 156 Tage. Basho reiste zu Fuß. Basho und Sora wanderten zunächst nordwärts entlang der Pazifikküste, über Nikkō, Sendai, Matsushima und Hiraizumi, dann über das Zentralgebirge bis zum Ufer der Japanischen See nach Sakata. Von Sakata aus unternahmen die Reisegefährten einen Abstecher zur heute nicht mehr existierenden Bucht von Kisagata, dem nördlichsten Punkt der Reise. Anschließend folgten Basho und Sora dem Ufer des Japanmeeres entlang Richtung Süden, zunächst zurück nach Sagata, und weiter über Niigata, Kanazawa und Fukui bis zur Bucht von Tsuruga und von dort wieder landeinwärts über Ōkagi, wo er auf einige seiner Schüler traf, nach Yamanaka. Den letzten Teil der Reise quer durch Honshū bis zurück nach Edo legte Basho allein zurück. Die Länge der Reisestrecke betrug etwa 2.400 km. Mit seiner Reise trat Basho in die Tradition der wandernden Dichter-Priester wie Saigyō ein. Wie seine Vorgänger will auch Basho Orte aufzusuchen, die seit alters her Gegenstand der dichterischen Bewunderung sind. Die japanische Sprache kennt hierfür den Ausdruck \"uta makura\" „Gedichtkopfkissen“. Das Tagebuch folgt als Ganzes der literarischen Form des Renga, es streut Szenen mit hoch emotionalem Inhalt zwischen eher sachlich-informative Teile. Der Text ist eine Mischung aus Prosa und Dichtung und enthält zahlreiche Anspielungen auf Konfuzius, Saigyō und altchinesische Dichter wie beispielsweise Li Po. Es ist dem ästhetischen Konzept des Sabi verpflichtet. In erster Linie ist das Buch ein Reisebericht, in dem Basho lebhaft auch den dichterischen Gehalt seiner Reisestationen ausführt. Basho besuchte den Tokugawa-Schrein in Nikkō, die Shirakawa-Barriere, die Inseln Matsushima, Sakata, Kisakata und die Provinz Etchū. Nach dem Ende seiner Reise verbrachte Basho fünf Jahre damit, die Gedichte (vornehmlich Haiku) und den Text des \"Oku no Hosomichi\" zu revidieren, bevor er es schließlich veröffentlichte.", "section_level": 1}, {"title": "„Uta makura“ im Oku no Hosomichi.", "content": "Uta makura oder „Gedichtkopfkissen“ sind Orte oder Sehenswürdigkeiten, die traditionell Gegenstand bewundernder Gedichte sind, sich also besonders als Sujet eines Gedichtes eignen. Die bekanntesten Gedichte Bashos zu „uta makura“ aus dem Oku no Hosomichi sind:", "section_level": 1}, {"title": "Matsushima.", "content": "Matsushima (\"Kieferninseln\") gehört zu den traditionellen drei schönsten Landschaften Japans. In der Matsushima-Bucht befinden sich mehrere hundert von Kiefern bestandene kleine Inseln – es handelt sich um ein \"uta makura\" par excellence. Basho selbst widmet diesem Reiseziel kein Haiku, sondern nur einen Prosaabschnitt, doch findet sich im Oku no Hosomichi ein Haiku von Sora, das Matsushima zum Inhalt hat:", "section_level": 1}, {"title": "Hiraizumi: Erinnerungen an Yoshitsune.", "content": "Das berühmteste Haiku aus dem Oku no Hosomichi, und zugleich eines der bekanntesten Haiku überhaupt, entstand in Hiraizumi, wo einer der größten tragischen Helden Japans, Minamoto no Yoshitsune, in einer legendären Schlacht den Tod gefunden hatte. Basho leitet den Haiku mit folgenden Worten ein: Beim Schauen der grasbewachsenen Landschaft, wo der Überlieferung nach die Schlacht stattgefunden hat, komponierte Basho den folgenden Haiku: Mit dem Wort \"Sommergras\" wird der in Haiku häufig anzutreffende Bezug zur aktuellen Jahreszeit hergestellt (Jahreszeitenwort – Kigo). Der Mittelteil des Haiku wird von dem sechsilbigen Wort archaischen Wort \"tsuwamonodomo\" (Krieger) dominiert, welches dem Gedicht eine besondere Gravitas verleiht. Basho lässt offen, wovon die Krieger, die auf diesem Schlachtfeld ihr Leben gelassen haben, geträumt haben mögen (vom Sieg? von Ruhm – wie Dombrady in seiner Übersetzung annimmt? Von sicherer Heimkehr?). Nach Dombrady kommt in dem Gedicht vor allem das \"illusionistische Traumdasein des Menschen in dieser Welt\" zum Ausdruck.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oku no Hosomichi (jap., dt. „Auf schmalen Pfaden ins Hinterland“) ist ein Reisetagebuch und eines der bekanntesten Werke des japanischen Dichters Matsuo Bashō. \"Oku\" bedeutet hier sowohl \"Hinterland/Peripherie/von der Hauptstadt weit abgelegen\" – in der Gestalt der damals nördlichsten und abgelegensten Provinz Mutsu (auch Michinoku) – als auch das eigene \"Innere\". Entstanden ist das Werk in einer Rohfassung im Jahr 1689, der Erstdruck erfolgte 1702 (Kyôto).", "tgt_summary": "奥之细道是日本俳谐师松尾芭蕉所著之纪行书。于元禄15年(1702年)印行,是松尾芭蕉的最有名的代表作。 书中记述松尾芭蕉与弟子河合曾良于元禄2年(1689年)从江户(东京)出发,游历东北、北陆至大垣(岐阜县)为止的见闻,与沿途有感而发撰写的俳句。后多次被改编成纪录片。", "id": 3063699} {"src_title": "Carlo Caffarra", "tgt_title": "嘉祿·卡法拉", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Studium der Katholischen Theologie im Bischöflichen Priesterseminar in Fidenza empfing Caffarra am 2. Juli 1961 in Samboseto durch den dortigen Bischof Guglielmo Bosetti das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend wurde er an der Päpstlichen Universität Gregoriana zum Doktor des Kanonischen Rechts mit einer Arbeit über die Beendigung von Ehen promoviert und spezialisierte sich darüber hinaus an der Päpstlichen Akademie Alfonsina im Fach Moraltheologie, das er in der Folge an den Universitäten Fidenza und Parma lehrte. Papst Paul VI. berief ihn 1974 in die Internationale Theologenkommission. 1980 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Experten für Ehe- und Familienfragen auf der Bischofssynode und zum Leiter des Päpstlichen Instituts „Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie“ an der Päpstlichen Lateranuniversität. Darüber hinaus verlieh er ihm am 5. Februar desselben Jahres den Titel \"Ehrenprälat Seiner Heiligkeit\". 1983 wurde er darüber hinaus Konsultor bei der Kongregation für die Glaubenslehre. Am 8. September 1995 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Ferrara-Comacchio. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Bologna, Giacomo Kardinal Biffi, am 21. Oktober 1995 im Dom von Fidenza. Mitkonsekratoren waren Kurienerzbischof Giovanni Battista Re, seinerzeit Substitut des Vatikanischen Staatssekretariats, und der Bischof von Fidenza, Carlo Poggi. Der Erzdiözese Ferrara-Comacchio stand Caffarra bis zu seiner Ernennung zum Erzbischof von Bologna am 16. Dezember 2003 vor, dessen Leitung er offiziell am 15. Februar 2004 durch seine Amtseinführung in der Kathedrale von Bologna übernahm. Carlo Caffarra war Moraltheologe und Mitglied der Laienbewegung Comunione e Liberazione. Nach dem Tod von Johannes Paul II. und der Wahl Joseph Ratzingers zum Papst wurde er in den Medien als dessen möglicher Nachfolger im Amt des Präfekten der Glaubenskongregation diskutiert. Als Erzbischof eines der größten Bistümer Italiens, das traditionell mit der Kardinalswürde verbunden ist, nahm Papst Benedikt XVI. ihn im feierlichen Konsistorium am 24. März 2006 als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"San Giovanni Battista dei Fiorentini\" in das Kardinalskollegium auf. Kardinal Caffarra nahm nach dem Rücktritt Benedikts XVI. am Konklave 2013 teil, in dem Papst Franziskus gewählt wurde. Im September 2015 ernannte ihn Papst Franziskus zum Mitglied der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Er nahm am 27. Oktober 2015 Kardinal Caffarras altersbedingten Rücktritt vom Amt des Erzbischofs von Bologna an. 2016 wandte sich Carlo Caffarra gemeinsam mit den Kardinälen Raymond Leo Burke, Joachim Meisner und Walter Brandmüller an Papst Franziskus, um ihm ihre \"Dubia\" („Zweifel“) am kontroversen achten Kapitel von dessen Schreiben \"Amoris laetitia\" zu äußern. Carlo Caffarra engagierte sich für zahlreiche Sozialprojekte im Heiligen Land. Er war Großkreuz-Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und dessen Großprior der Sektion \"Emilia\" von 2003 bis 2015.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Kardinal Caffarra war Mitglied folgender Dikasterien der Römischen Kurie: Caffarra war Ehrenmitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlo Kardinal Caffarra (* 1. Juni 1938 in Samboseto di Busseto, Provinz Parma, Italien; † 6. September 2017 in Bologna) war ein römisch-katholischer Geistlicher und Erzbischof von Bologna.", "tgt_summary": "嘉禄·卡法拉(;1938年-6月1日-2017年-9月6日)是天主教会意大利籍枢机,曾任天主教博洛尼亚总教区总主教。", "id": 29056} {"src_title": "Portable Software", "tgt_title": "綠色軟體", "src_document": [{"title": "Motivation und Nutzen.", "content": "Bestimmte Programme, aber auch deren Einstellungen und persönliche Daten möchten viele Nutzer an verschiedenen Computern zur Verfügung haben. Mit Hilfe portabler Software können diese auf einen USB-Stick (oder einen anderen Wechseldatenträger) kopiert werden, so dass der Benutzer nur diesen Stick einstecken muss, um Zugriff auf seine Programme und Einstellungen zu haben. Da portable Software keine Spuren auf dem Wirtscomputer hinterlässt und keine Installation braucht, kann man sie auch auf Computern nutzen, auf denen diese Software nicht vorhanden ist, obwohl man keine Administrator-Rechte oder auch keine Schreibrechte auf einem System-Datenträger hat.", "section_level": 1}, {"title": "Definition und Abgrenzung.", "content": "Wozu eine Portable Software als „portabel“ bzw. „unabhängig“ angenommen wird, variiert etwas: Teilweise wird die Unabhängigkeit innerhalb einer (Betriebs)system-Installation gemeint (d. h. die Anwendungsprogramme können also ohne Verlust der Funktionalität im Verzeichnisbaum verschoben werden), manchmal wird damit die Unabhängigkeit von einem spezifischen Hardwaresystem gemeint (d. h., die Software ist auch auf anderen aber kompatiblen physikalischen Rechnersystemen voll funktionsfähig). Die Unabhängigkeit spezifischer Betriebssystem-Familien, normalerweise als Plattformunabhängigkeit bezeichnet, ist nicht gemeint, wenn von Portabler Software gesprochen wird, da das eine Qualität ist, die typischerweise über die Nutzungsszenarien von Portabler Software hinausgeht. Für den häufigsten Nutzungsfall Anwendungsprogramme kann Portable Software auch als Variante einer \"Anwendungsvirtualisierung\" verstanden werden. Mit einer weitergehenden \"Systemvirtualisierung\" können zwar ebenfalls portable Eigenschaften erzielt werden, jedoch mit zusätzlichem Aufwand und weiteren Nachteilen (Dateigröße, Leistungsfähigkeit, schlechtere UX/GUI Integration).", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Prinzipiell interagiert Portable Software nur wenig mit dem Betriebssystem bzw. ist nicht (oder nur schwach) in dieses integriert. Es hängt dementsprechend nur von einigen wenigen Eigenschaften des spezifischen Betriebssystems und des (physischen) Computersystems ab.", "section_level": 1}, {"title": "Keine Installation notwendig.", "content": "Typischerweise braucht Portable Software keine Installation und kann direkt vom Trägermedium aus verwendet werden. Manchmal wird sie auch durch Kopieren in ein (beliebiges) Wirtsrechner-Verzeichnis gebrauchsfertig gemacht. Meist kann die gebrauchsfertige Software auch nach Benutzung durch einfaches Kopieren dupliziert werden, was für eine einfache Datensicherung auf einem weiteren Datenträger sowie ein einfaches Weitergeben der Software vorteilhaft ist. Portable Software wird häufig als gepacktes Archiv verbreitet, welches nur in ein Verzeichnis entpackt werden muss, ohne dass systemspezifische Installationsprogramme benötigt werden. Dieses einfache Auspacken wird zum Teil irreführend auch als \"Installieren\" bezeichnet, obwohl keine tiefere Integration in das Wirtssystem stattfindet. Wird eine portable Software doch „installiert“, geht es dabei um die Einrichtung unter sehr nicht-restriktiven Bedingungen, d. h., der Ablageort kann frei gewählt werden, die vorausgesetzten Systembibliotheken sind minimiert und spezielle Nutzerrechte (Admin oder Root) sind nicht notwendig usw.", "section_level": 2}, {"title": "Keine Spuren auf dem Wirtssystem.", "content": "Im Idealfall hinterlässt portable Software keine Spuren auf dem Wirtssystem. Spuren können einerseits Installationseinträge jeglicher Art (zum Beispiel in der Registrierungsdatenbank, im Benutzerprofil oder Ähnliches) oder aber Benutzerdaten sein, die nicht auf einem fremden Rechner zurückbleiben sollten.", "section_level": 2}, {"title": "Funktion mit eingeschränkten Rechten.", "content": "Auf dem Wirtssystem hat man häufig keine Administratorrechte. Die Software soll daher auch mit eingeschränkten Rechten lauffähig sein. Somit kann sie bei ordentlicher Konfiguration des Wirtssystems auch keinen übermäßigen Schaden anrichten. Das ist allerdings nicht möglich, wenn das Programm direkten Zugriff auf die Hardware oder gewisse Systemkomponenten braucht. So benötigen z. B. die Verschlüsselungsprogramme FreeOTFE oder TrueCrypt selbst im „Portable Mode“ bzw. „Traveller Mode“, zum Ver- bzw. Entschlüsseln des Wechseldatenträgers Administratorrechte.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung portabler Programme.", "content": "Oft sind portable Programme angepasste Versionen von konventionellen installationsbedürftigen Programmen. Um sie von diesen zu unterscheiden, wird oft das Prädikat „portable“ vorangestellt. Es gibt auch Programme, die beispielsweise bezüglich der Schreibzugriffe auf die Verhältnisse der speziellen Datenträger (meist Flash-Speicher) zugeschnitten sind. Eine Sonderform ist U3-Software, die nur von einem mit der proprietären U3-Software verträglichen USB-Stick ausgeführt werden kann. Jedoch kann nicht von jedem Programm eine portable Version erstellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Grenzen portabler Programme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hardwareplattform-Abhängigkeit.", "content": "Anwendungen, welche in einem Binärformat (z. B. ELF oder PE) vorliegen, wurden von einem Compiler für eine spezifische Hardwareplattform generiert (z. B. IA-32). Verschiedene CPU-Architekturen variieren in Befehlssatz, Datenwortgröße (z. B. 32-Bit oder 64-Bit) oder Byte-order. Das beschränkt den portablen Einsatz auf Plattformen der gleichen Hardware. Ein portabler Ansatz zur Umgehung dieser Problematik sind sogenannte Fat Binaries, die Varianten für mehrere Hardwareplattformen enthalten. Beispielsweise setzt Apple seit 2006 Fat Binaries ein, hier Universal Binaries genannt, um den problemarmen Übergang von den PowerPC-CPUs zu den Intel-CPUs zu ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Systemnahe Software.", "content": "Nicht alle Programme eignen sich zur Verwendung als portable Software. Beispielsweise benötigen Virenwächter, Systemwerkzeuge und andere systemnahe Software die Möglichkeit, tief ins System einzugreifen. Deren portable Versionen haben eine geringere Bedeutung, weil sie in der Regel nicht den gleichen Funktionsumfang wie installierte Software aufweisen können. Allgemeine Anwendungsprogramme, zum Beispiel Text-Editoren und E-Mail-Clients, kommen hingegen meist ohne Systemeingriffe aus und eignen sich für den portablen Einsatz. So ist zum Beispiel das Office-Paket LibreOffice in einer portablen Version verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Probleme.", "content": "Neben den technischen Aspekten spielen beim Einsatz als portable Software auch die Software-Lizenz und etwaige Kopierschutz-Mechanismen eine Rolle. Häufig ist das Kopieren von Software vom Hersteller oder Lizenzgeber unerwünscht und wird in der Lizenzvereinbarung verboten. Ein Kopierschutz bindet ein Programm oft an ein bestimmtes System – das Binden an einen mobilen Datenträger ist technisch aufwändig und in der Regel nicht vorgesehen. Daher spielt hier freie Software eine entscheidende Rolle, weil sie dem Benutzer das Recht auf eine unbeschränkte Benutzung – auch als portable Software – zusichert. Jedoch verhindert die freie, aber strenge GPL-Lizenz manchmal das statische Einlinken von Bibliotheksabhängigkeiten, um portable Programme zu erzeugen. Die GPL, unter der viele Bibliotheken stehen, schließt dieses aus, wenn das Programm selbst einer weniger restriktiven oder proprietären Lizenz unterliegt.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit im Unternehmen.", "content": "IT-Verantwortliche sind für die Konfiguration und Sicherheit der Systeme im Unternehmensnetzwerk verantwortlich. Wechseldatenträger und die darauf enthaltenen Daten und Programme entziehen sich jedoch deren Kontrolle und stellen ein Risiko dar. Vorbeugend ist es teilweise üblich, USB-Anschlüsse im BIOS oder im Betriebssystem des Rechners zu sperren oder das Ausführen von Programmen von externen Medien zu unterbinden.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebssysteme und Portabilität.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Windows-Software.", "content": "Windows mit seinen MS-DOS-Wurzeln besitzt keinen fixen Standard oder eine feste Übereinkunft über den Installationspfad von Programmen; der Anwender wird bei Installationen praktisch immer zu einem Zielpfad befragt. Dadurch sind variierende Ausführungspfade von Programmen häufig kein Problem, sowohl auf Betriebssystem- wie auch auf Anwendungseite, im Gegensatz zu unixoiden Betriebssystemen, bei denen sich Standardorte durchgesetzt haben. Die der Portabilität dienliche Ausführbarkeit von Programmen aus beliebigen (Installations)verzeichnissen heraus (siehe Zeile 9) mit eigenen lokalen Bibliotheken (\"Private DLLs\") ist etwas, das Windows seinem MS-DOS-Ursprung verdankt; die meisten DOS-Programme sind portabel, und nur wenige benötigen spezielle TSR-Programme, welche beim Systemstart geladen werden müssen. Auch kommt dem Erstellen portabler Software für Windows zugute, dass Abwärtskompatibilität für diese Software-Plattform eine hohe Priorität hat (stabile Funktionsschnittstellen, Verzeichnisstruktur etc.), es wird also viel Aufwand betrieben, um die Ausführbarkeit binärer Programme über eine breite Palette an Windowsversionen und deren Updates zu gewährleisten. Jedoch ist die empfohlene Verwendung der zentralen Registrierungsdatenbank seit Windows 95 anstelle lokaler INI-Dateien ein Hindernis für Portabilität unter Windows. Speichern Programme ihre Konfigurationsdaten in der Registry, können diese nicht ohne weiteres zwischen verschiedenen Rechnern kopiert werden, und oft ist auch nicht dokumentiert, in welchem Teil dieser Datenbank ein Programm seine Einstellungen ablegt. Eine verstreute Speicherung von Programmdaten in mehreren Systemverzeichnissen (Profil, Persönliche Einstellungen, Persönliche Lesezeichen etc.) im Rahmen der Multiuserverwaltung verkompliziert die Portabilität ebenfalls.", "section_level": 3}, {"title": "Linux-Software.", "content": "Unter Linux werden Programme typischerweise tief ins Betriebssystem integriert, d. h. mit diesem zusammen kompiliert und ausgeliefert (Linux-Distribution). Diese schwache Differenzierung zwischen Anwendungen und Betriebssystem und damit nur schwach ausgeprägtes binäres und stabiles Plattformkonzept, erschwert die Erstellung portabler Anwendungen deutlich. Dazu gehört die im Allgemeinen strikte, systemweite Verwaltung von Anwendungen und Programmbibliotheken per Paketverwaltung, die Portabilität erschweren. Nach einer Analyse des klik-Projekts über die verschiedenen Paketverwaltungssysteme unter Linux fehlen den am häufigsten genutzten Systemen RPM und APT wichtige Fähigkeiten, um portable Installationen zu ermöglichen. Zu den fehlenden Eigenschaften gehören die Installierbarkeit ohne Root-Rechte ('Non-root package installation'), die Unmöglichkeit, das System oder andere Applikationen zu beschädigen ('Impossible to mess base system', 'Impossible to mess other apps') und die Möglichkeit, mehrere Versionen einer Anwendung zu installieren ('Multiple versions coexist'). Auch das Umplatzieren (Relocation) von Anwendungsprogrammen zwischen verschiedenen Verzeichnissen ist in Linux nicht vorgesehen, Pfade werden typischerweise zur Compilezeit in der Anwendung hart-codiert. Die zum Autopackage gehörende Bibliothek \"binreloc\" bietet eine Funktionalität vergleichbar der Win32-API-Funktion codice_1, wodurch Verzeichnis-relokierbare Anwendungen und Bibliotheken möglich werden. Auch können die Unterschiede der Linux-Distributionen untereinander, also die Variationen in Verzeichnisbaumstruktur und den mitgelieferten Bibliotheken, ein problemfreies, portables Ausführen einer binären Programmdatei verhindern. Der Entwicklungsansatz, distributionsübergreifende und portable Anwendungen über ein vollständiges statisches Linken der Bibliotheksabhängigkeiten zu erzeugen, ist technisch schwierig zu realisieren, kann auch durch Lizenzkonflikte verhindert werden und wird u. a. aufgrund des Unterlaufens von Distributorinfrastruktur und -updates in der Linux-Community nicht gerne gesehen. Programmiertechnisch lassen sich portablere Programme auch mit \"privaten Bibliotheken\" über einen relativen Bibliothekspfad mit der Linker-Option \"codice_2\" erzeugen. Vorteile dieses Ansatzes sind, dass keine Benutzeranpassungen der Bibliothekspfade oder andere Skripte nötig sind (im Gegensatz zu codice_3-Ansätzen) und gleichzeitig die meisten Nachteile des statischen Linkens vermieden werden. Es existieren einige Ansätze für Installationssysteme, die portablere und distributionsunabhängige Applikationen erlauben, wie Autopackage, RUNZ, PortableLinuxApps (Klik-Nachfolger), Zero Install und CDE. Jedoch folgt jedes dieser Systeme einem anderen Ansatz und deckt damit einen anderen Teilaspekt der Portabilität ab. Außerdem finden diese Lösungen bis jetzt nur begrenzte Verbreitung und Unterstützung in der Linux-Community, u. a. wegen verbreiteter Bedenken gegen Nicht-Paketmanagement-basierte Lösungen.", "section_level": 3}, {"title": "Portable Betriebssysteme.", "content": "Eine Spezialfall ist Portable Software, die in ein eigenes Betriebssystem eingebettet ist und damit zur portablen Verwendung einen Neustart und Booten des Wirtsrechners erfordert. Besonders bei Linux-Software, bei der die Erzeugung portabler und distributionsübergreifender Programme schwierig ist, existieren viele Lösungen für Anwendungssoftware mit portablen, Linux-basierenden Betriebssystemen. Zahlreiche Linux-Derivate bieten sogenannte Live-CDs, wie z. B. Knoppix, die den Betrieb von einem Wechseldatenträger erlauben, ohne Spuren auf dem Wirtsrechner zu hinterlassen. Microsoft Windows müsste zwar entsprechend den EULA immer auf einer (festinstallierten) Festplatte installiert werden und dürfte damit offiziell nicht portabel verwendet werden. Allerdings sind Endbenutzer-Lizenzverträge, die nicht bereits \"vor\" dem Kauf vereinbart wurden (d. h. denen ein Käufer zum Beispiel erst \"nach\" dem Kauf bei der Installation zustimmt), nach deutschem und österreichischem Recht unwirksam. Mit Microsoft Windows PE existiert allerdings eine abgespeckte Windows-Variante, die unter anderem auch für eine Installation auf Wechselmedien konzipiert ist. Zusätzlich gibt es auch Lösungen von Drittanbietern wie zum Beispiel Bart’s Preinstalled Environment.", "section_level": 3}], "src_summary": "Portable Software (über französisch'aus ‚[mit sich] tragen‘), auch Standalone-Software oder (USB-)Stick­-Ware\"' genannt, ist Software, typischerweise Anwendungssoftware, die ohne weitere Anpassungen oder Einrichtung (\"Installationen\") auf verschiedenen Rechnern läuft. Sie kann zum Beispiel auf einen Wechseldatenträger übertragen (oder \"kopiert\") und von dort aus auf jedem (kompatiblen) Rechner ausgeführt werden, ohne sie auf diesem zu installieren.", "tgt_summary": "便携式软件(英语:portable application、英语:portable software)或称便携软件,指一类小型软件,多数为免费软件,最大特点是软件无需安装便可使用,可存放于可移除式储存媒体中(因此称为便携软体),移除后也不会将任何纪录(登录档讯息等)留在本机电脑上。", "id": 2575457} {"src_title": "Nous", "tgt_title": "智性", "src_document": [{"title": "Etymologie und verwandte Begriffe.", "content": "Die Etymologie des Wortes \"nous\" ist in der Forschung umstritten. Einer älteren Hypothese zufolge ist es von einer erschlossenen Form σνόϝος (\"snówos\") abzuleiten, die mit „schnüffeln“ im Sinne von „eine Gefahr wittern“ zusammenhängt (vgl. englisch \"to sniff\"). Demnach handelt es sich um das Erfassen eines Sachverhalts aufgrund von Sinneswahrnehmung. Nach einer neueren Forschungsmeinung besteht ein Zusammenhang mit \"néomai\" (zurückkehren) und \"nóstos\" (Rückkehr). Das zugehörige Verb ist νοεῖν (\"noeín\", denken). Zur selben Wortfamilie gehören weitere philosophische Begriffe: „Noesis“ (Denktätigkeit, Denkakt) mit dem zugehörigen Adjektiv „noetisch“ (griechisch \"noētós\"), „Noetik“ (ein Teilgebiet der Logik oder eine nichtpsychologische Erkenntnislehre, bei Edmund Husserl die Phänomenologie der Vernunft), „Noema“ (Gedanke, einzelner Denkinhalt), „Noumenon“ (das Gedachte, bei Kant das Ding an sich) und „Dianoia“ (diskursives Denken). Während im Griechischen \"diánoia\" oft eine „dianoetische“ Denkweise (schlussfolgerndes Voranschreiten) bezeichnet, ist mit \"nous\" häufig speziell ein intuitives „noetisches“ Denken gemeint (unmittelbares Erfassen eines evidenten Sachverhalts). Somit entspricht \"dianoia\" eher dem deutschen Begriff „Verstand“, \"nous\" eher dem deutschen Vernunft-Begriff. Der Sprachgebrauch in den antiken Quellen ist allerdings nicht einheitlich und nicht immer klar.", "section_level": 1}, {"title": "Der Nous als Instanz im Menschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorsokratische Zeit.", "content": "Das Substantiv \"nous\" (ursprünglich in der unkontrahierten Form \"nóos\") und das Verb \"noein\" kommen schon im vorphilosophischen Sprachgebrauch der archaischen Zeit vor. Inwieweit mit diesen Ausdrücken damals klare, differenzierte Vorstellungen verbunden waren, ist nicht genau bekannt und in der Forschung umstritten. Homer verwendet \"noein\" auch in Zusammenhängen, wo es um Sinneswahrnehmung geht („erkennen“ im Sinne von „wahrnehmen“, „bemerken“), beispielsweise in der Aussage „Er wurde mit den Augen gewahr“. Die Sinneswahrnehmung ist bei ihm eng mit der Verarbeitung der von ihr gelieferten Eindrücke verbunden, die Sinnesorgane sind gleichsam Werkzeuge des Denkens. Die Tätigkeit des Nous erscheint als der geistige Aspekt des Wahrnehmens, den man mit „Innewerden“ oder „Realisieren“ wiedergeben kann. Trotz der engen Verknüpfung der Sinneswahrnehmung mit ihrer Auswertung unterscheidet Homer aber auch zwischen der Wahrnehmung als solcher und dem von ihr veranlassten Begreifen, beispielsweise der Erkenntnis, dass eine wahrgenommene Situation gefährlich ist. Für diesen homerischen Nous ist charakteristisch, dass er nicht analysierend erwägt, sondern die Situation unmittelbar erfasst und eine angemessene Reaktion veranlasst. Daneben kann \"noos\" bei dem Dichter aber auch das Denken eines Menschen bezeichnen, der einen inneren Monolog führt, der sich etwas ausdenkt und etwas plant. Die philosophische Begriffsverwendung knüpfte an die umgangssprachliche an. Auch in philosophischen Texten ging es um das richtige Verständnis dessen, was dem Wahrnehmbaren als Realität zugrunde liegt. Das Ziel der Philosophen war aber nicht wie bei den Gestalten Homers das handlungsorientierte Erfassen einer Absicht oder der Bedeutung einer gegebenen konkreten Situation, sondern Einsicht in eine hinter dem Augenschein verborgene Wirklichkeit. Vorsokratische Philosophen wie Empedokles und Demokrit grenzten das Denken nicht klar als Fähigkeit oder Tätigkeit besonderer Art vom Wahrnehmen ab. Sie betrachteten es ebenso wie das Wahrnehmen als körperlichen Vorgang, bei dem materiell Gleiches von Gleichem erfasst wird. Das machte ihnen später Aristoteles zum Vorwurf. So glaubte Empedokles, das „um das Herz fließende Blut“ sei der Träger der Denkkraft. Er meinte, das Blut sei der am besten gemischte Stoff und daher als Sitz der Erkenntnis geeignet. Heraklit stellte polemisch fest: „Vielwisserei führt nicht zu Verständnis (\"nous\").“ Damit meinte er, eine bloße Anhäufung von Kenntnissen verleihe keine tiefere Einsicht. Solche Einsicht sprach er den weitaus meisten Menschen ab. Die Voraussetzungen für eine klare Unterscheidung von Sinnesaktivität und Denktätigkeit schuf Parmenides. Er bestimmte als alleinigen Gegenstand des Denkens das zeitunabhängig Seiende, dessen Gegensatz zum Bereich der vergänglichen Sinnesobjekte er betonte. Nach seiner Lehre existiert nur das Überzeitliche und daher Unwandelbare wirklich. Die Welt der veränderlichen Dinge ist unreal und ihrem Wesen nach trügerisch, sie kommt somit nicht als Objekt eines Denkens, das zu wahren Aussagen führen soll, in Betracht. Das überzeitliche Sein hingegen kann vom Denken adäquat erfasst werden, da Denken und Sein die gleiche Beschaffenheit aufweisen und eine untrennbare Einheit bilden. Daher ist der Nous diejenige Instanz im Menschen, die auf sich allein gestellt zur Wahrheitserkenntnis befähigt ist. Von dieser Fähigkeit macht der Denker Gebrauch, wenn er sich dem unveränderlichen Sein zuwendet. Dabei setzt er auch diskursives, folgerndes Denken ein. Nach der Lehre des Parmenides ist nicht nur das unmittelbare Erfassen des Seins, sondern auch logisches Schließen eine Aktivität des Nous. In der Forschung seit langem umstritten ist die Frage, was bei Parmenides die genaue Bedeutung des Verbs \"noein\" ist. Manche Philosophiehistoriker sehen darin in erster Linie ein Erkennen als unfehlbares intuitives Erfassen der Wahrheit; daher sei \"noein\" – wie schon Martin Heidegger in seiner Parmenides-Interpretation darlegte – eigentlich nicht mit „denken“ angemessen wiederzugeben, sondern eher mit „erkennen“. Heidegger übersetzt es als „vernehmen“, da es ein reines anschauendes Vernehmen von etwas Vorhandenem in dessen purer Vorhandenheit sei. Diese Forscher berufen sich auf die Behauptung des Parmenides, es gebe kein \"noein\" des Nichtseienden. Sie meinen, mit \"noein\" könne somit kein Denken gemeint sein, denn etwas Nichtseiendes könne durchaus gedacht werden. Eine andere Forschungsrichtung zieht die Übersetzung „denken“ vor und weist darauf hin, dass \"noos\" und \"noein\" bei Parmenides durchaus irrtumsfähig sind. Festzuhalten bleibt, dass Parmenides dem menschlichen \"noein\" die Fähigkeit zur korrekten Erfassung seines Gegenstands, des Seienden, zuschreibt, doch nur unter Voraussetzungen, die nicht von vornherein gegeben sind, sondern vom Denker erst geschaffen werden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Platon.", "content": "Platon greift den Ansatz des Parmenides auf und arbeitet eine scharfe Unterscheidung zwischen den körperlichen Objekten der Sinneswahrnehmung und einem rein geistigen, nur dem Nous zugänglichen Bereich heraus. Unter Noesis versteht er das höchste Erkenntnisvermögen, diejenige Betätigung des Nous, mit der dieser das unwandelbare Seiende unmittelbar und wirklichkeitsgemäß erfasst, unabhängig von jeder Sinneswahrnehmung. Dazu sind grundsätzlich alle Seelen von Natur aus befähigt, doch diejenigen, welche sich mit Körpern verbunden haben, haben dadurch meist die noetische Erkenntnisfähigkeit verloren. Das gilt für die Seelen der Tiere, aber auch für die weitaus meisten Seelen der Menschen. Eine Wiedererlangung der eingebüßten Fähigkeit hält Platon für möglich; den Weg dazu bietet für ihn die Philosophie. Der noetischen Erkenntnisweise, die allein echtes Wissen vermittelt, ist im Platonismus die Dianoia (das von Sinneseindrücken ausgehend folgernde Denken) untergeordnet. Die Dianoia, zu der das teilweise wahrnehmungsbezogene Denken der Mathematiker zählt, kann zwar auch zu Wissen führen, doch ist sie irrtumsanfällig, weil sie auf trügerischen Sinneseindrücken und unbewiesenen Voraussetzungen fußt. Alles Denken, das sich nicht ausschließlich auf Nichtsinnliches richtet, erzeugt nur eine unzulängliche, möglicherweise falsche Meinung (\"doxa\"). Platon ist der Überzeugung, dass der Nous stets an eine Seele gebunden ist, ohne die er nicht existieren kann. Im Rahmen der natürlichen Ordnung des Seelenlebens beherrscht und lenkt der Nous die Seele. Sofern er die ihm zustehende Lenkfunktion tatsächlich ausüben kann, handelt der Mensch besonnen und ethisch korrekt. Fehlverhalten ist auf eine Störung der innerseelischen hierarchischen Ordnung zurückzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Aristoteles.", "content": "Wesentliche Teile der Nouslehre des Aristoteles sind in seinen Werken nur skizzenhaft dargestellt, nicht systematisch ausgearbeitet, und die Übertragung seiner Begriffe in moderne Terminologie ist problematisch. Daher ist die Interpretation zentraler Elemente in der Forschung umstritten. Für Aristoteles ist der Nous als Denkvermögen der oberste Seelenteil des Menschen, definiert als „das, womit die Seele denkt und Annahmen macht“. Dieser Teil ist nur in der menschlichen Seele vorhanden, während das Wahrnehmungsvermögen auch den Tieren und die für die Ernährung zuständige Funktion der Seele allen biologisch beschreibbaren Lebewesen zukommt. Nicht nur tatsächliche Erkenntnisse, sondern auch falsche Meinungen werden ausschließlich vom Nous hervorgebracht. Die Fähigkeit der Tiere, sich aufgrund ihrer Wahrnehmungen situationsgerecht zu verhalten, führt Aristoteles auf eine besondere Funktion des tierischen Wahrnehmungsvermögens zurück, die sich ihrem Wesen nach von der Tätigkeit des menschlichen Nous unterscheidet. Der Nous ist selbst formlos, er weist keine vorgegebenen Inhalte auf und hat keine eigene Natur (abgesehen von seiner uneingeschränkten Aufnahmefähigkeit) und kein ihm zugeordnetes Organ. Aristoteles vergleicht ihn mit einer leeren Schreibtafel. Wegen dieser Unbestimmtheit ist der Nous in der Lage, alle Formen in sich aufzunehmen, er verfügt also der Möglichkeit nach über sie. Erst wenn er eine bestimmte Form denkend aufnimmt, wird aus der Möglichkeit hinsichtlich dieser Form Wirklichkeit. Der Nous wird jeweils das was er denkt, solange er es denkt; für alles Nichtmaterielle gilt, dass Subjekt und Objekt des Denkens identisch sind. Im Unterschied zu den beiden anderen Seelenteilen ist der Nous nicht mit dem Körper vermischt, sondern autonom, doch benötigt er für seine Tätigkeit die Vorstellungen (Phantasmata), die der wahrnehmende Seelenteil hervorbringt. Die ernährende und die wahrnehmende Seele existieren von Anfang an nur in Verbindung mit dem Körper, der Nous hingegen zeichnet sich durch ein vom Körper unabhängiges Dasein aus. Er kommt von außen her in den Körper („zur Tür herein“). Aristoteles verwirft die Ansicht, es könne eine materielle Basis und Erklärung für die Tätigkeit des Nous geben. Nach seiner Argumentation hätte eine materielle Basis zur Folge, dass das Denken so wie die Sinne auf bestimmte Arten von Objekten und auf bestimmte räumliche Bereiche beschränkt wäre. Nichtseiendes wäre dann für den Nous unvorstellbar, zu Entferntem hätte er allenfalls mittels einer materiellen Übertragung, mit der die Distanz überwunden wird, Zugang. Der Nous kann aber alles gleichermaßen denken, er agiert unabhängig von der Existenz oder der Distanz des Gedachten. Außerdem kann nichts Denkbares den Nous durch ein Übermaß schädigen oder zerstören, im Gegensatz zu den Sinnen, bei denen übermäßig starke Eindrücke Zerstörung anrichten. Wie Platon unterscheidet auch Aristoteles das zuverlässige noetische Erfassen einzelner einfacher Sachverhalte, die Betätigung des Nous im engeren Sinne, vom folgernden und vergleichenden Denken, das auf der möglicherweise irrigen Ableitung eines Gedankens aus einem anderen beruht und daher fehlbar ist. Prinzipien, die für eine wissenschaftliche Beweisführung vorausgesetzt werden müssen, aber selbst nicht deduktiv ableitbar sind, können nur auf noetischem Weg gewonnen werden. Diesen Vorgang hält Aristoteles aber nicht für intuitiv im Sinne einer platonischen Wesensschau, sondern deutet ihn empirisch als Ergebnis wiederholter Wahrnehmung: Aus mehreren Wahrnehmungen bildet sich eine Erinnerung, mehrere Erinnerungen ermöglichen Verstehen (\"lógos\"); eine Mehrzahl von Erinnerungen führt zu einer bestimmten Erfahrung (\"empeiría\"), auf vielen Erfahrungen fußt die Prinzipienerkenntnis. Eine wichtige Rolle spielt in der Philosophie des Aristoteles die Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten des Nous, die für jeden menschlichen Denkvorgang benötigt werden. Eine Art ist der „erleidende“ Nous, der affiziert wird, der nur Einwirkungen erfahren kann (\"nous pathētikós\"). Diesen passiven Nous hält Aristoteles für vergänglich. Ein andersartiger Nous ist der bewirkende (von späteren Kommentatoren \"nous poiētikós\" genannt, lateinisch \"intellectus agens\"). Nur der bewirkende Intellekt, der Nous im eigentlichen Sinn, ist für Aristoteles ewig, immateriell und autonom. Er überführt die Denkobjekte aus der Möglichkeit, denkbar zu sein, in die Wirklichkeit, Denkgegenstand zu sein. Der bewirkende Intellekt verhält sich zum erleidenden wie das Licht zu den Farben, die es sichtbar macht. Er ist selbst von keinerlei Einwirkungen betroffen. Sein unablässiges Wirken ist für Aristoteles der höchste Zweck des menschlichen Daseins und zugleich die höchste Art Glückseligkeit, die der Mensch erreichen kann. Irrtümer, die beim Denken unterlaufen, sind darauf zurückzuführen, dass der erleidende Nous, der zu den vergänglichen Dingen gehört, wie der Körper einem Zerstörungsprozess unterliegt.", "section_level": 2}, {"title": "Aristoteliker.", "content": "Die in der Antike als Peripatetiker bezeichneten Schüler des Aristoteles und späteren Anhänger des Aristotelismus setzten in der Nous-Lehre teils andere Akzente als er oder widersprachen seiner Auffassung. Theophrastos von Eresos, der Nachfolger des Aristoteles als Schulleiter (Scholarch), betonte, dass der mögliche Intellekt nicht reine Möglichkeit sei in dem Sinne, dass er schlechthin „nichts“ ist, solange er nicht durch einen Gedanken in den Akt überführt wird. Vielmehr sei er auch als bloße Möglichkeit im selben Sinne real wie materielle Substrate. Theophrasts Nachfolger Straton von Lampsakos wandte sich gegen die strikte Trennung von Wahrnehmung und Denken. Er meinte, der Nous sei nicht erst für die Auswertung der Wahrnehmungen zuständig, sondern schon am Wahrnehmungsakt maßgeblich beteiligt, denn er sei es, der sieht und hört, indem er die Reizung der Sinnesorgane bemerkt. In der römischen Kaiserzeit setzte sich der einflussreiche Aristoteles-Kommentator Alexander von Aphrodisias mit der aristotelischen Vorstellung eines von außen in den Körper hereinkommenden Nous auseinander. Er meinte, dies könne nicht räumlich zu verstehen sein, sondern sei in übertragenem Sinn als Aktivierung des Denkpotentials durch das Einsetzen eines Denkvorgangs aufzufassen, da der Verstand keinen Ortswechsel durchführe. Alexander nahm eine Dreiteilung des Nous vor, indem er die erleidende Seite teilte: Dem bewirkenden (aktuellen) Nous stellte er einen potentiellen (möglichen) und einen habituellen gegenüber. Der potentielle (mögliche) Nous (\"dynámei nous\", lateinisch \"intellectus possibilis\") ist potentiell (der Möglichkeit nach) in der Lage, die Denkobjekte zu erfassen, doch verwirklicht er von sich aus diese Denkmöglichkeit nicht. Nach Alexanders Lehre ist er „materieartig“ (\"hylikós\"), er ist reine Potenz. Unter dem Einfluss des bewirkenden geht er in den habituellen (\"nous en héxei\") oder erworbenen (\"epíktētos nous\") über. Der habituelle Intellekt ist derjenige, der bereits intelligible Formen aufgenommen hat, so dass Wissen vorhanden ist. Die spätantiken Aristoteles-Kommentatoren, die mit Ausnahme von Themistios Neuplatoniker waren, vermischten in ihrer Nous- und Seelenlehre platonisches mit aristotelischem Gedankengut. Themistios, ein neuplatonisch beeinflusster Aristoteliker des 4. Jahrhunderts, vertrat ein aristotelisches Konzept mit neuplatonischen Elementen. Wie Alexander von Aphrodisias unterschied er drei Arten von Nous. Er meinte, der mögliche Nous sei nicht mit dem Körper vermischt. Er könne ebenso wie der bewirkende Nous vom Körper abgetrennt werden; beide seien unvergänglich, aber nicht im Sinne von Fortexistenz eines Individualitätsbewusstseins nach dem Tode, denn beide seien überindividuell. Daneben gebe es noch einen dritten, erleidenden Nous (\"pathētikós nous\"), der untrennbar mit dem Körper verbunden und somit vergänglich sei; auf ihm beruhe das Individualitätsbewusstsein. Der erleidende Nous sei für das Gedächtnis, die Gemütsbewegungen und das diskursive Denken zuständig. Manche spätantike Kommentatoren identifizierten den erleidenden Nous mit der Vorstellungskraft (\"phantasía\").", "section_level": 2}, {"title": "Der Nous als ontologisches und kosmologisches Prinzip.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorsokratische Zeit.", "content": "Unabhängig von der Reflexion auf die spezifisch menschliche Denk- und Erkenntnisfähigkeit bildet sich schon in der vorsokratischen Philosophie die Vorstellung aus, es gebe auch eine übermenschliche, universale, dem göttlichen Bereich zugeordnete Vernunft, die für die gesamte Ordnung und Lenkung des Kosmos zuständig sei. Heraklit nennt die Weltvernunft Logos, andere Vorsokratiker verwenden den Ausdruck „Nous“. Xenophanes schreibt der Gottheit die Fähigkeit zu, alles „mit der Kraft ihres Nous“ zu erschüttern. Anaxagoras nimmt einen ewigen kosmischen Nous an, dem er göttliche Eigenschaften und Funktionen zuweist, insbesondere Unendlichkeit (Grenzenlosigkeit) und die Rolle der Instanz, die alles weiß, arrangiert und ordnet. Für diesen Vorsokratiker ist der Nous ein eigenständiges Prinzip, das die sinnlich wahrnehmbare Welt autonom beherrscht und die Veränderungen in ihr verursacht; er ist homogen, mit nichts vermischt, er ist das Feinste und Reinste. Daraus geht hervor, dass Anaxagoras den Nous nur graduell, nicht prinzipiell von der Materie unterscheidet und ihn nicht für transzendent hält. In seiner Lehre ist der Nous das Prinzip des Werdens, aber nicht selbst in den Prozess des Werdens eingebunden.", "section_level": 2}, {"title": "Platon.", "content": "In Platons Philosophie gehört die Lehre von der Vernünftigkeit der Weltordnung zu den Kerngedanken. Der Nous herrscht als Weltvernunft über Himmel und Erde. In der platonischen Schöpfungslehre ist es der Demiurg (Schöpfergott), dessen Nous die Ideen, die ewigen Urbilder der sinnlich wahrnehmbaren Dinge, dem physischen Kosmos vermittelt und diesem dadurch Gestalt verleiht. Dabei benötigt der göttliche Nous, um auf den ihm fremden raumzeitlichen Bereich der Materie einwirken zu können, die Weltseele als Zwischeninstanz. Durch diesen geistigen Einfluss erhält die von sich aus ungestaltete, chaotische Sinneswelt ihre vernunftgemäße und damit auch schöne Struktur und wird zugleich belebt, denn die platonische Ideenwelt, der sie alles verdankt, ist selbst von Leben durchdrungen. Als Erzeugnis der Ideenwelt ist die Welt der sinnlich wahrnehmbaren Formen ein von der Weltseele beseeltes und gelenktes Lebewesen. Sie ist auch selbst vernünftig, da der Demiurg die Weltseele mit einem eigenen Nous ausgestattet hat, der die Ursache der regelmäßigen Abläufe im Kosmos ist. Vom Nous geht nur Gutes aus, seine schöpferische Tätigkeit zielt stets auf das Bestmögliche. Allerdings ist seine Herrschaft im Kosmos nicht absolut. Das Prinzip, das seinen Einfluss auf die materielle Welt einschränkt, ist die Notwendigkeit (\"anánkē\"). Die Notwendigkeit setzt dem innerhalb des materiellen Bereichs Realisierbaren diejenigen Grenzen, die sich notwendigerweise aus der Natur der Materie ergeben. Die Materie ist nämlich ihrer Natur nach nicht dazu geeignet, sich ebenso wie die geistige Welt widerstandslos vom Nous gestalten und lenken zu lassen. Ihre naturgegebene (und damit notwendige) Mangelhaftigkeit lässt das nicht uneingeschränkt zu. Im Schöpfungsmythos, der in Platons Dialog \"Timaios\" erzählt wird, bewegt der Nous die Notwendigkeit durch „vernünftige Überredung“ zur Unterwerfung und zu konstruktivem Zusammenwirken. Sein Walten setzt sich gegenüber dem Zufälligen, Ungeordneten, das notwendigerweise aus der Beschaffenheit der Materie resultiert, weitgehend durch. Daraus ergibt sich, dass im Kosmos Ordnung und Gesetzmäßigkeit vorherrschen. Die Tendenz der Materie zum Chaotischen wird durch die Einwirkung des Nous eingedämmt. Somit ist die Welt, in der die Menschen leben, nicht als Erzeugnis des vollkommenen Nous in jeder Beziehung schlechthin optimal. Vielmehr sind die bestehenden Gegebenheiten nur das Beste, was der Nous hier der Notwendigkeit abringen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Aristoteles.", "content": "Auch für Aristoteles ist der Nous nicht nur ein Teil der menschlichen Seele, sondern er bezeichnet mit diesem Begriff auch ein kosmologisches Prinzip, den „ersten Beweger“. Der erste Beweger ist die ewige, selbst unbewegte, keiner Beeinflussung oder Veränderung unterliegende Substanz, welche alle Bewegung verursacht. Die beweglichen Dinge sind in Bewegung, weil sie von ihrem Streben zum unbewegten Beweger angetrieben werden. Dieser ist somit zwar die Ursache ihrer Bewegung, doch ohne dass er selbst hinsichtlich des Kosmos irgendeine Absicht verfolgt. Seine Ursächlichkeit ergibt sich aus seiner Existenz; er schafft die Bewegung nicht, sondern löst sie nur aus. Im Gegensatz zu den der Möglichkeit nach (potentiell) existierenden, nur zeitweilig verwirklichten Dingen ist der Nous als erster Beweger reine Wirklichkeit (\"enérgeia\", Akt) im Sinne der aristotelischen Unterscheidung von Akt und Potenz. Das Denken ist als höchstrangige Aktivität zugleich die einzige, die dem ersten Beweger angemessen ist und ihm daher auch notwendigerweise immer zukommt. Daraus folgt im Aristotelismus, dass der Nous unablässig denkt. Da das Objekt seines Denkens nichts sein kann, was von niedrigerem Rang ist als er selbst (anderenfalls wäre seine Würde durch die Hinwendung zu etwas Geringerem beeinträchtigt), kann er nur sich selbst denken. Somit ist die Denktätigkeit des Nous ausschließlich auf ihn selbst bezogen, sie ist \"nóēsis noḗseōs\" („Denken des Denkens“). Da für Aristoteles der erste Beweger das höchste Prinzip ist, lokalisiert er den mit diesem Prinzip gleichgesetzten Nous an der Spitze der ontologischen Hierarchie.", "section_level": 2}, {"title": "Hellenismus und römische Kaiserzeit.", "content": "Für Platons Schüler Speusippos ist der Nous mit dem Demiurgen identisch, er ist ein transzendenter Gott. Xenokrates, ein weiterer Schüler Platons, setzt den Nous mit der \"monás\" gleich, dem Einen (\"hen\") als dem ontologisch höchsten Prinzip und der obersten Gottheit. Im Mittelplatonismus und im Neupythagoreismus ist die Auffassung verbreitet, das ontologisch höchste Prinzip sei mit dem Seienden und zugleich mit dem Nous und mit Platons Demiurgen zu identifizieren. Die Mittelplatoniker betonen die Transzendenz dieses Prinzips gegenüber den übrigen Seinsstufen, die ihm alle untergeordnet seien. Mit der Positionierung des Nous an der Spitze der hierarchischen Rangordnung stimmen sie mit Aristoteles und Xenokrates überein. Dieser Ansicht schließt sich auch der Verfasser der Chaldäischen Orakel an; er stellt den „ersten Nous“ als „Monas“ an die Spitze seines Systems und fasst die Weltseele, die in seiner Stufenordnung unmittelbar auf diese oberste Gottheit folgt, als zweiten Nous auf. Auch der einflussreiche Mittelplatoniker Numenios nimmt unter dem ersten Nous einen zweiten an, den er für den Schöpfer des sinnlich wahrnehmbaren Kosmos hält. Im 3. Jahrhundert fasst Plotin, der Begründer des Neuplatonismus, die Ideen mit Berufung auf Platon als die Inhalte der zeitlosen Selbstanschauung des absoluten, überindividuellen Nous auf. Diesen Nous identifiziert er mit dem ursprünglich Seienden und – wie schon die Mittelplatoniker – mit dem Demiurgen. Im Unterschied zu den Mittelplatonikern grenzt er den Nous aber scharf vom Einen, dem höchsten Prinzip, ab. Das Eine hält er für „überseiend“, der Nous ist bei ihm das Abbild des Einen und als solches das zweithöchste, dem Einen unmittelbar untergeordnete Prinzip. Ausführlich begründet Plotin seine Überzeugung, dass das Eine vom Nous verschieden und ihm übergeordnet sei. Er argumentiert, wenn das Denken des Nous sich auf ihn selbst beziehe, sei er zugleich Denkendes und Gedachtes und damit sei in ihm bereits eine Zweiheit gegeben, die seine Identität mit dem absolut Einen ausschließe. Wenn sich der Nous aber denkend einem Objekt zuwende, das außerhalb von ihm ist, so werde dieses Objekt als ihm vorgängiges Prinzip vorausgesetzt, was ebenfalls die Annahme einer vorhandenen Zweiheit erfordere und damit die Gleichsetzung des Nous mit dem höchsten Prinzip, dem ursprünglich Einen, verunmögliche. Plotin ist der Auffassung, dass der Nous sich einerseits dem Einen zuwendet („auf es hinblickt“), andererseits aber auch bei sich selbst ist und – wie schon Aristoteles annahm – sich selbst denkt. Dieses Denken ist ein unmittelbares Erfassen der in ihm enthaltenen Denkobjekte. Im Nous bilden Denksubjekt, Denkobjekt und der überzeitlich zu verstehende Denkakt eine Einheit, das Denkobjekt hat ontologisch keine Priorität vor dem Denken. Neben dem Denken und dem Sein hebt Plotin das Leben als drittes Merkmal des Nous hervor. Die Einzelseele ist grundsätzlich fähig, zum überindividuellen Nous aufzusteigen und sich ihm dabei so anzugleichen, dass sie ihn intuitiv erfassen kann. Bei den spätantiken Neuplatonikern Iamblichos, Syrianos und Proklos wird die Nous-Lehre ausgebaut und durch Untergliederung des Nous ausdifferenziert. Iamblichos führt innerhalb des Nous die Unterscheidung zwischen einer höherrangigen „intelligiblen Welt“ (\"kósmos noētós\") und einer untergeordneten „intellektualen Welt“ (\"kósmos noerós\") ein, wobei er beiden noch eine Binnenstruktur zuweist. Syrianos und Proklos ergänzen dieses zweistufige Modell um eine Zwischenstufe, die „intelligible und intellektuale Welt“. Für Proklos ist in der hierarchischen Stufenordnung jede Stufe das Erzeugnis des Denkakts der jeweils unmittelbar übergeordneten Stufe.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter und Neuzeit.", "content": "Im Byzantinischen Reich wirkten neuplatonische Nous-Vorstellungen über die Werke einflussreicher Theologen wie Pseudo-Dionysius Areopagita und Maximus Confessor nach. Der spätantike christliche Neuplatoniker Pseudo-Dionysius, an dessen Konzept im 7. Jahrhundert Maximus anknüpfte, nahm drei Bewegungsformen der Geistseele an: eine kreisförmige, mit der sich die Seele von allem Äußeren zurückzieht und auf sich selbst konzentriert, eine spiralförmige, mit der sie diskursiv folgert, und eine geradlinige, mit der sie ihre Auseinandersetzung mit der Welt der Sinnesobjekte vollzieht. Die erste ordnete Maximus dem Nous als dem höchsten Erkenntnisvermögen des Menschen zu, die zweite dem Logos als zweitrangigem Erkenntnisvermögen und die dritte der Sinneswahrnehmung. Im lateinischsprachigen Westen griff im 9. Jahrhundert der Philosoph Eriugena diese Einteilung auf. In der west- und mitteleuropäischen philosophischen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit wurde für den Intellekt gewöhnlich nicht der griechische Ausdruck \"nous\", sondern das lateinische Wort \"intellectus\" verwendet. Allerdings diente \"intellectus\" auch speziell zur Bezeichnung der diskursiven Verstandestätigkeit im Gegensatz zur lateinisch \"ratio\" genannten Vernunft. Die Begriffsverwendung war nicht durchgängig klar und konsequent. In literarischen Darstellungen einer von antikem Gedankengut geprägten Kosmologie tritt im 12. Jahrhundert der Nous, als \"Noys\" latinisiert, bei Bernardus Silvestris und Alanus ab Insulis in der Rolle des personifizierten göttlichen Geistes auf. Bei diesen Autoren ist Noys eine allegorische weibliche Gestalt, welche die göttliche Weisheit und Vorsehung verkörpert und in der Schöpfung zur Geltung bringt. In Bernardus’ Dichtung \"Cosmographia\" gehört sie zu den Hauptfiguren und wird als Gottes Tochter bezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nous oder Nus () ist ein Begriff der antiken griechischen Philosophie. In der philosophischen Fachsprache bezeichnet der Ausdruck die menschliche Fähigkeit, etwas geistig zu erfassen, und die Instanz im Menschen, die für das Erkennen und Denken zuständig ist. Außerdem hat das Wort im allgemeinen Sprachgebrauch auch andere Bedeutungen. Im Deutschen wird „Nous“ meist mit „Geist“, „Intellekt“, „Verstand“ oder „Vernunft“ wiedergegeben. Die gängigste lateinische Entsprechung ist \"intellectus\", doch werden auch \"mens\", \"ratio\" und \"ingenium\" als Äquivalente verwendet. In metaphysischen und kosmologischen Lehren, die von einer göttlichen Lenkung der Welt ausgehen, wird als Nous auch ein im Kosmos wirkendes Prinzip bezeichnet, die göttliche Weltvernunft.", "tgt_summary": "智性(英语:Nous,),也译为知性、理智、理智直觉,哲学术语。经常被认为与智能(Intellect)、智力(Intelligence)是同义辞,但是它较常使用在哲学讨论中。它被认为是人类心智中所具备的一种能分辨对与错的直觉能力,牟宗三将它译为智的直觉。有人认为它是一种在人类心智中运作的知觉能力,位阶高于感官。", "id": 717890} {"src_title": "Abduktion", "tgt_title": "溯因推理", "src_document": [{"title": "Der abduktive Schluss.", "content": "In der Geschichte der Logik geht die Idee der Abduktion oder Hypothese auf Aristoteles zurück, der sie mit dem Begriff Apagoge erwähnt (Erste Analytik II, 25, 69a) und auch bereits der Induktion (\"conclusio\") gegenüberstellt. Die Übersetzung des Begriffs Apagoge mit Abduktion erfolgte 1597 erstmals durch Julius Pacius, einen Heidelberger Rechtsprofessor. Peirce hat also den Ausdruck «Abduktion» nicht in die Wissenschaften eingeführt, sondern einen längst vergessenen Begriff aufgegriffen und wieder in die Sprache eingeführt. Die besondere Leistung von Peirce besteht darin, diese Schlussweise genauer untersucht und für die Logik des Wissenschaftsprozesses fruchtbar gemacht zu haben. Den Begriff «Abduktion» verwendete Peirce zum ersten Mal etwa 1893, systematisch setzte er ihn jedoch erst ab 1901 ein. Ab 1906 benutzte Peirce dann zunehmend den Begriff der Retroduktion. In der Sprache der Logik lässt sich die Abduktion so beschreiben: Nicht eine bekannte Regel steht am Anfang, sondern ein überraschendes Ereignis, etwas, was ernsthaften Zweifel an der Richtigkeit eigener Vorstellungen aufkommen lässt. Dann kommt es im zweiten Schritt zu einer Unterstellung, einer Als-ob-Annahme: wenn es eine Regel A gäbe, dann hätte das überraschende Ereignis seinen Überraschungscharakter verloren. Entscheidend ist nun für die Bestimmung der Abduktion, dass nicht die «Beseitigung der Überraschung» das Wesentliche an ihr ist, sondern die Beseitigung der Überraschung durch «eine neue Regel A». Beseitigen ließe sich eine Überraschung auch durch die Heranziehung bekannter Regeln. Aber das wäre keine Abduktion. Die Regel A muss erst noch gefunden bzw. konstruiert werden; sie war bisher noch nicht bekannt, zumindest nicht zu dem Zeitpunkt, als das überraschende Ereignis wahrgenommen wurde. Hätte die Regel bereits als Wissen vorgelegen, dann wäre das Ereignis nicht überraschend gewesen. Im zweiten Teil des abduktiven Prozesses wird also eine bislang noch nicht bekannte Regel entwickelt. Der dritte Schritt erbringt dann zweierlei: zum einen, dass das überraschende Ereignis ein Fall der konstruierten Regel ist, zum anderen, dass diese Regel eine gewisse Überzeugungskraft besitzt. Peirce charakterisierte Abduktion im Gegensatz zu den Schlussweisen der Deduktion und der Induktion folgendermaßen:", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich der Schlussweisen.", "content": "Deduktive Schlüsse haben den Charakter von Wenn-Dann-Aussagen.. Ausgehend von gegebenen Sätzen gelten deduktive Schlüsse mit Notwendigkeit. Dies gilt für die Strukturwissenschaften Mathematik und Logik. Induktive Schlüsse gehen von einem Fall und einem Resultat aus und bestimmen die Regel. Induktion ist synthetisch, das heißt, es werden Beobachtungen verwendet, aus denen bei genügender Häufigkeit Regeln formuliert werden. Die getroffene Schlussfolgerung ist aber nicht notwendig. Auch die Abduktion ist synthetisch. Bei ihr erfolgt der Schluss von einem Resultat auf eine Regel und auf einen Fall. Sie „schließt“ also von einer bekannten Größe auf zwei unbekannte. Dadurch, dass das Resultat etwas Singuläres ist, ist die Abduktion die Schlussweise mit dem höchsten Risiko der Fehlbarkeit. Sie ist bloße Vermutung ohne Beweiskraft. Die folgende Tabelle dient der methodischen Verdeutlichung der Struktur der unterschiedlichen Schlussweisen. Aus heutiger Sicht ist unstrittig, dass Peirce etwa bis 1898 unter dem Begriff \"Hypothesis\" zwei recht unterschiedliche Formen des Schlussfolgerns fasste, ohne dies jedoch zu bemerken (ausführlich dazu Reichertz 2013). Als ihm dieser unklare Gebrauch auffiel, arbeitete er in seiner Spätphilosophie den Unterschied zwischen den beiden Verfahren deutlich heraus und nannte die eine Operation «qualitative Induktion», die andere «Abduktion». Das meiste, was Peirce vor 1898 zum Thema Hypothesis geschrieben hatte, charakterisierte jedoch nicht die Abduktion, sondern die qualitative Induktion. Erst später räumt Peirce ein:. Grund für den Irrtum: „Doch ich war zu sehr damit beschäftigt, die syllogistische Form und die Lehre von der logischen Extension und Komprehension zu untersuchen, die ich als weit grundlegender ansah als sie wirklich sind. Solange ich dieser Überzeugung war, vermengten sich in meiner Vorstellung von der Abduktion notwendig zwei verschiedene Arten des Schließens“ (Peirce MS 425 – 1902). In einem Briefentwurf an Paul Carus ging Peirce mit seinen Ansichten von 1883 noch schärfer ins Gericht. Im Spätwerk hat Peirce entsprechend die formale Struktur des Syllogismus nicht mehr benutzt, um die Abduktion zu charakterisieren. Er hat vielmehr dann das kreative Moment und die Originalität des Einfalls, der wie ein Blitz entsteht, hervorgehoben.", "section_level": 1}, {"title": "Abduktion als Ausgangspunkt des Erkenntnisprozesses.", "content": "Peirce sah die Abduktion als Ausgangspunkt des Erkenntnisprozesses. Was der Mensch als Sinnes­daten empfängt, ist Wahrnehmung. Davon zu unterscheiden sind Wahrnehmungsurteile, in denen aus dem Wahrgenommenen Begriffe gebildet werden. Bei der Wahrnehmung handelt es sich dabei Den abduktiven Charakter von Wahrnehmungsurteilen verdeutlichte Peirce anhand optischer Täuschungen wie z. B. des Necker-Würfels..", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftstheoretische Bedeutung.", "content": "In der wissenschaftstheoretischen Diskussion zwischen den Vertretern des Neopositivismus (Rudolf Carnap, Carl Gustav Hempel, Hans Reichenbach sowie Karl Popper) war man sich einig, dass es bei dem Anspruch an eine wissenschaftliche Aussage nicht um den Entdeckungszusammenhang, sondern um den Begründungszusammenhang geht. Für Hempel wie für Popper ist der Entdeckungszusammenhang etwas Subjektives, Irrationales, das für die Frage der Wissenschaftlichkeit einer Aussage/Hypothese nicht relevant ist. Jede Aussage ist in der Wissenschaft zulässig, wenn sie den Kriterien einer rationalen Begründung entspricht, egal wie sie zustande gekommen ist. Strittig war nur, ob das Kriterium die Verifikation oder die Falsifizierbarkeit ist. Peirce hingegen, der wie Popper von einem grundsätzlichen Fallibilismus ausging, betrachtete auf der Grundlage seiner abduktiven Deutung der Wahrnehmung das Wissen nicht statisch, als einen Zustand oder eine Tatsache, sondern als einen Prozess. Während bei Popper die Logik der Forschung untersucht wurde, stand bei Peirce die Logik der Entdeckung (\"logic of discovery\") im Fokus. Genau wie in der Wahrnehmung ist auch im Wissenschaftsprozess die Abduktion die Form des Schließens, die den Ausgangspunkt des Denkprozesses bildet. Der Wissenschaftler beobachtet ein Phänomen, das er nicht erklären kann, eine Anomalie, die seinen bisherigen Theorien widerspricht. Dies stört seine Gewohnheit und führt zu Zweifel, den er beseitigen möchte. Er sucht nach einer Theorie (einer Regel), die ihm eine Erklärung für die Ursache liefert und durch Überprüfung wieder zu einer gefestigten Überzeugung führt. Forschung ist das Ausräumen von Zweifeln durch das Finden neuer Regeln, um neue, feste Überzeugungen zu gewinnen. Für den geordneten Prozess wissenschaftlicher Forschung stellte Peirce den folgenden Zusammenhang zwischen Abduktion, Deduktion und Induktion her: Ob eine Abduktion als Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Theorie geeignet ist, entscheidet sich für Peirce daran, dass die Folgeschritte der Überführung in eine allgemeine Gesetzmäßigkeit (Deduktion) und der empirischen Überprüfung (Induktion) auch ohne logische Widersprüche durchgeführt werden können. Andernfalls muss eine neue Theorie mit einem neuen abduktiven Schluss formuliert werden. Da jede Theorie nur ein Schritt zur Annäherung an die Wahrheit ist, wird dies für Peirce im Laufe der Zeit jede aktuell als richtig akzeptierte Theorie treffen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche der Abduktion.", "content": "Anwendungsbereiche der Abduktion sind neben Wissenschafts- und Erkenntnistheorie die medizinische Diagnostik, kriminalistische Untersuchungen, juristische Verfahren, technische Fehlersuche, die Psychologie, Literatur- und Sozialwissenschaften, aber auch pädagogische und didaktische Wissenschaften und schließlich computergestützte Expertensysteme. Beispiele für abduktives Schließen im Rahmen der Wahrscheinlichkeitstheorie sind die Anwendung des Satzes von Bayes oder der Maximum-Likelihood-Methode. Grund für dieses breite Spektrum ist, dass die Abduktion die.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiedliche Deutungen der Abduktion.", "content": "In der neueren wissenschaftlichen Rezeption des Abduktionsbegriffes wurde wiederholt versucht, die vielen Annäherungen von Peirce an den Begriff der Abduktion zu einem Begriff zu verdichten. Da dies wegen der teils widersprüchlichen Bestimmung des Abduktionsbegriffes durch Peirce nicht gelang, haben viele zu dem Mittel gegriffen, einerseits mehrere Varianten der Abduktion zu entwerfen (z. B. Eco; Bonfantini & Proni), andererseits den Begriff widersprüchlich zu belassen oder ihn einseitig zu fassen. Eine dieser Deutungen besteht darin, dass die Nutzer des Abduktionsbegriffes großen Wert darauf legen, dass es sich bei der Abduktion um eine streng logische Operation handelt, die durchaus auch methodisch herstellbar ist. Viele KI-Forscher gehen im Anschluss an Paul Thagard diesen Weg, und auch eine Reihe von Sozialwissenschaftlern bevorzugen (in Weiterführung von Hanson) diese Lesart. Insbesondere wenn es um die Modellierung von kognitiven Prozessen geht, haben die KI-Forscher seit längerer Zeit bemerkt, dass die Abduktion grundlegend ist für menschliches Denken und dass deshalb keine Simulation menschlicher Intelligenz vollständig ist, wenn sie nicht über die Fähigkeit der Abduktion verfügt. Deshalb sind vor allem sie daran interessiert, die Abduktion als Algorithmus zu schreiben. Die zweite Deutung des Abduktionsbegriffs schließt an Formulierungen von Peirce an, die besagen, die Abduktion würde Überraschendes erklären und Unverständliches verstehen lassen. Vor allem die Wissenschaftler, die das Lesen, das Interpretieren, das Übersetzen, das Diagnostizieren, das Handeln, das (kriminalistische) Aufklären und vieles andere mehr als alltägliche Beispiele abduktiven Schlussfolgerns ansehen, fassen Abduktion im Wesentlichen auf diese Weise auf. Beispielhaft für solche Ausweitungen sind folgende Äußerungen:. Als besonders folgenreich (vor allem für die Literaturwissenschaft) haben sich folgende Deutungen von Umberto Eco erwiesen:.. Die Aussage von Eco, alle Interpretation beruhe auf Abduktion, ist freilich überzogen, da sie gerade das einebnet, was das Spezifische der Abduktion ist und was durch die Einführung dieses Begriffes sichtbar gemacht werden sollte. Abduktion ist nicht die Anwendung eines Codes, nicht die Anwendung einer Regel, sondern Abduktion ist die Erfindung einer Regel, die Erfindung eines Codes. Andererseits kann zugunsten Ecos vorgebracht werden, er wollte wohl gerade darauf hinweisen, dass Interpretation natürlicher Sprache eben nicht rein deduktiv ist, sondern auch andere, durch Regeln schwer oder gar nicht erfassbare Aspekte zu berücksichtigen hat, wie etwa solche kultureller Natur, oder den Wahrnehmungskontext der Sprecher betreffend. Die Schwierigkeiten einer rein deduktiven Interpretation zeigen sich beispielsweise deutlich bei Aufgaben wie der maschinellen Übersetzung. Die dritte Deutung des Abduktionsbegriffes betont die Aussage von Peirce, dass abduktive Schlussfolgerungen die beste bzw. die wahrscheinlichste Erklärung liefern würden. Forscher, die im Anschluss an Rescher dieser Deutung folgen, sehen die Abduktion vor allem als ein Teil der «Economy of Research» an. Ähnlich argumentiert Wirth:. Alle drei hier genannten Deutungen der Abduktion benennen ohne Zweifel auch Merkmale der Abduktion. Aber: Alle diese Bestandteile abduktiven Schließens – nämlich ihre logische Form, ihre erklärende Funktion und ihre Fähigkeit, wahrscheinliche Lesarten zu liefern – sind notwendige, aber keine hinreichenden Bestandteile der Abduktion. Diese drei Charakteristika bezeichnen nicht die Besonderheit der Abduktion, sondern deren Randbedingungen. Zugespitzt: Abduktionen können, müssen jedoch nicht logisch, erklärend oder ökonomisch sein. Verstehen und Erklären lässt sich vieles auch mittels Deduktion und Induktion – oft sogar besser, und natürlich liefert die Deduktion die beste Erklärung, und gewiss ist die Induktion oder gar die Deduktion ein zuverlässigerer logischer Schluss. Aber das Entscheidende bei der Abduktion ist nicht ihre logische Form, die erklärende Funktion oder die Wahrscheinlichkeit, sondern vor allem die Fähigkeit, eine \"neue\" Regel zu finden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abduktion (lat.'„Wegführung, Entführung“; engl. ') ist ein erkenntnistheoretischer Begriff, der im Wesentlichen von dem amerikanischen Philosophen und Logiker Charles Sanders Peirce (1839–1914) in die wissenschaftliche Debatte eingeführt wurde.", "tgt_summary": "溯因法或溯因推理(英语:英语:abductive reasoning,也译作反绎推理、反向推理),是推理到最佳解释的过程。换句话说,它是开始于事实的集合,并推导出其最佳解释的推理过程。有时使用术语\"溯因\"(abduction)意味生成假设来解释观察或结论,但是前者定义在哲学和计算二者中更常见。", "id": 1720133} {"src_title": "Love Canal", "tgt_title": "愛河事件", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erstellung des Kanalteilstücks.", "content": "Der Name leitet sich von dem Unternehmer William T. Love her, der in den frühen 1890er Jahren eine Modellstadt mit geplanten 600.000 Einwohnern errichten wollte. Ein Kanal sollte Schifffahrt zwischen Eriesee und Ontariosee ermöglichen, das Gefälle des Kanals sollte Wasserkraft für die geplante Ansiedlung vieler Industriewerke liefern. Love erreichte Finanzierungszusagen von Banken der Gruppe um John Pierpont Morgan und schloss einen bemerkenswerten Vertrag mit dem Bundesstaat New York, der ihm nicht nur die Beschaffung des Baugrundes für die geplante Stadt erlaubte, sondern auch, dem Niagara River so viel Wasser zu entnehmen, wie er wollte, bis hin zum Trockenfallen der Niagarafälle. Das Projekt wurde zunächst durch die Depression der 1890er Jahre verzögert und zerschlug sich endgültig durch die fast zeitgleiche Entwicklung der Wechselstromtechnik durch Nikola Tesla. Damit war es möglich geworden, Wechselstrom aus Wasserkraft auf höheres Spannungsniveau transformiert über weite Strecken zu transportieren und dezentral zu nutzen. Eine wirtschaftliche Grundlage für Loves Projekt einer Industriezentralisierung um einen gewaltigen Mühlkanal herum war nicht mehr gegeben und die Arbeiten wurden eingestellt, nachdem ein \"Kanalgraben\" von etwa 1,5 km Länge und 20 m Breite gegraben worden war. Loves Projektgesellschaft wurde liquidiert, wobei die letzten Grundstücke noch in den 1920er Jahren verkauft wurden.", "section_level": 2}, {"title": "1920–1942: Nutzung des Kanalgrabens als Mülldeponie.", "content": "Der Kanalgraben und die umliegenden Grundstücke wurden 1920 versteigert und von der Stadt Niagara Falls erworben, die den Kanal als Mülldeponie für ihre florierende Chemieindustrie zur Verfügung stellte. Auch die Armee der Vereinigten Staaten nutzte die Deponie, um Abfälle aus Versuchen mit chemischen Kampfstoffen zu vergraben.", "section_level": 2}, {"title": "1942–1952: Intensivierung der Nutzung als Giftmüllabladeplatz durch Hooker.", "content": "Ab 1942 weitete die Firma Hooker Chemical and Plastics Corporation, eine Tochterfirma von Occidental Petroleum, die Ablagerung giftiger Abfälle wesentlich aus. Sie erwarb das Gelände 1947 und lagerte bis 1952 rund 14.000 Kubikmeter Giftmüll in den \"Kanalgraben\" ein. Dann war die Kapazitätsgrenze erreicht und Hooker brachte eine Dämmschicht aus Tonerde auf und brachte den Kanal auf Umgebungsniveau. Das Gelände wurde damit für weitere Müllablagerung geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Besiedelung des Geländes.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kauf durch die Schulbehörde und Schulbau.", "content": "Da Niagara Falls aufgrund des „Babybooms“ stark wuchs, war die Schulbehörde stark an billigem Baugrund für eine Grundschule interessiert und trat in Verhandlungen mit Hooker Chemical. Diese weigerten sich zunächst zu verkaufen und versuchten danach, eine ausschließliche Nutzung der Fläche als Parkplatz festschreiben zu lassen. Hooker Chemicals gab das Land schließlich zum symbolischen Kaufpreis von einem US-Dollar ab, nachdem die Schulbehörde mit Enteignung gedroht hatte – nicht jedoch, ohne vor den Mitgliedern der Schulbehörde acht Probebohrungen durchzuführen, von denen zwei tatsächlich auf Chemikalien stießen. Im Kaufvertrag wurde ein Haftungsausschluss für Hooker ausdrücklich festgehalten und vor Problemen bei der Bebauung gewarnt. Der Standort der geplanten Schule musste während der Bauarbeiten verschoben werden, weil am ursprünglichen Ort chemikaliengefüllte Gruben entdeckt wurden. Der neue Standort befand sich direkt über der ehemaligen Giftmülldeponie. Bei den Schachtarbeiten wurde die Tonschicht, die Hooker hatte anbringen lassen, durchbrochen.", "section_level": 2}, {"title": "Bau eines Wohnviertels.", "content": "1957 wurde das Gelände für die Bebauung mit preisgünstigen Wohnungen und Einfamilienhäusern erschlossen. Die Bebauung war bis Ende der 1960er Jahre weitgehend abgeschlossen. Die neuen Eigentümer wurden nicht über die Giftmülldeponie unter ihren Eigenheimen aufgeklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Anwohnerinitiative und Umsiedelung.", "content": "Die Bewohner begannen bald, sich zu beklagen. Seltsame Gerüche traten auf, in den Gärten traten chemische Substanzen an der Erdoberfläche aus. Kinder in der Grundschule schienen ständig krank zu sein. Statistische Auswertungen ergaben eine überhöhte Zahl von Krebsfällen und Fehlbildungen in dem betroffenen Gebiet. Ab 1978 begann eine Anwohnerinitiative unter Führung von Lois Gibbs, die \"Love Canal Homeowner’s Association\", die Untersuchung der Probleme zu fordern. Dabei wurden die bis dahin verschwiegenen Gefahren bekannt. Die Anwohnerinitiative versuchte daraufhin, die Verantwortung von Hooker Chemical nachzuweisen. Dabei hatte sie nicht nur gegen Occidental Petroleum, die Muttergesellschaft, zu kämpfen, sondern auch gegen alle beteiligten Behörden. Es gelang aber, die Aufmerksamkeit von Presse und Fernsehen auf den Skandal zu lenken, so dass Präsident Jimmy Carter das Gelände am 7. August 1978 zum Katastrophengebiet erklärte. Eine Umsiedelung der Betroffenen erfolgte aber erst ab 1980. Die Grundschule und ein großer Teil der Wohngebiete auf und direkt neben dem \"Kanalgraben\" wurden abgerissen. Einige ältere Bewohner entschlossen sich allerdings, in ihren Häusern zu bleiben. Die erfolgreiche Pressearbeit der Anwohnerinitiative wurde zum Vorbild für Umweltgruppen in der ganzen westlichen Welt. \"Love Canal\" war einer der Auslöser zur Verabschiedung des Comprehensive Environmental Response, Compensation, and Liability Act, der die Gründung des Superfund-Programms für die Sanierung von Altlasten ermöglichte.", "section_level": 1}, {"title": "Erwähnungen in Film und Literatur.", "content": "Im Spielfilm \"Tootsie\" mit Dustin Hoffman wird in einem Nebensatz kurz an die Ereignisse erinnert. Auch in \"Erin Brockovich\" mit Julia Roberts kommt ihr Chef Ed Masry in der Versammlung der Betroffenen im Zusammenhang mit der Sammelklage und deren Erfolg auf die juristischen Nachwirkungen zu sprechen. Der Umweltskandal spielt ebenfalls in dem 2004 erschienenen Roman \"Niagara\" von Joyce Carol Oates eine Rolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Love Canal ist der Name eines Stadtviertels von Niagara Falls im US-Bundesstaat New York. „Love Canal“ bezeichnet gleichzeitig einen der ersten großen Giftmüllskandale, die das erwachende Umweltbewusstsein der 1970er Jahre nach Jahrzehnten sorglosen Umgangs mit Chemieabfall antrieben.", "tgt_summary": "爱河事件(英语:Love Canal Tragedy)是1970年代发生在美国纽约州尼亚加拉瀑布城的一起化学污染泄漏事件。此事件造成的直接经济损失达到2亿5千万美元,还在美国国内和国际社会造成了重大的影响。", "id": 195582} {"src_title": "Air Cairo", "tgt_title": "開羅航空 (2004年)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1997 gründete der ägyptische Unternehmer Ibrahim Kamil die Fluggesellschaft \"Air Cairo\", die ihren Betrieb im November 1998 mit zwei Tupolew Tu-204 aufnahm. Die Gesellschaft führte Frachtflüge sowie Passagierbeförderungen auf Ad-hoc-Charterbasis durch und setzte daneben ihre Maschinen im Wetlease für das Logistikunternehmen \"TNT Express\" ein. Als die Charterfluggesellschaft \"Shorouk Air\", die zu 51 % der \"Egypt Air\" gehörte, ihren Flugbetrieb im Jahr 2003 einstellte, entstanden freie Kapazitäten im ägyptischen IT-Charterverkehr. Ibrahim Kamil nutzte diese Gelegenheit zur Gründung einer neuen Fluggesellschaft, die primär im IT-Charterbereich tätig werden sollte. Er konnte \"Egypt Air\" und die \"Banque du Caire\" als Geschäftspartner gewinnen, die 40 % beziehungsweise 20 % der Gesellschaftsanteile übernahmen. Die neue Gesellschaft wurde im August 2003 mit einem Startkapital von 100 Millionen ägyptischen Pfund gegründet. Ibrahim Kamil übertrug dabei den Namen seiner bisherigen Fluggesellschaft auf das neue Unternehmen. Die ursprüngliche \"Air Cairo\" erhielt gleichzeitig den Namen \"Cairo Aviation\". Am 5. Dezember 2018 wurde Air Cairo die Lizenz zum Einfliegen nach Deutschland durch das Luftfahrt-Bundesamt entzogen, nachdem das Unternehmen gegen Sicherheitsauflagen hinsichtlich der Catering-Beladung verstoßen hatte. Als Reaktion auf den Lizenzentzug, der zu diesem Zeitpunkt bis April 2019 andauern sollte, kündigten TUI- und die Thomas-Cook-Gruppe an, in Zukunft nicht länger auf Charterflüge der Air Cairo zurückgreifen zu wollen. Das Einflugverbot wurde am 21. Dezember 2018 wieder aufgehoben.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Das Geschäftsfeld umfasst neben Charterflügen auch Flüge nach Europa, Afrika und Asien. Im deutschsprachigen Raum wurden bis zum 5. Dezember 2018 Flughafen Berlin-Schönefeld, Düsseldorf, Erfurt, Hamburg, Hannover, Hamburg, Nürnberg, Leipzig, München, Frankfurt, Köln/Bonn und Stuttgart in Deutschland, Graz und Linz in Österreich sowie Zürich in der Schweiz angeflogen.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "Mit Stand März 2020 besteht die Flotte der Air Cairo aus sieben Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 12,0 Jahren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Air Cairo ist eine ägyptische Fluggesellschaft mit Sitz in Kairo und Basis auf dem Flughafen Kairo. Sie entstand im August 2003 und verwendet den Namen der ersten \"Air Cairo\", die gleichzeitig zur \"Cairo Aviation\" umfirmiert wurde.", "tgt_summary": "开罗航空是一间包机航空公司,总部位于埃及开罗。提供飞往埃及往亚洲、非洲和欧洲的包机服务。枢纽机场为开罗国际机场。", "id": 2112674} {"src_title": "Gunt", "tgt_title": "贡特河", "src_document": [{"title": "Flusslauf.", "content": "Der Gunt entspringt an der Nordflanke der Südlichen Alitschurkette im Ostteil des Pamirs. Sein Wasser fließt praktisch auf der gesamten Fließstrecke westwärts. Bis er in den natürlichen Stausee Jaschilkul mündet, mäandriert sein Flusslauf auf dem flachen Hochplateau zwischen der Nördlichen und Südlichen Alitschurkette. Er trägt dort den Namen Alitschur. Nach Durchfließen des Jashilkul ändert der Fluss sein Fließverhalten und trägt bis zur Mündung den Namen Gunt. Er verlässt mit Austritt aus dem Jaschilkul das Hochplateau und durchfließt ein zunehmend eingeschnittenes Tal. Im weiteren Flussverlauf wechseln sich steile, turbulente Fließabschnitte mit flachen Abschnitten ab, in denen der Gunt sich teilweise breit verzweigt. Die Gewässermorphologie des Gunt ist noch weitgehend unverbaut. Die Fernstraße M41, der so genannte Pamir Highway, führt vom Koj-Tezek-Pass () hinab durch das Flusstal des Toguzbulok zum Gunt. Ab hier verläuft die Fernstraße entlang dem Gunt bis zu dessen Mündung. Kurz vor Chorugh nimmt der Gunt auf Höhe noch das Wasser des Flusses Schachdara auf und mündet nach dem Durchfließen der Stadt in den Pandsch. Am anderen, westlichen Flussufer des Pandsch und damit gegenüber der Einmündung des Gunt befindet sich die Grenze zu Afghanistan. Der Gunt hat eine Länge von 296 km und entwässert ein Areal von 13.700 km2.", "section_level": 1}, {"title": "Hydrologie.", "content": "Das Abflussregime des Gunt ist nival bis glaziär, mit einem ausgeprägten Abflussmaximum in den Sommermonaten und Niedrigwasser in den Wintermonaten. Niederschlag fällt fast ausschließlich in den Wintermonaten als Schnee. Die Gletscherfläche im Einzugsgebiet betrug im Jahr 2011 ca. 607 km2 (4,5 %). In der Folge des Klimawandels findet ein ausgeprägter Gletscherrückgang statt. Seit 1998 gingen im Mittel etwa 7,4 km2 (1,1 %) der Gletscherfläche pro Jahr verloren. Dies entspricht 96 km2 Gletscherfläche in den Jahren 1998 bis 2011. Es wird angenommen, dass 10 % der Jahresabflussmenge aus dem dauerhaften Verlust von Gletschereis stammen. Der Abflusstrend ist daher positiv.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserkraftwerke.", "content": "Das \"Pamir 1\"-Wasserkraftwerk () 10 km nordöstlich von Chorugh ist mit einer Leistung von 28 MW das wichtigste Kraftwerk in der Region. Das Wasser wird 3,5 km flussaufwärts an einem Wehr dem Fluss entnommen und unterirdisch dem Kraftwerk zugeleitet. Neben dem Wehr befindet sich ein Sedimentationsbecken. Anfang der 2000er Jahre wurde am Jaschilkul ein Abflusskontrollbauwerk errichtet. Dieses hält in den abflussreichen Sommermonaten Wasser im See zurück, welches dann in den abflussarmen Wintermonaten den Abfluss des Gunt um bis zu 10 m3/s erhöht. Dies ermöglichte eine bessere Auslastung des unterstrom gelegenen Wasserkraftwerks und führte zusammen mit dessen Modernisierung zu einer Erhöhung dessen Jahresleistung um 40 Prozent. Ein weiteres Wasserkraftwerk mit einer Kapazität von 8 MW befindet sich bei Chorugh gegenüber der Einmündung der Schachdara.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gunt () ist ein rechter Nebenfluss des Pandsch in der Region Berg-Badachschan in Tadschikistan. Die mittlere Geländehöhe des Einzugsgebietes beträgt 4261 m. Der höchste Berg ist mit 6723 m der Pik Karl Marx.", "tgt_summary": "贡特河位于塔吉克斯坦斯坦的戈尔诺-巴达赫尚自治州的一条河流。上游为的阿尔楚尔河。该河谷形成阿尔楚尔帕米尔,平均海拔3720米,北侧为北阿尔楚尔山脉,南侧为南阿尔楚尔山脉。阿尔楚尔河向西注入叶什勒池,叶什勒池的湖水向西流出成为贡特河,最后在戈尔诺-巴达赫尚自治州首府霍罗格注入了喷赤河。叶什勒池的湖水出口处建有“帕米尔1号水电站”,装机容量2.8万千瓦。", "id": 1673234} {"src_title": "Hank Ballard", "tgt_title": "漢克·巴拉德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Tod seines Vaters zog Ballard schon als kleines Kind nach Bessemer in Alabama, wo er in einem Kirchenchor zu singen begann. Im Alter von 15 Jahren kehrte er nach Detroit zurück, um eine eigene Doo Wop-Band zu gründen. 1953 ersetzte er dann Lawson Smith bei der Vokalgruppe The Royals, die nun begannen vor allem Ballards Kompositionen zu spielen. Noch im selben Jahr veröffentlichten sie \"Get It\", das bis in die Top 10 der R&B-Charts vordrang. Nach einer Umbenennung der Band in The Midnighters brachte \"Work with Me, Annie\" 1954 den vollständigen Durchbruch. Der Song schaffte es an die Spitze der R&B-Charts. Wegen der sexuellen Anspielungen im Text kam er aber nicht in die Popcharts. Auch der Antwortsong \"The Wallflower (Roll with Me, Henry)\" von Etta James mit derselben Melodie und neuem Text war nur in den R&B-Charts erfolgreich. Er kam ebenfalls auf Platz 1 und brachte auch Etta James den Durchbruch. Es war schließlich Georgia Gibbs, die das Lied mit dem entschärften Text \"Dance with Me Henry (Wallflower)\" im Jahr 1955 auf Platz 1 der Popcharts brachte. \"Work with Me, Annie\" wurde von der Rock and Roll Hall of Fame in die Liste der „500 Songs That Shaped Rock and Roll“ aufgenommen. \"Sexy Ways\" und \"Annie Had a Baby\" folgten für Ballard innerhalb eines Jahres zwei weitere Bestseller. \"Annie Had a Baby\" war als inhaltliche Fortsetzung von \"Work with Me, Annie\" gedacht und ihm folgten noch \"Annie’s Aunt Fannie\" und \"Henry’s Got Flat Feet (Can’t Dance No More)\", aber mit mäßigem Erfolg. In den nächsten dreieinhalb Jahren gelang den Midnighters kein Hit mehr und es kam schließlich zu großen Besetzungswechseln. 1959 schafften Ballard und die Midnighters ein Comeback mit der Ballade \"Teardrops on Your Letter\". Auf der B-Seite der Single war die Ballard-Komposition \"The Twist\" zu hören, die ein Jahr später in der Version von Chubby Checker ein Riesenhit wurde und einen Twist-Tanzboom auslöste. Auch \"The Twist\" wurde in die Liste der 500 prägenden Rock-and-Roll-Songs aufgenommen. Die Midnighters profitierten indirekt von Checkers Erfolg: Mit \"Finger Poppin’ Time\" und \"Let’s Go, Let’s Go, Let’s Go\" erreichten 1960 erstmals Songs von ihnen die Top 10 der Pop-Charts. Bis 1961 waren konnten sie sich regelmäßig platzieren, dann ließ der Erfolg wieder merklich nach und die Midnighters trennten sich schließlich. Ballard startete daraufhin eine Solokarriere, die ihn Ende der 1960er Jahre mit James Brown zusammenbrachte, der schon immer ein Fan von Ballard gewesen war. In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren produzierte Brown dann eine Reihe von Ballard-Singles, bis sich Ballard zunächst aus der Musikszene zurückzog. Mitte der 1980er Jahre organisierte er dann eine Reunion der Midnighters, mit denen er auch wieder auf Tour ging. 1990 wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Am 2. März 2003 starb Hank Ballard in Los Angeles an Kehlkopfkrebs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hank Ballard, eigentlich \"John H. Kendricks\" (* 18. November 1927 in Detroit, Michigan; † 2. März 2003 in Los Angeles, Kalifornien) war ein schwarzer Rhythm & Blues- und Doo Wop-Sänger, der vor allem in den 1950er Jahren erfolgreich war.", "tgt_summary": "汉克·巴拉德(英语:Hank Ballard,出生名为约翰·亨利·肯德里克斯(英语:John Henry Kendricks),1927年-11月18日-2003年-3月2日)是一名节奏蓝调歌手与作曲者,汉克·巴拉德与The Midnighters的主唱以及第一批1950年代早期的摇滚音乐家。他在此流派的发展中发挥了不可或缺的作用,他与The Midnighters发行了热门单曲〈Work with Me, Annie〉以及其回应曲〈Annie Had a Baby〉和〈Annie's Aunt Fannie〉。他之后写的〈The Twist (歌曲)〉知名于恰比·却克的翻唱,同时它传播了摇滚舞蹈(扭扭舞)的流行。他于1990年入选摇滚名人堂。", "id": 1826560} {"src_title": "Telefonanlage", "tgt_title": "专用小交换机", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bei den frühen Telefonanlagen der 1930er Jahre wurden die internen und externen Verbindungen noch manuell mit sogenannten Stöpseln hergestellt. Dabei wurden die Verbindungen manuell durch Telefonisten hergestellt. Das Vermittlungspersonal saß vor Klappenschränken oder Glühlampenschränken. Lange Zeit und zum Teil über die Jahrtausendwende hinaus waren vor allem beim Betrieb großer Telefonanlagen in Betrieben, Behörden und öffentlichen Einrichtungen Telefonisten tätig, deren Aufgaben später vor allem an der Schnittstelle zwischen internen und externen Verbindungen lag. Sie nahmen an Abfrageplätzen externe Anrufe entgegen und vermittelten diese an die gewünschte Nebenstelle, stellten für halbamts- und nicht vollamtsberechtigte Nebenstellen – meistens bei gleichzeitiger Prüfung der Berechtigung des Teilnehmers – Amtsverbindungen her und fungierten in begrenztem Maße als Auskunftsplatz. Bis in die späten 1970er Jahre waren Telefonanlagen mechanisch in offener Gestellbauweise, danach auch in Metallschränken aufgebaut. Sie bestanden im Wesentlichen aus Drehwählern und Hebdrehwählern, welche verschiedene Aufgaben hatten (Anrufsucher, Gruppenwählern, Leitungswählern) sowie Teilnehmerschaltungen, Amtsübertragungen und einem Vermittlungsplatz. Eine besondere Art Telefonanlage waren die Reihenanlagen, die über keine selbsttätige Vermittlungseinrichtungen verfügten. Für relativ kurze Zeit wurden Koordinatenschalter-Systeme wie die MSN 70 verwendet, die sich jedoch lediglich in der DDR für kleine Anlagengrößen durchsetzten. In der BRD und anderen westlichen Ländern wurden Koppelfelder sehr schnell mit ESK-Relais gebaut, welche je nach System schon mehr oder weniger elektronisch angesteuert wurden. Diese wurden in den 1980er Jahren durch volldigitalisierte Anlagen abgelöst, deren grundsätzlicher Funktionsbestandteil ein Koppelfeld war und dessen Ein- und Ausgangsleitungen durch ein Steuerwerk geschaltet wurden. Die Familientelefonanlage war eine Telekommunikationslösung, die in den 1980er Jahren von der Deutschen Bundespost für Privathaushalte angeboten wurde. Ab dem Jahr 2000 kamen immer mehr voll IP-basierte Lösungen zum Einsatz, und damit die Abkehr von Leitungsvermittlung hin zu reiner Paketvermittlung der digitalisierten Sprachdaten. Moderne computerbasierende Telefonanlagen, die auch auf Basis von Asterisk arbeiten können, ersetzen in zunehmendem Maße die klassische ISDN-Telefonanlage in Unternehmen. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von diesen virtuellen Telefonanlagen, denn mit Hilfe von webbasierten Kommunikationslösungen lässt sich auch die Integration von Mobilgeräten oder Instant-Messaging in die Unternehmenskommunikation realisieren. Zudem sind virtuelle Telefonanlagen deutlich flexibler als stationäre Systeme und lassen sich aufgrund der ausgelagerten Serverkapazitäten um beliebig viele Mitarbeiter erweitern. Während die großen Anbieter wie Deutsche Telekom und Vodafone das Geschäft mit den virtuellen Telefonanlagen erst spät für sich entdeckt haben, waren vor allem kleine Unternehmen wie Sipgate maßgeblich an der Marktentwicklung in Deutschland beteiligt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Die Vorteile einer Telefonanlage sind die kostenlosen internen Gespräche zwischen den angeschlossenen Endgeräten sowie die bessere Ausnutzung von kostenpflichtigen Amtsanschlüssen, da nicht jedes Endgerät eine eigene Teilnehmeranschlussleitung besitzen muss. Weitere Vorteile sind die zusätzlichen eigenen Leistungsmerkmale wie beispielsweise das Weiterverbinden von Telefongesprächen, Makeln, Rufumleitung oder die Röchelschaltung. Häufig gibt es einen so genannten Abfrageplatz, an dem ein zentraler Anruf angenommen und an die entsprechenden Personen weitervermittelt wird. Neben der automatischen Vermittlung enthält eine Telefonanlage für analoge Anschlüsse einen Rufstromgenerator, der die Rufspannung erzeugt, sowie Tongeneratoren, die die Signaltöne wie das Frei- oder auch das Besetztzeichen für den Anrufenden erzeugen. Die Rufspannung beträgt meist ca. 48 bis 60 Volt bei 50 Hertz (welche der Einfachheit halber mit einer separaten Transformatorwicklung direkt aus der Netzwechselspannung erzeugt wird). Eine Telefonanlage liefert oft Daten für die Verrechnung von Telefonaten. Dazu protokolliert sie in der Regel die Zeiten und Rufnummern abgehender und ankommender Telefonate. Meist kontrolliert sie auch, welche Gespräche von einzelnen Nebenstellen aus geführt werden dürfen und inwieweit Nebenstellen von außen erreichbar sind. Die Umschaltung zwischen Innenverbindungssatz (für interne Gespräche) und dem Amtssatz (für externe Gespräche, so genannte Amtsgespräche) geht mit der Belegung einer Amtsleitung einher, die auch als Amtsholung bezeichnet wird. Die Amtsholung erfolgt üblicherweise über eine oder mehrere Verkehrsausscheidungsziffern, die sogenannten \"Amtskennziffern\". In Deutschland und auch in anderen Ländern ist das üblicherweise die „0“. Vereinzelt – vor allem bei kleineren Telefonanlagen – wurde die Amtsholung auch durch das Drücken der Erdtaste realisiert. Diese dienten, wie auch alle anderen Varianten von Rückfragetasten, auch dem Umschalten zwischen Innenverbindungssatz und Amtssatz bei Rückfragen und der internen Vermittlung von Gesprächen. Telefonanlagen gestatten in der Regel die Vergabe von verschiedenen Berechtigungen für das Führen von (meist kostenpflichtigen) Amtsgesprächen. Gängig sind die Kategorien: Bei modernen computerbasierenden Telefonanlagen können derlei Rechte noch deutlich mehr und differenzierter an die einzelnen Teilnehmeranschlüsse vergeben werden. Eine weitere Möglichkeit, eine Telefonanlage zu nutzen, ist die Apothekerschaltung.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Der Anschluss einer Telefonanlage an das öffentliche Telefonnetz erfolgt über klassische analoge Telefonanschlüsse POTS und/oder über ISDN, auch Mobilfunkanbindungen über Gateways sind heute Standard. Für die Endgeräte besitzt eine Telefonanlage digitale und/oder analoge Anschlussmöglichkeiten, sogenannte Ports. Endgeräte können, je nach Telefonanlagentyp, kabelgebunden oder drahtlos (Mobile-Extension) – dann meist nach dem DECT-Standard – angeschlossen werden. Bei digitalen Endgeräten (ISDN-Telefon, ISDN-Karte, systemspezifisches Telefon) wird zum Anschluss ein S-Bus (vieradrig) oder eine systemspezifische Schnittstelle wie die zweiadrigen Schnittstellen U und U verwendet. In der Regel sind die Endgeräte und die Telefonanlage räumlich getrennt und deshalb über geeignete Installationskabel (zum Beispiel Telefonkabel, Twisted-Pair-Kabel) oder über Funkverteilnetze (zum Beispiel DECT) miteinander verbunden. Bei der Verbindung über Kabel kommen meistens Verteiler mit Anschlussklemmen zum Einsatz oder die Anschaltung erfolgt über eine strukturierte Verkabelung. Mehrere Telefonanlagen können miteinander vernetzt werden und ein Corporate Network bilden. Die Vernetzung erfolgt dabei in der Regel mittels einer (auch virtuellen) Standleitung. Wählleitungen oder Richtfunk sind ebenfalls möglich, werden jedoch seltener eingesetzt. Zur Steuerung des Verbindungsauf- und abbaus und der Übermittlung der Nutzsignale werden bei Telefonanlagen des gleichen Herstellers meistens systemspezifische Kommunikationsprotokolle eingesetzt. Zur Vernetzung von Telefonanlagen unterschiedlicher Hersteller muss ein Protokoll eingesetzt werden, welches beide Anlagen beherrschen. Dabei kommt in der Regel das standardisierte QSIG-Protokoll (Signalisierung am Q-Referenzpunkt) zum Einsatz, das von nahezu allen Herstellern unterstützt wird. Einige Hersteller bieten jedoch auch proprietäre Protokolle an, um erweiterte anlagenspezifische Funktionen abbilden zu können, beispielsweise CorNet von Siemens, ABC-F von Alcatel-Lucent oder das herstellerübergreifende DPNSS. In den vergangenen Jahren haben auch Telefonanlagen mit LAN-Anschluss sowohl für die Nutzung von IP-Telefonie als anlageninterne Endgeräte als auch zur Vernetzung von mehreren Nebenstellenanlagen über das Internet an Popularität gewonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Technologietrends.", "content": "Die Verbreitung IP-basierter Kommunikationsnetze ermöglicht die Konvergenz von Informations- und Telekommunikations-Technologie (IT und TK). In diesem Zusammenhang entwickeln sich Telefonanlagen zunehmend mehr in Richtung rein softwarebasierter Systeme, die auf bereits standardisierten oder kommerziell erhältlichen IT-Komponenten aufbauen. Solche Lösungen unterscheiden sich von klassischen proprietären Lösungen beispielsweise dadurch, dass sie offener und kompatibler hinsichtlich Komponenten wie Servern, Betriebssystemen, Protokollen und Telefonendgeräten sind. Konkret bedeutet das z. B., dass eine moderne Telefonanlagen-Software auf handelsüblichen Servern laufen kann, auf denen Linux oder Windows-Server als Betriebssystem genutzt wird. Intern, zu den Telefongeräten und zum Amtsanschluss hin, kommunizieren solche Systeme dann beispielsweise per VoIP (SIP-Protokoll), so dass dann auch handelsübliche SIP-Telefone angeschlossen werden können. Will man z. B. amtsseitig per ISDN (Basisanschluss oder Primärmultiplexanschluss) verbunden sein und/oder ISDN- sowie Analog-Telefonendgeräte anschließen, so kommen entsprechende VoIP-Gateways zum Einsatz. Die Vorteile für die Kundenunternehmen liegen in der Verschmelzung der IT- und TK-Systemadministration, dem Investitionsschutz durch die Unabhängigkeit der einzelnen Komponenten voneinander sowie häufig auch der gesteigerten Flexibilität eines softwarebasierenden Systems.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschied zwischen den USA und Europa.", "content": "Telefonanlagen folgen in den USA der Philosophie von mehreren gemeinsam geteilten Leitungen (oft in US-Filmen zu hören „Das Gespräch liegt auf Leitung 1“), in Europa steht hingegen der auf das Endgerät bezogene Vermittlungsansatz im Vordergrund („Ich verbinde [Sie]“).", "section_level": 1}, {"title": "Diverses.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Bezeichnungen.", "content": "Anstatt \"Telefonanlage\" werden auch andere Bezeichnungen verwendet:", "section_level": 2}, {"title": "Alternative, nicht-hardwarebasierte Umsetzungen.", "content": "Alternative Funktionsrealisierungen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Telefonanlage, Nebenstellenanlage (kurz NstAnl) oder Teilnehmervermittlungsanlage (TVA) ist eine Vermittlungseinrichtung, die mehrere Endgeräte wie zum Beispiel Telefon, Fax, Anrufbeantworter sowohl untereinander als auch mit einer oder mehreren Leitungen des öffentlichen Telefonnetzes verbindet. Die Anschlüsse an eines solchen Anlagen werden als Nebenstellen bezeichnet. Telefonanlagen gestatten interne Verbindungen zwischen diesen Nebenstellen und externe Verbindungen zu anderen Teilnehmern (Amtsgespräche bzw. Amtsverbindungen).", "tgt_summary": "专用小交换机(Private Branch Exchange, PBX)是专为特定的企业或机关等服务的电话交换机,相较于普通电话或为商业和大众服务的电话公司,专用小交换机也被称为:", "id": 695359} {"src_title": "Theistische Evolution", "tgt_title": "神导演化论", "src_document": [{"title": "Theologische Grundgedanken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Klassische Idee der Creatio continua.", "content": "In der christlichen Schöpfungslehre ist Augustinus von Hippo der Erfinder des Begriffs der sogenannten \"creatio continua\". Augustinus benutzt diesen Begriff, um zu verdeutlichen, dass die Schöpfung noch nicht abgeschlossen ist, sondern in ihren Gesetzen ständig für das Eingreifen eines Gottes offen ist. Noch Newton vertritt diese Auffassung. Leibniz wirft demgegenüber Newton vor, Gott als einen schlechten Uhrmacher zu betrachten. Leibniz ist der erste, der nach dem Mittelalter wieder behauptet, die Welt liefe streng kausal nach den (von einem Gott am Anfang der Welt geschaffenen) Naturgesetzen ab und sei gegenwärtig abgeschlossen gegen das Eingreifen eines Gottes, wie es sich etwa in Wundern ausdrücken würde. Unter einer eher metaphysischen Perspektive thematisiert der Begriff der \"creatio continua\" das Verhältnis der Zeitlosigkeit (Ewigkeit) eines Schöpfers bzw. \"creators\" – für den \"creator\" ist alles „gleichzeitig“ – zur linearen Zeitlichkeit der kontingenten, zufälligen Schöpfung. Die creatio continua (lat.: „fortgesetzte Schöpfung“) ist entweder die Bewahrung und Erhaltung der Schöpfung durch ständiges Weiterschaffen (Thomas von Aquin, Summa contra gentiles III, 6) – Gegenansicht: Deismus – oder/und das Zusammenfallen von Schaffen und Erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne theologische Auffassungen unter Einbeziehung der Evolutionstheorie.", "content": "Theistische Anhänger einer geschlossenen Naturkausalität, wie sie etwa Leibniz vertreten hat, wollen eine Aussage des Augustinus dahingehend interpretieren, dass dem Eingreifen eines Gottes enge Grenzen gesetzt seien: \"„Die Welt ist nicht in der Zeit geschaffen, sondern mit der Welt schuf Gott auch die Zeit.“\" Nach ihrer Interpretation dieser Aussage setzt ein Gott die Welt und die Zeit ins Dasein, mit diesem einen Schöpfungsakt ist die Schöpfung abgeschlossen und die Welt entwickelt sich fortan gemäß den ebenfalls abschließend erschaffenen Naturgesetzen in der Zeit weiter. Damit behaupten sie aber gerade, dass die Schöpfung am Anfang der Zeit war und nicht jenseits der Zeit. In diesem Kontext wird oft auch von theologischen Schöpfungsaspekten des Universums gesprochen, des Lebens und der Seele, die außerhalb der zeitlichen und räumlichen Welt liegen. Andere Interpretationen sehen die Entstehung dieser drei Aspekte als aktiven Eingriff. Anhänger dieser Auslegungen distanzieren sich im Allgemeinen von der Bezeichnung der theistischen Evolution, da sie ihre These als völlig unabhängig von der Wissenschaft betrachten und gar keine Aussagen über die Evolution selbst machen. Einige Richtungen gehen aber so weit, die biologische Evolution als ein Steuerungssystem eines Gottes zu betrachten, mit dem dieser ständig in die Entwicklung des Lebens aktiv eingreift. Pierre Teilhard de Chardin (1881–1955) war ein angesehener Geologe und Paläontologe sowie Jesuitenpriester und schrieb ausführlich über das Thema der Einbeziehung der Evolution in ein neues Verständnis der Christenheit. Während ihm anfänglich von der römisch-katholischen Kirche keine Anerkennung entgegengebracht wurde, hatten seine Werke später erheblichen Einfluss. Seine Sicht wird in katholischen und protestantischen Seminaren diskutiert. Auch wenn sie vielleicht nicht in allen Einzelheiten die Lehrmeinung dieser Kirchen wiedergibt, so wird sie im Grundsatz mindestens seitens der katholischen Kirche akzeptiert. Zum Beispiel steht Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. der Anschauung Teilhard de Chardins sehr nahe, was unter anderem in einem Rundfunkvortrag aus dem Jahr 1968 deutlich wird. Nach der Anschauung Teilhard de Chardins stellt die kosmische Evolution, welche als einen Teil die biologische Evolution umfasst, auf der wiederum eine kulturelle Evolution aufsetzt, den Akt göttlicher Schöpfung dar, die auch nach Entstehung des Menschen nicht beendet ist, sondern darüber hinaus auf einen Punkt Omega zuläuft und in der alles auf Jesus Christus als göttliches Zentrum bezogen ist. Dieser Punkt Omega wäre sozusagen die endgültige Erfüllung des göttlichen Schöpfungsplanes, bei dem die ganze Schöpfung vergeistigt und von Gott erfüllt wäre. Unabhängig von Teilhard de Chardin entwickelte Hoimar von Ditfurth die gleiche Anschauung, dass der Sinn der kosmischen Evolution als eine sich in Zeitlichkeit darstellende innerweltliche Ansicht des göttlichen Schöpfungsprozesses darin besteht, dass sich ein jenseitiges geistiges Prinzip in ihr immer mehr manifestiert. Der Mensch wird demnach wie alle vorhergehenden Entwicklungsstufen nur als ein weiteres Übergangswesen angesehen und der Kosmos wird gemäß Hoimar von Ditfurth am Ziel seiner Entwicklung vollkommen vergeistigt sein, also eine Symbiose mit der jenseitigen rein geistigen Realität eingehen. Natürlich besteht bezüglich dieser Anschauung de Chardins und von Ditfurths eine entscheidende Beziehung zur Hegelschen Philosophie, bei der schon vor Entdeckung der biologischen Evolution im Rahmen einer pantheistischen und idealistischen Anschauung der Entwicklungsgedanke der Welt eine bedeutende Rolle spielt. Denn bei Hegel erkennt sich im Rahmen der Geschichte der im Sinne einer unendlichen Subjektivität verstandene absolute Geist durch einen dialektischen Prozess immer höherer Erkenntnis hindurch irgendwann sich selbst, was dann die Vollendung der Geschichte ist und in einer Analogie zum Punkt Omega beziehungsweise der Vergeistigung des Kosmos steht. In Deutschland vertreten rund die Hälfte der Mitglieder der römisch-katholischen Kirche und auch vieler anderer großer Kirchen und Konfessionen mehr oder weniger eine dieser Richtungen, da sie traditionell die Bibel im Großen und Ganzen nie als wörtlich auszulegende und einzig autoritative Quelle transzendenter Wahrheiten betrachtet haben. Konkret zu modernen wissenschaftlichen Theorien zur Entwicklung des Lebens äußerte sich erstmals Papst Pius XII. 1950 in der Enzyklika Humani generis. Diese Enzyklika wurde 1996 von Johannes Paul II. aufgegriffen. Er sprach davon, dass sie die Evolutionstheorie als „ernstzunehmende Hypothese“ interpretiere, und betonte, dass diese in der Zwischenzeit „mehr als nur eine Hypothese“ geworden sei. Im Jahr 2005 kam es in Kreisen der katholischen Kirche zu einigen Aussagen, die teilweise als Annäherung an einige kreationistische Positionen des fundamentalistischen Christentums gewertet wurden. So veröffentlichte Kardinal Christoph Schönborn im Juli 2005 in der New York Times den Artikel \"Finding design in nature\". Darin stellte er zwar die Evolutionstheorie selbst nicht in Frage, richtete sich aber gegen die Interpretation, es handle sich dabei um einen Prozess ohne Ziel und Zweck. Obwohl er dabei Intelligent Design zunächst nicht ansprach, befürwortete er später in Interviews, dass es auch im US-Schulunterricht erlaubt sein müsse, über diesen Plan zu sprechen, wofür er den Begriff Intelligent Design verwendete. Von dem Vorwurf, damit kreationistische Positionen zu vertreten, distanzierte er sich jedoch und bezog sich auf die Sicht des Schweizer Zoologen und Anthropologen Adolf Portmann, der Darwins Defizite benennt. Im November 2005 antwortete Paul Poupard, Präsident des Päpstlichen Rates für Kultur, auf die Frage nach der Intelligent-Design-Bewegung, dass die Schöpfungsgeschichte der Genesis und Darwins Evolutionstheorie vollständig verträglich seien, wenn die Bibel korrekt interpretiert werde. Dies wird im allgemein als Absage an die Intelligent-Design-Bewegung gewertet, die u. a. die Evolutionstheorie ablehnt. Papst Benedikt XVI. bekräftigte kurz danach nochmals die Position von Christoph Schönborn und sprach von einem „intelligenten Plan“ des Kosmos. Oft wird davon ausgegangen, dass es sich bei den Aussagen um eine Bekräftigung des Standpunkts der von einem Gott geplanten Entwicklung des Lebens handelt, obwohl in der Presse einige Aussagen wegen der ähnlichen Wortwahl als direkte Unterstützung von Intelligent Design gewertet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehung zur Theodizee-Frage.", "content": "Ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die theistische Evolution ist die Tatsache, dass sie zumindest eine Teilantwort auf die uralte Theodizee-Frage gibt, wie die Existenz eines gütigen Schöpfergottes mit dem entsetzlichen Leid in der Welt zu vereinbaren ist. Denn die Schöpfung ist eben gemäß dieser Anschauung noch im Werden begriffen. Sie ist noch nicht abgeschlossen, sondern muss erst noch ihr Endziel erreichen. Und auch wir Menschen sind als Wesen, die auch aus der Evolution hervorgegangen sind, von dieser Evolution geprägt und daher unvollkommene Wesen. Hierauf hat Hoimar von Ditfurth in aller Deutlichkeit hingewiesen. Und dies ist auch dann von entscheidender Bedeutung, wenn man davon ausgeht, dass das innerste Wesen jedes Menschen, nämlich die Seele, grundsätzlich an der Vollkommenheit Gottes zumindest teilhaben kann. Bereits im Römerbrief des Paulus von Tarsus, also in der Bibel, findet sich eine Äußerung, in der dieser davon spricht, dass die gesamte Schöpfung bis auf den heutigen Tag an Schöpfungswehen leide. Jesus Christus selbst spricht in den Evangelien davon, dass das Reich Gottes sei wie ein Senfkorn, das am Anfang ganz klein sei, aber langsam zu einem Baum mit einer gewaltigen Krone heranwachse, was sich auf die Entwicklung der Schöpfung im Sinne der Heilsgeschichte beziehen lässt.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung durch Naturwissenschaftler.", "content": "Die Auffassung, dass Evolutionstheorie und christlicher Glaube widerspruchsfrei miteinander zu vereinbaren seien, ist seit Teilhard de Chardin und Hoimar von Ditfurth auch von anderen prominenten Naturwissenschaftlern postuliert worden, wie etwa dem Evolutionsbiologen Kenneth Miller, dem Paläontologen Robert Bakker und Francis Collins, dem Leiter des Humangenomprojekts. Besonders Miller und Collins sind dabei gleichzeitig als entschiedene Gegner von Kreationismus und Intelligent Design hervorgetreten. Beide sind Mitglieder der zu diesem Zweck von Collins ins Leben gerufenen Biologos Foundation, der weitere renommierte Wissenschaftler angehören und die für die Vereinbarkeit von Wissenschaft und christlichem Glauben steht. Auch mehrere anglikanische Theologen haben teils sehr umfangreiche Arbeiten zu diesem Thema vorgelegt. Neben John Polkinghorne ist dabei insbesondere Arthur Peacocke zu nennen, der zuvor über zwei Jahrzehnte als Universitätsdozent für Biochemie gearbeitet hatte, sowie der Theologe und Naturwissenschaftler Alister McGrath.", "section_level": 1}, {"title": "Evangelikalismus.", "content": "Gegen eine theistische Evolution spricht aus evangelikaler Sicht folgendes: Nach biblischer Lehre kam erst durch die Sünde von Menschen das Leiden und der Tod in die Welt. Damit kann das evolutionäre „Endprodukt“ Mensch nicht nach dem leidvollen Tod vieler Generationen von Tieren entstanden sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff theistische Evolution bezeichnet eine Bandbreite von Sichtweisen über das Spannungsverhältnis theistischen religiösen Glaubens und naturwissenschaftlichen Theorien zum Ursprung und der Evolution des Lebens. Viele gläubige Theisten sind der Überzeugung, dass ein Gott in irgendeiner Form die Entwicklung des Lebens plant oder steuert. Manche Theisten gehen dabei nur vom Einfluss eines Gottes auf psychische Phänomene aus, einige gehen so weit, von einem direkten schöpferischen Eingreifen eines Gottes in Naturvorgänge zu sprechen.", "tgt_summary": "神导演化论,或称“演化创造论”,不是一个科学意义上的理论学说,而是关于演化论学说的宗教解读观点。更确切地说,是关于经典宗教教义如何与生物演化的理解部分或完全相融的总体观点。这些观点被许多基督教会所接纳,包括罗马天主教和大多数更正教主流宗派,部分犹太教宗派,以及其他不拘泥字句理解圣经的基督教组织。福音派基督徒,包括传道家葛培理,对神导演化论也持开放态度。", "id": 1551086} {"src_title": "Screen Scraping", "tgt_title": "网页抓取", "src_document": [{"title": "Einsatzgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Suchmaschinen und Web Mining.", "content": "Suchmaschinen verwenden sogenannte Crawler zum Durchsuchen des World Wide Web, zur Analyse von Webseiten und Sammeln von Daten, wie Web-Feeds oder E-Mail-Adressen. Screen-Scraping-Verfahren werden auch beim Web Mining angewandt.", "section_level": 2}, {"title": "Ersatz von Web Services.", "content": "Um den Abruf und die Weiterverarbeitung von Informationen aus Webseiten für den Kunden deutlich zu erleichtern, hat der Anbieter des Seiteninhalts (auch Content-Anbieter) die Möglichkeit, die Daten nicht nur in Form einer (menschenlesbaren) Webseite darzustellen, sondern sie zusätzlich in einem maschinenlesbaren Format (etwa XML) aufzubereiten. Gezielt abgefragte Daten könnten dem Kunden dadurch als Webservice zur automatisierten Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt werden. Häufig hat der Content-Anbieter jedoch kein Interesse an dem mechanisierten Abruf seiner Daten bzw. der automatisierten Nutzung seines Dienstes (insbesondere bezüglich spezieller Funktionen, die ausschließlich realen Nutzern vorbehalten sein sollten), oder die Errichtung eines Web Service wäre mit zu hohen Kosten verbunden und daher unwirtschaftlich. In solchen Fällen kommt häufig das Screen Scraping zum Einsatz, um die gewünschten Daten dennoch aus der Webseite zu filtern.", "section_level": 2}, {"title": "Erweitertes Browsen.", "content": "Screen Scraping kann zum Einsatz kommen, um den Browser mit weiteren Funktionen auszustatten oder bisher umständliche Vorgänge zu vereinfachen. So können Anmeldevorgänge bei Foren automatisiert oder Dienste einer Webseite abgerufen werden, ohne dass der Nutzer die Webseite besuchen muss, sondern etwa über eine Browser-Symbolleiste. Eine einfache Form von derartigen Screen Scrapern stellen Bookmarklets dar.", "section_level": 2}, {"title": "Remixing.", "content": "Remixing ist eine Technik, bei der Webinhalte verschiedener Dienste zu einem neuen Dienst verbunden werden (\"siehe auch\" Mashup). Wenn keine offenen Programmierschnittstellen zur Verfügung stehen, muss hier ebenfalls auf Screen-Scraping-Mechanismen zurückgegriffen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Missbrauch.", "content": "Screen-Scraping-Techniken können jedoch auch missbraucht werden, indem Inhalte fremder Webseiten gegen den Willen des Anbieters kopiert und auf einem eigenen Server angeboten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Screen Scraping besteht im Wesentlichen aus zwei Schritten:", "section_level": 1}, {"title": "Abrufen von Webseiten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Statische Webseiten.", "content": "Idealerweise befinden sich die interessanten Daten auf einer Webseite, die über eine URL abgerufen werden kann. Alle für den Abruf der Informationen benötigten Parameter werden über URL-Parameter (Query-String, siehe GET-Request) übergeben. In diesem einfachen Fall wird einfach die Webseite heruntergeladen und die Daten werden mit einem geeigneten Mechanismus extrahiert.", "section_level": 3}, {"title": "Formulare.", "content": "In vielen Fällen werden die Parameter durch Ausfüllen eines Webformulars abgefragt. Dabei werden die Parameter oft nicht in der URL übergeben, sondern im Nachrichtenkörper (POST-Request).", "section_level": 3}, {"title": "Personalisierte Webseiten.", "content": "Viele Webseiten enthalten personalisierte Informationen. Das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) bietet jedoch keine native Möglichkeit, Anfragen einer bestimmten Person zuzuordnen. Um eine bestimmte Person wiederzuerkennen, muss die Serveranwendung auf HTTP aufgesetzte Sitzungskonzepte verwenden. Eine häufig genutzte Möglichkeit ist die Übertragung von Session-IDs durch die URL oder durch Cookies. Diese Sitzungskonzepte müssen von einer Screen-Scraping-Anwendung unterstützt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Datenextraktion.", "content": "Ein Programm zur Extraktion von Daten aus Webseiten wird auch Wrapper genannt. Nachdem die Webseite heruntergeladen wurde, ist es für die Extraktion der Daten zunächst wichtig, ob der genaue Ort der Daten auf der Webseite bekannt ist (etwa \"zweite Tabelle, dritte Spalte\"). Wenn dies der Fall ist, stehen für die Extraktion der Daten verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Man kann zum einen die heruntergeladenen Webseiten als Zeichenketten interpretieren und etwa mit regulären Ausdrücken die gewünschten Daten extrahieren. Wenn die Webseite XHTML-konform ist, bietet sich die Nutzung eines XML-Parsers an. Für den Zugriff auf XML gibt es zahlreiche unterstützende Technologien (SAX, DOM, XPath, XQuery). Oft werden die Webseiten jedoch lediglich im (möglicherweise sogar fehlerhaften) HTML-Format ausgeliefert, welches nicht dem XML-Standard entspricht. Mit einem geeigneten Parser lässt sich unter Umständen dennoch ein XML-konformes Dokument herstellen. Alternativ kann das HTML vor dem Parsen mit HTML Tidy bereinigt werden. Manche Screen Scraper verwenden eine eigens für HTML entwickelte Anfragesprache. Ein Kriterium für die Güte der Extraktionsmechanismen ist die Robustheit gegenüber Änderungen an der Struktur der Webseite. Hierfür sind fehlertolerante Extraktionsalgorithmen erforderlich. In vielen Fällen ist die Struktur der Webseite jedoch unbekannt (etwa beim Einsatz von Crawlern). Datenstrukturen wie etwa Kaufpreisangaben oder Zeitangaben müssen dann auch ohne feste Vorgaben erkannt und interpretiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zentralisierte Architektur.", "content": "Ein Screen Scraper kann auf einem speziellen Webserver installiert sein, der in regelmäßigen Abständen oder auf Anfrage die geforderten Daten abruft und seinerseits in aufbereiteter Form anbietet. Dieses serverseitige Vorgehen kann jedoch unter Umständen rechtliche Probleme mit sich ziehen und vom Content-Anbieter auch leicht durch Blockieren der Server-IP verhindert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verteilte Architektur.", "content": "Beim verteilten Vorgehen werden die Informationen direkt vom Client abgerufen. Je nach Anwendung werden die Informationen in einer Datenbank gespeichert, an andere Anwendungen weitergegeben oder aufbereitet im Browser angezeigt. Die verteilte Architektur kann nicht nur schwieriger blockiert werden, sondern skaliert auch besser.", "section_level": 2}, {"title": "Anbieterseitige Abwehrmaßnahmen.", "content": "Viele Content-Anbieter haben kein Interesse an einem isolierten Abrufen bestimmter Informationen. Grund dafür kann sein, dass sich der Anbieter durch Werbeeinblendungen finanziert, die durch Screen Scraping leicht gefiltert werden können. Zudem könnte der Content-Anbieter ein Interesse daran haben, den Benutzer zu einer bestimmten Navigationsreihenfolge zu zwingen. Um diese Interessen zu gewährleisten, gibt es verschiedene Strategien.", "section_level": 1}, {"title": "Kontrolle des Benutzerverhaltens.", "content": "Der Server zwingt den Benutzer durch Verwenden von Session-IDs zu einer bestimmten Navigationsreihenfolge. Beim Aufruf der Verkehrslenkungsseite des Webangebotes wird eine temporär gültige Session-ID erzeugt. Diese wird über die URL, versteckte Formularfelder oder durch Cookies übertragen. Wenn ein Nutzer oder ein Bot durch einen Deep Link auf die Seite stößt, kann er keine gültige Session-ID vorweisen. Der Server leitet ihn dann auf die Verkehrslenkungsseite um. Diese Strategie verwendet beispielsweise eBay, um Deep Links auf Auktionslisten zu verhindern. Ein speziell programmierter Screen Scraper kann sich jedoch zunächst eine gültige Session-ID holen und dann die gewünschten Daten herunterladen. Das folgende Beispiel zeigt einen JavaScript-basierten Screen Scraper, der die von eBay benutzte Strategie umging. Es lud sich zunächst die Hauptseite herunter, extrahierte mit einem regulären Ausdruck eine gültige URL (in diesem Fall die Liste der Auktionen, bei denen Disketten ersteigert werden) und öffnete diese im Browser. Neben der Zweckentfremdung von Session-IDs gibt es weitere Möglichkeiten, das Benutzerverhalten zu überprüfen: Alle diese Methoden beinhalten jedoch gewisse Problematiken, etwa weil Referrer-Angaben nicht zwingend sind, weil eingebettete Elemente möglicherweise von einem Proxy oder aus dem Cache geliefert werden oder weil der Anwender schlichtweg die Anzeige von Grafiken oder das Ausführen von JavaScript deaktiviert hat.", "section_level": 2}, {"title": "Unterscheiden zwischen Mensch und Bot.", "content": "Der Server versucht vor dem Ausliefern der Daten zu erkennen, ob es sich beim Client um einen Menschen oder um einen Bot handelt. Eine häufig eingesetzte Methode dafür ist die Verwendung von Captchas. Dabei wird dem Client eine Aufgabe gestellt, welche für Menschen möglichst einfach, für eine Maschine jedoch sehr schwer lösbar ist. Dies kann eine Rechenaufgabe oder das Abtippen von Buchstaben sein, wobei oft die Schwierigkeit für die Maschine im Erkennen der Aufgabe liegt. Dies kann z. B. erreicht werden, indem die Rechenaufgabe nicht als Text, sondern als Bild übermittelt wird. Captchas werden für bestimmte Online-Dienste wie Foren, Wikis, Downloadseiten oder Online-Netzwerke eingesetzt etwa gegen automatisches Registrieren, automatisches Ausspähen von Profilen anderer Nutzer sowie automatische Downloads durch Bots. Mitunter muss ein Client erst nach einer bestimmten Anzahl von Aktionen ein Captcha lösen. Theoretisch lassen sich für alle Captchas auch Bots entwickeln, die diese Aufgaben auf Basis von Optical Character Recognition (Extraktion der Aufgabe aus einem Bild) lösen können, so dass dieser Schutz umgangen werden kann. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, die Teilaufgabe an einen Menschen weiterzugeben, so dass dieser das Captcha für die Maschine löst. Beides bedeutet jedoch einen erheblichen Mehraufwand für den Botbetreiber.", "section_level": 2}, {"title": "Verschleierung.", "content": "Die Informationen werden in für Maschinen nicht oder nur schwer lesbarer Form angeboten. Etwa als Grafik, in Flash-Animationen oder Java-Applets. Allerdings leidet hierunter häufig die Gebrauchstauglichkeit. Zur Verschleierung der Daten kann auch JavaScript zum Einsatz kommen. Diese Methode wird vor allem auch gegen E-Mail-Harvester eingesetzt, die E-Mail-Adressen zur Versendung von Spam sammeln. Die eigentlichen Daten werden nicht im HTML-Code übertragen, sondern werden erst durch JavaScript in die Webseite geschrieben. Die Daten können zusätzlich verschlüsselt übertragen und erst beim Anzeigen der Seite entschlüsselt werden. Mit Hilfe eines Obfuscators kann der Programmcode verschleiert werden, um die Entwicklung eines Screen Scrapers zu erschweren. Einfaches Beispiel zur Verschleierung einer E-Mail-Adresse mit JavaScript (ohne Verschlüsselung):", "section_level": 2}, {"title": "Erstellung von Screen Scrapern.", "content": "Je nach Komplexität der Aufgabe muss ein Screen Scraper neu programmiert werden. Mithilfe von Toolkits lassen sich Screen Scraper jedoch auch ohne Programmierkenntnisse erstellen. Für die Implementierungsform gibt es verschiedene Möglichkeiten, etwa als Bibliothek, als Proxy-Server oder als eigenständiges Programm.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "\"Piggy Bank\" war eine vom Simile-Projekt am MIT entwickelte Erweiterung für Firefox. Mit ihr ließen sich Verknüpfungen von Diensten verschiedener Anbieter realisieren. Es erkannte automatisch auf einer Webseite angebotene RDF-Ressourcen. Diese konnten gespeichert, verwaltet und mit anderen Diensten (etwa geographische Informationen mit Google Maps) kombiniert werden. Piggy Bank wird nicht mehr angeboten. Als Ersatz bietet sich Selenium an, womit man einen Web-Browser wie Firefox programmatisch steuern kann. Eine weitere bekannte Firefox-Erweiterung ist \"Greasemonkey\". Sie erlaubt es dem Nutzer eigene JavaScript-Dateien im Browser auszuführen, die das Erscheinungsbild und Verhalten der angezeigten Webseite individualisieren können, ohne einen Zugriff auf die eigentliche Webseite zu benötigen. Dadurch ist es beispielsweise möglich, Webseiten um Funktionen zu erweitern, Fehler in der Darstellung zu beheben, Inhalte von anderen Webseiten einzubinden und wiederkehrende Aufgaben automatisch zu erledigen. \"A9\" von Amazon ist ein Beispiel für eine zentralisierte Remix-Architektur. A9 kann Suchergebnisse aus verschiedenen Webdiensten wie Windows Live, Wikipedia, answers.com und vielen anderen in einem Fenster anzeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Programmierbibliotheken.", "content": "Programmierkundige nutzen oft Skriptsprachen für maßgeschneiderte Screenscraping-Projekte. Für Python etwa gibt es die Programmbibliothek Beautiful Soup, die den Umgang mit real existierendem HTML erleichtert. Ebenfalls auf Python basiert die domänenspezifische Sprache redex (Regular Document Expressions) von Marcin Wojnarski, die speziell für das Webscraping geschaffen wurde und die Lücke zwischen den praktischen, aber kleinteiligen regulären Ausdrücken und der mächtigen, aber sehr rigiden XPath-Syntax schließen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Probleme.", "content": "Beim Scraping von Webseiten fremder Anbieter muss auf die Einhaltung der Urheberrechte geachtet werden, vor allem wenn die Inhalte über ein eigenes Angebot eingebunden werden. Eine rechtliche Grauzone ist dagegen das Anbieten von Programmen, die ein clientseitiges Screen Scraping ermöglichen. Einige Anbieter verbieten das automatische Auslesen von Daten auch explizit in den Nutzungsbedingungen. Ein weiteres Problem stellt unter Umständen das Ausblenden von Informationen dar, etwa von Werbung oder rechtlich relevanten Informationen wie Disclaimer, Warnungen oder gar die automatische Bestätigung der AGB durch den Screen Scraper, ohne dass der Nutzer diese zu Gesicht bekommt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Screen Scraping (engl., etwa: „am Bildschirm schürfen“) umfasst generell alle Verfahren zum Auslesen von Texten aus Computerbildschirmen. Gegenwärtig wird der Ausdruck jedoch beinahe ausschließlich in Bezug auf Webseiten verwendet (daher auch Web Scraping oder Web Harvesting). In diesem Fall bezeichnet Screen Scraping speziell die Technologien, die der Gewinnung von Informationen durch gezieltes Extrahieren der benötigten Daten dienen.", "tgt_summary": "网页抓取是一种从网页上获取页面内容的计算机软件技术。通常透过软件使用低级别的超文本传输协议模仿人类的正常访问。", "id": 2635521} {"src_title": "Dem Himmel so fern", "tgt_title": "天上人間 (2002年電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die USA im Herbst 1957: Frank und Cathy Whitaker sind das tonangebende Ehepaar in der Gesellschaft von Hartford, Connecticut. Frank arbeitet als Verkaufsleiter bei dem international agierenden Unternehmen \"Magnatech\", einem Hersteller von Fernsehgeräten. Das attraktive Ehepaar Whitaker wird in der Werbekampagne des Unternehmens als Gesichter des fiktiven Ehepaars \"Mr. und Mrs. Magnatech\" eingesetzt. Das Familienidyll mit zwei reizenden Kindern wird durch ein luxuriöses Zuhause mit schwarzen Dienstboten umrahmt. Das perfekte Leben der Whitakers bekommt erste Risse, als Frank eines Tages nach der Arbeit nicht pünktlich zu Hause erscheint, um mit Cathy eine Abendgesellschaft zu besuchen. Cathy erhält einen Anruf vom örtlichen Polizeirevier, wo Frank festgehalten wird. Auf der Rückfahrt vom Revier weicht Frank Cathys Fragen aus und behauptet, die Sache beruhe auf einem Missverständnis. Am nächsten Morgen ist der Vorfall vergessen, als Cathy von Reportern der Lokalzeitung \"Weekly Gazette\" besucht wird; sie wollen eine Reportage über die Frau an der Seite des erfolgreichen Verkaufsleiters veröffentlichen. Während des Interviews kommt es zu einem Zwischenfall; sie bemerkt einen unbekannten schwarzen Mann in ihrem Garten. Cathy tritt verwirrt und ängstlich aus dem Haus und stellt den Mann zur Rede, der sich als Raymond Deagan vorstellt, der Sohn des verstorbenen Gärtners der Whitakers. Cathy ist peinlich berührt, entschuldigt sich für ihr Benehmen und kondoliert. Der Vorfall findet Erwähnung im Zeitungsartikel, in dem es heißt, Mrs. Whitaker sei besonders zuvorkommend gegenüber „Negern“ (engl. \"negros\"). Auch in Franks Firma läuft nicht alles in geordneten Bahnen. Eine wichtige Präsentation wird vorverlegt, was Frank in Zeitdruck bringt. Unter der Belastung beginnt er bereits früh am Tag damit, Alkohol zu trinken, und besucht, nachdem er rastlos durch die Stadt gelaufen ist, eine Kinovorstellung. Dort folgt er zwei Männern in eine Hinterhofbar, einem Treffpunkt homosexueller Männer. Derweil freundet sich Cathy mit Raymond Deagan an, der die Arbeit seines Vaters als Gärtner der Whitakers fortsetzt. Der verwitwete Vater einer Tochter führt ein Pflanzengeschäft in einem Vorort, wie Cathy bei einer Unterhaltung erfährt. Als Frank seine Frau telefonisch informiert, dass er arbeitsbedingt später nach Hause kommen werde, möchte sie ihn überraschen, packt das Abendessen ein und fährt in seine Firma. Als sie die leeren Flure durchquert und sein Büro betritt, erwischt sie Frank in flagranti mit einem Mann. Cathy steht unter Schock und fährt sofort nach Hause, wohin ihr Frank wenig später nachfolgt und gesteht, dass er vor langer Zeit „Probleme“ hatte. Beide wissen nicht, was sie in dieser Situation tun sollen, doch Frank erklärt sich bereit, gemeinsam mit ihr einen Arzt aufzusuchen. Bei einem Experten in Hartford teilt ihm dieser in einem Einzelgespräch mit, die „Heilungsaussichten“ seien gering, und nur fünf bis dreißig Prozent würden zur Heterosexualität zurückkehren (sog. Reparativtherapie). Die Behandlung bestünde in der Regel aus zwei wöchentlichen psychiatrischen Gesprächen, aber einige Patienten hätten auch Aversionstherapie mit Elektroschocks oder Hormonbehandlungen ausprobiert. Frank willigt in die Behandlung ein und hat fortan zweimal pro Woche Therapiesitzungen. Als sich Frank und Cathy auf den Weg nach Hause machen, kommt es zu einem Wutausbruch von Frank, der die Fragen seiner Frau nicht mehr ertragen kann. Er besucht wöchentlich zweimal den Arzt, lässt aber Cathy über den Erfolg im Unklaren. Sie stürzt sich in die Vorbereitungen für eine wichtige Party in ihrem Haus und besucht eine Kunstausstellung, die von ihrer Freundin Eleanor ausgerichtet wird. Dort begegnet sie Raymond und seiner Tochter Sarah. Beide verlieren sich bald in ein Gespräch über ein Bild des Malers Joan Miró, sehr zum Ärger von Eleanor, die Cathy darauf aufmerksam macht, dass sie durch das angeregte Gespräch mit ihrem schwarzen Gärtner die Verachtung und den Spott der übrigen Besucher auf sich zieht. Die Abendgesellschaft bei den Whitakers entwickelt sich zu einem vollen Erfolg, doch Cathy wird von ihrem betrunkenen Mann im Laufe des Abends vor den Gästen brüskiert. Als sie ihn nach Ende der Party darauf anspricht, versucht er, sich ihr sexuell zu nähern, was misslingt. Frank bricht in Tränen aus, während ihn seine Frau zu beruhigen versucht. Cathy beteuert ihm, wie sehr sie ihn liebe, doch Frank schlägt ihr unabsichtlich ins Gesicht. Cathy versucht die Rötung an der Stirn am nächsten Morgen mit einer neuen Frisur zu kaschieren, doch ihrer Freundin Eleanor bleibt die Verletzung nicht verborgen. Cathy versucht sich herauszureden, während ihre Freundin von den ehelichen Problemen ahnt und ihr Unterstützung zusagt. Cathy bricht nach diesem sehr emotionalen Gespräch in einem Weinkrampf zusammen und wird von Raymond Deagan entdeckt, der versucht, sie auf einen Ausflug zu einer Baumschule zu überreden, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Cathy sagt nach kurzem Zögern zu, an dem Ausflug teilzunehmen, in dessen Verlauf Raymond erfährt, dass Cathys Ehemann für ihre Verletzung verantwortlich ist. Raymond führt sie in ein Lokal aus, das ausnahmslos von Schwarzen besucht wird. Hiermit stillt er Cathys Neugierde, die erfahren wollte, wie es ist, „der einzige [einer anderen Hautfarbe] in einem Raum zu sein“. Beide kommen sich näher und Cathy bittet Raymond um einen Tanz, den er ihr gewährt. Einige Tage später wird Cathy von ihrer Freundin Eleanor darüber aufgeklärt, dass Gerüchte in Hartford die Runde machen. Cathy wurde beobachtet, als sie mit Raymond aus seinem Transporter gestiegen ist, doch sie beruhigt Eleanor und tut die Vorwürfe als lächerlich ab. Auch Frank sind die Gerüchte zu Ohren gekommen, und es kommt zwischen dem Ehepaar zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf sich Cathy bereit erklärt, Raymond zu kündigen. Gleichzeitig erfährt sie, dass ihr Ehemann für einen Monat beurlaubt wurde, und das in der geschäftigsten Zeit des Jahres. Beide entscheiden sich dafür, einen gemeinsamen Urlaub zu verbringen. Zuvor trifft sich Cathy mit Raymond im Stadtzentrum von Hartford, um ihm persönlich die Kündigung und das Ende der beginnenden Freundschaft mitzuteilen. Als sich Cathy am Ende des Gesprächs von Raymond abwendet, versucht er sie am Weggehen zu hindern, was von (weißen) Passanten sofort als Übergriff eines Schwarzen auf eine weiße Frau gewertet wird. Frank und Cathy fliegen zu Silvester 1957 gemeinsam nach Miami, um auszuspannen und ihrer Ehe neue Impulse zu geben. Doch die Reise hat den gegenteiligen Effekt, und Frank macht im Hotel die Bekanntschaft eines Mannes, der sich von ihm angezogen fühlt. Gleichzeitig werden Cathy und Frank auf die Missstände in den USA zwischen Schwarzen und Weißen aufmerksam gemacht, die nicht nur in Hartford an der Tagesordnung sind. Als ein kleiner schwarzer Junge den (den weißen Gästen vorbehaltenen) Swimmingpool des Hotels betritt, wird er sogleich von seinem Vater, einem Kellner, unter Vorhaltungen wieder herausgeholt; dennoch leert sich danach in kürzester Zeit das Schwimmbecken von allen Gästen. In Hartford kommt es derweil zu einem folgenschweren Zwischenfall. Raymonds Tochter wird auf dem Nachhauseweg von der Schule von drei weißen Kindern damit aufgezogen, dass ihr Vater sie beschütze und umsorge, aber auch, dass er eine weiße Freundin habe. Als sie daraufhin davonläuft, verfolgen sie die drei und bewerfen sie mit Steinen, von denen einer sie am Kopf verletzt. Eines Abends kommt Frank früher als üblich von der Arbeit nach Hause, da er an einer wichtigen Sitzung nicht teilgenommen hat, und bricht mit einem Weinkrampf vor Cathy und seinen Kindern zusammen. Er gesteht seiner Frau, er habe sich in einen Mann verliebt, der mit ihm zusammenleben wolle. Er habe in seinem Leben nie ein derartig starkes Gefühl für einen Menschen empfunden. Cathy hört sich dies wie versteinert und verletzt an und nimmt Franks Entscheidung, die Scheidung einreichen zu wollen, vorweg, ehe er sie selbst äußern kann. Cathy bricht ihr Schweigen gegenüber ihrer Freundin Eleanor und berichtet ihr von Franks Homosexualität und der schwierigen finanziellen Lage, in der sie sich gerade befinden. Gleichzeitig sinnt sie den Treffen mit Raymond Deagan nach, wovon sie auch ihrer Freundin berichtet, die sich dadurch bestätigt sieht, dass die Gerüchte über Cathy doch keine Erfindung waren. Eleanor, die sich zuvor immer als „beste Freundin“ bezeichnet hatte, wendet sich daraufhin, wie zuvor auch alle anderen in der Stadt, von Cathy ab. Als Cathy von ihrer Haushälterin erfährt, dass es sich bei dem Mädchen, das vor Wochen von Weißen angegriffen und verletzt wurde, um Raymonds Tochter handelt, fährt sie sofort zu ihm, um sich nach Sarahs Befinden zu erkundigen. Für Raymond und seine Tochter ist das Leben in Hartford unerträglich geworden. Die Jungen, die seine Tochter mit Steinen beworfen haben, kamen ohne Strafe davon. Stattdessen werden nun regelmäßig die Fenster von Raymonds Haus von anderen Farbigen, die um die Gerüchte von Cathy und ihm wissen, mit Steinen beworfen. Da Raymond keine Aufträge mehr erhält, hat er sich dazu entschlossen, zu seinem Bruder nach Baltimore zu ziehen. Cathy hofft darauf, Raymond in Baltimore, wo sie niemand kennt, eines Tages „besuchen“ zu können, da sie doch jetzt wieder Single sein werde. Doch Raymond zerstört ihre Hoffnungen. Er habe seine „Lektion“ gelernt, nicht mehr in andere Welten einzutauchen, und wollte nun tun, was für seine Tochter Sarah das Richtige ist. In der letzten Szene kommt die frisch geschiedene Cathy unaufgefordert zum Zug, mit dem Raymond und seine Tochter abfahren. Wortlos sehen sich die beiden Erwachsenen nur an, während der Abstand zwischen ihnen immer größer wird.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Regisseur Todd Haynes, der für seinen Film \"Dem Himmel so fern\" auch das Originaldrehbuch lieferte, ließ sich bei der Umsetzung seiner Idee u. a. von Filmen der Hollywood-Veteranen John M. Stahl und Douglas Sirk (siehe \"Was der Himmel erlaubt\") inspirieren. So ist etwa der Schauplatz seines Films – wie in den Werken seiner Vorbilder – ein typisch US-amerikanischer Vorort, in dem eine wohlhabende gutbürgerliche Familie ein scheinbar idyllisches und sorgloses Leben führt. Haynes drehte den Film in satten Technicolorfarben und scharte unter anderem den Szenenbildner Mark Friedberg \"(Der Eissturm)\", den Kameramann Edward Lachman \"(Erin Brockovich)\" und die Kostümbildnerin Sandy Powell \"(Shakespeare in Love)\" um sich, um den Stil vom Hollywood der 1950er Jahre wiederzubeleben. Dabei musste Mark Friedberg dafür Sorge tragen, ein Set zu entwerfen, das wie eine Studioproduktion aus dieser Periode wirkt. So wurde das Haus der Whitakers vollständig nachgebaut. Der Kameramann Edward Lachman bildete den Look der 1950er Jahre nach, indem er dieselbe Art von Beleuchtungsausrüstung (Glühlampen), Beleuchtungstechnik und Linsenfilter verwendete, wie sie in den 1950er Jahren für ein Melodram üblich waren. Bei der Wahl der Hauptdarstellerin verließ sich Haynes auf die US-amerikanische Charakterdarstellerin Julianne Moore, mit der er bereits 1995 in dem Drama \"Safe\" zusammengearbeitet hatte. Moore, die während der Dreharbeiten schwanger war, wollte das klassische Ideal der 1950er Jahre vertreten und wählte deshalb eine blonde Perücke, obwohl Haynes ursprünglich nicht auf ihre natürliche Haarfarbe (Rot) verzichten wollte. Für die Rolle des Raymond Deagan wurde Dennis Haysbert ausgewählt, der eine ähnliche Rolle bereits 1992 an der Seite von Michelle Pfeiffer in \"Love Field – Liebe ohne Grenzen\" bekleidet hatte. Während der Dreharbeiten gehörte Haysbert auch zum Schauspielensemble der Fernsehserie \"24\", die zur gleichen Zeit in Los Angeles gedreht wurde, was ein permanentes Pendeln zwischen West- und Ostküste für den Schauspieler erforderte. \"Dem Himmel so fern\", der Mitte Oktober 2001 in Produktion ging, ist der vierte Spielfilm, den Independentfilm-Produzentin Christine Vachon und Regisseur Todd Haynes gemeinsam produzierten. Als ausführender Produzent war u. a. Steven Soderbergh an dem Projekt beteiligt. Der Film wurde entgegen dem Ort der Handlung in und um New Jersey gedreht. Die Studioszenen entstanden u. a. im Bayonne's Military Ocean Terminal. Weitere Dreharbeiten fanden in Bloomfield (New Jersey) und in Manhattan statt. Die vier Straßen, die in dem Film Hartford darstellen, befinden sich in vier verschiedenen Städten, so dass wenn ein Schauspieler um eine Straßenecke bog, er quasi in einer anderen Stadt wieder auftauchte. Die Szenen in Miami fanden in einem alten Beach Club, dem \"Rockaway\", statt. Die Kunstwerke, die im so genannten \"Hartford Cultural Center\" hängen, wurden von der Filmcrew, inspiriert von berühmten Künstlern, als Drucke reproduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Dem Himmel so fern\" feierte am 1. September 2002 auf den Filmfestspielen von Venedig Premiere. Das Drama über gesellschaftliche Vorurteile der 1950er Jahre sowie über Homosexualität und Rassismus wurde von der Kritik gefeiert und als Wiederbelebung des US-amerikanischen Melodrams angesehen, eines zum damaligen Zeitpunkt längst vergessenen Genres. Zugleich gilt \"Dem Himmel so fern\" als Hommage an das Werk von Douglas Sirk und vor allem seine beiden Werke \"Was der Himmel erlaubt\" \"(All That Heaven Allows\", 1955) und \"Solange es Menschen gibt\" \"(Imitation of Life\", 1959), die einen ähnlichen Plot aufweisen. \"Dem Himmel so fern\", der am 8. November 2002 in ausgewählten Kinos in den USA anlief, spielte bei geschätzten Produktionskosten von 13,5 Mio. US-Dollar bis zum 16. April 2003 einen Bruttogewinn von 15,8 Mio. US-Dollar ein. Damit avancierte er zur erfolgreichsten Independent-Produktion des Kinojahres 2002. Der Film ist konsequent im Retrostil gedreht und kopiert sowohl in seiner Bildsprache als auch in der Farbgestaltung mit Technicolor und Weichzeichner die Filme der 50er Jahre. In Deutschland kam der Film fast fünf Monate nach dem US-Start am 13. März 2003 in die Kinos und erhielt wie schon in den USA hervorragende Kritiken. 2016 belegte \"Dem Himmel so fern\" bei einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 86. Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Dem Himmel so fern\" war der erfolgreichste Independentfilm des Kinojahres 2002 und einer der am häufigsten ausgezeichneten Filme. Todd Haynes' Drama wurde mit über 70 Filmpreisen honoriert und für dreißig weitere nominiert. Neben Independentfilmpreisen wie dem Independent Spirit Award und dem Chlotrudis Award wurde der Film von den Kritikervereinigungen von Chicago, Seattle und New York City sowie mit dem Golden Satellite Award als bester Film des Jahres ausgezeichnet. Ferner war der Film 2003 für vier Oscars und Golden Globes nominiert, darunter Julianne Moore, der bei der Academy-Award-Verleihung als beste Hauptdarstellerin für \"Dem Himmel so fern\" und als beste Nebendarstellerin für Stephen Daldrys \"The Hours\" die Ehre zuteilwurde, eine der seltenen Doppel-Nominierungen zu erhalten. Die Rolle der 1950er-Jahre-Hausfrau Cathy Whitaker stellte den bisherigen Höhepunkt ihrer Karriere dar und sie wurde u. a. 2002 bei den Filmfestspielen von Venedig und von der National Board of Review ausgezeichnet. Nebendarsteller Dennis Quaid erhielt als homosexueller Ehemann eine Nominierung für den Golden Globe, Patricia Clarkson ebenfalls den Preis der National Board of Review. Dennis Haysberts Leistung wurde mit dem Satellite Award als bester Nebendarsteller belohnt.", "section_level": 1}, {"title": "Oscar 2003.", "content": "Nominiert in den Kategorien", "section_level": 2}, {"title": "Golden Globe 2003.", "content": "Nominiert in den Kategorien", "section_level": 2}, {"title": "Weitere.", "content": "American Society of Cinematographers 2003 Black Reel Awards 2004 Bodil 2004 Broadcast Film Critics Association Awards 2003 Camerimage 2002 Chicago Film Critics Association Awards 2003 Nominiert in den Kategorien Chlotrudis Awards 2003 Dallas-Forth Worth Film Critics Association Awards 2003 Empire Awards 2004 Europäischer Filmpreis 2002 Florida Film Critics Circle Awards 2003 Golden Satellite Awards 2003 Nominiert in den Kategorien Independent Spirit Awards 2003 Kansas City Film Critics Circle Awards 2003 London Critics Circle Film Awards 2004 Los Angeles Film Critics Association Awards 2002 National Board of Review 2002 National Society of Film Critics Awards 2003 New York Film Critics Circle Awards 2002 Online Film Critics Society Awards 2003 Nominiert in den Kategorien San Francisco Film Critics Circle 2002 Sant Jordi Awards 2004 Satellite Awards 2003 Nominiert in den Kategorien Screen Actors Guild Awards 2003 Nominiert in den Kategorien Seattle Film Critics Awards 2002 Southeastern Film Critics Association Awards 2002 Toronto Film Critics Association Awards 2002 Vancouver Film Critics Circle 2003 Filmfestspiele von Venedig 2002 World Soundtrack Awards 2003 Writers Guild of America 2003", "section_level": 2}], "src_summary": "Dem Himmel so fern ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2002. Das Melodram basiert auf einem Drehbuch von Todd Haynes, der auch Regie führte.", "tgt_summary": "《天上人间》(英语:\"Far From Heaven\")是2002年美国剧情片,由陶德·海恩斯执导,茱莉安·摩尔、丹尼斯·奎德及丹尼斯·赫柏特等主演。电影以1950年代的美国市郊为背景,描述一名中产阶级的家庭主妇在发现丈夫其实是同性恋的同时,亦渐渐爱上了她家黑人园丁的故事。", "id": 2566862} {"src_title": "School of Rock", "tgt_title": "摇滚校园", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dewey Finn wird kurz vor dem größten lokalen Rock-Festival, dem „Battle of the Bands“, aus seiner eigenen Band geworfen. Seine Kollegen waren von Deweys selbstverliebten Bühnenauftritten genervt. Sein zweites Problem: Patty, die Freundin seines Kumpels und Vermieters Ned Schneebly erhöht den Druck auf Dewey, weil er seine Mieten seit Jahren nur sehr unregelmäßig bezahlt. Ned hatte einst mit Dewey in einer Metal-Band gespielt. Patty stellt Ned vor die Wahl: Entweder er sorgt dafür, dass Dewey sich an der Miete beteiligt, oder sie werde ihn verlassen. Es wird also eng für Dewey, zumal körperliche Arbeit für ihn nicht in Frage kommt und er keine besonderen Qualifikationen vorzuweisen hat. Für ihn gibt es nur eine wichtige Sache in seinem Leben, den Rock. Seiner Ansicht nach „kämpft er an vorderster Front und befreit die Menschen mit seiner Musik“. Doch die Rettung naht in Form eines Telefonats. Als er eines Tages einen Anruf für Ned entgegennimmt, wird diesem ein Job als Aushilfslehrer an einer Privatschule angeboten. Da Ned gerade nicht da ist und der Job schnelles Geld verspricht, das Dewey dringend für seine Nachzahlung der Mieten braucht, gibt er sich kurzerhand als Ned aus und nimmt den Job an. Zu Beginn seiner inoffiziellen Tätigkeit verfolgt Dewey die Strategie, nur seine Zeit abzusitzen und das Geld zu kassieren. Als er aber zufällig mitbekommt, wie die Schüler Musikunterricht haben, bemerkt er, dass diese ihre Instrumente perfekt beherrschen. Nun hat er eine Vision: Dewey will aus den Kindern eine Band formen und mit ihnen beim Battle of the Bands mitmachen. Dies würde die Rache an seiner alten Band bedeuten. Dazu kreiert er ein neues, geheimes Unterrichtsfach: Rockmusik! Dewey beginnt, die Kinder nach ihrem Talent in ihre Rollen einzuteilen. Nebst Musikern rekrutiert er Security-Leute, Lichtdesigner, Kostüm-Schneider und schließlich die anfänglich sehr skeptische Klassensprecherin Summer als Bandmanagerin. Um den Kindern Rock ’n’ Roll näherzubringen, schweift Dewey weit in die Geschichte des Rock ’n’ Roll aus. Anhand von Musikvideos wird das Verhalten auf der Bühne geschult, zum Beispiel der berühmte Windmühlen-Arm von Pete Townshend. An einem mit Kreide auf die Schultafel gezeichneten Stammbaum erklärt Dewey epochale Bands wie die Ramones, Black Sabbath und Led Zeppelin sowie fein verästelte Subgenres des Rock ’n’ Roll. Als Hausaufgabe gibt der unkonventionelle Lehrer den Jungmusikern alte stilprägende Rock-CDs mit nach Hause, damit sie die Feinheiten ihrer Instrumente besser verstehen lernen. Auch unterweist Dewey die Kinder im rebellischen Denken, indem er alle Autoritätspersonen als Bosse (im Original „The Man“) darstellt, gegen die es zu rebellieren gilt. Die Schülerband gibt sich den Namen „School of Rock“ und möchte bei ihrem ersten Auftritt – eine Anspielung auf das legendäre Bühnenoutfit von Angus Young – ihre Schuluniformen tragen. Es gibt jedoch einige Rückschläge, verursacht durch die konservativen Eltern. Auch ein als Lehrausgang getarnter Ausflug zum Battle of the Bands scheitert an den strengen Regeln der Direktorin (obwohl Dewey sie im angetrunkenen Zustand schon überredet hatte). Kurz vor dem Abschlussevent des Wettbewerbs, beginnt die Sache aufzufliegen: Der Gehaltsscheck ist natürlich auf Ned Schneebly ausgestellt, als dieser bei der Schule nachfragen will, muss Dewey ihm die Wahrheit gestehen. Am Elternabend kommt es zur Eskalation. Patty ruft die Polizei. Dewey gesteht alles und flüchtet aus der Schule. Natürlich kommt es bei den Eltern zu Tumulten. Am nächsten Tag resümieren die Kids die vergangenen drei Wochen und beschließen, am Battle of the Bands teilzunehmen. Summer, die immer mehr ihre Qualitäten als Managerin entdeckt, organisiert den „Lehrausgang“, Dewey wird von zu Hause abgeholt und der Auftritt findet statt. Die Eltern, die von alledem erfahren (während sie der Direktorin die Hölle heiß machen), eilen ebenfalls zur Show, um ihre Kinder zu retten, und erleben mit, was diese vollbracht haben. Die Gesichter der Eltern erhellen sich und die Leistung wird akzeptiert. Leider gewinnt School of Rock den Wettbewerb nicht und auch nicht die 20.000 Dollar. Der Preis geht an „No Vacancy“ (Deweys alte Band), aber immerhin will das Publikum eine Zugabe. Dewey und die Kids haben es geschafft – sie haben die bestmögliche Rockshow dargeboten. Der Film endet schließlich mit der Gewissheit, dass Dewey die School of Rock als Schulprojekt im Nachmittagsunterricht weiterführen kann. Als Projekt wird hier schon den Kleinsten Rock ’n’ Roll nähergebracht. Auch Ned findet zu seinen Wurzeln als Rockmusiker zurück und hilft beim Schulprojekt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde unter anderem für den Golden Globe als beste Darstellung eines Comedy- oder Musikfilms nominiert. Black hat sich den MTV Movie Award für beste schauspielerische Leistung in einem Komödienfilm erarbeitet. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.", "section_level": 1}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Bei Produktionskosten von ca. 35 Millionen Dollar betrug das weltweite Einspielergebnis knapp über 131 Millionen Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack zum Film wurde von Jack Black, Richard Linklater, Randall Poster und Scott Rudin produziert und am 30. September 2003 auf dem Label Atlantic Records veröffentlicht. Er wurde bei den Grammy Awards 2004 in der Kategorie „Bestes zusammengestelltes Soundtrackalbum für Film, Fernsehen oder visuelle Medien“ nominiert, unterlag in der Preisvergabe allerdings dem Soundtrack zum Film \"Chicago\".", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung und Adaptionen.", "content": "Im Juli 2008 gab Jack Black die Absicht bekannt, eine Fortsetzung des Überraschungserfolgs zu drehen. Die Regie sollte erneut Richard Linklater übernehmen. Dewey Finn (Black) sollte einer Gruppe Problem-Jugendlicher in den Ferien die Wurzeln von Blues, Rap, Country und Rock nahebringen. Drehbuchautor Mike White schrieb das Skript, das den Titel „School of Rock 2: America Rocks“ trug, In einem Interview sagte Black 2012 jedoch, dass dieses Projekt vorerst nicht umgesetzt werden wird. Laut ihm wollte er den Film nicht ohne den ursprünglichen Drehbuchautor White und Regisseur Linklater machen, konnte sich mit diesen jedoch nicht auf ein Skript einigen. Andrew Lloyd Webber produzierte eine Musical-Fassung des Films, die 2015 am New Yorker Broadway im Winter Garden Theatre Premiere hatte. 2014 gab der amerikanische Kinder-Fernsehsender Nickelodeon eine gleichnamige Serien-Adaption des Films in Auftrag. Bereits vor Produktionsbeginn bestellte der Sender eine gesamte Staffel mit 13 Episoden. Nach Beginn der Ausstrahlung der Serie im März 2016 verlängerte der Sender die Serie nach nur vier ausgestrahlten Folgen um eine zweite, ebenfalls 13-teilige, Staffel.", "section_level": 1}], "src_summary": "School of Rock ist eine Filmkomödie mit Jack Black aus dem Jahr 2003. Das auf Black zugeschnittene Drehbuch stammt von seinem Freund Mike White, der auch als Schauspieler beteiligt ist. Der Regisseur war Richard Linklater. In Deutschland erschien der Film erst 2004.", "tgt_summary": "《摇滚校园》(\"School of Rock\")是一部2003年理乍得·林克莱特执导的美国音乐喜剧片,Mike White编剧,Jack Black主演,配角有Mike White、Joan Cusack、Sarah Silverman和Miranda Cosgrove。", "id": 1360045} {"src_title": "Flughafen Bangkok-Don Mueang", "tgt_title": "廊曼国际机场", "src_document": [{"title": "Generelles.", "content": "Don Mueang war bis zum 27. September 2006 der größte internationale Flughafen von Thailand. Er liegt drei Meter über dem Meeresspiegel und etwa 22 Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums Bangkoks. Vor der Eröffnung des neuen Flughafens Bangkok-Suvarnabhumi war der IATA-Code \"BKK\", heute ist dieser \"DMK\". Don Mueang hat zwei Start- und Landebahnen und es können technisch bis zu 60 Flüge pro Stunde in einem internationalen und einem nationalen Terminal mit zusammen 33 Flugsteigen abgefertigt werden. Es gibt Stellplätze für 101 Flugzeuge und 167 Check-in-Schalter (davon 124 im Terminal 1).", "section_level": 1}, {"title": "Benennung.", "content": "Bei der Eröffnung des Flugplatzes im Jahr 1914 wurde der Name in lateinischer Schrift „Don Muang“ geschrieben, was 2007 geändert wurde. Er wurde fortan „Don Mueang“ genannt, was den allgemeinen Regeln für die Transkription der thailändischen Schrift in lateinische Buchstaben gemäß den Vorgaben des Königlichen Instituts Thailands entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis zur Eröffnung des Flughafens Bangkok-Suvarnabhumi flogen mehr als 80 Fluglinien mit 39 Millionen Passagieren, 160.000 Flügen und 700.000 Tonnen Luftfracht pro Jahr den \"Don Mueang International Airport\" an. Nach Passagieren positionierte sich der Flughafen im Jahr 2005 auf Platz 18 weltweit. Der Flughafen war vor allem das Luftfahrt-Drehkreuz der Fluggesellschaft Thai Airways. Während des Vietnamkrieges wurde der militärische Teil des Flughafens \"(Don Muang Royal Thai Air Force Base)\" als Drehkreuz für die United States Air Force verwendet. Der zivile Betrieb von Don Mueang wurde am 28. September 2006 eingestellt. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der 25 Kilometer östlich von Bangkok gelegene Flughafen Suvarnabhumi in Dienst gestellt, dem auch der IATA-Code BKK zugeteilt wurde. Der IATA-Code für Don Mueang wurde in DMK geändert. Bereits am 6. Februar 2007 gab die thailändische Regierung bekannt, den Flughafen wieder für Inlandflüge und Billigfluglinien zu eröffnen. Grund seien die mangelhaften Zustände am neuen Flughafen Suvarnabhumi in Form von Rissen in Start- und Landebahnen und der Mangel an Kapazitäten. Die Wiedereröffnung erfolgte nach einer Renovierung – trotz des großen Widerstandes nahezu aller Fluggesellschaften – zum Flugplanwechsel am 25. März 2007. Das Umsteigen auf die meisten Inlandsflüge wurde somit erheblich erschwert, da ein Wechsel des Flughafens notwendig war. So empfahl Thai Airways etwa eine Umsteigezeit von fünf Stunden. Internationale Thai-Airways-Flüge mit Anschlüssen an die Inlands-Destinationen Chiang Mai, Chiang Rai, Krabi und Phuket wurden jedoch weiterhin über den Flughafen Suvarnabhumi abgewickelt. Insgesamt handelte es sich dabei um elf Verbindungen pro Tag. 30 ihrer täglichen Inlandsflüge führte Thai Airways von Don Mueang aus. Thai-Airways-Flüge ab/bis Don Mueang Airport wurden mit einer vierstelligen, jeweils mit der Ziffer 1 beginnenden Flugnummer codice_1gekennzeichnet. Flüge über Suvarnabhumi tragen weiterhin dreistellige Flugnummern. Seit dem 29. März 2009 wickelt Thai Airways keine Flüge mehr von Don Mueang aus ab. Wegen des steigenden Inlandsflugaufkommens entschied der Flughafenbetreiber Airports of Thailand (AOT), die Inlandsflüge ab dem 1. August 2011 vom kleinen Inlandsterminal (Gesamtfläche 22.266 Quadratmeter) ins ehemalige Internationale Terminal 1 (Gesamtfläche 109.033 Quadratmeter) zu verlegen. Seit 1. Oktober 2012 bestreitet die Fluglinie AirAsia sämtliche Flüge von und nach Bangkok nur noch von diesem Flughafen. Nachdem die Zahl der Fluggäste infolge der Eröffnung von Suvarnabhumi zunächst zurückgegangen war, nahm sie 2013 wieder stark zu. Mit 16,5 Millionen Passagieren im Jahr war Don Mueang nun der zweitmeistfrequentierte Flughafen des Landes und hat Phuket auf Platz drei verdrängt. 5,29 Millionen der Passagiere waren auf internationale Verbindungen gebucht (eine Zunahme von 350 % gegenüber dem Vorjahr), sodass die zwischenzeitlich üblich gewordene Bezeichnung Don Mueangs als Inlandsflughafen nicht mehr zutrifft. Im Jahr 2014 nahm die Zahl der abgefertigten Passagiere nochmal auf 21,54 Millionen zu, während die Fluggäste am Flughafen Suvarnabhumi fast im gleichen Maße zurückgingen. Im Jahr darauf wurden sogar mehr als 30,3 Millionen Passagiere verzeichnet, was mit einer starken Zunahme des Inlandsflugverkehrs in Thailand zusammenhängt.", "section_level": 1}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Thai AirAsia und Nok Air haben ein Drehkreuz in Don Mueang und fliegen von Don Mueang zahlreiche Ziele in Thailand und weitere Ziele in Asien an. Daneben wird der Flughafen von einigen weiteren kleinen Inlandsfluggesellschaften bedient (u. a. Orient Thai Airlines, Siam Air, Thai Lion Air und R Airlines). Langstreckenflüge werden nur noch vom neuen Suvarnabhumi-Flughafen durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unfälle.", "content": "Von 1945 bis Oktober 2017 kam es am Flughafen Bangkok-Don Mueang und in seiner Umgebung zu 21 Totalverlusten von Flugzeugen. Dabei kamen 205 Menschen ums Leben. Beispiele:", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung durch Demonstranten.", "content": "Im Zuge der politischen Krise in Thailand Ende 2008 gelang es aufgebrachten Regierungsgegnern am 27. November 2008, den Flughafen unblutig in ihre Gewalt zu bringen, nachdem sie bereits den Airport Suvarnabhumi besetzt hatten, um gegen Premierminister Somchai Wongsawat zu protestieren. Sämtliche Flüge wurden gestrichen, tausende Reisende saßen tagelang fest. In den frühen Morgenstunden des 2. Dezember 2008 kam bei einer Granatenexplosion ein Mensch ums Leben, 22 weitere wurden verletzt. Kurz nachdem das thailändische Verfassungsgericht am 2. Dezember 2008 drei Regierungsparteien wegen Wahlbetrugs aufgelöst hatte, hielt die PAD eine Pressekonferenz ab, in der sie erklärte, dass am 3. Dezember um 10 Uhr all ihre Proteste beendet sein würden. Am 5. Dezember nahm der Flughafen seinen Betrieb wieder auf.", "section_level": 2}, {"title": "Überflutung.", "content": "Am 25. Oktober 2011 erreichten während der Überschwemmungen in Thailand 2011 die Fluten den Flughafen in Don Mueang. Das Terminal und weitere Gebäude wurden mit Sandsäcken vor dem immer weiter steigenden Hochwasser geschützt, gleichwohl drang das Hochwasser in Bereiche des inzwischen genutzten Terminals 1 ein. Der Flughafen wurde vorübergehend evakuiert und der Flugbetrieb bis 5. März 2012 eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Nutzung.", "content": "Auf dem Flughafen befindet sich auch ein Militärstützpunkt der thailändischen Luftstreitkräfte RTAF. Das 6. Geschwader der RTAF ist hier mit vier Staffeln (601. bis 604.) sowie der 904. Staffel, einer Spezialeinheit der RTAF, stationiert. Daneben befindet sich hier auch das Museum der RTAF.", "section_level": 1}, {"title": "Golfplatz.", "content": "Zwischen den beiden Bahnen befindet sich der ursprünglich von der RTAF angelegte Golfplatz \"Kantarat\", der keine feste Abgrenzung zu den Bahnen aufweist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Don Mueang International Airport Bangkok (Thai:, auch Don Muang, IATA-Code \"DMK\", ICAO-Code: \"VTBD\") ist ein internationaler Flughafen im Bezirk Don Mueang der thailändischen Hauptstadt Bangkok.", "tgt_summary": "廊曼国际机场(,英语:Don Mueang International Airport,),旧名曼谷机场,是位于泰国曼谷的国际机场,于1914年3月27日启用(机场部分区域早于这个日期前启用),是东南亚的主要国际机场之一,也是泰国亚洲航空的主要机场。在素万那普机场启用之前,该机场使用的国际航空运输协会机场代码是BKK,名称为“Don Mueang”。在素万那普机场投入商业运营之后,该机场的名称改为“Don Mueang”,机场代码也改为DMK,而它的国际民航组织机场代码仍然是VTBD。", "id": 1802943} {"src_title": "Frits Philips", "tgt_title": "弗里茨·飞利浦", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Frits Philips war einziger Sohn von Anton Philips und Neffe von Gerard Philips, Mitbegründer von Philips & Co. in Eindhoven (ab 1912: \"N.V. Philips' Gloeilampenfabrieken\"). Von 1923 bis 1929 studierte er an der Technischen Universität Delft Maschinenbau und wurde dort promoviert. Seine spätere Ehefrau Sylvia van Lennep lernte er während des Studiums in Delft kennen. Nach Ableistung des Wehrdienstes übertrug ihm sein Vater bereits mit 25 Jahren Verantwortung in der Firma. Anton Philips gab 1939 den Vorstandsvorsitz der \"Philips' Gloeilampenfabrieken\" an Frans Otten, Schwager von Frits Philips ab. Von 1961 bis 1971 war Frits Philips der letzte Konzernpräsident mit dem Gründernamen und schuf aus der ehemaligen Glühlampenfabrik einen Elektronikkonzern mit mehr als 160.000 Mitarbeitern. Unter seiner Ägide wurde die Compact Cassette ab 1963 weltweit eingeführt und die Produktion von integrierten Schaltkreisen bei Philips aufgenommen. Heute (2008) gilt Philips als Marktführer beispielsweise bei den Radio Frequency Identification (RFID)-Chips. Er blieb zeitlebens in den Niederlanden wohnhaft, auch als im Zweiten Weltkrieg während der deutschen Besetzung ein Teil seiner Familie das Land verließ. Unter der nationalsozialistischen Herrschaft (Reichskommissariat Niederlande) wurde er 1943 für mehrere Monate in einem Konzentrationslager interniert. Frits Philips war in den Niederlanden und insbesondere in seiner Geburtsstadt Eindhoven aufgrund seines sozialen Engagements sehr beliebt und erhielt als Zeichen der Ehrerbietung von Mark van Bommel im April 2005 die Meistertrophäe der Eredivisie (höchste Fußball-Liga der Niederlande) überreicht. Das Philips Stadion des Clubs PSV Eindhoven ist nach dem Konzern benannt. Ferner wurde nach ihm das Muziekcentrum Frits Philips in Eindhoven benannt. Frits Philips starb 13 Jahre nach seiner Frau Sylvia van Lennep-Philips im Alter von hundert Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Er wurde auf dem \"Gemeentelijke begraafplaats Woense\" in Eindhoven beigesetzt. Nach seinem Tod beschloss der PSV Eindhoven, dass im Philips Stadion im Block D der Sitzplatz in Reihe 22, Sitz 43, auf der Südtribüne im Gedenken an Frits Philips unbesetzt bleiben soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederik Jacques Philips (* 16. April 1905 in Eindhoven, Niederlande; † 5. Dezember 2005 ebenda, genannt Frits Philips) war ein niederländischer Industrieller.", "tgt_summary": "弗里茨·飞利浦(,1905年-4月16日-2005年-12月5日),荷兰企业家,飞利浦第四任总裁。", "id": 2100713} {"src_title": "Bis(2-ethylhexyl)phthalat", "tgt_title": "鄰苯二甲酸二(2-乙基己基)酯", "src_document": [{"title": "Isomerie.", "content": "Ein Strukturisomer von DEHP ist Di-\"n\"-octylphthalat (DOP). DEHP besitzt je ein Stereozentrum an jeder Verzweigungsstelle der beiden 2-Ethylhexylreste, somit gibt es drei DEHP-Stereoisomere: In der Technik wird DEHP praktisch ausschließlich als \"Gemisch\" dieser drei Stereoisomeren eingesetzt. In der Regel haben derartige Stereoisomere unterschiedliche physiologische und somit auch toxikologische Eigenschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "DEHP wird häufig als Weichmacher für PVC-Kunststoffe sowie als Zusatzstoff in Farben, kosmetischen Produkten und Schädlingsbekämpfungsmitteln verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Analytik.", "content": "Zur zuverlässigen qualitativen und quantitativen Bestimmung von DEHP kann nach angemessener Probenvorbereitung die Kopplung der Gaschromatographie mit der Massenspektrometrie eingesetzt werden. Auch in Pappbechern kann DEHP nachgewiesen werden. Die Methodik eignet sich ebenfalls zur Bestimmung von DEHP in Haarproben.", "section_level": 1}, {"title": "Problematik.", "content": "Wenn dieser Stoff in polymere Stoffe eingearbeitet wird, werden diese elastischer und geschmeidiger. DEHP geht dabei keine chemische Verbindung ein und kann daher zum Beispiel aus Kunststoffen mit der Zeit wieder entweichen und z. B. aus Lebensmittelverpackungen in das Lebensmittel migrieren. Um die Wirkung der Weichmacher zu beweisen, haben Forscher an der Universität Leipzig Mäuse mit Trinkwasser versorgt, das DEHP enthielt. Sie stellten fest, dass die Mäuse deutlich an Gewicht zulegten, besonders die weiblichen Tiere.Nora Klöting, Nico Hesselbarth u. a.: \"Di-(2-Ethylhexyl)-Phthalate (DEHP) Causes Impaired Adipocyte Function and Alters Serum Metabolites.\" In: \"PLOS ONE.\" 10, 2015, S. e0143190,. Als Ersatzstoff für die Herstellung von PVC-Produkten wird Diisononylphthalat verwendet. Nach Untersuchungen der Universität Erlangen liegt die durchschnittliche Aufnahmemenge von DEHP wesentlich über dem von der Europäischen Kommission festgesetzten Grenzwert. Dies kann negative gesundheitliche Folgen auf Hoden, Nieren und Leber haben. Die IARC stufte DEHP im Jahr 2013 als möglicherweise krebserzeugend ein. Seit dem 28. Oktober 2008 ist DEHP auf der sogenannten „Kandidatenliste“ der ECHA geführt. Ist DEHP in einem Artikel enthalten, besteht Informationspflicht an den Kunden. Es ist bereits jetzt verboten, DEHP in Spielzeug und Babyartikeln zu verwenden, da die Substanz in der Anlage 1 der Bedarfsgegenständeverordnung gelistet ist. In der EU-Verordnung Nr. 143/2011 vom 17. Februar 2011 wird Bis(2-ethylhexyl)phthalate (DEHP) als reproduktionstoxisch klassifiziert und der 21. Januar 2015 als Datum festgelegt, von dem ab das Inverkehrbringen und der Gebrauch der Substanz innerhalb der EU ohne Zulassung verboten ist. Am 31. März 2015 wurden mit der Richtlinie (EU) 2015/863 DEHP in die RoHS-Stoffliste aufgenommen. Damit dürfen in der EU seit dem 22. Juli 2019 keine Elektro- und Elektronikgeräte mehr verkauft werden, die Teile mit mehr als 0,1 Gewichts-% DEHP im homogenen Werkstoff enthalten. DEHP-Metaboliten wurden bereits im Urin von Delfinen nachgewiesen.Leslie B. Hart, Barbara Beckingham, Randall S. Wells, Moriah Alten Flagg, Kerry Wischusen, Amanda Moors, John Kucklick, Emily Pisarski, E. d. Wirth: \"Urinary Phthalate Metabolites in Common Bottlenose Dolphins (Tursiops truncatus) From Sarasota Bay, FL, USA.\" In: \"GeoHealth.\" 2, 2018, S. 313,. ", "section_level": 2}, {"title": "Aufnahmen.", "content": "sämtlicher Klavierwerke: Música callada: \"Combat del somni\": \"Improperios\":", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederic Mompou i Dancausse, span. auch Federico Mompou (* 16. April 1893 in Barcelona; † 30. Juni 1987 in Barcelona) war ein spanischer Komponist und Pianist.", "tgt_summary": "费德里科·蒙波·丹科斯(,,1893年-4月16日-1987年-6月30日),西班牙加泰罗尼亚作曲家。他的创作受到印象主义音乐以及埃里克·萨蒂的简约风格影响,十分恬淡安逸,而又带着淡淡的西班牙气质。他不写作大型作品,所作基本上都是钢琴曲、歌曲、吉他曲等小规模作品。由于其独特的风格,蒙波的音乐在20世纪乐坛占有一定的地位,并获得过不少奖项。", "id": 470148} {"src_title": "Adam West", "tgt_title": "亚当·韦斯特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Adam West besuchte die Lakeside High School in Seattle, danach machte er seinen Abschluss am nahe gelegenen Whitman College (Hauptfächer: Literatur und Psychologie). Kurz darauf heiratete er. Er diente zwei Jahre in der U.S. Army, arbeitete als DJ, Truck-Fahrer und Cowboy und reiste dann mit seiner Frau durch Europa, wo er zeitweise als Milchmann arbeitete. Schließlich ließ er sich auf Hawaii nieder, wo er eine Rolle in der Unterhaltungssendung \"The Kini Popo Show\" erhielt. Dort ließ er sich von seiner ersten Frau scheiden und heiratete eine Hawaiianerin. Durch diverse Rollen in Film und Fernsehen im Laufe der 1960er Jahre wurde William Dozier auf West aufmerksam und engagierte ihn für die Fernsehserie \"Batman\". West behauptete einmal, ihm sei die Nachfolge Sean Connerys für die Rolle des James Bond angeboten worden, nachdem dieser seinen Posten abgegeben hatte. Beinahe, so West, sei er zwei der „drei großen Bs“ der Sechziger gewesen: Bond, Batman und The Beatles. In der fiktiven Stadt Gotham City, häufiger Spielort von Batman, wurde die \"Westward Bridge\" – auch – nach West benannt. Die \"Batman\"-Serie war auch international ein Erfolg, sodass während ihrer Laufzeit ebenfalls ein auf ihr basierender Film produziert wurde. Nachdem die Serie eingestellt worden war, war es für West schwer, sein Batman-Image loszuwerden und eine neue Rolle zu bekommen, da ihn das Publikum auf die Figur des Batman festgelegt hatte. Selbst seine Hauptrolle als zynischer Macho Johnny Cain in \"The Girl Who Knew Too Much\" änderte nichts an dieser Tatsache. Er hörte dennoch nach \"Batman\" nie auf zu arbeiten und spielte in den 1970er und 1980er Jahren in einer Reihe mittelklassiger Filme und erst gar nicht ausgestrahlter Fernsehpilotfolgen, unter anderem in \"The Happy Hooker Goes To Hollywood\". 1977 kehrte West erstmals in die Rolle des Batman zurück, als er die Figur in der kurzlebigen Zeichentrickfortsetzung der 1960er-Serie \"Ein Fall für Batman\" übernahm. 1983 kehrte West erneut zu Batman zurück, diesmal als Sprecher in den animierten \"Super Friends\"-Cartoons als Nachfolger von Olan Soule. In den 1990er Jahren erreichte er in einigen Kreisen Kultstatus durch Rollen in Filmen wie \"Groß wie Wassermelonen\" oder \"Gnadenlos schön\". West war auch Sprecher für viele Zeichentrickcharaktere, unter anderem bei \"Die Simpsons\" und der Zeichentrickversion von Batman. 1991 spielte er in der Pilotfolge der Serie \"Lookwell\" einen durchgedrehten Fernseh-Actionhelden, der fälschlicherweise glaubt, er könne auch im echten Leben Kriminalfälle lösen. Die Pilotfolge, geschrieben von Conan O’Brien und Robert Smigel, hat inzwischen den Ruf, eine der witzigsten Serien zu sein, die nie von einem großen Fernsehsender angenommen wurden. Sie wurde später auf einem kleineren Kanal (Trio Channel) ausgestrahlt. West hatte einen Kurzauftritt in der Zeichentrickversion von Batman des Fernsehsenders FOX. In der Folge \"Beware the Gray Ghost\" sprach West den Grauen Geist, der eine Hommage an die frühesten Superheldenfiguren wie The Shadow oder Crimson Avenger sein sollte. In sechs Folgen der Zeichentrickserie \"Cosmo und Wanda – Wenn Elfen helfen\" sprach West die Rolle des alternden Schauspielers Adam West, der sich selbst nur in der Rolle des „Catman“ sieht. Darüber hinaus sprach West den semi-verrückten Bürgermeister Adam West der fiktiven Stadt Quahog, Rhode Island in der Zeichentrickserie \"Family Guy\". In der achten Staffel der Fernsehserie \"King of Queens\" spielte West sich selbst. Adam West starb am 9. Juni 2017 im Alter von 88 Jahren an Leukämie. Am Donnerstag, 15. Juni 2017 luden der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, und Polizeichef Charlie Beck ab der Abenddämmerung zu einer Würdigung auf den Platz vor dem Rathaus, auf dem hoch oben das Batman-Zeichen projiziert wurde. Mit-Schauspieler aus Batman waren Gäste, manche Besucher erschienen in Kostümen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adam West, eigentlich William West Anderson, (* 19. September 1928 in Walla Walla, Washington; † 9. Juni 2017 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Synchronsprecher. West wurde durch seine Verkörperung von Batman in der gleichnamigen Fernsehserie bekannt, die von 1966 bis 1968 im US-amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde.", "tgt_summary": "亚当·韦斯特(英语:Adam West,原名William West Anderson,1928年-9月19日-2017年-6月9日),美国演员,因美国广播公司电视剧《蝙蝠侠》和1966年电影而闻名。跟玛塞尔·李尔在1970年结婚2017年(韦斯特过世),育有六子。", "id": 18791} {"src_title": "Lampsakos", "tgt_title": "兰普萨库斯", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ursprünglich als \"Pityusa\" oder \"Pityussa\" bekannte Stadt wurde zunächst von den Phokaiern gegründet. Nach der von Pomponius Mela überlieferten Gründungslegende erhielt die Stadt Ihren Namen daher, dass ein Orakel auf die Frage der Phokäer, wo sie ihre Stadt gründen sollen, antwortete: „dort, wo es zuerst geblitzt (griech.: \"lampein\") hat“. In die Frühzeit fallen Grenzkonflikte mit den milesischen Nachbarn und dem thrakischen Miltiades, der, wie Herodot berichtet, Krieg gegen die \"Lampsakener\" führte. Diese konnten ihn jedoch in einen Hinterhalt locken und gefangen nehmen und ließen ihn erst nach einer Drohung durch seinen Verbündeten Kroisos wieder frei. Im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. wurde Lampsakos nacheinander von den Lydern, den Persern, Athen und Sparta erobert. Artaxerxes I. übergab Lampsakos dem Oberbefehl des Themistokles unter der Auflage, dass die Stadt den persischen König zeitlebens mit ihrem berühmten Wein versorge. Obwohl die Stadt die persische Herrschaft anerkannte, wurde sie dennoch von dem Lampsakener Hippokles regiert, dessen Sohn Aeantides eine Tochter des Tyrannen Hippias heiratete. Ihr Grab war zu Zeiten des Thukydides eine Sehenswürdigkeit. Lampsakos wurde nach der Schlacht von Mykale Teil des Delisch-Attischen Seebundes und zahlte einen jährlichen Tribut von zwölf Talenten, was für den außergewöhnlichen Reichtum der Stadt spricht. Lampsakos stellte im 3. Jahrhundert v. Chr. Goldmünzen her; auch dies war nur den reichsten Städten der Region möglich. Das Bündnis mit Athen zerbrach während der Sizilienexpedition, ein Aufstand wurde im Jahr 411 v. Chr. aber gewaltsam niedergeschlagen. 405 v. Chr. wurde die Stadt von Lysandros für Sparta erobert, fiel aber wenig später wieder an die Perser. Im Februar 399 setzten die Reste des Zugs der Zehntausend (noch ca. 5000 bis 6000 Mann) unter Xenophon aus Thrakien kommend nach Lampsakos über. Von dort zogen sie weiter nach Pergamon (Pergamos). 362 v. Chr. wurde Lampsakos eine Zeit lang autonom. Die zunächst guten Beziehungen zu Athen kühlten rasch ab; schon 355 v. Chr. wurde die Stadt von den Athenern unter Chares erobert. 334 v. Chr. gehörte Lampsakos zu den zahlreichen Eroberungen Alexanders des Großen. 196 v. Chr. verteidigte Rom die Stadt gegen Antiochos III.; in der Folge wurde Lampsakos ein wichtiger Verbündeter des Reiches. Cicero und Strabon bezeugen den anhaltenden Wohlstand der Stadt auch unter römischer Oberherrschaft; allerdings soll sie laut Cicero unter Verres gelitten haben (80 v. Chr.). Lampsakos war auch bekannt für den Fruchtbarkeitskult des Priapos, der hier geboren worden sein soll. Seine Verehrung wurde mit einem Eselsopfer gefeiert. In der Spätantike wurde Lampsakos Sitz eines Bischofs. Auf das Bistum geht das Titularbistum Lampsacus der römisch-katholischen Kirche zurück. Vom ursprünglichen Lampsakos in der Nähe der modernen Neugründung Lapseki, in der heutigen türkischen Provinz Çanakkale, sind heute nur noch die Ruinen der Stadtmauer und die Nekropole erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lampsakos (, lateinisch \"Lampsacus\", auch \"Lampsacum\", heute \"Lapseki\") war eine antike griechische Hafenstadt in Mysien, an der Ostküste des Hellespont (Dardanellen).", "tgt_summary": "兰普萨库斯()是坐落于战略要地——特洛阿德北部地区赫勒斯滂东岸的一座古希腊城市。", "id": 109313} {"src_title": "Formel-1-Weltmeisterschaft 2006", "tgt_title": "2006年世界一级方程式锦标赛", "src_document": [{"title": "Änderungen 2006.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rennstrecken.", "content": "Erstmals seit 1996 war der Große Preis von Australien nicht das erste Saisonrennen, sondern fand als drittes Rennen im April statt. Grund war eine Überschneidung mit den Commonwealth Games vom 15. bis 26. März in Melbourne. Der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps wurde wegen Umbauarbeiten der Boxenanlage in der Saison 2006 aus dem Rennkalender entfernt, sodass nur 18 statt 19 Rennen stattfanden.", "section_level": 2}, {"title": "Reglement.", "content": "Um die Qualifikation am Samstag für die Zuschauer attraktiver zu gestalten, wurden drei Ausscheidungsläufe durchgeführt. Zunächst hatten alle Fahrer mit einer beliebigen Kraftstoffmenge 15 Minuten Zeit, eine gute Rundenzeit zu erreichen. Die 16 besten Fahrer erhielten nach Ablauf der ersten Ausscheidungsrunde erneut 15 Minuten, um sich als jeweils einer von 10 Teilnehmern der Qualifying-Finalrunde zu qualifizieren. In der Finalrunde wurden abschließend die Startplätze 1 bis 10 in einem Zeitraum von zuerst 20, seit dem Grand Prix von Großbritannien aber 15 Minuten ermittelt. Vor der Finalrunde bestand bis zum Start des Rennens am Sonntag die letzte Möglichkeit den Rennwagen aufzutanken, sodass in die Tankstrategie nicht nur die Taktik für den Rennverlauf, sondern auch bereits für das Qualifying einbezogen werden musste. Die Taktik der ersten Phase der letzten Trainingssitzung bestand darin, dass möglichst viel Benzin verfahren wurde, um das Auto leichter zu machen. In den letzten sieben bis acht Minuten wurde in der Regel dann nach Reifenwechseln (bis zu zwei Mal) die schnellen Rundenzeiten erzielt. Die verbrauchte Benzinmenge durfte vor dem Rennen wieder ergänzt werden. Allerdings zählte nur die Anzahl Runden, die innerhalb der 110 Prozent der Bestzeit lagen. Seit dem Großen Preis von Europa galt aber für die \"In and Out Laps\" – also für die Runden aus der Boxengasse heraus und zurück – eine 120-Prozent-Grenze. Die in der Saison 2005 noch verbotenen Reifenwechsel waren wieder erlaubt, dabei war jeder Fahrer auf 14 Reifensätze beschränkt: 7 Sätze für trockene Bedingungen, 4 Sätze für nasse Bedingungen und 3 Sätze für extremes Wetter. Außerdem wurden die Vorgaben für die Motoren geändert. Vorgeschrieben waren jetzt 8 Zylinder mit 2,4 l Hubraum statt bisher 10 Zylinder mit max. 3,0 l Hubraum. Noch vor der Übernahme von Minardi durch Red Bull wurde für das Team eine Ausnahmeregelung getroffen – es durfte, um Kosten zu sparen, weiterhin V10-Motoren einsetzen, allerdings luftmengen- und drehzahlbegrenzt. Diese Regelung wurde nach dem Verkauf des Teams für die Scuderia Toro Rosso beibehalten. Zur Historie der Regeländerungen in der Formel 1 siehe auch: Formel-1-Regeln.", "section_level": 2}, {"title": "Teams.", "content": "BMW beendete die bisherige Zusammenarbeit mit Williams. BMW Sauber F1 trat als neues BMW Werksteam nach Übernahme des Sauber-Teams an. Williams wurde nun durch Cosworth und nicht mehr von BMW mit Motoren beliefert. Mit Honda Racing F1 nahm Honda erstmals seit 1968 wieder mit einem Werksteam an der Formel 1 teil. Das Team ging aus B.A.R. hervor. Nachdem bereits zur Saison 2005 Jordan von der Midland Group des russischen Millionärs Alexander Shnaider übernommen wurde, trat das Team nun als MF1 Racing an. Red Bull Racing wurde jetzt durch Ferrari und nicht mehr von Cosworth mit Motoren beliefert. Außerdem trat Toro Rosso als \"Red-Bull-Junior-Team\" an, nachdem Minardi von Red Bull übernommen wurde. 50 % der Anteile des Teams übernahm Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger. Mit Dietrich Mateschitz nahm erstmals ein Teambesitzer an der Formel 1 teil, welcher in zwei Teams maßgeblich beteiligt war. Schließlich nahm mit Super Aguri F1 erstmals seit 2002 ein elftes Team teil. Vor dem Großen Preis von Italien wurde das Midland-F1-Team von Spyker übernommen. Bereits in China trat das Team unter dem neuen Namen Spyker MF1 Racing und neuer Lackierung an.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrer.", "content": "In der Saison 2006 wurden zahlreiche Veränderungen der Besetzung der Teams mit Renn-, Test- und Ersatzfahrern umgesetzt. Bei den Rennfahrern gab es folgende Änderungen gegenüber der Saison 2005: Die beiden 2005 bei Minardi eingesetzten Rennfahrer Robert Doornbos und Patrick Friesacher sowie der ehemalige Jordan Pilot Narain Karthikeyan waren nicht mehr im Startfeld. Doornbos war 2006 dritter Fahrer bei Red Bull während Karthikeyan als Testfahrer bei Williams eingesetzt wurde. Neu in der Formel 1 waren die in der letzten Saison in der GP2-Serie angetretenen Fahrer Nico Rosberg und Scott Speed. Rosberg ersetzte Nick Heidfeld bei Williams. Speed verstärkte das neue Toro-Rosso-Team. Als neuer Formel-1-Pilot startete auch der Japaner Yūji Ide beim Team Super Aguri F1, der von der Formel Nippon wechselte. Ide durfte nur vier Rennen fahren, da er durch unsportliches Fahrverhalten auffiel und ihm daraufhin die Lizenz durch die FIA entzogen wurde. Er wurde vom GP von Europa bis zum GP von Frankreich durch den Franzosen und ehemaligen Renault-Testfahrer Franck Montagny als Stammpilot ersetzt, der wiederum ab dem GP von Deutschland durch den Japaner Sakon Yamamoto ersetzt wurde. Nick Heidfeld wechselte von Williams ins BMW-Sauber-Team und ersetzte dort Felipe Massa. Massa wechselte zu Ferrari an Stelle von Rubens Barrichello. Barrichello ersetzte Takuma Satō bei Honda, während Sato in dieser Saison das Super-Aguri-Team verstärkte. Außerdem wechselte Christijan Albers von Minardi zu MF1 Racing und Vitantonio Liuzzi ging von Red Bull in das „Red Bull Junior Team“ Scuderia Toro Rosso. Ab dem GP von Ungarn übernahm BMW-Sauber-Freitagstester Robert Kubica das Cockpit von Jacques Villeneuve. Der neue Testfahrer für die freien Trainingssessions am Freitag bei BMW Sauber war der junge Deutsche Sebastian Vettel. Am 11. September 2006 wurde bekanntgegeben, dass der Österreicher Christian Klien vorzeitig aus seinem bis zum Ende der Saison laufenden Vertrag bei Red Bull Racing entlassen wurde. Seinen Platz nahm der bis dahin dritte Mann im Team Robert Doornbos ein.", "section_level": 2}, {"title": "Teams und Fahrer.", "content": "Die ersten vier Teams der vorhergehenden Saison durften keinen dritten Fahrer bei den Freitags-Trainings einsetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Rennberichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Großer Preis von Bahrain.", "content": "Der Große Preis von Bahrain auf dem Bahrain International Circuit fand am 12. März 2006 statt und ging über eine Distanz von 57 Runden à 5,417 km, also insgesamt 308,238 km. Am Vortag erreichte Michael Schumacher im Ferrari die Pole-Position mit einer Zeit von 1:31,431 vor seinem Teamkollegen Felipe Massa. Er zog damit mit dem Brasilianer Ayrton Senna gleich, der ebenfalls 65 Pole Positions erringen konnte. Der Rennstart verlief bis auf einen Dreher von Nick Heidfeld, der von Nico Rosberg angestoßen wurde, problemlos. Entscheidend für den Rennverlauf war die Tankstoppstrategie. Kimi Räikkönen konnte mit seiner Ein-Stopp-Strategie trotz des letzten Startplatzes noch Platz drei erreichen. Schumacher und Alonso waren beide mit einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs. Beim letzten Stopp sicherte sich Fernando Alonso knapp den ersten Platz vor Schumacher. Die schnellste Rennrunde fuhr Rosberg mit 1:32,408 Minuten in seiner 42. Runde kurz vor seinem zweiten Tankstopp. Von 22 gestarteten Fahren erreichten 18 das Ziel. Nur Ide, Villeneuve, Fisichella und Albers schieden im Rennverlauf aus.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Malaysia.", "content": "Der Große Preis von Malaysia auf dem Sepang International Circuit fand am 19. März 2006 statt und ging über eine Distanz von 56 Runden à 5,543 km, also insgesamt 310,408 km. Das Rennwochenende begann mit erheblichen Motorenproblemen: sowohl die beiden Ferrari-Piloten Michael Schumacher und Felipe Massa, sowie der Toyota-Fahrer Ralf Schumacher, als auch Red-Bull-Fahrer David Coulthard und Hondas Rubens Barrichello mussten bei ihren Wagen den Motor wechseln, was für jeden von ihnen eine Verschlechterung der Startplatzierung um zehn Ränge bedeutete. Der Schnellste im Qualifying war Giancarlo Fisichella im Renault. Im Rennen konnte er seine Pole-Position in einen Sieg umsetzen. Der Start verlief besonders gut für Alonso, der sich von Startplatz 7 auf Rang 3 verbessern konnte. Unglücklich verlief die erste Runde für Räikkönen und Klien: die beiden kollidierten, Raikkönen musste das Rennen direkt beenden, Klien folgte mit einem Defekt in Runde 26. Weitere sechs Fahrer fielen ebenfalls aus: Rosberg, Coulthard, Webber, Ide, Speed und Heidfeld. Die schnellste Rennrunde wurde mit einer Zeit von 1:34,803 Minuten von Alonso gefahren.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Australien.", "content": "Der Große Preis von Australien auf dem Albert Park Circuit in Melbourne fand am 2. April 2006 statt und ging über eine Distanz von 58 Runden à 5,303 km, also insgesamt 307,574 km. Das Rennen startete erst nach einer erneuten Einführungsrunde, weil Giancarlo Fisichella am Start stehen blieb. Jenson Button verteidigte anfangs seine Pole-Position, verlor die Führung allerdings schon im Verlaufe der 1. Runde an Fernando Alonso. Das Rennen war geprägt von zahlreichen Unfällen (Felipe Massa, Michael Schumacher, Juan-Pablo Montoya u. a.) und den daraus folgenden Safety-Car-Phasen. Alonso konnte sich nach den jeweiligen Re-Starts immer souverän von seinen Verfolgern absetzen und fuhr einen ungefährdeten Sieg vor Kimi Räikkönen heraus. Ralf Schumacher fuhr trotz einer Strafe (zu schnell in den Boxen) auf den 3. Platz. Jenson Button, der nie mit Alonso und Räikkönen mithalten konnte, erlitt in der letzten Kurve einen Motorschaden, hielt seinen Honda aber noch kurz vor der Ziellinie an. Button blieb ohne WM-Punkte, konnte sich mit dieser Haltung aber eine Rückstufung um 10 Plätze (wegen des notwendigen Motorenwechsels) beim nächsten Rennen in Imola ersparen. Der ursprünglich auf dem 8. Platz liegende Scott Speed erhielt wegen Überholens von David Coulthard unter gelber Flagge eine Zeitstrafe und wurde so nur Neunter. Die schnellste Rennrunde fuhr Kimi Räikkönen in der vorletzten Runde mit 1:26,045 Minuten.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von San Marino.", "content": "Der Große Preis von San Marino auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola fand am 23. April 2006 statt und ging über eine Distanz von 62 Runden à 4,933 km, also insgesamt 305,609 km. Die Poleposition konnte Michael Schumacher im Ferrari mit einer Zeit von 1:22.795 Minuten einfahren. Es war seine 66. Poleposition überhaupt und damit ein neuer Rekord (der alte Rekordhalter war Ayrton Senna). Auf den weiteren Plätzen folgten Jenson Button und Rubens Barrichello im Honda. Beim Start konnte Michael Schumacher seine Führungsposition vor Button halten. Fernando Alonso konnte, von Platz 5 gestartet, einen Platz gewinnen. Bereits ein paar Kurven später kollidierte der letztplatzierte Yūji Ide im Super Aguri mit dem vor ihm fahrenden Christijan Albers. Der Holländer überschlug sich sechsmal, konnte aber unverletzt aus dem auf dem Kopf gelandeten Wrack aussteigen. Nach der darauf folgenden Safety Car-Phase fuhr Schumacher vorneweg und konnte sich bis zu seinem Stopp einen komfortablen Vorsprung herausfahren. In Runde 30, als Jenson Button seinen ersten Stopp absolvierte, hob der Lollipop-Mann sein Schild zu früh, und gab damit dem Fahrer das Signal, loszufahren. Button riss dabei seine halbe Mechanikercrew und den Tankschlauch mit. Bei diesem Zwischenfall gab es aber keine Verletzten. Nach den ersten Boxenstopps lag Schumacher wieder vorne, vor seinem Teamkollegen Felipe Massa und dem amtierenden Weltmeister Fernando Alonso. Nach Massas zweitem Stopp, dieser hatte inzwischen Alonso in Schach gehalten, wurde Schumacher plötzlich 1,5 Sekunden pro Runde langsamer und hatte bis zu seinem zweiten Stopp große Probleme, Alonso hinter sich zu halten. Überraschenderweise ging der Spanier zuerst an die Box, Schumacher kam eine Runde später und behielt die Führung. Beide lieferten sich einen Kampf bis zum Rennende, den Schumacher am Ende für sich entscheiden konnte. Schumacher fuhr seinen 85. Sieg ein, Ferrari seinen 183. David Coulthard, Takuma Satō, Christian Klien, Yūji Ide, Jarno Trulli und Christijan Albers erreichten nicht das Ziel. Alonso fuhr die schnellste Rennrunde (1:24.569 Minuten).", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Europa.", "content": "Der Große Preis von Europa auf dem Nürburgring fand am 7. Mai 2006 statt und ging über eine Distanz von 60 Runden à 5,148 km, also insgesamt 308,863 km. Fernando Alonso erreichte im Qualifying die Poleposition knapp vor Michael Schumacher. Das Rennen wurde vom Duell dieser beiden Kontrahenten bestimmt. Bis zum zweiten Boxenstopp konnte Alonso seine Führung vor Schumacher verteidigen. Diesen Stopp machte Alonso drei Runden vor Schumacher, der die Zeit nutzte, um einen Vorsprung herauszufahren und das Rennen zu gewinnen. Die schnellste Rennrunde fuhr Michael Schumacher mit 1:32,099 Minuten. Ralf Schumacher, Juan Pablo Montoya, Takuma Satō, Franck Montagny, Jenson Button, Christian Klien und Mark Webber fielen mit technischen Problemen aus. David Coulthard und Vitantonio Liuzzi konnten das Rennen wegen eines Unfalls kurz nach dem Start, der eine rundenlange Safety-Car-Phase nach sich zog, nicht zu Ende fahren.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Spanien.", "content": "Der Große Preis von Spanien auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona fand am 14. Mai 2006 statt und ging über eine Distanz von 66 Runden à 4,627 km, also insgesamt 305,256 km. Die Renault dominierten die Qualifikation, Fernando Alonso fuhr bei seinem Heimrennen auf die Poleposition, Teamkollege Giancarlo Fisichella auf Platz zwei vor den beiden Ferraris, wobei Michael Schumacher das interne Stallduell gegen Felipe Massa gewann. Auch das Rennen wurde von Renault beherrscht. Michael Schumacher konnte durch eine günstige Boxenstoppstrategie beim ersten Stopp Fisichella vom zweiten Platz verdrängen. Der Sieg von Alonso war jedoch zu keiner Zeit gefährdet. Die schnellste Rennrunde fuhr Felipe Massa in einer Zeit von 1:16,648 Minuten. 17 von 22 Fahrern konnten das Rennen beenden, nur Christijan Albers, Scott Speed, Ralf Schumacher, Juan Pablo Montoya und Franck Montagny schieden mit technischen Defekten aus.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Monaco.", "content": "Der Große Preis von Monaco auf dem Circuit de Monaco fand am 28. Mai 2006 statt und ging über eine Distanz von 78 Runden à 3,340 km, also insgesamt 260,520 km. Die Poleposition sicherte sich Michael Schumacher im Ferrari vor dem amtierenden Weltmeister Fernando Alonso im Renault. Schumacher wurde aber auf den letzten Startplatz zurückgestuft, weil er in der letzten Runde des Qualifikationstrainings ohne offensichtlichen Grund stehengeblieben war und damit seinen Konkurrenten die Chance auf eine letzte schnelle Runde genommen hatte. Die Poleposition hatte damit Fernando Alonso. Das Ziel erreichten 16 von 22 Fahrern, Nico Rosberg schied wegen eines technischen Defektes aus. Kimi Räikkönen fiel mit Motorschaden an seinem McLaren-Mercedes aus, nachdem er mit Fernando Alonso in einem harten Duell um die Führung war. Die schnellste Runde des Rennens fuhr Michael Schumacher in 1:15,143 Minuten.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Großbritannien.", "content": "Der Große Preis von Großbritannien auf dem Silverstone Circuit fand am 11. Juni 2006 statt und ging über eine Distanz von 60 Runden à 5,141 km, also insgesamt 308,355 km. Alonso fuhr von der Poleposition aus startend einen souveränen und ungefährdeten Sieg heraus. Die schnellste Rennrunde erreichte ebenfalls Alonso in 1:21,599 Minuten. In der Mitte des Rennens überholte Michael Schumacher beim Boxenstopp den auf Platz zwei gelegenen Kimi Räikkönen und gab diesen Platz bis zum Ziel nicht mehr ab. Am Ende des Rennens wurde Räikkönens dritter Platz von Giancarlo Fisichella bedrängt, aber nicht genommen. McLaren-Mercedes konnte seine gute Form vom Großen Preis von Monaco hier nicht bestätigen.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Kanada.", "content": "Der Große Preis von Kanada auf dem Circuit Gilles-Villeneuve in Montreal fand am 25. Juni 2006 statt und ging über eine Distanz von 70 Runden à 4,361 km, also insgesamt 305,270 km. Fernando Alonso gewann das Rennen von der Poleposition startend. Kimi Räikkönen, nach dem Qualifying auf dem 2. Platz, unterlief ein Fahrfehler und wurde in der vorletzten Runde von Michael Schumacher überholt. Die schnellste Rennrunde fuhr Räikkönen mit 1:15,841 Minuten. Mit Villeneuve, Ralf Schumacher, Montoya, Barrichello, Montagny, Rosberg und Albers konnten 7 von 22 gestarteten Fahrern das Rennen nicht beenden.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis der USA.", "content": "Der Große Preis der USA auf dem Indianapolis Motor Speedway fand am 2. Juli 2006 statt und ging über eine Distanz von 73 Runden à 4,195 km, also insgesamt 306,235 km. Felipe Massa konnte sich durch einen guten Start in Führung bringen. Bereits in der ersten Runde gab es eine Reihe von Ausfällen nach einem Massencrash. Nach seinem ersten Boxenstopp übernahm der von der Poleposition gestartete Michael Schumacher die Führung. Danach steuerte er seinen Ferrari unangefochten zum Sieg. Die schnellste Rennrunde fuhr ebenfalls Michael Schumacher in 1:12,719 Minuten.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Frankreich.", "content": "Der Große Preis von Frankreich auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours fand am 16. Juli 2006 statt und ging über eine Distanz von 70 Runden à 4,411 km, also insgesamt 308,586 km. Die Poleposition sicherte sich Michael Schumacher vor Massa und Alonso. Im Rennen dominierte Schumacher und konnte zum achten Mal diesen Grand Prix gewinnen, außerdem fuhr er mit 1:17,111 Minuten die schnellste Rennrunde. Alonso konnte den zweiten Platz erreichen, da Massa einen dritten Boxenstopp einlegen musste, wobei Alonso ihn überholen konnte. Dadurch büßte Alonso nur zwei Punkte in der WM-Wertung auf Schumacher ein.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Deutschland.", "content": "Der Große Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring fand am 30. Juli 2006 statt und ging über eine Distanz von 67 Runden à 4,574 km, also insgesamt 306,458 km. Kimi Räikkönen startete von der Poleposition, musste aber, weil er leichtbetankt ins Rennen ging, nach wenigen Runden in die Box. Nach Problemen beim Stopp fiel er zunächst auf Platz 8 zurück. Michael Schumacher übernahm dadurch die Führung. Ferrari überraschte mit außergewöhnlicher Überlegenheit und fuhr einen souveränen und ungefährdeten Doppelsieg heraus. Weltmeister Alonso brachte seinen Wagen als Fünfter ins Ziel. Räikkönen wurde Dritter und erreichte das erste Mal in seiner Karriere in Hockenheim das Ziel. Die schnellste Rennrunde ging an Michael Schumacher mit der Zeit von 1:16,357 Minuten in der 17. Runde.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Ungarn.", "content": "Der Große Preis von Ungarn auf dem Hungaroring bei Budapest fand am 6. August 2006 statt und ging über eine Distanz von 70 Runden à 4,381 km, also insgesamt 306,663 km. Sowohl Fernando Alonso als auch Michael Schumacher fuhren im Qualifying mit dem Handicap, dass auf jede ihrer Qualifying-Zeiten zwei Sekunden aufgeschlagen wurden. Alonso bekam jeweils eine Sekunde Strafe für eine von ihm verschuldete gefährliche Situation im Zusammentreffen mit Doornbos und für Überholen unter gelber Flagge. Schumacher erhielt seine Strafe für Überholen unter roter Flagge. Dadurch konnte sich Schumacher lediglich für Startplatz 11 und Alonso für Startplatz 15 qualifizieren. Nach dem Start übernahm Kimi Räikkönen die Führung. Von Platz 15 gestartet kämpfte sich Alonso auf größtenteils nasser Strecke in der Folgezeit und nach einer furiosen Aufholjagd bis an die Spitze vor. Nach seinem zweiten Boxenstopp kam er durch zwei verlorene Radschrauben jedoch von der Strecke ab und musste aufgeben. Kimi Räikkönen kollidierte beim Überrunden mit Liuzzi. So führte im letzten Renndrittel der ebenfalls von weit hinten gestartete Jenson Button vor Michael Schumacher. Während die nachfolgenden de la Rosa, Heidfeld und Barrichello immer mehr aufschlossen, versuchte Schumacher mit seinem abgefahrenen Reifensatz bis ins Ziel zu kommen. Er fiel jedoch drei Runden vor Schluss mit defekter Radaufhängung aus. Da er bereits 75 % der Renndistanz zurückgelegt hatte, wurde er noch als Neunter gewertet. Nach der Disqualifikation von Kubica (das Auto des Polen war beim Wiegen nach dem Rennen zwei Kilogramm zu leicht) rückte Schumacher gar auf den achten Platz vor, was dem Deutschen einen WM-Punkt einbrachte. Jenson Button gewann nach einem fehlerfreien Rennen seinen ersten Grand Prix vor dem ebenfalls starken Pedro de la Rosa. Nick Heidfeld sicherte dem BMW-Sauber-Team mit seinem 3. Rang erstmals einen Platz auf dem Siegerpodest. Die schnellste Rennrunde, die Felipe Massa in der 65. Runde mit einer Zeit von 1:23,516 Minuten fuhr, ging auch in diesem Rennen an einen Ferrari-Piloten.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis der Türkei.", "content": "Der Große Preis der Türkei auf dem Istanbul Park Circuit fand am 27. August 2006 statt und ging über eine Distanz von 58 Runden à 5,338 km, also insgesamt 309,356 km. Direkt nach dem Start fielen Kimi Räikkönen und Tiago Monteiro durch einen Unfall aus, in den noch zahlreiche andere Fahrer verwickelt waren, die zwar einige Plätze verloren, aber weiterfahren konnten. Felipe Massa konnte seine erste Poleposition in seinen ersten Formel-1-Sieg umsetzen. Der von Platz zwei gestartete Michael Schumacher wurde u. a. infolge eines Fahrfehlers nur Dritter und verlor dadurch weitere zwei Punkte in der WM-Wertung an den zweitplatzierten Fernando Alonso. Die schnellste Rennrunde fuhr Michael Schumacher in 1:28,005 Minuten. Nach dem Rennen kam es zu einem politischen Eklat, dabei überreichte der International nur von der Türkei anerkannte Präsident der Republik Nordzypern, Mehmet Ali Talat die Siegertrophäe an Felipe Massa. Die Republik Zypern legte daraufhin Protest ein wobei die FIA einlenkte: Der Veranstalter MSO wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von fünf Millionen Dollar verurteilt. Doch im März 2007 wurde die Strafe halbiert, womit nur noch 2,5 Millionen Dollar fällig waren.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Italien.", "content": "Der Große Preis von Italien auf dem Autodromo Nazionale in Monza fand am 10. September 2006 statt und ging über eine Distanz von 53 Runden à 5,793 km, also insgesamt 306,720 km. Der vor dem Rennen mit 12 Punkten führende Weltmeister Fernando Alonso musste wegen einer Behinderung von Felipe Massa im Qualifying von der zehnten Position starten. Anfangs noch auf Platz 2 liegend, konnte Michael Schumacher den führenden Kimi Räikkönen während der ersten Boxenstoppphase überholen. Kurz vor Rennende fiel Alonso durch einen Motordefekt aus und konnte dadurch in diesem Rennen keine weiteren WM-Punkte erreichen. Michael Schumacher hingegen gewann und lag nur noch 2 Punkte hinter Alonso. Nach dem Grand Prix erklärte Michael Schumacher, dass er nach Ende der Saison 2006 seine Karriere beenden werde. Sein Nachfolger im Ferrari-Team wurde der Finne Kimi Räikkönen. Robert Kubica erreichte in seinem dritten Formel-1-Rennen mit dem dritten Platz seine erste Podiumsplatzierung. Die schnellste Rennrunde erzielte mit 1:22,559 Minuten Kimi Räikkönen.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von China.", "content": "Der Große Preis von China auf dem Shanghai International Circuit fand am 1. Oktober 2006 statt und ging über eine Distanz von 56 Runden à 5,451 km, also insgesamt 305,256 km. Die Poleposition sicherte sich Fernando Alonso vor seinem Teamkollegen Giancarlo Fisichella. Michael Schumacher, der die bei nasser Strecke unterlegenen Bridgestone-Reifen fuhr, wurde nur Sechster. Im Rennen konnte Schumacher auf abtrocknender Strecke jedoch die beiden Hondas von Jenson Button und Rubens Barrichello überholen. Zudem profitierte er vom Ausscheiden von Kimi Räikkönen. Als Fernando Alonso, der bis dahin das Rennen anführte, durch nachlassende Reifen langsamer wurde, wurde er von Fisichella und Schumacher überholt. Schumacher passierte dann in einem spektakulären Manöver auch Fisichella, der gerade die Box verließ und noch zu wenig Grip bekam. Als Alonso bei seinem zweiten Boxenstopp auch noch viel Zeit verlor, schien Schumachers Sieg ungefährdet. Doch kurz vor Rennende begann es wieder zu regnen und Alonso konnte seinen Rückstand von zuvor 13 auf nur noch drei Sekunden verringern. Die schnellste Rennrunde fuhr mit 1:37,586 Minuten in der 50. Runde Fernando Alonso. Nach dem Rennen lagen Alonso und Schumacher in der Fahrer-Weltmeisterschaft nach Punkten gleichauf. Da Schumacher zu diesem Zeitpunkt jedoch einen Sieg mehr auf seinem Konto hatte, führte der Kerpener die Weltmeisterschaft 2006 zum ersten Mal seit fast zwei Jahren an. Dies war gleichzeitig das letzte Mal, dass Schumacher in der Weltmeisterschaft die Führung übernahm und das letzte Mal, dass er ein Rennen gewann.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Japan.", "content": "Der Große Preis von Japan auf dem Suzuka International Racing Course fand am 8. Oktober 2006 statt und ging über eine Distanz von 53 Runden à 5,807 km, also insgesamt 307,771 km. Fernando Alonso gewann das Rennen vor Felipe Massa und Giancarlo Fisichella und übernahm damit wieder die Führung in der Weltmeisterschaft. Nachdem Michael Schumacher die Führung in der dritten Runde von Massa übernommen hatte, führte er das Rennen bis zur 37. Runde an, als er mit einem Motorschaden ausschied.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Brasilien.", "content": "Der Große Preis von Brasilien auf dem Autódromo José Carlos Pace in Interlagos/São Paulo fand am 22. Oktober 2006 statt und ging über 71 Runden à 4,309 km, also insgesamt 305,939 km. Felipe Massa konnte sich vor Kimi Räikkönen die Poleposition sichern. Wegen Problemen mit dem Benzindruck konnte Michael Schumacher im dritten Teil des Qualifying keine Wertungsrunde fahren, sodass er den zehnten Startplatz belegte. Fernando Alonso startete von Platz vier. Schumacher begann das Rennen mit einer Aufholjagd bis auf den fünften Rang, als er durch einen beim Überholmanöver gegen Fisichella erlittenen Reifenschaden bis auf den letzten Platz zurückfiel. Bis zum Rennende gelang es ihm, sich noch durch einige Überholmanöver bis auf den vierten Rang vorzuarbeiten. Massa gewann als erster Brasilianer seit Ayrton Senna in der Saison 1993 den Großen Preis von Brasilien. Alonso sicherte sich und seinem Team Renault mit dem nie bedrohten zweiten Platz in diesem Rennen den zweiten Weltmeistertitel in Folge.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifyingduelle.", "content": "Diese Tabelle zeigt, welche Fahrer im jeweiligen Team die besseren Platzierungen im Qualifying erreicht haben.", "section_level": 1}, {"title": "Weltmeisterschaftswertungen.", "content": "Weltmeister wird derjenige Fahrer bzw. Konstrukteur, der bis zum Saisonende am meisten Punkte in der Weltmeisterschaft angesammelt hat. Bei der Punkteverteilung werden die Platzierungen im Gesamtergebnis des jeweiligen Rennens berücksichtigt. Die acht erstplatzierten Fahrer jedes Rennens erhalten Punkte nach folgendem Schema:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Formel-1-Weltmeisterschaft 2006 war die 57. Saison der Formel-1-Weltmeisterschaft. Sie wurde über 18 Rennen in der Zeit vom 12. März bis zum 22. Oktober ausgetragen. Fahrerweltmeister wurde wie im Vorjahr Fernando Alonso, die Konstrukteurswertung verteidigte Renault. Es war die vorerst letzte Saison, an der Michael Schumacher als Fahrer teilnahm. Der siebenmalige Weltmeister beendete am Ende der Saison vorerst seine aktive Formel-1-Karriere, kehrte jedoch 2010 wieder in die Formel 1 zurück.", "tgt_summary": "2006年世界一级方程序锦标赛(2006 FIA Formula One World Championship)是该项赛事的第五十七届,比赛于2006年3月12日至10月22日举行,参赛车队11支,共进行了18场比赛。", "id": 305320} {"src_title": "Farbgradient", "tgt_title": "色彩梯度", "src_document": [{"title": "Farbverläufe und Farbräume.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Linearer RGB-Verlauf.", "content": "Der RGB-Farbraum ist ein Raum, in dem jede Farbe aus einem Rot-, einem Grün- und einem Blau-Anteil zusammengesetzt wird. Dieser bildet einen dreidimensionalen Würfel, in dem man eine Gerade, von der Start- zur Zielfarbe, konstruieren kann. Hierbei steht formula_2 für die 3 RBG-Farben, welche bei dem Mischungsverhältnis formula_3 der zwei Farben formula_4 und formula_5 erzeugt wird. Da das lineare Mischen von zwei Farben zum Teil zu unerwarteten Ergebnissen (z. B. der gräuliche Ring zwischen blau und rot im radialen Farbverlauf) führt, können andere Interpolationen verwendet werden. Ein Beispiel ist die Folgende:", "section_level": 2}, {"title": "Linearer Farbverlauf in anderen Farbräumen.", "content": "Es gibt eine Reihe weiterer Farbräume mit denen man Farben darstellen kann. Etwa der CMYK-Raum oder die verschiedenen Lab-Farbräume (XYZ, Hunter-Lab oder CIELab). Konvertiert man die beiden Ausgangsfarben in ein solches Modell, berechnet dort einen linearen Verlauf und konvertiert das Ergebnis zurück in RGB, so bekommt man einen anderen, in RGB nicht mehr unbedingt linearen Verlauf. Algorithmen zur Konvertierung in diese Räume und wieder von ihnen zurück findet man auf der Webseite \"EasyRGB\". Versucht man dieses Verfahren auf den CMY-Raum anzuwenden, so stellt man fest, dass das Ergebnis dasselbe ist, welches man auch im RGB-Raum erzielt.", "section_level": 2}, {"title": "Farbverläufe im HSV-Raum.", "content": "Der HSV-Raum ist ein Farbraum, in dem man eine Farbe durch einen Farbwinkel, eine Sättigung und eine Helligkeit bestimmt. Diese Darstellung soll der menschlichen Farbwahrnehmung näher kommen als andere Farbräume. Den HSV-Raum kann man entweder als Zylinder oder als Kegel auffassen. Auch im HSV lässt sich ein linearer Verlauf erzeugen, indem man die Winkel und Prozentwerte erst in räumliche Koordinaten und danach wieder zurück wandelt. Hierbei muss man sich für die Darstellung des Raumes als Zylinder oder als Kegel entscheiden. Unterscheiden sich zwei Farben nur durch ihren Farbwinkel, so kann man den Kreisausschnitt als Verlauf annehmen, auf dem diese beiden Farben liegen. Unterscheiden sich beide Farben auch in Helligkeit, und Sättigung, so erhält man einen Spiralausschnitt in dem HSV-Kegel. Diese Art des Übergangs hat den Vorteil, dass beim Verlauf ähnlich gesättigter Farben keine grauen Farben auftauchen. Ist die Sättigung aber 0, so tauchen im Verlauf jedoch ebenso unerwartete Farben auf. Man kann eine ähnliche Spirale wie oben beschrieben auch in der anderen Richtung beschreiten. Liegen die beiden Farben relativ eng beieinander, so ist nur einer der beiden Verläufe, der kürzere, sinnvoll, liegen die beiden Farben dagegen weit auseinander, so ist es Geschmackssache, welchen man bevorzugt. Der obere läuft eher durch die Kühleren, der untere eher durch die wärmeren Farben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit einem Farbgradient lässt sich ein Farbverlauf charakterisieren. Ein Farbverlauf ist eine Änderung von einer (Start-)Farbe in eine (Ziel-)Farbe mit einem anderen Farbton, Farbsättigung und/oder Farbhelligkeit. Ein Farbgradient hat eine Richtung, welche in die Richtung der größten Änderung eines stufenlosen Farbverlaufs zeigt.", "tgt_summary": "色彩梯度(有时也叫颜色带或颜色渐变)是指在计算机图形设计中,指定了一定范围的相关颜色,通常用于填充某一个区域。例如,许多窗口管理器允许将屏幕背景指定为渐变。 由梯度产生的颜色随位置连续变化,产生平滑的颜色过渡。", "id": 2451812} {"src_title": "Karol Świerczewski", "tgt_title": "卡罗尔·希维尔切夫斯基", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Karol Świerczewski wuchs in Warschau als Sohn einer armen polnischen Arbeiter-Familie auf, als seine Heimat damals zum russischen Kaiserreich gehörte, nachdem es 1815 seine staatliche Unabhängigkeit verloren hatte (Kongresspolen). Er wurde während des Ersten Weltkrieges im Alter von 18 Jahren, als er in einer Warschauer Fabrik arbeitete, von der Russischen Armee nach Moskau evakuiert.", "section_level": 2}, {"title": "Russischer Bürgerkrieg.", "content": "In Moskau schloss er sich 1918 den Bolschewiki an und kämpfte im Russischen Bürgerkrieg für die Rote Armee. Für seine Verdienste wurde er mit dem Rotbannerorden ausgezeichnet. Auch nach dem Ende des Bürgerkriegs verblieb er im Bolschewistischen Russland, das im Jahre 1922 in der von Wladimir Iljitsch Lenin gegründeten Sowjetunion aufging.", "section_level": 2}, {"title": "Polnisch-Sowjetischer Krieg.", "content": "Während des Polnisch-Sowjetischen Krieges im Jahre 1920 kämpfte er auf eigenen Wunsch in der nunmehr regulären Roten Armee gegen Polen. Da er als Kommunist nicht mit der ebenfalls 1919 gegründeten Zweiten Polnischen Republik sympathisierte, meldete er sich als Leutnant zur Verlegung an die westliche Front, wo er im Kampf verwundet wurde. Nach seiner Genesung kehrte er noch einmal an die Front zurück, doch der Kriegsverlauf hatte sich bereits für Polen und gegen Sowjetrussland gewendet.", "section_level": 2}, {"title": "1920er Jahre.", "content": "Ab 1921, als der Krieg gegen Polen mit einer Niederlage Sowjetrusslands zu Ende gegangen war, kehrte er in die Sowjetunion zurück und unterrichtete an der Polnischen Schule der roten Kommunarden. Im Jahre 1928 schloss Świerczewski seine Ausbildung an der Militärakademie „M.W. Frunse“ in Moskau ab und tat fortan Dienst im Generalstab der Roten Armee.", "section_level": 2}, {"title": "Spanischer Bürgerkrieg.", "content": "Im Jahre 1936 kam er unter dem Decknamen \"General Walter\" nach Spanien, um im Spanischen Bürgerkrieg die Republik gegen die Nationalisten unter General Francisco Franco zu unterstützen. Dort stieg er zum Divisionskommandeur (siehe Sowjetische Generalsränge) auf, wurde jedoch auch von der republikanischen Regierung als spanischer General anerkannt. Zunächst erwarb er sich einen Ruf als durchaus kompetenter Befehlshaber, als er die XIV. Internationale Brigade und später die 35. Internationale Division führte, in der späten Phase des Bürgerkrieges waren seine militärischen Leistungen aber eher wechselhaft und seine Einheiten erlitten wiederholt schwere Verluste. Świerczewski war auch Mitglied des am 26. Oktober 1936 in Albacete, dem Hauptquartier der Internationalen Brigaden, gegründeten Militärrates, der aus dem Organisationskomitee zur Aufstellung der Internationalen Brigaden hervorging. Weitere Angehörige waren Vittorio Vidali und Vital Gaymann (Vidal), als Dolmetscherin fungierte Constancia de la Mora. Nach der militärischen Niederlage der Zweiten Spanischen Republik im Jahre 1939 kehrte er wieder in die Sowjetunion zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Zur Zeit des Überfalls auf Polen durch das Deutsche Reich Anfang September 1939 (→ Überfall auf Polen), der den Beginn des Zweiten Weltkriegs markierte, war Świerczewski Kommandeur der 248. Schützendivision der Roten Armee; diese Position hatte er auch noch beim deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 inne. Wenig später leitete er einige Kommandeurlehrgänge des sowjetischen Geheimdienstes NKWD. Gegen Mitte 1943 wurde er zu einem der Generäle, die mit der Bildung der 1. Polnischen Armee beauftragt wurden, einem Teil der sowjetisch kontrollierten „Polnischen Streitkräfte in der Sowjetunion“ (auch: Polnische Streitkräfte im Osten). Im Januar 1944 wurde er, nachdem er und sein Generalstab an der Grabstätte der ermordeten polnischen Offiziere den Racheschwur der sowjetischen Spionageabwehr (SMERSCH) geleistet hatten, Waffengeneral der neu aufgestellten 2. Polnischen Armee unter dem Oberbefehl des Marschalls der Sowjetunion Konew. Im selben Jahr erfolgte sein Aufstieg zu einem der Führer der kommunistischen Polnischen Arbeiterpartei und der noch inoffiziellen Regierung der Volksrepublik Polen, die nach dem Krieg auf sowjetischen Druck etabliert wurde. Im Winter 1944 führte er die 2. Polnische Armee während der Kämpfe an der Weichsel zur Rückeroberung der polnischen Westgebiete der Zweiten Republik vor 1939 sowie beim weiteren Vormarsch auf deutschem Gebiet. Im März 1945 wurde die 2. Polnische Armee unter seinem Oberbefehl an der Oderfront in Niederschlesien reorganisiert und mit neuen sowjetischen Panzern und Fahrzeugen ausgerüstet. Ab Mitte April des Jahres 1945 führte die 1. Ukrainische Front ihre Großoffensive an der Lausitzer Neiße als Teil der Operationen der Roten Armee zur vorgesehenen Eroberung von Berlin (→ Schlacht um Berlin). Świerczewski sollte dabei mit seinen Truppen im Rahmen der so genannten Operation Lausitz die linke südliche Flanke des geplanten Vorstoßes etwa auf der Linie Dresden–Bautzen–Niesky sichern. Die mehrtägigen Kämpfe bei der Schlacht um Bautzen in der Oberlausitz sowie der teilweise besetzten Stadt Bautzen fügten vor allem den polnischen Angreifern sehr schwere Verluste zu. Ihre Brigaden hatten die meisten ihrer Panzer verloren und wurden auch personell stark dezimiert. Selbst die zur Unterstützung entsandten sowjetische Einheiten erlitten schwere Verluste. Der Wehrmacht gelang es indes mit ihrem letzten größeren Panzerangriff des Krieges, Bautzen und das Umland zurückzuerobern und zuvor eingeschlossene eigene Truppen zu befreien. Die Kampfhandlungen wurden auf beiden Seiten mit äußerster Brutalität geführt, wobei es auch zu Kriegsverbrechen kam. Obwohl ein weiterer Vorstoß der deutschen Truppen in erster Linie durch den Mangel an Treibstoff-Nachschub (Benzin) für die Panzer aus den Hydrierwerken verhindert wurde, konnten diese Gebiete bis Kriegsende gehalten werden. Trotz des militärischen Desasters im April 1945 wurde General Karol Świerczewski nach der Schlacht um Bautzen zum Armeegeneral befördert. Die polnische Propaganda verschwieg auch die unrühmliche Rolle des polnischen Stabes während der Schlacht. Die Kämpfe wurden zwar als äußerst blutig beschrieben, aber niemals als Niederlage für die polnische Armee bezeichnet. Um Świerczewski wurde der politische Mythos des unbesiegten Feldherrn aufgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Krieg und Tod.", "content": "Im Februar 1946 wurde Świerczewski stellvertretender Verteidigungsminister Polens. Er war anschließend auch an der Verfolgung des antikommunistischen Untergrundes in Polen aktiv beteiligt und unterzeichnete viele Todesurteile, während im Land ein kommunistisches Regime installiert wurde. Im März 1947 geriet er bei Baligród in den Beskiden in einen Hinterhalt vermutlich von Freischärlern der Ukrainischen Aufstandsarmee (\"Ukrajinska Powstanska Armija\") und wurde beim anschließenden Gefecht in Jabłonki erschossen. Die Umstände des Todes sind bis heute nicht genau geklärt. Als Vergeltung hierfür startete die Warschauer Führung die lange zuvor geplante \"Aktion Weichsel\" (\"Akcja Wisła\"), die Zwangsumsiedlung von über 140.000 Ukrainern und Lemken aus dem Südosten der nunmehr kommunistischen Volksrepublik Polen in die „Wiedergewonnenen Gebiete“ im heutigen Nord- und Westpolen. Nach einer viel diskutierten, aber nicht bewiesenen Version war das NKWD selbst an seinem Tod interessiert gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "1967 gab die Nationalbank Polens eine Gedenkmünze anlässlich des 20. Jahrestags des Todes Świerczewskis mit der Nominale 10 Złoty heraus. 1975 wurde er auf dem 50-Złoty-Schein abgebildet, der mit der Einführung neuer Banknoten 1996 nur noch 0,005 neue Złoty (PLN) wert war. Seit der politischen Wende in 1989 wird im heutigen Polen seine Rolle einerseits wegen des militärischen Debakels im April 1945 und andererseits wegen seiner zweifelhaften Funktion im Militär- und Repressionsapparat bei der Installierung des kommunistischen Regimes in Polen deutlich kritischer gesehen. Mit Ende des Warschauer Pakts wurden zahlreiche seiner Denkmäler entfernt und nach ihm benannte Straßen (so die Warschauer Trasa W-Z) wieder umbenannt. Am 21. Mai 2003 appellierte die Organisation der ehemaligen polnischen Veteranen und Unabhängigkeitskämpfer an das Institut für Nationales Gedenken (\"Instytut Pamięci Narodowej – IPN\"), Nachforschungen anzustellen, inwieweit Karol Świerczewski bei seiner politischen Tätigkeit vor und nach 1945 Verbrechen gegen die polnische Nation begangen hat. In einem Brief erinnerte die Organisation daran, dass er „einer der Menschen war, die bewusst auf die Versklavung der polnischen Nation durch die gewaltsame Durchsetzung eines kommunistischen Regimes hinarbeiteten, das ein Vasall von Moskau war“. Unter den Verbrechen, die keiner Verjährung unterliegen und vom IPN aufgeklärt werden sollten, sind 29 Todesurteile gegen polnische Soldaten und Offiziere, die Świerczewski als Befehlshaber der sowjetisch kontrollierten 2. Polnischen Armee unterzeichnet hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karol Świerczewski, (nom de guerre: \"General Walter\"), (* 22. Februar 1897 in Warschau; † 28. März 1947 in Jabłonki bei Baligród) war ein polnischer Offizier und General im Dienste des bolschewistischen Russland ab 1918, Sowjetrusslands ab 1919, des republikanischen Spaniens als sowjetischer Divisionskommandeur im Spanischen Bürgerkrieg ab 1936 sowie ab 1944 der Armee der Provisorischen Regierung der Nationalen Einheit von Polen. Er starb bei einem Gefecht vermutlich mit Freischärlern der Ukrainischen Aufstandsarmee im Jahre 1947. In der Geschichtspolitik des kommunistischen Regimes wurde er als Held dargestellt, in der Geschichtsschreibung nach 1989 werden dagegen sein Kampf gegen die Republik Polen sowie sein Anteil an den stalinistischen Repressionen herausgestellt.", "tgt_summary": "卡罗尔·希维尔切夫斯基( 1897年-2月22日-1947年-3月28日)是波兰裔苏联红军将领、布尔什维克党员,曾参加苏波战争、西班牙内战(洛佩拉战役)、第二次世界大战中苏联入侵波兰的战役,二战后参与领导波兰临时政府,担任波兰副国防部长,不久遭乌克兰反抗军路边袭击被击毙。希维尔切夫斯基之死成为接下来波兰展开的强制迁徙当地乌克兰人维斯瓦河行动的借口。此后几十年,希维尔切夫斯基被共产党宣传塑造成了一位英雄人物。", "id": 2591169} {"src_title": "Northrop YF-17", "tgt_title": "YF-17戰鬥機", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Grundkonstruktion der YF-17 wurde im Rahmen des firminternen Northropprojektes N-300 bereits 1965 entworfen. Beim N-300 handelt es sich um ein Derivat der F-5E Tiger II, bei dem der Rumpf verlängert wurde um die stärkeren GE15-J1A1-Strahltriebwerke mit bis zu 40 kN Schub zu verwenden. Um den daraus folgenden Gewichtssteigerungen entgegenzuwirken, wurde die Tragflächen vergrößert, was den Anstieg der Tragflächenbelastung reduzieren sollte. Allerdings wurde das N-300-Konzept nie verwirklicht, sondern zur P-530 weiterentwickelt. Der primäre Unterschied zwischen den Konzepten ist der Wechsel zu den GE15-J1A5-Triebwerken mit bis zu 58 kN Schub, die ein sehr niedriges Nebenstromverhältnis von 0,25 aufweisen. Dies brachte den Triebwerken den Spitznamen „leaky turbojet“ (\"dt.: „undichte Strahltriebwerke“\") ein, da der geringe Nebenstrom bestenfalls die Triebwerke kühlen könne. Tatsächlich konnte durch die Auslegung als Turbofan die Temperatur in den Triebwerksschächten niedrig gehalten werden, und den Konstrukteuren wurde es bei der Konstruktion in diesem Zellenbereich ermöglicht, Aluminium als Werkstoff ohne zusätzliche Hitzeschutzmaßnahmen einzusetzen. Das P-530 Design weist eine identische Formgebung im Bereich der Tragflächen zur F-5 auf. Diese fallen erneut trapezförmig aus und weisen eine Pfeilung von 20° auf, sind aber mit 37 m2 ungefähr doppelt so groß. Auch „die Nase“ der Maschine wurde annähernd unverändert von der F-5 übernommen. Um den Schwerpunkt der Maschine zu verschieben, sollten bei der P-530 die Tragflächen weiter mittig am Rumpf montiert werden. Die größte technische Neuerung war die Montage von „Leading Edge Extension“ (LEX), besser als Strakes bekannt. Mit diesen wird der Luftstrom bei hohen Anstellwinkeln beeinflusst und soll die Maschine länger steuerbar machen und somit letztendlich auch höhere Anstellwinkel ermöglichen. Diese Konstruktionsmerkmale, zusammen mit der schwarz angemalten Nase, führte dazu, dass die spätere YF-17 den Beinamen „Cobra“ erhielt. Es ist allerdings umstritten, ob es sich dabei wirklich um eine offizielle Bezeichnung handelt. Bei der YF-17 wurde in erster Linie Aluminium zum Bau verwendet und auf neue Fertigungsmethoden weitgehend verzichtet, was mit der Kostenreduktion zu tun hat. Die Aluminiumteile wurden über eine konventionelle Wabenstruktur montiert. Etwas ungewöhnlich war nur die Verwendung von ca. 400 kg eines Graphit-Epoxid-Verbundes. In der schmalen Nase der Maschine wurde ein einfaches Radar eingebaut. Die Triebwerke platzierte man dicht nebeneinander, um im Falle eines Ausfalles die Asymmetrie zu vermindern. Im Cockpit wurde der Schleudersitz um 18° geneigt, sowie erstmals ein Head-up-Display (HUD) eingesetzt. Die Tragflächen waren zu dünn, als das diese hätten Treibstoff tragen können. Somit befanden sich die Tanks nur in den Vorder- und Hinterkanten sowie in den Strakes. In der finalen Entwürfen zur YF-17 wurde relativ kurzfristig die Mantelstromtriebwerke General Electric YJ101-GE-100 mit bis zu 67 kN Schub verwendet (andere Quellen geben die Schubkraft mit 64 kN an). Obwohl diese aus dem GE15-Strahltriebwerken entwickelt worden waren, waren sie noch nicht ausgereift, was sich in den Endauswahl später als Nachteil erweisen sollte. Die Entscheidung führte zu zahlreichen Konstruktionsänderungen, die unter erheblichem Zeitdruck durchgeführt werden mussten. Für eine einfache Wartung wurden die Triebwerke fest mit dem unteren Heckteil verbunden und können mit diesem zum Triebwerkswechsel abgesenkt werden, ohne dass eine Demontage der Leitwerke notwendig ist. Im Gegensatz zur P-530, trug die YF-17 bereits eine partielle Fly-by-Wire-Steuerung. Ursprünglich wollte man das einfache Seitenleitwerk der F-5 für die YF-17 übernehmen, allerdings zeigten Studien, dass dieses bei hohen Anstellwinkeln ineffizient ist. Daher entschied Northrop, nun zwei Seitenleitwerke zu montieren und diese leicht abzuwinkeln. Zwischenzeitliche Versuche, diese sogar in einem 45°-Winkel zu montieren und dafür die Höhenruder aufzugeben, wurden dagegen verworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Flugerprobung.", "content": "Als das LWF-Programm 1971 initiiert wurde, entwickelte Northrop das P-530-Konzept zur P-600 weiter, aus dem dann die YF-17 hervorging. Der P-530 wurde ursprünglich als Mehrzweckkampfflugzeug entworfen, das P-600 dagegen war strikt als reines Jagdflugzeug konzipiert, weshalb die Vulcan-Kanone nun im vorderen Rumpfbereich platziert wurde, statt in einem extra Waffenbehälter. Angetrieben wurde die YF-17 von den noch nicht ganz ausgereiften YJ101-Triebwerken, einer Weiterentwicklung des GE15. Für den Entwurf der YF-17 wurden über 5.000 Stunden im Windkanal benötigt. Der erste Prototyp (S/N 72-1569) wurde am 4. April 1974 in Hawthorne vorgestellt und wurde für die ersten Rollversuche verwendet. Der Erstflug erfolgte schließlich am 9. Juni desselben Jahres. Die zweite YF-17 (S/N 72-1570) folgte am 21. August. Die beiden Prototypen absolvierten insgesamt 288 Testflüge und woraus sich 345 Flugstunden ergeben. Während des Testprogramms wurde eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 1,95 erreicht, die maximale Belastung lag bei 9,4\"g\" und die maximale Flughöhe bei ca. 15.000 m. Es konnte ein maximaler Anstellwinkel von 34° im Horizontalflug und 63° im Steigflug (bei 93 km/h) erreicht werden. Als am 13. Januar 1975 der U.S. Secretary of the Air Force, John L. McLucas, die Entscheidung zu Gunsten der YF-16 und gegen die YF-17 bekannt gab, wurde die Flugerprobung der Cobra eingestellt. Als Begründung nannte er, dass die YJ101-Triebwerke noch nicht ausgereift waren und somit ein unnötiges Entwicklungsrisiko darstellten. Es ist davon auszugehen, dass auch die geringeren Betriebskosten (bedingt durch die einstrahlige Auslegung) und somit potentiell besseren Exportchancen eine Rolle gespielt haben dürften.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklung.", "content": "Ursprünglich war die U.S. Navy nicht am LWF-Programm beteiligt. Allerdings veranlasste der Kongress im August 1974, dass die Marine möglichst viele Technologien und Erfahrungen aus dem LWF-Programm für ihr eigenes Jagdflugzeugprogramm, dem VFAX, verwenden sollte. Da Northrop keinerlei Erfahrungen mit trägergestützten Jagdflugzeugen hatte, schloss man sich mit McDonnell Douglas zusammen, die fortan die Weiterentwicklung der YF-17 zur F/A-18 Hornet übernahmen. Ähnlich agierte General Dynamics, gemeinsam mit LTV Aerospace, die unter der Modellreihe Vought Model 1600 die YF-16 zur F-16N weiterentwickeln ließen, um diese an die Bedürfnisse der Navy anzupassen. Im Gegensatz zur U.S. Air Force entschied sich die Marine nun aber für die F/A-18, die sich bis in die Gegenwart im Dienst befindet und als F/A-18E/F Super Hornet auch noch von Boeing produziert wird. Für das VFAX-Programm wurde der erste YF-17-Prototyp (S/N 72-1569) vom NASA Dryden Research Center wieder reaktiviert und vom 27. Mai bis zum 14. Juli 1976 für Studien verwendet, bevor der erste F/A-18-Prototyp die Flugerprobung aufnehmen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib.", "content": "Beide Prototypen sind heute öffentlich ausgestellt und können besichtigt werden:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Northrop YF-17 \"Cobra\" war ein Prototyp im Rahmen des Lightweight-Fighter-Programms (\"LWF\") der U.S. Air Force. Dieses wurde initiiert, da man der Meinung war, dass die F-15 Eagle zu teuer sei, um sie in ausreichenden Stückzahlen produzieren zu können. Allerdings spielten auch wirtschaftspolitische Interessen eine Rolle, besonders in Bezug auf den Exportmarkt. Die YF-17, bei der es sich im weitesten Sinne um eine Weiterentwicklung der F-5 handelt, unterlag im LWF-Programm ihrer Konkurrentin, der YF-16.", "tgt_summary": "诺斯罗普YF-17战斗机(英语:Northrop YF-17)是美国诺斯罗普公司参加美国空军轻型战斗机计划(LWF),与通用动力设计的YF-16竞标的设计。竞争落败之后,后来成为美国海军F/A-18战斗机攻击机的设计基础,也是少见败选者复活的例子。", "id": 2667741} {"src_title": "Die Maske (1994)", "tgt_title": "變相怪傑", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film basiert auf der gleichnamigen Comicserie. So wurden mehrere Charaktere – unter anderem Stanley Ipkiss, Milo, Mrs. Peanman, Charlie Schumaker, Lt. Kellaway, Sgt Doyle und Peggy Brandt – aus dieser übernommen. Die Handlung des Films findet an fünf Tagen statt. 2005 wurde die Geschichte mit fortgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Der vom Pech verfolgte und erniedrigte Bankangestellte Stanley Ipkiss aus Edge City erhält von seinem Kumpel Charlie eine Einladung in den Nachtclub Coco Bongo. Kurze Zeit später betritt die Blondine Tina Carlyle die Bank, die in diesem Club als Sängerin auftritt. Mit der Absicht, ein Bankkonto zu eröffnen, wendet sie sich an Stanley, der sie berät. Dieser ist von ihrem attraktiven Äußeren sehr angetan und deshalb nervös. In ihrer Tasche hat Tina eine Kamera versteckt, denn sie wurde von ihrem Freund, dem Gangster Dorian Tyrell, in die Bank geschickt, um mittels der Aufnahmen einen Bankraub vorzubereiten. Damit plant Tyrell, Angestellter des Coco Bongo, mit einigen anderen seinen Boss Niko zu stürzen. Nach der Arbeit möchte Ipkiss sein Auto in der Werkstatt abholen. Da die Mechaniker mit diesem noch nicht fertig sind, überlassen sie ihm eine Schrottkarre. Damit fährt er zum Club, doch der Türsteher des Coco Bongo lässt ihn nicht hinein. Enttäuscht fährt Ipkiss heim, jedoch bleibt das Auto auf einer Brücke über dem städtischen Fluss stehen. Vor Wut tritt er gegen das Gefährt, das auseinanderfällt. Im Fluss findet er eine alte, hölzerne Maske, die er zunächst für eine Person kurz vor dem Ertrinken gehalten hatte. Als er daheim die Maske aufsetzt, verwandelt er sich in eine comicartige Figur mit einem grünen Kopf, für die die Gesetze der Physik nicht zu gelten scheinen. In dieser Gestalt kann er seine Wünsche und Sehnsüchte ungehindert ausleben. Nach einer cartoonartigen Szene, in der er versucht, seinen Wecker mit einem Holzhammer zum Schweigen zu bringen und im Flur Löcher in den Boden schlägt, gerät er in eine Konfrontation mit seiner Vermieterin Mrs. Peanman, die ihn für einen Einbrecher hält und auf ihn schießt. Anschließend bringt er mit einer Handhupe die Fenster eines Autos zum Bersten. Er knöpft sich eine durch die Straßen ziehende Gang vor, die versucht hatte, ihn zu schikanieren, ebenso die beiden Automechaniker aus der Werkstatt. Am nächsten Morgen glaubt Ipkiss zunächst, die Ereignisse der letzten Nacht nur geträumt zu haben. Kurze Zeit später klopft Lt. Kellaway bei Ipkiss an und befragt ihn wegen des gestrigen Vorfalls im Haus. Ipkiss behauptet, von nichts zu wissen. Er wirft die Maske daraufhin aus dem Fenster, doch sie fliegt wie ein Bumerang zurück in seine Wohnung. Kurze Zeit später werden die Automechaniker übel zugerichtet aufgefunden. Dies erregt das Interesse der Reporterin Peggy Brandt, die Stanley an seinem Arbeitsplatz interviewt. Dabei macht sie ihm Avancen. Währenddessen wird Tyrell von Niko zu sich gerufen. Letzterer hatte von den Plänen, ihn zu stürzen, erfahren. Dorian wird auf den Boden gelegt und Niko schlägt einen auf dessen Mund platzierten Golfball mit einem Schläger weg. Auf diese erniedrigende Weise teilt er ihm mit, dass er mit ihm fertig sei. Er stellt Tyrell ein Ultimatum von einer Woche, um die Stadt zu verlassen, ansonsten werde er getötet. Nachts darauf schläft Ipkiss schlecht. Er träumt von Tina, wird dann von seinem Hund Milo geweckt und setzt die Maske erneut auf. Da er Geld braucht, um in den Club zu gelangen, raubt er seine eigene Bank aus und kommt Tyrells Komplizen wenige Minuten zuvor. Mithilfe des Geldes verschafft sich die Maske Zutritt zum Coco Bongo. Dort schaut er Tinas Auftritt zu und kann seine Zuneigung nicht verbergen. Er beginnt, meisterlich mit ihr zu tanzen. Tina verliebt sich in den Maskenmann, als der sie küsst. Tyrell erfährt, dass die Maske seinem Bankraub zuvorgekommen ist. Die Maske wird von ihm und seinen Männern zur Rede gestellt und vergeblich zu erschießen versucht. Als Kellaway den Club betritt, flieht die Maske und Tyrell wird als Drahtzieher des Banküberfalls vermutet. Kellaway findet jedoch im Club ein Stück von Ipkiss' Schlafanzug (ein abgeschossenes Teil des Anzugs der Maske) und schöpft den Verdacht, dass dieser etwas mit dem Banküberfall zu tun hat. Am nächsten Morgen sucht Kellaway erneut die Wohnung von Ipkiss auf. Er klopft energisch und penetrant an dessen Wohnungstür, sodass Ipkiss verwirrt zunächst den Schrank öffnet, in dem er das gestohlene Geld untergebracht hat und es nur mit Mühe wieder verstecken kann. Kellaway konfrontiert ihn mit dem Stofffetzen seines Schlafanzuges und fragt ihn, was er über den Typen mit der Maske wüsste. Ipkiss behauptet, der Schlafanzug sei gestohlen worden. Kellaway beschließt, ihn zu observieren. Währenddessen beruft Tyrell eine Versammlung seiner Handlanger ein und verspricht demjenigen, der die Maske ausfindig macht, ein Kopfgeld von 50.000 Dollar. Nachdem sein Arbeitstag zu Ende ist, sucht Ipkiss den Maskenexperten Dr. Newman auf, auf den er zwei Tage zuvor im Fernsehen aufmerksam geworden war. Dieser vermutet, dass die Maske den nur nachts aktiven nordischen Gott des Schabernacks und der Bosheit, Loki, darstellt, der Mythen zufolge wegen seiner Unbeliebtheit aus Walhalla verbannt wurde. Als Ipkiss ihm von den Folgen erzählt, wenn man sie aufsetzt, glaubt er ihm kein Wort. Ipkiss versucht es zu demonstrieren, doch das schlägt fehl, da die Maske offenbar tagsüber nicht funktioniert. Zwischenzeitlich erhält Kellaway die Information, dass die Fingerabdrücke auf den Geldscheinen, die während des Bankraubes von der Maske liegen gelassen wurden, mit denen von Ipkiss übereinstimmen. Um Tina erneut zu sehen, mit der er für seinen angeblichen Freund, die „Maske“, ein Treffen vereinbart hat, setzt Stanley diese wieder auf. Jedoch geht das Rendezvous nicht gut, da er sehr aufdringlich agiert und so Tina in erheblichen Maße verschreckt. Er wird von Kellaway und dessen Kollegen Sergeant Doyle verhaftet, schafft es jedoch, mithilfe von Peggy Brandt zu fliehen, die ihn aber prompt an Tyrell ausliefert und das Kopfgeld erhält. Tyrell nimmt die Maske an sich und setzt sie auf, während er Ipkiss fesseln lässt. Seine Helfer dringen zunächst in dessen Wohnung ein und bringen das Geld vom Bankraub an sich. Stanley gelingt es dabei unbemerkt, Milo auf sich aufmerksam zu machen. Der Hund rennt dem Auto, in dem sein Herrchen gefangen gehalten wird, hinterher. Ipkiss wird von Tyrells Handlangern vor dem Polizeirevier mit einer grünen Gummimaske aus dem Auto gestoßen, Kellaway vor die Füße. Kellaway sperrt ihn ein. Ipkiss erhält im Gefängnis Besuch von Tina. Sie erzählt ihm, dass Tyrell einen Anschlag auf einem Wohltätigkeitsball im Coco Bongo plant. Da sie zwischenzeitlich in Erfahrung gebracht hatte, dass er die Maske war und diese sich nun im Besitz von Tyrell befindet, fragt sie ihn, wie sie funktioniert. Ipkiss erklärt, dass sie dem Träger die Möglichkeit gibt, seine geheimen Sehnsüchte ungehindert auszuleben, und beiden wird klar, was dies in Bezug auf Tyrell bedeutet. Er rät Tina daraufhin, aus der Stadt zu fliehen. Da Tyrell jedoch von Tinas Besuch Wind bekommen hatte, fangen seine Komplizen sie vor dem Gefängnis ab. Vergeblich versucht sie zu fliehen und wird gezwungen, zum geplanten Anschlag mitzugehen. Milo konnte sein Herrchen zwischenzeitlich ausfindig machen. Ipkiss animiert ihn, an der Außenmauer des Gefängnisses hochzuspringen, fängt ihn, zieht ihn durch die Gitterstäbe nach innen und lässt ihn die Schlüssel des Wärters apportieren. Ipkiss nimmt dessen Waffe an sich und Kellaway, der sich gerade auf dem Weg zu seiner Zelle befunden hatte, als Geisel. Er fährt mit ihm sowie Milo zum Coco Bongo. Tyrell setzt die Maske erneut auf, sprengt die Tore des Coco Bongo, fordert Niko zu einer Schießerei heraus und bringt ihn um. Danach lässt er Tina fesseln, bringt an ihr eine Sprengladung an und stellt den Zeitzünder auf zehn Minuten. Ipkiss wird von Tyrells Komplizen Orlando im Club entdeckt. Tina wendet eine List an, indem sie Tyrell auffordert, sie nochmal als „echter“ Dorian, ohne die Maske, zu küssen. Während des Kusses befreit Tina ihr Bein und kickt die Maske durch die Luft. Milo, der die Autotür geöffnet hatte und in den Club gelaufen war, fängt die Maske auf, die sich um seinen Kopf legt, als er ihn senkt, nachdem ihn einer von Tyrells Leuten an den Hinterbeinen festhält. Währenddessen liefern sich Ipkiss und Tyrell eine Schlägerei, bei der Ipkiss seinen Kontrahenten letztlich mit einem gezielten Fausthieb gegen einen Spielautomaten schleudert, so dass er für einige Minuten das Bewusstsein verliert. Anschließend setzt Ipkiss die Maske, die er Milo abnimmt, ein letztes Mal auf, schluckt mit Hilfe seiner Superkräfte die Bombe im letzten Moment hinunter und spült Tyrell in einen herbeigezauberten, riesigen Abfluss. Danach nimmt er die Maske ab. Als Kellaway ihn erneut verhaften will, wird er vom Bürgermeister daran gehindert, der ihm sagt, dass er mit eigenen Augen gesehen habe, dass Tyrell die Maske gewesen sei und dass Ipkiss ihm und den anderen Anwesenden das Leben gerettet habe. Am Schluss fahren Stanley, Tina, Charlie und Milo auf eine Brücke über dem Fluss. Stanley zögert, die Maske hineinzuwerfen. Tina nimmt sie aus seiner Hand und wirft sie über ihre Schulter ins Wasser. Er braucht sie nicht mehr, um Tina zu gefallen. Während sich die beiden in den Armen liegen, springt Charlie der an der Oberfläche treibenden Maske hinterher, doch Milo ist schneller und schwimmt mit ihr im Maul davon.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In diesem Film hatte Cameron Diaz ihr Kinodebüt. 18 Millionen Dollar Produktionskosten haben mehr als 100 Millionen Dollar Einspielerlöse entgegengestanden, insgesamt spielte die Maske weltweit mehr als 351 Millionen US-Dollar wieder ein. Von 1995 bis 1997 wurde eine auf dem Film basierende \"Zeichentrickserie\" ausgestrahlt. Der Film wurde 2005 mit \"Die Maske 2 – Die nächste Generation\" \"(Son of the Mask)\" fortgesetzt. Allerdings blieb ohne Jim Carreys Beteiligung der kommerzielle Erfolg aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Maske (weiterer Verweistitel: Die Maske – Von Null auf Held) ist eine US-amerikanische Filmkomödie mit Jim Carrey aus dem Jahr 1994. Der Film startete am 24. November 1994 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": "《变相怪杰》(英语:The Mask)是一部于1994年首映的美国超级英雄电影,内容改编自黑马漫画系列《面具》,描述一名小白领在戴上了一个具有超能力的面具后,变成超级英雄的经历。", "id": 2048531} {"src_title": "Rapid Bukarest", "tgt_title": "布加勒斯特迅速足球俱樂部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Klub wurde am 11. Juni 1923 von Eisenbahnern (siehe auch: CFR) gegründet. Rapid ist der einzige rumänische Vorkriegsverein, der aufgrund der Herkunft des ersten Generalsekretärs der rumänischen Kommunistischen Partei Gheorghe Gheorghiu-Dej aus dem Eisenbahnermilieu nicht aufgelöst wurde. Mitte Januar 2009 löste Marian Rada, der bis dahin die zweite Mannschaft betreut hatte, den Portugiesen José Peseiro als Trainer ab. Nachdem Rapid in der Saison 2008/09 keinen Titel gewinnen konnte, trat Rada am 3. Mai 2009 zurück und wurde durch Viorel Hizo ersetzt, der den Verein in der Vergangenheit mehrfach betreut hatte. Am 31. Oktober 2009 wurde der technische Direktor Nicolae Manea auch Trainer der Mannschaft, nachdem Hizo seinen Vertrag einen Tag zuvor aufgelöst hatte. Ab dem 31. März 2010 war Ioan Andone Nachfolger von Manea als Trainer und betreute das Team bis zum Ende der Saison 2009/10. Vor dem Start der Saison 2010/11 holte George Copos, der Mäzen des Vereins, mit Marius Șumudică einen neuen Trainer. Nach der Heimniederlage gegen den Tabellenletzten Sportul Studențesc wurde Șumudică am 27. April 2011 entlassen und für die letzten fünf Spieltage durch Marian Rada ersetzt. Eine Woche nach seiner Kündigung als Trainer der rumänischen Nationalmannschaft unterschrieb Răzvan Lucescu am 11. Juni 2011 einen Zweijahresvertrag als Cheftrainer bei Rapid. Rapid Bukarest spielte in der Saison 2013/2014 in der 2. Liga Serie 1, 2014/15 wieder in der ersten Liga und 2015/16 wieder in der zweiten Liga. Den Aufstieg in die Liga 1 hatte Rapid 2016 sportlich geschafft, durfte den Weg ins Oberhaus wegen eines finanziellen Bankrotts allerdings nicht antreten. Nach der darauf folgenden Rückstufung bis in die vierte Klasse konnte der Verein 2018 unter Trainer Daniel Pancu den Aufstieg in die Liga III feiern.", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Das Stadion Giulești – Valentin Stănescu wurde am 10. Juni 1939 eröffnet und fasst 19.100 Zuschauer.", "section_level": 2}, {"title": "Handball.", "content": "Rapid Bukarest ist neben seiner Fußballabteilung auch insbesondere für seine Damen-Handballmannschaft bekannt. Sie spielt zurzeit als \"Rapid CFR București\" in der landeshöchsten Liga und konnte 1964 das Finale im Europapokal der Landesmeister, der heutigen Champions League 14:13 gegen den dänischen Vertreter Helsingør IF für sich entscheiden. Den EHF-Pokal konnte Rapid Bukarest 1993 nach einem klaren 28:16-Heimsieg und einem 22:24 gegen den französischen Klub CSL Dijon gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Volleyball.", "content": "Die Volleyball-Herren-Mannschaft des Rapid Bukarest waren eines der dominantesten Teams der 1960er Jahre. Sie gewannen insgesamt drei Mal (1961, 1963, 1965) den Europapokal der Landesmeister (heute Champions League), die höchste Klubauszeichnung Europas. In den Jahren 1960, 1962, 1966, 1967 verloren sie das Finale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rapid Bukarest (offiziell: \"Fotbal Club Rapid București\") ist ein rumänischer Sportverein aus Bukarest. Seine Fußballabteilung spielte von 1990 bis 2013 in der ersten rumänischen Fußballliga.", "tgt_summary": "布加勒斯特迅速足球俱乐部(Fotbal Club Rapid București,)是罗马尼亚的一家足球俱乐部。俱乐部成立于1923年。布加勒斯特快速曾经3次获得罗马尼亚甲级足球联赛锦标(1967年、1999年及2003年)。2006年布加勒斯特快速成为一家注册公司。其最大股东是一位富有的商人George Copos。", "id": 3056134} {"src_title": "Digitalsignal", "tgt_title": "数字信号", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Umsetzung eines Analogsignals in ein Digitalsignal erfolgt in zwei Schritten, welche in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden können: Je nach Anwendungsbereich sind unterschiedliche Begriffsfestlegungen üblich. Die genaue Unterscheidung, was unter einem Digitalsignal zu verstehen ist, ergibt sich üblicherweise aus dem jeweiligen Zusammenhang: In der Signaltheorie werden als Repräsentierung mathematische Folgen verwendet welche anschaulich durch eine „unendlich dünne“ Impulsfolge in der zeitlichen Abfolge gekennzeichnet sind. Hingegen in digitalen Schaltungen, wie sie im Bereich der Digitaltechnik üblich sind, ist eine mathematische Folge durch physikalische Parameter wie eine elektrische Spannung nicht darstellbar: Das Digitalsignal wird in diesem Fall durch einen zeitkontinuierlichen Verlauf gebildet, wobei sich der kontinuierliche Verlauf nur zu bestimmten Zeitpunkten ändert und zwischen den Zeitpunkten im Wert konstant ist. Die Abtastung und Bildung des Digitalsignals erfolgt üblicherweise in konstanten Zeitintervallen, allerdings ist dies nicht zwingend notwendig.", "section_level": 1}, {"title": "Signaltheorie.", "content": "Ein Digitalsignal \"x\"[\"n\"] kann als eine Folge von Zahlen, welche aus einem abgegrenzten Wertvorrat stammen, beschrieben werden. Der Index \"n\" stellt die auf die Abtastrate normierte Zeitvariable dar – üblicherweise erfolgt die Abtastung zu konstanten zeitlichen Abständen \"T\". Der Kehrwert wird als Abtastrate oder als Abtastfrequenz \"f\" bezeichnet. In nebenstehender Abbildung ist der beispielhafte Verlauf eines Analogsignals in grau und die daraus gebildete digitale Signalfolge in rot mit den Werten: dargestellt. Wesentlich ist, dass die Werte zwischen den Abtastzeitpunkten nicht Null sind oder andere Werte umfassen, sondern nicht definiert sind. Die Abbildung auf ganze Zahlen ist dabei willkürlich gewählt. Das Nyquist-Shannon-Abtasttheorem beschreibt in diesem Fall den Effekt, dass in der Folge \"x\"[\"n\"] nur dann die vollständige Information des analogen Signalverlaufs enthalten sein kann, wenn dessen höchsten Frequenzanteile \"f\" kleiner als die halbe Abtastfrequenz \"f\" sind:", "section_level": 2}, {"title": "Digitaltechnik.", "content": "In der Digitaltechnik wird ein Digitalsignal zusätzlich mit einer Sample-And-Hold-Schaltung 0. Ordnung gebildet und stellt dann einen zeitkontinuierlichen Verlauf dar, welcher sich nur zu den einzelnen Abtastzeitpunkten in seinem Wert ändert. Die einzelnen zeitdiskreten Abtastwerte der Folge werden mit der Rechteckfunktion gefaltet. Daraus entsteht ein Digitalsignal, wie in rot in der nebenstehenden Abbildung beispielhaft dargestellt. Dieser Verlauf f(t) kann, zumindest näherungsweise, beispielsweise durch einen Spannungsverlauf physikalisch in einer Digitalschaltung und in integrierten Schaltungen realisiert werden. Dabei ist zu beachten, dass durch die Faltung mit der Rechteckfunktion bei der Umwandlung in den ursprünglichen analogen Signalverlauf mittels Digital-Analog-Umsetzer (DAC) eine Verzerrung des Frequenzspektrums auftritt, welche durch entsprechende Filter kompensiert werden muss. Die Verzerrung entspricht der Sinc-Funktion, welche die Fouriertransformierte der Rechteckfunktion darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Bei der Aufnahme einer Audio-CD wird jeder Kanal (links/rechts) des Quellsignals 44.100-mal pro Sekunde abgetastet. Die Abtastfrequenz ist in diesem Fall 44,1 kHz. Höherfrequente Details des aufgenommenen Quellsignals als die halbe Abtastrate, in diesem Fall also ca. 22 kHz, werden nicht erfasst und bei der Aufnahme durch Antialiasing-Filter entfernt. Die so gewonnenen einzelnen Abtastwerte \"(“Samples”)\" sind noch in ihrer Größe kontinuierlich, das heißt, sie können jeden beliebigen Wert besitzen. Um diese Werte in Zahlenform darstellen zu können, müssen sie zunächst durch Quantisierung, eine Form von Rundung, in ein festes Werte-Raster eingepasst werden. Feinere Änderungen zwischen den Werteraster-Stufen werden nicht erfasst oder erzeugen eine Änderung um eine volle Stufe. Diese \"Wortbreite\", \"Auflösung\" wird daher möglichst fein gewählt und umfasst bei der Audio-CD 65.536 mögliche Werte mit einer linearen Kennlinie, d. h., unabhängig von der Signalgröße wird eine konstante Auflösung im Wertebereich verwendet. Die einzelnen Wörter pro Abtastung werden bei der Audio-CD durch die Codierung als Binärzahlen mit 16 Bit pro Wort abgebildet, die Anzahl der Stellen pro Wort wird auch als \"Dynamik\" bezeichnet, und stehen dann zur weiteren Verarbeitung, wie der Aufzeichnung auf dem Datenträger, zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung.", "content": "Übertragen werden können nur Signale, die zeitkontinuierlich sind. Weiterhin kommen noch Störungen wie thermisches Rauschen und andere Ungenauigkeiten in Bauteilen hinzu, die es praktisch ausschließen exakt einen bestimmten Wert (repräsentiert durch Spannung, Feldstärke o. ä.) zu übertragen. Das bedeutet, dass jedes digitale Signal nur in Form eines analogen Signals übertragen werden kann und auf Empfängerseite dann wieder digitalisiert werden muss. Im einfachsten Fall ordnet man jedem möglichen Wert des digitalen Signals einfach einen Wert oder Wertebereich einer physikalischen Größe zu, die man überträgt. In der TTL-Technik wird bspw. (bei positiver Logik) die Binärziffer „0“ durch die Spannung 0... 0,4 V und die „1“ durch 2,4... 5,0 V dargestellt. Solch ein analoges Signal, das plötzliche, schnelle Änderungen im Verlauf aufweist (wie z. B. das oben beschriebene digitale Signal der Schaltungstechnik) hat die unerwünschte Eigenschaft ein sehr breites Spektrum zu besitzen. Das führt zu Störungen in benachbarten Kanälen bzw. es müssen Kanäle mit großer Bandbreite verwendet werden. Deshalb wird bei heutigen digitalen Übertragungsverfahren das digitale Signal mit einem kontinuierlichen Grundimpuls mit spezifischen Eigenschaften gefaltet, z. B. dem Raised-Cosine-Filter. Das Ergebnis ist dann ebenfalls ein analoges Signal.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung und Störungen.", "content": "Ein digitales Signal ist weniger anfällig für Störungen bei der Übertragung, da die Signalpegel mit einer gewissen Toleranz immer noch dem korrekten Wert zugeordnet werden können. Jedes Signal wird bei der Übertragung immer durch Rauschen überlagert bzw. gestört. Wird das verrauschte Signal wieder digitalisiert, so verschwinden diese Störungen durch die Quantisierung wieder. Solange die Störungen nicht zu groß sind, erhält man so das ursprüngliche Signal wieder. Deshalb sind digitale Signale besser geeignet, als analoge Signale, um über lange Strecken übertragen zu werden. Stellt man entlang der Strecke Repeater bereit, die das Signal aufbereiten, d. h. digitalisieren (ggf. Fehler korrigieren) und anschließend (wieder analog) weitersenden, so entfernt man dabei jedes Mal das unerwünschte Rauschen und sendet nur das Nutzsignal weiter. Ein rein analoges Signal kann zwar ebenfalls immer wieder verstärkt werden, allerdings verstärkt man hier auch bei jedem Mal das Rauschen mit. Dadurch ist es möglich, digitale Signale verlustfrei zu übertragen und digital übertragene oder gespeicherte Signale beliebig oft – und ohne Qualitätseinbußen – wieder zu kopieren. Am Ende der Informationsverarbeitungskette ist zur Mitteilung an den Menschen in der Regel wieder eine Umsetzung in ein Analogsignal erforderlich, z. B. von der Audio-CD in elektrische Spannung und Schalldruck.", "section_level": 2}, {"title": "Abgrenzung zu anderen wertediskreten Signalen.", "content": "Ein digitales Signal muss sowohl zeit- als auch wertediskret sein. Im Sinne der Schaltungstechnik ist die Eigenschaft der Zeitdiskretheit auch dann erfüllt, wenn sich das Signal nur zu diskreten Zeitpunkten \"ändern\" kann, dazwischen aber konstant und insoweit (zeit-)kontinuierlich vorhanden ist. Daneben existiert auch eine Reihe von wertediskreten Signalen, die jedoch keine digitalen Signale sind. Zum Beispiel ist das ein pulsweitenmoduliertes Signal, das aus einem Rechtecksignal fester Frequenz besteht mit kontinuierlich variablem Tastgrad. Ebenfalls ist eine Folge von Rechteckimpulsen, wie sie bei Messung der Drehzahl mit einer Lichtschranke entsteht, kein Digitalsignal. Dieses Signal ist zwar wertediskret, sogar binär, aber es kann seinen Wert ohne Bindung an einen Zeittakt mit der Frequenz der Impulse ändern. Ein weiteres Beispiel für die zwar umgangssprachlich gebräuchliche, aber nicht korrekte Begriffsverwendung ist die Bezeichnung „Digitalverstärker“ für Klasse-D-Verstärker, welche mittels Pulsweitenmodulation arbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Aufgrund der sog. digitalen Revolution hat die Nutzung digitaler Signale drastisch zugenommen. Mittlerweile basieren die meisten Haushaltsgeräte entweder vollständig oder zumindest in großen Teilen auf Digitalsignalen. Kommunikationssysteme wie das Internet und die Mobiltelefonie basieren auf einem digitalen Signalnetz. Die Vorteile gegenüber analoger Technik sind vielseitigere Bearbeitungsmöglichkeiten und die fehlerfreie Speicherfähigkeit über lange Zeit, beispielsweise auf CD-ROMs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Digitalsignal (von engl. \"digit\" = Ziffer; durch Ziffern dargestellt) ist ein Signal, welches durch diskrete Werte repräsentiert wird und seine zeitliche Entwicklung beschreibt. Es kann aus einem Analogsignal gebildet werden, welches den zeitlich-kontinuierlichen Verlauf einer physikalischen Größe beschreibt. Die Umwandlung eines Analogsignals in ein Digitalsignal geschieht durch Quantisierung und Abtastung, welche zu definierten Zeitpunkten erfolgt. Digitale Werte sind üblicherweise als Binärzahlen kodiert. Ihre Quantisierung wird somit in Bits angegeben.", "tgt_summary": "数字信号()可以有多重的含义。它可以用来表示已经数字化的离散时间讯号,或者表示数码系统中的波形讯号。", "id": 2950956} {"src_title": "Sydney FC", "tgt_title": "悉尼足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Anfang 2004 begann der australische Fußballverband ASA (heute: FFA) mit den Planungen für eine australische Fußballprofiliga (A-League). Daraufhin wurde von Soccer New South Wales (heute: Football NSW) eine Lizenz für eine Mannschaft aus Sydney ausgeschrieben. Einer der Bewerber um die Lizenz war der Sydney FC, der für die Bewerbung im April 2004 gegründet wurde. Am ersten November desselben Jahres wurde der Sydney FC offiziell als Gründungsmitglied der A-League von der Football NSW ausgerufen. Im Februar bestand der Kader schon aus 16 Spielern von den maximal erlaubten 20. Unter diesen Spielern waren Nationalspieler wie Clint Bolton, Steve Corica und David Zdrilic. Als Marquee Player wurde der frühere Manchester-United-Spieler Dwight Yorke verpflichtet. Gleich in der ersten Saison gewann Sydney durch einen 1:0-Erfolg über die Central Coast Mariners die A-League. Littbarskis Nachfolger Terry Butcher wurde im Februar 2007 nach einer enttäuschenden Saison von Branko Culina abgelöst. Er führte Sydney FC zunächst mit nur mäßigem Erfolg, der Klub schied bereits in der Gruppenphase aus, durch die Spiele der asiatischen Champions League und wurde bereits Ende Oktober 2007, nach nur zwei Siegen in neun Ligaspielen, durch John Kosmina, einen vormaligen 60-fachen australischen Nationalspieler, der zuletzt bei Adelaide United tätig war, abgelöst. Am 5. September 2012 verpflichtete der Verein den italienischen Weltmeister von 2006 Alessandro Del Piero, der einen Zweijahres-Vertrag erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Der Sydney FC trägt seine Heimspiele im Allianz Stadium, ursprünglich \"Sydney Football Stadium\" und zwischenzeitlich \"Aussie Stadium\" genannt, aus. Der Klub wählte diesen Ort aus Austragungsort aufgrund der guten Verkehrsanbindung. An Spieltagen befördern Shuttlebusse die Fans vom Hauptbahnhof zum Stadion.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Pokalbilanz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ozeanien.", "content": "Gesamtbilanz: 5 Spiele, 5 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen, 26:4 Tore (Tordifferenz +22)", "section_level": 2}, {"title": "Asien.", "content": "Gesamtbilanz: 12 Spiele, 3 Siege, 5 Unentschieden, 4 Niederlagen, 14:16 Tore (Tordifferenz −2)", "section_level": 2}, {"title": "Fans.", "content": "In der ersten A-League Saison lag der Zuschauerschnitt bei Heimspielen des FC Sydney bei 19.647 (ohne Finalrunde bei 16.668, was zu dieser Zeit noch ein Rekord für einen Verein in der australischen Liga war). Die lautstärksten Fans stehen in der Nordkurve des Aussie Stadion und sind unter dem Namen „The Cove“ bekannt. Diese Bezeichnung der Fans „The Cove“ leitet sich vom ursprünglichen Namen der Siedlung Sydneys, Sydney Cove, ab. Auf dieser ursprünglicher Siedlung befindet sich jetzt das Circular Quay Ferry Terminal. Die meisten Mitglieder der Cove besuchen zwar jedes Heimspiel, aber von diesen Fans reist nur eine kleine Gruppe zu den Auswärtsspielen um dort die Mannschaft zu unterstützen. Am 7. Juli nahm Jimmy Barnes, ein australischer Rocksänger, mit 25 Mitgliedern der Cove, die den Backgroundchor bildeten, die Vereinshymne „Sydney FC For Me“ auf. Diese wurde vor dem Start der Saison 2006/07 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerchronik.", "content": "\"Stand: 14. Februar 2015. Nur Meisterschaftsspiele mit den Finalspielen wurden berücksichtigt. Für Siege und Unentschieden in Finalspielen werden keine Punkte hinzuaddiert.\"", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "\"Für eine komplette Auflistung aller Spieler des Sydney FC, siehe Liste der Spieler des Sydney FC.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sydney FC ist ein australischer Fußballverein aus Sydney. Der 2004 gegründete Klub ist in Privatbesitz.", "tgt_summary": "悉尼足球俱乐部(英文:Sydney FC)是澳大利亚甲级联赛的球队之一,创建于2004年。俱乐部同时拥有悉尼FC女子足球队参加澳洲女子足球联赛,以及青年队参加澳洲青年足球联赛。", "id": 1988755} {"src_title": "Pasquino", "tgt_title": "帕斯魁诺", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1501 wurde während der Pflasterungsarbeiten des Platzes südlich vom Palazzo Orsini, der im späten 18. Jahrhundert durch den heutigen Palazzo Braschi ersetzt wurde, an der Stelle, an der sich noch immer der Pasquino befindet, der Torso einer hellenistischen Skulpturengruppe, eine stark beschädigte Figur mit dem Mittelteil einer zweiten, gefunden. Der damalige Besitzer des Palastes, Kardinal Oliviero Carafa, bestand darauf, die Figur, der Arme, Beine und die Nase fehlen, zu erhalten, und ließ sie deshalb auf einem Sockel an der linken Ecke der Hauptfassade seines Palastes aufstellen, der neben dem Wappen des Bauherrn auch eine Inschrift enthält, welche die Aufstellung der Figur durch Carafa dokumentiert: \"Oliverii Carafae beneficio sum anno salutis MDI\" (durch die Gunst von Oliverio Carafa bin ich hier im Jahre des Heils 1501). Über die ursprüngliche Bedeutung der Skulptur gibt es unterschiedliche Meinungen: Vermutlich ist sie Teil einer Figurengruppe, die zur Ausstattung des antiken römischen Stadion des Domitian gehörte, über dem sich die heutige Piazza Navona befindet. Wahrscheinlich stellte sie Menelaos mit dem Leichnam des Patroklos dar. In der Loggia dei Lanzi in Florenz ist die Kopie einer antiken Skulptur erhalten, die diese Szene abbildet und kompositorisch große Ähnlichkeit mit der Pasquino-Gruppe hat.", "section_level": 1}, {"title": "Der Name Pasquino.", "content": "Über die Herkunft des Namens Pasquino gibt es nur Vermutungen und Legenden. So sollen benachbarte Handwerker oder Gastwirte als Taufpaten gedient haben, oder auch ein Lehrer an einer Lateinschule, der nach Meinung der Schüler der stehenden Figur in der Zwei-Figuren-Skulptur ähnelte, und der von ihnen durch satirische Verse an der Statue verspottet wurde. Ein Namensvetter und ebenfalls möglicher Namensgeber ist die Hauptfigur Pasquino der siebten Novelle des vierten Tages von Boccaccios Decamerone, der nach dem Genuss eines Salbeiblattes qualvoll stirbt. Seine Geliebte wird daraufhin des Mordes angeklagt, und nachdem auch sie an einem Salbeiblatt gestorben ist, entdeckt man, dass der Strauch durch eine Kröte vergiftet worden war. Eine heilsame Pflanze war in diesem Fall von fataler Wirkung, ebenso wie es der Missbrauch geistlicher Macht durch die Päpste ist, eins der beliebtesten Themen des Pasquino.", "section_level": 1}, {"title": "Pasquinos Verse.", "content": "Pasquinos Verse sind anonym, in italienischer Sprache, in römischem Dialekt oder früher auch in Latein verfasst. Erhalten sind allerdings nur wenige Beispiele, wie der in allen Romführern zitierte Spruch \"Quod non fecerunt barbari fecerunt Barberini\" (was die Barbaren nicht getan haben, das haben die Barberini getan). Gemeint ist Papst Urban VIII. Barberini, der die bronzene Dachverkleidung der Vorhalle des Pantheon einschmelzen ließ, um Material für das Ziborium im Petersdom und für etliche Kanonen zu bekommen. Zielgruppe von Pasquinos Versen sind die Inhaber der Macht, das heißt vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert vor allem Papst und Kardinäle, daneben die herrschenden Adelsfamilien Roms. Anlass für die vermutlich ersten Spottverse war Papst Alexander VI., Rodrigo Borgia. 1501 hatte er, während der Zeit seiner Abwesenheit, seiner unehelichen Tochter Lucrezia die Regierung des Kirchenstaats übertragen, für die Römer ein ungeheurer Vorgang. Während der Papstwahl Hadrians VI. benutzte Pietro Aretino den Pasquino, um mit seinen brillanten satirischen Spottgedichten die Zustände an der Kurie zu denunzieren, mit der Strategie, die Papstwahl zu beeinflussen. Hadrian konnte nur mit Mühe davon abgehalten werden, den Pasquino im Tiber zu versenken. Nach einer längeren Zeit des Schweigens begannen die Römer 1938 wieder Zettel an den Sockel der Statue zu heften. Anlass war der Besuch Hitlers in Rom. Seither schwieg Pasquino nicht mehr. Bevorzugtes Ziel römischen Spottes war in jüngerer Zeit der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Nach Restaurierung der Skulptur und Reinigung des Sockels im Jahr 2009/2010, bei der alle Papierschichten entfernt worden sind, versucht die Stadtverwaltung die erneute Anbringung von Spottversen zu unterbinden und hat daher eine Tafel zur Anbringung von Zetteln neben die Statue gestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pasquino ist das Fragment einer antiken Statuengruppe, das an der Nordseite der Piazza Pantaleo, dem südwestlichen Nebenplatz der Piazza Navona in Rom, steht. An diesen Torso wurden seit dem frühen 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart anonyme Spottverse über die aktuellen Machthaber, ihre Politik und ihre Skandale angeheftet. Der Pasquino diente vor allem in Zeiten, in denen die Meinungsfreiheit unterdrückt wurde, als Ventil für die Unzufriedenheit der Römer.", "tgt_summary": "帕斯魁诺(Pasquino)是罗马人用来描述一尊希腊化文明风格雕像的名称,这尊雕像可以追溯到公元前三世纪,15世纪在罗马的Parione区出土。十八世纪古文物研究者维斯康蒂确定这尊雕像表现的主题是墨涅拉俄斯扶起帕特罗克洛斯的身体;《》比较著名的版本是在佛罗伦萨的佣兵凉廊。", "id": 2485738} {"src_title": "Muschelschale", "tgt_title": "貝殼", "src_document": [{"title": "Anatomie.", "content": "Die auseinanderklaffenden Schalen werden durch mechanische Beanspruchung, wie z. B. die Brandung, leicht getrennt. Man findet daher sehr viel öfter einzelne Schalenhälften als eine „Doublette“, die noch aus beiden Klappen besteht. Damit die beiden Hälften der Muschelschale seitlich nicht verrutschen, tragen viele Arten so genannte \"Schlosszähne\", die die beiden Hälften in geschlossenem Zustand ineinander verkeilen. Die Schlosszähne bestehen aus ineinandergreifenden, zahn- oder leistenförmigen Erhebungen am inneren Rückenrand der Klappen und entsprechenden Gruben auf der Gegenklappe. Die meisten Muscheln sind heterodont, das heißt, ihr Schloss besteht aus wenigen Hauptzähnen und bis zu vier leistenförmigen Seitenzähnen. Wegen der Vielfalt unterschiedlicher Ausbildungen der Schlosszähne können sie oft für die zoologisch-systematische Einordnung der Muschel genutzt werden. Auch ineinandergreifende Einkerbungen am unteren Schalenrand können ein seitliches Verrutschen verhindern. Diese Einkerbungen sind ebenfalls bestimmende Merkmale einer Muschelart. Die gebogene Form verleiht Muschelschalen insgesamt ihre Stabilität.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Muschelschalen bestehen hauptsächlich aus Calciumcarbonat (Kalk), der in Form des Minerals Aragonit auftritt. Die Aragonit-Kristalle werden von einer organischen Substanz, dem Conchyn, verkittet. Die Muschelschalen werden vom Mantel, einer Hautfalte der Muschel, gebildet. Auch die Ansatzstelle des Mantels ist auf der Innenseite vieler Muschelschalen zu erkennen (Mantelrand). Die Schalen bestehen aus drei Schichten: dem farbigen Periostracum, der Prismenschicht und der oft regenbogenfarbig schillernden Perlmuttschicht (Hypostracum).", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Muschelschalen finden vielfach Verwendung, beispielsweise als Schmuckmaterial (Perlmutt) oder bei der Vogel- oder Reptilienfütterung als Kalziumquelle, unter anderem bei Landschildkröten. Fossile Muschelschalen bilden einen Bestandteil des teilweise als Baumaterial genutzten Natursteins Muschelkalk. Bereits in der Indus-Kultur um 2800–1800 v. Chr. lässt sich die Verarbeitung von Molluskenschalen nachweisen. Weltweit wurden und werden teils heute noch die Schalen verschiedener Muschelarten zu kleinen, durchlöcherten Scheiben verarbeitet, auf Schnüre aufgezogen und als Muschelgeld gehandelt. So hat das \"Tabu-\"Muschelgeld des Tolai-Volkes auf der Insel Neubritannien in Papua-Neuguinea neben seiner Bedeutung als offizielle Komplementärwährung auch tiefliegende kultische, religiöse und spirituelle Bedeutungen. Der Öl-Konzern Shell verwendet eine auf dem Kopf stehende stilisierte Kammmuschel als Firmenlogo. In der Heraldik werden Schalen der Jakobsmuschel als Wappentier abgebildet, so in den Wappen der Städte Ennigerloh, Mainz-Kastel oder Bad Mingolsheim (siehe auch Liste der Wappen mit der Jakobsmuschel und Muschel als Wappentier).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Muschelschale ist das äußere Skelett (Exoskelett) der Muscheln. Sie ist eine spezielle Form der Molluskenschale, die alle Schalenweichtiere besitzen.", "tgt_summary": "海贝壳(英语:Seashell),简称贝壳或海贝,是生活在海里的动物的坚硬的保护外层。外壳是该动物的身体的一部分。空贝壳经常被海岸巨浪冲上海滩。贝壳是空的,因为内里的生物通常已死亡,软件部位已被其他动物食用或已经腐烂,在冲上岸前已消失。", "id": 1604887} {"src_title": "24-Stunden-Ameise", "tgt_title": "子彈蟻", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Arbeiterinnen sind 18 bis 25 Millimeter lang und haben einen schwarzen, manchmal leicht bräunlichen Körper. Die Königinnen werden kaum größer, haben aber für die Eierproduktion eine breitere Gaster. Die Vorderbeine sind goldfarben, Körper und Beine sind behaart. \"Paraponera clavata\" ähnelt in ihrer Gestalt einer flügellosen Wespe. \"Paraponera\" hat ein Organ in der Gaster, mit dem sie bei Gefahr oder Erregung laut stridulieren kann.", "section_level": 1}, {"title": "Gift.", "content": "Ihr Stachel verabreicht das starke Gift Poneratoxin. Damit werden Beutetiere gelähmt oder Angreifer abgewiesen. Beim Menschen verursacht der Stich heftigste Schmerzen. Der Stich wird als der schmerzhafteste Insektenstich überhaupt bezeichnet. Nach dem Stich-Schmerzindex des US-Insektenforschers Justin O. Schmidt, der die Stärke von Schmerzen auf einer Skala von 1,0 bis 4,0+ beschreibt, steht das Insekt bei 4,0+. Die Schmerzen werden oft beschrieben, als würde man bei lebendigem Leib verbrennen. Sie lassen nach etwa 24 Stunden nach – daher der Name der Ameise. Eine sofortige Behandlung des Stiches mit Eiswasser und nachfolgender Einnahme von \"Benadryl\"-Kapseln (Diphenhydramin, ein Antihistaminikum) mildert die Schmerzen. Das Gift hinterlässt keine bleibenden Schäden im Gewebe.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die \"Paraponera clavata\" ist nicht aggressiv, außer wenn sie ihr Territorium verteidigt. Sie gilt als sehr lernfähig und kann sich gut in ihrer Umgebung zurechtfinden. Die Kolonien beherbergen nur einige tausend Individuen und sind im Vergleich zu anderen Ameisenarten eher klein. Die Nester werden mit Vorliebe im Basisbereich größerer Bäume angelegt, in Ausnahmefällen werden Astregionen besiedelt. Ihre Nahrung besteht aus Insekten und Pflanzenteilen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Art lebt im äquatorialen Amerika, nördlich bis Nicaragua, südlich bis Bolivien. Die Höhenverbreitung reicht bis etwa 750 Meter über dem Meeresspiegel, vereinzelt auch höher; der höchste bekannt gewordene Fund liegt auf etwas über 1500 Meter im Nationalpark La Amistad in Costa Rica. Sie ist in Mittelamerika auf der atlantischen Seite häufiger, fehlt aber in geeigneten Lebensräumen auf der pazifischen Seite nicht völlig. Die Art ist weitestgehend auf den klassischen Tiefland-Regenwald beschränkt, aus anderen Lebensräumen wie der brasilianischen Baumsavanne (Cerrado) liegen nur Einzelfunde vor. Vorkommen sind an Gebiete mit sehr hohem, gleichmäßig verteilten Jahresniederschlag gebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Parasitoid.", "content": "Die Buckelfliege \"Apocephalus paraponerae\" (ein Zweiflügler) kann verletzte \"Paraponera-clavata\"-Arbeiterinnen am Geruch austretender Hämolymphe erkennen und sich ihnen nähern und Eier an ihnen ablegen. Dabei handelt es sich um einen spezifischen Parasitoid, andere Ameisenarten werden kaum befallen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Paraponera clavata\" ist die einzige rezente Vertreterin aus der Unterfamilie Paraponerinae. Neben ihr ist nur die fossile Art \"Paraponera dieteri\" bekannt. Die fossile Art Paraponera dieteri ist nur durch eine Arbeiterin, und stark beschädigte Reste einer zweiten, bekannt. Die Art ist, diesem Fund nach, etwas kleiner als \"Paraponera clavata\" (aber noch am unteren Rand des Schwankungsbereichs der Körpergröße von dieser) und ihr ansonsten äußerst ähnlich, was auf eine morphologische Konstanz über etwa 15 Millionen Jahre, seit der Ablagerung des dominikanischen Bernsteins, hindeutet. Als morphologische Unterscheidungsmerkmale werden angegeben: Kopf im Verhältnis zur Körpergröße etwas schmaler, Dornen am Pronotum etwas kleiner, Körperoberfläche etwas stärker längs gerunzelt, Postpetiolus netzartig gezeichnet, nicht glatt. Von der Insel Hispaniola, und den gesamten Westindischen Inseln, ist die rezente Art \"Paraponera clavata\" nicht nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung für Rituale.", "content": "Bei einer indigenen Volksgruppe in Südamerika, den Sateré-Mawé, die im Grenzgebiet der brasilianischen Bundesstaaten Pará und Amazonas leben, sind die Riesenameisen Teil eines Initiationsrituals. Dazu werden 200 zuvor betäubte Ameisen in einen Handschuh aus Pflanzenfasern so eingewebt, dass der Giftstachel nach innen ragt. Der Junge, dessen Initiation begangen wird, muss den Handschuh dann bis zu dreißig Minuten lang an seiner Hand tragen; dieser Ritus gilt als Mutprobe – Jungen, die den Schmerz der Stiche ertragen, können Führungspositionen im Stamm erreichen. Um sich diesen Respekt zu verdienen, muss dieser Vorgang im Leben des Jungen zunächst bis zu 25 Mal wiederholt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 24-Stunden-Ameise (\"Paraponera clavata\"), auch Tropische Riesenameise oder engl. („Gewehrkugelameise“) genannt (McCluskey & Brown 1972, Young & Hermann 1980 etc.), ist eine der größten Ameisenarten der Welt. Ihr Giftstich gilt als extrem schmerzhaft. Sie lebt in Süd- und Mittelamerika im tropischen Regenwald.", "tgt_summary": "子弹蚁(学名:\"\")是一种蚂蚁,只居住在中南美洲。", "id": 1716452} {"src_title": "Bill Richardson", "tgt_title": "比尔·理查森", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Richardsons Mutter war Mexikanerin, sein Vater ein amerikanischer Geschäftsmann. Bis zu seinem 13. Lebensjahr hat er seine Kindheit in Mexiko-Stadt verbracht. Richardson ist der derzeit höchstrangige US-Politiker, der zur Bevölkerungsgruppe der Hispanics (Latinos) gehört. Unter der Präsidentschaft von Bill Clinton war er Energieminister (1998–2000) und Botschafter bei den Vereinten Nationen (1997–1998). Davor war er für sieben Wahlperioden Mitglied des US-Repräsentantenhauses. Unter der Clinton-Regierung hat er die USA in zahlreichen Missionen außenpolitisch vertreten, z. B. bei der erfolgreichen Freilassung von US-Gefangenen im Irak im Juli 1995 sowie der Ausreise von drei inhaftierten kubanischen Dissidenten in die USA im Februar 1996. Er ist Vorsitzender des Gouverneursclubs der Demokratischen Partei und damit neben dem Vorsitzenden des Democratic National Committee, dem höchsten Organ der Partei, der derzeit höchste Funktionär der Demokraten in den USA. Im Präsidentschaftswahlkampf 2004 hat er Senator John Kerry unterstützt. Sowohl bei John Kerry als auch bei seinem Vorgängerkandidaten Al Gore (Präsidentschaftswahl 2000) wurde in den Medien verbreitet, dass Bill Richardson auf der Liste möglicher Vizepräsidentschaftskandidaten weit oben stünde. Im September 2006 erreichte er die Freilassung des US-Journalisten und Pulitzerpreisgewinners Paul Salopek und zweier weiterer Geiseln, die im Sudan gefangen gehalten wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von New Mexico.", "content": "Im November 2002 schlug er den republikanischen Kandidaten John Sanchez im Kampf um den Gouverneursposten in New Mexico und gewann den Staat wieder für die Demokraten zurück. Er folgte dem republikanischen Gouverneur Gary E. Johnson nach und wurde zum derzeit einzigen Gouverneur der USA, der der Bevölkerungsgruppe der Hispanics angehört, gewählt. Im Jahr 2006 wurde er mit 68 Prozent gegen den republikanischen Kandidaten John Dendahl wiedergewählt. Im März 2009 unterschrieb Richardson einen Gesetzentwurf zur Abschaffung der Todesstrafe und Umwandlung in eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit der Entlassung auf Bewährung. New Mexico wurde hierdurch zum 15. US-Bundesstaat ohne Todesstrafe. Da die Verfassung New Mexicos eine dritte Amtszeit eines Gouverneurs untersagt, konnte Richardson im Jahr 2010 nicht noch einmal kandidieren. Seine Vizegouverneurin Diane Denish bewarb sich um seine Nachfolge, unterlag aber der Republikanerin Susana Martinez, die Richardson am 1. Januar 2011 ablöste.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaftskandidatur.", "content": "Am 21. Januar 2007 gab Richardson seine Absicht bekannt, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei bei der Wahl 2008 zu bewerben. Im Mai 2007 hat er seine Kandidatur offiziell erklärt. Beim Wintertreffen der Parteiführung der Demokraten im Januar 2007 hat er einen Abzug der amerikanischen Truppen bis zum Ende des Jahres 2007 aus dem Irak gefordert. Am 10. Januar 2008 trat Richardson aufgrund seines mäßigen Abschneidens bei den Vorwahlen in Iowa und New Hampshire von seiner Bewerbung zurück. Ende März 2008 gab er seine Unterstützung für den US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Verzicht auf Ministeramt.", "content": "Am 3. Dezember 2008 kündigte der designierte US-Präsident Obama an, dass er Richardson als neuen Handelsminister wählen werde. Richardson entschied sich am 4. Januar 2009 allerdings, die Nominierung abzulehnen. Er begründete dies mit einem laufenden Ermittlungsverfahren wegen Korruption gegen ihn. Der Verdacht sei zwar unbegründet, aber das Verfahren gefährde die Bestätigung als Minister durch den Kongress, die für eine offizielle Ernennung nötig ist. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage könne er nicht guten Gewissens um eine solche Verzögerung bitten. Der designierte Präsident akzeptierte die Entscheidung. An Richardsons Stelle nominierte Obama den republikanischen Senator Judd Gregg, der zunächst akzeptierte, dann aber nach kurzer Bedenkzeit ebenfalls auf das Amt verzichtete, das letztlich an den Demokraten Gary Locke, den ehemaligen Gouverneur von Washington, ging.", "section_level": 2}], "src_summary": "William Blaine („Bill“) Richardson (* 15. November 1947 in Pasadena, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Politiker und ehemaliger Gouverneur des Bundesstaates New Mexico. Er ist Mitglied der Demokraten und war Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei bei der Präsidentschaftswahl 2008, bis er seine Kandidatur am 10. Januar 2008 zurückzog.", "tgt_summary": "威廉·布莱恩·“比尔”·理查森三世(William Blaine \"Bill\" Richardson III,1947年-11月15日 ),美国政治人物,美国民主党成员,曾任美国众议院议员(1983年-1997年)、美国驻联合国大使(1997年-1998年)、美国能源部长(1998年-2001年)以及新墨西哥州州长(2003年-2011年)。曾角逐2008年美国总统选举民主党候选人提名,但于2008年1月9日宣布退出。2008年12月2日,由候任总统贝拉克·奥巴马提名出任美国商务部部长。", "id": 2474170} {"src_title": "Chremonideischer Krieg", "tgt_title": "克里莫尼迪茲戰爭", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im Verlauf der Diadochenkriege bildeten sich nach dem Tod Alexanders des Großen das ptolemäische Ägypten, das Seleukidenreich und das antigonidische Makedonien als die dominierenden und meist untereinander verfeindeten Nachfolgestaaten seines Reiches heraus. Die Griechen waren in diesen Auseinandersetzungen zwar eher Nebendarsteller, denn gegen die hellenistischen Großreiche konnten sich die vergleichsweise kleinen Stadtstaaten, allen voran Athen und Sparta, militärisch kaum behaupten. Dennoch rivalisierten die Großmächte um die Kontrolle von Hellas. Das Streben der Poleis nach Autonomie war daher ein willkommener Vorwand der beteiligten Großmächte, um sich als Befreier der Griechen von den jeweiligen Gegnern geben zu können, auch wenn man in Wahrheit seinen eigenen Einfluss auszudehnen strebte.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Traditionelle Vormacht in Griechenland war seit 338 v. Chr. Makedonien, das sich die Hegemonie zum einen durch starke Garnisonen (vor allem in Chalkis und Korinth), zum anderen durch die Einsetzung promakedonischer Oligarchien in vielen Städten sicherte. Zu Beginn des Chremonideischen Krieges war Antigonos II. Gonatas makedonischer König. Sein wichtigster Rivale war der ägyptische König Ptolemaios II., der bereits zahlreiche Poleis kontrollierte und alles daran setzte, in der Ägäis weiter Fuß zu fassen; folglich unterstützte er die antimakedonische Partei in Athen, die von dem Stoiker Chremonides angeführt wurde. Im Grunde handelte es sich also um einen Konflikt zwischen Antigonos Gonatas und Ptolemaios II. um die Kontrolle von Hellas, wobei letzterer, wie es bereits seit den Diadochen üblich war, behauptete, den Griechen Freiheit und Demokratie schenken zu wollen. Dieser Konflikt verband sich mit innergriechischen Auseinandersetzungen. Im Jahr 267 v. Chr. entschloss man sich in Athen zum Krieg, Sparta und weitere Städte schlossen sich an. Das Jahr 266 v. Chr. verlief ohne entscheidende Wendungen. Neben dem griechischen Festland war vor allem die südliche ionische Küste Kriegsschauplatz, wo Ptolemaios, ein Sohn des ägyptischen Königs, als Feldherr agierte. Zudem gewann Ägypten vor der attischen Küste einen wichtigen Stützpunkt für seine Flotte. 265 v. Chr. gelang Antigonos dann bei Korinth aber ein erster wichtiger Erfolg gegen die mit Ptolemaios II. verbündeten Griechen, wobei der spartanische König Areus I. im Kampf fiel. Damit geriet auch Athen in Bedrängnis: Bisher durch Getreidelieferungen aus Ägypten am Leben erhalten, verschlechterte sich die Lage der Stadt, weil Antigonos nun Athen belagern konnte. Eine ptolemäische Entsatzflotte schlug er vor der Insel Kos zurück. Nun gab Ptolemaios II. den Kampf verloren und überließ seine griechischen Verbündeten sich selbst. Im Jahr 261 v. Chr. musste das hungernde Athen daher schließlich kapitulieren. Die Stadt, kulturell noch immer bedeutendes Zentrum und größte Stadt Griechenlands, verlor damit weiter an politischer Bedeutung und musste eine antigonidische Garnison in der Stadt dulden. Die Ptolemäer sollten Jahre später noch einmal indirekt versuchen, Griechenland unter ihre Kontrolle zu bringen, indem sie Kleomenes III. von Sparta gegen Antigonos III. Doson unterstützten. Auch dieser Versuch scheiterte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Chremonideische Krieg war eine Erhebung Athens und anderer Poleis gegen die makedonisch-antigonidische Hegemonie in Griechenland und zugleich ein Konflikt zwischen den Königen Ptolemaios II. von Ägypten und Antigonos II. Gonatas von Makedonien. Er dauerte von 267 bis 261 v. Chr., ist nach dem führenden athenischen Politiker dieser Zeit, Chremonides, benannt, und endete schließlich mit einer Niederlage der Athener, die mit den Ptolemäern verbündet waren.", "tgt_summary": "克里莫尼迪兹战争()是发生于公元前267年到公元前261年之间的一场希腊城邦反对马其顿统治的战争。战争的导火索是托勒密急于扩张的欲望进一步激起了其对手马其顿人的不满。托勒密的野心受到了安提柯的船队的威胁,因此在希腊,托勒密静心构建了一支反马其顿同盟,通过向雅典供应粮食,他设法获得了雅典的支持。", "id": 1520915} {"src_title": "Schlacht von Nagashino", "tgt_title": "長篠之戰", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Takeda Katsuyori entwickelte sich zur Endphase der Sengoku-Zeit zum Hauptrivalen Oda Nobunagas. Er ging mit seiner Armee gegen Odas Verbündete vor. Die Burg Nagashino war bereits 1574 von Togukawa Ieyasu erobert worden. Im Jahr 1575 versuchte Takeda Katsuyori die Burg als Sprungbrett für eine Offensive gegen die Provinz Mikawa zurückzuerobern.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Takeda Katsuyori belagerte die Burg Nagashino mit rund 15.000 Mann. Oda Nobunaga und Tokugawa Ieyasu führten eine Entsatzarmee von rund 30.000 Mann heran. Die Armee der Takeda war vor allem für ihre professionell zu Pferd kämpfenden Samurai bekannt. Die Entsatzarmee bestand vor allem aus Ashigaru. 3.000 von ihnen waren mit Arkebusen ausgerüstet. Oda Nobunaga ließ seine Entsatzarmee eine drei Kilometer lange Palisade errichten. Die Stellung war zwischen einem Fluss und gebirgigem Terrain positioniert und nahm zusammen mit der Burg der Kavallerie der Takeda den Raum für weite Manöver. Takeda Katysuyori befahl im Glauben seine elitären Krieger seien den Ashigaru überlegen einen Frontalangriff. Die Takeda brachten fünf Angriffswellen auf die durch Speerträger, Bogenschützen und Samurai verstärkte Stellung der Entsatzarmee. Nach der fünften Angriffswelle traten die Takeda aufgrund der hohen Verluste den Rückzug an. Takeda verlor etwa 10.000 Mann, zwei Drittel seiner Belagerungsarmee. Acht seiner berühmten 24 Generäle wurden in der Schlacht getötet, unter ihnen Yamagata Masakage und Oyamada Nobushige.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Der Sieg von Odas westlichen Taktiken und Feuerwaffen über die Kavallerieattacke der Takeda wird oft als Wendepunkt in der japanischen Kriegsführung zitiert. Viele nennen sie die erste'moderne' Schlacht Japans. Takedas Kavallerieattacke repräsentierte die alte, traditionelle Form der Kriegsführung. Ironischerweise wurde sie jedoch erst durch seinen Vater, Takeda Shingen, weniger als eine Generation früher eingeführt. Zuvor waren eher Zweikämpfe der Samurai die Regel. Die Schlacht wird oft als Einführung modernerer Schusswaffentaktiken in Japan gesehen. Dabei findet sich oft die Ansicht Oda Nobunaga habe bei seinen Arkebusieren das Feuern gezielter, koordinierter Salven größerer Einheiten eingesetzt. Hierfür finden sich jedoch keine zeitgenössischen schriftlichen Belege. Nagashino war die entscheidende militärische Niederlage für den Rest vom Dreipakt des Ostens zwischen den späteren Hōjō, den Imagawa und den Takeda (Imagawa Ujizane war bereits ausgeschieden). In der Folge konnten die drei Reichseiniger auch die übrigen souveränen Fürstentümer annektieren oder beseitigen und die Edo-Zeit einleiten.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Die Schlacht und die letzten Jahre des Takeda-Clans wurden in Akira Kurosawas Film von 1980 \"Kagemusha\" (Schattenkrieger) thematisiert. Im Film wird ein eigenwilliger Dieb gezwungen, den toten Herrscher, Takeda Shingen, zu ersetzen. Der Film spielt in den Jahren vor Takeda Katsuyoris Niederlage bei Nagashino und endet mit der Vernichtung des Reiterheeres, das wirkungslos gegen die Barrikaden und Schützen Odas anrennt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Nagashino (jap., \"Nagashino no Tatakai\") fand bei der Burg Nagashino in der Provinz Mikawa in Japan im Jahre 1575 während der Sengoku-Zeit statt.", "tgt_summary": "长筿之战(又称为长筿之合战或长筿合战)是日本战国时期的一场著名战役。对战双方为织田信长德川家康联军与武田胜赖军,时间为天正3年5月21日(1575年6月28日)。主要战事地点在三河国长筿城(现在的爱知县新城市长筿),决战地点在设乐原。", "id": 1862521} {"src_title": "O-Ring", "tgt_title": "O形環", "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Aufgrund der relativ einfachen Form sind O-Ringe industriell leicht herstellbar. Vorzugsweise findet das Spritzgießen (Injection Moulding) Anwendung, bei geringeren Stückzahlen bzw. extrem teuren Kautschukarten werden die O-Ringe mittels Formpressen (Compression Moulding) gefertigt. Je nach Einsatzgebiet und Anforderungen (wie z. B. Beständigkeit gegenüber Ölen, Fetten, Säuren, Hitze, Vakuumdichtheit) werden unterschiedliche Materialien eingesetzt, z. B. verschiedene Kautschuk-Arten, Perfluorkautschuk (FFKM oder FFPM), Polyethylen (PE) oder Polytetrafluorethylen (PTFE). Selten kommt auch Metall zum Einsatz (z. B. Reaktordichtungen in Kernkraftwerken oder in Heißkanalsystemen).", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsweise.", "content": "Aufgrund seines kreisrunden Querschnitts kann ein O-Ring axial und/oder radial abdichten. Durch die Pressung des Gummikörpers beim Einbau (in radialer und/oder in axialer Richtung) kommt die Anfangsdichtheit zustande. Die Dichtpressung ergibt sich aus der Überlagerung der Vorpressung (durch den Einbau) und dem abzudichtenden Systemdruck. In der Dichtfuge herrscht daher immer eine um die Vorpressung höhere Dichtpressung als der abzudichtende Druck. Deshalb sind sehr hohe Drücke abdichtbar. Ein dynamischer Einsatz, wie er z. B. in Einhandhebelmischern erfolgt, ist nur bei einer geringen Beanspruchung sinnvoll. Dabei kommt es hauptsächlich auf die Geschwindigkeit, mit der z. B. ein Kolben bewegt wird, und den Systemdruck an. Auch bei langsam drehenden Spindeln und Wellen können O-Ringe zur Anwendung kommen. Fehlerhaft verwendete O-Ringe führten 1986 zur Challenger-Katastrophe.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Der Dichtungstyp des O-Ringes hat großes, vielfältiges Verwendungspotential, u. a. im Automobil- oder Maschinenbau kommt das Dichtelement zum Einsatz. Praktisch in jedem Bereich der Industrie sind sie zu finden, z. B. sind O-Ringe auch in jedem haushaltsüblichen Einhebelmischer (Wasserhahn) verbaut. Meist ist der O-Ring bei statischen Abdichtungen vorhanden, dabei sind die radial-statische sowie die axial-statische Abdichtung zu unterscheiden. Zu ersterer gehören unter anderem die Anwendung bei Zylindern oder Rohren, zur axialen die bei Flanschen, Platten sowie Verschlüssen. In der Piercingszene werden O-Ringe oft verwendet, um Schmuck mit größerem Durchmesser für geweitete Piercings zu fixieren. Nitrilkautschuk (\"Acrylnitril-Butadien-Kautschuk\" bzw. \"Nitrile Butadiene Rubber\", NBR) ist das Standardmaterial für Hydraulik- und Pneumatikanwendungen. Für Preßfittinge in der Heizungs- und Sanitärinstallation werden überwiegend O-Ringe aus Ethylen-Propylen-Kautschuk bzw. Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) verwendet, welche allgemein bis 130°, je nach Anwendungsfall auch bis 150° oder im Ausnahmefall bis 200 °C temperaturbeständig sind. Da in Solarinstallationen unter Umständen noch höhere Temperaturen auftreten können, werden in den besonders beanspruchten Bereichen O-Ringe aus Fluorkautschuk (FKM) eingesetzt, die zur Unterscheidung meist Blau oder Grün gefärbt sind. Ringe für Gasinstallationen werden entsprechend Gelb gefärbt.", "section_level": 1}, {"title": "Standardabmessungen.", "content": "O-Ringe werden mit „Innendurchmesser × Schnurstärke“ bemaßt, zum Beispiel 10 × 1,0 mm. O-Ringe werden üblicherweise in verschiedenen Standardgrößen gefertigt. Hierbei sind Schnurstärken (Durchmesser des runden Querschnitts) von 0,35 mm für sehr filigrane Anwendungen bis zu 40 mm oder mehr möglich. Einer der kleinsten bekannten O-Ringe wird in der Schweizer Uhrenproduktion eingesetzt und hat die Abmessung 0,70 × 0,20 mm. Der Innendurchmesser kann je nach Verwendung bis in den Meterbereich reichen (z. B. Abdichtungen bei Abwasserleitungen oder Röhrenkonstruktionen). Zu den größten O-Ringen zählen Dichtungen für Weltraumteleskope oder Kernreaktoren mit Innendurchmessern über 10 Meter. DIN 3771-1:1984-12 nennt für Ringe mit Innendurchmesser von 1,8 bis 17 mm eine typische Schnurstärke von 1,8 mm. Die Innendurchmesser sind je nach Anwendung gestaffelt, z. B. 6,0 / 6,3 / 6,7 / 6,9 / 7,1 / 7,5 mm. Im Bereich von 14 bis 38,7 mm beträgt die typische Schnurstärke 2,65 mm, im Bereich von 18 bis 200 mm beträgt sie 3,55 mm usw., bis 670 × 7 mm. Ringe mit z. B. 14 / 15 / 17 mm gibt es nach Norm in den Schnurstärken 1,8 oder 2,65 mm.", "section_level": 1}, {"title": "Schmierung.", "content": "Bei der Anwendung von O-Ringen mit ständig bewegten Teilen kann die Lebensdauer durch eine Schmierung deutlich verlängert werden. Gelegentlich wird dem Ausgangsmaterial bereits bei der Herstellung des Dichtrings ein Schmiermittel in feinverteilter Form beigefügt, welches bei der Nutzung durch Poren in der Materialstruktur an die beanspruchte Oberfläche treten kann. Alternativ können spezielle abriebbeständige Schichten auf die fertigen Ringe aufgebracht werden, welche die Schmierung für eine gewisse Zeit sicherstellen. Andernfalls sollte bei der Montage ein Schmiermittel auf den O-Ring und auf das am Ring entlanggleitende Werkstück aufgebracht und später in angemessenen Wartungsintervallen erneuert werden. Zu diesem Zweck werden spezielle Montagefette angeboten, die sich mit den meisten verwendeten Dichtungsmaterialen vertragen. Generell lassen sich Fluorkarbon-Kautschuk (FKM, \"Viton\"), Perfluorkautschuk (FFPM/ FFKM), Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR) und Hydrierter Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (HNBR) mit den meisten gebräuchlichen Schmierstoffen einsetzen. O-Ringe aus EPDM sind empfindlich gegenüber mineralölhaltigen und synthetischen Schmiermitteln, wozu beispielsweise Vaseline und Paraffin(öl) sowie alle traditionell angewandten Schmieröle und -fette gehören. Silikonöle und -fette sind unverträglich mit O-Ringen aus Silikonkautschuk (\"Liquid Silicone Rubber – LSR\", VMQ). Konkret dürfen mineralölhaltige und synthetische Schmiermittel mit Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Hydrierter Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (HNBR), Polyester-Urethan-Kautschuk (AU), ACM (Polyacrylat-Kautschuk), Fluor-Vinyl-Methyl-Silikon-Kautschuk (FVMQ), TFE/ PTFE, Fluor-Kautschuk FKM, Perfluor-Kautschuk FFKM und ETP sowie mit Einschränkungen für Chloropren-Kautschuk (CR) und Vinyl-Methyl-Silikon-Kautschuk (VMQ) eingesetzt werden. Der Einsatz mit EPDM kommt nur in Ausnahmefällen infrage. Natur-Kautschuk (NR) ist komplett unverträglich. Silikonfett und -öl kann für NR, EPDM, NBR, HNBR, CR, AU, ACM, FVMQ, FKM, FFKM und ETP eingesetzt werden; für VMQ nur in Ausnahmefällen. TFE/P kann mit mineralölhaltigen Schmiermitteln eingesetzt werden. Für andere Mittel liegen keine ausreichenden Angaben vor.", "section_level": 1}, {"title": "Materialverträglichkeit mit Fetten und Ölen.", "content": "Tierische Fette vertragen sich mit NBR, HNBR, AU, ACM, FVMQ, FKM, FFKM und ETP, sowie mit Einschränkungen EPDM, CR und VMQ, jedoch nicht mit NR. Pflanzenöle enthalten viele verschiedene Inhaltsstoffe, so dass kaum allgemeine Aussagen getroffen werden können. Lediglich FKM, FFKM und ETP sind mit den meisten Ölen verträglich. NBR, HNBR, FVMQ sind mit vielen Ölen, mit manchen jedoch nur eingeschränkt verwendbar. ACM ist nur mit einigen und VMQ, EPDM und CR sind nur mit wenigen Ölen verträglich. NR ist generell unverträglich. Manche Öle wie Rizinusöl (Kastoröl) ist mit fast allen Materialien verträglich. Diese Angaben betreffen nur die Beständigkeit des Dichtring-Materials und lassen keine Aussagen über die Lebensmittelverträglichkeit zu. Fettsäuren können mit FKM, FFKM und ETP verwendet werden, sowie mit Einschränkungen auch mit NBR, HNBR und CR. Die Verwendung mit EPDM und VMQ ist nicht zu empfehlen, und mit NR ganz auszuschließen.", "section_level": 1}], "src_summary": "O-Ringe sind ringförmige Dichtungselemente. Der Name leitet sich vom runden (O-förmigen) Querschnitt des Rings ab.", "tgt_summary": "O形环,(又称:O型环、O环、O型圈、O令)是一种圆环形状的机械垫片,它是环状的弹性体,断面常见为圆形,一般会固定在一凹槽中,组装过程中会被两个或两个以上的组件压缩,因此产生密封的接口。", "id": 505249} {"src_title": "Syriana", "tgt_title": "諜對諜", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film besteht aus mehreren Handlungssträngen, die lose miteinander verknüpft sind. Sie fügen sich zu einer Geschichte von der Gier nach Öl und vom Kampf um Geld und Macht zusammen. In diesem von vielfältiger Korruption geprägten Konflikt gibt es Opfer auf allen Seiten. Der CIA-Agent Bob Barnes verliert während einer Aktion im Iran eine Stinger-MANPADS, die in die Hände von Terroristen fällt. Elemente des Waffensystems werden verwendet, um eine Bombe zu bauen, mit der ein Selbstmordattentat auf einen Tanker des \"Connex-Killen\"-Konzerns durchgeführt werden soll. Der in Texas ansässige Ölkonzern \"Connex\" gehört zu den größten Energieunternehmen der Welt. Nachdem das Unternehmen Ölförderkonzessionen in einem unbenannten arabischen Land an seine chinesischen Konkurrenten verloren hat, versucht es, andere Ölfelder in Kasachstan zu übernehmen. Zu diesem Zweck fusioniert es mit einem anderen Konzern, \"Killen\", der Ölförderrechte in Kasachstan besitzt. Mit der Abwicklung der Fusion wird die Anwaltskanzlei von Dean Whiting beauftragt. Der Energieexperte Bryan Woodman lernt den Emir eines ungenannten Staates kennen und wird zum Berater des Sohnes des Emirs, des Prinzen Nasir. Dieser plant, demokratisierende Reformen in seinem Land durchzuführen, doch sein Vater, der schwerkranke Emir, übergibt die Macht an seinen skrupellosen Bruder, der die Rückendeckung der USA hat. Nasir will den Einfluss der USA auf sein Land beenden und organisiert einen Staatsstreich. Da die Interessen der USA an den Ölvorkommen in diesem Staat bedroht sind, wird Nasir von der CIA als Terrorist eingestuft, um seine Ermordung zu rechtfertigen. Der Agent Bob Barnes wird beauftragt, Nasirs Tod in Beirut in die Wege zu leiten, aber seine dortigen Helfer wenden sich gegen ihn und foltern Barnes. Da sie außerdem den Plan öffentlich machen, hat man in Washington die Sorge, dass dies auf die CIA und die politische Führung zurückfallen könnte, deswegen wird Barnes nach seiner Rückkehr zum Sündenbock gemacht. Bob Barnes ermittelt die näheren Hintergründe und erkennt, dass Nasir zwar kein Freund amerikanischer Interessen, aber dennoch kein Terrorist ist. Als Barnes schließlich versucht, auf eigene Faust dessen Ermordung durch eine bewaffnete Drohne zu verhindern, trifft er zu spät ein und stirbt, zusammen mit Nasir und dessen Familie, beim Einschlag der Rakete. Bryan Woodman, der von den Zukunftsvisionen Nasirs begeistert war, entkommt dem Mordanschlag knapp und kehrt schockiert zu seiner Familie zurück. Ein weiterer Handlungsstrang erzählt, wie zwei junge Pakistaner als billige Ölarbeitskräfte im reichen Saudi-Arabien entlassen und gedemütigt werden und, von den Annehmlichkeiten einer Koranschule verlockt, immer tiefer in extremistische Kreise geraten. Sie verüben schließlich mit Hilfe eines Fischerbootes und der CIA-Rakete das Selbstmordattentat auf den Tanker.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "George Clooney wurde für sein Spiel von Kritikern gelobt und gewann 2006 den Golden Globe und den Oscar als \"Bester Nebendarsteller.\" Stephen Gaghan gewann für das Drehbuch den Preis der National Board of Review. Der Film gewann außerdem den \"Boston Society of Film Critics Award\" für das beste \"Casting\". Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Produktionskosten des Films betrugen etwa 50 Millionen US-Dollar. Der Film spielte weltweit 93 Millionen US-Dollar ein, davon ca. 50,8 Millionen Dollar in den USA. Bei den Dreharbeiten fiel George Clooney in einer Folterszene, festgebunden auf einem Stuhl, rückwärts nach hinten um und erlitt einen Riss in der äußeren Hirnhaut (Dura mater). Er leidet seit diesem Unfall zudem an Rückenproblemen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Syriana ist ein US-amerikanischer Politthriller aus dem Jahr 2005. Regie führte Stephen Gaghan, der auch das Drehbuch anhand des Buches \"See No Evil\" von Robert Baer schrieb. Kinostart war am 23. Februar 2006; der Verkauf der DVD begann im Juni 2006; einige Monate danach erschien der Film auch auf Blu-ray Disc.", "tgt_summary": "《谍对谍》(英语:Syriana)2005年美国 政治惊悚,由史蒂芬·葛汉执导以及写作,乔治·克隆尼监制及主演,根据CIA旧干员罗伯特·贝尔的回忆录所改编。其他包括麦特·戴蒙、克里斯·库柏、杰佛瑞·莱特领衔主演,电影地点横跨欧亚美三洲,场景从德州、华盛顿特区、瑞士、西班牙以及中东,知名影评家罗杰·艾伯特形容本片为「超链接电影」。", "id": 1457922} {"src_title": "Sachs-Wolfe-Effekt", "tgt_title": "薩克斯-瓦福效應", "src_document": [{"title": "Sachs-Wolfe-Gleichung.", "content": "Die Sachs-Wolfe-Gleichung zur Bestimmung der Fluktuationen der Temperatur formula_1 der kosmischen Hintergrundstrahlung lautet: Dabei bezeichnet", "section_level": 1}, {"title": "Exakte Gleichung.", "content": "Die Sachs-Wolfe-Gleichung ergibt sich aus der linearisierten Boltzmann-Gleichung für kleine Störungen zu: Dabei bezeichnet:", "section_level": 2}, {"title": "Genäherte Gleichung.", "content": "Nimmt man an, dass keine Reionisierung stattgefunden hat, so kann die \"visibility function\" angenähert werden durch eine Delta-Distribution zum Zeitpunkt formula_15 der Entkopplung der Photonen (\"decoupling\"): Dies führt direkt dazu, dass das Exponential der optischen Tiefe als Heaviside-Funktion formula_17 geschrieben werden kann: Dadurch wird die approximierte Sachs-Wolfe-Gleichung zu", "section_level": 2}, {"title": "Erläuterung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nicht-integrierter Sachs-Wolfe-Effekt.", "content": "Der \"nicht-integrierte\" Sachs-Wolfe-Effekt rührt daher, dass zum Zeitpunkt der Entkopplung der Photonen von der Materie im Universum an einigen Stellen Gebiete existierten, deren Gravitationspotential vom isotropen Hintergrund abwich. Aufgrund dieser Potentialunterschiede erfahren die Photonen, die von einem Gebiet mit höherem/niedrigeren Gravitationspotential stammen, eine relative gravitative Rot-/Blauverschiebung. Diesem Effekt wird in der Gleichung durch die Differenz formula_20 entsprochen. Der nicht-integrierte Sachs-Wolfe-Effekt ist der bedeutendste Term in der Sachs-Wolfe-Gleichung.", "section_level": 2}, {"title": "Integrierter Sachs-Wolfe-Effekt.", "content": "Während der Propagation der Photonen durch das Universum treffen sie weiter auf die Anisotropien der baryonischen Materie. Im Fall eines statischen Universums würden die Photonen aufgrund der Energieerhaltung beim Verlassen einer Anisotropie dieselbe Energie wieder aufnehmen, die sie beim Eintritt in die Anisotropie abgegeben haben. Da sich das Universum in der Zeit jedoch ausgedehnt hat, flacht das Gravitationspotential ab, während das Photon die Anisotropie passiert. Dies ist der \"integrierte\" Sachs-Wolfe-Effekt, dargestellt durch den Term formula_21. Im Lauf der Entwicklung des Universums entstehen durch Strukturbildung weitere Anisotropien; diese sind jedoch vernachlässigbar.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Komponenten der Sachs-Wolfe-Gleichung.", "content": "Die anderen beiden Terme der Sachs-Wolfe-Gleichung lassen sich ohne kosmologische Effekte oder die Allgemeine Relativitätstheorie klassisch erklären:", "section_level": 2}, {"title": "Messungen.", "content": "Mit WMAP ist es im Jahre 2001 gelungen, durch den Sachs-Wolfe-Effekt starke Hinweise auf die Existenz der hypothetischen dunklen Energie zu erhalten. Diese in ihrer Natur noch unbekannte Energie ist verantwortlich für die Expansionsbewegung des Universums und macht etwa 70 % seiner Energie aus. Der Krümmungsparameter \"k\" der Raumzeit ergab sich aus den Messungen zu k = 0, was bedeutet, dass das Universum eine flache Mannigfaltigkeit darstellt. Da eine perfekte Messung jedoch unmöglich ist, kann das Universum sehr schwach gekrümmt sein und dies im Bereich des Messfehlers liegen. Im Mai 2009 wurde das ESA-Teleskop Planck gestartet, das eine zehn Mal genauere Auflösung der Hintergrundstrahlung liefert und bessere Untersuchungen ermöglicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sachs-Wolfe-Effekt (nach Rainer K. Sachs und Arthur M. Wolfe, die ihn 1967 entdeckten) erklärt Fluktuationen der Rotverschiebung der Photonen der kosmischen Hintergrundstrahlung. Er ist neben der Silk-Dämpfung und akustischen Schwingungen des Plasmas im frühen Universum einer von drei Effekten, mit denen es in der Astrophysik möglich ist, Zustände im frühen Universum zu berechnen.", "tgt_summary": "萨克斯–瓦福效应(英语:Sachs–Wolfe effect)是宇宙微波背景辐射(CMB)的一种性质,来自CMB的光子由于重力红移而使得CMB的光谱参差不齐。这种效应是角度在10度以上的CMB波动的主要来源。它以赖纳·萨克斯和阿瑟·M·沃尔夫的名字命名。", "id": 2974124} {"src_title": "Spitzschlammschnecke", "tgt_title": "静水椎实螺", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Art hat ein rechtsgewundenes, relativ dünnschaliges, hornbraunes Gehäuse mit 7,5 Windungen und langer Spitze. Der Nabel ist geschlossen. Die ersten Umgänge nehmen gleichmäßig zu, während die letzte Windung sehr rasch zunimmt und bauchig erweitert ist. Die Gehäuse weisen aber eine erhebliche innerartliche Variabilität auf, etwa in Abhängigkeit vom Lebensraum. So haben Exemplare in Brandungszonen großer Seen verkürzte Gewinde und eine breitere Mündung samt Fuß. Tiere, die im bewegten Wasser von Schilfröhricht leben, bilden am äußeren Mündungsrand einen Haken, mit dem sie Schilfhalme umklammern. Der Weichkörper ist grau bis braun gefärbt. Die Fühler sind groß und dreieckig; an ihrer Basis sitzen die Augen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Die Spitzschlammschnecke kommt holarktisch vor. In Skandinavien reicht das Verbreitungsgebiet bis Nordnorwegen. In Mitteleuropa kommt sie bis in Höhen von 1700 m vor. Man findet die Art sehr häufig in größeren Tümpeln, Weihern, Seen, Gräben und Flachlandflüssen mit reicher Unterwasserverkrautung. Sie toleriert pH-Werte von 6,5 bis 9, fehlt also beispielsweise in sauren Moorgewässern und anderen kalkarmen Habitaten. Das zeitweilige Trockenfallen ihres Lebensraumes und das Durchfrieren von Gewässern im Winter kann sie überstehen. Ferner werden Salzgehalte bis 0,7 Prozent ertragen, und so kommt die Spitzschlammschnecke auch in der nördlichen Ostsee vor, wo sie allerdings mit 20 bis 30 mm Gehäuselänge deutlich kleiner bleibt. Ab 26 °C Wassertemperatur steigt die Sterblichkeit infolge Sauerstoffmangels stark an. Zum Nahrungsspektrum zählen in erster Linie Algen, dazu weiche und verrottende Teile anderer Wasserpflanzen, organische Schweb- und Sinkstoffe (Detritus), aber auch Aas sowie der Laich verschiedener Tiere. Die Schnecke bewegt sich auf einer Schleimspur fort und kann damit sogar auf der Unterseite des Häutchens der Wasseroberfläche entlanggleiten. Sie ist auch in der Lage, nach oben oder unten frei zu schwimmen. Dabei rollt sie ihren Körper zu einer Art Röhre zusammen und zeigt mit dem Kopf in die gewünschte Richtung. Dies ist insbesondere bei mittelgroßen Tieren in der Wachstumsphase zu beobachten. Zum Atmen kommt sie an die Wasseroberfläche und füllt ihre Mantelhöhle mit Luft. Aber auch über die intensiv durchbluteten Fühler wird mittels Hautatmung Sauerstoff aus dem Wasser aufgenommen. Bei Gefahr stößt sie neben Luft auch Hämolymphe aus und sinkt auf den Grund. Von dieser Stressreaktion erholt sie sich nach circa 24 Stunden. Wenn sie sich stark vermehren, können Spitzschlammschnecken in kleineren Gewässern andere Schneckenarten verdrängen. Bei Überpopulation fressen sie auch ihren eigenen Laich. An Schlammschnecken lebt mitunter gesellig der Borstenwurm \"Chaetogaster limnaei\". Auch sind sie Zwischenwirt von Saugwurmlarven der Art \"Trichobilharzia ocellata\", den später so genannten Zerkarien (vergleiche auch Badedermatitis). Der Saprobienindex für die Spitzschlammschnecke beträgt 1,9.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die zwittrigen Tiere sind mit ungefähr 10 Wochen geschlechtsreif, befruchten sich jedoch nicht wechselseitig, sondern stets nur in einer Richtung. Nach der Befruchtung werden festgallertige Laichschnüre an Wasserpflanzen angeheftet, die bis zu 200 Eier enthalten können. Aus den Eiern schlüpfen je nach Wassertemperatur nach etwa 14 Tagen die fertig entwickelten Jungen. Sie können drei bis vier Jahre alt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "DNA-Untersuchungen und Kreuzungsversuche haben ergeben, dass Populationen, die früher als \"Lymnaea stagnalis\" bestimmt worden sind, in Wirklichkeit eigenständige Arten sind. Daher ist das genannte Verbreitungsgebiet möglicherweise viel zu ausgedehnt angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung.", "content": "Spitzschlammschnecken können recht pflegeleicht in einem Kaltwasserbecken bei Zimmertemperatur gehalten werden. Direkte Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden. Sie fressen verschiedene Sorten Gemüse, Salat, Kohl, Löwenzahnblätter, aber auch Wasserpflanzen, Algen und Fischfutter. Bei Letzterem nehmen sie sowohl Flocken als auch Futtertabletten an. Bei Salat und anderem Gemüse ist darauf zu achten, dass es nicht mit Pflanzenschutzmitteln belastet ist. Durch Futter, das lange im Wasser liegt und dabei zersetzt wird, entsteht durch die Nitrifikation Nitrat. Häufiges Entfernen von übriggebliebenem Futter und regelmäßiges Auswechseln des Wassers ist notwendig. Ein Stück Sepiaschale für die Kalkzufuhr wird gerne angenommen und ist je nach Wasserhärte ebenfalls wichtig. Die Spitzschlammschnecken weiden im Aquarium auch Rasen der Grünen Hydra (\"Hydra viridissima\") ab und sind ein biologisches Mittel zur Reduktion des Befalls durch diese Süßwasserpolypen. Schneckenlaich anderer Arten, z. B. der Quellblasenschnecke (\"Physa fontinalis\"), wird ebenfalls gefressen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Spitzschlammschnecke (\"Lymnaea stagnalis\"), auch Spitzhornschnecke genannt, gehört zur Familie der Schlammschnecken und gilt mit 4,5 bis maximal 7 Zentimeter Gehäuselänge als größte Wasserlungenschnecke Mitteleuropas.", "tgt_summary": "静水椎实螺(学名:)动物,俗名椎实螺,是一种大型会呼吸空气的淡水螺,是椎实螺科椎实螺属的有肺类腹足纲软体动物。", "id": 1810690} {"src_title": "Segoe UI", "tgt_title": "Segoe", "src_document": [{"title": "Plagiatsvorwürfe.", "content": "Die Firma Linotype und Typographieexperten hielten Microsoft vor, die Linotype-Schrift Frutiger Next abgesehen von kleinen Unterschieden bei „1“ und „j“, runden statt rechteckigen Punkten und einer leichten Änderung des Gewichts (der Liniendicke) ohne Lizenz exakt kopiert zu haben – ähnliche Vorwürfe gab es bereits zur Vorgänger-Schriftart Arial, die im Verdacht steht, ein Imitat der Helvetica zu sein. Gegen Microsofts Eintragung der Schriftart beim Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt als Gemeinschaftsgeschmacksmuster erhob Linotype erfolgreich Einspruch. Das Amt erklärte den Schutz der Segoe UI für nichtig und bezeichnete in der Entscheidungsbegründung nach Vergleich des Druckbilds das Geschmacksmuster als mit der Frutiger oder Frutiger Next „identisch“.", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Schriften.", "content": "Microsoft Windows wird mit verschiedenen Schriften für nichtlateinische Schriftsysteme ausgeliefert, die zusätzlich die lateinschriftlichen Glyphen der Segoe UI enthalten. Ein Beispiel ist die Leelawadee für die thailändische Schrift. Einzelne Glyphen weichen jedoch von der Segoe UI ab (so in der Leelawadee die Großbuchstaben »I« und »M« sowie die Kleinbuchstaben »i« und »l«), möglicherweise um eine für die eigentliche Zielgruppe der jeweiligen Schriftart gefälligere Erscheinung von lateinschriftlichen Texteinsprengseln zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Überarbeitung mit Windows 8.", "content": "Zusammen mit Windows 8 veröffentlichte Microsoft eine überarbeitete Version der Segoe UI, die für verschiedene Großbuchstaben und Ziffern veränderte Glyphen enthält.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Um größere Bereiche von Unicode abzudecken, stellt Microsoft mit Windows 10 die Schriftarten Segoe UI Emoji, Segoe UI Historic und Segoe UI Symbol bereit. Ebenfalls seit Windows 10 gibt es Segoe UI in den Strichstärken Leicht (Light), Halbleicht (Semilight), Normal (Standard), Halbfett (Semibold), Fett (Bold) und Schwarz (Black) jeweils aufrecht und kursiv zur Verfügung. Für die oben genannten gibt es nur einen Schriftschnitt, auch keinen kursiven.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Segoe UI ist eine von Microsoft entwickelte Schriftfamilie für die Betriebssysteme Windows Vista, Windows 7 und Windows 10, die die Microsoft-Schriftart Tahoma als serifenlose Standardschriftart ablöst. Nach Angaben von Microsoft-Mitarbeitern lag ihr die Schriftart Segoe, benannt nach einer Straße in Madison (Wisconsin), von der Firma Monotype zugrunde, die um fehlende Zeichen ergänzt und zur besseren Bildschirmdarstellung, leichteren Scanbarkeit und softwaretechnischen Erfassung mit OpenType und ClearType bearbeitet wurde. Segoe ist auch die Hausschriftart von Microsoft. Als Aussprache gibt Microsoft die englische von „SEE-go“ an, also []. Laut Microsoft kann man einen in dieser Schrift gesetzten Text besser lesen als mit Tahoma, Microsoft Sans Serif oder Arial.", "tgt_summary": "Segoe(发音//)是一款西文无衬线体,是由微软公司开发的并且广泛使用的字体。Segoe UI是Segoe商标下一系列(至少有27种)字体的一种,这个系列的其他字体包括品牌印刷字体的拓展, 在微软内部、广告代理商使用。另外Windows Vista中的手写字体Segoe Script和Segoe Print,一些Segoe Media Center字体,还有内置于MSNTV的Segoe TV都是这个家族。", "id": 3021498} {"src_title": "Hannibal (Roman)", "tgt_title": "人魔 (小說)", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Bei einem von der Bundespolizistin Clarice Starling geleiteten Einsatz kommen so viele Menschen – Beamte wie Verbrecher – ums Leben, dass sie sich auf Geheiß des höchsten Vertreters ihrer Behörde beim Justizministerium bis auf weiteres minderen Aufgaben widmen muss, etwa der Frage, wer Dokumente und Andenken veräußert, die mit dem entflohenen Psychiater Hannibal Lecter zu tun haben. Dieser wird unterdessen mit hohem Kopfgeldversprechen von Mason Verger, dem moralisch wie körperlich entarteten Erben eines Fleischereiimperiums, gesucht, um Rache für eine schwere Verstümmelung zu nehmen, zu der Hannibal ihn im Rausch überredet hat. Ein italienischer Kriminalkommissar entdeckt in dem neuen Kurator der florentinischen Capponi-Bibliothek den gesuchten Dr. Lecter und plant, sich mit Hilfe sardischer Entführer seiner zu bemächtigen. Ein Pornofilmer hat danach den Auftrag, für den Erben des Fleischereiimperiums zu filmen, wie Hannibal von wilden Schweinen lebendig gefressen wird. Der Entführungsversuch scheitert indes an Hannibals Gewandtheit. Der Kriminalkommissar kommt ums Leben, und der Filmer wird selbst von den Schweinen verspeist. Hannibal entkommt nach Amerika. Dort entwickelt Clarice Starling zusehends ein Gespür für seine exklusive Lebensart. Der höchste Vertreter ihrer Behörde beim Justizministerium, Paul Krendler, wird inzwischen von dem Erben des Fleischereiimperiums mit dem Versprechen, seinen Wahlkampf für ein politisches Amt zu finanzieren, dafür gewonnen, Hannibal im Falle seiner Ergreifung auf jeden Fall der persönlichen Rache des Erben des Fleischereiimperiums auszuliefern. Clarices seelenverwandter Instinkt bringt sie ganz in die Nähe Hannibals, als dieser entführt wird, und sie folgt der Spur auf das Anwesen des Erben des Fleischereiimperiums. Dort ist die Verspeisung Hannibals durch eigens dafür abgerichtete Schweine minutiös vorbereitet worden. Clarice gelingt es, einzuschreiten und Hannibal zu befreien, wobei fast alle Beteiligten früher oder später ein grausames Ende finden. Mason kommt durch die Hand seiner Schwester Margot zu Tode. Sie schiebt ihrem Bruder seine Muräne in den Mund, welche ihn zerfleischt. Anschließend legt sie ihm Hannibals Haare, welche sie ihm zuvor ausgerissen hat auf das Bett, weil Hannibal es ihr geraten hat. Nur den korrupten Vertreter von Clarices Behörde beim Justizministerium, Paul Krendler, der Clarice schon immer zusetzte, hebt Hannibal sich für ein besonderes Abendessen mit ihr auf. Er und Clarice verspeisen scheibchenweise Krendlers Gehirn, nachdem Hannibal ihn unter Drogen gesetzt und die Schädeldecke entfernt hat. Krendlers Verhalten wird durch die Reduzierung seines Gehirns immer kindischer und wird von den beiden als störend empfunden. Deshalb tötet Hannibal ihn mit einem gezielten Schuss seiner Armbrust ins Herz. Danach begibt sie sich mit dem im übrigen wohlhabenden Hannibal, welcher sich in sie verliebt hat, auf Weltreise, später zieht sie mit ihm in ein luxuriöses Haus nahe der französischen Botschaft von Argentinien.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "2001 wurde der Roman von Ridley Scott verfilmt, allerdings mit einem für Hollywood akzeptablen Ende. In \"Hannibal\" spielten Julianne Moore und Anthony Hopkins die Rollen von Clarice Starling und Hannibal Lecter. Abgesehen vom abgeänderten Ende wurden auch die Figuren Jack Crawford und Margot Verger in \"Hannibal\" aus der Handlung entfernt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hannibal ist ein Roman von Thomas Harris und eine Fortsetzung des Welterfolges \"Das Schweigen der Lämmer\", in dem der Autor das weitere – auch gemeinsame – Schicksal der Protagonisten Hannibal Lecter und der FBI-Agentin Clarice Starling schildert.", "tgt_summary": "《人魔》(英语:\"Hannibal\")是美国犯罪小说作家汤玛斯·哈里斯的代表作之一,首版于1999年发行,是以汉尼拔·莱克特为主角的第三部小说,以克丽丝·史达琳为主角的第二部小说。故事发生于小说《沉默的羔羊》中的事件七年之后,汉尼拔·莱克特需要应对他的一名受害者梅森·韦格的疯狂报复。小说改编的同名电影《人魔》于2001年上映,由雷利·史考特执导。NBC电视剧《双面人魔》第二季和第三季借鉴并改编了小说中的诸多情节。", "id": 2857708} {"src_title": "AgustaWestland AW101", "tgt_title": "奧古斯塔偉士蘭AW101灰背隼直升機", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "1977 benötigte die Royal Navy einen neuen U-Jagd-Hubschrauber als Ersatz für den \"Sea King\". Westland stellte seinen Entwurf \"WG.34\" vor, der 1978 auch für die Entwicklung ausgewählt wurde. Die italienische Marine benötigte ebenfalls für den \"Sea King\" einen Nachfolger und beauftragte damit Agusta, was allerdings zu großen Änderungen am WG.34-Konzept führte. So kam es zu Gesprächen zwischen den beiden Firmen und es wurde das Joint Venture EH Industries 1979 gegründet. Im Jahr 2000 fusionierten beide Unternehmen zu AgustaWestland. Die offizielle Produktdefinitionsphase des EH101 begann im Juni 1981. Der Entwicklungsauftrag zum Bau von neun Prototypen wurde jedoch erst am 7. März 1984 unterschrieben. Am 9. Oktober 1987 fand der Erstflug des Prototyps in Yeovil statt. Die erste Bestellung des britischen Verteidigungsministeriums über 44 Maschinen ging am 9. Oktober 1991 ein. Ende 1996 flog die erste Serienmaschine des Merlin HM Mk1, wonach sich die Truppenerprobung über mehrere Jahre hinzog. Erst im Oktober 2001 wurde mit der 814 Squadron die erste Einsatzstaffel aufgestellt. Seit 2006 werden die nun AW101 genannten Hubschrauber der britischen Royal Navy als erste weltweit mit einem elektromechanischen Fly-by-Wire-System ausgestattet, das von BAE Systems entwickelt wurde. Unter der Bezeichnung VH-71 „Kestrel“ sollte die AW101 die Marine-One-Hubschrauber des amerikanischen Präsidenten ablösen. Die Marine One sind bisher spezielle Varianten des UH-60 (VH-60N) und S-61 (VH-3D). Jedoch wurde dieses Vorhaben vom neuen US-Präsidenten Barack Obama wegen ausufernder Kosten zugunsten einer Nutzungsdauerverlängerung des Sikorsky S-61 aufgegeben. Die AW101-Hubschrauber werden in den AgustaWestland-Werken im englischen Yeovil und im norditalienischen Cascina Costa produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Intern.", "content": "Auf Drehkugellafetten an fünf verschiedenen geöffneten Kabinenfenstern, Türen oder der Heckklappe können mitgeführt werden:", "section_level": 2}, {"title": "Extern.", "content": "Bei den Merlin-HM-Varianten können an vier externen Unterflügelstationen unter zwei Aufhängeplatten mitgeführt werden: Torpedos Seezielflugkörper", "section_level": 2}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Konkurrenzprodukte sind folgende Hubschrauber:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der AgustaWestland AW101, bis 2007 EH101 genannt, ist ein mittlerer Transport-Hubschrauber, der als Gemeinschaftsunternehmung von Agusta in Italien und Westland Helicopters in England für militärische Zwecke entwickelt wurde. Er wird seit 2000 in mehreren Ländern in Dienst gestellt. Auf Basis der militärischen wurde später auch eine zivile Version entwickelt.", "tgt_summary": "灰背隼直升机 AW101(EH101)是一种中型军民两用直升机。由英国Westland公司和意大利Agusta公司共同研发。名为AgustaWestland的联合工厂在英国Yeovil生产,AW101在英国、丹麦和葡萄牙已经投入军用。", "id": 416588} {"src_title": "Roker Park", "tgt_title": "洛加公園球場", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als sich der Vorsitzende des FC Sunderland gemeinsam mit seinen Brüdern (die \"Henderson-Brüder\") für den Bau eines größeren Stadions für den Verein entschied, fiel die Wahl auf ein Grundstück, das sich im Besitz eines Mr. Tennants befand. Dieser verkaufte das Ackerland nur mit der Auflage, dass zusätzlich zu dem Stadion ein Haus auf dem Grundstück errichtet wird. Dies hatte zur Folge, dass bis zur endgültigen Fertigstellung des Hauses weiterhin eine Miete für das Grundstück zu zahlen war. Nur ein Jahr nach dem Kauf des Baulands war der Roker Park vollständig gebaut, wobei die Holztribünen in nur drei Monaten fertiggestellt wurden. Die berühmte Tribüne \"Clock Stand\" hatte 32 Stufen, war ohne Sitzplätze ausgestattet und besaß Wellenbrecher zur Sicherheit. Der Rasen wurde in Irland gekauft und war qualitativ derart hochwertig, dass er 37 Jahre lang nicht ausgetauscht werden musste. Er wurde dabei derart entwickelt, dass ein Gefälle von etwa 30 cm zwischen der Mitte und der Seite des Spielfelds entstand, das den Abfluss bei Niederschlägen beschleunigte. Der Roker Park wurde offiziell am 10. September 1898 von dem Markgrafen von Londonderry eröffnet. Im ersten Spiel besiegte Sunderland das Team vom FC Liverpool mit 1:0. 1912 wurde das Stadion weitestgehend betoniert und die Kapazität erweiterte sich bis 1913 auf 50.000 Besucherplätze. 1929 wurde dann auch die Haupttribüne aus Holz ersetzt, wobei die neue Tribüne von Archibald Leitch erbaut wurde, dessen Einfluss auch im Ibrox Park, Heimspielstätte der Glasgow Rangers erkennbar ist. Der Bau der neuen Haupttribüne führte den Verein an den Rand des Bankrotts. Die offizielle Kapazität des Stadions lag in den 1930er Jahren bei 60.000 Besuchern. Zur Partie der 6. Runde im FA Cup zwischen dem AFC Sunderland gegen Derby County kam am 8. März 1933 die Rekordzahl von 75.118 Zuschauern in das Stadion. Weitere Arbeiten am Roker Park folgten in den weiteren Jahren. 1936 wurde der 115 Meter lange \"Clock Stand\" umgebaut und anschließend von \"Lady Raine\", Ehefrau des damaligen Vereinsvorsitzenden \"Sir Walter Raine\", eröffnet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein Polizist getötet, als eine Bombe in die Mitte des Spielfelds fiel. 1952 wurde der Roker Park um eine Flutlichtanlage erweitert, die es ermöglichte, Spiele auch zur Abendzeit stattfinden zu lassen. Als England Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 war, wurde zu diesem Anlass der \"Clock Stand\" um Sitzplätze erweitert. In den 1970er Jahren ergänzte man den Roker Park weiter und fügte eine Bewässerungsanlage für den Rasen hinzu und verbesserte die Flutlichtanlage auf ein europäisches Standardniveau. Darüber hinaus wurde ein elektronisches Kontrollsystem eingeführt, das es ermöglichte, die Tribünen bei Bedarf genau zu beobachten. Außerdem wurde das Dach neu gedeckt. Als der FC Sunderland in den 1980er Jahren eine sportliche Talfahrt durchlief, begann auch der Roker Park aufgrund der angespannten finanziellen Situation zu leiden. Die Kapazität der Spielstätte wurde in der Folge stark reduziert. Die FA schrieb nach der Hillsborough-Katastrophe 1989 und dem daraus folgenden Taylor Report vor, dass ein Stadion vollständig mit Sitzplätzen ausgerüstet sein müsse, woraufhin das Fassungsvermögen auf 22.500 Zuschauer verkleinerte. Nachdem dann keine Möglichkeiten bestanden, die Kapazität aufzustocken, entschied sich der Verein für den Umzug in ein neues Stadion. 1997 wurde der Roker Park abgerissen und durch Wohnanlagen ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Roker Park war ein Fußballstadion in der englischen Stadt Sunderland, Tyne and Wear. In der Zeit von 1898 bis 1997 wurde es von dem englischen Fußballclub AFC Sunderland als Spielstätte genutzt. Danach zogen die \"Black Cats\" in das neu errichtete Stadium of Light um. Der Roker Park lag in Roker, im nördlichen Teil von Sunderland. Außerdem bezeichnet \"Roker Park\" einen Stadtpark in Sunderland, der im Viktorianischen Zeitalter angelegt wurde.", "tgt_summary": "洛加公园(英语:Roker Park)是位于英格兰东北部泰恩-威尔郡桑德兰的足球运动场,由1897至1997年期间直至球队搬迁到光明球场为止是桑德兰足球俱乐部的主场球场。在球场的历史末年,容量约为22,500座,而只有小部分为坐席。虽然如此,球场早年的容量是大很多的,曾吸引破记录的75,118名球迷进场观战。", "id": 2936954} {"src_title": "Peter Strawson", "tgt_title": "彼得·弗雷德里克·斯特劳森", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Strawson war Waynflete Professor of Metaphysical Philosophy an der Universität Oxford von 1968 bis 1987. Strawson wurde 1977 zum Knight Bachelor geschlagen. 1960 wurde er zum Fellow der British Academy und 1971 Foreign Honorary Member der American Academy of Arts and Sciences. Strawsons Sohn, Galen Strawson, ist auch Philosoph. Peter Strawson verstarb am 13. Februar 2006 in Oxford.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "Strawson wurde bekannt durch seinen Artikel \"On Referring\" (1950), einer Kritik an Bertrand Russells Theory of Descriptions, die aufzeigt, dass Russells Analyse nicht alle relevanten Verwendungen des bestimmten Artikels erklären kann, insb. Fälle, wenn das fragliche Objekt nicht existiert – Russell muss dann den Satz als falsch bewerten, was, so Strawson, in vielen Fällen kontraintuitiv ist. In der Theorie der Kennzeichnung hat Strawsons Hinweis auf den Einfluss von Präsuppositionen auf die Bedeutung von Aussagen zur Fortentwicklung beigetragen. Strawsons Vorschlag, von Regeln auszugehen, die eine korrekte Referenz unter bestimmten Bedingungen bestimmen, konvergiert außerdem u. a. mit Grundideen Austins und anderer Vertreter einer Sprechakttheorie. Er geht davon aus, dass die Philosophie und innerhalb der Philosophie die Disziplin der Metaphysik die Aufgabe habe, „die tatsächliche Struktur unseres Denkens über die Welt zu beschreiben“, ein methodischer Ansatz, den er „deskriptive Metaphysik“ nennt und wovon er das Vorgehen unterscheidet, „eine bessere Struktur hervorzubringen“, das er als „revisionäre Metaphysik“ bezeichnet. Das Begriffssystem des common sense bzw. der Lebenswelt ist demnach unhintergehbar – wir hantieren je schon mit Begriffen wie „Person“, aber auch mit Konzepten wie Raum, Zeit, Kausalität, Wahrheit u. dgl. Diese Begriffe sind daher, so Strawson, nicht reduzierbar auf grundlegendere Begriffe oder Gegebenheiten, etwa Erfahrungsdaten oder naturwissenschaftliche Begriffe. Zeitgenössische Philosophen wie Bertrand Russell kritisierte Strawson für eine zu starke Orientierung an einer idealen Sprache. Strawson selbst wird daher, was seine sprachphilosophischen Stellungnahmen betrifft, der sog. Philosophie der normalen Sprache zugeordnet. Strawsons Unterscheidung zwischen \"deskriptiver Metaphysik\" und \"revisionärer Metaphysik\" wird häufig übernommen, aber auch kritisiert, u. a. in der Anwendung auf Klassiker, u. a., weil sie nicht zureichend trennscharf sei. Hauptergebnis des Buchs \"Individuals\" ist, dass Personen und materielle Körper die grundlegenden Entitäten sind. Das Werk markiert nach verbreiteter Ansicht den wichtigsten Wendepunkt hin zum \"revival of metaphysics\" in den analytisch-philosophischen Traditionen. Strawson ist der Auffassung, dass Kants Kritik der reinen Vernunft im Wesentlichen das Ziel einer deskriptiven Metaphysik verfolgt. In seinem 1966 erschienenen Werk \"The bounds of sense\" vertritt Strawson eine Kantinterpretation, wonach zahlreiche Thesen Kants unhaltbar sind, darunter Kants Erklärung synthetisch-a priorischer Urteile, Kants transzendentaler Idealismus u. v. a. m. Andere Ideen Kants versucht Strawson allerdings zu verteidigen, u. a., indem er Kants Argumente rekonstruiert und argumentiert, dass ein zwar etwas schwächeres, aber plausibles Beweisziel erbracht werde. Gezeigt werden könne, dass menschliches Bewusstsein in der Lage ist, seine zur Einordnung von Erfahrungen herangezogenen Kategorien auf Objekte anzuwenden, die selbst erfahrungsunabhängig sind. Insbesondere sieht Strawson auf dieser Grundlage skeptische Argumente widerlegbar. Auch \"Bounds of Sense\" wurde sofort und breit rezipiert und Strawson trug damit nicht nur zu einer Kantrenaissance in der angelsächsischen Philosophie bei, sondern entfachte zudem eine neue Debatte in der Transzendentalphilosophie um die Möglichkeit transzendentaler Argumente. Strawson hat zudem sehr einflussreiche Arbeiten zum Wahrheitsbegriff, zum Skeptizismusproblem und zum Begriff des Analytischen verfasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Peter Frederick Strawson (* 23. November 1919 in London; † 13. Februar 2006 in Oxford) war ein britischer Philosoph.", "tgt_summary": "彼得·弗雷德里克·斯特劳森爵士 (1919年11月23日 – 2006年2月13日)英国哲学家,语言哲学牛津学派代表人物。", "id": 225359} {"src_title": "Mehrwert (Marxismus)", "tgt_title": "剩余价值", "src_document": [{"title": "Mehrwert als Begriff der Politischen Ökonomie von Karl Marx.", "content": "Karl Marx schreibt in \"Das Kapital\": „Wir wissen jedoch bereits, daß der Arbeitsprozeß über den Punkt hinaus fortdauert, wo ein bloßes Äquivalent für den Wert der Arbeitskraft reproduziert und dem Arbeitsgegenstand zugesetzt wäre. Statt der 6 Stunden, die hierzu genügen, währt der Prozess z. B. 12 Stunden. Durch die Betätigung der Arbeitskraft wird also nicht nur ihr eigener Wert reproduziert, sondern ein überschüssiger Wert produziert. Dieser Mehrwert bildet den Überschuss des Produktenwerts über den Wert der verzehrten Produktbildner, d. h. der Produktionsmittel und der Arbeitskraft.“ Aus dem Mehrwert wird zum einen der Unternehmerprofit gezahlt. Zum anderen ist der Mehrwert die finanzielle Basis für Investitionen. Auch Zinsen für etwaige Kredite des Unternehmens werden aus dem Mehrwert finanziert. Marx unterscheidet sodann Das Verhältnis von Mehrwert zum variablen Kapital ist die Mehrwertrate.", "section_level": 1}, {"title": "Kapitalismus im Unterschied zu früheren Produktionsweisen.", "content": "Ebenso wie „Wert“ ist „Mehrwert“ eine ökonomische Kategorie, die nur im Kapitalismus volle Gültigkeit besitzt. Ökonomisches Ziel aller vorkapitalistischen Gesellschaften war die Produktion von Gebrauchswerten, also von konkret nützlichen Gegenständen. Soweit die unmittelbaren Produzenten (z. B. Bauern) mehr Gebrauchswerte produzierten, als sie selbst verbrauchten, gab es ein Mehrprodukt. Die Aneignung dieses Mehrprodukts durch herrschende Klassen geschah i. d. R. unmittelbar durch Zwang (z. B. als Fronarbeit). Dem Kapitalismus dagegen geht es nicht um die Aneignung von Gebrauchswerten. Ziel des Wirtschaftens unter kapitalistischen Bedingungen ist vielmehr die Erzeugung und Aneignung von Mehrwert. „Mehrwert“ ist das spezifische Produkt der kapitalistischen Wirtschaftsweise. Durch die Theorie des Mehrwerts erklärt Marx, wie im Kapitalismus Ausbeutung möglich ist, obwohl die Lohnarbeiter als formal freie Subjekte, wenn sie ihre Arbeitskraft wie eine Ware verkaufen, gemäß dem Wertgesetz grundsätzlich das Äquivalent dessen bekommen, was ihre Arbeitskraft wert ist. Auf der Basis der Marktgesetze ist der Kapitalismus also grundsätzlich nicht „ungerecht“.", "section_level": 2}, {"title": "Die Kapitalformel.", "content": "Marx analysiert die kapitalistischen Marktbeziehungen in zweierlei Formeln: G' – das den so genannten Mehrwert beinhaltet – wird als neues G wieder Ausgangspunkt der Formel, der Kreislauf beginnt von vorne; diese Formel zielt also auf eine endlose, spiralförmige Bewegung ab. Entscheidend ist hier alleine die Vermehrung des Werts, der Gebrauchswert ist hier bloß Voraussetzung der Verkäuflichkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Doppelt freier Lohnarbeiter.", "content": "Laut Marx kann die Kapitalvermehrung nicht aus der Sphäre der Waren-Zirkulation erklärt werden: Wenn z. B. der Kapitalist als Verkäufer einen Preisaufschlag erheben könnte, müsste er ihn als Käufer beim „G-W“ wieder verlieren. Die Wertvergrößerung muss also aus der \"Benutzung\" der gekauften Ware entspringen: Sie entsteht durch Kauf und produktive Anwendung der menschlichen Arbeitskraft. Damit das Geld in der Hand des Kapitalisten zum Kommandomittel über menschliche Arbeit wird, ist das Vorhandensein einer eigentumslosen Klasse unterstellt, die keine Mittel besitzt, um selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen – also auch kein anderes Lebensmittel hat, als ihre eigene Arbeitskraft zu verkaufen: Der „doppelt freie Lohnarbeiter“ (Marx). Doppelt frei in dem Sinne, dass der Lohnarbeiter im Unterschied zum Sklaven oder Leibeigenen frei ist seine Arbeitskraft zu verkaufen, an wen er will, aber auch „frei“ ist von Eigentum an Produktionsmitteln, so dass er dann doch wieder gezwungen ist – aber eben anders als Sklave und Leibeigener –, seine Arbeitskraft zu verkaufen.", "section_level": 2}, {"title": "Rechnerisch.", "content": "Rechnerisch ist der Mehrwert dann die Differenz zwischen dem Wert geleisteter Lohnarbeit und dem gezahlten Lohn. Mehrwertproduktion: wobei", "section_level": 2}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Ein bestimmtes Quantum Kapital (Produktionsmittel, \"c\") wird Arbeitenden („Arbeiter“ oder Proletarier) zur Produktion zur Verfügung gestellt. Sie erhalten dafür Lohn, müssen dem Kapitalisten aber den Mehrwert m überlassen, der ihm aus dem Verkauf der produzierten Waren verbleibt. Wenn also Geld \"angelegt\" wird und Rendite erwirtschaftet, steckt dahinter – nach Marx – letztlich immer der Mehrwert, den Andere mit ihrer Arbeitskraft geschaffen haben (obwohl man oft hört: \"das Geld arbeitet\"). „Um Marxens Argumentation korrekt anzuwenden, ist zu beachten, dass sie wie in der Ökonomie üblich unter bestimmten Modell-Voraussetzungen stattfindet, d. h. je nach Fall von konkreteren Bedingungen absieht und komplexe Situationen vereinfacht, um die grundsätzliche Logik zu studieren, wie zum Beispiel bei Schwankungen der Marktpreise nach Angebot und Nachfrage: Welche Beziehung besteht nun zwischen Werten und Marktpreisen oder zwischen natürlichen Preisen und Marktpreisen? Der Marktpreis für alle Waren derselben Art ist derselbe, wie verschieden immer die Bedingungen der Produktion für die einzelnen Produzenten sein mögen. Die Marktpreise drücken nur die unter den Durchschnittsbedingungen der Produktion für die Versorgung des Markts mit einer bestimmten Masse eines bestimmten Artikels notwendige Durchschnittsmenge gesellschaftlicher Arbeit aus. Er wird aus der Gesamtheit aller Waren einer bestimmten Gattung errechnet. Soweit fällt der Marktpreis einer Ware mit ihrem Wert zusammen. Andrerseits hängen die Schwankungen der Marktpreise bald über, bald unter den Wert oder natürlichen Preis ab von den Fluktuationen des Angebots und der Nachfrage.“", "section_level": 2}, {"title": "Unproduktive Arbeit.", "content": "Arbeit, die keinen Mehrwert schafft, ist unproduktive Arbeit, sogar wenn diese Arbeit im Kapitalismus als notwendig erscheint oder sozial nützlich ist.", "section_level": 2}, {"title": "Abgrenzung zur „Wertschöpfung“.", "content": "Der Begriff Wertschöpfung bezieht sich auf die Differenz zwischen dem Wert aller von einer Unternehmung verkauften Produkte (Produktionswert oder Umsatz) und dem Wert der dafür benötigten Vorleistungen und Abschreibungen (das konstante Kapital bei Marx) – für ein bestimmtes Jahr gerechnet. Die Vorleistungen sind Produkte, die für den Produktionsprozess benötigt wurden und von anderen Firmen zugekauft wurden. Die Abschreibungen sind die Wertminderung des Maschinenparks und der Gebäude der Unternehmen, die während des Jahres erfolgt ist. Der heutige Begriff der Wertschöpfung entspricht dem Marxschen Neuwert. Er ist gegenüber Mehrwert der umfassendere Begriff: Gelegentlich wird die Wertschöpfung als „Mehrwert“ bezeichnet, so in dem Wort Mehrwertsteuer, die in den Unternehmen auf die Wertschöpfung erhoben wird. Dieser „Mehrwert“ umfasst dann nicht nur die Kapitaleinkommen (Mehrwert im Marxschen Sinne), sondern auch die Einkommen der Arbeitnehmer (das variable Kapital).", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Marx’schen Arbeitswerttheorie bezeichnet Mehrwert die Differenz zwischen dem Wert einer Ware und der (geringeren) Wertsumme aus", "tgt_summary": "剩余价值()根据马克思主义理论,是指剥削自劳动者劳动价值中的利润(劳动价值和工资存落差),即“劳动者创造的被资产阶级无偿占有的劳动”。关于剩余价值,社会主义国家按照马克思主义的观点认为,剩余价值应该归无产阶级所有。", "id": 64261} {"src_title": "Staatliche Universität Sankt Petersburg", "tgt_title": "圣彼得堡国立大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Staatliche Universität Sankt Petersburg war die erste Universität und höhere wissenschaftliche Bildungsanstalt im Russischen Reich. Sie wurde gleichzeitig mit der Sankt Petersburger Akademie der Wissenschaften auf Erlass Peters I. am gegründet. Gottfried Wilhelm Leibniz hatte dem Zaren die Entwürfe geliefert. Anfangs stellte sich die Universität als reine Forschungseinrichtung der Akademie der Wissenschaften dar. Seit 1726 fanden an der Universität öffentliche Vorlesungen statt. In der Zeit von 1803 bis 1819 existierte die Universität formell nicht, da die seinerzeit an die Universität gekoppelte Akademie der Wissenschaften sich auflöste. Jedoch existierte weiterhin das \"Pädagogische Institut\", welches in der Folgezeit die Basis zur Gründung der jetzigen Universität bildete. Der Status einer Hochschule und heutige Rang als Universität wurde erst am verliehen, als dieser Status dem \"Pädagogischen Institut\" verliehen wurde. Zu den drei Gründungsfakultäten der Universität gehörten die philosophisch-juristische, die historisch-philologische und die physikalisch-mathematischen Fakultät. 1854 kam die Fakultät der östlichen Sprachen hinzu. Zu verschiedenen Zeiten, auch bedingt durch wechselnde politische Einflüsse, trug die Universität verschiedene Bezeichnungen, wie Universität Petersburg, Universität Petrograd, Staatliche Schdanow-Universität Leningrad und Universität von Sankt Petersburg. Die Universität ist zum Teil in einer Reihe von aus dem frühen 18. Jahrhundert stammenden Gebäuden, den \"zwölf Kollegien\", am Flussufer der Newa auf der Wassiljewski-Insel untergebracht, einige Fakultäten befinden sich in neu erbauten Gebäuden im Petersburger Vorort Peterhof.", "section_level": 1}, {"title": "Fakultäten.", "content": "Heute beherbergt die Universität 24 Fakultäten, hierzu gehören die biologische Fakultät, die Fakultät der Ostwissenschaften, die geologische Fakultät, die journalistische Fakultät, die historische Fakultät, die Fakultät der Psychologie, die Fakultät der Mathematik und Mechanik, Fakultät der Informatik, die physikalische Fakultät, die chemische Fakultät, die Fakultät der Wirtschaftswissenschaften, die Fakultät der Rechtswissenschaften und die soziologische Fakultät.", "section_level": 1}, {"title": "Absolventen.", "content": "Bedeutende Absolventen der Universität sind u. a.:", "section_level": 1}, {"title": "Kooperation.", "content": "Die Staatliche Universität Sankt Petersburg hat folgende Partneruniversitäten", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Staatliche Universität Sankt Petersburg () ist eine staatliche Universität in Sankt Petersburg und eine der ältesten, größten und renommiertesten Universitäten Russlands.", "tgt_summary": "圣彼得堡国立大学()位于俄罗斯圣彼得堡,是该国非常古老的教育机构之一,至今培育出九位诺贝尔奖得主。圣彼得堡国立大学在1924年-1948年和1989年-1991年间称为列宁格勒国立大学,1948年-1989年间称为A·A·日丹诺夫列宁格勒国立大学。", "id": 733701} {"src_title": "Mannheim Hauptbahnhof", "tgt_title": "曼海姆火车总站", "src_document": [{"title": "Anlage.", "content": "Im November 2001 wurde das Bahnhofsgebäude nach einer umfassenden Sanierung als modernes Einkaufs- und Dienstleistungszentrum am Südrand der Mannheimer Innenstadt wieder eröffnet. Von der Eingangshalle aus gelangen die Besucher über Fahrtreppen und Aufzüge in den Flügelbauten direkt in die Unterführungen zu den Gleisen. Dabei gibt es eine Nord- und eine Süd-Unterführung. Die Wege zu den Bahnsteigen sind barrierefrei ausgebaut. Aufzugsanlagen, Rolltreppen und ein Leitsystem für Sehbehinderte ermöglichen es allen Reisenden, ohne fremde Hilfe zu den Zügen zu gelangen. In der Nord-Unterführung sind dabei die Aufzugsanlagen zu finden, die Rolltreppen befinden sich in der Süd-Unterführung. Für Fahrgäste der ersten Klasse und Vielfahrer wurde eine DB Lounge eingerichtet. Am Mannheimer Hauptbahnhof existiert seit 1897 am Bahnsteig 1 eine Bahnhofsmission. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter kümmern sich um mobilitätseingeschränkte Fahrgäste im Reiseverkehr, alleinreisende Kinder, orientierungslose Menschen und weitere Personengruppen. Bei Inanspruchnahme des Betreuungsangebots „Kids on Tour“, bei dem allein reisende Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren durch geschulte Betreuer der Bahnhofsmissionen jeweils freitags sowie sonntags in ausgewählten ICE- und IC-Zügen begleitet werden, dient die Bahnhofsmission als Anlaufstelle. Am Bahnhofsvorplatz halten mehrere Straßenbahn- und Buslinien der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, die Rhein-Haardtbahn, die Überlandstraßenbahnlinien der ehemaligen Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft sowie Buslinien des Busverkehr Rhein-Neckar. Vom Zentralen Omnisbusbahnhof aus, der an das Südende von Bahnsteig 1 angrenzt, verkehren Fernbusse und Flughafenzubringer im Linien- und Gelegenheitsverkehr. Städtebaulich setzt das Empfangsgebäude die Linie des Schlosses an der Rheinfront der Innenstadt nach Südosten fort. Seine Mittelachse eröffnet den Kaiserring, die südöstliche Innenstadt-Umfahrung. Vom Wasserturm aus gesehen, ragt nun als neue Landmarke etwas rechts versetzt der Victoria-Turm hinter dem Hauptgebäude hervor. Am Hauptbahnhof ist einer der sechs Tunnel-Rettungszüge der Deutschen Bahn stationiert. Der östliche Bahnhofskopf ist von einer Reihe von Zwangspunkten geprägt, die enge Bogenradien (bis zu 200 Meter) und starke Längsneigungen (bis zu 17 Promille) bedingen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der ursprüngliche Bahnhof der 1840 eröffneten Badischen Hauptbahn nach Heidelberg war ein Kopfbahnhof am Rande der Innenstadt, unmittelbar südlich des heutigen Tattersalls. Die Planungen der Rheinbrücke nach Ludwigshafen am Rhein (heute \"Konrad-Adenauer-Brücke\") machten jedoch schon bald eine Verlegung des Bahnhofs notwendig. 1867 ging die zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Rhein in Betrieb und ersetzte das Trajekt Ludwigshafen–Mannheim.", "section_level": 2}, {"title": "Bau.", "content": "Die Rheintalbahn nach Karlsruhe war 1870 der Anlass für eine grundlegende Umgestaltung und Erweiterung der Bahnanlagen. In den Jahren 1874 bis 1875 entstand ein neues Empfangsgebäude. Die neuen Anlagen wurden im Oktober 1876 eingeweiht. 1877 erhielt der neue Zentralgüterbahnhof, der am Mühlauhafen entstanden war, eine Verbindung zum Hauptbahnhof. 1879 wurde die Ringbahn von 1854 aufgegeben. Den vorläufigen Schlusspunkt der Entwicklung bildete 1880 die Einführung der Riedbahn der Hessischen Ludwigsbahn (heutige östliche Einführung der \"Riedbahn\") in den Hauptbahnhof. Dort waren in der Folgezeit nicht nur Dienststellen der Badischen Bahn untergebracht, sondern auch Dienststellen der Hessischen Ludwigsbahn und ihrer Nachfolgerin, der Preußisch-Hessischen Eisenbahngemeinschaft. Das betraf nicht nur den Personenbahnhof, sondern auch den Rangier- und den Zentralgüterbahnhof. Diese „Doppelbesetzung“ wurde erst zum 1. Januar 1900 aufgegeben und die meisten Aufgaben nun allein von den badischen Eisenbahnern wahrgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungen bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "Anfang des 20. Jahrhunderts wurde über Verbesserungen an den Bahnanlagen diskutiert. In den Jahren 1906 und 1907 wurde das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs erweitert, zwischen 1910 und 1912 wurden weitere Bahnsteige und Bahnsteigkanten ergänzt. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde ein neues Stellwerk errichtet. Zum 1. Juli 1911 entfiel die Bezeichnung „Hauptbahnhof“ im Stationsnamen, der Bahnhof hieß also einfach nur noch \"Mannheim\". 1927 wurde die Vorderfassade des Empfangsgebäudes vollständig entfernt und 10 Meter weiter nach vorne versetzt. Damit wurde die Grundfläche mehr als verdoppelt. Im Rahmen dieses Umbaus setzte eine Diskussion ein, ob man die Fassade überhaupt wieder in der ursprünglichen Form aufbauen sollte. Letztendlich wurde sie in vereinfachter Form wieder errichtet. Durch die starken Kriegszerstörungen und den anschließenden Wiederaufbau wurde die Fassade noch einmal vereinfacht, ohne Schmuckelemente, wieder aufgebaut. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelte die Reichsbahndirektion Karlsruhe eine einheitliche Planung für den Raum Mannheim/Ludwigshafen. Das nach eingehender Untersuchung aller Möglichkeiten und langwierigen Verhandlungen durch das Reichsverkehrsministerium zur Ausführung bestimmte Projekt „1943 B3“ sah vor, den Knoten Mannheim/Ludwigshafen in allen Richtungen ohne Fahrtrichtungswechsel befahrbar zu machen. Das Projekt wurde durch städtebauliche Wünsche beider Städte sehr beeinflusst und sah vor, den Hauptbahnhof um etwa 6,5 Meter anzuheben und um 300 Meter nach Osten zu verschieben. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde dieses Projekt nicht mehr weiter verfolgt. Zum Preisstand von 1952 wurde das Projekt mit Kosten von etwa einer halben Milliarde DM kalkuliert. Die Maßnahmen wurden sukzessive aufgegeben. Einzig der Umbau des Ludwigshafener Kopfbahnhofs in einen Durchgangsbahnhof wurde realisiert. Im Sommerfahrplan 1939 verzeichnete der Bahnhof zusammen 94 Ankünfte und Abfahrten regelmäßig verkehrender Fernzüge pro Tag. In der Rangfolge der meistbelasteten Knoten im Netz der Deutschen Reichsbahn lag er damit auf Rang 14. Bei den über 150 Luftangriffen auf Mannheim im Zweiten Weltkrieg wurde der Hauptbahnhof mehrfach schwer beschädigt.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungen nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der Personenverkehr im Mannheimer Hauptbahnhof sprunghaft an. Die Diskussionen um die Verlegung des Hauptbahnhofs lebten nochmals auf. Die Stadt Mannheim entschloss sich Anfang der 1950er Jahre, von diesen Planungen abzusehen und einen in den Jahren 1950 und 1951 von der Deutschen Bundesbahn entwickelten Entwurf für den Knoten ihren Bauplanungen zu Grunde zu legen. Der Entwurf sah unter anderem vor, die Riedbahn und die Rheintalbahn zu verlegen und die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs anzuheben. Mit 12 Bahnsteiggleisen und einem beidseitig befahrbaren Durchfahrgleis sollte der Hauptbahnhof im Richtungsbetrieb befahren werden. Für die Realisierung wurde ein Zeitraum von 25 bis 30 Jahren ins Auge gefasst. Das Projekt war von den Bundesbahndirektionen Stuttgart und Mainz gemeinsam entwickelt worden. Stadtdirektor Adolf Elsaesser und Stadtbaudirektor Richard Jörg legten dem Stadtrat 1953 Pläne und Entwürfe zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes vor. 1955 wurden zwei Gleisbildstellwerke der Bauform DrS in Betrieb genommen. Im Jahr 1958 erreichte der erste Zug mit elektrischer Traktion den Hauptbahnhof. In den Jahren 1957 bis 1960 erfolgen weitere größere Umbauten und Erneuerungen. Die wesentlichen Kriegsschäden waren Anfang der 1960er Jahre beseitigt. Die vorigen Pläne für einen größeren Umbau waren noch nicht umgesetzt worden. In den 1970er Jahren war der Bahnhof einer von fünf Verknüpfungspunkten im Intercity-Netz der Deutschen Bundesbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Westliche Einführung der Riedbahn und Neubaustrecke nach Stuttgart.", "content": "Im werktäglichen Durchschnitt des Jahres 1976 begannen und endeten im Bahnhof jeweils 110 Züge, rund 315 fuhren durch. Durch Sonder- und Spitzenlastverkehre wurden täglich bis zu 600 Zugfahrten gezählt. Zwölfmal täglich mussten Bahnsteiggleise an den fünf Bahnsteigen des Hauptbahnhofs mit mehreren Zügen belegt werden. Dazu kamen rund 3100 Rangierfahrten mit bis zu fünf gleichzeitig im Einsatz befindlichen Rangierloks. Infolge der ungünstigen Gestaltung der Bahnanlagen sowie eines erwarteten Verkehrszuwachses um 13 Prozent durch Bau der westlichen Riedbahn-Einführung und der geplanten Neubaustrecke nach Stuttgart wurde in den 1970er Jahren ein grundlegender Umbau des Hauptbahnhofs geplant. Zwischen 1977 und 1982 wurde ein neues Gleisbildstellwerk (Typ \"SpDrS60\") errichtet, das ein elektromechanisches Stellwerk im Ostkopf und drei Drucktastenstellwerke im übrigen Bahnhofsbereich ersetzte. Aus dem neuen Stellwerk wurden Mitte der 1980er Jahre 74 Kilometer Gleisnetz mit 721 Stelleinheiten (davon 250 Weichen und Gleissperren sowie 66 Hauptsignale) gesteuert. Die Gesamtkosten wurden 1978 mit 26,6 Millionen DM beziffert. Das Ende 1982 in Betrieb genommene Stellwerk war das größte von Siemens bis dahin entwickelte Spurplanstellwerk. Die Baukosten betrugen letztlich 33,4 Millionen DM. Das neue Stellwerk war der erste Teil einer Reihe weitreichender Umbauten im Bahnhofsbereich, die auch der Verbesserung des Nahverkehrs dienen sollten. Anschließend folgte die Westliche Einführung der Riedbahn und die Einbindung der Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart. Der engere Bereich des Hauptbahnhofs war Gegenstand des Planfeststellungsabschnitts 1a der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart. Das Planfeststellungsverfahren war am 10. April 1974 eingeleitet und im gleichen Jahr erörtert worden. Der Beschluss wurde am 11. März 1975 erlassen und erlangte am 11. September 1975 Rechtskraft. Gegen das Vorhaben wurde eine einzige Einwendung und keine Klage erhoben. Damit wurden im April 1976 die drei Planfeststellungsbeschlüsse der Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart für den Bereich Mannheim rechtskräftig. Im Frühjahr 1978 begannen erste Umbauarbeiten an den Gleisanlagen des Hauptbahnhofs, im Hinblick auf die Inbetriebnahme der nördlich und südlich anschließenden neuen Streckenabschnitte. Den Baumaßnahmen lag eine Vielzahl von Forderungen zu Grunde. Unter anderem sollten in beiden Bahnhofsköpfen alle Strecken- mit allen Bahnsteiggleisen verbunden werden, die Zahl der Kreuzungskonflikte minimiert, die Ein- und Ausfahrgeschwindigkeiten maximiert und die Bahnsteige in Länge, Breite und Höhe verbessert werden. Der Spurplan nahm die beiden neuen in den Knoten einführenden Strecken auf und sah im Weichenbereich zulässige Geschwindigkeiten von 40 bis 60 km/h vor. Für die Zuführung der Neubaustrecke waren ab Ende des Weichenbereichs 100 km/h vorgesehen. Der Bahnhof sollte wahlweise im Linien- oder Richtungsbetrieb befahren werden können. Die Abstellgruppen des Güter- und Personenverkehrs blieben im Wesentlichen unverändert. In den Jahren 1975 bis 1979 wurde das Empfangsgebäude renoviert. In den Jahren 1978 und 1979 wurden alle Bahnsteige auf 76 Zentimeter erhöht und die Nutzlängen der Bahnsteiggleise verlängert. In Ost-West-Richtung standen damit sechs Gleise zur Verfügung, die Züge mit bis zu 15 Wagen aufnehmen konnten. Der (südliche) Bahnsteig E (Gleise 9 und 10) wurde in einen Inselbahnsteig umgebaut. 1980 wurden Fahrtreppen in Betrieb genommen, 1981 die westliche Personenunterführung fertiggestellt. Am 2. Juni 1985 ging die Westliche Einführung der Riedbahn in Betrieb, durch sie entfiel der Fahrtrichtungswechsel für Züge der Verbindung von Frankfurt über Mannheim nach Stuttgart oder Karlsruhe.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbau.", "content": "Mitte der 1980er Jahre wurden täglich rund 700 Zughalte mit rund 30.000 zu- und aussteigenden Reisenden gezählt. Mit zusammen 269 Ankünften und Abfahrten regelmäßig verkehrender Fernzüge pro Tag war der Hauptbahnhof im Sommerfahrplan 1989 der zehntbedeutendste Knoten im Netz der Deutschen Bundesbahn. Mit 308 derartigen Ankünften und Abfahrten pro Tag lag er im Sommerfahrplan 1996 im Netz der Deutschen Bahn auf Rang 6. 1995 wurde eine Tiefgarage unter dem Bahnhofsvorplatz angelegt. 1999 bis 2001 wurde das Bahnhofsgebäude komplett entkernt und ein Neubau hinter der stehengebliebenen historischen Fassade errichtet. Die Seitenflügel wurden aufgestockt und erhielten ihre Symmetrie zurück, während die Eingangshalle eine Glaskuppel erhielt. Im Rahmen des im Januar 1997 vorgestellten Konzeptes Mannheim 21 war ein weitreichender Umbau von Gleisanlagen und Empfangsgebäude vorgesehen. Unter anderem sollte die Zahl der Bahnsteiggleise durch optimierte Betriebsabläufe von 10 auf 8 reduziert und nicht mehr benötigte Rangier- und Abstellgleise zurückgebaut werden. Die verbliebenen Bahnsteiggleise sollten durch eine Überführung oder einen großen Steg überbrückt werden. Die Pläne wurden später reduziert und werden seit 2011 unter der Bezeichnung „Glückstein-Quartier“ geführt. Mit zusammen 332 Ankünften und Abfahrten regelmäßig verkehrender Fernzüge pro Tag war der Hauptbahnhof im Jahresfahrplan 2004 der fünftbedeutendste Knoten im Netz der Deutschen Bahn. Mit rund 65.200 Reisenden pro Tag war er um 2005 der am zweithäufigsten frequentierte Bahnhof in Baden-Württemberg. Am 18. Juli 2007 wurde – an das Bahnhofsgelände angrenzend – der neue Zentrale Omnibusbahnhof eingeweiht. Die neun Parkbuchten für Fernbusse sind von einem Parkhaus überbaut und wurden nach Angaben der Betreiberin im Jahre 2008 von mehr als 30 Buslinien angefahren. Seit September 2014 entstand ein zusätzlicher Bahnsteig. Im Rahmen der vierzigmonatigen Bauzeit sollte auch der Spurplan optimiert und rund 45,5 Millionen Euro investiert werden. Am 5. September 2014 wurde der symbolische Spatenstich gefeiert. Für den südlich der bestehenden Bahnsteige neu angelegten Bahnsteig werden die Güterzuggleise nach Süden verschoben. Der neue Bahnsteig ist 210 Meter lang, 9 Meter breit, 76 Zentimeter hoch und sollte ein 143 Meter langes Dach erhalten. Der Neubau des Bahnsteigs wurde Anfang August 2015 europaweit ausgeschrieben. Der Bauvertrag soll von November 2015 bis November 2017 laufen. Der neue Bahnsteig F wurde am 6. Dezember 2017 offiziell eingeweiht. Die Kosten betrugen insgesamt 59 Millionen Euro, inklusive 2200 Meter neuer Gleise und zwanzig Weichen. Besonders kostenintensiv wirkte sich aus, dass während der gesamten Bauphase der Güterverkehr zwischen Rangierbahnhof Mannheim und Hafen Mannheim aufrecht erhalten werden musste und hierfür Zwischenlösungen erstellt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 14. Oktober 2005 wurde der Mannheimer Hauptbahnhof durch Allianz pro Schiene mit dem Titel \"Bahnhof des Jahres 2005\" ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Unfall 2014.", "content": "Am Abend des 1. August 2014 kam es um 20:51 Uhr zu einer Flankenfahrt des Güterzuges DGS 40635 der ERS Railways, der von Duisburg-Ruhrort Hafen nach Ungarn unterwegs war, in den EuroCity EC 216 von Graz nach Saarbrücken. Beide Züge fuhren auf parallelen Fahrstraßen in den Bahnhof ein, bevor es zu dem Unfall kam. Die Züge stießen bei Geschwindigkeiten von circa 30 km/h und circa 35 km/h zusammen. Fünf Wagen des EuroCitys entgleisten, zwei Wagen stürzten um und fielen auf das in Fahrtrichtung linke Nachbargleis. Vom Güterzug entgleisten die ÖBB-Lokomotive (Siemens ES64U2) und die ersten zwei Wagen, zwei Container stürzten auf das in Fahrtrichtung rechte Nachbargleis. Von 250 Reisenden, von denen sich 110 in den umgekippten Wagen befanden, wurden 35 verletzt, vier weitere schwer. An der Infrastruktur der DB Netz AG entstanden Sachschäden in Höhe von 530.000 €, an den Fahrzeugen in Höhe von 1.804.000 €. Die Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes stellte mehrere Fehler des Lokomotivführers des Güterzuges fest, der vom Dienstleistungsunternehmen Railway-Solution-Direct angestellt und von diesem der ERS Railways zur Verfügung gestellt war: Da er zuvor das Gegengleis befuhr, beachtete er irrtümlich die links des Gleises stehenden Signale, die dem EC galten und deshalb die Fahrt freigaben. Bei dem Überfahren des ersten Signals, dem Zwischensignal S183, erfolgte eine Zwangsbremsung. Der Lokomotivführer aber ging davon aus, dass dies zu Unrecht erfolgt wäre, und setzte den Zug wieder in Bewegung, ohne dies – was Vorschrift ist – zuvor mit dem Fahrdienstleiter abgesprochen zu haben. Danach fuhr er an zwei ebenfalls haltzeigenden Lichtsperrsignalen vorbei. Die mit 350 Meter Abstand hinter dem Durchrutschweg des Hauptsignals S173 liegende Weiche 155 konnte als Zwieschutzweiche nicht gleichzeitig den EuroCity und die nach Gleis 1 einfahrende S-Bahn 38244 schützen. Sie war auf das Gleis, das der EC befuhr, gestellt, was zur Flankenfahrt führte. Der Unfall-Untersuchungsbericht stellte darüber hinaus fest, dass die Streckenkenntnis des Lokomotivführers nicht ausreichend nachgewiesen werden konnte und er die Mindestruhezeit nicht eingehalten hatte. Im März 2016 wurde der Triebfahrzeugführer von der Staatsanwaltschaft Mannheim wegen des Verdachts der Gefährdung des Bahnverkehrs und der fahrlässigen Körperverletzung angeklagt und am 28. September 2016 wegen dieser Delikte (, StGB) zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten und 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterung.", "content": "Ab September 2014 wurde der Hauptbahnhof um den Bahnsteig F erweitert. Zur Herstellung des 210 m langen und 76 cm hohen Bahnsteigs wurden 2800 m Gleis und 14 Weichen zurück- und 2.200 m Gleis und 20 Weichen neugebaut. Seit Mitte 2016 wurden der Bahnsteig selbst und das südlich an ihm liegende Gleis 912 (verkehrlich: 12) erstellt, und am 11. Dezember 2016 in Betrieb genommen. Das korrespondierende Gleis 911 (verkehrlich: 11) und der nordwestliche Zugang mit Aufzug wurden am 21. August 2017 in Betrieb genommen. Bis dahin war der Bahnsteig auch über eine provisorische Brücke über den westlichen Teil von Gleis 10 erreichbar, der für diese Zeit gesperrt war. Daraufhin wurden bis Ende 2017 die Gleise 9 und 10 gesperrt, um den Bahnsteig E kürzen und eine neue Verbindung zur Weiche 129 bauen zu können. Der gesamte Umbau sollte etwa 45,5 Millionen Euro kosten. Am 5. Dezember 2017 war die Einweihungsfeier, bis zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember sollen die Arbeiten beendet sein. Letztlich wurden rund 58,7 Millionen Euro investiert. Ende 2019 wurde die Ausfahrgeschwindigkeit Richtung Frankfurt erhöht, u. a. sind nach der letzten Weiche nunmehr 70 statt 60 km/h zulässig.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Planungen.", "content": "Der Mannheimer Hauptbahnhof liegt zwischen den Bahnknoten Stuttgart, Basel, Saarbrücken, Karlsruhe sowie Frankfurt am Main. Es besteht eine Schnellfahrstrecke nach Stuttgart, dringend benötigt und geplant ist eine weitere Neubaustrecke nach Frankfurt. In der Diskussion um diese Strecke hat der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Hartmut Mehdorn, Überlegungen bekanntgegeben, eine Umfahrung der Stadt durch den Rheinauer Wald mit einer aufwendigen Einfädelung in den Pfingstbergtunnel zu errichten. Gegen das Vorhaben formierten sich Widerstände von Bürgern und regionaler Politiker. Daraufhin wurde 2006 dieser Plan vorläufig fallen gelassen. Die Planung für die Verschwenkung der Fernbahngleise und den dreigleisigen Ausbau bis Friedrichsfeld Süd läuft (Stand: 2012). Das Land Baden-Württemberg meldete den weiteren Ausbau des Großknotens Mannheim für den Bundesverkehrswegeplan 2030 an. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist ein (zum Barwert 2015) 635 Mio. Euro umfassendes Ausbauprogramm des Knotens enthalten. Dem steht ein Nutzen von 702 Mio. Euro gegenüber, womit sich ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,1 ergibt. Im Rahmen des Deutschland-Takts soll zukünftig in Mannheim zur Minute 0 ein Vollknoten mit Korrespondenz der Fernverkehrslinien Dortmund–Basel und Hamburg–Frankfurt–München eingerichtet werden. Zur Minute 30 ist eine Richtungskorrespondenz dreier Züge vorgesehen: Auf einen Zug der Linie Hamburg/Berlin–Frankfurt–Stuttgart soll ein Zug Dortmund–München folgen, darauf wiederum ein Zug Hamburg/Berlin–Frankfurt–Basel. Im Rahmen des Stadtentwicklungsprojektes „Glückstein-Quartier“ auf der Südseite des Hauptbahnhofs gibt es Planungen, ein weiteres Portalgebäude mit Service- und Einzelhandelsflächen zu errichten sowie den am südlichen Bahnsteigende liegenden Gepäcktunnel bis zum Lindenhof zu verlängern und als dritten Bahnsteigzugang nutzbar zu machen, der allerdings nicht das Bahnhofsgebäude, aber den Busbahnhof anbindet. Derzeit ist die in Bahnsteigmitte liegende Süd-Unterführung häufig durch hohes Fußgängeraufkommen überlastet. Aufgrund der steigenden Zahl der Fahrgäste, die am Bahnhofsvorplatz die Umsteigemöglichkeit zum öffentlichen Stadtverkehr nutzen (derzeit täglich rund 52.000), wird über einen Ausbau der Stadtbahnhaltestelle \"Hauptbahnhof\" nachgedacht. Dabei werden zwei Varianten diskutiert, wobei Variante 1, die vier neue Bahnsteige der komplett in die Achse \"Kaiserring\" verlegten Haltestelle vorsieht, von der Stadt bevorzugt wird. Die RNV favorisiert Variante 2 aufgrund ihrer schnelleren Realisierbarkeit, die ein zusätzliches Gleis an der bestehenden Haltestelle bedeuten würde.", "section_level": 1}, {"title": "Bedienung.", "content": "Nach DB-Angaben bedienen täglich 238 Fernverkehrszüge, 265 Züge des Regionalverkehrs und 155 S-Bahnzüge den Bahnhof (Stand: 2009).", "section_level": 1}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Aufgrund seiner verkehrstechnisch günstigen Lage treffen viele Fernverkehrslinien in Mannheim zusammen, die sich durch Überlagerungen meist zu einem Stundentakt verdichten. Über verschiedene Hochgeschwindigkeitsstrecken sind die meisten Großstädte Deutschlands wie auch im nahe benachbarten Ausland innerhalb weniger Stunden erreichbar und bieten damit eine Alternative zum Flugzeug. Im Nachtzugverkehr wird der Hauptbahnhof seit Dezember 2016 durch den ÖBB Nightjet angefahren. Dieser bedient auf dem Weg von Zürich HB nach Hamburg-Altona unter anderem die Bahnhöfe Basel SBB, Frankfurt (Main) Süd und Berlin Hbf.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalverkehr.", "content": "Von Mai bis Oktober verkehren zusätzlich an Sonn- und Feiertagen die Ausflügszüge des „Murgtäler Radexpress“, welcher – von Ludwigshafen kommend – über Heidelberg Hauptbahnhof und Bruchsal weiter nach Freudenstadt fährt. Ebenso verkehrt der „Bundenthaler“ über Neustadt (Weinstraße) Hauptbahnhof und Landau (Pfalz) Hauptbahnhof nach Bundenthal-Rumbach, mit Zugteil nach Pirmasens Hauptbahnhof. Die Zugteilung findet in Hinterweidenthal Ost statt.", "section_level": 2}, {"title": "S-Bahn RheinNeckar.", "content": "Die S-Bahn RheinNeckar bildet das Rückgrat des Schienenpersonennahverkehrs in der Metropolregion Rhein-Neckar. Im Dezember 2003 wurde ein 290 Kilometer langes S-Bahn-Netz in Betrieb genommen. Zwischenzeitlich ist das Netz auf 370 Kilometer erweitert worden. Folgende Linien fahren den Mannheimer Hauptbahnhof an: Durch den Ausbau der S-Bahn Rhein-Neckar wird der Mannheimer Hauptbahnhof zukünftig von weiteren S-Bahn Linien angefahren:", "section_level": 2}, {"title": "Bus- und Straßenbahnstrecken.", "content": "Am Bahnhofsvorplatz verkehren die meterspurigen Straßenbahnen der RNV, die innerhalb der Stadtgrenzen die Gleise der MVV Verkehr AG, Verkehrsbetriebe Ludwigshafen GmbH (VBL) bzw. Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB) benutzen. Die Strecken der Linie 4/4A, 5/5A, 9 und 15 werden von der Deutschen Bahn in ihrer Fahrplanauskunft als Regionalverkehr berücksichtigt. Neben den Straßenbahnen verkehren auch Busse der RNV und des VRN am Bahnhofsvorplatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mannheim Hauptbahnhof ist mit 658 Zügen, davon 238 Fernverkehrszügen, und etwa 100.000 Reisenden und Besuchern täglich nach Stuttgart Hauptbahnhof der zweitgrößte Bahnverkehrsknoten in Südwestdeutschland. Er gehört zu den 86 Bahnhöfen (Stand 2020) der Preisklasse 2 von DB Station&Service.", "tgt_summary": "曼海姆火车总站()是一座位于德国巴登-符腾堡州曼海姆的铁路车站,凭借着日均648班的列车开行量、以及约10万人次的旅客发送量,它成为了继斯图加特火车总站之后的德国西南部第二大铁路枢纽,同时也是德国铁路所划分的82座二等车站之一。", "id": 2195990} {"src_title": "Delta-Kodierung", "tgt_title": "差分編碼", "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Ausgangspunkt ist ein Datensatz, der in zwei oder mehr Versionen vorliegt. Ein Beispiel hierfür sind die Quelltexte von Programmen, die in jeder Version ihrer Entstehung gespeichert werden. Mit herkömmlicher Technik müssen für jede Version jeweils deren sämtliche Daten gespeichert werden. Üblicherweise unterscheiden sich zwei aufeinanderfolgende Versionen nur geringfügig. So werden oft nur einzelne Tippfehler in riesigen Datenmengen ausgetauscht. Die Idee hinter der \"Delta-Kodierung\" ist es, nur die Änderungen, nicht aber beide Versionen als Ganzes, zu speichern.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Von einem Text gibt es zwei Versionen, die beide gespeichert werden sollen: Um den Informationsgehalt des zweiten Satzes abzuspeichern, muss dieser nicht komplett gespeichert bleiben. Es ist ausreichend, wenn der erste Satz gespeichert bleibt, und für den zweiten Satz nur die Information „füge nach dem dritten Wort das Wort \"anderer\" ein“ gespeichert wird. Damit ist nur der Unterschied zur ersten Version gespeichert, was unter Umständen erhebliche Datenersparnis mit sich bringt.", "section_level": 2}, {"title": "Implementierung.", "content": "Es gibt zwei Methoden für die Delta-Speicherung: Jede Änderung wird in einem oder mehreren Deltaspeicherungsrecords festgehalten. Dieser enthält die Position ab dem Beginn der Datei, dann eine Information ob eine Anzahl von Bytes entfernt oder welche Bytefolge eingefügt werden soll. Zwischen zwei Versionen kann es eine beliebige Anzahl von solchen Records geben. Typischerweise werden diese Records an die Datei angefügt zusammen mit der Information zu welcher Version sie gehören. Dieses Verfahren kann beliebig oft angewendet werden und liefert somit eine komplette Historie der Versionen einer Datei.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellen der gewünschten Version.", "content": "Ausgehend von der Basisversion werden nacheinander die Änderungen in der korrekten Reihenfolge der Versionen vollzogen, um die gewünschte Version zu erhalten. Üblicherweise ist die aktuelle Version die am häufigsten gebrauchte. Daher ist es meistens sinnvoll, die zweite Variante der Speicherung (Volldarstellung der aktuellen Version und Abspeichern der Änderungen zu den Vorgängerversionen) zu nutzen. Sie hat sich auch bei vielen Versionskontrollsystemen, wie z. B. RCS und CVS durchgesetzt. Im Falle von Verzweigungen der Versionsgeschichte wird dort aber auch die zweite Variante eingesetzt. Man geht von der aktuellen Version rückwärts bis zum Verzweigungspunkt, dann vorwärts zur gewünschten Version des Seitenzweigs.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungsfälle.", "content": "Zwei Anwendungsfälle von Delta-Kodierung sind Backup-Systeme (z. B. rsync) und Softwareversionsverwaltungstools (z. B. Git).", "section_level": 2}, {"title": "Backup-Systeme.", "content": "Zahlreiche Backup Tools verwenden Delta-Kodierung. Neben der Reduzierung des benötigten Speicherplatzes erlaubt es frühere Versionen von Dateien herzustellen. Ohne Delta-Kodierung müsste bei jedem Backup-Lauf die ganze Datei gespeichert werden, was den benötigten Speicherplatz und die Laufzeit des Backups erhöhen würde.", "section_level": 3}, {"title": "Git.", "content": "Das verteilte Versionsverwaltungssystem Git verwendet Delta-Kodierung in einer sogenannten „Git Repack“ Operation. Objekte im Repository, die noch nicht delta-komprimiert wurden (sogenannte „loose objects“), werden mit einem heuristisch ausgewählten Subset aller anderen Objekte verglichen. Die gemeinsamen Daten und Deltas werden in einem sogenannten „pack file“ zusammengefügt und dann mit konventionellen Methoden komprimiert. In normalen Anwendungsfällen, in denen Dateien inkrementell von Commit zu Commit geändert werden, resultiert dieses Vorgehen in substanziellen Speicherplatzeinsparungen.", "section_level": 3}, {"title": "Eignung.", "content": "Die Natur der Daten ist maßgeblich für die Effektivität jedes Datenkompressionsalgorithmuses. Delta-Kodierung eignet sich insbesondere für Daten, die geringe und konstante Unterschiede von Version zu Version aufweisen. In diesem Fall reduziert Delta-Kodierung die Datenredundanz erheblich. Ein Beispiel dafür ist ein größeres Textdokument, in dem nur ein paar Sätze geändert werden. Für ein unsortieres Datenset kann der Kompressionsgrad gering oder nicht vorhanden sein. Typische Binärdateien wie ausführbare Programme haben zu viele Änderungen von Version zu Version, so dass durch das Differenzspeichern kein Komprimierungseffekt auftritt. Tatsächlich können die Daten damit sogar verlängert werden. Im Falle ursprünglich komprimierter Dateien kann eine Dekomprimierung eine anschließende Delta-Kodierung vereinfachen. Bei der Videokompression wird mit Delta-Kodierung mit den Differenz-kodierten P- und B-Frames ausgenutzt und trägt hier einen sehr hohen Anteil zur Effizienz der jeweiligen Verfahren bei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Delta-Kodierung oder auch Differenzspeicherung beschreibt Techniken zur Übertragung und Speicherung von Daten in Form ihrer Veränderungen und nicht als ganze Dateien. Die Veränderungen, die in diskreten Dateien gespeichert werden, werden „Deltas“ oder „Diffs“ genannt. Als Techniken zur Datenkompression reduzieren sie den Speicher- und Bandbreitenbedarf bei der Verarbeitung korrelierter Daten wie zum Beispiel sequenzieller Daten (= Daten die in mehreren Versionen vorliegen).", "tgt_summary": "差分编码(英语:Delta encoding),又称增量编码,是指在序列式资料之间以形式储存或传送资料的方式(相对于储存传送完整档案的方式)。差分编码应用广泛,如需要查看文件的历史更改记录(版本控制、git等)、Windows中的、在线备份等场景均用到了差分编码。", "id": 1750318} {"src_title": "Oliver North", "tgt_title": "奧利弗·諾斯", "src_document": [{"title": "Iran-Contra-Affäre.", "content": "Am 25. November 1986 machte Justizminister Edwin Meese im Rahmen einer Pressekonferenz im Weißen Haus erstmals offiziell die Vorgänge um die Iran-Contra-Affäre („Irangate“) bekannt. Millionen Dollar waren durch illegale Waffenlieferungen an den Iran, der sich seit 1980 im Krieg mit dem Irak befand (Erster Golfkrieg), eingenommen und heimlich in die Unterstützung der Contras in Nicaragua weitergeleitet worden, die in einem Guerilla-Krieg gegen die sandinistische Regierung des Landes kämpften (Contra-Krieg). Die Organisation dieser Vorgänge lag beim Nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten. Noch am selben Tag trat John Poindexter, der Sicherheitsberater des Präsidenten, zurück und Oliver North, damals militärischer Berater des Nationalen Sicherheitsrates, wurde von Präsident Reagan entlassen. Ab Juli 1987 wurde North von einem Komitee des Kongresses, das die Iran-Contra-Affäre untersuchte, mehrmals befragt. 1988 wurde er wegen seiner Handlungen im Rahmen seiner Tätigkeit als Berater des Nationalen Sicherheitsrates angeklagt. Er verteidigte sich damit, dass er an das Ziel, die Contras in Nicaragua zu unterstützen, glaubte. Von den ihn unterstützenden Medien wurde er als loyaler Soldat, der nur Befehle befolgte, dargestellt. Das Gericht sprach ihn schuldig, in den Jahren 1985 und 1986 illegal Waffen in den Iran geliefert und mit den Gewinnen aus diesen Transaktionen die Contras unterstützt zu haben. Norths Netzwerk kaufte hierfür große Mengen Waffen für die Rebellen von Monzer al-Kassar, einem in den USA bekannten Terroristen. Als Angeklagter räumte North während des Verfahrens ein, den Untersuchungsausschuss des amerikanischen Senats über die illegale Militärhilfe falsch unterrichtet und bei seinen Aktivitäten stets mit Unterstützung des damaligen Direktors des CIA, William Joseph Casey, gehandelt zu haben. Nachgewiesen wurde ihm auch der Versuch, sämtliche belastenden E-Mails der Reagan-Regierung zu löschen. North wurde deshalb zu einer Haftstrafe von 3 Jahren auf Bewährung, 150.000 $ Geldstrafe und zur Ableistung von 1.200 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Das Urteil wurde 1990 allerdings in der Berufungsinstanz wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Zu einer erneuten Verurteilung kam es nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Aktivitäten bei der Contra-Unterstützung.", "content": "Die Untersuchung einer Senatskommission unter John Kerry kam 1989 zu dem Ergebnis, dass ein von North kreiertes privatisiertes Contra-Netzwerk von Drogenschmugglern zur Tarnung ihrer Operationen genutzt wurde. Während im Untersuchungsbericht keine Angaben dazu gemacht wurden, ob North selber am Schmuggel beteiligt war, wurden im Bericht allerdings zahlreiche Einträge in Norths Notizen erwähnt, die im Zusammenhang zum Drogenschmuggel stehen. In den von North geschriebenen Tagebucheinträgen wird nach Angaben der Zeitung \"Washington Post\" keine Verhinderung von Drogenermittlungen erwähnt. John Lawn, ein ehemaliger Leiter in der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA, gab als Zeuge allerdings an, dass North Undercover-Untersuchungen der DEA verriet und damit auch das Leben der Undercover-Agenten aufs Spiel setzte.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Karriere.", "content": "Bei der Wahl zum US-Senat 1994 kandidierte North in Virginia für die Republikaner und zog im Wahlkampf Kritik der früheren First Lady, Nancy Reagan auf sich, weil North gegenüber und über den Präsidenten gelogen habe. North verlor die Wahl mit 43 zu 46 Prozent der Stimmen gegen den Demokraten Chuck Robb, der den Sitz damals innehatte. North wurde zu einem Idol der amerikanischen Konservativen und hat mehrere Bücher mit hohen Auflagen veröffentlicht, darunter \"Under Fire\", \"One More Mission\", \"War Stories — Operation Iraqi Freedom\", \"Mission Compromised\", \"The Jericho Sanction\" und \"The Assassins\". In verschiedenen amerikanischen Fernsehserien trat er in Gastrollen auf, in denen er sich selbst oder eine ihm nachempfundene Figur darstellt, darunter die Sitcom \"Wings\" und drei Episoden der Serie \"JAG – Im Auftrag der Ehre.\" Bis 2018 arbeitete er als Moderator und Kommentator für den Fernsehsender Fox News. Beim Fox News Radio moderierte er die Serie „War Stories“ mit Berichten aus den jüngeren Kriegen unter amerikanischer Beteiligung. North ist im Vorstand der Waffenlobbyisten-Organisation National Rifle Association und wurde am 7. Mai 2018 zu deren Präsidenten bestimmt. 2019 kündigte er an, nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung zu stehen und übergab das Amt am 29. April 2019 an seine Nachfolgerin Carolyn D. Meadows.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oliver Laurence North (* 7. Oktober 1943 in San Antonio, Texas) ist ein US-amerikanischer Militäroffizier a. D., Historiker, Publizist, Politiker und Aktivist der politischen Rechten.", "tgt_summary": "奥利弗·劳伦斯·「奥利」·诺斯(,1943年10月7日—)是前美国海军陆战队、保守派政治评论员暨电视节目主持人、军事历史学家和《纽约时报》畅销书榜作家。诺斯在1980年代末期的伊朗门事件中担任美国国家安全会议工作人员,其中为了能够让在黎巴嫩遭到绑架的美国籍人质获得释放,美国政府决定秘密出售武器给伊朗。同时在明确违反《》的情况下,诺斯还制订计划转移所拥有的金钱援助给尼加拉瓜叛乱团体堪查斯。而到了今日,奥利弗·诺斯还担任了大众新闻频道的《》的主持人。", "id": 1474741} {"src_title": "De docta ignorantia", "tgt_title": "有知识的无知", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Schon der antike Philosoph Sokrates betonte sein Wissen um sein Nichtwissen. Damit meinte er nicht Verzicht auf Erkenntnis, sondern eine realistische Einschätzung der eigenen Unwissenheit als Ausgangspunkt für Erkenntnisstreben. Wer seine Unwissenheit erkannt hat, kann Belehrung empfangen. Den Ausdruck \"docta ignorantia\" verwendete als erster der spätantike Kirchenvater Augustinus von Hippo in einem Brief. Er schrieb: „Es gibt, um mich so auszudrücken, in uns ein belehrtes Nichtwissen, aber belehrt durch den Geist Gottes, welcher unserer Schwachheit beisteht.“ Damit bezog er sich auf die Unmöglichkeit einer umfassenden Erkenntnis Gottes; möglich sei jedoch ein durch göttliche Gnade belehrtes Nichtwissen. Das „belehrte Nichtwissen“ gehört somit zur negativen Theologie, die auf die Unzulänglichkeit aller positiven Aussagen über Gott hinweist und sich folgerichtig auf Aussagen darüber, was Gott nicht ist, beschränkt. Der prominenteste Vertreter dieser Richtung wurde der spätantike christliche Neuplatoniker Pseudo-Dionysius Areopagita. Er meinte, dass der Mensch, indem er sich ohne Wissen über sich selbst hinaus erhebe \"(agnōstōs anatathēti)\", in gewissem Maße zu einer Gotteserfahrung gelangen könne. Im 13. Jahrhundert griff der franziskanische Theologe Bonaventura den Gedanken auf. Er verstand unter belehrtem Nichtwissen die Erhebung des Geistes, der sich von allem losgelöst und alle Vorstellungen verneint hat, in die Finsternis, was für die Vereinigung mit Gott erforderlich sei. Dabei berief sich Bonaventura auf Pseudo-Dionysius, der jedoch den Ausdruck „belehrte Unwissenheit“ nicht verwendet hat.", "section_level": 1}, {"title": "Konzept des Nikolaus von Kues.", "content": "Seine für die Folgezeit bis heute maßgebliche Ausprägung erhielt der Ausdruck \"docta ignorantia\" von Nikolaus von Kues, der ihm in seiner Philosophie eine zentrale Rolle zuwies und das erste seiner philosophisch-theologischen Hauptwerke so betitelte. Nikolaus knüpfte an die negative Theologie des Pseudo-Dionysius an. In \"De docta ignorantia\" verwarf Nikolaus im Sinne der negativen Theologie alle positiven Aussagen über Gott als unangemessen und insofern irreführend. Wie Bonaventura wendete er sich Gott nicht zu, indem er den Anspruch erhob, Wissen über ihn zu besitzen oder erreichen zu können, sondern indem er Wissen über sein eigenes Nichtwissen erlangte und damit eine über sich selbst „belehrte Unwissenheit“. Im Unterschied zu Augustinus und Bonaventura schilderte er jedoch die Belehrung, welche der Unwissende empfängt, nicht als reine Gnade Gottes, sondern als Frucht von Bemühungen des menschlichen Geistes, der sich auf der Suche nach Wahrheit und Weisheit selbst transzendiert. Die von Nikolaus entwickelte „Regel der belehrten Unwissenheit“ besagt, dass man nie durch Betrachtung von etwas, was quantitativ oder qualitativ vermehrt bzw. gesteigert oder vermindert werden kann, zur Erkenntnis eines absoluten Maximums gelangen kann. Der menschliche Verstand \"(ratio)\" kann sich jedoch seiner Natur nach nur mit vermehrungs- oder verminderungsfähigen, also relativen Objekten befassen, da seine Tätigkeit ein Vergleichen von Bekanntem mit Unbekanntem ist. Im Zuständigkeitsbereich des Verstandes, unter den steigerungsfähigen konkreten Gegenständen, gibt es nur Grade der Annäherung, keine absolute Gleichheit und keine Genauigkeit. Gott als das Absolute und Unendliche ist dem Verstand somit prinzipiell unzugänglich. Höher als der Verstand steht nach Nikolaus’ Überzeugung die Vernunft \"(intellectus)\", da sie in der Lage ist, die Grenzen der Verstandestätigkeit zu erkennen. Doch auch sie ist endlich und kann daher nach \"De docta ignorantia\" ebenfalls nicht zu wirklicher Gotteserkenntnis vordringen; den paradoxen Zusammenfall der Gegensätze in Gott, die coincidentia oppositorum, erfasst sie nicht wirklich. Da sie aber zugleich „etwas Göttliches“ ist, kann sie immerhin die göttliche Wahrheit gleichsam „sehen“ und „berühren“. Später, in \"De coniecturis\" (um 1442), in den im Zeitraum 1445–1447 verfassten kleinen Schriften und besonders in \"De visione dei\" (1453) gelangte Nikolaus zu einer optimistischeren Einschätzung der Möglichkeiten der Vernunft. Paradoxerweise meinte Nikolaus, dass ein über sein Nichtwissen belehrter Mensch „das Unbegreifliche unbegreifenderweise umfassen“ könne. Während er hinsichtlich der Gotteserkenntnis die Aussichtslosigkeit aller rationalen Bemühungen betonte, betrachtete er die Welterkenntnis als Prozess, als einen nicht zum Ende gelangenden Vorgang der Annäherung an die Wahrheit, der mit einer Steigerung der Erkenntniskräfte verbunden sei: „Je tiefer wir in dieser Unwissenheit belehrt sein werden, desto mehr werden wir uns der Wahrheit selbst nähern.“", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Ein Zeitgenosse und Widersacher des Nikolaus von Kues, der Theologieprofessor Johannes Wenck, griff 1442/43 das Konzept der „belehrten Unwissenheit“ in einer Kampfschrift \"De ignota litteratura\" („Über die unbekannte Gelehrsamkeit“) als häretisch an. Er beschuldigte Nikolaus des Pantheismus und der Zerstörung der Theologie. Erst einige Jahre später, 1449, reagierte Nikolaus, der im Vorjahr zum Kardinal erhoben worden war, mit der Gegenschrift \"Apologia doctae ignorantiae\" („Verteidigung der belehrten Unwissenheit“). Darauf antwortete Wenck wiederum mit einer (nicht erhaltenen) Entgegnung. Ein scharfer Gegner des Konzepts der „belehrten Unwissenheit“ war auch der Kartäuser Vinzenz von Aggsbach. Er wendete sich gegen den Benediktiner Bernhard von Waging, einen Anhänger von Nikolaus, der 1451/52 ein \"Laudatorium doctae ignorantiae\" („Lob der ‚belehrten Unwissenheit’“) geschrieben hatte. Seine Auffassung erläuterte Vinzenz 1454 in einem Brief, der später als \"Impugnatorium laudatorii doctae ignorantiae\" („Angriff auf das Lob der ‚belehrten Unwissenheit’“) bekannt wurde. Darin bestritt er, dass die von Nikolaus empfohlenen Bemühungen ein gangbarer Weg zur Gotteserkenntnis sein können. Bernhard reagierte 1459 mit einem \"Defensorium laudatorii doctae ignorantiae\" („Verteidigung des Lobes der ‚belehrten Unwissenheit’“).", "section_level": 1}, {"title": "Textausgaben.", "content": "Ohne Übersetzung Mit Übersetzung", "section_level": 1}], "src_summary": "De docta ignorantia („Über die belehrte Unwissenheit“) ist der Titel einer lateinischen Schrift des Philosophen und Theologen Nikolaus von Kues (Cusanus). Darin entwickelte er die Grundlagen seiner Theologie und einer damit eng verbundenen spekulativen Kosmologie. Er widmete das am 12. Februar 1440 in Kues an der Mosel (heute Bernkastel-Kues) abgeschlossene Werk dem Kardinal Giuliano Cesarini, mit dem er befreundet war.", "tgt_summary": "有知识的无知(、), 它是德国中世纪著名哲学家及神学家库萨的尼古拉的著作。该书是他于1440年2月12日在家乡贝恩卡斯特尔-库斯所完成。", "id": 1703830} {"src_title": "Iriomote", "tgt_title": "西表島", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Iriomote-jima liegt südlicher als Taipeh und mit ca. 180 km Entfernung näher an Taiwan als an der Hauptinsel der Präfektur Okinawa (ca. 430 km). Der überwiegende Teil der Insel steht unter Naturschutz und ist Teil des Iriomote-Ishigaki-Nationalparks (125 km2 Landfläche), der auch die Inseln Kuroshima, Kohama-jima und Taketomi-jima einschließt. Verwaltet werden die Inseln von der Gemeinde Taketomi, wobei Iriomote die Hauptinsel der Gemeinde bildet. Zwischen letzteren beiden befindet sich Japans größtes Korallenriff. Seine Ausdehnung beträgt 20 km in Nord-Süd-Richtung, 15 km von Ost nach West. Etwa 21 km nordwestlich der Insel liegt ein unterseeischer aktiver Vulkan (letzter Ausbruch 1926).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Zwar hat die Insel eine größere Fläche als die benachbarte Ishigaki-jima, doch ist sie mit 2224 Einwohnern in 1166 Haushalten (Stand 2011) nur dünn besiedelt. Der lokale Dialekt, eine Variante der Yaeyama-Sprache, wird inzwischen kaum noch verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Topographie.", "content": "Das unwegsame Inselinnere ist durchweg hügelig mit Anhöhen bis etwa 400 m Höhe, der Berg Komidake () erreicht 470 m. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit (90 % im Jahresdurchschnitt), der großen Niederschlagsmengen und starken Bewaldung ist Iriomote-jima wasserreich. Es gibt 26 Flüsse mit dem Urauchigawa (18,8 km) als längstem Fluss der Präfektur Okinawa an der Spitze, gefolgt vom Nakamagawa (13,5 km). An den Küsten wechseln steile Felswände mit Sandstrand. An einigen Stellen findet man sogenannten „Sternensand“ (\"hoshizuna\", ), der aus den sternförmigen Kalkskeletten von Foraminiferen der umliegenden Korallenriffe besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "90 % der Insel sind von subtropischem Urwald bedeckt, in den Niederungen des Mündungsbereichs finden sich Mangrovensümpfe. 1965 wurde die Iriomote-Katze (\"Prionailurus bengalensis iriomotensis\", jap. \"Iriomote-yamaneko\") entdeckt, eine unter Artenschutz stehende Unterart der Bengalkatze, die ausschließlich auf dieser Insel lebt. Als Naturdenkmal ebenfalls geschützt sind die Schlangenweihe (\"Spilornis cheela\", jap. \"kanmuri-washi\"), eine Schildkrötenart (\"Cuora flavomarginata\", jap. \"Semaruhakogame\"), eine Glattechse (\"Plestiodon kishinouyei\", jap. \"Kishinoue-tokage\") sowie eine in der Yaeyama-Inselgruppe verbreitete, \"Sakishima-habu\" genannte Grubenotternart (\"Trimeresurus riukiuanus\"). Deren Biss ist nur in seltenen Fällen tödlich im Gegensatz zu dem Gift der größeren Grubenottern auf den nördlicheren Inseln der Ryukyu-Inselkette. Viele Tierarten der außerordentlichen Artenvielfalt auf Iriomote sind endemisch, kommen also nur hier vor.", "section_level": 1}, {"title": "Siedlung und Verkehr.", "content": "Zwei Siedlungen, Uehara () im Norden und Ōhara () im Südosten, haben Schiffsverbindungen mit zur Insel Ishigaki-jima (ca. 45 min), der nächste Flugplatz liegt auf der Insel Ishigaki. Die einzige Straße führt von Shirahama im Nordwesten über Uehara die Nord- und Ostküste entlang bis Ōhara im Südosten. An der Süd- und Westküste wie auch im Landesinnern gibt es keine befahrbaren Wege.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lange lebten hier nur wenige Reisbauern und Fischer an einigen Stellen der Küste. Zwar versuchte das Königreich Ryūkyū in der frühen Neuzeit eine intensivere Erschließung zu erzwingen, doch wurde die Bevölkerung durch die seit alters her wütende Malaria immer wieder dezimiert. Im Jahre 1879 wurde die Ryukyu-Inselkette durch die Meiji-Regierung ins japanische Reich eingegliedert. Sieben Jahre darauf begann die Firma Mitsui Bussan mit dem Abbau der tertiärten Kohlelager auf Iriomote. Da nach drei Jahren von den 200 eingesetzten Bergleuten nur noch ein Drittel lebte, ließ man das Unternehmen eine Zeitlang ruhen. In den 1920er-Jahren erfolgte ein erneuter Versuch. Während der Kriegsjahre wurden neben Einheimischen auch Sträflinge und Arbeiter aus dem nahen Taiwan zur Arbeit in den Gruben gezwungen. Mit der Niederlage Japans endete diese Phase. 1953 kam es zu einem erneuten Abbau, der aber wegen mangelnder Rentabilität 1960 wieder aufgegeben wurde. In den Jahren unter amerikanischer Besatzung bis zur Rückgabe Okinawas an Japan 1972 gelang es, die Malaria auf Iriomote auszurotten.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Im Unterschied zur Nachbarinsel Ishigaki-jima bietet Iriomote nur wenige Hotels und Pensionen. Wegen der Korallenriffs ist die Insel bei Tauchern beliebt. Dazu kommen Exkursionen in den Flüssen mit Kanus oder zu Fuß über einige Wanderpfade ins Landesinnere. Im letzteren Fall ist jedoch die Unterstützung eines lokalen Führers anzuraten. Im Nordosten gibt es Fahrten mit von Wasserbüffeln gezogenen Wagen zur vorgelagerten Sandbank Yufu-jima (). Auf Iriomote befand sich das südlichste Thermalbad (Onsen) Japans, dieses ist jedoch aus Kostengründen eingestellt worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Iriomote bzw. \"Iriomote-jima\" (jap. ) ist mit 289,28 km2 die größte Insel der Yaeyama-Gruppe in der Präfektur Okinawa, fast am südwestlichen Ende der Japanischen Inselkette. Aufgrund ihres außerordentlichen Artenreichtums wurde Iriomote auch „Galapagos des Ostens“ genannt.", "tgt_summary": "西表岛(,)是日本琉球列岛八重山群岛中面积最大的岛屿,也是日本冲绳县内仅次于冲绳岛的第二大岛。西表岛的面积有289平方公里,岛上人口约有2300人。行政区划属于日本冲绳县八重山郡竹富町。西表岛位于台湾东北部外海,距离台湾宜兰苏澳港仅约200公里。", "id": 248888} {"src_title": "Stadtwäldchen", "tgt_title": "城市公园 (布达佩斯)", "src_document": [{"title": "Burg Vajdahunyad.", "content": "Die Burg Vajdahunyad \"(Vajdahunyad vára)\" befindet sich vom Heldenplatz aus gesehen auf der rechten Seite. Wie viele Denkmäler und Bauwerke entstand auch die Burg 1896 anlässlich der Feiern zum Millennium des ungarischen Reichs unter Árpád. Der im mittelalterlichen Stil errichtete burgartige Gebäudekomplex mit einem Burgtor, spitzen Türmen, Giebeln und Zinnen diente der aus diesem Anlass veranstalteten Budapester Millenniumsausstellung 1896. Er wurde unter Leitung des ungarischen Baumeisters Ignác Alpár errichtet. Ignác Alpár versuchte die für Ungarn typischen Baustile in seinem Werk zu vereinigen. Als Ausgangspunkt seiner Planungen nahm er die Feste des Johann Hunyadi, die sich im heute rumänischen Hunedoara befindet. Am Eingang der Burg ist das gotische Burgtor, zu seiner Linken die Kopie eines oberungarischen Turms, und zur Rechten die Kopie des Turms aus dem siebenbürgischen Schäßburg. Bei der Kapelle hinter dem romanischen Flügel auf der Ostseite des Burghofes übernahm Ignác Alpár das Portal der ehemaligen Klosterkirche in Ják eins zu eins. Zum Osten hin schließt die Burg mit einem schlossartigen Gebäudeteil im klassizistischen und Barockstil ab. Sonst bestimmen vornehmlich Elemente aus Nordungarn und Siebenbürgen das Bild der Burg, insbesondere von der Burg Hunedoara. Der rechts vom Burgtor gelegene Gebäudeteil ist vollständig für das Landwirtschaftsmuseum reserviert. Hier werden bäuerliches Handwerkszeug, Landmaschinen und verschiedene Dokumentationen der ungarischen Land- und Forstwirtschaft ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmal des Anonymus.", "content": "Vor dem Landwirtschaftsmuseum, aber noch auf der Burginsel, befindet sich die 1903 von Miklós Ligeti entworfene Statue des Anonymus. Es wurde zu Ehren eines im 12./13. Jahrhundert lebenden anonymen Geschichtenschreibers Anonymus hier errichtet. Vermutet wird, dass er im Auftrag von König Béla IV. die erste ungarische Chronik (lateinisch \"Gesta Hungarorum\") niederschrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Eisbahn.", "content": "Am 12. November 1869 gründete sich im Café Korona in Budapest der „Pester Verein für Schlittschuhläufer“. Zeitgleich wurde auch die erste Eisbahn der Hauptstadt auf dem See des Stadtwäldchens eröffnet. Erst gab es nur einen kleinen Pavillon, in dem sich die Eisläufer aufwärmen konnten. Der Zuspruch war aber bald so groß, dass der Verein regelmäßig Veranstaltungen und Feste ausrichtete. So unter anderem auch den ersten Schlittschuhwettkampf der Stadt am 2. Februar 1870. Später, als Buda und Pest sich zu Budapest vereinten, wurde der „Pester Verein für Schlittschuhläufer“ in „Budapester Verein für Schlittschuhläufer“ umbenannt. Der erste Präsident des neuen Vereins war Graf Manó Andrássy. Die Popularität dieser neuen Attraktion stieg weiter, und so wurde überlegt, den viel zu kleinen hölzernen Pavillon durch einen neuen zu ersetzen. Die durchgeführte Ausschreibung gewann der noch unbekannte ungarische Architekt Ödön Lechner. Er entwarf für sein Erstlingswerk einen Zweckbau aus Holz mit je einem Ankleideflügel für die Damen und einen für die Herren sowie einem von allen zu nutzenden Saal zum Aufwärmen. Dieses neue Gebäude wurde 1895 erweitert. Zur Förderung des Sports wurde am 26. November 1926 die Kunsteisbahn \"(Műjégpálya)\" eröffnet, die es den Sportlern ermöglichte, 105 Tage während des Winters im Stadtwäldchen zu trainieren. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg musste die Kunsteisbahn 1944 für eine Saison geschlossen werden und konnte erst nach langer Rekonstruktion 1945 teilweise wieder eröffnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Széchenyi-Bad.", "content": "Das Széchenyi-Bad \"(Széchenyi-gyógyfürdő)\" wurde 1881 eröffnet und gehört heute zu den beliebtesten Bädern in Budapest. Es befindet sich im und besteht aus drei Freibecken und einem im neobarocken Stil erbauten Hallenbad mit Thermal- und Therapiebereich, der in den letzten Jahren zum Teil generalsaniert wurde. Das Freibecken ist bis 22 Uhr geöffnet, der Thermalbereich bis 19 Uhr. Interessant ist, dass die Eintrittskarten für beides gelten und gleich viel kosten, aber die Badedauer davon abhängt, wo die Karten erworben wurden. Eintrittskarten, die im Thermalbereich gekauft werden, gelten nur gegen Aufpreis bis 22 Uhr im Außenbecken, weil der Umkleidebereich des Thermalbades auch nicht so lange geöffnet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Zoologisch-Botanischer Garten.", "content": "Der Zoologisch-Botanische Garten \"(Fővárosi Állat- és Növénykert)\" befindet sich an der des Stadtwäldchens. Bereits 1840 kamen in Budapest die ersten Überlegungen auf, einen Zoologischen Garten zu gründen. Doch erst ab 1859 wurden konkrete Überlegungen angestellt, wie dieses zu realisieren wäre. Entstanden ist er schließlich aus einer privaten Initiative von vier Wissenschaftlern: József Szabó (Dozent), József Gerenday (Direktor des Botanischen Gartens), Ágoston Kubinyi (Direktor des Nationalmuseums) und János Xántus (Sammler und Zoologe). Um die notwendigen finanziellen Mittel zu bekommen, wurden die „Aktienfirma Zoologischer Garten“ gegründet und Gespräche mit der Stadt Pest über mögliche Orte für einen Zoologischen Garten geführt. Die Stadtverwaltung Pests schlug zwei Grundstücke vor, die sich beide im Stadtwäldchen befanden. Auf Anraten des Wiener Professors Gustav Jäger fiel die Entscheidung zugunsten des im Westen des Stadtwäldchens gelegenen Grundstücks. Am 5. September 1865 wurde ein 30-jähriger Pachtvertrag mit der damals noch selbständigen Stadt Pest zu einer Jahresmiete von einem Goldstück abgeschlossen. Als Architekt konnte der renommierte Antal Szkalnitzky gewonnen werden. Am 9. August 1866 wurde der „Budapester Zoologische Garten“ erstmals eröffnet und zählt daher heute zu den ältesten Zoologischen Gärten Europas. Dieser zählte etwa 500 Tiere, zugekauft und gespendet. So wurden unter anderem einige Tiere vom Tiergarten Schönbrunn in Wien überlassen. Ein besonderes Geschenk kam von Königin Elisabeth, die dem Zoo 1869 eine Giraffendame schenkte, die überraschend im selben Jahr noch Nachwuchs in den Zoo brachte. In den ersten Jahren wurde im Zoologischen Garten eine Spezialisierung auf bestimmte Tierarten versucht, darunter Affen, Papageien, Greifvögel und Wild. Da dieses Vorhaben nicht die benötigten Besucherzahlen brachte, überlegte sich Zoodirektor Károly Serák neue Wege, den Zoo attraktiver zu machen. Diese Ideen brachten ihm jedoch viel Kritik ein. So wurden Angebote wie Zoo-Lotterie, Akrobaten, Seiltänzer und Feuerspucker als nicht angemessen für einen Zoologischen Garten gesehen. In der Rückschau ist anzunehmen, dass gerade durch diese Maßnahmen das Überleben des Zoos gesichert wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts glich der Budapester Zoo in vielen Aspekten anderen europäischen Zoos. So wurden sehr viele Tiere in für heutige Verhältnisse viel zu engen Käfigen gehalten, und der Schwerpunkt lag eher darauf, neue Tierarten anzuschaffen, als die Verhältnisse für die bereits vorhandenen Tierarten zu verbessern. In den darauf folgenden Jahrzehnten musste der Zoo viele Schwierigkeiten durchstehen. Er wurde geschlossen und wieder eröffnet und stand mehrmals vor dem Bankrott. 1909 bis 1912 wurde der Garten um Gehege und Tierhäuser erweitert. Aus dieser Zeit sind jedoch bis heute nur wenige Gebäudeteile erhalten, so unter anderem ein moscheeartiges Elefantenhaus und das von Károly Kós erbaute Vogelhaus, das an die reformierte Kirche in Magyarvalkó erinnert. Károly Kós ließ sich in seinen Bauten vor allem von der volkstümlichen Baukunst Siebenbürgens inspirieren. Auch bei der Gebäudearchitektur versuchte er stets einen Bezug zu den entsprechenden Tieren zu finden. Insgesamt hat der Zoo seit seiner Eröffnung 100 Millionen Besucher empfangen. Heute sind es jährlich etwa eine Million Besucher. Damit ist er in Ungarn die meistbesuchte Kultureinrichtung des Landes. Insgesamt leben hier heute über 4.000 Tiere aus 500 Arten, sowie etwa 2.000 Pflanzenarten. Die letzte große Renovierung fand 2004 statt, wonach auch das unter Denkmalschutz gestellte Aquarium wieder für Besucher eröffnet wurde. Etwas Besonderes ist bis heute das Palmenhaus mit seinen Vögeln, Fledermäusen und Alligatoren. Mit seinen teilweise mehrere hundert Jahre alten Platanen und Ginkgos steht hier ein großes Tropenhaus.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptstädtischer Großzirkus.", "content": "Der Hauptstädtische Großzirkus \"(Fővárosi Nagycirkusz)\" am des Zoologisch-Botanischen-Gartens und gegenüber dem Széchenyi-Bad gehört mit 320.000 Besuchern im Jahr zu den meistbesuchten Einrichtungen dieser Art in Europa. Eröffnet wurde das seinerzeit aus Wellblech und Eisenfachwerk bestehende Zirkusgebäude am 7. Mai 1891 durch den deutsch-holländischen Zirkusdirektor Ede Wulff. Da sich das Gebäude damals noch innerhalb des Zoologischen Gartens befand, konnte der Zirkus nur mit einer Eintrittskarte des Zoos besucht werden. Obwohl sich die Gebäudegröße seit der Gründungszeit nicht verringert hat, fasste der Zirkus damals 2.290 Besucher, von denen heute noch 1.850 Plätze vorhanden sind. In den folgenden Jahren war das Etablissement sehr erfolgreich und spielte immer öfter vor ausverkauftem Haus – bis 1896 der Vergnügungspark \"Ősbudavára\" in unmittelbarer Nähe, ebenfalls auf dem Gelände des Zoologischen Gartens, seine Pforten öffnete. Direktor Ede Wulff war bereits 1895 aus dem Zirkus ausgeschieden und hatte die Pacht an den Zoologischen Garten übergeben. In den nächsten Jahren hatte es der Zirkus schwer, in Konkurrenz des Vergnügungsparks mit seinen berühmten Artisten und Attraktionen zu bestehen. Nach langem Hin und Her fand sich ein neuer Mieter: Der Clown und Kunstreiter Mátyás Beketow mietete 1804 den Zirkus und begann ihn aus seinem Privatvermögen zu renovieren. Ein paar Monate später, am 30. April 1804, wurde der Zirkus wiedereröffnet. 1908 wurde das Gebäude schließlich an seinen heutigen Platz östlich des Zoologischen Gartens verlegt. In den 1920er Jahren wurde Sándor Könyöt als neues Mitglied der Zirkusfamilie neuer Partnerdirektor im Beketow-Zirkus. Die erfolgreiche Ära von Mátyás Beketow als Direktor endete 1935, als die Stadtverwaltung den Zirkus erneut zur Pacht ausschreiben ließ. Den Zuschlag bekam György Fényes, der zuvor bereits den „Kleinen Zirkus“ im Stadtwäldchen geleitet hatte. Im Juli 1936 fand unter Fényes die Uraufführung des neu erarbeiteten Programms statt. Viele berühmte und international anerkannte Künstler boten in den darauf folgenden Jahren unter Fényes ihre Künste im Zirkus dar, unter anderem der Musikclown Gábor Eötvös, den selbst Charlie Chaplin hoch schätzte. 1944 musste György Fényes den Spielbetrieb einstellen, da wegen zunehmender Bombardierungen die Stadtverwaltung gezwungen war, die Spielerlaubnis für den Großzirkus zurückzuziehen. 1950 wurde die Staatliche Artistenschule gegründet, womit die Grundlagen für eine Wiedereröffnung des Großzirkus gelegt waren. 1954 gründete sich das Staatliche Zirkus-Unternehmen, das bis heute die Leitung des Zirkus innehat. Später wurde es in „Ungarische Zirkus und Varieté Kht. (MACIVA)“ umbenannt. 1955 öffnete der Großzirkus schließlich wieder regelmäßig seine Pforten, und die Besucher konnten sich die Vorstellungen der nun diplomierten Artisten anschauen. Am 15. März 1966 kam es zur zweiten längeren Schließung des Zirkus, da das baufällig gewordene Zirkusgebäude abgerissen und durch ein neues ersetzt wurde. Dem Neubau wird nachgesagt, dass er von außen wenig an einen Zirkusbau erinnert, weil wesentliche Stilelemente fehlen. Im Inneren jedoch zeigt er den typischen Charme einer klassischen Zirkusmanege. Eine Besonderheit besteht darin, dass die Sitzplätze des Publikums fast die 360° des Rondells einnehmen. Nur der Bereich über dem Künstlereingang ist, wie in Zirkuszelten, für die hauseigene Zirkusband reserviert. Geleitet wurde der Zirkus bis 1966 von Miklós Göndör, Rezső Árvai und Lajos Fekete. Nach mehrjähriger Bauzeit eröffnete das Haus Anfang 1971 unter Eötvös Gáborné. Gáborné, aus der berühmten Picard-Dynastie, war die bis dahin einzige Zirkusdirektorin. Später wurde sie von Tamás Radnóti abgelöst, der wiederum 1988 durch István Kristóf ersetzt wurde. Dieser hat bis heute das Direktorenamt inne. Die erfolgreichsten Jahre des Zirkus waren zu Ende des 19. Jahrhunderts, da vor allem die zahlenmäßig wachsende Oberschicht ihm und dem Stadtwäldchen gern einen Besuch abstattete. Derzeit plant man notwendige Renovierungen, darunter auch eine Kuppel, um Ausstattung wie in anderen Zirkussen unterzubringen. Da sich der Budapester Zirkus kein Winterquartier suchen muss, kann er sein Programm 12 Monate im Jahr darbieten. In den letzten Jahren wurden noch zusätzliche Veranstaltungen, wie klassische Konzerte, Modeschauen, Bankette, Sportveranstaltungen, Tanz-, Theater- und Operettenaufführungen in den Programmplan aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Vergnügungspark.", "content": "Der Vergnügungspark \"(Vidámpark)\" in der zog über eine Million Besucher im Jahr mit verschiedenen Attraktionen an, z. B. dem Riesenrad, dem verhexten Schloss \"(Elvarázsolt kastély)\", dem 1906 erbauten Karussell \"(Körhinta)\" und der 1922 errichteten, einen Kilometer langen Achterbahn \"(Hullámvasút)\" mit Holzkonstruktion sowie weiteren Einrichtungen. Der 1950 gegründete \"Vidámpark\" erstreckt sich auf einer Fläche von 6,5 Hektar. Hervorgegangen ist er aus dem \"Wurstels\" und dem \"Englischen Park\". Den Besuchern werden mehr als 40 Fahrgeschäfte geboten. Fünf davon, darunter die oben genannten Einrichtungen Achterbahn, Karussell und Verhextes Schloss, stehen unter Denkmalschutz. Das verhexte Schloss, mit Spiegellabyrinth und bebenden Sesseln, brannte Anfang der 1980er Jahre aus und wurde 1987 nach den Plänen von Ferenc Török und Antal Puhl wieder aufgebaut. Der Park hatte in den 90er Jahren immer wieder mit Finanzproblemen zu kämpfen und wurde sogar schon einmal geschlossen. Das Konzept wurde dann dahingehend geändert, dass der Park keinen Eintrittspreis mehr erhoben hat, sondern dass die Attraktionen, die man nutzen wollte, separat bezahlt werden mussten. Letztendlich konnte dieses Konzept den Park auch nicht mehr retten und somit wurde der Park 2013 endgültig geschlossen. Das Gelände wurde 2014 an den angrenzenden Budapester Zoo angegliedert. Daraus entstand der sogenannte \"Holnemvoltpark (Park „Es war einmal“),\" eine Mischung aus Zoo, Streichelzoo und Vergnügungseinrichtung mit Fahrgastgeschäften aus dem Bestand des ehemaligen Vidámparks.", "section_level": 1}, {"title": "Restaurant Gundel.", "content": "Das im Jugendstil erbaute Restaurant Gundel ist eines der ältesten und renommiertesten Restaurants der Stadt und genießt bis heute international einen besonderen Ruf. Es liegt in der des Stadtwäldchens, gleich neben dem Museum der Bildenden Künste und dem Botanisch-Zoologischen Garten. Seine herausragende Stellung beweist eine Meldung der New York Times von 1939: \"„Das Restaurant Gundel macht für Budapest bessere Werbung als es eine Schiffsladung Touristenbroschüren dies könnte.“\"", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsmuseum.", "content": "Das ungarische Verkehrsmuseum \"(Közlekedési Múzeum)\" ist in einem Zweckbau in der des Stadtwäldchens untergebracht. Es ging aus einer Schau anlässlich der Millenniumsfeierlichkeiten 1896 hervor und stellt auf 8.000 m2 anschaulich die Entwicklungen im Verkehrswesen von der Antike bis in die Neuzeit dar. Zu finden sind hier auch Modelle alter Donau- und Balatonschiffe sowie Lokomotiven und Fluggeräte. Den Grundstock der Sammlung bilden die zu den Millenniumsfeierlichkeiten gezeigten Exponate. Darauf baut das drei Jahre später gegründete Verkehrsmuseum auf. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Museum schwer beschädigt, so dass es erst 1966 wiedereröffnet werden konnte. 1987 wurde das Gebäude erweitert. Die Dauerausstellungen im Museum bilden den gesamten Bereich Verkehr und Verkehrswesen der letzten 100 Jahre ab. So finden sich hier Ausstellungen wie „100 Jahre staatliche ungarische Schifffahrt“, „100 Jahre ungarisches Autofahren“, „Geschichte des Straßenverkehrs“, „Geschichte des Stadtverkehrs“ und „Geschichte der Dampflokomotive“. Das Museum ist bis 2019 geschlossen und wurde komplett abgerissen. Es entsteht auf dem Gelände ein Neubau.", "section_level": 1}, {"title": "Petőfi-Mehrzweckhalle.", "content": "Die 1985 fertiggestellte \"Petőfi Csarnok\", auch \"PeCsa\", hat drei Nutzungsbereiche: Die Haupthalle verfügt über 1.100 Sitz- und 2.500 Stehplätze, die Freiluftarena über 2.500 Sitz- und 6.000 Stehplätze. Jährlich werden rund 600 Veranstaltungen abgewickelt. Räumlichkeiten verschiedener Größe können dort angemietet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Baupläne.", "content": "Vor einigen Jahren entschied die Regierung, dass im Rahmen eines Megaprojektes im Stadtwäldchen fünf neue Museumsgebäude entstehen sollen: die Ungarische Nationalgalerie, das Ethnographische Museum, das Haus der Ungarischen Musik, das Museum der Ungarischen Fotografie und das Ungarische Architekturmuseum. Dies hat das Parlament sogar schon gesetzlich verankert, obwohl seit Bekanntwerden der Pläne zahlreiche Budapester Bürger, Zivilorganisationen, Umweltaktivisten und Architekten gegen diese Entwicklung protestieren. So fand beispielsweise im September des Jahres 2015 auf der Andrássy út in Richtung Parlament eine Großdemonstration statt. Die Demonstranten übergaben Parlamentspräsident László Kövér 20.000 Unterschriften gegen die Megainvestition. Die Gegner argumentieren, zwar sollen die Gebäude des neuen Museumsquartiers aufgrund eines städtebaulichen Wettbewerbs überwiegend in den Randbereichen und teilweise auf bereits versiegelten Flächen entstehen. Dennoch würde sich die Bebauung des Stadtwäldchens von derzeit knapp sechs auf 12–13 Prozent verdoppeln. Im, an Wochenenden sowieso schon überlaufenen, Stadtwäldchen würden somit der Publikums- und Straßenverkehr, also die Lärm- und Umweltbelastung weiter ansteigen. Die Regierung rechnet demgegenüber mit einer Erhöhung des Grünflächenanteils von 60 auf 65 Prozent. Bestimmte Gebäude entstünden anstelle von bereits bestehenden, so würde beispielsweise an der Stelle der Petőfi-Halle die neue Nationalgalerie entstehen. Der Aus- und Neubau von Museen, die Umgestaltung des Heldenplatzes und des Stadtwäldchens soll mit etwa 200 Mrd. Forint zu Buche schlagen, halb so viel wie ursprünglich geplant. Von der Tagesordnung genommen wurde inzwischen der Bau des neuen Architekturmuseums sowie des Museums der Ungarischen Fotografie. Neu hinzugekommen sind hingegen ein Parktheater sowie eine Tiefgarage. Die Ausschreibung für die Planung der neuen Nationalgalerie hat bereits Ende des vergangenen Jahres das japanische Architekturbüro SANAA (Sejima and Nishizawa and Associates) gewonnen. Die Galerie soll im Sommer 2019 eröffnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmäler.", "content": "Auf dem Gelände des Stadtwäldchens befinden sich unter anderen Statuen mit den Bildnissen folgender Persönlichkeiten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Stadtwäldchen () befindet sich im XIV. Bezirk der ungarischen Hauptstadt Budapest. Der ab 1817 vom Lübecker Landschaftsgärtner Christian Heinrich Nebbien (1778–1841) angelegte Park ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Es erstreckt sich über eine Fläche von 1,2 km2 und war einst eine sumpfige Hügellandschaft. Den südwestlichen Eingang des Parks bildet der Heldenplatz am Ende der Andrássy út. Im nördlichen Teil wird das Stadtwäldchen von der für den Autoverkehr freigegebenen Promenade \"Kós Károly sétány\" durchzogen.", "tgt_summary": "城市公园 (布达佩斯)(,)是匈牙利首都布达佩斯的一座公园,占地1.2 km2,为1.4 km × 900 m的长方形,接近市中心,位于布达佩斯第十四区。其主要入口即英雄广场(\"Hősök tere\"),是一处世界遗产。", "id": 2572676} {"src_title": "Der Musterschüler (1998)", "tgt_title": "纳粹追凶 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In Los Angeles enttarnt Todd, ein Teenager mit fundierten Kenntnissen in deutscher Geschichte, einen Ex-SS-Mann und KZ-Aufseher, der ein zurückgezogenes Leben als angeblich ukrainischer Einwanderer führt. Er droht Kurt Dussander, der jetzt unter dem Namen \"Arthur Denker\" lebt, an die Polizei auszuliefern, sofern dieser nicht detailliert seine grausamen Taten in den Konzentrationslagern schildert. Mit diesen Geschichten will Todd seine eigenen unterschwelligen Macht- und Gewaltphantasien befriedigen. Er erleidet davon jedoch Alpträume und Visionen, in denen er sich selbst als Opfer in einer Gaskammer sieht. Gleichzeitig findet er Geschmack am faschistoiden Machtgebaren. So besorgt er eine SS-Uniform und zwingt den alten Mann, mit dieser Uniform vor ihm zu exerzieren. Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen Todd und Denker eine Art komplizierte Beziehung wechselseitiger Macht- und Schamgefühle. Zunächst zwingt Todd Denker, durch die Drohung ihn bei der Polizei anzuzeigen, zum Erzählen. Später versucht Todd zeitweise, seinen Fehler wieder rückgängig zu machen, aber Denker erklärt ihm, dass es jetzt kein Zurück mehr gebe. Denker behauptet, er habe seinerseits ein belastendes Dossier über Todd erstellt, denn wer einen nationalsozialistischen Verbrecher decke, stehe genauso in der öffentlichen Verachtung wie der Verbrecher selbst. Darüber hinaus suggeriert Denker dem jüngeren Todd, dass dieser die Voraussetzungen für einen SS-Mann noch nicht erfülle. Hierzu gehöre die Lust am Töten von Menschen, welche die absolute Machtdarstellung sei. Auf diese Weise motiviert Denker den Teenager dazu, einen Obdachlosen zu erschlagen. Zuvor fanden sowohl Denker als auch Todd heimliches Vergnügen an Tierquälerei. Die wechselhafte Beziehung endet, als Denker mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wird, wo sein Bettnachbar, ein KZ-Überlebender, sein Gesicht erkennt. Denker begeht daraufhin Selbstmord. Im nachfolgenden Medienrummel wird vom FBI auch gegen Todd ermittelt, dem jedoch kein Vergehen nachgewiesen werden kann. Fortan gilt er als unschuldig und führt mit seinem dunklen Geheimnis – wie zuvor Dussander – eine bürgerliche Existenz.", "section_level": 1}, {"title": "Abweichung von der Novelle.", "content": "Der Film weicht insbesondere am Ende entscheidend von der Novelle ab. Während bei \"King\" am Ende der Junge demaskiert wird, kommt er in dem Film davon und kann trotz der von ihm begangenen Straftaten und moralischen Verderbtheit den Schein des guten Schülers, der alle amerikanischen Werte verkörpert, aufrechterhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Musterschüler (Originaltitel: \"Apt Pupil\") ist ein Thriller des Regisseurs Bryan Singer aus dem Jahr 1998. Der Film basiert auf der Novelle von Stephen King, die von der krankhaften Freundschaft zwischen einem Teenager und einem flüchtigen nationalsozialistischen Kriegsverbrecher handelt.", "tgt_summary": "《谁在跟我玩游戏》(英语:\"Apt Pupil\")是一部1998年上映的美国惊悚片,由布莱恩·辛格执导,布莱德·蓝佛和伊恩·麦克连主演。内容改编自畅销作家史蒂芬·金的原著作品《四季奇谭》中收录的《纳粹追凶》,叙述一名心迷于二次大战犹太人大屠杀故事的高中生塔德·鲍登,在住家附近发现了一名化名为亚瑟·但克的纳粹党战犯杜森达,塔德威胁杜森达,要求杜森达告诉他以往的故事。两人的关系最后变成一个难以收拾的大麻烦。", "id": 512086} {"src_title": "Abu Musa", "tgt_title": "阿布穆萨岛", "src_document": [{"title": "Konflikt Iran / Vereinigte Arabische Emirate.", "content": "Zwischen dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten besteht ein Gebietsdisput über Abu Musa. Es gibt keine allgemeine Übereinkunft, zu welchem Land Abu Musa gehört. Wegen der vermuteten Erdölvorkommen und der militärisch vorteilhaften Lage erheben sowohl der Iran (für die Provinz Hormozgan) als auch die Vereinigten Arabischen Emirate (Emirat Schardscha) Anspruch auf Abu Musa. Bis in die 1960er Jahre stand die Insel unter der Herrschaft Schardschas. Der Iran erhob jedoch beim Abzug der britischen Streitkräfte aus der Region Anspruch auf sie und begründete dies mit historischen Gegebenheiten. Großbritannien hatte im Jahre 1903/04 mehrere iranische Inseln, darunter Abu Musa, besetzt und diese dann später unter die Hoheit u. a. von Schardscha gegeben, um den Iran (damals noch Persien) zu schwächen. In einem Vertrag konnten sich der Iran und Schardscha 1971 auf keine eindeutige Hoheit einer Seite über die Insel verständigen; der Iran konnte sich aber durchsetzen und am 30. November 1971 Truppen auf Abu Musa stationieren, die Abu Musa seitdem kontrollieren. Einnahmen aus Erdölfunden wolle man sich teilen; die Zivilverwaltung solle in Händen der arabischen Einwohner liegen. Der Iran versetzte sehr bald Truppen auf die Insel und übernahm im Lauf der Zeit immer stärker die Kontrolle über sie sowie über die benachbarten Tunb-Inseln. Schardscha ging auf diplomatischer Ebene gegen das Verhalten des Iran vor und blieb dabei weitgehend erfolglos. 1980 reichten die VAE, zu denen Schardscha mittlerweile gehörte, bei der UNO ihren Anspruch auf Abu Musa ein. 1992 veranlasste der Iran die Ausweisung aller Ausländer von Abu Musa, was zur Folge hatte, dass die VAE den Golf-Kooperationsrat (GCC) anriefen. Der Iran bekräftigte zunächst seinen Anspruch auf die Insel; bald jedoch verkündeten die VAE und der Iran gemeinsam, dass sie sich an das Abkommen von 1971 gebunden fühlten. Der Iran hat die Herrschaft über Abu Musa beibehalten und seine militärische Präsenz sogar ausgebaut. 2002 übernahm er die vormals autonome Zivilverwaltung vollständig. Die VAE erheben weiterhin ihren Hoheitsanspruch; sie werden hierbei vom GCC unterstützt. Eine Lösung dieses schwebenden Konflikts ist zurzeit nicht in Sicht. Am 11. April 2012 besuchte mit Mahmud Ahmadinedschad erstmals ein iranischer Präsident die Insel. Der Golf-Kooperationsrat bezeichnete den Besuch als „provokativ“ und die Insel als „einen untrennbaren Teil der Vereinigten Arabischen Emirate“.", "section_level": 1}, {"title": "Militärisches Sperrgebiet.", "content": "Die Insel ist heute militärisches Sperrgebiet und verfügt über einen Hafen und einen Luftwaffenstützpunkt. 1994/95 wurden Soldaten der Iranischen Revolutionsgarden, Flugabwehrraketen vom Typ MIM-23 HAWK und landgestützte Anti-Schiffs-Lenkwaffen vom Typ CSS-C-2 Silkworm stationiert. Wiederholt hat die iranische Marine Fischer aus dem Oman und den VAE sowie zahlreiche Sportfischer wegen Grenzverletzungen inhaftiert. 2006 sorgte der Fall des Donald Klein aus Lambsheim für Aufsehen im deutschsprachigen Raum, als dieser zusammen mit einem französischen Begleiter und ihrem Boot Ende 2005 von einem iranischen Schiff in der Nähe der Insel aufgebracht wurde und Anfang 2006 ein iranisches Gericht beide zu 18 Monaten Freiheitsentzug wegen illegalen Grenzübertritts verurteilte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abu Musa (; auch Abū Mūsā, Abu Mussa oder Gap-Sabzu) ist eine Insel im Osten des Persischen Golfs.", "tgt_summary": "阿布穆萨岛(阿拉伯语:جزيرة أبو موسى,波斯语:ابوموسی),是波斯湾东部一岛屿,位于霍尔木兹海峡西口附近,战略地位重要。阿布穆萨岛由伊朗管理,面积约12平方公里,人口约500人。", "id": 1484918} {"src_title": "World Boxing Organization", "tgt_title": "世界拳击组织", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verband wurde gegründet, nachdem eine Gruppe Geschäftsleute aus Puerto Rico und der Dominikanischen Republik 1988 den jährlichen Kongress der World Boxing Association auf Isla Margarita (Venezuela) verließ, da sie die Regeln und Bewertungssysteme der WBA ablehnten. Der erste Präsident der WBO war Ramon Pina Acevedo aus der Dominikanischen Republik. Kurz nach ihrer Gründung begann die WBO, Titelkämpfe auf der ganzen Welt auszurichten. In ihrem ersten Kampf ging es um den Titel im Super-Mittelgewicht; Thomas Hearns gewann gegen James Kinchen. Um mehr Anerkennung zu erlangen, ernannte die WBO den ehemaligen Weltmeister im Halbschwergewicht, José Torres aus Ponce (Puerto Rico), zu ihrem neuen Präsidenten. Torres konnte den Einfluss der Organisation bedeutend vergrößern und trat sein Amt 1996 an Francisco Varcarcel (ebenfalls Puerto Rico) ab, der bis heute Präsident ist. Die WBO sah in einem hart umkämpften Markt nur in Europa ausreichendes Potenzial und etablierte sich in den 1990ern vor allem über Promoter wie den Deutschen Klaus-Peter Kohl (Universum Box-Promotion) und Frank Warren (England). Das drückte sich darin aus, dass die Rangliste der WBO anfangs überwiegend Boxer europäischer Herkunft führte. Dadurch galten Titelträger der WBO häufig nicht als die „wahren Weltmeister“ der jeweiligen Gewichtsklasse. Boxer wie der exzentrische Brite Chris Eubank, der es verstand, Ereignisse groß zu inszenieren, machten die WBO zumindest in Europa bekannter. Doch auch Eubank stand sportlich immer im Schatten der großen Gegenweltmeister James Toney (IBF) und Michael Nunn (WBA). Es gibt aber auch Gegenbeispiele. So wurde der Brite Naseem Hamed auch in den USA zum Star und behielt seinen WBO-Titel. Allerdings erreichte er seinen Ruf, der Beste seiner Gewichtsklasse zu sein, vor allem, indem er sich nicht auf seine Titelverteidigungen beschränkte, sondern auch den Vergleich mit den Weltmeistern der Konkurrenzverbände suchte. Ähnliches gilt für den Supermittelgewichtler Joe Calzaghe aus Wales. Er schlug 2006 den amerikanischen IBF-Titelträger Jeff Lacy und gilt unter vielen Experten als der stärkste Boxer seiner Gewichtsklasse. Andere große Boxer, welche Weltmeister der WBO waren, legten ihre Titel erst nieder, um sich anschließend als Titelträger der anderen drei Verbände einen Namen zu machen. Óscar de la Hoya, der seine umfangreichen Titelsammlungen mit den WM-Titeln der WBO im Feder- bzw. Leichtgewicht begründete, wurde erst zum Superstar, nachdem er der Boxlegende Julio César Chávez den WBC-Titel entrissen hatte. Die darauf folgenden Titelverteidigungen gegen die Top-Leute der Boxszene wie Félix Trinidad, Ike Quartey, Pernell Whitaker oder Fernando Vargas führten schließlich dazu, dass de la Hoya weltweit eine Popularität genießt, welche sonst nur noch einigen Boxern der Schwergewichtsszene vorbehalten ist. In den letzten Jahren hat die WBO viel erreicht, was die Etablierung als Weltverband neben der IBF (USA), der WBA (Venezuela) und dem WBC (Mexiko) betrifft. Trotzdem wird vor allem in den USA noch immer die WBO nicht auf Augenhöhe mit den anderen Weltverbänden gesehen. Ein anschauliches Beispiel bildet die Königsklasse, das Schwergewicht. Seit Gründung der WBO haben, bis auf wenige Ausnahmen, die populärsten Schwergewichtsboxer ihrer Zeit wie Mike Tyson, Lennox Lewis oder Evander Holyfield nie um den Gürtel der WBO gekämpft. Als es Ende der 1990er Jahre Bestrebungen gab, wieder einen gemeinsamen Champion zu küren, blieb der Titel der WBO unberücksichtigt. Lennox Lewis, der schließlich als großer Gewinner daraus hervorging, hatte als offizieller Weltmeister aller Verbände „nur“ die Titel von IBF, WBC und WBA inne. Das Gleiche gilt auch für Evander Holyfield und Riddick Bowe, welche ebenfalls Anfang der Neunziger jeder für sich die Titel der großen Verbände zusammengehalten hatten. Bowe hat zumindest einige Jahre nach seiner Zeit als \"unumschränkter Weltmeister\" den Titel der WBO gegen Herbie Hide gewonnen und einmal verteidigt, bevor er ihn freiwillig niederlegte. Die WBO setzte Darrin Morris im Jahre 2001 um zwei Plätze in ihrer Super-Mittelgewicht-Rangliste nach oben, obwohl er schon tot war. Als er starb, war Morris auf Platz sieben; als die WBO den Fehler bemerkte, war er auf Platz fünf. WBO-Chef Varcarcel sagte: „Wir haben offensichtlich nicht mitbekommen, dass Darrin tot war. Das ist bedauerlich.“ Morris hatte in drei Jahren nur einen Kampf absolviert, in dem er einen Boxer mit einer Kampfstatistik von 15 Siegen in 78 Kämpfen besiegte.", "section_level": 1}, {"title": "WBO World Champions.", "content": "Die WBO verleiht dem Titel \"World Champion\" (abgekürzt: Champion) an die Sieger von Titelkämpfen in den verschiedenen Gewichtsklassen. Champions müssen ihren Titel ähnlich wie in anderen Verbänden innerhalb von neun Monaten verteidigen (Pflichtverteidigung). Ausnahme ist hier das Schwergewicht, bei dem die Pflichtverteidigung innerhalb von 12 Monaten stattfinden muss. Der Gegner einer Pflichtverteidigung wird vom \"Championchip Commitee\" bestimmt und ist in der Regel der in der WBO-Rangliste der entsprechenden Gewichtsklasse Führende. Verteidigt ein Champion seinen Titel nicht in der vorgegebenen Zeit, kann er ihm vom \"Championchip Commitee\" entzogen werden. WBO Champions sind oder waren unter anderem: Marco Antonio Barrera, Nigel Benn, Riddick Bowe, Lamon Brewster, Chris Byrd, Joe Calzaghe, Hector Camacho Sr., Michael Carbajal, Steve Collins, Diego Corrales, Óscar de la Hoya, Chris Eubank, Tyson Fury, Naseem Hamed, Thomas Hearns, Bernard Hopkins, Vitali Klitschko, Wladimir Klitschko, Gerald McClellan, Ray Mercer, Dariusz Michalczewski, Michael Moorer, Tommy Morrison, Alex Sánchez, Corrie Sanders, Herbie Hide, Marco Huck, Susi Kentikian, Ina Menzer, Robert Stieglitz, Arthur Abraham, Ramona Kühne und Raja Amasheh.", "section_level": 1}, {"title": "WBO Super Champions.", "content": "Das Exekutivkomitee der WBO kann auf Vorschlag des \"Championship Commitee\" der WBO einen Boxer zum \"WBO Super Champion\" ernennen. Die Nominierung für diesen Status ist dabei an bestimmte Kriterien gebunden. Ein Anwärter muss seinen WBO Meistertitel mindestens zehn Mal erfolgreich verteidigt haben oder, bei geringerer Anzahl erfolgreicher Titelverteidigungen, diese gegen Gegner hoher Reputation oder sportlicher Qualität erreicht haben. Zusätzlich berücksichtigt die WBO bei der Nominierung die Amateurkarriere und die Anzahl der Titel in verschiedenen Gewichtsklassen oder Verbänden. Entschieden wird die Ernennung durch Abstimmung innerhalb des Exekutivkomitees. Der Status des WBO Super Champions ist mit bestimmten Privilegien verbunden. So kann das \"Championship Commitee\" auf Anfrage den Zeitraum für die Pflichtverteidigung innerhalb der WBO verlängern, um beispielsweise dem Super Champion die Möglichkeit zu geben, einen Vereinigungskampf zu bestreiten. Sie kann ihn zum Pflichtherausforderer in einer anderen Gewichtsklasse der WBO oder der eigenen Gewichtsklasse ernennen. Letzteres ist üblicherweise der Fall, wenn ein Super Champion einen Champion-Titel verloren hat und diesen in einem direkten Rückkampf zurückerobern möchte. Im Gegensatz zur WBA, bei der die Ernennung eines Boxers zum \"WBA Super Champion\" in einer Gewichtsklasse den Champion-Titel in dieser Klasse vakant werden lässt, gibt es bei der WBO pro Gewichtsklasse immer nur einen Titelträger. WBO Super Champions sind oder waren unter anderem: Marco Huck, Sergey Kovalev, Wladimir Klitschko, Óscar de la Hoya und Dariusz Michalczewski.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die World Boxing Organization (WBO) ist ein internationaler Boxverband, der offizielle Kämpfe ausrichtet und die Weltmeistertitel im Profiboxen verleiht. Die WBO gehört neben der World Boxing Association (WBA), dem World Boxing Council (WBC) und der International Boxing Federation (IBF) seit 2007 zu den vier großen Boxverbänden, deren Weltmeistertitel international anerkannt werden. Die WBO ist eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in San Juan, Puerto Rico.", "tgt_summary": "世界拳击组织(WBO, World Boxing Organization)于1988年从世界拳击协会(WBA)中分离独立。总部在波多黎各,冠军委员会在美国佛罗里达州迈阿密市。现任主席为美国人Francisco Valcarcel。", "id": 1533162} {"src_title": "Kabane", "tgt_title": "姓 (日本政治结构)", "src_document": [{"title": "Kabane alter Zeit.", "content": "Bei den Kabane handelt es sich um erbliche Standestitel, die den \"uji\" (Familienverbänden, Klans) zukamen. Diese waren nach Herkunft, Besitz oder Beruf ausgezeichnet. Sie wurden den Sippen- bzw. Familiennamen mit \"no\" verbunden nachgestellt. \"Uji\" waren im Wesentlichen weitverzweigte Großfamilien bzw. -gruppen, die ihren Ursprung auf dieselbe Person (auch Kaiser) bzw. \"Kami\" zurückführten, oft mit eigenen Uji-spezifischen Namen, alle Angehörigen trugen jedoch dasselbe Kabane. Die Ursprünge dieses Klassifizierungssystem gehen in die japanische Frühzeit (4.–5. Jahrhundert) zurück. Es sind 24 verschiedene Kabane bekannt, wobei diese nicht in einer exakten Reihenfolge festgelegt waren. Verleihung (bzw. Erhöhung) erfolgte durch den Herrscher. Vereinzelt erfolgten Verleihungen auch an verdiente Einzelpersonen. Insgesamt war dieses System jedoch, besonders vor Einführung des Hofrangsystem (nach chinesischem Vorbild), zu unflexibel, da mit Verleihung eines Kabane Privilegien an die (teilweise sehr großen) Familienverbände, die gewisse erbliche Funktionen bei Hofe hatten, verbunden war. Die Klanoberhäupter kontrollierten gewisse, als \"-tomo\" oder \"-be\" bezeichnete, Berufsgruppen (Zünfte), die wohl einen Hintersassen-ähnlichen Status hatten. Einige Ränge:", "section_level": 1}, {"title": "Kabane ab 684.", "content": "Unter Kaiser Temmu wurde mit Edikt vom 684/10/1 ein 8-stufiges Rangsystem festgelegt ( \"yakusa no kabane\"; \"hasshō\"). Bereits in den Jahren zuvor war begonnen worden, einzelne Uji in entsprechende Kabane zu befördern. Zum Beispiel verlieh Temmu-tennō 680/81 an achtzehn individuelle Personen aus 14 Klans den Titel \"muraji\". Die alten Kabane bestanden jedoch weiter, so keine Neueinordnung stattfand. Dies wirft einige Probleme bei der Zuordnung auf. Im Wesentlichen wurden die meisten alten \"kimi\" (公) in die höchste Klasse \"mahito\" überführt; \"omi\", \"kimi\" (Schreibung \"kun\") zu \"asomi.\" Viele \"obito\", \"miyatsuko\", \"kishi\", \"atahi\", \"fuhito\", \"agatanushi\" usw. in das neue – im Rang niedrigere – vorläufig (680-1) zu \"muraji\", einige dieser dann nach 684 zu \"sukune\" bzw. \"imiki\", meist im \"muraji\" belassen. Die „alten“ – höherstehenden – \"muraji\" wurden meist \"sukune.\" Viele der einflussreichsten Uji, die ihren Ursprung auf \"Kami\" zurückführten (wofür es naturgemäß jedoch keine historischen Nachweise gibt), erhielten ebenfalls den Rang \"sukune\". Verleihungen der unteren vier Ränge sind erst ab der Regierung Mommus (697–707) in den Annalen verzeichnet. In späteren Zeiten wurden Kaisernachfahren, die in der Regel in der 5. Generation aus der kaiserlichen Familie „aussortiert“ wurden, d. h. ihnen wurden Familiennamen verliehen, zu \"mahito\". Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die obersten beiden (neuen) Ränge, Nachkommen des kaiserlichen Hauses vorbehalten blieben. Eine systematisch Neuklassifizierung aller Uji fand nicht statt. Eine genaue Aufschlüsselung der Genealogien erfolgte im \"Shinsen Shōjiroku\" des neunten Jahrhunderts, dabei wurden die einzelnen Uji in drei (grobe) Kategorien geschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Rangfolge: Yakusa no Kabane.", "content": "Später wurden Rangerhöhungen für verdiente Familien durch Verleihung des Präfix \"O\" (dt. \"groß\") gewährt. Als sich später die Klans mehr und mehr in separate Familien auftrennten, kamen die \"Kabane\" langsam außer Gebrauch.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Obige Ausführungen setzen voraus, dass man die japanischen Reichsgeschichten als „objektive“ Geschichtsquellen betrachtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kabane (jap. ) waren erbliche Standestitel im historischen Japan, die Rang und politischen Standort definierten. Es gab 24 solcher Titel im ursprünglichen System, nach der Reform von 684 noch acht.", "tgt_summary": "姓,又称氏姓制,是古代日本一种政治结构。其级别从高到低是臣、连、造、君、直、県主、村主,还有宿祢。大化革新前日本大约有三十种姓氏,姓可以由工作与地方命名,内部也不一定有血缘关系。姓是天皇赐给侍奉天皇的豪族,承认他们地位,没姓的人是平民与奴隶。", "id": 1383733} {"src_title": "Kaliumkanal", "tgt_title": "鉀離子通道", "src_document": [{"title": "Mechanismen der Aktivierung unterschiedlicher Kaliumkanäle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spannungsaktivierte Kaliumkanäle.", "content": "Spannungsaktivierte Kaliumkanäle () öffnen sich bei Änderungen des Membranpotentials und unterstützen z. B. die Repolarisation während des Aktionspotentials eines Neurons. Die Aktivierung dieses Kaliumkanaltyps erfolgt durch Depolarisation der Membran beim gleichen Schwellenpotential wie das der Natriumkanäle. Allerdings erfolgt die Öffnung des Kaliumkanals dieses Typs sehr viel langsamer und hält länger an als die des Natriumkanals. Ein weiterer spannungsaktivierter Kaliumkanal öffnet und schließt sich während der Depolarisation außerordentlich rasch (10 bis 10 s), verursacht so kurzfristig einen repolarisierenden Kaliumausstrom (A-Strom, engl. \"A-current\", I) und ermöglicht dadurch ein schnelles „Feuern“ der Nervenzellen. Man unterscheidet auswärts- und einwärts gleichrichtende Kaliumkanäle (\"outward rectifier (K)\" bzw. \"inward rectifier (K)\"). Dabei bezieht sich die jeweilige Richtung (aus- oder einwärts) nur auf die kinetisch begünstigte, nicht aber auf die tatsächlich vorliegende Richtung des Ionenstroms. So tritt in menschlichen Zellen fast ubiquitär ein einwärtsgleichrichtender Kaliumkanal auf, der aber auf Grund der elektrochemischen Triebkraft für Kalium einen Auswärtsstrom von Kalium-Ionen verursacht.", "section_level": 2}, {"title": "Kalziumaktivierte Kaliumkanäle.", "content": "() Sie öffnen sich bei einem starken Anstieg der intrazellulären Kalziumionen-Konzentration und repolarisieren bzw. hyperpolarisieren dadurch die Zellmembran.", "section_level": 2}, {"title": "G-Protein-aktivierte Kaliumkanäle.", "content": "Hierbei handelt es sich um Kaliumkanäle, welche direkt durch G-Proteine oder indirekt durch \"second messenger\" reguliert werden. Nach der Aktivierung des G-Protein-gekoppelten Rezeptors (GPCR) durch den Liganden (z. B. Acetylcholin im Fall des muscarinischen Acetylcholin-Rezeptors) wird in der Gα-Einheit des G-Proteins GDP durch GTP ausgetauscht. Im dadurch aktivierten Protein löst sich nun die α-Einheit vom Rest, wodurch Gβγ an den Kaliumkanal binden kann und diesen öffnet. Dieser bleibt solange geöffnet, bis das gebundene GTP an Gα wieder zu GDP hydrolysiert und sich die Untereinheiten wieder formieren. Eine wichtige Rolle spielen diese Kanäle für die Regulation der Herzfrequenz durch den parasympathischen Anteil des vegetativen Nervensystems und an hemmenden Synapsen im Zentralnervensystem.", "section_level": 2}, {"title": "Mechanisch aktivierte Kaliumkanäle.", "content": "Sie öffnen sich durch Druck oder Zug auf die Membran. So funktionieren z. B. die Kaliumkanäle an den \"Tip Links\" der Stereocilien, also den Sinnes-Haarzellen im Innenohr.", "section_level": 2}, {"title": "ATP-sensitive Kaliumkanäle.", "content": "Sie öffnen sich, wenn der zelluläre ATP-Gehalt sinkt und sind z. B. in den insulinproduzierenden Beta-Zellen des Pankreas sowie in Neuronen des Hypothalamus enthalten. ATP-sensitive Kaliumkanäle () sind ein wichtiger Bestandteil des Blutzucker-Sensorsystems. Sie bestehen aus einem äußeren Ring, der sich aus vier identischen regulatorischen Untereinheiten zusammensetzt, die als SUR1 bezeichnet werden, sowie einem inneren Ring, bestehend auf vier identischen, kleineren Untereinheiten, bezeichnet als Kir6.2, welche die zentrale Pore umgeben. Aufgabe der ATP-sensitiven Kaliumkanäle der Beta-Zelle des Pankreas ist es, den Ernährungs-Stoffwechsel der Beta-Zelle mit ihrer elektrischen Membranaktivität zu verknüpfen. Ist der Blutzucker-Spiegel niedrig, kann durch die Zelle wenig ATP gebildet werden, der ATP-sensitive Kaliumkanal ist geöffnet, an der Membran der Beta-Zelle bildet sich ein Ruhemembranpotential aus. Steigt der Blutzucker-Spiegel, gelangt mehr Glukose durch den nicht von Insulin abhängigen Glukosetransporter 2 in die Beta-Zelle, es kann mehr energiereiches ATP gebildet werden. ATP bindet an die regulatorische Untereinheit des ATP-sensitiven Kaliumkanals, der Kaliumkanal wird geschlossen. Dies führt zu einem Anstieg der intrazellulären Kalium-Konzentration, das Membranpotential nimmt ab, es kommt zur Depolarisation. Durch die Depolarisation werden spannungsabhängige Calciumkanäle geöffnet, es kommt zum Calcium-Einstrom in die Zelle. Die erhöhte intrazelluläre Calciumkonzentration ist das Signal für Insulin-haltige Vesikel, mit der Zellmembran zu verschmelzen und so Insulin zu sezernieren. Der Anstieg des Insulin führt dann zum Abfall des Blutzuckers. ATP-sensitive Kaliumkanäle werden durch Arzneistoffe aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe blockiert. Aktivierende Mutationen im Gen ABCC8, welches die regulatorischen Untereinheiten (SUR1) des ATP-sensitiven Kaliumkanals codiert, sind für ca. 12 % der Fälle von angeborenem Diabetes mellitus des Neugeborenen (Neonataler Diabetes mellitus) verantwortlich. Aktivierende Mutationen in Gen KCNJ11, das die Kir6.2-Untereinheiten des ATP-sensitiven Kaliumkanals codiert, liegen ca. 35–58 % der Fälle von neonatalem Diabetes zugrunde. Der neonatale Diabetes mellitus kann erfolgreich mit Sulfonylharnstoffen behandelt werden (Frances Ashcroft, Andrew Hattersley) Inaktivierende Mutationen im Gen ABCC8 führen dagegen zur frühkindlichen Unterzuckerung (Familiäre hyperinsulinämische Hypoglykämie). Der Kaliumkanal KIR4.1 findet sich auf Gliazellen im Zentralnervensystem, speziell auf Astrozyten, Oligodendrozyten und Bergmann-Gliazellen. Die wesentliche Aufgabe scheint ein \"spatial buffering\" des Kaliumgradienten zu sein, um die axonale Reizweiterleitung aufrechtzuerhalten. Knock-out-Mäuse ohne Kir4.1 zeigten eine starke Hypomyelinisierung und axonale Veränderungen. Bei einer Untergruppe von Patienten mit Multipler Sklerose wurden IgG-Autoantikörper gegen den Kaliumkanal gefunden. Mutationen im KIR4.1-codierenden Gen KCNJ10 sind mit dem EAST- oder SeSAME-Syndrom assoziiert, das mit Epilepsie, Ataxie, renaler Tubulopathie und Taubheit verbunden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Selektivität.", "content": "Kaliumkanäle bilden eine Pore in der Membran. Auf der extrazellulären Seite der Pore befindet sich der sogenannte Selektivitätsfilter. Diese Pore wird aus dem Polypeptid-Rückgrat gebildet, wobei die Carbonyl-Sauerstoffatome der Peptidbindungen genau so ausgerichtet sind, dass sie die Rolle des Sauerstoffs in den Wassermolekülen der Hydrathülle des Kaliumions „übernehmen“ können. Dadurch entstehen energetisch stabilisierte Positionen für das Kaliumion im Selektivitätsfilter (genauer 4), wodurch eine Dehydratisierung und somit eine Passage des Kaliumions durch die Pore erleichtert wird. Im Inneren der Pore befindet sich eine Tasche mit Wassermolekülen, wo die Kaliumionen sofort wieder hydratisiert werden. Natriumionen beispielsweise passieren nicht den Selektivitätsfilter, obwohl sie kleiner sind als Kaliumionen. Das liegt daran, dass die Carbonyl- Sauerstoffatome für sie zu weit entfernt sind und sie somit nicht die Sauerstoffatome des Wassers ersetzen können (hier keine energetische Stabilisierung).", "section_level": 1}, {"title": "Hemmung des Kaliumkanals.", "content": "Wie andere Kanäle lassen sich auch Kaliumkanäle spezifisch durch Moleküle oder Peptide blockieren. Je nach Typ des Kaliumkanals sind dazu verschiedene Substanzen in der Lage. So können z. B. gezielt kalziumabhängige Kaliumkanäle blockiert werden, ohne dass andere Kanäle davon betroffen sind. Deshalb hat auch nicht jeder Hemmstoff dieselbe Wirkung im Körper, da die unterschiedlichen Kanaltypen im Vorkommen und Funktion differieren. Oft wirkt der Hemmstoff direkt auf die Pore des Kanals, indem er diese verschließt (z. B. das Tetraethylammonium-Kation), sei es von der Außen- oder der Innenseite des Kanals. Viele natürliche Pflanzen- und Tiergifte enthalten Proteine, die Kaliumkanäle hemmen. So sind beispielsweise über 40 Peptide aus Skorpiongiften bekannt, die inhibierend auf Kaliumkanäle wirken. Aber auch Insektengifte wie das Apamin der Biene sind spezifisch für calciumabhängige Kaliumkanäle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kaliumkanal (engl. \"potassium channel\") bezeichnet einen Ionenkanal, der in spezifischer Weise den Durchtritt für Kaliumionen gestattet. Der Transport von Kaliumionen durch den Kaliumkanal erfolgt passiv durch Diffusion. Seine Richtung wird durch die elektrochemische Triebkraft für Kaliumionen bestimmt.", "tgt_summary": "在细胞生物学的范畴,钾离子通道是最广泛分布的离子通道,且几乎存在大多数的生物中。 它们具有钾离子选择性的孔洞在细胞膜上,并且存在于大多数的细胞,控制了广泛的生物功能。", "id": 192128} {"src_title": "Movimiento al Socialismo (Bolivien)", "tgt_title": "争取社会主义运动-争取人民主权政治机构", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bei der ersten Wahl 1997 nach der Gründung erhielt die MAS 3,9 Prozent der Stimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Parlamentswahlen 2002.", "content": "Starke, auch internationale, Beachtung fand die MAS anlässlich der bolivianischen Parlamentswahlen 2002. Sie erhielt 20,94 % der Stimmen und wurde zweitstärkste Fraktion im Parlament. Damals schon unter Führung von Evo Morales hätte sie theoretisch durch Koalition den Präsidenten stellen können, was das Ergebnis besonders interessant machte. Wegen inhaltlicher Differenzen kam eine Koalition aber nicht in Betracht. Durch die MAS vertretene Forderungen im Wahljahr 2002 waren eine Einstellung insbesondere der US-gestützten Drogenbekämpfung und eine Erschließung legaler Märkte für das Produkt Kokablatt, das in der bolivianischen Kultur stark verwurzelt ist. Ein weiteres Thema im Wahlkampf war der große Unmut über die dem Neoliberalismus zugeschriebenen Veränderungen im Land wie die Privatisierung der Staats- und Kommunalbetriebe. Soziale Maßnahmen wie Bildung und Gesundheitsfürsorge sollten drastisch erhöht werden. Das Regierungsprogramm der MAS unterscheidet sich wesentlich von dem Parteiprogramm der ASP. Dieses bleibt aber als Leitfaden für weitere Entwicklungen erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Parlamentswahlen 2005.", "content": "Nach einer äußerst unruhigen, auch blutigen Übergangszeit, in der bis auf die Abhaltung eines Referendums keine ersichtlichen Fortschritte gemacht werden konnten, zog die MAS 2005 wieder in den Wahlkampf. Hatte sich zwischenzeitlich das Parteienspektrum stark fragmentiert, so war zum Wahltermin hin eine starke politische Lagerbildung zu beobachten. Der Wahlkampf gipfelte schließlich in einem Duell zwischen einem antiamerikanischen Block, den Morales verkörperte, und dem neoliberalen Block, dem Jorge Quiroga vom Bündnis Poder Democrático Social (PODEMOS) vorstand. Das Programm von 2005 ruhte auf fünf Säulen: Die MAS ging mit 54 % als stärkste Kraft aus den Parlamentswahlen hervor. Sie stellte nun mit Evo Morales den Präsidenten von Bolivien, den ersten indigenen Präsidenten in der 180-jährigen Geschichte des Landes. Die MAS ist keine sozialistisch oder gar sozialdemokratisch geprägte Partei europäischer Prägung, wie die zuvor mehrmals regierende MIR (Bewegung der revolutionären Linken), die mit Jaime Paz Zamora von 1989 bis 1993 den Präsidenten der Republik stellte. Die MAS repräsentiert hingegen einen indigenen, volkstümlichen und auch nationalistisch geprägten Sozialismus und ist ein Gegner sogenannter „westlicher“ Kultur, die hingegen PODEMOS (konservativ bis sozialdemokratisch) vertritt. Befürworter indigener Lebensweisen, klarer sozialer und geschlechtlicher Rollen, einer Trennung von privatem und öffentlichem Raum, traditioneller Medizin, Gemeinschaftsjustiz usw. haben bei der MAS ihre politische Heimat.", "section_level": 2}, {"title": "Referendum 2009.", "content": "Am 25. Januar 2009, wurde in Bolivien per Volksabstimmung eine neue Verfassung angenommen. Gleichzeitig wurde der Name von „República de Bolivia“ in „Estado plurinacional de Bolivia“ („Plurinationaler Staat Bolivien“) geändert. In Bolivien darf der Präsident nur zwei Amtszeiten in Folge haben, durch die neue Verfassung und Staatsbezeichnung zählte Evo Morales’ Amtszeit von 2009 bis 2014 jedoch erneut als erste Amtszeit, sodass er im Jahr 2014 wiedergewählt werden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Parlamentswahlen 2009.", "content": "Bei den Parlamentswahlen 2009 erhielt die MAS mehr als 64 % der Stimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Parlamentswahlen 2014.", "content": "Bei den Parlamentswahlen im Oktober 2014 erhielt die MAS 61,4 % der Stimmen und konnte damit erneut die absolute Mehrheit erringen. Morales wurde zum dritten Mal zum Präsidenten gewählt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Movimiento al Socialismo (MAS; \"más\" bedeutet auf Spanisch „mehr“) ist der Name einer linksgerichteten Partei in Bolivien, die von Evo Morales angeführt wird. Sie stellte mit Evo Morales ab Ende 2005 bis zu seinem Rücktritt am 10. November 2019 den Präsidenten Boliviens.", "tgt_summary": "争取社会主义运动-争取人民主权政治机构(,缩写为MAS-IPSP),简称争取社会主义运动(Movimiento al Socialismo,缩写为MAS),是埃沃·莫拉莱斯领导的一个玻利维亚左翼政党,成立于1998年,它的支持者自称“masistas”。", "id": 1801087} {"src_title": "Tulle", "tgt_title": "蒂勒", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Tulle liegt am westlichen Rand des Zentralmassivs an beiden Ufern der Corrèze, unmittelbar vor ihrem Austritt aus dem engen Flusstal in das Bassin von Brive-la-Gaillarde.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Durch die Lage von Tulle an der Nahtstelle zwischen dem Zentralmassiv und dem Bassin von Brive ist die Stadt bereits klimatisch begünstigt, sie erhält zugleich jedoch erhebliche Niederschlagsmengen. Das Maximum der Niederschläge entfällt hierbei auf das Winterhalbjahr, während die Sommer zeitweise trocken ausfallen können.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Tulle:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "Der Name Tulle leitet sich her von \"Tutela\", der alten Kraft römischer Gottheiten, die Menschen, Sachen und Orte beschützt. Zu gallisch-römischer Zeit wurde auf der langen Reise von Aremorica zum Mittelmeer hier an dem Ort, in der Nähe der Abtei Saint-Martin, Tutela angerufen. Dies geschah noch bis ins Mittelalter hinein. Im 7. Jahrhundert entstand hier ein Kloster, wo sich dann im Laufe der Zeit immer mehr Menschen ansiedelten. 1130 wurde die im 11. Jahrhundert zerstörte Abtei wieder errichtet. Im Jahre 1317 wurde Tulle von Papst Johannes XXII. zum Bistum erhoben und aus der Abtei wurde eine Kathedrale. Deren Turm ist 75 m hoch und stammt aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Während der Religionskriege stand Tulle auf Seiten der katholischen Liga und widerstand den Angriffen der Hugenotten im Jahre 1577, jedoch wurde die Stadt 1585 von den Truppen des Vicomte von Turenne, Henri de La Tour d’Auvergne, duc de Bouillon, verwüstet. Aber die Erschütterungen durch die Französische Revolution waren noch viel weitreichender, so wurden Kathedrale und Abtei zu Waffenfabriken umgewandelt und erst 1803 wieder eröffnet und 1823 erneut zur Kathedrale geweiht.", "section_level": 2}, {"title": "Massaker von Tulle.", "content": "Am 9. Juni 1944 verübte die deutsche Waffen-SS an der männlichen Bevölkerung der Stadt ein Kriegsverbrechen, dem 99 Personen zum Opfer fielen.", "section_level": 2}, {"title": "Politik und Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: In Rot drei (2;1) goldene Roch unter blauen Schildhaupt mit balkenweis drei goldenen Lilien.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Seit 1964 besteht zudem eine Partnerschaft der Handwerkskammern Osnabrück-Emsland und der der Corrèze. Bis zu Beginn der 1990er Jahre gab es dabei ein jährliches erfolgreiches gegenseitiges Besuchsprogramm für Auszubildende beider Kammern.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Industrie.", "content": "Tulle war früher Sitz der Waffenfabrik Manufacture nationale d’armes de Tulle (MAT), die heute nur noch durch ein Waffenmuseum repräsentiert ist. Seit 1919 besteht in Tulle das Unternehmen Maugein, das Akkordeons herstellt. Im Jahr 2016 hatte der Betrieb 14 Mitarbeiter. Ein Akkordeonmuseum ist im Entstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Bahnhof Tulle war bis 1970 ein bedeutender Knotenpunkt. Dort wendeten die Züge der P.O.-Strecke Clermont-Ferrand–Brive, es gab durchgehende Verbindungen von Lyon nach Bordeaux. Er war Ausgangspunkt für die Meterspurzüge nach Argentat, Uzerche und Treignac (bis 1970) sowie Ussel (bis 1959). Aktuell wird der Bahnhof von Intercités der Relation Clermont-Ferrand–Bordeaux und TER-Zügen des Limousin-Netzes bedient. Die Stadt liegt direkt an der Achse Bordeaux–Lyon und zwar einerseits durch die Nationalstraße 89 und durch die Autobahn A89 sowie die Nationalstraße 120 zwischen Uzerche und Aurillac.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tulle (okzitanisch \"\") ist eine Stadt in Zentralfrankreich und Präfektur des Départements Corrèze. Ihre Einwohner (Stand ) nennen sich \"Tullistes\". Die Stadt ist Bischofssitz und somit ein wichtiges geistliches Zentrum des Limousin. Bekannt ist Tulle auch aufgrund seiner historischen Rolle in mehreren Industriezweigen: So gab die Stadt der Tüllspitze, die hier zuerst produziert wurde, ihren Namen; auch in der Akkordeonfabrikation und Waffenherstellung hatte sie lange Zeit eine herausragende Bedeutung.", "tgt_summary": "蒂勒(法语:\"\"; 加斯科:\"Tula\")是法国西南部城市,新阿基坦大区19省的省会。该市镇总面积24.44平方公里,2009年时的人口为19272人。。", "id": 1739913} {"src_title": "Greeley (Colorado)", "tgt_title": "格里利 (科罗拉多州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Greeleys geographische Koordinaten sind (40,415119, −104,723988). Der Ort liegt 1421 m über dem Meeresspiegel. Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Stadt eine Fläche von 77,7 km, wovon 77,4 km auf Land und 0,2 km (= 0,30 %) auf Gewässer entfallen. Greeley grenzt im Süden an die Städte Evans und Garden City, die manchmal gemeinsam ungenau als \"Greeley\" bezeichnet werden. Greeley und Evans liegen am South Platte River, und der Cache la Poudre River fließt durch den Norden von Greeley. Oftmals wird angegeben, dass die Kreuzung der U.S. Highways 85 und 34 in Greeley liegt, obwohl diese sich tatsächlich in Evans befindet. In Greeley befindet sich der westliche Endpunkt der Colorado State Highway 263 und Colorado State Highway 392 führt an der nördlichen Stadtgrenze entlang. Außerdem führt Colorado State Highway 257 durch Greeley.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1821 bereiste eine Expedition die Gegend des heutigen Weld County; man hielt diese allerdings für nicht bewohnbar. Dennoch entstand 1869 auf Betreiben der eigens zu diesem Zweck gegründeten \"Union Colony of Colorado\" eine erste Siedlung am Schnittpunkt der Eisenbahnlinie von Denver nach Cheyenne und dem Platte River. An der Gründung dieser Siedlung war auch ihr späterer Namensgeber Horace Greeley beteiligt, der den Ort allerdings nur einmal, im ersten Jahr seiner Besiedlung, persönlich besucht hatte. Zu dieser Zeit verfügte man dort unter anderem bereits über Straßen, Bewässerungskanäle und eine Zeitung. Greeley wurde 1886 zur Stadt erhoben; zu dieser Zeit hatte der Ort 2.177 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Klima und Vegetation.", "content": "Greeley liegt innerhalb einer trockenen Zone im Regenschatten der Rocky Mountains. Der Ort fällt bei Klimaklassifikation nach Köppen in die Zone BSk, ist also eine halbtrockene Steppenlandschaft. Im langjährigen Durchschnitt fallen jährlich rund 330 mm Niederschlag. Der Niederschlag fällt zwischen Mai und September durchweg als Regen und zwischen November und März als Schnee, wobei der früheste Schneefall am 10. September (1993) und der späteste Schnee am 21. Mai (2001) registriert wurde. Der schneereichste Monat ist üblicherweise der März, die stärksten Schneestürme ereignen sich jedoch in den Herbstmonaten. Die Bewohner Greeleys sehen sich etwa alle zehn bis fünfzehn Jahre mit extremen Schneefällen von bis zu 60 cm konfrontiert, wie etwa im Dezember 2006. Die höchsten Temperaturen erreichen 32 °C im Sommer und 4 °C im Winter, wobei üblicherweise die wärmsten Tage etwa um die 3. Juliwoche und die niedrigsten Temperaturen im Januar auftreten. Die niedrigsten Werte in der Nacht schwanken zwischen 16 °C im Sommer und −9 °C im Winter. Es wurden Extremwerte von 40 °C im Sommer und −32 °C im Winter verzeichnet. Der erste Frost tritt gewöhnlich um den 10. Oktober auf und erst Anfang Mai sind die Nächte frostfrei. Außertropische Wirbelstürme, die das Wetter in den östlichen zwei Dritteln der Vereinigten Staaten beeinflussen, haben oft ihren Ursprung in Colorado oder in der Nähe dieses Bundesstaates, sodass Greeley nicht häufig unter den Einfluss voll entwickelter Sturmsysteme gerät. Warmfronten, Eisregen oder gefrierender Regen kommen hier somit nicht vor. Außerdem führt die Nähe der Stadt zu den Rocky Mountains und die niedrige Höhe im Vergleich zu den umliegenden Gebieten dazu, dass der Niederschlag gering ist, auch sind Gewitter und Tornados seltener als in den benachbarten Regionen. Dies ist außergewöhnlich, da das Gebiet im Grenzbereich zwischen Colorado, Nebraska und Wyoming zwischen sieben und neun Tage mit Hagel pro Jahr verzeichnet und in einer Zone mit der höchsten Tornado- und Hagelaktivität in den USA liegt. Einige Tage im Winter und Frühling können äußerst warm und trocken sein. Der Chinook, ein föhnähnlicher Wind lässt die Temperaturen im Januar und Februar manchmal auf bis zu 21 °C und im April auf bis zu 32 °C steigen. Eine Temperaturspanne im Tagesverlauf von mehr als 20 °C ist nicht ungewöhnlich, vor allem im Frühling und Herbst. Ein rascher Temperatursturz ist ebenfalls normal; einem sonnigen Oktobernachmittag mit Temperaturen von 27 °C kann innerhalb von zwölf ein Schneesturm folgen, bei dem die Lufttemperaturen nur noch −2 °C erreichen. Trotz des trockenen Klimas wurde Greeley 1980 durch die \"National Arbor Day Foundation\" als Tree City USA ausgezeichnet. Viele der Straßen in der Stadt sind von hohen Bäumen gesäumt. Dies wurde durch Greeleys weitreichendes Bewässerungssystem erreicht; nur wenige der Bäume, die hier wachsen, sind in der Region tatsächlich heimisch. Zu den am weitesten verbreiteten Baum- und Straucharten Greeleys gehören Rot-Esche (\"Fraxinus pennsylvanica\"), Amerikanische Gleditschie (\"Gleditsia triacanthos\"), Ulmen, Pappeln, Rhusbäume, Linden, Kiefern, Blau-Fichte (\"Picea pungens\"), Apfelbäume, Gemeiner Flieder (\"syringa vulgaris\"), Trompetenbäume (\"Catalpa bignonioides\"), Schmalblättrige Ölweide (\"Elaeagnus angustifolia\"), Schwarznuss (\"Juglans nigra L.\") und Wacholder. Dazu kommen exotischere Arten, wie etwa Blasenesche (\"Koelreuteria paniculata\") und Stern-Magnolie (\"Magnolia stellata\"). Das Vorkommen von Obstbäumen dient eher der Zierde, darunter etwa Äpfel, Birnen (insbesondere \"Pyrus calleryana\"), verschiedene Sorten Pflaumen und Sauerkirschen. Pfirsich- und Aprikosenbäume gedeihen, tragen aber wegen des schnellen Sommeranfangs mit späten Frosteinbrüchen nur selten Früchte.", "section_level": 1}, {"title": "Greeley im Blick der Schriftsteller.", "content": "James A. Michener war 1936–1941 am Colorado State College of Education tätig. Während dieses Aufenthaltes in Greeley entwickelte er die Idee zu seinem Roman \"Die Colorado-Saga\". Der ägyptische Islamist Sayyid Qutb studierte 1949 am Colorado State College of Education. In seinem Werk \"The America I Have Seen\" porträtierte er Greeley 1951 als Brutstätte des Lasters, voll \"„nackter Beine“\" und \"„tierähnlicher“\" Vermengung der Geschlechter.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten Greeley 76.930 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 993,4 Personen pro km. Es gab 28.972 Wohneinheiten, durchschnittlich 374,1 pro km. Die Bevölkerung Greeleys bestand zu 80,4 % aus Weißen, 0,87 % Schwarzen oder African American, 0,93 % Native American, 1,15 % Asian, 0,14 % Pacific Islander, 13,77 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 2,84 % nannten zwei oder mehr Rassen. 29,49 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Greeleys verteilten sich auf 27.647 Haushalte, von denen in 33,1 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 48,7 % der Haushalte stellten Verheiratete, 10,8 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 36,0 % bildeten keine Familien. 25,6 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 9,3 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,63 und die durchschnittliche Familiengröße 3,19 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 25,6 % Minderjährige, 19,0 % 18–24-Jährige, 27,3 % 25–44-Jährige, 18,0 % 45–64-Jährige und 10,2 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Das Durchschnittsalter betrug 28 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 96,1 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 92,8 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Greeley betrug 36.414 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 45.904 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 32.800 US-Dollar, gegenüber 24.691 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 17.775 US-Dollar. 16,9 % der Bevölkerung und 10,1 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 18,4 % der Minderjährigen und 9,5 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen. Aktualisierte, geschätzte Daten von 2015 findet man unter", "section_level": 1}], "src_summary": "Greeley (auch Greely) ist eine Home Rule Municipality und die einwohnerreichste Stadt im Weld County im US-Bundesstaat Colorado. Mit 92.889 Einwohnern im Jahr 2010 war Greeley die nach Einwohnerzahl dreizehntgrößte Stadt Colorados. Die Stadt ist County Seat des Weld Countys. In Greeley ist die University of Northern Colorado angesiedelt.", "tgt_summary": "格里利(),是美国科罗拉多州韦尔德县下属的一座城市,亦是其县治。建市于1885年11月15日,面积大约为46.651平方英里(120.824平方公里)。根据2010年美国人口普查,该市有人口92,889人。2011年估计该市有人口94,962人,相比2010年人口增长率为2.23%。同时,论人口该市是科罗拉多州第12大城市。 北科罗拉多大学位于此地。", "id": 2247479} {"src_title": "Ensisheim", "tgt_title": "恩西赛姆", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Kleinstadt Ensisheim liegt an der Ill, etwa 15 Kilometer nördlich von Mülhausen und 20 Kilometer westlich des Rheins. Hier beginnt heute der Canal Vauban, der Ende des 17. Jahrhunderts errichtet wurde um das Wasser des Quatelbaches in den \"Canal de Rouffach\" umzuleiten. Dieser diente zum Transport des Baumaterials für die Festung Neuf-Brisach aus den Vogesen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologisch nachgewiesen sind keltische Kultursiedlungen bereits in frühgeschichtlicher Zeit südlich von Ensisheim. Diese Besiedlung dauerte bis in die karolingische Zeit. Ensisheim wurde erstmals 768 unter dem Namen \"Engisehaim\" urkundlich erwähnt. Ensisheim war seit spätestens 1277 unter Hegemonie der Habsburger. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ließ König Rudolf I., zuvor Graf Rudolf IV. von Habsburg, die „Königsburg“ bauen, die den jeweiligen Landesfürsten als Herrschaftssitz diente und durch deren Bau sich die Siedlung nun zur Burg hin verlagerte. In der Burg ließ er von 1286 bis 1293 Meir ben Baruch, genannt \"von Rothenburg\", einen berühmten Rabbiner und Talmudgelehrten, gefangen halten, um von den jüdischen Gemeinden Deutschlands Geld zu erpressen. Dieser lehnte aber den Freikauf ab und verstarb am 27. April 1293 in Ensisheim in Gefangenschaft. Er ist auf dem jüdischen Friedhof in Worms, dem Heiligen Sand, begraben. Einer der Nachfolger von Rudolf I. war Herzog Leopold IV. von Österreich, der sich seit 1393 häufig in Ensisheim aufhielt und dort 1400 und 1401 das Weihnachtsfest feierte. Seine Ehefrau Katharina von Burgund urkundete ebenfalls in Ensisheim und nutzte diesen Ort nach 1411 als einen ihrer Witwensitze. 1431 wurde Ensisheim Sitz der Verwaltung der habsburgischen Vorlande im Elsass, im Breisgau, im Aargau sowie am Bodensee. Am 7. November 1492 schlug der Meteorit Ensisheim in einem Acker vor den Toren der Stadt ein. Er gilt als der älteste gesicherte und ausführlich dokumentierte Meteoritenfall Europas, von dem bis heute Material erhalten geblieben ist. Die erste Beschreibung dieses Naturschauspiels durch Sebastian Brant Ende des Jahres 1492 erlangte große Verbreitung. Sein „Donnerstein von Ensisheim“ gilt als eines der ersten Flugblätter im heutigen Sinne, das kurz nach dem Ereignis in größerer Stückzahl und sogar in mehreren Auflagen gedruckt wurde. Durch die Verwaltungstätigkeit wurde Ensisheim immer wohlhabender. Zwischen 1584 und 1634 wurden in Ensisheim auch Taler gemünzt; die Stadt war nach Straßburg die wichtigste Münze des Elsass. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde die Stadt siebenmal verwüstet, die Verwaltung wurde evakuiert und später in Freiburg im Breisgau neu aufgebaut. Die Stadt erholte sich von den Verwüstungen nie mehr ganz. Im Westfälischen Frieden 1648 musste das habsburgische Elsass an Frankreich abgetreten werden. Unter der französischen Verwaltung erhielt Ensisheim einen königlichen und souveränen Rat, den Provinzrat, und wurde Hauptstadt der französischen Provinz Elsass (Straßburg wurde erst 1681 französisch und der Einfluss des Königreichs beschränkte sich zunächst auf die habsburgischen Lande). Nach der Rückkehr kaiserlicher Truppen im Jahre 1674 wurde die Verwaltung nach Breisach verlegt. Ensisheim blieb jedoch bis zur Französischen Revolution Hauptort eines Amtsbezirkes. 1682 wurde das von Rudolf I. von Habsburg erbaute Schloss abgetragen. Gegen Ende des französischen Kaiserreiches zwischen 1814 und 1820 wurde Ensisheim von österreichischen Truppen besetzt. Mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurden das Elsass und damit auch Ensisheim dem neuen Kaiserreich angegliedert und erhielt damit wieder direkten Anschluss an den übrigen deutschen Sprachraum. Von 1885 bis 1957 war Ensisheim Endpunkt einer Vorortlinie der Straßenbahn Mülhausen. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden im Rahmen des Versailler Vertrages 1919 das Elsass und somit auch Ensisheim erneut Frankreich zugeschlagen; zugleich wurde Französisch verbindlich zur einzigen Amts- und Schulsprache. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mit dem Abbau von Kali begonnen, womit ein bedeutender wirtschaftlicher Aufschwung verbunden war. Im Zweiten Weltkrieg erlitt Ensisheim nochmals erhebliche Zerstörungen. Anfang 2006 geriet Ensisheim kurzzeitig in die Schlagzeilen der internationalen Presse, als der Ortsbürgermeister mit Hilfe von Polizisten die leerstehenden Wohnwagen einer Gruppe von 80 Roma anzündete. Dafür wurde er zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Sein Amt musste er nicht aufgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "In Ensisheim befand sich bis 2006 die CD-R-Produktion von MAM-E (ehemals Mitsui Group), die unter anderem auch für Sony, HP und TDK Speichermedien herstellte. Ensisheim ist Sitz einer Justizvollzugsanstalt mit 205 Haftplätzen.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "In Ensisheim sind geboren: In Ensisheim ist verstorben: In Ensisheim hat gewirkt:", "section_level": 1}, {"title": "Meteoritenbörse.", "content": "In Ensisheim findet jährlich, in der Regel im Juni, die Ensisheim Meteorite Show statt. Rund 20–50 internationale Aussteller bieten im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung Einzelstücke und präpariertes Material an. Insbesondere Neufunde aus den Maghrebstaaten stellen einen der Schwerpunkte. Es handelt sich um die derzeit einzige Veranstaltung dieser Art in Europa, auf der ausschließlich Meteoriten, Tektite und Impaktgesteine ausgestellt und angeboten werden. Der Veranstaltungsort ist seit der ersten Ensisheim Meteorite Show im Jahre 2000 das Ensisheimer Rathaus. Veranstaltet wird die Meteoritenbörse durch die \"Confrerie St-Georges des Gardiens de la Meteorite d’Ensisheim\" und die Gemeinde Ensisheim. Am Vorabend der Veranstaltung ernennt die Confrerie im Rahmen einer Zeremonie auf dem Marktplatz ihre neuen Mitglieder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ensisheim (elsässisch \"Anze\") ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist Hauptort des gleichnamigen Kantons und Sitz des Gemeindeverbandes Centre du Haut-Rhin.", "tgt_summary": "恩西赛姆(,发音:[ɛnsisaim];阿尔萨斯语:Anze)是法国上莱茵省的一个市镇,属于坦恩-盖布维莱尔区(Thann-Guebwiller)和恩西赛姆县(Ensisheim)。该市镇总面积36.59平方公里,2009年时的人口为7205人。", "id": 2531098} {"src_title": "Multidimensionale Skalierung", "tgt_title": "多维标度", "src_document": [{"title": "Verschiedene Verfahren der MDS.", "content": "Bei den verschiedenen Verfahren der MDS kann allgemein zwischen solchen für quadratische Matrizen und solchen für rechteckige Matrizen unterschieden werden. Dabei können bei als matrixkonditional bezeichneten Daten maximal die Werte innerhalb einer Matrix miteinander verglichen werden und entsprechend bei zeilenkonditionalen Daten nur die Werte innerhalb einer Zeile. Es können drei Modellkonstellationen unterschieden werden: Zu den Verfahren für zeilenkonditionale Daten zählen:", "section_level": 1}, {"title": "Metrische multidimensionale Skalierung.", "content": "Ziel der metrischen multidimensionalen Skalierung ist es, Objekte mit Abständen formula_3 im hoch dimensionalen Raum so in einem kleineren formula_4-dimensionalen Raum anzuordnen, dass die euklidischen Distanzen in diesem Raum möglichst genau den Distanzen formula_3 gleichen. Diese Konfiguration lässt sich durch die Verwendung der euklidischen Metrik leicht interpretieren, da Distanzen formula_3 zwischen den Objekten ihrer Entfernung per Luftlinie entsprechen. Neben euklidischen Distanzmaßen sind auch die in Faktorenanalysen verwendeten Metriken gebräuchlich. In diskreten Modellen kommt unter anderem die Manhattan-Metrik zum Einsatz. Sind als Startwerte anstatt Distanzen Ähnlichkeitsmaße formula_7 zwischen Objekten gegeben, so lassen sich diese durch die Transformation in Distanzen überführen.", "section_level": 1}, {"title": "Algorithmus.", "content": "Das Verfahren zur multidimensionalen Skalierung lässt sich in 4 Schritten beschreiben:", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Gegeben sind die Distanzen der schnellsten Autoverbindungen zwischen verschiedenen Städten und gesucht werden die Koordinaten der Städte. Die metrische multidimensionale Skalierung für eine Konfiguration in zwei Dimensionen mit einer Statistiksoftware ergibt Die gefundene Konfiguration ist eindeutig, bis auf Rotation und Skalierung:", "section_level": 2}, {"title": "Nicht-metrische multidimensionale Skalierung.", "content": "Die nicht-metrische multidimensionale Skalierung will die metrische multidimensionale Skalierung in zwei Aspekten erweitern: Hängen die \"Unähnlichkeiten\" formula_27 mit den Distanzen formula_3 über formula_29 zusammen, so muss diese Funktion formula_30 \"schwach monoton\" sein: Gilt formula_31, dann muss gelten formula_32. Bringt man daher die Paare von Unähnlichkeiten in eine Rangfolge so ergibt sich die \"Monotonie-Bedingung\"", "section_level": 1}, {"title": "Shepard-Kruskal Algorithmus.", "content": "Der Shepard-Kruskal Algorithmus ermittelt die Konfiguration iterativ:", "section_level": 2}, {"title": "Pool-Adjacent Violators Algorithmus.", "content": "Welche Transformationen bei der Berechnung der Disparitäten zulässig sind, hängt vom Skalenniveau der Rohdaten ab. Die Distanzen im Wahrnehmungsraum können aber durchaus ein anderes Skalenniveau annehmen. Inwieweit eine Anhebung des Skalenniveaus zulässig ist, wird mittels des Verdichtungsquotienten Q (Zahl der Ähnlichkeiten/(Zahl der Dimensionen*Zahl der Objekte)) beurteilt. Bei der „einfachen“ MDS liegen die Rohdaten schon in aggregierter Form vor, stellen also meist die Mittelwerte über die Antworten der Befragten dar.", "section_level": 3}, {"title": "Berechnung der neuen Positionen.", "content": "Die neue Position formula_47 wird berechnet als Dabei ist formula_58 die Position von Objekt formula_14 zum Zeitpunkt formula_41 und formula_61 ein Gewichtungsfaktor (nicht zu groß wählen, da sich der Stress-Wert auch verschlechtern kann – in der Regel 0,2). Wenn nun zwei Objekte im Verhältnis zu ihrer Ähnlichkeit zu weit auseinanderliegen (formula_62 ist größer 1 wodurch der Ausdruck in der Klammer negativ wird), werden sie aufeinander zu geschoben (die Richtung wird dabei durch die Differenz in der zweiten Klammer bestimmt). Zwei eher unähnliche Objekte, die zu nahe beieinander liegen, bewegt man voneinander weg. Dadurch wird der Stress-Wert in der Regel gesenkt und die Iteration wird mit Schritt 2. fortgeführt, wodurch sich der Stress-Wert in der Regel erneut senkt.", "section_level": 3}, {"title": "Beispiel.", "content": "Basierend auf dem obigen Beispiel können wir eine Rangfolge der Distanzen erstellen und die Monotoniebedingung aufstellen: Es wurde zu Beginn eine zufällige Konfiguration gewählt: daraus ergibt sich: Aus den berechneten euklidischen Distanzen ergibt sich, dass die Monotoniebedingung in zwei Bereichen verletzt ist: Die Disparitäten formula_65 werden daher als Mittelwerte (1,7546 bzw. 1,9447) der entsprechenden Bereiche berechnet. Mit den Disparitäten können nun die Punktpositionen verschoben werden. Dieses Verfahren wird iteriert und führt zur nebenstehenden Lösung.", "section_level": 2}, {"title": "Abbruch- bzw. Gütekriterien.", "content": "Ziel des Verfahrens ist eine optimale Anpassung der MDS-Lösung an die Rohdaten und somit ein möglichst geringer STRESS- oder Energiewert bzw. ein möglichst großes Bestimmtheitsmaß. Diese Werte sind als Unterschied zwischen Disparität und Distanz zu verstehen. Verändern sich die Werte nicht mehr oder nur geringfügig, wird das Iterationsverfahren abgebrochen.", "section_level": 2}, {"title": "STRESS-Maße.", "content": "Der STRESS berechnet sich (nach Kruskal) als Wurzel aus der Summe der Abweichungsquadrate der Disparitäten von den Distanzen, geteilt durch die Summe der quadrierten Distanzen. Damit ist STRESS ein normiertes Varianzmaß: Ein alternatives STRESS Maß ist mit formula_68 der Mittelwert aller Distanzen. Prinzipiell gibt es keine exakten Vorgaben dafür, welcher STRESS-Wert noch akzeptabel ist und welchen man als „gut“ bezeichnen kann. „Um überhaupt eine Norm zu haben, hat man die ‚nullste aller Nullhypothesen’ untersucht und tausende von Zufallsdaten per MDS skaliert und dabei registriert, welche Stress-Werte sich ergeben“ (vgl. BORG/ STAUFENBIEL 1989). Kruskal hat Anhaltswerte für den STRESS-Wert erstellt, an denen man sich orientieren kann.", "section_level": 3}, {"title": "Bestimmtheitsmaß.", "content": "Neben den einfachen Kostenkriterien STRESS wird ein alternatives Maß als Gütekriterium für die Anpassung der Konfiguration an die Rohdaten verwendet. Das Bestimmtheitsmaß ist die quadrierte Korrelation der Distanzen mit den Disparitäten und als Pegel der linearen Anpassung der Disparitäten an die Distanzen zu sehen. In der Praxis gelten Werte, die größer sind als 0,9 für das Bestimmtheitsmaß als akzeptabel.", "section_level": 3}, {"title": "Energie.", "content": "Die Gewichtung der Summanden in der formula_69-Formel führt zu Energiemaßen", "section_level": 3}, {"title": "Software.", "content": "In Statistikprogrammen, wie SPSS, kann die MDS automatisch durchgeführt werden. In R führt die Funktion \"cmdscale\" eine MDS durch. Ebenso verhält es sich mit Matlab, welches MDS durch die Funktion \"mdscale\" bereitstellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Multidimensionale Skalierung (auch Mehrdimensionale Skalierung, oder \"Ähnlichkeitsstrukturanalyse\", abgekürzt: MDS) ist ein Bündel von Verfahren der multivariaten Statistik. Ihr formales Ziel ist es, die Objekte räumlich so anzuordnen, dass die Abstände (Distanzen) zwischen den Objekten im Raum möglichst exakt den erhobenen Un-/ Ähnlichkeiten entsprechen. Je weiter die Objekte voneinander entfernt sind, desto unähnlicher sind sie und je näher sie beieinander sind, desto ähnlicher sind sie. Es werden also Informationen über Paare von Objekten erhoben, um daraus metrische Informationen über die Objekte zu ermitteln.", "tgt_summary": "多维标度(Multidimensional scaling,缩写MDS,又译“多维尺度”)也称作“相似度结构分析”(\"Similarity structure analysis\"),属于多重变量分析的方法之一,是社会学、数量心理学、市场营销等统计实证分析的常用方法。", "id": 1679383} {"src_title": "Religionen in Israel", "tgt_title": "以色列宗教", "src_document": [{"title": "Judentum.", "content": "Der Staat Israel bezieht sich in seinen nationalen Symbolen explizit auf die jüdische Religion: die Flagge erinnert an den Tallit, das Staatswappen an die Menora, einen Kultgegenstand des im Jahr 70 von römischen Soldaten zerstörten Jerusalemer Tempels. Jüdische Feiertage sind in Israel nationale Feiertage, der Sabbat ist der öffentliche Ruhetag. Für das jüdische Volk spielt Jerusalem seit alters her eine herausragende Rolle. Dies hat eine nationale Komponente, nach biblischen Überlieferungen war Jerusalem die Hauptstadt des Davidisch-salomonischen Großreichs, sowie eine religiöse: auf dem Tempelberg stand das zentrale Heiligtum, bis es im Jahr 70 n. Chr. zerstört wurde. Die Westmauer ist ein Überrest der äußeren Umfassungsmauer des herodianischen Tempels. Das Rückkehrgesetz, unter dem Eindruck des Holocaust formuliert, definiert Judesein im Sinne der NS-Rassengesetzgebung: „Wer auch immer von den Nationalsozialisten Jude genannt und in die Todeslager geschickt wurde, sollte im neu gegründeten Staat Israel Zuflucht finden.“ Das Recht, nach Israel einzuwandern, wurde jedem gewährt, der einen jüdischen Großelternteil hatte, und dem Ehepartner eines so Einwanderungsberechtigten. Das bedeutete, dass zahlreiche Menschen, die persönlich keinen Bezug zum Judentum haben, trotzdem dieses Rückkehrrecht wahrnehmen konnten. Andererseits hat das rein orthodoxe israelische Oberrabbinat eine andere, strengere Definition von Judesein, so dass zahlreiche unter dem Rückkehrrecht eingewanderte Personen in Israel nicht als Juden gelten und daher auch keine Ehe mit einem jüdischen Partner schließen können: insbesondere Einwanderer mit einem jüdischen Vater und einer nichtjüdischen Mutter und Einwanderer, die außerhalb Israels zum Judentum konvertiert sind, sofern dies in liberalen oder konservartiven Synagogen geschah, die das israelische Oberrabbinat nicht anerkennt. Das Oberste Gericht hat bisher den vielfach gewünschten Schritt nicht vollzogen, Konversionen zum Judentum anzuerkennen, die in nicht-orthodoxen jüdischen Gemeinden vollzogen wurden. Ein Zusatz zum Rückkehrgesetz schloss zur Einwanderung nach Israel berechtigte Personen 1970 aus, wenn sie freiwillig zu einer anderen Religion konvertiert waren (was genau ein Wechsel der Religion sei, erläuterte das Gesetz nicht). Nach dem jüdischen Religionsgesetz gilt ein Konvertit aber weiterhin als Jude. Nach einem Survey des Pew Research Center (2014/2015) beschreiben jüdische Israelis ihre persönliche Religiosität folgendermaßen: Seit 2002 verzeichneten die meist kinderreichen Charedim ein prozentuales Wachstum ihrer Bevölkerungsgruppe von 6 auf 9 %, die Masortiim einen leichten Rückgang, während die beiden anderen Gruppen etwa konstant blieben. Das Durchschnittsalter ist bei den Säkularen signifikant höher. Die beiden traditionellen jüdischen Subgruppen der Sephardim und Aschkenasim lassen sich dieser Einteilung so zuordnen, dass Aschkenasim eher säkular oder aber ultra-orthodox sind, Sephardim eher traditionell oder modern-orthodox. Sehr hohe religiöse Observanz (z. B. tägliches Gebet, wöchentlicher Synagogenbesuch) zeichnet die Ultra-Orthodoxen aus, etwas geringere Werte gaben die Modern-Orthodoxen an. Die Masortiim sind in dieser Hinsicht eine inhomogene Gruppe, unter denen es sowohl Personen gibt, die täglich beten, aber auch 30 %, die angeben, nie zu beten. Sie sind auch die Gruppe mit den meisten sozialen Kontakten in andere jüdische Subgruppen. Eine Mehrheit der Orthodoxen (69 %) und Ultra-Orthodoxen (86 %) fände es gut, wenn das Religionsgesetz (Halacha) staatliches Recht würde, was aber von einer Mehrheit der Traditionellen (57 %) und vor allem der Säkularen (90 %) abgelehnt wird. Diese Einschätzung bestätigt sich, wo in der Studie die Meinung zu konkreten Themen, z. B. Geschlechtertrennung im öffentlichen Nahverkehr, erfragt wurde. Eine Erlaubnis für Rabbiner des Reformjudentums und des konservativen Judentums, Trauungen in Israel vorzunehmen, wird von einer großen Mehrheit der Ultraorthodoxen (96 %) und Modern-Orthodoxen (87 %), aber auch 70 % der Masortiim abgelehnt und hätte nur unter den Säkularen eine Mehrheit; sogar in dieser Gruppe sind allerdings 28 % der Befragten für eine Alleinzuständigkeit der orthodoxen Rabbiner. Bei politischen Fragen verortet sich die große Gruppe der Säkularen in der politischen Mitte, während die Modern-Religiösen weiter rechts stehen als Traditionelle und Ultra-Religiöse.", "section_level": 1}, {"title": "Islam.", "content": "Die Al-Aqsa-Moschee gilt Muslimen als die drittwichtigste Moschee des Islam (nach den Moscheen in Mekka und Medina). Die meisten israelischen Muslime sind ethnische Araber oder arabischsprachig und gehören der sunnitischen Richtung an; ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung Israels ist von 9 % (1949) auf 18 % (2014) gestiegen. Sie leben in Kleinstädten und Dörfern vor allem in Galiläa (wo sie über 50 % der Bevölkerung stellen), in der Region Meschulasch, sowie im Negev; in der letztgenannten Wüstenregion handelt es sich meist um Beduinen. Nach der Pew-Befragung von 2014/2015 sind die Muslime unter den vier Hauptgruppen (Juden, Muslime, Christen, Drusen) diejenige mit der höchsten religiösen Observanz, so gaben z. B. 61 % an, täglich zu beten, und etwa die Hälfte der Muslime besucht mindestens einmal pro Woche die Moschee. Die jüngeren Befragten waren deutlich weniger religiös praktizierend als die älteren, ein Unterschied zum jüdischen Bevölkerungsteil, wo in dieser Hinsicht kein Unterschied der Altersgruppen festgestellt wurde. Von der arabischen Minderheit (hierzu zählen auch Christen und Drusen) wird Diskriminierung von verschiedenen Personengruppen stärker als Problem der israelischen Gesellschaft wahrgenommen als von der jüdischen Mehrheitsbevölkerung; besonders seien muslimische Israelis diskriminiert – meinen 79 % der Araber, aber nur 21 % der Juden. Etwa ein Drittel der befragten Muslime nannte eigene, aktuelle Diskriminierungserfahrungen. Aufgrund der in Israel herrschenden Religionsfreiheit besteht in Haifa die einzige Moschee der Ahmadiyya-Bewegung im Nahen Osten; der Vorgängerbau der heutigen Mahmud-Moschee wurde 1934 errichtet. Diese Moschee ist das Zentrum des zu 70 % von Ahmadis bewohnten Stadtteils Kababir. Auf den Golanhöhen gibt es ein Dorf mit Alawiten.", "section_level": 1}, {"title": "Christentum.", "content": "Seit der Spätantike gelten die Grabeskirche in Jerusalem und die Geburtskirche in Bethlehem als heiligste Stätten der Christenheit und sind Ziel von Pilgerfahrten. Die Christen sind in Israel eine kleine Minderheit. Ende 2019 lebten 177.000 Christen in Israel, das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 2,0 %. Rund 137.000 (77,5 %) von ihnen sind arabische Christen, rund 40.000 (22,5 %) sind nicht-arabische Christen. 70,6 % der arabische Christen leben im Nordbezirk, der den größeren Teil von Galiläa umfasst. 13,3 % der arabischen Christen leben in Haifa und 9,5 % in Jerusalem. Die Städte mit der größten Zahl von Christen sind Nazareth (21.900 Christen), Haifa (16.100 Christen), Jerusalem (12.700 Christen) und Schefar’am (10.300 Christen). Der Anteil der einzelnen Konfessionen an der christlichen Bevölkerung in Israel wird seitens der israelischen Regierung folgendermaßen geschätzt: Zehn christliche Konfessionen sind von der israelischen Regierung offiziell anerkannt, d. h. die Geistlichen dieser Konfessionen können Amtshandlungen wie Eheschließungen und Scheidungen durchführen. Dabei handelt es sich um orthodoxe und orientalische Kirchen, die römisch-katholische Kirche und mit Rom unierte Kirchen. Seit 1970 hat die (anglikanische) Episkopalkirche als einzige Konfession aus dem protestantischen Spektrum diesen Status. 2014 schuf die Knesset die Möglichkeit für einen Teil der christlichen Staatsbürger, sich selbst der ethnisch-religiösen Gruppe der Aramäer zuzuordnen anstatt dem arabischen Bevölkerungsteil. Bedingung hierfür ist die Mitgliedschaft in der maronitischen, griechisch-orthodoxen, griechisch-katholischen (melkitischen), syrisch-katholischen oder syrisch-orthodoxen Kirche. Etwa 200 Familien im Norden Israels machten davon Gebrauch. Die aramäische Identität dieser ethnisch-religiösen Gruppe wird von Seiten der israelischen Regierung in einer historischen Kontinuität zu den Aramäern des antiken Vorderen Orients gesehen und seit der Spätantike durch die Existenz mehrerer aramäischsprachiger christlicher Kirchen auf dem Boden des Byzantinischen Reichs. Das Thema einer vom Arabertum unterschiedenen aramäischen Identität wurde im Zusammenhang mit einer Initiative zur Rekrutierung junger Christen für die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte auf die Agenda gesetzt; zugleich begann das \"Aramäisch-Maronitische Zentrum\" mit Aktionen zur Förderung der aramäischen Sprache. Die etwa 3000 armenischen Christen leben überwiegend im Armenischen Viertel der Jerusalemer Altstadt. Die Mehrheit der rund 2000 koptischen Christen lebt gleichfalls in Ost-Jerusalem. Auch die äthiopischen Christen wohnen meist im Raum Jerusalem. Über die Zahl der so genannten messianischen Juden unter den Israelis, die auf rund 80 Gemeinden verteilt sind, gibt es keine verlässlichen Zahlen. Ein Vikariat für hebräisch sprechende Katholiken wurde bereits 1955 gegründet, während die drei von Martin Steiner untersuchten messianischen gemeinden in Jerusalem in den 1980er/1990er Jahren als Hauskreise im Umfeld protestantischer Kirchen entstanden. Als die \"Jerusalem Baptist Church\" in der Narkis Street 1982 durch einen Brandanschlag zerstört wurde, machte sich die Gemeinde \"Roʿe Jisraʾel\" selbständig und war damit die erste messianische Gemeinde in Israel, die sich nicht in protestantischen Gottesdiensträumen traf. Die Zeugen Jehovas verweigern wie überall, so auch in Israel den Militärdienst und leisten keinen Eid auf die israelische Fahne. Es sind 1564 missionarisch Aktive aus 27 Gemeinden in Israel tätig. Die Neuapostolische Kirche in Israel, die der Gebietskirche Süddeutschland zugeordnet ist, hat sieben Gemeinden und etwa 700 Mitglieder. Im November 1985 weihte Stammapostel Richard Fehr einen Kirchenneubau in Nazareth. Im Mormonismus hat das Land Israel große theologische Bedeutung, seit Orson Hyde 1841 auf dem Ölberg das Land der „Sammlung der versprengten Reste Judas“ weihte. Hyde wurde später Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel. In dieser Tradition richtete die Brigham Young Universität ein \"Jerusalemzentrum für Nahoststudien\" ein, das 1981 mit Billigung der israelischen Regierung auf dem Ölberg seine Arbeit aufnahm. Bedingung hierfür war, dass sich das Zentrum ausschließlich Bildungs- und kulturellen Aufgaben widmet und auf jede Mission unter israelischen Juden verzichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Religionen.", "content": "Im Norden Israels leben 143.000 Drusen (Stand 2019). Das entspricht einem Anteil von 1,6 % der Einwohner Israels. Die Samaritaner bilden eine eigene Religionsgemeinschaft, die wie das Judentum aus dem Volk Israel hervorgegangen ist. Es gibt heute in Israel (Cholon) und im Westjordanland zwei Gemeinden mit etwa 800 Samaritanern. Seit 1967 ist der Austausch zwischen beiden Gruppen und die gemeinsame Feier des Pessach auf dem Berg Garizim möglich. Samaritaner, die im Westjordanland wohnen, können seit 1996 auf eigenen Wunsch eine doppelte Staatsbürgerschaft (israelisch und palästinensisch) erhalten. Ursprünglich waren die Samaritaner unter dem Rückkehrgesetz inbegriffen und galten in diesem Sinn als Juden. 1992 erklärte die Knesset unter dem Einfluss religiöser Parteien, dass Samaritaner keine Juden seien, sondern Angehörige einer anderen Religion. Das widersprach samaritanischem Selbstverständnis als Nachkommen der antiken Israeliten, und so klagte die Gemeinschaft vor dem Obersten Gerichtshof und erhielt 1997 Recht. Das änderte allerdings nicht die Position des Oberrabbinats, das Samaritaner nicht als Juden anerkennt und daher vor einer Eheschließung mit einem Juden eine formelle Konversion zur Bedingung macht. Einige hundert Bahai leben in Israel, vor allem in Haifa und in Akko. Hier befinden sich bedeutende Pilgerziele dieser nachislamischen Religion, die das Bahai-Weltzentrum bilden, welches 2008 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, dass der Buddhismus durch Arbeitsmigranten aus Asien nach Israel kam, spielten euro-amerikanische Gruppen eine Vermittlerrolle bei der Gründung buddhistischer Kreise in den 1990er Jahren. Während der \"Israel Vipassana Trust\" in der Tradition von Satya Narayan Goenka steht und sich als nichtreligiös versteht, verbindet Stephen Fulder (\"Tovana\") buddhistische und jüdische Elemente, wie die Beachtung des Sabbat.", "section_level": 1}, {"title": "Religion und säkularer Staat.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eheschließung und Scheidung.", "content": "Israel ist der einzige liberale Staat, der Religionsgemeinschaften ein Monopol im Eherecht einräumt. Im \"Gesetz über die Jurisdiktion rabbinischer Gerichte\" von 1953 heißt es hierzu: „1. Heirat und Scheidung zwischen jüdischen Bürgern oder Einwohnern von Israel sind unter alleiniger Jurisdiktion der rabbinischen Gerichte. 2. Heirat und Scheidung von Juden in Israel müssen nach jüdischem Religionsgesetz stattfinden.“ Zwar bezieht sich der zitierte Abschnitt nur auf Juden, das Gesetz insgesamt betrifft aber alle Bürger Israels und gibt den jeweiligen Religionsgemeinschaften ein Monopol, Heiraten und Scheidungen vorzunehmen. Das Pendant zum orthodoxen Rabbinat ist für Nichtjuden je nach Religionszugehörigkeit der Scharia-Gerichtshof (für Muslime), der religiöse Gerichtshof der Drusen, der Bahai oder der von zehn christlichen Konfessionen. „In jeder der vierzehn staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften gibt es Nichtgläubige innerhalb der offiziellen Religion. Die nicht-orthodoxen Juden sind am sichtbarsten, weil sie sehr zahlreich sind. Es gibt aber auch offen nicht-orthodoxe Muslime, Drusen, Christen und Bahai. Die religiöse Freiheit dieser Individuen wird durch die aktuellen Strukturen eingeschränkt.“ Das jüdische Religionsgesetz sieht eine gemischt-religiöse Ehe nicht vor. Für Israelis, deren Status als Juden unklar ist, besteht nicht die Möglichkeit einer jüdischen Heirat. Für säkulare israelische Juden ist die religiöse Trauung möglicherweise nicht kompatibel mit ihren persönlichen Überzeugungen: Im Urteil \"Funk-Schlesinger v. Minister of Interior\" entschied der Oberste Gerichtshof 1962, dass der israelische Zivilstandsbeamte verpflichtet sei, eine im belgischen Konsulat in Zypern zwischen einer belgischen Katholikin und einem israelischen Juden geschlossene Zivilehe zu registrieren, ohne ihre Gültigkeit nach israelischem Recht zu überprüfen; damit traf das Gericht aber ausdrücklich keine Entscheidung zur materiellrechtlichen Gültigkeit einer solchen Ehe. Ein Schritt in diese Richtung wurde allerdings 2003 im Fall einer in Zypern geschlossenen Zivilehe getan, als der Ehemann die Scheidung von seiner Frau bei einem rabbinischen Gericht einreichte. Das Gericht erklärte die Ehe für geschieden, so dass beide Partner die Möglichkeit einer neuen Eheschließung hatten; es wurde darauf verzichtet, einen Scheidebrief auszustellen, wie es jüdischem Recht eigentlich entsprochen hätte. Die Ehefrau rief gegen diese Scheidung das Oberste Gericht an; dieses forderte das oberste Rabbinatsgericht auf, dieses Vorgehen zu erläutern. Das oberste Rabbinatsgericht erklärte, dass ein jüdisches Paar, das aus freiem Willen eine Zivilehe einer jüdischen Trauung vorzog, durch diesen Akt die Halacha zurückwies und den Willen bekundete, nicht nach jüdischem Recht verheiratet zu sein. Das jüdische Recht enthält auch Vorschriften über die Eheschließung von Nichtjuden, da zu den Noachidischen Geboten, die für alle Menschen bindend sind, das Verbot des Ehebruchs gehört. Seit Maimonides gilt für diesen Bereich des jüdischen Rechts, dass Eheschließungen und Scheidungen unter Nichtjuden als halachisch gültig betrachtet werden, wenn sie im Einklang mit den Gesetzen der jeweiligen Gesellschaft sind. Das Gericht betrat aber Neuland, indem es erklärte, dass israelische Juden auf zweierlei Weise heiraten könnten, entweder als Juden oder als Noachiden. Wenn sie durch eine Zivilehe im Ausland letzteres wählten, sei ihre Ehe halachisch gültig und damit auch durch ein rabbinisches Gericht auflösbar. Die Praxis rabbinischer Gerichte seit 2003 ist aber konservativer und betrachtet den halachischen Status von Zivilehen als uneindeutig; im Fall einer Scheidung wird dem Ehemann dazu geraten, einen Scheidebrief auszustellen, um eine halachisch eindeutige Situation herzustellen. Im Jahr 2010 erließ die Knesset das \"Gesetz über nichtreligiöse Lebenspartnerschaft\", das Paaren, die weder nach jüdischem, noch nach muslimischem, drusischen oder christlichen Ritus verheiratet sind, weitgehend gleiche Rechte wie Ehepaaren verleiht.", "section_level": 2}, {"title": "Bestattung.", "content": "Bis in die 1990er Jahre wurden Anträge auf Ausweisung eines säkularen Friedhofs vom Ministerium für religiöse Angelegenheiten stets abgelehnt. Seit dem \"Recht auf alternative zivile Bestattung\" von 1996 ist eine säkulare Beisetzung gesetzlich gestattet, allerdings schwierig, da es nur wenige säkulare Friedhöfe gibt. Man kann deshalb noch von einem de-facto-Monopol rabbinischer Autoritäten im Bestattungswesen sprechen.", "section_level": 2}, {"title": "Schulwesen.", "content": "im orthodox-jüdischen Segment der israelischen Gesellschaft ist umstritten, ob der Staat ein Kerncurriculum auch in religiösen Schulen festsetzen dürfe. Dafür spricht, dass ein Mangel an säkularer Erziehung ein Nachteil auf dem israelischen Arbeitsmarkt ist. Etwa 20 % der Charedi-Elementarschulen und 40 % der Charedi-Oberschulen sind „exempt“, das heißt, das Erziehungsministerium hat kaum einen Einfluss auf den Lehrplan, die Unterrichtsmethoden, die Einstellung von Lehrern oder die Leitung der Schulen. Insgesamt sind (Stand 2019) 332,000 Schüler an ultra-orthodoxen Schulen registriert, die weitaus meisten besuchen aber Schulen, die zu Netzwerken gehören, die den Charedi-Parteien Vereinigtes Tora-Judentum und Schas nahestehen. Hier nimmt man an, dass Allgemeinbildung und damit Qualifikation für den israelischen Arbeitsmarkt gewährleistet ist.", "section_level": 2}, {"title": "Militärdienst.", "content": "Der Religiöse Zionismus betrachtet den Dienst in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) positiv, geradezu als religiöse Pflicht (Mitzwa): wer nämlich den Staat Israel gegen seine Feinde verteidige, erfülle das Gebot, Leben zu retten (Pikuach Nefesch). Das stellte die Religiösen Zionisten seit Gründung der Armee vor Herausforderungen: Die Erfahrungen als Soldat führen möglicherweise zu einer säkularen Lebensform, da zeitgebundene religiöse Pflichten (wie Gebet), Kaschrut oder Geschlechtertrennung im Militär nicht immer befolgt werden können, oder der orthodox-jüdische Soldat zum sozialen Außenseiter würde. Dem begegnet der Religiöse Zionismus mit speziellen Bildungsprogrammen für Soldaten (Hesder). Frauen mit religiös-zionistischem Hintergrund beantragen meist ihre Befreiung vom Militärdienst aus religiösen Gründen. Etwa 25 % Absolventinnen orthodoxer Oberschulen dienen in der Armee; eine Minderheit davon nimmt an Bildungsprogrammen für Soldatinnen teil (Gar'inim-Programm, Midraschot als Äquivalent für die von Männern besuchten Jeschiwot). Im Holocaust vernichtete das nationalsozialistische Deutschland die Hochburgen der Toragelehrsamkeit in Osteuropa. Der Staat Israel stellte Jeschiwa-Studenten vom Militärdienst frei, um eine Bildungstradition fortzuführen, die in ihrer Existenz gefährdet war. An sich ist das Studium an einer Jeschiwa ein Lebensprogramm, das sich mit Berufstätigkeit genauso schwer vereinbaren lässt wie mit dem Militärdienst. In den 1960er Jahren gab es allerdings IDF-Einheiten für Charedi-Männer, die sich nicht als Gelehrte sahen. In den 1970er Jahren nahm das ultraorthodoxe Judentum aber eine striktere Haltung ein, und junge Männer, die den Militärdienst wählten (für Frauen stand das nicht zur Diskussion an), sahen sich der Kritik ihrer Gemeinschaft ausgesetzt. Mit begrenztem Erfolg wurde in den 1990er Jahren ein Programm neu aufgelegt, das Charedim den Dienst in IDF-Einheiten ermöglichen sollte, die besonders auf ihre Lebensweise zugeschnitten waren (Nachal Charedi). In der israelischen Öffentlichkeit wird die Abstinenz der Charedim vom Militärdienst kritisch gesehen. Dass Personen aus dem nationalreligiösen Spektrum in der Armee sehr präsent sind, entwertet das Argument der Charedim, eine religiöse Lebensweise sei mit dem Militärdienst unvereinbar. In den Knesset-Wahlen 2003 trat die Partei Schinui mit dem Wahlziel an, dieses Privileg der Charedim aufzuheben.", "section_level": 2}, {"title": "Schutz religiöser Gefühle.", "content": "Im israelischen Recht ist die vorsätzliche Verletzung religiöser Gefühle anderer Menschen eine Straftat: „Eine Person wird wegen einer der folgenden Taten mit einem Jahr Haft bestraft: 1. Veröffentlichung eines Werks, das in roher Weise den religiösen Glauben oder das religiöse Gefühl anderer zu verletzen geeignet ist; 2. Äußerung irgendeines Wortes oder Geräuschs an einem öffentlichen Ort und hörbar für andere, welches in roher Weise den religiösen Glauben oder das religiöse Gefühl anderer zu verletzen geeignet ist.“ Rechov Bar-Ilan ist eine der Hauptverkehrsstraßen im Norden Jerusalems, die durch hauptsächlich (zu 95 %) von orthodoxen und ultraorthodoxen Juden bewohnte Stadtteile führt. Diese Einwohner strebten die Sperrung der Straße am Sabbat an, da der Verkehr ihre religiösen Gefühle verletze. (Vergleichbare Straßensperrungen an Sabbat und Feiertagen gibt es mehrfach in Jerusalem und Bne Brak.) Sie unterstrichen ihr Anliegen durch Demonstrationen, worauf säkulare Aktivisten Gegendemonstrationen durchführten. Das Verkehrsministerium hatte die Schließung der Straße am Sabbat und an Feiertagen während der Gottesdienstzeiten festgesetzt, beide Seiten klagten dagegen, und das Oberste Gericht bestätigte 1997 die Entscheidung des Verkehrsministeriums. Es erkannte damit an, dass die Anwohner eine besondere Sabbatatmosphäre schaffen wollten, die nicht nur in Privatwohnungen, sondern auch im öffentlichen Raum spürbar sei, und der Straßenlärm diese zerstöre.", "section_level": 2}, {"title": "Sabbat im öffentlichen Leben.", "content": "Bereits während der britischen Mandatszeit gab es im Jischuw Kontroversen über die Einhaltung der Sabbatruhe, und daraus folgten Kompromisslösungen. Zum Beispiel pausierte der öffentliche Nahverkehr am Sabbat außer in Haifa und Eilat, denn dort waren die Religiösen eine Minderheit unter der jüdischen Bevölkerung. Das 1951 verabschiedete \"Gesetz über die Stunden der Arbeit und der Ruhe\" ist seitdem Thema von Auseinandersetzungen von Israelis verschiedener religiöser Observanz. Für Orthodoxe wäre ein Sabbat gemäß der Halacha das Ziel, inklusive der Schließung von Restaurants, Kinos und anderer Freizeiteinrichtungen. Für säkulare Israelis zeichnet es den Feiertag aber gerade aus, dass Freizeitangebote vorhanden und mit dem öffentlichen Nahverkehr auch erreichbar sind. Das säkulare Segment der Bevölkerung konnte seine Interessen in den Jahrzehnten seit Einführung des Gesetzes weitgehend durchsetzen: viele Geschäfte und Einkaufszentren ignorieren das Gesetz und sind am Sabbat geöffnet. Die Öffnungszeiten von Freizeiteinrichtungen fallen in die Zuständigkeit der Kommunen und sind daher unterschiedlich. Der Busverkehr ist am Sabbat weitgehend eingestellt, aber Taxiunternehmen arbeiten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Israel definiert sich seit seiner Unabhängigkeitserklärung als ein jüdischer und demokratischer Staat. Gemäß Angaben des israelischen Zentralbüros für Statistik waren im Jahr 2005 insgesamt 75,4 % Juden, 16,9 % Muslime, 2,0 % Christen und 1,6 % Drusen. Die restlichen 4 % waren nicht religiös eingeordnet oder gehörten kleineren religiösen Gemeinschaften an, wie etwa den Bahai.", "tgt_summary": "以色列宗教是该国文化的中心特征,在塑造以色列文化与生活方式的过程中发挥着重要作用,且宗教对以色列的历史影响很大。以色列也是世界上唯一一个以犹太人为主的国家。据以色列中央统计局的资料,2011年该国人口中有75.4%是犹太人,有20.6%是阿拉伯人,剩下4.1%是其他民族。按宗教划分,2011年该国75.4%是犹太教徒,16.9%是穆斯林,2.1%基督徒,1.7%德鲁兹派,剩余4.0%信仰其他宗教或不信宗教。", "id": 1251279} {"src_title": "Frühling für Hitler", "tgt_title": "製片人 (電影)", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der einst erfolgreiche, inzwischen aber heruntergekommene Broadway-Theaterproduzent Max Bialystock und der schüchterne Buchprüfer Leo Bloom versuchen, mit folgendem Plan zu Geld zu kommen: Erst massenhaft Geld bei Investoren einsammeln, dann mit minimalen Kosten ein sicher zum Scheitern verurteiltes Theaterstück auf die Bühne bringen, sich mit dem Differenzbetrag nach Brasilien absetzen und die Geldgeber leer ausgehen lassen. Nachdem mit dem durchgeknallten Drehbuchautor und Nazi Franz Liebkind, dem exzentrischen Regisseur Roger De Bris und dem Hippie und Möchtegern-Schauspieler Lorenzo St. DuBois (dessen Initialen L.S.D. kommen nicht von ungefähr) als Hauptdarsteller das notwendige Personal gefunden worden ist, scheinen die Voraussetzungen für einen Flop optimal erfüllt zu sein. Doch dann kommt alles anders als vorgesehen. Die als Rechtfertigung des Nazi-Diktators gedachte Musikrevue \"Frühling für Hitler\" erweist sich als ausgesprochener Erfolg. Und zwar vor allem deshalb, weil sie vom Publikum als gelungene Farce empfunden wird, die die Zeit des Nationalsozialismus kräftig durch den Kakao zieht. Womit Bialystock und Bloom natürlich ein Problem haben, denn Bialystock hatte vorher Gewinnbeteiligungen an dem Stück in Höhe von 25.000 % verkauft. Sie versuchen es dadurch zu lösen, dass sie gemeinsam mit Liebkind, der dabei noch die Zünder (Langzeit gegen Kurzzeit) vertauscht, das Theater in die Luft zu sprengen versuchen. Und so landen alle drei schließlich im Gefängnis, was sie aber nicht davon abhält, dort mit den gleichen Geschäftsmethoden ein weiteres Stück unter dem Titel \"Gefangene der Liebe\" zu produzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Neben \"Sein oder Nichtsein\" und \"Der große Diktator\" gilt \"Frühling für Hitler\" heute als einer der gelungensten Versuche, sich in komödiantischer Weise mit dem deutschen Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Anders als der Lubitsch-Film von 1942 und Chaplins Hitlerparodie von 1940 hat Mel Brooks sich dieses Themas jedoch in einer derb-überdrehten Form angenommen. Dass dieser Film in deutschsprachiger Fassung mit Benno Hoffmann als Stimme für Zero Mostel und Harald Leipnitz als Sprecher von Gene Wilder erst im Jahr 1976 – also mit acht Jahren Verspätung – zu sehen war, hat in erster Linie aber nicht daran gelegen, dass der recht zotige Humor, der auch für Brooks’ spätere Produktionen typisch ist, nicht mit einem speziellen deutschen Humorverständnis kompatibel gewesen wäre. Wie auch das Beispiel der bis zur Mitte der 1970er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland aufgeführten deutschen Fassung von \"Casablanca\" zeigt, gab es seinerzeit noch Vorbehalte gegen entsprechende Filmstoffe.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Prisma Online meinte: „Mit ‚Frühling für Hitler‘ drehte Mel Brooks eine aberwitzige Showbiz-Komödie. Von exzentrischen Produzenten über eitle Darsteller bis hin zu snobistischen Kritikern nimmt der Film sämtliche Berufsgruppen aufs Korn, die mit dem Showgeschäft ihr täglich Brot verdienen. Gene Wilder wurde für seine komödiantische Glanzleistung als neurotischer Buchprüfer mit einer Oscar-Nominierung belohnt. Regisseur und Autor Mel Brooks erhielt den Oscar für das beste Originaldrehbuch. Im Frühjahr 2001 inszenierte Brooks am Broadway eine Bühnenversion des Films – abermals mit durchschlagendem Erfolg bei Kritik und Publikum.“ Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Maßlos überzogene Satire auf das Showbusiness und seine Mechanismen mit zahllosen geschmacklichen Ausrutschern.“ Hans-Christoph Blumenberg schrieb 1976 in Die Zeit: „Angesichts von Zero Mostel und Gene Wilder erscheint etwa Jerry Lewis als völlig ‚normal‘. \"Frühling für Hitler\" ist ein einziger grandioser ‚sick joke‘ über die korrupten Verhältnisse im kommerziellen amerikanischen Theater, zugleich auch ein extravagantes Dokument für den verzückten Teutonen-Haß des Filmemachers Mel Brooks.“", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Auf der Grundlage dieses Films entstand im Jahr 2001 das Broadway-Musical \"The Producers\", für das Mel Brooks ebenfalls das Buch geschrieben hat. Dieses Musical hat 2001 insgesamt 12 Tony Awards (sog. Bühnen-Oscar) gewinnen können, womit der bis zu diesem Zeitpunkt bestehende Rekord von \"Hello, Dolly!\" aus dem Jahr 1964 übertroffen worden ist. Dieses Musical bildete die Vorlage für die Neuverfilmung \"The Producers\" aus dem Jahr 2005. Jan Böhmermann und Serdar Somuncu parodierten das Lied \"Springtime For Hitler\" in der Episode \"Kommando Norbert Blüm\" des Neo Magazin Royale unter dem Namen „Frühling Für Frauke“. Der Text bezog sich dabei auf die Erfolge der Alternative für Deutschland bei den Landtagswahlen 2016.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frühling für Hitler (deutscher Alternativtitel: \"Total verrückter Broadway\", Originaltitel: \"The Producers\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie des Regisseurs Mel Brooks aus dem Jahr 1968.", "tgt_summary": "《制片人》(英语:The Producers)是一部1968年美国电影,导演是梅尔·布鲁克斯。这是布鲁克斯导演的首部电影。电影上映后取得了很高的评价,布鲁克斯也因这部电影获得奥斯卡最佳原著剧本奖。该电影收入国家电影登记部,并且选入AFI百年百大喜剧电影。2001年,上映了由这部电影改编的音乐剧,也取得了广泛的好评,获得了12个托尼奖。2005年Susan Stroman又翻拍了这部电影。", "id": 1371078} {"src_title": "The Weinstein Company", "tgt_title": "溫斯坦影業", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmensentwicklung und Neugründung 2005.", "content": "Die Brüder Weinstein gründeten bereits 1979 das Independent-Studio Miramax Films sowie 1993 dessen Genre-Sublabel Dimension Films (spezialisiert auf Horror-, Thriller- und Actionfilme). Nachdem sich Miramax zu einem der weltweit erfolgreichsten Filmunternehmen (Vertrieb innerhalb der USA, Handel mit Filmrechten weltweit) entwickelt hatte, kaufte The Walt Disney Company den Weinsteins Miramax 1993 für 70 Mio. US-Dollar ab. Die Weinsteins blieben ihrem Unternehmen auch nach dem Verkauf treu und führten Miramax bis 2005 weiter. In dieser Zeit hatten die Weinsteins in ihrem Unternehmen zwar freie Hand, allerdings behielt sich der Disney-Konzern ein Vetorecht vor, über welches er bestimmen konnte, was veröffentlicht werden würde. Nachdem es unter anderem wegen solcher Vetos von Disney zu Unstimmigkeiten kam, wurde den Weinsteins, wie vertraglich vorgesehen, Miramax zum Rückkauf angeboten. Da man versäumt hatte, einen festen Rückkaufpreis zu vereinbaren, wurde Miramax nach seinem Marktwert bewertet. Der Rückkaufpreis (2 Mrd. US$) überstieg die finanziellen Möglichkeiten der Weinsteins bei weitem. Daher nutzte Disney am 30. März 2005 die vertraglich vereinbarte Option, die Verträge der Weinsteins nach zwölf Jahren aufzulösen. Aufgrund der getroffenen Vereinbarung verließen beide Brüder im September 2005 ihre Firma. Disney behielt die insgesamt 550 Miramax-Filme, überließ ihnen aber laufende Filmproduktionen, sowie \"Dimension Films\" und eine Ablösesumme von 140 Mio. $. Mit diesem Startkapital an Filmrechten und laufenden Produktionen gründeten die Weinsteins am 1. Oktober 2005 ihr neues Filmunternehmen, das nun schlicht \"The Weinstein Company\" heißt. Am 8. Oktober 2017 wurde Firmenmitgründer Harvey Weinstein aufgrund von Vorwürfen der sexuellen Belästigung entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Insolvenz.", "content": "Am 26. Februar 2018 kündigte das Unternehmen Insolvenz an. Der Insolvenzantrag wurde etwa drei Wochen später in Delaware gestellt. Alle Mitarbeiter wurden zudem von ihren Schweigevereinbarungen mit dem Unternehmen befreit.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktionen.", "content": "Die ersten Produktionen unter dem neuen Weinstein-Label sind der im November 2005 veröffentlichte Thriller \"Derailed\" (mit Jennifer Aniston und Clive Owen), der Film \"Transamerica\" (mit Felicity Huffman), der computeranimierte Film \"Hoodwinked (Die Rotkäppchen-Verschwörung)\" und die Komödie \"Mord und Margaritas\" (mit Pierce Brosnan und Greg Kinnear). Mit Dimension Films besitzt The Weinstein Company bereits ein gut etabliertes Label, das vor allem mit Horror/Thriller-Filmreihen auf sich aufmerksam macht. Das Label unter welchem bereits \"Scream – Schrei!\" veröffentlicht wurde, zeichnet auch für \"Scary Movie\" und \"Sin City\" verantwortlich. Ein weiteres Standbein sind die \"direct-to-video\"-Veröffentlichungen der Filmreihen \"Hellraiser\", \"Mimic\", \"The Prophecy\" und \"Wes Craven presents Dracula\". Aus dem Vertrieb der Weinstein Company wurde im September 2006 beim Toronto International Film Festival uraufgeführt. Der Film dokumentiert die Zeit nach der umstrittenen Äußerung der Dixie Chicks Sängerin Natalie Maines am 10. März 2003 in London über George W. Bush als Reaktion auf den amerikanischen Einmarsch in den Irak bis in das Jahr 2006. Im Sommer 2006 kaufte die Weinstein Company Glen A. Larson die Rechte für die 80er-TV-Serie Knight Rider für eine Kinoadaption ab. Im Januar 2012 stritt sich Weinstein mit Relativity Media um die Filmrechte an The Crow.", "section_level": 2}, {"title": "Personen.", "content": "Das Unternehmen kann bereits einige bekannte Namen vorweisen, die mehr oder minder stark am Unternehmen beteiligt waren. Als Berater für das Studio fungierte unter anderem Robert Redford. Zu namhaften Regisseuren für die Produktionsfirma gehörten unter anderen Kevin Smith, Robert Rodriguez und Quentin Tarantino.", "section_level": 2}, {"title": "Vertrieb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nordamerika.", "content": "\"The Weinstein Company\" verfügt in den USA über ein eigenes Vertriebsnetz für den Kinovertrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Home Entertainment.", "content": "Für den nordamerikanischen Home-Entertainment-Markt schloss Weinstein Co. im Dezember 2005 ein Übereinkommen mit dem Unternehmen \"Genius Products\" (\"Wellspring Media\", \"Sundance Home Entertainment\") ab. Die Einzelheiten werden im ersten Quartal 2006 ausgearbeitet, Weinstein Co. wird sich mit 70 Prozent an Genius Products beteiligen, die künftig alle Produktionen von Weinstein und Dimension auswerten wird.", "section_level": 3}, {"title": "Übrige Gebiete.", "content": "Außerhalb Nordamerikas blieb die Zusammenarbeit mit Disneys Auslandsvertrieb Buena Vista International (BVI) vorerst bestehen. BVI konnte wie bisher entscheiden, ob ein Film in den Vertrieb genommen oder ob darauf verzichtet wird und er damit für den freien Verkauf an lokale Vertriebsunternehmen freigegeben wird. Hat BVI einen Film übernommen, wurde dieser in der Regel dann auch über \"Buena Vista Home Entertainment\" ausgewertet. Ab April 2007 wurden die Filme von The Weinstein Company und Dimension Films im deutschsprachigen Raum vom Senator Film Verleih in die Kinos gebracht und anschließend als DVD über Senator Home Entertainment angeboten und vertrieben.", "section_level": 2}], "src_summary": "The Weinstein Company (auch Weinstein Co. oder kurz TWC) war eine im Oktober 2005 von den Brüdern Harvey und Bob Weinstein gegründete, unabhängige US-amerikanische Filmproduktionsgesellschaft (\"independent studio\") mit Firmensitz in New York City.", "tgt_summary": "温斯坦影业 (The Weinstein Company,TWC) 是一家美国电影公司,由哈维·温斯坦和鲍勃·温斯坦兄弟在离开米拉麦克斯影业后于2005年创建,2018年破产,被Lantern Capital收购之后成为灯笼娱乐。", "id": 1781414} {"src_title": "Argo", "tgt_title": "阿尔戈号", "src_document": [{"title": "Die Argo in der griechischen Sage.", "content": "Als sein Erbauer gilt der Argonaut Argos, der das Schiff mit Athenes Hilfe und Ägide zimmerte – nach anderen Quellen war sie es sogar selbst. Es wurde aus Aleppo-Kiefern vom Berg Pelion hergestellt und konnte dank Hera und Athene, die am Bug Holz von einer der weissagenden Eichen von Dodona mit eingearbeitet hatten, sogar sprechen und die Argonauten vor Gefahren warnen. (Apollod. 1, 9, 16) Jason nahm nun das Schiff Argo und brach mit fünfzig Helden, zu denen unter anderen Herakles, Peleus, Telamon, Theseus, Kastor und Polydeukes sowie Meleagros und Orpheus gehörten, nach Kolchis auf. In der Nähe des Bosporus trafen sie auf Phineus, der ihnen erklärte, wie die Symplegaden durchfahren werden konnten. Euphemos ließ eine Taube zwischen den Felsen hindurchfliegen, die sich so schnell aufeinander zubewegten, dass sie dem Vogel noch die letzte Schwanzfeder abklemmten. Nun ruderten sie das Schiff mit aller Kraft auf die sich wieder auseinander bewegenden Felsen zu und schafften es mit knapper Not hindurchzukommen, bevor die Klippen wieder zusammenkrachten. So kamen sie endlich nach Kolchis, aber der König Aietes weigerte sich, das Vlies herauszugeben. Er stellte Jason einige Aufgaben: Die Tochter des Königs Medea verliebte sich in Jason und half ihm, alle Aufgaben zu meistern. König Aietes verweigerte dennoch die Herausgabe. Gemeinsam mit Medea konnte Jason den Drachen besiegen und das Vlies an sich bringen. Das Schiff selbst wurde später als Sternbild \"Argo navis\" in den Himmel versetzt, inzwischen aber in die Sternbilder Kiel, Segel des Schiffs und Achterdeck unterteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Unter anderem tragen das Argo Point sowie der Argo-Nunatak seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Argo (altgriechisch ) war der antiken griechischen Sage nach das „sagenhaft“ schnelle Schiff, mit dem Jason und die ihn begleitenden Argonauten das Goldene Vlies holen wollten. Nach der Argonautensage wurde das Vlies in Kolchis am Schwarzen Meer, im Hain des Ares von einem Drachen bewacht. Bei der Argo handelte es sich um ein Langschiff des Typus Pentekontere („Fünfzigruderer“). Das Schiff musste so besonders schnell sein, da es unter anderem die „bewegten Felsen“ – die Symplegaden am Eingang zum Schwarzen Meer – passieren musste, ein Felsentor, das ins Jenseits oder nach Kolchis führte. Außerdem waren auf der Rückfahrt noch Skylla und Charybdis zu passieren, was auch besser zügig geschehen sollte.", "tgt_summary": "阿尔戈号(Argo),希腊神话中的一条船,由伊阿宋等希腊英雄在雅典娜帮助下建成。众英雄乘此船取得金羊毛。此后该船作为进献雅典娜的祭品被焚毁。南船座由此而来。", "id": 2784313} {"src_title": "Sun Xiu", "tgt_title": "孫休", "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Sun Xiu wurde 235 als Sohn des ersten Wu-Kaisers Sun Quan und seiner Konkubine Wang geboren. Schon als Kind war er für seine Gelehrsamkeit bekannt. Um 250 heiratete er auf Betreiben seines Vaters die Tochter seiner Schwester Sun Xiaohu und ihres Gatten Zhu Ju. Kurz vor Sun Quans Tod (252) wurde er zum Prinzen von Langye ernannt. Später, nachdem sein Bruder Sun Liang Kaiser unter der Regentschaft von Zhuge Ke geworden war, zog Zhuge die Prinzen von ihren militärisch wichtigen Festungen ab, so dass Sun Xiu sich nach Danyang begeben musste. Anders als sein Bruder Sun Fe (dem Prinzen von Qi), der sich wehrte, leistete Sun Xiu keinen Widerstand. Sein Kommandant in Danyang, Li Heng, behandelte ihn sehr rüde, so dass Sun Xiu seinen Bruder um eine weitere Versetzung bat und nach Kuaiji geschickt wurde. 255 tötete der Regent Sun Jun, der Zhuge Ke getötet und ersetzt hatte, Sun Xius Schwester Sun Xiaohu. Sun Xiu bekam es mit der Angst zu tun und schickte seine Frau, Prinzessin Zhu, zurück nach Jianye und bot ihre Scheidung an, aber Sun Jun lehnte ab und schickte sie zurück. Nachdem Sun Liang 258 vergeblich versucht hatte, Sun Lin abzusetzen (der Sun Jun nachgefolgt war), wurde er von ihm abgesetzt. Sun Lin lud Sun Xiu in die Hauptstadt ein und erklärte ihn zum Kaiser.", "section_level": 1}, {"title": "Herrschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beseitigung von Sun Lin.", "content": "Um Sun Lin zu beschwichtigen, schenkte Sun Xiu ihm fünf weitere Länder für seine Mark und ernannte auch seine Brüder zu Marquisen. Aber eines Tages wurde Sun Lin wegen eines relativ kleinen Zwischenfalles ausfallend: Sun Lin hatte Fleisch und Wein in den Palast gebracht, um mit dem Kaiser zu speisen, aber weil Sun Xiu das Angebot ablehnte, brachte Sun Lin die Speisen zum Haus des Generals Zhang Bu. Er drückte ihm gegenüber seine Enttäuschung über Sun Xius Ablehnung aus – ließ auch eine Bemerkung fallen, dass er vielleicht einen anderen Kaiser erheben würde – und Zhang berichtete Sun Lins Klage Sun Xiu. Dieser machte sich zwar Sorgen, zeigte Sun Lin aber äußerlich weiterhin seine Gunst. Sun Lin bot an, die Stadt Jianye zu verlassen, um die Verteidigung der sekundären Hauptstadt Wuchang zu stärken. Sun Xiu stimmte zu. Er fürchtete dennoch, dass Sun Lin die Stadt übernehmen und rebellieren könnte. Er verschwor sich mit Zhang Bu und dem Veteranengeneral Ding Feng, um Sun Lin am Laba-Fest zu töten. Diese Kunde erreichte Sun Lin, der aber trotz seiner Vorsicht am Fest erschien und von Ding Feng und Zhang Bu festgenommen wurde. Sun Lin flehte Sun Xiu um sein Leben an und bot an, in die Jiao-Provinz ins Exil zu gehen oder sogar ein Sklave zu werden, aber Sun Xiu lehnte ab: Sun Lin habe dies weder Teng noch Lu angeboten. Sun Lin wurde mitsamt seiner Sippe hingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Unumschränkte Herrschaft.", "content": "Als Kaiser war Sun Xiu für seine Toleranz unterschiedlicher Meinungen wie auch für seine Gelehrsamkeit bekannt. Trotz allem schien er kein besonders fähiger Kaiser zu sein, weder in militärischen noch in inneren Angelegenheiten. Die meisten wichtigen Geschäfte vertraute er Zhang Bu und Puyang Xing an, die auch nicht besonders begabt und außerdem ziemlich korrupt waren. Deshalb war die Regierung nicht effizient oder effektiv. Zum Beispiel begann Sun Xiu 260 auf Puyang Xings Vorschlag hin ein kostspieliges Projekt: die Anlage eines künstlichen Sees (Puli-See) als Verteidigung gegen die Wei. Die meisten Beamten hielten dieses Vorhaben für vertane Zeit, Mühe und Mittel. Als klar wurde, dass der See nicht vollendet werden konnte, gab Sun Xiu das Projekt schließlich auf. Im selben Jahr setzte er seinen Bruder Sun Liang aus Furcht vor Gerüchten über dessen herrschaftliche Ambitionen als Prinzen von Kuaiji ab und machte ihn zum Marquis von Houguan. Auf dem Weg in seine Mark starb der Bruder. Der Botschafter der Wu, Xue Xu, der den Verbündeten Shu Han im Jahre 261 besuchte, versuchte Sun Xiu durch seinen Bericht über die desolate dortige Situation aufzurütteln. Sun Xiu aber reagierte nicht wie gewünscht. 262 heiratete er die Prinzessin Zhu und machte sie zur Kaiserin; seinen ältesten Sohn Sun Wan ernannte er zum Kronprinzen. 263 erhoben sich die Bewohner der Jiaozhi-Kommandantur (heutiges Hanoi), weil sie die Korruption ihres Kommandanten Sun Xu nicht mehr ertragen konnten. Sie taten sich mit den Bewohnern von Jiuzhen (heutiges Khan Hoa) und Rinan (heutiges Quảng Trị) zusammen. Sie suchten militärische Unterstützung bei den Wei. Dank dieser Hilfe hielt sich der Aufstand bis 271, lange nach Sun Xius Regierungszeit. Auch die Nachfolgedynastie der Wei, die Jin-Dynastie, unterstützte die Aufrührer. Im Jahr 263 eroberten die Wei auch Shu, denen Sun Xiu zu Hilfe kam. Er sandte zwei getrennte Armeen: Eine sollte Shouchun angreifen, eine sich nach Han Zhong begeben und dann den Shu im Landesinneren zu Hilfe eilen, aber keine der beiden war erfolgreich. Nach Liu Shans Abdankung in Chengdu hörte Sun Xiu von der Ratlosigkeit vieler Shu-Städte und beschloss, sie zu erobern, aber der ehemalige Shu-General Luo Xian schlug sie zurück, denn er wollte sich den Wei ergeben, wie Liu Shan es angeordnet hatte. Im Sommer 264 erkrankte Sun Xiu und verlor die Sprache, so dass er sich nur schriftlich verständigen konnte. So verfasste er ein Edikt, in dem er Puyang Xing zum Palast bestellte und ihm die Regentschaft für den Kronprinzen Sun Wan auftrug. Kurz darauf starb er.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Puyang Xing folgte dem Wunsch des Kaisers nicht, weil er einen mündigen Kaiser für das Volk wählen wollte. Zhang Bu stimmte ihm zu. Wie alt Sun Wan zu dieser Zeit war, ist nicht bekannt, aber weil Sun Xiu im Alter von 29 Jahren starb, kann der Kronprinz kaum mehr als zehn Jahre alt gewesen sein. Auf die Empfehlung des Generals Wan Yu, der Sympathie für den Sun Hao (den Sohn des ehemaligen Kronprinzen Sun He) hegte, ernannten sie Sun Hao zum Kaiser.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommenschaft.", "content": "Sun Xiu hinterließ vier Söhne, und jedem bis auf Sun Mang hatte er einen mit einzigartigen Schriftzeichen geschriebenen Namen gegeben. Die Namen können deshalb in Unicode nicht wiedergegeben werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sun Xiu (* 235; † 264) war ein Sohn von Sun Quan und der dritte Kaiser der Wu-Dynastie während der Zeit der Drei Reiche.", "tgt_summary": "吴景帝孙休(235年-264年-9月3日),字子烈,为孙权第六子,在父亲孙权、弟孙亮后继任为吴国第三任皇帝,在位六年。", "id": 187410} {"src_title": "Sun Hao", "tgt_title": "孙皓", "src_document": [{"title": "Frühes Leben.", "content": "Sun Hao wurde 242 als ältester Sohn von Sun He geboren, der gerade Kronprinz geworden war, nachdem sein älterer Bruder Sun Deng 241 gestorben war. Seine Mutter war eine Konkubine von Sun He. 250, als Sun Hao erst acht Jahre alt war, schickte Sun Quan seinen Vater wegen der ewigen Thronstreitigkeiten mit seinem Bruder nach Guzhang und setzte ihn als Kronprinzen ab. 252 wurde Sun He von Sun Quan kurz vor seinem Tode zum Prinzen von Nanyang ernannt. Der neue Kaiser Sun Liang wollte jedes mögliche Anrecht Sun Hes auf den Thron ausmerzen, degradierte ihn zum Gemeinen und verbannte ihn nach Xindu. Dorthin schickte er ihm Boten, ihn zum Suizid zu zwingen. Seine Frau Dowager He zog ab da die vier (Halb-)Brüder Sun De, Sun Qian, Sun Jun und Sun Hao auf. Nachdem Sun Liang 258 von Sun Lin abgesetzt wurde, wurde Sun Xiu Kaiser. Er ernannte Sun Hao und seine Brüder Sun De und Sun Qian zu Marquisen. Sun Haos Titel war Marquis von Wucheng, und er zog in seine Mark. Dort befreundete er sich mit dem Magistrat Wan Yu, der ihn für intelligent und gelehrt hielt. Im Sommer 264 erkrankte Sun Xiu und traute seinem Premierminister Puyang Xing die Regentschaft für den Kronprinz Sun Wan an, aber nach dem Tod ernannte Puyang stattdessen nach Beratung mit Zhang Bu den älteren Sun Hao zum Kaiser.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Regierung.", "content": "Zunächst war das Volk von Wu von dem neuen Kaiser beeindruckt, da er die Steuern herabsetzte, die Besitzlosen entlastete und viele heiratswillige junge Frauen in den Palast ließ, um sie zu vermählen. Aber bald wurde die Hoffnung zerschmettert, denn Sun Hao erließ grausame Strafen, wurde misstrauisch und abergläubisch und schwelgte in Wein und Frauen. Er degradierte auch seine Tante, Sun Xius Gattin Kaiserinmutter Zhu, zur Kaiserin Jing und ernannte seine Mutter zur Kaiserinmutter He und seinen Vater postum zum Kaiser Wen. Puyang und Zhang waren entsetzt und enttäuscht, was dem Kaiser berichtet wurde. Er ließ sie festnehmen und mitsamt ihren Sippen hinrichten (264). Im selben Jahr machte er seine Gattin zur Kaiserin Teng. 265 zwang Sun Hao die frühere Kaiserinmutter Zhu zum Suizid, verbannte die vier Söhne des Sun Xiu und ließ bald die zwei älteren hinrichten. Als er wegen Prophezeiung meinte, dass die Kaiserliche Aura von der Yang-Provinz in die Jing-Provinz umgezogen sei, und dass demnach die Jing-Streitkräfte die Yang-Streitkräfte schlagen würden, unternahm er den kostspieligen Umzug von der Hauptstadt Jianye nach Wuchang. Er ließ von jetzt an die Beamten hinrichten, die seine verschwenderische Politik kritisierten. Der einzige höhere Beamte, der noch frei sprechen durfte, war Lu Kai, der Neffe von Lu Xun und mit Wan Yu Premierminister. Als Jin Wudi (vormals Sima Yan) die Wei-Dynastie beerbt und die Jin-Dynastie gegründet hatte, suchte er 266 dauerhaften Frieden mit Wu. Stattdessen aber entschloss sich Sun Hao zu einem Angriff gegen die Jin, den er nicht ausführte. So verpasste er die Chance auf dauerhaften Frieden in ganz China, wie er seit den Zeiten der Han-Kaiser nicht mehr existiert hatte. Im selben Jahr erhoben sich zahlreiche Gemeine gegen Sun Haos Prunksucht und Prasserei. Sie entführten seinen Bruder Sun Qian und erreichten Jianye, wurden aber von den Stadtkommandanten Ding Gu und Zhuge Jing besiegt. Obwohl Sun Qian offensichtlich nicht in den Aufstand verwickelt war, ließ Sun Hao ihn und seine Mutter und seinen jüngeren Bruder Sun Jun hinrichten. Sun Hao hielt dies für die Erfüllung der Prophezeiung und zog nach Jianye zurück. 268 begann Sun Hao, die Jin-Grenzregionen periodisch anzugreifen. Er ließ seinen General Zhu Ji die Stadt Jiangxia und Wan Yu die Stadt Xiangyang angreifen, während er selbst vor Hefei Position einnahm. Die Jin-Streitkräfte konnten die Angriffe in diesem Jahr und auch später immer wieder zurückschlagen. 269 starb Lu Kai, und bald wagte niemand in der Verwaltung mehr zu sprechen, denn Sun Hao verbannte Lu Kais Sippe nach Jian’an. Lu Xuns Sohn Lu Kang, der als General das westliche Reich verteidigte, schickte periodisch Bittschriften um Reformen, aber Sun Hao ignorierte sie alle, wenn er auch Lu Kang nicht bestrafte.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Regierung.", "content": "Im Januar oder Februar 271 führte Sun Hao persönlich eine größere Kampagne gegen die Jin. Er nahm seine Mutter Kaiserinwitwe He, seine Gattin Kaiserin He und tausende Frauen aus seinem Harem mit, so dass die Soldaten über das Ziehen der schweren Wagen klagten und über Fahnenflucht nachdachten. Als Sun Hao das nur hörte, zog er sich schon nach Jianye zurück. Die Veteranengeneräle Wan Yu, Ding Feng und Liu Ping hatten schon vorher den Rückzug erwogen, und als Sun Hao davon erfuhr, wuchs der Groll in ihm. Später in diesem Jahr eroberten die Wu endlich die Jiao-Provinz zurück, die seit 264 (unter Sun Xius Regierung) abgefallen war. Dies ermutigte Sun Hao, seine militärischen Aktionen gegen Jin ernst in Angriff zu nehmen. Er ernannte den fähigen General Tao Huang zum Kommandanten der Jiao-Provinz, um sie zu stabilisieren. 272 begann Wang Jun, der Gouverneur der Yi-Provinz der Jin, mit Unterstützung der Wu eine Flotte zu bauen, mit der er das Wu-Reich unterwerfen wollte. Als die Holzabfälle den Jangtse herabströmten und der General Wu Jan davon erfuhr, mahnte er bei Sun Hao eine Verstärkung der nordwestlichen Grenze an, aber der weigerte sich. Im Verlauf des Jahres versuchte Sun Hao, die Generäle Wan Yu und Liu Ping zu vergiften. Als sie dies herausfanden, beging Wan Suizid und Liu starb in Verzweiflung. 274 starb Lu Kang. Seine letzte Bitte an Sun Hao war, die Westgrenze zu verstärken, aber der weigerte sich wieder. Des Weiteren teilte er Lu Kangs Streitkräfte unter sechs verschiedenen Kommandanten, die alle Söhne von Lu Kang waren. 275 erlitt der Hauptbeamte Sun Haos, He Shao, einen Schlaganfall und wurde gelähmt. Sun Hao verdächtigte ihn, es nur vorzuspielen, und ließ ihn festnehmen und durch Auspeitschen, Sägen und Feuer foltern. Er starb unter der Folter, und seine Sippe wurde verbannt. In den nächsten Jahren schenkten Leute, die Sun Hao gefallen wollten, ihm wunderliche Gegenstände (echte oder gefälschte), die dem Kaiser die einstmalige Zerstörung der Jin und Einigung Chinas unter den Wu voraussagten. Sun Haos abergläubisches Wesen wurde immer mächtiger, und er verwendete alle seine Mittel auf Eroberungspläne gegen Jin.", "section_level": 1}, {"title": "Der Fall von Wu.", "content": "Nachdem der Kaiser Jin Wudi die Anweisung von Wang Jun und Du Yu akzeptiert hatte, startete er 279 endlich einen gewaltigen Feldzug zur Eroberung von Wu. Die Streitmacht war in sechs Keile aufgeteilt und wurde vom Onkel des Kaisers, Sima Zhou, sowie Wang Hun, Wang Rong, Du Yu und Wang Jun angeführt. Die meisten Truppen hatten Wang Hun und Wang Jun. Die Armeen rückten alle schnell vor und nahmen die angestrebten Grenzstädte ein. Wang Juns Flotte segelte den Jangtse hinab und sicherte die Ufer. Der Premierminister der Wu, Zhang Ti, leistete schwachen Widerstand, wurde aber von Wang Jun geschlagen und fiel. Wang Hun, Wang Jun und Sima Zhou zogen nach Jianye, und Sun Hao war im Frühjahr 280 zur Aufgabe gezwungen. Sun Hao und seine Sippe wurden in die Jin-Hauptstadt Luoyang eskortiert. Als Gefangener entehrte Sun Hao sich, indem er sich mit Schlamm beschmierte und seine Hände hinter dem Rücken binden ließ. Der Jin-Kaiser ließ ihn losbinden und beim Kaiserlichen Rat neben sich setzen. Jin Wudi sprach: Sun Hao erwiderte: Als der Hauptbeamte Jia Chong Sun Hao, um ihn zu beschämen, fragte: antwortete Sun Hao: Jia Chong, der wesentlich in die Ermordung des Wei-Kaisers Cao Mao verwickelt gewesen war, schämte sich und schwieg. Jin Wudi entließ Sun Hao in die Freiheit und machte ihn zum Marquis von Guiming. Seine Söhne wurden Juniorbeamten in der Verwaltung der Jin-Regierung. 284 starb Sun Hao, ohne jemals für seine Grausamkeit bestraft worden zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Sun Hao hinterließ zahlreiche Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sun Hao (* 242; † 284) war der Sohn von Sun He und der vierte und letzte Kaiser der Wu-Dynastie.", "tgt_summary": "吴末帝孙皓(243年-284年),字符宗,幼名彭祖,又字皓宗,《三国志》原名为孙晧。为废太子孙和之子,吴大帝孙权之孙,在位十七年(264年—280年),是三国时期孙吴的第四位,同时也是最后一位皇帝。", "id": 2063584} {"src_title": "Gustav (Hessen-Homburg)", "tgt_title": "古斯塔夫 (黑森-洪堡)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gustav war der vierte Sohn von Landgraf Friedrich V. und seiner Frau Karoline von Hessen-Darmstadt, einer Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt und Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken, der \"großen Landgräfin\". 1787 wurde er von seinem Taufpaten, dem schwedischen König Gustav III., zum Gardeleutnant ernannt. Mit 17 Jahren trat er dann in schwedische Dienste. Es bestanden noch von Friedrich II. her gute Beziehungen zum schwedischen Königshaus. Nach der Ermordung des Königs bat er um Entlassung aus dem schwedischen Dienst und kehrte nach Homburg zurück. Sein Bruder Friedrich diente bereits im österreichischen Heer, also war es naheliegend, dass er ebenfalls dort eintrat. Er kämpfte in Baden, Württemberg und Niederösterreich und wurde 1801 zum Major befördert. 1805 wurde er zu den Chevauxlegers versetzt. Er zeichnete sich auf dem Rückzug unter Erzherzog Karl bei Caldiero aus und wurde am 1. Dezember 1805 zum Oberstleutnant befördert. Nach einer Zeit in der Garnison in Ungarn (1805–1809) und Versetzung zu den Hohenzollern-Kürassieren erfolgte die nächste Beförderung: Oberst und Kommandant des Kürassierregiments „Erzherzog Ferdinand“. Er kämpfte bei den Schlachten von Aspern und Wagram. Dem „schönen Gustav“ wurde, ebenso wie seinen Brüdern den Militär-Maria-Theresien-Orden verliehen. Während Napoleons Russlandfeldzug gehörte er zum (österreichischen) 12. Corps, in dessen Zentrum er unter dem Kommando von Feldmarschalleutnant Vinzenz Ferrerius von Bianchi die 2. Brigade kommandierte. Bei einer Attacke bei Wielkiszelo wurde er schwer verwundet und war lange dienstunfähig. 1813 wurde er als Generalmajor zu den Hessen-Homburg-Husaren seines Bruders Friedrich versetzt und lag in Böhmen in Garnison. In den Befreiungskriegen kämpfte er in der Völkerschlacht bei Leipzig und während Napoleons hundert Tagen machte er den Feldzug gegen Frankreich mit. Nach dem Zweiten Pariser Frieden war er Brigadier in Siebenbürgen, 1826 wurde er Feldmarschalleutnant, ab 1827 war er beurlaubt. Da Philipp Gouverneur der Bundesfestung Mainz war führte Gustav nach seinem Ausscheiden (im Range eines Generals) aus der österreichischen Armee die Regierungsgeschäfte. Die Revolution von 1848 spielte sich auch im kleinen Hessen-Homburg ab. Bereits 1844 hatte Landgraf Philipp die Forderung der Bürger nach einer landständischen Verfassung, „wohlwollend prüfen“ lassen, aber abschlägig beschieden. Gustav beeilte sich nun dem Land eine ständische Verfassung zu geben, brauchte sein Versprechen aber nicht mehr einzulösen, denn er starb am 8. September 1848. Sein Sohn, der Erbprinz Friedrich (genannt „die Hoffnung Homburgs“), war ihm im Tode vorausgegangen. Er starb noch nicht einmal 18-jährig als Student an einer Grippe in Bonn. Beide wurden in der Gruft des Bad Homburger Schlosses beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Prinz Gustav heiratete am 12. Februar 1818 in Dessau seine Nichte Louise Friederike von Anhalt-Dessau, die Tochter seiner Schwester Amalie. Louise litt an Gehörlosigkeit, ein Anlass für die selbst gewählte Isolation des Paares. Auch dass sein Bruder Philipp eine Mesalliance eingegangen war und der Fortbestand des Hauses Hessen-Homburg nun an ihm lag, mag ein weiterer Grund dafür gewesen sein, auf einer standesgemäßen Ehe zu beharren. Gustav und Louise hatten drei Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Gustav Adolf Friedrich (* 17. Februar 1781 in Homburg vor der Höhe; † 8. September 1848 ebenda) war ein österreichischer General und von 1846 bis zu seinem Tod Landgraf von Hessen-Homburg.", "tgt_summary": "古斯塔夫·阿道夫·腓特烈(,1781年-2月17日-1848年-9月8日),黑森-洪堡伯爵,1846年至1848年在位。", "id": 524034} {"src_title": "Kamil Stoch", "tgt_title": "卡米尔·斯托赫", "src_document": [{"title": "Persönliches.", "content": "Kamil Stoch besuchte die Sportschule \"Zespół Szkół Mistrzostwa Sportowego\" in Zakopane und studierte dann an der \"Akademia Wychowania Fizycznego im. Bronisława Czecha\", einer in Krakau beheimateten Sportuniversität. Seit dem 8. August 2010 ist er mit Ewa Bilan verheiratet, die als seine Managerin agiert. Beide gründeten in Zakopane einen Skiclub zur Talentförderung. Auch fungierte Stoch als Werbeträger für die polnischen Streitkräfte, denn bei seinem Olympiasieg 2014 trug er das Emblem der polnischen Luftstreitkräfte auf seinem Helm. Stoch ist Fan des englischen Fußballvereins FC Liverpool, dessen Spiele er schon öfters besucht hat. Er ist bekennender Katholik.", "section_level": 1}, {"title": "Werdegang.", "content": "Kamil Stoch kam im Alter von drei Jahren zum Skifahren, ehe er als Neunjähriger erste Sprünge absolvierte. Drei Jahre später gelang ihm im Alter von zwölf Jahren bereits ein Sprung auf eine Weite von 128 m. Seinen ersten Auftritt bei einem internationalen Turnier hatte Stoch 1999 beim Schülercup in Garmisch-Partenkirchen. Im Januar 2003 wurde er erstmals im Continental Cup eingesetzt, der \"zweiten Liga\" des internationalen Skispringens. Hier sprang er auch im Winter 2003/04 und zu Beginn des Winters 2004/05. Zudem vertrat Stoch von 2003 bis 2005 Polen bei den Juniorenweltmeisterschaften; 2004 und 2005 wurde er dabei mit der polnischen Mannschaft Juniorenvizeweltmeister. Bei den Weltmeisterschaften 2005 in Oberstdorf belegte er mit der polnischen Mannschaft den sechsten Platz. Am 29. Januar 2005 wurde Kamil Stoch beim Springen in seiner Heimatstadt Zakopane erstmals für ein Weltcupspringen aufgestellt, schied aber nach dem ersten Durchgang aus. Am 11. Februar des Jahres erreichte er auf der Großschanze im italienischen Pragelato den siebenten Rang und holte seine ersten Weltcuppunkte. Kurz darauf gehörte er zum polnischen Aufgebot für die Olympischen Winterspiele 2006. Dabei sprang er von der Normalschanze auf den 16. und von der Großschanze auf den 26. Platz. Im Teamspringen erreichte er gemeinsam mit Stefan Hula, Robert Mateja und Adam Małysz den 5. Platz. Am 3. Oktober 2007 gewann Kamil Stoch das Sommer Grand-Prix-Springen in Oberhof mit den beiden besten Sprüngen. Kurz darauf wurde er am 26. Dezember 2007 in Zakopane Gewinner der polnischen Meisterschaft von der Großschanze. Am 21. Februar 2009 wurde Stoch bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2009 im tschechischen Liberec Vierter auf der Normalschanze. Am 21. März 2009 holte er mit der polnischen Mannschaft die Silbermedaille im Weltcup im slowenischen Planica. Am 29. Januar 2011 feierte er den 3. Platz im Teamwettbewerb von Willingen. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 im kanadischen Vancouver erreichte Kamil Stoch im Springen von der Normalschanze den 27. Platz. Zu Beginn der Sommersaison 2010 dominierte er den Continental Cup und konnte nach einem zweiten Platz zum Auftakt mit insgesamt sechs Erstplatzierungen das Turnier schließlich als Gesamtsieger abschließen. Am 23. Januar 2011 gewann er vor heimischer Kulisse das Springen von der Großschanze in Zakopane und feierte damit seinen ersten Weltcupsieg. In der Saison 2011/12 belegte Stoch im Gesamtweltcup den fünften und in der Skiflugwertung den sechsten Platz und erreichte damit seine bis dato jeweils beste Platzierung. Die Vierschanzentournee 2012/13 schloss er mit Platz 4 in der Gesamtwertung ab, seine bisher beste Platzierung in dieser Wettbewerbsserie. Im Februar 2013 errang Stoch bei den Weltmeisterschaften 2013 im italienischen Val di Fiemme seinen ersten Weltmeistertitel. Mit seinen Teamkollegen Piotr Żyła, Dawid Kubacki und Maciej Kot gewann er mit seinem Team hinter Österreich und Deutschland die Bronzemedaille im Mannschaftswettbewerb und damit die erste polnische Mannschaftsmedaille im Skispringen bei einer Weltmeisterschaft. Stoch ist vielfacher polnischer Meister sowohl in Einzelwettbewerben von der Groß- und der Normalschanze als auch mit der Mannschaft seines Vereins AZS Zakopane. Nach der Saison 2012/13 wurde er neben Sabrina Windmüller in die FIS-Athletenkommission gewählt, um dort die Interessen der Skispringer zu vertreten. Am 9. Februar gewann Stoch bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi Gold auf der Normalschanze vor Peter Prevc und Anders Bardal. Sechs Tage später siegte er ebenfalls auf der Großschanze vor Noriaki Kasai und Prevc. Mit sechs Saisonsiegen im Weltcup entschied er den Gesamtweltcup der Saison 2013/14 mit 1420 Punkten für sich. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 in Falun belegte er im Einzel von der Normalschanze den 17. Platz und von der Großschanze den zwölften Platz. Im Mannschaftsspringen holte er zusammen mit Piotr Żyła, Klemens Murańka und Jan Ziobro die Bronzemedaille. Am 3. Dezember 2016 gewann Stoch zusammen mit Piotr Żyła, Dawid Kubacki und Maciej Kot den Teamwettbewerb in Klingenthal. Dies war der erste Sieg einer polnischen Mannschaft in einem Weltcup-Teamwettbewerb. Am 6. Januar 2017 konnte er mit einem Tagessieg in Bischofshofen erstmals die Vierschanzentournee für sich entscheiden. Bei den anschließenden Weltcup-Springen am 14. und 15. Januar entschied er beide Wettbewerbe für sich und war damit der erste Pole, der einen Weltcup auf der Malinka in Wisła gewann. Am 4. März 2017 gewann er bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti mit Piotr Żyła, Dawid Kubacki und Maciej Kot die Goldmedaille im Mannschaftswettbewerb und konnte dadurch seine insgesamt zweite Goldmedaille bei Nordischen Skiweltmeisterschaften feiern. Bei der Vierschanzentournee 2017/18 wurde Stoch zum zweiten Springer nach Sven Hannawald in der Saison 2001/02, der alle vier Springen der Wettbewerbsserie innerhalb einer Saison gewinnen konnte. Mit dem Sieg in Bischofshofen aus der Vorsaison holte er damit fünf Tournee-Tagessiege in Folge. Zudem gewann er in dieser Saison das erstmals ausgetragene Willingen Five, die Raw Air, das ebenfalls neu eingeführte Planica 7, und mit 1443 Punkten und 373 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Richard Freitag zum zweiten Mal nach 2013/14 den Gesamtweltcup. Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2018 in Oberstdorf gewann er im Einzelwettbewerb die Silbermedaille hinter Daniel-André Tande und im Mannschaftswettbewerb zusammen mit Piotr Żyła, Stefan Hula und Dawid Kubacki die Bronzemedaille. Dies waren die ersten Medaille für Stoch bei einer Skiflug-WM. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang wurde er erneut Olympiasieger von der Großschanze vor Andreas Wellinger und Robert Johansson, nachdem er als Vierter auf der Normalschanze noch die Medaillenränge knapp verpasste. Im Teamwettbewerb gewann er gemeinsam mit Maciej Kot, Stefan Hula und Dawid Kubacki die Bronzemedaille. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol gewann er nach Platz fünf von der Großschanze und Platz vier im Mannschaftswettbewerb die Silbermedaille hinter seinem Landsmann Dawid Kubacki beim Springen von der Normalschanze. Dabei hatte es nach dem ersten Durchgang auf der Toni-Seelos-Olympiaschanze, bei dem er lediglich 18. geworden war, zunächst nicht gut ausgesehen. Ein fulminanter zweiter Sprung brachte ihn dann jedoch noch fast nach ganz vorne. Im abschließenden Mixed-Team-Wettbewerb wurde er mit der polnischen Mannschaft Sechster. Mit seinem 35. Weltcup-Sieg in Zakopane am 26. Januar 2020 feierte Stoch in jedem Jahr des Jahrzehnts mindestens einen Sieg. Zwei Wochen später erreichte Stoch mit dem dritten Rang in Willingen seine 70. Podestplatzierung im Weltcup. Am 10. März 2020 gewann er in Lillehammer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kamil Wiktor Stoch [] (* 25. Mai 1987 in Zakopane) ist ein polnischer Skispringer. Bei den Weltmeisterschaften 2013 gewann er den Titel auf der Großschanze und errang mit der polnischen Mannschaft die Bronzemedaille im Teamwettbewerb. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 sicherte sich Stoch in Sotschi beide Einzel-Goldmedaillen. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 gewann er die Goldmedaille im Einzel auf der Großschanze und mit der Mannschaft die Bronzemedaille. Zudem gewann er 2013/14 sowie 2017/18 den Gesamtweltcup und die Vierschanzentournee 2016/17 sowie 2017/18. Damit zählt er zu jenen fünf Athleten (neben Espen Bredesen, Thomas Morgenstern, Matti Nykänen und Jens Weißflog), welche die wichtigsten vier Wettbewerbe im Skispringen gewonnen haben. Stoch war 2017/18 außerdem der zweite Gesamtsieger einer Vierschanzentournee nach Sven Hannawald (2001/02), der alle vier Springen gewann.", "tgt_summary": "卡米尔·维克托·斯托赫(,1987年-5月25日)生于新松奇省扎科帕内(现隶属小波兰省),是一名波兰男子跳台滑雪运动员。卡米尔有两个姐姐,分别名为安娜和娜塔莉亚。他的祖父曾在第二次世界大战期间遭到纳粹德国政府的囚禁,后来逃至扎科帕内。他在大约五岁时尝试在家附近的一座小山跳跃,八岁时开始尝试在扎科帕内附近的山进行跳跃。2004年,他在家乡扎科帕内完成了自己的世界杯分站赛首秀。", "id": 2211978} {"src_title": "Commando (Computerspiel)", "tgt_title": "战场之狼", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Spieler übernimmt die Rolle des Soldaten „Super Joe“, der, nur mit einem M60-Maschinengewehr und sechs Handgranaten ausgerüstet, im Rahmen einer Einzelmission in feindlichem Gebiet abgesetzt wird und dort Kriegsgefangene befreien und eine Festung einnehmen muss. Das Spiel ist dabei in zwei Einsätze à vier Abschnitte unterteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip und Technik.", "content": "Der Spieler muss die Spielfigur Super Joe über den vertikal scrollenden Bildschirm steuern und herannahende Gegnerscharen vernichten. Damit fällt \"Commando\" in das Shoot-’em-up-Subgenre Run and Gun. Gegner gilt es zu erschießen oder durch Werfen von Handgranaten zu eliminieren und Geiseln zu befreien. Das Spiel ist in drei Abschnitte unterteilt: Abschnitt eins und zwei enden jeweils an Toren, durch die man erst gehen kann, wenn alle Gegner eliminiert worden sind. Am Ende des dritten und letzten Abschnitts gelangt man zu einem zweistöckigen Gebäude, aus dessen vier Fenstern auf den Spieler geschossen wird und aus dessen Haupteingang viele feindliche Spielfiguren schießend herausströmen. Sind alle Gegner eliminiert, bricht in dem Haus, sichtbar durch die Fenster, ein Feuer aus und das Spiel beginnt von vorn. Die Gegner können auch aus feststehenden Kanonen schießen und manche fahren auf einem Motorrad, z. B. auf einer Brücke, über die der Spieler gehen muss. Da viele Projektile und Granaten umherfliegen, ist es schwierig, nicht getroffen zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Der englische Spielname \"Commando\" geht laut dem Printmagazin \"Retro Gamer\" wahrscheinlich auf den (im Englischen) gleichnamigen Spielfilm \"Das Phantom-Kommando\" aus dem Jahr 1985 zurück. Programmierer der C64-Version war Chris Butler, die Grafik stammt von Rory Green und Chris Harvey. Die C64-Musik wurde von Rob Hubbard, basierend auf dem Arcade-Original von Tamayo Kawamoto, in weniger als 12 Stunden komponiert. Sie ist wohl eines der bekanntesten SID-Musikstücke, die es für den C64 gibt. Die deutsche Version wurde entschärft, um eine Indizierung zu vermeiden. Indizierungsgefährdet waren Spiele, die die Tötung von Menschen zum Inhalt hatten. Capcom benannte das Spiel für den deutschen Markt deshalb in \"Space Invasion\" um und änderte die Grafik der Gegner dahingehend ab, dass sie an Außerirdische erinnerten. Das Spiel wurde dennoch 1988 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wegen Kriegsverherrlichung indiziert, im August 2005 aber gemäß § 23 Abs. 4 JuSchG von der BPjM wieder aus der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen. Die Heimcomputerfassung \"Commando II\" von Elite Systems wurde im März 2009 von der BPjM aus der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen und die Indizierung damit aufgehoben. In Japan kam das Spiel als \"Senjō no Ōkami\" (\"Wolf des Schlachtfelds\") auf den Markt. Das Gros der Umsetzungen für damals gängige Heimcomputer wurde vom eher kleinen, britischen Publisher Elite Systems veröffentlicht, die Capcom für die Rechte am Spiel 25.000 £ sowie eine Umsatzbeteiligung abgekauft hatten. Auf Grund es finanziellen Erfolgs der Umsetzungen entschloss sich Elite Systems, ein Nachfolgespiel für die Heimcomputer zu produzieren, für die die Firma die Rechte erworben hatte. Nach zahlreichen Verschiebungen erschien \"Commando '86\" 1987 lediglich im Rahmen einer Kompilation (\"Hit Pak: 6 Pak\") gemeinsam mit anderen Titeln des Publishers.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Für Capcom war \"Commando\" ein signifikanter finanzieller Erfolg. Noch 2009 lag das Spiel auf der Liste der finanziell erfolgreichsten Produkte des Publishers auf Rang 13. Das Retro-Magazin \"Retro Gamer\" bezeichnete \"Commando\" 2005 in einer retrospektive als einen der bekanntesten und besten Vertreter des Run-and-Gun-Genres und als für dieses genredefinierend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Commando [] ist ein Computerspiel des Genres Shoot ’em up. Es wurde 1985 von Capcom als Arcade-Spiel hergestellt. Später folgten Portierungen für andere Plattformen, u. a. für Commodore 64. Es existieren auch andere gleichnamige Arcade-Spiele.", "tgt_summary": "是一款由卡普空公司制作,1985年发行的街机清版射击游戏。游戏后移植至FC游戏机。本游戏于1986年9月27日在日本地区FC游戏机发行。", "id": 819617} {"src_title": "Robert Moses", "tgt_title": "羅伯·摩斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Moses entstammte einer Familie deutsch-jüdischer Einwanderer. Er studierte Politikwissenschaft an der Yale University, am Wadham College der University of Oxford und an der Columbia University. In den 1920er Jahren gelang ihm unter Al Smith, dem Gouverneur von New York, der Aufstieg in der Verwaltung des Bundesstaates. Unter Smith reorganisierte und modernisierte er die Organisation des Bundesstaates. Als Leiter der \"Long Island State Park Commission\", einer nach seinen Vorstellungen geschaffenen bundesstaatlichen Behörde, errang er mit dem Bau des \"Jones Beach State Park\" auf Long Island zum ersten Mal größere Bekanntheit. Mit den \"Northern State Parkway\" und \"Southern State Parkway\" begann er anschließend den Ausbau des Systems von Parkways rund um New York City und setzte damit den Maßstab für alle späteren Planungen von Parkways. Von 1927 bis 1929 fungierte er als Secretary of State von New York. Im Jahr 1934 bewarb er sich als Republikaner um das Amt des Gouverneurs von New York, unterlag aber dem demokratischen Amtsinhaber Herbert H. Lehman. In den 1930er Jahren holte ihn der neu gewählte Bürgermeister Fiorello LaGuardia nach New York, um das neu gebildete \"City Parks Department\" und die Triborough Bridge and Tunnel Authority zu leiten, mit der die Ausführung der schon 1929 begonnenen Triborough Bridge fortgeführt wurde, eines Systems von drei einzelnen Brücken, die Manhattan, Queens und Bronx verbinden. Die Triborough Bridge Authority entwickelte sich unter Moses zu einer selbständigen Behörde, die eigene Anleihen ausgab und sich durch ihre Mauteinnahmen finanzierte. Dadurch war Moses in der Lage, seine Aktivitäten erheblich auszudehnen. Er arbeitete auch an der Planung von Bauprojekten, die im Rahmen des New Deals finanziert wurden, darunter zahlreichen Parkanlagen und zehn großen Schwimmbadanlagen in New York City. Zeitweise war er gleichzeitig Leiter von zwölf verschiedenen Organisationen und kontrollierte damit nicht nur die Triborough Bridge Authority, sondern beispielsweise auch das Department of Parks for New York City, das New York State Parks Council oder die staatliche New York Power Authority, die unter seiner Leitung das später nach ihm benannte Kraftwerk Robert Moses Niagara am Niagara River baute. Bei seinen Projekten waren zeitweise bis zu 80.000 Arbeiter gleichzeitig beschäftigt. Moses war verantwortlich für die städtebaulichen Planungen der Weltausstellungen, die in den Jahren 1939 und 1964 in New York City stattfanden. Er hatte einen maßgeblichen Anteil daran, dass die Vereinten Nationen ihren Sitz in New York nahmen. In den Jahren 1946 bis 1959 war er für den sozialen Wohnungsbau der Stadt verantwortlich. Insgesamt wurden in dieser Zeit ca. 28.000 Wohneinheiten errichtet, die weitaus meisten davon im Wege der Flächensanierung mit umfangreichem Abriss von Altbausubstanz. Er leitete ebenfalls die Planungen für den Bau der Henry Hudson Bridge, der Bronx-Whitestone Bridge und der Throgs Neck Bridge (beide zwischen Bronx und Queens) sowie der Verrazzano-Narrows Bridge, des Shea Stadium und des Lincoln Center. Weitere Projekte waren die Stadtautobahnen wie der \"Brooklyn-Queens Expressway\", der \"Staten Island Expressway\", der Cross-Bronx Expressway, der \"Belt Parkway\" und der \"Laurelton Parkway\". Moses unterstützte in den 1940er bis in die 1960er Jahre auch zahlreiche Stadtautobahnen, die letztlich nie gebaut wurden, darunter den \"Lower Manhattan Expressway\" und den \"Mid-Manhattan Expressway\" in New York sowie den \"Vieux Carré Riverfront Expressway\" in New Orleans. Infolge dieser Projekte wurde in diesen Städten das Konzept der autogerechten Stadt erstmals in nennenswertem Umfang kritisiert, ebenso die Zerstörung historischer Stadtviertel. Weite Teile Lower Manhattans, wie etwa Greenwich Village, galten damals aufgrund ihrer alten Bausubstanz und ihrer chaotischen Nutzungs- und Sozialstruktur als überholt und nicht erhaltenswert, für Moses waren die Zerstörung historischer Baudenkmäler und intakter Nachbarschaften allenfalls Kollateralschäden. Moses versuchte in den späten 1930er Jahren, anstelle des 1950 fertiggestellten Brooklyn-Battery Tunnel zwischen Manhattan und Brooklyn den Bau einer weiteren Brücke durchzusetzen. Die Brückenrampen zu dieser Brücke hätten sowohl den Battery Park zerschnitten, als auch in das Stadtgefüge von Lower Manhattan eingegriffen. Es bedurfte der Einflussnahme des Präsidenten Franklin D. Roosevelt, das Projekt des Brückenbaus zu stoppen, auch vor dem Hintergrund, dass die Brücke den Zugang zum Stützpunkt der US Navy \"New York Naval Shipyard\" hätte behindern können. Robert Moses hatte nach dem Erreichen der Altersgrenze regelmäßig Ausnahmegenehmigungen für seine weitere Tätigkeit erhalten. Als er jedoch, wie schon öfter zuvor, 1962 seinen Rücktritt anbot, um seine Pläne durchzusetzen, nahm Gouverneur Nelson Rockefeller seinen Rücktritt zu seiner großen Überraschung für eine Reihe von Positionen an. 1968 wurde die Triborough Bridge Authority mit der neuen Metropolitan Transportation Authority verschmolzen, wonach der fast 80-jährige Moses sich auf einen Beraterposten zurückziehen musste. Im Jahr 1974 veröffentlichte Robert Caro, ein US-amerikanischer Autor und Journalist, die umfangreiche Biographie \"The Power Broker\". Caro setzt sich darin überwiegend kritisch mit den bleibenden Auswirkungen von Moses Schaffen auf New York und andere amerikanische Großstädte auseinander.", "section_level": 1}, {"title": "Debatte um die „Brücken des Moses“.", "content": "Innerhalb der Techniksoziologie gibt es eine intensive Debatte zu der Frage, inwieweit Moses mit seinen Brückenbauten sozialpolitisch verwerfliche Ziele verfolgte. Dem Autor Langdon Winner zufolge soll Moses mehrere Brücken absichtlich besonders niedrig gebaut haben, um die vorwiegend farbige Unterschicht, die auf öffentliche Verkehrsmittel wie Busse angewiesen war, von Naherholungsgebieten fernzuhalten. Nachfolgende Studien gelangten allerdings zu dem Schluss, dass Moses' Konstruktionen weniger auf möglicherweise rassistische Charakterzüge, sondern vielmehr auf die damals weitverbreitete Planungsmaxime der autogerechten Stadt zurückzuführen sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Moses (* 18. Dezember 1888 in New Haven, Connecticut; † 29. Juli 1981 in West Islip, New York) war ein US-amerikanischer Stadtplaner. Von den 1930er Jahren bis 1968 hatte er immensen Einfluss auf die Geschicke von New York City und ihrem Umland. Er gilt als einer der einflussreichsten Stadtplaner in der Geschichte und wurde oft mit dem Pariser Stadtplaner Baron Haussmann verglichen.", "tgt_summary": "罗伯特·摩西(,或译罗伯·摩斯、罗伯特·摩西斯等,1888年-12月18日-1981年-7月29日),康乃狄克州人,是20世纪纽约和其市郊的建筑大师。1927年至1929年时曾任纽约州的州务卿。", "id": 943453} {"src_title": "Stadtkirche St. Jakob (Rothenburg ob der Tauber)", "tgt_title": "圣雅各教堂 (罗滕堡)", "src_document": [{"title": "Altäre.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Heiligblut-Altar.", "content": "In dieser Kirche befindet sich auf der Westempore das berühmte \"Heiligblut-Retabel\" des Würzburger Bildschnitzers Tilman Riemenschneider, das er zwischen 1500 und 1505 für eine Heilig-Blut-Reliquie geschnitzt hat. Diese Reliquie wird im Gesprenge in einer Bergkristallkapsel des Reliquienkreuzes aufbewahrt (ca. 1270). Bei der Heilig-Blut-Reliquie soll es sich um einen während des Abendmahls aus dem Kelch verschütteten Tropfen handeln, der durch die Wandlung zum Blut Christi wurde. 1499 wurde das Gehäuse vom Rat der Stadt Rothenburg bei Erhart Harschner in Auftrag gegeben. Der Vertrag mit Riemenschneider für die skulpturelle Ausstattung ist mit dem 15. April 1501 datiert. Am 8. Mai 1502 wurde der Schrein im Westchor der Jakobskirche zusammen mit dem Reliquienkreuz aufgestellt. Die Figuren wurden bis zum Januar 1505 ergänzt. Themen der figürlichen Ausgestaltung sind Jesu Einzug in Jerusalem (heraldisch rechter Flügel), das Abendmahl Jesu (Schrein) und der Ölberg (heraldisch linker Flügel). Innovativ waren dabei nicht nur die grandiose Schnitztechnik des Meisters, sondern auch die monochrome Fassung und die Gestaltung des Retabels als ständiges, unveränderliches Schaustück (die Flügel sind auf den Werktagsseiten nicht gestaltet). Der durchbrochene Schrein und die raffinierte Reliefausarbeitung verbinden sich mit einer revolutionären Lichtdramaturgie, wie man sie bis dahin noch nicht gekannt hatte. Die zentrale Figur ist Judas, nicht, wie sonst üblich, Jesus selbst. Judas und Jesus haben überdies eine erstaunliche Ähnlichkeit in den Gesichtszügen. Die Figur des Judas kann aus dem Bild herausgenommen werden und verdeckt den Spalt zwischen den beiden Reliefblöcken des Schreins. Erst bei Herausnahme der Figur des Judas wird der dahinterliegende Apostel Johannes voll sichtbar; dieser hat den Kopf auf seine Arme gebettet und schläft.", "section_level": 2}, {"title": "Zwölf-Boten-Altar.", "content": "Der Hauptaltar der Kirche ist der Zwölf-Boten-Altar aus dem Jahr 1466. Der spätgotische Flügelaltar enthält eine geschnitzte Kreuzigungs- und Heiligengruppe und steht im Ostchor der Kirche. Neben den Flügeln und der Predella ist der Altar an den Außenseiten und der Rückseite bemalt. Die Bilder des Altars stammen von Friedrich Herlin, die plastischen Bildwerke wohl aus der Ulmer Schule unter dem Einfluss Hans Multschers. Der Altarkorpus wurde von dem Tischler Hans Waidenlich gefertigt, der zusammen mit Herlin 1462 bereits den Hochaltar der Nördlinger St. Georgskirche geschaffen hatte. Auf der Rückseite der Seitenflügel (Werktagsseite) sind die älteste Darstellung der Stadt Rothenburg ob der Tauber und sehr seltene Bildlegenden von Jakobspilgern zu sehen, die im Zusammenhang mit der Jakobus-Legende stehen. Die Ausführung folgt dem Muster des Nördlinger Altars, der wohl von Nikolaus Eseler dem Älteren entworfen wurde. Der gute Zustand des Altarinnern rührt wahrscheinlich auch daher, dass er nach der Reformation über einen längeren Zeitraum geschlossen gehalten wurde. Da die nun sichtbaren Jakobus-Darstellungen zu katholisch erschienen, wurden sie 1582 von dem Maler Martin Greulich mit Szenen der Passion Christi übermalt. Nur die beiden Hintergründe der beiden mittleren Bilder, von denen das eine den Rothenburger Marktplatz zeigt, blieben unangetastet. Die Gemälde wurden 1922 restauriert und wieder in den originalen Zustand gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Altäre.", "content": "Weitere Kleinode in der Kirche sind der Ludwig-von-Toulouse-Altar von Tilman Riemenschneider mit Jakob Mülholzer zugeschriebenen Flügeln und der Maria-Krönungs-Altar (mit Bildwerken aus verschiedenen Jahrhunderten, darunter auch der Riemenschneider-Schule).", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die große Orgel von St. Jakob wurde 1968 von Rieger Orgelbau (Vorarlberg) erbaut und hat 69 Register mit etwa 5.500 Pfeifen. Die Orgel hat zwei Prospektseiten und verfügt über zwei Spieltische: einen viermanualigen Hauptspieltisch auf der Vorderseite, und einen zweimanualigen Nebenspieltisch auf der Rückseite (dem das Schwellwerk und Brustwerk sowie fünf eigene Pedalregister im \"Pedalwerk II\" zugeteilt sind). Die Spieltrakturen sind mechanisch (Schleifladen; Kegelladen in der großen Oktave des Pedals), die Registertraktur ist elektrisch. Für 2019/2020 war eine umfassende Renovierung und Reinigung der Orgel geplant, bei der unter anderem eine neue Setzeranlage und (zusätzlich zu den vorhandenen mechanischen Koppeln) elektrische Koppeln hinzugefügt werden. Die Disposition:", "section_level": 1}, {"title": "Glocken.", "content": "Die Kirche besitzt ein kostbares sechsstimmiges Geläut, das auf beide Türme verteilt ist. Alle Glocken wurden 1626 vor Ort von den Lothringischen Wanderglockengießern Petrus Bulevilius und Caspar Delson gegossen. Es handelt sich um die Wetterglocke (cis'), die Nacht- und Torglocke (d'), die Predigtglocke (e'), die Mittags- und Horenglocke (g'), die Totenglocke (h') und die Vesperglocke (cis\").", "section_level": 1}, {"title": "Sanierung der Kirche.", "content": "Nachdem die Kirche zu Beginn des 20. Jahrhunderts das letzte Mal renoviert wurde, war nach gut einhundert Jahren eine erneute, vollkommene Sanierung des gesamten Gebäudes notwendig. Aus diesem Grund wurde 2005 mit der Instandsetzung des nördlichen Turmhelms begonnen. 2011, zur 700-Jahr-Feier der Kirche, war die Sanierung abgeschlossen. Da die Kosten für dieses Vorhaben mehrere Millionen Euro betrugen, wurde das Projekt „Jakob steht auf“ ins Leben gerufen. Dieses versucht, über Spenden und Erlöse, die durch den Verkauf von Souvenirartikeln erzielt werden, Geld zur Finanzierung der Baukosten zu sammeln.", "section_level": 1}, {"title": "Radwegekirche.", "content": "Die Jakobskirche ist mit ihrer Lage am Taubertalradweg als Radwegekirche ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die evangelisch-lutherische Stadtpfarrkirche St. Jakob in Rothenburg ob der Tauber wurde zwischen 1311 und 1484 erbaut. Dabei wurde der Ostchor 1322 vollendet, nach einer Baupause wurde das Hauptschiff zwischen 1373 und 1436 errichtet. Der eine Straße überbrückende Westchor mit der Heilig-Blut-Kapelle wurde zwischen 1453 und 1471 erbaut. Die Weihe erfolgte 1485. 1544 wurde die Reformation eingeführt. Zwischen 2005 und 2011 wurde die Kirche aufwendig saniert. Die Kosten des Gesamtprojekts belaufen sich auf rund 9 Millionen Euro.", "tgt_summary": "圣雅各教堂(St. Jakob)是德国陶伯河上游罗滕堡一座古老的路德会教堂,位于前往西班牙圣地亚哥-德孔波斯特拉圣雅各教堂的朝圣之路上。它有两个钟楼(南塔55.2米,北塔57.7米)。", "id": 683058} {"src_title": "Sport in Australien", "tgt_title": "澳大利亞體育", "src_document": [{"title": "Australian football.", "content": "\"siehe Hauptartikel: Australian Football\" Australian rules football (auch Aussie rules oder footy) ist ein Spiel mit zwei Mannschaften. Jedes Team hat jeweils 18 Spieler auf dem Feld. In der Premier League AFL gibt es auf jeder Seite 22 Spieler, die von den Trainern ohne Einschränkungen je nach Bedarf gewechselt werden dürfen. Die Mannschaften benutzen einen elliptischen Ball auf einem Cricket-Oval oder einem ähnlich geformten Platz mit vier Torpfosten an jedem Ende. Das Ziel des Spiels ist es, den Ball mit dem Fuß zwischen zwei Innenpfosten zu schießen und so ein Tor zu erzielen, das sechs Punkte wert ist. Wenn der Ball zwischen einem Innen- und einem Außenpfosten hindurchgeht (wobei auch ein Innenpfosten getroffen werden kann), erzielt man ein „behind“, das nur einen Punkt wert ist. Gleiches gilt, wenn der Ball zwar zwischen den beiden Innenpfosten hindurchgeht, aber dabei einen der Innenpfosten berührt oder der Ball vor dem Passieren von einem Abwehrspieler berührt wurde. Das Spiel unterscheidet sich durch die schnelle, relative freie Bewegung des Balls von anderen Arten des Fußballs. Australian rules, das in Melbourne entstand, ist der dominierende Wintersport in den Regionen, wo es traditionell beliebt ist, nämlich in Victoria, South Australia, Western Australia, im Northern Territory und Tasmanien. Zunehmend beliebt wird es durch die jüngsten Erfolge der Mannschaften aus Brisbane und Sydney auch in Queensland und New South Wales. In diesen Gebieten zeigt ein großer Teil der Bevölkerung intensives Interesse an den Wettbewerben und besucht viele Spiele. Tippspiele in dieser Sportart sind eine wichtige Grundlage der sozialen Interaktion am Arbeitsplatz. Die Australian Football League ist der nationale Wettbewerb, der aus einer einzigen Liga mit 18 Mannschaften besteht. Die AFL hieß bis 1990 Victorian Football League. Jeder Staat hat seine eigene lokale Liga und es gibt Wettbewerbe für Amateure, Kinder und Frauen. Die Australian Football League besteht aus folgenden Mannschaften: Adelaide Crows, Brisbane Lions, Carlton Blues (Melbourne), Collingwood Magpies (Melbourne), Essendon Bombers (Melbourne), Fremantle Dockers, Geelong Cats, Gold Coast Suns (Carrara), Greater Western Sydney Giants, Hawthorn Hawks (Melbourne), North Melbourne Kangaroos, Melbourne Demons, Port Adelaide Power, Richmond Tigers (Melbourne), St Kilda Saints (Melbourne), Sydney Swans, West Coast Eagles (Perth), Western Bulldogs (Melbourne).", "section_level": 1}, {"title": "Basketball.", "content": "Die \"National Basketball League\" (NBL) wurde 1978 gegründet und ist die höchste Basketball-Liga Australiens. Sie besteht derzeit aus den folgenden acht Mannschaften: Adelaide 36ers, Cairns Taipans, Gold Coast Blaze, Melbourne Tigers, New Zealand Breakers (Auckland/Nzl), Perth Wildcats, Townsville Crocodiles und Wollongong Hawks. In den Finalspielen der Saison 2009/10 gewann die Mannschaft aus Perth gegen die aus Wollongong. Der Meister der Saison 2008/09 wurden die South Dragons, die aber nach der Saison ausstiegen. Als Luc Longley 1991 gedraftet wurde, war er der erste Australier in der NBA. Als Center an der Seite von Michael Jordan gewann er mit den Chicago Bulls drei Meisterschaften. Andrew Gaze, der in der heimischen NBL in 14 Saisons Topscorer war, bekam 1999 auch einen NBA-Meisterschaftsring mit den San Antonio Spurs, wurde aufgrund von Verletzungen aber kaum eingesetzt. Lange Zeit war Andrew Bogut der einzige Australier in der NBA. Er spielt seit 2005 als Center für die Milwaukee Bucks und Golden State Warriors. Mittlerweile haben sich Australier in der NBA etabliert. Zu den bekanntesten zählen Patty Mills, Aron Baynes, Matthew Dellavedova, Joe Ingles und Dante Exum. Mills und Baynes wurden beide 2014 mit den San Antonio Spurs NBA-Meister. Die höchste Liga der Frauen ist die \"Women’s National Basketball League\" (WNBL). Lauren Jackson gewann 2003 und 2007 die Auszeichnung als wertvollste Spielerin (Most Valuable Player) der WNBA. Sie gilt als eine der besten Basketballerinnen der Welt und wurde mit der australischen Nationalmannschaft 2006 Weltmeister.", "section_level": 1}, {"title": "Cricket.", "content": "Cricket hat eine lange Tradition in Australien und wird auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene gespielt. Die australische Cricket-Mannschaft gilt weltweit als eine der besten und dominierte in den 90er Jahren. Bei der \"1868 Aboriginal cricket tour of England\" spielte erstmals eine Mannschaft in Übersee. Seit 1882 werden zweimal in vier Jahren The Ashes – eines der wichtigsten Cricketturniere überhaupt – gegen England ausgetragen. 1948 reiste ein Team, das als \"The Invincibles\" (Die Unbesiegbaren) bezeichnet wurde, mit Kapitän Donald Bradman nach England. Spätere Kapitäne der Nationalmannschaft waren Allan Border, Mark Taylor, Steve Waugh, Adam Gilchrist, Ricky Ponting und derzeit Steve Smith. Auch die beiden Bowler Shane Warne und Glenn McGrath spielten zusammen für die australische Nationalmannschaft. Zu den einheimischen Wettbewerben zwischen den Mannschaften der Bundesstaaten gehören der Sheffield Shield, der One-Day Cup und die Big Bash League.", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "Der 1961 gegründete australische Fußballverband gehörte 1966 zu den Gründungsmitgliedern der Oceania Football Confederation. 2006 erfolgte der Wechsel in den asiatischen Kontinentalverband. Australien bewarb sich erfolglos um die Ausrichtung der WM 2022, war aber 2015 Gastgeber des Asien-Cups, den das Land erstmals gewann. Im Finale konnte Südkorea mit 2:1 in der Verlängerung bezwungen werden. Die australische Fußballnationalmannschaft, Spitzname \"Socceroos\", qualifizierte sich 1974, 2006, 2010, 2014 und 2018 für die WM-Endrunde. 2006 gelang dabei der Einzug ins Achtelfinale, in dem man unter kontroversen Umständen dem späteren Weltmeister Italien mit 0:1 unterlag. Im Jahr 2011 belegten die \"Socceroos\" nach einer 0:1-Finalniederlage gegen Japan den 2. Platz bei der Asienmeisterschaft. Zuvor hatte man viermal die Ozeanienmeisterschaft gewonnen. Das weibliche Gegenstück zu den Socceroos sind die \"Matildas\", die erstmals bei der WM 2007 in China ins Viertelfinale vorstießen und sich dort nur knapp dem späteren Vizeweltmeister Brasilien mit 2:3 geschlagen geben mussten. Auch 2011 in Deutschland konnte das Viertelfinale erreicht werden, in dem man mit 1:3 gegen den späteren Dritten Schweden unterlag. Zuvor wurden dreimal die Ozeanienmeisterschaft und 2010 die Asienmeisterschaft gewonnen, 2014 verlor man im Finale. Australien hat mit der 2004 gegründeten A-League eine noch recht junge Fußball-Profliga. Sie folgte der zuvor bestehenden halbprofessionellen National Soccer League nach. Die Liga bestand in der Spielzeit 2011/12 aus zehn Mannschaften, seit 2007 nimmt mit Wellington Phoenix auch ein Klub aus Neuseeland teil. Der australische Fußballmeister wird über ein kombiniertes Liga-/Playoff-System, ähnlich wie in den USA, ermittelt. Zuerst spielen die zehn Mannschaften eine reguläre Spielzeit mit zurzeit 27 Spielen (je drei Duelle gegen alle andere Mannschaften). Anschließend spielen die ersten sechs Mannschaften ein etwas kompliziertes Playoff-System, worin schließlich im Finale der Meister ermittelt wird. Amtierender Meister ist Brisbane Roar. Die Bezeichnung \"football\" kann in Australien mehrdeutig sein. Historisch wurde der Sport analog zu den USA als \"soccer\" bezeichnet, heute aber benutzen viele offizielle Organisationen und Vereine (u. a. der Fußballverband selbst) den Begriff \"football\" gemäß den internationalen Gepflogenheiten.", "section_level": 1}, {"title": "Golf.", "content": "Die \"Australian Open\" wurden erstmals 1904 ausgetragen und sind eines der wichtigsten jährlichen Golf-Turniere in der \"PGA Tour of Australasia\". Der \"Royal Park Golf Club\" war einer der ersten Golfclubs in Melbourne. Einer der bekanntesten australischen Golfer ist Greg Norman, der in den 80er und 90er Jahren die Weltrangliste anführte. Weitere bekannte Spieler sind Stuart Appleby, Steve Elkington, Ian Baker-Finch, Nick O’Hern, Federico Nondolez und Karrie Webb.", "section_level": 1}, {"title": "Hockey.", "content": "Hockey ist ein beliebter Profisport in Australien. Das traditionelle Feldhockey, das während des Winters gespielt wird, ist die üblichste Form des Spiels, aber Hallenhockey erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Auf dem höchsten Level waren die australischen Hockey-Mannschaften in der jüngeren Vergangenheit sehr erfolgreich. Die Damen-Nationalmannschaft hat 1988, 1996 und 2000 drei olympische Goldmedaillen gewonnen. Das Herren-Team gewann 2004 olympisches Gold, ist amtierender Weltmeister seit 2010 und mit elf Titeln Rekordsieger der FIH Champions Trophy. Zuletzt gewann das Herren-Team am 15. Juni 2014 in Den Haag erneut die Hockey-WM. Die Damen-Mannschaft gewann in den 1990er Jahren fünfmal in Folge die Champions Trophy der Damen und ist mit sechs Titeln zusammen mit den Niederlanden Rekordtitelträger. Für andere Hockeysportarten wie Eishockey oder Inlinehockey gibt es nur wenige Wettbewerbe.", "section_level": 1}, {"title": "Motorsport.", "content": "Motorsport ist bei den Zuschauern in Australien beliebt, obwohl es wegen der relativ hohen Kosten nur wenige Sportler gibt. Das meiste Interesse erwecken die \"V8 Supercars\", v. a. der \"Bathurst 1000\". Andere Klassen sind die Formel 3 und die \"Formula Holden\" (open wheel-Rennen) sowie die Superbikes und die Tourenwagen. In Australien finden einige internationale Rennen statt: Jack Brabham gilt als bester australischer Rennfahrer. Er gewann drei Formel 1 Weltmeisterschaften in den Jahren 1959, 1960 und 1966 und fuhr insgesamt 14 Grand Prix Siege ein. Alan Jones ist neben Jack Brabham der einzige australische Formel 1 Weltmeister. Er schaffte es 1980 als erster Fahrer in einem Williams. Zu den bekanntesten australischen Motorradrennfahrern zählen Wayne Gardner, Mick Doohan, Troy Bayliss, Troy Corser, Chris Vermeulen, Casey Stoner und Andrew Pitt. Doohan gewann zwischen 1994 und 1998 fünf Mal in Folge die Weltmeisterschaft in der 500-cm3-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft, Bayliss und Corser konnten jeweils zwei Weltmeistertitel in der Superbike-Weltmeisterschaft feiern. Auch Casey Stoner gewann zwei Titel der Motorrad-Meisterschaft [2007 und 2011]. Jason Crump wurde Speedway-Weltmeister 2004, 2006 und 2009. Chris Holder holte sich 2012 den Titel des Speedway-Einzelweltmeisters und Jason Doyle im Jahre 2017. Der erst 21-jährige Darcy Ward wurde 2009 und 2010 Speedway U21-Weltmeister und ist seit der letzten Saison permanenter Speedway-Einzel-WM Grand Prix Teilnehmer. Am 26. Oktober 2002 fand im Telstra Stadium von Sydney im Rahmen der Speedway-Einzelweltmeisterschaft der Speedway-WM Grand Prix von Australien statt. Am 24. Oktober 2015 findet im Etihad Stadium von Melbourne im Rahmen der Speedway-Einzelweltmeisterschaft der Speedway-WM Grand Prix von Australien statt.", "section_level": 1}, {"title": "Netball.", "content": "Netball ist eine der verbreitetsten Sportarten in Australien. Es wird von tausenden Mädchen und Frauen – vom Grundschulalter bis zum Erwachsenen – vor allem in den kälteren Monaten gespielt. Es gibt Wettbewerbe in Schulen lokalen Verbänden sowie auf nationaler und internationaler Ebene. Außerdem veranstalten Sportzentren soziale Wettbewerbe für Frauen, Männer und gemischte Mannschaften. Der nationale Wettbewerb, die \"Commonwealth Bank Trophy\", wurde 1997 mit acht Mannschaften gegründet. Die australische Nationalmannschaft tritt regelmäßig gegen andere Netball spielende Nationen, v. a. England (die traditionelle Heimat dieses Sports), Neuseeland, Südafrika und Jamaika an. Neuseeland und Australien sind die stärksten dieser Teams und seit Jahrzehnten Erzrivalen bei den großen Meisterschaften. Obwohl Netball nicht zum offiziellen Programm der Olympischen Spiele gehört, ist es seit 1998 ein Bestandteil der Commonwealth Games.", "section_level": 1}, {"title": "Pferdesport.", "content": "Pferderennen werden in Australien vom \"Australian Racing Board\" organisiert. Die \"Principal Racing Authority\" jedes Staates muss die \"Australian Rules of Racing\" anerkennen. Rennen mit Vollblut-Pferden steht nach \"Australian rules football\" und Rugby beim Zuschauerinteresse an dritter Stelle. 2002/03 besuchten fast zwei Millionen Zuschauer die 379 Rennbahnen in Australien. Pferderennen ist auch eine Industrie, die Voll- oder Teilzeitarbeit für fast 250.000 Menschen bietet. Rund 300.000 Menschen sind als Besitzer oder Mitglieder von Syndikaten direkt an den 31.000 Rennpferden interessiert. Das öffentliche Interesse an Vollblut-Rennen, v. a. bei den zentralen Frühlings- und Herbst-Wettbewerben, ist in den letzten Jahren gestiegen. Über 100.000 Zuschauer waren beim \"Melbourne Cup\" und den \"VRC Oaks\" dabei und auch der \"Caulfield Cup\" und der \"Cox Plate\" sind große Attraktionen. Während seiner Geschichte ist das Pferderennen zu einem Teil der australischen Kultur geworden. Es hat eine bunte Sprache und einige große Sportikonen wie Phar Lap, Tulloch, Bernborough, Kingston Town und Makybe Diva. Daneben spielt die Vielseitigkeitsreiterei eine bedeutende Rolle. 1960, 1992, 1996 und 2000 gewann die australische Equipe die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen und Matthew Ryan 1992 als erster Australier in der Einzelwertung.", "section_level": 1}, {"title": "Radsport.", "content": "Der Radsport ist als Freizeitsport in Australien beliebt, weil das Wetter fast das ganze Jahr ausreichende Bedingungen bietet. Ein höheres Wettbewerbsniveau erreicht der Sport durch den Erfolg von Australiern in Übersee, z. B. bei den Olympischen Spielen und der Tour de France. Jährlich lockt auch die Tour Down Under viele Top-Radfahrer aus aller Welt nach Australien. Phil Anderson war 1981 der erste Nichteuropäer, der sich bei der Tour de France das Gelbe Trikot überstreifen durfte. Robbie McEwen, Stuart O’Grady und Baden Cooke gehörten in den frühen 2000er Jahren zu den besten Sprintern der Welt und konnten unter anderem zahlreiche Tour-de-France-Etappen gewinnen, sowie das Grüne Trikot des Sprintbesten (McEwen und Cooke). Bradley McGee war ein Zeitfahrspezialist und gewann 2003 den Prolog der Tour de France. Michael Rogers wurde 2003 Sieger der Deutschland Tour und ist dreifacher Zeitfahrweltmeister. Cadel Evans ist ein ausgezeichneter Bergfahrer und Rundfahrtenspezialist, der 2011 als erster Australier die Tour de France gewann, das bedeutendste Radrennen der Welt. Zuvor war er bereits zweimal Zweiter geworden. Zudem gewann er 2009 den Weltmeistertitel, ebenfalls als erster Australier.", "section_level": 1}, {"title": "Rugby League.", "content": "Rugby League ist eine der beliebtesten Sportarten in New South Wales, Queensland und im Australian Capital Territory, wo seine Geschichte bis 1908 zurückreicht. Weniger geschätzt, aber dennoch von einigen Menschen gespielt wird es in den nicht traditionellen Territorien wie Victoria, South Australia, Western Australia und dem Northern Territory, während es in Tasmanien fast gar nicht existiert. Die \"Australian Rugby League\" (ARL) ist die zentrale Organisation dieses Sports in Australien. Es besteht aus regionalen Verbänden wie der \"New South Wales Rugby League\" (NSWRL) und der \"Queensland Rugby League\" (QRL). Die National Rugby League (NRL) ist einer der populärsten Sportwettbewerbe in Australien. Seit die ARL 1998 mit der \"Super League\" fusionierte, treten 16 Mannschaften in der Liga an. Von 1908 bis 1994 wurde die Liga von der NSWRL und von 1995 bis 1997 von der ARL ausgetragen. Die \"NRL\" besteht momentan aus folgenden Mannschaften: Brisbane Broncos, Canberra Raiders, Canterbury-Bankstown Bulldogs (Sydney), Cronulla-Sutherland Sharks (Sydney), Gold Coast Titans, Manly-Warringah Sea Eagles (Sydney), Melbourne Storm, Newcastle Knights, New Zealand Warriors (Auckland/Nzl), North Queensland Cowboys (Townsville), Parramatta Eels (Sydney), Penrith Panthers (Sydney), South Sydney Rabbitohs, Sydney Roosters, St. George Illawarra Dragons (Sydney/Wollongong), Wests Tigers (Sydney) Die australische Nationalmannschaft trägt seit dem 7. Juli 1994 den Spitznamen \"Kangaroos\". Australien nimmt regelmäßig an den bedeutendsten internationalen Wettbewerben teil. Die Trophäe namens \"Rugby League Ashes\" erhält der Sieger des seit 1908 ausgetragenen Duells zwischen Großbritannien und Australien. Seit 1999 spielen die drei Top-Nationen Australien, Neuseeland und Großbritannien das \"Tri-Nations-Turnier\". In der seit 1954 ausgetragenen Rugby-League-Weltmeisterschaft ist Australien mit zehn Titeln Rekordsieger. 1980 rief Queensland den State of Origin-Wettbewerb ins Leben, weil oft die besten Spieler aus Queensland an Vereine aus New South Wales abgegeben wurden und deshalb die Duelle zwischen den Staaten immer verloren wurden. Die Besonderheit dabei ist, dass die Spieler für die Provinz antreten, in der sie erstmals gespielt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Rugby Union.", "content": "\"siehe Hauptartikel: Rugby Union in Australien\" Das erste dokumentiere Spiel im Rugby Union in Australien datiert vom 25. Juli 1839. Im Jahr 1864 wurde an der Universität von Sydney der erste Verein gegründet. Zehn Jahre später gab es genug Vereine, um den \"Sydney-Metropolitan\"-Wettbewerb zu gründen. 1888 und 1899 reisten erstmals englische Teams nach Australien. Während des ganzen 20. Jahrhunderts waren australische Mannschaften wettbewerbsfähig. 1996 wurde Rugby Union ein professioneller Sport. Die australische Nationalmannschaft, die „Wallabies“ spielt jährlich um den Bledisloe Cup gegen Neuseeland; seit 1996 wird diese Trophäe im Rahmen der \"Tri Nations Series\" (seit 2012 The Rugby Championship), in der Australien außerdem gegen Argentinien und Südafrika antritt. Die Weltmeisterschaft wird seit 1987 alle vier Jahre ausgetragen. Australien konnte den Titel 1991 und 1999, also zweimal, gewinnen. Bei ihrer Vizeweltmeisterschaft 2003 waren sie Gastgeber. Bei der WM 2007 schieden die Wallabies sensationell schon im Viertelfinale aus. Der wichtigste provinzielle Rugby-Wettbewerb ist die Liga \"Super Rugby\" mit vier Mannschaften aus Australien (den Brumbies aus Canberra, den Queensland Reds aus Brisbane, den New South Wales Waratahs aus Sydney und den Melbourne Rebels) sowie fünf Mannschaften aus Neuseeland, vier Mannschaften aus Südafrika und je einer Mannschaft aus Argentinien und Japan.", "section_level": 1}, {"title": "Schwimmen.", "content": "Schwimmen gehört zu den populärsten Sportarten in Australien, fast jeder Australier übt diesen Sport zumindest hobbymäßig aus. Gelegenheit dazu besteht reichlich, einmal durch die geografischen Gegebenheiten, so haben die meisten Australier einen kurzen Weg zum Meer, weiterhin gibt es reichlich hochmoderne Schwimmhallen und gute Strukturen im nationalen Schwimmverband. Die Rettungssportclubs der Lebensretter an vielen Stränden bieten sportliche Ausbildung wie die Nippers für Kinder. Lokale, regionale und nationale Wettkämpfe finden in den sogenannten Surf Carnevals statt. Australien zählt zu den erfolgreichsten Nationen dieses Sportes. Zu den besten Athleten zählen Ian Thorpe, mit insgesamt fünf Goldmedaillen bei Olympischen Spielen und elf Weltmeistertiteln; Dawn Fraser und Murray Rose mit jeweils vier olympischen Goldmedaillen, Grant Hackett, Shane Gould und Petria Thomas mit je drei Olympiatiteln sowie Susan O'Neill und Kieren Perkins, die es zu je zwei Olympiasiegen brachten.", "section_level": 1}, {"title": "Tennis.", "content": "Mit den Australian Open in Melbourne findet eines der Grand-Slam-Turniere im Tennis in Australien statt. Sie starten jedes Jahr im Januar. 1905 wurden die \"Australasian Tennis Championship\" zum ersten Mal auf dem Cricket-Platz an der St Kilda Road ausgetragen. Wie bei den anderen Grand-Slam-Turnieren traten hier die höchstplatzierten Amateurspieler an. Das Turnier galt als australische Meisterschaft, bis es 1968 auch für ausländische Spieler geöffnet wurde. Heute werden Wettbewerbe im Einzel und Doppel jeweils für Männer und Frauen, sowie im Mixed und für Junioren ausgetragen. Australische Tennisspieler gehören zu den besten der Welt. Roy Emerson gewann insgesamt 12 Grand-Slam-Titel, nur Pete Sampras und Roger Federer konnten mehr erringen. Rod Laver steht gemeinsam mit Björn Borg an vierter Stelle der erfolgreichsten Spieler der Geschichte, mit 11 Titeln. Zur Legende wurde Laver als er den „Grand Slam“, also alle vier Grand-Slam-Turniere eines Jahres, als bisher erster und einziger Spieler der Open Era gewann und dies gleich zweimal, in den Jahren 1962 und 1969. Weiterhin zu den Größen des Tennissports zählt Ken Rosewall, der 8 Erfolge bei Grand-Slam-Turnieren feiern konnte und John Newcombe, der auf 7 Titel kommt. Weltweiter Bekanntheit erfreuen sich auch die australischen Tennisspieler Pat Cash, Patrick Rafter, Mark Philippoussis, Lleyton Hewitt und The Woodies. Die Woodies, bestehend aus Todd Woodbridge und Mark Woodforde waren das erfolgreichste männliche Doppel der Geschichte; sie gewannen elf Grand Slams und eine olympische Goldmedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Winterspiele.", "content": "In den Australischen Alpen und Teilen von Tasmanien gibt es Schnee und Australien hat in vielen Städten Eissporthallen. Deshalb können die Australier an vielen Wintersportarten teilnehmen, z. B. Ski, Snowboarden, Skilanglauf, Biathlon, Freestyle-Skiing (inklusive Aerial Skiing und Buckelpiste), Eishockey, Curling, Shorttrack und Eiskunstlauf. Australien hat olympische Programme für einige dieser Sportarten. Es gibt keine oder nur geringe Möglichkeiten für Skispringen oder Wettbewerbe wie Bob, Rodeln oder Skeleton in Australien, obwohl die Sportler an Wettbewerben in Übersee teilnehmen. Australien entsandte 40 Athleten zu den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver, diese nahmen an 11 Wettbewerben teil. Australien gewann als bisher einziges Land der südlichen Hemisphäre Gold bei Olympischen Winterspielen. Alisa Camplin (Freestyle) und Steven Bradbury (Shorttrack) gewannen als erste australische Sportler je eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City. Nach den Spielen 2010 in Vancouver wurden es 5 Goldmedaillen.", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Sommerspiele.", "content": "Australien war von den ersten Olympischen Spielen 1896 an mit einer Mannschaft (nächst zusammen mit Neuseeland) vertreten. John Astley Cooper hatte bereits 1891 die eigenständige Vertretung der Staaten des Empire gefordert, sodass die Teilnahme an den Olympischen Spielen von Pierre de Coubertin unkompliziert war. Australien gehörte 1912/14 auch zu den ersten Ländern die mit staatlichen Mitteln die Vorbereitung und Entsendung einer qualifizierten Mannschaft förderten. Zweimal wurden Olympische Spiele in Australien ausgetragen, 1956 in Melbourne und 2000 in Sydney. Australien ist eine von drei Nationen, die Athleten zu allen Sommerspielen geschickt haben. Der erfolgreichste australische Athlet bei Olympia – gemessen an den Medaillen – ist Ian Thorpe, der neun Medaillen, davon fünf goldene, erringen konnte. Vier Goldmedaillen gewannen Betty Cuthbert, Murray Rose und Dawn Fraser. Die meisten Medaillen gewann Australien 2000 in Sydney, insgesamt 58, davon 16 goldene. Da der Gastgeber in allen Sportarten automatisch qualifiziert ist, stellte Australien bei diesen Olympischen Spielen auch das größte Team seiner Geschichte mit 630 Athleten. Die meisten Goldmedaillen (17) gewann Australien wiederum 2004 in Athen.", "section_level": 1}, {"title": "Universitätssport.", "content": "Die Universitäten spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Sports in Australien. Es gibt viele Wettbewerbe für Uni-Mannschaften (obwohl es nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie in den USA gibt). Bei den \"Uni-games\" treten die Mannschaften jährlich in traditionellen Sportarten wie Leichtathletik, \"touch football\", Rugby Union und weniger konventionellen Sportarten wie Ultimate an.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Sportarten.", "content": "Die besten Badmintonspieler Australiens werden in die Australische Badmintonnationalmannschaft berufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sport in Australien erfreut sich hoher Popularität und spielt eine zentrale Rolle in vielen Aspekten der lokalen Kultur. Das Klima erlaubt sportliche Aktivitäten während des gesamten Jahres. Cricket ist der beliebteste Sommersport, während im Winter je nach Region Australian rules football und Rugby League dominieren. Einige der beliebtesten Sportarten werden nachfolgend beschrieben.", "tgt_summary": "体育在澳大利亚文化当中扮演了重要的角色。板球、澳式足球、橄榄球和赛马是澳大利亚最早的有组织的体育活动。现在澳大利亚主要的职业体育赛事包括澳式足球、橄榄球、板球、篮球、足球等。媒体在澳大利亚体育中扮演了重要角色,许多电视台和电台都转播体育赛事。澳大利亚也参加众多国际性体育赛事,包括奥运会和残奥会。澳大利亚已经举办过两次夏季奥运会,包括1956年墨尔本奥运会和2000年雪梨奥运会。", "id": 2514897} {"src_title": "3. Arrondissement (Paris)", "tgt_title": "巴黎第三区", "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Das 3. Arrondissement liegt auf dem rechten Seineufer, wird jedoch vollständig von weiteren Arrondissements umgeben. Im Norden grenzt es an das 10. Arrondissement, im Osten an das 11. Arrondissement, im Süden an das 4. Arrondissement und im Westen an das 1. und 2. Arrondissement. Das Arrondissement hat seinen Namen vom „Temple“, dem Gebiet des Templerordens, dessen Bauwerke dort aber zerstört sind.", "section_level": 1}, {"title": "Viertel im 3. Arrondissement.", "content": "Das Arrondissement besteht aus den folgenden vier Stadtvierteln: Nach der offiziellen Zählung der Pariser Stadtviertel handelt es sich dabei um die \"Quartiers\" 9 bis 12.", "section_level": 1}, {"title": "Demographische Daten.", "content": "Mit 34.250 gemeldeten Einwohnern auf einer Fläche von 1,17 km2 macht das 3. Arrondissement 1,6 % der Gesamtbevölkerung der Stadt aus. Das dichtbesiedelte Arrondissement weist eine Bevölkerungsdichte von 29.300 Einwohnern/km2 auf. Die Einwohner verteilen sich wie folgt auf die Viertel:", "section_level": 1}, {"title": "Politik und Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rathaus.", "content": "Das Rathaus des 3. Arrondissements befindet sich im 1862 erbauten \"Temple\" in der Rue Eugène Spuller 2, 75003 Paris, Telefon: 01 / 53 01 75 03.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister ist seit 1995 Pierre Aidenbaum (* 3. Mai 1942), Mitglied der sozialistischen Partei Frankreichs \"Parti socialiste\" (PS).", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Siehe auch: Liste der Monuments historiques im 3. Arrondissement (Paris)", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Straßen.", "content": "Die \"Rue du Temple\" und die \"Rue de Beaubourg\" durchqueren den Bezirk in zentraler Lage von Süd nach Nord bzw. Nord nach Süd, während die \"Rue Reaumur\" zusammen mit der \"Rue de Bretagne\" ihn von West nach Ost durchläuft. Weiterhin treffen sich an der \"Place de la République\" im äußersten Nordosten des dritten Arrondissements zahlreiche wichtige Verkehrsachsen, von denen der \"Boulevard du Temple\" (im weiteren Verlauf \"Boulevard des Filles du Calvaire\" und \"Boulevard Beaumarchais\") die östliche und der \"Boulevard Saint-Martin\" die nördliche Grenze des Bezirks markieren. Im Westen wird er hingegen durch den \"Boulevard de Sébastopol\" begrenzt. Schließlich verbindet die \"Rue de Turbigo\" die \"Place de la République\" mit dem \"Jardin des Halles\" im ersten Arrondissement.", "section_level": 2}, {"title": "Métrolinien.", "content": "Die Métrolinie 11 durchquert den Bezirk von Südwesten nach Nordosten und verbindet ihn dabei mit den großen Umsteigestationen Châtelet (im ersten Arrondissement) und République. Die Station République liegt im Nordosten des Bezirks und wird außerdem von den Linien 3, 5 und 9 bedient, sowie von der Métrolinie 8, die in Richtung Süden der östlichen Grenze des Arrondissements folgt. Außerdem berührt die Métrolinie 4 die westliche Grenze des Bezirks.", "section_level": 2}, {"title": "Literarische Bedeutung.", "content": "Der Nestor-Burma-Roman \"Fièvre au Marais\" (dt. \"Marais Fieber\") von Léo Malet spielt im 3. Arrondissement.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das 3. Pariser Arrondissement, das \"Arrondissement du Temple\", ist zum größten Teil eine Wohngegend im Nordosten des Stadtkerns. Die Besiedlung fand im 13. und 14. Jahrhundert unter Karl V. statt. Die ältesten erhaltenen Wohnhäuser stammen jedoch aus dem 16. Jahrhundert. Ein Großteil des Arrondissements wird von dem so genannten Marais eingenommen.", "tgt_summary": "巴黎第三区()是法国首都巴黎市的20个区之一。该区位于塞纳河右岸,面积1.171km2,是巴黎市第二小的区。", "id": 1889847} {"src_title": "Kathedrale von Metz", "tgt_title": "梅斯主教座堂", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Stephansschrein (5.–10. Jahrhundert).", "content": "Metz, eine alte gallische Stadt, wurde im 3. Jahrhundert Bischofssitz. Wie man aus einem Abschnitt der „Geschichte der Franken“ (\"Decem libri historiarum\") des Gregor von Tours erfahren kann (lib. II, c. 6), war ein dem heiligen Stephan geweihter Schrein (\"Oratorium beati Stephani\") das einzige Gebäude der Stadt, das der Plünderung durch die Hunnen am 7. April 451 entging. Der „wunderbaren Auffindung“ der Reliquien des Erzmärtyrers", "section_level": 2}, {"title": "Die romanische Basilika.", "content": "Bischof Dietrich I. veranlasste zwischen 965 und 984 den Umbau des einfachen Schreins mit finanzieller Hilfe der Kaiser Otto I. und Otto II. Die neue Basilika wurde unter seinem Nachfolger Dietrich II. von Luxemburg vollendet und 1040 geweiht. Der Bau konnte wegen der Lage des Bauplatzes am Rande", "section_level": 2}, {"title": "Die gotische Kathedrale.", "content": "Um 1220 beginnt nach Anregung durch Bischof Konrad III. von Scharfenberg der Bau der neuen, gotischen Kathedrale aus Jaumont-Stein, die auf dem Grundriss der romanischen Vorgängerkirche errichtet wurde. Von 1220 bis 1380 wurde mit dem Bau des Hauptschiffs begonnen und die beiden Türme bis zu einer Höhe von 45 Meter errichtet. 1359 wurde das gesamte Hauptschiff überdacht, von 1360 bis 1380 entstand das Gewölbe des Hauptschiffs. Nach drei Jahrhunderten wurde die Kathedrale 1520", "section_level": 2}, {"title": "18. Jahrhundert.", "content": "Nachdem das Kapitel der Stiftskirche St. Maria im Jahr 1728 aufgelöst worden war, entfernte man auch das im Jahr 1381 installierte Gitter, das Dom und Stiftskirche voneinander getrennt hatten. Mit dem Ausbau der Stadt Metz als gegen das Heilige Römische Reich gerichtete französische Festungsstadt wurde auch die Innenstadt den militärischen Erfordernissen angepasst. So ließ der Gouverneur von Metz, Charles Louis Auguste Fouquet de Belle-Isle, ab dem Jahr 1728 einen Paradeplatz neben dem Dom anlegen. Darüber hinaus sollten im Umfeld des Metzer Domes ein neues", "section_level": 2}, {"title": "19. und 20. Jahrhundert.", "content": "Der seit dem Mittelalter unvollendet gebliebene Kapitelturm wurde in den Jahren 1839 bis 1844 auf seine aktuelle Höhe gebracht. Dabei unterblieb allerdings eine Angleichung auf die Höhe des Mütteturmes. Nach einem großen Dachstuhlbrand, der 1877 nach einem Feuerwerk zu Ehren des Besuchs Kaiser Wilhelms I. ausgebrochen war, wurde im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts die Metzer Kathedrale durch Dombaumeister Paul Tornow maßgeblich umgestaltet. Das Strebesystem und die Gewölbe wurden erneuert, das Dach in den Jahren 1880 bis 1882 wesentlich steiler neu aufgerichtet, die Querschiffgiebel sowie der Giebel über der Westfront hinzugefügt. Der südöstliche Querschiffgiebel wurde im Jahr 1885, der nordwestliche im Jahr 1886 in Anlehnung an den gotischen Formenkanon des Metzer Domes vollendet. Das vorherige Dach war an den Querschiffenden abgewalmt und hatte eine Steigung von 45°. Die neue Dachneigung des eisernen Dachstuhles beträgt seit dem Neuaufbau des Daches 60° und ist damit 4,50 m höher als zuvor. Seither wirken die ohnehin schon verhältnismäßig niedrigen Domtürme noch niedriger. In den Jahren 1880 bis 1885 wurde das gesamte Liebfrauenportal, dessen mittelalterlicher Figurenschmuck aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zur Zeit des Klassizismus nahezu vollständig zerstört worden war, abgetragen und auf tieferem Niveau neu aufgebaut. Grund für die Tieferlegung war, dass die Liebfrauenstiftskirche mit ihrem Portal etwa 1,50 m über dem Bodenniveau des Domes gelegen hatte. Als im Jahr 1728 beide Kirchen räumlich miteinander vereinigt wurden, senkte man den Fußboden der ehemaligen Liebfrauenkirche ab, beließ aber das Liebfrauenportal auf seinem ursprünglichen Niveau. Diesen Makel wollte man bei der Restaurierungsmaßnahme des ausgehenden 19. Jahrhunderts beseitigen, stutze aber dabei die ursprüngliche Höhe der Portalhalle. Die Schrägstellung des", "section_level": 2}, {"title": "Maße und Ausrichtung.", "content": "Der Metzer Dom ist aufgrund der problematischen Geländeverhältnisse auf einem Hügel über der", "section_level": 1}, {"title": "Chor der ehemaligen Stiftskirche St. Marien.", "content": "Die Apsisfenster der ehemaligen Stiftskirche stammen aus der Mayer’schen Hofkunstanstalt und wurden im Jahr 1884 eingesetzt. Die Entwürfe stammen von Dombaumeister Paul Tornow. Das von Abbé Adam Felix gestiftete Achsfenster zeigt in einer golden ornamentierten Mandorla mit stilisierter Wolkenumrahmung die Krönung der Jungfrau Maria durch ihren Sohn Jesus Christus. Ein nachtblauer Himmel und glänzende Sterne lassen den dargestellten Ort als den Himmel erkennen. Die über dem Haupt Mariens schwebende und strahlenaussendende Taube des Heiligen Geistes, Mariens über der Brust gekreuzte Arme, ihr weißes Gewand und ihr blauer Mantel sowie eine aus einem goldenen Gefäß emporsprossende weiße Lilie weisen auf die jungfräuliche Empfängnis hin. Der mit den Wundmalen der Kreuzigung versehene Jesus Christus ist in königlich-priesterliche Gewänder gekleidet und sein Haupt ist von einem Kreuznimbus umgeben. Er hält zum Zweck der Krönung seiner Mutter eine goldene, juwelenbesetzte Krone empor, die mit Lilienblüten bestückt ist. Unter der Krönungsgruppe schweben, bedeutungsperspektivisch kleiner dargestellt, vier jubilierende Engel. Während zwei der Engel Weihrauchfässer schwenken, rufen die beiden anderen den Betrachter durch ihre Handhaltung zur Anbetung auf. Die die Krönungsszene flankierenden Fenster wurden von der Metzer Rosenkranzbruderschaft, die hier ihren Versammlungsort hatte, gestiftet und stellen jeweils Marienvisionen unter prächtigen Maßwerkbaldachinen dar. Links übergibt Maria dem heiligen Dominikus den Rosenkranz. Die Darstellung bezieht sich auf die durch Alanus de Rupe um 1468 zuerst verbreitet Legende, dass der heilige Dominikus, der Gründer des Dominikanerordens, die heutige Form des Rosenkranzes im Jahr 1208 bei einer Marienerscheinung empfangen und sie in seinem Orden eingeführt haben soll. Die Jungfrau Maria habe dem heiligen Dominikus den Rosenkranz als Waffe im Kampf gegen die Albigenser übereignet. Im Fenster rechts neben dem Achsfenster empfängt der Einsiedler und spätere Karmelitermönch Simon Stock das Ordensskapulier aus den Händen der Jungfrau Maria. Im Jahr 1251 soll der Heilige eine Vision der Gottesmutter gehabt haben, die ihm das Schulterkleid der Ordenstracht überreichte. Dieses Skapulier wurde Teil des Habits der Karmeliten. Aus der Verheißung der Vision des heiligen Simon Stock entwickelten sich auch das sogenannte „kleine Skapulier“ und die Skapulierbruderschaften. Im Maßwerk der drei mittleren Fenster sieht man Maria links in der anbetenden Position der Verkündigung, in der Mitte ist sie", "section_level": 1}, {"title": "Sakramentskapelle.", "content": "Die Errichtung der Sakramentskapelle wurde um das Jahr 1350 begonnen und im Jahr 1443 durch Jean de Commercy vollendet. Sie diente als Grabkapelle der Metzer Bischöfe. In der Kapelle sind die Bischöfe Adhémar de Monteil (Amtszeit: 1327–1361), Dietrich Bayer von Boppard (Amtszeit: 1365–1384), Konrad Bayer von Boppard (Amtszeit: 1415–1459) sowie Claude Rouvroyu de Saint Simon (Amtszeit: 1733–1760) bestattet. Im Jahr 1858 entdeckte man einige Überreste der in der Französischen Revolution zerstörten Grabtafeln, die man links und rechts des Kapelleneingangs anbrachte. Zum Seitenschiff wird die Kapelle durch ein kunstvoll geschmiedetes Gitter aus der Werkstatt von Jean Lamours, in der auch die Gitter an der Place Stanislas in Nancy geschaffen wurden, abgeschlossen. Die mittelalterlichen Wandmalereien wurden im Jahr 1909 durch den Kölner Maler Anton Bardenhewer (1857–1939), der seinerzeit einer der bedeutendsten Denkmalpfleger in der ehemaligen Rheinprovinz war, restauriert. Die im Zweiten Weltkrieg beschädigten Fenster des Metzer Ateliers Maréchal-Champigneulle aus dem Jahr 1871 wurden im Jahr 1957 durch neue nach den Entwürfen von Jacques Villon ersetzt. Die früheren Fenster des", "section_level": 1}, {"title": "Moderne liturgische Ausstattung.", "content": "Die Weihe des neuen Altars und des übrigen liturgischen Mobiliars fand am 17. Dezember 2006, dem dritten Adventssonntag (Gaudete), statt. Am selben Tag wurde dem Domplatz vor der Kathedrale der neue Name „Place Jean-Paul II“ zu Ehren von Papst Johannes Paul II. verliehen, der am 10. Oktober 1988 ein Pontifikalamt im Metzer Dom zelebriert hatte und am 2. April 2005 verstorben war. Unter der Ägide des gebürtigen Metzers Jean-Jacques Aillagon (Kulturminister von 2002 bis 2004) wurde die Sanierung des Chores der Kathedrale bis zum Jahr 2006 vollendet. Die Fertigung der liturgischen Möbel oblag dem Schweizer Künstler Mattia Bonetti (* 1952). Nach der Installation der neuen Beleuchtung des Kirchenschiffs im", "section_level": 1}, {"title": "Glocken.", "content": "Im Jahre 1412 wurde beschlossen, eine Glocke, die bereits im Jahr 1381 bestellt worden war, auf dem Südturm der Kathedrale zu installieren. Im Jahr 1418 wurde sie zum ersten Mal gegossen. 1479 wurde sie neu gegossen, dann wieder im Jahr 1605", "section_level": 1}, {"title": "Orgeln.", "content": "In der Kathedrale befinden sich insgesamt drei Orgeln: eine Hauptorgel, eine Chororgel sowie eine kleine sehr bemerkenswerte Renaissance-Orgel. Eine große Orgel an der Nordwand, die bis ins Mittelalter zurückreichte, wurde 1805 abgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptorgel.", "content": "Die Hauptorgel der Kathedrale wurde 1970 durch die Firma Haerpfer & Erman unter Verwendung des Pfeifenwerks der früheren Hauptorgel", "section_level": 2}, {"title": "Chororgel.", "content": "1862 wurde durch die Orgelbaufirma Aristide Cavaillé-Coll eine kleine Orgel mit 20 Registern am heutigen Standort der Hauptorgel erbaut. 1882 wurde sie von Jean-Frédéric Verschneider um ein Pedal mit 6 Registern erweitert. 1934 erfolgte ein Neubau unter Wiederverwendung des Gehäuses und des Pfeifenwerks von Cavaillé-Coll und Verschneider durch Frédéric Haerpfer mit drei Manualen und 47 Registern auf", "section_level": 2}, {"title": "Renaissance-Orgel.", "content": "Die Renaissance-Orgel geht zurück auf ein Instrument, das von dem Orgelbauer Jean de Trèves (Johann von Promsfeldt) aus Verdun im Jahre 1537 erbaut worden war. Von diesem historischen Instrument sind nur noch", "section_level": 2}, {"title": "Domschatz.", "content": "Der Domschatz der Metzer Kathedrale wird in der Sakristei und der Krypta aufbewahrt. Der Vorraum der Sakristei wurde um das Jahr 1518 fertiggestellt. Eisenbeschlagene Schränke aus dem 16. Jahrhundert dienten ursprünglich zur Aufbewahrung des Domschatzes. Im 18. Jahrhundert wurde die Sakristei im Auftrag des Domkapitels um einen größeren Raum erweitert. Die Wände des Raumes sind mit Eichenvertäfelungen im Louis-quinze-Stil verkleidet. Über dem Vorbereitungstisch hängt eine Darstellung der Kreuzigung Christi mit der heiligen Maria Magdalena. Es handelt sich um eine unsignierte Kopie eines Werkes von Charles Monet, die dem Domkapitel im Jahr 1765 gestiftet wurde. Ein weiteres Gemälde stellt Jesus im Tempel dar und stammt vom Ende des 18. Jahrhunderts. Das älteste Stück des Domschatzes ist ein legendenumrankter Ring, den vermutlich Bischof Arnulf, ein Vorfahr Karls des Großen, zu Beginn des 7. Jahrhunderts trug. Am kostbarsten ist der sogenannte „Mantel Karls des Großen“, ein aus purpurfarbener Seide gewebter Radmantel, der im 12. Jahrhundert in Konstantinopel gefertigt wurde. Die prächtigen goldbestickten Adler und Drachen in üppigem Gerank zeichnen ihn als imperialen Zeremonialumhang aus. Die später hinzugefügte Kapuze stellt die Kreuzigung Jesu dar.", "section_level": 1}, {"title": "Dom-Sagen und Legenden.", "content": "Im Zusammenhang mit dem Metzer Dom werden folgende Sagen überliefert:", "section_level": 1}, {"title": "Der heilige Bischof Clemens und der Drache Grauli.", "content": "Der böse Grauli (vom deutschen Wort „graulich“) war ein Drache, der in den Ruinen des alten römischen Amphitheaters der Stadt Metz zusammen mit einer unglaublichen Menge giftiger Schlangen sein Unwesen trieb. Die Untiere vergifteten die ganze Umgebung mit ihren Ausdünstungen, so dass jedermann, der sich näherte oder die Stadt verließ, sein Leben aufs Spiel setzte. In dieser bedrohlichen Lage versprach der auf Geheiß des heiligen Petrus aus Rom nach Metz gekommene heilige Clemens, das Volk von Metz zu retten, wenn es der Anbetung der falschen heidnischen Götzen abschwören würde und allein Jesus Christus dienen wolle. Die Bewohner von Metz schlugen alsbald in die Bedingung ein. Sobald sich der Heilige dem alten Amphitheater näherte, zischten die Schlangen und schnellten aus ihren Schlupfwinkeln hervor, um den Mann Gottes zu verschlingen. Da schlug", "section_level": 2}, {"title": "Der Dombaumeister und der Teufel.", "content": "Der Metzer Dombaumeister Pierre Perrat war gerade in das Studium der Baupläne des neu zu errichtenden Domes vertieft, als ein Männlein in seiner Stube erschien, geschwind den Entwurf einer neuen Kathedrale zeichnete, diese dem verwunderten Baumeister zeigte und sogleich wieder auswischte. Dombaumeister Perrat bat darauf den Fremden, ihm bei der Errichtung des neuen Metzer Domes zu helfen. Das Männlein versprach die erbetene Hilfe und zückte sofort ein Pergament, das er dem Baumeister als Gegenleistung zur Unterschrift vorlegte. Ohne viel zu überlegen, unterschrieb Perrat hastig den", "section_level": 2}, {"title": "Der heilige Bischof Arnulf und der Ring.", "content": "Die Legende erzählt, das der heilige Arnulf vor der Besteigung des bischöflichen Thrones von Metz voller Selbstzweifel angesichts seiner Unvollkommenheit über die Moselbrücke ging, seinen Ring in den Fluss warf und darum bat, den Ring als Zeichen der Vergebung seiner Sünden zurück zu erhalten. Nach langer Zeit brachte ein Fischer dem Heiligen einen von ihm gefangenen Fisch. Als man den Fisch zum Braten ausnahm, fand sich in den Eingeweiden der Ring, den Arnulf in die Mosel geworfen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Metzer Domwerk.", "content": "Das Metzer Domwerk (L’Œuvre de la Cathédrale de Metz) ist eine gemeinnützige Organisation zur Förderung der Kathedrale von Metz. Der Verein wurde am 21. März 1885 durch den Metzer Bischof Dupont-des-Loges gegründet. Sein ursprüngliches Ziel war es, das öffentliche Interesse an der Mutterkirche der Diözese zu wecken, um deren Erhalt und Restaurierung zu fördern. Seit seiner Gründung am Ende des 19. Jahrhunderts förderte das Metzer Domwerk Projekte wie die Restaurierung bzw. den Neubau des Liebfrauenportals, des großen Hauptportals, die Installation von Zentralheizung und Beleuchtung, die Wiederherstellung der großen Sakristei oder die Wiederherstellung der Hängeorgel. Darüber hinaus gibt das Domwerk Publikationen über die Kathedrale in mehreren Sprachen heraus und bietet Domführungen an. Dabei unterstützt das Domwerk den französischen Staat bei der Unterhaltung des Metzer Domes. Das jüngste Projekt des Domwerkes war die Ausstattung des Metzer Domes mit Prinzipalien des Schweizer Künstlers Mattia Bonetti im Jahr 2006. Momentan hat das Domwerk etwa fünfhundert Mitglieder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale Saint-Étienne (deutsch: \"Stephansdom\") im lothringischen Metz wurde in den Jahren 1220 bis 1520 errichtet und gilt als eines der schönsten und größten gotischen Kirchengebäude in Frankreich. Mit mehr als 41 Meter Gewölbehöhe hat sie nach den Domkirchen von Amiens und Beauvais den dritthöchsten Innenraum; die Fläche ihrer Glasmalereien ist mit etwa 6500 m2 die größte in einer französischen Kathedrale, daher der Name \"La lanterne du Bon Dieu\" – deutsch: „Die Laterne des lieben Gottes“. Der Metzer Dom dient als Bischofskirche des Bistums Metz. Das Kulturdenkmal wurde im Jahr 1930 als historisches Monument klassifiziert und steht als solches unter Denkmalschutz.", "tgt_summary": "梅斯圣斯德望主教座堂()座落于法国的梅斯市,是一座由黄色砂岩建造的哥特式建筑。它也是天主教梅斯教区的主教座堂。这座建于1220年-1380年的大教堂实际上是由两座教堂合并而成的:建于13世纪的圣艾蒂安教堂的中殿被附加在一座更老的罗马式教堂的北面。这座教堂位于城市中心,在旁边。15世纪,十字翼部和唱诗席建成。教堂的中殿是法国第三高(41.41米),紧次于博韦大教堂和亚眠大教堂。", "id": 379325} {"src_title": "Fleckenkauz", "tgt_title": "西點林鴞", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild und Fortpflanzung.", "content": "Dieser Kauz hat eine Länge von 43 cm und eine Flügelspanne bis 115 cm, sein Gewicht beträgt rund 600 g. Der Fleckenkauz weist große Ähnlichkeit mit dem Streifenkauz auf, hat jedoch auf der Körperunterseite kreuzförmige Flecken. Der Fleckenkauz ist außerdem etwas kleiner und dunkler. Die Eier sind 5 cm lang von weißer Farbe und geringfügig gefleckt. Das Brüten wird vom Weibchen erledigt während das Männchen für die Futterbeschaffung zuständig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Fleckenkauzes umfasst die Westhälfte Nordamerikas von British Columbia bis nach Mexiko. Allerdings ist seine Verbreitung lückenhaft, da er hohe Anspruche an seinen Lebensraum stellt. Im Nordwesten ist er vor allem in Koniferenwäldern beheimatet. Hier bevorzugt er Gebiete, die noch Baumbestände aufweisen, die mindestens 200 Jahre alt sind. Diese müssen ihm Nistgelegenheiten wie beispielsweise große Baumhöhlen, alte verlassene Greifvogelhorste, Felsspalten oder Zweighaufen in Astgabeln bieten. Der Wald muss außerdem eine hohe Dichte von Kleinsäugern wie beispielsweise Amerikanischen Buschratten oder Neuweltlichen Gleithörnchen oder Vögeln haben. 98 Prozent aller Reviere liegen in alten Wäldern, die noch ursprünglich sind. In Wäldern, in denen Holz geschlagen wird oder die in einer anderen Art und Weise degradiert werden, wandert häufig der durchsetzungsfähigere Streifenkauz ein, der den Fleckenkauz verdrängt. Das Nest kann zwischen 12 und 60 m hoch liegen.", "section_level": 1}, {"title": "Schutzstatus.", "content": "Die Bemühungen, den Fleckenkauz unter besonderen Schutz zu stellen, begannen in den 1970er Jahren. 1982 überprüfte der United States Fish and Wildlife Service erstmals den Status des Fleckenkauzes und entschied sich gegen eine Klassifizierung als gefährdete Art. Diese Entscheidung wurde 1987 erneut bestätigt, jedoch 1988 erste Schritte für den Schutz dieser Eulenart eingeleitet. 1990 wurde der Fleckenkauz auf die Vorwarnliste des United States Fish and Wildlife Service gesetzt. 1991 erfolgte ein Verbot von Holzeinschlag, wenn auch dieses Verbot häufig umgangen wurde. 1994 legte die zuständige Administration ein Jahr nach Amtsantritt von Bill Clinton den Northwest Forest Plan vor, der 16 Millionen Morgen Wald vor Abholzung schützen sollte. Die Holzindustrie drohte darauf mit dem Verlust von 30.000 Arbeitsplätzen und es gelang mehrfach, Schutzmaßnahmen gerichtlich zu unterbinden. Zwei Unterarten, nämlich der Nördliche (\"S. o. caurina\") und der Mexikanische Fleckenkauz (\"S. o. lucida\"), fallen jetzt in den Vereinigten Staaten von Nordamerika unter den Endangered Species Act. Sie stehen damit unter dem besonderen Schutz des United States Fish and Wildlife Service. Die Nominatform wird dagegen vom United States Fish and Wildlife Service nicht als gefährdet angesehen. Der Bundesstaat Kalifornien hat jedoch auch die Nominatform als bedroht eingestuft und auch der United States Forest Service (USFS) trifft Schutzmaßnahmen für diese Unterart. Die Bestände des Nördlichen Fleckenkauz nehmen besonders stark am Nordrand des Verbreitungsgebietes ab. In der Region, die vom Norden des US-Bundesstaates Washington bis den Südwesten der kanadischen Provinz British Columbia reicht, halbiert sich der Bestand an Fleckenkauzen nahezu jährlich. In British Columbia gibt es mittlerweile weniger als 30 Brutpaare und es wird befürchtet, dass die Art hier in den nächsten Jahren ausstirbt. Nach wie vor gibt es wegen aller Unterarten des Fleckenkauzes Auseinandersetzungen zwischen Naturschützern, der Holzindustrie, Rinderzüchtern, Landentwicklern und anderen Interessensgruppen. Im Februar 2008 bestätigte eine Bundesrichterin die Entscheidung des U.S. Fish and Wildlife Service, 34.800 Quadratkilometer in den US-Bundesstaaten Arizona, Utah, Colorado und New Mexico zum überlebenswichtigen Gebiet für den Fleckenkauz zu erklären. Diese Entscheidung war von der Arizona Cattle Growers' Association vor Gericht angefochten wurden, aber die Richterin Susan Bolton bestätigte die Entscheidung. Da der Fleckenkauz in einigen Regionen vom Streifenkauz verdrängt wird, gab der U.S. Fish and Wildlife Service im Sommer 2013 bekannt, dass in den kommenden vier Jahren mehr als 3600 Streifenkauze in den Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington geschossen werden sollen. Danach soll beobachtet werden, ob sich die Fleckenkauz-Populationen in diesen Gebieten erholen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fleckenkauz (\"Strix occidentalis\") ist eine Vogelart aus der Familie der Eigentlichen Eulen (Strigidae), die im Westen Nordamerikas verbreitet ist. Diese Vogelart war der Grund für eine breite politische Kontroverse, die insbesondere in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren stattfand, da mit der Anerkennung als bedrohte Art Millionen Hektar alter Wälder in den Bundesstaaten Washington, Oregon und Kalifornien nicht durch die Holzindustrie ausgebeutet werden durften. Die Diskussion erfolgte mit großer Schärfe, weil der Holzeinschlag in den Wäldern des amerikanischen Nordwesten ein traditioneller Berufszweig ist, so dass eine Einstufung der Art als gefährdet weitreichende wirtschaftliche Folgen hatte. Die Auseinandersetzungen setzen sich bis heute fort. Erst im Februar 2008 hat ein US-amerikanisches Bundesgericht erneut eine Entscheidung des U.S. Fish and Wildlife Service bestätigt, 34.800 Quadratkilometer zu einem besonderen Schutzgebiet für diese Art zu erklären.", "tgt_summary": "西点林鸮(学名:\"Strix occidentalis\",Spotted owl)长43厘米,翼展114厘米及重约600克。鸟蛋长约5厘米,呈白色,表面光滑。雌鸟会负责孵化及照顾幼鸟,而雄鸟则会觅食。幼鸟的平均生存率为11%,平均出生率为每对有0.58只幼鸟。西点林鸮有3个亚种,包括北方斑点鸮、指名亚种及墨西哥西点林鸮。吉拉荒野保护区是墨西哥亚种最大群落的家园。西点林鸮的外观像横斑林鸮,但下身的斑纹呈交叉状。横斑林鸮的身型较大及较灰色。指名亚种及北方斑点鸮近年受到横斑林鸮的取代。虽然两者是会混种,但其基因却很独特。", "id": 1988166} {"src_title": "Enoch Powell", "tgt_title": "以諾·鮑威爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Powell wurde 1912 als Sohn von Albert Enoch Powell und Ellen Mary Breese, zweier Lehrer aus Wales geboren. Seine große Intelligenz wurde sehr früh offenkundig. Nach der King Edward’s School, Birmingham, setzte er seine Ausbildung am Trinity College in Cambridge fort, wo er unter den Einfluss seines Tutors Alfred Edward Housman geriet und in seinem ersten Studentenjahr alle wichtigen klassischen Wettbewerbe gewann, an denen Undergraduates teilnehmen konnten. Mit 25 Jahren wurde er zum Professor für Klassisches Griechisch an der Sydney University in New South Wales, Australien, berufen. Zu seinen Schülern gehörte der spätere australische Premierminister Gough Whitlam. Seine Edition von Thukydides' \"Geschichte des Peloponnesischen Kriegs\", 1938 bei Oxford University Press erschienen, wurde zur Standardausgabe. Autodidaktisch erlernte er die Walisische Sprache. Während seines Studiums in Cambridge nahm Powell Kurse in Urdu an der Schule für Orientalische Studien, heute die School of Oriental and African Studies, University of London, um seine späteren Chancen auf eine spätere Berufung als Vizekönig von Indien zu erhöhen. Aus dem gleichen Grunde erlernte er auch Hindi. Während seiner Professur in Australien steigerte sich seine Wut auf die Appeasementpolitik der Regierung Chamberlain gegenüber Deutschland, die er als Verrat an britischen Interessen ansah. In einem Brief an seine Eltern vom Juni 1939 vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schrieb er: „Es sind die Engländer, nicht ihre Regierung; denn wenn sie nicht blinde Feiglinge wären, würden sie Chamberlain und Halifax und all die anderen kriecherischen Verräter lynchen.“ Unmittelbar nach Kriegsausbruch kehrte Powell nach England zurück, nicht ohne ein russisches Wörterbuch zu kaufen, weil er annahm „Russland dürfte den Schlüssel für unser Überleben und Sieg besitzen, wie es 1812 und 1916 der Fall war“.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsjahre.", "content": "Nach seiner Rückkehr meldete sich Enoch Powell freiwillig zum Kriegsdienst. Allerdings lehnten ihn die meisten Musterungsstellen ab, und erst über einen Monat nach seiner Ankunft nahm ihn das Royal Warwickshire Regiment auf, bei dem sich Powell als Australier eingeschrieben hatte. Powell kämpfte auch bei den Desert Rats (7. Britische Panzerdivision) in Afrika. Hier in Algier wurde Powells Abneigung gegen die USA gepflanzt. Nach einigen Gesprächen mit leitenden amerikanischen Verantwortlichen kam er immer mehr zu der Überzeugung, dass ein wichtiges amerikanisches Kriegsziel die Zerstörung des Britischen Weltreichs sei. In einem Brief vom 16. Februar 1943 schrieb er: „Am Horizont sehe ich eine größere Bedrohung als Deutschland oder Japan jemals waren [...] unseren furchtbaren Feind, Amerika [...]“ Seine Vorstellung von einem US-amerikanischen Antibritannismus blieb während des Krieges erhalten. Powell schnitt einen Artikel der Amerikanerin Clare Booth Luce aus dem Statesman vom 13. November 1943 aus, den er für den Rest seines Lebens aufhob und in dem sie in einer Rede erklärte, die indische Unabhängigkeit bedeute, dass „die USA den größten Weltkrieg um Demokratie gewonnen“ habe. Verzweifelt versuchte Powell in den Fernen Osten zu gelangen, um am Kampf gegen Japan teilzunehmen, weil „der Krieg in Europa gewonnen ist und ich den Union Jack zurück in Singapur sehen möchte“, bevor die Amerikaner die Briten zum Abzug zwingen würden. Bei Kriegsende war er der jüngste Brigadier der britischen Armee, der als Gefreiter in den Dienst getreten war. Powell fühlte sich jedoch bei Kriegsende schuldig, weil er überlebt hatte, während viele Soldaten unterschiedlichen Ranges, denen er während des Krieges begegnet war, gestorben waren.", "section_level": 2}, {"title": "Konservative Partei.", "content": "Nach dem Krieg trat er der Konservativen Partei bei und arbeitete im Conservative Research Department, dem Strategiezentrum der Partei, wo Iain Macleod einer seiner Kollegen war. Bei den Unterhauswahlen 1950 wurde er im Wahlkreis Wolverhampton South West zum Abgeordneten gewählt. Innerhalb seiner Fraktion gehörte Powell der Suezgruppe an. Diese Parlamentariergruppe wandte sich gegen den Abzug britischer Truppen vom Suezkanal, da Großbritannien ihrer Ansicht nach durch einen solchen Abzug seinen Anspruch auf Präsenz am Suezkanal dauerhaft aufgebe. Dennoch war er, als nach dem britischen Abzug 1954 die Ägypter 1956 den Kanal verstaatlichten, gegen den britischen Versuch zur Wiedereroberung des Kanals, weil seiner Meinung nach die Briten nicht mehr die Ressourcen einer Weltmacht besaßen. Er arbeitete als parlamentarischer Staatssekretär im Wohnungsbauministerium und von 1957 bis 1958 als parlamentarischer Finanzstaatssekretär, trat aber gemeinsam mit Schatzkanzler Peter Thorneycroft und Nigel Birch aus Protest gegen die Pläne der Regierung für wachsende Ausgaben zurück. In der Blütezeit des Keynesianismus glaubte er als überzeugter Monetarist an die Marktkräfte. Wachsende Staatsausgaben, die die Regierung finanzierte, indem sie neues Geld druckte, waren nach Powells Annahme eine wichtige Ursache für Inflation. Die Inflationsrate stieg auf 2,5 %, ein für die damalige Zeit hoher Wert besonders in Friedenszeiten. Er verurteilte die Mär von den angeblich zu mächtigen Gewerkschaften, die angeblich zu hohe Löhne forderten und erklärte wiederholt die Entscheidung der Regierung zu Ausgaben, die ihre Einnahmen übersteigen, zur Ursache der Inflation. Er geißelte insbesondere Wohnungsbauprogramme, die Hochhaussiedlungen entstehen ließen, in denen Gewalt und Anonymität grassierten, was zum Abriss der Gebäude führe, noch bevor die Hypotheken für ihre Errichtung abgetragen worden seien. Powell kehrte 1960 in die Regierung zurück, als er zum Gesundheitsminister berufen wurde, gehörte dem Kabinett jedoch erst ab 1962 an. In dieser Funktion war er verantwortlich für ein ambitioniertes zehnjähriges Programm zum Krankenhausbau und für den Beginn der Abwicklung der großen psychiatrischen Institutionen. In seiner berühmten „Water-Tower“-Rede sagte er 1961, sein Ziel sei \"die Eliminierung des weitaus größten Teils der psychiatrischen Kliniken dieses Landes, so wie sie heute existieren\", und charakterisierte die festungsartige Wirkung geschlossener Anstalten: „Da stehen sie: isoliert, majestätisch, gebieterisch, über ihnen der gigantische Wasserturm, der sich mit dem Schornstein unverkennbar und einschüchternd über das Land erhebt – die Heime, die unsere Vorväter so solide errichteten, um die Vorstellungen ihrer Zeit auszudrücken. Unterschätzen Sie nicht für einen Moment ihre Fähigkeit zum Widerstand gegen unsere Attacke.“ Die Rede war einer von mehreren Gesprächsfäden, die zur Initiative \"Fürsorge innerhalb der Gemeinde\" (Care in the Community) in den 1980er Jahren führte. Zusammen mit Iain Macleod lehnte er eine Position im Kabinett nach der Berufung von Alec Douglas-Home zum Premierminister ab. Nach der Niederlage der Konservativen bei den Unterhauswahlen 1964 kehrte er als Schattentransportminister in die erste Reihe seiner Fraktion zurück. Bei den ersten Wahlen seiner Partei zum Parteivorsitz 1965 trat er als Kandidat an, erreichte jedoch hinter Edward Heath nur den dritten Platz, was ihm trotz seiner antiamerikanischen Gesinnung die Berufung zum Schattenverteidigungsminister einbrachte. In einer umstrittenen Rede vom 26. Mai 1967 kritisierte Powell Großbritanniens Rolle in der Nachkriegswelt: „Entschwindende letzte Spuren von Großbritanniens einst riesigem indischen Reich haben sich in unserer Vorstellung verwandelt in eine friedenserhaltende Rolle, für die die Sonne niemals untergeht. Unter Gottes guter Fürsorge und in Partnerschaft mit den USA schützen wir den Weltfrieden und eilen hierhin und dorthin, um den Kommunismus zurückzudrängen, Strohfeuer zu löschen und Umstürze zu unterdrücken. Es ist schwierig, eine Vorstellung, die so wenig Kontakt mit der Realität besitzt, zu beschreiben, ohne auf psychiatrische Termini zurückzugreifen.“", "section_level": 2}, {"title": "„Ströme-von-Blut“-Rede.", "content": "Powell war bekannt für seine rhetorischen Fähigkeiten und ein Einzelgänger, der wenig darauf gab, seine Überzeugungen einer Parteilinie unterzuordnen. Am 20. April 1968 hielt er eine umstrittene Rede in Birmingham, in der er seine Zuhörerschaft vor den Folgen ungebremster Zuwanderung aus dem Commonwealth nach Großbritannien warnte. Weil er wegen der Einwanderung in Anspielung auf Vergil sah, „dass der Tiber von vielem Blute schäumt“, wurde sie von der Presse „Ströme von Blut“-Rede getauft. Ein Gegenstand seiner Rede war das ausgiebige Zitat eines Briefes einer seiner Wählerinnen in Wolverhampton, einer älteren Dame, die von ihren Erfahrungen als vermutlich letzte Weiße in ihrer Straße berichtete. Sie hatte als Vermieterin wiederholt Bewerbungen von Schwarzen abgelehnt, weshalb sie als Rassistin verrufen war und Exkremente in ihrem Briefkasten fand. Trotz Kombinierung des Wählerverzeichnisses mit anderen Quellen waren der Herausgeber der Lokalzeitung, Clem Jones (ein enger Freund von Powell, der über diese Kontroverse seine Freundschaft zu Powell abbrach), und seine Journalisten nicht im Stande, die Frau zu identifizieren. Powell lehnte es ab, ihren Namen zu nennen, weil er es für richtig hielt, ihre Identität vertraulich zu behandeln. Nach Powells Tod schrieb Kenneth Nock, ein Anwalt aus Wolverhampton, an den \"Express and Star\" im April 1998, dass seine Kanzlei für die in Rede stehende Dame agiert habe und dass sie existiere, aber er sie aus Gründen der Mandantenvertraulichkeit nicht identifizieren könne. Die Rede wurde 1968 gehalten, als das Gesetz über die Beziehungen der Rassen im Parlament behandelt wurde, das die Diskriminierung aufgrund der Rasse bei der Vermietung für illegal erklärte. Powell bemerkte erst später, dass er die Rede ausgerechnet an Adolf Hitlers Geburtstag gehalten hatte, was ihn in den Augen vieler noch stärker in die Nähe von Rassisten rückte. Damals hielten viele britische Faschisten wie Colin Jordan und John Tyndall (der spätere Führer der National Front und Gründer der British National Party) Geburtstagsfeiern zu Ehren Hitlers. Heath warf Powell am Tag nach der Rede aus seinem Schattenkabinett und Powell erhielt nie wieder eine leitende Position in seiner Partei. Jedoch zeigte eine Gallup-Umfrage Ende April, dass 74 % der Befragten den in Powells Rede geäußerten Thesen zustimmten. Über hunderttausend meist zustimmende Zuschriften aus der Bevölkerung gingen bei Powell ein. Als die Sunday Times seine Rede als „rassistisch“ bezeichnete, ließ Powell der Redaktion eine einstweilige Verfügung einschließlich einer gerichtlichen Bestätigung über Zahl und Existenz der vorgenannten Zuschriften zustellen. Drei Tage nach seiner Rede, als der Gesetzentwurf über die Rassenbeziehungen im Unterhaus debattiert wurde, marschierten 1.000 Hafenarbeiter nach Westminster, um gegen Powells anscheinende Opferrolle zu protestieren. Am nächsten Tag überreichten 400 Fleischer vom Smithfield Market eine zweiundneunzigseitige Petition zur Unterstützung von Powell. Dagegen befanden sich die Immigranten aus der Karibik und dem indischen Subkontinent infolge von Powells Rede in einer gespannten Atmosphäre der Angst – sie sahen sich einer Welle von Misstrauen und Ressentiments ausgesetzt. Powells Rede, die zunächst ein Ruf nach Bewahrung britischer Identität war, rief einen Aufschrei der Empörung hervor. Aktivisten für die Rechte der Einwanderer betrachteten Powell als denjenigen, der an die niedrigsten Instinkte in der britischen Politik appellierte. Hintergrund der Auseinandersetzung war, dass Großbritannien bis 1962 jedem Einwohner des Commonwealth mit einem britischen Pass die Einwanderung ermöglichte. Selbst nach Gründung des Irischen Freistaats war niemand auf die Idee gekommen, Iren als Ausländer zu betrachten, ihnen beim Niederlassungs-, Arbeits- oder Wahlrecht Beschränkungen aufzuerlegen. Die britischen Industrie unterstützte lange Zeit diese Politik wegen des großen Zustroms billiger Arbeitskräfte in den ehemaligen Textilindustriemetropolen. Die Einwanderung führte in vielen heruntergekommenen Vorstädten zu ghettoähnlichen sozialen Strukturen, die zu einem explosiven Gemisch heranwuchsen. Seit Ende der 1960er Jahre waren die arbeitsintensiven alten britischen Industrien untergegangen und eine wachsende Zahl von Immigranten und Briten wurde arbeitslos. Powell hatte den Text seiner Rede im Vorhinein an die Medien verteilt, die Präsenz von Pressevertretern mag dem Umstand zu verdanken sein, dass sie erkannten, wie explosiv ihr Inhalt war. Sogar das Fernsehen war da, obwohl es sonst nie über Versammlungen der West Midland Region des Conservative Political Centres berichtete. Einige verdächtigten Powell eines abgekarteten Spiels und vermuteten, dass Heath Powell anstelle seiner Partei die Prügel ausbaden lassen wollte, die ihr die restriktivere Linie in der Einwandererfrage im Jahresverlauf einbringen würde. Die Konservativen hatten in landesweiten Untersuchungen herausgefunden, dass sich im Gefolge der Unterhauswahlen (Peter Griffiths hatte den sicheren Labour-Wahlkreis Smethwick des späteren Außenstaatssekretärs Patrick Gordon Walker erobert) durch eine harte Linie in der Einwanderungsfrage ca. zwanzig Unterhaussitze von Labour gewinnen lassen könnten, aber es bedurfte erst ihrer Niederlage bei den Unterhauswahlen 1966, um die Konservativen davon zu überzeugen, die „Rassenkarte“ auszuspielen.", "section_level": 2}, {"title": "Ungewöhnlicher Konservativer.", "content": "Powell unternahm 1965 einen vergeblichen Versuch, Parteivorsitzender zu werden. Er erhielt nur 5 % der Stimmen der konservativen Parlamentsabgeordneten. Powells Popularität trug zum Überraschungssieg der Konservativen bei den Unterhauswahlen 1970 bei, der durch einen Umschwung zugunsten der Konservativen in den West Midlands nahe Powells Wahlkreis begünstigt wurde. Eine Umfrage des Daily Express 1972 wies ihn mittlerweile als populärsten Politiker des Landes aus; diese Popularität blieb ihm zu Lebzeiten erhalten. Als der Abgeordnete Nicholas Ridley den zwölf Personen umfassenden \"Ökonomischen Diners Club\" gründete, gehörte ihm Enoch Powell dank seines scharfen Intellekts und seiner entschieden marktwirtschaftlichen Orientierung an. Auch Margaret Thatcher war Mitglied des Clubs, jedoch erst nach ihrem Aufstieg zur Parteivorsitzenden. Powell war ein glühender Anhänger britischer Souveränität, die er im Unterhaus in Westminster, in Gesetzgebung und Währung und nicht zuletzt im britischen Militär repräsentiert sah. Dafür war er bereit, große Opfer zu bringen. Er griff auf Churchills Konzept der Vereinigten Staaten von Europa zurück, die im Europarat ihren institutionellen Rahmen gefunden hatten. Gesetze, die von einer nicht gewählten Europäischen Kommission erlassen und einem damals noch nicht gewählten Europäischen Parlament durchgewinkt wurden, waren ihm ein Gräuel. Deshalb verließ Powell die Konservative Partei im Februar 1974 wenige Tage vor der Parlamentswahl und rief zur allgemeinen Überraschung zur Wahl der Labour-Partei auf, die ein Referendum zum Verbleib Großbritanniens in der EWG als einzigen Weg, Großbritanniens Souveränität zu sichern, angekündigt hatte. Er bekräftigte diese Linie erneut bei den Unterhauswahlen im Oktober 1974 – das Referendum wurde schließlich 1975 abgehalten. Das Resultat war ein klares Votum für einen Verbleib „im Gemeinsamen Markt“ (wie es auf dem Stimmzettel bezeichnet wurde). Die Konservativen verziehen Powell seinen Aufruf, Labour zu wählen, nie. Hinter Powells Europaskepsis stand die Einschätzung, dass die Sowjetunion ungeachtet diverser Schaukonfrontationen im Kalten Krieg letztlich den Westen nicht überfallen wolle und werde – die UdSSR war seiner Meinung nach viel zu abhängig von den europäischen und US-amerikanischen Getreideüberschüssen, die sie nahezu kostenlos erhielt. Es gebe also keinen Grund, die westliche Militärallianz zusätzlich auszubauen. Die „unabhängige Nuklearabschreckung Großbritanniens“ wurde von ihm ebenfalls negativ betrachtet, weil sie nicht rational genutzt werden könne und damit gegenstandslos sei. Er glaubte, dass das amerikanische Interesse an Großbritannien ein Versuch sei, Großbritannien zu unterminieren, um den USA eine größere Weltgeltung zu verschaffen. Powell argumentierte außerdem, dass die Amerikaner den europäischen Staaten einschließlich Großbritannien rieten, der EWG beizutreten, weil sie der „politische Arm“ der NATO sei und deshalb in die große amerikanische Strategie gegen die Sowjetunion passen würde.", "section_level": 2}, {"title": "Ulster Unionist Party.", "content": "Nachdem er nach seiner Revolte vor der Wahl im Februar 1974 nicht mehr Mitglied des Unterhauses war, ließ er sich vor den vorgezogenen Unterhauswahlen Ende 1974 von der Nordirischen Unionistenpartei (\"Ulster Unionist Party\") aufstellen, ein Angebot der rechtsextremen \"National Front\", als Kandidat für sie anzutreten, hatte er abgelehnt. Powell kehrte als Abgeordneter des Wahlkreises South Down ins Parlament zurück. Er lehnte den Beitritt zum Orange Order ab, der die UUP nach ihrer Abspaltung von der Konservativen Partei hauptsächlich kontrollierte, und war damit der erste Abgeordnete der Ulster Unionists in Westminster, der niemals Mitglied wurde. Er war ein ausgesprochener Gegner der extremistischen Unionisten, die von Reverend Ian Paisley und seinen Anhängern unterstützt wurden. Powell erklärte, dass Nordirland die IRA nur aufhalten könne, indem es sich völlig in das Vereinigte Königreich eingliedere und unter Aufgabe der erst kürzlich ausgesetzten Selbstverwaltung Nordirlands auf jeden Sonderstatus verzichte. Nach seiner Ansicht war dieser Sonderstatus der Provinz Ulster mit eigenem Parlament und Premierminister ein ständiger Anlass der Hoffnung für die IRA, dass Ulster vom Vereinigten Königreich gelöst werden könne: „Jedes Wort oder jeder Akt, der die Hoffnung auf die Verhandelbarkeit der Einheit mit dem Rest des Vereinigten Königreichs bewusst oder unbewusst stärkt, ist ein Beitrag zur Fortsetzung der Gewalt in Nordirland.“ Seiner Ansicht nach war der Ursprung der Auseinandersetzungen in Nordirland kein religiöser, sondern ein nationaler: Während die Protestanten sich als Briten begriffen und Briten bleiben wollten, verstanden sich die Katholiken als abweichende Nation der Iren. Weil das britische Parlament jedoch versäumt habe, die britische Identität zu definieren, fasse die IRA dies als Zögern auf: „Noch eine Bombe, und die Briten werden es satt haben, werden abziehen und wir werden alles übernehmen“, fasste Powell seine Auffassung der IRA-Sicht zusammen. Während seiner späten Karriere als Abgeordneter der Ulster Unionisten kritisierte Powell weiterhin die USA und verdächtigte die Amerikaner, die Briten zu einem Ulster in einem Gesamtirland zu überreden, weil die Bedingung für eine irische Mitgliedschaft in der NATO die Einheit der Insel wäre. Die Amerikaner wollten die klaffende Lücke in der NATO-Verteidigung schließen, die zwischen der irischen Südküste und Nordspanien bestünde. Powell erklärte, er habe eine Kopie eines politischen Strategiepapiers des US-Außenministeriums vom 15. August 1950, in dem die amerikanische Regierung angeblich die Zweckmäßigkeit Irlands in internationalen Organisationen beklage, die durch die Teilung Irlands eingeschränkt werde, was die strategische Planung für Europa erschwere. Das Dokument fahre fort: „Es ist wünschenswert, dass Irland ein integraler Bestandteil der Verteidigungsplanung der Nordatlantikregion wegen seiner strategischen Position und seines gegenwärtigen Mangels an Verteidigungskapazität würde“. 1984 erklärte Powell die CIA zum Urheber des Mords an Lord Louis Mountbatten und des Todes der Abgeordneten Airey Neave und Robert Bradford, weil die Amerikaner Neaves Politik der Integration Nordirlands stoppen wollten. 1986 argumentierte er, nicht die INLA, sondern „MI6 und dessen Freunde“ wären für den Tod von Airey Neave verantwortlich. Nach der Invasion Kuwaits durch den Irak 1990 erklärte Powell, da Großbritannien nicht im „formellen Sinne“ ein Alliierter von Kuwait sei, und das Gleichgewicht der Kräfte im Nahen Osten herzustellen nach dem Ende des Britischen Weltreichs nicht länger eine Aufgabe Großbritanniens sei, solle Großbritannien nicht am Krieg teilnehmen. Er merkte an, dass Saddam Hussein einen langen Weg zu nehmen hätte, bevor seine Truppen die Strände von Kent oder Sussex hinaufstürmen könnten. Nachdem Großbritannien kleinen Nationen erklärt hatte, sie gegen Angriffe zu verteidigen, sagte Powell: „Manchmal frage ich mich, ob wir, als wir unsere Macht aufgaben, vergessen haben, unsere Arroganz aufzugeben.“ Angesichts der deutschen Vereinigung 1990 forderte Powell Großbritannien eindringlich auf, eine Allianz mit Russland zu etablieren, um den deutschen Effekt auf das Gleichgewicht der Kräfte in Europa zu kompensieren. Dieser Teil seiner Analyse wurde durch die Atlantikerin Premierministerin Thatcher ernster genommen, die sich vergeblich darum bemühte, den sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow davon zu überzeugen, die deutsche Vereinigung zu verhindern. Obwohl er angeblich eine gute Beziehung zu Margaret Thatcher unterhielt (sie merkte an, ihre eigene monetaristische Politik stamme von Powell, was er mit der trockenen Bemerkung konterte, „wie schade, dass sie sie nicht verstanden hat“), kam er 1985 bei seinem Protest gegen ihre Unterstützung für den Anglo-Irischen Vertrag mit ihr in Konflikt, in dessen Verlauf er sein Abgeordnetenmandat aus Protest niederlegte, es bei der anschließenden Nachwahl allerdings wieder erwarb. Bei den Unterhauswahlen 1987 verlor er sein Mandat an den SDLP-Abgeordneten Eddie McGrady, hauptsächlich wegen demografischer Änderungen und Änderungen im Zuschnitt seines Wahlkreises, so dass wesentlich mehr Katholiken zum Wahlkreis South Down als vorher gehörten. Ironischerweise fanden die Änderungen der Wahlkreisgrenzen aufgrund Powells Kampagne für eine höhere Zahl von Abgeordneten aus Nordirland statt, für die er eingetreten war, um Nordirland gleichwertig zu den übrigen Teilen des Vereinigten Königreiches repräsentieren zu lassen und in der Absicht, weitere Schritte auf dem Weg zur Integration zu unternehmen. Sein Unionismus blockierte indes nicht seine Fähigkeit zu unabhängigem Denken; er stand der Erschießung von drei unbewaffneten IRA-Mitgliedern in Gibraltar 1988 kritisch gegenüber.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Enoch Powell starb 1998 an der Parkinson-Krankheit im Alter von 85 Jahren und wurde auf dem Warwick Regimentsfriedhof in Warwickshire in seiner Kriegsuniform begraben. Seine Ehefrau Pamela, mit der er seit 1952 verheiratet war und ihre Töchter überlebten ihn. Margaret Thatcher, die ihm viel zu verdanken hatte, blieb seiner Beerdigung fern – im Gegensatz zu ihrem Ehemann.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliche Standpunkte und Kontroversen.", "content": "Powell erklärte noch 1964: \"„Ich habe und werde immer mein Gesicht wie Feuerstein dagegen setzen, einen Unterschied zwischen einem Staatsangehörigen dieses Landes und einem anderen wegen seiner Herkunft zu machen.“\" Wiederholt erklärte er die Einwanderung zu einer Frage der Kopfzahl („a question of numbers“), womit er auf die quantitativen Grenzen der Integration hinwies. Viele Journalisten, Kommentatoren und Politiker (die Powell gerne abschätzig zur „quasselnden Klasse“ zusammenfasste) nannten ihn einen „Rassisten“. Die Öffentlichkeit sympathisierte jedoch mit Powells Ansichten: Eine Umfrage nach seiner „Ströme von Blut“-Rede ergab 74 % Zustimmung, und bei einer Fernsehsendung aus Anlass des dreißigsten Jahrestages seiner Rede in Birmingham (und zwei Monate nach seinem Tod) stimmte das Studiopublikum mit 64 % für die Ansicht, Powell sei „kein Rassist“. Powells Kritiker bezeichneten ihn oft als „rechts-außen“, „Protofaschisten“. Gesellschaftspolitisch war er jedoch liberal gesinnt: Er stimmte 1965 für ein einfacheres Scheidungsrecht und für ein liberaleres Abtreibungsrecht, weil er glaubte, dass diese Frage das Individuum und nicht den Staat angehe. Auch die Entkriminalisierung der Homosexualität und die Abschaffung der Todesstrafe unterstützte er, beides liberale Reformen der Labour-Regierung, die in der Konservativen Partei nur wenig Unterstützung genossen. Obwohl er im Bezug auf Staatsausgaben ein strenger Monetarist war, waren seine Ansichten sozial abgemildert, so befürwortete er die staatliche Gesundheitsversorgung. Seine Reden und Fernsehinterviews während seines politischen Lebens zeugten von seinem Argwohn gegenüber dem „Establishment.“ Man ging allgemein davon aus, dass er die amtierende Regierung bewusst wiederholt vor den Kopf stieß, damit sie ihm keine Erhebung in den Adelsstand auf Lebenszeit anbot, womit ein Wechsel in das Oberhaus verbunden gewesen wäre – er wollte jedoch seinen Sitz im Unterhaus behalten. Außerdem hatte er 1958 gegen das Gesetz über den persönlichen Adel auf Lebenszeit (Life Peerages Act) gestimmt und hielt es daher für heuchlerisch, seinerseits eine solche Ehre anzunehmen. Die Erhebung in den traditionellen, erblichen Adelsstand blieb ihm jedoch verwehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Privatmann und Dichter.", "content": "Obwohl zunächst Atheist, wurde Powell später überzeugter Anhänger der Anglikanischen Kirche, weil er 1949 auf dem Weg zu seiner Wohnung in seinem späteren Wahlkreis glaubte, \"„die Kirchenglocken von St. Peters’s Wolverhampton gehört“\" zu haben. Später wurde er zum Kirchenältesten von St Margaret's, Westminster. Er verwandte viel Zeit seines späteren Lebens mit dem Versuch nachzuweisen, dass bei strenger Lesung Christus nicht gekreuzigt, sondern erhängt wurde. Powell lernte mit fünf Jahren von seiner Mutter, Altgriechisch zu lesen. Im Alter von 70 Jahren lernte er seine zwölfte und letzte Sprache, Hebräisch. Acht Sprachen beherrschte er fließend. 2002 erschien Powell auf der Liste der „100 größten Briten“ (einem von der BBC gesponserten und von der Öffentlichkeit entschiedenen Wettbewerb). Powell bemerkte, dass „alle politischen Karrieren in einem Misserfolg enden“ und fügte hinzu, dass dies insbesondere auf ihn selbst zutraf. Tony Benn (ein persönlicher Freund aus der Labour Party, den Powell bei dem Kampf um die Ablegung seines Adelstitels (Peerage Act 1963) unterstützt hatte) bezeichnete ihn als einen der letzten Politiker, der die Verpflichtung gegenüber seinen Wählern vor die Loyalität zu seiner Partei oder die Sicherheit seiner Karriere gestellt habe. Powell bewies rhetorischen Fähigkeiten auch jenseits der Politik. Er war ein Dichter von beachtenswerter Reife, der vier Gedichtsammlungen veröffentlichte: „First Poems“, „Casting Off“, „Dancer’s End“ und „The Wedding Gift“. Seine „Gesammelten Gedichte“ erschienen 1990. Er übersetzte Herodot und veröffentlichte viele andere Werke über antike Literatur. Er schrieb ebenfalls eine Biographie über Joseph Chamberlain. Powell publizierte außerdem viele Bücher zu politischen Themen und Sammlungen seiner Reden. Seine politischen Publikationen waren häufig gegenüber seiner eigenen Partei ebenso kritisch wie gegenüber der gegnerischen Labour Party, oft machte er sich einen Spaß daraus, das, was er als logische Fehler oder Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit ansah, aufzuspießen. Sein Buch „Freiheit & Realität“ enthielt viele seiner Meinung nach unsinnige Zitate aus Labour-Beschlüssen oder von Harold Wilson.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Enoch Powell [] (* 16. Juni 1912 in Stechford, Birmingham; † 8. Februar 1998 in London), MBE, war ein britischer Altphilologe und Politiker. Seine Fähigkeiten als Polemiker und Redner sicherten ihm öffentliche Unterstützung für seine kontroversen Ansichten zu Themen wie Immigration und den Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Gemeinschaft und entzündeten nationale Debatten, die sich bis heute fortsetzen.", "tgt_summary": "约翰·以诺·鲍威尔(英语:John Enoch Powell,1912年-6月16日-1998年-2月8日)是英国政治家、古典学者、作家和军人。他在1950年至1974年出任保守党国会议员,1960年至1963年出任卫生大臣。他在1968年发表争议性的「血河」演说,反对来自其他英联邦国家的移民,并因此被爱德华·希思开除出影子内阁的国防大臣(1965至1968年)职务。", "id": 436992} {"src_title": "Vertus", "tgt_title": "韋爾蒂", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Südliches Zentrum der „Côte des blancs“, ca. 20 km südlich von Épernay, an der Hauptverkehrsstraße Metz-Paris gelegen. Ca. 140 km bis Paris.", "section_level": 1}, {"title": "Weinbau.", "content": "Vertus ist ein wichtiger Weinbauort der \"Côte des blancs\", einem Teil des Anbaugebietes für den Grundwein des Champagners (siehe auch Champagne (Weinbaugebiet)). Die Weinberge der Gemeinde sind als \"Premier Cru\", d. h. als gute, aber nicht als Spitzenlagen eingestuft. Wie überall an der Côte des Blancs dominiert im Rebsortenspiegel der Chardonnay. Ein Sechstel des Bestandes entfällt in Vertus entfällt auf Pinot noir. Zu den Grundbesitzern in Vertus gehören die großen Champagnerhäuser Moët & Chandon, Veuve Clicquot Ponsardin und \"Roederer\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Champagnerkellerei Bourg ist renommiert für ihre als \"Premier Cru\" klassifizierten Blanc-de-Blancs-Champagner (Weißer Champagner aus 100 % weißen Trauben, Chardonnay).", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Militärflugplatz Villeneuve-Vertus.", "content": "Während beider Weltkriegs existierte fünf bis sechs Kilometer nordöstlich, zwei Kilometer nordnordöstlich Villeneuves, der Flugplatz Vertus, auch Villeneuve-Vertus. Im Ersten Weltkrieg diente er zunächst den französischen Streitkräften als Militärflugplatz. Im Februar/März 1918 wurde er erster Fronteinsatzplatz des United States Army Air Service, dessen \"94th\" und \"95th Aero Squadrons\" hier ihre ersten Einsätze auf ihren Nieuport 28 flogen. Anfang April wurde die Kontrolle bereits wieder von den Amerikanern an die französische \"Aéronautique Militaire\" zurückgegeben. Die britische Royal Air Force nutzte das frühere Areal 1939/1940 in den ersten Monaten des Zweiten Weltkriegs. Zu Beginn des Westfeldzugs der deutschen Wehrmacht lag hier ihre mit Fairey Battle ausgerüstete \"105. Squadron\". Die deutsche Luftwaffe operierte lediglich 1944 von Vertus aus. Der einige hier stationierte Verband war die mit Bf 109G ausgerüstete I. Gruppe des Jagdgeschwaders 27, die hier in den ersten 10 Tagen nach Beginn der alliierten Invasion in der Normandie stationiert war und zum Ende des Juni 1944 nochmals für einige Tage nach Vertus zurückkehrte. Nach Befreiung der Gegend durch die Alliierten wurde der zuvor von diesen bombardierte Platz als \"Airfield A.63\", so seine alliierte Code-Bezeichnung, ab Anfang September 1944 von diesen noch kurzzeitig weitergenutzt. Der einzige hier stationierte Verband war die \"441st Troop Carrier Group\" der Ninth Air Force der United States Army Air Forces, die hier bis Anfang Oktober 1944 mit ihren C-47 stationiert war. Nach dem Krieg wurde das Areal wieder agrarisch genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaft.", "content": "Mit Bammental in Deutschland bestehen seit 18. Juni 1966 partnerschaftliche Beziehungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vertus ist eine ehemalige französische Gemeinde mit zuletzt 2372 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) im Département Marne in der Region Grand Est. Sie war bis 2017 Hauptort () des Kantons Vertus-Plaine Champenoise, bereits zuvor bis zu dessen Auflösung 2015 war sie Hauptort des Kantons Vertus.", "tgt_summary": "韦尔蒂()是法国马恩省的一个旧市镇,位于该省中部,属于香槟沙隆区。该市镇总面积35.68平方公里,2009年时的人口为2600人。", "id": 1996302} {"src_title": "Kreuze in Karelien", "tgt_title": "无名战士 (小说)", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Das Buch schildert den Einsatz einer finnischen Maschinengewehrkompanie vom Sommer 1941 bis zum Sommer 1944. Dabei werden einige Figuren besonders herausgearbeitet: einige Offiziere (vor allem Major Lammio, Hauptmann Kariluoto, Leutnant Koskela), der übergeordnete Bataillonskommandeur Major Sarastie und – vor allem – die Unteroffiziere wie Unterfeldwebel Vanhala und Unteroffizier Rokka und die Mannschaften. Ein Großteil der Figuren fällt im Laufe des Buches, so dass am Ende nur wenige, desillusionierte und abgestumpfte Soldaten überleben. Die Kampf- und teilweise die Todesszenen werden sehr detailgetreu und brutal geschildert. Der anfängliche Idealismus der meisten (aktiven) jungen Offiziere verfliegt im Laufe der harten Kämpfe und Entbehrungen an der Front. Die deftige Soldatensprache der Figuren lässt den Roman besonders realistisch erscheinen. Der Roman beinhaltet auch eine Kritik an der Offiziersklasse in Finnland und betrachtet dabei die runebergsche Kriegsheldtradition sehr kritisch, in der sich Linna selbst auch sah. Durch seinen Realismus und seine Härte zerstört es den Mythos des edlen Krieges, da die einfachen finnischen Soldaten meist eine derbe Sprache benutzen und auch Dilemmata der Führung und Fehlentscheidungen der Vorgesetzten dargestellt werden. Aus diesem Grund wurde die erste Version zensiert, die ungekürzte Version erschien erst 2000 unter dem Titel \"Sotaromaani\" (Kriegsroman). Der Roman beruht zum Teil auf Linnas eigenen Erfahrungen, ist aber zumeist fiktional. Besonders wird seine Beschreibung der Psychologie der Figuren hervorgehoben.", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Der Roman \"Kreuze in Karelien\" wurde bereits ein Jahr nach seiner Veröffentlichung verfilmt. Der Regisseur von diesem Film war Edvin Laine und die Erstaufführung war im Dezember 1955. Die Filmmusik stammte von Ahti Sonninen, an prominenten Stellen wurde jedoch zudem auch auf \"Finlandia\" von Jean Sibelius zurückgegriffen. Die erste Verfilmung war ein großer Erfolg. Sie hatte 2,8 Millionen Zuschauer in Finnland und wurde in über 40 Ländern verbreitet. Seit 2000 wird der Film von YLE jedes Jahr am finnischen Unabhängigkeitstag gesendet. Nach 30 Jahren wurde der Roman nochmals von Rauni Mollberg verfilmt. Am 27. Oktober 2017 erschien eine neue Filmfassung von Aku Louhimies in den finnischen Kinos.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben.", "content": "Ursprüngliche Fassung des Romans: Unzensierte Fassung des Romans:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Roman Kreuze in Karelien (finnischer Originaltitel: \"Tuntematon sotilas\", 1954), vom Verlag Volk und Welt 1971 auch unter dem Originaltitel \"Der unbekannte Soldat\" veröffentlicht, ist das bekannteste Werk des finnischen Schriftstellers Väinö Linna. Die deutsche Erstauflage wurde 1955 vom Verlag Kiepenheuer & Witsch (leicht gekürzt) veröffentlicht. Es hat sich bis 1990 etwa eine halbe Million Mal in Finnland verkauft, das heißt jeder zehnte Finne kaufte dieses Buch. Somit ist es das meistverkaufte finnische Belletristik-Werk. Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt, dreimal verfilmt und als Theaterstück inszeniert.", "tgt_summary": "《无名战士》()是芬兰作家韦伊诺·林纳的代表作。小说发表于1954年,以芬兰普通士兵的角度来描叙发生在二战时期1941年芬兰和苏联之间的继续战争。2000年,该小说未被剪辑的手稿以《战争小说》()的名字得以发表。", "id": 762770} {"src_title": "Petit (Fußballspieler)", "tgt_title": "佩蒂特", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Nach Stationen in den unteren portugiesischen Spielklassen begann Petit seine Laufbahn als Profi 1999 bei Gil Vicente FC, wo er schnell zum Schlüsselspieler wurde. Anschließend wechselte er zu Boavista Porto, mit dessen Team er 2001 erstmals portugiesischer Meister wurde. 2002 wurde er von Benfica Lissabon verpflichtet, holte 2004 den portugiesischen Pokal und 2005 seine zweite Meisterschaft. Nach beeindruckenden Leistungen in der Champions-League-Saison 2005/06 erhielt Petit Angebote von Manchester United und Lyon. Er entschied sich wegen seiner großen Verbundenheit mit Benfica gegen einen Wechsel. Zur Saison 2008/09 wechselte er zum 1. FC Köln, der erste Portugiese im Trikot der „Geißböcke“. In Köln brachte es der Mittelfeldmotor schnell zu einem Stammplatz, wo er zu einem der sogenannten Leistungsträger wurde. Nach Ablauf des ersten Jahres in der Domstadt hatte Petit insgesamt 31 Ligaspiele absolviert. Nur Mišo Brečko und Pedro Geromel standen öfter auf dem Platz. Im Oktober 2009 übernahm er von Milivoje Novakovič für drei Monate die Kapitänsbinde, nachdem dieser als Kapitän von Trainer Zvonimir Soldo abgesetzt worden war. Mit Beginn der Rückrunde 2009/10 übergab er die Kapitänsbinde dem Teamkollegen Youssef Mohamad. Am 14. Mai 2011 erlitt Petit einen Kreuzbandriss. Trotz der Verletzung wurde sein Vertrag um ein Jahr verlängert; das erste Spiel absolvierte er wieder am 4. Februar 2012 mit der Kölner U-21 gegen die Reserve des VfL Bochum. Zur Saison 2012/13 wechselte Petit zum ehemaligen Verein Boavista Porto, wo er die Profikarriere beendete. Nach schlechtem Saisonstart wurde Trainer Amândio Barreiros vorzeitig entlassen; Petit übernahm die Position des Trainers, sodass er bis zum Ende der Saison 2012/13 sowohl als Spieler als auch als Trainer tätig war.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 2. Juni 2001 gab Petit im Qualifikationsspiel zur WM 2002 gegen Irland sein Debüt in der portugiesischen Landesauswahl. Mit der Nationalmannschaft wurde er bei der Europameisterschaft 2004 im eigenen Land Vize-Europameister und nahm an der WM 2006 sowie an der EM 2008 teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Petit ([]; eigentlich \"Armando Gonçalves Teixeira\", * 25. September 1976 in Straßburg, Frankreich) ist ein ehemaliger portugiesischer Fußballspieler und heutiger -trainer.", "tgt_summary": "阿曼多·贡萨尔维斯·特谢拉(,1976年-9月25日),一般被称为佩蒂特(),是一名葡萄牙足球运动员,司职中场。", "id": 2613481} {"src_title": "Kunsthalle Bremen", "tgt_title": "不来梅艺术馆", "src_document": [{"title": "Geschichte des Kunstvereins.", "content": "Eine Gruppe von zunächst 34 kunstinteressierten Kaufleuten um den Senator Hieronymus Klugkist gründete 1823 den Kunstverein in Bremen mit dem Ziel „den Sinn für das Schöne zu verbreiten und auszubilden“, wobei man sich auf die bildende Kunst beschränken wollte. Durch Unterzeichnung von Aktien erwarb man schon kurz nach der Gründung Handzeichnungen und Druckgraphik einer bedeutenden Bremer Sammlung, wohl auch um zu verhindern, dass sie der Stadt verloren gingen. Die Zahl der Mitglieder war zunächst auf 50 begrenzt, wuchs dann nach Aufhebung der Begrenzung 1843 innerhalb von drei Jahren auf 575 Personen. Die ersten 20 Jahre der Vereinstätigkeit bezogen auch öffentliche Kunstausstellungen ein, aus deren Verkaufserlösen die Geschäftstätigkeit und das Erwerben von Kunstwerken finanziell gesichert wurden. Ab 1843 wurden die Ausstellungen in Gemeinschaft mit den Kunstvereinen in Hannover, Lübeck, Greifswald und Rostock organisiert, eine Strategie, die fortgeführt wird durch intensive Kontakte zu den Kunstvereinen beziehungsweise den Freundeskreisen der Museen in Hamburg, Hannover, Stuttgart und weiteren Städten. Mit diesen Häusern stimmt man sich auch in Ausstellungsprojekten ab. Der Kunstverein in Bremen ist bis heute der alleinige Träger der Kunsthalle Bremen und zählt inzwischen rund 9000 Mitglieder. Unter dem Vorsitz von Georg Abegg wurde das Gebäude sowohl im Inneren umgebaut (1998 eröffnet) als auch mit seitlich flankierenden Anbauten des Berliner Architekturbüros Hufnagel Pütz Rafaelian erweitert (Bauzeit 2008–2011). Nach 20 Jahren ehrenamtlicher Führung des Kunstvereins gab Abegg den Vorsitz an Bernd Schmielau ab. (Stand 2014).", "section_level": 1}, {"title": "Das Gebäude von 1849.", "content": "Durch Stiftungen zahlreicher Mäzene unterstützt, konnte der Verein nach der Grundsteinlegung im Juli 1847 bereits am 1. Mai 1849 die von Lüder Rutenberg gebaute Kunsthalle am Ostertor feierlich eröffnen und hatte damit als erster Kunstverein in Deutschland ein eigenes selbst finanziertes Gebäude und zugleich das erste eigenständige für eine bürgerliche Sammlung. Während die Sammlungen weitgehend Eigentum des Kunstvereins waren, blieb das Grundstück im Besitz der Stadt. Die vier Steinfiguren von Raphael, Michelangelo, Dürer und Rubens über dem Eingangsbereich schuf der Bildhauer Adolph Steinhäuser (1825–1858).", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungsbau 1902.", "content": "Nach einem Wettbewerb unter Bremer Architekten für einen dringend erforderlichen Erweiterungsbau beauftragte man 1898 letztlich zwei Architekten einen gemeinsamen Entwurf vorzulegen: Albert Dunkel für den inneren Ausbau, Eduard Gildemeister für die monumentale Sandstein-fassade, deren Schmuck von namhaften Bildhauern (wie Georg Roemer und Georg Wrba) gestaltet wurde. Die Fundamentierungsarbeiten wurden Ende 1899 begonnen und am 15. Februar 1902 fand die feierliche Eröffnung statt. Die Fassade wurde 1904 vollendet. Auch der Erweiterungsbau wurde durch Stiftungen finanziert. Die größten Einzelbeträge kamen von dem langjährigen Vorsitzenden des Vereins, dem Kaufmann Carl Schütte, der insgesamt 400.000 Taler stiftete, sowie Joseph Johannes Arnold Hachez und Hermann Melchers, die jeweils 100.000 Taler schenkten.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen des Zweiten Weltkrieges.", "content": "Die Kunsthalle wurde kurz nach Ausbruch des Krieges aus Angst vor Luftangriffen geschlossen. Die Bilder wurden zunächst im Keller gelagert, der zum Bunker ausgebaut worden war. In der Nacht zum 5. September 1942 wurde die Kunsthalle von einer Brandbombe getroffen, die das Treppenhaus und sechs Säle im Obergeschoss zerstörte. Dabei verbrannte auch Emanuel Leutzes berühmtes Historiengemälde \"Washington überquert den Delaware\", das wegen seiner Größe nicht ins Depot hatte gebracht werden können (eine zweite Fassung hängt im Metropolitan Museum of Art). Nach diesem schweren Schaden sicherte man große Teile der Sammlung in Schutzräumen unter der Bremer Landesbank und der Norddeutschen Kreditbank, heute das Gebäude von Peek und Cloppenburg/Tchibo. Schließlich verfügte Bürgermeister Böhmcker, dass die Sammlung außerhalb der Stadt in Sicherheit gebracht werden sollte, wogegen Waldmann sich lange wehrte, es aber letztlich nicht verhindern konnte. So begann man 1943 mit dem Abtransport der Kunstwerke an vier verschiedene Orte: Die Gemälde, Zeichnungen und graphischen Blätter kamen teils in die Mark Brandenburg auf Schloss Karnzow des Grafen Königsmarck bei Kyritz, teils auf Schloss Neumühle des Grafen von der Schulenburg im Kreis Salzwedel und auf Schloss Schwöbber bei Hameln. Die Skulpturen brachte man in die Bückeburger Fürstengruft. Schloss Karnzow, wohin 50 Gemälde, 1715 Zeichnungen und rund 3000 Blatt Druckgraphik ausgelagert waren, wurde ab Mai 1945 von sowjetischen Truppen auf der Rückkehr in die Heimat als Standquartier in Anspruch genommen und dabei geplündert. Den sowjetischen Truppen wurde dabei auch das Versteck der bremischen Kunstwerke verraten, mit der Folge, dass die darin verwahrten Kunstwerke mehr oder minder dem Zugriff von jedermann offenstanden. Auch von in der Nachbarschaft wohnenden Deutschen wurde vieles gestohlen, was insofern ein Glücksfall war, als es dem Berliner Bildhauer Kurt Reutti, dem Leiter des von ihm selbst dafür eingerichteten Referats beim Magistrat in Berlin, mittels intensiver Nachforschungen gelang, zumindest einen Teil dieser von Deutschen gestohlenen und auf dem Schwarzmarkt auftauchenden Werke zurückzuverlangen. Die Verluste der Kunsthalle Bremen zählen neben denen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Dresdner Kunstsammlungen zu den größten eines deutschen Museums.", "section_level": 2}, {"title": "Baldin-Sammlung.", "content": "Der sowjetische Offizier Viktor Baldin entdeckte 1945 im Keller des brandenburgischen Schlosses Kartzow die ausgelagerten Kunstwerke aus Bremen. Um sie vor der Zerstörung zu schützen, packte er die Zeichnungen von Rembrandt, Tizian, Rubens, Goya, Vincent van Gogh und Édouard Manet in einen Koffer und tauschte nach eigenen Angaben auf dem Rückweg in die Sowjetunion weitere Blätter bei seinen Kameraden ein. Im Herbst 1989 erschien Victor Baldin – er war 25 Jahre lang Direktor des Moskauer Architektur-Museums (seit 1963) – in der Bremer Kunsthalle und berichtete dem Direktor sowie dem Vorsitzer des Kunstvereins, er habe seinerzeit zwei Gemälde und 362 Zeichnungen aus Schloss Kartzow mitgenommen und sie dem staatlichen „Forschungs- und Wissenschaftsmuseum für Architektur A. V. Schtschusev“ in der Sowjetunion zur Aufbewahrung übergeben. In den folgenden Jahren habe er sich immer wieder um die Rückgabe der Kunstwerke an den Kunstverein als den rechtmäßigen Eigentümer bemüht, und zwar durch Eingaben bis an die höchsten Stellen der UdSSR, jedoch ohne Erfolg. Das gesamte Thema der „Beutekunst“ aus Deutschland war tabu. 1995 wurde die mittlerweile nach ihm benannte Sammlung in der Eremitage in St. Petersburg gezeigt. Im Februar 2003 hat der damalige russische Kulturminister, nach einem förmlichen Antrag des Kunstvereins im Jahre 2000, eine schriftliche Rückgabe-Zusage gegeben. Die Duma hat aber bisher, obwohl die Baldin-Sammlung nicht unter das eigentliche Beutekunstgesetz fällt, eine Rückgabe verweigert.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederaufbau nach 1945.", "content": "In der Nachkriegszeit waren die äußeren Bedingungen für die Museumstätigkeit äußerst schwierig. Die US-Amerikaner hatten 1947/1948 das Amerika-Haus in der Kunsthalle einquartiert und belegten dort das Kupferstichkabinett und das Direktionszimmer. Obwohl das Gebäude wegen der Kriegsschäden zum großen Teil unbenutzbar war, gelang es Busch im Zusammenwirken mit dem Vorstand des Kunstvereins, ab 1946 Wechselausstellungen zu veranstalten und den Betrieb der Kunsthalle allmählich wieder aufzunehmen. Zum 125-jährigen Jubiläum des Kunstvereins konnten 1948 im Obergeschoss wieder zehn Räume der Öffentlichkeit übergeben werden, Ende 1951 waren alle Säle im Obergeschoss wieder benutzbar.", "section_level": 2}, {"title": "Instandsetzung 1961.", "content": "Im Jahre 1961 wurde eine umfangreiche Instandsetzung durchgeführt, bei der die schweren Kriegsschäden behoben und das Treppenhaus und die Eingangsfront im Stil der Zeit modernisiert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungsbau 1982.", "content": "Der im Jahr 1982 fertiggestellte Erweiterungsbau (Architekt Werner Düttmann, Berlin) verursachte einen Eklat: Entgegen den Plänen, nach denen eine Fassade aus Sandstein genehmigt worden war, wurde eine rote Klinkerfassade errichtet, die im Laufe der Zeit begrünt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Renovierung 1990–1992.", "content": "1990–1992 gelang es dem Kunstverein und Direktor Salzmann in einem ersten Renovierungsprojekt, die Finanzierung für die Sanierung der Werkstätten, Depots und des Kupferstichkabinetts des baulich und funktional überalterten Hauses zu sichern. Mit 3 Mio. DM brachten private Spender fast die Hälfte der veranschlagten Baukosten auf, der andere Teil wurde durch Bremen und die Stiftung Wohnliche Stadt zur Verfügung gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Renovierung 1996–1998.", "content": "In den Jahren 1996 bis 1998 wurde unter dem Vorsitzer Georg Abegg und Direktor Wulf Herzogenrath die dringliche Erneuerung der Kunsthalle fortgesetzt; dringlich, weil die Ausstellungssäle in einem schlechten Zustand waren, die Lichtverhältnisse den Anforderungen nicht mehr entsprachen und die Klimawerte die international gültigen Standards nicht erreichen konnten. Das innerhalb des Kunstvereins 1995 gegründete Kuratorium „Rettet die Kunsthalle“ unter der Führung des Kaufmanns und stellvertretenden Vorsitzenden Dieter Harald Berghöfer erreichte, dass Bremer Stifter und Mäzene innerhalb eines Jahres 7 Millionen DM spendeten, ein Drittel der kalkulierten Baukosten. Das Land Bremen und die Bundesrepublik wollten dieser privaten Leistung nicht nachstehen und sicherten gemeinsam die weiteren zwei Drittel. Durch unerwartete Schwierigkeiten mit der Bausubstanz stiegen die Baukosten letztlich aber auf fast 25 Millionen DM und auch diese Mehrkosten wurden allein durch Spender aufgebracht, die die Bemühungen des Kunstvereins und des Kuratoriums um die Erneuerung stützen und honorieren wollten.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterung bis 2011.", "content": "Von 2009 bis 2011 wurden nach dem Abriss des Anbaus von 1982, entsprechend den Plänen der Architekten Hufnagel, Pütz und Rafaelian aus Berlin, zwei moderne, kubische Gebäudeflügel mit 5560 m2 Bruttogeschossfläche an das alte Hauptgebäude angefügt, um die Ausstellungsflächen zu erweitern. Das Hauptgebäude mit 7410 m2 Bruttogeschossfläche wurde modernisiert. Das Projekt sollte rund 30 Millionen Euro kosten. Die Familien Friedrich und Peter Lürßen von der Lürssen Werft sowie die „Karin und Uwe Hollweg-Stiftung“ trugen ein Drittel, die Stadt Bremen und der Bund je ein weiteres Drittel dieser Kosten. Die weiteren Mehrkosten von 3,5 Millionen Euro unter anderem für Gründung und Erdwärmeheizung trug der Kunstverein. Die Kunsthalle wurde am 20. August 2011 wiedereröffnet, die erste Ausstellung nach Beendigung der Umbauarbeiten wurde am 15. Oktober 2011 eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Leitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Direktoren der Sammlung.", "content": "Der Vorstand erkannte bereits 1887, als man den Erweiterungsbau plante, die Notwendigkeit eines wissenschaftlichen Leiters der Sammlung, der nicht nur die Ausstellungen organisiert, sondern auch durch Vorträge und schriftstellerische Tätigkeit „auf das künstlerische Interesse in unserer Stadt wirkt“.", "section_level": 2}, {"title": "Gustav Pauli, 1899–1914.", "content": "Gustav Pauli (1866–1938), Sohn des Bremer Bürgermeisters Alfred Pauli, hatte nach seiner Doktorarbeit über die Renaissancebauten in Bremen am Kupferstichkabinett Dresden gearbeitet. Im Sommer 1899 wurde er als erster wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Kunsthalle Bremen berufen und wurde dort, nach mehrjähriger Tätigkeit im Vorstand, 1905 ihr erster Direktor. Pauli machte aus der Kunsthalle eine Galerie moderner Kunst und konzentrierte sich bei seinen Erwerbungen auf die neuesten künstlerischen Strömungen, weil bereits damals die Alten Meister für die Kunsthalle unerschwinglich waren. So setzte er sich für die Worpsweder Maler ein und erwarb Gemälde der damals völlig verkannten Paula Modersohn-Becker, deren erste Einzelausstellung er 1908 veranstaltete. Auch eine Kollektion von Bildern französischer und deutscher Impressionisten brachte er zusammen, sie bilden noch heute den bedeutendsten Schwerpunkt der Sammlung. Einen Kunststreit unter Malern und Museumsleuten in ganz Deutschland löste 1911 der Ankauf des Gemäldes \"Mohnfeld\" von van Gogh aus. Als einziger der „Worpsweder“ setzte sich Otto Modersohn entschieden für den Ankauf ein, als „eines der anregendsten Bilder moderner Kunst“, wie er es in der Antwort auf den „Protest deutscher Künstler“ formulierte. In die Amtszeit Paulis fielen Ankäufe von Werken der Maler Courbet, Corinth, Liebermann, Manet, Paula Modersohn-Becker, Monet, Pissarro, Renoir, Slevogt und van Gogh sowie Stiftungen und Schenkungen der Maler Barlach, Degas, Klinger, Liebermann, Adolph Menzel, Pissarro, Renoir und Toulouse-Lautrec. Pauli war ein unermüdlicher Mehrer der Sammlung, bearbeitete die Bestände erstmals nach wissenschaftlichen Maßstäben und ordnete die Schauräume neu. 1914 wurde er Direktor der Hamburger Kunsthalle.", "section_level": 3}, {"title": "Emil Waldmann, 1914–1945.", "content": "Emil Waldmann (1880–1945) war nach Studienaufenthalten in Griechenland, Italien und Frankreich 1913/1914 Direktor des Kupferstichkabinett Dresden und nahm 1914, als Nachfolger von Gustav Pauli, die Stelle als Direktor der Kunsthalle Bremen an, deren Sammlung ihm durch seine Assistententätigkeit 1906/1907 bereits vertraut war. Waldmann, der die Vorliebe Paulis für die deutschen Impressionisten teilte, konnte die Sammlung trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage nach dem Ersten Weltkrieg planmäßig ergänzen. Sein Schwerpunkt war die Erweiterung der Kollektion von Meistern des 19. Jahrhunderts, aber er führte die Sammlung auch weiter in die Moderne. Zu seinen bedeutendsten Publikationen gehört die Monographie über die Radierungen und Kupferstiche Albrecht Altdorfers, sein besonderes Interesse galt, ähnlich wie bei Gustav Pauli, der altdeutschen Druckgraphik. In die Amtszeit Waldmann fielen Ankäufe von Werken der Maler Cézanne, Corinth, Caspar David Friedrich, Heckel, Kokoschka, Georg Kolbe, Lehmbruck, Wilhelm Leibl, Liebermann, Marées, Menzel, Munch, Pechstein, Max Slevogt und Trübner sowie bedeutende Stiftungen und Schenkungen der Maler Courbet, Largillière und 1937 der umfangreiche Nachlass von Friedrich Lahmann mit Bildern von Blechen, Carus, Dahl, Gille und Sisley. Als Kustos war in seiner Zeit Wilken von Alten (1885–1944) vor allem für das Kupferstichkabinett zuständig. Nach dem Freitod Waldmanns im März 1945 übernahm der damalige Kustos Günter Busch die wissenschaftliche Leitung der Kunsthalle.", "section_level": 3}, {"title": "Günter Busch, 1945–1984.", "content": "Der Kunsthistoriker Günter Busch (1917–2009) wurde Anfang 1945 vom Vorstand des Kunstvereins zum Kustos berufen. Nach Waldmanns Tod hatte er auch die wissenschaftliche Leitung inne. Da er bereits sein Volontariat an der Kunsthalle Bremen absolviert hatte, war er mit der Sammlung und dem Hause vertraut und entwickelte die Arbeit seiner Vorgänger folgerichtig in der dritten Generation fort. Zum kommissarischen Direktor der Kunsthalle wurde, im Einvernehmen mit der amerikanischen Besatzungsmacht, am 1. Oktober 1946 Rudolf Alexander Schröder, der zum 1. April 1950 das Amt niederlegte und zum Ehrenvorsitzenden des Kunstvereins gewählt wurde. Busch trat nun offiziell seinen Dienst als Direktor der Kunsthalle Bremen an. Die Leitmotive seiner Ankaufspolitik waren das von Pauli begründete Sammlungskonzept einer parallelen Darstellung der deutschen und französischen Kunst des 19. Jahrhunderts und die Betonung einer „malerischen“ Malerei. Nach dem Krieg hatte Busch die schwierige Aufgabe, die Kunstwerke aus den Auslagerungsorten zurückzuholen und Lücken in der Sammlung zu schließen, die durch Zerstörung entstanden waren. Mit den geringen Mitteln des Kunstvereins war Ersatz für die Verluste bei den Alten Meistern und Werken der Expressionisten, die der Aktion „Entartete Kunst“ zum Opfer gefallen waren, nur in beschränktem Maße möglich. So entstand ein Sammlungskonzept aus „Konzentration und Verzicht“, das der Kunsthalle Bremen einige herausragende Werkkomplexe bescherte, die bis heute das besondere Profil der Sammlung prägen. Unter dem Direktorat von Busch setzte sich auch das großzügige Mäzenatentum fort, das im Kunstverein in Bremen seit seiner Gründung Tradition hat. Einen Höhepunkt erreichten die Schenkungen mit der großen Jubiläums-Stiftung 1973 zum 150-jährigen Bestehen des Kunstvereins. 1984 ging Busch nach fast 40-jähriger Museumstätigkeit in den Ruhestand.", "section_level": 3}, {"title": "Siegfried Salzmann, 1985–1993.", "content": "Siegfried Salzmann (1928–1994) studierte in München und Göttingen, wo er 1957 mit einer Arbeit über die Katharinenkirche in Osnabrück promoviert wurde. Sein Volontariat absolvierte er am Städtischen Museum Göttingen, wo er die Skulpturensammlung bearbeitete. Seit 1960 war Salzmann in verschiedenen Funktionen am Aufbau des Lehmbruck-Museums in Duisburg beteiligt, das er von 1971 bis 1984 als Direktor leitete. Als Salzmann 1985 sein Amt antrat, war die Verschuldung des Kunstvereins durch die Finanzierung eines Anbaus bereits zu einer Existenzgefährdung geworden, so dass die Veräußerung von Kunstwerken zur Entschuldung erforderlich wurde. Gemeinsam mit der Stadt und der Bremer Sparkasse, die ebenfalls Mittel bereitstellten, gelang es bis zum Sommer 1993 die Verschuldung vollständig abzubauen. Auch die Renovierung der Kunsthalle konnte dank Unterstützung der Stadt in den Jahren 1990–1993 in einem ersten Abschnitt durchgeführt werden. Da die von der Stadt gelegentlich zur Verfügung gestellten Ankaufsmittel praktisch bedeutungslos wurden, war Salzmann vor allem auf das Engagement von Freunden und Förderern des Hauses angewiesen, mit deren Hilfe es ihm gelang eine bedeutende Anzahl von Kunstwerken für die Sammlung zu gewinnen. Sie sind in dem 1993 erschienenen Katalog über die Neuerwerbungen in der Ära Salzmann umfassend dargestellt. Salzmann widmete einen großen Teil seiner Zeit und Arbeitskraft den Bemühungen um eine Rückführung der 1945 von sowjetischen Truppen aus dem Auslagerungsdepot in Schloss Karnzow geraubten Werke, intensivierte die Öffentlichkeitsarbeit und vernetzte die regionalen Kunstinstitutionen. Anfang 1992 erkrankte Siegfried Salzmann schwer und trat Ende 1993 in den Ruhestand. Er starb 1994 in Bremen.", "section_level": 3}, {"title": "Wulf Herzogenrath, 1994–2011.", "content": "Wulf Herzogenrath trat, von der Nationalgalerie Berlin kommend, im September 1994 seinen Dienst an. Erste Akzente setzte er mit der Wiederherstellung der Architektur des ehemaligen „Beckmann-Raumes“ und wenige Monate später erschien eine Publikation zu dem nunmehr Große Galerie genannten größten Saal der Kunsthalle. Zu den bedeutenden Erwerbungen seit dem Amtsantritt von Wulf Herzogenrath gehörten der Video-Synthesizer von Nam June Paik (1969) und der Ton- und Lichtinstallation Essay von John Cage, die ein Kunstfreund der Sammlung schenkte. Er ging im September 2011 in den Ruhestand.", "section_level": 3}, {"title": "Christoph Grunenberg (ab November 2011).", "content": "Seit dem 1. November 2011 ist der Kunsthistoriker Christoph Grunenberg neuer Direktor der Kunsthalle Bremen. Zuvor leitete er von 2001 bis Oktober 2011 die Tate Gallery im englischen Liverpool.", "section_level": 3}, {"title": "Stellvertretende Direktorin.", "content": "Stellvertretende Direktorin ist (Stand 2011) die Kunsthistorikerin Dorothee Hansen, die seit 1995 als Kuratorin an der Kunsthalle tätig ist. Sie kuratierte hier zahlreiche Kunstausstellungen, von denen mehrere auch überregionales Interesse fanden. So unter anderem die Van Gogh-Ausstellung von 2002/03, die mit über 320.000 Besuchern zur bislang erfolgreichsten Ausstellung der Bremer Kunsthalle wurde und die darüber hinaus die meistbesuchte Ausstellung in einem Kunstmuseum in den Jahren 2002/2003 in den deutschsprachigen Ländern war.", "section_level": 2}, {"title": "Förderer und Stifter.", "content": "Stiftungen und Mäzenatentum haben eine lange Tradition im Kunstverein und Aufbau und Unterhalt der bedeutenden Sammlungen sowie den Bau der Kunsthalle erst ermöglicht. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten und wird ergänzt durch ehrenamtliche Mitarbeit wie dem Museumsshop, der nicht nur eine bedeutende Einnahmequelle darstellt, sondern auch einen Service für die Besucher bietet. Einen Höhepunkt erreichten die Schenkungen mit der großen Jubiläums-Stiftung 1973 zum 150-jährigen Bestehen des Kunstvereins. Sie repräsentieren die gesamte Spannbreite der Sammlung vom 16. Jahrhundert bis zur Malerei der Gegenwart und sind in einem eigenen Katalog dargestellt worden, deshalb werden hier nur exemplarisch einige Stifter genannt. Die großzügigen finanziellen Zuwendungen für den Erweiterungsbau wurden bereits erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Private Stifter (Auswahl).", "content": "Es gab zahlreiche private Sammler, die zum Museumsbestand wertvolle Beiträge leisteten.", "section_level": 2}, {"title": "Der Kunstverein und die Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis 1933.", "content": "1903 wandte sich der Vorstand mit der Bitte um einen jährlichen Zuschuss an den Senat, „damit er im Interesse unserer Bevölkerung, nicht nur in dem seiner Mitglieder, die ihm anvertrauten Sammlungen dauernd und fruchtbringend allen zugänglich machen, vermehren und verwalten könne, eine Aufgabe, die zu erfüllen ihm aus eigenen Mitteln unmöglich ist.“ Und er argumentierte, Bremen sei „der einzige bedeutendere Staat in Deutschland, in welchem die Förderung der bildenden Kunst der Privattätigkeit eines Vereins allein und ohne Staatshilfe überlassen bleibt.“ 1904 bewilligte der bremische Senat erstmals einen Zuschuss von 10.000 Mark, der sich 1905 auf 30.000 Mark, 1912 auf 50.000 Mark im Jahr für Verwaltung und Neuerwerbungen erhöhte. Die daran geknüpfte Bedingung, die Sammlungen dauerhaft für alle Bremer und Fremden geöffnet zu halten, deckte sich mit den langjährigen Bestrebungen des Kunstvereins und man engagierte einen Beamten, der im Kupferstichkabinett dem interessierten Besucher graphische Blätter vorlegte. Die Kunsthalle war ein öffentliches Museum geworden, getragen von einem privaten Verein mit finanzieller Hilfe der Stadt. Nach dem Ersten Weltkrieg und im Zuge der Inflation, die Klugkist- und die Kulenkamp-Stiftung waren verloren, hatte sich die finanzielle Lage des Kunstvereins zugespitzt. So stellte der Verein 1919 beim Senat einen Antrag um Erhöhung des Zuschusses, musste aber schon im folgenden Jahr abermals um Erhöhung bitten, was einen Gegenantrag der Bürgerschaft zur Verstaatlichung der Kunsthalle auslöste. Auf der Grundlage eines Gutachtens, das Waldmann zur Frage nach privater oder staatlicher Trägerschaft bei führenden deutschen Museumsleuten einholte, entschied man sich mit einigen Änderungen für die Beibehaltung des bisherigen Rechtszustandes, den man in einem Staatsvertrag 1921 besiegelte: Der Staat verpflichtete sich darin zu einem jährlich neu zu berechnendem Zuschuss zu den Personal- und Bewirtschaftungskosten und der Kunstverein hatte im Gegenzug die Kunstgegenstände aus dem Besitz des Staates zu bewahren und zu pflegen; außerdem wurden fünf Abgeordnete der Bürgerschaft in den Vorstand entsandt. Damit hatte nun auch der Staat einen festen Anteil an der bis 1904 gänzlich privat finanzierten Kunsthalle. In weiteren Verträgen 1931 und 1940 wurden ergänzende Vereinbarungen bestätigt, wonach zwar einerseits alle „mit öffentlichen Mitteln von dem Kunstverein erworbene (bzw. künftig zu erwerbende), im Besitze des Kunstvereins befindliche Kunstwerke“ Eigentum der Stadt Bremen sein sollten, andererseits aber dem Kunstverein an allen solchen Kunstwerken jetzt und in der Zukunft ein inhaltlich unbeschränktes Nießbrauchsrecht zustehen solle. Damit wurden alle diese Kunstwerke zu einem dauernden und unveräußerlichen Bestandteil der Sammlungen der Kunsthalle. Die Stellung der Kunsthalle als Bremisches Kunstmuseum wurde dadurch endgültig verfestigt. Insofern kann man den Staatsvertrag von 1921 mit seinen ergänzenden Vereinbarungen mit gutem Grund als die „zweite“ Magna Carta des Kunstvereins ansehen.", "section_level": 2}, {"title": "1933–1945.", "content": "Das Modell der privaten Trägerschaft konnte sich auch gegen die staatlichen Zugriffe während der Zeit des Nationalsozialismus behaupten. Der Kampfbund für deutsche Kultur, Ortsgruppe Bremen, war bestrebt, die Kunsthalle zu verstaatlichen und zum politischen Instrument zu machen. Um dies zu erreichen, kritisierte er 1933 die Arbeit Waldmanns mit dem Vorwurf der „undeutschen Gesinnung“, der „einseitigen Bevorzugung französischer Kunst“ und „ungenügender Berücksichtigung der heimatlichen, bremischen und nordwestdeutschen Kunst“. Doch Waldmann konnte die Vorwürfe entkräften, indem er belegte, dass die Ankäufe französischer Meister nur einen sehr geringen Teil seiner Erwerbungen ausgemacht hatten. 1934 erzwang der Senat den Rücktritt des langjährigen Vorsitzers Hermann Apelt. An seine Stelle trat der Schulrat Castens, unter dem die „Gleichschaltung“ des Kunstvereins betrieben wurde. Sie äußerte sich in Kleinigkeiten, die jedoch die neue Tonlage unmissverständlich klarmachten. Auf dem Dach errichtete man ein Geländer, damit gefahrlos die Hakenkreuzfahne gehisst werden konnte; den Saal, in dem Munch und die deutschen Expressionisten gezeigt wurden, schloss man mit einem Vorhang, den man mit einem diffamierenden Schild versah: „Ausländer und Moderne“. Außerdem wurde die Galerie neu geordnet: Vier Säle waren nun der nordwestdeutschen Malerei vorbehalten, eine deutliche Aufwertung der „Heimatkunst“. Im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ mussten 15 Gemälde ins Depot verbannt werden, darunter sämtliche Bilder von Liebermann, aber auch Utrillo und Bonnard. Sie fehlten dann auch im 1939 erschienenen Bestandskatalog, der sozusagen eine „nationalsozialistisch gesäuberte Fassung“ darstellte. In dieser Ausstellung zeigte die Kunsthalle, ausgehend von dem Werk \"Camille im grünen Kleid\" (1866), das die Kunsthalle 1906 ankaufte, das figurative Frühwerk Claude Monets. Neben Werken von Monet waren in der Ausstellung auch Werke von Renoir, Manet, Carolus-Duran, Degas, sowie Fotografien, Modeillustrationen und zeitgenössische Kleidungsstücke ausgestellt. Mit über 230.000 Besuchern, davon über 80 Prozent auswärtige Gäste, steht sie in der Reihe der erfolgreichen Ausstellungen an zweiter Stelle.", "section_level": 2}, {"title": "Fachbibliothek.", "content": "Seit 1849 besitzt die Kunsthalle eine eigene kunstwissenschaftliche Fachbibliothek, heute (2017) mit einem Bestand von knapp 95.000 Bänden. Zur Bibliothek gehören eine umfangreiche Sammlung an Werkverzeichnissen, Auktions-, Ausstellungs- und Sammlungskatalogen sowie illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kunsthalle Bremen ist ein bedeutendes deutsches Kunstmuseum, das sich durch wechselnde Ausstellungen ein hohes Ansehen erworben hat. Das Museum liegt in unmittelbarer Nähe zur Bremer Altstadt in den Wallanlagen an der „Kulturmeile“. Träger ist der gemeinnützige Kunstverein in Bremen – die Kunsthalle Bremen ist damit das einzige Museum in Deutschland mit einer umfangreichen Kunstsammlung des 14. bis 21. Jahrhunderts, das bis heute in privater Trägerschaft ist. Das Gebäude steht seit 1977 unter Denkmalschutz.", "tgt_summary": "不来梅艺术馆(Kunsthalle Bremen)是德国不来梅的一个艺术博物馆,位于靠近不来梅老城的“文化区”(\"Culture Mile\")。它建于1849年,1902年由建筑师爱德华·吉尔德迈斯特扩建,此后又扩建了几次,最主要的是在2011年。自1977年以来,该建筑已被列入德国建筑遗产名录的“文化遗产”(Kulturdenkmal)。", "id": 528485} {"src_title": "Protobulgaren", "tgt_title": "保加尔人", "src_document": [{"title": "Ethnonym.", "content": "Über die Bedeutung des Volksnamens „Bulgaren“ (griech. Βούλγαροι) gibt es zahlreiche Theorien. Man leitete ihn oft vom Flussnamen der Wolga (\"Wolgaren\") ab. Am verbreitetsten ist die Theorie, dass sich der Name \"„Bulghar“\" aus dem protobulgarischen \"„bulganmış“\" ableitet, was „vermischt“ bedeutet und auf eine Föderation ethnisch heterogener Verbände hindeutet. Einige bulgarische Forscher wie Nikolaj Owtscharow und Georgi Balakow zählen die Protobulgaren zu den Nachfahren der antiken Baktrer, die die Region um Balch besiedelten, wovon auch der Name abgeleitet sei (\"Balkh\"ar – \"Bolg\"ar); dies stellt jedoch eine Minderheitsmeinung dar. Andere wiederum sehen die Protobulgaren als Stämme des Hunnenreiches (die so genannten Hunno-Bulgaren), die sich nach der Schlacht am Nedao in östliche Richtung zurückzogen und sich an der unteren Wolga niederließen. Allgemein sind viele Punkte in der Forschung bis heute umstritten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bei den Protobulgaren handelte es sich wohl um turksprachige Nomadenstämme aus Zentralasien. Ihre genaue Herkunft ist jedoch bis heute nicht restlos geklärt. Nach Ansicht mancher Forscher sollen sie sich im 4./5. Jahrhundert mit den Hunnen zusammengeschlossen haben. Nach dem Tod des hunnischen Führers Attila (453) und dem Zerfall des Hunnenreiches ließen sich die Protobulgaren in der pontischen Steppe (südrussische Steppe) nördlich des Schwarzen Meeres und in Mittelasien nieder. Dazu kamen finno-ugrische beziehungsweise ural-altaische Stämme. Ihnen schlossen sich die Turkvölker der Saguren und Oguren an, die um 463 von den sprachverwandten \"Sabiren\" aus ihrer Heimat im heutigen Westsibirien und Kasachstan nach Westen verdrängt worden waren. Die neue „Liga“, der auch die Altungarn (\"Onogur\" – „Zehn Stämme“) und alanische Elemente angehörten, stand unter der Führung des Attilasohnes Irnik (laut Bulgarischer Fürstenliste). In der neueren Forschung sind viele Punkte hinsichtlich des Ursprungs und der Entwicklung der Protobulgaren umstritten. So werden viele der älteren Erklärungsmodelle kritischer betrachtet sowie auf die dünne und teils widersprüchliche Quellenlage hingewiesen. Problematisch ist unter anderem auch die Rolle der Kutriguren und Utiguren beim Prozess der Ethnogenese der Protobulgaren. Legendenhaft ausgeschmückten Berichten in den Quellen zufolge sollen die Kutriguren und Utiguren von den Resten der Hunnen abstammen, was aber unsicher ist. Um 550 kam es zu Kämpfen zwischen ihnen, vorangetrieben von oströmischer Seite; sie wurden schließlich von den Awaren besiegt. Teile dieser Gruppen mögen sich später den Protobulgaren angeschlossen haben oder bereits mit ihnen identisch gewesen sein, doch ist dies unklar. In den spätantiken Quellen (Hauptquelle hierfür ist Prokopios von Caesarea) werden diese Gruppen auch nicht als Bulgaren bezeichnet. Kurz vor 558 wurden die Protobulgaren von den Awaren besiegt. Einige schlossen sich den Awaren an und zogen mit diesen weiter westwärts. Große Teile der Protobulgaren, „Hunnen“ (der Name bezeichnet in den Quellen oft schlicht „barbarische Völker“ aus der Region nördlich des Schwarzen Meeres) und der anderen Reiternomaden verblieben aber in den südrussischen Steppen. Im Jahr 635 erhoben sich die Protobulgaren-Onoguren unter Khan Kubrat (auch Kobrat, von \"qobrat\" – „sammle das Volk“) mit Erfolg gegen die Herrschaft der Awaren. Kubrat vereinte die Völker zum Großbulgarischen Reich (griech. Η παλαια μεγαλη Βουλγαρια; \"megale Boulgaria\" – „Großbulgarien“). Mit Byzanz war er verbündet. Aus diesem Anlass bekam Kubrat vom byzantinischen Kaiser Herakleios den Ehrentitel Patricius. Das \"Großbulgarische Reich\" an der Nordküste des Schwarzen Meeres reichte von der Maeotis bis nach Kuban. Hauptstadt war Phanagoria am Asowschen Meer unweit des heutigen Taman. An der Spitze des Reiches stand der Khan und an dessen Seite wurde ein \"Rat der Adligen\" (Große Boilen) errichtet. Zweiter Mann im Reich war der \"Kawkhan\" (hatte mehrere Funktionen inne, unter anderem Oberster Befehlshaber der Streitkräfte und Diplomat), dritter der \"Itschirgu-Boil\" (Verwalter der Hauptstadt und Befehlshaber der hauptstädtischen Garnison). Als höchste Verwaltungsbeamte und militärische Kommandanten üben sie eine Doppelfunktion aus, die in den nachfolgenden Stufen der administrativen Hierarchie ihre Fortsetzung findet. Einige Theorien sehen in dem mittelalterlichen Adelstitel \"Boljaren\" eine slawisierte Ableitung des urbulgarischen Titel \"Boil\". Das \"Großbulgarische Reich\" wurde jedoch schon in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts von den ebenfalls turkstämmigen Chasaren vernichtet. Kubrats ältester Sohn Batbajan hatte sich den Chasaren unterworfen und blieb in der alten Hauptstadt Phanagoria. Seine vier Brüder aber spalteten sich mit bedeutenden Stammesteilen ab. Die nordwärts ziehenden Protobulgaren unter der Führung von Kotrag, des zweiten Sohn von Kubrat, gründeten das Reich der Wolgabulgaren mit ihrer Hauptstadt Bolgar. Das Reich der Wolgabulgaren existierte bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts, als es von der Goldenen Horde der Mongolen besiegt wurde. Das Volk der Tschuwaschen sieht sich als Nachfolger eines Teils der Wolga-Bulgaren. Ein anderer Teil verschmolz mit den Kasan-Tataren, die sich noch bis ins späte 19. Jahrhundert als „İdil Bolgarları“ (İdil = Wolga; Bolgarlar = Bulgaren) und nicht als \"„Tatarlar“\" (Tataren) bezeichneten. Die nach Südwesten ziehenden Teile unter Kubrats Sohn Asparuch überquerten die Donau und verbündeten sich (nach anderer Meinungen unterwarfen) mit der lokalen slawischen Bevölkerung der Seweren und den Sieben Stämmen und errichteten im Jahr 678 das Donaubulgarische Reich mit der Hauptstadt Pliska. Asparuch gilt daher als Gründer des heutigen Bulgarien auf dem Balkan. Dieses bulgarische Reich war das erste Reich, dem ein byzantinischer Kaiser Tribut zahlen musste, was als große Schmach in Konstantinopel empfunden wurde. Obwohl vom byzantinischen Kaiser Konstantin IV. vertraglich anerkannt, belagerten die Protobulgaren mehrfach Konstantinopel (705 und 813) und dehnten unter Krum (802–814) ihr Reich nach Westen bis zur Theiß aus. Im Jahr 718, während des Zweiten Angriffs der Araber auf Konstantinopel, schickte jedoch Khan Terwel seine Armee dem byzantinischen Kaiser Leo III. zu Hilfe, was mit zur Aufhebung der arabischen Belagerung beitrug. Bis zum Einbruch der Ungarn im Jahr 895 umfasste das Bulgarenreich faktisch den gesamten nicht-byzantinischen Balkan und reichte im Norden nach dem Sieg über die Awaren bis nach Budapest. Die beiden jüngsten Söhne Kubrats, Kuver (Kuber) und Alzek zogen mit ihren kleineren Stammesverbänden ebenfalls Richtung Westen und schlossen sich in Pannonien (Ungarn) den Awaren an. Nach einer misslungenen Revolte gegen die Stammesführung trennten sich ihre Wege wieder. Schon 680 zog Kuver Richtung Süden zusammen mit Teilen der \"Sermesianoi\", Nachfahren der römischen Provinzialbevölkerung in Pannonien, und den von den Awaren bereits 626 verschleppten und in Pannonien angesiedelten römischen Gefangenen. Er ließ sich im unbesiedelten Gebiet um Bitola in Makedonien nieder, das zum byzantinischen Thema \"Thessalonike\" gehörte, wo Kuver ein Khaganat errichtete. Unter Khan Malamir und Khan Presian I. vereinigten sich die Kuverbulgaren mit dem Bulgarenreich von Asparuch. Im Jahr 1000 sollte seine Hauptstadt unter Zar Samuil und seinen Nachfolgern auch Hauptstadt ganz Bulgariens werden. Alzek zog weiter westlich, überquerte im Jahr 667 die Alpen und zog friedlich nach Norditalien in die Gegend um Ravenna. So berichtet Paulus Diaconus über die Ankunft von \"Vulgarum dux Alzeco nomine\", der aus unbekannten Gründen, jedoch in friedlicher Absicht mit seinem Heer nach Italien gekommen war. Die Gastfreundschaft der Römer sei aber nur eine Tarnung gewesen. Im selben Jahr mussten die Bulgaren bei mehreren Hinterhalten um ihr Überleben kämpfen. Daher zogen sie immer weiter südwärts, bis sie schließlich das Herzogtum Benevent erreichten. Der Geschichtsschreiber Paulus Diaconus berichtet weiter, dass dort Khan Alzek von dem Langobardenkönig Grimoald empfangen wurde. Alzek wurde die Region Molise zugesprochen, unter der Voraussetzung, dass er auf seinen Titel \"dux\" und Herrschaftsanspruch verzichtet, da Grimoald selbst \"dux\" von Benevent war. Noch heute tragen in ganz Italien Berge, Regionen, Dörfer, Flüsse und Familien bulgarische Namen oder die Bezeichnung \"„Bulgaren“\" (bulg. \"Bulgari\"). Beispiele dafür sind der italienische Hersteller von Luxusartikeln Bulgari, Bartolomeo Bulgarini, Kardinal \"Pietro Bulgaro\", der Name \"del Bulgaro\" oder die Gemeinde Bulgarograsso. Das kulturelle Erbe der Protobulgaren blieb in einer Reihe von Baudenkmälern erhalten, so in rund 100 gemeißelten Schriftdenkmäler mit protobulgarischer Kerbschrift aus der Zeit des Donaubulgarischen Reiches oder in bildlichen Darstellungen. Einige wie der Reiter von Madara sind zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. In Bulgarien und Mazedonien verschmolzen die Protobulgaren vor allem mit slawischen Stämmen und den Resten der römischen Provinzialbevölkerung zum heutigen Volk der Bulgaren. Die relativ dünne protobulgarische Herrscherschicht ging in der Bevölkerungsmehrheit der vier unterworfenen Slawenstämme rasch auf, jedoch wird erst nach der Christianisierung der Bulgaren nicht mehr zwischen \"Bulgaren\" und \"Protobulgaren\" unterschieden. Die Protobulgaren regierten das Donaubulgarische Reich, bis es im Jahr 1018 unter byzantinische Herrschaft fiel.", "section_level": 1}, {"title": "Zeittafel.", "content": "Über die Herkunft der Bulgaren und die Bedeutung des Volksnamens „Bulgaren“ gibt es zahlreiche Theorien, von denen die meisten nicht durch Fakten oder historische Dokumente belegt sind. Die erste Erwähnung der Bulgaren findet sich im Chronograph von 354. Laut dieser Quelle lebten die Bulgaren in der Region zwischen Schwarzem, Kaspischem und Asowschem Meer. Cassiodor informiert uns, dass die Bulgaren noch in der Zeit des römischen Kaisers Theodosius I. gegen das Römische Reich Krieg geführt haben und um 390 besiegt wurden. Der langobardische Geschichtsschreiber Paulus Diaconus schreibt in seiner \"Historia Langobardorum\", dass die Bulgaren um 440 den ersten langobardischen König Agelmund angriffen und umbrachten und sein Nachfolger Lamissio den Krieg mit den Bulgaren wieder aufnahm. Johannes von Antiochia, ein spätantiker Historiker, überliefert die Information, dass um 480 der römische Kaiser Zenon die Bulgaren gegen die Angriffe der Ostgoten auf das Territorium der Balkanhalbinsel einsetzte. Magnus Felix Ennodius in seinem Panegyrikus auf den Ostgoten König Theoderich den Großen sowie Cassiodor bestätigen, dass die Bulgaren von den Goten um 485 bei Syrmien besiegt wurden. Laut Marcellinus Comes, einem spätantiken römischen Geschichtsschreiber, und seiner Chronik von 520 findet man die Bulgaren 499 in einer erfolgreichen Schlacht gegen den Magister Millitum von Illyrien. Laut dem bedeutenden oströmischen Chronisten Theophanes griffen 497/502 die Bulgaren aus Illyrien und Thrakien Ostrom an. 514 wurden die Bulgaren von Theophanes als Soldaten von Vitalian, dem Statthalter von Thrakien, erwähnt, als er gegen Kaiser Anastasios I. rebellierte.", "section_level": 1}, {"title": "Theorien zur Herkunft der Protobulgaren.", "content": "Bis heute ist sich die Forschung über die Herkunft der Bulgaren nicht einig. Die heute vorherrschende These geht von einer turkstämmigen Herkunft aus. Die Erforschung der Protobulgaren begann im Jahre 1832 damit, dass Christian Martin Frähn bei der Interpretation arabischer Nachrichten über die Wolgabulgaren den Namen des Asparuch als persisch einordnete. Mit dem Werk von Wassil Slatarski \"Geschichte der Bulgaren I: Von der Gründung des bulgarischen Reiches bis zur Türkenzeit (679–1396)\" aus dem Jahre 1918 setzte sich der Autor für eine mögliche hunnische Abstammung ein. Diese These fand in Bulgarien bis zur Machtübernahme der Kommunisten 1945 große Verbreitung und wurde auch in den Schulbüchern niedergeschrieben. Während der kommunistischen Ära wurde diese Meinung durch die Überlegung einer möglichen Abstammung von den Turkvölkern ersetzt. Die ältere These baut ihre Erkenntnisse vor allem auf die archäologische Forschung auf und schließt einen möglichen Einfluss der Turkvölker, etwa auf die Titulatur und Grabbeigabe aus. Wesselin Beschewliew rollte im Jahre 1967 mit zwei Artikeln über die Abstammung der Bulgaren die Diskussion darüber auf. Darin akzeptierte er zwar die turkische Abstammung der Protobulgaren, machte aber gleichzeitig auf iranische Einflüsse aufmerksam. Seit dem Ende der 1980er Jahre verstärken sich vor allem in Bulgarien die Forschungen zur Unterstützung der \"indo-iranischen\" These. So gilt heute der früher u. a. von Rüdiger Schmitt und Steven Runciman diskutierte, zumindest partielle kulturelle Einfluss iranischer Völker auf die Protobulgaren als gesichert. Auch die Encyclopædia Iranica weist auf den kulturellen Einfluss hin, vor allem auf die mitteliranischen Namen \"Asparuch\" („der mit dem scheinenden Pferd“) und \"Berzmer\" (von pers. \"Burzmehr\", „Hochgelobter Mithras“), sowie die Figur des \"„Madara-Reiters“\", welche in der Nähe der Ruinen von Pliska in Stein gemeißelt ist und angeblich sehr stark an die „Naqše Rustam“-Felsreliefs der persischen Sassaniden erinnert. Ebenso weist die Bulgarische Fürstenliste iranische Züge auf. Neue archäologische Erkenntnisse weisen zudem mögliche zoroastrische Feuertempel unter den Hauptkirchen in den Hauptstädten Pliska und Preslaw nach. Nach Ansicht einiger bulgarischer Forscher wie dem Historiker Georgi Bakalow, standen die Protobulgaren nicht nur unter iranischem Einfluss, sondern hatten antike indo-iranische Wurzeln. Laut Bakalow standen die Bulgaren später unter Einfluss der turkischen Stämme der Göktürken und übernahmen von ihnen Titulatur und den gesellschaftlichen Aufbau. Diese These findet aber in westeuropäischen Fachkreisen wenig Beachtung. Neuere Arbeiten Petar Dobrews, mit denen er die Protobulgaren erneut mit indogermanischen Stämmen Zentralasiens in Verbindung bringt, sind in Bulgarien sehr populär, werden aber im Ausland als spekulativ kritisiert, da Dobrew ausschließlich Elemente wie etwa einige Namen berücksichtigt und andere Erkenntnisse über die Protobulgaren unberücksichtigt lässt. Dabei wurden die Protobulgaren mit den antiken Pamir-Völkern und ihren Sprachen sowie mit dem Avestischen und Sanskrit in Verbindung gebracht, vor allem mit dem antiken Baktrien. Dabei beziehen sich diese Theorien auf eine deutlich frühere Zeitspanne als die Zeit der protobulgarischen Wanderung nach Europa. In Expertenkreisen finden diese Theorien jedoch wenig Zustimmung. Die Protobulgaren hatten eine eigene Runenschrift, einen eigenen Kalender und eine eigene Religion, deren oberste Gottheit der Himmelsgott \"Tangra\" war. Neben der obengenannten Theorie existieren andere, vor allem in Bulgarien weit verbreitete Thesen, die Turkabstammung der Protobulgaren sowie eine mögliche Verbindung des protobulgarischen Gottes \"Tangra\" mit dem von antiken Turkvölkern verehrten Gott Tengri ablehnen. Der Autor Schiwko Woinikow geht von einer angeblichen, aber sehr fragwürdigen Herkunft vom sumerischen Begriff für „Gott“ Dingir (sumerisch: 𒀭,, später ) aus.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Die Protobulgaren hatten ursprünglich eine Religion, die durch Schamanismus und Ahnenkult geprägt war. Oberster Gott war der Himmelsgott \"Tangra\". Es könnte sich dabei um eine Namensvariation des alttürkischen Himmelsgottes Tengri handeln. Tangra wird in nahezu allen protobulgarischen Runeninschriften erwähnt. Als Opfergabe an den Himmelsgott wurden weiße Pferde bevorzugt. Mit dem Eingeweide der geopferten Tiere wurde gewahrsagt. Aufgrund der traditionellen Verehrung von Bergen (z. B. Khan Tengri) erhielt der höchste Berg auf dem Balkan den Namen des Gottes Tangra. Er wurde erst im 15. Jahrhundert von den Osmanen in Musala umbenannt. Es wurden auch kleinere Berge verehrt, wie etwa der Perperikon, der jedoch schon vor den Protobulgaren ein heiliger Ort für die Thraker und andere ansässige Völker gewesen war. Am Hang dieses Berges befinden sich noch heute gut erhaltene Kultbauten, die dem altgriechischen Weingott Dionysos (bei Thrakern \"Zagreus\") gewidmet waren. Auf dem höchstgelegenen Felsen von Perpenikon findet man protobulgarische Runeninschriften mit einem Relief der tengristischen Fruchtbarkeitsgöttin \"Umay\". Außerdem verehrten die Protobulgaren auch die Sonne, den Mond und die damals bekannten fünf Planeten Jupiter, Venus, Merkur, Mars und Saturn. In den Vielvölkerreichen der Bulgaren herrschte Religionsfreiheit. Bei den Protobulgaren gab es bereits in der Zeit, als sie am Nordufer des Schwarzen Meers lebten, christliche, jüdische und buddhistische Minderheiten. Archäologische Ausgrabungen und schriftliche Überlieferungen bestätigen dies. 2001 gaben bulgarische Forscher einem Gebirge in der Antarktis den Namen Tangra.", "section_level": 1}], "src_summary": "Protobulgaren (gelegentlich auch \"Ur-Bulgaren\" oder \"Hunno-Bulgaren\") ist eine wissenschaftliche Bezeichnung für diverse, vor allem turksprachige Stammesverbände der eurasischen Steppenzone, die seit dem 5. Jahrhundert in den Schriftquellen unter dem Ethnonym „Bulgaren“ erscheinen.Hösch, Nehring, Sundhaussen: \"Lexikon zur Geschichte Südosteuropas.\" 2004, S. 553. Ihre Sprache wird als \"Bolgarische Sprache\" bezeichnet. Größere Reichsgründungen gelangen den Protobulgaren östlich und westlich des Asowsches Meeres (\"Megale Boulgaria\", siehe Großbulgarisches Reich), auf dem Balkan (\"Erstes Bulgarisches Reich\") und an der mittleren Wolga (\"Wolga-Kama-Bulgarien\"). Die auf den Balkan eingewanderten Protobulgaren wurden im Frühmittelalter (7.–10. Jahrhundert) slawisiert. Sie nahmen im 9. Jahrhundert das Christentum an und werden zu den Vorfahren der heutigen (slawisch-sprachigen) Bulgaren gezählt. Die Wolgabulgaren in Russland hingegen nahmen im 10. Jahrhundert den Islam an.", "tgt_summary": "保加尔人()是从公元二世纪起,在欧洲不同地区定居的游牧民族,分散生活欧洲的东部和东南部地区,为巴尔卡尔人与保加利亚人、楚瓦什人、塔塔尔族的先祖,为突厥人的一支(另一说法是来自帕米尔,与塔吉克斯坦人有关的东伊朗人),使用鄂尔浑文书写他们的保加尔语(他们可能因受匈人统治而接受突厥语),与今天的伏尔加鞑靼人(中国的塔塔尔族大多为伏尔加鞑靼)及楚瓦什人有联系(这支在伏尔加河中游建国)。", "id": 2217743} {"src_title": "Pelagius (Theologe)", "tgt_title": "伯拉糾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Von asketischer Lebensführung geprägt, war Pelagius in Rom, wo er von etwa 390 bis 410 als Prediger auftrat, empört über die moralische Nachlässigkeit der Gesellschaft, wie er sie dort erlebte. Seine Lehre war geprägt von der Ablehnung der Erbsündenlehre. So widersprach er in seinen Predigten vor allem den Aussagen zur Theologie der göttlichen Gnade, wie sie von Augustinus von Hippo gepredigt wurden. Er bekämpfte dessen Vorstellung von der Notwendigkeit einer \"größeren Gnade\" nach dem Fall, über die Gnade hinaus, die Adam im Paradies auch ohne Sünde benötigt hätte. Pelagius war der Auffassung, dass Augustinus’ Lehre darauf hinauslief, den Manichäismus in das Christentum einzuführen. Er klagte Augustinus an, dem Bösen den gleichen Rang wie Gott einzuräumen und heidnischen Fatalismus zu lehren, als sei es eine christliche Doktrin. Obwohl er als Urheber des Pelagianismus angesehen wird, war er nicht der wichtigste Theologe dieser Strömung; an Pelagius machten die Gegner dieser Ansicht ihre Darlegungen jedoch fest. Als Alarich I. Rom 410 plünderte, flohen Pelagius und sein Gefährte Caelestius nach Karthago, wo Pelagius in einen weiteren Konflikt mit Augustinus geriet. Sein Anhänger Caelestius wurde von einem Kirchenkonzil verurteilt, woraufhin Pelagius weiter nach Jerusalem floh, aber seine Verfolger bald auf seinen Spuren sah: Paulus Orosius ging nach Jerusalem, um Hieronymus vor ihm zu warnen. Zwar wurde Pelagius 415 auf einer Synode von Vorwurf der Häresie freigesprochen, doch Augustinus hatte bereits eine wirksame „Kampagne“ in Gang gebracht, die Pelagius und Caelestius als Häretiker ausweisen sollte. 416 wurde Pelagius auf den Synoden von Karthago und Mileve verurteilt. Anfang 417 erfolgte die Exkommunikation durch den römischen Bischof Innozenz I. Betroffen von diesem Urteil war auch Caelestius. Augustinus’ Version von Pelagius’ Lehre über die Sünde und die Sühne wurde u. a. 418 auf der Synode von Karthago als Häresie verurteilt. Pelagius soll im Gegensatz zu Augustinus eine positive Anthropologie vertreten haben: Der Mensch sei wesenhaft gut und der menschliche Wille folglich imstande, nur aufgrund seines natürlichen Vermögens Gottes Geboten zu gehorchen. Durch Askese und permanente Übung sei die menschliche Natur zu stärken, gemäß der Formel „Du kannst, weil du willst“. Im Bestreben, den Arianismus und den Manichäismus als Häresien zu widerlegen, betonte er – im Gegensatz zum moralischen Determinismus des letzteren – die Freiheit des Willens, der als eine Gabe Gottes niemals von der Sünde korrumpiert werden könne. Zu philosophischer Reife gebracht wurde der Ansatz des Pelagius im Werk von Julianus von Eclanum (Aeclanum) geführt, der Augustinus in einer Reihe von Schriften die Stirn bot. Gleichwohl setzte sich die augustinische Auffassung von Gnade und Freiheit in der westlichen Christenheit durch.", "section_level": 1}, {"title": "Politische und philosophische Bedeutung.", "content": "Der pelagianische Streit spielte im römischen Westreich nie die destruktive Rolle, die dem Streit um den Monophysitismus im Osten zukam. Das zeigte, wie weit Kirche und staatliche Gewalt ideell und institutionell im Westen des späten 4. Jahrhunderts bereits auseinandergetreten waren. Dennoch hatte der Konflikt eine nicht unerhebliche zukunftsweisende Bedeutung: Im Westreich wurde anders als im Osten eine Trennung zwischen göttlicher und menschlicher Existenz vorgenommen, die auf Basis antik-stoischer und christlicher Gedanken zur Idee der Selbstbehauptung des Menschen gegenüber Gott führte. Mit seiner Betonung der natürlichen Freiheit und sittlichen Fähigkeit des Menschen zeigte Pelagius hier Ansätze eines abendländisch-westlichen Humanismus und Moralismus.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Mit der Verurteilung des Pelagius 418 wurden zugleich seine Schriften verboten. Dennoch ist vieles von seinen Werken erhalten geblieben. Ausführlich sind uns Gedanken des Pelagius überliefert in den zum Teil umfangreichen Zitaten aus seinen Werken, die seine Gegner, allen voran Augustinus, in ihren antipelagianischen Schriften anführen. Außerdem sind einige seiner Schriften vollständig erhalten geblieben. Um Pelagius’ Werke vor der Vernichtung zu bewahren, haben seine Schüler über einige seiner Schriften den Namen anderer Autoren gesetzt. Dazu gehören die beiden so wichtigen Schriften \"Expositiones XIII epistularum Pauli\" und \"Epistula ad Demetriadem\". Bis heute wird diskutiert, ob noch weitere Schriften des Pelagius unter fremden Namen tradiert wurden. Derzeit wird dies nur noch für vier Werke aus der Pseudo-Hieronymus-Tradition erwogen (\"Epistula ad Celentiam\", \"De divina lege\", \"De vita Christiana\", \"De virginitate\"). Allerdings ist umstritten, ob diese Zuweisungen gerechtfertigt sind. Zum Schriftenkorpus des Pelagius und die Diskussion über die umstrittenen Schriften siehe S. Thier, Kirche bei Pelagius, Berlin/New York 1999, S. 18–30.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pelagius (* ca. 350 / 360; † ca. 418 / 420) war ein britischer Laienmönch, nach dem die Lehre des Pelagianismus benannt wurde.", "tgt_summary": "伯拉纠(,约360年-约420年),亦称为白拉奇,罗马不列颠行省之教师,基督教神学家、平信徒修道士。他的门人有(Caelestius)。", "id": 678948} {"src_title": "Spina bifida", "tgt_title": "脊柱裂", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Begriff \"Spina bifida\" leitet sich ab aus dem lateinischen'für „Stachel“ oder „Dorn“, was sich auf den \"Processus spinosus\", den Dornfortsatz des Wirbelkörpers bezieht; das lateinische'bedeutet „in zwei Teile gespalten“. \"Spina bifida\" heißt also „gespaltener Dornfortsatz“. Im Deutschen ist „Wirbelspalt“ üblich. Die deutsche Bezeichnung „offener Rücken“ gilt nur für die Sonderform der Spina bifida aperta (s. u.).", "section_level": 1}, {"title": "Ausprägungen.", "content": "Unterschieden werden verschiedene Ausprägungen der \"Spina bifida\": Eine Kombination einer Meningomyelozele mit einem spinalen Lipom wird als Lipomeningomyelozele bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Je nach Schweregrad der Fehlbildung, also je nach Schweregrad der Rückenmarksschädigung, sind Menschen mit \"Spina bifida aperta\" kaum oder aber sehr stark körperlich beeinträchtigt. Probleme beim Gehen bis hin zur Lähmung der Beine und eine verminderte oder komplett aufgehobene Sensibilität sind möglich (Querschnittlähmung). Auch ist häufig die Kontrolle über Darm und Blase eingeschränkt oder aufgehoben. Es kommt im Wesentlichen darauf an, in welcher Höhe der Wirbelsäule sich die Fehlbildung befindet und wie stark die Nerven beeinträchtigt sind. Oft tritt gemeinsam mit der \"Spina bifida aperta\" ein Hydrozephalus (Ansammlung von Hirnwasser in den Hirnwasserkammern wegen einer Ableitungsstörung) auf. Hierdurch können Anteile des unteren Hirnstamms und des Kleinhirns nach unten in das Foramen magnum und in den oberen Zervixkanal verlagert werden. Dieses führt zu Liquorzirkulationsstörungen und wird als Arnold-Chiari-Missbildung bezeichnet. Die kognitive Entwicklung des Kindes ist beim alleinigen Vorliegen einer \"Spina bifida\" in der Regel nicht beeinträchtigt, während zusätzliche Fehlbildungen des Gehirns oder ein unbehandelter Hydrozephalus die Prognose negativ beeinflussen können. Genaue Vorhersagen sind jedoch aufgrund der unterschiedlichen Lage und des individuellen Ausmaßes der Schädigung nicht möglich. Menschen mit \"Spina bifida\" reagieren überdurchschnittlich häufig allergisch gegen Latex. Allerdings ist die Ursache noch nicht bekannt. Es wird vermutet, dass sie durch den häufigen Kontakt mit Latex durch vermehrte Krankenhausaufenthalte und Operationen (oder auch durch Latexkatheter) ausgelöst wird. Seit der Vermeidung von Latex in der medizinischen Pflege sind Latexallergien unter Kindern mit Spina bifida seltener geworden. In hinduistischen Gebieten werden Kinder mit schwanzähnlichen Fortsätzen mitunter als Reinkarnation des Affengottes Hanuman verehrt und mit Gaben bedacht.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Durch Ultraschalluntersuchungen in der Pränataldiagnostik kann man heutzutage eine \"Spina bifida aperta\" oft schon vor der Geburt diagnostizieren. Eine geeignete Diagnostikmethode ist der Feinultraschall, Abschätzungen der Wahrscheinlichkeit einer Neuralrohrfehlbildung kann der Triple-Test geben. Der ICD-10-Code O35.0 wird angegeben bei der Betreuung der werdenden Mutter bei (Verdacht auf) Fehlbildung des Zentralnervensystems beim ungeborenen Kinde. Nachgeburtlich ist die Diagnose der \"Spina bifida aperta\" sofort möglich durch die sichtbare Fehlbildung am Rücken, die oft im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins, seltener im Bereich der Brust- und Halswirbelsäule zu finden ist. Die \"Spina bifida occulta\" wird in der Regel nur zufällig festgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Eine Spina bifida aperta muss wegen des Risikos einer Infektion spätestens in den ersten Tagen nach der Geburt operativ verschlossen werden, wobei eine Variante das Überhäuten mit Hirnhaut ist. Die häufig vorhandene Neurogene Blase benötigt meistens eine dauerhafte Therapie, da es ansonsten zu einem Verlust der Nierenfunktion kommen kann. Da die meisten Menschen mit Spina bifida ihr gesamtes Leben lang mehr oder weniger medizinische und lebenspraktische Begleitung sowie Hilfestellung in Anspruch nehmen und besonders im Kindesalter oft ausgedehnte Rehabilitationsmaßnahmen auf orthopädischem und urologischem Fachgebiet vonnöten sind, wird ein hohes Maß an Kooperation seitens des betroffenen Kindes und seiner Umgebung vorausgesetzt. Eine Spina bifida kann bereits pränatal operiert werden. In den USA wurde von 2003 bis 2010 eine prospektive randomisierte Studie („MOMS-Trial“) über den Nutzen der offenen Fetalchirurgie bei dieser Erkrankung durchgeführt. Die Studie wurde nach einer Zwischenanalyse (von 183 Ergebnissen der geplanten 200 Operationen) vorzeitig beendet, da aufgrund mehrerer überzeugender und statistisch signifikanter Vorteile der Gewinn für die vorgeburtlich operierten Kinder bereits auf der Hand lag: Eine Ableitung von Hirnwasser wegen eines Hydrocephalus war im Alter von 12 Monaten bei nur 40 % der pränatal operierten Kinder notwendig, im Gegensatz zu 82 % der postnatal operierten (p<0,001). Nach vorgeburtlicher Chirurgie ergab sich ebenso ein besserer Befund bezüglich der mentalen und motorischen Entwicklung (p=0,007) wie auch eine Abnahme der als Chiari-II-Malformation bezeichneten Verlagerung von Kleinhirn- und Hirnstammanteilen in den Rückenmarkskanal der Halswirbelsäule. Allerdings war das offene Operationsverfahren, bei dem die Eröffnung des Bauches und der Gebärmutter der Schwangeren über größere Schnitte erforderlich ist, um den offenen Rücken des Feten verschließen zu können, mit erheblichem mütterlichem Trauma sowie Komplikationen begleitet. In Europa wird diese Form des Eingriffs nur an wenigen Kliniken durchgeführt. Janusz Bohosiewicz hat an der Universitätsklinik in Katowice/Polen seit 2003 bereits mehr als 40 Ungeborene offen-fetalchirurgisch operiert. Auch im Kinderspital Zürich wurden 2010 und 2011 zwei Föten von Martin Meuli pränatal an offenem Rücken operiert. Bereits im begleitenden Editorial zur Publikation des MOMS-Trials wurde die Entwicklung einer weniger invasiven vorgeburtlichen Operationsmethode gefordert. Dabei wurde nicht erwähnt, dass ein solches schonenderes, fetoskopisches Verfahren in Deutschland bereits 2003 von dem Kinderarzt Thomas Kohl entwickelt und seitdem in über 200 Operationen optimiert wurde. Ziel dieses minimalinvasiven Verfahrens ist es, die Eröffnung des Mutterbauches und der Gebärmutter durch größere Schnitte völlig zu vermeiden. Stattdessen wird das Ungeborene beim fetoskopischen Verfahren durch drei kleine Röhrchen (Trokare) mit einem Außendurchmesser von jeweils nur 5 mm erreicht. Diese werden ultraschallgesteuert über eine jeweils wenige Millimeter umfassende Inzision direkt durch die mütterliche Bauchdecke und Gebärmutterwand in die Fruchthöhle vorgeschoben. Nach teilweiser Entfernung des Fruchtwassers und Auffüllen der Fruchthöhle mit Kohlenstoffdioxid (\"Partial Amniotic Carbon Dioxide Insufflation\" = PACI) wird das ungeborene Baby so gelagert, dass sein offener Rücken chirurgisch präpariert und mit einem Flicken abgedeckt werden kann. So kann erreicht werden, dass das freiliegende Rückenmark über den Rest der Schwangerschaft hinweg vor Fruchtwasser, Stuhl und mechanischer Schädigung geschützt wird. Da der Verschluss wasserdicht ist, wird auch ein ansonsten über den Schwangerschaftsverlauf anhaltender Verlust von Hirnwasser über die Spina bifida in die Fruchthöhle verhindert. Hierdurch kann die Verlagerung von Kleinhirn und Hirnstamm (Chiari-Malformation Typ II) in den meisten Fällen weitgehend rückgängig gemacht werden. Das Operationsverfahren ist zwar technisch schwierig, dennoch gelingt es inzwischen fast durchgängig, den Rücken über der Fehlbildung sicher zu verschließen. Kritiker des minimalinvasiven Verfahrens monierten noch im Frühjahr 2012, es gebe über die Wirksamkeit dieses Eingriffs und seiner Risiken für Mutter und Feten, sowie das Outcome der so operierten Kinder, noch keine ausreichenden und wissenschaftlich fundierten Untersuchungen. Lediglich Teilgruppen der pränatal fetoskopisch operierten Kinder seien bislang unabhängig nachuntersucht worden. Von Seiten eines Berliner Kinderarztes und Mitarbeiters der Spina-bifida-Ambulanz der Berliner Charité wird unter anderem moniert, die eigenen Einzelbeobachtungen würden die Notwendigkeit eines Moratoriums für diesen Eingriff nahelegen, da allein sieben in Berlin nachbetreute Kinder einen shuntpflichtigen Hydrocephalus sowie alle eine Chiari-II-Fehlbildung und Lähmungen haben. Ein signifikanter Vorteil der pränatalen fetoskopischen Operation sei derzeit bei hohen Risiken für Mutter und Feten und für den Verlauf der weiteren Schwangerschaft im Vergleich zur Operation des Kindes nach der Geburt nicht schlüssig belegt. Einen Vergleich der Ergebnisse mit den systematisch untersuchten Schwangerschaften in der MOMS-Studie lehnt er als unzulässig ab. Begründet wird diese Kritik in erster Linie mit einer mangelhaften Datenlage, wobei vermutlich kein persönlicher Zugang zu weiteren Patientendaten gegeben war. Dies dürfte auch einer der Gründe für die ebenso erst Anfang 2012 publizierte Stellungnahme des amerikanischen Kinderarztes David Shurtleffs sein, die Anwendung dieser Technik sei noch nicht ethisch vertretbar. Aktuelle Daten sind ihm bis dato nicht bekannt, entsprechend basiert seine Position auf den Ergebnissen einer von unabhängigen Gutachtern durchgeführten kontrollierten Studie zu den ersten 19 zwischen Sommer 2002 und Frühjahr 2009 durchgeführten Eingriffen. Zwar zeigten die vorgeburtlich fetoskopisch operierten Kinder im Vergleich zu einer erst nach der Geburt operierten Kontrollgruppe eine statistisch signifikant bessere Beinfunktion wie auch eine geringere Notwendigkeit zur nachgeburtlichen Ableitung von überschüssigem Hirnwasser (ventrikulo-peritoneale Shuntimplantation). Allerdings wurde ein Teil von ihnen vor der 30. Schwangerschaftswoche geboren, drei verstarben, und in drei Fällen wurde die Operation wegen noch nicht ausreichender Erfahrung mit dem neuen Verfahren abgebrochen. Seit Beendigung der Pilotstudie an den ersten 30 Schwangeren wurden aktuelle Ergebnisse über den Einsatz der inzwischen erheblich ausgereifteren minimalinvasiven fetoskopischen Operationstechnik veröffentlicht. Die immer umfangreicheren, gut dokumentierten und im Jahr 2012 national und international zunehmend verbreiteten Erfahrungen mit der Methode bestätigen die positiven Ergebnisse der Pilotstudie: Die Beinfunktion, sollte sie zum Zeitpunkt des intrauterinen Eingriffs noch vorliegen, ist erstaunlich gut, selbst dann, wenn die Spina bifida schon im oberen Lendenwirbelsäulenbereich beginnt. In einer Analyse von 20 innerhalb von Juli 2010 bis Dezember 2011 an ihrer Spina bifida vorgeburtlich minimalinvasiv fetoskopisch operierten Kindern kam mehr als die Hälfte mit normaler oder weitgehend normaler Beinfunktion zur Welt. Bei 16 der Neugeborenen (80 %) war der Analreflex nachweisbar, wenn auch in der Hälfte der Fälle abgeschwächt. Waren zum Zeitpunkt des Eingriffs die Hirnkammern noch schmal, war nach der Geburt auch meistens keine Implantation eines hirnwasserableitenden Systems zur Hydrocephalus-Therapie erforderlich (innerhalb des ersten Lebensjahres benötigt nur etwa jedes zweite vorgeburtlich operierte Kind einen Shunt). Im Gegensatz dazu erhalten etwa 80 % von erst nach der Geburt behandelten Säuglingen mit Spina bifida eine Hirnwasserableitung. In fast allen Fällen wurde nach dem minimalinvasiven vorgeburtlichen Verschluss der Spina bifida auch eine Rückverlagerung der als Chiari-II-Malformation bezeichneten Verlagerung von Kleinhirn- und Hirnstammanteilen in den Rückenmarkskanal der Halswirbelsäule beobachtet. Im Gegensatz zu den ersten etwa 30 Eingriffen werden größere mütterliche und kindliche Komplikationen infolge des Eingriffs kaum noch beobachtet. Fast alle operierten Schwangeren verlassen nach etwa einer Woche die Klinik, um die Schwangerschaft zu Hause fortzuführen. Allerdings wird noch etwa die Hälfte von ihnen ab etwa der 30. Schwangerschaftswoche in einer Frauenklinik aufgenommen und überwacht, da typischerweise zu diesem Zeitpunkt ein vaginaler Verlust von Fruchtwasser über die operationsbedingten Defekte in den Fruchthüllen auftritt. Unter stationärer Überwachung lassen sich auch diese Schwangerschaften üblicherweise noch über Wochen fortführen. Kinder, die durchschnittlich in der 24. Schwangerschaftswoche an ihrer Fehlbildung fetoskopisch operiert werden, werden im Mittel erst neun Wochen später, nach Vollendung der 33. SSW geboren. Zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft treten – bei guter Versorgung durch Neugeborenenmediziner (Neonatologen) – kindliche Schäden durch Unreife der kindlichen Organe kaum noch auf. Die operationsbedingte Sterblichkeit des Eingriffs konnte deutlich auf 3 % reduziert werden. Im Rahmen der jüngsten vierzig Eingriffe zwischen Mai 2010 und September 2012 verstarb nur ein Kind durch eine hierdurch aufgetretene Infektion der Fruchthöhle. Eine 2015 veröffentlichte Studie mit 71 Patienten des Deutschen Zentrums für Fetalchirurgie & minimal-invasive Therapie kam zu dem Ergebnis, dass 72 % der minimal-invasiv fetalchirurgisch behandelten Feten nach der Geburt keine erneute neurochirurgische Operation am offenen Rücken benötigten. Zusammengefasst bieten die beiden vorgeburtlichen Operationsverfahren die Chance, die nachgeburtliche Prognose und die Lebensqualität von Spina-bifida-Kindern erheblich zu verbessern. Bereits vor einem vorgeburtlichen Eingriff verlorengegangene Funktionen der unteren Extremitäten und vermutlich auch von Blase und Mastdarm können jedoch nicht mehr zurückgewonnen werden. Außerdem kann ab einer bestimmten Hirnkammerweite zum Zeitpunkt der Diagnosestellung durch einen vorgeburtlichen Spina-bifida-Verschluss die Notwendigkeit nachgeburtlicher hirnwasserableitender Maßnahmen nicht mehr verhindert werden. Bisher gibt es wenig Langzeitergebnisse, aber es zeigt sich schon jetzt, dass zumindest bei einem kleinen Teil vorgeburtlich operierter Kinder bei der Geburt oder in den ersten Lebensjahren vorhandene Funktionen wieder verloren gehen können. Ursachen hierfür können zum Beispiel bislang noch nicht vermeidbare Anheftungen des Rückenmarks (\"tethered-cord\") im Operationsbereich sein, die beim Längenwachstum oder bei Zweiteingriffen zur Lösung des Rückenmarks (de-tethering) zu Funktionsverlusten führen können. Auch werden nicht in jedem Fall Komplikationen der Chiari-II-Malformation vermieden werden können, obwohl nachgewiesen ist, dass die Fehlbildung durch eine vorgeburtliche Operation positiv beeinflusst werden kann. Wenig bekannt ist auch noch, inwieweit durch eine minimalinvasive fetoskopische Operation Blasen- und Mastdarmfunktionsstörungen oder auch die Sexualfunktionen erhalten werden können. Eine von der Ethikkommission der medizinischen Fakultät der Universität Gießen mit einem positiven Votum versehene Studie (Aktenzeichen 113/12) mit dem Thema „Interdisziplinäre Nachuntersuchung von Kindern mit Spina bifida nach intrauterin endoskopischem Verschluss der Myelomeningocele“ widmet sich derzeit diesen und zahlreichen anderen Fragestellungen um das neue minimalinvasive vorgeburtliche Operationsverfahren.", "section_level": 1}, {"title": "Vorsorge.", "content": "Etwa die Hälfte der in Deutschland pro Jahr auftretenden Fälle könnte verhindert werden. In zahlreichen internationalen Studien wurde gezeigt, dass eine zusätzliche Einnahme von Folsäure zur Schwangerschaft (d. h. etwa ein Jahr vor und während der Schwangerschaft) das Risiko für Neuralrohrdefekte zu reduzieren vermag. Eine solche Steigerung der Folsäurezufuhr wird u. a. in den USA, in England, den Niederlanden und der Schweiz und, seit Juni 1994, auch in der Bundesrepublik Deutschland empfohlen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Spina bifida ist eine Neuralrohrfehlbildung, die unterschiedliche Ausprägungen haben kann und sich entsprechend unterschiedlich schwer auswirkt. Der zeitliche Bereich für die Entstehung dieser Fehlbildung liegt zwischen dem 22. und 28. Tag der Embryonalentwicklung, nämlich der Zeitspanne der sogenannten primären Neurulation, also der Bildung des Neuralrohrs aus der Neuralplatte sowie dessen Verschlusses – im Falle der \"Spina bifida\" des unteren Endes. In Mitteleuropa tritt eine \"Spina bifida\" durchschnittlich bei einem von 1000 Kindern auf, wobei Mädchen etwas häufiger betroffen sind als Jungen.", "tgt_summary": "脊柱裂()为一种。乃描述一种脊椎骨及神经管未顺利闭合先天性障碍。主要可分为三类:隐性脊柱裂(spina bifida occulta)、脊髓膜膨出(meningocele),以及脊髓脊膜膨出(myelomeningocele)等三类。最常发生的位置发生于下背部,但也有少数病例发生于颈部及中背部。隐性脊柱裂通常只有轻微症状,甚至没有症状。症状包含椎间局部有毛、凹窝、暗斑,或肿胀。脊髓膜膨出造成的问题不大,椎间可能会出现含液体的囊状构造。脊髓脊髓膜膨出又称为开放性脊柱裂(open spina bifida),为最严重的一型。常见症状包含走路障碍,膀胱或肠道控制、脑水肿、骨髓栓系综合征,以及乳胶过敏。认知障碍则较为罕见。 造成原因可能包含遗传因素及环境因素。若父母其中有一人,或已有一子罹有脊柱裂,则有4%的几率另一子也会得到该疾病。妊娠期间摄取叶酸量不足可能在造成脊柱裂方面扮演重要角色。其他风险因子还包含母亲服用某些抗癫痫药物、肥胖,以及糖尿病控制不佳等等。分娩前后都有机会可以诊断该疾病。出生前的筛检包含羊膜穿刺及超音波,若羊水中含有高含量的α-胎儿蛋白 (AFP),则脊柱裂的机会越高。超音波检测也有机会发现脊柱裂。出生后可用影像学来确认诊断。 大多数脊柱裂可借由母体妊娠期间充分摄取叶酸来避免,研究证实在面粉中添加叶酸对大多数妇女有效。开放性脊柱裂则能在出生后动手术来治疗。若发生脑水肿则建议进行引流,骨髓栓系综合征则可借由手术修补。若产生动作障碍可以订制拐杖及轮椅等辅具改善生活品质,另外也可能会需要导尿。 约5%的人有隐性脊柱裂,其他型则随区域而异,占出生率万分之一到千分之五不等。已开发国家平均约为万分之四,跟美国差不多。印度则约每1000名出生孩童中占1.9。族群也可能有所影响,如高加索人的风险较高,但这可能也与环境因子相关。", "id": 1571819} {"src_title": "Cooper Union", "tgt_title": "柯柏聯盟學院", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Cooper Union wurde 1859 durch den Industriellen und Erfinder Peter Cooper gegründet. Beim Bau des Gebäudes wurden erstmals eiserne T-Träger der Firma Trenton Iron Works verwendet sowie Schächte für einen Fahrstuhl der Firma Otis und Heizungs- sowie Sanitäreinrichtungen vorgesehen. 1859 war es das höchste und modernste, mit seinen 900 Sitzplätzen in der Great Hall auch das größte Gebäude in New York. Cooper, der keine geregelte Ausbildung genossen hatte, machte es sich zur Aufgabe, Bildungsmöglichkeiten auch für ärmere Bevölkerungsschichten zu schaffen. Die Cooper Union begann als Institut für Erwachsenenbildung, als Abendschule für angewandte Wissenschaften und Technisches Zeichnen und als Tagesschule für Frauen mit Kursen in Fotografie, Telegrafie, Schreibmaschine und Kurzschrift. Diskriminierung aufgrund von Rasse, Religion oder Geschlecht war ausdrücklich verboten. Im Beirat waren unter anderem Horace Greeley und William Cullen Bryant tätig. Am 27. Februar 1860 wurde die Great Hall (Aula) der Schule Schauplatz einer historischen Rede. Abraham Lincoln, ein damals noch relativ unbekannter Anwalt aus Illinois, griff den noch nicht nominierten Präsidentschaftskandidaten Stephen A. Douglas vor 1.500 Zuhörenden in der Frage, wie ein Ausbreiten der Sklaverei durch föderale Machtausübung einzudämmen sei, scharf an. Die Rede wurde in Pamphletform weit verbreitet und förderte die Popularität Lincolns, so dass er bei seiner anschließenden Reise nach New England Einladungen zu zahlreichen weiteren Reden erhielt. In den 1870ern, als Indianer weitgehend noch als „Wilde“ und Feinde angesehen wurden, lud Cooper Häuptlinge wie „Red Cloud“ von den Lakota Sioux und „Little Raven“, Häuptling der Arapaho, zu Vorträgen in der Great Hall ein. Cooper hatte auch Interesse an den Frauenrechten, so dass er die Türen öffnete für Susan B. Anthony, Elizabeth Cady Stanton und Victoria Woodhull aber auch für den Anführer der Arbeiterbewegung, Samuel Gompers. Die Great Hall war auch Geburtsstätte des American Red Cross und 1909 der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP). Seit dieser Zeit diente die Aula als Schauplatz vieler historischer Reden, unter anderem der Präsidenten Grant, Cleveland, Taft, Theodore Roosevelt, Woodrow Wilson und Bill Clinton, der am 12. Mai 1993 hier seine Grundsatzrede über die Pläne zur Reduzierung des Haushaltsdefizits hielt, sowie zuletzt Barack Obama. Bis heute ist die Great Hall Ort von kultureller Begegnung und Diskussion mit Persönlichkeiten wie Steve Reich, Salman Rushdie und Rudy Giuliani. In den 1970er Jahren wurde das Innere von John Hejduk renoviert, dem ehemaligen Dean der Cooper Union’s Irwin S. Chanin School of Architecture. Heute steht die Cooper Union unter Denkmalschutz. Im Juli 1961 wurde das Bauwerk als ein National Historic Landmark ausgewiesen. Die Stadt New York stufte es als eine „New York City Landmark“ ein. Das Gebäude bietet Platz für Klassenräume, Studios, die Haupt-Bibliothek sowie die Arthur A. Houghton Jr Gallery. Auf dem Campus der Cooper Union wurde 2009 das von dem Architekten Thom Mayne vom Büro Morphosis entworfene New Academic Building (NAB) am 41 Cooper Square eingeweiht, das als führendes Gebäude für umweltverträgliches Bauen mit der Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) zertifiziert wurde. Mit dem Bau übernahm sich das College finanziell und musste 2014 zum ersten Mal seit seiner Gründung Studiengebühren erheben.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Cooper Union for the Advancement of Science and Art auch The Cooper Union ist ein privat betriebenes College in Lower Manhattan, New York City. Die Cooper Union befindet sich im East Village, zwischen Cooper Square und Astor Place (Ecke 3rd Avenue und 6th Street/9th Street). Sie ist eine der wenigen höheren Bildungsanstalten in den USA, die allen Studierenden ein gebührenfreies Studium gewährt. Die Cooper Union bietet Ausbildungsgänge in Architektur, Kunst und Ingenieurwissenschaften an.", "tgt_summary": "柯柏联盟学院(Cooper Union,全名为The Cooper Union for the Advancement of Science and Art,「柯柏高等科学艺术联盟学院」)是一所位于美国纽约州纽约市曼哈顿地区的著名私立大学,曾因向全部学生提供全额奖学金而知名,但学校已于2013年决定向学生收费,以维持收支平衡。", "id": 2526266} {"src_title": "Ghetto Bialystok", "tgt_title": "比亚韦斯托克隔都", "src_document": [{"title": "Lage und Stadtgeschichte.", "content": "Białystok liegt rund 180 km nordöstlich der polnischen Landeshauptstadt Warschau nahe an der weißrussischen Grenze. Die Stadt blickt – wie die gesamte Region – auf eine wechselvolle Vergangenheit zurück: 1795 wurde sie preußisch, 1807 russisch, 1921 – nach dem Ersten Weltkrieg – polnisch, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs aufgrund der Vereinbarungen im deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt wurde es von der Sowjetunion besetzt und der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik angegliedert; 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt und dem Bezirk Bialystok angegliedert. Białystok war die osteuropäische Stadt mit dem höchsten Bevölkerungsanteil jüdischer Bürger (geschätzt auf über 60 Prozent). Eine 1931 durchgeführte Volkszählung ergab eine Bevölkerung von rund 91.000 Personen, von denen 43 Prozent, also fast 40.000 Menschen, jüdischer Abstammung waren. Bei Kriegsausbruch am 1. September 1939 war die jüdische Bevölkerung auf rund 50.000 Personen angewachsen. Am 15. September 1939 eroberte die deutsche Wehrmacht die Stadt, die aber nach der sowjetischen Besetzung Ostpolens 1939 gemäß den Vereinbarungen im geheimen Zusatzprotokoll des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes für die folgenden 21 Monate Teil der sowjetischen Besatzungszone wurde. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wurde es vom deutschen Militär besetzt. Inzwischen war der jüdische Bevölkerungsanteil aufgrund des Flüchtlingszustroms auf mehr als 60.000 Personen angewachsen. Der Tag der deutschen Besetzung – der 27. Juni 1941 – wurde in der jüdischen Gemeinde als „Roter Freitag“ bekannt. Das deutsche Polizeibataillon 309 unter Oberstleutnant Ernst Weis versammelte sich an der Großen Synagoge im jüdischen Viertel und trieb Einwohner in die Synagoge, um sie anschließend in Brand zu setzen. Mindestens 700 Menschen verbrannten bei lebendigem Leib, insgesamt kamen in den ersten zwei Wochen der deutschen Besatzung 4000 jüdische Einwohner durch Übergriffe oder Massenerschießungen unter anderem auf direkten Befehl von SS-Führer Himmler ums Leben, der die Stadt am 8. Juli 1941 besucht hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Errichtung des Ghettos.", "content": "Kurz nach der militärischen Besetzung wurde dem Rabbi Gedaliah Rosenmann und dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Efraim Barasz, befohlen, einen Judenrat aus zwölf Personen zu bilden. Am 1. August 1941 wurde das Ghetto auf zwei schmalen Gebieten beidseits des Flusses Biała errichtet und mit Holz- und Stacheldrahtzäunen abgeriegelt. Jüdischer Grundbesitz außerhalb des Ghettos wurde enteignet, alle Juden im Alter von 15 bis 65 Jahren wurden zur Zwangsarbeit verpflichtet. Wie auch in anderen Ghettos war der Raum für die Menge der Menschen bei weitem zu klein; zwei bis drei Familien mussten sich in der Regel ein einziges Zimmer teilen. Die Verpflegungszuteilung war unregelmäßig und unzureichend. Zur Versorgung war die Bevölkerung auf Lebensmittelschmuggel angewiesen. Sie versuchte auch innerhalb des Ghettos auf engstem Raum Obst- und Gemüsegärten anzulegen. Im September 1941 wurden 4500 kranke, unausgebildete oder nicht arbeitsfähige Juden nach Pruzhany, einem Ort 100 km südöstlich von Bialystok, deportiert. Kaum jemand überlebte bis zur Auflösung dieses Ghettos im Januar 1943. Das so genannte Ghetto Białystok entwickelte sich rasch zu einem „industriellen Zentrum“. Innerhalb seiner Grenzen befanden sich ungefähr zehn dem deutschen Industriellen Oskar Steffen gehörende Fabrikanlagen. Die meisten Einwohner wurden dort oder in anderen Werkstätten innerhalb des Ghettos zur Arbeit verpflichtet. Nur eine geringe Zahl war in anderen Arbeitsstätten außerhalb des Ghettos tätig. Auch der Judenrat wurde zu einem wichtigen Arbeitgeber. Rund 2000 Menschen arbeiteten in Schulen, auf Krankenstationen, in Apotheken, dem Gericht und anderen Institutionen. Es wurde ein Jüdischer Ordnungsdienst eingerichtet, der aus 200 Männern und Frauen bestand.", "section_level": 1}, {"title": "Widerstandshandlungen.", "content": "Im Verlauf des Jahres 1942 bildete sich nach vorangegangenen Einzelaktionen eine erste vereinte Widerstandsbewegung mit Namen „Block Nr. 1“ beziehungsweise „Front A“, die sich aus Kommunisten, Sozialisten, „Bundisten“ und Zionisten zusammensetzte und später als „Block Nr. 2“ bezeichnet wurde. Sie gründete ein geheimes Archiv, das in einem Versteck außerhalb des Ghettos eingerichtet wurde und begann damit, zahlreiche Daten und Informationen über das Ghettoleben zu sammeln. Bemühungen, mit der polnischen Untergrundarmee zusammenzuarbeiten und von diesen mit Waffen ausgerüstet zu werden, blieben ohne Erfolg. Einer kleinen Gruppe von Widerstandskämpfern gelang es im Dezember 1942, dem Ghetto zu entkommen und sich den polnischen Partisanen anzuschließen.", "section_level": 1}, {"title": "Aktion Reinhardt, bewaffneter Aufstand dagegen.", "content": "Zwischen dem 5. und 12. Februar 1943 wurden im Zuge der Aktion Reinhardt in dem nun noch rund 40.000 Einwohner zählenden Ghetto 2.000 Menschen erschossen und 10.000 in das Vernichtungslager Treblinka gebracht. Im Sommer 1943 verfügte Himmler ungeachtet der lokalen Proteste und der Forderungen, das Lager aus ökonomischer Sicht aufrechtzuerhalten, die sofortige Liquidierung des Ghettos. In der Nacht vom 15. auf den 16. August 1943 umstellten SS-Einheiten, deutsche Polizei und ukrainische Hilfskräfte das Ghetto; die Bewohner wurden informiert, dass sie nach Lublin deportiert würden. Hierauf begann die Untergrundbewegung einen teilweise bewaffneten Aufstand, der bis zum 19. August anhielt. Da die Widerständler nicht in der Lage waren, aus dem Ghetto zu fliehen, zogen sie sich in Bunker und Verstecke zurück, wo die meisten von ihnen nach und nach entdeckt und erschossen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Deportationen.", "content": "Die Deportationen konnten am 18. August beginnen und dauerten drei Tage. 7.600 Juden wurden nach Treblinka transportiert, weitere Tausende – die genaue Zahl ist unbekannt – nach Majdanek. Dort fand eine Selektion statt; Arbeitsfähige wurden nach Poniatowa, Bliżyn oder Auschwitz verbracht. Mehr als 1.200 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren, 400 davon hatten im Konzentrationslager überlebt, wurden am 23. August weiter ins KZ Theresienstadt deportiert, wo viele starben. Die dort überlebenden Kinder wurden wenige Wochen später ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau von dort weiter deportiert, wo sie zusammen mit den 53 Betreuern, die sie freiwillig begleiteten, am 5. Oktober 1943 in den Gaskammern ermordet wurden. In Berichten über deren Schicksal heißt daher die Überschrift von den \"Bialystok-Kindern\".", "section_level": 1}, {"title": "Das „kleine Ghetto“.", "content": "In Białystok selbst wurde zunächst ein „kleines Ghetto“ mit 2.000 verbliebenen Juden aufrechterhalten, das nach drei Wochen ebenfalls aufgelöst wurde und dessen Einwohner ins KZ Majdanek geschickt wurden, wo sie im Rahmen der Aktion Erntefest ermordet wurden. Am Ende des Zweiten Weltkrieges hatten 300 bis 400 Białystoker Juden entweder als Partisanen oder in den Arbeitslagern überlebt. Als sich 1998 vier Schüler im Rahmen eines Geschichtswettbewerbs entschieden, in Białystok die Geschichte des Ghettos und der Białystoker Juden vom Juli 1941 bis August 1943 zu rekonstruieren, ermittelten sie in der Stadt mit heute rund 300.000 Einwohnern nur noch zwei ansässige Juden.", "section_level": 1}, {"title": "Geheimes Archiv.", "content": "In Bialystok initiierte Mordechai Tenenbaum nach dem Vorbild aus dem Warschauer Ghetto ein geheimes Archiv. Diese Dokumente befinden sich heute in Israel und Polen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Ghetto Bialystok lag in der gleichnamigen polnischen Stadt Białystok der Woiwodschaft Podlachien. Nach der Besetzung der Stadt durch die deutsche Wehrmacht 1939 errichteten die Deutschen das Ghetto 1941 als ein Konzentrationslager, das 1943 nach der Ermordung oder Deportation aller Gefangener durch die deutsche Besatzungsmacht aufgelöst wurde. Sein offizieller Name lautete auf den Tarnbegriff \"Jüdischer Wohnbezirk.\"", "tgt_summary": "比亚韦斯托克隔都()是纳粹德国在波兰占领区新成立的比亚韦斯托克区建立的犹太人隔都。隔都于1941年7月26日至8月初建立于区域首府比亚韦斯托克。该城及周边地区的大约50,000名犹太人被限制在城内的一个小区域;比亚瓦河从中穿过,将隔都分成两部分。大多数囚犯都被迫在强迫劳动企业中为德国的战争事业劳动,工作范围主要是在隔都内外运营的大型纺织、制鞋和化工企业。隔都于1943年11月遭到清场,居民被大屠杀列车运往马伊达内克集中营和特雷布林卡灭绝营。只有几百人在战争中幸存下来,他们有的在城市的波兰人区躲过一劫,有的在比亚韦斯托克隔都起义后逃跑,也有的在集中营中幸存下来。", "id": 730950} {"src_title": "Australian Special Air Service Regiment", "tgt_title": "特種空勤團 (澳大利亞)", "src_document": [{"title": "Auftrag.", "content": "Das SASR hat zwei Hauptaufgaben: Aufklärung und Terrorismusbekämpfung.", "section_level": 1}, {"title": "Aufklärung.", "content": "In der Aufklärungsrolle führt das SASR kleine Patrouillen durch, um hinter den feindlichen Linien Aufklärung zu betreiben und feindliche Truppenbewegungen zu beobachten. Es können anschließend selbstständig Angriffe durchgeführt werden, um feindliche Ziele zu zerstören, oder es kann Luftunterstützung durch die Royal Australian Air Force oder andere verbündete Luftstreitkräfte angefordert werden. Aufklärungspatrouillen des SASR können aus der Luft, über Land oder vom Wasser her (z. B. per U-Boot) eingesetzt werden und sind dafür ausgebildet, große Distanzen auch in Wüsten oder Dschungelgebieten zurückzulegen.", "section_level": 2}, {"title": "Terrorismusbekämpfung und spezielle Rückführung.", "content": "Neben der Aufklärung gehört Terrorismusbekämpfung und die spezielle Rückführung zu den Hauptaufgaben des australischen SAS. Das heißt, es werden Geiselbefreiungen durchgeführt und australische Staatsbürger sowie Bürger befreundeter Nationen, die im Ausland als Geiseln festgehalten werden, befreit und zurück nach Australien gebracht. Dieselbe Aufgabe hat beispielsweise auch das deutsche KSK. Geiselbefreiungen werden von der Tactical Assault Group durchgeführt. Das SASR unterhält die Tactical Assault Group (West) während die Tactical Assault Group (East) ein Teil des 4th Battalion, The Royal Australian Regiment (Commando) ist. Die TAG wurde 1972 nach den Attentaten in München aufgestellt um eine Einheit für die Terrorismusbekämpfung zu haben. Jede der drei Sabre Squadrons übernimmt für ein Jahr die Rolle als Tactical Assault Group, während die anderen zwei Squadrons weiterhin die herkömmliche Rolle als Aufklärungseinheit erfüllen. Berichte, dass die erste Squadron die Aufgabe als TAG ständig übernimmt, sind falsch.", "section_level": 2}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "Das Australia SASR verwendet eine Vielzahl von Uniformen, welche dem Einsatz angepasst sind. Die Standardarbeitsuniform des SASR besteht aus beigefarbenen Hosen und Hemden, welche auf dem Ärmel das Australian-Army-Abzeichen sowie die SASR-Schwingen tragen (Abzeichen, welches aus zwei miteinander verbundenen Flügeln besteht – SASR-Schwingen). Im Normaldienst (Alltags- und Kasernendienst) werden – wie bei allen Streitkräften üblich – auch Dienstgradabzeichen getragen, die im Einsatz meist wegfallen. Die Kopfbedeckung ist ein beigefarbenes Barett (Baskenmütze), welches das SASR-Abzeichen über dem linken Auge sitzend aufweist. Das SASR-Abzeichen ist ein Dolch, der von zwei Flügeln getragen wird, die am Übergang vom Griff zur Klinge noch oben ragen. Am unteren Ende der Klinge befindet sich ein Schriftbanner auf dem auf Englisch steht „Wer wagt, der gewinnt“. Es ist das gleiche Abzeichen, das ebenfalls vom britischen SAS und dem New Zealand Special Air Service getragen wird. Zum Antiterror- und Geiselbefreiungseinsatz wird meist der dunkelblau-schwarze Kombi-Overall getragen. Ansonsten trägt das SASR die gleiche Tarnuniform wie die Australian Army (Australia Tropentarn = Standard, Australia Desert Camo = Wüste) mit dem Unterschied der zuvor beschriebenen Abzeichen. Des Weiteren wird nur beim SASR das sonst in der Australian Army übliche Gewehr Steyr Aug durch das amerikanische M4 in verschiedenen Ausführungen ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge.", "content": "Die Anfänge des SASR liegen wie bei so vielen modernen Spezialeinheiten im Zweiten Weltkrieg. Als die Kaiserlich-japanische Armee 1942 Neu-Guinea und weitere Inseln im Pazifik besetzte, kam sie der australischen Nordküste bedrohlich nahe. Deshalb wurden aus Einheimischen, die im Busch und in den Wüsten des Outback zu Hause waren, berittene Aufklärungseinheiten aufgestellt. Sie sollten in den abgelegenen und damals überhaupt noch nicht kartografisch erfassten Küstenregionen Patrouillen durchführen, um mögliche Landungen der Japaner zu melden. Im Falle einer Invasion sollten sie unbemerkt am Gegner bleiben und seine Truppenbewegungen beobachten. Für Kampfeinsätze waren die unabhängigen Kommandokompanien und die \"Z\" Special Force vorgesehen. Die regulären Armeeeinheiten waren bei Kriegsbeginn in Europa oder im Mittleren Osten stationiert worden und unterstützten die Briten. Das heutige SASR baut auf den Traditionen dieser drei Einheiten auf. Nach Kriegsende wurden die meisten Einheiten wieder aufgelöst. Durch die Einsätze des britischen SAS auf der malaiischen Halbinsel beeindruckt wurde 1957 dann die \"1st Special Air Service Company\" aufgestellt. Bei dieser Einheit handelte es sich allerdings nicht um eine selbständige Einheit, sondern um eine Teileinheit des Royal Australian Regiments. Sie umfasste zuerst 16 Offiziere und 168 Mann.", "section_level": 2}, {"title": "Borneo und Vietnam.", "content": "Als 1964 die Commonwealthtruppen in Borneo im Zuge des Konflikts mit Indonesien Verstärkung benötigten, wurde der SAS zu einem Regiment vergrößert und aus dem Royal Australian Regiment herausgelöst. 1965 schließlich wurde die Einheit als Special Air Service Regiment nach Borneo entsandt. Das Überlebenstraining, das im australischen Outback durchgeführt wurde, war zwar sehr geeignet, jedoch mussten die Soldaten sehr schnell feststellen, dass sie ihre Einsatzgrundlagen ändern mussten, um mit der sogenannten „low-intensity“-Kriegsführung mit der ihr eigenen Guerillataktik fertigzuwerden. Die Australier verwendeten anstelle der Neun-Mann-Gruppen der Amerikaner oder der Vier-Mann-Patrouillen der Briten den von ihnen entwickelten Fünf-Mann-Trupp als kleinste taktische Einheit. Das „Shoot-and-scoot“-Prinzip (Schießen und Abhauen) der Briten bedeutete meistens, dass ein Mann verletzt zurückgelassen werden musste. Dies war meistens der Mann der Vorhut, der die erste Feindberührung hatte. Die Australier setzten stattdessen auf massives Feuer, um Gegner niederzuhalten und Verwundete zu bergen. Sich gegenseitig deckend, zogen sie sich so weit zurück, dass sie gefahrlos eine Verteidigungsstellung beziehen konnten. Die Fähigkeit, die Taktik den Gegebenheiten anzupassen, sollte dem Regiment in Vietnam dann sehr zugutekommen. Beim Einsatz in Vietnam führten die Australier Aufklärungspatrouillen durch. Sie waren bei diesen Einsätzen so gut, dass sie auch die Amerikaner für diese Patrouillen schulten. In den zehn Jahren des australischen Engagements in Vietnam waren die Fernspäheinsätze die wichtigste Aufgabe des SASR. Es wurden aber auch Kommandounternehmen durchgeführt und Kriegsgefangene aus den Rückzugsräumen des Vietcongs befreit.", "section_level": 2}, {"title": "Irak.", "content": "Im Irakkrieg 2003 beteiligte sich die SASR im Rahmen der \"Operation Falconer\" und 2005 bis 2008 bei der \"Operation Catalyst\".", "section_level": 2}, {"title": "Hubschrauberabsturz 1996.", "content": "Am 12. Juni 1996 kollidierten zwei Sikorsky UH-60 \"Black Hawk\" Hubschrauber während einer Anti-Terrornachtübung nahe Townsville im Bundesstaat Queensland. Dabei starben 15 Soldaten des Special Air Service Regiment aus Perth und drei Besatzungsmitglieder des 5th Aviation Regiment der australischen Armee auf der High Range Training Area. 20 Jahre später wurde am 12. Juni 2016 offiziell ein Denkmal für die Opfer aufgestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Special Air Service Regiment (SASR) ist eine australische Spezialeinheit die nach Vorbild des Britischen SAS aufgebaut ist und die Traditionen der australischen \"Z\" Special Force Kommandoeinheit aus dem Zweiten Weltkrieg, und der unabhängigen Kommandokompanien die ebenfalls während des Zweiten Weltkrieges im Südpazifik gegen die Japaner kämpften, verkörpert. Sein Hauptquartier liegt in den Campbell Barracks, Swanbourne, Perth, Western Australia und ist eine Einheit des Royal Australian Corps of Infantry, das wiederum ein Teil der Australian Defence Force ist.", "tgt_summary": "特种空勤团(英文:Special Air Service Regiment,缩写:SASR、SAS)是隶属于澳大利亚陆军的精锐特种部队,可追溯到1957年仿照英国特种空勤团成立,连队呼“敢做就赢”(Who Dares Wins!)都是沿袭该部队,该团还吸收了二次大战期间的澳大利亚特种侦察和突击队等单位的实战经验,例如:Z特别小组(“Z队”)。SASR的基地是位于澳大利亚西部的坎贝尔军营,并由特种作战指挥部直接指挥。该部队曾参与了在婆罗洲、越南、索马里、东帝汶、伊拉克和阿富汗等地的军事行动及维和行动。特种空勤团也会进行反恐作战,并已参与了多次在国内的保安行动。", "id": 608110} {"src_title": "Jēkabpils", "tgt_title": "葉卡布皮爾斯", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet war Teil des Staates Jersika. 1237 ließen die Ritter des Livländischen Ordens auf der rechten Flussseite eine Burg aus Stein, „Cruczeborch“ (Kreutzburg), errichten. Bei der Teilung Livlands 1561 wurde die Region südlich der Düna Teil des Herzogtums Kurland und Semgallen. 1655 wird die Siedlung Sloboda erwähnt, die aus Kriegsflüchtlingen bestand. Während des 17. Jahrhunderts siedelten sich auch Russland verfolgte Altgläubige in Sloboda an. Bis 1670 wuchs deren Siedlung allmählich um ein Wirtshaus namens Salas Krogs (\"Inselkrug\") herum zu einer Stadt auf der linken Flussseite. Der Herzog von Kurland, Jakob Kettler, der ihr die Stadtrechte verlieh, gab ihr den Namen Jakobstadt. Im Großen Nordischen Krieg wurde Jakobstadt 1700 von den Schweden und dann 1704 von den Russen erobert. Nach der kurz darauf folgenden Schlacht bei Jakobstadt war der Vormarsch allerdings beendet. 1710 wütete eine Pest-Epidemie, doch nach Kriegsende 1721 erholte sich die Wirtschaft wieder. 1764 wurde eine Fähre nach Kreutzburg eingerichtet. Ab 1796 gehörte Jekabpils dann zum russischen Gouvernement Kurland. Der Bau der Eisenbahnlinie auf der anderen Düna-Seite verringerte die verkehrstechnische Bedeutung von Jekabpils. Trotzdem ist ein wirtschaftlicher Aufschwung bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs zu verzeichnen. Bei den Kämpfen an der Düna in diesem Krieg wurden 280 Gebäude zerstört. Ab Juli 1919 nutzte die Baltische Landeswehr Jekabpils als Basis für eine Verteidigungsstellung nach Osten. 1932 wurde eine Zuckerfabrik errichtet und 1936 entstand eine Brücke mit Schmalspurverbindung nach Krustpils. Die Brücke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber 1962 wieder aufgebaut. In diesem Jahr wurde Krustpils eingemeindet. Große Unternehmen waren eine große Näherei, eine Stahlbeton-Fertigteile-Fabrik, die Molkerei und eine Konserven-Fabrik. Nach der Unabhängigkeit Lettlands 1991 wurden viele Unternehmen geschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: In Blau steht vor einer grünen Tanne ein goldener Luchs auf grünem Schildfuß. Einer örtlichen Legende über den Ursprung der Stadt zufolge verlief sich der Herzog einst auf der Jagd. An der Düna sah er gleichzeitig einen Luchs unter einer Tanne und eine Stadt. Das Bild des Luchses unter der Tanne findet sich heute auf dem Stadtwappen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Im ältesten Teil der Stadt konnten Gebäude erhalten werden. In Tadenava, unweit von Jēkabpils, befindet sich das Gedächtnismuseum von Rainis, zwischen Nereta und Aknīste das von Jānis Jaunsudrabiņš mit dem Namen „Riekstiņi“. Weitere Sehenswürdigkeiten der Umgebung sind die Schlösser von Justine und Dignāja und der höchste Punkt von Sēlija, der Ormaņkalns, in der Gegend von Klauce. Der Struve-Bogen, ein langgestrecktes Netz geodätischer Vermessungspunkte, besitzt hier einen Messpunkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jēkabpils (dt.: \"Jakobstadt\") ist eine Stadt im Osten Lettlands, an der Düna auf halbem Weg zwischen Riga und Dünaburg. Sie gilt als die inoffizielle Hauptstadt der Landschaft Sēlija. Im Jahre 2018 zählte Jēkabpils 23.538 Einwohner.", "tgt_summary": "叶卡布皮尔斯(、、)是拉脱维亚东部的一个城市,该国九个直辖市之一。位于首都里加和道加瓦皮尔斯之间,横跨道加瓦河两岸。面积23平方公里,2017年人口23,656人。", "id": 1731494} {"src_title": "La Zisa", "tgt_title": "齐萨王宫", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "La Zisa wurde 1165 unter Wilhelm I. begonnen und 1167 unter dessen Sohn Wilhelm II. fertiggestellt. Deutlich zu erkennen sind normannische und arabische Einflüsse. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Mehrzahl der mitwirkenden Handwerker und Bauarbeiter Araber waren, die zu dieser Zeit noch einen großen Anteil an der Bevölkerung Siziliens stellten. Auch der Name des Schlosses hat seinen Ursprung im Arabischen er leitet sich von \"al-ʿazīz\" (mächtig, stark) ab. Das Schloss lag im königlichen Park, und vor seiner Hauptfassade, die in etwa nach Osten zur Stadt hin ausgerichtet ist, befand sich ein großes Wasserbecken. Im 14. Jahrhundert wurde die Zisa zur Festung ausgebaut. Später kam sie in privaten Besitz. Während einer Pestepidemie 1624 wurde die Zisa als Lager für Gegenstände verwendet, die augenscheinlich mit Pesterregern in Kontakt waren. Welcher Art diese Gegenstände waren, lässt sich heute nicht mehr feststellen. 1635 wurde der Palast von der Adelsfamilie de Sandoval erworben und in einen Barockpalast umgebaut. 1806 gelangte er im Erbwege an die Familie Notarbartolo, die ihn teilweise restaurierte. 1951 kam die Zisa in staatlichen Besitz. Bereits in den 50er Jahren wurden die barocken Umbauten rückgängig gemacht. Nach einem teilweisen Einsturz von Decken und Wandverkleidungen im Oktober 1971 begannen 1972 umfangreiche Restaurierungsarbeiten. Nach Abschluss der Restaurierungen wurde die Zisa wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute beherbergt sie Palermos Museum für Islamische Kunst.", "section_level": 1}, {"title": "Das Äußere.", "content": "La Zisa ist ein kubusförmiger Bau mit drei Stockwerken und einer Höhe von 25,70 m. In der Mitte der beiden Schmalseiten springen Risaliten vor, die als Lüftungsschächte für eine Klimatisierung der Innenräume sorgten. Diese Risaliten tragen kleine Turmaufsätze, die die Gebäudeoberkante überragen. An der Hauptfassade führen drei spitzbogige Eingänge in den Bau. Der mittlere ist größer und prachtvoller ausgestaltet als die seitlichen und reicht bis in das erste Obergeschoss. Sein Spitzbogen ruht auf beiden Seiten auf je einem Paar Säulen. Die Fassade ist nur durch flache Blendbögen gegliedert. Ein schmaler, gerader Sims verläuft zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss rund um das gesamte Gebäude und betont so die horizontale Ausrichtung. Ursprünglich bildete ein Fries mit einer arabischen Inschrift, wie er heute noch bei der Cuba zu sehen ist, einen geraden oberen Abschluss des Gebäudes. Bei einem Umbau im Mittelalter wurde dieser Fries durch den heute noch vorhandenen Zinnenkranz ersetzt. Die barocken Dachaufbauten, die beim Umbau der Zisa durch die Familie de Sandoval hinzugefügt worden, sind von der Gebäudekante zurückgesetzt und daher nur aus der Ferne zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Innere.", "content": "Die spitzbogigen Durchgänge der Hauptfassade führen in ein Vestibül, das sich als langer Gang entlang der Hauptfassade quer durch das ganze Gebäude erstreckt und auch zu den Seitenfassaden hin einen bogenförmigen Durchgang aufweist. Von diesem Vestibül aus sind die weiteren Räume des Erdgeschosses und die Treppenhäuser, über die man in die Obergeschosse gelangt, erreichbar. Direkt gegenüber dem mittleren Spitzbogen führt ein Durchgang mit einem großen, auf Doppelsäulen ruhenden Bogen von dem Vestibül aus in den großen zweistöckigen Audienzsaal im Zentrum des Baus. Dieser Saal hat gegenüber dem Eingang und auf beiden Seiten jeweils eine Nische, die oben durch Muqarnas abgeschlossen ist. Von den Mosaikarbeiten, die die Wände zierten, ist nur ein Teil erhalten. In der Nische gegenüber dem Eingang befindet sich ein Paradiesbrunnen, von dem aus das Wasser über eine Schräge Platte in einen in den Boden eingelassenen Kanal floss, der durch die Mitte des Saals floss und sich zu mehreren kleinen Becken erweiterte. Draußen führte der Kanal in der Mittelachse des Baus zu einem Wasserbecken vor dem Schloss. Die weiteren Räume im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sind auf beiden Seiten dieses Saals angeordnet. Im ersten Obergeschoss sind die beiden Seiten über einen schmalen Gang an der Rückseite des Gebäudes miteinander verbunden. Im zweiten Obergeschoss befindet sich in der Mitte, also über dem Audienzsaal, ebenfalls ein großer Saal. Da dessen Fußboden zur Mitte hin geneigt ist, wird angenommen, dass es sich dabei um ein Atrium mit Impluvium gehandelt hat, das vermutlich erst bei dem Umbau im 17. Jahrhundert durch die Familie de Sandoval überdacht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Park.", "content": "Vor dem Schloss befindet sich noch das Wasserbecken, in den das Wasser aus dem Paradiesbrunnen floss. In der Mitte ist noch die Basis des Pavillons zu erkennen, der ursprünglich in dem Becken stand und über einen Steg zugänglich war. In Verlängerung des Wasserkanals, der in dieses Becken führte, wurde 2005 ein Park mit Grünflächen und einem Wasserkanal angelegt, der über Kaskaden und rechteckige Becken durch die Grünanlage fließt. Nördlich des Palastes wurden 1972 Reste einer römischen Wasserleitung und einer Thermenanlage entdeckt. Ebenfalls nördlich der Zisa befindet sich die Cappella della Santissima Trinità alla Zisa.", "section_level": 1}], "src_summary": "La Zisa, auch Castello della Zisa oder einfach kurz nur Zisa genannt, ist ein Palast im Westen von Palermo, das den normannischen Königen von Sizilien als Sommerresidenz diente. Es liegt im ehemaligen „Parco Nuovo“, dem im Westen der Stadt gelegene Teil des königlichen Parks. Neben La Cuba, einem weiteren Palast in diesem ehemaligen Park, ist La Zisa eines der besterhaltenen normannischen Paläste Siziliens. Im Inneren des Palastes ist das Museum für Islamische Kunst untergebracht.", "tgt_summary": "齐萨王宫(Zisa)是一座城堡,位于意大利南部西西里首府巴勒莫的西部,是世界遗产项目巴勒莫的阿拉伯-诺曼风格建筑群以及切法卢主教座堂和蒙雷阿莱主教座堂中包含的一座建筑。", "id": 616741} {"src_title": "Iron Man", "tgt_title": "鋼鐵人", "src_document": [{"title": "Charakterisierung.", "content": "Iron Man ist das Alter Ego des Multimilliardärs Anthony Edward „Tony“ Stark. Dieser übernimmt den Familienbetrieb Stark Industries, nachdem seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Stark Industries ist ein Technologie-Konzern, der, unter anderem im Auftrag der US-Regierung, Waffensysteme entwickelt. Während einer Vorstellung seiner Erfindungen, welche im Vietnamkrieg eingesetzt werden, wird Stark bei einer Bombenexplosion verletzt und von den Nordvietnamesen gefangen genommen. Drei Granatsplitter verletzen ihn sehr nahe an seinem Herzen. Der Warlord Wong-Chu verspricht die Freilassung, wenn Stark für die Nordvietnamesen arbeitet. Zusammen mit dem sich ebenfalls in Gefangenschaft befindlichen Nobelpreisträger für Physik, Ho Yinsen, entwickelt Stark seine erste Iron-Man-Rüstung (\"Mark One\"), ein schwer gepanzertes Exoskelett. Dieses gibt Stark einerseits große Kampfkraft, andererseits ist es für ihn überlebenswichtig, da es den Metallsplitter in seinem Körper durch einen eingebauten Elektromagneten zurückhält und es ihm erlaubt, aus dem Lager zu fliehen. Er wird von seinem Freund James Rhodes gerettet. Zurück in den Vereinigten Staaten gibt Tony Stark Iron Man als seinen Bodyguard aus und lebt zwei Identitäten. Während Iron Man in den ersten Jahren hauptsächlich gegen kommunistische Gegner, korrupte Geschäftskonkurrenten oder Terrororganisationen wie Hydra und besonders A.I.M. (Advanced Idea Mechanic) kämpft, die an der Stark-Technologie, besonders an den Iron-Man-Rüstungen interessiert sind, zieht sich Stark durch seine Erfahrung in Vietnam aus dem Waffengeschäft zurück und beginnt mit der Entwicklung des ARK-Reaktors, als saubere, alternative Energiequelle, um so Kriegen um knapper werdende Rohstoffe entgegenzuwirken. Er gründet verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen, wie die nach seiner Mutter benannte Maria-Stark-Stiftung. Seitdem gilt Tony Stark als Philanthrop. Iron Man ist ein Gründungsmitglied der Avengers (Rächer). Dieser Vereinigung von Superhelden stellt er über die Jahre unter anderem die Unterkunft, das Rächer-Hauptquartier, zur Verfügung. Tony Stark ist ein technisch versierter und erfinderischer Geschäftsmann. Gleichzeitig hat er aber auch persönliche Probleme, wie seinen anhaltenden Narzissmus und seinen Gottkomplex, als auch gesundheitlich wie eine Palladiumvergiftung durch den Ark-Reaktor in seiner Brust, der die Granatsplitter von seinem Herzen fernhält. Diese Vergiftung zwingt ihn sogar zeitweilig, die Iron-Man-Rüstung niederzulegen. Sie wird daraufhin von seinem Freund James Rhodes getragen. Rhodes erhält später seine eigene Rüstung mit der Iron-Man-Technologie und wird zum Superhelden namens \"War Machine\", welcher an der Seite von Tony Stark kämpft. Tony kann wieder als Iron Man kämpfen, da er durch seinen toten Vater ein \"neues\" Element entdeckt. Dieses ermöglicht ihm, ohne weitere gesundheitliche Probleme die Rüstung zu tragen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Nach ihrem ersten Erscheinen 1963 trat die Figur häufig in der Reihe \"Tales of Suspense\" in 13- bis 18-seitigen Geschichten auf. Ab 1968, als die Reihe in \"Captain America\" umbenannt wurde, trat sie in \"Iron Man and Sub-Mariner\" auf und bekam eine eigene Reihe mit dem Titel \"The Invincible Iron Man\". Diese erreichte bis 1996 einen Umfang von 332 Heften. Außerdem erschienen Sonderhefte mit Iron Man. Nach 1996 trat er in kürzeren Reihen wie \"Iron Man: The Iron Age\" und \"Iron Man: Bad Blood\" auf. 2005 begann eine Reihe mit \"Ultimate Iron Man\", einer Neuinterpretation der Figur.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Medien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Serien.", "content": "Die Figur des \"Iron Man\" trat in mehreren Zeichentrickserien auf. 1966 war sie ein Segment von \"The Marvel Superheroes\". 1981 trat Iron Man auch mehrmals in der Serie \"Spider-Man und seine außergewöhnlichen Freunde\" auf. 1994 bis 1996 lief in den USA die Serie \"Der unbesiegbare Iron Man\". Komponist der Filmmusik war der Keyboarder Keith Emerson (von der britischen Progressive-Rock-Band Emerson, Lake & Palmer). Seit 2010 läuft auf \"Nickelodeon\" die Zeichentrickserie \"Iron Man – Die Zukunft beginnt\", wobei die Geschichte einige Änderungen aufweist. Beispielsweise sind die Hauptcharaktere noch Teenager oder junge Erwachsene, auch stimmen die Verhältnisse und Hintergrundgeschichten einiger als Gäste auftretender Nebencharaktere aus den Marvel Comics nicht mit den sonstigen Marvel-Produktionen überein. Marvel hat in Zusammenarbeit mit dem japanischen Animationsstudio \"Madhouse\" eine weitere, 12-teilige, Zeichentrickserie produziert, die seit Oktober 2010 in Japan ausgestrahlt wird. In den USA lief die Serie erstmals ab 29. Juli 2011. Im Oktober 2012 wurde die Serie auf SRTL unter dem Titel „Marvel Anime: Iron Man“ ausgestrahlt.", "section_level": 2}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Im Jahr 2007 erschien im Zuge des Erfolgs von \"Ultimate Avengers – The Movie\" das Prequel \"The Invincible Iron Man\", das die Entstehung des Helden erneuerte. Im Mai 2008 kam die Realverfilmung der Geschichte durch Marvel Enterprises in die Kinos. Iron Man war nicht nur die erste Realverfilmung von Iron Man, sondern zeitgleich der Auftakt des Marvel Cinematic Universe. Es entstand eine Iron Man-Trilogie sowie mehrere Avengers-Filme in denen Iron Man jeweils von Robert Downey junior dargestellt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Videospiele.", "content": "Iron Man kommt in mehreren Videospielen von Marvel vor:", "section_level": 2}], "src_summary": "Iron Man (deutsch: „Eisenmann“, in den ersten deutschen Veröffentlichungen „Der Eiserne“) ist eine Comicfigur der Marvel Comics. Erschaffen wurde sie von Stan Lee und Larry Lieber sowie den Zeichnern Don Heck und Jack Kirby. Ihr erster Auftritt war in dem Comic \"Tales of Suspense #39\" im März 1963. 1968 erhielt sie eine eigene Reihe mit dem Titel \"Iron Man\", die bis 1996 fortgesetzt wurde. Iron Mans Rüstung ist rot-golden und mit modernster Technik ausgestattet, wie zum Beispiel Laserstrahlen.", "tgt_summary": "钢铁人(英语:Iron Man),本名安东尼·爱德华·史塔克(英语:Anthony Edward Stark),暱称东尼·史塔克(英语:Tony Stark),是一位在漫威漫画世界中的虚构漫画超级英雄,第一代钢铁侠。铁甲奇侠由史丹·李,拉里·李伯,唐·赫克与杰克·科比共同创造。铁甲奇侠首次出现于《悬疑故事》第39期(1963年三月),台湾老三台于1970年代曾以《万能金钢》之名播出此作的改编卡通。", "id": 3057777} {"src_title": "Banks Peninsula", "tgt_title": "班克斯半島", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Banks Peninsula ist von Norden, Osten und Süden vom Südpazifik umgeben. Der höchste Punkt der Halbinsel ist Mount Herbert mit 919 Metern, in der Nähe des Gipfels befindet sich ein kleines Shelter (Unterschlupf) und etwa drei Kilometer weiter befindet sich der historische Packhorse Hut. Es gibt verschiedene Wanderwege zu Mount Herbert. Der schnellste ist wohl von Diamond Harbour aus über den Mount Herbert Walkway zu wandern. Die gesamte Halbinsel ist vulkanischen Ursprungs. Sie enthält die Reste mehrerer früherer Schichtvulkane. Diese Überreste bilden heute die beiden größten Naturhäfen des Distrikts: Zuerst entstand die Hafenbucht in der Nähe von Lyttelton, später die nahe Akaroa. Zu diesem Zeitpunkt war das Gebiet eine frei im Meer liegende Insel. Erst als sich um die Flüsse aus den Neuseeländischen Alpen große Schwemmkegel bildeten, vergrößerte sich die Landfläche Neuseelands nach Osten – die Canterbury-Ebene, eine großflächige fruchtbare Küstenebene, deren östlichste Ausläufer mit dem hügeligen Gebiet der Banks Peninsula zusammentreffen, entstand. Vor der Besiedlung durch Māori und Europäer waren 98 % der Halbinsel bewaldet, zurzeit sind es nur noch 2 %. Deswegen hat die Regierung ein Wiederaufforstungsprogramm für das Gebiet gestartet.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohner.", "content": "Auf der Halbinsel gibt es zwei größere Orte: Zum einen Lyttelton im Nordwesten und zum anderen Akaroa, im Südosten. Beide Städte liegen am Rand von großen Buchten, die sich weit in die Halbinsel ziehen. In der Bucht von Lyttelton befindet sich der größte Hafen der Südinsel, der Überseehafen von Christchurch. Im November 2005 sprachen sich 60 % der Bewohner des Distriktes für eine Zusammenlegung der Verwaltungen des Banks Peninsula District Councils und des Christchurch City Councils aus. Diese wurde schließlich im März 2006 vollzogen und im Laufe des genannten Jahres abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis in das 17. Jahrhundert gab es drei große Einwanderungswellen der Māori. Die ersten Europäer, die die Insel zu Gesicht bekamen, war im Jahr 1769 die Mannschaft von James Cooks erster Neuseelandumrundung. Weil er die tiefliegenden Canterbury Plains nicht sehen konnte, machte er den Fehler, die Banks Peninsula als Insel einzuzeichnen. Weil er von einem Land, von dem er meinte, es südöstlich seiner momentanen Lage gesehen zu haben, abgelenkt wurde, entdeckte er weder seinen Fehler, noch die beiden guten Naturhäfen. Um 1830 war die Banks-Halbinsel ein wichtiger europäischer Walfang-Außenposten; somit wurden die Māori durch von den Europäern eingeschleppte Krankheiten und auch durch Waffengebrauch stark dezimiert. 1838 entschied sich der französische Walfänger Langlois dazu, auf der Halbinsel eine französische Kolonie zu gründen. Durch dubiose Geschäfte erwarb er das Land von den Māori. Als er, nachdem er zuerst zurück in sein Heimatland gefahren war, 1840 mit französischen und deutschen Familien zur Banks Peninsula zurückkehrte, hatten viele einheimische Stammeshäuptlinge bereits den Vertrag von Waitangi unterzeichnet, der Großbritannien zur herrschenden Macht über Neuseeland erklärte. Durch ungünstige Windverhältnisse erreichten britische Staatsbedienstete eher das besagte Gebiet der Südinsel als Langlois. Obwohl die Südinsel nun offiziell keine französische Kolonie mehr werden konnte, ist noch heute der französische Einfluss an der Architektur mancher Häuser in Lyttelton und Akaroa zu erkennen. Die gesamte Halbinsel ist heute eine Erholungslandschaft vor allem für Menschen aus dem nahe gelegenen Christchurch. Die Banks Peninsula gilt im Übrigen als der Ort der ersten Besiedlung durch deutschstämmige Einwanderer. Bereits 1839 errichtete George Hempleman in der Peraki Bay, im südlichen Teil der Halbinsel gelegen, eine Walfangstation und lebte dort mit seiner Frau. Ihm zu Ehren wurde 1938 in der Bucht ein Denkmal errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Ereignis.", "content": "Am 22. Februar 2011 wurde die Halbinsel von einem schweren Erdbeben der Stärke 6,3 M erschüttert. Das Epizentrum des Bebens, das als Christchurch-Erdbeben von 2011 bekannt wurde, lag nahe Lyttelton, doch die größten Zerstörungen fanden in Christchurch statt. Insgesamt kamen bei dem Erdbeben 185 Menschen ums Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Banks Peninsula () ist eine über 1000 km2 große Halbinsel auf der Südinsel Neuseelands in der Region Canterbury. Sie gehört seit dem 6. März 2006 zum Stadtdistrikt von Christchurch.", "tgt_summary": "班克斯半岛(Banks Peninsula)位于新西兰南岛东海岸坎特伯雷地区,部分为太平洋所环绕,并和南岛的最大城市基督城临接。半岛的陆地面积约1,000平方公里。此半岛和附近的利特尔顿自1989年开始由班克斯半岛地方政府管辖直到在2006年3月6日与基督城市政府合并为止。半岛在2001年住有居民7,833人(2001年人口普查)。", "id": 2085163} {"src_title": "Süßwassergarnelen", "tgt_title": "匙指蝦科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Es handelt sich um kleine bis mittelgroße Krebse, große Arten, etwa aus der Gattung \"Atya\" erreichen 12 Zentimeter Körperlänge. Die meisten Arten sind aber nur etwa einen bis zwei Zentimeter lang und oft durchsichtig oder durchscheinend. Ihr Carapax trägt vorn fast immer ein langes und gezähntes, unbewegliches Rostrum, bei einigen Gattungen ist es rudimentär oder rückgebildet. Die Mandibel trägt niemals einen Taster (Palpus). Die gestielten Komplexaugen können bei Arten, die in unterirdischen Gewässern leben, auch fehlen. Die ersten Antennen tragen immer zwei Geißeln, ohne Nebengeißeln. Von den sechs Paar Schreitbeinen (Peraeopoden) des Rumpfabschnitts tragen die ersten beiden eine Schere (Chela), die hinteren besitzen Klauen, die oft kammförmig eingeschnitten sind. Obwohl die Beinlänge meist nach hinten hin zunimmt, sind die letzten drei Beinpaare nie auffällig verlängert. Ihr Carpus ist regelmäßig deutlich kürzer als der Propodus. Die Gestalt der Scheren der ersten beiden Peraeopoden ist charakteristisch für die Familie. Diese sind relativ klein und untereinander in etwa gleich groß. An der Spitze beider Glieder tragen sie ein Borstenbüschel, das in Ruhelage an einen Malpinsel erinnert. Beim Öffnen der Schere werden die Borsten abgespreizt und bilden eine fächerförmige Struktur, mit der die Tiere Nahrung von der Oberfläche zusammenkehren oder aus dem Wasser filtrieren. Ein ähnlicher Pinsel kommt auch bei \"Xiphocaris\", der einzigen Gattung der Familie Xiphocarididae, vor. Der Exopodit (der äußere Ast des Spaltbeins) der Peraeopoden ist bei vielen Gattungen ganz oder teilweise reduziert, oft besitzen nur noch die ersten zwei oder drei Beinpaare einen Exopoditen. Außerdem tragen die ersten drei Beinpaare meist einen streifenförmigen Epipoditen. Der Lebenszyklus der Atyidae umfasst bei den meisten Arten einen von zwei Typen: Viele Arten besitzen große, dotterreiche Eier, aus denen gleich bodenlebende Jungtiere schlüpfen, diese Gruppe umfasst die meisten der Süßwasserarten. Eine zweite Gruppe besitzt sehr kleine Eier, aus denen planktonisch lebende Zoea-Larven ausschlüpfen. Bei diesen entwickeln sich die Larven oft im Brackwasser, auch wenn die adulten Krebse süßwasserlebend sind, ein besonderer Lebenszyklus, der als \"Amphidromie\" bezeichnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Biologie und Ökologie.", "content": "Arten der Familie Atyidae treten in einer Vielzahl unterschiedlicher Gewässer auf. Viele Arten leben in Stillgewässern wie Seen, andere sind an Fließgewässer adaptiert, darunter eine Reihe von Arten in schnell strömenden Gebirgsbächen, sogar aus Wasserfällen wird eine spezialisierte Art angegeben. Viele Arten sind Grundwassertiere im Karst oder angepasst an Höhlengewässer (stygobiont bzw. troglobiont), zum Beispiel die europäischen Gattungen \"Troglocaris\" und \"Gallocaris\", die indonesische \"Marosina\" oder die australischen \"Stygiocaris\" und \"Pycnisia\". Andere besitzen Populationen sowohl in Höhlen- wie auch in Oberflächengewässern (troglophile Arten). Die meisten Süßwassergarnelen fressen Detritus, den sie mit den Fächern an ihren Scheren aus dem freien Wasser fangen oder vom Boden und von Wasserpflanzen auflesen. Der Biologe Geoffrey Fryer hat die Nahrungsaufnahme bei einer Reihe sympatrisch vorkommender karibischer Arten im Detail untersucht. Arten wie \"Atya innocous\" bewegen stehend oder, häufiger, langsam vorwärts schreitend alle vier Scheren vor sich über das Substrat. Wenn die Schere Bodenkontakt erlangt, wird sie geöffnet, wobei der Borstenfächer aufgeklappt wird. Sie wird dann über die Steinoberfläche gezogen, am Ende des Weges der Fächer wieder eingeklappt. Der Fächer besteht aus gröberen, zahnförmigen Borsten, die das Periphyton von der Oberfläche kratzen oder feinen Pflanzendetritus (vor allem zerkleinertes Falllaub) aufwirbeln, und feinen Filterborsten dahinter, die das Material auffangen. Die Scheren mit geschlossenem Fächer werden zum Mund geführt, wo die Mundwerkzeuge und Maxillipeden das Material aufnehmen. Daneben sind die Tiere in der Lage, passiv zu filtrieren, in dem sie den Borstenfächer in die Wasserströmung halten und treibendes Material auffangen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Familie ist weltweit verbreitet. Auffallend ist, dass auch isolierte, ozeanische Inseln vulkanischen Ursprungs (also ohne eine alte Verbindung zum Festland) wie Hawaii eigene Süßwasserarten besitzen. In einigen Fällen, so bei karibischen Arten konnte wahrscheinlich gemacht werden, dass Arten zwischen verschiedenen Inseln durch die amphidromen Zoea-Larven (bei diesen Arten steigen die Larven in Fließgewässern in die Mündung ab und leben im Brack- oder Seewasser, die Jungkrebse steigen wieder in Süßwasserhabitate auf) ausgetauscht werden können. Sie ist am artenreichsten in den Tropen, einige Arten dringen aber bis in kühl-gemäßigte Breiten vor. Ihr Mannigfaltigkeitszentrum liegt im tropischen Ostasien. Besonders artenreich sind die alten Seen der Insel Sulawesi, die Philippinen, Südchina. Weitere Zentren bilden die Insel Madagaskar und der Tanganjikasee in Afrika (mit den Gattungen \"Limnocaridina\" und \"Caridella\"). Europa ist artenarm besiedelt, die meisten europäischen Arten sind höhlenbewohnende (trogobionte) Arten, etwa der Gattung \"Troglocaris\", in den Karstgebieten des Balkans. In Deutschland kommt die Art \"Atyaephyra desmarestii\" vor. Sie ist im 19. Jahrhundert aus den Mittelmeerländern kommend zuerst im Stromgebiet des Rheins heimisch geworden und hat sich dann bis nach Ostdeutschland und Österreich verbreitet. Das drei Zentimeter lange, in stehenden, verkrauteten Gewässern lebende Tier ist wegen seiner Durchsichtigkeit bzw. Transparenz nur schwer zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Evolution.", "content": "Der Familie wird allgemein ein hohes geologisches Alter zugeschrieben. Sie stammt mindestens aus der Kreide (aus dieser liegen die ältesten fossilen Arten vor), möglicherweise aber bereits aus dem Erdaltertum. Schon die ältesten fossilen Funde stammen aus Süßwasser-Sedimenten. Ihre Schwestergruppe ist nach genetischen und morphologischen Daten die kleine Familie Xiphocarididae, die früher in die Atyidae einbezogen worden ist. Ihre Position innerhalb der Teilordnung Caridea ist ansonsten nicht gesichert. Die Phylogenie der Atyidae wurde im Jahr 2012 durch eine phylogenomische Studie untersucht. Demnach zerfällt die Familie in drei Kladen. Keine davon entspricht einer der Unterfamilien, die der niederländische Biologe Lipke Bijdeley Holthuis für die Familie vorgeschlagen hatte. Die Unterfamilien waren schon vorher bezweifelt worden, sie wurden im Artenkatalog von 2011 bereits nicht mehr verwendet. Die Familie wird daher aktuell nicht mehr in Unterfamilien gegliedert. Bei der Untersuchung erwies sich die nordamerikanische, in kalifornischen Gewässern lebende Gattung \"Syncaris\" als basalste Linie. Eine zweite Klade umfasst die frühere Unterfamilie Paratyinae zusammen mit einigen Gattungen aus anderen Unterfamilien, die dritte die Gattungen der früheren Unterfamilien Atyinae und die meisten Caridellinae, diese waren nicht gegeneinander abgrenzbar. Die artenreichste Gattung \"Caridina\" erwies sich als polyphyletisch, d. h. sie ist eine künstlich abgegrenzte Gruppierung. Demnach gibt es keine weltweit verbreiteten Gattungen mehr. Der Ursprung der Familie liegt vermutlich in Ostasien, der atlantische Raum wurde in drei unabhängigen Wellen kolonisiert, dabei entsprechen sich die Fauna östlich und westlich des Atlantiks. In Europa kommen folgende Gattungen vor: weitere ausgewählte Gattungen:", "section_level": 1}, {"title": "Atyiden in der Aquaristik.", "content": "In den letzten Jahren hat die Haltung von Garnelen in Süßwasser-Aquarien stark zugenommen. Dies ist zum Teil auf den japanischen Aquarianer und Fotografen Takashi Amano zurückzuführen, der mit seinen Büchern die Haltung von Garnelen aus der Gattung \"Caridina\" populär gemacht hat. Er pflegte insbesondere die Yamatonuma-Garnele (\"Caridina multidentata\") zur Algenbekämpfung, die deshalb im Handel häufig als „Amano-“ oder „Algen-Garnele“ angeboten wird. Weitere Atyidae, die im Fachhandel erhältlich sind, gehören zur Gattung der Fächergarnelen (\"Atyopsis\"). Nicht zu den Atyidae gehören die Glasgarnelen (\"Macrobrachium\"). Sie leben zwar auch im Süßwasser, gehören aber zur Familie der Felsen- und Partnergarnelen (Palaemonidae). Es sind mittlerweile zahlreiche Arten und Formen erhältlich. Gerade die Zwerggarnelen erfreuen sich dabei steigender Beliebtheit. Hier ein Auszug der bekannten Arten: Kristallrote Zwerggarnele, Tigergarnele, Blaue Tigergarnele, Yamatonuma-Garnele, Red Fire Garnele, Weißperlengarnele (White Pearl), Blue Pearl, Grüne Zwerggarnele.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Nach einer aktuellen globalen Abschätzung der Gefährdung aller im Süßwasser lebender Garnelenarten sind mehr als ein Drittel der Arten (37 Prozent) der Familie Atyidae vom Aussterben bedroht. Die Zahl der bedrohten Arten könnte sogar noch höher liegen, weil über viele Arten nur unzureichende Daten vorliegen (data deficient). Wichtigste Gefährdungsursache sind Gewässerverschmutzung und Bedrohung durch eingeschleppte invasive Arten, viele sind außerdem durch Eingriffe in die Hydrologie, zum Beispiel durch Staudammbau und durch Bergbau, bedroht. Sieben Arten sind bedroht durch exzessives Sammeln in Wildbeständen für den Aquarienhandel. Mindestens vier Arten sind höchstwahrscheinlich bereits ausgestorben, davon drei aus China und eine aus der Karibik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Süßwassergarnelen (Atyidae) sind eine Familie der Zehnfußkrebse (Decapoda) mit garnelenartigem Habitus. Sie umfasst 469 Arten (Stand: 2011, seitdem wurden eine Reihe Arten neu beschrieben), die fast alle im Süßwasser leben. Die Familie umfasst außerdem eine Reihe von Gattungen, die an Brackwasser angepasst sind, diese leben zum Beispiel in Spritzwassertümpeln der Gezeitenzone oder in vom Meer getrennten, aber unter Meereswassereinfluss stehenden (sogenannten anchialinen) Höhlen. Eigentliche marine (im Meer lebende) Arten kommen aber nicht vor. Die Familie ist mit 433 süßwasserbewohnenden Arten die artenreichste Familie der im Süßwasser lebenden Garnelen; allerdings kommen hier außerdem vor die Familie Palaemonidae, vor allem mit der artenreichen Gattung \"Macrobrachium\", mit etwa 300 Arten, vier kleine, artenarme Familien und fünf Vertreter der überwiegend marinen Alpheidae, so dass nicht jede im Süßwasser lebende Garnele dieser Familie zugehört. Der deutsche Name „Süßwassergarnelen“ sollte also mit Vorsicht verwendet werden.", "tgt_summary": "匙指虾科(学名:)是十足目真虾下目的一个科,存在于全世界热带及大多数温带的淡水水域,只有极少量生存于海水中。匙指虾科是匙指虾总科()之下唯一的一个科。观赏水族市场之黑壳虾、玫瑰虾、大和藻虾、苏虾、水晶虾、蜜蜂虾皆属于此分类,但螯虾不是。", "id": 2834311} {"src_title": "Landkrabben", "tgt_title": "地蟹科", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Kiemenhöhle der Landkrabben wird von einem dünnhäutigen Wassersack mit Feuchtigkeit versorgt und hat die Funktion einer Ersatzlunge übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Begattung der Landkrabben findet an Land statt. Nur die Weibchen wandern zum Meer, um die schlüpfenden Larven abzusetzen. Diese leben einige Wochen im Meer und wandern nach ihrer Metamorphose an Land. In der ersten Zeit halten sie sich sehr versteckt nur an besonders feuchten Stellen auf, da die Kiemen sich erst anpassen müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Durch ihre Ernährungs- und Lebensweise nehmen die Landkrabben eine wichtige Stellung im Ökosystem der Inseln und Küstenstreifen ein, die sie bewohnen. Durch das Graben von Wohnhöhlen lockern sie die Erde und beschleunigen, ähnlich wie in anderen Regionen die Regenwürmer, durch ihre pflanzliche Ernährung den Laubzerfall. Als Aasfresser reduzieren sie die Ausbreitung von Ungeziefer. Auf kleinen Inseln können die Landkrabben an der Spitze der Nahrungspyramide als Spitzenprädatoren fungieren. Ein in der Natur bislang einzigartiges hydrostatisches Skelett aus Gas und Wasser weist die Landkrabbe \"Gecarcinus lateralis\" in der Phase nach einer Häutung auf: Nach Abwurf des alten Panzers blähen sich die Tiere mithilfe von komprimiertem Gas in ihrem Darm auf. Auf diese Weise erhält der Körper des auch als Halloweenkrabbe bezeichneten Tieres die nötige Stabilität, bis ihr – unter dem alten Panzer zwar schon vollständig ausgebildeter, aber noch zu weicher – neuer Panzer ausreichend ausgehärtet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Landkrabben sind wahrscheinlich keine monophyletische Gruppe. Dementsprechend sind noch einige Veränderungen innerhalb der Systematik zu erwarten. Derzeit werden die Landkrabben in vier bis sechs Gattungen eingeteilt. Michael Türkay vom Senckenberg Forschungsinstitut teilte 1970 die Gattung \"Gecarcinus\" in zwei Untergattungen, wobei er der Untergattung \"Gecarcinus (Johngarthia)\" die drei Arten \"C. planatus\" (Stimpson, 1860), \"C. malpilensis\" (Faxon 1893) und \"C. lagostoma\" (H. Milne Edwards, 1837) zuwies. 1973 wurde die ostatlantisch im Golf von Guinea verbreitete Untergruppe von \"C. lagostoma\" als eigene Art \"C. weileri\" (Sendler, 1912) von der westatlantischen Teilgruppe abgetrennt. 1987 erhob Türkay die von ihm eingerichtete Untergattung zu einer eigenen Gattung unter dem Namen \"Johngarthia\", zu Ehren des Zoologen und Krabbenforschers John Garth. Die Gattung \"Discoplax\" wurde von Alphonse Milne-Edwards 1867 für die langbeinige Landkrabbe \"Discoplax longipes\" eingeführt. Michael Türkay stellte 1987 zwei Arten der Gattung \"Cardisoma\", nämlich \"Cardisoma rotunda\" und \"Cardisoma hirtipes\" ebenfalls zur Gattung \"Discoplax\". 2001 wurde von Peter Ng und Daniéle Guinot eine weitere Art dieser Gattung beschrieben, nämlich \"Discoplax gracilipes\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Landkrabben (Gecarcinidae) sind eine Familie aus der Teilordnung der Krabben (Brachyura) innerhalb der Zehnfußkrebse (Decapoda) und leben mit ca. 20 Arten in tropischen Küstenregionen. Sie sind ausschließliche Landtiere, die das Meer nur zur Eiablage aufsuchen und deren Larven sich im Meer entwickeln.", "tgt_summary": "地蟹科(Gecarcinidae)是方蟹总科的一个科。和所有的螃蟹一样,地蟹科的蟹有一系列的鳃,但某些种鳃外的甲壳有血管,以直接从空气中提取氧气。成年的地蟹科生物是陆生的,但是会周期性前往水边产卵,幼体也将在水中长大。大多数地蟹科生物生活在热带,是杂食动物。多数的地蟹科生物的一个蟹钳大过另一个。", "id": 1696496} {"src_title": "Teilzahlungsgeschäft", "tgt_title": "租購", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Beim Kaufvertrag stellt die Ratenzahlung eine Teilleistung des Schuldners dar, wozu der Käufer allgemein nicht berechtigt ist ( BGB), weil nach dem Kaufvertragsrecht der gesamte Kaufpreis in einer Summe sofort fällig ist. Teilzahlungen sind insbesondere bei Kaufverträgen des täglichen Lebens eine Durchbrechung des Zug-um-Zug-Prinzips, das von beiden Vertragspartnern die jeweils obliegende vollständige Leistung zum selben Zeitpunkt verlangt ( BGB). Von diesem Regelfall können die Parteien des Kaufvertrags abweichen und vereinbaren, dass der Kaufpreis erst zu einem späteren Zeitpunkt fällig sein soll. Kommt es zu vereinbarten Teilzahlungen, so handelt es sich rechtlich um Finanzierungshilfen. Sie unterteilen sich in Zahlungsaufschub und sonstige Finanzierungshilfen, zu letzteren gehören Finanzierungsleasing und Mietkauf. Der wichtigste Unterfall des Zahlungsaufschubs – der eine Stundung darstellt – ist das Teilzahlungsgeschäft. Der Neologismus „Finanzkauf“ für Teilzahlungsgeschäfte ist spätestens seit 1993 belegbar. Hiermit soll verdeutlicht werden, dass der Kaufpreis finanziert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ratenkredit hat nach Werner Sombart seinen Ursprung um 1750 in London („installment credits“). Im Jahre 1807 führte das damals älteste Möbelhaus der USA, \"Cowperthwait & Sons\", den Ratenkredit mittels Zahlungsplan in New York ein. Die „Singer Sewing Machine Company“ begann um 1850 nach dem Teilzahlungssystem Nähmaschinen zu verkaufen. Der deutsche Einzelhandel folgte 1849 im Teilzahlungsgeschäft mit dem Hamburger „Warenkredithaus“ \"Alex Friedländer\", der gegen Wochen- oder Monatsraten Textilien und später auch Möbel und andere Einrichtungsgegenstände verkaufte. Danach entwickelte sich das Teilzahlungssystem planmäßig in Frankreich weiter, wo 1856 das Pariser Kaufhaus Grands Magasins Dufayel den Ratenkredit anbot. Es soll seinen Käufern Kundenkonten eröffnet und in gleicher Höhe Kaufbons („bons d’achat“) ausgegeben haben. Im Januar 1917 erhielt der „Commercial Investment Trust“ ein Patent für einen „Auto-Finanzierungs-Plan für den Großhandel“ und begann mit der Autofinanzierung zunächst von Rennwagen.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsgrundlagen.", "content": "Während mithin im Kaufvertragsrecht Teilzahlungen nicht zulässig sind, sieht das Darlehensrecht ausdrücklich die Möglichkeit von Teilzahlungen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Grundlage der Teilzahlungsmöglichkeit ist der Verbrauchsgüterkauf des BGB. Wichtigste Voraussetzung ist, dass ein Vertrag zwischen Unternehmer und Verbraucher geschlossen wird, der den Kauf einer bestimmten beweglichen Sache oder die Erbringung einer Dienstleistung zum Inhalt hat. Zudem muss der Zahlungsaufschub in Form des Teilzahlungsgeschäfts entgeltlich sein ( Abs. 2 BGB), also einen Zuschlag zum Barzahlungskaufpreis beinhalten. Unentgeltliche Zahlungsaufschübe (Tilgungsraten ohne Teilzahlungszuschlag oder Stundung ohne Stundungsentgelt) führen nicht zur Anwendung des Verbraucherkreditrechts. Liegen die Voraussetzungen vor, handelt es sich um Teilzahlungsgeschäfte, die nach Abs. 1 BGB der Schriftform bedürfen. Die Schriftform ist nur entbehrlich, wenn das Teilzahlungsgeschäft im Fernabsatz zustande kommt ( Abs. 1 Satz 2 BGB). Dadurch soll der Versandhandel erleichtert werden. Nach Abschluss des Kaufvertrages müssen bei der Ratenzahlung mindestens noch zwei Raten zu zahlen sein. Als Zahlungsrhythmus kann monatliche, vierteljährliche oder halbjährliche Ratenzahlung vereinbart werden.", "section_level": 2}, {"title": "Geltung.", "content": "Nach § 506 Abs. 1 BGB gelten für Teilzahlungsgeschäfte die Vorschriften für Verbraucherkredite. Werden die Kosten nach Abs. 4 BGB oder die Sicherheiten nach § 494 Abs. 6 Satz 2 BGB im Vertrag nicht angegeben, sind sie vom Verbraucher nicht geschuldet oder können vom Unternehmer nicht verlangt werden. Aufgrund der Ausnahmetatbestände des Abs. 2 Nr. 1 BGB gelten Teilzahlungsgeschäfte nach § 506 Abs. 4 Satz 1 BGB nicht bei Bagatell-Geschäften mit einem Barzahlungspreis von weniger als 200 Euro. Ausschließlich für Teilzahlungsgeschäfte gelten die Sondervorschriften der § und BGB. Wird die Schriftform des § 506 Abs. 1, § 492 Abs. 1 BGB nicht eingehalten, ist das Teilzahlungsgeschäft nach § 507 Abs. 2 Satz 1 BGB nichtig, es sei denn, die Sache wurde dem Verbraucher bereits übergeben (§ 507 Abs. 2 Satz 2 BGB). Nach § 508 BGB steht dem Unternehmer ein Rücktrittsrecht bei Zahlungsverzug des Verbrauchers zu. Der Unternehmer ist nach,,, BGB verpflichtet, den Verbraucher einer Kreditwürdigkeitsprüfung zu unterziehen. Diese Vorschrift verlangt von Nichtbanken, dass sie ihr Kreditrisiko wie Kreditinstitute einschätzen müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Zahlungsverzug.", "content": "Unpünktliche, ganz oder teilweise ausbleibende Ratenzahlungen führen zum Schuldnerverzug. Dieser tritt nach Abs. 2 Nr. 1 BGB automatisch ein, weil die Ratenzahlung nach dem Kalender bestimmt ist. Bei Teilzahlungsgeschäften kann der Unternehmer vom Kaufvertrag zurücktreten ( Satz 1 BGB in Verbindung mit Abs. 3 BGB), wenn ein Zahlungsverzug des Verbrauchers nach § 498 BGB vorliegt. Von einem Zahlungsverzug nach § 498 BGB ist auszugehen, wenn der Kreditnehmer mit mindestens zwei aufeinanderfolgenden Raten von mindestens 10 % der Darlehenssumme (bei Teilzahlungsgeschäften bis zu 3 Jahren Laufzeit) oder mindestens 5 % (über 3 Jahre Laufzeit) in Verzug ist.", "section_level": 2}, {"title": "Erstattungspflicht des Gläubigers im Fall der Insolvenz (Insolvenzanfechtung).", "content": "Treffen Gläubiger und Schuldner eine Ratenzahlungsvereinbarung, weil der Schuldner den vollständigen Betrag bei Fälligkeit nicht zahlen kann, besteht im unternehmerischen Geschäftsverkehr für den Gläubiger das Risiko, dass er im Fall der späteren Insolvenz des Schuldners die erhaltenen Raten an den Insolvenzverwalter erstatten muss. Grundlage sind die Bestimmungen der sog. Insolvenzanfechtung, insbesondere § 133 InsO. Derartige Anfechtungen sind immer wieder Gegenstand zahlreicher Gerichtsentscheidungen.", "section_level": 2}, {"title": "Übergabe.", "content": "Im Kaufvertrag kann vereinbart werden, dass die Übergabe und Übereignung des Kaufgegenstandes entweder sofort erfolgt oder im Rahmen eines Eigentumsvorbehalts die Übergabe zwar sofort, die Übereignung jedoch erst nach Zahlung der letzten Rate erfolgt ( Abs. 1 BGB). In beiden Fällen wird durch die Ratenzahlung der Verkäufer zum Kreditgeber mit den typischen Kreditrisiken bis hin zum Insolvenzrisiko. In diesen Fällen stellt der Zahlungsaufschub ein Darlehen des Verkäufers an den Käufer dar ( BGB), das letzteren berechtigt, einen höheren Kaufpreis als bei Barzahlung zu verlangen. Kommt es jedoch bereits anfangs zur Übereignung und Übergabe der Waren, so tritt der Verkäufer in Vorleistung und gewährt einen Kundenkredit. Wird die Sache erst bei vollständiger Kaufpreiszahlung übereignet und übergeben, so handelt es sich nicht um ein Teilzahlungsgeschäft.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzkauf.", "content": "Um das Handelsgeschäft vom Finanzierungsteil zu trennen, ist oft eine zum Warenkonzern gehörige Spezialbank, wie etwa eine Teilzahlungsbank, Autobank oder Konzernbank in das Finanzgeschäft involviert. Durch Einbeziehung dieser Institute wird deutlich, dass Teilzahlungsvereinbarungen bankrechtlich ein Kreditgeschäft darstellen. Diese Vereinbarungen enthalten die Höhe und Anzahl der vereinbarten Zahlungsraten sowie ihre jeweilige Fälligkeit. Da Banken den Bestimmungen des Kreditwesengesetzes (KWG) unterliegen, müssen sie die Kreditwürdigkeit der Verbraucher nach KWG prüfen.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Teilzahlungsgeschäfte dieser Art gelten in allen EU-Mitgliedstaaten, da die zitierten BGB-Vorschriften auf mehreren EU-Richtlinien wie 1999/44/EG vom 25. Mai 1999 oder 2011/83/EU beruhen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Teilzahlungsgeschäft (auch \"Ratenkauf\" oder \"Finanzkauf\") ist im Warenhandel eine Vereinbarung zwischen Unternehmer und Verbraucher, die Bezahlung des fälligen Kaufpreises ausnahmsweise nicht sofort in einer Summe, sondern durch Teilzahlung in mindestens zwei Zahlungsraten zu erbringen. Das Gesetz spricht nicht von Raten, sondern von Teilzahlungen. Hierbei handelt es sich um die in kleinere Teilbeträge aufgeteilte Gesamtsumme des Kaufpreises.", "tgt_summary": "租购是一种信贷购物的形式,买方可以用分期付款的方式先取得货品,待付清货款后便可正式拥有货品。有些货品比较昂贵,例如家具、汽车等,卖方通常容许买方以租购方式购买。现在一般租购的运作形式,是由卖方替买方安排财务机构先购买该货品,然后财务机构与买方签订租购合约,在租购合约,会列明买方须在指定期内,定时分期付清货款。在供款期内,买方只是租用货品,待租约期满后,买方有权根据租购合约上订明的售价选择是否购买该货品。当买方选择购买并付清货款后,便得到货品的拥有权。", "id": 1476573} {"src_title": "Technik-Museum Speyer", "tgt_title": "施派爾科技博物館", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte des Geländes.", "content": "Das Hauptgebäude, die denkmalgeschützte Liller Halle, wurde 1913 für die \"Compagnie Francaise Thomson-Houston\" (CFTH), die französische Schwestergesellschaft von British Thomson-Houston (siehe auch: Thomson-Houston Electric Company), in Lesquin bei Lille errichtet. Während des Ersten Weltkriegs wurde die komplette Halle von deutschen Truppen demontiert und 1915 nach Speyer transportiert, wo sie als Produktionshalle für die Pfalz-Flugzeugwerke diente. Im Jahr 1913 wurden die Pfalz-Flugzeugwerke gegründet, die auf dem heutigen Gelände des Technik-Museums ein Flugzeugwerk errichteten und bis 1918 dort Flugzeuge produzierten. 1918, nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, beschlagnahmten französische Truppen die Pfalz-Flugzeugwerke und nutzten das Gelände bis 1926 als militärischen Automobilpark. Die letzten französischen Truppen zogen 1930 aus Speyer ab. In den Jahren 1937 bis 1945 diente das Ensemble deutschen Spezialisten als Reparatur- und Überholungswerkstatt für Flugzeuge von den Flugwerken Saarpfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg, 1945 bis 1984, nutzte die französische Besatzungsmacht die Gebäude als Kaserne und fügte noch weitere Bauten hinzu. Die französischen Streitkräfte gaben die \"Kaserne Martin\" zum 30. Dezember 1986 an den Bund zurück. Zunächst gab es Planungen, dort eine Hundertschaft des Bundesgrenzschutzes unterzubringen. Aus dieser Zeit stammt der stacheldrahtbewehrte Zaun auf der Südseite. Nachdem diese Pläne verworfen wurden, wurden 1990 die \"Liller Halle\" und im Dezember 1992 das 18,5 Hektar große Gelände mit Ausnahme von 1,6 Hektar, auf denen ein Busunternehmen angesiedelt wurde, an die Eigentümer des Auto- und Technik-Museums Sinsheim verkauft, die in Sinsheim nicht mehr erweitern konnten. In der Folge wurden zunächst die Liller Halle und dann der Wilhelmsbau renoviert und größere Freiflächen für Museumszwecke genutzt. Die ehemalige Kasernenkantine dient als Restaurant, das Offiziersgebäude und das Krankenrevier wurden zum Hotel umgebaut. Schließlich wurden zwei IMAX-Kinos und ein großer Eingangsbereich nördlich der Liller Halle angebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte, markante Exponatzuwächse.", "content": "Da im Auto- und Technikmuseum Sinsheim Erweiterungsflächen fehlten, gründete der Verein \"Auto & Technik Museum\" Ende der 1990er Jahre eine zweite Ausstellungsfläche auf dem (heutigen) Gelände des Technikmuseums Speyer. Das Technikmuseum wurde 1991 eröffnet. Im Jahr 1993 erreichte das U-Boot U 9 der deutschen Bundeswehr das Ausstellungsgelände. Im selben Jahr wurde in der ehemaligen Werkstatt des Museums ein Marinemuseum eröffnet. Für die wachsenden Besucherzahlen entstand bis 1995 das Hotel am Technik-Museum, welches bereits in den Jahren 1997, 1999 und 2000 erweitert werden musste. 1997 wurde mit dem Umbau des Verwaltungsgebäudes der Pfalz-Flugzeugwerke zu dem museumseigenen \"Wilhelmsbau\" begonnen. Der Umbau wurde 2000 fertiggestellt. Im gleichen Jahr konnte auf dem Museumsgelände die chinesische Dampflokomotive Qian Jin präsentiert und der Kinokomplex der IMAX DOME eröffnet werden. 1999 wurde das Transportflugzeug Antonow An-22 in das Museum transportiert. 2002 wurde eine Boeing 747 („Jumbo Jet“) in Flugposition auf einem Metallgerüst im Technikmuseum montiert. Im Jahr 2003 entstand auf dem Museumsgelände die Fernsehsendung \"Das Rasthaus\". 2004 wurde dem Museum das Hausboot der Kelly Family gespendet sowie ein Forum mit 350 Plätzen für Vorträge und Versammlungen eröffnet. Im Jahr 2010 wurde die Raumfahrtausstellung um eine originale Sojus Raumkapsel erweitert.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptattraktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeuge.", "content": "Zu den Hauptattraktionen gehören unter anderem das größte in Serie gebaute propellergetriebene Flugzeug der Welt, die Antonow An-22, das U-Boot U 9 der Deutschen Marine, der russische Orbiter Buran und eine Boeing 747-200 mit dem Kennzeichen D-ABYM der Lufthansa, die wie ihre linke Tragfläche begehbar ist. Von dem auf einem 20 Meter hohen Gestell montierten Jumbojet hat man einen guten Überblick über das Museumsgelände und die angrenzende Stadt Speyer. Fast alle Exponate können auch von innen besichtigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Raumfahrthalle mit Buran OK-GLI und der Ausstellung \"Apollo and beyond\".", "content": "Seit dem 2. Oktober 2008 verfügt das Museum über eine Raumfahrthalle, die sich stilistisch am Weltraummuseum der NASA orientiert. Hauptattraktion der Ausstellung ist ein Prototyp der früheren sowjetisch-russischen Raumfähre Buran, die OK-GLI, mit der im Rahmen des Raumfährenprogramms der Sowjetunion in 24 Versuchsflügen das Flugverhalten in der Atmosphäre und die vollkommen ferngesteuerte Landung erprobt wurde. Das Shuttle erreichte Speyer am 11. April 2008 nach einem medienwirksamen Schiffstransport auf dem Rhein per Schubverband. Die Ausstellung \"Apollo and beyond\" zeigt die Entwicklung der Geschichte der bemannten Raumfahrt von den Anfängen in den frühen 1960er-Jahren bis zur Internationalen Raumstation (ISS). Neben originalen Raumanzügen, Triebwerken und Bauteilen sowie großen und kleinen Modellen werden auch Gegenstände und Memorabilia gezeigt, die aus dem All und vom Mond wieder mitgebracht wurden. Bebilderte Schautafeln in deutscher und englischer Sprache geben zusätzliche Informationen.", "section_level": 2}, {"title": "Wilhelmsbau.", "content": "Das Museum Wilhelmsbau wird auch als „Schatzkiste“ bezeichnet, mit deren Hilfe der Besucher in die deutsche Vergangenheit vornehmlich der letzten zwei Jahrhunderte geführt wird. Auf drei Etagen sind unter anderem folgende Exponate ausgestellt: Im Untergeschoss ist auch eine der größten Sammlungen mechanischer Musikinstrumente zu sehen. Sie umfasst über 100 heute noch spielfähige historische Stücke wie: Darunter sind historische Instrumente der Firmen \"Imhof & Mukle\", \"Weber\", \"Popper\", \"Hupfeld\", \"Steinway & Sons\" und \"Welte\". Besucher haben die Gelegenheit, einige der Instrumente nach jeweiligem Einwurf eines Geldstücks oder einer vorher gekauften \"Museumsmünze\" zum Spielen zu bringen. Dieses Konzept wird auch bei etlichen anderen Exponaten im Technikmuseum genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Technik-Museum Speyer befindet sich in der Nähe des Speyerer Stadtzentrums am Flugplatz Speyer.", "tgt_summary": "施派尔科技博物馆(德文:)是位于德国莱茵兰-普法尔茨州施派尔市的一间博物馆。", "id": 1358611} {"src_title": "Paul Sabatier (Chemiker)", "tgt_title": "保罗·萨巴捷", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Sabatier studierte ab 1872 Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Physik an der École normale supérieure und der École polytechnique. Nach dem Abschluss 1877 war er Physiklehrer an einem Gymnasium (Lycée) in Nimes, setzte aber sein Studium 1878 in Paris bei Louis Pasteur und Marcelin Berthelot am Collège de France fort und wurde 1880 bei Berthelot über anorganische Schwefelverbindungen promoviert. Ab 1880 lehrte er in Bordeaux (Faculté des Sciences) und ab 1882 in Toulouse (in Physik und Chemie). 1884 wurde er dort Professor für Chemie. 1930 wurde er emeritiert. Die medizinisch-naturwissenschaftliche Universität von Toulouse („Toulouse III“) trägt seinen Namen. Der Sabatier-Prozess, ein Methangewinnungsverfahren, wurde nach ihm benannt, wurde aber mit Jean Baptiste Senderens entwickelt. Mit Senderens fand er das nach beiden benannte Verfahren der katalytischen Hydrierung: Sie ließen ein Gemisch aus Wasserstoff und Ethen über feinverteilten Nickel strömen und fanden, dass sich Ethan bildete. Ähnlich gelang ihnen die Hydrierung bei anderen ungesättigten organischen Verbindungen. Die industrielle Umsetzung überliessen sie aber anderen, zum Beispiel Wilhelm Normann bei der Fetthärtung (meldeten aber z. B. ein Patent für Härtung von Ölen mit ihrem Hydrierverfahren an). Die Zusammenarbeit mit Senderens, die 1892 begann, endete 1907 und später kam es zum Bruch zwischen beiden, da Senderens den Eindruck hatte, Sabatier beanspruche gemeinsame Entdeckungen für sich allein. Beide erhielten 1905 den Prix Jecker. Zwei benachbarte Berge auf Südgeorgien sind nach beiden benannt. Seit 1901 war er Mitglied der Académie des sciences. 1918 wurde Sabatier zum auswärtigen Mitglied (\"Foreign Member\") der Royal Society gewählt, 1927 der National Academy of Sciences. 1934 wurde er Ehrenmitglied (\"Honorary Fellow\") der Royal Society of Edinburgh. Der Mondkrater Sabatier ist nach ihm benannt. Gleiches gilt für den Mount Sabatier auf Südgeorgien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Sabatier (* 5. November 1854 in Carcassonne; † 14. August 1941 in Toulouse) war ein französischer Chemiker. Er war ein Pionier der katalytischen Hydrierung in der Organischen Chemie. Sabatier erhielt 1912 den Nobelpreis für Chemie „für seine Methode, organische Verbindungen bei Gegenwart fein verteilter Metalle zu hydrieren, wodurch der Fortschritt der organischen Chemie in den letzten Jahren in hohem Grad gefördert worden ist“.", "tgt_summary": "保罗·萨巴捷(,1854年-11月5日-1941年-8月14日),法国化学家,出生于法国卡尔卡松,逝于图卢兹。在1912年,他与维克多·格林尼亚共同获得诺贝尔化学奖。", "id": 1663148} {"src_title": "Erzbistum Krakau", "tgt_title": "天主教克拉科夫总教区", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Anfänge des Bistums Krakau sind unklar. Die ersten beiden Bischöfe wurden in einer Liste der Krakauer Bischöfe von 1266 genannt, ohne weitere Angaben. Der griechische Name von Prohorius (Prochorios) lässt es möglich erscheinen, dass dieser im Zuge der Christianisierung des Mährerreiches Anfang des 10. Jahrhunderts in Krakau eingesetzt wurde. 973 gehörte Krakau zum neu gegründeten Bistum Prag. Um 990 wurde es durch Mieszko I. erobert. Eine Neugründung erfolgte wahrscheinlich erst 1000, als das Bistum Krakau mit Bischof Poppo im Akt von Gnesen dem Erzbistum Gnesen unterstellt wurde. Im Jahre 1049 wurde Bischof Aaron zum ersten Krakauer Erzbischof ernannt (wobei das Bistum selber nicht in den Rang eines Erzbistums erhoben wurde). Grund war wahrscheinlich die Verlegung der polnischen Hauptstadt von Gnesen nach Krakau im Jahre 1038. Aus dem Jahr 1326 stammt die erste unter allen polnischen Bistümern vollständige Liste der Dekanate und Pfarreien. Dies zeigte sich insbesondere unter Kardinal Zbigniew Oleśnicki der seinen politischen Einfluss im Lande ausnützte, um 1443 das Fürstentum Siewierz dem Bistum einzuverleiben, das bis 1789 in den Händen der Krakauer Bischöfe blieb. In den Jahren 1440 bis 1480 komponierte Jan Długosz eine ausführliche, dreibändige Beschreibung des Bistums: \"Liber beneficiorum dioecesis Cracoviensis\", eine der wichtigsten, mittelalterlichen Quellen Kleinpolens. Das Bistum wurde zu einem der größten römisch-katholischen Bistümer in Europa und umfasste 1772 eine Fläche von 54.000 km2, die die Woiwodschaften Krakau, Sandomir (ohne des nordwestlichen Teil), Lublin, sowie Teile von Oberschlesien und Zips, 51 Dekanate, um 1000 Pfarreien und Filien, 230 Städten und um 6.000 Dörfern. 1772 wurde der südliche Teil des Bistums von den Habsburgern annektiert (siehe Teilungen Polens): 22 Dekanate, 4 Teile anderer Dekanaten, um 430 Pfarreien und Filien, um 1.000.000 Römisch-katholiken. Der Rest des Bistums folgte in der dritten Teilung (1795). In der Folgezeit schwand der Glanz des Bistums. Denn 1807 wurde das Bistum dem Erzbistum Lemberg unterstellt, um dann 1818 Suffragan des Erzbistums Warschau zu werden. Trotz Machtverlust nannten sich die Krakauer Bischöfe seit 1889 Fürstbischöfe. Erst 1925 wurde das Bistum Krakau in den Rang eines Erzbistums erhoben und die Kirchenprovinz gebildet. Dies wurde auch der historischen und politischen Bedeutung des Bistums gerecht. Der wohl berühmteste Krakauer Erzbischof war Karol Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II. Vom 3. Juni 2005 bis zum 8. Dezember 2016 war Stanisław Dziwisz, der langjährige Sekretär von Papst Johannes Paul II., Krakauer Erzbischof. Der Weltjugendtag 2016 fand in Krakau statt. Im Königreich Galizien und Lodomerien (1896–1918) verfügte der Bischof von Krakau über eine Virilstimme im Galizischen Landtag.", "section_level": 1}, {"title": "Ausdehnung des Erzbistums.", "content": "Die Kirchenprovinz Krakau erstreckt sich über die polnischen Woiwodschaften Kleinpolen, Heiligkreuz, sowie den südöstlichsten Teil der Woiwodschaft Schlesien. Das Erzbistum dagegen nimmt nur den Westteil der Woiwodschaft Kleinpolen ein. Folgende Landkreise gehören dem Erzbistum Krakau an: Folgende Kreise gehören dem Erzbistum Krakau teilweise an:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Erzbistum Krakau (lat.: \"Archidioecesis Cracoviensis\", poln.: \"Archidiecezja krakowska\") ist ein polnisches Erzbistum im Westen der Woiwodschaft Kleinpolen. Es bildet gleichzeitig eine Kirchenprovinz, der seit 1992 die Suffraganbistümer Bielsko, Żywiec und Tarnów angehören. Das Bistum ist eines der wichtigsten und ältesten in Polen und bis heute ist die Wawelkathedrale in Krakau die wichtigste Kirche der Diözese.", "tgt_summary": "天主教克拉科夫总教区(;)是天主教会在波兰南部设立的一个总教区,教座设于克拉科夫的瓦维尔主教座堂。教宗若望保禄二世于1964年1月13日至1978年10月16日当选教宗前担任该总教区的总主教。", "id": 1229659} {"src_title": "Schaubühne am Lehniner Platz", "tgt_title": "德国柏林邵宾纳剧院", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "Der markante Rundbau des Architekten Erich Mendelsohn im Stil der Neuen Sachlichkeit ist ein Teil des WOGA-Komplexes am Lehniner Platz. Das Gebäude wurde 1928 als größtes Kino Berlins eröffnet („Universum“). Im Zweiten Weltkrieg zerstört, nach dem Krieg neu aufgebaut und erneut als Kino und ab 1969 als Tanzlokal und Musicaltheater genutzt, wurde es schließlich 1979 unter Denkmalschutz gestellt. Der Berliner Architekt Jürgen Sawade hatte bereits 1975 Pläne für den Umbau des Gebäudes zum Theater konzipiert und konnte das Ensemble der \"Schaubühne am Halleschen Ufer\", das auf der Suche nach einer neuen festen Spielstätte war, für seine Idee gewinnen. Von 1978 bis 1981 entstand ein multifunktionales Theatergebäude, dessen technische Ausstattung damals dem höchsten Standard entsprach. Der Innenraum ist flexibel aufteilbar, die konventionelle Trennung zwischen festem Zuschauerbereich und Bühne ist aufgehoben.", "section_level": 2}, {"title": "Die Berliner Schaubühne.", "content": "Die Anfänge der Schaubühne am Lehniner Platz gehen auf die Gründung der Berliner Schaubühne im Jahr 1962 zurück. Damals gründete Jürgen Schitthelm − er war als einziges Gründungsmitglied und Alleingesellschafter bis Oktober 2012 dabei − zusammen mit Leni Langenscheidt, Waltraut Mau, Dieter Sturm und Klaus Weiffenbach eine freie Theatergruppe in einem Mehrzwecksaal der Arbeiterwohlfahrt in Kreuzberg. 1981 übersiedelte das Ensemble der Schaubühne in das renovierte Theatergebäude am Lehniner Platz. In der Saison 1999/2000 wurde endgültig ein Schlussstrich unter die Ära Stein gezogen. Peter Stein hatte seit 1985 einen Rückzug auf Raten vollzogen. Publikum wie Kritik fanden zuletzt immer weniger Gefallen an den Inszenierungen. Nun versuchte man es mit einem politisch weniger provokanten Programm. Zugleich wollte man zumindest ästhetisch auf der Höhe der Zeit bleiben. Ein Team junger Künstler um die Choreografin Sasha Waltz und den Regisseur Thomas Ostermeier und Jens Hillje übernahm gemeinsam die künstlerische Leitung des Hauses. Nach einem Rückzug der Tanzsparte in der Spielzeit 2004/2005 aus dieser Funktion – bei gleichzeitigem Verbleib in der Schaubühne – wurde Ostermeier alleiniger künstlerischer Leiter. Im Juni 2005 kündigte Waltz den Kooperationsvertrag mit der Schaubühne vorzeitig und endgültig auf. Hauptstreitpunkt war die Aufteilung der Fördergelder bei einer insgesamt unzureichenden Finanzierung beider Ensembles aufgrund der schlechten Haushaltslage des Landes Berlin. Von der ursprünglichen Gründungsgruppe der Schaubühne am Halleschen Ufer war Jürgen Schitthelm bis Oktober 2012 als Direktor tätig. Jürgen Schitthelm war damit der dienstälteste Theaterdirektor Deutschlands. Er wurde für seinen Einsatz und Verdienste für die Kultur mit dem Berliner Landesverdienstorden und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Seit Oktober 2012 unterliegt die Leitung Friedrich Barner, seit 1991 Mitglied der Direktion, und Tobias Veit. Jürgen Schitthelm bleibt der Schaubühne als Gesellschafter erhalten. In den Jahren 2000, 2002, 2003 und 2006 waren Produktionen bzw. Personen der Schaubühne für einen Nestroy-Theaterpreis nominiert: 2002 wurde Roland Schimmelpfennig in der Kategorie „Bestes Stück“ und 2003 \"Nora oder Ein Puppenheim\" für die „Beste deutschsprachige Aufführung“ mit dem Nestroypreis ausgezeichnet, 2006 wurde \"Hedda Gabler\" (Regie: Thomas Ostermeier) zum Berliner Theatertreffen 2006 eingeladen. Katharina Schüttler wurde für ihre Darstellung der Hedda Gabler als Schauspielerin des Jahres 2006 und mit dem Faust-Theaterpreis ausgezeichnet. 2012 erhielt die Produktion \"Maß für Maß\" unter der Regie von Thomas Ostermeier den Friedrich-Luft-Preis 2011. 2018 wurde \"Rückkehr nach Reims\" nach dem Roman von Didier Eribon (Regie: Thomas Ostermeier) mit Nina Hoss in der Hauptrolle zum Berliner Theatertreffen eingeladen.", "section_level": 2}, {"title": "Streitraum.", "content": "Seit 2004 findet in der Schaubühne die monatliche Diskussionsveranstaltung „Streitraum“ moderiert von Carolin Emcke statt.", "section_level": 2}, {"title": "Freunde der Schaubühne am Lehniner Platz e. V..", "content": "Der Verein Freunde der Schaubühne am Lehniner Platz e. V. wurde im Januar 2000 von 20 Theaterenthusiasten gegründet, um die neuen Aufgaben und Projekte der Schaubühne sowohl ideell als auch finanziell zu unterstützen. Im Mai 2018 hatte der Verein über 1.300 Mitglieder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schaubühne am Lehniner Platz ist ein Theater am Kurfürstendamm im Berliner Ortsteil Wilmersdorf. 1981 bezog das Ensemble der bisherigen Schaubühne am Halleschen Ufer das zum Theater umgebaute, 1928 von Erich Mendelsohn errichtete ehemalige Kino.", "tgt_summary": "德国柏林邵宾纳剧院是柏林威姆斯多夫区的一间著名剧院,位于选帝侯路堤。它的前身是环球电影院,按照埃瑞许·孟德尔松的设计建成于1928年。", "id": 1027624} {"src_title": "Cao Zhang", "tgt_title": "曹彰", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cao Zhang war der vierte Sohn von Cao Cao mit Prinzessin Bian. Er zeichnete sich schon in seiner Jugend im Bogenschießen und im bewaffneten Zweikampf aus. Obwohl Cao Cao sein Desinteresse an akademischen Studien bemängelte, konnte sich Cao Zhang keine andere Karriere als eine militärische vorstellen. Er heiratete eine Tochter von Sun Ben, einem General des südlichen Warlords Sun Quan, mit dem Cao Cao vor der Schlacht von Chibi (208) Verständigung suchte. Sie gebar ihm die Söhne Cao Kai, Cao Wen und Cao Ti. Als die Wuhuan-Stämme sich 218 an der nördlichen Grenze des Wei-Reiches erhoben, führte Cao Zhang als \"General der Entschlossenen Kavallerie\" eine Armee aus Infanterie und Kavallerie gegen sie. Weil aber die Rebellen zahlenmäßig überlegen waren, zog sich Cao Zhang in die Defensive zurück und verteidigte alle wichtigen Pässe und Routen. Weil die Rebellen nicht mehr vorankamen, gaben sie auf und zogen sich zurück. Cao Zhang, obwohl verwundet, führte ihre Verfolgung an. Der Xianbei-Anführer Kebineng musterte eine 10.000 Mann starke Armee, die vornehmlich aus Reitern bestand, um die Entwicklungen zu verfolgen. Als er Cao Zhangs glorreichen Sieg sah, unterwarf er sich ihm. Damit waren die unruhigen Zeiten an der nördlichen Grenze vorbei. Cao Zhang eilte darauf nach Westen, um sich im Hanzhong-Feldzug gegen Liu Bei zu beteiligen. Als er Chang’an erreichte, merkte er, dass der Krieg schon verloren war. Cao Cao beförderte ihn dennoch zum \"General der Elitekavallerie\" und ließ ihn in Chang'an, um es gegen weitere Angriffe von Seiten Liu Beis zu verteidigen. Kurz nachdem Cao Cao 220 nach Luoyang zurückkehrte, erkrankte er. Als Cao Zhang noch auf dem Weg zu ihm war, starb Cao Cao schon. Sein Nachfolger Cao Pi schickte all seine Brüder, auch Cao Zhang, zurück auf ihre vorigen Posten, weil er fürchtete, dass sie um seine Position streiten würden. 222 ernannte er Cao Zhang zum \"König von Rencheng\". Im folgenden Jahr erkrankte Cao Zhang, als er sich an den Kaiserhof in der Hauptstadt begeben wollte. Er starb bald darauf und erhielt postum den Titel \"General Wei\" (= mutgebend). Cao Zhangs Enkel Cao Fang, ein Sohn Cao Kais, wurde später vom Kaiser Cao Rui adoptiert und folgte ihm 239 auf den Thron.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cao Zhang, (; Zì ; * 189 in China; † 223 in China) war ein Sohn des Warlords Cao Cao während der späten Han-Dynastie und zur Zeit der Drei Reiche. Er war außerdem ein General unter seinem Vater und hatte seine Armee zu glänzenden Siegen über den Wuhuan-Stamm geführt.", "tgt_summary": "曹彰,字子文,曹魏家族将领。曹操的第四子,卞氏所生的第二子,魏文帝曹丕之弟,妻子为孙贲之女。曹彰降服辽东后,曹操大喜拉着其子的胡子称其为黄须儿,死后谥号威王。", "id": 61148} {"src_title": "Bill the Goat", "tgt_title": "山羊比爾", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Legende nach geht das Maskottchen auf eine Schiffsziege zurück, die während eines Einsatzes eines Schiffes der Marine verstarb. Als das Schiff wieder im Hafen von Baltimore anlegte, wurden zwei Leutnants beauftragt, die abgezogene Haut des Bocks zu einem Präparierer zu bringen und kamen dabei bei einem Football-Spiel vorbei. Während des Spiels warf sich einer der beiden zur Belustigung der Menge die Haut über. Die Mannschaft der Navy gewann das Spiel. Erst 1893 ist eine lebendige Ziege als Maskottchen nachweisbar. Der Bock mit dem Namen \"El Cid\" kam beim vierten Aufeinandertreffen der Mannschaft der Marine mit ihrem Erzfeind, der Mannschaft der Heeresschule (United States Military Academy), zum Einsatz. Die Navy gewann das Spiel mit 6-3, und fürderhin war \"El Cid\" bei allen Spielen der Mannschaft am Spielfeldrand zugegen. Zwischenzeitlich wurden zwar auch andere Maskottchen wie Katzen, Hunde und sogar eine Brieftaube in Dienst gestellt, doch nach 1904 war der Ziegenbock das einzige etablierte Maskottchen. Im Jahr 1900 traf die Ziege der Navy in Philadelphia erstmals auf das Maskottchen der Army, einen Esel. Nach dem 11-7-Sieg der Navy wurde sie auf der Rückfahrt im Zug nach Annapolis gefeiert und erhielt bei dieser Zugfahrt auch den bis heute üblichen Namen Bill. Bill XVI. († 1968), ein Geschenk der United States Air Force Academy, und Bill XVII. († 1971) starben beide an einer Vergiftung. Auf der Wiese um ihren Stall waren zuvor Unkrautvernichtungsmittel versprüht worden. Als bisher erfolgreichster Bock gilt gemeinhin Bill XXI. Er war das Maskottchen der Saison 1978, einer der erfolgreichsten für seine Mannschaft. Unter seiner Ägide gelangen der Navy auch zwei Siege über den Erzfeind Military Academy. Am 5. November 1995, rund einen Monat vor dem alljährlichen Spiel der Army gegen die Navy, entführten Angehörige der Military Academy den amtierenden Bock Bill the Goat XXVI, sowie die Thronfolger Bill XXVIII und XXIX von der Farm der Navy in Gambrills (Maryland). Sie wurden der Marine erst nach der Intervention des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten zurückgegeben, das verlautbaren ließ, dass das \"Kidnapping von Kadetten, Leutnants und Maskottchen\" nicht zu tolerieren seien. Bill XXVIII amtierte von Oktober 1995 bis zu seinem Tod im November 2001.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bill the Goat ist das Maskottchen der Football-Mannschaft der United States Naval Academy. Es handelt sich zum einen um eine leibhaftige Ziege, zum anderen tritt bei Footballspielen auch ein Midshipman (Fähnrich zur See) in einem Ziegenkostüm auf, um die Zuschauer zu unterhalten. Weiterhin steht am Haupteingang zum Campus der Academy eine Bronzestatue eines Ziegenbocks.", "tgt_summary": "山羊比尔是美国海军学院的吉祥物。他是一只有活力的山羊,穿着海军学院制服。在该校校园的正门,一号门内,有一尊山羊比尔的铜像。", "id": 575303} {"src_title": "Tsachiagiin Elbegdordsch", "tgt_title": "查希亚·额勒贝格道尔吉", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Elbegdordsch erwarb 1988 einen BA in Journalismus am Militärpolitischen Institut der UdSSR in Lwow (heute in der Ukraine) und 2002 einen Master-Abschluss in Öffentlicher Verwaltung an der Kennedy School of Government der Harvard University. Von 1981 an war er bei der Erdenet-Bergbaugesellschaft beschäftigt. Von 1988 bis 1990 arbeitete er als Journalist bei der Armeezeitung \"Ulaan-Od\". Am 1. Juli 2007 wurde Elbegdordsch in einem Verkehrsunfall auf der Fahrt zwischen Charchorin und Ulaanbaatar schwer verletzt. 2012 wurde ihm der Champions of Earth Award verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Demokratiebewegung.", "content": "Am Morgen des 10. Dezember 1989 fand vor dem Palast der Jugend in Ulan Bator erstmals eine öffentliche pro-demokratische Demonstration in der Mongolei statt. Dort verkündete Elbegdordsch die Gründung einer demokratischen Bewegung. Seine Anhänger gaben ihm dafür den Übernamen „Goldener Falke der Demokratie“. 1990 gründete er die erste unabhängige Zeitung der Mongolei, \"Demokratie\", und bekleidete dort den Posten des Chefredakteurs. Der mongolische Presseverband verlieh ihm 2000 den „Stern der Pressefreiheit“ für seine Bemühungen, freie Medien zu etablieren und zu beschützen. 1995 beteiligte er sich an der Gründung des Fernsehsenders Eagle TV, einem mongolisch-amerikanischen Joint-Venture. Als erster Präsident des 1991 gegründeten Viehzüchterverbandes half er mit, die Reprivatisierung des im Sozialismus weitgehend kollektivierten Weideviehs zu organisieren, wodurch die Nomaden ihre Lebensgrundlage zurückerhielten. 2000 gehörte er zu den Mitbegründern der NGO „Freiheitszentrum“, 1992 wurde er ins Beratergremium der Stiftung „Junge Führer“ berufen, und 1993 wurde er zum leitenden Mitglied der Akademie für Politische Bildung. Von 2002 bis 2003 war er als Berater für das UN-Projekt „Millennium Entwicklungsziele“ tätig sowie für das Projekt „Freie Presse“ in Washington.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Zwischen 1990 und 2000 wurde Elbegdordsch dreimal ins mongolische Parlament gewählt. Er war maßgeblich am Entwurf und an der Einführung der neuen Verfassung beteiligt, die Menschenrechte, Demokratie und Marktwirtschaft in der Mongolei ermöglichte. Als Chef der Demokratischen Partei führte er mit anderen zusammen eine demokratische Koalition zu einem historischen Sieg in den Parlamentswahlen von 1996. Von 1996 bis 2000 war er Mehrheitsführer und von 1996 bis 1998 Vizepräsident des Parlamentes. Als Vorsitzender der Staatskommission zur Rehabilitation initiierte er die formelle Entschuldigung des Staates gegenüber den Opfern der stalinistischen Säuberungen und ihren Familien. Die Kommission setzte das Rehabilitationsgesetz durch, das die Rehabilitation und Entschädigung regelt und zukünftige Menschenrechtsverletzungen untersagt.", "section_level": 2}, {"title": "Regierungstätigkeit.", "content": "1998 wurde ein Verfassungsartikel gestrichen, der bis dahin Parlamentsmitgliedern die Teilnahme an der Regierung untersagt hatte. Am 23. April des gleichen Jahres wurde Elbegdordsch der jüngste Premierminister in der aktuellen mongolischen Geschichte. Während dieser Amtszeit versuchte er die ökonomischen, strukturellen und sozialen Probleme des Landes anzugehen und setzte die Öffnung der Außenpolitik fort. Am 9. Dezember setzte ihn aber das von seiner eigenen Partei dominierte Parlament wieder ab. Am 20. August 2004 wurde Elbegdordsch zum zweiten Mal Premierminister, diesmal in einer großen Koalition mit der Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP), nachdem die Wahlen zu einem Kräftegleichgewicht im Parlament geführt hatten. In dieser Amtszeit nahm er sich die Bekämpfung der Korruption vor und ersetzte Russisch durch Englisch als erste offizielle Fremdsprache. Die MRVP zog sich aber entgegen der Koalitionsvereinbarung am 11. Januar 2006 aus der Regierung zurück, wodurch Elbegdordsch am 13. Januar seinen Rücktritt einreichen musste. Am 25. Januar übergab er die Amtsgeschäfte an den MRVP-Parteichef Mijeegombyn Enchbold. Bei der Präsidentschaftswahl 2009 konnte er sich knapp gegen den Amtsinhaber Nambaryn Enchbajar von der MRVP durchsetzen und wurde am 18. Juni als Staatspräsident der Mongolei vereidigt. Bei der Präsidentschaftswahl am 26. Juni 2013 wurde er mit 50,23 % der Stimmen wiedergewählt. Bei der Präsidentschaftswahl am 7. Juli 2017 konnte er nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Als sein Nachfolger wurde Chaltmaagiin Battulga, ebenfalls von der Demokratischen Partei, gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "Elbegdordsch publizierte in der Mongolei mit \"Pfad der Freiheit\" und \"Die Jahre der Last\" bislang zwei Bücher. Als Journalist veröffentlichte er eine große Zahl an Essays und Artikeln, sowohl in der Mongolei als auch in internationalen Publikationen. Er hält Vorlesungen an der Mongolischen Nationaluniversität und ist ein gefragter Redner im In- und Ausland zu Themen wie internationale Sicherheit, Freiheit und Entwicklung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tsachiagiin Elbegdordsch (; * 30. März 1963 in Zereg, Chowd-Aimag) ist ein mongolischer Politiker. Er war vom 23. April bis zum 9. Dezember 1998 und vom 20. August 2004 bis zum 25. Januar 2006 Premierminister und war vom Juni 2009 bis Juli 2017 Präsident der Mongolei.", "tgt_summary": "查希亚·额勒贝格道尔吉(,1963年-3月30日),蒙古族,蒙古国政治家,和平民主运动的领导人之一,曾任蒙古国总统。额勒贝格道尔吉曾经两次担任蒙古国总理,并曾任国家大呼拉尔主席及多数派领袖,曾任三届国家大呼拉尔委员。政治立场以拥护民主、自由意志主义闻名。", "id": 556081} {"src_title": "Kirill Afanassjewitsch Merezkow", "tgt_title": "基里尔·阿法纳西耶维奇·梅列茨科夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Karriere.", "content": "Merezkow wurde als Sohn einer armen Bauernfamilie geboren. Von 1904 bis 1912 besuchte er die Elementarschule und arbeitete als Helfer in der elterlichen Landwirtschaft. Nach dem Abschluss der Elementarschule machte Merezkow von 1912 bis 1915 eine Schlosserlehre und besuchte eine Abendschule in Moskau. Nachdem er die Lehre beendet hatte, arbeitete er als Schlosser in Sudogda und ging weiter zur Abendschule, um die Hochschulreife zu erwerben. In dieser Zeit begann Merezkow mit der illegalen Arbeit gegen Krieg und Zarismus, indem er die Bolschewiki unterstützte. Im Jahre 1917 wurde er Mitglied der SDAPR (B) und trat in die Rote Garde ein. Dort wirkte er als Chef des Abteilungsstabes und nahm an der Niederschlagung des Muromer Aufstands der Konterrevolution teil. Als Kommissar einer Abteilung im 227. Wladimirer Regiment im Bestand der 5. Armee wurde Merezkow verwundet. Im Oktober 1918 absolvierte Merezkow einen Lehrgang an der Akademie des Generalstabes, der mehrfach durch Fronteinsätze unterbrochen war. Ab Oktober 1919 war er Gehilfe des Chefs des Stabes der 14. Division der 9. Armee an der Südfront und Chef des Stabes einer Brigade. Vom Sommer 1920 bis Anfang 1921 stand Merezkow an der Südwestfront als Gehilfe des Stabschefs unter dem Befehl von Alexander Iljitsch Jegorow, (Stabschef N. N. Petin, Mitglied des Kriegsrates J. W. Stalin) in der 1. (Roten)-Reiterarmee unter Semjon Michailowitsch Budjonny (Stabschef S. A. Sotow, Mitglied des Militärrates Kliment Jefremowitsch Woroschilow) in der 4. Kavalleriedivision. Nach dem Abschluss der Akademie im Oktober 1921 diente er als Brigadekommandeur und Chef des Stabes der 1. Tomsker Sibirischen Kavalleriedivision in Weißrussland. Nach dem Ende des Bürgerkrieges wurde Merezkow 1923 Gehilfe des Chefs des Stabes des 15. Schützenkorps im Kaukasus und Stabschef der 9. Don-Schützendivision. Dieser Tätigkeit schloss sich ein Jahr später der Dienst als Leiter der Mobilmachungsabteilung des Moskauer Militärbezirks an. Merezkow stand 1925 als 1. Stellvertreter des Chefs und Kommissar des Stabes des Moskauer Militärbezirks unter dem Befehl von J. P. Uborewitsch und später A. I. Kork. Danach diente er als Kommandeur und Kommissar der 14. Schützendivision und zeitweilig als Chef des Stabes des Moskauer Militärbezirks. Zwischen den Jahren 1932 und 1935 war Merezkow Chef des Stabes des Weißrussischen Militärbezirks und Chef des Stabes der Besonderen Fernöstlichen Rotbannerarmee unter Wassili Konstantinowitsch Blücher. Während des Spanischen Bürgerkrieges diente er von 1936 bis Juni 1937 als Militärberater bei der Republikanischen Regierung Spaniens und wurde anschließend Stellvertreter von Boris Michailowitsch Schaposchnikow als Chef des Generalstabes. Im September 1938 war Merezkow Oberbefehlshaber des Wolga-Militärbezirkes und danach des Leningrader Militärbezirkes. Auf dem XVIII. Parteitag zum Kandidaten des ZK gewählt, diente er im Sowjetisch-Finnischen Krieg 1939/1940 als Oberbefehlshaber der 7. Armee, welche die Mannerheim-Linie durchbrach.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Im Juni 1940 war Merezkow im Range eines Armeegenerals Stellvertreter des Volkskommissars (Ministers) für Verteidigung, Semjon Konstantinowitsch Timoschenko. Zwei Monate später wurde er Chef des Generalstabes. In der ersten Hälfte des Jahres 1941 wirkte Merezkow als Stellvertreter des Volkskommissars (Ministers) für Verteidigung für Ausbildungsfragen. Nach dem Beginn des deutschen Krieges gegen die Sowjetunion am 22. Juni 1941 wurde Merezkow zum Vertreter des Oberkommandos (Stawka) und Berater beim Hauptquartier berufen. Doch nur kurz darauf verhaftete ihn das NKWD und unterzog ihn schwerer Folter. Erst Anfang September wurde Merezkow wieder entlassen und nach dem Kriegseintritt Finnlands (→ \"Fortsetzungskrieg\") mit dem Befehl über die 7. selbständige Armee, welche am Swir den finnischen Truppen entgegentrat, betraut. Während Merezkow seinen Frontabschnitt erfolgreich verteidigte, brach an der linken Flanke die sowjetische 4. Armee des Generals Jakowlew zusammen und zog sich ungeordnet zurück. Damit ergab sich die Gefahr, dass die 7. selbständige Armee durch die deutsche Heeresgruppe Nord im Rücken gefasst werden konnte. Nachdem am 8. November 1941 Tichwin gefallen war, ernannte die Stawka Merezkow auch zum Befehlshaber der 4. Armee. Bis zum 9. Dezember gelang Merezkow die Rückeroberung Tichwins. Am 17. Dezember formierte die Stawka aus der 4., 52., 26. und der in Aufstellung befindlichen 59. Armee die Wolchow-Front und unterstellte sie Merezkow. Ihre Aufgabe war die Zerschlagung der deutschen Heeresgruppe Nord und die Wiederherstellung der Verbindung zum belagerten Leningrad. Zur Umsetzung dieser Befehle fehlten den sowjetischen Truppen jedoch die Kräfte. Von Januar bis April 1942 wurden unter Merezkows Befehl blutige und erfolglose Offensiven gegen die deutschen Truppen geführt (→ \"Wolchow-Schlacht\"). Um die Aktionen der Leningrader Front und der Wolchowfront besser zu koordinieren beschloss die Stawka deren Zusammenlegung unter dem Befehl des Leningrader Frontoberkommandos. Diese Maßnahme brachte jedoch organisatorische Schwierigkeiten mit sich und führte zu ernsten Rückschlägen an der Front. Im Juni 1942 wurde die Wolchowfront darum wieder dem Befehl Merezkows übertragen. Dieser hatte in der Zeit von April bis Juni als Stellvertreter des Oberbefehlshabers der Westrichtung, G. K. Schukow, und Oberbefehlshaber der 33. Armee fungiert. Nach weiteren teilweise erfolgreichen Offensiven gegen die Heeresgruppe Nord (→ \"Ladoga-Schlachten\") erhielt Merezkow am 31. Oktober 1943 die Beförderung zum Marschall der Sowjetunion. An der erfolgreichen Durchführung der \"Leningrad-Nowgoroder Operation\" (14. Januar bis 1. März 1944) hatte Merezkow entscheidenden Anteil. Mit dieser Offensive wurde die deutsche Heeresgruppe Nord in das Baltikum zurückgedrängt. Da die Front daher erheblich kürzer geworden war, wurde im Februar 1944 eine Umorganisation durchgeführt. Die Wolchowfront wurde aufgelöst und ihre Truppen anderen Fronten zugeführt. Merezkow übernahm nun zunächst die Karelische Front gegen Finnland. Hier führte er das Kommando in der \"Wyborg-Petrosawodsker Operation\" (10. Juni bis 9. August 1944), welche die finnische Regierung so unter Druck setzte, dass sie im September einen Waffenstillstand mit der UdSSR abschloss. Merezkow übernahm im März 1945 den Befehl über die 1. Fernostfront im Krieg gegen Japan (→ \"Operation Auguststurm\"). Mit dem Ende des Pazifikkrieges endete im September 1945 auch diese Verwendung.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "In den Jahren nach dem Ende des Krieges diente Merezkow als Oberbefehlshaber in verschiedenen Militärbezirken. Von 1955 bis 1964 arbeitete er im Stab des Verteidigungsministers. Parallel dazu war er Vorsitzender des sowjetischen Komitees der Kriegsveteranen. Ab 1964 gehörte er zur \"Gruppe der Generalinspekteure des Ministeriums der Verteidigung\" der UdSSR. Merezkow wurde 1945 mit dem Siegesorden ausgezeichnet. Nach seinem Tod wurde seine Urne an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kirill Afanassjewitsch Merezkow (; * in Nasarjewo, Kreis Saraisk, Gouvernement Rjasan, Russisches Kaiserreich; † 30. Dezember 1968 in Moskau) war ein Marschall der Sowjetunion und Heerführer im Zweiten Weltkrieg.", "tgt_summary": "基里尔·阿法纳西耶维奇·梅列茨科夫(,,1897年-6月7日-1968年-12月30日),苏联军事领导人,苏联元帅。他于1918年加入红军,在俄国内战中曾多次负伤,后入总参军事学院学习和第1骑兵集团军作战。内战结束后在多个军区担任参谋长,参与军事改革,十分看重士兵训练和改善交通的重要性。1936年作为苏方军事顾问参加西班牙内战,回国后升任副总参谋长。1939年底的苏芬冬季战争中,他率军突破芬兰的曼纳海姆防线,获得苏联英雄称号。1940年8月到1941年1月间短期担任苏军总参谋长,参与苏军“反侵略计划”的制定。", "id": 1754273} {"src_title": "Häusliche Pflege", "tgt_title": "居家照護", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Bei Pflegebedürftigkeit ist die Pflege durch Familienangehörige in der häuslichen Umgebung in Deutschland am häufigsten. Da die Pflege und Betreuungsarbeit zumeist von Frauen ausgeübt wird, hat sie bedeutende Implikationen für die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und begünstigt Konstellationen, in denen Männer für die Erwerbs- und Frauen für die Reproduktionsarbeiten zuständig sind. Besonders belastet sind Erwerbstätige, deren Eltern- oder Schwiegereltern pflegebedürftig werden, solange noch junge Kinder im Haushalt leben; dieses Szenario betrifft insbesondere solche Paare, die ihre Kinder spät im Leben bekommen. Das in Deutschland, Österreich und der Schweiz übliche Modell der Betreuungsarbeit wird daher dem konservativen Wohlfahrtsstaat zugeordnet. Häusliche Pflege findet oft auch in Zusammenarbeit mit professionellen Pflegekräften statt, die gegebenenfalls Angehörige anleiten, Ratschläge geben und bei der Abwicklung der Formalitäten mit dem Kostenträger helfen können. Häufig sind in diesem Feld auch \"informelle Helfende\" zu beobachten, d. h. Personen, die nicht aus verwandtschaftlicher Verpflichtung heraus Unterstützung und Hilfe leisten, z. B. Nachbarn und ehrenamtlich tätige Hilfsvereine. Auch sie müssen bei der Pflegeplanung der professionellen Dienste einbezogen sein. Erich Grond spricht z. B. bei der Betreuung von an Demenz erkrankten Personen von fünf Säulen, die deren Versorgung aufrechterhalten und aufeinander angewiesen sind. Das „Essen auf Rädern“ und sozialarbeiterische Tätigkeiten sind solche ergänzenden Komponenten einer Versorgung zuhause. Ein sozialpolitisches Problem stellt seit den 1990er Jahren die Beschäftigung ausländischer Haushaltshilfen als ergänzende Unterstützung der Angehörigen dar. Diese Beschäftigungsverhältnisse bewegen sich mitunter in einer rechtlichen Grauzone oder sind illegal. Seit dem 1. Mai 2004 ist es im Rahmen der EU-Osterweiterung und der damit verbundenen Dienstleistungsfreiheit auch osteuropäischer Firmen gestattet, Pflege- und Haushaltshilfen u. a. nach Deutschland zu entsenden. Der so ermöglichte Anstieg der Arbeitsmigration betrifft fast ausschließlich Frauen, die in den Zielländern Betreuungs- und Haushaltsaufgaben übernehmen, während ihre eigenen Kinder in den Heimatländern zurückbleiben und dort von Verwandten oder gegen Bezahlung betreut werden. Diese staatenübergreifende Umverteilung von Care-Arbeit wird als globale Betreuungskette bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Ambulante Pflege.", "content": "Wird die häusliche Pflege vollständig von ambulanten Pflegediensten beziehungsweise einer Sozialstation oder einzelnen Pflegekräften auf beruflicher Basis (Individualpflege) übernommen, handelt es sich um Ambulante Pflege. Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung durch Ambulante Pflege werden als Pflegesachleistungen von der Pflegeversicherung erstattet, häusliche Krankenpflege dagegen von der Krankenversicherung.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche und rechtliche Situation in Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kostenübernahme.", "content": "Ist häusliche Pflege erforderlich, können in Deutschland Leistungen der Pflegeversicherung oder der Sozialhilfe in Anspruch genommen werden. Es muss eine mindestens sechsmonatige Pflegebedürftigkeit vorliegen. Dagegen ist die häusliche \"Kranken\"pflege in Deutschland eine Leistung der Krankenversicherung, die die im akuten Krankheitsfall erforderliche ambulante Grund- und Behandlungspflege sowie hauswirtschaftliche Versorgung umfasst. Sie wird erbracht, wenn das Ziel der ärztlichen Behandlung gesichert werden soll, um eine Krankenhausbehandlung zu vermeiden oder wenn Krankenhausbehandlung geboten, aber nicht ausführbar ist. Die Anspruchsdauer für die ambulante Krankenpflege beträgt in der Regel vier Wochen je Krankheitsfall.", "section_level": 2}, {"title": "Sozialrechtliche Situation.", "content": "In Deutschland hat die häusliche Pflege im Recht der Pflegeversicherung (SGB XI) wie im Sozialhilferecht (SGB XII) Vorrang vor der stationären Pflege. Pflegebedürftige Personen haben, wenn sie mindestens erheblich pflegebedürftig sind, Leistungsansprüche gegenüber der Pflegeversicherung oder dem Sozialhilfeträger; an Demenz erkrankte Personen und Behinderte können schon bei geringerer Pflegebedürftigkeit Leistungsansprüche haben. Bei häuslicher Pflege durch Angehörige oder sonstige Privatpersonen zahlt die Pflegekasse oder der Sozialhilfeträger ein pauschales Pflegegeld an die pflegebedürftige Person, die in dessen Verwendung frei ist. Wird professionelle Pflege in Anspruch genommen, übernimmt der Sozialleistungsträger die Kosten bis zu bestimmten Höchstbeträgen (sogenannte Pflegesachleistung), welche höher liegen als das Pflegegeld. Die beiden Leistungsarten können miteinander kombiniert werden, d. h. das Pflegegeld wird nach SGB XI um den Prozentsatz vermindert, in dem der Pflegebedürftige Sachleistungen in Anspruch genommen hat. Auch die Versorgung mit Pflegehilfsmitteln, wohnumfeldverbessernde Maßnahmen sowie Leistungen bei Verhinderung der Pflegeperson kommen in Betracht. Ist dagegen eine medizinische Behandlungspflege erforderlich, ist der Anspruch auf häusliche Krankenpflege durch die Krankenversicherung vorrangig. Unter bestimmten Voraussetzungen werden ehrenamtliche Pflegepersonen rentenversichert. Sie können sich daneben innerhalb bestimmter Fristen freiwillig gegen Arbeitslosigkeit versichern. Ehrenamtlich Pflegende können auch Pflegekurse in Anspruch nehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Situation in Österreich.", "content": "In Österreich wird die häusliche Pflege durch das Hausbetreuungsgesetz geregelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Häusliche Pflege bezeichnet die pflegerische und hauswirtschaftliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen außerhalb von teil- oder vollstationären Einrichtungen in ihrer häuslichen Umgebung. Häusliche Pflege wird sowohl von professionellen Pflegekräften im Rahmen der Ambulanten Pflege als auch ehrenamtlich von Familienangehörigen (pflegende Angehörige) oder anderen Personen aus dem sozialen Umfeld der pflegebedürftigen Person ohne pflegerische Ausbildung geleistet.", "tgt_summary": "居家照护(英语:home care, domiciliary care, social care, in-home care)当病患病况稳定,经医师判定不需再住院治疗可回家中疗养,医院专业医事人员:医师、护理师、呼吸治疗师、物理治疗师仍可至家中提供医疗照护及照护指导。是一种在家中提供的支持性照护。", "id": 857187} {"src_title": "Tanz der Vampire (Film)", "tgt_title": "天師捉妖", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Professor Abronsius, der wegen seiner allzu kühnen Theorien zum Vampirismus seinen Lehrstuhl an der Universität von Königsberg (im Original: „Kurnigsburg“) verloren hat, reist mit seinem Adepten Alfred in die Südkarpaten, um dort den Vampirismus zu erforschen und zu bekämpfen. In seinem Quartier, einem Dorfgasthof, entdeckt Abronsius erste Hinweise auf Vampire: Knoblauchgirlanden. Er vermutet, ganz in der Nähe müsse ein Schloss, das Nest der Blutsauger, liegen. Die Gäste und der Wirt, Yoyneh Shagal, behaupten jedoch, nie von einem Schloss gehört zu haben. Abronsius und Alfred beziehen das beste Zimmer des Hauses, das als einziges eine Badekammer besitzt. Hier nimmt Sarah, die bildhübsche Tochter des Wirtes, regelmäßig ihr Bad. Sie tut dies auch, als das Zimmer schon an die neuen Gäste vermietet ist. Als Alfred sie sieht, verfällt er sofort den Reizen des Mädchens. Als am folgenden Tag ein unheimlicher, hässlich verwachsener Buckliger – es ist Koukol, Krolocks Knecht – in den Gasthof gehumpelt kommt, um frische Kerzen zu kaufen, ist Abronsius überzeugt, dass das Nest der Vampire ganz nahe liegen müsse. Alfred folgt dem Buckligen, wird aber abgehängt und kehrt zum Gasthof zurück. Als Sarah des Abends wieder ihr tägliches Bad nimmt, schwebt ein Vampir – es ist Graf Krolock, Fürst der Vampire – durch die Dachluke herein, beißt das Mädchen in die Halsschlagader und entschwindet mit ihr durch die Lüfte. Der verzweifelte Vater stürmt hinaus in die Schneelandschaft, um sie zu retten, wird aber am folgenden Morgen, zu einem Eisklumpen gefroren, von Dorfbewohnern aufgefunden und zurückgebracht. Abronsius untersucht die Leiche. Triumphierend weist er auf die zahlreichen Bisswunden hin, die seinen Verdacht erhärten. Abronsius rät der Witwe, dem Verstorbenen einen Holzpfahl ins Herz zu bohren, um seine Wiederkunft als Vampir zu vereiteln. Dies weist sie entrüstet von sich. Das rächt sich: Schon in der folgenden Nacht kehrt Yoyneh zurück. Nach einer wilden Verfolgungsjagd durch den Weinkeller entkommt er den beiden Vampirjägern. Sein erstes Opfer ist die schöne Magd Magda, deren Schlafstube er schon zu Lebzeiten nachts heimlich aufzusuchen pflegte. Danach flieht er zum Schloss des Grafen – auf Skiern verfolgt von Abronsius und Alfred. So finden die beiden Vampirjäger das wie ausgestorben in den verschneiten Bergen liegende Schloss. Dort setzt sie der stumme Koukol in der Tischlerei fest, um sie dann zu seinem Herrn zu bringen: Graf Krolock empfängt sie mit formeller Höflichkeit, erkundigt sich nach Abronsius’ Königsberger Vampir-Studien und weist ihnen schließlich die Gästezimmer für die Nacht zu. Während sie sich zur Ruhe begeben – Abronsius überglücklich, Alfred in panischer Angst – graut der Morgen. Krolock und sein Sohn Herbert begeben sich in die Gruft und betten sich für den Tag in ihre Särge. Dort werden sie am nächsten Morgen von den beiden Vampirjägern gesucht. Der Särge tischlernde Knecht versperrt ihnen jedoch den direkten Weg in die Gruft, weshalb sie halsbrecherisch über schneebedeckte Zinnen von außen zu den Fenstern der Gruft balancieren. Alfred gelingt es, durch das schmale Fenster in die Grufthalle einzudringen, Abronsius aber bleibt im Fenster stecken. Von dort aus versucht er, Alfred anzuweisen, die Särge zu inspizieren und die Vampire mit einem durchs Herz geschlagenen Holzpflock zu erlösen. Doch Alfreds Nerven versagen vor Angst. Er flieht und will den Professor von der Außenseite des Fensters befreien, doch auf seinem Weg durchs Schloss wird er von einem betörenden Gesang abgelenkt. Er folgt der Stimme und findet in einem Zimmer Sarah beim Baden. Er will sie zur Flucht überreden, doch das Mädchen schwärmt bereits von einem Ball, der abends im Schloss gefeiert werden soll. Beim Blick aus dem Fenster sieht er den immer noch festsitzenden Professor. Es gelingt ihm, den schon halb erfrorenen Abronsius zu befreien, doch fällt ihm dabei der Koffer mit all den Instrumenten zur Vampirbekämpfung vom Dach, er purzelt den Bergabhang hinunter und verschwindet in den verschneiten Wäldern. In einem alten Buch mit dem Titel „100 Wege sich ins Herz einer Jungfrau zu schmeicheln“ (im Original: „A Hundred Goodlie ways of Avowing one’s Sweet Love to a Comlie Damozel“) sucht Alfred nach Verführungskünsten, um das Mädchen zu gewinnen. Dabei wird er von Herbert überrascht, der Alfred umarmt und ihn in den Hals beißen will. Noch bevor er aber zuschnappen kann, gelingt es dem bedrängten Opfer, das Buch schützend vor sich halten, und die langen Vampirzähne landen im Buchrücken statt in der Schlagader. Nach einer wilden Verfolgungsjagd entkommt Alfred dem liebestollen Vampir, indem er mit Abronsius in ein abgelegenes Gemach flüchtet. Von dort gelangen die beiden auf einen Söller und beobachten, wie zahlreiche Vampire aus den Gräbern des Schlossfriedhofs steigen und sich für den Ball bereit machen. Da überrascht sie der Graf. Er malt ihnen drastisch aus, was sie heute noch erwartet, und schildert ihr künftiges Schicksal als Vampire: Mit dem Professor wird er sich nächtens an geistvollen Gesprächen erbauen – viele Jahrhunderte lang. Während dieser Zeit soll sich Alfred mit Herbert anfreunden. Abrupt beendet er das Gespräch und sperrt die beiden ein. Sie können sich jedoch befreien, überwältigen zwei Ballgäste und verkleiden sich mit deren Abendgarderobe. Unerkannt mischen sie sich unter die tanzenden Gäste. Ihre Tarnung fliegt jedoch auf, da sie mit Sarah die Einzigen sind, deren Bildnis von einem der großen Saalspiegel reflektiert wird – Vampire werfen kein Spiegelbild. Ehe die verblüfften Vampire die Situation begreifen, stürmen die Vampirjäger mit Sarah auf den Hof und fliehen mit Yoynehs Pferdeschlitten. Abronsius steuert den Schlitten, hinter ihm sitzen Sarah und der selige Alfred, zärtlich umschlungen. So bemerkt der liebestrunkene Alfred nicht, wie aus Sarahs verführerischen Lippen plötzlich zwei Vampirzähne herauswachsen und sich in seinen Hals graben. Während das Schlittengespann weiter durch die winterliche Vollmondnacht gleitet, kommentiert eine Stimme aus dem Off: „In jener Nacht wusste Professor Abronsius noch nicht, dass er das Böse, das er für immer zu vernichten hoffte, mit sich schleppte. Mit seiner Hilfe konnte es sich endlich über die ganze Welt ausbreiten.“", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand im Auftrag der \"MGM Synchronisations-Atelier\" in Berlin, nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Michael Günther. Veränderungen in der deutschen Synchronfassung waren Gegenstand kritischer Beurteilungen. So versucht die Magd Magda den zum Vampir gewordenen Shagal mit einem Kreuz abzuwehren, der daraufhin nur lachend entgegnet: „You got the wrong vampire!“, was sich darauf bezieht, dass Shagal Jude ist. In den deutschen Untertiteln ist an der Stelle zu lesen: „Da hast du aber den falschen Vampir vor dir!“ In der deutschen Synchronisation hört man hier jedoch: „Das hilft doch nur bei den alten Vampiren!“. Hier wurde offenbar der Bezug absichtlich verändert, um für das deutsche Publikum den Bezug zum Judentum auszulassen. Dass Shagal Jude ist, wird durch den Namen, seine Schläfenlocken und seine Sheitel-tragende Frau Rebecca deutlich. Alf Brustellin merkte hierzu in \"Film 1\" (1968) ironisch an: „Mit wirklich freundlicher Rücksicht auf unsere empfindlichen (historischen) Stellen, enthält man uns diese zwingend logische Pointe [vor]“. In der Musicalversion von 1997 wurde diese Änderung durch die deutsche Filmfassung korrigiert. Der Erzähler wird in der Originalversion von Ferdy Mayne gesprochen, der im Film auch Graf von Krolock darstellt, in der deutschen Version sind der Graf und Erzähler zwei unterschiedliche Stimmen, der Erzähler somit für den Zuseher eine unbekannte Person.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Krzysztof Komeda: \"The Fearless Vampire Killers. Original Motion Picture Soundtrack\". Auf ders.: \"Film Music: Rosemary’s Baby · The Fearless Vampire Killers. The Complete Recordings of Krzysztof Komeda Vol. 19\". Polonia Records, Warsawa (Warschau) 1999, Tonträger-Nr. Polonia CD 160", "section_level": 1}, {"title": "Musical.", "content": "1997 hatte das Musical \"Tanz der Vampire\" unter der Regie von Roman Polański Premiere am Wiener Raimundtheater und wurde seitdem durchgehend an verschiedenen Theatern im deutschsprachigen Raum gespielt. Während die meisten internationalen Produktionen des Musicals erfolgreich liefen und laufen, war die eigens für den Broadway entstandene Neufassung des Musicals mit nur 117 Vorstellungen (davon 61 Previews) ein Desaster und gilt seitdem als größter Flop der Broadwaygeschichte. Die Musik stammt aus der Feder von Jim Steinman, das deutsche Libretto von Michael Kunze. In der Musicalfassung von 1997 wurde der Name „Shagal“ in „Chagal“ geändert. Der Fokus der Handlung rückte hierbei von der absurd-chaotischen Jagd des Professors mit Alfred nach den Vampiren ab und fokussiert dagegen die im Film eher kleineren und weniger profilierten Rollen der Sarah und des Grafen von Krolock: So wird Sarah als junge, unschuldige Frau dargestellt, welche ihrem biederen Elternhaus entfliehen und das Unbekannte und ihre Sehnsüchte kennenlernen möchte (welche sie beim Grafen zu finden hofft), während der Graf als zutiefst unglückliches Wesen Liebe sucht, die er auf Grund seines Vampir-Daseins nicht verspüren kann und als tragische Figur dargestellt wird. Die Rolle des Professors sorgt in der Handlung vor allem für slapstickhaften Humor und fällt im Vergleich zu seiner Rolle im Film wesentlich kleiner aus, während vor allem Alfreds Sorge und Suche nach Sarah das Geschehen vorantreibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tanz der Vampire (Originaltitel: \"The Fearless Vampire Killers\", alternativ auch bekannt als \"Dance of the Vampires\") ist eine Horrorkomödie aus dem Jahr 1967 von Regisseur Roman Polański, der zusammen mit Gérard Brach auch das Drehbuch schrieb.", "tgt_summary": "《天师捉妖》(英语:\"The Fearless Vampire Killers\")是一套1967年的喜剧恐怖片,由罗曼·波兰斯基执导,波兰斯基本人及莎朗·蒂等主演。电影沿用了德古拉传说的元素,描述一名吸血鬼猎人及他的助手到外西凡尼亚捉吸血鬼的故事。", "id": 1889505} {"src_title": "Michael Komnenos", "tgt_title": "米哈伊尔 (特拉比松帝国)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Michael wurde 1285 als Sohn des trapezuntischen Kaisers Johannes II. und dessen Frau Eudokia Palaiologina geboren. Nach dem Tode seines älteren Bruders, des Kaisers Alexios II., musste er im Jahre 1330 vor dessen Sohn und Nachfolger Andronikos III. nach Konstantinopel ins Exil fliehen. Dieser ließ alle männlichen Verwandten töten, derer er habhaft werden konnte. Im Jahr 1341 wurde Michael vom oströmischen Kaiser Johannes V. Palaiologos als Ehemann für die trapezuntische Kaiserin Irene ausersehen. Als er mit einer kleinen Flotte von drei Schiffen in Trapezunt eintraf, war Irene jedoch bereits abgesetzt und durch seine Nichte Anna ersetzt worden. Als männlicher Angehöriger der trapezuntischen Herrscherfamilie der Komnenen machte er nach seiner Ankunft Anna den Thron streitig und erreichte deren Absetzung. Seine darauf folgende Herrschaft als Kaiser währte jedoch nur kurz, da er von den trapezuntischen Adligen wegen der langen Zeit seines Exils in Konstantinopel als Fremder betrachtet wurde. Zudem wurde befürchtet, dass er die in Trapezunt verhasste Irene heiraten und dieser zur Rückkehr auf den Thron verhelfen würde. Er wurde daher noch am Tag seiner Krönung verhaftet, abgesetzt und ins Exil nach Oinaion (heute Ünye) geschickt, wo er vom Gouverneur Johannes von Limnia als Gefangener gehalten wurde. An seiner Stelle wurde die zuvor abgesetzte Anna erneut Kaiserin. 1342 gelang es Michaels Sohn Johannes III., Anna vom Thron zu vertreiben und ihr als Kaiser nachzufolgen. Zu dieser Zeit befand sich Michael immer noch in Gefangenschaft. Johannes wollte an dieser Situation offensichtlich nichts ändern. Allerdings machte er sich durch seinen inkompetenten Regierungsstil rasch Feinde. Der einflussreiche General Niketas, der heimliche Kaisermacher jener Jahre, wandte sich von Johannes ab. Er befreite Michael 1344 aus der Haft und marschierte sodann zusammen mit ihm nach Trapezunt. Bei ihrer Ankunft wurde Johannes abgesetzt und ins Kloster geschickt, die adligen Unterstützer des Johannes ermordet und Michael erneut als Kaiser eingesetzt. Als Lohn für seine Unterstützung und unter dem Druck der wahren Kräfteverhältnisse verlieh Michael dem Niketas den Titel eines \"magnus dux\" und erließ Verfügungen, nach denen die eigentliche Macht im Staate von diesem und den von ihm ernannten Beamten ausgeübt werden solle. Dieses Regierungssystem war jedoch nur kurzlebig, weil es bei den Einwohnern Trapezunts äußerst unbeliebt war. Da die Bevölkerung nicht nachvollziehen konnte, dass der Kaiser sich selbst seiner Machtbefugnisse entledigte, erhob sie sich gegen das oligarchische System des Niketas. Michael ergriff die sich bietende Gelegenheit, entzog diesem die gerade gewährten Kompetenzen und warf ihn in den Kerker. Seinen Sohn Johannes ließ er vorsichtshalber nach Adrianopel ins Exil schaffen, um dem unzufriedenen trapezuntischen Adel den Anlass für eine neuerliche Revolte zu entziehen. Im Jahre 1347 schlug Michael einen Angriff der Turkmenen, die sich die in Trapezunt herrschenden inneren Wirren zunutze machen wollten, zurück. Noch im gleichen Jahr wurde Trapezunt jedoch vom Schwarzen Tod heimgesucht und Kerasunt, die zweitgrößte Stadt des Reiches, ging an die Genuesen verloren, die von ihrem auf der Krim gelegenen Stützpunkt Kaffa aus einen Feldzug gegen Trapezunt starteten. Die trapezuntische Flotte unter dem Admiral Michael Tzanichites wurde von den Genuesen vollständig zerstört. Die aufgebrachte Bevölkerung beging daraufhin ein Massaker unter westlichen Kaufleuten, die sich gerade in der Hauptstadt befanden. Im Zuge eines wenig später mit den Genuesen geschlossenen Friedensabkommens erhielt Trapezunt die Stadt Kerasunt zwar zurück, musste den Genuesen dafür aber die Festung Leontokastron überlassen. Dies leitete den Niedergang der Handelsmacht von Trapezunt ein und die Kontrolle über die lukrativen Handelsrouten im Schwarzen Meer gelangte mehr und mehr in die Hände der Genuesen. Der schwer erkrankte Michael war schließlich nicht mehr in der Lage, sein wankendes Reich zu regieren. Zwischenzeitlich war es in Konstantinopel zu einer Umkehr der Verhältnisse gekommen, als Michaels dortiger Gönner, Kaiser Johannes V. Palaiologos, zeitweilig von Johannes VI. Kantakuzenos verdrängt wurde. Dieser unterstützte Johannes, einen Sohn des 1340 von Irene ermordeten trapezuntischen Kaisers Basileios, bei dem Versuch, Michael zu verdrängen. Am 13. Dezember 1349 nahm Johannes mit seinen Truppen Trapezunt ein. Michael wurde abgesetzt und Johannes bestieg unter dem Namen Alexios III. den Thron. Nachdem sein Gönner Johannes V. Palaiologos in Konstantinopel wieder die Oberhand gewonnen hatte, unternahm Michael 1355 mit dessen Unterstützung einen Versuch, Alexios III. wieder vom Thron zu verdrängen. Er wurde jedoch geschlagen und musste nach Konstantinopel zurückkehren, wo er nur kurze Zeit später starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Komnenos (* 1285; † nach 1355) war im Jahr 1341 und nach einer Unterbrechung von 1344 bis 1349 Kaiser und Großkomnene von Trapezunt.", "tgt_summary": "米哈伊尔·梅加斯·科穆宁(,拉丁化:Mikhaēl Megas Komnēnos),约1288年-约1355年),是特拉比松帝国的皇帝(1341年7月30日,1344年5月3日-1349年12月13日在位)。他是约翰二世和尤多琪亚·帕里奥洛吉斯的幼子。", "id": 1638820} {"src_title": "Frank Abagnale", "tgt_title": "弗兰克·阿巴内尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Abagnales Vater baute nach dem Krieg ein recht profitables Schreibwarengeschäft in der Madison Avenue in New York City auf. Der junge Frank hatte zu seinem Vater ein besonders inniges Verhältnis und lebte nach der Trennung der Eltern und späteren Scheidung zunächst mit diesem zusammen, wurde dann aber wieder in die Obhut seiner Mutter gegeben, als herauskam, dass er über Monate Benzinschecks seines Vaters dazu benutzt hatte, an Bargeld zu kommen. Die Scheidung der Eltern und der Zusammenbruch des Geschäfts des Vaters führten dann dazu, dass Frank 1964 mit einem Scheckbuch und 200 Dollar auf dem Konto nach New York City zog, um dort sein Glück zu versuchen. Dort musste Abagnale erkennen, dass er ohne Schulabschluss und mit einem Stundenlohn von 1,50 US-Dollar nicht das Leben führen konnte, das er sich vorstellte. Nachdem er in seinem Führerschein sein Geburtsdatum um zehn Jahre zurückdatiert hatte, eröffnete er ein Girokonto, um an Blankoschecks zu kommen, die er ungedeckt in Bargeld umtauschen wollte. Zur Steigerung seiner Glaubwürdigkeit gab er sich als Kopilot der Pan Am aus, da dieser Beruf nach seiner Erfahrung in der Gesellschaft hohes Ansehen genoss. Unter dem Pseudonym \"Frank Williams\" perfektionierte Abagnale seine Rolle als Pan-Am-Pilot, indem er sich mit den internen Abläufen im Luftfahrtunternehmen vertraut machte. Dazu gehörte auch der kostenlose Transfer von fliegendem Personal zu anderen Flughäfen, um dort den Dienst antreten zu können. Abagnale, der mittlerweile vom FBI als Scheckbetrüger gesucht wurde, nutzte diese sogenannten Dead-Head-Flüge, um seinen Aktionsradius über New York hinaus auszudehnen und seinen Verfolgern zu entkommen. Er flog dabei aus Angst vor Entlarvung nie mit Pan Am selbst, sondern nutzte andere Fluggesellschaften. Nachdem seine Identität bei einem dieser Flüge trotzdem beinahe enttarnt worden wäre, tauchte er für einige Zeit unter. Er arbeitete unter anderem als Arzt und Rechtsanwalt, allerdings ohne großen Verantwortungsbereich. Zudem behauptete Abagnale, dass er ein Semester lang als Assistent für Soziologie an der Brigham Young University unter dem Namen Frank Adams gearbeitet hätte. Die Brigham Young University bestreitet diese Behauptung jedoch. Noch vor seinem 21. Lebensjahr hatte er als Hochstapler in allen 50 Bundesstaaten der USA sowie in 26 weiteren Ländern einen Schaden von insgesamt rund 2,5 Millionen US-Dollar verursacht. Mit dem Geld finanzierte er vor allem seinen hohen Lebensstandard. Nachdem Abagnale 1969 in Frankreich verhaftet worden war, lieferte man ihn nach einer Haft im französischen Perpignan nach Schweden aus, wo er in einem Gefängnis in Malmö einsaß. Schließlich wurde Abagnale in die USA ausgeliefert und zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. 1974 bot ihm die US-amerikanische Regierung jedoch die vorzeitige Freilassung gegen die Preisgabe seiner Kenntnisse an. Indem er seine Fähigkeiten unter anderem zugunsten des FBI in eine legale Richtung lenkte, wurde Abagnale einer der bekanntesten Sachverständigen der USA. 1977 trat er in der amerikanischen Version der Quizsendung \"Sag die Wahrheit\" auf, zusammen mit zwei weiteren Kandidaten; es sollte erraten werden, bei wem es sich um den echten Frank Abagnale handelte. Entgegen anderslautenden Meldungen behauptet Abagnale, er habe nie auf der FBI-Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen gestanden.", "section_level": 1}, {"title": "In der Kunst.", "content": "Abagnales Leben wurde unter seiner Mithilfe von Stan Redding in einem Roman veröffentlicht und unter dem Titel \"Catch Me If You Can\" von Steven Spielberg verfilmt, an dessen Drehbuch er ebenfalls mitwirkte. Seine Rolle spielte Leonardo DiCaprio, seinen fiktiven Gegenspieler Carl Hanratty vom FBI verkörperte Tom Hanks. Abagnale hat in dem Film einen Cameo-Auftritt und spielt in einer kurzen Szene den französischen Polizisten, der ihn schließlich an Heiligabend in Montrichard verhaftet. Zudem wurde auf Grundlage seiner Biografie das Musical \"Catch Me If You Can\" ins Leben gerufen, das 2011 mit Aaron Tveit in der Rolle von Abagnale Premiere feierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank William Abagnale Jr. (* 27. April 1948 in Bronxville, New York) ist ein ehemaliger, gegen Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre aktiver US-amerikanischer Hochstapler und Scheckbetrüger. Heute ist er mit seinem Unternehmen \"Abagnale & Associates\" vor allem in Sachen Scheckbetrug und Dokumentenfälschung als Berater diverser Banken, Fluglinien, Hotels und anderer Unternehmen tätig.", "tgt_summary": "小弗兰克·威廉·阿巴内尔(英语:Frank William Abagnale, Jr.;1948年-4月27日)是一位美国安全顾问,早年以伪造支票、冒充身份、骗取信任与脱逃的经历而闻名于世。", "id": 692037} {"src_title": "Briefmarkenblock", "tgt_title": "小型張", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Vorläufer der Blocks erschienen am 3. Januar 1923 in Luxemburg. Es handelte sich um Marken anlässlich der Geburt der Prinzessin Elisabeth, die mit besonders breitem, inschriftlosen Rand verausgabt wurden. Man spricht von einer \"Gedenkausgabe in Blockform\". Im Jahre 1925 folgte Frankreich der luxemburgischen Idee mit einer Blockausgabe im heutigen Sinne. 50.000 Blocks wurden anlässlich der \"Exposition Internationale de Timbre-Poste\" in Paris am 2. Mai verausgabt. Diese Blocks besitzen einen großen, gedenkblattähnlichen Rahmen mit Verzierungen und einer Inschrift. Im Deutschen Reich erschienen erstmals 1930 Blocks an den Schaltern der Reichspost. 1937 wurde bei den Blocks 9 und 11 der Rand durchstochen um die vier enthaltenen Marken auch einzeln verkaufen zu können. In Österreich wurden die ersten Blocks anlässlich der WIPA 1933 aufgelegt und zählen weltweit zu den meistgesuchten und teuersten Blockausgaben.", "section_level": 1}, {"title": "Postalischer Zweck.", "content": "Briefmarkenblocks dienen wegen der Größe in vielen Fällen keinen praktischen Frankaturzwecken. Hermann E. Sieger bezeichnete sie als \"Briefmarken im Sonntagskleid\". Je kleiner und portogerechter Blocks sind, desto häufiger werden sie postalisch auch verwendet, wie z. B. der Block \"Für uns Kinder\" mit dem damals üblichen Standardbriefporto. Aber insbesondere bei der Zusammenstellung von mehreren Marken in einem Block ist der Frankaturzweck kaum gegeben, wie z. B. im rechts abgebildeten Briefmarkenblock zu \"750 Jahre Berlin\", Portowert: 40+50+60+80 = 230 Pfennig = 2,30 DM. Um so einen portogerechten Brief zu frankieren, wäre ein großer DIN-C4-Umschlag alleine schon wegen des Blockformates von 130 × 100 mm notwendig gewesen. Auch weitere Vorausverfügungen wie Einschreiben, Eilbrief, Wertbrief oder ähnliches sind für einen \"\"frankaturgültigen\"\" Brief notwendig. Diese seltene Verwendung kann den Wert eines Blocks erst ausmachen, beispielsweise (Michel-Katalog Block Nr. 2) der Deutschen Bundespost Berlin, welcher in Berlin nur als Einschreiben bedarfs- und portogerecht verwendet werden konnte, und in dieser Form eine gesuchte Rarität darstellt. Meistens wurden durch Postkunden die Einzelmarken herausgetrennt und verwendet; zentrisch gestempelte Einzelmarken aus dem Bedarf gelten als sammelwürdig. Der überwiegende Teil der Briefmarkenblocks wurde als reines Sammlerobjekt betrachtet und landete meist direkt bei den Philatelisten im Album, ohne dass die herausgebenden Postunternehmen eine Beförderungsleistung erbringen müssen. Entwertet wurden diese Produkte durch aufgedruckte Sonderstempel. Einzelmarken wurden durch das Zertrennen der zentrisch gestempelten Blocks gewonnen, so dass auf jeder Marke nur noch ein Stempelfragmet zu sehen war. Anders als Exemplare mit Tagesstempel sind postfrische oder sondergestempelte Blocks der letzten Jahrzehnte nahezu wertlos, sind sie doch in einer Auflage in Umlauf gekommen, die heutigen Sammlerzahlen nicht mehr entsprechen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Briefmarkenblock oder nur Block (Mehrzahl: \"-Blocks\", nicht -Blöcke, außer in Österreich und der Schweiz – dort werden sie immer nur als Blöcke bezeichnet) besteht aus einer oder mehreren zusammenhängenden Briefmarken, die mit einem breiten, meist vielfach verzierten und beschrifteten, Rand versehen sind. Teilweise wird das Motiv der Briefmarke auf dem Rand fortgesetzt bzw. geht in benachbarte Marken über (siehe Beispiel unten). Briefmarkenblocks werden im Allgemeinen nur im Ganzen verkauft, wobei nicht selten der Verkaufspreis den Frankaturwert übersteigt. Für Blocks wird fast ausschließlich Kastenzähnung angewandt. Der Unterschied von Blocks mit mehreren Marken zu Kleinbögen ist schwierig festzulegen, manchmal wird die fehlende Zähnung bis zum Rand (also Kastenzähnung) als entscheidendes Kriterium für Blocks genannt. Nicht zu den Briefmarkenblocks zählen Briefmarkenheftchen.", "tgt_summary": "小型张(英语:miniature sheet),又称「广义上的」纪念张(英语:souvenir sheet),是一种将一套邮票集结在一起的纸类印刷品,一般比原先单枚邮票还要大。在这些邮票外的纸张(即邮票的边纸)内,通常会印刷一些文字或图样。由于此类邮品比非小型张的票品发行量来得要少很多,因此小型张也已逐渐成为各集邮爱好者争先收藏的集邮品之一。", "id": 1044745} {"src_title": "Ribosomale DNA", "tgt_title": "核糖体DNA", "src_document": [{"title": "rDNA bei Prokaryoten.", "content": "Obwohl Archaeen und Bakterien eigene Reiche bilden, ist ihre rRNA und auch ihre rDNA ähnlich organisiert. Beide Typen von Prokaryoten besitzen typischerweise nur drei verschiedene rRNAs: 16S-, 23S- und 5S-rRNA. Deren Gene liegen häufig als Cluster zusammen und werden gemeinsam transkribiert, sie bilden also ein Operon.", "section_level": 1}, {"title": "Bakterien.", "content": "Die Anzahl der rDNA Operons bei Bakterien kann variieren, z. B. zwei bei \"Mollicutes\", sieben bei \"Escherichia coli\" oder zehn bei \"Bacillus subtilis\". Die Operons werden meist mit durchlaufenden Buchstaben bezeichnet (bei \"E. coli\": rrnA bis rrnG). Oft, etwa bei \"E. coli\" enthält der rDNA-Cluster auch Gene für tRNAs. Welche und ob tRNA-Gene enthalten sind, ist sehr variabel. Das Primärtranskript der prokaryotischen rDNA wird als 30S-prä-rRNA bezeichnet. Die 16S- und die 23S-rRNA werden durch die Ribonuclease III herausgeschnitten. Der „Feinschnitt“ und die Bearbeitung der 5S-rRNA und der tRNAs erfolgt durch weitere RNA schneidende Enzyme. Damit nicht auch die funktionellen rRNA-Bereiche geschnitten werden, werden diese gleich nach der Transkription methyliert und somit geschützt. Durch die große Vielfalt der Bakterien gibt es auch Sonderentwicklungen. Bei Mykoplasmen liegt zum Beispiel die 5S-rDNA separiert von der 16S- und 23S-rDNA vor. Beim Planctomycet \"Planctomyces limnophilus\" sind zwei Sätze ribosomaler Gene vorhanden, die 16S-rDNA liegt jeweils separat von den nahe beieinander liegenden Clustern aus 23S- und 5S-rDNA.", "section_level": 2}, {"title": "Archaeen.", "content": "Bei einigen Archaeen liegt die 5S-rDNA etwas weiter entfernt von den anderen beiden rDNAs. Mitunter (z. B. bei \"Thermococcus celer\") gibt es auch eine weitere, wenige 1000 Basenpaare entfernte 5S-rDNA.", "section_level": 2}, {"title": "rDNA bei eukaryotischen Organellen.", "content": "Die rDNAs von Mitochondrien und von Plastiden sind prinzipiell prokaryotenähnlich, weisen jedoch viele Sonderentwicklungen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Plastiden.", "content": "Der Ribosomenaufbau, die Grundreihenfolge der rRNA-Gene (16S-23S-5S) und deren Sedimentationskoeffizient (70S) sind prokaryotenähnlich. Es gibt auch in der Chloroplasten-rDNA tRNA-Gene in der Transkriptionseinheit. Die rDNA-Cluster können hinsichtlich der Länge, der tRNA-Gene und auch der Introns innerhalb der rRNA-Gene erhebliche Unterschiede aufweisen. Mitunter wird spekuliert, dass die Chloroplastengenome der pflanzlichen Großgruppen unterschiedlicher Herkunft sein könnten. In höheren Pflanzen wie Tabak (\"Nicotiana tabacum\") und Reis (\"Oryza sativa\") wurde abweichend von der Grundstruktur noch eine 4,5S-rDNA zwischen der 5S- und der 23S-rDNA beschrieben. Diese ist homolog mit dem 3'-Ende der 23S-rDNA. Die 4,5S-rRNA ist mit der 23S- und der 5S-rRNA Teil der großen Ribosomenunterheit. Die Grünalge \"Chlamydomonas reinhardtii\" besitzt zwischen der 16S- und 23S-rDNA noch eine 7S- und eine 3S-rDNA. Diese Kombination ist in dieser Alge einzigartig. Die rDNA befindet sich häufig in den sogenannten „Inverted Repeats“, zwei langen, gegenläufigen Wiederholungseinheiten, z. B. bei der ursprünglichen Glaucocystaceae \"Cyanophora paradoxa\", dem \"Olisthodiscus luteus\" (Raphidophyceae) und den meisten grünen Pflanzen. Bei vielen Schmetterlingsblütengewächsen und bei Kiefern ist der \"inverted repeat\" sekundär verloren gegangen. Bei der Rotalge \"Porphyra purpurea\" und bei \"Euglena gracilis\" gibt es keine Inverted Repeats. Bei \"Euglena\" liegen drei Repeats und eine zusätzliche 16S-rDNA in direkten Wiederholungseinheiten zusammen. Bei manchen Chromalveolata, z. B. bei Dinoflagellaten und Braunalgen, wie \"Pylaiella littoralis\", gibt es mehrere Plastidenchromosomenringe. Bei \"P. littoralis\" liegt die rDNA auf einem Ring wie bei grünen Pflanzen in \"inverted repeats\" vor. Im kleinen Chromosomenring liegen ein 16S-Pseudogen und davon entfernt ein zweigeteiltes 23S-rDNA-Gen vor.", "section_level": 2}, {"title": "Mitochondrien.", "content": "Die Anordnung der rDNA in Mitochondrien ist sehr heterogen. Sie ist häufig stark von der prokaryotischen Form abgewandelt, sodass zeitweise die Hypothese vertreten wurde, dass die Endosymbiose von Mitochondrien während der Evolution mehrfach stattgefunden habe. Üblicherweise, so auch beim Menschen, sind nur noch zwei rRNA-Gene vorhanden, je eines für die rRNA der großen und der kleinen Untereinheit der Ribosomen. Beide Gene können mitunter entfernt voneinander liegen. Die gebildeten rRNAs sind bedeutend kleiner als die der Prokaryoten: Bei Tieren 12S in der kleinen Ribosomenuntereinheit und 16S in der großen, bei Pilzen 15S in der kleinen und 21S in der großen Untereinheit. Eine eigenständige, der 5S-rDNA ähnliche Version wurde nur in einigen Grünalgen (z. B. \"Prototheca wickerhamii\"), in Landpflanzen und in dem Einzeller \"Reclinomonas americana\" beschrieben. \"Reclinomonas\" gilt als ursprünglichster mitochondrienbesitzender Eukaryot. In Rotalgen hingegen, die den grünen Pflanzen evolutionär näher stehen als dieser, ist die 5S-rDNA wiederum nicht mehr nachzuweisen. Nur bei den Landpflanzen liegt die rDNA noch in Form eines Operons vor. Bei Grünalgen, wie \"Chlamydomonas reinhardtii\" sind die rDNA-Gene gestückelt und auch von anderen Genen unterbrochen. Auch bei \"Reclinomonas\" ist die Organisation als Operon nicht mehr deutlich.", "section_level": 2}, {"title": "rDNA im Zellkern der Eukaryoten.", "content": "Die cytoplasmatischen Ribosomen der Eukaryoten enthalten vier verschiedene rRNAs. Diese können bis zu 90 % der Gesamt-RNA einer Zelle ausmachen. Für die Produktion derart großer Mengen werden für jede der vier rRNAs viele Gene benötigt. Die Gene von dreien (die der 18S-, 5,8S- und 28S-rRNA) liegen jeweils direkt hintereinander und werden gemeinsam transkribiert, und zwar von der RNA-Polymerase I. Solche Transkriptionseinheiten liegen in großer Zahl als tandemartige Wiederholungseinheiten (engl.: \"Repeats\") vor, sie bilden die eigentliche rDNA (siehe Abbildung). Im mikroskopischen Bild der Metaphase können die Wiederholungseinheiten als sekundäre Einschnürungen (Konstriktionen) gesehen werden, da die rDNA besonders dicht verpackt vorliegt. Die Gene der 5S-rRNA bilden eine eigene Genfamilie, die strenggenommen nicht zur rDNA gehört. Sie werden von der RNA-Polymerase III transkribiert. Bei einigen Hefen, wie \"Hansenula polymorpha\" oder \"Saccharomyces cerevisiae\", liegen sie direkt hinter den 18S-, 5,8S-, 28S-Repeats, jedoch auf dem Gegenstrang, also in entgegengesetzter Leserichtung. Bei den meisten anderen Hefen und den restlichen Eukaryoten liegen die 5S-rRNA-Gene abseits der 18S-, 5,8S-, 28S-Repeats vor. Sie bilden ebenfalls häufig Tandem-Repeats. Für die Synthese der Ribosomen wird von allen rRNAs die genau gleiche Anzahl benötigt. Durch die räumliche Abtrennung der 5S-rRNA-Gene wird bei den Eukaryoten (im Gegensatz zu den Prokaryoten) aber nicht automatisch gleich viel hergestellt, sodass eine besondere Regulation erforderlich ist (siehe unten). Die rDNA ist üblicherweise Bestandteil der Chromosomen. Nur bei einigen Protisten, wie der Schleimpilzgattung \"Physarum\" liegt sie extrachromosomal vor.", "section_level": 1}, {"title": "18S- 5,8S-, 28S-rDNA-Cluster.", "content": "Die 18S-, 5,8S und 28S-rRNA Gene einer Transkriptionseinheit werden auf DNA-Ebene durch zwei sogenannte \"internal transcribed spacer\" (ITS) getrennt und gemeinsam von einem \"external transcribed spacer\" (ETS) angeführt (siehe Schemazeichnung). Mitunter gibt es auch am Repeat-Ende noch einen ETS. Aufeinander folgende Transkriptionseinheiten werden durch \"non-transcribed spacer\" (NTS) getrennt. Die nichtranskribierten Spacer vor einzelnen Repeatblöcken bestehen aus einer Vervielfachung von Promotoren (insgesamt 2300 bis 5300 bp), sodass sie eine hohe Bindekraft für die RNA-Polymerasen besitzen. Die hohe Promotoreffektivität bewirkt, dass die rDNA-Gene gleichzeitig vielfach transkribiert werden, was sich in der sogenannten „Miller-Spreitung“ durch „Tannenbaum-Strukturen“ zeigt (siehe Bild). Von der 45S-prä-rRNA wird als erstes der \"external transcribed spacer\" abgetrennt, es entsteht der 41S-rRNA-Vorläufer. Dieser wird im ersten ITS in eine 20S-prä-rRNA und einen 32S-Vorläufer gespalten. Im dritten Schritt, wird vom 20S-Vorläufer der kleine ITS-Teil abgetrennt und die reife 18S-rRNA entsteht. Gleichzeitig werden vom 32S-Vorläufer die ITS herausgeschnitten und die 5,8S-rRNA an den komplementären Zentralteil der 28S-rRNA gebunden. Diese Reaktionen werden von den sogenannten \"small nucleolar ribonucleoprotein particles\" (snoRNP) katalysiert. In \"Drosophila\", aber auch in vielen anderen Organismen, kann die 28S-rDNA eine sogenannte \"intervening sequence\" (IVS) enthalten. Diese wird den „Gruppe-I-Introns“ zugerechnet, welche autokatalytisch spleißen. Dabei knüpft ein externes Guanosinmonophosphat an das 3'-OH des Intronanfangs und das nun freigewordene 3'-Ende des ersten Exons an das 5'-Ende des zweiten Exons. Dadurch wird das Intron freigesetzt, abgebaut und die Exons verknüpft. Wann dieses Spleißen während der rRNA-Prozession stattfindet, ist bisher jedoch nicht geklärt. Je nach Spezies kann die Anordnung, Verteilung und die Anzahl der Transkriptionseinheiten stark schwanken. \"Drosophila\"-Männchen haben etwa 150 Kopien, die Weibchen 250. Für die Ackerbohne (\"Vicia faba\") wurden 22.000 Kopien beschrieben. Beim Menschen sind die etwa 43 kb langen 18S-5,8S-28S-Transkriptionseinheiten tandemartig zu 30 oder mehr als Cluster angeordnet. Die insgesamt zehn Cluster liegen auf den akrozentrischen Chromosomenpaaren 13, 14, 15, 21 und 22. Die Gesamtzahl der Transkriptionseinheiten wird auf 500 Kopien geschätzt. Jede Transkriptionseinheit besitzt einen eigenen komplex regulierten Promotor. Zwischen den Wiederholungseinheiten pro Cluster gibt es in regelmäßigen Abständen sogenannte Spacer-Promoter in NTS-Bereichen. Diese transkribieren eine noncoding RNA, welche die Transkription der einzelnen Transkriptionseinheiten über einen Proteinkomplex mit Namen NoRC reguliert.", "section_level": 2}, {"title": "5S-rRNA Gene.", "content": "5S-rRNA-Gene liegen ebenfalls in Tandemwiederholungen vor. Beim Menschen ist ein Block auf dem langen Arm von Chromosom 1 nahe dem Telomer vorhanden, bei \"Drosophila melanogaster\" ein Block auf Chromosom 3. Beim Krallenfrosch (\"Xenopus laevis\") sind etwa 24.000 Kopien nahe den Enden der meisten Chromosomen verteilt. Die DNA-Abschnitte zwischen 5S-rRNA-Genen heißen ebenfalls \"non-transcribed spacer\". Sie können sowohl zwischen einzelnen Genkopien als auch zwischen nahe verwandten Arten stark variieren. 5S-rRNA-Gene werden im Unterschied zu den anderen rRNA-Genen, aber ebenso wie die tRNAs, von RNA-Polymerase III transkribiert. Sie besitzen keine Introns und werden auch nicht prozessiert. Der Promoter liegt innerhalb der codierenden Sequenz und wird \"internal control region\" genannt. Er besteht aus einer Box A, einem \"intermediate element\" und einer Box C (von 5' nach 3'). Die 5S-rRNA-Gene des Krallenfrosches unterscheiden sich innerhalb eines Individuums dadurch, dass einige nur in Eizellen, andere hingegen nur in Somazellen aktiv sind.", "section_level": 2}, {"title": "Regulation des rRNA-Gehalts.", "content": "Eukaryotische Zellen müssen dafür sorgen, dass 5S-RNA und die anderen RNAs in den gleichen Mengen produziert werden. Eine unterschiedliche Prozessivität der RNA Polymerasen I und III wird unter anderem durch unterschiedliche Kopienanzahlen der rRNA Gene ausgeglichen. Zudem kann auch die unterschiedliche Struktur der jeweiligen NTS-Regionen zu einer differentiellen Regulation führen. So wird in bestimmten Situationen nur ein Teil der zellulären rDNA transkribiert. In manchen Situationen muss jedoch der Gesamtgehalt der rDNA-Gene verändert werden. Bei den Polytänchromosomen von \"Drosophila\" wird die rDNA zum Beispiel unterrepliziert. Häufiger jedoch ist es nötig, mehr Ribosomen zu produzieren, etwa in Eizellen. Dies wird durch eine intrazelluläre Vervielfältigung (Amplifikation) der Gene ermöglicht. Dabei werden rDNA-Gene aus dem Chromosom herausgeschnitten, zirkularisiert und durch \"rolling circle\"-Replikation amplifiziert. Diese stark anfärbbaren, 1901 erstmals beschriebenen DNA-Ringe werden nach ihrem Entdecker Giardina-bodies genannt. Sie sind etwa beim Gelbrandkäfer, beim Heimchen, beim Krallenfrosch und beim Hamster beobachtet worden. Der molekulare Mechanismus ist noch ungeklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Ribosomale DNA und Evolution.", "content": "Ribosomen sind komplexe und lebensnotwendige Bestandteile einer jeden Zelle, dementsprechend ist die Konservierung recht hoch. Bei Eukaryoten gibt es im Gegensatz zu den Prokaryoten mehrere hundert Kopien, sodass eine unabhängige Evolution zu erwarten wäre. Die Cluster werden allerdings durch inäquales Crossing over homogenisiert und somit wie ein Einzelgen vererbt. Bei Hybriden, die beide Genome der Stammeltern besitzen (allotetraploid), wird nur die rDNA eines Elters transkribiert, was als „nukleoläre Dominanz“ bezeichnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Evolution der rDNA.", "content": "Auffällig ist insbesondere die Repeatstruktur der rDNA. Sie findet sich in Bakterien, Archaeen, im eukaryotischen Cytoplasma und manchen (pflanzlichen) mitochondrialen DNAs. So ist durchaus eingänglich, dass die 16S-rDNA mit der 18S-rDNA und die 23S-rDNA mit der 28S-rDNA homologisierbar sind. Die 5.8S-rDNA ist homolog zum Ende der 23S-rDNA von Prokaryoten Die 5S-rDNA der Prokaryoten ist homolog zur 5S-rDNA der Eukaryoten. Wie vor allem die rDNA in Mitochondrien zeigt, kann es zu diversen Veränderungen in der Anordnung kommen, ohne dass die Funktionalität der Ribosomen darunter leiden muss. Da die genauen Wechselwirkungen der rRNAs noch nicht genug verstanden sind, bleiben viele Fragen noch offen.", "section_level": 2}, {"title": "Evolutionsforschung mit der rDNA.", "content": "Die Bedeutung der rDNA ist auch für Evolutionsforscher sehr interessant, denn defekte Genkopien sind ganz überwiegend schädlich, und das für alle Proteinsynthesen der Zelle, und werden ausselektiert. Zudem sind Ribosomen in allen Lebewesen vorhanden, sogar der Brückenschlag zwischen Prokaryoten und Eukaryoten ist möglich. So wird z. B. die 16S-rDNA genutzt, um Großgruppen von Bakterien zu systematisieren. Aber auch bei der Großsystematik der Eukaryoten sind die Sequenzen der reifen rRNA der Ribosomenuntereinheiten durchaus ein beliebter Marker. Die rDNA der Plastiden und Mitochondrien wird ebenso häufig verwendet. Beim Vergleich der ribosomalen DNAs zwischen Prokaryoten und Eukaryoten sind die Sequenzen nur in geringem Maße identisch. Die Faltungen der rRNAs besitzen trotz unterschiedlicher Basenzusammensetzung eine morphologisch enorme Ähnlichkeit. Die nicht direkt durch Selektion beeinflussten ITS-Sequenzen spielen bei der Phylogenie auf Gattungs- und Artebene eine bedeutende Rolle. Üblicherweise wird die 5,8S-rDNA gleich mitsequenziert, da sie größenmäßig kaum ins Gewicht fällt. Um statistisch eine größere Sicherheit zu bekommen, werden die ITS-Sequenzen durch mindestens einen weiteren Marker ergänzt. Die Nutzung von ITS-Sequenzen ist mittlerweile zurückgegangen, einerseits, da andere Marker des Zellkerns verfügbarer werden und andererseits, da die Nutzung von ITS größere Probleme für die molekularen Phylogenetiker mit sich bringt. So sind zwar die einzelnen Basen nicht konserviert, sehr wohl aber strukturelle Elemente, wie Faltungen, sodass die Mutationen nicht frei sind. Auch kann die Angleichung verschiedener ITS-Kopien bei Hybriden in nur wenigen Generationen erfolgen, sodass sich ITS phylogenetisch ähnlich den Chloroplasten verhalten kann. Dennoch ist die hohe Kopieanzahl und somit die bessere Verfügbarkeit im Labor ein gutes Argument ITS weiterhin zu verwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ribosomen von Eukaryoten bestehen aus vier verschiedenen rRNAs, die je zu gleicher Anzahl vorkommen. Cyrus Levinthal et al. fanden 1962 heraus, dass rRNAs und tRNAs von der DNA transkribiert werden und sich nicht selbständig replizieren können. Im Jahre 1965 zeigten Sol Spiegelman und Ferrucio Ritossa durch die Hybridisierung von rRNA mit \"Drosophila\"-Zellkernen mit unterschiedlicher Anzahl an Nukleolusorganisatorregionen, dass diese Regionen die codierende rDNA enthalten. Carl Woese veröffentlichte 1977 seinen \"tree of life\", einen Stammbaum, der alle Großgruppen erstmals in Zusammenhang bringen konnte. Dieser basierte auf Sequenzen der 16S-rDNA aus Mitochondrien und stellte die Archaeen als eigenes Reich heraus. Thomas R. Cech entdeckt 1982 die \"intervening sequence\" in der 28S-rRNA des Ciliaten \"Tetrahymena thermophila\", ein autokatalytisch spleißendes Intron. Für diese bahnbrechende Entdeckung, dass RNA auch enzymatische Funktionen übernehmen und sich selbst spleißen kann, bekam er mit Sidney Altman 1989 den Nobelpreis für Chemie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Ribosomale DNA (rDNA) werden jene Abschnitte der Desoxyribonukleinsäure (DNA) bezeichnet, die die Gene für ribosomale RNA (rRNA) enthalten. rRNA ist ein wichtiger Bestandteil der Ribosomen, in denen die Proteinsynthese (Translation) stattfindet. Bei der rRNA handelt es sich also um eine strukturelle Ribonukleinsäure (RNA), deren Information nicht in Proteine umgeschrieben wird.", "tgt_summary": "核糖体DNA(Ribosomal DNA,rDNA)是一种DNA序列,该序列用于rRNA编码。核糖体是蛋白质和rRNA分子的组合,翻译mRNA分子以产生蛋白质的组件。如该图所示,真核生物的rDNA包括一个单元段,一个操纵子,以及由非转录间隔区、ETS转录因子家族、18S、ITS1、5.8S、ITS2和28S束组成的串联重复序列。rDNA的还有另一个基因,由5S rRNA基因编码,位于大多数真核生物的基因组中。5S rDNA序列也存在于果蝇的串联重复序列。", "id": 1580914} {"src_title": "Coquitlam", "tgt_title": "高貴林", "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Stadt Coquitlam befindet sich ca. 10–15 km östlich von Vancouver und befindet sich am Coquitlam River, der sich mit dem Fraser River verbindet und führt weiter zu den Coquitlam und Pitt Seen. Coquitlam grenzt im Westen an Burnaby und Port Moody im Südwesten an New Westminster und Port Coquitlam südöstlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Bewohner der Region gehörten zu den Küsten-Salish, genauer den Coquitlam (gespr. Kwayquilam). Zwar passierte Simon Fraser die Gegend 1808, doch die europäische Besiedlung begann erst in den 1860er Jahren. Die Straße zwischen New Westminster und Port Moody verband nicht nur die beiden Städte, sondern diente auch der Erschließung der Region. Die Zuerkennung der kommunalen Selbstverwaltung und damit die offizielle Gründung der Gemeinde erfolgte am 25. Juli 1891 (\"incorporated\" als \"District Municipality\"). Wirtschaftlich prosperierte das Städtchen zunächst durch den Holzboom, vor allem durch die Sägemühlen von Frank Ross und James McLaren, die \"Fraser Mills\". Jedoch bestand der Ort 1908 erst aus 20 Häusern. 1909 warben die beiden Mühlenbetreiber 110 Frankokanadier aus Québec an, 1910 weitere. Damit entstand die größte Französisch sprechende Gemeinde westlich von Manitoba. Bald wurde Maillardville gegründet, benannt nach Edmond Maillard, einem Oblaten.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Der Zensus im Jahr 2016 ergab für die Gemeinde eine Bevölkerungszahl von 139.284 Einwohnern, nachdem der Zensus im Jahr 2011 für die Gemeinde noch eine Bevölkerungszahl von 126.804 Einwohnern ergab. Die Bevölkerung hat dabei im Vergleich zum letzten Zensus im Jahr 2011 um 9,8 % zugenommen und liegt damit deutlich über dem Provinzdurchschnitt mit einer Bevölkerungszunahme in Britisch Columbia um 5,6 %. Im Zensuszeitraum 2006 bis 2011 hatte die Einwohnerzahl in der Gemeinde bereits überdurchschnittlich um 10,4 % zugenommen, während sie im Provinzdurchschnitt um 7,0 % zunahm. Für den Zensus 2016 wurde für die Gemeinde ein Medianalter von 41,1 Jahren ermittelt. Das Medianalter der Provinz lag 2016 bei 43,0 Jahren. Das Durchschnittsalter lag bei 40,2 Jahren, bzw. bei 42,3 Jahren in der Provinz.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Wie überwiegend in Metro Vancouver ist das Klima eher ein Seeklima. In den Wintermonaten fallen die Temperaturen selten unter den Gefrierpunkt. Im Durchschnitt herrschen in den Wintermonaten 3 Grad Celsius. Im Frühling steigen diese im Durchschnitt auf zwischen 9 und 12 Grad Celsius. Im Sommer herrschen Temperaturen zwischen 13 und 23 Grad Celsius, sie können jedoch mehrere Tage und Wochen auch über 30 Grad Celsius ansteigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Coquitlam [] ist eine Stadt in der kanadischen Provinz British Columbia, im Großraum Vancouver am Coquitlam River gelegen. Der Name stammt aus der Sprache der ursprünglich dort ansässigen Indianer und bedeutet „kleiner roter Fisch“.", "tgt_summary": "高贵林市(英语:City of Coquitlam)是加拿大不列颠哥伦比亚省大温哥华地区内的一个城市,与邻近的满地宝和高贵林港以及安莫尔村和贝卡拉合称为大温地区的三联市。根据2016年加拿大人口普查,高贵林市的人口有139,284人。", "id": 2990787} {"src_title": "Finnisches Parlament", "tgt_title": "芬蘭議會", "src_document": [{"title": "Verfassung.", "content": "Gemäß dem finnischen Grundgesetz vertritt das Parlament das Volk und übt die gesetzgebende Gewalt aus. Weiterhin entscheidet es über den Staatshaushalt, ratifiziert internationale Verträge und überwacht die Arbeit der Regierung. Es kann die Verfassung ändern, die Regierung absetzen und Vetos des Präsidenten überstimmen. Verfassungsänderungen muss das Parlament zweimal, in zwei aufeinander folgenden Legislaturperioden, zustimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlrecht.", "content": "1906 wurde in Finnland das allgemeine, gleiche, freie und direkte Wahlrecht für Frauen und Männer eingeführt. Finnland gewährte Frauen damit als erstes Land in Europa das Wahlrecht, weltweit war das finnische Parlament das erste Landesparlament, in das Frauen gewählt wurden. Wahlberechtigt sind Bürger mit finnischer Staatsangehörigkeit ab 18 Jahren; auch die, die ständig im Ausland wohnen. Die Abgeordneten werden für vier Jahre nach dem Verhältniswahlrecht gewählt. Für die Reichstagswahl ist Finnland in 13 Wahlkreise aufgeteilt. Die Anzahl der Abgeordneten eines Wahlkreises bestimmt sich nach der Bevölkerungszahl, mit Ausnahme von Åland, das stets einen Abgeordneten stellt. Die Verteilung der Mandate erfolgt nach dem D’Hondt-Verfahren, wobei die Wähler entscheiden, welchem Kandidaten der von ihnen bevorzugten Partei sie ihre Stimme geben. Eine explizite Sperrklausel gibt es nicht, durch die Anzahl der jeweils vergebenen Sitze in den Wahlkreisen benötigt eine Partei aber trotzdem eine schwankende Mindeststimmenzahl, um ein Mandat zu erhalten. Der Wahltag lag von 1966 bis 2007 bei regulären Wahlen im März, 2011 und 2015 wurde im April gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "Das Reichstagsgebäude (finnisch ', schwedisch ') liegt im zentralen Helsinki an der Straße Mannerheimintie. Das Gebäude wurde von dem Architekten Johan Sigfrid Sirén im neoklassizistischen Stil entworfen. Der Bau begann 1926, die offizielle Eröffnung fand am 7. März 1931 statt. 1978 wurde das Parlament durch einen dreiteiligen Gebäudekomplex erweitert. Moderne Abgeordnetenbüros, ein Besucherzentrum und ein viel frequentiertes Restaurant befinden sich im jüngsten Anbau aus dem Jahr 2004, dem sogenannten Kleinen Parlament \"(\", \")\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Das finnische Parlament ( wörtl. \"Vertreterschaft, Repräsentanz\";, wörtl. \"Reichstag\") ist ein Einkammer-Parlament mit 200 Abgeordneten und hat seinen Sitz in Helsinki. Parlamentspräsident ist seit Juni 2019 Matti Vanhanen.", "tgt_summary": "芬兰议会( 或,),是芬兰共和国的一院制国会。", "id": 353320} {"src_title": "Suzuki Jimny", "tgt_title": "鈴木Jimny", "src_document": [{"title": "Erste Generation FJ (1998–2018).", "content": "Wie bei den SJ-Modellen gibt es den 1998 eingeführten Jimny in einer geschlossenen Variante und als Cabrio. Er ist zwar nicht ganz so geländegängig wie das Vorgängermodell, aber komfortabler und alltagstauglicher. Im August 2005 gab es eine Modellpflege. Das Modell wird in Japan auch als Mazda AZ-Offroad mit 660 cm3-Motor vertrieben. Es handelt sich bei der Mazda Variante um eine Kei-Car Variante, die es auch vom Jimny gibt und entspricht nicht der in Europa erhältlichen Version. Auch den Jimny gibt es mit diesem Motor. Der Jimny hat vorne und hinten sehr kurze Überhänge. Dies ermöglichen Böschungswinkel bis zu 42°. Die Modelle ab Sommer 2005 haben eine neu gestaltete Frontpartie, um den Ladeluftkühler der stärkeren Dieselvariante unterzubringen. Dadurch wurde der vordere Böschungswinkel auf 36° reduziert. Beide Varianten werden von dem bei Suzuki üblichen 1,3-Liter-Ottomotor mit 4 Zylindern und 16 Ventilen angetrieben. Dieser leistet 63 kW (86 PS) und verbraucht laut Hersteller im Drittelmix 7,2 Liter Super bleifrei. Der Kohlendioxid-Ausstoß liegt bei 171 g/km. Statt des Ottomotors bietet Suzuki auch einen 1,5-Liter-Common-Rail-Dieselmotor von Renault mit 48 kW (65 PS) an. Dieser verbraucht im Drittelmix 6,1 Liter bei einem Kohlendioxid-Ausstoß von 162 g/km. Seit Sommer 2005 leistet dieser Motor ebenso wie der Ottomotor 63 kW (86 PS). Das maximale Drehmoment des Dieselmotors ist mit 200 Nm erheblich größer als das des Ottomotors, der 110 Nm abgeben kann. In Deutschland und in der Schweiz wird das Fahrzeug nur noch mit zuschaltbarem Allradantrieb und Untersetzungsgetriebe angeboten, die 2WD-Version gibt es nicht mehr. Im Normalbetrieb wird nur die Hinterachse angetrieben. Der Wagen darf in Deutschland 1300 kg ziehen, was dem Fahrzeugleergewicht entspricht. Da der Jimny als Geländefahrzeug ausgelegt ist, ist die Federung sehr hart abgestimmt. Die Cabriovariante sowie die Dieselmodelle wurden für den europäischen Markt vom spanischen Geländewagenhersteller Santana Motor gefertigt, so dass in den Zulassungspapieren Santana (E) als Hersteller angeführt ist. Die geschlossene Version wird seit jeher in Japan produziert. In Deutschland und Österreich werden die Dieselvariante seit 2009 nicht mehr angeboten. Die Produktion des Cabrios endete 2011, als Santana geschlossen wurde. Im Herbst 2012 wurde der Jimny erneut überarbeitet. Modifiziert wurde die Front neuem Kühlergrill sowie einen geänderten Stoßfänger. Am Heck wurde lediglich der Stoßfänger geringfügig angepasst. Auch erhält der Geländewagen neue Lackierungen, eine aufgewertete Ausstattung und neue Bezugsstoffe für die Sitze und Kopfstützen. Auf technischer Seite wurden keine Änderungen vorgenommen. Seit Mitte 2012 wird der Jimny auch in Brasilien produziert, allerdings ausschließlich für den lokalen Markt. Sehr beliebt sind dort die Sondermodelle 4sun mit Faltdach wie die früheren Skyline Sondermodelle, 4sport und 4work mit geänderter Karosserie und geändertem Fahrwerk, einem Schnorchel und optional größeren Reifen. 2017 wurde ein Cabrio vorgestellt, welches unter der Bezeichnung Canvas vermarktet werden soll. Seit Juli 2015 erfüllt der Motor die EURO-6-Abgasnorm, die Leistungsdaten blieben dabei mit 62 kW (84 PS) unverändert. Zur Serienausstattung gehören seither ESP und Reifendruckkontrollsystem. Der Innenraum wurde leicht überarbeitet und das Lenkrad angepasst.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Generation GJ (seit 2018).", "content": "2018 präsentierte Suzuki eine neue Generation des Jimny. Als erstes kam er im Juli 2018 in Japan auf den Markt, der europäische Markt folgte am 27. Oktober 2018. Eine Cabrioversion wird nicht mehr angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Santana Jimny.", "content": "Mit dem Ende der Zusammenarbeit von Suzuki und Santana im Jahr 2009 gab Suzuki bekannt, dass es für die von Santana gefertigten Fahrzeuge keinen Kundensupport gebe, da es sich nicht um Suzukis, sondern um Santanas handele. Das Ende von Santana im Jahr 2011 bedeutet für die in Spanien gefertigten Fahrzeuge, in erster Linie das Jimny-Cabrio, dass eine Versorgung mit \"fahrzeugspezifischen\" Ersatzteilen nicht mehr sichergestellt ist. Alle anderen Ersatzteile (z. B. Motor- oder Fahrwerkskomponenten) sind mit dem in Japan hergestellten Jimny kompatibel und weiterhin problemlos erhältlich. Die bei Santana hergestellten Fahrzeuge besitzen eine Fahrgestellnummer, welche mit den Buchstaben „VSE“ beginnt. Ebenfalls klagen Fahrzeugbesitzer über die stark schwankende Verarbeitungsqualität und starke Korrosion der bei Santana gefertigten Fahrzeuge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Während sämtliche leichten Geländewagen von Suzuki bereits seit 1968 in Japan unter der Bezeichnung Suzuki Jimny angeboten werden, erhielt in Europa erst die im Sommer 1998 vorgestellte dritte Generation als Nachfolger des seit 1981 gebauten Suzuki SJ diese Bezeichnung.", "tgt_summary": "铃木Jimny()乃是1970年起由日本铃木公司生产、销售的轻型运动型多用途车,中国官方正式名称为铃木吉姆尼,本条目一并记述铃木Jimny Sierra、铃木Jimny Wide等衍生车型。2007年4月21日SJ413型Jimny攻顶南美洲智利奥霍斯-德尔萨拉多山,以行驶至海拔6,688米创下汽车行驶最高海拔的吉尼斯世界纪录。", "id": 2324499} {"src_title": "George Washington (Schiff, 1909)", "tgt_title": "喬治·華盛頓號郵輪", "src_document": [{"title": "Einrichtung.", "content": "Das Schiff war voll elektrifiziert. Abends konnten die Passagiere auf den elektrisch beleuchteten Promenadendecks flanieren. Hervorgehoben wurde in Prospekten spezielle Windschutzvorrichtungen an Deck, die der Leiter der Passageabteilung des Norddeutschen Lloyd, Direktor von Helmolt, erfunden hatte. Im Gegensatz zur neobarocken Pracht der meisten Schnelldampfer zeigte die Gestaltung der Räume bereits die aufkommende wesentlich schlichtere Eleganz, wie sie beispielsweise die Wiener Werkstätten pflegten. In den Salons, welche mit wertvollen Konzertflügeln ausgestattet waren, hatte man Gemälde namhafter Künstler aufgehängt. Zudem gab es unter anderem reichhaltige Schiffsbibliotheken und Gesellschaftszimmer wie den Rauchsalon. Die luxuriöseste Art, auf der \"George Washington\" zu reisen, bestand darin, eines der Kaiserzimmer zu buchen. Diese besaßen Wohn-, Frühstücks-, Schlaf- und Badezimmer. Wie bei allen Kabinen der Ersten Klasse gehörten eiserne Bettstellen, Schlafsofas, Kleiderschränke, Waschtische, Kommoden und kleine Tische zur Einrichtung. Jede Kabine der Ersten Klasse war zudem mit einer elektrischen Klingelanlage und einem Ventilator versehen. Die zusätzlich vorhandenen Schlafsofas und Kinderbetten wurden nur im Bedarfsfall eingesetzt. Die zweitteuersten Zimmer waren die Luxuskabinen, welche aus Schlaf- und Badezimmer bestanden, danach folgten die Kabinen Erster Klasse, die wie die Zimmer der Zweiten Klasse aus einem Schlafraum bestanden. Die dort Reisenden mussten sich reichlich vorhandene, aber separierte Badezimmer mit anderen Reisenden teilen. Von Klasse zu Klasse unterschieden sich die Einrichtungen im Aufwand der Gestaltung und Ausstattung. Jede Klasse besaß neben streng getrennten Aufenthalts- und Speisesälen, die auch die damalige Klassengesellschaft widerspiegelten, jeweils eigene Küchen und Stewards mit sehr hohen Standards. Die billigste Art zu Reisen, welche zumeist von Auswanderern genutzt wurde, bestand darin einen Platz im Zwischendeck zu erwerben. Dort wurde in Massenunterkünften und Schlafsälen gelebt. Wie auf jedem Dampfer des Lloyd fuhr auch auf der \"George Washington\" ein approbierter Arzt mit, der alle Patienten ohne Entgelt versorgte.", "section_level": 1}, {"title": "Aus der Sicht von 1910.", "content": "Der Schiffsmaschinenbau-Ingenieur Harald Nehbel widmet der \"George Washington\" einen reich bebilderten populärwissenschaftlichen Artikel in der Zeitschrift Deutscher Hausschatz 1910. Zunächst differenziert er im modernen Dampfschiffbau zwischen Geschwindigkeit und Luxus. Englische Schnelldampfer hätten den deutschen den Geschwindigkeitsrekord abgenommen und den begehrten Hochseepreis Blaues Band erhalten. Das sei nicht weiter schlimm, meint Nehbel, denn die aktuellen Geschwindigkeitszuwächse würden durch einen extremen Kohleverbrauch erkauft: Nehbel zählt das in der \"George Washington\" verbaute Material auf: 14.500 Tonnen Stahl, 460 Tonnen Eisen, 750 Tonnen Nieten und Schrauben, 100 m3 Teakholz, 2.100 m3 Oregon- und Pitchpineholz, 1.200 m3 Fichtenholz. Um die Superlative anzureichern, listet er auch die Besatzung bis ins Detail auf. So besteht etwa das Küchenpersonal aus „1 Oberkoch, 9 zweiten und 8 dritten Köchen, 4 Dampfköchen, 4 Konditoren, 6 Bäckern, 20 Aufwäschern, 4 Schlächtern und 2 israelischen Köchen“. Zur Luxusausstattung des Schiffs gehören „elektrische Lichtbäder“ und „Dunkelkammern für Amateurphotographen“. 4.200 elektrische Lampen sorgen für künstliches Licht, zwei Destillierapparate erzeugen täglich 20.000 Liter Süßwasser aus Meerwasser. Wenn man den 220,18 m langen Dampfer senkrecht stellte, wäre er fast doppelt so hoch wie das 33-stöckige Park Row-Hochhaus am Broadway in New York City. Den Kölner Dom würde das Schiff um 63 m überragen.", "section_level": 1}, {"title": "Varia.", "content": "Auf der \"George Washington\" überquerte vom 21. bis zum 29. August 1909 Sigmund Freud den Atlantik zu seinem einzigen Amerika-Besuch, der sehr zur Verbreitung der Psychoanalyse in den USA beitrug. Freud schrieb damals in einem Brief an seine Familie: Des Weiteren brachte sie den US-amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson vom 4. bis zum 13. Dezember 1918 nach Brest zur Pariser Friedenskonferenz, die Anfang 1919 nach dem Ersten Weltkrieg stattfand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die George Washington war ein Passagierschiff des Norddeutschen Lloyd.", "tgt_summary": "乔治·华盛顿号邮轮(英语:SS George Washington)为德国北德意志-劳埃德公司于1908年建造的远洋定期船,设籍于不来梅,船名来自美国第一位总统乔治·华盛顿。一次大战期间,该船曾以USS 乔治·华盛顿(英语:USS George Washington(ID-3018))和USAT 乔治·华盛顿(英语:USAT George Washington)为名,分别服役于美国海军和陆军。战间期时,它改回到原先的名字继续运行。二战期间,它再次受到美国陆军和海军的征召,而海军则是以美国海军陆战队准将阿尔伯提斯·W·凯特林为名,将它命名为USS 凯特林(英语:USS Catlin (AP-19))。", "id": 1310291} {"src_title": "Doyle Brunson", "tgt_title": "多伊尔·布朗森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Brunson wurde in Longworth, einem Dorf mit etwa hundert Einwohnern geboren, das in Fisher County, Texas liegt. Er war das älteste von drei Kindern. Da Longworth nur ein kleiner Ort war, rannte Brunson regelmäßig lange Distanzen zu anderen Gemeinden und wurde dadurch zu einem vielversprechenden Athleten. Dadurch hatte er die Gelegenheit, dem \"All State Texas Basketball\"-Team beizutreten. Obwohl er mehr von Basketball als von Leichtathletik hielt, trat er 1950 dem \"Texas Interscholastic Track Meet\" bei. Infolgedessen erhielt Brunson mehrere Angebote von Colleges, entschied sich letztendlich aber für die \"Hardin Simmons University\" in Abilene. Der Hauptgrund für diese Entscheidung war, dass die Universität in der Nähe seines Heimatortes gelegen war. Daraufhin erlitt Brunson bei einer Hilfsarbeit eine schwere Knieverletzung, die das Ende seiner Tage als hoffnungsvolles Nachwuchstalent bedeuteten. Die Verletzung war so schwer, dass sein Bein zwei Jahre lang eingegipst war. Noch heute benötigt Brunson teilweise eine Krücke, um sich bewegen zu können. Brunson konzentrierte sich daraufhin auf seine Ausbildung und schloss als \"Master\" in Verwaltungswissenschaften (\"administrative education\") ab. Brunson spielte schon vor dem Unfall gelegentlich Poker, namentlich die klassische Variante \"Five Card Draw\". Nach der Verletzung spielte er immer öfter, was zur Folge hatte, dass seine Verdienste für den Lebensunterhalt reichten. Nach dem erfolgreichen Studium nahm er eine Arbeit als Maschinenhändler an. Bereits am ersten Tag wurde er zu einer Partie \"Seven Card Stud\" eingeladen. Er spielte sehr erfolgreich und gewann in unter drei Stunden das Gehalt für einen gesamten Monat. Brunson erkannte daraufhin, dass das Pokerspiel sehr lukrativ ist und entschloss sich, professioneller Spieler zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Von Texas nach Las Vegas.", "content": "Brunson startete seine Pokerkarriere in Fort Worth, der fünftgrößten Stadt in Texas. Dort spielte er mit einem Bekannten in illegalen Spielen. Die beiden erkannten daraufhin, dass sie in größeren Spielen mehr Geld einnehmen könnten und reisten deshalb quer durch den Süden des Landes. Sie spielten unter anderem in Oklahoma und Louisiana, aber auch in Texas, in großen Spielen. Das Duo begegnete auf ihrer Tour den professionellen Spielern Thomas „Amarillo Slim“ Preston und Brian „Sailor“ Roberts. Während Brunsons Bekannter nach Fort Worth zurückkehrte, schloss er sich mit den beiden Profis zusammen. Eine lange Zeit riskierten sie ihr Geld in Pokerspielen, beim Golf und in Brunsons Worten, „bei so ziemlich allem“. Nachdem die drei Spieler eine große Summe aus Gewinnen zusammengespart hatten, versuchten sie ihr Glück in Las Vegas, Nevada. Sie warfen ihr Geld zusammen und spielten, aber erst nach sechs Jahren machten die Freunde ihre erste ernsthafte Reise nach Las Vegas und verloren dort ihr gesamtes Geld, einen sechsstelligen Betrag. Danach entschlossen sie sich, die Partnerschaft zu beenden, aber Freunde zu bleiben. Brunson siedelte sich schließlich in Las Vegas, Nevada, an.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge bei der \"World Series of Poker\".", "content": "Nach der Trennung des Trios wurde Brunson recht schnell sehr erfolgreich. Bereits 1976 gewann er das Main Event der \"World Series of Poker\" (WSOP) in Las Vegas und krönte sich damit zum Pokerweltmeister. Für diesen Erfolg erhielt Brunson 220.000 Dollar. Ein Jahr später verteidigte er diesen Titel und gewann noch zwei weitere Einzelturniere. Bei der WSOP 1978 und 1979 entschied er zwei weitere Nebenturniere für sich. Danach folgte eine längere Durststrecke, ehe er 1991 erneut ein Turnier gewinnen konnte. Seine letzten drei Events gewann er in den Jahren 1998, 2003 und 2005. Anschließend wurden seine Auftritte bei der \"World Series\" seltener. Im Juni 2018 kündigte Brunson an, dass die \"No-Limit 2-7 Lowball Draw Championship\" der WSOP 2018 das letzte Turnier sei, das er spielt. Dort belegte er noch einmal den sechsten Platz für knapp 45.000 Dollar und wurde anschließend mit stehenden Ovationen verabschiedet. Insgesamt gewann Brunson zehn Turniere bei dieser Veranstaltung, womit er gemeinsam mit Johnny Chan und Phil Ivey hinter Phil Hellmuth liegt, der bisher 15 Turniere gewinnen konnte. Bis zum Jahre 2018 kam er bei der WSOP 37-mal ins Geld und erspielte Preisgelder von mehr als drei Millionen Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Auftritte.", "content": "Neben seinen Erfolgen bei der \"World Series\" machte Brunson auch noch durch andere gute Ergebnisse in anderen Turnieren auf sich aufmerksam. So gewann er das \"Legends of Poker\" 2004, wofür er über eine Million US-Dollar erhielt. Beim ersten \"WPT Championship\"-Event wurde Brunson Vierter. Daneben nahm er trotz seines hohen Alters an diversen Fernsehevents teil, so etwa bei \"High Stakes Poker\", \"Poker After Dark\" sowie der \"National Heads-Up Poker Championship\". Brunson ist zudem einer der Spieler, der im Bellagio im \"Big Game\" bei Mindesteinsätzen von 4.000/8.000 $ um Millionenbeträge spielt. Brunson gewann über sechs Millionen US-Dollar bei offiziellen Live-Pokerturnieren.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolg als Autor.", "content": "1978 erschien sein Buch \"Super/System: How I Made Over $1,000,000 Playing Poker\" (zu deutsch etwa \"Super/System: Wie ich über 1.000.000 $ beim Poker gewann\", ISBN 1580420818). Nachdem Brunson keinen Verlag fand, veröffentlichte er es selbst. Das Buch gab den Lesern einen Einblick in die Denkweise eines professionellen Spielers. Brunson gab mehrmals an, dass ihm das Buch wohl mehr Geld gekostet hat, als er damit einnahm, da sich das Spiel seiner Gegner, die das Buch lasen, verbesserte. Das Buch beginnt mit einem biografischen Kapitel von Brunsons Laufbahn und widmet sich dann der Pokerstrategie. \"Super/System\" ist nicht auf eine Spielvariante spezialisiert, sondern widmet sich einem Großteil der bekannten Variationen. Neben Brunson trugen viele ebenfalls professionelle Spieler ihren Teil zu dem Buch bei, beispielsweise David \"„Chip“\" Reese, Bobby Baldwin und der Spieltheoretiker David Sklansky. 2004 erschien die Fortsetzung \"Super/System 2\", das im Wesentlichen eine aktualisierte Version des ersten Teils ist. Brunson veröffentlichte darüber hinaus 1984 das Buch \"According to Doyle\" (zu deutsch etwa \"Laut Doyle\"), das 2003 unter dem Titel \"Poker Wisdom of a Champion\" (zu deutsch etwa \"Die Pokerweisheiten eines Weltmeisters\") neu aufgelegt wurde. Des Weiteren erschien 2005 das Buch \"Online Poker: Your Guide to Playing Online Poker Safely & Winning Money\" (frei übersetzt \"Onlinepoker: Ihre Anleitung, Onlinepoker sicher und lukrativ zu bestreiten\"), das sich, wie der Titel bereits aussagt, ganz dem Onlinepoker verschreibt.", "section_level": 2}, {"title": "Familienleben.", "content": "Brunson traf seine Frau Louise im Jahr 1960 und heiratete sie im August 1962. Louise wurde schwanger und im gleichen Jahr entdeckte Brunson einen Tumor in seinem Hals. Bei der Operation wurde festgestellt, dass sich der Krebs ausgebreitet hatte und die Chirurgen befanden ihn als unheilbar. Sie meinten, dass eine Operation das Leben Brunsons so lange verlängern könne, dass er die Geburt seines Kindes miterleben kann. Nach der Operation konnte jedoch keine Spur des Karzinoms mehr gefunden werden. Der Arzt war der Meinung, dass diese Heilung ein Wunder sei. Brunson rechnete die Heilung den Gebeten von Freunden seiner Ehefrau zu. Louise entwickelte kurz darauf selbst einen Tumor. Wie bei ihrem Ehemann war auch nach ihrer Operation das Geschwür verschwunden. Im Jahr 1975 wurde bei ihrer Tochter Doyla Skoliose diagnostiziert, aber ihre Wirbelsäule heilte völlig innerhalb von drei Monaten. Sie starb mit 18 Jahren, als sie wegen eines Herzklappenleidens zu viel Kalium einnahm. Während des folgenden Jahres las Brunson viel christliche Literatur und wandte sich dem Christentum zu. Sein Sohn Todd spielt ebenfalls professionell Poker. Er gewann 2005 ein Turnier bei der \"World Series\" in der Variante \"Omaha High/Low\", wodurch die Brunsons zur ersten Vater-Sohn-Kombination wurden, die beide ein Turnier bei der \"World Series\" gewinnen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Untersuchung der SEC.", "content": "\"United States Securities and Exchange Commission\" (SEC) bedeutet zu deutsch etwa soviel wie \"Wertpapier- und Handelskommission der Vereinigten Staaten\". Am 14. Dezember 2005 unterzeichnete die Kommission ein Dokument, um Vorladungen von Sachverständigen zu erzwingen, die sich mit Brunsons unerwünschtem Angebot beschäftigen mussten, den Veranstalter der \"World Poker Tour\", \"WPT Enterprises\", zu einem hohen Preis – deutlich über dem Marktwert –, aufzukaufen. Kurz darauf argumentierte die Kommission, eine von Brunson angeheuerte PR-Firma und eine Website, die er unterstützt, hätten das Angebot öffentlich bekanntgemacht. Die Kommission behauptete, dass die Veröffentlichung des Angebots, die ein großes Medienecho fand, den Aktienpreis von \"WPT Enterprises\" stark ansteigen ließ. Als sie nach Details gefragt wurden, hörten Brunson und seine Anwälte unmittelbar auf, der \"WPT Enterprises\" und den Medien zu antworten. Stattdessen trat Brunson nach der Übergabe des Angebots von den Verhandlungen zurück. Als die \"WPT Enterprises\" den Kontaktabbruch zu Brunson und seinen Anwälten öffentlich machte, sanken die Aktienpreise stark und kosteten Anleger mehrere zehn Millionen Dollar Marktwert. Das Angebot lief schließlich durch seine Klauseln aus. Die Kommission ermittelte formal, ob Brunsons Angebot und die Veröffentlichung bundesstaatliche Aktiengesetze verletzte, besonders die Anti-Betrugs-Klauseln des \"Securities Exchange Act\" von 1934. Als Teil der Ermittlungen lud die Kommission Brunsons Anwälte vor und nahm Dokumente und Zeugenaussagen auf. Brunson nahm sein aus dem 5. Verfassungszusatz hervorgehendes Recht wahr, sich nicht selbst belasten zu müssen, und verweigerte die Aussage. Er verbot seinen Anwälten unter Berufung auf die Schweigepflicht durch das Anwalt-Mandant-Verhältnis und die so genannte \"\"work product doctrine\"\" (die die Herausgabe von im Zusammenhang mit Gerichtsverfahren erstellten Dokumenten an die Gegenseite verbietet) zu kritischen Aspekten des Angebots auszusagen und verpflichtete sie, bestimmte Dokumente zurückzuhalten. Die untersuchenden Behörden versuchten jedoch, dieses Recht mit verschiedenen Begründungen auszuhebeln, unter anderem, weil die Schweigepflicht nicht gilt, wenn der Anwaltskontakt zur Vorbereitung eines Verbrechens genutzt wird. Damit wollten sie erzwingen, dass Brunsons Firma die Dokumente und Zeugenaussagen herausgeben muss. Eine Anklageerhebung fand nicht statt. Das Verfahren wurde 2007 eingestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Doyle F. „Texas Dolly“ Brunson (* 10. August 1933 in Longworth, Fisher County, Texas) ist ein ehemaliger professioneller US-amerikanischer Pokerspieler.", "tgt_summary": "多伊尔·F·布朗森(英语:Doyle F. Brunson;1933年-8月20日)是一位美国职业扑克玩家。他转入职业已有50多年。他是第一个赢得两个连续的世界扑克大赛(WSOP)主赛事冠军的选手。他进入了扑克名人堂,还撰写了几部关于扑克的书籍。", "id": 65988} {"src_title": "Tanganjika-Beulenkopf", "tgt_title": "橫帶駝背非鯽", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Tanganjika-Beulenkopf ist hochrückig, seitlich abgeflacht und zeigt bei heller, weißlicher, grauweißer, cremefarbener oder blaßblauer Grundfärbung auf den Körperseiten sechs oder sieben schwärzliche bis tiefblaue Streifen, von denen der erste durch das Auge verläuft und der letzte auf dem Schwanzstiel liegt. Die Flossen sind bläulich bis grau. Ältere Exemplare bekommen einen stark ausgeprägten Stirnbuckel. \"Cyphotilapia frontosa\" hat einen weniger hohen Körper als die Schwesterart \"Cyphotilapia gibberosa\" (38,2 bis 46,5 % der SL vs. 43,3 bis 51,2 % bei \"C. gibberosa\"). Infolgedessen liegen in der Körpermitte zwei Schuppenreihen zwischen der oberen und unteren Seitenlinie. Bei \"C. gibberosa\" sind es drei. In einer mittleren Längsreihe auf der Körperseite hat \"C. frontosa\" 33 bis 35 Schuppen, bei \"C. gibberosa\" sind es 34 bis 36. Die Rückenflossenbasis und die Brustflossen sind bei \"C. frontosa\" kürzer (53,8 bis 60,9 % der SL vs. 57,1 der 64,6 % der SL bzw. 31,3 bis 41,7 % der SL vs. 36,0 bis 47,2 % der SL). In der äußeren Zahnreihe des Oberkiefers hat \"C. frontosa\" 39 bis 62 Zähne, bei \"C. gibberosa\" sind es 31 bis 52. Die Zähne der inneren Zahnreihen sind konisch, teilweise auch dreispitzig, die äußeren konisch oder zweispitzig. Die Anzahl der Kiemenrechen liegt bei 10 bis 12. Die Pharyngealzähne sind sehr klein, seitlich abgeflacht und mehr oder weniger zweispitzig.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Tanganjika-Beulenkopf lebt in mehr oder weniger großen Gruppen meist in Tiefen von 30 bis 40 Metern, ältere Tiere auch tiefer. Die Fische ernähren sich vor allem von Weichtieren und von kleineren Fischen. Sie sind Maulbrüter, die meist in Höhlen laichen. Die Weibchen betreuen die Jungfische bis zu einem Alter von 6 Wochen. Ein Gelege kann maximal bis zu 50 Eier umfassen, es gibt aber nur selten mehr als 20 bis 25 Eier. Sie sind fast erbsengroß. Die Buntbarschart \"Plecodus straeleni\", ein Schuppenfresser, ahmt den Tanganjika-Beulenkopf im äußeren Erscheinungsbild nach (Mimikry) und ist in freier Natur kaum von ihm zu unterscheiden. So kann \"Plecodus straeleni\" unbemerkt in eine Tanganjika-Beulenkopf-Gruppe eindringen und in einem plötzlichen Angriff einige Schuppen aus den Körperseiten eines Tanganjika-Beulenkopfs reißen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Tanganjika-Beulenkopf wurde 1906 durch den belgisch-britischen Zoologen George Albert Boulenger als \"Paratilapia frontosa\" erstbeschrieben. 1920 führte der britische Ichthyologe Charles Tate Regan für die Art die Gattung \"Cyphotilapia\" ein. Im Jahr 2003 wurde mit \"Cyphotilapia gibberosa\" eine zweite \"Cyphotilapia\"-Art beschrieben, nachdem japanische Wissenschaftler festgestellt hatten, dass sich die \"Cyphotilapia\"-Population in der südlichen Seehälfte deutlich vom Tanganjika-Beulenkopf (\"Cyphotilapia frontosa\") unterscheidet, der damit auf die nördliche Seehälfte beschränkt ist. Die beiden Arten haben sich wahrscheinlich im Zug einer Allopatrischen Artbildung voneinander getrennt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tanganjika-Beulenkopf (\"Cyphotilapia frontosa\") ist ein großer Buntbarsch, der endemisch im nördlichen Teil des zentralafrikanischen Tanganjikasees über Felsgrund lebt. Die bis 35 Zentimeter langen Tiere bevorzugen Tiefen von 20 bis 50 Meter.", "tgt_summary": "横带驼背非鲫,台湾俗名皇冠六间,体椭圆型,最大特征为雄鱼成熟时突起隆高的头部,幼年性别不易区分。鳃盖、腹鳍、臀鳍及尾鳍为淡蓝色,体侧具有6条黑色横带,黑带较白色为宽,呈现黑白相间的体色。成鱼体长约33公分。", "id": 1950880} {"src_title": "Lamivudin", "tgt_title": "拉米夫定", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Lamivudin ist seit 1995 in Deutschland zugelassen. In der Fixkombination Kivexa mit Abacavir (ABC) ist es der derzeit zweithäufigste NRTI-Backbone einer HIV-Therapie nach Truvada (Tenofovir plus Emtricitabin).", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "Lamivudin wird intrazellulär in ein 5'-Triphosphat umgewandelt. So kann es, wie andere Nukleosid-Analoga, in die virale DNA eingebaut werden und führt zum Abbruch der DNA-Synthese.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakokinetik.", "content": "Die Bioverfügbarkeit von Lamivudin nach peroraler Gabe beträgt etwa 80 %. Die maximalen Serumkonzentrationen liegen nach üblicher Dosierung (2-mal täglich 2 mg/kg Körpergewicht) bei 1,5 bis 1,9 mg/l. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Bioverfügbarkeit nicht signifikant. Das Verteilungsvolumen wird mit 1,3 l/kg Körpergewicht angegeben. Der Arzneistoff wird mit einer Halbwertzeit von 5 bis 7 Stunden überwiegend unverändert renal eliminiert. Die Bindung an Plasmaproteine ist gering. Bei renaler Insuffizienz (Clearance < 50 ml/min) wird eine Dosis von 150 mg nur alle 24 Stunden verabreicht; falls die Nierenfunktion in höherem Maße eingeschränkt ist, soll die Einzeldosis zunächst halbiert und dann entsprechend der individuellen Situation weiter angepasst werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Nebenwirkungen, die möglicherweise im Zusammenhang mit der Behandlung auftreten, sind: Häufig: Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Husten, nasale Symptome, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Hautausschlag, Alopezie, Arthralgien, Muskelbeschwerden, Müdigkeit, Unwohlsein, Fieber Gelegentlich: Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie, vorübergehende Erhöhung der Leberenzyme Selten: Pankreatitis, Erhöhung der Serumamylase, Hepatitis, Angioödem, Rhabdomyolyse Sehr selten: Erythroblastopenie, Laktatazidose, Periphere Neuropathie", "section_level": 1}, {"title": "Resistenzen.", "content": "HI-Viren entwickeln bei Monotherapie relativ leicht Resistenzen gegen Lamivudin: Eine einzige Mutation im Erbgut (M184V oder M184I) genügt, um HIV gegen Lamivudin hochgradig resistent werden zu lassen. Daher muss Lamivudin zur HIV-Therapie grundsätzlich in Kombination mit mindestens einem anderen antiretroviralen Arzneistoffen gegeben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Darreichungsformen.", "content": "Lamivudin wird peroral verabreicht: etwa in Form von Tabletten zu 100 mg, 150 mg oder 300 mg sowie einer Lösung zum Einnehmen. Ferner gibt es fixe Kombinationen mit Zidovudin oder Abacavir. 3TC (CH), Epivir (D, A), Zeffix (D, CH), Combivir (D, A, CH), Kivexa (D, A, CH), Trizivir (D, CH), Dovato (D)", "section_level": 1}], "src_summary": "Lamivudin, kurz 3TC (Handelsnamen: \"Epivir\", \"Zeffix\"; Hersteller: GlaxoSmithKline) ist ein Arzneistoff zur Behandlung von HIV-1-infizierten Patienten im Rahmen einer antiretroviralen Therapie (HAART) und der chronischen HBV-Infektion.", "tgt_summary": "拉米夫定(英语:Lamivudine,一般称为3TC),是一种抗反转录病毒药物,用以预防及治疗艾滋病,若没有其他药物选择时,也可以拿来治疗慢性乙型肝炎。拉米夫定治疗HIV-1和HIV-2都很有效。通常会跟其他抗反转录病毒药合并使用,例如齐多夫定和阿巴卡维。此药也可纳入暴露后预防疗法之一,用以治疗可能接触到HIV的患者 。给药方式为口服药水或药锭。", "id": 856465} {"src_title": "Schild (Geologie)", "tgt_title": "地盾", "src_document": [{"title": "Schild und Tafel.", "content": "In den Schilden tritt weitgehend das Grundgebirge zutage, da dort die kontinentale Kruste eine niedrige Dichte und hohe Dicke hat und sich deshalb ständig isostatisch in Hebung befindet. Die heute an der Erdoberfläche sichtbaren Gesteine stammen aus größerer Tiefe. Im Regelfall haben sie daher eine Metamorphose hinter sich, wodurch sie oft härter und widerstandsfähiger wurden. Wenn Sedimente vorhanden sind, liegen sie dem Grundgebirge in aller Regel diskordant auf, da Erstgenanntes vor Ablagerung der Tafelsedimente eine Gebirgsbildung und dadurch eine Phase der Abtragung durchlaufen hatte. Entsprechend besteht zwischen den jüngsten Gesteinen des Schildes und den ältesten (am weitesten unten liegenden) Gesteinen der Sedimentdecke eine zeitliche Lücke. Im Gegensatz dazu sind Tafeln (\"Plattform\") Kratone mit jüngerer Bedeckung, so dass das Grundgebirge nicht an der Oberfläche sichtbar ist. Im Bereich der Tafeln sind die Schilde mit unverformten Sedimenten bedeckt (Deckgebirge). Da die Kruste des Grundgebirges der Tafeln eine geringere Dicke bzw. eine höhere Dichte besitzt als die der Schilde, besitzt es weniger Auftrieb und konnte daher im Verlauf der vergangenen 500 Millionen Jahre mehrfach von einem Epikontinentalmeer bedeckt werden, was letztlich ursächlich für die Ablagerung der Tafelsedimente war. Der Begriff wurde 1888 vom Wiener Geologen Eduard Suess geprägt, der damit einen präkambrische Festlandskern definierte, der durch gebirgsbildende (\"orogenetische\") und Metamorphose-Vorgänge zusammengeschweißt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Bekannt ist u. a. der Kanadische Schild, der ein Drittel Nordamerikas rund um die Hudsonbay ausmacht (siehe Bild). Er besteht aus kristallinen und eruptiven Gesteinen des Archaikums und Proterozoikums. Auch Afrika besitzt eine Reihe großer Schilde; einige befinden sich bis heute in beachtlicher Höhenlage. In Europa befindet sich der Baltische Schild, der den größten Teil Skandinaviens über Finnland bis zur Halbinsel Kola umfasst. Der durch präkambrische Faltungen und Metamorphosen fest verschweißte Kern des Baltischen Schildes hebt sich seit dem Ende der Eiszeit mehrere Zentimeter im Jahr (Postglaziale Landhebung), was an den Veränderungen der Ostsee-Küsten deutlich sichtbar ist. Weitere Schilde sind der Ukrainische Schild, der Teile der zentralen Ukraine umfasst, der Sibirische Schild (auch Angara-Plattform) in Nordostasien, der Yangtse-Kraton in China oder in Australien der West- und Nordaustralische Schild (alle im Bild orange). Die Russische Tafel unter einem Teil der Osteuropäischen Ebene ist kein Schild, sondern eine Tafel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Schild im geologischen Sinn ist ein größeres, in geologischen Zeiträumen langzeitig tektonisch stabiles Gebiet, in dem die Oberflächengeologie von teils intensiv tektonisch deformierten, kristallinen, präkambrischen Gesteinen dominiert wird. Sämtliche größeren Volumina (zwangsläufig jüngerer) Sedimentgesteine wurden in einer solchen Region entweder bis heute wieder abgetragen oder es kam aufgrund einer permanenten topographischen Hochlage nie zu bedeutender Sedimentation.", "tgt_summary": "地盾(,又称盾地)是大陆地壳上相对稳定的区域,前寒武纪基岩(火成岩或高度变质岩)广泛出露于地面的一类克拉通。地盾长期处于相对隆起的状态,因此受到风化剥蚀很严重,表面的沉积盖层已经缺失或只遗留很薄的一层,褶皱基底广泛地出露地表。地盾的轮廓状如盾形,表面地势没有大的起伏。造山活动、断层、其它地质活动都很少。", "id": 1858873} {"src_title": "Kaʻahumanu", "tgt_title": "加休曼努", "src_document": [{"title": "Einsatz für Frauenrechte.", "content": "Kaʻahumanu war ihrer Zeit voraus und propagierte die Rechte der hawaiischen Frauen. Sie kämpfte gegen die Tabus, die die hawaiischen Frauen unterdrückten. So tat sie sich mit Keopuolani, der Königin unter Kamehameha II. zusammen: sie aßen gemeinsam am Tisch des jungen Königs. Damit brachen sie die Regeln der einheimischen Gesellschaft. Das Volk erwartete, dass die Götter sie für diese Tat strafen würden, doch blieb das befürchtete Unglück aus. Daraufhin zerstörte das Volk die Tempel der machtlosen Götter und wandte sich von seinem Glauben ab.", "section_level": 1}, {"title": "Regierende Königin.", "content": "Bis zu ihrem Tode am 5. Mai 1832 bestand Kaʻahumanu darauf, dass es der Wunsch des verstorbenen Königs sei, dass sie gemeinsam mit ihrem 22-jährigen Sohn Liholiho, der den Namen Kamehameha II. annahm, regieren sollte. Das Parlament stimmte dem zu und erschuf den Posten des kuhina nui, des Premierministers. Ihre Macht nahm zu, und letztendlich regierte sie unter dem Titel der „regierenden Königin“ während der Amtszeiten von Kamehameha II. und Kauikeaouli, der den Thron als Kamehameha III. bestieg.", "section_level": 1}, {"title": "Kaumualiʻi von Kauaʻi.", "content": "Als ihr Ehemann starb, fürchtete Kaʻahumanu, dass die Insel Kauaʻi, die von Kamehameha nie unterworfen wurde, ihr Bündnis mit dem Königreich beenden würde. Am 9. Oktober 1821 entführte Kaʻahumanu den Gouverneur von Kauaʻi, Kaumualiʻi und zwang ihn, sie zu heiraten.", "section_level": 1}, {"title": "Christianisierung.", "content": "Im April 1824 machte Kaʻahumanu ihre Annahme des protestantischen Christentums öffentlich und ermutigte ihre Untertanen, sich in diesem Glauben taufen zu lassen. Im selben Jahr erließ sie die ersten Gesetze, die sich an christlichen Ethiken und Werten orientierten. Kaʻahumanu wurde am 5. Dezember 1825 an der Stelle getauft, an der heute die Kawaiahaʻo Church steht. Missionare (Kongregationalisten) überzeugten Kaʻahumanu, dass die römisch-katholische Kirche von der Insel entfernt werden sollte. Am 7. Juli 1827 befahl sie die Ausreise der ersten katholischen Missionaren. 1830 unterzeichnete Kaʻahumanu ein Gesetz gegen die Verbreitung der katholischen Lehre und nach dem jeder ausgewiesen werden konnte, der dieses Gesetz brach.", "section_level": 1}, {"title": "Verfestigung der amerikanischen Beziehungen.", "content": "Kaʻahumanu, und nicht ihr Sohn, der König, handelte 1826 den ersten Staatsvertrag zwischen Hawaii und den Vereinigten Staaten von Amerika unter der Leitung von Präsident John Quincy Adams aus. Der Vertrag beinhaltete eine Geldforderung der US-amerikanischen Händler in Höhe von 150.000 Dollar an die Hawaiier. Diese Schuld beglichen die Hawaiier mit Sandelholz. Dieses Dokument war zudem ein Freihandelsabkommen mit dem Recht der Amerikaner, alle Häfen anzusteuern und Handel zu treiben. Außerdem waren Amerikaner ermächtigt, an hawaiischen Gerichten zu klagen und wurden durch hawaiische Gesetze geschützt.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende ihrer Regierungszeit.", "content": "1827 wurde Kaʻahumanu krank und ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich ständig bis sie 1832 starb. Ihr zu Ehren druckten Missionare das Neue Testament in der hawaiischen Sprache. Ihre Beerdigung fand in der Kawaiahaʻo Church statt, die sie als das Westminster Abbey von Hawaii ansah. Der Trauergottesdienst wurde von Hiram Bingham I. abgehalten. Zunächst lag ihr Leichnam in der Nähe des ʻIolani-Palastes, wurde später aber in das Königliche Mausoleum umgebettet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaʻahumanu (* 17. März 1768 auf Maui; † 5. Mai 1832, ursprünglich Elizabeth Kaʻahumanu) war regierende Königin des Königreichs Hawaiʻi.", "tgt_summary": "加休曼努(夏威夷语:;1768年-3月17日-1832年-6月5日),夏威夷王国王后与共治者。", "id": 1134885} {"src_title": "Roraima-Tepui", "tgt_title": "罗赖马山", "src_document": [{"title": "Lage und Daten.", "content": "In der Gran Sabana befinden sich 115 Tepuis (durch Erosion entstandene Tafelberge), von denen der Roraima-Tepui und der Auyan-Tepui die bekanntesten sind. Die größte Ausdehnung des Roraima-Hochplateaus beträgt etwa 15 km und erhebt sich bis zu 700 Meter über den tropischen Regenwald. Westlich vom Mt. Roraima befindet sich der Zwillingstepui Kukenam. Die Landschaft auf dem Hochplateau ist ein Felslabyrinth mit vielen Schluchten – teilweise mehrere hundert Meter tief – und keine Hochebene, wie man früher annahm. Der Sandstein besteht zu 95 Prozent aus reinem Quarz und ist durchzogen von vielen hydrothermalen Quarzgängen. Daher kann man auf der Oberfläche immer wieder Zusammenschwemmungen aus lauter kleinen Quarzkristallen und auch ganze Kristallstufen finden, die aus diesen Gängen stammen. Das Gebiet gehört zu einem Nationalpark, daher ist die Mitnahme jeglicher Mineralien vom Roraima untersagt.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna und Flora.", "content": "Auf der Hochebene des Tepuis wachsen hauptsächlich Flechten, Gräser, \"Stegolepis guianensis\", \"Orectanthe sceptrum\" und verschiedene Orchideen. Der nährstoffarme Sandsteinboden ist aber auch ideal für fleischfressende Pflanzen, wie Sumpfkrüge, Reusenfallen und Sonnentauarten. Die Tierwelt besteht aus Insekten, Vögeln, Lurchen (beispielsweise \"Oreophrynella quelchii\") sowie kleineren Reptilien (Schlangen, Echsen) und Säugetieren (Mäuse). Auf dem Roraima sind etwa 80 Prozent aller Organismen endemisch, d. h. es handelt sich um eine einzigartige, nur auf dem Tepui vorkommende Tier- und Pflanzenwelt, wie sie an keinem anderen Ort der Welt zu finden ist. Eine Ursache ist die mehrere hundert Meter hohe Steilwand, die eine unüberwindbare Barriere darstellt, eine andere das unterschiedliche Klima, das zu einer thermischen Isolation gegenüber dem Regenwald führt. Auf dem Boden herrscht ein feuchtes, tropisches Klima (≈ 30 °C), auf dem Plateau dagegen ein eher gemäßigtes (≈ 10 °C) mit unterschiedlichen Wetterverhältnissen.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Lange Zeit war eine Datierung der Entstehung des Roraima-Tepuis unmöglich. Der Sandstein enthält keine Fossilien, mit denen man das Alter bestimmen könnte. In den 1980er Jahren entdeckte man besondere Gesteinseinschlüsse, die aus tiefen Erdschichten stammten und durch Risse im Sandstein nach oben transportiert wurden, wo die glutförmige Masse erstarrte. Dieses Gestein enthält radioaktive Elemente, wie Uran, welches nach einigen Milliarden Jahren zu Blei zerfällt. Der Zeitpunkt des Erstarrens kann mittels Uran-Blei-Datierung erfolgen. Die Sandsteineinschlüsse ergaben ein Alter von 1,8 Milliarden Jahren. Da dies jedoch nur angibt, wann das Gestein erstarrte, muss der Tepui-Sandstein selbst deutlich älter sein. Geologen vermuten die Entstehung des Tepui-Sandsteins vor 2 Milliarden Jahren. Die Teilung des Tepuisandsteins in Roraima und Kukenam geschah vermutlich vor 160 Millionen Jahren, als der Urkontinent Gondwana auseinanderbrach und Südamerika nach Westen driftete. Wahrscheinlich war ein gewaltiges Erdbeben Ursache dieser Teilung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ansässigen Indianer versuchten nie, den Roraima-Tepui zu besteigen, und auch die Entdecker des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts konnten nur spekulieren, was sich auf dem Hochplateau befindet. Man vermutete ausgestorbene Tierarten (gar Saurier), die dort überlebt hätten. Mehrere Naturforscher, Geographen, Botaniker und Anthropologen erforschten das Gebiet um den Roraima, wie Richard und Robert Schomburgk (zwischen 1838 und 1844), Ernst Ule (1909/10) und Theodor Koch-Grünberg (1911). 1884 gelang dem britischen Forscher Everard Im Thurn die Erstbesteigung des Mount Roraima. Er fand nur Kräuter und Sträucher vor. Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einem Konflikt, als Großbritannien von Britisch-Guyana aus die Region der Tepuis annektieren wollte, da man in der Umgebung Bodenschätze (z. B. Diamanten) fand. Sie zogen sich jedoch wieder auf Verlangen von US-Präsident Grover Cleveland zurück. 1899 wurde ein internationales Tribunal in Paris einberufen, um den Grenzstreit zu klären. Hierbei wurde beschlossen, dass der größte Teil des Gebietes (inklusive Roraima) zu Britisch-Guayana gehöre. Da der Zugang bis heute nur von venezolanischer Seite möglich ist, konnten die Briten das Gebiet jedoch nicht erschließen. Im Jahr 2010 gelang einer Expedition mit Stefan Glowacz die Erstbegehung der Route „Behind the Rainbow“ (IX+/X-), eine Route durch die überhängenden Felswände des Berges. Glowacz, Holger Heuber und Kurt Albert waren zwei Wochen unterwegs, um mit Einbäumen auf Flussläufen und dann zu Fuß an den Berg zu gelangen. Weil ihnen der Anstieg zu steil und zu gefährlich wurde, traten die Einheimischen, die von den Kletterern engagiert worden waren, um beim Transport der schweren Ausrüstung zu helfen, vorzeitig den Rückweg an. Über die Expedition entstand 2013 der Film \"Jäger des Augenblicks – Ein Abenteuer am Mount Roraima\".", "section_level": 1}, {"title": "\"The Lost World\".", "content": "Berichte des berühmten Südamerika-Forschers Sir Robert Hermann Schomburgk inspirierten den englischen Landarzt und Schriftsteller Arthur Conan Doyle zu einem Roman \"The Lost World\" (1912) über die Entdeckung einer lebenden prähistorischen Welt voller Saurier und urzeitlicher Pflanzen. Arthur Conan Doyle nennt in seinem Buch jedoch nie den Namen Roraima. Im Roman gilt der Tafelberg als unbesteigbar. Nur durch einen Trick gelingt es den Romanfiguren, auf das Plateau zu kommen, nämlich indem sie eine vorgelagerte Felsnadel ersteigen und die Schlucht mit einem gefällten Baum überqueren. Diese Felsnadel gibt es auch in der Wirklichkeit, sie ist aber mehr als nur eine Baumlänge vom Plateau entfernt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Roraima-Tepui (aus Pemón \"roroi\" ‚türkisblau‘, ‚fruchtbar‘, \"ma\" ‚groß‘), portugiesisch und spanisch \"Monte Roraima\" oder \"Cerro Roraima\", ist ein 2.810 m hoher Tepui im Dreiländereck zwischen Venezuela, Brasilien und Guyana.", "tgt_summary": "罗赖马山(,)是南美洲北部圭亚那高原帕卡赖马山脉的最高峰,地处委内瑞拉、巴西和圭亚那三国交界处,是一座平顶的大型山峰,长约14公里。该峰是圭亚那及亚马逊河和奥里诺科河流域诸多河流的源头,同时也是圭亚那的最高点。", "id": 2578884} {"src_title": "Lucha Libre", "tgt_title": "墨西哥摔角", "src_document": [{"title": "Regeln.", "content": "Die Regeln sind ähnlich wie im amerikanischen Wrestling. Matches kann man gewinnen, wenn man seinen Konkurrenten auf der Matte hält, während der Ringrichter bis 3 zählt (\"Pin\"), ihn zur Aufgabe zwingt, der Gegner außerhalb des Ringes ausgezählt wird (Ringrichter zählt bis 10), oder durch Disqualifikation. Aufgabe wird meistens verbal oder durch Winken mit den Händen signalisiert. Der \"Tapout\" (Abklopfen), der in Japan populär ist, hat in Mexiko wenig Bedeutung. Die Seile für eine Hebelwirkung zu benutzen ist nicht erlaubt. Sobald ein Luchador die Seile berührt, muss sein Gegner sämtliche Griffe aufgeben und kann ihn nicht „pinnen“. Disqualifikationen gibt es, wenn der Gegner einen unerlaubten Haltegriff oder ein unerlaubtes Manöver anwendet, jemanden in der Leistengegend trifft, Einmischung von außen nutzt, den Referee angreift oder dem Gegner die Maske komplett herunterzieht. Die meisten Matches gehen über 3 Gewinnrunden; wer als erster 2 Pins erreicht hat, ist der Sieger. Wird die Ruhepause zwischen 2 Runden nicht beachtet, kann der Ringrichter die Entscheidung der letzten Runde rückgängig machen, indem er \"rudisimo excesivo\" (übertriebene Gewalt) ruft.", "section_level": 1}, {"title": "Tag-Team-Regeln.", "content": "Die vorherrschende Matchart im Lucha Libre ist ein Sechs-Mann-Tag-Team-Match, das'(span.; „Australisches Tag-Team-Match“ (wörtlich: „Australische Staffel“)) genannt wird, obwohl diese außerhalb (sic) Mexikos üblicherweise als'(„Trio-Match“) bezeichnet werden. Die Matches haben normalerweise zwei Ringrichter, und jedes der Teams hat einen Kapitän. Um zu gewinnen, muss entweder der eine Kapitän den anderen pinnen oder es müssen zwei beliebige Mitglieder eines Teams gepinnt werden. Wenn der legale (= im Ring erlaubte) Mann den Ring verlässt, kann ihn ein anderes Teammitglied ersetzen, ohne dass dieses dafür eingewechselt werden muss; auch kann der Referee zwei beliebige Luchadores als legale Teilnehmer benennen. In traditionellen Tag-Team-Matches mit Zwei-Mann-Tag-Teams müssen \"beide\" Teammitglieder gepinnt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Masken.", "content": "Masken werden seit Mitte der 1930er benutzt und gehen auf Wrestler wie \"El Enmascarado\" („der Maskierte“), den irischen \"Ciclón McKey\" und \"La Maravilla Enmascarada\" („das maskierte Wunder“) zurück. Die ersten Masken waren sehr einfach in Grundfarben gehalten, um die Luchadores zu unterscheiden. Im modernen Lucha Libre werden Masken farbenfroh entworfen, um Bilder von Tieren, Göttern, antiken Helden oder anderen Fantasiefiguren hervorzurufen, in deren Identität der Luchador während des Kampfes schlüpft. Nahezu alle Luchadores in Mexiko beginnen ihre Karriere in Masken, aber fast alle werden irgendwann im Laufe ihrer Karriere einmal demaskiert. Manchmal wird ein Luchador, für den ein Rücktritt vorgesehen ist, in seinem letzten Kampf oder am Anfang seiner letzten Tour demaskiert, womit die dargestellte Figur ihre Identität verliert. Luchadores werden während ihrer Karriere auch in der Öffentlichkeit oft mit ihrer Maske gesehen. Im Prinzip ist die Maske mit dem Luchador gleichzusetzen. El Santo, ein sehr populärer Luchador, trug seine Maske sogar nach seinem Rücktritt, enthüllte seine wahre Identität erst im hohen Alter und wurde sogar mit seiner Maske begraben. Die Figur war allgegenwärtig. Einige berühmte Matches basierten auf der Prämisse \"Luchas de Apuestas\" (Kämpfe mit Wetteinsatz). Das Match mit dem höchsten Kultstatus ist \"máscara contra máscara\" (Maske gegen Maske), wo zwei maskierte Luchadores um ihre Masken wetten und der Verlierer vom Gewinner demaskiert wird und sein wirklicher Name offiziell verraten wird. Je älter ein Luchador wird ohne demaskiert zu werden und je öfter er seine Maske erfolgreich verteidigt, desto höher ist sein Status. Ein anderer bekannter Kampftyp ist \"máscara contra cabellera\" (Maske gegen Haare), wo ein maskierter und ein unmaskierter Wrestler gegeneinander antreten (für gewöhnlich hat der unmaskierte seine Maske gegen den maskierten Wrestler in einem vorherigen Kampf verloren); wenn der maskierte Luchador gewinnt, muss der unmaskierte seine Haare abrasieren lassen, was ein weiteres Zeichen der Erniedrigung darstellt. Gewinnt der unmaskierte, behält er seine Haare und der Verlierer wird demaskiert. Für zwei unmaskierte Wrestler gibt es dann noch \"cabellera contra cabellera\" (Haare gegen Haare). Viele Wrestler verlieren solche Kämpfe am Ende ihrer Karriere, weil das für ihre finale Niederlage steht und der Promoter einem Wrestler oft einen großen Geldbetrag für den Verlust seiner Maske/seiner Haare gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewichtsklassen.", "content": "Lucha Libre ist in Lateinamerika verwurzelt und besitzt ein eigenes, ausführlicheres System der Gewichtsklassen, als beispielsweise das moderne nordamerikanische Pro-Wrestling. Ähnlich dem alten europäischen (insbesondere das britische), dem japanischen oder dem ursprünglichen nordamerikanischen Wrestling, besitzt Lucha Libre ein ähnlich detailliertes Gewichtsklassensystem wie professionelles Boxen. In jeder Gewichtsklasse gibt es ein Oberlimit, wenngleich es auch immer wieder Titelträger gab, die zwischenzeitlich zu schwer für ihre jeweilige Klasse geworden waren. Im Folgenden sind die Gewichtsklassen aufgelistet, wie sie von der \"Comisión de Box y Lucha Libre Mexico D.F.\" (Mexiko Citys Kommission für Boxen und Wrestling) festgelegt worden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Promotions.", "content": "In Mexiko: In Japan: In den Vereinigten Staaten (USA): In Großbritannien: In Puerto Rico:", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucha Libre (span. für \"Freistilkampf\") ist eine Form des professionellen Wrestling, die in Mexiko entwickelt wurde. Lucha Libre geht zurück auf die frühen 1930er, als Salvador Lutteroth US-amerikanische Wrestler, die er in seiner Zeit in Texas gesehen hatte, nach Mexiko brachte. Eine Person, die Lucha Libre betreibt, wird \"Luchador\" (männlich, Pluralform \"Luchadores\") bzw. \"Luchadora\" (weiblich, Pluralform \"Luchadoras\") genannt. Weil die meisten Wrestler in Mexiko kleiner als ihre Kollegen in Nordamerika sind, liegt die Betonung nicht so sehr auf Kraftaktionen wie in den USA oder Kanada. Mexikanisches Wrestling zeichnet sich aus sowohl durch schnelle Abfolgen von Haltegriffen und Manövern als auch durch spektakuläres \"High-Flying\", wobei einige dieser Kampftechniken auch nördlich der Grenze übernommen wurden.", "tgt_summary": "墨西哥摔角(,原义为自由格斗),又名自由摔角,是发源于墨西哥的一种职业摔角运动。类似于自由式摔角,其规则比较自由,因而得名。", "id": 525376} {"src_title": "Innere Neustadt", "tgt_title": "内新城 (德累斯顿)", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Innere Neustadt liegt in der Gemarkung Neustadt gegenüber der Inneren Altstadt und wird von der Elbe in einem Bogen umflossen. Vier Brücken (Albert-, Carola-, Augustus- und Marienbrücke) verbinden den Stadtteil mit dem südlichen Ufer. Die Straßen, die über die Brücken führen, durchqueren die Innere Neustadt und laufen auf den Albertplatz zu. Dieser befindet sich am nördlichen Ende des Stadtteils und ist der Fokus fast aller wichtigen Straßen.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Bauwerke.", "content": "In der Inneren Neustadt liegen mehrere Kultureinrichtungen und Museen Dresdens. Am Albertplatz befindet sich das Erich-Kästner-Museum, im Japanischen Palais das Museum für Völkerkunde. An der Hauptstraße steht das Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik, in der Rähnitzgasse befindet sich das Kunsthaus Dresden. Unweit davon befindet sich das Societaetstheater. Der Jägerhof ist das Domizil des Museums für Sächsische Volkskunst und der Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen. Neben dem Stadtfest, das auch vor allem auf der Hauptstraße ausgetragen wird, finden im Sommer die Filmnächte am Elbufer auf den Neustädter Elbwiesen statt. Auch in der Inneren Neustadt befinden sich zahlreiche für Dresden bedeutsame Gebäude. Der Wiederaufbau des Stadtteils bis 1732 wurde im barocken Stil durchgeführt. Barocke Bürgerhäuser befinden sich bis heute hauptsächlich im Barockviertel Königstraße. Eines der seit 1733 unveränderten Gebäude ist die Nr. 15 der Großen Meißner Straße. Der geschichtsträchtige Gebäudekomplex, der die Kriegsverwüstungen unbeschadet überstanden hat, bildet den Mittelteil des Hotels Bellevue. Die Dreikönigskirche war von 1990 bis 1993 Sitz des Sächsischen Landtags. Entlang des Elbufers erstrecken sich die Regierungsgebäude des Regierungsviertels und das Japanische Palais. Markant ist der \"Bogenschütze\" im Staudengarten am Neustädter Elbufer. Der Goldene Reiter, ein bekanntes Dresdner Wahrzeichen, befindet sich auf dem Neustädter Markt; am anderen Ende der durch die Innere Neustadt führenden Hauptstraße steht der Artesische Brunnen am Albertplatz. Dazwischen befindet sich an der querenden Metzer Straße das zum Zeitpunkt seiner Eröffnung größte öffentliche Parkhaus im automatischen Betrieb sowie direkt gegenüber die Neustädter Markthalle. Bis Februar 1945 befand sich am Neustädter Markt das große Neustädter Rathaus, das nach seiner Zerstörung nicht wieder aufgebaut wurde und einer Plattenbausiedlung Platz machen musste. Eine eigens dafür gegründete Initiative hat sich den Wiederaufbau des Rathauses und die Wiederherstellung des Neustädter Marktes zum Ziel gesetzt. Am nicht mehr existenten Beaumontplatz lag das 1728 von Knöffel für General Graf Wackerbarth als Ritterakademie errichtete Palais Wackerbarth, dessen Ruine 1962/1963 abgerissen wurde. Ihm gegenüber befand sich in Richtung Carolaplatz Sarrasanis 1912 eröffnetes „Circus-Theater 5000“.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die wichtigen Straßen sind die Hauptstraße (eine Fußgängerzone) in Verlängerung der Augustusbrücke, die Albertstraße in Verlängerung der Carolabrücke und die Königstraße. Weitere wichtige Straßen sind die Antonstraße (die Verlängerung der Marienbrücke) und die Bautzner Straße. Im Straßenzug, der die Brückenvorplätze ufernah miteinander verbindet, sind die Köpckestraße und die Große Meißner Straße von herausragender Bedeutung. Auf zwei ostwestlich und drei nordsüdlich verlaufenden Trassen verkehren insgesamt acht Straßenbahnlinien der Dresdner Verkehrsbetriebe durch den Stadtteil. Wichtigste Haltestelle ist der Albertplatz. Bis auf die Linie 81, die die Innere Neustadt am Bahnhof Neustadt tangiert, bedienen keine Stadtbuslinien, sondern nur Regionalbuslinien den Stadtteil. Westlich wird die Innere Neustadt durch den Bahndamm der Ferneisenbahnstrecke nach Leipzig begrenzt. Der Bahnhof Dresden-Neustadt im Nordwesten des Stadtteils ist ein Fernbahnhof.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Behörden.", "content": "Wichtigste Wirtschaftszweige in der Inneren Neustadt sind die Gastronomie und der Einzelhandel. Wie in der Inneren Altstadt befinden sich viele Hotels und Restaurants in diesem Teil der Innenstadt Dresdens. Das größte Hotel ist das Hotel Bellevue der Westin-Hotelkette. Sowohl die Königstraße als auch die Hauptstraße bilden wichtige Einkaufspassagen im Dresdner Stadtzentrum. Um den Carolaplatz zentrieren sich die Staatskanzlei und alle Ministerien des Freistaates Sachsen und bilden das Regierungsviertel. Derzeit sind dies acht Ministerien, die sich in mehreren historischen, aber auch neu erbauten Gebäuden befinden. Auch das Hauptstaatsarchiv befindet sich im Regierungsviertel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Innere Neustadt ist ein Dresdner Stadtteil im Stadtbezirks Neustadt. Der Name leitet sich ab von der „Neuen Königlichen Stadt“, dem bis 1732 nach einem Stadtbrand wiederaufgebauten Stadtteil \"Altendresden\". Im Gegensatz zur Äußeren Neustadt befand sich der Kern der Inneren Neustadt innerhalb der Stadtfestung und wird daher auch als historische Neustadt bezeichnet.", "tgt_summary": "内新城(Innere Neustadt)是德累斯顿的一个区,德累斯顿新城(Altstadt)的一部分。这个名称源自于1732年大火后新建的“新皇家城”(Neuen Königlichen Stadt)。相对于外新城(Äußere Neustadt),内新城的意思是位于城墙以内,因此也被称为老新城。", "id": 1960218} {"src_title": "Die Mächte des Wahnsinns", "tgt_title": "戰慄黑洞", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Als der Roman \"Die Mächte des Wahnsinns\" des weltweit erfolgreichsten Horrorbuch-Autors Sutter Cane kurz vor der Veröffentlichung steht, ist Cane plötzlich nicht mehr auffindbar. Aufgrund seiner Bekanntheit erregt das mysteriöse Verschwinden Canes große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, zumal noch niemand, nicht einmal seine Lektorin Linda Styles oder sein Verleger Jackson Harglow, das Manuskript seines neuesten Werkes zu Gesicht bekommen haben. Harglow beauftragt den Privatdetektiv John Trent, den Autor zu suchen. Trent findet eine Spur, die Cane seiner Meinung nach absichtlich hinterlassen hat und die in ein völlig abgeschiedenes Dorf namens Hobb’s End führt. Dieses seltsame Dorf findet sich auch in den Romanen von Sutter Cane. Gemeinsam mit Linda Styles macht sich Trent auf den Weg um den Autor zu suchen, den er zusammen mit dessen Verleger des Betruges verdächtigt. In Hobb’s End angekommen, machen sie Cane ausfindig, der sich in einer Kirche aufhält. Der Autor befindet sich in einem euphorischen Zustand. Er offenbart den beiden, dass seine Bücher nicht mehr länger nur Fiktion seien, sondern durch die Macht der Millionen fanatischen Fans Wirklichkeit würden. Je mehr Menschen Canes Werk konsumierten, desto schneller würde seine Fiktion Realität. Auch Hobb’s End und der Detektiv Trent selbst seien Fiktion. In dem Buch, bei dessen Fertigstellung Trent nun anwesend ist, verfallen die Menschen nach und nach dem völligen Wahnsinn, während damit zugleich der Untergang der Welt eingeleitet wird. Cane selbst, als Schöpfer des Geschehens, nimmt dabei die Rolle des neuen Gottes an. Während Linda dem Wahnsinn noch in Hobb’s End zum Opfer fällt, bringt John das Manuskript unter dem Einfluss Canes und gegen seinen eigenen Willen zurück zu Jackson Harglow. Alle seine Versuche, das Werk während seiner Reise zu vernichten, schlagen fehl. Als er bei Harglow ankommt, erzählt ihm dieser, dass er das Manuskript schon vor Monaten von Trent erhalten hat, und das Buch seit Wochen im Handel ist. Auch ein Film sei in Arbeit. Tatsächlich beginnt der Wahnsinn in der gesamten Welt um sich zu greifen. Trent, einige Wochen später total verwahrlost, tötet einen Sutter Cane-Fan und wird in eine Nervenklinik eingewiesen. Während er halb wahnsinnig in einer Gummizelle sitzt, geht draußen die Welt unter. Er kommt aus der Zelle, stellt fest, dass alle Menschen verschwunden sind, und geht in die menschenleere Stadt. Dort besucht Trent eine leere Kinovorstellung von „Die Mächte des Wahnsinns“ und muss erkennen, dass der Film exakt die Geschehnisse wiedergibt, die ihm selbst bisher zugestoßen sind. Daraus schließt er, dass er tatsächlich nur eine Erfindung von Sutter Cane ist und verliert endgültig den Verstand.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films urteilt: „Zwischen Fiktion und Realität angesiedelter Horrorfilm, der seine Kulturkritik an den die Hirne der Menschen manipulierenden Mächten mit auf die Magengrube zielenden Schockeffekten würzt. Für Freunde des Genres sehenswert.“ Roger Ebert macht Mängel in der Zeichnung einzelner Figuren, insbesondere des Sutter Cane und des von Charlton Heston dargestellten Verlegers, und Schwächen im Drehbuch aus („it’s not enough to send the beleaguered hero on a roller-coaster ride through shocking images“). Der Film warte anfangs mit einer Menge faszinierender Ideen auf, umgehe diese aber zum Großteil zugunsten einer Spezialeffekte-Vorstellung, die von der Nightmare-Reihe inspiriert zu sein scheint („starts out with lots of intriguing ideas, and then sidesteps most of them in order to provide a special effects side show that looks inspired by the „Nightmare on Elm Street“ series“), deren neuester Film \"Freddy’s New Nightmare\" ein ähnliches Thema auf weitaus originellere Weise behandele und zudem die besseren Spezialeffekte biete.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde für den Saturn Award in zwei Kategorien nominiert. John Carpenter gewann den Kritikerpreis des Festival Internacional de Cinema do Porto und wurde in einer weiteren Kategorie nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mächte des Wahnsinns ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von John Carpenter aus dem Jahr 1994 und gleichzeitig der dritte Teil seiner \"apokalyptischen Trilogie\", die 1982 mit \"Das Ding aus einer anderen Welt\" begann und 1987 mit \"Die Fürsten der Dunkelheit\" eine Fortsetzung fand.", "tgt_summary": "《战栗黑洞》(英语:In the Mouth of Madness,或称作英语:John Carpenter's In the Mouth of Madness)是一部1995年美国心理洛式风格恐怖恐怖片,由约翰·卡本特执导,为卡本特执导「启示录三部曲」中的第三部作品,第一部为1982年的《突变第三型》,第二部则为1987年的《沉睡百万年》。电影主演包括山姆·尼尔、茱莉·卡门、尤根·波夫诺与却尔登·希斯顿。《战栗黑洞》定于1995年2月3日在美国广泛上映。", "id": 1664629} {"src_title": "Holzstoff", "tgt_title": "木浆", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Früher wurde Papier vor allem aus Lumpen (Hadern) gewonnen. Wegen der begrenzten Verfügbarkeit dieses Rohstoffs wurden etwa ab dem Jahr 1700 nach Alternativen gesucht (siehe dazu Papier#Industrialisierung). Friedrich Gottlob Keller entwickelte Mitte des 19. Jahrhunderts das noch heute übliche Verfahren zur Erzeugung von Holzschliff, was der Papierherstellung eine neue Rohstoffbasis erschloss. Keller verkaufte im Jahre 1846 sein Patent zur Holzschliff-Herstellung dem schwäbischen Fabrikanten Heinrich Voelter (1817–1887) aus Heidenheim, der dann zusammen mit dem Maschinenbauer Johann Matthäus Voith (1803–1874) das Kellersche Holzschliffverfahren zur industriellen Reife weiterentwickelte. Im 19. Jahrhundert wurden auch Verfahren zur Gewinnung des höherwertigen, aber aufwendiger zu erzeugenden Zellstoffs entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Holzstoff wird aus dem Rohstoff Holz, der hauptsächlich aus Lignocellulose besteht, gewonnen. Lignocellulose besteht aus Cellulosemolekülen, die zu Fasern zusammengelagert sind. Eine Matrix aus Lignin durchwirkt die Cellulose, so dass ein druck- und reißfester Verbund entsteht. Bei der Herstellung von Holzstoff erfolgt eine Zerfaserung des Holzes mit verschiedenen Verfahren. Durch die fast vollständige Verwendung des Rohstoffs sind hohe Ausbeuten möglich. Allerdings werden die Fasern durch die mechanische Einwirkung zum Teil beschädigt oder gekürzt, was zu einer Reduzierung der Papierfestigkeit führt. Bei der Herstellung von Zellstoff hingegen wird der Ligninanteil mit chemischen Methoden entfernt, so dass bei geringerer Ausbeute und höherem Aufwand der höherwertige Zellstoff gewonnen wird, der fast vollständig aus Cellulose besteht. Meist wird bei der Holzstofferzeugung Rundholz oder Prügelholz eingesetzt, wobei Nadelholz wegen der Langfaserigkeit bevorzugt wird. Unterschiedliche Verfahren führen zu den verschiedenen Holzstoff-Sorten.", "section_level": 1}, {"title": "Schliff-Verfahren.", "content": "Schliff-Produkte werden durch Zerfaserung von Holz mit Hilfe von Schleifsteinen erzeugt.", "section_level": 2}, {"title": "Holzschliff.", "content": "Die Herstellung von Holzschliff (Weißschliff) erfolgt mechanisch. Entrindete Holzprügel (Meterholz oder Holzspälten) von Nadelhölzern, meist Fichte, werden unter Zusatz von warmem Wasser auf rotierende Schleifsteine gepresst und zerschliffen (zerfasert). Anschließend kann eine weitere Vermahlung zur Anpassung der Fasern erfolgen. Der im Kaltschliff hergestellte \"Weißschliff\" ist von ziemlich heller Farbe, jedoch nur von geringer Festigkeit, da die Fasern zerrissen sind. Wird das Holz vor dem Schleifen gedämpft (vornehmlich harzreiches Kiefernholz), so entsteht \"Braunschliff\", mit besseren Festigkeitseigenschaften als \"Weißschliff\".", "section_level": 3}, {"title": "Druckschliff.", "content": "Eine modernere Produktionsvariante ist der Druckschliff. Gegenüber üblichem Holzschliff, der bei einer Temperatur unter 100 °C erzeugt wird, erlaubt die Kapselung des Schleifers einen höheren Druck und dadurch eine höhere Temperatur. Das erweicht die Ligninmatrix. Dadurch kann das Ausgangsholz leichter zerfasert und eine größere Länge der Cellulosefasern erreicht werden.", "section_level": 3}, {"title": "Refiner-Verfahren.", "content": "Bei den Refiner-Verfahren erfolgt zunächst eine Zerkleinerung in Hackschnitzel und, nach weiteren Prozessschritten, die Zerfaserung im Refiner.", "section_level": 2}, {"title": "Thermomechanical pulp (TMP).", "content": "Bei der TMP-Erzeugung werden Hackschnitzel 3 bis 5 Minuten lang mit ca. 110–130 °C heißem Dampf aufgewärmt. Bei dieser Temperatur erweicht das Lignin und der Faserverbund beginnt sich aufzulösen. Anschließend wird das Holz zwischen den Kanten eines Refiners zerfasert. Diese Faserstoffmahlung geschieht meistens in zwei Durchgängen, um die Einzelfasern schonend zu gewinnen: In der ersten Refinerstufe werden die aufgeweichten Hackschnitzel bei Überdruck vorzerkleinert, in einem zweiten Refiner wird der grobe Faserstoff bei Atmosphärendruck weiter zerfasert. Durch die thermische Vorbehandlung nähern sich die Eigenschaften teilweise denen des teureren Zellstoffs an, wie z. B. höhere Reißfestigkeit des daraus hergestellten Papiers.", "section_level": 3}, {"title": "Chemithermomechanical pulp (CTMP).", "content": "Eine Variante des TMP ist die chemo-thermische Holzstofferzeugung (CTMP), bei der die Hackschnitzel zusätzlich chemisch vorbehandelt werden. Das Produkt ist durch die chemische Vorbehandlung dunkler als TMP. CTMP kann auch gebleicht werden und wird dann als BCTMP bezeichnet \"(bleached chemi-thermo-mechanical pulp)\".", "section_level": 3}, {"title": "Verwendung.", "content": "Je nach den gewünschter Papiereigenschaften – Opazität (Lichtstreufähigkeit), Volumen (Steifigkeit), Helligkeit, Oberflächeneigenschaften, Binde- und Festigkeitseigenschaften – und nach ökonomischen Aspekten werden unterschiedliche Holzstoffe eingesetzt. Oft findet auch eine Kombination mit anderen Faserstoffen statt, z. B. mit aufbereitetem Altpapier (Altpapierstoff) oder langfaserigem Zellstoff aus Nadelholz, um die gewünschte Papierqualität zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Chemischer Nachweis.", "content": "Holzschliff kann durch Rotfärbung des enthaltenen Lignins mit salzsaurer Phloroglucinlösung nachgewiesen und so von Zellstoff unterschieden werden. Verwendet wurden dazu häufig auch Wursters Blau und Rot (nach Casimir Wurster) und Anilinsulfat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Holzstoff (englisch \"mechanical pulp\") ist eine zusammenfassende Bezeichnung für Faserstoffe, die durch mechanische Zerfaserung aus Holz gewonnen und für die Herstellung bestimmter Sorten von Papier, Karton und Pappe verwendet werden. Die Herstellung erfolgt entweder durch rein mechanischen Holzaufschluss oder mit thermischer und/oder chemischer Vorbehandlung. Wirtschaftlich bedeutende Holzstoff-Sorten sind Holzschliff, Druckschliff und thermomechanischer Holzstoff (auch TMP genannt, Abkürzung für englisch thermomechanical pulp).", "tgt_summary": "木浆是用于造纸的最常用的材料。用于制造木浆的木材资源被称为纸浆用木材。木浆通常来自软木树木如云杉,松树,冷杉,落叶松和铁杉,但也有硬木如桉树和桦树。", "id": 2550656} {"src_title": "London Congestion Charge", "tgt_title": "倫敦交通擁擠稅", "src_document": [{"title": "Die Mautzone.", "content": "Die Grenze der ersten Zone wird auch als die \"innere Ringstraße Londons\" bezeichnet. Vom nördlichsten Punkt im Uhrzeigersinn gesehen wird die Zone durch die größeren Straßen Pentonville Road, City Road, Old Street, Commercial Street, Mansell Street, Tower Bridge Road, New Kent Road, Elephant and Castle, Vauxhall Bridge Road, Park Lane, Edgware Road, Marylebone Road und die Euston Road definiert. Kleinere Straßen schließen die dabei entstehenden Lücken. Um die Grenzstraßen zu befahren, muss keine Gebühr entrichtet werden. Zwischen Weihnachten und Neujahr 2002 wurden auf allen Einfahrtstraßen Markierungen angebracht, die die Fahrer auf die Gebührenerhebung aufmerksam machen sollen. Durch diese Straßen eingeschlossen werden die gesamte City of London, das Bankenviertel, sowie das Londoner West End, das primäre Kommerz- und Unterhaltungszentrum der Stadt. Von den neun Millionen Einwohnern Greater Londons leben etwa 136.000 Einwohner innerhalb der ersten Mautzone, die eher als Gewerbegebiet denn als Wohngebiet betrachtet wird. Am 19. Februar 2007 trat die \"Western Extension\" (Erweiterung der Zone in Richtung Westen) in Kraft, mit Wirkung zum 4. Januar 2011 wurde diese Erweiterung wieder zurückgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Toxicity charge (Schadstoffmaut).", "content": "Am 23. Oktober 2017 wurde eine neue Gebühr für die Toxizität eingeführt. Ältere und umweltbelastendere Pkw und Lieferwagen, die nicht den Euro-4-Normen entsprechen, müssen zusätzlich zu der Staugebühr eine Gebühr von 10 Pfund zahlen, um in der Londoner Innenstadt innerhalb der Congestion-Charge-Mautzone fahren zu dürfen. Die Abgabe gilt typischerweise für Fahrzeuge mit Diesel- oder Ottomotoren, die vor 2006 zugelassen wurden. Londons Bürgermeister Sadiq Khan kündigte dies am 17. Februar 2017 an, nachdem London im Januar 2017 Rekordwerte bei der Luftverschmutzung erreicht hatte. Die EU-Grenzwerte für Stickoxide in der Luft, die hauptsächlich von Dieselfahrzeugen emittiert werden, wurden regelmäßig überschritten. Als weitere Unterstützung der Luftverbesserung werden seit Januar 2018 nur noch Taxis mit Elektro- oder Hybridantrieb neu zugelassen. Am 8. April 2019 trat eine verschärfte Maut in Kraft, deren Höhe auf 12,50 £ festgesetzt wurde. Sie wird während 24 Stunden am Tag erhoben. 2021 soll sie auf weite Teile der Stadt ausgedehnt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Technik und Durchsetzung.", "content": "Die Durchsetzung der Maut wird durch Videoüberwachung der Straßen mit 230 Überwachungskameras realisiert, von denen 180 am Rand des Bereichs installiert sind. Zusätzlich wird eine Reihe mobiler Kameras innerhalb der Mautzone eingesetzt. Der Anteil derart erfasster Fahrzeuge am Gesamtverkehr wird auf 98 % geschätzt. Die Videodaten werden an ein Rechenzentrum in Zentral-London übertragen, wo per automatischer Nummernschilderkennung der Halter des Fahrzeugs ermittelt wird. Ein zweites Rechenzentrum übernimmt die Datensicherung der Bilder. Zwar ist dieses Verfahren nicht unfehlbar, eine angemessene Erfolgswahrscheinlichkeit reicht jedoch zur Abschreckung aus. Bei Ein- und Ausfahrt aus der Zone werden deshalb jeweils die vorder- und rückseitigen Nummernschilder aufgenommen, wodurch vier Chancen bestehen, ein Fahrzeug zu identifizieren. Die 50 Kameras innerhalb des Mautbereichs erfassen Fahrzeuge, die nicht bei Einfahrt identifiziert wurden oder sich nur innerhalb der Zone bewegen. Die so gewonnene Fahrzeugliste wird automatisch mit der Liste der Fahrzeuge verglichen, für die die Mautgebühr bereits entrichtet wurde. Wer zahlt, aber nicht innerhalb des Mautbereichs erfasst wird, hat dabei keinen Anspruch auf Rückzahlung. Wer jedoch \"nicht\" zahlt und dennoch erfasst wird, dem droht ein Bußgeld. Der Halter eines solchen Fahrzeugs wird mittels einer von der Driver and Vehicle Licensing Agency in Swansea bereitgestellten Datenbank ermittelt. Das Bußgeld beträgt 65 £ innerhalb der ersten zwei Wochen, 130 £ danach und 195 £, sollte der Betrag nach vier Wochen noch nicht bezahlt sein. Während private Fahrzeughalter die Mautgebühr in Eigeninitiative entrichten müssen, gelten für Geschäftsfahrzeuge andere Regeln. Ein Unternehmen kann eine Fahrzeugflotte bei TfL registrieren lassen, wobei für jedes durch die Überwachung erfasstes Fahrzeug 5 £ pro Tag berechnet werden. Im Mai 2005 gründete der Geschäftsmann Miguel Camacho die Firma \"fivepounds.co.uk\". Privatfahrzeuge konnten als Teil der Firmenfahrzeugflotte von fivepounds.co.uk registriert werden. Dadurch musste der Fahrzeughalter die Maut nicht mehr proaktiv zahlen, entging Bußgeldern und bekam bei Nichtentdeckung durch die Kameras sogar „freie“ Fahrten. Fivepounds.co.uk erhob eine monatliche Verwaltungsgebühr von 10 £, so dass das Angebot nur für regelmäßige Besucher der Zone attraktiv war. TfL, die 36 % ihrer Gebührenumsätze durch Bußgelder erzielen, verlangten daraufhin die Vorlage der Fahrzeugbriefe für die Registrierung von Firmenfahrzeugen. Durch eine Regeländerung der zuständigen Behörde musste die „Flotte“ am 26. Februar 2006 schließen.", "section_level": 1}, {"title": "Ökonomische Grundlage.", "content": "Aus Sicht der Volkswirtschaftslehre sind Straßen öffentliche Güter, die sich von privaten Gütern durch Nicht-Ausschließbarkeit und Nicht-Rivalität unterscheiden. Dies bedeutet, dass das Gut durch Benutzung nicht „konsumiert“ wird und Einzelne gewöhnlich nicht von der Nutzung ausgeschlossen werden. Aus diesem Grunde müssen Straßen zumeist vom Staat gebaut werden, denn der Markt selbst stellt sie nicht in ausreichendem Maße bereit. Auf einer stark ausgelasteten Straße behindern sich jedoch die Nutzer gegenseitig, wodurch eine gewisse Rivalität entsteht. Wenn nun ein individueller Benutzer diese Straße benutzt, beeinträchtigt er damit andere, bezieht das jedoch nicht in sein Kalkül ein. Ein externer Effekt entsteht, der ohne Eingriff eine wohlfahrtsoptimierte Entscheidung verhindert und zu Marktversagen führt. Eine Congestion Charge kann diesen Mangel beheben. Um dies zu erreichen, sollte sie genau so hoch sein, wie Dritte die durch den Benutzer verursachte Behinderung bewerten, die der Nutzer so in sein Kalkül einbeziehen muss. Im Idealfall sollte sich die Gebühr deshalb an die aktuelle Auslastung der Straße anpassen. So sollte sie beispielsweise während der Hauptverkehrszeiten deutlich höher sein als in der verkehrsarmen Nacht. Die Londoner Congestion Charge erreicht dieses Ziel nur teilweise, da sie zwar einerseits während der Nacht nicht erhoben wird, jedoch tagsüber nicht variiert und auch das Ausmaß der Behinderung Dritter (beispielsweise die Dauer der Fahrt) nicht in Betracht gezogen wird. Im Zusammenhang mit dem Individualverkehr gibt es noch weitere externe Effekte wie etwa die Umweltbelastung, die jedoch auch durch eine allgemeine Mineralölsteuer abgefangen werden können. Aus Sicht der Ökonomie ist es also generell sinnvoll, für die Nutzung überlasteter Straßen eine Mautgebühr zu erheben.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Die Londoner Stauplanung hat aus mehreren Gründen Aufmerksamkeit auf sich gezogen: Gegner der Maut kritisieren zu geringe Kapazitäten des öffentlichen Nahverkehrs und soziale Unverträglichkeit der Pauschalgebühr. Dem steht gegenüber, dass während der gebührenpflichtigen Zeiten freie Parkflächen nur für Anwohner vorhanden sind und die Maut weniger als die durchschnittliche Parkgebühr für eine Stunde beträgt. TfL beauftragte \"Capita plc\" mit der Implementierung des Modells. Subunternehmer waren unter anderem \"Mastek Ltd\" aus Mumbai, Indien, die für die IT-Infrastruktur verantwortlich waren. Nach ihrer Auskunft ist es das größte bisher mit Microsofts.NET-Plattform realisierte Projekt. Aufgrund der weltweiten Verteilung der beteiligten Unternehmen auf Länder mit jeweils unterschiedlichen Richtlinien in Sachen Datenschutz hat das Projekt Bedenken bezüglich der Sicherung der Privatsphäre auf sich gezogen. So bestätigte Ken Livingstone (damals Bürgermeister von London) selbst, dass eine Fernsteuerung der Kameras möglich ist und im Fall von Ermittlungen die Daten den ermittelnden Behörden zur Verfügung stünden. Ebenso gab Livingstone bekannt, dass die Kameras aus Sicherheitsgründen auch bei Scheitern des Systems in Betrieb blieben.", "section_level": 1}, {"title": "Die Maut in der Praxis.", "content": "Vor der Einführung der Maut wurde ein ruppiger Start befürchtet. Ken Livingstone, als Bürgermeister Londons wichtiger Befürworter der Maut, befürchtete gar einen „blutigen Tag“. Tatsächlich bewirkte das System in den ersten zwei Tagen einen dramatischen Verkehrsrückgang in der Innenstadt. Am ersten Tag befuhren 190.000 Fahrzeuge die Zone während des gebührenpflichtigen Zeitraums. Das stellt einen Rückgang um etwa 25 % dar. Angesichts von 45.000 befreiten Fahrzeugen lag der Gesamtrückgang damit bei über 30 %. Einzelne Stimmen meldeten eine Verkürzung der Fahrzeiten um die Hälfte. Etwa 100.000 Fahrer bezahlten die Gebühr selbst, 15.000 bis 20.000 waren Geschäftsfahrzeuge und geschätzte 10.000 Fahrer entrichteten die Gebühr nicht. Mit Einführung der Maut wurden auch 300 neue Busse (bei insgesamt etwa 20.000) in Betrieb genommen. Die Busunternehmen und die London Underground meldeten eine allenfalls leichte Zunahme der Passagierzahlen. Vereinzelt wurde hingegen berichtet, die zu Hauptverkehrszeiten ohnehin problematische Überfüllung hätte noch weiter zugenommen. Anfangs vermutete man hinter dem reduzierten Verkehr die Schulferien, was sich jedoch als falsch erwies. Berichte zeigten einen kontinuierlichen Rückgang des Verkehrs im ersten Monat nach Inbetriebnahme der Maut. Dieser Rückgang lag bei mindestens 15 %, in der ersten Woche sogar bei 20 %. Obwohl präzise Statistiken außerhalb des Medieninteresses lagen, gilt die Maut als erfolgreich. Am 23. Oktober 2003 veröffentlichte TfL einen Bericht, der die ersten sechs Monate nach Einführung der Maut untersuchte. Gemäß diesem Bericht reduzierte sich die durchschnittliche Zahl der in das Zentralgebiet einfahrenden Fahrzeuge um 60.000 gegenüber dem Vorjahr, was einer Verringerung der nicht befreiten Fahrzeuge um 30 % entspricht. 50 bis 60 % davon werden der Nutzung des ÖPNVs und 20 bis 30 % dem Vermeiden der Zone zugerechnet. Der Rest wird durch Fahrgemeinschaften, Verminderung der Fahrten, verstärktes Fahren außerhalb der Betriebsstunden des Mautsystems und vermehrten Einsatz von Zweirädern verursacht. Fahrzeiten haben sich laut Bericht im Mittel um 15 % verkürzt. Die Varianz der Fahrzeiten auf einer beobachteten, stark befahrenen Strecke sank ebenfalls. Gemäß Bericht bewirkte die Maut nur einen geringfügigen Absatzrückgang im Einzelhandel. Im August 2003 verkündete die John Lewis Partnership einen um 8 % verminderten Absatz ihres Geschäfts in der Oxford Street während des ersten Halbjahres nach Inbetriebnahme des Mautsystems. Der Umsatz anderer Geschäfte außerhalb der Mautzone stieg jedoch, wie beispielsweise in Kingston upon Thames. TfL entgegnete, dass lediglich 0,5 % des Rückgangs der Maut angelastet werden könne, London leide an seiner langfristigen Unfähigkeit, seine Transportwege und Infrastruktur zu modernisieren. TfL behauptete, London werde sich dank der Maut langfristig positiv entwickeln. Die Anzahl erteilter Bußgelder bezifferte der Bericht auf monatlich etwa 100.000, wobei gegen etwa 2000 davon durch Betroffene Widerspruch eingelegt wird. Der deutlich stärker als erwartet reduzierte Verkehr bedeutete für TfL einen Ertrag von lediglich 68 Millionen Pfund Sterling. Ursprünglich hatte TfL 130 Millionen avisiert. Das Mautsystem beeinflusst gemäß Bericht die Unfallzahlen nicht merklich, so dass der leicht rückläufige Trend erhalten bleibt. Ein weiterer, im Oktober 2004 veröffentlichter Bericht gab an, dass bis 2010 nur 7 der 13 Regierungsvorgaben für den Verkehr in London erfüllt seien. Die Staus würden nicht hinreichend reduziert, was auf einen Fehler in den Richtlinien der Mauterhebung hindeute. Jedoch bezieht sich der Bericht auf Gesamt-London und die Staus können überwiegend den Einfallstraßen in den Vororten angelastet werden, in denen der Aufbau eines Nahverkehrsnetzes schwieriger ist und verstärkt das Kraftfahrzeug genutzt wird. Einem im Mai 2006 veröffentlichten Bericht der BBC ist zu entnehmen, dass sich die US-Botschaft in London weigert, die Staugebühr zu bezahlen. Die US-Botschaft hält die Staugebühr für eine Steuer, von der Diplomaten nach dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen befreit seien. Allein im Zeitraum von Oktober 2005 bis Mai 2006 wurden gegen Fahrzeuge der US-Botschaft in London Bußgelder in Höhe von 271.000 £ verhängt, die aber wegen der diplomatischen Immunität nicht vollstreckt werden können. Auch andere Länder verweigern die Zahlung, darunter Russland, Japan und Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Mautgeschichte.", "content": "In England existierten immer viele gebührenpflichtige Straßen, früher wie heute. Zölle kamen infolge des Verfalls der Straßen im späten 17. Jahrhundert auf. Dieser Verfall wurde durch die protestantische Reformation verursacht, da sich die katholischen Mönche nicht länger um die Straßen kümmerten. Am Ende des 18. Jahrhunderts war das englische Straßennetz überwiegend bezollt. Zollstraßen schaffte man schließlich im späten 19. Jahrhundert ab, nachdem die Konkurrenz der Eisenbahnen und die Proteste von Reisenden, die bei langer Strecke entsprechend oft Zölle entrichten mussten, übermächtig wurden. Obwohl das Modell einer Innenstadtmaut weithin dem Londoner Oberbürgermeister Ken Livingstone zugeschrieben wird, gibt er selbst als Quelle für die Idee den Nobelpreisträger Milton Friedman an. Allgemeine Wegzölle wurden zuvor auch von anderen angepriesen, wie dem Ökonomen Adam Smith im 18. Jahrhundert. Mitte der 1990er Jahre prüfte die britische Regierung Pläne, die der heutigen Maut ähnlich sind. Das \"London Congestion Research Programme\" befand im Juli 1995, dass Londons Wirtschaft von einem derartigen Programm profitieren würde. Der Greater London Authority Act of 1999 billigte jedem Bürgermeister Londons das Amtsrecht zu, ein Mautsystem einführen zu dürfen. Nach seinem Wahlsieg 2000 entschied Livingstone, dieses Recht wie in seinem Wahlmanifest versprochen zu nutzen und verhandelte mit interessierten Parteien. Das grundsätzliche Modell wurde im Februar 2002 vereinbart und mit einigen Kompromissen am 17. Februar 2003 in Betrieb genommen. Nach Einführung der Maut gab es eine Reihe von zukünftig gewünschten Veränderungen. Livingstone kündigte eine formale Prüfung des Systems nur sechs Monate nach dessen Inbetriebnahme an. Ursprünglich war ein Jahr vorgesehen; dank des geglückten Starts verkürzte Livingstone die Zeitspanne jedoch. Am 25. Februar 2003 gab er bekannt, er könne keine Ereignisse vorhersehen, die es notwendig machen würden, die Höhe der Mautgebühr zu verändern, das könne sich jedoch in einigen Jahren ändern. Er deutete somit an, die 5 £ seien adäquat, um den Verkehr wie gewünscht zu hemmen. Dieser Aussage widersprach er im November 2004 in einem Interview mit BBC London, als er angab, es sei immer klar gewesen, dass die Gebühr während seiner zweiten Amtszeit auf zumindest 6 £ erhöht werde. Am Ende des Monats vollführte Livingstone erneut einen Wechsel und sprach sich nun dafür aus, die Gebühr auf 8 £ für Privat- und 7 £ für Geschäftsfahrzeuge zu erhöhen. Geschäftsgruppierungen wie London First reagierten wütend auf diese Ankündigung und bezeichneten sie als „weder zufriedenstellend noch akzeptabel“. Der Anstieg auf 8 £ wurde formal am 1. April 2005 bekannt gegeben, zusammen mit Rabatten beim Kauf von Monats- und Jahreskarten. Bereits kurz nach Einführung der Gebühr spekulierten Zeitungen, eine Erweiterung der Mautzone sei Teil von Livingstones Wiederwahl-Manifest (unter der Labour-Partei) im Jahr 2004. Tatsächlich erhob TfL im Februar 2004 Umfragedaten über eine westliche Erweiterung der Zone, die dann den Rest der City of Westminster und den Royal Borough of Kensington and Chelsea umfassen würde. Im August 2004 veröffentlichte TfL die Ergebnisse der Umfrage. Viele der Befragten wollten keine Erweiterung, jedoch sprach Livingstone den Ergebnissen repräsentativen Charakter ab. Für Kritiker galt das als Bestätigung, dass die gesamte Befragung eine der rechtlichen Absicherung dienende Augenwischerei war. Steven Norris, der 2004 für das Amt des Bürgermeisters aufgestellte Kandidat der Conservative Party, ist als heftiger Kritiker der Maut bekannt und bezeichnet sie, angelehnt an Ken Livingstone, als „Kengestion charge“. Er versprach, bei gewonnener Wahl die Maut abzuschaffen und unbezahlte Bußgelder zum 11. Juni 2004 zu erlassen. In einem Interview mit der Londoner Zeitung \"Evening Standard\" stützte der Vorsitzende der Konservativen Michael Howard seinen Kandidaten, indem er sagte, die Maut habe „unzweifelhaft“ einen schädlichen Einfluss auf die Geschäfte Londons. Simon Hughes, der Kandidat der Liberaldemokraten, unterstützte hingegen die Grundprinzipien des Modells. Er schlug unter anderem eine mögliche Zahlung am nächsten Tag, eine Verkürzung der Betriebsstunden auf 17 Uhr und 5 freie Tage im Jahr für jedes erfasste Fahrzeug vor. Im Mai 2005 kündigte TfL eine weitere Befragung mit spezifischen Vorschlägen zur Erweiterung an. Diese enthielten einen Plan, den Umsatz von Londons Theatern, Restaurants und Kinos zu steigern, was durch eine um 30 Minuten verkürzte Mauterhebung erreicht werden sollte. Infolge des Anschlags auf die Londoner U-Bahn wurde die Mauterhebung am 7. und 8. Juli 2005 ausgesetzt. Nach Livingstones Wiederwahl und der im September 2005 erfolgten Bestätigung der westlichen Erweiterung wurde sie zum 19. Februar 2007 durchgeführt. Dadurch wurde die Fläche der Zone verdoppelt und umfasst nun auch Bezirke wie Kensington und Chelsea. Der Bürgermeister gab zu, dass durch die 230.000 rabattberechtigten Bewohner der erweiterten Zone eine Verkehrszunahme im bestehenden Bereich zu erwarten sei. Ein Großteil der zuvor Befragten lehnte die Erweiterung vehement ab. Das betraf insbesondere Geschäfte, die bereits um ihre Umsätze kämpfen müssen. Der Kernbereich des Londoner Einkaufsbereichs, die Oxford Street, befindet sich jedoch in der vorher bestandenen Zone. Livingstone verteidigte seine Position mit ökologischen Gründen, jedoch gab Gerry Archer, der Vorsitzende der Climate Change Partnership des Bürgermeisters, an, nichts mit der Maut zu tun zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Auswirkungen.", "content": "Andere Städte mit Innenstadtmaut sind beispielsweise Oslo, Bergen, Trondheim, Mailand und Singapur. Singapur war 1975 die erste Stadt, die eine Maut einführte. Dank der verkehrshemmenden Wirkung der Londoner Maut fordern einige, wie die linksorientierte Denkfabrik \"Institute for Public Policy Research\", vergleichbare Systeme für andere Teile des Landes. Im November 2003 bestritt der für den Verkehr zuständige Staatssekretär Alistair Darling jedoch, dass mit Ausnahme von Edinburgh Städte mit der Bitte um Beihilfe zur Realisierung eines Mautsystems an die Regierung herangetreten seien. Nach der Veröffentlichung von Angeboten des englischen Transport Innovation Fund im November 2005 dürfte sich das jedoch ändern. Eine Maut in Edinburgh wird vorläufig als unwahrscheinlich gesehen, nachdem sich in einer Umfrage 75 % der Stimmenden dagegen aussprachen. Anders als in London, wo Ken Livingstone über hinreichend eigene Amtsgewalt verfügte, um die Maut zu veranlassen, benötigen andere Städte aufgrund des Transport Act 2000 die Zustimmung des Staatssekretärs für Verkehr. Auch Städte anderer Länder beobachten das Londoner Modell. Beispielsweise zitierten Ratsmitglieder in Queens und Brooklyn einen Bericht der Londoner Handelskammer, der eine geschäftsschädigende Wirkung der Maut behauptete. Dadurch sollte der Bürgermeister von New York City, Michael Bloomberg, von einem Mautsystem abgeschreckt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die London congestion charge ( für \"Londoner Staugebühr\") ist eine Innenstadtmaut, die Kraftfahrer im Zentrum von London entrichten müssen. London ist nicht die erste, war aber bis 2006 die größte Stadt, die eine solche Gebühr erhebt. Die für die Gebühr zuständige Organisation ist die Transport for London (TfL), die auch das Londoner ÖPNV-System trägt.", "tgt_summary": "伦敦交通拥挤税(英语:London congestion charge,正式名称是伦敦交通拥挤附加费)是英国伦敦都会区政府针对汽车进入市内的额外收费,于2003年2月17日起在星期一至五、以及英国节日上午7时至下午6时实施,以针对繁忙时间的交通堵塞问题,并为伦敦市的交通基建提供资金。伦敦也成为欧洲首次对汽车进入市中心课税的城市。", "id": 2105894} {"src_title": "Zaghawa", "tgt_title": "札加瓦人", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Zaghawa tauchen seit dem 8. Jahrhundert in den Schriften der arabischen Geographen auf. Die erste Nennung des Namens findet sich 730 bei Wahb ibn Munabbih. Zaghawa wurden bei al-Ya'qubi 872 als Volk von Kanem im Gebiet nordwestlich des Tschadsees erwähnt, wo sie als Nomaden ohne permanente Siedlungen in Hütten lebten. Die dortigen Zaghawa gelten als Gründervolk von Kanem. Mitte des 10. Jahrhunderts schilderte al-Muhallabi, die Zaghawa betrieben in einem großen, aber dünn besiedelten Gebiet Ackerbau und Viehzucht. Sie wurden bereits bei ihrer ersten schriftlichen Erwähnung als Muslims bezeichnet, dagegen beschreibt al-Muhallabi ihre Religion als Verehrung eines Gottkönigs, von dem sie glauben, dass er Leben und Tod bringt und über unbeschränkte Macht über sein Volk verfügt. Sie stellten sich vor, der König würde kein Essen zu sich nehmen, und jeder, der in die Nähe der Kamele kam, die des Königs Nahrung trugen, wurde sofort getötet. Das Volk bekleidete sich höchstens mit Tierhäuten, während der König offensichtlich importierte Woll- und Seidenstoffe trug. Eine der größten Siedlungen hieß laut al-Muhallabi \"Manan.\" Bei Manan (oder \"Matan\") könnte es sich um die frühe Zaghawa-Hauptstadt von Kanem gehandelt haben. Die Hauptstadt wechselte nach Njimi, als mit der Ausbreitung des Islams die Sefuwa-Dynastie an die Macht kam. Bis zu ihrem Sturz durch die Sefuwa 1068 stellten Zaghawa möglicherweise die Führungsschicht des Kanem-Reiches, die in der Königschronik \"Diwan\" als Duguwa bezeichnet wird. Al-Mas'udi (um 895–957) beschreibt dagegen Zaghawa und Kanem als unterschiedliche Völker. Diese Vorstellung vom Anfang des Kanem-Reichs wird dadurch unterstützt, dass in lokalen Chroniken der Kanem ein Volk der Zaghawa nicht erwähnt wird. Zaghawa könnten, ohne zum Kanem-Reich gehört zu haben, von den Kanembu vertrieben worden sein. Eine dritte Theorie verwendet die Bezeichnung \"Zaghawa\" für eine größere Zahl von Volksgruppen in dem Gebiet. Al-Yaqubi und al-Idrisi beschrieben den Siedlungsraum der Zaghawa weit westlich des Tschadsees. Erst ab dem 13. Jahrhundert wurden die Zaghawa auch östlich von Kanem lokalisiert. Es handelte sich wohl um Zaghawa, die sich der kulturellen Assimilation in das islamisierte Kanem-Reich widersetzen wollten und als Reaktion nach Osten zogen. Das könnte eine Erklärung für den hohen Anteil afrikanischer Glaubensvorstellungen bei den Zaghawa sein. Der alte Name hat bei den im Grenzgebiet des Tschads und des Sudans lebenden Volksgruppen bis heute überlebt, teilweise fühlen sie sich geschichtlich mit dem Reich „Bornu“ verbunden. Bei der Vermittlung historischer Kenntnisse lieferten Araber, die seit der Mitte des 14. Jahrhunderts auf Karawanenwegen vom Nil in das Gebiet von Darfur, Wadai und Kanem einwanderten, die zuverlässigsten Quellen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das angestammte Siedlungsgebiet der Zaghawa (\"Dar Zaghawa\" oder \"Beri-be\") liegt in Nord-Darfur im Distrikt Kutum (nordwestlich al-Faschir) und zu einem gleich großen Teil ab der Landesgrenze westlich von Kutum bis zum Shari-Fluss im Tschad. Das Gebiet umfasst etwa 40.000 Quadratkilometer im Sudan und 50.000 Quadratkilometer im Tschad. Anfang der 1970er Jahre und Mitte der 1980er Jahre flohen zahlreiche Zaghawa vor der Dürre des kargen Hügellandes und der umgebenden Halbwüste nach Süd-Darfur, wo sie sich durch Landraub neuer Gebiete bemächtigten, und in Städte wie al-Faschir, Nyala und Omdurman. Weiter nördlich siedelnde Berti drängten ebenfalls südwärts. Besonders in Nord-Darfur verhungerte 1983–84 ein großer Teil des Viehbestandes. Die Ursachen des gegenwärtigen Darfur-Konflikts sind wirtschaftlicher Natur und liegen in dieser ökologisch bedingten Abwanderung vor allem der Zaghawa, sowie der sozialen und politischen Marginalisierung der schwarzafrikanischen Volksgruppen in Darfur insgesamt durch die sudanesische Regierung. In die Städte ausgewanderte Zaghawa waren mit Kleinhandel häufig wirtschaftlich erfolgreicher als Migranten innerhalb der ländlichen Regionen. Es gab immer Konflikte mit Nachbarvölkern, vor Mitte der 1980er Jahre blieben diese Konflikte aber lokal begrenzt und waren von geringerer Intensität. Eine starke Solidarität innerhalb der Clans ermöglichte es ausreisewilligen jungen Männern, die Reisekosten in arabische Länder zu finanzieren, wo sich viele etablieren konnten. Ein großer Teil der Wirtschaftsleistung wird von Zaghawa, die im Ausland und als Händler in den Städten leben, erbracht. Zaghawa sind auf den Märkten sämtlicher größerer Städte vertreten. Gleichzeitig mit den Zaghawa in den 1980er Jahren nach Süden ausgewanderte Midob und die benachbarten, in Norddarfur und im Tschad lebenden Masalit waren wirtschaftlich weniger erfolgreich. Mehr Zaghawa leben außerhalb als im eigentlichen Dar Zaghawa. Zaghawa sind weder eine homogene Volksgruppe, noch lassen sie sich nach außen klar abgrenzen. Ein ethnisch reines \"Dar Zaghawa\" hat ebenso wenig wie ein abgegrenztes \"Dar Fur\" (arabisch „Haus der Fur“) gegeben. Es können drei Untergruppen mit jeweils mehreren Clans unterschieden werden: Die \"Kobe\" leben zumeist im Tschad an der sudanesischen Grenze, wenige in Darfur um den Ort Tina westlich al-Faschir. Das traditionelle Siedlungsgebiet der \"Wogi\" liegt zwischen Kornoy und al-Faschir. Die Wogi lassen sich weiter in sechs Häuptlingstümer unterscheiden. Die \"Bidayat\" (auch: \"Toba\") leben zumeist im Tschad im Gebiet des Ennedi-Massivs. Deren westlichste Gruppe grenzt je nach Betrachtung entweder an die Goran oder sie beanspruchen eine doppelte Identität, was Rivalitäten verschiedener Clans der Bidayat-Goran nicht ausschließt. Bidayat wurden in früheren Beschreibungen als Nomaden, deren Land in einiger Entfernung lag, von den Ackerbau treibenden Zaghawa unterschieden. Als Bidayat wurde früher die Summe von 50 Häuptlingstümern, entsprechend den einzelnen Clans, bezeichnet. Während der französischen Kolonialzeit konnten sie (zwecks besserer Verwaltung) zu den beiden Häuptlingstümern \"Bilia\" und \"Borogat\" vereinigt werden. Im Grenzbereich zwischen dem Fur- und Zaghawa-Siedlungsgebiet kann die Untergruppe oder der Clan der \"Kaitinga\" beiden Volksgruppen zugeordnet werden. Die Unterteilungen bis auf Clanebene sind von praktischer Bedeutung, denn nicht nur alltägliche Auseinandersetzungen um Wasser oder Weideland, auch die Konfliktlinien im mit schweren Waffen ausgetragenen Bürgerkrieg verlaufen entlang Clangrenzen. Nach traditionellen Herrschaftsbereichen werden Zaghawa eingeteilt in: das führende Sultanat \"Kobe; Kabka\" im Tschad und teilweise in Nordwest-Darfur; das Gebiet \"Dar Galla\" in Kornoy westlich von Tine; \"Dar Tuer\" westlich von Kornoy; das Gebiet \"Musbat,\" das sich Mitte der 1990er Jahre von Dar Tuer abtrennte; das Gebiet \"Dar Artag\" um den Ort Umm Haraz; \"Dar Suwayni,\" welches zwischen Kutum und Umm Haraz liegt; weiter östlich \"Dar Bire\" mit Kutum und Hashaba als Zentren, das zum \"Kaitinga-\"Clan gehört und schließlich \"Bideyat\" im Tschad. Die Zaghawa sprechen eine nilosaharanische Sprache, die als \"Zaghawa\" oder als \"Beria\" bezeichnet wird. Mit dem Jebel Marra als Grenzlinie wird weiter östlich mehr Arabisch und die eigene Sprache nicht oder nur noch im Familienkreis gesprochen, westlich überwiegend Beria.", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Im Regenfeldbau werden zur Eigenversorgung hauptsächlich Fingerhirse, Sorghum, Sesam und Wassermelonen angebaut, Erdnüsse, das aus Akazien gewonnene Gummi arabicum und Karkadeh werden exportiert. Eine Ziegenart in Darfur mit lang hängenden Ohren ähnlich der Nubischen Ziege, die am Nil gehalten wird, heißt ebenfalls „Zaghawa“. Von den schwarzafrikanischen Volksgruppen in Darfur betreiben lediglich die Zaghawa in gewissem Umfang nomadische Viehzucht mit Rindern (vorwiegend im Süden), Ziegen und Schafen. Auch die Zaghawa-Untergruppe der Kamelnomaden im Norden gilt als nichtarabisch. Alle anderen nomadischen Ethnien in Darfur haben arabischen Ursprung, wobei die klassische Zweiteilung schwarzafrikanisch – arabisch nicht eindeutig ethnisch zu verstehen ist und durch Volksgruppen wie Zaghawa, die als kulturell teilweise arabisiert bezeichnet werden, aufgeweicht wird. In der dreimonatigen Regenzeit von Juni bis August fallen in der trockenen Gras- und Dornbuschsavanne im Norden des Gebietes 80 bis 200 mm Jahresniederschlag, weiter südlich, in den relativ fruchtbaren zentralen Hügeln mit Schwarzdorn- und Verek-Akazien fallen 200 bis 500 mm.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Zaghawa sind seit dem 17. Jahrhundert alle Muslime. Missioniert wurden sie durch verehrte Scheichs, es waren Araber aus der Nil-Region, aus Nordafrika oder Fulbe aus Westafrika, die unter der Obhut der Sultane den Glauben lehrten. Sie sind Sunniten der malikitischen Rechtsschule, integrierten aber in den islamischen Glauben Elemente eigener religiöser Traditionen, die nach wie vor teilweise gepflegt werden. Sufi-Traditionen kamen, später als am Nil, erst im 19. Jahrhundert nach Darfur. Der Tidschaniya-Orden hat sich am weitesten verbreitet. Den größten Einfluss übte in jüngster Zeit Ibrahim Sidi aus, der in al-Faschir bis zu seinem Tod 1999 eine Tidschaniya-Koranschule (\"Zawiya\") leitete. Zu den traditionellen Vorstellungen gehört die Verehrung heiliger Berge (\"ha manda\"), heiliger Felsen (\"gorbu manda\") und heiliger Bäume, denen Ritualopfer, etwa Schafe, ansonsten Mehl und Wasser dargebracht werden. Islamisches Morgengebet und Opfer sind für einen Zaghawa vereinbar, im Gegensatz zu den Nuba, die südöstlich in den Nuba-Bergen siedeln. Dort hat sich die Gesellschaft segmentiert in Muslims, Christen und Anhänger des traditionellen Glaubens. Bei den Zaghawa sind nicht „vorislamische“ Traditionen erhalten geblieben, es sollte bei dem dualen Charakter der Zaghawa-Glaubensvorstellungen stattdessen von großen und kleinen Traditionen im Islam gesprochen werden. Tabus, die Schmiede (arabisch: \"haddad,\" auch als Beleidigung verwendet) betreffen und Regenmacherzeremonien waren und sind noch teilweise in der gesamten Sudanzone verbreitet, wobei sie entweder wie bei den Zaghawa zur Religion gehören oder wie bei den Berti, die einen feinen Unterschied zwischen Religion und Tradition machen, sprachlich unterschieden werden. Wegen ihrer Außenseiterrolle werden Schmiede als separate Untergruppe (\"Haddahate\") aufgefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Situation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Darfur.", "content": "Während die Zaghawa im Sudan im anhaltenden Darfur-Konflikt das Zentrum der Aufstandsbewegung gegen die Regierung bilden, dominieren sie das politische System im Tschad. Die seit 2003 in Darfur operierende Rebellengruppe JEM unter ihrem Anführer Khalil Ibrahim besteht hauptsächlich aus Zaghawa-Kobe. Die zweite große, im Februar 2003 gegründete Rebellengruppe der SLA hatte anfangs zwei Führer, Abdalwahid Muhammad al-Nur, einen Fur, und Minni Arcua Minnawi, einen Zaghawa-Wogi. Ihre Mitglieder setzen sich aus Fur, Zaghawa und Masalit zusammen. Von der JEM spaltete sich 2004 die aus Zaghawa-Kabka bestehende Gruppe \"National Movement for Reform and Development (NMRD)\" ab, die dann durch enttäuschte Offiziere der tschadischen Armee aus der Volksgruppe der Zaghawa-Kobera Zulauf erhalten haben soll. Die SLA spaltete sich ebenfalls, wobei mit SLA/M der Minnawi-Flügel bezeichnet wird. Die andere Truppe nennt sich SLA-Unity. Sie ist seit 2007 die stärkste Rebellenfraktion und besteht mehrheitlich aus Zaghawa-Wogi. In der Hinwendung zum konservativen Islam der \"Nationalen Islamischen Front\" (NIF, einer Parteigründung der Muslimbrüder), als diese Regierungspartei wurde, sahen einige Zaghawa in den 1980er Jahren eine Möglichkeit, sich ihrer Marginalisierung zu entziehen. Der zwischenzeitlich von der Regierung ausgeschlossene Chefideologe der Muslimbrüder Hasan at-Turabi wird verdächtigt, die JEM zu unterstützen, als Teil seines Kampfes gegen die Regierung und um die islamistische Glaubensfront nach Darfur zu erweitern. Wegen des Bürgerkriegs in Darfur ab 2003 flohen viele Zaghawa in Flüchtlingslager im Tschad oder in das Flüchtlingslager \"Kalma IDP,\" 15 Kilometer östlich von Nyala. Dieses Lager wurde im Februar 2004 eingerichtet, die darin lebende Bevölkerung wird auf 80.000 geschätzt. Die Zaghawa leben dort in zwei von acht Sektoren getrennt von der größten Gruppe, den Fur, wobei es dennoch zwischen beiden regelmäßig zu gewaltsamen Streitereien kommt. Auch der Schutz durch UNAMID-Soldaten konnte Übergriffe durch die sudanesische Armee auf die Bewohner des Lagers nicht verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Tschad.", "content": "Der aktuelle Präsident des Tschads Idriss Déby gehört zu den Bidayat (genauer: Bilia). Bidayat bilden seit Débys Machtübernahme 1990 konsequenterweise den inneren Machtzirkel der tschadischen Regierung. Eine größere Gruppe Zaghawa aus der Heimatregion des Präsidenten im Osten des Landes ist in die Hauptstadt N’Djamena gezogen. Nach Beginn des Bürgerkriegs in Darfur war Déby gezwungen, um nicht den Rückhalt seiner Volksgruppe zu verlieren, ab 2005 die aufständischen Zaghawa an und jenseits der sudanesischen Grenze mit Waffen zu versorgen. Da die sudanesische Regierung zur selben Zeit begann, Rebellen gegen die Regierung im Tschad zu unterstützen, begann ein Stellvertreterkrieg zwischen beiden Ländern, der Ende Januar 2008 in einen offenen Krieg ausartete, bei dem tschadische Rebellen und einmarschierte sudanesische Truppen N’Djamena angriffen und es ihnen nur mangels ausreichender Bewaffnung nicht gelang, den Präsidenten, der von der sudanesischen JEM und seinen Zaghawa unterstützt wurde, zu stürzen. Die Macht von Präsident Déby beruht (innerhalb des Landes) auf einer (seiner) Zaghawa-Fraktion, wobei die Minderheit der Zaghawa insgesamt nur ein bis zwei Prozent an der tschadischen Bevölkerung beträgt. Als treibende Kraft hinter dem Putschversuch wird eine andere Zaghawa-Fraktion vermutet, die sich der von Déby kontrollierten Ölindustrie bemächtigen wollte. Die Zaghawa spielen im Tschad wie im Sudan dieselbe Sonderrolle, sie sind zwar in sich zersplittert, aber wirtschaftlich sehr erfolgreich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Zaghawa (Eigenbezeichnung \"Beri\") ist eine schwarzafrikanische Ethnie, die in der Region Wadai im Osten Tschads und im benachbarten Darfur im Sudan lebt. Die Zaghawa sind kulturell teilweise arabisiert, sie betreiben überwiegend Ackerbau und Viehzucht, kleinere Gruppen leben nomadisch. Sie sprechen als Muttersprache das Zaghawa (Beria) und haben ihre eigene Schrift, die Zaghawa-Schrift.", "tgt_summary": "札加瓦(英语:Zaghawa)是非洲的一个民族,主要生活在乍得东部与苏丹西部。他们属于半游牧民族,以驯养牛、骆驼与绵羊为生;此外也种植一些粮食作物。", "id": 1050575} {"src_title": "Pushforward", "tgt_title": "前推 (微分)", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Sind formula_1 und formula_2 glatte Mannigfaltigkeiten und ist formula_3 eine glatte Abbildung, so definiert man den Pushforward von formula_5 am Punkt formula_6 durch für formula_8 und jede glatte Funktion formula_9 auf der Mannigfaltigkeit formula_2. Hierbei werden Tangentialvektoren als Richtungsableitungen (Derivationen) aufgefasst, vgl. Tangentialraum. Auf diese Weise wird eine Abbildung formula_11 definiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnungen und Schreibweisen.", "content": "Andere Bezeichnungen für den Pushforward sind \"Ableitung\", \"Differential\" und \"Tangentialabbildung\" von formula_5. Andere Schreibweisen sind formula_13, formula_14, formula_15, formula_16, formula_17 und formula_18. Oft werden die Klammern um das Argument formula_19 auch weggelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung für Tangentialvektoren von Kurven.", "content": "Ist formula_20 der Tangentialvektor einer differenzierbaren Kurve formula_21 (hierbei ist formula_22 ein Intervall in formula_23) im Punkt formula_24, so ist formula_25 der Tangentialvektor der Bildkurve formula_26 im Bildpunkt formula_27, also", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung in Koordinaten.", "content": "Sind formula_29 lokale Koordinaten auf formula_1 um formula_31 und formula_32 lokale Koordinaten auf formula_2 um den Bildpunkt formula_34, so haben die Vektoren formula_35 und formula_36 die Darstellungen Wird weiter die Abbildung formula_39 durch die Funktionen formula_40 dargestellt, so gilt", "section_level": 1}, {"title": "Pushforward im euklidischen Raum.", "content": "Liegt der Spezialfall formula_42 vor, so stellt formula_43 nichts anderes als die totale Ableitung formula_44 dar, wobei der euklidische Raum in natürlicher Weise mit seinem Tangentialraum identifiziert wird (die Unterscheidung zwischen Richtungsableitung und totaler Ableitung spielt hier keine Rolle, da die Funktion bereits als hinreichend glatt vorausgesetzt ist). Oft wird der Tangentialraum formula_45 des euklidischen Raums formula_46 im Punkt formula_47 mit formula_48 identifiziert, das Tangentialbündel formula_49 also mit formula_50. In diesem Fall ist der Pushforward die Abbildung formula_51.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Für den Pushforward einer Verkettung formula_52 zweier Abbildungen formula_39 und formula_54 gilt die Kettenregel: bzw. punktweise", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Pushforward wird eine Abbildung zwischen Tangentialräumen glatter Mannigfaltigkeiten bezeichnet, die die im euklidischen Raum definierte Richtungsableitung verallgemeinert.", "tgt_summary": "假设 \"φ\" : \"M\" → \"N\" 是光滑流形之间的光滑映射;则 \"φ\" 在一点 \"x\" 处的微分在某种意义上是 \"φ\" 在 \"x\" 附近的最佳线性逼近。这可以视为通常微积分中全导数的推广。确切地说,它是从 \"M\" 在 \"x\" 处的切空间到 \"N\" 在 \"φ\"(\"x\") 处的切空间的一个线性映射,从而可以将 \"M\" 的切向量“前推”成 \"N\" 的切向量。", "id": 1410212} {"src_title": "Schwarzer September (Terrororganisation)", "tgt_title": "黑色九月", "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Der Name der Gruppe gründete sich auf den Jordanischen Bürgerkrieg, der am 1. September 1970 begann, dem namengebenden „Schwarzen September“ der Palästinenser. An diesem Tag verübten radikale Palästinenser der Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas ein Attentat auf König Hussein. Dieser zerschlug daraufhin mit Hilfe royalistischer Truppen aus Beduinen die PLO in seinem Land, deren Kämpfer daraufhin ins libanesische Exil oder in den Untergrund gingen. Die Gruppe \"Schwarzer September\" gehörte insgeheim zu Jassir Arafats Guerillaorganisation Fatah. Sie begann als eine kleine Zelle von Fatah-Männern, die entschlossen waren, Rache an König Hussein und der jordanischen Armee zu nehmen. Zulauf erhielt die Organisation von der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), von As-Sa'iqa – einer palästinensischen Gruppe aus der Baath-Partei, die im September 1966 entstanden war – und von anderen Gruppierungen.", "section_level": 1}, {"title": "Anschläge.", "content": "Am 28. November 1971 ermordete die Gruppe den jordanischen Premierminister Wasfi Tell. Am 6. Februar 1972 wurden fünf in Deutschland lebende Jordanier ermordet. Am 5. September 1972 stürmten acht bewaffnete Mitglieder der Terrororganisation das Wohnquartier der israelischen Mannschaft während der Olympischen Sommerspiele in München und nahmen elf Mannschaftsmitglieder als Geiseln. Die Geiselnahme von München endete mit einer gescheiterten Geiselbefreiung durch die Polizei. Im September und Oktober 1972 wurden Dutzende von Briefbomben von Amsterdam aus an israelische Diplomaten in aller Welt geschickt. Am 19. September 1972 starb Ami Shachori, landwirtschaftlicher Berater der israelischen Botschaft in London, im Alter von 44 Jahren durch ein solches Briefbombenattentat. Am 5. August 1973 eröffneten die beiden Terroristen Talaat Hussein Abdallah und Zemed Mohammed Ahmed, die sich als Mitglieder der Gruppe „Schwarzer September“ bezeichneten, das Feuer auf eine Passagier-Lounge auf dem Flughafen von Athen, wobei drei Menschen getötet und 55 verwundet wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Mutmaßliche Mitglieder.", "content": "Im Auftrag von Israels Ministerpräsidentin Golda Meir wurde nach dem Attentat in München eine Liste mutmaßlicher Mitglieder der Gruppe „Schwarzer September“ zusammengestellt. Diese Liste wurde im Laufe der Zeit erweitert. Eine offizielle Version wurde nicht veröffentlicht. Als Mitglieder gelten:", "section_level": 1}, {"title": "Zerschlagung.", "content": "Die Gruppe wurde im Laufe der Jahre vom israelischen Geheimdienst Mossad zerschlagen. Ein Großteil der Mitglieder wurde von Agenten der Spezialeinheit \"Caesarea\" in verschiedenen Staaten Europas aufgespürt und getötet. Man vermutet die Auflösung um 1988.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenarbeit mit anderen radikalen Gruppen.", "content": "Uneinigkeit herrscht unter Historikern und Journalisten über die Struktur der Organisation und das Ausmaß, in dem die Gruppe von der Fatah gesteuert wurde. Im Juni 2012 berichtet Der Spiegel, dass die Terrorgruppe 1972 von deutschen Neonazis Unterstützung erhalten hatte. So wurde bekannt, dass die palästinensischen Terroristen mit Hilfe von Deutschen an falsche Papiere und Waffen gelangten und dass der deutsche Neonazi Willi Pohl den Drahtzieher der Anschläge, Abu Daoud, durch Deutschland chauffiert und ihm anderweitig geholfen hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schwarzer September () war die Terrorgruppe, die 1972 das Münchner Olympia-Attentat verübte. Ihr damaliger Anführer war Ali Hassan Salameh. Die Gruppe leitete ihren Namen vom Jordanischen Bürgerkrieg im September 1970 ab, der im palästinensischen Sprachgebrauch als „Schwarzer September“ bezeichnet wird.", "tgt_summary": "黑色九月(Black September Organization,阿拉伯语:)是巴勒斯坦激进派组织,曾策划实施多起恐怖活动,如震惊世界的慕尼黑惨案。", "id": 667320} {"src_title": "Perspektivismus", "tgt_title": "觀點主義", "src_document": [{"title": "Philosophie.", "content": "Den Begriff der Perspektive und den zugehörigen Begriff des Standpunktes führte Gottfried Wilhelm Leibniz in die Philosophie ein. In seiner Theodizee und in seiner Monadologie ist Perspektivität eine Grundeigenschaft der einzelnen Monaden, der elementarsten Einheiten der (geistigen) Welt, mit ihren notwendig verschiedenen Standpunkten in der vorgegebenen Welt. Dieser perspektivischen Sichtweise des Menschen gegenüber steht die \"angenommene\" göttliche Zeitlosigkeit und Allgegenwärtigkeit, die aus dieser Totalperspektive heraus zu absolutem Bewusstsein verhilft. Ein Beispiel des perspektivischen Denkens in Leibniz’ Philosophie ist der psychophysische Parallelismus, der eine fundamentale Doppelperspektive postuliert (Leib-Seele-Problem). Wilhelm Wundt charakterisierte in seiner Gedenkrede anlässlich Leibniz‘ zweihundertsten Todestag dessen Denkstil so, wie es auch für Wundt gelten könnte: „... das Prinzip der Gleichberechtigung einander ergänzender Standpunkte“ spielt in seinem Denken eine bedeutende Rolle, Standpunkte, die „einander ergänzen, zugleich aber auch als Gegensätze erscheinen können, die erst bei einer tieferen Betrachtung der Dinge sich aufheben.“ Doch erst durch Immanuel Kant, so meint Gert König, habe der Begriff des Standpunkts eine radikalere Bedeutung erhalten, denn Kant betonte, dass die Philosophie, will sie Wissenschaft sein, den Menschen auf einen seiner menschlichen Denksituation angemessenen Standpunkt verweisen muss. Einflussreich war der sprachphilosophische Perspektivismus Ludwig Wittgensteins. Die Sprache vollzieht sich nach „Gepflogenheiten“, die wir alle in Sprachspielen beherrschen. Sie legen fest, was Wörter bedeuten, sie bestimmen das Bezugssystem. Die uns in unserer Sprachgemeinschaft vorgegebene Sprache ist relativ zu dem Standpunkt, an dem wir uns befinden, und wir entwerfen je nach Perspektive unterschiedliche Bilder der Wirklichkeit, z. B. der philosophischen Welt oder der perspektivisch anderen, naturwissenschaftlichen oder künstlerischen Welt. König erwähnt die von Gustav Teichmüller formulierte Position, dass alle philosophischen Systeme unter dem Gesichtspunkt der Perspektive als „projektivische Darstellungen unseres Erkenntnisinhaltes“ aufzufassen sind und zitiert Friedrich Nietzsches Aussagen in \"Jenseits von Gut und Böse\" über „das Perspektivische“ als „die Grundbedingung alles Lebens“. „Es gibt nur ein perspektivisches Sehen, nur ein perspektivisches ‚Erkennen‘; und je mehr Affekte wir über eine Sache zu Worte kommen lassen, je mehr Augen, verschiedene Augen wir uns für dieselbe Sache einzusetzen wissen, um so vollständiger wird unser ‚Begriff‘ dieser Sache, unsere ‚Objektivität‘ sein“. Ausdrücke wie Perspektive, Horizont, Standpunkt, sind charakteristisch für die von Edmund Husserl und Maurice Merleau-Ponty entworfene Phänomenologie der Wahrnehmung. An Alfred North Whitehead, der die objektive Realität von Perspektiven vertrete, anknüpfend, habe George Herbert Mead erklärt: Aus Königs Sicht gehört es zur modernen Auffassung der Geschichte der Wissenschaften, den grundlegenden Perspektiven-Wandel zu beschreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Psychologie.", "content": "Gustav Theodor Fechner hob die perspektivische Betrachtungsweise hervor: Als Beispiele psychologischer Forschung zur Perspektivität sind die Bezugssysteme und Gesetzmäßigkeiten der räumlichen Wahrnehmung, das beidäugige Tiefensehen, Jean Piagets genetische Erkenntnistheorie sowie Carl Friedrich Graumanns (1960) Grundlagen einer Phänomenologie und Psychologie der Perspektivität zu nennen.", "section_level": 1}, {"title": "Ethnologie.", "content": "In der Ethnologie wird der Begriff des Perspektivismus vor allem von dem brasilianischen Forscher Eduardo Viveiros de Castro benutzt, um die Weltsicht der Arawaté (indigene Gruppe im brasilianischen Amazonasgebiet) zu beschreiben. Nach Viveiros de Castro wird bei den Arawaté den Tieren – genauso wie (aus westlicher Sicht) unbelebten Naturerscheinungen, Pflanzen und Geistwesen – eine mit Subjektivität und Intentionalität ausgestattete spirituelle Qualität zugesprochen, die sie als „Personen“ qualifiziert. Die physische Erscheinungsform dieser nichthumanen Personen gilt als Hülle, die die eigentliche und interne humanoide Form verbirgt – denn urspr. waren etwa Tiere menschlich. Daher vermögen Menschen mit anderen „Personen“ in „soziale“ Beziehungen zu treten: so gelten kultivierte Pflanzen als Blutsverwandte von Frauen, Jagdtiere als Verwandte der Jäger. Die verborgene interne Qualität ist für den Schamanen sichtbar, der mit ihr kommunizieren kann. Die verschiedenen Personen verfügen über unterschiedliche Sichtweisen auf die Welt (Perspektivismus): unter normalen Umständen sehen sich die Indigenen selbst als Menschen, Tiere als Tiere und Pflanzen als Pflanzen; aber Tiere, Pflanzen und Geister sehen sich selbst ebenfalls als menschlich – sie nehmen ihre eigenen Gewohnheiten als „Kultur“ und ihre Sozialorganisation als „Gesellschaft“ wahr, sie sehen ihre Nahrung als menschliche Nahrung (z. B. begreifen Jaguare Blut als Maniokbier) und ihre körperliche Attribute (z. B. Klauen, Federn, Fell) als Körperschmuck. Aus der Perspektive der Raubtiere und der Geister werden die Menschen als Jagdtiere, aus der Perspektive der Jagdtiere dagegen werden sie als Geister oder Raubtiere gesehen. „Ähnlich wie in der Welt der Arawaté bestehen die Dreh- und Angelpunkte ihres Lebens aus Jagen, Fischen, Kochen und dem Genuss fermentierter Getränke. Auch bei ihnen gehe es um Kreuz-Cousinen und Kriege, um Initiationsrituale, Medizin und ihre Experten, um Chefs und andere Formen sozialer Hierarchien – und um Geister. Und ihre kulturellen Instrumente? Ihre Körperdekorationen, ihr Fell, ihre Federn, Klauen, Schnäbel...“.", "section_level": 1}, {"title": "Perspektivismus als Erkenntnishaltung.", "content": "Perspektivismus ist eine erkenntnistheoretische Grundhaltung und eine philosophische Überzeugung, dass eine fundamentale Abhängigkeit der Erkenntnis von dem Standpunkt (Bezugssystem) und den Eigenschaften des betrachtenden Individuums besteht. Der perspektivistische Objektivismus setzt eine objektive Wirklichkeit voraus, die aufgrund der unterschiedlichen Standpunkte und Eigenschaften der Betrachter unterschiedlich aufgefasst wird (siehe Leibniz). Der perspektivistische Subjektivismus geht von einer Vielfalt der Wirklichkeiten aus (siehe Friedrich Nietzsche und Hans Vaihinger). Ronald Giere (2006) plädiert in seinem Buch \"Scientific perspectivism\" für eine mittlere Position zwischen Objektivismus (Realismus) und Konstruktivismus: „The result will be an account of science that brings observation and theory, perception and conception, closer together than they have seemed in objectivist accounts.“ Der Perspektivismus ist dem Pluralismus, Relativismus und auch dem Konstruktivismus verwandt, kann jedoch eine strengere Fassung erhalten, indem die Kategorien der Bezugssysteme und die individuellen Standpunkte definiert, die wechselseitige Ergänzung der Perspektiven zu einem Gesamtbild verlangt und der zur Erfassung der vollen Wirklichkeit notwendige Perspektiven-Wechsel betont werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Perspektivismus und Perspektivität bezeichnen philosophische Lehren, die besagen, dass die Wirklichkeit von Standpunkt und Eigenschaften des betrachtenden Individuums abhängig ist. Das menschliche Denken, Erkennen und Handeln ist endlich, da es vielfältigen Einschränkungen unterliegt, die aus den Bedingungen von Zeit und Raum, individuellen Veranlagungen, Umgebung und Situation resultieren; beispielsweise kultureller oder gesellschaftlicher Natur sind (siehe Erkenntnistheorie). Im engeren Sinn meint Perspektive den räumlichen \"Durchblick\" und Projektive Perspektivität.", "tgt_summary": "观点主义()由德国哲学家尼采提出。它指所有观念构成都由一种独特的认知观点形成,即个体关于存在的概念由该个体周围的环境定义,而那种观点是由「权力意志」推动和说明的。", "id": 709423} {"src_title": "Aérospatiale AS 332", "tgt_title": "欧直AS332超级美洲狮直升机", "src_document": [{"title": "Nutzung.", "content": "Die Maschine wurde ein großer wirtschaftlicher Erfolg für den Hersteller. Es wurden insgesamt 37 Streitkräfte mit dem Typ ausgerüstet, zudem ist sie bei etwa 1000 zivilen Betreibern im Einsatz; dort hauptsächlich bei der Ölförderung in Küstennähe oder auf offener See (engl. Offshore) eingesetzt. Sie wird in der militärischen Variante als \"Eurocopter „Cougar“\" vertrieben. Die EC725 ist der erste militärische Eurocopter, der seit 1990 auch als CSAR-Hubschrauber für Rettungsflüge in Kampfzonen ausgestattet ist; diese Version wurde in Frankreich als \"Caracal\" eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland wurde die zivile Version „Super Puma“ (Puma AS 332 L1) für den Bundesgrenzschutz angeschafft und ist bis heute bei dessen Nachfolgeorganisation – der Bundespolizei – im Einsatz. Die militärische Version „Cougar“ wird von der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums verwendet. In beiden Fällen dienen diese Hubschrauber in erster Linie dem Transport von Mitgliedern der Verfassungsorgane, sie werden aber auch im Such- und Rettungsdienst, im Katastrophenschutz und für humanitäre Hilfeleistungen eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Schweizer Luftwaffe verfügt über 15 Aérospatiale AS 332 M1 Super Puma (Transporthelikopter 89/06 mit den Registrationen T-311 bis T-325) und über 10 (nach dem Verlust von T-341 am 30. März 2011 im Maderanertal und dem Verlust von T-338 am 28. September 2016 beim Gotthard Hospiz) Eurocopter AS 532 UL Cougar Mk1 (Transporthelikopter 98 mit den Registrationen T-331 bis T-342, die T-331 als VIP-Version).", "section_level": 2}, {"title": "Versionen.", "content": "Standardmodelle mit 1130 kW leistenden Makila-1A-Turbinen: um 76 cm verlängerte Versionen: mit 1185 kW leistenden Makila-1A1-Turbinen ausgerüstete Versionen: mit 1236 kW leistenden Makila-1A2-Turbinen ausgerüstete Versionen:", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Beweglich installierte Bewaffnung in der Tür Luft-Boden-Lenkflugkörper (Anti-Schiffs-Rakete) Ungelenkte Luft-Boden-Raketen Externe Behälter", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Aérospatiale AS 332 ist ein Hubschrauber des französischen Herstellers Aérospatiale, später Eurocopter und heute Airbus Helicopters. Die AS 332 wird sowohl zivil mit dem Beinamen \"„Super Puma“\" als auch militärisch als \"„Cougar“\" verwendet. Sie basiert auf der Aérospatiale SA 330, ist jedoch ein vergrößerter Entwurf, dessen Erstflug am 13. September 1978 stattfand.", "tgt_summary": "美洲豹", "id": 2409796} {"src_title": "Frankie Valli", "tgt_title": "弗兰基·瓦利", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seinen Künstlernamen wählte Francis Castellucio nach der Hillbilly-Sängerin Jean Valli, die ihn in der Jugend unterstützte und zum Vorsingen mitnahm. Seine Gesangskarriere begann 1952 mit einem Plattenvertrag beim zu Mercury Records gehörenden Label \"Corona\". Bereits im folgenden Jahr veröffentlichte er unter dem Namen Frankie Valley seine Solo-Debütsingle \"My Mother’s Eye\", die ebenso wie der Nachfolger \"Forgive and Forget\" kaum kommerziellen Erfolg erntete. Danach schloss er sich dem \"Variety Trio\" an, das sich in \"Variatones\" umbenannte und 1956 mit einem Plattenvertrag bei RCA Victor zu den \"Four Lovers\" mit Valli als Leadsänger wurde. Dieses Quartett benannte sich 1962 in \"The Four Seasons\" um. Valli ist die Hauptstimme auf allen Aufnahmen der Band und wurde im Jahre 1990 mit der Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. In dem 2004 entstandenen Musical \"Jersey Boys\" ist seine Person eine der Hauptfiguren. Neben seiner Arbeit mit den Four Seasons begann Valli Mitte der 1960er Jahre auch Soloproduktionen zu veröffentlichen. So erschien Ende 1965 mit \"(You’re Gonna) Hurt Yourself\" die erste unter seinem eigenen Namen veröffentlichte Single. Sie erreichte immerhin Platz 39 in den Popcharts. Dabei arbeitete er mit Bob Crewe zusammen, der als Songwriter und Produzent auch für die Erfolge der Four Seasons verantwortlich war. Bei seinen eigenen Veröffentlichungen verzichtete er auf den Falsettgesang, den er bei den Four Seasons einsetzte, und auf begleitende Harmoniegesänge. Nach \"The Proud One\", das 1966 erschien und in die untere Hälfte der Top 100 kam, stellte sich 1967 dann der größere Erfolg ein. \"Can’t Take My Eyes off You\" erreichte Platz 2 in den US-Singlecharts und wurde als Millionenseller mit Gold ausgezeichnet. Einen Monat später kam Vallis Solodebütalbum \"Frankie Valli: Solo\" auf den Markt, gefolgt von \"Timeless\" 1968. 1970 erschien dann \"Half & Half\", das zu einer Hälfte Aufnahmen der \"Four Seasons\" bot, zur anderen Hälfte Soloproduktionen Vallis. In den nächsten drei Jahren konzentrierte sich Valli dann wieder komplett auf die Band. Erst 1974 mit dem Abschied von Motown ging die Bandzeit zu Ende. Er unterschrieb bei einem neuen Label und nahm seinen zweiten großen Singlehit \"My Eyes Adored You\" auf. Damit erreichte er 1975 nicht nur Platz 1 in den USA, sondern kam auch in den britischen Charts in die Top 5. Die Single war sein zweiter Millionenseller in den USA. Es folgten noch weitere Aufnahmen mit den Four Seasons, er trat dort aber immer weiter in den Hintergrund, bis er sich im Herbst 1977 nach einer Abschiedstour von der Band trennte, die sich zwei Jahre später ganz auflöste. Es folgte 1978 seine international erfolgreichste Single \"Grease\", der Titelsong aus dem Musicalfilm mit John Travolta und Olivia Newton-John. Geschrieben hatte das Lied Barry Gibb von den Bee Gees. Das Lied war sein zweiter US-Nummer-eins-Hit. In Amerika verkaufte er sich zwei Millionen Mal, in Großbritannien eine halbe Million Mal und auch in der Schweiz und Deutschland war es als einziges seiner Sololieder in den Charts. Es war aber gleichzeitig auch sein letzter großer Hit. Ende der 1970er hatte er gesundheitliche Probleme und kämpfte mit Otosklerose, einer Krankheit, die sein Gehör angriff. In den 1980er Jahren kam es zur Wiedervereinigung mit den Four Seasons, mit denen er in der Folge weiter auftrat und tourte. Als Schauspieler war er in der wiederkehrenden Rolle Rusty Millio in der Mafia-Serie \"Die Sopranos\" zu sehen. 2007 veröffentlichte er nach 27 Jahren wieder ein Soloalbum mit 60er-Jahre-Hits unter dem Titel \"Romancing the ’60s\", mit dem er noch einmal in die US-Albumcharts zurückkehrte. An der 2014 veröffentlichten Musicalverfilmung \"Jersey Boys\" war er als ausführender Produzent beteiligt. Er selbst wurde in diesem Film von John Lloyd Young verkörpert. Der \"Rolling Stone\" listete Valli 2008 auf Rang 80 der 100 besten Sänger aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Solodiskografie.", "content": "Für Veröffentlichungen mit den Four Seasons siehe \"The Four Seasons/Diskografie\".", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Frankie Valli (* 3. Mai 1934 in Newark, New Jersey; eigentlich \"Francis Stephen Castelluccio\") ist ein US-amerikanischer Rock- und Pop-Sänger, der vor allem als Kopf der \"Four Seasons\" bekannt wurde. Sehr markant ist sein in vielen Songs ungewöhnlich hoher Falsettgesang.", "tgt_summary": "弗兰基·瓦利(英语:catIdx=V,1934年-5月3日),原名弗朗切斯科·斯蒂芬·卡斯特路西奥(英语:Francesco Stephen Castelluccio),是一位美国流行歌手,亦是1960年成立的四季乐队(英语:The Four Seasons)的主唱,以不同寻常的、有力的假声而知名。", "id": 1911749} {"src_title": "Wiktor Petrowitsch Sawinych", "tgt_title": "维克托·萨维内赫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wiktor Sawinych absolvierte 1969 die Moskauer Hochschule für Geodäsie, Luftbildaufnahmen und Kartographie als Ingenieur. Die Staatliche Zwischenbehördliche Kommission wählte ihn in Absprache mit NPO Energija zum Kosmonauten aus. Seinen ersten Flug unternahm Sawinych als Bordingenieur der sechsten Stammbesatzung von Saljut 6; sein Zubringerraumschiff war die Sojus T-4. Nachdem er 1985 zum Kandidaten der technischen Wissenschaften promoviert wurde, flog Sawinych als Mitglied der vierten Stammbesatzung mit Sojus T-13 zur Raumstation Saljut 7, wobei er wieder den Posten des Bordingenieurs innehatte. Am 2. August 1985 installierte er während einer fünfstündigen Außenbordtätigkeit eine fünfte und sechste Solarzelle an der Station. Sawinych kehrte mit Sojus T-14 zur Erde zurück. Seinen letzten Raumflug unternahm er 1988 mit Sojus TM-5 wiederum als Bordingenieur. Wiktor Sawinych schied am 9. September 1989 aus dem Kosmonautenkorps aus. Sawinych ist Autor einer Reihe von Lehrbüchern, Monografien und Artikeln, die sich mit Fragen der Fernerkundung der Erde aus dem Kosmos beschäftigen. Er schrieb auch populärwissenschaftliche Bücher über den Kosmos und ist Mitglied des Schriftstellerverbandes. 1990 habilitierte Sawinych zum Doktor der technischen Wissenschaften. Von 1988 bis 2007 war er Rektor der Hochschule für Geodäsie, Luftbildaufnahmen und Kartographie in Moskau, die unter seiner Leitung zur Universität für Geodäsie und Kartographie erhoben wurde. Seit 2007 ist er deren Präsident. Er ist auch Präsident der Assoziation russischer Hochschulen. Er ist Ehrenbürger der Städte Kaluga, Perm und Kirow (Russland), Schesqasghan (Kasachstan), Ulan Bator und Darchan (beide Mongolei). Am 21. Juli 2005 wurde der Asteroid (6890) Savinykh nach ihm benannt. Sawinych ist verheiratet und hat ein Kind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wiktor Petrowitsch Sawinych (, wiss. Transliteration \"\"; * 7. März 1940 in Berjoskiny, Oblast Kirow, Russische SFSR) ist Ingenieur und ehemaliger sowjetischer Kosmonaut.", "tgt_summary": "维克托·彼得罗维奇·萨维内赫(;1940年-3月7日)是苏联宇航员,飞航工程师。莫斯科国立测绘大学校长。", "id": 1130400} {"src_title": "Hückel-Näherung", "tgt_title": "休克爾方法", "src_document": [{"title": "Anwendung.", "content": "Die Näherung leitet sich vom Ritz'schen Verfahren unter Verwendung einer Basis von atomaren p-Orbitalen ab. Dabei wird formal das Eigenwertproblem formula_1 reduziert auf formula_2. Im ersten Fall ist formula_3 eine Eigenfunktion des Molekül-Hamiltonoperators formula_4. Um sie genau zu bestimmen, müsste bei einem \"n\"-atomigen Molekül eine \"6n\"-dimensionale partielle Differentialgleichung gelöst werden, was analytisch i. a. nicht möglich ist. Im zweiten Fall ist formula_5 der \"n\"-dimensionale Vektor, der die Koeffizienten zur Linearkombination enthält. Nachdem formula_5 berechnet wurde, kann das Molekülorbital als entsprechende Linearkombination der einzelnen p-Orbitale angegeben werden. Der Wert \"E\" gibt die Energie des Orbitals wieder. Im Ritzschen Verfahren wird nach der Hartree-Fock-Methode iterativ eine möglichst gute Lösung gefunden. Dafür müssen in jedem Schritt eine große Zahl von Integralen gelöst werden, was hohen Rechenaufwand bedeutet. Die Vereinfachung der Hückelnäherung ist, dass alle Integrale parametrisiert werden. Die \"n\" konjugierten Atome im Molekül werden durchnummeriert. Die Matrix formula_7 ist eine \"n×n\"-Matrix. Man setzt: \"h = α\" \"h = β\", falls die beiden Atome benachbart sind (und über Konjugation verknüpft), und \"h = 0\" sonst. \"α\" ist dabei das Coulombintegral des Atoms \"i\" im Molekül (\"α<0\") \"β\" das Resonanzintegral zwischen zwei Atomen \"i\",\"j\" (wird für alle Atompaare als gleich angenommen) (\"β<0\") Der Sinn der Näherung ist, dass diese beiden Integrale nicht berechnet werden. Sie können zum Beispiel anhand von empirischen Daten geschätzt werden. Für zwei Atome von derselben Art werden die Coulombintegrale gleichgesetzt. Besonders einfach kann man daher reine Kohlenwasserstoffe berechnen. Es bleiben nur zwei Konstante \"α\" und \"β\" übrig. Die Eigenvektoren sind unabhängig von deren Wert.", "section_level": 1}, {"title": "Ableitung der Hückel-Regel.", "content": "Der Frost-Kreis bietet eine einfache Möglichkeit, die Stabilität zyklisch-konjugierter ebener Moleküle abzuschätzen. Sie basiert auf der überraschenden Tatsache, dass das Energieniveauschema eines zyklisch-konjugierten ebenen n-atomaren Moleküls als regelmäßiges \"n\"-Eck dargestellt werden kann (unter der Voraussetzung, dass das ebene Molekül eine \"n\"-zählige Hauptdrehachse aufweist). Die zu einem \"n\"-Ring gehörige \"n×n\"-Matrix wird gebildet, indem man in die Hauptdiagonale \"α\" schreibt, in die beiden Nebendiagonalen \"β\" und in die linke untere sowie die rechte obere Ecke ebenfalls \"β\": Die Eigenwerte dieser Matrix ergeben sich zu formula_11. Trägt man nun die Energie entlang der \"y\"-Achse auf, beachtet, dass \"β\" negativ ist und hält entsprechende Abstände in \"x\"-Richtung ein, so erhält man ein auf der Spitze stehendes \"n\"-Eck. Dieses \"n\"-Eck kann nun mit einer ungeraden Zahl von Elektronenpaaren (\"4n+2\" π-Elektronen) unter hohem Energiegewinn besetzt werden. Diese Moleküle werden als „Aromaten“ bezeichnet. Bei einer geraden Zahl von Elektronenpaaren (\"4n\" π-Elektronen) wären die beiden obersten Niveaus gemäß der Hundschen Regel halbbesetzt, das Molekül paramagnetisch und der gesamte Energiegewinn gering. Diese Verbindungen sind instabil und heißen „Antiaromaten“.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Benzol.", "content": "Die Hückelmatrix lautet: formula_12 Die Eigenwerte ergeben sich zu: formula_13 Die Eigenvektoren zu den jeweiligen Eigenwerten: Ein Schnitt (parallel zur xy-Ebene in 75 pm Entfernung) durch die entsprechenden Orbitale ist rechts gezeichnet. Die Koordinaten der Vektoren bedeuten jeweils das Vorzeichen der p-Wellenfunktionen. Diese sind angefangen von rechts gegen den Uhrzeigersinn durchgezählt. Gemäß einem auf der Spitze stehenden 6-Eck gibt es 3 stabilisierte und drei destabilisierte Orbitale. 6 Elektronen können also unter hohem Energiegewinn die unteren drei Orbitale besetzen. Die Gesamtbindungsenergie ist \"2·2 β + 4 β = 8 β\". Dieser Wert ist deutlich höher als \"6 β\" für drei isolierte π-Bindungen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die von Erich Hückel vorgeschlagene Hückel-Näherung, auch: Hückel-Molekülorbital-Modell/Methode (HMO-Modell/Methode), ist eine Methode der semiempirischen Quantenchemie, die mit wenig Rechenaufwand erstaunlich gute Resultate liefert. Sie erlaubt es, Molekülorbitale in konjugierten π-Systemen zu approximieren. Die beiden wichtigsten Folgerungen sind die Hückel-Regel und die Woodward-Hoffmann-Regeln.", "tgt_summary": "休克尔方法(),又称休克尔分子轨域法(,缩写:HMO),是1930年埃里希·休克尔提出的一个计算分子轨域及能级的方式。", "id": 1265222} {"src_title": "Lord of War – Händler des Todes", "tgt_title": "軍火之王", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Hauptfigur Yuri Orlov eröffnet den Film, indem er direkt in die Kamera die folgenden Sätzen spricht: \"Es befinden sich weltweit über 550 Millionen Schusswaffen im Umlauf. Das heißt auf diesem Planeten hat jeder zwölfte Mensch eine Schusswaffe. Das führt zu der einen Frage: Wie bewaffnet man die anderen elf?\" Der Vorspann zeigt nun dokumentarisch den Weg einer Gewehrpatrone – von der Produktion in der Fabrik über den Handel, die Verschiffung, das Einlegen in eine Waffe, das Abfeuern der Waffe und den Flug des Geschosses bis in den Kopf eines afrikanischen Jungen. Da die Kamera unmittelbar mit der Patrone verbunden ist, verfolgt man das Geschehen quasi aus der \"Ich-Perspektive\" der Gewehrpatrone. Danach erzählt Yuri rückblickend aus dem Off, wie er aufwuchs und zum Waffenhändler wurde. Seine Familie wanderte aus der Ukraine in die USA ein, als er noch ein Kind war. Seine Familie hatte in der Sowjetunion vorgegeben, jüdisch zu sein, um flüchten zu können. Yuri wächst in Little Odessa in Brighton Beach, New York auf, wo viele ukrainische Einwanderer leben. Seine Familie betreibt dort ein Restaurant. Nachdem zwei Menschen vor Yuris Augen erschossen worden sind, beschließt er, zusammen mit seinem Bruder Vitaly Schusswaffen zu verkaufen. Er fängt klein an, indem er Uzis und M16-Gewehre aus dem Libanonkrieg 1982 verkauft. Bald trifft er mit einem seiner Schmuggelschiffe zum ersten Mal auf Jack Valentine, einen unermüdlichen und unbestechlichen Interpol-Agenten. Doch vor dessen Erscheinen lässt er den Schiffsnamen kurzerhand umlackieren und hisst eine andere Flagge, womit er Valentine austrickst und dieser ihn laufen lassen muss. Damit Yuri im großen Stil Waffenhandel betreiben kann, schlägt er dem renommierten Waffenhändler Simeon Weisz auf einer Waffenmesse im West-Berlin der 1980er Jahre eine Zusammenarbeit vor, die dieser jedoch ablehnt und ihn als Amateur bezeichnet. Yuri verkauft 1984 erstmals im größeren Umfang Waffen nach den Selbstmordattentaten im libanesischen Beirut und an den brutalen Diktator von Liberia, André Baptiste. Im Laufe des Filmes stellt er vier Regeln auf: Nach einem Geschäft mit einem kolumbianischen Drogenboss, der darauf besteht, Yuri mit Kokain zu bezahlen, wird er angeschossen. Anschließend beginnen die Brüder, einen Teil der Drogen selbst zu konsumieren. Nach zwei Wochen Abgeschiedenheit und exzessivem Kokainkonsum wird Vitaly süchtig. Yuri schickt ihn in eine Entziehungsklinik und wird von nun an Alleinunternehmer. Er beginnt, das von ihm schon lange begehrte Model Ava Fontaine zu umwerben, und erreicht mit seinem Geld und Lügen, dass sie ihn heiratet. Bald darauf wird ihr Sohn geboren. Yuri verschweigt Ava seine Waffengeschäfte und gibt stattdessen lediglich vor, im Transportgeschäft tätig zu sein. Sie ahnt von seiner Kriminalität, bittet ihn aber, ihr nichts davon zu erzählen. Das Ende des Kalten Krieges und der Zusammenbruch der Sowjetunion stellen den Wendepunkt in Yuris Karriere dar. Er setzt sich mit seinem Onkel Dimitri, einem Armeegeneral, in Verbindung und deckt sich günstig mit Panzern und Kalaschnikows aus ukrainischen Armeebeständen ein. Valentine gelingt es beinahe, Yuri beim Verladen eines Kampfhubschraubers vom Typ Mi-24 zu verhaften, doch dieser nutzt eine Gesetzeslücke, indem er vorgibt, dass der Hubschrauber und die dazugehörenden Startbehälter und Raketen zwar zusammen verschifft, jedoch an verschiedene Kunden ausgeliefert werden. Kurz darauf stirbt Onkel Dimitri durch eine Autobombe, mit der Yuris Konkurrent Weisz eigentlich ihn töten wollte. Bei der Durchsuchung von Yuris Hausmüll entdeckt Agent Valentine nach dem Zusammensetzen geschredderter Dokumente Yuris nächstes Ziel: Sierra Leone. Dort wird sein mit leichten Waffen beladenes Transportflugzeug vom Typ Antonow An-12 von einem Abfangjäger (im Film eine Aero L-39C „Albatros“; im Skript eine MiG-25 Foxbat) der Luftwaffe unter Waffeneinsatz aufgefordert, den nächstgelegenen Flughafen in Kabala anzusteuern. Um einer möglichen Verhaftung zu entgehen, drängt Yuri seine Piloten zu einer Landung auf einer unbefestigten Straße in der Savanne. Damit die Behörden bei ihrer Ankunft keine Beweise vorfinden, verschenkt Yuri die gesamte Ladung an die Bevölkerung. Als Valentine schließlich ankommt, gibt es nichts mehr, wofür er Yuri verhaften könnte. In dem von den beiden geführten Gespräch verurteilt Valentine Yuris Geschäfte und macht ihm klar, dass neun von zehn Kriegsopfern durch AK-47-Sturmgewehre umkommen – solche, wie sie Yuri verkauft. Valentine fügt hinzu, dass es für ihn selbst doch prestigeträchtigere Jobs gebe, z. B. Nuklearwaffendepots im Auge zu behalten. Seiner Meinung nach befinden sich die Nuklearwaffen tief in ihren Silos, aber Yuris AK-47-Sturmgewehre seien die wahre Massenvernichtungswaffe. Da Valentine Yuri, auch nach Yuris eigener Aussage über die Rechtslage, nicht verhaften kann, hält er ihn lediglich 24 Stunden fest. In dieser Zeit zerlegt die Bevölkerung das Transportflugzeug in seine Einzelteile und transportiert diese ab. Liberias Diktator Baptiste macht Yuri ein „Geschenk“: Den gefesselten Simeon Weisz, den Yuri als Revanche für seinen getöteten Onkel erschießen soll. Er zögert, weshalb Baptiste ihm anbietet, es gemeinsam zu tun. Baptiste führt Yuris Hand an die Waffe und bietet ihm an, dass dieser jederzeit „Stopp!“ sagen könne, doch tut er dies erst, nachdem Baptiste den Abzug betätigt hat. Yuri nimmt daraufhin starke Drogen und läuft benommen durch die Straßen. Ein kleines Mädchen mit amputiertem Arm fragt ihn, ob ihr Arm nachwachsen werde, denn der weiße Mann wisse bestimmt die Antwort. Erschrocken von diesem Anblick torkelt er weiter, als ihm der Geist von Simeon Weisz in einer dunklen Gasse erscheint und ihn mahnt, Partei zu ergreifen. Nachdem er von zwei bewaffneten Männern geschlagen worden ist und nur dank einer Ladehemmung nicht erschossen wird, hat Yuri anscheinend ungeschützten Sex mit einer Prostituierten. Inzwischen offenbart Valentine Yuris Frau Ava dessen wirklichen Beruf. Yuri verspricht ihr daraufhin, damit aufzuhören, und verdient sein Geld ein halbes Jahr mit legaler Arbeit. Doch Baptiste und sein Sohn nutzen ein Treffen der Vereinten Nationen zu einem Besuch bei Yuri. Es gelingt ihnen mit einem riesigen Diamanten ihn für weitere Geschäfte zu gewinnen. Ava folgt ihm heimlich und findet in seinem Container-Büro Beweise, dass er wieder als Waffenhändler tätig ist. Gemeinsam mit ihrem Sohn verlässt sie ihn. Yuri nimmt an, dass die Tatsache, dass er das Geburtsdatum seines einzigen Sohnes als Code für das Container-Zahlenschloss benutzt hat, ausschlaggebend für ihren Weggang gewesen sei. Yuri überredet den widerstrebenden Vitaly, ihn nach Liberia und schließlich nach Sierra Leone zu begleiten. Vitaly bekommt jedoch Gewissensbisse, als er am Treffpunkt bemerkt, wie die Verhandlungspartner das Zeltdorf von Zivilisten umkreisen, die mit den Waffen massakriert werden sollen. Dann beobachtet er, wie ein Junge und dessen Mutter brutal ermordet werden. Vergeblich versucht er, Yuri dazu zu bringen, den Handel abzubrechen, doch dieser erkennt, in welcher Gefahr sie sich befänden, wenn sie das Geschäft nicht abwickeln würden. Vitaly sprengt mit einer Handgranate die Hälfte der gelieferten Sturmgewehre, wodurch auch der Sohn von André Baptiste umkommt. Vitaly wird daraufhin erschossen und kann das Massaker an den Dorfbewohnern somit nicht verhindern. Ein bei der Entfernung der Gewehrkugeln übersehenes Projektil in Vitalys Brustkorb wird bei der Überführung des Leichnams vom New Yorker Zoll bemerkt, worauf Yuri festgenommen wird. Zusammen mit den Funden aus Yuris Containerbüro meint Valentine, genug Beweise für eine lebenslange Verurteilung gegen ihn in der Hand zu haben, und versteht Yuris Gelassenheit trotz der erdrückenden Beweislast nicht. Yuri erklärt ihm, der Ernst seiner Lage sei ihm sehr wohl bewusst, schließlich sei er von seiner Familie verlassen, von seinen Eltern enterbt und sein Bruder getötet worden. Er eröffnet Valentine, dass dessen Chef, der Präsident der Vereinigten Staaten, faktisch immer noch der erfolgreichste Waffenhändler der Welt sei. Ein Übel – zweifellos –, das sei dieser Yuri Orlov, jedoch ein notwendiges Übel. Denn Waffenschieber wie er unterstützten lediglich die inoffiziellen und nicht „politikfähigen“ Aspekte des Regierungswillens. Valentine selbst sollte deshalb seinen flüchtigen, kurzzeitigen Triumph genießen. Wie Yuri prognostiziert, wird Valentine als Nächstes aus dem (einer Theaterbühne ähnelnden) Verhörraum gebeten. Ein hochrangiger Armeeoffizier und alter Geschäftspartner von Yuri fordert Jack Valentine schließlich auf, den Mann gehen zu lassen. Dieser macht nach seinem Hafttag so weiter wie bisher. In der Schlussszene besticht er bei einer Waffenlieferung Zollbeamte in der Sahara, um Waffen über die Grenze zu bringen. Der Film endet in derselben Kameraeinstellung wie zu Filmbeginn. Wieder steht Orlov da und zieht ein Fazit: „Wissen Sie, wer die Erde übernehmen wird? Waffenhändler. Denn alle anderen sind viel zu beschäftigt damit, einander zu erschießen. Das ist das Geheimnis des Überlebens. Ziehe niemals in den Krieg. Besonders nicht mit dir selbst.“ Die Kamera schwenkt auf die Patronenhülsen auf dem Boden, und das Bild wird schwarz. Im Abspann wird darauf hingewiesen, dass die fünf größten Waffenexporteure der Welt – die USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China – auch die fünf ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat seien.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Drehbuch.", "content": "Andrew Niccol schrieb das Drehbuch innerhalb von nur vier Monaten, da er schon vor der Filmidee Informationen rund um das Thema sammelte, in der Hoffnung, es später in einen Film einbauen zu können. Um den Film nicht langweilig werden zu lassen, hat er nicht die ganze Geschichte um den Waffenhandel, sondern den Protagonisten Yuri Orlov nach Wiktor Anatoljewitsch But in den Vordergrund gestellt. Es erwies sich als sehr schwer, diesen Charakter glaubhaft darzustellen, denn die Figur sollte märchenhaft, charmant und zugleich zynisch sein.", "section_level": 2}, {"title": "Casting.", "content": "Als Niccol die Figur Yuri Orlov entwarf, hatte er nicht von Anfang an Nicolas Cage im Auge. Doch als er mit dem Drehbuch fertig war, kam für ihn kein anderer Schauspieler in Frage. Cage nahm die Rolle auch ohne Zögern an. Um den Waffenhändler im Film glaubhaft darzustellen, kam Cage mit bekannten Waffenhändlern ins Gespräch, um sich perfekt auf die Rolle vorbereiten zu können. Für die Figur des Agent Valentine besetzte Niccol Ethan Hawke, der sichtlich an der Rolle sowie der Story interessiert war. Die beiden sind seit den Dreharbeiten zu \"Gattaca\" im Jahr 1997 befreundet. Was Niccol an der Rolle des Agenten Valentine schätzt, ist, dass dieser kein Heiliger und Weltverbesserer sei. Er ist eine Person mit einem großen Ego, die den Bösewicht überführen will, zugleich aber auch Ruhm sucht.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Auch wenn es eine Diskussion um den weltweiten Waffenhandel in den Medien gibt, ist \"Lord of War\" der erste Spielfilm, der sich so intensiv mit diesem aktuellen Thema befasst. Diese Nähe zu tatsächlichen Ereignissen wurde zum Problem, die Finanzierung des Projekts zu sichern. Da der Film auch nicht davor zurückschreckt, die Rolle der Vereinigten Staaten im weltweiten Waffenhandel zu zeigen, und man unfreiwillig das Skript eine Woche vor Beginn des Irak-Kriegs eingereicht hatte, verbaute man sich die Finanzierung durch amerikanische Gelder. Mit diesem Hintergrund brauchte Produzent Philippe Rousselet eineinhalb Jahre, um einen Investor zu finden. Doch schließlich fand sich eine Gruppe ausländischer Investoren, die sich bereit erklärten, den Film zu finanzieren. Der Film hatte ein Budget von 50 Millionen US-Dollar und hat weltweit gut 72 Millionen US-Dollar eingespielt. Dazu kam ein erfolgreicher DVD-Verkauf. In den Vereinigten Staaten wurden allein in der ersten Woche über 2,5 Millionen DVDs verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten begannen am 2. August 2004 in New York. Es wurde an mehreren verschiedenen Stellen gedreht, darunter in Manhattan sowie am Brighton Beach in Coney Island. Neun Drehtage später flog das Team ins südafrikanische Kapstadt, um dort für zehn Wochen zu drehen. Die Dreharbeiten fanden am 2. November 2004 und nach weiteren drei Drehtagen in Tschechien ihr Ende. Die osteuropäische Landschaft sowie einen ehemaligen sowjetischen Militärstützpunkt nutzte man für den Filmschauplatz in der Ukraine. Die Schauspieler und die Filmcrew waren vom sehr hohen Aufwand und Drang zur Perfektion beeindruckt, mit dem Andrew Niccol seine Recherchen noch vor Beginn der Arbeit an seinem Drehbuch betrieben hatte. Niccol eignete sich Unmengen an Hintergrundinformationen und Fachwissen an, um den Film realistisch darzustellen. So entschloss er sich auch dazu, in einer der gefährlicheren Gegenden von Kapstadt zu drehen. Auch wenn es zahlreiche Sicherheitsbedenken gab, hielt Niccol die Szenerie für perfekt. Es handelt sich um eine Straßenszene in der liberischen Hauptstadt Monrovia. Die südafrikanische Landschaft eignete sich nicht nur dafür, mehrere afrikanische, asiatische und südamerikanische Länder darzustellen, sondern musste auch teilweise für Gegenden wie die Ukraine oder Karibik herhalten. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn der Protagonist Yuri bereist im Film eine Vielzahl verschiedener Länder. Die im Film aneinandergereihten echten T-72-Kampfpanzer gehörten einem tschechischen Waffenhändler, der die rund 50 Panzer später an Libyen verkaufen wollte und deshalb auf ein schnelles Drehen der Szenen drängte. Vor den Aufnahmen musste die NATO informiert werden, damit sie nicht anhand von Satellitenbildern auf eine Truppenbewegung geschlossen hätte. Ebenso gehört das Transportflugzeug des Typs Antonow An-12 einem russischen Waffenhändler (Wiktor But), der dieses wenige Wochen vor dem Dreh für einen realen Waffendeal im Kongo genutzt hatte. In der Filmszene wurden jedoch keine echten Waffen benutzt. In der Szene, in der ein Bunker mit 3000 AK-47 zu sehen ist, wurde dieser tatsächlich mit echten Sturmgewehren gefüllt. Der Regisseur Andrew Niccol sagte dazu, dass es billiger war, 3000 echte Gewehre zu kaufen, als 3000 Nachbildungen herstellen zu lassen, und verwendete vz. 58 aus tschechischer Fertigung, die der russischen AK-47 äußerlich sehr ähnlich sehen. Nachdem Nicolas Cage mit den Dreharbeiten zu \"Lord of War\" fertig war, schloss er sich der Organisation Control Arms an.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Diamanten aus Liberia, die im Film vorkommen, darunter ein unwahrscheinlich großer, erinnern an einen der größten geschliffenen Diamanten mit 189,6 Karat, der in der Diamantenfonds-Exposition des Moskauer Kremls aufbewahrt wird und nach Graf Grigori Grigorjewitsch Orlow benannt wurde, der ihn 1755 Katharina II. geschenkt hatte, die ihn in das Zepter der russischen Zaren einsetzen ließ. Einige Quellen geben an, der Orlow-Diamant sei ein Teilstück des Großmoguls, der ebenfalls im klassischen indischen Rosenschliff gearbeitet ist. Der politische Hintergrund ist realitätsnah. Alle im Film gezeigten Lieferungen gehen in tatsächliche Krisengebiete. Von dem drogenfinanzierten Contra-Krieg über die Unterstützung des Bürgerkriegs im Libanon bis zu den westafrikanischen Konflikten, die über Blutdiamanten abgewickelt werden, sind auch die Zahlungsmittel weitestgehend glaubwürdig. Der gewaltige Ausverkauf und Diebstahl der Restposten der Arsenale der sowjetischen Armee werden sehr drastisch geschildert. Eine wichtige Rolle ist die des liberianischen Präsidenten, der im Film André Baptiste heißt. Die Ähnlichkeiten mit dem auf internationalen Druck hin verdrängten Charles Taylor sind nicht nur visuell mehr als deutlich. Auch der im Film verwendete Nachname „Baptiste“ könnte eine Anspielung auf Charles Taylor sein, der Baptistenprediger war. Taylors streng autoritärer Kurs und seine zahlreichen Menschenrechtsverletzungen werden angemessen dargestellt. Insbesondere ist seine Unterstützung der barbarischen Revolutionary United Front historisch richtig eingeordnet, und auch die Parteinahme der Amerikaner (Weisz wird wohl bei einer Waffenlieferung an die Rebellen gefasst) für Taylors Gegenspieler. Im Film ist Baptiste zuerst als selbsternannter Präsident an die Macht gekommen. Die durchgeführten Wahlen werden im Film stark angezweifelt, und Baptiste wird Wahlbetrug nachgesagt. Allerdings ist Taylors Sohn, im Gegensatz zum Sohn von Baptiste, nicht bei einer Waffenlieferung zu Tode gekommen, sondern er ist derzeit in Miami inhaftiert. Der hochrangige US-Militäroffizier (im Englischen von Donald Sutherland gesprochen), der Yuri beschützt, nennt sich „Colonel Oliver Southern“, eine Anspielung auf den real existierenden Lieutenant Colonel Oliver North, der an der Finanzierung eines contra-nicaraguanischen Projekts beteiligt war, wobei illegale Waffenverkäufe an den Iran durchgeführt wurden (siehe auch: Iran-Contra-Affäre). Der Name \"Kono\", den Yuri über den alten Schiffsnamen \"Kristol\" malen lässt, ist auch der Name einer Provinz mit großem Diamantenvorkommen in Sierra Leone. \"Kristol\" wiederum ist der Name von Irving Kristol, einem amerikanischen Neokonservativen, der für die militärisch gestützte Hegemonie der USA weltweit und eine umfassende Revision des Völkerrechts plädierte. Am Filmende ist zu lesen, dass die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Russland und China (die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen) die fünf größten Waffenexporteure seien. Das ist nicht ganz korrekt: Im Erscheinungsjahr 2005 waren nach den USA, Russland, (das nicht genannte) Deutschland, Frankreich sowie Großbritannien die fünf größten Waffenexporte, China hatte zu diesem Zeitpunkt erst Platz 11 (laut dem Ranking des „Stockholm International Peace Research Institute“ (SIPRI))", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack \"The Lord of War\" von Antonio Pinto wurde am 24. Februar 2006 als Audio-CD veröffentlicht. Die CD wird vom Label edel records publiziert und umfasst 15 Lieder. Die Musik selbst besteht größtenteils aus einer ruhigen Hintergrundmusik, in der vor allem akustisches Gitarrenspiel dominiert. Neben der Musik Pintos begleitet der Oldie \"For What It’s Worth\" von Buffalo Springfield den Vorspann des Films. Weitere eingespielte Musikstücke sind unter anderem \"Cocaine\" von Eric Clapton, Leonard Cohens Hallelujah in der Version von Jeff Buckley, \"Fade Into You\" von Mazzy Star, Schwanensee von Tschaikowski, \"Money\" von The Flying Lizards, der \"Ritt der Walküren\" von Richard Wagner, \"La Vie En Rose\" von Grace Jones und \"Glory Box\" von Portishead.", "section_level": 2}, {"title": "DVD/Blu-ray-Veröffentlichung.", "content": "Die DVD, am 8. August 2006 in Deutschland herausgebracht, enthält neben dem Film noch umfangreiches Bonusmaterial. Dazu gehören ein 20-minütiges Making-of, sieben entfallene Szenen, ein Audiokommentar des Regisseurs Andrew Niccol, ein Amnesty-International-Spot mit Nicolas Cage, verschiedene Trailer sowie ein 15-minütiger Dokumentarfilm mit dem Titel „Ein lukratives Geschäft – Internationaler Waffenhandel“. Die Bildübertragung ist im anamorphen Widescreen (2,40:1) und der Ton in Dolby Digital 5.1. Die veröffentlichte DVD-Version in Großbritannien beinhaltet, als Vorspann, einen Beitrag von Amnesty International, in dem eine AK-47 auf einem Teleshopping-Sender präsentiert und zum Verkauf angeboten wird. Am 4. März 2011 erschien die Blu-ray zum Film.", "section_level": 2}, {"title": "Filmplakat.", "content": "Es gibt eine Vielzahl verschiedener Filmplakate. Auf dem amerikanischen Filmplakat ist Nicolas Cages Kopf bis zu den Schultern auf weißem Hintergrund abgebildet. Von weitem sieht es wie ein Foto aus, doch bei näherem Betrachten erkennt man, dass Cage vollständig aus einzelnen, unterschiedlich farbigen Waffenpatronen besteht. Das deutsche Filmplakat zeigt Nicolas Cage mit einem edlen Anzug und einem Koffer, ähnlich dem Filmplakat des Filmes \"Family Man\", auf dem Cage fast identisch abgebildet ist. Im Hintergrund sind eine große Explosion, ein blauer Himmel und ein Flugzeug zu sehen. Auf den französischen, italienischen und vielen anderssprachigen Filmplakaten ist Nicolas Cage, wie auf dem deutschen, mit Anzug und Koffer abgebildet. Jedoch steht er in diesen Versionen in einem Meer von Patronenhülsen. Dies ist auch der Schauplatz der Anfangs- und Endsequenz des Filmes.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation wurde von Berliner Synchron GmbH unter der Regie von Tobias Meister durchgeführt, wofür Michael Nowka das Dialogbuch verfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Rezensionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film bekam 2005 vom National Board of Review einen Filmpreis in der Kategorie \"Special Recognition For Excellence In Filmmaking\" (Besondere Anerkennung hervorragender Leistung in der Filmproduktion) verliehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lord of War – Händler des Todes ist ein im Jahr 2005 veröffentlichtes Drama von Andrew Niccol in dem mit Nicolas Cage, Ethan Hawke und Jared Leto die Geschäfte internationaler Waffenhändler dargestellt werden.", "tgt_summary": "《军火之王》(英语:\"Lord of War\")是由尼古拉斯·凯奇主演的一部电影,导演是新西兰人安德鲁·尼可,于2005年9月16日在美国上映。影片的DVD版本于2006年1月17日在美国发行。", "id": 2197482} {"src_title": "Álvaro del Portillo", "tgt_title": "歐華路", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Álvaro del Portillo wurde als drittes von acht Kindern in Madrid geboren und wuchs in einer christlichen Familie auf. 1935 schloss er sich dem Opus Dei an. Er wurde für 40 Jahre engster Mitarbeiter Josemaría Escrivás. Der promovierte Bauingenieur, Historiker und Kirchenrechtler empfing am 25. Juni 1944 die Priesterweihe und war seitdem als Geistlicher tätig. 1946 übersiedelte er mit Escrivá nach Rom. Hier ernannte ihn der Heilige Stuhl zum Konsultor verschiedener päpstlicher Kongregationen. Del Portillo nahm mit verschiedenen Funktionen aktiv am II. Vatikanischen Konzil teil. Am 15. September 1975 wurde er zum ersten Nachfolger von Josemaría Escrivá als Leiter des Opus Dei gewählt. Mit der Errichtung des Opus Dei als Personalprälatur am 28. November 1982 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum ersten Prälaten des Opus Dei. Am 6. Januar 1991 weihte der Papst ihn zum Bischof und ernannte ihn zum Titularbischof von \"Vita\". Sein bischöflicher Wahlspruch lautete: \"Regnare Christum volumus!\" („Wir wollen, dass Christus herrscht!“). Bischof del Portillo starb am Morgen des 23. März 1994 wenige Stunden nach der Rückkehr von einer Pilgerreise nach Israel. Papst Johannes Paul II. betete am Todestag vor seinem aufgebahrten Leichnam, der heute in der Prälatur-Kirche \"Unsere Liebe Frau vom Frieden\" in der Viale Bruno Buozzi in Rom ruht, wo schon das Grab seines Vorgängers war. Sein Nachfolger als Prälat des Opus Dei war Bischof Javier Echevarría.", "section_level": 1}, {"title": "Seligsprechungsverfahren.", "content": "Am 5. März 2004 eröffnete das Bistum Rom sein Seligsprechungsverfahren. Am 28. Juni 2012 schloss Papst Benedikt XVI. die Prozessphase zur Prüfung seines Lebens und Wirkens mit einem Dekret ab, das den heroischen Tugendgrad von Alvaro del Portillo erklärt. 2013 wurde ein Wunder auf Fürsprache Portillos anerkannt. Er wurde am 27. September 2014 in Madrid von Kardinal Angelo Amato, dem Präfekten der vatikanischen Seligsprechungskongregation, seliggesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Álvaro del Portillo (* 11. März 1914 in Madrid; † 23. März 1994 in Rom) war ein Bischof der römisch-katholischen Kirche und neunzehn Jahre lang als Nachfolger von Josemaría Escrivá Leiter der Prälatur Opus Dei. Er wurde 2014 seliggesprochen. Liturgisches Fest: 12. Mai, Sel. Alvaro.", "tgt_summary": "欧华路(,1914年-3月11日-1994年-3月23日)主教,为一名出身于西班牙的天主教主教及主业会创始者施礼华蒙席的首位继承者及主业会首任监督。他在成为神职人员前是名工程师。欧华路是主业会在中文刊物中所使用的中文名称,其原名可翻译为阿尔瓦罗·德·波蒂略,如加上母姓则为阿尔瓦罗·德尔·波蒂略·y·迭斯·德·苏拉乐()。他是最早受主业会培训神学而成为神父的三人中的其中一位,也以助理及听告解的神父的身份协助施礼华多年。在施礼华神父辞世后他则担起主业会的管理者一职,并见证主业会从俗世团体获得个人监督区的身份并担任首任监督。", "id": 3033366} {"src_title": "Boris Andrejewitsch Pilnjak", "tgt_title": "鲍里斯·安德烈耶维奇·皮利尼亚克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pilnjak wurde als Sohn eines Tierarztes geboren. Sein Vater war wolgadeutscher Abstammung, jedoch in seiner russischen Umgebung assimiliert; die Mutter stammte aus einer Saratower Kaufmannsfamilie. Kindheit und Jugend verbrachte er in den russischen Städten Saratow, Bogorodsk, Nischni Nowgorod und Kolomna. Die ersten Schreibversuche unternahm er schon mit neun Jahren, im März 1909 veröffentlichte eine Zeitschrift ein frühes Werk. 1913 schloss er das Realgymnasium in Nischni Nowgorod ab, 1920 machte er seinen Abschluss an der Moskauer Handelsakademie. Seine Karriere als Schriftsteller begann er 1915, als eine Reihe von Zeitschriften Erzählungen veröffentlichten. Seit diesem Zeitpunkt benutzte er das Pseudonym Pilnjak – ein regionaler Ausdruck für Waldarbeiter. Im Jahr 1918 erschien seine erste Sammlung von Erzählungen unter dem Titel \"Mit dem letzten Dampfer\" (). Er selbst hielt von diesem Erstling nicht viel, nur die Erzählungen \"Über der Schlucht\" () und \"Tode\" () schloss er später regelmäßig in Gesamtausgaben seiner Werke ein. Den aus dem Jahr 1920 stammenden Sammelband \"Gewesenes\" () bezeichnete Pilnjak als den „ersten Erzählband über die Sowjetrevolution in der RSFSR“. Etliche Erzählungen aus diesem Werk gingen als selbständige Kapitel in den 1922 veröffentlichten Roman Nacktes Jahr () ein. 1922 fuhr er mit Billigung der bolschewistischen Kulturpolitiker nach Berlin, um dorthin emigrierte Schriftsteller zur Rückkehr nach Sowjetrussland zu überreden. Er wohnte bei Alexei Remisow, einem der prominenteren Emigranten, der allerdings das Rückkehrangebot ignorierte. 1926 erregte Pilnjak erstmals das Missfallen der Parteiführung um Stalin, da er in seiner Erzählung \"Die Geschichte vom nichtausgelöschten Mond\" () das Gerücht aufgriff, der Tod des Armeeführers Michail Frunse bei einer Magenoperation sei gezielt aufgrund einer Geheimanweisung Stalins herbeigeführt worden. 1929 fiel seine Erzählung \"Mahagoni (Krasnoje Derewo)\", die das Leben in der russischen Provinz schildert, in der Sowjetunion der Zensur zum Opfer. Der Fall wurde international diskutiert; Maxim Gorki und Henri Guilbeaux mischten sich ein. 1934 gehörte Pilnjak zu den Autoren einer Gemeinschaftspublikation unter Maxim Gorki als Herausgeber, die die Zwangsarbeit beim Bau des Weißmeer-Ostsee-Kanals verherrlichte und die an die Teilnehmer des 17. Parteitags der KPdSU verteilt wurde. 1937 wurde das Buch in der Sowjetunion verboten und aus dem Verkehr gezogen. Pilnjak wurde am 28. Oktober 1937 verhaftet und am 21. April 1938 von der Militärkammer des Obersten Gerichts der UdSSR unter fingierter Anklage (Spionage für Japan) wegen Verbrechen gegen den Sowjetstaat zum Tode verurteilt. Ihm wurde auch vorgeworfen, Trotzkist zu sein; in der Tat hatte er freundschaftliche Kontakte zu Lew Trotzki gepflegt. Das Urteil wurde am gleichen Tag in Moskau durch Erschießen vollstreckt. Nach Recherchen der russischen Gesellschaft \"Memorial\" befinden sich Pilnjaks sterbliche Überreste in einem vom Zentralapparat des NKWD bei Kilometer 24 der Kalugaer Chaussee () in der Nähe der ehemaligen Moskauer Sowchose Kommunarka () eingerichteten Massengrab zusammen mit denen von rund 6.500 anderen Opfern des Stalinschen Terrors. An diesem Platz wurden hingerichtete Mitglieder der sowjetischen Elite begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption in Russland.", "content": "Die \"Geschichte vom nichtausgelöschten Mond\" gehörte zu den ersten Texten, die seit Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts im sowjetischen Samisdat kursierten. Pilnjak wurde zwar als Opfer der Stalinzeit 1956 rehabilitiert. Doch die erste Auswahl seiner Werke nach seinem Tod in der Sowjetunion gab es erst 1976 – das ZK der KPdSU hatte 1956 beschlossen, Pilnjaks Werke seien nicht zeitgemäß und eine Publikation komme erst nach zwanzig Jahren in Frage. Das Manuskript zu seinem letzten Roman \"Der Salzspeicher\", in dem er eine gelingende kommunistische Revolution aus Sicht der einfachen Bevölkerung skizziert, wurde durch seine erste Frau Maria Sokolowa gerettet und erst 1964 im Zuge der kurzen Liberalisierung in der UdSSR der Öffentlichkeit auszugsweise zugänglich. Die erste vollständige Veröffentlichung erfolgte in Russland erst 1990. Eine umfassende Edition von Pilnjaks Briefen erschien 2010 (siehe unten \"Pis'ma v 2 tomach\", 758 Briefe, ca. 430 davon erstveröffentlicht). Pilnjak wird sowohl in den Erinnerungen Ilja Ehrenburgs (\"Menschen – Jahre – Leben\") wie Victor Serges (\"Erinnerungen eines Revolutionärs\") wiederholt erwähnt. Mit Serge war er befreundet.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Schon früh im Visier der sowjetischen Zensurbehörden nutzte Pilnjak als einer der ersten sowjetischen Schriftsteller die Möglichkeit des Tamisdat: obwohl der Autor seinen Wohnsitz in Sowjetrussland hatte, erschien ein Teil seiner Werke in den zwanziger Jahren in russischen Berliner Exilverlagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boris Andrejewitsch Pilnjak (russisch:, eigentlich \"Boris Andrejewitsch Wogau\"; * in Moschaisk; † 21. April 1938 in Moskau) war ein sowjetischer russischsprachiger Schriftsteller.", "tgt_summary": "鲍里斯·安德烈耶维奇·皮利尼亚克(,1894年-10月11日-1938年-4月21日)苏联作家。苏联文学奠基人之一,曾在二三十年代的苏联文学史上占有重要地位,他丰富的文学创作对苏联文学起到了承前启后的作用。", "id": 937622} {"src_title": "Sebastian Boenisch", "tgt_title": "塞巴斯蒂安·伯尼施", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Boenisch gelangte über die Stationen SSVg Heiligenhaus, Borussia Velbert und Rot-Weiß Oberhausen zum FC Schalke 04.", "section_level": 2}, {"title": "Profidebüt bei Schalke 04 und fünf Jahre in Bremen.", "content": "Beim 0:6 in der zweiten Pokalrunde am 25. Oktober 2005 bei Eintracht Frankfurt stand Boenisch erstmals im Kader der Profimannschaft der Schalker. Auch im Champions-League-Gruppenspiel gegen Fenerbahçe Istanbul am 1. November 2005 und am 12. Spieltag in der Bundesliga-Spielzeit 2005/06 war er Bestandteil des Kaders der Bundesligamannschaft. Er erhielt am 26. Januar 2006 erstmals einen Profivertrag. Im Team der A-Junioren des FC Schalke 04 gewann er 2005 den DFB-Junioren-Vereinspokal und trug mit elf Toren als drittbester Torschütze der Saison 2005/06 zum Gewinn der Deutschen A-Juniorenmeisterschaft bei. Im Finale am 4. Juni 2006 steuerte er per Foulelfmeter das zweite Tor zum 2:1-Sieg gegen den FC Bayern München bei. Im Mai 2007 verlängerte Schalke Boenischs Vertragslaufzeit bis 2010. Er gehörte zu Beginn der Saison 2007/08 nicht zum 18er-Kader und wechselte im August 2007 zum SV Werder Bremen, bei dem er einen bis 2011 laufenden Vertrag erhielt. Nach zwei kurzen Einsätzen fiel er verletzt für den Rest der Hinrunde aus und kam in der Rückrunde wieder zu regelmäßigen Einsätzen. In der Saison 2008/09 erreichte er mit Werder Bremen das Endspiel im UEFA- und DFB-Pokal. Nachdem das Endspiel im UEFA-Cup mit 1:2 n. V. gegen Schachtjor Donezk verloren worden war – Boenisch hatte die kompletten 120 Minuten gespielt –, wurde das Endspiel im DFB-Pokal mit einem 1:0 gegen Bayer 04 Leverkusen gewonnen. In der Saison 2010/11 bestritt er verletzungsbedingt nur ein Spiel und gab am 24. März 2012 (27. Spieltag der Saison 2011/12) nach über einem Jahr sein Comeback beim 1:1 im Heimspiel gegen den FC Augsburg, als er in der 78. Minute für Tom Trybull eingewechselt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Bayer 04 Leverkusen.", "content": "Nachdem sein Vertrag bei Werder Bremen nicht verlängert worden war, blieb Boenisch vor der Saison 2012/13 zunächst ohne Verein. Am 4. November 2012 unterschrieb er bei Bayer 04 Leverkusen einen zunächst bis zum Ende der Spielzeit 2012/13 laufenden Vertrag. Sein erstes Tor erzielte er am 19. Januar 2013 zum 1:0 beim 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt. Anfang Februar 2013 verlängerte er seine Vertragslaufzeit bis Ende Juni 2016. Am ersten Spieltag der Saison 2014/15, dem 23. August 2014, gab er im Spiel gegen Borussia Dortmund die Vorlage zum bis dahin schnellsten Tor der Bundesliga für den Torschützen Karim Bellarabi nach neun Sekunden Spielzeit. Ab Juni 2016 war er vereinslos.", "section_level": 3}, {"title": "TSV 1860 München.", "content": "Nach acht Spieltagen der Saison 2016/17 unterschrieb Boenisch am 6. Oktober 2016 einen Vertrag beim Zweitligisten TSV 1860 München. Nachdem er einen Muskelfaserriss, die er sich im November 2016 zugezogen hatte, auskurierte, avancierte Boenisch in der Rückrunde der Saison zur Stammkraft in der Innenverteidigung der \"Löwen\". Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga verließ Boenisch den Verein nach einem Jahr.", "section_level": 3}, {"title": "Floridsdorfer AC.", "content": "Nach über zwei Jahren ohne Verein wechselte er im August 2019 nach Österreich zum Zweitligisten Floridsdorfer AC, bei dem er einen bis Juni 2020 laufenden Vertrag erhielt. Nach acht Einsätzen in der 2. Liga löste er im Januar 2020 seinen Vertrag bei den Wienern auf.", "section_level": 3}, {"title": "1. Wiener Neustädter SC.", "content": "Daraufhin wechselte er im Februar 2020 zum Regionalligisten 1. Wiener Neustädter SC.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Boenisch wurde im Februar 2006 vom polnischen Fußballverband zu einem Lehrgang der polnischen U-19-Nationalmannschaft eingeladen. Jedoch nahm er diese Einladung nicht wahr und entschied sich anschließend, für den DFB zu spielen. Am 14. November 2006 debütierte er für die deutsche U-20-Nationalmannschaft bei einem 4:1-Sieg gegen Österreich. In der Folgezeit bestritt Boenisch mehrere Spiele für die deutsche U-20- und U-21-Auswahl. Kurz vor seinen 21. Geburtstag – dem Tag, bis zu dem seinerzeit ein Spieler mit mehreren Staatsbürgerschaften den Nationalverband wechseln konnte – entschied er sich schließlich dafür, weiterhin für die U-Nationalmannschaften des DFB zu spielen. Daraufhin wurde er im Sommer 2009 von damaligen Bundestrainer Horst Hrubesch ins Aufgebot für die U-21-EM in Schweden berufen, bei der er mit der deutschen U-21-Auswahl den Titel gewann. Nachdem Boenisch in der ersten Halbzeit des Auftaktspiels der deutschen U-21-Nationalmannschaft gegen Spanien wegen einer Bänderüberdehnung ausgewechselt worden war, war er beim 1:0-Sieg gegen Italien im Halbfinale und dem 4:0-Sieg im Endspiel gegen England über die volle Spieldauer im Einsatz. In der Zwischenzeit hatte die FIFA die Altersbeschränkung für einen Wechsel des Nationalverbandes abgeschafft. Wegen besserer Perspektiven entschied sich Boenisch, für den polnischen Verband zu spielen. Am 20. August 2010 wurde er erstmals in den Kader der polnischen A-Nationalmannschaft berufen. Sein A-Länderspieldebüt für Polen gab er am 4. September 2010 in einem Freundschaftsspiel gegen die Ukraine. Im Mai 2012 wurde er in den polnischen Kader für die EM 2012 in Polen und der Ukraine berufen. Im Eröffnungsspiel des Turniers gab er am 8. Juni 2012 in der Startaufstellung gegen Griechenland sein Pflichtländerspieldebüt für Polen, womit ein erneuter Verbandswechsel unmöglich wurde. Er spielte in allen drei Vorrundenspielen Polens in der Gruppe A über die volle Spieldauer und schied dort mit dem Gastgeber als Gruppenletzter aus. Seinen letzten Einsatz im Trikot der polnischen Nationalmannschaft hatte Boenisch am 10. September 2013 beim WM-Qualifikationsspiel gegen San Marino.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Sebastian Boenisch wurde 1987 in Gliwice unter dem Nachnamen \"Pniowski\" geboren. 1988 wanderte er mit seiner Familie als Aussiedler aus, kam wegen der deutschen Herkunft seiner Urgroßmutter mit seiner Familie zuerst nach Dortmund und wuchs anschließend in Heiligenhaus im Niederbergischen Land auf. In Deutschland nahm die Familie den Namen \"Boenisch\" – Nachname seiner deutschen Vorfahren – an, weil seinem Vater seitens der Behörden zu verstehen gegeben wurde, dass er unter dem Namen \"Pniowski\" keine Anstellung finden werde. Boenisch ist seit 2009 mit dem österreichischen Model Tatjana Batinic liiert, die 2006 Miss Austria war. Nach der Verlobung 2011 folgte im Juni 2013 die Hochzeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sebastian Peter Boenisch (* 1. Februar 1987 in Gliwice als \"Sebastian Pniowski\") ist ein polnischer Fußballspieler, der auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.", "tgt_summary": "塞巴斯蒂安·伯尼施(,1987年-2月1日),波兰-德国职业足球员,司职左闸,效力德甲球会利华古逊。", "id": 1126095} {"src_title": "Dreamcatcher (Film)", "tgt_title": "捕夢網 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die in Maine lebenden Freunde Beaver, Henry, Jonesy und Pete helfen als Kinder dem scheinbar geistig zurückgebliebenen jungen Duddits. Seitdem verfügen sie über übernatürliche Fähigkeiten: Sie können die Gedanken und Erinnerungen anderer erspüren und beeinflussen. Nach 20 Jahren werden die Männer in einem abseits gelegenen Blockhaus, in dem sie wie jedes Jahr gemeinsam Ferien machen wollen, von mysteriösen Wesen angegriffen. Beaver und Pete werden von Neunaugen-ähnlichen Monstern getötet, während Jonesy von einem Außerirdischen „übernommen“ wird, indem dieser als rote Partikelwolke von Jonesy eingeatmet wird. In der Hütte breitet sich eine Art Pilz aus, der sich als Krankheitserreger über die ganze Welt zu verbreiten droht. Als Henry später in der Hütte eintrifft, findet er den toten Beaver und sieht das Ausmaß des sich verbreitenden Pilzes. Außerdem entdeckt er kleine Eier der Außerirdischen und auch bereits geschlüpfte Eier. Die wurmartigen Wesen versuchen sich in Henrys Körper einzunisten. Er kann sich retten, indem er alles anzündet und die Hütte verbrennt und somit auch die Pilzverbreitung verhindert. Die \"Blue Boys\", eine Spezialeinheit des US-Militärs, die auf die Jagd nach Außerirdischen spezialisiert ist, trifft ein. Der Kommandant der \"Blue Boys\", Colonel Abraham Curtis, hat nach 25 Jahren Alienjagd keine moralischen Skrupel mehr und erklärt das gesamte Gebiet zum militärischen Sperrgebiet. Er will alles Leben dort auslöschen. Es gelingt ihm auch, mit mehreren Hubschraubern das UFO der Wesen zu entdecken und zu zerstören. Ein Offizier der \"Blue Boys\", Lieutenant Owen Underhill, meldet das geplante Massaker von Colonel Curtis einem befreundeten General. Dadurch alarmiert, kommt das Militär, um die Bevölkerung vor den \"Blue Boys\" zu retten. Henry kann den Außerirdischen und dem Militär entkommen. Er sucht Duddits auf, der inzwischen an Leukämie erkrankt ist. Gemeinsam mit dem abtrünnigen Offizier Lieutenant Underhill verfolgen sie Jonesy, der, gelenkt von einem der außerirdischen Wesen, das Bostoner Wasserreservoir mit dem außerirdischen Pilz verseuchen will. Durch Erinnerungen an ihre Kindheit bemerkt Henry, dass es von Anfang an einen Grund hatte, warum sie diese übersinnlichen Kräfte von Duddits erhielten und dieser auch schon früher davon sprach, die Welt zu retten. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem das geschehen soll. Am Stausee kommt es zum Showdown. Lieutenant Underhill und der Kommandant der \"Blue Boys\", Colonel Curtis, bringen sich gegenseitig um. Der Außerirdische, der von Duddits immer \"Mr. Gray\" genannt wird, im Körper von Jonesy wird von Duddits enttarnt. Daraufhin schlüpft er wieder aus Jonesys Körper heraus, und Duddits verwandelt sich in einen Außerirdischen, offenbar einer verfeindeten Rasse. Beide kämpfen miteinander und sterben dabei. Henry und Jonesy sind die einzigen überlebenden Protagonisten. Während des Kampfes ist scheinbar unbemerkt ein weiterer Wurm aus einem Ei geschlüpft und dieser versucht in das Wasserreservoir zu gelangen. Im letzten Moment zertritt Jonesy ihn jedoch.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Moviemaze\" schrieb, der Film sei ein spannender Science-Fiction-Film, der mit zahlreichen gut aufgelegten Darstellern und einem etwas geheimnisvoll wirkenden Morgan Freeman die Zuschauer zu unterhalten wisse. James Berardinelli schrieb auf \"ReelViews\", der Film sei weder Zeit noch Geld noch Mühe wert („\"Dreamcatcher\" isn’t worth the time, money, or effort“). Ein Teil des Problems sei der Schnitt, der die Geschichte verwirrend mache; der richtige Ton, der Stil und das richtige Tempo würden fehlen. Die Originalität fehle ebenfalls. Das \"Lexikon des internationalen Films\" schrieb: „Die darstellerisch wie inszenatorisch überzeugende Verfilmung einer Erzählung von Stephen King, die geschickt die Balance zwischen genretypisch erschreckenden, schaurig-ekeligen und parodistischen Elementen hält.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde für den Teen Choice Award nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dreamcatcher ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film mit Horrorelementen von Lawrence Kasdan aus dem Jahr 2003 nach dem Roman \"Duddits\" von Stephen King. Die Hauptrollen spielen Thomas Jane, Damian Lewis und Morgan Freeman. Der Film startete am 10. April 2003 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": "是一部2003年上映的科幻恐怖片,由劳伦斯·卡斯丹导演,威廉·戈德曼编剧。本片是改编自史蒂芬·金的同名小说《劫梦惊魂》。主演是达米安·路易斯、汤玛斯·杰恩、积逊·李和蒂莫西·奥利芬特,他们饰演遭遇寄生外星人的四名朋友。", "id": 967048} {"src_title": "Hermann Schlegel", "tgt_title": "赫爾曼·施萊格爾", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Schlegel war der Sohn eines Bronzegießers. Sein Vater sammelte Schmetterlinge und dies erweckte bei ihm schon früh das Interesse für Naturgeschichte. Die zufällige Entdeckung eines Bussardnests führte ihn zu Vogelstudien und zu einem Treffen mit Christian Ludwig Brehm. Er fing an, für seinen Vater zu arbeiten, aber bald danach ging er nach Wien. 1824 besuchte er Vorlesungen von Johann Jacob Heckel und Leopold Fitzinger. Ein Empfehlungsschreiben von Brehm an Josef Natterer verschaffte ihm eine Anstellung am Naturhistorischen Museum Wien. Ein Jahr nach seiner Ankunft kam Schlegel auf Empfehlung von Karl Franz Anton von Schreibers, dem Direktor des Naturhistorischen Museum Wien, in Kontakt mit Coenraad Jacob Temminck, der zu der Zeit Direktor des Naturhistorischen Museums in Leiden war und einen Assistenten suchte. Zuerst arbeitete Schlegel hauptsächlich an der Reptiliensammlung, aber bald dehnte er sein Aktivitätsfeld auf andere zoologische Gruppen aus. Es war beabsichtigt, dass Schlegel nach Java reisen sollte, um dort der Naturgeschichtlichen Kommission beizutreten, aber der plötzliche Tod von Temmincks designiertem Nachfolger Heinrich Boie verhinderte die Realisierung des Projekts. Zu dieser Zeit machte Schlegel Bekanntschaft mit Philipp Franz von Siebold. Gemeinsam realisierten sie das Werk \"Fauna Japonica\" (1845–1850). Als Temminck Anfang 1858 starb, wurde Schlegel sein Nachfolger als Direktor des Naturkundemuseums in Leiden. Zuvor hatte Schlegel 33 Jahre für Temminck gearbeitet. Schlegel war besonders an Südostasien interessiert und so sandte er 1857 seinen Sohn Gustaaf als Vogelsammler nach China. 1859 reiste Heinrich Agathon Bernstein (1828–1865) im Auftrag von Schlegel nach Neuguinea. Als Bernstein 1865 starb, setzte Hermann von Rosenberg dessen Arbeit fort. 1862 wurde Otto Finsch Schlegels Assistent. Zur selben Zeit veröffentlichte Schlegel das Museumsmagazin Notes from the Leyden Museum sowie das Werk \"Muséum d'histoire naturelle des Pays-Bas\", das von 1862 bis 1880 in vierzehn Bänden erschien und von John Gerrard Keulemans, Joseph Smit (1836–1929) und Joseph Wolf illustriert wurde. 1864 starb Schlegels Frau und Otto Finsch wechselte als Kurator und ab 1866 als Direktor des Völkerkunde-Museums nach Bremen. Im Auftrag Schlegels erforschte Joseph Peter Audebert die Ostküste von Madagaskar. Schlegel war ein entschiedener Gegner von Darwins Evolutionstheorie, die er als simple Spekulation betrachtete. Er beschrieb 80 Arten von Reptilien. 1826 wurde Hermann Schlegel zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Als 1838 \"La Société Cuvierienne\" gegründet wird, war er eines der 140 Gründungsmitglieder der Gesellschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Nach Schlegel benannte Taxa.", "content": "Nach Schlegel sind unter anderem folgende Tiere benannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermann Schlegel (* 10. Juni 1804 in Altenburg, Thüringen; † 17. Januar 1884 in Leiden) war ein deutscher Ornithologe und Herpetologe.", "tgt_summary": "赫尔曼·施莱格尔(Hermann Schlegel,1804年-6月10日-1884年-1月17日),德国鸟类学家暨爬虫两栖类学家。由于其多数著名的研究都是在荷兰完成,因此常也被认为是荷兰的科学家。", "id": 1182840} {"src_title": "Minoxidil", "tgt_title": "米诺地尔", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Minoxidil wurde in den 1970er Jahren in den USA ursprünglich als orales Medikament zur Behandlung von Bluthochdruck entwickelt. 1982 kam es unter dem Namen Lonolox® auf den deutschen Markt. Dabei konnte Kaushik D. Meisheri den genauen Wirkmechanismus von Minoxidil bzw. vom aktiven Metaboliten Minoxidilsulfat erst sechs Jahre später aufklären. Minoxidil ist ein Kalium-Kanal-Öffner und führt dadurch in Zellen zu einer Hyperpolarisation. Die daraus resultierenden geweiteten Blutgefäße sorgen so vermutlich für eine bessere Nährstoffversorgung der Haarfollikel und helfen so die Wachstumsphasen der Haare zu verlängern. Bei der Anwendung wurde als Nebenwirkung ein verstärktes Haarwachstum festgestellt. Die Firma Upjohn förderte dann gezielt Studien darüber, wie Minoxidil Haarausfall bekämpfen kann und entwickelte eine 2 %ige topische Minoxidillösung mit dem Handelsnamen Regaine (in den meisten Ländern) bzw. Rogaine (USA, Kanada, Skandinavien) zur Behandlung der anlagebedingten Glatzenbildung. Heute wird Minoxidil zur Behandlung der anlagebedingten Glatzenbildung als 5 %ige Lösung oder als 5 %iger Schaum für Männer und als 2 %ige Lösung für Frauen vertrieben. Als Medikation gegen Bluthochdruck steht Minoxidil in Tablettenform mit der Stärke von 2,5 mg und 10 mg zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Angaben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete (Indikationen).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bluthochdruck.", "content": "Minoxidil ist ein Reservemittel bei sonst therapieresistentem Bluthochdruck. Von therapieresistentem Bluthochdruck spricht man, wenn maximale therapeutische Dosen anderer Antihypertonika in Dreifach-Kombination unter Verwendung eines Diuretikums keinen ausreichenden Erfolg gezeigt haben.", "section_level": 3}, {"title": "Haarausfall.", "content": "Bei Männern im Alter von 18 bis 49 Jahren kann Minoxidil den Verlauf der anlagebedingten Glatzenbildung (Alopezie) für Kopfhautflächen von einem Durchmesser von 3–10 cm stabilisieren, klinisch nicht belegt ist die Wirksamkeit im Schläfenbereich („Geheimratsecken“). Laut Hersteller wird der Haarausfall bei 70 % bis 80 % der Fälle aufgehalten. Bei bis zu 30 % stellt sich Haarneuwuchs ein. Es wird allerdings bei weniger als 10 % ein befriedigendes Ergebnis erzielt. Die besten Ergebnisse sind für dunkelhaarige Menschen unter 50 Jahren zu erwarten, bei denen der Haarausfall weniger als 10 Jahre zurückliegt. Bei Frauen kann Minoxidil den Verlauf einer anlagebedingten diffusen Kopfhaarverdünnung im Scheitelbereich stabilisieren und dem Fortschreiten einer Glatzenbildung entgegenwirken.", "section_level": 3}, {"title": "Art und Dauer der Anwendung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bluthochdruck.", "content": "Minoxidil wird oral eingenommen. Die Dosis wird allmählich gesteigert, bis die gewünschte Blutdrucksenkung erzielt wird oder die zugelassene Höchstdosis erreicht ist. Beschränkungen für die Dauer der Einnahme existieren nicht. Minoxidil führt zu Ödemen (Wassereinlagerungen) und zur reflektorischen Tachykardie, daher sollte Minoxidil immer gleichzeitig mit einem Diuretikum und einem Betablocker gegeben werden.", "section_level": 3}, {"title": "Haarausfall.", "content": "Das Medikament wird als Lösung oder Schaum 2-mal täglich auf die Kopfhaut aufgetragen. Im Erfolgsfall (ca. 30 % der männlichen Probanden) sind erste Ergebnisse nach drei bis vier Monaten bemerkbar. Die maximale Wirksamkeit stellt sich nach etwa 12 Monaten ein. Bei Absetzen schreitet der Haarausfall nach drei bis vier Monaten wieder fort. Bei einigen Patienten wurde zwei bis sechs Wochen nach Behandlungsbeginn vorübergehend ein vermehrter Haarausfall beobachtet, der dadurch entstehen kann, dass neu nachwachsende Haare die „alten“ nicht mehr aktiven Haare aus der Kopfhaut herausschieben. Dieser Effekt wird \"Shedding-Effekt\" genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Gegenanzeigen (Kontraindikationen).", "content": "Minoxidil darf nicht eingenommen werden bei: Minoxidil zur Anwendung auf der Kopfhaut darf nicht angewendet werden bei:", "section_level": 2}, {"title": "Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bluthochdruck.", "content": "Bei gleichzeitiger Gabe von Alphablockern kann es zu schweren Orthostasereaktionen kommen. Manche Neuroleptika verstärken außerdem die Wirkung von Minoxidil.", "section_level": 3}, {"title": "Haarausfall.", "content": "Derzeit liegen keine Hinweise zu Wechselwirkungen mit anderen Mitteln vor. Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass durch Minoxidil eine orthostatische Hypotonie (Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen zum Stehen) bei Patienten, die gleichzeitig periphere gefäßerweiternde Arzneimittel zur Blutdrucksenkung einnehmen, verstärkt werden kann. Dies konnte bisher klinisch nicht verifiziert werden.", "section_level": 3}, {"title": "Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bluthochdruck.", "content": "Zu den Nebenwirkungen zählen eine verstärkte Natrium- und Wasserretention, Hyperglykämie, Hyperurikämie, Anstieg der Herzfrequenz und Hypertrichose.", "section_level": 3}, {"title": "Haarausfall.", "content": "Bedingt durch das Auswachsen stärkerer Haare aus denselben Follikeln kommt es bei der Behandlung häufig zum Haarausfall. Dieser tritt in Einzelfällen verstärkt nach vier bis sechs Wochen während der Behandlung auf und wird auch nach Absetzen von Minoxidil berichtet. Des Weiteren kann Folgendes auftreten: Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen): Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Juckreiz, allgemeiner Hautausschlag, Engegefühl im Hals. Minoxidil ist stark toxisch für Katzen, und versehentlicher Hautkontakt kann für sie bereits zum Tode führen.", "section_level": 3}, {"title": "Wirkungsmechanismus (Pharmakodynamik).", "content": "Minoxidil ist ein Kaliumkanalöffner zellulärer Kaliumkanäle, der Stickstoffmonoxid (NO), also einen Vasodilatator, in seiner chemischen Struktur enthält und möglicherweise als NO-Agonist fungiert. Durch diesen Wirkungsmechanismus werden die glatten Muskeln der arteriellen Gefäße hyperpolarisiert. Es folgt eine direkte Relaxation (Erschlaffung) der Arteriolen (kleine Arterien) und damit ein Blutdruckabfall. Topisch angewendet kann Minoxidil den androgenetischen Haarausfall im frühen bis mittleren Stadium stoppen. Die Wirkungsweise ist noch nicht geklärt, man geht davon aus, dass Minoxidil aufgrund seiner blutdrucksenkenden Wirkung die Kapillaren erweitert und somit die Durchblutung fördert. Zusätzlich kann Minoxidil den Haarausfall aufhalten, indem es die Ruhephase (Telogenphase) des Haarzyklus verkürzt. Dadurch wird die Wachstumsphase (Anagenphase) schneller erreicht und das Wachstum neuer Haare angeregt.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische und pharmazeutische Informationen.", "content": "Minoxidil wird aus Barbitursäure in mehreren Stufen synthetisiert. Barbitursäure wird zunächst mit Phosphoroxychlorid zu 2,4,6-Trichlorpyrimidin umgesetzt; dieses dann mit Ammoniak:Das Reaktionsprodukt wird mit Kalium-2,4-Dichlorphenolat umgesetzt. Dann erfolgt eine Oxidation mit meta-Chlorperbenzoesäure. Zum Schluss wird das Phenolat nukleophil gegen Piperidin ausgetauscht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Minoxidil ist ein Arzneistoff, der als Antihypertonikum und zur Behandlung erblich bedingten Haarausfalls (androgenetische Alopezie) verwendet wird.", "tgt_summary": "米诺地尔(英语:Minoxidil)是一种钾通道开放药,这类药物在降压时常伴有反射性心动过速和心输出量的增加。对于血管扩张的作用具有选择性,见于冠状动脉,胃肠道血管和脑血管,而不扩张肾和皮肤血管。它还可以减低或停止掉发并且促进毛发再生。现在一般的门诊病人不需要处方就可以取得,用于雄性秃。", "id": 1956648} {"src_title": "5,7 × 28 mm", "tgt_title": "5.7×28mm", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen für die Entwicklung.", "content": "Grundlage der Entwicklung war die Erkenntnis, dass die in Pistolen und Maschinenpistolen verwendete Munition 9 × 19 mm die meisten Splitterschutzwesten und Leichtschutzwesten nicht durchschlagen kann. Einfache, zuschießende Maschinenpistolen sind außerdem auf realistische Kampfentfernungen bis 200 m zu unpräzise. Gleichzeitig sind Gewehre für Patronen 5,56 × 45 mm für Militärpersonal wie Fahrer oder Geschützbedienungen wegen ihrer Länge und ihres Gewichts zu unhandlich. Bereits 1979 wurde in der Sowjetunion die Patrone 5,45 × 18 mm PMT entwickelt. Diese Pistolenpatrone wirkte wie eine verkleinerte Ausführung der für das AK-74 entwickelten Munition 5,45 × 39 mm. Sie hatte entscheidende Vorteile gegenüber der bis dahin verwendeten 9 × 18 mm Makarow. Ihr Geschoss war in der Lage, 55 Lagen Kevlar zu durchdringen. Westliche militärische Nutzer wünschten eine Reichweite von 150 m mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit bei Feuerstößen sowie eine Penetrationsfähigkeit von Kevlar-Splitterschutzwesten und Leichtschutzwesten aus Titan-Kevlar-Verbund (Crisat-Westen). Die Geschosse sollten eine flache Flugbahn und hohe Mannstoppwirkung haben. Gleichzeitig sollten sie den Gegner nicht durchschlagen, um Unbeteiligte möglichst wenig zu gefährden und Einrichtungen nicht zu beschädigen. Für die dazugehörigen Waffen wurde unter anderem eine ständige Trage- und schnelle Einsatzbereitschaft bei geringer Behinderung des Waffenträgers während anderer Tätigkeiten sowie ein geringes Gewicht und eine Dauerfeuereinrichtung gefordert. Als Resultat informeller Anfragen an die Industrie investierten FN und die französische Giat (heute Nexter) in die Entwicklung neuer Munition, die die Durchschlagsleistung der 9 × 19 mm übertreffen sollte. Während Giat nur eine neue Patrone im Format 5,7 × 22 mm entwickelte, konstruierte FN gleichzeitig die neue Patrone 5,7 × 28 mm und die dafür passende Maschinenpistole FN P90. Die Waffe wird auch als „Personal Defence Weapon“ \"(persönliche Verteidigungswaffe)\" bezeichnet, da sie sich an den Anforderungen des 1986 von der United States Army Infantry School in Fort Benning veröffentlichten Dokuments „Smalls Arms System 2000“ orientiert, das eine als OPDW (Objective Personal Defense Weapon) bezeichnete Waffe definiert. Ein erstes Hindernis für die Einführung der neuen Waffe und Munition war die logistische Versorgung. Für Pistolen wäre weiterhin zusätzliche Munition nötig gewesen. Die Präsentation der Pistole Five-SeveN im Sommer 1996 ermöglichte nun – zumindest theoretisch – alle Pistolen und Maschinenpistolen gegen Waffen im Kaliber 5,7 × 28 mm auszutauschen. Die Munition stellen unter anderem Winchester-Olin (USA) und Fiocchi (Italien) her, verkauft wird sie jedoch unter dem Label „FN“. Ein weiterer Produzent ist die britische UTM Ltd. als Hersteller von Trainingsmunition.", "section_level": 2}, {"title": "Die Geschossentwicklung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schutzrechte.", "content": "1989 reichte FN bei den US-Behörden einen Patentantrag für ein Hochleistungsprojektil für Handfeuerwaffen ein, das dort als US5012743A am 7. Mai 1991, in Europa 1993 als EP0373140B1 und als CN1026261C in China im Jahre 1994 erteilt wurde. Prioritätsanmeldung war BE8801362 vom 5. Dezember 1988 (20 Jahre Patentlaufzeit ab Prio-Datum).", "section_level": 3}, {"title": "Energie & Impuls.", "content": "Die Wirkung eines Geschosses hängt davon ab, wie viel Bewegungsenergie in kürzester Zeit auf das Ziel abgeben werden kann. Die kinetische Energie formula_1 berechnet sich nach der Formel und sollte also möglichst groß sein. Der Rückstoß, physikalisch genauer der Impuls, wirkt sich negativ auf die Präzision und die Fähigkeit zum Abgeben von gezielten Feuerstößen aus. Dabei wirkt er sich je nach Gewicht der Waffe, dem Verschlusstyp sowie der in der Waffe für den Nachladevorgang verbrauchten Energie unterschiedlich stark aus. Der Rückstoß kann sogar die Psyche des Schützen negativ beeinflussen, wenn dieser Angst davor entwickelt. Der Rückstoßimpuls formula_5 berechnet sich näherungsweise nach der Formel und sollte möglichst klein sein. Hier ist zu erkennen, dass der Rückstoß direkt proportional zur Masse und zur Geschwindigkeit ist, wohingegen die Bewegungsenergie abhängig von Masse und dem Quadrat der Geschwindigkeit ist. Damit ist aufgezeigt, dass eine hohe kinetische Energie (formula_1) nicht mit einem niedrigen Rückstoßimpuls (formula_5) vereinbar ist. Weil aber die Geschwindigkeit bei der Bewegungsenergie im Quadrat eingeht, beim Impuls aber nur proportional, ist eine Strategie, bei gleichem Impuls Gewicht durch Geschwindigkeit zu tauschen, um bei gleichem Rückstoß mehr Energie in ein kleineres Projektil zu geben. Am Beispiel der FN-Munition wird dies gelöst durch eine eher langgezogene Projektilform (Verhältnis von Länge zu Durchmesser ca. 3–6), die vorne spitz zuläuft und daher aerodynamische Vorteile hat. Der Luftwiderstand ist damit reduziert und im Verlauf der ballistischen Kurve wird wenig Energie verloren, was für die gleiche Zielwirkung eine geringere Mündungsgeschwindigkeit und damit auch kleinere Pulverladung zulässt. Zudem ist das Projektil zweiteilig: eine harte Schale mit höherer Dichte (z. B. Kupfer oder Stahl) und ein Kern, der mit einem leichteren Material (z. B. hochfester Kunststoff) verfüllt wird. Im Gegensatz zu einem Vollmantelgeschoss ist es leichter, d. h. der Rückstoß ist geringer, da auch die Pulverladung bei geforderte Beschleunigungswirkung kleiner ausfallen kann.", "section_level": 3}, {"title": "Zielballistik.", "content": "Mit dem neuen Geschoss sollten diese Gegensätzlichkeiten minimiert werden. Gleichzeitig sollte sich das Geschoss beim Auftreffen auf ein weiches Ziel nicht verformen und nicht zerlegen. Grundlage hierfür ist neben dem Geschossmaterial und einer entsprechenden Schwerpunktverschiebung gegenüber herkömmlichen Geschossen mit Bleikern die Gesamtgeometrie des Geschosses mit einem Verhältnis von Kaliber zur Länge zwischen 3 und 6. Gleichzeitig wird das Geschoss in einem weichen Medium instabil und überschlägt sich. Durch seine hohe Geschwindigkeit behält es jedoch eine hohe Eindringtiefe.", "section_level": 3}, {"title": "Leistungswerte.", "content": "Das Geschoss der Patrone 9 × 19 mm durchschlägt einen 30 cm starken Block aus ballistischer Gelatine und gibt in ihm nur etwa 70 % seiner Energie an das Zielmedium ab. Dieses bedeutet eine geringe Aufhaltekraft (Mannstoppwirkung) und gleichzeitig eine Gefährdung für Personen und Objekte hinter dem Ziel. Das Geschoss der Patrone 5,7 × 28 mm gibt seine Energie auf 25 cm bis 30 cm vollständig ab. Es besitzt aus der P90 auf 200 m mit etwa 230 Joule nur zwei Drittel der Energie des 9-mm-Geschosses. Auf 800 m können die rund 90 Joule eines 9-mm-Geschosses noch tödlich wirken. Die Energie des 5,7-mm-Geschosses hat sich bis dahin auf 44 Joule verringert. Zu den Vorteilen der neuen Munition gehört, dass sie mit 19,2 Nm/s nur die Hälfte vom Rückstoß des Kalibers 5,56 × 45 mm (39 Nm/s) und nur zwei Drittel des Rückstoßes der 9 × 19 mm (etwa 27 Nm/s) erzeugt, also wesentlich einfacher zu handhaben ist. Nach Presseberichten soll es durch den geringen Rückstoß möglich sein, die P90 einhändig im Dauerfeuermodus zu schießen. Auch soll sich das Schießen mit der Pistole FN Five-seveN ähnlich dem Schießen mit einer Kleinkaliberwaffe anfühlen. Ein weiterer Vorteil ist die sehr flache Flugbahn. Auf 200 m Entfernung fällt das Geschoss nur um 16 cm. Ein 9-mm-Geschoss fällt auf diese Entfernung um mehr als 50 cm. Der Schütze muss also weniger Korrekturen an der Zieloptik vornehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Laborierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "SS90.", "content": "Bei der SS90 handelt es sich um eine Patrone aus der Entwicklungsphase der Munition, die auf dem oben genannten US-Patent beruht. Es wurde ein sehr leichtes Vollmantelgeschoss mit Polymerkern benutzt, das nur 1,5 g (23 grain) wog. Die Entwicklung wurde 1994 eingestellt, als sich zeigte, dass die Munition mit dem SS190-Geschoss nicht nur präziser und durchschlagskräftiger gegenüber Schutzwesten war, sondern durch die kürzere Bauweise (Geschosslänge und Setztiefe) auch besser für die Pistolen vom Typ Five-SeveN geeignet war.", "section_level": 2}, {"title": "SS190.", "content": "Die SS190-Munition mit Vollmantelgeschoss (FMJ, englisch \"full metal jacket\") wird als armor piercing (AP, deutsch „panzerbrechend“) bezeichnet und ist entwickelt worden, um Schutzwesten zu durchschlagen. Das Geschoss der SS190 hat einen Aluminiumkern, vor dem sich ein Penetrator aus Stahl befindet. Damit ist der Aufbau fast identisch mit der SS109-FMJ-Munition für Gewehre im Kaliber 5,56 × 45 mm, bei der lediglich ein anderes Material für den Kern benutzt wird. Dabei befindet sich unter dem Stahlmantel des Geschosses, hinter einem kleinen Hohlraum, ein 55 Brinell harter Stahlkern. Hinter diesem wiederum befindet sich ein leichtes Aluminiumstück, das den Geschossmantel ausfüllt. Dadurch ist der Schwerpunkt, gegenüber anderen Geschosskonstruktionen, verschoben. Als Ergebnis durchdringt die spitze Form auch Kevlarpanzerungen und Fahrzeugteile. Querschläger an Wänden und Böden werden vermieden, da das Geschoss auch beim Auftreffen im flachen Winkel in das Material eindringt und hier seine Energie abgibt. In weichen Zielen wird das Geschoss oft instabil und überschlägt sich durch den verlagerten Schwerpunkt. Hierdurch wird viel Energie abgegeben und ein Durchschuss – auf Kosten eines größeren Wundkanals – vermieden. Laut FN Herstal durchdringt das Geschoss Leichtschutzwesten, jedoch keine Schutzwesten der Klasse III, die auch Munition im Kaliber 5,56 × 45 mm nicht mehr durchdringt. In Gelatineblöcken erreicht das Geschoss eine Eindringtiefe von 250 mm bis 330 mm. Das forensische Labor der Royal Canadian Mounted Police Academy testete die Munition in verschiedenen Versuchsanordnungen, unter anderem mit Kleidung und mit Schutzbekleidung der Klasse II. Die Eindringtiefe betrug durchschnittlich 264 mm bei einer Wundhöhle mit Durchmessern bis zu 91 mm. Tests durch Gary K. Roberts zeigten Eindringtiefen von durchschnittlich 300 mm. Diese Eindringtiefe wird von Kritikern bemängelt, da das FBI eine minimale Eindringtiefe von 300 mm in 10%iger ballistischer Gelatine fordert. Diese Forderung des FBI berücksichtigt jedoch nicht die insgesamt höhere Energieabgabe des Geschosses im Vergleich zu anderen Geschosskonstruktionen. Eine Variation dieser Munition ist die L191-Leuchtspurmunition. Chemikalien am Boden des Geschosses erzeugen eine rund 200 m weit sichtbare Leuchtspur. Die ballistischen Daten sind mit der SS190-Munition fast identisch, so dass man sie gemischt laden kann. L191-Munition ist durch eine rote Spitze gekennzeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "SB193-Unterschallmunition.", "content": "Die Unterschallmunition besitzt ein 3,6 g (55 grains) schweres Geschoss des Typs Sierra Game King FMJBT (\"Full Metal Jacket Boat Tail\" = „Vollmantelgeschoss mit Bootsheck“), das auch für die Jagd auf Raubzeug und ähnliche Kleintiere benutzt wird. Da die Munition keinen Überschallknall erzeugt, ist sie im Zusammenspiel mit einem Schalldämpfer leiser. Dieses bietet dem Schützen taktische Vorteile, da er sowohl in Gebäuden als auch im freien Gelände nur schwer lokalisiert werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "SS195LF.", "content": "Als Hohlspitzmunition wurde ursprünglich die Patrone SS192 angeboten. Es kam jedoch eine Diskussion auf, ob sie in der Lage ist, Schutzwesten zu durchschlagen, und damit als armor piercing (deutsch „panzerbrechend“) zu verbieten ist. Das ATF stellte für die Nachfolgevariante SS195LF fest, dass es sich nicht um panzerbrechende Munition handelt und diese nicht in der Lage ist, Leichtschutzwesten der Klasse IIa zu durchschlagen. Ein Vorteil der Patrone SS195LF ist, dass sie umweltverträglich ist. Dem gegenüber besaß die ursprüngliche Munition ein 1,8 g schweres Blei-Hohlspitzgeschoss mit Aluminiumkern. Als LF (\"Lead Free\" = „bleifrei“) bezeichnet, unterscheidet sich das neue, 1,77 g (28 grains) schwere Geschoss mit Kupfermantel im Aussehen nicht vom Vorgänger. Eine Unterscheidung kann man nur am Zündhütchen vornehmen. Diese sind bei der bleifreien Munition silberfarben. Ebenfalls nicht mehr produziert wird die Variante T194 Training mit grüner Geschossspitze. Ihre Produktion wurde 2002 eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "SS197SR.", "content": "Die als \"Sporting Round\" (SR) bezeichneten Munition produziert Fiocchi vor allem für zivile Anwendungen. Sie besitzt ein 2,6 g (40 grains) schweres \"Hornady-V-Max\"-Geschoss mit Polycarbonatspitze, dessen Spitze blau eingefärbt ist. Vorläufer war die SS196SR mit roter Spitze. Ein wichtiger Unterschied zwischen den Patronen SS196SR und SS197SR ist die etwas stärkere Ladung der neuen Munition, die eine höhere Mündungsgeschwindigkeit bewirkt. Entwickelt wurden die Sportpatronen, da der Patrone SS192 nachgesagt wurde, dass sie Schutzwesten durchschlagen kann. Dieses wurde von offizieller Seite nicht nachgewiesen. Um einem möglichen Verbot der Munition auf dem Zivilmarkt jedoch zuvorzukommen, wurde die SS196SR entwickelt, die über ein schwereres, also auch langsameres Geschoss verfügt. Damit war sichergestellt, dass diese Munition auch unter ungünstigen Bedingungen keine Schutzwesten durchschlagen kann. Der genau gegenteiligen Weg wurde mit der Entwicklung der SS198-Patrone gegangen.", "section_level": 2}, {"title": "SS198.", "content": "Bei der SS198 handelt es sich um Munition des Typs SS195LF mit stärkerer Ladung, also höherer Mündungsgeschwindigkeit und Durchschlagskraft in Bezug auf Schutzwesten. Sie wird von FN Herstal nur an das Militär und Polizeibehörden verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Man-Marker Round (MMR).", "content": "Das britische Unternehmen Ultimate Training Munitions stellt unter der Bezeichnung „Man Marker Round: UTM MMR/5.56mm“ unterkalibrige Patronen für Gefechtsübungen her. Dabei besteht die Patronenhülse aus Aluminium. Diese enthält zwei Zündhütchen und keine weitere Treibladung. Das erste Zündhütchen dient der Initialzündung der Patrone und der Auslösung des Verschlussrücklaufs, also des Nachladevorgangs. Das zweite Zündhütchen treibt das 0,45 g schwere Projektil aus dem Lauf. Hierbei handelt es sich um eine ungiftige Substanz auf Basis von Wachs, die bei Treffern Farbe an die Auftreffstelle abgibt. Dabei zerplatzt das Geschoss nicht wie beim Paintball-Spiel, sondern kann auch – wie mit einem Tintenstift – Streifschüsse anzeigen. Vor der Schussabgabe wird das Geschoss durch eine weiße Kunststoffhülle geschützt. Die Mündungsgeschwindigkeit beträgt etwa 102 m/s, die Mündungsenergie 2,3 Joule. Aufgrund der geringen Geschossenergie beträgt die Trefferstreuung auf 10 m schon 50 mm, und die effektive Reichweite wird mit 30 m angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige.", "content": "Zu Übungs- und Trainingszwecken gibt es sowohl Platzpatronen als auch sogenannte Dummys, die weder über Geschoss noch Treibladung verfügen und an denen die Waffenhandhabung gefahrlos geübt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Waffen und Einsatz.", "content": "Die SS190, als Standardmunition für Militär und Polizei, wurde für das Geschehen auf dem modernen Gefechtsfeld entwickelt, auf dem Soldaten Schutzwesten tragen und Pistolen sowie Maschinenpistolen ineffektiv sind. Zu den Waffen, die für diese Munition eingerichtet sind, gehört eine ebenfalls von FN entwickelte Waffenfamilie, die aus der Pistole Five-seveN, der FN P90 PDW und dem FN PS90 Karabiner besteht. Weiterhin gibt es seit 2019 die Ruger-57. Unter der Bezeichnung AR-57 gibt es ein Wechselsystem für die Karabiner vom Typ M16/AR-15. Hierbei kann das 50-Schuss-Magazin der P90 – ebenfalls an der Waffenoberseite – benutzt werden. Die leeren Hülsen werden durch den nicht mehr benötigten Magazinschacht ausgeworfen. ST Kinetics entwickelt eine Kombination aus PDW und 40-mm-Mehrfachgranatwerfer. Verschiedenen Polizeibehörden in den Vereinigten Staaten von Amerika verwenden Waffen im Kaliber 5,7 × 28 mm. In diesem Zusammenhang wurde mehrfach über dessen, verschiedentlich als nicht ausreichend bezeichnete, Mannstoppwirkung diskutiert. Weiterhin verwenden Spezialeinheiten des belgischen und niederländischen Militärs diese Munition. Insgesamt sollen 5,7-mm-Waffen an Polizeieinheiten und Militärs in etwa 20 Staaten verkauft worden sein. Bei der Geiselbefreiung in der japanischen Botschaft in Lima im Jahr 1997 wurde Munition des Kalibers 5,7 × 28 mm eingesetzt. Damals drangen die ersten Teams mit FN P90 ein, die mit Schalldämpfern und Laser-Zielpunktprojektoren ausgerüstet waren. Das Ergebnis der Aktion war die Befreiung der verbliebenen 72 Geiseln und der Tod der 14 Geiselnehmer der Movimiento Revolucionario Túpac Amaru.", "section_level": 1}, {"title": "Gesetzeslage.", "content": "Während diejenigen Munitionssorten, die nicht auf das Durchschlagen von Schutzwesten ausgelegt sind, in vielen Staaten legal erworben werden können, hat die Bundesrepublik Deutschland mit dem Gesetz zur Änderung des Waffengesetzes und weiterer Vorschriften (WaffGuaÄndG) vom 26. März 2008 generell alle modernen mehrschüssigen Kurzwaffen für verboten erklärt, die für Zentralfeuermunition in Kalibern unter 6,3 mm eingerichtet sind. Damit ist es deutschen Sportschützen und Jägern nicht mehr möglich, Kurzwaffen für diese Munition zu erwerben.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Entwicklungen.", "content": "Neben der Patrone 5,7 × 28 mm gibt es weltweit weitere Projekte, die auf eine kleine, leichte und penetrationsstarke Munition als Ersatz für bestehende Munitionssorten abzielen. Hierzu gehört die von Bill Alexander erdachte und von Civil Defence Supply (CDS) fertig entwickelte.224 BOZ. Als Modifikation der Hülse der Patrone 10 mm Auto nutzt sie ein Geschoss im Kaliber 5,56 mm bei einer Patronenlänge von 32,5 mm. Damit ist die Patrone von den Abmessungen her in vielen bestehenden Waffen einsetzbar. Die.224 VOB wurde von dem Tschechen Petr Voboril für die Schweizer Martin Tuma Engineering (MTE) entwickelt. Grundlage war die Patrone 7,62 × 25 mm Tokarew. Ähnlich gebaut wie die.224 BOZ ist die Patrone um fast einen Millimeter dünner, was eine größere Magazinkapazität erlaubt. Ein etwa 3 g schweres Geschoss soll eine Mündungsenergie von über 750 Joule erreichen. Die von Heckler & Koch entwickelte 4,6 × 30 mm basiert noch auf Überlegungen aus der Zeit des G11, als eine hülsenlose Patrone im Kaliber 4,73 × 33 mm mit 2,7-g-Geschoss produziert werden sollte. Die Patrone 5,7 × 28 mm ist etwas leistungsstärker als die Patrone 4,6 × 30 mm, verliert jedoch auf Grund der Querschnittsbelastung mehr Energie. So durchschlagen beide Patronen auf eine Entfernung von 100 m noch 1,6 mm Titanblech und 20 Lagen Kevlar, jedoch hat die 4,6 × 30 mm dann noch eine Restenergie von 115 Joule, die 5,7 × 28 mm etwa 65 Joule.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Zusammenhang mit der Patrone 5,7 × 28 mm, aber auch PDW-Munition generell, werden immer wieder zwei Punkte kontrovers diskutiert. Dieses sind die Vereinbarkeit mit Artikel 23 der Haager Landkriegsordnung und die Mannstoppwirkung im Polizeieinsatz. Artikel 23 der Haager Landkriegsordnung besagt in seiner aktuell gültigen Fassung, dass eine Munition kein „unnötiges Leid“ hervorrufen soll. Die Patentschrift für das Geschoss der SS90-Patrone greift die ursprüngliche Fassung des Textes auf und hebt hervor, dass sich das Geschoss im menschlichen Körper nicht deformiert und nicht zerlegt. Damit entspricht sie formaljuristisch der Haager Landkriegsordnung. Die Kritik an der Munition rührt nunmehr daher, dass sich die Geschosse der Patrone 5,7 × 28 mm in weichen Medien überschlagen. Dadurch entsteht ein weitaus größerer Wundkanal als bei im Militärdienst üblichen Vollmantelpatronen mit Bleikern, die einen Körper in der Regel gradlinig durchschlagen. Die Wunden sind also ähnlich groß, als wenn es sich um Deformationsmunition handeln würde. Gegner von Handfeuerwaffen argumentieren: Die für das Überschlagen in Weichzielen eingerichtete Patrone SS90 wird jedoch nicht hergestellt. Das Nachfolgemodell, die Patrone SS190, ist gleich aufgebaut wie die Patrone SS109 (belgische Version der Patrone 5,56 × 45 mm NATO). Bereits Ende der 1960er Jahre gab es aber auch bei Geschossen dieser Bauart Vorwürfe, die Geschosse würden in Weichzielen dazu neigen, instabil zu werden. Mit dem Einsatz der Munition in den Vereinigten Staaten von Amerika kam dort eine Diskussion darüber auf, ob die Mannstoppwirkung ausreicht. Das FBI fordert in seinen Vorschriften eine Mindesteindringtiefe in ballistischer Gelatine von 30 cm. Diesen Wert erreicht in der Regel die Munition nicht, jedoch ist die Energieabgabe prozentual höher als bei beispielsweise Vollmantelgeschossen im Kaliber 9 × 19 mm. Eine abschließende Studie hierzu ist noch nicht bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Patrone 5,7 × 28 mm ist eine von der belgischen FN Herstal SA entwickelte Munition für Handfeuerwaffen. Diese ab etwa 1985 entwickelte Munition entspricht neuen taktischen Erfordernissen von Militär und Polizei und soll auf Entfernungen unter 200 m die Vorteile von Pistolen- und Gewehrmunition vereinen. Das sind vor allem geringer Rückstoß, hohe Magazinkapazität, hohe Durchschlagskraft gegen Schutzwesten und geringe Umfeldgefährdung.", "tgt_summary": "FN 5.7×28mm 是比利时埃斯塔勒国营工厂(,简称FN Herstal)为个人防卫武器而研发的子弹,以配合当时FN研发的FN P90个人防护武器,也是第一款专为个人防卫武器而设计、达到北约对个人防卫武器要求的子弹。使用有肩部、缩口的瓶状弹壳,弹头直径,全长仅有。铜质弹壳外涂有聚合物,不但克服因高膛压与弹壳外型造成的退壳不顺,同时也确保稳定的弹匣进弹。主要特点是弹头初速高,因此能击穿军用的防弹装备。北约在2002至2003年对现有的PDW子弹,5.7×28mm及4.6×30mm进行比对测试,以决定选择何者取代9mm子弹,结果显示5.7×28mm子弹明显较优,建议成员国采用。", "id": 3036946} {"src_title": "Taille-Hüft-Verhältnis", "tgt_title": "腰臀比", "src_document": [{"title": "Evolutionsbiologie.", "content": "Das THV gilt als ein Maß für die Attraktivität einer Frau, indem – kulturunabhängig – Frauen mit einem Wert von 0,7 und weniger von Männern als attraktiver beurteilt werden. Erstmals unterstrichen wurde dieser Zusammenhang 1993 von dem Psychologen Devendra Singh von der Universität Austin in Texas, der die im Playboy abgelichteten Fotomodelle und hier vor allem die „Playmates des Monats“ der Jahre 1955 bis 1990 für seine Untersuchungen heranzog und davon ausgehend 700 Männer befragte. Zwischenzeitlich wurden diese Befunde u. a. durch die Untersuchung früher englischer, indischer und chinesischer Literatur ergänzt, in der bei Frauen durchgehend nur schlanke Taillen, nicht aber große Taillenumfänge bewundernd erwähnt werden. Evolutionsbiologisch sei diese „Sanduhr-Silhouette“ ein Hinweis auf die Fruchtbarkeit und Gesundheit einer Frau. Bestärkt wird diese These durch die Tatsache, dass sich bei Mädchen mit dem Eintritt in die Pubertät die Taille ausbildet bzw. Brust- und Hüftumfang wachsen, somit das THV abnimmt, während mit dem Eintritt in die Wechseljahre dieses wieder zunimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Kardiologie.", "content": "Der Taille-Hüft-Quotient gibt das Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang an. Dieser lässt sich folgendermaßen berechnen: Umfang der Taille / Umfang der Hüfte; wobei die Taille in der Mitte zwischen Beckenkamm und Rippenbogen und die Hüfte an der dicksten Stelle gemessen wird. Dieses Verhältnis soll bei Männern kleiner als 1,0 und bei Frauen kleiner als 0,85 sein. Der Taille-Hüft-Quotient liefert die Antwort auf die Frage, wo die Fettgewebsdepots sitzen. Bauchbetontes Übergewicht (erkennbar an der Silhouette, auch als \"Apfeltyp\" charakterisiert) bedeutet ein viel höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken. Für das kardiovaskuläre Risiko ist weniger das Übergewicht als vielmehr das Fettverteilungsmuster entscheidend. Besonders nachteilig wirken sich hier Fettgewebsdepots im Bauchraum und an den inneren bzw. Viszeralorganen aus. Dieses innere Bauchfettgewebe (Viszeralfett; siehe auch Bauchumfang) ist sehr stoffwechselaktiv, denn es ist anders zusammengesetzt als das Fettgewebe an Gesäß, Hüften und Oberschenkeln. Es kann besonders viele Fettsäuren freisetzen, die in der Leber in andere Fette umgebaut werden. Mit der Zunahme des inneren Bauchfettgewebes steigt daher auch das Risiko für Folgeerkrankungen. Diabetes und Bluthochdruck können begünstigt werden, und vor allem verändern sich die Blutfette ungünstig: Der Anteil gesundheitlich unerwünschten LDL-Cholesterins nimmt zu und gleichzeitig nimmt das gefäßschützende und daher gesundheitlich erwünschte HDL-Cholesterin ab. Dies kann unter speziellen Bedingungen bzw. Voraussetzungen zu Ablagerungen an den Innenwänden der Arterien führen (Arteriosklerose). Dadurch verengen sich die Gefäße und in der Folge ist die Versorgung der Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff (innere Atmung) eingeschränkt. Als ähnlich aussagekräftig oder sogar überlegen wird inzwischen die alleinige Messung des Bauchumfangs bzw. Taillenumfangs angesehen (s. dort).", "section_level": 1}, {"title": "Sportmedizin.", "content": "In der Sportmedizin wird der Quotient aus Bauchumfang und Hüftumfang auch als Hüft-Bauch-Umfang (HBU; engl. Waist-Hip-Ratio WHR) bezeichnet. Der Bauchumfang wird in der Mitte zwischen Beckenkamm und Rippenbogen parallel zum Boden gemessen. Der Hüftumfang ist das größte Maß über dem Gesäß. formula_1 Die DGSP gibt in der \"Leitlinie Vorsorgeuntersuchung im Sport\" folgende Werte für den HBU an:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Taille-Hüft-Verhältnis (THV), Taille-Hüft-Index (THI) oder Taille-Hüft-Quotient (THQ) ( oder, WHR) wird das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang angegeben. In der Medizin dient der \"Taille-Hüft-Index\" der Einschätzung möglicher Gesundheitsrisiken, insbesondere von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Übergewicht.", "tgt_summary": "腰臀比例(英语:Waist–hip ratio WHR)是指腰围和臀围的比例,数值等于腰围除以臀围。", "id": 2516734} {"src_title": "Billy Bathgate (Film)", "tgt_title": "義膽風雲", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung spielt in New York City zu Zeiten der Prohibition und Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren. Billy wächst im Stadtteil Bathgate in der Bronx in Armut auf. Im Leben als Gangster sieht er eine Chance für den gesellschaftlichen Aufstieg und sucht die Nähe zum Gangsterboss Dutch Schultz, den er für seinen Reichtum und seine kriminelle Geschicklichkeit bewundert und zum Vorbild nimmt. Nachdem er sich geschickt Zugang zu einem der Bandenverstecke verschafft und dort Schultz persönlich antrifft, stellt dieser den gewitzten Jungen, der sich von jetzt an Billy Bathgate nennt, für diverse niedere Arbeiten in seinem Umfeld ein. Aber Kosher Nostra Schultz steht unter erheblichen Druck, denn ein möglicherweise vernichtendes Gerichtsverfahren steht ihm kurz bevor. Und der naive Bathgate bekommt bald darauf einen ersten Eindruck von der Brutalität Schultzes, als dieser in seiner nervösen Angespanntheit einen Brandinspektor erschlägt, als dieser seine Bar betritt, ihn beim Mittagessen stört und aufdringlich die Feuerwehrsteuer kassieren will. Durch einen Hinweis seines Buchhalters Otto Berman erfährt Schultz kurz darauf auch noch, dass sein Stellvertreter Bo Weinberg ihn offenbar hintergeht und mit der konkurrierenden italo-amerikanischen Mafia Absprachen über die Neuaufteilung der Viertel von New York trifft. Schultz lässt Weinberg und dessen Geliebte Drew Preston daraufhin durch loyale Bandenmitglieder entführen und auf ein Boot bringen. Er selbst kommt wenig später in Begleitung des jungen Bathgate im Hafen an und betritt ohne ihn das Boot, in dem sich die zwei entführten Personen befinden. Bathgate bleibt zunächst unschlüssig am Kai zurück, springt dann aber beherzt auf das bereits ablegende Boot. Dort wird er nach einiger Zeit von Schultz entdeckt und aufgefordert, die Kabine zu betreten, in der Weinberg auf einem Stuhl gefesselt und mit den Füßen gefangen in einem mit aushärtendem Beton gefüllten Metallkübel sitzt. Weinberg versucht Schultz von seinem offensichtlichen Vorhaben abzubringen, erntet aber nur zynische Kommentare. Um Weinberg noch stärker zu bestrafen und zu quälen, befiehlt Schultz seinen Männern dessen Geliebte Drew Preston in die Kabine zu holen, wo er ihr zum ersten Mal selbst begegnet und offenbar Gefallen an ihr findet. Er verschont sie, obgleich ursprünglich wohl etwas anderes geplant war. Kurz darauf schleppen Irving und Bathgate den mit den Füßen im Beton des Metallkübels gefangenen und zusätzlich gefesselten Weinberg an die Reling des Bootes. Dort lässt Irving Bathgate den mit dem im Stand ums Gleichgewicht kämpfenden Weinberg zunächst alleine zurück, und Weinberg nötigt dem emotional überforderten jungen Bathgate das Versprechen ab, Drew Preston vor Schultz zu beschützen. Aber noch bevor Irving zurückkommt, um seinen Auftrag zu beenden, betritt Schultz selbst das Außendeck und tritt Weinberg mit Wucht in den Rücken, so dass dieser das Gleichgewicht verliert, über die Reling fällt und im Meer versinkt. Preston führt offenbar eine offene Ehe mit ihrem Mann, der anscheinend homosexuell ist. Der Film deutet diesen Umstand mit einer Offensichtlichkeit an: als Preston – von Bathgate begleitet – nach Hause kommt, erhebt sich nicht nur Prestons Ehemann, sondern auch ein weiterer Mann hinter einem Sofa. Schultz versucht den Prozess in die Provinz zu verlegen, wo er als Sponsor u. a. beim örtlichen Bingo auftritt, und er versucht den zuständigen Staatsanwalt zu bestechen. Während eines für Schultz zelebrierten Gottesdienstes ist sogar der mächtige Gangsterboss Lucky Luciano anwesend. Inwieweit sich Preston freiwillig mit Schultz einläßt oder die Gefahr für sich selbst richtig einschätzt, bleibt im Film unklar. Otto Berman sieht diese Affäre mit Preston sehr kritisch und warnt Schultz davor, dass Preston eine belastende Zeugin für den Mord an Weinberg werden könnte. Bathgate wiederum warnt Preston vor der Gefahr dieses Wissen um diesen Mord. Als Schultz auch noch seinen führenden Geldeintreiber für Schutzgeld erschießt, muss Bathgate sich von Lulu Rosenkrantz die Nase brechen lassen, um den entstandenen Blutfleck am Boden des Hotels plausibel zu machen. Auch Bathgate und Preston kommen sich näher und schlafen miteinander; Bathgate ist sich der brenzligen Situation bewusst. Für Preston scheint es weiter nur ein Spiel zu sein, während Bathgate von Berman indirekt bereits den Mordplan an Preston mitgeteilt bekommt, denn Preston soll unbedingt pünktlich in der Rennbahnloge anwesend sein, obwohl es dafür eigentlich gar keinen Grund gibt. Schultz hat sich also doch zum Mord an seiner neuen Freundin entschlossen. Bathgate informiert heimlich den Ehemann; der sich als sehr einflussreich herausstellt; jedenfalls ist er in der Lage seine Frau unter Polizeischutz zu retten, indem er sie von der Rennbahn direkt zu einem kleinen Flugzeug bringt und mit ihr davon fliegt. Schultz wird zwar in der Provinz freigesprochen, aber der Bundesstaatsanwalt hat nun ebenfalls Klage erhoben. Ein Bestechungsversuch über einen bewährten Kontaktmann war gescheitert und Bathgate erfolglos von dieser Mission zurückgekehrt. Schultz will nun den Staatsanwalt töten lassen und rastet auf gewohnte Weise aus, als er von Bathgate erfährt, dass sich Bo Weinberg vor seinem Tod mit Lucky Luciano getroffen hatte. Diese Information stammte von Preston, die Luciano in der Kirche wiedererkannt hatte. Otto Berman deutet diesen Umstand richtig und ahnt, dass Luciano gegen sie vorgehen wird. Er entlässt Bathgate und teilt ihm mit, dass die Bande ihn noch nie habe leiden können. Bathgate verlässt die Lokalität niedergeschlagen. Kurz darauf wird deutlich, dass Berman Bathgate damit das Leben retten wollte. Die Killer sind schon vor Ort; sie nehmen Bathgate gefangen, dringen in das Gebäude ein und erschießen alle Anwesenden. Bathgate wird zu Luciano verschleppt, soll dort auch umgebracht werden. Er kann aber Luciano davon überzeugen, dass Dixie Davis nicht nur Schultz hintergangen hat, sondern auch ihn hereinlegen will. Luciano glaubt Bathgate und lässt ihn laufen, nachdem er ihm mitgeteilt hat, dass er wisse, wo er und seine Mutter wohnen bzw. arbeiten. Luciano lässt ihm sogar seine üppige Abfindung, welche er kurz zuvor noch von Otto Berman bekommen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Roger Ebert bezeichnete in der \"Chicago Sun-Times\" vom 1. November 1991 die Figur von Billy Bathgate als \"farblos\", Loren Dean in der Hauptrolle als eine Fehlbesetzung. Die Darstellung von Nicole Kidman kritisierte er als \"unecht\", dafür lobte er die von Dustin Hoffman.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die genannten Gangster der Bande mit und um Dutch Schultz waren reale Personen; der geschilderte Mord an Bo Weinberg und Schultz haben in ähnlicher Form tatsächlich stattgefunden. Die Leiche von Weinberg wurde allerdings nie gefunden und die geschilderte Tötungsart bleibt Spekulation. Schultz wurde von der Murder, Inc. ermordet, die das Attentat mit nur drei Tätern – inklusive Fluchtfahrer – durchgeführt hat, während im Film mindestens fünf Personen die Tat auszuführen scheinen. Die Personen von Billy Bathgate und Drew Preston sind dagegen vollständig erfundene fiktive Filmfiguren ohne reale Vorbilder; so würde ein Mobster wie Lucky Luciano – Oberhaupt der Genovese-Familie – im Sinne der Omertà – niemals mit einem Kleinkriminellen Nichtmitglied der La Cosa Nostra – wie Billy Bathgate – direkt verhandeln oder gar selbst Drohungen wie im Film – gegen die Mutter von Bathgate – vor Zeugen von sich geben.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Nicole Kidman wurde als \"Beste Nebendarstellerin\" für den Golden Globe Award nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Billy Bathgate ist ein US-amerikanischer Gangsterfilm aus dem Jahr 1991. Regie führte Robert Benton, das Drehbuch schrieb Tom Stoppard. Die Handlung basiert auf dem preisgekrönten gleichnamigen Roman von E. L. Doctorow aus dem Jahr 1989.", "tgt_summary": "是一部1991年的美国传记黑帮电影,由罗伯·班顿执导,主演是罗伦·狄恩,饰演英文片名的角色,德斯汀·荷夫曼饰演真实黑帮杜奇·舒尔兹。本片其他演员有妮歌·洁曼、史提芬·希尔、史提夫·布斯美和布斯·韦利士。虽然Billy是一个虚构人物,但电影中至少有四名其他角色是来自1930年代纽约的真实人物。剧本由英国剧作家汤姆·史塔佩改编E·L·多克托罗的同名小说。不过,多克托罗则与本片保持距离,因为本片大规模偏离小说。", "id": 1134891} {"src_title": "Meerengenvertrag", "tgt_title": "倫敦海峽公約", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Sultan Mehmed II. ließ nach der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1453 Burgen/Schlösser in Kale Sultanie und Kilid Bahr zur Bewachung der Dardanellen erbauen. Im Jahr 1658 folgte unter Mehmed IV. ca. 20 km südwestlich der alten Schlösser zum Schutz gegen die Republik Venedig der Bau beiden Schlösser Sedil Bahr auf europäischer und Kum Kale auf asiatischer Seite. Die Durchfahrt durch die Dardanellen wurde durch den Sultan verhindert und der Handel im Schwarzen Meer auf türkische Schiffe beschränkt. Der Verlauf der Russisch-Türkischen Kriege in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts brachte für Russland unter Katharina der Großen Zugang zum Schwarzen Meer und damit Interesse an einer Passage zur Ägäis. Nachdem 1770 ein russisches Geschwader unter Admiral Elphinstone ungehindert in die Meerenge eingedrungen war, ließen sie die inzwischen verfallenen Forts wiederherstellen. Der Friede von Küçük Kaynarca (1774) brachte Russland das Recht auf ungehinderte Durchfahrt seiner Handelsschiffe durch die Dardanellen und den Bosporus. Es folgten ähnliche Verträge mit Österreich (1784), England (1799), Frankreich (1802) und Preußen (1806). Am 23. Dezember 1798 schlossen Russland und das Osmanische Reich einen auf acht Jahre befristeten Allianzvertrag gegen Frankreich, das sich zu dieser Zeit auf Ägyptischer Expedition befand. Am 5. Januar 1799 folgte ein Vertrag mit England, mit dem Ziel, die Franzosen aus Ägypten zu vertreiben und deren Levantehandel zu zerstören. Damit war die Durchfahrt von Kriegsschiffen dieser Nationen nun ebenfalls erlaubt. Als am 24. September 1805 der Allianzvertrag zwischen Russland und dem Osmanischen Reich verlängert wurde, erreichte Russland die Blockade der Durchfahrt für Kriegsschiffe dritter Länder. Der Vertrag mit Großbritannien wurde, wegen Verhandlungen mit Frankreich (Sébastiani) als Folge der russischen Niederlage in der Schlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805, nicht verlängert. Am 7. Januar 1807 erklärte die Hohe Pforte Russland den Krieg (Russisch-Türkischer Krieg (1806–1812)). Am 17. Januar erklärte der Divan den europäischen Gesandten in Konstantinopel, die Schifffahrt durch die Dardanellen zu blockieren, um jegliche Verbindung mit Russland zu verhindern. Großbritannien drohte daraufhin Konstantinopel mit einem Angriff, sollte es seine Bündnisse mit Großbritannien und Russland nicht erneuern. Die Pforte weigerte sich. 1807 gelang einer britischen Flotte unter dem Kommando von Admiral Duckworth, bestehend aus acht Linienschiffen, vier Fregatten sowie mehreren Brandern und Bombardierbooten, eine verlustfreie Durchfahrt durch die Dardanellen, in deren Folge der Verband am 20. Februar vor Konstantinopel erschien. In dem am 5. Januar 1809 zwischen Großbritannien und der Hohen Pforte abgeschlossenen Friedensvertrag (\"Dardanellenvertrag\") zum Ende des Britisch-Türkischen Krieges von 1807 hatte erstere Macht, wie schon früher, in die Forderung des Osmanischen Reiches eingewilligt, dass kein nichttürkisches Kriegsschiff in die Dardanellenstraße und in den Bosporus einlaufen dürfe. In einem geheimen Zusatzprotokoll zum Vertrag von Hünkâr İskelesi hatte sich Russland 1833 zusichern lassen, dass im Kriegsfall die Meerengen für feindliche Marine gesperrt würden. Dafür hatte Russland dem Osmanischen Reich militärische Hilfe zugesagt, wenn es diese anfordere.", "section_level": 1}, {"title": "Vertrag.", "content": "Mit der Unterzeichnung legten die Vertragspartner fest, dass außer den Schiffen der osmanischen Flotte und im Kriegsfall denen der Verbündeten des Sultans kein Kriegsschiff in die Dardanellen einlaufen dürfe. Für nicht-osmanische Kriegsschiffe war die Meerenge gesperrt. Auch Handelsfahrzeugen fremder Nationen war die Passage der Schmalstelle von Tschanak-Kalessi bei Nacht untersagt. Zudem waren sie zur Vorzeigung der Pässe und zur Zahlung einer Leuchtturmsgebühr verpflichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Beim Beginn des Krimkrieges ankerte die englisch-französische Flotte im Juni 1853 im Süden von Kum Kale in der Besikabai, von wo sie Ende Oktober in die Dardanellen einlief und 3. November in der Beikosbai Anker warf. Im ersten Anhang zu den Pariser Friedensartikeln von 1856 wurde der Vertrag von 1841 im Wesentlichen bestätigt. Doch behielt sich der Sultan vor, leichten, den Gesandtschaften fremder Mächte zur Verfügung gestellten Fahrzeugen durch besondere Fermane die Durchfahrt zu gestatten; die Befestigungen an den Dardanellen wurden darauf von der Pforte bedeutend erweitert und verstärkt. Nachdem das Londoner Protokoll vom 13. März 1871 die Schließung der Dardanellen von neuem bestimmt hatte, liefen im Februar 1878 dennoch englische Kriegsschiffe in das Marmarameer durch die Dardanellen, um Konstantinopel vor einer Eroberung durch die Russen zu schützen (Russisch-Osmanischer Krieg (1877–1878)). Der Berliner Friede vom 13. Juli 1878 legte dem Sultan von neuem die Pflicht auf, kein fremdes Kriegsschiff die Dardanellen passieren zu lassen. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem damit verbundenen Zerfall des Osmanischen Reiches ging die Kontrolle über die Dardanellen durch die Verträge von Sèvres (1920) und Lausanne (1923) unter internationale Kontrolle. Sie wurde von einer Kommission des Völkerbundes ausgeübt. Mit dem heute noch gültigen Vertrag von Montreux vom 20. Juli 1936 erhielt die Türkei die Kontrolle über ihre Meerengen zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Meerengenvertrag (auch \"Dardanellen-Vertrag von 1841\", ) wurde am 13. Juli 1841 in London zwischen den fünf europäischen Großmächten Russland, Großbritannien, Frankreich, Österreich und Preußen sowie dem Osmanischen Reich geschlossen.", "tgt_summary": "伦敦海峡公约,于1841年7月13日,由当时的欧洲列强——俄罗斯、英国、法国、奥地利和普鲁士等缔结。公约重新确认奥斯曼帝国对连结黑海与地中海的土耳其海峡(博斯普鲁斯海峡与达达尼尔海峡)的「古代规则」。公约规定,在平时,任何外国军舰禁止进入海峡;而战时,苏丹盟友的军舰可进入海峡。此公约使俄罗斯无法将海军直接开入地中海,从而确保了英国的海上优势。", "id": 2489926} {"src_title": "Ehernes Gesetz der Oligarchie", "tgt_title": "寡頭鐵律", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "1911 veröffentlichte Robert Michels sein Hauptwerk \"Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens\". In dieser Fallstudie der deutschen Arbeiterbewegung des Fin de Siècle, insbesondere der SPD, untersuchte er die Entwicklung von Entscheidungsstrukturen. Dabei betrachtete er sowohl formale Bürokratie- als auch informelle Machtstrukturen. Seine zentralen Thesen besagen, dass Führungsgruppen in Organisationen zunehmend an eigenen Interessen und persönlichem Nutzen – insbesondere sichergestellt durch den Erhalt der Organisation – interessiert sind. Die einstigen Ziele der Gruppe, an deren Spitze sie stehen, treten so in den Hintergrund. Führungsgruppen versuchen demnach, die soziale Basis, die „Massen“, zu lenken, selbst dann, wenn die herrschende Ideologie dieser Gruppierungen das Gegenteil anstrebt. Michels Theoriefragment hat eine nunmehr schon über ein Jahrhundert währende Forschung inspiriert. Nach ihrer letzten Renaissance Ende der 1990er-Jahre im Zuge des Neoinstitutionalismus stehen Michels Thesen im Zentrum der sozialwissenschaftlichen Forschung und werden in so unterschiedlichen Forschungsfeldern wie der Radikalisierung von Kirchen, der Institutionalisierung der Neuen Sozialen Bewegungen oder der Organisation Wikipedias diskutiert. Metaphorisch fasst Darcy K. Leach den derzeitigen Forschungsstand dahin gehend zusammen, dass es sich vielleicht nicht um ein „ehernes Gesetz“, aber immerhin um eine „Tendenz aus Aluminium“ handelt.", "section_level": 1}, {"title": "Ideengeschichtliche Einordnung.", "content": "Michels veröffentlichte die ersten Arbeiten zum Ehernen Gesetz 1907, als er der Sozialistischen Internationale den sozialdemokratischen Parteien Deutschlands und Italiens den Rücken gekehrt hatte (später wandte er sich dem \"fascismo\" Mussolinis zu). Innerhalb der Marburger Ortsgruppe der SPD war Michels aktiv gewesen, hatte aber nie eine Führungsposition bekleidet, wenngleich er als Intellektueller in der Partei angesehen worden war. Dabei verfolgte Michels immer mehr eine akademische als eine politische Karriere und war ideologisch näher an der französischen Syndikalismusbewegung verortet, die er mit seinem Freund Hubert Lagardelle unterstützte. Die Theorie erschien 1911 in Michels heute klassischem Werk zur Parteienforschung, \"Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens\", in dem die organisatorische Struktur in der SPD analysiert wird. Das Werk kann als Polemik gegen den Anti-Syndikalismus der SPD verstanden werden. Gewidmet ist die Untersuchung Max Weber, der einen wesentlichen Einfluss auf Michels Denken ausübte. Darüber hinaus baute er im Besonderen auf Arbeiten Gaetano Moscas zur Politischen Klasse auf, dem er seine Desillusionierung vom Syndikalismus maßgeblich mitverdankte und dessen Ideen von Führerschaft und Geführten er weitgehend übernahm. Michels Demokratieverständnis basiert dabei auf dem direkt-demokratischen Modell in Rousseaus \"Gesellschaftsvertrag\"; sein Fernziel ist die klassenlose Gesellschaft. Michels zentrale These zur Politik seiner Zeit spiegelt Max Webers „stahlhartes Gehäuse“ des Kapitalismus in der Wirtschaft wider; beide als „ehern“ titulierte Phänomene wurden später in den 68er-Bewegungen einer scharfen Kritik unterzogen und bekämpft.", "section_level": 1}, {"title": "Drei untergeordnete Hypothesen.", "content": "Michels wandte das Eherne Gesetz auf Parteien, Staaten und Gewerkschaften an, spätere Forschungen weiteten den Geltungsbereich auch auf andere Organisationen aus. Das Gesetz lässt sich in drei Hypothesen zerlegen: Im Einzelnen lassen sich diese Thesen wie folgt erläutern.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung von Formalorganisationen.", "content": "Voraussetzung für Demokratie in Staaten oder politischen Parteien ist, dass die Entscheidungsfindung beim Volk oder den Mitgliedern liegt. Bei größeren Gruppierungen muss sich dafür allerdings wahrscheinlich eine Organisation herausbilden, die die Aufgabe der Koordination übernimmt. Begründet wird dies bei Michels vor allem mit kommunikationstechnischen Bedingungen, die es unmöglich machen würden, demokratische Entscheidungsfindung in größeren Gruppen zu ermöglichen; Michels vermutet dabei die maximale Größe direkt-demokratisch organisierbarer Gruppen zwischen 1.000 und 10.000 Personen; Untersuchungen von Bruce H. Mayhew und Roger L. Levinger setzen die Zahl dabei jedoch, selbst unter Berücksichtigung der 1976 schon vorhandenen moderneren Kommunikationstechnologien, weitaus tiefer an. Eine Massenpartei wie die SPD, die schon 1905 im Großraum Berlin 90.000 Mitglieder hatte, könne also nicht mehr direkt-demokratisch geführt werden. Größere Gruppen benötigen zum effizienten Handeln eine Vertretungsebene und eine Organisation der Gruppeninteressen durch Experten, also eine Bürokratie, und damit einhergehend eine weitgehende Spezialisierung, die eine Ausbildung der Amtsinhaber erfordert, die durch ihr erworbenes Fach- und Organisations-Wissen schwer ersetzbare und damit dauerhafte Pfeiler der Organisation werden. In der Moderne bewegt sich die Kommunikation weg von Treffen von Angesicht zu Angesicht hin zu den Massenmedien, welche zu Michels Zeit von Zeitungen dominiert waren.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung von Oligarchie.", "content": "Michels postulierte, dass jede Organisation, gleichwie demokratisch oder autokratisch ihre Ideologie zu Beginn gewesen sein mochte, zur Bildung einer Oligarchie führen müsse. Seine viel zitierte Kernthese lautet: Das Delegieren von Aufgaben sei in jeder Organisation notwendig. Dieses Delegieren führe zur Bildung eines Bildungsvorsprungs von Organisations- und Fachwissen einer Führungsschicht, die solcherart einen Machtvorsprung erlange. Basis oligarchischer Macht sind also nicht nur die hierarchie-immanenten Zwangsmächte, sondern vor allem auch Wissensmonopole. Michels Oligarchiebegriff bleibt dabei mehrdeutig. Kennzeichen der Oligarchie sind für ihn sozialer Status, Macht, Wissen und finanzielle Ressourcen.", "section_level": 2}, {"title": "Korrumpierung der Machtelite.", "content": "Die Etablierung einer Parteiorganisation führt nach Michels zwangsläufig zu einem Verlust der inner-organisatorischen Demokratie und zu einem Verlust der Dynamik der Gruppe infolge der Trägheit bürokratischer Apparate. Darüber hinaus würde Konservativismus gefördert, der sich zudem noch verselbstständige. „So wird die Organisation von einem Mittel zum Zweck zu einem Selbstzweck“. Dies führe zu einer inneren Spaltung der Organisation und einer Entfremdung der Organisationselite von den Mitgliedern.", "section_level": 2}, {"title": "Theoretische Rezeption.", "content": "Michels Thesen haben nunmehr ein Jahrhundert theoretischer und empirischer Forschung inspiriert. Ungeachtet aller Kritik gilt sein innovativer Ansatz, Organisationssoziologie vor Ort zu betreiben sowie informelle Strukturen zu durchleuchten, als Klassiker der Organisationstheorie. Kritik erfuhr das Gesetz zunächst aus Kreisen des orthodoxen Marxismus, so zum Beispiel von Bucharin, der bestritt, dass bürokratische Organisationen zu einer Machtkonzentration führen, da mit den Organisationspositionen und -rollen kein Eigentum verbunden sei. Dagegen bestätigte Rosa Mayreder in einer frühen Rezeption Michels Thesen weitgehend und wandte sie auf soziale Bewegungen an, denen sie im Erfolgsfalle im Laufe ihrer Entwicklung eine Tendenz von der inhaltlichen Arbeit zur reinen Machterhaltung nachsagte: „Je älter eine Machtorganisation wird, [...] desto stärker tritt das Interesse der Selbsterhaltung als das Wichtigste in den Mittelpunkt ihrer Orientierung.“ Allerdings kann nach ihrer Auffassung dieses Hemmnis sozialen Fortschritts umgangen werden durch die Bildung neuer Konkurrenzorganisationen, die noch nicht an der Macht teilhaben. In den 1950er und 1960er Jahren bemängelte die soziologische Kritik vor allem eine Pauschalität und vermisste eine Differenzierung der Oligarchieformen und eine damit verbundene Differenzierung der psychologischen Auswirkungen auf die Organisationsführerschaft. In diesem Zeitraum wurde vor allem die Ersetzung der substantiellen Organisationsziele durch Organisationsreproduktion als oberstes Ziel der Organisationsführer erforscht. Zu zwei führenden Exegeten des Ehernen Gesetzes entwickelten sich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Seymour M. Lipset und Philip Selznick. Lipset kritisierte anhand zweier Beispiele, denen er selbst biographisch verbunden war, dass dies unter bestimmten Voraussetzungen, nämlich dann, wenn die Führerschaft einer Organisation ihre Klassenbasis widerspiegele, nicht gelten würde. Darüber hinaus seien auch Studenten- und andere Jugendgruppen weniger anfällig für oligarchische Tendenzen, weil sie eher eine Gesinnungs- denn eine Verantwortungsethik verfolgten und sich somit nicht mit organisatorischer Macht beschäftigten. In späteren Jahren wurden neue theoretische Kritikpunkte vorgebracht und die empirische Angemessenheit der Thesen untersucht. Dabei kommen neuere Überblicksstudien zu dem Ergebnis, dass es zwar in der Gesellschaft keine „ehernen Gesetze“ im strikten Sinne gibt, eine Tendenz zur Oligarchisierung jedoch unverkennbar sei. Die meisten Studien versuchen dabei Bedingungen zu identifizieren, unter denen die Oligarchisierung und/oder ihre negativen Konsequenzen abgeschwächt werden; nur selten jedoch werden Michels Thesen grundsätzlich in Frage gestellt. Die amerikanischen Politikwissenschaftler Daron Acemoğlu und James A. Robinson beziehen sich auf Michels Gesetz in ihrem Werk \"Warum Nationen scheitern\" (2012). Als Beispiele für die Aktualität von Michels These führen sie unter anderem an die Oktoberrevolution und die anschließende Herrschaft der Bolschewiki in der Sowjetunion sowie die Dekolonisation Sierra Leones, Zaires und Simbabwes heran, nach der die neuen Herrscher Siaka Stevens, Mobutu Sese Seko und Robert Mugabe die „extraktiven“ (das heißt auf Ausbeutung angelegten) Institutionen der Kolonialherren nicht etwa abgeschafft, sondern nur ihren eigenen Interessen angepasst hätten.", "section_level": 1}, {"title": "Empirie.", "content": "Empirische Analysen, die sich auf das Eherne Gesetz der Oligarchie beziehen, befassen sich mit mannigfaltigen Organisationsproblemen. Bis in die frühen 1970er-Jahre wurden zumeist bürokratische Massenorganisationen auf Oligarchisierung hin untersucht, erst danach rückten auch kleinere Organisationen und soziale Bewegungen in den Blickpunkt der Forschung. Neben Bewegungen und politischen Parteien wurden nun auch Wirtschaftsorganisationen, Kirchen und andere religiöse Organisationen unter Zuhilfenahme des Ehernen Gesetzes analysiert. Nach wie vor ist die Frage noch wenig erforscht, ob die fluideren Organisationsformen von Bewegungen die Entstehung von Oligarchien abmildern, verschleppen oder gar verhindern können. Größte Schwachstelle der empirischen Forschung ist das schon bei Michels angelegte Versäumnis, den Begriff der \"Oligarchie\" klar zu definieren, und die damit einhergehende oft mangelhafte Operationalisierung. Zumeist wird die Oligarchisierung dabei entweder durch Kontinuität in Besetzung von Führungsrollen oder durch die Veränderung der Ideologie weg von substantiellen Zielen hin zur Organisationsreproduktion gemessen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische Parteien.", "content": "Michels originäres Untersuchungsobjekt, politische Parteien mit demokratischer Ideologie, ist keineswegs dominant in der Empirie zum Ehernen Gesetz, trotzdem gibt es eine Reihe von Untersuchungen zu solchen Parteien. Eine experimentelle Studie zur Parteioligarchisierung fand dabei heraus, dass solche Parteien, die über von der Parteiführung unabhängige Informationsmedien verfügen, egalitärer organisiert werden würden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Grünen.", "content": "Bei der Institutionalisierung der Neuen Sozialen Bewegungen in der bundesdeutschen Partei Die Grünen sollte Oligarchisierung bewusst vermieden werden. Es gab keine dauerhaften Aufgabenbereiche oder ständigen Bevollmächtigten. Jede kleinste, routinemäßige Entscheidung konnte zur Diskussion und Abstimmung gestellt werden. Als die Mitgliederzahl noch gering war, hatten diese \"anti-oligarchischen\" Maßnahmen einigen Erfolg. Als die Partei jedoch wuchs und erfolgreicher wurde, veranlasste das Bestreben, in Wahlen mit anderen Parteien zu konkurrieren, dafür Geldmittel zu beschaffen, große Veranstaltungen und Demonstrationen zu organisieren und mit gewählten Parteien zu kooperieren, die grüne Partei dazu, konventionellere Strukturen und Arbeitsweisen aufzugreifen. Aus der Frühzeit der Partei stammen das sogenannte Rotationsprinzip, die Trennung von Amt und Mandat sowie die Doppelspitze bei der Partei- und Fraktionsführung. Mit zunehmender Professionalisierung der Parteistrukturen sowie insbesondere seit dem Eintritt in die rot-grüne Bundesregierung 1998 gab es immer wieder Versuche, das Prinzip der Trennung von Amt und Mandat aufzuweichen.", "section_level": 3}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Auch auf Wirtschaftsunternehmen wird das Eherne Gesetz angewandt und zumeist bestätigt. So spricht der Wirtschaftswissenschaftler Oliver E. Williamson vom \"downside drift\": der Tendenz, dass die Unternehmensführung zunehmend ihren Eigeninteressen statt der Interessen der Unternehmenseigentümer, insbesondere der Aktionäre, nachgeht.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchen.", "content": "Ein weiteres Untersuchungsfeld des Ehernen Gesetzes bilden religiöse Organisationen, insbesondere die des Christentums. So stellte eine Studie zur Radikalität evangelischer Kirchen in den USA fest, dass Kirchen mit größerer Apathie der Laien unter sonst gleichen Bedingungen weniger pluralistische Politikpositionen einnehmen. Eine andere Studie zur kirchlichen Dachorganisation National Council of Churches kommt entgegen der Annahmen Michels zum Schluss, dass die Organisationsziele durch Oligarchisierung nicht notwendigerweise konservativer, sondern auch radikaler werden können. Zwar hätte wie erwartet eine Professionalisierung der Organisationsangestellten stattgefunden, die Anreizstruktur innerhalb der Organisation hätte jedoch diejenigen Mitarbeiter bevorteilt, die sich für besonders „hehre“ Ziele und Veränderungen eingesetzt hätten.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Bewegungen.", "content": "In der Bewegungsforschung wird das Eherne Gesetz vor allem als Institutionalisierung der Bewegung verstanden: Bewegungsorganisationen entstehen zunächst, werden dann professionalisiert und fügen sich schließlich als pressure group, Nichtregierungsorganisation oder als politische Partei in die institutionalisierte Politik ein. Gleichzeitig werden die Ziele der Bewegungsorganisationen damit konservativer, um eine stabile Beziehung zur Politik und zur Restgesellschaft aufbauen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Abstinenzbewegung.", "content": "Eine der ersten Studien, die das Eherne Gesetz anhand einer Bewegung überprüfte, befasst sich mit der Abstinenzbewegung von den 1880er-Jahren bis zur Mitte der 1950er-Jahre. Joseph R. Gusfields Studie zeigt, dass das Gesetz in vielerlei Hinsicht nicht auf die Bewegung anwendbar war: Die Ideologie wandelte sich in jener Zeit von der Idee einer modernen Gesellschaftsreform hin zu moralischem Rückzug; die stärkste Bewegungsorganisation, die Woman’s Christian Temperance Union, verlor an Personal und band weniger qualifiziertes Personal aus den unteren Schichten.", "section_level": 3}, {"title": "Bauernbewegung.", "content": "Seymour M. Lipset untersuchte ungefähr zur gleichen Zeit wie Gusfield Bauernbewegungsorganisationen in Saskatchewan und Manitoba. Dabei kam er zu dem Schluss, dass aufgrund der wesentlich schlechteren Verkehrsinfrastruktur in der ersteren kanadischen Provinz die Führung der dortigen Bewegung sich stärker aus der durchschnittlichen Bauernschaft rekrutiere. Dies habe zur Folge, dass sie auch weiterhin die Interessen der Bauern stark vertrete, während dies in Manitoba nicht der Fall sei.", "section_level": 3}, {"title": "Neue Soziale Bewegungen.", "content": "Die 68er-Bewegungen, die aus ihnen hervorgegangenen Neuen Sozialen Bewegungen (NSB) und die Neue Linke unternahmen am Ende des 20. Jahrhunderts den bewussten Versuch, das Eherne Gesetz praktisch-voluntaristisch zu überwinden. Schon in der Anfangsphase der Bewegungen wurde dabei in der Port-Huron-Erklärung explizit Wert auf die gleichberechtigte Teilnahme aller Bewegungsmitglieder wert gelegt.", "section_level": 3}, {"title": "Neue Medien.", "content": "Hinsichtlich der von Michels postulierten Bedeutung von Kommunikationstechnologien gibt es in jüngerer Zeit einige Studien, die den Einfluss der Neuen Medien auf das Eherne Gesetz untersuchen. Zwei prominente Untersuchungsobjekte dieses Strangs sind das Nachrichtenportal Indymedia und das Online-Enzyklopädie-Projekt Wikipedia.", "section_level": 4}, {"title": "Indymedia.", "content": "Eine Untersuchung über Indymedia kommt hier zu dem Schluss, dass die Neuen Medien zwar dem Ehernen Gesetz Einhalt gebieten, aber im Gegenzug der Zielkorridor der mit Indymedia verbundenen (zunächst nur globalisierungskritischen) Bewegungsindustrie bedeutend weiter und damit schlechter durchsetzbar wird.", "section_level": 5}, {"title": "Wikipedia.", "content": "Eine vorwiegend informell organisierte Gemeinschaft, anhand deren Dynamik in jüngerer Zeit das Eherne Gesetz überprüft wurde, ist die Wikipedia. Piotr Konieczny, Wikipedia-Autor, Administrator und Soziologiedoktorand, dessen Datenbasis primär die Diskussionen im Umfeld der englischsprachigen Metadiskussionsseite um die Überprüfbarkeit von Informationen ist, verneint in seinem 2009 erschienenen Aufsatz \"Governance, Organization, and Democracy on the Internet: The Iron Law and the Evolution of Wikipedia\" zwar nicht die Tendenz, dass langfristig mitarbeitende Autoren einen geringfügigen Machtvorsprung bei der Erstellung der Artikel haben. Dennoch sei spürbar, dass das Eherne Gesetz durch das Wikiprinzip bestenfalls einschränkende Wirkung entfalte. Grund dafür seien die stark verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten in Wikis, die breitere Partizipation und höhere Transparenz erlaubten, sowie die Bescheidenheit der Wikipedia-Führung, die durch die Ehrenamtlichkeit \"aller\" Wikipedia-Mitarbeiter hervorgerufen würde: Niemand trage deshalb zur Wikipedia bei, um in deren Hierarchie aufzusteigen, da Geld- und andere Belohnungsanreize fehlen würden. Dagegen sieht der Soziologe Christian Stegbauer ebenfalls 2009 in seiner Studie \"Wikipedia: Das Rätsel der Kooperation\" die Kriterien für das Eherne Gesetz innerhalb der Wikipedia als weitgehend erfüllt an. Die Führerschaft der (deutschsprachigen) Wikipedia, die er über die Zugehörigkeit zur Benutzergruppe der Administratoren operationalisiert, wird demnach ganz überwiegend kooptiert, indem Führungspositionen vorwiegend auf Vorschlag von und mit der überwältigenden Mehrheit der Elitemitglieder gewählt würden. Schon der formale Prozess der Zuteilung der Administratorenrechte ohne Pflichtwiederwahlen sichere die von Michels vermutete Stabilität des Führungspersonals. Auch entwickele das Führungspersonal eine Ideologie der Unentbehrlichkeit, um seinen Führungsanspruch zu legitimieren. Schließlich bilde das Führungspersonal auch ein informelles Netzwerk, das sich zum Beispiel bei physischen Treffen der sogenannten „Stammtische“ manifestiere. Der Rechtstheoretiker Adrian Vermeule kommt unter Bezugnahme auf einen Artikel in \"Slate\" im Herbst 2010 zu einem ähnlichen Ergebnis wie Stegbauer und vermutet, dass dieses Ergebnis auf alle epistemischen Gemeinschaften zutrifft.", "section_level": 5}, {"title": "Literatur.", "content": "Ausgaben Sekundärliteratur", "section_level": 4}], "src_summary": "Als Ehernes Gesetz der Oligarchie (\"ehern\": gehobenes Deutsch für „aus Erz“ im Sinne von „hart, ewig während“; \"Oligarchie\": griechisch für „Herrschaft Weniger“) bezeichnet man die zwischen 1907 und 1911 vom deutsch-italienischen Soziologen Robert(o) Michels vorgelegten Thesen zur Demokratieentwicklung: Parteien, aber auch andere Großgruppen, bilden aus Effizienzgründen immer eine bürokratische Organisation heraus, deren Spitzen sich zu einer korrupten oligarchischen Machtelite entwickeln.", "tgt_summary": "寡头铁律(Iron law of oligarchy)是一项政治学和社会学理论,1911年由罗伯特·米契尔斯在其出版发表的Political Parties一书中针对代议民主制提出的其致命缺陷是不稳定会退化成寡头政治,研究政党和人群组织都会提及。", "id": 509415} {"src_title": "Kugelhantel", "tgt_title": "壺鈴", "src_document": [{"title": "Moderne Geschichte.", "content": "In Deutschland ist die Kugelhantel als Trainingsgerät bei Kraftsportlern schon seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Unter anderem trainierte auch der deutsche Kraftsportler Arthur Saxon mit Kugelhanteln. In einigen deutschen Turnverbänden gab es Anfang des 20. Jahrhunderts außerdem so genannte „Rundgewichtsriegen“, in denen unter anderem mit den eisernen Kugeln jongliert wurde. Die genaue Herkunft von Kugelhanteln ist umstritten, fest steht aber, dass das Training mit ihnen insbesondere in Russland und der Sowjetunion eine lange Tradition hat. So benutzten unter anderem russische „Muskelmänner“ diese Geräte, um in Zirkusvorstellungen ihr Publikum zu beeindrucken. Vor allem aber spielten und spielen Kugelhanteln im Militärsport eine große Rolle – russische Einheiten, besonders Spezialeinheiten wie die Speznas, trainieren mit diesen Geräten. Auch in der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR gehörten Übungen mit der Kugelhantel zum Ertüchtigungsprogramm der Soldaten. Im Wettkampfsport mit Kugelhanteln („Girevoy Sport“) wird gezählt, wie häufig entweder eine Kugelhantel mit einem Gewicht von 12, 16, 24 oder 32 Kilogramm oder zwei solche Kugelhanteln innerhalb von 10 Minuten gehoben werden können. Die Disziplinen umfassen Reißen, Stoßen sowie Umsetzen und Stoßen. Wird nur eine Kugelhantel gehoben, dann werden zuerst so viele Wiederholungen wie möglich mit einer Hand gemacht, dann auf die andere Hand gewechselt. Nur ein Handwechsel ist zulässig. Der Versuch endet, wenn entweder die Kugelhantel abgestellt wird oder 10 Minuten verstrichen sind. Abgesehen von der Aufteilung nach Disziplin sind die Teilnehmer in Klassen nach Körpergewicht und Geschlecht sowie nach dem Gewicht der verwendeten Kugelhanteln aufgeteilt. In den USA ist es zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu einem Boom dieses Trainingsgerätes im Bereich des Fitnesstrainings gekommen. Dabei spielt das Marketing des ehemaligen Speznas-Trainers Pavel Tsatsouline eine entscheidende Rolle. Aufgegriffen wurde der Trend in den USA insbesondere von Kraft- und Kampfsportlern, Elite- und Sondereinheiten des Militärs und der Polizei sowie Mitarbeitern in der privaten Sicherheitsbranche. Im Zuge des Crossfit-Booms hat seit den 2010er Jahren die Kugelhantel auch Einzug in die Fitnessstudios und ins Heimtraining gefunden. Regelmäßig bieten zum Beispiel große Discounter Kugelhanteln mit 2 oder 4 Kilogramm an. In vielen Städten haben sich Vereine gebildet, die unter Anleitung eines Ausbilders spezielles Training anbieten.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Im Gegensatz zu vielen Trainingsgeräten in Fitnessstudios sind Kugelhanteln freie Gewichte und sprechen nicht isolierte Muskeln, sondern Muskelgruppen im ganzen Körper an – jede Übung ist zugleich auch eine Koordinationsaufgabe. Das Ziel beim Training mit der Kugelhantel ist es vor allem, funktionale Kraft, Explosivkraft und Stabilität aufzubauen und das Herz-Kreislauf-System sowie Sehnen und Bänder zu stärken. Besonders fördernd wirken die Übungen auf die Kraft im Zentrum des Körpers (englisch \"core strength\") im unteren Rücken- und Hüftbereich. Aus diesem Grund sind Kugelhanteln besonders bei Kampfsportlern beliebt, die in hohem Maße auf funktionale Kraft, Explosivkraft und Kraftausdauer angewiesen sind. Die richtige Atmung und eine professionelle Betreuung ist besonders für Anfänger wichtig: Das Verletzungsrisiko ohne fachkundige Anleitung ist hoch. Vor allem bei den dynamischen Übungen treten durch die Nutzung der Fliehkraft (Schwingen der Kugelhantel) extrem hohe Kräfte auf. Das relativ hohe Verletzungsrisiko wird von Kritikern als ein wesentlicher Nachteil des Kugelhanteltrainings gesehen. Zudem eignen sich diese Trainingsgeräte weit weniger zum reinen Aufbau von Muskelmasse, wodurch sich die relative Bedeutungslosigkeit des Gerätes bei Bodybuildern erklärt. Als Vorteile werden nicht nur die Steigerung der funktionalen Kraft genannt, sondern auch das Erlangen einer hohen Rundum-Fitness, Durchhaltekraft, Flexibilität, Koordination und Körperbeherrschung. Zudem ist die Kugelhantel extrem mobil und benötigt nur wenig Platz. Sie ist damit individuell und ohne Fitnessclub einsetzbar. Insbesondere in den USA wird für das Kugelhanteltraining außerdem mit dem Versprechen eines schnellen Fettverlustes geworben. Grundsätzlich sind die genannten Punkte bis auf einige spezifische Kugelhantelübungen jedoch auch mit „klassischem“ Gewichtstraining erreichbar. Typische Übungen mit der Kugelhantel sind das Schwingen (englisch \"swing\") der Hantel zwischen den Beinen, sowohl ein- als auch beidarmig, das Reißen (englisch \"snatch\"), das Umsetzen (englisch \"clean\"), das Stoßen (englisch \"jerk\") und das Aufstehen vom Boden mit überkopf balancierter Kugelhantel (\"Turkish Get-Up\").", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede der Kugelhanteln.", "content": "Kugelhanteln unterscheiden sich nicht nur durch unterschiedliches Gewicht (typischerweise 4, 8, 12, 16, 24 oder 32 Kilogramm), sondern unter anderem auch durch Beschaffenheit der Oberfläche, Abstand des Griffes zur Kugel und Umfang des Griffes. Über rein ästhetische Gesichtspunkte hinaus spielen diese Unterschiede auch für das Training eine Rolle, beispielsweise trainiert ein dicker Griff intensiver die Griffkraft. Je nach Verfassung (körperliche Stärke), Erfahrung und Einsatz der Kugelhantel können unterschiedliche Kugelhanteln nötig sein. Die wichtigsten Unterschiede bei Kugelhanteln sind: Die genormten Färbungen der verschiedenen Gewichte sind wie folgt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Kugelhantel, oder englisch \"Kettlebell\", früher auch „Rundgewicht“, ist ein Trainingsgerät für das freie Gewichtstraining. Sie besteht aus einer Kugel mit einem festen Griffbügel und hat je nach Gewicht einen Durchmesser von etwa 8 bis 30 Zentimetern. Der Kugelhantel-Sport stammt ursprünglich aus Russland und ist ein Kraft-Ausdauersport, bei dem in einer vorgegebenen Zeit (10 Minuten) möglichst viele wiederholte Bewegungsabläufe wie das Stoßen (\"Jerk\") und Reißen (\"Snatch\") durchgeführt werden. Die in guss- oder schmiedeeiserner Ausfertigung erhältliche Kugelhantel wird traditionell in Gewichtsgrößen von 16 Kilogramm, 24 Kilogramm und 32 Kilogramm hergestellt. Diese Gewichtsklassen gehen auf die russische Gewichtseinheit \"Pud\" (16 Kilogramm) zurück. Die russische Bezeichnung für Kugelhantel ist \"Girya\", Plural \"Giri\" (russisch Гиря, Plural Гири).", "tgt_summary": "壶铃(,英语:Kettlebell)是一种举重及负重训练的器材,一般以铸铁制成,后来也有用成本较低的灌砂或水泥材料制作。主要用作提升肌力、耐力、爆发力,以及心肺功能。壶铃源于18世纪的俄罗斯,当时是用作农作物秤重之用,后来农民也拿来健身,渐渐的就普及到一般群众。壶铃的重量主要在壶体本身,倒U型的手把让重心延伸出锻炼者的手掌之外,以方便摆动。研究指出,在燃烧体内脂肪方面,壶铃运动的效果非常理想。每20分钟的壶铃运动可以燃烧大约400卡路里的热量,这相当于跑步6公里的效果,且对核心肌群有较佳的效果。", "id": 1557459} {"src_title": "Oral History", "tgt_title": "口述歷史", "src_document": [{"title": "Ausgangspunkt.", "content": "Historiker sind auf Quellen angewiesen. Da aber nur ein begrenzter Personenkreis (schriftliche) Quellen hinterlässt, besteht die Gefahr, dass Menschen außerhalb dieses Personenkreises von der Nachwelt unzureichend berücksichtigt werden. Dabei handelt es sich vor allem um Angehörige der Unterschicht; aber auch z. B. Manager haben nicht unbedingt von sich aus die Neigung, ihre Erinnerungen aufzuschreiben. Eine herkömmliche Interviewtechnik, so die Befürchtung der Anhänger von \"Oral History,\" engt den Befragten zu sehr ein. Besser wäre es, den Zeitzeugen möglichst frei aus seinem Leben erzählen zu lassen, sodass der Zeitzeuge selbst entscheiden kann, was er für wichtig hält. Es geht dabei auch um Emotionen und Standpunkte, wie sie in anderen Quellen (Personenstandsakten, Nekrologen usw.) wenig vorkommen. Außerdem könne ein heutiger Historiker nicht wissen, welche Fragen einen Historiker in späteren Zeiten interessieren.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgehensweise.", "content": "Traditionell lässt man bei der \"Oral History\" seine Zeitzeugen frei erzählen. Das Erzählte wird mit einem Tonaufnahmegerät oder einer Videokamera festgehalten. Erinnerungsstützen wie Fotoalben, persönliche Objekte, Tagebücher usw. unterstützen die Erzählung. Oft werden die Ton-Aufzeichnungen transkribiert, also mehr oder weniger wörtlich in Schrift übertragen. In einer Nachbearbeitung des Gesagten, eventuell mit dem Zeitzeugen, können Widersprüche geklärt oder Unklarheiten beseitigt werden. Umfangreichere Interviewsammlungen werden oft verschlagwortet und in digitalen Interview-Archiven aufbereitet.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "Oral-History-Projekte in Deutschland führten unter anderem Lutz Niethammer und Alexander von Plato durch, so zur Lebens- und Sozialgeschichte im Ruhrgebiet und 1930–1960 (LUSIR) und, noch vor dem Mauerfall, zur „volkseigenen Erfahrung“ in der DDR. Die Oral-History-Archive an der Freien Universität Berlin bieten Zugang zu Lebensgeschichten von Überlebenden des Nationalsozialismus. Steven Spielberg hat die Shoah Foundation gegründet, um möglichst viele Zeitzeugen zur Shoah aufzuzeichnen. Die Interviews mit Überlebenden sollen nach dem Aussterben dieser Generation die Erinnerung festhalten. Besonders in den Gedenkstätten zum Holocaust spielen authentische Interviews oder Filme mit Interviews eine zunehmende Rolle. Das Projekt \"Archimob\" (\"Archives de la mobilisation\") des gleichnamigen Vereins um den Filmemacher Frédéric Gonseth, dem über vierzig Historiker und Filmschaffende angehören, sammelte zwischen 1999 und 2001 Zeugnisse über die Schweiz während des Zweiten Weltkriegs. Aus 555 Videointerviews entstanden 22 Kurz-Dokumentarfilme sowie die Ausstellung \"L’Histoire c’est moi\". Archimob ist das bisher größte in der Schweiz durchgeführte Oral-History-Projekt. Das Kernteam von Archimob realisiert seit 2006 ein weiteres audiovisuelles Oral-History-Archiv mit dem Titel \"humem\" (von engl. \"humanitarian memory\"). In den Jahren 2009 und 2010 wurden mit rund achtzig Persönlichkeiten aus der Entwicklungshilfe seit 1945 ganztägige Interviews geführt. Daraus entstanden ist der erste interaktive Dokumentarfilm der Schweiz, welcher an der Projektausstellung „Die andere Seite der Welt“ von 2011 von 2013 zu sehen ist. Das Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939–1945“ enthält lebensgeschichtliche Audio- und Video-Interviews von 600 ehemaligen Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen aus 27 Ländern. Die Online-Anwendung „Lernen mit Interviews: Zwangsarbeit 1939–1945“ hilft Schülern, diese \"Oral-History\"-Interviews als historische Quelle zu verstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Nur wenige Historiker betreiben die \"Oral History\" in der ursprünglichen aufwändigen Weise, sondern sie benutzen durchaus Fragen und Nachfragen. Dies ist aber nichts anderes mehr als ein gewöhnliches Interview, wie es schon immer geführt wurde. Der Begriff \"Oral History\" wird mittlerweile oft als ein bloßes Synonym für Interviews in der Geschichtsforschung verwendet, oder für eine Geschichtsschreibung, die sich vor allem auf Interviews als Quelle stützt. Gerade in der Frühzeit der \"Oral History\" wurden große Erwartungen mit der neuen Methode verknüpft: Eine „demokratische Geschichte“ wurde der „offiziellen Geschichte“ gegenübergestellt. Dennoch sind auch die Interviews mit Zeitzeugen nur Quellen, die im Zusammenhang mit anderen Quellen interpretiert werden müssen. Quellentechnisch sind sie ebenso kritisch wie Autobiografien zu sehen. Unter diesen Voraussetzungen einer quellenkritischen Lesart können \"Oral-History\"-Quellen auch zur Rekonstruktion von Fakten, die häufig präzise erinnert werden, beitragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oral History (engl., wörtlich übersetzt \"mündliche Geschichte\") ist eine Methode der Geschichtswissenschaft, die auf dem Sprechenlassen von Zeitzeugen basiert. Dabei sollen die Zeitzeugen möglichst wenig von dem Historiker beeinflusst werden. Insbesondere Personen aus diversen Milieus sollen auf diese Weise ihre Lebenswelt und Sichtweisen für die Nachwelt darstellen können.", "tgt_summary": "口述历史是一种搜集历史的途径,该类历史资料源自人的记忆,由历史学家、学者、记者、学生等,访问曾经亲身活于历史现场的见证人,让学者文字笔录、有声录音、影像录影等。之后,作为日后学术分析,在这些原始记录中,抽取有关的史料,再与其他历史文献比对,让历史更加全面补充、更加接近具体的历史事件真实。", "id": 2938659} {"src_title": "AstraZeneca", "tgt_title": "阿斯利康制药", "src_document": [{"title": "Produkte.", "content": "Wesentliche Produkte sind:", "section_level": 1}, {"title": "Standorte in Deutschland.", "content": "In Deutschland unterhält AstraZeneca einen Standort in Wedel bei Hamburg mit ca. 625 Mitarbeitern im Innen- und Außendienst. Aufgrund veränderter wirtschaftlicher und gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen erfolgte 2012 ein Abbau von ca. 400 Stellen. Im September 2019 kündigte AstraZeneca zudem an, den Produktionsstandort Wedel Ende 2021 zu schließen. Als Grund für die Schließung gab AstraZeneca Rückgänge bei Tablettenverpackungen nach Produktverkäufen und eine zunehmende Konzentration auf Spezialpräparate mit kleineren Volumen an. AstraZeneca unterhielt einen Standort in Plankstadt in Baden-Württemberg mit rund 430 Mitarbeitern. Am 26. April 2007 wurde bekanntgegeben, dass der Standort Plankstadt bis 2009 verkauft oder geschlossen wird. Der Standort wurde an die International Chemical Investors Group verkauft und firmiert seit dem 1. Februar 2008 unter dem Namen \"Corden Pharma\".", "section_level": 1}, {"title": "Firmenbeteiligungen.", "content": "Am 2. Dezember 1999 wurde bekanntgegeben, dass die Agrarbereiche von Novartis und AstraZeneca ausgegliedert und zum weltgrößten Agrarkonzern Syngenta mit Firmensitz in Basel fusioniert werden. Im Dezember 2013 gab AstraZeneca die Übernahme der Diabetes-Sparte von Bristol-Myers Squibb zum Preis von 2,7 Milliarden US-Dollar nebst Meilensteinzahlungen in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar bekannt. Nachdem im Laufe des Jahres 2014 ein Übernahmeversuch des Unternehmens durch Pfizer abgelehnt worden war, expandierte AstraZeneca im Juli 2014 mit der Übernahme der Atemwegssparte des spanischen Wettbewerbers Almirall für 1,22 Milliarden US-Dollar inklusive Meilensteinzahlungen selbst. Im Februar 2015 gab das Unternehmen schließlich bekannt, auch die Rechte an den von Almirall gekauften Atemwegsprodukten in den USA und Kanada von Actavis zum Preis von 700 Millionen US-Dollar inklusive Meilensteinzahlungen zu übernehmen. Der US-Pharmakonzern Pfizer hat den Kauf großer Teile des Antibiotika-Geschäfts von AstraZeneca angekündigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "AstraZeneca ist ein internationaler Pharmakonzern, der 1999 aus der schwedischen Astra AB und der britischen Zeneca PLC entstand. Zeneca war 1993 aus der Pharmasparte des britischen Chemieunternehmens Imperial Chemical Industries entstanden. Der Hauptsitz ist in London, die Entwicklungs- und Forschungsabteilung sitzt im schwedischen Södertälje südlich von Stockholm. AstraZeneca ist 2018 mit 22,09 Milliarden US-Dollar Umsatz und 64.600 Mitarbeitern einer der größten Arzneimittelhersteller weltweit.", "tgt_summary": "阿斯特捷利康制药公司(英语:AstraZeneca plc.),是一家由瑞典阿斯特拉公司(Astra AB)和英国捷利康公司(Zeneca Group PLC)于1999年4月6日合并而成的大型英瑞合资制药企业。英国捷利康公司,1993年被帝国化学工业公司分拆出来。阿斯特捷利康公司研发、制造及销售用于治疗消化、心血管、肿瘤、中枢神经、呼吸系统疾病以及用于麻醉的药物。", "id": 2458477} {"src_title": "Macha", "tgt_title": "玛查", "src_document": [{"title": "Mythologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Landesgöttin.", "content": "Macha gilt als weiblicher Nachkomme jener Götter, die vor den Göttern der Kelten über Irland herrschten. In den Mythen und Sagen ist sie durch die „Heilige Hochzeit“ (griechisch \"Hieros Gamos, ιερός γάμος, ierós gámos\") die Gattin von Königen, die dadurch die rechtmäßigen Herrscher des Landes wurden. Als Göttin ist sie ein Teil der Trinität Morrígan, zusammen mit Badb und Nemain, die in verschiedenen Mythen als Wäscherin an der Furt, Schlachtenkrähe und weiblicher Kämpfer mit Streitwagen auftreten. Sie gilt als hippomorphe („pferdegestaltig“) Göttin, wie die erste der folgenden Sagen zeigt. Im Lapidarium der St. Patrick’s Cathedral in Dublin ist eine ca. einen Meter große Plastik ausgestellt, die eine nackte Frau (Göttin?) mit Pferdeohren darstellt – möglicherweise eine Darstellung der Macha.", "section_level": 2}, {"title": "Noínden Ulad.", "content": "In der Erzählung \"Noínden Ulad\" („Die Schwäche der Ulter“) wird berichtet, dass \"Macha ingen Sainrith meic Imbaith\" („Macha, Tochter des Eigentümlichen des Sohnes des Meeres“?) zu einem Wettlauf mit den Pferden des Königs gezwungen wurde. Daraufhin starb sie und verfluchte die Ulter, die Wehenschwäche einer gebärenden Frau ertragen zu müssen, wann immer das Königreich in Gefahr sei. Der Ort ihres Todes erhielt den Namen \"Emain Macha\" (heute Navan Fort im County Armagh).", "section_level": 2}, {"title": "Macha Mongruadh.", "content": "Eine andere Geschichte erzählt von der Königin \"Macha Mongruadh\" („Macha Rothaar“), der Tochter von König \"Aed Ruad\" („Rotes Feuer“). Einen ihrer Onkel, \"Ditorba\" („der Nutzlose“), besiegte sie im Kampf um die Herrschaft nach dem Tode ihres Vaters, den anderen, \"Cimbaeth\" („Silber-Feuer“), heiratete sie (siehe \"Hieros Gamos\"). Nachdem sie auch die fünf Söhne \"Ditorbas\" besiegt und versklavt hatte, mussten diese ihr einen Herrschersitz bauen, dem sie den Namen \"Emuin Macha\" (von \"eo\", „Spange“ und \"muin\", „Hals“, also „Halsspange/Brosche Machas“) gab, da sie mit ihrer Spange die Grenzen der Burg markiert hatte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Macha [] ist im Ulster-Zyklus der keltischen Mythologie Irlands der Name mehrerer Landes-Gottheiten und auch Sagengestalten. Der Name wird von der Indogermanischen Wortwurzel \"*magh\" („kämpfen“) abgeleitet. Eine weitere Version wäre eine Ableitung von der proto-keltischen Wurzel \"*makajā\" („Ebene“).", "tgt_summary": "玛查(英语:Macha),又译作马夏,是凯尔特神话中的命运与战争的三女神之一,人们经常将她与摩莉甘和尼曼相提并论。她的名字象征着“战斗”与“愤怒”,并有着“红发的玛查”的别名。", "id": 566908} {"src_title": "Marco Donadel", "tgt_title": "馬爾科·多納代爾", "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Donadel startete seine Karriere in der Jugend des AC Mailand und rückte 2000 in den Profikader auf, wo er sich allerdings nicht durchsetzen konnte, weshalb er nach zwei Saisons in Mailand zu US Lecce in die Serie B ausgeliehen wurde. Hier erspielte er sich auf Anhieb einen Stammplatz und wurde dank seiner guten Leistungen für die Saison 2003/04 vom AC Parma ausgeliehen. Auch hier konnte er sich als Stammspieler etablieren. Doch schon nach nur einer Saison wechselte Donadel erneut den Verein und spielte für eine halbe Saison auf Leihbasis für Sampdoria Genua, ehe er vom italienischen Traditionsverein AC Florenz verpflichtet wurde, wo er seither regelmäßig im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommt. Nach einem halben Jahr als Leihspieler wurde er von der „Fiorentina“ fest verpflichtet. Im Jahr 2007 wurde sein Kontrakt bis 2011 verlängert. 2008/09 und auch in der darauffolgenden Saison kam Donadel für Florenz auch in der UEFA Champions League zum Einsatz. Am 23. Juni 2011 unterzeichnete er einen Vierjahresvertrag mit dem SSC Neapel. In der Saison 2013/14 wurde er an Hellas Verona verliehen. Er kam dort 23-mal zum Einsatz und erzielte ein Tor. Nach seiner Ausleihe kehrte er nach Neapel zurück, löste mit dem Verein im September 2014 allerdings seinen Vertrag auf. Im Dezember 2014 unterschrieb er einen Vertrag bei Montreal Impact und spielt seit der Saison 2015 in der nordamerikanischen Major League Soccer für das kanadische Franchise.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Donadel durchlief sämtliche italienische Nachwuchs-Auswahlen und war während seiner Zeit bei der italienischen U-21 Auswahl der Kapitän des Teams. Er gewann die U-21-Fußball-Europameisterschaft 2004 und Bronze im Fußballwettbewerb der Olympischen Spiele 2004.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marco Donadel (* 21. April 1983 in Conegliano) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler, der zuletzt bei Montreal Impact unter Vertrag stand. Er wurde meist als Mittelfeldspieler eingesetzt.", "tgt_summary": "马尔科·多纳代尔(,1983年-4月21日),意大利的足球运动员。司职中场。目前效力于美职联球队蒙特利尔冲击。", "id": 2182401} {"src_title": "Texanischer Brunnenmolch", "tgt_title": "德州盲螈", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Den 8 bis 13,5 Zentimeter langen Schwanzlurch charakterisiert ein langgezogener und flacher Kopf mit spatelförmiger Schnauze. Die schmalen, langen Gliedmaßen enden vorne in vier und hinten in fünf Zehen. Der Schwanz ist seitlich zusammengepresst und spitzt sich am Ende zu. Der Rumpf ist durch 12 Einschnürungen (Rippenwulste) segmentiert. Die weiße Haut hat fast keine Pigmente, die Augen sind nur mehr rudimentär unter der Haut vorhanden. Die leuchtend roten Kiemen behält das Tier sein Leben lang (vergleiche: Neotenie).", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen, Lebensweise.", "content": "Der Texanische Brunnenmolch lebt aquatil nur in den Höhlengewässern des „Edwards Aquifer“ in San Marcos im Hays County von Texas, vor allem im so genannten „San Marcos Pool“. Zur Nahrungssuche wird der Kopf am Gewässergrund hin und her bewegt, um Schnecken, Krebse und andere Wirbellose taktil zu erbeuten.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Der Texanische Brunnenmolch pflanzt sich das ganze Jahr über fort. Das Weibchen stimuliert das Männchen zur Paarung, indem es mit seinem Kinn am Rücken des Männchens reibt. Bringt dieses Verhalten das Männchen nicht in Paarungsstimmung, wendet das Weibchen Methoden wie Kratzen, Knabbern oder Schlagen mit dem Schwanz an. Das Männchen legt die Spermatophore auf einen Stein und das Weibchen nimmt sie mit seiner Kloake auf.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Aufgrund des extrem beschränkten Verbreitungsgebiets gilt diese Art als stark gefährdet. Der Texanische Brunnenmolch benötigt das saubere, kalte Wasser des Edwards Aquifers. Die Verschmutzung und die Übernutzung der Trinkwasserreserven durch das Wachsen der Siedlungen in dieser Gegend stellen eine Gefahr für das Überleben der Art dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Texanische Brunnenmolch (\"Eurycea rathbuni\"), auch Rathbunscher Brunnenmolch genannt, ist ein nur im US-Bundesstaat Texas vorkommender, blinder Höhlenbewohner aus der Familie der Lungenlosen Salamander (Plethodontidae). In Aussehen und Lebensweise erinnert er an den europäischen Grottenolm. Das Artepitheton ehrt den US-amerikanischen Meeresbiologen Richard Rathbun (1852–1918).", "tgt_summary": "德州盲螈(Eurycea rathbuni),地球上濒临灭绝的珍稀物种、世界珍稀保护生物之一。总数量约为一千一百五十只;除去一百五十只是圈生饲养;其余一百只至一千只皆为野生。主要分布于美国西南部等地区。", "id": 16342} {"src_title": "Martin-Marietta X-24", "tgt_title": "X-24试验机", "src_document": [{"title": "X-24A.", "content": "Die X-24A wurde von Martin Marietta gebaut und flog von der Edwards AFB in Kalifornien aus. Sie hatte eine gedrungene Tropfenform mit abgerundeter Spitze, flacher Unterseite und einem kurzen, dreifachen Seitenleitwerk. Angetrieben wurde sie von einem einzelnen XLR-11 Raketentriebwerk mit vier Brennkammern und einem Maximalschub von 37.7 kN. Das Triebwerk wurde nur zur Steigerung von Höhe und Geschwindigkeit eingesetzt, nachdem das Fluggerät vom Trägerflugzeug abgeworfen worden war. Der erste (antriebslose) Flug fand am 17. April 1969 statt; Pilot war Major Jerauld Gentry. Am 19. März 1970 erfolgte der erste angetriebene Flug, ebenfalls mit Gentry im Cockpit. Sowohl bei den angetriebenen als auch bei den nicht-angetriebenen Flügen wurde die X-24A von einem umgebauten Boeing B-52-Bomber auf etwa 13.700 m Höhe getragen und dort ausgeklinkt. Durch Zuschalten des Raketentriebwerkes konnte das Flugzeug dann noch höher steigen, bevor der eigentliche Gleitflug begann. Die X-24A flog insgesamt 28-mal und erreichte dabei Geschwindigkeiten von bis zu 1667 km/h sowie Höhen bis 21,8 km. Die Testpiloten der X-24A waren: Nach Abschluss der Tests wurde die Maschine zu Martin Marietta gebracht und dort zur X-24B umgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "X-24B.", "content": "Obwohl sie auf dem gleichen aerodynamischen Konzept beruhte, unterschied sich die X-24B äußerlich stark von ihrer Vorgängerin. Die auffälligsten Unterschiede waren ein spitzerer Bug sowie das zurückgesetzte Cockpit; auch das Leitwerk wurde modifiziert. Diese Grundform wurde später auch für die Martin SV-5J sowie das X-38 Crew Return Vehicle (CRV) benutzt. Das Triebwerk wurde dagegen beibehalten. John A. Manke steuerte die X-24B sowohl beim antriebslosen Erstflug am 1. August 1973 als auch beim ersten Flug mit Raketentriebwerk am 15. November desselben Jahres. Bei den insgesamt 36 Flügen (davon 26 mit Antrieb) erreichte die X-24B Geschwindigkeiten bis zu 1873 km/h und Höhen bis zu 22.600 m. Die Testpiloten der X-24B waren: Gegen Ende des Versuchsprogramms landete die X-24B auch zweimal auf einer betonierten Landebahn, um zu beweisen, dass mit Lifting Body-Flugzeugen auch gezielt Landepunkte angesteuert werden können. Das Flugzeug ist heute im Museum der US Air Force auf der Wright-Patterson Air Force Base in Ohio ausgestellt. Die Designprinzipien der X-24B fanden zwar im späteren Space Shuttle noch keine Beachtung, flossen jedoch u. a. in die Projekte X-33 und X-38 ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die X-24 war ein US-amerikanisches Experimentalflugzeug. Sie war Bestandteil eines gemeinsamen Forschungsprogrammes von USAF und NASA mit dem Titel \"PILOT\". Mit der \"X-24\" sollte das Konzept des Lifting Bodys getestet werden, bei dem der nötige Auftrieb nur durch die Form des Rumpfes erzielt wird. Außerdem wurden Experimente für den antriebslosen Wiedereintritt sowie die gesteuerte antriebslose Landung durchgeführt, deren Ergebnisse später beim Space Shuttle Verwendung fanden.", "tgt_summary": "X-24是从美国空军和NASA联合参与的一个叫PILOT的研究项目中衍生出来的一款试验机。它被用于测试升力体的布局,还会进行无动力滑翔再入大气层的试验,试验结果会报告给后来航天飞机计划的研究人员。", "id": 1939862} {"src_title": "Suboxide", "tgt_title": "低氧化物", "src_document": [{"title": "Alkalimetallsuboxide.", "content": "Als einzige Alkalimetalle bilden die schweren Rubidium und Caesium Suboxide. Es sind sehr reaktive, farbige Feststoffe, die elektrische Leitfähigkeit zeigen. Hergestellt werden die Suboxide aus den elementarem Alkalimetallen und geringen, genau definierten Mengen Sauerstoff. Dies kann beispielsweise durch Zersetzung geeigneter Oxide wie Silber- oder Quecksilberoxid geschehen. Alle Alkalimetallsuboxide reagieren sehr leicht mit Wasser, Sauerstoff oder Kohlenstoffdioxid und bilden dabei die stabileren Oxide oder Hyperoxide.", "section_level": 1}, {"title": "Rubidiumsuboxide.", "content": "Das wichtigste Rubidiumsuboxid besitzt die Verhältnisformel RbO. Es ist ein kupferfarbener Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 40,2 °C. Die Struktur besteht aus einzelnen RbO-Clustern. In diesen sind die neun Rb-Atome in zwei flächenverknüpften Oktaedern angeordnet. Die Sauerstoff-Atome befinden sich jeweils in der Mitte der Oktaeder. Es kann auch weiteres Rubidium um die einzelnen Cluster gelagert sein, beim bronzefarbenen RbO sind es beispielsweise drei Rubidiumatome pro Cluster. Diese sind aber instabiler, so zersetzt sich RbO schon bei −7,7 °C", "section_level": 2}, {"title": "Caesiumsuboxide.", "content": "Caesium bildet ebenfalls eine Anzahl Suboxide. Das wichtigste Caesium-Suboxid besitzt die Formel CsO. Es ist ein violetter Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 52,5 °C. Die Struktur besteht wie beim Rubidium aus flächenverknüpften Oktaedern, in deren Mitte sich die Sauerstoffatome befinden. Es sind allerdings beim Caesium drei Oktaeder anstatt zwei wie beim Rubidium. Wie beim Rubidium können auch beim Cäsium zusätzliche Metallatome eingebaut werden. Es sind Verbindungen mit bis zu 10 weiteren Caesiumatomen bekannt, was einer Verhältnisformel von CsO entspricht. Caesiumsuboxide entstehen in bestimmten Photokathoden, den sogenannten S1-Photokathoden, die aus dünnen Silber- Caesium- und Caesiumoxid-Schichten bestehen. Dabei sind die durch Reaktion von Caesium mit Caesiumoxid entstehenden Suboxide dafür verantwortlich, dass die Kathode auch im Infrarot-Bereich Licht adsorbieren und entsprechend Elektronen emittieren kann.", "section_level": 2}, {"title": "Kohlenstoffsuboxide.", "content": "Kohlenstoffsuboxid CO unterscheidet sich deutlich von den Alkalimetallsuboxiden. Es ist eine molekular aufgebaute, gasförmige Verbindung, die leicht zu einem braunroten Feststoff polymerisiert. Auch Pentakohlenstoffdioxid CO ist bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Borsuboxide.", "content": "Es sind mehrere Borsuboxide bekannt. Das trigonale Suboxid BO ist eines der härtesten bekannten Materialien mit einer dem kubischen Bornitrid vergleichbaren Härte. Ein weiteres Borsuboxid ist Bor(I)-oxid (BO), das isoelektronisch zu Graphit ist und eine dementsprechende Struktur besitzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Suboxide (von lat. sub = unter) sind chemische Verbindungen des Sauerstoffs zu elektropositiveren Elementen, in denen weniger Sauerstoffatome gebunden sind, als nach der Wertigkeit des Sauerstoffs zu erwarten wären. Die formale Oxidationsstufe des anderen Elements liegt damit in diesen Verbindungen bei unter +1. Um dies auszugleichen, liegen in dieser Verbindungsklasse Element-Element-Bindungen vor. Suboxide sind vor allem von den Alkalimetallen Rubidium und Caesium sowie von Bor und Kohlenstoff bekannt.", "tgt_summary": "低氧化物是一类特殊的氧化物,和相对“正常”氧化物相比,其中低电负性的元素原子个数偏多。若低电负性的元素是金属,这氧化物有时被称作“富金属氧化物”。铯的正常氧化物是CsO,是由Cs与O形成的氧化物。铯的一种低氧化物是CsO,其中铯的氧化态显然小于+1,但氧离子依旧被认为是O。低氧化物的典型特征是金属—金属键,经常形成原子簇。", "id": 1821024} {"src_title": "Hina-Matsuri", "tgt_title": "雛祭", "src_document": [{"title": "Ordnung der Puppen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "O-Dairi-sama und O-Hina-sama.", "content": "In der obersten Reihe der Plattform stehen zwei Puppen, die höfische Kleidung aus der Heian-Zeit tragen und Kaiser und Kaiserin darstellen. Die Kaiserpuppe heißt O-Dairi-sama (お内裏さま) und die Kaiserin O-Hina-sama () (Dairi bedeutet „Kaiserlicher Palast“, Hina bedeutet \"Puppe\"). Oft werden diese zwei Puppen auch in Miniaturhäuser gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Sannin Kanjo.", "content": "Auf der zweitobersten Ebene stehen gewöhnlich drei Puppen ( \"sannin kanjo\"). Es sind Hofdamen, die dem Kaiser und der Kaiserin dienen, z. B. hält eine der Damen einen Sake-Behälter in ihren Händen.", "section_level": 2}, {"title": "Gonin Bayashi.", "content": "Auf der dritten Stufe befinden sich fünf Musiker mit Musikinstrumenten ( \"gonin bayashi\").", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Reihen.", "content": "Auf allen weiteren Ebenen wird eine Vielfalt von Miniaturmöbeln, Wagen usw. gezeigt. Manchmal sind auf der vierten Stufe zur Rechten und Linken die Figuren zweier Minister aufgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Ursprung.", "content": "Der Brauch, Puppen auszustellen, hat seinen Ursprung in der Edo-Zeit. Man glaubte, dass die Puppen die Macht hätten, böse Geister in ihrem Körper einzuschließen und so den Eigentümer vor gefährlichen Begegnungen schützen zu können. Beim \"Hinanagashi\" (, \"Puppen treiben lassen\") ließ man Papierpuppen in einem Boot einen Fluss hinunter ins Meer treiben, die die bösen Geister mitnehmen sollten.", "section_level": 1}, {"title": "Bräuche.", "content": "Das für Hina-Matsuri übliche Getränk ist Amazake, ein süßes, sehr schwach alkoholhaltiges Getränk aus Saketreber. Gegessen werden traditionell gefärbte Arare, bissengroße Kekse, die mit Sojasoße gewürzt werden. Jede traditionell orientierte japanische Familie mit einer Tochter hat einen Satz Puppen. Eine Legende über das Hina-Matsuri besagt, dass das Mädchen einer Familie, das vergisst, alle Puppen vor der Nacht zum 4. März wegzuräumen, in diesem Jahr nicht heiraten wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hina-Matsuri () oder Mädchenfest ist ein japanischer Festtag, der jedes Jahr am 3. März gefeiert wird.", "tgt_summary": "雏祭(、)是日本女孩子的节日,又称人偶节、上巳节()、女儿节、桃花节。本来在农历的三月初三,明治维新后改为西历3月3日。", "id": 1931123} {"src_title": "Grand-Coulee-Talsperre", "tgt_title": "大古力水坝", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Talsperre ist ein Teil des Columbia Basin Project zur Bewässerung der Gebiete an der Nordwest-Küste des Pazifik und zur Produktion von elektrischem Strom. Der Bodenaushub auf der Baustelle begann im Dezember 1933 als ein Arbeitsbeschaffungsprogramm im Rahmen der Programme des New Deal und war am Beginn des Zweiten Weltkriegs beendet. Die ursprüngliche Planung sah ein kürzeres Absperrbauwerk vor, das später bei Bedarf erhöht werden sollte. Während der Bauarbeiten wurde der Entwurf geändert und die Staumauer erhöht. Ihre Höhe wurde so gewählt, dass der Stausee nicht weiter als bis zur kanadischen Grenze reicht.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprüngliches Bauwerk.", "content": "Als die Talsperre 1941 fertiggestellt worden war, war sie die größte Talsperre der Welt, gemessen am Bauwerksvolumen. Inzwischen war der Bewässerungszweck nachrangig geworden, weil im Krieg vor allem Energie gebraucht wurde. Für die Kriegsproduktion musste Aluminium hergestellt werden, wofür viel Strom benötigt wird. Die Elektrizität wurde auch gebraucht, um die Reaktoren für die Plutoniumproduktion und die Einrichtungen der \"Hanford Site,\" ein Teil des geheimen Manhattan-Projekts zur Atombombenproduktion, zu versorgen. Die Talsperre war bedeutsam für die industrielle Entwicklung der nordwestlichen Pazifikküste. Das ursprüngliche Ziel der Bewässerung wurde nach dem Krieg wieder aufgenommen. Ein Wasserverteilungsnetz wurde gebaut, wobei ein altes Flussbett (das „Grand Coulee“) genutzt wurde, das 200 m über dem \"Columbia River\" lag. Weitere Talsperren, Pumpstationen, evtl. auch Düker oder Heber, Überleitungen und Kanäle wurden gebaut und ein gewaltiges Versorgungsnetz errichtet. Die Bewässerung begann 1951.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Zwischen 1966 und 1974 wurde die Talsperre um das Krafthaus Nr. 3 erweitert. Dies beinhaltete, dass die nordwestliche Seite des Staudamms weggesprengt und ein neuer Abschnitt mit einem vergrößerten Staubecken gebaut wurde. Dadurch wurde die Staumauer länger und konnte sechs neue Maschineneinheiten aufnehmen. Die neuen Turbinen und Generatoren (dreimal 600 MW und dreimal 805 MW) gehören zu den größten, die jemals gebaut wurden. Die Erweiterung wurde in den 1980er Jahren abgeschlossen. Dadurch wurde die \"Grand-Coulee\"-Talsperre eines der größten Wasserkraftwerke der Welt. Die Engpassleistung wird mit 6.809 Megawatt, an anderer Stelle aber auch mit 6.180 oder 6.495 MW angegeben. Es sollen sogar 10.830 MW geplant sein.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen auf die Umwelt.", "content": "Die Talsperre hat negative Konsequenzen für die örtlichen Indianerstämme, deren traditionelle Lebensweise um den Lachsfang kreiste, beispielsweise an den heute überfluteten Kettle Falls als wichtiger Lachsfangstelle. Die Grand-Coulee-Talsperre und auch die Chief-Joseph-Talsperre blockieren dauerhaft die Fischwanderung der Süßwasserlaicher und entziehen ihnen mehr als tausend Meilen ihrer früheren Laichplätze. Der Stamm der Colville-Indianer lebte am Columbia River, und ihr Land wurde vom Stausee überflutet, so dass sie wegziehen mussten. Der Einfluss der Talsperre beendete die traditionelle Lebensweise der Ureinwohner endgültig. Sie verklagten die Regierung, und diese entschädigte die Colville-Indianer in den 1990er Jahren mit einer pauschalen Abfindungssumme von rund 52 Millionen Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Besichtigungen der Talsperre.", "content": "Im Besucherzentrum gibt es viele historische Fotos, geologische Gesteinsprobestücke, Modelle der Turbinen und der Talsperre sowie ein gut besuchtes Theater. Seit 1989 wird an Sommerabenden eine Laserlichtshow auf die Staumauer projiziert. Die Show enthält Bilder von Schlachtschiffen und der Freiheitsstatue in voller Größe wie auch einige Bemerkungen zu den Umwelteinflüssen. Touren im neuen Krafthaus Nr. 3 sind der Öffentlichkeit zugänglich, wurden aber aus Sicherheitsgründen eingeschränkt. Besucher können mit einem gläsernen Aufzug vom Absperrschieber der Druckrohrleitung oben bis in 120 m Tiefe fahren, wo die Generatoren sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grand-Coulee-Talsperre () ist eine Talsperre mit einer Gewichtsstaumauer und einem Wasserkraftwerk am \"Columbia River\" im US-Bundesstaat Washington. Neben dem Hoover Dam gehört sie zu den bekanntesten Talsperren der USA. Der Stausee heißt Franklin Delano Roosevelt Lake, nach dem früheren amerikanischen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt, der während der Planung und des Baus Präsident war. Er wurde 1946 zur \"Lake Roosevelt National Recreation Area\" erklärt. Der Grand Coulee Dam wurde 1997 von der American Society of Civil Engineers in die List of Historic Civil Engineering Landmarks aufgenommen.", "tgt_summary": "大古力水坝(Grand Coulee Dam)美国西北部华盛顿州哥伦比亚河上的重力坝。主要功能为进行水力发电并实施灌溉。是美国最大的电力设施, 同时也是世界上最大的混凝土结构之一。", "id": 441210} {"src_title": "Lettische Schützen", "tgt_title": "拉脫維亞步槍兵", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich wurden die Bataillone aus Freiwilligen gebildet, ab 1916 auch aus Wehrpflichtigen. Etwa 40.000 Letten wurden in die Division der lettischen Schützen eingezogen. Von 1915 bis 1917 kämpften die lettischen Schützen im Stellungskrieg gegen deutsche Truppen entlang der Düna. Im Januar 1917 erlitten sie schwere Verluste in den Schlachten an der Aa (lett. ziemassvētku kaujas), die mit einem Überraschungsangriff auf deutsche Stellungen zum russischen Weihnachtsfest begonnen hatten. Den lettischen Schützen war es zwar gelungen, die deutsche Verteidigungslinie zu durchbrechen, jedoch war der Angriff letztlich erfolglos, da er nicht fortgesetzt wurde. Die russische Armee verlor dabei über 26.000 Soldaten, 9.000 davon waren lettische Schützen, ein gutes Drittel der Gesamtzahl des Verbandes. Die schweren Verluste bewirkten bei den Truppen eine schwere Verstimmung gegenüber den Generälen und dem Zaren und wachsende Unterstützung für die Bolschewiki, die ein Ende des Krieges befürworteten.", "section_level": 1}, {"title": "Rote Lettische Schützen.", "content": "Nach der Februarrevolution, die das Ende des Zarenreichs herbeigeführt hatte, verbündeten sich im Mai 1917 rund 35.000 lettische Schützen mit den Bolschewiki; sie wurden als \"Rote Lettische Schützen\" (,, Krasnyje latyschskije strelki) bekannt. 1918 nahmen sie an der Unterdrückung von antikommunistischen Aufständen in Moskau und Jaroslawl teil und kämpften gegen Denikin, Judenitsch und Wrangel. 1919 wurde der sowjetlettischen Division die höchste russische Anerkennung jener Zeit verliehen, die rote Ehrenflagge des Gesamtrussischen Zentralkomitees. Ein Offizier der Roten Lettischen Schützen Jukums Vācietis wurde zum ersten Oberbefehlshaber der Roten Armee ernannt. Nach der Unabhängigkeitserklärung des Lettischen Volksrates im November 1918 entstand die souveräne Republik Lettland. Die Roten Lettischen Schützen beteiligten sich 1919 an dem Versuch, eine sowjetrussische Herrschaft in Lettland bzw. eine Lettische Sowjetrepublik zu errichten. Sie wurden von der deutschbaltischen Landeswehr und deutschen Freikorps (Eiserne Division) im westlichen Lettland und danach von polnischen Truppen und der neuen lettischen Armee im östlichen Lettland geschlagen. Nach dem Abschluss des Friedensvertrages von Riga zwischen der Republik Lettland und dem bolschewistischen Russland im Jahre 1920 kehrten 11.935 ehemalige Rote Lettische Schützen nach Lettland zurück. Andere blieben in Sowjetrussland und bekleideten Positionen in der Roten Armee, der bolschewistischen Partei und dem Geheimdienst Tscheka. Viele von ihnen wurden während der stalinschen Säuberungen verhaftet und hingerichtet; neben anderen Gruppen sahen sich die ethnisch lettischen Kommunisten besonderer Verfolgung ausgesetzt. Die Bedeutung der Roten Lettischen Schützen ist immer noch ein umstrittenes Thema in Lettland. Es gibt Uneinigkeit darüber, ob das Denkmal der lettischen Schützen vor dem Lettischen Okkupationsmuseum in Riga stehenbleiben oder entfernt werden soll. Einige sehen die Roten Lettischen Schützen als Kommunisten und wünschen die Entfernung des Denkmals, andere sehen sie im Dienst der lettischen Sache und wünschen seinen Verbleib.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lettischen Schützen (;, Latischskije strelki) waren Militäreinheiten mit lettischer Kommandosprache. Sie waren ursprünglich eine Formation der kaiserlich russischen Armee, die im Ersten Weltkrieg an der Front im Baltikum eingesetzt wurde.", "tgt_summary": "拉脱维亚步枪兵起初是沙皇俄国于1915年第一次世界大战期间为保护波罗的海地区免受德国人的攻击而在拉脱维亚组建的军队,最初为志愿兵。1916年起从拉脱维亚人中招募。后总共招募了40000人。十月革命后,大批拉脱维亚步枪兵加入布尔什维克阵营,一度是布尔什维克唯一可以调度的军队,在镇压左派社会革命党起义时起到了关键作用。", "id": 883153} {"src_title": "Simulink", "tgt_title": "Simulink", "src_document": [{"title": "Modellierung und Funktionsweise.", "content": "Simulink ermöglicht die hierarchische Modellierung mit Hilfe grafischer Blöcke. Dabei stellt Simulink einen Grundsatz an kontinuierlichen und diskreten Schaltblöcken zur Verfügung. Zusätzliche, komplexere Schaltblöcke können von The MathWorks oder anderen Herstellern bezogen werden. Zusätzlich kann mit sogenannten S-Funktionen eigener Code in das Modell integriert werden. Auch das Einbinden von MATLAB-Code ist mittels \"Embedded MATLAB\" möglich. Der Datenfluss zwischen den Blöcken wird grafisch über Verbindungslinien realisiert (sog. gerichteter Graph). Ein so erstelltes System kann dann innerhalb von Simulink simuliert werden. Für die numerische Simulation stehen verschiedene Lösungsverfahren (engl. \"Solver\") zur Verfügung. Mithilfe geeigneter Toolboxen ist es möglich, aus Matlab/Simulink heraus fertigen Code (C und VHDL) für Mikroprozessoren, Computer und FPGAs zu erzeugen. Simulink unterstützt alle Integer-, Gleit- und Festkommatypen (float und fixed point) in der Simulation und Codegenerierung, wobei für (skalierte) Festkommatypen eine zusätzliche Toolbox-Lizenz erforderlich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Blocksets.", "content": "Simulink kann durch sogenannte \"Blocksets\" (z. B. das \"DSP-Blockset\") erweitert werden, von denen zahlreiche sowohl von Mathworks selbst als auch von vielen anderen Firmen angeboten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Modellierung.", "content": "Für einzelne Domänen wie mechanische, elektrische oder hydraulische Systeme stehen spezielle Zusätze zur Verfügung, welche die Modellierung von physikalischen Systemen zusätzlich vereinfachen. Dafür wurde das Konzept der unidirektionalen Signalverbindungen um bidirektionale logische Verbindungen – den sog. \"physical networks\" – erweitert. Die Basis dieser Technologie heißt Simscape, in der mittels der \"Simscape language\" auch eigene Domänen definiert oder vorhandene Domänen erweitert werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Reglerauslegung.", "content": "Die Auslegung der Reglerstrukturen, die in Simulink modelliert und simuliert werden, erfolgt mit der Toolbox \"Simulink Control Design\", welche die lineare Regelungstheorie für Simulink nutzbar macht. Eine numerische Parameteroptimierung wird mit der Toolbox \"Simulink Design Optimization\" durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Codegenerierung.", "content": "Mit Hilfe der Toolbox Simulink Coder kann aus einem Simulink-Modell Programmcode erzeugt werden, der mit Konfigurationsdateien für verschiedene Zielsprachen anpassbar ist. Soll der generierte Code auf einer Zielhardware ohne mathematischen Koprozessor laufen, wie es oft bei eingebetteten Systemen der Fall ist, kann die zusätzliche Toolbox Embedded Coder eingesetzt werden, die das Generieren von Festkomma-Algorithmen ermöglicht. Eine weitere so genannte Toolbox ist der Simulink HDL-Coder mit dessen Hilfe sich ein Simulink-Modell in VHDL- oder Verilog-Code umsetzen lässt. Der erzeugte Code kann dann, mit Hilfe eines von den FPGA-Herstellern gelieferten Synthesewerkzeugs, synthetisiert und auf die entsprechende Hardware übertragen werden. Das Endprodukt ist dann anstatt eines ausführbaren Codes ein Stück Hardware mit den entsprechenden Funktionen (ASIC) oder eine Hardwarebeschreibung für einen FPGA. Im Falle der Nutzung von FPGAs können Teile der Simulation übersetzt und in sehr hoher Geschwindigkeit auf der Hardware simuliert werden, was die Ausführungszeit um Größenordnungen reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Verifikation und Validierung.", "content": "Die Toolbox \"Verification and Validation\" kann ein Simulinkmodell mit Anforderungen verknüpfen und die Testabdeckung von Modellen bei der Simulation nach verschiedenen Kriterien messen. Diese Messung korreliert mit der des generierten Codes, ist aber nicht identisch. Der \"Design Verifier\" ist eine weitere Toolbox, die eine Formale Verifikation von Modellen und eine automatische Testfallgenerierung durchführt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Simulink ist eine Software des Herstellers \"The MathWorks\" zur Modellierung von (technischen, physikalischen, finanzmathematischen,...) Systemen. Simulink ist ein Zusatzprodukt zu MATLAB und benötigt dieses zum Ausführen.", "tgt_summary": "Simulink是The MathWorks公司开发的用于动态系统和嵌入式系统的多领域模拟和基于模型的设计工具,常集成于MathWorks公司的另一产品MATLAB中与之配合使用。", "id": 1123227} {"src_title": "Fehlstand", "tgt_title": "逆序对", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Ist formula_1 die symmetrische Gruppe aller Permutationen der Menge formula_2, dann ist ein Fehlstand einer Permutation formula_3 ein Paar formula_4, für das gilt. Die Menge der Fehlstände einer Permutation formula_7 ist dann durch gegeben. Gelegentlich wird in der Literatur anstelle des Paares formula_4 auch das Paar formula_10 als Fehlstand bezeichnet. Allgemeiner können auch Permutationen beliebiger endlicher geordneter Mengen betrachtet werden, für die mathematische Analyse kann man sich jedoch auf die ersten formula_11 natürlichen Zahlen beschränken.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konkretes Beispiel.", "content": "Die Menge der Fehlstände der Permutation ist Man kann diese fünf Fehlstände dadurch ermitteln, dass man in der zweiten Zeile für jede Zahl von formula_14 bis formula_15 alle Zahlen sucht, die größer sind und links von der Zahl stehen. Im Beispiel sind dies die Paare formula_16 und formula_17. Die Fehlstände sind dann die jeweils zugehörigen Zahlenpaare der ersten Zeile. Beispielsweise ist der zu dem Paar formula_18 zugehörige Fehlstand das Paar formula_19, da über der formula_20 die Zahl formula_21 und über der formula_14 die Zahl formula_23 steht.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeinere Beispiele.", "content": "Die identische Permutation formula_24 ist die einzige Permutation ohne Fehlstände, also Eine Nachbarvertauschung formula_26 generiert genau einen Fehlstand Eine Transposition formula_28 mit formula_29 weist die folgenden formula_30 Fehlstände auf:", "section_level": 2}, {"title": "Anzahl.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fehlstandszahl.", "content": "Die Anzahl der Fehlstände formula_32 einer Permutation formula_33 heißt Fehlstandszahl oder Inversionszahl der Permutation. Die Fehlstandszahl kann als Maß für die Unordnung der durch die Permutation vertauschten Zahlen angesehen werden. Über die Fehlstandszahl lässt sich das Vorzeichen einer Permutation ermitteln, denn es gilt Ist die Fehlstandszahl gerade, so spricht man von einer geraden Permutation, ansonsten von einer ungeraden Permutation. Die Fehlstandszahl der inversen Permutation formula_35 ist identisch mit der Fehlstandszahl der Ausgangspermutation formula_33, das heißt denn die Menge der Fehlstände der inversen Permutation hat die Darstellung", "section_level": 2}, {"title": "Verteilung.", "content": "Die Anzahl der formula_11-stelligen Permutationen mit genau formula_40 Fehlständen ist definiert als Nachdem die identische Permutation die einzige Permutation ohne Fehlstände ist, gilt formula_42 für alle formula_11. Da es formula_15 Nachbarvertauschungen mit genau einem Fehlstand gibt, ist weiter formula_45 für alle formula_11. Die maximale Fehlstandszahl einer formula_11-stelligen Permutation beträgt und wird genau für diejenige Permutation angenommen, die die Reihenfolge aller Zahlen umkehrt. Weiterhin gilt die Symmetrie Mit der Konvention formula_50 für formula_51 und formula_52 erfüllen die Zahlen formula_53 die Rekursion () und die Summendarstellung", "section_level": 2}, {"title": "Erzeugende Funktion.", "content": "Die erzeugende Funktion für die Anzahl der Fehlstände hat die verhältnismäßig einfache Form Dieses Resultat geht auf Olinde Rodrigues (1839) zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Erwartungswert und Varianz.", "content": "Der Erwartungswert der Fehlstandszahl formula_57 einer (gleichverteilt) zufälligen Permutation aus formula_1 beträgt weshalb Sortierverfahren wie Bubblesort, die pro Schritt genau einen Fehlstand beheben, nicht nur im schlechtesten Fall, sondern auch im durchschnittlichen Fall eine quadratische Laufzeit aufweisen. Für die Varianz der Fehlstandszahl einer zufälligen Permutation gilt entsprechend wodurch auch die Standardabweichung der Fehlstandszahl mit einem Wert von etwa formula_61 vergleichsweise groß ausfällt. Die Anzahl der Fehlstände einer zufälligen Permutation ist für formula_62 asymptotisch normalverteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Darstellungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inversionstafel.", "content": "Die Inversionstafel oder der Inversionsvektor einer Permutation formula_7 ordnet jeder Zahl formula_64 die Anzahl der Fehlstände zu, die sie erzeugt. Bezeichnet die Anzahl der Zahlen, die in der Tupeldarstellung von formula_33 links von formula_67 stehen und größer als formula_67 sind, dann ist die Inversionstafel einer Permutation der Vektor Da die Zahl formula_67 höchstens formula_71 Fehlstände erzeugen kann, gilt formula_72 und somit immer formula_73. Die Fehlstandszahl der Permutation ergibt sich dann als Summe Aus der Inversionstafel formula_75 lässt sich umgekehrt die zugrundeliegende Permutation formula_33 ermitteln. Hierzu bestimmt man der Reihe nach die relativen Platzierungen der Zahlen formula_77, wobei formula_78 jeweils angibt, an welcher Position die Zahl formula_79 innerhalb der bereits betrachteten Zahlen auftritt. Dabei steht formula_80 für die erste Stelle, formula_81 für die zweite Stelle und so fort. Diese Eins-zu-Eins-Korrespondenz von Permutation und zugehöriger Inversionstafel ist von großer praktischer Bedeutung, da sich kombinatorische Probleme im Zusammenhang mit Permutationen durch die Betrachtung von Inversionstafeln oft leichter lösen lassen. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Einträge formula_82 der Inversionstafel innerhalb der vorgegebenen Grenzen unabhängig voneinander gewählt werden können, während die Zahlen formula_83 paarweise verschieden sein müssen. Beispiel In obigem Beispiel ist die Inversionstafel Aus der Inversionstafel erhält man die zugrundeliegende Permutation zurück, indem man folgende Anordnungen der Reihe nach ermittelt:", "section_level": 2}, {"title": "Lehmer-Code.", "content": "Auf gewisse Weise dual zur Inversionstafel ist der Lehmer-Code (benannt nach Derrick Lehmer), der ebenfalls die Fehlstände einer Permutation zusammenfasst. Bezeichnet die Anzahl der Zahlen, die in der Tupeldarstellung von formula_33 rechts von formula_89 stehen und kleiner als formula_89 sind, dann ist der Lehmer-Code einer Permutation der Vektor Auch hier gilt formula_92 und somit immer formula_93. Die Fehlstandszahl der Permutation ergibt sich entsprechend als Summe Aus dem Lehmer-Code formula_95 lässt sich ebenfalls die zugrundeliegende Permutation formula_33 ermitteln. Hierzu notiert man zunächst alle Zahlen von formula_14 bis formula_11 hintereinander. Im Folgenden entfernt man aus dieser Liste jeweils im formula_79-ten Schritt die formula_100-te Zahl und notiert diese dann als formula_89. Auch hier liegt eine Eins-zu-Eins-Korrespondenz zwischen der Permutation und dem zugehörigen Lehmer-Code vor. Beispiel In obigem Beispiel ist der Lehmer-Code Aus dem Lehmer-Code erhält man die zugrundeliegende Permutation zurück, indem man folgende Anordnungen der Reihe nach ermittelt:", "section_level": 2}, {"title": "Rothe-Diagramm.", "content": "Eine weitere Möglichkeit, die Fehlstände einer Permutation formula_7 darzustellen, ist das Rothe-Diagramm (benannt nach Heinrich August Rothe). In einem Schema bestehend aus formula_106 Feldern wird zunächst in jeder Zeile formula_40 diejenige Spalte formula_108 mit einem Punkt markiert, für die formula_109 gilt. Diese Felder entsprechen gerade den Einträgen mit Wert formula_14 der zugehörigen Permutationsmatrix. Die Fehlstände der Permutation entsprechen dann denjenigen Feldern, die sowohl einen Punkt unterhalb in der gleichen Spalte, als auch einen Punkt rechts in der gleichen Zeile haben. Diese Felder werden mit einem Kreuz markiert. Auf diese Weise wird ein Feld formula_111 genau dann mit einem Kreuz markiert, wenn formula_112 ein Fehlstand von formula_33 ist. Aus dem Rothe-Diagramm lässt sich sowohl die Inversionstafel, als auch der Lehmer-Code ablesen. Die Zahl formula_114 entspricht gerade der Anzahl der Kreuze in der Spalte formula_67 und die Zahl formula_116 der Anzahl der Kreuze in der Zeile formula_79. Transponiert man das Diagramm (vertauscht man also die Zeilen und Spalten), dann erhält man eine Darstellung der Fehlstände der zugehörigen inversen Permutation. Weist das Rothe-Diagramm einer Permutation im Feld formula_111 ein Kreuz auf, dann gilt dies für das Diagramm der zugehörigen inversen Permutation im Feld formula_119. Aufgrund der Symmetrieeigenschaft des Rothe-Diagramms gilt demnach für die inverse Permutation Für selbstinverse Permutationen, also Permutationen, für die formula_122 gilt, stimmen demnach Inversionstafel und Lehmer-Code überein.", "section_level": 2}, {"title": "Permutationsgraph.", "content": "Jeder Permutation kann mit Hilfe der Fehlstände auch ein Permutationsgraph (nicht zu verwechseln mit der Graphdarstellung einer Permutation) zugeordnet werden. Der Permutationsgraph einer Permutation formula_7 ist ein ungerichteter Graph formula_124 mit der Knotenmenge und der Kantenmenge Die Kanten des Permutationsgraphen verbinden also diejenigen Zahlenpaare, die einen Fehlstand erzeugen. Permutationsgraphen können auch geometrisch als Schnittgraphen der Strecken für formula_128 definiert werden. Die Endpunkte dieser Strecken liegen auf zwei parallelen Geraden und zwei Strecken schneiden sich genau dann, wenn die Zahlen an den Endpunkten einen Fehlstand erzeugen. Permutationsgraphen können auch dadurch charakterisiert werden, dass sowohl der Graph formula_129, als auch sein Komplementgraph formula_130 Vergleichbarkeitsgraphen sind. Der Komplementgraph entspricht dabei dem Permutationsgraphen der reversen Permutation formula_131. Beispiel Beispielsweise besitzt der Permutationsgraph der Permutation formula_132 die Kantenmenge", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufzählung von Permutationen.", "content": "Fasst man die Inversionstafel formula_134 beziehungsweise den Lehmer-Code formula_135 als Zahl in einem fakultätsbasierten Zahlensystem auf, lässt sich jeder Permutation formula_7 eine eindeutige Nummer in der Menge formula_137 zuweisen. Aus der Inversionstafel erhält man so die Nummer und aus dem Lehmer-Code die Nummer Diese beiden Nummern stimmen nur für selbstinverse Permutationen überein. Weitere Varianten zur Nummerierung von Permutationen bestehen durch die Betrachtung der Zahlenpaare, die in der Fehlstandsdefinition formula_140 statt formula_29 und/oder formula_142 statt formula_143 erfüllen. Diese Zahlenpaare entsprechen dann im Rothe-Diagramm Kreuzen rechts statt links beziehungsweise unterhalb statt oberhalb der Punkte. Die Vektoren bestehend aus den Summen der Kreuze pro Zeile oder Spalte können dann ebenfalls als Zahlen in einem fakultätsbasierten Zahlensystem aufgefasst werden. Beispiel Für die Permutation formula_144 erhält man aus der zugehörigen Inversionstafel formula_75 die Nummer und aus dem zugehörigen Lehmer-Code formula_95 die Nummer", "section_level": 2}, {"title": "Anordnung von Permutationen.", "content": "Weiter lässt sich durch Betrachtung der Fehlstände auf der Menge der formula_11-stelligen Permutationen eine partielle Ordnung angeben. Eine solche Ordnungsrelation formula_150 wird für Permutationen formula_151 durch definiert. Zwei Permutationen stehen dabei in Relation, wenn die Menge der Fehlstände der ersten Permutation eine Teilmenge der Fehlstandsmenge der zweiten Permutation ist. Das minimale Element bezüglich dieser Ordnung ist die identische Permutation, während das maximale Element diejenige Permutation ist, die die Reihenfolge aller Zahlen umkehrt. Grafisch lässt sich diese Ordnungsrelation mit Hilfe eines Hasse-Diagramms veranschaulichen. Zwei Permutationen sind dabei durch eine Kante verbunden, wenn sie durch eine Nachbarvertauschung auseinander hervorgehen. Die Knoten und Kanten des Hasse-Diagramms bilden einen Cayley-Graphen, der isomorph zum Kantengraphen des entsprechenden Permutaeders ist. Beispiel In dem nebenstehenden Hasse-Diagramm der Permutationen der symmetrischen Gruppe formula_153 befindet sich die bezüglich dieser Ordnung kleinste Permutation ganz unten und die größte Permutation ganz oben. Blaue, grüne und rote Kanten entsprechen jeweils den Nachbarvertauschungen formula_154, formula_155 und formula_156, die von unten nach oben gesehen immer genau einen Fehlstand erzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Konzept des Fehlstands einer Permutation wurde im Jahr 1750 von Gabriel Cramer in seinem Werk \"Introduction à l’analyse des lignes courbes algébriques\" eingeführt. Im Rahmen der nach ihm benannten cramerschen Regel zur Angabe der Lösung linearer Gleichungssysteme definierte er die Determinante einer quadratischen Matrix formula_157 durch wobei die Summe über alle formula_11-stelligen Permutation läuft. Die cramersche Regel war der Anstoß für die Entwicklung einer umfangreichen Determinantentheorie. Für das Konzept des Fehlstands wurden im Lauf der Zeit verschiedene Begriffe verwendet. Cramer selbst bezeichnete Fehlstände als \"dérangement\" (Vertauschung), Pierre-Simon Laplace verwendete 1772 den Begriff \"variation\" (Veränderung) und Joseph Gergonne führte schließlich 1813 den Begriff \"inversion\" (Umkehrung) ein, der heute vor allem im englischsprachigen Raum verwendet wird. Der deutsche Begriff „Fehlstand“ wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Gerhard Kowalewski popularisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Fehlstand, Fehlstellung oder Inversion einer Permutation versteht man in der Kombinatorik ein Paar von Elementen einer geordneten Menge, deren Reihenfolge durch die Permutation vertauscht wird. Die Anzahl der Fehlstände einer Permutation heißt Fehlstandszahl oder Inversionszahl der Permutation. Über die Fehlstandszahl lässt sich das Vorzeichen einer Permutation ermitteln, wobei eine gerade Permutation eine gerade Fehlstandszahl und eine ungerade Permutation eine ungerade Fehlstandszahl aufweist.", "tgt_summary": "设A为一个有n个数字的有序集(n>1),其中所有数字各不相同。", "id": 2528351} {"src_title": "Myspace", "tgt_title": "Myspace", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich war MySpace.com ein Anbieter für kostenlose Datenspeicherung im Internet. Erst im Juli 2003 gründete Tom Anderson die Community unter der gleichen URL. Das Unternehmen wurde im Juli 2005 vom Medienkonzern News Corporation für 580 Millionen US-Dollar gekauft. MySpace verzeichnete zu Beginn ein Benutzerwachstum von bis zu 230.000 neuen Mitgliedern pro Tag. Die 100-Millionen-Marke wurde am 9. August 2006 durchbrochen, am 19. September 2009 waren es 267.794.915 Mitglieder. Dieses neuartige Entstehen einer globalen Community hat zeitweise sogar den US-amerikanischen Geheimdienst NSA aufmerksam gemacht. Das Besondere an MySpace war seit Gründung durch Tom Anderson der Schwerpunkt Musik. Anderson nutzte seine Kontakte zu Künstlern und Bands und überzeugte sie davon, sich „ihren MySpace“ einzurichten. Damit wurde es möglich, dass Bands und Fans miteinander in Kontakt treten konnten – und das war zu Beginn der größte Erfolgsfaktor der Website. Heute werden viele \"Band-Spaces\" nicht mehr von den Musikern selbst, sondern von Fanclubs oder dem Management gepflegt. Dies ist vor allem bei bekannten Künstlern der Fall. Weniger bekannte Künstler pflegen ihren \"Space\" weiterhin selbst. Sie informieren über das Erscheinen von neuen Alben und Tourneedaten. Auch bieten die meisten Bands Hörproben einzelner Musikstücke an, manche sogar zum kostenlosen Herunterladen. Zusätzlich können sich die Nutzer eigene Seiten individuell einrichten, um damit etwas von sich preiszugeben, ganz getreu dem Motto „Sehen und Gesehen werden“. Für viele zählt, möglichst viele „Freundschaften“ zu schließen. Durch den Schwerpunkt Musik bildeten sich im Laufe der ansteigenden Popularität auch Szenen in der MySpace-Community. Da Musiker aus verschiedenen Staaten über MySpace miteinander kommunizieren können, ist eine länderübergreifende Szeneentwicklung online möglich. Die Musiker, die ähnliche Musik machen, „freunden“ sich an und werben für den jeweils anderen durch Bulletins, Kommentare oder Blogeinträge. Auch ist durch die Bildung von Szenen eine Möglichkeit für Musiker entstanden, Plattenlabels auf sich aufmerksam zu machen. Seit dem Kauf der Domain myspace.com durch die \"News Corporation\" zeichnet sich ein (von Rupert Murdoch auch angekündigter) Trend dahingehend ab, die Website für andere multimediale Inhalte, vor allem für Filme zu öffnen. Während Anderson ursprünglich allerdings vorwiegend kleine, unbekannte Künstler für MySpace gewinnen wollte, zielt Murdochs Strategie auf große, kommerzielle Filmprojekte ab. Inzwischen ist auch eine Compilation-CD erschienen, auf der ausschließlich Künstler zu hören sind, die über MySpace bekannt geworden sind und bei \"MySpace Records\" unter Vertrag stehen. Im August 2006 wurde eine Kooperation mit Google vereinbart, die vorsieht, dass die Google-Suche sowie Google AdSense in MySpace integriert wird. MySpace erhielt dafür zwischen 2007 und 2010 mindestens 900 Millionen Dollar. Die eindeutige Ausrichtung auf den nordamerikanischen bzw. englischsprachigen Raum hat sich bisher jedoch noch nicht sichtbar verändert. Daher war MySpace, die laut Alexa Internet sechstbeliebteste englischsprachige und sechstbeliebteste multilinguale Website, in Kontinentaleuropa weniger bekannt. Ende 2006 startete MySpace eine deutsche Betaversion, die im Januar 2007 bereits 2,5 Millionen Mitglieder hatte. Im Sommer 2007 wurde eine separate Österreich-Version bereitgestellt. Nachdem MySpace 2008 von seinem Hauptkonkurrenten Facebook in Bezug auf die Mitgliederzahl überholt wurde, arbeitet das Unternehmen daran, sich stärker von Facebook abzugrenzen. Seitdem liegt der Schwerpunkt weniger auf der Pflege von bestehenden Kontakten, sondern mehr auf dem Schließen neuer Bekanntschaften. Weiterhin soll bei MySpace laut Co-Präsident Mike Jones für die User das kreative Schaffen einer neuen Identität im Vordergrund stehen, da es bei MySpace weniger um das reale Leben geht. Passend dazu soll das multimediale Image des Netzwerks aufrechterhalten und weiter ausgebaut werden. Priorität haben Optionen wie Musik hören, Spiele spielen und Videos schauen. Diese Maßnahmen konnten den einsetzenden Rückgang der Mitgliederzahlen allerdings nicht stoppen. Erschwerend für MySpace wirkt sich zudem der von Facebook im April 2012 eingeführte Anhören-Button aus, mit dem Nutzer die Musik von Künstlern direkt über deren Fanseite anhören können. Facebook realisiert das Angebot über eine Kooperation mit diversen Streaming-Diensten wie Spotify, Simfy, Rdio oder Deezer. Die vom Nutzer gewählten Musiktitel sind über den „Facebook Open Graph“ für Freunde einsehbar. Im Januar 2011 wurde bekanntgegeben, dass MySpace weltweit 500 Mitarbeiter entlassen wolle. Der deutsche Standort mit 30 Angestellten sollte geschlossen werden. Damit wurde auf die schlechte Bilanz des Jahres 2010 reagiert, der ein deutlicher Mitgliedsverlust vorherging. Allein im Zeitraum von Januar bis März 2011 schrumpften die globalen Mitgliederzahlen von MySpace von 83 auf 63 Millionen Benutzer, bei den Seitenaufrufen in Deutschland verzeichnete die Seite im Vergleich zum März 2010 (51 Millionen Besucher) ebenfalls einen dramatischen Absturz von fast 70 % auf nur noch 15,73 Millionen Klicks. Im Juni 2011 wurde bekanntgegeben, dass sich die News Corporation von MySpace trennt. Neue Besitzerin ist die Firma Specific Media aus Kalifornien, die laut Berichten von US-Medien dafür einen Betrag von 35 Millionen US-Dollar zahlt, obwohl von der News Corporation zunächst noch ein Preis von 100 Millionen US-Dollar angestrebt worden war. Anfang 2012 gab es die ersten positiven Meldungen hinsichtlich des Nutzerverhaltens auf MySpace, nachdem sich in den Jahren zuvor das Nutzervolumen von 75,9 auf 33,3 Millionen Nutzer pro Monat abgeschwächt hatte. Von Dezember 2011 bis Februar 2012 konnte dieser Abwärtstrend gestoppt werden; MySpace verzeichnete in dieser Zeitspanne einen Userzuwachs von 1 Million Nutzern. Seit Ende 2012 ist eine Betaversion eines Relaunches von MySpace erreichbar. Bisherige Nutzer des „alten“ MySpace werden hier nicht übernommen, sondern müssen sich neu registrieren. Bislang geschieht die Registrierung jedoch nicht sofort, sondern erst nach Hinterlassen der E-Mail-Adresse auf der Seite und einer darauf folgenden Einladung. Die neue Website hat ein völlig neues Design und ist auch für die Bedienung an Touchscreens optimiert. Im Juli 2013 wurde das Ende der Betaphase eingeleitet; mit einer 20 Millionen US-Dollar teuren Kampagne für MySpace präsentiert man sich nun als Social-Media-Musikportal, frei nach dem Motto „Visually amplified, sonically reborn, this is the new social sound system“. Allen Relaunch-Bemühungen zum Trotz geht der Trend weiter bergab: Im Alexa Rank lag MySpace im März 2010 noch auf Rang 16 der am meisten besuchten Websites im Internet, im Dezember 2014 nur noch auf Rang 1.464, im Dezember 2015 auf Rang 1.650, im September 2016 auf Rang 2.225, im September 2017 auf Rang 3.202 und im November 2018 auf Rang 4.392. Im März 2019 wurde bekannt, dass MySpace alle Fotos, Videos und Audiodateien verloren hat, die in den Jahren 2003 bis 2016 hochgeladen wurden. Ursache war nach eigenen Angaben ein missglückter Serverumzug.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritik an MySpace gibt es aufgrund verschiedener Probleme mit Barrierefreiheit, Sicherheitslücken, gefälschten Profilseiten von Prominenten (Fakes), Verbreitung von Drohungen, Spam-Freundschaftsanfragen zu Werbezwecken und anderem. Ende Februar 2006 gab es Meldungen, dass über 7.000 Account-Daten im Internet kursieren sollen, da eine Sicherheitslücke ausgenutzt wurde und die Zugangsdaten dadurch ausgespäht werden konnten. In Internet-Marketing-Foren werden MySpace-Profile mit tausenden Kontakten verkauft, um es Spammern zu ermöglichen, kostengünstig sogenannte Bulletins an alle „Freunde“ zur selben Zeit zu verschicken. Auch sind bereits Programme (umgangssprachlich \"Bots\") entwickelt worden, um bis zu 500 Freunde pro Tag automatisiert einzuladen. Wegen der Sicherheitslücken und permanenten technischen Probleme wurde MySpace vom Magazin PCWorld im September 2006 auf Platz 1 der 25 schlechtesten Internetseiten gesetzt. Ende März 2006 wurden rund 200.000 Benutzerseiten aufgrund allzu freizügiger Darstellungen und anderer Gründe gelöscht. Kritik äußerte sich nach einem Fall von sexuellem Missbrauch nach Kontaktanbahnung über das Portal; so wurde MySpace als ein „Jagdgrund für Pädophile“ bezeichnet. Aber auch von potenziellen jugendlichen Amokläufern, die zum Beispiel ihr Waffenarsenal präsentierten, sowie von Drohungen gegen Lehrer, Mitschüler und Schulen wurde berichtet. Anfang Dezember 2006 wurden alle vorhandenen Profile mit einer amerikanischen Sexualstraftäter-Datenbank abgeglichen. Als Grund für dieses Vorgehen wurde genannt, die Benutzer vor Belästigung zu beschützen. Dieses Vorgehen hat Kritik bei Datenschützern hervorgerufen. Ende Januar 2008 gelang es Unbekannten des Onlineforums TribalWar.com, durch eine Sicherheitslücke bei MySpace Fotos herunterzuladen, die von den jeweiligen Benutzern eigentlich als privat deklariert wurden und nur von befreundeten Profilen aus zugänglich sein sollten. Über ein Computerprogramm wurden rund 44.000 Profile durchlaufen und etwa 500.000 private Bilder heruntergeladen, welche dann später als 17 Gigabyte große Datei über BitTorrent im Internet verbreitet wurden. Bei Löschungen von Accounts wird in der Regel lediglich eine Standard-E-Mail verschickt und den Benutzern kein konkreter Grund genannt, weshalb dem Unternehmen vorgeworfen wird, willkürlich oder aus weltanschaulichen Gründen Accounts zu löschen. Auch ein Forum zum Austausch von betroffenen Nutzern wurde inzwischen von MySpace entfernt. Beispielsweise wurde die religionskritische Atheist and Agnostic Group, die mit zehntausenden Mitgliedern zu einer der größten Nutzergruppen bei MySpace im weltanschaulichen Bereich angewachsen war, plötzlich und ohne Vorwarnung entfernt. Kritik gab und gibt es auch von den Nutzern von myspace aufgrund der Umstellung(en) des Designs und damit verbundenen Verlusten an vorher vom Nutzer mühsam zusammengestellten Informationen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Myspace (von „mein Raum“ oder „mein Platz“; auch My_____, früher MySpace) ist ein mehrsprachiges werbefinanziertes soziales Netzwerk, das seinen Nutzern ermöglicht, kostenlose Benutzerprofile mit Fotos, Videos, Blogs, Gruppen usw. einzurichten.", "tgt_summary": "Myspace是一个社交网络服务网站,提供人际互动、使用者自定的朋友网络、个人档案页面、部落格、群组、照片、音乐和影片的分享与存放。", "id": 264909} {"src_title": "Nationaler Wiedervereinigungsrat", "tgt_title": "國家統一委員會", "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "Das Ziel des Rates war es gewesen, eine Wiedervereinigung Taiwans mit China zu fördern. Er wurde 1990 als Zugeständnis an die Regierung der Volksrepublik China gegründet, dass Taiwan an einer Wiedervereinigung mit China interessiert sei. Die Errichtung des Wiedervereinigungsrates half, die Gespräche zwischen beiden Staaten in den 1990er Jahren anzustoßen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Der Wiedervereinigungsrat war organisatorisch beim Büro des Präsidenten angesiedelt. Der Rat bestand aus 32 Personen, aus Politik und Wirtschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Der Rat entwickelte die \"Richtlinien für eine nationale Wiedervereinigung\", welche am 23. Februar 1991 vom Wiedervereinigungsrat und am 14. März 1991 vom Exekutiv-Yuan, dem Kabinett, angenommen wurden. Am 1. August 1992 akzeptierte der Rat den Begriff des „einen China“, wobei es zwei Interpretationen gebe. Am 8. April 1995 hatte Lee Teng-hui im NUC sechs Bedingungen (\"Lee's six\") für eine Vereinigung genannt, was eine Antwort auf die acht Bedingungen von Jiang Zemin von Januar 1995 waren. Es fanden insgesamt 14 Treffen statt, wobei seit der Regierungsübernahme von Chen Shui-bian am 20. Mai 2000 keines mehr erfolgte. Auch das Budget von NT$ 1000 war in den letzten Jahren nur noch ein symbolischer Betrag.", "section_level": 1}, {"title": "Auflösung.", "content": "Der Präsident Taiwans, Chen Shui-bian, löste den Rat am 27. Februar 2006 auf. In einer Erklärung warf der Staatsrat der Volksrepublik China am 28. Februar 2006 Chen Shui-bian vor, mit seinem Beschluss die separatistischen Aktivitäten beschleunigen und eine Konfrontation zwischen beiden Seiten der Taiwan-Straße provozieren zu wollen. Auch die USA kritisierten die Auflösung. Auf die Kritik reagierte der taiwanische Präsident mit der Erklärung am symbolischen \"Friedenstag\" Taiwans (siehe Zwischenfall vom 28. Februar), dass der NUC den Taiwanern das Recht nehmen würde, über ihre eigene Zukunft zu entscheiden. Offiziell wurde von einem Aussetzen des Rates gesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Wiedervereinigungsrat (, engl. \"National Unification Council\", NUC) war ein am 7. Oktober 1990 von Lee Teng-hui, Präsident der Republik China auf Taiwan und Vorsitzender der Kuomintang, gegründetes Gremium, dessen Ziel es war, über die Bedingungen einer Vereinigung Taiwans mit der Volksrepublik China nachzudenken. Er wurde 2006 von Präsident Chen Shui-bian (Demokratische Fortschrittspartei) aufgelöst.", "tgt_summary": "国家统一委员会,简称国统会,为中华民国的特殊政府机构,于1990年10月7日由时任总统李登辉宣布成立。其法源依据是《国家统一委员会设置要点》,非法定机关,为隶属中华民国总统府的任务编组单位,设置的目的在主导台湾海峡两岸关系的发展,依据「民主、自由、均富」,力促中国统一,并于1991年2月23日第三次会议上通过了国家统一纲领。国统会成立后共举行十四次会议,最后一次集会是在1999年4月8日(美国总统克林顿访问中华人民共和国提出「新三不」后),已经没有追求「国家统一」的结论,而是强调朝「缩小双方发展差距,促成两岸融合」说法,尤其强调「促进双方关系正常化」。台湾政党轮替之后上任的陈水扁总统则从未再召开过国统会议,而国统会每年的预算则少到象征性的新台币1000元,最终于2006年2月28日正式「终止运作」(cease to function)。", "id": 2859555} {"src_title": "Clear Air Turbulence", "tgt_title": "晴空亂流", "src_document": [{"title": "Schwere Zwischenfälle.", "content": "Am 28. Dezember 1997 geriet eine Boeing 747 der United Airlines (Flug 826) auf dem Flug von Tokio nach Honolulu nach zwei Flugstunden über dem Westpazifik in 33.000 Fuß Flughöhe, 1.000 Meilen östlich von Tokio in schwere Turbulenzen. Die Piloten hatten kurz vorher eine Warnung über starke Clear Air-Turbulenzen erhalten und das Anschnallzeichen eingeschaltet. Das Flugzeug wurde sehr schwer durchgeschüttelt, die Innenkabine verwüstet, Passagiere und Getränkewagen flogen an die Decke. Ein Passagier starb bei dem Vorfall, 110 Passagiere wurden verletzt. Das Flugzeug kehrte sofort nach Tokio um. Zwölf Passagiere wurden ins Krankenhaus aufgenommen. Der Flugschreiber zeigte, dass das Flugzeug von der Turbulenz angehoben wurde und sechs Sekunden später um 100 Fuß (ca. 30 Meter) durchsackte. Dieser Vorfall unterstreicht nochmals die Empfehlung vieler Fluglinien und der FAA von 1995, während des gesamten Fluges möglichst angeschnallt zu bleiben, auch wenn das Anschnallzeichen erloschen ist. Die Piloten müssen sowieso während des gesamten Fluges mit ihrem Beckengurt angeschnallt bleiben. Die Schultergurte, die nur zum Start und zur Landung vorgeschrieben sind, werden bei erwarteten Turbulenzen auch zur Sicherheit wieder angelegt. Am 5. Dezember 1996 wurden 16 Passagiere auf einem Flug von American Airlines verletzt, als das Flugzeug über Colorado in Clear Air Turbulence geriet. Am 10. Januar 2008 wurden 14 Passagiere auf dem Air Canada Flug AC190 verletzt, als der Airbus 319 auf seinem Weg von Toronto nach Victoria in einer Flughöhe von 35.000 Fuß unversehens in schwere Turbulenzen geriet. Sechs Passagiere wurden schwer verletzt und mussten nach der Notlandung in Calgary stationär versorgt werden. Am 12. April 2016 geriet eine Boeing 777-200 mit der Flugnummer Thai Airways International TG434 auf dem Weg von Jakarta nach Bangkok in heftige Turbulenzen welche mehrere Personen verletzte. Am 1. Mai 2017 wurden bei schweren Turbulenzen auf einem Flug von Moskau nach Thailand 27 Insassen eines russischen Passagierflugzeugs verletzt. Die Maschine der Fluggesellschaft Aeroflot befand sich nach Behördenangaben bereits im Landeanflug auf Bangkok, als sie in der Nacht zum Montag plötzlich in Turbulenzen geriet. Das Flugzeug wurde so heftig durchgeschüttelt, dass nicht angeschnallte Passagiere gegen die Decke geschleudert wurden. Nach Angaben der russischen Botschaft in Bangkok wurden 24 Russen und drei Thailänder verletzt. Die meisten Opfer hätten Prellungen oder Knochenbrüche erlitten, mehrere Passagiere mussten demnach operiert werden. Laut FAA gab es von 1981 bis 1996 genau 252 Berichte über Turbulenzen, die große Flugzeuge betrafen. Dabei starben zwei Passagiere (beide nicht angeschnallt), 63 wurden schwer verletzt, 863 wurden leicht verletzt. Zwei Drittel der Unfälle traten in Flughöhen über 30.000 Fuß auf. Jährlich werden in den USA zirka 60 Passagiere durch Turbulenzen verletzt, weil sie nicht angeschnallt sind. Schon beim kleinsten Anzeichen von Clear Air Turbulence (zum Beispiel Piloten-Report, PIREP) von anderen Flugzeugen, schalten die Piloten das Anschnallzeichen für die Passagiere an und werden eventuell ihre Flughöhe oder Flugroute leicht ändern und ihre Fluggeschwindigkeit reduzieren. Bei kleineren Flugzeugen wird die maximale Geschwindigkeit für Flüge in turbulenter Luft als V (Velocity Normal Operations, Normal Operating Speed, oder Maximum Structural Cruising Speed) bezeichnet und ist am Fahrtmesser das Ende des grünen Bogens. Danach beginnt der gelbe Bogen. Dieser Geschwindigkeitsbereich darf nur bei ruhiger Luft geflogen werden. Weiterhin wird der Pilot seine Ruderausschläge (Steuerausschläge) begrenzen und keine vollen Ruderausschläge mehr vornehmen. Sonst könnten sich die Belastungen der Flugzeugstruktur durch die Ruderausschläge und die Turbulenzen zu einer kritischen Kraft summieren.", "section_level": 1}, {"title": "Gefahren.", "content": "Man geht davon aus, dass Clear Air Turbulences \"alleine nicht\" in der Lage sind, Flugzeuge zu beschädigen oder gar zu zerstören. Hingegen in Verbindung mit anderen Umständen, Wetterphänomenen oder statischer Materialschwäche (siehe Haarrisse), gilt es als gesichert, dass Clear Air Turbulences zu Beschädigungen oder sogar zur vollständigen Zerstörung eines Flugzeuges beitragen können, siehe BOAC-Flug 911. Allerdings ist hierbei auch zu berücksichtigen, dass sich das Unglück der Boeing 707 der BOAC am frühen Beginn der Jet-Luftfahrt, 1966, ereignete, und seitdem weitläufige Materialveränderungen die Stabilität neuer Flugzeuge grundsätzlich verbessert haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Klarluftturbulenz oder Clear Air Turbulence (abgekürzt CAT), zu deutsch Turbulenz in wolkenfreier Luft, ist eine starke Luftbewegung in Bereichen ohne sichtbare Wolkenphänomene. Sie führt bei starken Beschleunigungen i. d. R. zu einer ungewollten Höhenänderung eines Flugzeugs, was von Flugzeuginsassen teilweise als „Luftloch“ aufgefasst wird. Sie tritt während des Fluges auf, ohne dass der Pilot dies durch intensive Beobachtung des Luftraumes vorhersehen kann. In klarer Luft hat der Pilot keinen sichtbaren Anhaltspunkt für die Bewegung der Luftmassen.", "tgt_summary": "晴空乱流(又称晴空湍流)简称CAT,是晴空中无法直接以肉眼或光学仪器看到的乱流,是因为不同速度的气团相遇而造成,晴空乱流多半没有云。", "id": 2321275} {"src_title": "Billbergia", "tgt_title": "水塔花属", "src_document": [{"title": "Beschreibung und Ökologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die \"Billbergia\"-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen und sind Trichter- bzw. Zisternenbromelien. Es sind meist mittelgroße Arten mit kleinen Trichterdurchmessern. Die meisten Arten sind Epiphyten, einige Arten wachsen sowohl auf Pflanzen, an Felsen, als auch direkt am Boden. In den Blatttrichtern sammeln sich Wasser. In vielen Trichtern gibt es kleine Biotope mit mehreren Tierarten und Algen und Wasserpflanzen. Die derben Laubblätter sind immer am Rande bewehrt (wie bei allen Gattungen der Bromelioideae), mit einer Stachelspitze. Bei einigen Arten und Sorten sind die Blätter schön gefärbt. Saugschuppen sind bei vielen Arten überall auf den Blättern, oft auch auf der Infloreszenz.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Blüten sitzen zu vielen in meistens ansehnlichen, lange haltbaren Blütenständen (Infloreszenzen). Die Blütenstände hängen oft. An den Blütenständen sitzen oft auffällig gefärbte Hochblätter (Brakteen); es dominiert die Farbe Rot (meistens mit einem Blauanteil). Die zwittrigen Blüten sind dreizählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind drei Kelchblätter vorhanden. Die drei Kronblätter besitzen häufig verschiedene Blautöne, es gibt auch gelbe, grüne und weiße. Bei den blaublühenden Arten sind Vögel die Bestäuber. Ein wichtiges Merkmal das sie von anderen Gattungen unterscheidet ist, dass sich ihre Kronblätter (Petalen) einrollen, wenn sie verblühen. Die Einzelblüten blühen nur wenige Stunden und sind noch viel kürzer bestäubungsfähig. Bei den meisten Arten sind an der Basis der Kronblätter kleine Schüppchen (Ligulea). Die sechs Staubblätter und der Griffel ragen oft weit aus der Blüte heraus. Die Fruchtknoten sind unterständig. Ein großer Teil der Arten blüht nachts. Die Blütenformel lautet: formula_1 bis formula_2 Die vielsamigen Beeren sind im reifen Zustand oft stark gefärbt; hier dominieren Rot bis Blau. Die Früchte werden von Tieren (vor allem von Vögeln, seltener von Fledertieren und Affen) gefressen. Die Samen werden unverdaut wieder ausgeschieden und gelangen mit dem Kot auf Äste.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Der schwedische Botaniker Carl Peter Thunberg (1743–1828) stellte die Gattung \"Billbergia\" in \"Plantarum Brasiliensium...\", 3, 1821 S. 30 mit der Typusart ist \"Billbergia speciosa\" auf. Der Gattungsname \"Billbergia\" ehrt den schwedischen Botaniker und Zoologen Gustaf Johan Billberg (1772–1844). Die Areale von \"Billbergia\"-Arten erstrecken sich vom südlichen Mexiko bis nach Bolivien und bis zum nördlichen Argentinien. Das Entwicklungszentrum, mit der größten Artenzahl, ist Brasilien.", "section_level": 1}, {"title": "Zierpflanze.", "content": "Aufgrund ihrer Größe und Pflegeleichtigkeit findet man einige Arten und Züchtungen auch in privaten Sammlungen. Aber auch in manchen tropischen Parks und Gärten und auch in allen botanischen Gärten findet man diese relativ anspruchslosen und dekorativen Pflanzen. Die wohl bekannteste Art dieser Gattung ist \"Billbergia nutans\", die auch Zimmerhafer oder Zimmerhanf genannt wird und früher in Mitteleuropa in vielen Wohnungen und Ladenschaufenstern zu finden war. Billbergien haben nur eine sehr kurze Blühphase, aber je nach Art und Sorte können ihre Kindeln schon nach einem oder erst nach mehreren Jahr/en wieder blühen.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Bilder.", "content": "Die wichtigsten Merkmale der Gattung Billbergia gezeigt mit Bildern der Hybride: \"Billbergia\" ×\"windii\" hort. = \"Billbergia nutans\" × \"Billbergia decora\" :", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Billbergia sind eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie Bromelioideae innerhalb der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Die über 60 Arten sind in der Neotropis verbreitet.", "tgt_summary": "水塔花属(学名:\"Billbergia\")是凤梨科下的一个属,为无茎草本植物。该属共有约60种,分布于热带美洲。 水塔花属植物需要充足的阳光,但过强的阳光会造成叶色变黄,甚至造成日晒病,所以阳光太强时需要遮荫。生长适温大约摄氏20到28度,超过30度会使开花减少。冬天进入休眠期后,温度低于10至15度时会造成花期后延,高于20度也会影响来年生长。 整体来说,水塔花属是一群不好照顾的植物,但看见它美丽的苞片与花朵时,一切的辛苦都是值得的。", "id": 93339} {"src_title": "Pathé", "tgt_title": "百代電影公司", "src_document": [{"title": "Von den Anfängen bis 1929.", "content": "Nachdem Pathé 1902 die Rechte auf Patente der Brüder Lumière erhalten hatten, machten sie sich daran, eine Studiokamera zu entwickeln und sich ein Inventar an Filmausrüstungen zusammenzustellen. Ihr technisch hochentwickeltes Equipment, ihr aggressives Merchandising und ein effizientes Absatzsystem führten dazu, dass sie einen hohen Marktanteil auf dem Weltmarkt bekamen. 1902 expandierte die Firma nach Großbritannien. In London gründeten sie eine Produktionsfirma und eine Kinokette. 1904 erfolgte die Gründung einer Tochtergesellschaft in Wien. Diese hatte lange Zeit, bis zur Gründung der ersten österreichischen Filmgesellschaften, das alleinige Recht, den Kaiser zu filmen. 1909 hatte Pathé in Frankreich und Belgien über 200 Kinos errichtet. Im Jahr darauf hatten sie Firmenableger in Madrid, Moskau, Rom, New York, Australien und Japan.", "section_level": 1}, {"title": "Pathé-Natan (1929–1939).", "content": "Im Februar 1929 schätzte Bernard Natan die zukünftigen Erfolge des Tonfilms optimistischer ein als die anderen großen Filmstudios und Produzenten in Frankreich. Unter dem Namen Pathé-Natan übernahm er das Pathé-Studio. Von 1929 bis 1935 produzierte das neue Studio 70 Spielfilme. Zu den Regisseuren, die für Pathé-Natan arbeiteten, zählten u. a. Marcel L’Herbier, Jacques de Baroncelli, René Clair, Jean Grémillon, Jacques Prévert sowie Maurice und Jacques Tourneur. Bei den Schauspielern sind vor allem Jean Gabin und Renée Saint-Cyr hervorzuheben. Daneben wurde der Vertrieb der französischsprachigen Versionen zahlreicher ausländischer Produktionen – wie z. B. \"Mickey Mouse\" – sichergestellt. Zudem erwarb das Unternehmen Anteile an einer Rundfunkstation und einige frühe Patente in der Cinemascope- und in der Fernsehtechnik. Als Spätfolge der komplizierten Pathé-Übernahme, vor allem aber als Opfer einer xenophoben und antisemitischen Kampagne geriet Natan in finanzielle Schwierigkeiten und musste 1936 ihre Zahlungsunfähigkeit erklären. Dabei muss zwischen den Kinobetrieben und der Filmproduktion unterschieden werden, welche bis zuletzt profitabel betrieben worden waren (auch die Kinosparte sollte später ihre Verbindlichkeiten einschließlich der Verzugszinsen begleichen können). Bernard Natan arbeitete dann in den Studios von Paramount in Saint-Maurice. Im Dezember 1938 wurde Natan verhaftet. In den Jahren 1939 und nochmals 1941 wurde er wegen Betrugs verurteilt und musste eine Haftstrafe antreten. Dort befand er sich noch, als die Deutschen 1940 Paris einnahmen. Nach seiner Freilassung 1942 wurde er nach Aberkennung der französischen Staatsbürgerschaft an die deutschen Besatzer übergeben und am 25. September 1942 ins KZ Auschwitz deportiert, wo er wenige Wochen später umgekommen sein soll. Natan hatte – anders als sein Geschäftspartner und späterer Widersacher Charles Pathé – keine Möglichkeit, rückblickend seine Sicht der Dinge darzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Société nouvelle (1940–1990).", "content": "Nachdem festgestellt wurde, dass das Unternehmen Pathé-Natan keine Passiva aufwies, wurde auf Basis des Restvermögens die \"Société nouvelle Pathé Cinéma\" gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Pathé seit 1990.", "content": "1990 erwarb die französische Gruppe Chargeurs, die Jérôme Seydoux gehört, Pathé. Aufgrund der 1990 erfolgten Deregulierung des französischen Telekommunikations-, Unterhaltungs- und Medienmarktes konnte sich die Firma im Juni desselben Jahres mit Vivendi zusammenschließen. Vivendi behielt nach dem Zusammenschluss einige der Pathé-Beteiligungen in Großbritannien. Sämtliche anderen Rechte gingen an die im Besitz der Familie Seydoux befindliche Fournier S.A., die anschließend in Pathé umfirmierte. 2011 hatte Pathé folgende Geschäftsfelder: Außerhalb Frankreichs bringt Pathé seine Filme als VHS oder DVD heraus. Zum 20. Jubiläum der Neuausrichtung der Firma wurde eine 21 DVD umfassende Publikation mit 20 Filmen aus der Zeit 1990–2010 mit einem 500 Seiten umfassenden Booklet veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pathé oder Pathé Frères ist der Name verschiedener Unternehmen der Musik- und Filmindustrie. Zu Pathé gehört auch eine Plattenfirma, siehe Pathé Records.", "tgt_summary": "百代电影公司()是一个法国电影公司。公司的标志为一只昂首高唱的公鸡。", "id": 469375} {"src_title": "San Simeon", "tgt_title": "聖西蒙 (加利福尼亞州)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vor der Besiedelung Kaliforniens durch die Europäer gehörte das Land dem Volk der Chumash, die bei San Luis Obispo siedelten. Die erste europäische Land-Expedition in Kalifornien führte im Jahre 1769 spanische Entdecker an die Westküste. Zwischen dem 11. und 12. September passierte die Gruppe den heutigen Standort von San Simeon. Am „Ragged Point“, einem beliebten Aussichtspunkt rund 24 km nördlich von San Simeon, bogen die Entdecker dann landeinwärts ins Santa-Lucia-Gebirge ab. San Simeon wurde nach der im 19. Jahrhundert existierenden Ranch „Rancho San Simeon“ benannt, obwohl sich das Dorf nicht auf dem Land der Rancho San Simeon befand. Stattdessen befindet sich das heutige Gebiet San Simeons auf dem Land der ehemals existierenden Rancho Piedra Blanca. Im Jahr 1865 kaufte der US-amerikanische Senator und Geschäftsmann George Hearst das Gelände. Die ersten Europäer, die sich ca. 1864 um die Bucht von Sam Simeon ansiedelten, waren portugiesische Walfänger. 1869 baute man einen ersten Anlegeplatz für die Walfänger. Rasch entwickelte sich eine Dorfgemeinschaft um den Anlegeplatz, welche sich aber durch zu hohe Wellen bald wieder auflöste. Der Anlegeplatz wurde verlassen. Im Jahr 1878 baute der Landeigentümer George Hearst einen neuen Anlegeplatz, an dem sich auch eine neue Gemeinschaft gründete. Unter anderem entstand ein Kramladen. Der Walfang in der Gegend wurde mit einer kurzen Unterbrechung um 1895 bis zum Jahre 1908 fortgeführt. 1953 spendete die Hearst Corporation den William Randolph Hearst Gedächtnis-Strand mit seinem Hearst Pier an das San Luis Obispo County. Heute ist er Teil des Hearst San Simeon State Parks.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Durch die Lage mittig zwischen San Francisco und Los Angeles ist San Simeon ein gerne besuchter Anlaufpunkt auf Touren der Westküste. Die größte Touristenattraktion ist eine große Villa namens Hearst Castle, die von William Randolph Hearst zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. Nördlich des Ortes beginnt der pittoreske Küstenstreifen Big Sur. Vor dem Leuchtturm am \"Point Piedras Blancas\" liegt eine große See-Elefantenkolonie, die Piedras Blancas Rookery.", "section_level": 1}], "src_summary": "San Simeon ist eine Ortschaft und ein Census-designated place \"(zu Statistikzwecken definiertes Siedlungsgebiet)\" an der Pazifikküste im San Luis Obispo County im US-Bundesstaat Kalifornien, Vereinigte Staaten, mit 462 Einwohnern (Stand: 2010). Die geographischen Koordinaten sind: 35,64° Nord, 121,19° West. Das Stadtgebiet hat eine Größe von 2,0 km2.", "tgt_summary": "圣西蒙(英语:San Simeon)是位于美国加利福尼亚州圣路易斯-奥比斯保县的一个人口普查指定地区。", "id": 1678995} {"src_title": "Oscarverleihung 1997", "tgt_title": "第69届奥斯卡金像奖", "src_document": [{"title": "Moderation.", "content": "Billy Crystal führte zum fünften Mal als Moderator durch die Oscarverleihung. Die Präsentatoren der Kandidaten sind bei den jeweiligen Kategorien weiter unten aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinner und Nominierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film.", "content": "Der englische Patient \"(The English Patient)\" – Saul Zaentz", "section_level": 2}, {"title": "Beste Regie.", "content": "Anthony Minghella – Der englische Patient \"(The English Patient)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller.", "content": "Geoffrey Rush – Shine – Der Weg ins Licht \"(Shine)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin.", "content": "Frances McDormand – Fargo", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller.", "content": "Cuba Gooding Jr. – Jerry Maguire – Spiel des Lebens \"(Jerry Maguire)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin.", "content": "Juliette Binoche – Der englische Patient \"(The English Patient)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes adaptiertes Drehbuch.", "content": "Billy Bob Thornton – Sling Blade – Auf Messers Schneide \"(Sling Blade)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Original-Drehbuch.", "content": "Ethan Coen, Joel Coen – Fargo", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kamera.", "content": "John Seale – Der englische Patient \"(The English Patient)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Szenenbild.", "content": "Stuart Craig, Stephanie McMillan – Der englische Patient \"(The English Patient)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Kostüm-Design.", "content": "Ann Roth – Der englische Patient \"(The English Patient)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Make-up.", "content": "David LeRoy Anderson, Rick Baker – Der verrückte Professor \"(The Nutty Professor)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik (Original Dramatic Score).", "content": "Gabriel Yared – Der englische Patient \"(The English Patient)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik (Original Musical or Comedy Score).", "content": "Rachel Portman – Emma", "section_level": 2}, {"title": "Bester Filmsong.", "content": "\"You Must Love Me\" aus Evita – Tim Rice, Andrew Lloyd Webber", "section_level": 2}, {"title": "Bester Schnitt.", "content": "Walter Murch – Der englische Patient \"(The English Patient)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Tonmischung.", "content": "Mark Berger, Walter Murch, Christopher Newman, David Parker – Der englische Patient \"(The English Patient)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Tonschnitt.", "content": "Bruce Stambler – Der Geist und die Dunkelheit \"(The Ghost and the Darkness)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste visuelle Effekte.", "content": "Volker Engel, Clay Pinney, Douglas Smith, Joe Viskocil – Independence Day", "section_level": 2}, {"title": "Kurzfilm (animiert).", "content": "Quest – Tyron Montgomery, Thomas Stellmach", "section_level": 2}, {"title": "Kurzfilm (Live Action).", "content": "Dear Diary – David Frankel, Barry Jossen", "section_level": 2}, {"title": "Dokumentarfilm (Kurzfilm).", "content": "– Jessica Yu", "section_level": 2}, {"title": "Dokumentarfilm (Langform).", "content": "When We Were Kings - Einst waren wir Könige – Leon Gast, David Sonenberg", "section_level": 2}, {"title": "Fremdsprachiger Film.", "content": "Kolya \"(Kolja)\", Tschechien – Jan Svěrák", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Oscarverleihung 1997 fand am 24. März 1997 im Shrine Auditorium in Los Angeles statt. Es waren die \"69th Annual Academy Awards\". Im Jahr der Auszeichnung werden immer Filme des vergangenen Jahres ausgezeichnet, in diesem Fall also die Filme des Jahres 1996.", "tgt_summary": "第69届奥斯卡颁奖典礼是美国电影艺术与科学学院旨在奖励1996年最优秀电影的一场晚会,于太平洋时区1997年3月24日下午18点(北美东部时区晚上21点)在美国加利福尼亚州洛杉矶的神殿礼堂举行,共颁发24个类别的奥斯卡金像奖(也称学院奖)。晚会通过美国广播公司在美国直播,由吉尔·凯茨担任制片人,路易斯·英语:J·霍维茨导演。男演员比利·克里斯托第5度担任主持人,他曾于1990年的第62届奥斯卡颁奖典礼中首度出任主持,上一次则是1993年的第65届颁奖典礼。3个星期前,女演员海伦·亨特于3月1日在比佛利山的威尔希尔丽晶酒店主持颁发奥斯卡科技成果奖。", "id": 400050} {"src_title": "Deutscher Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft", "tgt_title": "德國國家藝術與科學獎", "src_document": [{"title": "Allgemein.", "content": "Der Journalist Carl von Ossietzky war im November 1931 im aufsehenerregenden Weltbühne-Prozess vom Reichsgericht wegen Landesverrats zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt worden, weil er aufdeckte, dass die Reichswehr entgegen den Bestimmungen des Friedensvertrages von Versailles den heimlichen Aufbau einer Luftwaffe betrieb. Ein Gnadengesuch lehnte Reichspräsident Paul von Hindenburg ab. Im Februar 1933 wurde der engagierte Pazifist und Demokrat von den Nationalsozialisten erneut interniert und in ein Konzentrationslager verschleppt. Am 25. Juni 1936 sprach das Nobelpreiskomitee des norwegischen Parlaments dem nach wie vor inhaftierten Ossietzky den Friedensnobelpreis zu. Die Reichsregierung protestierte gegen den Beschluss; am 26. November äußerte sie ihr „äußerstes Befremden“ darüber und erklärte, sich „alle Schlussfolgerungen aus dem Vorfall vorbehalten“ zu wollen. Am 30. Januar 1937 stiftete Adolf Hitler schließlich den Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft: Die Durchführungsbestimmungen wurden von Propagandaminister Joseph Goebbels erlassen. Die Verleihung sollte demnach jährlich in einem feierlichen Akt auf dem Reichsparteitag der NSDAP stattfinden. Organisation und Durchführung des Festaktes oblag dem Reichspropagandaleiter im Einvernehmen mit dem Reichsorganisationsleiter Robert Ley.", "section_level": 1}, {"title": "Details der Auszeichnung.", "content": "Die Auszeichnung beinhaltete neben der eigentlichen Ordensdekoration, dem Bruststern, eine prächtige Schärpe mit Agraffe, eine aufwändig gearbeitete Ordenskassette mit vergoldeten Eckbeschlägen in Adlerform und eine Urkundenmappe aus terrabraunem genarbtem Leder. Am 7. Dezember 1937 notierte Goebbels: „Urkunden zum Nationalpreis fertig. Sehr gut geworden. Frau Troost zeigt sie. Meisterstück!“ Es wurden verschiedene Mustervorlagen des Bruststerns angefertigt, unter anderem von Richard Klein und Herbert Zeitner, die jedoch von Hitler verworfen wurden, möglicherweise weil ihm ihr Symbolgehalt bezüglich der Begriffe „Kunst“ und „Wissenschaft“ zu schwach ausgeprägt war. Die endgültige Fassung der Dekoration basiert auf einem Entwurf des Bildhauers Hermann Müller. Der gegossene und polierte Sternenkorpus besitzt einen Durchmesser von 95 mm und besteht aus Platin. Aufgelegt sind vier 20 × 22 mm große Adler aus 18-karätigem Gold. Das Medaillon zeigt auf rot emailliertem Grund den nach links gewandten Kopf der Pallas Athene. Der Schriftring trägt auf elfenbeinfarbig emailliertem Grund die handgesägte und polierte umlaufende Zweckinschrift: „codice_1“ und wird umgeben von einem Medaillonring, besetzt mit 40 Diamanten in 8/8-Schliff mit facettierter Tafel. Um den Brillanten Licht zu geben, ist der Medaillonring nach hinten offen segmentiert. Das Gesamtgewicht der Dekoration beträgt je nach Version 205,0 (1937) oder 210,47 (1938) Gramm. Goebbels notierte am 15. Dezember: „Der Orden zum Nationalpreis ist nun fertig. Der Führer ist begeistert davon.“ Mit der Ausführung wurde der Juwelier Wilhelm Hülse in Berlin betraut. Die Beauftragung des relativ unbekannten Juweliers erfolgte entweder durch Goebbels selbst oder durch eine seiner Dienststellen. Anlässlich der „Ersten Deutschen Architektur- und Kunsthandwerkausstellung“ vom 22. Januar bis 18. April 1938 in München wurde im Haus der Deutschen Kunst das Exemplar von Paul Ludwig Troost ausgestellt. Im Auftrag von Heinrich Doehle wurden Fotos davon für die Präsidialkanzlei gemacht, die er als Vorlage für seine Publikationen zur Ordenskunde gebrauchte.", "section_level": 1}, {"title": "Symbolik.", "content": "Pallas Athene gilt in der griechischen Mythologie als die jungfräuliche Göttin der Weisheit, Künste und Wissenschaften, Schirmherrin der Städte und Patronin des Handwerks. Der Adler auf Agraffe, Schatulle und Bruststern ist der des Reiches, blickt also nach heraldisch rechts, zu seiner rechten Schwinge – der Parteiadler blickte nach heraldisch links – und trägt ein Hakenkreuz in seinen Klauen. Der Adler ist frei gestaltet und entspricht keinem der gängigen Typen von Staat oder Partei. Auf der Tagung der Reichsfilmkammer, 1935 im Berliner Schillertheater, war ein derartiger Adler im Großformat an der Stirnwand des Festsaales angebracht, was dafür spricht, dass die Form vom Propagandaministerium vorgegeben wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Vorschläge und Verleihungen.", "content": "§ 2 der Durchführungsbestimmungen regelte die Vorschlagsberechtigungen: Ferner waren vorschlagsberechtigt: Die Vorlage der Vorschläge erfolgte jeweils am 1. Juli eines jeden Jahres. Über die endgültige Vergabe entschied Adolf Hitler persönlich. Die Vorschlagsliste vom 31. August 1937 enthielt 26 Namen:", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen im Vorfeld der Verleihungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sauerbruch.", "content": "Der spätere Preisträger August Bier stand ursprünglich nicht auf der Vorschlagsliste, noch war er überhaupt dafür im Gespräch. Die Verleihung an Bier ist offenbar die Folge massiven Protestes durch Gerhard Wagner, Reichsärzteführer und Leiter des Amtes für Volksgesundheit in der Reichsleitung der NSDAP, gegen die Nominierung Sauerbruchs. Aufschlussreiche Einzelheiten dazu enthalten Goebbels’ Tagebucheinträge von 1937: Sauerbruch selbst hatte auf eine vorherige Anfrage der Reichsregierung, welcher Arzt den Nationalpreis erhalten solle, erklärt, dass nur August Bier dafür in Frage komme. Bier hingegen schlug auf die gleichlautende Frage Sauerbruch vor.", "section_level": 3}, {"title": "Heinkel.", "content": "Auch 1938 gab es Unstimmigkeiten bei der Nominierung. Die Verleihung an Heinkel war heftig umstritten, da dieser in ständigem Kleinkrieg mit Gauleiter Friedrich Hildebrandt lag. Martin Bormann, zu diesem Zeitpunkt noch Rudolf Heß unterstellt, hatte über diesen versucht, Heinkel aus dem Preis zu drängen, aber Göring und Hitler sprachen sich für ihn aus.", "section_level": 3}, {"title": "Verleihungen.", "content": "Der Deutsche Nationalpreis wurde insgesamt an neun Personen vergeben. Die Preisverkündung fand am 7. September 1937 im „Nürnberger Opernhaus“ statt, die Übergabe der Preise erfolgte am 30. Januar 1938 durch Adolf Hitler in der Reichskanzlei. Die fünf ersten Preisträger waren: Die Preisverkündung erfolgte am 6. September 1938, die Übergabe am 30. Januar 1939 durch Adolf Hitler in der Reichskanzlei. Die Preisträger dieses zweiten Jahrgangs waren:", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliches.", "content": "Das Tragen der Dekoration ist nach dem Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26. Juli 1957 in keiner Form zulässig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Deutsche Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft war ein Ehrenpreis und die höchste Friedensauszeichnung des nationalsozialistischen Deutschen Reiches. Er wurde 1937 durch Adolf Hitler gestiftet und sollte an die Stelle des Nobelpreises treten, den anzunehmen Hitler – als Reaktion auf die Verleihung des Friedensnobelpreises an Carl von Ossietzky 1936 – „für alle Zukunft Deutschen“ untersagte. Der Preis wurde nur 1937 und 1938 verliehen.", "tgt_summary": "德国国家艺术与科学奖()是一项由阿道夫·希特勒在1937年为代替诺贝尔奖而创立的奖项(在1935年德国反纳粹作家卡尔·冯·奥西茨基获得了诺贝尔和平奖之后,希特勒禁止德国人接受诺贝尔奖)。这个奖章由Müller-Erfurt设计,并创造了镶满钻石的饰坠的形式。实际上,由于它太重,只得创造一种特殊的托架在佩戴者的夹克上保持它。一个非常精美的礼品盒包装着这个饰坠,奖项还附加一个红白相间的腰带。", "id": 2342926} {"src_title": "Fila", "tgt_title": "斐乐", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Fila wurde 1911 von den Gebrüdern Fila in Coggiola, Piemont, gegründet. Ursprünglich stellte es Kleidung für die Menschen in den italienischen Alpen her. Das Hauptprodukt des Unternehmens war Unterwäsche, ehe der 1974 als Geschäftsführer engagierte Enrico Frachey mit der Produktion von Sportkleidung begann. Bekannt wurde die Sportbekleidung zunächst durch den Tennisspieler Björn Borg, später auch durch den Bergsteiger Reinhold Messner und die Skifahrer Alberto Tomba und Ingemar Stenmark. 1988 übernahm die italienische Holding Gemina die Mehrheitskontrolle am damaligen italienischen Familienunternehmen Fila. 1993 gründete sie die Fila Holding S.p.A. und brachte deren Aktien an die New York Stock Exchange. Nach der Aufspaltung von Gemina 1997 in zwei Unternehmen ging die Beteiligung an Fila auf die damals gegründete \"Holding di Partecipazioni Industriali (HdP)\", der heutigen RCS MediaGroup, über. Diese verfolgte die Idee, neben einem Medienkonzern auch einen italienischen Luxusmodekonzern aufzubauen und übernahm 1998 auch die Marke Valentino. Das Vorhaben scheiterte allerdings und zwang \"HdP\" 2001 zur Aufgabe der Modesparte. Der Verkauf von Fila erwies sich dabei als besonders schwierig. Erst 2003 konnte die mittlerweile in einen reinen Medienkonzern umstrukturierte \"RCS MediaGroup\" das operative Geschäft der Fila-Holding an die in Luxemburg ansässige \"Sport Brands International\", eine Tochtergesellschaft der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Cerberus, verkaufen und die Aktien der Holding von der Börse nehmen. 2004 erfolgte bei der 1991 gegründeten südkoreanische Tochtergesellschaft von Fila ein Management-Buy-out, wodurch sich \"Fila Korea\" aus dem Fila-Konzern herauslöste und in die \"GLBH Holdings\" integriert wurde. Beide werden von Yoon-Soo (Gene) Yoon geleitet. 2007 kaufte \"GLBH Holdings\" die Aktienmehrheit an Fila Luxembourg, dem Eigentümer der Markenrechte an Fila, von \"Sport Brands International\" (SBI). In der Folge wurde der bei SBI verbliebene Teil von Fila abermals umstrukturiert und zerstückelt. Hierbei wurden im März 2008 die Aktivitäten in Europa, Naher Osten, Afrika und Indien an die Barclays Bank und die indische \"Batra Group\" verkauft, die sie unter dem Namen \"Integrix\" führten. Im September 2010 wurden die Aktien von Fila Korea an die dortige Börse gebracht. Danach wurde mit der Übernahme eines 75%igen Anteils an Integrix das Westeuropa-Geschäft wieder direkt aus Korea gesteuert, während in Russland und Lateinamerika die Marke an große Sportartikelhändler lizenziert blieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fila ist ein Sportartikelhersteller. Das Unternehmen wurde im Jahr 1911 in Italien gegründet und wird seit 2007 nach einer Übernahme aus Südkorea gelenkt.", "tgt_summary": "斐乐(英语:Fila )是世界知名的运动服装百年品牌,于1911在意大利由斐乐兄弟创立,于2003年被「运动品牌国际」(Sport Brands International Ltd.,简称SBI)收购后迁到美国纽约,2007年统筹斐乐亚太事务的「斐乐韩国株式会社」(Fila Korea Ltd.)再从SBI手上取得斐乐鞋类及服装全球业务。在公司会长及CEO尹润洙领导下,斐乐现时在全球11个国家设有办事处。", "id": 63023} {"src_title": "Berlin-Warszawa-Express", "tgt_title": "柏林-华沙快车", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Markenbegriff „Berlin-Warszawa-Express“ wurde im Frühjahr 2002 eingeführt, davor trugen die auf dieser Strecke verkehrenden Euro-City-Züge individuelle Zugnamen, die fortan nicht mehr verwendet wurden. Insgesamt wurden vier Zugpaare unter dem neuen Markennamen zusammengefasst, darunter auch das Zugpaar EC 48/49, welches zwar auf seinem Laufweg, der in Posen endete, nicht die polnische Hauptstadt erreichte, jedoch mit den anderen drei Zugpaaren durch einen gemeinsamen Umlauf verbunden war. Zu den Fahrplanwechseln im Dezember 2002 und im Dezember 2003 gab es beim BWE nur geringfügige Änderungen im Minutenbereich. Im Dezember 2004 entfiel das Tagesrand-Zugpaar EC 48/49 zwischen Berlin und Posen, jedoch wurde es zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wieder eingeführt. Seit 2006 endet und beginnt der Berlin-Warszawa-Express in Berlin nicht mehr am Bahnhof Berlin Zoologischer Garten, sondern im Berliner Hauptbahnhof. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wurde die Zahl der täglichen Züge von sechs auf acht erhöht. Durch den Einsatz von neuen Mehrsystemlokomotiven vom Typ Siemens ES64U4 „Husarz“ ist der Lokwechsel an der Grenze entfallen, was die Fahrzeit um zehn Minuten verkürzte. Die Fahrtzeit für die Gesamtstrecke betrug zunächst 5 Stunden und 44 Minuten, seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 nur noch 5 Stunden und 24 Minuten. Grenztarifpunkt ist zwischen dem Bahnhof Frankfurt (Oder) Oderbrücke und Słubice. Von Juli 2017 bis Sommer 2019 verlängerte sich die Fahrzeit durch Streckenbauarbeiten zwischen Posen und Warschau um etwa eine Stunde. Die Züge wurden während der Bauarbeiten über Gniezno umgeleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugmaterial.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Heutiges Fahrzeugmaterial.", "content": "Beim Berlin-Warszawa-Express kommen ausschließlich Wagen der PKP Intercity zum Einsatz. Jeder Zug besteht aus insgesamt sechs Reisezugwagen:", "section_level": 2}, {"title": "Früheres Fahrzeugmaterial.", "content": "Bis etwa zum Jahr 2016 wurden im Berlin-Warszawa-Express Fernverkehrs-Reisezugwagen der beiden beteiligten Bahngesellschaften eingesetzt. Unabhängig von ihren Eigentumsverhältnissen waren alle Wagen des BWE in einem einheitlichen Design lackiert. Die dafür vorgesehenen Wagen (nicht jedoch die vorgespannten Lokomotiven) hatten die Grundfarbe weiß und trugen unterhalb der Fensterkante zusätzlich einen dunkelblauen Streifen, in welchen die Wortmarke „Berlin-Warszawa-Express“ als Aufschrift integriert war. Diese besondere Lackierung galt als Markenzeichen des BWE. Für den planmäßigen Verkehr werden vier Garnituren benötigt, zusätzlich existierten zwei Reservegarnituren. Zuletzt stellte die Deutsche Bahn einen Abteilwagen erster Klasse (Typ) und Bistrowagen des Typs ARkimbz 266.9. Der Bistrowagen umfasste einen kleinen Großraum der 1. Klasse sowie einen Speiseraum, in dem statt der Sitzgruppen aus der Interregio-Zeit normale Stühle und Tische vorhanden waren. Das Bordbistro wurde von der polnischen Speisewagengesellschaft WARS bewirtschaftet. Statt der Abteilwagen erster Klasse des Typs Avmz verkehrten früher erst DB-Abteilwagen des Typs Avmz (Rheingold-Bauart) und danach einige Jahre Großraumwagen aus dem ehemaligen DB-Touristikzug (Typ Apmz) im Erste-Klasse-Teil. Die sechs früher eingesetzten Wagen des Typs Avmz wurden aus Altersgründen durch die Großraumwagen ersetzt. Anfänglich setzte die DB sechs Speisewagen des Typs ARmz 211.1 ein. Die Wagen wurden ebenfalls aus Altersgründen von den BWE-Zügen abgezogen und gegen ehemalige IR-Bistrowagen des Typs ARkimbz 266.9 ersetzt. Als Triebfahrzeuge kamen u. a. Loks der DB-Baureihen Zweisystemlokomotiven der Baureihe 180, zeitweilig auch der ČD-Baureihe 371 und der Baureihe 186, zum Einsatz. Wegen Problemen beim Wechsel des Stromsystems im Bahnhof Oderbrücke verkehrten auch Dieselloks der Baureihen 232 und 234, die eine Lok der Baureihe 115 für die Klimatisierung der Wagen mitführten. Heute werden die Züge ausschließlich von Zweisystem-Lokomotiven des Typs Siemens ES64U4 gezogen, was einen Lokwechsel überflüssig macht.", "section_level": 2}, {"title": "Tarif.", "content": "Der Berlin-Warszawa-Express ist reservierungspflichtig. Es galt dabei bis 13. Juni 2009 ein Globalpreis, der mit Einführung des Europa-Spezial Polen bei der Deutschen Bahn abgeschafft wurde. Andere europäische Bahnen inklusive der PKP tarifieren aber weiterhin nach dem alten Preissystem (Stand: 13. Juni 2009). Rabattkarten wie BahnCard bzw. RailPlus werden beim Kauf in Deutschland und an Fahrkartenschaltern in Polen anerkannt. Die Ausstellung von Online-Tickets der DB ist im grenzüberschreitenden Verkehr nach Polen möglich. Bei Ticketkauf in Polen werden für den Vor- und Nachlauf zum BWE separate Fahrscheine benötigt, wodurch das degressive Preissystem der PKP seinen Preisvorteil auf weiten Strecken nur bedingt ausspielen kann. Tickets in Polen gibt es ausschließlich an den InterCity-Ticketschaltern (orange Farbgebung) und können bis vor Abfahrt gekauft werden. Im deutschen Binnenverkehr (Berlin Hbf–Frankfurt (Oder)) besteht keine Reservierungspflicht. Im Gegensatz zu anderen internationalen Fernzügen der DB ist der Berlin-Warszawa-Express erst 60 Tage im Voraus buchbar.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrradmitnahme.", "content": "Seit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 können im Berlin-Warszawa-Express auch Fahrräder mitgenommen werden. Dies wurde durch die Einrichtung eines Fahrradabteils durch die PKP in einem Großraumwagen der zweiten Klasse möglich. Pro Zug stehen seither acht Fahrrad-Stellplätze zur Verfügung. Die Fahrradmitnahme ist kostenpflichtig, der Preis für die internationale Fahrradkarte beträgt 10 Euro. Die Stellplätze müssen vorab reserviert werden, die Reservierungsgebühr ist bereits im Preis der Fahrradkarte enthalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Berlin-Warszawa-Express (BWE) ist ein internationaler Gemeinschaftszug der polnischen Staatsbahn PKP und der DB Fernverkehr. Beide Gesellschaften führen ihn in der Zuggattung EuroCity mit den Zugnummern 40 bis 47. Er bedient zurzeit achtmal täglich mit jeweils vier Zügen je Richtung die Strecke von Berlin über Frankfurt (Oder) nach Warschau.", "tgt_summary": "柏林-华沙快车(英语:Berlin-Warszawa-Express)是运行于德国首都柏林至波兰首都华沙间一系列欧城列车所使用的统称,由德国铁路和波兰国家铁路自2002年起共同经营。列车每日双向对开4班,主要往返于柏林经奥德河畔法兰克福至华沙间。其中有3班在热平-波兹南区间经停希维博津,另外1班则经停兹邦希内克。全线的运行时间最初为5小时44分,在2011年12月的运行图调整后又缩减为5小时24分。两国间的边境结算点设于奥德河畔法兰克福及斯武比采交界的。", "id": 421204} {"src_title": "Ma (Ming)", "tgt_title": "明德馬皇后", "src_document": [{"title": "Familiärer Hintergrund und Heirat mit dem Kronprinzen Zhuang.", "content": "Die spätere Kaiserin Ma wurde im Jahre 40 unter der Regierung des Kaisers Guangwu als Tochter des Generals Ma Yuan geboren, der für seine Expeditionen gegen die Vietnamesischen Völker bekannt ist. Ihre Mutter war Frau Lin. Ma Yuan war ein Marquis, und Frau Ma wuchs darum als Mitglied einer edlen Familie in Komfort und Wohlstand auf. Im Jahre 49 jedoch änderte sich dies. Ma Yuan starb auf einem Feldzug gegen die Wulin-Stämme (im heutigen Guizhou und nordwestlichen Henan) an einer Seuche, der auch viele Soldaten zum Opfer fielen. Nach seinem Tod verschwor sich Ma Yuans feindseliger Vertreter Geng Shu mit Kaiser Guangwus Schwiegersohn Liang Song, und sie klagten Ma Yuan fälschlich vieler (größtenteils nicht überlieferter) Verbrechen an. Zwei besondere Anklagen sind bekannt: Dass Ma Yuan auf dem Weg zu den Wulin-Stämmen für die Seuche verantwortlich war, und dass er auf dem Feldzug Perlen und Rhinozeros-Horn unterschlagen habe. Kaiser Guangwu glaubte die Verleumdung und entzog Ma Yuan postum seinen Marquis-Titel und sein Lehen, was die Ma-Familie um eine wichtige Einnahmequelle brachte. Die anderen edlen Familien begannen, auf die Ma-Familie herabzublicken. Frau Ma hatte ursprünglich geplant, einen Sohn der noblen Dou-Familie zu heiraten, aber die Dous sahen davon ab, weil sie Frau Ma nicht länger für würdig hielten. Frau Mas Vetter Ma Yan und ihre Mutter Lin waren vom Benehmen der Dou-Familie verärgert und boten Frau Ma stattdessen dem Kronprinzen Liu Zhuang als Gattin an.", "section_level": 1}, {"title": "Als Gattin des Kronprinzen.", "content": "Als Gattin des Kronprinzen soll Frau Ma ihre Schwiegermutter Kaiserin Yin Lihua hervorragend bedient haben, und die Kaiserin gewann sie rasch lieb. Frau Ma verstand sich auch herzlich gut mit den anderen Gattinnen des Kronprinzen, weshalb sie auch zur Lieblingsgattin des Kronprinzen aufstieg. Eine ihrer Tugenden soll ihr Wille, ja ihr Eifer gewesen sein, geeignete schöne Frauen für den Kronprinzen zu finden, mit denen er geschlechtliche Beziehungen führen konnte. Kronprinz Zhuang hatte nämlich wenige Söhne, was zu seiner Zeit als unschicklich galt. Frau Ma selbst war kinderlos. Die Tochter ihrer älteren Schwester, Konkubine Jia, war ebenfalls eine Gattin des Kronprinzen, und sie gebar ihm einen Sohn namens Liu Da. Der Kronprinz wies Frau Ma an, den Prinzen zu adoptieren, und sie folgte. Sie zog ihn so sorgsam und liebevoll auf, dass er niemanden außer ihr beachtete.", "section_level": 1}, {"title": "Als Kaiserin.", "content": "Im Jahre 57 starb Kaiser Guangwu, und Kronprinz Zhuang bestieg den Thron als Kaiser Ming. Frau Ma wurde eine kaiserliche Konkubine. Im Jahre 60 erhob er sie zu Kaiserin und seinen Sohn Liu Da zum Kronprinzen. Kaiserin Ma soll untertänig und bescheiden gewesen sein, und sie liebte es zu lesen. Oft trug sie die weniger teure weiße Seide ohne ausgefeilte Gestaltung. Die kaiserlichen Konkubinen und Prinzessinnen waren von ihrer Bescheidenheit überrascht und beeindruckt. Kaiser Ming zog sie bei wichtigen Staatsangelegenheiten oft zu Rate, wenn er eine Entscheidung nicht sogleich treffen konnte. Sie wägte dann die Probleme sorgfältig gegeneinander ab und machte dann gute Vorschläge. Sie soll auch niemals um Auszeichnungen für ihre Brüder und Vettern gebeten haben, weshalb Kaiser Ming sie besonders achtete und liebte. Als im Jahre 71 nach einer Verschwörung von Kaiser Mings Bruder Liu Ying überall in Massen gefoltert und hingerichtet wurde, trat Kaiserin Ma für die Angeklagten ein und wandte damit Kaiser Mings Versuch ab, jeden auszumerzen, der in die Verschwörung verwickelt gewesen sein könnte. Als Kaiser Ming seine Söhne 72 zu Prinzen ernannte, gab er ihnen recht kleine Fürstentümer. Kaiserin Ma wehrte sich dagegen, weil sie es nicht verstand, dass die Fürstentümer der Prinzen nur halb so groß sein sollten, wie die der Söhne des Kaisers Guangwu. Kaiser Ming erwiderte darauf, dass seine Söhne natürlich nicht mit den Söhnen seines Vaters verglichen würden. Darin stimmten die Gatten überein. Kaiser Ming starb 75, und der Kronprinz Dao bestieg den Thron als Kaiser Zhang. Kaiserin Ma wurde Kaiserinmutter.", "section_level": 1}, {"title": "Als Kaiserinmutter.", "content": "Kaiserinmutter Ma blieb für ihre Bescheidenheit und ihr Urteilsvermögen bekannt. Kaiser Zhang, der seinen Onkeln – ihren Brüdern Ma Liao, Ma Fang und Ma Guang – nahestand, wollte sie rasch befördern, aber Kaiserinmutter Ma weigerte sich und gab ein Edikt heraus, dass die Ma-Familie nicht mit den Yins und Guos (Familien der Kaiserinnen Yin Lihua und Guo Shengtong) vergleichen ließ (analog zu dem, was sie von ihrem Gemahl gehört hatte). Falls es Mitglieder der Ma-Familie gegeben hätte, die unmäßig gelebt hätten, so hätte Kaiserinmutter Ma ihnen den Familiennamen entzogen und sie verbannt. Kaiserinmutter Ma richtete auch eine Textilfabrik und einen Maulbeergarten für Seidenraupen ein, und es entwickelte sich eine recht ergiebige Industrie für das Kaiserhaus. In ihrer Freizeit diskutierte sie mit dem Kaiser wichtige Staatsangelegenheiten und lehrte seine Söhne in konfuzianischen Klassikern – besonders den \"Analegmata des Konfuzius\". Im Jahre 79 ernannte Kaiser Zhang gegen den Widerstand der Kaiserinmutter ihre Onkel zu Markgrafen. Auf den Druck der Kaiserinmutter gaben sie jedoch ihre Regierungsposten ab. Im selben Jahr starb Kaiserinmutter Ma. Sie wurde mit ihrem Gemahl Kaiser Ming bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaiserin Ma (, Geburtsname unbekannt), formell Kaiserin Mingde (, \"„verständige und begabte Kaiserin“\"; * 40; † 79), war eine chinesische Kaiserin der Han-Dynastie. Ihr Gemahl war Kaiser Ming.", "tgt_summary": "明德皇后(早于40年-79年-8月16日),马姓,名不详,汉明帝刘庄的皇后,伏波将军马援小女,母蔺氏。", "id": 2720329} {"src_title": "Maburaho", "tgt_title": "爱的魔法", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der siebzehnjährige Kazuki Shikimori besucht die \"Aoi-Gukan\"-Eliteschule für hochbegabte Magier in einer Welt, in der der soziale Status einer Person an ihren magischen Fähigkeiten gemessen wird. Wie viele Zaubersprüche eine Person mit magischer Begabung benutzen kann, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wird diese Begrenzung überschritten, zerfällt die Person zu Staub. Kazuki besitzt eine ziemlich geringe Begrenzung für die Anwendung von Zaubersprüchen. Aus diesem Grund kann er seine Magie nur noch wenige Male anwenden, um einen Zauber zu bewirken, was in geringer Beliebtheit bei seinen Mitschülern resultiert. Drei bildhübsche Mädchen treten in Kazukis Leben ein. Die junge Yuuna, die kämpferische Rin sowie Kuriko. Alle drei sind Töchter einflussreicher Familien. Die drei Mädchen haben es nicht auf Kazuki selber, sondern auf seine Gene abgesehen. Unter seinen Vorfahren befinden sich nämlich einige der berühmtesten und größten Magier aller Zeiten. Kazuki kann es nicht lassen, den Mädchen zu helfen, wenn sie in Schwierigkeiten stecken. Seine ganze restliche Magie wendet er schließlich auf, um Yuuna aus einer bedrohlichen Situation zu retten. Durch diesen Zauberspruch überschreitet er seine Begrenzung und zerfällt zu Staub. Er ist aber nicht tot, sondern wandelt nun als Geist durch die Welt. Die drei Mädchen begleichen daraufhin ihre Differenzen und beschließen zusammenzuarbeiten, um Kazuki wieder zu einer körperlichen Gestalt zu verhelfen. Denn solange er ein Geist ist, und ihn somit niemand berühren kann, erhält auch niemand seine Gene.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die von Toshihiko Tsukiji geschriebene und von Ēji Komatsu illustrierte Romanreihe erschien ab 2001 in Einzelkapiteln im japanischen Magazin \"Dragon Magazine\" des Verlags Fujimi Shobō und wurde dann in Sammelbänden zusammengefasst. Von diesen erschienen bis zum 20. März 2015 26 Bände. Hinzu kommen 6 Spin-off-Bände und Extraband.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Eine auf dem Roman basierende Manga-Umsetzung zeichnete Miki Miyashita. Diese erschien in Japan vom 9. April 2003 (Ausgabe 5/2003) bis 9. September 2004 (Ausgabe 10/2004) in Einzelkapiteln im Manga-Magazin \"Dragon Age\", in dem zur selben Zeit unter anderem auch Daisuke Moriyamas \"Chrno Crusade\" veröffentlicht wurde. Der Kadokawa-Shoten-Verlag brachte diese Einzelkapitel auch in zwei Sammelbänden heraus. In Nordamerika sind beide Bände bei ADV Manga erschienen. Daneben erschien in der Dragon Age eine zweite Manga-Reihe die von Kinoto Sensōji gezeichnet wurde und ebenfalls 2005 und 2006 in zwei Sammelbänden zusammengefasst wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Das Animationsstudio J.C.Staff produzierte eine Anime-Fernsehserie auf Basis der ersten 6 Bände von Tsukijis Romanen. Diese besteht aus 24 Episoden und wurde vom 14. Oktober 2003 bis 6. April 2004 auf dem japanischen Fernsehsender WOWOW erstausgestrahlt. Regie bei der Serie führte Shin’ichirō Kimura. In Nordamerika wurde der Anime von ADV Films vertrieben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Maburaho (jap. ) ist eine von 2001 bis 2015 erscheinende Light-Novel-Reihe von Toshihiko Tsukiji, die 2003 auch als Anime-Fernsehserie und als Manga-Serie umgesetzt wurde.", "tgt_summary": "《爱的魔法》()是筑地俊彦在连载的轻小说,由驹都英二绘制插画。后被改编为动画。故事情节为恋爱喜剧。", "id": 645212} {"src_title": "Nordmazedonische Fußballnationalmannschaft", "tgt_title": "北馬其頓國家足球隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "\"Bis 1991 siehe jugoslawische Fußballnationalmannschaft\". Der Mazedonische Fußballverband wurde 1949 als Teil des Jugoslawischen Fußballverbandes gegründet. Nach der Eigenständigkeit des Landes trat er 1994 sowohl der UEFA, als auch der FIFA bei. Das erste Pflichtspiel bestritt Mazedonien im Rahmen der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft 1996 am 7. September 1994 daheim gegen Europameister Dänemark (1:1). Bei dieser ersten Qualifikationsrunde gelang nur ein Sieg, außerdem auch ein respektables 1:1 in Belgien. Ihre beste Qualifikationsrunde spielten die Mazedonier in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998. Hier spielten sie, unter anderem dank eines 3:2-Sieges gegen die Republik Irland, lange Zeit sogar um Platz Zwei mit, verloren dann aber die letzten drei Spiele und wurden somit nur Vierter. Die Europameisterschaft 2000 verpassten die Mazedonier deutlich, holten aber immerhin ein Unentschieden gegen den WM-Dritten Kroatien. Seitdem schwanken die Leistungen der noch jungen Fußballnation erheblich. Respektablen Auftritten und Punktgewinnen gegen Mannschaften wie die Türkei, Holland oder England stehen blamable Resultate gegen Fußballzwerge wie Aserbaidschan, Liechtenstein oder Andorra gegenüber. Bis jetzt reichte es noch nicht zur Qualifikation für ein großes Turnier. Mehr als Platz Vier sprang in einer Qualifikations-Gruppe bisher nicht heraus. In der Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien traf Mazedonien auf Belgien, Kroatien, Schottland, Serbien und Wales. Nach zwei Siegen, einem Remis und vier Niederlagen hatte Mazedonien bei drei noch ausstehenden Spielen bereits am 6. September 2013 keine Chance mehr sich zu qualifizieren. In der Qualifikation für die EM 2016 traf Mazedonien auf Spanien, die Ukraine, die Slowakei und Luxemburg sowie erstmals auf Weißrussland. Bereits nach 7 Spielen hatte Mazedonien keine Chance mehr auf eine erfolgreiche Qualifikation. Am Ende wurde aufgrund des direkten Vergleichs der letzte Platz hinter Luxemburg belegt, gegen das die beiden Spiele 3:2 und 0:1 endeten.", "section_level": 1}, {"title": "Trainer.", "content": "Quelle: eu-football.info", "section_level": 1}], "src_summary": "Die nordmazedonische Fußballnationalmannschaft ist die Fußballnationalmannschaft Nordmazedoniens. Bei internationalen Turnieren trat das sich zunächst Republik Mazedonien nennende Land zuvor unter dem provisorischen Namen \"Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien\", abgekürzt \"EJR Mazedonien\", an, unter dem sie auch in der FIFA-Weltrangliste geführt wurde. Am 12. Februar 2019 trat die Namensänderung des Landes in Kraft.", "tgt_summary": "北马其顿国家足球队,原名马其顿国家足球队,是北马其顿共和国的国家足球代表队。由北马其顿足球协会管理。在FIFA和UEFA,马其顿国家队被称为前南斯拉夫马其顿足球队。目前,北马其顿国家队尚未能取得参加世界杯足球赛和欧洲足球锦标赛的资格。", "id": 1995798} {"src_title": "Anastasia (1997)", "tgt_title": "真假公主-安娜塔西亞", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Tochter des Zaren Nikolai II., Anastasia Nikolajewna Romanowa, wächst wohlbehütet bei ihrer Familie auf. Doch der größte Feind des Zaren, Rasputin, der seine Seele an den Teufel verkauft und die Familie mit dem Tod verflucht, entfacht 1917 die Oktoberrevolution, und nur Anastasia und ihre Großmutter, Großfürstin Marie, können fliehen, da ein Küchenjunge ihnen einen Weg durch den versteckten Dienstbotentrakt zeigt. Unterwegs werden sie von Rasputin auf einem zugefrorenen Fluss gestellt. Es gelingt ihm, Anastasia in die Hände zu bekommen, doch diese kann sich befreien, woraufhin er im Eis einbricht. Sie beschließen, mit dem Zug nach Paris zu fliehen, doch nur ihre Großmutter schafft den Aufsprung auf den Zug, während Anastasia zurückbleibt. Sie wächst daraufhin in einem Waisenhaus auf und hat seitdem keine Erinnerungen mehr an ihre Herkunft oder an ihre Familie. Ungefähr zehn Jahre später. Die Revolution ist schon lange vorbei, aber das Gerücht, dass die Zarentochter Anastasia noch lebt, ist weit verbreitet. Marie hat sich in Paris eine neue Existenz aufgebaut. Anastasia, die wegen ihres Gedächtnisverlustes Anya getauft wurde, soll außerhalb des Waisenhauses einen Beruf ausüben, doch sie beschließt stattdessen, ihre Familie zu suchen. Ihr einziger Anhaltspunkt ist ein Medaillon mit der Aufschrift „Zusammen in Paris“, den sie von ihrer Großmutter Marie als Kind bekommen hat, woran sie sich allerdings nicht mehr erinnert. Auf dem Weg nach Sankt Petersburg läuft ihr ein Hündchen zu, das sie Pooka tauft. Da sie keine Papiere wie Ausweis und Ausreisevisum besitzt, will man ihr keine Fahrkarte ins Ausland verkaufen. Aber Anya bekommt einen Tipp, wo sie sich illegal Papiere beschaffen kann: bei Dimitri, einem jungen Gauner, und seinem väterlichen Freund Vladimir. Ebendiese beiden versuchen krampfhaft, eine junge Frau zu finden, die sie problemlos als „Anastasia“ verkaufen können. Denn die Zarenmutter hat eine Belohnung von zehn Millionen Rubel für die Wiederbringung ihrer Enkelin geboten. Bis jetzt sind Dimitri und Vlad jedoch erfolglos; sie können nicht mal ein ihr ähnliches Mädchen finden, geschweige denn eins, das sich entsprechend benimmt. Sie sind zeitweise im alten Katharinenpalast untergekommen, wo niemand mehr wohnt seit dem Mord an der Zarenfamilie. Dorthin verschlägt es auch Anya. Sie wandert durch das leere Schloss und glaubt, sich an bestimmte Dinge (wie einen Ball, fürstliche Kleider, ihre Eltern und Geschwister) zu erinnern, glaubt aber, dass es sich um Träume aus ihrer Kindheit handelt. Als Dimitri und Vlad sie bemerken, erschrickt die in ihre Gedanken versunkene Anya und läuft davon, aber die Kleingauner holen sie ein – genau vor einem Porträt der jungen Anastasia. Die Ähnlichkeit der beiden Gesichter nutzt Dimitri sofort aus: Er will Anya für seinen Plan gewinnen. Als sie ihm von der Suche nach ihrer Herkunft erzählt, beschließt er, sie der Einfachheit halber zu belügen. Anastasia glaubt ihm schließlich, dass sie – zumindest möglicherweise – tatsächlich Anastasia sein könnte. Bartok, die sprechende Fledermaus von Rasputin, hatte sich ebenfalls im Palast verkrochen, zusammen mit einem Glas voller Dämonen, das Rasputin gebrauchen wollte, um die Romanows zu töten. Dieses Dämonenglas aktiviert sich jetzt wieder. Bartok schließt daraus, dass Anya wirklich Anastasia Romanow ist. Schnell sucht er seinen Herrn in der Vorhölle auf und berichtet ihm vom Scheitern seines Plans. Rasputin will diesen Fluch mit allen Mitteln zu einem Ende bringen. Die drei Freunde und Pooka befinden sich bereits auf einer Zugfahrt. Dimitri und Anastasia geraten heftig aneinander, während Vlad sich mit Pooka anfreundet. Dummerweise muss Vlad feststellen, dass er bei der Fälschung der Reisepapiere einen Fehler gemacht hat. Die Gruppe verzieht sich in den Gepäckwaggon, der direkt hinter der Eisenbahn angekoppelt ist. Rasputin lässt von seinen Dämonen den restlichen Zug abkoppeln und steckt die Lokomotive in Brand, die mit Höchstgeschwindigkeit auf die nächste Brücke zurast – doch die wird von Rasputin gesprengt. Dimitri gelingt es zwar mit Anyas Hilfe, den Waggon von der Lokomotive abzukoppeln, aber er kann ihn nicht rechtzeitig abbremsen, sodass die ganze Gruppe schließlich abspringt. Sie finden sich in Polen wieder, von wo sie mit einem Bus nach Deutschland fahren wollen. Anyas Unterricht beginnt: Dimitri und Vlad hämmern ihr höfisches Benehmen, den Familienstammbaum Romanow, reiten und diverse andere Dinge ein. Aber nichts davon stellt ein Problem für sie dar, alles scheint völlig natürlich für sie zu sein. In Deutschland angekommen, nehmen sie ein Schiff nach Frankreich, und Anya bekommt ein Kleid von Dimitri geschenkt. Beim Tanzunterricht auf dem Deck kommen sich die beiden näher, doch der romantische Moment wird jäh von Pooka gestört. Nachts dringt Rasputin in Anyas Träume ein und bringt sie zum Schlafwandeln. Sie geht in einem tobenden Sturm bis zur Reling des Schiffes und will hinunterspringen, da sie selbst nichts vor sich sieht als einen friedlichen Teich. Pooka hat als einziger ihr Verschwinden bemerkt und weckt Dimitri, der gerade noch rechtzeitig kommt, um Anya zu retten, deren Traum inzwischen zum Albtraum geworden ist. Anya schreit und schlägt um sich, denn Rasputin hat sich ihr gezeigt und bedroht sie. Doch Dimitri kann sie aufwecken und tröstet sie. In Paris sucht Marie mithilfe ihrer Cousine Sophie, die ihre beste Freundin ist, nach Anastasia, aber alle Frauen, die sich ihr vorstellen, werden von ihr als Betrügerinnen entlarvt. So beschließt sie, der Suche ein Ende zu bereiten. Nur einen Tag später tauchen Anya, Dimitri, Vlad und Pooka bei Sophie auf, die früher eine Beziehung mit Vlad hatte. Diese scheint auch wieder aufzuleben; außerdem ist Sophie schnell überzeugt, die echte Anastasia vor sich zu haben. Bei der Befragung ist eine echte Erinnerung von Anya zum Vorschein gekommen: die Hilfe des Küchenjungen bei der Flucht aus dem Palast. Als sie diese beschreibt, wird auch Dimitri klar, dass es sich um Anastasia handeln muss, denn er war damals der Küchenjunge. Schockiert zieht er sich von Anya zurück, zu der er bis dahin schon beinahe ein romantisches Verhältnis hatte. Er hält es nicht für angemessen, dass etwas Derartiges zwischen ihm und der Zarentochter abläuft. Bei einem Shopping-Trip durch Paris stellt er fest, dass es ihm geradezu das Herz bricht. Aber er versucht jetzt umso inständiger, Anya mit ihrer Großmutter zusammenzubringen, die aber keine „Anastasia-Doppelgängerin“ mehr sehen will. Bei einem Besuch des russischen Balletts hat sich, mit der Unterstützung Sophies, dennoch eine Gelegenheit ergeben. Vorher sagt Dimitri Vlad die Wahrheit über Anya, aber auch, dass er sie nicht über seinen bisherigen Betrugsversuch aufklären wird. Er beschließt, nach Abschluss seines Auftrages nach St. Petersburg zurückzukehren, auch wenn er weiß, dass sein bester Freund Vlad in Paris bleiben wird. Vlad gehörte einst ebenfalls dem russischen Adel an und kann in Frankreich an Sophies Seite ein angenehmes Leben führen. Dimitri weiß jedoch, dass das nichts für ihn ist. Als er mit der Zarenmutter spricht, hört Anya durch Zufall, dass Dimitri zunächst auf der Suche nach einem Anastasia-Ersatz war, um das Geld zu bekommen. Zutiefst verletzt, will sie gehen. Dimitris Versuch, ihr die Wahrheit zu sagen, scheitert. Doch er schafft es, Marie eine Spieluhr zu geben, die diese einmal Anastasia geschenkt hat und die Dimitri bei der Revolution in die Hände fiel. Anya besitzt den Schlüssel zu der Spieluhr. Als Marie endlich mit ihr redet, kehren Anyas Erinnerungen zurück. Sie will als letzte überlebende Romanow bei ihrer Großmutter in Paris bleiben. Dimitri wird zur Zarenmutter bestellt, lehnt aber das Geld ab. Marie bemerkt, dass Dimitri Anya liebt. Doch ein kurzes Gespräch zwischen den beiden gestaltet sich aufgrund von Anyas neuem Status sehr kühl. Bei dem Ball, der Anya der fürstlichen Gesellschaft als Anastasia vorstellen soll, erzählt Marie Anya davon, dass Dimitri gegangen ist – und zwar ohne Geld. Anya ist traurig. Außerdem stellt sie auf Anraten ihrer Großmutter hin ihre Entscheidung infrage, Großfürstin zu werden. Als Pooka in den Garten läuft, folgt sie ihm und läuft geradewegs in Rasputins Falle. Er kämpft gegen Anya und will sie von einer Brücke stürzen. Doch da taucht Dimitri überraschend wieder auf und rettet Anya. Sie zerstört Rasputins Dämonenglas, um den Mord an ihrer Familie zu rächen. Rasputin stirbt jetzt endgültig. Anya entscheidet sich gegen den Adel und für ein Leben mit Dimitri. Die beiden wollen auf Reisen gehen, aber Anya verspricht ihrer Großmutter, sie in Paris zu besuchen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Das Lied \"Journey to the Past\" erhielt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Anastasia ist ein US-amerikanischer Zeichentrickfilm der 20th Century Studios aus dem Jahr 1997 von Don Bluth und Gary Goldman. Er wurde 1998 für zwei Oscars in den Kategorien Beste Filmmusik und Bester Song nominiert.", "tgt_summary": "《真假公主-安娜塔西亚》(英语:\"Anastasia\")是一部美国动画音乐电影,于1997年11月14日于美国上映。《真假公主-安娜塔西亚》曾经获得2项奥斯卡奖提名。", "id": 1613594} {"src_title": "Dybowskiastrild", "tgt_title": "朱背双斑雀", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Dybowskiastrilde erreichen eine Körperlänge von etwa elf bis zwölf Zentimeter. Das Federkleid ist überwiegend schiefergrau. Der Unterbauch ist schwarz-weiß gesperbert; auf der Körperoberseite verläuft ein dunkelrotes Band, dass sich bis zu den Schwanzfedern fortsetzt. Weibchen sind ähnlich wie die Männchen gefiedert, jedoch etwas heller. Der Gesang der Dybowskiastrilde ist melodisch, zwitschernd und trillernd. Er wird von beiden Geschlechtern vorgetragen. Über die Brutbiologie ist aus dem Freiland fast nichts bekannt. Die Beobachtungen wurden an gehaltenen Vögeln gemacht. Dybowskiastrilde sind Freibrüter, die ihr Napfnest im Gebüsch errichten. Als Nistmaterial verwenden sie trockenes Gras, Kokosfasern, Moos und Federn. Das Weibchen legt zwischen vier und fünf Eier, die 13 bis 14 Tage bebrütet werden. Die Nestlinge haben eine schwärzliche Haut. Die Dunen an Kopf und Rücken sind grau. Wie bei vielen afrikanischen Prachtfinken ist eine Art der Witwenvögel ein Brutparasit des Dybowskiastrild. Im Falle dieser Art ist es die Kamerun-Atlaswitwe. Dybowskiastrilde sind territorial und Einzelnister. Ihr Gesang ist abwechselungsreich und kraftvoll. Da er schluchzende Triller und Pfiffe sowie flötende Töne enthält, ist der Gesang von Ornithologen sowohl mit der Nachtigall als auch der Amsel verglichen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung.", "content": "Dybowskiastrilde wurden erst 1959 erstmals nach Europa eingeführt. Sie zählten danach bis in die 1980er Jahre zu den Prachtfinkenarten, die nur sporadisch und dann in geringer Zahl in den Handel kamen. Unter anderem wegen dieser Seltenheit gehörte er zu den sehr begehrten Vögeln im Vogelhandel. Dies hat sich seitdem geändert. Dybowskiastrilde werden mittlerweile regelmäßig und zum Teil schon über mehrere Generationen nachgezüchtet. Ein Teil der im Handel angebotenen Vögel stammt jedoch noch immer aus importierten Vögeln, deren Eingewöhnung unter anderem wegen des schlechten Gesundheitszustandes, in dem die Vögel Europa erreichen, nicht immer problemlos ist. Eingewöhnte Vögel zählen jedoch zu den ausdauerndesten Prachtfinkenarten. Wegen ihres attraktiven Federkleides und angenehmen Gesanges werden Dybowskiastrilde häufig als Ziervogel gehalten. Gegenüber Artgenossen und rot befiederten anderen Vögeln kann das Männchen jedoch aggressiv werden. Sie sind deswegen nur sehr schwer in Gemeinschaftsvolieren zu integrieren. Für das Wohlbefinden der Vögel stellen Volieren mit dichtem Zweigwerk die ideale Unterbringungsweise da.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Die Erstbeschreibung des Dybowskiastrilds erfolgte 1892 durch Émile Oustalet unter dem wissenschaftlichen Namen \"Lagonosticta Dybowskii\". Das Typusexemplar stammte aus der Region Kémo und wurde von Jean Thadée Emmanuel Dybowski (1856–1928) gesammelt. Erst später wurde er der von Hans Edmund Wolters 1943 neu geschaffenen Gattung \"Euschistospiza\" zugeschlagen. Dieser Name ist ein griechisches Wortgebilde aus aus »eu « für »fein«, »skhistos, skhizō « für »gespalten, abspalten« und »spiza « für »Fink«. Der Artname ist seinem Sammler gewidmet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dybowskiastrild (\"Euschistospiza dybowskii\"), auch Dybowskis Tropfenastrild genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Prachtfinken (Estrildidae). Sein Verbreitungsgebiet reicht vom Senegal und Sierra Leone bis zum Kongo, dem Sudan und Zentralafrika. Es werden keine Unterarten für diese Art unterschieden.", "tgt_summary": "朱背双斑雀(学名:),是梅花雀科双斑雀属的一种,分布于几内亚、乌干达、塞拉利昂、科特迪瓦、加纳、中非共和国、尼日尔利亚、埃塞俄比亚、几内亚比绍、苏丹、贝宁、布基纳法索、多哥、刚果民主共和国、喀麦隆和乍得。全球活动范围约为451,000平方千米。该物种的保护状况被评为无危。", "id": 1273573} {"src_title": "Confessions on a Dance Floor", "tgt_title": "娜語錄", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Madonna begann die Arbeit an dem neuen Album Anfang 2005 mit Stuart Price, dem Mitproduzenten von \"American Life\", mit dem sie schon auf der letzten Tournee zusammengearbeitet hatte. Beide beschrieben die gemeinsame Arbeit zwischen Los Angeles und Stockholm „als einfach, unkompliziert und sehr ertragreich“. Es entstanden Titel, die sich offen zu ihren Vorbildern aus den 1970ern und 1980ern bekennen: ABBA (\"Hung Up\"), Pet Shop Boys (\"Jump\"), Donna Summer (\"Future Lovers\") und den Jackson Five (\"Sorry\"). Verbunden wurde das mit modernen Sounds von Goldfrapp, Daft Punk und Air, die Madonna als weitere Inspiration nannte. „Ich will, dass die Leute von ihren Sitzen aufspringen, denn auf meinem Album geht es darum, nonstop Spaß zu haben“, so Madonna in ersten Statements zum Album. Stuart Price testete die einzelnen Titel in Clubs auf Ibiza und in England, in seiner Funktion als DJ, auf Tanztauglichkeit. Außerdem wurden im Internet kurze instrumentale Vorabversionen der ersten Single \"Hung Up\" lanciert, um die Reaktionen der Fans zu testen. Das besondere an diesem Album war die Albumform: Im Stil ihres Remix-Albums \"You Can Dance\" von 1987 präsentiert sich das Album als ein langer Megamix, in dem die einzelnen Titel ineinander übergehen. Für den digitalen Kauf der einzelnen Songs wurden die einzelnen Titel mit eigenständigen Intros und Enden versehen. Die Promotion für das neue Album beinhaltete mehrere Auftritte in bekannten Clubs und Shows in Frankreich, England, Italien, Deutschland, Japan und den USA. Damit schaffte es das Album in 40 Ländern bis auf Platz eins der Albumcharts. Alleine im ersten Monat verkaufte sich das Album weltweit über drei Millionen Mal. Die vorab veröffentlichte Single \"Hung Up\" belegte in 41 Ländern Platz eins der Singlecharts und zählt damit zu ihren größten Hits. Die zweite Singleauskopplung \"Sorry\" schaffte es auf Platz eins der Charts in Italien, Spanien und Großbritannien, wo sie damit einen neuen Rekord aufstellte. Trotz weltweiter Rekordmeldungen konnte Madonna den Erfolg des Albums und der Singles nicht auf die USA übertragen, obwohl \"Confessions on a Dance Floor\" Nr. 1 in den Billboard-Albumcharts war: Seit ihren kritischen Statements gegen den US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush im dritten Irakkrieg wird sie von den US-amerikanischen Radiosendern weitgehend ignoriert und kann sich nur noch durch CD-Käufe und Downloads in den Billboard-Charts platzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hung Up.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Die Leadsingle des Albums wurde am 17. Oktober 2005 veröffentlicht. In dem Song wird mehrmals ein Motiv aus dem ABBA-Hit \"Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)\" zitiert. Hung Up handelt von einer Frau, die es leid ist, auf einen Mann zu warten, der ständig Zweifel zeigt. Laut \"About.Com\" ist \"Hung Up\" ein typischer Dance-Song mit dem Hauptthema Liebe. \"Hung Up\" erreichte in 41 Ländern Platz 1 der Singlecharts. \"Hung Up\" sampelt eine Textzeile aus einem älteren Madonna-Lied, \"Love Song\":", "section_level": 3}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu diesem Song zeigt Madonna in einem Ballettstudio und in einem Club tanzen. Des Weiteren sieht man mehrere Tänzer in einer Stadt, unter anderem in der U-Bahn, einem Restaurant und an einem Hochhaus tanzen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Confessions on a Dance Floor (deutsch: „Geständnisse auf einer Tanzfläche“) ist das zehnte Studioalbum der Sängerin Madonna. Es erschien am 11. November 2005 in Deutschland. Der Klang des Albums wurde von der Discomusik der 1970er und 1980er Jahre sowie von modernen Club-Sounds inspiriert.", "tgt_summary": "《娜‧语‧录》(英语:Confessions on a Dance Floor)是美国创作型歌手麦当娜的第10张录音室专辑。2005年11月11日由华纳兄弟唱片公司发行,这也是自1992年以来玛丹娜首次再度由旧东家发行新作。这张专辑和她上一张专辑《梦醒美国》(英语:American Life)的曲风迥异,是一张商业性极高的作品。《娜‧语‧录》空降告示牌专辑榜冠军,是玛丹娜第3张空降榜首专辑,第6张美国冠军专辑,它更荣获第49届格莱美奖的最佳电子/舞曲专辑奖(Best Electronic / Dance Album),专辑在美销售数字逾百万张。", "id": 2682266} {"src_title": "Laguna Seca Raceway", "tgt_title": "马自达拉古纳塞卡赛道", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Nutzung des Gebietes gab es bereits 1867 mit der Gründung der \"Laguna Seca Ranch\", wo 140 Jahre lang Weide- und Pferdewirtschaft betrieben wurde. Nachdem die nahegelegene Strecke der \"Pebble Beach Road Races\" als zu gefährlich eingestuft wurde, begann man 1957 mit dem Bau des „Laguna Seca Raceways“. Die Baukosten betrugen 1,5 Millionen US-Dollar und wurden vorwiegend von ansässigen Unternehmen und Privatpersonen finanziert. Seit 1974 besitzt das \"Monterey County Parks Department\" sämtliche Eigentumsrechte. Das erste Rennen, das am 9. November 1957 stattfand, gewann Pete Lovely in einem Ferrari. Als 1988 auch erstmals Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft stattfanden, musste die Strecke aufgrund der bestehenden Regeln der FIM umgebaut werden, um die minimale geforderte Streckenlänge zu erreichen. Auch die Auslaufzonen wurden verbessert. 2006 wurde zusätzlich die Spitze am Ende der Rahal Straight etwas abgeflacht. Manche Fahrer der MotoGP sind allerdings der Meinung, dadurch würden zusätzliche Störungen durch den Wind erzeugt. Nachdem Mazda als offizieller Hauptsponsor der Strecke einstieg, wurde die Strecke aufgrund des Vertrages in „Mazda Raceway Laguna Seca“ umbenannt. Seit April 2018 ist WeatherTech Hauptsponsor, was zur Umbenennung in \"WeatherTech Raceway Laguna Seca\" führte. 2016 war die Rennstrecke das Ziel der vierten Etappe des Straßenradrennen Tour of California.", "section_level": 1}, {"title": "Die Strecke.", "content": "Die Startlinie befindet sich auf einer kleinen Kuppe in einem leichten Linksknick. Die danach abfallende Strecke biegt in einem weiten Bogen (1) um ca. 15° nach links. In diesem Gefälle folgen die Haarnadel, \"Andretti Hairpin\" (2) eine 105°-Rechts (3) und nach einer kurzen Geraden, eine 75°-Rechtskurve (4), an die ein längeres, leicht nach rechts führendes Stück Gerade anschließt und eine weite 100°-Linkskurve (5) folgt. Nach einer weiteren Geraden und einer 80°/10° Links (6) beschleunigen die Fahrzeuge die \"Rahal Straight\" hinauf zur „Korkenzieherkurve“, \"Corkscrew\" leicht rechts (7) ohne Sicht über die Kuppe scharf links (8) steil hinunter, sofort in einen Rechtsknick (8a) weiter bergab in eine lange Links \"Rainey Curve\" (9) und anschließend eine 80°-Rechtskurve (10) an der Boxeneinfahrt vorbei schließt die letzte, eine scharfe 105°-Links (11) den Kurs zur leicht ansteigenden Zielgeraden zurück zum Ziel. Der offizielle Streckenrekord wurde in der CART-Saison 2000 mit 1:07:722 aufgestellt, gefahren von Hélio Castroneves in einem Penske. Die schnellste Runde bisher fuhr am 19. Mai 2012 Marc Gené mit 1:05.786, im Rahmen einer Veranstaltung der \"Ferrari Racing Days\" mit einem \"Ferrari F2003-GA\", dem historischen Siegerwagen von Michael Schumacher und Gewinner der Formel-1-Saison 2003.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Laguna Seca Raceway (offiziell WeatherTech Raceway Laguna Seca) gehört zu den bedeutendsten Rennstrecken in den USA. Sie liegt im Bundesstaat Kalifornien im Monterey County, zwischen den Städten Monterey und Salinas.", "tgt_summary": "WeatherTech赛道拉古纳塞卡(WeatherTech Raceway Laguna Seca)(以前称为 马自达赛道 与 拉古纳塞卡赛道)是在美国加州中部的一个赛车赛道。建于公元1957年,位处近美国加州的萨利纳斯与蒙特利,赛道同时使用于赛车和摩托车竞赛。", "id": 2568994} {"src_title": "Robert L. Spitzer", "tgt_title": "罗伯特·斯皮策", "src_document": [{"title": "Studie zur Homosexualität.", "content": "Spitzer machte erstmals 1973 international von sich reden, als er der damals gängigen Meinung in der Psychiatrie, dass Homosexualität eine psychische Störung sei, entgegentrat und führend an deren Entfernung aus dem DSM mitwirkte. Später setzte sich diese Meinung durch, so dass psychiatrische Tagungen Protesten von Demonstranten aus der Ex-Gay-Bewegung ausgesetzt waren, die weiterhin an die Therapierbarkeit und eine Therapienotwendigkeit glaubten. Unter dem Eindruck von Demonstranten, die von einer angeblich wirksamen Therapie berichteten, konzipierte Spitzer, zu diesem Zeitpunkt sehr skeptisch gegenüber solchen Berichten, eine Studie, die zeigen sollte, ob überhaupt jemand von diesen Therapien profitiere. Im Jahr 1999 begann Spitzer eine wissenschaftliche Studie, in der er die prinzipielle Möglichkeit von Therapien zur Veränderung der Homosexualität prüfen wollte. In dieser Studie wurden 200 Probanden befragt, die angaben, von einer homo- zu einer heterosexuellen Identität gewechselt zu haben, und an die Wirkung ihrer absolvierten Therapie glaubten. Spitzer stellte die Ergebnisse 2001 auf der Jahrestagung der American Psychiatric Association vor, und im Jahr 2003 veröffentlichte er einen Artikel über diese Studie. Aufgrund der Berichte der Probanden kam er zu dem Schluss, dass die Veränderung einer homosexuellen Orientierung für einige wenige hochmotivierte Individuen möglich sei, und er attestierte über der Hälfte der Teilnehmer ein „gutes heterosexuelles Funktionieren“. Ein wesentliches Problem bei der Erstellung der Studie war, dass es sehr lange dauerte, genügend Probanden zu finden. Kritiker der Studie merken an, dass die Eigenangaben der Probanden unkritisch akzeptiert worden seien, das Auswahlverfahren der Probanden kritisch zu betrachten sei und dass die Stichprobe nicht repräsentativ sei. Spitzer selbst räumte ein, dass die Ergebnisse seiner Studie höchstens für eine sehr kleine, ausgewählte Gruppe von religiös hochmotivierten Menschen zuträfen. Vertreter der Ex-Gay-Bewegung sehen die Studie nach wie vor als wichtigen wissenschaftlichen Beleg an und ziehen sie heran, um ihre Behauptung zu untermauern, dass eine Veränderung homosexueller Orientierung durch eine Therapie möglich sei. Spitzer selbst sagte in einem Interview, dass die wenigen Leute, die zu dem Suchraster seiner Studie passten, eindeutig von der Therapie profitiert hätten, und dass es „völlig absurd und lächerlich“ sei, zu behaupten, solche Therapien seien ethisch nicht vertretbar. Kritiker der Ex-Gay-Bewegung merken jedoch an, dass die Aussagekraft der Studie häufig über ihre eigentlichen Aussagen hinaus interpretiert wird. Spitzer selbst hat in der \"Washington Post\" solche weitgehenden Interpretationen seiner Studie missbilligt. Er sagte:, und bezeichnet die Idee, dass Menschen von Natur aus heterosexuell wären und es eine Wahlmöglichkeit für oder gegen Homosexualität gebe, als „völlig absurd“. In der \"New York Times\" sagte er 2007 etwas konkreter: Im April 2012 zog Spitzer seine Studie zurück und räumte rückblickend ein, die daran geäußerte Kritik treffe weitgehend zu: Er bedauerte, was er nunmehr als fehlgeleitete Interpretationen der Berichte seiner Studienteilnehmer erachtete. Er hatte Zweifel an seiner Interpretation der Studie („second thoughts about his study“) und war zu der Überzeugung gelangt, die Kritik im \"Archives of Sexual Behavior\" des Jahres 2003 sei berechtigt und deren Schlussfolgerungen, auf Basis der Daten, kämen der Wahrheit näher als seine damaligen Schlussfolgerungen. Spitzer schloss in seine Begründung eine Entschuldigung ein:", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Leopold Spitzer (* 22. Mai 1932 in White Plains, New York; † 25. Dezember 2015 in Seattle, Washington) war ein US-amerikanischer Psychiater, Professor für Psychiatrie an der Columbia-Universität und Leiter des Forschungsbereiches Biometrie am New York State Psychiatric Institute.", "tgt_summary": "罗伯特L.斯皮策(英语:Robert L. Spitzer,1932年-5月22日-2015年-12月25日),精神科医师,是建立现代精神障碍分类的主要人物。他是已退休的美国纽约市哥伦比亚大学精神病学教授,曾在哥伦比亚大学精神分析训练与研究中心研究并任教,任职49年后,于2010年12月退休。他可以说是20世纪最有影响力的精神病学家。", "id": 1133455} {"src_title": "Einfarben-Thun", "tgt_title": "裸狐鲣", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Einfarben-Thun hat eine schlanke, torpedoförmige Gestalt, die seitlich leicht abgeflacht ist. Die durchschnittliche Körperlänge der ausgewachsenen Tiere liegt bei etwa 1,50 Meter bei einem Körpergewicht von etwa 80 Kilogramm. Das bislang größte Individuum hatte eine Körperlänge von 2,04 Meter bei 131 Kilogramm Körpergewicht und wurde 1982 vor der Küste Koreas gefangen, für ein weiteres Tier ist eine Maximallänge von 2,48 Meter dokumentiert. Populationen mit deutlich schlankeren Exemplaren kommen bei den Ogasawara-Inseln (Japan) mit durchschnittlich 1,0 bis 1,5 Metern Körperlänge und einem Gewicht zwischen 20 und 30 Kilogramm vor. Im Bereich der Fidschi-Inseln erreichen die Tiere nur etwa 0,65 bis 1,0 Meter Körperlänge bei einem Gewicht von 5 bis 15 Kilogramm. Die Körperfärbung des Rückens und des oberen Flankenbereichs ist glänzend blauschwarz, der untere Flankenteil und der Bauch sind silbrig. Der Körper besitzt keine Zeichnung oder Fleckung. Er ist nach dem Brustbereich bis auf den Bereich der Seitenlinie, der Rückenflossenbasis und dem Schwanzstiel unbeschuppt. Das Seitenlinienorgan ist stark wellig ausgebildet. Der Schwanzstiel ist lang und schmal ausgebildet und besitzt einen deutlichen Seitenkiel sowie zwei paar kleinere Kiele beiderseits der Schwanzwurzel. Das Maul ist relativ groß ausgebildet und reicht bis etwa zur Hälfte der Augen. Im Oberkiefer besitzt der Fisch 14 bis 31 und im Unterkiefer 10 bis 24 große, konisch geformte Zähne. Auf der Oberseite der Zunge befinden sich zudem zwei Zahnfelder. Die Kopfbreite (Interorbitalabstand) beträgt etwa 40 % der Kopflänge. Die beiden Rückenflosse liegen nah hintereinander. Die erste Rückenflosse ist dunkel und besteht aus 13 bis 15 Flossenstrahlen. Die äußeren Spitzen der zweiten Rückenflosse und der Afterflosse sind grauweiß, ihnen folgen jeweils 6 bis 7 flossenähnliche Strukturen (Finlets) entlang des Schwanzstils. Die paarigen Brustflossen bestehen aus 25 bis 28 Strahlen. Der Beckenfortsatz (Interpelvic process) ist unpaar und lang ausgebildet. Der Schwanz ist sichelförmig und entspricht dem anderer Thunfischverwandter. Die Schwimmblase dieser Tiere ist verhältnismäßig groß. Die große Milz liegt rechtsseitig im vorderen Bereich der Leibeshöhle. Die Leber besitzt verlängerte rechte und linke Leberlappen während der mittlere Lappen nur kurz ausgebildet ist. Die Wirbelsäule besteht aus 19 Rücken- und ebenfalls 19 Schwanzwirbeln.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Einfarben-Thun lebt in den tropischen Bereichen des Indopazifik vom Roten Meer und der ostafrikanischen Küste und Madagaskar bis nach Japan, den Philippinen, Neuguinea, Australien und Samoa. Es handelt sich um einen Oberflächenfisch, der vor allem im Bereich von Korallenriffen anzutreffen ist. Die bevorzugte Wassertemperatur liegt bei 20 bis 28 °C.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Einfarben-Thunfische leben meistens einzeln oder in kleinen Gruppen (Schulen). Sie jagen nach kleineren Schwarmfischen und Tintenfischen. Dabei besteht seine Beute vor allem aus Arten der Gattungen \"Decapterus\", \"Caesio\", \"Naso\", \"Cirrhilabrus\" und \"Pterocaesio\". Über ihre Fortpflanzungsbiologie ist nur sehr wenig bekannt, geschlechtsreif werden sie ab einer Körperlänge von etwa 65 Zentimetern. Im Bereich um Fidschi liegt die Laichzeit in den Sommermonaten.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Der Einfarben-Thun wird nicht gezielt befischt und spielt entsprechend als Speisefisch keine zentrale Rolle. Der Fang erfolgt im Regelfall unspezifisch mit Fangleinen oder Netzen, vor allem im Bereich der Philippinen, bei Port Blair, den Andamanen, Japan, den Fidschi-Inseln sowie den Riffen vor der australischen Küste. In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN ist er nicht gelistet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Einfarben-Thun (\"Gymnosarda unicolor\") oder Hundszahn-Thun ist ein bis 1,5 Meter langer und 80 Kilogramm schwerer Raubfisch, der in kleinen Schwärmen oder einzeln über steilen Außenriffen, in Riffkanälen und tiefen Lagunen nach Schwarmfischen wie Füsilieren oder Stachelmakrelen und Kopffüßern jagt. Er ist die einzige Art der Gattung \"Gymnosarda\".", "tgt_summary": "裸狐鲣(学名:),又称裸䲠,俗名长翼,为鲭科裸狐鲣属的下的唯一一种。", "id": 2562654} {"src_title": "Selbstkonzept", "tgt_title": "自我概念", "src_document": [{"title": "Entstehung und sozialer Einfluss.", "content": "Bei der Entstehung des Selbstkonzepts interagieren genetische (dispositionale) und umweltbedingte, soziale Faktoren miteinander. Zu den vererbten Faktoren gehören Temperament, gewisse Persönlichkeitsdispositionen usw. (der Anteil des genetischen Einflusses ist in der Forschung umstritten). Zu den sozialen Faktoren, die bestimmend für das Selbstkonzept sind, gehören u. a. folgende:", "section_level": 1}, {"title": "Unterschied zwischen Identität und Selbstkonzept.", "content": "Erstens kennzeichnet Identität das Bedeutungsmerkmal „völlige Übereinstimmung mit dem was sie ist, oder als was sie bezeichnet wird“. Der Begriff des Selbstkonzeptes unterscheidet sich insofern von dem Konzept der Identität, als dass ersteres von der Realität abweichen kann. Zweitens lässt sich der Begriff der Identität definieren als „unmittelbare Wahrnehmung der eigenen Gleichheit und Kontinuität in der Zeit (...) und die damit verbundene Wahrnehmung, dass auch andere diese Gleichheit und Kontinuität erkennen“. Hier wird Identität sozial situiert: Im Vordergrund stehen sowohl eigene als auch fremde Wahrnehmungen des jeweiligen Subjektes. Da Selbst- und Fremdwahrnehmungen ebenfalls ein konstitutiver Bestandteil des Selbstbildes sind, positioniert sich diese Arbeit nicht bei einer strikten Trennung beider Konzepte, sondern einem ineinander übergehenden Verlauf bzw. einer Überlappung von Selbstkonzept und Identität.", "section_level": 1}, {"title": "Wesentliche Funktionen des Selbstkonzeptes.", "content": "\"Selbstschemata\", \"possible selves\" und das \"Selbstkonzept\" besitzen wichtige Funktionen. Selbstschemata beeinflussen und organisieren die Verarbeitung selbstbezogener Informationen. Sie dienen als Grundlage für Entscheidungen, Beurteilungen und Folgerungen in Bezug auf die eigene Person. \"Possible selves\" sind essentiell, um Vorstellungen und Ziele für die Zukunft zu entwickeln und Motivation zu generieren. Die grundlegende Funktion des Selbstkonzeptes ist die Strukturierung der Wahrnehmung und Interpretation selbstbezogener Informationen. Ein angemessen ausgeprägtes Selbstkonzept stellt einer Person einen kontextualisierten Bewertungs- und Interpretationsrahmen für die gegenwärtige Wahrnehmung ihres Selbst zur Verfügung. Epstein zufolge ordnet das Selbstkonzept Erfahrungen, die eine Person in sozialen Interaktionen gesammelt hat, in vorhersagbare Sequenzen von möglichen Verhaltensweisen und Reaktionen. Als weitere grundlegende Funktion gibt er an, dass das Selbstkonzept versucht, eigene Bedürfnisse im Sinne einer wohltuenden Balance von Behagen und Unbehagen zu erfüllen. Gleichzeitig wird angestrebt, Missbilligungen durch andere und beklemmende Gefühle der Ängstlichkeit zu vermeiden. Wenn das Selbstkonzept bedroht wird bzw. es nicht schafft, eine oder mehrere dieser grundlegenden Funktionen umzusetzen, führt dies zu Stress, der mglw. dermaßen ansteigt, dass die Selbsttheorie in sich zusammenfällt. Die Person erlebt diesen Zustand schließlich als gänzliche Desorganisation. Wenn die Selbsttheorie hingegen funktioniert, gelingt eine Aufrechterhaltung der positiven Bewertung der eigenen Person sowie die Herstellung von Stabilität in Bezug auf die eigene Identität.", "section_level": 1}, {"title": "Konzept nach William James.", "content": "William James differenziert in der ersten grundlegenden Arbeit über das Selbst zwischen (engl.) \"Me\" bzw. empirischem Selbst und \"I\", welches auch pure Ego genannt wird. (a) Das Me stellt als „objektives“ Selbst den Gegenstand der Selbstdefinition dar; es ist die mit den Sinnen empfundene gegenwärtige körperliche Existenz, welche ebenfalls von anderen beobachtet werden kann. Das Selbstkonzept stellt dabei den dispositionalen, also zeitlich überdauernden Teil des \"Me\" dar. (b) Als urteilende und wertende Instanz, die nur dem Individuum verfügbar ist, nimmt das I hingegen die Selbstdefinition vor. James definiert es als das, „was in jedem Augenblick Bewusstsein ist“; also der subjektive und flüchtige Gedanke, der Selbstgefühle speichert, beurteilt und erinnert. Da das \"I\" für die Existenz des reflexiven Bewusstseins als solches steht, kann nur das Me legitimer Gegenstand der empirischen Wissenschaft sein. \"I\" ist \"the knower\" – der wissende, handelnde, aktive Teil des Selbst. \"Me\" ist \"the known\" – das Gewusste, das Fundament der Persönlichkeit. George Herbert Mead hat das Konzept in Anlehnung an William James ausgebaut. Mead überträgt James’ Kategorisierung des Selbst in I und Me auf das Verhältnis zwischen dem Individuum und der Gesellschaft: (a) Das Individuum erschließt sich zunächst durch Rollenübernahme die Perspektive anderer und letztlich der gesamten Gemeinschaft. Darüber entwickelt es ein Me bzw. eine Selbstwahrnehmung, die primär von gesellschaftlichen Verhaltensnormen geprägt ist. (b) Der konzeptuelle Unterschied des \"I\" liegt darin, dass es eine aktiv-schaffende Antwort des Individuums verkörpert: Es reagiert zwar ebenso auf eine durch Normen und Erwartungen konstituierte Situation, kann diese aber von sich aus verändern. Überträgt man dies beispielsweise auf Lehrer mit Migrationshintergrund, so ist eine Komponente ihres Selbst von den Verhaltensnormen und Erwartungen geleitet, welche die Gesellschaft an sie als Mitmenschen mit Zuwanderungsgeschichte ggf. stellt. Sie können jedoch durch die zweite Komponente ihres Selbst, dem \"I\", Kompetenzen zur Neuschöpfung zeigen und sozialen Wandel herbeiführen. Es ist bspw. denkbar, dass sie Schülern aufgrund mangelnder Vorbilder und der Fremdzuschreibung negativer beruflicher Chancen durch ihr gesellschaftliches Umfeld annahmen, nicht Lehrer in Deutschland werden zu können. Ihr \"I\" sorgte trotz derartiger Konventionen für die Perspektive und den Mut, dass sie einen Weg dahin finden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Das Selbstkonzept aus sozial- und kognitionspsychologischer Perspektive.", "content": "Wissenschaftler aus dem Bereich der Psychologie nähern sich dem Begriff des Selbstkonzeptes meist mit einer kognitionspsychologischen oder einer sozialpsychologischen Perspektive. Erstere fokussiert darauf, was als Selbstkonzept bezeichnet werden kann und wie dieses beim Menschen vorliegt. Der sozialpsychologische Blickwinkel konzentriert sich hingegen auf Quellen des Selbstkonzeptes, die sich v. a. in sozialen Interaktionen und Wahrnehmungen bzw. Zuschreibungen einer Person durch ihr Umfeld finden lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Kognitive Repräsentationen als Abbildung des Selbstkonzeptes.", "content": "Im Gedächtnis von Menschen liegen kognitive Repräsentationen ihrer eigenen Person vor; dort werden selbstbezogene Informationen gespeichert. Die Gesamtheit aller gespeicherten selbstbezogenen Daten bezeichnet Filipp als „internes Selbstmodell“ (ebd.). Das Selbstkonzept ist dementsprechend ein hypothetisches Konstrukt, das sich aus allen selbstbezogenen Wahrnehmungen zusammensetzt sowie aus Informationen aus den verschiedensten individuellen Erfahrungen. Diese Erfahrungsbereiche entstammen zwei Dimensionen der Persönlichkeit: (a) der kognitiven Komponente, welche sich auf faktische Informationen über die Person bezieht, wie bspw. ihre Haarfarbe oder Größe; (b) der affektiven Komponente, welche die Gefühle einer Person über sich selbst widerspiegelt. Ein Beispiel für letzteres ist der Gedanke „Ich bin zu klein.“ Mummendey setzt diesen Ansatz fort, indem er die kognitive und affektive Komponente bzw. Verstand und Gefühl um eine aktionale Komponente ergänzt. Das Verhalten einer Person entsteht vor den ersten beiden Komponenten oder resultiert aus ihnen. Es befindet sich in einer direkten Wechselwirkung mit ihnen und kann somit ebenfalls als Teil des Selbstkonzeptes berücksichtigt werden. Kognitive Repräsentationen einer Person über sich selbst können der Realität entsprechen oder sehr von ihr abweichen. Beispielsweise kann eine Person, die eine Fremdsprache (etwa: Deutsch) gelernt hat und diese fehlerfrei sowie flüssig spricht, dennoch aufgrund eigener Wahrnehmungen von sich denken „Mein Deutsch ist sehr schlecht.“ und damit ein unrealistisches Selbstschema entwickelt bzw. gefestigt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Das Selbstkonzept zwischen Stabilität und Dynamik.", "content": "In Bezug auf den Faktor Dynamik lassen sich in der Selbstkonzeptforschung zwei Richtungen hervorheben: Während die differenzielle Forschung das Selbstkonzept als stabiles System ansieht, versteht die prozessorientierte Forschung dieses als dynamisches Konstrukt. Mit Hinblick auf eine Stabilität des Selbstkonzeptes führen Forschungsarbeiten zwei tendenzielle Neigungen von Personen auf: (a) Selbstverifikation beschreibt das Bedürfnis zur Bestätigung und damit zum Erhalt bestehender Schemata, selbst wenn dadurch vorhandene negative Konzepte gleich bleiben. (b) Im Rahmen des Selbst-Enhancement gehen Wissenschaftler von einer vorherrschenden Neigung von Personen aus, positive Selbstschemata aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln sowie negative Aspekte zu reduzieren. Hier liegt der Fokus darauf, ein positives Bild von sich selbst beizubehalten. Arbeiten der Selbstkonzeptforschung neigen überwiegend zur Auseinandersetzung mit dem Schutz des Selbstkonzeptes. So beschäftigen sich viele Wissenschaftler mit der Frage, wie man ein positives Selbstkonzept wahren bzw. festigen kann. Im Hinblick auf die Forschung lässt sich festhalten, dass Menschen ein Bedürfnis nach einer gewissen Stabilität ihres Selbstkonzeptes haben und diese das Fundament für ein stabiles Bewusstsein ihrer eigenen Identität darstellt. Der prozessorientierte Diskurs betont die Veränderbarkeit sowie Kontext- und Situationsabhängigkeit des Selbstkonzeptes. Dieses entsteht und verändert sich im Zusammenhang mit Bedingungen, Erfahrungen und Beobachtungen der Person in ihrem Umfeld sowie dem inneren Erleben des Individuums. Wissenschaftler haben demnach gezeigt, dass Menschen einer grundsätzlichen Stabilität und Kontinuität in ihrem Selbstbild bedürfen. Neue Erlebnisse und immense Veränderungen führen im Verlauf des Lebens jedoch auch dazu, dass sie bestimmte Selbstschemata bzw. sich selbst als Person anders oder auch neu wahrnehmen. Wenn das Selbstkonzept durch ein stabiles Grundgerüst abgesichert ist, könnten an einzelnen Stellen Veränderungsprozesse eingeleitet und fortgeführt werden, ohne dass das Selbstbild des Individuums in sich zusammenfällt.", "section_level": 2}, {"title": "Multidimensionalität des Selbstkonzeptes: \"Possible\" \"selves\".", "content": "In der Selbstkonzeptforschung besteht weitgehend Einigkeit über die Multidimensionalität des Selbstbildes. Das Wissen des Menschen über sich selbst liegt nicht als eine Einheit vor, sondern die selbstbezogenen Kognitionen sind als Wissen über sich selbst in spezifischen Teilbereichen vorhanden und formen insgesamt ein organisiertes Ganzes. Über die Strukturierung und Organisation dieser multiplen situations- und bereichsspezifischen Partialselbstkonzepte besteht hingegen Uneinigkeit. Nicht alle der verschiedenen Selbstrepräsentationen, welche das vollständige bzw. globale Selbstkonzept beinhaltet, sind jederzeit verfügbar: Der Begriff \"working self\" bezeichnet das Selbstkonzept des gegenwärtigen Momentes. Dieses stellt ein kontinuierlich aktives und sich verschiebendes Spektrum des aktuell verfügbaren bzw. zugänglichen Selbstwissens dar. \"Possible selves\" werden verschiedene Versionen des Selbst genannt, die sich ein Mensch in der Zukunft vorstellen kann: Resümierend stellen possible selves die kognitiven Komponenten von Zielen, Ängsten sowie Hoffnungen und somit die konzeptionelle Verbindung zwischen Kognition und Motivation dar. Manche dieser Partialselbstkonzepte sind für eine Person von größerer Relevanz als andere. Im Laufe der Zeit können sie sich von der Peripherie zum Kern des Gesamtselbstkonzeptes verschieben und umgekehrt. Nicht mehr aktuelle Aspekte eines früheren Selbstkonzeptes können noch relevant sein, wenn sie bedeutsam dafür sind, wie eine Person sich gegenwärtig sieht. Abschließend ist es situations- und kontextabhängig, welche Versionen des Selbst zu einem gegebenen Zeitpunkt aktiv sind.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Interaktionen als Quelle des Selbstkonzeptes.", "content": "Sozialpsychologische Wissenschaftler sind sich weitgehend darin einig, dass sich das Selbstkonzept einer Person größtenteils aus ihren sozialen Interaktionserfahrungen ableitet. Die Wissenschaftler widersprechen damit der in der Gesellschaft populären Ansicht eines introspektiv erhaltenen Selbstwissens, dem zufolge man in sich hineinblicken muss, um zu wissen, wer bzw. wie man ist. Insbesondere die Reaktionen von Interaktionspartnern auf persönliche Inhalte, die eine Person enthüllt, beeinflussen deren Selbstkonzept. Die Bedeutung sozialer Interaktionen als Quelle des Selbstkonzeptes lässt sich mit dem symbolischen Interaktionismus nach Blumer verbinden. Blumer stellt fest, dass die Bedeutung von sozialen Beziehungen, Situationen und Objekten in symbolisch vermittelten Prozessen der Kommunikation bzw. Interaktion hervorgebracht wird. Übertragen auf das Selbstkonzept bedeutet dies, dass ein Interaktionspartner sich selbst als Objekt erkennen kann, indem er die Haltung anderer Individuen gegenüber sich selbst einnimmt (jeweils innerhalb einer gesellschaftlichen Umwelt oder eines Erfahrungs- und Verhaltenskontextes). Das Konzept der \"Reflected Appraisal\" besagt, dass Menschen für sich gegenseitig einen Spiegel darstellen, aus dem man wahrnimmt, wie man ist. Der Spiegel ist bildlich gesprochen das Verhalten anderer dem wahrnehmenden Individuum gegenüber. Die Person schließt bzw. interpretiert daraus, wie andere Menschen sie sehen und übernimmt diese Vermutung in ihr Selbstkonzept. Die Theorie der Reflected Appraisal als Quelle des Selbstkonzeptes besagt somit, dass man sich zu einem Großteil so wahrnimmt, wie man vermutet, von anderen wahrgenommen zu werden. Dies kann an dem folgenden Beispiel verdeutlicht werden: Wenn eine Lehrkraft wahrnimmt, dass andere LehrerInnen aus dem Kollegium ihr aus dem Weg gehen, ist es denkbar, dass sie daraus schließt „Ich bin unbeliebt.“ Soziale Interaktionen sind als Quelle des Selbstkonzeptes einer Person von besonderer Relevanz, da die soziale Anerkennung des Individuums ein essentielles menschliches Grundbedürfnis darstellt. Soziale Anerkennung stellt sich meist ein, wenn eine Person den von ihr erwarteten Rollenbildern entspricht. Fremdling konstatiert in diesem Zusammenhang, dass sich das Selbstkonzept eines Menschen über die Erfüllung oder Nicht-Erfüllung „der Rolle [definiert], die an eine Person von außen herangetragen wird, in die man hineinschlüpft [oder] gepresst wird“. Erfüllt das Selbst die von ihm erwartete Rolle und kann es diese erweitern, entstehen positive Gefühle. Wird es jedoch in eine Rolle hineingedrückt, der es nicht entsprechen kann oder möchte, fühlt sich das Selbst schlecht. Da soziale Anerkennung ein tiefes menschliches Bedürfnis ist, kann es zu gesundheits- und identitätsbeeinträchtigenden Folgen kommen, wenn unerfüllbare Ansprüche oder Rollen, in denen sich eine Person unwohl fühlt, überwiegen. Ist dies der Fall bzw. sieht die Person keine Möglichkeit zur Veränderung einer ungewollten oder unerfüllbaren Rolle, die kontinuierlich an sie herangetragen wird, nehmen die negativen Gefühle so lange an, bis sie sich z. B. im Burn-out-Syndrom oder dem Zusammenbruch der Selbsttheorie entladen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Selbstbild, wie man sich selbst wahrnimmt, misst sich am Idealbild, also daran, wie jemand gerne sein möchte. Selbstbild und Idealbild werden im Selbstkonzept zusammengefasst, das sich stets auch unter dem Einfluss von Interaktionsprozessen und durch Verinnerlichung der Urteile der anderen bildet, jedoch relativ stabil ist. Zum Selbstkonzept gehört das Wissen über persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten, Vorlieben, Gefühle und Verhalten.", "tgt_summary": "自我概念(或称自我建构、自我认同、自我观点或自我结构)是一个人关于自己的信念的集合。一般而言,自我概念体现了“我是谁?”这一问题的答案。", "id": 2671950} {"src_title": "UN-Menschenrechtsrat", "tgt_title": "联合国人权理事会", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Beschluss.", "content": "Die UN-Generalversammlung verabschiedete in ihrer 72. Plenarsitzung am 15. März 2006 die \"Resolution 60/251\" mit 170 Zustimmungen, vier Gegenstimmen und drei Enthaltungen für die Gründung des Menschenrechtsrats. Gegen die Einführung des Rates stimmten Israel, die Marshallinseln, Palau und die Vereinigten Staaten von Amerika, weil die verhandelten Kriterien zur Aufnahme von Staaten in den Rat nicht hinreichend seien. Der Stimme enthielten sich der Iran, Venezuela und Weißrussland. Mit konstituierender Sitzung vom 19. Juni 2006 trat das neue UN-Gremium in Genf erstmals zusammen.", "section_level": 3}, {"title": "Kommentare zur Gründung.", "content": "Die damalige UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Louise Arbour, stufte die Einrichtung des Menschenrechtsrats als Entscheidung von historischer Bedeutung ein, deren tatsächliche Auswirkung auf das Leben der Menschen aber noch untersucht werden müsse. Der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John R. Bolton, lehnte das Projekt ab. Es gehe nach Meinung der USA nicht weit genug. Er sagte aber, dass sein Land mithelfen werde, das neue Gremium „so stark und wirksam wie möglich“ zu machen. Der kubanische UN-Botschafter Rodrigo Malmierca stellte vor der Abstimmung die Frage, ob der Menschenrechtsrat auch die Vereinigten Staaten für ihre Menschenrechtsverletzungen in Guantánamo auf Kuba, in Abu Ghuraib im Irak und in geheimen CIA-Gefangenenlagern in Europa zur Rechenschaft ziehen werde. Der ehemalige deutsche Menschenrechtsbeauftragte Günter Nooke meint, dass das Beste daraus gemacht werden musste, wenngleich auch „dieser Spatz in der Hand vielleicht schon halb tot ist, weil der prozentuale Anteil menschenrechtsfreundlicher Staaten noch weiter abgenommen hat“. Aufsehen erregte kurz vor Ende der Genfer Tagung die Forderung der kanadischen Regierung an Deutschland, den iranischen Generalstaatsanwalt Said Mortasawi bei seinem Rückflug aus Genf auf dem Flughafen Frankfurt festnehmen zu lassen, weil ihm direkte Verwicklungen in den Folter- und Mordfall der iranischstämmigen kanadischen Journalistin Zahra Kazemi vorgeworfen wird. Kazemi war im Teheraner Evin-Gefängnis bei Verhören unter anderem mit Mortasawi zu Tode gekommen. Said Mortasawi war iranischer Vertreter bei dem in Genf tagenden UN-Menschenrechtsrat. Die USA ließ sich erstmals unter Präsident Barack Obama in das Gremium wählen.", "section_level": 3}, {"title": "Austritt der USA.", "content": "Im Juni 2018 erklärte die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, man ziehe sich aus dem Rat für Menschenrechte zurück. US-Außenminister Mike Pompeo konkretisierte den Vorwurf, die schlimmsten Menschenrechtsverletzer der Welt säßen als Mitgliedsstaaten im Rat. Die USA hatten schon längere Zeit eine Reform des Rates verlangt, dem sie vorwerfen, antiisraelisch zu sein. Vor einem Jahr forderte Haley, dass der Rat seinen „Fokus auf Israel“ verringern müsse. UN-Generalsekretär Antonio Guterres bedauerte den Austritt der USA. Der Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, nannte die Entscheidung „enttäuschend, aber nicht wirklich überraschend“. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini ließ mitteilen, der Austritt „gefährdet die Rolle der USA als Verfechter und Unterstützer der Demokratie in der Welt“.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Die frühere UN-Menschenrechtskommission geriet von einigen Seiten in die Kritik, nicht effektiv für den Schutz der Menschenrechte einstehen zu können, da es der Menschenrechtsverletzungen beschuldigten Staaten möglich war, sich gegenseitig in der Kommission zu schützen. Der neue Rat mit selbem Sitz im schweizerischen Genf ist mit 47 Mitgliedern, anders als zuvor mit 53, etwas kleiner. Die Mitglieder werden in geheimer Wahl von der UN-Generalversammlung mit absoluter Mehrheit bestimmt. Der Rat soll häufiger zusammentreten als die bisherige UN-Menschenrechtskommission, nämlich zu mindestens drei Sitzungen pro Jahr mit einer Gesamtdauer von mindestens zehn Wochen. Nach dem bisherigen Entwurf gelten schärfere Aufnahmebedingungen, und Mitglieder dieses Rates können auch ausgeschlossen werden, wenn sie eklatant gegen die Menschenrechte verstoßen. Die 47 Sitze im neuen Rat werden anhand von regionalen Gruppen verteilt. 13 Sitze gehen an Afrika, 13 an Asien, sechs Sitze gehen an Osteuropa. Acht Sitze bekommen die Staaten Lateinamerikas und der Karibik sowie sieben Sitze Westeuropa und die anderen Staaten. Der Menschenrechtsrat ist ein Nebenorgan der Generalversammlung. Damit ist er direkt allen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen gegenüber rechenschaftspflichtig. Die Mitgliedstaaten werden auf jeweils drei Jahre gewählt; für einen Staat sind höchstens zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Amtszeiten erlaubt. Die Wahl der ersten Mitglieder erfolgte am 9. Mai 2006. Die sieben Sitze der westlichen Staaten erhielten Deutschland (154 Stimmen), Frankreich (150 Stimmen), das Vereinigte Königreich (148 Stimmen), die Schweiz, die Niederlande, Finnland und Kanada. Gewählt wurden auch in die Liste der 47 Länder China, Kuba, Russland und Saudi-Arabien. Ghana erhielt mit 183 Stimmen am meisten Stimmen aller Staaten. Die Vereinigten Staaten hatten sich nicht zur Wahl für den UN-Menschenrechtsrat gestellt. Gegenüber der früheren Kommission, die für die Wahl des Sudan als ihren Vorsitz wegen des Darfur-Konflikts kritisiert wurde, werden den Mitgliedern die „höchsten Standards“ bei Menschenrechten abverlangt. Weiter müssen sie sich periodisch überprüfen lassen. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass Staaten anlässlich ihrer Bewerbung für den Menschenrechtsrat freiwillige Versprechen und Zusagen abgeben. Durch eine Zweidrittelmehrheit der Versammlung kann ein Ratsmitglied abgewählt werden. Die Kommission war eine unabhängige Einrichtung; der Rat wird eine untergeordnete Einrichtung der Versammlung. Weiter ist die Ratsmitgliedschaft auf zwei direkt aufeinander folgende Amtsperioden beschränkt. Eine erneute Kandidatur ist nach einer Pause aber möglich. Als Unterorgan des Menschenrechtsrats fungiert ein beratender Ausschuss (engl. \"Human Rights Council Advisory Committee\"), der aus unabhängigen Experten zusammengesetzt ist. Eine wesentliche Neuerung im Vergleich zur alten Menschenrechtskommission besteht in der „allgemeinen regelmäßigen Überprüfung“ (engl. \"Universal Periodic Review\"). Damit soll die Menschenrechtsbilanz aller Staaten regelmäßig genauer untersucht werden. Die unter der Menschenrechtskommission geschaffenen Sonderverfahren wurden vom Menschenrechtsrat übernommen. Damit ist es weiterhin möglich, unabhängige Experten (Sonderberichterstatter) zur Überprüfung der weltweiten Menschenrechtssituation einzusetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Bisherige Besetzungen.", "content": "Die folgende Tabelle zeigt, welche Staaten wann im Menschenrechtsrat vertreten waren. Dabei zeigen die ersten drei – farbig unterlegten – Zeilen an, welche Staaten aktuell im UN-Menschenrat vertreten sind:", "section_level": 2}, {"title": "Aufgaben und Ziele.", "content": "Der Menschenrechtsrat soll gemäß seiner Gründungsresolution als Hauptforum der Vereinten Nationen für den Dialog und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte dienen. Sein Hauptaugenmerk liegt darauf, Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, ihre Menschenrechts-Verpflichtungen mittels Dialog, technischer Hilfe und des Aufbaus von Kapazitäten einzuhalten. Er gibt auch Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Völkerrechts auf dem Gebiet der Menschenrechte an die Generalversammlung ab. Geleitet sein soll er von den Prinzipien Universalität, Unparteilichkeit, Objektivität und Nicht-Selektivität. In der Resolution 60/251 hat der Menschenrechtsrat folgende Hauptaufgaben und Ziele festgelegt: Dafür stehen ihm diese Instrumente zur Verfügung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der UN-Menschenrechtsrat (, kurz: \"UNHRC\") löste im Rahmen der von UN-Generalsekretär Kofi Annan vorangetriebenen Reform der Vereinten Nationen im Juni 2006 die UN-Menschenrechtskommission ab. Der Rat kann, wie bereits die Menschenrechtskommission, mit absoluter Mehrheit die Entsendung von Beobachtern zur Überwachung der Menschenrechtssituation in einem Mitgliedstaat beschließen. Jedoch gehören ihm nur noch 47 Mitglieder an, seitdem einige institutionelle Änderungen vorgenommen wurden. Der Menschenrechtsrat ist ein Unterorgan der Generalversammlung, wie sich aus der Resolution der Generalversammlung ergibt, durch die der Rat errichtet wurde. Er sollte nicht mit dem UN-Menschenrechtsausschuss verwechselt werden.", "tgt_summary": "联合国人权理事会(英语:United Nations Human Rights Council;;;;)是联合国系统中的政府间机构,负责在全球范围内加强促进和保护人权的工作,解决人权侵犯问题以及对此提出建议。理事会负责讨论全年所有需要关注的人权问题和状况,在联合国日内瓦办事处举行会议。", "id": 3023069} {"src_title": "Pjotr Nikolajewitsch Krasnow", "tgt_title": "彼得·尼古拉耶维奇·克拉斯诺夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Krasnow schloss die Kadettenschule 1888 in Pawlowsk ab und diente nach seinem Abschluss im „Ataman-Regiment“ der Leibgarde des Zaren. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs kommandierte er als Generalmajor in Galizien eine Kosaken-Kavalleriebrigade. Ab Juli 1915 übernahm er das Kommando über die 3. Don-Kosaken-Division, ab September 1915 führte er die 2. Kuban-Kosaken-Division. Ende Mai 1916 wurde er bei Wolka Galuzinskoy am Bein schwer verwundet. Ab Juni 1917 führte er die 1. Kuban-Kosaken-Division, von August bis Oktober 1917 war er Korpskommandeur des 3. Kavalleriekorps. Ende 1917 wurde Krasnow im Zuge des von General Lawr Kornilow initiierten Putschversuches gegen die provisorische Regierung unter Alexander Kerenski in der Stadt Pskow festgenommen, jedoch bald wieder freigelassen. Während der Oktoberrevolution der Bolschewiki erhielt er vom damaligen Regierungschef Kerenski den Auftrag, die Revolte in der Hauptstadt Petrograd zu unterdrücken. Er scheiterte allerdings mit einer improvisierten Kosakeneinheit an bewaffneten Arbeitern und ehemaligen Frontsoldaten, die für die Sache der Kommunisten gewonnen worden waren. Er wurde von den Sowjets gefangen genommen, allerdings auf ein Ehrenwort, die Revolution nicht mehr weiter zu bekämpfen, freigelassen. Krasnow floh daraufhin in die Kosakenregion am Don und wurde im Mai 1918 unter dem Titel Ataman zum Anführer der dortigen Kosaken gewählt. Er bemühte sich, mit deutscher Hilfe eine Armee aus Kosaken zu formieren, um weiterhin gegen das bolschewistische Regime vorzugehen. Krasnow führte 1918 die Belagerung Zarizyns durch, allerdings blieb diese erfolglos. In einer Abnutzungskampagne wurde seine Kosakenarmee von 30.000 Mann bis zum Frühjahr 1919 von der Roten Armee aufgerieben. Angesichts der militärischen Niederlage musste er im Februar 1919 als Ataman zurücktreten und überließ den Oberbefehl dem weißen General Denikin, der seine Freiwilligenarmee zuvor siegreich im Nordkaukasus ins Feld geführt hatte. Angesichts seiner politischen Differenzen mit Denikin und da er durch seine Annäherung an die Deutschen außenpolitisch zum Ballast wurde, emigrierte er noch im selben Monat nach Deutschland. Dort setzte er seine antikommunistische Tätigkeit fort und war einer der Gründer der „Bruderschaft der russischen Wahrheit“. Diese Organisation plante ein Untergrundnetzwerk in Sowjetrussland aufzubauen, blieb jedoch erfolglos. Auch mehrere, meist pro-zaristische und antikommunistische Romane über den Bürgerkrieg stammen aus seiner Feder. Die beiden bekanntesten waren \"Der endlose Hass\" sowie \"Vom Zarenadler zur Roten Fahne\". Während des Zweiten Weltkriegs stellte Krasnow sich auf die Seite des nationalsozialistischen Deutschlands. Er war in der Redaktion der russischsprachigen und antisowjetischen Zeitung „Fürs Vaterland“ tätig und stellte sich beim Aufbau von Kosakeneinheiten aus Einheimischen, Kriegsgefangenen und russischen Emigranten zur Verfügung. Sein militärischer Beitrag war allerdings aufgrund seines hohen Alters gering, er diente eher als Integrationsfigur dieser Bewegung. Politische Initiative wurde ihm ebenso von den Deutschen nicht erlaubt. Er weigerte sich allerdings 1944, der unter dem General Wlassow hastig aufgestellten Russischen Befreiungsarmee beizutreten, die ebenso wie seine Einheiten unter der politischen Knute der Nazis standen. Zum Kriegsende ergab sich Krasnow mit den Überresten seiner Kosakentruppen in Österreich der britischen Armee. Ihnen wurde von Seiten der Alliierten zugesichert, dass sie als Emigranten nicht an die Sowjetunion ausgeliefert werden würden. Im Mai 1945 wurden die Kosaken, insgesamt ca. 50.000 Mann mit 11.000 Frauen und Kindern bei Lienz an die Rote Armee ausgeliefert und zwangsrepatriiert. Krasnow wurde zusammen mit anderen Kosakengenerälen (u. a. Andrei Grigorjewitsch Schkuro, Helmuth von Pannwitz), die ebenfalls mit den Deutschen kollaboriert hatten, in Moskau durch den Militärrat des Höchsten Gerichts der UdSSR zum Tod durch Hängen verurteilt. Das Urteil gegen den 77-jährigen Krasnow wurde am 16. Januar 1947 vollstreckt. Er starb allerdings durch ein Erschießungskommando.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Verarbeitung.", "content": "Claudio Magris, Mutmaßungen über einen Säbel, Hanser Verlag München,1986. ISBN 3-446-14518-4", "section_level": 1}], "src_summary": "Pjotr Nikolajewitsch Krasnow (, wiss. Transliteration \"\"; * in Sankt Petersburg; † (erschossen) 16. Januar 1947 in Moskau) war ein General der zaristischen Armee, eine Führungsfigur der gegenrevolutionären Bewegung im Russischen Bürgerkrieg, sowie Schriftsteller.", "tgt_summary": "彼得·尼古拉耶维奇·克拉斯诺夫(,1869年-9月22日-1947年-1月17日),俄罗斯军官、顿河哥萨克。俄国内战期间,他为白军重要将领。", "id": 1706157} {"src_title": "Leslie White", "tgt_title": "莱斯利·怀特", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "White war der Sohn eines peripatetischen Bauingenieurs. Er lebte zuerst in Kansas und dann in Louisiana. Er meldete sich zum Militärdienst im Ersten Weltkrieg, erlebte aber nur das Ende, indem er ein Jahr bei der US Navy verbrachte, ehe er sich 1919 an der Louisiana State University immatrikulierte. 1921 wechselte er zur Columbia University, wo er Psychologie studierte und 1923 seinen BA und 1924 seinen MA erlangte. Obwohl er an der gleichen Universität wie Franz Boas war und auch Kurse in Anthropologie an der New School of Social Research belegte, traf er im Unterricht nicht auf den Gründer der amerikanischen Anthropologie. Seine Interessen waren schon zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere vielfältig und er besuchte Kurse in verschiedenen anderen Disziplinen und Institutionen, darunter Philosophie an der UCLA und klinische Psychiatrie, bevor er schließlich durch Alexander Goldenweisers Kurse an der New School for Social Research die Anthropologie entdeckte. 1925 begann er das Studium für den Ph.D. in Soziologie und Anthropologie an der University of Chicago (die beiden Fächer waren im Chicagoer Institut zusammengefasst) und hatte die Gelegenheit, ein paar Wochen mit den Menominee und Winnebago in Wisconsin zu verbringen. Nachdem er seine erste These vorgeschlagen hatte – eine liberale These, die einen Ausblick auf seine spätere Arbeit ermöglichte – führte er Feldforschung bei den Acoma in New Mexico durch. Mit dem Ph.D. in der Hand, begann White 1927, an der University at Buffalo, wo er die anti-evolutionären Ansichten, die ihm die Ausbildung nach Franz Boas vermittelt hatte, überdachte. 1930 zog er nach Ann Arbor, wo er den Rest seiner aktiven Karriere verbrachte. Die drei Jahre in Buffalo bildeten einen Wendepunkt in Whites Biographie. Während dieser Zeit entwickelte er ein anthropologisches, politisches und ethisches Weltbild, das er bis zu seinem Tod aktiv vertrat. Die Antwort der Studenten auf die anti-evolutionären und anti-rassistischen Doktrinen, die White präsentierte, halfen ihm dabei, seine eigenen Ansichten über die Evolution des menschlichen sozialen Lebens zu formulieren. 1929 besuchte er die Sowjetunion und bei seiner Rückkehr trat er in die Sozialistische Labor Party ein, für deren Zeitung er Artikel unter dem Pseudonym \"John Steele\" schrieb. 1930 kam White an die University of Michigan, um dort Julian Steward zu ersetzen. Obwohl die Universität ein Museum beherbergte, das in seiner langen Geschichte viel mit anthropologischen Angelegenheiten zu tun hatte, war White der einzige Professor in der anthropologischen Abteilung. 1932 leitete er eine Feldschule im Südwesten, an der unter anderem Fred Eggan und Mischa Titiev teilnahmen. Letzteren holte White 1936 als zweiten Professor nach Michigan. Als sein Student – und vielleicht auch wegen seines Status als russischer Immigrant – passte er perfekt. Während des Zweiten Weltkriegs beteiligte sich Titiev jedoch am Kriegsgeschehen, indem er Japan studierte. Dies war wohl der Grund dafür, dass White mit Titiev brach. Die Zwei-Mann-Abteilung wurde erst nach dem Krieg erweitert. Die Erweiterung sorgte zusammen mit Titievs Gründung des Ostasiatischen Studienprogramms und der Aufnahme von Gelehrten wie Richard Beardsley – für eine Trennung der Professoren. Als Professor in Ann Arbor bildete White eine Generation einflussreicher Studenten aus. Während Autoren wie Robert Carneiro, Beth Dillingham und Gertrude Dole Whites Programm in der orthodoxen Form weiterführten, entwickelten Gelehrte wie Eric Wolf, Elman Service und Marshall Sahlins auf dieser Grundlage ihre eigenen Formen der Anthropologie.", "section_level": 1}, {"title": "Whites Anthropologie.", "content": "Whites Ansichten waren speziell gegen die Schule von Franz Boas formuliert, mit dem er institutionell und intellektuell in Konflikt stand. Dieser Antagonismus nahm oft sehr persönliche Züge an: White bezeichnete Boas' Prosastil im \"American Journal of Sociology\" als „kitschig“, während Robert Lowie Whites Arbeit als „ein Mischmasch unreifer metaphysischer Ansichten“ einstufte, das von „der obsessiven Kraft des Fanatismus[, die] unbewusst eine Vision verzerrt“ geschaffen sei. Die deutlichste Abweichung von der Boas'schen Orthodoxie bestand in Whites Auffassung der Anthropologie und ihrer Beziehung zu anderen Wissenschaften. White klassifizierte die Welt in kulturelle, biologische und physikalische Phänomene, wobei er diese Einteilung nicht als ein bloßes heuristisches Mittel sah, sondern als eine Beschreibung real existierender Tatsachen. Im Gegensatz zu Alfred Kroeber, Kluckhohn oder Edward Sapir sah White die Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes nicht als kognitive Leistung des Anthropologen, sondern als Erkenntnis von Tatsachen, aus denen die Welt besteht. Die Unterscheidung von Natur- und Sozialwissenschaften gründet somit nicht in der Methode, sondern in der Natur des Studienobjekts – Physiker studieren physikalische Phänomene, Biologen biologische und „Kulturologen“ (Whites Bezeichnung) kulturelle. Während also das Studienobjekt nicht vom Standpunkt oder Interesse des Forschers beeinflusst ist, so gilt dies sehr wohl für die Methode. White glaubte, dass man Phänomene von drei Standpunkten aus erforschen könne: dem historischen, dem formal-funktionalen und dem evolutionären (oder formal-zeitlichen). Der historische Weg entspricht im Wesentlichen dem von Boas; er widmet sich der Untersuchung bestimmter diachroner kultureller Prozesse und „versucht liebevoll in die Geheimnisse vorzudringen, bis jedes Merkmal offen und klar ist“. Der formal-funktionale Ansatz entspricht der diachronen Vorgehensweise, die von Alfred Radcliffe-Brown und Bronisław Malinowski vertreten wird und versucht, die formale Struktur einer Gesellschaft und die funktionalen Beziehungen seiner Bestandteile aufzudecken. Sein eigener evolutionärer Ansatz ist wie der formale generalisierend, aber ebenfalls diachron, insofern er einzelne Ereignisse als allgemeine Beispiele für größere Trends betrachtet. Während Boas Wissenschaft nach eigener Ansicht ein liebevolles Eindringen versprach, befürchtete White, dass sie die Anthropologie „entmannen“ würde, wenn sie eine dominante Stellung erreicht. White sah seinen Ansatz als Synthese des historischen und funktionalen, da es den diachronen Blick mit dem generalisierenden Auge für formale Beziehungen kombinierte. Als solcher könnte er „den Verlauf der kulturellen Entwicklung in der Vergangenheit und ihren wahrscheinlichen Verlauf in der Zukunft“ zeigen, eine Aufgabe, die als „wertvollste Funktion“ der Anthropologie galt. White verteidigte wiederholt die Evolutionisten des 19. Jahrhunderts auf der Suche nach intellektuellen Vorläufern, die von den Boasianern nicht beansprucht oder gar denunziert wurden. Das lässt sich an seinen Ansichten über die Evolution erkennen, die auf den Werken von Herbert Spencer, Charles Darwin und Lewis Henry Morgan basieren. Obwohl Whites Darstellung von Morgan und Spencer eher tendenziös war, waren seine Konzepte von Wissenschaft und Evolution fest in ihren Arbeiten verankert. Fortschritte in der Populationsbiologie und der Evolutionstheorie gingen an White vorüber, dessen Konzepte von Evolution und Fortschritt eng mit dem 19. Jahrhundert verbunden blieben. Für White war die Kultur eine superorganische Entität, die sui generis existiert und nur durch sich selbst erklärt werden kann. Sie besteht aus drei Ebenen, der technologischen, der sozial-organisatorischen und der ideologischen. Jede Ebene basiert auf der vorherigen und obwohl sie alle interagieren, ist die technologische Ebene letztlich die bestimmende, die White als „Held unseres Stückes“ und „den führenden Charakter unseres Spiels“ bezeichnet. Der wichtigste Faktor in seiner Theorie ist die Technologie: „Soziale Systeme werden von technologischen Systemen bestimmt“, schrieb er in seinem Buch, womit er an die frühere Theorie von Lewis Henry Morgan anknüpfte. White sprach von der Kultur als ein allgemeines menschliches Phänomen und betonte, dass er nicht von Kulturen im Plural spreche. Seine Theorie, die er 1959 in \"The Evolution of Culture: The Development of Civilization to the Fall of Rome\" veröffentlichte, belebte das Interesse am sozialen Evolutionismus wieder und gilt bei den Neoevolutionisten als herausragend. Er glaubte, dass sich die Kultur – die Summe aller menschlichen kulturellen Aktivitäten auf dem Planeten – entwickelt, wobei die technologische Komponente die wichtigste Rolle spielt. Sein materialistischer Ansatz wird in folgendem Zitat evident: „Der Mensch als tierische Spezies - und folglich die Kultur als Ganzes - ist abhängig von der materiellen, mechanischen Anpassung an die Umgebung.“. Die technologische Komponente besteht aus materiellen, mechanischen, physikalischen und chemischen Instrumenten und der Art, wie die Menschen diese Techniken benutzen. White begründet die Bedeutung der Technologie wie folgt: Für White besteht „die primäre Funktion der Kultur“, die den Grad ihres Fortschritts bestimmt, in ihrer Fähigkeit, „Energie nutzbar zu machen und zu kontrollieren“. „White's Law“ (Whites Gesetz) gilt als weithin akzeptierte Regel in der Ökologie des Menschen und besagt, dass das wichtigste Maß für die ökonomische Entwicklungsstufe einer Gesellschaft der Energieumsatz pro Kopf ist. White unterscheidet fünf Stufen der menschlichen Entwicklung: Er führt die Formel C = E * T ein, bei der E den jährlichen Energieverbrauch pro Kopf, T das Maß der Effizienz, mit der die Techniken die Energie nutzen und C den Stand der kulturellen Entwicklung bezeichnet. In seinen eigenen Worten besteht „das Grundgesetz der kulturellen Evolution“ darin, dass „die Kultur sich entwickelt, wenn der jährliche Energieverbrauch pro Kopf steigt oder die Effizienz der Instrumente, mit denen die Energie verarbeitet wird, sich verbessert“. Deshalb „sehen wir, dass Fortschritt und Entwicklung von der Verbesserung der mechanischen Mittel, mit denen die Energie nutzbar gemacht wird, und der Erhöhung der verwendeten Energiemengen beeinflusst werden.“ Obwohl White nicht verspricht, dass die Technologie das Patentrezept für alle Probleme der Menschheit ist, behandelt seine Theorie den technologischen Faktor als den wichtigsten in der Evolution der Gesellschaft. Sie ist vergleichbar mit den späteren Arbeiten von Gerhard Lenski, der Theorie der Kardaschow-Skala des russischen Astronomen Nikolai Semjonowitsch Kardaschow und einigen Ideen der technologischen Singularität.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Biographie Ethnologie Deutsche Literatur", "section_level": 1}], "src_summary": "Leslie Alvin White (* 19. Januar 1900 in Salida, Colorado; † 31. März 1975 in Lone Pine, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Anthropologe. Bekannt wurde er durch seine Theorien der kulturellen Evolution, des sozialen Evolutionismus und besonders des Neoevolutionismus sowie seine Rolle beim Aufbau der Abteilung für Anthropologie an der University of Michigan.", "tgt_summary": "莱斯利·A·怀特(1900年1月19日——1975年3月31日)是美国知名人类学家,文化进化理论、社会-文化进化论以及新进化论的代表人。他对创建密歇根大学人类学系发挥了关键作用。怀特于1964年任美国人类学协会主席。", "id": 2054647} {"src_title": "Peugeot 403", "tgt_title": "标致403", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Für den Entwurf des Prototyps ebenso wie für das Serienmodell des 403, dessen wesentliche Eigenschaften bei der Serienfertigung umgesetzt wurden, war das italienische Designunternehmen Pininfarina verantwortlich. Im Verlauf der elfjährigen Produktionszeit umfasste die Modellfamilie des 403 eine viertürige Stufenhecklimousine, einen Kombi mit der Bezeichnung \"Break\", den sieben- bis achtsitzigen \"Familiale\", einen geschlossenen Kastenwagen mit drei Türen, einen Pickup sowie ein Cabriolet. Das Design des 403 war durch die seinerzeit sehr moderne Pontonform charakterisiert. Ein Stahlschiebedach gehörte außer beim preisgünstigen 1,3-Liter-Modell in Deutschland zur Serienausstattung. Ende der 1950er-Jahre konnten Kunden unter 51 Angebotsvarianten wählen, Kombi-Modelle waren auch mit Dieselmotor erhältlich. Als Antrieb diente im 403 ein Vierzylinder-Ottomotor mit 1,5 Liter Hubraum und 58 PS, ab 1960 auch mit 1,3 Liter und 54 PS. Ab 1959 war auch ein 1,9-Liter-Dieselmotor erhältlich. Nachdem schon in den 1930er Jahren erste Versuche mit Selbstzünder-Aggregaten unternommen worden waren, verkaufte Peugeot ab 1959 mit dem 403 erstmals einen mit einem Dieselmotor ausgerüsteten Personenwagen in großer Stückzahl. Das Fahrzeug war der erste wassergekühlte Serienwagen, dessen Lüfter automatisch temperaturabhängig reguliert wurde. Er schaltete sich bei einer Kühlwassertemperatur von 82 °C ein, und bei einem Temperaturabfall unter 68 °C (Anfangs bei 75 °C) aus. Andere Fahrzeuge hatten zu dieser Zeit noch unregulierte Lüfter, die permanent in Betrieb waren. Das Peugeot-403-Cabrio wurde lange nach seiner Produktionszeit von dem Schauspieler Peter Falk in seiner Rolle als Inspektor Columbo in der gleichnamigen Fernsehserie gefahren, wodurch das Fahrzeug zusätzliche Bekanntheit erlangte.", "section_level": 1}, {"title": "Karosserieversionen.", "content": "Vom 403 gab es vier verschiedene Karosserievarianten:", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Während der relativ langen Bauzeit von über elf Jahren wurde der 403 kaum verändert. Die ersten 403 wurden noch ohne Blinker ausgeliefert. Ab 1958 wurden vorne runde Blinker unterhalb der Scheinwerfer montiert. Ältere Modelle in Deutschland sind meist mit diesen Blinkern nachgerüstet. Ab 1961 wurde der mit einem breiten verchromten Rahmen und Mittelsteg versehene Kühlergrill durch eine einfachere Ausführung ohne Mittelsteg ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Peugeot 403 war eine Pkw-Reihe, die im April 1955 in Paris erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde und für Peugeot den Schritt zum international erfolgreichen Großserienhersteller bedeutete. Der 403 war der erste Peugeot, dessen Stückzahl die Millionengrenze überschritt; insgesamt wurden etwas über 1,2 Millionen Fahrzeuge produziert. Außerdem wurde das Modell in mehr Länder verkauft als alle anderen Peugeot-Modelle zuvor.", "tgt_summary": "标致403是由法国标致汽车与宾尼法利纳合作设计,于1955至1966年间制造的车型。该车型是首个安装弧形挡风玻璃的标致汽车,也是标致首款产量突破百万的车型。", "id": 1956789} {"src_title": "RAVE", "tgt_title": "聖石小子", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Auf der kleinen Insel \"Garage Island\" führt \"Haru Glory\" mit seiner Schwester ein normales Leben. Doch eines Tages findet Haru den merkwürdigen Hund \"Plue\". Daraufhin trifft er den alten Mann \"Shiba\", der sich später als der erste \"Rave Master\" vorstellt und behauptet, Plue seit fünfzig Jahren zu suchen. Haru will Plue allerdings nicht hergeben. Shiba erzählt ihm, dass es vor fünfzig Jahren Krieg gab und er mit Plue dort gegen die \"Darkbring\", böse Steine, gekämpft hat. Doch in dem nachfolgenden Kampf zwischen Haru und einem Mitglied der Organisation \"Demon Card\", die jetzt erneut die Welt mit den Darkbring bedrohen, stellt Shiba fest, dass er \"Rave\", das Gegenstück zu Darkbring, nicht mehr verwenden kann, da Haru der neue Meister des Raves ist. Haru erhält von Shiba das Schwert \"Ten Commandments\", dass die Kraft von Rave aktiviert. Nun begibt sich der Meister des Raves Haru und sein Gefährte Plue, der der Bändiger des Raves ist, auf eine gefährlich Reise um Demon Card zu zerschlagen und alle fünf Rave-Steine zusammenzutragen.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "Haru Glory, 16 Jahre Plue Shiba, 74 Jahre Elie, ca. 16 Jahre Musica, 18 Jahre Let, 22 Jahre Demon Card Doryu-Geisterbande Onigami Blue Guardians", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "Laut Hiro Mashima sollte Haru erst einen Alchemisten verkörpern, der nach Belieben Metall manipulieren kann. Plue hat er sich als Mittelschüler ausgedacht und er weiß selbst nicht mehr, ob Plue ein Hund sein sollte oder etwas anderes. Die meisten Städte in \"RAVE\" tragen einen Namen, der mit Musik zu tun hat, daher auch \"RAVE – The Groove Adventure\". \"RAVE\" erschien in Japan von 1998 bis 2005 in Einzelkapiteln im japanischen Manga-Magazin \"Shōnen Magazine\". Diese Einzelkapitel wurden vom Kodansha-Verlag auch regelmäßig in insgesamt 35 Manga-Sammelbänden zusammengefasst. Auf Deutsch wurde \"RAVE\" von 2004 bis Januar 2014 von Egmont Manga und Anime veröffentlicht und ist vollständig erschienen. Einige Zeit lang wurde die Serie auch im mittlerweile eingestellten Magazin \"Manga Power\" veröffentlicht. Die deutschsprachige Ausgabe der Sammelbände verkaufte sich für Egmont Manga & Anime ungenügend und entwickelte sich zu einem Misserfolg. Der Manga erscheint unter anderem auch auf Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Chinesisch.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Unter der Regie von Takashi Watanabe produzierte das Studio Deen eine 51-teilige Anime-Serie zum Manga. Das Charakterdesign entwarf Akira Matsushima und die künstlerische Leitung hatte Kyōko Nakayama inne. Die Serie wurde vom 13. Oktober 2001 bis zum 28. September 2002 durch TBS in Japan ausgestrahlt. Die Fernsehserie lief unter anderem auch auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Cartoon Network und wurde auch ins Französische, Spanische und Portugiesische übersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Kenji Kawai. Für die Vorspanne verwendete man folgende Lieder: Die Abspanntitel sind:", "section_level": 3}, {"title": "Videospiele.", "content": "Von \"RAVE\" sind bisher mehrere Videospiele erschienen, so \"RAVE Master: Special Attack Force\" und \"Groove Adventure Rave: Hikari to Yami no Daikessen\" für den Game Boy Advance sowie \"Groove Adventure Rave\" für die PlayStation und \"Rave Groove Adventure: Fighting Live\" für den GameCube.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Als \"„witzige und gelungene Mischung von Science-Fiction-Elementen mit Fantasy- und Westernzutaten“\" wird die Serie in der Zeitschrift \"AnimaniA\" beschrieben. Jedoch erinnere der Manga auch sehr an erfolgreiche Serien wie \"Inu Yasha\" und insbesondere \"One Piece\" und sei wenig originell. Das bereits bekannte Konzept habe aber dennoch zum Erfolg von \"RAVE\" in Japan beigetragen. Der Zeichenstil Mashimas sei übersichtlich und abwechslungsreich, vor allem die Panelgröße passt der Zeichner flexibel der Geschichte an, und passe damit gut zur Geschichte. In der Kritik zum ersten Band schreibt die \"MangasZene\", die Handlung bestehe aus aneinandergereihten \"„Standard-Versatzstücken von Abenteuerstories“\" und erinnere allzu oft an erfolgreiche ältere Serien. Auch die Umsetzung sei wohl nur für die Zielgruppe ansprechend.", "section_level": 1}], "src_summary": "RAVE (jap., \"reivu\") ist eine abgeschlossene Manga-Serie des japanischen Zeichners Hiro Mashima, die unter anderem auch als Anime-Serie umgesetzt wurde. Erzählt werden die Abenteuer des Jungen \"Haru Glory\" in der fiktiven Welt des Kontinents \"Song\". Das Werk ist in die Genres Action, Comedy, Abenteuer, Fantasy und Romantik einzuordnen.", "tgt_summary": "《圣石小子》()是日本漫画家真岛浩初创作的长篇日本漫画作品。描写圣石「RAVE」的继承人哈鲁,圣石的使者普鲁和丧失记忆的少女艾丽一同踏上拯救世界的旅程。", "id": 1829482} {"src_title": "Diacetyl", "tgt_title": "丁二酮", "src_document": [{"title": "Schädigende Wirkung.", "content": "Nachdem bereits im Mai 2000 die Gesundheitsbehörden des US-Bundesstaats Missouri über die Erkrankung von zehn Arbeitern einer Popcorn-Fabrik an Bronchiolitis obliterans, einer sonst eher seltenen Atemwegskrankheit, berichteten und im Zusammenhang damit die Untersuchung der Fabrik durch die US-Arbeitsschutzbehörde OSHA forderten – allerdings ohne wirksame Folgen –, kam es im Juli 2004 vor einem US-Gericht in Iowa zu einer Klage gegen die Symrise Inc. sowie eine Reihe weiterer Butteraroma-Hersteller, bei der es um Schadensersatzansprüche aufgrund der Erkrankung an Bronchiolitis obliterans ging, bewirkt durch das Einatmen von Diacetyl-Dämpfen, wie sie bei der Herstellung von künstlich aromatisiertem Mikrowellen-Popcorn freigesetzt werden. Geklagt hatten Angestellte eines Lebensmittelherstellers und Zwischenhändler, die Produkte von Symrise in der Lebensmittelverarbeitung einsetzten. Weitere Klagen im Zusammenhang mit der inzwischen als „Popcorn Workers Lung“ bezeichneten Krankheit wurden im Sommer 2005 vor Gerichten in Illinois und St. Louis, Missouri, eingereicht, bis schließlich im Juni 2007 im amerikanischen Kongress ein Gesetzgebungsentwurf eingebracht wurde, verbindliche Grenzwerte für die Diacetylbelastung am Arbeitsplatz festzulegen. Wie Der Spiegel wenig später berichtete, mussten die Hersteller künstlichen Butteraromas bis zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 100 Millionen Dollar Entschädigungen an kranke Mitarbeiter zahlen, und offiziell wurde sogar der Tod eines Menschen auf die Erkrankung zurückgeführt. Anfang September 2007 wurde schließlich der Fall einer weiteren, schon im Juli diagnostizierten, allerdings bis dahin von den Behörden ignorierten Erkrankung an Bronchiolitis obliterans bekannt, diesmal bei einem Mann, der regelmäßig und in großer Menge selbst zubereitetes Mikrowellen-Popcorn zu sich genommen hatte und anschließend an „Popcorn Workers Lung“ erkrankte, vermutlich, weil er bei der Zubereitung die dabei freigewordenen Diacetyl-Dämpfe eingeatmet hatte. Drei Wochen später verabschiedete daraufhin das US-Repräsentantenhaus den \"Popcorn Workers Lung Disease Prevention Act\", mit dem es die OSHA dazu verpflichtete, verbindliche Standards für den Umgang mit Diacetyl festzulegen. Neuere Forschungen zeigen, dass Diacetyl verschiedene Aspekte der Amyloid-β-Aggregation fördert. Solche Beta-Agreggationen werden mit der Alzheimer-Erkrankung in Verbindung gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Trimeres Diacetyl.", "content": "Unter definierten Bedingungen erhält man aus Diacetyl mehrere strukturell verschiedene homotrimere Verbindungen mit identischer Summenformel (CHO):", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Durch Kondensation mit 2,3-Butandiamin kann 2,3,5,6-Tetramethylpyrazin gewonnen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diacetyl ist eine organische chemische Verbindung aus der Gruppe der Ketone und der einfachste Vertreter der Stoffklasse der Diketone. Es besitzt in verdünnter Form einen ausgeprägten Geschmack und Geruch nach Butter und ist auch Bestandteil des natürlichen Butteraromas, in hohen Konzentrationen riecht es ausgeprägt ranzig. Diacetyl gibt eine positive Iodoformprobe.", "tgt_summary": "丁二酮(IUPAC系统命名:2,3-丁二酮,又称双乙酰)是一种天然发酵副产品。它是一种邻二酮(两个羰基并列),分子式CHO。丁二酮常在含酒精饮料中自然生成,常作为食品添加剂以增加黄油口味。", "id": 2391438} {"src_title": "576i", "tgt_title": "576i", "src_document": [{"title": "„PAL“.", "content": "Aufgrund der Kompatibilität zu den analogen 50-Hertz-Normen wird 576i umgangssprachlich auch als „PAL“ bezeichnet, z. B. bei einer „PAL-DVD“. Dies führt jedoch zu Begriffsverwirrung, da PAL kein Bildformat, sondern ein analoges Farbkodierverfahren ist, welches die Farbinformationen als feine Muster in das Schwarzweißsignal schreibt. Ein solches Verfahren kommt im digitalen Bereich jedoch gewöhnlich nicht zum Einsatz. Eine Ausnahme bildet ein analoges PAL-Signal, welches zur späteren Weiterverarbeitung mit der vierfachen Farbhilfsträgerfrequenz gesampelt und in diesem Format auf Band gespeichert wurde. Im Normalfall werden jedoch die Helligkeitswerte und die Farbdifferenzsignale getrennt voneinander gespeichert.", "section_level": 1}, {"title": "Kompatibilität zu analogem Signal.", "content": "Die Norm CCIR 601 definiert unter anderem ein 576i-Format mit 720 Pixeln pro Zeile und 13,5 MHz Pixeltakt. Genau wie beim analogen FBAS-Signal beträgt die Halbbildfrequenz hier 50 Hz und die Zeilenfrequenz 15.625 Hz. Des Weiteren hat das FBAS-Signal nur 575 sichtbare Zeilen, d. h. 574 ganze Zeilen und je eine halbe Zeile rechts oben und links unten. Der aktive Bereich einer Zeile ist jedoch mit 531⁄3 μs etwas länger als der des analogen Signals mit 52 μs. Diesem entsprächen genau 702 Pixel. Um der besseren Teilbarkeit in für die digitale Kompression vieler Codecs notwendigen 8×8-Makroblöcke willen und um der Einfachheit halber eine Gesamtdatenrate (horizontal × vertikal × Bildrate × Farbtiefe in Bit) identisch derjenigen des digitalen NTSC-Signals 480i zu erzielen, wurden bei diesen 702 Pixeln noch links und rechts je 9 meist inaktive schwarze Pixel hinzugefügt, was bei 576 aktiven Zeilen von oben nach unten eine Gesamtauflösung jeder einzelnen Zeile von links nach rechts von 720 Pixeln ergibt. Ein FBAS-Signal kann somit ohne weitere Format- oder Timinganpassungen digitalisiert werden, z. B. wenn das Programm eines analogen Senders digital weitergesendet oder wenn eine VHS-Kassette auf DVD kopiert werden soll. Umgekehrt kann ein 576i-Video auch in ein FBAS-Signal umgewandelt werden, um es auf einem PAL- oder SECAM-Fernseher anzuzeigen oder mit einem Fernsehsender analog auszustrahlen. Hierbei gibt es jedoch Verluste, insbesondere wenn das Video von vornherein digital produziert wurde: Die etwas breiteren Zeilen müssen dann beschnitten und die zusätzlichen zwei halben Zeilen entfernt werden. Ferner kommt es bei der generell schlechteren Abschirmung von analogen Antennen- und Cinchkabeln zu Cross-Color- und Cross-Luminance-Artefakten im Bild, wobei der Helligkeitskanal ungewollt in den Farbkanal überspricht und umgekehrt. Auch wird die Farbauflösung vermindert: so lässt z. B. bei PAL der Farbhilfsträger nur 230 Pixel Farbinformation pro Zeile zu, und auch die Y-Komponente des analogen YUV-Signals, die den grünen bzw. den Helligkeitskanal des Bildes transportiert, wird die Farbauflösung sowohl bei PAL als auch bei SECAM durch das Mischen je zweier Zeilen halbiert. Sinnvoller ist daher, wann immer möglich ein RGB-Signal zu erzeugen und via Componenten-Kabel in den Fernseher einzuspeisen, da auf diese Weise die genannten Nachteile entfallen.", "section_level": 1}], "src_summary": "576i bezeichnet digitale Videoauflösungen mit \"576\" sichtbaren Zeilen und Zeilensprungverfahren (\"i\"nterlaced). 576i ist eine typische Auflösung für SDTV. Bei 50 Halbbildern pro Sekunde (576i50) besteht Kompatibilität mit den analogen 625/50-Systemen, d. h. allen PAL- und SECAM-Varianten außer PAL-M. Das Bildformat kann sowohl 4:3 als auch 16:9 betragen. In beiden Fällen sind die Pixel normalerweise nicht quadratisch.", "tgt_summary": "576i是一种影片格式的缩写。字母 i 表示隔行扫描,数字576表示垂直方向有576条扫描线,通常水平分辨率为720或者704像素。", "id": 859970} {"src_title": "George Rodney, 1. Baron Rodney", "tgt_title": "喬治·布里奇斯·羅德尼,第一代羅德尼男爵", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rodney trat im Alter von 14 Jahren der Marine bei und verbrachte seine ersten Jahre auf Linienschiffen vor allem im Kanal und im Mittelmeer. Mit 21 Jahren wurde er Leutnant auf der \"Dolphin\" und mit 24 Jahren Kapitän der \"Plymouth\". Während des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740–1747) übte er Geleitschutz südlich von Irland aus. In der Zweiten Seeschlacht bei Kap Finisterre befehligte er unter Admiral Hawke das Linienschiff \"Eagle\". Danach wurde er in Neufundland und schließlich in Portsmouth stationiert. 1751 wurde er in das House of Commons gewählt; den Sitz hatte er bis 1782 inne. Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) war Rodney unter Admiral Boscawen an der Einnahme von Louisbourg auf Neuschottland beteiligt. 1759 wurde er zum Konteradmiral ernannt. Im selben Jahr leitete er die Beschießung von Le Havre und verhinderte somit eine französische Invasion der Britischen Inseln. Im Januar 1762 nahm er mit einem Geschwader von 17 Linienschiffen an der Eroberung der Insel Martinique in Westindien teil und wurde daraufhin zum Vizeadmiral befördert. 1764 wurde er zum Baronet, of Alresford in the County of Southampton erhoben. In den folgenden Friedensjahren war Rodney erst Leiter des Greenwich Hospitals, und danach von 1771 bis 1774 Flottenbefehlshaber auf Jamaika. Durch Spielschulden und verfehlte politische Ambitionen in finanzielle Bedrängnis geraten, musste er vor seinen Gläubigern nach Paris flüchten. Erst bei Ausbruch des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges erhielt er wieder ein Kommando. Nunmehr zum Admiral befördert, übernahm Rodney 1778 den Befehl über das Westindien-Geschwader. Auf dem Hinweg eroberte er mit seiner Flotte von 22 Linienschiffen einen spanischen Geleitzug. In der darauffolgenden Seeschlacht vor Kap St. Vincent besiegte er am 16. Januar 1780 das spanische Blockade-Geschwader vor Gibraltar. Nachdem er Gibraltar mit Nachschub versorgt hatte, traf er im März desselben Jahres in Westindien ein. Am 17. April 1780 kam es schließlich zur Seeschlacht vor Martinique mit einem französischen Geschwader unter Admiral de Guichen, welche bedingt durch Irrtümer und Missverständnisse unentschieden endete. Weitere Aufeinandertreffen vom 15. und 19. Mai blieben ebenfalls ergebnislos. Am 14. November 1780 wurde er als Knight Companion in den Order of the Bath aufgenommen. Am 3. Februar 1781 erschien Admiral Rodney mit seinem Geschwader vor der zu den Niederlanden gehörenden Insel Sint Eustatius. Er ließ 3000 Mann anlanden und dem Gouverneur Johannes de Graeff die Aufforderung überbringen, binnen einer Stunde zu kapitulieren. Da de Graeff über keine nennenswerten Streitkräfte verfügte, übergab er Rodney die Insel kampflos. De Graeff – der sich durch den Salut für die Andrew Doria (De Graeff erkannte als erster Repräsentant einer souveränen Nation die kurz zuvor gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika als eine souveräne Nation an) den besonderen Unwillen der britischen Regierung zugezogen hatte – wurde vorerst als Gefangener mit seiner Familie nach London gebracht. Gegen die Franzosen gelang Rodney erst am 12. April 1782 ein entscheidender Sieg. In der Schlacht von Les Saintes besiegte er diese unter Comte de Grasse. Bei seiner Heimkehr nach England wurde Rodney zwar mit Ehren überhäuft – ein weiteres Kommando erhielt er jedoch nicht mehr. Am 19. Juni 1782 wurde er als Baron Rodney, of Rodney Stoke in the County of Somerset, zum Peer erhoben und wurde dadurch Mitglied des House of Lords. Rodney, der zwar als guter Taktiker galt, hatte es bei \"Les Saints\" versäumt, die nach der Schlacht fliehenden Franzosen zu verfolgen und die übrigen Schiffe als Prisen zu nehmen. Dadurch geriet er insbesondere bei seinem damaligen Stellvertreter Admiral Samuel Hood in Kritik. Das britische Schlachtschiff HMS \"Rodney\" (Stapellauf 1922) wurde nach George Brydges Rodney benannt, wie auch dessen Schwesterschiff HMS \"Nelson\" nach dem berühmten Admiral Horatio Nelson.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Brydges Rodney, 1. Baron Rodney KB (* 24. Februar 1718 in Walton on Thames, Surrey; † 23. Mai 1792 in London) war ein britischer Flottenadmiral.", "tgt_summary": "海军上将乔治·布里奇斯·罗德尼,第一代罗德尼男爵,KB(Admiral George Brydges Rodney, 1st Baron Rodney,1719年-2月13日-1792年-5月24日),18世纪英国皇家海军军官。", "id": 1266901} {"src_title": "Johnson County (Kansas)", "tgt_title": "約翰遜縣 (堪薩斯州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Osten von Kansas, grenzt an Missouri und hat eine Fläche von 1.244 Quadratkilometern, wovon 9 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt an folgende Countys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Johnson County wurde 1855 als Original-County aus als frei bezeichneten – in Wirklichkeit aber von Indianern besiedelten – Gebiet des Kansas-Territoriums gebildet und gehört zu den ersten 33 Countys, die von der ersten Territorial-Verwaltung gebildet wurden. Benannt wurde es nach Reverend Thomas Johnson (1802–1865), einem methodistischen Missionar und Mitglied der Verwaltung des Kansas-Territoriums, der im Amerikanischen Bürgerkrieg von Partisanen der Konföderierten getötet wurde. Ein Zweig des Santa Fe Trails verläuft durch das County, 1858 siedelte hier Wild Bill Hickok für einige Zeit. Im Johnson County liegt eine National Historic Landmark, die Shawnee Mission. Insgesamt sind 24 Bauwerke und Stätten des Countys im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 30. August 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Johnson County 544.179 Menschen in 201.911 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 365,3 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 86,0 Prozent Weißen, 4,3 Prozent Afroamerikanern, 0,4 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 4,2 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 2,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 7,2 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. In den 201.911 Haushalten lebten statistisch je 2,58 Personen. 25,4 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 63,9 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 10,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,6 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 72.006 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 37.118 USD. 6,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Städte und Gemeinden.", "content": "Citys Unincorporated Communitys Townships", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Johnson County ist ein County im US-Bundesstaat Kansas. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Olathe.", "tgt_summary": "约翰逊县(英语:Johnson County,简称JO)是美国堪萨斯州东部的一个县,东邻密苏里州。面积1,244平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口451,086人,2005年人口506,562人,是全州人口最多的县。县治奥拉西 (Olathe),最大城市欧弗兰帕克 (Overland Park)。该县家庭收入中位数为$61,455,是全州最高,全国排第62;人均收入$30,919,全国排第43。", "id": 1590957} {"src_title": "Schlumberger (Unternehmen)", "tgt_title": "斯伦贝谢有限公司", "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "1926 wurde das Unternehmen als \"Société de Prospection Électrique\" von den aus dem Elsass stammenden Brüdern Conrad und Marcel Schlumberger gegründet. Sie hatten die Idee, mit Methoden der Geoelektrik nach Kohlenwasserstoffen zu suchen. Aus diesem Grund ist eine der Elektrodenanordnungen in der Geoelektrik nach ihnen benannt. 1940 wurde der Hauptsitz nach Houston verlegt. 1948 wurde das Ridgefield-Forschungszentrums gegründet, 1956 die Muttergesellschaft \"Schlumberger Limited\" in Willemstad, Curaçao, damals Niederländische Antillen. 1960 gründeten Schlumberger und Dow Chemical das Unternehmen Dowell Schlumberger. Ab 1968 beteiligte sich das Unternehmen an der 1942 in Frankreich gegründeten \"Forex\", deren vollständige Übernahme 1971 abgeschlossen war. 1979 wurde die Fairchild Camera and Instrumentation Company (inklusive Fairchild Semiconductor) eine Tochtergesellschaft von Schlumberger. 1984 übernahm das Unternehmen die 1947 in Texas gegründete \"Southeastern Drilling Company\" (Sedco). 1985 folgte der Zusammenschluss von Southeastern Drilling Company (Sedco) und Forex zur Sedco Forex Drilling Company. 1987 kaufte National Semiconductor die Fairchild Semiconductor von Schlumberger für 122 Millionen US-Dollar. 1989 eröffnete Schlumberger in der Stadt Rungis einen Betrieb, der Prüfsysteme für Fluggepäck entwickeln sollte. 1994 wurde dieser Bereich an die Rheinmetall verkauft und dort beim Tochterunternehmen Heimann integriert. 1991 wurden Prakla-Seismos, 1992 GeoQuest Systems und 1998 Camco International aufgekauft. 1998 gründete Schlumberger die Bildungsinitiative \"SEED\", die mehr als 225 Schulen in 39 Ländern vernetzte. 1999 bildete sich der Spin-off von \"Sedco Forex\" und Verkauf an Transocean. Im Jahr 2000 gründete Schlumberger das Unternehmen Seismik WesternGeco als Joint-Venture zusammen mit Baker Hughes. Unter dem neuen Namen \"Schlumberger Oilfield Service\" firmieren die ehemaligen Schlumberger-Marken viz, Anadril, Dowell, Geoquest, Wireline und Testing. 2007 kaufte Schlumberger von Baker Hughes den verbleibenden Anteil an WesternGeco und verlegte das US-Hauptquartier von New York City nach Houston. 2010 übernahm Schlumberger den kleineren Wettbewerber Smith International. 2012 legten Cameron International und Schlumberger ihre Unterwassersparten zusammen. Zum 1. April 2016 übernahm Schlumberger das Unternehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schlumberger ist das weltweit größte Unternehmen für Erdölexplorations- und Ölfeldservice mit Sitz in Willemstad auf der niederländischen Insel Curaçao und operativen Hauptzentralen in Paris, Houston, Den Haag und London.", "tgt_summary": "斯伦贝谢有限公司(英语:Schlumberger Limited,简称斯伦贝谢)是世界上最大的油田服务公司。斯伦贝谢员工约为126,000人,他们来自超过140个国家,在超过85个国家工作。主要的办公室在休斯顿、巴黎、伦敦和海牙。", "id": 807187} {"src_title": "Windpocken", "tgt_title": "水痘", "src_document": [{"title": "Häufigkeit.", "content": "Vor der allgemein empfohlenen Impfung waren Windpocken mit deutschlandweit 750.000 Fällen jährlich und Häufigkeitsgipfel im Kindesalter die häufigste impfpräventable Erkrankung. Mehr als 90 % aller Jugendlichen waren bis zum 14. Lebensjahr infiziert. Ein Herpes Zoster trat gewöhnlich jenseits des 40. Lebensjahres auf. Bei Kindern war Herpes Zoster wesentlich seltener: von 1000 Kindern erkrankte durchschnittlich lediglich eines nach 5 ± 2,5 Jahren an Herpes Zoster. Eine Krankheitshäufung besteht im Winter und Frühjahr.", "section_level": 1}, {"title": "Erreger.", "content": "Der Erreger der Windpocken ist das \"Varizella-Zoster-Virus\" (VZV), das gemäß der Virus-Taxonomie auch als \"Humanes Herpesvirus 3\" (HHV-3) bezeichnet wird. Einziges bekanntes Reservoir ist der Mensch. Dieses Virus ist ein behülltes, doppelsträngiges DNA-Virus (dsDNA) und gehört zur Familie der \"Herpesviridae\", zur Unterfamilie \"Alphaherpesvirinae\" und zur Gattung \"Varicellovirus\". Alle Viren dieser Familie umschließen ihre DNA mit einem ikosaedrischen Kapsid, einer aus Dreiecksflächen bestehenden Proteinhülle. Das Varizella-Zoster-Virus ist weltweit verbreitet und wird bereits in der Kindheit übertragen. Exemplarisch stieg bei Kindern in Schweden zwischen 9 und 12 Jahren in den letzten 30 Jahren die Prävalenz von Antikörpern gegen VZV von etwa 50 % Ende der 1960er Jahre bis auf 98 % 1997, was der zunehmend verbreiteten Impfung zugeschrieben wird. Bei der erwachsenen Bevölkerung in Mitteleuropa sind bei etwa 93 bis 96 % Antikörper nachweisbar. Die vom Erreger verursachte Windpocken-Erkrankung als Erstinfektion des VZV nimmt nur sehr selten einen tödlichen Verlauf; dies kann gelegentlich ohne Vorerkrankung bei Patienten mit intaktem Immunsystem vorkommen, häufiger jedoch bei Immundefizienten und Schwangeren. Dies zeigt auch, dass das VZV sehr stark an den Menschen als seinen einzigen Wirt angepasst ist und es daher als „wirtsspezifisch und teiladaptiert“ eingestuft werden kann. Es verbleibt nach einer Infektion stets lebenslang als DNA-Ring im Nukleoplasma der Nervenzellen der Spinal- oder Hirnnervenganglien.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung.", "content": "Die hoch ansteckenden Viren werden teils über direkten Kontakt mit den Varizellen- oder Zosterbläschen übertragen. Die Tröpfcheninfektion, also direktes Einatmen von Ausatmungströpfchen (Exspirationströpfchen) infizierter Personen, ist ein bis zwei Tage vor Ausbruch des Exanthems möglich. Es ist möglich, dass das Varizella-Zoster-Virus mit der Luft übertragen wird („Wind“pocken). Da die Erreger an der Luft einige Meter weit „fliegen“ und überlebensfähig sind, ist eine Ansteckung über die Luft auch bei nicht direktem Kontakt möglich. Eine Übertragung durch herumliegende Kleidung oder Spielzeug ist in der Regel nicht zu befürchten. Eine Exposition ist sicher immer dann anzunehmen, wenn bei immunkompetenten Personen der Kontakt länger als eine Stunde gedauert hat, bei abwehrgeschwächten Personen ist von einer Mindestzeit von zehn Minuten auszugehen. Nach einer Virusexposition infizieren sich über 90 von 100 empfänglichen (zuvor seronegativen) Personen mit diesem Virus und erkranken auch anschließend, die Windpocken treten bei ihnen sichtbar auf. Windpocken sind bereits zwei Tage vor Auftreten des Hautausschlags ansteckend und bleiben dies fünf bis zehn Tage nach Bildung der ersten Bläschen bzw. bis das letzte Bläschen verkrustet ist. Die Meinung, dass die Ansteckungsfähigkeit bis zum Abfallen der letzten Kruste vorhanden sei, gilt als überholt. In dieser Zeit sollte die erkrankte Person nicht in Kontakt mit anderen kommen, vor allem nicht mit Risikopersonen wie Immuninkompetenten (Cortisonbehandlung, AIDS, Krebskranke, Neurodermitiskranke, ältere Menschen) oder auch Frauen, die sich in der 8. bis 21. Schwangerschaftswoche befinden, da bei den letztgenannten eine Gefährdung des ungeborenen Kindes und auch der Mutter gegeben ist. Eine Windpockenerkrankung der Mutter zwischen sieben Tagen vor und drei Tagen nach der Entbindung kann für sie tödlich verlaufen. (Siehe auch Windpocken in der Schwangerschaft) Ein Nestschutz bei Neugeborenen und Säuglingen immuner Mütter durch übertragene IgG-Antikörper besteht sicher drei Monate, danach nimmt die Empfänglichkeit bei den Kindern zu, ab dem sechsten Lebensmonat besteht kein Nestschutz mehr, ab dem neunten Monat kann eine Impfung durchgeführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheitsentstehung.", "content": "Frühere pathogenetische Konzepte mussten sich aufgrund der strengen Wirtsspezifität von VZV auf klinische Beobachtungen und Untersuchungen des Mäusepockenvirus als Tiermodell stützen. Es wurde angenommen, nach Eindringen über die Schleimhaut der oberen Luftwege erfolge zunächst eine erste Virusreplikation im lymphatischen Gewebe des Rachenraumes mit einer anschließenden monozytären Virämie. Erst nach einer zweiten Replikationsphase in den retikuloendothelialen Organen (Leber, Milz) gelangten die Erreger mit einer sekundären Virämie in die Haut. Die Infektion der sensiblen Nervenzellen, in deren Ganglien die Viren anschließend lebenslang überdauern, erfolge entweder von den Hautläsionen aus oder auch über den Blutweg. Durch dieses Konzept war die lange Inkubationszeit gut erklärt. Mittlerweile gibt es Untersuchungen an Mäusen mit schwerem Immundefekt, denen menschliche T-Zellen, Haut- und Nervengewebe transplantiert wurden. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Viren direkt nach der ersten Replikation in regionalen Lymphknoten des Rachens T-Zell-gebunden über die Blutbahn in die Haut gelangen. Die lange Zeit zwischen Infektion und Ausbruch des Hautausschlags wird damit erklärt, dass VZV zunächst bisher unbekannte angeborene, sehr wirksame Abwehrmechanismen überwinden müssen. Dazu gehört eine direkt in den Zellen der Oberhaut verankerte α-Interferon-Produktion.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Erscheinungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Windpocken bei Kindern.", "content": "Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 21 (meist 14 bis 17) Tagen kann es zum Auftreten von leichtem und kurzanhaltendem Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen kommen. Tags darauf bilden sich im Bereich des Rumpfes und Gesichtes, typischerweise aber auch des behaarten Kopfes, erst später an den Gliedmaßen bis zu linsengroße, manchmal juckende rote Flecken, aus denen später Knötchen entstehen, in deren Zentrum sich innerhalb von Stunden bis maximal Tagen reiskorngroße Bläschen bilden. Diese sind häufig gedellt. Seltener können auch die Schleimhäute im Bereich des Mundes (hier vor allem am Gaumen als gelblich belegte Erosionen sichtbar), der Nase, der Augen, sowie die Haut der Genitalien und des Afters betroffen sein. Die Bläschen platzen schließlich, und es bildet sich eine hellbraune Kruste. Da die Läsionen nicht gleichzeitig entstehen, findet sich zu einem gegebenen Zeitpunkt eine vielgestaltige Ausprägung der Hauterscheinungen, so dass oft von einem Bild ähnlich einem „Sternenhimmel“ gesprochen wird, das eine Blickdiagnose ermöglicht. Der Krankheitsverlauf ist meist gutartig und dauert in der Regel drei bis fünf Tage an. Die Krusten fallen ohne Narbenbildung ab, sofern das Kind nicht kratzt und die Hautläsionen auf die Oberhaut begrenzt bleiben. Gewöhnlich kann der Mensch Windpocken nur einmal im Leben bekommen, er ist also, nachdem er die Krankheit einmal durchgemacht hat, immun. Es gibt jedoch Ausnahmen, nämlich dann, wenn das erste Auftreten der Windpocken sehr leicht und sehr früh in der Kindheit stattfand und sich somit nicht genügend Antikörper bilden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Windpocken bei Erwachsenen.", "content": "Erstinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus im Erwachsenenalter (\"Varicellae adultorum\", die ‚Windpocken der Erwachsenen‘) sind aufgrund der hohen Durchseuchung eher selten und nehmen meist einen schwereren Krankheitsverlauf als bei Kindern. Es sind Komplikationen mit Meningoenzephalitis, Lungen- (Pneumonie) und Leberentzündung (Hepatitis) möglich. So zeigen sich bei Erwachsenen meist deutlich mehr Effloreszenzen. Der gesamte Rumpf, der behaarte Kopf, das Gesicht, Beine, Arme und die Genitalien können befallen sein. Rund eine Woche lang treten immer wieder neue Pocken auf, bei manchen Erwachsenen bis zu vier Wochen. Sie erscheinen zuerst als rote Punkte, die sich dann mit Flüssigkeit füllen, dann eitern und entweder direkt verkrusten oder zuvor aufplatzen. Das Fieber kann auf über 40 Grad ansteigen und tritt meist schon vor den ersten roten Punkten gemeinsam mit allgemeinem Krankheitsgefühl auf. Bei Erwachsenen muss besonders auf Komplikationen geachtet werden, da hier Gehirnhautentzündung (Meningitis), Lungenentzündung oder Magen-Darm-Komplikationen auftreten können. Zur Abklärung einer Hirnhautentzündung sollte überprüft werden, ob das Kinn schmerzfrei auf die Brust gesenkt werden kann (Prüfung auf Meningismus). Treten Atembeschwerden oder Auswurf aus der Lunge auf, muss sofort eine Röntgenaufnahme des Brustkorbes zum Ausschluss einer Lungenentzündung gemacht werden. Starke Bauchschmerzen und ein geblähter Bauch weisen auf Komplikationen im Magen-Darm-Trakt hin. Um eine Immunisierung durch den im Kindesalter meist harmlosen Krankheitsverlauf zu erreichen, werden u. a. in den USA und dem Vereinigten Königreich von Impfgegnern so genannte \"pox parties\" (Pocken-Partys) abgehalten, um bei Kindern gezielt Infektionen mit Windpocken herbeizuführen (siehe auch: → Masernparty).", "section_level": 2}, {"title": "Komplikationen.", "content": "Bei ca. 5,7 % der Windpockenerkrankungen ergeben sich mehr oder minder schwere Komplikationen. Aufgrund der bestehenden Impfprogramme ist die Hospitalisierungsrate dagegen mittlerweile niedrig: nur 2,5 bis 7 von 100.000 Einwohnern müssen in Deutschland jährlich wegen Varizellen in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Die häufigsten Komplikationen sind bakterielle Superinfektionen meist durch Staphylokokken, wie eine Lungenentzündung (bei Erwachsenen 0,2 bis 0,3 %), eine kleinhirnbedingte Koordinationsstörung (Ataxie) oder eine bakterielle körperweite Infektion (Sepsis) ausgehend von der Haut (bei Kindern 2–3/10.000). Weitere schwere Komplikationen sind das Reye-Syndrom, eine Enzephalitis oder Meningitis – also eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute – sowie eine Leberentzündung (Hepatitis) oder Gelenksbeschwerden. Eine weitere seltene Windpocken-bedingte Komplikation betrifft die Veränderung von Blutgefäßen (Angiopathie), welche zu Schlaganfällen führen können. In einer Schweizer Untersuchung wurde eine Sterblichkeit von 1 auf 100.000 Erkrankungsfälle bei nicht geimpften Personen gefunden. Da Windpocken erst seit März 2013 meldepflichtig sind, sind die Daten zu Komplikationen bisher umstritten, da einerseits die meisten harmlos verlaufenden Windpockenfälle gar nicht erfasst wurden, andererseits Windpocken-Komplikationen bei älteren Kindern, Heranwachsenden oder Jugendlichen möglicherweise gar nicht als solche behandelt bzw. erfasst wurden. Windpocken waren bis 2013 nur meldepflichtig, solange Kinder eine Gemeinschaftseinrichtung (Kindergarten, Schule) besuchen.", "section_level": 2}, {"title": "Windpocken in der Schwangerschaft.", "content": "Da nur etwa 3–4 % aller Frauen im gebärfähigen Alter keine Antikörper gegen \"Varizella-Zoster-Virus\" aufweisen und somit empfänglich für die Erkrankung sind, treten Windpocken in der Schwangerschaft mit etwa 1–7 Fällen je 10.000 Schwangerschaften insgesamt selten auf. Aufgrund der möglichen schwerwiegenden Folgen sowohl für die Schwangere als auch das ungeborene Kind verdienen sie eine besondere Betrachtung. Dagegen stellt eine Gürtelrose während der Schwangerschaft kein erhöhtes Risiko für Mutter oder Kind dar, da einerseits keine Streuung der Viren über das Blut erfolgt und die Mutter andererseits Antikörper gegen die Erreger produziert, die auf das Ungeborene übertragen werden und es vor einer Infektion schützen.", "section_level": 2}, {"title": "Windpocken bei der Schwangeren.", "content": "Eine erfolgreiche Schwangerschaft erfordert Veränderungen des Abwehrsystems, damit es den genetisch von der Mutter verschiedenen Fetus toleriert. Obwohl nur wenig über diese Anpassungsvorgänge des Immunsystems bekannt ist, gilt es als anerkannte Tatsache, dass während einer Schwangerschaft sowohl eine erhöhte Infektanfälligkeit besteht als auch erschwerte Verläufe von Infektionskrankheiten beobachtet werden. Windpockenerkrankungen führen bei Schwangeren etwa zehnmal häufiger zu einer Lungenentzündung als Komplikation als bei Nichtschwangeren. Gleichzeitig steigt die Sterblichkeit an einer solchen Varizellen-Pneumonie auf das etwa Dreifache von etwa 11 auf 35 %.", "section_level": 3}, {"title": "Fetales Varizellen-Syndrom.", "content": "Eine Übertragung der Windpockenerreger von der erkrankten Mutter auf das Kind kann über den Mutterkuchen (diaplazentar) während der gesamten Schwangerschaft erfolgen. Die Art der Schädigung hängt dabei vom Zeitpunkt ab und reicht von der symptomlosen Infektion bis zur Fehlgeburt. Da nur in etwa einem Viertel der Windpockenerkrankungen in einer Schwangerschaft mit einer Übertragung gerechnet werden muss und von diesen wiederum nur ein Bruchteil von einem fetalen Varizellen-Syndrom betroffen sind, wird eine Embryo- oder Fetopathie lediglich mit einer Häufigkeit von etwa 1–2 % aller Windpockenerkrankungen in der Schwangerschaft gefunden. Eine Übersichtsarbeit listet insgesamt 112 Fälle seit der Erstbeschreibung 1947 auf. Als häufigstes Symptom werden Hautdefekte, die sich einem sogenannten Dermatom zuordnen lassen, in etwa drei Vierteln der Fälle, gefolgt von Schädigungen des Nervensystems (Gewebsschwund von Gehirn oder Rückenmark, Lähmungen, Krampfanfälle und andere) in knapp zwei Dritteln der betroffenen Kinder beobachtet. Etwa jeweils jedes zweite Neugeborene weist darüber hinaus Augenerkrankungen oder Fehlbildungen des Skelettsystems auf. Schädigungen innerer Organe oder der Muskulatur kommen vergleichsweise seltener vor. 25–30 % der Kinder versterben. Fast 80 % aller fetalen Varizellen-Syndrome traten nach mütterlicher Erkrankung zwischen der neunten und zwanzigsten Schwangerschaftswoche auf, wobei schon ab der 5. und bis zur 24. Schwangerschaftswoche ein grundsätzliches Risiko für diese Komplikation besteht.", "section_level": 3}, {"title": "Konnatale Varizellen.", "content": "Vom fetalen Varizellen-Syndrom abzugrenzen ist eine Windpocken-Erkrankung des Neugeborenen, die kurz vor der Entbindung noch im Mutterleib über den Mutterkuchen übertragen wurde und nach der Geburt bis zum zwölften Lebenstag zur Erkrankung führt. Gefährdet sind Kinder, deren Mutter fünf Tage vor bis zwei Tage nach Entbindung erkennbar an Windpocken erkranken. Außerhalb dieses Zeitraums hat die Mutter schon so viele schützende Antikörper produziert und dem Neugeborenen mitgegeben, dass dieses nicht so schwerwiegend erkrankt. Entsprechend dem riskanten Zeitraum der mütterlichen Infektion haben besonders diejenigen Neugeborenen ein hohes Risiko für einen schwerwiegenden Verlauf ihrer Windpocken-Erkrankung, bei denen der Ausschlag zwischen dem sechsten und elften Lebenstag auftritt. In dieser Gruppe beträgt die Sterblichkeit ohne antivirale Therapie fast ein Viertel.", "section_level": 3}, {"title": "Gürtelrose als Zweiterkrankung.", "content": "Etwa 20 % der Menschen, die eine Infektion mit Windpockenviren durchgemacht haben, erkranken in ihrem weiteren Leben mindestens einmal an einer Gürtelrose (Herpes Zoster). Die Ursache bilden nach der Erkrankung im Körper verbliebene Varicella-Zoster-Viren, die entlang sensibler Nervenfasern in die Spinalganglien wandern und dort latent verbleiben. Bei einem geschwächten Immunsystem, auch bedingt durch Stress, können nun diese Viren reaktiviert werden und eine Gürtelrose im Verbreitungsgebiet der betroffenen Nerven verursachen. Patienten mit Gürtelrose können Windpocken auf Ungeschützte übertragen.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Behandlung der Windpocken beschränkt sich meist auf symptomatische Maßnahmen. Dazu gehört die Linderung eines bestehenden Juckreizes, indem kühle und feuchte Kompressen aufgelegt oder adstringierende Emulsionen aufgetragen werden. Die Fingernägel des Kindes können geschnitten werden, um die Gefahr der Entwicklung einer bakteriellen Superinfektion zu minimieren. Ein bestehendes Fieber darf mit Paracetamol oder Ibuprofen behandelt werden. Acetylsalicylsäure ist wegen der möglichen Auslösung eines Reye-Syndroms bei Kindern kontraindiziert. Aciclovir oder Vidarabin können als virushemmende, ursächliche Therapie die Symptome bei Kindern, die älter als zwei Jahre sind, minimieren helfen, sofern sie innerhalb 24 Stunden eingenommen werden. Bei einer bestehenden Immunschwäche ist eines dieser Medikamente immer angezeigt. In Studien konnte eine gegenüber Aciclovir 100 fach erhöhte Wirksamkeit des Wirkstoffs Brivudin nachgewiesen werden, das daher in kleineren Dosen und nur einmal täglich gegeben werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbeugung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Expositionsprophylaxe.", "content": "In der häuslichen Umgebung sind keine besonderen Maßnahmen für Patienten und Kontaktpersonen nötig. Lediglich Risikopersonen sollen den Kontakt zu Erkrankten meiden. Im Krankenhaus ist hingegen eine strenge Isolierung von Patienten mit Windpocken einzuhalten. Außerdem dürfen an Varizellen Erkrankte keine Tätigkeiten in Gemeinschaftseinrichtungen ausführen (§ 34 (1) Infektionsschutzgesetz), bei denen sie in Kontakt mit den betreuten Personen kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Postexpositionsprophylaxe.", "content": "Nach einer Ansteckung mit Windpocken kann eine vorbeugende Behandlung (Postexpositionsprophylaxe) mit einem Antikörper-Präparat, das einen besonders hohen Anteil an spezifischen Antikörpern gegen Varizella-Zoster-Virus enthält (sogenanntes Varizellen-Zoster-Immunglobulin), den Ausbruch der Erkrankung verhindern, wenn es innerhalb der ersten 96 Stunden verabreicht wird. Dies wird für Schwangere ohne Impfung und ohne Windpocken in der Vorgeschichte, abwehrgeschwächte Patienten mit fehlender oder unbekannter Varizellenimmunität und Neugeborene, deren Mütter fünf Tage vor bis zwei Tage nach Entbindung an Windpocken erkranken, empfohlen.", "section_level": 2}, {"title": "Impfung.", "content": "Eine Impfung ist verfügbar und gehört seit Juli 2004 zu den von der STIKO (Ständige Impfkommission) empfohlenen Impfungen.", "section_level": 2}, {"title": "Impfstoff.", "content": "Der Impfstoff besteht aus abgeschwächten Varizella-Zoster-Viren, die sich im Geimpften vermehren. Die Impfung kann ab einem Alter von neun bzw. zwölf Monaten (je nach Impfstoffhersteller) gegeben werden. Kinder vor dem 13. Geburtstag erhalten eine Injektion. Bei Kindern ab dem 13. Geburtstag, Erwachsenen und Säuglingen, die eine erste Impfung vor Vollendung des zwölften Lebensmonats erhalten haben, ist eine zweite Injektion im Mindestabstand von sechs Wochen notwendig. Bei normaler Immunkompetenz wird ca. drei bis fünf Wochen nach der letzten Injektion eine Immunität erworben. Eine zweifache Impfung erhöht den Impfschutz von 72 auf über 90 %. Seit August 2006 ist ein Vierfachimpfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (MMRV) in Deutschland zugelassen und allgemein verfügbar. Das Präparat ist für Kinder zwischen 9 Monaten und 12 Jahren zugelassen und muss zweimal geimpft werden. Die STIKO am RKI empfiehlt seit September 2011 bei der \"ersten\" Impfung gegen Varizellen nicht den Vierfachimpfstoff zu verwenden, sondern die Impfung gegen Windpocken getrennt von jener gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR) vorzunehmen, weil sich in Vergleichsstudien herausgestellt hat, dass bei der ersten Impfung mit MMRV-Kombinationsimpfstoff 5–12 Tage nach der Impfung vermehrt Fieber auftrat im Vergleich zu der gleichzeitigen Impfung von MMR und Windpocken-Impfstoff an zwei verschiedenen Impforten. Die \"zweite\" Impfung gegen MMRV kann dagegen mit einem Kombinationsimpfstoff erfolgen, hier ergaben sich keine Unterschiede bei der Fieberentwicklung.", "section_level": 3}, {"title": "Indikationen zur Impfung.", "content": "Die Impfung ist in Deutschland für Kinder im Alter von 11 bis 14 Monaten, oder frühestens vier Wochen nach MMR-Impfung empfohlen. Personen, die noch keine Windpocken durchgemacht haben, sollen im Alter zwischen 9 und 17 Jahren geimpft werden. Für empfängliche Personen besteht darüber hinaus eine Impfempfehlung für Frauen mit Kinderwunsch, Patienten mit schwerer Neurodermitis, Patienten mit Leukämie, Patienten vor geplanter, die Funktion des Immunsystems unterdrückender (immunsuppressiver) Therapie oder Organtransplantation, Personen mit Kontakt zu den oben genannten Patienten, Medizinisches Personal (besonders in der Kinderheilkunde, Onkologie, Frauenheilkunde/Geburtshilfe und Intensivmedizin) und Neuangestellte in Gemeinschaftseinrichtungen für das Vorschulalter. In Österreich wird eine Varizellen-Impfung seit 2005 für alle ungeimpften 9- bis 17-Jährigen ohne Windpocken-Erkrankung in der Vorgeschichte angeraten. In der Schweiz ist die Varizella-Zoster-Impfung für alle 11- bis 15-Jährigen ohne Windpocken-Anamnese empfohlen. Eine Nachimpfung wird für alle jungen Erwachsenen unter 40 Jahren, insbesondere bei Frauen mit Kinderwunsch, empfohlen, wenn diese noch keine Windpocken durchgemacht haben.", "section_level": 3}, {"title": "Gegenanzeigen zur Impfung.", "content": "Wer an einer akuten, behandlungsbedürftigen Krankheit mit Fieber (über 38,5 °C) leidet, sollte nicht geimpft werden. Im Allgemeinen werden auch Personen mit geschwächtem Immunsystem nicht gegen Windpocken geimpft, allerdings sind Ausnahmen unter Umständen möglich und notwendig. Während einer Schwangerschaft wird in der Regel keine Impfung vorgenommen, da das Impfvirus auf das Kind im Mutterleib übertragen werden könnte. Aus dem gleichen Grund ist für die Dauer von mindestens drei Monaten nach der Impfung eine Schwangerschaft zu vermeiden. Sollte jedoch zufällig eine Schwangere geimpft worden sein, zum Beispiel weil die Schwangerschaft noch nicht festgestellt wurde, besteht kein Anlass zu einem Schwangerschaftsabbruch, weil in solchen Fällen bislang keine Schäden des ungeborenen Kindes nachgewiesen worden sind.", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lange Zeit wurden die Windpocken als eine Sonderform der Pocken angesehen. Erstmals im 16. Jahrhundert wurden sie von verschiedenen Autoren unter dem Begriff \"Cristalli\" oder \"Verole volante (fliegende Blattern)\" (vgl. französisch \"petite vérole volante\") von diesen abgegrenzt. Der Ausdruck \"Windpocken\" wird unter anderem Daniel Sennert 1632 zugesprochen. Erst der englische Arzt William Heberden grenzte die Windpocken (englisch \"chicken pox\") wieder klar von den Pocken ab, obwohl dies ein Streitpunkt unter Gelehrten bis ins 19. Jahrhundert hinein blieb. Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an stellten Eduard Heinrich Henoch und Antoine Marfan die Gefahren der Erkrankung genauer dar. Der Hamburger Hautarzt Paul Gerson Unna beschrieb die feingeweblichen (histologischen) Veränderungen der pockenartigen Elemente 1894 exakt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde allmählich der Zusammenhang zwischen den Windpocken und der Gürtelrose erkannt und schließlich 1925 am Menschenexperiment nachgewiesen. Von 1952 an wurde Serum von Rekonvaleszenten zur Behandlung schwerer Verläufe eingesetzt noch bevor sich 1956 die Erkenntnis durchsetzte, dass insbesondere abwehrgeschwächte Menschen durch die Erkrankung gefährdet sind. 1947 gelang der elektronenmikroskopische Nachweis des verursachenden Virus.", "section_level": 2}, {"title": "Meldepflicht.", "content": "In Deutschland sind Windpocken eine meldepflichtige Krankheit nach Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes. Die namentliche Meldepflicht besteht bei Verdacht, Erkrankung und Tod. Seit dem 23. März 2003 sind Windpocken (früher: „Varizellen“) nach dem Recht Deutschlands meldepflichtig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Windpocken oder Varizellen (veraltet auch \"Varicellen\") sind eine durch Tröpfcheninfektion übertragene Infektionskrankheit, die durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Andere Bezeichnungen für Windpocken sind Wasserpocken, Spitzblattern, Spitze Blattern, Wilde Blattern, vor allem in Österreich Feuchtblattern, Schafplattern bzw. Schafblattern. Der Name \"Windpocken\" beruht auf der Übertragung dieser Krankheit durch den „Wind“ (die Viren werden auch über einige Meter in der Luft übertragen). Die Windpocken sind zu unterscheiden von den Pocken (Variola), einer gefährlichen Infektionskrankheit, die von Viren der Gattung Orthopoxvirus verursacht wird.", "tgt_summary": "谷登堡计划(Project Gutenberg,缩写:PG),由志愿者参与,致力于将文化作品的数字化和归档,并鼓励创作和发行电子书。该工程肇始于1971年,是最早的数字图书馆。其中的大部分书籍都是公有领域书籍的原本,谷登堡计划确保这些原本自由流通、自由档案格式,有利于长期保存,并可在各种计算机上阅读。截至2018年7月,谷登堡计划声称超过57,000件馆藏。", "id": 811967} {"src_title": "Yossi & Jagger", "tgt_title": "我的军中情人", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein Zug israelischer Soldaten tut Dienst an der Grenze zum Libanon. Zugführer ist der umsichtige und wortkarge Oberleutnant Yossi, sein Stellvertreter „Jagger“ ist ein lebenslustiger junger Leutnant und eigentlich Yossis genaues Gegenteil. Eine Soldatin im Zug ist verliebt in ihn und niemand ahnt, dass er und Yossi ein Liebespaar sind. Obwohl bei den Israelischen Streitkräften Homosexualität an sich kein Problem mehr ist, würde eine Beziehung unter zwei Offizieren der gleichen Einheit unweigerlich zur Auseinanderversetzung der beiden führen, da durch den Einsatz in einer Einheit ihre Urteilsfähigkeit beeinträchtigt werden könnte. Deswegen versuchen die beiden, dies bis zum Ende ihrer Dienstzeit zu verheimlichen. Nachdem ein Oberstleutnant Yossis Zug mit einer gefährlichen Mission beauftragt, feiert die Einheit vor dem Einsatz noch ein ausgelassenes Fest. Die Patrouille wartet die ganze Nacht in einem Hinterhalt vergebens auf Terroristen und erhält schließlich den Befehl zum Rückzug. Erst da merken die Soldaten, dass sie selbst in einen Hinterhalt geraten sind: Eine Mine explodiert und tötet Jagger. Yossi darf seinen Schmerz nicht zeigen und muss gemeinsam mit Kameraden Jaggers Eltern die Nachricht vom Tod des Sohnes überbringen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde mit zahlreichen Preisen prämiert, u. a.:", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Film hatte trotz seines Themas viel Erfolg in Israel. Yehuda Levi, der Jagger spielt, ist in Israel als Star einer Seifenoper und Teenieschwarm bekannt. Als Grundlage für die Hitsingle zum Film diente ein bekannter Schlager der israelischen Popikone Rita. Der Fortsetzungsfilm \"Yossi\" (2012) (mit demselben Schauspieler) 10 Jahre danach reflektiert die voranschreitende Liberalisierung im Umgang mit sexuellen Minderheiten in der israelischen Armee.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yossi & Jagger () ist ein israelischer Film über die Liebe zweier israelischer Soldaten von Regisseur Eytan Fox aus dem Jahr 2002.", "tgt_summary": "《我的军中情人》(,英语:Yossi & Jagger)是一部2002年拍摄的以色列电影,导演是伊藤·福克斯。这部电影是关于在以色列-黎巴嫩边境上的男女士兵企图在战争中找到一些和平。", "id": 523811} {"src_title": "Westminster Bridge", "tgt_title": "西敏橋", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Während der Herrschaft von Elisabeth I. gab es mehrmals Versuche, ein Gesetz zum Bau einer Brücke zu verabschieden, doch die City of London wehrte sich stets erfolgreich dagegen. Die einzige Möglichkeit, in der Nähe den Fluss zu überqueren, war die Fähre bei der heutigen Lambeth Bridge, deren Benutzung jedoch wegen der Gezeiten oft gefährlich war. 1734 präsentierte der Schweizer Bauingenieur Charles Labelye ein neues Projekt und mit der Unterstützung des Earl of Pembroke gelang es ihm 1736, die Zustimmung des Parlaments zu erhalten. Der Earl of Pembroke legte 1739 den Grundstein. Zuerst wurden Caissons aus Gusseisen in das Flussbett gerammt. Doch die Bauarbeiten standen unter keinem guten Stern: Trotz der Erlaubnis, eine Lotterie durchzuführen, gab es ständig Finanzierungsprobleme. Harte Winter, Kriege auf dem europäischen Festland, Sabotage durch Flussschiffer, Unfälle und ein kleines Erdbeben sorgten für zahlreiche Verzögerungen. Im Mauerwerk erschienen Risse und 1747 fielen Steine vom fünften Brückenbogen in den Fluss. Erst 1750 konnte die 316 Meter lange und 13,5 Meter breite Brücke eröffnet werden. In der Zwischenzeit hatte sie den wenig schmeichelhaften Übernamen \"Bridge of Fools\" (Brücke der Narren) erhalten. Die Brücke tendierte dazu, auf ihren Fundamenten zu schwanken. Nachdem man 1831 die alte London Bridge abgerissen hatte, unterspülte die Flut die Fundamente der Westminster Bridge und lagerte immer mehr Schlamm ab. 1836 begann James Walker mit einer schrittweisen Erneuerung der Brücke, die sich über zehn Jahre hinzog. Nach Beendigung dieser Arbeiten entwarf er zusammen mit Charles Barry, George Rennie und Thomas Page einen Plan für einen vollständigen Neubau. Die Bauarbeiten begannen 1854 mit der Caisson-Gründung der Widerlager aus Granit. Im Mai 1862 konnte die neue, weitaus stabilere Brücke eingeweiht werden. Ihre sieben elliptischen Bögen haben Spannweiten von 28,70 m bis zu 34,90 m im mittleren Bogen, der eine lichte Höhe von 5,40 m über MHWS (Mean high water spring), dem Mittleren Spring Hochwasser hat. Die Bögen bestehen jeweils aus zahlreichen schmiedeeisernen Rippen mit Querversteifungen. Außen sind die Bögen mit gusseisernen Verblendungen abgedeckt, auch die Verzierungen mit Wappen in den Zwickeln sind aus Gusseisen. Die Brückentafel ist rund 26 m breit und wird mit Balustraden seitlich begrenzt. Die Westminster Bridge ist nach der Erneuerung der London Bridge jetzt die älteste Themse-Brücke Londons. Abgesehen von der Beseitigung einiger kleinerer Risse im Jahr 1924 und einer Erneuerung der Gusseisenteile in den Jahren 2005–2007 waren kaum je Reparaturen notwendig. Am 22. März 2017 ereignete sich ein islamistisch motivierter Terroranschlag auf der Westminster Bridge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Westminster Bridge ist eine Straßenbrücke über den Fluss Themse in London. Sie verbindet die City of Westminster auf der Westseite mit dem Stadtteil Lambeth im Stadtbezirk London Borough of Lambeth auf der Ostseite. Darüber führt die Hauptstraße A302. Am westlichen Ufer befinden sich der Palace of Westminster, der Parliament Square und das Portcullis House, am östlichen Ufer die County Hall mit dem London Eye und der Bahnhof Waterloo.", "tgt_summary": "西敏桥(英语:Westminster Bridge)是一座位于英国伦敦的拱桥,跨越泰晤士河,连接了西岸的西敏市和东岸的兰贝斯。英国国会、大本钟及伦敦眼等名胜分列于桥的两端。", "id": 1952467} {"src_title": "Jaropolk Isjaslawitsch", "tgt_title": "亚罗波尔克·伊贾斯拉维奇", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Geburtsjahr ist unbekannt. Zum Jahr 1071 wurde er erstmals in einer Chronik erwähnt, als er Wseslaw von Polozk bei Golotitschesk schlug. 1073 wurde er und sein Vater von Teilen der Kiewer Bevölkerung sowie seinen Onkeln aus dem Fürstentum Kiew vertrieben. Beide flohen nach Westen, wurden von König Heinrich IV. jedoch abgewiesen. Papst Gregor VII. nahm sie auf, Isjaslaw unterstellte sich ihm, übergab ihm Kiew und erhielt es als apostolisches Lehen zurück. Auch Jaropolk wurde durch den apostolischen Stuhl zum König der Rus gekrönt. 1076 kehrten beide nach Kiew zurück, Jaropolk erhielt das Fürstentum Wyschgorod.", "section_level": 1}, {"title": "Fürst von Wolhynien und Turow.", "content": "Als Jaropolks Vater 1078 fiel, ging der Titel des Großfürsten von Kiew an dessen Bruder Wsewolod I. Jaropolk bekam die Teilfürstentümer Wolhynien und Turow. In dieser Zeit kam es wiederholt zu Kämpfen mit den Rostislawitschen. 1084 spalteten diese das Fürstentum Peremyschl ab und vertrieben Jaropolk aus Wladimir (Wolhynien). 1086 kehrte er mit Hilfe von Wsewolid dorthin wieder zurück. Im Winter 1086 oder 1087 wurde er nach einer Rückkehr aus Polen bei Swenigorod von einem eigenen Gefolgsmann ermordet. Jaropolk ist in Kiew begraben, im Dmitrij-Kloster in der St. Petri-Kirche.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Jaropolk Isjaslawitsch war verheiratet mit einer Ehefrau Irina. Ihre Identität ist unbekannt. Möglicherweise war sie Kunigunde von Weimar, † 8. Juni 1140, eine Tochter des Grafen Otto I.; die mit einem russischen Fürsten verheiratet war, dessen Name ebenfalls nicht überliefert ist. Sie könnten zwischen 1073 (Ankunft Jaropolks in Deutschland) und 1075 (Krönung Jaropolks mit Ehefrau) geheiratet haben. Jaropolk hatte mit seiner Ehefrau (mindestens) fünf Kinder: Nach Jaropolks Tod heiratete Kunigunde in zweiter Ehe den Grafen Kuno von Northeim († 1103), der sich nach dem Besitz seiner Frau auch nach Beichlingen benannte, in dritter Ehe 1110 Wiprecht von Groitzsch († 1124).", "section_level": 1}], "src_summary": "Jaropolk Isjaslawitsch (), orthodoxer Taufname \"Pjotr\" (\"Petrus\") (* vor 1050; † 22. November 1087 oder 1086) war Fürst von Wyschgorod (1076–1078), Wolhynien (1078–1084) und Turow (1078–1086). Er war der älteste Sohn des Großfürsten Isjaslaw I. von Kiew und der Gertrud von Polen, Tochter von König Mieszko II. Lambert.", "tgt_summary": "亚罗波尔克·伊贾斯拉维奇(,约1050年-1086年-11月22日),古罗斯王公,图罗夫王公(1078年~1086年),弗拉基米尔-沃伦斯基王公(1078年-1086年)。 亚罗波尔克·伊贾斯拉维奇为基辅大公伊贾斯拉夫一世·雅罗斯拉维奇之子。根据编年史记载,1078年基辅大公弗谢沃洛德一世·雅罗斯拉维奇把自己的儿子弗拉基米尔·莫诺马赫派到切尔尼戈夫当王公,而把自己的侄子亚罗波尔克安置到图罗夫,后来又把沃伦也交给他。", "id": 1357911} {"src_title": "Hugo Kołłątaj", "tgt_title": "胡戈·科万塔伊", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kołłątaj wurde in eine Adelsfamilie geboren, die im Südosten Polens lebte. Er besuchte eine Schule in Pinczów, bevor er zum Studium an die Krakauer Akademie ging. 1768 erwarb er den Grad eines Doktors der Philosophie und setzte sein Studium 1770 in Wien fort. 1774 begab er sich nach Rom, wo er weitere Doktortitel in Recht und Theologie erwarb und zum Priester geweiht wurde. Nach seiner Rückkehr nach Polen wurde er Domherr in Krakau, Geistlicher in Pinczów und Krzyżanowice Dolne. Parallel dazu wurde er Mitarbeiter der Komisja Edukacji Narodowej (\"Kommission für Nationale Erziehung\"), der zentralen Reformeinrichtung während der Herrschaft König Stanisław August Poniatowskis, sowie der von ihr ins Leben gerufenen Gesellschaft für Elementarbücher (\"Towarzystwo do Ksiąg Elementarnych\"). Kołłątaj wirkte auch federführend an der Reform der Krakauer Akademie mit, deren Rektor er von 1782 bis 1786 wurde. Er führte Naturwissenschaften und polnische Literatur in das Lehrprogramm ein und ermöglichte Studenten aus dem Bürgertum den Zugang zum Studium. Als im Jahre 1788 der später als Vierjähriger Sejm bezeichnete, reguläre Sejm zu tagen begann, gehörte Kołłątaj zu den wichtigsten Akteuren auf Seiten des linken Flügels der sogenannten Reformpartei um Ignacy Potocki und Adam Kazimierz Czartoryski. In seinem vor allem gegen das Russland Katharinas II. gerichteten Programm plädierte er für eine weitgehende Modernisierung von Staat und Gesellschaft, einen historischen Kompromiss zwischen Adel und Bürgertum sowie eine massive Stärkung der Städte. In der sogenannten \"Kołłątaj-Schmiede\" versammelte der Aufklärer einen Kreis von Publizisten um sich, der gemeinsam die Verfassung vom 3. Mai 1791 ausarbeitete. Gleichzeitig wurde er vom König zum stellvertretenden Kronkanzler ernannt, einem Amt, das er zwei Jahre ausübte. In diese Zeit fällt jedoch auch sein kurzzeitiges Exil in Dresden, als die Reformgegner der Konföderation von Targowica die Macht übernommen hatten. Aus dem Untergrund bereitete er den Protest gegen die inzwischen erfolgte Zweite Teilung Polens vor und initiierte den Kościuszko-Aufstand 1794, dessen wichtigste Texte, wie das Universal von Połaniec, er selbst verfasste. Als Mitglied der \"Rada Najwyższa Narodowa\", des Obersten Nationalen Rates trat Kołłątaj für noch weitergehende Reformen wie die Befreiung der Bauern ein, die sich jedoch angesichts der Machtverhältnisse nicht durchsetzen ließen. Nach dem von russischen Truppen im Warschauer Vorort Praga am 4. November 1794 angerichteten Blutbad und endgültigen Scheitern des Aufstandes entfloh er Warschau. Bereits am 6. Dezember wurde er von österreichischen Truppen in Radymno verhaftet und in die Festung Przemyśl gebracht, wo er bis 1802 inhaftiert war. Anschließend ging er nach Wolhynien zurück, wo er in Krzemieniec das Krzemieniec-Lyzeum mit begründete. Die ganze Zeit über wurde er überwacht. Als man ihn 1807 verdächtigte, den Kontakt zu Napoleon zu suchen, verhafteten ihn die russischen Behörden und brachten ihn nach Moskau. Jede Art von publizistischer oder politischer Tätigkeit wurde ihm verboten. In den wenigen Jahren bis zu seinem Tod, die er in Warschau in damaligen Herzogtum Warschau verbringen durfte, versuchte er zwar an seine Ideen anzuknüpfen, fand jedoch kein Wirkungsfeld mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Als Publizist nahm Hugo Kołłątaj sich in erster Linie der Wissenschaft, Bildung und Erziehung an, und seine Werke waren Grundlage für die Verfassung vom 3. Mai 1791. Darin forderte er die Einführung der Erbmonarchie, die Abschaffung des Liberum veto, die allgemeine Besteuerung aller Polen, die Eindämmung der Macht der Magnaten, einen risikobereiten Sejm und Bürgerrechte sowie die Freiheit der Bauernschaft (Frondienst gegen Zins). Die bedeutendsten Werke Kołłątajs sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Hugo Kołłątaj Herb Kotwica (* 1. April 1750 in Dederkały Wielkie, Wolhynien; † 28. Februar 1812 in Warschau) war ein polnischer Adliger, Politiker, Publizist, katholischer Presbyter und Kanoniker, Satiriker, Schriftsteller, Geograf und Historiker sowie Rektor der Krakauer Akademie (1783–1786) und Rechtsreferendar des Großfürstentum Litauen (ab 1786). Er ist bekannt als bedeutendster Vertreter der Aufklärung in Polen-Litauen.", "tgt_summary": "胡戈·斯图姆伯格·科万塔伊(,1750年-4月1日-1812年-2月24日)是一位波兰罗马天主教神父、社会活动家、政治活动家、政治思想家、历史学家和哲学家。", "id": 1208058} {"src_title": "Israelische Unabhängigkeitserklärung", "tgt_title": "以色列独立宣言", "src_document": [{"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "Als Folge des Ersten Weltkrieges wurde das Gebiet Palästina während der Konferenz von Sanremo (1920) zum britischen Mandatsgebiet des Völkerbundes, das ohne einen eigenen Staatscharakter dem britischen Kolonialministerium unterstand. Zu diesem Zeitpunkt führte der Zionismus bereits zu größeren Einwanderungswellen jüdischer Siedler in das Land. Mitte der 1920er-Jahre gab es bereits ca. 600 jüdische Siedlungen, die sich im Jischuw zu einem eigenen Gemeinwesen zusammenschlossen. Ihr Ziel bestand darin, diese Gemeinschaft zu einem Staatswesen auszubauen. Bereits zur selben Zeit war es zu Zusammenstößen zwischen jüdischen Siedlern und arabischer Bevölkerung gekommen, da sich letztere vom Zustrom der Siedler bedroht sah. Ein erster Höhepunkt dieser Entwicklung wurden die Ausschreitungen von 1929, in deren Verlauf es zum arabischen Massaker in Hebron und Safed kam. Obwohl die britischen Behörden eine Einschränkung der Einwanderung ankündigten, erreichte die Zahl der jüdischen Siedler bis 1939 265.000 Personen. Im Juli 1937 kam die britische Peel-Kommission zu dem Ergebnis, dass das Land geteilt werden könnte, um Frieden zu schaffen. Während das kurz zuvor gegründete „Arab Higher Committee“ den Plan ablehnte, begrüßte die Jewish Agency diese Bestrebungen. Auch nach dem Bekanntwerden des Teilungsplanes der Peel-Kommission wurde der Arabische Aufstand, der 1936 eingesetzt hatte und sich gegen die jüdischen Siedler sowie gegen die britische Mandatsmacht richtete, bis 1939 fortgesetzt. Er wurde erst mithilfe des britischen Militärs niedergeschlagen. Die britische Regierung legte im Weißbuch von 1939 fest, dass die Zahl der jüdischen Einwanderer nunmehr von arabischer Zustimmung abhängig sei, was wiederum die Zionisten verbitterte. In einer Reaktion beschloss 1942 die Biltmore-Konferenz in New York die Ablehnung des Weißbuches. Die Aktionen radikaler jüdischer Kampfgruppen, wie „Lechi“ oder „Irgun“ richteten sich nun nach dem Zweiten Weltkrieg gegen die britischen Behörden. Hierzu zählt insbesondere der Anschlag auf das King David Hotel vom 22. Juli 1946. Im selben Jahr gab Premierminister Clement Attlee die Lösung des Problems an die Vereinten Nationen ab. Daraus resultierte der UN-Teilungsplan von 1947, der das Gebiet zu 56 % der jüdischen und zu 43 % der arabischen Bevölkerung zusprach, während das internationale Territorium (Corpus separatum) in Jerusalem 1 % ausmachte. Die Arabische Liga lehnte diesen Plan kategorisch ab. Die Jewish Agency nahm den Vorschlag an, organisierte als Parlament einen \"provisorischen Volksrat\" sowie eine \"provisorische Regierung\" (April 1947), welche die vorgesehenen Gebiete militärisch besetzten, darüber hinaus aber auch in arabisches Siedlungsgebiet eindrangen. In der Folge kam es zu Übergriffen und Terroraktionen arabischer Milizen, sowie zu Massakern an der arabischen Bevölkerung (Massaker von Deir Yasin am 9. April 1948) und zu einer Massenflucht derselben.", "section_level": 1}, {"title": "Die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel.", "content": "Die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel war bereits von vielen Leuten vorbereitet worden. Der erste Entwurf von Zvi Berenson wurde von einem Komitee, dem unter anderem Mosche Scharet, David Remez, Pinchas Rosen, Chaim-Mosche Schapira und Aharon Zisling angehörten, erweitert. In diesem Entwurf war noch von den Grenzen die Rede, welche der UN-Teilungsbeschluss von 1947 festgelegt hatte. Als er jedoch zur Abstimmung kam, sprach sich eine knappe Mehrheit (5 von 9) dafür aus, diese territorialen Einschränkungen nicht in die Erklärung aufzunehmen, wobei explizit angeführt wurde, dass bspw. in der Unabhängigkeitserklärung der USA auch keine nationalen Grenzen genannt worden seien. Zvi Berenson schlug einige wichtige Änderungen vor. Statt „Hiermit erklären wir die Gründung eines freien und unabhängigen jüdischen Staates“ sollte es heißen: „Hiermit erklären wir die Gründung eines freien, unabhängigen und demokratischen jüdischen Staates“. Außerdem schlug er vor, einen längeren Abschnitt mit verbindlichen Rechten einzufügen, in dessen Zentrum stehen sollte: „Es herrscht ein Recht [im Staat] für alle Einwohner, ungeachtet ihrer Rasse, Religion, Sprache oder ihres Geschlechtes.“ Die Mitarbeiter von Rosen fügten dem Vorschlag von Berenson einen Vermerk hinzu, in dem sie vorschlugen, das Wort „Demokratie“ sowie „ein Recht für alle Einwohner“ zu streichen, denn dies sei „nur eines von vielen Prinzipien in der Charta der Vereinten Nationen, und es ist besser, diese Prinzipien nur ganz allgemein und unbestimmt zu formulieren“. Rosen und Scharet strichen die Demokratie tatsächlich wieder aus dem Entwurf. Ein anderes Komitee, dem unter anderem Ben-Gurion, Rabbi Fishman, Zisling und Scharet angehörten, war danach mit der endgültigen Ausformulierung betraut. Rosen hatte auch die Gleichheit vor dem Gesetz gestrichen. Scharet fügte einen Teil davon wieder ein: der Staat gewähre „allen seinen Bürgern ungeachtet ihrer Rasse oder Religion volle, gleiche gesellschaftliche und politische Rechte“. Fast jedes Wort des Entwurfes wurde von der politischen Führung eingehend diskutiert. Am Abend vor der Unabhängigkeitserklärung fügte Ben-Gurion noch die Gleichberechtigung der Geschlechter ein. Demokratie und Gleichberechtigung der Sprachen wurden nicht wieder in die Endfassung aufgenommen. Diese wurde am 12. Mai nach langen Diskussionen von der provisorischen Regierung angenommen. Als am 14. Mai 1948 mit Sir Alan Cunningham der letzte britische Hochkommissar Palästina verließ, trat wenige Stunden darauf der erst im März gegründete jüdische Volksrat im alten Kunstmuseum auf dem Rothschild-Boulevard in Tel Aviv zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. Dieser Volksrat war ein aus 37 Personen bestehendes Gremium, das sich aus dem Vorstand des \"Nationalrates\" und der „Jewish Agency“ sowie zwölf weiteren Delegierten zusammensetzte. Allerdings waren nur 25 Mitglieder anwesend, da 11 weitere im umkämpften Jerusalem fest saßen und ein weiterer in Übersee war. Während der Sitzung verlas David Ben Gurion, der erste Ministerpräsident des Landes, die offizielle Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel, welche durch den Radiosender Kol Israel als dessen erstes Programm landesweit übertragen wurde. Die Verlesung vor etwa 250 geladenen Gästen um 16.00 Uhr dauerte 32 Minuten. In den Straßen Tel Avivs, Jerusalems und den jüdischen Siedlungen wurde diese Nachricht mit Jubel begrüßt. Die Erklärung bestand aus 19 Paragraphen, die sich in drei Teile gliedern. Der erste Teil umfasst die ersten zehn Paragraphen und beinhaltet eine historische Argumentation. Im zweiten Teil, der nur aus einem Paragraphen besteht, folgt die eigentliche Unabhängigkeitserklärung. Im dritten Teil mit sieben Paragraphen folgen politische Richtlinien und Festlegungen für den neuen Staat. Nach einem Abschlussparagraphen folgen die Unterschriften der 37 Mitglieder des Volksrates.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Übersetzung.", "content": "Im Land Israel entstand das jüdische Volk. Hier prägte sich sein geistiges, religiöses und politisches Wesen. Hier lebte es frei und unabhängig, Hier schuf es eine nationale und universelle Kultur und schenkte der Welt das Ewige Buch der Bücher. Durch Gewalt vertrieben, blieb das jüdische Volk auch in der Verbannung seiner Heimat in Treue verbunden. Nie wich seine Hoffnung. Nie verstummte sein Gebet um Heimkehr und Freiheit. Beseelt von der Kraft der Geschichte und der Überlieferung, suchten Juden aller Generationen in ihrem alten Lande wieder Fuß zu fassen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte kamen sie in großen Scharen. Pioniere, Verteidiger und Einwanderer, die trotz der Blockade den Weg in das Land unternahmen, erweckten Einöden zur Blüte, belebten aufs Neue die hebräische Sprache, bauten Dörfer und Städte und errichteten eine stets wachsende Gemeinschaft mit eigener Wirtschaft und Kultur, die nach Frieden strebte, aber sich auch zu schützen wusste, die allen im Lande die Segnungen des Fortschritts brachte und sich vollkommene Unabhängigkeit zum Ziel setzte. Im Jahre 1897 trat der erste Zionistenkongress zusammen. Er folgte dem Rufe Dr. Theodor Herzls, dem Seher des jüdischen Staates, und verkündete das Recht des jüdischen Volkes auf nationale Erneuerung in seinem Lande. Dieses Recht wurde am 2. November 1917 in der Balfour-Deklaration anerkannt und auch durch das Völkerbundmandat bestätigt, das der historischen Verbindung des jüdischen Volkes mit dem Lande Israel und seinem Anspruch auf die Wiedererrichtung seiner nationalen Heimstätte internationale Geltung verschaffte. Die Katastrophe, die in unserer Zeit über das jüdische Volk hereinbrach und in Europa Millionen von Juden vernichtete, bewies unwiderleglich aufs Neue, dass das Problem der jüdischen Heimatlosigkeit durch die Wiederherstellung des jüdischen Staates im Lande Israel gelöst werden muss, in einem Staat, dessen Pforten jedem Juden offenstehen, und der dem jüdischen Volk den Rang einer gleichberechtigten Nation in der Völkerfamilie sichert. Die Überlebenden des Holocaust in Europa sowie Juden anderer Länder scheuten weder Mühsal noch Gefahren, um nach dem Lande Israel aufzubrechen und ihr Recht auf ein Dasein in Würde und Freiheit und ein Leben redlicher Arbeit in der Heimat durchzusetzen. Im Zweiten Weltkrieg leistete die hebräische Gemeinschaft im Lande Israel ihren vollen Beitrag zum Kampfe der frieden- und freiheitsliebenden Nationen gegen die Achsenmächte. Mit dem Blute ihrer Soldaten und ihrem Einsatz für den Sieg erwarb sie das Recht auf Mitwirkung bei der Gründung der Vereinten Nationen. Am 29. November 1947 fasste die Vollversammlung der Vereinten Nationen einen Beschluss, der die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel forderte. Sie rief die Bewohner des Landes auf, ihrerseits zur Durchführung dieses Beschlusses alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Die damalige Anerkennung der staatlichen Existenzberechtigung des jüdischen Volkes durch die Vereinten Nationen ist unwiderruflich. Gleich allen anderen Völkern, ist es das natürliche Recht des jüdischen Volkes, seine Geschichte unter eigener Hoheit in einem eigenen souveränen Staat selbst zu bestimmen. Demzufolge haben wir, die Mitglieder des Nationalrates, als Vertreter der hebräischen Bevölkerung und der zionistischen Organisation, heute, am letzten Tage des britischen Mandats über Palästina, uns hier eingefunden und verkünden hiermit kraft unseres natürlichen und historischen Rechtes und aufgrund des Beschlusses der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel – des Staates Israel. Wir beschließen, dass vom Augenblick der Beendigung des Mandates, heute um Mitternacht, dem sechsten Tage des Monats Ijar des Jahres 5708, dem 15. Mai 1948, bis zur Amtsübernahme durch verfassungsgemäß zu bestimmende Staatsbehörden, doch nicht später als bis zum 1. Oktober 1948, der Nationalrat als vorläufiger Staatsrat und dessen ausführendes Organ, die Volksverwaltung, als zeitweilige Regierung des jüdischen Staates wirken sollen. Der Name des Staates lautet Israel. Der Staat Israel wird der jüdischen Einwanderung und der Sammlung der Juden im Exil offenstehen. Er wird sich der Entwicklung des Landes zum Wohle aller seiner Bewohner widmen. Er wird auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden im Sinne der Visionen der Propheten Israels gestützt sein. Er wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht, soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen. Er wird Glaubens- und Gewissensfreiheit, Freiheit der Sprache, Erziehung und Kultur gewährleisten, die Heiligen Stätten unter seinen Schutz nehmen und den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen treu bleiben. Der Staat Israel wird bereit sein, mit den Organen und Vertretern der Vereinten Nationen bei der Durchführung des Beschlusses vom 29. November 1947 zusammenzuwirken und sich um die Herstellung der gesamtpalästinensischen Wirtschaftseinheit bemühen. Wir wenden uns an die Vereinten Nationen mit der Bitte, dem jüdischen Volk beim Aufbau seines Staates Hilfe zu leisten und den Staat Israel in die Völkerfamilie aufzunehmen. Wir wenden uns – selbst inmitten mörderischer Angriffe, denen wir seit Monaten ausgesetzt sind – an die in Israel lebenden Araber mit dem Aufrufe, den Frieden zu wahren und sich aufgrund voller bürgerlicher Gleichberechtigung und entsprechender Vertretung in allen provisorischen und permanenten Organen des Staates an seinem Aufbau zu beteiligen. Wir reichen allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und zu guter Nachbarschaft und rufen zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe mit dem unabhängigen hebräischen Volk in seiner Heimat auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten. Unser Ruf ergeht an das jüdische Volk in allen Ländern der Diaspora, uns auf dem Gebiete der Einwanderung und des Aufbaus zu helfen und uns im Streben nach der Erfüllung des Traumes von Generationen – der Erlösung Israels – beizustehen. Mit Zuversicht auf den Fels Israels setzen wir unsere Namen zum Zeugnis unter diese Erklärung, gegeben in der Sitzung des provisorischen Staatsrates auf dem Boden unserer Heimat in der Stadt Tel Aviv. Heute am Vorabend des Sabbat, dem 5. Ijar 5708, 14. Mai 1948.", "section_level": 1}, {"title": "Die Unterzeichner.", "content": "Die 37 Unterzeichner waren mit Geburtsjahr und Geburtsort:", "section_level": 1}, {"title": "Unmittelbare Folgen.", "content": "In der Nacht vom 14. zum 15. Mai 1948 lief um 0.00 Uhr das offizielle britische Mandat aus. Bereits kurz danach erklärten Ägypten, Transjordanien, Syrien, Libanon und Irak dem israelischen Staat den Krieg. Im folgenden Palästinakrieg behaupteten die jüdischen Siedler ihr Gebiet nicht nur, sondern erweiterten es gegenüber dem UN-Teilungsplan um 21 %. Das Westjordanland konnte zunächst von Transjordanien annektiert werden, was zur Bildung des Königreiches Jordanien führte. Der erste Staat, der Israel völkerrechtlich noch am 15. Mai 1948 de facto anerkannte, waren die USA (de jure erkannten die USA Israel erst am 25. Januar 1949 nach der ersten demokratischen Knesset-Wahl an). Drei Tage darauf folgte die Sowjetunion, die den israelischen Staat als erste auch sofort de jure anerkannte und zeitgleich die ersten diplomatischen Beziehungen aufnahm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die israelische Unabhängigkeitserklärung ( \"Hakhrazat HaAtzma'ut\" oder \"Megilat HaAtzma'ut\") am 14. Mai 1948 war die Gründung des Staates Israel. Am selben Tag endete das Völkerbundsmandat für Palästina.", "tgt_summary": "《以色列独立宣言》( [Hakhrazat HaAtzma'ut] 或 [Megilat HaAtzma'ut])于1948年5月14日(希伯来历5708年以珥月5日)英国统治巴勒斯坦结束之日通过,是新犹太民族国家以色列正式成立的官方文件。该地区原被英国统治,历史上曾经是以色列王国、犹大王国和犹太行省的所在地。", "id": 2464106} {"src_title": "Richard Mentor Johnson", "tgt_title": "理查德·门特·约翰逊", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Johnson besuchte die örtlichen Schulen seiner Heimat und anschließend die Transylvania University in Lexington. Nach einem Jurastudium wurde er im Jahr 1802 als Rechtsanwalt zugelassen. Danach begann er in Great Crossings in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Zwischen 1804 und 1806 und nochmals im Jahr 1819 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Kentucky.", "section_level": 1}, {"title": "Militäreinsatz.", "content": "Während des Britisch-Amerikanischen Krieges von 1812 kommandierte er als Oberst ein Regiment, das 1813 in Kanada operierte. Bei der Schlacht am Thames River wurde Johnson mehrfach verletzt. Ihm wurde (vermutlich zu Unrecht) die Tötung des Indianerhäuptlings Tecumseh in einem Kavalleriegefecht zugeschrieben. Johnson wurde für seine Tapferkeit ausgezeichnet und der Vorfall half ihm bei seiner politischen Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn im Kongress.", "content": "Zwischen 1807 und 1819 vertrat er seinen Staat im US-Repräsentantenhaus in Washington. Dort war er zeitweise Vorsitzender des Ausschusses, der sich mit Forderungen gegen den Staat beschäftigte (\"Committee on Claims\"), sowie Mitglied eines Ausschusses, der die Ausgaben des Kriegsministeriums überwachte. Nach dem Rücktritt von John J. Crittenden vom Amt des US-Senators wurde Johnson zu dessen Nachfolger als Class-2-Senator ernannt. Nach einer erfolgreichen Wiederwahl konnte er zwischen dem 10. Dezember 1819 und dem 3. März 1829 im Senat verbleiben. Im Jahr 1828 verfehlte er dann aber eine angestrebte erneute Wiederwahl. Dort wurde George M. Bibb sein Nachfolger. Im Senat war er Vorsitzender des Postausschusses (\"Committee on Post Office and Post Roads\"). Nach seiner Abwahl aus dem Senat schaffte Johnson erneut den Einzug in das US-Repräsentantenhaus. Dort amtierte er zwischen 1829 und 1837. Er war auch hier zeitweise Vorsitzender des Postausschusses und Mitglied des Militärausschusses.", "section_level": 1}, {"title": "Vizepräsident der Vereinigten Staaten.", "content": "Für die Präsidentschaftswahl 1836 wurde er zum demokratischen Kandidaten für das Amt des US-Vizepräsidenten unter Martin Van Buren bestimmt. Richard Johnson war der einzige Vizepräsident, der vom Senat gewählt werden musste, da er bei der Präsidentschaftswahl aufgrund von \"Faithless Electors\" aus Virginia, die ihre Stimme im Wahlmännerkollegium zwar Van Buren aber anstelle von Johnson William Smith gaben, keine Mehrheit im Electoral College erhalten hatte. Seine Beziehung mit Julia Chinn, einer Frau mit einer achtelanteiligen (Octoroon) nichteuropäischen Herkunft wurde dabei kritisiert. Nach der Stichwahl im Senat, die er gegen den zweiterfolgreichsten Kandidaten um die Vizepräsidentschaft Francis Granger mit 33 zu 16 Stimmen für sich entschieden hatte, trat er das Amt am 4. März 1837 an und war damit Teil der Regierung des neuen Präsidenten Van Buren. Seine Amtszeit endete 1841, nachdem er für die Präsidentschaftswahl 1840 von seiner Partei nicht zur Wiederwahl nominiert worden war. Allerdings konnte auch kein anderer Bewerber die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Delegierten auf dem Nominierungsparteitag hinter sich bringen. Daher ging Van Buren ohne einen \"Running Mate\" in den Wahlkampf. Es war, abgesehen von George Washington bei den ersten beiden Wahlen, das einzige Mal in der amerikanischen Geschichte, dass ein Kandidat ohne Anwärter für die Vizepräsidentschaft antrat. Bei einem Wahlsieg Van Burens hätte dann wie schon 1836 der Senat einen Vizepräsidenten wählen müssen. Da die Wahl jedoch für die Demokraten verloren ging, kam es hierzu nicht. Johnson schied turnusgemäß am 4. März 1841 aus dem Amt. Im Jahr 1850 saß Johnson nochmals im Repräsentantenhaus von Kentucky. Er verstarb allerdings am 19. November desselben Jahres in Frankfort und wurde dort auch beigesetzt. Nach ihm sind Countys in Kentucky, Missouri und Nebraska benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Mentor Johnson (* 17. Oktober 1780 bei Louisville, Kentucky; † 19. November 1850 in Frankfort, Kentucky) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1837 bis 1841 der neunte Vizepräsident der Vereinigten Staaten sowie Mitglied in beiden Kammern des US-Kongresses.", "tgt_summary": "理乍得·门特·约翰逊(Richard Mentor Johnson,1780年-10月17日-1850年-11月19日),美国政治家,美国民主-共和党、美国民主党成员,曾任美国众议员(1807年-1819年)、美国参议员(1819年-1829年)和美国副总统(1837年-1841年)。", "id": 2548957} {"src_title": "Minussinsk", "tgt_title": "米努辛斯克", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Minussinsk liegt nahe dem Jenissei, etwa 260 km Luftlinie südlich von Krasnojarsk und 25 km östlich von Abakan, der Hauptstadt der Republik Chakassien. Minussinsk ist heute Endstation einer Abzweigung der Transsibirischen Eisenbahn. Künftig soll die Linie durch das westliche Sajangebirge in die Republik Tuwa nach Kysyl verlängert werden. Ferner liegt die Stadt an der Fernstraße R257 (früher M54).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Minussinsker Kurgankultur (Bronzezeit) dauerte von etwa 1000 v. Chr. bis 1 n. Chr. Gegründet 1739 als Dorf \"Minjusa\" (Миньюса), im Jahre 1810 umbenannt in \"Minussinskoje\" (Минусинское), wurde der Ort 1822 unter seinem heutigen Namen zur Stadt. Es entwickelte sich als Zentrum für Landwirtschaft, Leder- und Pelzverarbeitung sowie für Textilherstellung. Vom 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Minussinsk ein Verbannungsort. In der Umgebung bei Schuschenskoje war auch Lenin von 1897 bis 1900 in der politischen Verbannung.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Minussinsk besitzt ein Theater und verschiedene Kirchen. Das Martjanow-Museum ist ein über 100 Jahre altes bedeutendes Museum. Es zeigt Exponate zur Natur und Geschichte der Region. In der Umgebung von Minussinsk befinden sich ein großes Depot und eine Werkstatt für die alten Lokomotiven der Transsibirischen Eisenbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Bildung.", "content": "Hauptindustriezweige der Stadt sind die elektrotechnische und die Nahrungsmittelindustrie, außerdem die Herstellung von Möbeln und Textilien. In Minussinsk werden die Bodenschätze von Tuwa auf den Jenissei bzw. Krasnojarsker Stausee verschifft oder per Eisenbahn weiter transportiert. In Minussinsk gibt es eine Zweigstelle der Elektrotechnischen Hochschule Moskau.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Leben in Minussinsk ist Gegenstand des Romans \"Minus\" des 1971 in Kysyl geborenen Schriftstellers Roman Sentschin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Minussinsk () ist eine russische Kreisstadt mit Einwohnern (Stand ) in der Region Krasnojarsk am Zufluss des Jenissei in den Krasnojarsker Stausee in Sibirien.", "tgt_summary": "米努辛斯克 ()是俄罗斯克拉斯诺亚尔斯克边疆区的一个城市,位于叶尼塞河右侧水道上,与哈卡斯共和国首府阿巴坎相距25千米。2002年人口72,561人。", "id": 2581514} {"src_title": "François Joseph Paul de Grasse", "tgt_title": "弗朗索瓦·约瑟夫·保罗·德格拉斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "François-Joseph-Paul, comte de Grasse wurde 1722 auf dem Schloss «Les Valettes» in Le Bar-sur-Loup bei Nizza als zehntes Kind des Grafen von Grasse geboren. Er trat im Alter von 11 Jahren in die Marineakademie in Toulon ein und begab sich 1734 an Bord einer Galeere der Flotte des Malteserordens. 1740 wechselte er in französische Dienste. 1747 geriet er bei der Seeschlacht bei Kap Finisterre in britische Gefangenschaft. 1754 wurde er zum Leutnant befördert. Im Siebenjährigen Krieg diente er vor allem im Mittelmeer und in Westindien. 1762 erhielt er sein erstes Kommando auf der \"Prothée\".", "section_level": 1}, {"title": "Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg.", "content": "Als Kommandant des Linienschiffs \"Le Robuste\" nahm er 1778 unter d'Orvilliers an der Seeschlacht bei Ouessant teil. Unter d' Estaing kämpfte er 1779 in der Seeschlacht von Grenada, und 1780 unter de Guichen in der Seeschlacht bei Martinique. Im Frühjahr 1780, nunmehr Vizeadmiral, übernahm er das Kommando über das Westindiengeschwader. Während er mit seinem Geschwader einen Konvoi nach Port Royal führte, traf er in der Nähe von Martinique am 29. April 1780 erstmals auf das britische Geschwader unter Hood. Nach einem Artillerieduell auf große Distanz endete das Gefecht ohne Entscheidung. 1781 stand der Krieg vor seiner Entscheidung. Cornwallis war mit seinen Truppen bei Yorktown von Amerikanern und Franzosen eingeschlossen. Eine Versorgung der britischen Truppen war nur über die Chesapeake Bay möglich. De Grasse, der französische Verstärkung aus Westindien anlandete, wurde von Washington dazu gedrängt, die Bucht mit seinem Geschwader zu blockieren. Im August 1781 beriet sich Grasse mit dem spanischen Offizier Francisco Saavedra de Sangronis -- die beiden entwarfen einen Schlachtplan, die „Grasse-Saavedra-Vereinbarung“, die von den jeweiligen Regierungen bestätigt wurde. In der Seeschlacht von Chesapeake gelang es ihm, die britische Flotte unter den Admiralen Graves und Hood abzuwehren. Mit der Kapitulation der britischen Truppen in Yorktown am 19. Oktober 1781 war der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg zu Land entschieden. Zwischen Frankreich und England war der Seekrieg um die westindischen Kolonien jedoch noch in vollem Gange. Die Befreiung der Inseln über dem Winde (Antillen) war der zweite Teil des Plans. Am 11. Januar 1782 landete de Grasse französische Truppen auf St. Kitts, welche die britische Besatzung einschlossen. De Grasse deckte mit 26 Linienschiffen die Aktion. Dabei wurde er von Admiral Hood überrumpelt, der mit seiner Flotte von 22 Linienschiffen durch die Meeresstraße zwischen den Inseln St. Kitts und Nevis segelte und so zwischen der französischen Flotte und der Insel zu liegen kam. In der Seeschlacht von St. Kitts vom 25. und 26. Januar 1782 versuchte de Grasse zweimal vergeblich, die Briten von ihrer Position zu verdrängen. Da sich die britischen Truppen auf der Insel jedoch im Laufe des Tages ergeben mussten, war diese taktische Niederlage de Grasses dennoch ein strategischer Sieg der Franzosen. Im weiteren Verlauf vereinigten sich die britischen Geschwader Hoods und des aus England zurückgekehrten Admirals Rodney und konnten nun offensiver vorgehen. Ein erstes Zusammentreffen beider Flotten mit nun je 30 Linienschiffen fand am 9. April 1782 bei Dominica statt. Zunächst kamen die acht Schiffe der britischen Vorhut mit 15 französischen Schiffen ins Gefecht. Als sich nach mehreren Stunden das britische Gros näherte, brach de Grasse den Kampf ab. Drei Tage später lagen sich die Flotten wieder gegenüber. In der Schlacht von Les Saintes wurden die Franzosen entscheidend geschlagen. Vier französische Linienschiffe mussten die Flagge streichen, und de Grasse geriet auf seinem Flaggschiff \"Ville de Paris\" in britische Gefangenschaft. Damit verzögerte sich die Umsetzung des dritten Teils der Vereinbarung von Grasse und Saavedra, die Invasion des britischen Jamaika. Während seiner Gefangenschaft in London war er wesentlich an den Verhandlungen zur Beendigung des Revolutionskrieges beteiligt, die im Frieden von Paris (1783) mündeten. Er kehrte im August 1782 aus der Gefangenschaft nach Frankreich zurück und veröffentlichte seine Memoiren. Ein Kriegsgericht sprach ihn von einer Schuld an der Niederlage bei Les Saintes frei. Vizeadmiral de Grasse starb am 11. Januar 1788 auf seinem Château de Tilly bei Paris und wurde am 16. Januar 1788 in der Kirche Saint-Roch in der Rue Saint-Honoré in Paris beigesetzt. Schloss Tilly wurde während der Französischen Revolution niedergebrannt und die vier Kanonen, die er zum Dank für seine Verdienste im Revolutionskrieg erhalten hatte, wurden eingeschmolzen.", "section_level": 1}, {"title": "Posthume Würdigung.", "content": "Am 19. Oktober 1931, zum 150. Jahrestag des Sieges bei Yorktown, wurde an der Kirche von der \"Société des Cincinnati de France\", deren Mitglied Grasse gewesen war, eine Gedenktafel angebracht. Im selben Jahr wurde in der \"Avenue des Nations-Unies\" in Paris eine Statue des französischen Bildhauers Paul Landowski (1875–1961) errichtet, die de Grasse an Bord seines Flaggschiffs \"„Ville de Paris“\" zeigt wie er Washington, Rochambeau und Lafayette zu einer Siegesfeier empfängt. Eine Kopie der Statue befindet sich im \"Musée Naval de la Citadelle\" in Toulon. Außerdem sind zahlreiche Straßen und Plätze in Frankreich nach de Grasse benannt. In Yorktown gibt es die \"Comte de Grasse Street\". Ein Kreuzer und eine Fregatte der Tourville-Klasse der französischen Marine und drei Kriegsschiffe der US-Navy sind nach de Grasse benannt. Das dritte und bisher letzte Schiff der US-Marine war die 1976 vom Stapel gelaufene und 1998 außer Dienst gestellte \"USS Comte De Grasse DD 974\", ein Zerstörer der Spruance-Klasse.", "section_level": 1}], "src_summary": "François Joseph Paul, Comte de Grasse, Marquis de Grasetilly, (* 13. September 1722 in Le Bar-sur-Loup, Frankreich; † 11. Januar 1788 in Paris), Ritter des Malteserordens und Kommandeur des Ordens vom heiligen Ludwig, war ein französischer Admiral, der – obwohl er nicht einmal amerikanischen Boden betreten hat – eine kurze, aber entscheidende Rolle im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775–83) spielte.", "tgt_summary": "海军中将弗朗索瓦·约瑟夫·保罗,格拉斯·蒂伊侯爵,格拉斯伯爵(François Joseph Paul, marquis de Grasse Tilly, comte de Grasse,1722年9月13日 - 1788年1月11日),法国海军将领。在美国独立战争中,他指挥法国舰队参加了切萨皮克湾海战,并直接导致了英军在约克镇的投降。", "id": 1859024} {"src_title": "Malcolm Glazer", "tgt_title": "马尔科姆·格雷泽", "src_document": [{"title": "Geschäftstätigkeit im Sport.", "content": "Im März 2003 begann Malcolm Glazer damit, Aktien von Manchester United aufzukaufen. Er erhöhte seinen Anteil bis 2005 auf 28 Prozent und nach langem Tauziehen sicherte sich der Milliardär am 12. Mai 2005 weitere 29 Prozent, die er den irischen Unternehmern John Magnier und John Paul McManus abkaufte. Damit hielt er die Mehrheit und bot für die übrigen Aktien. Der Gesamtwert seiner Offerte betrug 790 Millionen £. Das zum Kauf aufgenommene Darlehen schrieb Glazer auf das Fußballunternehmen um, so dass Manchester United jährlich 80 Millionen Pfund zur Tilgung aufwenden muss. Am 16. Mai 2005 konnte Glazer seinen Anteil auf 75 Prozent erhöhen, was ihm erlaubte, den Club von der Börse zu nehmen. Am 28. Juni gehörten ihm bereits 98 Prozent der Aktien, womit eine Zwangsabfindung der restlichen Kleinaktionäre ermöglicht wurde. Damit wurde das Fußballunternehmen Privateigentum der Glazer-Familie. Malcolm Glazers Söhne Joel, Avram und Bryan wurden in den Vorstand berufen. Glazer starb 85-jährig am 28. Mai 2014 in Rochester. Seit einem Schlaganfall 2006 war er bei schlechter Gesundheit und seine Söhne Joel, Bryan und Ed übernahmen die Tagesgeschäfte bei den Tampa Bay Buccaneers. Manchester United hatte er bereits vor seinem Tod seinen sechs Kindern übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Wohltätigkeit.", "content": "Die 1999 gegründete Stiftung der Glazer-Familie stellte für Kinder Programme, Tickets, Zuschüsse und Sachleistungen zur Verfügung und spendete 5 Millionen US-$ für den Bau des Kindermuseums in der Innenstadt von Tampa. Im Zuge des Glazer Family Foundation’s Vision Programms, sollten bei Schulkindern Sehbehinderungen früh genug erkannt und behandelt werden. Zu den weiteren Aktivität Glazers zählt die „Tampa Bay Sport“-Kommission, eine Organisation, die Amateur-Sportaktivitäten fördert, welcher er 2 Millionen US-$ zukommen ließ.", "section_level": 1}], "src_summary": "Malcolm Irving Glazer (* 15. August 1928 in Rochester, New York; † 28. Mai 2014 ebenda) war ein US-amerikanischer Unternehmer und Eigentümer von Sportunternehmen (-betriebsgesellschaften bzw. Sport-Franchises). Er war das fünfte von sieben Kindern jüdischer Einwanderer aus Litauen.", "tgt_summary": "马尔科姆·埃尔温·格雷泽(英语:Malcolm Irving Glazer,1928年-5月25日-2014年-5月28日),出生于纽约州罗切斯特),美国商人和运动队老板。他是第一联盟集团(First Allied Corporation)的总裁和CEO。他还是美国佛罗里达州美式足球队坦帕湾海盗和英格兰足球超级联赛球队曼彻斯特联队的所有者。", "id": 3010358} {"src_title": "Tokyo Skytree", "tgt_title": "東京晴空塔", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Tokyo Skytree steht im Stadtteil Oshiage des Bezirks Sumida und übertrifft mit einer Höhe von 634 Metern den 333 Meter hohen Tokyo Tower in Minato um etwa 90 Prozent. Der Turm steht auf dem Gelände eines alten Rangierbahnhofes der Tōbu-Bahngesellschaft, die den Hauptteil der damals geschätzten Gesamtkosten von circa 60 Milliarden Yen, umgerechnet rund 460 Millionen Euro, übernehmen wollte. Der restliche Betrag sollte von den sechs an dem Projekt beteiligten Fernseh- und Rundfunksendern getragen werden. Die Gesellschafter haben am Fuße des Turmes ein großes Einkaufszentrum („Plaza“) gebaut, das die Bewohner der Umgebung und Touristen, die auf die Fahrt auf den Turm warten, als Zielgruppe hat. Das Gebäude ist an den bisherigen Bahnhof Oshiage angeschlossen und damit mit den Knotenpunkten Tokyos verbunden. Der Bahnhof von Oshiage wird von der Hanzōmon-Linie der Tōkyō Metro, der Toei Asakusa-Linie, der Keisei Oshiage-Linie und der Isesaki-Linie von Tōbu angefahren.", "section_level": 2}, {"title": "Name und Höhe.", "content": "Über den Namen des Turms wurde durch eine Umfrage im April und Mai 2008 entschieden. Zur Auswahl standen sechs Namen: Die Bekanntgabe der Namenswahl fand am 10. Juni 2008 statt. Bis dahin war der Turm unter anderem als \"Shin Tōkyō Tower\" (, dt. „Neuer Tokyo Tower“ in Bezug auf den alten Tokyo Tower) oder auch als \"Sumida Tower\" () bezeichnet worden. Die Höhe von 634 Metern wurde so gewählt, dass sie leicht zu merken ist. Die Zahlen 6 (\"mu\" von \"mu[ttsu]\"), 3 (\"sa\" von \"san\") und 4 (\"shi\") ergeben „Musashi“, einen alten Namen für die Region, in der sich Tokio befindet.", "section_level": 2}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Ausführendes Bauunternehmen war die Ōbayashi-Gruppe. Der Entwurf stammt vom ältesten japanischen Architekturbüro Nikken Sekkei. Der Spatenstich zum Bau des Turmes war am 14. Juli 2008. Die Fertigstellung war am 29. Februar 2012, die Eröffnung fand wie geplant am 22. Mai 2012 statt. Ende Oktober 2010 hatte der Turm eine Höhe von 497 Meter erreicht, anschließend wurde zum Erreichen der endgültigen Größe die Antenne errichtet. Anfang März 2011 wurde die 600-Meter-Marke überschritten. Nachdem ursprünglich eine Höhe von ungefähr 610 Meter geplant war, wurde am 16. Oktober 2009 die endgültige Höhe von 634 Meter bekanntgegeben, damit übertraf der Turm den Canton Tower in China als höchsten Fernsehturm der Welt. Nachdem der Turm am 18. März 2011 seine endgültige Höhe erreicht hatte, ist er nach dem 830 Meter hohen Burj Khalifa in Dubai das derzeit zweithöchste freistehende Bauwerk der Welt. Das Bauende wurde am 29. Februar 2012 bekanntgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der Skytree strahlt als Fernsehturm digitale Signale aus. Er wurde errichtet, um Interferenzen bei den Sendesignalen infolge der zahlreichen hohen Gebäude in Tokio zu reduzieren. Zur erhöhten Standfestigkeit in dem weichen Untergrund entwickelten die Ingenieure eine spezielle Verankerung für den Tokyo Skytree. An jeweils drei Standpunkten wurde ein Gitter von sternförmig angeordneten 1,2 Meter dicken und 35 bis 52 Meter tiefen Stahlplatten in den zuvor ausgehobenen Boden versenkt, sogenannte \"Kanae\"-Pfeiler. Diese Verdichtungszonen umgibt in konventioneller Bodenverstärkung ein Netz von Stahlpfeilern sowie lange Bodenplatten zwischen den drei Verdichtungszonen. Der Sockel des Tokyo Skytree ist daher dreieckig, nach oben hin verjüngt sich der Sendeturm kaum merklich in eine zylindrische Säule. Der Turm hat eine zweiteilige Struktur, ein äußerer Stahlrahmen mit 37.000 Elementen umschließt eine innere zylindrische Stahlbeton-Säule. Auf der Höhe von 125 Metern bis 375 Meter sind beide Türme mit Öldämpfern verbunden, die zur Schwingungsminderung im Erdbebenfall dienen. Nach Angaben der Konstrukteure können bis zu 50 Prozent der Erdbebenenergie absorbiert werden. Die schwingungsdämpfende Technologie, die in den zentralen Schaft integriert ist, wurde von Japans buddhistischer Architektur im Altertum inspiriert, etwa den fünfstöckigen Pagoden als Turmkorb. Beim Tokyo Sky Tree ist die innere Säule mit einer 2523 Stufen hohen Treppe für Notfälle ausgerüstet. Es gibt zwei Aussichtsplattformen, in 350 Meter Höhe befinden sich hinter großen Fenstern ein Restaurant, ein Café und Läden. Die höchste Plattform liegt auf 450 Meter Höhe. Ein schräger, 110 Meter langer Glasgang („Air Walk“) verbindet die Etage 445 mit der Etage 450.", "section_level": 1}, {"title": "Beleuchtung.", "content": "Der Tokyo Skytree wird abwechselnd illuminiert, die Lichtspiele wechseln alle zwei Tage zwischen den Mustern „Iki“ in himmelblauer, „Miyabi“ in bläulich-violetter und „Nobori“ in orangeroter Farbe. Zu besonderen Anlässen gibt es spezielle Farben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tokyo Skytree (jap., \"Tōkyō Sukaitsurī\") ist ein 634 Meter hoher Fernseh- und Rundfunksendeturm in der japanischen Hauptstadt Tokio. Er wurde am 22. Mai 2012 eröffnet. Er ist der höchste Fernsehturm und nach dem Burj Khalifa in Dubai das zweithöchste Bauwerk der Erde.", "tgt_summary": "东京晴空塔(;英语译名:英语:Tokyo Skytree),又译称东京天空树、新东京铁塔,是位于日本东京都墨田区的电波塔,由东武铁道及其子公司共同筹建,于2008年7月14日动工,2012年2月29日完工、同年5月22日正式启用。其高度为634米,于2011年11月17日获得吉尼斯世界纪录认证为「世界第一高塔」,成为全世界最高的塔式建筑;目前亦为世界第二高的人工构造物,仅次于哈里发塔。", "id": 1979537} {"src_title": "Der rosarote Panther (2006)", "tgt_title": "粉红豹 (2006年电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der französische Fußballnationaltrainer Yves Gluant wird nach einem Halbfinalspiel gegen die chinesische Nationalmannschaft mit einem chinesischen Giftpfeil getötet. Als man die Leiche nach dem folgenden Tumult untersucht, muss man zudem feststellen, dass der überaus wertvolle und berühmte Diamantring \"Der rosarote Panther\", den Gluant trug, verschwunden ist. Polizeioberinspektor Dreyfus ordert für den Fall den tollpatschigen und unterbelichteten Provinzpolizisten Clouseau nach Paris. Clouseau wird allerdings nicht wegen seiner Qualifikationen herbeigerufen. Vielmehr plant Dreyfus, die Aufmerksamkeit der Medien auf Clouseau zu lenken, um im Hintergrund den Fall selbst in die Hand nehmen zu können. Nach Clouseaus Versagen möchte er den Medien die Lösung präsentieren, um endlich die „Ehrenmedaille“ zu bekommen. Zuvor wurde er bereits siebenmal für diese Auszeichnung nominiert, hat sie jedoch nie erhalten. Clouseau zur Seite steht neben der Sekretärin Nicole auch Kollege Ponton, der den Tollpatsch im Auftrag von Dreyfus überwachen soll. Die beiden befragen zunächst die üblichen Verdächtigen. Darunter befinden sich die Popsängerin Xania, die Gluants Geliebte war, sowie Gluants Co-Trainer Yuri und der Fußballspieler Bizu. Nach diesen ersten Vernehmungen kommt es zu einem weiteren Mord. Bizu wird mit einem gezielten Kopfschuss in der Umkleidekabine getötet. Clouseaus Ermittlungen führen ihn ins Casino von Larocque. Dort operiert zur selben Zeit ein britischer Geheimagent, dem es gelingt, die berüchtigte Gasmaskenbande zu stellen und zu überwältigen. Da er unerkannt bleiben möchte, lässt er den überraschten Clouseau am Tatort mit seiner Agentenausrüstung zurück. Clouseau nimmt den ihm fälschlicherweise von der Presse zukommenden Ruhm dankend an und wird zum gefeierten Helden Frankreichs. Darüber hinaus wird er ebenfalls für die „Ehrenmedaille“ nominiert. Als Xania nach New York reist, folgen ihr Clouseau und Ponton. Dafür versucht Clouseau sogar, Englisch sprechen zu lernen, jedoch mit wenig Erfolg. Sie erfahren, dass Xania einen Juwelier aufgesucht hat, angeblich um eine Handtasche aus dem Besitz von Josephine Baker mit Edelsteinen besetzen zu lassen. Zudem stellt Clouseau seine Vorliebe für Hamburger fest. Vor Antritt der Heimreise nach Paris kommt es am Flughafen zu einem Eklat. Clouseaus Tasche wird auf Anweisung von Dreyfus vertauscht, um ihn bloßzustellen. Bei der Kontrolle seines ausgetauschten Handgepäcks findet das Flughafenpersonal ein Arsenal verschiedener Waffen. Nachdem die Presse mit einer reißerischen Berichterstattung auf diese Vorfälle reagiert hat und Clouseau in Ungnade gefallen ist, kann Dreyfus seinen Plan in die Tat umsetzen, Clouseau abzusetzen und die Ermittlungen im Mordfall Gluants selbst zu übernehmen. Sein Verdacht fällt sofort auf den chinesischen Geschäftsmann Le Pen, den er bei einer Feier am Abend festnehmen will. Auf einem Pressefoto seiner Verhaftung am Flughafen kann Clouseau Details erkennen, die ihm die Lösung des Falls vor Augen führen. Zusammen mit Ponton verschafft er sich in einer Verkleidung Zutritt zu dem Gebäude, in dem die abendliche Gala stattfinden soll. Er kann verhindern, dass der Mörder erneut zuschlägt und Xania während ihres Auftritts vom Dach aus erschießt. Just in dem Moment, als er von Dreyfus' Leuten festgenommen werden soll und dieser Le Pen der anwesenden Presse als Schuldigen präsentieren will, kann Clouseau den wahren Mörder entlarven, nämlich Gluants Co-Trainer Yuri. Dieser wurde von Gluant aus der russischen Militärmannschaft abgeworben, so dass für ihn bislang der „russische Armeeparagraph 6-11“ galt: „Von Armeemitgliedern wird erwartet, dass sie perfekte Schützen sind und genau wissen, wo sich der Occipitallappen befindet.“ Dies befähigte Yuri, den tödlichen Schuss auf Bizu auszuführen. Da er aber inzwischen im Dienste der französischen Nationalmannschaft stand, galt für ihn auch die Regel: „Nach Paragraph 87223 muss sich jeder französische Nationaltrainer mit chinesischen Kräutern auskennen.“ Somit konnte er das tödliche Pfeilgift herstellen, um Gluant zu töten. Da Yuri seinen Mentor Gluant hasste und Bizu, der das wusste, Yuri damit erpresste, ermordete er sowohl Gluant als auch Bizu. Zudem erklärt Clouseau, dass Xania im Besitz des Rings sei. Gluant hatte ihn Xania kurz vor seiner Ermordung im Stadion zur Verlobung geschenkt. Sie hatte sich nach dem Mord jedoch nicht getraut, den Ring zu präsentieren, um nicht unter Verdacht zu geraten. Da der Mord nun aufgeklärt ist, kann sie ihn als rechtmäßige Besitzerin tragen. Auf dem Pressefoto hatte Clouseau den Tascheninhalt von Xania auf einem Röntgengerät erkennen können. Zusammen mit dem Hinweis einer verdächtigen Chinesin, die ihm den Tipp mit dem chinesischen Giftpfeil gab, gelang Clouseau die Auflösung. So wird er rehabilitiert. Dreyfus hingegen geht leer aus und fällt, wie schon einige Male zuvor, einer der Tollpatschigkeiten Clouseaus zum Opfer.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film sollte ursprünglich schon im Sommer 2005 in die Kinos kommen. Allerdings waren Testvorführungen miserabel ausgefallen und der Filmverleih ließ die Komödie zuerst überarbeiten, bevor sie dann Anfang 2006 in die Kinos kam. Clive Owen hat einen Cameo-Auftritt im Film als Agent 006. Als er sich vorstellt, entgegnet Clouseau: „Sie haben die Superzahl knapp verpasst.“ Dies ist eine Anspielung darauf, dass Owen als einer der Nachfolger von Pierce Brosnan für die Rolle des James Bond in Casino Royale gehandelt wurde, bevor die Rolle an Daniel Craig ging. Owens Auftritt, bei dem er die gefürchtete „Gasmasken-Bande“ im Alleingang ausschaltet, ist eine James-Bond-Parodie.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Nicole Kühn schrieb auf \"Filmstarts\", dass im Mittelpunkt „eindeutig der Lacher um jeden Preis“ stehe, was „an manchen Stellen“ funktioniere, an anderen wiederum „zu bemüht“ wirke. Kevin Kline und vor allem Steve Martin seien „abonniert auf den Schenkelklopferhumor“, jedoch wirke Jean Reno „weitaus amüsanter“. Dessen Komik resultiere daraus, dass er „in keiner Weise“ vorgebe, „komisch zu sein“. Als „Lichtblick“ unter den Darstellern wurde Emily Mortimer bezeichnet, die ihre „komödiantische Seite“ zeige. Der Film sei unterm Strich „hauptsächlich Klamauk, bei dem man sich je nach Geschmack und Art des eigenen Humors gut unterhalten“ könne. \"OutNow.CH\" befand, der Film sei nicht geeignet „für Liebhaber des subtilen und leisen Humors“, schaffe es aber „erstaunlich leicht, einen Kinosaal zum lachen zu bringen“, wenngleich ihm „der Charme und die Klasse der originalen Filme“ fehle. \"Cinema\" meinte, dass auch Steve Martin „nur eine fade Sketch-Revue“ gelinge, die zudem „bemerkenswert uninspiriert inszeniert wurde“. Zwar seien einige Slapstick-Szenen „durchaus gelungen“ und Jean Reno bringe „als Ersatz für Clouseaus Diener Kato wenigstens etwas Farbe ins trübe Treiben“, doch sämtliche Gags sehe man „meilenweit kommen“. Der Film sei somit eine zwar „gut besetzte, aber erbärmlich fantasielose Slapstick-Klamotte, deren Gags nicht zünden und die Ur-„Panther“ Sellers als Zumutung empfinden müsste“. Das \"Lexikon des internationalen Films\" beschrieb den Film als „dramaturgisch schlichtes Remake von Blake Edwards' gleichnamiger Slapstick-Komödie aus dem Jahr 1963, amüsant vor allem durch den lustvoll aufspielenden Hauptdarsteller. Auch wenn nicht alle Gags zünden, bietet der Film eine kurzweilige Nummernrevue.“", "section_level": 1}, {"title": "Nominierungen und Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde in der Kategorie \"Billigster Abklatsch\" für den Negativpreis Goldene Himbeere nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Am 12. März 2009 startete \"Der rosarote Panther 2\" die Fortsetzung in den Kinos, in der Steve Martin wieder Inspektor Clouseau spielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der rosarote Panther ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2006. Es ist der zehnte Spielfilm in der Pink-Panther-Reihe, und davon der zweite, der nicht unter der Regie von Blake Edwards entstand. Inspektor Clouseau wird diesmal von Steve Martin verkörpert.", "tgt_summary": "《粉红豹》是2006年美国刑侦题材喜剧片,也是《粉红豹》系列的第十部电影。在片中,雅克·克鲁索探长奉命调查因盗窃粉红豹钻石导致知名足球教练遇害一案。史蒂夫·马丁在片中饰演克鲁索,并与凯文·克莱恩、让·雷诺、艾米莉·莫迪默和碧昂丝合作。尽管受到影评人的负面评价,影片还是取得商业上的成功,是马丁迄今为止最成功的电影,在全球共收获1.58亿美元票房。", "id": 2128119} {"src_title": "Honvéd Budapest", "tgt_title": "布達佩斯捍衛者足球俱樂部", "src_document": [{"title": "Die Vereinsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kispest AC – die frühen Jahre.", "content": "Am 10. August 1908 wurde der Verein durch den Lehrer Bálint Varga als \"Kispesti Athlétikai Club\" gegründet. Die Mitglieder konnten sich aber erst am 3. August 1909 auf die Vereinsstatuten einigen. Dieses Datum gilt heute als offizielles Gründungsdatum. Die Heimat des Vereines ist Kispest. Der heutige XIX. Bezirk im Südosten von Budapest war in jener Zeit noch ein eigenständiger Ort vor den Toren der Stadt. Weitere Sportarten in jener Zeit waren Fechten, Radsport, Turnen, Ringen, Leichtathletik, Boxen und Tennis. In späteren Jahren sollten noch Hand-, Basket- und Wasserball nachfolgen und dem Verein zahlreiche Erfolge bescheren. Im Rahmen der Professionalisierung des Fußballs spalteten sich 1926 die Kicker als \"Kispest Football Club\" vom Stammverein ab und konnten im selben Jahr mit dem Pokalgewinn ihren ersten größeren Erfolg feiern. In den 1930er Jahren gehörten Rezső Rozgonyi und Rezső Somlai – die Ungarn bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 vertraten – ebenso zu den Größen des Vereins wie Ferenc Puskás I, der Vater des legendären Ferenc Puskás und Trainer des Vereines in den 1940er Jahren. 1944 kam es zur Wiedervereinigung der Fußballer mit dem Stammverein Kispesti AC unter dessen Vereinsnamen.", "section_level": 2}, {"title": "Budapest Honvéd – Goldene Ära in den 1950er Jahren.", "content": "1943 debütierten sowohl Ferenc Puskás als auch József Bozsik bei den Schwarz-Roten. Zwischen 1947 und 1948 trainierte der legendäre Béla Guttmann die Mannschaft. Den Anbruch der großen Zeit des Klubs markierte aber das Jahr 1949, als das Verteidigungsministerium des nunmehr kommunistischen Staates den Verein zum Armeeklub umfunktionierte. Dahinter stand der Nationaltrainer Gusztáv Sebes, der auch das Amt des stellvertretenden Verteidigungsministers innehatte. Die Inspiration von Sebes kam vom österreichischen Wunderteam der 1930er und der italienischen Fußballnationalmannschaft, die im selben Jahrzehnt zweimal Weltmeister wurde. Beide Mannschaften basierten auf Spielern die vornehmlich von nur ein oder zwei großen Vereinen rekrutiert wurden. Kispest war nunmehr in Budapest eingemeindet und erhielt den neuen Namen \"Budapest Honvéd SE\". Der Namensbestandteil Honvéd bezieht sich dabei auf den Namen der Ungarischen Armee, \"Honvédség\", und bedeutet so viel wie \"Landesverteidiger\", was auch eine gebräuchliche Bezeichnung für einen Gefreiten ist. \"SE\" ist wiederum die übliche Abkürzung für Sportverein.", "section_level": 2}, {"title": "Ungarns \"Goldene Mannschaft\".", "content": "Das Recht der Armee zur Konskription erlaubte es Sándor Kocsis, Zoltán Czibor und László Budai von Ferencvárosi TC, Gyula Lóránt vom Vasas SC und den Torhüter Gyula Grosics zum Verein zu delegieren, welcher somit das Rückgrat der Nationalmannschaft, dem Goldenen Team, welches die Fußball-Welt der ersten Hälfte der 1950er Jahre so dominierte, bildete. Honvéd gewann in der ersten Hälfte der 1950er gleich fünf Meisterschaften und wurde in ganz Europa in der Ära vor der Einführung der Europapokalwettbewerbe zu einem begehrten Privatspielpartner. 1956 nahm der Klub am Europapokal der Meistervereine teil, und nach dem Erstrundenhinspiel bei Athletic Bilbao, das mit 2:3 verloren ging, nahm der Aufstand von 1956 seinen Anfang. Die Spieler entschlossen sich, nicht nach Ungarn zurückzukehren und das Rückspiel wurde im Heysel-Stadion von Brüssel ausgetragen. Schon früh verletzte sich dort Torwart Lajos Faragó und Linksaußen Zoltán Czibor übernahm seine Position zwischen den Pfosten (38. Minute). Das Spiel endete 3:3 und die Ungarn schieden aus dem Wettbewerb aus. Anschließend weigerten sich die Spieler nach Ungarn zurückzukehren und viele riefen ihre Familien zu sich in den Westen. Der vormalige Honvéd Trainer Guttmann übernahm einstweilen das Training und organisierte auch eine Tour durch Italien, Portugal und Spanien, um die Spieler finanziell über Wasser zu halten. In jener Zeit schlug die Honvéd-Mannschaft ein Angebot Mexikos aus, welches politisches Asyl und einen Startplatz in der dortigen Liga versprach. Stattdessen nahm die Mannschaft an einem Turnier in Rio de Janeiro mit den Mannschaften von Flamengo Rio de Janeiro und Botafogo FR teil. Guttmann blieb in Brasilien und wurde einstweilen erfolgreicher Coach des FC São Paulo. Mittlerweile schloss die FIFA die Mannschaft von jeglichem Spielbetrieb aus und untersagte die Verwendung des Namens Honvéd. Schließlich kehrten József Bozsik, László Budai, Gyula Lóránt und Gyula Grosics nach Ungarn zurück, während andere Spieler wie Zoltán Czibor, Sándor Kocsis und Ferenc Puskás ihr Glück im Westen versuchten und oft auch fanden. Nach diesen Ereignissen war der Verein erheblich geschwächt und entging 1957 dem Abstieg nur, weil der Verband die Liga aufstockte. Neue Erfolge stellten sich nur spärlich ein. Mit aufstrebenden Spielern wie Lajos Tichy und Lajos Kocsis wurde der Mitropapokal von 1959 und der ungarische Pokal von 1964 gewonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Neue Erfolge in den 1980er Jahren.", "content": "Nach einem Vierteljahrhundert Unterbrechung gewann Honvéd erst 1980 unter dem nunmehrigen Trainer Lajos Tichy wieder eine nationale Meisterschaft. Bis einschließlich 1996 gewann der Verein mit Spielern wie Imre Garaba, Kálmán Kovács, Lajos Détári, János Mátyus, Béla Illés, Gábor Halmai und István Vincze insgesamt sieben Meisterschaften sowie dreimal den Pokal, inklusive der Doubles von 1985 und 1989. Nach dem Ende der kommunistischen Ära in Ungarn benannte sich der Verein 1991 in Anlehnung an die Zeit vor der Übernahme durch das Verteidigungsministerium in \"Kispest Honvéd FC\" um. Erst langsam und am Ende sehr dramatisch setzte aber ein Niedergang ein der 2003 in den erstmaligen Abstieg aus der ersten Liga mündete, wenngleich der in der Folgesaison ein umgehendes Comeback gelang. Die Firma \"Kispest Honvéd Sports Circle\" welchen in jenen Jahren den Verein übernahm wurde Opfer ihrer umstrittenen Finanzgebaren und ging 2004 in den Konkurs.", "section_level": 2}, {"title": "Neugründung nach Konkurs (2004).", "content": "Nach der auf den Konkurs folgenden Auflösung von Kispest Honvéd wurde in der Nachfolge der \"Budapest Honvéd FC\" gegründet, welcher vom ungarischen Verband den Startplatz Kispests in der Nemzeti Bajnokság I, der ersten ungarischen Fußballliga, zugesprochen bekam. Der neue Club musste sich allerdings verpflichten, die alten Steuerschulden von Kispest Honvéd zu übernehmen. 2007 stellte sich nach über einem Jahrzehnt mit dem Pokalgewinn auch wieder mal ein sportlicher Erfolg ein, allerdings schied Honvéd im folgenden UEFA-Pokal-Wettbewerb bereits in der Qualifikation gegen den Hamburger SV aus. 2017 wurde Honvéd wieder ungarischer Fußballmeister, 24 Jahre nach dem letzten Titelgewinn.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Budapest Honvéd FC ist ein ungarischer Sportverein aus dem Stadtteil Kispest, dem XIX. Bezirk im Südosten der Hauptstadt Budapest, der 1909 als \"Kispesti AC\" gegründet wurde. Am bekanntesten ist die Fußballabteilung, der zahlreiche Spieler des \"Goldenen Teams\", der famosen ungarischen Nationalmannschaft der 1950er angehörten. Mit 14 Meisterschaften und 6 Pokalsiegen zählt Honvéd zu den großen Traditionsvereinen des Landes. Heimstätte der Fußballmannschaft ist das nach einem der großen Helden des Vereines benannte Bozsik-József-Stadion, welches rund 10.000 Zuschauer fasst. Die Vereinsfarben sind Rot und Schwarz.", "tgt_summary": "布达佩斯捍卫者足球俱乐部()是一家位于匈牙利布达佩斯的足球俱乐部。1950年代是球队最为强大的时期,当时球队名称是Budapest Honvéd SE。球队在当时属匈牙利军队控制,有很多球星在球队效力。球队多次获得过匈牙利甲级足球联赛锦标。2004年10月,俱乐部因财政问题宣告破产。后进行重组,改为现名并留在甲级联赛。", "id": 759562} {"src_title": "Egalitäre Gesellschaft", "tgt_title": "平等主義", "src_document": [{"title": "Egalitarismus.", "content": "Ideologische Bestrebungen in staatlichen Gesellschaften, ganz oder teilweise egalitäre Verhältnisse zu schaffen, werden als Egalitarismus bezeichnet. Solche ethischen, politischen, ökonomischen oder sozialpolitischen Positionen streben die Herstellung von Gleichheiten an. Eine Richtung des Egalitarismus will die Gleichheit des persönlichen Besitzes, eine andere fordert Chancengleichheit für jedes Individuum in der Gesellschaft. Kommunisten (von lat. \"communis\" „gemeinsam“) leiten nach dem Marxismus vom Egalitarismus eine klassenlose Gesellschaft mit der Abschaffung der \"Ausbeutung des Menschen durch den Menschen\" ab. Eine der Voraussetzungen dafür ist die teilweise Aufhebung des Privateigentums an Produktionsmitteln (Konzerne) und die Verteilung der Güter nach dem Prinzip, die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Menschen zu berücksichtigen. Die Konzeption einer z. B. politischen, ökonomischen, wissenschaftlichen oder kulturellen Elite steht im Gegensatz zu egalitären Gesellschaftskonstruktionen. Dennoch war ein (nur auf die „deutsche Rasse“ bezogener) Egalitarismus auch ein Teil der politischen Ideologie und der Propaganda des Nationalsozialismus, der in Wirklichkeit jedoch stark hierarchisch gegliedert war. Auch beispielsweise in Bezug auf das Geschlechterverhältnis, die Menschenrechte, die Bildung wird der Terminus „Egalitarismus“ verwendet. Wichtige Vertreter des \"Egalitarismus\" sind u. a. Jean-Jacques Rousseau, Friedrich Engels oder Thomas Nagel. Wichtige Vertreter des egalitären Liberalismus sind u. a. John Rawls, Ronald Dworkin, Ernst Tugendhat, Bruce Ackerman oder Philippe van Parijs. In der aktuellen feministischen Diskussion bezieht sich der Begriff des Egalitarismus auf hierarchische Strukturen im Geschlechterverhältnis, die ihre Wirkung auf Kosten gesellschaftlicher Minderheiten entfalten. So versteht die Geschlechterforscherin Birgit Rommelspacher Egalitarismus als politische Strategie, die im Namen von Gleichheit kulturelle Dominanz und ökonomische Unterordnung legitimiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Egalitäre Gesellschaft (französisch \"égalité\", von : „die Gleichheit“) bezeichnet eine soziale Gruppe, Gemeinschaft oder Gesellschaft, bei der grundsätzlich alle Mitglieder den gleichen Zugang zu den zentralen Ressourcen haben (Nahrungsmittel, Güter, Land usw.) und kein Mitglied dauerhaft Macht über Andere ausüben kann. Der soziale Status des Einzelnen ist in egalitären Gruppen vor allem von seinen Fähigkeiten und seinem Willen abhängig, es herrscht politische und soziale Gleichheit. Diese „Herrschaftslosigkeit“ wird im politischen Zusammenhang Akephalie genannt („ohne Haupt“). Individueller Besitz und Eigentum sind nur nachrangige Wertvorstellungen in solchen Gruppen.", "tgt_summary": "平等主义(英语:Egalitarianism)是主张全人类平等的学术思想。当中包括支持性别平等的人在回应女权主义的缺点而产生的分支,和支持种族平等的人一样,是为了回应有差别对待成分的防止种族歧视与性别歧视的积极行动。", "id": 1226784} {"src_title": "Arnošt Lustig", "tgt_title": "阿尔诺什特·卢斯蒂格", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Besuch der Realschule in Prag, von der er als Jude 1941 ausgeschlossen wurde, internierte man ihn am 13. November 1942 im KZ Theresienstadt und verlegte ihn später in das KZ Auschwitz-Birkenau und schließlich in das KZ Buchenwald. 1945 gelang ihm aus einem Transport zum KZ Dachau die Flucht. Lustig versteckte sich bis Kriegsende an verschiedenen Orten. Nach dem Krieg begann er 1946 ein Studium an der Karls-Universität Prag. 1948 ging er als Berichterstatter des israelischen Unabhängigkeitskrieges im Auftrag von \"Lidové noviny\" nach Israel. Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Redakteur für den Tschechoslowakischen Rundfunk, als Leiter der Kulturrubrik in der Tageszeitung \"Mladý svět\" \"(Junge Welt)\" sowie als Drehbuchautor für das Tschechoslowakische Fernsehen. Nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei im August 1968 verließ er das Land. Er ging zunächst nach Jugoslawien und arbeitete dort im Filmstudio Zagreb. Nach einer kurzen Zeit in Israel lebte er seit 1970 in den USA. Dort arbeitete er von 1973 bis 2003 als Professor für Film und Literatur an der American University in Washington, D. C. Seit den 1990er Jahren lebte er wieder zeitweise in Prag und pendelte zwischen Prag und Washington, D.C. 1995 bis 1997 war er Chefredakteur der tschechischen Ausgabe der Zeitschrift Playboy. Nach seiner Emeritierung von der American University 2003 verlegte er seinen ständigen Wohnsitz zurück nach Prag. Er war mit dem Schriftsteller Ota Pavel eng befreundet. Der im Jahr 2000 erschienene und mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm \"Fighter\" unter der Regie von Amir Bar-Lev zeichnet in Form einer Art Roadmovie den Fluchtweg von Jan Wiener († 2010), einem Freund Lustigs, aus einem nationalsozialistischen Arbeitslager in Prag nach. Lustig begleitet ihn dabei und versucht, die Erlebnisse von Wiener aufzuschreiben. Im Verlauf des Films kommt es zu philosophischen und emotionalen Gesprächen und Diskussionen der beiden über ihre Erinnerungen. Sein Vater Emil Lustig wurde 1943 deportiert, zuerst ins KZ Theresienstadt und im September 1944 nach Auschwitz, wo er ermordet wurde. Ein Stolperstein wurde für ihn in Prag verlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Eine Auswahl).", "content": "Der Großteil seiner Werke befasste sich mit dem Leben der Juden während des Zweiten Weltkrieges und dem Holocaust. Er beschäftigte sich mit der Psyche und den Beziehungen des Individuums zu den beschriebenen Ereignissen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arnošt Lustig (* 21. Dezember 1926 in Prag; † 26. Februar 2011 ebenda) war ein tschechischer Schriftsteller und Publizist, der sich in seinen Werken hauptsächlich mit dem Holocaust beschäftigte.", "tgt_summary": "阿尔诺什特·卢斯蒂格(Arnošt Lustig,1926年-12月21日-2011年-2月26日),捷克犹太作家,写有多部长篇小说、短篇小说、戏剧和电影剧本,其作品往往涉及犹太人大屠杀。", "id": 3063084} {"src_title": "John Chisum", "tgt_title": "约翰·齐兹厄姆", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Chisum wuchs in Madison County auf, bis die Familie 1837 nach Texas zog. Dort begann er als Bauunternehmer zu arbeiten und diente auch als Beamter des Lamar Countys. Chisum begann sich 1854 der Rinderzucht zu widmen. Er gehörte zu den ersten, die ihre Herden in die offenen Weideflächen der \"Llano Estacado\" in New Mexico trieben. Chisum erwarb ein Stück Land am Pecos River und konnte seine Herde auf 100.000 Rinder heranwachsen lassen. Er wurde zum Partner von Alexander McSween und John H. Tunstall, die im Lincoln-County-Rinderkrieg den Gegenpol zur durch den \"Santa Fe Ring\" kontrollierten \"Murphy-Dolan Store Company\" bildeten. Chisums genaue Rolle in diesem blutigen regionalen Wirtschaftskrieg ist jedoch unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Der Lincoln-County-Rinderkrieg.", "content": "Die zentrale Person und das Opfer des Rinderkrieges war Billy the Kid, der – nachdem er aus New Mexico nach Lincoln County kam – zuerst bei Chisum Arbeit fand und daraufhin von John Tunstall eingestellt wurde. Nachdem Lewis Wallace gegen Ende der Auseinandersetzung zum Gouverneur von New Mexico ernannt wurde, erließ er eine Amnestie für alle Beteiligten. Billy the Kid jedoch sollte für den Mord an Sheriff William Brady verhaftet werden. Billy konnte fliehen und wandte sich an Chisum. Er bat um 500 US-Dollar, die ihm Chisum noch schulde. Da dieser sich jedoch weigerte, Billy das Geld auszuzahlen, drohte Billy, Chisums Rinder zu stehlen, bis er den Gegenwert der geforderten Schulden zusammen habe. Billy the Kid begann kurz darauf, mit seiner Bande Chisums Rinder und die anderer Züchter zu stehlen und wurde so zu einem Ärgernis für das gesamte County. 1880 unterstützte Chisum Pat Garrett bei seiner Wahl zum Sheriff von Lincoln County. Garrett begann sofort mit der Jagd auf Billy the Kid und seine Komplizen, von denen er zwei erschoss und Billy und zwei weitere festnahm (Im weiteren Verlauf wurde Billy 1881 von Pat Garrett erschossen). John Chisum starb am 20. Dezember 1884 in Eureka Springs, Arkansas. Chisum war unverheiratet und überließ seinen Grundbesitz im damaligen Wert von 500.000 US-Dollar seinen Brüdern.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In dem Western Chisum, der 1970 von dem Regisseur Andrew V. McLaglen gedreht wurde, sind die erwähnten Rinderkriege Teil des Geschehens und bilden einen Teil der Länderkriege in Lincoln County ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Chisum (* 15. August 1824 in Madison County, Tennessee; † 20. Dezember 1884 in Eureka Springs, Arkansas) war ein US-amerikanischer Rinderbaron und Großgrundbesitzer.", "tgt_summary": "约翰·齐兹厄姆(1824年 —1884年),美国养牛大王。", "id": 1268585} {"src_title": "Landschaft im Nebel", "tgt_title": "雾中风景", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Voula und Alexander sind auf der Suche nach ihrem Vater, den sie noch nie gesehen haben. Ihre Mutter hat ihnen erzählt, der Vater lebe in Deutschland, und in ihrer großen Sehnsucht nach den Vater machen sie sich eines Tages heimlich auf den Weg nach Deutschland. Dazu setzen sie sich einfach im Athener Hauptbahnhof in den Deutschland-Express, doch sie werden beim Schwarzfahren ertappt. Einem Onkel, zu dem die Kinder den ermittelnden Polizisten führen, hören sie heimlich dabei zu, wie er dem Polizisten schildert, dass die Kinder gar keinen Vater in Deutschland haben, die Kinder vielmehr Ergebnis von Zufallsbekanntschaften seien und die Geschichte mit dem Vater in Deutschland eine einzige Lüge sei. Aber die Kinder schenken der Erzählung des Onkels keinen Glauben. Als plötzlich heftiger Schneefall einsetzt und die Menschen aufgeregt auf die Straße rennen, gelingt Voula und Alexander auf der Polizeistation die Flucht. Sie setzen ihre Suche zu Fuß fort, wobei sie auf einer Straße einem jungen Mann namens Orestes auffallen, der eine Panne mit seinem alten Bus hat. Er bietet ihnen an, sie mitzunehmen, und sie nehmen das Angebot an. Orestes fragt, woher sie seien und wohin sie wollten, doch sie antworten nicht, und er spürt, dass die Kinder ein Geheimnis in sich tragen. Orestes ist der Fahrer einer Wanderschauspielgruppe, die ein Stück über die griechische Geschichte spielt, jedoch kaum noch Zuschauer findet, weil sich die Zeiten geändert haben und die Menschen leichtere Zerstreuung suchen. Schon bald verlassen die Kinder ihren Begleiter, denn sie müssen weiter nach Deutschland, um ihren Vater zu finden. Jetzt nimmt sie ein LKW-Fahrer mit, der jedoch später, während Alexander schläft, das Mädchen vergewaltigt. Der LKW-Fahrer ergreift, selbst über sich entsetzt, die Flucht, und die Kinder machen sich weiter auf den Weg. Sie fahren schwarz mit dem Zug und können kurz vor der Polizeikontrolle fliehen. Zufällig stoßen sie wieder auf Orestes, ihren Schutzengel, der sie mit dem Motorrad zu einem leeren Strandcafé führt. Die Schauspielgruppe löst sich unterdessen auf und die Schauspieler verkaufen ihre Requisiten. Als Voula und Alexander mit Orestes die Hafenpromenade einer Stadt entlanggehen, taucht plötzlich aus dem Meer eine riesige marmorne Hand auf, die ein Hubschrauber aus dem Meer hebt. Der Zeigefinger der Hand ist abgebrochen. Orestes verkauft sein Motorrad – er muss anderntags seinen Militärdienst antreten – an einen Mann, dem er später in einer Rockbar wiederbegegnet, und mit dem er wohl ein erotisches Abenteuer hat, während Voula und Alexander sich in der Bar ausruhen. Voula ist enttäuscht von Orestes, in den sie sich verliebt hat, sie bricht mit Alexander wieder auf, und als Orestes sie später sucht und auf einer gottverlassenen, neugebauten Autobahn findet, nimmt er Voula in die Arme. Voula weint und er tröstet sie: „Beim ersten Mal ist es immer so, als ob man stirbt“. Die Kinder verlassen Orestes jetzt für immer, Voula lässt sich von einem Soldaten am Bahnhof Geld für Fahrkarten schenken, und wieder setzen sie sich in einen Zug nach Deutschland. Kurz vor der Passkontrolle an der Grenze verlassen sie den Zug, sehen, dass ein Fluss die Grenze bildet, setzen sich in ein Boot und fahren damit über die Grenze. Plötzlich fallen Schüsse von Grenzsoldaten und im Nebel taucht ein Baum auf. Es wird heller, die Kinder rennen auf den Baum zu und umarmen ihn.", "section_level": 1}, {"title": "Die zentralen Themen.", "content": "Der Film thematisiert den Abschied von der Kindheit und die Ungewissheit der Zukunft: Der Finger an der Hand aus dem Meer ist abgebrochen, man müsse selbst seine Richtung finden. Auch die massive Zerstörung der Natur und der Raubbau an den natürlichen Lebensgrundlagen wird in eindringlichen Bildern gezeigt. Zudem geht es um die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen, aber auch die Solidarität unter Fremden: man denke nur an den engelsgleichen Orestes oder den Soldaten am Bahnhof, der den Kindern das Geld für die Fahrkarten schenkt. Die Veränderung der Seh- und Unterhaltungsmöglichkeiten (die Schauspieler-Gruppe aus Angelopoulos früherem Film \"O thiasos\" muss mangels Zuschauerresonanz aufgeben) greift er schließlich ebenso auf wie die handlungsbestimmende Kraft von Träumen, aber auch die Sehnsucht nach einem Vater und zu wissen, woher man kommt. „Die beiden Kinder reisen durch eine Filmlandschaft, die wie eine andere Hoffnung ist. Ich möchte glauben, daß die Welt durch das Kino gerettet wird. Das Kino ist für mich die Welt und meine Reise. Ich versuche ein paar kleine Utopien zu finden, die mich in Bewunderung versetzen können“, so Theo Angelopoulos in einem Interview.", "section_level": 1}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Die Filmmusik, mit Anklängen an die Musik der Romantik, nicht zuletzt betont durch das Instrument der Oboe, wurde von Eleni Karaindrou komponiert. „Das Ungestüm der Kinder [...] erinnert mich sehr an die romantischen Fluchten früherer Zeiten, daher wollte ich etwas von Mendelssohn und Franck anklingen lassen, etwas Parfum aus der romantischen Schule der Musik. Dafür musste ein Instrument ausgewählt werden, und hier scheint mir die Oboe am geeignetsten, sie ist romantisch und ein Schrei zugleich.“", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das \"Lexikon des internationalen Films\" beschreibt den Film als „vieldeutig-sinnbildhaftes Spiel mit Imaginationen, das mit eindrucksvoller inszenatorischer Intensität Hoffnungen und Enttäuschungen, Ängste und Bedrohungen zum Ausdruck bringt und im klaren, unbeirrbaren Blick des Kindes einen Hoffnungsschimmer für die Zukunft des Menschen sieht“.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichung.", "content": "Der Film wurde als DVD im Jahr 2012 in Deutschland als Bestandteil einer Compilation von sechs Angelopoulos-Filmen veröffentlicht, die von der Schweizer Trigon-Stiftung herausgegeben wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Landschaft im Nebel ist ein Roadmovie des griechischen Regisseurs Theo Angelopoulos aus dem Jahr 1988 über zwei griechische Kinder auf der Suche nach ihrem unbekannten Vater. Das Grundmotiv des Films hat Angelopoulos einer Zeitungsmeldung entnommen: „In einer Zeitungsnotiz las ich vor einigen Jahren, daß zwei Kinder nach Deutschland aufbrachen, um ihren Vater zu suchen. Mich beeindruckte dieses starke Verlangen, den Vater zu finden.“", "tgt_summary": "《雾中风景》(希腊语:Τοπίο στην ομίχλη)是一部1988年希腊电影,西奥·安哲罗普洛斯导演。", "id": 2926328} {"src_title": "Yamada Nagamasa", "tgt_title": "山田长政", "src_document": [{"title": "Japanische Besiedlung in Ayutthaya.", "content": "Yamada Nagamasa lebte im japanischen Viertel der Stadt Ayutthaya, der Heimat weiterer 1500 Japaner (einige Schätzungen gehen sogar von 7000 aus). Der Gemeinschaft wurde eine Art Enklave außerhalb der Stadt zugestanden, welche in Thai „Ban Yipun“ genannt wurde. Hier konnten sie sich unter der Leitung von einem durch die thailändischen Behörden ernannten japanischen Oberhaupt niederlassen. Die Grundmauern des „Muban Yipun“ (Thai: ; \"Muban\" – etwa: Dorfgemeinschaft, \"Yipun\" – japanisch) sind noch heute am östlichen Ufer des Mae Nam Chao Phraya (\"Chao-Phraya-Fluss\"), südlich des buddhistischen Tempels Wat Phanan Choeng zu sehen. Die Japaner selbst nannten ihren Ort „Nihonmachi“ (Japan-Stadt). Die Gemeinschaft scheint eine Kombination von Händlern, christlichen Konvertiten, die nach der Verfolgung durch Toyotomi Hideyoshi und Tokugawa Ieyasu aus Japan geflohen waren und arbeitslosen früheren Samurai (Rōnin), die auf der Verliererseite der Schlacht von Sekigahara gestanden hatten, gewesen zu sein. \"„Von den Jahren der Ära Gen'na (1615–1624) über die Jahre von Kan'ei (1624–1644), gingen die Ronin oder Krieger, die ihre Herren nach den Niederlagen in der Schlacht von Osaka (1614–1615) oder früher in der Schlacht von Sekigahara (1600), wie auch die besiegten Christen des Shimabara-Aufstandes in großer Zahl nach Siam, um sich dort anzusiedeln“\" (Senrakoku Fudo-gunki, 17. Jh., zitiert von Uchida Ginzo). Die christliche Gemeinde scheint in die Hunderte gegangen zu sein, wie von Pater Antonio Francisco Cardim beschrieben. Dieser berichtet, dass er 1627 in Ayuthara etwa 400 japanischen Christen die Sakramente gespendet habe. Die Kolonie war im Handel aktiv beteiligt, besonders im Export von Hirschhäuten und Sappanholz nach Japan im Austausch gegen japanisches Silber und japanische Artikel des Handwerks (Schwerter, lackierte Kästen, hochwertiges Papier). Sie stellten das Handelsmonopol der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) in Frage, da ihre starke Stellung beim König es ihnen erlaubte, mindestens 50 Prozent der Gesamtproduktion zu kaufen und den anderen Händlern nur kleinere Mengen geringerwertiger Qualitäten zu überlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Rolle und Herrschaft.", "content": "Die japanische Kolonie wurde wegen ihrer militärischen Expertise hoch geschätzt, und vom Thai-König unter einer „Abteilung der japanischen Freiwilligen“ (\"Krom Asa Yipun\") organisiert. Im Zeitraum von 15 Jahren stieg Yamada Nagamasa vom niedrigen thailändischen Adelsrang eines \"khun\" zum hohen Rang eines \"Okya\" auf. Sein Titel war \"Okya Senaphimuk\". Er wurde zum Oberhaupt der japanischen Kolonie und in dieser Position unterstützte er die Feldzüge des Königs Songtham – an der Spitze einer japanischen Armee unter japanischer Flagge. Er kämpfte erfolgreich und wurde schließlich 1630 zum Herrn über Ligor (heute Nakhon Si Thammarat) auf der südlichen Halbinsel und über 300 Samurai ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Reisen zwischen Siam und Japan.", "content": "Nach zwölf weiteren Jahren in Siam reiste Yamada Nagamasa 1624 an Bord eines seiner Schiffe nach Japan, wo er in Nagasaki eine Ladung siamesischer Hirschhäute verkaufte. Er blieb drei Jahre in Japan und versuchte, eine Rotsiegel-Lizenz zu erlangen. Er verließ Japan 1627 mit dem einfachen Status eines ausländischen Schiffes. 1626 spendete Nagamasa das Bild eines seiner Kampfschiffe einem Tempel seiner Heimatstadt Shizuoka. Das Gemälde ging bei einem Brand verloren, eine Kopie existiert jedoch bis heute (siehe rechts). Es ist ein Schiff mit westlicher Takelage, 18 Kanonen und Seglern in Samurai-Ausrüstung dargestellt. 1627 kehrte Yamada wieder nach Japan zurück. 1628 wurde eines seiner Schiffe mit einer Ladung Reis von Ayutthaya nach Malakka von einem holländischen Kriegsschiff, das den Hafen blockierte, arretiert. Das Schiff wurde jedoch sofort wieder freigelassen, als sein Eigentümer bekannt wurde. Die Holländer wussten, dass der König von Siam Yamada in großer Achtung hielt und man wünschte keinen diplomatischen Konflikt. Yamada wurde von den Holländern auch als Lieferant von Hirschhäuten geschätzt, und sie luden ihn zur Verstärkung des Handels mit Batavia ein. 1629 besuchte Yamada Nagamasa Japan mit einer Gesandtschaft des Thai-Königs Songtham. Er reiste bald darauf nach Siam zurück und wurde hier in einen Erbfolgekrieg nach dem Tod von König Songtham verwickelt. Er wurde 1630 im Kampf verwundet und starb anscheinend an einer Vergiftung durch diese Wunde.", "section_level": 1}, {"title": "Ende der Beziehungen zwischen Siam und Japan.", "content": "Nach Yamadas Tod schickte der Usurpator und neue Herrscher von Siam, Prasat Thong (1630–1655), eine Armee von 4000 Soldaten, um die japanische Siedlung in Ayutthaya zu zerstören, aber vielen Japanern gelang die Flucht nach Kambodscha. Drei Jahre später waren Rückkehrer aus Indochina in der Lage, die japanische Siedlung in Ayutthaya mit 300 bis 400 Japanern neu zu errichten. Von 1634 an verweigerte der Shogun, nachdem er über diese Sachverhalte informiert war – die er als Angriff auf seine Autorität ansah – weitere Lizenzen für Rotsiegel-Schiffe für Reisen nach Siam. Der an einer Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen interessierte König von Siam schickte 1636 ein Handelsschiff und eine Gesandtschaft nach Japan. Die Gesandten wurden jedoch vom Shogun zurückgewiesen, wodurch es zu einem Ende der direkten Beziehungen zwischen Japan und Siam kam. Japan begann sich in dieser Zeit auch sonst zunehmend nach außen abzuschließen, was in der Zeit des „Geschlossenen Landes“ (Sakoku) resultierte. Die Holländer übernahmen von nun an den lukrativen Handel zwischen Siam und Japan. Nagamasa ist heute in seiner Heimatstadt im Gebiet von Otani begraben. Die Reste des japanischen Viertels in Ayutthuya sind noch heute für Besucher sichtbar, ebenso eine Statue von Yamada in siamesischer Militäruniform.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yamada Nagamasa (jap. 山田長政 \"Yamada Nagamasa\", * 1590 in Numazu; † 1630) war ein japanischer Abenteurer, der in Siam (Thailand) zu Beginn des 17. Jahrhunderts beträchtlichen Einfluss erlangte und Herrscher der Provinz Nakhon Si Thammarat in Südthailand war. Er soll der Bannerträger des Herrschers von Numazu gewesen sein. Er wurde zur Zeit der Rotsiegel-Schiffe in die Handelsaktivitäten mit Südostasien einbezogen und siedelte sich ab etwa 1612 im Königreich Ayutthaya (heute Thailand) an.", "tgt_summary": "山田长政(1590年-1630年),通称仁左卫门,日本裔泰国商人、军事将领。", "id": 2367288} {"src_title": "Nationale Parlamentsbibliothek", "tgt_title": "國立國會圖書館", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Nationale Parlamentsbibliothek ist der Nachfolger dreier getrennter Bibliotheken, der Bücherei des Herrenhauses und der Bücherei des Repräsentantenhauses, die beide mit der Schaffung des Reichstags 1890 entstanden waren, sowie der Kaiserlichen Bibliothek, die 1872 unter der Gesetzgebung des Erziehungsministeriums entstand. Die Macht des Parlaments war in der Vorkriegszeit beschränkt und sein Bedarf an Informationen war daher entsprechend gering. Die ursprünglichen Parlamentsbibliotheken entwickelten niemals die Bestände oder die Dienste, die sie zu einem vitalen Bestandteil wirklich verantwortlicher gesetzgeberischer Aktivitäten hätte machen können. Bis zu Japans Niederlage hatte die Exekutive zudem die Kontrolle über alle politischen Dokumente und enthielt dem Volk und dem Parlament den Zugang zu wichtigen Informationen vor. Den amerikanischen Besatzern nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg unter General Douglas MacArthur schien eine Reform der Parlamentsbibliothek ein wichtiger Teil der Demokratisierung Japans nach dessen Niederlage zu sein. 1946 bildete jede der beiden Kammern des Parlamentes seine eigene „Ständige Kommission für die Nationale Parlamentsbibliothek“. Hani Gorō, ein marxistischer Historiker, der während des Kriegen wegen Gedankenverbrechen eingesperrt gewesen war, und nach dem Krieg in das japanische Oberhaus (den Nachfolger des abgeschafften alten Oberhauses) gewählt worden war, führte die Reformbemühungen. Hani hatte von der neuen Einrichtung die Vision sowohl einer „Zitadelle der Volkssouveränität“ als auch als Mittel zur Umsetzung einer „friedlichen Revolution“. Die für die Bibliotheksreform zuständigen Besatzungsoffiziere berichteten, dass, obwohl die Okkupation der Anstoß zu der Veränderung gewesen sei, bereits vor der Okkupation vor Ort Ansätze dazu vorhanden gewesen waren und dass die erfolgreiche Reform engagierten Japanern wie Hani zu verdanken sei. Die Nationale Parlamentsbibliothek eröffnete im Juni 1948 im heutigen Staatsgästehaus (früher Akasaka-Zweigplast) in Moto-Akasaka mit einer anfänglichen Sammlung von 100.000 Bänden. 1949 vereinigte sie sich mit der Nationalbibliothek (der früheren Kaiserlichen Bibliothek) und wurde somit die einzige Nationalbibliothek in Japan. Zu dieser Zeit erhielt die Bücherei eine Million zusätzliche Bände aus der früheren Nationalbibliothek in Ueno. 1961 öffnete die Bibliothek an ihrem heutigen Standort in Nagatachō in der Nähe des Parlaments. 1986 wurde ein Anbau fertiggestellt, um insgesamt 12 Millionen Bücher und Periodika unterzubringen: Die \"Kansai-Kan\" (Kansai-Bücherei), die im Oktober 2002 in der Wissenschaftsstadt Kansai in Seika im Landkreis Sōraku in der Präfektur Kyōto öffnete, verfügt über genug Räumlichkeiten für eine Sammlung von 6 Millionen Objekten. Im Mai 2002 eröffnete die Parlamentsbibliothek einen neuen Zweig, die Internationale Bibliothek für Kinderliteratur in dem früheren Gebäude der Kaiserlichen Bibliothek in Ueno. Diese Zweigstelle beherbergt etwa 400.000 Werke der Kinderliteratur aus der ganzen Welt. Obwohl die Parlamentsbücherei ursprünglich als Forschungsbibliothek für das Parlament geplant war, ist die Öffentlichkeit heute der Hauptnutzer der Dienste der Bibliothek. Im Steuerjahr, das im März 2004 endete, erhielt die Bücherei mehr als 250.000 Anfragen zu Quellen, hingegen nur 32.000 Anforderungen für Forschung aus dem Parlament. Im Jahr 2003 waren über 920 Beamte in der NDL beschäftigt.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle und Sammlungen.", "content": "Als Japans Nationalbibliothek sammelt die Bibliothek Kopien aller in Japan veröffentlichten Publikationen. Da die NDL als eine Forschungsbibliothek Parlamentsmitgliedern, ihrem Personal und der Öffentlichkeit dient, hat sie jedoch auch ausgedehnte Sammlungen von Publikationen in Fremdsprachen zu zahlreichen Themengebieten. Ähnlich international verwandten Einrichtungen verfügt die NDL über ein Pflichtexemplarsrecht, das deutlich zwischen staatlichen Einrichtungen und Privatverlagen differenziert. Erstaunlich hier die hohe Abgabepflicht der amtlichen Publikationen – dreißig Exemplare für staatliche Behörden, fünf Exemplare der Präfekturen und Städte und drei Pflichtabgaben für Gemeinden. Privatverleger unterliegen einer Vorlagepflicht innerhalb von dreißig Tagen, bei Erstattung von 50 % der Kosten und Transportaufwendungen. Die betreffende Literatur wird hauptsächlich über zwei Großbuchhandlungen empfangen. Ende März 2002 hielt die NDL u. a. 7.914.460 Bücher und 167.115 Zeitschriften, wobei der größere Teil des Bestandes in japanischer Sprache verfasst ist. Natürlich ist das Spektrum der gesammelten Medien deutlich vielseitiger, von elektronischen Publikationen zu Braille. Die Katalogisierung erfolgt separat nach Medienform (Periodika, Nichtbuchmaterialien, Buch) und folgt den Kriterien der Nippon Cataloguing Rules (NCR). Die gewonnenen Daten (JAPAN MARC) werden wöchentlich in der Japan National Bibliography (Nihon Zenkoku Shoshi) nachgewiesen. Ein Derivat ist die Japan Biblio Disc (J-BISC), auf der die Japan Library Association die aufbereiteten Daten zur Verfügung stellt. Darüber hinaus werden seit 1985 Zeitschriften indexiert, in einer Datenbank (Mai 2004 – 15 158 ZS) aufgenommen und über die Website der NDL (auch in englischer Sprache) abfragbar gehalten. Unter dem Titel \"Web NDL Authorities\" bietet die japanische Nationalbibliothek außerdem seit Juli 2011 eine Normdatei an, die Personennamen und Schlagwörter umfasst. Der Bestand wurde zuerst durch die Nippon Decimal Classification (NDC), eine Mischung aus Dewey Decimal Classification (DDC) und Expansive Classification (EC), für japanische Medien und der DDC für abendländische Medien klassifiziert. Eine 1968 fertiggestellte, eigene Klassifikation unter der Bezeichnung National Diet Library Classification (NDLC), dient seitdem der systematischen Aufstellung innerhalb der Bibliothek und der Repräsentation innerhalb der Nationalbibliographie. Die NDLC ist Alphanumerisch (zum Beispiel Mathematik: MA95, X = Algebra; X = Numerische Exemplarrepräsentation) und wird ebenfalls von einigen Universitätsbibliotheken angewendet. Die Internetpräsenz der NDL bildet Schnittstelle zu Dienstleistungen für in- und ausländische Nutzer, letztere zum Beispiel durch Fernleih- und Dokumentenliefer- und Kopierdienste, Zugriff auf den, durch stetig steigende Teilnahme einzelner Bibliotheken, wachsenden Zentralkatalog und zum Beispiel digitalisierte Bücher aus der Meji-Zeit, für die besondere Konditionen, zum Beispiel das ausgelaufene Copyright, gelten (leider ist der Zugang, gleich der digitalisierten Literatur, auf Japanisch). Besonders der OPAC ist, wegen zahlreicher Möglichkeiten, die Suche zu beeinflussen, bei den Nutzern beliebt. Alle Aufgaben und Aktivitäten der, ab dem 18. Lebensjahr nutzbaren, NDL aufzuführen wäre denkbar schwierig: Koordination des Bibliothekswesens, Kooperation mit ausländischen Bibliotheken, technische Bewertung, Fortbildung des Bibliothekspersonals, Informationsdienste an Parlamentariern und Bürgern mögen einen groben Eindruck der Aufgaben vermitteln.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Spezialsammlungen.", "content": "Die Bücherei hat acht wichtige Spezialsammlungen:", "section_level": 1}, {"title": "Moderne politische und Verfassungsgeschichte.", "content": "Diese Sammlung umfasst etwa 300 000 Objekte mit Bezug auf Japans politische und gesetzliche Modernisierung im 19. Jahrhundert, einschließlich der Archive von Originaldokumenten wichtiger japanischer Staatsmänner der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und des frühen 20. Jahrhunderts wie Itō Hirobumi, Iwakura Tomomi, Sanjō Sanetomi, Mutsu Munemitsu, Terauchi Masatake und andere einflussreiche Personen der Meiji-Zeit (1868–1912) und Taisho-Zeit (1912–1926).", "section_level": 2}, {"title": "Material zur Okkupation Japans nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Die Bücherei hat eine umfangreiche Mikrofilm-Sammlung von etwa 30 Millionen Dokumentenseiten zur Okkupation Japans nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese Sammlung umfasst Dokumente, die vom Generalhauptquartier, dem Oberkommandierenden der Alliierten Streitkräfte, der Fernostkommission und dem \"United States Strategic Bombing Survey Team\" stammen. Die Originale befinden sich in Nationalarchiven der USA.", "section_level": 2}, {"title": "Gesetze und Dokumente zur Gesetzgebung.", "content": "Die Sammlung besteht aus etwa 170.000 japanischen und 200.000 fremdsprachigen Dokumenten zu den Aufzeichnungen des Parlamentes und der Legislative etwa 70 anderer Länder sowie den offiziellen Gesetzblättern, Statuten, juristischen Stellungnahmen und internationalen Verträgen zu etwa 150 Ländern.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaft und Technik.", "content": "Die Bibliothek unterhält eine Sammlung von etwa 530.000 Büchern und Broschüren und 2 Millionen Mikrofilm-Titeln mit wissenschaftlichem Bezug. Dieses Material umfasst unter anderem ausländische Doktorarbeiten in den Wissenschaften, die Abhandlungen und Berichte wissenschaftlicher Gesellschaften und Kataloge technischer Standards.", "section_level": 2}, {"title": "Karten.", "content": "Die Parlamentsbibliothek hat eine Sammlung von etwa 440.000 Karten von Japan und anderen Ländern, einschließlich der topographischen, geologischen und hydrologischen Karten und Diagramme bis zurück zur frühen Meiji-Zeit (1868–1912) sowie topographische Karten anderer Länder.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Bibliothek sammelt alle in Japan hergestellten Tonaufzeichnungen und besitzt eine Sammlung von etwa 300.000 Schallplatten und 200.000 CDs.", "section_level": 2}, {"title": "Ausländische Bücher über Japan.", "content": "Entsprechend der Tradition der kaiserlichen Bibliothek sammelt die Parlamentsbibliothek fremdsprachiges Material über Japan, einschließlich seltener und alter Dokumente, wie z. B. Berichte europäischer Missionare, die Japan im 16. Jahrhundert besuchten.", "section_level": 2}, {"title": "Seltene Bücher und altes Material.", "content": "Die Parlamentsbibliothek beherbergt die Sammlung der Kaiserlichen Bibliothek zu japanischsprachigem Material der Edo-Zeit (1603–1867) und früherer Perioden. Die wichtigsten Bestände dieser Sammlung sind:", "section_level": 2}, {"title": "Kansai-kan.", "content": "Die Kansai-kan (Kansai-Bücherei), die in der Präfektur Kyōto im Jahre 2002 öffnete, ist die zweite Einrichtung der Parlamentsbibliothek. Dorthin wurden die folgenden Sammlungen ausgelagert:", "section_level": 1}, {"title": "Online-Ressourcen der Bibliothek.", "content": "Die Bibliothek hat in den letzten Jahren eine umfangreiche Website sowohl in japanischer als auch englischer Sprache aufgebaut. Ihre Online-Datenbanken bestehen aus:", "section_level": 1}, {"title": "Der OPAC der Nationalen Parlamentsbibliothek (NDL-OPAC).", "content": "Die Bücherei betreibt wie viele Bibliotheken einen öffentlich zugänglichen Katakog (OPAC), mit dessen Hilfe man die gesamten Bestände weltweit entweder in Englisch oder Japanisch recherchieren kann. Mit Hilfe des OPAC können Benutzer in Übersee Quellen und Katalognummern ermitteln, mit denen bestimmte Materialien per internationaler Fernleihe ausgeliehen werden können. Zusätzlich bietet die Bücherei einen kostenpflichtigen Kopierservice für ausländische Wissenschaftler an.", "section_level": 2}, {"title": "Web NDL Authorities.", "content": "Die Datenbank „Web NDL Authorities“ enthält die Normdatei der Bibliothek.", "section_level": 2}, {"title": "Digitalbibliothek der Meiji-Zeit.", "content": "Eine der wichtigsten Bestandteile der Webseite ist die Digitale Bibliothek der Meiji-Zeit (, \"Kindai dejitaru raiburarī\"). Diese ist der digitale Abkömmling der Maruzen Meiji Microfilm, eines ambitionierten Projektes, den gesamten Bestand der Sammlung der Bibliothek von Büchern der Meij-Zeit (etwa 60.000 Bände) auf Mikrofilm zu sichern. Die Digitale Bibliothek enthält die Digitalbilder dieser Mikrofilme in 10 Kategorien, die auf der Nippon Decimal Classification (NDC) basieren: Es handelt sich um Bilder, so dass Volltextsuche nicht möglich ist, eine japanischsprachige Suche nach Titel, Autor, Herausgeber, Thema und Inhaltsverzeichnis ist möglich. Periodika der Meiji-Zeit sind in diese Sammlung nicht einbezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Datenbank seltener Bücher.", "content": "Die Webseite enthält auch die Datenbank seltener Bücher (, \"kichōsho gazō dētabēsu\"), eine Sammlung von digitalen Bildern von 37.000 illustrierten Büchern aus den Zeiten vor der Edo-Periode. Japanischsprachige Suche nach Titel, Autor und Katalognummer sind möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Aufzeichnungen des Kaiserlichen Parlamentes und des Nationalen Parlamentes.", "content": "Die Bücherei stellt eine Datenbank mit den Aufzeichnungen des Kaiserlichen Parlamentes und des Nationalen Parlamentes zur Verfügung. Dies sind die einzigen Onlinedatenbanken, die eine Volltextsuche erlauben. Alle Aufzeichnungen von der Bildung des Nationalen Parlamentes im Mai 1947 bis heute finden sich auf der Webseite kokkai.ndl.go.jp. Derzeit sind nur die Aufzeichnungen der letzten zwei (91. und 92.) Sitzungen des kaiserlichen Parlamentes (November 1946 bis Mai 1947) verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Quellen.", "content": "Dieser Artikel basiert auf einer Übersetzung des. Dieser basiert auf Informationen aus der Webseite der Bücherei. Der Abschnitt über die Bildung der Bücherei unter den US-Okkupationstruppen basiert auf Leslie Pincus, „Revolution in the Archives of Memory: The Founding of the National Diet Library in Occupied Japan“, in Francis X. Blouin und William G. Rosenberg, Hrsg., \"Archives, Documentation, and Institutions of Social Memory: Essays from the Sawyer Seminar\", Ann Arbor, University of Michigan Press, 2006, ISBN 0-472-11493-X.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nationale Parlamentsbibliothek (, \"Kokuritsu Kokkai Toshokan\") ist die Nationalbibliothek von Japan. Sie wurde 1948 als Parlamentsbibliothek gegründet. Die Bibliothek ähnelt in Zweck und Umfang der Library of Congress in den USA. Die Institution besteht aus zwei Haupteinrichtungen in Nagatachō (Tokio) und Kyōto, sowie anderen Zweigbibliotheken. Ihr Direktor hat den Rang eines beamteten Staatssekretärs und wird vom Parlament eingesetzt.", "tgt_summary": "国立国会图书馆()是日本的国家图书馆,直接隶属于国会,除了主要为日本国会议员的调查、研究等立法行为提供辅助外,也同时服务各政府机关与一般民众。根据日本的出版物呈缴本制度,该图书馆也是唯一一家收存日本国内全部出版物的法定呈缴本图书馆。", "id": 766911} {"src_title": "Harley Race", "tgt_title": "哈利·瑞斯", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Race wuchs als Sohn von George und Mary Race mit fünf Geschwistern in Quitman, Missouri auf und war bereits in seiner Jugendzeit ein Wrestlingfan. Im Alter von 15 Jahren musste er die Schule verlassen, nachdem er eine gewaltsame Auseinandersetzung mit dem Direktor hatte. Nach dem Schulabbruch arbeitete er auf der Farm der ehemaligen Wrestler Wladek und Stanislaus Zbyszko, die ihm einige Grundlagen beibrachten. Race bewarb sich schließlich bei Promoter Gus Karras, der ihn zunächst für seine Jahrmarktkämpfe verpflichtete, die oft in realen Auseinandersetzungen endeten. Nebenbei war Race als Chauffeur für den 350 kg schweren Wrestler Happy Humphrey und als Ringrichter tätig und lernte von Karras sowie den Wrestlern Buddy Austin und Ray Gordon weitere Details des Wrestlinghandwerks. Nachdem er ausgelernt hatte, ging Race nach Nashville, wo er für den Promoter Nick Gulas tätig war. Hier trat er als Jack Long auf und gewann mit seinem vermeintlichen „Bruder“ John Long die Southern Tag Team Titel. Unglücklicherweise verletzte sich Race kurz danach bei einem Autounfall schwer, was seine Karriere fast frühzeitig beendet hätte. 1964 gab er in Amarillo, in der Liga der Funk-Familie sein Comeback. Hier bildete er mit Larry Hennig, dem Vater von Curt Hennig, ein Tag Team. Gemeinsam wechselten sie in die American Wrestling Association, wo sie in einem Fehdenprogramm mit Crusher Lisowski und Dick the Bruiser arbeiteten, bei dem sie vier Mal die dortigen Tag Team Titel erhalten konnten. Ebenfalls erhielten sie die IWA World Tag Team Titel in Australien. Anfang der 1970er-Jahre beschloss Race, sich auf eine Einzelkarriere zu konzentrieren. Nachdem er einige regionale Titel gewonnen hatte, durfte er am 24. März 1973 Dory Funk jr. besiegen und den NWA World Heavyweight Titel erhalten. Allerdings musste er den Titel bereits vier Monate später wieder an Jack Brisco abgeben. Es dauerte vier Jahre und neun weitere regionale Titel, ehe er zum Aushängeschild der NWA aufgestiegen war und im Februar 1977 erneut den World Heavyweight Titel erhalten durfte, diesmal von Dory Funks Bruder Terry. Er blieb vier Jahre lang in das Geschehen um den Titel involviert (von vier kurzen Titelverlusten an Dusty Rhodes, Giant Baba und Tommy Rich unterbrochen), dann verlor er den Titel 1981 zunächst für längere Zeit. Zwei Jahre später durfte er den Titel im Rahmen einer Fehde gegen Ric Flair, die diesem den endgültigen Sprung an die Weltspitze brachte, noch zweimal halten, bevor er ihn im März 1983 zum letzten Mal abgeben sollte. 1986 wechselte Race in die World Wrestling Federation (WWF, heute World Wrestling Entertainment), welche die NWA als dominierende Liga abgelöst hatte. Hier wurde aus dem „Blue Collar Champion“ ein arroganter König mit Bobby Heenan an seiner Seite. Race durfte im selben Jahr das King-of-the-Ring-Turnier gewinnen, was jedoch sein einziger Erfolg in dieser Liga blieb. Seine berühmteste Fehde zu dieser Zeit war die gegen Junkyard Dog, welche in einem Sieg bei Wrestlemania III mündete. In einem Match um die Krone der WWF verlor Race gegen Haku, der ebenfalls von Bobby Hennan begleitet wurde. 1989 verließ er, geplagt von Verletzungen, die WWF, wrestelte noch einmal in Puerto Rico und beendete 1991 seine aktive Karriere. Später im gleichen Jahr war er bei World Championship Wrestling als Manager tätig und begleitete hier Lex Luger und Big van Vader zu Titelehren. Nach einem erneuten Autounfall 1994 beendete Race auch dieses Engagement und arbeitete zunächst nicht mehr im Mainstream-Wrestling. 1999 gründete er eine eigene Wrestlingschule mit angeschlossener Liga namens \"World League Wrestling\", die er bis zu seinem Tod betrieb. 2017 stürzte Race schwer, brach sich beide Beine und war seit dieser Zeit auf einen Rollstuhl angewiesen. Im März 2019 wurde bekannt, dass er an Lungenkrebs erkrankt sei, an dessen Folgen er am 1. August des Jahres starb.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Turniere.", "content": "Am 14. Juli 1986 veranstaltete die WWF zum zweiten Mal ihr King-of-the-Ring-Turnier. Es fand vor 12.000 Zuschauern im Sullivan-Stadium in Foxboro, Massachusetts statt. Dieses Turnier konnte Race nach Siegen über George Steele, Billy Jack Haynes und den ehemaligen WWF-Champion Pedro Morales für sich entscheiden. Gleiches galt für ein Turnier, welches 1987 zu Ehren des legendären Promoters Sam Muchnick abgehalten wurde. Hierbei besiegte er Brian Blair, den Junkyard Dog und Ricky Steamboat.", "section_level": 2}, {"title": "Halls of Fame.", "content": "Race ist Mitglied folgender Halls of Fame:", "section_level": 2}, {"title": "Wrestler des Jahres.", "content": "In den Jahren 1979 und 1983 war Race bei \"Pro Wrestling Illustrated\" der Wrestler des Jahres, 1980 und 1981 beim \"Wrestling Observer\".", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Entgegen der weit verbreiteten Angabe der WWF, dass Hulk Hogan der erste Wrestler war, der erfolgreich einen Bodyslam an André the Giant ausgeführt hat (geschehen 1987 bei Wrestlemania III), gelang dies Harley Race jedoch bereits in einem Match am 13. Oktober 1978.", "section_level": 2}], "src_summary": "Harley Leland Race (* 11. April 1943 in Maryville, Missouri; † 1. August 2019 in St. Charles, Missouri) war ein US-amerikanischer Wrestler, Trainer und Promoter. Race war in seiner aktiven Karriere in allen großen Wrestlingorganisationen Nordamerikas und Japans tätig. Er erhielt acht Mal den Weltmeistertitel des Dachverbands National Wrestling Alliance und ist Mitglied in mehreren Halls of Fame.", "tgt_summary": "哈利·瑞斯(英语:Harley Race,1943年-4月11日-2019年-8月1日),本名哈利·利兰·瑞斯(英语:Harley Leland Race),是美国退休职业摔角选手,目前是职业摔角促进者及选手教练。在哈利·瑞斯的职业生涯中,他皆待过主要的摔角联盟,包括国家摔角联盟、美国摔角协会、世界冠军摔角及世界摔角娱乐。哈利·瑞斯曾是八次的NWA世界重量级冠军,也是首任NWA美国重量级冠军(现名WWE美国冠军)。哈利·瑞斯亦被入选世界摔角娱乐、世界冠军摔角名人堂、职业摔角名人堂及摔角观察通讯名人堂的名人堂。", "id": 624151} {"src_title": "Quttinirpaaq-Nationalpark", "tgt_title": "古丁尼柏国家公园", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Geografisch umfasst der Quttinirpaaq-Nationalpark den Norden der Ellesmere-Insel mit Ausnahme eines größeren Areals rund um die kanadische Militärstation Alert im äußersten Nordosten der Insel. Der Nationalpark stellt ein von jeder Zivilisation weit entferntes, stark zerklüftetes Gebiet von insgesamt knapp 20 Prozent der Insel dar, was etwa 10 Prozent der Fläche Deutschlands entspricht. Die Küsten des Nationalparks werden vom Arktischen Ozean umschlossen und sind von Gletschertälern, tiefen Landeinschnitten und insgesamt sieben Fjorden stark zerklüftet. Wo ganz im Norden die Berge von Grant-Land, dem Nordteil des Parks, zum Ozean abfallen, binden einzigartige Meereseisplatten von bis zu 80 Metern Dicke seit mehreren Jahrtausenden Meer und Land zusammen. Eine dieser Eisplatten, das „Ward Hunt Ice Shelf“ nahe dem Disraeli Fiord (82° 53′ n. Br., 73° 03′ w. L.) zerbrach im Sommer 2002. Die beiden zu den durch Faltung im Paläozoikum entstandenen Innuitians gehörenden Gebirgszüge United States Range und British Empire Range von Grant-Land (Teile der Arktischen Kordillere) sind von einer bis 1.000 Meter starken, noch aus der letzten Eiszeit stammenden Eiskappe (Grant Land Ice Cap) und einigen kleineren Eiskappen bedeckt. Aus ihr ragen Bergspitzen als Nunataks empor, darunter Südlich und östlich der Gebirgszüge senkt sich das Land im Zentrum des Nationalparks abrupt. Auf einer Höhe von nur 158 Metern ü. d. M. liegt hier der Hazensee (81° 38′ bis 81° 58′ n. Br., 68° 55′ bis 72° 58′ w. L.). Dieser im Norden durch die Garfield-Bergkette und im Süden durch das Hazen-Plateau geschützte See stellt eine thermale „Oase“ dar, die im Sommer bei durchschnittlichen Mittagstemperaturen von bis zu 20 °C an ca. 70 Tagen frostfrei bleibt. Einziger Abfluss ist der 22 km lange Ruggles River, dessen Ausgang aus dem See selbst bei −60 °C nicht vollständig friert; er mündet in den Chandler-Fjord, dessen Wasser durch den Conybeare-Fjord und die Lady Franklin Bay zur Nares-Straße fließen. Das zerklüftete Hazen-Plateau endet im Osten an den 600 Meter in die Tiefe fallenden Klippen des Archer-Fjords und des Robenson-Kanals.", "section_level": 1}, {"title": "Klimatische Verhältnisse.", "content": "Quttinirpaaq ist mit jährlichen Niederschlägen von nur 60 Millimetern eines der trockensten Gebiete der nördlichen Hemisphäre, eine sog. Polarwüste.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gebiet des Quttinirpaaq-Nationalparks finden sich Spuren von mehr als 4.000 Jahren dauernder menschlicher Besiedelung. Die ersten Menschen waren Paläo-Eskimos der Prä-Dorset-Kultur; ihnen folgten später Angehörige der Dorset-Kultur und schließlich der Thule-Kultur. Die letzte Gruppe von Menschen verschwand während der Kleinen Eiszeit (1600–1850) von der Ellesmere-Insel. 1882 entdeckte der damalige Leutnant und spätere General Adolphus Washington Greely von der während des Ersten Internationalen Polarjahrs betriebenen amerikanischen Forschungsstation Fort Conger aus den See. Er war auch der erste, der über die umliegende Gebirgs- und Gletscherwelt berichtete. Während des Internationalen Geophysikalischen Jahres (1. Juli 1957 bis 31. Dezember 1958) wurde am Nordufer des Sees gegenüber von St. John’s Island das „Hazen Camp“ als Forschungsbasis errichtet (81° 49′ n. Br., 71° 25′ w. L.). Da die Region um den See während der letzten Eiszeit von Gletschern unbedeckt geblieben war, konnten sich hier voreiszeitliche Organismen erhalten, worauf sich auch nach 1958 bis heute großes wissenschaftliches Interesse gründet.", "section_level": 1}, {"title": "Zugang zum Quttinirpaaq-Nationalpark.", "content": "Pforte zum Nationalpark ist ein aus Jamesway-Zelthütten am Tanquary-Fjord errichtetes Camp (81° 25′ n. Br., 76° 45′ w. L.) von Parks Canada, das je nach Eisverhältnissen von einem Versorgungsschiff angelaufen werden kann. Kleine Flugzeuge können auch auf dem Flugplatz Tanquary Fiord landen. Während des Sommers ist das Camp etwa zweieinhalb Monate mit Parkwächtern (Parks Canada Rangers) besetzt. Eine der wichtigsten Aufgaben dieser Rangers ist es, jährlich in einer vier Tage dauernden Aktion mit Flugzeug- oder auch Hubschrauberunterstützung den gesamten Wildbestand zu erfassen. Auch der gesamte Pflanzenbestand soll ermittelt und in Zehnjahresintervallen auf Veränderungen überprüft werden.", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "Die Gletscherregionen des Nationalparks geben nur eingeschränkt Raum für Pflanzenwuchs. Auf Endmoränen, Seitenmoränen, Eskern und anderen Gletschergründen haben sich jedoch mit der Zeit Bodenkrumen entwickelt, so dass sich nicht nur Flechten und Moose, sondern in windgeschützten, der Sonne zugewandten eisfreien Zonen Gefäßpflanzen ansiedeln konnten. Vor allem in Gebieten, in denen sich Grundwasser staut, bildeten sich nährstoffhaltige Böden als Basis für Vegetation, und so hat sich in der Hazensee-Oase eine reiche Pflanzen- und Tierwelt entwickelt. Ende Juli, Anfang August blühen in den Moos-, Flechten- und Gras-Matten vor allem verschiedene Weidenarten, der gelbe Arktische Mohn, die weiße Silberwurz und die roten Kissen des Stängellosen Leimkrauts. Insgesamt wurden etwa 130 Pflanzenarten gezählt.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landsäugetiere.", "content": "Herbivoren, in erster Linie Moschusochsen, Peary-Karibus, Polarhasen und Lemminge, dienen diese Pflanzen als Nahrung. Sie ihrerseits fallen Polarwölfen, die hier seit über 1.000 Jahren zu Hause sind, zur Beute. Auch Polarfüchse leben hier. Gegenwärtig leben auf dem Gebiet des Parks etwa 20 Wölfe, 200 Peary-Karibus und 2.000 Moschusochsen.", "section_level": 2}, {"title": "Vögel.", "content": "Über 30 Vogelarten, darunter Sturmvögel, Küstenseeschwalben, Raubmöwen und andere Möwenarten, brüten im Sommer auf dem Gebiet des Nationalparks.", "section_level": 2}, {"title": "Meeressäuger und Fische.", "content": "An den Meeresküsten halten sich Ringelrobben, Bartrobben, Walrosse und gelegentlich auch Wale und Eisbären auf. An Fischen ist im Hazensee als eine einzige Art der Seesaibling heimisch.", "section_level": 2}, {"title": "Touristische Anmerkungen.", "content": "Jährlich kommen mit Chartermaschinen zwei, drei Besuchergruppen als Tagestouristen und an die vierzig Tourengänger zum Tanquary-Fjord. Die Tourengänger brechen meist von hier auf, um auf einer der üblichen Routen in 8 bis 12 Tagen zum Lake Hazen zu wandern. Die Rückkehr erfolgt gewöhnlich mit einem vorbestellten Charterflugzeug. Zuweilen wird auch die umgekehrte Route gewählt. Während ihrer Tour bleiben die Wanderer immer in Funkkontakt mit dem Basislager. Im Parks-Canada-Camp werden alle aktuellen Informationen zum Parkbesuch gegeben, z. B. auch Hinweise über gesperrte Gebiete wie die Areale mit Wolf-Geburtshöhlen, die zum Schutz der in ihrem Bestand gefährdeten Polarwölfe nicht mehr betreten werden dürfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Quttinirpaaq-Nationalpark (offiziell, / alternativ auch \"Quttinirtaaq National Park\") ist mit einer Fläche von 37.775 Quadratkilometern der größte Nationalpark von Nunavut und der zweitgrößte der zurzeit 44 Nationalparks in Kanada sowie auch der nördlichst gelegene von ihnen. Sein Inuktitut-Name bedeutet „Gipfel der Welt“. 1988 wurden wesentliche Teile des Nordens der Ellesmere-Insel unter dem Namen „Ellesmere National Park Reserve“ zum Schutzgebiet erhoben; 1999 erhielt das Gebiet den Namen „Quttinirpaaq“, und die endgültige gesetzliche Verankerung als Nationalpark erfolgte mit der kanadischen Nationalpark-Verordnung vom 19. Februar 2001.", "tgt_summary": "古丁尼柏国家公园(英文:Quttinirpaaq National Park)是加拿大政府设立的一座国家公园,位于努纳武特埃尔斯米尔岛北端,为加拿大领土最北极点。古丁尼柏国家公园是世界上纬度第二高的国家公园,仅次于格陵兰的东北格陵兰国家公园。古丁尼柏国家公园建于1988年,古丁尼伯来源于因纽特语,意为世界的顶端。", "id": 701536} {"src_title": "Lipowaner", "tgt_title": "利波万人", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Lipowaner sind altgläubige orthodoxe Christen, leben an der Donaumündung und sprechen eine sehr alte Version der russischen Sprache. Ein paar tausende Lipowaner leben auch in der Bukowina und in der Region Moldau. Die Lipowaner haben Russland seit der Zeit von Zar Alexei Michailowitsch verlassen, als es ab 1654 auf Initiative von Patriarch Nikon zu einer Glaubensreform kam, der sie sich als „Altgläubige“ widersetzten. Die Mehrzahl floh bis zum Ende des 17. Jahrhunderts – d. h. auch unter der Regentschaft der nachfolgenden Zaren Fjodor III., Iwan V. und Peter I., um der Verfolgung als Raskolniki (von \"raskol\"/\"раско́л\" „Kirchenspaltung“) zu entgehen, und fanden Schutz in den unzugänglichen Gebieten des Donaudeltas. Zunächst siedelten sich die Lipowaner im Südbessarabien, im Übergang zum 18. Jahrhundert dann auch in der Norddobrudscha an, welche sich zu dieser Zeit unter türkischer Herrschaft befand. Insbesondere aufgrund der auf kulturelle Angleichung Russlands an das übrige Europa ausgerichteten Politik von Peter I. fand eine weitere Flucht und Vertreibung statt, wie nach der Niederschlagung des Bulawiner Aufstands 1708, als Don-Kosaken von Ataman Nekrasow vom Kuban in die Dobrudscha flüchteten. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts gilt die Zuzugsbewegung der Lipowaner in die Region als abgeschlossen. Die russische Volkszählung von 1817 erwähnte 1200 lipowanische Familien in Bessarabien.", "section_level": 1}, {"title": "Siedlungsgebiete.", "content": "Die Zahl der Lipowaner weltweit liegt bei ungefähr 100.000 Personen. In Rumänien gaben im Jahr 2002 bei der Volkszählung 35.791 Personen an, Lipowaner zu sein. In der Ukraine gibt es ebenfalls mehrere zehntausende Angehörige dieser Volksgruppe. Wichtige lipowanische Gemeinden gibt es entlang des nördlichen Donauufers im Budschak. Die wichtigste noch heute mehrheitlich lipowanische Siedlung in der Ukraine ist Wylkowe (russisch \"Wilkowo\"/Вилково, ukrainisch Вилкове, rumänisch \"Vâlcov\"), unmittelbar an der ukrainisch-rumänischen Grenze gelegen. Größere Zahlen an Lipowanern gibt es darüber hinaus in Kilija (russisch Килия), Ismajil (russisch \"Ismail\"/Измаил) und \"Nowaja Nekrasowka\". In Rumänien gibt es südlich der Donau und im Donaudelta (Nord-Dobrudscha) ebenfalls bedeutende Lipowaner-Gemeinden. Ein Siedlungsschwerpunkt bildet der Kreis Tulcea (russisch \"Tultscha\"/Тулча), in dem Lipowaner insgesamt 6,4 % der Bevölkerung (16.350 Personen) ausmachen. Sie leben dort häufig auf einige wenige Dörfer konzentriert, die meist ethnische Enklaven bilden. So konnten die Lipowaner bis heute Sprache und Kultur bewahren. Mehrheitlich von Lipowanern bewohnte Dörfer im Kreis Tulcea sind unter anderem Mila 23 (Мила 23), Jurilovca (Журиловка), Slava Cercheză (Черкезская Слава), Slava Rusă (Русская Слава) und Carcaliu (russisch \"Kamena\" oder \"Komenka\"), weitere wichtige Siedlungsschwerpunkte bilden Sarichioi (\"Seriakowo\"), Crișan und Mahmudia. In diesem Kreis Tulcea befindet sich auch das Altgläubigen-Kloster Uspenia. In der Stadt Tulcea selbst gibt es knapp 2000 Lipowaner. Im Kreis Constanța leben nach offizieller Volkszählung aus dem Jahr 2002 rund 6000 Lipowaner. Hier hervorzuheben ist besonders das knapp 2000 Einwohner zählende Dorf Ghindărești (russisch \"Новенькое / Nowenkoje\"), das zu mehr als 97 % von Lipowanern bewohnt ist. In Rumänien gibt es in vielen Lipowanerdörfern inzwischen zweisprachige (rumänisch-russische) Ortsschilder und Anschriften auf öffentlichen Gebäuden. Außerdem existiert eine politische Partei der Lipowaner, die \"Comunitatea Rusilor Lipoveni din România\" („Gemeinschaft der russischen Lipowaner in Rumänien“). Lipowaner finden sich auch in Moldawien, eine sehr kleine Zahl lebt darüber hinaus in Bulgarien. Vereinzelt leben Lipowaner auch in der Bukowina und in Pisc, heute ein Stadtteil von Brăila, früher ein Dorf.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Lipowaner.", "content": "Zu den bekanntesten Lipowanern zählen unter anderem die Kanuten Ivan Patzaichin und Serghei Covaliov, die Boxer Calistrat und Simion Cuțov, der Geheimdienstler Mihail Moruzov sowie die Schriftsteller Nichita Danilov und Alexandra Fenoghen und der Schauspieler Vlad Ivanov.", "section_level": 1}, {"title": "Mundart.", "content": "Die Mundart der Lipowaner ist Teil des südwestlichen Dialekts der russischen Sprache mit Zügen des Pskower Dialekts und Lehnwörtern aus dem Türkischen, Rumänischen und Ukrainischen. Es gibt folgende Abweichungen von der Standardsprache (die Liste ist nicht taxativ):", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lipowaner (\"Lipovaner\", \"Lippowaner\", \"Lipovener\", russ. \"липованы\", auch (hist.) \"старообрядцы, раскольники\") sind eine russischsprachige Minderheit, die im Budschak (heute Oblast Odessa, Ukraine) und in der Norddobrudscha (Rumänien) lebt.", "tgt_summary": "利波万人是俄罗斯人的一个分支,他们是1772年为了逃避宗教迫害而离开俄国的旧礼仪派教徒的后代。主要居住在罗马尼亚北多布罗加地区和乌克兰的维尔科沃,保加利亚南多布罗加地区也有分布。根据2002年的罗马尼亚人口普查,罗马尼亚共有35791个利波万人,其中21623人生活在北多布罗加。", "id": 1281448} {"src_title": "Aachen Hauptbahnhof", "tgt_title": "亚琛火车总站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung der ersten Aachener Bahnhöfe.", "content": "Die Epoche der Eisenbahn begann in Aachen am 1. September 1841 mit der Eröffnung der Strecke von Köln nach Aachen durch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft. Mit der Verlängerung der Strecke nach Herbesthal an der belgischen Grenze und der Weiterführung nach Antwerpen ging am 15. Oktober 1843 die erste grenzüberschreitende Bahnstrecke in Betrieb. Dazu errichtete die Rheinische Eisenbahn im klassizistischen Stil außerhalb der Stadtmauern westlich des Burtscheider Viadukts den \"Rheinischen Bahnhof\". 1853 erreichte die von der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn-Gesellschaft errichtete Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach die Stadt Aachen. Der Endpunkt dieser Strecke war der \"Bahnhof Aachen Marschierthor\", der vier Bahnsteiggleise, ein eigenständiges, 41⁄2-geschossiges Empfangsgebäude, mehrere Güterschuppen und Ladestraßen und eine Werkstatt besaß. Der Bahnhof Aachen Marschierthor wurde in Nachbarschaft zum Marschiertor und unmittelbar westlich des Rheinischen Bahnhofs errichtet; es existierte ein Verbindungsgleis zwischen den beiden Bahnhöfen.", "section_level": 2}, {"title": "Neubau des heutigen Hauptbahnhofs.", "content": "Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden sowohl die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft als auch die Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn-Gesellschaft verstaatlicht und gingen in den Preußischen Staatseisenbahnen auf. Die Preußischen Staatseisenbahnen benötigten jedoch keine zwei unmittelbar nebeneinanderliegende Bahnhöfe. Außerdem umschloss durch das Wachstum der Stadt die Bebauung die beiden Bahnhöfe; durch die ebenerdigen Gleise kam es immer öfter zu Schwierigkeiten mit dem zunehmenden Straßenverkehr. Daher beschloss die Preußische Staatseisenbahn die Errichtung eines neuen Zentralbahnhofes. Der Aachener Hauptbahnhof wurde an der Stelle des Rheinischen Bahnhofs errichtet, da die Strecke nach Lüttich zwischen den beiden Bahnhöfen abzweigte und nur über den Rheinischen Bahnhof zu erreichen war. Als erstes erfolgten umfangreiche Dammschüttungen und Brückenneubauten. Danach folgte der Bau eines provisorischen Bahnhofs, um den Abriss des alten Bahnhofs zu ermöglichen. Das denkmalgeschützte Empfangsgebäude wurde in seiner heutigen Form am 21. Dezember 1905 eingeweiht. Es wurde als trutziger Bau in einer strengen Ausformung des Jugendstils errichtet. Die Fassade erhielt eine Natursteinverblendung, die durch zurücktretende Gliederungen gekennzeichnet ist. Die Fenster besitzen romanische Anklänge, die größeren, wie insbesondere das der Empfangshalle, sind als Thermenfenster ausgeführt. Der Giebel der Eingangsfront trägt eine Maske und die Bahnhofsuhr, darüber findet sich ein Hochrelief mit dem Adler des Preußischen Wappens (Krone, Zepter, Reichsapfel und ein stilisiertes FR im Herzstück für Fridericus rex). Im Innern wird der Festungscharakter durch gedrungene Säulen mit kräftigen Reliefkapitellen, die das Gewölbe der Eingangshalle tragen, fortgeführt. Im Bildprogramm finden sich Motive der Eisenbahn wie auch historische Themen. Lebhaft bunte, florale Malereien und mosaikhafte Wandverkleidungen bildeten eine Symbiose aus neuromanischen und Jugendstil-Wandgestaltungen. Die Bahnsteighalle überspannte insgesamt vier Bahnsteige mit zusammen sieben Gleisen. Auf jedem Bahnsteig befanden sich eine Wartehalle und ein Kiosk. In den 1930er Jahren passierten mit dem Nord-Express, dem Ostende-Wien-Express und dem Ostende-Köln-Pullman-Express drei Luxuszüge der CIWL die Bahnsteige des Aachener Hauptbahnhofs, zudem weitere internationale und nationale Fernzüge. Von Aachen bestanden Direktverbindungen unter anderem nach Paris, Berlin, Kopenhagen, Riga, Bukarest, Budapest, Prag, Wien, München und Athen. Auf dem Gelände des nicht mehr benötigten Bahnhofs Aachen Marschierthor wurde das Bahnbetriebswerk Aachen Hbf errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsschäden und Nachkriegszeit.", "content": "In der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg blieb das Gebäude weitestgehend unverändert. Erst während des Rückzugs wurde der Bahnhof im Herbst 1944 bereichsweise zerstört. Da die Alliierten die Wiederaufnahme des Verkehrs über Düren und die Bördebahn nach Euskirchen und weiter über die Voreifelbahn nach Bonn forcierten, wurden die Schäden an den Gleisanlagen rasch beseitigt. 1950 waren auch die Gebäude wieder instand gesetzt. In der Nachkriegszeit lebte der Verkehr wieder auf, Vorkriegszüge wie der Nord-Express und der Ostende-Wien-Express wurden wieder eingeführt und neue Züge wie der Tauern-Express kamen hinzu. 1959 wies der Aachener Hauptbahnhof schon 850.000 Reisende auf, 1961 wurde die Millionengrenze überschritten, 1964 waren es 1,25 Millionen Fahrgäste und 1965 1,35 Millionen. Parallel dazu stieg der Zugverkehr von 20 Fernzugpaaren 1959 auf 31 im Jahr 1965 und die Zahl der Kurswagen von 58 auf 80 an. Ab dem Jahre 1957 fuhren die Dieseltriebzüge VT 11.5 als Trans-Europ-Express Molière und Parsifal nach Paris.", "section_level": 2}, {"title": "Umbau im Zuge der Elektrifizierung.", "content": "1966 wurde der elektrische Zugverkehr zwischen Belgien und Deutschland aufgenommen. Dazu wurde der Aachener Hauptbahnhof zum Systemwechselbahnhof zwischen dem deutschen und dem belgischen Bahnstromsystem umgebaut. Zu diesem Zweck wurden die Oberleitungen an den Gleisen 6 bis 9 so geschaltet, dass man dort wahlweise die 15 kV 16,7 Hz Wechselstrom der Deutschen Bundesbahn oder die 3 kV Gleichstrom der NGBE einspeisen konnte. Zuvor waren zahlreiche Umbauarbeiten durchgeführt worden. Die entsprechenden Bahnsteige wurden auf 400 m verlängert, das mechanische Stellwerk wurde durch ein Relaisstellwerk ersetzt und mit modernen Signalen versehen. Ebenfalls wurden besondere Durchfahrgleise für den Güterverkehr eingerichtet. Im Zuge dieser Bauarbeiten wurde das Gesicht der Gleisanlagen und der Bahnsteige im Innern des Bahnhofes stark verändert. Die Bahnsteighalle und die Brücke westlich des Bahnhofes behinderten den Umbau. So wurden fast alle Gleise und Bahnsteige neu verlegt, eine Verladestation für Autoreisezüge eingerichtet und die Überführung für die Fahrgäste durch eine Unterführung ersetzt. Hinzu kamen neue Gebäude für die Bahnmeisterei, den Wagendienst und die Signalmeisterei. Am Ende waren aus 12.400 m Gleis 13.575 m geworden, von denen 10.390 m neu waren. Statt der zuvor 118 Weichen gab es nun 180. Über den Betriebsbeginn gibt es widersprüchliche Angaben. Einige Quellen geben den 18. Mai 1966 (offizieller Elektrifizierungs-Eröffnungszug) und den 23. Mai 1966 (Fahrplanwechsel und damit Umstellung des Zugverkehrs auf E-Loks), andere den Jahreswechsel 1966/1967 (vermutlich Abschluss aller Umbaumaßnahmen) an.", "section_level": 2}, {"title": "Erneute Renovierung.", "content": "Im Jahr 2000 wurde mit der Renovierung des Bahnhofs begonnen. Diese umfasste die Umgestaltung der Eingangshalle, bei der unter anderem die Abhängung der Decke entfernt wurde. Die Bahnsteige und der Zugangstunnel zu den Gleisen wurden renoviert. Für den behindertengerechten Zugang zu den Bahnsteigen wurden Aufzüge eingebaut. Da der Bahnhof zur Bahnhofskategorie 3 gehörte, wurde der Service Point, der sich vor dem alten Reisezentrum befand, entsprechend dem neuen Service-Konzept von DB Station&Service entfernt. Dafür wurde in Aachen die erste technische 3-S-Zentrale der DB im Rahmen einer Verkehrszentrale in Betrieb genommen. Die Renovierung wurde rechtzeitig zu den Weltreiterspielen 2006 in Aachen abgeschlossen. Vom 17. bis 19. August 2006 wurde der neue Hauptbahnhof eröffnet. Vom 23. bis 25. November 2007 wurde das bestehende ESTW Düren für 40 Millionen Euro um ein zusätzliches Modulgebäude erweitert. Dieses auch ESTW-A genannte Modulgebäude ersetzt das bisherige Relaisstellwerk sowie drei weitere Stellwerke in Aachen-Süd und Aachen-Rothe Erde. Der Eisenbahnbetrieb wird seitdem von der Betriebszentrale in Duisburg ferngesteuert. Zur Anbindung der belgischen Hochgeschwindigkeitsstrecke HSL 3 erfolgte eine Ausrüstung mit TBL1+ auf einigen Gleisen. Zur Verbesserung der Anbindung des Stadtteils Burtscheid wird seit den 1990er Jahren ein Tunneldurchstich des Fußgängertunnels zur Südseite des Bahnhofs geplant. Im Juni 2019 schrieb die Stadt Aachen Planungsdienstleistungen aus: Zunächst sollen der Durchstich des Tunnels unter den Gleisen nach Süden sowie ein Treppenaufgang und eine Aufzugsanlage geplant werden. Auf der Rückseite des denkmalgeschützten Hochbunkers Kasinostraße soll ein kleiner Vorplatz entstehen, der eine Zufahrt durch einen Durchstich des Bunkers erhalten soll, dessen Planung nicht Teil der Ausschreibung ist. Außerdem soll der Vorplatz über einen Fuß- und Radweg von der Burtscheider Brücke erreichbar sein. Laut dem städtischen Presseamt ist mit dem Beginn der Bauarbeiten für den südlichen Zugang frühestens 2021 zu rechnen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr und Betrieb.", "content": "Von Aachen Hauptbahnhof führen Gleise in drei Hauptrichtungen, die vom Personenverkehr genutzt werden, und zwar nach: Die Strecke nach Köln wird dabei von den beiden Regional-Express-Linien RE 1 und RE 9 bedient, wobei die Züge der Linie RE 9 wegen der fahrzeugbedingten Höchstgeschwindigkeit (teilweise werden noch alte Doppelstockwagen eingesetzt) von 140 km/h (gegenüber 160 km/h auf der Linie RE 1) langsamer sind. Zwischen Aachen und Stolberg sowie zwischen Langerwehe und Düren verkehrt außerdem zusätzlich die Regionalbahn RB 20. Die KBS 485 wird von der Linie RE 4 (nach Dortmund Hbf), der Regionalbahn RB 33 (nach Essen Hbf bzw. Heinsberg) und zwischen Aachen und Herzogenrath von der RB 20 bedient, wobei die RB 20 zusätzlich in Kohlscheid und die RB 33 zusätzlich in Kohlscheid, Brachelen, Herrath und Wickrath hält. Nach Belgien fahren der RE 29 (euregioAIXpress nach Spa-Géronstère) sowie die Fernverkehrszüge ICE und Thalys, die zuvor aus Richtung Köln (KBS 480) kommen, kurz hinter der Grenze die Altstrecke nach Lüttich verlassen und auf der HSL 3 weiter nach Lüttich und Brüssel fahren. Aachen ist bei diesen Zügen der letzte Halt in Deutschland. Die 2001 eingeführte Euregiobahn (RB 20) ist die einzige Nahverkehrslinie, die nicht in Aachen Hauptbahnhof beginnt oder endet. Sie fährt von Stolberg (Rheinl) Hbf über Alsdorf nach Herzogenrath und weiter über Aachen wieder nach Stolberg (Rheinl) Hbf, wo der Zug geflügelt wird und jeweils ein Zugteil bis Stolberg-Altstadt bzw. Düren fährt. Neben den im Takt verkehrenden Linien gab es seit dem 13. Dezember 2009 drei weitere Fernverkehrsverbindungen mit einzelnen Zügen. Der IC 1918 fuhr freitags von Aachen über die KBS 485 nach Berlin, der IC 1919 verkehrte sonntags in entgegengesetzter Richtung von Berlin nach Köln über Mönchengladbach und Aachen. Ebenfalls sonntags verkehrte der ICE 544 von Berlin nach Aachen über Düren. In der Nacht von Sonntag auf Montag verkehrt der ICE 949 seit Dezember 2012 von Aachen über Düren nach Berlin. Früher existente Linien, etwa nach Luxemburg, wurden dagegen wegen Unwirtschaftlichkeit aufgegeben. Am 27. Januar 2019 nahm der LIMAX (RE 18) den Betrieb zwischen Aachen Hauptbahnhof und Maastricht über Herzogenrath und Heerlen auf. Er wird von Arriva Nederland betrieben. Außerdem wird der Bahnhof nachts von einem Zug der S-Bahn-Linie S 13 der S-Bahn Rhein-Ruhr bedient. Zum Fahrplanwechsel 2019/2020 hat Flixtrain seine Verbindung Berlin–Köln bis Aachen verlängert. Seit dem 19. Januar 2020 bietet die ÖBB einen Nightjet zwischen Wien und Brüssel an, der auch in Aachen hält. Ankunft in Brüssel ca. 10:30 Uhr, Abfahrt gegen ca. 18:30 Uhr. Das Gleis 1 dient wegen des nur auf geringer Länge in voller Höhe ausgebauten Bahnsteigs normalerweise ausschließlich der Euregiobahn, die anderen Bahnsteiggleise auch den übrigen Nahverkehrslinien. RE 29, ICE und Thalys halten stets auf den Gleisen 6–9, da nur dort die Oberleitung zum Systemwechsel umgeschaltet werden kann. Die durchgehenden Hauptgleise (Gleise 4 und 5) dienen ausschließlich der Durchfahrt sowie für Rangierfahrten und besitzen keinen Bahnsteig. Meist werden die in Aachen endenden Züge der Linien RE 1, RE 4, RE 9 und RB 33 lange vor Abfahrt im Hauptbahnhof bereitgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Planungen.", "content": "Es war geplant, ICE-Züge der zukünftigen Linie Frankfurt – Köln – London in Aachen halten zu lassen. Dafür hätte eine Sicherheitsschleuse gebaut werden müssen, an der einsteigende Reisende für die Durchfahrt durch den Eurotunnel kontrolliert würden. Die Pläne für den ICE nach London sind jedoch aus Kostengründen gestrichen und die notwendige Ausstattung der Velaro D ist bislang nur angefragt, aber nicht eingebaut. Auch eine denkbare Verbindung zwischen London und Frankfurt durch Eurostar International mit dem neuen Eurostar 320 ist bislang nicht vorgesehen. Außerdem ist ein neuer Zugang zum Stadtteil Burtscheid geplant. Hierbei soll der Tunnel unter Gleis 9 Richtung Bunker in der Kasinostrasse verlängert werden. Im Dezember 2014 wurde durch ein Planungsunternehmen eine Studie zu einem zukünftigen Fahrplankonzept und daraus resultierenden infrastrukturellen Maßnahmen veröffentlicht. Dabei wurde eine Direktverbindung von Aachen nach Maastricht, neue, beschleunigungsstärkere Fahrzeuge auf dem Wupper-Express und Elektrifizierung der Euregiobahn angenommen. Der Studie zufolge könnten langfristig gesehen folgende Maßnahmen die Leistungsfähigkeit und Pünktlichkeit des Aachener Hauptbahnhofs erhöhen: Über eventuelle Kosten und mögliche Zeitpunkte der Realisierung dieser Maßnahmen wurden keine Angaben gemacht. Am 11. Dezember 2016 wurde die Zahl der bisherigen ICE-Verbindungen von 4 auf 7 erhöht. Die Deutsche Bahn sollte ab diesem Zeitpunkt die neuen Mehrsystemzüge der Baureihe 407 einsetzen können. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 sollte der aktuell zwischen Aachen und Spa verkehrende Regionalexpress durch einen derzeit in Welkenraedt endenden IC ersetzt werden. Dieser verkehrt aktuell zwischen Welkenraedt und Kortrijk. Diese Änderung wurde jedoch zum angegebenen Datum nicht realisiert. Ab 14. Juni 2020 soll der RE 1 mit Fahrzeugen des Typs Siemens Desiro HC im Rahmen des RRX-Projekts von Abellio Rail NRW betrieben werden. Damit würde die Sitzplatzkapazität von derzeit ca. 720 auf 800 Sitzplätze erhöht. Ab 13. Dezember 2020 soll der RE 4 mit Fahrzeugen des Typs Siemens Desiro HC im Rahmen des RRX-Projekts von National Express betrieben werden. Damit würde die Sitzplatzkapazität von derzeit ca. 580 auf 800 Sitzplätze erhöht.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalverkehrslinien.", "content": "Nachts verkehrt außerdem eine Fahrt des Wupper-Express zunächst auf dem üblichen Weg bis Düsseldorf Hauptbahnhof und weiter zum Bahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal, wo der Zug endet. Durch diese Verbindung sind früh morgens vom Düsseldorfer Flughafen startende Flüge erreichbar.", "section_level": 2}, {"title": "Buslinien.", "content": "Folgende Buslinien verkehren am Aachener Hauptbahnhof: Die Linie 14 wird gemeinsam von der ASEAG und der belgischen TEC betrieben, Linie 44 von der ASEAG und der niederländischen Arriva Limburg. Einen Sonderfall stellte die Linie 350 der Arriva Limburg dar. Diese verkehrt im Aachener Stadtgebiet als Schnellbus und ab Vaals als gewöhnlicher Regionalbus, der AVV-Tarif wurde auf ihr nicht angewendet. Im Dezember 2019 wurde die Linie jedoch bis Vaals Heuvel in den AVV-Tarif einbezogen. Zuvor galt ein Bedienverbot und die Linie hielt an den Haltestellen in Aachen in Richtung Maastricht nur zum Einsteigen und in Richtung Bushof nur zum Aussteigen. Alle weiteren Linien werden von der ASEAG allein betrieben. Die Nachtexpress-Linien fahren in den Nächten von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag und vor Feiertagen.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnbetriebswerk Aachen Hbf.", "content": "Nach der Aufgabe des Bahnhofs Aachen Marschierthor entstand bis 1902 auf dessen Gelände das Bahnbetriebswerk Aachen Hbf. Es besaß einen gemauerten Ringlokschuppen mit Drehscheibe und 25 Gleisen, eine Bekohlungsanlage und einen Wasserturm mit gemauertem Schaft. Vom Bahnbetriebswerk Aachen Hbf wurden hauptsächlich Preußische P 8 eingesetzt; zwischenzeitlich waren dort zudem Preußische S 5, S 6, T 9, T 13, T 14, T 16 sowie Einheitslokomotiven der Baureihe 03 beheimatet. Im Anschluss an die Elektrifizierung des Aachener Hauptbahnhofs wurde das mit Dampflokomotiven bestückte Bw Aachen Hbf nicht mehr benötigt. Im Juni 1963 wurden die verbliebenen 17 Lokomotiven in das Bahnbetriebswerk Aachen West umbeheimatet; alle Anlagen des Bahnbetriebswerks wurden abgerissen und mit Abstellgleisen überbaut. Einige Jahre später entstand wenige Meter nördlich eine neue Werkstatthalle, die für die Wartung der von Aachen aus eingesetzten Reisezugwagen (darunter auch Gepäck- und Bahnpostwagen) verwendet wurde. Aus dieser Werkstatt entstand das heutige \"Werk Aachen\" von DB Regio, wo Doppelstockwagen für NRW-Express, Wupper-Express, Rhein-Express und Rhein-Sieg-Express, Bombardier Talent für die Euregiobahn sowie Bombardier Talent 2 für den Rhein-Sieg-Express gewartet werden. Von Februar 2010 bis April 2011 wurde die Reparaturhalle vergrößert. Im Zeitraum zwischen Ende 2010 und Anfang 2019 waren drei Maschinen der Elektrolokomotivbaureihe 120.2 mit den Ordnungsnummern 120 206, 207, 208 (ehemals 120 136, 139, 117) für den Einsatz auf der Linie RE 9 an DB Regio abgegeben und im Werk Aachen beheimatet worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aachen Hauptbahnhof ist der größte der drei in Betrieb befindlichen Bahnhöfe in der Stadt Aachen, die außerdem über zwei Haltepunkte verfügt. Er gehört zur Bahnhofskategorie 2. Hier halten die Fernverkehrszüge Thalys (von Dortmund über Lüttich und Brüssel Süd nach Paris Nord) und ICE (Frankfurt (Main) Hbf – Köln Hbf – Brüssel Süd) sowie Nahverkehrszüge der Linien RE 1 \"(NRW-Express),\" RE 4 \"(Wupper-Express),\" RE 9 \"(Rhein-Sieg-Express),\" RE 18 (\"LIMAX\"), RB 20 \"(Euregiobahn),\" RE 29 \"(euregioAIXpress)\" und RB 33 \"(Rhein-Niers-Bahn).\" Mit Ausnahme der Euregiobahn enden und beginnen alle genannten Nahverkehrslinien im Aachener Hauptbahnhof.", "tgt_summary": "亚琛火车总站()是德国北莱茵-威斯特法伦州西部城市亚琛的火车总站,也是该市仍然在役的3座铁路车站中规模最大的一座。它在德国铁路车站分级中位列二等站。在此停靠的长途客运服务包括Thalys列车(从埃森总站经列日-吉耶曼车站及布鲁塞尔南站至巴黎北站)和ICE列车(法兰克福总站-科隆总站-布鲁塞尔南站),区域客运服务则包括区域快车1号线()、4号线()、9号线()、20号线()、29号线()和区域列车33号线()。当中除了欧区列车外,其余所有的区域客运服务都在亚琛火车总站始发及终到。", "id": 210447} {"src_title": "Ermenegildo Zegna", "tgt_title": "杰尼亚", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Name leitet sich vom Gründer des Unternehmens, dem Schneider und Unternehmer Ermenegildo Zegna (1892–1966) ab, der 1910 als 18-Jähriger in die Stoffweberei seines Vaters Angelo Zegna, der eigentlich gelernter Uhrmacher war und eine kleine Firma mit vier Webstühlen aufgebaut hatte, in Trivero einstieg. Noch im gleichen Jahr gründete Ermenegildo – als jüngstes von 10 Kindern – die \"Lanificio Zegna\" (deutsch „Wollweberei Zegna“), übernahm nach dem Tod des Vaters 1923 die Fabrik und begann mit der Produktion hochwertiger Stoffe. Bis zum Jahr 1930 wuchs das Unternehmen bereits auf 1000 Mitarbeiter an und produzierte vorwiegend feine Anzugstoffe. Bereits 1938 wurden Zegna-Stoffe in die USA exportiert und nach dem Zweiten Weltkrieg in 40 Länder geliefert. Mit dem Tod Ermenegildo Zegnas 1966 übernahmen dessen Söhne Aldo (1920–2000) und Angelo (* 1924) den Betrieb. Ab 1968 wurden auch eigene Anzugskollektionen angeboten, zunächst nur in Konfektionsgrößen und ab 1972 schließlich auch als Maßanzüge (\"Su Misura\"). Bis heute produziert Zegna ausschließlich Herrenmode. Im Zuge der Expansion des Unternehmens Ende des 20. Jahrhunderts wurde allerdings 1999 das Luxus-Label \"Agnona\" (1953 in Agnona gegründet) zugekauft, das ausschließlich Damenmode produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Die Produktpalette wurde bis heute stetig erweitert und umfasst neben Anzügen auch Hemden, Freizeitkleidung, Schuhe, Accessoires etc. Bestimmte Artikel der Kollektionen werden dabei von Lizenznehmern entwickelt, hergestellt und vertrieben, wie bspw. Brillen (ab 2004 Lizenz an De Rigo), Unterwäsche (ab 2006 Perofil) oder Uhren (ab 2010 Sowind). Seit 2003 werden unter der Marke Zegna auch verschiedene Herrenduftwässer angeboten. Der Parfüm-Lizenznehmer war von 2003 an zunächst YSL Beauté und ab 2011 Estée Lauder.", "section_level": 1}, {"title": "Kollektionen.", "content": "Von 1998 bis 2014 bestand zudem die sportliche Line Zegna Sport im oberen Mittelpreissegment. \"Zegna Sport\" wurde Mitte 2014 in die neu ausgerichtete \"Z Zegna\" Kollektion integriert und damit faktisch eingestellt.\" Die Kollektionen der beiden Marken \"Ermenegildo Zegna\" und \"Zegna Sport\" wurden bis Ende 2012 von internen Design-Teams entworfen. Zum 1. Januar 2013 wurde der ehemalige Yves Saint Laurent Designer Stefano Pilati aus Mailand zum Kreativdirektor von \"Ermenegildo Zegna\" und \"Agnona\" ernannt. \"Z Zegna\" hat einen eigenen Chef-Designer. Diese Rolle übernahm von 2003 (für die Saison 2004) bis 2011 der Italiener Alessandro Sartori (* 1967), welcher 2011 zu Berluti wechselte. Sein Nachfolger wurde der Brite Paul Surridge, ein ehemaliger Jil Sander Designer. 2014 wurde Surridge im Zuge der Einstellung der Marke \"Zegna Sport\" deren ehemaliger Chefdesigner, Murray Scallon, als Co-Designer an die Seite gestellt. Ende 2014 verließ Surridge das Unternehmen; er wurde durch den ehemaligen Jil Sander Designer Francesco Muzi ersetzt. Seit 2008 werden die \"Ermenegildo Zegna\"- und die Z Zegna-Kollektionen jeweils separat bei den Mailänder Modewochen vorgeführt. Anfang 2016 kehrte Alessandro Sartori als Kreativdirektor und damit Nachfolger von Stefano Pilati zu Zegna zurück. Exklusiv für den japanischen Markt wurde 1997 in Zusammenarbeit mit dem Textilhersteller \"Sanyo Shokai\" die mittelpreisige Lizenz-Marke \"EZ by Zegna\" für junge Herren eingeführt, für die es auch eigene Geschäfte gab. Bereits 1993 hatte es dieses Label auf dem US-amerikanischen Markt unter dem Designer Kim Herring gegeben. Zegna verkauft seine eigenproduzierten Stoffe auch an andere, international bekannte Modefirmen. Außerdem besteht u. a. eine Herstellungs-Kooperation namens \"VeZe\" mit dem Modehaus Versace und dessen Herren- und Damenlinie \"Versace Collection\", und auch die seit 2006 von Tom Ford designte Herrenmode wird von Zegna produziert. Von 2000 bis 2010 bestand ein Joint Venture mit Giorgio Armani bezüglich der Produktion der \"Armani Collezioni\" Herren-Kollektion. Im Bereich Lederwaren und Schuhe kooperiert Zegna seit 2002 über das Joint Venture \"ZeFer\" mit Salvatore Ferragamo.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Das Unternehmen ist fest in der Hand der Familie Zegna. Die Schlüsselpositionen werden von den Enkeln von Ermenegildo Zegna bekleidet: Es ist vertraglich festgehalten, aber bislang noch nicht geschehen, dass ein Zegna-Familienmitglied seine Firmenanteile nur an andere Familienmitglieder – \"mit einem schmerzlichen Preisabschlag\" – verkaufen darf. Zegna beschäftigt weltweit über 7000 Mitarbeiter – darunter an den eigenen Produktionsstandorten in Italien, Spanien (seit 1973), der Schweiz (seit 1977), der Türkei und Mexiko – und produziert beispielsweise ca. 350.000 Anzüge, eine Million Stücke Freizeitkleidung und eineinhalb Millionen Halstücher jährlich. In der Lanificio Zegna in Treviro, wo die Stoffe hergestellt werden, arbeiten ca. 450 Angestellte und produzieren ca. zwei Mio. Meter Stoff pro Jahr. 2003 erwarb das Unternehmen 50 % an dem chinesischen Herrenbekleider SharMoon, nach eigenen Angaben aber „nicht, um die Produktion nach China zu verlagern“, sondern um im chinesischen Markt fest etabliert zu sein. Das Unternehmen treibt die Expansion in China, bspw. mit Boutique-Eröffnungen, weiter voran. Zegna kontrolliert bei den eigenen Produkten vom Einkauf der Rohmaterialien über die Herstellung der Stoffe bis hin zum Design und Verkauf der fertigen Ware die gesamte Wertschöpfungskette. 2008 wurden fast vierzig Prozent (38 %) des Umsatzes in der Region EMEA gemacht, ebenso viel in Asien/Australien (36 %), 22 % in Nordamerika und 4 % in Lateinamerika. Ende 2011 betrieb Zegna in ca. 40 Ländern weltweit 557 Geschäfte, davon mehr als 300 in Eigenregie. Die erste deutsche Boutique wurde 2000 in Düsseldorf eröffnet; seither gibt es Zegna-Geschäfte in Hamburg, Berlin, Frankfurt am Main und München, außerdem einen Outletshop in Metzingen. 2010 feierte das Unternehmen sein 100-jähriges Bestehen. Ende 2010 startete Zegna auf der eigenen Webseite mit einem Onlineshop für die Hauptkollektion und die \"Zegna Sport\" Linie. Der Jahresumsatz der Zegna-Gruppe lag 2008 bei 870,6 Mio. Euro (Nettogewinn 62,3 Mio. Euro) und 2009 bei 797 Mio. Euro (Nettogewinn 17,3 Mio. Euro). Für das Geschäftsjahr 2011 konnte das Unternehmen Umsätze in Höhe von 1,13 Mrd. Euro bei einem Nettogewinn von 115 Mio. Euro (EBITDA: 233 Mio. Euro) vorweisen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ermenegildo Zegna () bzw. die \"Ermenegildo Zegna Holditalia S.p.A.\" mit Sitz in Mailand ist ein nach seinem Gründer benanntes, italienisches vertikal integriertes Mode- und Textilunternehmen im Besitz der Familie Zegna, welches seit 1910 feine Tuche sowie seit 1968 Herrenmode im oberen und obersten Preissegment entwirft, produziert und verkauft.", "tgt_summary": "杰尼亚(Ermenegildo Zegna,常缩写为Zegna)是意大利的一家家族式公司,主要经营高档男士服饰和配饰服装.杰尼亚由Ermenegildo Zegna于1910年在意大利北部皮埃蒙特大区比耶拉省的Trivero成立,至今仍是意大利最著名的企业之一。", "id": 2489683} {"src_title": "Southport", "tgt_title": "紹斯波特", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Stadt ist ein beliebter Badeort an der Mündung des Ribble in die Irische See und dient vor allem den Einwohnern des Großraums Liverpool-Manchester als Ausflugsziel. Dem Küstenabschnitt ist hier eine 1–2 km weite Wattzone vorgelagert, die bei Ebbe trockenfällt und in die die zweitlängste Seebrücke Großbritanniens (1108 m) hineinragt. Southport verfügt über keinen eigenen Hafen, ist aber durch Straßen- und Bahnverbindungen (u. a. mittels der S-Bahn-ähnlichen Merseyrail) mit den Städten in der Umgebung verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gegend ist seit früher Zeit besiedelt. Einige Ortsnamen weisen auf Gründungen durch die Wikinger hin, während die Kirchgemeinde um St. Cuthbert im Domesday Book erwähnt wird. Das heutige Southport ist allerdings erst im Jahre 1798 als Gründung von William Sutton entstanden. Als Badeort machte es schnell dem etwas nördlicher gelegenen Blackpool Konkurrenz. Napoléon III. stattete Southport im Jahre 1838 einen Besuch ab und ließ sich von Southports Boulevards angeblich zur Gestaltung der Avenue des Champs-Élysées anregen, nachdem er französischer Kaiser wurde. 1848 erhielt Southport eine Bahnverbindung nach Liverpool und 1855 nach Manchester. 1860 entsteht das noch heute erhaltene Pier. Im Jahre 1905 erhielt Southport den Status eines eigenen \"County Boroughs\". Am 1. April 1974 wurde Southport dann Teil des neu gegründeten Metropolitan County Merseyside, wobei es sich mit der Gemeinde Bootle zum Metropolitan Borough of Sefton zusammenschloss. Die öffentlichen Dienste, das Transport- und das Rettungswesen werden seither von Merseyside verwaltet, während einige andere Dienste dem Borough unterstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Bis heute dominiert der Fremdenverkehr, wobei der Ort sich an eher wohlhabenderen Touristen orientiert. Die Promenade entlang des Marine Lake, einer Art Lagune, hat ihr viktorianisches Aussehen bewahrt bzw. durch Rekonstruktionen wiedererlangt. Daneben stehen mit dem \"Pleasureland\" ein Freizeitpark sowie sechs Golfplätze zur Verfügung. Unmittelbar neben der Seebrücke befand sich bis 2004 ein Zoologischer Garten, auf der Seebrücke fährt die \"Southport Pier Tramway\". Nahezu parallel zur Promenade verläuft die Lord Street, die Haupt-Einkaufsstraße der Stadt, die durch zahlreiche Läden, Bars und Restaurants geprägt ist. Außerdem werden in der Stadt Jazz-Festivals und Open-Air-Konzerte klassischer Musik veranstaltet. Daneben wird im Sommer der Marsch der \"Orangemen\" durch die Stadt gefeiert. Außerdem finden regelmäßig überregionale Golfturniere sowie jährlich eine Flugshow und ein Blütenfest statt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Southport gilt als Hochburg der Liberalen und Konservativen. Es bildet einen Wahlkreis für das britische Unterhaus und wird dort gegenwärtig (2006) vom liberaldemokratischen Abgeordneten John Pugh vertreten. In Southport gibt es eine Bürgerbewegung (\"Southport Out Of Sefton\"), die die Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft mit Bootle und stattdessen die Errichtung eines unabhängigen Boroughs Southport fordert. Es wurden zu diesem Zweck 23.000 Unterschriften gesammelt; die zuständigen Behörden beharren jedoch bislang auf den bestehenden Grenzen.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Southport verfügt mit dem Southport F.C. über einen Fußballclub mit einer Amateurmannschaft in der Football Conference. Das Stadion des Clubs befindet sich in der \"Haig Avenue\". Daneben gibt es in Southport eine Rugbymannschaft (Southport RUFC). Am bekanntesten ist Southport in der Sportwelt allerdings durch seine Rolle im Golfsport. Es ist einer der Austragungsorte der Open Championship. In den Jahren 1933, 1937, 1965 und 1969 fanden auf den Plätzen des Royal Birkdale Golf Clubs bzw. des \"Southport and Ainsdale Golf Clubs\" der Ryder Cup statt. Der \"Marine Lake\" wird für verschiedene Wassersportveranstaltungen genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Folgende Persönlichkeiten sind in Southport geboren bzw. lebten dort:", "section_level": 1}], "src_summary": "Southport ist eine Stadt mit 91.404 Einwohnern (Stand: 2001) im Nordwesten Englands an der Küste der Irischen See, nördlich von Liverpool. Früher gehörte Southport zum County Lancashire, seit der Verwaltungsreform von 1974 ist es Teil des Metropolitan County Merseyside, das 1986 in eine so genannte zeremonielle Grafschaft umgewandelt wurde. Innerhalb Merseysides gehört Southport zum Metropolitan Borough of Sefton.", "tgt_summary": "绍斯波特(英语:Southport)是英国塞夫顿地区爱尔兰海海边的一座滨海城市,位于利物浦以北26.6千米、普雷斯顿西南西23.8千米处。绍斯波特约有十万居民,其中约40%在55岁以上。", "id": 1014616} {"src_title": "Schiffsbohrmuscheln", "tgt_title": "蛀船蛤科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die gleichklappigen, meist im Großen und Ganzen halbkugeligen, weit klaffenden Gehäuse sind stark reduziert und bedecken bzw. umschließen nur noch die vorderen Enden der wurmähnlichen Weichkörper. Sie legen meist Bohrungen in Holz an, die als Wohnröhre fungieren und zeitlebens nicht mehr verlassen werden. Die Bohrungen sind mit Kalziumkarbonat ausgekleidet. Die Stärke dieser Auskleidung variiert in der Dicke und nach Holzart, auch können die Bauten unterteilt sein und am unteren Ende Septen aufweisen. Die beiden Klappen dienen nun nicht mehr dem Schutz des Weichkörpers, sondern sind zum Bohrorgan modifiziert. Akzessorische Schalenplatten wie sie bei den Bohrmuscheln (Pholadidae) vorhanden sind, fehlen allerdings. Die Gehäuse werden nur einige Millimeter bis 5 Zentimeter lang. Sie sind im Umriss durch drei radiale Furchen dreigegliedert, in einen kleinen, meist dreieckigen vorderen Teil, einen großen, hoch-schiefeiförmigen und geblähten mittleren Teil und einen wieder etwas kleineren, halbrunden hinteren Teil (Auriculum). Der dreieckige vordere Teil setzt oben am mittleren Teil an, abgesetzt durch einen Knick. Der vordere Teil ist mit quer zur Längsachse, und randparallel verlaufenden, auch etwas geschwungenen Rippen versehen, die mit stachel- oder dornartigen Fortsätzen besetzt sind. Sie dienen zum Abraspeln von Holzspänen am Ende des Bohrlochs. In dorsalen Bereich des vorderen Gehäuseteils sitzt der Wirbel. Der mittlere Teil ist meist nur schwach mit randparallelen Anwachsstreifen ornamentiert, ebenso der hintere Gehäuseteil. Von den Wirbeln verläuft oft eine schmale Längsgrube oder auch einige radiale Elemente fast senkrecht zur Gehäuselängsachse über den mittleren Gehäuseteil zum Ventralrand. Das Ligament liegt intern in einem kleinen Resilifer. Schlosszähne fehlen. Es sind drei Schließmuskeln vorhanden, ein kleiner vorderer, ein großer hinterer und ein kleiner ventraler Schließmuskel. Der Fuß ist kurz und hat keine Byssusdrüse mehr. Der hintere Teil des Körpers geht in zwei lange, einziehbare Siphonen über, die mit Ausnahmen meist nicht verwachsen sind. Die Siphonen sind im distalen Teil jeweils außen von einer zusätzlichen Kalkplatte, die Palette genannt wird, halb umgeben. Die Paletten bestehen aus einem Stiel und einem halbröhrenförmigen oder halbkonusförmigen Blatt, wobei der Stiel nach unten zeigt. Die Paletten sind spezifischer als die beiden Klappen; isolierte Klappen sind daher meist nicht sicher einer Art zuzuordnen, und so basieren die meisten Arten auf den unterschiedlichen Paletten, gelegentlich auch auf der Kombination von Paletten und Klappen. Die Paletten sind paddelförmig, gabelförmig oder auch fackelförmig. Die Stiele sind kurz und eher dick, oder auch sehr lang und dünn. Bei manchen Arten sind mehrere ineinander steckende Paletten vorhanden. Werden die Siphonen zurückgezogen, fügen sich die beiden halbröhrenförmigen Blätter zu einem Konus zusammen und die Öffnung der Wohnröhre ist verschlossen. Die Schale ist meist dünn und besteht ebenso wie die Paletten aus Aragonit. Die Schale besteht aus einer äußeren Lage aus Kreuzlamellen und einer inneren Lage aus komplexen Kreuzlamellen. Die Paletten bestehen zwar überwiegend aus Kalziumkarbonat, der vordere Rand und evtl. auch nach vorne gerichtete Fortsätze bestehen dagegen aus dem organischen Periostracum. Es wird leicht abgerieben, oder nach dem Tod des Tieres zersetzt. Die Paletten können dadurch am Vorderende auch ohne Bruch eine andere Umrissform bekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Die Familie ist weltweit verbreitet. Die Schiffsbohrmuscheln bohren überwiegend in Holz und verdauen die Holzpartikel wahrscheinlich mit Hilfe von Cellulase-produzierenden Bakterien. Sie sind jedoch auch Suspensionsfiltrierer. Einige Arten haben sehr kleine Kiemen, die darauf schließen lassen, dass hier Holz den größten Teil der Nahrung ausmacht. Zumindest eine Art ernährt sich von chemoautrophen (thiotrophen) Bakterien, die in oder auf den Kiemen leben. Vor kurzem wurden Schiffsbohrmuscheln auch auf Spitzbergen entdeckt, in −1,8 °C kaltem Wasser. Bisher ist noch nicht geklärt, ob es sich um eine bereits bekannte Art handelt, die sich an das kalte Wasser angepasst hat, oder um eine neue Art.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Innerhalb der Schiffsbohrmuscheln kann ein breites Spektrum an Fortpflanzungsstrategien beobachtet werden, die sich nicht nur auf die klassischen Strategien – wenige, große Eier oder sehr viele Eier – beschränkt. Einige Arten produzieren Millionen von Eiern, die im freien Wasser befruchtet werden. Die Larven haben eine lange Phase als planktonische Veliger-Larven, in der sie weit verfrachtet werden können. Andere Arten brüten ihre Eier in der Mantelhöhle aus und entlassen die Jungen bereits als Veliger-Larven oder sogar als Pediveliger, die bereits nach wenigen Stunden zum Bodenleben übergehen bzw. sich an Holz anheften. Die Pediveliger-Larve, die ein geeignetes Substrat gefunden hat, errichtet zunächst einen Wall aus Kalziumkarbonat um sich, während sie versucht, erste Holzraspel aus der Unterlage zu lösen. Einige Arten laichen nur einmal im Jahr ab, andere Arten sogar mehrmals.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Familie enthält derzeit knapp 80 rezente Arten in drei Unterfamilien und 14 Gattungen. Eine ganze Reihe von Arten wird zudem als nomina dubia angesehen. Die Zahl der fossilen Arten ist (noch) nicht erfasst.", "section_level": 1}, {"title": "Fossile Belege.", "content": "Die ältesten sicheren Vertreter der Familie kennt man aus dem Paläozän (dagegen Kondo & Sano, 2009: Aptium (Unterkreide).) Spuren bohrender Muscheln in Holz sind fossil nicht einmal selten überliefert. Derartige Spurenfossilien werden unter der \"Teredolites\" zusammengefasst. Neben Holz sind vereinzelt Bernsteinstücke auf unterkreidezeitlicher Lagerstätte gefunden worden, die von einer Bohrmuschel angebohrt worden sind. In jüngster Zeit wurden auch auf Kuba fossile Belege diese Ichnogattung aus dem Oberjura (Oxfordium) gefunden. Früheste Nachweise von \"Teredolites\" stammen aus dem Unterjura. Villegas, de Gibert, Rojas-Consuegra und Belaústegui stellen die Ichnogattung \"Teredolites\" jedoch zur Familie der Bohrmuscheln (Pholadidae).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensmittel.", "content": "In Nordostbrasilien werden verschiedene Arten von Schiffsbohrmuscheln gesammelt und gegessen. Sie werden \"Turu\" oder \"Cupim-do-Mar\" genannt. Sie kommen vor allem in den Mangrovenwäldern vor und werden von Männern („tiradores de turu“) aus den ärmeren Bevölkerungsschichten bei Ebbe gesammelt. Meist handelt es sich um die Art \"Neoteredo reynei\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schiffsbohrmuscheln (Teredinidae), auch Holzbohrmuscheln, Schiffsbohrwürmer oder Pfahlmuscheln genannt, sind eine Familie der Muscheln und gehören zur Ordnung der Myida. Die meisten Arten der Familie bohren im Holz und ernähren sich von abgeraspelten Holzspänen, aber auch in unterschiedlichem Maße von aus dem Wasser filtriertem Plankton. Wenigstens eine Art ernährt sich in erster Linie von chemoautotrophen (thiotrophen) Bakterien. Neun Arten wurden bisher in Europa bzw. europäischen Gewässern nachgewiesen. \"Kuphus polythalamia\" aus Südostasien ist die längste rezente Muschel. Der wurmförmige Weichkörper wird bis zu 1,90 m lang; allerdings bei einem Durchmesser von nur etwa 6 cm.", "tgt_summary": "蛀船蛤科(学名:)是海螂目之下的一科海洋双壳纲软体动物。本科物种的外壳已退化,只余下一小块壳片在其又细长又软的裸露身体的前端。本科物种因为经常钻进浸在海水或海淡水交界的木里(最终使之被破坏)而知名;也有少量物种生活在淡水中。这些被破坏的木,包括:木制的码头、船坞及船体。牠们利用身体前端的小壳进木里,然后把身体挤进通道内。因此,本科物种有着「海里的白蚁」的外号。", "id": 2924106} {"src_title": "Xiaolangdi-Talsperre", "tgt_title": "小浪底水利枢纽", "src_document": [{"title": "Staudamm.", "content": "Der Staudamm liegt ungefähr 130 km unterhalb der Sanmenxia-Talsperre und 128 km oberhalb der Huayuankou-Talsperre. Er besteht aus Steinschüttung und ist erdbebensicher gebaut worden. Der Überlauf hat eine Einrichtung, um ein Versetzen der Überläufe mit Eisschollen zu verhindern. Die Bauarbeiten begannen 1994 und wurden auf 11 Jahre Dauer angelegt. Im Januar 2004 wurde die erste Kraftwerksturbine in Betrieb genommen. Die gesamten Baukosten werden auf 4,2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Staudamm ist 160 m hoch und 1667 m lang. Das Volumen des Bauwerks beträgt 50,73 Mio. m3.", "section_level": 1}, {"title": "Kraftwerk.", "content": "In dem unterirdischen Kraftwerk (Länge×Breite×Höhe 251×26×61 m) sind 6 Maschinen mit jeweils 300 MW Leistung installiert, so dass das Kraftwerk eine installierte Leistung von 1800 MW aufweist. Die Jahreserzeugung liegt bei 5,1 Mrd. kWh.", "section_level": 1}, {"title": "Bewässerung.", "content": "Zwei Millionen Hektar Fläche werden durch die Talsperre bewässert. Um Wasser zu entnehmen und abzuleiten, gibt es neun große Stollen. Der Gelbe Fluss verliert durch die Bewässerung großer Flächen viel Wasser, so dass er in Trockenzeiten manchmal austrocknet. In den letzten Jahrzehnten hatte er mehrmals so wenig Wasser, dass er zeitweise nicht mehr das Meer erreichte, so geschehen 1972 und 1997.", "section_level": 1}, {"title": "Hochwasserschutz.", "content": "Das Land ist oft von Hochwasser, aber auch Dürre und Hunger heimgesucht worden. Die Talsperre soll einem 10.000-Jahres-Hochwasser standhalten und es mildern, zum Beispiel soll der Abfluss dabei von 45.000 m3/s auf 27.500 m3/s reduziert werden. Unterhalb der Talsperre werden große vormals hochwassergefährdete Gebiet für die Landwirtschaft nutzbar. Mit dem Bau der Talsperre wird die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden großen Flutpolder \"Dong Ping Hu\" und Beijindi geflutet werden müssen, geringer. Für \"Dong Ping Hu\" beträgt die Wahrscheinlichkeit jetzt einmal in 100 Jahren, für Beijindi einmal in 1000 Jahren. Mit dem Projekt werden 103 Millionen Menschen in Nordchina, mehrere große Städte und Industrie vor Hochwasser geschützt.", "section_level": 1}, {"title": "Sedimente.", "content": "Der Schlamm des Gelben Flusses lagert sich im Unterlauf ab und verursacht einen ständigen Anstieg des Flussbettes, so dass die Deiche immer höher werden müssen. Jedes Jahr müssen sie um 10 cm erhöht werden, was enorme Kosten verursacht und auch nicht dauernd weitergehen kann, weil die Deiche unsicher werden. Die Talsperre soll 20 Jahre lang Sedimente aufnehmen können.", "section_level": 1}, {"title": "Umsiedlungen.", "content": "Das Projekt wurde teilweise von der Weltbank finanziert. Die Umweltauswirkungen sind untersucht worden, unter anderem um die Bedingungen der Weltbank zu erfüllen. Zum Schutz historischer Stätten und der öffentlichen Gesundheit und Wohlfahrt sind Pläne aufgestellt worden. Ungefähr 181.000 Menschen mussten umgesiedelt werden, meist Landbevölkerung. Sie erhalten Entschädigung und neue Wohngebiete mit mindestens so guten Häusern und Verdienstmöglichkeiten wie vorher.", "section_level": 1}, {"title": "Alternativen.", "content": "Folgende Alternativen zum Bau der Talsperre sind betrachtet worden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Xiaolangdi-Talsperre ist eine große Talsperre am Gelben Fluss \"(Huang He)\" in China. Sie liegt im Gebiet von Mengjin und Jiyuan, 40 km nördlich von Luoyang in der Provinz Henan. Die Talsperre dient mehreren Zwecken. Das zugehörige Wasserkraftwerk hat eine Leistung von 1800 MW. Die Talsperre dient außerdem der Bewässerung, der Wasserversorgung, dem Hochwasserschutz und der Kontrolle der Sedimente.", "tgt_summary": "小浪底水利枢纽工程位于中国河南省洛阳市孟津县小浪底村与济源市蓼坞村之间的黄河主干流上,三门峡水利枢纽下游130公里、洛阳市城区以北40公里处。工程地处黄河中游最后一段峡谷的出口,控制流域面积69.4万平方公里,占黄河流域面积的92.3%,主要功能为治沙防洪,辅助功能为发电,是治理黄河的关键水利工程,被世界银行誉为该行与发展中国家合作项目的典范。", "id": 546696} {"src_title": "Hepatitis-B-Virus", "tgt_title": "乙型肝炎病毒", "src_document": [{"title": "Erkrankung.", "content": "Zusätzlich zur Hepatitis B verursacht HBV in chronischen Verläufen eine Leberzirrhose und Leberkrebs. Möglicherweise existiert auch ein Zusammenhang bei Pankreaskrebs. Das Hepatitis-B-Virus erzeugt keinen zytopathischen Effekt, daher werden die Schäden an den Leberzellen zunehmend der Immunreaktion angelastet (indirekte Pathogenese, Immunpathogenese). Durch die kontinuierliche Wachstumsstimulation zum Ersetzen der durch das Immunsystem zerstörten infizierten Hepatozyten und durch die Zytokine mit teilweise wachstumsfördernden Eigenschaften und durch die teilweise Insertion in die zelluläre DNA entstehen vermehrt Kopierfehler in der DNA während der Mitose (in der S-Phase), was die Entstehung von Tumoren begünstigt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Das Virion besitzt eine Virushülle und ein ikosaedrisches Kapsid. Das Kapsid umschließt die virale DNA und eine DNA-Polymerase mit einer Reverse Transkriptase-Aktivität (RT), ähnlich einer retroviralen Polymerase. Die Virushülle enthält als Membranprotein das HBsAg und das Pre-S1-Protein zur Bindung an die Wirtszelle. Mit einem Durchmesser von 42 nm gehört das sphärische HBV (auch \"Dane particle\" genannt) eher zu den kleineren Tierviren. Es existieren auch nicht-infektiöse filamentöse und sphärische Formen ohne Kapsid von 20 nm Durchmesser, da HBsAg im Überschuss gebildet wird. Diese Virosomen bestehen aus HBsAg in einer Lipiddoppelschicht. Aufgrund der Immunogenität ohne Infektiosität wurden sie bei den frühen Hepatitis-B-Impfstoffen verwendet. Das HBcAg kann bei rekombinanter Expression (ohne HBsAg) ebenfalls Virosomen bilden. HBV erreicht im Blut eine Viruskonzentration zwischen 10 und 10 Virionen pro Milliliter, die Virosomen aus HBsAg erreichen sogar Partikelkonzentrationen bis zu 10 Partikel pro Milliliter.", "section_level": 1}, {"title": "Genom.", "content": "Das Genom des HBV besteht aus zirkulär-geschlossener DNA, jedoch ist die DNA nicht vollständig doppelsträngig und ein Strang durchgängig. Ein Ende des durchgängigen Strangs von circa 3020–3320 Nukleotide bindet die virale DNA-Polymerase, während der kürzere Strang mit 1700 bis 2800 Nukleotiden deutlich kürzer ist. Der durchgängige (–)-Strang (nicht-codierend) ist revers-komplementär zur viralen mRNA. Die virale DNA ist bereits kurz nach der Infektion im Zellkern nachweisbar. Die teilweise doppelsträngige DNA wird am (+)-Strang vervollständigt und eine RNA-Sequenz am (+)-Strang entfernt. Zuletzt werden überhängende Nukleotide entfernt und der (–)-Strang zum Ring geschlossen. Die vier Gene des HBV werden als C (\"core\"), X, P (\"polymerase\") und S (\"surface\") bezeichnet. Das \"core\"-Protein HbcAg wird aus einem Präprotein durch Proteolyse erzeugt. Das Gen S des Proteins HBsAg enthält drei Leseraster-konforme Start-Codons (AUG), wodurch drei Proteine entstehen, pre-S1 (synonym L), pre-S2 (synonym M) und S. Verschiedene nicht-codierende RNA wurden im Genom des HBV identifiziert. Diese werden als \"Hepatitis B virus PRE alpha\", \"Hepatitis B virus PRE beta\" und \"HBV RNA encapsidation signal epsilon\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Proteine.", "content": "Das Virion des HBV besteht aus vier strukturellen Proteinen, weiterhin kommt HBeAg außerhalb des Virions vor.", "section_level": 1}, {"title": "HBsAg.", "content": "HBsAg ( \"HBV surface antigen\" ‚HBV-Oberflächenantigen‘) ist ein Oberflächenprotein des Virions, das im Zuge der Immunreaktion von Antikörpern als Antigen erkannt wird. Es ist durch eine virologische Diagnostik im Blut von Infizierten nachweisbar und zeigt an, ab wann ein Patient nicht mehr ansteckend ist. In der Histologie wird HBsAg durch eine Shikata-Orceinfärbung nachgewiesen. Historisch wurde HBsAg zuerst als \"Australia Antigen\" bekannt, da es zuerst von Baruch Samuel Blumberg im Blutserum von australischen Aborigines entdeckt wurde. Alfred Prince entdeckte 1968 den Zusammenhang mit einer Hepatitisform. Der erste Impfstoff gegen HBV (\"Heptavax\") wurde aus dem Blutplasma von HBV-Infizierten gereinigt, aufgrund des Kontaminationsrisikos durch andere Pathogene wurde später auf rekombinante Proteine aus der Bäckerhefe umgestellt. Das Hepatitis-D-Virus benötigt HBsAg, um pathogen zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "HBcAg.", "content": "HBcAg ( \"core antigen\" ‚Antigen des Viruskerns‘) dient der Verpackung der viralen DNA und wird zum Nachweis einer momentanen Infektion verwendet. Es ist das Kapsidprotein des HBV.", "section_level": 2}, {"title": "HBeAg.", "content": "HBeAg ( \"extracellular antigen\" ‚extrazelluläres Antigen‘) ist eine Spleißvariante aus den offenen Leserastern \"core-ORF\" und \"pre-C-ORF\". HBeAg wird sezerniert und kommt nicht im Virion vor. HBeAg wird ebenso wie HBcAg zum Nachweis einer momentanen Infektion eingesetzt. Vermutlich dient es der Minderung der Genexpression von Toll-like Rezeptor 2 auf Hepatozyten und Monozyten und somit einer Dämpfung der Immunantwort gegen HBV. HBeAg ist nicht essentiell, d. h. Virionen ohne eine HBeAg-Expression sind infektiös und pathogen.", "section_level": 2}, {"title": "Hepatitis-B-Virus DNA-Polymerase.", "content": "Die DNA-Polymerase des HBV dient der Replikation der viralen Genoms. Lamivudine und Penciclovir hemmen bei nichtresistenten HBV-Stämmen die Polymerase.", "section_level": 2}, {"title": "HBx.", "content": "Über die Funktion des X-Proteins ist bisher wenig bekannt. Möglicherweise entstammt das X-Protein einer DNA-Glykosylase. HBx erhöht die Ausschüttung von Calciumionen aus den Mitochondrien. Das HBx verändert die zelluläre Transkription, den Zellzyklus und bildet einen Proteinkomplex mit dem zellulären Protein \"HBX interacting protein\" (HBXIP), der mit dem Spindelapparat während der Zellteilung interagiert. Weiterhin interagiert HBx mit \"Damaged DNA Binding Protein 1\" (DDB1) und hemmt die CUL4-DDB1-E3-Komplexe und dadurch das Ubiquitin-Proteasom-System. HBx fördert die Zellteilung und fördert dadurch die Entstehung von Tumoren. HBx hemmt die Protein-Arginin-Methyltransferase PRMT1, was die Replikation des HBV verstärkt.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen und Genotypen.", "content": "Der Reservoirwirt des HBV ist hauptsächlich der Mensch, daneben kommt HBV auch in Menschenaffen und Gibbons vor. Die acht Genotypen des HBV werden A bis H benannt. Möglicherweise existiert auch ein Genotyp I, was jedoch nicht einhellig akzeptiert wird. Die unterschiedlichen Genotypen sprechen unterschiedlich auf Therapien an. Die Genotypen unterscheiden sich mindestens um acht Prozent auf der Genomebene und haben unterschiedliche geographische Häufigkeiten. Der Genotyp F unterscheidet sich von den anderen am stärksten, mit vierzehn Prozent Unterschied. Der Genotyp A ist prävalent in Europa, Afrika und Südasien, einschließlich der Philippinen. Die Genotypen B und C sind vorherrschend in Asien; der Genotyp D tritt im Mittelmeerraum, dem Nahen Osten und Indien auf. Der Genotyp E existiert in Afrika südlich der Sahara. Der Genotyp F (oder H) kommt in Zentral- und Südamerika vor. Der Genotyp G wurde in Frankreich und Deutschland gefunden. Die Genotypen A, D und F dominieren in Brasilien und alle Genotypen kommen mit ethnischen Häufungen in den Vereinigten Staaten vor. Innerhalb der Genotypen sind 24 Subtypen beschrieben, die in ihrer DNA-Sequenz untereinander um vier bis acht Prozent abweichen.", "section_level": 1}, {"title": "Evolution.", "content": "Die genaue Bestimmung der frühen Evolution des HBV ist problematisch. Die Aufspaltung der Hepadnaviren in Ortho- und Avihepadnaviren erfolgte vor ungefähr 125.000 Jahren (95 % Intervall 78,297–313,500). Sowohl Avi- als auch Orthohepadnaviren begannen etwa vor 25.000 Jahren, sich stärker zu verändern. Zu dieser Zeit erfolgte die Aufspaltung in die acht Genotype. Humane Hepadnaviren trennten sich etwa vor 7.000 (95 % Intervall: 5,287–9,270) bis 10.000 Jahren (95 % Intervall: 6,305–16,681). Den Avihepadnaviren fehlt das X-Protein, jedoch sind noch Reste im Entenhepadnavirus zu finden. Die Rate nicht-synonymer Mutationen des HBV wurde auf etwa 2×10 Aminosäuresubstitutionen pro Stelle pro Jahr geschätzt. Die mittlere Häufigkeit von Nukleotidsubstitutionen pro Stelle pro Jahr wurde mit etwa 7.9 × 10 beziffert. Eine andere Schätzung vermutet den letzten gemeinsamen Vorfahren der humanen HBV-Stämme vor 1.500 Jahren und eine Trennung von den Avihepadnaviren vor 6.000 Jahren bei einer Mutationsrate von etwa 10 Substitutionen pro Stelle pro Jahr.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierung.", "content": "HBV ist ein typischer Vertreter der Gattung der \"Orthohepadnaviren\", die drei weitere Vertreter aufweist: das \"Ground squirrel hepatitis virus\", das \"Woodchuck hepatitis virus\", und das \"Woolly monkey hepatitis B virus\". Die Familie der \"Hepadnaviridae\" enthält noch zwei weitere Gattungen, die \"Avihepadnaviren\" und eine noch zu Benennende. Die Familie ist noch keiner Ordnung zugeordnet. HBV-ähnliche Viren wurden bereits in allen Altweltaffen gefunden (Orang-Utans, Gibbons, Gorillas und Schimpansen) und auch in Neuweltaffen wie dem Wollaffen nachgewiesen, was einen älteren Ursprung dieses Virus in Primaten nahelegt. HBV werden in vier Serotypen (adr, adw, ayr, ayw) eingeteilt, je nach den antigenen Epitopen auf ihren Hüllproteinen, genetisch werden sie, je nach ihren Mutationen, acht Genotypen (A–H) zugeordnet. Die einzelnen Genotypen haben eine unterschiedliche geografische Verteilung und werden zur epidemiologischen Bestimmung der Transmission und der viralen Evolution herangezogen. Die unterschiedlichen Genotypen weisen auch Unterschiede in den Krankheitsverläufen, der Häufigkeit von Komplikationen sowie in der Therapie- und der Impfstoffwahl auf.", "section_level": 1}, {"title": "Replikationszyklus.", "content": "Der Replikationszyklus des HBV:", "section_level": 1}, {"title": "Umweltstabilität.", "content": "Als behülltes Virus ist das Hepatitis-B-Virus empfindlich gegenüber chemischen oder physikalischen Desinfektionsverfahren, wird jedoch aufgrund des hohen Proteinanteils in der Virushülle im Vergleich zu anderen behüllten Viren durch Alkohole oder Tenside nur relativ langsam inaktiviert. Die Inaktivierung von HBV durch Desinfektionsverfahren kann mit dem \"MAD-Test\" bestimmt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Meldepflicht.", "content": "In Deutschland ist jeder direkte oder indirekte Nachweis vom \"Hepatitis-B-Virus\" namentlich meldepflichtig nach des Infektionsschutzgesetzes. In der Schweiz ist der positive laboranalytische Befund zu einem \"Hepatitis-B-Virus\" meldepflichtig und zwar nach dem Epidemiengesetz (EpG) in Verbindung mit der \"Epidemienverordnung\" und der \"Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hepatitis-B-Virus (HBV) ist ein behülltes DNA-Virus mit überwiegend doppelsträngigem Genom und der Auslöser der Hepatitis B. Das \"Hepatitis-B-Virus\" entstammt der Gattung der \"Orthohepadnaviren\" innerhalb der Familie der \"Hepadnaviridae\".", "tgt_summary": "乙型肝炎病毒(英语:Hepatitis B virus)简称乙肝病毒(英语:HBV)。是一种DNA病毒,属于嗜肝DNA病毒科(英语:hepadnavividae)。根据目前所知,HBV就只对人和猩猩有易感性,引发乙型病毒性肝炎疾病。", "id": 2435960} {"src_title": "Thayer County", "tgt_title": "塞耶縣 (內布拉斯加州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Südosten von Nebraska, grenzt im Süden an den Bundesstaat Kansas und hat eine Fläche von 1490 Quadratkilometern, wovon 2 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Jefferson County, Nuckolls County und Fillmore County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Thayer County wurde 1872 gebildet. Benannt wurde es nach dem General und Gouverneur John Milton Thayer. Zwei Bauwerke des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 12. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Thayer County 6.055 Menschen in 2.541 Haushalten und 1.689 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 4 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,70 Prozent Weißen, 0,02 Prozent Afroamerikanern, 0,28 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,12 Prozent Asiaten und 0,33 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,56 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 1,01 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 2.541 Haushalten hatten 27,7 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 58,8 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 5,0 Prozent waren allein erziehende Mütter, 33,5 Prozent waren keine Familien, 31,5 Prozent waren Singlehaushalte und in 18,2 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,31 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 2,90 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 24,1 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 4,9 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 22,3 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 24,2 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 24,5 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 44 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 95,8 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen statistisch 92,8 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 30.740 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 38.346 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 26.964 USD, Frauen 18.275 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 17.043 USD. 7,6 Prozent der Familien und 10,7 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 14,8 Prozent Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahre und 11,0 Prozent waren Menschen über 65 Jahre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thayer County ist ein County im Bundesstaat Nebraska der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Hebron, das nach der biblischen Stadt in Palästina benannt wurde.", "tgt_summary": "塞耶县(英语:Thayer County)是美国内布拉斯加州南部的一个县,南界堪萨斯州。面积1,490平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口6,055人。县治希伯仑(Hebron)。", "id": 474888} {"src_title": "Toowoomba", "tgt_title": "图文巴", "src_document": [{"title": "Stadtleben.", "content": "Bekannt ist Toowoomba vor allem durch die University of Southern Queensland (USQ). Diese wurde 1967 gegründet und trägt eine Auszeichnung der International Council for Open and Distance Education. Mehr als 23 Prozent der Einwohner stammen aus Europa. Die Bewohner der Stadt leben fast alle in Einfamilienhäusern. Den Einwohnern stehen sehr viele öffentliche Parks, wie der Queens Park, der Laurel Bank Park sowie der Picnic Point Park zur Verfügung. Vom Picnic Point aus hat man eine herrliche Aussicht in Richtung Gatton. Rund um die Stadt liegen einige Weinberge, Naturreservate und Nationalparks. Toowoomba eignet sich daher als Ausgangspunkt für Touren sowohl an die Küste, wie auch in das Hügelland nördlich der Stadt oder ins Flachland, das etwa 20 km westlich beginnt. In der Stadt gibt es viele Krankenhäuser, die wichtigsten sind das St. Vincent’s Hospital, das St. Andrew’s Hospital sowie das Toowoomba Base Hospital. Außerdem ist Toowoomba das kulturelle Zentrum der Farmregion \"Darling Downs\". Es gibt mehrere Kinos, ein Theater und viele Kneipen, wobei sich das öffentliche Leben auf den Tag beschränkt. Ab ca. 18 Uhr schließen fast alle Geschäfte, sowie die Banken und die Einkaufszentren. Selbst „Clifford Gardens“, das größte Einkaufszentrum, schließt um 18 Uhr.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Toowoomba liegt am Rande der Great Dividing Range auf einer Höhe von etwa 700 Metern über dem Meeresspiegel. Der Ort wird von zwei Flusstälern, die aus südlicher Richtung kommen, zerschnitten. Es sind dies der East Creek und West Creek, die nördlich des Stadtzentrums zusammenfließen und den Gowrie Creek bilden. Die Stadt liegt somit zum größten Teil im Einzugsgebiet des Murray-Darling-Beckens, das sich über den Murray River bei dem über 3000 km entfernten Adelaide in den Indischen Ozean ergießt. Ein kleiner Teil im Osten des Stadtgebietes entwässert jedoch zur Moreton Bay an der Pazifikküste. Das größte Problem, mit dem die Stadt zu kämpfen hat, ist normalerweise die Versorgung mit Trinkwasser. Von den Überschwemmungen in Queensland 2011 war Toowoomba stark betroffen, weil eine plötzliche meterhohe Flutwelle aus den Bergen der Great Dividing Range in Toowoomba am 10. Januar eine Autobahn unterspülte, Autos und Häuser und Personen in der Stadt mit sich riss. Am 11. Januar wurde festgestellt, dass 59 Personen vermisst und neun Todesopfer zu beklagen waren.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die wichtigsten Straßen sind die Margaret Street, die Ruthven und die Russel Street. Die Ruthven Street ist gleichzeitig die innerstädtische Fortführung des New England Highway, der aus New South Wales kommend über Warwick, Toowoomba, Crows Nest nach Bundaberg führt. Toowoomba besitzt einen kleinen Flughafen und liegt am Warrego Highway, einer wichtigen Hauptstraße nach Brisbane. Außerdem ist die Stadt mit der Eisenbahn an der Strecke Brisbane über Charleville nach Cunnamulla bzw. Quilpie zu erreichen. In Toowoomba zweigt eine Strecke über Armidale Richtung Dubbo bzw. Sydney ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Toowoomba ist eine Stadt in Australien im Bundesstaat Queensland und wird auch \"Garden City\" genannt. Sie liegt 107 km westlich von Brisbane und hat etwa 100.000 Einwohner. Nach Canberra ist Toowoomba die zweitgrößte australische Stadt, die im Binnenland gelegen ist. Sie ist der Sitz des lokalen Verwaltungsgebiets (LGA) Toowoomba Regional Council.", "tgt_summary": "图文巴(英文:Toowoomba)为澳洲仅次于国都堪培拉的第二大内陆城市,乃昆士兰州东南部的重要城市,人口123,406(2007年);「图文巴」于澳大利亚原住民语有接近于「沼泽地」之意;尽管与属昆士兰州东南部--「昆士兰东南部」(South East Queensland, SEQ)关系密切,但不属於其一部分,惟考虑到昆士兰州东南部的整体发展时仍会将图翁巴一起纳入考虑范围。距离首府布里斯本有100分钟的车程。不同的是图文巴的海拔约700米高,向东瞭望有居高临下之势;地处华瑞高公路(Warrego)和新英格兰公路的交叉口。本市的座右铭是「因成长而繁荣」(\"Prodimus Dum Crescimus\"),英文含意为「We prosper as we grow」。由于每逢早春的九月,市内繁花盛开并且举办花卉博览会,吸引许多游客前去赏花摄影,素享「花园之城」(Garden City)的美名。", "id": 2457882} {"src_title": "Niklaas, ein Junge aus Flandern", "tgt_title": "龍龍與忠狗", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"Niklaas\" ist ein Waisenjunge, der mit seinem Großvater \"Jehan\" in einem kleinen Dorf im belgischen Flandern lebt. Beide müssen hart arbeiten und mit ihrem Karren täglich Milch nach Antwerpen liefern. Dort sieht Niklaas eines Tages einen Eisenhändler, der brutal auf einen Hund einschlägt. Er will dem armen Tier, das die schweren Lasten seines Herrn zu ziehen hat, unbedingt helfen – doch um ihn freizukaufen, fehlt das nötige Geld. In Flandern jedoch warten auch andere Probleme auf Niklaas und seinen Großvater. Der Gutsverwalter \"Hanse\" sitzt den beiden ständig im Nacken und verlangt stets mehr Miete für das Haus. Der einzige Trost in dieser Zeit ist \"Aneka\", die Tochter des Gutsbesitzers. Aneka freundet sich mit dem mittellosen Jungen an, obwohl sie selbst reich und wohlhabend ist und ihr Vater gegen die Freundschaft ist. Gemeinsam gelingt es Niklaas und Aneka sogar, den Hund des Eisenhändlers, der \"Patrasch\" heißt, zu retten. Inmitten all des Elends hat Niklaas einen Traum: Er möchte Maler werden. Die Arbeiten von Peter Paul Rubens in der Kathedrale von Antwerpen haben es ihm angetan. Während der Serie hat Niklaas mit mehreren Schicksalsschlägen fertigzuwerden. Aneka zieht nach England, um dort in die Schule zu gehen, kommt aber nach einiger Zeit wieder. Tante Noulette, die Nachbarin, die sich oft um Niklaas und Jehan gekümmert hatte, zieht fort zu ihrer Tochter. In ihr Haus zieht Stienk ein, der den Bauern anbietet, ihre Milch nun kostenlos zum Markt nach Antwerpen zu bringen. Alle bis auf einen nehmen dieses Angebot an und Niklaas verliert einen Großteil seines Einkommens. Als dann auch noch Großvater Jehan stirbt, ist Niklaas auf sich allein gestellt. Niklaas’ Freund Georg geht bei einem Schmied in die Lehre und er verlässt Antwerpen. Dessen kleinem Bruder Paul schenkt Niklaas aus Gutherzigkeit die Ente Blacky, die ihm selbst von Tante Noulette geschenkt worden war. Danach brennt die Mühle von Anekas Vater ab und Niklaas wird von Hanse beschuldigt, den Brand gelegt zu haben. Niklaas aber ist unschuldig; er hatte in dieser Nacht eine im Fluss gefundene Puppe zu seiner Freundin Aneka gebracht, weil er dachte, eine solch schöne Puppe könne nur ihr gehören. Auf dem nächtlichen Heimweg hatte ihn Hanse gesehen. In Wirklichkeit war die Mühle wegen eines Fehlers in dem von Hanse schlecht gewarteten Mahlwerk abgebrannt. Die Dorfbewohner glauben aber Hanse und Niklaas verliert seine Arbeit nun völlig, da auch der letzte Bauer ihn seine Milch nicht mehr nach Antwerpen bringen lässt. Niklaas’ letzte Hoffnung ist ein Malwettbewerb in Antwerpen. Er zeichnet seinen Großvater und Patrasch und hofft, den ersten Preis, ein Stipendium an der Kunstakademie, zu gewinnen. Er lehnt sogar Onkel Michels Angebot ab, zu ihm zu ziehen, bevor er das Ergebnis nicht kennt. Aber ein anderer Junge, ein reicher junger Mann aus Antwerpen, gewinnt. Niklaas ist am Boden zerstört, zumal ihn Hanse aus dem Haus geworfen hat – Niklaas konnte die Miete nicht mehr aufbringen. Im Schnee findet Patrasch einen Beutel mit Goldmünzen, der Anekas Vater gehört. Ohne zu zögern, bringt Niklaas ihn zu dessen Haus. Er lässt Patrasch in der Obhut der Familie und geht hungrig und verzweifelt zurück durch den tiefen Schnee nach Antwerpen. Patrasch aber will das gute Essen am Weihnachtsabend nicht; er folgt Niklaas’ Spuren, dabei bricht er immer wieder vor Schwäche zusammen. Schließlich findet er Niklaas in der Kathedrale. Einem glücklichen Zufall verdankt Niklaas es, dass er nun doch die beiden verhüllten Bilder von Rubens sehen kann, die bislang durch einen Vorhang verborgen waren. Niklaas konnte sich die Silbermünze, die es gekostet hätte, nicht leisten, doch es war immer sein Traum gewesen, diese Meisterwerke zu sehen. Währenddessen scheint sich alles zum Guten zu wenden. Noel, der Besitzer der Mühle, klärt auf, dass Hanse und Anekas Vater an dem Feuer in der Windmühle schuld seien, woraufhin beide bereuen, dass sie Niklaas so viel Leid angetan haben. Onkel Michel will Niklaas zu sich holen. Ein Maler sucht Niklaas, um ihm Unterricht zu erteilen, denn sein Bild sei der wahre Sieger gewesen und hätte gewinnen müssen. Paul, Georg und Tante Noulette wollen Weihnachten mit ihm feiern. Niklaas aber hat sein weniges Hab und Gut für Hanse und die geschuldete Miete zurückgelassen und einen Abschiedsbrief. Zusammengekuschelt mit Patrasch, liegt er in der eiskalten Weihnachtsnacht vor den Bildern von Rubens in der Kathedrale. Während in der japanischen Version aus dem Off erzählt wird, dass beide sterben, schließt man im Deutschen mit einem fröhlicheren Ende, in dem Niklaas und Patrasch nicht tot, sondern lediglich eingeschlafen sind. Der Abspann, in dem Niklaas und Patrasch mit mehreren Engeln zum Himmel auffahren, sei lediglich ein Traum von Niklaas gewesen. Es folgt die Ankündigung, dass Niklaas in Kürze von seinen Freunden gefunden und sich alles zum Guten wenden werde: Er wird in Zukunft durch die Unterstützung von Anekas Vater zur Schule gehen und seine Malstudien fortsetzen können. Eines Tages wird er seinen Traum verwirklichen und ein bekannter Maler werden.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehserie (1975).", "content": "Die Fernsehserie wurde von dem bekannten japanischen Animationsstudio Nippon Animation produziert. Regie der 52 Folgen umfassenden Serie führte Yoshio Kuroda. Sie wurde durch Fuji TV vom 5. Januar 1975 bis zum 28. Dezember 1975 erstmals im japanischen Fernsehen gezeigt. Im Jahr 1999 wurden die Folgen in Japan auf insgesamt 13 DVDs erneut veröffentlicht. Im deutschsprachigen Raum nahmen die Sender ORF 1 und Sat.1/PKS die Serie in ihr Programm auf. So wurde sie auch als Teil der Sendung Bim Bam Bino ausgestrahlt. KSM lizenzierte 2008 die Serie, um sie auf DVD zu veröffentlichen.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Titelmelodie wurde von Katja Ebstein gesungen.", "section_level": 3}, {"title": "Fernsehserie (1992).", "content": "\"Flanders no Inu, Boku no Patrasche\" wurde im Jahr 1992 von TMS Entertainment produziert, umfasst 26 Folgen und wurde vom 10. November 1992 bis zum 27. März 1993 auf dem japanischen Sender NTV ausgestrahlt. In Frankreich, Italien und den Philippinen wurde die Serie ebenfalls im öffentlichen Fernsehen gezeigt. In Deutschland wurde die Serie bisher nicht veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "Der Film \"Niklaas, der Junge aus Flandern\" wurde wie auch die Fernsehserie von Nippon Animation animiert. Die Vermarktung des 1997 produzierten Filmes übernahm das Unternehmen Shochiku Film. Regie führte Yoshio Kuroda, der nach dem Drehbuch von Miho Marū und in Zusammenarbeit mit dem Character-Designer Yoshiharu Sato und dem künstlerischen Leiter Ken'ichi Ishibashi den Film seine Form gab. Für die Musik war Tarō Iwashiro engagiert der zusammen mit Sadayoshi Fujino und Tetsuo Ono, beide zuständig für den Ton und Soundeffekte, für die Geräuschkulisse sorgte. Für den Abspann wurde der Titel „When I cry“ von Dianne Reeves verwendet. Der Film wurde in Japan seit dem 25. August 1998 auf DVD angeboten. Eine synchronisierte englische Fassung erschien am 7. März 2000 in den USA, die jedoch auf 93 Minuten gekürzt wurde. Die Originalfassung, mit 104 Minuten Länge, wurde zuvor mit englischem Untertitel von Pioneer auf VHS veröffentlicht. In Deutschland erschien der Film bei der Eagle Rock Entertainment Deutschland GmbH in voller Länge auf VHS. Im Jahr 2002 wurde der Film erneut auf DVD veröffentlicht. Etwa ein Jahr später wurde der Film unter dem Titel \"Damals bei uns\" im deutschen Fernsehen (Kinderkanal 1. Mai 2003 und 16. Mai 2005, ARD 20. August 2004) gezeigt. Der Film folgt im Großen und Ganzen der Handlung der Serie, setzt aber in der Handlung später ein, da die ersten Folgen lediglich zur Charakterisierung dienen. Dinge wie das Entdecken von Patrasch in der Wiese kommen lediglich in Rückblenden vor. Auch kommen Personen der Serie wie zum Beispiel Onkel Michel, Andras, der Sohn von Herrn Hanse oder Noel, der Verwalter der Windmühle, nicht vor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Niklaas, ein Junge aus Flandern (jap., \"Furandāsu no inu\", wörtlich: „Der Hund von Flandern“) ist der Titel einer 52 Episoden umfassenden Anime-Fernsehserie, die 1975 von Nippon Animation produziert wurde. Sie basiert auf dem Roman \"The Dog of Flanders\" von Marie Louise de la Ramée, in dem der Junge Niklaas in ärmlichen Verhältnissen sein Leben bestreitet. Als zweitälteste Serie, nach \"Heidi\", gehört diese Serie zum World Masterpiece Theater.", "tgt_summary": "《龙龙与忠狗》,又译《义犬报恩、法兰德斯之犬》,是日本动画公司制作的〈世界名作剧场〉系列第1部的动画作品。自1975年1月5日播至同年1975年12月28日,全52话。原作为英国作家薇达的童话《法兰德斯之犬》(\"A Dog of Flanders\"),动画上记载的是她的本名露意丝·德·拉·拉梅。", "id": 1101420} {"src_title": "Choquequirao", "tgt_title": "乔昆丘拉城", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Choquequirao befindet sich auf 3085 Höhenmetern auf einem Berg an den Ausläufern der Salcantay-Gebirgskette umringt von schneebedeckten Gipfeln im äußersten Süden des Distrikts Santa Teresa in der Provinz La Convención, Region Cusco, Peru, oberhalb des Río Apurímac. Die Anlage lässt sich nur mit einem mehrtägigen Fußmarsch erreichen, weshalb sie im Vergleich zu Machu Picchu nur von einer verschwindend geringen Zahl von Touristen besucht wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Anlage wurde vermutlich im 15. Jahrhundert während der Herrschaft des Inkas Pachacútec erbaut und gilt als die letzte Bastion des Widerstandes der Söhne der Sonne, die nach der gescheiterten Belagerung von Cusco im Jahre 1537 unter dem Rebellenführer Manco Cápac II. zwischen den Mauern dieser Stätte Zuflucht suchten. Sie war vermutlich ein Kontrollpunkt für den Zugang ins Vilcabamba-Dreieck und kulturelles und religiöses Zentrum der Region. Zudem wird der Stadt eine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen dem Amazonas-Dschungel und Cusco zugeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Choquequirao ist in der für die Inka typischen Terrassen-Bauweise angelegt. Um einen zentralen Platz sind Tempel und Regierungsgebäude, sowie Wohnhäuser der Aristokraten angeordnet. In den Außenbezirken befinden sich die Wohnhäuser der übrigen Bevölkerung zu kleinen Dörfern gruppiert. Die Stadt besitzt zahlreiche Kanäle, Aquädukte und Brunnen. Die Gebäude sind meist erstaunlich gut erhalten. Der gesamte Komplex umfasst circa 1.800 ha, von denen bisher 30–40 % ausgegraben wurden. Im Osten des Hauptplatzes befinden sich die Lama-Terrassen, bei denen in den dunklen Terrassen-Wänden mit hellen Steinen Lamas abgebildet wurden. Es gibt einen Aussichtspunkt, von dem aus die Anordnung der Lama-Bildnisse gut zu sehen sind. 2009 waren die Ausgrabungen noch nicht weit genug gediehen, um die möglicherweise vorhandene Struktur der Abbildungen zu erfassen. Im Süden des Hauptplatzes liegen ausgedehnte Terrassen direkt vor einem steilen, tiefen Abgrund und eine Wasserfall-Kaskade. Gut 3 Stunden nach Norden liegen weitere Terrassen mit teilweise intaktem Bewässerungssystem.", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Da die Inka keine Schrift kannten und die Stadt lange Zeit vergessen war, ist der ursprüngliche Name nicht überliefert. Der Name Choquequirao entstammt der Quechua-Sprache und ist eine Schöpfung der Neuzeit. Er bedeutet so viel wie “Wiege des Goldes”", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung.", "content": "Erste schriftliche Zeugnisse gibt es aus dem Jahre 1768 durch Cosme Bueno, die aber weitgehend unbeachtet blieben. 1834 entdeckte Eugene de Santiges die Stadt wieder. 1837 erstellte Leonce Agrand die ersten bekannten Karten der Stadt, die danach aber wieder in Vergessenheit geriet. Größere Bekanntheit erlangte die Stätte im Jahre 1909 durch Hiram Bingham, dem Entdecker Machu Picchus. Erste Ausgrabungen fanden erst in den 1970er Jahren statt. Die Stadt war aber längst geplündert worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Choquequirao (auch: \"Choquequirau\") ist eine nur teilweise ausgegrabene Ruinenstadt der Inka im Süden Perus. Wegen der Ähnlichkeit in Aufbau und Architektur wird sie auch “Schwester Machu Picchus” genannt.", "tgt_summary": "乔昆丘拉城(克丘亚语:/chuqi/ [黄金]和/k'iraw/[发源地],指的是:黄金的发源地)是一个印加城市的遗迹。这个遗迹位于萨康泰雪山的山麓中,隶属秘鲁南部:库斯科大区安塔省,直属莫列帕塔区管辖。", "id": 225637} {"src_title": "Chālid ibn al-Walīd", "tgt_title": "哈立德·本·瓦利德", "src_document": [{"title": "Leben bis zum Tode des Propheten.", "content": "Chālid ibn al-Walīd entstammte der Sippe Banū Machzūm vom Stamm der Quraisch in Mekka. Er gehörte zunächst zu den Gegnern des Propheten Mohammed und besiegte als Reiterführer von Mekka die Muslime 625 in der Schlacht von Uhud. Im Frühjahr 629 trat er aber zum Islam über. In der Folgezeit wurde er ein wichtiger Heerführer Mohammeds. So rettete er in der Schlacht bei Muʾta im September 629 die Muslime vor der Umzingelung durch die Byzantiner. Nach der Einnahme von Mekka im Januar 630 fiel er allerdings einige Zeit beim Propheten in Ungnade. Grund dafür war die Affäre um die Banū Dschadhīma. Sie waren ein Clan des Stammes Kināna, der im Südosten von Mekka lebte. Im Februar 630 wurde Chālid von Mohammed mit einem Trupp von 350 Mann zu den Banū Dschadhīma gesandt, um sich ihrer Loyalität zu versichern. Obwohl es sich um ein friedliches Unternehmen handelte und die Banū Dschadhīma erklärten, bereits den Islam angenommen zu haben, ging Chālid gewaltsam gegen sie vor und tötete einige Männer von ihnen. Hierbei spielte es offensichtlich eine Rolle, dass Angehörige der Kināna zuvor einen Onkel und einen Bruder von ihm getötet hatten. Chālids Verhalten löste in Mekka allgemeine Empörung aus. Zur Beschwichtigung der Kritiker maßregelte der Prophet Chālid öffentlich. Chālid zog sich eine Zeitlang zurück, wurde dann aber wieder vom Propheten mit Wohlgefallen aufgenommen. Bei dieser Gelegenheit soll ihm Mohammed den Beinamen „Schwert Gottes“ verliehen haben. Beim Feldzug nach Tabūk führte die Chālid die Vorhut. Im Oktober 630 wurde er mit 420 Reitern zu der Oase Dūmat al-Dschandal geschickt, die zu dieser Zeit von dem christlichen Stammeskönig (\"malik\") Ukaidir ibn ʿAbd al-Malik aus dem Stamm der Kinda beherrscht wurde. Er konnte die Oase einnehmen und den König gefangen nehmen. Der Oase wurde eine jährliche Dschizya-Zahlung auferlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle während der Ridda-Kriege.", "content": "Als nach dem Tod Mohammeds die Ridda-Kriege ausbrachen, stellte ihn der Kalif Abū Bakr an die Spitze einer Armee, die gegen den aufständischen Stammeschef der Asad, Tulaiha ibn Chuwailid, und seine Verbündeten aus den Stämmen der Taiyi' und Ghatafān sowie anschließend gegen den abtrünnigen Dichter und Stammeschef Mālik ibn Nuwaira von den Yarbūʿ kämpfen sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Sieg bei Buzācha.", "content": "Noch bevor die beiden Kampfverbände von Chālid und Tulaiha bei Buzācha im Nadschd aufeinandertrafen, wechselten die Taiyiʾ nach Verhandlungen auf die Seite von Chālid über. Zusammen mit den neu gewonnenen Verbündeten errang Chālid auf dem Schlachtfeld einen glänzenden Sieg über Tulaiha und dessen Verbündeten ʿUyaina ibn Hisn von den Ghatafān. Nach dem Sieg von Buzācha verteilte Chālid die erbeuteten Waffen unter seinen Kämpfern, gliederte seine Armee in verschiedene Abteilungen und schickte diese in unterschiedliche Richtungen. Eine dieser Abteilungen wurde unter der Führung eines Mannes von den Tamīm gegen den Stammesverband der ʿĀmir ibn Saʿsaʿa geschickt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Affäre um Mālik ibn Nuwaira.", "content": "Eine andere Abteilung stieß im Spätherbst 632 auf zwölf Männer von den Yarbūʿ, unter denen sich auch Mālik ibn Nuwaira befand. Die Männer leisteten keinen Widerstand, erklärten, dass sie selbst Muslime seien, und wurden zu Chālids Lager in al-Butāh gebracht. Obwohl einige von Chālids Männern für die Gefangenen Fürsprache einlegten, mit dem Argument, dass sie als Muslime unverletzlich seien, ließ Chālid sie hinrichten. Wenig später heiratete Chālid Māliks Witwe Umm Tamīm, die als besonders schön galt. Als ʿUmar ibn al-Chattāb von diesem Verhalten hörte, drängte er Abū Bakr, Chālid wegen der Ermordung eines Muslims und aufgrund des von ihm begangenen Zinā-Vergehens (er hatte nicht die ʿidda-Warteperiode eingehalten) hinzurichten oder zumindest abzusetzen. Andere machten ihm schwere Vorwürfe, dass er einige der angeblichen Apostaten zur Abschreckung der Stämme gefoltert und verbrannt habe. In der islamischen Geschichtsschreibung wurde Chālids hartes Vorgehen gegen Mālik zum Teil damit gerechtfertigt, dass Mālik im Gespräch mit Chālid den Propheten Mohammed als \"Euer Mann\" bezeichnet, also eine Ausdrucksweise verwendet hatte, die daraufhin deutete, dass er außerhalb der muslimischen Gemeinschaft stand. Abū Bakr hielt in der Affäre um Mālik ibn Nuwaira seine schützende Hand über Chālid, so dass er seine militärischen Unternehmungen danach weiter fortsetzen konnte. In diesem Zusammenhang werden von ihm die Worte überliefert: „Niemals werde ich der sein, der ein Schwert in die Scheide steckt, das Gott (gegen die Ungläubigen) gezogen hat.“", "section_level": 2}, {"title": "Schlacht bei ʿAqrabāʾ.", "content": "Chālid führte auch bei der größten Schlacht innerhalb der Ridda-Kriege, derjenigen nämlich in der Ebene ʿAqrabāʾ in der Yamāma im Frühjahr 633, den Oberbefehl über die muslimische Armee. Chālids Gegner waren hier Musailima und die mit ihm verbündeten Banū Hanīfa. Wegen der großen Anzahl von Gefallenen wird der Ort auch als „Garten des Todes“ bezeichnet. Die islamischen Quellen berichten, dass Chālids Armee aus Muhādschirūn, Ansār und Angehörigen verschiedener Stämme bestand und Schurahbīl ibn Hasana seine Vorhut anführte. Al-Balādhurī berichtet, dass sich die Ansār lange gegen einen Angriff auf die Banū Hanīfa weigerten, dann aber doch darin einwilligten. Während der Kämpfe soll es im muslimischen Lager zu Spannungen zwischen den Beduinen und den Städtern gekommen sein, die sich gegenseitig Feigheit vor dem Feind vorwarfen. Nach dem schließlich doch errungenen Sieg über Musailima ergaben sich die Banū Hanīfa und schlossen einen Friedensvertrag mit Chālid. Er heiratete kurz danach Muddschāʿa, die Tochter eines Stammeschefs der Banū Hanīfa, der den Vertrag ausgehandelt hatte. Nach dem Bericht von Saif ibn ʿUmar traf nach Schließung des Friedensvertrags ein Brief von Abū Bakr ein, in dem dieser Chālid aufforderte, alle erwachsenen Männer der Banū Hanīfa hinzurichten. Chālid hielt sich jedoch an das den Banū Hanīfa gegebene Wort. Dies brachte wiederum die Ansār gegen ihn auf, die sich um ihre Beute betrogen sahen und ihn verdächtigten, wegen seiner Ehefrau zu den Banū Hanīfa zu halten. Sie beschwerten sich beim Kalifen, woraufhin ʿUmar erneut Chālids Absetzung forderte.", "section_level": 2}, {"title": "Eroberungen im Vorderen Orient.", "content": "Im Frühsommer 633 zog Chālid im Auftrag von Abū Bakr in Richtung Irak und eroberte die Städte al-Hīra, das damals den Lachmidenfürsten als Residenz diente, und al-Anbār, zu jener Zeit die zweitgrößte Stadt des Irak. Dann griff er die 90 Kilometer weiter südlich gelegene Grenzfestung ʿAin at-Tamr an, überwältigte deren Garnison und machte zahlreiche Gefangene, die nach Medina überführt wurden. In ʿAin at-Tamr erhielt Chālid den Auftrag, zu der Oase Dūmat al-Dschandal zu marschieren, wo der christliche Stammeschef Ukaidir ibn ʿAbd al-Malik seine Loyalität gegenüber Medina aufgekündigt und zusammen mit einer Koalition arabischer Stammesgruppen ein Zentrum des Widerstands gegen die muslimische Herrschaft aufgebaut hatte. Chālid konnte mit seinen Truppen diese Koalition besiegen; Ukaidir fiel in der Schlacht. Als sich eine größere Konfrontation der in Syrien operierenden Truppen mit der byzantinischen Armee ankündigte, forderte Abū Bakr den noch im Irak weilenden Chālid auf, sich eilends zu ihrer Verstärkung nach Syrien zu begeben. Am 24. April des Jahres 634 tauchte er mit seinen Truppen überraschend bei den christlichen Ghassaniden auf, die in der Ebene Mardsch Rāhit nördlich von Damaskus gerade das Osterfest feierten. Die beiden arabischen Heere vereinten sich im Süden Syriens, und gemeinsam konnte man die Stadt Bosra einnehmen. Unter Chālids Oberbefehl besiegten die Araber am 30. Juli 634 ein byzantinisches Heer, das ihnen bei Adschnadain in Palästina entgegentrat. Nachdem ʿUmar 634 die Herrschaft übernommen hatte, entzog er Chālid den Oberbefehl über die Truppen in Syrien, doch handelte Chālid bei der Eroberung von Damaskus im Sommer 635 noch den Kapitulationsvertrag mit der Stadt aus. Kurz danach erfolgte die Kommandoübergabe an Abū ʿUbaida ibn al-Dscharrāh. Die Gründe für Chālids Absetzung durch ʿUmar sind nicht vollständig klar. Zu den Motiven, die genannt werden, gehören der Groll ʿUmar's aufgrund der Mālik-Affäre, die besondere Nähe ʿUmars zu Abū ʿUbaida sowie die Eigenmächtigkeit Chālids beim Umgang mit Geld. Später zog ʿUmar auch einen Teil von Chālids Privatvermögen ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chālid ibn al-Walīd ( auch \"Khaled Ebn El-Walid\", * um 584 in Mekka; † 642 in Homs) war ein Gefährte Mohammeds und einer der bedeutendsten arabischen Feldherren während der Ridda-Kriege und bei den frühen islamischen Eroberungszügen. Auf Grund seiner militärischen Erfolge soll ihm Mohammed den Beinamen „Schwert Gottes“ (\"Saif Alllāh\") verliehen haben.", "tgt_summary": "哈立德·伊本·瓦利德(,592年-642年)是军事史上最杰出的将领之一。他统领了伊斯兰教中的先知如穆罕默德以及其后任的军事力量,作战勇猛。他在记录的上百场战役中未曾失败过。 629年初在麦地那皈依伊斯兰教,同年加入扎伊德·伊本·哈里沙的部队,并随部队攻打拜占廷帝国。在穆厄塔战役中扎伊德战死后,他率残部突围返回麦地那,穆罕默德为表彰其英勇,赐其“安拉之剑”称号。", "id": 1912123} {"src_title": "Flex (Unternehmen)", "tgt_title": "偉創力", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde 1969 von Joe McKenzie im Silicon Valley gegründet und verlegte seinen Sitz 1990 im Zuge einer fremdfinanzierten Übernahme nach Singapur. Flex besitzt eine Vielzahl von Fertigungsstätten in Niedriglohnländern wie China, hauptsächlich durch die Übernahme von anderen Unternehmen wie dem Mainboard- und Rechner-Hersteller Iwill in Taiwan Mitte 2006 oder dem US-Leiterplattenbestücker Solectron gegen Ende 2007. Im Jahr 2008 kaufte Flex den Netzteilhersteller FMP (Friwo Mobil Power) mit Sitz in Ostbevern, von der CEAG AG (heute FRIWO AG) und stieg so in die Produktion von Netzteilen für den Mobiltelefonhersteller Nokia ein. Im Juli 2015 gab das Unternehmen bekannt, dass es seinen Firmennamen verkürzt und zukünftig unter \"Flex\" firmiert. Die Aktien des Unternehmens werden an der NASDAQ gehandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmensbereiche.", "content": "Flex ist in folgenden Geschäftsbereichen tätig: Flex’ Leistungen reichen von Produktdesign über Produktion und Logistik bis hin zu After Sales Service. Das Unternehmen bietet seinen Kunden die Produktion aller elektronischen Komponenten. So wird für Microsoft die Spielkonsole Xbox 360 produziert, für Pharmaunternehmen fertigt Flex unter anderem EKG-Handys, für einen weiteren Kunden Elektromotorräder. In China werden Photovoltaikmodule produziert und im österreichischen Althofen Module für eine Fertigungslinie für Photovoltaikanlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Standorte.", "content": "Das Unternehmen verfügt mit Stand 2018 über mehr als 100 Standorte in 30 Ländern. Der Schwerpunkt liegt auf Niedriglohnländern wie Brasilien, China, Indien, Malaysia, Mexiko, Polen, der Ukraine und Ungarn. In Deutschland befindet sich ein Entwicklungsstandort für Automotive in Filderstadt bei Stuttgart. In Österreich existiert ein Produktionsstandort in Althofen (Kärnten). Der Standort mit ca. 700 Mitarbeitern ist Leitbetrieb für Medizintechnik innerhalb des Konzerns. Seit 17. September 2013 ist dort auch die Europazentrale von Flex. Des Weiteren existiert ein Verwaltungsstandort am Wiener Flughafen. In Hartberg besteht ein Werk der \"AGM Durmont Austria GmbH\". AGM Durmont ist eine Flex-Tochter, die Tufting Bodenbeläge und Teppiche für den Fußraum von Automobilen herstellt. In der ungarischen Stadt Sárvár wurde 2016 in Kooperation mit Lenovo eine Serverfabrik errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Flex Ltd. (früher als Flextronics International Ltd. oder nur Flextronics bekannt) ist einer der weltweit führenden Anbieter für Electronic Manufacturing Services (EMS) mit Sitz in Singapur und einer weiteren Verwaltungszentrale in San José, Kalifornien.", "tgt_summary": "伟创力(英语:Flex Ltd., 原名英语:Flextronics International Ltd.,),是全球著名的电子专业制造服务公司,于1969年在美国硅谷创立。1981年在新加坡设立工厂,为美国第一家在海外设厂的制造商,此举亦拉开了伟创力全球布局的帷幕。", "id": 2325185} {"src_title": "Demetrios von Phaleron", "tgt_title": "法勒魯姆的德米特里", "src_document": [{"title": "Quellen.", "content": "Mehrere antike Autoren, die Zeitgenossen des Demetrios von Phaleron waren, schrieben über ihn in ihren heute bis auf Fragmente verlorenen Werken, so u. a. Philochoros im 7. Buch seiner \"Atthis\", Diyllos von Athen (wohl in seinen \"Historien\"), Duris von Samos im 16. Buch seiner \"Historien\" mit stark gegnerischer Tendenz sowie Demochares in seiner Zeitgeschichte von einem ebenfalls feindlichen Standpunkt aus. Desgleichen handelte wohl Hieronymus von Kardia in seiner verlorenen \"Geschichte der Diadochen\" über Demetrios und er dürfte auch letztlich die wichtigen Informationen geliefert haben, die Diodor in den erhaltenen Büchern 18–20 seiner \"Bibliothḗkē historikḗ\" über Demetrios bringt. Der Zeit des Demetrios stand auch der Philosoph Hermippos nahe, der eine Biographie über ihn verfasste. Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. lebte Karystios von Pergamon, der im 3. Buch seiner u. a. Anekdoten über frühhellenistische Personen enthaltenden \"Historia hypomnemata\" auf Demetrios von Phaleron zu sprechen kam. Eine erhaltene antike Kurzbiographie des Demetrios findet sich bei Diogenes Laertios im fünften Buch (Kapitel 75–85) seiner \"Leben und Lehren berühmter Philosophen\"; ihr historischer Kern und das Schriftenverzeichnis gehen wahrscheinlich auf Hermippos zurück. Weniger Wert besitzt die kurze Lebensbeschreibung des Demetrios im byzantinischen Lexikon Suda.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abstammung und frühes Leben.", "content": "Demetrios von Phaleron war als Sohn des Phanostratos in niedrigem Stand geboren. Er war Schüler des Philosophen und Botanikers Theophrastos von Eresos und blieb auch später dessen Freund, besuchte aber wohl auch die in Athen bis 323 v. Chr. gehaltenen Vorlesungen des Aristoteles. Demetrios schenkte dem Theophrastos einen Garten, der auch ein Musen-Heiligtum und eine Bibliothek beinhaltete. Dieser liegt heute im Nationalgarten in Athen. Auf diesem Grundstück bei Theophrastos lernte Demetrios den späteren Komiker Menander und den Redner Deinarchos kennen, mit denen er sich befreundete. Erstmals wurde Demetrios 324 v. Chr. politisch aktiv. Als Peripatetiker war er der damals in Athen herrschenden Form der Demokratie abhold. Dagegen bewunderte er die makedonische Monarchie und trat daher der Partei des athenischen Politikers Phokion bei. Nach der Niederlage Athens in der Schlacht von Krannon 322 v. Chr. gehörte er zusammen mit Phokion und dem Redner Demades zu jener ins makedonische Hauptquartier abgeschickten Gesandtschaft, die mit Antipatros und Krateros über die Friedensbedingungen verhandelte. Als die demokratische Partei Athens nach Antipatros’ Tod 319 v. Chr. in der Stadt wieder die Regierung übernahm und über Phokion und dessen Anhänger die Todesstrafe verhängte, konnte Demetrios entkommen. Er zog sich mit vielen Parteigenossen in den Piräus zurück, den Nikanor besetzt hielt. Beim Erscheinen des makedonischen Feldherrn Kassander vor Athen (318 v. Chr.) musste die demokratische Stadtregierung mit ihm Frieden schließen. Bei den hierbei stattfindenden Verhandlungen leistete Demetrios dem Diadochen wichtige Dienste und wurde infolgedessen von Kassander zum Statthalter Athens ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Statthalter Athens.", "content": "Zehn Jahre lang stand Demetrios nun an der Spitze der Verwaltung Athens. Da er von Kassander in seine Position eingesetzt worden war, hatte er keine Befugnis, eigenständige Außenpolitik zu betreiben und beschränkte sich deshalb auf die Kommunalpolitik. Es gelang ihm, die Stadt weitgehend aus den Wirren seiner Zeit herauszuhalten. Auch führte er Neuerungen in der Administration, Wirtschaft und Legislatur ein. Unter anderem dämmte er gesetzlich den Luxus und übertriebenen Aufwand ein, der bisher öfters bei Beerdigungsfeierlichkeiten, Herstellung von Grabmonumenten sowie bei der Veranstaltung von Hochzeiten und Banketten betrieben wurde. Der auf dem Areopag tagende Rat erhielt die Aufgabe, über das religiöse und sittliche Verhalten zu wachen. Demetrios schaffte ferner die bisherige Form der Choregie ab, bei der vermögende Bürger die Ausstattung der dionysischen Agone bezahlen mussten; stattdessen hatte nun ein aus der Staatskasse besoldeter besonderer Beamter (Agonothet) die Agone vorzubereiten und zu leiten. Wahrscheinlich war es auch Demetrios, der die Behörde der sieben \"Nomophylakes\" („Gesetzeswächter“) einrichtete oder zumindest deren Aufgabenbereich ausdehnte. Laut dem antiken Historiker Ktesikles führte er ferner eine Volkszählung durch, durch welche die Zahl der erwachsenen Männer aller Klassen der Bevölkerung Attikas ermittelt wurde, wonach es damals 21.000 Bürger, 10.000 Metöken und noch eine wesentlich größere Zahl an Sklaven gab. Inwieweit Demetrios bei seiner legislatorischen Tätigkeit, durch die sich vermögende Bürger begünstigt sahen, von den politischen Theorien des Aristoteles beeinflusst war, wird in der Forschung unterschiedlich beurteilt. Demetrios’ Verwaltung Athens war insgesamt segensreich für die Stadt. Die jährlichen Staatseinkünfte beliefen sich auf die beträchtliche Summe von 1200 Talenten, und Demetrios, der ein hervorragender Finanzmann war, wirtschaftete mit ihnen vorsichtig. Während seiner Regentschaft sammelten sich bedeutende Überschüsse in der Staatskasse. Doch scheint er große Summen für repräsentative Zwecke ausgegeben zu haben; außerdem finanzierte er viele Projekte zur Verschönerung der Stadt und eine starke Söldnertruppe. 309/308 v. Chr. war er Archon und veranstaltete in dieser Eigenschaft einen prächtigen Festaufzug an den großen Dionysien. Dabei wurde ein von Kastorion zu Ehren des Dionysos gedichtetes Festlied aufgeführt, in dem Demetrios viel Lob erhielt. Viele Athener schätzten Demetrios und sie errichteten ihm zahlreiche Statuen (angeblich 360 – so viele, wie sie Tage im Jahr zählten). Nach seiner Vertreibung (s. u.) soll das wankelmütige Volk alle seine Ehrenstatuen zertrümmert haben bis auf ein Standbild auf der Akropolis. Duris von Samos und Karystios von Pergamon berichten, dass Demetrios insbesondere während seiner Statthalterschaft Athens sehr ausschweifend gelebt, opulente Diners veranstaltet und zahlreiche Liebschaften gehabt habe. Hierfür habe er bedeutende Summen aus den reichen Einkünften der Stadt ausgegeben. Doch sind diese Angaben unzuverlässig und wohl deutlich überzogen. Übereinstimmend wird von den antiken Autoren Demetrios’ auffallende Attraktivität hervorgehoben, die er noch durch allerlei Kunstmittel zu heben suchte. So mag nach Abzug der Übertreibungen als historischer Kern übrigbleiben, dass Demetrios im Privaten ein eleganter Lebemann war. 307 v. Chr. erschien Demetrios I. Poliorketes mit einer starken Flotte vor Athen, eroberte den Piräus und ließ durch einen Herold die Befreiung der Stadt verkünden. Demetrios von Phaleron hatte sich inzwischen nach Verlust des Hafens in die Stadt zurückgezogen. Die Zahl seiner politischen Gegner wuchs aber rasch. Der Demos beschloss bereits am nächsten Tag, dass Demetrios von Phaleron eine Gesandtschaft anführen sollte, die mit Demetrios Poliorketes zu verhandeln und die Übergabe Athens zu vermitteln hatte. Poliorketes sprach dem Phalereer seine Hochachtung aus und garantierte, für seine persönliche Sicherheit zu sorgen. Doch Demetrios von Phaleron fühlte sich in Athen nicht mehr sicher und verließ die Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Späteres Leben und Tod.", "content": "Nach dem Weggang aus Athen begab sich Demetrios von Phaleron zunächst nach Theben, lebte hier in Armut und schloss Freundschaft mit dem Kyniker Krates. Nach Kassandros’ Tod 297 v. Chr. hielt er sich auch in Theben nicht mehr für sicher und zog nach Ägypten, wo er fortan am Hof des Königs Ptolemaios I. wohnte. Er wirkte als Berater des ptolemäischen Herrschers, von dem er ehrenvoll aufgenommen worden war, und leitete die von Ptolemaios eingesetzte Gesetzgebungskommission. Unglaubwürdig sind antike Nachrichten, die Demetrios eine wichtige Rolle bei der Errichtung der Bibliothek von Alexandria zuschreiben. Die meisten seiner Schriften verfasste Demetrios während seines Exils in Ägypten. Ptolemaios II. Philadelphos, der Sohn und Nachfolger von Ptolemaios I., war Demetrios nicht wohlgesonnen. Als er nach dem Tod seines Vaters 283 v. Chr. die Macht in Ägypten übernommen hatte, verwies er Demetrios aus Alexandria und ließ ihn irgendwo auf dem Land in Gewahrsam halten. Dort starb Demetrios angeblich am Biss einer Schlange, entweder auf Anordnung von Ptolemaios II. oder nur zufällig.", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "Demetrios von Phaleron gehörte als Philosoph zur peripatetischen Schule und hinterließ zahlreiche Schriften, von denen aber keine erhalten blieb. Nur wenige Fragmente sind überliefert. Diogenes Laertios liefert im 5. Buch (Kapitel 80 bis 81) seiner \"Leben und Lehren berühmter Philosophen\" ein – zerrüttetes und nicht vollständiges –Schriftenverzeichnis des Demetrios. Insgesamt sind 45 Titel seiner Werke bekannt. Dazu gehören philosophische Schriften, die sich mit der Ethik und Staatstheorie beschäftigen; beispielsweise schrieb er eine \"Apologie des Sokrates\". Des Weiteren veröffentlichte Demetrios historische und staatswissenschaftliche Werke, so einen Rechenschaftsbericht über seine zehnjährige Statthalterschaft von Athen, eine als \"Archontenliste\" titulierte Chronik Athens, in der er neben der politischen auch die Literaturgeschichte darstellte, eine historisch-antiquarische Untersuchung der athenischen Gesetzgebung, vor allem jener Solons, sowie eine Verfassungsgeschichte Athens. Auch gab er einige seiner Reden heraus sowie Sammlungen der Fabeln Äsops und von Sprüchen der Sieben Weisen. Schließlich verfasste er rhetorische und literaturwissenschaftliche Bücher, auf letzterem Gebiet etwa Studien zu Homer. Der bedeutende römische Rhetoriklehrer Quintilian bezeichnete Demetrios als letzten attischen Redner. Das Werk „Über den Ausdruck“, das sich mit Rhetorik beschäftigt, wird Demetrios zwar gelegentlich zugeschrieben; wahrscheinlicher ist jedoch, dass es vom Sophisten Demetrios von Alexandria stammt, der zur Zeit Mark Aurels Herrschaft lebte. Die rhetorische Lehrschrift \"De elocutione\" (Περὶ ἑρμηνείας) stammt sicher nicht von ihm.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Übersichtsdarstellungen Untersuchungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Demetrios von Phaleron (, lateinisch \"Demetrius Phalereus\"; * um 360 v. Chr. in Phaleron bei Athen; † um 280 v. Chr. in Oberägypten) war ein antiker griechischer Philosoph, Politiker und Rhetoriker. Er war ein Schüler und Freund des Philosophen Theophrastos von Eresos und ein Vertreter der peripatetischen Schule. Als Vertrauensmann des makedonischen Feldherrn Kassander übte er von 317–307 v. Chr. die Statthalterschaft von Athen aus. In dieser Eigenschaft führte er Neuerungen in der Verwaltung, Wirtschaft und Legislatur der Stadt ein. Das Erscheinen von Demetrios I. Poliorketes vor Athen zwang ihn zur Abdankung. Er begab sich zuerst nach Theben und 297 v. Chr. nach Ägypten, wo er Berater des Königs Ptolemaios I. wurde. Während seines Exils in Ägypten verfasste er auch seine meisten, bis auf Fragmente verlorenen historischen, philosophischen und literaturwissenschaftlichen Schriften. Als Ptolemaios II. 283 v. Chr. an die Regierung gelangte, fiel Demetrios in Ungnade, wurde aufs Land verbannt und starb wenig später, angeblich an einem Schlangenbiss.", "tgt_summary": "法勒鲁姆的德米特里,或称法勒鲁姆人德米特里(希腊语:Δημήτριος Φαληρεύς, 约前350年-约前280年),是雅典的演辩家、政治家、哲学家、作家。他出身法勒鲁姆(Phalerum),后来成为泰奥弗拉斯托斯的学生,也是早期逍遥学派的其中一员。德米特里之后成为杰出的政治人物,并被马其顿的卡山德命为雅典的僭主。德米特里单独治理雅典10年,期间对法律进行重要改革,并让雅典维持亲卡山德的寡头政治。一直到前307年,德米特里遭到卡山德敌对势力驱除出境,于是他被迫离开雅典,来到底比斯,并在前297年后来到亚历山大托勒密宫廷。他留下许多著作,包含历史、修辞学和文学批评等项目。", "id": 781332} {"src_title": "Daviess County (Kentucky)", "tgt_title": "戴維斯縣 (肯塔基州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im mittleren Westen von Kentucky, grenzt im Norden an Indiana, getrennt durch den Ohio River und hat eine Fläche von 1234 Quadratkilometern, wovon 36 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt in Kentucky im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Hancock County, Ohio County, McLean County und Henderson County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Daviess County wurde am 14. Januar 1815 aus Teilen des Ohio County gebildet. Benannt wurde es nach Colonel Joseph Hamilton Daviess. 1936 wurde hier die letzte öffentliche Hinrichtung durch Hängen in den USA durchgeführt, an dem 23-jährigen Farbigen Rainey Bethea wegen Raub und Mord an einer älteren weißen Frau. 36 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 7. September 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Daviess County 91.545 Menschen in 36.033 Haushalten und 24.826 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 76 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 93,69 Prozent Weißen, 4,35 Prozent Afroamerikanern, 0,13 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,43 Prozent Asiaten, 0,02 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 0,44 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,94 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 0,92 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 36.033 Haushalten hatten 32,9 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 53,6 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 11,8 Prozent waren allein erziehende Mütter, 31,1 Prozent waren keine Familien, 27,1 Prozent waren Singlehaushalte und in 11,1 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,47 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,00 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 25,8 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 9,0 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 28,4 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 23,0 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 13,8 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 37 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 92,6 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren alt oder darüber kamen statistisch 88,3 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 36.813 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 45.404 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 35.295 USD, Frauen 21.971 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 18.739 USD. 9,4 Prozent der Familien und 12,3 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 15,6 Prozent Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahre und 11,4 Prozent waren Menschen über 65 Jahre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daviess County ist ein County im Bundesstaat Kentucky der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Owensboro, das nach Colonel Abraham Owen benannt wurde, getötet bei der Schlacht von Tippecanoe.", "tgt_summary": "戴维斯县(英语:Daviess County)是美国肯塔基州西北部的一个县,北隔俄亥俄河与印地安纳州相望。面积1,234平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口91,545人。县治欧文斯伯勒 (Owensboro)。", "id": 568914} {"src_title": "Lewis County (Kentucky)", "tgt_title": "劉易斯縣 (肯塔基州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Nordosten von Kentucky, grenzt an den Bundesstaat Ohio, getrennt durch den Ohio River und hat eine Fläche von 1284 Quadratkilometern, wovon 29 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt in Kentucky im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Greenup County, Carter County, Rowan County, Fleming County und Mason County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lewis County wurde am 2. Dezember 1806 aus Teilen des Mason County gebildet. Benannt wurde es nach Meriwether Lewis, einem US-amerikanischen Entdecker, Soldaten und Verwaltungsbeamten. Er war maßgeblich an der Planung und Ausführung der Lewis-und-Clark-Expedition (\"Corps of Discovery\", \"Entdeckungskorps\") beteiligt. Fünf Bauwerke des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 10. Oktober 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Lewis County 14.092 Menschen in 5.422 Haushalten und 4.050 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 11 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,92 Prozent Weißen, 0,21 Prozent Afroamerikanern, 0,21 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,03 Prozent Asiaten und 0,09 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,55 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 0,44 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 5.422 Haushalten hatten 35,1 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 60,4 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 9,7 Prozent waren allein erziehende Mütter, 25,3 Prozent waren keine Familien, 22,5 Prozent waren Singlehaushalte und in 10,0 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,56 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 2,98 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 25,3 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 9,1 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 29,4 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 23,7 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 12,5 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 36 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 99,0 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren alt oder darüber kamen statistisch 97,0 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 22.208 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 26.109 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 25.522 USD, Frauen 18.764 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 12.031 USD. 23,5 Prozent der Familien und 28,5 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 36,4 Prozent Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahre und 21,3 Prozent waren Menschen über 65 Jahre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lewis County ist ein County im Bundesstaat Kentucky der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Vanceburg, benannt nach ihrem Gründer \"Joseph Calvin Vance\".", "tgt_summary": "刘易斯县(英语:Lewis County)是美国肯塔基州东北部的一个县,隔俄亥俄河与俄亥俄州相望。面积1,284平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口14,092人。县治万斯堡 (Vanceburg)。", "id": 2245060} {"src_title": "Virgin-Islands-Nationalpark", "tgt_title": "維爾京群島國家公園", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Nationalpark hat eine Gesamtgröße von etwa 52 km2 und liegt etwa 80 km östlich der Insel Puerto Rico entfernt im Karibischen Meer. Der größte Teil des Nationalparks befindet sich auf der 14 km langen und 8 km breiten Insel St. John, deren Fläche der Park zu über zwei Dritteln einnimmt. Daneben gehören auch weite Teile der vorgelagerten Küste, sowie fast die gesamte Insel Hassel zum Gebiet des Nationalparks.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Bei St. John und Hassel handelt es sich um Vulkaninseln, die durch wiederholte starke über- und unterirdische Vulkantätigkeit sowie der damit verbunden sukzessiven Hebung des Meeresbodens entstanden sind, deren Ursache in großräumigen plattentektonischen Vorgängen liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Auf den Inseln herrscht subtropisches Klima, mit hoher Luftfeuchtigkeit und schwülen Nächten. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 26 °C, wobei die Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter relativ gering sind. In der Regel fällt zwischen Juli und Januar mehr Regen, während der Frühling und Sommer trocken sind.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Die ursprüngliche Vegetation von St. John wurde mit den Abholzungen der Dänen zerstört und durch exotische, eingeführte Pflanzen ersetzt. Als 1956 der Nationalpark geschaffen wurde, fand man nur noch sehr kleine Restbestände der ursprünglichen Vegetation vor. Die einheimischen Gewächse tragen Namen wie Kapok, Teyer Palme, Lignum vitae, wilde Frangipani, Bayrum, Meerwein und Gumbo Limbo. Zu diesen Bäumen und Büschen gesellt sich eine Vielzahl farbenprächtiger, ebenfalls einheimischer Orchideenarten. In trockeneren Teilen gedeihen Agaven und einige wenige Kakteenarten. In einigen seichten Meeresbuchten bilden die hochwurzeligen Mangroven dichte Wälder.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Einheimische Säugetiere sind lediglich die sechs verschiedenen Fledermausarten. Zur Beseitigung der Ratten, die mit den Schiffen der Einwanderer nach St. John gekommen waren, wurden bereits 1884 Mungos ausgewildert. Diese in Asien und Afrika weit verbreitete Schleichkatzenart ernährte sich jedoch entgegen jeder Hoffnung nicht von den Ratten, sondern von den Eiern bodenbrütender Vögel. 138 Vogelarten bevölkern heute die Inseln. Heimisch sind hier außerdem einige Echsen-, Frosch und Meeresschildkrötenarten sowie ungiftige Schlangen. Am vielfältigsten zeigt sich jedoch die Unterwasserwelt. Die Meeresfauna des subtropischen Flachmeers wird von einigen Korallenarten, Schnecken, Muscheln, Seesternen und vielen weiteren Meerestieren bewohnt.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Die meistbesuchten Ziele des Nationalparks sind \"Annaberg\" und die \"Trunk Bay\". Die \"Trunk Bay\" bietet weiße Sandstrände und türkisblaue Buchten, in denen man Tauchgänge unternehmen kann. Daneben bietet der Virgin-Islands-Nationalpark mit seinen vielen Stränden, Korallenriffen, historischen Ruinen und Wanderwegen unzählige andere Möglichkeiten den Park kennenzulernen und Aktivitäten wie Schnorcheln, Tauchen, Wandern oder Vogelbeobachtungen durchzuführen. Das Besucherzentrum befindet sich am Westende der Insel St. John am Hafen der kleinen Ortschaft Cruz Bay. Der Nationalpark ist mit dem Flugzeug oder mit der Fähre zu erreichen. Auf der Insel St. John befinden sich mehrere Hotels. An der Cinnamon Bay befindet sich ein Zeltplatz. Das vorgelagerte Virgin Islands-Korallenriff ist seit 2001 zugleich ein National Monument der Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Virgin-Islands-Nationalpark befindet sich auf den beiden karibischen Inseln Saint John und Hassel, die zu den amerikanischen Jungferninseln gehören. Nachdem die Tourismusbranche St. John für sich entdeckt hatte, wurde der Nationalpark 1956 zum Schutz vor der drohenden Kommerzialisierung gegründet.", "tgt_summary": "维尔京群岛国家公园(英语:Virgin Islands National Park)是美国的一处国家公园,公园的大部分地区位于圣约翰岛,此外还包括了一些邻近岛屿。维尔京群岛国家公园是一个浮潜圣地,此外也拥有热带雨林景观。平均每年有约50万名游客参观维尔京群岛国家公园。", "id": 1998531} {"src_title": "5. Klavierkonzert (Beethoven)", "tgt_title": "第5號鋼琴協奏曲 (貝多芬)", "src_document": [{"title": "Entstehung und Wirkung.", "content": "Das Konzert entstand von Dezember 1808 bis April 1809 und ist Erzherzog Rudolph gewidmet. Europa befand sich mitten in den Napoleonischen Kriegen. Im April hatte Österreich Frankreich den Krieg erklärt. Mitte Mai 1809 wurde Wien von den französischen Truppen unter Napoleon Bonaparte bombardiert und besetzt. Schon am 4. Mai war die kaiserliche Familie, darunter auch Erzherzog Rudolph, Beethovens Förderer und Schüler, aus Wien in den ungarischen Teil ihres Herrschaftsbereiches geflohen. Beethovens Haltung Napoleon gegenüber schlug 1809 in Ablehnung um. Die Materialien zum 5. Klavierkonzert machen das deutlich: Etliche Skizzen zum 5. Klavierkonzert befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft mit Skizzen zu Heinrich Joseph von Collins Wehrmannslied \"Östreich über alles\". Beethoven vollendete die Lied-Komposition jedoch nicht. Ein weiteres Zeugnis von Beethovens Patriotismus findet sich im Partiturautograph zum 5. Klavierkonzert, zu Beginn des 2. Satzes. Beethoven hält hier fest „Östreich löhne Napoleon“ – Österreich zahle es Napoleon heim! (Hans-Werner Küthen, Herausgeber des Klavierkonzerts in der Neuen Beethoven-Gesamtausgabe, schließt aus dieser Bemerkung, dass Beethoven den Mittelsatz des Konzerts erst nach der Eroberung Wiens geschrieben hat.) Die Uraufführung erfolgte am 13. Januar 1811 in einem halböffentlichen Konzert im Wiener Palais des Fürsten Joseph Lobkowitz mit dem Erzherzog als Solist. Dies belegt eine Tagebuchnotiz des Grafen Johann Nepomuk von Chotek, der auch die anderen Programmpunkte festhielt. Am 28. November 1811 folgte im Leipziger Gewandhaus eine Aufführung mit dem Pianisten Friedrich Schneider. Zur ersten öffentlichen Aufführung kam es in Wien erst am 11. Februar 1812 bei einer Akademie im Theater am Kärntnertor, bei der Beethovens Schüler Carl Czerny den Solopart übernahm. Im Gegensatz zu seinen übrigen Klavierkonzerten ist Beethoven selbst mit dem Werk nie öffentlich aufgetreten, wohl bedingt durch seine zunehmende Schwerhörigkeit. Nicht zufällig war das Klavierkonzert Nr. 5 geraume Zeit vor der Uraufführung in Druck erschienen – 1810 bei Clementi in London und im Februar 1811 im Verlag Breitkopf & Härtel (wie die Druckbücher des Verlags ausweisen) –, so dass die wirklichen Kenner, allen voran Erzherzog Rudolph, das neue Werk schon gründlich studieren konnten. Die wichtigste Erklärung für die frühe Veröffentlichung ist, dass dieses Konzert nicht mehr für die Aufführung durch den Komponisten selbst gedacht war. Darüber hinaus war es nicht nur für professionelle Konzertpianisten wie Czerny bestimmt, dies ist schon der Solostimme anzusehen: Bis dahin war es üblich, im gedruckten Solopart die Orchesterstimmen nur durch einen bezifferten Bass anzudeuten, so konnten erfahrene Solisten die Orchesterpassagen verfolgen und situativ mitspielen. Hier dagegen ist der Klavierstimme mit einem vollwertigen Klavierauszug versehen. Außerdem ließ Beethoven im Solopart an einigen Stellen Alternativ-Versionen (\"ossia\") abdrucken, die entweder technisch weniger anspruchsvoll oder auf kleineren Instrumenten mit geringerem Tonumfang spielbar waren. Auch durch die außergewöhnlich präzisen Vortragsanweisungen unterscheidet sich die Ausgabe dieses Konzerts von allen vorangegangenen: Artikulation, Pedalgebrauch, Klangfarbe, Ausdrucksgehalt – nichts sollte dem Zufall überlassen bleiben. Und die Kadenzen, traditionell die Teile des Konzerts, in den sich der Solist frei entfalten konnte, werden nun bis zur letzten Note ausgeschrieben. Wegen seines \"heroischen\" Tons erhielt das Konzert in Großbritannien den Beinamen \"Emperor Concerto\" (nach Johann Baptist Cramer), was später mit \"Kaiserkonzert\" übersetzt wurde, wobei unklar bleibt, welcher Kaiser überhaupt gemeint sein soll.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Gestalt (Analyse).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1. Satz: Allegro.", "content": "Es-Dur, 4/4-Takt, 576 Takte Der Kopfsatz steht in Sonatensatzform. Die Orchesterexposition (T. 1-111) eröffnet Beethoven – entgegen allen bisherigen Konventionen – mit einer virtuos auskomponierten Solokadenz (T. 1-11). Somit wird der eigentliche Schluss hier quasi zum Anfang des Stücks: Das Orchester markiert zunächst die Kadenzakkorde mit der Tonika (Es-Dur), der Subdominante (As-Dur) und der Dominante (B-Dur), jeweils gefolgt von prächtigen Klavierpassagen, die schließlich in die Grundtonart zurückführen. Der Hauptsatz (T. 11-29) beginnt mit dem schwungvollen Hauptthema (7 in 2+2+3 Takte) in Es-Dur, welches von den 1. Violinen vorgestellt wird. Nach einer kurzen, eher formelhaften Überleitung (T. 29-40) folgt in T. 41 der Seitensatz. Das kontrastierende Seitenthema (8 in 4+4 Takte), welches bei Beethoven oft verschiedenartige Gestalten aufweisen kann, erscheint erstmals in den Streichern, Klarinetten und Fagotten (\"staccato\" / \"pp\") in der Varianttonart es-Moll und wird danach in T. 49 von den beiden Hörnern quasi „im Volkston“ (\"dolce\" / l\"egato\") in Es-Dur übernommen. Ein dialogisches Wechselspiel der 1. Violinen mit den Bässen steigert sich in der Folge zur einer ausgedehnten Schlussgruppe (T. 57-111) in Es-Dur, die zunächst wieder Hauptsatzmaterial verwendet, in den Takten 78-85 dann von einer zweimaligen Holzbläserpassage unterbrochen wird und nach einem kurzen, in T. 97 beiläufig eingeführten Nebengedanken in den 1. Violinen (mit triolischer Begleitung) schließlich auf der Dominante endet. Nun leitet das Klavier mit einem chromatisch aufsteigenden Lauf zur Soloexposition (T. 111-268) über. Das Hauptthema in Es-Dur erscheint diesmal charakterlich verändert im Klavier und auch in der Folge überrascht Beethoven mit unerwarteten Stimmungswechseln, dynamischen Kontrasten sowie tonartlichen Ausweichungen. Das Seitenthema im Klavier beginnt in T. 151 völlig unerwartet in der Untermediante h-Moll (eigentlich ces-Moll) und wechselt in T. 159 – nun enharmonisch verwechselt – in dessen Variante Ces-Dur. Erst in der folgenden Orchesterpassage wird mittels chromatischer Rückung die für den Seitensatz und die Schlussgruppe (T. 227- 268) erwartete Dominanttonart B-Dur erreicht. Der melodische Nebengedanke erscheint in T. 254 überraschenderweise in der Obermediante G-Dur, endet jedoch wiederum halbschlüßig und mündet dabei nahtlos in die Durchführung. Beethoven erweitert die ursprüngliche Tonartendisposition der klassischen Sonatensatzform mit Tonika (Es-Dur) und Dominante (B-Dur) hier also durch die beiden Medianten (h-Moll bzw. Ces-Dur sowie G-Dur) und greift dadurch den Komponisten der Romantik (u. a. Schubert, Brahms) vor. Die Durchführung (T. 268-356) beginnt Beethoven nun mit dem Hauptthema in G-Dur und führt den Hören in einem facettenreichen Dialog zwischen Klavier und Orchester durch verschiedene Motive, Klangfarben und Tonarten (c-Moll, G-Dur, Des-Dur und Es-Dur). Sie umfasst insgesamt 94 Takte, verarbeitet inhaltlich v. a. Material des Hauptsatzes und der Schlussgruppe (nicht aber den Seitensatz!) und gliedert sich – wie zur Zeit der Wiener Klassik üblich – standardmäßig in folgende drei Abschnitte (nach Erwin Ratz): 1. Einleitung (T. 268-279), 2. Kern (T. 280-337) mit Modulationsprozessen, 3. Verweilen auf der Dominante bzw. Rückleitung (T. 338-356). Die Reprise (T. 357-476) ist, wie üblich, variiert und durch eine ausgedehnte Coda erweitert. Nach der einleitenden Solokadenz (T. 357-367) wird das Hauptthema vom Orchester in strahlendem Es-Dur rekapituliert und in T. 377 vom Klavier mit chromatischen Vorhalten variiert. Auch das Seitenthema erscheint in T. 403 wieder, diesmal aber in cis-Moll bzw. Des-Dur und in T. 419 schließlich normhaft in der Grundtonart Es-Dur. Die nachfolgende Schlussgruppe (ab T. 436) erscheint leicht verkürzt, der melodische Nebengedanke (vgl. T. 97-102) sowie die obligate Solo-Kadenz fehlen; stattdessen führt eine ausnotierte Klavierpassage weiter in die Coda. Um Missverständnisse zu vermeiden ließ Beethoven in T. 491 über dem Quartsextakkord – in diesem Kontext normalerweise das Signal für den Einschub einer Kadenz – die folgende Anweisung drucken: \"Non si fa una Cadenza, ma s'attacca subito il seguente\" (Man spiele keine Kadenz, sondern schließe sofort das Folgende an). Offenbar hatte der Komponist wenig Vertrauen in die musikalische Kompetenz der Pianisten seiner Zeit. Im Rahmen der Coda, welche Beethoven hier – wie auch in seinen Sinfonien – ganz im Sinne einer sogenannten Schlussdurchführung gestaltet, erscheint in T. 503 nun letztmals das Seitenthema in es-Moll (in seiner ursprünglichen Gestalt) im Klavier sowie dessen liedhafte Variante (vgl. T. 49-56) in den Hörnern in Es-Dur. Im weiteren Verlauf finden sich Fragmente des Hauptthemas im Wechsel zwischen Orchester und Klavier sowie in T. 544 der bisher ausgesparte Nebengedanke in den Holzbläsern sowie im Solopart. Der Satz endet nach einer fulminanten Steigerung – Beethoven schreibt hier das erste Fortefortissimo (\"fff\") der Musikgeschichte! – in traditioneller Manier.", "section_level": 2}, {"title": "2. Satz: Adagio un poco mosso.", "content": "H-Dur, 4/4-Takt, 82 Takte Der ergreifende Mittelsatz ist in H-Dur gesetzt, einer mit Es-Dur enharmonisch verwechselt terzverwandten Tonart (eigentlich Ces-Dur), und erinnert in seiner Klanglichkeit bereits an die Klaviermusik von Chopin oder Liszt. Dabei handelt es sich um eine dreiteilige Adagio-Form (nach Ratz) mit der Gliederung in A B B' A' A\" sowie einer 3-taktigen Überleitung zum letzten Satz. Gedämpfte Streicher über einer gezupften Basslinie (vgl. Walking Bass) stellen zunächst das getragene, choralhafte Hauptthema (16 Takte) vor, ehe in T. 16 das Klavier übernimmt und ein zweites Thema (11 Takte) zur Begleitung des Orchesters vorträgt, welches in T. 26 in der Dominante Fis-Dur endet. Ein 2-taktiges Zwischenspiel der Streicher moduliert weiter nach D-Dur, wo in T. 28 das Klavier diesmal mit einer Variante des zweiten Themas einsetzt und nach einer längeren Trillerkette gemeinsam mit dem Orchester in die Grundtonart H-Dur zurückkehrt. In T. 45 kommt es zur Rekapitulation des Hauptthemas, wobei das Klavier zunächst melodieführend, bei seiner variierten Wiederholung durch die Holzbläser (ab T. 60) dann aber nur noch begleitend mitwirkt, um nach einem mehrtaktigen Reduktionsprozess (\"sempre più diminuendo\") schließlich in der tiefen Lage zu verklingen (\"morendo\"). In den Takten 79-82 komponierte Beethoven einen nahtlosen Übergang zum finalen Rondo: Die beiden Fagotte wechseln hier ihren Halteton – im Sinne einer harmonischen Rückung – unisono von h nach b, der Dominante von Es-Dur, und übergeben ihn an die Hörner. Das Klavier deutet nun zwei Mal leise und langsam das Thema des letzten Satzes an, um beim dritten Anlauf dann direkt in den 3. Satz überzugehen (\"attacca il Rondo\").", "section_level": 2}, {"title": "3. Satz: Rondo. Allegro.", "content": "Es-Dur, 6/8-Takt, 431 Takte Den Schlusssatz mit der Gliederung in A B A C A B A + Coda eröffnet das Klavier unbegleitet im donnernden Fortissimo. Das Hauptthema in Es-Dur, bestehend aus einem aufstrebenden Dreiklang und einem abwärts geführten Gegenmotiv, wirkt aufgrund seines ungewöhnlichen rhythmischen Profils, der kontrastreichen Gestaltung sowie seiner formalen Offenheit fast schon „zwanghaft“ freudig – manch einer fühlt sich hier eher an ein manisches „Grinsen“ als an ein natürliches „Lächeln“ erinnert – und bildet somit einen deutlichen Kontrast zum Mittelsatz. Das Orchester wiederholt das Hauptthema in T. 17 und erweitert es diesmal zu einem in sich geschlossenen Themenkomplex von insgesamt 26 Takten. Das gesangliche Seitenthema (\"dolce\") erscheint in T. 49 zunächst in Es-Dur sowie in T. 72 in neuer Gestalt dann in B-Dur, ehe das Hauptthema im Sinne eines Refrains in T. 94 wieder in der Grundtonart erscheint und die Exposition damit komplettiert. Beethoven lässt hier die Form des Rondos, wie in der Wiener Klassik üblich, mit der Sonatensatzform verschmelzen (Sonatenrondo). Im Durchführungsteil wird das Hauptthema über die Tonarten C-Dur (T. 138), As-Dur (T. 162) und sogar E-Dur (T. 189) geführt, Material des Seitensatzes fehlt – wie schon im Kopfsatz – jedoch auch hier gänzlich. Ein verlängerter Doppeltriller auf der Dominante und die zweimalige Andeutung des Hauptthemas in den Streichern in T. 238 – vergleichbar mit dem Übergang vom 2. zum 3. Satz – leiten in T. 246 in die Reprise über: Haupt- und Seitensatz (T. 294) erscheinen nun leicht variiert in Es-Dur, ehe das Hauptthema in T. 341 nochmals in der Subdominanttonart As-Dur (statt Es-Dur) auftritt, im weiteren Verlauf jedoch wieder in die Grundtonart zurückfindet. In der Coda überrascht Beethoven den Hörer dann in T. 402 zunächst mit einem – für die damalige Zeit unüblichen – Duett des Klaviers mit der Pauke, deren Ostinato sich in der Folge allmählich verlangsamt und beinahe verklingt (\"ritardando\" / \"pianissimo\"), ehe das Klavier unvermittelt und tempomäßig übersteigert (\"Più allegro\" / \"fortissimo\") zum Anfangscharakter des Satzes zurückführt und in T. 425 das Orchester mit dem verkürzten Hauptthema in Es-Dur einen triumphalen Schlusspunkt setzt.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "Klavier solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten in B (im 2. Satz in A), 2 Fagotte, 2 Hörner in Es (im 2. Satz in D), 2 Trompeten in Es, Pauken (in Es und B) und Streicher: Violine (2), Bratsche, Violoncello, Kontrabass Im 2. Satz sind die 2. Flöte, die 2. Klarinette sowie die Trompeten und Pauken tacet.", "section_level": 1}, {"title": "Stellenwert im Gesamtwerk.", "content": "Das 5. Klavierkonzert op. 73 ist Beethovens letztes reines Klavierkonzert und entstand in seiner mittleren Schaffensperiode, zeitnah mit der 5. bis 7. Sinfonie, dem 4. Klavierkonzert und der Chorfantasie op. 80. Die Zeit zwischen 1803 und 1813 war seine produktivste Arbeitsphase. Das Werk setzt den Stil des sinfonischen Klavierkonzerts fort, den zuvor Mozart in seinen späten Klavierkonzerten ab KV 466 (1785) ausgebildet hatte, und markiert einen vorläufigen Höhepunkt in der Geschichte dieses Genres. Wie seine 9 Sinfonien beeinflussten auch Beethovens Klavierkonzerte – insbesondere aber das berühmte Es-Dur-Konzert – nachhaltig spätere Komponisten (u. a. Schumann, Brahms, Chopin und Liszt sowie Tschaikowski und Rachmaninow) und lieferten somit entscheidende Impulse für die weitere Entwicklung der Gattung. In der Tonart Es-Dur stehen u. a. die Eroica-Variationen op. 35 (1802), die revolutionäre 3. Sinfonie op. 55 (1803), 4 Klaviersonaten sowie einige Kammermusikwerke. Im 18. Jahrhundert erhielt sie allgemein den Nimbus des „Weihevollen“, galt als „feierlich“, und wurde daher von Beethoven öfters benutzt, um Heldentum musikalisch darzustellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das 5. Klavierkonzert op. 73 in Es-Dur ist Ludwig van Beethovens letztes vollendetes Klavierkonzert. Im englischsprachigen Raum ist dieses Meisterwerk auch unter dem Titel „Emperor Concerto“ bekannt und gehört heutzutage zu den beliebtesten und meistgespielten Klavierkonzerten weltweit. Die Spieldauer beträgt ca. 40 Minuten.", "tgt_summary": "降E大调第五钢琴协奏曲(作品73,又唤作「帝皇或皇帝」协奏曲),乃贝多芬的第五首钢琴协奏曲作品,于1809年至1811年间在维也纳完成初稿,当时正值法奥战争。接着于1811年11月于莱比锡作首演。贝多芬亦曾将此作品献予奥地利的鲁道夫公爵。", "id": 1196050} {"src_title": "Shamarpa", "tgt_title": "夏瑪巴", "src_document": [{"title": "Rothut-Karmapa.", "content": "Die Bezeichnung Rothut-\"Karmapa\" stammt aus historischen Texten von Gölo Shönnu Pel (1392–1481), dem 2. Pawo Rinpoche Tsuglag Trengwa (1504–1566), dem 5. Dalai Lama (1617–1682) und dem 8. Tai Situpa, Chökyi Chungne (1700–1774), in denen der jeweilige Shamarpa so genannt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Shamarpas.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "13. Jahrhundert.", "content": "Der 1. Shamarpa Khedrub Dragpa Sengge (1283–1349) war einer der wichtigsten Schüler des 3. Karmapa (1284–1339), der ihn neben Karmapa selbst als eine weitere Emanation des 2. Karmapa Karma Pakshi bestätigte, der vorausgesagt hatte, er werde sich in zwei Nirmanakaya-Formen manifestieren. Der 3. Karmapa überreichte nun dem 1. Shamarpa einen rubinroten Hut, der das genaue Abbild seines eigenen schwarzen Hutes war. Dies sollte ein Symbol für die Untrennbarkeit des Geistes der Karmapas und der Shamarpas sein. Der Name Shamarpa „Der mit dem roten Hut“ (oder der roten Krone) stammt aus dieser Zeit. Es erfüllte auch eine Prophezeiung des Shakyamuni im Kalpa-Sutra, nach der ein großer Bodhisattva mit einem roten Hut (oder einer roten Krone) kommen sollte um die fühlenden Wesen aus Samsara zu befreien.", "section_level": 2}, {"title": "17. Jahrhundert.", "content": "Die Karma-Kagyü-Linie entfaltete sich über 500 Jahre und war Anfang des 17. Jahrhunderts, zur Zeit des 10. Karmapa (1604–1674), eine der einflussreichsten Schulen des tibetischen Buddhismus. Der Tod des beliebten 6. Shamarpa Mipham Chökyi Wangchug (1584–1630), der beim damals mächtigsten Lama der Gelugpa, dem 5. Dalai Lama, ein hohes Ansehen genoss, schwächte die politische Position der Karma-Kagyü-Linie. Es eskalierte ein zwischen der Karma-Kagyü und den Gelugpas seit langem schwelender politischer Konflikt. Der 10. Karmapa, der die Regentschaft seiner Klöster dem 5. Goshri Gyeltshab Rinpoche Dragpa Chöyang (1618–1658) überließ, sowie der 7. Shamarpa Yeshe Nyingpo (1631–1694) und deren Anhänger wurden angegriffen, aber es gelang ihnen zu fliehen. Als der Mongolenfürst Gushri Khan schließlich mit einem Heer in das Königreich von Tsang einfiel, dessen König ein Anhänger des 10. Karmapa war und ein Jahr später den 5. Dalai Lama Lobsang Gyatsho als Souverän von ganz Tibet einsetzte, verlor die Karma-Kagyü-Schule jeglichen politischen Einfluss in Tibet. Die siegreichen Gelug festigten ihre politische Macht, indem sie die Karma-Kagyü-Linie in den politisch wichtigen Zentralprovinzen, hauptsächlich in Tsang, unterdrückte. Neben 27 Klöstern des Karmapa wurden auch 20 Klöster des Shamarpa zwangsweise zur Gelugpa-Schule konvertiert. Nur Tsurphu, der Sitz des Karmapa, und Yangpachen, das Hauptkloster des Shamarpa, und einige wenige andere durften weiter die Karma-Kagyü-Tradition praktizieren.", "section_level": 2}, {"title": "18. Jahrhundert.", "content": "Im frühen 18. Jahrhundert machten der 7. Goshri Gyeltshab Könchog Öser (1699–1765), der 8. Tai Situpa Chökyi Chungne (1700–1774), der 8. Shamarpa Pelchen Chökyi Döndrub (1695–1732) und der 12. Karmapa (1703–1732) eine Pilgerreise nach Indien und Nepal. In Nepal wurden sie vom damaligen König hoch geehrt und in Indien besuchten sie die heiligen Plätze des Buddha Shakyamuni. Der 12. Karmapa und der 8. Shamarpa hatten zur Zeit der Herrschaft des chinesischen Kaisers Yongzheng einen so hervorragenden Ruf, dass sie 1732 an seinen Hof eingeladen wurden. Beide starben am Tag nach ihrer Ankunft in Peking an den Pocken. Die beiden Gelugpa-Lamas \"Kyangkya\" und \"Thudka\" behaupten in ihren Autobiographien, der Tod der beiden höchsten Kagyü-Lamas sei eine Folge schwarzer Magie gewesen. Nach dem Tod des 12. Karmapa und des 8. Shamarpa litt die Karma-Kagyü-Linie unter einer erneuten Phase des Niedergangs in Zentral-Tibet. Während der Herrschaft des chinesischen Kaisers Qianlong im 18. Jahrhundert waren der mächtige 6. Penchen Lama Lobsang Pelden Yeshe, d. i. der zweitmächtigste Lama der Gelug-Schule, und der vom 13. Karmapa anerkannte 10. Shamarpa Mipham Chödrub Gyatsho (1742–1792) Brüder. Der 10. Shamarpa hoffte, dass seine Verwandtschaft mit dem Penchen Lama die tibetische Regierung dazu bringen könnte, seine im vorherigen Jahrhundert von den Gelugpas zwangskonvertierten Klöster wieder in den alten Zustand zu versetzen. Bevor dies jedoch geschehen konnte, starb der Panchen Lama in Peking, wohin er vom Kaiser eingeladen worden war, an den Pocken. Aus tiefem Respekt vor dem Penchen Lama, der sein Lehrer gewesen war, soll der Kaiser den Brüdern und Schwestern des Penchen Lama, also auch dem Shamarpa, eine große Menge Goldmünzen geschenkt haben. Das Kloster Trashi Lhünpo, der Sitz des Penchen Lama, soll jedoch dem 10. Shamarpa den ihm zustehenden Teil nicht herausgegeben haben. Als sich die Verwaltung des Shamarpa-Klosters Yangpachen darüber beschwerte, hieß es, das ganze Gold gehöre dem Kloster Trashi Lhünpo. Der 10. Shamarpa wurde als Verräter bezeichnet, da er eine Rebellion gegen die tibetische Regierung angezettelt habe, um seine Klöster zurückzubekommen. Infolgedessen entstand in der tibetischen Regierung, die in Abwesenheit des 8. Dalai Lama von zwei Regenten geleitet wurde, eine Feindseligkeit gegen den Shamarpa. 1784 floh er deswegen aus Tibet in die Sicherheit des benachbarten Nepal. Da der nepalesische König Rana Bahadur Shah glaubte, aus der Anwesenheit des Shamarpa politischen Nutzen ziehen zu können, wurde Shamarpa in einen ökonomisch-politischen Konflikt zwischen Nepal und Tibet verwickelt, der schließlich auch militärisch eskalierte. Die Verhandlungen, an denen Shamarpa teilnahm, schlugen fehl und die tibetische Delegation, die nach Nepal gekommen war, wurde gefangen genommen. Zudem schickte König Bahadur Truppen nach Tibet, die jedoch mit Hilfe chinesischer Truppen zurückgeschlagen werden konnten, so dass es 1792 zu einem Frieden zwischen Nepal und Tibet kam. Die tibetische Regierung gab aber dem 10. Shamarpa die Schuld an dem politischen und militärischen Debakel. Als Vergeltung konfiszierte sie das Kloster Yangpachen, das zur Gelugpa-Schule konvertiert wurde. Vor allem aber erließ sie ein „Verbot der Einsetzung der Wiedergeburten Shamarpas“. 1792 starb der 10. Shamarpa an Gelbsucht, aber es kursierten Gerüchte, er habe sich selbst vergiftet.", "section_level": 2}, {"title": "20./21. Jahrhundert.", "content": "1956 lud der 16. Karmapa den derzeitigen Dalai Lama Tendzin Gyatsho ins Kloster Tshurphu ein und bat ihn, den Bann gegen die Shamarpas aufzuheben. Der Dalai Lama stimmte zu, riet Karmapa aber, zuerst in Tshurphu die anfängliche Inthronisierungs-Zeremonie für den 14. Shamarpa durchzuführen, damit dann die tibetische Regierung öffentlich die Aufhebung des Bannes verkünden könne. Die Inthronisierung wurde 1957 im Kloster Tshurphu abgehalten, aber bevor die Regierung die Aufhebung des Bannes verkünden konnte, mussten der Dalai Lama, Karmapa und Shamarpa 1959 vor der chinesisch-kommunistischen Invasion aus Tibet nach Indien fliehen. Obwohl Tibet verloren war, bat Karmapa den Dalai Lama erneut, den Bann gegen die Shamarpas aufzuheben. 1963 kam der Dalai Lama dieser Bitte mit einem entsprechenden Brief nach. Im darauffolgenden Jahr fand die offizielle Haupt-Inthronisierung des 14. Shamarpa im Kloster Rumtek in Sikkim statt, in Gegenwart von Delegierten der vier Haupt-Schulen des Tibetischen Buddhismus und der indischen und sikkimesischen Regierung. Bis 1979 erhielt er im Kloster Rumtek in Sikkim sämtliche Belehrungen und Übertragungen der Karma-Kagyü-Linie vom 16. Karmapa. Im Anschluss bereiste er die ganze Welt und lehrte Buddhismus in der Übertragung der Karma Kagyü Tradition. Sein Augenmerk lag insbesondere auf den Mahayanabelehrungen, dem Madhyamaka also den Belehrungen des \"mittleren Weges\". Shamarpa gründete die internationale buddhistische Organisation \"Bodhi Path\". In dieser Organisation werden die Lehren der Karma-Kagyü-Schule in ihrer traditionellen Form weitergegeben. Er unterrichtet aber auch in den Zentren des Diamantweg von Lama Ole Nydahl. Vor allem Shamarpas Aktivität war es zu verdanken, dass Thaye Dorje 1994 Tibet verließ und heute im \"Karmapa International Buddhist Institute\" in Neu-Delhi lebt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Shamarpa (auch \"Rothut-Lama\" oder später auch \"Rothut-Karmapa\"; häufig fälschlich \"Sharmapa\") ist eine bedeutende Trülku-Linie der Karma-Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus. Der Shamarpa gilt zudem als Emanation von Amitabha.", "tgt_summary": "夏玛巴(),正式全称为昆津夏玛巴(旧曾译“沙玛尔巴”),是藏传佛教噶举派(俗称白教)最高持教法王之一,并且也是最早拥有活佛转世制度的藏传佛教领袖之一。至今,夏玛巴以化身方式转世了十四次。夏玛巴和噶玛噶举的领袖嘉华噶玛巴有互相认证的传统,已在位的一方与新登位的一方为师徒关系。来源请求?", "id": 1200841} {"src_title": "Unternehmen Nordwind", "tgt_title": "北風行動", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Am 12. November 1944 trat die 6. US-Heeresgruppe, bestehend aus der 7. US-Armee und der französischen 1. Armee, im Zusammenwirken mit der 3. US-Armee zur Offensive beiderseits der Vogesen an. Die alliierten Armeen durchbrachen die Zaberner Steige und die burgundische Pforte und erreichten den Oberrhein am 19. November bei Mülhausen und am 23. November bei Straßburg. Auf ausdrücklichen Befehl Dwight D. Eisenhowers überschritten die alliierten Verbände den Rhein nicht, sondern drehten nach Norden ein. Anfang bis Mitte Dezember hatten sie die deutsche 1. Armee weitestgehend aus dem Unterelsass nach Norden zurückgedrängt und Teile der 19. Armee im Brückenkopf Elsass umfasst. Letztere wurde am 2. Dezember 1944 aus der Heeresgruppe G herausgenommen und in die neu gebildete Heeresgruppe Oberrhein überführt, deren Oberbefehl Heinrich Himmler am 10. Dezember erhielt und die direkt dem Führerhauptquartier unterstand. Ende Dezember 1944 kam nach Anfangserfolgen die deutsche Ardennenoffensive zum Stehen \"(siehe Belagerung von Bastogne)\". Um Kräfte für einen amerikanischen Gegenangriff in den Ardennen freizumachen, übernahm die 7. US-Armee große Teile des Frontabschnittes der 3. US-Armee im Unterelsass und in Lothringen, der damit zum schwächsten Abschnitt der amerikanischen Front wurde. Andererseits standen dem Oberbefehlshaber West noch mehrere, ab Mitte Januar 1945 einsetzbare Divisionen als Reserve zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Planungen.", "content": "Nachdem die Ardennenoffensive eine Verschiebung größerer Verbände der 3. US-Armee nach Norden notwendig gemacht hatte, fasste der Stab des Oberbefehlshabers West unter Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt den Entschluss, die damit entstandene Schwächung des Gegners im Elsass auszunutzen. Durch die Räumung der amerikanischen Brückenköpfe an der Saar zuversichtlich gestimmt, befahl Rundstedt dem Oberkommando der Heeresgruppe G am 21. Dezember 1944, örtliche Vorstöße einzuleiten und Vorkehrungen für einen Angriff zur Rückeroberung der Zaberner Steige zu treffen. Für diesen Angriff wurden drei Optionen mit aufgelisteten Vor- und Nachteilen entwickelt: Nach der Billigung des Vorstoßes entlang des Vogesenkammes durch von Rundstedt und Generaloberst Johannes Blaskowitz (Oberbefehlshaber der Heeresgruppe G) befahl Hitler, den westlichen Vorstoß unterstützend zu dem Hauptstoß mit mindestens zwei Panzer- und drei Infanterie-Divisionen durchzuführen. Er hatte angesichts der Witterungsbedingungen in den Vogesen (es war ein sehr kalter Winter) Zweifel an der Durchhaltefähigkeit der Truppe. Rundstedt änderte seine Befehle in diesem Sinne noch am 22. Dezember ab. Tatsächlich musste nur diese Feinplanung vorgenommen werden, denn bereits im Oktober 1944 hatte der Wehrmachtführungsstab Studien für eine Gegenoffensive im Elsass entwickelt. Eine solche Offensive war am 17. und 25. November als Angriff in die Flanke der möglicherweise über den Rhein stoßenden alliierten Kräfte erwogen worden und letztlich zugunsten des Angriffs in den Ardennen verworfen worden. Nun konnte man auf diese Studien zurückgreifen. In einer Besprechung mit Blaskowitz wurden am 24. Dezember die Ziele der Operation festgelegt. Mit der Zaberner Steige zwischen Pfalzburg und Zabern sollten die Verbindungslinien der im nördlichen Elsass stehenden alliierten Kräfte abgeschnitten und Letztere zerschlagen werden. Anschließend sollte durch einen Vorstoß nach Süden die Verbindung zur 19. Armee hergestellt werden. Zu diesem Zweck wurden im Bereich der 1. Armee unter General der Infanterie Hans von Obstfelder zwei Stoßgruppierungen gebildet. Die erste – bestehend aus dem XIII. SS-Armeekorps (zwei Volksgrenadier- und eine SS-Panzergrenadier-Division) – sollte östlich der Blies die alliierten Linien bei Rohrbach durchbrechen und dann gemeinsam mit der zweiten Gruppe in Richtung Pfalzburg antreten. Die zweite Gruppe – bestehend aus dem LXXXX. Armeekorps (zwei Volksgrenadier-Divisionen) und LXXXIX. Armeekorps (drei Infanterie- bzw. Volksgrenadier-Divisionen) – sollte aus dem Raum östlich von Bitsch in mehreren Stoßkeilen angreifen und danach mit der ersten Gruppe zusammenwirken. Je nach Entwicklung der Lage sollte die Offensive dann entweder östlich oder westlich der Vogesen in Richtung der Linie Pfalzburg–Zabern erfolgen. Um einen Durchbruch ausnutzen zu können, wurden die 25. Panzergrenadier-Division sowie die 21. Panzer-Division in der Armee-Reserve gehalten. In der offiziellen Sprachregelung vom 25. Dezember 1944 wurde der Operation der Deckname „Unternehmen Nordwind“ zugewiesen. In die Planungen war am 23. Dezember 1944 auch die südliche Heeresgruppe Oberrhein einbezogen worden, die unter dem Oberbefehl des Reichsführers SS Heinrich Himmler stand. Sie wurde gebeten, durch Stoßtruppunternehmen und die Bildung von Brückenköpfen über den Rhein nördlich und südlich von Straßburg die gegnerischen Kräfte dort zu binden. Zeitweilig wurde auch erwogen, mit Teilen der 19. Armee auf Molsheim westlich von Straßburg vorzustoßen, wodurch auch die zweite, kleinere Verbindungslinie der Alliierten im Unterelsass gekappt worden wäre. Nachdem Hitler am 27. Dezember 1944 den Beginn der Offensive auf den 31. Dezember um 23 Uhr festgelegt hatte, erhielt die Heeresgruppe ihre endgültigen Aufträge. Sie sollte erst angreifen, wenn die Verbände der 1. Armee die Ostausgänge der Vogesen zwischen Ingweiler und Zabern in Besitz genommen hätten. Ihre Divisionen hatten die Aufgabe, die gegnerische Front nördlich von Straßburg zu durchbrechen und sich im Raum Hagenau–Brumath mit der 1. Armee zu vereinigen. Die Ausführung dieser zunächst nebensächlichen Operationen oblag der 19. Armee unter General der Infanterie Siegfried Rasp. Diese plante neben kleineren Vorstößen in Bataillonsstärke aus dem Brückenkopf Elsass vor allem den Angriff der 553. Volksgrenadier-Division bei Gambsheim über den Rhein. Nach dem Abschluss der Zerschlagung der alliierten Kräfte im Unterelsass war als Folgeoperation das \"Unternehmen Zahnarzt\" vorgesehen, ein Vorstoß in die Flanke der 3. US-Armee.", "section_level": 1}, {"title": "Hitlers Absicht.", "content": "Hitler verband mit dem „Unternehmen Nordwind“ nicht nur die Aussicht auf einen weiteren Teilerfolg an der Westfront, sondern auch die Vorstellung, auf diese Weise die festgefahrene Ardennenoffensive wieder ins Rollen zu bringen. Diese Ansichten legte er am 28. Dezember 1944 in einer Ansprache vor den beteiligten Befehlshabern und Kommandeuren dar:", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Kräfte.", "content": "Neben den am Oberrhein in den Bunkern des Westwalls eingesetzten Einheiten des Volkssturms und örtlichen Polizeikräften standen auf deutscher Seite auf dem Papier zahlreiche Divisionen, die jedoch in Teilen nur Regimentsstärke hatten und zum Teil unerfahren waren.", "section_level": 1}, {"title": "1. Armee.", "content": "Einteilung in zwei Sturmgruppen, XIII. SS-Armeekorps als Sturmgruppe 1 für den Angriff westlich der Vogesen, LXXXX. Armeekorps und LXXXIX. Armeekorps als Sturmgruppe 2 für den Angriff auf dem Vogesenkamm.", "section_level": 2}, {"title": "Alliierte Pläne.", "content": "Noch während die 3. US-Armee zur Abwehr der deutschen Ardennenoffensive umgliederte, wurden dem SHAEF (Supreme Headquarters, Allied Expeditionary Force) die Herausforderungen bewusst, die auf die 6. US-Heeresgruppe mit ihrem nunmehr überdehnten Frontabschnitt zukamen. In einer Folgediskussion am 26. Dezember 1944 teilte der kurz zuvor zum General of the Army beförderte Dwight D. Eisenhower dem Befehlshaber der 6. US-Heeresgruppe Jacob L. Devers mit, dass er zwecks Verkürzung der Front der 6. US-Heeresgruppe deren Rücknahme vom Oberrhein an den Vogesenkamm wünsche. Da weder diese Äußerung noch das nachfolgende Drängen des SHAEF einen förmlichen Befehlscharakter hatten und Devers nach dem Ardennen-Fiasko des alliierten militärischen Nachrichtenwesens Zweifel an der Lagebeurteilung von SHAEF hatte, sah er einen Rückzug nicht als dringlich an. Er ließ ihn nur planen, statt ihn durchzuführen. Nach seiner Einschätzung, die auch von dem Befehlshaber der 7. US-Armee Alexander Patch geteilt wurde, war ein deutscher Angriff an der Saar am wahrscheinlichsten, zumal die mittlerweile in den Ardennen eingesetzte Panzer-Lehr-Division im Dezember 1944 hier einen Störangriff durchgeführt hatte. Als weitere, wegen des Geländes aber weniger wahrscheinliche Möglichkeit wurde ein Angriff entlang des Vogesenkammes angesehen, während ein deutscher Angriff in der Oberrheinebene wegen der von den Amerikanern hier gehaltenen Abschnitte der Maginotlinie als abwegig angesehen wurde. Aus genannten Gründen plante Patch vier Auffangstellungen aus, auf die nacheinander ausgewichen werden konnte:", "section_level": 1}, {"title": "Alliierte Kräfte.", "content": "Die Alliierten verfügten auf dem Papier über weniger Divisionen als die Deutschen, hatten dafür aber eine bessere Personal- und Materiallage. Erfahrungs- und Ausbildungsstand unterschied sich von Division zu Division erheblich; einige Verbände kämpften seit dem Italienfeldzug, während andere gerade neu aufgestellt worden und erst im November 1944 eingeführt waren. Letzteres traf insbesondere auf die französischen Verbände zu, von denen viele sich aus der Résistance rekrutierten. Einzelne amerikanische Divisionen befanden sich gerade erst in der Aufstellungsphase; die Infanterieregimenter waren bereits eingetroffen, während die Artillerieanteile sowie die Logistik noch zugeführt werden sollten.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Angriff am Vogesenkamm, 1. bis 6. Januar.", "content": "Die Offensive, die von den Alliierten wegen schlechten Wetters nur ansatzweise aufgeklärt wurde, begann ohne Artillerievorbereitung – als Überraschungsangriff – in den letzten Abendstunden des 31. Dezembers 1944. Der Angriff der Sturmgruppe 1 stieß auf die tiefgestaffelte Verteidigung der 44. und der 100. US-Infanteriedivision und blieb mit Ausnahme eines drei Kilometer tiefen Einbruches im Raum Bliesbrücken–Rimlingen liegen. Nachdem deutsche Angriffsspitzen am 3. Januar Großrederchingen genommen hatten und zeitweilig bis zur Ortschaft Achen durchgebrochen waren, kam dieser Angriff am 5. Januar endgültig zum Stehen. Der Angriff der Sturmgruppe 2 war deutlich erfolgreicher. Der bergige und bewaldete Geländeabschnitt in den Vogesen wurde lediglich von der 'Task Force Hudelson' gehalten, die den angreifenden deutschen Kräften wenig entgegenzusetzen hatte. Nachteilig auf deutscher Seite wirkte sich dort aber die unterbliebene Aufklärung aus, wodurch die angreifenden Verbände orientierungslos waren. Die 361. Volksgrenadier-Division, die vor wenigen Wochen dort noch in Rückzugskämpfe verwickelt gewesen war, gewann dank ihrer Kenntnisse des Geländes am meisten Raum. Innerhalb der nächsten vier Tage kam die Sturmgruppe 2 immerhin 16 Kilometer voran. Die Lageentwicklung bewog Blaskowitz und Obstfelder dazu, die Anfangserfolge der Sturmgruppe 2 zu nutzen und die gerade aus Norwegen herangeführte 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“ dort einzusetzen. Dieser Verband, der deutlich den höchsten Einsatzwert aller deutschen Divisionen dieses Frontabschnittes aufwies, trat über die 257. und 361. Volksgrenadier-Divisionen auf Wingen und Wimmenau an. In den Morgenstunden des 4. Januar besetzten zwei Bataillone dieser Division Wingen und überrannten dabei einen amerikanischen Bataillonsgefechtsstand. Da ihnen jedoch mit ihrem Funklastwagen die Fernmeldeverbindungen abhandengekommen waren, konnten sie keine Verstärkungen anfordern. Amerikanische Gegenangriffe scheiterten zunächst, denn sie waren zunächst darauf ausgerichtet, lediglich eine Kompanie aus Wingen zu werfen. Da jedoch kein Unterstützungsangriff seitens der 19. Armee/Heeresgruppe Oberrhein erfolgte, konnten die Amerikaner Kräfte aus Frontabschnitten am Oberrhein abziehen und zu weiteren Gegenangriffen auf Wingen ansetzen. Als der amerikanische Druck übermächtig wurde, setzten sich die mittlerweile abgekämpften deutschen Bataillone in der Nacht vom 6. zum 7. Januar aus Wingen ab.", "section_level": 2}, {"title": "Straßburger Kontroverse.", "content": "Die unklare Situation hinsichtlich des von Eisenhower angesonnenen Rückzugs hinter die Vogesen begann während des Angriffes auf Zabern politische Kreise zu ziehen. Noch am Nachmittag des 1. Januars rief der Chef des Stabes von SHAEF General Devers an und warf der 7. US-Armee Befehlsverweigerung vor, da sie nicht auf die Vogesen ausweiche. Devers gab hieraufhin an, dass die diesbezüglichen Vorbereitungen anliefen, wegen der Verhältnisse vor Ort aber Zeit benötigen würden. Noch am selben Tage teilte Devers Patch mit, dass seine Armee bis zum 5. Januar hinter die Vogesen ausweichen und die Oberrheinebene samt Straßburg aufgeben müsse. Patch begann unverzüglich mit der Umsetzung, indem er die im Zuge der Lauter eingesetzten Verbände nach Süden zurücknahm. Zeitgleich mit dem Befehl an Patch gab Devers diese Information über die französischen Verbindungsoffiziere an die französische Regierung weiter. Daraufhin protestierte de Gaulle in einem Brief an Devers. Hintergrund der französischen Haltung war vor allem die jüngere Geschichte des Elsass als Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich. Vor allem Straßburg, wo Claude Joseph Rouget de Lisle 1792 die Marseillaise komponiert hatte, besaß bei den Franzosen einen Stellenwert, der nur von der Hauptstadt Paris übertroffen wurde. Außerdem wurde befürchtet, dass eine erneute deutsche Besetzung Repressalien gegen diejenigen Teile der Bevölkerung nach sich ziehen würde, die nach der Einnahme durch die Alliierten am 23. November 1944 offen ihre Loyalität gegenüber Frankreich gezeigt hatten. Devers, der die Haltung Frankreichs teilte, entsandte daraufhin am 2. Januar seinen Chef des Stabes, Generalmajor Barr nach Paris zu Eisenhower, um klare Anweisungen zu erhalten. De Gaulle nahm auch Verbindung mit Roosevelt und Churchill auf und bestellte Eisenhower am 3. Januar zu einem Gespräch nach Paris, wo Churchill als Mediator fungierte. De Gaulle bezeichnete Eisenhowers Entscheidung als nationale Katastrophe, wohingegen Eisenhower an seiner Entscheidung zunächst festhielt und der französischen 1. Armee die Schuld gab, da sie bei der Zerschlagung des Brückenkopfes Elsass versagt habe. Hieraufhin drohte De Gaulle mit einem Ende der französischen Beteiligung bei SHAEF, während der ebenfalls anwesende General Alphonse Juin Andeutungen machte, Frankreich werde den Alliierten die Nutzung seines Eisenbahnnetzes verwehren. Eisenhower akzeptierte am Ende unter Churchills Lob die französischen Bedenken. Der ebenfalls anwesende Generalmajor Barr gab die Information sofort an Devers weiter, noch bevor die Entscheidung am 7. Januar in Form eines Communiques schriftlich fixiert wurde. Devers stoppte damit die Absetzbewegungen von der Lauter.", "section_level": 2}, {"title": "Kämpfe in der Oberrheinebene.", "content": "Nach der Räumung Wingens gab das OKW den Angriff im Zuge der Vogesen beziehungsweise westlich davon auf und verlagerte den Schwerpunkt. Die ursprüngliche Absicht der Heeresgruppe G, den Angriff nunmehr mit gepanzerten Kräften am Ostrand der Vogesen über das Zwischenziel Rothbach westlich Hagenau zu führen, wurde wegen der nachstehend beschriebenen Lageentwicklung im Frontabschnitt der 19. Armee aufgegeben, und zwar zugunsten eines Angriffes unmittelbar in der Oberrheinebene ostwärts von Hagenau.", "section_level": 2}, {"title": "Neuer Brückenkopf bei Gambsheim, 5. bis 10. Januar.", "content": "Noch während des Angriffs der Sturmgruppe 2 auf Wingen gelang der der 19. Armee unterstellten 553. Volksgrenadier-Division, die von allen beteiligten deutschen Divisionen den niedrigsten Einsatzwert hatte, in der Nacht vom 4. auf den 5. Januar die Bildung eines Brückenkopfes am Zusammenfluss von Zorn und Moder bei Gambsheim. Da die amerikanischen Verbände – hier Task Force Linden – die Verteidigung dieses Frontabschnittes nur durch Spähtrupps sicherstellen konnten und da die Bevölkerung in dieser Region deutschfreundlich war, konnten die Soldaten der 553. Volksgrenadier-Division ungehindert in ihren Sturmbooten über den Rhein setzen, den Brückenkopf nach seiner Sicherung auf Herlisheim und Offendorf ausweiten und sich im Südwesten bis an den Ortsrand von Kilstedt vorschieben. Die Versorgung des Brückenkopfes wurde nachts durch Fährbetrieb sichergestellt, da eine Brücke Luftangriffen der alliierten Luftwaffe ausgesetzt gewesen wäre. Die Bedrohung aus diesem Brückenkopf wurde von den Alliierten als so gering eingeschätzt, dass sie die nächsten drei Tage keinen Versuch zu dessen Abriegelung unternahmen, wenngleich Patch dem Kommandeur des VI. US-Korps bereits am 6. Januar den Befehl zur Zerschlagung des Brückenkopfes gegeben hatte. Erst am 8. Januar setzte er Teile der 12. US-Panzerdivision auf den Brückenkopf an, und zwar Combat Command B (ein Manöverelement in Brigadestärke) gegen vermeintlich nur 500 bis 800 unorganisierte deutsche Infanteristen des Brückenkopfes. Tatsächlich befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits 3330 deutsche Soldaten – verstärkt durch Panzerabwehrkanonen – in gut ausgebauten Stellungen. Demgegenüber verringerte die schwache Infanteriekomponente der 12. US-Panzerdivision den Einsatzwert dieses Verbandes. Combat Command B trat am 8. Januar auf Herlisheim an. Zwar gelang es, mit Infanterie in Herlisheim einzudringen; da jedoch die amerikanischen Panzer von den deutschen Panzerabwehrkanonen in Schach gehalten werden konnten und zudem die Funkverbindung zu den Infanteristen abriss, räumten Letztere in den Morgenstunden des 10. Januar Herlisheim.", "section_level": 3}, {"title": "Unternehmen Sonnenwende, 8. bis 12. Januar.", "content": "Die eigentliche Unterstützung der 19. Armee, Deckname \"Unternehmen Sonnenwende\", bestand in einem Angriff ab 8. Januar 1945 durch die zwischen Rhein und Ill eingesetzte 198. Infanterie-Division, Teile der 269. Infanterie-Division und die Panzerbrigade 106 aus dem Brückenkopf Elsass auf Straßburg. Der betreffende Frontabschnitt war kurz zuvor von den Amerikanern an die 1. Französische Armee übergeben worden. Den deutschen Verbänden gelang es, sämtliche südöstlich der Ill eingesetzten französischen Kräfte zurückzuwerfen und so das Dreieck zwischen Ill und Rhein wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Hierbei wurden drei französische Kampfgruppen in Bataillonsstärke abgeschnitten und bis zum 13. Januar vernichtet. Gleichwohl gelang es den französischen Kräften, an der Ill im Zuge der Ortschaften Benfeld, Erstein und Kraft den deutschen Angriff am 12. Januar aufzufangen und zum Stehen zu bringen. Das eigentliche Ziel – die Einnahme Straßburgs – wurde nicht erreicht.", "section_level": 3}, {"title": "Kämpfe um Hatten-Rittershofen, 8. bis 20. Januar.", "content": "Die in der nordöstlichen Ecke des Elsass eingesetzten amerikanischen Streitkräfte hatten in Umsetzung des Rückzugsbefehls von Eisenhower bereits in den ersten Januartagen den Raum an der Lauter geräumt und somit Reipertsweiler und Weißenburg aufgegeben. Nach der Intervention de Gaulles bezogen sie an der Maginot-Linie die erste der geplanten Auffangstellungen. Lediglich im Raum Hatten gelang es am 8. Januar den aus dem Bienwald heraus nachdrängenden, zur Kampfgruppe Feuchtinger verschmolzenen 21. Panzer-Division und 25. Panzergrenadier-Division, über die Maginot-Linie hinaus vorzustoßen. Auf Drängen Himmlers bestand die Absicht des OKW nunmehr darin, über Hatten auf Hagenau vorzustoßen und sich im Raum Bischweiler mit den aus dem Brückenkopf Gambsheim entgegenstoßenden Kräften zu treffen, so das VI. US-Korps im Raum Sufflenheim einzuschließen und es dann zu vernichten, oder zumindest die alliierten Kräfte hier frontal zu binden, damit die am Vogesenkamm stehende Sturmgruppe 2 und die im Brückenkopf Gambsheim stehenden Kräfte – verstärkt durch die ursprünglich für Unternehmen Zahnarzt vorgesehenen Reserven – auf Hagenau vorstoßen und somit das VI. US-Korps einschließen konnten. In der Folge wechselten Teile dieses Ortes und des benachbarten Rittershofen in erbitterten Kämpfen immer wieder den Besitzer, wobei weder Amerikaner noch Deutsche die Oberhand gewinnen konnten, obwohl Letztere vom 11. bis zum 15. Januar Verstärkung durch die 7. Fallschirmjäger-Division erhielten. Auch die Zivilbevölkerung hatte hohe Verluste zu beklagen, da sie von den Amerikanern nicht evakuiert wurde. Zeitgleiche Versuche, den ursprünglichen Angriff der Sturmgruppe 2 auf Zabern wieder vorzutragen, scheiterten, wenngleich der 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“ am 16. Januar die Einschließung und Zerschlagung einer amerikanischen Kampfgruppe gelang. Unterdessen gelang es der 7. Fallschirmjäger-Division, sich am linken Rheinufer den Weg bis zum Brückenkopf Gambsheim freizukämpfen und so eine Landverbindung herzustellen.", "section_level": 3}, {"title": "Patt bei Herlisheim, 16. bis 21. Januar.", "content": "Da am 10. Januar der Versuch von Combat Command B, den Brückenkopf von Gambsheim einzudrücken, gescheitert war, setzte der Kommandeur des VI. US-Korps am 13. Januar die gesamte 12. US-Division dort ein, die am 16. Januar erneut antrat, Combat Command B erneut auf Herlisheim und Combat Command A auf Offendorf und den nahe gelegenen Steinwald. Auch diesmal gelang es dem Combat Command B, in Herlisheim einzudringen, doch die Geländegewinne gingen durch einen deutschen Gegenangriff wieder verloren. Von den Amerikanern unbemerkt setzte die 10. SS-Panzer-Division in der Nacht vom 15. zum 16. Januar mit Fähren über den Oberrhein und bezog in dem Brückenkopf einen Verfügungsraum. Der Divisionsgefechtsstand wurde nach Offendorf verlegt und begann mit der Planung eines Ausbruches aus dem Brückenkopf für den 17. Januar. Dieser Angriff lief planmäßig vor dem Morgengrauen an und mündete in einem unentschiedenen Begegnungsgefecht mit dem ebenfalls (erneut) angreifenden Combat Command A. Es zeigte sich, dass in dem von Ortschaften, der Zorn sowie von Bahndämmen und Entwässerungsgräben durchzogenen Gelände der Einsatzwert von Panzern gering war und sie leicht eine Beute von Panzerabwehrkanonen und Panzerfäusten wurden. Auch ein Versuch von Combat Command B, Herlisheim nördlich zu umgehen, schlug fehl. Am 18. Januar gelang es der zur 10. SS-Panzer-Division gehörenden 3./SS-Panzerabteilung 10, ein in Herlisheim eingedrungenes US-Panzerbataillon zu zerschlagen, hierbei zehn Sherman-Panzer zu erbeuten und ein ebenfalls dort eingesetztes US-Infanteriebataillon aufzureiben. Am 19. Januar gelang bei Drusenheim die Zerschlagung eines weiteren, der 79. US-Infanteriedivision angehörenden Bataillons. Die 3. Französische Infanteriedivision wies vom 17. bis zum 21. Januar Angriffe der 10. SS-Panzer-Division auf Kilstedt blutig ab.", "section_level": 3}, {"title": "US-Rückzug hinter die Moder, 20. und 21. Januar.", "content": "Trotz der Abwehrerfolge der Franzosen bei Kilstedt bestand die Gefahr, dass die 10. SS-Panzer-Division weiter nördlich aus dem Brückenkopf ausbrechen würde, wo sie gerade drei amerikanische Bataillone zerschlagen beziehungsweise aufgerieben hatte. Mit einem Vorstoß aus dem Raum Drusenheim nach Westen im Zuge des nördlichen Moderufers hätte sie die amerikanische Front bei Hatten und Rittershofen aus den Angeln heben können. Die Gefahr eines erneuten Angriffs der Sturmgruppe 2 sowie der kräftezehrende Kampf um Hatten und Rittershofen vervollständigte ein Lagebild, wonach der Frontbogen des VI. US-Korps langsam unhaltbar wurde. Zwar wurden durch die Beseitigung des deutschen Frontvorsprunges in den Ardennen die 101. US-Fallschirmjägerdivision und die 28. US-Infanteriedivision frei und in den Elsass verlegt, doch verzögerten schlechte Witterungsbedingungen das Eintreffen dieser Verstärkungen. Es gelang Patch, Devers Einverständnis für einen Rückzug zu erwirken, mit dem das Korps am Südufer von Rotbach, Moder und Zorn im Zuge einer deutlich verkürzten Frontlinie die zweite Auffangstellung beziehen konnte. Die Absetzbewegung begann in der Nacht vom 20. auf den 21. Januar und wurde durch schlechtes Wetter begünstigt; deutsche Truppen bemerkten den Rückzug erst, als er bereits erfolgt war. Sie drängten am 22. Januar nach und erweiterten die Landverbindung zum Brückenkopf Gambsheim.", "section_level": 3}, {"title": "Nachdrängen deutscher Kräfte bis zum 25. Januar.", "content": "Der Rückzug der alliierten Kräfte führte zur Preisgabe von großen Abschnitten der Maginot-Linie. Deutsche Kräfte waren damit ihrem Operationsziel Zabern so nah wie während der Kämpfe um das Zwischenziel Wingen. Daher bestand unverändert die deutsche Absicht, auf Zabern vorzustoßen. Durch die Geländegewinne ermutigt, unternahmen deutsche Kräfte unmittelbar danach den vergeblichen Versuch, Hagenau und Bischweiler zu nehmen. In der Nacht vom 24. auf den 25. Januar traten Teile von drei deutschen Divisionen im Raum zwischen Neuburg und Schweighausen an, wurden jedoch nach Anfangserfolgen zurückgeschlagen. Ebenfalls am 25. Januar wurden Angriffe der 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“ auf Bischholz und Schillersdorf abgewehrt. Zu diesem Zeitpunkt war angesichts des Zusammenbruchs der deutschen Front im Osten eine Fortsetzung der Angriffe nicht mehr möglich. Hitler befahl daher, die Offensive einzustellen. In der Folge wurden am 27. Januar die 21. Panzer-Division und die 25. Panzergrenadier-Division herausgezogen und an die Ostfront verlegt, die 10. SS-Panzer-Division folgte im Februar.", "section_level": 3}, {"title": "Folgen.", "content": "Nach dem Abschluss der Offensive hielten deutsche Kräfte wieder rund 40 Prozent des Elsass besetzt. Als taktische Erfolge konnten sie eine Verkürzung der Front und im Vergleich zu den Alliierten geringere Verluste verbuchen. Strategische Erfolge blieben ihnen jedoch versagt; eine Zerschlagung nennenswerter alliierter Kräfte gelang ihnen ebenso wenig wie die Einnahme Straßburgs. Durch das Ausweichen hinter die Moder verschafften sich die alliierten Kräfte sogar die Handlungsfreiheit für einen Angriff auf den Brückenkopf Elsass, der zur Zerschlagung mehrerer deutscher Divisionen in den Vogesen und zur Beseitigung ebendieses Brückenkopfes am 9. Februar 1945 führte. In diesem Zeitraum wurden auch Teile des ehemaligen Gambsheimer Brückenkopfes zurückerobert, während das Gebiet zwischen Moder und den deutschen Ausgangsstellungen erst während Operation Undertone im März 1945 von deutschen Truppen geräumt wurde. Strategisch gesehen band das Unternehmen Nordwind – ähnlich wie der Verbleib deutscher Verbände in den Ardennen – Kräfte, die angesichts des Zusammenbruches der Ostfront dort sehr viel dringender benötigt worden wären; Nordwind wurde erst zu einem Zeitpunkt abgebrochen, als die Rote Armee bereits die Hälfte von Ostpreußen überrannt (Ostpreußische Operation (1945) ab 13. Januar 1945) und Posen eingeschlossen hatte. Diese Lageentwicklung konnte durch die Verlegung der vormals im Elsass eingesetzten Divisionen nicht mehr rückgängig gemacht werden. Sämtliche taktische Erfolge hätten durch die Räumung des Brückenkopfes Elsass zu einem deutlich geringeren Preis erkauft werden können. Die erbitterten Kämpfe vermochten am Ausgang des Krieges nichts zu ändern. Sie erhielten jedoch auch nach dem Scheitern der Ardennenoffensive bei den Westalliierten den Eindruck aufrecht, das Dritte Reich sei noch nicht am Ende seiner Kräfte. Die Straßburger Kontroverse war mitursächlich für den von de Gaulle 1966 vollzogenen teilweisen Bruch mit der NATO und nährte selbst in der Bundesrepublik Deutschland Zweifel am amerikanischen Beistand im Falle eines sowjetischen Angriffes.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Unternehmen Nordwind war im Zweiten Weltkrieg die letzte Offensive deutscher Streitkräfte an der Westfront, in deren Rahmen vom 31. Dezember 1944 bis zum 25. Januar 1945 Kampfhandlungen im Elsass und in Lothringen stattfanden. Obwohl das Unternehmen zu politischen Spannungen zwischen den USA und Frankreich führte, die als Straßburger Kontroverse bezeichnet werden, gehört es zu den weniger bekannten und teilweise sogar falsch dargestellten Großoperationen des Zweiten Weltkrieges; in der öffentlichen Wahrnehmung dominieren die gleichzeitigen Kämpfe in den Ardennen und an Weichsel und Oder.", "tgt_summary": "北风行动()是纳粹德国于第二次世界大战西方战场上最后一次主要攻势,它从1945年1月1日于法国东北部的阿尔萨斯及洛林省开始,直至1月25日结束。", "id": 2422896} {"src_title": "Mission: Impossible III", "tgt_title": "不可能的任務3", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eingangs des Films droht ein Mann dem gefesselten IMF-Agenten Ethan Hunt mit der Erschießung seiner ihm gefesselt und geknebelt gegenüber sitzenden Ehefrau, wenn Hunt ihm nicht endlich das gebe, wonach er verlange. Hunt versucht, ihn davon abzubringen, da er ihm doch genau das gegeben habe, doch der Mann lässt sich nicht davon beeindrucken und erschießt die Frau. Nach dem darauf folgenden Vorspann springt die Handlung einige Tage zurück. Um ein ruhigeres Leben mit seiner Verlobten Julia führen zu können, hat Ethan Hunt seine Arbeit beim IMF („Impossible Mission Force“) aufgegeben. Sie glaubt, er arbeite für das Verkehrsministerium. Während ihrer Verlobungsparty erhält Hunt einen Anruf seines früheren Kollegen Musgrave, der ihn um seine Unterstützung bittet. Hunt lehnt zunächst ab, doch nachdem er ein Video mit weiteren Informationen gesehen hat, ändert er seine Meinung, da er nun weiß, dass seine ehemalige Schülerin Lindsey von einem Kriminellen namens Owen Davian entführt worden ist. Er macht sich auf den Weg und trifft sich mit seinen Kollegen Luther, Declan und Zhen, mit denen er Lindsey in Berlin aufspürt. Die Mission scheint erfolgreich zu sein, doch dann explodiert in Lindseys Kopf eine winzige Sprengkapsel – sie ist sofort tot. Hunt ist wegen seiner innigen Freundschaft zu Lindsey entschlossen, sich an Davian zu rächen. Auf Lindseys Beerdigung erhält Hunt schließlich einen Anruf, durch den er erfährt, dass sie ihm eine Karte geschickt hat. Unter deren Briefmarke entdeckt Hunt einen so genannten Mikropunkt, den Lindsey dort versteckt hatte. Die Entschlüsselung der darin enthaltenen geheimen Nachricht schlägt jedoch zunächst fehl. Bei der IMF werden inzwischen die Festplatten, die in Berlin bei Lindseys Befreiung sichergestellt wurden, überprüft. Dabei können einige E-Mails wiederhergestellt werden, die darauf schließen lassen, dass Davian nur wenig später im Vatikan sein wird. Hunt beschließt kurzerhand, weder Musgrave noch seinen Vorgesetzten Brassel davon in Kenntnis zu setzen. Julia gegenüber, die von seinen Aktivitäten keine Ahnung hat, behauptet er, auf eine Geschäftsreise zu gehen. Sie bemerkt jedoch, dass er sie anlügt, aber er schafft es, sie von seiner Liebe zu ihr zu überzeugen, indem er sie noch am selben Abend im Krankenhaus, in dem sie als Krankenschwester arbeitet, heiratet. Im Vatikan zieht sich Hunt eine Maske über, die Davian verblüffend ähnlich sieht. Das Team schafft es, Davian gefangen zu nehmen und gegen den verkleideten Hunt auszutauschen. So gelangen sie in den Besitz eines Koffers, den Davian nur kurz zuvor in Empfang genommen hat. Darin finden sich Informationen über ein im Film nie näher erläutertes Objekt mit dem Spitznamen „Hasenpfote“, das Davian für 850 Millionen Dollar verkaufen will. Während des Rückfluges in die USA versucht Hunt, aus Davian Informationen über dieses Objekt zu erpressen, scheitert jedoch. Stattdessen schwört Davian seinerseits blutige Rache. Hunt werde die Tötung seiner Ehefrau mit ansehen müssen, bevor er selbst umgebracht werden würde. Beim Transport zum IMF-Hauptquartier bekommt Hunt die Möglichkeit, die inzwischen entschlüsselte Videobotschaft zu sehen, die sich auf Lindseys Mikropunkt befand. Darin warnt Lindsey ihn, dass es in den Reihen der IMF einen Verräter gebe, da sie wisse, dass Davian einen Anruf aus Brassels Büro erhalten habe. Nur kurz darauf wird der ganze Konvoi angegriffen, und in einem spektakulären Einsatz wird Davian befreit. Wenig später erhält Hunt einen Anruf von Davian. Julia sei entführt worden, und Hunt könne sie nur retten, wenn er Davian die „Hasenpfote“ innerhalb von 48 Stunden aus einem Labor in Shanghai besorge. Hunt kann darauf nicht weiter reagieren, da er plötzlich von einem IMF-Team umzingelt ist, das Weisung hat, ihn festzunehmen. Hunt versucht zu fliehen, wird jedoch gefasst und in einen Vernehmungsraum gebracht. Mit Musgrave allein in dem Raum gibt dieser ihm eine geheime Nachricht, indem er nur seine Lippen bewegt. Die Beobachter hinter den Überwachungskameras werden getäuscht, Hunt jedoch kann die Botschaft von seinen Lippen ablesen. Musgrave weiß, dass Davian Julia hat. Er gibt ihm noch weitere Informationen und steckt ihm anschließend ein Messer zu, mit dem sich Hunt kurze Zeit später befreien und fliehen kann. Hunt fliegt daraufhin unter einer anderen Identität nach Shanghai und trifft dort wieder auf sein Team. Da das Labor, in dem die „Hasenpfote“ aufbewahrt wird, extrem schwer zugänglich ist, springt Hunt – nur mit einem Seil befestigt – von einem daneben stehenden Gebäude auf das Dach des Labors und kann die „Hasenpfote“ stehlen. Nur fünf Sekunden vor Ablauf der 48 Stunden erreicht er schließlich telefonisch Davian, der ihm einen Treffpunkt mitteilt, wo er allein warten solle. Einige Zeit später fährt ein Auto vor, in dem Hunt eine Flüssigkeit trinken muss, die ihn bewusstlos macht. Als er wieder aufwacht, wird ihm eine Sprengkapsel durch eine Nasenhöhle in den Kopf geschossen, wie es schon bei Lindsey der Fall war. Vor ihm steht Davian, und auf dem Stuhl ihm gegenüber sitzt seine Frau Julia. Beide gefesselt, Julia zusätzlich geknebelt. Die Handlung ist nun bei der Eingangsszene des Films angekommen. Davian behauptet, Hunt habe ihm nicht die richtige „Hasenpfote“ gegeben, was dieser jedoch abstreitet. Nachdem Davian die Frau erschossen hat, verlässt er den Raum. Kurz darauf tritt Musgrave ein, der sagt, er werde ihm alles erklären. Die „Hasenpfote“ solle von Davian an Feinde Amerikas im Nahen Osten verkauft werden, die durch deren Verwendung einen Gegenschlag provozieren würden. Amerika werde daraufhin das tun, was es immer tue: einmarschieren und „aufräumen“ – und dabei milliardenschwere Verträge abschließen. Um sich wirklich sicher zu sein, dass Hunt ihnen das richtige Objekt gegeben habe, mussten sie Julias Leben gefährden. Dem erstaunten Hunt beweist er dann jedoch, dass die getötete Frau gar nicht Julia war, sondern Davians Übersetzerin und Sicherheitschefin, die eine Maske trug und nun für ihr Versagen in Rom von Davian hingerichtet wurde. Als Musgrave per Telefon beweist, dass Julia noch am Leben ist, nutzt Hunt die Gelegenheit und beißt Musgrave in die Hand. Er befreit sich von seinen Fesseln, setzt Musgrave außer Gefecht und schnappt sich dessen Mobiltelefon. Mit der Hilfe von Benji, einem Kollegen seiner Dienststelle, der für ihn den letzten Anruf zurückverfolgt und ihn telefonisch durch die Straßen lotst, kann er Julias Aufenthaltsort ausfindig machen. Doch bevor er sie befreien kann, werden die beiden von Davian überrascht, der die Bombe in Hunts Kopf aktiviert hat, sodass ihm nur noch wenige Minuten bleiben. Es kommt zu einem Kampf, in dessen Verlauf die beiden Männer auf die Straße geraten. Davian wird dabei von einem Fahrzeug erfasst und getötet. Um die Bombe in seinem Kopf zu entschärfen, benötigt Hunt einen Defibrillator, den er in dem Haus aber nicht findet. Unter Zuhilfenahme von Stromkabeln und diversen anderen Utensilien baut er einen provisorischen Defibrillator und erklärt Julia derweil, wie sie seine Waffe zu bedienen habe. Nachdem sie auf seine Anweisung hin den Strom freigegeben hat, wird die Bombe tatsächlich zerstört – und Hunt bleibt tot liegen. Bevor Julia ihn jedoch wiederbeleben kann, betritt Musgrave mit der „Hasenpfote“ den Raum, und Julia erschießt ihn. Nach der geglückten Wiederbelebung beschließt Hunt, Julia die Wahrheit zu sagen, und erzählt ihr von seiner Arbeit bei der IMF. Als sie wieder zurück in den Vereinigten Staaten sind und Julia endlich die Kollegen ihres Mannes kennenlernt, nimmt Brassel Hunt beiseite und erzählt ihm, dass das Weiße Haus ihm eine besondere Position angeboten habe. Hunt entgegnet, dass er sich noch nicht entscheiden wolle, sondern zuerst einmal mit Julia in die Flitterwochen gehen werde. Als er Brassel noch fragt, was genau die „Hasenpfote“ nun eigentlich sei, sagt dieser, dass er ihm das erst verraten werde, wenn Hunt verspreche, bei der IMF zu bleiben. Daraufhin wendet sich Hunt zum Gehen und sagt, er werde ihm eine Postkarte aus dem Urlaub schicken. Anschließend verlässt er mit Julia unter dem Lachen und Applaudieren des restlichen Teams das Büro.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken und erreichte bei Rotten Tomatoes eine Bewertung von 70 %, basierend auf 218 Kritiken. Bei Metacritic konnte ein Metascore von 66, basierend auf 42 Kritiken, erzielt werden. James Berardinelli bezeichnete den Film auf \"ReelViews\" als einen „billigen Abklatsch“ der Bond-Filme („cheap James Bond rip-off“) mit den üblichen Gadgets, Stunts und Drehorten auf der ganzen Welt. Er bezeichnete den Film weiterhin als „routiniert“, besser als, aber schlechter als. Berardinelli kritisierte, im Film sei zu sehr der Schauspieler Tom Cruise und zu wenig der von ihm gespielte Charakter sichtbar. Die Regie von J. J. Abrams bezeichnete er als „technisch kompetent“, aber nicht besonders „aufregend“ („none of it is all that exciting“). Cinema nannte die Actionsequenzen „spektakulär“, kritisierte jedoch „die unfreiwillig komischen Dialoge, die Abwesenheit auch nur einer einzigen neuen Genre-Idee sowie Tom Cruises klebrige Übermenschen-Attitüde“. Björn Helbig meinte auf Filmstarts, dass der Film „dank guter, wenn auch mit der Zeit ermüdender Action, spielfreudigen Akteuren [...] und einer gelungenen Mischung aus Härte sowie vereinzeltem Humor ein für Fans der Reihe auf jeden Fall sehenswerter Film geworden“ sei. Jedoch sollten die Macher künftig darauf achten, „dass der Zuschauer durch die Story nicht unterfordert“ werde. Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film verfüge „über keine eigenen Ideen und Weiterungen“ und begnüge sich „mit der Erfüllung gehobener Genrestandards“. Er sei „Action pur mit einem aseptischen Helden, dessen Schicksal nicht wirklich nahe“ gehe.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei Berliner Synchron. Das Dialogbuch verfasste Alexander Löwe, Synchronregie führte Frank Schaff.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Im August 2006 verkündete Paramount Pictures, die Produktionsfirma der \"Mission-Impossible\"-Trilogie, dass die Verträge mit Tom Cruise aufgrund seines negativen Verhaltens der letzten Monate nicht verlängert worden seien und man stattdessen auf eine Verpflichtung von Brad Pitt für \"Mission Impossible 4\" hoffe. Im Februar 2010 wurde bekannt, dass Tom Cruise nun doch ein weiteres Mal in die Hauptrolle als Ethan Hunt schlüpfte. Produzent war J. J. Abrams. Die \"Alias\"-Autoren Josh Applebaum und Andre Nemec schrieben nach einer „sehr coolen“ Idee von Abrams das Drehbuch. Die Regie des vierten Teils der Reihe, der am 15. Dezember 2011 unter dem Titel \"Mission: Impossible – Ghost Protocol\" erschien, übernahm Brad Bird. Im deutschsprachigen Raum trägt der Film den Titel \"\". 2015 folgte \"\" und 2018 \"\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Mission: Impossible III (Alternativtitel: \"M:i:III\") ist ein Agententhriller des Regisseurs J. J. Abrams aus dem Jahr 2006 mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Es handelt sich um den dritten Teil innerhalb der \"\" und um den Nachfolger von \"\" aus dem Jahr 2000. Die Fortsetzung \"\" erschien 2011.", "tgt_summary": "《不可能的任务3》(英语:Mission: Impossible III,简称英语:M:i:III)是不可能的任务系列的第三部电影。汤姆·克鲁斯继续饰演不可能任务情报局特务伊森·韩特,其他演员包括强纳森·莱斯·梅尔、Maggie Q、蜜雪儿·摩纳汉、菲利浦·西摩·霍夫曼、劳伦斯·费许朋及凯莉·罗素。", "id": 1147781} {"src_title": "Perlhalstaube", "tgt_title": "珠颈斑鸠", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Perlhalstaube erreicht eine Körperlänge von 27,5 Zentimetern und wiegt etwa 150 Gramm. Sie ist damit etwa so groß wie eine Lachtaube. Es besteht kein auffälliger Geschlechtsdimorphismus, die Weibchen sind allerdings etwas kleiner als die Männchen. Verglichen mit der Lachtaube sind die Flügel kürzer und der Schwanz länger. Kopf und Bauch sind hellgrau-rosa, die Stirn ist jedoch etwas aufgehellt und der Hinterkopf matt weinrötlich überlaufen. Rücken, Flügel und Schwanz sind hellbraun und gepunktet. Am Hals befindet sich ein auffälliges und breites dunkles Band mit weißen Punkten. Die Flügeldecken wirken geschuppt, da die einzelnen Federn hellbraun gesäumt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung der einzelnen Unterarten und Lebensraum.", "content": "Für die Art werden insgesamt sieben Unterarten unterschieden: Perlhalstauben bewohnen locker bewaldete Gebiete, Waldränder und landwirtschaftliche Nutzflächen mit Baumbestand. Sie hat sich auch urbane Lebensräumen angepasst und kommt in Parkanlagen sowie in Gärten vor.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Die Perlhalstaube frisst Körner und Samen, andere vegetabile Nahrung und kleine Insekten. Sie ist oft am Boden zu finden, wo sie in Gras- oder Kulturland nach Nahrung sucht. Die Perlhalstaube zählt zu den Taubenarten, die Balzflüge zeigen. Das Männchen schwingt sich von einem erhöhten Sitzplatz aus steil in die Luft, lässt dabei als Instrumentallaut ein lautes Flügelklatschen hören und gleitet dann in Spiralen wieder zu seinem Sitzplatz zurück. Zum Balzrepertoire gehören auch hastige Verbeugungen des Männchens gegenüber dem Weibchen, bei dem die auffällige Halszeichnung präsentiert wird. Die Begattung findet grundsätzlich auf einem Ast statt. Das Nest wird in der Regel in einer Höhe von etwa drei bis vier Metern auf Bäumen gebaut. Die Nistgrundlage ist nur locker zusammengefügt. Das Gelege besteht aus zwei Eiern. Die Schalenfarbe ist reinweiß. Die Brutzeit beträgt 14 Tage, die Jungvögel sind nach 16 Tage flügge und mit etwa vier Wochen völlig selbständig.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung in menschlicher Obhut.", "content": "Perlhalstauben wurden erstmals 1843 nach Europa eingeführt. Der Londoner Zoo züchtete ab 1874 mit dieser Art. Die erste deutsche Nachzucht erfolgte mit der Unterart \"S. ch. tigrina\" im Jahre 1883. Die attraktiv gefärbten Perlhalstauben gelten als anspruchslose und ausdauernde Volierenvögel, die jedoch nur paarweise gehalten werden sollten. Sie können mit anderen Vogelarten vergesellschaftet werden und werden häufig in Fasanenvolieren gehalten. Sie benötigen zur Überwinterung einen Schutzraum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Perlhalstaube (\"Spilopelia chinensis\", Syn.: \"Streptopelia chinensis\"), wegen ihres auffälligen Nackenbandes auch Tigerhalstaube oder Gefleckte Perlhalstaube genannt, ist eine mit mehreren Unterarten in Süd- und Südostasien verbreitete Taubenart. In Australien, auf Hawaii und Neuseeland hat sie sich als Neozoon etabliert.", "tgt_summary": "珠颈斑鸠(学名:),又名鸪雕、鸪鸟、中斑、花斑鸠、花脖斑鸠、珍珠鸠、斑颈鸠、珠颈鸽、斑甲(闽南语)、布鸪仔(客家语)、咕姑固(广东话),是分布在南亚、东南亚地区以及中国南方广大地区的一种常见的鸠鸽科副斑鸠属物种。", "id": 2098528} {"src_title": "Clearstream-Affäre", "tgt_title": "清泉门", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Anfang 2004 wurde dem Untersuchungsrichter Renaud van Ruymbeke anonym eine CD-ROM mit über 16.000 Konten zugespielt. Diese CD erweckte den Eindruck, bei Clearstream gebe es geheime Konten. Über diese Konten hätten angeblich Personen die Verfügungsgewalt, die am damals laufenden Verkauf französischer Fregatten teilhatten. Die Schiffe verkaufte das Unternehmen Thomson-CSF an Taiwan. Der anonyme Denunziant erhebt den Vorwurf, dass Clearstream, ein Tochterunternehmen der Deutschen Börse, eine riesige Waschanlage für Schwarzgeld aus Drogen- und Rüstungsgeschäften sei. In dieser Geldwaschanlage würden u. a. Oligarchen wie Michail Chodorkowski große Unternehmen dirigieren, um sie zur Geldwäsche zu nutzen. Diese Oligarchen seien für den Tod des früheren französischen Matra-Eigentümers Jean-Luc Lagardère verantwortlich. Viele dieser Anschuldigungen tauchten bereits in den Büchern \"Révélation$\" (2001) und \"La boîte noire\" (2002) des Enthüllungsjournalisten Denis Robert auf. Nach ein paar Monaten spielte der anonyme Informant dem Untersuchungsrichter eine Datei zu, in der Clearstream-Datensätze mit Namen und Kontonummern verknüpft waren. Dabei tauchten neben Philippe Delmas, der Nummer 2 bei Airbus, auch illustre Namen wie der des damaligen Finanzministers und ehemaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy, die ehemaligen sozialistischen Minister Dominique Strauss-Kahn und Jean-Pierre Chevènement sowie des UMP-Abgeordneten Alain Madelin auf. Schnell konnte der Untersuchungsrichter Delmas von dem Verdacht befreien, weil die Urdatensätze offenkundig beim französischen Auslandsgeheimdienst DGSE auf Verbindungen zu al-Qaida durchleuchtet und dabei manipuliert worden waren. Der Geheimdienst ist dem Verteidigungsministerium unterstellt. Damit schloss Richter van Ruymbeke die Akte zunächst im Dezember 2005.", "section_level": 1}, {"title": "2006.", "content": "Damaliger Innenminister war Dominique de Villepin, Intimfeind von Sarkozy. Dieser verdächtigt ihn des Amtsmissbrauchs: Unter dem Vorwand von Staatsgeheimnissen soll Villepin dem ihm unterstellten, konkurrierenden Geheimdienst DST verboten haben, einen Sarkozy entlastenden Untersuchungsbericht an den Untersuchungsrichter weiterzugeben. In seinem Buch „La Tragédie du Président“ stellt der Journalist Franz-Olivier Giesbert die Behauptung auf, de Villepin habe angesichts der Umstände gejubelt und Sarkozy am Ende gesehen. Sarkozy seinerseits erstattete im Januar 2006 Anzeige. Ein weiterer Untersuchungsrichter, Jean-Marie d'Huy, bemühte sich daraufhin, den „Raben“ (den anonymen Denunzianten) ausfindig zu machen. Hausdurchsuchungen, auch bei Airbus-Chef Gustav Humbert und bei Noël Forgeard, der vom Präsidentenberater Chiracs bis in die EADS-Spitze aufgestiegen war, verliefen anfangs ergebnislos. Hintergrund war ein Manager-Machtkampf um die Postenvergabe im französischen Arm von EADS und Airbus, zwischen dem ehemaligen Matra-Dassault-Zweig von Airbus einerseits und dem ehemaligen Thomson-Thales-Alcatel-Zweig des Unternehmens andererseits. Auch beim Chef der DGSE, Alain Juillet, fand eine Durchsuchung der Büroräume statt. Der Chef des dem Innenministerium unterstehenden DST Pierre de Bousquet sagte gegenüber Richter d’Huy aus, dass er über den anonymen Informanten zwar nichts wisse, aber dass de Villepin ihn angewiesen habe, „herauszufinden, was hinter dieser Geschichte steckt“. Der Untersuchungsrichter stellte fest, dass die DST-Nachrichtendienstler den Verdacht hegten, der Vizepräsident von EADS, Jean-Louis Gergorin und einer seiner Mitarbeiter, ein hochqualifizierter Informatiker, seien die gesuchten „Raben“. Daraufhin kam es auch zu Durchsuchungen bei EADS. Am Rande der richterlichen Untersuchung dieser Affäre tauchte der Name des französischen Agenten Philippe Rondot auf. Rondot war Führungsoffizier von Imad Lahoud, der 2003 bei der DGSE als „freier Mitarbeiter“ eingeführt worden war. Lahoud, Neffe des syrienfreundlichen, libanesischen Präsidenten Émile Lahoud, arbeitete bis zum Sommer 2003 an der Aufklärung der dunklen Finanzquellen von Osama bin Laden. Rondot stellte Lahoud dem Vizepräsidenten von EADS, Gergorin, vor. Im März 2003 traf Lahoud den Enthüllungsjournalisten Denis Robert, der ihn zu der Kontroverse um Clearstream interviewen wollte. Lahoud soll Robert dabei Computerlisten von Clearstream überlassen haben. Gergorin und Lahoud bestreiten nachdrücklich, mit der Denunziation etwas zu tun zu haben. In einer Vernehmung durch die beiden Ermittlungsrichter sagte General Rondot unter Eid aus, dass de Villepin am 9. Januar 2004 in seiner Amtszeit als Außenminister ihm den Auftrag zur Überprüfung der Listen vermeintlicher Auslandskonten von Clearstream erteilte. Dies wird von de Villepin nicht bestritten. Laut Rondot habe sich das Gespräch immer wieder auch um Sarkozy gedreht. Dabei habe de Villepin den Eindruck erweckt, im Auftrag und mit Wissen des Präsidenten Chirac zu handeln, was de Villepin als Verleumdung bestreitet. \"Le Monde\" druckte Rondots Aussage auf mehr als drei Zeitungsseiten ab und stellte nahezu die komplette 28 DIN-A4-Seiten umfassende Aussage Rondots ins Internet. Die satirische Wochenzeitung „Le canard enchaîné“ zitierte Rondot, wonach Chirac selbst bei einer japanischen Bank ein Guthaben von ca. € 45 Mio. unterhalten habe. Im Mai 2006 gibt der EADS-Vizepräsident Jean-Louis Gergorin zu, Autor anonymer Briefe an Untersuchungsrichter zu sein, in denen Sarkozy und andere Politiker fälschlich verdächtigt wurden, über Geheimkonten bei Clearstream Schmiergelder kassiert zu haben. Gergorin wird von seinem Posten bei EADS suspendiert.", "section_level": 2}, {"title": "Vorläufiges Ende des Prozesses.", "content": "Am 20. Oktober 2009 plädierte die Pariser Staatsanwaltschaft auf 18 Monate Bewährungsstrafe für \"„Komplizenschaft bei verleumderischer Denunziation“\" gegen Dominique de Villepin, zwei Jahre Gefängnis für Imad Lahoud und 3 Jahre Gefängnis für Jean-Louis Gergorin. Der Strafgerichtshof hatte nun drei Monate zur Beratung. Am 28. Januar 2010 verkündete das Pariser Gericht seine Entscheidung. Dominique de Villepin wurde freigesprochen, Jean-Louis Gergorin erhielt 15 Monate Gefängnis und Imad Lahoud wurde zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Clearstream-Affäre ist eine politische Affäre in Frankreich, bei der es um den Vorwurf der Denunziation im Zusammenhang mit angeblichen Schwarzgeld-Geschäften geht. Sie erhielt den Namen wegen einer seit 2001 laufenden richterlichen Untersuchung um das luxemburgische Clearingunternehmen Clearstream.", "tgt_summary": "清泉门(英语:Clearstream_affair),是法国2004年涉及政坛高级官员的非法资金丑闻。", "id": 2812286} {"src_title": "Feuer in der U-Bahn in Daegu", "tgt_title": "2003年大邱地鐵縱火案", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Die zweigleisige U-Bahnstrecke, betrieben von der Daegu Metropolitan Subway Corporation (DMSC), ist 25,9 km lang, führt vom Bahnhof \"Daegok\" zum Bahnhof \"Ansim\" und weist 30 Haltestellen auf. Die Station \"Jungangno\" liegt im Stadtzentrum. Sie hat drei Untergeschosse. Im obersten Geschoss befindet sich eine Shopping-Ebene, im dritten Untergeschoss verkehren die U-Bahnen. Die Bahnsteige liegen außen, der Abstand zwischen zwei haltenden Zügen beträgt etwa 1,3 Meter. Brandschutztüren und Rauchmelder befanden sich nur auf den beiden oberen Ebenen, eine Notbeleuchtung fehlte ebenso wie ein Notfall-Management. Die Züge auf der Linie 1 waren etwa 10 Jahre alt und hatten jeweils sechs Wagen. Sitze und Boden der Wagen bestanden aus GfK, PVC und Polyethylen, brennbaren Kunststoffen. Der Brandstifter, ein zum Tatzeitpunkt 56 Jahre alter arbeitsloser Taxifahrer, war geistig verwirrt. Er wollte an einem Ort Suizid begehen, an dem sich möglichst viele Menschen aufhielten, um sie ebenfalls zu töten. Dazu wollte er sich im Zug mit brennbarer Flüssigkeit übergießen und verbrennen. Er bestieg den ersten Wagen des Zuges 1079 und führte dabei einen Vier-Liter-Behälter für Frostschutzmittel, gefüllt mit Terpentinersatz oder Benzin, mit sich.", "section_level": 1}, {"title": "Hergang.", "content": "Der Täter entzündete die Flüssigkeit in dem Behälter bei Einfahrt des Zuges in die Station \"Jungangno\" gegen 9:50 Uhr mit einem Feuerzeug und schüttete die brennende Flüssigkeit auf den Boden. Dem Täter gelang es, obwohl seine Beine und sein Rücken brannten, mit vielen anderen zu fliehen, jedoch hatte das Feuer innerhalb von zwei Minuten alle Wagen des Zuges erfasst. Der brennbare Kunststoff entwickelte einen dicken, giftigen Rauch. In der alarmierten Betriebszentrale wurde die Lage zunächst völlig unterschätzt, der erste Feueralarm ignoriert, da Fehlalarme häufig vorkamen. So ließ der Fahrdienstleiter vier Minuten später auf dem Gleis der Gegenrichtung den Zug 1080 in die Station einfahren, der unmittelbar neben dem brennenden Zug zum Stehen kam. Der Fahrdienstleiter hatte dessen Triebfahrzeugführer lediglich eine langsame Einfahrt und anschließend eine Evakuierung des Zuges empfohlen. Die Türen öffneten kurz, wurden dann jedoch wieder geschlossen, wohl um den Rauch nicht ins Fahrzeuginnere gelangen zu lassen. Kurz nach der Einfahrt des zweiten Zuges brach aufgrund der Hitzeentwicklung durch den brennenden ersten Zug die Stromversorgung zusammen – nach anderer Quelle wurde sie abgeschaltet –, womit auch die Brandmeldeeinrichtungen im Bahnhof deaktiviert wurden und sowohl die Entlüftung als auch die Sprinkleranlage ausfiel. Der Stromausfall verhinderte außerdem, dass der zweite Zug den Bahnhof wieder verlassen konnte. Der Triebfahrzeugführer versuchte, die Betriebsleitstelle zu kontaktieren. Von dort kam schließlich die Aufforderung, den Zug schnellstmöglich zu verlassen. Er folgte der Anordnung, aber nur noch an drei Wagen ließen die Türen sich öffnen. Der Lokführer floh, wobei er den Hauptschlüssel für den Betrieb des Zuges mitnahm, ohne den die übrigen Türen nicht mehr zu öffnen waren. Damit waren die Reisenden eingeschlossen, von denen keiner überlebte. Beide Züge und die unterste Ebene der Station \"Jungangno\" brannten vollständig aus. Dabei wurden Temperaturen von mehr als 1000 °C erreicht. Der Brand griff auch auf die darüber liegende Ebene über, wurde dort aber effektiv durch Brandschutztüren abgedämmt.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Obwohl das Feuer gegen 13:30 Uhr erstickt war, konnten die Retter wegen des dicken, giftigen Rauchs und der hohen Temperaturen die Station erst gegen 15:30 Uhr betreten. Die Opfer waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, so dass in einigen Fällen DNS-Analysen nicht mehr durchgeführt werden konnten. Insgesamt konnten von den 192 Toten sechs nicht mehr identifiziert werden. Darüber hinaus gab es 148 teils schwerst Verletzte. Die meisten Menschen starben im zweiten Zug. Der Täter überlebte den Brand und wurde wegen Brandstiftung und Totschlags im August 2003 zu lebenslanger Haft verurteilt. Er starb am 31. August 2004 in der Haft. Die beiden Triebfahrzeugführer wurden jeweils zu fünf bzw. vier Jahren Gefängnis verurteilt. Gegen fünf weitere Angestellte der U-Bahn wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Unfall wurde als nationale Peinlichkeit betrachtet. Es gab eine breite Debatte darüber, ob in Südkorea bei dem raschen wirtschaftlichen Aufstieg des Landes nicht zu viele Kompromisse auf Kosten der Sicherheit eingegangen worden seien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Feuer in der U-Bahn in Daegu ist der zweitschwerste Unfall in einem U-Bahn-System: Ein Psychotiker setzte am 18. Februar 2003 in der Haltestelle \"Jungangno\" im Zentrum der viertgrößten südkoreanischen Stadt Daegu bei einem Suizidversuch einen Zug in Brand. 192 Menschen starben.", "tgt_summary": "大邱地铁纵火案,发生于2003年2月18日,起因是一辆隶属韩国大邱都市铁道公社的地铁列车在大邱市中央路站被纵火,因为地铁工作人员的应对不当,火势波及另一辆列车,最终导致192名乘客死亡,147人受伤,两组列车与车站主体被完全烧毁。此事件也是东亚继1995年东京地铁沙林毒气事件后另一起伤亡惨重的地铁事故,同样也因为当局反应迟缓、救援不当等原因导致不必要的死伤。", "id": 1205771} {"src_title": "Drehimpulsoperator", "tgt_title": "角動量算符", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "In der Folge wird die einsteinsche Summenkonvention verwendet, das heißt, über doppelt auftretende Indizes wird summiert. Aus der Kommutatorrelation formula_7 folgt automatisch: Da die Komponenten des Drehimpulsoperators per Definition nicht vertauschen, geht man häufig zu den gemeinsamen Eigenvektoren von formula_9 und einer beliebigen Drehimpulskomponente (üblicherweise formula_10) über. formula_11 bezeichnen die Eigenvektoren der gemeinsamen Basis von formula_9 und formula_10 und es gelten folgende Eigenwertgleichungen: Die Quantenzahl formula_16 kann die Werte formula_17 und die Quantenzahl formula_18 die Werte formula_19 annehmen. Somit ist formula_16 gleich formula_21-fach entartet. Die Indizes formula_16 und formula_18 entsprechen beim Bahndrehimpuls formula_5 der Nebenquantenzahl formula_25 (formula_25 ganzzahlig) bzw. der magnetischen Quantenzahl formula_18 des Bahndrehimpulses und analog beim Spin formula_6 den beiden Spinquantenzahlen formula_29 (formula_29 halbzahlig) und formula_31. Man definiert Leiteroperatoren, mit denen das formula_18-Spektrum zu gegebenen formula_16 durchlaufen werden kann:", "section_level": 1}, {"title": "Details zu den Quantenzahlen j und m.", "content": "Aus formula_38 und formula_39 werden mittels Leiteroperatoren die möglichen Eigenwerte formula_16 und formula_18 ermittelt. Zuerst werden verschiedene Kommutatoren mit Leiteroperatoren formula_42 bestimmt, die sich auf formula_7 zurückführen lassen: Nun soll die Wirkung der Leiteroperatoren auf den Zustand formula_45 untersucht werden: Bei Anwendung eines Leiteroperators verändert sich formula_16 nicht, aber formula_18 wird um 1 erhöht oder erniedrigt (deshalb sind die Bezeichnungen Auf- und Absteigeoperator gerechtfertigt). Im nächsten Schritt wird die Konstante formula_50 bestimmt. Dazu werden zunächst Produkte aus Leiteroperatoren auf formula_51 und formula_52 zurückgeführt: Der Kommutator formula_54 führt auf formula_55 sowie formula_56. Einsetzen liefert: Da alle Eigenzustände normiert sein sollen, ist formula_50 die Länge des Vektors formula_59 und lässt sich über das Normquadrat bestimmen; dabei wird ausgenutzt, dass Auf- und Absteigeoperator adjungiert zueinander sind formula_60: Da die Norm eines Vektors nicht-negativ ist, muss formula_63 gelten. Daraus folgt: Wendet man den Aufsteigeoperator auf den höchsten Zustand formula_65 an, wird formula_66; wendet man den Absteigeoperator auf formula_67 an wird formula_68. In beiden Fällen bricht die Leiter ab und man erhält den Nullvektor: Durch formula_70-faches Anwenden (formula_71) des Aufsteigeoperators auf den Zustand mit formula_67 gelangt man zu formula_65: Deshalb müssen die möglichen Quantenzahlen formula_16 nichtnegativ ganzzahlig oder halbzahlig sein.", "section_level": 2}, {"title": "Bahndrehimpulsoperator.", "content": "Eine spezielle Realisierung eines Drehimpulses stellt der Bahndrehimpulsoperator formula_76 dar. Dieser ist wie folgt definiert: Dabei ist formula_78 der Ortsoperator, formula_79 der Impulsoperator und formula_80 der formula_81-te Einheitsvektor. Die Quantenzahl wird üblicherweise nicht mit formula_16, sondern mit formula_25 bezeichnet. Es gilt formula_84 („der Bahndrehimpuls steht senkrecht auf dem Ortsvektor und dem Impulsvektor“). Daraus folgt, dass die Quantenzahlen formula_25 ganzzahlig sind: formula_86 Die Eigenvektoren lassen sich in Ortsdarstellung mit den Kugelflächenfunktionen formula_87 identifizieren (siehe unten).", "section_level": 1}, {"title": "Ortsdarstellung des Bahndrehimpulses in kartesischen Koordinaten.", "content": "Für den Impulsoperator und Ortsoperator gelten in Ortsdarstellung formula_88 bzw. formula_89. Dies in formula_90 eingesetzt, ergibt mit formula_91:", "section_level": 2}, {"title": "Ortsdarstellung des Bahndrehimpulses in sphärischen Koordinaten.", "content": "Mit dem Nabla-Operator bzw. dem Gradienten in Kugelkoordinaten erhält man nach Ausführen der Kreuzprodukte zunächst Die kartesischen Komponenten von formula_5 lassen sich nun an den kartesischen Komponenten der Einheitsvektoren formula_97 und formula_98 ablesen: An der letzten Zeile erkennt man, dass die formula_102-Komponente des Drehimpulses die Erzeugende einer Drehung (mit Winkel formula_103) um die formula_102-Achse ist. Der Operator formula_108 entspricht in Ortsdarstellung gerade dem Winkelanteil formula_109 des Laplace-Operators (bis auf die Konstante formula_110). Die Eigenfunktionen des Winkelanteils und somit von formula_111 und formula_112 sind die Kugelflächenfunktionen formula_113: Die Quantenzahlen formula_25 und formula_18 sind auf ganzzahlige Werte beschränkt: Die Kugelflächenfunktionen bilden ein vollständiges Orthonormalensystem von quadratintegrablen Funktionen auf der Einheitskugel:", "section_level": 2}, {"title": "Erzeugende einer Drehung.", "content": "Der Operator formula_120 drehe die Ortskoordinaten um den Winkel formula_103 um die z-Achse: Für infinitesimal kleine Drehwinkel formula_123 können die Winkelfunktionen bis zur ersten Ordnung in formula_123 um formula_125 entwickelt werden (siehe auch: Infinitesimale Drehungen) und ebenso die Wellenfunktion: Im letzten Schritt wurde die Definition der z-Komponente des Drehimpulsoperators verwendet. Da formula_112 hermitesch ist, ist der infinitesimale Drehoperator formula_120 unitär. In Kugelkoordinaten lautet eine infinitesimale Drehung um die z-Achse analog zu oben: Um aus einer solchen infinitesimalen Drehung eine endliche Drehung zu erzeugen, betrachte folgenden Grenzübergang: Da sich der Drehoperator formula_120 aus unitären Operatoren formula_132 zusammensetzt, ist er selbst unitär. Eine Drehung um eine beliebige Achse formula_133 (mit formula_134) um den Winkel formula_103 kann man allgemein schreiben als:", "section_level": 2}, {"title": "Spinoperator.", "content": "Der Spin ist ein weiterer Freiheitsgrad eines quantenmechanischen Teilchens und beschreibt dessen Drehimpuls in seinem Ruhesystem (\"Eigendrehimpuls\"). Bei punktförmigen Teilchen gibt es dafür kein klassisches Analogon (somit auch keine Ortsdarstellung). Der Spinoperator formula_137 kommutiert mit allen anderen Freiheitsgraden des Teilchens, z. B. Impulsoperator und Bahndrehimpulsoperator. Anders als der Bahndrehimpuls muss er zum Impulsoperator auch nicht senkrecht stehen. Die Quantenzahlen formula_29 und formula_31 können ganz- oder halbzahlig sein. Im häufigsten Fall haben sie die Werte: Alle Quarks und Leptonen sind Spin 1/2-Teilchen, ebenso viele zusammengesetzte Teilchen wie Proton und Neutron. Es gibt allerdings auch Teilchen mit anderem Spin, z. B. das Photon und andere Austauschbosonen mit Spin 1, das baryonische Delta mit formula_29=3/2 etc. Beim Spin 1/2 bezeichnet man die beiden Eigenzustände oft als „Spin up“ und „Spin down“. Diese Zustände erfüllen die Eigenwertgleichungen Die Leiteroperatoren haben auf die Eigenzustände die Wirkung: Die Spinkomponenten formula_147 lassen sich über die Leiteroperatoren ausdrücken: Oft wird die Matrixdarstellung der Operatoren benutzt, wobei den Eigenzuständen folgende Spaltenvektoren (Spinoren) zugeordnet werden: Schließlich werden über die Beziehung die Spinkomponenten mit den Pauli-Matrizen formula_154 verknüpft.", "section_level": 1}, {"title": "Drehimpulsoperator und Drehimpulsvektor.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausrichtung und Richtungsquantelung.", "content": "Die Eigenzustände formula_155 heißen \"ausgerichtet zur z-Achse\". Der Vektor aus den drei Erwartungswerten formula_156 steht hier parallel zur z-Achse. Der Betrag dieses Vektors ist formula_157 und erreicht daher auch bei \"maximaler\" Ausrichtung (formula_65) nicht die Länge des Drehimpulsvektors, die durch formula_159 gegeben ist. Entsprechend gilt für die Quadrate der Operatoren für die x- und y-Komponente, dass deren Erwartungswerte formula_160 nicht kleiner als formula_161 werden können. Daher unterscheidet sich der quantenmechanische Drehimpuls von einem der Anschaulichkeit zugänglichen Vektor im dreidimensionalen Raum: Er kann zu keiner Achse parallel liegen in dem Sinn, dass seine Komponente längs dieser Achse genau so groß ist wie sein Betrag oder Länge. Trotzdem wird in physikalischen Texten die maximal mögliche Ausrichtung vereinfacht oft als „Parallelstellung“ bezeichnet. Für einen Vektor formula_162 im dreidimensionalen Raum ergibt sich der Winkelabstand zur z-Achse formula_163 aus formula_164, wobei formula_165 die Länge des Vektors ist. Dies auf den quantenmechanischen Drehimpuls übertragen, führt zu Die diskreten Eigenwerte formula_18 der z-Komponente kann man sich demnach so veranschaulichen, dass der Drehimpulsvektor in diesen Zuständen nur bestimmte Winkel zur z-Achse einnehmen kann. Dies wird als Richtungsquantelung bezeichnet. Der kleinste mögliche Winkel ist gegeben durch formula_168. Für große Werte des Drehimpulses strebt formula_163 gegen Null. Für den kleinsten (nicht verschwindenden) quantenmechanischen Drehimpuls formula_170 ist jedoch formula_171, was der anschaulichen Beschreibung als „Parallelstellung“ widerspricht. Dabei hat die zur z-Achse senkrechte Komponente des Drehimpulses in jedem Zustand formula_155 einen wohlbestimmten Eigenwert formula_173, wie sich aus formula_174 ergibt. Nur ist ihre Richtung in der xy-Ebene vollkommen unbestimmt, denn die Erwartungswerte sowohl der x-Komponente als auch y-Komponente des Drehimpulses für sich allein sind Null.", "section_level": 2}, {"title": "Anschauliches Verhalten bei Drehungen und Spiegelung.", "content": "Der Drehimpulsoperator formula_1 entspricht in einigen Aspekten dem anschaulichen Bild des klassischen Drehimpulses. Insbesondere verhält er sich bei Drehung des Koordinatensystems genau wie jeder andere Vektor, d. h. seine drei Komponenten formula_176 längs der neuen Koordinatenachsen sind Linearkombinationen der drei Operatoren formula_177 längs der alten Achsen nach denselben Formeln wie (z. B.) beim klassischen Drehimpulsvektor. Das gilt auch (in einem beliebigen Zustand des betrachteten Systems) für die drei Erwartungswerte formula_178, die zusammen den vektoriellen Erwartungswert von formula_179 bilden. Daher bleibt die Länge des Erwartungswerts des Drehimpulsvektors formula_180 bei Drehungen des Koordinatensystems (oder des Zustands) gleich. Bei Spiegelung des Koordinatensystems verhalten sich Drehimpulsoperator formula_179 und sein Erwartungswert formula_182 ebenfalls genauso wie der mechanische Drehimpulsvektor. Sie bleiben sich nämlich gleich, wie auch alle anderen \"axialen Vektoren\" (z. B. Winkelgeschwindigkeit, Magnetfeld, magnetisches Dipolmoment), im Gegensatz zu \"polaren Vektoren\" (wie Ortsvektor, Geschwindigkeitsvektor, Impulsvektor), die bei Spiegelung ihr Vorzeichen wechseln. Axiale Vektoren heißen auch Pseudovektoren.", "section_level": 2}, {"title": "Zustände im Gegensatz zur Anschauung.", "content": "Der Betrag des Erwartungswert-Vektors formula_182 bleibt zwar bei allen Drehungen und Spiegelungen des Systems gleich, es gibt aber für Quantenzahlen formula_184 Zustände zur selben Quantenzahl, bei denen der Vektor eine andere Länge hat, und die demnach nicht durch Drehung und Spiegelungen ineinander überführt werden können. Z. B. ist in einem Zustand formula_155 der Erwartungswert formula_186 und sein Betrag formula_187. Das kann je nach Wert von formula_18 verschiedene Werte ergeben, außer in den Fällen formula_189 und formula_190. Für formula_191 ergibt sich die Länge formula_192 zu Null. Die Länge Null ergibt sich für den Erwartungswert des Drehimpulsvektors auch bei Zuständen wie formula_193, sofern formula_18 und formula_195 sich um mehr als formula_196 unterscheiden und damit für die Erwartungswerte weiterhin formula_197 gilt. In solchen Zuständen zeigt das System ein sog. „alignment“, zu deutsch „Ausrichtung“ (wobei das deutsche Wort aber oft ganz allgemein für den Fall benutzt wird, dass das System anhand seiner Eigenzustände formula_155 in Bezug auf eine vorher gewählte z-Achse betrachtet werden soll). Im Fall formula_190 gilt (s. Abschnitt „Spin 1/2 und dreidimensionaler Vektor“ im Artikel Spin), dass in jedem möglichen gegebenen Zustand der Erwartungswert des Drehimpulsoperators die Länge formula_200 hat und sich eine Richtung im Raum angeben lässt, nach der diesem Zustand die Quantenzahl formula_201 zuzuordnen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Addition von Drehimpulsen.", "content": "Man geht von zwei Drehimpulsoperatoren formula_202 und formula_203 aus, die jeweils die Quantenzahlen formula_204 und formula_205 bzw. formula_206 und formula_207 besitzen. Jeder dieser Drehimpulse hat seinen eigenen Eigenraum, der durch die Eigenvektoren formula_208 zu formula_209 bzw. formula_210 zu formula_211 aufgespannt wird. Die Drehimpulse vertauschen untereinander formula_212. Nun koppeln die einzelnen Drehimpulse zu einem Gesamtdrehimpuls: Somit gilt automatisch formula_214. Die Zustände des Gesamtsystems bilden den Produktraum (tensorielles Produkt) der Zustände der Einzelsysteme. Darin bilden die Produkte der Basiszustände formula_215 der Einzelsysteme eine Basis: Allerdings sind dies (meistens) keine Eigenvektoren des Gesamtdrehimpulses formula_51, so dass er in dieser Basis keine Diagonalgestalt besitzt. Daher geht man über vom vollständigen Satz kommutierender Operatoren formula_218 mit den Eigenzuständen formula_219 zum vollständigen Satz kommutierender Operatoren formula_220 mit den Eigenzuständen formula_221. In der neuen Basis hat der Gesamtdrehimpuls wieder eine einfache Diagonalgestalt: Die Quantenzahlen zum Gesamtdrehimpuls formula_224 und formula_225 können folgende Werte annehmen: Den Übergang von der Produktbasis formula_228 in die Eigenbasis formula_229 geschieht über folgende Entwicklung (Ausnutzen der Vollständigkeit der Produktbasis): Dabei sind formula_231 die Clebsch-Gordan-Koeffizienten.", "section_level": 1}, {"title": "Spin-Bahn-Kopplung.", "content": "Es wird ein 1/2-Spin mit einem Bahndrehimpuls gekoppelt. Die Spinquantenzahlen sind auf formula_233 und formula_234 beschränkt, die Bahndrehimpulsquantenzahlen sind formula_235 und formula_236. Somit kann die Gesamtdrehimpulsquantenzahl formula_224 nur die folgenden Werte annehmen: Jeder Zustand der Gesamtdrehimpulsbasis formula_242 setzt sich aus genau zwei Produktbasiszuständen zusammen. Zu gegebenen formula_243 kann nur formula_244 sein. Aus der Forderung der Orthonormiertheit der Zustände sind die Koeffizienten festgelegt: Als \"Beispiel\" soll der Bahndrehimpuls formula_251 mit einem Spin formula_233 gekoppelt werden. Im Folgenden schreibe abkürzend formula_253 und für die Produktbasis formula_254. Für formula_255 gibt es ein Quartett: Für formula_260 gibt es ein Dublett:", "section_level": 2}, {"title": "Spin-Spin-Kopplung.", "content": "Im Folgenden werden zwei 1/2-Spins gekoppelt. Die Spinquantenzahlen sind auf formula_264 und formula_265 beschränkt. Somit können die Gesamtspinquantenzahlen formula_266 und formula_267 nur die folgenden Werte annehmen: Im Folgenden schreibe abkürzend formula_272 und für die Produktbasis formula_273 Für formula_270 gibt es ein Triplett: Für formula_268 gibt es ein Singulett:", "section_level": 2}], "src_summary": "Drehimpulsoperator ist ein Begriff der Quantenmechanik. Es handelt sich um einen hermiteschen Vektoroperator formula_1, dessen Komponenten der folgenden Kommutatorrelation genügen:", "tgt_summary": "在量子力学里,角动量算符(英语:angular momentum operator)是一种算符,类比于经典的角动量。在原子物理学涉及旋转对称性(英语:rotational symmetry)的理论里,角动量算符占有中心的角色。角动量,动量,与能量是物体运动的三个基本特性。", "id": 2866706} {"src_title": "Designated Marksman Rifle", "tgt_title": "精確射手步槍", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Designated Marksman entspricht von der Konzeption her dem in der Infanteriegruppe der Bundeswehr eingebundenen \"Zielfernrohrschützen\", der seinerzeit als Scharfschütze bezeichnet wurde. Nach heutigem Verständnis ist ein Scharfschütze intensiver ausgebildet, führt das Gefecht einem Zug unterstellt eigenständig im Rahmen seiner Kompanie und verfügt über eine auf seinen Auftrag abgestimmte umfangreiche Ausrüstung einschließlich eines Repetiergewehrs als Hauptbewaffnung. Der Scharfschütze wird von einem Beobachter, dem „Spotter“ unterstützt, der ebenfalls als Scharfschütze ausgebildet ist. Zielfernrohrschützen hingegen kämpfen alleine oder zu zweit in die Infanteriegruppe eingebunden und verfügen mit dem DMR über ein Selbstladegewehr. Basiert das DMR auf einem Sturmgewehr, so wird in der Regel auf dessen Möglichkeit, Dauerfeuer zu schießen verzichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Waffen.", "content": "Ein häufiges Merkmal der heute genutzten DMR ist die Nutzung des bereits 1953 eingeführten Kalibers 7,62 × 51 mm NATO, das gegenüber dem später eingeführten Kaliber 5,56 × 45 mm NATO größere ballistische Reserven bietet.", "section_level": 1}, {"title": "USA.", "content": "Die US-Streitkräfte nutzen als DMR eine modifizierte Version des M14. Das ehemalige Ordonnanzgewehr wurde zur Erhöhung der Präzision allgemein optimiert und modernisiert. Dazu gehört zum Beispiel ein Kunststoffschaft, ein präziserer Matchlauf und ein Zielfernrohr mit militärischem Absehen. Das Marine Corps verwendet das M38, eine DMR-Variante des HK416, die vom M27 Infantry Automatic Rifle abgeleitet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Einige Bundeswehr-Truppenteile forderten ab 2008 aus den Depots G3-Sturmgewehre an und nahmen diese mit in den ISAF-Einsatz nach Afghanistan. Neben dem serienmäßigen FERO-Z24-Zielfernrohr auf STANAG-Spannmontage nutzte die Truppe teils in Eigeninitiative angebrachte Visierungen und weitere Anbauteile, um das G3ZF an den DMR-Einsatzzweck anzupassen. Als Zwischenlösung werden einige G3A3ZF zu G3A3ZF-DMR aptiert. Wesentliche Veränderungen sind ein auf Einzelfeuer gesperrtes Griffstück, eine Picatinny-Schiene zur Aufnahme von Zweibein, Laser-Licht-Modul und Sturmgriff sowie ein Schmidt & Bender-Zielfernrohr 3–12 × 50 PM II auf STANAG-Spannmontage. Das G3A3ZF wird durch das G28, ein neues Präzisionsselbstladegewehr im Kaliber 7,62 × 51 mm mit einem neuen Zielfernrohr 3–20 × 50 von Schmidt & Bender ersetzt. Dazu kommen Nachtsichtoptiken sowie ein Rotpunktvisier für Nahdistanzen. Die Kampfentfernung beträgt 600 Meter.", "section_level": 2}, {"title": "Russland.", "content": "Eine DMR-ähnliche Rolle erfüllt auch das bereits Anfang der 1960er-Jahre in der Sowjetarmee eingeführte Dragunow-Scharfschützengewehr. Manchmal werden die Waffen vom Schützen mit zum Teil auf Eigeninitiative oder sogar eigener Anfertigung stammenden Modifikationen und Ergänzungen versehen, um sie den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Schützen anzupassen. Dazu gehören zum Beispiel Mini Red Dot Sights, das heißt Leuchtpunktzielvisiere, die sich parallel zu Zielfernrohren nutzen lassen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Designated Marksman Rifle (DMR) ist der englische Begriff für ein Selbstladegewehr mit Zielfernrohr mit ausgesuchtem Lauf als Infanteriebewaffnung. In der Regel sind es modifizierte Ordonnanzwaffen, die darauf ausgelegt sind, die Gefechtsdistanz zwischen Sturmgewehren (bis 400 m) und dem Scharfschützengewehr (über 600 m) zu schließen.", "tgt_summary": "精确射手步枪(英文:Designated Marksman Rifle,简称:DMR)用来配备给步兵班中的精确射手使用,为步兵班提供中长距离而精准的火力延伸。", "id": 1803202} {"src_title": "Maha Chakri Sirindhorn", "tgt_title": "诗琳通公主", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Prinzessin hat drei Geschwister, die ältere Prinzessin Ubol Ratana Rajakanya, ihren älteren Bruder, den König von Thailand Maha Vajiralongkorn sowie die jüngere Prinzessin Chulabhorn Walailak. Sie ist unverheiratet und hat keine Kinder. Prinzessin Sirindhorn schloss 1976 ein Studium der Geschichte an der Chulalongkorn-Universität mit dem Bachelor-Grad ab. Anschließend spezialisierte sie sich auf die klassischen Sprachen Südasiens, schloss 1978 mit einem Master in orientalischer Epigraphik (Sanskrit und Khmer) von der Silpakorn-Universität und 1980 mit einem in Sanskrit und Pali von der Chulalongkorn-Universität ab. Sie wurde 1987 durch die Srinakharinwirot-Universität zum Doktor in entwicklungspolitischer Bildung promoviert. Ab 1979 lehrte sie als Dozentin im Studium-Generale-Programm der Chulalongkorn-Universität, ab 1980 im akademischen Zweig der Chulachomklao-Militärakademie des thailändischen Heeres, wo sie der Abteilung für Geschichte vorsteht. Im Jahr 1991 wurde ihr der Ramon-Magsaysay-Preis in der Kategorie „Public Service“ verliehen. 2001 erhielt sie das Ehrendoktorat der japanischen Gakushūin-Universität. Sirindhorn engagiert sich in einer Reihe gemeinnütziger Projekte und Organisationen. Seit 1977 ist sie Exekutivvizedirektorin der \"Thailändischen Rotkreuz-Gesellschaft\". Daneben steht sie mehreren Stiftungen des Königshauses vor: der \"Chaipattana-Stiftung,\" die die königlichen Entwicklungs- und Umweltschutzprojekte koordiniert, der Ananda-Mahidol-Stiftung, die sich um die weiterführende Bildung bemüht, der \"Rama-II-Stiftung\" zur Erhaltung und Förderung der thailändischen Kultur, der \"Sai-Jai-Thai-Stiftung,\" die verwundete und behinderte Veteranen unterstützt, sowie der Prinz-Mahidol-Preis-Stiftung, die einen jährlichen Preis für Leistungen in Medizin und Gesundheitswesen verleiht.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Wahrnehmung.", "content": "Der thailändischen Bevölkerung ist sie besser bekannt unter dem Namen \"Phra Thep\" (dt.,edler Engel‘). Auch wird sie Prinzessin der Technologie genannt. Dies kommt durch ihr Interesse und Fachwissen über neue Technologien und wie man sie für Verbesserungen des Landes anwenden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Titel.", "content": "Ihr königlicher Titel lautet \"Somdech Phra Debaratana Rajasuda Chao Fah Maha Chakri Sirindhorn Rathasimakunakornpiyajat Sayam Boroma Rajakumari\" (Thai: ; RTGS: Somdet Phra Theppharat Ratchasuda Chao Fa Maha Chakri Sirinthon Rathasimakhunakon Piyachat Sayam Boromma Ratchakumari, ). Der Titel \"Maha Chakri\" („Große Chakri“) und \"Sayam Boroma Rajakumari\" („Siams erhabenste Königstochter“) wurden ihr 1977 von ihrem Vater verliehen. Sie ist die erste Prinzessin der Chakri-Dynastie (seit 1782 auf dem Thron), die ihn trägt. Er gilt als weibliche Entsprechung des Titels \"Sayam Makut Rajakumarn\" („Siams Kronprinz“) ihres Bruders Vajiralongkorn. Zusammen mit der Verfassungsänderung von 1974, die die weibliche Thronfolge ermöglicht, führte er zu Spekulationen, ob Sirindhorn anstelle des unbeliebten Vajiralongkorn zur Nachfolgerin von König Bhumibol Adulyadej aufgebaut werden sollte, was viele Thailänder befürwortet hätten.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Des Weiteren ist Prinzessin Sirindhorn seit 1996 Generalin des thailändischen Heeres, Admiralin der thailändischen Marine und Generalin der thailändischen Luftwaffe. \"Siehe auch:\" Thailändische Adelstitel", "section_level": 1}], "src_summary": "Maha Chakri Sirindhorn (; * Somdej Phra Chao Luk Ter Chao Fa Sirindhorn Debarattanasuda Kitivadhanadullasobhakara () 2. April 1955 in Bangkok, Thailand) ist Prinzessin des Königreichs Thailand. Sie ist das dritte Kind von König Bhumibol Adulyadej und Königin Sirikit Kitiyakara.", "tgt_summary": "玛哈·扎克里·诗琳通公主殿下(,1955年-4月2日),泰国扎克里王朝公主。她是普密蓬国王的次女。她的称呼为“公主殿下”。1977年12月5日,封号变更为“玛哈·扎克里公主”,又被称为帕贴(,英语:Phra Thep,意为“天佛公主”)。", "id": 259104} {"src_title": "Sersch Sargsjan", "tgt_title": "谢尔日·萨尔基相", "src_document": [{"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Sargsjan studierte von 1970 bis 1979 an der philologischen Fakultät der Staatlichen Universität Jerewan, unterbrochen 1972 bis 1974 vom Militärdienst. Anschließend arbeitete er als Funktionär der KPdSU und der Jugendorganisation Komsomol in seiner Geburtsstadt Stepanakert und in Bergkarabach. Sargsjan setzte sich in der Bewegung für die Unabhängigkeit Bergkarabachs von der Aserbaidschanischen SSR ein, war von 1989 bis 1993 Chef der Selbstverteidigungskräfte der Republik Bergkarabach und zusätzlich von 1990 bis 1993 Abgeordneter der Nationalversammlung von Armenien. Seit 2004 ist er Präsident des armenischen Schachverbandes. Im Zusammenhang mit der Ermordung aserbaidschanischer Zivilisten beim Massaker von Chodschali während des Bergkarabach-Krieges am 26. Februar 1992 sagte der damalige Anführer der Selbstverteidigungskräfte der Karabach-Armenier Sargsjan in einem Interview mit dem britischen Journalisten und Kaukasusforscher Thomas de Waal: „Bis Chodschali dachten Aserbaidschaner, dass die Armenier ihre Hand nicht gegen die Zivilbevölkerung erheben würden. Wir waren in der Lage, dieses Stereotyp zu durchbrechen.“ Von 1993 bis 2007 war Sargsjan Verteidigungsminister Armeniens (der offizielle Titel wechselte). Zwischen März 2007 und April 2008 bekleidete er das Amt des Ministerpräsidenten. Im Februar 2008 gewann er die Präsidentschaftswahlen und wurde Nachfolger von Staatspräsident Robert Kotscharjan, dessen Wunschkandidat Sargsjan war. Obgleich die OSZE-Wahlbeobachter den Wahlgang als weitgehend fair bezeichneten, rief der Kandidat Lewon Ter-Petrosjan nach der Wahl zu Demonstrationen auf und forderte eine Annullierung der seiner Meinung nach gefälschten Wahl. Am 1. März 2008 wurde eine Massendemonstration für diese Forderungen gewaltsam aufgelöst. Acht Demonstranten kamen dabei ums Leben. Bei den armenischen Präsidentschaftswahlen am 18. Februar 2013 wurde er im Amt bestätigt. Laut Bewertung durch die Delegation Parlamentarische Versammlung des Europarates wurde die Wahl durch die künstlich gesteigerte Wahlbeteiligung entschieden. Berichten zufolge war sie durch den unzulässigen Einsatz administrativer Ressourcen, Stimmenkauf, Einschüchterung von Wählern und Manipulation bei der Auszählung der Stimmen gekennzeichnet. Am 10. Oktober 2014 unterzeichnete er in Minsk ein Abkommen zum Beitritt Armeniens in die Eurasische Wirtschaftsunion. In der Folge kam es deswegen mehrfach zu Demonstrationen gegen Sargsjan, an denen sich mehr als 10.000 Menschen beteiligten. Nachdem Sargsjan nach zwei Amtszeiten bei den Präsidentschaftswahlen 2018 nicht erneut antreten durfte, wurde Armen Sarkissjan als sein Nachfolger gewählt. Sargsjan wurde am 17. April 2018 Ministerpräsident mit deutlich größeren Befugnissen als sein Vorgänger Karen Karapetjan, da dieses Amt 2015 durch eine Verfassungsreform, bei der das bisherige semi-präsidiale in ein parlamentarisches System geändert wurde, stark aufgewertet wurde. Das Parlament erhält dadurch größere Kompetenzen, die Machtfülle des Staatsoberhauptes hingegen wird auf weitgehend repräsentative Funktionen reduziert. Noch im April 2014 versprach Sersch Sargsjan bei einem Treffen mit den Mitgliedern der Sonderkommission für die bevorstehenden Verfassungsänderungen, er werde nicht mehr für das Amt des Präsidenten kandidieren und wolle auch nicht Premierminister werden. Nach seinem Amtsantritt als Premierminister kam es im April 2018 zu Massenprotesten in der Hauptstadt Jerewan und in weiteren Städten des Landes, an denen sich zum Teil rund 50.000 Demonstranten beteiligten. Die Protestierenden warfen ihm vor, unter anderem für Korruption und Vetternwirtschaft in Armenien verantwortlich zu sein. Am 23. April 2018 beugte er sich den Protesten und reichte seinen Rücktritt vom Amt des Premierministers ein. Anfang Dezember 2019 erhob die Sonderermittlungsbehörde Armeniens eine Anklage gegen Sargsjan wegen Zweckentfremdung und Veruntreuung staatlicher Gelder. Ihm wird vorgeworfen, im Rahmen eines 2013 lancierten Subventionsprogramms für armenische Landwirte den regierungsnahen Unternehmern staatliche Aufträge zugespielt und dabei eine Summe in Höhe von 490 Millionen Dram (ca. 920. Tausend Euro) unterschlagen zu haben. Sargsjan selbst bezeichnete die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen als „politische Verfolgung“.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Sargsjan ist seit 1983 mit der Musiklehrerin Rita Aleksandri Sargsjan (* 6. März 1962) verheiratet und hat zwei Töchter, Anusch und Satenik (* 17. August 1986). Neben seiner Muttersprache Armenisch spricht Sargsjan fließend Russisch. Daneben hat er gute Kenntnisse der türkischen und aserbaidschanischen Sprache und versteht rudimentär Englisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sersch Asati Sargsjan (, in wissenschaftlicher Transliteration \"Serž Azati Sargsyan\"; * 30. Juni 1954 in Stepanakert, Autonome Oblast Bergkarabach, Aserbaidschanische SSR, Sowjetunion) ist ein armenischer Politiker (Republikanische Partei), der von 2008 bis 2018 Staatspräsident Armeniens und vom 17. bis 23. April 2018 armenischer Ministerpräsident war.", "tgt_summary": "谢尔日·阿扎特·萨尔基相(;1954年-6月30日),亚美尼亚政治家,现任亚美尼亚共和党主席。曾任亚美尼亚国防部长、内务部长、国家安全委员会主席和亚美尼亚总统(总统制)、亚美尼亚总理(议会制)。", "id": 917471} {"src_title": "Gulaschkommunismus", "tgt_title": "古拉什共产主义", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Der Begriff des \"Gulaschkommunismus\" geht angeblich auf Nikita Chruschtschow zurück, der die wirtschaftlichen Entwicklungen Ungarns hervorheben wollte. Der Begriff wurde im Westen dann als Synonym der ungarischen Politik der politischen Linientreue in Verbindung mit wirtschaftlichen Erleichterungen verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Ungarischer Volksaufstand von 1956.", "content": "Auf die extreme Unterdrückung unter KP-Parteichef Mátyás Rákosi (1944–1953) folgte im Zuge der ersten „Entstalinisierung“ eine vorübergehende Reformphase unter Imre Nagy, die allerdings mit der Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstandes 1956 durch die sowjetische \"Rote Armee\" abrupt endete. Während Nagy noch mit Moskau über einen Sonderstatus Ungarns verhandelte, hatte sein junger Stellvertreter János Kádár hinter seinem Rücken bereits um eine russische Militäraktion gegen den Aufstand gebeten. Als die Sowjetarmee wieder Herr der Lage war, wurde János Kádár neuer Parteichef der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei und zunächst auch Ministerpräsident. Als Parteichef hielt er die Geschicke Ungarns bis 1988 in seinen Händen. Nach drei Jahren äußerster Härte, die für 20.000 Ungarn Gefängnis oder Tod bedeutete und 1958 in Nagys Hinrichtung kulminierte, ließ Kádár jedoch schrittweise Erleichterungen zu. Als sie Ende der 1960er Jahre auch kleine privatwirtschaftliche Möglichkeiten brachten, entstand dafür in alter Tradition Österreich-Ungarns die Wortschöpfung vom „Gulyás-Kommunismus“.", "section_level": 1}, {"title": "János Kádár.", "content": "Die große Mehrheit der Bevölkerung sah den neuen Machthaber Kádár als Verräter am Volk und seiner Revolution – dies umso mehr, als er sich namens seiner „Revolutionären Ungarischen Arbeiter- und Bauernregierung“ offiziell dazu bekannte, die Sowjetunion um den Einmarsch am 4. November 1956 ersucht zu haben. Die Sowjetunion zitierte dieses Ersuchen jahrzehntelang, um den Schein einer völkerrechtlichen Legitimation zu wahren. Zwar war der Warschauer Pakt schon am 14. Mai 1955 von den acht Ostblockländern unterschrieben worden – genau ein Tag vor dem österreichischen Staatsvertrag. Doch wurde der „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand“ in Ungarn als entmündigend abgelehnt. Auch musste ihn der damalige Regierungschef András Hegedüs in der deutschen Fassung der DDR unterschreiben, weil eine ungarische gar nicht existierte. Etwas gemindert wurde die Situation durch den im Herbst 1955 erfolgten Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen aus Österreich, das nur ein Jahr später 200.000 Flüchtlinge aufgenommen hatte. Der Aufenthalt sowjetischer Truppen in Ungarn erschien dadurch überflüssig, doch erst 1957 wurde ein Stationierungsvertrag mit der UdSSR abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Ablehnung der neuen Herrschaft.", "content": "Anfangs waren weder die revolutionären Studenten, noch die Intellektuellen und schon gar nicht die während der Revolution gegründeten Arbeiterräte bereit, die so genannte „Arbeiterregierung“ zu akzeptieren. Kádár und seine Geheimpolizei beantworteten den Widerstand mit drakonischer Strenge: etwa 20.000 am Aufstand Beteiligte wanderten hinter Gitter, hunderte Prozesse endeten mit dem vorbestimmten Todesurteil, und der Geheimprozess gegen den zum Nationalhelden gewordenen Imre Nagy mit dessen Hinrichtung durch Hängen im Juni 1958. Gleichzeitig wurde der im Asyl der US-Botschaft ausharrende Kardinal Mindszenty zu einer zweiten Symbolfigur des magyarischen Freiheitswillens. Gegen Ende des Jahres 1958 ließ allerdings János Kádár erkennen, dass er nicht zu einer Diktatur im Sinne von Stalin oder Rákosi zurückkehren wollte. Zwar rückte die KP keinen Fingerbreit von ihrem für den Ostblock fundamentalen Machtmonopol ab, ebenso wenig wie von der „unverbrüchlichen Treue“ zur Sowjetunion und den „brüderlichen“ Beziehungen zu den Nachbarländern. Dennoch suchten Kádár und die Partei durch eine Öffnung das Misstrauen der Bevölkerung aufzulockern und so gleichzeitig der Wirtschaft die dringend nötigen Impulse zu geben.", "section_level": 1}, {"title": "Vorsichtige Erleichterungen.", "content": "Nach mehreren Jahren Gleichschaltungs- und „Befriedungs“-Politik konnte Kádár gegenüber der Sowjetunion das Zugeständnis einiger Freiheiten erreichen. Sie betrafen hauptsächlich die vorsichtige Einführung einer bescheidenen Privatwirtschaft – wie den Anbau und Verkauf von Gemüse oder kleine Dienstleistungen – und zielten darauf, nach den Wirtschaftskrisen der 1950er Jahre unter Rákosi die Versorgung der Bevölkerung zu verbessern und gleichzeitig ein bisschen Freiheitsgefühl aufkommen zu lassen. Das Regime begann auch – mehr als in den „Bruderländern“ – den Landsleuten seine Absichten darzulegen. Zu dem, was ihn selbst bewegte, sagte Kádár einmal: \"„Es gibt Situationen, in denen man das machen muss, was nur wenige verstehen. Aber man muss es doch tun in der Hoffnung, dass die Gründe im Nachhinein begreiflich werden.“\" Hinsichtlich der Beziehung zwischen Regime und Bevölkerung gab er sich mit der Devise zufrieden: \"„Wer nicht gegen uns ist, ist mit uns.“\" Im Zuge dieser Entspannung und vorsichtigen Reformen – die teilweise auf Imre Nagys „Kommunismus mit menschlichem Antlitz“ zurückgingen – kam auch ein gewisser Tourismus in Gang. Politisch unbedenklichen Personen wurden einzelne Reisen in den Westen bewilligt, wenngleich die Familienmitglieder zunächst daheim bleiben mussten. Für anerkannte Wissenschaftler war der Besuch ausländischer Kongresse möglich, auch wenn eine anfängliche Überwachung durch den Geheimdienst vermutet wurde. Der umgekehrte Weg war allerdings leichter, und ab 1975 war zum Beispiel die Teilnahme westlicher Forscher an den Interkosmos-Programmen sehr erwünscht. Etwas später wurde für das Nachbarland Österreich die Visumpflicht aufgehoben (für die Schweiz und Deutschland bestand sie länger), was einen kleinen Grenzverkehr mit Westungarn möglich machte und dessen Wirtschaft ankurbelte.", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis zu den Katholiken.", "content": "Fanden diese wirtschaftlichen Erleichterungen rasche Zustimmung, so war es umso schwieriger, nach den Jahren der Repression das Misstrauen der christlichen Bevölkerung abzubauen. Noch immer wurde die Seelsorge behindert, in Schulen ausschließlich der Marxismus gelehrt, die Geschichte geklittert. Bis etwa 1980 waren die meisten Diözesen vakant und die wenigen Bischöfe in ihren Aufgaben behindert. Daher war der von der KP erstrebte Friedensschluss mit der Kirche ein einseitiger Wunsch, der deutlichere Zeichen der Öffnung erfordert hätte. Erst als einige neue Bischöfe bessere Kontakte zum Regime hatten – und ihnen umgehend eine Hörigkeit nachgesagt wurde – besserte sich das Verhältnis langsam. Im Jahr 1971 ließ sich Kardinal József Mindszenty überreden, sein 15-jähriges Asyl in der US-Botschaft gegen die Ausreise nach Österreich zu tauschen. Unter Kardinal László Lékai (ab 1976) entspannte sich das Klima zwischen Katholiken und Kommunisten merklich und er konnte 20 Jahre nach dem Volksaufstand der Kirche einige Freiräume sichern.", "section_level": 1}, {"title": "Resümee.", "content": "Die zunehmend gewährten Freiheiten – und auch jene, die das Regime gegenüber der Sowjetunion errungen hatte – erleichterten den Ungarn die riskante Entscheidung im Frühjahr 1989 den Eisernen Vorhang abzubauen, die Flucht von unzähligen Urlaubern aus der DDR über die grüne Grenze im Sommer zuzulassen und im darauffolgenden September in Ungarn verbliebene DDR-Flüchtlinge via Österreich nach Westdeutschland reisen zu lassen. Wie der Ungarnaufstand wurde auch der Gulaschkommunismus durch Polens konsequenten Widerstand gegen den Kommunismus ermutigt, schon lange vor Solidarność. Beide Länder haben, ebenso wie die Entspannungspolitik und andere Entwicklungen in Mitteleuropa, zur politischen Wende 1989 wesentlich beigetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Gulaschkommunismus (von ungar. \"Gulyás\") wurde in Ungarn die dortige liberalisierte Form des Staatssozialismus bezeichnet, wie sie sich in den zehn bis zwanzig Jahren nach dem Ungarnaufstand 1956 herausbildete.", "tgt_summary": "古拉什共产主义(),也译作肉汤共产主义,又因卡达尔·亚诺什得名卡达尔主义(Kádárizmus),是指匈牙利人民共和国自1962年至1989年采取的一系列改革措施。此项改革引入了自由市场经济的元素,改善了人权纪录,使匈牙利的政策逐渐脱离斯大林主义的教条。“古拉什共产主义”得名于匈牙利名菜古拉什,因这道菜需要混合各类不同的食材,故该词意指匈牙利政策的混合了多样政策和理念。", "id": 3036640} {"src_title": "Tris Speaker", "tgt_title": "特里斯·史畢克", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Tris Speaker wurde in Hubbard, Texas geboren und wuchs dort auch auf. Bei einem Reitunfall brach er sich den rechten Arm und wurde so zum Linkshänder. Später verletzte er sich den linken Arm bei einem Unfall beim American Football. Die Chirurgen wollten den Arm amputieren, Speaker weigerte sich und sein Arm heilte wieder. 1905 spielte er eine Saison College Baseball am Fort Worth Polytechnic Institute. 1906 spielte Speaker erfolgreich bei den \"Cleburne Railroaders\", einem Team im Minor League Baseball. Hier entdeckten ihn die Boston Red Sox und verpflichteten ihn. Sein erstes Spiel in der American League bestritt Speaker am 14. September 1907 gegen die Philadelphia Athletics. Insgesamt bestritt er 1907 sieben Spiele in der Major League. 1908 überließen die Red Sox Speaker den Little Rock Travelers als Austausch für die Bereitstellung des Klubgeländes für das Vorbereitungstraining. Tris Speaker zeigte in Little Rock so gute Leistungen, dass sich die Red Sox entschlossen, den Vertrag zurückzukaufen. In dieser Saison bestritt Speaker noch 31 Spiele in der American League bei einem Schlagdurchschnitt von 22,4 %. 1909 wurde Speaker Stammspieler auf der Position des Centerfielders. In 143 Spielen kam er auf einen Schlagdurchschnitt von 30,9 %. Mit der Verpflichtung von Duffy Lewis kam es zur Bildung des \"Million Dollar Outfields\", welches Speaker, Lewis und Harry Hooper bildeten. Sein bestes Jahr bei den Red Sox hatte Tris Speaker 1912. Er spielte in allen Spielen mit, erreichte einen Schlagdurchschnitt von 38,3 %. Er führte die American League mit 10 Home Runs und 53 Doubles an. Karrierebestmarken gelangen ihm mit 222 Basehits, 136 Runs, 580 at-bats und 52 gestohlenen Bases. In der World Series gegen die New York Giants konnten sich die Red Sox in acht Spielen durchsetzen. Speaker führte sein Team mit einem Schlagdurchschnitt von 30 %, neun Basehits und vier erzielten Runs an. Seinen zweiten Erfolg mit den Red Sox in der World Series feierte Speaker 1915. Speaker und Babe Ruth, damals noch als Pitcher, waren beim Sieg gegen die Philadelphia Phillies die stärksten Spieler Bostons. Nach dem World-Series-Erfolg sollte Speaker eine Gehaltsreduzierung von 15.000 $ auf 9000 $ hinnehmen. Er weigerte sich, solch einen Vertrag zu unterschreiben und wurde am 12. April 1916 zu den Cleveland Indians transferiert. Bei den Indians wurde Speaker mit einem Jahresgehalt von 40.000 $ zum bestbezahlten Baseballspieler seiner Zeit. 1916 beendete Speaker auch Ty Cobbs Serie von neun Titeln als Spieler mit dem besten Schlagdurchschnitt in der American League. Mit 38,6 % war Speaker deutlich besser als Cobb mit 37,1 %. Ebenfalls überragend waren Speakers Leistungen in der Defensive. Manche bezeichneten ihn sogar als den fünften Infielder. Im Lauf der Saison 1919 übernahm Tris Speaker auch die Aufgaben des Managers bei den Indians. 1920 führte er sein Team in die World Series gegen die Brooklyn Dodgers. Die Indians gewannen die erste World Series ihrer Geschichte, Speaker seine dritte als Spieler und seine erste und einzige als Manager. Am 17. Mai 1925 erreichte Speaker als fünfter Spieler in der Geschichte der Major League und der zweite Spieler der Indians nach Nap Lajoie seinen 3000. Basehit gegen Tom Zachary von den Washington Senators. Seine Karriere als Manager musste er nach der Saison 1926 beenden. Speaker und Ty Cobb waren verdächtig, in einen Wettskandal verwickelt zu sein, so dass der Präsident der American League Ban Johnson beiden den Rücktritt \"empfahl\". Als Spieler bestritt Speaker noch zwei Spielzeiten bei den Washington Senators und den Philadelphia Athletics. Er beendete seine Karriere mit 3514 Basehits. Darunter waren 793 Doubles, mit denen er noch heute die ewige Bestenliste der Major League Baseball anführt. Sein Schlagdurchschnitt von 34,5 % ist der fünftbeste der MLB. 1937 wurde Tris Speaker in die Baseball Hall of Fame aufgenommen. Er verstarb im Alter von 70 Jahren 1958 in Lake Whitney, Texas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tristram E. „Tris“ Speaker (* 4. April 1888 in Hubbard, Texas; † 8. Dezember 1958 in Lake Whitney, Texas) war ein US-amerikanischer Baseballspieler und -manager in der Major League Baseball. Seine Spitznamen waren \"The Grey Eagle\" und \"Spoke\".", "tgt_summary": "泰瑞斯坦·爱德加·史毕克(英语:Tristram Edgar Speaker,1888年-4月4日-1958年-12月8日),为美国职棒大联盟的球员,绰号「灰鹰」,被公认是防守方面史上最出色的中外野手之一。生涯打击率3成45(大联盟第6),生涯792支二垒安打为大联盟纪录,3514支安打为大联盟第5。在防守端,史毕克的助杀、双杀以及独力双杀次数皆是外野手第一。他铜墙铁壁的防守被大家认为是无法让对手打出三垒安打的。", "id": 2571198} {"src_title": "Clustering-Illusion", "tgt_title": "集群錯覺", "src_document": [{"title": "Beispiele.", "content": "Beispielsweise halten die meisten Personen die Sequenz „OXXXOXXXOXXOOOXOOXXOO“ für nicht-zufällig, obwohl sie in Wirklichkeit viele Eigenschaften hat, die man in einem echten Zufallsdatenstrom erwarten würde, etwa gleiche Häufigkeit der beiden Ereignisse und die Tatsache, dass die Anzahl der direkt angrenzenden gleichen Symbole für jedes der beiden Symbole gleich ist. Offenbar erwarten die Betrachter solcher Sequenzen eine größere Abwechslung, als es der statistischen Vorhersage entspricht. Tatsächlich sind in kurzen Versuchsreihen scheinbar nicht-zufällige Serien ziemlich wahrscheinlich. Ob ein Datensatz Muster enthält oder nicht, kann oft mit statistischen Analysewerkzeugen oder sogar mit computergestützter Kryptoanalyse entschieden werden. Beispielsweise enthält die Sequenz „XXOXOXOOOXOXOOOXOX“ ein erkennbares Muster: die Position der X entspricht den Primzahlen ab 2 und die der O den Nichtprimzahlen. Computerprogramme zur Datenkompression sind dazu geeignet, in den Daten Muster zu erkennen und durch alternative Verweise zu ersetzen, aus denen der richtige Algorithmus die Originaldaten wiederherstellen kann. Große Datenmengen, die nichtzufällige Häufungen enthalten, lassen sich in der Regel gut komprimieren. Daten ohne echte Häufungen oder Muster sind dagegen eher schlecht oder gar nicht komprimierbar. Die Clustering-Illusion ist Teil einer Studie von Thomas Gilovich, Robert Vallone und Amos Tversky. Dabei wurde die \"hot hand\", Glückssträhnen der Werfer im Basketball, als durch Zufall erklärbar identifiziert. Neuere Forschungen auf einer breiten Datenbasis weisen allerdings darauf hin, dass sich tatsächlich ein Hot-Hand-Effekt mit einer erhöhten Trefferwahrscheinlichkeit im Bereich von 1,2 bis 2,4 Prozent nachweisen lässt. Obwohl in London nach dem Zweiten Weltkrieg Theorien zu den Mustern der eingeschlagenen V2-Raketen entwickelt wurden, konnte R. D. Clarke zeigen, dass die Verteilung zu einer zufälligen Verteilung passt. Der sogenannte Leukämiecluster Elbmarsch, bei dem einzelne Leukämiefälle in der Elbmarsch Kernkraftwerken zugeordnet wurden, gilt ebenso als Beispiel für eine entsprechend falsche Bedeutungszuschreibung für ein als nicht zufällig empfundenes Muster. Die mögliche Zufälligkeit ist aber kein Ausschlusskriterium für womöglich unterschätzte konkrete Ursachen. Ein bekanntes Beispiel ist das Auftauchen militärischer Kennworte wie Dieppe, Omaha, Utah und Mulberry vor den zugehörigen Militäroperationen in Kreuzworträtseln des britischen Daily Telegraphs während des Zweiten Weltkriegs. Der Verfasser der Kreuzworträtsel, im Hauptberuf Schulleiter, wurde deshalb zunächst vom Geheimdienst verdächtigt und vernommen, die Synchronizität von Rätselbegriff und Militäroperation aber als Zufall betrachtet. Tatsächlich hatte er, wie sich erst später herausstellte, seine Rätselvorlagen von Schülern auffüllen lassen, die die Kennworte von Soldaten aufgeschnappt hatten. Ein weiteres Beispiel sind die Fragen des SAT (ein wichtiger Multiple-Choice-Eingangstest für US-amerikanische Studenten). Sie werden von den Testentwicklern bewusst so gewählt, dass keine längeren Serien gleicher Antworten vorkommen, weil die Studenten erfahrungsgemäß solche Serien für unwahrscheinlich halten. Die Prüflinge könnten sich zu falschen Antworten gezwungen fühlen, nur um eine Serie zu vermeiden. Weitere Varianten der Clustering-Illusion sind z. B. die Pareidolie bei der Erkennung von Gesichtern auf Gegenständen oder die Apophänie bei der Schizophrenie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Clustering-Illusion (von ) beschreibt die menschliche Eigenschaft, zufälligen Mustern, die in ausreichend großen Datenmengen zwangsläufig vorkommen, Bedeutungen zuzuschreiben. Die Clustering-Illusion entsteht unter anderem aufgrund der menschlichen Repräsentativitätsheuristik und dem Bestätigungsfehler.", "tgt_summary": "集群错觉(英语:clustering illusion)是人类的一种错觉,指的是人类会倾向将小样本中随机出现的集群或者条纹认为是非随机的。这种错觉是由于人们低估随机或半随机数据小样本中的变异量所致。", "id": 2077413} {"src_title": "Carl Yastrzemski", "tgt_title": "卡尔·雅泽姆斯基", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Carl Yastrzemski spielte seine gesamte Karriere bei den Boston Red Sox. Sein Debüt in der American League gab er am 11. April 1961. Er ersetzte Ted Williams als Leftfielder. Im weiteren Verlauf seiner Karriere wurde er auch als First Baseman und Designated Hitter eingesetzt. Vor seiner Baseballkarriere hatte Yastrzemski die University of Notre Dame besucht. Seine ersten beiden Jahren verliefen unspektakulär. In seiner dritten Saison 1963 führte er dann mit einem Schlagdurchschnitt von 32,1 % die American League an. Ebenso führte er in Doubles und Walks. 1967 hatte er seine beste Saison. Er gewann die Triple Crown für Schlagmänner. Mit seinem Schlagdurchschnitt von 32,6 %, 44 Home Runs und 121 RBI führte er die Liga an. Den Home-Run-Titel musste er sich mit Harmon Killebrew teilen. Bis zur Saison 2005 ist er der letzte Schlagmann, dem dies gelang. Ebenso wurde er zum MVP der American League gewählt. Zusätzlich wurde er mit der Sportler des Jahres-Auszeichnung von Associated Press geehrt. 1967 galt als das Jahr des \"Impossible Dreams\" der Boston Red Sox. 1966 hatten sie die Saison noch auf dem neunten Platz beendet und machten sich und ihren Fans keine großen Hoffnungen auf eine Verbesserung. Doch entgegen den Erwartungen konnten die Red Sox den Titel in der American League gewinnen. Yastrzemski trug maßgeblich dazu bei. In den letzten vierzehn Tagen der Saison gelangen ihm 23 Basehits in 44 Schlagauftritten mit 5 Home Runs, 14 Runs und 16 RBI. So gewannen die Red Sox die AL vor den Minnesota Twins und den Detroit Tigers. In der World Series trafen die Red Sox auf die St. Louis Cardinals. Trotz dreier Home Runs und einem Schlagdurchschnitt von 40 % von Yastrzemski unterlag Boston in sieben Spielen. Bob Gibson, der Pitcher der Cardinals, konnte alleine drei Siege in der Serie verbuchen. Ende 1967 wurde Yastrzemski von der Zeitschrift Sports Illustrated zum Sportler des Jahres gewählt. 1968 gewann Yastrzemski erneut den Schlagtitel mit einem Durchschnitt von 30,1 %, dem niedrigsten Wert, mit dem dieser Titel gewonnen wurde. Grund dafür waren die Erleichterungen, die den Werfern zugestanden worden waren. Das Jahr 1968 wurde deshalb auch \"The Year of the Pitcher\" genannt. 1975 erreichte er erneut mit seinem Team die World Series. In der American League Championship Series besiegten die Red Sox die Oakland Athletics in drei Spielen, wobei Yastrzemski einen Schlagdurchschnitt von 45,5 % verzeichnete. In der World Series waren die Cincinnati Reds der Gegner. Auch diese Serie ging über die Distanz von sieben Spielen. Yastrzemski war der letzte Schlagmann, der in dieser Serie an das Schlagmal ging. Mit seinem Flugaus sicherten sich die Reds den Titel. Auch im Entscheidungsspiel gegen die New York Yankees war Yastrzemski das letzte Aus seines Teams. Sein letztes Spiel bestritt er am 2. Oktober 1983 im Fenway Park gegen die Cleveland Indians. Kein Spieler hatte länger beim selben Team gespielt. Mit 3308 Spielen liegt er auf dem zweiten Platz der ewigen Bestenliste. Er war der erste Spieler der 3000 Basehits und 400 Home Runs nur in der American League schaffte. 18 mal nahm er am All-Star-Spiel teil und gewann sieben Gold Glove Awards. 1989 wurde er im ersten Jahr seiner Wählbarkeit in die Baseball Hall of Fame berufen. Seit diesem Jahr wird seine Rückennummer 8 von den Red Sox nicht mehr vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Michael Yastrzemski (* 22. August 1939 in Southampton, Long Island, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Baseballspieler in der Major League Baseball. Sein Spitzname ist \"Yaz\".", "tgt_summary": "卡尔·迈克尔·雅泽姆斯基(英语:Carl Michael Yastrzemski,1939年-8月22日),暱称雅泽(Yaz),出生于纽约州南安普敦,美国职棒大联盟前球员,并且是棒球名人堂的成员之一。雅泽姆斯基职业生涯23个赛季都效力于波士顿红袜队。他是一位左外野手,职业生涯末期曾作为一垒手和指定打击出赛。雅泽18次入选全明星赛,7次金手套奖,并且是3000安打俱乐部的成员,他是美国联盟第一个在单一球队达打3000支安打以及400支全垒打的球员。1967年雅泽姆斯基达到了生涯的颠峰,这一年他帮助红袜夺得了20多年没拿到的美联冠军,并且他被选为美联最有价值球员,该季,为2012年米格尔·卡布瑞拉前,最后拿到打击三冠王球员。", "id": 1699041} {"src_title": "Levellers", "tgt_title": "平等派", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Die Levellers engagierten sich für eine demokratische und freie Gesellschaft, für vollständige Religionsfreiheit sowie für die Abschaffung der Stände und für Gleichheit vor dem Gesetz. Wegen des letztgenannten Punkts wurden sie von ihren politischen Gegnern aus der Oberschicht als \"Levellers\" verspottet, was so viel wie „Einebner“ oder „Gleichmacher“ bedeutet. Da die Bewegung auch unter der Bevölkerung vor allem als \"Levellers\" bekannt wurde, nahm sie diesen Namen schließlich selber an. Der bekannteste Anführer war John Lilburne, auch \"Freeborn John\" genannt. Doch auch William Walwyn, Thomas Prince und Richard Overton waren wichtige Sprecher dieser Partei. John Lilburne betrachtete die Bezeichnung \"Levellers\" als abwertend und nannte seine Anhänger in der Öffentlichkeit \"Levellers so-called\" („sogenannte Levellers“), bevorzugte jedoch die Bezeichnung \"Agitators\".", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Die Levellers, die meergrüne Bänder als Erkennungszeichen trugen, setzten sich für jährliche, allgemeine und gleiche Parlamentswahlen durch alle \"freien\" Männer (s. u.) ein und wollten die Zensur, die Monarchie, das Oberhaus („House of Lords“) und alle Privilegien des Adels abschaffen. Ihr Programm, das sie u. a. in der Zeitschrift \"The Moderate\" propagierten, umfasste nicht nur die Abschaffung der Steuerprivilegien des Adels, sondern auch Ideen für eine sozial verträgliche Steuer. Demnach sollten Menschen, die weniger als £ 30 im Jahr verdienten, nicht mehr besteuert werden. Ein ebenfalls wichtiger Punkt war die Trennung zwischen Staat und Religionsgemeinschaften sowie eine völlige Gleichberechtigung aller Religionen (Freiheit des religiösen Bekenntnisses). Die politischen Standpunkte der Levellers galten zu jener Zeit als extremistisch, anarchistisch und skandalös, daher stießen sie selbst im englischen Unterhaus auf erbitterten Widerstand. Eine radikale, aus den Levellers hervorgegangene Splittergruppe waren die \"Diggers\". Es bestanden zum Teil auch personelle Überschneidungen mit späteren Quäkern. Die Levellers betonten, dass jeder Mann an Würde und Freiheit gleich geboren ist und dass die Regierung alle (männlichen) Bürger als rechtlich ebenbürtig zu betrachten hat. Freiheit wird hier zuerst verstanden als das \"Eigentum an sich selbst\" und den eigenen Fähigkeiten, d. h. an der eigenen Arbeitskraft, die also durchaus veräußerlich ist: als Ware. Freiheit wird betrachtet als eine Funktion des Eigentums an der eigenen Person. Dieser Definition zufolge traten die Levellers nicht für ein allgemeines Männerwahlrecht ein, wie oft fälschlich behauptet wird, sondern für ein allgemeines Wahlrecht aller \"freien\" Männer, „die ihr Geburtsrecht nicht verloren hatten“, das Almosenempfänger ebenso wie Bedienstete – worunter auch Lohnarbeiter verstanden wurden – und Verbrecher (ebenso wie Delinquenten: Anhänger des Königs während des Bürgerkriegs) ausschloss. Bedienstete hatten nach dem Verständnis der Levellers ihr eingeborenes Recht aufgegeben, da sie sich der Verfügung und Bestimmung über ihre Fähigkeiten bzw. ihre Arbeitskraft durch das Eingehen eines Dienstvertrags zumindest auf Zeit entäußerten. Sie waren dementsprechend, was ihre Berechtigung auf eine Stimme in der Wahl betraf, \"in ihren Herren eingeschlossen\". Mit dieser Position schienen sie der von Ireton und Cromwell (während der Putney-Debatte 1647) vertretenen Haltung, Wahlrecht solle nur einer Person mit einem Mindestverdienst von 40 Schillingen zukommen, relativ nah – einzig in der Quantität bestanden Unterschiede, da die Levellers zum Kriterium den bloßen Besitz an der eigenen Arbeitskraft voraussetzten. Cromwells und vor allem Iretons Position allerdings bezog sich auf den Besitz an ortsgebundenem Eigentum (also Landbesitzer und Mitglieder der Zünfte), als eines, das ein dauerhaftes Interesse an politischer Stabilität erst konstituiere. Macpherson legt deshalb nahe, die Levellers nicht als \"radikale Demokraten\", sondern vielmehr als \"radikale Liberale\" zu begreifen, die in ihren Positionen denen eines John Locke sehr nahekamen, jedoch seine Vorstellung von grenzenlosem Recht auf Akkumulation verweigerten. Was die Idee der Gemeinschaft betrifft, nahm diese zwar eine wichtige Stellung in ihren Positionen ein, den Primat allerdings hatte immer das die Freiheit eines jeden konstituierende \"Eigentum an sich selbst\": „Ein jeder hat, so wie er ist, ein Eigentum an sich selbst, sonst könnte er nicht er selbst sein. Was einen Menschen zum Menschen macht, ist seine Freiheit gegenüber anderen Menschen. Das Wesen der Freiheit bedeutet, Eigentümer seiner eigenen Person und Fähigkeiten zu sein“. Es sei allerdings angemerkt, dass es vor der Putney-Debatte „nur wenige Hinweise auf den Umfang des Wahlrechts“ gab. Denn „von Beginn der Levellerbewegung, bis weit in das Jahr 1647 hinein“ hatten andere Probleme (u. a. der „Kampf gegen die willkürlichen Verhandlungen des Parlaments und seiner Komitees, [...]; de[r] Kampf für religiöse Toleranz [...]; die Forderung, daß das Parlament dem Volk verantwortlich gemacht werden solle [...]; die Anprangerung des Vetorechts des Königs und der Lords; die Anprangerung der beständigen Belastung durch Zehnten, Monopole, ungleiche Besteuerung, Schuldhaft, übertriebene Gerichtsgebühren und Prozeßverschleppungen“) den Vorrang. Und die meisten dieser Probleme „blieben auch noch von Bedeutung, als die Wahlrechtsfrage aufgegriffen wurde“.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach den Anfangserfolgen der Royalisten im englischen Bürgerkrieg setzte das gegen den König kämpfende Parlament eine radikale Reform ihrer Armeen durch. So entstand die für damalige Zeit höchst modern organisierte „New Model Army“. In der New Model Army wurde die Kommandogewalt ohne Rücksicht auf die soziale Rangfolge vergeben. Damit brach sie mit der Tradition aller anderen damals existierenden Armeen, nach der nur Adelige hohe Positionen bekleiden konnten. Diese Neuerungen führten zu einem nie da gewesenen armeeinternen Pluralismus, welcher indirekt die Entstehung der Levellers begünstigte. Die vorbildliche religiöse Toleranz und der Bruch mit den Standestraditionen ließ eine neue politische Bewegung entstehen, die ein weiteres Vorantreiben dieser fortschrittlichen Reformen inner- und außerhalb des Heeres forderte. Im Juli 1645 wurde John Lilburne eingekerkert wegen seiner Kritik am Snobismus der Parlamentarier, die mitten im englischen Bürgerkrieg im höchsten Komfort lebten, während die Soldaten für die parlamentarische Sache kämpften und starben. Insbesondere warf „Freeborn John“ dem Sprecher des Parlaments William Lenthall vor, sich von den Royalisten kaum noch zu unterscheiden. Erst nach einer großangelegten Petition seiner Anhänger wurde John wieder freigelassen, doch schon im nächsten Jahr wurde er in den Tower von London verschleppt und dort gefangengehalten, weil er seinem ehemaligen militärischen Vorgesetzten vorwarf, ein Sympathisant der Royalisten zu sein. Die Bewegung, die sich für seine Befreiung einsetzte formierte sich schließlich zu einer eigenständigen politischen Gruppe, aus denen die Levellers hervorgingen. In weiterer Folge versuchten sie ihren Einfluss auf die New Model Army zu verstärken und wählten sogenannte Agitatoren für die jeweiligen Regimenter. Zwischen den Agitatoren und den alteingesessenen Offizieren (den sogenannten „Grandees“) wurden Debatten beschlossen, welche als die \"Putney Debates\" in die Geschichte eingingen. Sie wurden in St Mary’s Church in Putney, in Surrey, zwischen dem 28. Oktober und dem 11. November im Jahre 1647 gehalten. Die Agitatoren wurden von zivilen Levellers vertreten, die Grandees von hochrangigsten Offizieren und auch von Oliver Cromwell. Jede Partei verfasste ein Pamphlet, um ihre jeweilige Position darzustellen. Das Pamphlet der Levellers bekam den Titel \"Agreement of the People\". Das Pamphlet der Gegner der Levellers hieß \"The Heads of the Proposals\". In den anschließenden Phasen wurden die starken Differenzen zwischen diesen beiden Manifesten heftig diskutiert. Aufgrund der gewaltigen Meinungsverschiedenheiten kam man jedoch zu keinen Ergebnissen. Oliver Cromwell wollte daraufhin die Macht in der Armee endgültig an sich reißen und führte zwangsweise das Pamphlet seiner Anhänger anstatt desjenigen der Levellers ein. Jeder, der die Akzeptanz des Pamphlets Cromwells verweigerte, wurde verhaftet. Einer von den Verweigerern, Richard Arnold, wurde sogar ermordet. Daraufhin starteten die Levellers ihre größte Petition mit dem Titel \"To The Right Honovrable The Commons Of England\". Diese wurde dem Parlament am 11. September 1648 vorgetragen, jedoch von Cromwell blockiert. Am 30. Oktober 1648 wurde Thomas Rainsborough ermordet. Er war ein wichtiger Sprecher der Levellers und hatte an den Putney Debates aktiv teilgenommen. Bei seinem Begräbnis kam es zu Massendemonstrationen. Der Konflikt eskalierte in mehreren Meutereien. Schließlich wurden die Levellers 1649 von Oliver Cromwell in der Schlacht von Burford in Oxfordshire vernichtend geschlagen. Zahlreiche Anführer wurden hingerichtet, eingesperrt oder mussten ins Exil gehen. Gegen Ende der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Bewegung innerhalb der Armee faktisch zerschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Das politische Erbe.", "content": "Wenngleich es noch von den damaligen Levellers ein weiter Weg bis zum modernen Liberalismus (welcher nicht zuletzt auch die Forderung nach dem Frauenwahlrecht beinhaltet) war und die Levellers nur als Vorläufer dessen gelten können, so sind zahlreiche bereits eindeutig liberale Ideen und Ansätze, die die Levellers schon vor fast 400 Jahren aufgriffen und vertraten, sehr bemerkenswert. Die Gleichheit vor dem Gesetz, die Republik als Staatsform und die Religionsfreiheit in dem Maß, wie es die Levellers propagierten, setzten sich in Europa zum Teil erst im 20. Jahrhundert durch. Möglicherweise wurden auch viele spätere Bewegungen, zum Beispiel die fast zwei Jahrhunderte später ebenfalls in Großbritannien aktiven Chartisten, von den Levellers inspiriert. Ein wichtiger Grundsatz der Levellers, nämlich die Gleichheit vor dem Gesetz, hat sich inzwischen in den meisten Staaten der Welt zumindest theoretisch durchgesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Levellers wurden die Angehörigen einer frühdemokratischen, politischen Bewegung in England bezeichnet, die ihren stärksten Einfluss während des Bürgerkriegs (1642–1649) ausübte und starken Rückhalt bei den einfachen Soldaten der New Model Army fand. Sie sind zu unterscheiden von der Splittergruppe der \"True Levellers\" oder \"Diggers\".", "tgt_summary": "平等派(英文:levellers)是在英国内战中出现的一个政治运动。其主要理念是在强调人权及选举权的普及,并强调在法律面前人人平等与对其他宗教的宽容,他们认为其起源来自于英国的人民协定,主要支持者来自新模范军。而这一个运动在在英国内战以后开始向外影响并开始开始盛行,直到二战前夕因为国际氛围的混乱开始没落。", "id": 2805440} {"src_title": "Feivel, der Mauswanderer", "tgt_title": "老鼠也移民", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die jüdische Mäusefamilie Mousekewitz lebt in Weißrussland in bitterer Armut und in der ständigen Bedrohung durch mörderische Katzen. Schließlich beschließen sie, in die USA auszuwandern, denn „es gibt keine Katzen in Amerika“, so heißt es zumindest. Auf dem Frachter über den Atlantik begegnen ihnen zahlreiche weitere Auswanderer-Mäuse, welche ebenfalls Schicksalsschläge durch die Katzen erlitten haben. Sie besingen ihre neue katzenfreie Heimat in einem Lied. Bei einem großen Sturm wird der kleine Feivel dann von Bord der \"Austria\" gespült und kann sich nur noch in eine Flasche flüchten. Während vor allem Feivels Schwester Tanya fest daran glaubt, dass ihr Bruder noch am Leben ist, hat vor allem Papa Mousekewitz längst alle Hoffnung aufgegeben, Feivel jemals wiederzusehen. In New York gehen die Mousekewitz' von Bord und betrachten die Freiheitsstatue als Verheißung ihrer Freiheit. Allerdings erwartet sie eine böse Überraschung, denn wider Erwarten ist Amerika keineswegs katzenfrei. Was Familie Mousekewitz nicht weiß: Feivel ist ebenfalls in New York angekommen, angespült auf einer kleinen Insel vor Manhattan Island. Der kleine Mäuserich begibt sich auf die Suche nach seiner Familie durch die Großstadtschluchten New Yorks. Er landet als Straßenkind in der „Waisenkindergasse“. Dort findet er bei Tony Toponi und Bridget neue Freundschaft, die ihm den amerikanisierten Namen \"Philly\" (Philipp statt Feivel) geben. Nach einigen Angriffen durch die New Yorker Katzen beschließen die Mäuse, gemeinsam etwas gegen die Katzen zu unternehmen. Feivel hat eine Idee, um die New Yorker Mäuse-Gemeinde ein für alle Mal zu schützen: den Bau einer übergroßen, mit Feuerwerkskörpern ausgestatteten Mäuseattrappe. Diese „Riesenmaus von Minsk“ aus einem russischen Mäusemärchen versetzt die Katzen derart in Schrecken, dass alle Katzen fluchtartig die Stadt durch ein Schiff verlassen. Damit ist die Mäusegemeinde in Sicherheit, denn Feivels gelobte neue Heimat ist nun tatsächlich „katzenfrei“. Kurz danach lernt Familie Mousekewitz Tony Toponi und Bridget kennen. Durch die beiden erfahren sie, dass Feivel noch lebt, und nachdem Mama Mousekewitz Feivels Mütze gefunden hat, besteht kein Zweifel mehr daran, dass es \"ihr\" Feivel ist. Nach einer längeren Suche finden sie Feivel schließlich und die Familie ist wieder vereint.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Der von James Horner und Barry Mann komponierte und von Cynthia Weil getextete Song \"Somewhere Out There\" brachte den Beteiligten 1987 eine Nominierung für den Oscar in der Kategorie Bester Song ein. Bei der Verleihung der Grammy Awards 1988 erhielten sie zwei Auszeichnungen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation übernahm die Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke. Das Dialogbuch schrieb Marianne Groß, die Dialogregie wurde von Lutz Riedel geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Zu diesem Film wurden weitere Nachfolger produziert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Feivel, der Mauswanderer (Originaltitel: \"An American Tail\") ist ein Zeichentrickfilm von Don Bluth aus dem Jahr 1986 über einen kleinen Mäusejungen, der mit seiner Familie auf der Flucht vor Katzen in die Vereinigten Staaten immigriert.", "tgt_summary": "《老鼠也移民》(英语:\"An American Tail\")是1986年的一部美国冒险家庭音乐戏剧动画电影,由动画师唐·布吕特(Don Bluth)执导,苏利文-布鲁斯工作室(Sullivan Bluth Studios)及安培林娱乐(Amblin Entertainment)制作。描述小老鼠伟福跟随他的家人从帝俄当时所统治的乌克兰境内移民到美国,但途中失散,寻找方法找回家人的故事。电影于1986年11月21日上映。其后相继发布三部电影(分别于1991年、1998年、1999年)、一套电视动画(1999年),及两部游戏。", "id": 1986023} {"src_title": "Gambo", "tgt_title": "甘伯", "src_document": [{"title": "Entstehung des Mythos.", "content": "Der 15-jährige Owen Burnham und seine Familie kamen am Morgen des 12. Juni 1983 zu der Fundstelle, während einige Dorfbewohner mit der Enthauptung des Tieres beschäftigt waren. Owen, ein Naturliebhaber, nahm die Maße des Körpers, um später Skizzen anzufertigen, hatte jedoch keine Kamera dabei. Nach späteren Aussagen dachte er nicht daran, eine Probe zu nehmen, bis er erkannte, dass er es aus Büchern nicht identifizieren könnte. Die Dorfbewohner verkauften den abgetrennten Kopf des Tieres schließlich an einen Touristen. Nach Owen nannten sie ihn einen „Delphin“, er nahm aber an, dass dies nur eine oberflächliche Ähnlichkeit war. Der Körper wurde schließlich begraben, und Versuche, ihn später wiederzufinden, waren erfolglos. Als das Tier drei Jahre nach dem Fund von Owen in einem Zeitungsartikel erwähnt wurde, erlangte dies die Aufmerksamkeit des Kryptozoologen Karl Shuker, der mehr Informationen über das Tier erbat. Laut Owen zeigte der Körper wenige oder keine Zeichen von Verwesung und maß ungefähr 4,6 Meter in der Länge. Die Färbung war auf dem Rücken braun und auf dem Bauch weiß, die Haut selbst war glatt. Die meisten Maße wurden vom Kopf genommen, der 1,40 m in der Länge betrug. Er hatte einen 0,8 m langen Schnabel, 14 cm hoch und 13 cm breit, der mit 80 einheitlichen und kegelförmigen Zähnen bestückt war. Ein kleines Paar Nasenlöcher befand sich an der Spitze des Schnabels. Der leicht gewölbte Kopf maß 25 cm in der Höhe und war 30 cm breit und hatte kleine Augen. Das vordere Flossenpaar maß 46 cm in der Länge und 20 cm in der Breite. Eine der hinteren Flossen war stark verletzt und fast abgerissen, die Eingeweide waren sichtbar. Der durch Wasser aufgeblähte Körper war 1,8 m lang und hatte einen Umfang von 1,5 m. Auf der Oberseite des Tieres befand sich keine Rückenflosse. Der Schwanz war 1,5 m lang und spitz zulaufend. Es gab viele Spekulationen, welches Tier hier gefunden worden war. Der Paläontologe Darren Naish bezweifelte, dass die Berichte überhaupt echt seien – dass keine Probe genommen wurde, fand er verdächtig. Der Kryptozoologe Chris Orrick vermutete, dass es ein stark verstümmelter Shepherd-Wal war. Loren Coleman und Patrick Huyghe spekulierten, dass es eine unbekannte Form des Shepherd-Wals sein könnte. Ein anderer verbreiteter Vorschlag ist, dass der Körper irgendeine Art eines überlebenden prähistorischen Reptils ist. Shuker schlug zuerst vor, dass es entweder ein Plesiosaurier oder ein Thalattosuchia-Krokodil war, aber später bezeichnete er ihn als „den letzten der Mosasaurier“. Andere vorgeschlagene Anwärter sind \"Askeptosaurus\" oder ein urzeitlicher Ichthyosaurier wie \"Cymbospondylus\" oder der Urwal \"Basilosaurus\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Gambo ist der Name eines nicht identifizierten Kadavers eines großen Meerestieres, das auf den Strand des \"Bungalow-Beach-Hotels\" in Kotu im westafrikanischen Staat Gambia angespült wurde.", "tgt_summary": "甘伯(Gambo,又译甘博)是指1983年于非洲冈比亚发现的神秘海洋生物尸体。", "id": 2026038} {"src_title": "Polk County (Missouri)", "tgt_title": "波爾克縣 (密蘇里州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im mittleren Südwesten von Missouri in den nördlichen Ozarks. Es hat eine Fläche von 1664 Quadratkilometern, wovon 14 Quadratkilometer Wasserfläche sind. An das Polk County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Polk County wurde am 5. Januar 1835 aus Teilen des Greene County gebildet. Benannt wurde es zuerst nach Ezekiel Polk (1747–1824), einem Colonel im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Später wurde es zu Ehren von James K. Polk (1795–1849) umbenannt, dem elften Präsidenten der Vereinigten Staaten (1845–1849). Vier Bauwerke des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 6. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Polk County 31.137 Menschen in 11.718 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 18,9 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 11.718 Haushalten lebten statistisch je 2,48 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,5 Prozent Weißen, 1,0 Prozent Afroamerikanern, 0,6 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 24,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,2 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 16,5 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 35.831 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 18.138 USD. 21,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Polk County.", "content": "Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Polk County ist in 22 Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Polk County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Missouri. Im Jahr 2010 hatte das County 31.137 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 18,9 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Bolivar, benannt nach Simón Bolívar, einem südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfer und Nationalheld vieler südamerikanischer Länder.", "tgt_summary": "波尔克县(英语:Polk County)是美国密苏里州西南部的一个县。面积1,664平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口26,992人。县治波利瓦尔(Bolivar)。", "id": 1443491} {"src_title": "Stone County (Missouri)", "tgt_title": "斯通縣 (密蘇里州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im Südwesten von Missouri inmitten der Ozarks am zum Table Rock Lake aufgestauten White River. Es grenzt an im Süden an Arkansas und hat eine Fläche von 1323 Quadratkilometern, wovon 123 Quadratkilometer Wasserfläche sind. An das Stone County grenzen folgende Countys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Stone County wurde 1851 aus ehemaligen Teilen des Greene und des Taney County gebildet. Benannt wurde es nach \"John W. Stone\" aus Tennessee, einem der ersten weißen Siedler in der Region. Die erste von Weißen betriebene Besiedlung erfolgte 1806 durch \"Joseph Philibert\", der in Begleitung von zwei Delaware-Indianern den White River aufwärts gekommen war.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Stone County 32.202 Menschen in 13.529 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 26,8 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 13.529 Haushalten lebten statistisch je 2,35 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,2 Prozent Weißen, 0,2 Prozent Afroamerikanern, 0,6 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,3 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,7 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 18,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 56,9 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 24,4 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,7 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 41.351 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 21.748 USD. 16,0 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Stone County.", "content": "Citys Villages Census-designated place (CDP) andere Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Stone County ist in 21 Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Stone County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Missouri. Im Jahr 2010 hatte das County 32.202 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 26,8 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Galena.", "tgt_summary": "斯通县(英语:Stone County)是美国密苏里州西南部的一个县,南邻阿肯色州。面积1,323平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口28,658人。县治加利纳(Galena)。", "id": 1634174} {"src_title": "Hofzeremoniell", "tgt_title": "有职故实", "src_document": [{"title": "Spätantike.", "content": "Nachdem Augustus Caesar als Pontifex Maximus das höchste priesterliche Amt des römischen Staates erlangte, wurden ihm und seinen Nachfolgern weitere sakrale Ehrungen zuteil bis hin zur Vergöttlichung (Kaiserkult, Apotheose). Nach der Reichskrise des 3. Jahrhunderts nach Christus formalisierte Kaiser Diokletian diese Ehrungen und führte ein orientalisches Hofzeremoniell ein: Der Kaiser trug fortan nicht mehr die Toga eines Senators oder Triumphators, sondern einen purpurnen Feldherrnumhang (Chlamys) und einen goldenen Lorbeerkranz, der von seinem Nachfolger Konstantin der Große durch ein goldenes Diadem mit einem doppelreihigen Perlenkranz ersetzt wurde. Dem Kaiser durfte man sich nur mit der \"adoratio purpurae\" (Proskynese) nähern. Fortentwickelt wurde das Zeremoniell auch nach dem Ende der Spätantike in Byzanz. Im Westen wurde es von den römischen Bischöfen übernommen und auf den Papst übertragen, der bis heute den Titel eines \"pontifex maximus\" führt.", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Das Lehns- und Ritterwesen des Mittelalters begünstigte das Aufkommen eigener Formen des Hofzeremoniells. In Deutschland erhielt es neue Pflege infolge der Vermählung Kaiser Ottos II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophano. Geregelt war das Zeremoniell seit dem Spätmittelalter durch die Goldene Bulle Kaiser Karls IV.", "section_level": 1}, {"title": "Spanisches Hofzeremoniell.", "content": "Das spanische Hofzeremoniell wurde im 15. Jahrhundert am Hof der Herzöge von Burgund, einem Seitenzweig der französischen Könige und Herrscher über die Niederlande, entwickelt. Herzog Philipp der Gute schuf ein detailliertes Hofzeremoniell, zu dem auch die Schaffung eines Ritterordens, des Ordens vom Goldenen Vlies, gehörte, um die Eliten seines heterogenen Länderkonglomerats von den Alpen bis zur Nordsee in ein hierarchisches Herrschaftssystem einzubinden. Äußerliches Kennzeichen dieses Zeremoniells war das Tragen schwarzer Kleidung. Durch Erbgang gelangten die Niederlande an die Habsburger, die dieses Zeremoniell am spanischen Hof unter Karl V. und in Wien unter seinem Bruder Ferdinand von Österreich einführten. Da Spanien Vormacht in Europa bis 1650 war, wurde das burgundische Hofzeremoniell den anderen europäischen Höfen als Spanisches Hofzeremoniell bekannt. In Österreich wurde es bis Joseph II. praktiziert. In Spanien wurde das Zeremoniell mit Ausnahme der Unterbrechung 1808–1814 in wesentlichen Bereichen bis zum Thronverzicht von König Amadeus I. im Jahre 1873 beibehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Französisches Hofzeremoniell.", "content": "Das einfachere französische Zeremoniell wurde unter Ludwig XIV. vorherrschend und ist bis heute Muster geblieben. Die deutungsmächtige, von Norbert Elias insbesondere in \"Die höfische Gesellschaft\" entwickelte Meistererzählung, dass dieses Zeremoniell als Instrument zur Beherrschung des Adels gedient habe, der am königlichen Hof in einem „goldenen Käfig“ gezähmt worden sei, gilt inzwischen als differenzierungsbedürftig. Die französische Revolution 1789 schien das Hofzeremoniell beseitigt zu haben, doch Napoléon Bonaparte erneuerte es, die Restauration und die Julimonarchie adaptierten es, und Napoléon III. bildete es weiter aus. In Skandinavien sind einige Höfe zu einfacheren Formen des Zeremoniells übergegangen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hofzeremoniell, auch Hofetikette genannt, regelte die diversen am Hof eines Herrschers oder Fürsten stattfindenden Zeremonien und überhaupt alle am Hofe vor sich gehenden Handlungen, so etwa die Vorgänge bei Vermählungen, Begräbnissen, Huldigungen, Audienzen und dergleichen. Das Zeremoniell bestimmte Tracht, Rang, Titel und vorgeschriebene Handlungen der einzelnen Mitglieder des Hofstaates und war nicht selten sehr umfangreich und kompliziert. Die Leitung des Hofzeremoniells hatte ein Oberhofmarschall oder Zeremonienmeister inne, der etwa vergleichbare Aufgaben wie die eines modernen Protokollchefs besaß. Das Hofzeremoniell hat seinen Ursprung im Orient. Wesentliche Komponenten sind die sakrale Überhöhung des Herrschers und die Hierarchisierung des Hofstaates.", "tgt_summary": "有职故实(有职故実,ゆうそくこじつ),又称有识故实,是在儒学明经道、纪传道的影响下出现的对日本历史、文学、官职、朝廷礼仪、装束传统进行考证的学问。出自《续日本纪》“応神天皇命上毛氏远祖荒田别使于百済搜聘有识者”。有职故实分为公家有职故实和武家有职故实。室町时代的武家有职故实主流是伊势贞陆的伊势流礼法和小笠原流礼法。德川家康把小笠原流立为官学以来,通过私塾讲授使小笠原流礼法广泛传播。日本江户所采用的是受朱子家礼所影响的武家小笠原流礼法,这是现代日本礼仪和现代和服的基础。1935年(昭和10)至1938年日本战时体制移行期的国民礼法构想,强化作法教育也是基于小笠原流礼法。1938(昭和13)~1939年『礼仪作法全集』9巻刊行,1941年日本文部省制定《礼法要项》普及了小笠原礼法。", "id": 1188361} {"src_title": "Jamboree", "tgt_title": "大露營", "src_document": [{"title": "Wortherkunft und -bedeutung.", "content": "Die Etymologie des seit 1868 im amerikanischen Englisch bekannten Wortes ist weitgehend ungeklärt. Vermutet wird ein Zusammenhang mit dem Verb \"to jam\", das zusammenquetschen oder zusammendrängen bedeutet. In der Pfadfinderbewegung beliebt, wissenschaftlich aber bisher nicht belegt, ist die These, dass der Begriff aus einer afrikanischen Sprache komme und „friedliches Treffen aller Stämme“ bedeute. Robert Baden-Powell habe den Begriff aus seiner Dienstzeit als britischer Soldat in Afrika mitgebracht. Für diese These spricht, dass auch andere Erfahrungen, die Baden-Powell in Afrika gemacht hatte, in seine Jugendarbeit einflossen. Im normalen englischen Sprachgebrauch bezeichnet Jamboree eine exzessive Feier oder ein Gelage. Aus der Alltagssprache ist das Wort in dieser Bedeutung fast verschwunden und wird meist ironisch gebraucht.", "section_level": 1}, {"title": "Jamborees in der Pfadfinderbewegung.", "content": "Obwohl jedes Jahr zehn oder mehr regionale Jamborees oder Jamborettes stattfinden, wird mit dem Begriff meistens das World Scout Jamboree der World Organization of the Scout Movement (WOSM) bezeichnet. Das erste World Scout Jamboree fand 1920 in London mit 8.000 Pfadfindern aus 27 Ländern unter der Leitung von Robert Baden-Powell statt. Seitdem finden alle vier Jahre von WOSM organisierte Jamborees statt. Die Teilnehmerzahl beim 20. World Scout Jamboree 2002/2003 betrug 25.000. Teilnehmen dürfen nur Angehörige von Mitgliedsverbänden von WOSM und von Mitgliedsverbänden der World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS), wenn der jeweilige nationale Mitgliedsverband von WOSM zustimmt. Die Teilnehmer müssen zum Zeitpunkt des Jamborees zwischen 14 und 17 Jahren alt sein. Allerdings dürfen die freiwilligen Helfer auf dem Jamboree, sowie die Leiter und Betreuer der verschiedenen Kontingente auch älter sein. Wegen der Beschränkung auf WOSM- und WAGGGS-Mitglieder bei den \"World Scout Jamborees\" veranstalten auch andere Dachverbände der Pfadfinderbewegung Jamborees, so zum Beispiel die World Federation of Independent Scouts (WFIS), auf deren Jamboree 2002 in Skørping, Dänemark, knapp 2.000 Pfadfinder vertreten waren.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Veranstaltungen.", "content": "Neben den vierjährlich veranstalteten \"World Scout Jamborees\" finden in jedem Jahr zeitgleich das \"World Scout Jamboree On The Air\" (JOTA) und das \"World Scout Jamboree On The Internet\" (JOTI) statt. 1998 wurde in Nordamerika das \"Jamboree On The Trail\" (JOTT) als internationaler Pfadfinder-Wandertag ins Leben gerufen. Ein vergleichbares Großereignis der Pfadfinderbewegung ist das World Scout Moot, das sich an 18- bis 26-jährige Rover richtet. Hauptsächlich für die europäischen Pfadfinder wird unregelmäßig das European Scout Jamboree veranstaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Jamboree on the Air.", "content": "Das \"Jamboree on the Air\" (JOTA) ist ein weltweites Treffen von Pfadfindern mit Hilfe von Amateurfunk-Stationen. Es findet seit 1958 am dritten vollständigen Oktoberwochenende statt. Zusammen mit dem JOTI ist es mit mehr als 750.000 Teilnehmenden die größte regelmäßig durchgeführte Pfadfinderveranstaltung. Im nichtpfadfinderischen Bereich gibt es als ähnliche Veranstaltung den Fieldday.", "section_level": 3}, {"title": "Jamboree on the Internet.", "content": "Das \"Jamboree on the Internet\" (JOTI) ist ein internationales Pfadfindertreffen im Internet, das jedes Jahr am dritten vollständigen Oktoberwochenende stattfindet. In Anlehnung an das JOTA treffen sich Pfadfinder aus aller Welt an diesem Wochenende zum Chatten im Internet. Dabei nutzen sie die verschiedensten Techniken vom Internet Relay Chat über E-Mail-Kontakte und Internet-Telefonie bis hin zum Webbrowser. Vielerorts treffen sich dabei die Pfadfinder nicht nur virtuell, sondern auch bei JOTA-JOTI-Veranstaltungen, welche die jeweiligen Pfadfinderorganisationen durchführen. Während des JOTIs geknüpfte Kontakte werden oftmals noch Jahre danach weitergepflegt. Das JOTI ist seit 1996 eine Veranstaltung von WOSM. Da im Zuge der Coronavirus-Pandemie 2019/2020 weltweit viele Menschen in Isolation gehen mussten, wurde vom 3. bis 5. April 2020 das JOTI Special Edition durchgeführt, um auch in Zeiten der Isolation Pfadfindern zu ermöglichen, als Pfadfinder aktiv zu sein.", "section_level": 3}], "src_summary": "Das Wort Jamboree (\"englisch\") wird international als Bezeichnung für Pfadfinder­großlager verwendet. Außerhalb der Pfadfinderbewegung wird der Begriff auch für Tanz- und Musikveranstaltungen verwendet, wie dem „Summer Jamboree“ in Senigallia, Italien. Im Square Dance wird der Begriff für ein jährliches oder halbjährliches Treffen verwendet, sowie in der Radiosendung Barn Dance Show.", "tgt_summary": "在童军活动中,大露营(英语:jamboree)指的是一种在国家或国际间集合举办的大型童军集会。", "id": 1233659} {"src_title": "Digimon Frontier", "tgt_title": "數碼寶貝04無限地帶", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Welt.", "content": "Wie in den Vorgängerstaffeln existiert auch in Digimon Frontier eine \"Digiwelt\", in der Wesen namens \"Digimon\" leben. Ob diese allerdings wie die Vorgängerwelten in den Kommunikationsnetzwerken der Erde existiert oder ob es sich um ein Paralleluniversum handelt, wird nicht näher beschrieben. Die Digiwelt in Digimon Frontier ist in zehn Regionen unterteilt, die je eines der zehn Elemente (Feuer, Licht, Eis, Wind, Donner, Erde, Holz, Wasser, Stahl und Finsternis) darstellen. Verbunden werden sie von einem den gesamten Planeten umfassenden Schienennetz, durch das zugängliche Digimon, genannt \"Trailmon\", Fahrgäste von einem Ort zum nächsten befördern. Die Regionen selbst sowie sämtliche belebten und unbelebten Objekte darin bestehen aus sogenannten \"„D-Codes“\" (デジコード \"Dejikōdo\", \"„Digicodes“\"). Diese sind für die Gestaltung der Digiwelt verantwortlich und üblicherweise nicht offen zugänglich. Sobald die D-Codes, z. B. durch das Zerstören eines Gegenstandes oder das Verletzen eines Lebewesens, enthüllt werden, können sie von anderen Lebewesen aufgenommen werden. Die Aufnahme der D-Codes eines Lebewesens führt dazu, dass sich dieses wieder zu einem \"DigiEi\" zurückentwickelt, das anschließend zur „Stadt des ewigen Anfangs“ zurückkehrt, wo es vom Vogeldigimon \"Swanmon\" gepflegt wird, bis es ausschlüpft und sein Leben von vorn anfangen kann. Über die Digiwelt herrschen die drei großen Engel: \"Cherubimon\", \"Seraphimon\" und \"Orphanimon\". Cherubimon schützt das Wissen und die Wahrheit, Seraphimon wahrt Gesetz und Ordnung und Orphanimon sorgt sich um die Liebe und das Leben. Seraphimon und Orphanimon repräsentieren gemeinsam die humanoiden Digimon, während Cherubimon für die tierischen Digimon steht.", "section_level": 2}, {"title": "Digimon und Technik.", "content": "Die Technik von Digimon basiert im Wesentlichen auf der der Vorgängerserien und baut diese aus. Das \"Digivice\", das die Hauptfiguren dieser Serie besitzen, heißt \"„D-Tektor“\" (jap. „D-Scanner“) und kann als Handsprechfunkgerät und Radar dienen. Außerdem können damit D-Codes eingescannt und die enthaltene Information wiederhergestellt werden. Die Digimon in der Welt von Digimon Frontier können zwar wie die der Vorgängerstaffel \"digitieren\", um so ein neues \"Level\" zu erreichen und an Macht gewinnen, die klassische Digitation spielt aber eine eher untergeordnete Rolle und wird in der Serie nicht im Detail erläutert. Entscheidender ist die Verwandlung der menschlichen Hauptpersonen zu sogenannten \"Hybrid\"-Digimon. Diese ist mit Hilfe von Artefakten, genannt \"Spirits\", die das Vermächtnis einer Gruppe von zehn legendären Urdigimon sind, möglich. Es gibt insgesamt zwanzig Spirits – zwei für jedes der zehn Elemente, bestehend aus jeweils einem H-Spirit (ヒューマン スピリット \"Hyūman Supiritto\", \"„Human Spirit“\") und einem B-Spirit (ビースト スピリット \"Bīsuto Supiritto\", \"„Beast Spirit“\"). Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Digimon können die Hybrid-Level-Digimon ihren \"Typus\" ändern, um sich ihrem Gegner anzupassen, was auch der Grund dafür ist, dass sie dem Typus \"Variabel\" zugeordnet sind. Nur Susanoomon zählt nicht zu den Hybrid-Digimon, sondern ist als Mega-Level-Digimon klassifiziert und dem Typus \"Serum\" zugehörig. Die Hauptcharaktere führen im Laufe der Serie folgende Digitationen aus: H- \"bzw.\" L-Spirit-Digitation B- \"bzw.\" K-Spirit-Digitation \"Anmerkung: In der japanischen Originalfassung werden H- und B-Spirit-Digitation nur als Spirit Evolution (スピリット・エボリューション Supiritto Eboryūshon) bezeichnet.\" Slide-Digitation (スライド・エボリューション \"Suraido Eboryūshon\", \"„Slide Evolution“\") Doppelte Spirit-Digitation (ダブル スピリット エボリューション \"Daburu Supiritto Eboryūshon\", \"„Double Spirit-Evolution“\") Hyper-Spirit-Digitation (ハイパー・スピリット・エボリューション \"Haipā Supiritto Eboryūshon\", \"„Hyper Spirit-Evolution“\") Legendäre Spirit-Digitation (エンチェント スピリット エボリューション \"Enchento Supiritto Eboryūshon\", \"„Ancient Spirit-Evolution“\")", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Einst lebten die tierischen und die humanoiden Digimon friedlich nebeneinander in der Digiwelt. Dann kam es jedoch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen beiden Seiten, die beinahe zu Zerstörung der Digiwelt führten. Da erschien \"Lucemon\" und schaffte es, beide Seiten zum Frieden zu führen. Allerdings wurde sie immer machtgieriger, grausamer und tyrannischer in ihrer Herrschaft, sodass die tierischen und die humanoiden Digimon sich zusammenschlossen und \"zehn legendäre Digi-Krieger\" (伝説の十闘士 \"Densetsu no Jūtōshi\"), welche die zehn Regionen der Digiwelt repräsentierten, aussandten, um Lucemon zu stürzen. Diese waren \"AncientBeetlemon\" (エンシェントビートモン \"AncientBeetmon\"), \"AncientGarurumon\" (エンシェントガルルモン), \"AncientGreymon\" (エンシェントグレイモン), \"AncientKazemon\" (エンシェントイリスモン \"AncientIrismon\"), \"AncientMegatheriumon\" (エンシェントメガテリウモン), \"AncientMermaimon\" (エンシェントマーメイモン), \"AncientSphinxmon\" (エンシェント ス フィンクモン), \"AncientTroiamon\" (エンシェントトロイアモン \"AncientTrojamon\"), \"AncientVolcamon\" (エンシェントボルケーモン) und \"AncientWisemon\" (エンシェントワイズモン). Die Tyrannin wurde von den Urdigimon besiegt und in ein Gefängnis im Inneren der Digiwelt eingeschlossen. Dabei ließen die Digi-Krieger ihr Leben. Doch bevor sie starben, schufen sie aus ihren eigenen Daten die Spirits. Diese setzten sie frei und vertrauten diese den drei großen Engel-Digimon an, die dauerhaft für Frieden und Gerechtigkeit sorgen sollten. \"Cherubimon\" bekam die Spiritpaare der Erde, des Holzes, des Wassers, des Stahls und der Finsternis. \"Seraphimon\" erhielt die des Windes und des Lichts. Und schließlich bekam \"Orphanimon\" die Spirits des Feuers, des Eises und des Donners. Leider war der Frieden von kurzer Dauer, denn Cherubimon wurde immer zorniger auf die beiden anderen Engel, da sie der Meinung war, die tierischen Digimon würden benachteiligt. Eines Tages wurde diese von den dunklen Kräften Lucemons besessen und begann, die Digiwelt zu zerstören und Seraphimon und Orphanimon zu bekämpfen. Nachdem Seraphimon in seinem Schloss in eine Starre versetzt wurde und Orphanimon ins Schloss von Cherubimon verschleppt wurde, beschloss sie, Menschenkinder in die Digiwelt zu rufen, die nach einer alten Prophezeiung die Spirits der legendären Digi-Krieger wieder erwecken sollten.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "Takuya Kanbara erhält eines Vormittags eine SMS auf seinem Mobiltelefon, ob er ein Spiel spielen möchte, das über sein Schicksal entscheiden könnte. Neugierig entschließt er sich, mitzuspielen und wird so zum Bahnhof von Shibuya, einem Bezirk von Tokio geschickt, wo er nichtsahnend in einen geheimnisvollen Zug, ein Trailmon, in die Digiwelt steigt. In diesem trifft er Zoe Ayamoto, J.P. Shibayama und Tommy Hyomi, die alle ebenfalls per SMS zu einem Spiel um ihr Schicksal eingeladen wurden. Noch während sie sich vorstellen, verwandeln sich ihre Mobiltelefone in \"D-Tektoren\". In der Digiwelt angekommen begegnen sie \"Bokomon\" und \"Neemon\", die von einem bösartigen Digimon angegriffen werden. Takuya findet einen H-Spirit, digitiert und wehrt den Angriff ab. Eine Stimme in seinem D-Tektor sagt ihm daraufhin, er sei einer der zehn legendären Krieger und solle zum Waldbahnhof gehen. Ab diesem Moment wird die Gruppe von Bokomon und Neemon begleitet. Kurz stößt auch Kōji Minamoto zur Gruppe. Auch er und die anderen Kinder finden H-Spirits. Die ersten wirklichen Gegner der Gruppe sind vier verbleibende Krieger, Grumblemon, Arbormon, Lanamon und Mercurymon, die für das böse Cherubimon arbeiten und versuchen, Takuya und seine Freunde zu besiegen. Als die Kinder nach mehreren ergebnislosen Kämpfen beim Waldbahnhof ankommen, entdecken sie das Schloss des Digimon-Engels Seraphimon und schaffen es, diesen mit Hilfe des Digimons \"Sorcerymon\" aus seiner Starre zu erwecken. Allerdings tauchen nun wieder die feindlichen Krieger auf und töten durch eine List Seraphimon, der wieder zu einem Digiei wird. Takuya und seine Freunde sind gezwungen schnell den Rückzug anzutreten. Während sie sich zum Stern der Rosen aufmachen, unter dem das Schloss von Cherubimon liegt, gelingt es den Kindern vier der fünf gegnerischen Krieger zu besiegen und deren Spirits an sich zu nehmen. Dabei helfen ihnen auch ihre B-Spirits, die sie unterwegs nacheinander finden. Der verbleibende gegnerische Krieger namens \"Duskmon\" stellt sich jedoch als Kōjis verschollener Zwillingsbruder Kōichi heraus, der von Cherubimon manipuliert wird. Nachdem Kōji die Doppelte Spirit-Digitation durchführt, kann er ihn schließlich besiegen und zum Guten bekehren. Er erhält daraufhin später die wahren Spirits der Finsternis und kann aktiv an Kämpfen teilnehmen. Nachdem die Gruppe bei Cherubimons Schloss angelangt ist, befreien die Kinder die gefangene Orphanimon und es wird klar, dass diese hinter der Stimme in den D-Tektoren steckte und auch die Kinder in die Digiwelt geholt hatte. Allerdings stirbt Orphanimon im folgenden Kampf gegen Cherubimon, um die Kinder zu beschützen. Takuya und Kōji schaffen es, mit Hilfe ihrer Freunde die Hyper-Spirit-Digitation durchzuführen und besiegen schließlich Cherubimon. Nun tauchen die zwei königlichen Ritter \"Dynasmon\" und \"Crusadermon\" auf, die die gesamte Digiwelt nach und nach zerstören wollen, um Lucemon aus ihrem Gefängnis zu befreien. Alle Versuche der Kinder, die königlichen Ritter aufzuhalten, scheitern, sodass letztlich nur noch die Monde der Digiwelt übrigbleiben und Lucemon befreit wird. Da die königlichen Ritter nun aber die Grausamkeit ihrer Meisterin erleben, beginnen sie, an ihr zu zweifeln und die Kinder schaffen es letztlich, beide zu besiegen. Lucemon erscheint, tötet ihre ehemaligen Handlanger, scannt deren D-Codes und digitiert zu ihrer Ultra-Level-Variante \"Lucemon Falldown-Modus\". Die Dämonengebieterin zerstört schließlich auch die Monde der Digiwelt und versucht anschließend, in die Welt der Menschen einzudringen. Die Kinder sammeln ihre Kräfte und schaffen es, nachdem Kōichi sich selbst opfert, zu Susanoomon zu digitieren und Lucemon zu schlagen. Deren dunkle Seite überlebt aber und will als \"Lucemon Satan-Modus\" weiterhin in die Welt der Menschen gelangen. Susanoomon kann das verhindern und vernichtet es zusammen mit \"Lucemon Larva\", Lucemons wahrem Megalevel, das das eigentliche Gehirn Lucemons darstellt. Daraufhin wird die Digiwelt in ihrem Ursprungszustand wiederhergestellt. Die Kinder müssen aber in die Welt der Menschen zurückkehren, da sich der von Lucemon geöffnete Durchgang zwischen den Welten wieder schließt. Im Epilog erfahren die Kinder, dass Kōichi in der realen Welt im Krankenhaus im Sterben liegt. Als Kōji aber zu ihm kommt, erwacht dieser wieder. Man sieht, wie sich die D-Tektoren der Kinder wieder zu Handys zurückverwandeln, da ihre Energie mit der Rettung Kōichis aufgebraucht wird. In der letzten Szene reflektieren die Kinder ein letztes Mal, welche positiven Veränderungen sie durch ihre Abenteuer in der Digiwelt erfahren haben.", "section_level": 2}, {"title": "Charaktere.", "content": "Takuya Kanbara ( \"Kanbara Takuya\") Kōji Minamoto ( \"Minamoto Kōji\") Zoe Ayamoto ( \"Orimoto Izumi\") Tommy Hyomi ( \"Himi Tomoki\") J.P. Shibayama ( \"Shibayama Junpei\") Kōichi Kimura ( \"Kimura Kōichi\")", "section_level": 2}, {"title": "Konzeption.", "content": "Die fünf Krieger entsprechen den in Mangas und Animes häufig verwendeten Fünfer-Gruppen, die für die Gerechtigkeit streiten, auch Sentai genannt. Auch der Beitritt eines zusätzlichen Mitglieds, welches meist erst am Anfang zu den Bösen gehört, später die Seiten wechselt und auch mal neue Kräfte erhält (in diesem Fall Kōichi), ist ebenfalls Teil dieses Genres.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehserie.", "content": "Die Serie wurde vom japanischen Animationsstudio Tōei Animation produziert und lief in Japan vom 7. April 2002 bis zum 30. März 2003 Sonntagmorgens auf dem Sender Fuji TV. Sie löste Digimon Tamers ab und wurde wiederum von Konjiki no Gash Bell!!! abgelöst. Ausgestrahlt wurden die 50 Episoden in Japan im NTSC-Standard. \"Digimon Frontier\" wurde vom 11. Oktober 2002 bis zum 12. September 2003 als Verleihversion von \"Tōei Video\" auf zwölf VHS-Kassetten und zwölf DVDs veröffentlicht. Die Kaufversion wurde vom 21. Januar bis zum 6. Dezember 2003 nur auf zwölf Einzel-DVDs herausgebracht. Wegen der hohen Nachfrage folgte eine Wiederveröffentlichung am 24. August 2007 als Staffelbox, das neun DVDs umfasst und ¥52500 kostet. In den Vereinigten Staaten wurde die Fernsehserie nach der Übernahme des US-amerikanischen Synchronstudios Saban Entertainment, welches für die englischsprachige Synchronisation der vorigen Digimon-Serien zuständig war, durch die Walt Disney Company im Oktober 2001 im Rahmen des zweistündigen Sendeblocks \"Disney’s Animation Weekdays\" ab dem 9. September 2002 auf dem United Paramount Network (UPN) ausgestrahlt. Nachdem ein vierjähriges Abkommen zwischen UPN und Disney am 31. August 2003 ablief, erhielt ABC Family die Ausstrahlungsrechte zur Serie. Später lief \"Digimon Frontier\" auf Toon Disney. Weitere Ausstrahlungen auf Englisch folgten auf YTV (Kanada), Animax Asia (Asien), Network Ten (Australien) und TV2 (Neuseeland). Die deutschsprachige Erstausstrahlung begann in Österreich am 22. Dezember 2003 und lief Montag- bis Freitagnachmittag auf dem Privatsender ATVplus. In Deutschland wurde die Serie ab dem 16. Februar 2004 auf RTL II gesendet, ebenfalls Montag- bis Freitagnachmittag. Später verkaufte der deutsche Privatsender die Ausstrahlungsrechte an Tele 5. Gesendet wurde die Serie im deutschsprachigen Raum im PAL-Verfahren. Weiterhin wurde \"Digimon Frontier\" auch in Lateinamerika, der Schweiz (SF zwei), Spanien (TVE-2), Italien (Rai Due), Portugal (SIC), Bosnien und Herzegowina (Televizija OBN), Südkorea, Taiwan (STAR Chinese Channel), dem mittleren Osten (Spacetoon), Singapur (MediaCorp TV12 Central), Indonesien (Indosiar), Thailand (Modernine TV), und auf den Philippinen (Cartoon Network) im Fernsehen ausgestrahlt.", "section_level": 2}, {"title": "DVD-Veröffentlichung.", "content": "Der deutsche Publisher \"KSM Anime\" veröffentlichte nach den ersten drei Staffeln auch \"Digimon Frontier\" auf DVD-Box. Vol. 1 mit den ersten 17 Episoden erschien am 23. Februar 2018 im limitierten Sammelschuber. Neben Trailern und einer Bildergalerie gibt es als Extra noch eine Postkarte. Die zweite Box wurde am 19. April veröffentlicht und beinhaltet die Episoden 18 bis 34. Box 3 erschien am 19. Juni 2018 und bildet den Abschluss der Sammelbox mit den Folgen 35 bis 50.", "section_level": 3}, {"title": "Veränderungen in den internationalen Ausstrahlungen.", "content": "Die Serie wurde in verschiedenen Teilen Asiens, Amerikas, Ozeaniens und Europas unterschiedlich stark an die verschiedenen Fernsehlandschaften und Zensurstandards angepasst. Bei der US-amerikanischen Fassung wurden seitens der Disney-Tochtergesellschaft Sensation Animation, in der alle ehemaligen Mitarbeiter und Synchronsprecher von Saban Entertainment an der Produktion beteiligt waren, viele der japanischen Namen anglisiert, Szenen, die entweder Gewalt enthielten oder als unbedeutend erschienen, herausgenommen und/oder technisch und dramaturgisch modifiziert, Dialoge und Bezeichnungen teils verändert bzw. verharmlost. Des Weiteren wurde die originale Hintergrundmusik vollkommen entfernt und durch Eigenkompositionen ausgetauscht. Bei der Umsetzung der deutschen Version orientierte man sich weitgehend nach der original japanischen Vorlage. Nach Angaben des Münchener Lizenznehmers CTM Concept- TV & Merchandising GmbH wurden auch hier aus Vermarktungsgründen die anglisierten Namen übernommen. Im Gegensatz zur japanischen Originalfassung werden Cherubimon und Lucemon jedoch in der deutschsprachigen Version als weiblich bezeichnet/dargestellt, trotz ihrer männlichen Figuren.", "section_level": 3}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Fassung der Fernsehserie wurde von den Berliner Ateliers der MME Studios GmbH mit deutschsprachigen Dialogen versehen.", "section_level": 3}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik zur Fernsehserie wurde von Takanori Arisawa komponiert. Für den Vorspann der Serie wurde eine 93-sekündige Version des Vorspanntitels \"„FIRE!!“\" produziert, dass von Kōji Wada interpretiert wurde. Komposition und Arrangement stammten von Michihiko Ōta. Den Text zum Lied schrieb Hiroshi Yamada. Ebenso wurden für den Abspann zwei etwa 95 bis 100-sekündige Versionen der Lieder produziert. Diese sind \"„Innocent ~Mujaki na Mama de~“\" und \"„an Endless tale“\". \"Innocent ~Mujaki na Mama de~\" wurde von Kōji Wada gesungen. Die Komposition stammt von Hidenori Chiwata. Cher Watanabe war für das Arrangement zuständig. Den Text schrieb Yū Matsuki. \"An Endless tale\" wurde von Kōji Wada und Ai Maeda alias AiM gesungen. Die dazugehörige Musik und das Arrangement stammten von Michihiko Ōta. Den Text zum Lied schrieb Hiroshi Yamada. Außerdem wurden während einiger Episoden folgende Lieder gespielt: Für die deutsche Ausstrahlung wurden deutschsprachige Versionen der japanischen Lieder verwendet: \"Anmerkung: Es wurden bei der deutschen Ausstrahlung 30-sekündige Versionen der Abspänne gezeigt.\" Sonstige deutsche Titel:", "section_level": 3}, {"title": "Film.", "content": "Zu der Serie wurde von Toei Animation der 40-minütige Film \"Digimon Frontier: Kodai Digimon Fukkatsu!!\" produziert, der am 20. Juli 2002 in die japanischen Kinos kam. In diesem Film erreichen die fünf Kinder bei ihrer Reise durch die Digiwelt eine kleine Insel. Dort leben zwei Arten von Digimon, die sich stetig bekriegen: Tierische und menschliche. Dies wird gefördert durch Murmuxmon, das dadurch ein antikes böses Digimon, Ornismon, befreien will. Die Freunde werden Zeugen davon, wie sich zwei Digimon unterschiedlicher Art anfreunden und versuchen daraufhin den Krieg zu beenden. Aufgrund einiger Ereignisse und Tatsachen, die sich mit denen aus der Fernsehserie widersprechen, gilt dieser Film nicht als kanonisch.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiel.", "content": "In Japan wurde ein Hörspiel zur Serie auf CD mit dem Titel \"Digimon Frontier Original Story Tsutaetaikoto\" (Code: NECA-30084) veröffentlicht. Dieses spielt in der zweiten Hälfte der Serie und handelt von den Kindern, die in der Digiwelt ein Mailbox-ähnliches Gerät finden und sich entschließen Briefe an die Menschen zu schreiben, die ihnen sehr nahe liegen. In diesen Briefen werden dabei Sachen zum Ausdruck gebracht, worüber sie üblicherweise nicht reden. Die Geschichte besteht aus den sechs Teilen \"Takuya no Kazoku e no Tegami\", \"Izumi no Love Letter\", \"Izumi o Nerae! Kyūkyoku no Sakusen!!\", \"Niichan e\", \"Kōji kara Kōichi e...\" und \"Kōichi kara Kōji e...\".", "section_level": 2}, {"title": "Soundtracks.", "content": "Unter dem Label \"King Records\" erschien in Japan am 22. August 2002 die Soundtrack-CD \"Digimon Frontier Uta to Ongaku Shū\" (Code: NECA-30066), welches die Hintergrundmusik aus dem Anime enthält. Darüber hinaus gibt es auch von den Seiyū gesungene Charakter-Songs, die neben den Vor- und Abspännen der Fernsehserie als Single-CDs und Alben verkauft werden. Produziert wurden diese CD-Veröffentlichungen von der ehemaligen NEC-Tochtergesellschaft \"Interchannel\". Im deutschsprachigen Raum erschien eine Soundtrack-CD \"Digimon – TV-Soundtrack Vol. 4\". Dieses am 2. April 2004 veröffentlichte Album beinhaltet auch einige eigens produzierte Lieder und wurde durch \"CTM Concept- TV & Merchandising\" lizenziert und von \"BMG Media\", heute \"Sony BMG\", vertrieben. Produktionsstudio sind die \"TOYCO Studios\", produziert wurden die enthaltenen Stücke von Andy Knote.", "section_level": 2}, {"title": "Manhua.", "content": "Yuen Wong Yu zeichnete eine Manhua-Adaption zur Fernsehserie. Die Reihe umfasst drei Bände. Die Geschichten sind im Vergleich zum Anime allerdings stark verkürzt, obwohl Ereignisse in seltenen Fällen anders ausgehen. Der Hongkonger Verlag \"Rightman Publishing\" veröffentlichte die drei Sammelbände einzeln im dritten und vierten Quartal des Jahres 2003 auf Kantonesisch in traditionellen chinesischen Schriftzeichen. Eine englischsprachige Fassung wurde von \"Chuang Yi Publishing\", dessen Sitz in Singapur liegt, für den südostasiatischen Raum publiziert. In Australien und Neuseeland wurde diese Version von \"Madman Entertainment\" importiert und vertrieben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Digimon Frontier (jap. デジモンフロンティア, \"Dejimon Furontia\") aus dem Jahr 2002 ist die vierte Anime-Fernsehserie des Digimon-Franchises. Sie hat keinen direkten Bezug zu den drei vorherigen Serien, da sie in einer von diesen unabhängigen, grundlegend anderen Welt spielt. Sie umfasst 50 Folgen und wurde vom Studio Tōei Animation produziert und in Japan sowie mehreren anderen Staaten im Fernsehen ausgestrahlt, darunter auch in Deutschland.", "tgt_summary": "《数码宝贝04无限地带》(日语:デジモンフロンティア),是2002年4月7日到2003年3月30日,每周日上午9:00在富士电视台系列播映的电视动画,是数码宝贝电视动画系列的第四作。通称“フロ”“”,大中华地区通称“DF”或“04”。关于“Frontier”的含义,企划人关弘美在V Jump杂志的采访中指出有两个含义:其一是“开拓”,其二是“最前线”。在播映前的新番组预告中,台视将本作片名翻译为《数码宝贝先锋》,正式播映时改为《数码宝贝无限地带》。", "id": 2093424} {"src_title": "The Star Wars Holiday Special", "tgt_title": "星球大战:假日特辑", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der „Tag des Lebens“ steht kurz bevor, ein Feiertag der Wookiees. Chewbacca ist auf dem Weg nach Hause, um seine Wookiee-Familie wiederzusehen und dort den Feiertag mit ihnen zu verbringen. Der Schmuggler Han Solo begleitet seinen Copiloten Chewbacca mit seinem Raumschiff, der \"Millennium Falcon\". Auf dem Weg zu Chewbaccas Heimatplaneten Kashyyyk werden sie von zwei Sternenzerstörern angegriffen. Han beschließt umzukehren, jedoch möchte Chewbacca unbedingt zu seiner Familie und dort den Feiertag verbringen. Nach kurzer Überlegung lässt sich Han darauf ein, aber sie werden sich wohl verspäten, da der Hyperantrieb ihres Raumschiffs schwer beschädigt wurde. Auf Kashyyyk wartet währenddessen Chewies Familie. Seine liebevolle Frau Malla, sein Sohn Lumpy und sein griesgrämiger Vater Itchy machen sich große Sorgen und warten sehnsüchtig auf Chewies Ankunft. Besorgt wenden sie sich an Luke und Leia, die ihnen auch keinen Anhaltspunkt geben können, wo sich Chewbacca aufhalten könnte. Um sich abzulenken und die Wartezeit zu überbrücken, schaut sich die Familie ein Unterhaltungsprogramm an. Anschließend versucht Malla zu kochen, während Itchy sich mit einer Fantasiemaschine ablenkt. Indessen kreist Darth Vaders Sternenzerstörer um den Planeten Tatooine, um auf Hans und Chewbaccas Ankunft zu warten. Vader ist vom Imperium informiert worden, dass der Millennium Falcon nahe Tatooine gesichtet worden war. Er war sowieso auf der Suche nach Han und Chewbacca, da diese auch für den Verlust des ersten Todessterns mitverantwortlich sind. Ungeduldig verhängt Vader eine Blockade rund um den Planeten Kashyyyk und lässt jeden einzelnen Haushalt im Umkreis durchsuchen. So kommen imperiale Offiziere und Sturmtruppen auch zu Chewies Familie und stellen ihnen Fragen zu Hans und Chewbaccas Aufenthaltsort. Nachdem die Imperialen das Haus der Wookiees eingenommen haben, schauen sie sich Unterhaltungssendungen an. Lumpy schaut heimlich einen Boba-Fett-Zeichentrickfilm, und die Sturmtruppen schauen sich die Reality-Show „Das Leben auf Tatooine“ an. Inzwischen sind Han und Chewbacca auf Kashyyyk angekommen. Schnell werden sie von Imperialen entdeckt, die von Han und Chewbacca natürlich besiegt werden können. Nun kommen alle Wookiee-Familien aus der Nachbarschaft zusammen, um den „Tag des Lebens“ zu feiern. Zu ihrer Überraschung entdecken sie dort auch Han, Luke, Leia, C-3PO und R2-D2. Am Ende singt Leia zur Feier des Tages auch noch ein Abschlusslied.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Teile des Holiday Special wurde mit Filmmaterial aufgefüllt, das für den ersten Star-Wars-Film aus dem Jahre 1977 nicht verwendet wurde. Das \"Star Wars Holiday Special\" führte erstmals die Figur des Boba Fett (hier als Zeichentrickfigur) in das Star-Wars-Universum ein.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das \"Star Wars Holiday Special\" wurde von Kritikern und Publikum nahezu ausschließlich negativ aufgenommen. Bei Rotten Tomatoes erhielt das Special eine Publikums-Wertung von 30 %, basierend auf über 15.700 Bewertungen. Die Nutzer der Internet Movie Database bewerteten den Film mit durchschnittlich 2,1 von 10 Sternen bei etwa 12.400 abgegebenen Stimmen. Der Autor David Hofstede nannte die Show in seinem Buch \"What Were They Thinking?\" auf Platz eins der „dümmsten Momente der Fernsehgeschichte“ und bezeichnete sie als „die schlechtesten zwei Stunden, die jemals im Fernsehen zu sehen waren“. Für einige Star-Wars-Fans, die das Special sahen, war der einzige positive Aspekt der elfminütige Boba-Fett-Zeichentrickfilm, in dem die Figur erstmals öffentlich vorgestellt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Star Wars Holiday Special ist eine speziell für das Fernsehen produzierte, 97 Minuten lange Star-Wars-Fernsehsendung, die am Freitag, den 17. November 1978 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender CBS ausgestrahlt wurde. Mit Ausnahme von Alec Guinness und Peter Cushing sind darin alle Hauptdarsteller des Films \"Krieg der Sterne\" von 1977 vertreten. George Lucas hat das Skript selbst geschrieben, jedoch konnte er sich nicht um die eigentliche Produktion kümmern, da er bereits mit \"Das Imperium schlägt zurück\" beschäftigt war. Mittlerweile gehört der Film zur unkanonischen \"Legends\"-Timeline. Die Show erzielte hohe Einschaltquoten und wurde in rund 18 Millionen Haushalten verfolgt, dennoch wurde sie anschließend nie wieder in den USA oder anderswo ausgestrahlt und kann nicht im regulären Handel erworben werden. George Lucas war vom Ergebnis enttäuscht und fand die Qualität der Fernsehsendung so schrecklich, dass er eine weitere Ausstrahlung oder eine Veröffentlichung auf Video zu verhindern versuchte. Nach nun mehr als 40 Jahren sind Kopien des \"Star Wars Holiday Special\" zu einem beliebten Sammlerobjekt geworden.", "tgt_summary": "《星球大战:假日特辑》是美国一部由CBS电视台于1978年11月17日感恩节当天播出的科幻电视电影。本片由《星球大战IV:新希望》原班人马出演,由Steve Binder导演,被认为是星球大战系列的真正的第二部电影和第一部官方外传,也被认为是星战系列的“黑历史”。在本作中,波巴·费特第一次被提及。", "id": 1470305} {"src_title": "Susannah York", "tgt_title": "苏珊娜·约克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Susannah York wurde als Tochter eines Handelsbankiers und einer Hausfrau geboren. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie fünf Jahre alt war. Sie wuchs bei ihrer Mutter auf, die in zweiter Ehe einen schottischen Geschäftsmann heiratete und in dessen Heimatland zog. In der Schule begeisterte sie sich für das Theaterspiel. Nach einer Ausbildung am \"Marr College\" in Troon studierte sie von 1955 bis 1958 an der renommierten Londoner Schauspielschule Royal Academy of Dramatic Art (RADA). Ihr Filmdebüt gab sie an der Seite von Alec Guinness in \"Einst ein Held\". 1960 machte sie neben Sean Connery als \"Abigail\" in Arthur Millers \"Hexenjagd\" auf sich aufmerksam, einer Fernsehadaption aus der Serie \"ITV Play of the Week\". Zwei Jahre später spielte York ihre erste Hauptrolle neben Montgomery Clift in John Hustons Kinofilm \"Freud\", für den sie eine Golden-Globe-Nominierung als beste Hauptdarstellerin in einem Drama erhielt. Es folgten Rollen in weiteren preisgekrönten Filmproduktionen, darunter Tony Richardsons \"Tom Jones – Zwischen Bett und Galgen\" (1963), Fred Zinnemanns \"Ein Mann zu jeder Jahreszeit\" (1966) und der Part der Alice in Robert Aldrichs Drama \"Das Doppelleben der Schwester George\" (1968). Den britischen Society of Film and Television Arts Award sowie je eine weitere Golden-Globe- und Oscar-Nominierung erhielt sie 1970 für die Nebenrolle der Alice in Sydney Pollacks Drama \"Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß\", einer erfolglosen Schauspielerin und Jean-Harlow-Kopie, die zur Zeit der Große Depression an einem Tanzmarathon teilnimmt. Bei der Golden-Globe- und Oscarverleihung musste sich York aber der US-Amerikanerin Goldie Hawn \"(Die Kaktusblüte)\" geschlagen geben. 1972 erhielt sie für Robert Altmans \"Spiegelbilder\" den Preis als beste Darstellerin auf den Filmfestspielen von Cannes. Für den Fantasyfilm um eine Frau, die von geheimnisvollen Erinnerungen gequält wird, hatte sie auch die Romanvorlage verfasst. Susannah York wurde in dieser Zeit neben Schauspielkolleginnen wie Vanessa Redgrave zu den führenden Darstellerinnen des britischen Kinos gezählt. In den folgenden drei Jahrzehnten konnte sie in Film, Fernsehen und Theater an ihre Erfolge nicht mehr anknüpfen. Sie agierte weiterhin in allen Genres, hauptsächlich aber in Dramen. Susannah York war von 1960 bis 1980 mit dem Schauspieler und Autor Michael Wells verheiratet. Aus der Ehe gingen die Kinder Sasha (* 1972) und Orlando Wells (* 1973) hervor, die ebenfalls Schauspieler wurden. Neben ihrer Schauspieltätigkeit war York in den 1970er Jahren auch als Autorin von Kinderbüchern erfolgreich. 1979 gehörte sie neben Françoise Sagan und Jules Dassin zur Wettbewerbsjury in Cannes, die Francis Ford Coppolas \"Apocalypse Now\" und Volker Schlöndorffs \"Die Blechtrommel\" mit der Goldenen Palme auszeichnete. Fast 13 Jahre später kürte sie zusammen mit Annie Girardot und Michael Verhoeven Lawrence Kasdans Drama \"Grand Canyon – Im Herzen der Stadt\" zum besten Film der Berlinale. Mitte Januar 2011 verstarb Susannah York im Alter von 72 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscar Britischer Filmpreis Golden Globe Award Internationale Filmfestspiele von Cannes Laurel Awards", "section_level": 1}], "src_summary": "Susannah York (* 9. Januar 1939 als \"Susannah Yolande Fletcher\" in London; † 15. Januar 2011 ebenda) war eine britische Schauspielerin und Autorin.", "tgt_summary": "苏珊娜·约克(英语:Susannah York,1939年-1月9日-2011年-1月15日),英国女演员,涉足舞台、电视和电影。", "id": 1390782} {"src_title": "Pyrazin", "tgt_title": "吡嗪", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Über die Synthese von Pyrazin wurde erstmals 1844 von Auguste Laurent berichtet, wobei 1897 von L. H. Snape und A. Brooke bestätigt wurde, dass es sich um 2,3,5,6-Tetraphenylpyrazin handelt. Laurent nannte diese Verbindung „Amarone“. Ab diesem Zeitpunkt wurden verschiedene Derivate von Pyrazin hergestellt. 1882 war Severin Segelcke Wleügel jedoch der erste, der vorschlug, dass Pyrazin aus einem sechsgliedrigen Ring analog zu Pyridin besteht. Im Jahre 1887 schlugen Arthur T. Mason und Ludwig Wolff getrennt voneinander vor, dass das Wort „Pyrazin“ für die oben erwähnte Verbindung verwendet werden kann. Sie stellten klar, dass eine sechsgliedrige Ringverbindung, die aus vier Kohlenstoff- und zwei Stickstoffatomen besteht, als Diazin klassifiziert wird. Das Stammverbindung Pyrazin wurde 1888 von Ludwig Wolff in Spuren durch Erhitzen von Aminoacetaldehyddiethylacetal mit Oxalsäure hergestellt. Während dieser Zeit debattierten die Chemiker über die mögliche Bindungsstruktur des Pyrazins. So war entweder eine Anordnung vom Kekulé-Typ oder vom Dewar-Typ in Diskussion. Der Kekulé-Typ bezieht sich auf die konjugierte Doppelbindung innerhalb des Pyrazinmoleküls, während der Dewar-Typ sich auf die lange Parabindung bezieht, die die beiden Stickstoffatome bindet. Nach der Analyse der Molekularrefraktion verschiedener Pyrazinderivate bestätigte Julius Wilhelm Brühl schließlich, dass das Pyrazin in Kekulé-Konfiguration existiert.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Pyrazin kommt in gerösteten Erdnüssen und anderen erhitzten Lebensmitteln vor.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Pyrazin lässt sich bequem aus der Oxidation von Dihydropyrazin herstellen, das als Kondensationsprodukt eines Glyoxal mit 1,2-Diaminoethan entsteht. Kupfer(II)-oxid und Manganoxid werden üblicherweise als Oxidationsmittel für Dihydropyrazin verwendet.KOK TONG ONG, ZHI-QIANG LIU, MENG GUAN TAY: \"Review on the Synthesis of Pyrazine and Its Derivatives.\" In: \"Borneo Journal of Resource Science and Technology.\" 7, 2017, S. 60,. Yozo Ohtsuka et al. berichtete 1979 über eine alternativen Weg zur Synthese durch Cyclisierung von 2,3-Bis(arylidenamino)-3-cyanoarylamiden zur Bildung des Pyrazin-Vorläufers 1,2-Dihydropyrazin.Yozo Ohtsuka, Eiko Tohma u. a.: \"Chemistry of diaminomaleonitrile. 5. Dihydropyrazine synthesis.\" In: \"The Journal of Organic Chemistry.\" 44, 1979, S. 4871,. Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Diamin mit Diolen in Gegenwart eines Metallkatalysators (zum Beispiel durch Reaktion von Ethylendiamin mit Ethylenglycol bei 400 °C an Zinkoxid-Katalysatoren) oder der Reaktion von Diamin mit Dicarbonylen. Auch die Synthese durch katalytische Dehydrogenierung von Monoethanolamin in Gegenwart von Kupfer, Kupfer- und Zinkoxid, Zinkoxid und Natriumcarbonat bei 250–300 °C oder durch Deaminocyclisierung von Ethylendiamin gefolgt von Dehydrierung über Kupferchromit oder durch Kondensation von Glyoxal und Ethylendiamin bei hohen Temperaturen mit einem Kupfer-Chromoxidkatalysator ist möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Pyrazin ist ein farbloser, leicht entzündlicher Feststoff, der löslich in Wasser, Ethanol und Diethylether ist. Er besitzt eine orthorhombische Kristallstruktur mit der und zwei Molekülen pro Elementarzelle. Das Molekül ist planar. Da Pyrazin eine aromatische Verbindung ist, kann es als ein Resonanzhybrid aus einer Reihe von kanonischen Strukturen dargestellt werden. Aufgrund der symmetrischen Natur des Moleküls ist das Dipolmoment von Pyrazin gleich Null. 1957 bestimmte Peter Jaffrey Wheatley die Struktur von Pyrazin mit Hilfe der Röntgenstrukturanalyse, wobei die Länge der C-C-, C-N- und C-H-Bindung mit 1,378 Å, 1,334 Å bzw. 1,050 Å bestimmt wurde.P. J. Wheatley: \"The crystal and molecular structure of pyrazine.\" In: \"Acta Crystallographica.\" 10, S. 182,. 1977 ergaben Untersuchungen mit Gasphasen-Elektronenbeugung, dass die C-C-Bindung von Pyrazin etwas größer als die von Benzol, aber ähnlich wie die von Pyridin ist. Dagegen war die C-N-Bindung von Pyrazin und Pyridin innerhalb der Fehlergrenze gleich. Es ist bemerkenswert, dass die C-H-Bindung von Pyrazin im Vergleich zu Benzol und Pyridin länger ist. Bei diesen Untersuchungen wurden die Werte bestimmt zu: r(C-C) = 1,339 ± 0,002 Å. r(C-N) = 1,403 ± 0,004 Å, r(C-H) = 1,115 ± 0,004 Å. C-C-N = 115,6 ± 0,4°, und C-C-H = 123,9 ± 0,6°.B.J.M. Bormans, G. De With, F.C. Mijlhoff: \"The molecular structure of pyrazine as determined from gas-phase electron diffraction data.\" In: \"Journal of Molecular Structure.\" 42, 1977, S. 121,.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Pyrazin kann als Zwischenprodukt zur Herstellung anderer chemischer Verbindungen verwendet werden. So führt die vollständige Hydrierung des Pyrazins zu Piperazin. Die \"N\"-Alkylierung von Pyrazin ergibt Pyrazinium-Salze, die als ionische Flüssigkeiten dienen können. Pyrazin eignet sich als Ligand für Metallkomplexe, zur Erzeugung von Koordinationspolymeren sowie zum Aufbau supramolekularer Strukturen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pyrazin (1,4-Diazin) ist eine chemische Verbindung und Namensgeber für die Stoffgruppe der Pyrazine. Es handelt sich um ein Heteroaromat, genauer ein Diazin bzw. Diazabenzol.", "tgt_summary": "(Pyrazine,)是1,4位含两个杂氮原子的杂环化合物。与嘧啶和哒嗪互为同分异构体。具有较弱的芳香性,与吡啶类似。不易发生亲电取代反应,但易和亲核试剂反应。在自然界中,其纯品很少存在,但其结构存在于叶酸之中,组成其中的蝶呤部分。工业上则用乙醇胺在气相催化的条件下脱氢制取。", "id": 1393603} {"src_title": "The Purple Rose of Cairo", "tgt_title": "开罗紫玫瑰", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "New Jersey während der großen Depression: Die sensible Kellnerin Cecilia ist unglücklich mit ihrem Leben und ihrer Ehe mit dem grobschlächtigen, primitiven Arbeiter Monk. Sie flüchtet sich in die Phantasiewelt des Kinos. Ihr Lieblingsfilm ist „The Purple Rose of Cairo“, in dem der Schauspieler Gil Shepherd den Abenteurer Tom Baxter spielt. Die Filmfigur Baxter durchbricht eines Tages die vierte Wand und spricht die entsetzte Cecilia direkt an. Baxter verlässt die Leinwand und steht vor Cecilia. Beide verlieben sich ineinander. Der Vorfall hat jedoch Folgen: Die restlichen Filmfiguren können den Film nicht zu Ende spielen und sind jetzt auf der Leinwand gefangen. Der Filmproduzent des Films „The Purple Rose of Cairo“ schickt den realen Schauspieler Gil Shepherd nach New Jersey, um das Problem zu lösen. Shepherd besucht das betroffene Kino und begegnet dadurch Cecilia. Diese steht nun zwischen den beiden Männern und muss sich entscheiden, mit wem sie ihr Leben verbringen will. Die Filmfigur Baxter ist in fast jeder Hinsicht perfekt (wartet nach einem leidenschaftlichen Kuss aber auf die gewohnte Abblende), Shepherd eher ein Mann mit Ecken und Kanten. Sie entscheidet sich für Shepherd und möchte bei ihm bleiben. Baxter kehrt darauf wieder auf die Leinwand zurück. Daraufhin stellt sich heraus, dass Shepherd Cecilia nur benutzt hat, um Baxter wieder auf die Filmwand zu bekommen. Shepherd lässt die erschütterte Cecilia in New Jersey zurück. Diese hat nun Wohnung, Ehemann und Job verloren. Sie flüchtet sich wieder ins Kino und sieht Fred Astaire und Ginger Rogers, die Wange an Wange („Cheek-to-Cheek“) im Film Top Hat tanzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Purple Rose of Cairo ist der 13. Film, bei dem Woody Allen als Regisseur tätig war. Die 1985 entstandene Filmkomödie spielt im Amerika zur Zeit der großen Depression der 1930er Jahre und erzählt vom Leben der Kellnerin Cecilia.", "tgt_summary": "《开罗紫玫瑰》(英语:The Purple Rose of Cairo),是1985年由伍迪·艾伦执导,米娅·法罗主演的剧情电影。影片讲述大萧条时期,一个被丈夫冷落甚至暴力相向的女人,沉溺在电影中逃避现实之后发生的故事。影片的灵感来源于巴斯特·基顿1924年的电影《福尔摩斯二世》。《开罗紫玫瑰》被伍迪·艾伦本人列为他最好的三部电影之一,另外两部为《星尘往事》与《赛末点》。", "id": 2896757} {"src_title": "Stimme Koreas", "tgt_title": "朝鲜之声广播电台", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Sender wurde um 1950 gegründet und strahlte zunächst nur Programme in koreanischer Sprache aus, die für Südkorea bestimmt waren. Mit der Zeit wurde das Programm um weitere Sprachen (zuerst Japanisch und Englisch) erweitert. Deutschsprachige Sendungen gibt es seit dem 11. Januar 1983. Bis zum 16. Februar 2001 (dem 59. Geburtstag von Kim Jong-il) war die Stimme Koreas Teil des Auslandsrundfunksenders Radio Pjöngjang (kor. \"P'yŏngyang Pangsŏng\") und firmierte so auch unter dessen Namen. Das koreanischsprachige Programm der dem Namen nach selbständigen Stimme Koreas besteht heute aus Übernahmen der Sendungen von Radio Pjöngjang sowie des inländischen Zentralrundfunks Korean Central Broadcasting Station. Radio Pjöngjang heißt heute der ausschließlich koreanischsprachige Teil des nordkoreanischen Auslandsrundfunks. Wie alle Radio- und Fernsehsender Nordkoreas untersteht auch die Stimme Koreas dem staatlichen Rundfunk- und Fernsehkomitee der KDVR (kor. \"Chosŏn Minjujuŭi Inmin Konghwaguk Rachio Mich' T'ellepichyonbangsonguihŏnhoe\") Gesendet wird auf Kurzwellenfrequenzen, auf der Mittelwelle und digital unverschlüsselt über den Satelliten Thaicom 5 in DVB-S-Norm. Die von der Stimme Koreas genutzten Sendeanlagen, die vom nordkoreanischen Post- und Telekommunikationsministerium betrieben werden, stehen u. a. in Ch’ŏngjin (Mittelwelle 621 kHz, 500 kW Leistung), Pjöngjang (Kurzwelle, zehn Sender à 200 kW), Kujang (Provinz P’yŏngan-pukto) und Kanggye (jeweils fünf Sender à 200 kW). Die Sendeinhalte sind geprägt von der offiziellen Staatspropaganda Nordkoreas. Ein bedeutender Teil des Programms bestand lange Zeit aus Lesungen aus den Werken des verstorbenen nordkoreanischen Präsidenten Kim Il-sung (etwa aus seiner Autobiographie \"Mit dem Jahrhundert\"). Erkennungsmelodie des Senders ist, wie bei vielen anderen Hörfunksendern Nordkoreas auch, das \"Lied vom General Kim Il Sung\". Zu Sendebeginn wird die Nationalhymne Nordkoreas gespielt. Danach folgen das \"Lied auf den General Kim Il-sung\" und das \"Lied auf den Heerführer Kim Jong-il\".", "section_level": 1}, {"title": "YouTube-Kanal.", "content": "Bis 2019 bestand auch ein offizieller YouTube-Kanal des nordkoreanischen Senders unter gleichem Titel. Dort wurden jedoch die Nachrichtensendungen des staatlichen Fernsehens veröffentlicht und um Neujahrsgrüße u. a. auf deutsch ergänzt. Mit dem Gipfeltreffen zwischen Kim Jong Un und Donald Trump in Singapur wurde dies jedoch eingestellt und der Kanal gelöscht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stimme Koreas (ehemals Radio Pjöngjang) ist der Auslandsrundfunk von Nordkorea. Sie sendet Rundfunkprogramme in koreanischer, chinesischer, deutscher, spanischer, englischer, französischer, russischer, japanischer und arabischer Sprache.", "tgt_summary": "朝鲜之声广播电台(,英语:Voice of Korea, VOK),是一家位于朝鲜民主主义人民共和国平壤市的国际广播电台,隶属于朝鲜中央放送委员会,是朝鲜民主主义人民共和国政府对外宣传的主要窗口之一,1947年3月14日正式对外广播。它的前身是平壤广播电台的对外广播部门,2001年2月16日在时任朝鲜最高领导人金正日59岁生日之际改称为朝鲜之声。朝鲜之声共使用9种语言、2种波段对全世界广播,总部位于平壤市牡丹峰区战胜洞广播电视中心(同时也是朝鲜中央放送委员会总部所在地)。", "id": 2416501} {"src_title": "Auslandsrundfunk", "tgt_title": "国际广播", "src_document": [{"title": "Zielgruppen.", "content": "Im Wesentlichen lassen sich beim Auslandsrundfunk zwei Gruppen von Sendern unterscheiden: Der Zielgruppe entsprechend senden Programme der ersten Gruppe in ihrer Heimat- bzw. Landessprache und Programme der zweiten Gruppe in der Sprache der Zielländer oder einer internationalen Verkehrssprache. Häufig verfolgen Programme, die sich explizit an die Bevölkerung eines anderen Staates wenden, den Zweck, ein Gegengewicht zu den in diesen Ländern vorherrschenden Medien und ihrer Berichterstattung zu schaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Formen.", "content": "Entsprechend den möglichen Aufgaben eines Auslandrundfunks gibt es eine Unterteilung in Formen. Jo Groebel nennt sie den \"Funktionen zugeteilte Schlagwörter\". Die traditionellen Formen sind, ein \"Repräsentant des Sendelandes\" zu sein, sowie die Ausstrahlung eines \"Heimatrundfunks\" für Expatriates. Ein frühes Beispiel hierfür sind Sendungen auf Kurzwelle des deutschen Weltrundfunksenders. Eine historische Form ähnlich dem Heimatrundfunk ist der zwischen den Weltkriegen entstandene \"Kolonialrundfunk\" (\"Empire Service\" der BBC, \"Poste colonial\" in Frankreich, \"Philips Omroep Holland-Indië\" in den Niederlanden, Sendungen für Belgisch-Kongo aus Belgien). \"Missionarische Sendungen\" sind neben Radio Vatikan überwiegend beim Auslandsrundfunk Nordamerikas zu finden. Auslandsrundfunk kann auch aktuelle Themen in den \"Zielländern\" aufgreifen (Beispiele: Radio Free Europe, SNA-Radio). Die Übergänge zu jüngeren Formen des Auslandsrundfunks wie dem \"Kompensations-\" sowie dem \"Krisen- und Präventionsrundfunk\" sind fließend. Beide beinhalten eine ersetzende Versorgung von Informationen für entsprechende Länder mit mangelndem oder völlig fehlendem Angebot. Der letztgenannte ist eine Spezialisierung der kompensierenden Versorgung – eine Aussendung von Programmen in Kriegs- und Krisenregionen, um hier zusätzliche Informationen mit ausgleichendem Charakter bereitzustellen. \"Nicht\" zum Auslandsrundfunk zählen inländische Angebote in Fremd- bzw. Minderheitssprachen (\"ethnische Medien\"; Beispiele: COSMO, Sorbischer Rundfunk).", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Reichweite wegen senden die Auslandshörfunksender traditionell meist auf Kurzwellenfrequenzen (Kurzwellenrundfunk), zunehmend seltener auf Mittelwelle oder Langwelle. In neuerer Zeit werden die Programme fast ausschließlich über Satellit und per Livestream über das Internet verbreitet. Seit etwa zehn Jahren wurde mit der digitalen Kurzwelle (Digital Radio Mondiale, DRM) ein neues Empfangsformat eingeführt, das langfristig die analogen Ausstrahlungen, deren Empfangsqualität sehr labil ist, ersetzen soll. Auslandsfernsehen wird überwiegend über Satellit ausgestrahlt. Multimediale Plattformen wie swissinfo werden ausschließlich über das Internet verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Auslandsrundfunk war besonders in der Zeit des Kalten Krieges von Bedeutung, als der Westen einerseits versuchte, die staatliche Propaganda der Ostblockstaaten durch die Sendungen der Auslandsrundfunkanstalten zu unterwandern und der Osten seinerseits ebenfalls Sendungen gen Westen abstrahlte, um dessen Bevölkerung zu beeinflussen. Nach dem Ende der Blockkonfrontation hat der Auslandsrundfunk stark an Bedeutung eingebüßt. Dazu beigetragen hat neben dem Wegfallen der politischen Auseinandersetzungen auch die technische Entwicklung. Die Verbreitung des Internets und seiner breiten Möglichkeiten, sich über fremde Länder zu informieren, sowie der Möglichkeit auch in fremden Ländern die Inlandssender des Heimatlandes zu empfangen, machte dem störungsanfälligen Kurzwellenrundfunk starke Konkurrenz. Der neue digitale Sendestandard auf Kurzwelle hat sich bislang nicht durchsetzen können. Hauptgrund ist hierfür das mangelnde Angebot an erschwinglichen Empfangsgeräten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Auslandsrundfunk versteht man die Sendungen einer staatlichen oder öffentlich-rechtlichen Hörfunk- oder Fernsehgesellschaft, die sich nicht an die Menschen im eigenen Land richten, sondern an Landsleute, die im Ausland leben, oder an die Bürger in anderen Ländern insgesamt.", "tgt_summary": "国际广播,又称对外广播,是指向非本国的听众进行的广播,有多种目的类型,例如新闻传播、文化交流、也有的是政治宣传。其以电台广播为大宗,但也有电视广播。在大部分情况下,一般通过短波波段进行,对邻国有时也使用中波波段进行广播。同时还使用卫星和互联网进行广播。", "id": 1182899} {"src_title": "Martin Seel", "tgt_title": "马丁·泽尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Germanistik, Philosophie und Geschichte studierte Seel in Marburg und Konstanz. 1984 promovierte er zum Doktor der Philosophie bei Albrecht Wellmer. 1990 erfolgte seine Habilitation in Konstanz. Jeweils als Professor für Philosophie lehrte er von 1992 bis 1995 an der Universität Hamburg, von 1995 bis 2004 an der Justus-Liebig-Universität Gießen. 2004 übernahm er eine Professur für Philosophie an der Universität Frankfurt. Seel ist seit 2007 \"Principal Investigator\", das heißt Gründungsmitglied des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ (\"Normative Orders\") der Goethe-Universität. Er ist mit der Kommunikationswissenschaftlerin Angela Keppler verheiratet und hat einen Sohn.", "section_level": 1}, {"title": "Akademisches und journalistisches Philosophieren.", "content": "Martin Seel veröffentlichte zur Ästhetik – insbesondere zur Ästhetik des Films –, zur praktischen sowie zur theoretischen Philosophie. Von 1998 bis 2001 schrieb er eine Kolumne in der Wochenzeitung \"Die Zeit\", in der er sich mit aktuellen Zeitströmungen und Debatten in und außerhalb der Philosophie auseinandersetzte. Eine Auswahl dieser leicht zugänglichen Texte wurde 2001 unter dem Titel \"Vom Handwerk der Philosophie\" veröffentlicht. Günter Figal sprach dem Werk sprachlichen Schliff zu, sah diese Traktate jedoch eher als Spiel oder Spielerei, dies allerdings durchaus im positiven Sinne. Nach Eva Weber-Guskar hält sich Seels journalistisches Philosophieren, dessen \"eleganten\" Stil sie lobt, eher an \"der Oberfläche der Thesen\", die er vertritt: \"Dialektische Schärfe steht hier nicht im Vordergrund.\" Seels Ideen seien zwar \"der Sache nach zumeist weder besonders neu noch besonders aufregend begründet\"; doch Leser könnten \"sich diese Ideen von Seel gut in geschmeidigen Sätzen vorführen lassen, entlang von Ausschnitten aus philosophischen Theorien, aus deren Fundus er großzügig schöpft.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Seel (* 20. September 1954 in Ludwigshafen am Rhein) ist ein deutscher Philosoph und Hochschullehrer. Seit 2004 lehrt er an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Seel gilt als Vertreter der \"dritten Generation\" der Frankfurter Schule. Bekannt wurde er seit 1998 auch durch journalistische Veröffentlichungen.", "tgt_summary": "马丁·泽尔 (1954年-9月20日),德国哲学家、高校教授,出生于莱茵河畔路德维希港。自从2004年起他在法兰克福大学执教。泽尔被归为“法兰克福学派”的“第三代”成员 。自1998年起,因为在杂志上发表文章而知名。他提出了“显现美学”。", "id": 114941} {"src_title": "Stadtbahn Karlsruhe", "tgt_title": "卡尔斯鲁厄城铁", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Karlsruher Stadtbahn kombiniert die Idee einer leistungsfähigen innerstädtischen Straßenbahn mit einer S-Bahn-artigen Erschließung der Region und überwindet die Systemgrenze zwischen Straßenbahn einerseits und Eisenbahn andererseits. Als Logo wird ausschließlich das grün-weiße S-Bahn-Signet verwendet, ohne dass allerdings das System auch die Bezeichnung „S-Bahn“ führen würde. Die Eigenbezeichnung lautet „Stadtbahn“, die Bevölkerung im Umland benutzt aber auch den Begriff S-Bahn. Die Idee, Straßen- und Eisenbahnstrecken miteinander zu verknüpfen, um einen attraktiven Stadt-Umland-Verkehr anbieten zu können, wurde in Karlsruhe entwickelt und schrittweise in den 1980er und 1990er Jahren umgesetzt. Diese als \"Karlsruher", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ältere Planungen.", "content": "Ernsthafte Bemühungen seitens der Stadt Karlsruhe zur Schaffung eines Netzes von Klein- und Überlandstraßenbahnen zur Erschließung des Umlandes nach Vorbild der Mannheimer OEG lassen sich bis Anfang des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen. Bahnverbindungen gab es schon in der", "section_level": 2}, {"title": "Übernahme der Albtalbahn und Gründung der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft.", "content": "Am 2. März 1957 wurde der Grundstein für das spätere Stadtbahnnetz gelegt, als ein Vertrag zwischen dem Land Baden-Württemberg, den Städten Karlsruhe und Ettlingen sowie den Landkreisen Karlsruhe und Calw über die Gründung einer Betreibergesellschaft mit dem Ziel der Sanierung der Albtalbahn durch Umbau auf Normalspur und Verbindung mit dem Karlsruher Straßenbahnnetz geschlossen wurde. Daraufhin wurde am 17. April 1957 die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft als Betreibergesellschaft für die 25,8 Kilometer lange Albtalbahn nach Herrenalb und der davon abzweigenden 13,9 Kilometer langen Bahnstrecke Busenbach–Ittersbach gegründet. Ihre Konzession als Eisenbahn hatte die AVG von der Albtalbahn übernommen und gehörte damit zu den Nichtbundeseigenen Eisenbahnen. So unterlag sie auch der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung. Da das Straßenbahnnetz in Karlsruhe normalspurig war, wurde die schmalspurige Albtalbahn etappenweise auf Normalspur umgebaut und mit dem Stromsystem der Straßenbahn mit 750", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Gleichstromstrecken ins Umland.", "content": "Durch den Erfolg der Albtalbahn bestärkt betrieb die Stadt Karlsruhe seit den 1960er Jahren Planungen, auch das nördliche Umland durch eine moderne Stadtbahn anzubinden. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe eröffneten deshalb am 14. November 1975 als ersten Abschnitt eine neue zweigleisige Straßenbahnstrecke in die Nordweststadt. Als Ende der 1970er Jahre Verhandlungen mit der Deutschen Bundesbahn über die Mitbenutzung der nur noch im lokalen Güterverkehr genutzten Eisenbahnstrecke Karlsruhe–Neureut–Eggenstein–Leopoldshafen zum Erfolg führten, konnte nach Bau einer Verbindungsstrecke zwischen dem Straßenbahnnetz und der genannten Eisenbahnstrecke 1979 der Stadtbahnbetrieb als Linie A zwischen Bad Herrenalb und Neureut aufgenommen werden, wobei sich auf 2 km Länge die Stadtbahnen die", "section_level": 2}, {"title": "Linie B – Die erste Zweisystem-Stadtbahn der Welt.", "content": "Während sich die Erschließung der nördlichen und südlichen Nachbargemeinden durch Nutzung der Albtal- und Hardtbahn sowie durch den Neubau von Stadtbahnstrecken realisieren ließ, bestand eine solche Möglichkeit für die westlichen und östlichen Vororte nicht. Daher wurde eine Mitbenutzung der bestehenden DB-Strecken erwogen, die jedoch – zumindest in Teilabschnitten – bereits mit dem Stromsystem der Deutschen Bundesbahn elektrifiziert waren. 1985 ergab eine durch das Bundesministerium für Forschung geförderte Studie, dass das Karlsruher Straßenbahnnetz an einigen Stellen ohne großen baulichen und finanziellen Aufwand mit den Gleisen der Deutschen Bundesbahn verbunden werden konnte. Dazu war jedoch ein geeignetes Stadtbahnfahrzeug vonnöten, welches sowohl mit der bei der Straßenbahn in Karlsruhe verwendeten Gleichspannung von 750 Volt als auch mit der bei der DB üblichen 15.000 Volt Wechselspannung betrieben werden konnte. Da so eine Art von Fahrzeug damals jedoch nicht existierte, entschied man sich in einen der damals neuen Stadtbahnwagen des Typs GT6-80C provisorisch einen Transformator, einen Gleichrichter und eine Glättungsdrossel in den Fahrgastraum einzubauen. Gleichzeitig wurde die Verbindungsstrecke zwischen dem Betriebshof-West der Verkehrsbetriebe Karlsruhe und der Bundesbahnstrecke Winden–Karlsruhe elektrifiziert und eine Systemwechselstelle eingebaut. Daraufhin konnte der Stadtbahnwagen Nr. 501 als weltweit erstes Zweisystem-Stadtbahnfahrzeug am 5. September 1986", "section_level": 2}, {"title": "Die Stadtbahn wird zum Erfolgsmodell.", "content": "Die Fahrgastzahlen auf der Strecke der Stadtbahnlinie B verfünffachten sich nach der Eröffnung innerhalb weniger Wochen. Der unerwartet große Erfolg der neuen Stadtbahnlinie Karlsruhe–Bretten führte zu einem beschleunigten Ausbau des Stadtbahnsystems in den 1990er Jahren. Durch Modernisierung und Einbindung weiterer Eisenbahnstrecken entstanden neue Erweiterungsstrecken. Im Jahr 1994 kam es mit der Gründung des Karlsruher Verkehrsverbundes zu einer Linienreform, und die Stadtbahnlinie A wurde in S1 (nach Bad Herrenalb), S11 (nach Ittersbach) und die Linie B in S4 umbenannt. Gleichzeitig wurden die Stadtbahnlinien S7 nach Baden-Baden (von Karlsruhe Hbf über Durmersheim und Rastatt), die S3 nach Bruchsal (von Karlsruhe Hbf über Weingarten), die S6 nach Rastatt (von Karlsruhe Hbf über Ettlingen-West), die S8 nach Wörth (von Karlsruhe Hbf) sowie die Tangentialverbindung Bretten–Bruchsal als S9 in Betrieb genommen. 1996 wurde die Stadtbahnlinie S3 über Ettlingen-West und Malsch nach Baden-Baden verlängert. Parallel dazu wurde, nachdem eine Rampe zwischen dem Albtalbahnhof und dem Gleisvorfeld des", "section_level": 2}, {"title": "Stadtbahn als Straßenbahn außerhalb von Karlsruhe.", "content": "Die Fähigkeit der Fahrzeuge, als Straßenbahn zu verkehren, bot auch die Möglichkeit, Ortschaften als solche zu durchqueren. Somit besteht auch für verhältnismäßig kleine Orte im Karlsruher Umland die Möglichkeit, eine Straßenbahn wirtschaftlich zu betreiben. Diese Strecken werden mit 750 Volt Gleichstrom betrieben und besitzen deshalb eigene Systemwechselstellen. Die Stadtbahnen verkehren unter der BOStrab als Straßenbahnfahrzeuge. Im rheinland-pfälzischen Wörth am Rhein entstand 1997 eine vom Wörther Bahnhof abzweigende, neue Strecke für die Stadtbahnlinie S5, die das in der Nachkriegszeit entstandene Wohngebiet \"Dorschberg\" erschließt. Heilbronn war die erste größere Stadt, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machte. Im Jahr 2001 wurde die Stadtbahnlinie S4 als Straßenbahn vom Vorplatz des Hauptbahnhofs über das Stadtzentrum bis zur", "section_level": 2}, {"title": "Erschließung des Nordschwarzwaldes und der Pfalz.", "content": "Mit der Verlängerung der Stadtbahnlinie S31 von Rastatt über Gaggenau nach Forbach wurde im Jahr 2002 neben der S1, S11 und der S6 eine weitere Strecke in den Schwarzwald verlängert. Ein Jahr später wurde die Linie bis nach Freudenstadt durchgebunden. Bei Betriebsstart der S-Bahn RheinNeckar im Dezember 2003 und der S-Bahn-Linie S3 von Speyer über Mannheim und Heidelberg nach Karlsruhe wurde die Karlsruher Stadtbahnlinie S3 in S32 umbenannt, um Verwechslungen zu vermeiden. Im folgenden Jahr wurden die Linien S32 und S4 von Baden-Baden", "section_level": 2}, {"title": "Eröffnung des Stadtbahnteilnetzes Heilbronn.", "content": "Seit der Eröffnung der Heilbronner Innenstadtstrecke und dem folgenden Anstieg der Fahrgastzahlen wurden Pläne zu einer Erweiterung der Durchmesserlinie zu einem eigenen Stadtbahnnetz um weitere Stadtbahnlinien verfolgt. Im Dezember 2013 wurde die von West nach Ost verlaufende Innenstadtstrecke um", "section_level": 2}, {"title": "Streckennetz.", "content": "Das Netz der Stadtbahn Karlsruhe umfasst zurzeit (ab 11. Dezember 2016) 18 Linien, die die Stadt und ihr Umland mit teils direkt ins Zentrum verkehrenden Zügen auf", "section_level": 1}, {"title": "Liniennetz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht.", "content": "Seit dem 18. November 2013 ist der Betrieb vom Marktplatz in südlicher Richtung bis zur Einmündung der Rüppurrer Straße in die Ettlinger Straße eingestellt. Die zwischen Germersheim, Speyer, Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg und Bruchsal bzw. Karlsruhe verkehrenden S-Bahn-Linien bzw. und die zwischen Germersheim, Philippsburg, Graben-Neudorf und Bruchsal verkehrende S-Bahn-Linie gehören hingegen nicht zum Karlsruher Stadtbahnnetz, sondern zur S-Bahn RheinNeckar. In Eppingen und Sinsheim verkehren", "section_level": 2}, {"title": "Linienchronik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ab Gründung des KVV.", "content": "Zum 29. Mai 1994 trat der KVV-Verbundtarif in Kraft. 1996 wurden die Rampe am Hauptbahnhof in Betrieb genommen und die Systemwechselstelle am Albtalbahnhof fertiggestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Fahrzeugeinsatz.", "content": "Im Karlsruher Stadtbahnnetz kommen zurzeit acht verschiedene Fahrzeugtypen zum Einsatz, wobei die zwei älteren niederflurigen Fahrzeugtypen nur auf der Linie S2 und die NET 2012 auf den Linien S1/S11 zum Einsatz kommen. Ein Einsatz der NET 2012 auf der S2 findet seit Juni 2018 nur noch vereinzelt statt.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtbahnfahrzeuge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "GT6-80C / GT8-80C.", "content": "Seit 1983 kommen diese Stadtbahnwagen des Karlsruher Bautyps zum Einsatz. Der Fahrzeugpark umfasste 60 Einrichtungsfahrzeuge, die nur für den Gleichstrombetrieb ausgelegt sind und auf den Linien S1 und S11 verkehren. Dieser Fahrzeugtyp wurde", "section_level": 3}, {"title": "GT8-100C/2S.", "content": "Für den Mischbetrieb unter Gleich- und Wechselstromoberleitung wurde aus den Gleichstromfahrzeugen", "section_level": 3}, {"title": "GT8-100D/2S-M.", "content": "Als technische Weiterentwicklung entstand 1997 die Nachfolgebauart GT8-100D/2S-M, welche", "section_level": 3}, {"title": "ET 2010.", "content": "Im Herbst 2009 wurden 30 neue Zweisystemwagen des Typs Flexity Swift mit einer Option auf weitere 45 Wagen bestellt. Die ersten Fahrzeuge trafen im Mai 2012 in Karlsruhe ein. Nach Problemen mit der Zulassung verzögerte sich die Inbetriebnahme und somit konnten die Bahnen erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2013 eingesetzt werden. Im Laufe der Jahre 2017 bis 2018 wurde eine zweite Option mit 12 Fahrzeugen geliefert, 2019 wurde schließlich eine erneute Lieferung über 20 weitere Fahrzeuge vereinbart, die bis Mitte 2021 erwartet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Straßenbahnfahrzeuge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "GT6-70D/N / GT8-70D/N.", "content": "Auf der S2 werden Niederflurfahrzeuge aus dem Karlsruher Straßenbahnbestand eingesetzt, da", "section_level": 3}, {"title": "NET 2012.", "content": "Von Dezember 2014 bis Juni 2018 verkehrten die Straßenbahnzüge NET 2012 auf der Stadtbahnlinie S2. Sie sollen mittelfristig auf der S1/S11 die nicht barrierefreien hochflurigen Stadtbahnwagen GT6-80C und GT8-80C ersetzen, die Umstellung dort begann im Juli 2017.", "section_level": 3}, {"title": "Ersatzfahrzeuge.", "content": "Durch die verspätete Lieferung der Zweisystem-Stadtbahnen der dritten Generation (ET 2010) und der Eröffnung der Stadtbahnstrecke nach Germersheim im Jahr 2010 kam es zu Engpässen im Fuhrpark. Dieses Problem löste die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft, indem sie drei Triebwagen der Typs Flexity Link von der Saarbahn", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Fahrzeuge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "T4-EP / B4-EP.", "content": "Mit diesen Fahrzeugen und den GT8-EP der AVG wurde die Albtalbahn im April 1958 in Betrieb genommen.", "section_level": 3}, {"title": "GT6-EP / GT8-EP.", "content": "Diese Fahrzeuge wurden von 1958 bis 1984 auf der Linie A (Neureut – Karlsruhe – Bad Herrenalb/Ittersbach) zusammen mit den GT6-EP der Verkehrsbetriebe Karlsruhe eingesetzt und waren somit die ersten Fahrzeuge der AVG", "section_level": 3}, {"title": "GT8-EP (Waggon Union).", "content": "Im Jahr 1975 wurden zur Aufstockung der Fahrzeugbestandes vier weitere Fahrzeuge beschafft, welche neuentwickelt, aber mit den alten Fahrzeugen technisch kompatibel waren. Sie behielten die Bezeichnung GT8-EP und verkehrten bis 1987 auf der Linie A. Nachdem die Fahrzeuge durch die Wagen GT6-80C und GT8-80C auf der Linie A ersetzt wurden, wurden sie daraufhin Jahre im Karlsruher Straßenbahnnetz eingesetzt. Wagen 124 und 125 wurden 2012 modernisiert und tragen seitdem die Bezeichnung \"GT8-70C\".", "section_level": 3}, {"title": "Barrierefreiheit.", "content": "Der Karlsruher Verkehrsverbund bietet eine Broschüre mit Informationen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zur Nutzung des Schienenverkehrs im KVV an.", "section_level": 2}, {"title": "Einsystem-Netz.", "content": "Die Linie S1/S11 war die letzte Linie, die auf kompletter Länge nicht barrierefrei war, da die bisher ausschließlich eingesetzten Fahrzeuge mit einer Fußbodenhöhe von 96 cm diesen Komfort nicht bieten können. Seit 19. Juli 2017 werden schrittweise auch auf der Linie S1/S11 mehr NET 2012 eingesetzt. Diese Umstellung ist mit dem 9. Juni 2019 pausiert, da alle Fahrten bis auf Verstärker zur Hauptverkehrszeit mit den Niederflurwagen gefahren werden. Die noch fehlenden Fahrzeuge können erst mit Eröffnung des Stadtbahntunnels außer Betrieb gestellt werden, da bis dahin die Linie eine längere Fahrzeit hat und somit insgesamt mehr Fahrzeuge für den", "section_level": 2}, {"title": "Zweisystem-Netz.", "content": "Die Zweisystem-Stadtbahnwagen der zweiten (GT8-100D/2S-M) und dritten Generation (ET 2010) ermöglichen im Zweisystem-Bereich an 55 cm hohen Bahnsteigen einen barrierefreien Einstieg, während die Bahnen der ersten Generation (GT8-100C/2S) mit einer Einstiegshöhe von einem Meter über der Schienenoberkante nur durch Stufen erreichbar sind. Die 55 cm hohen Bahnsteige sind fast durchgehend", "section_level": 2}, {"title": "Planungen.", "content": "Geplant ist so bald wie möglich ein 100 % barrierefreies Stadtbahnsystem zu ermöglichen. Dazu werden die 35 hochflurigen Zweisystemwagen mittelfristig durch Mittelflurwagen mit einer Einstiegshöhe von 55 cm ersetzt und die restlichen Bahnsteige im Zweisystem-Netz passend dazu ausgebaut. Die 60 hochflurigen Gleichstromwagen werden dagegen durch niederflurige Fahrzeuge ersetzt, mit denen die schon ausgebauten Haltestellen barrierefrei bedient werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Zukünftige Entwicklung.", "content": "\"Planungen zur Erweiterung des Stadtbahnnetzes im Raum Heilbronn werden im Artikel „Stadtbahn Heilbronn“ beschrieben.\" Durch den umfangreichen Ausbau des Streckennetzes in den 1990er Jahren konnte inzwischen das gesamte rechtsrheinische Karlsruher Umland erschlossen werden. Einige Planungen, z. B. die innerstädtische Erschließung der Städte Bruchsal, Rastatt, Baden-Baden und Landau (Pfalz) sowie die Verlängerung der Linie S2 nach Durmersheim scheiterten allerdings am politischen Widerstand der jeweiligen Kommunalpolitiker. Der zeitweise geplante Stadtbahnbetrieb zwischen Bruchsal und Germersheim wurde zugunsten einer Integration dieser Strecke in die S-Bahn RheinNeckar aufgegeben. Auch die linksrheinischen Gebiete konnten bisher nur unzureichend erschlossen werden. Die geringe Bevölkerungsdichte, die stärkere Ausrichtung der Verkehrsströme in Richtung Mannheim/Ludwigshafen sowie der fehlende elektrische Fahrdraht über den Eisenbahnstrecken der Südpfalz erschwerten bisher einen weiteren Ausbau des Stadtbahnnetzes.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtbahntunnel.", "content": "Bereits seit den 1960er Jahren gab es Überlegungen, in der Karlsruher Innenstadt einen Straßenbahntunnel zu bauen. Als die Belastung der zentralen Verkehrsachse Kaiserstraße durch den Ausbau des Straßen- und Stadtbahnnetzes in den 1980er und 1990er Jahren immer weiter zunahm, entstanden erneut Planungen für eine Tunnelstrecke. Nach der Ablehnung der ersten Pläne in einem Bürgerentscheid 1996 wurde das Vorhaben modifiziert und 2002 in einem weiteren Bürgerentscheid bestätigt. Seit Anfang 2010 ist der Stadtbahntunnel in Bau. Das Projekt besteht aus", "section_level": 2}, {"title": "Umbau des Hauptbahnhofsvorplatzes Karlsruhe.", "content": "Auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs Karlsruhe liegt eine viergleisige Haltestelle für Straßen- und Stadtbahn. Da die Gleichstrom-Stadtbahn und die Straßenbahn mit Einrichtungswagen verkehren, liegen die Bahnsteige außen an den Gleisen. Dabei dienen die Bahnsteige der inneren Gleise auch als zusätzliche Bahnsteige für die äußeren", "section_level": 2}, {"title": "Anbindung an den Baden-Airpark.", "content": "Seit vielen Jahren wird eine Anbindung des Regionalflughafens Karlsruhe/Baden-Baden diskutiert. In den 1990er Jahren scheiterte die ursprüngliche Planung einer Strecke durch die Rastatter Innenstadt über Iffezheim und Hügelsheim am politischen Widerstand in Rastatt. Neben der weiterhin diskutierten Streckenführung ab Rastatt", "section_level": 2}, {"title": "Anbindung von Malsch und Muggensturm an Ettlingen.", "content": "Zur besseren Anbindung von Bruchhausen, Malsch und Muggensturm an die Stadtzentren von Ettlingen und Karlsruhe ist der Bau einer Verbindungsstrecke zwischen der Badischen Hauptbahn bei Bruchhausen und der Albtalbahn bei der Haltestelle Ettlingen-Erbprinz geplant. Dadurch wird es möglich sein, Stadtbahnen von Rastatt", "section_level": 2}, {"title": "Spöck–Karlsdorf-Neuthard–Bruchsal sowie Bruchsal–Hambrücken–Waghäusel.", "content": "Auch eine Verlängerung der S2 über Spöck hinaus bis in die Bruchsaler Innenstadt und von dort weiter", "section_level": 2}, {"title": "Ausschreibung einzelner Strecken ab 2019.", "content": "Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg (MVI) hat die AVG mit dem Weiterbetrieb der Stadtbahn Karlsruhe von Dezember 2015 bis Dezember 2022 beauftragt. Im Jahr 2016 wird dies 9,62 €/Zug-km (Zkm) kosten. Das Netz umfasst im ersten Jahr 5,2 Millionen Zkm, ab Dezember 2016 7,9 Millionen Zkm pro Jahr. Ab Mitte 2017 soll in den Fahrzeugen über WLAN ein Internetzugang zur kostenlosen Nutzung durch Fahrgäste angeboten werden. Bei den Fahrten ins Murgtal ist mindestens eine Toilette pro Zugverband gefordert. Ab Juni 2019 wurden Teile der Linien S5 (zwischen Pforzheim und Bietigheim-Bissingen) und S9 (Bruchsal -", "section_level": 2}, {"title": "Umstrukturierung des Netzes ab 2022.", "content": "Das Land Baden-Württemberg und die AVG planen eine Umstrukturierung des Stadtbahnnetzes. Hintergrund sind einerseits wettbewerbsrechtliche Vorgaben, die eine Direktvergabe der Stadtbahnleistungen an die AVG ohne vorherige Ausschreibung nur unter bestimmten Voraussetzungen erlauben und andererseits der Wunsch des Landes, langlaufende Stadtbahnverbindungen durch komfortablere, schnellere, größere und kostengünstigere reine Eisenbahnfahrzeuge zu ersetzen. Hierzu soll das Stadtbahnnetz umgestaltet und in zwei Teilnetze (Vergabenetz 7a und 7b) aufgespalten werden. In Vergabenetz 7a werden die mit Zweisystemstadtbahnwagen zu fahrenden Leistungen vereint, in Vergabenetz 7b die mit reinen Eisenbahnfahrzeugen zu erbringenden Leistungen. Vergabenetz 7a soll ab 2022 direkt an die AVG vergeben werden, während Vergabenetz 7b ausgeschrieben werden soll. Aus wettbewerbsrechtlichen Gründen darf sich die AVG nicht bei der Ausschreibung zu Vergabenetz 7b beteiligen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Stadtbahn Karlsruhe ist ein Zweisystem-Stadtbahnsystem in Karlsruhe und Umgebung. Das Verkehrssystem kombiniert innerstädtische Straßenbahnstrecken mit Eisenbahnstrecken im Umland, erschließt damit die gesamte Region Mittlerer Oberrhein und stellt Verbindungen in Nachbarregionen her.", "tgt_summary": "卡尔斯鲁厄城铁()是连接德国卡尔斯鲁厄及周边地区的火车-有轨电车并轨城铁系统。这一系统将市内的卡尔斯鲁厄有轨电车系统与周边的地区铁路结合在一起,连通包括卡鲁及周边在内的的整个。", "id": 826292} {"src_title": "Britisch-Indische Armee", "tgt_title": "英属印度陆军", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach der Niederwerfung des Sepoy-Aufstandes wurde 1858 die Britisch-Ostindische-Handelsgesellschaft (British East India Company) aufgelöst. Die Oberherrschaft der Britischen Ostindien-Kompanie über Britisch-Indien wurde durch den Government of India Act 1858 auf die britische Krone übertragen. Die britische Regierung sah in den Praktiken der Britischen Ostindien-Kompanie bei der Behandlung der indischen Bevölkerung die Hauptursache für den Aufstand. Die Territorien der Handelsgesellschaft wurden der Krone unterstellt und ihre Regimenter mit einheimischen Mannschaften wurden zur Armee der britischen Regierung von Indien, während die Regimenter mit Mannschaften aus dem Mutterland in die British Army übernommen wurden. Die British Indian Army bestand zu dieser Zeit aus drei Armeen: 1895 erfolgte die Vereinigung zur Indian Army, doch inoffiziell existierte die Dreiteilung noch bis etwa 1904. Alle Soldaten waren Freiwillige und hatten nach 21 Jahren Dienst einen Anspruch auf eine Pension. Die größte Konzentration von Einheiten der \"British Indian Army\" befand sich an der \"North West Frontier\", der Nord-West-Grenze nach Afghanistan. Die Briten befürchteten, dass Russland von dort zum Angriff um die Vorherrschaft in Zentralasien, dem \"The Great Game\", antreten würde. Dort waren neun Divisionen stationiert. Befehligt wurden die Truppen in Indien vom \"Commander-in-Chief in India\". Prominente Oberbefehlshaber waren Robert Napier, Lord Roberts, Lord Kitchener, Claude Auchinleck und Archibald Wavell. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden durch den Oberbefehlshaber Lord Kitchener umfangreiche Reformen durchgeführt, vor allem die Zusammenführung der drei Teilarmeen unter einem Kommando. Die dadurch entstandene \"Army of India\" bestand von 1903 bis 1947 aus: Während bei den Kompanieoffizieren auch ein erheblicher Teil der Stellen durch Einheimische gestellt wurde, waren die höheren Ränge weitgehend Briten vorbehalten, wobei sich auch dort im Lauf der Zeit der Anteil der Einheimischen erhöhte. Die \"Indian Army\" umfasste zu Beginn des 20. Jahrhunderts 141.890 Mann Infanterie, 24.854 Mann Kavallerie und 3.104 Mann Artillerie. Die \"British Army in India\" umfasste 77.075 Mann Infanterie, 6.056 Mann Kavallerie und 17.140 Mann Artillerie. Die britischen und indischen Einheiten wurden in einer gemeinsamen Kommandostruktur zu einer Nord- und Süd-Armee zusammengefasst, die aus insgesamt neun Infanteriedivisionen und acht Kavallerie-Brigaden bestand. Ab 1911 durften indische Truppen das Victoria-Kreuz, die höchste britische Kriegsauszeichnung, erhalten. Khudadad Khan war der erste Soldat der Britisch-Indischen Armee der diese Auszeichnung für herausragende Tapferkeit im Angesicht des Feindes 1914 verliehen bekam. Die \"Indian Army\" kämpfte während des Ersten Weltkrieges hauptsächlich an der Mesopotamien- und Palästinafront sowie in Ostafrika. An der Westfront war vor allem bemerkenswert der Einsatz zweier Divisionen bei Neuve-Chapelle im Frühjahr 1915. Starke Kräfte mussten zur Sicherung der Nordwestgrenze in Indien verbleiben. Über eine Million Mann wurde in Übersee eingesetzt, insgesamt starben im Ersten Weltkrieg mehr als 70.000 Angehörige der Indian Army. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war die \"Indian Army\" 205.000 Mann stark. Im Verlaufe des Krieges wuchs sie auf über 2,5 Millionen Mann. Die Teilung des indischen Subkontinents in zwei Staaten 1947, die Indische Union und die Islamische Republik Pakistan führte zum Aufbau der Indian Armed Forces und der Streitkräfte Pakistans und zur Teilung der British Indian Army. Die britischen Einheiten, die in Indien stationiert waren, kehrten in ihre Heimat zurück. Vier der zehn in Nepal rekrutierten Gurkha-Regimenter verblieben in britischen Diensten, die übrigen Regimenter gingen zur neu gegründeten indischen Armee über.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Britisch-Indische Armee war das Heer der Kronkolonie Britisch-Indien (1858–1947). Während sich ihre Mannschaften aus allen Gebieten der Kolonie (neben der heutigen Republik Indien auch Pakistan und Bangladesch) sowie aus Nepal rekrutierten, stammte der Großteil ihrer Offiziere aus dem Vereinigten Königreich. Sie bildete zur Zeit des British Empire gemeinsam mit der \"British Army in India\", also den Kontingenten, die ausschließlich aus dem Vereinigten Königreich stammten, die \"Army of India\" oder \"Army in India\". Ihr offizieller Name lautete eigentlich nur Indian Army und wurde 1895 eingeführt. Inzwischen wird der Begriff British Indian Army auch für die Gesamtheit der britischen und indischen Truppen in Britisch-Indien verwendet, um diese von der modernen Indian Army abzugrenzen.", "tgt_summary": "英属印度陆军或称英属印度军,简称英印军(英文:British Indian Army),正式名称是印度军(英文:Indian Army)是英属印度时期(1858年-1947年)的英属印度武装部队,是一支印度本土的安全保卫力量,同时也是世界战争和其他舞台的一支武装力量。1903年至1947年间,印度军队由印度人及英国人分别组成编组,前者属于来自印度本土的印度人组成;后者则是出生于英国、派驻印度服役的英国人组成。", "id": 92155} {"src_title": "Anammox", "tgt_title": "厭氧氨氧化菌", "src_document": [{"title": "Anammox-Organismen.", "content": "Die Anammox-Reaktion wurde erstmals in den 1980ern in einer Abwasserreinigungsanlage in Delft in den Niederlanden beobachtet (Mike Jetten). Verantwortlich dafür ist das bisher wenig beachtete Bakterium Candidatus \"Brocadia anammoxidans\". Anfang 2006 wurden von einem europäischen Forscherkonsortium Erkenntnisse zur Evolution und zum Stoffwechsel des erst seit wenigen Jahren bekannten Bakteriums gewonnen. Neben \"Brocadia anammoxidans\" wurde der Anammox-Prozess auch bei den Bakterien \"Kuenenia stuttgartiensis\" und \"Scalindua sorokinii\" beobachtet; während erstere Süßwasserorganismen sind, lebt \"Scalindua\" im Meer. Dem Erbgut nach zählt Candidatus \"Brocadia anammoxidans\" eindeutig zu den Bakterien, doch besitzen die Mikroben Organellen, wie es eigentlich nur bei den komplizierter aufgebauten Eukaryoten (Lebewesen mit Zellkern) üblich ist. Die Zellwand der purpurroten Bakterien ähnelt dagegen der von Archaeen. \"Brocadia anammoxidans\" nutzt die Anammox-Reaktion zur Energiegewinnung, wobei das giftige Zwischenprodukt Hydrazin entsteht. Das Schlüsselenzym der Reaktion, eine Hydroxylamin-Oxidoreduktase, befindet sich in einer speziellen Organelle, dem Anammoxosom. Lipide mit anellierten Cyclobutan-Ringen, aufgrund der leiterähnlichen Struktur als „Ladderane“ bezeichnet, verleihen der Membran des Anammoxosoms eine besonders dichte Struktur. Ursprünglich wurde angenommen, dass so das Austreten von Hydrazin aus dem Organell verhindert wird. Diese Barrierewirkung ist jedoch experimentell widerlegt, zudem finden sich Ladderane auch in anderen Membransystemen von Anammox-Bakterien. Ein Forscherteam um Boran Kartal vom Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie in Bremen hat einen Mikroorganismus (Candidatus \"Methanoperedens nitroreducens\" – eine Archaee aus der Ordnung der Methanosarcinales) entdeckt, der Methan in einer anaeroben Methanoxidation mit Hilfe von dreiwertigem Eisen in Kohlenstoffdioxid umwandeln kann. Das dreiwertige Eisen wird dabei zu zweiwertigem Eisen reduziert, das gut wasserlöslich ist und somit anderen Organismen zur Verfügung steht. Außerdem kann C. \"Methanoperedens nitroreducens\" Nitrat zu Ammonium reduzieren, welches seinerseits in der Anammox-Reaktion ohne Sauerstoff elementaren Stickstoff (N) bildet. Somit könnte in einem Bioreaktor, der zweierlei Mikroorganismen enthält, gleichzeitig Ammonium, Methan und Nitrat aus dem Abwasser in harmlosen elementaren, molekularen Stickstoff und Kohlenstoffdioxid umgewandelt werden, wobei Kohlenstoffdioxid weniger klimaaktiv als Methan ist.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung für die Abwasserreinigung.", "content": "Der Anammox-Prozess ist nicht nur von akademischem Interesse, sondern bietet eine vielversprechende Alternative zu der klassischen Methode in Kläranlagen, Stickstoffverbindungen zu entfernen. Wohl aus diesem Grund wurden auch schon mehrere Patente in Zusammenhang mit dem Anammox-Prozess erteilt. Im Gegensatz zu den für biologische Klärstufen typischen Mikroben benötigt \"Brocadia anammoxidans\" keinen Sauerstoff und verbraucht noch dazu das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid. Durch die entfallende Energieaufwendung zur Belüftung entstehen erhebliche Einsparpotenziale. Zwar liegen wegen der mangelnden Betriebserfahrung bei der Anwendung des Verfahrens im Hauptstrom keine belastbaren Zahlen vor, es werden jedoch Einsparpotenziale der Kosten auf bis zu 10 % prognostiziert und gleichzeitig verringert sich der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid bis 88 %. Für die Entwicklung biologischer Verfahren legten die in den 90er Jahren durchgeführten Untersuchungen über die mikrobiologischen Zusammenhänge der Nitrifikation/Denitrifikation sowie insbesondere die zunehmende Kenntnis über Hemmmechanismen innerhalb der Stickstoffumsetzung die Grundlage zur Entwicklung angepasster Verfahren unter gezielter Verwendung dieser Mechanismen. Beispielhaft sind hier zu nennen die Untersuchungen in Wien (Nowak und Svardal, 1993; Nowak, 1996), Delft (van Niel et al., 1993; van Loosdrecht und Jetten, 1998) und Hannover (Abeling, 1994; Hippen, 1999). Eine erfolgreiche Anwendung von Anammox ist von unterschiedlichen Parametern abhängig, z. B. von den vorherrschenden Temperaturen und dem Schlammalter. In Deutschland wurden etwa seit dem Jahr 2000 auf unterschiedlichen Kläranlagen Anammox-Projekte umgesetzt, die bisher jedoch immer auf die Behandlung von Teilströmen konzentriert waren (z. B. Schlammwasserbehandlung). Bislang wird Anammox nur in Österreich auf der Verbandskläranlage Strass/Zillertal in der Hauptstromdeammonifikation eingesetzt. In Rotterdam setzte man diese Erkenntnisse seit Anfang 2006 um. Zum jetzigen Zeitpunkt stehen eine Vielzahl verschiedener Verfahrenssysteme auf dem Markt zur Verfügung. Inwieweit sie jeweils die Anforderungen an einen wirtschaftlichen und betriebsstabilen Betrieb erfüllen, wird sich in den nächsten Jahren mit zunehmenden Erfahrungen von großtechnisch realisierten Anlagen zeigen. Eine weitere, noch unerforschte Variante der anaeroben Ammoniumoxidation ist die Oxidation mithilfe von Anoden bioelektrischer Systeme. Solche Systeme können mikrobielle Brennstoffzellen oder mikrobielle Elektrolysezellen sein. Unter Sauerstoffausschluß und in Abwesenheit von Nitrit oder Nitrat können Mikroorganismen, die die anodische Halbzelle bevölkern, Ammonium zu Distickstoffgas (N) oxidieren. Das Reaktionsprodukt ist also dasselbe, wie im klassischen Anammox-Verfahren. Gleichzeitig werden die freigesetzten Elektronen auf die Anode übertragen und können so einen elektrischen Strom erzeugen. Dieser kann dann der entweder direkt im Brennstoffzellenmodus genutzt werden, oder im Elektrolyse-Modus zur Erzeugung von Wasserstoff und Methangas. Während der Reaktionsmechanismus noch ungeklärt ist, wurde vermutet, dass Nitrit, Nitrat oder Distickstoffoxid als Intermediate eine Rolle spielen. Da der Prozess jedoch auch bei sehr niedrigen elektrochemischen Potentialen stattfindet, scheinen andere, spekulative Reaktionsmechanismen ebenfalls möglich zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologische Bedeutung.", "content": "Bisher nahm man an, dass die sogenannte Denitrifikation (stufenweise bakterielle Reduktion von Nitrat zu Stickstoffgas durch organische Stoffe bei Sauerstoffmangel) für die Freisetzung von Stickstoff allein verantwortlich ist. Die Entdeckung der bakteriellen anaeroben Ammonium-Oxidation hat somit weitreichende Konsequenzen für das wissenschaftliche Verständnis des Stickstoffkreislaufs. Eine besondere Bedeutung für den globalen Stickstoffkreislauf hat die Anammox in den Ozeanen. Die mathematischen Modelle, welche die globale Stickstoffbilanz beschreiben, müssen jetzt revidiert werden, denn diese neu entdeckte Nährstoff-Senke hat direkten Einfluss auf die Berechnung des Kohlenstoffkreislaufs und damit auf langfristige Klimaabschätzungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anammox ist ein Akronym, das sich aus den Wörtern Anaerobe Ammonium-Oxidation zusammensetzt. Die anaerobe Ammonium-Oxidation ist ein biologischer Vorgang aus dem Bereich des Stickstoffkreislaufes.", "tgt_summary": "厌氧铵氧化菌(anaerobic ammonium oxidation, Anammox)是一类细菌,属于浮霉菌门,包括(Candidatus \"Brocadia\")、(Candidatus \"Kuenenia\")和, Candidatus \"Anammoxoglobus\", Candidatus \"Jettenia\", (Candidatus \"Scalindua\")属。它们至今未能成功分离得到纯菌株,因此尚未获得正式命名和分类。它们可以在缺氧环境中,将铵离子(NH)用亚硝酸根(NO)氧化为氮气:", "id": 2839407} {"src_title": "One Tree Hill", "tgt_title": "籃球兄弟", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Tree Hill ist eine Kleinstadt im US-Bundesstaat North Carolina und die Heimat des High-School-Basketball-Teams „Tree Hill Ravens“. Die Serie handelt von den Halbbrüdern Lucas und Nathan Scott. Dan Scott hatte in der High School eine Beziehung mit Lucas’ Mutter Karen Roe. Als Karen schwanger wurde, verließ er sie, da er eine professionelle Basketballkarriere anstrebte. Im College traf er kurz danach Nathans Mutter Deb Lee, die ebenfalls von ihm schwanger wurde. Da es für Dan aufgrund einer Verletzung nicht mehr möglich war, professionell Basketball zu spielen, heiratete er Deb und wurde Autohändler. Nathan wuchs mit beiden Elternteilen auf,", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Lucas und Keith haben von Dans Herzinfarkt erfahren und beschließen, nach Tree Hill zurückzukehren. Dan beschließt zur Verwunderung aller, sich nach seiner Genesung zu ändern. Er möchte Lucas besser kennenlernen und dieser will seinem leiblichen Vater eine Chance geben. Karen und Deb eröffnen einen Club, dessen Geschäftsführerin Peyton wird, die im Laufe der Zeit dort mit Drogen in Kontakt kommt. Nathan ermutigt Haley, in dem Club zu singen. Die Ehe der beiden wird durch die Ankunft des Musikers Chris Keller auf die Probe gestellt. Haley beginnt, mit Chris zusammenzuarbeiten und entwickelt Gefühle", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Haley versucht Nathan zurückzugewinnen, doch er ist nicht bereit, ihr nach dem Geschehenen wieder zu vertrauen. Er bittet Chris, nach Tree Hill zurückzukommen und Haley mit ihrer Musik zu helfen. Peyton erfährt, dass sie adoptiert wurde, da plötzlich ihre leibliche Mutter vor der Tür steht. Nachdem Peyton zunächst den Kontakt zu ihr ablehnt, gibt sie ihr doch eine Chance. Wenig später erfährt sie, dass ihre leibliche Mutter krebskrank ist. Sie stellen zusammen eine Benefiz-CD für die Unterstützung der Krebsstiftung zusammen. Als Peyton die fertigen CDs erhält und sie ihrer Mutter zeigen möchte, findet sie diese tot in ihrer Wohnung. Danach bricht Peyton weinend zusammen. Lucas und Brooke kommen sich wieder näher. Peyton und er", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 4.", "content": "Lucas kommt hinzu, rettet Cooper aus dem Wasser und findet Nathan und Rachel am Rande des Ufers. Alle kommen verletzt und bewusstlos ins Krankenhaus. Cooper liegt lange Zeit im Koma, nimmt aber später die Schuld für den Unfall auf sich. Nathan und Haley diskutieren, auf welches College sie gehen sollen. Nathan bekommt eine Zusage von der Duke University. Kurze Zeit später offenbart ihm Haley, schwanger zu sein. Geschockt lässt Nathan sie stehen, äußert dann aber öffentlich, dass er stolz auf sie ist, und sie es gemeinsam schaffen werden. Peyton wird durch einen Zettel von ihrer leiblichen Mutter mit ihrem Halbbruder Derek konfrontiert. Jedoch stellt sich dieser als", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 5.", "content": "Vier Jahre sind seit dem Ende der High School vergangen und die Zeit hat alle an verschiedene Orte gebracht. Lucas hat Erfolg mit seinem ersten Buch, doch er leidet seit über einem Jahr unter einer Schreibblockade. Derweil arbeitet er als Trainer der Ravens und Skills, der mit Mouth, Fergie und Junk in eine Wohnung gezogen ist, ist sein Co-Trainer. Peyton lebt in Los Angeles und arbeitet für eine Plattenfirma. Die beiden haben sich vor drei Jahren getrennt, da Lucas Peyton einen Heiratsantrag gemacht hat und sie diesen abgelehnt hatte. Brooke, die mittlerweile in New York lebt, hat \"Clothes over Bro’s\"", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 6.", "content": "In der ersten Folge erfährt man, wen Lucas angerufen hat – Peyton. Sie sind glücklich und verliebt und reisen nach Las Vegas, um dort zu heiraten, erkennen jedoch später, dass sie eine richtige Hochzeit haben wollen. Dan liegt mit mehreren Knochenbrüchen im Krankenhaus. Man erkennt aber, dass es sich nicht um ein reales Krankenhaus, sondern um ein Krankenzimmer in einem Haus handelt, das von dem ehemaligen Kindermädchen Carrie eingerichtet wurde. Nathan arbeitet weiter hart an seinem Comeback und trainiert fleißig mit der Mannschaft. Brooke wird von einem maskierten Mann in ihrem Laden überfallen und von ihm zusammengeschlagen. Sie wirkt sehr mitgenommen und erzählt nur Deb davon, legt sich eine Pistole zu und lernt mit dieser, durch Deb, umzugehen. Ihren Freunden erzählt sie, dass sie die Treppe hinuntergefallen sei. Carrie schmiedet einen Plan, um Jamie zu entführen, und zwar so,", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 7.", "content": "Die siebte Staffel hat erneut einen Zeitsprung und setzt ein Jahr nach der letzten Folge der sechsten Staffel ein und das ohne Lucas und Peyton. In der ersten Szene sieht man Dan, der in eine Kamera spricht und vor einer digitalen Uhr steht, welche die Sekunden zählt, die ihm geblieben sind, seit ihm Herzversagen vorausgesagt wurde. Später erfährt man, dass Dan eine eigene Fernsehserie mit dem Titel „Redemption“ hat, in dieser gibt er vor, sein Leben in Zukunft zu ändern, da er nicht ändern kann, was er getan hat. Dann sieht man, dass Dan mit Rachel Gatina verheiratet ist. Haley steht in einem Studio und singt gerade einen neuen Song ein, während dessen sieht man Nathan, der gerade", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 8.", "content": "Brooke ist sehr glücklich, da ihr Julian am Ende der siebten Staffel einen Heiratsantrag gemacht hat. Jedoch gibt es Probleme mit ihrer Firma, weshalb Victoria letztendlich ins Gefängnis geht. Dennoch entschließt sich Brooke ihre Firma aufzugeben. Brooke konzentriert sich nach dem Aufgeben ihrer Firma auf die Planung ihrer Hochzeit, zudem bekommen sie und Julian Besuch von Julians Mutter Sylvia Baker. In der Zwischenzeit wird Victoria, nachdem Brooke ihre Firma aufgegeben hat, wieder aus dem Gefängnis entlassen. Nachdem Julian Brooke geholfen hat ihre Lebensziele aus der sechsten Staffel zu erfüllen, findet sie wieder die Inspiration, die ihr seitdem sie arm ist gefehlt hat. Nach ihrer Hochzeit entscheiden sich Brooke und Julian ein Kind zu adoptieren. Die 19-jährige Chloe Hall entscheidet sich nach mehreren Gesprächen für Brooke und Julian als Adoptiveltern ihres ungeborenen Kindes und kurze Zeit später setzen bei ihr die", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 9.", "content": "Zu Beginn der Staffel sieht man, wie Dans Burgerbude abbrennt. Später stellt sich heraus, dass er sie selbst abgebrannt hat, um seiner Familie wieder näher zu sein. Mouth legt einige Kilos zu und Millie ist besorgt um seine Gesundheit. Schließlich schreit sie ihn während ihrer Morningshow \"Mouth and Millie in the Morning\" an. Mouth nimmt aber für Millie wieder ab. Später erwarten die beiden ein Kind. Davis und Jude werden getauft. Taufpaten sind Brookes Vater Ted und Haley. Kurze Zeit später gründet Brooke mit ihrem Vater zusammen das neue Label „Baker Man“, was Victoria sehr missfällt. Zunächst scheint dieses Geschäft gescheitert zu sein, da es Ted offensichtlich nicht um", "section_level": 2}, {"title": "Ausstrahlung im deutschsprachigen Raum.", "content": "Von 7. Oktober bis 2. Dezember 2007 strahlte ProSieben neun Folgen der ersten Staffel aus, danach wurde die Serie wegen schlechter Quoten abgesetzt. Der Sender wollte die Serie sechs Monate später ab dem 13. Juni 2008 wieder ins Programm nehmen und dann von Dienstag bis Freitag jeweils um 10:00 Uhr zeigen. Die Entscheidung wurde jedoch zunächst revidiert und die Ausstrahlung verschoben. Vom 14. August bis zum 12. September 2008 zeigte ProSieben die erste Staffel im Vormittagsprogramm, danach wurde die Ausstrahlung wieder eingestellt. Ab dem 4. September 2008 wurde die Serie in der Schweiz werktags um 18:45 Uhr auf dem Sender SRF zwei ausgestrahlt. Nach dem Ende der vierten Staffel wurde die Ausstrahlung auch in der Schweiz", "section_level": 1}, {"title": "Crossover.", "content": "Am 12. Oktober 2010 gab es ein sogenanntes Crossover zwischen One Tree Hill und der Serie \"Life Unexpected\". In der fünften Folge der achten Staffel von One Tree Hill (\"Jeder Traum hat mal ein Ende\") wird ein Auftritt bei einem Musikfestival in Portland erwähnt, für den Haley (Bethany Joy Lenz) und Mia (Kate Voegele) gebucht werden. Der genannte Auftritt fand dann in der fünften Folge der zweiten Staffel von \"Life Unexpected\" (\"Das Musikfestival\") gleich im Anschluss an One Tree Hill statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "One Tree Hill ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die zunächst von 2003 bis 2006 auf dem US-amerikanischen Sender The WB ausgestrahlt wurde und ab Herbst 2006 im Programm des Nachfolgesenders The CW fortgesetzt wurde. Die letzte Folge der Serie wurde am 4. April 2012 ausgestrahlt.", "tgt_summary": "《篮球兄弟》(英语:\"One Tree Hill\" 又译:篮球的天空、独木岭)是一部由原创制作的青少年戏剧。是在讲述发生在美国北卡罗莱纳州一个虚构的小镇 Tree Hill的一对兄弟Lucas Eugene Scott和Nathan Royal Scott,他们家家境不同却拥有共同的父亲和共同爱好,并从相互争执最后变成真正的兄弟。本剧于2003年9月23日在美国 WB电视台首播,直至播到2006年5月3日当The WB电视台决定与UPN电视台合并为CW电视台,于是该剧的第四季便于2006年9月27日在 CW电视台继续播出。篮球的天空拍摄于威尔明顿,是一部极受美国青少年欢迎的影集,曾获美国青少年票选奖多次提名,并在2009年5月11日播出第六季第二十三集时,确认为在北卡罗莱纳州所拍摄集数最多的剧集,超越了先前由凯蒂·荷姆斯与蜜雪儿·威廉丝所主演的长寿影集 (Dawson's Creek) 的128集。", "id": 522822} {"src_title": "Albernheit", "tgt_title": "傻", "src_document": [{"title": "Geschichte des Begriffs.", "content": "Aus dem althochdeutschen \"alawāri\" („ganz wahr, freundlich, offen“; siehe engl. „all aware“ = „ganz aufmerksam“) über das mittelhochdeutsche \"alwære\" („allzu gütig, dumm“) führt die Bedeutungsverschiebung im Niederhochdeutschen zu \"albern\" („töricht, einfältig“). Im schwedischen Wort „allvar“ ist dagegen noch die ursprüngliche Bedeutung („Ernst“) erhalten geblieben. 1580 schreibt Caspar Füge einen Bericht für die Albernen und die Einfältigen. 1655 taucht das Wort bei Johann Lorenz Holler im Kontext der Adjektive „arm“ und „elendig“ auf. 1765 schafft ein Anonymus die Figur des „albernen Haberechts zu Niemandsburg“. Vor rund 200 Jahren war ein „alberner Mensch“ in der gehobenen Sprache ein seichter Stutzer oder Geck. Mitunter wurde Albernheit auch als Debilität und damit als krankhaft angesehen. Dagegen wird heute albernes Lachen verstärkt wieder als gesund angesehen. Eine von einem indischen Arzt gegründete Bewegung bildet deshalb sogar Lachclubs. Dieses „Lachen ohne Grund“ (auch „Lachyoga“ genannt) wird als Neuentdeckung der Albernheit interpretiert. 2003 stellte die Ulmer Zeitschrift „\"kritische berichte. Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften\"“ das Heft 3 unter dem Titel „\"Albernheit als Methode\"“. Darin finden sich Aufsätze mit aufschlussreichen Titeln wie „\"Der Kunst eine lange Nase zeigen\"“, „\"Warum Austin Powers albern ist, Dr. Evil jedoch nicht\"“ oder „\"Albernheit kennt keine Grenzen oder Die Kunst als Igel\"“.", "section_level": 1}, {"title": "Redewendungen und Zitate.", "content": "Bereits in der antiken Philosophie gelten Albernheiten „im rechten Moment“ als Bereicherung des Lebens. So wird Horaz wie folgt übersetzt: „\"Mische ein bisschen Torheit in dein ernsthaftes Tun und Trachten. Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches.\"“ Im Alten Testament steht bei Hiob 35,15 (Elberfelder Übersetzung): „\"Und nun, weil sein Zorn noch nicht heimgesucht hat und er sich nicht so sehr um Albernheiten kümmert, reißt Hiob für Nichtiges seinen Mund auf, macht ohne Erkenntnis viel Worte.\"“ Im neutestamentlichen Epheser-Brief (Kap. 5,4; Einheitsübersetzung) schreibt Paulus: „\"Auch Sittenlosigkeit und albernes oder zweideutiges Geschwätz schickt sich nicht für euch, sondern Dankbarkeit.\"“ Als deutsches Sprichwort gilt: „Es ist ein albern Schaf, das dem Wolf beichtet.“ Weitere Aphorismen zum Begriff:", "section_level": 1}], "src_summary": "Albernheit (Adjektiv und Verb: \"albern\") ist eine situationsbezogene Stimmung der Vergnügtheit und des Leicht- und Nicht-Ernst-Nehmens.", "tgt_summary": "傻又称笨拙的定义是做出荒唐的行为,展示了他们「缺乏良好认知及决定能力」,或是处事轻佻、单一或肤浅(Superficial)。在电视、电影等娱乐或综艺节目,谐星会有意无意做出傻的行为引人发笑。在中文上,会使用傻气一词来形容这种风格的人。他们的行为比较笨拙,有时像小丑。", "id": 1141977} {"src_title": "Shefferscher Strich", "tgt_title": "谢费尔竖线", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Semantische Definition (Wahrheitstabelle).", "content": "Der Sheffersche Strich, bezeichnet durch „|“ (oder manchmal auch als „↑“, „NAND“, „formula_1“), ist ein zweistelliger Junktor der Aussagenlogik, der semantisch durch die folgende Wahrheitstabelle definiert wird (hierbei steht \"w\" für \"wahr\", \"f\" für \"falsch\"): Die Gesamtaussage zweier durch den Shefferschen Strich verknüpften Aussagen ist wahr, wenn mindestens eine Aussage falsch ist, bzw. dann falsch, wenn beide wahr sind.", "section_level": 2}, {"title": "Syntaktische Definition.", "content": "Der Sheffersche Strich kann durch die Negation der Konjunktion definiert werden:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Sheffersche Strich ist nach Henry Maurice Sheffer benannt, der eine Menge von fünf unabhängigen Axiomen für boolesche Algebren angab, die von nur einem Junktor Gebrauch machen. Er selbst zog die Interpretation von formula_3 als \"weder formula_4 noch formula_5\" in Betracht (wobei er darauf hinwies, dass auch die als \"nicht formula_4 oder nicht formula_5\" möglich ist, was dem heutigen Gebrauch entspricht) und zeigte, dass durch diesen Junktor Negation und Disjunktion ausgedrückt werden können. Charles Sanders Peirce hatte mehr als dreißig Jahre vorher erkannt, dass sich alle Junktoren durch den Shefferschen Strich und den zu ihm dualen Operator, der Peirce-Funktion (NOR), ausdrücken lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Äquivalenzen.", "content": "Die üblichen Junktoren der Aussagenlogik lassen sich wie folgt durch den Shefferschen Strich ausdrücken:", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften und Besonderheiten.", "content": "Der Sheffersche Strich hat die Besonderheit, dass er allein, ohne weitere logische Operatoren, ein für die Aussagenlogik funktional vollständiges Junktorensystem bildet. Diese Eigenschaft ist die Grundlage für die große Bedeutung des NAND in der modernen digitalen Elektronik. Die NAND-Verknüpfung sowie alle anderen logischen Verknüpfungen können durch NAND-Gatter respektive deren Verschaltung umgesetzt werden und gelten in der Digitaltechnik daher als Standardbaustein. Zudem werden NAND-Bausteine häufig benutzt, da sie die günstigsten digitalen Bausteine sind. So werden sehr platzsparend etwa Speicherbausteine wie NAND-Flashes aus NAND-Bausteinen aufgebaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sheffersche Strich (auch \"Sheffer-Strich\", \"Sheffer-Funktion\", \"Sheffer-Operator\" oder ; nach Henry Maurice Sheffer benannt) bzw. \"NAND\" ( = nicht und), geschrieben als „|“, bezeichnet in der Booleschen Algebra und der Aussagenlogik einen booleschen Operator bzw. Junktor.", "tgt_summary": "谢费尔竖线(英语:Sheffer stroke),得名于Henry M. Sheffer,写为“| ”(见竖线)或“↑”,指示等价于合取运算的否定的逻辑运算。普通语言表达为“不全是即真”(Not AND,因此也常缩写为NAND),也就是说,A | B假,当且仅当A与B都真时才成立。它是可用来表达与命题逻辑有关的所有布尔函数的自足算子之一。在布尔代数和数字电子中有叫做「NAND」的等价运算。", "id": 991084} {"src_title": "Multituberculata", "tgt_title": "多瘤齒獸目", "src_document": [{"title": "Körperbau.", "content": "Multituberculata waren durchwegs kleine Tiere. Die meisten schwankten im Ausmaß zwischen einer kleinen Maus und einer Ratte und selbst die größten Vertreter, die Taeniolabidae erreichten nur die Größe eines Murmeltiers (bis 60 Zentimeter Länge).", "section_level": 1}, {"title": "Kopf und Zähne.", "content": "Der Kopf war breit gebaut, die Schnauze kurz und stumpf und die Augen waren seitlich angeordnet. Auffälligstes Merkmal waren die Zähne. Im Unterkiefer hatten diese Tiere nur ein Paar Schneidezähne, das vergrößert war und nach vorne ragte, im Oberkiefer waren pro Kieferhälfte ein bis drei Schneidezähne vorhanden. Wie bei den Nagetieren war teilweise nur die Vorderseite der Schneidezähne mit Zahnschmelz bedeckt und die Zähne wurden durch gegenseitigen Abrieb geschärft. Für eine nagende Tätigkeit waren bestenfalls die unteren Schneidezähne geeignet, wenngleich sie sicher nicht so effektiv wie die der Nagetiere waren. Zwischen Schneide- und Backenzähnen klafft eine Lücke (Diastema). Die Eckzähne fehlten meist, nur bei den urtümlicheren Arten war noch ein oberer Eckzahn vorhanden. Die unteren Prämolaren wiesen gezackte, scharfe Höcker auf, die gegen die mit vielen Höckern versehenen oberen Prämolaren arbeiteten. Pro Kieferhälfte waren nur zwei Molaren vorhanden, diese hatten jeweils zwei (bei einigen jüngeren Arten auch drei) Reihen von bis zu acht hintereinander angeordneten Höckern (Tuberkeln). Diesen vielen Höckern verdanken die Tiere auch den Namen Multituberculata. Beim Kauen fügten sich die Höcker und die Täler der gegenüberliegenden Zähne ineinander und sorgten so für eine effektive Mahltätigkeit. Der Unterkiefer war groß und muss von kräftigen Kaumuskeln bewegt worden sein. Eine Seitwärtsbewegung des Unterkiefers war nicht möglich, stattdessen wurde die Nahrung durch eine kräftige Vor-und-zurück-Bewegung zermahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Übriger Körperbau.", "content": "Wie bei vielen fossilen Säugetieren sind vielfach nur Zähne oder Teile des Schädels überliefert, mittlerweile sind aber auch einige komplett erhaltene Skelette gefunden worden. Im Bau der Schulter ist das schmale Schulterblatt kennzeichnend, das Rabenbein ist wie bei den Theria reduziert, allerdings ist wie bei den Kloakentieren eine Interclavicula („Zwischenschlüsselbein“) vorhanden. Das Becken weist Beutelknochen auf, was allerdings ein ursprüngliches Säugetiermerkmal sein dürfte. Multituberculata zählen zu den wenigen fossilen Säugetieren, bei denen Haare nachgewiesen wurden. In fossilen Koprolithen wurden Überreste von \"Lambdopsalis\" entdeckt, die eindeutig Spuren eines Felles aufwiesen. Untersuchungen der Schädelhöhle verschiedener Arten zeigten, dass das Gehirn deutlich kleiner als das heutiger Säugetiere vergleichbarer Größe war. Der Riechkolben war allerdings gut entwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Vieles über die Lebensweise dieser ausgestorbenen Tiere bleibt natürlich spekulativ. Aus dem Bau des Gehirns lässt sich schließen, dass der Geruchssinn gut entwickelt war, was eventuell für eine nachtaktive Lebensweise sprechen könnte. Die eingangs erwähnte Analogie zu den Nagetieren zeigt sich auch darin, dass diese Tiere eine Vielzahl von Lebensräumen besiedelten und unterschiedliche Fortbewegungsweisen entwickelten. Bei \"Ptilodus\" lassen sich sehr flexible Füße und vermutlich ein Greifschwanz erkennen, was auf eine baumbewohnende Lebensweise hinweist. \"Bulganbaatar\" wiederum hatte unter dem Körper angeordnete Gliedmaßen und dürfte ein schneller Läufer in einem trockenen Habitat gewesen sein. Bei \"Nemegtbaatar\" lässt sich vermuten, dass sich die Gattung in einer springenden Weise – möglicherweise ähnlich den Springmäusen – fortbewegt hat. \"Lambdopsalis\" wies einen breiten, flachen Schädel und massive Oberarmknochen auf, was vielleicht für eine grabende Lebensweise ähnlich den Maulwürfen sprechen könnte. Die Mehrzahl der Gattungen ist allerdings nur durch Schädel- oder Zahnfunde bekannt, sodass die Multituberculata vermutlich eine noch größere Bandbreite an Fortbewegungsweisen und Lebensräumen als bisher bekannt besaßen. Die Nahrung der Multituberculata ist nicht restlos geklärt. Zum Teil haben sie sich von pflanzlichem Material wie Samen und Knollen ernährt, umstritten ist, in welchem Ausmaß sie auch kleine Tiere zu sich nahmen. Vermutlich waren einige Vertreter Allesfresser, die ihren Speiseplan mit Insekten, Würmern und anderen wirbellosen Tieren ergänzten, während andere Arten reine Pflanzenfresser gewesen sein dürften. Eine Untersuchung des Beckens ergab die spekulative Folgerung, die Multituberculata hätten lebende Junge zur Welt gebracht. Die Enge des Geburtskanals (3,4 Millimeter bei \"Kryptobaatar\") sei für Eier zu klein gewesen, die Neugeborenen könnten demnach größenmäßig vergleichbar mit neugeborenen Beutelsäugern gewesen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Stammesgeschichte und Äußere Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Die ältesten Funde der Multituberculata stammen aus dem mittleren Jura und sind rund 165 Millionen Jahre alt. Die Tiere breiteten sich bald über Laurasia (das heutige Eurasien und Nordamerika) aus, sie kamen allerdings nie nach Gondwana. (Funde aus Südamerika werden heute als eigene Gruppe, Gondwanatheria, betrachtet.) In der Kreidezeit entwickelten sie sich weiter. Sowohl nach der Individuen- als auch nach der Artenanzahl stellen sie die häufigste Säugetiergruppe dieser Epoche dar, bis zu 75 % aller gefundenen Säugetiere der Oberkreide sind Multituberculata. Zwar starben einige Gruppen wie die Djadochtatherioidea vermutlich am Ende der Kreidezeit aus, im Paläozän stellen sie aber immer noch einen beträchtlichen Teil der Säugetierfauna. Der Rückgang dieser Gruppe im Eozän und ihr Aussterben am Ende dieser Epoche (vor rund 34 Millionen Jahren) dürfte mit der Entwicklung und weltweiten Verbreitung der Nagetiere in Zusammenhang stehen, die ähnliche ökologische Nischen besetzen. Die genauen Gründe für das Aussterben der Multituberculata sind aber unklar, möglicherweise waren die Nagetiere ihnen im Bau des Bewegungs- und Kauapparates überlegen. Trotzdem existierten die Multituberculata für rund 130 Millionen Jahre und stellen somit eine der langlebigsten Säugetiergruppen überhaupt dar.", "section_level": 2}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Auf welche Weise die Multituberculata mit anderen Säugetiergruppen verwandt sind, ist immer noch umstritten. Eine Theorie sieht sie als Nachkommen der Haramiyida, einer frühen Säugergruppe, die fast ausschließlich durch Zahnfunde bekannt ist. Zwar deuten Ähnlichkeiten im Bau der Zähne auf diese Verwandtschaft hin – das gemeinsame Taxon wird Allotheria genannt und umfasst möglicherweise auch die Gondwanatheria. Im Bau des Kiefers zeigen die Multituberculata aber Gemeinsamkeiten mit anderen Säugern, was eher gegen diese Abstammung spricht. Eine andere Theorie sieht in den Multituberculata nahe Verwandte der Kloakentiere. Diese Sichtweise wird durch Gemeinsamkeiten im Bau des Schädels und des Ohres unterstützt, andere Merkmale widersprechen dem jedoch, sodass dies nur eine Minderheitenmeinung darstellt. Eine dritte Theorie stellt sie als nahe Verwandte der Trechnotheria dar, eines Taxons, das neben einigen ausgestorbenen Verwandten auch die heutigen Theria umfasst. Somit seien die Multituberculata näher mit den Beutel- und Höheren Säugern verwandt als diese mit den Kloakentieren. Eine detaillierte kladistische Analyse sieht etwas mehr Unterstützung für diese als für die Allotheria-Theorie, der Unterschied ist aber kaum aussagekräftig. Die Frage nach der Abstammung der Multituberculata kann somit zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Die umfassendste Studie zur inneren Systematik der Multituberculata stammt von Zofia Kielan-Jaworowska und Jørn H. Hurum aus dem Jahr 2001. Sie unterschieden zwei Gruppen, die urtümlicheren Plagiaulacida, die vom mittleren Jura bis in die Mittelkreide lebten, und die weiter entwickelten Cimolodonta, die von der Unterkreide bis zum Ende des Eozän existierten.", "section_level": 1}, {"title": "Plagiaulacida.", "content": "Die Plagiaulacida sind die ältere und urtümlichere der beiden Subtaxa. Da sich die Cimolodonta aus ihnen entwickelt haben, sind sie paraphyletisch. Die Vertreter dieser Gruppe sind im Bau ihrer Zähne noch nicht so differenziert wie die späteren Arten. Sie lassen sich in drei Entwicklungslinien aufteilen, die Allodontid-Linie, die Paulchoffatiid-Linie und die Plagiaulacid-Linie, zu denen noch einige in jüngerer Zeit entdeckte, bislang nicht einordbare Gattungen kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Plagiaulacida incertae sedis.", "content": "Diese Gattungen sind incertae sedis, das heißt ihre systematische Einordnung ist unklar.", "section_level": 3}, {"title": "Allodontid-Linie.", "content": "Die Arten der Allodontid-Linie weisen einen urtümlichen Bau der Zähne auf (fünf obere und vier untere Prämolaren, kleine dritte Schneidezähne) und zählen zu den ältesten besser bekannten Multituberculata. Bislang wurden Zähne und einzelne Kiefer- und Schädelknochen gefunden. Alle Vertreter stammen aus dem Oberjura und wurden in Nordamerika gefunden. Sie teilen sich in die Familie der Allodontidae (\"Ctenacodon\", \"Morrisodon \" und \"Psalodon\") sowie in die isolierten Gattungen \"Glirodon\" und \"Zofiabataar.\"", "section_level": 3}, {"title": "Paulchoffatiid-Linie.", "content": "Die Arten der Paulchoffatiid-Linie sind ebenfalls durch einen urtümlichen Zahnbau gekennzeichnet. Sie haben im Oberkiefer noch einen Eckzahn und fünf Prämolaren, und der Zahnschmelz der Schneidezähne ist nicht prismatisch. Außer Zähnen und Kieferteilen ist wenig über sie bekannt. Vertreter dieser Gruppe waren vom Mitteljura bis in die Unterkreide verbreitet, Funde sind aus Westeuropa und Nordafrika bekannt. Drei Familien lassen sich unterscheiden:", "section_level": 3}, {"title": "Plagiaulacid-Linie.", "content": "Die Vertreter der Plagiaulacid-Linie waren vom oberen Jura bis in die Unterkreide verbreitet und lebten in Nordamerika und Eurasien. Zumindest der untere Eckzahn war verlorengegangen und die Zahl der Prämolaren reduziert. Vermutlich haben sich die späteren Multituberculata, die Cimolodonta, aus dieser Gruppe entwickelt. Vier Familien lassen sich unterscheiden:", "section_level": 3}, {"title": "Cimolodonta.", "content": "Die weiter entwickelten Multituberculata werden als Cimolodonta zusammengefasst. Sie sind vermutlich eine monophyletische Gruppe, die sich aus einem Vorfahren aus der Plagiaulacid-Linie entwickelt hat. Sie erscheinen in der Unterkreide, hatten ihre Blütezeit in der Oberkreide und dem Paläozän und sind wahrscheinlich am Ende des Eozäns ausgestorben. Cimolodonta sind aus Nordamerika und Eurasien bekannt. Sie lassen sich in eine basale Gruppe, drei Überfamilien (Ptilodontoidea, Djadochtatherioidea und Taeniolabioidea) und mehrere Familien unklarer Zugehörigkeit einteilen.", "section_level": 2}, {"title": "Basale Cimolodonta.", "content": "Die urtümlichsten Vertreter der Cimolodonta werden in der sogenannten \"Paracimexomys\"-Gruppe zusammengefasst. Es ist keine natürliche Gruppe, da sich vermutlich mehrere Linien aus ihnen entwickelt haben. Es waren mausgroße Tiere, deren Gewicht auf 20 bis 100 Gramm geschätzt wird. Funde der Gattung \"Cimexomys\" wurden bei Dinosauriernestern (von \"Maiasaura\") gemacht – ob das Rückschlüsse auf ihre Ernährung zulässt, ist umstritten. Diese Tiere sind von der Unterkreide bis in das Paläozän belegt und stammen zumeist aus Nordamerika. Zur \"Paracimexomys\"-Gruppe werden die Gattungen \"Bryceomys\", \"Cedaromys\", \"Cimexomys\", \"Dakotamys\" und \"Paracimexomys\". Die systematische Stellung der Gattung \"Uzbekbaatar\" (Oberkreide Zentralasiens) und \"Viridomys\" (Oberkreide Nordamerikas) ist noch unklar.", "section_level": 3}, {"title": "Cimolodonta incertae sedis.", "content": "Mehrere Familien der Cimolodonta werden als incertae sedis geführt, das heißt, dass ihre systematische Zugehörigkeit umstritten ist.", "section_level": 3}, {"title": "Ptilodontoidea.", "content": "Die Ptilodontoidea waren eine Gruppe der Multituberculata, die ihre Blütezeit in der Oberkreide und dem Paläozän hatte und fast ausschließlich aus Nordamerika bekannt ist. Die namensgebende Gattung \"Ptilodus\" wies einen Greifschwanz auf und lebte vermutlich auf Bäumen, inwieweit das auch für die übrigen Vertreter zutrifft, ist nicht bekannt. Die Ptilodontoidea lassen sich in eine isolierte Gattung und drei Familien aufteilen:", "section_level": 3}, {"title": "Djadochtatherioidea.", "content": "Die Djadochtatherioidea sind nur aus der Oberkreide Asiens (vorwiegend aus der Mongolei) bekannt. Einige der besterhaltenen Fossilien von Multituberculata stammen aus dieser Gruppe, die im Gegensatz zu den baumbewohnenden Ptilodontoidea eine terrestrische (bodenbewohnende) Lebensweise führten. Diese Gruppe wird in drei isolierte Gattungen und zwei Familien unterteilt:", "section_level": 3}, {"title": "Taeniolabioidea.", "content": "Die Taeniolabioidea umfassen nur eine Familie die Taeniolabidae. Sie waren von der Oberkreide bis zum Ende des Paläozäns in Nordamerika und Asien verbreitet. Diese Tiere sind durch eine stumpfe Schnauze und einen quadratischen Schädel charakterisiert. Zu dieser Gruppe zählen die größten Multituberculata, sie erreichten die Ausmaße eines Bibers (Kopfrumpflänge rund 60 Zentimeter, geschätztes Gewicht 25 bis 30 Kilogramm). Gattungen dieser Gruppe sind \"Catopsalis\", \"Kimbetopsalis\", \"Lambdopsalis\", \"Prionessus\", \"Sphenopsalis\", \"Taeniolabis\" und \"Valenopsalis\". Die Gattung \"Lambdopsalis\" ist aus zwei Gründen interessant: zum einen wurden bei ihrem Fossil Spuren eines Fells gefunden, was für Säugetiere dieses Alters ungewöhnlich ist. Zum anderen deutet der breite, stämmige Oberarmknochen möglicherweise auf eine grabende, den Maulwürfen ähnliche Lebensweise hin.", "section_level": 3}, {"title": "Anmerkung zur Namensgebung.", "content": "Viele Gattungsnamen enden auf -\"baatar\". Das ist das mongolische Wort für „Held“ und findet sich etwa auch im Namen der Stadt Ulan Bator (mongol. Ulaanbaatar). Diese Namensgebung leitet sich ursprünglich davon ab, dass viele vollständige Skelette in der Mongolei gefunden wurden; mittlerweile wird diese Mode aber auch auf Funde aus anderen Kontinenten (etwa \"Ameribaatar\" aus Amerika oder \"Albionbaatar\" aus Großbritannien) angewandt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Multituberculata sind eine Gruppe ausgestorbener Säugetiere, die in ihren Ausmaßen, ihrer Vielfalt und ihrer vermuteten Lebensweise Parallelen zu den Nagetieren aufwiesen.", "tgt_summary": "多瘤齿兽目(Multituberculata)为一种早期的哺乳动物,生存了相当长的一段时间,最后在渐新世完全灭绝了。 多瘤齿兽类生存了超过1亿年的时间,因此常常被生物学家认为是最成功的哺乳类之一。与啮齿类相似,牠们第一次出现在侏罗纪早期(约1亿8100万年前),而且在白垩纪大灭绝中存活下来,最后在渐新世早期(约3500万年前)完全灭绝。", "id": 1106002} {"src_title": "Luftwechselrate", "tgt_title": "换气次数", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die Luftwechselrate in der Einheit [1/h] gibt das Vielfache des Raumvolumens an, das als Zuluft zugeführt oder als Abluft abgeführt wird. Diese Aussage gilt streng genommen nur für die Verdrängungslüftung. Bei der Verdünnungslüftung liegt die Rate der tatsächlich ausgetauschten Luft wesentlich niedriger.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel Außenluftstrom.", "content": "Die Außenluftrate wird bestimmt durch die Anzahl der in den zu versorgenden Räumen sich aufhaltenden Personen sowie der Außenluftrate pro Person gemäß den gültigen Vorschriften. Empfohlene Außenluftraten pro Person sind zum Beispiel für: Wenn mit einer zusätzlichen Geruchsbelästigung zu rechnen ist, werden die genannten Werte um ca. 20 bis 50 % erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele Luftwechselraten.", "content": "Für die Festlegung der Luftwechselrate ist die Art der Raumnutzung zuständig. Empfohlene Luftwechselrate sind zum Beispiel für: Unabhängig von der Luftwechselrate ist jedoch dafür Sorge zu tragen, dass in den betroffenen Räumen das gesamte Raumvolumen erfasst und gewechselt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Luftwechselrate \"n\" als Dichtemaß.", "content": "Die Luftwechselrate \"n\" ist ein Maß für die Luftdichtheit eines Gebäudes. Diese Zahl ergibt sich aus dem Luftvolumenstrom, der sich pro Stunde einstellt, wenn eine Druckdifferenz von 50 Pa aufrechterhalten wird, dividiert durch das Gebäudevolumen. Je kleiner die Zahl ist, desto dichter ist das Gebäude. Für normale Gebäude ohne raumlufttechnische Anlagen wird eine Luftwechselrate von formula_1, von solchen mit Raumlufttechnik-Anlagen wird formula_2 verlangt. Für Passivhäuser gilt formula_3. Die Messung wird z. B. mit dem \"Blower-Door-Test (Differenzdruck-Messverfahren)\" verwirklicht.", "section_level": 1}, {"title": "Hygienische Mindestluftwechselrate.", "content": "Die \"hygienische Mindestluftwechselrate\" liegt bei etwa 0,3/h. Sie ist ein Mindestmaß für die Sicherstellung von Frischluft, unterhalb dem Geruchsprobleme, Staub- und Mikroorganismenbelastung sowie zu hohe Radonkonzentrationen auftreten können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Luftwechselrate \"n\" ist ein Maß für den Zuluftvolumenstrom der Raumluft bezogen auf das Bauvolumen von Gebäuden. Sie spielt in der Belüftungstechnik und der Heiztechnik eine Rolle.", "tgt_summary": "换气次数(air exchange per hour)又称换气率(air exchange rate),指单位时间内空气更换的次数,通过单位时间进入房间的风量(m/h)除以房间体积(m)计算而得。如果房间通风方式为均匀送风或完全混合送风,换气次数是评价室内空气换气频率多少的一个指标。", "id": 748732} {"src_title": "Munddusche", "tgt_title": "冲牙器", "src_document": [{"title": "Prinzip.", "content": "Die meisten Mundduschen arbeiten mit einem einzelnen Wasserstrahl, mit dem unerwünschtes Material zwischen den Zähnen hervorgespült werden kann. Im Vergleich zur Zahnseide bietet sich die Munddusche auch bei engstehenden Zähnen oder schlecht erreichbaren Zahnzwischenräumen an. Es sind auch Geräte auf dem Markt, bei denen mit ausgeklügelten Massageköpfen gezielt das Zahnfleisch massiert werden kann. Außerdem kann mit einer als Aufsatz eingesetzten \"Subgingival-Düse\" eine Mundspül-Lösung in die Zahnfleischtaschen eingebracht werden. Einige neuere Geräte zeichnen sich zudem durch den Einsatz sogenannter Micro-Luftblasen-Technologie aus. Hierbei wird – anders als bei herkömmlichen Mundduschen – das Wasser im Tank mittels einer zweiten Pumpe zusätzlich mit Luft (Sauerstoff) angereichert und beim Verlassen der Düse in Form eines Luft-Wasser-Gemischs in den Mundraum abgegeben. Dieses aus Millionen mikroskopisch kleinen Luftbläschen (Micro-Luftblasen) bestehende Gemisch dient einerseits der schonenden Beseitigung von Plaque und zum anderen der Sauerstoffanreicherung im Bereich der Zahntaschen. Diese Zufuhr von Sauerstoff ist ein effizientes Mittel zur Beseitigung von anaeroben (ohne Luft lebende) Bakterien, die sich in den Zahntaschen unter Ausschluss von Sauerstoff ansiedeln können. Diese anaeroben Bakterien sind eine der häufigsten Ursachen für Mundgeruch.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Munddusche wurde 1962 von dem Ingenieur John Mattingly und seinem Zahnarzt Gerald Moyer erfunden. Zum Vertrieb ihrer Erfindung gründeten sie gemeinsam die Firma \"Aqua Tec\". 1967 wurde diese von Teledyne erworben, welche 1975 schließlich in \"Teledyne Waterpik\" umbenannt wurde. Heute ist die Firma \"waterpik\" Marktführer in den USA und die Marke \"waterpik\" (oder auch \"water pick\") ist im amerikanischen Sprachraum synonym zur englischen Entsprechung des Begriffs \"Munddusche\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Von Zahnärzten wird die Munddusche als Wellness-Produkt eingestuft, da sie die medizinisch sinnvolle Reinigung mit Zahnbürste und Zahnseide nicht ersetzen kann. Lediglich eine eventuelle Verbesserung der Zahnfleischdurchblutung durch die Massagewirkung sei möglich. Dem gegenüber steht die Gefahr, dass durch falsche Benutzung („Ausspülen der Zahntaschen“) Speisereste in die Zahntaschen gespült werden und dort Zahn und Zahnfleisch schädigen. Aufgrund dieser Gefahr rät die Mehrzahl der Zahnärzte von der Benutzung von Mundduschen ab. Andere Studien haben jedoch gezeigt, dass die Munddusche der Zahnseide bei der Entfernung von Plaque überlegen ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Munddusche ist in der Mundhygiene ein Instrument, mit dem Speisereste und Plaque mittels eines Wasserstrahls aus den Zahnzwischenräumen entfernt werden können, ohne jedoch die Zahnbürste zu ersetzen.", "tgt_summary": "冲牙器,又称水牙线,是一种家用的口腔清洁装置。在使用时,冲牙器喷射出脉冲水流,冲击清洁牙缝与牙龈处的牙菌斑和食物残渣。使用冲牙器可改善牙龈健康,亦有助于清洁矫正器和人工牙体。1962年,美国牙医杰拉德·莫耶(英语:Gerald Moyer)和工程师约翰·马丁利(英语:John Mattingly)在科罗拉多州的科林斯堡发明了首台冲牙机,这也促成了洁碧公司的建立。", "id": 1882489} {"src_title": "Costumbrismo", "tgt_title": "风俗主义", "src_document": [{"title": "Spanische Schriftsteller.", "content": "Die romantische Orientierung der Costumbristas und ihre oft konservative Grundhaltung schloss die realistische Behandlung echter sozialer Probleme nicht aus. Viele Autoren veröffentlichten unter einem Pseudonym. Vertreter waren u. a. die gebürtige Schweizerin Fernán Caballero, Ramón de Mesonero Romanos, Mariano José de Larra, Serafín Estébanez Calderón und Pedro Antonio de Alarcón. Sie bereiteten dem realistischen Roman des letzten Viertels des 19. Jahrhunderts (z. B. Pérez Galdós) den Weg. Der Stil des Costumbrismo hat in vielen Regionen – z. B. in Andalusien, Asturien, im Baskenland oder in Galicien – durch die Betonung des jeweiligen Lokalkolorits die Entstehung einer eigenständigen Literatur begünstigt. Er beeinflusste auch die Literatur Lateinamerikas, vor allem die Perus.", "section_level": 1}, {"title": "Lateinamerikanische Schriftsteller.", "content": "Der \"costumbrismo peruano\" setzt mit José Joaquín de Larriva y Ruiz (1780–1832) ein; weitere Vertreter waren F. Pardo (1806–68), Ricardo Palma und Clorinda Matto de Turner. In Chile gilt José Joaquín Vallejo (späteres Pseudonym: \"Jotabeche\") (1811–58) als Kostumbrist. In Kolumbien sind J. de Dios Restrepo (1827–97), T. Carrasquilla (1858–1940), José Manuel Groot (1800–1878), José Manuel Marroquín (1827–1908) und Rubén López zu nennen, in Mexiko José Joaquín Fernández de Lizardi (1776–1827), der 1816 den ersten Roman Lateinamerikas (\"El Periquillo Sarniento\") überhaupt schrieb, ferner J. B. Morales (1788–1856), M. Payno (1810–94) und G. Prieto (1818–97). Eine später mexikanischer Vertreter ist Mariano Arzuela. In Kuba ist der Costumbrismo durch Cirilo Villaverde (1812–1894) (\"Cecilia Valdés\") vertreten. Im Süden des Subkontinents (Argentinien, Chile) verbreitete Varianten des Costumbrismo waren Criollismo und Gauchismo, literarische und z. T. auch politische Gegenbewegungen gegen die der Aufklärung anhängenden urbanen Eliten und ihre Literatur. Unter der Diktatur des Generals Juan Manuel de Rosas wurde in den 1830er und 1840er Jahren der Gaucho mit seinem roten Poncho zur sozialen Leitfigur Argentiniens; der „zivilisierte“ bürgerlich-liberale Habitus, der von Sarmiento (in seinem Essay \"Civilización y barbarie\" 1845) gegen die „Primitivität“ und Wildheit der Indianer wie der Gauchos verteidigt wurde, war hingegen zunehmend verpönt. Mit großer Empathie schildern die costumbristischen Autoren zunächst den Kampf und die Arbeit der verarmten kreolischen Landbevölkerung inmitten ihrer natürlichen Umgebung; später führte das Erstarken der Agrar-Oligarchien zum zähen Festhalten an den neuen Leitbildern. Insbesondere in Zentralamerika dominierte der Costumbrismo bis in die 1930er Jahre. In El Salvador sind José María Peralta Lagos und Salvador Salazar Arrué zu nennen. Rafael Ocasio hebt die Rolle des Costumbrismo für die afrokubanische Identitätsfindung, aber zugleich ihre problematischen Stereotypen bei der Beschreibung des Lebens der schwarzen Sklaven hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Costumbrismo im weiteren Sinn.", "content": "Im weiteren Sinne wird mit Costumbrismo in Spanien jede Art künstlerischer Darstellung volkstümlicher oder regionaler Charaktere bis hin zu Karikatur bezeichnet (deutsche Entsprechung in der Literatur etwa: \"Heimatdichtung\", in der bildenden Kunst: \"Sittenmalerei\" oder \"Genremalerei\"). Ein wichtiger Vertreter der andalusischen romantischen Genremalerei war Valeriano Domínguez Bécquer (1833–1870). Auch in Bezug auf die Musik Lateinamerikas wird oft von Costumbrismo gesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Costumbrismo in der bildenden Kunst Lateinamerikas.", "content": "Besonders in Lateinamerika spielte der Costumbrismo eine bedeutende Rolle in Malerei und Grafik. Er zeichnete sich durch eine detailgenaue, beinahe ethnografisch-dokumentarische Schilderung des Lebens und der Feste des Volkes aus, die bisweilen in idyllische Genremalerei umschlug. Die vor allem in Kuba und Brasilien ubiquitäre Sklaverei, die dort erst 1886 bzw. 1888 abgeschafft wurde, fand keine Beachtung durch die kreolischen Künstler. Afrokubaner und Afrobrasilianer wurden allenfalls in Karnevalszenen oder als Karikaturen dargestellt. Ausnahmen machten ausländische Maler und Zeichner wie Moritz Rugendas, die durch die Exotik Lateinamerikas fasziniert waren. Dazu gehörte auch eine bedeutende costumbristische Malerschule auf Kuba um den in Spanien geborenen Victor Patricio de Landaluce (1830–89) und französischen Lithographen und Landschaftsmaler Pierre Toussaint Frédéric Mialhe (1810–68), der 1838 bis 1854 auf der Insel lebte. Zu nennen sind ferner: in Kolumbien R. Torres Mendez (1809–85), in Argentinien Carlos Morel (1813–94), in Uruguay J. M. Besnes y Irigoyen (1788–1865), in Chile M. A. Caro (1835–1903) und in Mexico José Agustín Arrieta (1802–79).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Costumbrismo (dt. Kostumbrismus, von span.: \"costumbre\" Brauchtum, Landessitte) ist eine literarische Strömung von etwa 1830 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, die die Sitten und Gebräuche der spanischen Gesellschaft schildert. Die Vertreter dieser Strömung werden als \"Costumbristas\" bezeichnet.", "tgt_summary": "风俗主义()是19世纪西班牙及西班牙语美洲流行的一种反映日常生活和民俗风情的文学艺术流派,主要表现在文学和绘画领域。", "id": 136284} {"src_title": "Ninja Gaiden", "tgt_title": "忍者外傳系列", "src_document": [{"title": "Allgemein.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Die beiden Ninja-Gaiden-Generationen unterscheiden sich sehr in Bezug auf die Aufgabenstellung. In der ursprünglichen Ninja-Gaiden-Reihe steuert der Spieler die Spielfigur durch einen Level und bekämpft die anwesenden Gegner. Die ersten Episoden der Ninja-Gaiden-Reihe zählen zu den Side-Scrollern. Die Spielfigur wird von links nach rechts durch den Level bewegt. Am Ende eines Levels muss oftmals ein Endgegner besiegt werden, bevor der nächste Level erreicht wird. Im Gegensatz zu den normalen Gegnern im Spielverlauf sind die Endgegner nur mit einer bestimmten Vorgehensweise besiegbar. Das im Jahr 2004 erschienene Ninja Gaiden für die Xbox hat das Spielprinzip der Vorgänger durch neue Aufgabenbereiche erweitert. Die Spielfigur muss durch das Bestätigen der jeweiligen Tasten bestimmte Sprünge machen oder Felsvorsprünge erklimmen. Des Weiteren können manche Spielpassagen nur durch das richtige Timing erfolgreich passiert werden. Deshalb wird die neue Generation der Ninja-Gaiden-Reihe dem Genre des Action-Adventure zugeordnet. Der Adventure-Anteil im Spiel wurde hingegen bewusst gering gehalten, da die Entwickler die Actionpassagen mehr hervorheben wollten. Die Ninja-Gaiden-Spiele der neuen Generation werden in einer 3D-Grafik präsentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Das Kampfsystem.", "content": "Die Angriffstechniken des Protagonisten sind in den ersten drei Spielen der Ninja-Gaiden-Reihe begrenzt. Der Protagonist kann mit Nahkampfwaffen wie dem Schwert den Gegner besiegen und Power-Ups einsammeln, die in den Leveln verteilt sind und dem Spieler eine besondere Fähigkeit verleihen oder ihn heilen. Des Weiteren kann der Spieler mit Distanzwaffen wie Wurfsternen (Shuriken) einen Gegner aus der Entfernung beschießen, jedoch machen sie weniger Schaden als Nahkampfwaffen. In dem gleichnamigen Xbox-Spiel sind einige neue Bewegungsmanöver und Angriffstechniken hinzugefügt worden. Der Protagonist kann an Wänden entlanglaufen und bestimmte Orte erreichen oder Abgründe überwinden. Wenn der Protagonist eine Wand senkrecht hoch läuft, kann er in der Drehung einen Angriff auf den Gegner starten. Des Weiteren gibt es in dem Xbox-Spiel einige Passagen, die der Protagonist nur durch Schwimmen erreicht. Nach dem Kampf hinterlassen die besiegten Gegner immer eine bestimmte Anzahl an Energie, das sogenannte \"Fluidum\". Es gibt insgesamt drei verschiedene Arten von Fluidum, die in unterschiedlichen Mengen freigegeben werden. Das \"gelbe Fluidum\" ist die inoffizielle Währung im Spiel und kann für Ausrüstung und Gegenstände ausgegeben werden. Das \"blaue Fluidum\" verbessert die Gesundheit des Protagonisten und das \"rote Fluidum\" verstärkt die Ki-Anzeige (Ki = \"mentale Kraft des Protagonisten\").", "section_level": 2}, {"title": "Der Protagonist.", "content": "Der japanische Ninja Ryu Hayabusa (jap.: \"Ryū Hayabusa\") ist der Protagonist der Ninja-Gaiden-Reihe, der von Tecmo für ihr erstes Ninja-Gaiden-Spiel konzipiert wurde. Nach dem Erfolg der Arcade-Version wurde die Spielfigur in den späteren Spielen beibehalten. In den ersten drei Spielen der Reihe wird die Geschichte von Ryu Hayabusa in gezeichneten Kurzsequenzen dargestellt. In dem gleichnamigen Xbox-Spiel wird die Handlung um einige Aspekte erweitert. Die Entwickler haben sich hierbei mehr auf die Persönlichkeit von Ryu Hayabusa konzentriert. Ryu Hayabusa wird als Nachkomme der Drachendynastie und Mitglied des Hayabusa-Clans bezeichnet. Der Hayabusa-Clan lebt seit einigen Generationen in einem kleinen japanischen Dorf. Als sein Vater Joe Hayabusa das Dorf auf unbestimmte Zeit verlässt, bekommt Ryu das antike Drachenschwert anvertraut. Mit diesem Schwert kann Ryu Hayabusa die Gegner und Dämonen besiegen. Im Verlauf der Ninja-Gaiden-Reihe trifft Ryu zahlreiche Charaktere, die ihm beim Kampf gegen die bösen Mächte unterstützen. Der Protagonist Ryu Hayabusa ist außerdem seit dem Jahr 1996 ein spielbarer Charakter in der Beat-’em-up-Reihe Dead or Alive. In dieser Reihe werden die spielbaren Charaktere mit persönlichen Daten versehen. Demnach ist Ryu Hayabusa ein 23-jähriger Kramladenbesitzer, der an dem Turnier teilnimmt, weil Hayate (siehe \"Charakter-Abschnitt in Dead or Alive\") verschwunden ist. Des Weiteren soll Ryu 1,79 Meter groß sein und 78 kg wiegen.", "section_level": 2}, {"title": "Ähnliche Spiele.", "content": "Das Originalspiel \"Ninja Gaiden\" aus dem Jahr 1988 wurde von der steigenden Ninja-Popularität der späten 1980er-Jahre beeinflusst. Im Jahr 1987 erschienen Shinobi von Sega und The Last Ninja als Arcade-Spiel in japanischen Spielhallen. Diese beiden Spiele bieten ein ähnliches Spielprinzip wie Ninja Gaiden. In den genannten Spielen steuert der Spieler die Spielfigur durch einen Level und bekämpft die im Level verteilten Gegner. Des Weiteren kann man in jedem dieser Spiele Angriffswaffen wie Shuriken benutzen. Im Jahr 1996 erschien der erste Teil der beliebten Tenchu-Reihe unter dem Titel in Deutschland. Dieses Ninja-Spiel hat das Konzept der anderen Ninja-Spiele durch einen weiteren Aspekt erweitert. Der Spieler muss einen der beiden spielbaren Protagonisten heimlich durch Gebiete steuern und Aufträge erfüllen.", "section_level": 2}, {"title": "Arcade-Versionen.", "content": "Die Arcade-Version von Ninja Gaiden enthält einige Unterschiede zu den Konsolenversionen. Der Spieler steuert in der Arcade-Version einen unbekannten Protagonisten durch verschiedene Regionen der USA (so z. B. San Francisco, New York City oder Las Vegas). Das Spielprinzip kann mit der Beat-’em-up-Reihe Double Dragon verglichen werden. Der 32-Bit-Prozessor Motorola 68000 wurde als Haupt-CPU für die Arcade-Versionen verwendet. Die Farbpalette bestand aus 4096 Farben. Die PlayChoice-10-Versionen sind jedoch identisch mit den entsprechenden NES-Versionen.", "section_level": 1}, {"title": "NES-Trilogie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ninja Gaiden.", "content": "Im Jahr 1989 erschien in den USA das Actionspiel Ninja Gaiden (in Europa unter dem Spieltitel \"Shadow Warriors\" bekannt) für zahlreiche Konsolen (Game Gear, Sega Master System). Im September 1988 veröffentlichte Tecmo das Spiel unter dem Spieltitel \"Ninja Ryukenden\" (jap.: 忍者龍剣伝 Ninja Ryūkenden) in Japan. Ninja Gaiden wurde später beibehalten, da die Entwickler der Ansicht waren, dass der Begriff Gaiden außerhalb Japans einfacher auszusprechen sei. Tecmo wollte das Spiel unter dem Spieltitel Ninja Dragon in den USA veröffentlichen. Diese Idee wurde jedoch verworfen, da das Arcade-Spiel \"Bad Dudes vs. Dragon Ninja\" einen ähnlichen Titel vorweisen konnte. Einige Spielelemente wie das Intro oder Bossgegner (\"Bloody Malth\") wurden in den NES-Versionen übernommen. In der NES-Version übernimmt der Spieler die Rolle des Protagonisten Ryu Hayabusa. Der Ninja \"Joe Hayabusa\" wird in einer Auseinandersetzung mit einem Gegner verletzt. Er hinterlässt seinem Sohn Ryu Hayabusa einen Brief und das antike Drachenschwert. Ryu muss daraufhin in die USA reisen und sich dort mit dem Archäologen \"Walter Smith\" treffen. Am Ende des ersten Aktes trifft Ryu auf die CIA-Agentin \"Irene Lew\", die ihm bei einigen Levels hilft. Als Ryu die letzten Endgegner \"Jaquio\" und dessen Dämonen besiegt, hält er seinen sterbenden Vater in den Händen. Daraufhin verlässt er den einstürzenden Tempel und steht mit Irene auf einem Gipfel. In der oberen Bildschirmhälfte findet man mehrere Anzeigen sowie Balken. Der \"Ninja-Balken\" zeigt in Strichform die Lebensanzeige des Protagonisten an. Jeder Level besitzt ein bestimmtes Zeitlimit, das den Spieler unter Druck setzen soll. Sobald diese \"Timer-Anzeige\" abgelaufen ist, muss man den jeweiligen Level von neu beginnen. Der Spieler erhält durch das Besiegen der Gegner Punkte, die man sich in der \"Score-Anzeige\" ansehen kann. Im weiteren Spielverlauf sammelt der Spieler zahlreiche Power-Ups ein, die einen bestimmten Effekt erzielen. Außerdem kann die Spielfigur Ryu mit sogenannten \"Ninpos\" magische Angriffe auf den Gegner bewirken. Die Handlung des Spieles wird in Cutszenen präsentiert. Das Spiel wurde im August 2001 von den Lesern des Videospielmagazins \"Game Informer\" auf Platz 93 der „\"besten Videospiele aller Zeiten\"“ gewählt. Die Leser der amerikanischen Videospiel-Seite \"Joystiq\" haben das Originalspiel aus dem Jahr 1989 auf den zehnten Platz der beliebtesten NES-Spiele gewählt. Die amerikanische Zeitschrift \"Nintendo Power\" veröffentlichte im Dezember 2005 einen Artikel, in dem die 200 besten Nintendo-Spiele gesucht wurden. Die Redakteure dieses Magazins haben alle vorhandenen Nintendo-Systeme berücksichtigt. In der Abstimmung wurde der erste Teil der Ninja-Gaiden-Serie auf den 89. Platz gewählt. Das britische Spielemagazin \"Mean Machines\" bewertete das Spiel mit 90 %. Hierbei wurden vor allem die „\"guten Animationen\"“ und die „\"Atmosphäre\"“ gelobt. Auch das anerkannte Spieleportal \"IGN.com\" hat das Spiel mit 90 von möglichen 100 Punkten bewertet. Hierbei wurde die Wii-Version getestet, die man für 500 Wii-Punkte (umgerechnet 5 €) herunterladen kann. Im Gegensatz zu diesen positiven Reaktionen gab es auch Kritiker, die das Spiel wegen der „\"fehlenden Abwechslung\"“ als „\"dumpf-dümmliche Dutzendprügelei\"“ bezeichnen: „\"Aber die dumpf-dümmliche Dutzendprügelei ist in etwa so spannungsgeladen wie ein Besuch beim Finanzamt. Da nützen auch kleine Feinheiten wie das gewitzte Extrasystem und kleine Geschicklichkeitseinlagen (Ninja hangelt über einen Abgrund) nicht mehr viel. Beinharte Fans fernöstlicher Prügelspiele kommen sicher auf ihre Kosten.\"“", "section_level": 2}, {"title": "Ninja Gaiden II: The Dark Sword of Chaos.", "content": "Ninja Gaiden II: The Dark Sword of Chaos erschien im Jahr 1990 für das NES und den PC. Das Spiel wurde unter dem Spieltitel „\"Ninja Ryukenden 2: Ankoku no Jashin Ken\"“ (jap.: 忍者龍剣伝II) in Japan veröffentlicht. Tecmo verbesserte die Grafik-Engine und versah das Spiel mit einigen neuen Effekten. Dem Spieler stehen 13 unterschiedliche Levels zur Auswahl (so z. B. \"The Road to Lahja\"). Die Anzeigen und Balken in der oberen Bildschirmhälfte blieben unverändert. Das Spielprinzip veränderte sich im Vergleich zum Vorgänger etwas. Der Hauptcharakter kann nun mit bestimmten Spezialattacken die Gegner bekämpfen. Jeder dieser insgesamt fünf Spezialattacken (u. a. die \"Fire Dragon Balls\") wird durch eine Tastenkombination ausgelöst. Die Spielfigur kann nun durch das Bestätigen der Richtungstasten eine Wand hoch- beziehungsweise herunterklettern. Außerdem kann der Spieler den Hauptcharakter Ryu in drei Körperhälften teilen, indem man die orangefarbenen Items (auch als „\"Split Clones\"“ bezeichnet) aufnimmt. Der Klon folgt der Spielfigur bis zum Ende eines Levels und kopiert die Bewegungsabläufe. Die Klone können der Spielfigur im Kampf gegen Endgegner sehr nützlich sein, da sie gegen Angriffe immun sind. Das Spiel setzt den Handlungsverlauf des Vorgängers fort. Während einer stürmischen Nacht lernt der Spieler \"Ashtar\", den Auftraggeber von Jaquio, kennen. Ein Jahr später wird Ryu von einem unbekannten Mann attackiert. Nachdem er durch die vielen Angriffe der Klone bewusstlos wird, findet er sich auf einer Bahnstation wieder. Ryu erfährt, dass die CIA-Agentin Irene Lew von dem Monster Ashtar entführt wurde. Er begibt sich zu dem Ort „\"Tower of Lahja\"“ und beschließt seine Freundin zu retten und das Drachenschwert zu zerstören. Die Fortsetzung wurde von dem Chefredakteur des Spielmagazines \"EGM (Electronic Gaming Monthly)\" mit dem Testurteil „Exzellent“ bewertet. Der Redakteur lobt vor allem die hohe Anzahl an Levels und den spannenden Spielverlauf: „\"Obwohl einige Power-ups fehlen, ist das Spiel von Beginn bis zum Ende großartig\"“.", "section_level": 2}, {"title": "Ninja Gaiden III: The Ancient Ship of Doom.", "content": "Der letzte Teil der NES-Trilogie erschien im Jahr 1991 unter dem Spieltitel Ninja Gaiden III: The Ancient Ship of Doom in den USA. In Japan wurde das Actionspiel unter dem Spieltitel „\"Ninja Ryukenden 3: Yomi no Hakobune\"“ (jap.: 忍者龍剣伝III) veröffentlicht. Im selben Jahr erschien eine Portierung für den Handheld Atari Lynx, die identisch zur Originalversion war. Das Spielprinzip wurde beibehalten und mit einigen Neuerungen ergänzt. In einigen Levelabschnitten kann der Spieler seine Spielfigur in die vertikale Richtung (von unten nach oben) steuern. Diese Neuerung wurde von vielen Käufern kritisiert, weil die Levels dadurch etwas unübersichtlich wirken sollen. Der Schwierigkeitsgrad wurde im Vergleich zum Vorgänger erhöht. Dem Spieler stehen nur eine begrenzte Anzahl an Continues zur Verfügung. Die Gegnertypen reagieren aggressiver sowie intelligenter auf die Spielfigur. Die japanische Version von \"Ninja Gaiden III\" bietet dem Spieler neben weiteren Continues und einer dezimierten Gegneranzahl in den Levels ein „\"password feature\"“. Nach jedem bestandenen Level erhält der Spieler ein Passwort. Dieses Passwort kann in einem Menüpunkt eingegeben werden, sodass der Spieler in den gewünschten Level gelangt. Die Handlung beginnt mit einer Verfolgung der Agentin Irene Lew und einem unbekannten Ninja, der sich als Ryu ausgibt. Während dieser Auseinandersetzung fällt Irene einen Gipfel hinunter und stirbt. Ryu findet daraufhin heraus, dass er für den Tod von Irene verantwortlich gemacht wird. In einer alten Fabrik trifft er auf seltsame Kreaturen, die dem Menschen ähnlich scheinen. Im Kontrollraum entdeckt ihn eine unbekannte Person, die ihm erklärt, dass er sich an den Ort „\"Castle Rock Fortress\"“ begeben soll. Währenddessen erscheint in einem anderen Raum ein Bild von Foster, der ihm erklärt, dass es bisher noch niemand geschafft hat, diesen Ort zu verlassen. Die Redakteure des Magazines „\"Electronic Gaming Monthly\"“ gaben dem Spiel als Testurteil ein „Gut“. Sie lobten vor allem die grafische Darstellung und die Akustik des Spieles. Als Kritikpunkt wurde vor allem der Schwierigkeitsgrad angesehen: „\"Ich mag besonders die neuen Power-ups und die frischen Levels. Mit nur drei Continues ist es schwer.\"“", "section_level": 2}, {"title": "Ninja Gaiden: Shadow.", "content": "Ninja Gaiden: Shadow erschien im Jahr 1991 für den Game Boy (in Europa als „\"Shadow Warriors\"“) und diverse Heimcomputer (u. a. Atari ST). Zunächst war es als Portierung des NES-Titels „\"Shadow of the Ninja\"“ gedacht. Tecmo sicherte sich von dem japanischen Entwickler \"Natsume\" die Rechte und ergänzte das bereits vorhandene Spiel mit den bekannten Charakteren und Funktionen aus der Ninja-Gaiden-Reihe. \"Garuda\" ist in der Metropole New York City für die Angst und den Chaos der Menschheit verantwortlich. Der sechzehnjährige Ninja Ryu Hayabusa muss sich durch insgesamt sechs Levels kämpfen und Garuda besiegen. Der Spieler kämpft in diesem Beat ’em up gegen zahlreiche Gegner, die ihn allein oder in Gruppen attackieren. Der Spieler kann nur die üblichen Aktionen „\"Treten\"“, „\"Schlagen\"“ und „\"Springen\"“ im Spiel durchführen. Am Ende jedes Levelabschnitts gibt es immer eine sogenannte „\"Highscore-Liste\"“, die dem Spieler anzeigt, wie viele Gegner er in einem bestimmten Zeitraum besiegt hat. Die Spielfunktionen wurden im Vergleich zu den NES-Versionen reduziert. Der Protagonist kann nur eine Spezialattacke (\"Fire Wheel\") ausführen und besitzt eine reduzierte Anzahl an Lebenseinheiten. \"Shadow Warriors\" wurde von den meisten namhaften Magazinen als ein „\"solides Actionspiel\"“ bezeichnet. Das deutsche Spielemagazin \"Amiga Joker\" veröffentlichte im Jahr 1990 das folgende Testurteil: „\"Was bleibt, ist eine solide Bildschirmprügelei, die den Highlights des Genres wie z. B. „Double Dragon II“ den Rang wohl nicht ablaufen wird. Aber wer die alte Zocker-Weisheit „Antesten vor Kaufen“ berücksichtigt, kann eigentlich nichts falsch machen.\"“", "section_level": 1}, {"title": "Ninja Gaiden Trilogy.", "content": "Die Ninja Gaiden Trilogy erschien im Jahr 1995 für das Super Nintendo Entertainment System. Diese Sammlung beinhaltet die ersten drei NES-Spiele der Ninja-Gaiden-Reihe. Die grafische Qualität und das Spielprinzip wurden gegenüber den Originalversionen nur dezent verändert. Zu den spielerischen Änderungen zählen die hinzugefügte Passwortfunktion und die verbesserten Zwischensequenzen. Viele Redakteure waren von dieser Sammlung „\"enttäuscht\"“, da diese nur die bereits bekannten Ninja-Gaiden-Spiele beinhaltete. Ein Redakteur des Magazines \"Electronic Gaming Monthly\" schrieb folgendes Urteil: „\"Okay das klassische NES-Spiel von Ninja Gaiden hat einigen Spaß zurückgebracht, aber ich wünschte mir sehr, sie hätten das Spiel eher geändert als eine Portierung gemacht.\"“", "section_level": 1}, {"title": "Ninja Gaiden für Sega-Konsolen.", "content": "Der japanische Spieleentwickler Sega entwickelte mit der offiziellen Lizenz von Tecmo drei eigenständige Versionen für ihre Konsolen. \"Ninja Gaiden\" für den Sega Game Gear aus dem Jahr 1991 ähnelt spielerisch den NES-Versionen, bietet aber komplett andere Levels. Ninja Gaiden für das Sega Master System aus dem Jahr 1992 entspricht spielerisch ebenfalls größtenteils der NES-Trilogie, bietet jedoch eine verbesserte Grafik und eine neue Handlung. Es existiert in Japan eine sehr seltene Sega-Mega-Drive-Version (1992), die sich spielerisch zwar an das Arcade-Original anlehnt, allerdings komplett andere Grafiken und Levels bietet.", "section_level": 1}, {"title": "Neue Ninja-Gaiden-Generation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ninja Gaiden.", "content": "Ninja Gaiden wurde am 3. Mai 2004 exklusiv für Xbox veröffentlicht. Hierbei handelt es sich nicht um ein Remake des Originals, sondern um ein eigenständiges Actionspiel. Das Spielprinzip ist im Vergleich zu den NES-Episoden gleich geblieben. Der Spieler steuert den Protagonisten Ryu Hayabusa durch 16 unterschiedliche Levels und bekämpft verschiedene Arten von Gegnern beziehungsweise Endgegnern. Der japanische Entwickler \"Tomonobu Itagaki\" war an der Entwicklung des Spieles beteiligt. Im Jahr 1999 wurde das Spiel unter dem Projekttitel „Next-Generation Ninja Gaiden Project“ für das Sega-NAOMI-System angekündigt. Das Spiel wurde in der Entwicklungsphase mehrfach verschoben und für unterschiedliche Konsolen (Sega Dreamcast, PlayStation 2) entwickelt. Im Jahr 2001 gab Tecmo bekannt, dass das Spiel exklusiv für die Xbox erscheint. Tecmo war bei diesem Teil der Reihe ausschließlich für den Vertrieb verantwortlich, die Entwicklung übernahm erstmals der japanische Entwickler \"Team Ninja\". Die 24 unterschiedlichen Endgegner (u. a. der \"Skelettdinosaurier\") können nur mit einer bestimmten Taktik besiegt werden. Sie erscheinen meistens am Ende eines Levels und werden durch eine Cutszene präsentiert. Im Laufe des Spieles erlernt die Spielfigur neue Angriffsfähigkeiten (\"Moves\") und erhält zahlreiche Gegenstände. Der Lebens- und Manabalken in der linken Bildschirmhälfte kann durch den Gebrauch eines „Göttlichen Symbols“ verstärkt werden. Am Ende jedes Kapitels wird immer die sogenannte „\"Karma-Anzeige\"“ angezeigt. In dieser Anzeige erhält der Spieler Informationen über die Anzahl an besiegten Gegnern und die Dauer des Kapitels. Der Spieler erhält im Spielverlauf mehrere Schriftrollen (z. B. die Kunst des Eissturms), die im Optionspunkt „Ninpo“ aufgeführt werden. Sobald der Spieler einer dieser Schriftrollen verwendet, erzielt diese einen magischen Angriff auf den Gegner. Während des Spieles findet der Spieler an verschiedenen Orten „\"Skarabäen\"“, die man bei dem Händler Muramasa eintauschen kann. Zudem haben die Entwickler die ersten drei NES-Episoden in das Hauptspiel integriert. Im „\"Master Ninja Tournament\"“ kann der Spieler per Xbox Live gegen andere Spieler antreten. Dieser Modus ist dem Spieler erst zugänglich, wenn der Story-Modus erstmals durchgespielt wurde. Die Haupthandlung dieses Spieles ist einige Jahre vor den Ereignissen des Originaltitels (\"Ninja Gaiden aus dem Jahr 1989\") angesiedelt. Eines Tages wird das \"Dorf der Hayabusa\" von dem \"vigurischen Reich\", einer imperialistischen Nation, angegriffen und zerstört. Der Anführer dieser auf dem westasiatischen Kontinent liegenden Kultur ist \"Der Kaiser\". Ihm untersteht ein Dämon namens \"Doku\", der auch den Angriff auf das Ninjadorf anführte. Ryu Hayabusa will sich für den Tod seiner Freunde rächen und das „\"Dunkle Drachenschwert\"“ zurückbringen. Das Schwert wurde vor Urzeiten aus den Fangzähnen eines „schwarzen Drachen“ geschnitten und wird seit Generationen vom Hayabusa-Clan gehütet. Eine alte Legende besagt, dass dieses Schwert den Hass der Menschen absorbieren kann und diesen auf den Besitzer überträgt. Ryu folgt den Angreifern als zunächst Blinder Passagier in einem Luftschiff über die Staatsgrenze und bringt das Gefährt direkt über \"Tairon\", der Hauptstadt des vigurischen Reiches, zum Absturz. Hier kämpft er sich durch viele Stationen über Doku bis zum vigurischen Imperator hoch, den er in einem finalen Kampf besiegt. Das Actionspiel war ein großer kommerzieller Erfolg für den Spieleentwickler Tecmo. Käufer und Spielekritiker haben das Spiel hauptsächlich gelobt. Henry Ernst, ein Redakteur des deutschen Spielemagazines GamePro, bezeichnet dieses Spiel als einen „\"frustig fordernden Action-Kracher\"“. Die amerikanische Webseite „\"GameSpot.com\"“ hat dem Spiel „9,4“ von 10 möglichen Punkten gegeben und es als „\"eines der besten Action-Adventure aller Zeiten\"“ bezeichnet. Die Kameraführung sowie der hohe Schwierigkeitsgrad wurden hingegen oft als Kritikpunkt verwendet. In den darauffolgenden Monaten erschienen zwei Updates (siehe \"Ninja Gaiden Black\") und eine erweiterte Version von Ninja Gaiden.", "section_level": 2}, {"title": "Ninja Gaiden Black.", "content": "Ninja Gaiden Black erschien am 21. Oktober 2005 exklusiv für die Xbox. Diese Erweiterung beinhaltet die zwei Hurricane-Updates der Originalversion sowie einige weitere Neuerungen. Das erste Update mit dem Titel „\"Hurricane Pack Volume 1\"“ war per Xbox Live kostenlos verfügbar. Der Schwierigkeitsgrad der Originalversion wurde, durch eine höhere Anzahl an Gegnern, angehoben. Diese Änderung wurde von Käufern kritisiert, da das Originalspiel bereits einen anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad besaß. Die Entwickler haben sich die Kritik von Käufern und Lesern angehört und eine Neuerung eingebaut. Der Spieler kann nun mit dem rechten Analogstick in den „\"Free-Camera\"“-Modus schalten und die Kameraführung verändern. Zudem sind in dem „\"Hurricane Pack 1\"“, als auch in \"Ninja Gaiden Black\", neue Kostüme, Waffen (u. a. eine \"Stabwaffe\") und Gegenstände enthalten. Die Rendersequenzen wurden dezent verändert und die Gegnerintelligenz wurde erweitert. Das zweite Update wurde unter dem Titel „\"Hurricane Pack Volume 2\"“ im Xbox-Live-Netzwerk veröffentlicht. Diese Aktualisierung bietet dem Spieler eine zusätzliche Kampagne, die in einem Zeitraum von 30 bis 40 Minuten zu bewältigen ist. Das Update \"Ninja Gaiden Black\" besitzt zusätzlich zu den beiden Hurricane-Versionen zwei neue Schwierigkeitsgrade und einen Missions-Modus. Der erste Schwierigkeitsgrad ist unter dem Namen „Ninja-Dog-Modus“ anwählbar und soll Einsteigern bei der Bedienung helfen. Der sogenannte „Master-Ninja“-Schwierigkeitsgrad ist an erfahrene Spieler gerichtet. Im „Missions-Modus“ muss der Spieler 50 kleinere Aufgaben erfüllen. Nach 40 erfüllten Missionszielen erhält der Spieler einen neuen Level, der sich „Eternal Legend“ nennt. Das Spiel wurde von Kritikern und Spielern gleichermaßen positiv aufgenommen. Das US-amerikanische Online-Magazin GameSpy bezeichnete \"Ninja Gaiden Black\" als ein „\"brandneues Spiel\"“ und lobte vor allem die verbesserte Kameraführung. Das US-amerikanische Spieleportal \"IGN.com\" vergab dem Spiel das Testurteil „\"Herausragend\"“ und wählte es auf den siebten Platz der „\"besten 25 Xbox Spiele aller Zeiten\"“. Das deutsche Videospiel-Magazin \"GamePro\" verlieh dem Spiel den goldenen „GamePro-Award“ (\"erhält ein Spiel ab einer Gesamtwertung von 85 %\") und gab das folgende Testurteil: „\"Bockschweres Action-Adventure mit tollem Kampfsystem\"“.", "section_level": 2}, {"title": "Ninja Gaiden Sigma.", "content": "Ninja Gaiden Sigma ist die Umsetzung des Xbox-Titels \"Ninja Gaiden Black\" für PlayStation 3. Der Titel wurde am 14. Juni 2007 in Japan veröffentlicht, Nordamerika und Europa folgten am 3. und 6. Juli desselben Jahres. Im Vergleich zur Xbox-Version wurde die PlayStation-Variante um drei zusätzliche Kapitel sowie weitere Gegnertypen erweitert. Zudem ist neben Ryu Hayabusa ein weiterer Charakter spielbar: In einigen Levelabschnitten kann die Dämonen-Jägerin \"Rachel\" gesteuert werden. Die deutsche Version des Spiels erhielt trotz Schnitten die USK-Einstufung „ab 18“.", "section_level": 2}, {"title": "Ninja Gaiden 2.", "content": "Nach den beiden Remakes \"Ninja Gaiden Black\" und \"Ninja Gaiden Sigma\" arbeitete Tecmo an einer Fortsetzung zu \"Ninja Gaiden\", das exklusiv für die Xbox 360 erschien. Der Handlungsmodus schickt den Protagonisten durch Schauplätze in Tokio, Venedig, Moskau, New York, Brasilien und auf den Berg Fuji. Das Spiel beinhaltet vier Schwierigkeitsgrade. Technologisch gesehen fußt \"Ninja Gaiden 2\" auf einer Engine, die „von Grund auf für die Xbox 360 entwickelt wurde“. Der europäische Releasetermin für das Spiel wurde für den 6. Juni 2008 angesetzt. Am 22. April 2008 wurde dem Spiel aufgrund des hohen Gewaltgrades die Freigabe durch die USK verweigert. Microsoft entschied sich daher, das Spiel nicht in Deutschland zu veröffentlichen.", "section_level": 2}, {"title": "Ninja Gaiden Sigma 2.", "content": "Wie bereits der Vorgänger ist auch \"Sigma 2\" eine erweiterte Umsetzung der Xbox-360-Variante für PlayStation 3. Der Titel erschien am 29. September 2009 zunächst in Nordamerika. Die Veröffentlichungen in Japan und Europa folgten am 1. und 2. Oktober. Im Vergleich zur Version auf Xbox 360 stehen bei der PlayStation-3-Variante drei zusätzliche spielbare Charaktere zur Verfügung, darunter Ayane aus der Dead-or-Alive-Serie. Zudem wurden neben kleineren Veränderungen im Spielablauf neue Gegner und Endgegner integriert sowie ein Online-Kooperationsmodus hinzugefügt. Anderes als die Xbox-360 Version, erhielt Ninja Gaiden Sigma 2 in Deutschland eine Freigabe durch die USK. Dies beruht darauf, dass der Gewaltgrad in der PlayStation-3-Umsetzung stark zurückgefahren wurde (weltweit).", "section_level": 2}, {"title": "Ninja Gaiden Dragon Sword.", "content": "Ninja Gaiden Dragon Sword erschien für den Nintendo DS. Der ausführende Entwickler Tomonobu Itagaki hat in einer Befragung bestätigt, dass die Handlung sechs Monate nach den Ereignissen von \"Ninja Gaiden\" spielen wird. Der Protagonist wird mit dem Stylus-Stift des Nintendo DS in die jeweilige Richtung gesteuert. Auf dem zweiten LC-Bildschirm wird eine Missionskarte eingeblendet, die dem Spieler die Orientierung im Spiel erleichtern soll. In den USA erschien das Spiel am 25. März 2008. Die EU-Veröffentlichung war am 26. Juni 2008. Es gibt auch im Nintendo-Kanal über die Nintendo Wii eine Demo zum Herunterladen.", "section_level": 2}, {"title": "Ninja Gaiden 3: Razor's Edge.", "content": "Ninja Gaiden 3: Razor's Edge wurde von Tecmos Entwicklungsabteilung Team Ninja entwickelt. Ursprünglich erschien das Spiel in Europa am 11. Januar 2013 exklusiv für die Nintendo Wii U, jedoch waren die Einnahmen viel zu gering, worauf hin Tecmo sich dazu entschied, das Spiel im April 2013 auch für die PlayStation 3 und Xbox 360 zu veröffentlichen. In Deutschland ist das Spiel aufgrund seines zu gewalttätigen Inhaltes nie erschienen. Die Hauptrolle im Spiel ist der bereits aus \"Ninja Gaiden\" und \"Dead or Alive\" bekannte Meisterninja Ryu Hayabusa. Das Spiel beschäftigt sich mit der menschlichen Seite von Ryu Hayabusa, als dieser von einem Fluch befallen wird, welcher den kompletten Spielverlauf beeinflusst.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Arcade Ninja Gaiden-Reihe Bewertungen Schnittberichte", "section_level": 1}], "src_summary": "Ninja Gaiden (jap.:, dt.: \"Ninja-Nebengeschichte\") ist eine Videospielreihe des japanischen Spieleentwicklers Tecmo. 1988 erschien zunächst in Japan das Arcade-Spiel \"Ninja Ryūkenden\" (; in Europa und Australien als \"Shadow Warriors\" bekannt), das als einziges Spiel der Reihe ein Beat ’em up darstellt. Jedoch war das Arcade-Spiel weniger erfolgreich als die eigentliche Serie, die insbesondere für das Nintendo Entertainment System (NES) erschien und zum Genre des Actionspiels zählt.", "tgt_summary": "系列,旧名,最早是由日本TECMO公司于1988年所推出的系列游戏,后来于发展出多款续作并于多种游戏平台发行,是以难度见称的动作游戏。", "id": 1610197} {"src_title": "Antigone (Sophokles)", "tgt_title": "安提戈涅 (索福克勒斯版)", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ort und Zeit.", "content": "Das Stück spielt in mythischer Vorzeit im Stadtstaat Theben in Griechenland.", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Hintergrund ist das Unheil, das seit drei Generationen über dem Herrschergeschlecht von Theben hängt, dem Haus der Labdakiden. König Laios hatte eine Untat begangen, was dazu führte, dass sein Sohn Ödipus unwissentlich seinen Vater erschlug und dass er seine Mutter Iokaste heiratete, ebenfalls unwissentlich. Er wurde der neue König von Theben und hatte mit Iokaste vier Kinder: zwei Töchter, Antigone und Ismene (die also zugleich die Schwestern von Ödipus und die Enkelinnen von Iokaste sind), und zwei Söhne, Eteokles und Polyneikes (zugleich die Brüder von Ödipus und die Enkel von Iokaste). Nach dem Tod von Iokaste und Ödipus wachsen die Kinder bei Kreon auf, dem Bruder ihrer Mutter. Die Söhne (Antigones Brüder und zugleich Neffen) sollen abwechselnd die Herrschaft innehaben, darüber sind sie jedoch zu Feinden geworden. Polyneikes wird verbannt; er sammelt Verbündete um sich und versucht, im Krieg der Sieben gegen Theben mit ihrer Hilfe die Stadt zu erobern. Bei der entscheidenden Schlacht vor den Toren Thebens töten sich die Brüder gegenseitig, und die Angreifer werden zurückgeschlagen. Nun übernimmt Kreon die Herrschaft, als nächster männlicher Verwandter der bisherigen Könige. Seinen Neffen Eteokles, der die Stadt verteidigt hat, lässt er den Sitten gemäß beerdigen. Den Leichnam des Polyneikes jedoch, der zum Feind der Stadt geworden war, lässt er vor den Toren der Stadt liegen und verbietet seine ordentliche Bestattung. Damit verwehrt Kreon dem toten Polyneikes den Einzug ins Totenreich. Die Einhaltung seines Verbots, das er mit der Strafandrohung einer Steinigung verbunden hat, sichert eine Gruppe von Wächtern. An dieser Stelle setzt die Handlung ein.", "section_level": 2}, {"title": "Prolog.", "content": "Antigone berichtet ihrer Schwester Ismene von Kreons Verbot, Polyneikes zu beerdigen; sie fragt sie, ob sie bereit sei, ihr bei der Bestattung zu helfen. Ismene lehnt das ab. Sie verweist auf Kreons Verbot und auf die schmähliche Strafe der Steinigung; die Aufgabe der Frauen bestehe nicht darin, sich den Männern und den Stärkeren zu widersetzen. Antigone erklärt Ismene, dass sie deren Entscheidung für falsch hält – die Gesetze der Unterweltgötter gebieten die Bestattung; Antigone versucht aber nicht, Ismene umzustimmen. Ismene ist klar, dass sie das Gesetz der unterirdischen Götter verletzt; dafür will sie sie um Verzeihung bitten. Antigone freut sich darauf, so sagt sie, nach der Tat zu sterben und mit ihrem lieben Bruder auf immer zusammenzuliegen. Ismene fordert Antigone auf, die Tat wenigstens heimlich zu begehen, Antigone weist das zurück. Ismene erklärt Antigone für unverständig. Das Einzugslied des Chores handelt vom Kampf um Theben. Ein gefährlicher Krieger näherte sich der Stadt, Adrast von Argos, mit dem Polyneikes sich verbündet hatte. Die Angreifer wollten die Türme der Stadt in Brand setzen, doch die Thebaner konnten sie zurückschlagen; dabei stützten sie sich auf die Hilfe der Götter Zeus und Ares. Das \"schreckliche Brüderpaar\" (Vers 144) hat sich im Kampf gegenseitig umgebracht. Nike, die Siegesgöttin, jubelt; jetzt soll der Kampf vergessen und der Sieg gefeiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "1. Akt/Epeisodion.", "content": "Kreon erklärt sich zum neuen Herrscher der Stadt, er beruft sich auf seine nahe Verwandtschaft mit den bisherigen Machthabern, Ödipus und seinen Söhnen. Das höchste Gut sei das eigene Vaterland, deshalb habe er befohlen, dass Polyneikes nicht bestattet werden dürfe. Der Chorführer erklärt sein Einverständnis: Kreon habe das Recht, einen solchen Befehl zu erlassen. Ein aufgeregter und ängstlicher Wächter erscheint und berichtet, dass das Verbot übertreten worden ist. Die Leiche wurde mit Staub bedeckt, der Täter ist unbekannt. Ausführlich schildert er, eine komische Figur, wie sehr er fürchtet, für die schlechte Nachricht bestraft zu werden. Der Chorführer fragt vorsichtig, ob das göttliche Recht nicht möglicherweise doch die Bestattung gebiete. Zornig beharrt Kreon auf dem Verbot; er vermutet, dass derjenige, der es übertreten hat, dies für Geld getan habe. Die Bewacher der Leiche werden von ihm mit dem Tod bedroht: Falls sie den Schuldigen nicht sofort finden, sollen sie gekreuzigt werden. Mit einem Wortspiel versucht der Wächter, Kreon den Unterschied zwischen der Nachricht und dem Boten klarzumachen. Im ersten Standlied besingt der Chor die ungeheuren Taten des Menschen: Der Mensch beherrscht die Seefahrt und die Landwirtschaft, den Vogelfang, den Fischfang und die Viehzucht. Er hat sich das Denken, das Sprechen und das Staatenlenken beigebracht. Dem Schnee und dem Regen kann er entfliehen; dem Tod kann er zwar nicht entrinnen, doch schwer heilbare Krankheiten hat er im Griff. Die Kunst der Erfindung wird von ihm teils für das Gute, teils für das Schlechte eingesetzt. In der Stadt bringt er die Gesetze des Landes und das von den Göttern verhängte Recht zur Geltung; wer Unrecht tut, wird aus der Stadt verbannt.", "section_level": 2}, {"title": "2. Akt/Epeisodion.", "content": "Die Wächter haben Antigone am Grab des Polyneikes gefasst; einer von ihnen bringt sie zu Kreon. Er berichtet dem König, wie sie die Leiche mit Staub bedeckt und Polyneikes' Tod beklagt habe; er beschreibt, wie erleichtert er sei, selbst dem Unglück entronnen zu sein. Antigone gesteht ihre Tat ohne Umschweife. Sie beruft sich auf die ungeschriebenen Gesetze des Unterweltgottes. Diese verlangen, sagt sie, dass der Bruder bestattet werde, unabhängig davon, ob er Gutes oder Schlechtes getan hat; das Volk der Stadt sehe das genauso, wage aber nicht, das zu äußern. Wenn sie sterben müsse, sei das nur ein Gewinn, da sie ein Leben voller Leid gelebt habe. Kreon kritisiert ihre Starrheit und ihren Hochmut; nie werde eine Frau ihn beherrschen. Er lässt Ismene holen. Ismene erklärt, dass sie bereit sei, die Mitschuld auf sich zu nehmen. Von Antigone wird sie schroff zurückgewiesen. Im abschließenden Standlied singt der Chor von dem Unheil (\"Ate\"), mit dem das Haus der Labdakiden geschlagen sei.", "section_level": 2}, {"title": "3. Akt/Epeisodion.", "content": "Es kommt zu einem Streitgespräch zwischen Kreon und seinem Sohn Haimon, dem Verlobten der Antigone. Haimon bekundet zunächst seinen Respekt gegenüber seinem Vater, berichtet dann, dass das Volk der Stadt das Mädchen bedaure, da sie eine rühmliche Tat begangen habe, und fordert Kreon schließlich dazu auf, seine Meinung zu ändern. Kreon erklärt, das hieße, diejenigen zu ehren, die die Ordnung verletzt hätten. Da die Stadt das Eigentum des Herrschers sei, habe er allein das Recht, über Antigone zu entscheiden. Das Gespräch wird hitzig. Kreon wirft Haimon vor, sich dem Vater zu widersetzen, der Sklave einer Frau und ein Hohlkopf zu sein; Haimon setzt dagegen, dass die Stadt nicht einem einzigen Mann gehöre, dass Kreon das Recht der Unterweltgötter verletze und dass er verrückt sei. Wenn Antigone sterbe, wolle auch er, Haimon, sterben; Kreon werde ihn nie wiedersehen. Kreon verfügt, Antigone lebendig in eine Grabkammer einzusperren, und verhöhnt sie: In diesem Grab könne sie Hades anbeten, den Gott der Unterwelt, den einzigen Gott, den sie verehre. Im dritten Standlied geht es um Eros – um den Gott der Liebe, des Begehrens. Eros verwirre den Sinn der Gerechten und habe auch diesen Streit zwischen Blutsverwandten hervorgerufen. Die strahlenden Augen von Antigone hätten gesiegt und drohten jetzt (so singt der Chor über sich selbst) sogar den Chor der Alten von der Bahn des Gesetzes abzubringen.", "section_level": 2}, {"title": "4. Akt/Epeisodion.", "content": "Der vierte Auftritt enthält Antigones Totenklage (\"kommos\"). Sie beklagt, dass sie unverheiratet in den Tod gehe. Der Chorführer antwortet, dass sie berühmt sei, allgemein gelobt werde und autonom (\"autonomos\", sich selbst das Gesetz gebend) in den Hades gehe. Sie vergleicht ihr Schicksal mit dem von Niobe, die in einen Fels verwandelt wurde. Der Chorführer erwidert, es sei etwas Großes, wie eine Göttin zu sterben; Antigone fühlt sich dadurch verspottet. Der Chorführer bringt in Erinnerung, dass sie dem Fluch der Labdakiden zum Opfer gefallen sei; Antigone spricht von den Verbrechen des Ödipus. Kreon tritt auf und drängt die Wächter, Antigone schneller ins Grab zu bringen. Sie erklärt, dass sie sich auf das Totenreich freue, da sie hoffe, dort ihre Eltern und Brüder wiederzusehen. Was sie für ihren Bruder tat, hätte sie niemals, so sagt sie, für ihren Ehemann oder für ihre Kinder getan; diese seien ersetzbar – sie könnte einen anderen Mann heiraten und mit ihm andere Kinder haben –, den Bruder aber könne sie, da Vater und Mutter tot seien, nicht ersetzen. Das vierte Standlied handelt von grausamen Strafen: Danaë wurde in eine Eisenkammer gesperrt, obwohl sie von königlicher Herkunft war und mit Zeus ein Kind hatte. König Lykurg von Thrakien wurde von Dionysos in ein steinernes Gefängnis eingeschlossen, weil er gegen den Gott Schmähreden gehalten hatte. Die beiden Söhne von König Phineus wurden von ihrer Stiefmutter Idaea mit Weberschiffchen geblendet; sie beweinten das Leid ihrer Mutter Kleopatra, Tochter des Windgottes Boreas.", "section_level": 2}, {"title": "5. Akt/Epeisodion.", "content": "Von einem Knaben geführt, betritt der blinde Seher Teiresias die Szene und berichtet Kreon von schlechten Zeichen: Die Vögel sind aggressiv, und von den Altären steigt das Feuer nicht mehr in die Höhe – die Götter nehmen die Gebete und die Opfer nicht mehr an. Der Grund, so sagt er, liege darin, dass die Altäre besudelt seien von Leichenteilen von Polyneikes, die von Vögeln und Hunden dorthin geschleppt worden seien. Der Seher fordert Kreon auf, Polyneikes beerdigen zu lassen. Kreon beharrt auf dem Verbot und verdächtigt Teiresias, bestochen worden zu sein. Beide geraten in Zorn. Teiresias sagt Kreon voraus, dass er nicht mehr lange zu leben habe und dass die Unterweltgötter einen von seinen Blutsverwandten zur Strafe für das Unterlassen der Beerdigung sterben lassen würden. Der Chorführer ist sich mit dem König darin einig, dass die Voraussagen von Teiresias, seit er alt sei, immer gestimmt hätten. Der Chorführer rät Kreon, Antigone aus der Gruft zu holen und Polyneikes zu bestatten. Kreon stimmt zu, was ihn große Überwindung kostet, und zieht los, um Antigone zu befreien. Im fünften Standlied ruft der Chor den Gott Dionysos an und erinnert ihn an dessen Verbindungen mit der Stadt. Jetzt, wo Theben von schwerer Krankheit befallen sei, möge er in der Stadt erscheinen, zusammen mit seinem wilden Gefolge, den Bacchantinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Schlussszene/Exodos.", "content": "Ein Bote berichtet, dass Kreon etwas Schreckliches zugestoßen sei, er sei jetzt ein „lebendiger Toter“. Im Wechselgespräch mit dem Chorführer erzählt der Bote, dass Haimon sich aus Zorn über den Vater „wegen des Mordes“ umgebracht habe. Eurydike kommt hinzu, Kreons Ehefrau und Haimons Mutter, und der Bote schildert ihr die Einzelheiten: Er habe zunächst mit Kreon Polyneikes beerdigt und sei dann mit ihm zu Antigones Grabbau gegangen. Im Grab hätten sie Antigone, die sich erhängt habe, gesehen und Haimon gefunden, der sie an der Hüfte umschlungen und den „Verlust des Bettes“ und die Tat des Vaters beklagt habe. Haimon habe das Schwert gegen Kreon gezogen, diesen verfehlt und sich dann, rasend über sich selbst, in sein Schwert gestürzt und an die tote Antigone geklammert. Dann sei er gestorben. Nach diesem Bericht geht Eurydike ins Haus. Die anschließende Stille ist dem Boten und dem Chorführer unheimlich. Die Bahre mit Haimons Leiche wird hereingetragen, Kreon wirft sich über sie. Im Wechsel singen der Chorführer, Kreon und ein Bote das abschließende Klagelied. Der Chorführer erklärt, dass Kreons Unglück auf dessen eigenem Fehler beruhe. Kreon stimmt zu: Es sei seine Uneinsichtigkeit gewesen, durch die er seinen Sohn verloren habe. Ein Bote berichtet, dass Eurydike sich ebenfalls getötet habe. Sie schloss die Augenlider, nachdem sie Kreon als Kindesmörder verflucht und sich dann mit einem scharfen Schwert in die Leber gestochen habe. Kreon klagt, dass er selbst ihr Mörder sei und wünscht sich sein Ende herbei. Der Chorführer kritisiert ihn: Aus dem vorbestimmten Schicksal gebe es für Sterbliche kein Entrinnen. Das Stück endet mit einer vom Chorführer gesungenen moralischen Lehre: Besonnenheit sei das höchste Glück; den Bereich der Götter dürfe man nicht entweihen; die großen Worte der Prahlenden hätten im Alter vernünftiges Besinnen gelehrt, nachdem sie durch schwere Schläge gebüßt worden seien.", "section_level": 2}, {"title": "Interpretation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike.", "content": "Sophokles hat sein Stück \"Antigone\" als Reaktion auf die Verbannung des Themistokles, des Helden der Seeschlacht von Salamis, aus Athen verfasst. In seinem Werk behandelt Sophokles das moralisch gerechtfertigte Aufbegehren gegen staatliche Ordnung bzw. Gewalt bei Strafe des eigenen Unterganges. Kreon nimmt in diesem Werk die Stellung eines Tyrannen ein. (Anmerkung: Als „Tyrann“ galt zu jener Zeit ein Alleinherrscher, der seine Herrschaft mit Gewalt errungen hatte und nicht unbedingt, wie heute, dass er eine Gewaltherrschaft ausübte. Ein Tyrann konnte durchaus ein friedlicher Herrscher sein (z. B. Peisistratos). Seine pejorative Bedeutung bekam der Begriff erst in späterer Zeit.) Haimon tritt für die Herrschaft des Volkes ein und missbilligt die Alleinherrschaft seines Vaters: \"„Das ist kein Staat, der einem nur gehört“\" (V. 737). Kreon hingegen hält an dem Gesetz fest und daran, jeden zu bestrafen, der dieses Gesetz übertritt. Er sieht Ordnung und Disziplin als den geeignetsten Schutz für das Gemeinwohl: „\"Wo die Reihn geordnet stehn, bewahrt Gehorsam tausend Leben vor Gefahr\"“. Kreon geht es nur darum, dass die Gesetze eingehalten werden, selbst wenn sie seiner Verblendung gegenüber dem Recht und dem Wohl des Volkes entspringen. Nur wer die Zügellosigkeit unter Kontrolle zu halten vermöge, der könne sich auch erfolgreich gegen Feinde verteidigen: „\"Heg ich bei dem eigenen Stamm den Ungehorsam, wie bezähm ich Fremde dann?\"“. Diese Gesetze können aber zugleich nur von einem Mann aufgestellt werden. Kreon ist von der Überlegenheit des Mannes über die Frau überzeugt. Damit wird die Welt der Politik einzig dem Mann zugesprochen, die Frau hat hier nichts zu sagen. Antigone macht sich somit gleich zweier Gesetzesbrüche schuldig: Sie hat Kreons Gesetz, ihren Bruder nicht zu bestatten, nicht befolgt und die ihr zugedachte Rolle als Frau nicht akzeptiert, die besagt, sie habe sich dem Manne unterzuordnen und sich jeglichem politischen Geschehen fernzuhalten. Außerdem setzt sich Sophokles mit dem Gegensatz zwischen dem „ewig“ gültigen ethischen Wertesystem und der kurzlebigen Tagespolitik auseinander. Dabei wird deutlich, dass die Kluft zwischen beiden Gebieten unüberbrückbar ist. Trotzdem wird aber klar, welchem System Sophokles mehr Bedeutung zumisst – dem religiös-ethischen, für das die Figur der Antigone letztlich steht. Sophokles sieht in einem „guten“ Menschen ein individuell handelndes Wesen, das aber dennoch gottesfürchtig ist. Kreon lässt diese Ehrfurcht den Göttern gegenüber jedoch vermissen: Er macht sich der Hybris schuldig und wird von den Göttern damit bestraft, dass er seine eigene Familie verliert; das Leben seines Sohnes und das seiner Frau enden durch Selbstmord. Durch diesen schweren Schicksalsschlag erfährt Kreon aber zugleich seine eigene Läuterung und wird auf den rechten Weg zurückgeführt. Ein Thema wie das der \"Antigone\" ist ganz typisch für die antike griechische Tragödie, durch welche das Publikum unter anderem auch sittlich geläutert werden sollte. Entsprechend der aristotelischen Poetik versteht sich die antike Tragödie als die Nachahmung einer in sich geschlossenen Handlung von geeignetem Umfang in anziehend geformter Sprache, welche Jammern/Rührung (\"eleos\") und Schaudern/Schrecken (\"phobos\") hervorrufen soll (Anmerkung: Die gängige deutsche Übersetzung von „eleos“ und „phobos“ mit „Mitleid und Furcht“ nach Gotthold Ephraim Lessing ist etwas irreführend!) und hierdurch eine Reinigung (Katharsis) von derartigen Erregungszuständen bewirkt.", "section_level": 2}, {"title": "Hegel.", "content": "In der \"Phänomenologie des Geistes\" von 1807 analysiert Hegel den griechischen Stadtstaat, die Polis, und bezieht sich hierfür auf \"Antigone\"; der Name fällt nur zwei Mal, aber die Experten sind sich darin einig, dass Antigone hier überall im Hintergrund steht. Das Stück bezeugt, Hegel zufolge, die konflikthafte Sittlichkeit der Polis. Unter Sittlichkeit versteht er die unmittelbare Identifikation des Individuums mit der Gemeinschaft ohne reflektierenden Abstand. In der Polis nimmt die Sittlichkeit zwei nebeneinander bestehende Formen an, als Sittlichkeit von Familie und Verwandtschaft, verkörpert durch Antigone, und als Sittlichkeit des Stadtstaates, dargestellt durch Kreon. Die Sittlichkeit der Familie beruht auf dem \"göttlichen Gesetz\", auf den ungeschriebenen Gesetzen der Solidarität der Verwandtschaft, von denen die Mythen erzählen; diese Form der Sittlichkeit ist die Sphäre der Frau. Die Sittlichkeit des Stadtstaates gründet sich auf dem „menschlichen Gesetz“, auf Gesetzen und Verordnungen, die von Menschen erlassen wurden; in dieser Sphäre der Sittlichkeit herrscht der Mann. Innerhalb der Familie ist das reinste Verhältnis das zwischen Bruder und Schwester; sie begehren einander nicht und sind freie Individualität gegeneinander. Für die Antigone-Rezeption ist eine Bemerkung von Hegel in den \"Vorlesungen über die Philosophie der Religion\" von wichtiger Bedeutung; Hegel hielt diese Vorlesungen vier Mal zwischen 1821 und 1831, aus seinen Notizen und aus Hörermitschriften erschien 1832 eine von Marheineke herausgegebene Ausgabe und 1840 eine erweiterte Version dieser Ausgabe. Über die Tragödien des Sophokles heißt es hier: „Auf eine plastische Weise wird die Kollision der beiden höchsten sittlichen Mächte gegeneinander dargestellt in dem absoluten Exempel der Tragödie, Antigone; da kommt die Familienliebe, das Heilige, Innere, der Empfindung angehörige, weshalb es auch das Gesetz der unteren Götter heißt, mit dem Recht des Staats in Kollision. Kreon ist nicht ein Tyrann, sondern ebenso eine sittliche Macht. Kreon hat nicht Unrecht; er behauptet, daß das Gesetz des Staats, die Autorität der Regierung geachtet werde[n muß] und Strafe aus der Verletzung folgt. Jede dieser beiden Seiten verwirklicht nur die eine der sittlichen Mächte, hat nur die eine derselben zum Inhalt. Das ist die Einseitigkeit, und der Sinn der ewigen Gerechtigkeit ist, daß beide Unrecht erlangen, weil sie einseitig sind, aber damit auch beide Recht.“ In den \"Vorlesungen über die Ästhetik\" bezieht sich Hegel immer wieder auf \"Antigone\"; er hält diese Vorlesungen vier Mal zwischen 1820 und 1829, eine Zusammenstellung auf der Grundlage seiner Notizen und von Hörermitschriften erscheint 1835. Hegel spricht hier von \"Antigone\" als „einem der allererhabensten, in jeder Rücksicht vortrefflichsten Kunstwerke aller Zeiten“; er betont, dass die Protagonisten auch zur entgegengesetzten Sphäre gehören, Antigone ist als Königstochter und Haimons Verlobte auch Mitglied der Welt des Staates, Kreon ist auch Teil einer Familie. „So ist beiden an ihnen selbst das immanent, wogegen sie sich wechselweise erheben, und sie werden an dem selber ergriffen und gebrochen, was zum Kreise ihres eigenen Daseins gehört.“ Die hegelsche Deutung dominiert in den Arbeiten von August Boeckh \"Über die Antigone des Sophokles\" (1824) und von Hermann Friedrich Wilhelm Hinrichs \"Das Wesen der antiken Tragödie. Durchgeführt an den beiden Ödipus des Sophokles im Allgemeinen und an der Antigone insbesondere\" (1827). Von Friedrich Theodor Vischer wird sie in der einflussreichen \"Ästhetik oder Wissenschaft des Schönen\" (1846–58) ausführlich dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Goethe.", "content": "Goethes \"Iphigenie\" (1779, 1786) orientiert sich teilweise an der \"Antigone\" des Sophokles: Die Konfrontation zwischen dem absoluten Herrscher und Iphigenie, die sich seiner Verfügung widersetzt (5. Akt, 3. Szene), zeichnet den Zusammenprall zwischen Kreon und Antigone nach; Thoas' Einsamkeit am Schluss entspricht der von Kreon; das \"Parzenlied\" orientiert sich an den Chorliedern von \"Antigone\". Goethe äußert sich direkt zur \"Antigone\" des Sophokles in den Gesprächen mit Eckermann am 28. März und am 1. April 1827. Ausgangspunkt ist die im selben Jahr erschienene Schrift von Hinrichs über die antike Tragödie. Für das Tragische, so erklärt Goethe, ist allein entscheidend, dass es einen unauflösbaren Konflikt gibt; der Konflikt zwischen Familie und Staat, den Hinrichs (mit Hegel) in den Mittelpunkt stellt, ist nur einer von vielen möglichen tragischen Widersprüchen. Kreon handelt, Goethe zufolge, aus Hass gegen den Toten, und keineswegs, wie Hinrichs mit Hegel behauptet, aus Staatstugend. Der Tod des Polyneikes hätte genügt; das Bestattungsverbot war keine Staatstugend, sondern ein Staatsverbrechen. Kreon und Ismene sind für das Stück notwendig, um die „schöne Seele“ der Heldin zu entwickeln. „Alles Edle ist von stiller Natur und scheint zu schlafen, bis es durch Widerspruch geweckt und herausgefordert wird.“ Ein solcher Widerspruch ist, vor der Tat von Antigone, die Beziehung zu Ismene und nach der Tat die zu Kreon. Im Stück gibt es eine Stelle, die Goethe für einen „Flecken“ hält; er wünscht sich, dass einmal ein Philologe herausfinden möge, dass sie unecht ist. Er bezieht sich auf die Stelle im Klagelied, an der Antigone erklärt, sie hätte das, was sie für ihren Bruder tat, niemals für ihren Mann oder ihre Kinder getan, da diese ersetzbar seien, ihr Bruder aber nicht. Dieses Motiv erscheint Goethe „als ein dialektisches Kalkül“, als spitzfindig; er meint, dass es „fast ans Komische streift“.", "section_level": 2}, {"title": "Schauspielmusik.", "content": "Der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy schrieb im Jahre 1841 eine Schauspielmusik für Bühnenaufführungen in der deutschsprachigen Übersetzung von \"Donner\". Den Auftrag dazu erteilte ihm der preußische König Friedrich Wilhelm IV. Die Komposition für Männerchor und Orchester (op. 55) umfasst die sieben Chorstücke sowie eine Ouvertüre. Die erste Aufführung erfolgte am 28. Oktober 1841 im königlichen Privattheater im Neuen Palais in Potsdam, die erste öffentliche Erstaufführung am 5. März 1842 in Leipzig.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Verwendung des Stoffes.", "content": "Die 1804 erschienene Antigone-Übersetzung von Friedrich Hölderlin gilt heute als literarisches Meisterwerk. Seine Deutung der Tragödie, aus demselben Jahr, trägt den Titel \"Anmerkungen zur Antigonä\". \"Antigone\" gehört neben \"König Ödipus\" zu Sophokles' einflussreichsten Werken; zahlreiche Bearbeitungen legen davon Zeugnis ab. Der Antigone-Mythos diente neben Sophokles auch vielen anderen Autoren als literarische Vorlage u. a.: Die Antigone der Phoinissen des Euripides (411/408 v. Chr.), Luigi Alamanni (1533), Trapolini (1581), Robert Garnier (1580), Jean Rotrou (1638), Jean Racine (\"La Thebaides ou les freres ennemi\", 1664), Vittorio Alfieri (1783), P. S. Pierre-Simon Ballanche (Roman 1814), Friedrich Heinrich Bothe (\"Der Ödeipiden Fall oder die Brüder\", 1822), Wilhelm Frohne (1852), Eugen Reichel (1877), Houston Stewart Chamberlain (\"Der Tod der Antigone\", 1915), Walter Hasenclever (1917), Jean Cocteau (1922), Jean Anouilh (1942), Elisabeth Langgässer (\"Die getreue Antigone\", Kurzgeschichte, 1947), Bertolt Brecht (\"Antigone des Sophokles\", 1948), Felix Lützkendorf (\"Die cyprísche Antigone\", 1957) und Rolf Hochhuth (\"Die Berliner Antigone\", Novelle, 1963). Karl Gustav Vollmoellers Bearbeitung und Übersetzung für die Bühne (1906) brachte Max Reinhardt dazu, dessen Bearbeitung zwischen 1906 und 1911 mehrfach an seinen Bühnen zu inszenieren. Vollmoeller orientierte sich bei der Ausdeutung der Figuren an seinem Landsmann Hölderlin. Es gibt etwa 25 Antigone-Opern, u. a. : Benedetto Pasqualigo/Giuseppe Maria Orlandini (1718), Coltelini/Tommaso Traetta (Antigona, 1772), Antonio Sacchini (Guilard 1778), Jean-François Marmontel/Niccolo Zingarelli (1790), Arthur Honegger (mit J. Cocteaus Text 1927), Carl Orff („Antigonae“, mit Hölderlins Text 1949), Georg Katzer („Antigone oder Die Stadt“, 1991), Mikis Theodorakis („Antigone“, 1996) und Carlos Stella („Antigonai“, 2009). 1961 wurde der Stoff von Yorgos Javellas als Schwarzweißfilm mit dem Titel Antigone auf der Berlinale vorgestellt. Der Philosoph Hans Jonas greift in seinem Buch \"Das Prinzip Verantwortung \"das erste Standlied des Chores in Sophokles Antigone als antikes Beispiel für die Auseinandersetzung mit menschlicher Technik auf. Auch Martin Heidegger kommentiert dieses Chorlied in Hinblick auf die darin enthaltene Wesensbestimmung des Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Ausgaben Sekundärliteratur", "section_level": 1}], "src_summary": "Antigone [], auch Antigonae oder Antigonä () ist eine Tragödie des antiken griechischen Dichters Sophokles. Kreon, Tyrann von Theben, verbietet die Bestattung des Polyneikes, da dieser gegen die eigene Stadt Krieg geführt hat. Antigone, Polyneikes' Schwester, übertritt das Verbot; zur Strafe lässt Kreon sie lebendig einmauern. Dies löst eine Kette von Suiziden aus: Antigone bringt sich um, darauf tötet sich auch ihr Verlobter Haimon, Kreons Sohn, und schließlich nimmt sich Eurydike das Leben, Kreons Ehefrau und Haimons Mutter. In Athen wahrscheinlich im Jahr 442 v. Chr. uraufgeführt, ist die Tragödie das zuerst aufgeführte Stück von Sophokles' „Thebanischer Trilogie“, zu der außerdem \"König Ödipus\" und \"Ödipus auf Kolonos\" gehören.", "tgt_summary": "安提戈涅是古希腊悲剧作家索福克勒斯公元前442年的一部作品,被公认为是戏剧史上最伟大的作品之一。该剧在剧情上是忒拜三部曲中的最后一部,但是最早写就的。剧中描写了俄狄浦斯的女儿安提戈涅不顾国王克瑞翁的禁令,将自己的兄长,反叛城邦的波吕尼刻斯安葬,而被处死,而一意孤行的国王也遭致妻离子散的命运。剧中人物性格饱满,剧情发展丝丝相扣。安提戈涅更是被塑造成维护神权/自然法,而不向世俗权势低头的伟大女英雄形象,激发了后世的许多思想家如黑格尔、克尔凯郭尔、德里达等的哲思。", "id": 359146} {"src_title": "Andrea Barzagli", "tgt_title": "安德雷·巴尔扎利", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karriere in Italien (1998–2008).", "content": "Andrea Barzagli begann seine Karriere im nahe seiner Heimatstadt Fiesole gelegenen Florenz bei Rondinella Calcio in der Serie D. Hier spielte er zweieinhalb Spielzeiten, ehe er zur AC Pistoiese in die Serie B wechselte, wo er sich jedoch nicht durchzusetzen vermochte und 2001 für kurze Zeit nochmals zu Rondinella zurückkehrte. Zur Saison 2001/02 wechselte Barzagli erstmals zu einem Verein außerhalb der Toskana, nämlich zum Serie-C1-Verein Ascoli Calcio. Dort konnte er sich einen Stammplatz erspielen. In der ersten Saison in Ascoli Piceno gelang der Aufstieg in die zweithöchste italienische Liga. Dank seinen überzeugenden Leistungen rückte er ins Blickfeld von verschiedenen Serie-A-Vereinen. So war es wenig überraschend, als Barzagli am Ende der Saison 2002/03 von Ascoli zu Chievo Verona wechselte, wo er unter Luigi Delneri auf Anhieb den Sprung in den Stammkader schaffte. Nach einer Spielzeit in Verona wechselte er zur US Palermo, wo er vier Jahre lang in der Stammformation stand und in der Saison 2007/08 auch Mannschaftskapitän war. In seiner ersten Saison in Palermo qualifizierte er sich mit dem Verein aus Sizilien für den UEFA-Pokal 2005/06, in dem sie im Sechzehntelfinale gegen den FC Schalke 04 ausschieden.", "section_level": 2}, {"title": "VfL Wolfsburg (2008–2010).", "content": "Zur Saison 2008/09 wechselte Andrea Barzagli für etwa zehn Millionen Euro zum Bundesligisten VfL Wolfsburg, wo er einen Dreijahresvertrag erhielt. Dort traf er auf Cristian Zaccardo, der kurz zuvor ebenfalls aus Palermo nach Deutschland gewechselt war. Mit dem VfL Wolfsburg gewann Barzagli unter Trainer Felix Magath 2009 die deutsche Meisterschaft und absolvierte für die Niedersachsen 75 Bundesligapartien, in denen er ein Tor erzielte. Nachdem er zu Beginn der Rückrunde der Saison 2010/11 seinen Stammplatz im Wolfsburger Team an den von einer Verletzung auskurierten Arne Friedrich verloren hatte, verließ Barzagli den VfL ein halbes Jahr vor Vertragsende.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Italien (2011).", "content": "Für etwa eine halbe Million Euro wechselte er Ende Januar 2011 zurück nach Italien und heuerte bei Juventus Turin an. Dort hatte er sofort wieder einen festen Platz und bestritt fast alle verbleibenden Saisonspiele der Serie A über die volle Distanz. Dabei belegte Barzagli mit den Turinern unter Trainer Luigi Delneri einen enttäuschenden siebten Platz und verpasste somit die Teilnahme an einem Europapokalwettbewerb. Zur Saison 2011/12 übernahm Antonio Conte das Amt des Cheftrainers bei Juventus Turin und Barzagli etablierte sich endgültig als Stammspieler in der Abwehr der \"Bianconeri\". In 38 Punktspielen gab es für die Turiner lediglich 20 Gegentore und am Ende der Saison stand der Gewinn der italienischen Meisterschaft. Dabei erzielte Barzagli am letzten Spieltag am 13. Mai 2012 beim 3:1-Sieg gegen Atalanta Bergamo sein erstes Tor für Juventus Turin. Auch in den folgenden zwei Jahren konnte er mit Juventus Turin, wo er mit Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini die Abwehrreihe \"BBC\" bildete, die italienische Meisterschaft gewinnen. In der UEFA Champions League schied Juventus allerdings früh aus, in der Saison 2012/13 bedeutete der FC Bayern München Endstation und in der Folgesaison scheiterte der Verein bereits in der Gruppenphase. Nach der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien verpasste er verletzungsbedingt die komplette Hinrunde der Saison 2014/15. Zum Ende dieser Saison stand neben dem Double auch der Einzug in das Finale der UEFA Champions League 2014/15, in dem sie dem FC Barcelona unterlagen. Am 8. November 2015 lief Barzagli zum 300. Mal in der Serie A auf. Am 6. November 2016 verrenkte er sich in einem Punktspiel gegen Chievo Verona die Schulter, doch er kurierte sich schneller als erwartet aus und stand am 17. Dezember im Heimspiel gegen die AS Rom wieder auf dem Platz. Zum Ende der Saison 2016/17 erreichte Barzagli mit Juventus Turin erneut das Finale in der UEFA Champions League, in dem man dieses Mal gegen Real Madrid verlor. Am 26. November 2017 absolvierte er beim 2:0-Sieg gegen den FC Bologna sein 200. Spiel in der Serie A für Juventus Turin. Zum Ende der Saison 2017/18 stand der vierte Doublegewinn nacheinander. Nach einigen Verletzungen beendete er im Alter von 38 Jahren am Ende der Saison 2018/19 seine Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "In der Nationalmannschaft.", "content": "Andrea Barzagli bestritt insgesamt 23 Partien für die italienischen U-20- und U-21-Auswahlen und gewann 2004 unter Trainer Claudio Gentile den U-21-EM-Titel und die Bronzemedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Athen. Er debütierte am 17. November 2004 unter Marcello Lippi beim 1:0-Sieg gegen Finnland in der italienischen A-Nationalmannschaft. Seither gehört er zum ständigen Kreis der Nationalspieler und erreichte mit dem Gewinn des WM-Titels bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland den größten Erfolg seiner Karriere. Auch bei der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz stand Barzagli im Kader der Italiener. Er absolvierte bei diesem Turnier eine Partie und zog sich im Vorfeld des gegen den späteren Europameister Spanien, in dem die \"Azzurri\" im Elfmeterschießen unterlagen, eine Knieverletzung zu, die ihn zu einer einmonatigen Pause zwang. Am 6. September 2008 spielte Barzagli beim 2:1-Sieg im WM-Qualifikationsspiel in Nikosia gegen Zypern sein vorerst letztes Länderspiel. Zwar stand er vier Tage später beim 2:0-Sieg im WM-Qualifikationsspiel gegen Georgien zwar im Kader, jedoch kam er seitdem lange Jahre nicht mehr zu einer Nominierung. Im Oktober 2011, als er wieder in Italien bei Juventus Turin spielte, wurde Barzagli nach drei Jahren wieder in die Nationalmannschaft Italiens nominiert, als er für die EM-Qualifikationsspiele gegen Serbien und Nordirland nominiert wurde. Am 7. Oktober 2011 kehrte er beim 1:1 im EM-Qualifikationsspiel gegen Serbien in die Nationalmannschaft zurück. Bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine wurde Barzagli Vize-Europameister. Daraufhin war er in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien bis Juni 2013 in allen Partien zum sechs Partien zum Einsatz gekommen. Anschließend gehörte Barzagli beim FIFA-Konföderationen-Pokal 2013 in Brasilien, für die sich Italien als Vize-Europameister qualifiziert hatte, zum italienischen Kader und kam in drei von fünf Partien zum Einsatz; Italien wurde Dritter. In den restlichen Partien in der Vorausscheidung zur WM gehörte Barzagli nicht zum Kader, jedoch nominierte Cesare Prandelli ihn in den Kader für die Endrunde in Brasilien. Barzagli kam in allen drei Partien zum Einsatz und schied mit der Squadra Azzurra nach der Gruppenphase aus Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er als Stammspieler in das italienische Aufgebot aufgenommen. Er und Leonardo Bonucci waren die einzigen beiden Spieler im Kader, die in allen fünf Partien eingesetzt wurden. Dabei verpasste Barzagli keine Spielminute. Im Viertelfinale gegen Deutschland gehörte er zu den erfolgreichen Schützen im Elfmeterschießen, trotzdem verlor das Team und schied aus. Nach der EM spielte Italien in der WM-Qualifikation und erreichte hinter Spanien den zweiten Platz. In den Play-Offs schied die Mannschaft gegen Schweden aus. Das Rückspiel war Barzaglis 73. und letztes Länderspiel. Nach dem Verpassen der WM verkündete Barzagli seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andrea Barzagli [] (* 8. Mai 1981 in Fiesole) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler.", "tgt_summary": "安德雷·巴尔扎利(Andrea Barzagli,1981年-5月8日),退役意大利职业足球员,2008年夏季由意甲球会巴勒莫转投德甲沃尔夫斯堡,2011年冬季转会中回到意大利,加盟尤文图斯,司职后卫。", "id": 1476589} {"src_title": "Thirty Seconds to Mars", "tgt_title": "30秒上火星", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie wurde als Tochter von Larry Avanzino, mit italienischer Herkunft, und Sharon Kathleen Dugan, einer deutsch-ungarischen Amerikanerin (1941–2003) geboren. Ihre Eltern ließen sich später scheiden und ihre Mutter heiratete Ken Richards (1938–1998). Ihre Halbschwestern mütterlicherseits sind die Schauspielerinnen Kim Richards (* 19. September 1964) und Kyle Richards (* 1. November 1969). Außerdem hat sie zwei Halbbrüder und vier Halbschwestern aus einer späteren Ehe ihres Vaters. Am 24. November 1979 heiratete sie Richard Hilton, mit dem sie vier Kinder hat: Paris Whitney (* 17. Februar 1981), Nicolai „Nicky“ Olivia (* 5. Oktober 1983), Barron Nicholas (* 7. November 1989) und Conrad Hughes Hilton (* 3. März 1994). Ihre Töchter Paris und Nicky tauchen immer wieder in den Klatschspalten und der Regenbogenpresse auf. Kathys Ehemann Richard erwirtschaftete als Immobilien-Projektentwickler ein großes Privatvermögen, was dadurch begünstigt wurde, dass er von dem 1-Milliarde-US-Dollar-Anteil seines Vaters an den Hilton Hotels 125 Millionen US-Dollar geerbt hatte. 2005 zogen Kathy, Richard und die beiden jüngeren Söhne in eine in den dreißiger Jahren erbaute 10 Millionen US-Dollar teure Villa im Stadtviertel Bel Air, das im Westen von Los Angeles liegt. Die Familie verfügt außerdem über eine 6,3 Millionen US-Dollar teure Behausung in den Hamptons in der Nähe von Long Island im Staat New York.", "section_level": 1}, {"title": "Film- und Fernsehkarriere.", "content": "Kathy Richards hatte eine kleine Rolle in dem Kinofilm The Dark, einem Science-Fiction-Horrorfilm von 1979 mit William Devane, Cathy Lee Crosby, Richard Jaeckel und Keenan Wynn. Sie hatte Gastrollen in den Fernsehserien Lieber Onkel Bill (\"Family Affair\"), \"Happy Days\" und Detektiv Rockford – Anruf genügt (\"The Rockford Files\"). Nach der nun lange zurückliegenden Anfangszeit ihrer Schauspielkarriere hat sie seit einiger Zeit immer wieder Gastauftritte, in denen sie sich selbst spielt und unter dem Namen Kathy Hilton auftritt. 2002 begann sie, Merchandisingartikel über den Kabelfernsehsender QVC, einen Home Shopping Sender, zu verkaufen. Im Juni 2005 bekam sie ihre eigene Reality Show, die unter dem Titel \"I Want To Be a Hilton\" bis August 2005 auf NBC lief.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thirty Seconds to Mars (häufig 30 Seconds to Mars geschrieben und mit 30STM abgekürzt) ist eine aus Los Angeles stammende Alternative-Rock-Band, die vom Schauspieler Jared Leto und seinem Bruder Shannon Leto gegründet wurde.", "tgt_summary": "30秒上火星(英文:Thirty Seconds to Mars 或 30 Seconds to Mars)是一支来自美国加利福尼亚州洛杉矶,于1998年创立的摇滚乐队。乐队现成员包括兄弟杰瑞德·莱托(主唱、吉他、贝斯、键盘)与香农·雷托(鼓、打击乐器)。 在其历史发展过程中,该乐队经历了一系列的成员变更。", "id": 1033648} {"src_title": "Scadoxus multiflorus", "tgt_title": "网球花", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Bei \"Scadoxus multiflorus\" handelt es sich um eine ausdauernde krautige Pflanze. Dieser Geophyt bildet Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Die einfachen, gewellten Laubblätter sind etwa 40 Zentimeter lang. Die Blattbasen bilden einen Scheinstamm, der häufig lila gefleckt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Im Frühjahr (bei \"Scadoxus multiflorus\" subsp. \"katharinae\" im Spätsommer) erscheinen die 60 bis 90, gelegentlich bis 110 Zentimeter hohen, doldenförmigen Blütenstände. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig und rosarot bis scharlachrot. Die Staubfäden sind auffällig und lang.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "\"Scadoxus multiflorus\" stammt ursprünglich aus Afrika und besiedelt dort zahlreiche Habitate, die zwar vorwiegend in den Tropen liegen, sich jedoch von den südafrikanischen Provinzen Ostkap über KwaZulu-Natal und den vier nördlichen Provinzen Südafrikas nach Swasiland, Mosambik, Simbabwe, Namibia und Botswana ziehen, und alle Gebiete des tropischen Afrika mit Ausnahme der trockensten Zonen umfassen. Im Nordosten reicht das Areal bis nach Kenia und auf die südwestliche Arabische Halbinsel, gen Westen in der Sudan- und Guineazone bis zum Senegal. Das Vorkommen reicht vom Tiefland bis in die Bergwälder. Auch Sekundärwälder, Waldränder, Waldsavannen und offenes Grasland werden besiedelt. Typischerweise findet man sie im Schatten von Bäumen in der Nähe von Flussufern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstveröffentlichung erfolgte 1795 unter dem Namen (Basionym) \"Haemanthus multiflorus\" durch Thomas Martyn in \"Monogr. cum ic.\" Die Neukombination zu \"Scadoxus multiflorus\" wurde 1838 durch Constantine Samuel Rafinesque-Schmaltz in \"Flora Telluriana\", 4, S. 19 veröffentlicht. Von \"Scadoxus multiflorus\" gibt es je nach Autor etwa drei Unterarten:", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe und Giftigkeit.", "content": "Die Zwiebeln sind durch ihren Gehalt an Lycorin und anderen Alkaloiden giftig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Scadoxus multiflorus ist eine Pflanzenart aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die etwa neun Arten dieser Gattung wurden früher in die Gattung Blutblumen (\"Haemanthus\") gestellt. Auch \"Scadoxus multiflorus\" erscheint oftmals unter der Bezeichnung „Blutblume“, manchmal aber auch als „Feuerball-Lilie“ im Handel.", "tgt_summary": "网球花(学名:),又称好望角郁金香、血百合或血莲,为石蒜科网球花属(原属虎耳兰属)的植物。约50种,草本,多数种叶基生簇,宽而钝。花密集簇生,红色,少数种白色。可供观赏。原产于南非,分布在非洲热带以及中国大陆的湖北省等地,目前已由人工引种栽培。", "id": 1463880} {"src_title": "Tomasz Kuszczak", "tgt_title": "湯馬士·古斯錫", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der 1,90 m große Kuszczak begann seine Profikarriere 1999 beim polnischen Klub Śląsk Wrocław. 2000 kam er als hoffnungsvolles Talent über den KFC Uerdingen 05 zu Hertha BSC, wo er allerdings in der Fußball-Bundesliga nie zum Einsatz kam. Als sein Vertrag bei Hertha auslief, wechselte er ablösefrei in die englische Premier League zu West Bromwich Albion. In seiner ersten Saison bestritt er zwar nur drei Spiele, wurde jedoch in seinem zweiten Jahr Stammtorhüter. Am 30. Mai 2006 wurde Kuszczak aufgrund seiner sehr guten Leistungen in der Premier League auch erstmals vom damaligen Nationaltrainer Polens Pawel Janas in die polnische Nationalmannschaft für ein Testspiel gegen Kolumbien geholt, wo er in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Sein erstes Länderspiel verlief aber eher weniger erfolgreich. Er leistete sich ein kurioses Gegentor bei der 1:2-Niederlage Polens zum 2:0, als er einen Abschlag des kolumbianischen Torhüters Neco Martínez über das gesamte Spielfeld hinweg falsch einschätzte: Der Ball kam vor ihm erstmals auf dem Spielfeld auf und sprang von dort über ihn hinweg ins polnische Tor. Dieser kuriose Torwart-Fehler ging um die ganze Welt und so wurde Kuszczak, auf unliebsame Weise, über Nacht berühmt. Umso überraschender war, dass Nationaltrainer Paweł Janas bei der Nominierung für den Kader zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 trotzdem auf Jerzy Dudek verzichtete und Kuszczak zum Torhüter Nummer zwei hinter Artur Boruc von Celtic Glasgow bestimmte. Nach der Weltmeisterschaft wurde Kuszczak an Manchester United ausgeliehen. Sein erstes Premier League Spiel für die „Roten Teufel“ bestritt er am 17. September 2006 gegen Arsenal London, in dem er u. a. einen Elfmeter hielt. Trotzdem beschränkten sich seine Auftritte bei Manchester auf nur wenige Spiele, bei denen er jedoch meist ausgezeichnete Kritiken bekam. 2007 wurde er dann endgültig von Manchester United verpflichtet, um in den nächsten Jahren den jahrelangen Stammtorhüter Edwin van der Sar, der dann seine Karriere beenden wird, zu ersetzen. Bislang absolvierte Tomasz Kuszczak 32 Premier League Spiele, 11 Champions-League-Spiele, 9 FA-Cup-Spiele und 10 League Cup Spiele für Manchester United. Am 21. Februar 2012 gab Manchester United bekannt, dass Kuszczak bis Saisonende an den FC Watford ausgeliehen werde. Am 1. Juni 2012 gab United bekannt, dass man die Zusammenarbeit zum Saisonende beenden werde. Am 19. Juni 2012 unterschrieb Tomasz Kuszczak einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Brighton & Hove Albion. Mit den Albions verpasste Tomasz Kuszczak sowohl in der Saison 2012/13 wie auch 2013/14 den Aufstieg in die Premier League nur ganz knapp in den Playoffs. Trotz sehr guter Leistungen in den zwei Jahren seines Aufenthalts in Brighton wurde sein ausgelaufener Vertrag nicht verlängert. Anfang November 2014 unterschrieb er einen Vertrag bis Jahresende bei den Wolverhampton Wanderers. Im Juli 2015 wechselte er zum Zweitligakonkurrenten Birmingham City. Dort war er in den ersten beiden Jahren Stammtorhüter und bestritt insgesamt 79 Meisterschaftspartien, bevor er in der Hackordnung zurückfiel, in der Saison 2018/19 nicht einmal Teil des Kaders war und dann im Sommer 2019 freigestellt wurde. In der polnischen Nationalmannschaft war er beim letzten polnischen Nationaltrainer Leo Beenhakker nur die Nummer drei hinter Artur Boruc und Łukasz Fabiański. Beim neuen Trainer Franciszek Smuda war er zwischenzeitlich die Nummer eins.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tomasz Mirosław Kuszczak [] () (* 20. März 1982 in Krosno Odrzańskie) ist ein ehemaliger polnischer Fußballspieler. Er spielte auf der Position des Torhüters und bis zum Ende der Saison 2018/19 bei Birmingham City unter Vertrag.", "tgt_summary": "汤马士·古斯锡(,1982年-3月20日)是一名波兰职业足球员,司职守门员,现时是效力英冠球会伯明翰,曾效力柏林赫塔、西布罗姆维奇、曼联、沃特福德和布莱顿 。", "id": 2620263} {"src_title": "Fetales Kälberserum", "tgt_title": "胎牛血清", "src_document": [{"title": "Einsatzgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bestandteil von Nährmedien für die Zellkultur.", "content": "Fetales Kälberserum enthält eine Vielzahl von Proteinen, von denen heute noch nicht alle bekannt sind. Unter diesen Proteinen befinden sich auch Wachstumsfaktoren, die für das Kultivieren von Zellen in Zellkulturflaschen notwendig sind.", "section_level": 2}, {"title": "Zusatz bei der Kryokonservierung (Einfrieren).", "content": "Wenn Zellen oder empfindliche Proteine eingefroren werden sollen (Kryokonservierung), wird meist Kälberserum (1 % bis 20 %) zugesetzt, um die Zellen vor Frostschäden zu schützen. Es gibt mittlerweile auch FKS-freie Alternativen.", "section_level": 2}, {"title": "Unterbindung enzymatischer Reaktionen.", "content": "In der Handhabung der Zellkulturen werden häufig Enzyme eingesetzt, hierzu gehört typischerweise das Trypsinieren der Zellen, um sie von der Kulturschale zu lösen. Nach einer Einwirkzeit muss die weitere enzymatische Reaktion unterbunden werden, dies geschieht häufig durch Zugabe von fetalem Kälberserum, da dieses Proteaseinhibitoren, insbesondere α-1-Antitrypsin enthält, dem Enzym aber auch eine große Menge von alternativem Substraten bietet.", "section_level": 2}, {"title": "FKS und GMP.", "content": "Unter dem Begriff Good Manufacturing Practice (GMP) (deutsch \"Gute Herstellungspraxis\") sind Reinheits-/ und Qualitätsrichtlinien zusammengefasst, die bei der Herstellung eines Arzneimittels eingehalten werden müssen. Auch bei der Erzeugung von Zellkulturen für den therapeutischen Einsatz (beispielsweise zum Tissue Engineering oder Stammzelltransplantation) müssen die GMP-Richtlinien beachtet werden. Die Verwendung von Kälberserum ist unter diesen Voraussetzungen aus vielen Gründen nicht möglich. Ein Grund liegt in der Vielzahl unbekannter Proteine, welche zu starken Nebenwirkungen und Allergien bei Patienten führen können. Des Weiteren kann Kälberserum Verunreinigungen enthalten und Krankheiten (z. B. durch Mykoplasmen) übertragen. Daher sind seit einigen Jahren Bestrebungen im Gange, fetales Kälberserum in den Kulturmedien durch synthetische Stoffe mit definierten Eigenschaften zu ersetzen. Es stehen mittlerweile auch \"serumfreie\" Kulturmedien zur Verfügung, die vor allem in der Zelltherapie und Regenerativen Medizin eingesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Die Vorgehensweise zur Gewinnung der Substanz besteht in der Entnahme der Gebärmutter und des ungeborenen Fötus. Der Fötus wird aus der Hülle entnommen und abgenabelt. Anschließend wird dem Fötus Blut aus dem Herzen entnommen, welches zur Serumsgewinnung verwendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Ersatz von FKS.", "content": "Forscher an der ETH Zürich arbeiten seit 2005 im Projekt „Serumfrei“ an der Entwicklung eines Ersatzes für FKS. Ziel des Projektes ist es, den Anteil an fetalem Kälberserum in den Zellkulturmedien deutlich zu verringern. Der Ersatz ist eine Mischung aus einzelnen Verbindungen, ist also „chemisch voll definiert“ und entspricht daher dem Qualitätsmerkmal, dass ein Nährmedium standardisiert sein soll. Auch die Kontamination des Nährmediums durch Mykoplasmen lässt sich so verhindern. Ein weiterer Grund für die Entwicklung ist, dass Zellkulturen, die mit FKS hergestellt wurden, als therapeutische Zellen kaum registrierbar sind. Es gibt mittlerweile ein großes Angebot von serum-freien Medien zur Kultivierung von Zelllinien und Stammzellen. Ein weitere Alternative zum fetalen Kälberserum ist das humane Plättchenlysat (HPL), welches aus plättchenreichem Blutplasma gewonnen wird. Neben der Aufbereitung für Forschungszwecke ist es auch in GMP-Qualität erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverses und Kritik.", "content": "Die Organisation Ärzte gegen Tierversuche e.V. kritisiert die Verwendung von fetalem Kälberserum, wofür jährlich etwa ein bis zwei Millionen Tiere getötet werden. Andere Medien wie humanes Bluttplättchen-Lysat (hPL) oder synthetisch hergestellte Ersatzseren seien unkompliziert und kostengünstig in der Herstellung. Da diese Medien aus humanem Material hergestellt werden, sind sie für die Kultivierung humaner Zellen besser geeignet, als fetales Kälberserum. Der Umstieg auf Nährmedien ohne fetales Kälberserum sei bisher nicht erfolgt, weil während der Anpassungsphase der Zellkulturen an das neue Nährmedium Wachstumseinbußen entstünden, die für die Labore kurzzeitig Kosten verursachen könnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fetales oder Fötales Kälberserum (FKS) wird aus dem Blut von Kuhfeten gewonnen und ist ein Hauptbestandteil vieler Nährmedien, die zur Aufzucht und Kultivierung von Zellen in der Zellkultur benötigt werden. Die Bezeichnung FKS wird jedoch kaum verwendet, üblicher sind die englischen Bezeichnungen \"fetal bovine serum\" (FBS), \"fetal calf serum\" (FCS) oder \"newborn calf serum\" (NCS).", "tgt_summary": "胎牛血清(Fetal Bovine Serum, FBS)是一种取自牛胚胎的血清,常用于配置动物细胞的培养基。胎牛血清中含有生长因子等蛋白质,且抗体含量少。细胞生物学的研究人员通常会在培养基中加入一定比例的胎牛血清,以帮助维持体外培养(\"in vitro\")的细胞的存活。但胎牛血清的组成复杂多变,研究人员一般将其视作成分不明的混合物,认为其可能增加实验结果的不确定性。目前,研究人员已研究出不含胎牛血清的无血清培养基及化学成分确定的培养基(Chemically defined medium, CDM)。", "id": 1090537} {"src_title": "Dragonheart", "tgt_title": "魔幻屠龍", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Ritter Bowen trainiert den jungen Prinzen Einon im Schwertkampf und lehrt ihn die Tugenden des Rittertums, welche sich im \"alten Schwur\" ausdrücken. Kurze Zeit später führt der tyrannische König eine Strafexpedition gegen ein Dorf aus und gerät in einen Hinterhalt der Unterdrückten. Er wird von den aufständischen Bauern getötet; noch bevor er stirbt, reißt sein Sohn bereits die Krone an sich. Ein Bauernmädchen stößt mit Einon zusammen; dieser fällt in einen angespitzten Pfahl und wird dadurch lebensgefährlich am Herzen verletzt. Bevor der junge König stirbt, wird er von seiner Mutter, Königin Aislinn, einer Anhängerin des Drachenkults, in eine Drachenhöhle gebracht, wo ein Drache das Leben Einons rettet, indem er ihm die Hälfte seines Herzens spendet. Dieses Opfer geht der Drache erst ein, nachdem Bowen ihm die Tugendhaftigkeit seines Schülers versichert hat. Einon entwickelt sich zu einem noch grausameren Tyrannen, als es sein Vater war. Hinzu kommt sein Größenwahn, der mit seinen Bestrebungen, sogar den Glanz des römischen Reiches zu übertreffen, den Untertanen Unmenschliches abverlangt. Bowen, der dies erkennt, verdächtigt den Drachen, den Jungen verhext zu haben, und legt einen Schwur ab, ihn zu töten. Jahre später bereist der Mönch Gilbert von Glockenspur das Königreich und trifft auf Bowen, welcher sein Geld als Drachentöter verdient. Gilbert, auf der Suche nach Stoff für ein Heldenepos, schließt sich Bowen an, da er in ihm seine Hauptfigur gefunden zu haben glaubt, als er sieht, wie dieser einen Drachen erschlägt. Bei der nächsten Jagd auf einen Drachen, den Bowen erlegen will, gibt es Probleme: Der Drache erweist sich selbst für den mittlerweile als Drachentöter erprobten Bowen als ebenbürtiger Gegner. Es kommt zu einem Patt, als Bowen – gefangen im Maul des Drachen – sein Schwert so positioniert, dass der Drache beim Zubeißen auch sich selbst töten würde. Nach einem langen Gespräch, in dem sich herausstellt, dass es sich um den letzten lebenden Drachen handelt, einigen sich Bowen und der Drache auf eine Alternative zum gegenseitigen Töten und arbeiten zusammen. Draco und Bowen schließen ein Zweckbündnis: Bowen „besiegt“ den Drachen in Schaukämpfen und kassiert die Prämie für den „getöteten“ Drachen vom Volk bzw. dessen Lehnsherrn. Gilbert versucht sich weiter an seiner Dichtung über Bowen und Draco – ohne jedoch zu wissen, wie der letzte Kampf, von dem er nur den Anfang beobachten konnte, ausgegangen ist, und ohne etwas von diesem Zweckbündnis zu wissen. Im Gespräch zwischen Bowen und dem Drachen wird dem Zuschauer durch eine parallel gezeigte Handlung klar, dass das halbe Herz des Drachen in Einon diesen mit diesem Drachen verbindet, aber der Drache gibt sich Bowen gegenüber nicht als Spender des halben Herzens zu erkennen. Außerdem erhält der Drache, dessen wahrer Name von keinem Menschen ausgesprochen werden kann, von Bowen den Namen „Draco“ nach dem lateinischen Namen des Sternbilds Drache. Nach einiger Zeit trifft Bowen auf Kara, das Mädchen aus der Vorgeschichte, welches zu einer attraktiven Frau geworden ist. Kara versucht Bowen zu überreden, einen Aufstand gegen seinen ehemaligen Schüler anzuzetteln, was dieser jedoch kategorisch ablehnt. Nach einem misslungenen Schaukampf fliegt Draco mit Bowen, Kara und dem während des Schaukampfes dazukommenden Gilbert nach Avalon. Im Regen hört Bowen König Artus’ Stimme den alten Schwur rezitieren, und ihm werden seine alten Ideale wieder bewusst. Draco gibt sich als der Drache zu erkennen, der Einons Leben rettete. Sein Motiv war es, das Versprechen der Drachen, sich um die Menschen zu kümmern, zu erneuern, um damit wieder den Bund zwischen den Menschen und den Drachen herzustellen und durch diese gute Tat nach seinem Tod in das Sternbild des Drachen zu gelangen, dessen Sterne die Seelen gestorbener Drachen sind. Wegen Einons Bösartigkeit ist ihm dies jedoch nun verwehrt. Nachdem er den Schwur an Artus’ Grab wiederholt hat, ist Bowen nun bereit, gegen Einon in den Krieg zu ziehen, und beginnt – zurück im Königreich Einons – Bauern zu Partisanen auszubilden, wobei Draco als Wunderwaffe ihnen psychischen (und militärischen) Rückhalt gibt und den König samt Streitmacht aus der Burg jagt. Im folgenden Konflikt schaffen es die Rebellen, Einon mit einem Pfeil tödlich zu treffen, dieser jedoch zieht das Geschoss einfach aus der Wunde und lebt weiter, wohingegen Draco schwer verwundet vom Himmel fällt und in Gefangenschaft gerät. Einon begreift, dass sein Leben mit dem des Drachen zusammenhängt, und lässt diesen in Gefangenschaft bewachen und am Leben erhalten, um so unsterblich zu sein. Bowen gelingt es im Showdown Einon zu besiegen, jedoch kann er ihn nicht töten, solange Draco lebt. Königin Aislinn wird bei dem Versuch, den Drachen zu töten, von Einon ertappt und ermordet. Infolgedessen versucht Draco, Bowen (als einzig Anwesenden) zu überreden, ihn zu töten, sodass damit auch Einon und das Böse in ihm sterben kann. Der Ritter weigert sich jedoch bis zum letzten Augenblick, seinen Freund zu töten; erst im letzten Augenblick stößt Bowen zu. Durch sein Opfer wird Dracos Seele vor den Augen Bowens, Karas und Gilberts in den Sternenhimmel aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Es gibt einen zweiten Teil, bei dem Doug Lefler Regie führte und der im Jahr 2000 veröffentlicht wurde. Er trägt den Titel \"Dragonheart – Ein neuer Anfang\" (engl. \"A new Beginning\"). Am 26. März 2015 wurde eine zweite Fortsetzung mit dem Titel \"\" (engl. \"The Sorcerer’s Curse\") in Deutschland veröffentlicht. 2017 erschien die dritte Fortsetzung mit dem Titel \"\" (engl. \"Battle for the Heartfire\"). Im Februar 2020 erschien noch ein fünfter Teil mit dem Titel \"\"", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Sean Connery hat nicht nur Draco seine Stimme geliehen, auch die Mimik des computeranimierten Drachen wurde von Connerys Gesicht übertragen. Im Deutschen synchronisierte Mario Adorf Draco. In der deutschen Fassung wird der Begriff »Drache« mit »Drachen« verwechselt. Für die DVD- und Bluray-Version wurde die Rolle des Draco neu synchronisiert. Der Sprecher war wieder Mario Adorf, jedoch klingt die Stimme viel dumpfer und ist teilweise kaum zu verstehen, was viele Fans erzürnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dragonheart ist ein Fantasyfilm von Regisseur Rob Cohen aus dem Jahr 1996 mit Dennis Quaid und David Thewlis in den Hauptrollen. Der Film startete am 21. November 1996 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": "是一部1996年上映的奇幻冒险电影,罗伯·柯汉执导,由丹尼斯·奎德、彼得·普斯特李威、大卫·休里斯、迪娜·迈耶等人主演,史恩·康纳莱在此部电影担任魔龙一角之配音。这部影片于1996年和1997年获得包含奥斯卡最佳视觉效果奖在内等多个奖项提名。", "id": 2419523} {"src_title": "Wingsuit", "tgt_title": "飛鼠裝滑翔運動", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits Anfang der 1910er Jahre wurde versucht, den freien Fall mit Hilfe künstlicher Flügel zu beeinflussen. Einer der ersten war wohl der österreichische Schneider Franz Reichelt, der 1912 mit seinem zum Fliegen gedachten, aber ungeeigneten „Fledermaus-Anzug“ vom Eiffelturm in den Tod sprang. Mehr als 70 Fallschirmspringer bezahlten die zahlreichen Experimente mit ihrem Leben. Die bekanntesten unter ihnen waren die Franzosen Clem Sohn und Léo Valentin. Die häufigste Unfallursache war die Verwicklung der noch sehr starren Konstruktionen mit dem Hauptfallschirm. Einige der „Birdmen“ (dt. „Vogelmenschen“), wie sie sich selbst nannten, versuchten sogar bewusst, ohne Öffnen des Fallschirms nur mit den Flügeln zu landen. Auf dem Klausheider Flugtag am 15. September 1963 verunglückte der „Vogelmensch“ Gérard Masselin bei einem Sprung aus 3.000 Metern Höhe mit einem Vorläufer der Wingsuits tödlich. Schon sein älterer Bruder Guy war 1961 in Nancy bei einem dieser früher „Schwingenflug“ genannten Experimentalsprünge ebenfalls tödlich verunglückt. Anfang der 1970er Jahre führte der Deutsche Peter Böttgenbach bei Flugschauen mit einem selbstgeschneiderten Spezialanzug gut sichtbare Streckenflüge durch, blieb dabei aber aufgrund des hohen Risikos ein Einzelfall. Mitte der 1990er Jahre entwickelte der Franzose Patrick de Gayardon einen Wingsuit, bei dem er einen neuartigen Spoiler am Rücken mit seinem Schirm vernähte. Seine Versuche endeten am 13. April 1998 mit einem tödlichen Absturz. Im Herbst 1998 begannen der Finne Jari Kuosma und der Kroate Robert Pečnik die Entwicklung eines leicht beherrschbaren Wingsuits, der von einem durchschnittlichen Fallschirmspringer verwendet werden konnte. Ab Juni 1999 war der erste Wingsuit unter dem Namen \"BirdMan\" im Handel erhältlich. Der Ausdruck BirdMan-Anzug oder Birdmansuit wird weiterhin wie ein Synonym und Gattungsname für Wingsuits verwendet. Moderne Wingsuits haben Kammern, die sich mit Luft füllen, um ein aerodynamisch günstiges Profil zu erreichen. 2016 wurde am Mont Blanc nach Chamonix ein Slalom zwischen 12 m hohen kegeligen luftgefüllten Pylonen realisiert. 2016 wurde Rückenflug in 4er-Formation durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wingsuit Base-Jumping (WiSBASE).", "content": "De Gayardon sprang Ende des Jahres 1997 das erste Mal mit dem Wingsuit von einem festen Standort, dem Berg Brento in der Nähe von Arco, Italien. Sein Sprung von diesem Standort in 1500 m Höhe gilt als erster WiSBASE-Sprung. 6 Jahre später begannen andere Base-Jumper, Wingsuits zu nutzen. Bekannte Orte, an denen Wisbase in Europa praktiziert wird, sind der Kjerag, der Trollstigen in Norwegen, die Gruppe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch sowie Chamonix-Mont-Blanc in Frankreich. Am 5. Mai 2013 sprang der Russe Waleri Rosow vom Pfeilerkopf in der Südwand des Changtse, gegenüber der Nordwand des Mount Everest, aus der Weltrekordabsprunghöhe von 7220 m. Mit einem speziell für die niedrige Luftdichte entwickelten Wingsuit fiel und flog er hinunter bis zum mehr als 1500 Meter tiefer gelegenen Rongbukgletscher und landete per Fallschirm.", "section_level": 2}, {"title": "Proximity Flying.", "content": "Das Fliegen über Hänge und entlang der Grate der Berge, das \"proximity flying\", ist riskant und spektakulär. Jeb Corliss flog als Erster (24. September 2011) mit einem Wingsuit durch eine große Öffnung in der Seite eines Berges im schweizerischen Walenstadt.", "section_level": 2}, {"title": "Raketengetriebene Wingsuits.", "content": "Christian Stadler, Gladbeck, entwickelte im Winter 2006 das \"vegaV3\", ein raketengetriebenes Wingsuit-System. Im Beinflügel des Wingsuits ist eine lenk- und regelbare Antriebseinheit integriert.", "section_level": 2}, {"title": "Wingpacks.", "content": "Starre Flügel (sogenannte Wingpacks) sind seit einigen Jahren in Erprobung. Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner überquerte 2003 mit einem Carbonflügel als erster Mensch in freiem Fall den Ärmelkanal von Dover bis Calais, in einem Sprung aus 9800 Metern Höhe. Der Schweizer Militärpilot Yves Rossy erprobt seit 2004 einen von ihm entwickelten starren Flügel. Die letzte Entwicklung ist mit für den Transport einklappbaren Flügelspitzen versehen. Am 14. Mai 2008 stellte er sein Fluggerät der Öffentlichkeit vor. Der Start erfolgte durch einen Sprung aus dem Flugzeug mit vier laufenden Mini-Turbinen und eingeklappten Flügelspitzen. Erst nach dem Absprung wurden die Flügel vollständig entfaltet. Die erreichte Geschwindigkeit soll durch die Turbinen bis zu 300 km/h betragen haben. Die Landung erfolgte mit dem Fallschirm. Für den militärischen Einsatz wird derzeit der Gryphon (dt. Greif), ein 15 kg schwerer und 1,8 m breiter CfK-Flügel entwickelt. Der Fallschirmspringer springt mit dem Flügel auf dem Rücken aus ca. 10.000 Metern Höhe ab und kann im Flug in 15 Minuten über 40 km zurücklegen. In einer weiteren Entwicklungsstufe soll die Reichweite mit zwei Miniatur-Triebwerken vervielfacht werden. Im Horizontalflug soll sich der Springer damit auf über 200 km/h beschleunigen.", "section_level": 2}, {"title": "Flugleistungen und Sicherheit.", "content": "Bei einer durchschnittlichen horizontalen Fluggeschwindigkeit von ca. 130 km/h wird in Abhängigkeit vom Wingsuitmodell der beste Gleitwinkel erreicht. Die Sinkgeschwindigkeit beträgt dabei etwa 40–50 km/h, was ein Gleitverhältnis zwischen 1:2 und 1:2,5 ergibt. Niedrigere Sinkgeschwindigkeiten sind bei niedrigerer Horizontalgeschwindigkeit und einem schlechten Gleitwinkel erreichbar. Es werden beträchtliche Strecken zurückgelegt, wie beispielsweise bei der Überquerung des Alpenhauptkamms durch Remo Läng (von Verbier nach Aosta, 26 km) nach einem Absprung aus 8.500 m Höhe. Die Lebensgefährlichkeit und Unfallträchtigkeit des Wingsuitfliegens mit BASE-Fallschirmsystem hat in Deutschland zu behördlichen Auflagen geführt: Objektspringer benötigen für jeden Sprung eine Genehmigung. Absprungstellen und Landeplätze müssen freigegeben sein. In der Schweiz werden solche Genehmigungen nicht benötigt. Es gibt jedoch Beschwerden aus der Bevölkerung über die hohe Zahl der Unfälle und Todesfälle. Das Springen mit dem Wingsuit aus dem Flugzeug ist nicht wesentlich gefährlicher als Fallschirmspringen ohne den Anzug. Die Chance von Verdrehungen des Fallschirms nach der Schirmöffnung ist zwar durch die Flügelfläche zwischen Armen und Beinen erhöht, dafür wird der Fallschirm beim Wingsuitfliegen im Regelfall 500 m höher geöffnet (1500 m anstatt 1000 m). Dean Potter schaffte die längste Dauer eines Base-Wingsuit-Flugs: In 2 Minuten 50 Sekunden flog er, abgesprungen vom Eiger, fast 6,5 km weit. Bernhard Kälin löste nach zwei Jahren den Rekord von Dean Potter mit einer Dauer von 4 Minuten und 0 Sekunden ab.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption in der Öffentlichkeit.", "content": "Die Rezeption in der Öffentlichkeit wird vor allem beeinflusst von Fernsehberichten über Wingsuiter bzw. deren Flüge und von Medienberichten über schwere Unfälle bzw. tödlich endende Flüge. Beispiele:", "section_level": 1}, {"title": "Vermarktung.", "content": "Als Hersteller von Wingsuits sind heute die Unternehmen Birdman, Phoenix-Fly, S-Fly, Tonysuits, Intrudair, Squirrel Suits und Rainbow Design aktiv. Als Teil seines medialen Marketings nutzt auch Red Bull das Phänomen und veranstaltet international organisierte Wettkämpfe als sogenannte Weltmeisterschaften unter Wingsuit-Springern, zuletzt am 20. November 2016 mit 40 Teilnehmern aus 18 Ländern in der Wüste Arizonas bei Phoenix mit Noah Bahnson (USA) als Sieger. Drei Jahre zuvor, am 8. Oktober 2013, kam es bei der ebenfalls durch \"Red Bull\" organisierten Weltmeisterschaft am Berg Tianmen in der chinesischen Provinz Hubei unter 15 Teilnehmern zum Tod des Ungarn Viktor Kovats.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Wingsuit bzw. Flügelanzug ist ein spezieller Anzug für Fallschirmspringer und Basejumper mit Flächen aus Stoff zwischen Armen und Beinen, die, von Luft umströmt, als Flügel wirken. Damit kann der vertikale Fall teilweise in eine horizontale Flugbewegung umgewandelt werden. Wingsuits erreichen eine Gleitzahl bis zu 1:3, d. h. auf einen Meter Sinkflug werden drei Meter Horizontalflug erreicht. In Deutschland muss ein Fallschirmspringer mindestens 200 Fallschirmsprünge absolviert haben, um, zunächst unter Anleitung, mit einem Wingsuit fliegen zu dürfen.", "tgt_summary": "飞鼠装滑翔运动(Wingsuit flying or wingsuiting),是一种人体飞行运动项目,它使用一种特殊跳伞装备,称之为飞鼠装(wingsuit),从外观上而言它增强人们想要运用身体飞行的意义。最新式的飞鼠装设计方面:羽翼的设计上在脚部之间以及手臂下方都连结著翅膜。飞鼠装的种类大致可以归类为飞行者型(birdman suit)或者是飞鼠型(squirrel suit)两种,不过这里全部概称这种装备为飞鼠装。由于这个运动危险性从中度到极高,并不适合在定点跳伞方面推广,即使从飞机上跳伞仍旧非常危险,并且容易造成意想不到的伤害,但仍有冒险家趋之若鹜。", "id": 442800} {"src_title": "Sultan ibn Abd al-Aziz", "tgt_title": "苏尔坦·本·阿卜杜勒-阿齐兹·阿勒沙特", "src_document": [{"title": "Privatleben.", "content": "Sultan war der 18. von 37 Söhnen des Staatsgründers König Abd al-Aziz ibn Saud in der offiziellen Geburtsfolge (siehe Politisches System Saudi-Arabiens). Er erhielt seine frühe Erziehung in Religion (durch ʿUlamā'), moderner Kultur und Diplomatie gemeinsam mit seinen Brüdern am Königshof. Nach offiziellen Angaben ergänzte Sultan seine Fähigkeiten durch weltweite Reisen und eine umfassende Lektüre. Prinz Sultan gehörte zu den \"Sudairi-Sieben\", der machtvollen Gruppe innerhalb des Königshauses von sieben Vollgeschwistern und Kindern von König ibn Saud und seiner Lieblingsfrau Hasa bint Sudairi. Prinz Naif, der Innenminister Saudi-Arabiens, und Prinz Salman, der frühere Gouverneur von Riad und seit November 2011 Nachfolger Sultans als Verteidigungsminister, gehören ebenfalls zu den Sudairi-Sieben. Sultans Sohn, Prinz Bandar, war von 1983 bis zum Tod König Fahds 2005 saudischer Botschafter in den Vereinigten Staaten. Prinz Chalid, ein weiterer Sohn, ist stellvertretender Verteidigungsminister und war ein namhafter saudischer General im Zweiten Golfkrieg 1991. Prinz Sultan war mehrmals verheiratet. Aus diesen Ehen hatte er mehr als 16 Töchter und 17 Söhne. Seine zweite Ehefrau Prinzessin Munira Bint Abdul Aziz Bin Musaid Al-Saud wird in den saudi-arabischen Medien als seine Hauptfrau tituliert. Prinz Sultans Töchter sind dank ihres Vaters stark auf dem sozialen und wirtschaftlichen Gebiet aktiv. Seine Töchter Prinzessin Atab und Prinzessin Rima sind Mitglied des Führungsbüros des \"Al-Manahil Centres\" in Riyadh für Frauen und deren Kinder. Eine weitere Tochter namens Prinzessin Munira ist eine bekannte und erfolgreiche Geschäftsfrau. Obwohl offiziell in den letzten Jahren als konservative Persönlichkeit innerhalb seiner Familie beschrieben, unterstützte der Kronprinz zuletzt öffentlich den Reformprozess seines älteren Halbbruders König Abdullah. Beide verstanden sich nach Berichten von Beobachtern sehr gut miteinander und ergänzten sich gegenseitig. Kronprinz Sultan konferierte täglich mit dem König und war bei fast allen offiziellen Anlässen König Abdullahs zugegen. Prinz Sultan war als Philanthrop und wohltätiger Spender bekannt. Er gründete eine Wohltätigkeitsorganisation nach seinem Namen, um sozial nützliche Projekte der Medizin, Wissenschaft, Technik und Erziehung zu fördern. Seine philanthropischen Bemühungen gereichten ihm jedoch nicht immer zur Ehre.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheit.", "content": "2004 unterzog sich Prinz Sultan einer Krebsoperation. Im April 2008 musste sich Kronprinz Sultan von Agadir aus zur medizinischen Behandlung nach Genf ins Krankenhaus begeben. Im November 2008 begab sich Kronprinz Sultan nach New York zur medizinischen Behandlung. Der Krankenhausaufenthalt dauerte mit Unterbrechung bis April 2009. Es folgte eine lange Rehabilitationszeit bis Dezember 2009 in seinem Urlaubsdomizil im marokkanischen Agadir. Kronprinz Sultan war nach inoffiziellen Quellen schwer krank. Es wurde vermutet, dass er seit 2005 an Darmkrebs litt. Offizielle Mitteilungen zu seinem Gesundheitszustand gab es nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "König ibn Saud ernannte Sultan am 2. Juni 1947 zum Gouverneur (Emir) der Provinz der Hauptstadt Riad.", "section_level": 1}, {"title": "Minister.", "content": "Nach dem Tod König ibn Sauds wurde er im ersten Ministerrat des Landes vom 24. Dezember 1953 Minister für Landwirtschaft und am 5. November 1955 Minister für Verkehr und Kommunikation. Während seiner Zeit als Minister beaufsichtigte er den Bau einer Eisenbahnverbindung zwischen Riad und Dammam, an der Küste des persischen Golfs, im erdölreichen Osten des Landes, sowie den Bau von Straßen und Verkehrslinien. Er war seit dem 21. Oktober 1962 \"Minister für Verteidigung und zivile Luftfahrt\" und Generalinspekteur. In dieser Funktion stattete er die Armee des Königreichs durch Waffengeschäfte mit den Vereinigten Staaten und Großbritannien zu modernen und gut gerüsteten Streitkräften aus. 2004 bestand die Armee aus 124.500 Mann. Ein Großteil von Prinz Sultans Wohlstand soll aus Provisionen staatlicher Waffengeschäfte kommen. Im Juli 1982 wurde er von seinem Vollbruder, dem damals neuen König Fahd, zum \"Zweiten stellvertretenden Premierminister\" ernannt, ein Amt, das sowohl Fahd als auch sein Nachfolger König Abdullah innehatten, bevor sie Kronprinz wurden.", "section_level": 2}, {"title": "11. September 2001.", "content": "Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 untersagte Prinz Sultan den Vereinigten Staaten die Nutzung saudischer Militärstützpunkte für militärische Angriffe auf Afghanistan. In einem Gespräch mit der staatlichen Zeitung Okaz am 30. September 2001 (am 1. Oktober in der Washington Post) sagte er, seine Regierung werde in ihrem Land keinen einzigen Soldaten dulden, der Muslime oder Araber angreifen würde. Nach dem Irakkrieg erlaubte die Regierung den alliierten Truppen jedoch, zumindest drei ihrer Luftwaffenstützpunkte zu nutzen. Am 15. August 2002 gehörte er neben Prinz Turki ibn Faisal und Prinz Mohammed ibn Faisal zu den drei saudischen Prinzen, die von Familienangehörigen der Opfer des 11. Septembers angeklagt wurden, angeblich die terroristischen Attacken durch Spenden an Al-Qaida-nahe Wohltätigkeitsorganisationen mitfinanziert zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Kronprinz.", "content": "Am 1. August 2005, nach Fahds Tod, wurde Prinz Sultan neuer Kronprinz, obwohl ihm nachgesagt wurde, mit dem neuen König Abdullah schlecht auszukommen („to get on very badly“). Kronprinz Sultan galt als die wichtigste Person seiner Familie, die die Freundschaft zum Westen, insbesondere zu den Vereinigten Staaten, förderte. Durch seine enge Kooperation mit den Vereinigten Staaten und durch immense Waffenkäufe, an denen er hohe Summen verdient hat, galt er als eine der am meisten – und zunehmend – von der saudischen Opposition kritisierten Personen seiner Familie.", "section_level": 2}, {"title": "Ämter.", "content": "Prinz Sultan war Aufsichtsratsvorsitzender der nationalen saudischen Fluggesellschaft Saudi Arabian Airlines und baute ihre Flotte aus. Die international tätige Fluggesellschaft wickelt einen Großteil der jährlich stattfindenden Pilgerreisen nach Mekka und Medina ab. 1986 gründete Sultan die \"Commission for Wildlife Conservation and Development\", um den Schutz der einheimischen Wildtiere zu fördern, und war einer der Direktoren. 1994 wurde der \"Hohe Rat für islamische Angelegenheiten\" zur Überwachung islamischer Angelegenheiten in Erziehung, Wirtschaft und Außenpolitik gegründet, dessen Vorsitzender Prinz Sultan war. Prinz Sultan war unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water (PSIPW).", "content": "Am 21. Oktober 2002 verkündete Prinz Sultan in Riad, dass Nominierungen für einen neuen globalen Preis angenommen werden, der alle zwei Jahre verliehen wird: der \"Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water\". Der Preis wird in vier Kategorien, Oberflächenwasser, Grundwasser, Alternative Wasserressourcen sowie Wasserwirtschaft und -schutz verliehen und ist jeweils mit $133.000,- dotiert. Zusätzlich wird ein mit $266.000,- dotierter \"Creativity Price\" verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sultan ibn Abd al-Aziz Al Saud (; * 5. Januar 1928 (nach anderen Angaben 1922, 1924) in Riad; † 22. Oktober 2011 in New York) war der Kronprinz von Saudi-Arabien, erster stellvertretender Premierminister des Landes, Minister für Verteidigung und zivile Luftfahrt sowie Generalinspekteur des Königreichs.", "tgt_summary": "苏尔坦·本·阿卜杜勒-阿齐兹·本·阿卜杜-拉赫曼·本·费萨尔·阿勒沙特亲王殿下(,1928年-1月5日-2011年-10月22日),曾任沙特阿拉伯王国王储兼第一副首相、国防航空大臣和军队总监,沙特阿拉伯王国开国君主阿卜杜勒-阿齐兹·本·阿卜杜拉赫曼·本·费萨尔·阿勒沙特(即伊本·沙特)第十三子。", "id": 2906396} {"src_title": "Sialkot", "tgt_title": "锡亚尔科特", "src_document": [{"title": "Klima.", "content": "Sialkot liegt 251 m über dem Meeresspiegel. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr liegt bei 950 mm, wobei allein in den beiden Monaten Juli und August über 500 mm Niederschlag fallen. Die Durchschnittstemperatur ist 22,7 °C. Die höchsten Temperaturen mit über 40 °C sind in Sialkot im Mai und Juni zu verzeichnen, aber die Monate Juli und August liegen auch noch über 29 °C. Von Dezember bis Februar liegen die Temperaturen durchschnittlich bei 12 °C.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Sialkot ist für zwei weltweit bedeutende Exportbranchen bekannt: Medizintechnik (chirurgische Instrumente) und Sportartikel.", "section_level": 1}, {"title": "Chirurgische Instrumente.", "content": "Ausgehend von einer eigenständigen handwerklichen Tradition im Schmieden von Dolchen begann die Weiterentwicklung mit kleinen Anfängen: den Reparaturarbeiten für ein örtliches Missionskrankenhaus. Seit den 1970er Jahren führten Direktinvestitionen Tuttlinger Medizintechnik-Unternehmen zu zahlreichen Joint-venture-Betrieben in Sialkot. Heute besteht dort der weltweit zweitgrößte Cluster für Chirurgische Instrumente mit 2200 (meist kleinen) Betrieben und 30.000 Beschäftigten.", "section_level": 2}, {"title": "Sportartikel.", "content": "Die Anfänge dieser Branche liegen in der Reparatur von Sportartikeln für die hier Ende des 19. Jahrhunderts stationierten britischen Soldaten. Später gingen heimische Werkstätten dazu über, die Sportartikel auch selbst herzustellen. In den 1970er Jahren konnten sich lokale Firmen den Vertrag für den WM-Ball „\"Tango\"“ sichern, so dass bald die Fußballproduktion eine wesentliche wirtschaftliche Rolle für die Stadt spielte und sich die Stadt ab da zu einem Zentrum für Sportartikelindustrie entwickelte. Heute kommen etwa 75 % der Weltproduktion an Fußbällen aus Sialkot. In Jahren der Fußball-Weltmeisterschaft bedeutet das ein Produktionsvolumen von 40 Millionen Fußbällen pro Jahr. Allerdings wurden für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 die Fußbälle nicht in Pakistan hergestellt, weil die Preise in Sialkot zu teuer waren. Die Verträge gingen an thailändische Unternehmen. Insgesamt wird eine Palette von 247 verschiedenen Sportartikeln hergestellt. So sind beispielsweise auch hochwertige Hockey- und Cricketschläger aus Sialkot weltweit bei Spielen im Einsatz. Produziert werden sie von etwa 10.000 meist kleinen und kleinsten Unternehmen im Distrikt Sialkot mit insgesamt etwa 100.000 Beschäftigten (14 % der Erwerbstätigen). Sehr bekannte Produkte aus Sialkot sind:", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "Sialkot verfügt neben Beispielen britischer Kolonialarchitektur über mehrere historisch bedeutende Gebäude. Zu den berühmtesten Bauwerken zählt das Geburtshaus des Schriftstellers Allama Iqbal. Im Stadtzentrum befindet sich auf einem Hügel, der möglicherweise schon vor 5000 Jahren besiedelt war, das im 2. Jahrhundert gegründete Sialkot Fort, das mehrmals umgebaut und erweitert wurde und von dem Ziegelmauern und ein Rundturm erhalten sind. In der Mitte des Forts entstand eine kleine Grünanlage, in der ein 1965 bei Grenzstreitigkeiten mit Indien erbeuteter Panzer aufgestellt wurde und an dem ein Verwaltungsgebäude steht, das als Wahrzeichen Sialkots gilt. Aus der britischen Kolonialzeit stammen der Bahnhof, die 1852 vollendete Holy Trinity Cathedral und der um 1800 erbaute Uhrturm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sialkot ist eine alte Industriestadt im nordöstlichen Pakistan in der bevölkerungsreichen Provinz Punjab, unweit der Grenze zu Indien. Sialkot hat 655.852 Einwohner (2017). Mit Sialkot wird oft der antike Ort \"Sakala\" identifiziert.", "tgt_summary": "锡亚尔科特(乌尔都语、旁遮普语:;古称奢羯罗或舍竭)是巴基斯坦旁遮普省东北部的一座城市,人口约350万。该城位于克什米尔的雪山山脚近杰赫勒姆河处,是巴基斯坦的工业中心之一,以生产和出口手术器械、乐器、体育用品、皮革制品、纺织品等闻名。", "id": 1958679} {"src_title": "Subaru Legacy", "tgt_title": "速霸陸Legacy", "src_document": [{"title": "Modellgenerationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Legacy BC/BJF (1989–1994).", "content": "Der erste Legacy wurde im Januar 1989 weltweit präsentiert. Zur serienmäßigen Ausstattung der Limousine \"Sedan 2200 AWD\" gehörte eine 4-Gang-Schaltung, ABS, Servolenkung, Zentralverriegelung, höhenverstellbares Lenkrad, zwei elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber, Rückrollsperre und ein elektrisches Glasschiebedach, geregeltem Drei-Wege-Katalysator. In Deutschland gab es zunächst folgende Modelle: Der Sedan und Super Station war auch mit einer 4-Stufen-Allrad-Automatik lieferbar und alle angebotenen Fahrzeuge begnügten sich auch mit Normalbenzin. Nach einem Facelift im August 1991 wurde zusätzlich ein 2,0-Liter-Turbomotor mit 147 kW (200 PS) angeboten. Die Turbovariante unterschied sich äußerlich von den anderen Modellen durch die Bereifung, eine Lufthutze, Heck- und einen Heckspoiler. Zudem gab es Sondermodelle wie den Hubertus und eine Limitierte Version \"Edition\", die ausschließlich 1992 verkauft wurde. Diese Edition hatte aufbauend auf dem 2.0GL-Modell Mehrausstattung wie ein Schiebedach und ein eigenes Muster in der Polsterung.", "section_level": 2}, {"title": "Legacy BD/BG (1994–1999).", "content": "Die zweite Baureihe wurde im September 1994 eingeführt, die Modellbezeichnungen wurden wie folgt geändert: Die Leistung des 2,2-Liter-Motors wurde von 100 kW (136 PS) auf 94 kW (128 PS) reduziert, die des 2,0-Liter-Motors blieb bei 85 kW. Der 1,8-Liter-Motor und das Turbomodell entfielen. Die Modelle GL und GX gab es sowohl als Limousine als auch als Kombi, den Outback gab es nur als Kombi. Mit der neuen Baureihe wurden erstmals Fahrer- und Beifahrerairbags in Legacy-Modelle eingebaut. Im Rahmen eines Modellpflege im Juli 1996 wurde der 2,2-Liter-Motor durch einen 2,5-Liter-Motor mit 110 kW (150 PS) ersetzt. Das Modell besaß eine Luftfederung, mit deren Hilfe sich die Bodenfreiheit um 40 mm vergrößern lassen konnte. Zusätzlich wurde die Modellreihe Legacy Outback eingeführt, die über eine höhere Bodenfreiheit und eine spezielle Ausstattung für den Schlechtwegeeinsatz verfügte, wie zum Beispiel ein Hinterachs-Sperrdifferential. Mit dem Facelift wurde die Sicherheitsausstattung je nach Ausstattungslinie außerdem um Seitenairbags erweitert.", "section_level": 2}, {"title": "Legacy BE/BH (1998–2003).", "content": "Im November 1998 wurde die deutlich modernisierte dritte Baureihe eingeführt, wobei die Produktion der vorigen Generation noch bis März 1999 weiterlief. Die Leistung der Motoren wurde angehoben und mit dem Frühjahr 2000 eingeführten Outback H6 3.0 kam erstmals ein Sechszylinder-Boxermotor beim Legacy zum Einsatz. Die 2,5-Liter- und 3-Liter-Automatikmodelle erhielten in der Kombiversion eine Fahrdynamikregelung mit der Verkaufsbezeichnung VDC.", "section_level": 2}, {"title": "Legacy BL/BP (2003–2009).", "content": "Die vierte Baureihe wurde im September 2003 eingeführt und zeichnete sich erneut durch ein deutlich moderneres Design gegenüber dem Vorgängermodell aus. Bis heute ist es das kommerziell erfolgreichste Legacy-Modell. Die einzelnen Varianten wurden zunächst nur durch die Hubraumangabe unterschieden, da Bezeichnungen wie GL und GX entfielen. Der Outback war in Europa nur als Kombi verfügbar, alle anderen Modelle wurden sowohl als Limousine wie auch als Kombi verkauft. Beim Kombi lag das Kofferraumvolumen bei 459 bis 1649 Liter, bei der Limousine bei 433 Liter. Die Zuladung lag bei 435 kg (2.0D Kombi) bis 550 kg (2.0R und 2.5i Limousine). Die Materialien im Innenraum waren überwiegend hochwertig, was sich besonders in der haptischen Wahrnehmung bemerkbar machte und in diversen Fahrzeugtests zur Sprache kam. Auch waren Motorhaube und Heckklappe (bei Kombivariante) zur Reduzierung des Fahrzeuggewichts aus Aluminium gefertigt, was zu jener Zeit bei Mittelklassefahrzeugen nicht üblich war. Eine weitere Besonderheit war zudem die Verwendung von roten Leuchtdioden für die dritte Bremsleuchte und die Nebelschlussleuchte des Kombis. \"Zum Verkaufsstart 2003 waren folgende Motorisierungen verfügbar:\" \"Ab September 2005 war eine überarbeitete Motorenpalette verfügbar:\" Der 2,0-Liter-Motor erhielt eine variable Ventilsteuerung. Der 2,5-Liter-Motor, der noch einem älteren Baumuster entspricht, wurde nur noch für den Outback angeboten. Außerdem konnte ab Mitte 2005 für den Legacy ab Werk eine Autogasanlage (\"Subaru Ecomatic\") bestellt werden. Im selben Jahr wurde das Sondermodell \"Celebration\" angeboten, welches über zusätzliche Ausstattungsmerkmale verfügte. Für das Modelljahr 2006 wurden, ergänzend zu den Hubraumangaben, noch folgende neue Bezeichnungen für die Ausstattungsvarianten eingeführt: Die Fahrdynamikregelung VDC war für die Modelle 3.0R (nur Automatik), 3.0R spec.B (Schaltung und Automatik) und 2.0R (Automatik ab Ausstattung Active) verfügbar. Außerhalb Europas waren weitere Motorisierungen verfügbar, beispielsweise Turbo-Benziner, welche das Kürzel \"GT\" in der Modellbezeichnung tragen.", "section_level": 2}, {"title": "Modellpflege 2007.", "content": "Im April 2007 wurde der Legacy einer optischen Aufwertung unterzogen. Das Design am Exterieur umfasst eine neue Frontpartie mit einem modifizierten Kühlergrill, stärker ausgeformte Kotflügel, neue Frontscheinwerfer (Xenonlicht war nun in einigen Versionen verfügbar) und Heckleuchten sowie eine geänderte Chromverzierung an der Heckklappe. Im Innenraum wurden die Mittelkonsole und die Anzeigeinstrumente stark überarbeitet. 2008 wurde auch die Motorenpalette nochmals überarbeitet, der 2,5-Liter war mit geänderter Leistung wieder verfügbar, der 2.0R leistete nun 150 PS. Ab März kam ein neu entwickelter Diesel-Boxer mit einer Leistung von 110 kW (150 PS) hinzu. Die Verkaufsbezeichnung für diese Variante lautet 2.0D.", "section_level": 3}, {"title": "Technische Daten, Modelljahr 2008.", "content": "Alle Motoren erfüllen die EURO-4-Norm. R-Modelle verfügen über eine variable Nockenwellenverstellung.", "section_level": 3}, {"title": "Sonderversionen.", "content": "Der S402 war ab dem 14. Mai 2008 in zwei Varianten erhältlich – als Sedan oder Wagon – und auf 402 Exemplare limitiert. Wie die meisten Sonderversionen der STi-Modelle war auch der S402 nur in Japan erhältlich. Er hatte einen 2,5 Liter Vier-Zylinder-Boxer mit Twin-Scroll-Turbolader Motor. Dieser leistete 210 kW (285 PS) bei 5600/min und ein Drehmoment von 392 Nm bei 2000–4800/min. Er war in den fünf Farben Silber, Schwarz, WR Blue Mica, matt Schwarz und Reinweiß (Sonderlackierung) erhältlich. Der S402 Sedan kostete in der Grundausstattung 5.355.000 Yen, der S402 Wagon 5.491.500 Yen (Preisangaben jeweils mit japanischer Steuer).", "section_level": 3}, {"title": "Legacy BM/BR (2009–2014).", "content": "Auf der New York International Auto Show 2009 wurde die fünfte Generation der Legacy/Outback-Reihe vorgestellt, die sich am bereits präsentierten Konzeptfahrzeug orientiert. Der neue Legacy ist seit September 2009 mit folgenden Motorisierungen lieferbar: 2.0 Benzin und Diesel (beide 110 kW/150 PS), 2.5 Benzin (123 kW/167 PS), 2.5 Benzin-Turbo (195 kW/265 PS, nur Schweiz), 3.6 Benzin (ca. 190 kW/258 PS, nur USA/Kanada). Als Getriebe kommen 6-Gang-Handschaltungen (2.0 Benzin und Diesel), CVT-Automaten (2.0 Benzin und 2.5 Benzin) und 5-Stufen-Automatik (2.5 Turbo) zum Einsatz. Mit dem Wechsel des Modelljahres 2013 wurde der EJ253-SOHC-Motor durch den EJ254-DOHC ersetzt. Mit der neuen Topmotorisierung 2.5 Turbo kann der neue Legacy nach Werksangaben als Limousine und Kombi in 6,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und 245 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen. Anfang 2013 erfolgte ein leichtes Facelift. Seit Herbst 2014 wird der Legacy in Teilen von Europa (z. B. in Deutschland und Österreich) nicht mehr vertrieben, die Kombi-Version wurde durch den Levorg ersetzt, die Limousine bleibt vorerst ohne Nachfolger. In anderen Staaten kam die sechste Generation in den Handel.", "section_level": 2}, {"title": "Motorisierungen.", "content": "Alle Motoren erfüllen die EURO-5-Norm", "section_level": 3}, {"title": "Legacy BN/BS (seit 2014).", "content": "Die sechste Generation wurde auf der Chicago Auto Show 2014 der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kombi-Version erhält keinen offiziellen Nachfolger. In Europa wird er durch den kleineren Levorg ersetzt. Die Outback-Variante wird weltweit fortgesetzt. Die Limousine wird in Teilen von Europa (z. B. in Deutschland und Österreich) nicht mehr vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Zuverlässigkeit.", "content": "Der Legacy gilt als langlebiges und zuverlässiges Auto und schneidet in den Statistiken des TÜV und ADAC sehr gut ab. So erreichte der Legacy im TÜV Auto-Report 2008 bei den 4- und 5-jährigen Fahrzeugen Platz 3 (nach Porsche 911 und Honda Jazz).", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Modelle.", "content": "Das Turbomodell der ersten Baureihe (Typ BC/BJ) wurde auch nach Deutschland importiert. Mit einem Leistungsgewicht von 6,9 kg/PS verfügte es über eine sehr gute Motorisierung. Modelle für den Schlechtwegeeinsatz wurden unter der Bezeichnung „Hubertus“ verkauft, die wichtigsten Ausstattungsmerkmale waren eine Niveauregulierung und Frontschutzbügel in Wagenfarbe. Seit Anfang 1997 wird eine Version mit erhöhter Bodenfreiheit und besonderer Ausstattung unter der Bezeichnung „Outback“ verkauft. Seit Ende 1999 wird der Outback als eigene Modellreihe geführt. In den USA wurde eine Pickup-Variante des Typs BE/BH unter der Bezeichnung Baja verkauft, etwa 150 Exemplare dieses Modells wurden nach Deutschland importiert.", "section_level": 1}, {"title": "Der Legacy weltweit.", "content": "Der Legacy wird im Hauptwerk von Subaru in Gunma Yajima in Japan und in Lafayette (Indiana, USA) hergestellt. Die Hauptmärkte für den Subaru Legacy sind Japan, Nordamerika sowie Australien und Neuseeland. In diesen Ländern werden weitere Modelle angeboten, einige Beispiele: In Australien wird der Legacy unter dem Namen „Liberty“ verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand in Deutschland.", "content": "Aufgeführt ist der Bestand an Subaru Legacy (BC/BJF, BD/BG und BE/BH) nach Hersteller- (HSN) und Typschlüsselnummern (TSN) in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt. Typen mit weniger als 100 Fahrzeugen werden nicht ausgewiesen. Bis 2007 beinhaltete der Bestand neben der Anzahl der angemeldeten Fahrzeuge auch die Anzahl der vorübergehenden Stilllegungen. Seit 2008 enthält der Bestand lediglich den „fließenden Verkehr“ einschließlich der Saisonkennzeichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Subaru Legacy ist ein Automobil der Mittelklasse von Subaru, das seit Anfang 1989 hergestellt wird. Die aktuelle sechste Modellgeneration wird in Deutschland nicht angeboten.", "tgt_summary": "速霸陆Legacy()为日本富士重工业于1989年起制造、贩售的紧凑型轿车或中型车,中国的官方翻译名称为速霸陆力狮。自1989年推出以来即为速霸陆汽车的主力车种之一,搭载了该公司传统的水平对卧引擎及全时四轮驱动系统,并衍生出速霸陆Baja、速霸陆Outback等车款。", "id": 268628} {"src_title": "Fumiko Hayashi", "tgt_title": "林芙美子", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die familiäre Herkunft Fumiko Hayashis ist ungeklärt; es wird ferner angenommen, sie stamme aus dem Heilbad Furusato Onsen in der Präfektur Kagoshima oder der heutigen Stadt Kitakyūshū. Sie war Tochter eines Kaufmanns. Im Alter von sieben Jahren trennte sich ihre Mutter von dem Vater; sie führte in der Folgezeit ein Wanderleben als Kind von Hausierern auf der Insel Kyushu, das geprägt war von Armut und häufigen Schulwechseln. Sie verbrachte ihre weitere Jugend in Onomichi, Präfektur Hiroshima. Bereits in ihrer Kindheit zeigte sich ihre literarische Begabung. Sie schrieb in ihrer Freizeit bereits in frühen Jahren Gedichte, Kurzgeschichten und Kindererzählungen, die auch öffentliche Aufmerksamkeit erregten. Durch die Unterstützung eines Gönners konnte sie die städtische Mädchenschule besuchen und sie strebte früh eine Laufbahn als Schriftstellerin an. Nach dem Schulabschluss 1922 zog sie mit ihrem Liebhaber nach Tokio, um zu schreiben. Sie arbeitete, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen als Dienstmädchen, Büroangestellte, Fabrikarbeiterin und Kellnerin. In Tokio lebte sie in wechselnden Beziehungen mit Männern, bis sie 1926 den Maler Rokubin Tezuka () heiratete. Seit 1930 Reisen nach China und Europa; ab 1932 lebte sie größtenteils in Paris. Im Oktober 2005 wurde im Tokyoter Bezirk Shinjuku an ihrem damaligen Wohnsitz (Architekt Yamaguchi Bunzō) die „Hayashi Fumiko Gedenkstätte“ eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Schaffen.", "content": "Der 1930 verlegte Roman \"Hōrōki\" (, 1930, „Tagebuch einer Vagabundin“), in dem sie die Zeit zwischen ihrem 19. und dem 23. Lebensjahr verarbeitete, wurde zum Bestseller und unter dem Titel \"Wandering Days\" als Anime verfilmt. Viele ihrer Werke drehen sich um die Themen freigeistige Frauen und schwierige Beziehungen. Immer wieder schrieb sie über Armut, Unterdrückung und das durch den Krieg verursachte Leid. Auch ihre folgenden Werke wie \"Inazuma\" (, „Blitz“), \"Ukigumo\" (, „Treibende Wolken“) oder \"Meshi\" (, „Essen“) wurden verlegt, für \"Bangiku\" (, „Späte Chrysanthemen“) erhielt sie den Literaturpreis für Frauen. Obwohl Hayashi kurzzeitig von der proletarischen Literatur beeinflusst wurde, ist ihre Untersuchung des Themenkomplexes soziale Gerechtigkeit in Optimismus und im Glauben an menschlichen Überlebenswillen begründet. In ihren Geschichten erzählt Hayashi mit Realismus das harte Leben der unteren Klassen in Tokio. Sie schildert eine Welt voller Entartung, Demütigung und Unsicherheit, in der die Frauen von den Männern tyrannisiert werden und dadurch oft apathisch sind. Trotz dieser Härte findet sich in den Darstellungen der Unterschicht auch Fröhlichkeit und Hoffnung, insbesondere in bescheiden-demütigen, jedoch furchtlosen Frauengestalten. Erkennbare Verzweiflung wird in dem schriftstellerischen Werk der Fumiko Hayashi stets durch einen starken Willen zum Leben und Glauben an die Zukunft kompensiert. Die einfache, poetische Sprache bewahrt davor, dass ihre Sentimentalität in Rührseligkeit abgleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "\"Japanischer Titel kursiv. Bisher nicht übersetzte Titel in Freier Übersetzung. Titel deutscher, englischer oder französischer Übertragungen sind fett markiert.\"", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzungen.", "content": "Romane Kurzgeschichten", "section_level": 1}], "src_summary": "Fumiko Hayashi (jap., \"Hayashi Fumiko\"; * 31. Dezember 1903 in Shimonoseki, Präfektur Yamaguchi; † 28. Juni 1951 in Tokio), japanische Schriftstellerin; sie war eine der beliebtesten Autoren im Japan der 1950er Jahre. Sie schrieb Gedichte, Kindererzählungen, Kurzgeschichten, Romane, Essays.", "tgt_summary": "林芙美子(,1903年-12月31日-1951年-6月28日)是一位日本作家、小说家及诗人。", "id": 385084} {"src_title": "Impossible Creatures", "tgt_title": "不可思议的生物", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "1937 auf einer kleinen Inselkette im Südpazifik. Mit Hilfe von rechtschaffenen und verrückten Wissenschaftlern wie Dr. Ganglion arbeitet der reiche und paranoide Großindustrielle Upton Julius an der Erschaffung einer unbesiegbaren Armee aus genetisch veränderten Tieren. Auf den von der Außenwelt abgeschotteten Inseln sammeln seine Helfershelfer Gen-Proben der heimischen Tierwelt und verbinden mit einer neuen Technologie jeweils zwei Exemplare zu einer neuen, monströsen Kreatur. In der Einzelspielerkampagne sucht der Abenteurer und Kriegsberichterstatter Rex Chance seinen Vater, der für Upton Julius arbeitete, und landet auf der Insel. Die brillante Wissenschaftlerin Lucy Willing rettet ihn in letzter Sekunde vor zwei Mutationen und gemeinsam nehmen sie die Suche nach Rex' Vater und den Kampf gegen Upton Julius und seine Schergen auf. Ausgestattet mit einem speziellen Gewehr sammelt Rex Gen-Proben der hiesigen Tierwelt, während Lucy sich um die Beschaffung der beiden notwendigen Ressourcen Kohle und Elektrizität und den Aufbau der wissenschaftlichen Station kümmert. Danach steht das Klonen an. Durch Vermischen zweier verschiedener Gen-Proben im sogenannten „Army Builder“ entsteht eine neue Kreatur, welche die Besonderheiten beider Tiere in sich vereint. Unterschiedliche Kombination der Körperteile verlagern die Schwerpunkte in Bezug auf Angriffs-, Verteidigungs- und anderer Werte oder nutzen spezielle Fähigkeiten. Nimmt der PC-Spiel-Genetiker bei der Kreuzung eines Stachelschweins mit einem Krokodil das Hinterteil des Stachelschweins und den Kopf und Körper des Krokodils, so ergibt sich eine Kreatur mit guten Nahkampfwerten und der speziellen Fähigkeit, Stacheln zu verschießen. 30.000 theoretisch mögliche Kombinationen erlauben das Zusammenstellen ganz individueller Armeen, die eher bizarr ausschauen. Im Multiplayer-Modus führen zwei bis sechs Kontrahenten auf insgesamt 22 Karten ihre Armeen aus jeweils neun selbstgestalteten Kreaturentypen allein oder in Teams gegeneinander ins Feld.", "section_level": 1}, {"title": "Resonanz.", "content": "Der \"Creature Combiner\", mit dem tausende verschiedene Kombinationen aus unterschiedlichen Tieren simuliert werden können, spielt im Spiel selbst kaum eine Rolle. Er wird lediglich zur einmaligen Erstellung von \"Tier-Armeen\" verwendet. Es gibt eine Fan-Community, die neue Mods für das Spiel entwickelt hat. Eine der Mods erlaubt zum Beispiel mehr als 75 \"Creatures\" zu erzeugen. Spieltester bemängelten, dass das Spiel in vielen Punkten sehr einfach und eher kindgerecht gehalten sei, wodurch es von älteren und erfahreneren Strategiespielern im Allgemeinen nicht als herausfordernd angesehen wird. Zudem ist die Grafikdarstellung relativ einfach gehalten. Darüber hinaus wurde auch die fehlende Langzeitmotivation oft bemängelt was das Erschaffen der Kreaturen betrifft, da sich weiteres Experimentieren nicht lohnt, wenn man einmal eine gute Armee aufgebaut hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Impossible Creatures ist ein Echtzeit-Strategiespiel für Windows von Relic Entertainment. Es greift das Thema Genmanipulation auf. Das Spiel durchbricht ethische Grenzen und simuliert alles als Machbare, im Spiel kämpfen deshalb Tiere direkt aus dem Genetik-Labor. Es wurde 2003 von Microsoft veröffentlicht.", "tgt_summary": ",又译作「不可能的生物」、「怪兽岛」,是一款2003年发布的即时战略游戏,由遗迹娱乐和微软游戏工作室共同研发。这款游戏的独特之处在于,游戏中所使用的动物全部都是由玩家创造的。游戏中的军队由九种生物构成;每一种都是任意两种动物的组合,而游戏共提供了76种动物供玩家选择。许多动物都拥有各自独特的能力,为游戏增添了更多的战略意味。玩家可以进行单人游戏或多人联机游戏,并可以选择不同的游戏模式、插件、自定义地图、MOD或者体验剧情。", "id": 868228} {"src_title": "Papyrus Edwin Smith", "tgt_title": "艾德溫·史密斯紙草文稿", "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Der medizinische Text wurde 1862 von dem Händler Mustafa Aga in Luxor angeboten und durch den US-amerikanischen Antikenhändler Edwin Smith (1822–1906) erworben. Der Papyrus wurde von ihm versuchsweise übersetzt und nach seinem Tod von seiner Tochter der New-York Historical Society geschenkt. 1930 erfolgte die Veröffentlichung mit Faksimile, Umschrift, Übersetzung und Kommentar durch James H. Breasted, der von dem Physiologen Arno B. Luckhardt dabei unterstützt wurde. 1958 kam es durch Hildegard von Deines, Hermann Grapow und Wolfhart Westendorf zur ersten Übersetzung ins Deutsche. Heute befindet er sich in der New York Academy of Medicine.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Die genaue Herkunft des Papyrus Edwin Smith ist unbekannt, möglicherweise stammt er aus dem Ramesseum oder dem Grab eines Arztes in Theben-West. Die hieratische Schrift ähnelt der des Papyrus Ebers, der 1862 auch von Edwin Smith erworben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Der Papyrus Edwin Smith ist mit 4,68 m Länge der zweitlängste medizinische Papyrus aus dem Alten Ägypten. Es handelt sich um eine mittelägyptische Abschrift, die ungefähr in die Zeit um 1550 v. Chr. (Zweite Zwischenzeit, ca. 16.–17. Dynastie) datiert. Das Original stammt, wie schon Breasted 1930 und Westendorf 1992 darlegten, vermutlich aus dem Alten Reich. Der Papyrus trägt eine gute hieratische Schrift und zählt zu den schönsten und längsten ägyptischen Handschriften. Die Vorderseite umfasst 17 Spalten mit 377 Zeilen, der rückwärtige Teil fünf Spalten mit 92 Zeilen und listet 48 chirurgische Fallbeispiele (\"Wundenbuch\") auf, wobei die betreffenden Körperteile systematisch vom Kopf über die Schultern bis zum Oberkörper beschrieben werden. Beim 48. Fall bricht der Text ab, theoretisch hätten noch andere Körperpartien wie das Leibesinnere oder die Organe folgen müssen. Das Wundenbuch ist gemäß einem klassischen Lehrtext (\"schesau\") aufgebaut. Jeder Fall enthält jeweils eine Überschrift, Anweisungen für die Untersuchung, eine Diagnose, eine Prognose und eine mögliche Therapie. Manche Fälle sind differenzierter aufgebaut und enthalten mehrere Untersuchungen und Diagnosen. Zahlreiche Glossen am Ende eines jeden Falls dienen dazu, die veralteten Wörter und Ausdrücke näher zu erläutern und den damaligen Lesern verständlich zu machen. Für die Prognose wurde eine von drei Floskeln verwendet, die die Krankheit klassifizierten und die weitere Behandlung bestimmten: Der Text auf der Rückseite des Papyrus steht in einem anderen Zusammenhang. Die letzten beiden Spalten wurden von einem zweiten Verfasser angefertigt und stammen aus einer späteren Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wundenbuch.", "content": "Das Wundenbuch behandelt offene Wunden, Knochenbrüche und Zerrungen vom Kopf bis zu den Rippen. Die Standard-Wundbehandlung sieht für den ersten Tag einen Verband mit frischem Fleisch vor. An den nächsten Tagen folgen Verbände mit Öl oder Fett, Honig und Faserstoffen. Bei aussichtslosen Fällen ist auch eine langzeitliche Lagerung des Patienten vorgesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Kopf.", "content": "Die Verletzungen am Kopf reichen von einfachen Wunden, über Klaffwunden bis zum Splitterbruch. Dabei werden je nach Verletzungsart unterschiedliche Behandlungsmethoden vorgeschlagen und verschiedene Heilaussichten prognostiziert. Für die einfachsten Fälle reicht eine Standard-Wundbehandlung. Patienten mit schwereren Verletzungen wird eine länger andauernde Lagerung verordnet. Gleich im ersten beschriebenen Fall wird eine Messung der Pulsader und das Abhören des Herzschlages vorgeschlagen und ergibt interessante Einblicke in die Untersuchungsmethoden der ägyptischen Ärzte. In einem anderen dargestellten Fall wird versucht, einen hoffnungslosen zersplitterten Schädel mit Hilfe eines Straußeneis zu heilen. Bei dem beschriebenen Vorgehen handelt es sich eher um ein Sympathiemittel, das zugleich von einem Zauberspruch begleitet wird.", "section_level": 3}, {"title": "Hals/Nacken.", "content": "Behandelt werden eine verletzte Halsröhre und verschiedene Probleme am Nackenwirbel. Eine Verschiebung zweier Wirbel und eine Quetschung lassen sich nicht heilen, bei anderen Fällen wird der übliche Wundverband eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Schlüsselbeine.", "content": "Eine Lösung des Schlüsselbeins vom Brustkorb lässt sich durch eine Befestigung mit Stoffresten und einem Wundverband heilen. Bei einem einfachen Bruch wird das Schlüsselbein erst so ausgerichtet, dass es wieder an die richtige Stelle zurückfällt. Dann erfolgt eine Polsterung und ein Wundverband.", "section_level": 3}, {"title": "Oberarm.", "content": "Die Verletzungen am Oberarm beinhalten einen Spalt, eine Geschwulstblase und einen Bruch, der ähnlich wie beim Schlüsselbeinbruch behandelt wird. Am kompliziertesten erweist sich ein Bruch mit einer Wunde drauf. Nicht heilen lässt sich eine tiefe blutige Wunde, die bereits aufgeweicht ist.", "section_level": 3}, {"title": "Brust.", "content": "Geschwülste auf der Brust aufgrund von Schlagverletzungen werden durch Ausbrennung mit einem Brennbolzen behandelt. Anormale Wunden, die entzündet sind und Fieber hervorrufen, werden hingegen erst gekühlt, getrocknet und dann mit einem speziellen gepuderten Verband kuriert.", "section_level": 3}, {"title": "Rippen.", "content": "Zerrungen und Verschiebungen der Rippen lassen sich problemlos mit einem Wundverband behandeln. Nicht behandelt werden kann hingegen ein Bruch mit aufgebrochener Wunde und gelösten Rippenknochen.", "section_level": 3}, {"title": "Achsel.", "content": "Eine Klaffwunde an der Achsel weist je nach Schwere des Falls unterschiedliche Heilmittel auf. Die Art des Leidens reicht dabei von rheumatischen Schmerzen im Schulterblatt bis zur entzündeten Wunde, die Fieber hervorruft.", "section_level": 3}, {"title": "Rücken.", "content": "An der Wirbelsäule werden drei Arten chirurgischer Verletzungen unterschieden: Der letzte Fall sieht eine Zerrung am Rückenwirbel vor. An dieser Stelle bricht der Papyrus jedoch ab, bevor die Behandlung einsetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Zaubersprüche gegen Seuchen.", "content": "Die magischen Beschwörungen dienen zur Fernhaltung von Seuchen, die bei der jährlichen Nilschwemme auftreten. Dabei wird der Sprecher entweder mit dem Sonnengott oder mit Horus identifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Lehrtexte und Rezepte.", "content": "Die Lehrtexte beinhalten eine Menstruationsstörung und eine Erkrankung des Anus. Die Rezepte dienen zur Hautpflege und insbesondere zur Herstellung von Öl einer Bitterfrucht, das zur Hautverjüngung eingesetzt wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Papyrus Edwin Smith (auch englisch Edwin Smith Papyrus und deutsch „Wundenbuch“ genannt) ist ein altägyptischer medizinischer Text, der auf Papyrus geschrieben wurde und zu den ältesten schriftlichen Dokumenten medizinischer Heilverfahren gehört. Er zeugt von einem hochentwickelten Stand der Medizin im Alten Ägypten, vor allem auf dem Gebiet der Chirurgie.", "tgt_summary": "《艾德温·史密斯纸草文稿》(英语:Edwin Smith Papyrus)是约于公元前1600-1700年间完成的医学论文集,也是人类史上第一部关于创伤的外科医学著作,由莎草纸写成,长约5米(因为损毁只剩下4.68米),宽约33公分,17页(377行)撰写于正面,5页(92行)背面。这份手稿的长度仅次于公元前1550左右完成的埃伯斯纸草文稿。", "id": 2845568} {"src_title": "Polizeikessel", "tgt_title": "沸水戰術", "src_document": [{"title": "Taktische Grundlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereich.", "content": "Kessel werden gegen Demonstrierende eingesetzt, die durch ihr Verhalten die öffentliche Sicherheit gefährden bzw. dies laut Einschätzung der Polizeiführung zukünftig tun werden. Geeignet sind Kessel besonders, um Straßenschlachten zu verhindern oder deren weiteren Verlauf einzudämmen oder zu unterbinden. Der Polizeikessel wird auch vorbeugend gegen Demonstrationen eingesetzt. Der Polizeikessel wird meistens nicht durch die normale Streifenpolizei, sondern durch Einsatzhundertschaften gebildet, da diese Einheiten grundsätzlich den Schutz bei Demonstrationen sicherstellen und für eine solche Aufgabe ausgebildet und ausgerüstet sind.", "section_level": 2}, {"title": "Vorgehen.", "content": "Die Polizeikräfte gehen in gerader Linie auf eine Gruppe Menschen zu und beginnen diese dann einzukreisen. Je nach baulicher Situation kann ein Polizeikessel auch unter Ausnutzung der Geländegegebenheiten gebildet werden. Teilweise erfolgt die Umfassung auch von mehreren Seiten zugleich. Wenn die Polizei es geschafft hat, dass aus dieser Einkreisung keiner mehr entkommen kann, ist der Kessel gebildet. Meist werden in der Phase der Kesselbildung, also der Übergangszeit vom Einkreisen zum fertigen Kessel, einzelne Störer mit Druck in die Mitte des Kessels verbracht. Ein erweitertes Vorgehen ist der sogenannte Wanderkessel, der meist bei sich bewegenden Demonstrationszügen angewandt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Ziel.", "content": "Ziel der Einkesselung ist es, die Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit zu beschränken und so von möglichen und weiteren Gewalttaten gegen Rechtsgüter der Person oder der Allgemeinheit abzuhalten. Ebenso kann dadurch verhindert werden, dass sich Demonstrationszüge oder ähnliche Menschenansammlungen in bestimmte Richtungen bewegen. Nach der Einkesselung kann es auch möglich sein, dass aus dem Kessel einzelne oder alle Personen abtransportiert werden, um die Personalien festzustellen oder sie weiterhin (auch nach der Auflösung des Kessels) in Gewahrsam zu behalten und der Strafverfolgung zuzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Eine erste Anwendung des Polizeikessels unter freiem Himmel fand in Deutschland im Jahr 1986 in Hamburg statt. Vorangegangen waren zwei bundesweite Großdemonstrationen, die nach der Katastrophe von Tschernobyl in Deutschland am 7. Juni 1986 stattfanden, und zwar eine gegen die in Bau befindliche Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf und eine gegen das in Bau befindliche Kernkraftwerk Brokdorf im schleswig-holsteinischen Kleve. Obwohl beide Demonstrationen von den Ordnungsbehörden verboten wurden, demonstrierten an beiden Orten hunderttausende Menschen gegen Kernenergie. Dabei kam es zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizeikräften. Aus Protest über die polizeilichen Maßnahmen kam es am nächsten Tag in Hamburg zu einer Protestdemonstration, die im später gerichtlich als rechtswidrig eingestuften Hamburger Kessel endete. Der Hamburger Kessel war Auslöser zur Gründung des „Hamburger Signals“, einer Vereinigung Hamburger Polizisten, die sich öffentlich gegen diesen Polizeieinsatz aussprachen. Aus dem Hamburger Signal ging die Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliches.", "content": "Bei der Vornahme des Kessels wird in die Grundrechte auf körperliche Unversehrtheit und Bewegungsfreiheit eingegriffen. Polizeitaktisch sind Abschirmungen, teilweise und komplette Einkesselungen eine einfache und effektive Möglichkeit, Gewalttaten zu unterbinden und ebenso – etwa bei Fußballspielen und Gegendemonstrationen Ordnung beizubehalten. Da den Eingekesselten neben der entzogenen Freizügigkeit auch ganz praktische Bedürfnisse wie Trinkwasser oder Toilettenbesuche vorenthalten sind, entscheidet die Dauer mit über die rechtliche Gewichtung wie auch öffentliche Resonanz. Beispielsweise war der mehrstündige Polizeikessel beim G7-Gipfel in München 1992 sehr umstritten. Eine massenhafte und nicht selektive Einkesselung kann ebenso als unverhältnismäßig angesehen werden, da sie auch Nichtstörer betreffen kann. Im Nachgang zu Polizeikesseln kommt es gelegentlich zu Gerichtsverfahren. Ein häufig genanntes Beispiel ist ein Polizeikessel bei einer Demonstration zu einem 2001 stattgefundenen CASTOR-Transport. 2005 wurde der Beschwerde einer Beteiligten dabei vom Bundesverfassungsgericht Recht gegeben. Sie war in Dannenberg bei einer durch eine Allgemeinverfügung verbotenen Demonstration morgens zwei Stunden auf offenem Feld eingekesselt und anschließend per Gefangenentransport weggebracht worden und blieb bis zum frühen Morgen im Polizeigewahrsam. Die Entscheidung ist und war allerdings kein Verbot des Kessels per se, sondern kritisiert die Umstände des Polizeigewahrsams im Anschluss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Polizeikessel (auch einschließende Absperrung oder Einkesselung) ist eine Taktik im Polizeieinsatz, die bei Demonstrationen, Aufzügen und anderen Versammlungen eingesetzt wird, um Menschenmassen zu kontrollieren. Ein dichter Ring aus Polizisten wird um die Versammlung gebildet und macht es den Teilnehmern etwa durch Anwendung unmittelbaren Zwanges unmöglich, den Ort zu verlassen. Der Polizeikessel ist rechtlich eine Form des Sicherungsgewahrsams und seit der ersten Verwendung in Deutschland (Hamburger Kessel 1986) juristisch umstritten in Bezug auf Verhältnismäßigkeit und Verfassungsmäßigkeit.", "tgt_summary": "沸水战术(也称为包抄,英语:Kettling)。 是一个警察用于在示威或抗议中控制大量人群的策略。", "id": 1531630} {"src_title": "Carlisle United", "tgt_title": "卡莱尔联足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Carlisle United wurde 1903 durch eine Fusion von \"Shaddongate United\" mit \"Carlisle Red Rose\" gebildet. Ab 1905 spielte der Verein zunächst in der zweiten Liga der \"Lancashire Combination\", bereits nach einem Jahr gelang der Aufstieg in die örtliche erste Liga. Im Jahre 1928 wurde Carlisle in die Football League aufgenommen und der Third Division North zugeordnet. Damals gab es noch keinen geregelten Aufstieg in die Football League, sondern die Mitglieder der Liga stimmten ab, ob die Tabellenletzten der untersten Profiliga in der Liga verbleiben oder ein neuer Klub aufgenommen werden sollte. Carlisle United setzte sich in der Abstimmung mit 33:11 Stimmen gegen den bisherigen Ligaklub Durham City durch. Bei Bildung der neuen Fourth Division 1958 kam der Klub in diese neue unterste Profiliga. 1962 gelang der Aufstieg in die dritte Division und Carlisle United spielte erstmals nicht in der jeweils untersten Profiliga. 1974/75 spielten die \"Blues\" für ein Jahr in der First Division, der damals höchsten englischen Spielklasse. Zwar musste man als 22. sofort wieder absteigen, aber dieses eine Jahr der Erstklassigkeit gilt bis heute als größter Erfolg des Vereins. Tiefpunkt der Vereinsgeschichte war der Abstieg in die Conference National 2004, als man nach 76 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit die Football League verlassen musste. Bereits ein Jahr später gelang jedoch die Rückkehr in den bezahlten Fußball als Sieger der Play-offs. 2006 konnte der Verein sogar auf Anhieb Meister der Football League Two werden und so den zweiten Aufstieg in Folge schaffen. Außerhalb des Ligabereichs war das Erreichen des Halbfinales im Ligapokal 1970 bemerkenswert. Aus diesem Jahr stammt auch der Zuschauerrekord der \"Cumbrians\", als in der fünften Runde des FA Cups gegen den FC Middlesbrough (1:2) am 7. Februar 1970 27.500 Zuschauer kamen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlisle United (offiziell: \"Carlisle United Football Club\") – auch bekannt als \"The Cumbrians\", \"Blue Army\" oder \"The Blues\" – ist ein englischer Fußballklub aus der Grafschaft Cumbria, der seit Beginn der Saison 2014/15 in der Football League Two, der vierthöchsten englischen Fußballliga spielt.", "tgt_summary": "卡莱尔联足球俱乐部(英语:Carlisle United F.C.,或)是英格兰西北部近苏格兰边境坎布里亚卡莱尔的职业足球会,成立于1904年,现时在英格兰乙级联赛作赛,主场为般顿公园球场(Brunton Park)。", "id": 799345} {"src_title": "Mark Blundell", "tgt_title": "马克·布伦德尔", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge im Motorsport.", "content": "Sein erstes Motorsport-Engagement waren Motocross-Rennen im Alter von 14 Jahren. Er war auf Anhieb erfolgreich, wurde bald einer der besten Fahrer im Vereinigten Königreich und gewann einige Meisterschaften. Im Jahr 1983, mit 17, wechselte er auf vier Räder in die britische Formel Ford. Wieder war er schnell erfolgreich und wurde bereits in der ersten Saison Zweiter in beiden Junior-Meisterschaften mit 25 Siegen und 24 Pole-Positions. Im folgenden Jahr gewann er sowohl die \"Esso British Formel Ford\" und die \"Snetterton Formel Ford 1600\". Im Jahr darauf stieg er in die besser motorisierte \"Formel Ford 2000\" auf und gewann prompt die \"BBC Grandstand Serie\". Er kehrte sogar in die \"Formel Ford 1600 EM\" zurück, fuhr auf die Pole und beendete das Rennen als Vierter. Im Jahr 1986 gewann er die Europa-Meisterschaft in der \"Formel Ford 2000\". Zu diesem Zeitpunkt plante Blundell den Aufstieg in den internationalen Motorsport. Er ließ den traditionellen Schritt, die Formel 3, aus und wechselte zu TOMS-Toyota in der Formel 3000. Obwohl er ein wenig konkurrenzfähiges Auto hatte, konnte er einige vielversprechende Erfolge einfahren und sogar Siege feiern. Im Jahr 1987 wechselte er ins Lola-Werksteam. Außerdem nahm er an einigen Formel-3-Rennen teil. Im folgenden Jahr bekam er eine Formel-1-Testfahrt für das Williams-Team. 1990 beendete er seine Formel-3000-Karriere, um sich auf Sportwagen zu konzentrieren. Im selben Jahr schaffte er bei den 24 Stunden von Le Mans einen neuen Streckenrekord und fuhr als bis dahin jüngster Fahrer der Geschichte auf die Pole-Position.", "section_level": 2}, {"title": "Formel 1.", "content": "Blundell debütierte 1991 beim Großen Preis der USA in Phoenix auf einem Brabham. Den ersten Punkt fuhr er in seinem elften Rennen, dem Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps ein. Er erneuerte außerdem seinen Testvertrag mit Williams. Im Jahr darauf bekam er keinen Stammplatz und wurde stattdessen Testfahrer von McLaren. Parallel dazu fuhr Blundell wieder Sportwagen-Rennen und gewann mit Peugeot, gemeinsam mit Derek Warwick und Yannick Dalmas, die 24 Stunden von Le Mans. 1993 kehrte er als Stammpilot von Ligier in die Formel 1 zurück. Bei den Großen Preisen von Südafrika und Deutschland schaffte er als Dritter jeweils den Sprung auf das Siegerpodest. Für die Saison 1994 wechselte er zu Tyrrell. Sein Fahrzeug war weniger konkurrenzfähig als im Vorjahr, dennoch schaffte er in Spanien erneut einen dritten Platz. Wegen mangelnder Sponsorenunterstützung musste er seinen Platz bei Tyrrell am Saisonende jedoch wieder abtreten und unterschrieb erneut als Testfahrer bei McLaren. Nachdem Ex-Weltmeister Nigel Mansell seinen Vertrag im neu formierten Team McLaren-Mercedes für die Saison 1995 nicht erfüllte, bekam Blundell den vakanten Stammplatz neben dem späteren Doppelweltmeister Mika Häkkinen. Er startete ab dem fünften Rennen (Großer Preis von Monaco) in Mansells MP4/10 mit der Nr. 7, den er bereits in den ersten zwei Saisonrennen als Ersatzfahrer bewegte. Mit 13 WM-Punkten wurde Blundell am Ende Zehnter in der Gesamtwertung, musste jedoch für 1996 dem Schotten David Coulthard weichen, der von Williams kam. Mangels Alternativen beendete Blundell seine Formel-1-Laufbahn und wechselte in die US-amerikanische Champ-Car-Serie.", "section_level": 2}, {"title": "Champ Cars.", "content": "Blundell unterschrieb einen Vertrag beim PacWest-Racing-Team. Der ehemalige Formel-1-Fahrer Maurício Gugelmin war dort sein Teamkollege. Blundell wurde am Jahresende Dritter der Rookie-Wertung mit drei Top-sechs-Platzierungen beim Indy 500, beim Detroit Grand Prix und auf dem Michigan International Speedway. 1997 fuhr Blundell Rennsiege in Portland, Toronto und Fontana ein und wurde am Ende Sechster der Meisterschaft. Im selben Jahr wurde er außerdem zum britischen \"Fahrer des Jahres\" gewählt. Die Saison 1998 verlief weniger erfolgreich. Anfang 1999 erlitt Blundell einen schweren Unfall. 2000 kehrte er für eine letzte Saison zu PacWest zurück. Allerdings war es eine weitere enttäuschende Saison, er erreichte nur 18 Punkte und wurde 21. der Gesamtwertung. Dies führte zur Trennung von PacWest.", "section_level": 2}, {"title": "Sportwagen.", "content": "Blundell kehrte nach Europa zurück, um sich wieder auf Sportwagen zu konzentrieren. Er konnte die 24 Stunden Le Mans in einem MG Lola nicht beenden. Er testete einen Dale Coyne Champ Car, um Darren Manning zu helfen, sich auf sein erstes Champ-Car-Rennen in Großbritannien vorzubereiten und fuhr beim britischen Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft. 2003 konnte er große Erfolge bei den Sportwagen feiern. Zusammen mit Johnny Herbert und David Brabham wurde er Zweiter bei den 24 Stunden von Le Mans mit Bentley. Er wurde außerdem Dritter beim 12-Stunden-Rennen von Sebring, als bester Bentley-Fahrer.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mark Blundell (* 8. April 1966 in Barnet, Hertfordshire, England) ist ein ehemaliger britischer Automobilrennfahrer. Er war unter anderem in der Formel 1, in der Champ-Car-Serie und bei den Sportwagen aktiv.", "tgt_summary": "马克·布伦德尔(英语:Mark Blundell,1966年-4月8日),生于伦敦奇平巴尼特,英国赛车手,曾效力于布拉汉姆车队、利吉耶车队、蒂勒尔车队和迈凯伦车队。1992年,布伦德尔获得勒芒24小时耐力赛冠军。退役后,马克接替退休的穆雷·沃克,在ITV Sport电视台担任赛车评述员,直至2008年转播权重归BBC Sport为止。", "id": 3060715} {"src_title": "Leyton Orient", "tgt_title": "莱顿东方足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde 1881 von Studenten des \"Homerton Theological College\" gegründet. Nachdem sich 1888 einige Mitarbeiter der Reederei \"Orient Shipping Line\" dem Verein anschlossen, benannte er sich in \"Orient Football Club\" um. 1898 folgte eine weitere Umbenennung in \"Clapton Orient\", die bis 1946 Gültigkeit hatte. Seither heißt der Verein \"Leyton Orient\", mit einer Unterbrechung von 1966 bis 1987, als auch das Leyton aus dem Vereinsnamen gestrichen war. Nachdem die ersten zwanzig Jahre unterklassig gespielt wurden, erfolgte 1905 die Aufnahme in die Football League, wo die \"O’s\" seither auch überwiegend in den unteren Profiligen zu Hause waren. Lediglich 1962/63 war man für ein Jahr in der First Division, der damals höchsten englischen Spielklasse vertreten. Aufsehen erregte Leyton Orient dann nur noch 1978, als man das Halbfinale des FA Cups erreichte und auf dem Weg dorthin die Erstligisten Norwich City (1:0 auswärts im Wiederholungsspiel), den FC Chelsea (2:1 auswärts im Wiederholungsspiel) sowie den FC Middlesbrough (2:1 zu Hause im Wiederholungsspiel) ausschalten konnte. Im Semifinale am 8. April 1978 gab es auf neutralem Grund an der Stamford Bridge dann allerdings ein klares 0:3 gegen den FC Arsenal. Der bisher höchste Zuschauerzuspruch stammte jedoch nicht aus dieser Pokalserie, sondern wurde am 25. Januar 1964 im FA-Cup-Spiel gegen West Ham United erzielt, als 34.345 Besucher an die \"Brisbane Road\" kamen. Am 20. Februar 2011 erreichte Leyton Orient im FA-Cup erneut ein überraschendes 1:1 gegen den FC Arsenal und zwang damit den Favoriten zu einem Wiederholungsspiel. Seit 1976 wird das heutige Vereinszeichen verwendet, in dem zwei Wyvern dargestellt sind, die sich auf einen Fußball abgestützt entgegenblicken und die Verbindung des Vereins zur Stadt London und dem Meer symbolisieren sollen. Nach elf Jahren in der untersten englischen Profiliga gelang Leyton Orient 2006 als Tabellendritter der Aufstieg in die Football League One. Am 21. Januar 2009 wurde der langjährige Trainer Martin Ling entlassen, nachdem Leyton Orient mit nur 22 Punkten in 25 Spielen in arge Abstiegsnöte geriet. Am 22. April 2017 besiegelte eine 0:3-Niederlage bei Crewe Alexandra den Abstieg in die National League und somit nach 112 Profi-Jahren den Gang in den Amateurbereich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leyton Orient (offiziell: \"Leyton Orient Football Club\") – auch bekannt als \"The O’s\" – ist ein englischer Fußballklub aus dem Osten Londons. Die Heimspiele werden im \"Matchroom Stadium\" an der Brisbane Road im Stadtteil Leyton ausgetragen. Seit der Saison 2019/20 tritt der Verein in der viertklassigen Football League Two an.", "tgt_summary": "立顿奥连特足球会(英语:Leyton Orient F.C.,)是位于英格兰伦敦东部沃尔瑟姆福里斯特区莱顿的足球俱乐部,于2006/07年球季升上英格兰甲级联赛作赛,球队常被称为「东方」(英语:Orient)或「英语:The O's」。", "id": 2100318} {"src_title": "Thai-Rak-Thai-Partei", "tgt_title": "泰愛泰黨", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Die Thai-Rak-Thai-Partei wurde am 14. Juli 1998 von dem Telekommunikationsunternehmer Thaksin Shinawatra sowie 22 anderen Mitgliedern gegründet. Fünf von ihnen waren, wie Thaksin, ehemalige Politiker der Palang-Dharma-Partei. Zwei waren prominente Bauunternehmer, die übrigen waren vor allem Akademiker, Geschäftsleute und Beamte. Die Gründung erfolgte auf dem Höhepunkt der asiatischen Finanz- und Wirtschaftskrise, die Thailand schwer getroffen hatte. Ein Jahr zuvor war eine neue Verfassung in Kraft getreten, die aufgrund ihrer überwiegend liberalen Charakteristika und der intensiven Beteiligung der Öffentlichkeit an ihrer Ausarbeitung die „Verfassung des Volkes“ genannt wurde. Wichtigstes Ziel der neuen Partei war, die Krise zu überwinden, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und in Zeiten der Globalisierung und des internationalen Kapitals Thailands Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Ihr Name war wahrscheinlich von dem Motto \"Thai chuai Thai\" („Thais helfen Thais“) inspiriert, das der Name einer während der Krise gegründeten Kampagne zur Selbsthilfe und eines damals populären Radiosenders war. Er hatte eine eindeutig nationalistische Konnotation. Die damalige Regierung, die von der Demokratischen Partei und Chuan Leekpai geführt wurde, setzte kompromisslos die Vorgaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) um, was von vielen als Aufgabe nationaler Souveränität empfunden wurde. Thaksin und seine TRT versprachen dagegen eine nationale Herangehensweise, um eigenständige Lösungen für das Land zu finden. Thaksin umgab sich mit einem großen Beraterstab und versprach, mit Hinweis auf seine Erfahrung als erfolgreicher Unternehmer, neue, professionelle Konzepte und Lösungen. Das Motto der Partei war: „Neu denken, neu handeln, für alle Thais.“ Es verband das Versprechen von Wandel mit einer inklusiven Form des Nationalismus. Sowohl das politische Programm als auch die Wahlstrategie der Partei wurden maßgeblich von Somkid Jatusripitak mitgeprägt, einem Marketingprofessor (der als Schüler von Philip Kotler in den USA studiert und mit ihm zusammen \"The Marketing of Nations\" verfasst hatte) und Anhänger des „Nation Branding“. Er vertrat die Ansicht, dass Thailand sich nicht den Diktaten der angelsächsischen Wirtschaftswelt beugen sollte und dass ein unregulierter Markt nicht gut für Thailands globale Wettbewerbsfähigkeit sei. Somkid gilt als einer der Hauptarchitekten des Wahlerfolgs der TRT. Er entwickelte das wirtschaftspolitische Programm der Partei, das später als \"Thaksinomics\" bekannt wurde. In seinem Zentrum stand die Wiederaufrichtung der thailändischen Wirtschaft durch Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen, insbesondere im ländlichen Raum. Somkid hatte sich mit politischem Marketing beschäftigt und ließ mit Methoden der Marktforschung untersuchen, welche Bedürfnisse ländliche Wähler hatten und welche Themen sie besonders ansprachen. Als Ergebnis dieser Befragungen nahm die Partei das Programm, das bei einer Selbstbeteiligung von 30 Baht (unter 1 US-Dollar) pro Arztbesuch allgemeinen Zugang zur Gesundheitsversorgung schaffen sollte, ein Schuldenmoratorium für Bauern und die Dorfentwicklungsfonds, die jedem der 70.000 \"Muban\" (Dörfer) eine Million Baht (ca. 25.000 US-Dollar) an Kleinstkrediten zur Verfügung stellten, in ihr Wahlprogramm auf. Nie zuvor hatte eine Partei ein so umfangreiches, konkretes und leicht verständliches Programm aufgestellt, um an die Wünsche und Bedürfnisse der Landbevölkerung zu appellieren.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlsieg 2001.", "content": "Bei der Parlamentswahl im Januar 2001 gewann die TRT 248 von 500 Sitzen im Parlament. Das war angesichts des zuvor zersplitterten thailändischen Parteiensystems, in dem nie eine Partei allein eine klare Mehrheit gewonnen hatte, ein Erdrutschsieg. Die Partei war mit dem Versprechen, die Armut auf dem Land, den Drogenhandel und die Korruption zu bekämpfen und das Gesundheits- und Bildungssystem zu verbessern, angetreten. Thaksin, der unter anderem mit der Aussage, dass er reich genug sei, um nicht korrupt zu sein, in den Wahlkampf gezogen war, wurde Premierminister. Unmittelbar nach der Wahl schloss sich die kleine Seritham-Partei der TRT an. Dadurch hatte sie als erste Partei seit 1957 eine absolute Mehrheit im Parlament. Kurze Zeit später schlossen sich die bedeutenderen Parteien Neue Hoffnung und Chart Pattana („Nationale Entwicklung“) an. TRT wurde die dominierende Kraft in der thailändischen Politik. Die Regierung Thaksin hatte so eine viel größere Handlungsfähigkeit als ihre Vorgängerinnen, die oftmals aus instabilen Viel-Parteien-Koalitionen bestanden. Die Opposition – allen voran die Demokratische Partei – war nachhaltig geschwächt und wusste der Popularität der TRT keine attraktiven Alternativen entgegenzusetzen. Thailand entwickelte sich so zu einem System mit einer dominanten Partei, vergleichbar mit Malaysia oder Singapur. Dies war auch Thaksins selbsterklärtes Vorbild.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Amtszeit.", "content": "Die Regierung Thaksin begann rasch mit der Umsetzung ihrer konkreten Kernversprechen. Das 30-Baht-Programm für Gesundheitsversorgung, die Dorffonds, die Kredite für kleine und mittlere Unternehmen und das Schuldenmoratorium wurden noch im ersten Jahr von Thaksins Amtszeit auf den Weg gebracht. Dies war ungewöhnlich, da bis dahin Parteiprogramme nicht ernst genommen wurden. Die Regierung der Thai-Rak-Thai-Partei nutzte dagegen ihre Regierungsverantwortung, um ihr Programm Punkt für Punkt umzusetzen und messbare Erfolge vorzuweisen. Im Kampf gegen Drogen töteten Paramilitärs, auf Geheiß oder zumindest ohne Gegenmaßnahmen der Regierung, mehrere hundert Menschen, die im weitesten Sinne mit Drogen zu tun hatten. Die Polizei wurde angewiesen, gegen die Morde nicht zu ermitteln. Gleich zu Anfang der Regierungszeit überstand Thaksin auch einen Gerichtsprozess wegen Korruption nur äußerst knapp. Bereits im Jahr 2002 waren durch das 30-Baht-Programm 45,3 Millionen Menschen krankenversichert. Zuvor hatte es auch schon staatliche Krankenversicherungsprogramme gegeben, diese hatten aber nur 34 Millionen Thailänder erreicht. Nun hatten 92,5 Prozent der Bevölkerung Zugang zur Gesundheitsversorgung. Wirtschaftswissenschaftler, städtische Ärzte und etablierte Medien hatten das Programm zunächst als populistisch kritisiert; es sei nicht nachhaltig finanziert und werde zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führen. Das Programm war jedoch nicht so kostspielig, wie von seinen Kritikern befürchtet. Obwohl die Selbstbeteiligung von 30 Baht pro Behandlung eher symbolisch war – sie deckte gerade einmal 2 Prozent der Kosten –, stiegen die öffentlichen Gesundheitsausgaben nur von 66,25 Milliarden (2000/01) auf 72,78 Milliarden Baht (2001/02). In ihrem ersten Jahr kostete die Reform umgerechnet nicht mehr als 175 Millionen US-Dollar. Das Programm erwies sich als so erfolgreich, dass es auch die Militärjunta, die Thaksin 2006 stürzte, beibehielt und sogar die Selbstbeteiligung von 30 Baht als unnötigen Verwaltungsaufwand abschaffte. Auch die Demokratische Partei, die 2008 wieder die Regierung übernahm, behielt es bei, und selbst die bekanntermaßen Thaksin-kritische Zeitung \"The Nation\" erkannte seinen Wert an. Im Konflikt in Südthailand, wo islamistische Rebellen den Anschluss an Malaysia mit Gewalt durchzusetzen versuchten, rief die TRT-Regierung den Notstand aus und entsandte Soldaten. Mehrere Menschenrechtsverletzungen wurden dokumentiert. Bis Dezember 2004 hatten die Dorffonds Mikrokredite an 13 Millionen Thailänder ausgezahlt. Ihre Summe belief sich auf 224 Milliarden Baht. In den meisten Fällen hatten sie eine kurze Laufzeit (maximal ein Jahr) und wurden für den landwirtschaftlichen Betrieb aufgewendet. In einigen Fällen wurden sie aber auch verwendet, um sich teure Verbrauchsgüter zu leisten. Manchmal konnten die Kreditnehmer den Betrag nicht fristgerecht zurückzahlen und mussten sich das Geld zu einem überhöhten Zinssatz von „Kredithaien“ leihen, um dem Rückzahlungsanspruch des Staats nachzukommen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Amtszeit.", "content": "Im Februar 2005 gewann die TRT-Partei mit 60,7 % eine noch größere Mehrheit als 2001. Sie konnte nahezu vier Fünftel der Parlamentssitze kontrollieren. Nach den massiven Protesten im Frühjahr 2006 in den größeren Städten Thailands gegen Thaksin (und die TRT) und den danach angesetzten Neuwahlen konnte die TRT 100 % der Sitze für sich gewinnen, da alle bedeutenden Oppositionsparteien die Wahl boykottierten. Allerdings wählten noch immer mehr als 50 % der Wahlberechtigten die TRT-Partei, die insbesondere in den ärmeren ländlichen Regionen Nordthailands äußerst beliebt ist. Die Wahl wurde schließlich vor Gericht wegen grober Mängel für ungültig erklärt, und Neuwahlen wurden für den Oktober 2006 angesetzt. Zu diesen kam es jedoch nicht, da Militär und Polizei am 19. September 2006 mit dem Segen des thailändischen Königs und der Unterstützung der gegen Thaksin eingestellten Bevölkerungsteile (vor allem die gehobene Mittelschicht und die Oberschicht) in einem unblutigen Putsch die Thaksin-Regierung entmachteten sowie die Verfassung von 1997 außer Kraft setzten. Der Gründer und Vorsitzende der Partei Thaksin Shinawatra erklärte am 2. Oktober 2006 seinen Rücktritt als Parteivorsitzender.", "section_level": 2}, {"title": "Auflösung und Nachfolge.", "content": "Am 30. Mai 2007 verfügte das thailändische Verfassungstribunal die Auflösung der Partei und den Ausschluss von Parteigründer Thaksin und 111 weiterer Parteimitglieder vom politischen Leben für die Dauer von fünf Jahren. Als Nachfolgepartei galt die Partei der Volksmacht (Phak Phalang Prachachon), welche Anfang Dezember 2008 durch das Verfassungsgericht ebenfalls wegen Wahlbetruges verboten wurde. Deren Nachfolgerin wiederum ist die Pheu-Thai-Partei, die von 2011 bis zum Militärputsch im Mai 2014 mit Thaksins Schwester Yingluck Shinawatra als Premierministerin wieder regierte.", "section_level": 2}, {"title": "Korruptionsvorwürfe.", "content": "Kritiker und Nichtregierungsorganisationen warfen und werfen Thaksin und seiner TRT-Partei Vorteilnahme vor.", "section_level": 1}, {"title": "Einkaufen von Kandidaten.", "content": "Mehrfach wurden (wie in Thailand durchaus nicht unüblich) Kandidaten anderer Parteien gegen ein Geldgeschenk in die eigene Partei geholt. Bei den (annullierten) Wahlen im April 2006 wurden teilweise Kandidaten anderer Parteien (von denen viele die Wahl aus Protest boykottierten) gekauft, damit sie gegen die TRT, welche in vielen Regionen als einzige Partei antrat, aufgestellt werden konnten, um so die Hürde, dass bei Einzelkandidaten mindestens 20 % der Wähler mit Ja stimmen müssen, auszuhebeln.", "section_level": 2}, {"title": "Einkaufen von Demonstranten und Wählern.", "content": "Während Demonstrationen und zu Wahlen kamen häufig Gerüchte über gekaufte Demonstranten und Wähler auf. Nachgewiesen wurde zum Beispiel, dass viele Pro-Thaksin-Demonstranten im Frühjahr 2006 aus den nördlichen Regionen mit von der TRT gecharterten Bussen inklusive Kost und eines Taschengelds von umgerechnet etwa 10–20 Euro nach Bangkok gebracht wurden, um den Großdemonstrationen der Thaksin-Gegner etwas entgegenzusetzen. Die gleichen Vorwürfe wurden auch gegen die Gegner Thaksins erhoben.", "section_level": 2}, {"title": "Aufhebung der Gewaltenteilung.", "content": "Thaksin besetzte Gerichte und mehrere öffentliche, offiziell unabhängige Kommissionen, insbesondere die Wahlkommission und die Antikorruptions-Kommission, mit ihm nahestehenden Personen. Die Wahlkommission wurde sogar vom höchsten Gericht Thailands aufgefordert zurückzutreten, nachdem sie die Wahlen 2006 verfassungswidrig organisiert hatte (u. a. waren die Wahlkabinen öffentlich einsehbar aufgestellt).", "section_level": 2}, {"title": "Missbrauch des Staatsfernsehens.", "content": "Insbesondere vor den Wahlen benutzte die TRT-Partei das Staatsfernsehen, um in „Regierungserklärungen“ die Verbesserungen in Thailand zu propagieren.", "section_level": 2}, {"title": "Unterdrückung der Presse.", "content": "Kurz vor den Wahlen 2005 kaufte Thaksin das bis dahin durch kritische Berichte und Dokumentationen bekannte ITV (Independent TV) auf und entließ einige kritische Mitarbeiter. Diese konnten sich allerdings erfolgreich zurückklagen, aber auf ITV werden seitdem nur noch \"Lakhon\" (Seifenopern) und politisch gefärbte Nachrichten gesendet. 2005 verbot die TRT-Regierung mehrere Radiostationen aus Bangkok, weil diese angeblich den Flughafenverkehr störten. Kritiker behaupteten, dass die TRT damit die häufig kritischen lokalen Radiostationen mundtot machen wollte. Thaksin versuchte, gegen politische Gegner in den Medien, insbesondere in der \"Bangkok Post\", zunächst mit Beleidigungsklagen und dann mit einem gescheiterten Übernahmeversuch vorzugehen, auch Anzeigen wegen Majestätsbeleidigung wurden von der TRT häufig gegen Gegner gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Internationaler Vergleich.", "content": "In der Fachliteratur wird die TRT gelegentlich mit der italienischen Partei Forza Italia (FI) von Silvio Berlusconi verglichen. Es besteht eine Reihe von Parallelen: Thaksin wie Berlusconi waren vor ihrer politischen Karriere bedeutende Unternehmer (und blieben es auch währenddessen); FI wie TRT trugen betriebswirtschaftliche Prinzipien wie Marketing, Vertriebs- und Produktorientierung in die Parteipolitik; Berlusconi und Thaksin verstanden Politik als Geschäft, werden als „Politikunternehmer“ oder „Politikverkäufer“ beschrieben; beide Parteien können als Ausdehnung des Konzerns des jeweiligen Gründers auf den „politischen Markt“ verstanden werden. Beide Parteiführer hatten die Position eines „Über-Patrons“ in einem klientelistischen System. Sowohl FI als auch TRT gewannen gleich bei ihrer ersten Wahl einen Erdrutschsieg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Thai-Rak-Thai-Partei (, \"Phak Thai Rak Thai\", abgekürzt: TRT, übersetzt: „Thais lieben Thais“ oder „Thailänder lieben Thailand“) war eine politische Partei in Thailand. Sie wurde 1998 von Thaksin Shinawatra, einem der reichsten Männer Thailands, gegründet. Mit einem stark populistisch geprägten Programm gewann sie 2001 die Wahlen. 2005 wurde sie mit Zwei-Drittel-Mehrheit wiedergewählt. Sie stellte die Regierung bis zum Militärputsch im September 2006. 2007 wurde sie vom Verfassungstribunal wegen Wahlrechtsverstößen aufgelöst.", "tgt_summary": "泰爱泰党(1998年7月14日-2007年5月30日,泰文:ไทยรักไทย)是泰国的政党之一,在2001年至2006年泰国军事政变前为该国的执政党,其党魁为创立人兼前任总理塔克辛,该党在2001年及2005年的大选中胜出。此外,泰爱泰党的政治理念走平民主义的路线,没有固定意识形态,但偏向右派。", "id": 2112041} {"src_title": "Eastern State Penitentiary", "tgt_title": "东州教养所", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits 1787 stellte eine Gruppe bekannter Bürger Philadelphias, darunter Benjamin Franklin, erste Überlegungen zum Bau des Gefängnisses an. Konkrete Planungen begannen aber erst 1821. Realisiert wurde der Bau vom englischen Architekten John Haviland von 1822 bis 1829. Am 23. Oktober 1829 nahm die Strafanstalt ihren Betrieb auf. Um schon von weitem eine abschreckende Wirkung zu erzielen, ist das Gebäude äußerlich einer mittelalterlichen Burg nachempfunden. Zur leichteren Überwachung waren seine zweistöckigen Zellentrakte strahlenförmig um einen Zentralbau angeordnet. Das Gefängnis wurde nach seinerzeit reformerischen Grundansätzen konstruiert. Deren oberstes Prinzip war es, die Gefangenen von der Außenwelt und voneinander durch Einzelhaft zu isolieren. Daher verfügt jede Zelle über einen ebenfalls durch Mauern abgetrennten Außenbereich. Den Häftlingen war es nicht gestattet, zu arbeiten oder Besuch zu empfangen, außer durch einen Anstaltsseelsorger. Im Laufe seiner 141-jährigen Geschichte als Gefängnis wurde das Gebäude mehrmals umgebaut. Das heutige Museum dokumentiert den Zustand von Zellen aus jeder der unterschiedlichen Phasen. Ein großer Teil des Gebäudes befindet sich noch im baufälligen Originalzustand. Im Eastern State Penitentiary haben unter anderem Al Capone und Willie Sutton eingesessen. Al Capones Zelle wurde rekonstruiert und ist zu besichtigen. Im Juni 1965 erhielt das Gefängnis den Status als National Historic Landmark zuerkannt. Seit dem Oktober 1966 ist es als Bauwerk im National Register of Historic Places verzeichnet. Derzeit ist die Ausstellung um eine Zelle ergänzt, wie sie in der Militärbasis Guantánamo Bay in Gebrauch ist. Ursprünglich außerhalb Philadelphias errichtet, hat die Bebauung der Stadt das Gefängnis inzwischen umschlossen. Es befindet sich in der 22nd Street / Fairmount Ave. Das Museum ist von April bis November geöffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Eastern State Penitentiary ist eine ehemalige Strafanstalt in Philadelphia, im US-Bundesstaat Pennsylvania, die von 1829 bis 1971 als solche genutzt wurde und seit 1994 als Museum dient.", "tgt_summary": "东州教养所(英语:Eastern State Penitentiary),是美国的一所监狱,位于宾夕法尼亚州的费城,现已停用。监狱建于1829年,建筑风格为哥特式城堡。监狱刚刚建成时,曾是规模最大、造价最高的公共建筑,并成为世界上三百余所监狱的样板。1966年10月15日,东州监狱获选进入美国国家史迹名录。1971年,监狱关闭。1994年,监狱整修后重新开放为观光景点。", "id": 2141104} {"src_title": "Zastava M76", "tgt_title": "扎斯塔瓦M76狙擊步槍", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits Ende der 1940er-Jahre wurde mit dem Mehrladekarabiner Modell 48 ein Nachbau des deutschen Karabiners 98k im Kaliber 7,92 × 57 mm gefertigt. Das später daraus entwickelte Scharfschützengewehr Modell 69 verschoss die gleiche Munition, auch das M76 verwendete im Einsatz bei der jugoslawischen Armee Munition in diesem Kaliber. Zivil- und Exportvarianten fertigte die Waffenfabrik Zastava auch NATO- oder Ostblock-typischen Kalibern 7.62x51mm, bzw. 7.62x54R. Das M76 wurde auf Basis des AK-47 bzw. der Maschinenpistole AKM entwickelt. Das AKM wurde von Zastava als Modell 70 B1, das AKMS als Modell 70 AB2 produziert. Hieraus entstand das modifizierte M79. Das M76 wurde Mitte der 1970er-Jahre als Standardwaffe der Scharfschützen der jugoslawischen Armee eingeführt. Während der Jugoslawienkriege wurde es auf verschiedenen Seiten benutzt, sowohl in Bosnien als auch im Kosovo. Heute dient das Gewehr in der Rolle des Designated Marksman Rifle für Zielfernrohr-Schützen aktuellen Krisenregionen.", "section_level": 1}, {"title": "Technik und Aussehen.", "content": "Die Waffe ist sofort als der Kalaschnikow-Waffenfamilie zugehörig zu erkennen. Blechprägeteile und Holzkolben dominieren das Bild, obwohl der Systemkasten aus dem Vollen gefräst ist. Der Kolben ist fest angebracht und verfügt über eine Abschlusskappe, der Vorderschaft ist zweigeteilt. Der Pistolengriff ist ebenfalls aus Holz gefertigt. Die Waffe ist ein für Einzelfeuer eingerichteter Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss. Die Munition wird aus einem zehnschüssigen Kastenmagazin zugeführt. Der Lauf ist mit dem des sowjetischen Dragunow-Scharfschützengewehrs nahezu baugleich, jedoch ist der Mündungsfeuerdämpfer sehr lang. Unter diesem befindet sich eine Aufnahme für ein Bajonett. Die Waffe verfügt über ein Not-Kurvenvisier mit Einstellungen bis 300 m. Als Hauptvisierung findet ein vierfach vergrößerndes Zielfernrohr (650 g Gewicht) bzw. ein Nachtsichtgerät Verwendung. Das typisch verwendete Zielfernrohr ist ein ZRAK ON-M76 4× 5°10’, hergestellt bei ZRAK in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina. Das Zielfernrohr verfügt über ein Absehen wie das PSO-1. Die Absehenbeleuchtung des ZRAK M76 4× 5°10’ findet durch radioaktives Tritium statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Zastava M76 war das Standard-Scharfschützengewehr der jugoslawischen Armee. Nach dem Zerfall Jugoslawiens behielten die verbleibenden Staaten das Gewehr bei. Die Waffe basiert auf der Technik des Sturmgewehrs AK-47. Entwickelt und produziert wurde es von dem jugoslawischen Hersteller Zastavaer Waffenfabrik.", "tgt_summary": "扎斯塔瓦M76(塞尔维亚语:Застава М76)是由南斯拉夫扎斯塔瓦武器研制和生产的半自动狙击步枪。", "id": 2935480} {"src_title": "Ungarisches Demokratisches Forum", "tgt_title": "匈牙利民論黨", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Das Ungarische Demokratische Forum wurde im Herbst 1987 gegründet. Damals stand Ungarn unter der Einparteienherrschaft der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (MSzMP). Das erste Treffen fand am 3. September 1987 in dem südungarischen Dorf Lakitelek statt. Das Forum war zunächst eher eine lockere Bewegung als eine Partei im eigentlichen Sinne. Seine Gründer waren zumeist christlich und national gesinnte Intellektuelle. Sie standen in der ideologischen Tradition der \"népi-nemzeti\" („volkstümlich-“ oder „populistisch-nationalen“) Bewegung, die in Ungarn seit dem Ende des 19. Jahrhunderts der \"urbánus\" („urbanistischen“) Richtung gegenübersteht (siehe Populisten und Urbane). Das Forum war auf nationale und kulturelle Traditionen fokussiert und strebte eine radikal-basisdemokratische Politik sowie einen „dritten Weg“ zwischen Kapitalismus und Kommunismus an. Ein Thema, das die Gründungsmitglieder beschäftigte, war die besorgniserregende Situation der magyarischen Minderheit im benachbarten Rumänien unter Nicolae Ceaușescu. Die Opposition des Forums gegen die kommunistische Herrschaft war gemäßigter als die des überwiegend städtischen, pro-westlichen und liberalen Bunds Freier Demokraten (SzDSz) und des Bunds Junger Demokraten (FiDeSz), die kurze Zeit später gegründet wurden. Anders als diese strebte das MDF ein Bündnis mit reformorientierten Kräften in der MSzMP an, namentlich mit dem Mitglied des Politbüros Imre Pozsgay, der an dem Treffen in Lakitelek teilgenommen hatte und zu der Zeit Generalsekretär der Patriotischen Volksfront (HNF), dem Dachverband der mit der kommunistischen Partei verbundenen Massenorganisationen, war. Das Forum wurde als „konstruktive“ Opposition angesehen und nicht als eine so große Gefahr wie die Freien Demokraten um János Kis.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Umbruchs (1988/89).", "content": "Bei einem zweiten Treffen in Lakitelek, ein Jahr nach dem ersten, machte das Ungarische Demokratische Forum seine Gründung publik. Dies wurde durch das neue Vereinigungs- und Versammlungsgesetz vom September 1988 ermöglicht. Um nicht mittels einer Taktik des „Teile und Herrsche“ ausgeschaltet zu werden, schlossen sich die verschiedenen oppositionellen Gruppen im März 1989 zum „Runden Tisch der Opposition“ zusammen. Gemeinsam nahmen sie am dreiseitigen Nationalen Runden Tisch mit der MSzMP und den Massenorganisationen teil, die im Juni 1989 begannen. Der Runde Tisch konnte nicht für alle strittigen Fragen eine Lösung finden. Insbesondere gab es Uneinigkeit unter den Oppositionsparteien, ob vor Ende des Jahres direkte Präsidentschaftswahlen abgehalten werden sollten. Die MSzMP hatte sich im Oktober 1989 in die Ungarische Sozialistische Partei (MSzP) umgewandelt und Imre Pozsgay galt als aussichtsreicher Kandidat bei direkten Präsidentschaftswahlen. Angesichts seines guten Verhältnisses zu Pozsgay hatte das MDF nichts gegen dieses Szenario. Die Freien Demokraten und Fidesz wollten dagegen unbedingt einen direkt gewählten, sozialistischen Präsidenten verhindern und verlangten daher ein Referendum, das im November 1989 abgehalten wurde. Der SzDSz griff das MDF heftig an und bezeichnete es als „Freunde der Kommunisten“ und „Kollaborateure“. Die Initiatoren der Volksabstimmung waren der Meinung, dass zuerst Parlamentswahlen abgehalten werden sollten, das MDF befürwortete hingegen unmittelbare Präsidentschaftswahlen und rief daher dazu auf, in dieser Frage mit „nein“ zu stimmen. Letztendlich setzte sich die „ja“-Seite mit knapper Mehrheit durch. Im Oktober 1989 wählte die Partei József Antall zu ihrem Vorsitzenden. Mit Antalls Ablösung des Gründungsvorsitzenden Zoltán Bíró bewegte sich das MDF zunehmend weg von den reinen \"népi-nemzeti\" Positionen des Gründerkreises. Antall kam aus einer christdemokratischen Traditionslinie und öffnete die Partei für ein breiteres politisches Spektrum, einschließlich nationalliberaler oder liberalkonservativer Strömungen, und auch für breitere Gesellschaftsschichten, insbesondere für die national orientierte und christliche Mittelschicht. Sie entwickelte sich zu einer Volkspartei rechts der Mitte oder gar zu einer \"catch-all\"-Partei („Sammelpartei“). Das MDF stand nun überwiegend für einen proeuropäischen Kurs, Offenheit für einen westlichen Lebensstil (eher nach deutschem als nach amerikanischem Vorbild). Einen sachten, staatlich gelenkten Übergang zur Marktwirtschaft zog es der sogenannten Schocktherapie vor, wie sie in anderen Transformationsstaaten zum Einsatz kam. Anders als die anderen demokratischen Oppositionsparteien setzte sie sich für eine Aussöhnung mit der ehemaligen kommunistischen Staatspartei ein, damit zog sie auch frühere MSzMP-Mitglieder an.", "section_level": 2}, {"title": "Regierungsphase (1990–1994).", "content": "Im März und April 1990 gewann das MDF ersten freien Parlamentswahlen nach dem Ende der Herrschaft der Kommunisten in Ungarn mit 24,7 % der Stimmen und 164 der 386 Sitze. Es bildete eine Mitte-rechts-Koalition mit der ideologisch nahestehenden Unabhängigen Partei der Kleinlandwirte (FKgP) und Christlich-Demokratischen Volkspartei (KDNP). József Antall wurde Ministerpräsident. Da die Verfassung damals noch für viele Gesetze eine Zwei-Drittel-Mehrheit verlangte, schloss das MDF ein Austauschgeschäft mit dem liberalen SzDSz, der zweitstärkste Partei geworden war: Árpád Göncz vom SzDSz wurde zum Staatspräsidenten gewählt, dafür wurde die Zahl der Gesetze, die nur mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen werden konnten, deutlich reduziert. Das erhöhte die Stabilität und Handlungsfähigkeit der Regierung. Das MDF war zu dieser Zeit in zwei interne Hauptströmungen geteilt. Die einflussreichere war Antalls Regierungsflügel, der sich durch pragmatischen Liberalkonservatismus, Konstitutionalismus und Legalismus auszeichnete. Die Regierung Antall führte wichtige Reformen durch, die Ungarns Übergang von der kommunistischen Herrschaft abschlossen, etwa die Gesetze über die Kommunalverwaltung, den Beamtenstatus und die Wiedergutmachung von Unrecht des alten Systems. Traditionelle und religiöse Werte und nationale Ideen spielten daneben aber in der Rhetorik der MDF eine größere Rolle als bei ihren konservativen und christdemokratischen Entsprechungen in westeuropäischen Ländern. Der rechte, radikal populistische und nationale Flügel innerhalb der Partei zeichnete sich durch ausgeprägten Antikommunismus und Antiliberalismus, mit antisemitischer, antiwestlicher und letztlich antidemokratischer Rhetorik aus. Seine Fürsprecher verlangten eine systematische „Säuberung“ öffentlicher Positionen von ehemaligen Kommunisten und die Entlassung von vermeintlich „un-nationalen“ Verantwortlichen bei Fernseh- und Radiosendern. Sie griffen auch den liberalen SzDSz, den sie als „kosmopolitisch“, „liberal-bolschewistisch“ und „jüdisch“ verunglimpften und daher als unvereinbar mit der Denkrichtung der „gewöhnlichen Ungarn“ ansahen. Ab 1992 wuchs die Distanz zwischen den Nationalradikalen und dem moderaten Regierungsflügel immer mehr und im Jahr 1993 traten die meisten von ihnen aus der Partei aus um neue Rechtsaußen-Parteien zu gründen, die wichtigste darunter war die Ungarische Wahrheits- und Lebenspartei (MIÉP) unter István Csurka, einem MDF-Gründungsmitglied. Nach Antalls Tod im Dezember 1993 wurde sein Parteikollege Péter Boross neuer Ministerpräsident. Er führte die Regierung bis zur Parlamentswahl im Mai 1994. Der Verteidigungsminister Lajos Für übernahm den Parteivorsitz des MDF.", "section_level": 2}, {"title": "Niedergang.", "content": "Die Wahl des Jahres 1994 brachte dem MDF eine katastrophale Niederlage. Es fiel auf 12,0 % der Stimmen und 38 Sitze zurück und landete auf einem abgeschlagenen dritten Platz hinter den wiedererstarkten Sozialisten und dem liberalen SzDSz. Während die Partei in der Opposition war, hielten die internen Streitigkeiten zwischen Konservativen wie Boross und Sándor Lezsák und Moderaten um Iván Szabó an. Nachdem Lezsak 1996 die Wahl zum Parteivorsitzenden gewonnen hatte, verließen Szabó und die meisten der Regierungsmitglieder der Antall-Zeit die Partei und gründeten die Ungarische Demokratische Volkspartei (MDNP). Bei der Parlamentswahl 1998 schnitten beide Parteien sehr enttäuschend ab (MDF: 2,8 %; MDNP: 1,3 %), während die rechtsextreme MIÉP 5,5 % der Stimmen errang. Das MDF hatte jedoch in einigen Wahlkreisen gemeinsame Kandidaten mit Fidesz aufgestellt — der sich nach 1994 von liberal zu konservativ gewandelt hatte – und sicherte sich so 17 Sitze im Parlament. Die Partei trat einer Fidesz-geführten Koalitionsregierung unter dem Ministerpräsidenten Viktor Orbán bei, der auch die Kleinlandwirtepartei angehörte. Die Europäische Volkspartei (EVP) nahm das MDF 1998 als Beobachter auf, stufte es 2001 zum assoziierten und 2004 zum Vollmitglied hoch. Von 1999 bis 2010 wurde die Partei von Ibolya Dávid geführt. Zur Parlamentswahl 2002 intensivierten Fidesz und MDF ihre Kooperation und traten landesweit mit einer gemeinsamen Liste an. Es gab sogar Gerüchte, dass das Forum mittelfristig ganz mit Fidesz verschmelzen könnte. Die 24 gewählten MDF-Abgeordneten bildeten jedoch eine eigene Parlamentsfraktion. Gemeinsam waren Fidesz und MDF in der Opposition gegen die sozial-liberale Regierung von Péter Medgyessy. Nach einem Zerwürfnis zwischen den beiden Parteien — beziehungsweise den Vorsitzenden Dávid und Orbán — trat das MDF zur Europawahl 2004 wieder separat an und bekam 5,3 % der Stimmen. Damit war ein Kandidat der Partei, Péter Olajos, zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt, wo er in der Fraktion EVP-ED saß. Bei den Parlamentswahlen vom April 2006 überschritt die Partei mit 5,04 % der Stimmen nur knapp die Fünf-Prozent-Hürde und bildete erneut mit dem größeren Fidesz die parlamentarische Opposition. Nach der Europawahl 2009 trat ihr neugewähltes Mitglied des Europäischen Parlaments, Lajos Bokros, nicht der EVP-Fraktion, sondern der neuen Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten (EKR) bei. Das MDF wurde daher von der EVP suspendiert. Es trat stattdessen der im Oktober 2009 gegründeten Europapartei Allianz der Europäischen Konservativen und Reformisten bei. Die Partei war zuletzt in gesellschaftlichen Fragen konservativ und in Wirtschaftsfragen liberal. Sie befürwortete uneingeschränkt die Marktwirtschaft und wollte eine Senkung der öffentlichen Ausgaben und Unternehmens- und Einkommensteuer. Sie forderte ebenfalls die Einführung einer Flat Tax. Bei der Parlamentswahl 2010 schloss sie ein Wahlbündnis mit dem SZDSZ, deren Kandidaten nun auf der Liste des MDF antraten. Das MDF erzielte nur 2,66 % der Stimmen und errang keine Sitze im Parlament. 2011 löste sich die Partei auf. Ihre konservative Wählerbasis hatte sie bereits zuvor an Fidesz verloren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Ungarische Demokratische Forum (ungarisch \"Magyar Demokrata Fórum\", MDF) war eine ungarische Partei mit konservativer Ausrichtung, die von 1987 bis 2011 bestand.", "tgt_summary": "匈牙利民论党(, MDF),全称匈牙利民主论坛,是1988年后创建的匈牙利政党。当时约有一万五千名成员。", "id": 1380433} {"src_title": "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones", "tgt_title": "少年印第安那瓊斯年譜", "src_document": [{"title": "Inspiration zur Serie.", "content": "Während der Produktion der Kinofilme wurde \"Indiana-Jones\"-Erfinder George Lucas häufig nach der Jugendzeit im Lebenslauf \"Indiana Jones’\" gefragt. Diese Idee entwickelte Lucas zu dieser Fernsehserie weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dr. Henry Walton „Indiana“ Jones, Jr..", "content": "Der Abenteurer und Archäologe wird in vier Lebensabschnitten gezeigt, in denen er jeweils von verschiedenen Schauspielern verkörpert wird: Alter 8 bis 10 Jahre Der junge \"Indiana Jones\" (Corey Carrier) geht mit seiner Familie auf eine lange Reise zu verschiedenen Universitäten. Er trifft auf Lawrence von Arabien, Howard Carter und viele andere Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Alter 16 bis 21 Jahre Der jugendliche \"Indiana Jones\" (Sean Patrick Flanery) meldet sich auf Seiten Belgiens als Freiwilliger für den Ersten Weltkrieg. Er trifft auf seinen besten Freund \"Remy\" und lernt Ernest Hemingway kennen. Alter 51 Jahre \"Indiana Jones\" (Harrison Ford) landet in Folge 12 \"Der Saxophonspieler\" auf der Flucht vor Verbrechern im Haus seines Vaters. Alter 93 bis 95 Jahre Der alte \"Indiana Jones\" (George Hall) hat mittlerweile ein Auge verloren, trägt aber immer noch seinen Fedora-Hut. Er lebt in New York mit seiner Tochter und deren Familie. Hier fungiert er als eine Art Erzähler.", "section_level": 2}, {"title": "Remy Baudouin.", "content": "Er ist \"Indys\" bester Freund, den er 1916 in Mexiko kennenlernt. Gemeinsam ziehen sie in den Ersten Weltkrieg. Verkörpert wurde er durch Ronny Coutteure.", "section_level": 2}, {"title": "Professor Henry Jones, Sr..", "content": "\"Henry Jones, Sr.\" ist der Vater von \"Indiana Jones\". Er ist ein Gelehrter und Erforscher des Heiligen Grals. Im Gegensatz zum Kinofilm \"Indiana Jones und der letzte Kreuzzug\" in dem diese Rolle von Sean Connery übernommen wurde, wurde er in dieser Fernsehserie von Lloyd Owen gespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Anna Jones.", "content": "Sie ist die Mutter von \"Indiana Jones\". Allerdings starb sie sehr früh, was für ihre Familie schmerzlich war. Ruth de Sosa verkörperte diese Figur.", "section_level": 2}, {"title": "Miss Hellen Seymour.", "content": "Sie ist \"Indys\" strenge Privatlehrerin, gespielt von Margaret Tyzack.", "section_level": 2}, {"title": "Indiana.", "content": "Er ist \"Indiana Jones’\" Hund, der an der Reise nicht teilnehmen durfte. \"Henry Juniors\" Spitzname „Indiana“ bezieht sich auf ihn.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation entstand nach einem Synchronbuch von Matthias von Stegmann und unter Synchronregie von Hans Peter Kaufmann.", "section_level": 1}, {"title": "Heimvideoverwertung.", "content": "Die neueditierten, filmlangen Episoden wurden auf VHS-Kassetten unter dem neuen Originaltitel \"The Adventures of Young Indiana Jones\" vermarktet, doch da der erhoffte Erfolg ausblieb, erschienen nur 12 der 22 Filme auf diesem Medium. Die Ausstattung der neu veröffentlichten Videokassetten bestand aus einem \"Indiana Jones Passport\" und einem Interview mit George Lucas. Der \"Indiana Jones Passport\" enthielt eine Beschreibung aller Folgen und einen Gutschein für eine Weltkarte, die durch Aufkleber in den anderen Videos ergänzt wurde. Zuvor waren in Großbritannien und den Vereinigten Staaten (sowie unsynchronisiert in den Niederlanden) auch schon die originalen Fernsehfolgen unter den ursprünglichen Originaltitel \"The Young Indiana Jones Chronicles\" auf diesem Medium vertrieben worden. Die Zusammenstellung war: Eine Zusammenstellung aller 22 filmlangen, neueditierten Episoden auf DVD wurde von 2002 bis 2007 erarbeitet. Das erste der drei angekündigten DVD-Box-Sets wurde in den Vereinigten Staaten am 23. Oktober 2007 veröffentlicht. Die zweite Box kam am 18. Dezember 2007 in den Handel. Die letzte DVD-Box erschien am 29. April 2008. Für diese DVDs wurden eigens 94 historische Dokumentationen gedreht, deren Fernsehrechte bei History Channel liegen. Ob die drei weiteren im Zusammenhang der Serie entstandenen Dokumentationen auch den Boxen beiliegen, ist noch offen. Ein Veröffentlichungstermin für Deutschland ist bislang jedoch nicht bekannt. Wie der \"Senior Product Manager\" von \"Paramount Home Entertainment\" verlauten ließ, konnten nicht für alle Folgen verwertbare Tonspuren aufgefunden werden, weshalb eine Veröffentlichung im deutschsprachigen Raum unwahrscheinlich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung in Lizenz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiele.", "content": "In den Jahren 1992 und 1993 veröffentlichte \"Karussell\" zehn Folgen als Hörspiel-MCs. Hierbei wurden deutschsprachige Tonspuren der Serie verwendet und um einen Erzähler ergänzt.", "section_level": 2}, {"title": "Bücher.", "content": "Der VGS-Verlag veröffentlichte zwölf Bücher: In den Vereinigten Staaten wurden sowohl Bücher über gedrehte als auch über nicht gedrehte Folgen verkauft. Zusätzlich gab es ein \"Indiana-Jones\"-Mini-Buch.", "section_level": 2}, {"title": "Comics.", "content": "Von Februar 1992 bis Februar 1993 erschienen im US-amerikanischen Verlag \"Dark Horse\" zwölf Comics von Daniel Berry (1923–1997). Die Hefte 3 bis 6 wurden von Gray Morrow (1934–2001), die Hefte 7 und 8 von Gordon Purcell gezeichnet. Die ersten sechs Hefte wurden 1992 auch als Doppelband im Hardcover-Format bei Hollywood Comics editiert. Der Bastei-Verlag veröffentlichte 1993 die ersten sechs Ausgaben in Deutschland als großformatiges Magazin \"Die Abenteuer des jungen Indiana Jones\": Die Bastei-Hefte 1 bis 5 wurden nach Einstellung der Serie auch in einem Sammelband verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Video-Spiele.", "content": "In den Jahren 1992 und 1993 gab es von Nintendo und Sega jeweils ein Spiel zur Serie; beide wurden nur in den Vereinigten Staaten veröffentlicht: Das Nintendo-Spiel folgt der Serienhandlung. So spielt man unter anderem die Folgen, \"Der Fluch der Mumie\", \"Felder des Todes\" und \"Der Angriff des Roten Barons\" und Teile aus den nicht gedrehten Folgen nach. Und beim Mega Drive war das Spielziel, die Geheimwaffe der Deutschen zu zerstören. Außerdem wurde in den letzten Tagen bekannt, dass George Lucas Aufträge vergeben hat, zum Kinostart von \"Indiana Jones 4\" und \"Young Indiana Jones\" Videospiele zu entwickeln.", "section_level": 2}, {"title": "Stickeralbum.", "content": "In Deutschland und England vertrieb Merlin ein Stickeralbum über die Serie.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films beurteilt \"Die Abenteuer des jungen Indiana Jones\" als Fernsehserie, „die Abenteuerlichkeit, Humor und Exotik zu einer trivialen Unterhaltung verbindet“, und meint außerdem: „Trotz hohen Anspruchs sind Pilotfilm und Serie umständlich konstruiert und von der bündigen Direktheit und schnörkellosen Geradlinigkeit der Kinofilme weit entfernt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones (Originaltitel: \"The Young Indiana Jones Chronicles\") ist eine US-amerikanische Fernsehserie nach einer Idee von George Lucas. In 40 mehrheitlich abgeschlossenen Folgen werden Abenteuer aus der Jugendzeit des fiktiven Archäologen \"Dr. Henry Jones, Jr.\", dem Protagonisten der \"Indiana-Jones\"-Filmtetralogie und diverser Computerspiele, erzählt.", "tgt_summary": "《少年印第安纳琼斯大冒险》(The Young Indiana Jones Chronicles)是乔治·卢卡斯在1992年到1996年间所制作的一套寓教于乐的电视系列剧。内容为虚构人物印第安纳·琼斯博士以回忆的形式讲述其幼年及青年时传奇般的冒险故事。该影集的制作相当精美考究,每集的制作费高达数百万美元,拍摄场景遍及数十国。", "id": 331575} {"src_title": "Teddy Lučić", "tgt_title": "泰迪·盧錫", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn in Schweden.", "content": "Lučić begann mit dem Fußballspielen bei Lundby IF. Nachdem er die verschiedenen Jugendmannschaften des Klubs durchlaufen hatte debütierte er 1991 für den seinerzeit viertklassig antretenden Klub in den Herrenmannschaft. In der \"Division 3 Mellersta Götaland\" zeichnete er sich als offensivstarker Innen- und Außenverteidiger aus und erzielte in seinen zwei Jahren für den Göteborger Klub zehn Tore. Damit machte er höherklassig auf sich aufmerksam und verließ nach Ablauf der Spielzeit 1992, in der er mit der Mannschaft als Tabellenzweiter knapp den Aufstieg in die Drittklassigkeit verpasst hatte, den Klub in Richtung Allsvenskan. Lučić blieb in seiner Heimatstadt Göteborg und unterschrieb einen Vertrag bei Västra Frölunda IF. An der Seite von Hans Blomqvist, Niklas Skoog und Milan Kuzeljevic lief er für den Klub aus dem Südwesten der Stadt in der ersten Liga auf. Nachdem die Mannschaft in der Spielzeit 1993 mit dem siebten Tabellenrang das bis dato beste Ergebnis der Vereinsgeschichte erreichte, fand sie sich in den folgenden Jahren im Abstiegskampf wieder. Durch seine gute Leistungen hatte sich Lučić einen Stammplatz in der schwedischen U-21-Mannschaft gesichert. Als kurz vor dem Auftaktspiel der schwedischen A-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1994 die Stammkraft Jan Eriksson aufgrund einer Knieverletzung abreisen musste, nominierte Nationaltrainer Tommy Svensson ihn trotz mangelnder A-Länderspiel-Erfahrung als Ersatzspieler nach. Im Turnierverlauf blieb er ohne Einsatzminute und trug somit zum Erreichen des Halbfinales gegen den späteren Weltmeister Brasilien und dem Gewinn des Spiels um den dritten Platz durch einen 4:0-Erfolg die bulgarische Nationalmannschaft allenfalls moralisch bei. Dennoch gehörte er nach Abschluss der Endrunde zu den mit der Svenska-Dagbladet-Goldmedaille Ausgezeichneten. Bis zu seinem Länderspieldebüt musste Lučić bis zum folgenden Sommer warten. Am 4. Juni 1995 setzte ihn Svensson bei der 0:1-Niederlage durch ein Tor von Edmundo in der Abwehrkette neben Pontus Kåmark, Joachim Björklund und dem Deutschland-Legionär Roger Ljung ein. In der Folge etablierte er sich als Stammkraft in der Abwehrreihe der schwedischen Landesauswahl. Auf Klubbasis verlief das Jahr wenig erfolgreich. Hatte sich die Mannschaft von Västra Frölunda IF im Vorjahr in den Relegationsspielen gegen Umeå FC noch den Klassenerhalt gesichert, stieg sie am Ende der Spielzeit 1995 als Tabellenletzte hinter Mitabstieger Hammarby IF in die Zweitklassigkeit ab. Lučić verließ daraufhin den Verein und wechselte innerhalb Göteborgs zum Erstligarivalen IFK Göteborg. An der Seite von Spielern wie Niclas Alexandersson, Magnus Erlingmark, Mats Lilienberg und Martin Ulander errang er mit der Mannschaft in der Spielzeit 1996 mit zehn Punkten Vorsprung auf Vizemeister Malmö FF den Von-Rosens-Pokal für den schwedischen Meistertitel. Damit nahm der Klub an der Qualifikation zur UEFA Champions League 1997/98 teil, in der nach einem 3:0-Heimsieg und einem 1:1-Unentschieden gegen die Glasgow Rangers der Einzug in die Gruppenphase gelang. Dort scheiterte die Mannschaft als Schlusslicht hinter dem FC Bayern München, Beşiktaş JK und Paris Saint-Germain, wobei Lučić bei der 1:3-Heimniederlage gegen den deutschen Vertreter der Ehrentreffer für seinen Klub gelang. Nachdem er in der Liga mit der Mannschaft als Tabellenzweiter hinter Halmstads BK die Titelverteidigung verpasst hatte, trat er mit ihr in der Qualifikation zum UEFA-Pokal 1998/99 an. Obwohl der Göteborger Klub dort aufgrund der Auswärtstorregel an Fenerbahçe SK scheiterte, hatte er durch die Auftritte im Europapokal und nicht zuletzt als Auswahlspieler der schwedischen Nationalmannschaft international auf sich aufmerksam gemacht und wechselte nach Italien.", "section_level": 2}, {"title": "Jahre im Ausland.", "content": "Neuer Arbeitgeber Lučićs wurde ab Januar 1999 der in der Serie A antretende FC Bologna, bei dem mit Kennet Andersson und Klas Ingesson bereits zwei Landsmänner unter Vertrag standen. In der Abwehrreihe um Giovanni Bia, Massimo Tarantino und Pierre Womé kam er jedoch kaum zum Zug und bestritt bis Ende der Spielzeit 1998/99 acht Ligaspiele. Nachdem er in der ersten Hälfte der folgenden Saison lediglich bei der 0:4-Auswärtsniederlage beim AC Mailand zum Einsatz gekommen war, kehrte er im Januar 2000 nach Schweden zurück. Lučić heuerte beim Traditionsverein AIK an, wo er mit einer Ablösesumme in Höhe von 7 Millionen schwedischen Kronen vor den drei weiteren Neuzugängen Andreas Alm, Sharbel Touma und Mattias Thylander die teuerste Neuverpflichtung war. Auf Anhieb etablierte er sich in der Stammformation des Klubs aus Solna und trug in der Spielzeit 2000 mit drei Toren in 22 Spielen zum Erreichen des UI-Cups als Tabellendritter der Allsvenskan bei. Im Sommer erreicht er mit der Mannschaft die Endspiele um den Svenska Cupen, die gegen Örgryte IS verloren gingen. Zudem nahm er mit der Nationalelf, die sich erstmals seit 1994 wieder für ein großes Turnier qualifiziert hatte, an der Europameisterschaft 2000 in Belgien und der Niederlande teil. In der vom Trainerduo Tommy Söderberg und Lars Lagerbäck betreuten Auswahl kam er im Turnierverlauf zu zwei Einsätzen, schied aber mit der Mannschaft als Gruppenletzter bereits in der Vorrunde aus. Im Sommer 2001 zog Lučić mit AIK erneut ins Pokalfinale ein, dieses Mal verlor die Mannschaft gegen IF Elfsborg im Elfmeterschießen. Nach einem weiteren dritten Platz in der Allsvenskan meldeten erneut ausländische Vereine Interesse an einer Verpflichtung des Abwehrspielers. Bei einem Länderspiel im Rahmen der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2002 gegen die englische Nationalmannschaft fiel er Terry Venables, dem Trainer von Leeds United, auf. Nachdem er in der Spielzeit 2002 in 16 Spielen für AIK in der Allsvenskan aufgelaufen war, wechselte er im Anschluss an das Weltmeisterschaftsturnier in Asien, bei dem er alle vier Endrundenpartien bestritt, Ende August auf Leihbasis in die Premier League. In England spielte Lučić für den bis dato dreifachen Meister an der Seite von Dominic Matteo, Ian Harte, Gary Kelly und dem in der Winterpause von Real Madrid verpflichteten Raúl Bravo in der Abwehrreihe. Zu Saisonbeginn gehörte Lučić weitgehend zur Stammformation. Die Saison des kurz zuvor noch in der Champions League angetretenen Klubs verlief jedoch enttäuschend, so dass Venables im März durch Peter Reid ersetzt wurde. Unter dessen Leitung konnte Lučić sich nicht durchsetzen und rückte ins zweite Glied. Bis Ende März hatte er 17 Erstligaspiele für den Klub absolviert und bei der 2:3-Niederlagege gegen den FC Chelsea am 28. Januar 2003 seinen einzigen Treffer auf der Insel erzielt. Am Ende der Spielzeit verließ Lučić nach Ablauf der Leihfrist den Tabellenfünfzehnten. Anschließend wechselte er in die deutsche Bundesliga zu Bayer 04 Leverkusen, wo er einen Zwei-Jahres-Kontrakt unterschrieb. Beim UEFA-Pokalsieger von 1988 konnte er sich nicht in der Stammformation etablieren und blieb hinter der Abwehrformation um Diego Placente, Juan, Hanno Balitsch und Lúcio hauptsächlich Ersatzmann. Nach elf Bundesligapartien, in denen er viermal in der Startformation stand, gehörte er dennoch als einziger Bundesliga-Legionär im schwedischen Kader zum Aufgebot der Nationalmannschaft für die Europameisterschaft 2004. Dort war er im Gegensatz zum Verein als Stammspieler gesetzt, kam aber nach einer Rippenverletzung im Auftaktspiel gegen Bulgarien nur zu einem Einsatz. Im Anschluss an das Turnier manifestierte sich seine Ersatzspielerrolle bei Bayer, so dass er bis zur Winterpause ohne Einsatz blieb und zeitweise nicht mehr zum Kader an Spieltagen gehörte. Daher trennten sich im Dezember 2004 die Wege von Lučić und Bayer 04 Leverkusen.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Schweden.", "content": "Lučić kehrte zur Allsvenskan-Spielzeit 2005 nach Schweden zurück. In seiner Heimatstadt Göteborg unterschrieb er einen Vertrag beim Erstligaaufsteiger BK Häcken. An der Seite vom ebenfalls neu verpflichteten dänischen Mittelfeldspieler Stig Tøfting sollte er dem Klub im Kampf um den Klassenerhalt helfen. Dies gelang im ersten Jahr mit einem achten Platz, in der folgenden Spielzeit geriet er jedoch mit dem Verein in akute Abstiegsgefahr. Dennoch gehörte Lučić bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ebenso wie bei den vorhergehenden Endrundenturnieren dem Kader der Nationalmannschaft an. Gemeinsam mit Olof Mellberg bildete er die Innenverteidigung der Landesauswahl, die einzig beim 2:2-Unentschieden gegen England in der Gruppenphase Gegentore kassierte. Als Gruppenzweiter traf die Auswahlmannschaft im Achtelfinale auf Deutschland und schied nach einer 0:2-Niederlage, bei der Lučić nach einer Gelb-Roten Karte in der ersten Spielhälfte des Feldes verwiesen wurde, durch zwei Tore von Lukas Podolski aus dem Turnier aus. Nachdem er seine Sperre beim folgenden Pflichtspiel im Rahmen der Qualifikation zur Europameisterschaft 2008 beim 1:0-Auswärtserfolg gegen die lettische Nationalmannschaft abgesessen hatte, bestritt er sein 86. Länderspiel beim 3:1-Erfolg über die Liechtensteiner Nationalmannschaft durch Tore des zweifachen Torschützen Marcus Allbäck und Markus Rosenberg bei einem Gegentreffer von Mario Frick. Dies war zugleich sein letzter Auftritt im Nationaljersey. Am Ende der Spielzeit belegte Lučić trotz sechs erzielter Saisontreffer mit der Mannschaft nur den Relegationsplatz vor Östers IF und dem Lokalrivalen Örgryte IS. Dort scheiterte der Klub an IF Brommapojkarna aus Stockholm und musste in die Superettan absteigen. Dennoch entschied er sich im Februar 2007 zur Vertragsverlängerung beim Absteiger. In der anschließenden Zweitligaspielzeit 2007 gehörte er weiterhin zu den Stammkräften des Göteborger Vereins und lief in 24 der 30 Saisonpartien auf. Nachdem er mit dem Klub als Tabellenvierter hinter IFK Norrköping, Ljungskile SK und GIF Sundsvall den direkten Wiederaufstieg verpasst hatte, entschied er sich zum Vereinswechsel. Anfang Januar gab IF Elfsborg auf einer Pressekonferenz die Verpflichtung Lučićs bekannt, der beim Klub aus Borås einen Vertrag mit zweijähriger Laufzeit zuzüglich Option auf einjährige Verlängerung unterschrieb. Bei seinem neuen Klub erhielt er die Rückennummer „15“. In der Mannschaft um Spieler wie Stefan Ishizaki, Daniel Mobaeck und Anders Svensson etablierte er sich auf Anhieb als Stammspieler. Nachdem er im ersten Jahr in 29 der 30 Erstligapartien zur Vizemeisterschaft beigetragen hatte, lief er in der Spielzeit 2009 in 25 Ligaspielen auf. In der anschließenden Spielzeit wurde er vermehrt von Verletzungen gebremst, letztlich standen elf Einsätze zu Buche. Kurz vor Ende der Spielzeit kündigte er im Oktober 2010 seinen Rücktritt vom aktiven Fußball zum Saisonende an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Teddy Mark Sime Lučić (* 15. April 1973 in Biskopsgården, Göteborg) ist ein ehemaliger schwedischer Fußballspieler kroatisch-finnischer Abstammung. Der Abwehrspieler, der mit IFK Göteborg einmal den schwedischen Meistertitel gewann, nahm mit der schwedischen Nationalmannschaft an drei Weltmeisterschafts- und zwei Europameisterschaftsendrunden teil.", "tgt_summary": "泰迪·马克·森·卢锡(Teddy Mark Sime Lučić,1973年-4月15日),简称泰迪·卢锡(Teddy Lučić),出生在哥德堡,是一名瑞典足球员,司职后卫。", "id": 398343} {"src_title": "The Wind That Shakes the Barley", "tgt_title": "風吹稻浪", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Irland, im Jahr 1920: Während der Irische Unabhängigkeitskrieg ausbricht, sieht der junge Arzt Damien O’Donovan einer hoffnungsvollen Zukunft entgegen. Er hat eine Anstellung in einem Krankenhaus in London erhalten und ist im Begriff, Irland zu verlassen. Damien wird jedoch von seinen Freunden aufgezogen, da seine neuen Arbeitgeber die Briten sind. Diese haben die sogenannten \"Black and Tans\" als paramilitärische Polizeieinheiten nach Irland entsandt, um jegliche Unterstützung der Unabhängigkeitsbestrebungen flächendeckend zu unterdrücken. Als Damien sich von der alten Peggy verabschieden will, die eine angrenzende Farm bewirtschaftet, wird der junge Arzt Zeuge eines Einsatzes der Black and Tans bei einer informellen Sportveranstaltung. Die Black and Tans verkünden, dass auch das beliebte Hurling von nun an unter das Versammlungsverbot fällt, und schikanieren die Spieler. Als Peggys Enkel sich weigert, den demütigenden Anweisungen der Black and Tans Folge zu leisten, wird er von ihnen zu Tode geprügelt. Damien entscheidet sich, zu bleiben und für die Freiheit seines Landes zu kämpfen. Er schließt sich – sehr zur Freude seines Bruders Teddy und seiner Freunde – der Irish Republican Army an. Diese operiert in kleinen guerillaähnlichen Gruppen und erbeutet Waffen von den britischen Besatzern. Nach einem schikanösen Überfall britischer Offiziere auf die Besucher einer Bar werden diese Offiziere, die sich in der gleichen Bar anschließend bedienen lassen, beim Biertrinken von den irischen Kämpfern erschossen. Als Vergeltungsmaßnahme nehmen die Briten zahlreiche Gefangene, darunter auch Damiens Bruder und dessen Gefolgsleute, die gefoltert werden. Kurz vor der Exekution wird die Gruppe befreit und kann mit Damien in das hügelige Umland fliehen. Ihr Idealismus erhält durch die politischen Ereignisse einen Dämpfer. Engländer und Iren schließen am 6. Dezember 1921 den anglo-irischen Vertrag, der den Irischen Freistaat begründet. Allerdings gehören nur 26 der 32 Grafschaften dem Freistaat an. Während Teddy die neue politische Wendung begrüßt und sich der Armee des neuen Freistaates anschließt, kämpft Damien weiterhin für ein unabhängiges Irland, auch gegen die Soldaten des neuen Freistaats. Als Damien beim Überfall auf ein Waffendepot der Freistaaten-Armee verhaftet und zum Tode verurteilt wird, bietet Teddy ihm eine Begnadigung und Freilassung an, wenn Damien die Standorte der Waffendepots und das Versteck eines Anführers der IRA preisgibt. Damien lehnt ab und wird erschossen, wobei sein Bruder selbst das Exekutionskommando befehligt. Anschließend überbringt er Damiens Ehefrau die Nachricht vom Tod ihres Mannes. Die Frau bricht zusammen und will ihn nie wieder sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Ken Loachs \"The Wind That Shakes the Barley\", sein erster Historienfilm seit \"Land and Freedom\" (1995), stellt die achte Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Paul Laverty dar. Laverty hatte das erste Mal 1996 das Filmskript für Loachs preisgekröntes Romantikdrama \"Carla’s Song\" verfasst und danach die Drehbücher zu \"Mein Name ist Joe\" (1998), \"Bread and Roses\" (2000), \"Sweet Sixteen\" (2002), Loachs Beitrag für den Episodenfilm \"11'09\"01 – September 11\" (2002), \"Just a Kiss\" (2004) und \"Tickets\" (2005) geliefert. Die Dreharbeiten fanden vom April 2005 bis 8. Juli 2005 an den irischen Originalschauplätzen statt, darunter Timoleague und Bandon in Cork. In letztgenannter Stadt hatte „die letzte Reise“ von Michael Collins (1890–1922), Führer des irischen Unabhängigkeitskampfes von 1919 bis 1922, begonnen, der in dem Dorf Béal na mBláth nahe Bandon in einen Hinterhalt gelockt wurde. Für die Hauptrolle wurde der irische Schauspieler Cillian Murphy verpflichtet, der ein Jahr zuvor für seine Hauptrolle in Neil Jordans \"Breakfast on Pluto\" großes Lob der Kritiker empfangen hatte. In weiteren Rollen agierten die eher unbekannten Schauspieler Pádraic Delaney, Liam Cunningham, Gerard Kearney und William Ruane. Ruane war in Loachs \"Sweet Sixteen\" in der Rolle des \"Pinball\" und \"Tickets\" zu sehen gewesen. „Der Wind, der durch die Gerste streift“ ist der Titel einer irischen Ballade aus dem 19. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"The Wind That Shakes the Barley\" hatte seine Premiere am 18. Mai 2006 auf den Filmfestspielen von Cannes. Ken Loachs 26. Kinoarbeit wurde als düsteres und brutales Bild vom irischen Befreiungskampf verstanden (vgl. Arte-Kritik). Loach selbst entgegnete, dass er von seinem Werk nicht als „anti-britischem Film“ sprechen würde. „Ich habe Menschen ermutigt, ihre Loyalitätskonflikte horizontal über nationale Grenzen hinweg zu sehen, also ist das kein Film über die Briten, die die Iren öffentlich beschimpfen. Menschen haben viel mehr mit Menschen in der gleichen sozialen Position in anderen Ländern gemein, als mit, sagen wir, solchen, die an oberster Stelle ihrer eigenen Gesellschaft stehen. Du kannst argumentieren, dass wir eine Verantwortlichkeit haben, die Fehler und die Brutalitäten unserer Führer aufs Korn zu nehmen, in der Vergangenheit und Gegenwart. Weit entfernt davon unpatriotisch zu sein, ist es eine Pflicht, der wir uns nicht entziehen können“, so Loach. Der Film startete am 23. Juni 2006 in den britischen Kinos und erhielt dort eine Altersfreigabe ab 15 Jahren. Der deutsche Kinostart war der 28. Dezember 2006.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei den 59. Internationalen Filmfestspielen von Cannes war Ken Loach mit \"The Wind That Shakes the Barley\" tatsächlich zum \"elften\" Mal nach 1979 \"(Black Jack, der Galgenvogel)\" mit einem Film an der Croisette vertreten und konkurrierte zum achten Mal im Wettbewerb. Der zweifache Jury-Preis-Träger (\"Raining Stones\", 1993; \"Geheimprotokoll\", 1990) setzte sich unter anderem gegen Pedro Almodóvar \"(Volver – Zurückkehren)\", Alejandro González Iñárritu \"(Babel)\", Aki Kaurismäki \"(Lichter der Vorstadt)\" und Nanni Moretti \"(Der Italiener)\" durch und wurde überraschend mit der Goldenen Palme für den besten Film des Festivals ausgezeichnet. Monate später wurde der Film mit dem Europäischen Filmpreis für die beste Kameraführung prämiert. Internationale Filmfestspiele von Cannes 2006 Europäischer Filmpreis 2006 British Independent Film Awards 2006", "section_level": 1}], "src_summary": "The Wind That Shakes the Barley ist ein Spielfilm des britischen Regisseurs Ken Loach aus dem Jahr 2006. Das Kriegsdrama basiert auf einem Original-Drehbuch von Paul Laverty und wurde von dem Filmstudio Sixteen Films Ltd. produziert. Der Film startete am 23. Juni 2006 in den britischen Kinos. Die deutschen Rechte hat der Neue Visionen Filmverleih erworben. Der Kinostart in Deutschland war am 28. Dezember 2006.", "tgt_summary": "《风吹稻浪》(英语:The Wind That Shakes the Barley)是一部坚·卢治导演的2006年英国电影,由坚·卢治的长期合作伙伴——保罗·拉维提编剧、莉碧加·奥拜恩监制、Sixteen Films制作。影片背景是爱尔兰独立战争(1919年-1921年)、爱尔兰内战(1922年-1923年)期间,讲述一对爱尔兰南部科克郡的年轻兄弟戴文(\"Damien\")与泰迪(\"Teddy\"),参与爱尔兰共和军争取爱尔兰独立,以及后来兄弟因对《英爱条约》的不同见解,引发兄弟阋墙的悲剧。电影名称取自19世纪爱尔兰诗人\" \"的同名民谣(\"\")。", "id": 1674030} {"src_title": "Euceratherium", "tgt_title": "灌木牛", "src_document": [{"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Der Gattungsname leitet sich ab vom altgriechischen (\"eukéraos\"; „schöngehörnt“) und (\"theríon\"; „wildes Tier“). Die Erstbeschreibung von Gattung und Typusart erfolgte im April 1904 durch Eustace Leopold Furlong und William J. Sinclair, etwas ungewöhnlich, in Form einer umfangreichen Fußnote zu einem Bericht über Ausgrabungen in der Potter Creek Höhle in Kalifornien. Eine detailliertere Beschreibung durch dieselben Autoren folgte dann erst 2 Monate später.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "\"Euceratherium\" war einer der ersten Hornträger die in Amerika auftauchten. Er lebte hier bereits im frühen Pleistozän, also lange vor den Bisons (\"Bison\"), die wir meist als die typischsten amerikanischen Rinder ansehen. Beide Gattungen bewohnten über einen langen Zeitraum gleichzeitig den nordamerikanischen Kontinent, doch während der Bison bis in unsere Tage in Nordamerika überlebt hat, starb der „Buschochse“ am Ende des Pleistozän aus. Überreste der letzten Art \"Euceratherium collinum\", wurden von Nordkalifornien bis Mexiko und im Osten bis Illinois gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Aussehen.", "content": "\"Euceratherium\" war massig gebaut und lag größenmäßig etwa zwischen einem Bison und einem Moschusochsen. Die starken Hörner waren an der Basis nach oben und an der Spitze nach vorne geschwungen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die hochkronigen Zähne lassen zunächst auf einen Grasfresser schließen. Allerdings ist die Ansatzstelle für den Masseter am Oberkiefer nur sehr schwach ausgebildet, was eher für eine Ernährungsweise als Laubfresser spricht. Eine Analyse von subfossilen Kotpellets, die mit \"Euceratherium\" in Zusammenhang gebracht werden, scheint letzteren Befund zu bestätigen. Diese, aufgrund ihrer charakteristischen Form, die an einen Hershey's Kiss erinnert, auch als „HK-Pellets“ bezeichneten, Kotpellets zeigen große Ähnlichkeit mit der Losung heutiger Moschusochsen und wurden in zumindest einem Fall zusammen mit Skelettresten von \"Euceratherium\" gefunden. Die Kotanalyse zeigte ein Überwiegen (>95 %) an Pflanzenresten von Bäumen und Sträuchern, insbesondere von \"Artemisia tridentata\", \"Acacia\", \"Quercus\" und \"Chrysothamnus\". Möglicherweise bevorzugten die Tiere hügeliges Gelände.", "section_level": 1}], "src_summary": "Euceratherium (Syn.: \"Preptoceras\", \"Aftonius\") war eine Gattung der Hornträger, die bis zum Ende des Pleistozäns in Nordamerika lebte. Die Tiere erinnerten etwas an Rinder, was ihnen den englischen Namen „shrub-oxen“ (=Buschochsen) eintrug.", "tgt_summary": "灌木牛(学名:)是已灭绝的北美洲原住牛。", "id": 1817276} {"src_title": "Chris Kaman", "tgt_title": "克里斯·卡曼", "src_document": [{"title": "NBA-Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Los Angeles Clippers (2003–2011).", "content": "Kaman spielte an der Central Michigan University College-Basketball. Er wurde an 6. Stelle des NBA-Drafts 2003 von den Los Angeles Clippers ausgewählt. Schon in seiner ersten NBA-Saison 2003/04 gehörte er zu den Stützen seines Teams. Er startete in 61 von den 82 Spielen an denen er teilnahm und erzielte 6,1 Punkte und 5,6 Rebounds im Schnitt. Da er der Rookie mit den zweitmeisten Blocks, der drittbesten Trefferquote und den viertmeisten Rebounds war, wurde er im Rahmen des NBA All-Star Weekends in das NBA Rookie All-Star Team gewählt. In der folgenden Saison konnte er verletzungsbedingt nur an 63 Spielen seiner Mannschaft teilnehmen, steigerte sich aber dennoch auf 9,1 Punkte und 6,7 Rebounds pro Spiel. In der NBA Saison 2005/06 konnten die Clippers zum ersten Mal seit 14 Spielzeiten wieder mehr Siege als Niederlagen erzielen und schafften es zum ersten Mal seit neun Jahren wieder in die NBA-Playoffs, was nicht zuletzt an den 11,9 Punkten und 9,6 Rebounds pro Spiel von Kaman lag. Seine 9,6 Rebounds pro Spiel brachten ihm den neunten Platz in dieser Kategorie ein. Im ersten Playoffspiel seiner Karriere konnte Kaman 15 Punkte und 13 Rebounds zum Sieg seiner Mannschaft gegen die Denver Nuggets beisteuern, gegen die sich die Clippers letztlich nach fünf Spielen durchsetzen konnten. In der zweiten Runde mussten sich die Clippers den Phoenix Suns nach sieben Spielen geschlagen geben. In der folgenden Saison fielen Kamans persönliche Statistiken etwas ab und die Clippers schafften es knapp nicht in die Playoffs. Als die Clippers in der darauffolgenden Saison 2007/08 auch noch verletzungsbedingt auf Elton Brand und Shaun Livingston verzichten mussten, waren die Erwartungen der Clippers in diesem Jahr gering. Mit einer besseren Leistung auf dem Spielfeld überraschte Kaman und präsentierte sich als einer der besten Center der Liga: 15,7 Punkte, 12,7 Rebounds und 2,8 Blocks pro Spiel sprachen für sich. Er musste jedoch 30 Spiele verletzungsbedingt aussetzen. In der NBA Saison 2008/09 war er ebenfalls wegen Verletzungen nur bei 31 Spielen auf dem Feld. Erst in der NBA Saison 2009/10 schien Kaman seine Verletzungen überwunden zu haben und er stand in 78 von 82 möglichen Spielen auf dem Feld. Er konnte seinen Punkteschnitt auf 18,5 heben und erzielte seine Karrierebestleistung von 29 Punkten in dieser Saison. Seine konstant gute Leistung machte ihn 2010 auch erstmals zu einem NBA All-Star. Bei der 139:141 Niederlage der Auswahl des Westens gegen die des Ostens erreichte er in 11 Minuten 4 Punkte und 3 Rebounds. Die NBA Saison 2010–2011 fing sehr schlecht für die Clippers an. Sie verloren 15 der ersten 17 Spiele und Kaman verletzte sich schon zu Beginn der Saison.", "section_level": 2}, {"title": "New Orleans Hornets (2011–2012).", "content": "Vor Beginn der Saison 2011/12 wurde Kaman von den Clippers zu den New Orleans Hornets transferiert. Er war Teil eines Tauschgeschäfts, das den Clippers Chris Paul nach Los Angeles brachte. Kamans Vertrag lief nach der Saison 2011/12 aus und wurde nicht verlängert. Schon während der Saison versuchten die Hornets Kaman erneut zu transferieren, um Gehalt zu sparen. Dies gelang nicht und Kaman blieb bis zum Ende der Saison im Kader der Hornets.", "section_level": 2}, {"title": "Dallas Mavericks (2012–2013).", "content": "Nachdem sein Vertrag in New Orleans ausgelaufen war, war Kaman auf der Suche nach einem neuen Club und erhielt viele Angebote aus der gesamten NBA. Er unterzeichnete schließlich einen Vertrag über ein Jahr bei den Dallas Mavericks. Dort sollte er helfen, die vielen Abgänge im Sommer 2012 zu kompensieren und die Mavericks weiterhin im Bereich der Playoffs zu halten. Er traf dort auf Dirk Nowitzki, mit dem er bereits für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft spielte. Die Mavs verpassten jedoch die Playoffs 2013 und Kaman erhielt aufgrund schwankender Leistungen keinen neuen Vertrag in Dallas.", "section_level": 2}, {"title": "Los Angeles Lakers (2013–2014).", "content": "Zur folgenden Saison 2013/2014 wechselte Kaman schließlich nach Los Angeles zu den Los Angeles Lakers. Dort erhielt er einen Vertrag bis Sommer 2014. Auch bei den Lakers konnte Kaman nicht an frühere Leistungen anknüpfen und wurde zeitweise gar nicht eingesetzt. In lediglich 39 Spielen kam Kaman auf durchschnittlich 10,4 Punkte und 5,9 Rebounds pro Spiel im Trikot der Lakers.", "section_level": 2}, {"title": "Portland Trail Blazers (2014–2016).", "content": "Nach der ernüchternden Saison in Los Angeles erhielt Kaman keinen neuen Vertrag von den Lakers. Er wechselte daraufhin nach Portland und unterschrieb bei den dortigen Portland Trail Blazers einen Vertrag über zwei Jahre mit einem Gehalt von 10 Millionen US-Dollar. Hier erzielte er in seinem ersten Jahr, erstmals seit Jahren, weniger als 10 Punkte im Schnitt (8,6 Punkte pro Spiel) und holte 6,5 Rebounds. In der Saison 2015/16 absolvierte Kaman nur 16 Saisonspiele für die Blazers in denen er 2,8 Punkte und 1,5 Rebounds erzielte, womit dies seine schlechtesten Karrierewerte waren. Sein Vertrag mit den Blazers war ausgelaufen und er erhielt zum Saisonstart keinen neuen Vertrag in der NBA.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Nationalmannschaft.", "content": "Der gebürtige US-Amerikaner Kaman erhielt am 2. Juli 2008 den deutschen Pass, nachdem er erklärt hatte, für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft auflaufen zu wollen. Dies war allein wegen seiner deutschen Urgroßeltern väterlicherseits möglich. Kaman spricht weder Deutsch, noch hat er längere Zeit in Deutschland gelebt. Er wollte sich seinen \"Olympia-Traum\" verwirklichen und bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking dabei sein. Am 15. Juli bestritt Kaman sein erstes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft beim vor-olympischen Turnier in Athen. In seinem ersten Spiel für die deutsche Nationalmannschaft gegen die Kapverden markierte der 2,13 Meter große Center 10 Punkte und 10 Rebounds. In seiner zweiten Partie für Deutschland, gegen Neuseeland, überzeugte er mit 20 Punkten. In seinen bisher 25 Länderspielen kam der Center auf einen Schnitt von 13,7 Punkten pro Spiel. 2011 nahm Kaman an der Europameisterschaft 2011 teil. Beim BEKO Supercup 2011, im Vorfeld der Europameisterschaft, gab Kaman sein Comeback für Deutschland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christopher Zane „Chris“ Kaman (* 28. April 1982 in Grand Rapids, Michigan) ist ein ehemaliger deutsch-amerikanischer Basketballspieler, der von 2003 bis 2016 in der National Basketball Association (NBA) aktiv war. Der Center erzielte in insgesamt 735 Liga-Spielen im Durchschnitt 11,2 Punkte und 7,6 Rebounds in 26,7 Minuten pro Partie. In der Saison 2009/10 wurde er ins NBA-All-Star-Team gewählt. Als Spieler der deutschen Nationalmannschaft nahm er unter anderem an der Europameisterschaft 2011 teil.", "tgt_summary": "克里斯托弗·赞恩·卡曼(英语:Christopher Zane Kaman,1982年-4月28日),生于密歇根州大急流城,美国出生的德国篮球运动员。他通过血统原则获得了德国国籍,并代表德国国家队出战了2008年北京奥运会。", "id": 2316200} {"src_title": "Milkor MGL", "tgt_title": "米尔科姆转轮连发式榴弹发射器", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Der MGL funktioniert nach dem Prinzip des Revolvers: Er hat eine Munitionstrommel, die manuell geladen wird. Er verwendet ein Double-Action-Abzugssystem, doch die Trommel ist zu schwer, um sie durch Betätigung des Abzugs zu drehen, wie es bei den meisten Revolvern der Fall ist. Deswegen ist die Trommel, ähnlich wie bei der DAO-12, mit einer Feder verbunden, die beim Laden aufgezogen wird und die schwere Trommel dann nach jedem Schuss eine Position weiter dreht. Ausgelöst wird die Feder durch den Gasdruckanstieg eines Schusses, was den MGL jedoch nicht zu einem Gasdrucklader macht. Als Munition werden sechs 40-mm-Granaten verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "MGL Mk-1.", "content": "Von der Mk-1 gibt es zwei Versionen, zudem wird er unter Lizenz als RGB6 (kurz für Rucni Bacac Granata) von RH-ALAN in Kroatien produziert: Die erste der beiden Varianten ist die Mk-1S, die auch als Y2 bezeichnet wird. Sie benutzt rostfreien Stahl anstatt Aluminium und hat mehrere Picatinny-Schienen, vier um den Lauf und eine über der Trommel. Die zweite ist die Mk-1L, die eine größere Trommel hat, um auch nichttödliche Munition zu verschießen, wie zum Beispiel Tränengas oder Rauch. Außerdem sind alle Verbesserungen der Mk-1S enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "MGL-140.", "content": "Der MGL-140 wurde 2005 entwickelt, um „Hyper Lethal“ (sehr tödliche) Munition zu verschießen, und hat deswegen ein 140 mm langes Patronenlager.", "section_level": 2}, {"title": "M32.", "content": "Im Oktober 2005 stellte das United States Marine Corps eine Anfrage an Milkor, um spezielle Verbesserungen vornehmen und den Granatwerfer in den Vereinigten Staaten produzieren zu lassen. Er wurde als M32 eingeführt und ab März 2006 dann im Irak eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Mark 14.", "content": "Der Mark 14 ist eine Version, die für das USSOCOM entwickelt wurde und einen Pistolengriff hat, ähnlich dem der M16. Des Weiteren wurde der Lauf auf 8 Zoll (203,2 mm) gegenüber dem M32 verkürzt. Dafür wurden Schaft und Abzugsgruppe verstärkt, und somit hat sich dann trotz des kürzeren Laufs das Gewicht nicht geändert.", "section_level": 3}, {"title": "XRGL40.", "content": "Der XRGL steht für eXtra Range Grenade Launcher (dt. Granatwerfer mit zusätzlicher Reichweite). Bei dieser Version des Granatwerfers wurde die effektive Reichweite von 400 auf 800 m gesteigert. Er verwendet „extended range low pressure“ (ERLP, dt. „erweiterte Reichweite Niederdruck“) Granaten im Kaliber 40 × 51 mm, deren Mündungsgeschwindigkeit mit 125 Meter pro Sekunde (m/s) deutlich über den 75 m/s bei normalen 40 × 46 mm Granaten liegt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Milkor MGL ist ein nach dem Revolverprinzip arbeitender, mehrschüssiger Granatwerfer, der vom südafrikanischen Unternehmen Milkor produziert wird. Seit seiner Einführung 1983 haben ihn 30 Länder in ihr Arsenal aufgenommen.", "tgt_summary": "连发式榴弹发射器(,以下简称:MGL)是一枝由南非生产的轻型6连发转轮式肩射型榴弹发射器,主要发射40×46毫米口径低速榴弹。", "id": 587321} {"src_title": "Dictionary of the English Language", "tgt_title": "约翰逊字典", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Frühneuenglische Vokalverschiebung im 15. und 16. Jahrhundert führte neben einer radikalen Veränderung der Phonologie auch zu einer sehr uneinheitlichen Orthographie. Johnsons Dictionary entstand nicht zuletzt aus dem Wunsch nach einem verlässlichen Nachschlagewerk zur Rechtschreibung und Aussprache. Im Juni 1746 schloss Johnson daher mit einer Gruppe Londoner Buchhändler einen Vertrag ab und verpflichtete sich, für 1575 £ ein solches Wörterbuch zu verfassen. Aus der anfangs veranschlagten Arbeitszeit von drei Jahren wurden neun Jahre, bevor das Buch am 15. April 1755 schließlich veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Johnsons Absicht war es, einen Überblick über die seiner Meinung nach wichtigsten Begriffe des Englischen im 18. Jahrhundert zu geben. Eine vollständige Bestandsaufnahme des damaligen Wortschatzes war nicht sein Ziel. Dennoch verzeichnet das Dictionary 42.773 Wörter. Neben Angaben zur Rechtschreibung, Aussprache und Bedeutung nahm Johnson als erster englischer Lexikograph rund 114.000 literarische Zitate als Belege auf. Dabei stützte er sich vor allem auf William Shakespeare, John Milton und John Dryden. Im Unterschied zur modernen Lexikografie, die eine möglichst wertneutrale Beschreibung der Lemmata anstrebt, griff Johnson gerne auf Aphorismen und humoristische Spitzen zurück. So zum Beispiel bei der Erklärung von \"Oat\" (Hafer): „\"a grain which in England is generally given to horses, but in Scotland supports the people\"“ (ein Getreide, das in England an Pferde verfüttert wird, in Schottland dagegen an die Bevölkerung). Dabei nahm er sich selbst von seinem Spott nicht aus: \"Lexicographer\" (Lexikograf): „\"a writer of dictionaries, a harmless drudge...\"“ (ein Verfasser von Wörterbüchern; ein harmloses Arbeitstier...) Seine etymologischen Angaben sind aus heutiger Sicht unzureichend; die Angaben zur Aussprache eher grob: „\"Cough: A convulsion of the lungs, vellicated by some sharp serosity. It is pronounced coff\"“. Als Kind seiner Zeit nimmt Johnson einen präskriptiven Standpunkt ein. Die Förderung eines „guten“, standesgemäßen Wortschatzes war ihm wichtiger als die neutrale Zusammenstellung des Wortschatzes. Auch sonst vertrat er einen linguistisch konservativen Ansatz. So finden sich im \"Dictionary of the English Language\" noch zahlreiche altertümliche Schreibweisen wie „\"olde\"“ statt des moderneren „\"old\"“, wie es rund 70 Jahre später in dem Wörterbuch von Noah Webster erscheint. Auch wenn Johnsons Vorgehen nicht dem heute üblichen deskriptiven, also rein beschreibenden, Ansatz entspricht, muss man dem Autor doch zugutehalten, dass er mit seinem Werk einen Leitfaden zur zumindest sprachlichen Überwindung der Standesgrenzen gab. Und nicht zuletzt sprachhistorisch ist die von ihm erstmals vorgenommene Klassifizierung der Lemmata in Kategorien wie „Slang“ oder „colloquial“ sehr interessant; ermöglicht sie doch ein Verständnis des Englischen im 18. Jahrhundert, das sonst so nicht ohne weiteres möglich ist. Trotz der erwähnten Kritikpunkte war das \"Dictionary\" das mit Abstand beste und bedeutendste englischsprachige Wörterbuch seiner Zeit. Als Meilenstein in der Geschichte der Lexikographie blieb es bis zum Erscheinen des Oxford English Dictionary Ende des 19. Jahrhunderts richtungsweisend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dictionary of the English Language ist ein von Samuel Johnson verfasstes Wörterbuch des Englischen. Es erschien 1755 und gilt bis heute als eines der einflussreichsten Wörterbücher in der Geschichte der englischen Sprache.", "tgt_summary": "《约翰逊字典》(英语:A Dictionary of the English Language),是英国文学家塞缪尔·约翰逊(英语:Samuel Johnson)编撰的英文字典,于公元1755年4月15日出版。是英语历史中最具影响力的字典之一。", "id": 1055676} {"src_title": "TUIfly", "tgt_title": "德国途易航空", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hapag-Lloyd Flug.", "content": "Hapag-Lloyd Flug wurde 1972 als Tochtergesellschaft der Reederei Hapag-Lloyd gegründet. Am 30. März 1973 startete der Flugbetrieb mit einer Boeing 727 auf der Strecke von Hamburg nach Ibiza. Im Januar 1979 wurde Bavaria Germanair in das Unternehmen integriert. Durch die Übernahme erhielt die Gesellschaft ihre ersten zwei Großraumflugzeuge des Typs Airbus A300. Hapag-Lloyd Flug führte hauptsächlich Charterflüge zu touristischen Zielen rund um das Mittelmeer durch. Nach der Auslieferung der Airbus A310-300 flog die Gesellschaft ab Ende der 1980er Jahre auch Langstreckenziele an, darunter New York City, Toronto, Malé, Mombasa und die Dominikanische Republik. Fast alle Langstreckenverbindungen wurden nach relativ kurzer Zeit wieder eingestellt, nur die Flüge in die Dominikanische Republik wurden noch länger beibehalten. Die im Jahr 2002 gegründete Billigfluggesellschaft \"Hapag-Lloyd Express\" (kurz \"HLX\") war kein Tochterunternehmen von Hapag-Lloyd Flug, sondern ein von ihr unabhängiges Unternehmen des TUI-Konzerns. Seit der Gründung war Hapag-Lloyd Flug gemeinsam mit Germania jedoch für die Durchführung der HLX-Flüge im Wet-Lease zuständig, da HLX keine eigene Flotte betrieb. Im Jahr 2001 wurden die letzten Langstreckenrouten eingestellt, und die hierfür eingesetzten A310-300 auf den verbleibenden kürzeren Routen mit starkem Passagieraufkommen eingesetzt. Das am weitesten entfernte Ziel lag seitdem in Kap Verde mit einer Flugzeit von sechs Stunden. 2004 führte Hapag-Lloyd Flug das Vielfliegerprogramm \"bluemiles\" ein. Der Name bluemiles, eine Anspielung auf die damals überwiegend blau lackierten Flugzeuge der Gesellschaft, wurde später zunächst auch für TUIfly beibehalten, obwohl TUIfly die Farbe Gelb als Erkennungszeichen hat.", "section_level": 2}, {"title": "Hapagfly.", "content": "Im Zuge der Vereinheitlichung des Markenauftritts etablierte TUI ab 2005 die als Allianz angekündigte Dachmarke TUIfly für alle nationalen Ferienflieger des Konzerns. Die Marke \"Hapag-Lloyd Flug\" wurde im Zuge dessen sowohl im Marketing als auch bei der Flugzeugbemalung durch \"Hapagfly\" und das TUI-Logo ersetzt. Analog erhielten fast alle anderen Schwestergesellschaften das Suffix \"-fly,\" aus Corsair wurde damals etwa Corsairfly. Im selben Jahr wurden alle bis auf einen Airbus A310-300 an andere Fluggesellschaften verkauft. Ein von Lufthansa gecharteter Airbus A300 wurde zunächst behalten, dieser wurde jedoch bis Mitte November dieses Jahres an Swiss International Air Lines für den Liniendienst nach Afrika verchartert und anschließend wieder an die Lufthansa zurückgegeben. Ersetzt wurden die Airbus-Maschinen durch den Zukauf neuer Boeing 737. Hapagfly hatte zuletzt im Sommer 2006 eine Sitzplatzauslastung von 88,3 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "TUIfly.", "content": "Nach vielen Übernahmen und einer fortschreitenden Konsolidierung in der Luftfahrtbranche stellte TUI im Jahr 2006 Überlegungen an, die beiden Fluggesellschaften Hapag-Lloyd Flug und Hapag-Lloyd Express zusammenzuschließen und unter einer gemeinsamen Marke auftreten zu lassen. Im Dezember 2006 wurde verkündet, in Deutschland zukünftig die bisherige Dachmarke für alle Fluggesellschaften des TUI-Konzerns zu verwenden: \"TUIfly\". Ab Januar 2007 ersetzte TUIfly die beiden bisherigen TUI-Marken Hapagfly und Hapag-Lloyd Express. Die hinter ihnen stehenden Gesellschaften Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH bzw. Hapag-Lloyd Express GmbH (beide gehörten vollständig der TUI AG) blieben zunächst weiter als rechtlich selbstständige Firmen bestehen. Hapag-Lloyd Flug war für den Flugbetrieb zuständig, die Schwestergesellschaft Hapag-Lloyd Express für den Vertrieb der „neuen“ TUIfly. Der Markenname „Hapag-Lloyd“ war seitdem somit nahezu vollständig aus dem Flugbetrieb der TUI verschwunden. Lediglich der auf Geschäftsflugverkehr spezialisierte Bereich Hapag-Lloyd Executive der Hapag-Lloyd Express verwendet diesen Namen noch in der Außendarstellung. Zudem tragen zwei Flugzeuge der Flotte eine Sonderbemalung der Hapag Lloyd Kreuzfahrten. Diese werden oft für Retro-Jets gehalten, da ihre Farbgestaltung sehr stark an die der ehemaligen Hapag-Lloyd Flug erinnert. Der Name existiert außerdem weiterhin beim Transport- und Logistikunternehmen Hapag-Lloyd. Der neue Markenname TUIfly stieß nach Einführung bei einigen Großkunden auf Kritik, unter anderem beim Reiseanbieter Alltours und bei der Rewe Group. Diese Unternehmen lassen ihre Reisegäste mangels einer eigenen Flugzeugflotte üblicherweise mit anderen Fluggesellschaften fliegen. Sie empfinden es jedoch als unpassend, wenn ihre eigenen Gäste in Flugzeuge steigen, in denen sie der Werbung der Konkurrenz (da TUI neben der Fluggesellschaft auch für den konkurrierenden Reiseveranstalter steht) ausgesetzt sind. Alltours und die Rewe Group kündigten daher eine Überprüfung der Verträge mit TUI an. Seit Ende 2007 liefen Verhandlungen zwischen Lufthansa und TUI mit dem Ziel eines möglichen Zusammenschlusses der Lufthansa-Tochter Germanwings mit TUIfly. Nach dem Scheitern einer Übernahme der Condor durch Air Berlin im Juli 2008 sollte auch Condor in diese Allianz einbezogen werden. Die Verhandlungen dazu waren allerdings im Oktober 2008 von Seiten beider Parteien gescheitert. Zur Ertragssteigerung reduzierte TUI die TUIfly-Flotte von 45 auf gut 35 Flugzeuge. Mitte März 2009 wurden Verhandlungen mit Air Berlin über wechselseitige Beteiligungen geführt. TUI übernahm 9,9 % der Air-Berlin-Aktien, von denen man sich schrittweise zwischen August 2014 und Juli 2015 wieder trennte. Das Bundeskartellamt genehmigte die Kooperation. Air Berlin übernahm in der Folge ab dem Winterflugplan 2009/2010 die Städteverbindungen mit 117 Strecken (55 davon in Italien) von TUIfly, die sich seitdem auf Urlaubsziele konzentriert. 14 Flugzeuge werden von TUIfly im Wet-Lease für Air Berlin betrieben. Der Wet-Lease Vertrag hat eine Laufzeit bis 2019. Unter der Marke TUIfly werden gemäß der Vereinbarung nur noch Flüge zu Urlaubszielen angeboten. Mitte Dezember 2009 bekam die Boeing 737-800 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen \"D-AHFP\" die neue, geringfügig modifizierte Bemalung der TUIfly, bei der der bisherige Schriftzug „TUIfly.com“ am Rumpf zu „TUIfly“ verkürzt wurde. 2010 wurde die Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH offiziell in TUIfly GmbH umbenannt. Somit ist TUIfly nicht mehr nur die Marke, sondern jetzt auch der Name der Fluggesellschaft. Am 10. Dezember 2010 übernahm TUIfly als erste deutsche Fluggesellschaft mit der \"D-ATUA\" eine Boeing 737-800 mit dem neuen Einrichtungskonzept „Sky Interior“ ab Werk in Seattle. Am 25. Mai 2011 übernahm TUIfly die zweite 737-800 mit dem neuen Interieur. Bis April 2015 folgten noch zehn weitere, so dass TUIfly nun zwölf 737-800 mit Sky Interior besitzt. Im Januar 2014 wurde bekannt gegeben, dass TUIfly die markante gelbe Bemalung ihrer Flugzeuge ersetzen wird. Im Zuge der Umstellung auf ein konzernweites, neues Corporate Design werden ab Februar 2014 alle Flugzeuge sukzessive mit der neuen blau-weißen Farbgebung versehen, die beispielsweise bereits bei der Schwestergesellschaft Jetairfly eingeführt wurde. Das erste Flugzeug in der neuen blauen Bemalung traf am 17. Februar 2014 nach einem Nonstop-Flug von Boeing aus Seattle in Hannover ein. Wie im Mai 2015 bekannt wurde, sollen in Zukunft alle Fluggesellschaften des Konzernverbundes (bis auf Corsair International, welche verkauft werden soll) unter dem neuen Einheitsnamen „TUI“ auftreten. Die Änderung erfolgte einerseits aus Marketingüberlegungen, andererseits lassen sich Personal und Flugzeuge so einfach innerhalb des ganzen Konzernverbundes einsetzen. Im September 2016 bestätigte TUI Gespräche mit Air Berlin. Plan war, die Flugzeuge von TUIfly, zusammen mit den Maschinen von Niki Luftfahrt und 14 von TUIfly und Air Berlin geleaste Maschinen zusammen in einem neuen Unternehmen aufgehen zu lassen. Die Gespräche mit TUI wurden im Juni 2017 ergebnislos abgebrochen. An dem neuen Unternehmen hätte TUIfly 25 % der Anteile gehalten. Zusammen wäre eine neue Fluggesellschaft mit 61 Flugzeugen entstanden.", "section_level": 2}, {"title": "TUIfly auf Langstrecke.", "content": "Anfang des Jahres 2020 gab TUIfly bekannt, mit Beginn des Winterflugplanes 2020/21 am Flughafen Düsseldorf zwei Boeing 787 zu stationieren. Angeflogen werden Ziele in der Karibik und Mexiko. TUIfly sieht mehrere Vorteile auf der Langstrecke, zum einen kann man dann Zubringerflüge für TUI Cruises unter einer Flagge durchführen. Zum anderen betreibt TUI in der Karibik und in Mexiko eine Menge von Hotels, so kann der Veranstalter seine Kunden mit der eigenen Fluglinie in den Urlaub befördern.", "section_level": 2}, {"title": "COVID-19-Pandemie.", "content": "Aufgrund der Corona-Krise und ihrer gesundheitlichen bzw. wirtschaftlichen Folgen wird TUIfly ihre Flotte um die Hälfte verkleinern und mehrere Basen in Deutschland (u. a. Köln, Bremen, Münster-Osnabrück) schließen; das gab ein Sprecher von TUIfly am 5. Juni 2020 bekannt. Man müsse im selben Zuge auch darüber nachdenken, Mitarbeiter zu entlassen; demnach wackeln momentan (Stand: Juni 2020) ca. 700 Arbeitsplätze. Ebenso müssten die Langstreckenpläne überarbeitet werden: „Da im Moment keiner weiß, wann die Interkontinental-Destinationen öffnen und wann das Kreuzfahrtgeschäft wieder startet, macht eine Planung für diesen Winter wenig Sinn“, so der Sprecher. Man könne frühestens im Winter 2021/22 mit einer Aufnahme des Langstreckenbetriebs ab Düsseldorf rechnen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftsmodell.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vermarktung.", "content": "Der Großteil der Sitzplätze wird von TUI und Fremdveranstaltern für Pauschalreisen genutzt. Dennoch verzichtet TUIfly nicht auf den Einzelplatzverkauf. Für den Verkauf der einzelnen Flugtickets wird hauptsächlich das TUIfly-Flugportal benutzt, deshalb wird in der Wortbildmarke und bei der Außendarstellung immer noch häufig die Top-Level-Domain „.com“ hinter den Namen gesetzt und somit stets die Webpräsenz „TUIfly.com“ angegeben. Im Rahmen der Übernahme der TUIfly-Städteverbindungen durch Air Berlin wurde auch eine Neuausrichtung des Internet-Portals tuifly.com vorgenommen. Seitdem werden über das Portal nicht mehr nur eigene Flüge vertrieben, sondern auch Flüge weiterer Fluggesellschaften. Wie andere Fluggesellschaften bietet TUIfly für ausgewählte Flüge und zu bestimmten Zeiten besonders günstige Flugtickets an (mit beschränktem Kontingent). Die Sitzplätze werden jedoch fest zugewiesen; sie können auch bei der Buchung bis 48 Stunden vorher gegen eine zusätzliche Gebühr reserviert werden, für Inhaber der TUI-Card ist dies kostenlos.", "section_level": 2}, {"title": "Flugbetrieb.", "content": "Seit der Abgabe der Städteverbindungen an Air Berlin im Oktober 2009 versteht sich TUIfly als klassischer Ferienflieger für Kurz-, Mittel- und Langstreckenflüge. Üblicherweise werden fast ausschließlich einzelne Non-Stop-Flüge angeboten – eine Ausnahme bilden hier die Flüge auf die Kapverden, die über das Drehkreuz Las Palmas durchgeführt werden; daher existiert bei TUIfly kein größeres Drehkreuz. Ferner ist TUIfly kein Mitglied einer Luftfahrtallianz. In einigen Fällen mit dem Zielort Las Palmas ist jedoch eine kombinierte Buchung mit passendem Anschlussflug möglich, der durch die Partnerfluggesellschaft Binter Canarias durchgeführt wird. Um eine gute Auslastung der Flugzeuge zu erreichen, führt TUIfly nachts im Auftrag der Deutschen Post innerdeutsche Flüge zum Transport von Luftpost durch. Diese Flüge wurden zum 1. Juli 2009 aufgrund von Sparmaßnahmen der Post eingestellt, aber nur ein halbes Jahr später wieder aufgenommen. Diese führen zum Beispiel von Hannover nach Stuttgart, wobei ein Flugzeug in Hannover losfliegt und zeitgleich ein anderes in Stuttgart. So werden die Flugzeuge jede Nacht getauscht. Eine Besonderheit der Hapag-Lloyd waren deren Kreuzflüge. Hierfür wurden aus einer Boeing 737 Sitzreihen entfernt, um den Passagieren erhöhten Komfort anbieten zu können. 2007 griff Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, ebenfalls eine Tochtergesellschaft der TUI, hierzu auf Maschinen der PrivatAir zurück, seit 2008 werden diese Flüge wieder von TUIfly durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Service.", "content": "In allen Flugzeugen der TUIfly wird lediglich die Economy Class angeboten. Der Sitzabstand beträgt hier durchschnittlich etwa 74 cm. Gegen eine zusätzliche Gebühr ist die Reservierung einzelner Sitze mit 96 cm Sitzabstand möglich. Im September 2013 kündigte TUIfly an, je nach Buchungsweg zukünftig Verpflegung an Bord teilweise nur noch gegen Extragebühr anzubieten. Ebenso wurde für bestimmte Tickets die Menge an Freigepäck reduziert. Seit dem 1. Januar 2014 sind an Bord keine Fremd-Zeitschriften und -Magazine sowie Decken und Kissen erhältlich. Auch das Bord-Unterhaltungsprogramm wurde eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Vielfliegerprogramm.", "content": "Bis zum 24. Oktober 2009 führte TUIfly das Vielfliegerprogramm \"bluemiles\" der Hapag-Lloyd Flug fort. Auf allen Flügen ließen sich Punkte („Meilen“) sammeln, die schließlich ab einer gewissen Menge in einen Freiflug umgewandelt werden konnten. Dieses Programm wurde mit der Abgabe der Städteziele an Air Berlin durch ein neues Programm namens FriendChips ersetzt. Das neue Programm ist kein klassisches Vielfliegerprogramm mehr, sondern ein Kundenbindungsprogramm, bei dem die Teilnehmer sich durch das Sammeln von Punkten beim Online-Shopping einen Rabatt für den nächsten Flug ansparen können. Das Vielfliegerprogramm wurde zum 31. Oktober 2012 eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Flugziele.", "content": "TUIfly bedient von Deutschland und der Schweiz aus Flüge zu touristischen Zielen im Mittelmeerraum, auf den Kanaren und Kapverden sowie auf Madeira. Ab November 2020 werden Langstreckenziele von Düsseldorf nach Punta Cana, Puerto Plata und Cancún angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Basen.", "content": "TUIfly unterhält 11 Basen in Deutschland, auf denen jeweils Mitarbeiter und Flugzeuge stationiert sind:", "section_level": 2}, {"title": "Flotte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Flotte.", "content": "Mit Stand Juni 2020 besteht die Flotte der TUIfly aus 34 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 11,7 Jahren:", "section_level": 2}, {"title": "Wetleases.", "content": "In den Sommermonaten setzt TUIfly einzelne Maschinen im Wetlease in ihrem Streckennetz ein. Zwischen 2007 und 2008 waren mehrere Boeing 737-300 der Germania im Einsatz, bis zum Jahre 2010 betrieb Germania drei Boeing 737-300 für TUIfly. Ebenfalls wurden zeitweise verschiedene Maschinen von XL Airways Germany und anderen Airlines angemietet. Im Sommer 2018 kamen je ein Airbus A321-200 der White Airways und von Just Us Air zum Einsatz. Im Sommer 2019 findet aufgrund des Groundings der Boeing 737 MAX ein höherer Einsatz von Maschinen im Wetlease statt; es ist der Einsatz eines Airbus A321-200 von White Airways ab Paderborn, eines Airbus A319-100 der Sundair ab Karlsruhe und je eines Airbus A320-200 und Airbus A321-200 der rumänischen Just Us Air geplant.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderbemalungen.", "content": "TUIfly versieht häufig Flugzeuge aus ihrer Flotte mit großflächigen Werbe- oder anderweitigen Sonderbemalungen. Aktuelle Sonderbemalungen Ehemalige Sonderbemalungen", "section_level": 2}, {"title": "Zuvor eingesetzte Flugzeuge.", "content": "In der Vergangenheit setzte TUIfly und ihre Vorgänger unter anderem folgende Flugzeugtypen ein:", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "TUIfly und ihre Vorgängergesellschaften verzeichnen in ihrer Geschichte einen Flugzeugverlust mit Totalschaden:", "section_level": 1}], "src_summary": "TUIfly (Eigenschreibweise \"TUI fly\") ist eine deutsche Fluggesellschaft mit Sitz in Langenhagen und Basis auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen. Sie ist eine Tochtergesellschaft des Touristikkonzerns TUI und Mitglied des Konzernverbundes TUI Airlines.", "tgt_summary": "德国途易航空()曾名为途易航空(TUIfly),是德国的一家航空公司,由旅游企业途易股份公司控股,其总部位于下萨克森州的汉诺威-朗根哈根机场,主要经营定期廉价航班服务及包机业务。公司约60%的航班座位采取直接销售,30%作为途易假期旅游产品的一部分,另外10%则通过其它代理机构销售。途易航空目前拥有38架客机,是德国第三大航空公司,其规模仅次于汉莎航空。", "id": 1251619} {"src_title": "Batman (Fernsehserie)", "tgt_title": "蝙蝠俠 (電視劇)", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Serie wurde zuerst auf dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC in den Jahren 1966 bis 1968 ausgestrahlt. Der Sender benötigte eine spezielle Fernsehserie und hatte die Wahl zwischen drei Superhelden, die sie auf den Bildschirm bringen konnten: Superman, Dick Tracy und Batman, wobei man sich für letzteren entschied. Die Serie wurde anfangs sehr aufwendig und teuer produziert und feierte große Erfolge. Da gegen Ende der zweiten Staffel die Einschaltquoten schlechter wurden, wurde das Budget für die dritte Staffel gekürzt. Die Sets wurden spartanischer ausgestattet und die Besetzung wurde um Batgirl als neuen Charakter ergänzt. Diese sollte frischen Wind in die Serie bringen. Nach der dritten Staffel wurde diese dennoch abgesetzt. 1966 wurde ein Spielfilm mit dem Titel \"Batman hält die Welt in Atem\" mit der Originalbesetzung der Serie gedreht. In Deutschland wurde die Serie erstmals 1989 ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Darsteller.", "content": "Die Synchronisation der Serie wurde bei der Studio Hamburg Synchron nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Matthias Grimm erstellt. Dieser fungierte in der deutschen Fassung der Serie auch als Off-Erzähler der Handlung. In der Originalfassung übernahm Produzent William Dozier dies.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Jede Folge hat prinzipiell denselben Ablauf: Eine normale Geschichte beginnt immer damit, dass die Bösewichte ein Verbrechen begehen (Bankraub, Einbruch, Überfall etc.). Darauf folgt ein Schnitt ins Hauptquartier der Polizei, wo Commissioner Gordon mit Chief O’Hara darüber berät, welchem Verbrecher sie sich dieses Mal gegenübersehen. Gordon betätigt dann das Batphone, um Batman alias Bruce Wayne in Wayne Manor anzurufen. Dort nimmt Butler Alfred das Gespräch entgegen (das Batphone, ein roter Apparat mit Rufknopf, steht wie ein normales Telefon auf dem Schreibtisch in Bruce Waynes Arbeitszimmer!). Alfred beeilt sich, „Master Bruce“ und dessen „Mündel“, also Adoptivsohn, Dick Grayson zu holen, die meistens gerade mit Tante Harriet beschäftigt sind (reden, Schach spielen etc.). Die beiden Helden verschwinden unter einem Vorwand im Arbeitszimmer, betätigen einen verborgenen Knopf in der Statuette von William Shakespeare, woraufhin sich das Bücherregal verschiebt und zwei Stangen, die Batpoles, zum Vorschein kommen. Bruce und Dick rutschen an diesen hinab in den Batcave, wo sie dank einer automatischen Ankleidevorrichtung in ihrer Helden-Kostümierung ankommen. Meistens folgt nun der Anfangstitel. Im Batcave springen Batman und Robin ins Batmobil und fahren eilig in Commissioner Gordons Büro. In einem kurzen Gespräch finden die Helden heraus, wo das Versteck des Schurken ist bzw. worauf dieser es das nächste Mal abgesehen hat. Die Bösewichter setzen sich meist aus dem Hauptgegner, einer als Gangsterbraut fungierenden Frau (die auch meist einen zu Versteck, Thema oder Hauptgegner passenden Namen besitzt; ist der Gegner eine Frau, entfällt dieser Part) sowie mindestens zwei Handlangern zusammen. Der Unterschlupf befindet sich nahezu stets in stillgelegten oder geschlossenen Institutionen (Fabriken, Geschäfte, öffentliche Einrichtungen,...). Batman und Robin stellen den Bösewicht, werden aber zunächst in eine gemeine Falle gelockt. Häufig endet bei diesem Cliffhanger im Moment der größten Gefahr für die beiden Helden die Episode. Ansonsten können sich die Helden am Anfang der Folgeepisode in letzter Sekunde befreien und entkommen. Anschließend entlarvt das dynamische Duo den eigentlichen Plan der Ganoven und stellt diese bei der Ausführung. Schließlich kommt es im Finale zu einer großen Schlägerei, wobei der Schurke und seine Gang besiegt werden. In der dritten Staffel wurde wegen sinkender Einschaltquoten Batgirl eingeführt, sie sollte mehr weibliche Fans für die Serie begeistern. Batgirl war Barbara Gordon, die Tochter von Commissioner Gordon. Nur Alfred wusste von ihrer geheimen Identität, sagte aber Batman und Robin nichts davon. Gleichzeitig wurde die Rolle der einfältigen Tante Harriet reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Selbstironie der Serie.", "content": "Die Serie zeigt einen nicht unerheblichen Teil an Selbstironie und viele Anspielungen auf die unbesiegbaren Serien- und Filmhelden, die Mitte der 1960er Jahre immer mehr im Kommen waren. Die Ausrüstung des Batgürtels, dessen hilfreiche Gerätschaften wie z. B. der Baterang aus den Comics übernommen wurden, nimmt überdimensionale Ausmaße an. Mit welcher Gefahr Batman und Robin auch konfrontiert werden: der Batgürtel liefert das richtige Gegenmittel. Gegen einen festgebissenen Hai wird das Anti-Haifisch-Bat-Spray eingesetzt, gegen die Maschinengewehrsalven aus einem Trickregenschirm des Pinguins schützt ein aufklappbarer Bat-Panzerschild (mit ausreichend Platz für Batman \"und\" Robin); selbst bei Schnupfen bringt das Bat-Taschentuch Erleichterung. Viele dieser Gerätschaften sind Anspielungen gegenüber dem zu dieser Zeit immer populärer werdenden James Bond und dessen Waffen (Erfindungen von Q). Selbst, wenn der Batgürtel einmal keine passende Gegenwehr gegen einen Superschurken bietet, ersannen die spitzfindigen Autoren weitere abstruse Ideen zur Rettung von Batman und Robin, wie die Bat-Thermounterwäsche gegen die Frostattacken von Supergegner Mr. Freeze oder Batmans säurebeständiger Umhang, um einem Bad in Schwefelsäure zu entgehen. Ein anderes, stets wiederkehrendes Stilmittel, das aus den Bilder-Comics entlehnt ist, sind Lautmalungen: während der Schlägereien eingeblendete farbige Sprech-, Denk- und Geräuschblasen wie „OUCH!“, „BOING!“, „CRUSH!“, „SPLAT!“..., um die filmische Handlung visuell zu dynamisieren.", "section_level": 1}, {"title": "Ende der Serie.", "content": "Am Ende der dritten Staffel sanken die Einschaltquoten, und ABC sah sich gezwungen, Kosten zu sparen. Bereits zu Beginn der dritten Staffel wurden die jeweiligen Handlungen gestrafft, was zur Folge hatte, dass die sonst auf zwei Episoden verteilten Doppelfolgen auf eine halbstündige Episode beschränkt wurden. Zudem gab es am Ende jeder Folge einen Hinweis auf den Hauptgegner in der kommenden Folge. Doppelepisoden wurden nur noch selten gedreht, zudem fuhr man die Zahl der Außendrehs auf ein Minimum zurück. Teilweise fanden Drehs zu eigentlich im Freien spielenden Szenen stattdessen in einem schwarzen und mit spärlichen Requisiten ausgestatteten Studio statt. In ähnlicher Weise wurde mit Innendrehs verfahren – die Sets wirkten durch die wenigen Accessoires regelrecht spartanisch. Alles in allem verstärkten die Neuerungen den Trash-Faktor der Serie noch um ein Vielfaches. Es wurde außerdem geplant, Chief O’Hara und Robin ersatzlos zu streichen und aus Batgirl Batmans einzige Partnerin zu machen. Erfinder Dozier und Adam West sprachen sich aber dagegen aus, und so wurde die Show ganz abgesetzt. NBC wollte die Serie retten, aber die Kulissen wurden bereits abgerissen. Die Kosten für den Neubau der Kulissen waren NBC zu hoch; somit gab es keine Neuauflage der Serie.", "section_level": 1}, {"title": "Wiedervereinigung.", "content": "2003 wurde Jahrzehnte nach dem Ende der Serie für das amerikanische Fernsehen das Fernsehspecial „Return to the Batcave: The Misadventures of Adam and Burt“ gedreht. In dem Film spielen die in die Jahre gekommenen Adam West und Burt Ward sich selbst. Sie werden kurzfristig mit einer gefälschten Einladung von einem auffällig kichernden Unbekannten auf eine karitative Veranstaltung gelockt, bei der das Original-Batmobil aus den 1960er Jahren versteigert werden soll. Als während der Veranstaltung das Batmobil gestohlen wird, nimmt sich das ehemalige dynamische Duo selbst der Sache an und macht sich auf die Suche danach. Dabei müssen sie sich an die Produktionszeit der Serie zurückerinnern, um Hinweise über das Verbrechen zu finden. Die Rückblenden reichen vom Casting bis zur Absetzung der Serie und bieten einen amüsanten Einblick hinter die Kulissen der Serie. Neben West und Ward wirken in dem Special, das die damalige Serie parodiert und auf die Schippe nimmt, auch Ur-Riddler Frank Gorshin sowie die Catwoman-Darstellerinnen Julie Newmar und Lee Meriwether mit. Der Film wurde unter dem Titel \"Auf den Spuren von Batman\" für das damalige Premiere (heute Sky Deutschland) synchronisiert; West wurde hierbei von Heiko Grauel und Ward von Linus Kraul gesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Batman ist eine US-Fernsehserie aus den 1960er Jahren. Die Serie umfasste 120 Episoden mit einer Dauer von jeweils 25 Minuten. Die Hauptfiguren der Serie sind das „dynamische Duo“ Batman und Robin. 1976 wurde die Serie mit \"Ein Fall für Batman\" (Originaltitel: \"The New Adventures of Batman\") in Zeichentrickform fortgesetzt, wobei die Zeichentrickfiguren im Original von den jeweiligen Schauspielern der Realserie gesprochen wurden.", "tgt_summary": "《蝙蝠侠》(英语:\"Batman\")是一部美国电视剧,改编自DC漫画的同名角色。由亚当·韦斯特饰演布鲁斯·韦恩/蝙蝠侠,伯特·沃德饰演迪克·格雷森/罗宾,两人在剧中会以超级英雄的身份打击犯罪,以捍卫高谭市免遭各种敌人的侵扰。该剧以坎普风、蝙蝠侠主题曲,以及其刻意的幽默、简化的道德规范(针对其青少年受众)而闻名;这包括强调系上安全带、做作业、吃蔬菜和喝牛奶的重要性。执行制片人威廉·多齐尔将其描述为唯一没有罐头笑声的情景喜剧。于1966年1月12日到1968年3月14日期间,《蝙蝠侠》在ABC频道上播出了三季,前两季每周两集,第三季每周一集。2016年,电视评论家艾伦·塞宾沃尔和麦特·佐勒·塞兹将《蝙蝠侠》列为史上第82大的美国电视节目。", "id": 1954398} {"src_title": "Lionel Trilling", "tgt_title": "莱昂内尔·特里林", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Studium an der Columbia University, wo er unter anderem Whittaker Chambers und den Kulturhistoriker Jacques Barzun kennenlernte, schloss er 1926 ab. Dort lehrte er von 1932 bis 1939 als Dozent für Literatur und wurde 1938 promoviert. Zusammen mit Barzun hielt er regelmäßig den berühmt gewordenen „Großen-Bücher-Kurs“, der die wichtigsten Autoren der Geistesgeschichte behandelte. 1948 wurde er zum Ordinarius berufen, ein Amt, das er bis 1974 innehatte. 1951 wurde er in die American Academy of Arts and Letters und 1952 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Zu seinen Schülern gehörte unter anderem auch die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Carolyn Heilbrun. Trilling war mit Diana Trilling, geb. Rubin, verheiratet, die selbst auch als Literaturkritikerin hervortrat.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Sein einziger Roman, \"The Middle of the Journey\", der das Leben eines wohlhabenden kommunistischen Paars beschreibt, erschien 1947. Berühmt wurde er durch sein Vorwort zur Neuauflage von George Orwells \"Mein Katalonien\" aus dem Jahr 1952. Weitere bekannte Arbeiten behandeln Jane Austen, den Kinsey-Report, T.S. Eliot und Rudyard Kipling. Seine wichtigsten politischen Essays gab er 1950 unter dem Titel \"The Liberal Imagination\" heraus, ein Buch, das den Niedergang der politischen Kultur in den Vereinigten Staaten nach Ende des Zweiten Weltkriegs zu analysieren versucht. Trillings zweiter wichtiger Essayband heißt \"The Moral Obligation to Be Intelligent\". Zu seinen kulturkritischen Schriften gehören \"The Opposing Self\" (1955), \"A Gathering of Fugitives\" (1956) und \"Beyond Culture\" (1965), die sich mit dem Problem gesellschaftlicher Identität in der Moderne befassen. \"Sincerity and Authenticity\" (1972) ist der Versuch, die Idee der Authentizität als den wichtigsten ästhetischen Begriff seit der Aufklärung zu begreifen. Seine Form der Kulturkritik steht in der Tradition Matthew Arnolds, dem auch Trillings psychoanalytische Studie \"Matthew Arnold\" (1939) gewidmet ist. Weitere Monographien befassen sich mit E. M. Forster (1943) und Sigmund Freud (\"The Life and Work of Sigmund Freud\", 1962). Die marxistischen Überzeugungen, die seine frühen Schriften prägen, weichen seit der Zeit von \"The Liberal Imagination\", das besonders die Verführbarkeit der Intellektuellen durch den Stalinismus kritisierte, einem gemäßigten Konservatismus; das Aufkommen der neokonservativen Bewegung in den 70ern beobachtete er jedoch mit Argwohn. Einer seiner bekanntesten Schüler ist Norman Podhoretz. Seine wichtigsten Essays wurden 2000 unter dem Titel \"The Moral Obligation to Be Intelligent\" neu herausgegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lionel Trilling (* 4. Juli 1905 in New York; † 5. November 1975 ebenda) war ein amerikanischer Literaturkritiker, Schriftsteller und Lehrer. Er gehörte zur Gruppe der \"New York Intellectuals\" und schrieb regelmäßig für die \"Partisan Review\". Er gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Literaturkritiker seiner Zeit.", "tgt_summary": "莱昂内尔·莫迪凯·特里林(born Lionel Mordecai Trilling,1905年-7月4日-1975年-11月5日)是美国文学评论家、作家和教师。他与妻子戴安娜·特里林都是纽约知识分子集团的成员,且是《党派评论》的撰稿人。没有创立任何批评流派,但仍对20世纪美国批评界产生了重要影响。", "id": 1631435} {"src_title": "Walter Hagen", "tgt_title": "沃爾特·哈根", "src_document": [{"title": "Die Erfolge.", "content": "Walter Hagen gewann die US Open zweimal, war 1922 der erste Amerikaner, der bei der Open Championship siegte (insgesamt viermal) und konnte die PGA Championship fünfmal für sich entscheiden. Er verbuchte weitere 34 Siege in nordamerikanischen Turnieren – die PGA TOUR gab es damals noch nicht – und war Kapitän (fünfmal als Aktiver, einmal als non-playing) in den ersten sechs Ryder Cup Begegnungen. Das vierte Major Turnier, das Masters, wurde erst eingerichtet, als Hagen seinen sportlichen Höhepunkt schon überschritten hatte. Stattdessen gewann er die Western Open fünfmal, ein Turnier, das zu jener Zeit als “Major” angesehen wurde. Hagen wird unbestritten als bester Spieler aller Zeiten im Matchplay (Lochwettspiel) angesehen. Er verlor zwischen 1921 und 1928 von 33 Wettspielen in diesem Modus nur ein einziges. Hagen besiegte Bobby Jones 1926 in einem 72-Loch-Wettkampf, der damals den besten Spieler der Golfgeschichte ermitteln sollte, mit dem eindeutigen Ergebnis von 12 & 11 (das heißt, nach 61 Loch war das Match bereits entschieden). Der fassungslose Bobby Jones meinte nachher: In der Tat war Walter Hagen in der Lage, seine oft mäßigen Abschläge und Fairway-Schläge mit seinem herausragenden kurzen Spiel rund ums Grün auszubessern und im Putten gehörte er ohnehin zu den Allerbesten. Hagen war auch ein sehr begabter Baseballer, aber er verzichtete auf ein Probespiel für die Philadelphia Phillies, um bei einem Golfturnier antreten zu können. In derselben Woche wurde er US Open Champion und entschied sich endgültig für eine Golfkarriere.", "section_level": 1}, {"title": "Die Pioniertätigkeit.", "content": "Walter Hagen wurde zur Schlüsselfigur in der Entwicklung des professionellen Golfsports in einer Ära, als noch die Amateure die Oberhand hatten. Das galt besonders für Großbritannien, dem damals führenden Land im wettkampfmäßigen Golf. Berufsgolfer durften in diesen Zeiten oft nicht die Annehmlichkeiten eines Klubhauses nutzen, und zumeist jenes nicht einmal durch den Haupteingang betreten. Bei der Open Championship 1922 im Royal St. George's Golf Club mietete sich Hagen eine Luxuslimousine, verwendete diese als Umkleideraum und nahm seine Mahlzeiten dort ein, weil es ihm nicht erlaubt war, das Klubhaus zu betreten. Ein anderes Mal weigerte er sich, seinen Siegespreis im Klubhaus entgegenzunehmen, weil ihm vor dem Wettbewerb der Zutritt verwehrt wurde. Hagen wurde zum weltweit ersten Vollzeit-Berufsgolfer im Turniergeschehen und war auch der erste Klub-Professional im heute legendären Oakland Hills Country Club, in Bloomfield Hills, Michigan (zuletzt Austragungsort des Ryder Cup 2004). Mit Mut und Hartnäckigkeit kämpfte Walter Hagen für die Anerkennung des Berufsgolfer-Status und verbesserte deren Einkünfte. Er dürfte der erste Sportler gewesen sein, der in seiner Karriere mehr als eine Million Dollar verdient hat. Hagen sagte dazu einst, dass er nie anstrebte Millionär zu werden, sondern nur, wie ein Millionär zu leben. Gene Sarazen, der zehn Jahre lang sein Schüler war, meinte, Profigolfer sollten jedes Mal ein leises Danke an Walter Hagen richten, wenn sie einen Preisscheck zwischen den Fingern hielten. Denn es wäre Hagen gewesen, der den professionellen Golfsport zu dem machte, was er heute sei. Walter Hagen starb als hoch angesehene Persönlichkeit im Alter von 76 Jahren. Einer der Sargträger war Arnold Palmer. Hagen wurde 1974 in die Ruhmeshalle des Welt-Golfsports World Golf Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Charles Hagen (* 21. Dezember 1892 in Rochester, New York; † 6. Oktober 1969 in Traverse City, Michigan) war ein amerikanischer Profigolfer. Mit seinen elf Major Siegen war er einer der erfolgreichsten Golfer der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Wegbereiter des professionellen Golfsports.", "tgt_summary": "沃尔特·哈根(1892年-12月21日-1969年-10月6日,英语:\"Walter Charles Hagen\"),美国职业高尔夫球手,为20世纪上旬高尔夫球界的重要人物。他曾经赢过11次大满贯赛事,排名在杰克·尼克劳斯(18次)及老虎伍兹(15次)之后,被公认为最伟大的高尔夫球手之一。", "id": 63084} {"src_title": "Päpstliche und Königliche Universität des heiligen Thomas von Aquin in Manila", "tgt_title": "聖多默大學", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Colegio de Nuestra Señora del Santisimo Rosario wurde am 28. April 1611 durch Miguel de Benavidez OP, den späteren Erzbischof von Manila, eröffnet. Später wurde diese in \"Colegio de Santo Tomas\" umbenannt, und die Einrichtung wurde am 20. November 1645 durch Papst Innozenz X. in seinem Brief \"In Supreminenti\" zur Universität ernannt, zur zweiten Universität der Philippinen und Asiens, nach der Universidad de San Ignacio, die in den 1770ern geschlossen wurde. Der komplette Name lautet \"Königliche und Päpstliche Universität Santo Tomás, die Katholische Universität der Philippinen\". Den Titel \"Königlich\" erhielt sie vom spanischen König Karl III. am 7. März 1785; den Titel \"Päpstlich\" durch Papst Leo XIII. am 17. September 1902 in seiner Schrift \"Quae Mari Sinico\", und die Anfügung \"Katholische Universität der Philippinen\" durch Papst Pius XII. am 27. April 1947. Die Universität war ursprünglich in der Festungsanlage Intramuros in Manila angesiedelt. Sie wurde als ein Priesterseminar begründet, benannt und im Geiste von Thomas von Aquin. Ab 1871 wurden Abschlüsse in Medizin und Pharmazie angeboten, als erste im kolonialen Asien. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde wegen der wachsenden Studentenzahlen durch die Dominikaner Land am Sulucan-Berg in Bezirk Sampaloc von Manila erworben und 1927 ein 22 Hektar großes Universitätsgelände bebaut. Ebenfalls seit diesem Jahr wurden weibliche Studenten aufgenommen. In den vier Jahrhunderten wuchs die Einrichtung zu einer Volluniversität, die Abschlüsse in Recht, Medizin und verschiedenen weiteren akademischen Bereichen bietet. Die Universität bildete die philippinische Elite aus, darunter auch spätere Präsidenten. Einige ihrer Absolventen wurden später heiliggesprochen (Lorenzo Ruiz). Während des Zweiten Weltkriegs wandelten die Japaner den Campus in ein Konzentrationslager für Zivilisten, Ausländer und Kriegsgefangene um. Nach dem Krieg nahm die Universität wieder ihre Tradition auf und wurde zu einer der renommierteren des Landes. Folgende hochrangige Persönlichkeiten haben die Universität besucht: Papst Paul VI. am 28. November 1970, der spanische König Juan Carlos I. 1974 und 1995; Mutter Teresa im Januar 1977 und November 1984 sowie Papst Johannes Paul II. am 18. Februar 1981 und 13. Januar 1995. Nach der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ist die Universität Santo Tomas in Manila heute die zweitwichtigste Päpstliche Universität der Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Päpstliche und Königliche Universität des heiligen Thomas von Aquin in Manila (,, ) auf den Philippinen ist eine private katholische Universität, geleitet durch den Dominikaner-Orden.", "tgt_summary": "圣多默(皇家)大学(英文:Pontifical and Royal University of Santo Tomas 或 The Catholic University of the Philippines 或 University of Santo Tomas (UST),他加禄文:Unibersidad ng Santo Tomas,西班牙文:Universidad de Santo Tomás,拉丁文:Universitas Sancti Thomae (Ustê)),也译作圣多玛斯(皇家)大学、圣陶托马斯(皇家)大学,是一所坐落在菲律宾马尼拉的私立天主教会大学。", "id": 148206} {"src_title": "Die Rückkehr des King Kong", "tgt_title": "金剛對哥吉拉", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dr. Muro Makiamato bringt von der Südseeinsel Faroa riesige Beeren mit, die eine betäubende Wirkung haben. Als er erzählt, dass die Bewohner dieser Insel ein Ungeheuer namens King Kong anbeten, schickt Mr. Tako, Chef eines pharmazeutischen Unternehmens, seine Mitarbeiter Osamu Sakurai und Kinsaburo Furue los, das Ungetüm als Werbeträger nach Japan zu holen. Zur gleichen Zeit wird aus der Beringsee eine Erhöhung der Wassertemperatur gemeldet, die Eisberge schmelzen lässt. Ein U-Boot, das dieses Phänomen erforschen soll, stößt mit einem Eisberg zusammen, in dem der Urweltsaurier Godzilla seit Godzilla kehrt zurück steckt und nun auf Japan zutreibt. An der Küste wird Godzilla von japanischen Panzern ins Meer zurückgejagt. In der Zwischenzeit treffen Sakurai und Furue auf der Insel Faroa ein und finden dort in der Tat den Riesenaffen King Kong. Die beiden werden Zeuge, wie King Kong mit einem riesigen Oktopus kämpft. Als sie auf dem Meeresweg mit King Kong nach Japan unterwegs sind werden sie von einem Schiff der Marine gestoppt, das sie informiert, dass King Kong nicht nach Japan gebracht werden darf. King Kong kann sich jedoch befreien und schwimmt auf Japan zu. Als Fumiko, Sakurais Schwester, mit dem Zug unterwegs ist, weil sie fälschlicherweise annimmt, dass ihr Freund Fujita Opfer eines Flugzeugabsturzes geworden ist, kreuzt der auf das Festland zurückgekehrte Godzilla ihren Weg. Sie wird von Fujita gerettet. Tako und seine beiden Assistenten werden Zeuge eines ersten Aufeinandertreffens der beiden Monster, das jedoch unentschieden ausgeht. Der Plan des Militärs, Godzilla in einem tiefen Graben in die Luft zu sprengen, misslingt. Jedoch kann Godzilla mittels Hochspannungsmasten von Tokio ferngehalten werden, von denen King Kong sich jedoch nicht abschrecken lässt. Während Tokio evakuiert wird, nimmt King Kong einen Zug auseinander, mit dem Fumiko flüchten will. King Kong entführt sie und klettert mit ihr auf ein Gebäude in der Innenstadt. Auf Sakurais Vorschlag hin betäubt das Militär King Kong mit dem Saft der Faroa-Beeren. Fumiko wird gerettet und King Kong wird mit dem Hubschrauber zum Fujiyama gebracht, wo er mit Godzilla zusammentrifft. Dort gehen beide sogleich aufeinander los und hinterlassen eine Schneise der Zerstörung. Durch ein plötzliches Erdbeben stürzen beide Ungeheuer ins Meer. Godzilla taucht nicht mehr auf, King Kong schwimmt in seine Heimat zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Ursprünglich war dieser Film unter dem Namen \"King Kong Versus Frankenstein\" eine Idee des Effektepioniers Willis O’Brien, mit der er jedoch keinen Anklang fand. Nach mehreren Änderungen am Konzept – so sollten u. a. King Kong und Frankensteins Monster gegeneinander antreten – landete die Idee schließlich bei John Beck. Dieser wiederum wandte sich mit O’Briens Plänen hinter dessen Rücken an die Tōhō-Studios, die einst Godzilla erschaffen hatten und in Becks Verschlag die Lösung ihrer aktuellen finanziellen Probleme sahen. Nun sollte Godzilla gegen King Kong antreten. 1962 begannen schließlich die Dreharbeiten. Im gleichen Jahr starb Willis O’Brien an einem Herzinfarkt. Nach dem originalen Godzilla-Film von 1954 war \"Die Rückkehr des King Kong\" der zweite Godzilla-Film unter Ishirō Hondas Regie. Sowohl für King Kong als auch für Godzilla war es der erste Leinwandauftritt in Farbe. Unter Hondas Regie ist in einer Nebenrolle als Dr. Shigezawa wieder Akihiko Hirata zu sehen, der im Film von 1954 in seiner Rolle als Dr. Serizawa mit seiner Erfindung, dem Oxygen-Zerstörer, Godzilla den Garaus gemacht hatte. Der Tricktechniker Eiji Tsuburaya, der im Godzilla-Film von 1954 mit dem Suitmation-Verfahren gearbeitet hatte, setzte es auch hier wieder ein, da es günstiger war als die für King Kong ursprünglich geplante Stop-Motion-Technik. So wurden King Kong und Godzilla auch hier von entsprechend verkleideten Schauspielern in Bewegung gesetzt. Das Kostüm von King Kong gilt bei den Fans als das schlechteste innerhalb der Leinwandauftritte des Riesenaffen. So ist z. B. in einer Einstellung sehr deutlich der Reißverschluss am Rücken des Kostüms sichtbar. Nach Tsuburayas Aussage wurde Kongs Aussehen absichtlich in einem eher komödiantischen Stil gestaltet, um kleine Kinder nicht zu verängstigen. – Echt jedoch war der Oktopus, mit dem King Kong auf Faroa aneinandergerät. Für den Dreh dieser Kampfszene kamen vier Exemplare dieser Tierart zum Einsatz; und es heißt, eines davon sei für Tsuburaya im Kochtopf gelandet. Lange hielt sich das Gerücht, Honda hätte zwei verschiedene Filmenden inszeniert: für die amerikanischen Zuschauer hätte er King Kong siegen lassen, das japanische Publikum dagegen hätte Godzilla als Sieger aus dem finalen Kampf hervorgehen sehen. Diese Annahme gilt heute jedoch als unwahr.", "section_level": 2}, {"title": "US-Fassung.", "content": "Um den Film in den USA besser vermarkten zu können entfernte Co-Produzent John Beck einige der japanischen Szenen und fügte neue Szenen mit den beiden Fernsehschauspielern Michael Keith als erklärenden UN-Reporter Eric Carter und Harry Holcombe als Wissenschaftler Dr.Arnold Johnson hinzu. Das Drehbuch für diese zusätzlichen Szenen verfassten Paul Mason und Bruce Howard. Die Regie übernahm Thomas Montgomery. Entfernt wurde ein Großteil der Nebenhandlung um die Beziehung zwischen Fumiko und Fujita; als Fumiko annimmt, Fujita sei bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, ist in der japanischen Fassung von einer Schiffsreise die Rede. Auch wird in der US-Fassung die Persönlichkeit von Mr. Tako knapper dargestellt als in der japanischen Version. Die Erdbebenszenen am Ende der US-Fassung wurden mit Filmmaterial aus Inoshiro Hondas älterem Film \"Weltraumbestien\" ergänzt. Zudem wurde auch Akira Ifukubes Originalsoundtrack größtenteils gegen Soundtracks aus anderen Filmen ausgetauscht (u. a. aus Jack Arnolds \"Der Schrecken vom Amazonas\"; Musik aus Jack Arnolds Film kommt beispielsweise zum Einsatz, als King Kong sich auf der Reise nach Japan vom Floß befreien kann). Diese bearbeitete Fassung erschien in den USA unter dem Titel \"King Kong vs. Godzilla\" und spielte dort 1.250.000 US-Dollar ein. Die deutsche Fassung des Films basiert (anders als die beiden vorherigen Godzilla-Filme) auf der amerikanischen Version.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Am 3. August 2018 wurde der Film im Rahmen der Tele 5-Reihe \"Die schlechtesten Filme aller Zeiten\" gezeigt. Der Film erhielt überwiegend negative Bewertungen. Kritiker auf der Website Rotten Tomatoes beurteilten ihn nur zu 47 Prozent positiv. Ein vergleichbar schlechtes Ergebnis kam vom Publikum, dem der Film zu 53 Prozent gefiel. \"Die Rückkehr des King Kong\" gilt bis heute als einer der erfolgreichsten Godzilla-Filme: Allein in Japan sahen über 12 Millionen Kinobesucher. Auch international war der Film sehr erfolgreich. Weltweit konnte der Film rund 41 Millionen US-Dollar einspielen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rückkehr des King Kong (jap., \"Kingu Kongu tai Gojira\", dt. „King Kong gegen Gojira“ auch bekannt unter dem dt. „Schlachtfest der Giganten“ und „King Kong kommt zurück“) ist der Titel eines 1962 entstandenen Monsterfilms des japanischen Regisseurs Ishirō Honda. Er ist nach \"Godzilla\" und der ein Jahr später veröffentlichten Fortsetzung \"Godzilla kehrt zurück\" der dritte japanische Film über das Kultmonster Godzilla und beinhaltet außerdem eine Adaption der King Kong-Figur, für deren offizielle Verwendung die produzierenden Toho-Studios die Rechte von RKO Pictures erwarben. Der Film ist ein Vertreter des „Kaijū Eiga“, der Gattung des japanischen Monsterfilms. Sowohl für King Kong als auch für Godzilla ist es der erste Film in Farbe.", "tgt_summary": "《金刚对哥吉拉》(日文原名:キングコング対ゴジラ)是1962年8月11日上映的日本电影,哥吉拉系列电影的第3部作品,也是东宝创立30周年的记念作品。此片奠定了「大怪兽对决」的日本怪兽电影风格,上映时正好是日本电影的高峰期,日本观众人数达到1255万人,为哥吉拉历代作品里最高票房。", "id": 566658} {"src_title": "Designgeschichte", "tgt_title": "設計史", "src_document": [{"title": "Die ersten Designer.", "content": "Die vorindustrielle Geschichte kennt keinen Designer. Erst mit der Entwicklung von Massenproduktion ergab sich die Notwendigkeit der Herstellung eines Prototyps. Diese neue Aufgabe übernahmen zumeist Künstler. Sie verfügten über das nötige räumliche Vorstellungsvermögen und zudem über ein Gespür für den Geschmack der nun anonymen Kundschaft. In England, der Wiege der Industrie, nannte man den neuen Beruf „modeller“. Einer der frühen Vertreter des Faches war John Flaxman, ein bekannter Londoner Bildhauer, der für die Geschirrfabrik Wedgwood arbeitete. Flaxmans Herkunft aus dem noblen Süden und seine Wirkungsstätte im verrauchten Norden Englands symbolisieren bereits die Dichotomie der neuen Profession. Um 1840 arbeiteten in Manchester, dem Zentrum der Textilindustrie, etwa 500 solcher ästhetischen Zuarbeiter. Auf dem Möbelsektor wurde etwa zur selben Zeit der Deutsche Michael Thonet zum Pionier industrieller Gestaltung. Der Designer, hervorgegangen aus der Arbeitsteilung, ist ein Kreativer, der sich dem Fabriksystem unterwerfen muss. Aus der Mittlerposition zwischen den konträren Welten Kunst und Industrie entstanden die Zweige Angewandte Kunst, Kunstgewerbe, Kunsthandwerk oder Kunstindustrie. Die darin enthaltenen Widersprüche bestehen weiter, werden aber heute durch den scheinbar einheitlichen Designbegriff weniger bewusst. Das Berufsbild des Designers reicht vom anonymen Mitarbeiter einer Produktionsfirma bis zu unabhängigen, exzentrischen Persönlichkeiten wie Philippe Starck oder Luigi Colani, die sich wie Popstars verhalten und auch so gefeiert werden. Das unklare Berufsbild zeigt sich auch heute noch in der großen Zahl von „Quereinsteigern“. Unter den frühen Designern waren nicht nur Maler und Bildhauer, sondern auch Handwerker (wie Thonet), später Architekten, Innenarchitekten und Ingenieure, sowie Werbefachleute, Regisseure und Bühnenbildner. Lange war dieser offene, interdisziplinäre Charakter ein Wesenszug der neuen Disziplin. Noch bei der Entstehung der berühmt gewordenen Designabteilung der deutschen Elektrofirma Braun um die Mitte des 20. Jahrhunderts setzte sich das Team anfangs aus Vertretern der genannten Berufsgruppen zusammen. Die herausragende Bedeutung des Projekts bestand u. a. darin, dass die Firmenleitung erstmals die Selbständigkeit der Industriegestalter garantierte – nicht zuletzt gegenüber den eigenen Technikern. Auch in der zentralen Bedeutung der Beziehung zwischen Unternehmer und Designer spiegelt sich dessen Mittlerrolle. Hier liegt vielleicht eines der Geheimnisse des italienischen Designs, dem ein fixierter Kanon eher fremd ist, das immer wieder mit gut harmonierenden Unternehmer-Designer-Duos aufwarten konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Reform der Romantiker.", "content": "Was die Implantierung der schönen Künste in die Fabrikhalle ansonsten hervorbrachte, hielt kritischer Betrachtung in der Regel nicht stand. In Großbritannien, wo die Industrialisierung am weitesten war, wurde auch die Kritik daran am ehesten laut. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erschien in London das Journal of Design, die erste Zeitschrift, die den Begriff im Titel führte und ihn mit Reformideen füllte. Henry Cole, ihr rühriger Herausgeber, polemisierte gegen „Geschmacksverirrungen moderner Designer“. Das Maschinenzeitalter hatte die Menge der Waren ungeheuer gesteigert, aber keinen eigenen Stil hervorgebracht. Man erging sich im Plündern historischer Vorbilder. Stadt und Wohnung gerieten zur Theaterkulisse. Cole entwickelte damals die didaktische Idee einer internationalen Schau für Produkte aus verschiedenen Ländern. Aus dem Plan wurde 1851 die Great Exhibition. Die erste Weltausstellung war also ein Designprojekt. Daraus ging wiederum das Victoria & Albert Museum in London hervor, der Archetyp aller Kunstgewerbe- bzw. Designmuseen. Zu dieser Zeit erlebte England eine wirtschaftliche Rezession, die den Glauben an das neue Wirtschaftssystem erschütterte. Die Gestaltung der Industriewaren erschien plötzlich als ein wichtiger Faktor für das Wohl des Landes. Das erste Experiment einer Designreform von oben war nicht sonderlich erfolgreich. Der aus Deutschland emigrierte Architekt Gottfried Semper, der wie andere das Gros der Exponate der \"Great Exhibition\" für missraten hielt, fasste seine Eindrücke in einer „praktischen Ästhetik“ zusammen, in der er eine „neue Kunst“ proklamierte, die die Mechanisierung akzeptieren und auf „reinen Formen“ beruhen müsse. Dieses Programm, das in der ersten Hälfte des nächsten Jahrhunderts erstmals umgesetzt wurde, gilt als Beginn des modernen Industriedesigns. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildete sich in England eine Gruppe von Künstlern um William Morris. Dieser machte den Kapitalismus für die Hässlichkeiten seiner Zeit verantwortlich und wollte zurück zur vorindustriellen Lebens- und Arbeitsweise. Das Mittelalter galt ihm als Ideal. Die Anhänger dieser Alternativbewegung, die bald nach einer ihrer Ausstellungen Arts and Crafts genannt wurden, gründeten Gilden und Künstlerkolonien. Morris schaffte es, mit seiner Entfremdungskritik eine romantische Rebellion auszulösen und – ähnlich wie Karl Marx – seine antikapitalistische Vision international zu verbreiten. The Studio, die Zeitschrift der Gruppe, war bald Pflichtlektüre für zivilisationsmüde Künstler. Arts and Crafts – sprich Kunsthandwerk – inspirierten die Suche nach dem „Echten und Ehrlichen“. In England kam es daraufhin zu einer viel beachteten Rehabilitierung des Handwerks. Im Klima des Suchens zerschmolzen Konventionen. Die Designreform und die gleichzeitig entstehende Avantgardekunst überlappten sich. Dies waren beste Voraussetzungen für den Typus des innovativen Formerfinders, Künstlerpersönlichkeiten wie Peter Behrens, Josef Hoffmann, Charles Rennie Mackintosh, Henry van de Velde oder auch Frank Lloyd Wright. Sie schufen „Gesamtkunstwerke“, ein Ideal, das im Jugendstil vorherrschte und das man z. B. beim Projekt auf der Mathildenhöhe in Darmstadt anstrebte.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung des modernen Designs.", "content": "In Deutschland entstand die Subkultur der Lebensreform, mit der so unterschiedliche Phänomene der Moderne verbunden waren wie Ausdruckstanz, Wandervögel, Biokost, Freikörperkultur und eben auch modernes Design. Nicht zuletzt nach englischem Vorbild hatten sich um 1900 in verschiedenen künstlerischen Zentren „Werkstätten“ gebildet, die das Wohnen durch neue, einfach gestaltete Einrichtungsgegenstände zu reformieren suchten. Wohl am erfolgreichsten praktizierten dies die späteren Deutschen Werkstätten in Dresden (hier war auch die Künstlergruppe „Die Brücke“ beheimatet), deren meistbeschäftigter Gestalter Richard Riemerschmid wurde. Seine schlichten „Maschinenmöbel“ standen nicht nur für den frühen Versuch, künstlerische Gestaltung und Industrieproduktion zu versöhnen, sie verkauften sich auch ausgezeichnet. „Neues Wohnen“ made in Germany fand damals auf Ausstellungen in verschiedenen Ländern einige Beachtung. Schon bei der Entstehung des modernen Industriedesigns spielte also das Möbeldesign eine Schlüsselrolle. In Zusammenhang mit der Werkstättenbewegung muss schließlich die Gründung weiterer Einrichtungen, z. B. 1926 die von Riemerschmid geleiteten Kölner Werkschulen, gesehen werden. Die wichtigste war der Deutsche Werkbund, eine nationale Organisation für gute Gestaltung, die international beispielhaft war. Eine Schlüsselfigur war das Gründungsmitglied Peter Behrens. Seine Überzeugungen konnte er schließlich als „künstlerischer Beirat“ der Elektrofirma AEG auch praktisch anwenden, indem er deren Produkte und Erscheinungsbild komplett neu gestaltete. Dies gilt als das erste Beispiel einer modernen Corporate Identity.", "section_level": 1}, {"title": "Der Funktionalismus der klassischen Moderne.", "content": "Auch das Bauhaus, aus dessen Gründungsmanifest noch deutlich der Geist von \"Art and Crafts\" herauszuhören war, ist ohne die Werkstättenbewegung nicht denkbar, aber auch nicht ohne den Zusammenbruch der wilhelminischen Gesellschaft und das revolutionäre Pathos der Nachkriegszeit. Die wohl berühmteste Designschule, deren Belegschaft durchweg aus dem Künstlermilieu stammte, hat nicht zuletzt wegen ihrer Internationalität universelle Bedeutung erlangt. Der erste Direktor Walter Gropius besaß die Fähigkeit, Talente für das Projekt zu begeistern, darunter die Ungarn Marcel Breuer und Lázló Moholy-Nagy, der Russe Wassily Kandinsky und der Österreicher Herbert Bayer. Ein entscheidender Anstoß kam aus Holland. Dort hatte sich die Künstlergruppe De Stijl mit der Übertragung konstruktivistischer Ideen auf die Architektur beschäftigt. Als ihr Cheftheoretiker Theo van Doesburg am Weimarer Bauhaus Gastvorlesungen über „radikale Gestaltung“ hielt, zündete der Funke. Man sprach nun von „industrieller Formgebung“. Das Bauhaus wurde zu einem Labor für Gestaltungsexperimente und zur ersten Hochschule für modernes Design, obwohl man diesen Terminus selbst nicht verwandte. Die Professoren nannten sich \"Formmeister\". Wieder standen Möbel- und Wohndesign im Zentrum des Interesses. Marcel Breuer ließ sich von den Entwürfen seines holländischen Kollegen Gerrit Rietveld zu ganz ähnlichen Raummontagen anregen, ehe er mit Stahlrohrmöbeln das maschinelle Idiom in den Wohnraum einführte und damit eine Lawine auslöste. Die Bejahung industrieller Fertigung, wie sie auch der Werkbund propagierte, und die Beschränkung auf einfachste Grundformen (wie sie bereits Gottfried Semper gefordert hatte) setzten sich durch. Dabei war das Bauhaus keineswegs eine isolierte Erscheinung. Die Neue Sachlichkeit, noch Mitte des Jahrzehnts eine Angelegenheit von Avantgardisten, war bereits um 1930 in Deutschland der führende Stil der Zeit. Die Weißenhofsiedlung in Stuttgart steht für die schnelle Verbreitung jener Bewegung, die man heute „klassische Moderne“ nennt und die sich in weiten Teilen auch politisch definierte. Viele ihrer Vertreter verstanden sich als Sozialisten. Weitaus weniger künstlerisch-formalistisch als das Bauhaus war das Projekt Neues Frankfurt, welches beispielsweise mit der Frankfurter Küche die Einbauküche revolutionierte. Die baulichen Realisierungen waren weitaus sozialer als etwa die Weißenhofsiedlung in Stuttgart. In Frankreich existierte neben dem Funktionalismus auch der Art-Déco-Stil. Als die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kamen, verboten sie das Bauhaus und verhängten Berufsverbote gegen Juden und Avantgardisten, von denen viele emigrierten, u. a. in die USA, wo sie am Black Mountain College unterrichten konnten. Von hier aus ging eine große Wirkung auf die zeitgenössische amerikanische Kunst und das Kunstgewerbe aus. Einige Modernisten, auch Bauhaus-Schüler, konnten jedoch weiterarbeiten. Ähnlich wie in Italien schwankte das Regime in seiner ästhetischen Linie zwischen Konservativismus und Modernismus.", "section_level": 1}, {"title": "Industrial Design in den USA.", "content": "Der Typ des modernen Designers entstand zweimal auf verschiedenen Seiten des Atlantiks, und zwar unter entgegengesetzten Vorzeichen. War die Klassische Moderne programmatisch ausgerichtet, entwickelte sich in den USA etwa gleichzeitig eine kommerzielle Variante: das Industrial Design. Der amerikanische Kapitalismus hatte sich im frühen 20. Jahrhundert zur ersten Konsumgesellschaft gewandelt. Neben neuartigen Vertriebsmethoden, wie Versandhandel und Supermarkt, gab es eine Vielzahl innovativer Produkte. Deren attraktive Gestaltung rückte in den Blickpunkt, als sich Mitte der 1920er Jahre Symptome von Überproduktion zeigten. Die Autobranche wurde zum Vorreiter. Der Konzern General Motors richtete 1926 eine Abteilung für „Art and Color“ ein, die den Absatz durch regelmäßige Modellkosmetik steigerte, später Styling genannt. Unternehmen in anderen Branchen übernahmen die Methode. Dies war der erste Arbeitsmarkt für industrielle Gestalter. Zu den Männern der ersten Stunde, gehörten Henry Dreyfuss, Norman Bel Geddes, Raymond Loewy, Walter Dorwin Teague und Russel Wright. Ihr beruflicher Hintergrund war erstaunlich einheitlich. Teague und Geddes kamen aus der Werbung, ebenso Loewy, der zeitweise auch als Dekorateur gearbeitet hatte. Dreyfuss, Geddes und Wright, die sich persönlich kannten, hatten am Broadway als Bühnenbildner Karriere gemacht. Amerikas frühe Designer, die sich schließlich in der Industrial Designers Society of America zusammenschlossen (dem ersten Berufsverband ihrer Zunft), waren „commercial artists“, versierte Handwerker visueller Suggestion. Zu ihrem bevorzugten Stil wurde die Stromlinienform. In der Rezession der 1930er Jahre galt sie als das Wundermittel schlechthin. Als Loewy für die Kaufhauskette Sears einen Kühlschrank „streamline“, die Bedienfunktionen des Innenraums sorgfältig verbesserte und sich daraufhin die Verkaufszahlen in einem Jahr verdoppelten, wurde ein nationales Ereignis daraus. Loewys wieder und wieder kopierter Kühlschrank wurde zu einer Ikone des westlichen Lebensstils. Im frühen amerikanischen Industriedesign verband sich ein unbedingter, strikt kommerziell orientierter Pragmatismus mit einem hochentwickelten Talent zur Theatralik. Auf diese Weise entstand nicht nur nahezu das gesamte Inventar der Konsumgesellschaft, sondern auch ein beträchtlicher Mythenvorrat. Er manifestierte sich 1939 auf der New Yorker Weltausstellung, die weitgehend von den genannten Designern geprägt wurde, auf der aber z. B. auch die Skandinavier mit ihrer „organischen“ Formensprache erstmals große Beachtung fanden. Seit Anfang der 30er Jahre betätigte sich das New Yorker Museum of Modern Art als Sprachrohr der klassischen, stark deutsch geprägten Moderne, für die man nun den von einem Ausstellungstitel abgeleiteten Namen International Style verwandte. Dieser gewann an Bedeutung, als gegen Ende der 1930er Jahre nahezu die gesamte Bauhaus-Elite in die USA emigrierte und als Professoren die radikale Formlehre verbreitete.", "section_level": 1}, {"title": "Wortgeschichte.", "content": "1950, nach einer Amerikareise, bei der er die Designelite der führenden Industrienation kennengelernt hatte, gründete der Schwede Sigvard Bernadotte in Kopenhagen ein Büro für Industriedesign, wohl die erste Firma außerhalb der USA, die diesen Namen trug und das Agenturmodell ebenfalls adaptierte. Zwei Jahre später hatte Raymond Loewy, ein gebürtiger Franzose, eine Filiale in Paris eröffnet. Den Amerikanismus wollte er seinen Landsleuten damals noch nicht zumuten. Er nannte die Firma \"Compagnie de l‘Estétique Industrielle\". Der Designbegriff wurde nun auch dorthin re-importiert, wo er eigentlich herkam, nämlich nach Großbritannien. Im Englischen fächert sich das Wort, das dem gleichbedeutenden französischen \"dessin\" entlehnt ist und sich ursprünglich vom lateinischen \"designare\", beziehungsweise italienischen \"disegno\" herleitet, in eine Reihe verwandter Bedeutungen auf, wie Entwurf, Zeichnung, Schema und Muster, wird aber auch für die Konstruktion im technischen Sinn verwendet sowie für deren Gegenteil, die Dekoration. Dabei kann entweder das Entwerfen als Vorgang gemeint sein oder das Produkt, das daraus hervorgeht. Dies wird häufig nicht scharf getrennt. Als wäre das noch nicht genug Anlass für Missverständnisse, wurden dem schimmernden Abstraktum in seiner Geschichte noch einige weitere Bedeutungen hinzugefügt. Lange war es außerhalb der englischsprachigen Welt nur Fachleuten geläufig und gelangte erst in den 1980er Jahren in den allgemeinen Sprachgebrauch der westlichen Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Der späte Funktionalismus, die gute Form.", "content": "Die Idee, das Museum als Institut der Geschmacksbildung einzusetzen, stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde in der Nachkriegszeit von den Besatzungsmächten aufgegriffen, als Erziehungsmethode „für die von der Diktatur verdorbenen Deutschen“. Auch die wichtigste Designinstitution nach dem Zweiten Weltkrieg, die Hochschule für Gestaltung Ulm, war ein Versuch kultureller Umerziehung und funktionierte nur mit jener Million, die der amerikanische Hochkommissar dafür zur Verfügung stellte. Max Bill, ihr Architekt und erster Direktor, hatte es 1949 fertiggebracht, eine Ausstellung zum Thema „gute Form“ auf die Beine zu stellen. Zu einer Zeit, als deutsche Städte noch in Trümmern lagen und die Gedanken sich darum drehten, ob man am nächsten Tag etwas zu essen hat, ein erstaunlicher Idealismus. Den teilten damals zahlreiche deutsche Intellektuelle, die sich nach einem Neuanfang sehnten und, wie der Physiker Werner Heisenberg und der Schriftsteller Carl Zuckmayer, das Projekt unterstützten. Die neue Hochschule verstand sich explizit als Bauhaus-Reinkarnation. Wie beim berühmten Vorbild – und zuvor bereits bei den Deutschen Werkstätten – ging man von der Vorstellung aus, dass die gestaltete Umwelt ein integraler Bestandteil des Lehrplans sei. Das Hochschulgebäude mit seinen großflächigen Fenstern und kargen Betonwänden – der Architekt war Max Bill – verströmte genau jenen Purismus, wie er später auch in den Produkten zutage trat. Durch die Zusammenarbeit mit der Elektrofirma Braun, deren Erscheinungsbild und deren Produkte man Mitte der 1950er Jahre neu konzipierte, konnten die Ulmer Grundsätze erstmals praktisch umgesetzt werden. Dabei waren der Grafiker Otl Aicher und der Produktgestalter Hans Gugelot entscheidende Akteure. Es gab aber auch andere Vorbilder, wie etwa der italienische Büromaschinenhersteller Olivetti, dessen Werbeabteilung ebenso innovativ war wie die zumeist vom Architekten Marcello Nizzoli entworfenen Produkte. Stilbildend waren jetzt die wirtschaftlich übermächtigen Vereinigten Staaten, allen voran das Paar Ray und Charles Eames. Aber auch die Kriegsverlierer Deutschland und Italien und nicht zuletzt Skandinavien setzten starke Impulse. Ab 1954 war die Ausstellung „Design in Scandinavia“ mehrere Jahre kreuz und quer durch Nordamerika getourt. Diese vielleicht erfolgreichste Designkampagne aller Zeiten zog eine Serie weiterer Ausstellungen zum selben Thema nach sich. Kein wichtiges Land wurde ausgelassen. Bis dahin wären weder ein Arne Jacobsen noch ein Bruno Mathsson auf die Idee gekommen, sich als Designer zu bezeichnen. Die plötzlich international so gefragten Skandinavier verstanden sich daheim als Architekten, Künstler, Kunsthandwerker oder Formgeber. Mit der Wortschöpfung „skandinavisches Design“ wurden sie zu Designern erklärt. Die älteren Bezeichnungen begannen nach und nach zu verschwinden. Skandinavisches Kunsthandwerk, um das es sich im Wesentlichen handelte, verkörperte Qualitäten, die dem nahekamen, was man in Amerika nun unter „Good Design“ verstand – das Pendant zur „guten Form“. Seit das Museum of Modern Art eine Ausstellungsserie unter diesem Titel organisiert hatte, drang die Vorstellung vom endgültigen, »klassischen« Stil in Form des Funktionalismus nordischer Provenienz erstmals bis in die guten Stuben der Mittelklasse vor. Die neue Aufklärungspolitik wurde auch von den Design Councils getragen, die nach amerikanischem Vorbild in fast allen westlichen Ländern entstanden waren. Vor allem jene Länder, die den Export schöner teurer Waren in die USA als Möglichkeit entdeckt hatten, ihre Handelsbilanz zu sanieren, bedienten sich der neuen Terminologie. So kam es, dass man in Dänemark nur mehr von „Danish Design“ sprach und aus Italien „Bel Design“ ausgeführt wurde. Design als allgemein gebräuchlicher Amerikanismus, wie wir ihn heute kennen, war ein in den 1950er Jahren eingeführter Vermarktungsbegriff, der eine semantische Affäre mit der funktionalistischen Weltverbesserungsmentalität einging. Das \"Design Council\" der USA hat es damals in einem Slogan auf den Punkt gebracht, um den es ging: \"Good Design and Good Business\".", "section_level": 1}, {"title": "Postmoderne.", "content": "Als die Gruppe Memphis 1981 erstmals ihre schrägen Objekte vorführte, reagierte die zunächst verdutzte Öffentlichkeit bald so, als hätte sie schon lange auf diese Frechheit gewartet. Zwar gab es etliche Kritiker, die die Respektlosigkeiten kaum verkrafteten. Aber letztlich herrschte allgemeiner Konsens: Memphis fegte – ähnlich dem Punk in der Popmusik – wie ein reinigender Gewittersturm die letzten Tabus der Designgeschichte hinweg. Der Vorsatz, Design sei für die Ewigkeit da, wurde ad acta gelegt (und im besten Falle in der Nische ökologischer „Nachhaltigkeit“ abgelegt). Stattdessen gewannen Oberflächlichkeit und ein hemmungsloser Eklektizismus die Oberhand. Auch wenn es sich hierbei letztlich nur um den „Great Design Swindle“ gehandelt haben sollte, war es eine Zäsur, die sich bereits lange angedeutet hatte: im plastilinen Popdesign der 1960er Jahre, in Arbeiten wie denen des Gaetano Pesce, eines Kunstdeserteurs, der das Lustprinzip wieder einsetzte, vor allem aber in jener im italienischen Untergrund entflammten Protestbewegung des „Radical Design“, die den Funktionalismus als Ideologie schmähte. In einer Zeit, in der Antikapitalismus unter Kreativen zum guten moralischen Ton gehörte, konnte auch das Design nicht ungeschoren bleiben. Die Folge war ein romantisches Déjà-vu-Erlebnis: zwar wurde auch das Kunsthandwerk als überflüssiger bürgerlicher Luxus verdammt, andererseits stand Selbstverwirklichung auf der Werteskala der jungen Skeptiker ganz oben an. Nicht wenige fanden deshalb im Kunsthandwerk – wie eins William Morris – den Schlüssel zu einer besseren Welt. Aber weder Kapitalismus noch Design waren am Ende. Im Gegenteil: die struppigen, antiautoritären 1960er Jahre öffneten erst die Schleusen. Nonkonformismus und Popkultur schafften die Voraussetzung für etwas wirklich Neues: den Lifestyle-Konsum. Im Zuge eines nie dagewesenen Hedonismus avancierten Designmarken zu Statussymbolen, Designer zu Popstars und ihr Beruf zum Traumberuf der MTV-Generation. Design ging endgültig in den Weltwortschatz ein. Italiens Stärke, die es zur führenden Designnation machte, waren nicht zuletzt Unternehmer, die diesen Namen verdienten und die das Autorendesign verstärkt mit ausländischem Kreativpersonal (der Memphis-Mentor und Artemide-Chef Ernesto Gismondi ist nur ein Beispiel). Wo nicht nur alles erlaubt ist und wir uns längst daran gewöhnt haben, lustvoll durch die Stile zu zappen, können auch Industrie und Avantgarde zwanglos fusionieren. Ein Land, in dem das im Regierungsprogramm steht, ist Großbritannien. Dort hatte man während der flauen achtziger Jahre die „creative industry“ zum neuen Motor für das Bruttosozialprodukt erklärt. Von Megaagenturen mit hunderten von Schlips-und-Kragen-Designern bis zu Stylesurfern wie Neville Brody, die ihr Material von der Straße auflesen, von Jasper Morrison, dem Guru der neuen Einfachheit, bis Ron Arad, wohl einem der profiliertesten „Designer-maker“. So nennt man jene Einzelkämpfer, die, meist mit künstlerischem Hintersinn, Versatzstücke der Zivilisation recyceln und eigentlich für ihre renitente Haltung gegenüber jener Industrie bekannt sind, der sie dann doch einen Innovationsschub verschafften. Die Briten etablierten London – neben Mailand – zu einer Designmetropole und die jährliche Messe \"100% Design\" zu einem Erfolgsprojekt. Es folgte der Neo-Skandinavismus, schließlich Frankreich, wo die Generation nach Starck international reüssierte. New York, wo Ende der 1990er eine Designmeile entstanden war, bekam mit Karim Rashid einen neuen Designfürsten in der Tradition Raymond Loewys. Wobei es sicher kein Zufall ist, dass beide Emigranten sind. Die internationale Vernetzung, die das Design immer bestimmt hatte, wurde im Zeitalter des Jets und des Internets noch enger. Ausdruck davon ist auch die weltweite Verbreitung des Autorendesigns, das einst der Metallwarenhersteller Alessi eingeführt hatte. Nach dem System von Operntenören wird die internationale Designelite verpflichtet. Gleichzeitig ist Design auch in den Massenkonsum eingedrungen. Die weitestgehende Digitalisierung des Designprozesses vom Modell bis zum Produktionswerkzeug beschleunigte noch das Stilkarussell. Ob Auto-, Elektronik- oder Möbelbranche, eine Modellfolge in nie gekannter Vielfalt und Frequenz fordert nun die Verbraucher. Auch die Welle der Re-Editionen wurde hierdurch möglich. Es scheint sich das zu bewahrheiten, was der Urvater aller Postmodernisten, Josef Frank, schon zu Bauhauszeiten wusste: „Welchen Stil wir auch verwenden ist unwichtig. Was die Moderne uns gegeben hat, ist die Freiheit.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte des Designs bezeichnet die Geschichte des Produktdesigns und beginnt mit der Massenproduktion von Konsumgütern in der industriellen Gesellschaft Mitte des 19. Jahrhunderts. Weiterhin behandelt sie die Geschichte des Grafik- und anderer Bereiche des Designs.", "tgt_summary": "设计史是对设计的历史的研究。“设计”这个概念可以从两个方面来理解。一是从纯粹观念的角度,认为设计是一种改造客观世界的构思和想法,二是从学科发展演变的角度出发,认为设计是一种行业性的称呼。", "id": 2014199} {"src_title": "Panzerlied", "tgt_title": "裝甲兵進行曲", "src_document": [{"title": "Panzerlied von Kurt Wiehle.", "content": "Das bekannteste deutsche \"Panzerlied\", welches bis Mai 2017 bei der Deutschen Bundeswehr gesungen wurde, trägt ebenso diesen Titel. Es stammt von Oberleutnant Kurt Wiehle. Er schrieb es am 28. Juni 1935 auf der Fahrt nach Königsbrück/Sachsen. Die Melodie wird dem \"Luiska-Lied (Wohl über den Klippen)\" aus dem 19. Jahrhundert zugerechnet, was jedoch entgegen anderen Auffassungen nicht als gesichert angenommen werden kann. Dieses Panzerlied erlangte u. a. deswegen allgemeine Bekanntheit, weil es in dem Kriegsfilm \"Die letzte Schlacht\" (im Original: \"Battle of the Bulge\") von 1965 zu hören ist. Ein gewisses Maß an Popularität genießt es auch bei US-amerikanischen Truppen; die Melodie wurde für das Lied \"Képi Blanc\" der französischen Fremdenlegion verwendet. Das Lied ist auch in der letzten Ausgabe des Liederbuches \"Kameraden singt!\" der Bundeswehr von 1991 enthalten. Im Mai 2017 stoppte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen die weitere Ausgabe des Liederbuches, da „einige Textpassagen nicht mehr unserem Werteverständnis entsprechen“. Das Panzerlied stand dabei u. a. besonders in der Kritik. Im April 2009 wurde ein Liederbuch der CDU Baden-Württemberg zurückgezogen, weil es dieses Lied enthielt. Günther Oettinger urteilte: „Ein solches Lied hat in keinem Liederbuch etwas verloren, schon gar nicht in einem der CDU“ und wies die Landesgeschäftsstelle an, das Buch „Lied.Gut.“ mit dem Untertitel „Volkslieder und Schlager für fröhliche Stunden“ einzustampfen. Er selbst hatte diese Liedersammlung zusammen mit Generalsekretär Thomas Strobl herausgegeben. Die Melodie der zweiten Hälfte jeder Strophe wurde dem Refrain des \"Südwesterliedes\" (1937, Lied der Deutschen in Namibia) entlehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Panzerlieder.", "content": "Bruno von Brackel schrieb den Text des Panzerliedes \"„Sitzt auf, Kameraden, den Motor werft an“\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Panzerlied bezeichnet im weiteren Sinn idealisierende Soldatenlieder oder Gedichte der Panzertruppe und im engeren Sinn ein gleichnamiges Lied von Kurt Wiehle.", "tgt_summary": "《装甲兵进行曲》(德语:Panzerlied,又译为《坦克之歌》),是纳粹德国国防军最著名的军歌之一,于军中装甲兵部队之间广泛流传。歌曲旋律来自18世纪奥地利军乐《Luiskalied》,歌词由德军中尉库尔特威勒(德语:)于1935年6月28日在前往德国柯尼希斯布吕克(德语:)镇途中创作。", "id": 2689507} {"src_title": "Vincent Gallo", "tgt_title": "文森·加洛", "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Gallos Eltern sind gebürtige Sizilianer, die vor seiner Geburt in die USA einwanderten. Gallo begann nach eigenen Angaben mit 9 Jahren, Schlagzeug und Gitarre zu spielen. Er war zunächst in einer Reihe lokaler Bands in Buffalo aktiv; erstmals öffentlich in Erscheinung trat er, nachdem er im Alter von 16 Jahren nach New York gezogen war, Ende der ’70er Jahre in einer Band namens \"Gray\", zu deren Mitgliedern auch Jean-Michel Basquiat, ein früh verstorbener Maler aus dem Umfeld Andy Warhols, gehörte. In Julian Schnabels Film \"Basquiat\" von 1996 spielte sich Gallo selbst. Mit Gray trat er erstmals in größeren Clubs wie dem CBGB’s auf. Nach der Trennung der Band schloss er sich verschiedenen Projekten an, darunter auch einer Band namens \"Bohack\", mit der er 1983 sein erstes Album veröffentlichte. Nachdem sich auch diese Gruppe kurze Zeit später getrennt hatte, widmete er sich verstärkt dem Film, sowohl als Schauspieler als auch als Komponist von Filmmusik. 1998 erschien seine erste Regiearbeit, der viel gelobte \"Buffalo 66\" mit Christina Ricci und Mickey Rourke, dessen Drehbuch er ebenfalls geschrieben hatte und in dem er in der Hauptrolle zu sehen ist. Auf Festivals war der Film ein großer Erfolg, und Gallo erhielt unter anderem eine Nominierung für den \"Großen Preis der Jury\" des Sundance Film Festivals. Die Tatsache, dass er bei diesem Festival nie etwas gewann, führte zu einer Reihe kontroverser Aussagen Gallos, wie beispielsweise \"„Ich will einen Film machen mit einer behinderten, schwarzen jüdischen Lesbe als Protagonistin, damit ich einen Filmpreis in Sundance gewinnen kann“\". Zu Beginn des 21. Jahrhunderts widmete er sich wieder verstärkt der Musik und veröffentlichte in kurzer Folge drei Alben. Sein zweiter Film \"The Brown Bunny\" (2003) wurde einerseits auf der Viennale mit einem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet, gilt andererseits allerdings als Desaster und Auslöser verschiedener Kontroversen (s. u.). 2010 erhielt er für seine Rolle als verschleppter Taliban in Jerzy Skolimowskis Spielfilm \"Essential Killing\" den Darstellerpreis der 67. Filmfestspiele von Venedig. Gallo werden eine Reihe von Beziehungen zu und Affären mit Berühmtheiten nachgesagt. Unter anderem soll er mit Asia Argento und PJ Harvey zusammen gewesen sein; nach eigenen Angaben hatte er außerdem eine Affäre mit Paris Hilton. Seine Beziehung zu Chloë Sevigny war insbesondere durch die Zusammenarbeit in dem Film \"The Brown Bunny\" im Gespräch.", "section_level": 1}, {"title": "Die Brown-Bunny-Kontroverse.", "content": "Der Film \"The Brown Bunny\" aus dem Jahr 2003 führte zu einer Reihe von Kontroversen. Zum einen, weil er eine explizite Fellatio-Szene zwischen Gallo und Sevigny enthält, die man laut Süddeutscher Zeitung „sonst nur (von) professionelle(n) Pornodarsteller(n)“ zu sehen bekomme. Zum anderen entspann sich um den Film ein inniger Streit zwischen Gallo und dem Filmkritiker Roger Ebert, der den Film als „schlechtesten in der Geschichte der Filmfestspiele von Cannes“ bezeichnet hatte. Gallo bezeichnete Ebert in der Folge als „fettes Schwein“, worauf dieser konterte, indem er darauf hinwies, dass er immerhin die Möglichkeit habe abzunehmen, während Gallo bis in alle Ewigkeit der Regisseur von \"The Brown Bunny\" bleibe. Daraufhin wünschte Gallo ihm Krebs. Eine von Gallo umgestaltete Version des Films bewertete Ebert später für viele überraschend relativ wohlwollend. Berichten, Gallo habe sich bei seinen Geldgebern für den Film entschuldigt, begegnete er mit der Erklärung, er habe sich nie für irgendetwas entschuldigt, und einem weiteren Ausfall: \"„Es tut mir leid, dass ich nicht schwul oder jüdisch bin, deshalb gibt es keine Fachgruppe von Journalisten, die mich unterstützt“\".", "section_level": 1}, {"title": "„Merchandise“.", "content": "Gallo betreibt eine eigene Seite für Merchandise, auf der er unter anderem Frauen für 50.000 US-Dollar seine Begleiterdienste anbietet. Außerdem sind dort verschiedene Devotionalien aus seiner Kindheit, von ihm signierte aufblasbare Charles-Manson-Puppen und verschiedene seiner Werke zu erstehen. Besondere Aufmerksamkeit in den Medien erhielt sein Angebot, sein Sperma für 1.000.000 $ zu verkaufen. Insbesondere seine im Begleittext enthaltene Weigerung, an Schwarze zu verkaufen, und das Einräumen eines Rabatts für arische Frauen (blond, blauäugig) oder nachweisliche Nachkommen deutscher Soldaten des Zweiten Weltkriegs wurden in der Presse scharf kritisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Diskographie.", "content": "Außerdem ist er bei Sage Francis’ Album \"A Healthy Distrust\" als Autor und bei John Frusciantes \"Shadows Collide With People\" als Fotograf geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vincent Gallo (* 11. April 1961 oder 1962 in Buffalo, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Musiker, Fotograf und Maler, der sich bevorzugt im künstlerischen Underground bewegt.", "tgt_summary": "文森·加洛(英语:Vincent Gallo;1961年-4月11日),是美国演员、导演、歌手,除了演出许多主流电影之外,他亦参与许多独立电影演出。1998年,他首度执导电影《脱线痞子俏佳人》,他同时担任电影的编剧、演员与配乐;2003年,他自编自导自演的《棕兔》获选为第56届戛纳影展正式竞赛片。2010年,他因演出《我不要死》而于第67届威尼斯国际影展获得最佳男演员奖。", "id": 2850355} {"src_title": "Kompression ausführbarer Programmdateien", "tgt_title": "可执行文件压缩", "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "Ziele der Komprimierung von ausführbaren Dateien sind verringerte Dateigrößen, um im Rahmen des Verbreitungsmediums zu bleiben (z. B. einer Diskette), und meist kürzere Startzeiten, falls die Dekomprimierung im Arbeitsspeicher stattfindet. Für manche Programmautoren geht es bei der Komprimierung ausführbarer Dateien darum, das Reverse Engineering zu erschweren, indem direktes Disassemblieren behindert, Zeichenketten verborgen und Signaturen verändert werden. Im Falle von Schadprogrammen ist das Ziel oftmals, die Erkennung durch Antivirenprogramme zu verhindern. Dabei wird die Kompression ausführbarer Programmdateien meist mit anderen Methoden der Verschleierung, wie beispielsweise Verschlüsselung, kombiniert. Gepackte Programme ohne weitere Verschleierungsmechanismen werden jedoch häufig von Antivirenprogrammen als solche erkannt, entpackt und überprüft. Manche ältere Antivirenprogramme klassifizieren gepackte Programmdateien generell als Schadprogramme. Eine gepackte Programmdatei ist für Laien von ihrem ungepackten Original zur Laufzeit kaum zu unterscheiden. In der Regel gilt, dass die gepackten Dateien beim Starten direkt in den Arbeitsspeicher gelangen und keinen freien Speicher im Dateisystem benötigen, um zu starten. Abhängig von den Eigenschaften des Betriebssystems (insbesondere Unterstützung für das NX-Bit) ist es für die Entpackprogramme manchmal erforderlich, temporäre Programmdateien auf dem Datenträger anzulegen, die dann gestartet werden. Bei der Ausführung wird die ursprüngliche Programmdatei automatisch entpackt und ihr dann die Kontrolle übertragen. Bei manchen Packprogrammen, wie beispielsweise UPX mit dem UCL-Algorithmus, erfordern die gepackten Programmdateien auch zur Laufzeit nicht mehr Hauptspeicher als das nicht gepackte Programm. Eine gepackte Programmdatei benötigt weniger Speicherplatz auf dem Datenträger, weniger Zeit, um über das Netzwerk geladen und in den Hauptspeicher zu übertragen zu werden, aber zusätzliche Zeit, um die Programmdaten vor deren Ausführung zu entpacken. Aufgrund der Geschwindigkeit heutiger Prozessoren und der damit verbundenen schnellen Dekompression überwiegen meist die Vorteile durch die geringere Dateigröße. Die Verwendung gepackter Programmdateien geht jedoch zurück, da der Vorteil bei der Dateigröße heutzutage bei steigenden Speicherkapazitäten und schnellerer Netzwerke an Bedeutung verliert. Einen Sonderfall von gepackten ausführbaren Dateien stellen die Selbstextrahierenden Archive dar. Hier werden die gepackten Dateien ebenfalls nicht über ein externes Dekompressionsprogramm auf den Datenträger entpackt, sondern intern durch die vorangestellte Entpackroutine. Ziel der Komprimierung ist meist eine kompakte Zusammenstellung eines aus mehreren, nicht notwendigerweise ausführbaren Dateien bestehenden Installationspakets. Oftmals ist der Entpackvorgang und die Übertragung der Kontrolle an ein Einrichtungsprogramm aus dem Installationspaket für den Benutzer erkennbar. Eine weitere Sonderstellung nehmen Binder (Wrapper-Programme) ein. Hierbei handelt es sich um Anwendungsprogramme, die mehrere ausführbare Programmdateien komprimieren und zu einer ausführbaren Datei miteinander verbinden. Beim Start dieser Datei können dann mehrere Programmdateien, die in der Datei enthalten sind und zur Laufzeit entpackt werden, gleichzeitig zur Ausführung gebracht werden. Binder-Programme werden oft verwendet, um Nutzprogramme mit Schadprogrammen zu verbinden, so dass beim Start des Nutzprogrammes unbemerkt auch das Schadprogramm gestartet wird. Extrembeispiele selbstentpackender Programmdateien findet man in der Demoszene. Manche Kompressoren wie MuCruncher, kkrunchy und 624 wurden für Demos mit einer Größenbegrenzung (in der Größenordnung weniger Kilobytes) entworfen. Die Spezialisierung dieser Kompressoren geht so weit, dass diese aufgrund der Kompressionszeit und des Speicherverbrauches für sehr viel größere Dateien unbrauchbar sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Kompression ausführbarer Programmdateien versteht man die Kompression der Programmdaten einer ausführbaren Datei und die Kombination der komprimierten Daten mit einer Dekompressionsroutine zu einer einzigen ausführbaren Datei. Die komprimierten Daten werden mittels der Dekompressionsroutine zur Laufzeit automatisch auf ihre ursprüngliche Größe im Arbeitsspeicher dekomprimiert und die ursprünglichen Programmdaten ausgeführt. Komprimierte ausführbare Programmdateien werden auch als gepackte Programmdateien bezeichnet.", "tgt_summary": "可执行文件压缩(英语:Executable compression)是指将执行档进行压缩,并将已压缩可执行文件与解压缩代码合并成单一可执行文件的方法,也称之为“加壳”。当此压缩可执行文件运行时,解压缩代码会将已压缩可执行文件还原为未压缩状态。", "id": 3029057} {"src_title": "Kaipara District", "tgt_title": "凯帕拉区", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Der befindet sich südlich des, im nördlichen Teil der Nordinsel. Er stellt mit 3109 km2 reine Landfläche den zweitgrößten Distrikt in der Region dar. Mit 18.960 im Jahr 2013 gezählten Einwohnern kommt der Distrikt auf eine Bevölkerungsdichte von 6,1 Einwohner pro km2. Der Distrikt wird im Westen von der Tasmansee, im Norden vom, im Osten vom und im Süden vom früheren, der 2010 in den eingemeindet wurde, begrenzt. Die westliche Küstenlandschaft, die wie mit einem Lineal gezogen erscheint, verläuft von Norden aus in südöstlicher Richtung und endet am Eingang zum. Der östliche Küstenabschnitt ist nur 13 km lang und verläuft auf der Höhe von aus fast gradlinig nach Norden. Die Südgrenze des Distrikts über Land ist hier zwischen und dem Pazifischen Ozean lediglich 24 km lang und bildet eine Landenge auf dem in diesem Gebiet sonst 55 km breiten Teil von. Im Gebiet des Distriktes befindet sich der, einem der größten noch erhaltenen -Wälder. Diese Bäume bedeckten ursprünglich die gesamte, wurden aber über die letzten Jahrhunderte zu großen Teilen abgeholzt. Trotz der ausgedehnten Abholzungen wird das Gebiet an der Westküste noch oft als, also -Küste bezeichnet. Die mit Abstand größte Stadt des Distrikt ist mit 4251 Einwohnern.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima im Distrikt wird von der Tasmansee und dem Pazifischen Ozean bestimmt und wird als suptropisch bezeichnet. Die durchschnittlichen Temperaturen pro Tag liegen bei 18 °C im Sommer und bei 10 °C im Winter. Frost kommt so gut wie gar nicht vor. Die Niederschläge liegen im Sommer bei durchschnittlich 250 mm und im Winter bei 450 mm, über das Jahr bezogen bei 1400 mm. Die durchschnittliche Sonnenscheindauer liegt bei rund 1800 Stunden pro Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der gehört mit zu den Distrikten in Neuseeland, in deren Gebieten die polynesischen Vorfahren der zuerst siedelten, als sie nach Neuseeland kamen. Die Stämme der, und kleinere wie,, oder Teile der und der sind in der Gegend beheimatet. Eine Besonderheit in Bezug auf die Siedlungsgeschichte stellt die Stadt dar. Im beginnenden 20. Jahrhundert kamen Siedler aus Dalmatien um in den „Gummiplantagen“ der Kauriwälder rund um zu arbeiten und Kauri-Harz zu ernten. Viele blieben und siedelten.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Von den 18.960 Einwohnern des Distrikts waren 2013 4101 Einwohner -stämmig (21,6 %). Mehr als 3/4 der Bevölkerung lebt in ländlichen und dörflichen Gebieten. Das durchschnittliche Einkommen in der Bevölkerung lag 2013 bei 22.600 NZ$ gegenüber 28.500 NZ$ im Landesdurchschnitt.", "section_level": 2}, {"title": "Herkunft und Sprachen.", "content": "Die Frage nach der Zugehörigkeit einer ethnischen Gruppe beantworteten in der Volkszählung 2013 84,2 % mit Europäer zu sein, 23,1 % gaben an -Wurzeln zu haben, 2,9 % kamen von den Inseln des pazifischen Raums und 2,0 % stammten aus Asien (Mehrfachnennungen waren möglich). 13,0 % der Bevölkerung gab an in Übersee geboren zu sein und 17,2 % der Bevölkerung sprachen, unter den 17,2 %.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Der ist selbst noch einmal in drei eingeteilt, dem, dem und dem und wird politisch von dem, dem ein (Bürgermeister) und acht (Ratsmitgliedern) vorstehen, geleitet. Die acht vertreten in aufgeteilter Verantwortung die drei. Der Bürgermeister und die Ratsmitglieder werden alle drei Jahre neu gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Distrikt zählte im Jahr 2015 3450 Unternehmen mit insgesamt 7889 Beschäftigten. Der mit Abstand größte Wirtschaftszweig des Distriktes stellt mit 31,7 % die Land- und Forstwirtschaft zusammen mit der Fischerei dar, gefolgt von 11,8 % im produzierenden Gewerbe und 8,9 % im Immobiliensektor. Mit seiner langen Westküste bietet der Distrikt vielen Urlaubern gute Erholungsmöglichkeiten. Trotzdem hat der Tourismus lediglich einen Anteil von 2,2 % am Bruttosozialprodukt des Distriktes.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Verkehrstechnisch angebunden ist der Distrikt durch den von Nord nach Süd verlaufenden, der den Distrikt im Südosten durchquert. Der hingegen durchquert den gesamten Distrikt im Süden und führt dann nach Norden verlaufend in den angrenzenden Distrikt. Der verbindet die nördliche Hälfte des Distrikt mit der Stadt im Osten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der ist eine zur Region zählende Verwaltungseinheit in Neuseeland. Der Rat des Distrikts, (Distriktrat) genannt, hat seinen Sitz in der Stadt, ebenso wie die Verwaltung des Distrikts.", "tgt_summary": "凯帕拉区(英语:Kaipara District)位于新西兰北部,为北地大区辖区,分为四个区。", "id": 791314} {"src_title": "Italienische Streitkräfte", "tgt_title": "義大利武裝部隊", "src_document": [{"title": "Auftrag.", "content": "Die italienischen Streitkräfte haben gemäß Verteidigungsweißbuch 2015 den Auftrag, Der Artikel 11 der italienischen Verfassung hat folgenden Wortlaut: \"Italien lehnt den Krieg als Mittel des Angriffs auf die Freiheit anderer Völker und als Mittel zur Lösung internationaler Streitigkeiten ab; unter der Bedingung der Gleichstellung mit den übrigen Staaten stimmt es den Souveränitätsbeschränkungen zu, die für eine den Frieden und die Gerechtigkeit unter den Völkern gewährleistende zwischenstaatliche Ordnung erforderlich sind; es fördert und begünstigt die auf diesen Zweck ausgerichteten internationalen Organisationen.\"", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Carabinieri sind eine militärische Polizeitruppe, die innerhalb der anderen Teilstreitkräfte Militärpolizeiaufgaben übernimmt. Darüber hinaus schützen die Carabinieri diplomatische Vertretungen im Ausland und beteiligen sich an internationalen Friedenseinsätzen. Der Großteil der Carabinieri versieht jedoch in ganz Italien nach Weisung des Innenministeriums Polizeidienst. Bei Bedarf können diese Einheiten als eine Art Territorialheer an der Grenz- und Landesverteidigung mitwirken. Die dem Finanzministerium unterstehende Guardia di Finanza (Finanzpolizei, Grenzschutz) und die vom Verkehrsministerium geführte Guardia Costiera (Küstenwache) können im Verteidigungsfall zur Grenz- und Landesverteidigung ebenfalls dem Verteidigungsministerium unterstellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Berufsarmee.", "content": "Die allgemeine Wehrpflicht ist in Italien seit dem 1. Juli 2005 ausgesetzt. Im Rahmen der Vorbereitungen für die Umstellung auf eine Freiwilligenarmee legte man für Heer, Marine und Luftwaffe zunächst eine Sollstärke von insgesamt 190.000 Männern und Frauen fest. Dieser Personalumfang erwies sich wegen unzureichender Verteidigungsausgaben insbesondere seit Beginn der Eurokrise und der daraus folgenden Sparzwänge als überdimensioniert. Der Verteidigungsetat liegt seit Jahren bei rund 20 Mrd. Euro, wovon auch die Carabinieri finanziert werden. Die Mittel für Auslandseinsätze und ausgewählte, industriepolitisch wichtige Beschaffungsvorhaben kommen aus anderen Haushalten, was den hohen Anteil der Personalausgaben im offiziellen Verteidigungshaushalt indirekt etwas ausgleicht. Die Gesamtausgaben für die vier Teilstreitkräfte lagen im Jahr 2017 bei rund 23,48 Mrd. Euro, was 1,37 Prozent des Bruttoinlandprodukts entsprach. Wegen der Notwendigkeit, die Personalkosten weiter zu senken, beschloss man 2012 im Rahmen einer sogenannten \"spending review\", bis zum Jahr 2024 die neue Sollstärke von 150.000 Soldaten zu erreichen (Heer 89.400, Marine 26.800, Luftwaffe 33.800) und das Zivilpersonal auf 20.000 zu reduzieren. Die Iststärke, die in den Jahren davor bereits etwas abgebaut werden musste, lag 2013 bei 177.000 Soldaten und rund 30.000 Zivilisten. Überlegungen, die von den Einschnitten fast gänzlich verschonten Carabinieri ganz dem Innenministerium zu unterstellen (und gar ihren Haushalt den anderen Teilstreitkräften zur Verfügung zu stellen) wurden immer wieder verworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Führungsstruktur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Politische Führung.", "content": "Laut Verfassung hat der Staatspräsident die oberste Befehls- und Kommandogewalt über die italienischen Streitkräfte. Er ist Vorsitzender des „Obersten Verteidigungsrates“ (\"Consiglio Supremo di Difesa\"), dem neben ihm auch noch der Ministerpräsident, die Minister für Äußeres, Inneres, Finanzen, Verteidigung und Industrie sowie der Generalstabschef der Streitkräfte angehören. Dieses in der Regel alle sechs Monate tagende Gremium ist ein Beratungsorgan, gibt dem Staatspräsidenten aber auch die Möglichkeit zur Durchsetzung seiner verfassungsmäßigen obersten Richtlinienkompetenz in Verteidigungsfragen. In der Verfassungswirklichkeit legen jedoch Parlament und Regierung die militärpolitischen Richtlinien fest. Der Verteidigungsminister ist für die Umsetzung derselben politisch verantwortlich. Das Verteidigungsministerium ist das zentrale Organ zur Führung, Gestaltung und Verwaltung der italienischen Streitkräfte. Unter der politischen Ebene des Ministers und der (ausschließlich parlamentarischen) Staatssekretäre befinden sich zwei große Führungsbereiche, der Generalstab der Streitkräfte (\"Stato Maggiore della Difesa-SMD\") auf der einen und das Generalsekretariat des Ministeriums (\"Segretariato Generale della Difesa-SGD\") auf der anderen Seite, das zugleich „Nationale Rüstungsdirektion“ (\"Direzione Nazionale degli Armamenti\") ist. Der Minister kann darüber hinaus über den zivilen Nachrichtendienst \"Agenzia Informazioni e Sicurezza Esterna\" (AISE) verfügen, der teilweise auch militärische Themen abdeckt.", "section_level": 3}, {"title": "Generalstab.", "content": "Der Generalstab der Streitkräfte \"(Stato Maggiore della Difesa-SMD)\" ist seit 1997 das zentrale militärische Planungs- und Führungsorgan der italienischen Streitkräfte. Bis 1997 hatte dieser Generalstab gegenüber den Generalstäben der Teilstreitkräfte als \"primus inter pares\" nur Koordinierungskompetenzen. Für das militärisch-operative Nachrichtenwesen untersteht der 2. Generalstabsabteilung das \"Centro Intelligence Interforze\". Zur Führung von Militäroperationen bedient sich der Generalstabschef des \"Comando Operativo di vertice Interforze-COI\" (dt. „Einsatzführungskommando“, Rom-Centocelle), mit dem er an den Generalstäben von Heer, Marine und Luftwaffe vorbei streitkräfteübergreifende Operationen direkt leiten kann. Die Carabinieri unterstehen dem Generalstabschef nur in militärisch-operativen Belangen (z. B. Militärpolizeieinsätze bei Auslandseinsätzen). Zur einheitlichen Planung und Durchführung von Sonderoperationen entstand im Dezember 2004 bei dem Einsatzführungskommando („COI“) das \"Comando interforze per le Operazioni delle Forze Speciali\" („COFS“). Truppendienstlich unterstehen die italienischen Spezialeinheiten weiterhin den vier Teilstreitkräften, gemeinsame Grundsatzangelegenheiten und vor allem die einheitliche Einsatzführung liegen jedoch in der Zuständigkeit des Generalstabs der Streitkräfte. 2017 kam mit dem \"Comando Interforze per le Operazioni Cibernetiche\" („CIOC“) eine Organisation für Cyberoperationen dazu. Die militärischen Sanitätsdienste der Teilstreitkräfte bilden in verschiedenen Bereichen ein Netzwerk, das dem \"Ispettorato generale della sanità militare\" beim Generalstab der Streitkräfte untersteht. Dem Generalstabschef unterstehen darüber hinaus einige Ausbildungseinrichtungen, darunter die Führungsakademie der italienischen Streitkräfte \"(Centro Alti Studi per la Difesa-CASD)\" mit ihrem Generalstabsinstitut \"(Istituto Superiore di Stato Maggiore Interforze-ISSMI)\".", "section_level": 3}, {"title": "Generalsekretariat/Nationale Rüstungsdirektion.", "content": "Der Generalsekretär des Verteidigungsministeriums (\"Segretario Generale della Difesa-SGD\") koordiniert die Arbeit der derzeit neun Abteilungen des Ministeriums. Unter anderem ist das militärische Beschaffungswesen hier angesiedelt, weswegen der Generalsekretär zugleich „Nationaler Rüstungsdirektor“ (\"Direttore Nazionale degli Armamenti-DNA\") ist. Diese Position wurde bisher noch nie mit einem Zivilisten besetzt, die des Stellvertreters in der Regel schon. Der SGD/DNA untersteht dem Minister direkt. Der Generalstabschef hat aber im Rahmen seiner Planungszuständigkeiten in der Gesamtkonzeption der Streitkräfte ein Weisungsrecht gegenüber dem Generalsekretär.", "section_level": 3}, {"title": "Personalstruktur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaften.", "content": "Schon vor Abschaffung der zuletzt zehnmonatigen Wehrpflicht (und des zivilen Ersatzdienstes) änderten die italienischen Streitkräfte ihre Personal- und Laufbahnstruktur, die 2004 nochmals letzte Modifikationen erhielt. Demnach gibt es jetzt einen „freiwilligen“ einjährigen Wehrdienst (\"Volontario in Ferma Prefissata 1 – VFP1\"), der allerdings bei den Mannschaften Voraussetzung für eine Weiterverpflichtung in der Armee und insbesondere Voraussetzung für einen Eintritt in die Anfangsverwendungen der Carabinieri, der Polizia di Stato, der Guardia di Finanza, der Guardia Costiera und zum Teil anderer Organisationen im Zivilschutz, sowie in der Wehrverwaltung ist. Dieser einjährige Wehrdienst kann unter Umständen einmal wiederholt werden. Der Zugang zu den Carabinieri und zur Guardia di Finanza wird jedoch erleichtert, wenn man sich für weitere vier Jahre weiterverpflichtet hat (VFP4). Die VFP4-Zeitsoldaten bilden das Rückgrat der italienischen Streitkräfte. Sie dienen besonders bei den Kampfverbänden, die auch für Auslandseinsätze vorgesehen sind. Da nicht alle Freiwilligen später bei Armee und Polizei übernommen werden können, erhalten sie dienstbegleitende berufsqualifizierende Fortbildungskurse, wobei das Verteidigungsministerium Abkommen mit (wehrtechnischen) Industriebetrieben geschlossen hat, die Interesse an ehemaligen Soldaten zeigen. Mit diesen Initiativen hat die Armee eine wichtige sozialpolitische Rolle übernommen, besonders im Hinblick auf die angespannte Arbeitsmarktlage für Jugendliche in Süditalien. Die Attraktivität des Dienstes ist auch bei der Mannschaftslaufbahn hoch, weswegen die Streitkräfte durchaus die Möglichkeit haben, ihr Personal (auch nach den Kriterien der späteren Abnehmer bei den Polizeien) auszuwählen. Nach Ablauf der vierjährigen Dienstzeit können die Freiwilligen unter Umständen nochmals 2×2 Jahre verlängern, so dass über Zeitverträge maximal ein zehnjähriger Verbleib bei der Armee erreicht werden kann. Geeignete Freiwillige können bei Heer, Marine und Luftwaffe je nach Bedarf nach fünf Jahren Berufssoldaten werden (\"Volontario in Servizio Permanente – VSP\"; besoldungsrechtlich haben diese Mannschaften bereits einen Unteroffiziersstatus) und nach einiger Zeit zu Unteroffizieren ohne Portepee befördert werden. Ein weiterer Aufstieg in die gehobene Laufbahn der Unteroffiziere mit Portepee ist bei Bewährung möglich, wird aber durch den Besitz eines Abiturzeugnisses erheblich erleichtert.", "section_level": 3}, {"title": "Unteroffiziere.", "content": "Bei den Unteroffizieren wurden bereits Mitte der 1990er Jahre die Unteroffiziere mit Portepee von den Unteroffizieren ohne Portepee und den Mannschaften getrennt. Abiturienten können sich direkt für einen Eintritt in die Laufbahn der Unteroffiziere m. P. bewerben. Sie werden zwei Jahre an den Unteroffiziersschulen militärisch ausgebildet und gehen zusätzlich an eine zivile Universität, wo sie in aller Regel „Wirtschafts- und Organisationswissenschaften“ studieren und nach drei Jahren einen Bachelor erwerben. Diese Soldaten sind heute in Verwendungen tätig (besonders als Zugführer), die früher oft ausschließlich Offizieren vorbehalten waren. Durch diese Neuordnung hat der in Italien (besonders bei den Carabinieri) ohnehin allseits beliebte “Maresciallo” (Feldwebel, 5 Dienstgradstufen) eine erhebliche qualitative Aufwertung erfahren.", "section_level": 3}, {"title": "Offiziere.", "content": "Die Offiziere stellen heute eine wirkliche Elite dar, die in der Regel vier Jahre an den Militärakademien in Modena und Turin bzw. Rom (Heer und Carabinieri), Livorno (Marine) und Pozzuoli bei Neapel (Luftwaffe) militärisch und akademisch ausgebildet werden und daneben auch an zivilen Universitäten studieren, bis sie nach fünf Jahren einen Master erwerben. Bewerber mit Abschlüssen in besonderen Studienrichtungen können bei Bedarf auch direkt eingestellt werden und erhalten nach einer kürzeren militärischen Ausbildung den Dienstgrad Unterleutnant oder Leutnant. Manchen Offizieren ermöglichen die Streitkräfte nach einer gewissen Zeit auch ein Postgraduierten- oder ein Forschungsstudium. Weitere Ausbildungsstationen der Offiziere sind u. U. die Führungsakademien der Teilstreitkräfte (Stabsoffizierlehrgang, Generalstabslehrgang) und schließlich die Führungsakademie der Streitkräfte (CASD).", "section_level": 3}, {"title": "Reserve.", "content": "Mit Aussetzung der Wehrpflicht wurde auch das gesamte Reservistenwesen (\"forze di completamento\") auf die Grundlage der Freiwilligkeit gestellt. Soldaten aller Dienstgrade können nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst förmlich ihre Bereitschaft erklären, sich im Rahmen der Reserve den Streitkräften zur Verfügung zu stellen (maximal bis zum vollendeten 45. Lebensjahr, für Berufssoldaten gelten Sonderregelungen). Das Dienstverhältnis hat einen zeitarbeitsähnlichen Charakter, wobei die Anzahl der jährlichen Diensttage in der Regel 180 Tage nicht übersteigen darf. In diesem Zusammenhang gilt ein Arbeitsplatzschutzgesetz aus dem Jahr 1955. Im Fall der Reaktivierung ist der Reservist den anderen Soldaten in jeder Hinsicht gleichgestellt, auch hinsichtlich der Besoldung. Die aktiven Militärverbände unterhalten in aller Regel Reserveeinheiten, die Kontakte zu ihren ehemaligen Angehörigen und Reservisten pflegen und letztere bei Bedarf entsprechend aus- oder weiterbilden. Diesen Reserveeinheiten käme im Spannungs- oder Verteidigungsfall und bei einer Wiedereinführung der Wehrpflicht eine besondere Rolle zu. Reservisten werden derzeit nach vier- bis sechswöchigen Lehrgängen regelmäßig bei aktiven Einheiten eingesetzt, auch im Ausland. Da die Streitkräfte einen permanenten Bedarf an hochqualifizierten und erfahrenen Spezialisten besonderer Fachbereiche haben, ist es möglich, bei entsprechender Qualifikation auch als ungedienter Zivilist Reservist in der so genannten \"riserva selezionata\" („ausgewählte Reserve“) zu werden. Besonders gefragt sind hier unter anderem Ingenieure, Ärzte, Psychologen und Sprachmittler. Vor einer Übernahme in diese besondere Reserve muss normalerweise ein vierwöchiger Lehrgang an einer Militärschule absolviert werden. Von der Möglichkeit, diese Reserveoffiziere z. B. bei Friedensmissionen im Ausland einzusetzen, wird rege Gebrauch gemacht.", "section_level": 3}, {"title": "Teilstreitkräfte und Ausrüstung.", "content": "Nachstehend eine Auswahl der wichtigsten Waffensysteme (nicht alle Angaben sind immer auf dem aktuellsten Stand):", "section_level": 2}, {"title": "Heer.", "content": "\"Hauptartikel siehe Italienisches Heer\" Panzer und gepanzerte Fahrzeuge Artillerie Hubschrauber", "section_level": 2}, {"title": "Marine.", "content": "\"Hauptartikel siehe Italienische Marine\" Seefahrzeuge Luftfahrzeuge", "section_level": 2}, {"title": "Luftwaffe.", "content": "\"Hauptartikel siehe Italienische Luftwaffe\"", "section_level": 2}, {"title": "Carabinieri.", "content": "\"Hauptartikel siehe Carabinieri\"", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der moderne italienische Nationalstaat entstand im Jahr 1861 aus dem Königreich Sardinien-Piemont. Viele noch heute bestehende staatliche Institutionen Italiens, darunter die Streitkräfte, wurden von diesem Königreich übernommen und dann ausgebaut. Das piemontesische Heer wurde zwischen 1859 und 1861 mit Truppenkontingenten aus anderen italienischen Staaten und mit den Freischaren Garibaldis vergrößert und am 4. Mai 1861 in italienisches Heer umbenannt. Bei den Seestreitkräften handelte es sich im November 1860 um eine Fusion unter piemontesischer Regie, wobei man sich in diesem Fall aber eher an der ehemaligen Marine des Königreichs beider Sizilien ausrichtete. Die italienische Luftwaffe wurde 1923 aufgestellt, indem man die Luftstreitkräfte von Heer und Marine weitestgehend in der neuen, dritten Teilstreitkraft zusammenfasste. Die folgende schrittweise Abschaffung der verbliebenen Heeres- und Marineflieger erwies sich als Fehlentscheidung, die durch die unzureichende Kooperation zwischen den Teilstreitkräften verschlimmert wurde. Die Notwendigkeit eines streitkräftegemeinsamen Gesamtgeneralstabs wurde früh erkannt. Der 1925 geschaffene Generalstab der Streitkräfte entsprach jedoch hinsichtlich seiner Befugnisse und der personellen und materiellen Ausstattung bis 1941 nicht den erkannten Notwendigkeiten. In diesem Zusammenhang spielte das Konkurrenz- und Besitzstandsdenken der Teilstreitkräfte ebenfalls eine negative Rolle. Die Militärgeschichte des Königreichs Italien ist geprägt von Angriffskriegen, die von den jeweiligen politischen Führern meist kurzfristig beschlossen wurden, ohne dabei Rücksicht zu nehmen auf den Zustand und die für Angriffskriege notwendigen Kapazitäten der Streitkräfte. Auch wurden ökonomische, geostrategische und topografische Faktoren sowie die mangelnde öffentliche Unterstützung für solche Kriege oft ignoriert. Unzureichende Vorbereitung, Führung, Motivation und Ausrüstung führten besonders im Zweiten Weltkrieg im Bereich der italienischen Landstreitkräfte zu militärischen Desastern (u. a. Griechisch-Italienischer Krieg, Italienische Invasion Ägyptens), die international und auch in Italien selbst ein Bild von militärischer Unfähigkeit verfestigten. Nach 1945 versuchte die militärische Führung diesem Bild entgegenzuwirken, indem sie vor allem Verbände und Einheiten wiederaufstellte, die sich auch im Zweiten Weltkrieg trotz der genannten Umstände ausgezeichnet hatten. Neben dem schwierigen moralischen Wiederaufbau profitierte der materielle Wiederaufbau bis Ende der 1950er Jahre von amerikanischer Militärhilfe, die durch den Kalten Krieg bedingt war. Im weiteren Verlauf schwächte eine chronische Unterfinanzierung die italienischen Streitkräfte, die strukturell und operativ weiterhin unter dem Besitzstandsdenken der Teilstreitkräfte litten: so wurde der Streit zwischen Luftwaffe und Marine um den Ausbau der Marineflieger erst 1989 beigelegt. Ein erster in einer Reihe mehrerer Auslandseinsätze in Albanien war die Operation Pelikan, die in den Jahren 1991 bis 1993 den Nachbarn humanitärer Hilfe brachte. Die im Kalten Krieg rund 400.000 Mann starken italienischen Streitkräfte (ohne Carabinieri) wurden ab Ende der 1980er Jahre schrittweise deutlich verkleinert. Das neue „Verteidigungsmodell“ \"(Nuovo Modello di Difesa-NMD)\" legte die Personalstärke 1997 auf insgesamt 250.000 Mann (Heer 150.000, Marine 40.000, Luftwaffe 60.000) fest. Die 1997 eingeleitete umfassende Reform der Streitkräfte beinhaltete unter anderem eine Neuordnung des Verteidigungsministeriums und des Generalstabs sowie eine Reorganisation und Rationalisierung der meisten anderen militärischen Führungsstrukturen. Von besonderer Bedeutung war hierbei die deutliche Aufwertung des Generalstabs der Streitkräfte und die damit einhergehende Begrenzung des Partikularismus der Teilstreitkräfte. Für die angestrebte Berufs- und Freiwilligenarmee legte man im Jahr 2000 (Gesetz 14.11.00/331) eine Sollstärke von 190.000 Männern und Frauen fest (Heer 112.000, Marine 34.000, Luftwaffe 44.000). Die Reformen und die Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2005 brachten Italien professionellere Streitkräfte, die aber wie schon in der Vergangenheit unterfinanziert blieben. Die sich im Zuge der Eurokrise verschärfenden Finanzprobleme machten 2012 eine weitere Verkleinerung des Personalumfanges notwendig. In den letzten Jahrzehnten haben sich die italienischen Streitkräfte an etlichen internationalen Militäreinsätzen beteiligt und Katastrophenhilfe im In- und Ausland geleistet. In der Öffentlichkeit fand dies zwar meist Anerkennung, änderte aber nichts an der zum Teil scharfen öffentlichen Kritik an überteuert empfundenen Rüstungsvorhaben. Ab 2016 begannen die Italienischen Streitkräfte sich in Libyen und dem Bürgerkrieg in Libyen seit 2014 zu engagieren. Sie gelten als enge Verbündete der Streitkräfte Libyens, welche zur westlichen Regierung unter Fayiz as-Sarradsch halten. 2017 verlegten die italienischen Streitkräfte Teile des 3o Reggimento bersaglieri von Sardinien nach Misrata, was zu Protesten in der Bevölkerung Libyens führte. Protestler verbrannten italienische Flaggen und hielten Transparente mit dem Bildnis des einstigen libyschen Widerstandskämpfers Umar al-Muchtar in die Luft. Im Januar 2018 billigte das Italienische Parlament die Stationierung von Truppen in Libyen, was wiederum von dem in Tobruk beheimateten Parlament von Libyen scharf verurteilt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Einheitliche Uniformabzeichen.", "content": "Alle Soldaten der italienischen Streitkräfte einschließlich der Angehörigen von Polizeiorganisationen mit militärischem Status sind seit 1871 an den sogenannten Aktivitätssternen am Uniformkragen zu erkennen. Bei besonderen Anlässen tragen italienische Offiziere eine blaue Schärpe von der rechten Schulter zur linken Hüfte (Adjutanten umgekehrt). Typisch ist auch die Mäanderstickerei (it. \"greca\") auf den Dienstgradabzeichen aller Generale und Admirale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die italienischen Streitkräfte (it.: \"Forze Armate Italiane\") unterstehen dem Verteidigungsministerium in Rom. Sie bestehen aus den Teilstreitkräften Heer (\"Esercito Italiano\"), Marine (\"Marina Militare\") und Luftwaffe (\"Aeronautica Militare\") sowie aus den Carabinieri (\"Arma dei Carabinieri\").", "tgt_summary": "意大利军队(Le Forze Armate italiane 缩写:F.F.AA)是意大利的武装部队,由意大利总统领导的最高国防委员会所管辖。各类军种包括:", "id": 1016363} {"src_title": "Ghouls ’n Ghosts", "tgt_title": "大魔界村", "src_document": [{"title": "Spielablauf.", "content": "Der Spielablauf ist vergleichbar mit dem von Ghosts ’n Goblins. Der Spieler kontrolliert den Ritter „Arthur“ und muss versuchen, durch verschiedene Level hinweg und gegen eine Schar von Untoten und Dämonen, Seelen, die von seinem Widersacher „Loki“ gestohlen wurden, wiederzufinden. Auf diesem Weg findet der Spieler verschiedene Waffen und Rüstungen, die ihm bei diesem Vorhaben helfen.", "section_level": 1}, {"title": "Innovationen des Spiels.", "content": "Während das Grundprinzip des Spiels gleich geblieben ist, gibt es einige neue Fertigkeiten, die der Spieler nun neben Springen und Schießen anwenden kann: Der Spielfigur ist es nun möglich auch direkt nach oben in die Luft zu schießen. Zudem kann der Spieler durch Sprünge in bestimmten Teilen der Level Schatztruhen finden, die dann aus dem Boden aufsteigen. Diese können sowohl neue Waffen, Rüstungen, aber auch Gegner enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Waffen.", "content": "Die Spielfigur kann jeweils eine der folgenden Waffen tragen, die im Laufe des Spiels gefunden werden können: Lanze, Dolch, Fackel, Axt, Schwert, Diskus, „Psycho Cannon“.", "section_level": 2}, {"title": "Level.", "content": "Das Spiel besteht aus sechs Leveln. Am Ende eines jeden Levels muss der Spieler einen Endgegner besiegen, um in das nächste wechseln zu können. Das letzte Level kann erst betreten werden, nachdem der Spieler die vorherigen Level zum zweiten Mal beendet hat und zudem im Besitz der „Psycho Cannon“ ist.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Der Soundtrack der Arcade-Version wurde von Tamayo Kawamoto komponiert. Der Soundtrack der Computerportierungen wurde von Tim Follin komponiert.", "section_level": 1}, {"title": "Portierungen.", "content": "Im gleichen Jahr wie die Arcade-Version erschienen Portierungen für den C64, Atari ST und den Amstrad CPC. Ein Jahr später wurde das Spiel für den Amiga, Sega Mega Drive und Sinclair ZX Spectrum veröffentlicht. 1990 folgten die Portierungen auf Sega Master System und NEC PC Engine sowie SuperGrafx. Später erschien für das jap. Sega Saturn eine Version als Teil der Capcom Generations 2: Chronicles of Arthur.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolger.", "content": "1992 erschien für das SNES „Super Ghouls ’n Ghosts“ als dritter Teil der Serie, welches wiederum im Jahre 2002 für den Game Boy Advance portiert wurde und ebenfalls in der Capcom Generations 2 enthalten ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ghouls ’n Ghosts (OT: jap., \"Daimakaimura\") ist ein von Capcom entwickeltes Jump ’n’ Run, das 1988 als Arcade-Spiel veröffentlicht wurde. Später wurde es auf diverse andere Systeme portiert. Am 18. Mai 2017 ist eine überarbeitete mobile Version für Geräte mit Apple iOS erschienen. Das Spiel ist der Nachfolger des Spieles Ghosts ’n Goblins und der Vorgänger des SNES-Spiels „Super Ghouls ’n Ghosts“.", "tgt_summary": "《大魔界村》是日本Capcom公司发行的动作游戏之一,为《魔界村》的后续作品。该游戏于1988年推出街机版,及后也先后被移植至多个游戏机平台上。", "id": 2509090} {"src_title": "Proteinkinase B", "tgt_title": "蛋白激酶B", "src_document": [{"title": "Identifizierung der AKT-Gene.", "content": "Das Prototyp-AKT-Gen \"AKT1\" wurde im Jahr 1991 von drei Gruppen entdeckt. Die Gruppen von Brian Hemmings und J. R. Woodgett suchten mittels homologer Klonierung zelluläre Kinasen, die den Proteinkinasen PKA und PKC ähnlich sind und nannten diese Kinase \"PKBα\" bzw. \"RAC-PK\" (Protein kinase – related to PKA & PKC). Die Arbeitsgruppe von Tsichlis hingegen charakterisierte ein virales Onkogen – \"v-AKT\" – als transformierendes Agens in dem schlecht charakterisierten Retrovirus AKT8 und fand somit das virale Gegenstück zur eukaryotischen Serin/Threoninkinase. Wenig später wurden dann noch die hochgradig homologen Isoformen \"AKT2\" und \"AKT3\" kloniert.", "section_level": 1}, {"title": "Isoformen und Struktur.", "content": "Alle drei \"AKT\"-Gene kodieren für die in ihrer Peptid-Sequenz hochgradig homologen Proteinkinase-Isoformen AKT1/PKB\"α\", AKT2/PKB\"β\" und AKT3/PKB\"γ\" mit einer N-terminalen PH-Domäne (PH = Pleckstrin-Homologie), einer zentralen Kinase-Domäne und einer C-terminalen hydrophoben Domäne mit regulatorischer Funktion. Von AKT3/PKB\"γ\" gibt es zwei Splicing-Varianten mit unterschiedlichem C-terminalen Ende.", "section_level": 1}, {"title": "Regulation seiner Kinaseaktivität.", "content": "Für eine adäquate Zellhomöostase muss die Aktivität der Kinase über diverse Mechanismen kontrolliert werden:", "section_level": 1}, {"title": "PKB-Signalweg.", "content": "Die Proteinkinase B hat eine zentrale Rolle in der Regulation verschiedener zellulärer Prozesse wie Wachstum, Zellproliferation, Zellzyklus und Stoffwechsel. Im Signalweg oberhalb der PKB ist es die durch extrazelluläre Signale aktivierte Phosphoinositid-3-Kinase (PI3K), die durch die Generierung der sekundären Botenstoffe PIP aus Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphate (PIP) den sogenannten PI3K/AKT-Signalweg initiiert. Die Proteinkinase B kann mit ihrer PH-Domäne an PIP binden und dadurch an die Zellmembran rekrutiert werden. Dort wird sie von der Phosphoinositide-dependent Kinase-1 (PDK1) und einer weiteren Kinase an ihren Aminosäuren Serin(473) und Threonin(308) phosphoryliert und dadurch aktiviert. Aktivierte PKB kann daraufhin diverse Substrate phosphorylieren und dadurch aktivieren oder inhibieren. Ein Enzym, das diesem Mechanismus entgegenwirkt, ist die Phosphatase PTEN, die PIP inaktiviert, indem es eine Phosphatgruppe abspaltet. PTEN ist ein typischer Tumorsuppressor und ist in vielen Tumorklonen durch Mutationen inaktiviert. Solche Tumorzellen mit einer \"loss-of-function\" in PTEN und einer daraus resultierenden überaktiven PKB sind proliferative Tumoren mit häufiger Resistenz gegenüber Chemotherapeutika. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Proteine, die direkt mit PKB interagieren und sie in ihrer Aktivität beeinflussen. Ein bekanntes ist TCL1, welches im Zytosol mit AKT über seine PH-Domäne oligomerisieren kann und zu einer Aktivierung der Kinaseaktivität und Änderung der subzellulären Lokalisierung von AKT führt. Hierbei wurde in biochemischen Assays gezeigt, dass ein TCL1-Dimer mit 2 AKT-Molekülen interagiert.", "section_level": 1}, {"title": "Substrate und physiologische Konsequenzen.", "content": "Es gibt eine Reihe vermeintlicher und beschriebener Substrate der Proteinkinase B, die ganz unterschiedliche physiologische Folgen mit sich bringen. Sie alle weisen die Konsensus-Sequenz R-X-R-X-X-S/T-B auf. Bekannte Zielproteine von Akt sind Bcl-2 Proteine und Proteasen die in der Apoptose einer Rolle spielen, Forkhead Transkriptionsfaktoren, sowie Inhibitoren der CDKs. Folgende Tabelle ist adaptiert nach Manning & Cantley (2007).", "section_level": 2}, {"title": "PKB/Akt und Krebs.", "content": "Der Umstand, dass der AKT8-Retrovirus in Mäusen ein T-zelluläres Lymphom induzieren kann, unterstrich die Bedeutung der Proteinkinase B in der Transformation und Krebsentstehung und führte dazu, dass viele Gruppen in diese Richtung ihre Forschung ausrichteten. Auf Grund seiner transformativen Eigenschaft kann PKB/AKT als Onkogen bezeichnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "AKT(E17K).", "content": "Es wurde eine Mutation in der PH-Domäne von AKT1 gefunden, die Krebs verursachen kann. Dabei handelt es sich um eine Punktmutation (G>A) bei Nukleotid 49, welche zum Austausch der Aminosäure 17 der PH-Domäne führt (Glutaminsäure wird durch Lysin ersetzt). Diese AKT-Mutante wird \"AKT(E17K)\" genannt. Durch die Mutation ändert sich die Konformation der PH-Domäne und AKT kann an die Membran binden (und dort aktiviert werden), selbst wenn dort kein PIP vorhanden ist. Eine Regulation der AKT-Aktivierung über die PIP-Phosphorylierung bzw. die PI3-Kinase-Aktivität ist also nicht mehr möglich. Die genannte Mutante wurde in 8 % der Brustkrebs, 6 % der kolorektalem Krebs und 2 % der Eierstockkrebs Fälle gefunden. Die Aktivität der einzelnen Kinase ist so groß wie die des Wildtyps; jedoch sind durch die häufige Membranassoziation dauerhaft mehr Kinasen aktiv als in Wildtyp-Zellen. Dadurch werden vermehrt anti-apoptotische und die Proliferation begünstigende Signalwege aktiviert, was schließlich zur Entartung der Zellen führen kann. In Mäusen verursacht die Mutante beispielsweise mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 % Leukämie (Wildtyp: 0 %).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Proteinkinasen B (PKBα/β/γ) (Gene: \"AKT1\", \"AKT2\", \"AKT3\"), sind drei Enzyme, die eine Phosphatgruppe auf andere Proteine übertragen (Proteinkinasen). Die so veränderten Proteine sind Teil wichtiger Signalwege im Körper, und damit sind die PKB selbst Teil der Signaltransduktion. Die Serin/Threoninkinasen, zu denen die PKB gehören, haben sich mit den Eukaryoten entwickelt. PKBα wird im Menschen in allen Gewebetypen gebildet, ebenso PKBγ, aber in geringerem Ausmaß. PKBβ wird vor allem in Insulin-sensiblem Geweben exprimiert. Da PKBs in Tumorzellen häufig überaktiv sind handelt es sich bei AKT1/2/3 um Onkogene.", "tgt_summary": "Akt,亦被称为蛋白激酶B(PKB),是在如葡萄糖代谢、凋亡、细胞增殖转录及细胞迁移等多种细胞过程中起到重要作用的一种丝氨酸/苏氨酸特异性蛋白激酶。", "id": 1776544} {"src_title": "Blaenavon", "tgt_title": "布莱纳文", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Blaenavon wuchs um eine 1788 eröffnete Eisenhütte (Blaenavon Ironworks). Ein Teil dieser Eisenhütte enthält heute ein Museum. Die Stahlindustrie und Bergwerke folgten kurz darauf, was dazu führte, dass die Einwohnerzahl auf über 20.000 anstieg. Da die Eisenhütte bereits 1900 ihre Pforten schloss und die letzte Kohlengrube im Jahre 1980 ihren Betrieb einstellte, schrumpfte die Einwohnerzahl das gesamte 20. Jahrhundert hindurch. Heute leben hauptsächlich ältere Leute in der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die Museumseisenbahn Pontypool and Blaenavon Railway und das „Big Pit“, ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). „The Big Pit“ ist eine ehemalige Kohlegrube, die heute als Besucherbergwerk betrieben wird. National Museums and Galleries of Wales betreibt Big Pit als nationales Bergbaumuseum von Wales. Wie bei allen walisischen Nationalmuseen ist der Eintritt frei. Minenarbeiter fuhren 1860 zuerst in die Mine ein. Ihren Namen erhielt sie aufgrund der damals riesigen Ausmaße. Der Schacht wuchs in den 1870ern bis auf 293 Fuß (knapp 100 Meter). Zu ihrer Hochzeit um 1908 arbeiteten 1.122 Menschen in der Mine, in den folgenden Jahrzehnten sank die Zahl der Beschäftigten stetig bis auf 494 im Jahr 1970. Am 2. Februar 1980 stellte der Betreiber den Betrieb der Mine ein. 1983 eröffnete das walisische Nationalmuseum die Mine als Besucherbergwerk, 2003 folgte eine umfassende Neugestaltung, die 2005 zur Auszeichnung mit dem Gulbenkian Prize führte.", "section_level": 1}, {"title": "Bücherstadt.", "content": "Zurzeit versucht man Blaenavon wieder dadurch zu beleben, dass man sie neben Hay-on-Wye zur zweiten „Bücherstadt“ in Wales machen will. Diese Maßnahme war aber bislang nicht erfolgreich. Möglicherweise hängt das mit dem unattraktiven Image der Stadt, als auch mit der ungünstigen Lage am Rande Großbritanniens zusammen. Dabei hat es bislang auch nicht geholfen, dass Investoren erhebliche Summen in die Innenstadt steckten und das Buchangebot sich sehen lassen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerschaft.", "content": "Blaenavon ist die Partnerstadt von Coutras in Frankreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blaenavon (walisisch: \"Blaenafon\") ist eine Stadt im südlichen Wales an der Quelle des Afon Llwyd. Die an einem Hügel gelegene Stadt ist ein UNESCO-Weltkulturerbe.", "tgt_summary": "布莱纳文(Blaenavon, 威尔士语 : Blaenafon)是位于英国威尔士东南部的一座城市。面积17.83平方公里,人口6055人。布莱纳文工业景观2000年正式登录世界文化遗产。布莱纳文的炼钢业开始发展于1788年,其部分工厂遗址在改造成了景区和博物馆。随着钢铁和煤矿产业的发展,布莱纳文人口一度超过2万人。然而在1900年,炼钢业宣布终止。1980年,煤矿矿山也关闭了。现在布莱纳文则是一座观光都市。", "id": 1710133} {"src_title": "George Boleyn, 2. Viscount Rochford", "tgt_title": "第二代羅奇福德子爵喬治·博林", "src_document": [{"title": "Herkunft und frühe Jahre.", "content": "George Boleyn wurde um 1504 als einziger überlebender Sohn des Thomas Boleyn und der Elizabeth Boleyn geboren. Sein Vater entstammte dem niederen Adel, seine Mutter dagegen gehörte als älteste Tochter des Thomas Howard, Earl of Surrey (später 2. Herzog von Norfolk) dem Hochadel an. George war vermutlich das jüngste Kind der Familie nach den Schwestern Anne und Mary Boleyn. Über George Boleyns Kindheit und Jugend ist nur wenig bekannt. Man weiß, dass er eine ausgezeichnete Bildung erhalten haben muss, die jedoch weit weniger gut dokumentiert ist als die seiner Schwester Anne. So soll er an der Universität Oxford studiert haben, wofür es allerdings keine dokumentarische Nachweise gibt. Es steht jedoch fest, dass er ein intelligenter, gebildeter Mann war, der Latein und Französisch beherrschte, sich als Dichter und Übersetzer betätigte und Freude an religiösen und politischen Debatten hatte. Nach seiner Ausbildung wurde er an den Hof geschickt, wo er erstmals 1514 als Teilnehmer bei den Weihnachtsfeierlichkeiten erwähnt wird und 1516 königlicher Page Heinrichs VIII. wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere und Leben bei Hofe.", "content": "George Boleyn gehörte schon als junger Mann dem Hofstaat Heinrich VIII. an. Wenige Jahre vor der Hochzeit seiner Schwester Anne mit dem König wurde er im Dezember 1529 im diplomatischen Dienst nach Frankreich entsandt. Da er noch sehr jung für diese Aufgabe war, wurde gemunkelt, dass er nur durch Protektion seiner Schwester den Posten erhielt. 1534 war er Lord Warden of the Cinque Ports. 1533 erhielt er im Wege eines Writ of Acceleration noch vor dem Tod seines Vaters vorab dessen nachgeordneten erblichen Titel eines \"Viscount Rochford\", womit auch ein Sitz im House of Lords verbunden war.", "section_level": 1}, {"title": "Verurteilung und Hinrichtung.", "content": "Er heiratete Jane Parker, die Ehe verlief jedoch unglücklich. Daraus entstanden Gerüchte über eine angebliche Homosexualität George Boleyns. Es ist möglich, dass Jane aus Eifersucht und Enttäuschung über die lieblose Ehe diese Behauptung in die Welt setzte, denn bei Hof hatte Boleyn durchaus den Ruf eines Frauenhelden. Als seine Schwester Anne bei König Heinrich VIII. in Ungnade fiel, hatte das auch für George Boleyn weitreichende Konsequenzen. Er wurde Anfang 1536 neben vier weiteren Beschuldigten des Ehebruchs angeklagt – er soll mit seiner Schwester eine inzestuöse Beziehung gehabt haben. Der Vater Thomas Boleyn beteiligte sich an den Anschuldigungen gegen seine eigenen Kinder, wohl um nicht selbst in Ungnade zu fallen. Auch Jane belastete die Geschwister und unterstellte ihnen eine sexuelle Beziehung. Aus heutiger Sicht scheint es erwiesen, dass der angebliche Inzest erfunden wurde, um eine sichere Verurteilung zu erreichen. George Boleyn stand am 15. Mai 1536, nur wenige Stunden nach der Aburteilung seiner Schwester, vor Gericht. Sein Todesurteil wurde auf Tower Hill in London am 17. Mai durch Enthauptung vollstreckt. Seine Schwester Anne Boleyn starb zwei Tage nach ihm. Von George Boleyn sind keine Abbildungen erhalten, es wird vermutet, dass diese nach seiner Hinrichtung zerstört wurden. Sein Adelstitel fiel wieder an seinen Vater zurück. Die Anschuldigungen gegen die Geschwister Boleyn wurden bereits von Zeitgenossen in Zweifel gezogen. Doch sie enthielten auch eine religiöse Komponente: Da George Boleyn bekennender Protestant war, wurde er von konservativen katholischen Kreisen noch lange Zeit als Verbrecher betrachtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Boleyn, 2. Viscount Rochford, (* um 1504 in Blickling Hall, Aylsham; † 17. Mai 1536 auf Tower Hill, London) war ein englischer Diplomat und der Bruder von Königin Anne Boleyn. Während seine Schwester Königin war, genoss er die Gunst König Heinrichs VIII., so wurde er 1529 in den Ritterstand erhoben und erhielt den Höflichkeitstitel \"Viscount Rochford\". George Boleyn war bekannt für seine Belesenheit und sein Interesse am gerade erst entstehenden Protestantismus und diente dem König auf mehreren diplomatischen Reisen nach Frankreich.", "tgt_summary": "第二代罗奇福德子爵乔治·博林(George Boleyn, 2nd Viscount Rochford;约1503年/1504年4月至1536年5月17日)是一名英格兰贵族,安妮·博林的弟弟。他是1530年代英格兰朝廷中的重要成员,后因被控与姐姐安妮通奸让而被处决。", "id": 2140995} {"src_title": "Löwe Judas", "tgt_title": "猶大之獅", "src_document": [{"title": "Löwe Judas und Judentum.", "content": "Im Judentum ist der biblische Juda (im hebräischen: \"Yehuda\") Namensgeber des Stammes Juda, der traditionell mit einem Löwen symbolisiert wird. In Genesis spricht der Stammvater Jakob von seinem Sohn Juda als einem \"Gur Aryeh\" (hebräisch für: „jungen Löwen“), als er ihn segnet. Bei der jüdischen Namensgebung wird der hebräische Name und seine Stellvertreter traditionell zu einem Paar vereint, wie in diesem Falle. Durch die Verbindung des Löwen zum Stamm des Juda, der als der mächtigste Stamm unter den alt-israelitischen Stämmen, dem legendären Nachfahren des Königreichs des Juda, Judäa und den modernen Juden gilt, werden unter Juden Variationen und Übersetzungen des Wortes „Löwe“ oft synonym für Juda (\"Yehuda\") gebraucht. Ein Beispiel dafür ist der Name des Rabbi Yehuda Loew ben Bezalel. \"Loew\" ist das jiddische Wort für „Löwe“. Der beliebte und moderne hebräische Name Arieh (auch Ari oder Aryeh) heißt übersetzt „Löwe“.", "section_level": 1}, {"title": "Löwe Judas im Christentum.", "content": "In christlicher Tradition wird der Löwe genannt, um Jesus darzustellen. Viele christliche Organisationen und Predigtämter benutzen den Löwen Judas als ihr Emblem oder selbst in ihrem Namen. Die Textstelle taucht im Neuen Testament auf, in der Offenbarung des Johannes (): „Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.“ Georg Philipp Telemann schuf die lange Johann Sebastian Bach zugeschriebene Kantate zum Michaelisfest, \"Siehe, es hat überwunden\" (BWV 219, TVWV 1:1328). In Heinrich von Herzogenbergs \"Die Passion\" (op. 93) ist dies die tröstende Antwort auf den Tod Jesu: „Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der da ist vom Geschlechte Juda. Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig zu nehmen Ehre, Preis und Lob. Amen.“ (Nr. 31, Chor) Das Benutzen eines Löwen in Clive Staples Lewis \"Die Chroniken von Narnia\" als eine messianische Figur wird als mögliche Verbindung zu diesem Teil der Offenbarung gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Löwe von Juda in der äthiopischen Tradition.", "content": "Die Kaiser von Äthiopien bezeichneten sich als „Siegreicher Löwe von Juda“, in Ge'ez: \"Mo`a 'Anbessa Ze'imnegede Yihuda\". Die Ausdrücke „Auserwählter Gottes“ und „Siegreicher Löwe von Juda“ sind jedoch nicht – wie oft, etwa in Publikationen über Kaiser Haile Selassie, angenommen – ein Bestandteil des Krönungstitels, sondern Teil eines Glaubensbekenntnisses, mit dem die äthiopischen Kaiser traditionell ihre Briefe einleiteten. Darstellungen eines gekrönten Löwen von Juda standen vor allem für das äthiopische Kaiserhaus, zuweilen auch für das Kaiserreich Abessinien. So wurde der Löwe von Juda auf Wappen, Flaggen, Stempeln, Münzen, Denkmälern abgebildet und rahmt gelegentlich Inschriften beidseitig ein, so etwa am Zugang zur Kidane-Mihiret-Kirche in Jerusalem.", "section_level": 1}, {"title": "Der Löwe von Juda bei den Rastafari.", "content": "Bei den Rastafari gilt der frühere äthiopische Kaiser Haile Selassie als „Löwe von Juda“. Sie glauben an die äthiopische Legende, nach der er der direkte Nachkomme Meneliks, des Sohnes König Salomos aus dem israelitischen Stamm Juda und der Königin von Saba ist. Sie sahen in dem Kaiser eine messianische Gestalt, die als „Löwe von Juda“ in der Offenbarung des Johannes erwähnt wird. Die Thematik des „Löwen von Juda“ wird auch in dem 1992 veröffentlichten Song \"Iron Lion Zion\" von Bob Marley thematisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Löwe Judas findet seinen Ursprung in der Genesis der Hebräischen Bibel (Altes Testament), in dem der israelitische Stamm des Juda einen Löwen als sein Symbol führt.", "tgt_summary": "犹大之狮(英语:Lion of Judah),亦作犹太之狮,是以色列十二支派当中犹大支派的象征。作为昔日犹大国的首都的耶路撒冷,它的市徽亦饰有犹大之狮。犹大之狮亦曾经是埃塞俄比亚的国徽,出现在埃塞俄比亚国旗之上。此外,所罗门王骑「犹大之狮」的雕刻在埃塞俄比亚亦到处可见。", "id": 1686138} {"src_title": "Fond du Lac County", "tgt_title": "豐迪拉克縣 (威斯康辛州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im mittleren Südosten Wisconsins, am südlichen Ende des Lake Winnebago. Es im Osten etwa 45 km vom Michigansee entfernt und hat eine Fläche von 1983 Quadratkilometern, wovon 111 Quadratkilometer Wasserfläche sind. An das Fond du Lac County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Fond du Lac County wurde am 7. Dezember 1836 als Original-County aus dem Wisconsin-Territorium gebildet. Benannt wurde es, ebenso wie die Bezirkshauptstadt, nach dem französischen Ausdruck für \"Am Grund des Sees\".", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Fond du Lac County 101.633 Menschen in 41.057 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 54,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 41.057 Haushalten lebten statistisch je 2,39 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,6 Prozent Weißen, 1,4 Prozent Afroamerikanern, 0,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 1,2 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 4,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 22,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 62,0 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 15,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 53.399 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 26.331 USD. 9,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Fond du Lac County.", "content": "Citys Villages Census-designated places (CDP) Andere Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Fond du Lac County ist neben den drei Citys und zehn Villages in 21 Towns eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Fond du Lac County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2010 hatte das County 101.633 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 54,3 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist die Stadt Fond du Lac.", "tgt_summary": "丰迪拉克县(Fond du Lac County, Wisconsin)是位于美国威斯康辛州东部的一个县。面积1,983平方公里。根据美国2000年人口普查估计,共有人口92,976人。县治丰迪拉克 (Fond du Lac)。", "id": 2819842} {"src_title": "Javier Mascherano", "tgt_title": "哈维尔·马斯切拉诺", "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge in Südamerika.", "content": "Sein Pflichtspieldebüt für River Plate gab Mascherano am 3. August 2003 im Spiel gegen den Club Atlético Nueva Chicago. Kurz darauf spielte er für River Plate im Finale der Copa Sudamericana gegen den peruanischen Verein Cienciano del Cuzco, das sein Klub allerdings verlor. Er wurde schnell ein fester Bestandteil des Teams und gewann mit ihm am Ende der Clausura den Meistertitel. Nach einem weiteren Jahr als Stammspieler bei River Plate wechselte er 2005 für den Rest der brasilianischen Saison zu Corinthians São Paulo und gewann auch dort die Meisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Mascherano in der Premier League.", "content": "Nach einem halben Jahr verließ er den Verein und wechselte wie sein Mannschaftskamerad und Landsmann Carlos Tevez zum englischen Premier League-Klub West Ham United. Dies war überraschend, da sowohl Mascherano als auch Tevez von vielen namhaften europäischen Klubs umworben worden waren. Weil die Transferrechte der beiden Argentinier bei einer Investmentgesellschaft lagen und West Ham bei der Verpflichtung der Spieler die Regel, dass keine dritte Partei die Politik oder die Leistungsfähigkeit eines Vereins beeinflussen dürfe, missachtet hatte, wurde dem Verein eine Geldstrafe in Höhe von acht Millionen Euro auferlegt. Es hatte sogar ein Punktabzug und der damit verbundene Abstieg in die Football League Championship gedroht. Absteiger Sheffield United klagte wegen von West Ham Uniteds Regelverletzung auf Verbleib in der Premier League, was vom Obersten Gerichtshof allerdings abgewiesen wurde. Am 20. Februar 2007 wurde bekannt, dass Mascherano bis 2008 von West Ham United zum FC Liverpool wechselt. Regulär hätte Mascherano in dieser Saison nicht noch einmal den Verein wechseln dürfen, da pro Spieler nur ein Transfer pro Spielzeit gestattet ist und er bereits von den Corinthians zu West Ham gewechselt war. Auf Grund der überlappenden Saisons in Europa und Südamerika und weil er für West Ham United lediglich sieben Spiele bestritten hatte, erhielt Mascherano eine Sondergenehmigung der FIFA und war von da an für den FC Liverpool spielberechtigt. Nur vier Tage später lief er beim 4:0-Erfolg über Sheffield United zum ersten Mal für seinen neuen Arbeitgeber auf. Mit Liverpool stand er gleich in seiner ersten Saison im Finale der UEFA Champions League, verlor dieses allerdings mit 1:2 gegen den AC Mailand. Im März 2008 verlängerte er seinen Vertrag beim FC Liverpool bis zum Jahr 2012.", "section_level": 2}, {"title": "Titelsammler beim FC Barcelona.", "content": "Im Sommer 2010 wechselte er zum FC Barcelona und unterschrieb dort einen Vierjahresvertrag. Trotz seiner für diese Position sehr geringen Körpergröße kam er hier häufig als Innenverteidiger zum Einsatz. Am 16. März 2014 absolvierte Mascherano sein 100. Ligaspiel für den FC Barcelona. Mit dem FC Barcelona gewann Mascherano einige spanische Meisterschaften und Pokale. Darüber hinaus gewann er jeweils zweimal die UEFA Champions League, den UEFA Super Cup und die FIFA Klub-Weltmeisterschaft. Dabei bildete Mascherano meist mit Gerard Piqué die Innenverteidigung. Neben 203 Ligaeinsätzen (ein Tor) stehen für ihn u. a. 46 Copa-del-Rey und 68 Champions-League-Einsätze (jeweils ohne Tor) zu Buche. Mit 334 Pflichtspieleinsätzen ist Mascherano hinter Lionel Messi, Phillip Cocu und Dani Alves der bis dahin am viertmeisten eingesetzte ausländische Spieler in der Geschichte des FC Barcelona. Nachdem er in der Saison 2017/18 zunehmend ins zweite Glied gerückt war, verließ er den FC Barcelona Ende Januar 2018 nach siebeneinhalb Jahren und 16 gewonnenen Titeln.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel nach China.", "content": "Am 26. Januar 2018 wechselte Mascherano in die Chinese Super League zu Hebei China Fortune.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Javier Mascherano spielte in mehreren Juniorenauswahlen und war unter anderem Kapitän der U17- und U20-Auswahlen seines Landes. Seinen ersten Länderspieleinsatz für die argentinische A-Nationalmannschaft hatte er am 16. Juli 2003 gegen Uruguay, noch bevor er noch sein erstes Erstligaspiel für River Plate bestritten hatte. 2004 nahm er am olympischen Fußballturnier mit der U23-Auswahl seines Landes teil und wurde Olympiasieger in Athen. Im gleichen Jahr stand Mascherano im Kader für die Copa América 2004, bei der er mit Argentinien nach der Finalniederlage gegen Brasilien den zweiten Platz belegte. Ein Fußbruch setzte Javier Mascherano Ende 2005 für längere Zeit außer Gefecht, aber er wurde wieder rechtzeitig fit, um im Aufgebot Argentiniens als Stammspieler an der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland teilzunehmen. Argentinien schied bei diesem Turnier im Viertelfinale nach Elfmeterschießen gegen Deutschland aus. Im Sommer 2007 nahm er wiederum an der Copa América teil. Mascherano kam im Laufe des Turniers mehrfach zum Einsatz und erzielte mit dem Siegtreffer in der Vorrundenpartie gegen Paraguay und einem Treffer im Viertelfinale gegen Peru seine ersten beiden Länderspieltore. Der Turniersieg blieb ihm allerdings verwehrt, da Argentinien wie bereits 2004 im Endspiel gegen Brasilien unterlag. Für die Olympischen Spiele 2008 in China wurde er, neben Nicolás Pareja und Juan Román Riquelme, als einer von drei Spielern über 23 Jahren in das argentinische Aufgebot berufen. Er nahm an allen sechs Partien seiner Mannschaft teil und konnte mit Argentinien den Olympiasieg wiederholen. Nach diesem Erfolg ist er erst der zweite Argentinier überhaupt, der zweimal olympisches Gold gewinnen konnte. Der ehemalige argentinische Nationaltrainer Diego Maradona machte nach seinem Amtsantritt deutlich, dass er Mascherano gerne als Kapitän der Nationalmannschaft sehen würde. Mascherano nahm dieses Angebot an und ersetzte damit Javier Zanetti. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 führte er seine Mannschaft als Kapitän ins Viertelfinale, in dem sie der deutschen Elf mit 0:4 unterlag. Mascherano nahm an der Fußballweltmeisterschaft 2014 teil und absolvierte in der Vorrunde mit dem Spiel gegen den Iran sein 100. Länderspiel. In diesem Turnier erreichte er mit Argentinien das Finale, das mit 0:1 n. V. gegen Deutschland verloren wurde. In den Jahren 2015 und 2016 verlor er mit Argentinien jeweils das Finale der Copa America bzw. Copa Centenario im Elfmeterschießen. Javier Mascherano nahm als Rekordnationalspieler mit den meisten Einsätzen im aktuellen Kader der Nationalmannschaft Argentiniens an der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland teil. Nach dem Ausscheiden seiner Mannschaft im Achtelfinale der WM 2018 erklärte er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Im Dezember 2015 wurde Mascherano von einem Gericht in seinem Heimatort Gava bei Barcelona wegen Steuerhinterziehung zu einer hohen Geldbuße und einem Jahr Haft verurteilt. Der Spieler hatte eingestanden, nach seinem Vereinswechsel seine Steuerlast um 1,5 Millionen Euro verkürzt zu haben. Die Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Javier Alejandro Mascherano (span. Aussprache: [], ital. Aussprache: []) (* 8. Juni 1984 in San Lorenzo, Provinz Santa Fe) ist ein argentinisch-italienischer Fußballspieler.", "tgt_summary": "哈维尔·亚利杭德罗·马斯切拉诺(,1984年-6月8日),是一名阿根廷足球运动员,世界足坛最佳阿根廷巨星之一。司职防守中场与中坚,曾效力西甲球会巴塞罗那,现在效力阿甲球会拉普拉达学生队。马斯切拉诺的上代是意大利移民,因此他拥有意大利护照。", "id": 657158} {"src_title": "Fuad Schihab", "tgt_title": "福阿德·謝哈布", "src_document": [{"title": "Herkunft, Kommandeur der libanesischen alliierten Truppen im Zweiten Weltkrieg (1902–1944).", "content": "Schihab wurde 1902 in eine maronitisch-christliche Familie aristokratischer Herkunft geboren. Die Vorfahren waren die berühmten Emire des Libanon zu Beginn des 19. Jahrhunderts, ein Teil der Schihab-Dynastie war damals vom drusischen Glauben zum Christentum übergetreten. Die drusischen Schihabs waren im 10. Jahrhundert in den Libanon aus dem Hedschas eingewandert, und ursprünglich als Angehörige des Stammes der Koreischiten (aus der der Prophet Mohammed stammt) praktizierende sunnitische Muslime. Schihab machte innerhalb der ab 1930 im französischen Mandatsgebiet gebildeten \"Troupes Spéciales du Levant\", libanesischen und syrischen Hilfstruppen der französischen Armee, rasch Karriere. Anfang der 1930er Jahre lernte er General Charles de Gaulle kennen, als dieser eine Zeit lang als militärischer Ausbilder in Beirut tätig war. Während des Zweiten Weltkrieges befehligte Schihab die \"Troupes\", die bereits ab 1942 einen wichtigen Teil der freifranzösischen Armee bildeten, und aus insgesamt 22.000 Mann Freiwilligen aus dem Libanon und Syrien bestanden (damit stellten sie 1942 über 20 % des gesamten Truppenbestandes der freifranzösischen Armee (ca. 100.000 Mann)). \"Troupes\" gehörten zu den freifranzösischen Verbänden in der Schlacht von Bir Hakeim gegen das Deutsche Afrikakorps. Im Zuge der Vorbereitungen der Invasion der Normandie 1944 stellten Schihabs \"Troupes\" Ersatzverbände bei der Schlacht um Monte Cassino, so dass andere alliierte Truppenverbände aus Italien abgezogen und von England aus französisches Territorium befreien konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Kommandeur der libanesischen Armee 1944–1958.", "content": "Ab 1944 war Schihab erster Oberbefehlshaber der neugebildeten libanesischen Armee. 1952 verweigerte er den Einsatz der Armee gegen einen Aufstand, der Präsident Béchara el-Khoury zum Rücktritt zwang. General Schihab wurde zum Interims-Premierminister ernannt, der vier Tage später die Wahl eines neuen Präsidenten, Camille Chamoun, ermöglichte. Auch während des kurzen ersten libanesischen Bürgerkrieges von 1958, bei dem christliche und muslimische Milizen darum kämpften, ob der Libanon unabhängig bleiben oder ein Teil der Nasserschen Vereinigten Arabischen Republik werden sollte, verhielt sich die Armee unter Schihabs Kommando neutral und verhinderte die Einnahme strategischer Positionen wie Flughafen und Regierungsgebäude durch die Bürgerkriegsparteien.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentschaft 1958–1964.", "content": "Zur Niederschlagung des Aufstandes hatte Präsident Chamoun amerikanische Unterstützung angefordert. US-Präsident Dwight D. Eisenhower (der 1943 bis 1944 mit Schihabs Freiwilligentruppen in Nordafrika und Süditalien operiert hatte) schickte das Marine Corps. Nasser war ein Verbündeter der Sowjetunion, nach Washingtons Auffassung war der Aufstand ein Versuch, den prowestlichen Libanon dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben, somit war gemäß der Eisenhower-Doktrin eine militärische Intervention geboten. Die Marines brachten die Lage relativ schnell unter Kontrolle. Nach dem Ende der Kämpfe hatte Washington ein Interesse, eine starke, prowestliche, aber von den Muslimen als Führungsfigur anerkannte Persönlichkeit an die Spitze des Libanon zu bekommen. Fuad Schihab wurde der Kompromisskandidat und wurde mit großer Mehrheit vom libanesischen Parlament gewählt. Bei seiner Amtseinführung erklärte er „Die Revolution hat keine Gewinner und keine Verlierer“. Schihab bot 1960 seinen Rücktritt an, nach nur zwei Jahren seiner 6-jährigen Amtszeit, wurde aber von einflussreichen Politikern im Parlament überredet, die Amtszeit bis zum Ende 1964 zu bestreiten. Nachdem 1961 zum wiederholten Male ein Putschversuch der pro-syrischen „National-Sozialistischen Partei“ PSNS niedergeschlagen werden musste, baute Schihab das sogenannte „Deuxieme Bureau“ (der Inlandsgeheimdienst) aus, was ihm wiederum Anfeindungen sowohl von der politischen Linken um Kamal Dschumblat als auch von der „Kata’ib“ (Falange)-Partei von Pierre Gemayel einbrachte, die ihm beide vorwarfen, ein Militärregime im Libanon errichten zu wollen. Insgesamt war die Periode 1958–1964, die von der Politik des „Schihabismus“ gesprägt war, eine der erfolgreichsten Phasen der libanesischen Geschichte nach der Unabhängigkeit, sowohl in wirtschaftlicher als auch politischer Hinsicht.", "section_level": 1}, {"title": "Leben ab 1964, Politische Wirkung im Libanon.", "content": "1964 widersetzte sich Schihab einer Verfassungsänderung, die ihm eine zweite Amtszeit ermöglicht hätte, und überließ das Amt seinem politischen Freund und Weggefährten, dem Schriftsteller und Philosophen Charles Helou. 1970 lehnte Schihab die Präsidentschaft erneut ab und erklärte den Libanon quasi für reformunfähig, zu tief in die alten feudalen Strukturen verstrickt, um einen effizienten modernen Staat zu schaffen. Er unterstützte die Kandidatur des Technokraten Elias Sarkis, eines Finanz- und Wirtschaftsexperten, der aber gegen den \"za'im\" (Stammesoberhaupt) des den libanesischen Norden beherrschenden maronitischen Frangie-Clans Suleiman Frangieh verlor. Der pro-syrische Frangieh baute umgehend die von Schihab aufgebauten internen Sicherheitsorgane wieder ab, was neben dem Kairoer Abkommen, das zwei Jahre zuvor den palästinensischen Milizen ungehinderte Operationsfreiheit im Süd-Libanon ermöglicht hatte, der politischen Stabilität des Libanon einen tödlichen Stoß versetzte. Ab 1973 wurde die PLO eine relevante militärische Kraft im Libanon, 1975 brach der Bürgerkrieg aus, der 15 Jahre dauern sollte. Fuad Schihab erlebte den Beginn des Krieges nicht mehr mit, er starb am 25. April 1973, fast genau zwei Jahre vorher, in Beirut. Er wurde 71 Jahre alt.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Erbe.", "content": "Sein politischer Freund Elias Sarkis konnte erst 1976 zum Präsidenten gewählt werden. Obwohl er das Wunder vollbrachte, mitten im Bürgerkrieg einen Großteil der staatlichen Institutionen intakt und die Währung stabil zu halten (der libanesische Pfund verlor erst massiv an Wert nach dem Ende seiner Amtszeit 1982), gelang es ihm nicht mehr, die Macht von den inzwischen das Land beherrschenden verschiedenen Milizen und ausländischen Besatzungstruppen zurückzuerlangen. General Michel Aoun, der in den 1980er-Jahren die libanesische Armee neu organisierte und 1988, wie 1952 Schihab, zum Interims-Premierminister ernannt wurde und dieses Amt bis 1990 wahrnahm, ohne von den pro-syrischen Parteien anerkannt zu werden, die (für die einzige Zeit des Bürgerkrieges) eine Gegenregierung bildeten, und nach dem Abzug der Syrer 2005 nach 15-jährigem Exil zurückkehrte, wird von vielen Libanesen als neuer Fuad Schihab gesehen. Sicherlich haben beide viel gemeinsam, etwa die Popularität bei der Bevölkerung beider Religionsgruppen. Allerdings hat Schihab während der Krisen von 1958 und 1961 wesentlich mehr Augenmaß und ein realistisches Gefühl für die eigenen Kräfte und Möglichkeiten bewiesen, als Aoun während des anti-syrischen „Befreiungskrieges“ von 1988 bis 1990. Im Jahre 1997 wurde von verschiedenen Persönlichkeiten aus Politik und öffentlichem Leben die \"Fuad-Schihab-Stiftung\" gegründet, die sich der Pflege des politischen Erbes des Staatsmannes verpflichtet fühlt, dessen Ideen in einer Phase der Unsicherheit neue Bedeutung gewonnen haben. Nach dem Ende des Kalten Krieges 1990, der zugleich das Ende des libanesischen Bürgerkrieges bedeutete, während dessen die Libanesen 15 Jahre lang die Rechnung präsentiert bekommen haben, dass sie nicht auf die Warnungen von Schihab in den sechziger Jahren gehört hatten, sah es zunächst nach einer friedlichen, prosperierenden Zukunft für den Libanon in einem befriedeten Nahen Osten aus, in der der Zedernstaat wieder an die „Glanzzeit“ während der Präsidentschaft Schihabs zwischen 1958 und 1964 anknüpfen konnte. Leider hat sich diese Illusion spätestens mit der Ermordung von Ministerpräsident Hariri und den massiven israelischen Militärangriffen von 1996 und 2006 zerschlagen. Diese Gewaltexzesse, denen tausende von libanesischen Zivilisten zum Opfer gefallen sind, haben dem Libanon unmissverständlich demonstriert, dass er auch im neuen Konflikt zwischen westlichem Hegemoniestreben und islamistischer Opposition im Nahen Osten wieder passiver Kriegsschauplatz geworden ist, weil es erneut nicht gelungen ist, wie von General Schihab seit den fünfziger Jahren immer wieder gebetsmühlenartig gefordert, die antagonistischen Kräfte im Lande einer geordneten und rechtsstaatlichen Staatsgewalt unterzuordnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fuad Schihab (; ; geboren am 19. März 1902 in Beirut; gestorben am 25. April 1973 ebenda) war Präsident des Libanon von 1958 bis 1964, und vorher General der \"Troupes Spéciales du Levant\" (libanesische Freiwilligenverbände auf alliierter Seite im Zweiten Weltkrieg) und von 1944 bis 1958 Oberbefehlshaber der libanesischen Armee.", "tgt_summary": "福阿德·谢哈布(1902年-1973年-4月25日),黎巴嫩政治家、军人。1958年,亲美卡密拉·夏蒙总统遭推翻后,出身于虔诚基督教家庭的黎巴嫩陆军总司令谢哈布,于美军撤退后,被各方势力推举担任黎巴嫩总统,并任职至1964年为止。个性正直的谢哈布于任内因无法解决基督教与回教信徒的武装冲突,因此大力提倡军队中立,并获得一定成效。然因为巴解组织与以色列武力进入黎巴嫩南部,该军队中立努力随他卸任而成泡影,也导致于1970年代爆发了黎巴嫩内战。", "id": 2322274} {"src_title": "CTV", "tgt_title": "CTV電視網", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Regierung von Premierminister John Diefenbaker verabschiedete 1958 ein neues Rundfunkgesetz, mit welchem die Aufsichtsbehörde, das \"Board of Broadcast Governors\" (dem Vorgänger der heutigen Canadian Radio-Television an Telecommunications Commission) gegründet wurde. Als sich das Monopol des Canadian Broadcasting Corporation (CBC) langsam dem Ende näherte, beschloss die neue Aufsichtsbehörde die Gründung eines zweiten Sendernetzwerks einzurichten. Die Behörde schrieb Senderechte für Halifax und Montreal aus, die mit zweisprachigen Programmen in Englisch und Französisch versorgt werden sollten. Weitere Sendegenehmigungen wurden ausgeschrieben für die Städte Ottawa, Toronto, Winnipeg, Calgary, Edmonton und Vancouver, um den Einwohnern eine alternative anbieten zu können, neben dem Programmangebot von CBC. Der neue Sender CTV Television Network startete offiziell am 1. Oktober 1961. Am 1. September 1966 stellte der Sender auf das Farbfernsehsystem um. Im Laufe der folgenden Jahre entwickelte sich der Sender zu einem Netzwerk. Mitte 1970 wurde das Sendegebiet auf ganz Kanada ausgeweitet, durch neu eröffnete regionale TV-Stationen, als auch durch die Übernahme von bestehenden regionalen Studios von CBC. In den folgenden Jahren kamen weitere regionale Studios hinzu. Seit 2003 wird das Programm im Breitbildformat 16:9 gesendet.", "section_level": 1}, {"title": "Programmschema.", "content": "CTV sendet Serien, TV-Shows, Filme, Dokumentationen, Nachrichten sowie regionale Nachrichten. Montags bis freitags wird morgens das Frühstücksfernsehen \"Canada AM\" gesendet. In diesem werden aktuelle Nachrichten sowie regionale Nachrichten aus anderen Provinzteilen und weiteres Unterhaltungsprogramm ausgestrahlt. Am restlichen Vormittag werden bis zur Mittagszeit Serien und Shows gesendet. Während der Mittagszeit werden die CTV News gesendet, im frühen Nachmittagsprogramm Talkshows, Shows und Serien wie z. B. \"Dr.Phil\". Im Vorabendprogramm werden die Abendnachrichten und weitere Serien gesendet. Zur Hauptsendezeit abends werden montags bis mittwochs immer Filme gesendet. Donnerstags bis samstags werden im Abendprogramm aktuelle Serien gesendet. Je nach Filmlänge folgt nach dem Film eine Serie. Anschließend folgen die nationalen Nachrichten, die landesweit übertragen werden. Die \"CTV National News\" berichten über aktuelle Geschehnisse in Kanada, den benachbarten Vereinigten Staaten sowie weltweit. Daneben wird über die aktuellen Marktentwicklungen an den Börsen berichtet. Anschließend folgen Late-Night-Shows oder Serien.", "section_level": 1}, {"title": "Sonderausstrahlungen.", "content": "CTV war einer der Sender, der im Jahr 2005 die in Kanada ausgeschriebenen Ausstrahlungsrechte für die Berichterstattungen der Vancouver 2010 Winter Olympics und für die Olympischen Spiele 2012 in London gewann. Die Rechte erhielten außerdem die Sender Rogers Sportsnet, The Sports Network und der französischsprachige Fernsehsender Réseau des sports. Am 2. Juli 2005 übertrug CTV 20 Stunden lang das Live-8-Konzert, welches von über 10,5 Millionen Menschen angesehen wurde. Es wurde somit auch gleich dass meistgesehene Fernsehprogramm in der kanadischen Geschichte. Der Sender überträgt auch jährlich stattfindende Events wie die Vergabe der Emmys und Oscars sowie das Toronto International Film Festival.", "section_level": 2}, {"title": "CTV HD.", "content": "Der Sender stellt alle seine Sender auf das neue High Definition Television (HD-TV) um. Bisher senden folgende Sender auf HD:", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Offizielle Webseite (englisch)", "section_level": 1}], "src_summary": "CTV Television Network ist der größte englischsprachige private Fernsehsender Kanadas. Die Abkürzung „CTV“ hat keine offizielle Bedeutung, viele Kanadier interpretieren das jedoch als „Canadian Television“. Die Hauptstudios des Senders befinden sich in Toronto, Ontario, Kanada. Der Sender wird von Bell Globemedia betrieben und verfügt über mehrere regionale Studios in anderen Provinzen.", "tgt_summary": "CTV电视网(),通常简称为“CTV”,是加拿大一家英语地面电视网,也是加拿大最大的电视联播网,于1961年启播,2000年起隶属,现为旗下贝尔传媒集团成员。CTV电视网是加拿大最大的私人及商业电视网。在关键收视市场落后本国竞争媒体环球电视网数年后,CTV电视网从2002年开始在加拿大总收视人群和核心收视人口两个统计数据中位于全加第一。", "id": 787170} {"src_title": "Zurich Insurance Group", "tgt_title": "蘇黎世保險", "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zürich Versicherungs-Gesellschaft (1872–1998).", "content": "Das Unternehmen wurde 1872 auf Betreiben der \"Schweiz\" Transport-Versicherungs-Gesellschaft (die auf Initiative der Schweizerischen Kreditanstalt 1869 entstand) unter dem Namen \"Versicherungs-Verein\" als Rückversicherung gegründet. Die Gründung erfolgte durch Personen, die auch in den Gremien der \"Schweiz\" Transport-Versicherungs-Gesellschaft vertreten waren. Am 1. Mai 1873 begann die Geschäftstätigkeit. 1875 wurde das Feld der Unfallversicherung betreten. Die Gesellschaft wurde in \"Transport- und Unfall-Versicherungs-Actiengesellschaft «Zürich»\" umbenannt. 1880 gab Zurich nach einem schweren Verlust das Seegeschäft auf. Bis 1894 erwarb sie Lizenzen um Geschäfte in Österreich, Preussen, Dänemark, Schweden, Norwegen, den restlichen deutschen Staaten, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Spanien, Polen, Russland, Italien, Luxemburg und Liechtenstein. Auf Grund des Wechsels 1894 von der Transportversicherung zur Unfall- und Haftpflichtversicherung wurde sie in \"«Zürich» Allgemeine Unfall- und Haftpflicht-Versicherungs-Gesellschaft\" umbenannt. Wegen legaler Abwicklungen im Bereich der Arbeiter-Abfindungen riskierte sie 1912 den Einstieg in das Geschäft in Nordamerika, beginnend in den Bundesstaaten New York, Illinois, New Jersey und Massachusetts der USA. Im Jahr 1915 erwarb Zürich erstmals eine ganze Gesellschaft, die \"Hispania Compañia General de Seguros\" aus Barcelona in Spanien. Zehn Jahre später 1922 gründete Zürich die \"Vita Lebensversicherungs-Gesellschaft\" als selbstständige Tochtergesellschaft, die alsbald ins benachbarte Ausland expandierte. Zudem wurde eine Niederlassung im Vereinigten Königreich (als erste ausländische Versicherungsgesellschaft) gegründet. Ein Jahr später wurde eine weitere Niederlassung in Kanada gegründet. 1925 wurde Zürich offizieller Versicherer aller Ford-Neufahrzeuge in Grossbritannien. 1929 wurde die \"Zurich Fire Insurance Company of New York\" gegründet, 1938 die Rückversicherungsgesellschaft \"Turegum\", 1939 die \"American Guarantee and Liability Company\" in New York. Im Jahr 1950 kaufte sie einen Anteil an der \"Companhia de Seguros Metrõpole S.A.\" aus Lissabon. Fünf Jahre später, 1955 wurde die \"«Zürich» Allgemeine Unfall- und Haftpflicht-Versicherungs-Gesellschaft\" in \"«Zürich» Versicherungs-Gesellschaft\" umbenannt, Namen, den sie bis heute innehat. Zwischen 1955 und 1976 wurden mehrere Gesellschaften erworben, darunter die \"Commonwealth General Assurance Corporation\" aus Sydney, die \"Iguazù Compañia de Seguros S.A.\" aus Buenos Aires, die \"Empire Fire and Marine Insurance Company\" aus Nebraska, die \"Fidelity and Deposit Company\" aus Maryland, die \"Universal Underwriters\" aus Kansas City, die \"Anglo Americana de Seguros Gerais\" aus São Paulo, die \"Minerva Group\" aus Italien, die \"Centre Reinsurance Holding\" aus Bermuda, die \"La Chilena Consolidada\" und die \"Seguros de Vida\" aus Chile und die \"Seguros Chapultepec\" aus Mexiko. Auf Initiative der \"Vita Lebensversicherungs-Gesellschaft\" entstanden 1968 die ersten Vita Parcours (Trimm-dich-Pfade) der Schweiz und 1990 wurde ZIM (Zurich Investment Management) als Anlagenverwaltungs-Partner für Tilgungs-Fonds und institutionelle Anleger in der Schweiz gegründet. Im Rahmen einer neuen Marken-Strategie wurde 1993 aus der «Vita» die «Zürich» Lebensversicherungs-Gesellschaft, die am Markt unter dem Namen \"Zürich Leben\" auftritt. Während der Name «Vita» damit vom Markt verschwindet, lebt er in der 1994 ausgelagerten \"Stiftung Vita Parcours\" weiter. 1994 übernahm die «Zürich» die Zürcher Privatbank Rüd, Blass & Cie. Im Zuge einer Konzentration auf das Versicherungsgeschäft wurde die Privatbank 2003 wieder veräussert. Die Zürich übernahm 1996 80 Prozent der \"Kemper Corporation\" und 97 Prozent der \"Kemper Financial Service\" und erlangte 1997 eine Mehrheitsbeteiligung an der \"Scudder, Stevens & Clark\" aus New York. Anschliessend wurde Kemper mit Scudder zur Scudder Kemper Investments fusioniert.", "section_level": 2}, {"title": "Zurich Financial Services (1998–2012).", "content": "Im September 1998 schlossen sich die Zürich und die Finanzdivision der British American Tobacco zur \"Zurich Financial Services\" zusammen. Diese bestand aus der Schweizer Zurich Allied AG, gelistet im Swiss Market Index, und der britischen Allied Zurich plc, die im FTSE 100 gelistet war (Dual-listed Company). Im Jahr 2000 wurde die Struktur unter einer einzigen Holding nach Schweizer Aktienrecht neu geordnet. Alle alten Aktien wurden ersetzt durch neue Aktien der neu gegründeten \"Zurich Financial Services\" (ZFS) mit einer ersten Kotierung an der SWX Swiss Exchange in Zürich und einer zweiten in London. Im Jahr 2002 fokussierte ZFS sich auf versicherungstechnische Finanzprodukte und -dienstleistungen. ZFS kehrte 2003 zur Profitabilität zurück und kündigte an, dass sie ihre Ziele erreicht und einen Gewinn von 2,1 Milliarden USD erzielt hat, nachdem sie ein Jahr zuvor noch einen Verlust von 3,4 Milliarden USD verzeichnet hatte. Das Betriebsergebnis stieg um 93 Prozent auf 2,3 Milliarden USD; der Turnaround war vollzogen. \"Zurich\" blieb 2004 auf Kurs mit einem Gewinn von 2,5 Milliarden und einem Betriebsergebnis von 3,1 Milliarden USD, im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 36 Prozent. Der Gewinn der \"Zurich\" stieg 2005 um 30 Prozent auf 3,2 Milliarden USD an, das Betriebsergebnis erhöhte sich um 32 Prozent auf 3,9 Milliarden USD. 2008 erwirtschaftete Zurich Financial Services einen Gewinn von 3 Milliarden US-Dollar, nach einem Rekordgewinn von 5,7 Milliarden im Vorjahr. Im Juli 2011 teilte \"Zurich\" mit, dass sie die definitiven Verträge für eine langjährige Allianz mit Banco Santander SA (Santander) über 25 Jahre hinweg in Lateinamerika unterzeichnet hat.", "section_level": 2}, {"title": "Zurich Insurance Group (ab 2012).", "content": "Am 15. Februar 2012 hat der Konzern bekannt gegeben, dass das Unternehmen in \"Zurich Insurance Group\" umbenannt wird. Dieser Namenswechsel wurde an der Generalversammlung vom 29. März 2012 mit 99,4 Prozent Zustimmung genehmigt. Anfang April 2012 erfolgte die Eintragung der zuvor beschlossenen Namensänderung in das Handelsregister des Kantons Zürich. Finanzchef Pierre Wauthier nahm sich im August 2013 das Leben; er hat in seinem Abschiedsbrief Verwaltungspräsident Josef Ackermann belastet, er hätte unverhältnismässig Druck auf ihn ausgeübt. Daraufhin trat Josef Ackermann zurück. Eine Untersuchung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht entlastete Ackermann, Wauthier war keinem «ungebührlichen oder unangemessenen Druck» durch Ackermann oder eines anderen Entscheidungsträgers ausgesetzt. Tom de Swaan trat an Ackermanns Stelle. Im Dezember 2015 ist CEO Martin Senn unter dem Druck des Verwaltungsrats zurückgetreten, nachdem die letzten Geschäftszahlen eher enttäuscht hatten. Zuvor hatte Zurich Insurance Group den Plan aufgegeben, den englischen Konkurrenten RSA Insurance Group zu übernehmen. Im Januar wurde Mario Greco, ehemaliger Chef von Generali, zum CEO von Zurich Insurance ernannt. Am 27. Mai 2016 beging Martin Senn Suizid.", "section_level": 2}, {"title": "Tochterunternehmen der Zurich Insurance Group.", "content": "Im Dezember 1991 wurde in St. Ingbert das Tochterunternehmen \"Baden‐Badener Versicherung AG\" gegründet. Das Unternehmen hat sich spezialisiert auf Versicherungsprodukte für private Haushalte und wurde dann als Maklerversicherer aktiv. Das Unternehmen wurde 2017 aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Globale Tätigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nordamerika.", "content": "Der US-Markt wird hauptsächlich von der Farmers, der drittgrössten Privat- und Haftpflichtversicherungs-Gesellschaft in Amerika, bedient. Die 1928 gegründete Farmers wurde 1998 von \"Zurich\" übernommen und operiert heute in 41 Staaten durch ein Netzwerk von 20'000 Mitarbeitern. Im Juli 2009 übernahm \"Zurich\" über ihre Tochtergesellschaft Farmers die US-Autoversicherssparte der AIG. Zurich North America Commercial mit Sitz in Chicago ist der drittgrösste Anbieter von Schadensversicherungen in Nordamerika. Sie bietet vor allem Lösungen für Kleinbetriebe, mittlere Märkte und grosse Unternehmenskunden. Im Jahr 2005 erzielt Zurich North America Commercial ein Bruttoprämieneinkommen von 12,5 Milliarden USD.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "In Europa ist die \"Zurich\" hauptsächlich an den Märkten im Vereinigten Königreich, Deutschland (Zurich Gruppe), der Schweiz, Italien, und Spanien vertreten. Weitere Europäische Märkte sind Österreich (Zürich Versicherung Österreich), Irland, Portugal, Türkei und Russland.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Das übrige internationale Geschäft umfasst die Regionen Lateinamerika, Südafrika, Australien, Japan und den Grossraum Volksrepublik China/Südostasien.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftsstruktur.", "content": "\"Zurich\" betreut Kunden in mehr als 170 Ländern und unterhält Geschäftsbereiche in Europa, Nordamerika, dem asiatisch-pazifischen Raum und Lateinamerika. Die Zurich Insurance Group AG ist in drei Kerngeschäftsbereiche untergliedert:", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines Versicherungsgeschäft.", "content": "Zurichs General Insurance betreut Privatpersonen, kleine und mittelgrosse Unternehmen sowie wichtige multinationale Konzerne mit Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Kfz, Eigenheim und Handel.", "section_level": 2}, {"title": "Global Life.", "content": "Im Rahmen von Global Life bietet \"Zurich\" seinen Kunden Produkte in den Bereichen Lebensversicherung, Sparen, Kapitalanlagen und betrieblicher Altersversorgung an.", "section_level": 2}, {"title": "Farmers.", "content": "Das Segment Farmers umfasst einen landwirtschaftlichen Verwaltungsservice, der nicht schadensbezogene Verwaltungsleistungen für die (nicht zu \"Zurich\" gehörenden) Farmers Exchanges erbringt, sowie das Farmers RE-Geschäft, das durch die Gruppe von den Farmers Exchanges übernommene Rückversicherungen umfasst. Die Zurichs Farmers Insurance Group ist die drittgrösste Versicherungsgruppe in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 2}, {"title": "Produkte.", "content": "Die Zurich Insurance Group AG bietet allgemeine Versicherungsprodukte und Lebensversicherungsprodukte für Privatpersonen, kleine und mittelgrosse Unternehmen sowie multinationale Konzerne an, u. a. Kfz-, Gebäude-, allgemeine Haftpflicht-, Lebens- und Critical-Illness-Versicherungen sowie Spar-, Kapitalanlage-, Renten- und Altersvorsorgepläne.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzleistung und -informationen.", "content": "Die Zurich Insurance Group AG (\"Zurich\") ist an der SIX Swiss Exchange unter dem Ticker ZURN kotiert. Am 31. Dezember 2012 waren 148,300,123 voll eingezahlte Namenaktien im Umlauf, die von 124,847 Aktionären gehalten wurden. 24,7 % dieser Namenaktien wurden von Privatpersonen gehalten (15,3 % aller ausgegebenen Aktien), 7,2 % von Stiftungen und Rentenfonds (4,5 % aller ausgegebenen Aktien) und 68,1 % von anderen juristischen Personen (42,3 % aller ausgegebenen Aktien). Für das Gesamtjahr 2012 verzeichnete \"Zurich\" ein (den Aktionären zurechenbares) Nettoeinkommen nach Steuern von USD 3,878 Milliarden, eine Steigerung von 3 % gegenüber dem Vorjahr, sowie einen operativen Gewinn von USD 4,075 Milliarden. Für das Gesamtjahr kündigte das Unternehmen eine Dividende in Höhe von CHF 17.00 an, die im April 2013 ausbezahlt wird. Das Unternehmen verfügte am 31. Dezember 2012 über eine solide Eigenkapitalausstattung mit einer Solvency 1 Ratio von 278 % und einer Swiss Solvency Test Ratio von 178 % am 1. Juli 2012, was weit über den Mindestkapitalanforderungen liegt. Die Stärke von \"Zurichs\" Bilanz spiegelt sich in den Berichten der Rating-Agenturen wider. Mit Stand vom 31. Dezember 2012 wurde die Zurich Insurance Company AG von Standard and Poor’s mit \"AA-/stable\" bewertet, von Moody’s mit \"Aa3/stable\" und von A.M. Best mit \"A+/stable\". Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich alle im Folgenden genannten Zahlen auf das zum 31. Dezember endende Geschäftsjahr und lauten auf Millionen USD.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zurich Insurance Group \"(Zurich)\" mit Sitz in Zürich ist eine international tätige Schweizer Finanzdienstleistungsgesellschaft und die Muttergesellschaft der \"Zürich Versicherungs-Gesellschaft\". Bis Ende März 2012 hiess sie \"Zurich Financial Services\" (ZFS).", "tgt_summary": "苏黎世保险集团有限公司(Zurich Insurance Group Ltd,ZURN),通常称为“苏黎世”,是一家瑞士保险公司,总部位于瑞士苏黎世。苏黎世保险集团是瑞士最大的一家保险公司。截至 2013 年,根据《福布斯》杂志公布的“全球上市公司 2000 强”排行榜,苏黎世为全球第 75 大上市公司, 截至 2011 并在 Interbrand 全球最佳品牌 100 强排行榜上位列第 94 名。", "id": 733384} {"src_title": "Knochenleitung", "tgt_title": "骨传导", "src_document": [{"title": "Hintergründe.", "content": "Schall stellt die Ausbreitung von kleinsten Druck- und damit auch Dichteschwankungen in einem elastischen Medium dar. Trifft Schall aus einem gasförmigen Medium – hier der Luft – auf einen Schädel, so werden dort nicht nur das Trommelfell und in der Folge die Gehörknöchelchen in Schwingung versetzt, sondern ein gewisser Betrag des Luftschalls wird bei entsprechender Intensität in Körperschall umgewandelt und führt zu Schwingungen des gesamten Schädels. In ähnlicher Weise übertragen sich die Vibrationen eines schwingenden festen Körpers (Vibrator), etwa einer Stimmgabel oder Luft-Schallgebers (Kopfhörers). Die Schwingungen können folgende physikalische Wellenformen annehmen: Die auf das Schläfenbein auftreffenden unterschiedlichen Schwingungsformen überlagern sich in ihren entsprechenden Amplituden und Wellenphasen. Hieraus werden in komplexer Weise „Schalleindrücke“ generiert. Die schwingenden Knochen des Schläfenbeines regen die Luftsäulen im äußeren Gehörgang und in der Paukenhöhle an. Die Gehörknöchelchen-Kette aber auch die Innenohrflüssigkeit führen durch die Schwingungen bedingt zu sogenannten Relativbewegungen dieser Strukturen. Die Verformungsschwingungen im Bereich des Felsenbeines können ihrerseits Verformungen im knöchernen Labyrinth und dadurch zu Auslenkungen im häutigen Labyrinth führen. Somit sind in jeweils unterschiedlicher Weise alle Abschnitte des Hörorgans an der Entstehung des Schalleindrucks aus der Knochenleitung beteiligt.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Messung.", "content": "Setzt man einen Luft-Schallgeber (Kopfhörer) direkt auf den Schädel auf, so muss man den Schallpegel um etwa 50 Dezibel erhöhen, um die gleiche Lautstärkeempfindung zu erzielen wie über das Ohr. Für Hörmessungen über Knochenleitung wird ein spezieller Knochenleitungshörer mit genormter Auflagefläche und genormtem Auflagedruck auf den Warzenfortsatz des Schläfenbeins (Knochen direkt hinter der Ohrmuschel) gesetzt und mit einem Kopfbügel festgehalten. Um auf diesem Weg die normale Hörschwelle feststellen zu können, muss der Schwellenkraftpegel der vom Knochenleitungshörer abgegebenen Vibration deutlich höher sein als beim Luftleitungshörer. Das Audiometer wird aber so kalibriert, dass die normale Hörschwelle auch bei Messung mit dem Knochenleitungshörer wieder als Null Dezibel angegeben wird. Wird der Knochenleitungshörer auf der Stirne aufgesetzt, ist zur Erreichung der Hörschwelle ein rund zehn Dezibel höherer Schwellenkraftpegel erforderlich. Wird das über Knochenleitung angeregte Ohr verschlossen (etwa durch Kopfhörer oder Gehörschützer), entsteht ein geschlossenes Luftvolumen im äußeren Gehörgang, was zu einer Erniedrigung des Hörschwellenpegels führt. Die Knochenleitung ist von medizinischer Relevanz, weil sie im Gegensatz zur Luftleitung das Mittelohr umgeht. Patienten mit Schädigungen des Mittelohres oder des Außenohres können daher über die Knochenleitung Schall normal wahrnehmen, während sie beim Hören über Luftleitung deutliche Defizite zeigen. Die audiometrische Prüfung der Knochenleitung beim Rinne-Versuch und bei der Tonaudiometrie nutzt dieses zur Differentialdiagnose einer Hörstörung. Bei normalem Hören über Knochenleitung, aber verschlechtertem Hören über Luftleitung handelt es sich um eine Schallleitungsschwerhörigkeit, bei gleicher Verschlechterung des Hörens über Luft- und Knochenleitung um eine Innenohrschwerhörigkeit. Von praktischem Nutzen kann der Knochenschall beziehungsweise die Knochenleitung für Hörbehinderte mit einer Schallleitungsschwerhörigkeit sein. In bestimmten Fällen wird Knochenschall mit einem Knochenleitungshörgerät zur Behebung der Hörstörung genutzt. Dabei wird der Luftschall auf den Schädelknochen übertragen, wobei das Innenohr dann die Schallvibrationen empfangen kann. Im Alltag ist das Phänomen durch die Gewohnheit von Dirigenten und Chorleitern bekannt, die Stimmgabel auf den Schädel aufzusetzen und so den Kammerton direkt durch den Knochen zu hören. Bei Verwendung von Gehörschutz oder In-Ear-Monitoring führt die Knochenleitung bei bestimmten Musikinstrumenten (Gesang, Blechblasinstrumente) zu einer Klangverfälschung. Beim Hören der eigenen Stimme wird der subjektive Höreindruck von den durch die Knochen geleiteten Schallanteilen erheblich mitgeprägt. Nach Ausschaltung dieses Knochenschallanteils, zum Beispiel bei der akustischen Wiedergabe der eigenen Stimme von einem Magnetband oder einem anderen Tonträger, bemerkt man deutlich die gehörte Veränderung.", "section_level": 1}, {"title": "Grafische Darstellung der Messergebnisse, Interpretation.", "content": "Nachdem an beiden Ohren die Luftleitungsmessung über die aufgesetzten Kopfhörer erfolgt ist, bekommt der Patient einen Knochenleitungshörer aufgesetzt, er sitzt direkt auf dem Schädelknochen auf. Hiermit können analog zur Luftleitung die Hörschwellen der Knochenleitung bestimmt werden. Man erhält in dieser Relativdarstellung dann, für jedes Ohr – also rechtem und linkem Ohr – getrennt durch Verbindung der Hörschwellenpunkte die sogenannten Hörschwellenkurven für die Luftleitung sowie für die Knochenleitung. Grundsätzlich werden die Befunde des rechten Ohres in roter Farbe (Symbole für Luftleitung „O“ rechts, „X“ links; Symbole für Knochenleitung „<“ rechts, „>“ links) in das linke Feld eingetragen, die Befunde des linken Ohres in blauer Farbe in das rechte Feld. Bei Audiogrammen, bei denen die eingetragenen Kurven nur geschwärzt wiedergegeben sind, geben die verwendeten Zeichen zusätzlichen Aufschluss, welche Graphik für das rechte und welche für das linke Ohr steht. So wird die Hörschwelle über Kopfhörer, die sogenannte Luftleitung, für das rechte Ohr mit einem Kreis „O“ eingetragen, für das linke mit einem Kreuz „x“.", "section_level": 1}, {"title": "Schallleitungsstörung.", "content": "Werden die in der Audiometrie angebotenen Töne über die Luftleitung schlecht, aber über die Knochenleitung gut wahrgenommen, spricht man von einer Schallleitungsstörung. Vereinfacht sind die Ursachen hierfür, alles was den Schall auf seinem Weg vom Außenohr ins Innenohr behindert.", "section_level": 2}, {"title": "Schallempfindungsstörung.", "content": "Im Vergleich dazu steht die Schallempfindungsstörung, mit ihren Ursprung im Innenohr oder den damit verbundenen nervalen Verschaltungen. Die Audiogramme zeigen Hörkurven die sowohl für die Knochen- als auch für die Luftleitung parallel verlaufen, jedoch liegen die einzelnen Hörschwellen deutlich über den Grenzen von Normalhörenden; siehe Abbildung des 13-jährigem Jungen mit Alport-Syndrom.", "section_level": 2}], "src_summary": "Knochenleitung, auch Knochenschall genannt, bezeichnet die Weiterleitung von Schall-Schwingungen bzw. Vibrationen durch den das Gehörorgan umgebenden Schädelknochen unter Umgehung des Mittelohrs. Die Wahrnehmung des „Knochenschalls“ wird wegen des hohen Schallwellenwiderstands des Schädelknochens normalerweise von den als Luftschall übertragenen Signalen überdeckt.", "tgt_summary": "骨传导是一种声音传导方式,即通过将声音转化为不同频率的机械振动,通过人的颅骨、骨迷路、内耳淋巴液传递、螺旋器、听神经、听觉中枢来传递声波。相对于通过振膜产生声波的经典声音传导方式,骨传导省去了许多声波传递的步骤,能在嘈杂的环境中实现清晰的声音还原,而且声波也不会因为在空气中扩散而影响到他人。", "id": 115351} {"src_title": "Zigmantas Balčytis", "tgt_title": "吉格曼塔斯·巴尔齐季斯", "src_document": [{"title": "Ausbildung und Berufliches.", "content": "Nach dem Abschluss zum Finanzwirt an der Vilniusser Universität 1976 arbeitete er in verschiedenen leitenden Verwaltungsfunktionen (Industrieministerium, litauischer Komsomol, Staatliche Philharmonie, Gewerkschaft), wechselte 1992 in die Privatwirtschaft (Asfalthersteller) und wurde 1994 in der Stadtverwaltung von Vilnius tätig. 1996 bis 2000 arbeitete er für das litauisch-ungarische Gemeinschaftsunternehmen \"Lithun\". Seit seinem Einzug ins Parlament im November 2000 ist er Berufspolitiker.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Bereits seit 1990 war Zigmantas Balčytis Mitglied der Litauischen demokratischen Arbeits- Partei LDDP, die Nachfolge der Litauischen Kommunistischen Partei (LKP). 1995 wurde er Abgeordneter im Rat der Stadtgemeinde Vilnius. Nach der Vereinigung der LDDP und der LSDP 2001 zur Litauischen Sozialdemokratischen Partei wurde er im Oktober 2001 als Kandidat der LSDP im Wahlkreis Šilalė-Šilutė direkt ins Parlament gewählt. 2004 und 2008 schaffte er die Wiederwahl, jeweils bereits im ersten Wahlgang (= mehr als 50 % der abgegebenen Stimmen). Seit November 2008 ist er Fraktionsvorsitzender der Fraktion der Sozialdemokraten im Seimas. Nach der Regierungsübernahme der Sozialdemokraten im Juli 2001 war Balčytis Mitglied der Regierungen von Algirdas Brazauskas und Gediminas Kirkilas, zunächst als Verkehrsminister vom Juli 2001 bis April 2005 und dann als Finanzminister ab April 2005 bis März 2007. Am 26. März 2007 reichte er seinen Rücktritt ein, obwohl sein Sohn, der wegen Urkundenfälschung und Bestechungsversuch vor Gericht stand, zuvor am selben Tag freigesprochen worden war. In der Zeit als kommissarischer Ministerpräsident führte er zudem kommissarisch das Arbeits- und Sozialministerium. Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 2009 kandidierte Balčytis als Nummer 4 der Liste der Sozialdemokraten und zog durch Stimmenhäufung als einer von drei gewählten Mandataren dieser Partei ins Europaparlament ein. 2014 war er Kandidat zum litauischen Präsidenten bei der Präsidentschaftswahl in Litauen 2014. In der Stichwahl konnte er sich aber gegen die bisherige Präsidentin Dalia Grybauskaitė nicht durchsetzen. Bei der Europawahl in Litauen 2014 gelang er mit der LSDP-Parteikollegin Vilija Blinkevičiūtė zum Europarlament. Ab 2015 war er stellvertretender Parteivorsitzender der LSDP, Stellvertreter von Algirdas Butkevičius.", "section_level": 1}, {"title": "Gescheiterte Wahl zum Ministerpräsidenten.", "content": "Am 20. Juni 2006 fand im Parlament die Abstimmung über die Wahl von Zigmantas Balčytis zum neuen litauischen Ministerpräsidenten statt. Zum Zeitpunkt der Wahl verfügte die Regierungskoalition aus Sozialdemokraten, Bauernpartei, Liberalen und der neuformierten Bürgerdemokratie über 52 Stimmen. Bei der Wahl, die in offener Abstimmung erfolgte, konnte Balčytis keine weiteren Stimmen für sich gewinnen, um die notwendige Mehrheit der anwesenden Parlamentarier hinter sich zu bringen, die Abgeordneten der Arbeitspartei, auf deren Stimmen Balčytis gehofft hatte, enthielten sich meistenteils (insgesamt 32 Enthaltungen). 48 stimmten gegen ihn. Im Anschluss an diese Abstimmungsniederlage wurde Gediminas Kirkilas als neuer Kandidat der Sozialdemokraten für die Führung einer Minderheitsregierung vorgeschlagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zigmantas Balčytis (* 16. November 1953 in Juodžiai, Rajongemeinde Šilutė) ist ein litauischer sozialdemokratischer Politiker. Er war vom 1. Juni bis zum 4. Juli 2006 kommissarischer Ministerpräsident von Litauen, nachdem Algirdas Brazauskas seinen Rücktritt erklärt hatte. Balčytis konnte im Parlament allerdings keine Mehrheit finden, daraufhin wurde Gediminas Kirkilas am 29. Juni 2006 für die Nachfolge des zurückgetretenen Premierministers Brazauskas nominiert und am 4. Juli zum neuen Premierminister gewählt. Seit Juni 2009 ist er Abgeordneter des Europäischen Parlaments.", "tgt_summary": "吉格曼塔斯·巴尔齐季斯(Zigmantas Balčytis) (1953年-11月16日) 立陶宛政治人物,曾担任立陶宛代总理。", "id": 1006453} {"src_title": "Bahnhof Milano Centrale", "tgt_title": "米兰中央车站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "König Vittorio Emanuele III. legte den Grundstein für das Bauwerk am 28. April 1906, noch bevor ein genauer Bauplan vorlag. Die eigentlichen Bauarbeiten begannen 1913. Aufgrund der durch den Ersten Weltkrieg ausgelösten Wirtschaftskrise in Italien kamen die Bauarbeiten nur langsam voran. Das Empfangsgebäude war anfangs als einfacher Bau geplant, wurde jedoch mit der Zeit immer komplexer und monumentaler, vor allem als Benito Mussolini Premierminister wurde und das Bauwerk die Stärke des faschistischen Regimes repräsentieren sollte. Die ersten Veränderungen betrafen den Bau neuer Bahnsteige mit einer stählernen Bahnsteighalle von 341 Meter Länge und einer Gesamtfläche von 66.500 Quadratmetern durch Alberto Fava. Die Bauarbeiten wurden 1925 wieder aufgenommen und zu Ende geführt, bis schließlich am 1. Juli 1931 der Bahnhof eingeweiht wurde. Der Hauptbahnhof zählt zu den \"Grandi Stazioni\" Italiens und wird seit August 2005 von den Ferrovie dello Stato renoviert, welche die dreizehn Hauptbahnhöfe Italiens betreibt. 2010 benannte man den Bahnhof nach der Heiligen Franziska Xaviera Cabrini \"(Francesca Saverio Cabrini)\", er wird jedoch in der Beschilderung und im Fahrplan weiter nur als \"Milano Centrale\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Der Architekt der \"Stazione Centrale\" war Ulisse Stacchini, der 1912 den Architekturwettbewerb gewann. Die Planung lehnte sich an die Union Station in Washington, D.C. an. Sein eklektizistischer Stil enthält sowohl historistische Elemente, etwa aus der römischen und klassizistischen Monumentalarchitektur als auch solche aus Jugendstil und Art déco. Erst 1935 vollständig fertiggestellt, war er stilistisch nicht mehr aktuell, entsprach aber in seinen schweren Formen dem Geschmack der Faschisten. Andere Großbahnhöfe in Italien wurden zu dieser Zeit schon in sehr viel modernerer Gestaltung errichtet, etwa der Bahnhof Santa Maria Novella in Florenz. So wurde der Stil des Milano Centrale auch als \"Assiro-Milanese\" (assyrisch-mailändisch) verspottet. Das Empfangsgebäude hat eine Breite von 200 Metern und eine Höhe von 72 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Kapazität.", "content": "Der Kopfbahnhof hat 24 Gleise, jeden Tag nutzen ihn 320.000 Passagiere von täglich etwa 500 Zügen, im Jahr also insgesamt 120 Millionen Fahrgäste. Der einzige Fernverkehrszug von/nach/via Mailand, der nicht den Bahnhof Centrale anfährt, ist der EuroStar-Zug Torino Porta Nuova – Mailand – Roma Termini, welcher den Bahnhof Milano Porta Garibaldi anfährt. Zwischen 2012 und 2018 wurde der Bahnhof nicht von Zügen des Trenitalia-Konkurrenten Nuovo Trasporto Viaggiatori angefahren, sie haben stattdessen in Porta Garibaldi und Rogoredo gehalten. Seit Mai 2018 fahren diese Züge auf dem Laufweg von Turin nach Venedig sowie nach Rom über Milano Centrale. Jedoch ist der Bahnhof nicht an die Vorortbahnen der lombardischen Hauptstadt, des Servizio ferroviario suburbano di Milano, angeschlossen. Ein geplanter Tunnel zwischen Centrale, Porta Garibaldi und dem Bahnhof Porta Genova soll diesem Problem Abhilfe schaffen. Die \"Stazione Centrale\" stellt auch lokal einen wichtigen Knotenpunkt dar: Dort treffen sich die Linien 2 und 3 der Metropolitana di Milano, außerdem zahlreiche Autobus- und Straßenbahnlinien.", "section_level": 1}, {"title": "Gleis 21.", "content": "Von Dezember 1943 bis Januar 1945 wurden von \"Gleis 21\" (damals Gleis 1) aus italienische Juden und politische Gefangene deportiert. Das in einem seitlich unterhalb der Haupthalle gelegenen Gleisniveau 21 diente ursprünglich der Post als Sortier- und Verladestation und verfügte über einen separaten Eingang in der Via Ferrante Aporti an der Ostseite des Bahnhofs, zu dem die Gefangenen von dem als Sammellager dienenden San-Vittore-Gefängnis gebracht wurden. Der erste Zug mit jüdischen Gefangenen ging am 6. Dezember 1943 direkt in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Von den 169 Deportierten des ersten Transports überlebten nur 6 den Holocaust. Der letzte Zug verließ Mailand am 15. Januar 1945. Bis dahin waren 20 Transporte abgegangen, zwölf mit jüdischen, fünf mit politischen und drei mit gemischt jüdischen und politischen Gefangenen. Die Transporte mit den jüdischen Gefangenen gingen zum Großteil teils direkt, teils über das Durchgangslager Fossoli nach Auschwitz. Die politischen Gefangenen teils über Fossoli oder über das Durchgangslager Bozen nach Bergen-Belsen, Ravensbrück oder Flossenbürg. Seit 2013 erinnert dort eine Gedenkstätte an die Shoa. Zur Gedenkstätte gehört auch eine Wand mit den Namen der mit den beiden ersten Transporten nach Auschwitz deportierten 774 Juden von denen 27 überlebten, darunter die Senatorin auf Lebenszeit Liliana Segre.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Fernverkehr sind zahlreiche Großstädte in Italien und den Nachbarländern erreichbar. Direktanbindungen existieren unter anderem nach Zürich, Marseille, Rom und Neapel. Im Regionalverkehr bedienen folgende Linien Milano Centrale:", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Metro Mailand:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stazione di Milano Centrale (oder kurz Milano Centrale) in Mailand ist ein Kopfbahnhof und einer der wichtigsten Bahnhöfe im europäischen Verkehrsnetz. Er wurde 1931 offiziell eingeweiht, um den alten Hauptbahnhof von 1864 zu ersetzen, der seit der Einweihung des Simplontunnels 1906 dem erhöhten Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war. Der Zutritt zu einem Teil des Bahnhofes rund um die Gleisanlagen ist ohne Fahrkarte verboten.", "tgt_summary": "米兰中央车站()是意大利城市米兰的主要铁路车站,也是欧洲主要铁路车站之一,位于米兰市中心的奥斯塔公爵广场,始建于1864年,1931年启用目前的车站设施。有高速列车通往博洛尼亚(以及罗马)、都灵,和普通铁路通往博洛尼亚、都灵、威尼斯、热那亚、Domodossola(继续前往伯尔尼)、Chiasso(继续前往苏黎世)和莱科,亦连接市内的米兰地铁中央站。", "id": 2814989} {"src_title": "Militärwissenschaft", "tgt_title": "军事学", "src_document": [{"title": "Teilgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übergreifende Wissenschaftsbereiche.", "content": "Die Militärwissenschaft ist eine Grenzwissenschaft. Sie vereint in sich Disziplinen und Zweige aus dem Bereich der Gesellschafts-, Natur- und der Technikwissenschaften. Ebenso wie die Definition sind die Teilgebiete der \"Militärwissenschaften\" nicht abschließend festgelegt. Oft werden bestimmte militärische Spezialisierungen eines Faches, zum Beispiel Wehrmedizin oder Militärgeographie, Teil der Militärwissenschaften. Insbesondere gibt es große Schnittmengen: Einige militärische Spezialgebiete wie zum Beispiel Operations Research oder Logistik wurden im Laufe der Zeit weiterentwickelt und sind heute vornehmlich zivile Fachgebiete.", "section_level": 2}, {"title": "Zweige der Militärwissenschaften in der DDR.", "content": "Die in der DDR als selbstständige Wissenschaftsdisziplin anerkannte \"Militärwissenschaft\" war in die folgenden Wissenschaftszweige und Bestandteile untergliedert: Die Gebiete der Militärwissenschaft wurden meist aus zwei Perspektiven bearbeitet: aus der theoretischen und der angewandten. Die nicht geringe Distanz zwischen beiden Teilen, wie zwischen Theorie und militärischer Praxis überhaupt, sollte durch eine effektive operativ-taktische Ausbildung verringert werden. Das militärtheoretische Denken in der DDR war von Anfang an aufgrund der umfassenden politischen und militärischen Dominanz der UdSSR durch die Gestaltung der sowjetischen (russländischen) Wissenschaftsdisziplin \"Militärwissenschaft\" (russ. \"военная наука\") geprägt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Militärwissenschaft entwickelte sich in einem langen historischen Prozess im engen Zusammenhang mit der Militärpolitik der Völker, Staaten, Klassen, Nationen und Bündniskoalitionen, aber auch den Streitkräften, und den von ihnen geführten Kriegen, der Kriegskunst und dem militärtheoretischen Denken. Elemente der Militärwissenschaft entstanden wahrscheinlich bereits mit den Anfängen der Entwicklung menschlicher Gesellschaft weit vor der Antike. Auf einer internationalen Militärhistorikertagung in Teheran wies Abraham Malamat bereits im Jahr 1976 in seinem Vortrag begründet nach, dass in der Bibel nicht nur der Verlauf aller Kriegsformen beschrieben ist, sondern dass dort klare theoretische Formulierungen einer Kriegslehre enthalten sind. Die ältesten europäischen schriftlichen Überlieferungen aus der Zeit des Trojanischen Krieges stammen von Homers Werk Ilias. Nicht durch Dichtung, sondern auf der Basis mehrerer Tempelinschriften ist die Überlieferung der Schlacht bei Kadesch um 1274 v. Chr. zwischen dem altägyptischen Pharao Ramses II. und dem Hethiterkönig Muwattalli II. überliefert. Sie gilt als bestdokumentierte Beschreibung eines Krieges und des Kriegswesen in der Antike bis zu diesem Zeitpunkt. Eine erste systematische Beschäftigung mit dem Kriegswesen an sich war das Buch \"Die Kunst des Krieges\" des chinesischen Generals Sunzi im 5. Jahrhundert vor Christus. Es gilt als das älteste erhaltene Werk über Strategie. Insbesondere aus römischer Zeit sind viele theoretische Werke über das Militärwesen und den Festungsbau überliefert. Der Spätrömische Militärtheoretiker Flavius Vegetius Renatus verfasste im 4. Jahrhundert mit \"Epitoma rei militaris\" ein Werk über das Militär und Kriegsführung das im Mittelalter und bis weit in die Neuzeit hinein als Standardwerk galt. Der byzantinischen Kaiser Leontos VI (866 – 912 n. Chr.) schrieb circa 900 n. Chr. die erste, heute bekannte Abhandlung über militärischen Logistik im Rahmen seines Werkes \"Summarische Auseinandersetzung der Kriegskunst\", das unter der Bezeichnung der \"Leoninischen militärischen Institute\" bekannt geworden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehungs- und Begriffsgeschichte bis 1800.", "content": "Obwohl das Frankreich Ludwig XIV. (1638–1715), die Heimat des Militärwesens (franz. \"militaire\"), auf der Höhe seiner europäischen Macht stand, tauchte das Wort Militär/militärisch in deutschen Buchtiteln nicht auf. In Deutschland erschien der Begriff \"Kriegs–Wissenschaft\" erstmals im Jahr 1699 in einem Buchtitel von Johann Sebastian Gruber. Dessen allgemeine Verwendung ist wohl erst mit der Herausgabe der Zeitschrift \"Kriegsbibliothek oder gesammelte Beiträge zur Kriegswissenschaft\" (1774–1781) durch Georg Dietrich von der Groeben markiert. Bis ins 18. Jahrhundert wurde das Militärwesen und die Führung der Truppen oft als Kriegshandwerk oder Kunst und nicht als Wissenschaft verstanden. So wurden Offiziere in den Einheiten während des praktischen Dienstes ausgebildet. Eine wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Militär- und Kriegswesen bildete, bis auf Militärgeschichte, die Ausnahme. Außer auf Kriegsbaumeister – später Ingenieure – die für den Festungskrieg gebraucht wurden, war für Offiziere keine höhere Bildung vorgesehen oder Voraussetzung. Ab dem 17. Jahrhundert wurden die Offiziere der Artillerie und Ingenieure an speziellen Militärschulen, wie der 1682 gegründeten französischen \"École d' artillerie\" ausgebildet. Im 18. Jahrhundert und Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden erste allgemeine Militärschulen und Militärakademien, um alle angehenden Offiziere genügend theoretisch auszubilden. So im Jahr 1751 die Theresianische Militärakademie in Wien von Feldmarschall Daun dem das Zitat zugeschrieben wird: \"Generals und Officiers müssen begreiflich gemacht werden, daß die Kriegskunst kein zunftmäßiges Handwerk, sondern eine weitreichende Wissenschaft seye.\" Im 18. Jahrhundert wurden für die Forschung und Lehre kriegswissenschaftliche Lehrstühle an deutschsprachigen Universitäten gegründet. Die ersten waren an den Universitäten Erlangen, Göttingen, Marburg und Würzburg.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehungs- und Begriffsgeschichte am Beginn des 19. Jahrhunderts.", "content": "In den Koalitionskriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde erkannt, dass eine reine praktische, auf die Truppengattung ausgerichtete Ausbildung für das Führerkorps nicht mehr ausreichend war. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Militärwesen nahm einen großen Aufschwung. In großen preußischen Garnisonsstädten wurden \"Offizierbildungsvereine\" gegründet und viele Offiziere hörten Vorlesungen an den Universitäten. Die \"Militärische Gesellschaft\", gegründet im Jahr 1801 von Scharnhorst (1755–1813) nach dem Vorbild anderer wissenschaftlicher Gesellschaften, verlangte von jedem zukünftigen Mitglied eine eigenständige militärwissenschaftliche Ausarbeitung. Ein Festvortrag an der Führungsakademie der Bundeswehr 1967 formulierte: „Scharnhorst [...] hatte zwei Leitgedanken aufgestellt: ‚Innige Vereinigung von Nation und Armee und Hereintragen der echten Idee von Wissenschaft in das Handwerk des Krieges’, d. h. das Handwerk beherrschen und mit der Wissenschaft verbinden.“ Im Jahr 1801 wurde mit ausgewählten Teilnehmern, darunter Carl v. Clausewitz (1780–1831), eine \"Akademie für junge Infanterie- und Kavallerieoffiziere\" formiert. Zu ihren Lehrkräften zählte Ludwig Müller (1734–1804), der als ein Begründer einer Militärgeographie im deutschsprachigen Raum gilt. Im Jahr 1801 wechselte er von der Ausbildung von Fahnenjunkern an der Potsdamer Ingenieursakademie und der Berliner Inspektionsschule als Dozent für kartographische Probleme, Terrainlehre und Kastrametation (Castrometrie, militärisches Lagerwesen) an diese Akademie. In seinem Werk „\"Die Terrænlehre“\" (1807) unterschied er deutlich zwischen Kunst und Wissenschaft: „[...] \"unter den verschiedenen Fächern, die diese Kriegskunst umfasst wählte man bald dieses bald jenes zur Übung seines militärischen Scharfsinns und so entstanden nach und nach durch den fortgesetzten Fleiß mehrerer Jahrhunderte die einzelnen Lehrgebäude, die den Namen Kriegswissenschaften führen. [...] Über das Terræn aber, die Grundwissenschaft der meisten so eben genannten Theile der Kriegskunst hat bisher noch niemand bisher etwas zusammenhängendes geschrieben.“\" Das war ein deutlicher Hinweis auf den Anspruch zur Selbstständigkeit der militärischen Geographie und zugleich die enge Zuordnung zur Militärwissenschaft in der Folgezeit. Nach Abschluss des ersten Jahrgangs am 21. Juni 1804 wirkte diese als militärwissenschaftliche Institution bis 1806 in fester Organisationsform. Im Rahmen der Preußische Heeresreform wurde eine wissenschaftliche Ausbildung der Offiziere gefordert. In Preußen wurden deshalb für Offiziersanwärter ab 1810 die Kriegsschulen als militärische Fachschulen eingerichtet. Gleichzeitig stand Offizieren in Generalstabsverwendungen und höheren Truppenkommandeuren die \"Allgemeine Kriegsschule\", zur Verfügung, die im Jahr 1859 in Kriegsakademie umbenannt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Begriffsgeschichte und Clausewitz’ Werk „Vom Kriege“.", "content": "Das bekannteste deutschsprachige militärtheoretische Werk dieser Epoche sind die \"Hinterlassenen Werke des Generals Carl von Clausewitz\", die unter dem Titel \"Vom Kriege\" mit der ersten Ausgabe posthum im Jahr 1832 zur Kriegskunst oder Kriegswissenschaft herausgegeben wurden. Die beiden Begriffe Kriegskunst und Kriegswissenschaften waren für Clausewitz nur unterschieden durch den Zweck: Schaffen und Hervorbringen gegenüber Erforschen und Wissen. Clausewitz beschritt einen Weg, der auf eine Einheit von Militärtheorie, Militärgeschichte und Kriegskunst hinführte. Seit Clausewitz’ Zeiten hat der Begriff des Politischen eine erhebliche Ausweitung erfahren. Für ihn kann Krieg nur aus den jeweiligen politischen Verhältnissen verstanden werden, besitzt dieser allenfalls eine eigene Grammatik, niemals jedoch eine eigene Logik. Clausewitz beschreibt, dass „der Krieg ein Ding sein kann, was bald mehr bald weniger Krieg ist“. Im zeitlichen Vorgriff ist auf Wladimir I. Lenin (1870–1924) hinzuweisen, der diese dialektische Sicht auf den Kriegsbegriff darüber hinaus im Hinblick auf den Friedensbegriff ausmacht. Undenkbar erscheint ihm ein reiner, konfliktloser Frieden, der sich ohne Spannungszustände unterschiedlicher Intensität vollzieht. Die zeitgenössische Friedens- und Konfliktforschung untersucht diese Spannungsbögen. Am überzeugendsten war Clausewitz’ Entdeckung, dass der Charakter eines jeden Krieges von den objektiven politischen Voraussetzungen abhängt. Die militärische Gewalt werde in dosierter Form zur Erreichung bestimmter (politischer) Zwecke angewandt. „Wir können also den politischen Zweck nur so als das Maß gelten lassen, indem wir uns ihn \"in Einwirkung auf die Massen denken, die er bewegen soll,\" so dass also die Natur dieser Massen in Betrachtung kommt.“ Kein Wunder, dass diese Gedankennähe zum politischen Materialismus einen großen Anreiz für Friedrich Engels und Wladimir I. Lenin setzte, das Werk „Vom Kriege“ intensiv zu studieren. Militärwissenschaft, als Wissenschaft verstanden, sollte Kritik am eigenen Gegenstand üben können. Der Unternehmer und Wissenschaftler Friedrich Engels (1820–1895) hat mit Beteiligung von Karl Marx (1818–1883) dieses Prinzip bei der Hervorhebung der geschichtlichen Funktionen des Krieges praktiziert. Er schrieb seine militärwissenschaftlichen Arbeiten unter Einschluss der Kritik am Militär und unter Darstellung des Gegenbildes einer nichtmilitärischen Zukunft. Engels’ wissenschaftliches Credo hieß außerdem: „Im Übrigen würde ich mich an den Grundsatz halten, dass die Militärwissenschaft, ebenso wie Mathematik und Geographie, keine besondere politische Meinung hat.“ Dabei waren Marx und Engels durchaus imstande, zwischen militärischen und diplomatisch-politischen Gesichtspunkten zu unterscheiden und lageabhängig dem Politischen den Vorrang zuzusprechen.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftsdebatte und Ausbildung ab Mitte 19. Jahrhunderts.", "content": "Die deutschen Kriegsakademien und die Kaiserliche Marineakademie sollten eine militärwissenschaftliche Ausbildung auf universitärem Niveau für die angehenden Admiral-/Generalstabsoffiziere durchführen. Die Ausbildung umfasste militärspezifische Fächer und Militärgeschichte sowie Ausbildungsanteile, mit Schwerpunkt Naturwissenschaften und Mathematik, um eine breite wissenschaftliche Ausbildung zu gewährleisten. Geistes- und Politikwissenschaften wurden kaum gelehrt. Für Offiziere der Artillerietruppe und der Pioniertruppe wurde diese Ausbildung an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule, später Militärtechnische Akademie, durchgeführt, die einer Ingenieurausbildung einer technischen Hochschule gleichgestellt war. Dabei spielte der Festungsbau, damals Fortifikationslehre eine außergewöhnlich wichtige Stellung. Ähnliches war an der US-amerikanischen Militärakademie Westpoint oder der französischen École polytechnique das Bauingenieurwesen bis weit ins 19. Jahrhundert festzustellen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde jedoch in Preußen der militärfachliche und praktische Anteil des Studiums so zulasten wissenschaftlicher Fächer gestärkt, dass diese Ausbildung bis zum Ersten Weltkrieg formell zwar ihren wissenschaftlichen Anstrich beibehielt, inhaltlich jedoch auf den Fächerkanon ähnlich der Kriegsschule beschränkt wurde. Die Sicht auf eine kompakte Wissenschaft vom Krieg wandelte sich merklich Mitte des 19. Jh. zu einer ablehnenden Haltung im deutschen Militär. Helmuth von Moltke dem Älteren (1800–1891) schreibt ein Zeitgenosse den Spruch zu: „Ich kenne wohl Eine Kriegskunst, aber nur eine Mehrzahl von Kriegswissenschaften.“ Jedoch wurde ab 1857 durch Moltke eine eigene militärwissenschaftliche Abteilung im preußischen Generalstab gegründet, die mit Historikern, Statistikern und Geographen besetzt wurde. In der Schweiz gibt es seit 1877 eine militärwissenschaftliche Abteilung (Militär Akademie) an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, an der Miliz- und Berufsoffiziere studieren können.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftsdebatte und Ausbildung im Militär des 20. Jahrhunderts.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Schule der Wehrwissenschaften der 1930er Jahre.", "content": "Um die Begriffe Militärwissenschaft oder Kriegswissenschaften und (ab den 1930er Jahren) Wehrwissenschaft wird seither debattiert. Dabei wurde Wehrwissenschaft stets abgegrenzt von Wehrkunde als der Vermittlung von Elementarwissen. Die Anfänge einer deutschen Wehrwissenschaft gehen auf die im Januar 1929 gegründete \"Wehrwissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft\" zurück. Diese war der Vorläufer der \"Deutschen Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften,\" die ab 28. Juni 1933 die wissenschaftliche und publizistische Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft fortsetzte. Die deutsche Schule der Wehrwissenschaft war in der Mitte der 1930er Jahre etabliert; ihr Einfluss auf die sowjetische (russländische) Militärwissenschaft ist klar nachweisbar. Bei Karl Linnebach (1879–1961) wird im Jahr 1939 eine Definition zur Wehrwissenschaft gegeben, die beim Vergleich eine große Ähnlichkeit mit dem Begriff Militärwissenschaft in der sowjetischen Militärenzyklopädie vierzig Jahre später ausweist.", "section_level": 3}, {"title": "Nachkriegsentwicklung der Konflikt- und Friedensforschung.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Verhalten durch einen eigentümlichen Widerspruch gekennzeichnet. Einerseits war Alles Militärische suspekt. Im Nachkriegs-Deutschland mussten bis auf Einzelfälle, die Militärgeschichte betreffend, militär-/wehrwissenschaftliche Lehre und Forschung an den Hochschulen eingestellt werden. Andererseits führte die ideologisch initiierte Systemauseinandersetzung zum militärischen Rüstungswettlauf. Gespeist aus den leidvollen Kriegserfahrungen war ein wirklicher Antimilitarismus im Entstehen. Einige (west-)deutsche Universitäten verabschiedeten eine Zivil- oder Friedensklausel, die jegliche militärische Forschung und Lehre unter Verbot oder unter Vorbehalt der Hochschulleitung stellte. Als komplementäre Entwicklung zu den Militärwissenschaften entstand die zivil ausgerichtete Konflikt- und Friedensforschung.", "section_level": 3}, {"title": "Militärgeschichte und Wehrwissenschaften nach 1950.", "content": "Eine Ausnahmeerscheinung bot die Universität Münster, die Werner Hahlweg (1912–1989) eine Dozentenstelle (Ende 1950) und später eine Professur (1957) in Geschichte bereitstellte, da Militärgeschichte nicht gelehrt werden durfte. Die Universität war noch im Jahr 1977, ein Jahr vor der Hahlwegs Emeritierung, als einzige (west-)deutsche Hochschule mit einem Lehrstuhl für Militärgeschichte und Wehrwissenschaft ausgestattet. Von Beginn an war die militärwissenschaftliche Arbeit von Werner Hahlweg auf Clausewitz und dessen Werk \"Vom Kriege\" sowie die Vorbereitung von Neuauflagen (1952, 1966, 1972) gerichtet. Die Wehr- und Militärwissenschaften boten die notwendige Fachgrundlage zu seinen sachgerechten Kommentaren und Anmerkungen. Hahlweg betonte die Notwendigkeit einer interdisziplinären Arbeit und einer Einbeziehung der Forschungsergebnisse des Ostens sowie der Beschäftigung mit Marx, Engels und Lenin zu militärtheoretischen Fragen. Auf diese Weise gelangte Hahlweg zu der Überzeugung, dass die Militärwissenschaft eine notwendige Hilfswissenschaft der Militärgeschichte ist. „\"Der Militärhistoriker muss sie\" [die Militärwissenschaft] \"in der Tat dort beherrschen, wo es sein Gegenstand erfordert. Umgekehrt ist freilich die Militärgeschichte eine unerlässliche Hilfswissenschaft der Militärwissenschaft: [...] um nicht bereits vorliegende Erfahrungen immer wieder aufs Neue machen zu müssen\".“ Werner Hahlweg erkennt zwischen Militärwissenschaft und Militärgeschichte grundsätzlich eine dialektische Einheit bei lediglich verschiedenem Ansatz- und Schwerpunkt.", "section_level": 3}, {"title": "Militärtheoretische Elemente in der Ausbildung.", "content": "Andererseits entwickelte sich im beginnenden „Kalten Krieg“ ein praktisches Bedürfnis nach militärischem Denken. Im Jahr 1952 entsteht in der Bundesrepublik eine \"Gesellschaft für Wehrkunde\" (GfW), später umbenannt in \"Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik\" (GfW, 1990), nachfolgend in \"Gesellschaft für Sicherheitspolitik\" (GSP, 2014). In der DDR wird im Jahr 1952 zur wehrpolitischen und vormilitärischen Ausbildung die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) gegründet. Die militärwissenschaftliche Arbeit wird im Jahr 1959 mit der Gründung der Militärakademie der NVA institutionalisiert. Während in anderen Ländern (z. B. in der Schweiz seit 1877, in Frankreich und in den USA seit Beginn des 19. Jahrhunderts) die wissenschaftliche Hochschulausbildung für Offiziersanwärter der Regelfall war, wurde dies in Deutschland erst nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt. In den 1970er Jahren wurde für Offiziersanwärter das Studium an den Universitäten der Bundeswehr (in Hamburg, ab 1972; in München, ab 1973) eingeführt.", "section_level": 3}, {"title": "Militärwissenschaftliche Ausbildung in den USA.", "content": "In den Vereinigten Staaten wird \"Military Science\" als Nebenfach an Universitäten meist im Rahmen des Reserve Officer Training Corps-Programms gelehrt. Entstanden sind diese Fakultäten meist aufgrund des Moril-Act im 19. Jahrhundert. Für neu zu gründende Hochschulen, sogenannte Land-Grant-Universitäten erhielten die Bundesstaaten Land vom Staat, mussten dafür jedoch eine militärische Ausbildung einführen und ein Kadettenkorps unterhalten. Entsprechend ist die Lehre und Forschung dort anwendungsspezifisch auf die Ausbildung von Offiziersanwärtern ausgerichtet. An den verschiedenen Generalstabsschulen (engl. \"War Colleges\") der Streitkräfte der Vereinigten Staaten kann meist der akademische Grad eines \"Master of Arts in Military Science\" erworben werden. Diese \"War Colleges\" führen auch Grundlagenforschung in verschiedenen Gebieten der Militärwissenschaften durch. Verschiedene höhere Ausbildungsstätten von NATO-Streitkräften haben sich 2008 zur \"International Society of Military Sciences\" zusammengeschlossen. Forschung betreiben die verschiedenen Zentren für strategische Studien.", "section_level": 3}, {"title": "Militärwissenschaftliche Ausbildung in der DDR 1956–1990.", "content": "In der DDR wurden ab 1956 Offiziersschüler an Offiziersschulen der NVA (ab 1963 zusammengefasst nach Teilstreitkräften) ausgebildet. Mit Umwandlung in Offiziershochschulen der Teilstreitkräfte und der Grenztruppen der DDR wurde im Jahr 1971 die Diplomausbildung eingeführt, jedoch ohne Diplomabschüsse in Militärwissenschaft. Zum institutionellen Zentrum der militärwissenschaftlichen Arbeit in der DDR wurde die Militärakademie „Friedrich Engels“ der NVA in Dresden bestimmt. Erstmals für deutsche Hochschulen kam die Wissenschaftsdisziplin \"Militärwissenschaft\" als kompaktes theoretisches, methodologisches und organisatorisches Wissenschaftsgebäude in Gebrauch. Darüber hinaus waren (Sozial-) Gesellschafts- und Technikwissenschaften vertreten. Als militärische Hochschuleinrichtung war sie mit dem Recht ausgestattet, für die Wissenschaftsdisziplin Militärwissenschaft das Diplom (Dipl. mil.), den Doktor des Wissenschaftszweiges (Dr. rer. mil.) und den Doktor der Wissenschaften (Dr. sc. mil.) zu verleihen. Bis in die erste Hälfte der 1980er Jahre galt für das militärtheoretische Denken in der DDR das ungeschriebene Gesetz, dass die sowjetische (russländische) Militärwissenschaft die Basis für die NVA-Militärwissenschaft ist. Ihre Hauptprämissen waren: Mit dieser sowjetischen Lehre gelangte in den Anfangsjahren der Akademie ein dogmatisiertes weltanschauliches Fundament in die Lehrmeinung, das für längere Zeit unangetastet blieb. Die weltanschauliche Grundlage des militärtheoretischen Denkens in der DDR erfuhr Anfang der 1980er Jahre eine fundamentale Umwälzung, einen Paradigmenwechsel. Zunehmend wurde die einseitige Orientierung der Militärwissenschaft auf das alleinige Objekt – den Krieg, sowie die Kriegskunst und deren Bestandteile Strategie und Operative Kunst hinterfragt. Die Friedensbewahrung und Kriegsverhinderung verlangten, die allgemein-theoretischen Grundlagen für eine DDR-Militärwissenschaft neu zu formulieren und loszulösen vom Gefüge der sowjetischen Militärwissenschaft.", "section_level": 3}, {"title": "Militärwissenschaftliche Ausbildung im 21. Jahrhundert.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Militärwissenschaftliche Ausbildung in Deutschland.", "content": "In der Bundesrepublik Deutschland blieb es bislang beim erklärten Verzicht auf ein gemeinsames Gebäude für Militärwissenschaften. Die Führungsakademie der Bundeswehr ist, im Gegensatz zu ähnlichen Ausbildungseinrichtungen im Ausland (z. B. zum Naval War College), bis heute keine Hochschule und kann damit keine akademischen Grade vergeben. Heute kann in Deutschland nur an der Universität Potsdam der Master-Studiengang in \"War and Conflict Studies\" (vormals \"Military Studies\") studiert werden. An dieser Universität ist auch ein \"Lehrstuhl für Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt\" eingerichtet. Militärgeschichte kann man als Schwerpunktstudium oder Nebenfach im Geschichtsstudium an einigen Universitäten studieren. Außerdem bietet die komplementär zu den Militärwissenschaften entstandene, zivilgesellschaftlich ausgerichtete Konflikt- und Friedensforschung Studienmöglichkeiten an.", "section_level": 3}, {"title": "Verbreitung von militärwissenschaftlichem Gedankengut.", "content": "Nicht zufällig findet sich die militärwissenschaftliche Begriffswelt Clausewitz’ in Studiengängen anderer gesellschaftlicher Bereiche (wie Wirtschaft, Unternehmensführung, Marketing) adaptiert wieder. In der Literatur, z. B. beim Strategieinstitut der Boston-Consulting-Group, sind Werbefeldzüge, Preisoffensiven, strahlende Sieger, schnelle Rückzüge, strategisches Geschick solche prägnanten betriebswirtschaftliche Vorteilsbegriffe mit militärischem Anklang. In Frankreich verabschiedet nicht nur die traditionsreiche Militärakademie \"Ecole Militaire\" als akademisches Ausbildungsinstitut in Paris jährlich Absolventen, sondern seit dem Jahr 2002 auch die nahe gelegene private \"Schule für den Wirtschaftskrieg (Ecole de Guerre Economique)\", um Fachleute für den Kampf um globale Märkte auszubilden. Die Zugehörigkeit dieses Institutes zur Pariser Managementschule \"Ecole Supérieure Libre des Siences Commerciales Appliquées\" gibt einen Hinweis auf die Nähe der Managementlehre zu militärwissenschaftlichem Denken.", "section_level": 3}, {"title": "Begriffe der Militärwissenschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Rolle der Streitkräfte in der Militärwissenschaft.", "content": "Im engen Zusammenhang mit der Anwendung von bewaffneter Gewalt durch die Klassen, Völker, Staaten, Nationen, Koalitionen hat sich die Militärwissenschaft entwickelt. Als ihr bedeutendstes \"Erkenntnisobjekt\" haben sich in einem langen historischen Prozess die \"Streitkräfte\" gezeigt und empfohlen. Die Militärwissenschaft teilt dieses Objekt mit anderen Wissenschaftsdisziplinen. Den \"Gegenstand\" der Militärwissenschaft, die Streitkräfte sowie deren Gebrauch in unterschiedlichen politischen Situationen (Lagen) wissenschaftlich zu bearbeiten heißt: Beschreiben, Erklären, Vorhersagen, Beeinflussen und Verändern. Wie bei jeder Wissenschaft sollten die \"Wissenschaftskriterien\" Prägnanz, Überprüfbarkeit, Ordnung und Systematik Anwendung finden. Die wissenschaftliche Praxis erfordert, das Kriterium \"intersubjektive Verständlichkeit\" umzusetzen und mit abgestimmten eindeutigen Begrifflichkeiten zu arbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Taktische, operative und strategische Streitkräfteformationen.", "content": "Die Strukturelemente der Streitkräfte (militärischen Formationen) sind entsprechend der üblichen Systematik im Wissenschaftszweig \"Theorie der Kriegskunst\" (kurz: Kriegskunst) in drei Ebenen eingeordnet: in die strategische Ebene – adäquat zur (Militär-)Strategie; in die operative Ebene – adäquat zur Operativen Kunst; in die taktische Ebene – adäquat zur Taktik. Bei der tatsächlichen Benennung der militärischen Formationen sind in der Streitkräftepraxis Abweichungen, Kombinationen und Begriffsüberschneidungen festzustellen. Siehe Strukturelemente in den Streitkräften", "section_level": 2}, {"title": "Definition \"Militärwissenschaft\" – im Zeitenwandel.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Meyers Konversations-Lexikon – 1890.", "content": "Es gibt keine einheitliche ausführliche Definition von Militär- oder Wehrwissenschaften. Eine Definition aus dem 19. Jahrhundert:", "section_level": 3}, {"title": "Karl Linnebach, Wehrwissenschaften – 1939.", "content": "Die nachfolgende Definition ist interessant für einen Vergleich mit der Sowjetischen Militärenzyklopädie. \"„Wehrwissenschaften ist der nach dem Weltkrieg aufgekommene Name für die Gesamtheit der Wissenschaften vom Kriege, von der Kriegführung und von der Vorbereitung auf den Krieg. Ihr Gegenstand ist die Gesamterscheinung des Krieges, jede auf den Krieg gerichtete Tätigkeit des Volkes, der Wehrmacht und der Regierung, die Gesamtheit der Dinge, Kräfte und Verhältnisse, die der Krieg berührt, Raum und Zeit in ihrer Beziehung auf Krieg, Kriegführung und Vorbereitung des Krieges.“\"", "section_level": 3}, {"title": "Sowjetische Definition bei Michail W. Smirnow – 1961.", "content": "In der Sowjetunion galt in den 1960er Jahren folgende Ansicht:", "section_level": 3}, {"title": "Deutsches Militärlexikon – 1961.", "content": "Militärwissenschaft; russisch \"Военная наука:\" „Bestandteil der Gesellschaftswissenschaften. Die M. [Militärwissenschaft] erforscht die Gesetze der Vorbereitung und Führung des bewaffneten Kampfes. Die sozialistische M. [Militärwissenschaft] umfaßt die allgemeine Theorie (die allgemeinen Grundlagen) der M. [Militärwissenschaft], die Theorie der Kriegskunst, die Militärgeschichte, die Theorie der Ausbildung, die Theorie der Organisation der Streitkräfte, die Militärgeographie und die militärtechnischen Wissenschaften.“", "section_level": 3}, {"title": "Militärlexikon des Deutschen Militärverlages – 1973.", "content": "Militärwissenschaft: \"„Gesamtheit von Gesetzesaussagen über den Krieg als organisierten bewaffneten Kampf, über die an ihm teilnehmenden Kräfte und Mittel sowie von wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Prinzipien, Formen und Methoden der Vorbereitung und Führung des Krieges.“\"", "section_level": 3}, {"title": "Sowjetische Militärenzyklopädie – 1979.", "content": "In der Sowjetunion und nachfolgend in den Staaten des Warschauer Vertrages galt aus sozialistischer (marxistisch-leninistischer) Sicht folgende sowjetische (russländische) Definition: \"„Militärwissenschaft ist ein System von Kenntnissen über die Gesetze und den Charakter des Krieges, die Vorbereitung der Streitkräfte und des Landes auf den Krieg und die Methoden der Kriegführung. Sie untersucht gemeinsam mit anderen Wissenschaften den Krieg als komplizierte sozialpolitische Erscheinung. Hauptgegenstand der Untersuchung ist der bewaffnete Kampf im Krieg.“\"", "section_level": 3}, {"title": "Wörterbuch zur deutschen Militärgeschichte – 1987.", "content": "Militärwissenschaft: \"„Wissenschaft zur Gewinnung von Erkenntnissen über den Charakter und die Gesetze des Krieges, insbesondere des bewaffneten Kampfes im Krieg, über die Vorbereitung der Streitkräfte und des Landes auf den Krieg und die Methoden der Kriegführung.“\"", "section_level": 3}, {"title": "Schriften der Militärakademie Dresden – 1990.", "content": "Die allgemein-theoretischen Grundlagen für eine DDR-Militärwissenschaft wurden ab Mitte der 1980er Jahre neu zu formuliert, losgelöst vom Gefüge der sowjetischen Militärwissenschaft. Das Resümee einer Wissenschaftlichen Konferenz im April 1990 der Militärakademie zur Militärwissenschaft lautet:", "section_level": 3}, {"title": "Dissertation Andreas W. Stupka, Wien – 2010.", "content": "Eine moderne Definition des österreichischen Offiziers Andreas W. Stupka in seiner Dissertation 2010:", "section_level": 3}, {"title": "Resümee zur Wissenschaftsdebatte.", "content": "Verteidigungs- und Sicherheitspolitik sind ihrem Wesen nach zweifellos ideologierelevant. Wissenschaftsgegenstände und -struktur mit Ausblick in die Zukunft zu entwickeln, heißt die Machtfrage zu stellen. Heftige Polemiken und Kontroversen sind zu erwarten, sollte der Anspruch erhoben werden, eine Wissenschaftsdisziplin neu zu ordnen oder gar neu zu etablieren. Nicht widerspruchsfrei lässt sich die Parteilichkeit mit den Aufgaben einer Wissenschaft (Beobachten, Beschreiben, Erklären, Vorhersagen, Beeinflussen und Verändern) und mit den Wissenschaftskriterien (Prägnanz, Intersubjektive Verständlichkeit, Überprüfbarkeit, Ordnung und Systematik) verbinden. Der Auflösung des institutionellen Ortes einer Militärwissenschaft in Deutschland, der Militärakademie in Dresden, und dem Ausscheiden der ostdeutschen Berufsgruppe der Militärwissenschaftler folgte die Marginalisierung ihrer Forschungsergebnisse. In Anbetracht der Definitionsdebatte und des entstandenen Defizites einer institutionalisierten Militärwissenschaft in Deutschland bleibt die künftige Entwicklung der Wissenschaft ein offener Prozess. In annähernd vergleichbarer Situation kam Carl v. Clausewitz zu dem Schluss, dass die Kriegskunst ihrer Vollkommenheit nicht so nahe ist: \"„Es gibt Schriftsteller, welche behauptet haben, die Kriegskunst habe nun bald ihren höchsten Grad der Vollkommenheit erreicht. Eine solche Behauptung ist in sich schon ziemlich gehaltlos, weil [...] Wissenschaften, die nicht wie die Logik in sich geschlossen sind, auch einer steten Erweiterung, eines immer neuen Anbaues fähig sein müssen, und weil überhaupt der menschliche Verstand sich nicht so leicht Grenzen setzen lässt.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Guenther Nenning: \"Aus der Militärwissenschaft-Über Krieg und Frieden, Ritter und Generäle und worauf der Staat gründet.\" In: \"DIE ZEIT.\" 47/1998. Eingesehen am 13. März 2011.", "section_level": 1}], "src_summary": "Militärwissenschaft oder Wehrwissenschaft (), früher Kriegswissenschaft ist die Wissenschaft zur Gewinnung von Erkenntnissen über den Charakter und die Gesetze des Krieges, insbesondere des bewaffneten Kampfes im Krieg, über die Vorbereitung der Streitkräfte und des Landes auf den Krieg und die Methoden der Kriegführung.", "tgt_summary": "军事学与甚多范畴有关,主要与战争有关。此外,军事学本身包含了各种学问。军事是政治的一部分,战争是政治的一种延续,是一国或者集团用暴力手段达到自己目标和目的的方式,而目标和目的往往与利益有关。战争是军事的集中体现,但不是唯一的体现。第二次世界大战(1939年-1945年)后的美国和苏联冷战,就是一种威慑基础上的回避战争方式的斗争。在人类可以看到的未来,军事始终是政治生活中重要的方面,并在科学技术上对人类生活予重大影响:人类很多科技成就往往先产生于军事领域然后普及到非军事领域的。", "id": 2953381} {"src_title": "Knox County (Indiana)", "tgt_title": "諾克斯縣 (印地安納州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im Südwesten von Indiana am östlichen Ufer des Wabash River, der die Grenze zu Illinois bildet. Es hat eine Fläche von 1357 Quadratkilometern, wovon 21 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Im Osten und im Süden wird das County durch den White River bis zu dessen Mündung in den Wabash River umflossen. An das Knox County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Knox County wurde am 20. Juni 1790 als Original-County aus dem Northwest Territory gebildet. Benannt wurde es nach Henry Knox (1750–1806), einem General der Kontinentalarmee im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und erstem US-Kriegsminister (1789–1794).", "section_level": 1}, {"title": "Historische Objekte.", "content": "In Vincennes befindet sich am Ufer des Wabash River der George Rogers Clark National Historical Park, ein nach dem Pionier George Rogers Clark benannter National Historical Park. Weitere historische Objekte: \"Liste der Einträge im National Register of Historic Places im Knox County (Indiana)\"", "section_level": 2}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Knox County 37.440 Menschen in 14.866 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 28,8 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 14.866 Haushalten lebten statistisch je 2,39 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,2 Prozent Weißen, 2,8 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,6 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,7 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,2 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 62,9 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 15,9 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 49,6 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 40.391 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 20.841 USD. 16,0 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Knox County.", "content": "Citys Towns Census-designated places (CDP) Andere Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Knox County ist in zehn Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Knox County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Indiana. Im Jahr 2010 hatte das County 38.440 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 28,8 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Vincennes.", "tgt_summary": "诺克斯县(英语:Knox County)是美国印地安纳州西南部的一个县,西隔沃巴什河与伊利诺伊州相望。面积1,357平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口39,256人。县治温森斯(Vincennes)。", "id": 40931} {"src_title": "Use Your Illusion", "tgt_title": "运用你的幻想II", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Im Jahr 1989 kündigte Bandleader Axl Rose an, in Kürze ganze vier Alben gleichzeitig veröffentlichen zu wollen. Im Laufe der Zeit musste dieses Versprechen auf zwei Einzelalben nach unten korrigiert werden und das Releasedatum wurde immer wieder nach hinten verschoben. Diese Verschiebungen gingen so weit, dass die angesetzte \"Use-Your-Illusion\"-Tour (1991–1993) noch vor Veröffentlichung der Alben gestartet wurde. Am 17. September 1991 wurden beide Alben – versehen mit dem Aufkleber: \"This Album contains language which some listeners may find objectionable. They can F?!* OFF and buy something from the New Age section.\" – wie angekündigt gleichzeitig veröffentlicht und verursachten einen regelrechten Ansturm auf die Plattenläden. Innerhalb einer Woche wurden von beiden Alben insgesamt 1,5 Millionen Exemplare verkauft. Sowohl in den US \"Billboard\"-Charts als auch in den Charts vieler anderer Länder stiegen die Alben auf den Plätzen 1 und 2 ein.", "section_level": 1}, {"title": "Gastmusiker.", "content": "Als Gastmusiker wirkten unter anderem mit:", "section_level": 2}, {"title": "Musikstil.", "content": "Die Alben sind nicht mehr so rau und hart wie das Debütalbum \"Appetite for Destruction\", sondern enthalten Elemente des Blues, des klassischen Hardrock und auch Stücke von geradezu epischem Ausmaß, wie z. B. die Ballade \"November Rain\" auf \"Use Your Illusion I\" oder \"Estranged\" auf \"Use Your Illusion II\", die jeweils rund neun Minuten lang sind. Das längste Lied beider Alben ist \"Coma\" mit über zehn Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Beide Alben im Vergleich.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinsamkeiten.", "content": "Grundsätzlich unterscheiden sich die beiden Alben eher als dass sie sich gleichen. Gemein haben die beiden Werke lediglich das Erscheinungsdatum sowie das Covermotiv (welches jedoch unterschiedlich gefärbt ist). Sowohl \"Use Your Illusion I\" als auch \"Use Your Illusion II\" enthalten je eine Coverversion (das Wings-Cover \"Live and Let Die\" auf dem ersten Album, das Bob Dylan-Lied \"Knockin' on Heaven's Door\" auf dem zweiten Album). Außerdem ist jeweils eine Version des Liedes \"Don't Cry\" vertreten. In Kanada erreichten beide Alben Platz eins der Charts, dies gelang der Gruppe in keinem anderen Land. In den USA gab es für beide Alben jeweils siebenfach Platin für die Gruppe, in Großbritannien gab es jeweils Platin.", "section_level": 2}, {"title": "Unterschiede.", "content": "Beide Alben unterscheiden sich zum einen in der Farbgebung vom Albumcover des gleichen Motives, zum anderen aber auch musikalisch. \"Use Your Illusion I\" ist härter und gitarrenlastiger, während \"Use Your Illusion II\" deutlich Blues-geprägter ist. Das erste Album enthält 16 Lieder, \"Use Your Illusion II\" hingegen 14. Während \"Use Your Illusion I\" mit dem längsten Lied der beiden Alben endet (\"Coma\"), ist an letzter Stelle auf dem zweiten Album das kürzeste (\"My World\") der insgesamt 30 Lieder zu finden. Die musikalischen Differenzen beider Alben gehen überwiegend auf den Entstehungszeitpunkt der Lieder zurück. Das erste Album enthält überwiegend – aber nicht ausschließlich – Songs, die vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums entstanden sind, \"Use Your Illusion II\" konzentriert sich hingegen eher auf die Titel, die nach \"Appetite for Destruction\" entstanden sind. Demnach ist das erste \"Illusion\"-Album eher von dem Stil des Debüts geprägt als das zweite Album, welches durch die jüngere Produktion mehr die späteren Einflüsse, etwa durch ausgewechselte Bandmitglieder welche auch am Songwriting beteiligt waren, verarbeitet. \"Don't Cry\" etwa war das erste Lied der Band überhaupt und taucht auf beiden Alben in unterschiedlichen Textversionen auf. \"Use Your Illusion II\", welches minimal erfolgreicher wurde, schaffte es u. a. in den USA, Österreich und in Großbritannien auf Platz eins der Albumcharts, \"Use Your Illusion I\" hingegen schaffte es in den genannten Ländern jeweils nur auf Rang zwei. Während aus \"Use Your Illusion II\" fünf Singles ausgekoppelt wurden, gab es von \"Use Your Illusion I\" lediglich drei Singles, diese wurden nach der ersten Single \"You Could Be Mine\", die bereits im Sommer 1991 auf den Markt kam, alle drei hintereinander veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Bei dem für beide Studioalben gewählten Covermotiv handelt es sich um einen Ausschnitt aus dem Wandgemälde \"Die Schule von Athen\" von Raffael. Dieses entstand im 16. Jahrhundert und zeigt in seiner Gesamtheit eine lange Räumlichkeit aus der zentralen Perspektive. Zu sehen sind auf diesem Bild zahlreiche Wissenschaftler und Philosophen in einer Art Versammlung. Die größte Breite dieses Gemäldes ist auf mehr als 7,70 Meter ausgerichtet. Der Bildausschnitt ist auf beiden Alben der Gleiche, allerdings ist die Farbgebung unterschiedlich. Das erste Album ist mit roter und gelber Farbgebung eher warm gestaltet, während das zweite Album in blau und violett kälter gefärbt ist. Für die Gestaltung beider Albencover war der Estnisch-amerikanische Künstler Mark Kostabi verantwortlich.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelne Lieder.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\" Use Your Illusion I\".", "content": "→ siehe auch: \"Don’t Cry\", \"November Rain\"", "section_level": 2}, {"title": "\"Use Your Illusion II\".", "content": "→ siehe auch \"Knockin’ on Heaven’s Door\", \"You Could Be Mine\"", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Formate.", "content": "Die Vinylausgaben wurden jeweils als Doppelalbum veröffentlicht. Mit Spielzeiten von je über 75 Minuten konnten beide Alben auf je eine CD gepresst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kompilationsalbum.", "content": "Am 17. September 1998, genau sieben Jahre nach der Veröffentlichung der beiden Alben, erschien in den USA eine Zusammenfassung beider Alben auf einer einzelnen CD. Diese enthält die folgenden Lieder:", "section_level": 2}, {"title": "Konzertvideos.", "content": "Im Dezember 1992 erschienen erstmals gleich zwei ebenfalls gleichzeitig veröffentlichte Live-Videos, welche unter denselben Titel wie die beiden Alben herausgebracht wurden. Es handelt sich jeweils um einen Teil eines Live-Mitschnittes vom am 22. Februar 1992 im Japan aufgezeichneten Konzertes, welches 2003 erstmals auch auf DVD mit der gleichen Verkaufsstrategie einzeln erschien. Die Videos laufen zusammen drei Stunden (90 Min. je Video) und enthalten die folgenden Titel:", "section_level": 2}, {"title": "Singles und Videos.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Don’t Cry.", "content": "\"Don’t Cry\" gehört zusammen mit \"November Rain\" und \"Estranged\" zur sogenannten Trilogie. Diese drei Musikvideos wurden mit sehr großem Aufwand produziert. Gedreht wurde das Video im Sommer 1991 an verschiedenen Orten in Los Angeles. Inhaltlich gesehen kann man dem Video einen großen Interpretationsspielraum zugestehen, da man die einzelnen Szenen nicht genau einer Aussageabsicht zuordnen kann. So wird zu Anfang des Videos gezeigt, wie Axl Rose mit schmerzverzerrtem Gesicht durch eine verschneite Landschaft zieht und in der linken Hand einen Revolver hält. Daraufhin findet ein Szenenwechsel statt. In der nächsten Szene befindet er sich in einer Villa und hält eine Pistole in der Hand. Seine Freundin (Stephanie Seymour, mit der er auch in Wirklichkeit liiert war), versucht ihm die Pistole zu entreißen. Es kommt zu einer Rangelei, bei der am Ende Seymour mit einem erschöpften Gesichtsausdruck die Pistole besitzt. Wieder erfolgt ein Szenenwechsel und man sieht das Paar auf einem Friedhof picknicken. Erneuter Szenenwechsel: Man sieht, wie Axl Rose im Wasser verzweifelt versucht, an die Oberfläche zu gelangen, jedoch von seiner Freundin nach unten gezogen wird. Danach sieht man die Band auf dem Dach eines Hochhauses spielen. Das besondere dabei ist, dass Shannon Hoon, Sänger der Band Blind Melon, zusammen mit Rose singt. Dizzy Reed trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „\"Where’s Izzy\"“ (als Anspielung darauf, dass Izzy Stradlin zum Videodreh nicht erschienen war, da er seinen Austritt aus der Band kurz davor mitgeteilt hatte). Nach einigen Sekunden sieht man die Band in einer Piano-Bar. Axl Rose spielt auf einem Piano und flirtet dabei mit einer Blondine, als seine Freundin die Bar betritt. Seymour greift die Blondine an, wirft sie zu Boden und wirft Gläser nach ihr. Es artet in eine Rangelei aus. Daraufhin sieht man die Band wieder auf dem Dach des Hochhauses spielen. Man sieht dann, wie Duff McKagan und Slash offensichtlich einen Streit mit zwei Frauen haben. Duff McKagan wird mit einer Flasche beworfen und Slash, der mit dem Auto auf einer Landstraße fährt, wird von einer Frau auf dem Beifahrersitz angegriffen. Er rast mit einem Mustang auf eine Schlucht zu. Kurz vor dem Absturz erkennt man ein sarkastisches Grinsen auf Slashs Gesicht. Das Fahrzeug stürzt hinunter und explodiert daraufhin. Slash taucht erneut wieder auf. Diesmal spielt er seine Gitarre und wirft sie daraufhin die Schlucht hinunter. Plötzlich sieht man drei Mal Axl Rose gleichzeitig in einer Art Klinik. Einmal liegt er als Patient auf einer Liege, während er zweimal in verschiedener Kleidung neben dieser Liege steht. Die zwei stehenden Doppelgänger des Sängers diskutieren kurz, worauf sich einer von ihnen umdreht, in einen Spiegel läuft und durch diesen verschwindet. Anschließend sieht man Axl Rose, wie er in seinem eigenen Grab nach einem hereinfallenden Sonnenstrahl strebt. Dann sieht man ihn, wie er auf der Couch einer Psychotherapeutin liegt und von ihr beruhigt wird. Dann steigt er mit schwarzer Sonnenbrille auf dem Friedhof aus einem Auto und geht zu seinem eigenen Grab. Als Todesjahr ist 1990 auf der Grabplatte eingemeißelt. In seinem Grab sitzend schaut er nach oben zum Licht, ein Vogel fliegt und ein Baby kommt aus dem Wasser empor. Das Video endet mit dem lang gezogenen Wort „tonight“. Die Kreativität der Band ist auch hier ersichtlich, denn die langgezogene Silbe „igh“, erweckt den Anschein, als würde das Lied mit dem Wort „cry“ enden.", "section_level": 2}, {"title": "November Rain.", "content": "Im zweiten Teil der Trilogie wird die Geschichte von \"Don’t Cry\" weitererzählt. Für viele gilt das Video mit seiner visuellen Umsetzung der Emotionen des Songs als Meilenstein der Musikvideo-Geschichte. Mit einem Budget von ca. 1,5 Mio. Dollar ist es bis heute in den Top 20 der teuersten Musikvideos aller Zeiten vertreten. Das Video ist in mehrere Teile fragmentiert und basiert auf der Kurzgeschichte \"Without You\" von Del James. Das Video wird mit einer recht kurzen Anfangsszene eingeleitet. Man sieht Axl Rose, wie er Schlaftabletten einnimmt und sich schlafen legt, während es draußen regnet und ein Gewitter herrscht. Des Weiteren besteht das Video aus einem Auftritt eines spielenden Orchesters und Rose am Piano in einem vollbesuchten Theater. Es gehört zu den Hauptelementen des Videos und begleitet den dritten Bestandteil in abwechselnden Szenen, nämlich die eigentliche Geschichte einer kirchlichen Hochzeit, zelebriert von Axl Rose und seiner damaligen Lebensgefährtin Stephanie Seymour. Slash, der auch in der Kirche seinen bekannten Zylinder trägt und raucht, versäumt es, sich um die Eheringe zu kümmern. Man sieht die nachdenkliche Mimik des Pfarrers und die Erleichterung, nachdem Duff McKagan mit den Eheringen ausgeholfen hat. Slash verlässt nach Eheschließung die Kirche als erster und findet sich in einer verlassenen Steppenlandschaft wieder, wo er dann eines der Soli im Song spielt. Danach sieht man Axl Rose und Stephanie Seymour wieder, wie sie aus einer Kirche in Richtung Auto laufen. Weitere Szenenwechsel folgen, man sieht die Hochzeitsfeierlichkeiten und wie das Pärchen die Hochzeitstorte anschneidet. Daraufhin bricht ein wolkenbruchartiger Regen aus. Alle Gäste rennen panisch durcheinander, und am Ende wird ein einziges Chaos hinterlassen. Es folgt ein erneuter Szenenwechsel, der akustisch eingeleitet wird. Statt des weiteren Verlaufs der Hochzeitsfeierlichkeiten sieht man plötzlich Stephanie Seymour in einem Sarg liegen und einen trauernden Axl Rose in der ersten Reihe der Kirche. Der Trauerzug verlässt die Kirche. Auf dem Friedhof findet dann die Beerdigung statt, welche wiederum von einem heftigen Regen heimgesucht wird. Danach sieht man Rose schlafend in seinem Bett, man kann ihm ansehen, dass er einen Alptraum hat, und er wacht erschrocken auf. In der letzten Szene des Videos sieht man Axl Rose vom Regen durchnässt alleine am Grab hocken. Das Video wird beendet mit einem Strauß Blumen auf dem Grab. Das Musikvideo gewann 1992 den \"MTV Video Music Award\" für die beste Kameraführung.", "section_level": 2}, {"title": "Estranged.", "content": "\"Estranged\" ist der dritte und letzte Teil der Trilogie, wird aber im Allgemeinen als \"Part IV of the Trilogy\" bezeichnet, da das Musikvideo ein anderes Konzept besitzt als die vorhergegangenen. Dies ist damit zu begründen, dass Axl Rose sich in der Zwischenzeit von Stephanie Seymour getrennt hat und somit keine Fortsetzung des eigentlichen Entwicklungsstrangs möglich ist. Dieses Video ist das mit Abstand teuerste und aufwändigste, das die Band in ihrer Geschichte gedreht hat. Es entstand unter anderem in Axls Villa, während eines Konzerts im Münchner Olympiastadion, auf den Bahamas und in Los Angeles zwischen dem 26. Juni und dem 19. August 1993.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Vielfach wurde die doppelte Veröffentlichung kritisiert. Man warf der Band vor, sie hätte kommerzielle Motive für diese zweigleisige Veröffentlichung. Darüber hinaus sorgte die größere Massentauglichkeit der Songs für Unmut unter den „alten“ Fans. Viele waren und sind der Meinung, die Bedeutung von \"Use Your Illusion\" in der Geschichte der Rockmusik wäre viel größer, hätte man die qualitativ besten Songs der beiden Alben zusammengefasst und als ein einziges Album veröffentlicht. Insgesamt verkauften sich beide Alben ca. 35 Millionen Mal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Use Your Illusion I (engl. für: „Nutze deine Einbildungskraft“) und Use Your Illusion II sind zwei gleichzeitig am 17. September 1991 erschienene Studioalben der US-amerikanischen Hard-Rock-Band Guns n’ Roses. Hierbei handelt es sich um das dritte bzw. vierte Studioalbum der Gruppe. Die beiden Alben sorgten für einen erheblichen Popularitätsschub der Band, waren einzeln jedoch nicht so erfolgreich wie ihr Debütalbum \"Appetite for Destruction\". Zwischen den Jahren 1991 und 1993 erschienen insgesamt acht Singleauskopplungen, eine gleichnamige Tournee fand ebenfalls zwischen 1991 und 1993 statt. Es entstanden insgesamt zehn Musikvideos zu den insgesamt 30 Liedern beider Alben.", "tgt_summary": "《运用你的幻想 II》(英文《Use Your Illusion II》)是美国硬摇滚乐队Guns N' Roses的第四张摇滚专辑,在1991年9月17日发行,与《Use Your Illusion I》同时发行。", "id": 1926800} {"src_title": "Knickpyramide", "tgt_title": "曲折金字塔", "src_document": [{"title": "Erforschung.", "content": "Bereits im 17. Jahrhundert beschrieben europäische Ägyptenreisende wie Robert Huntington, Richard Melton und Richard Pococke die außergewöhnlich geformte Pyramide in ihren Reiseberichten. Der Pyramidenkomplex wurde erstmals systematisch durch John Shae Perring im September 1839 untersucht. Ebenso befassten sich im 19. Jahrhundert Karl Richard Lepsius und im frühen 20. Jahrhundert Flinders Petrie mit dem Bauwerk. Nach 1945 führten Abdel Salam Hussains und Alexandre Viarilles Forschungen durch, jedoch blieb die Dokumentation nicht erhalten. Eine grundlegende Untersuchung fand erst Anfang der 1950er Jahre unter Ahmed Fakhry statt. Später folgten Forschungen von Vito Maragioglio und Celeste Rinaldi, Josef Dorner und durch das Deutsche Archäologische Institut Kairo unter Leitung von Rainer Stadelmann um 1980.", "section_level": 1}, {"title": "Bauumstände.", "content": "Die Knickpyramide wurde von König Snofru im 15. Jahr seiner Regierung als ein zweites Grabmal nach der Fertigstellung seiner Stufenpyramide in Meidum begonnen. Als Standort wählte er eine neue Nekropole beim heutigen Ort Dahschur aus. Der Grund, warum er mit dem Bau einer zweiten Pyramide begann, ist nicht bekannt, hat aber möglicherweise mit der Verlegung der Hauptstadt zu tun. Das neue Bauwerk war die erste Pyramide, die von Anfang an als echte Pyramide geplant war, auch wenn es aufgrund von Bauproblemen nicht als solche fertiggestellt werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Die Pyramide.", "content": "Der Standort des Bauwerks mit dem Namen \"Erscheinung des Snofru – Südpyramide\" ist ein Wüstenplateau, dessen Untergrund aus relativ weichen Tonschieferplatten besteht. Die Pyramide wurde in der bis dahin unbenutzten Gegend aus grob behauenen Blöcken erbaut, gebrochen aus dem örtlich vorkommenden Kalkstein. Lücken im Mauerwerk waren mit Geröll und Schutt und zum Teil auch mit Gipsmörtel verfüllt.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Bauphase.", "content": "In der ersten Bauphase war eine steile Pyramide von 157 m Basislänge und einem Neigungswinkel von ungefähr 58° (möglicherweise sogar 60°) geplant. Wäre die Pyramide in dieser Form vollendet worden, hätte sie eine Höhe von etwa 125 m erreicht. Die Pyramide wurde in dieser Form in der bis dato in den Stufenpyramiden bewährten Technik der geneigten Schichten errichtet. Während diese Technik bei den Stufenpyramiden, bei denen die Substruktur unter der Pyramide lag, eine Verbesserung der Stabilität bewirkte, so führte sie bei dieser Pyramide zu massiven Problemen, da die schrägen Lagen den Druck auf das Pyramideninnere erhöhten und bei den im Pyramidenkorpus liegenden Kammern und Gängen zu Stabilitätsproblemen, Rissen und gar Einsturzgefahr führten. Das Bauwerk wurde in dieser Phase vermutlich nur bis zur Hälfte hochgemauert, als die Stabilitätsprobleme evident wurden. Diese erste Bauphase ist aufgrund des guten Gesamterhaltungsgrads der Pyramide nur indirekt durch Versatzstellen etwa 12,70 m vom Eingang im unteren absteigenden Gang und bei etwa 11,60 m im oberen absteigenden Gang nachweisbar.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Bauphase.", "content": "Zur Verbesserung der Stabilität reduzierten die Baumeister den Neigungswinkel auf 54°. Dafür wurde ein etwa 15,70 m breiter Gürtel um die Pyramide der ersten Bauphase errichtet. Damit wuchs die Basislänge auf 188 m. Auch hier wurde wieder mit geneigten Mauerschichten gearbeitet. Wäre der Böschungswinkel von 54° eingehalten worden, hätte sie eine Höhe von 129,4 m und ein Volumen von etwa 1.524.000 Kubikmeter erreicht. Die Knickpyramide wäre damit die dritthöchste Pyramide der Welt, würde aber mit dem Volumen immer noch hinter der Roten Pyramide (1.694.000 Kubikmeter) liegen, so dass sie auch dann nur die viertgrößte Pyramide Ägyptens wäre. Da sich die Bauprobleme durch die Maßnahmen jedoch nicht lösen ließen, wurde der Bau bei einer Höhe von 49 m abgebrochen. Das Mauerwerk dieser Phase ist mit feinem Tura-Kalkstein verkleidet.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Bauphase.", "content": "In der dritten Bauphase wurde der Winkel auf 43° reduziert und das Mauerwerk wurde, ebenso wie in der Roten Pyramide, in horizontalen Schichten verlegt, was zu einer Druckentlastung im Inneren führte. Dadurch entstand der einzigartige Knick, der sich bei keiner anderen Pyramide wiederfindet. Durch den geringeren Neigungswinkel des oberen Teils reduzierte sich die Gesamthöhe auf 105 m. Das Gesamtvolumen betrug 1.440.808 Kubikmeter. Auch der obere Bereich hat eine Verkleidung aus feinem Tura-Kalkstein.", "section_level": 2}, {"title": "Bauprobleme.", "content": "Die Pyramide wurde auf einem weichen Tonschieferuntergrund errichtet, nicht wie die meisten anderen auf einem festen Felsuntergrund. Dies geschah vermutlich, um die Arbeiten an der Substruktur zu erleichtern, da der Tonschiefer einfacher auszuhauen war. Allerdings bot der Untergrund nur ungenügenden Halt für die Steinmassen der Pyramide, und es kam zu Absenkungen, die sich durch Risse im Mauerwerk der Pyramide und im Speziellen der Gänge und Kammern zeigten. Kombiniert mit den Problemen, die das nach innen geneigte Mauerwerk verursachte, führte dies offenbar dazu, dass Zweifel an der Stabilität und damit an der Eignung des Bauwerks als Grabmal aufkamen. Es wurde zunächst versucht, Risse in den Wänden der Gänge mit Gipsmörtel zu kaschieren, später wurden Holzbalken als Stützen in den Kammern angebracht. Offenbar genügte die Qualität des Bauwerks nicht für eine Bestattung des Königs, was vermutlich dazu führte, dass er etwas weiter nördlich mit der Roten Pyramide ein weiteres Monument in Auftrag gab. Gleichzeitig dazu betrieb er den Umbau der Meidum-Pyramide zu einer echten Pyramide. Die Knickpyramide selbst wurde mit reduziertem Tempelprogramm fertiggestellt und übernahm vermutlich die Funktion einer Kultpyramide für die nördlich gelegene Rote Pyramide.", "section_level": 2}, {"title": "Die Substruktur.", "content": "Die Innenbauten der Knickpyramide sind insofern einmalig, weil hier zwei Zugänge zu zwei separaten Grabkammern angelegt wurden, die miteinander durch einen nachträglich angelegten Gang verbunden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Unteres Kammersystem.", "content": "Ein Eingang liegt in der Mitte der Nordseite, etwa 11,80 m über Bodenniveau. Während der ersten Bauphase lag der Eingang bei etwa 6 m Höhe. Eine 25° steile, 74 m lange Passage mit einer Höhe von 1,05 m und einer Breite von 1,10 m führt abwärts zu einer Vorkammer, die bereits unterirdisch ist. Die Abmessungen der Vorkammer betragen 5,40 m in der Länge und 12,60 m in der Höhe bei einer dem Gang entsprechenden Breite von nur 1,10 m. Die Decke der Vorkammer wird durch ein Kragsteingewölbe aus mächtigen Kalksteinblöcken gebildet. Über eine steile und schmale Treppe erreicht man in einer Höhe von 6,50 m die eigentliche untere Hauptkammer. Auch diese besitzt eine Decke aus Kragsteinen und ist dadurch 17,20 m hoch bei einer Grundfläche von 4,96 m × 6,30 m. Es liegen keine Hinweise vor, dass diese Kammer jemals einer Bestattung gedient hat. Auf der südlichen Seite des Kraggewölbes mündet der Verbindungsgang zum oberen Kammersystem in einer Höhe von ungefähr 12 m. Eine kurze Passage mündet in einen vertikalen Schacht, der genau auf der Pyramidenachse liegt. Dieser Schacht wird zumeist als „Kamin“ bezeichnet. Der Schacht schließt oben mit einem kleinen Kraggewölbe ab. Einige Meter über dem kurzen Zugang zum Schacht befindet sich ebenfalls zur Druckentlastung ein kleines Kraggewölbe, das zur unteren Hauptkammer offen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Oberes Kammersystem.", "content": "In 33,32 m Höhe auf der Westseite liegt der zweite Eingang. Eine 67,66 m lange Passage führt abwärts. Am Ende des abfallenden Gangs ist eine kleine Grube, die möglicherweise als Schutz vor eindringendem Regenwasser während des Baus diente. Auf dem letzten Teilstück vor der \"oberen\" Grabkammer ist der nun waagerechte, etwa 20 m lange Gang mit zwei Sperren versehen. Die Verschlusssysteme sind einzigartig, da sie nicht aus den üblichen Fallsteinsperren, sondern aus Kammern mit einer schrägen Ebene bestanden, auf der der Sperrstein in Position rutschen konnte. Zwischen den beiden Sperrsystemen befindet sich ein Schacht in der vollen Breite des Gangs. Die Sperrsteinkammern sind wie alle Kammern mit Kraggewölben versehen. Das äußere der beiden Verschlusssysteme war verschlossen. Der Sperrstein befindet sich noch heute in Position, ist aber mit einer rechteckigen Öffnung durchbrochen. Der innere Verschlussmechanismus wurde nie geschlossen. Dessen Verschlussstein wird durch einen Holzbalken noch immer in der offenen Position gehalten. Diese Grabkammer misst 7,97 m × 5,26 m und ist durch das von allen Seiten gekragte Gewölbe 16,50 m hoch. Die obere Kammer ist offenbar nie fertiggestellt worden, da das Mauerwerk roh belassen und nicht geglättet wurde. Risse in den Kammer- und Gangwänden waren mit Gips kaschiert. Einer der in der Grabkammer vermauerten Blöcke wies Bauarbeitergrafiken mit dem Namen des Snofru auf, womit die Pyramide eindeutig zugeordnet werden konnte. Ein Sarkophag wurde nicht gefunden, jedoch war der untere Teil der Kammer ausgemauert und es wurden Reste von Zedernbalken gefunden. Vito Maragioglio und Celeste Rinaldi vertraten die Ansicht, dass die Ausmauerung entweder einen Sockel für einen Sarg darstellte oder als Sarkophagersatz für einen hölzernen Sarg dienen sollte. Nach Rainer Stadelmann können sowohl das Mauerwerk als auch die Balken der Vorbereitung der Glättung des Kraggewölbes oder zur Abstützung der Kammer gegen einen drohenden Einsturz gedient haben. Stadelmann vermutet, dass der westliche Eingang erst während des Baus eingeplant wurde, da man möglicherweise bereits zu jenem Zeitpunkt mit Senkungsproblemen im unteren Kammersystem zu kämpfen hatte. Somit hätte der „Kamin“ den ursprünglich geplanten Zugang zur Grabkammer darstellen sollen. Der Gang des oberen Kammersystems war bis in die 1950er-Jahre verschlossen und nur durch den Verbindungsgang vom unteren Kammersystem erreichbar. Es wurde erst bei der damaligen Erforschung zur Außenseite der Pyramide hin geöffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Verbindungsgang.", "content": "Beide Grabkammern sind durch einen 0,74 m breiten und 0,92 m hohen, leicht gewundenen, abfallenden Tunnel verbunden, der zwischen den Sperren vor der oberen Kammer begann und hoch im Kragsteingewölbe der unteren Kammer endete. Dieser Gang wurde erst nachträglich in das Mauerwerk gehauen und zeugt von einer genauen Kenntnis der Lage der Kammern. Vermutlich sollte er das obere Gangsystem mit dem Kaminschacht des unteren Systems verbinden. Dieser Schacht wurde offenbar knapp verfehlt und der Gang endete im oberen Kraggewölbe der unteren Hauptkammer.", "section_level": 2}, {"title": "Der Pyramidenkomplex.", "content": "Der gesamte Pyramidenkomplex ist von einer Kalksteinmauer mit quadratischem Grundriss und 298,55 m Seitenlänge umgeben, die in einer Ausbuchtung auch eine kleinere Nebenpyramide mit einschloss.", "section_level": 1}, {"title": "Pyramidentempel.", "content": "Vor der Ostseite der Knickpyramide, an der Stelle wo sich im Normalfall ein ausgedehnter Totentempel befindet, befand sich eine kleine Kapelle mit zwei 9 m hohen Kalksteinmonolithen mit den Namen des Königs. Der Rest einer dieser Stelen befindet sich heute im Garten des ägyptischen Museums in Kairo. Da die Pyramide wahrscheinlich nicht zur Bestattung des Königs diente, war der vollständige Totentempel hier nicht notwendig, so dass nach der Fertigstellung der Pyramide als Kenotaph- oder Kultpyramide nur eine kleine Kultstätte errichtet wurde. Der für den Totenkult notwendige Tempel befand sich an der Roten Pyramide. Im Laufe der Zeit wurde die kleine Kapelle mit Lehmziegelmauern umgeben und zu einem kleinen Tempel ausgebaut. Aus dem Mittleren Reich sind Renovierungsarbeiten an dem Tempel nachgewiesen, was ein Fortdauern des Snofru-Kults über lange Zeit hinweg bezeugt.", "section_level": 2}, {"title": "Nebenpyramide.", "content": "Auf der Südseite des Pyramidenkomplexes befindet sich eine Nebenpyramide von 53 m Basislänge und einer Höhe von 32 m. Die Seitenneigung beträgt wie im oberen Teil der Knickpyramide 43°. Genau wie dort wurde Mauerwerk in horizontalen Lagen verwendet, was darauf hindeutet, dass die Nebenpyramide in der letzten Bauphase oder danach errichtet wurde. Im Gegensatz zur Hauptpyramide ist die Verkleidung aus Tura-Kalkstein weitgehend zerstört. Dadurch ist das Gesamtbild der Nebenpyramide sehr durch Erosion geprägt. Sie ist die größte Nebenpyramide aller ägyptischen Pyramidenkomplexe und außerdem die einzige, die eine komplexe Substruktur besitzt. Die Nebenpyramide wurde von Herbert Ricke ursprünglich für das Grab der Königin Hetepheres I. gehalten. Die heutige Pyramidenforschung erkennt in diesem Bau eine Kultpyramide (Rainer Stadelmann), zumal der gesamte Bezirk der Knickpyramide als Stätte für den Königskult umfunktioniert wurde und es keine Hinweise auf eine Bestattung gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Substruktur der Nebenpyramide.", "content": "Von einem Eingang in etwa 2 m Höhe an der Ostseite der Nebenpyramide verläuft ein absteigender Gang etwa 10 m in den Untergrund. Von dort führt eine aufsteigende Galerie zur Hauptkammer. Diese aufsteigende Galerie stellt das direkte Vorbild der großen Galerie der Cheops-Pyramide \"en miniature\" dar. Die aufsteigende Galerie führt zu einer Kammer mit einer Bodenhöhe etwa 7 m über dem Umgebungsniveau, die damit als einzige Kammer einer Nebenpyramide im Pyramidenkorpus selbst liegt. Die Kammer ist ebenso wie die der Hauptpyramide mit einem Kraggewölbe versehen. Bei einer Länge von nur 1,6 m ist eine Bestattung in dieser ausgeschlossen, sodass die Nebenpyramide sicher als Kultpyramide identifiziert werden kann.", "section_level": 3}, {"title": "Opferstätte der Nebenpyramide.", "content": "Auf der Ostseite der Kultpyramide befand sich eine kleine Opferstätte. Diese besaß einen Alabaster-Altar und war von zwei je 5 m hohen monolithischen Steinstelen flankiert.", "section_level": 3}, {"title": "Aufweg.", "content": "Ein über 700 m langer Aufweg führt vom Pyramidenbezirk zum Taltempel. Der Aufweg war mit Wänden aus Kalkstein eingefasst. Eine Überdachung des Aufwegs konnte nicht festgestellt werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pyramidenkomplexen mündet der Aufweg in der Nordseite der Umfassungsmauer.", "section_level": 2}, {"title": "Tempel im Snofrutal.", "content": "Auf etwa halben Weg zwischen der Pyramide und dem Taltempel befand sich der \"Tempel im Snofrutal\". Es handelt sich um einen Rechteckbau, der mit einer Mauer umschlossen war. Der Eingang zum Tempelareal befand sich auf der südlichen Ostseite. Auf der gegenüberliegenden Westseite mündete der Aufweg zur Pyramide. Der eigentliche Tempeleingang war in der Südmauer. Von dort gelangte man in eine Vorkammer, von wo auf jeder Seite zwei Magazinkammern erreichbar waren. Durch die Vorkammer erreichte man den Innenhof. An der nördlichen Wand des Hofs befanden sich sechs Nischen mit Statuen des Pharaos, davor zwei Reihen von je fünf rechteckigen Pfeilern. Die Wände des Hofes waren mit Reliefs verziert, Darstellungen der Landgüter des Königs, die ihm opfern. Es ist belegt, dass hier der Kult für und um König Snofru noch im Mittleren Reich vollzogen wurde. Im Zwischenraum zwischen Tempel und Mauer errichteten Priester des Snofru-Kults bis ins Mittlere Reich eine Reihe von Behausungen. Von diesem Tempel führte ein rund 140 m langer Aufweg zum Taltempel. Neben dem unteren Aufweg wurde das Hafenbecken der Knickpyramide entdeckt, dessen Gründungsniveau etwa 18 Meter ü. d. M. liegt. Darüber hinaus fanden sich Überreste von Arbeiterbaracken sowie innerhalb und außerhalb des Taltempels gelegener Priesterunterkünfte.", "section_level": 2}, {"title": "Siedlungsstrukturen.", "content": "Nördlich des Taltempels der Knickpyramide wurden 2013 durch geomagnetische Aufnahmen Strukturen entdeckt, die auf eine enge Bebauung in diesem Gebiet hinweisen. Insbesondere ein etwa 300 Meter mal 200 Meter großes Areal weist zahlreiche quadratische und rechteckige Parzellen auf, die sich an zwei Straßen gruppieren. Nachdem bereits eine Gartenanlage ausgegraben wurde, konnten 2018 Reste eines 30 × 35 m großen Gebäudes freigelegt werden. Dessen Wände waren aus ungebrannten Lehmziegeln errichtet, lehmverputzt und innenseits zudem mit einem weißen Kalkputz versehen. Der Grundriss dieses Hauses ist reich gegliedert und zeigt im westlichen Inneren einen fast als labyrinthartig zu bezeichnenden Komplex. Im östlichen Bereich schließen sich offene Räumlichkeiten an, im Norden ein offener Hof mit Speichern. Die gefundene Keramik ist zahlreich und in die frühe 4. Dynastie zu datieren. Sie stammt großteils von Bierkrügen, Brotformen und Vorratsgefäßen. Auch trat eine große Anzahl blauer Fayencekacheln verschiedener Größe und Ausführung zu Tage, die großformatigen wohl von Fußböden und Wänden. Die bisher erhellten Umstände weisen klar auf eine längere Nutzungsperiode des Gebäudes hin.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Mit dieser Pyramide vollzog sich ein Wandel in der Konzeption altägyptischer Monumentalgrabbauten von der Stufenpyramide zur echten Pyramide. Jedoch zeigten die auftretenden Probleme, dass die Bauweise der bisherigen Bauten nicht problemlos auf den neuen Bautentyp übertragbar war. Anhand der Konzeptionsänderungen, die die Knickpyramide im Laufe ihrer drei Bauphasen erfahren hatte, lässt sich erkennen, wie die damaligen Baumeister auf die auftretenden Probleme reagierten und so experimentell die Bautechniken entwickelten, die für die nachfolgenden Riesenpyramiden notwendig waren.", "section_level": 1}, {"title": "Ungeklärte Fragen.", "content": "Bislang ist nicht eindeutig geklärt, welche der drei Pyramiden Snofrus tatsächlich für dessen Bestattung verwendet wurde, jedoch nehmen die meisten Ägyptologen an, dass die Rote Pyramide die letzte Ruhestätte war, da diese einen vollständigen Totentempel aufwies. Ahmad Fachri geht hingegen davon aus, dass Snofru in der oberen Kammer der Knickpyramide bestattet wurde. Ebenso fehlt bislang eine zufriedenstellende Erklärung für die beiden Gangsysteme in der Knickpyramide, die in keiner anderen Pyramide wiederholt wurden und für die auch keine zufriedenstellende Theorie im Rahmen der altägyptischen Theologie existiert. Eine Theorie, die das Bauwerk als Ober- und Unterägypten symbolisierende „Doppelpyramide“ mit zwei verschiedenen Neigungen und getrennten Grabsystemen darstellen, ist nicht durch Funde untermauert.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Allgemeiner Überblick Detailfragen", "section_level": 1}], "src_summary": "Die altägyptische Knickpyramide ist die südliche der beiden großen Pyramiden in Dahschur und unterscheidet sich wegen ihrer durch Bauprobleme verursachten einzigartigen Form von allen anderen ägyptischen Pyramiden.", "tgt_summary": "曲折金字塔(Bent Pyramid)是位于埃及代赫舒尔(Dahshur)的一座金字塔,为埃及第四王朝法老斯尼夫鲁时期(约公元前2613至公元前2589年在位)所建造。曲折金字塔在人类建筑历史和埃及金字塔研究中都有着极为重要的意义。", "id": 635512} {"src_title": "Off the Wall", "tgt_title": "墙外 (迈克尔·杰克逊专辑)", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Als Jackson mit der Arbeit an \"Off the Wall\" begann, war er sich noch nicht sicher, wie er das musikalische Endresultat haben wollte. Jedoch wollte er kein weiteres Album mehr, das nach \"The Jacksons\" klang. Stattdessen erhoffte er sich mit dem Wechsel zu Epic Records mehr kreative Freiheit, die ihm bei seinen vorherigen Albumproduktionen unter dem Motown-Label verwehrt geblieben war. Für die Produktion von \"Off the Wall\" zeichnete Quincy Jones verantwortlich, den Michael Jackson im Jahr 1978 bei den Dreharbeiten zu dem Film \"The Wiz – Das zauberhafte Land\" kennengelernt hatte. Im Vorfeld der Arbeit an dem Album war von manchen befürchtet worden, Quincy Jones passe wegen seiner ausgeprägten Funk-Orientierung nicht zu Jackson. Als Songschreiber beteiligten sich neben dem Sänger selbst u. a. auch Rod Temperton (ein Mitglied der Funk-Band Heatwave), der Bassist Louis Johnson, Stevie Wonder und Ex-Beatle Paul McCartney an dem Album. \"Off the Wall\" wurde vom 4. Dezember 1978 bis 3. Juni 1979 im Allen Zentz Recording, Westlake Audio und den Cherokee Studios aufgenommen. Abgemischt wurde im Westlake Audio, Los Angeles. Auf der Erstpressung des Albums waren andere Versionen der Songs \"Rock with You\" und \"Get on the Floor\" enthalten. Diese sind bis heute nicht auf anderen Tonträgern veröffentlicht worden. Seit 2001 wird nur noch die Special Edition vertrieben. Sie enthält zusätzlich Audio-Kommentare von Quincy Jones und Rod Temperton sowie zwei Demoaufnahmen als Bonustracks.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Off the Wall\" erreichte Rang 3 der US-Billboard-Charts und hielt sich 48 Wochen in den Top 20. In Großbritannien erreichte es ebenfalls Rang 3. Allein in den USA wurden 9 Millionen Tonträger von \"Off the Wall\" verkauft. Das Album verkaufte sich international insgesamt über 20 Millionen Mal. Die beiden Singles, \"Don’t Stop ’Til You Get Enough\" und \"Rock with You\", wurden Nummer-eins-Hits der US-Hitparade. Die weiteren Auskopplungen, \"She’s Out of My Life\" und der Titelsong \"Off the Wall\", gelangten in die Top Ten. Dieses war in den USA zuvor noch bei keinem Album der Fall gewesen. Die Singleauskopplung \"Don’t Stop ’Til You Get Enough\" erhielt 1980 einen Grammy in der Kategorie \"Best Male R&B Vocal Performance\", eine weitere Nominierung gab es als \"Best Disco Recording\" für denselben Titel. Die Musikzeitschrift \"Rolling Stone\" wählte \"Off the Wall\" auf Rang 68 der \"500 Greatest Albums of All Time\". Am 26. Februar 2016 wurde \"Off the Wall\" wiederveröffentlicht. Das Album mit den originalen Tracks wurde erweitert um eine Dokumentation von Spike Lee. Dieser hatte bereits 2012 einen Dokumentarfilm zu Bad 25 beigesteuert. Der Film \"Michael Jackson’s Journey from Motown to „Off the Wall“\" zeigt den Werdegang vom Kinderstar bei den Jackson Five zum King of Pop. Als erstes Soloalbum beim Epic Label war \"Off the Wall\" maßgeblich für den Durchbruch von Michael Jackson mitverantwortlich. In dem Film kommen auch Stars wie The Weeknd oder Stevie Wonder zu Wort, die ihre Erinnerungen an die Zeit um \"Off the Wall\" mit dem Publikum teilen. Die Neuauflage des Albums wurde in einer speziellen Verpackung veröffentlicht: Die Innenseite ist mit einer beiliegenden Tafelkreide beschreibbar – eine Anlehnung an den Titel-Schriftzug der das Cover ziert. Das Bundle ist als CD/DVD oder CD/Blu-Ray erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Singleauskopplungen.", "content": "In Europa kam die Single \"Off the Wall\" zu dem Zeitpunkt heraus, als in den USA \"Rock with You\" auf den Markt kam. Umgekehrt wurde der Titel \"Rock with You\" in Europa dann veröffentlicht, als in den Vereinigten Staaten \"Off the Wall\" als Single erschien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Off the Wall (engl. für: „\"Unorthodox\"“) ist das fünfte Studioalbum des US-amerikanischen Sängers Michael Jackson. Es erschien am 10. August 1979 bei Epic Records und wurde von Quincy Jones produziert. Für die Songs \"Don’t Stop ’Til You Get Enough\", \"Workin’ Day and Night\" und \"Get on the Floor\" wurde Jackson als Co-Produzent aufgeführt. Er schrieb drei der zehn Songs selbst, u. a. auch die Grammy-prämierte Single \"Don’t Stop ’Til You Get Enough\". Es war seine erste Soloveröffentlichung bei Epic Records, dem Plattenlabel, auf dem er bis zu seinem Tod 30 Jahre später noch seine Tonträger veröffentlichte.", "tgt_summary": "《Off the Wall》(译作疯狂或墙外)是美国歌手麦可·杰克森成年后发行第一张英语专辑。麦可加盟新力音乐娱乐子公司:艾培克唱片〔Epic Records〕之后,首张录音室专辑。", "id": 295192} {"src_title": "Shaolin Kickers", "tgt_title": "少林足球", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film erzählt die Geschichte von Sing, einem ehemaligen Shaolin und Meister des Kung Fu, der sich nun durchs Leben schlägt. Dieser lernt eines Tages den gealterten Fung kennen, der einst ein großer Fußballstar gewesen ist und aufgrund seiner Erfolge den Namen \"Goldenes Bein\" trug. Dieser wurde damals jedoch, nachdem er selbst überheblich und korrupt war, von seinem damaligen Mannschaftskameraden Hung hintergangen, der zudem seine Schergen beauftragte, Fungs Knie zu brechen, um seiner Karriere ein abruptes Ende zu bereiten. Hung ist heute Trainer der erfolgreichen, aber finsteren Teufelsdrachen (im Original \"Evil Team\"), Fung hingegen kam nie wieder richtig auf die Beine. Nachdem Fung Sing kennengelernt hat, ist er ganz begeistert von Sings Fertigkeit, hat dieser doch einen ungemein festen Tritt (daher \"Bein aus Stahl\") und überredet ihn, sein Kung Fu zum Fußballspielen einzusetzen und will ihn trainieren. Nicht nur Sing, auch seine fünf anderen Brüder waren mit ihm als Kinder in dem Shaolin-Kloster und wurden zu Kung Fu-Meistern. Als Sing versucht, diese ebenfalls zum Fußballspiel und der Gründung einer Mannschaft zu überreden, wiegeln diese allerdings ab. Später, nachdem alle noch ein Mal in sich gegangen sind, kommt es doch zur Gründung der Mannschaft namens \"Kung Fußballer\" und diese beginnen mit dem Training. Hier zeigt sich jedoch, dass die ehemaligen Shaolin nicht nur kaum Ahnung vom Fußball selbst haben, sondern dass diese, Sing ausgenommen, in ihrem Kung Fu stark eingerostet sind. Nach einem harten Testspiel gegen einige Raufbolde, werden ihre Fähigkeiten und ihr Geist jedoch wieder aktiviert. Von nun an steigert sich die Mannschaft ständig und nimmt schließlich sogar am nationalen Turnier teil. Nach meist mühelos errungenen Siegen stehen die \"Kung Fußballer\" im Endspiel den \"Teufelsdrachen\" gegenüber. Diese wurden durch Spritzen derart gedopt, dass sie nun sogar den Shaolin in ihren Fähigkeiten überlegen scheinen und sie regelrecht vorführen und mit ihrer harten Spielweise niedermachen. Nun droht auch noch der Spielabbruch, weil die \"Kung Fußballer\" durch die zahlreichen ausgefallenen Spieler bereits in rapider Unterzahl spielen. Fung kommt in Personalnot, da kein Ersatzspieler mehr zur Verfügung steht, der die Mindest-Spielerzahl erfüllen könnte. In diesem Moment erscheint die Bäckerin Amui, mit der sich Sing zuvor schon angefreundet hatte, und bietet an, den schwer verletzten Torwart zu ersetzen. Amui, die ebenfalls Shaolin Kung Fu beherrscht, bewirkt tatsächlich die Wende und der Sieg kann errungen werden. Letztlich wird Hung lebenslang wegen Dopings gesperrt, während das Kung Fu-Liebespärchen Sing und Amui im Land eine neue Kampfsportbegeisterung auslöst.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film gewann bei den 21. Hong Kong Film Awards unter anderem in den Kategorien bester Film, beste Regie, bester Darsteller (Stephen Chow), bester Nebendarsteller (Wong Yat-Fei) und beste visuelle Effekte. Außerdem gewann er die Preise für den besten Film, den Besten Darsteller (Stephen Chow) und den besten Nebendarsteller (Wong Yat-Fei) bei den 7. Golden Bauhinia Awards.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films: „Mit viel Sinn für Slapstick inszenierter, artistisch und kameratechnisch furios komponierter Mix aus Martial-Arts-, Fußballfilm und sentimentalem Hongkong-Drama. Die gegenüber dem Original um gut 20 Minuten gekürzte internationale Fassung büßt viel an Charme und Logik ein.“", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Shaolin Kickers () ist eine Action-Filmkomödie aus Hongkong aus dem Jahr 2001. Regie führte Stephen Chow, der ebenfalls die Hauptrolle spielt. Mit diesem Film gelang ihm der internationale Durchbruch. In China entwickelte sich der Film bei Erscheinen zum dort erfolgreichsten Film aller Zeiten. Dieser Erfolg wurde nur später vom Nachfolgefilm Kung Fu Hustle, bei dem Stephen Chow ebenfalls Regie und Hauptrolle innehatte, übertroffen.", "tgt_summary": "是一部于2001年上映的香港电影,由周星驰执导、李力持执行导演,周星驰和曾谨昌联合编剧,程小东任动作导演。《少林足球》在全球上映的累计总票房约5000万美元,亦是第一部在欧洲大规模上映的周星驰电影。本片至今仍保持着华人电影在意大利的最高票房记录:1,685,758欧元,也是于欧洲重播次数最多的周星驰电影。曾多次重播《少林足球》的欧洲国家包括德国、瑞士、奥地利、意大利、法国、匈牙利、西班牙等。,本片参考了日本机器人动画《疾风无敌银堡垒》以及日本漫画《足球小将》。《少林足球》秉承周星驰电影一贯品质,重播率非常高。", "id": 20348} {"src_title": "Imelda Marcos", "tgt_title": "伊梅尔达·马科斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Imelda Romualdez stammt aus einem Nebenzweig der Romualdez-Familie, einer der führenden Oligarchenfamilien auf den Philippinen. Die in der Provinz Visaya beheimatete Familie stammt ursprünglich aus Manila und hat dort noch wichtige Verbindungen. Sie ist die Tochter des Professors Vicente Orestes Romualdez und der Modedesignerin Dona Remedios Trinidad. Ihr Großvater Daniel Z. Romualdez war damals Sprecher des Repräsentantenhauses. Ein anderes Familienmitglied, Noberto Romualdez, war damals Richter am Obersten Gerichtshof der Philippinen. Imelda Romualdez kam in Manila zur Welt und wuchs in der südlichen Provinz Leyte auf. Sie besuchte das St. Paul's College und erlangte dort einen Bachelor-Abschluss in Pädagogik. Mit 18 gewann sie einen lokalen Schönheitswettbewerb und den Titel „Rose von Tacloban“. Sie nahm daraufhin an der Wahl zur Miss Manila teil. Nachdem sie dort nur den zweiten Platz gewonnen hatte, beschwerte sie sich derart eindrucksvoll beim damaligen Bürgermeister der Stadt, dass der sie zur „Muse von Manila“ ernannte.", "section_level": 2}, {"title": "Heirat.", "content": "Ferdinand Marcos entdeckte sie im Mai 1955, als sie ihren jüngeren Cousin auf der Besuchergalerie des philippinischen Parlaments begleitete. Sie und der aufstrebende Politiker trafen sich dann in der Kantine des Parlaments. Nach nur elf Tagen heirateten die beiden. Später folgte eine zweite Hochzeit, nachdem Ferdinand Marcos von der Unabhängigen Philippinischen Kirche zur einflussreicheren römisch-katholischen Kirche übergetreten war. Die Hochzeit vereinigte so zwei einflussreiche philippinische Clans, die Marcos selbst konnten in der Zeit ihrer Regierung besonders auf Unterstützung aus ihren Heimatprovinzen rechnen.", "section_level": 2}, {"title": "First Lady.", "content": "Ferdinand Marcos gewann 1965 die Präsidentschaftswahl als Kandidat der nationalistischen Partei.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsrecht.", "content": "1972 verhängte Ferdinand Marcos das Kriegsrecht und errichtete eine Diktatur. Sein Versprechen für die Zukunft beruhte auf der Maxime „Sa ikauunlad ng bayan disciplina ang kailangan“ (Disziplin ist für die nationale Entwicklung notwendig) Ferdinand Marcos setzte seine „Disziplin“ durch, indem er die Medien kontrollierte, Oppositionelle ins Gefängnis werfen ließ, von denen Hunderte spurlos verschwanden, und selbst das „Verbreiten von Gerüchten“ als Straftat ahndete. Imelda wurde kurz nach Verhängung des Kriegsrechts Gouverneurin von Groß-Manila, Ministerin für Human Settlement und Umwelt sowie „Ambassador Plenipotentiary and Extraordinary.“ Wenige Wochen nach Verhängung des Kriegsrechts versuchte ein Mann, Imelda bei einer öffentlichen Verhandlung niederzustechen, wobei eigener Aussage nach ihre größte Sorge das „häßliche Messer“ war, das er dafür verwendete. Nach den beiden regulären Wahlen Marcos' drohte er 1973 sein Amt zu verlieren. Die damalige philippinische Verfassung begrenzte die Amtszeit des Präsidenten auf eine Wiederwahl. Die Familie plante unter anderem, Imelda zur neuen Präsidentin wählen zu lassen – eine Planung, die 163 der damals 311 Delegierten einer Konferenz zur Verfassungsänderung bewog, eine Petition zu unterzeichnen, die ehemalige Präsidenten, ihre Ehepartner und andere enge Verwandte von einer weiteren Kandidatur für das Präsidentschafts- oder Premierministeramt ausschloss; ein Standpunkt, der sich aber in der Diskussion nicht durchsetzen konnte. Nachdem die Konferenz ein Ergebnis erreicht hatte, sorgte der Delegierte Eduardo Quintero für einen Skandal. Der aus Leyte, Imelda Marcos’ Heimatprovinz, stammende ehemalige Botschafter gab an, im Verlauf der Verhandlungen zu achtzehn verschiedenen Anlässen im Malacañang-Palast von Imelda Marcos bestochen worden zu sein, um bei Abstimmungen über die Amtszeit des Präsidenten oder der zukünftigen Regierungsform zugunsten der Marcos zu entscheiden. Der sogenannte „Payola Scandal“ verlief im Sande, nicht zuletzt, da die Marcos selbst verschiedene Leute, darunter Primitivo Mijares, damit beauftragten, möglichst viel Belastendes über Quintero selbst zu sammeln.", "section_level": 3}, {"title": "Lebensstil.", "content": "Imelda Marcos spielte eine wichtige Rolle in der Marcos-Diktatur, indem sie in hohem Maß repräsentative Aufgaben wahrnahm. Sie selbst sagte zurückblickend ohne jede Ironie: „Ich wurde als Angeber geboren. Eines Tages wird mein Name im Wörterbuch stehen, dann steht \"imeldific\" für demonstrative Extravaganz.“ In ihrer Rolle als außerordentliche Botschafterin traf sie in den folgenden Jahren fast jeden Regierungschef der Welt, oft ohne Ferdinand, der auf den Philippinen blieb. Die Führenden der Welt zeigten sich oft sehr angetan. Sie hatte ein gutes persönliches Verhältnis zu Mao Zedong, Andrei Gromyko und Muammar al-Gaddafi. Fidel Castro erzählte ihr ihrer eigenen Aussage nach, dass er nur zwei Frauen je persönlich chauffiert habe: seine Mutter und Imelda Marcos. Sie zählte Nancy und Ronald Reagan zu ihrem persönlichen Freundeskreis. In dieser Zeit stilisierte sich Imelda als „Mutter der Nation“, die eine Ideologie von „Liebe und Schönheit“ verbreite. Sie selbst inszenierte sich exzessiv, ihrer Auffassung nach, um den Filipinos ein Vorbild zu setzen. 1980 bemerkte sie in einem Interview „Ich bin der Star und Sklave der kleinen Leute“ und wies darauf hin, dass es weit mehr Arbeit und Zeit koste, sich für einen Besuch in den Elendsvierteln zurechtzumachen als für einen Staatsbesuch. Denn „die Leute wollen jemanden, den sie lieben können, jemanden, der ein Beispiel setzt.“ Gleichzeitig bemühte sie sich Manila mit internationalem Flair zu versehen, um so ihre Vision und die ihres Mannes darzustellen. 1974 holte sie den Miss-Universe-Wettbewerb nach Manila, damit fand er nach Griechenland 1973 erst das zweite Mal in einem anderen Land als den USA statt. Sie schuf mehrere Kunstmuseen und versuchte die Kunstszene der Philippinen unter ihre Kontrolle zu bringen. Berüchtigt für ihren Ansatz waren die „Liebesbusse“ – der Name inspiriert von der Fernsehserie Love Boat – klimatisierte Luxusbusse, die im Stadtverkehr von Manila eingesetzt wurden, mit vielfarbigen Herz-Logos versehen waren und ein Mehrfaches des regulären Fahrpreises verlangten. Zusammen bauten sie mehrere luxuriöse Gebäude wie das Philippine International Convention Center, die Philippine Heart, Lung, and Kidney Centers, das Manila Film Center, Museen und den Coconut Palace 1975 gründete sie innerhalb weniger Wochen das Metropolitan Museum of Manila. Das in einem alten US-Militärgebäude untergebrachte und anfangs vor allem mit Leihgaben aus dem Brooklyn Museum, dem Los Angeles County Museum of Art und den Privatsammlungen von Armand Hammer und Nathan Cumming ausgestattete Museum eröffnete gerade rechtzeitig vor einer Tagung des internationalen Währungsfonds in Manila und war dazu gedacht, die angereisten Teilnehmer zu beeindrucken. Anlässlich des Treffens ordnete sie auch den Bau des Folks Arts Theaters, des Cultural Center of the Philippines sowie 18 neuer Luxushotels an. 1975 etablierte Ferdinand Marcos mit der Richtlinie 633 die National Commission on the Role of Filipino Women (NCRFW) als Reaktion auf das von der UNO ausgerufene „Jahrzehnt der Frau“. Imelda Marcos übernahm den Vorsitz und führte vor allem nationale Programme im Rahmen der UNO-Projekte durch. Die Versuche, Frauenorganisationen in die Arbeit einzubeziehen, scheiterten aber weitgehend, da viele von ihnen sich weigerten, mit der Marcos-Regierung assoziiert zu werden. Ebenso war sie Schutzherrin der Commission on Population, die in den ausgeprägt katholischen Philippinen die Anti-Baby-Pille ausgeben ließ, um ein weiteres Bevölkerungswachstum zu verhindern. Ab 1982 veranstaltete sie mehrere Filmfestivals in Manila mit dem Anspruch, ein „asiatisches Cannes“ zu schaffen. Dafür ließ sie auf einem Stück neu aus dem Meer gewonnenen Landes ein neues Film-Center bauen. Vor allem aufgrund ihrer stetig wechselnden Anforderungen verzögerte sich der Bau, die Bauarbeiten liefen schließlich Tag und Nacht. Im Zeitdruck stürzte ein Gerüst mit Bauarbeitern in eine Grube mit frischem Beton. 169 der Arbeiter sollen im Beton ums Leben gekommen sein. Um die Eröffnung des Festivals im neuen Kino-Center nicht zu gefährden, wurden die Leichen nie geborgen. Lange Haare bei Männern erklärte die Regierung als dekadent. Das Militär nahm Langhaarige auf der Straße fest und verabreichte ihnen einen zwangsweisen Haarschnitt, ebenso wie Fotografien von Rockstars vor der Veröffentlichung so überarbeitet wurden, dass diese Kurzhaarschnitte trugen. Imelda Marcos’ Freundes- und Bekanntenkreis umspannte die ganze Welt. Ihr Ko-Anwalt in mehreren Anklagen wegen Geldwäsche war der milliardenschwere Waffenhändler Adnan Kashoggi. Bereitwillig berichtet sie in Interviews immer wieder von Freundschaften mit Gaddafi, Saddam Hussein und zahlreichen Hollywoodstars der alten Zeit.", "section_level": 3}, {"title": "Wahlen 1978.", "content": "Nach der Ausrufung des Kriegsrechts hatte Marcos mehrere Volksabstimmungen zur Bestätigung seines Kurses abgehalten, die international und von der internen Opposition als manipuliert und deren Ergebnisse als verfälscht betrachtet wurden. 1978 schließlich setzte er Wahlen für die 1973 in der Verfassung vorgeschriebene Interimsnationalversammlung (Interim Batasang Pambansa – IBP) an. Die größten Teile der Opposition beschlossen einen Boykott, da eine annähernd faire Wahl nicht zu erwarten sei. Neben einigen Gruppen in den traditionell unruhigen Provinzen von Visayas und Mindanao war die einzige Oppositionsgruppe, die erklärte zur Wahl anzutreten, die Laban-Partei um Benigno Aquino, die in Groß-Manila antrat. Sie setzte erstmals auf Kandidaten außerhalb der traditionellen philippinischen Machteliten wie den Studentenaktivisten Gerry Barican, Gewerkschaftsaktivist Alex Boncayo und Organisator der Obdachlosen in Manila, Trinidad Herrera. Imelda Marcos trat in Groß-Manila als Gegenkandidatin an der Spitze der Regierungspartei Kilusan ng Bagong Lipunan (KBL) an. Die Medien standen zu diesem Zeitpunkt unter kompletter Marcos-Kontrolle, so dass Aquino nur eine Chance erhielt, im Fernsehen aufzutreten. Im Vorfeld der Wahl erhöhte Marcos die Versicherungs- und Pensionsleistungen für Staatsbeamte. Lehrer, die die Wahlen überwachten, erhielten eine Gehaltserhöhung von 100 Pesos und Marcos versprach ihnen 250.000 neue Häuser. Die Wahlen lagen in den Osterferien, so dass die tendenziell oppositionell eingestellten Studenten und Schüler in den Ferien in ihren Heimatprovinzen waren, während die Marcos-Regierung die Regierungsangestellten aufforderte, nicht in die Ferien zu fahren, sondern in Manila zu wählen. Bewohner Manilas, die in Ilocos Norte, Ferdinand Marcos’ Heimat, und aus Leyte oder Samar, Imelda Marcos’ Heimat, registriert waren, konnten problemlos in Manila wählen. Selbst Ferdinand Marcos gab zu, dass es „Unregelmäßigkeiten“ während der Wahl gab. Unabhängige Beobachter sprachen von 11.500 Wahlbezirken, in denen Wahlurnen manipuliert wurden, Wähler berichteten von bereits vollen Urnen, als sie morgens das Wahllokal betraten. Die Wahlkommission selbst war komplett von Marcos ernannt. Berichte über Polizisten, die die Auszählung überwachten, waren häufig. Wenig überraschend stellte die KBL nach der Wahl sämtliche Abgeordnete in Manila. Nach der Wahl verhaftete die Polizei Hunderte von Führungspersonen der Laban und Demonstranten, die für diese auf der Straße waren. Es kamen Fälle von Folter vor, ein Vertrauter des jesuitischen Regimekritikers Romeo Intengang starb in der Haft. Obwohl die Autopsie deutliche Folterspuren zeigte, wurden seine Gefängniswärter nicht bestraft.", "section_level": 3}, {"title": "Bilanz des Marcos-Regimes.", "content": "Marcos’ hauptsächliche Versprechen, um das Kriegsrecht zu rechtfertigen, waren Ordnung und wirtschaftliche Entwicklung. Während die bewaffneten Auseinandersetzungen in den Philippinen aber während seiner Amtszeit zu- und nicht abnahmen, ist seit Marcos’ Zeit auch das vorher weitgehend bedeutungslose Militär zu einem wichtigen politischen Akteur geworden. Waren die Philippinen 1965 noch eine der wirtschaftlich prosperierendsten Nationen Südostasiens, waren sie 1986 weiter hinter andere Länder der Region zurückgefallen und konnten den Rückstand seitdem nicht aufholen. Die Schere zwischen niedrigen und hohen Einkommen ging in den Marcos-Jahren weiter auseinander. Statistiken sahen den Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze zwischen 39 % (USAID; 1984) und 64 %. Zwischen 1971 und 1979 sank das Einkommen der 60 % Ärmsten des Landes von 25 % auf 22,5 % des Gesamteinkommens, während das der reichsten 10 % von 37,1 % auf 41,7 % stieg. Nach Studien des National Economic Development Authority (NEDA) der offiziellen Behörde zur Wirtschaftsplanung, ebenso wie des privaten Think tanks Center for Research and Communication (CRC) aus dem Jahr 1984 lagen die erforderlichen Ausgaben für das subsistence level um 50 % über dem tatsächlichen Einkommen. Die durchschnittliche Kalorienaufnahme lag bei 84 % der offiziellen Empfehlungen, nur 47 % der Bevölkerung hatten Zugang zu fließendem Wasser. Unterernährung stieg von der siebthäufigsten Todesursache 1973 auf den dritten Platz 1977, nur geschlagen von typischen Armutskrankheiten wie Lungenentzündungen und Magen-Darm-Grippen. Die medizinische Versorgung war so schlecht, dass 60 % der Todesfälle ohne die geringste ärztliche Behandlung abliefen. Die Reallöhne von Angestellten betrugen 1980 nur noch 93,2 % der 1972er-Basis, die von Arbeitern 86,7 %. Ungelernte Arbeiter in Manila verdienten 1980 real nur noch 53,4 % von dem, was sie 1972 erhalten hatten. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosigkeit, konservative Schätzungen vermuteten 30 % der Filipinos als arbeitslos oder geringfügig arbeitend. Das Bruttonationalprodukt, das in den 1970ern stetig stieg, verlangsamte den Anstieg in den frühen 1980ern von einem Durchschnittswert von 6,5 % auf 1,4 % im Jahr 1983. Vor allem aber stieg die Armut während der Marcos-Jahre dramatisch. Die Inflation stieg bis 1980 auf 10 %, bis 1984 lag sie zwischen 20 und 30 %. Bei einem Haushalt von ungefähr 5 Milliarden USD im Jahr lag das Defizit pro Jahr bei einer Milliarde oder ungefähr 20 % des Haushalts. Das Zahlungsbilanzdefizit stieg von 86 Millionen USD im Jahr 1978 auf 2,1 Milliarden Dollar 1983, das Außenhandelsdefizit in derselben Zeit von 1,3 Milliarden USD auf 2,4 Milliarden USD. Das 2-Milliarden-Defizit im Jahr 1980 war genauso groß wie die kombinierten Defizite der Jahre 1960 bis 1974 zusammen. Die Auslandsschuld stieg von 2,66 Milliarden USD 1972 auf 26 Milliarden USD 1984. 1983 konnten die Philippinen ihre Schulden nicht bezahlen, so dass der IWF den Staat zwang, striktere Kontrollmaßnahmen, Steuererhöhungen und eine Währungsabwertung vorzunehmen. Dem politischen System Marcos, das stark auf Patronage und Nepotismus aufgebaut war, fehlte so das Geld, um das System am Laufen zu halten. Die Regierung konnte die ausgeuferte Bürokratie kaum noch entlohnen, Geldmittel, die aus der Bürokratie in sympathisierende Teile der Gesellschaft gezahlt wurden, begannen auszutrocknen.", "section_level": 3}, {"title": "Sturz des Marcos-Regimes.", "content": "1983 erschossen Unbekannte den bis dahin bekanntesten Oppositionspolitiker Benigno Aquino auf dem Flughafen von Manila, als er das erste Mal seit drei Jahren das Land betrat. Daraufhin entwickelte sich eine breite Bewegung des Protests gegen die Regierung. Schließlich führte die EDSA-Revolution im Februar 1986 zum Sturz der Marcos-Diktatur. Auf der Epifanio de los Santos Avenue (EDSA) in Manila fanden die größten Demonstrationen statt. Die Landbevölkerung sowie Sozialisten oder Kommunisten waren dabei nicht die treibenden Kräfte. Die Akteure stammten vor allem aus höheren Offiziersrängen und dem Kirchenstand, waren Geschäftsleute, intellektuelle Bürokraten und die traditionelle Opposition, die noch im politischen System der Vor-Marcos-Zeit verankert war. Sie rebellierten, weil Marcos keines seiner Versprechen gehalten hatte. Die innere Ordnung war instabiler geworden, die wirtschaftliche Krise hatte in den 1980er Jahren alle Gesellschaftsschichten erfasst. Am 25. Februar 1986 flohen die Marcos in einem Helikopter der US-Regierung.", "section_level": 3}, {"title": "Exil.", "content": "Die Marcos erreichten die USA mit 9 Millionen USD in bar im Gepäck, Juwelen und Wertpapieren. Auf den Philippinen gründete Marcos-Nachfolgerin Corazon Aquino die Presidential Commission on Good Government, um dem Vermögen der Marcos hinterherzufahnden. Ferdinand starb am 29. September 1989.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr auf die Philippinen.", "content": "1991 kehrte Imelda Marcos nach Manila zurück. 1992 kandidierte sie erfolglos für das Präsidentenamt. 1995 gelang es ihr, für ihren Heimatbezirk Leyte in das philippinische Repräsentantenhaus gewählt zu werden. 1998 bewarb sie sich wieder für das Präsidentenamt, zog ihre Kandidatur aber dann zurück, um den späteren Sieger Joseph Estrada zu unterstützen. Bei den Parlamentswahlen am 10. Mai 2010 wurde sie erneut ins Repräsentantenhaus gewählt. Dabei wurde sie Nachfolgerin ihres Sohnes Ferdinand Marcos Jr., der sich erfolgreich um einen Sitz im Senat bewarb. Während ihrer ersten Amtszeit ab 2010 war sie Vorsitzende des Ausschusses für die Millenniums-Entwicklungsziele. Im Mai 2013 und im Mai 2016 wurde sie jeweils wiedergewählt. 2001 eröffnete sie in Manila ein Schuhmuseum, dessen Exponate vor allem ihre ehemaligen Schuhe sind. Ebenso zeigt es die Schuhe anderer berühmter Filipinos. Es befindet sich im Distrikt Marikina, der vor allem durch seine Schuhindustrie geprägt ist, von der dort etwa 200.000 Menschen leben. Im November 2006 stellte sie in Manila die Schmuckmarke „The Imelda Collection“ vor. Nach eigenen Angaben verwendete sie dafür Objekte aus ihrer eigenen Schmucksammlung und Erwerbungen von Flohmärkten und kombinierte sie neu. Die Schmuckstücke sollten nur etwa 20 bis 100 US-Dollar kosten. Marcos beklagt sich bitterlich über die Behandlung, die ihr nach 1986 widerfahren ist. Sie vertritt weiterhin den Standpunkt, dass sie sich nichts vorzuwerfen habe. Noch 1998 behauptete sie, dass es in den Philippinen während ihrer Regierungszeit nicht eine Menschenrechtsverletzung gab. Sie ist der Meinung, um die Wahrheit betrogen zu werden, aber: „Ich glaube, die Wahrheit wird siegen. Die Wahrheit ist Gott und wenn man auf der Seite der Wahrheit und von Gott steht, wer kann gegen einen stehen?“ 2007 sagte sie, auf den Philippinen gebe es keine wirkliche Armut. Heute lebt sie in einem der teuersten Mietshäuser der Philippinen und hat mehrere Diener. Die Werke von Gauguin, Michelangelo und Picasso, die ihre Wände schmücken, sind die letzten Reste der Marcos-Kunstsammlung, worüber sie sich bitterlich beklagt. Sie selbst beklagt sich aber über Armut, wobei ihr Anwalt erklärt, dass sie das in Relation zu ihrem früheren Vermögen bewertet. Am 7. September 1993 war der Leichnam von Ferdinand Marcos von Hawaii nach Ilocos Norte überführt worden. Seitdem bemühte sich Imelda Marcos, ihrem Mann ein Staatsbegräbnis in Manila neben den anderen philippinischen Präsidenten zu verschaffen. Ihr Begehren löste starke Proteste und einen langwierigen Streit aus, der die Bevölkerung spaltete und in den mehrere Staatspräsidenten verwickelt waren. Am 8. November 2016 entschied schließlich der Oberste Gerichtshof zugunsten einer Bestattung auf dem Heldenfriedhof in Taguig City in Metro Manila. Am 18. November fand dort das Ehrenbegräbnis von Ferdinand Marcos statt. Ihre älteste Tochter Imee Marcos und ihr Sohn Ferdinand Marcos Jr., genannt „Bong-bong“, wurden ebenfalls erfolgreiche Politiker. Imee Marcos ist seit 2010 Gouverneurin von Ilocos Norte, der traditionellen Machtbasis der Marcos. Ferdinand Marcos Jr. ist seit 2010 Senator.", "section_level": 2}, {"title": "Gerichtsverfahren.", "content": "Insgesamt begannen Kläger in verschiedenen Staaten 901 Gerichtsverfahren gegen Imelda Marcos, vor allem wegen Korruption und Betrugs. Der einzige Fall, den sie bisher verloren hat, ist ein Class-Action-Verfahren im Jahr 1995 von 9.539 Filipinos in den USA gegen das Marcos-Vermögen wegen Folter, Mordes und des spurlosen Verschwindens von Dissidenten. Imelda muss danach 2 Milliarden USD bezahlen, was sich bis 2006 einschließlich Zinsen auf 4 Milliarden USD erhöht hat, hat bisher aber noch nichts davon gezahlt. Die einzigen Geldsummen, die bisher den Besitzer wechselten, sind 1,5 Millionen USD aus dem Zwangsverkauf eines Marcos-Hauses in Hawaii und dem Verkauf eines Picassos. 1997 urteilte das höchste Bundesgericht der Schweiz, dass die 570 Millionen USD, die auf Schweizer Bankkonten gefunden wurden, auf kriminelle Aktivitäten zurückgehen und deshalb an die Philippinen ausgezahlt werden müssen. Mitte der 1990er Jahre verurteilte das philippinische Anti-Korruptionsgericht Sandiganbayan sie in einem einzelnen Korruptionsfall zu zwölf Jahren Haft, dieses Urteil hob der Oberste Gerichtshof der Philippinen wieder auf. 2001 wurde Imelda Marcos wiederum angeklagt, zu neun Jahren Gefängnis verurteilt und in einer höheren Instanz wieder freigesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "Die genaue Höhe und die Herkunft des Vermögens von Imelda Marcos sind teilweise noch unklar. Einer konservativen Schätzung der Weltbank und Transparency International zufolge haben die Marcos 10 Milliarden US-Dollar aus dem Land gepresst, wonach sie nach den Suhartos und vor Mobutu Sese Seko das korrupteste Regime seit 1970 waren. Anderen Schätzungen zufolge haben die Marcos und ihre Vertrauten sogar 20 bis 30 Milliarden US-Dollar aus dem Land gepresst. Imelda allein nutzte ihre Position als Gouverneurin von Groß-Manila und Ministerin für Human Settlements, um bei 30 % der Regierungaufträge einen persönlichen Anteil zu erpressen. 1987 bezifferte ein Inventar der neuen philippinischen Regierung ihre im Malacañang-Palast zurückgelassenen Privatgegenstände mit 15 Nerzmänteln, 65 Sonnenschirmen, 508 bodenlangen Kleidern, 888 Handtaschen und 71 Sonnenbrillen. Der bekannteste Teil des Vermögens war ihre Schuhsammlung aus 1.060 Paaren in Größe 8 1/2 von Designern wie Ferragamo, Givenchy, Chanel und Christian Dior. Ihre Juwelensammlung wurde 1996 auf einen Wert zwischen 12 und 20 Millionen USD geschätzt, darunter befinden sich ein persisches Halsband mit rosa und gelben Diamanten sowie ein Armband mit einem 31-Karäter als Zentralstück. Die Stücke wurden teilweise in ihrem Palast gefunden, teilweise versuchte ein Freund der Familie sie ins Ausland zu bringen, teilweise nahm der US-Zoll sie ihnen auch bei ihrer Flucht ab. Dabei lagen die Juwelen zeitweise offen auf einem Tisch, weil beim Zoll niemand glauben konnte, dass derart exorbitante Stücke echt seien. Nach ihren eigenen Angaben hat sie nach der Flucht 175 Kunstwerke europäischer Meister verloren, darunter Werke von Michelangelo, Botticelli und zehn Canalettos. Während sie selber darauf besteht, von einer 90 US-Dollar-Rente im Monat für die Witwen von Kriegsveteranen zu leben, versprach sie ebenfalls bei der Präsidentschaftswahl 1998 den Philippinen 800 Millionen USD aus ihrem Privatvermögen zu spenden. Dokumente des im April 2013 veröffentlichten Offshore-Leaks zeigen, dass Imelda Marcos die Begünstigte von mindestens einem Trust auf den Britischen Jungferninseln ist.", "section_level": 1}, {"title": "Film und Musical.", "content": "2004 veröffentlichte die Regisseurin Ramona Diaz ein Filmporträt mit dem Titel \"Imelda\". Der Film räumt Imelda Marcos große Interviewzeiten ein. Marcos arbeitete anfangs enthusiastisch mit, versuchte später aber, den Film verbieten zu lassen, sowohl innerhalb der Philippinen als auch außerhalb. Er gewann beim Sundance Film Festival den Preis für Dokumentarfilme; die New York Times nannte ihn „eine niederschmetternde Darstellung, wie Macht zum Selbstbetrug führt“. Vollkommen ohne Politik hingegen und auf den internationalen Jet-Set fokussiert produzierten David Byrne und Fatboy Slim einen Songzyklus über Imelda Marcos mit dem Titel \"Here Lies Love\". Im Jahr 2010 erschien das Konzeptalbum, ein darauf beruhendes Rock-Musical wurde 2013 am Broadway uraufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Imelda Romuáldez Marcos (* 2. Juli 1929 in Manila, Philippinen) ist die Witwe von Ferdinand Marcos, dem 10. Präsidenten der Philippinen. Während seiner Präsidentschaft von 1965 bis 1986 war sie die First Lady der Philippinen. Nachdem das diktatorische Marcos-Regime 1986 abgesetzt worden war, flohen Ferdinand und Imelda Marcos nach Hawaii. Transparency International zufolge war das Marcos-Regime nach 1970 (und nach den Suhartos) das zweitkorrupteste der Welt. Die ehemalige Schönheitskönigin Imelda Marcos fällt durch verschwenderische Extravaganz und ihre exorbitante Schuhsammlung auf. Als ausgesprochene Schuhfetischistin besaß sie die wohl größte private Schuhsammlung der Welt mit ungefähr 3000 Paar Schuhen. Im Volksmund wurde sie „Schmetterling aus Stahl“ genannt.", "tgt_summary": "伊梅尔达·马科斯(,1929年-7月2日),菲律宾政治人物,同时也是菲律宾总统费迪南德·马科斯的妻子。随着她丈夫政治地位的不断提高,她也在政府中担任不同的职位。在政坛有“铁蝴蝶”的称号。", "id": 972548} {"src_title": "Ohmae Kenichi", "tgt_title": "大前研一", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach einem Schulbesuch in Yokohama machte er seinen Bachelor an der Waseda-Universität in Tokio, seinen Master an der Tokyo Institute of Technology und seinen Doktor am Massachusetts Institute of Technology als Nuklearingenieur. Im Anschluss arbeitete er bei Hitachi an einem experimentellen schnellen Brüter, bevor er sich McKinsey als Unternehmensberater anschloss. Er blieb 23 Jahre bei McKinsey und baute dessen Strategiebereich mit auf. Er beriet zahlreiche Firmen und auch asiatische Regierungen. 1995 wurde ihm eine Ehrendoktorwürde von der University of Notre Dame verliehen. Er lebt mit seiner Frau Jeanette in Tokio, hat zwei Söhne und verbringt seine Freizeit mit Musik, Segeln, Kampfsport, Motorradfahren und Tauchen.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "Ohmae Kenichi machte japanische Managementmethoden einem breiten westlichen Publikum bekannt, etwa die von Toyota praktizierte Just-in-time-Produktion. Er stellte außerdem die Unterschiede zwischen japanischen und westlichen Unternehmen dar, insbesondere wies er auf den längeren strategischen Planungshorizont japanischer Unternehmen im Vergleich zum durch Shareholder-Value-Denken kurzen Planungshorizont westlicher Unternehmen. Durch seine zahlreichen Publikationen, die schon in den 80er Jahren die Globalisierung als Phänomen der Weltwirtschaft \"vorhersagten\" bzw. beschrieben, prägte er viele Begriffe, die auch heute noch im Gebrauch sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kapitalismuskritiker sehen in Ohmae Kenichi einen Vertreter des Neoliberalismus. Er stehe für freie und offene Märkte, in denen Kapital ungehindert fließen solle. Er bette seine neoliberale Haltung häufig in stark pathetische Metapher-Konstruktionen ein, die kaum noch Aussagen beinhalten würden. Seine nach Ansicht der Kritiker äußerst „banalen“ und bereits oft in Zusammenhang mit neoliberaler Wirtschaftspolitik gehörten Thesen würden von ihm als \"neu\", teilweise fast als „\"revolutionär\"“ dargestellt und dadurch unnötig aufgebauscht. So suggeriere er Fachkompetenz mit simplen Wirtschaftszusammenhängen, die allgemein bekannt seien. \"Beispiel:\" Politik \"neu\" erfinden Die \"globale Bühne\" verlangt nach einem neuen \"Drehbuch\". Dazu müssen die wichtigsten Akteure ihre Handlungs- und Denkweisen \"verändern\". Das gilt für \"Individuen\" ebenso wie für \"Institutionen\" – ob \"Unternehmen\", \"Gewerkschaften\", \"Bürgerinitiativen\", \"Investoren\", \"regionale\" oder \"nationale\" Regierungen. \"- Was kommt nach der Globalisierung?\" (2006)", "section_level": 1}], "src_summary": "Ohmae Kenichi (jap., \"Ōmae Ken’ichi\"; * 1943) ist ein japanischer Unternehmensberater und Autor von mehr als 140 Büchern über Management und gesellschaftspolitische Themen. Er ist ein Vertreter des Neoliberalismus.", "tgt_summary": "大前研一(,英语:Kenichi Ohmae,1943年-2月21日),日本著名管理学家、经济评论家。出生于福冈县北九州市若松区,是非营利法人一新塾(前身为平成维新の会)的创立者,Ohmae & Associates公司的CEO。Business Breakthrough公司CEO兼校长。他是现时世界上有关商业及企业策略的其中一位领导者,以其发展的3C模型(或称作战略三角)而知名,被誉为「策略先生」。", "id": 2796650} {"src_title": "Joseph de Maistre", "tgt_title": "约瑟夫·德·迈斯特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren wurde de Maistre als das älteste von zehn Kindern einer savoyischen Adelsfamilie. Sein Vater war Senatspräsident im Herzogtum Savoyen, das damals zum Königreich Sardinien gehörte. Er besuchte eine Jesuitenschule. 1788 wurde er zum Senator von Savoyen ernannt und war Mitglied des Senats am Gerichtshof. 1774 trat Joseph de Maistre der Freimaurerloge \"Trois mortiers\" in Chambéry bei und wechselte dann in die \"rektifizierte Schottische Maurerei\" von Willermoz in Lyon. 1779 war er Gründungsmitglied von \"Le collège particulier de Chambéry,\" dem er unter dem Pseudonym \"Josephus a Floribus\" angehörte. Als die Franzosen Savoyen besetzten, emigrierte er 1793 in die Schweiz nach Lausanne. Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wurde er als offizieller Repräsentant des Königreichs Sardinien für Russland nach St. Petersburg entsandt. Auch war er Mitglied einer Freimaurerloge, die 1749 nach dem Vorbild der Großloge von England als eine der ersten kontinentaleuropäischen Freimaurerlogen in Paris entstand. Xavier de Maistre (1763–1852), einer seiner Brüder, war ebenfalls Schriftsteller.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktion auf Aufklärung und Französische Revolution.", "content": "1793 verteidigte er die Freimaurerei in einem \"Mémoire\" an Vignet d’Etoles gegen Vorwürfe, die wegen der Französischen Revolution gegen sie erhoben wurden. In seinen \"Mémoires pour servir à l’histoire du Jacobinisme\" an Abbé Barruel verteidigte er die Freimaurerei gegen den Vorwurf, sie sei für alle Taten der Französischen Revolution verantwortlich. Darin unterschied er zwischen unpolitischen Freimaurern, französischen Martinisten und den Illuminaten. Joseph de Maistre, dessen politische und weltanschauliche Positionen durch die Schriften Edmund Burkes geprägt sind, ist zusammen mit Louis-Gabriel-Ambroise de Bonald der Hauptvertreter der traditionalistischen Reaktion auf die Französische Revolution. Er stellt dem Rationalismus des 18. Jahrhunderts den Glauben und ungeschriebene Gesetze gegenüber und fasst die Gesellschaft als organische Realität auf. De Maistre erweist sich als dezidierter Kritiker der Gesellschaftstheorie Jean-Jacques Rousseaus: Während der Aufklärer alle Formen sozialer Ungleichheit bemängelt und ein Verfechter der Idee der Volkssouveränität ist, präsentiert sich de Maistre als Propagandist einer hierarchischen Sozialgliederung und Apologet einer göttlich legitimierten monarchischen Alleinherrschaft. Nicht nur Rousseaus Thesen, sondern auch diejenigen der anderen „philosophes“ der Aufklärung bilden in seinen Augen die theoretische Grundlage für den Terror der Französischen Revolution. Für ihn ist der Terror (Terreur) die logische Konsequenz der Revolution. Wer die Freiheit und das Tugendideal der Gleichheit über alles stellt, muss demnach mit Notwendigkeit alles bekämpfen, was der Verwirklichung dieser Utopie widerspricht. Wer die Freiheit zum obersten Gesetz der politischen Ordnung erklärt, muss alle Traditionen und sozialen Gefüge, die den Einzelnen tragen und prägen, unweigerlich in Frage stellen. Damit werden aber auch alle Fundamente zerstört, die sinnstiftend wirken und Stabilität garantieren. De Maistres Haupteinwand gegen die Verherrlichung der Freiheit besteht darin, dass er nicht glaubt, dass Freiheit glücklich macht. Er zitiert dafür einen namentlich nicht genannten Schweizer Philosophen, der über sein Land gesagt haben soll: „In den demokratischen Staaten der Schweiz gibt es, wenn man die Intriganten, Stellungssucher, die nichtswürdigen, eingebildeten und schlechten Menschen, die Betrunkenen und Nichtstuer ausnimmt, in der ganzen Republik keinen einzigen glücklichen und zufriedenen Menschen.“ Im Übrigen, so mutmaßt de Maistre, ist in einer Demokratie niemals das Volk der Souverän, sondern das Geld. Und was den ideologischen Kitt anbelangt, hat man es dabei vor allem mit den Schwankungen der öffentlichen Meinung zu tun, die eine weit größere Rolle spielen als die von den „philosophes“ gepriesene Vernunft. Zudem entscheidet sowieso nie der Einzelne, in welcher Staatsform er leben möchte. Selbst gewählt an den Staatsformen, in denen Menschen leben, ist in aller Regel so gut wie nichts. „Es existiert kein auf rein freiwilliger Gemeinschaft begründeter Staat“, heißt es in dem anti-rousseauistischen Traktat \"Von der Souveränität.\" Demokratie wäre aus de Maistres Sicht allenfalls in einer überschaubaren Menge von Menschen denkbar. Was jedoch üblicherweise im Namen des Volkes geschieht, hat mit den vielen Einzelnen, die ihm angehören, meist reichlich wenig zu tun. Demokratie funktioniert auch deshalb nicht nach wirklich demokratischen Prinzipien, weil „man in einer Republik nur in dem Maße zählt, wie Geburt, Verbindungen und große Talente uns Einfluss verleihen“. Was heißt: „Der einfache Bürger gilt in der Tat nichts.“ Und deshalb sollte man Herrschaft auch als etwas Notwendiges bejahen, anstatt Gleichheits-Illusionen anzuhängen. Monarchien bilden nicht nur die ehrlicheren Herrschaftsformen, sie sind jeder Art von fadenscheiniger Demokratie auch zeitlos überlegen. Entsprechend besitzen auch die klare, straffe Organisation der katholischen Kirche und selbst despotische orientalische Machtverhältnisse gegenüber allen Versuchen, dem Volk vorzugaukeln, es könne mitreden, nur Vorteile. De Maistre zieht daraus den Schluss, dass es mit der neuerlichen „Orakelherrschaft der Vernunft“ möglichst schnell wieder ein Ende haben muss. „Der Hass gegen die Autorität ist die Plage unserer Tage, das Heilmittel gegen dieses Übel liegt nur in den heiligen Maximen, die man Euch vergessen gemacht hat. Archimedes wusste wohl, dass er einen Punkt außerhalb der Welt brauchte, um die Welt emporzuheben“, verkündete er und weist Gott und den König als unumgängliche Pfeiler einer jeden tragfähigen Ordnung aus. Der Staatstheoretiker trauerte nicht nur dem Absolutismus, sondern auch der Inquisition nach und er bedauert, dass man die Schriften der Aufklärer nicht verboten hat. Hätte die Zensur noch wie früher funktioniert, wäre es in seinen Augen gar nicht erst so weit gekommen. „Die französische Regierung“, erklärt er, „hat sich großen Schaden zugefügt, indem sie zu sehr die Augen vor solchen Ausschweifungen verschloss. Es hat sie den Thron und den unglücklichen Ludwig XVI. das Leben gekostet. ‚Die Bücher haben alles bewirkt‘, sagt Voltaire. Ohne Zweifel, weil man die Bücher alles hat machen lassen.“ Den modernen aufgeklärten Glauben an die Segnungen der Wissenschaften und der Künste hielt de Maistre ebenso für eine „Narretei“, da es seines Erachtens nicht darauf ankommt, dass ein Volk immer klüger und belesener wird und bei allem mitreden kann, sondern dass das Zusammenleben möglichst reibungslos funktioniert. Voltaire besaß für ihn etwas Lächerliches, da „er glaubte, dass eine Nation, die kein Theater und kein Observatorium besitzt, nicht würdig sei zu atmen“. Die Geschichte habe jedoch bewiesen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse, bedeutende Kunst und große Architektur keineswegs unter demokratischen Bedingungen zustande gekommen sind. „Die Künste brauchen im allgemeinen einen König. Sie erstrahlen nur unter dem Einfluss des Zepters“, heißt es in seiner Schrift \"Von der Souveränität.\" In einer Demokratie, so de Maistres Argument, hätte es keinen Michelangelo gegeben, und wir besäßen dann auch nicht den Louvre und die Gärten von Versailles und auch nicht die vielen Opern, die ohne Rücksicht auf den Geschmack des Volkes für die Hoftheater entstanden sind. In seinem Werk \"Betrachtungen über Frankreich\" von 1796 \"(Considérations sur la France)\" schreibt er: „Ich bin kein Franzose, ich war nie einer und ich möchte auch keiner sein.“ Mit einem Land, das mit allen althergebrachten Ordnungen zu brechen versuchte und in dem während der Revolution ein Tugendterror gepredigt wurde, der zu Massenhinrichtungen führte, wollte er nichts mehr zu tun haben.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Joseph de Maistre gilt als einer der Väter der Soziologie. Er war ein Vordenker des Ultramontanismus und der \"Unfehlbarkeit\" des Papstes. Unter anderen haben sich Lew Nikolajewitsch Tolstoi, Elias Canetti, Isaiah Berlin und Aimé Césaire mit seinem Werk auseinandergesetzt. Nach Friedrich Nietzsche habe Charles Baudelaire von sich behauptet: „De Maistre und Edgar Allan Poe haben mich räsonniren gelehrt“. In seiner 1957 erschienenen Abhandlung über de Maistre, die den Titel \"Über das reaktionäre Denken\" trägt, bemerkt Emil Cioran: „An den Verheißungen der Utopie scheint alles bewundernswert und ist alles falsch; an den Feststellungen der Reaktionäre ist alles verabscheuenswert und scheint alles wahr“. De Maistre sei, so behauptet Cioran, „aufrichtig in das Paradox verliebt“ gewesen, und es habe für ihn „die einzige Chance der Originalität nach einem ganzen Jahrhundert des Redens über Freiheit und Gleichheit darin bestanden, sich anderer Fiktionen zu bemächtigen“, nämlich „jener der Autorität“, um sich damit „auf eine andere Weise zu verirren“. Beatrice Bondy sieht in seinem Stil bereits die Methode angelegt, durch Übertreibungen die Behauptungen seiner ideologischen Gegner anzugreifen. Henning Ottmann urteilt über de Maistre, dass er im Gegensatz zu de Bonald ein „glänzender Stilist, ein düsterer Apokalyptiker, ein literarischer Terrorist“ sei.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Unter de Maistres politischen und philosophischen Schriften sind die bekanntesten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Marie, Comte de Maistre (* 1. April 1753 in Chambéry; † 26. Februar 1821 in Turin) war ein savoyischer Staatsmann, Schriftsteller und politischer Philosoph, der die Grundlagen des Ancien Régime gegenüber den Ideen der Aufklärung und deren Folgen während der Französischen Revolution verteidigte. Damit war er ein bedeutender Vertreter der Gegenaufklärung.", "tgt_summary": "约瑟夫·德·迈斯特伯爵(,1753年-1821年),是萨伏依的哲学家、作家、律师及外交官。在法国大革命之后的那段期间,他挺身为阶级社会与君主制辩护。迈斯特是萨丁尼亚-皮埃蒙特国王的臣民,他曾任萨伏依参议会议员(1787年-1792年)、驻俄罗斯大使(1803年-1817年)以及在首都都灵担任首相(1817年-1821年)。", "id": 2400689} {"src_title": "TTCN-3", "tgt_title": "TTCN-3", "src_document": [{"title": "Standardisierungsgremien.", "content": "Herausgeber des Standards sind ETSI und ITU-T.", "section_level": 1}, {"title": "Typische Anwender.", "content": "3GPP, OPEN Alliance, TETRA Association, IMS Forum, WiMAX Forum, AUTOSAR, MOST Cooperation, OMA", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abstraktion.", "content": "TTCN-3 ist eine abstrakte Testsprache, die verschiedene Repräsentationen unterstützt: Die Repräsentationen von TTCN-3 sind gleichwertig. Außerdem besteht ein standardisiertes Mapping zwischen den einzelnen Repräsentationsarten.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterbarkeit.", "content": "Ein herausragendes Merkmal von TTCN-3 ist seine Erweiterbarkeit und mögliche Integrationen wie:", "section_level": 2}, {"title": "Standardisierte Schnittstellen: TCI und TRI.", "content": "Zusätzlich zum textuellen und grafischen Repräsentationsformat beinhaltet TTCN-3 die standardisierten Schnittstellen TRI (TTCN-3 Runtime Interface) und TCI (TTCN-3 Control Interface).", "section_level": 2}, {"title": "Werkzeuge zu TTCN-3.", "content": "Für die Ausführung von Testfällen, die in TTCN-3 spezifiziert sind, werden ein Compiler sowie ein Laufzeitsystem benötigt. Diese werden von verschiedenen Herstellern angeboten:", "section_level": 1}, {"title": "TTthree.", "content": "\"TTthree\" ist ein Compiler, der Anfang 2000 als Gemeinschaftsentwicklung der Arbeitsgruppe \"ÜBB\" der Technischen Universität Berlin und des Forschungsinstituts Fraunhofer Fokus entwickelt wurde. 2001 war TTthree der erste lauffähige TTCN-3-Compiler bei ETSI. Die Weiterentwicklung dieses Compilers sowie dessen Integration in ein IDE (Integration Development Environment) erfolgte anschließend bei der in Berlin ansässigen Ausgründung Testing Technologies IST GmbH, die als Überbau des reinen Compilers die \"TTworkbench\" entwickelte. TTthree ist lizenzrechtlich nur in Kombination mit der TTworkbench erhältlich. 2016 wurde Testing Technologies und damit die Weiterentwicklung von TTworkbench von Spirent Communications übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "TTworkbench.", "content": "Die von Spirent Communications entwickelte \"TTworkbench\" ist eine integrierte Testentwicklungs- und Testausführungsumgebung basierend auf TTCN-3 und Eclipse IDE.", "section_level": 2}, {"title": "Lizenz.", "content": "Die TTworkbench wird kommerziell von Spirent Communications lizenziert.", "section_level": 3}, {"title": "Aufbau.", "content": "Die Anbindung der Oberfläche an den Compiler wird in einer Client-Server-Architektur realisiert; diese eher ungewöhnliche Methode der Interprozesskommunikation mit einem Compiler wurde gewählt, weil in der Frühphase der Entwicklung der Sprache TTCN-3 vielfach große Testreihen automatisiert aus der Vorgängerversion TTCN-2 übersetzt wurden und damit keine Aufteilung in verschiedene Module vorhanden war. Durch die Delegierung der Compile-Aufträge an einen Compiler-Server erhoffte man sich Perfomanzgewinne durch Caching-Mechanismen. Die Kommunikation zwischen der Oberfläche und dem Compiler erfolgt über binär codiertes XML. Inzwischen sind die meisten Testreihen entweder manuell in sinnvolle Module strukturiert oder als Neuentwicklung gleich modular konzipiert worden, sodass der Punkt des Client-Server-Compilers wieder in den Hintergrund getreten ist.", "section_level": 3}, {"title": "TTCN-3 Editor.", "content": "Die Konzipierung von TTCN-3 als abstrakte Sprache, die mehrere gleichwertige Repräsentationen kennt, wird in der TTworkbench umgesetzt, indem Testfälle sowohl in der textuellen als auch in der grafischen Darstellung (GFT) editiert werden können. Datentypen können aus einer Reihe von Sprachen \"importiert\" werden, beispielsweise aus ASN.1, XSD, WSDL und IDL, sodass in diesem Fall auf eine textuelle Darstellung in TTCN-3 weitgehend verzichtet werden kann.", "section_level": 3}, {"title": "Verteiltes Testen durch TTmex.", "content": "Die Laufzeitumgebung (\"Test Executable\", \"TE\"), in der die in TTCN-3 spezifizierten Testfälle (\"Test Cases\") tatsächlich abgearbeitet werden, kann bei der TTworkbench entweder lokal (das heißt auf demselben Rechner) gestartet werden, oder verteilt auf verschiedenen Rechnern zum Einsatz kommen. Durch die Parallelität kann die Gesamttestzeit erheblich reduziert werden. Die TTworkbench unterstützt das verteilte Testen mit Hilfe des \"TTmex\"-Plugins.", "section_level": 3}, {"title": "Integration in Eclipse.", "content": "Die Hauptaufgabe von TTCN-3 besteht darin, in beliebigen Sprachen implementierte Protokolle und Anwendungen zu testen. Oft werden daher Programmteile, die in anderen Sprachen geschrieben sind, im Zusammenhang mit TTCN-3 eingesetzt. Die TTworkbench ist daher auf Eclipse basiert, das mit seinen \"Sichten\" und \"Perspektiven\" eine erweiterbare Plattform darstellt, um mehrere Sprachen und Anwendungen zu kombinieren.", "section_level": 3}, {"title": "Java.", "content": "Die TTworkbench ist in Java implementiert, was durch die Integration in Eclipse nahegelegt ist. Auch die in TTCN-3 spezifizierten Testfälle werden in Java (das heißt in JAR-Dateien) übersetzt und als solche in der Laufzeitumgebung abgearbeitet.", "section_level": 4}, {"title": "Erweiterbarkeit.", "content": "Die TTworkbench realisiert eine Reihe ihrer Features durch ein \"Plugin\"-Konzept, zum Beispiel für weitere externe Sprachen oder Protokolle. Oft werden durch diese Plugins Möglichkeiten zum Import von Datentypen aus diesen Sprachen eröffnet. In der TTworkbench ist dieses Architekturkonzept der \"Rich Client Platform\" (RCP, seit Eclipse Version 3.0) konsequent umgesetzt, daher wird auch die Kernsprache, TTCN-3, erst durch ein Plugin verfügbar. Anwender haben die Möglichkeit, eigene Plugins zu schreiben und einzubinden, etwa um den Aufruf von externen Funktionen von den in TTCN-3 spezifizierten Testfällen aus zu ermöglichen oder um spezielle Codecs einzubinden. Ebenso sind die (im Standard von TTCN-3 spezifizierten) \"Test-Adapter\" als Plugins realisiert.", "section_level": 3}, {"title": "Testkampagnen und Reporte.", "content": "Wenn ein Hersteller ein Protokoll mit Hilfe von Testfällen spezifiziert, die in TTCN-3 geschrieben sind, dann stellt diese Liste von Testfällen zwar eine Testreihe dar, doch ist diese in der Praxis oft zu umfangreich und zu wenig gegliedert, um direkte Anwendung zu finden. Ein schlichtes Abarbeiten aller Testfälle dauert in der Regel zu lange und verlangt zu viel Vorbereitung, oft von entsprechender zu testender Hardware. Die von der ETSI für TTCN-3 spezifizierten \"Testfälle\" (\"Test Cases\") werden daher in der TTworkbench um das Konzept von \"Testkampagnen\" (\"Test Campaigns\") und \"Metakampagnen\" (\"Meta Campaigns\") erweitert. Mit Hilfe dieser Mittel lassen sich große Test-Suites zur Abarbeitung in der Laufzeitumgebung abbilden und gliedern. Testkampagnen können vom Tester erstellt werden und stellen dabei Listen von zur konkreten Ausführung vorgesehenen Testfällen dar; einzelne Testfälle können hierbei noch parametrisiert werden. Ebenso kann eine Anzahl der Durchläufe für die einzelnen Testfälle festgelegt werden. Metakampagnen hingegen stellen Listen von Testkampagnen dar, die zur konkreten Ausführung vorgesehen sind. Aus gelaufenen Testkampagnen und Metakampagnen und den dabei entstandenen Log-Dateien lassen sich in der TTworkbench \"Reports\" generieren. Diese Reporte können beispielsweise in HTML ausgegeben werden.", "section_level": 3}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die TTworkbench hat nach Herstellerangaben einen Marktanteil von 30 bis 50 Prozent für automatisiertes Testen mittels TTCN-3. Einige tausend Lizenzen befinden sich im Umlauf; Universitäten und Forschungseinrichtungen können unter Umständen eine kostenlose Lizenz erhalten. Das Produkt wird monatlich mehrere Hundertmal heruntergeladen.", "section_level": 3}, {"title": "TTCN-3 Training.", "content": "Alle Anbieter von TTCN-3 basierten Werkzeugen bieten zur Testsprache sowie zum Werkzeug ein individuelles Training an, wobei Spirent Communications der erste akkreditierte Trainingsanbieter ist. Das akkreditierte Training setzt sich systematisch mit allen zehn Teilen des TTCN-3 Standards auseinander. Hierbei werden nicht nur theoretische Aspekte durchleuchtet, sondern die Teilnehmer werden durch verschiedene praktische Übungen geführt. Dazu gehört die Entwicklung mehrerer Testfälle von Scratch bis zur Ausführung gegen ein System Under Test.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Zu den Werkzeugen:", "section_level": 1}], "src_summary": "TTCN-3, kurz für Testing and Test Control Notation, ist eine domänenspezifische Programmiersprache zum Testen von kommunikationsbasierten Systemen. TTCN-3 wird beispielsweise für das Testen von Kommunikationsprotokollen und deren Schnittstellen eingesetzt. Außerdem wird es für das Testen von eingebetteten Systemen verwendet. TTCN-3 dient ebenso zur Spezifikation und Dokumentation von Testabläufen.", "tgt_summary": "TTCN-3, 简称 测试及测试控制表达法(Testing and Test Control Notation), 是国际标准化的测试准用开发编程语言。主要用于基于通讯的系统测试自动化,例如通讯协议测试,以及嵌入式系统测试。此外,TTCN-3也常用于测试规范及文档开发。", "id": 1064155} {"src_title": "Early Wynn", "tgt_title": "厄里·溫恩", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Early Wynn gab sein Debüt als rechtshändiger Pitcher in der American League bei den Washington Senators am 13. September 1939 im Alter von 17 Jahren. In diesem Jahr bestritt er insgesamt drei Spiele für die Senators, bevor er 1941 zum Stammspieler avancierte. Seine Zeit in Washington war nur durchschnittlich. Dies sollte sich mit seinem Wechsel zu den Cleveland Indians 1948 ändern. Unter dem Pitching Coach der Indians Mel Harder lernte Wynn, der bisher nur mit Fastballs arbeitete, auch mit Würfen wie Curveball, Knuckleball, Slider und Change-Up zu arbeiten. 1950 konnte er dann 18 Spiele gewinnen und führte die American League mit einem ERA von 3.20 an. 1951 absolvierte Wynn seine erste von fünf Spielzeiten mit mindestens 20 Siegen. Gemeinsam mit Bob Lemon, Mike Garcia, Bob Feller und Herb Score bildete Wynn eine der allzeit besten Rotationen der Baseballgeschichte. 1954 gewannen die Indians den Titel in der AL mit beeindruckenden 111 Siegen, unterlagen aber in der World Series den New York Giants in vier Spielen. Nach der Saison 1957, in der er eine Bilanz von 14 Siegen bei 17 Niederlagen aufwies, wechselte Wynn zu den Chicago White Sox. In seinem ersten Jahr war er der erste Pitcher, der die American League in zwei aufeinanderfolgenden Jahren bei zwei unterschiedlichen Teams in Strikeouts anführte. Im Alter von 39 Jahren zeigte Wynn 1959 nochmals eine herausragende Saison. Er konnte 22 Spiele für sich entscheiden bei nur zehn Niederlagen und die White Sox zum Titel in der American League führen. Daraufhin wurde er mit dem Cy Young Award für den besten Pitcher ausgezeichnet. In der World Series gegen die Los Angeles Dodgers gewann er das erste Spiel, verlor aber seine beiden anderen Partien, darunter das entscheidende siebte Spiel. Nach der Saison 1962 wechselte Wyn zurück zu den Cleveland Indians. Dort gelang ihm am 13. Juli 1963 sein 300. Karrieresieg in einem Spiel gegen die Kansas City Athletics. Nach Ende dieser Spielzeit beendete Wynn seine Karriere. Er war der letzte aktive Spieler, der noch in den 1930er Jahren gespielt hatte. Wynn hatte für einen Pitcher auch eine sehr gute Bilanz als Schlagmann. In fünf Spielzeiten hatte er einen Schlagdurchschnitt von mehr als 27 %, 17 Home Runs und 173 RBI. 90 Mal wurde er als Einwechselschlagmann eingesetzt, wobei er einmal sogar einen Grand Slam Home Run schlug. Damit ist er einer von fünf Pitchern in der MLB, denen dies gelang. 1972 wurde Early Wynn in die Baseball Hall of Fame gewählt. 1999 verstarb er im Alter von 79 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Early Wynn Jr. (* 6. Januar 1920 in Hartford, Alabama; † 4. April 1999 in Venice, Florida) war ein US-amerikanischer Baseballspieler in der Major League Baseball. Sein Spitzname war \"Gus\".", "tgt_summary": "厄里·温恩二世(英语:Early Wynn Jr.,1920年-1月6日-1999年-4月4日),绰号「Gus」,为美国职棒大联盟的投手。23年职棒生涯曾效力过参议员(今双城)、印地安人与白袜等队。温恩被认为是大联盟1940年代至1950年代最难对付的投手之一,他也是300胜俱乐部的成员之一。1972年,温恩入选名人堂。", "id": 378272} {"src_title": "Ian Ziering", "tgt_title": "伊恩·齊爾林", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ian Ziering wurde im März 1964 als jüngstes von drei Kindern des Ehepaares Paul und Micki Ziering in Newark geboren und wuchs in West Orange, New Jersey auf. Im Alter von zwölf Jahren stand Ziering erstmals für Fernsehwerbespots vor der Kamera. Erste schauspielerische Erfahrungen sammelte er in der Rolle des Nils in dem Broadway-Musical \"I Remember Mama\", das von Mai bis September 1979 in New York City aufgeführt wurde. Seine erste Filmrolle war die des Sammy Butterfield in dem Liebesdrama \"Endlose Liebe\" (1981) mit Brooke Shields in der Hauptrolle. Danach folgten Engagements in Fernsehserien wie \"Springfield Story\" und \"Eine schrecklich nette Familie\", bevor Ziering 1990 eine Hauptrolle in der Jugendserie \"Beverly Hills, 90210\" erhielt. Durch die Darstellung des Steven „Steve“ Sanders wurde Ziering weltberühmt und er war von 1990 bis 2000 in insgesamt 292 Episoden in der Rolle zu sehen. Seit dem Ende von \"Beverly Hills, 90210\" hatte Ziering einige Gastauftritte in Fernsehserien wie \"JAG – Im Auftrag der Ehre\", \"Hallo Holly\" und \"\". Im Frühjahr 2007 nahm Ziering an der vierten Staffel von \"Dancing with the Stars\", dem US-amerikanischen Pendant zur RTL-Show \"Let’s Dance\" teil. Mit seiner professionellen Tanzpartnerin Cheryl Burke schaffte er es bis ins Halbfinale. Neben seiner Arbeit fürs Fernsehen betätigt sich der Schauspieler als Vertreter für Kosmetikprodukte. Von 1997 bis 2002 war Ziering mit der Schauspielerin Nikki Schieler verheiratet. Im Mai 2010 heiratete Ziering die Krankenschwester Erin Ludwig. Seine Frau brachte am 25. April 2011 das erste gemeinsame Kind, eine Tochter, zur Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ian Andrew Ziering (* 30. März 1964 in Newark, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Bekannt wurde Ziering vor allem durch seine Rolle als Steven „Steve“ Sanders in der Fernsehserie \"Beverly Hills, 90210\", in der er von 1990 bis 2000 spielte.", "tgt_summary": "伊恩·安德鲁·齐尔林(英语:Ian Andrew Ziering,,1964年-3月30日)是一位美国男演员和制片人。较著名的是在电视剧《飞越比佛利》(1990年至2000年)中饰演史提夫·山德斯。其他著名作品如《火星鼠骑士》(1993年至1996年)、电影《我老爸卡好》(2012年)和《风飞鲨》系列电影(2013年至2018年)。", "id": 623134} {"src_title": "Voting Rights Act", "tgt_title": "選舉法案 (1965年)", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Gesetz reagierte auf die Tatsache, dass Analphabetismus-Tests und andere lokale Maßnahmen vor allem in den Südstaaten genutzt wurden, um im Schnitt ärmere und schlechter gebildete Afroamerikaner systematisch von der Wahl auszuschließen. Da die Wahlgesetze in den Vereinigten Staaten generell nicht auf Bundesebene geregelt werden und die oft die Rassentrennung befürwortenden \"Southern Democrats\" in den Südstaaten stabile Mehrheiten in den staatlichen Organen besaßen, hatten diese vielfältige Möglichkeiten, die Bestimmungen der Verfassung zu umgehen oder aufzuweichen, die eine Diskriminierung von Afroamerikanern verboten. Die Gleichheit des Wahlrechts sicherzustellen, war eine der Hauptforderungen der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Generell gibt es in den Vereinigten Staaten kein „Recht zu wählen“, das Wahlrecht ist juristisch ein vom Bundesstaat vergebenes Privileg. Zusammen mit drei Zusatzartikeln zur Verfassung hat der Voting Rights Act dazu geführt, dass der Oberste Gerichtshof ein grundsätzliches Recht (\"fundamental right\") festgestellt hat, Stimmrecht zu haben. Einschränkungen des Wahlrechts sind damit nicht ausgeschlossen, bedürfen aber einer genauen verfassungsrechtlichen Untersuchung.", "section_level": 1}, {"title": "Gesetzgebung.", "content": "Die Debatten um den Voting Rights Act fallen mit dem Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung und den Selma-nach-Montgomery-Märschen zusammen. Martin Luther King, der damals führende afroamerikanische Bürgerrechtler, forderte bereits bei einem Treffen mit US-Präsident Lyndon B. Johnson im Dezember 1964 ein solches Gesetz. Der Präsident stand dem Vorhaben zwar positiv gegenüber, erklärte King jedoch, ein solches Gesetz sei so kurze Zeit nach dem Civil Rights Act zur Aufhebung der Rassentrennung politisch kaum umsetzbar. Johnson, der kurz zuvor mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt wurde, wollte sich zunächst auf andere Bereiche wie Armutsbekämpfung und Gesundheitsfürsorge in seinem auf sozialen Ausgleich abzielenden Reformprojekt der Great Society konzentrieren. Nach den Vorfällen in Selma änderte er jedoch seine Haltung und sicherte King zu, das Wahlrechtsgesetz schnellstmöglich durchsetzen zu wollen. Johnson gab das Gesetz dem Kongress am 17. März 1965, nachdem er zwei Tage zuvor zu den Senatoren und Abgeordneten im Plenum gesprochen hatte. Diese Ansprache blieb vor allem durch seinen Gebrauch des Ausspruchs der von der Bürgerrechtsbewegung gebrauchten Hymne \"We Shall Overcome\" in Erinnerung. Nach einem erfolglosen Filibuster-Versuch im Senat verabschiedete dieser es am 25. Mai des Jahres, das Repräsentantenhaus am 10. Juli. Da US-Gesetze von beiden Kammern des Kongresses wortgleich verabschiedet werden müssen und in beiden Kammern verschiedene Änderungsanträge durchgebracht wurden, ging das Gesetz an den Vermittlungsausschuss, der eine Konsensversion erarbeitete. Das Repräsentantenhaus verabschiedete das Gesetz am 3. August 1965 und der Senat am 4. August. Präsident Lyndon B. Johnson unterzeichnete es am 6. August im Rahmen einer Zeremonie im Kapitol, zu der auch zahlreiche afroamerikanische Bürgerrechtler wie Martin Luther King erschienen waren.", "section_level": 1}, {"title": "Abstimmungen.", "content": "Ursprungsentwurf: Senat: 77–19 House: 333–85 Konsensversion: Senat: 79–18 House: 328–74", "section_level": 2}, {"title": "Erneuerung.", "content": "Der Kongress verabschiedete den Voting Rights Act nur befristet, so dass er ihn 1970, 1975 und 1982 erneuern musste. 1982 und 2006 verlängerte er ihn jeweils für weitere 25 Jahre. Alle Erneuerungen wurden von republikanischen Präsidenten (Richard Nixon 1970, Gerald Ford 1975, Ronald Reagan 1982 und George W. Bush 2006) unterzeichnet. Ein Paragraph hiervon wurde allerdings 2013 vom Obersten Gerichtshof für aufgehoben erklärt (vgl. unten).", "section_level": 1}, {"title": "Freigabe.", "content": "Laut Paragraph 5 des Gesetzes muss das United States Department of Justice jeden Versuch, Wahlrechte in gekennzeichneten Gegenden (\"covered jurisdictions\") zu ändern, freigeben (\"preclear\"). Dabei muss die Organisation, die das Wahlrecht ändern will, beweisen, dass diese Änderung nicht zum Ziel hat, Minderheiten vom Wählen auszuschließen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufhebung von Paragraph 4 durch den Obersten Gerichtshof.", "content": "Die Regelung, welche Staaten, Countys und Kommunen eine Freigabe benötigen, wurde am 24. Juni 2013 vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten im Fall \"Shelby County v. Holder\" für ungültig erklärt. In dem mit fünf gegen vier Richterstimmen ergangenen Urteil führte das Gericht an, die Festlegung, welche Verwaltungseinheiten eine Freigabe der Bundesregierung benötigen, sei nicht mehr zeitgemäß. Die Verhältnisse in jenen Regionen hätten sich seit den 1960er Jahren stark verändert, womit die Regelung nicht mehr gerechtfertigt sei. In der Tat wurde diese Zuteilung seit der Verlängerung von 1975 nicht mehr erneuert. Das Urteil stieß bei Bürgerrechtlern auf heftige Kritik, auch US-Präsident Barack Obama äußerte sich enttäuscht zum Urteil. Andere Stimmen sehen hingegen die Rechte der einzelnen Bundesstaaten durch das Urteil gestärkt. Das Gericht stellte jedoch auch klar, dass die staatliche Aufsicht über das Wahlrecht, wie durch den Voting Rights Act festgelegt, an sich nach wie vor gültig sei. Die Entscheidung berühre „in keiner Weise das dauerhafte landesweite Verbot rassistischer Diskriminierung bei Wahlen“, so der Supreme Court. Die Richter forderten in ihrem Urteil den Kongress dazu auf, eine neue zeitgemäße Regelung für die Aufsicht des Wahlrechts zu finden. In einem Sondervotum bezeichnete die überstimmte Richterin Ruth Bader Ginsburg das Urteil als \"Hybris\", da es die Gewaltenteilung massiv verletze. Es sei Aufgabe des Kongresses, die Gesetze zu machen und der habe den Voting Rights Act regelmäßig bestätigt, zuletzt erst im Jahr 2006. Das Gericht sei nicht berechtigt einen Teil des Gesetzes aufzuheben, weil es sich selbst an Stelle des Kongresses setze und entscheiden wolle, wie das Gesetz hätte angepasst werden müssen. In der Folge des Urteils brachte Anfang 2014 eine überparteiliche Gruppe von Abgeordneten einen Entwurf in den Kongress ein, der wieder eine Vorabprüfung für Wahlgesetze aus solchen Bundesstaaten und Regionen einführt, die in den vergangenen 15 Jahren ein Wahlgesetz durch ein Gericht aufgehoben bekommen haben. Auch andere Verstöße gegen den Voting Rights Act können dazu führen, dass ein Staat der Vorabkontrolle unterworfen wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Voting Rights Act of 1965 () ist ein US-amerikanisches Bundesgesetz, das die gleiche Beteiligung von Minderheiten, besonders Afroamerikanern, bei US-Wahlen gewährleisten soll.", "tgt_summary": "1965年的《选举法案》是美国联邦政府立法机构一个具有里程碑意义的片的法案,其禁止了在投票过程中的种族歧视。该法案保障了少数群体的投票权利、尤其是保障非裔美国人的投票权,至今影响深远。", "id": 118733} {"src_title": "Schneereiher", "tgt_title": "黄嘴白鹭", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Dieser 68 cm große Vogel hat ein schneeweißes Gefieder mit mehreren langen weißen Haubenfedern. Während der Paarungszeit bilden sich verlängerte weiße Schmuckfedern an Brust und Rücken. Am Nacken sind die Federn kurz und struppig. Die Gesichtshaut ist bläulich. Der Schnabel ist gelb. Die Beine sind schwarz und die Füße grünlich gelb.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaltensweise und Vorkommen.", "content": "Der Schneereiher brütet auf vorgelagerten Inseln vor Russland, China, Nordkorea und Südkorea. Früher kam er auch in Hongkong und auf Taiwan vor. Er ist ein Zugvogel der die Wintermonate in Südostasien verbringt. Hauptüberwinterungsgebiete sind die Regionen um die Inseln Cebu, Bohol und Samar auf den Philippinen und in den malaysischen Provinzen Sarawak und Selangor auf Borneo. Im Gegensatz zu Schmuck- oder Seidenreihern lebt der Schneereiher im Wattenmeer. Er ernährt sich von Krebsen, Wattwürmern und kleinen Fischen. Die Paarungs- und Brutzeit ist von Ende April bis Anfang Juni. Es werden bis zu drei kobaltblaue Eier in ein trockenes Grasnest auf dem Boden gelegt. Die Brutzeit dauert 30 bis 40 Tage. Anschließend werden die Jungvögel bis zum Flüggewerden 40 Tage lang von den Eltern betreut.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde diese Art wegen ihrer hübschen Schmuckfedern gnadenlos gejagt, so dass es in den 1960er Jahren nur noch etwa 500 Exemplare gab. Heute liegt der Bestand bei ca. 3400 Vögeln, die in Korea vor allem durch die Verschmutzung des Han-Flusses gefährdet sind. Des Weiteren reagiert die Art sehr empfindlich auf Störungen während der Brutzeit. So kam es vor, dass die Vögel in Shin-Do, Südkorea, während der 1990er Jahre ihre Brutplätze aufgrund von Störungen durch Fotografen verließen. In Liaoning, China, sind sie durch Jäger und Eiersammler gefährdet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schneereiher (\"Egretta eulophotes\"), auch als China-Seidenreiher bezeichnet, ist ein seltener mittelgroßer Reiher aus Südostasien. Manchmal wird dieser Name auch für den Schmuckreiher (\"Egretta thula\") verwendet. Er ist aber für den China-Seidenreiher gebräuchlicher.", "tgt_summary": "黄嘴白鹭(学名:)又名唐白鹭,是一种罕见的鹭科白鹭属鸟类,一般于俄罗斯、朝鲜、南韩和中国大陆繁殖,然后向南迁徙,途经日本、台湾、菲律宾、马来西亚、新加坡和印度尼西亚,主要在东米沙鄢(莱特岛、保和和宿务)一带度冬。", "id": 762526} {"src_title": "Ben & Jerry’s", "tgt_title": "班傑利公司", "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "1977 besuchten die beiden Freunde Ben Cohen und Jerry Greenfield einen Kurs zur Herstellung von Speiseeis der Pennsylvania State University. Die Firma Ben & Jerry’s wurde 1978 in Burlington, Vermont mit einem Startkapital von 12.000 US-Dollar gegründet. Der erste Laden wurde von den beiden in einer umgebauten Tankstelle in Burlington eröffnet. 1980 wurde die Produktion in eine alte Mühle verlagert, dort wurde das Speiseeis erstmals in Gefäße, sogenannte Pints, zum Verkauf abgepackt. 1981 wurde der erste Franchise-Betrieb eröffnet. 1984 und 1987 versuchte der Konkurrent Häagen-Dazs, den Vertrieb von Ben & Jerry’s zu beschränken, worauf Cohen und Greenfield zwei Gerichtsprozesse gegen die Häagen-Dazs-Mutterfirma Pillsbury Company anstrengten und beide Prozesse gewannen. 1988 erhielten die beiden den Preis „U.S. Small Business Persons of the Year“ (Kleinunternehmer des Jahres in den USA), der durch den US-Präsidenten Ronald Reagan verliehen wurde. Seit August 2000 gehört Ben & Jerry’s zum Unilever-Konzern, der das Unternehmen für etwa 326 Millionen US-Dollar kaufte.", "section_level": 1}, {"title": "Vertrieb.", "content": "In Deutschland sind die Produkte vornehmlich in abgepackter Form in Supermärkten, Tankstellen und Fast-Food-Restaurants erhältlich. Die Becher sind in Europa mit 500 ml Inhalt und als sogenannte Shorties mit 100 ml Inhalt erhältlich. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Geschäfte, zumeist in Großkinos, in denen die Produkte auch offen angeboten werden. Diese Franchise-Geschäfte werden als „Scoop Shop“ bezeichnet und sind in den USA weit verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Es gibt aktuell 53 Geschmacksrichtungen von Speiseeis in den USA und 17 Sorten (Stand: Juni 2015) in Deutschland bzw. Europa, wobei ständig neue Sorten entstehen und alte eingestellt werden. Die beliebtesten Sorten in Deutschland sind Cookie Dough, Chocolate Fudge Brownie und Half Baked, als es noch regulär im Handel erhältlich war, zählte zudem Cherry Garcia (benannt zu Ehren des Grateful Dead-Gitarristen Jerry Garcia) zu den Favoriten in Deutschland. Mittlerweile ist die Kirsch-Sorte nur noch in den \"Scoop Shops\", also Ben-&-Jerry's-Eisdielen, erhältlich. In Großbritannien wiederum sind Phish Food und in den Niederlanden Chunky Monkey die gängigsten Sorten. Neben Eiscreme gibt es in den Ladenlokalen auch Frozen Yogurt (eine Art gefrorener Joghurt, der in den USA ein beliebtes Dessert ist) und Milchshakes. Das Eissortiment wird seit 2005 um Fairtrade-Produkte erweitert. Seit 2016 bietet das Unternehmen auch vier vegane Sorten an.", "section_level": 1}, {"title": "\"Flavor Graveyard\".", "content": "Für alle Geschmacksrichtungen, die vom Markt genommen wurden oder nicht in die Produktion gelangten, gibt es im Werk in Waterbury einen \"Flavor Graveyard\" (etwa: Friedhof der Geschmacksrichtungen). Es handelt sich um eine Nachahmung eines realen Friedhofes mit Grabsteinen für jede „beerdigte“ Sorte. Mittlerweile wurde auch im englischen Clapham Common, einem Stadtteil von London, ein solcher „Friedhof“ eingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Nach Kritik durch das amerikanische Center for Science in the Public Interest hat das Unternehmen im September 2010 angekündigt, den Slogan \"All natural Ben & Jerry's\" in Zukunft nicht mehr zu verwenden. Die Verbraucherschutzorganisation hatte diesen als irreführend dargestellt, da in 48 von 53 Eissorten künstliche Zusatzstoffe enthalten seien. 2017 wurden in einigen Speiseeisproben Spuren des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat gefunden, die unter dem geltenden Grenzwert lagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ben & Jerry’s ist ein US-amerikanischer Speiseeishersteller, dessen Produkte seit 2002 auch in Deutschland erhältlich sind. Nach dem Verkauf im Jahr 2000 gehört das Unternehmen zum britisch-niederländischen Unilever-Konzern. Der Hauptbetrieb befindet sich in Waterbury im US-Bundesstaat Vermont. Das europäische Sortiment wird in Hellendoorn in den Niederlanden hergestellt.", "tgt_summary": "班杰利自制控股公司(英语:Ben&Jerry's Homemade Holdings Inc,简称Ben&Jerry's),是一家生产冰淇淋,冷冻酸奶(大陆地区称冻酸奶)和果汁冰糕的公司。该公司在美国佛蒙特州的伯灵顿,成立于1978年,现为英国─荷兰集团联合利华在全球运营的子公司。 其总部位于佛蒙特州南伯灵顿,其主要工厂位于佛蒙特州沃特伯里。", "id": 2644387} {"src_title": "Maria Josepha von Bayern", "tgt_title": "巴伐利亞的瑪麗亞·約瑟法", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Der römisch-deutsche König Joseph, Sohn von Kaiser Franz Stephan und der Maria Theresia von Österreich, wollte nach dem frühen Tod seiner geliebten ersten Frau Isabella von Bourbon-Parma († 27. November 1763) nicht mehr heiraten und wählte nur auf Druck seiner Mutter die bayerische Prinzessin Maria Josepha, seine Cousine 2. Grades, zu seiner zweiten Gattin. Die Heirat fand am 23. Januar 1765 in Schloss Schönbrunn statt. Zu den nachfolgenden Hochzeitsfeierlichkeiten gehörte u. a. die Uraufführung der Oper \"Telemaco\" von Christoph Willibald Gluck im Burgtheater. Maria Josepha war damals 25 Jahre alt, und sie avancierte noch im Jahr ihrer Eheschließung zur Kaiserin, als ihr Gemahl nach dem Tod seines Vaters Franz Stephan († 18. August 1765) als Joseph II. neuer Kaiser und Mitregent seiner Mutter wurde. Die Ehe Josephs II. mit der zwei Jahre älteren Maria Josepha war nicht glücklich. Der Kaiser beschrieb seine ‚Gemahlin als „kleine und dicke Gestalt“ mit „hässlichen Zähnen“. Allerdings gab er zu, dass Maria Josepha eine „vorwurfsfreie Frau“ sei, die ihn liebe und die er wegen ihrer guten Eigenschaften schätze und dass er darunter leide, seine zweite Frau nicht lieben zu können. Wahrscheinlich wurde die Ehe der beiden nie vollzogen. Joseph mied das gemeinsame Schlafzimmer und ließ sogar den gemeinsamen Balkon in Schloss Schönbrunn abteilen, um seine Frau nicht sehen zu müssen. Als 1767 eine schwere Pockenepidemie ausbrach, fiel Maria Josepha nach nur zwei Jahren Ehe – wie schon früher ihre Vorgängerin Isabella – dieser gefährlichen Infektionskrankheit zum Opfer. Joseph II. hatte nicht an ihrem Bett geweilt, sondern sich bei seiner ebenfalls an den Pocken erkrankten Mutter Maria Theresia aufgehalten, die überlebte. Sobald die junge Kaiserin in ihrem 29. Lebensjahr verstorben war, wurde ihr Leichnam aufgrund seines grauenhaften Zustandes eingenäht und verdeckt auf einem Katafalk ausgestellt. Maria Josepha wurde in der Wiener Kaisergruft bestattet, Joseph II. nahm an ihrer Beisetzung nicht teil. Nur noch einmal spielte die ungeliebte Kaiserin für ihren Mann Joseph II. eine Rolle, als dieser 1778/1779 Ansprüche auf große Teile Kurbayerns erhob und sich unter anderem auf seine Ehe mit der bayerischen Maria Josepha berief, was schließlich in den Bayerischen Erbfolgekrieg mündete, in dem die Habsburger nur das Bayerische Innviertel gewinnen konnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria Josepha Antonia Walburga Felizitas Regula, Prinzessin von Bayern und Böhmen (* 20. März 1739 in München; † 28. Mai 1767 in Wien) war die Tochter des römisch-deutschen Kaisers und bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht und dessen Gemahlin Maria Amalie von Österreich, einer Tochter Kaiser Josephs I. Durch Heirat wurde sie 1765 selbst Kaiserin.", "tgt_summary": "玛丽亚·约瑟法(英语:Maria Josepha,1739年-3月30日-1767年-5月28日)是神圣罗马帝国皇后和巴伐利亚公主。她的父亲是神圣罗马帝国唯一一位出身维特尔斯巴赫王朝的皇帝查理七世。", "id": 2879654} {"src_title": "Islam in Italien", "tgt_title": "義大利伊斯蘭教", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Araber bzw. Sarazenen.", "content": "Als erste war bereits im Jahr 700 die Insel Pantelleria kurzzeitig von Arabern erobert worden, ab 720 setzten sich Muslime kurzzeitig an Küstenabschnitten Sardiniens fest.", "section_level": 2}, {"title": "Sizilien.", "content": "Erste arabische Angriffe auf das byzantinische Sizilien misslangen 652, 667 und auch 720. Syrakus wurde 708 zwar erstmals kurzzeitig erobert, die für 740 angesetzte Invasion scheiterte aber an einem Aufstand der Berber des Maghreb und bis 771 (bzw. bis 799) anhaltenden Bürgerkriegen in Ifrīqiya im heutigen Tunesien. Erst als Ibrahim I. ibn al-Aghlab sich 800 zum Emir von Ifriqiya erhob und damit die Dynastie der Aghlabiden begründete, die auch vom Kalifen Hārūn ar-Raschīd anerkannt wurde, führte die sich daraus ergebende Stabilisierung und Unabhängigkeit dieser Region zu einer gezielten energischen muslimischen Eroberungspolitik gegen Italien von Nordafrika aus. 806 wurde die Insel Pantelleria erneut eingenommen. Die dort lebenden christlichen Mönche wurden versklavt. Karl der Große selbst bemühte sich um die Freilassung dieser Mönche. Mehrere arabische Angriffe auf Sardinien in dieser Zeit verliefen weniger erfolgreich. Um sich der ständigen Meutereien des Heeres zu entledigen, schickte der Aghlabiden-Gouverneur von Ifriqiya in den Jahren 827, 830 und 875 erneut arabische, berberische und andalusische Rebellen zur Eroberung Siziliens fort, u. a. unter Asad ibn al-Furat. 902 führte sein Nachfolger selbst ein Heer auf die Insel. Dort hatte der gegen Konstantinopel meuternde Gouverneur Euphemios Muslime zu Hilfe gerufen, die von den Europäern als Sarazenen bezeichnet wurden. Sie entledigten sich des Euphemios und nützten die Gelegenheit zur Eroberung der damals zum Byzantinischen Reich gehörenden Insel. Entsprechend sprach die Bevölkerung griechisch und gehört zur Ostkirche. 831 fiel Palermo in ihre Hände (seitdem Hauptstadt), 843 dann Messina, doch erst 878 Syrakus, 902 Taormina, 918 das auf dem benachbarten Festland liegende Reggio in Kalabrien und 965 mit Rometta auch der letzte byzantinische Stützpunkt auf der Insel. Während der Südwesten der Insel ziemlich konstant in muslimischer Hand blieb, konnten sich in anderen Teilen, besonders im Nordosten die Christen und Byzantiner halten. Die Muslime verloren immer wieder eroberte Gebiete, die sie in Militäraktionen zurückgewinnen mussten. Formal unterstand zwar ganz Sizilien ab 965 der muslimischen Oberhoheit. Die direkte Herrschaftsausübungen galt aber nur in zwei Dritteln der Insel. Der christlich gebliebene Nordosten blieb autonom, wenngleich Steuern und Tribut gezahlt werden musste. 1035 begannen die letzten Versuche zur Rückeroberung der Insel durch Byzanz, zunächst erfolgreich, indem die Ostküste mit Messina und Syrakus unter die Kontrolle Konstantinopels zurückkehrte. Ab 1061 traten die Normannen an die Stelle der Byzantiner. Sie eroberten die Insel zurück, und beseitigten die muslimische Herrschaft. Zugleich wurde die Insel für das lateinische Christentum der Westkirche gewonnen. Unter den Arabern blühte die Landwirtschaft und wurde auf den Export ausgerichtet, ebenso das Handwerk in den Städten. Mit etwa 300.000 Einwohnern hatte allein die arabische Inselhauptstadt Palermo damals mehr Einwohner als alle Städte Deutschlands zusammen. Der muslimische Bevölkerungsanteil auf der Insel am Ende der muslimischen Herrschaft Mitte des 11. Jahrhunderts kann nur geschätzt werden. Tatsache ist, dass sie zwei Drittel der Insel besiedelten, wobei Araber zumeist den Norden um Palermo und Berber überwiegend den Süden um Agrigent dominierten, die Christen das nordöstliche, am dichtesten besiedelte Drittel der Insel um den Ätna. Nach dem Sturz der Aghlabiden auch in Ifriqiya war Sizilien im 10. Jahrhundert an ihre fatimidischen Nachfolger gefallen, doch hatte sich nach Kämpfen zwischen Sunniten und Schiiten unter den Kalbiten bald ebenfalls für unabhängig erklärt. So wie die Muslime die Kirchen im Norden und Westen Siziliens in Moscheen umwandelten, darunter die Kathedrale von Palermo und die bekannte Kirche San Giovanni degli Eremiti ebendort, wurden sie nach dem Ende der muslimischen Herrschaft wieder in Kirchen umgewandelt.", "section_level": 3}, {"title": "Süditalienisches Festland.", "content": "Von Sizilien setzten die Muslime auf das Festland über und verwüsteten Kalabrien, 835 und 837 hatte der Herzog von Neapel im Kampf gegen den Herzog von Benevent die Muslime gerufen. 840 fielen Tarent und Bari in ihre Hände, 841 auch Brindisi. Capua wurde zerstört, das unter fränkischem Schutz stehende Benevent wurde besetzt (840–847 und nochmals 851–52), arabische Angriffe auf Rom scheiterten 843 und 849. Ein zweiter Angriff der arabischen Aghlabiden auf Rom führte zur Plünderung der Stadt und zur Zerstörung der Basilika St. Peter. Die goldenen Türen wurden gestohlen und das Grab des Apostels geschändet. Sardinien fiel kurzzeitig unter arabische Herrschaft. Schon 847 erklärten sich Tarent, Bari und Brindisi zu von den Aghlabiden unabhängigen Emiraten. Jahrzehntelang beherrschten die Muslime das Mittelmeer und überfielen die italienischen und adriatischen Küstenstädte, 868–70 stand das dalmatinische Ragusa (heute Dubrovnik) für anderthalb Jahre unter arabischer Herrschaft. 856 attackierten und zerstörten arabische Invasoren die Kathedrale von Canosa in Apulien. Arabisch-muslimische Truppen belagerten im März 861 die Stadt Ascoli. Erst nach dem Fall Maltas 870 gelang den abendländischen Christen die Aufstellung einer gleichwertigen Streitmacht zu Lande. Kaiser Ludwig II. aus dem fränkischen Haus der Karolinger eroberte Brindisi und schlug die Araber 871 bei Bari. Die Byzantiner konnten 880 auch Tarent zurückerobern. Letzte arabische Stützpunkte (z. B. Santa Severina Crotone in Kalabrien) hielten sich im Süden noch bis 885, und schon 882 hatten die Muslime weiter nördlich, an der Mündung des Garigliano zwischen Neapel und Rom, eine mit Gaeta verbündete neue Basis errichtet und Kampanien sowie Sabinia im Latium angegriffen. Hundert Jahre später versuchte Kaiser Otto II. 982 den Vormarsch der Sarazenen in Süditalien zu stoppen, nachdem die langobardischen Verbände des Herzogs von Benevent nicht Herr der Lage wurden. Die Muslime hatten den Tod des byzantinischen Kaisers und die folgende Regierungskrise in Konstantinopel ausgenützt. Vor Tarent kam es zur Schlacht bei Crotone, in der der Emir fiel, die Muslime aber siegten. Die Verluste auf beiden Seiten waren aber so hoch, dass sich die Muslime in die von ihnen kontrollierten Teile Siziliens zurückzogen und das Reichsheer nach Norden. Noch 1002 wurde Bari erneut von Arabern erobert und von Byzantinern rasch zurückerobert. Gegen die Byzantiner aber erhob sich der der Langobarde Meles (Melo) 1009–1019 und rief die Normannen zu Hilfe. Er schenkt Kaiser Heinrich II. den goldbestickten Sternenmantel. Dort ist Meles unter dem Pseudonym Ismael verewigt, was aber keine muslimische Abstammung andeutet, sondern seinem Schutz vor den Byzantinern diente. Er starb in Bamberg.", "section_level": 3}, {"title": "Norditalien.", "content": "Erstmals 729–765 hatten Araber und Berber nach der Eroberung des spanischen Westgoten-Reiches von Septimanien und Narbonne aus Raubzüge bis nach Oberitalien unternommen sowie 793 erneut Südfrankreich überfallen (Nizza 813, 859 sowie 880). 888 errichteten andalusische Muslime in Fraxinetum bei Fréjus in der französischen Provence einen neuen Stützpunkt, von wo aus sie Plünderzüge an der Küste und im Landesinnern durchführten. 926 rief Italiens König Hugo I. gegen norditalienische Rivalen die Araber ins Land. 934 und 935 wurden Genua und La Spezia überfallen, 942 wieder Nizza. Im Hinterland Piemont stießen die Muslime bis Asti sowie Novi Ligore vor und zogen entlang des Rhônetals und der Westflanke der Alpen nach Norden. Nach Erfolgen über Burgund drangen sie 942–965 nach Savoyen und 952–960 bis in Teile der heutigen Schweiz vor. Gegen die Araber wiederum hatte Hugos Gegenspieler, Kaiser Berengar I., die Ungarn zu Hilfe gerufen, die Norditalien daraufhin ebenfalls verwüsteten. Unter dem Druck deutscher Könige musste zwar Fraxinetum 972 aufgegeben werden, doch die Plünderungen, 1002 von Genua und 1004 von Pisa, gingen weiter. Pisa und Genua verbündeten sich, um den arabischen Muslimen auch ihre Stützpunkte auf Korsika (Campomoro, Morsiglia) und auf Sardinien zu entreißen. Letztere standen aber seit 1015 unter dem Schutz der Flotte des andalusischen Emirs von Dénia in Spanien, der von den verbündeten Italienern 1016 und nach seiner erneuten Invasion 1022 nochmals geschlagen wurde. Erst 1027 konnten die Italiener die sardinischen Muslime endgültig besiegen, der letzte muslimische Aufstand endete erst 1050.", "section_level": 3}, {"title": "Ende der arabischen Epoche.", "content": "Die auf Sizilien unter den Kalbiten begonnene Herrschaft war durch innermuslimische Kämpfe gefährdet worden, in die 1027 tunesische Ziriden, 1030/35 Pisaner und ab 1035 Byzantiner eingriffen, Ostsizilien (Messina, Syrakus, Taormina) wurde 1038–1042 wieder byzantinisch. Hinzu kamen 1059 schließlich auch süditalienische Normannen unter Roger I., die 1060 Reggio (1027 den Arabern von den Byzantinern abgenommen) eroberten. Schon 1061 fiel Messina in normannische Hände, eine Invasion der algerischen Hammadiden zur Rettung des Islams scheiterte 1063 am Eingreifen von Genua und Pisa. 1072 eroberten die von den christlichen Seerepubliken unterstützten Normannen Palermo. Der Großteil der Muslime verließ die Insel überstürzt. Noto und einige letzte muslimische Stützpunkte konnten sich nur noch bis 1091 halten. 1090/91 eroberten die Normannen auch Malta; Pantelleria vor der Küste Nordafrikas fiel ihnen 1123 in die Hand. Italien und das normannische Tarent wurden ab 1095/99 zum Ausgangspunkt der Kreuzzüge. Im abgelegenen Hinterland im Westen der Insel wurde der auf der Insel verbliebene Teil der Muslime in der Piana degli Albanesi und südwestlich davon konzentriert. Die Normannenkönige bemühten sich zunächst um eine Duldung der Muslime, einen Ausgleich mit der griechischen Bevölkerung und um die Einbindung Siziliens in das Abendland. Die sizilianischen Normannen beteiligten sich zwar nicht an den Kreuzzügen ins Heilige Land, führten aber eigene Eroberungskriege und Raubzüge gegen Ifriqiya durch, ehe sie dort nach 1157 den Almohaden unterlagen. 1194 folgten durch Heirat die Staufer auf die Normannen. Die westlichen Landesinneren noch vorhandenen Muslime riefen Ibn Abbad zum Emir der Insel aus. Um diesen Aufstand zu brechen, ließ der Kaiser Friedrich II. 1220 die letzten rund 30.000 Muslime von Sizilien nach Apulien deportieren. Dort siedelte er sie im einstigen Grenzgebiet zwischen Langobarden und Byzantinern in der militärisch organisierten Kolonie Lucera an. Als es auch dort zu Aufständen kam, ließ er sie niederkämpfen und die Muslime in und bei Lucera konzentrieren. 1249 vertrieb er die Muslime auch von Malta. Nach dem Sturz der Staufer 1266 (Schlacht bei Benevent, die sizilianischen Muslime kämpften ihrem Eid folgend für Manfred, den Sohn Friedrichs II.) und der Niederlage in den Kreuzzügen 1291 wurde Lucera im Jahr 1300 von König Karl II. von Neapel, den neuen Machthabern aus dem Haus Anjou, zerstört. Eine arabisch-byzantinisch-normannische Symbiose in der Kunst, die besser orientalisch-byzantinisch-normannische Symbiose genannt werden sollte, wirkte als Sizilianische Romanik fort Arabisch steht darin nicht für muslimisch, sondern für das orientalische Christentum wie sich im Flottenkommandanten von Roger II., einem syrischen Christen, zeigte. Trotz der in Palermo 240 Jahre dauernden muslimischen Herrschaft haben die Muslime kaum Spuren hinterlassen. Es wird zwar auf die Nutzung von Gebäuden (Kathedrale, Normannenpalast) auch während der islamischen Herrschaft verwiesen, doch an Bausubstanz oder Kunst läßt sich kaum mehr etwas lokalisieren. Der Normannenpalast war bereits unter den Karthagern zum Herrschaftszentrum der Stadt ausgebaut worden. Die Fundamente aus phönizischer Zeit konnten archäologisch gesichert werden. Die Römer nützten die Festung als Castrum. Belisar nahm sie 535 für das Byzantinische Reich ein. Die Emire nützten ihn als Residenz, ebenso später die Normannenkönige.", "section_level": 3}, {"title": "Türken bzw. Osmanen.", "content": "Erst 600 Jahre nach dem Untergang des Emirats Tarent, 400 Jahre nach dem Verlust Siziliens und rund 180 Jahre nach der Vernichtung Luceras geriet noch einmal ein kleiner Teil Italiens kurzzeitig unter muslimische Herrschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Brückenkopf Otranto.", "content": "Apulien gehörte zum Königreich Neapel und stand seit Mitte des 15. Jahrhunderts unter Herrschaft der Spanier, die auf ihrer eigenen Halbinsel 1481 die Schlussoffensive zur Eroberung Granadas starteten. Dieser letzte Stützpunkt des Islams in Spanien hatte verzweifelte Hilferufe an alle islamischen Staaten des Mittelmeerraums gesandt. Das Reich der Osmanischen Türken, das unter Sultan Mehmet II. 1453 bereits Konstantinopel und Galata, 1475 Genuas letzte Stützpunkte im Schwarzen Meer und 1479 die venezianische Insel Euböa in Griechenland erobert hatte, unternahm daraufhin 1480 einen halbherzigen Ablenkungsangriff auf die spanischen Besitzungen in Süditalien, nachdem in Norditalien 1479 türkische Vorauseinheiten ins Friaul eingedrungen waren (1499–1503 erneut) und sogar Vicenza bedroht hatten. Die apulische Hafenstadt Otranto (knapp 100 Kilometer südöstlich von Brindisi) wurde erobert, aber nach wenigen Monaten 1481 wieder aufgegeben, als Mehmet starb und in Istanbul Thronkämpfe ausbrachen. Der unterlegene Thronanwärter Dschem (Cem) geriet in die Hand des Johanniterordens auf Rhodos. Gegen Tributleistung und freien Handel für Rhodos im Osmanischen Reich verpflichteten sich die Johanniter, dass Cem keine Kriege mehr gegen seinen Bruder, den Sultan, anzetteln werde. Ein Enkel konvertierte zum Christentum und wurde 1492 bzw. 1509 vom Papst zum Römischen Fürsten und vom König von Neapel zum „Visconte di Said“ erhoben. Die Familie Sayd auf Malta reklamiert ihn als Vorfahren.", "section_level": 3}, {"title": "Angriffe im 16. Jahrhundert.", "content": "Nach der Eroberung Ragusas und Ungarns 1526 und der Belagerung Wiens wäre mit einem Fall der österreichischen Hauptstadt bzw. deutschen Kaiserresidenz 1529 auch wieder Rom bedroht gewesen. Auch nach der Niederlage des türkischen Landheeres vor Wien griffen türkische Flotten wieder im Süden an. 1512/1526 und 1537 wurden kurz Reggio bzw. Teile Kalabriens erobert, im darauffolgenden Jahr die venezianische Flotte besiegt. Zwar wurde 1543 auch Nizza von Barbaresken geplündert (Belagerung von Nizza (1543)), doch im gleichen Jahr scheiterte eine türkische Landung auf Sizilien ebenso wie 1553 die Rückeroberung Pantellerias, 1563 die Behauptung Neapels und 1565 die Belagerung Maltas. Den nach Spanien größten Anteil am Seesieg der christlichen „Heiligen Liga“ bei Lepanto 1571 hatte die Republik Venedig, die zwischen 1423 (intensiv seit 1463) und 1718 acht verlustreiche Türkenkriege gegen das Osmanische Reich führte. Auch nach der Niederlage von Lepanto setzten die Osmanen nach Apulien über, 1575 wurde kurzzeitig Castro besetzt (erstmals 1537), 1620 Manfredonia. Insgesamt war aber die osmanische Seeherrschaft gebrochen. Eine erneute Invasion Maltas scheiterte entsprechend 1614.", "section_level": 3}, {"title": "Italienische Konvertiten im Osmanischen Reich.", "content": "Die Zeit der türkischen Bedrohung war auch die Zeit der Konversion einiger im Osmanischen Reich lebender Italiener zum Islam. Das betraf nicht einige aus der großen Zahl der von Muslimen verschleppten und versklavten Italiener, zuletzt durch muslimische Piraten Nordafrikas. Zum Islam konvertierten Italiener und andere Europäer, die sich selbst der Piraterie verschrieben. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war mit Cigalazade Yusuf Sinan Pascha (Scipione Sinan Cicala) ein italienischer Konvertit Großadmiral und Großwesir des osmanischen Sultans. Ein dalmatinischer Konvertit namens Hasan, der Sarde Hasan Aga, der Korse Hasan Corso, der als Giovanni Dionigi Galeni geborene Kalabrese Uludsch Ali sowie der Venezianer Hasan Pasha Veneziano wurden Bey von Algier. Mourad Bey von Tunis, auf Korsika geboren, als dieses noch zu Genua gehörte, begründete 1613 die bis 1705 regierende Dynastie der Muraditen. Der Ligurier Osta Morat war ein mächtiger Admiral und Bey von Tunis (1638–1640). Auch Ahmad Beys († 1855) Mutter war ein geraubte Sardin.", "section_level": 3}, {"title": "Kolonialismus der Neuzeit.", "content": "In den auf Lepanto folgenden 300 Jahren bis zum Abschluss der Einigung Italiens 1861 gab es kaum Berührungspunkte mit dem Islam, wenn auch Sinan Pascha 1594 erneut Reggio überfiel, ein anderer italienischer Konvertit namens \"Goloppo\" um 1700 für die Türken auf der Krim die Festung Jenikale baute (Islam in der Ukraine), 1722 ein Aufstand türkischer Gefangener und Said-Abkömmlinge auf Malta scheiterte, Venedig noch bis 1792 Krieg gegen Tunis führte oder vereinzelte Angriffe vor allem algerischer Piraten auf italienische und spanische Mittelmeerstädte und Schiffe bis maximal 1827 anhielten (1815 letzter Überfall auf Sardinien). Ab 1885 erwarb das neu gegründete Königreich Italien mit der Kolonie Eritrea, 1905 mit Italienisch-Somaliland, ab 1911 mit Italienisch-Libyen und 1939 mit dem Königreich Albanien mehrheitlich islamische Kolonialgebiete. Somalische Hilfstruppen in der italienischen Armee halfen 1931 bei der Vollendung der Eroberung Libyens und 1936 beim Sieg über Äthiopien (und damit die Vereinigung mit Somalia und Eritrea zu Italienisch-Ostafrika).", "section_level": 2}, {"title": "Islam im heutigen Italien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Muslimische Einwanderung.", "content": "Etwa ein Viertel aller Immigranten mit oder ohne Aufenthaltspapieren sind Muslime. Die meisten von Ihnen kommen aus Marokko, weshalb aus Sicht vieler Italiener alle arabischen und nordafrikanischen Muslime einfach „Marokkaner“ (\"marocchini\") sind. Die zweitgrößte Gruppe stammt aus Albanien. Die nächstgrößten Gruppen von Muslimen sind Tunesier und Ägypter, es folgen Bangladescher und Senegalesen. Die folgende Tabelle gibt die Anzahl der muslimischen Einwanderer im Jahr 2010 wieder. Sie berücksichtigt nur die ausländischen Staatsbürger, nicht die bereits in Italien Eingebürgerten, deren Zahl allerdings recht gering ist. In Libyen sollen über zwei Millionen weitere, meist muslimische, Flüchtlinge auf die Gelegenheit warten, sich zur Küste und von dort aus nach Pantelleria, Lampedusa oder Sizilien durchzuschlagen. Zudem hatten und haben zahlreiche Parteien und Politiker aus muslimischen Ländern Asyl in Italien gefunden, so z. B. Iraker, Iraner, Somalier, Libyer, Kurden und 1973–2002 der afghanische Ex-König Mohammed Sahir Schah. Blieben die muslimischen Einwanderer früher vorwiegend im Süden Italiens, so ziehen sie in den letzten Jahren von ihren ersten Ankunftsorten Sizilien (Maghrebiner) oder Apulien (Albaner) meistens nach Norditalien weiter. So leben etwa 62 % in den norditalienischen Industriezentren, weitere 25 % in Mittelitalien – alleine in Rom und Provinz leben 110.000 Muslime. Nur noch 13 % leben in den Regionen Süditaliens und arbeiten z. B. im Fischereisektor Palermos, Marsalas usw. So lebten am 1. Januar 2016 367.700 Muslime (25,8 % aller italienischen Muslime) in der Lombardei, 183.000 (12,8 %) in der Emilia-Romagna, 142.200 (10 %) im Veneto, 119.000 (8,4 %) im Piemont, 113.000 (7,9 %) im Latium und 104.400 (7,3 %) in der Toskana. 395.300 (27,8 %) leben in den übrigen Regionen meist der Mitte und des Südens.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation und Ausrichtung.", "content": "Die islamische Gemeinschaft in Italien vertritt unterschiedliche religiöse bzw. politische Richtungen. Geschlossen aber lehnte sie Italiens Beteiligung am Irakkrieg ab. Die überwiegende Mehrheit der Muslime in Italien sind Sunniten, die Schiiten machen nur etwa 1,5 % der Gemeinschaft aus. 1988 entstand im sizilianischen Catania die erste Moschee der Neuzeit auf italienischem Territorium, 1988 in Segrate bei Mailand die erste Moschee mit Kuppel und Minarett. 1990 folgte in Palermo eine weitere, 1995 wurde mit saudischen Geldern eine „Große Moschee“ in Rom eröffnet, die bis 2005 größte Moschee Europas war. Inzwischen sind weitere Moscheen etwa in Albenga (Ligurien), Aulla (Toskana), Bologna, Catania, Cremona, Colle Val d'Elsa (Toskana), Florenz, Gallarate (Lombardei), Genua, Padua, Perugia, Neapel und Villabate (Sizilien) entstanden, insgesamt bestehen mehr als 1000 Moscheen und Gebetsräume in Italien, von denen jedoch nur wenige architektonisch als solche erkennbar sind. Für großes Aufsehen sorgte der Fall um einen Mailänder Imam, Abu Omar, der 2003 auf offener Straße – mutmaßlich von CIA-Agenten – gekidnappt und nach Ägypten verschleppt wurde. In ganz Italien, besonders im Norden, sind zudem islamische Gebets- und Kulturzentren (\"Centri Islamici\") entstanden. Eine wichtige Organisation ist das Islamische Zentrum in Mailand, das einen politischen Islamismus betreibt. Weiterhin besteht die \"Unione delle comunità e organizzazioni islamiche in Italia\", die den Muslimbrüdern nahesteht und 1971 als Vereinigung muslimischer Studenten in Perugia entstand. Weitere kleinere, zumeist nach Zuwanderernationen getrennte muslimische Organisationen (z. B. das von den Saudis geförderte „Islamische Zentrum“ in Rom) beschäftigen sich eher mit religiösen und soziokulturellen Alltagsfragen wie Traditionspflege, Speisevorschriften und Religionsfreiheit. 2017 wurde ein Abkommen zwischen dem italienischen Staat und neun Vertretern der größten muslimischen Verbände in Italien mit dem Namen „Nationaler Pakt für einen italienischen Islam“ geschlossen. Die Verbände repräsentieren 70 % der Muslime in Italien. Hintergrund war das Ziel terroristische Strömungen zu verhindern. Unter anderem ist in dem Abkommen festgehalten, dass auch nichtmuslimische Personen Moscheen betreten dürfen, Freitagsgebete auf Italienisch abgehalten werden müssen und die Finanzierung der Moscheen offengelegt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroverse um den Bau einer Moschee.", "content": "In Colle di Val d’Elsa bei Florenz gingen im Frühjahr 2007 Minarett-Gegner gegen den Bau einer Moschee mit Minarett vor, das acht Meter hoch werden sollte: Sie stellten einen Schweinskopf auf die Baustelle, um das Gelände zu profanieren. In der Gemeinde gab es einen \"Minarettstreit\". Die Moschee wurde im Jahr 2013 dennoch eröffnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Im christlichen (im engeren Sinne römisch-katholischen) Italien war der Islam während des Mittelalters stets als Bedrohung präsent. Vom 9. Jahrhundert bis zur Seeschlacht von Lepanto 1571 kam es zahlreichen Raubzügen gegen die Küstenorten, manchmal auch ins Hinterland. Zahlreiche Städte wurde zerstört, darunter 927 Tarent und Otranto, ebenso die Benediktinerabtei Montecassino, das Mutterkloster abendländischen Mönchtums, ihre Bewohner getötet und Frauen und Kinder gefangen genommen und versklavt. In fast jedem italienischen Ort in Küstennähe sind die Schrecken im Volksliedern und Erzählungen überliefert.", "tgt_summary": "意大利,是一个天主教为主的国家。但也曾受穆斯林侵扰与统治,公元8世纪北非穆斯林入侵意大利南部。之后827年在西西里岛成立西西里埃米尔国,直到1336年岛上仍有阿拉伯人生活。", "id": 2078635} {"src_title": "Kleiner Wasserfrosch", "tgt_title": "莱桑池蛙", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Kopf-Rumpf-Länge der Männchen liegt bei 4,5 bis 5,5 Zentimetern – sie sind also nur geringfügig größer als ein Laubfrosch – die Weibchen werden 5,5 bis 6,5 Zentimeter lang. Die Oberseite ist überwiegend grasgrün gefärbt und mit eher regelmäßigen schwarzen oder braunen Flecken gesprenkelt. Dazu kommen die wasserfroschtypische mittlere Rückenlinie und rötliche Drüsenleisten an den Rückenseiten. Individuen mit schwarz-bräunlichen Farbmusteranteilen sind auch recht häufig, besonders bei weiblichen Exemplaren. Die Iris ist beim Männchen zur Paarungszeit intensiv gelb gefärbt, wie auch sonst gelbe Körperfarben zu dieser Zeit dominieren; ihre Schallblasen sind weiß. Die Unterschenkel sind auffallend kurz im Verhältnis zum Rumpf; der Fersenhöcker ist groß und halbrund.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Ruf- und Fortpflanzungsperiode lässt sich aufgrund deutlicher Veränderungen des Verhaltens der Tümpelfrösche in eine Vorlaichzeit, Laichzeit und Nachlaichzeit unterteilen, wie das Wahl erstmals bei Rana esculenta festgestellt hat. Den Verlauf und die Dauer der drei Phasen bestimmen maßgeblich die Wassertemperatur, Sonneneinstrahlung und Niederschläge. Nach Beobachtungen bei Tümpelfröschen im Kottenforst bei Bonn, Nordrhein-Westfalen, ergeben sich für jede Phase typische Verhaltensmuster.", "section_level": 1}, {"title": "Vorlaichzeit.", "content": "Die Männchen erscheinen im Laichgewässer, schwimmen umher und halten dabei Mindestabstände von zirka 2 Meter zu anderen Fröschen. Die Färbung auf dem Kopf und Rücken ist dunkel gelbgrün. Nachfolgend suchen die Männchen das Ufer auf und besetzen bestimmte Plätze. Sie äußern Revierrufe, doch ist die Rufaktivität noch gering. Die im Gewässer ankommenden Weibchen halten sich im zentralen Teil auf, in dem die Sonneneinstrahlung hoch ist.", "section_level": 2}, {"title": "Laichzeit.", "content": "Die Zahl der Frösche nimmt weiter zu. Bei den Männchen erhöht sich die Rufaktivität, sie geben jetzt Paarungs- und Revierrufe ab. Zugleich bilden sie Rufgruppen, denen 20 bis 30 Tiere angehören. Eine Rufgruppe nimmt einen Bereich von zirka 1,5 Quadratmeter ein. Die Männchen einer Gruppe rufen gleichzeitig, mitunter mehrere Stunden ohne Unterbrechung. Etwa 30 Minuten vor Sonnenuntergang lösen sich die Rufgruppen auf, die Männchen kehren zu ihren Territorien am Ufer zurück. Im Verlauf der Laichzeit geht die Färbung der Männchen in ein helles gelbgrün über. Die Weibchen verlassen das Zentrum des Gewässers und schwimmen zu den rufenden Männchen am Ufer. Dort kommt es zur Paarbildung, vorwiegend mit großen Männchen. Die Paare bleiben an sonnigen Plätzen und bewegen sich nur wenig. Nähern sich andere Männchen auf weniger als zirka 30 Zentimeter, äußern die klammernden Männchen kurze Paarungs- und Revierrufe. Umklammern Männchen andere Männchen, wehren sich diese mit Befreiungsrufen. Die Weibchen legen ihre Eier in zahlreichen Paketen ab, die an Pflanzen haften oder auf der Wasseroberfläche treiben. Kleine Männchen paaren sich erst gegen Ende der Laichzeit. In der Zwischenzeit wechselt bei ihnen die Färbung von hellgrün zu dunkelgrün. Außer den Tümpelfröschen kommen in der Population auch Teichfrösche in geringer Zahl vor. Die männlichen Teichfrösche sind während der Laichzeit ebenfalls sehr rufaktiv, jedoch wurde keines bei einer Paarung beobachtet. Es werden Laichballen abgesetzt, die deutlich kleiner sind als bei den Braunfröschen. Die Eier sind oberseits bräunlich, der untere Pol ist hellgelblich gefärbt. Meist ist der Laich zwischen Mitte Mai und Mitte Juni zu finden. Ein Laichballen enthält häufig „nur“ einige hundert Eier. Die Weibchen setzen aber mehrere Eiballen nacheinander ab. Die Eizahl liegt zwischen 600 und 3000, der Eidurchmesser bei 1,5 bis zwei Millimetern. Ältere Kaulquappen, mit grünlicher Grundfärbung und dunklem Fleckenmuster, fallen durch ungestüme Fluchtreaktionen auf. Die Gesamtlänge beträgt 40 bis 80 Millimeter. Eine Unterscheidung von anderen Wasserfroschlarven ist nicht sicher möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Nachlaichzeit.", "content": "Die Färbung der Männchen wird dunkler. Sie äußern nur noch selten Paarungsrufe, verhalten sich jedoch weiterhin aggressiv, vornehmlich gegen Teichfrösche. Nach und nach nimmt die Zahl der Frösche um etwa 70 Prozent ab. Die verbleibenden Frösche zeigen nur noch geringe Bewegungsaktivität, geben keine Paarungsrufe und kaum noch Revierrufe ab.", "section_level": 2}, {"title": "Rufe.", "content": "Männliche Tümpelfrösche verfügen über vier Ruftypen: Paarungsruf, Revierruf 1 und 3 und Befreiungsruf. Nach den bisherigen Beobachtungen fehlt bei den Tümpelfröschen der Population im Kottenforst bei Bonn der Revierruf 2, ob auch bei Populationen anderer Regionen, bleibt festzustellen. Selten kommen Mischrufe oder Übergangsrufe vor, vom Revierruf 1 zum Paarungsruf und vom Revierruf 1 zum Revierruf 3. Weibliche Tümpelfrösche verfügen nur über den Befreiungsruf. Bei den Tümpelfröschen im Kottenforst liegt die untere Rufschwelle für die Paarungsrufe bei 14 °Celsius Wassertemperatur, die obere bei 26 °Celsius Wassertemperatur. Tümpelfrösche bei Casanova, Torino, riefen noch bei 29° Celsius Wassertemperatur. Mehrere Rufmerkmale sind mit der Wassertemperatur und der Tiergröße korreliert. Bei steigender Wassertemperatur nehmen die Dauer der Rufe und die Intervalle zwischen diesen ab, während die dominante Frequenz ansteigt. Umgekehrt nehmen mit zunehmender Körperlänge die Rufdauer und Intervalle zu, dagegen sinkt die dominante Frequenz.", "section_level": 1}, {"title": "Paarungsruf.", "content": "Die Angaben beziehen sich auf eine topotypische Population bei Casanova, Carmagnola, Torino, zirka 17 km von der Typuslokalität Testona entfernt. Der Teich, in dem die Frösche leben, befindet sich unmittelbar an der Kreuzung der SP (Strada Provinciale) 134 und der SP 135 und hat die Koordinaten 44.853865 N, 7.797643 E. Die Population besteht zu 80–85 % aus \"Pelophylax lessonae\", der übrige Teil aus \"Pelophylax esculentus\". Die Männchen geben ihre Paarungsrufe fast immer in Serien ab, bei denen die Rufe durch Intervalle voneinander abgesetzt sind. Die Paarungsrufe sind aus sehr kurzen Impulsen aufgebaut. Da sich die Amplitude der Impulse rhythmisch ändert, ist die Impulsfolge in Impulsgruppen gegliedert (siehe Abbildung). Die meisten Gruppen haben drei Impulse, Abweichungen sind gering, die Wassertemperatur hat nur geringen Einfluss. Die Mehrzahl der Paarungsrufe ist aus 35 bis 41 Impulsgruppen aufgebaut. Diese bestimmen auch den Höreindruck. Da die Impulsgruppen gleichmäßig aufeinander folgen, klingen die Rufe wie ein regelmäßiges Rattern, weshalb sie auch als schwirrend bezeichnet werden. Die Paarungsrufe der Tümpelfrösche sind nicht sehr laut. Von 36 Männchen wurden Paarungsrufe bei Wassertemperaturen von 20,5 °Celsius bis 29 °Celsius registriert. Bei 20,5 °C Wassertemperatur dauern die Rufe im Mittel 1450 Millisekunden, bei 29 °Celsius nur noch 900 Millisekunden. Die Intervalle verkürzen sich stärker als die Rufe, von im Mittel 1280 Millisekunden bei 20,5 °Celsius auf 532 Millisekunden bei 29 °Celsius Wassertemperatur. Diese Veränderungen sind beim Hören der Rufe deutlich wahrnehmbar. Die erste Analyse der Paarungsrufe, bei der auch der Einfluss der Wassertemperatur ermittelt wurde, galt einem einzelnen Tümpelfrosch aus der Umgebung von Poznań (Polen). Das Männchen rief zwischen 15,5 und 25,5 °Celsius Wassertemperatur. Weitere Analysen der Paarungsrufe erfolgten bei Tümpelfröschen, die in der Umgebung von Bonn (Nordrhein-Westfalen), am Nordende des Skutarisees (Montenegro), im Donaudelta (Rumänien), in der Küstenregion Albaniens und bei Casanova (Piemont) heimisch sind. Die Paarungsrufe der Tümpelfrösche aller Lokalitäten stimmen mit denen der Tümpelfrösche der genannten topotypischen Population bei Casanova überein. Geringe Abweichungen entsprechen der Variabilität innerhalb des Verbreitungsgebietes einer Art.", "section_level": 2}, {"title": "Revierruf 1.", "content": "Die Männchen äußern diese Rufe während der gesamten Rufperiode, entweder spontan oder um mit anderen Männchen zu kommunizieren, wenn solche in das eigene Revier eindringen oder als Antwort auf die Rufe benachbarter Männchen. Die Rufe bestehen aus einer Folge von Impulsen. Sie beginnen leise, die Lautstärke nimmt fortlaufend zu bis zu einem Maximum kurz vor dem Ende. Zum Ende des Rufs hin stellt sich auch eine Gliederung in Impulsgruppen ein. Bei großen Männchen (5,7 bis 6,2 Zentimeter) und einer Wassertemperatur von 18 bis 23 °Celsius haben die Rufe eine Dauer von im Mittel 300 Millisekunden, die dominante Frequenz liegt bei 1200 Hertz.", "section_level": 2}, {"title": "Revierruf 3.", "content": "Revierrufe 3 geben die Männchen fast immer einzeln und im Anschluss an einen Revierruf 1 ab. Sie sind aus 11 bis 14 Impulsen aufgebaut und haben bei 18 bis 23 °Celsius Wassertemperatur eine Dauer von im Mittel 670 Millisekunden, die dominante Frequenz beträgt 800 Hertz.", "section_level": 2}, {"title": "Befreiungsruf.", "content": "Befreiungsrufe sind stets mit einer speziellen Verhaltensweise verbunden. Mit ihnen wehren sich Männchen gegen Umklammerungsversuche anderer Männchen, Weibchen äußern sie, wenn sie von Männchen umklammert werden, jedoch nicht paarungsbereit sind. Meist werden die Befreiungsrufe in Serien von drei bis fünf Rufen abgegeben. Im Aufbau ähneln sie dem Revierruf 3, sind jedoch mit einer mittleren Dauer von 270 Millisekunden merklich kürzer als diese. Die Befreiungsrufe bestehen aus sehr kurzen Impulsen. Das Frequenzspektrum reicht bis 4 Kilohertz, die Schallenergie verteilt sich gleichmäßig auf alle Frequenzen. Bei steigender Wassertemperatur nehmen die Dauer der Rufe und die Intervalle ab, die Wiederholungsrate der Impulse nimmt zu, die Anzahl der Impulse pro Ruf ändert sich dagegen nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "1960 geben Mertens und Wermuth für \"Rana esculenta\" var. \"lessonae\" Camerano, 1882 Piemont als Terra typica an und stufen die Varietät zugleich als Synonym von \"Rana esculenta\" ein, die damals als gute Art galt. 1986 wählen Balletto et altera ein von Camerano in Testona bei Moncalieri am Stadtrand von Turin gesammeltes Tier als Lectotyp aus und legen Testona als Typuslokalität von \"Pelophylax lessonae\" (\"Rana lessonae\") fest.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Verbreitung.", "content": "Der Kleine Wasserfrosch ist nicht so streng an Gewässer gebunden wie seine Verwandten, der Teich- und der Seefrosch. Typischer Lebensraum sind in Norddeutschland z. B. Moorbiotope innerhalb von Waldflächen. Erwachsene und Jungtiere entfernen sich oft weit von den Gewässern. Bevorzugt werden als Laichgewässer kleinere, vegetationsreiche Weiher, Tümpel und Gräben sowie in deren Umfeld befindliche Sümpfe und Moore. An großen Seen und Flüssen ist die Art kaum anzutreffen. Eine engere Bindung scheint regional – insbesondere im Norden des Verbreitungsgebietes – zu anmoorigen, mesotrophen Habitaten zu bestehen. Aufgrund dieser Ansprüche fehlt die Art in bestimmten, stark anthropogen beeinflussten Habitaten. Mit Ausnahme von Teilen des Nordens besitzt die Art Vorkommen in ganz Deutschland. Aufgrund der Bestimmungsproblematik innerhalb der Wasserfroschgruppe (vergleiche: Teichfrosch) ist die genaue Verbreitung von \"Pelophylax lessonae\" allerdings noch immer unzureichend erforscht. Das Gesamtverbreitungsgebiet erstreckt sich von Frankreich über Mitteleuropa bis nach Russland und Italien.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Kleine Wasserfrösche scheinen – zumindest an den Rändern des Verbreitungsgebietes, beispielsweise im norddeutschen Tiefland – stärker auf bestimmte Habitatqualitäten wie anmoorige Gewässer angewiesen zu sein (stenökes bzw. stenotopes Verhalten) und sind entsprechend seltener und von Umweltveränderungen stärker betroffen als euryökere Arten. In manchen anderen Regionen ist ihre Gefährdungssituation wohl mit dem des Teichfrosches vergleichbar, mit dem sie meist ja auch gemeinsame Populationen bilden. Gesetzlicher Schutzstatus (Auswahl) Nationale Rote Liste-Einstufungen (Auswahl)", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kleine Wasserfrosch (\"Pelophylax lessonae\" oder \"Rana lessonae\"), auch Kleiner Teichfrosch oder Tümpelfrosch genannt, gehört innerhalb der Ordnung der Froschlurche zur Familie der Echten Frösche (Ranidae). Außerdem wird er nach Aussehen, Lebensweise und Verwandtschaftsbeziehungen zu den Wasserfröschen gerechnet, die neuerdings von vielen Autoren in eine eigene Gattung \"Pelophylax\" gestellt werden. Innerhalb dieses schwer zu überschauenden Komplexes bildet er zusammen mit dem Seefrosch die Elternarten der Hybride Teichfrosch.", "tgt_summary": "莱桑池蛙(学名:'),简称池蛙或池塘蛙,是欧洲的一种青蛙。牠们是英国生物多样性行动计划中保护的三个两栖类物种之一。牠们数量减少的原因是因池塘的减少及空气污染所致。", "id": 1659622} {"src_title": "Michael Powell", "tgt_title": "麥可·鮑爾", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Michael Powell wurde in einem kleinen Dorf in Kent als Sohn eines Landwirtes geboren. Er studierte am Dulwich College und arbeitete anschließend zunächst als Bankangestellter, doch fand er keinen Gefallen an diesem Beruf und wollte ihn möglichst verlassen. Zum Film kam er 1925 durch Hilfsarbeiten am Set des Regisseurs Rex Ingram in Frankreich. Bald kam Powell jedoch schon an bessere Aufgaben beim Film, etwa als Fotograf von Standbildern oder als Titelkartenschreiber. Er übernahm ebenfalls Schauspielrollen, so hatte er einen kleinen Auftritt als englischer Tourist im Stummfilm \"Der Magier\" von 1926. Als Fotograf von Standfilmen arbeitete er Ende der 1920er-Jahre bei zwei Filmen seines Freundes Alfred Hitchcock, nämlich \"Champagne\" und \"Blackmail\". Seine ersten Regieerfahrungen sammelte Powell Anfang der 1930er-Jahre als Regisseur von sogenannten \"quota quickies\", billig und schnell produzierten Filmen, von denen er bis zu sieben in einem Jahr drehte. Powell lernte dabei, schnell und ökonomisch zu arbeiten, ähnlich den Regisseuren der amerikanischen B-Movies. Erste Aufmerksamkeit von Kritikern erhielt Powell für seine Arbeiten an \"Red Ensign\" (1934) und \"The Phantom Light\" (1935). Der Erfolg solcher Filme ermöglichte es Powell, im Jahre 1937 mit \"The Edge of the World\" sein erstes persönliches Projekt drehen zu können. Der Film wurde auf der abgelegenen Insel Foula (Shetland-Inseln, Schottland) gedreht. Nachdem \"The Edge of the World\" gute Rezensionen bekommen hatte, wurde Powell vom Produzenten Alexander Korda unter Vertrag genommen. 1940 hatte Powell mit dem Abenteuerfilm \"Der Dieb von Bagdad\" seinen bis dahin größten Erfolg. Bereits 1939 hatte Powell für Korda den Kriegsfilm \"Der Spion in Schwarz\" mit Conrad Veidt in der Hauptrolle gedreht. Bei der Arbeit an diesem Film traf er auch den ungarisch-britischen Drehbuchautor Emeric Pressburger, mit dem er die Produktionsgesellschaft „The Archers“ gründete. Die beiden arbeiteten bei neunzehn Filmen zusammen, von denen viele heute zu den Klassikern des britischen Kinos gehören. Als das British Film Institute etwa 1999 eine Liste der 100 besten britischen Filme des 20. Jahrhunderts ausgab, waren gleich fünf Powell-und-Pressburger-Filme darin vorhanden. Die beiden teilten sich Regie, Drehbuch und Produktion. Zu den erfolgreichsten Filmen von Powell und Pressburger zählen der Kriegsfilm \"49th Parallel\" (1941) mit Laurence Olivier, das fast dreistündige Filmepos \"Leben und Sterben des Colonel Blimp\" (1943), die Fantasykomödie \"Irrtum im Jenseits\" (1946) mit David Niven, das Filmdrama \"Die schwarze Narzisse\" (1947) über ein Nonnenkloster in Indien, der international erfolgreiche Ballettfilm \"Die roten Schuhe\" (1948) mit Adolf Wohlbrück, sowie der Musikfilm \"Hoffmanns Erzählungen\" (1951) nach der gleichnamigen Oper von Jacques Offenbach. Die Partnerschaft zwischen Powell und Pressburger, die mit Unterbrechungen und jeweiligen Soloarbeiten bis 1972 dauerte, wurde für insbesondere für ihre innovativen, ironischen Drehbücher sowie ihrem gelungenen Umgang mit Technicolor-Farben gerühmt. 1960 inszenierte Michael Powell den Skandalfilm \"Augen der Angst\" (\"Peeping Tom\", 1960) mit Karlheinz Böhm in der Hauptrolle als psychopathischem Killer, der mehrere Menschen ermordet und seine Opfer dabei filmt. Während der Film heute weltweit als Meisterwerk gerühmt wird, waren Powells Arbeitsmöglichkeiten als Regisseur nach diesem Skandal empfindlich beeinträchtigt. Wenige wollten Powell, der zuvor zu den führenden Regisseuren des britischen Kinos gehört hatte, mehr einen Film anvertrauen. Ähnlich erging es dem Hauptdarsteller Karlheinz Böhm, dessen weitere Karriere ebenfalls unter \"Peeping Tom\" litt. In den 1960er- und 1970er-Jahren konnte Powell nur noch wenige Filme realisieren, die immerhin Achtungserfolge waren, wenngleich er mit ihnen nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen konnte. Zwischen 1928 und 1978 hat Powell insgesamt bei 61 Filmen Regie geführt; zu 35 Filmen schrieb er das Drehbuch. Im Alter konnte Powell vor allem durch das Engagement von Martin Scorsese und Francis Ford Coppola eine Wiederentdeckung seiner Werke erleben. Große Beachtung fand Powells zweiteilige Autobiografie \"A Life In Movies\" (1986) und \"Million Dollar Movie\" (1992).", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Powell heiratete 1927 in Frankreich die amerikanische Tänzerin Gloria Mary Rouger, doch das Paar blieb nur 3 Wochen zusammen. Während der 1940er hatte Powell Liebesaffären mit den Schauspielerinnen Deborah Kerr und Kathleen Byron, die tragende Rollen in seinem Film \"Die schwarze Narzisse\" haben. Am 1. Juli 1943 heiratete er Frances May Reidy, mit der er zwei Söhne bekam, Kevin Michael Powell (geb. 1945) und Columba Jerome Reidy Powell (geb.1951). Die Ehe hielt offiziell bis zum Tod von Reidy am 5. Juli 1983. Allerdings lebte Powell auch viele Jahre mit der Schauspielerin Pamela Brown zusammen, bis diese 1975 an Krebs starb. Über Martin Scorsese lernte Powell seine letzte Frau kennen, die 35 Jahre jüngere Filmeditorin Thelma Schoonmaker. Mit ihr war er von 1984 bis zu seinem Tod verheiratet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michael Latham Powell (* 30. September 1905 in Bekesbourne, Kent; † 19. Februar 1990 in Avening, Gloucestershire) war einer der wichtigsten britischen Filmregisseure, zudem Schauspieler, Drehbuchautor und Filmproduzent. Er bildete über lange Jahre mit dem Drehbuchautoren Emeric Pressburger ein höchst erfolgreiches Filmemacher-Duo. Zusammen drehten sie etwa die renommierten Filmklassiker \"Leben und Sterben des Colonel Blimp\", \"Die schwarze Narzisse\" und \"Die roten Schuhe\". Im Jahre 1960 war Powell Regisseur des Skandalfilmes \"Augen der Angst\", der damals seine Karriere beschädigte, heute aber als einflussreiches Meisterwerk gesehen wird.", "tgt_summary": "麦可·鲍尔(Michael Latham Powell,1905年-9月30日-1990年-2月19日)是一位英国导演,也是英国电影史上最有影响力的导演之一。麦可·鲍尔与匈牙利籍的导演艾默利·普莱斯柏格(Emeric Pressburger)合作过许多著名的电影。", "id": 1986424} {"src_title": "Irish Guards", "tgt_title": "愛爾蘭衛隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Irish Guards sind das viertälteste Garderegiment zu Fuß der britischen Armee. Sie wurden im Jahre 1900 auf Anordnung von Königin Victoria in Anerkennung der herausragenden Leistungen irischer Regimenter im Burenkrieg gebildet. In den beiden Weltkriegen waren Bataillone des Regiments an nahezu allen Fronten in Europa und Nordafrika eingesetzt, an denen britische Truppen kämpften. In der Nachkriegszeit hat das Regiment an vielen Einsätzen im Rahmen von UN-Friedensmissionen teilgenommen. Auch am Persischen Golf war es schon eingesetzt. Wegen seiner Verbindungen zu Irland wurde das Regiment lange Zeit nicht in Nordirland stationiert; demgegenüber war es schon wiederholt in Deutschland als Teil der Britischen Rheinarmee.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Heute leistet das Regiment Dienst als leichte Infanterie und wird als Wachregiment verwendet. Es nimmt regelmäßig an vielen wichtigen protokollarischen Ereignissen in Großbritannien teil, z. B. an Trooping the Colour und Remembrance Sunday. Als einziges der Garderegimenter haben die Irish Guards ein Maskottchen, nämlich einen Irischen Wolfshund. Im Regiment wird alljährlich der St. Patrick’s Day (17. März) gefeiert. Ein Mitglied der Britischen Königsfamilie, in den letzten beiden Jahren Catherine, Duchess of Cambridge, übergibt den Soldaten an diesem Tag Kleeblätter. Die Soldaten rekrutieren sich noch immer im Wesentlichen aus Nordirland, der Republik Irland und Stadtteilen großer britischer Städte mit vielen Einwohnern irischer Herkunft. Ein gewöhnlicher Soldat der Irish Guards wird Guardsman genannt (während er in regulären Einheiten Private heißt), eine Auszeichnung, die König Georg V. nach dem Ersten Weltkrieg einführte. Ehrenoberst ist seit dem 10. Februar 2011 Prinz William, Duke of Cambridge, der die Uniform (allerdings ohne Fellmütze) zu seiner Hochzeit am 29. April 2011 trug. Er übernahm das Amt von Major General Sir Sebastian Roberts, KCVO, OBE, der es seit März 2008 innehatte. Bis zu seiner Abdankung im November 2000 war der frühere Großherzog Jean von Luxemburg Ehrenoberst, er hatte im Zweiten Weltkrieg bei den Irish Guards gedient. Wie jedes Garderegiment haben auch die Irish Guards ein Musikkorps. Nur die Scots Guards haben jedoch außer ihnen Drums and Pipes, also Trommler und Dudelsackspieler.", "section_level": 1}, {"title": "Battle Honours.", "content": "Liste der \"Battle Honours\" des Regiments:", "section_level": 1}, {"title": "Uniform.", "content": "Die fünf Regimenter der Gardeinfanterie unterscheiden sich in ihrem Erscheinungsbild nur durch Kleinigkeiten. Bei der Paradeuniform (\"full dress\") der Irish Guards sind dies: Band und Biese der Schirmmütze sind grün.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Irish Guards () sind ein Infanterieregiment der britischen Armee und als Teil der Guards Division eines der fünf Leibregimenter von Königin Elisabeth II.", "tgt_summary": "爱尔兰卫队(英语:Irish Guards,简称IG)是英国的卫兵师之一,也是英国陆军的一部分,和皇家爱尔兰军团并为英国陆军现在仅有的两个爱尔兰步兵团之一。爱尔兰卫队主要在北爱尔兰和英国的爱尔兰人社区招募队员。虽然爱尔兰共和国法律规定爱尔兰公民参加其他国家军队违法,但现在爱尔兰卫队有四人来自爱尔兰共和国。", "id": 20672} {"src_title": "West Coast Main Line", "tgt_title": "西海岸主線", "src_document": [{"title": "Strecke.", "content": "Bei der WCML handelt es sich nicht um eine einzelne Strecke, sondern vielmehr um ein komplexes Netz verschiedener Abzweige und Nebenrouten, die im zentralen Bereich Städte abseits der Hauptstrecke London–Glasgow verbinden. Die ursprüngliche Stammstrecke war die Verbindung von Rugby über Birmingham und Wolverhampton nach Stafford, bis dann im Tal des Trent eine direktere Route gebaut wurde. Südlich von Rugby gibt es eine Zweigstrecke, die Northampton erschließt. Weitere wichtige Zweigstrecken führen von Crewe nach Liverpool, von Crewe nach Manchester, von Stafford nach Stoke-on-Trent und von Crewe nach Wilmslow. Der Bau des Windsor Link in Manchester ermöglicht seit 1988 direkte Züge über Bolton zurück zur Stammstrecke bei Preston. Durch einen Abzweig in Carstairs wird auch Edinburgh angebunden. Im europäischen Kontext ist die WCML von hoher Bedeutung und wurde als Route der Transeuropäischen Netze klassifiziert. Sie ist der Hauptkorridor für den Güterverkehr und verbindet das europäische Festland über den Eurotunnel, London und Südostengland mit den West Midlands, Nordwestengland und Schottland. Die WCML gilt als eine der meistfrequentierten Güterzugsstrecken Europas.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die WCML entstand zwischen den 1830er und 1870er Jahren durch den Bau verschiedener, zunächst unabhängiger Eisenbahnlinien. Den Anfang machte die Grand Junction Railway (Warrington – Manchester), gefolgt von der London and Birmingham Railway. Diese beiden fusionierten 1846 zusammen mit der Liverpool and Manchester Railway, der North Union Railway und der Manchester and Birmingham Railway zur London and North Western Railway (L&NWR). Die Strecke von Lancaster bis nach Carlisle wurde von der Lancaster and Carlisle Railway ab 1844 gebaut. Im September 1847 nahm die Strecke zwischen den beiden Städten den Betrieb in ihrer eigenen Gesellschaft auf. 1859 wurde auch sie Teil der London and North Western Railway. Nördlich von Carlisle blieb die Caledonian Railway unabhängig; im Februar 1848 erreichte sie Glasgow, im November 1849 Edinburgh. Eine weitere bedeutende Gesellschaft, die North Staffordshire Railway, die Macclesfield via Stoke-on-Trent mit den Verzweigungen Norton Bridge und Colwich verband, blieb ebenfalls unabhängig, bis zur Zwangsfusion im Jahr 1923. Um den Befürchtungen und der Opposition von Grundbesitzern entlang der Strecke zu begegnen, wurden die Eisenbahnlinien an einigen Stellen so gebaut, dass sie große Umwege um Landsitze und ländliche Siedlungen machten. Um Kosten zu senken, passte man die Streckenführung an die Topografie an, was zahlreiche Kurven zur Folge hatte. Die WCML führt auch durch einige hügelige Gegenden wie die Chiltern Hills, Cumbria und das südliche Lanarkshire. Aus diesen Gründen ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit geringer als auf der East Coast Main Line. Diesem Problem wird mit dem Einsatz von Neigezügen begegnet, früher mit dem wenig erfolgreichen Advanced Passenger Train von British Rail, seit 2003 mit den Pendolinos von Virgin Trains. Die L&NWR vermarktete die Linie nach Schottland als \"\", doch der Betrieb verkomplizierte sich durch inkompatible Bremssysteme, da die L&NWR Saugluftbremsen verwendete, die Caledonian Railway jedoch Westinghouse-Druckluftbremsen. Durchgehende Züge mussten deshalb aus Wagen mit zwei Bremssystemen bestehen, die man als \"West Coast Joint Stock\" bezeichnete. Nach der Konsolidierung am 1. Januar 1923 gehörte die Linie zum Streckennetz der London, Midland and Scottish Railway (LMS) und die Luftdruckbremse entwickelte sich rasch zum Standard.", "section_level": 2}, {"title": "British Rail.", "content": "Nach der Verstaatlichung kam die Strecke 1948 in den Besitz von British Rail und gehörte zu den Betriebsregionen \"London Midland\" und \"Scottish Region\". Hier ereignete sich am 17. April 1948 auch der erste schwere Unfall von British Rail. 24 Menschen starben. Erstmals wurde damals auch offiziell die Bezeichnung \"West Coast Main Line\" verwendet. Allerdings ist diese Bezeichnung irreführend, da die Linie tatsächlich nur etwa einen halben Kilometer entlang der Küste verläuft, an der Morecambe Bay zwischen Lancaster und Carnforth. Am 26. Dezember 1962 geschah ein weiterer schwerer Auffahrunfall, erneut im Umfeld des Bahnhofs Winsford. 18 Menschen starben. 1963 ereignete sich ein großer Raubüberfall auf einen Postzug, eine Diebesbande erbeutete hierbei über 2,6 Millionen Pfund (siehe Postzugraub). Zwischen 1959 und 1974 erfolgte abschnittsweise die Elektrifizierung der Linie. Den Anfang machten die Abschnitte Crewe – Liverpool und Crewe – Manchester. Der restliche Südteil folgte bis 1967, der Abschnitt von Weaver Junction (Abzweigung nach Liverpool) bis Glasgow im Jahr 1974. Diese Ära war geprägt von zeitraubenden und kapazitätsvermindernden Lokomotivwechseln - zuerst von Dampf- und später von Diesel- auf Elektrolokomotiven - an wichtigen Systemwechselstellen wie Birmingham New Street, Crewe und Preston. Der kurze Abschnitt Carstairs – Edinburgh Waverley wurde erst 1989 elektrifiziert, da man diesen damals noch zur East Coast Main Line zählte. Die einzigen nichtelektrifizierten Zweigstrecken sind Preston – Bolton – Manchester und Chester – Holyhead.", "section_level": 2}, {"title": "Railtrack und West Coast Main Land.", "content": "Railtrack war die Bezeichnung einer Gruppe von Unternehmen im Vereinigten Königreich, die von 1994 bis 2002 im Besitz der Gleise, Signale, Tunnels, Brücken, Bahnübergänge und der meisten Bahnhöfe des privatisierten britischen Eisenbahnnetzes war. Die gescheiterte Überholung und Modernisierung der West Coast Main Line hatte wesentlichen Anteil daran, dass die Unternehmensgruppe scheiterte und die Vermögensgegenstände im Oktober 2002 an Network Rail übergingen. Network Rail ist anders als Railtrack zuvor ein nicht gewinnorientiertes Unternehmen, für das 116 meist öffentlich-rechtliche Körperschaften bürgen. Nach der Analyse des Privatisierungskritikers James Meek war für den 1996 erfolgten Börsengang von Railtrack von erheblicher Bedeutung, dass Railtrack bei Investoren die Überzeugung wecken musste, dass Railtrack anders als British Rail die West Coast Main Line grundlegend überholen könne. Dringend überholbedürftig waren insbesondere die Stellwerke als wesentliches Element der Sicherung von Zugfahrten. Die überwiegend US-amerikanischen Berater des Börsenganges sprachen die Empfehlung aus, für die Zugsicherung zukünftig auf ein Fahren im wandernden Raumabstand zu setzen. Mit diesem Verfahren, das auch \"Fahren auf elektronische Sicht\" oder \"Moving Block\" genannt wird, kann die Kapazität einer Strecke maximiert und die technische Ausrüstung minimiert werden, da auf ortsfeste Blöcke und deren Gleisfreimeldeanlagen verzichtet wird. Die Züge ermitteln dann den Standort ihres Zugschlusses selber und senden ihn quasi-kontinuierlich an den folgenden Zug. Dieser berechnet unter Berücksichtigung seines Bremsweges den Punkt, ab dem die Geschwindigkeit herabgesetzt werden muss. Allerdings gab es ein wesentliches Umsetzungsproblem: Fahren im wandernden Raumabstand war im Schienenverkehr weitgehend unerprobt. Meek weist darauf hin, dass selbst im Jahre 2014 solche Systeme nur auf wenige innerstädtische Verkehrssysteme wie beispielsweise die Docklands Light Railway und die Shanghai Metro begrenzt sind. Selbst diese wurden erst zu einem Zeitpunkt installiert, als die Modernisierung der West Coast Main LIne längst abgeschlossen sein sollte. Die meisten kontinentaleuropäischen Eisenbahngesellschaften waren im Januar 1995 zu dem Schluss gekommen, dass Fahren im wandernden Raumabstand noch nicht weit genug entwickelt sei, um im Zugverkehr eingesetzt werden zu können. Aus Sicht von Meek wurde dieser Entscheidung von den überwiegend US-amerikanischen Beratern und Führungskräften von Railtrack nicht wahrgenommen, weil es an Austausch mit diesen Fachleuten fehlte. Die Berater und das Topmanagement von Railtrack gingen überwiegend davon aus, dass kontinentaleuropäische Eisenbahngesellschaften sich ebenfalls mit der Einführung dieser Technik befassten und Railtrack lediglich die erste Eisenbahngesellschaft sein würde, die diese Technik einführen würde. Die Warnung hauseigener Fachleute wurde überhört, wobei unklare Kompetenzen, der Abbau von Mitarbeitern und innerbetriebliche Querelen in Folge der Privatisierung beitrugen. Es gab Warnungen der Berater, dass ein Scheitern dieser Technik zum einen die Kosten der Modernisierung deutlich erhöhen, die Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit verhindern und nicht zu dem erhofften Kapazitätswachstum führen würde. Diese wurden zumindest von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Auch die kritischen Fragen, die im britischen Unterhaus bereits im Februar und März 1995 zu den Plänen von Railtrack gestellt wurden, blieben ohne Auswirkung. Im Februar 1997 gewann Richard Bransons Virgin Trains die Ausschreibung, die Strecken auf der West Coast Main Line zu bedienen. Im Oktober 1997 gaben Railtrack und Richard Branson bekannt, wie die zukünftige Entwicklung der West Coast Main Line vonstattengehen sollte. Railtrack würde 1,5 Milliarden Britische Pfund für die Überholung der Gleisanlagen ausgeben und für einen Anteil an den Gewinnen von Virgin Trains für 600 Millionen Britischen Pfund auf der Strecke Fahren im wandernden Raumabstand installieren. Gemeinsam mit weiteren Verbesserungen sollten dadurch Hochgeschwindigkeitsstrecken entstehen, auf denen ab 2002 eine Geschwindigkeit von 125 Meilen pro Stunde und ab 2005 140 Meilen pro Stunde erreicht werden könnten. Manchester wäre dann von London aus mit einer Fahrzeit von einer Stunde und 45 Minuten erreichbar gewesen. Railtrack verpflichtete sich parallel zu hohen Strafzahlungen, sollte dieses Ziel bis 2005 nicht erreicht werden. Dass dieses Ziel nicht erreichbar war, war bereits 1999 erkennbar: In diesem Jahr gab Railtrack bekannt, dass die Kostenschätzung mittlerweile bei 5,8 Milliarden Britischen Pfund läge und hatte sich weitgehend von der Idee verabschiedet, Fahren im wandernden Raumabstand zu installieren. Im Jahre 2001 wurden die Kosten auf 7,5 Milliarden Britische Pfund geschätzt. Die Modernisierung dieser wichtigen britischen Zugverbindung wurde in Teilen erst 2008 fertiggestellt und hatte zu dem Zeitpunkt 9 Milliarden Britische Pfund gekostet, die überwiegend vom britischen Steuerzahler getragen wurden. Drei schwere Zugunglücke, die sich auf anderen von Railtrack verantworteten Streckenabschnitten ereigneten, führten letztlich dazu, dass der britische Verkehrsminister Stephen Byers Railtrack plc am 7. Oktober 2001 nach einem entsprechenden Antrag beim High Court of Justice unter Zwangsliquidation stellte. Die Vermögensgegenstände gingen wenige Monate später an Network Rail über.", "section_level": 2}, {"title": "Virgin Trains.", "content": "Nach der Zerschlagung von British Rail erhielt Virgin Trains den Zuschlag, den Fernverkehr auf der WCML zu betreiben. Im Zuge der jüngsten Modernisierung ist die Strecke für Neigezüge ausgebaut und die Höchstgeschwindigkeit abschnittsweise von 110 mph (177 km/h) auf 125 mph (201 km/h) angehoben worden. Die Reisezeit zwischen London und Glasgow konnte von 5:10 Std. auf 4:25 Std. reduziert werden. Virgin Trains plant, auf der ab 2008 vierspurig ausgebauten Trent Valley Line Pendolino-Züge mit 135 mph (217 km/h) verkehren zu lassen. Zum Ablauf der Konzession wurde der Betrieb der Strecke neu ausgeschrieben, wobei die FirstGroup 2012 den Zuschlag für den weiteren Betrieb bekam. Die Ausschreibung wurde von Virgin Trains erfolgreich angefochten und wird wiederholt. Neben dem Fernverkehr durch Virgin Rail wird die WCML abschnittsweise von anderen Eisenbahngesellschaften benutzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die West Coast Main Line (WCML) ist eine der wichtigsten Eisenbahnlinien Großbritanniens. Sie verbindet London mit den West Midlands, Nordwestengland, Nordwales und Südschottland.", "tgt_summary": "西海岸主线(英语:West Coast Main Line,简称WCML)是英国的一条主要铁路干线。西海岸主线的起点是伦敦的尤斯顿站,终点则是苏格兰的格拉斯哥中央站。和爱丁堡至伦敦的东海岸主线相比,西海岸主线的直线区间较少,较难行驶高速列车。由于弯道较多,西海岸主线导入了摆式列车运行。西海岸主线在1959年至1974年期间进行了电气化。", "id": 2598372} {"src_title": "Jane Francesca Elgee", "tgt_title": "珍·懷爾德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ihre Eltern waren Charles Elgee und Sara Kingsbury. Die Elgees stammten von englischen Handwerkern ab, die im 18. Jahrhundert nach Irland ausgewandert waren. Jane Frances hat den Namen jedoch als Anglisierung von Alighieri verstanden und eine Abstammung oder Verwandtschaft mit Dante behauptet. Dementsprechend änderte sie ihren zweiten Vornamen von \"Frances\" nach \"Francesca\". Den dritten Namen, \"Agnes\", verwandte sie überhaupt nicht. Trotz ihrer \"loyalistischen\" (also englischen oder schottischen) Herkunft und ihrer protestantischen Konfession wurde Jane Elgee vom irischen Nationalismus erfasst, der in den Jahren der Großen Hungersnot 1845–1849 aufkam. Besonders erbitterte die Iren, dass die englischen Großgrundbesitzer mit großen Gewinnen Getreide nach England verkauften, während die Kleinbauern, durch die Kartoffelfäule ruiniert, verhungerten oder zur Auswanderung gezwungen waren. Unter dem Pseudonym \"Speranza\" (auch \"Sperenza\") veröffentlichte Jane Elgee Gedichte in der Zeitschrift \"Nation\", die 1844 von der „Young Irelander“-Bewegung, einer militanten Splittergruppe, gegründet wurde. Als 1848 deren Aufstand niedergeschlagen wurde (siehe Geschichte Irlands (1801–1922)), wurde der Mitbegründer und Herausgeber der \"Nation\" verhaftet. Von da ab war Jane Elgee Herausgeberin, und sie schrieb für den bewaffneten Aufstand und die Unabhängigkeit Irlands, was ihr den Namen \"Speranza of the Nation\" [Wortspiel: \"Speranza\", Herausgeberin der \"Nation\", und \"Hoffnung (Speranza) der (irischen) Nation\"] einbrachte. Als Übersetzerin widmete sie sich u. a. dem Roman \"Sidonia von Borck, die Klosterhexe\" von Wilhelm Meinhold (siehe Kloster Marienfließ). Am 12. November 1851 heiratete sie den Facharzt für Augen- und Ohrenkrankheiten Sir William Robert Wills Wilde. Damals gab sie ihr Alter mit 25 an, weshalb in vielen Quellen \"1826\" als ihr Geburtsdatum erscheint. Da ihr Vater aber bereits 1824 verstarb, ist diese Angabe mit Sicherheit falsch, sofern es sich bei dem angegebenen um den tatsächlichen Vater handelt. Wahrscheinlich wollte sie ihr für die damalige Zeit hohes Heiratsalter von fast 30 Jahren vertuschen. Am 26. September 1852 wurde ihr erster Sohn Willie (William Charles Kingsbury) geboren; sie führte fortan das Leben einer Hausfrau und Mutter. Am 16. Oktober 1854 wurde ihr Sohn Oscar Fingal O'Flahertie Wills geboren. Während der erste Sohn lediglich den Geburtsnamen von Janes Mutter und die Vornamen von Vater und Großvater erhielt, waren Oscars weitere Vornamen ein Ausdruck des irischen Patriotismus: Oscar und Fingal waren irische Helden aus dem 3. Jahrhundert; der O'Flahertie-Clan regierte im County Galway und hatte sich im Kampf gegen Wikinger und Engländer hervorgetan. Oscar Wilde selbst behauptete, er sei nach dem damaligen schwedischen König Oskar I. benannt, bei dem sein Vater eine Augenoperation durchgeführt hatte. Angeblich hatte Jane fest damit gerechnet, ein Mädchen zu bekommen, und soll deshalb Oscar bis zu seinem zehnten Lebensjahr wie ein Mädchen gekleidet haben. Dieser Umstand wurde als Ursache für Oscars Homosexualität angesehen. Aus frühen Fotos lässt sich diese Behauptung allerdings nicht belegen. Zudem wurde am 2. April 1857 das ersehnte Mädchen Isola (Isola Emily Francesca) geboren. Bald darauf kamen die Wildes wieder zu Wohlstand, was es Jane ermöglichte, ein großbürgerliches Leben zu führen. Jeden Samstag hielt sie einen Salon ab (den sie \"conversazione\" nannte), zu dem gebildete Gäste aus allen Teilen Europas erschienen. Ihre Kinder durften etwa ab dem zehnten Lebensjahr daran teilhaben, was nach Meinung der damaligen Zeit zu \"altklugem\" Gehabe führen konnte, wahrscheinlich aber für die Entwicklung eher förderlich war. In den 1860er Jahren wurde Jane Wilde von einer Patientin ihres Mannes, Mary Travers, wegen Verleumdung verklagt. Diese hatte eine Geschichte geschrieben, in der eine Patientin in Narkose von ihrem Arzt vergewaltigt wurde. Jane Wilde glaubte darin ihren Mann zu erblicken und verbat sich dieses Verhalten bei dem Vater der jungen Frau. Die darauffolgende Verleumdungsklage verlor Jane Wilde. Zwar wurde der Schadensersatz auf nur einen Viertel Penny (\"Farthing\") beziffert, aber die Prozesskosten waren für die Familie ruinös. Am 23. Februar 1867 starb Isola an einem Fieber. Seiner Schwester, die er sehr liebte, widmete Oscar Wilde später das Gedicht \"Requiescat\". Am 19. April 1876 starb der Ehemann. Es stellte sich heraus, dass die finanzielle Situation weit schlechter war als von Jane Wilde erwartet. Der uneheliche Sohn von William Wilde, Henry Wilson, rettete die Familie und bezahlte die Schulden. Auf diese Weise dankte er seinem Vater postum, dass dieser ihn nicht nur anerkannt, sondern ihm auch das Medizinstudium und eine Assistentenstelle an seinem Hospital ermöglicht hatte. Dennoch konnte Jane Wilde ihr Haus in Dublin auf Dauer nicht halten und zog nach London. Als Oscar Wilde 1882 zu einer Vortragsreihe als Professor für Ästhetik in die USA reiste, war er keineswegs der berühmte Schriftsteller, sondern \"Speranza’s boy\". Auf einem sogenannten intimen Fragebogen, den ihm 1877 eine amerikanische Zeitung vorlegte, antwortete er auf die Frage, welches seine bevorzugten Dichterinnen seien: \"Sappho and Lady Wilde\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Jane Francesca Elgee, geborene \"Jane Frances Agnes Elgee\", verheiratete Jane Francesca Lady Wilde (* vermutlich 27. Dezember 1821 in Wexford, Irland; † 3. Februar 1896 in London), war eine irische Schriftstellerin und die Mutter von Oscar Wilde.", "tgt_summary": "珍·怀尔德(英语:Jane Wilde),即怀尔德爵士夫人(英语:Lady Wilde)(1821年-12月27日-1898年-2月3日),爱尔兰诗人、作家、翻译家,又是爱尔兰独立运动的支持者。她也是诗人和剧作家王尔德的母亲和爱尔兰教士查理斯·罗伯特·马图林的姪女。", "id": 155873} {"src_title": "Gold Hill (Colorado)", "tgt_title": "金山 (科羅拉多州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Gold Hills geographische Koordinaten lauten (40,063785, −105,411911). Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat der CDP eine Gesamtfläche von 5,2 km2, alles davon entfällt auf Landflächen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gold-Abbau.", "content": "Zum Zeitpunkt der Entdeckung der ersten in Colorado entdeckten Goldader am Gold Run am 15. Januar 1859 gehörte das Gebiet zum Nebraska Territory. Die Entdeckung erfolgte fast zeitgleich zu den Erkundungen an Gregory Gulch und Clear Creek, doch diese späteren Entdeckungen wurden erst später im Frühling ausgebeutet. Am 7. März 1859 wurde die Gegend am Gold Run zum ersten Bergbaubezirk in der Region (verschiedenen historischen Quellen zufolge erhielt dieser einer der Namen ','und \"\"). Die Nachricht von der Entdeckung machte unter den Goldgräbern schnell die Runde und schon rasch stieg die Zahl der Neuankömmlinge, sodass Gold Hill bald das erste permanente Bergarbeiterlager auf dem Gebiet des heutigen Colorados wurde. Bis zum Herbst hatte man am Fuß des Berges eine Quarz-Pochwerk aufgebaut. Die Ausrüstung dafür wurde per Ochsenkarren westwärts über die Great Plains transportiert. Im Jahr 1861, dem Jahr der Bildung des Colorado Territorys, waren die an der Oberfläche liegenden Lagerstätten des Goldes in der Umgebung der Stadt weitgehend erschöpft, sodass viele der Goldgräber die Stadt verließen und die Einwohnerzahl vorübergehend zurückging. Der Bau einer Schmelze in Black Hawk, mit der auch niederwertiges Erz verarbeitet werden konnte, führte zu einer gewissen Wiederbelebung.", "section_level": 2}, {"title": "Tellur-Abbau.", "content": "Die Entdeckung von Tellur im Jahr 1872 löste einen neuen Boom aus, und die Einwohnerzahl erreichte erneut fast 1000. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung erschien in der Stadt eine Zeitung und mehrere Hotels, darunter das 1872 erbaute Mines Hotel, boten Unterkunft. Das Hotel wurde durch ein Gedicht von Eugene Field verewigt, als dieser als Zeitungsmann in Denver arbeitete und sich in dem Hotel aufhielt. Die Stadt erlebte während ihrer Existenz zwei große Brände, doch die meisten der historischen Holzbauwerke sind erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Stadt hat ein kleines Straßennetz aus geschotterten Wegen. Gold Hill ist über die Lick Skillet Road – der steilsten County Roads in den Vereinigten Staaten – mit der Left Hand Canyon Road verbunden. Einfachere Zufahrten nach Gold Hill führen über die Sunshine Canyon Road von Boulder, die Gold Run Road aus Salina (an der Four Mile Canyon Road) und die Gold Hill Road vom Colorado State Highway 72 südlich von Ward. Alle diese Straßen sind im Winter tief verschneit, sodass Gold Hill für Fahrzeuge ohne Schneeketten oder Allradantrieb unerreichbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten Gold Hill 210 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 40,3 Personen pro km2. Es gab 114 Wohneinheiten, durchschnittlich 21,9 pro km2. Die Bevölkerung Gold Hills bestand zu 89,05 % aus Weißen, 0,48 % Schwarzen oder African American, 3,33 % Native American, 1,90 % Asian, 0 % Pacific Islander, 4,29 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 0,95 % nannten zwei oder mehr Rassen. 7,62 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Gold Hills verteilten sich auf 90 Haushalte, von denen in 33,3 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 46,7 % der Haushalte stellten Verheiratete, 2,2 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 46,7 % bildeten keine Familien. 35,6 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 1,1 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,33 und die durchschnittliche Familiengröße 3,00 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 22,9 % Minderjährige, 4,8 % 18–24-Jährige, 37,1 % 25–44-Jährige, 32,4 % 45–64-Jährige und 2,9 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Der Median des Alters betrug 40 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 114,3 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 116,0 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Gold Hill betrug 48.750 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 76.850 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 48.929 US-Dollar, gegenüber 12.105 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 24.675 US-Dollar. Niemand hatte ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gold Hill ist ein Census-designated place im Boulder County im US-Bundesstaat Colorado mit 230 Einwohnern (Stand: 2010). Gold Hill liegt etwa 15 km westlich von Boulder.", "tgt_summary": "金山(英语:Gold Hill)是位于美国科罗拉多州圆石县的一个人口普查指定地区。", "id": 1110466} {"src_title": "Sony Ericsson K800", "tgt_title": "Sony Ericsson K800i", "src_document": [{"title": "Modellausführungen, Modellvergleich.", "content": "Das K800i ist das Nachfolgermodell des Sony Ericsson K750. Schwestermodell ist das K790i, das nicht über UMTS, jedoch über EDGE verfügt. Das K800i ist in vier verschiedenen Farbvarianten erhältlich: Velvet Black, Allure Brown, Concrete Silver und in der limitierten Royale Silver Edition. Das i steht für International, es gibt noch die Ausführung a für Amerika und c für China.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Eigenschaften.", "content": "Das K800i ist das weltweit erste Mobiltelefon, das über eine 3,2-Megapixel-Digitalkamera mit Autofokus, Xenon-Blitz und Bildstabilisator für Einzelbilder und Videos verfügt. Sony Ericsson verwendet für das K800i in Anlehnung an Sonys Digitalkameraserie die Zusatzbezeichnung \"Cyber-shot\". Es ist das erste Handy, das über die sogenannte \"BestPic\"-Funktion verfügt, die es gestattet, in hoher Geschwindigkeit neun hochauflösende Bilder zu machen (zum Beispiel bei Bewegungsabläufen), um danach das beste Bild manuell auszuwählen. Das K800i hat einen integrierten MP3-Player, ein RDS-Radio, ein integriertes Diktiergerät, einen Feedreader und kann E-Mails versenden. Der interne Speicher von 64 Megabyte lässt sich über einen \"Memory Stick Micro\" (M2) erweitern (derzeit laut Hersteller bis maximal zwei Gigabyte; mit der aktuellen Softwareversion können tatsächlich sogar bis zu acht Gigabyte erreicht werden). Es ist ein Triband-UMTS-Mobiltelefon und hat zum Zwecke der Bildtelefonie eine VGA-Kamera auf der Frontseite. Das K800i wiegt bei Maßen von 106 × 47 × 22 Millimetern etwa 114 Gramm. In den meisten Fällen erhält der Nutzer das standardmäßige Headset mitgeliefert. Mit 0,58 Watt pro Kilogramm liegt der SAR-Strahlungswert sehr niedrig. Die 3,2-Megapixel-Kamera verfügt über einen 16-fachen Digitalzoom.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisierung.", "content": "Das K800i verfügt außerdem über eine Bluetooth- und eine IrDA-Schnittstelle. Die Kalender- und Termin-Funktionen sind stark an Microsoft Outlook orientiert und Kontakte (bzw. Visitenkarten) sowie Termine lassen sich mit Microsoft Outlook 2003 und 2007 oder Outlook Express, aber auch mit dem Adressbuch von Mac OS X via Bluetooth-Schnittstelle oder Datenkabel synchronisieren, was jedoch nicht ganz reibungsfrei funktioniert. Die Synchronisation von Terminen, Kontakten, Aufgaben und Notizen ist mittels SyncML OTA auch ohne Datenkabel direkt über das Internet möglich und funktioniert zuverlässig mit Open-Source-Groupware-Applikationen wie Horde. Für Benutzer von freien oder Open-Source-Kalender-, Termin- und Adressprogrammen gibt es mit der kostenlosen Software (Freeware) MyPhoneExplorer eine weitere stabile Möglichkeit diese zu synchronisieren. Folgende proprietäre und freie Programme können mit der Software synchronisiert werden: Outlook, Outlook Express, Lotus Notes, Sunbird, Thunderbird, Rainlendar und Google.", "section_level": 2}, {"title": "Unterstützte Video-Formate.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Auflösungen von Videos.", "content": "Video-Bildgröße 128 × 96 bis 320 × 240 Pixel, wobei die Aufzeichnung von Videos auf 176 × 144 und 15 fps begrenzt ist.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Sony Ericsson K800i unterstützt beide Formate auch mit der Funktion VGA oder QCIF.", "section_level": 3}, {"title": "Plattform.", "content": "Der Prototypname \"Wilma\" bezeichnet auch die Hardware-Plattform des K800i, die für zukünftige Mobiltelefone aus dem Hause Sony Ericsson verwendet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Probleme.", "content": "Ein Manko des K800i ist die fehlende Implementierung des SIM Access Profiles. Wie bei fast allen Sony-Ericsson-Mobiltelefonen werden umgeleitet eingehende Anrufe (CF) nur eine Sekunde (zu Beginn des Klingelzeichens) als solche angezeigt und sind damit praktisch nicht unterscheidbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Sony Ericsson K800i (Codename \"Wilma\") ist ein UMTS-Mobiltelefon des schwedisch-japanischen Telekommunikationskonzerns Sony Ericsson, das Ende Juni 2006 erschienen ist.", "tgt_summary": "Sony Ericsson K800i为索尼爱立信于2006年7月推出的首部Cyber-Shot3G手提电话。此外更备有320万像素自动对焦相机功能。中国大陆版本为K790c。", "id": 1705148} {"src_title": "DearS", "tgt_title": "DearS", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In naher Zukunft sind 150 sogenannte „DearS“ – biosynthetische Außerirdische mit jugendlichem, attraktivem und humanoidem Aussehen – auf der Erde in Japan mit ihrem Raumschiff gestrandet. Seit ihrer Notlandung versuchen die DearS sich in das Leben der Menschen zu integrieren. In diesem Bestreben haben einige DearS mittlerweile die japanische Staatsbürgerschaft erhalten. Damit die DearS, deren Sprache und Schrift sich sehr von denen der Menschen unterscheidet, mehr über die menschlichen Sitten lernen, werden sie auf zufällig gewählte Schulen geschickt und zum Leben bei einer menschlichen Gastfamilie aufgefordert. Ein Jahr nach der Notlandung trifft der Oberschüler Takeya Ikuhara auf dem Rückweg von der Schule auf ein Mädchen, das ganz alleine auf dem Boden sitzt. Dieses Mädchen ist bis auf eine Decke die es um sich geschlungen hat nackt, geschwächt und halb verhungert. Aus Mitleid spricht er es an und wird daraufhin von ihr verfolgt. Bei dem Versuch es abzuwimmeln wird es beinahe von einem LKW überfahren. Er schafft es das Mädchen zu retten und zum Dank erkennt es Ihn als ihren Gebieter an, wobei es offenbart, dass es eine DearS ist. Widerwillig nimmt er sie bei sich auf und tauft sie auf den Namen Ren. Ren ist eine sogenannte „Nullnummer“, eine defekte DearS. Da die DearS auf ihrem Heimatplaneten Sklaven waren, rechnen diese nicht mit einer „Rettung“ von der Erde. Deshalb versuchen sie, sich den Menschen als Sklaven anzubieten. Eine DearS ist so gestrickt, dass ihr größtes Glück das Befolgen von Befehlen ihres Gebieters ist. Nachdem Takeya davon erfährt, ist er entsetzt und versucht Ren von einem eigenständigen Leben zu überzeugen.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "Ren ist ein attraktives, fleißiges, tollpatschiges und manchmal auch naives Mädchen der DearS. Von anderen DearS wird sie abfällig als Nullnummer bezeichnet, da sie defekt und somit in deren Augen eine Schande für die DearS ist. Ihr voller Name lautet \"RenRenRen-NagusaRanRenShiiaRurunnRen Nakora\". Da ihr Name Takeya zu lang und kompliziert war, kürzte er ihn in \"Ren\", was in der Sprache der DearS soviel bedeutet wie 0 oder nichts. Kurz nach ihrer ersten Begegnung wird sie von Takeya davor gerettet von einem LKW überfahren zu werden und entschließt sich daraufhin ihm als Sklavin zu dienen und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Da Sklaven dazu normalerweise kein Recht und keine Befähigung besitzen (freier Wille), gilt dieses Ereignis als Gabe und wird von den DearS als heilig angesehen. Sie konnte vorerst kein Japanisch, was sie aber auf wundersame Weise innerhalb von einer Nacht lernte. Darüber hinaus hat sie anfangs keinerlei Fähigkeiten und macht somit viel falsch, was Takeya und andere DearS oft zur Weißglut bringt. Trotzdem versucht sie alles, um Takeya zu gefallen und ihn zu verführen. Ihre Leibspeise sind Melonenbrötchen von denen sie sich hauptsächlich ernährt. Durch ein Missverständnis wird sie an Takeyas Schule aufgenommen und geht zusammen mit ihm in eine Klasse. Takeya ist ein Einzelgänger mit wenigen Bekanntschaften, sehr faul und hasst es, für die Schule zu lernen, was sich in seinem Notendurchschnitt spiegelt. Er lebt alleine in einer kleinen Mietwohnung, die ihm von seinen Eltern finanziert wird. Nach der Schule arbeitet Takeya in einer Bäckerei (Manga) bzw. bei einem Videoverleih (Anime), bei dessen Chef er sich regelmäßig ein paar erotische Filme für sich und seinen besten Freund Oihiko ausleiht. Sein Chef wird oft handgreiflich, da Takeya regelmäßig schwänzt. Als Ren zum ersten Mal in sein Leben tritt, ist er anfangs wenig begeistert und versucht ihr stets zu verdeutlichen, dass ihn ihr anhängliches und sklavenhaftes Verhalten stört. Allerdings merkt er im Laufe der Handlung, dass er Ren doch sehr gerne mag und wünscht sich für sie mehr Unabhängigkeit. Takeya ist es ziemlich unangenehm, dass sämtliche DearS, denen er begegnet, ein großes Interesse an ihm zeigen, freundet sich aber dennoch mit ihnen an. Zu seiner Familie gehören außerdem noch sein Vater, der die DearS erforscht, seine Stiefmutter Harumi, sowie seine kleine Stiefschwester Natsuki, die ihn über alles liebt. Neneko Izumi Neneko ist Takeyas Kindheitsfreundin und Mitschülerin, wohnt neben ihm und ist heimlich in ihn verliebt. Sie weckt ihn täglich und kümmert sich gelegentlich um ihn und Ren. Sie mag gerne Horrorfilme und zwang Takeya in deren Kindheit sie mit anzugucken, wodurch er gegenüber Außerirdischen sehr misstrauisch wurde. Sie ist eine begabte Schneiderin und Designerin und träumt davon, eigene Kollektionen zu entwerfen. Miu Miu ist eine DearS und geht zur selben Schule wie Takeya. Sie ist hochintelligent, überfürsorglich, fleißig, perfektionistisch und eingebildet. Sie betrachtet Ren als Rivalin und nutzlose Nullnummer, freundet sich aber zunehmend mit ihr an und gibt ihr Nachhilfe. Im späteren Verlauf der Handlung verliebt sie sich in Takeya und wünscht sich seine Sklavin zu sein. Ki Ki ist ein DearS und geht zur selben Schule wie Takeyas Stiefschwester. Er ist sehr zurückhaltend und devot. Hikoro \"Oihiko\" Oikawa Oihiko ist Takeyas bester Freund und Mitschüler. Er vergöttert die DearS und beneidet Takeya um dessen Kontakte. Hirofumi \"Hiro\" Nonaka Hiro ist der Mädchenschwarm an Takeyas Schule. Er verliebt sich in Ren und versucht sie davon zu überzeugen Takeya für ihn zu verlassen. Frau Mitsuka Frau Mitsuka ist Takeyas Klassenlehrerin und unterrichtet Englisch. Sie ist eine Nymphomanin, Exhibitionistin und dreht nebenbei auch Erotikvideos.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "\"DearS\" kam in Japan von 2001 bis 2005 als Fortsetzungsgeschichte im Manga-Magazin \"Dengeki Comic Gao!\" heraus, in dem zu dieser Zeit etwa auch Natsumi Mukais \"+Anima\" veröffentlicht wurde. Der Media-Works-Verlag brachte die im Magazin veröffentlichten Einzelkapitel ab März 2002 auch in acht Sammelbänden heraus. Bis Ende 2004 verkauften sich die ersten sechs Sammelbände in Japan über 980.000 mal. Im März 2006 erschien ein Artbook mit Illustrationen zu \"DearS\" bei Media Works. Der Manga wurde ins Englische, Deutsche, Französische und Italienische übersetzt. Im deutschen Sprachraum erschienen die acht Bücher der Comicserie von November 2004 bis Juni 2006 im Verlag Tokyopop.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Im Animationsstudio Daume entstand eine Anime-Serie mit dreizehn Episoden auf Basis des Mangas. Während Takao Yoshioka für das Drehbuch und die Umsetzung verantwortlich war, führte Tetsuji Higuchi Regie. Produziert wurde die Serie von Bandai Visual und GENCO. Vom 10. Juli bis zum 26. September 2004 wurden zwölf der Folgen wöchentlich auf dem japanischen Fernsehsender TV Kanagawa erstausgestrahlt. Die gesamte Serie wurde anschließend auf sieben DVDs veröffentlicht; auf einer der DVDs war die Zusatzepisode 9.5 enthalten, welche während der Produktion als 13. Folge geplant war, jedoch nicht ausgestrahlt wurde. Sie ist daher von der Handlung her zwischen den Episoden neun und zehn anzusiedeln. Der Anime erschien auch in den Vereinigten Staaten, in Frankreich sowie bei Tokyopop von September 2005 bis Mai 2006 auf fünf DVDs in Deutschland. In Deutschland wurde die Serie ab 1. September 2007 auf Animax ausgestrahlt. Der Vorspann \"Love Slave\" (, \"Rabu Sureibu\") stammt von Under17 und der Abspann \"Happy Cosmos\" von PoppinS.", "section_level": 2}, {"title": "Videospiel.", "content": "Im Juni 2004 erschien ein Ren’ai-Adventure für die PlayStation 2, in dem besonders der romantische Aspekt des Mangas stark hervorgehoben wurde. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Takeya und muss Aufgaben im Zusammenhang mit den weiblichen Figuren lösen.", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiel.", "content": "Für das Radio entstand eine Hörspielreihe, bei der dieselben Sprecher wie bei der Fernsehserie und beim Videospiel auftreten.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die deutsche Fachzeitschrift \"AnimaniA\" bewertete den Manga als \"„kein must-have“\". Die Handlung sei \"„einfach gestrickt“\": \"„Anstatt großer Überraschungsmomente wird leichte Unterhaltung mit einigen erotischen Anspielungen geboten. Ernstere und fesselnde Augenblicke stellen sich erst später ein, wenn Takeya's Eltern ins Spiel kommen und die Beziehung zu Ren intensiver wird.“\" Der Manga erinnere zudem stark an Clamps \"Chobits\". Den Vergleich mit \"Chobits\" zogen auch Helen McCarty und Jonathan Clements. Die Beziehung zwischen Takeya und Ren sowie die \"„unwillkommener-Gast“\"-Handlung seien zuvor schon ähnlich in \"Oh! My Goddess\" und \"Urusei Yatsura\" behandelt worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "DearS (jap., \"\") ist eine Manga-Serie des Zeichnerduos PEACH-PIT. Der Manga, der von 2001 bis 2005 in ungefähr 1.400 Seiten erschien, wurde in vier Sprachen übersetzt und 2004 als Anime-Fernsehserie umgesetzt.", "tgt_summary": "《DearS》(,中文:亲爱一族)是由双人团体PEACH-PIT所著的爱情喜剧漫画,为PEACH-PIT首次长篇连载作品。于MediaWorks的《电击Comic GAO!》上连载,共8卷。在台湾由东立出版社代理出版。其作品还有原作改编的动画及PlayStation 2游戏软件。", "id": 1052068} {"src_title": "Bushmeat", "tgt_title": "丛林肉", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Etwa die Hälfte aller zum Verzehr gefangenen Tiere sind Grasnager und Eichhörnchen, weitere 25 Prozent entfallen auf Mungos und Stachelschweine. In vielen Gegenden Westafrikas sind Grasnager auf Märkten und in Restaurants das am häufigsten anzutreffende Bushmeat. Ein allgemeines christliches Verbot des Verzehrs von Bushmeat gibt es nicht; Einschränkungen bestehen jedoch für Muslime, die bestimmte Nahrungsverbote aus dem Koran und den Hadithen entnehmen. Der Verzehr von Bushmeat wird darin zwar nicht angesprochen, islamische Religionsgelehrte haben jedoch den Verzehr von Affenfleisch als nicht erlaubt (\"harām\") erklärt. Dies ist unabhängig von den allgemein zu beachtenden islamischen Tötungsvorschriften für Tiere, deren Fleisch gegessen werden soll. Vielerorts in Afrika hält das religiöse Nahrungsverbot Muslime davon ab, Affenfleisch zu verzehren. Die Ernährungsgewohnheiten sind andererseits – ungeachtet religiöser Zugehörigkeiten – zunächst von Traditionen, sozial-ökonomischen und anderen lokalen Faktoren geprägt. Die Jagd auf Wildtiere ist in Afrika Teil der traditionellen Lebensweise der Bevölkerung; die Lebensweise als Jäger und Sammler ist kulturgeschichtlich wesentlich älter als der Ackerbau. In manchen ärmeren Regionen ist die Bevölkerung auf den Verzehr von Bushmeat als Eiweißlieferant angewiesen. Laut WWF liefert Bushmeat in Teilen von Zentralafrika 50 Prozent des Proteinanteils der Nahrung, in Liberia sogar 75 Prozent. In Botswana war Wildfleisch für 46 % der Haushalte in einer Studie die einzige Proteinquelle; der durchschnittliche Konsum betrug 18,2 Kilogramm pro Monat. Die Gründe für den Verzehr von Wildfleisch sind in Afrika unterschiedlich. In den ländlichen Regionen von Simbabwe und Botswana ist dieses Fleisch 30 bis 50 Prozent billiger als Fleisch von Tieren aus Viehzucht. In den Städten gilt Bushmeat dagegen bei der reichen Oberschicht als besondere Delikatesse; hier werden für Wildfleisch deutlich höhere Preise gezahlt als für anderes Fleisch, in Mosambik bis zu 150 Prozent mehr. In Madagaskar gilt Bushmeat als weniger qualitätvoll als das Fleisch von Fisch oder Haustieren, dennoch gab die große Mehrheit einer befragten Gruppe an, mindestens einmal Bushmeat gegessen zu haben. Auf Grund der klimatischen Bedingungen ist nicht in allen Teilen Afrikas Landwirtschaft und Viehzucht möglich. Außerdem ist die regional vorkommende Tsetsefliege eine Bedrohung für Viehbestände.", "section_level": 1}, {"title": "Problematik.", "content": "Da der Tierbestand tropischer Regenwälder deutlich geringer ist als der offener Savannen, dürfte die Bevölkerungsdichte von Populationen, die vor allem von der Jagd dieser Tiere leben, eine Person/km2 nicht übersteigen, damit der Bestand nicht kontinuierlich verringert wird. Im Kongobecken liegt die tatsächliche Bevölkerungsdichte bei 99 Personen/km2. Die afrikanische Bevölkerung hat sich seit 1900 um das Achtfache vergrößert, was eine stark erhöhte Nachfrage nach Fleisch zur Folge hat. Die Umstellung von traditionellen Fangmethoden mit Pfeil und Bogen sowie Netzen auf moderne Gewehre führt zu wesentlich größeren Fangquoten und damit zu einer Dezimierung der gejagten Spezies. Eine wichtige Rolle bei der Ausweitung des Handels mit Bushmeat spielt die Nachfrage der internationalen Holzindustrie nach tropischem Holz und die Arbeit der Holzfällerkolonnen in den Regenwäldern. Diese Kolonnen schlagen Schneisen in den vorher unzugänglichen Dschungel und legen Zufahrtswege an, die es auch den Wildjägern ermöglichen, immer weiter in den Urwald vorzudringen. Außerdem jagen die Holzfäller selbst Wildtiere, um sich zu versorgen und beliefern teilweise auch lokale Märkte, um einen Zusatzverdienst zu erzielen. International wird die in den letzten Jahrzehnten zunehmende Kommerzialisierung der Jagd und des Handels mit afrikanischem Bushmeat als ernstes Problem angesehen. Biologen befürchten einen Rückgang der Artenvielfalt. Tierschützer kritisieren in erster Linie den Handel mit Affenfleisch. Ihre Vertreter wie Jane Goodall sind der Ansicht, dass der extensive Handel mit Bushmeat innerhalb von zehn Jahren zur Ausrottung der Menschenaffen und anderer gefährdeter Arten führen wird. Schätzungen zufolge werden allein im Kongobecken etwa ein bis drei Millionen Tonnen Bushmeat pro Jahr gegessen; das entspricht rund 28 Millionen Duckern und über sieben Millionen Roten Stummelaffen. Der Handel mit Buschfleisch an der Elfenbeinküste entspricht jährlich schätzungsweise einem Wert von 150 Millionen US-Dollar. Der Handel mit Bushmeat ist in Kamerun verboten, trotzdem werden allein auf den Märkten in Yaoundé jedes Jahr bis zu 90 Tonnen Wildfleisch verkauft. Teilweise gelangt Bushmeat aus Afrika illegal auch nach Europa und in die USA. 1998 berichtete der WWF, dass in Restaurants in London und Paris Gerichte aus Affenfleisch angeboten würden. Durch den Kontakt mit frisch geschlachtetem Bushmeat können bislang unbekannte Zoonosen bei Menschen auftreten, gegen die dann keine Medikamente zur Verfügung stehen. Wissenschaftler vermuten, dass der HIV-Erreger durch eine Mutation des SIV-Erreger entstanden und von afrikanischen Affen auf Menschen übertragen worden ist. Das Ebolavirus ist ebenfalls in Afrika entstanden und wird durch Körperflüssigkeiten übertragen; der genaue Ursprung dieses Virus ist jedoch nicht bekannt. Ausgehend vom Kontakt einer einzelnen Person bei der Jagd oder der Zubereitung von Affen oder Flughunden entstehen so Ebola-Epidemien mit zahlreichen Toten, die direkt keine Berührung mit den Tieren gehabt haben müssen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bushmeat (engl. für ‚Buschfleisch‘) ist eine spezifisch afrikanische Bezeichnung für Wildfleisch von Tieren, die im Regenwald oder in den Savannen gejagt werden. Dazu zählen vor allem Ducker (kleine Antilopen), Ratten, Affen und Stachelschweine, aber auch andere Säugetiere wie Elefanten oder Büffel sowie Reptilien, Schlangen, Frösche und Vögel. Obwohl diese Wildtiere auch in Südostasien und Lateinamerika eine Rolle als Nahrungslieferanten spielen, wird in diesen Regionen nicht von \"Bushmeat\" gesprochen, sondern von Wildfleisch. Eine andere Bedeutung hat auch der australische Begriff Bush Food für die traditionelle Ernährungsform der Aborigines.", "tgt_summary": "丛林肉(英语:Bushmeat),是指各种从栖身于非洲和亚洲地区的野生动物身上所获取的食用肉,即中国人所指的野味。现今,丛林肉更多地指从栖身于非洲大陆中、西部或更广阔地区的动物身上获取的肉,也用于描述从濒危猿类所获取的肉,山魈经常被人类当做丛林肉的索取对象。许多的国际环保组织和野生动物组织开始担忧这种滥捕现象,并指出丛林肉可能传染来自野生动物的病毒。", "id": 2390624} {"src_title": "Prachtbarbe", "tgt_title": "玟瑰無鬚魮", "src_document": [{"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Prachtbarbe bewohnt Weiher, Tümpel und Fließgewässer in Afghanistan, Pakistan, Indien, Nepal und Bangladesch mit Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Sie bevorzugt Habitate mit weichem und schwach saurem Wasser, toleriert jedoch einen pH-Wert zwischen sechs und acht und eine Wasserhärte zwischen fünf und 19 Grad deutscher Härte.", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinung.", "content": "In ihren Herkunftsgewässern erreicht die Prachtbarbe eine Gesamtlänge von 15 Zentimetern, in Aquarien gehaltene Tiere bleiben aber mit maximal acht Zentimetern wesentlich kleiner. Der Körper ist von gattungstypischer Gestalt. Der Rücken ist glänzend olivgrün gefärbt, die Seiten und der Bauch sind von einem silbrigen Rot, das zur Laichzeit in ein intensives Tintenrot übergeht. Auf dem Schwanzstiel sitzt, etwa über dem Ende der Afterflosse, ein deutlicher schwarzer Fleck. Männliche Prachtbarben haben rosafarbene Flossen, wobei die Spitze der Rückenflosse von schwarzer Farbe ist. Die Flossen der weiblichen Tiere sind farblos und ihre Rückenflossen zeigen nur einen Anflug von Schwarz. Männchen bleiben schlanker als ihre weiblichen Artgenossen. Ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus zeigt sich erst bei adulten Tieren. Flossenformel: Die Prachtbarbe trägt 24 bis 28 Schuppen in einer mittleren Längsreihe (mLR).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der friedliche Schwarmfisch ernährt sich von Würmern, Krebstieren, Insekten und Pflanzen. Die sehr produktive Paarung erfolgt nach einem intensiven, mit mehreren Scheinpaarungen verbundenen Liebesspiel. Aus einigen hundert an Wasserpflanzen haftenden Eiern schlüpfen die Larven nach etwa 30 Stunden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Prachtbarbe war die namengebende Art der über 20 Arten umfassenden \"Puntius-conchonius\"-Artengruppe, einer Gruppe nah verwandter \"Puntius\"-Arten, zu der neben der Prachtbarbe die Bandulabarbe (\"P. bandula\"), die Ceylonbarbe (\"P. cumingii\"), \"P. didi\", \"P. erythromycter\", die Fleckenbarbe (\"P. gelius\"), \"P. macrogramma\", \"P. manipurensis\", \"P. meingangbii\", \"P. nankyweensis\", \"P. narayani\", \"P. nigripinnis\", die Purpurkopfbarbe (\"P. nigrofasciatus\"), die Odessabarbe (\"P. padamya\"), die Zwergbarbe (\"P. phutunio\"), \"P. punctatus\", \"P. setnai\", \"P. shalynius\", die Sonnenfleckbarbe (\"P. stoliczkanus\"), \"P. thelys\", \"P. tiantian\", die Zweipunktbarbe (\"P. ticto\") und \"P. yuensis\" gehören. Die Artengruppe wurde im Jahr 2012 unter dem Namen \"Pethia\" in den Gattungrang erhoben. Typusart wurde nicht die Prachtbarbe, sondern die Purpurkopfbarbe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Prachtbarbe (\"Pethia conchonius\", Syn.: \"Puntius conchonius\") ist ein aus Asien stammender Süßwasserfisch. Der erstmals 1903 nach Europa eingeführte Fisch hat wegen seiner attraktiven Erscheinung und den unkomplizierten Ansprüchen an die Haltungsbedingungen große Verbreitung unter Zierfischhaltern gefunden. Es existiert eine ausschließlich in Gefangenschaft lebende Zuchtform mit verlängerten Flossen.", "tgt_summary": "玟瑰无须魮(学名:\"Puntius conchonius\")为辐鳍鱼纲鲤形目鲤科的其中一个种。", "id": 1328296} {"src_title": "Hotlinking", "tgt_title": "直接連結", "src_document": [{"title": "Hotlinking als unerwünschte Nutzung.", "content": "Der Ersteller einer Webseite kann Hotlinking einsetzen, um den seine eigene Webseite anbietenden Host von Datenverkehr zu entlasten. Dabei ist für den Betrachter der Seite nicht unmittelbar ersichtlich, dass ein Medium von einem fremden Host eingebunden wurde. Neben der Reduzierung des Datenverkehrs wird auch Speicherplatz für das eingebundene Medium eingespart. Der fremde Host versorgt die Besucher der verweisenden Seite mit und hat somit also zusätzlichen Datenverkehr. Wenn dies gegen den Willen des Besitzers des fremden Hosts geschieht, spricht man von \"Traffic-Diebstahl\", \"Traffic-Klau\" oder \"Leeching\". Es gibt einige Möglichkeiten, wie ein Webserver oder eine Webanwendung Hotlinking unterbinden kann. Ein häufig gewählter Weg ist das Abfragen des HTTP-Referrers, den der Webbrowser eines Seitenbesuchers mitsendet. Allerdings können dadurch auch die Besucher, die über herkömmliche Hyperlinks auf eine Webseite verwiesen werden, und Besucher, die den Referrer ausschalten, am Abrufen des verlinkten Mediums gehindert werden. Eine weitere Form der unerwünschten Nutzung ist das Einbetten von urheberrechtlich geschützten Medien ohne Zustimmung des Inhabers der Verwertungsrechte des Mediums, siehe Rechtliche Situation.", "section_level": 1}, {"title": "Hotlinking als Dienstleistung.", "content": "Videoportale wie YouTube oder Vimeo bieten explizit freies Hotlinking als Dienstleistung an. Die massenhafte Verbreitung als eingebundenes Video auf allen denkbaren Seiten gehört hier zum Geschäftsmodell; der Nachteil eines erhöhten Datenverkehrs wird dabei vom Anbieter in Kauf genommen. Da üblicherweise ein Flash-Player zur Darstellung genutzt wird, hat der Anbieter hier viel weitergehende Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung gestellte Bildfläche auf der einbindenden Seite für eigene wirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Einbinder und Anbieter ziehen also beide einen Vorteil aus diesem Vorgehen. Daneben wird die Dienstleistung eines Content-Delivery-Network von verschiedenen Unternehmen als Bereitstellung von Fotos, Video, Audio oder auch von JavaScript-, CSS Frameworks und Iconsets durch ein System angeboten. Diese Leistung kann für den Anwender des Hotlinking kostenfrei oder mit Entgelt verbunden sein.", "section_level": 1}, {"title": "Die Technik.", "content": "Im HTML-Quelltext einer Webseite referenzierte Medien können auf mehrere Arten auch von fremden Hosts eingebunden werden. Es gibt HTML-Elemente die Medien unterschiedlichen Typs direkt referenzieren: codice_1 für Fotos und Grafiken (seit HTML 2.0); codice_2 für Audio/Sound/Ton und codice_3 für Video (beide seit HTML 5). Frames und Inlineframes erlauben es, fremde Seiten und damit jede beliebige Art von Medien, welche auf diesen Seiten vorhanden sind, einzubinden. Das geschieht mittels des Attributs codice_4 der HTML-Elemente codice_5 und codice_6, das die URL des Frameinhalts angibt. So kann man beispielsweise mit der Angabe codice_7 die gesamte auf dem Host codice_8 liegende Seite codice_9 in eine auf einem beliebigen anderen Host liegende Seite einbinden. Werden Frames oder Inlineframes zum Hotlinken verwendet, so spricht man von \"Framing\".", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Situation.", "content": "Das unerlaubte Einbinden von fremden Medien oder Seitenbestandteilen ist in Deutschland von Gerichten schon in Urteilen untersagt worden. Hierbei wurden unterschiedliche Gesetze wie zum Beispiel das Wettbewerbsrecht und das Urheberrecht herangezogen. So untersagte beispielsweise das Landgericht München I unter Berufung auf das Urheberrecht das Hotlinking eines Fotos. Der Europäische Gerichtshof hat allerdings entschieden, dass in dem Einbinden fremder Inhalte mittels Framing keine öffentliche Wiedergabe im urheberrechtlichen Sinne erfolgt und das Framing daher jedenfalls dann urheberrechtlich nicht zu beanstanden ist, wenn der Inhalt frei zugänglich im Netz eingestellt wurde. Weitere Voraussetzung für eine erlaubte Einbettung sind, dass kein neues Publikum angesprochen wird und keine anderen technischen Mittel verwendet werden. Daneben bleiben Fragen nach der Notwendigkeit der Zustimmung des Urhebers sowie Besonderheiten bei Bilddateien bestehen. Mit BGH-Urteil vom 9. Juli 2015 wurde das Einbetten fremder Videos mit dem Urheberrecht in Deutschland vereinbar erklärt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hotlinking oder Inline Linking bezeichnet das Einbetten von Medien in eine Webseite, die auf einem anderen Host als die sie enthaltende Seite gespeichert sind. Oft handelt es sich bei den Medien um Bilder, aber auch das Referenzieren von Sound, Videos, Text oder JavaScript-Dateien ist üblich.", "tgt_summary": "直接链接(英语:Inline linking),也称热链接(hotlinking)、leeching、piggy-backing、直接链接(direct linking)、异站图像抓取(offsite image grabs)等,它是指在一个网站的网页上,未经允许地使用使用链接对象直接调用另一个网站上的资源(通常是图像)。在如今的互联网上,未经授权的直接链接常被简称为盗链。", "id": 1834747} {"src_title": "Pierre Cardin", "tgt_title": "皮爾·卡登", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mode.", "content": "Cardin war das jüngste von sieben Kindern eines Weinhändlers. Nach der Befreiung Frankreichs ging er 1944 nach Paris und begann dort als Modezeichner im Haus Paquin seine Modekarriere und gilt damit heute als der am längsten im Modegeschäft tätige Mensch der Welt. 1946 fertigte Cardin dann während seiner dreimonatigen Beschäftigung im Hause Elsa Schiaparellis die Kostüme für Jean Cocteaus Film La Belle et la Bête an. Danach wollte er eigentlich bei dem von ihm sehr angesehenen Cristóbal Balenciaga anfangen, bekam jedoch keine Anstellung und fing daher 1947 bei Christian Dior an. Dort entwarf er den «New Look» für Frauen, welcher sich vor allem durch weit ausgestellte, verschwenderisch geschnittene Röcke, schmale Schultern und enge Taillen auszeichnete. 1950 gründete er als erster Couturier ein eigenes Haute-Couture-Unternehmen, das hochwertige Konfektionskleidung (Prêt-à-Porter) für den Weltmarkt herstellt. Das Ziel war, modekünstlerisch und verarbeitungsmäßig hochwertige Kleidung auch für ein breiteres Publikum erschwinglich zu gestalten. Seine Damenmode aus dieser Zeit zeichnete sich trotz Eleganz vor allem durch Einfachheit und Alltagstauglichkeit aus. Ein Jahrzehnt später entwarf Cardin als erster großer Modemacher auch Linien für Männer. Cardin wirkte ebenfalls in Fragen der ökonomischen Umsetzung von Mode bahnbrechend; so war er der Erste unter den maßgebenden Modeschöpfern, der seine Marke umfassend für das Lizenzgeschäft nutzte und dies bis heute noch tut. Er vergibt den Namen Cardin an diverse Lizenznehmer und kreiert auch die jeweiligen Produkte. Nach eigenen Angaben erstellt er noch heute jährlich etwa hundert Design-Zeichnungen für seine Kunden. Von Cardin entworfene Unterwäsche wird auch von Discountern wie etwa bei Lidl vertrieben. Bereits in den 1970er-Jahren knüpfte er erste Kontakte zur Volksrepublik China, mit dem Erfolg, dass er 1995 einen Vertrag mit der chinesischen Regierung abschließen konnte zwecks Herstellung von Uniformen für Armee, Polizei und Post. Weitere Verträge über Uniformen mit anderen Ländern schlossen sich an.", "section_level": 2}, {"title": "Produktdesign.", "content": "Cardins Geschäftstüchtigkeit ist beispiellos, denn sie blieb nicht auf die Mode beschränkt. Es gibt kaum einen Artikel aus dem Konsumgüterbereich, der nicht mit seinem Label hergestellt wurde: „Armbanduhren, Tisch-, Bett- und Frottierwäsche, Porzellan, Keramik, Essbestecke, Möbelstoffe, Transistorengeräte, Plattenspieler und Autointerieur“. Im Automobilbereich erschien Cardins Name am Modell AMC Javelin (1973), am Sbarro Stash (1976) und am Cardin Evolution I (1980). Ab den 1970er-Jahren machte er Möbeldesign, bunt lackierte Bugholzmöbel in geometrischem Stil, die sogenannten «sculptures utilitaires» (Gebrauchsskulpturen). Zu seinen Mitarbeitern gehörte hier Philippe Starck.", "section_level": 2}, {"title": "Immobilien.", "content": "1981 erwarb er das Pariser Nobelrestaurant Maxim’s und ließ es renovieren. Später eröffnete er Dependancen unter anderem in Monte Carlo, Brüssel, Genf, Peking, Shanghai, Tokio, Moskau und New York. Im Mai 2001 kaufte er das Schloss des Marquis de Sade im südfranzösischen Dorf Lacoste. Cardin ließ die verfallene Burgruine wieder aufbauen, um dort Konzerte und Musikfestivals anbieten zu können, und erwarb eine Reihe weiterer Immobilien im Ort. Cardin möchte den kleinen Ort zu einem „Saint Tropez der Kultur“ machen. Im Ort regt sich dagegen Widerstand. Einwohner halten ihm trotz seiner Investitionen von 22 Millionen Euro vor, ein „rücksichtsloser Immobilienhai“ zu sein und wie ein „feudaler Großgrundbesitzer“ aufzutreten. Cardin warf daraufhin den Einwohnern mangelndes Verständnis gegenüber seinen kulturellen Plänen vor. Cardin verfügte 2007 über 800 Firmen in 180 Ländern mit rund 200.000 Mitarbeitern, 850 Lizenzen, 18 Restaurants und vier Theaterhäuser (Théâtre des Ambassadeurs). Weiterhin zählen zu seinem Firmenkonglomerat Hotels, Medien, Schlösser und Schiffe. Bemerkenswert am Unternehmen Cardin ist unter anderem, dass es keiner Holdinggesellschaft angehört und auch nie Anteile des Unternehmens verkauft wurden. Cardin beansprucht, in der Geschichte des Unternehmens keine Schulden gemacht zu haben. Pierre Cardin lebt heute in Théoule-sur-Mer, einem Küstenort in der Nähe von Cannes, im «Palais Bulles», einem ungewöhnlichen Haus, das der ungarische Architekt Antti Lovag erbaut hat und welches 1991 von Pierre Cardin erworben wurde. Die 25 Räume der Anlage sind kugelförmig (Blasen / \"bulles\"); es ist (mitsamt seinem Amphitheater und Pool) eine Referenz für organische Architektur. Anlässlich seines 90. Geburtstags im Juli 2012 berichteten viele Medien über ihn.", "section_level": 2}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Pierre Cardin Automotive", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Artikel Interviews", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Cardin (* 2. Juli 1922 als \"Pietro Costante Cardin\" in San Biagio di Callalta bei Treviso, Italien) ist ein französischer Modeschöpfer und Unternehmer. Cardin gilt mit Paco Rabanne und André Courrèges als Erfinder der futuristischen Mode ab 1963.", "tgt_summary": "皮尔·卡丹(Pierre Cardin;1922年-7月2日)是一位意大利裔法国服装设计师,父母都是意大利人。", "id": 88829} {"src_title": "Warten auf die Barbaren", "tgt_title": "等待野蛮人", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Roman spielt großteils in einer Grenzstadt eines zeitlich und örtlich nicht näher bestimmten \"Reiches\". Der oberste Vertreter dieses Reiches in der Stadt ist \"der Magistrat\", ein Verwaltungsbeamter, der auch für die Rechtsprechung zuständig ist. Der Magistrat beschreibt als Ich-Erzähler seine Erlebnisse, seine Reflexionen und die Geschehnisse in der Stadt nach Eintreffen des \"Oberst Joll\". Oberst Joll ist Beamter der \"Abteilung III\", einer politischen Polizei, die mit äußerster Brutalität gegen alle vermeintlichen inneren und äußeren \"Feinde des Reiches\" vorgeht. Es gibt Gerüchte, dass die \"Barbaren\", Nomadenstämme, die an den Grenzen des Reiches leben, einen Angriff auf dieses planen. Daher wurde Oberst Joll aus der Hauptstadt in die Grenzregion entsandt, um eine Strafexpedition vorzubereiten. Oberst Joll versucht unter Anwendung von Folter von einigen gefangengenommenen Barbaren Beweise für deren kriegerische Pläne zu erhalten. Der Magistrat, der ein altmodisches Verständnis von einem Rechtsstaat hat, gerät in einen inneren Konflikt zwischen seiner Rolle als loyaler Beamter und seiner Ablehnung der gewaltsamen Methoden der politischen Herrschaftssicherung. Nachdem Oberst Joll vorerst abgereist ist, nimmt er \"das Mädchen\", eine junge Barbarenfrau, bei sich auf. Die Barbarenfrau war von den Folterern geblendet, ihre Füße gebrochen worden. Es entwickelt sich eine ambivalente Beziehung zwischen dem Magistrat und dem Mädchen. Er pflegt sie und fühlt sich zu ihr hingezogen, aber beide leiden an seiner Unfähigkeit, sich über sein fetischhaftes Interesse hinaus ihrer Persönlichkeit zu öffnen. Schließlich entscheidet er sich, das Mädchen zu ihrem Volk zurückzubringen. Als er von dieser Reise zurückkommt, ist Oberst Joll wieder in der Stadt, er hat eine Armee mitgebracht. Die Strafexpedition soll beginnen. Der Magistrat wird als Verräter gefangen genommen, misshandelt und gefoltert. In seiner Zelle erlebt er, wie schwer es ist, moralische Prinzipien zu vertreten, wenn alle Gedanken nur um Schmerzvermeidung und die ersehnte nächste Mahlzeit kreisen. Während einer öffentlichen Folter und Erniedrigung gefangener Barbaren kommt es noch einmal zu einer Konfrontation mit Oberst Joll. Doch die Bewohner der Stadt, eingeschüchtert und voller Hass auf die angeblich an ihrem Unglück schuldigen Barbaren, haben sich längst auf die scheinbar sichere Seite des Oberst Joll geschlagen. Nachdem der Magistrat öffentlich erniedrigt und gedemütigt worden ist, wird er freigelassen. Die Strafexpedition stellt sich als Fehlschlag heraus. Die Barbaren locken die Armee in die Wüste, ohne sich einem direkten Kampf zu stellen. Dort gehen viele Soldaten zugrunde. Nach Monaten kehrt Oberst Joll mit nur wenigen Begleitern aus der Wüste zurück. In der Stadt bricht Panik aus. Oberst Joll und viele Bewohner der Stadt fliehen ins Zentrum des Reiches. Der Magistrat übernimmt wieder die Verwaltung der Stadt. Es folgt das Warten auf die Barbaren. Hinter Coetzees straff und lakonisch erzählter Geschichte kann man eine Allegorie auf das Südafrika vor und nach der Apartheid vermuten. Coetzee stellt „das politische Engagement des Magistrats als etwas dar, das gleichzeitig völlig ideologisch und bar jeder Ideologie sein kann.“ Der Magistrat, der in seinen Mußestunden Holzschnitze aus der Wüste sammelt, die unbekannte Schriftzeichen tragen, geht davon aus, dass diese Fragmente eine Allegorie darstellen, die sich nicht aus den einzelnen Schriftzeichen selbst ergibt, sondern aus der Reihenfolge und der Art, in der sie gelesen werden. So gesehen ist der Roman vor allem eine generelle Betrachtung über das Schreiben, aber auch des möglichen Scheiterns dieses Kommunikationsmittels.", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzung.", "content": "Deutsche Ausgaben gibt es in Übersetzungen von:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Roman Warten auf die Barbaren von J. M. Coetzee erschien im englischen Original 1980 unter dem Titel \"Waiting for the Barbarians\".", "tgt_summary": "《等待野蛮人》(英语:Waiting for the Barbarians),荷兰裔南非人、诺贝尔文学奖得主约翰·马克斯韦尔·库切的政治恐怖题材的长篇小说。该长篇小说荣获“费柏纪念奖”、“布莱克纪念奖”。", "id": 909036} {"src_title": "Llywelyn ab Iorwerth", "tgt_title": "卢埃林大帝", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abstammung und frühe Jahre.", "content": "Als Sohn von Iorwerth Drwyndwn wurde Llywelyn um das Jahr 1173 in Gwynedd geboren, wahrscheinlich in Tomen Castell bei Dolwyddelan. Sein Großvater Owain Gwynedd herrschte über Gwynedd bis zu seinem Tod im Jahre 1170. Llywelyn war in direkter Linie ein Nachfahre von Rhodri Mawr („Rhodri dem Großen“) und gehörte zum fürstlichen Haus der Aberffraw. Über Llywelyns Vater Iorwerth Drwyndwn ist wenig bekannt. Aus diesem Grund wird angenommen, dass Iorwerth Drwyndwn bereits starb, als Llywelyn im Säuglings- oder Kleinkindesalter war. Ebenfalls gibt es keine bekannten Aufzeichnungen über eine Teilnahme Iorwerths an den Machtkämpfen um das Reich, die auf den Tod seines Vaters Owain Gwynedd folgten. Einer Überlieferung zufolge war er aufgrund einer körperlichen Versehrtheit oder Missbildung von der Herrschaft ausgeschlossen. 1175 war das Königreich Gwynedd unter zwei von Llywelyns Onkeln aufgeteilt. Dafydd ab Owain hielt das Gebiet östlich des Flusses Conwy, während Rhodri ab Owain den westlichen Teil beherrschte. Beide entstammten der zweiten Ehe Owain Gwynedds mit Cristin ferch Goronwy. Die Kirche versagte der Ehe ihre Gültigkeit, da Owain und Cristin Cousin und Cousine ersten Grades waren und das Kirchenrecht keine Verbindung so naher Verwandter erlaubte. Der Geistliche Giraldus Cambrensis bezeichnete daraufhin Iorwerth Drwyndwn als einzigen legitimen Nachkommen Owain Gwynedds. Nach dem Tod Iorwerths hatte in den Augen der Kirche nur Llywelyn einen legitimen Anspruch auf den Thron von Gwynedd. Seine Mutter Marared, die gelegentlich auch Margaret genannt wird, war die Tochter von Fürst Madog ap Maredudd von Powys. Nach dem frühen Tod Iorwerths heiratete Marared in die Corbet-Familie ein. Wahrscheinlich verbrachte Llywelyn zumindest teilweise seine Jugend bei der in Shropshire ansässigen Familie.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg zur Macht.", "content": "In seinen walisischen Reiseberichten aus dem Jahr 1188 erwähnt Giraldus Cambrensis, der junge Llywelyn rüste bereits gegen seine Onkel Dafydd und Rhodri. Mit der Hilfe seiner Cousins Gruffydd ap Cynan und Maredudd ap Cynan zog Llywelyn gegen Dafydd zu Felde, besiegte diesen 1194 in einer Schlacht an der Flussmündung des Conwy und herrschte fortan über das Land östlich des Flusses. Der besiegte Dafydd geriet 1197 in Llywelyns Gefangenschaft, wurde jedoch ein Jahr später auf die Fürsprache Hubert Walters, des Erzbischofs von Canterbury, hin freigelassen und zog sich nach England zurück, wo er im Mai 1203 verstarb. Die Ländereien westlich des Conwy, über die Rhodri herrschte, nahmen Gruffudd und Maredudd nach dessen Tod 1195 in ihren Besitz. Zu Llywelyns Zeiten war Wales in das „reine Wales“ (\"Pura Wallia\", oder auch engl. \"Wales Proper\", genannt) und die walisischen Grenzmarken (\"Marchia Wallia\", engl. \"Welsh Marches\") gespalten. Während die ursprünglichen Gebiete Wales' im Westen von walisischen Fürsten regiert wurden, herrschten in der Grenzmark normannische Barone, die Marcher Lords. Nach dem Tod Owain Gwynedds 1170 war das südliche Königreich Deheubarth zum mächtigsten der walisischen Reiche und sein Herrscher Rhys ap Gruffydd zum Führer des \"Pura Wallia\" aufgestiegen. Nach seinem Tod im Jahr 1197 kam es unter seinen Söhnen jedoch zu Erbstreitigkeiten, die zur Aufteilung des Reichs unter den Kriegsparteien führten. Gwenwynwyn ab Owain, der Fürst von Powys Wenwynwyn, bemühte sich, die Stellung seines Vaters als Führer der walisischen Fürsten zu übernehmen, und stellte eine große Armee zusammen, mit der er 1198 die Burg Painscastle des Barons William de Braose, eines der Marcher Lords, belagerte. Llywelyn unterstützte die Belagerung und schickte eigene Truppen. Gwenwynwyns Armee erlitt jedoch im August eine schwere Niederlage durch ein Heer unter der Führung des Justiciars Geoffrey fitz Peter, 1. Earl of Essex, was Llywelyn ermöglichte, sich selbst als Anführer der walisischen Fürsten zu etablieren. 1199 nahm er die wichtige Festung von Mold ein und führte fortan den Titel des „Fürsten von ganz Nordwales“, obwohl er zu dieser Zeit noch nicht der Herrscher über ganz Gwynedd war.", "section_level": 2}, {"title": "Herrschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Festigung der Macht.", "content": "Der Tod von Gruffydd ap Cynan 1200 ließ Llywelyn als alleinigen Herrscher von Gwynedd zurück. Im Jahr 1201 annektierte er im Norden Eifionydd und Llŷn von Maredudd ap Cynan. Im Juli desselben Jahres schloss Llywelyn einen Vertrag mit König Johann von England ab. Dieses Dokument ist das älteste geschriebene Abkommen zwischen einem englischen König und einem walisischen Herrscher. Unter den Vertragsbedingungen steht, dass Llywelyn König Johann die Lehnstreue schwören muss sowie dem König zu huldigen hat. Im Gegenzug bestätigt der englische König Llywelyns durch Eroberung erlangten Besitz und gestattet die Anhörung weiterer Streitfälle bezüglich von Llywelyn erhobener Besitzansprüche unter walisischem Recht. Llywelyns Führungsanspruch machte ihm Gwenwynwyn ab Owain von Powys streitig. Llywelyn sah sich gezwungen, seinen Hauptrivalen anzugreifen, und überschritt damit im August 1202 erstmals die Grenzen von Gwynedd. Der Klerus schritt ein und vermittelte einen Frieden zwischen den beiden Fürsten, wodurch die Invasion abgewendet wurde. Elise ap Madog, Graf von Penllyn, war der Aufforderung Llywelyns zum Waffengang nicht nachgekommen, weswegen dieser ihm zur Strafe nahezu den gesamten Landbesitz entzog. 1205 konnte Llywelyn durch die Heirat mit König Johanns illegitimer Tochter Johanna seine Position weiter festigen. Zuvor hatte er bereits mit Papst Innozenz III. über eine Hochzeit mit der Witwe seines Onkels Rhodri verhandelt, einer Tochter von Ragnald, dem König der Isle of Man. Die Bemühungen wurden jedoch hinfällig, als ihm die vorteilhaftere Verbindung mit Johanna angeboten wurde. Gwenwynwyn ap Owain überwarf sich im Jahr 1208 mit König Johann von England. Dieser bestellte ihn nach Shrewsbury, verhaftete ihn dort und entzog ihm seine Ländereien. Diesen Vorfall nutzte Llywelyn aus: Er annektierte den Süden von Powys sowie das nördliche Ceredigion und baute Aberystwyth Castle wieder auf. Im Sommer 1209 begleitete er König Johann auf dessen Feldzug gegen den schottischen König Wilhelm I.", "section_level": 3}, {"title": "Rückschläge und Wiedererstarken.", "content": "Ab 1210 verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Llywelyn und König Johann. Laut dem walisischen Historiker J.E. Lloyd lagen die Ursachen für den Bruch hauptsächlich bei Llywelyn selbst. Er hatte eine Allianz mit dem von ihm noch 1198 bekämpften William de Braose gebildet, obwohl er wusste, dass dieser bei Johann in Ungnade gefallen und von ihm seiner Ländereien beraubt worden war. Während Johann in Irland einen Feldzug gegen Braose und dessen Verbündete führte, musste sich Llywelyn der Armeen des Earls Ranulph von Chester und des Bischofs von Winchester, Peter des Roches, erwehren, konnte die Invasion Gwynedds aber nicht verhindern. Llywelyn zerstörte daraufhin seine eigene Burg bei Deganwy und zog sich über den Fluss Conwy in den Westen Gwynedds zurück. Den Wiederaufbau der Burg durch den Grafen von Chester vergolt Llywelyn mit der Verwüstung des gräflichen Besitzes. König Johann unterstützte Gwenwynwyn in seinem Vorhaben, die Herrschaft über den Süden von Powys zurückzuerlangen, mit Truppenentsendungen. Im Jahr 1211 marschierte Johann mit dem Ziel, Llywelyn zu entthronen und ganz zu vernichten, selbst in Gwynedd ein. Unterstützung fand er bei fast allen anderen walisischen Fürsten. Mit dem ersten Versuch der Invasion scheiterte Johann, kehrte im August desselben Jahres mit einer größeren Armee zurück, überschritt den Fluss Conwy und drang in Snowdonia ein. Das königliche Heer steckte die Stadt Bangor in Brand und nahm deren Bischof gefangen. Zu den aufgezwungenen Verhandlungen mit dem König schickte Llywelyn seine Frau Johanna, die Tochter des Königs. Johanna konnte ihren Vater dazu überreden, ihren Mann nicht vollständig zu entthronen, aber den Gebietsverlust östlich des Flusses Conwy konnte sie nicht verhindern. Weitere Bedingungen waren die Entrichtung von hohen Tributen in Form von Vieh und Pferden, sowie die Übergabe von Geiseln, unter ihnen auch sein illegitimer Sohn Gruffydd. Außerdem sollte sein Land an den König fallen, sollte Llywelyn keinen legitimen Nachkommen mit Johanna haben. Zu dieser Zeit befand sich Llywelyn auf dem Tiefpunkt seiner Macht, konnte jedoch schon bald wieder an Macht gewinnen. Mit seiner Politik enttäuschte König Johann die walisischen Fürsten, die ihn zuvor unterstützt hatten, so dass diese sich gezwungen sahen, die Seiten zu wechseln. Gemeinsam mit dem Fürsten Gwenwynwyn von Powys und den beiden mächtigsten Fürsten aus Deheubarth, Maelgwn ap Rhys und Rhys Gryg, schmiedete Llywelyn eine Allianz gegen König Johann. Unterstützung fand die Allianz bei Papst Innozenz III., der seit einigen Jahren in den Konflikt verwickelt war. Innozenz sprach über das Königreich England ein Interdikt aus und entband die Fürsten der Allianz von ihren Treueiden gegenüber Johann. Des Weiteren hob der Papst das Interdikt in den von ihnen kontrollierten Gebieten auf. 1212 eroberte Llywelyn in nur zwei Monaten fast ganz Gwynedd außer den Burgen von Deganwy und Rhuddlan. Noch im August desselben Jahres plante Johann eine erneute Invasion Gwynedds. Einer Darstellung zufolge hatte er schon begonnen, indem er einige walisische Geiseln, die ihm im Jahr zuvor übergeben worden waren, hinrichten ließ, als ihn zwei Briefe erreichten, in denen ihm sowohl seine eigene Tochter Johanna, Llywelyns Frau, als auch Wilhelm I. von Schottland davon abrieten. Sie wiesen ihn auf die mächtigen Magnaten in seinem eigenen Königreich hin, die den Feldzug ausnutzen könnten, um ihn zu töten oder seinen Feinden auszuliefern. Da König Johann daraufhin von der Invasion abließ, konnte Llywelyn 1213 auch die beiden verbliebenen Burgen Deganwy und Rhuddlan einnehmen. Er stärkte seine Position weiter, indem er eine Allianz mit dem französischen König Philipp II. einging, und schloss sich den Baronen an, die sich gegen Johann erhoben. Zusammen marschierten sie nach Shrewsbury und nahmen es 1215 ohne Widerstand ein. Als König Johann von seinem revoltierenden Adel gezwungen wurde, die Magna Charta zu unterzeichnen, gelang es Llywelyn, Vorteile für Wales auszuhandeln, darunter unter anderem die Freilassung seines Sohnes Gruffydd, der sich seit 1211 als Geisel in England befand. Llywelyn hatte es geschafft, sich als Anführer der unabhängigen Fürsten von Wales zu etablieren. Als Seneschall setzte er Ednyfed Fychan ein, mit dem er bis zum Ende seiner Herrschaft eng zusammenarbeitete. Im Dezember des Jahres 1215 eroberte er mit seiner Armee, in der alle rangniederen Fürsten vereint waren, die Burgen von Carmarthen, Kidwelly, Llansteffan, Cardigan und Cilgerran. Ein weiteres Indiz seiner wachsenden Macht zeigte sich, als die Bischofssitze von St Davids und von Bangor neu besetzt werden mussten und Llywelyn die Weihung walisischer Landsleute durchsetzen konnte. Im Frühjahr 1216 berief Llywelyn die walisischen Fürsten nach Aberdyfi Castle. Dort gelang es ihm, mit den Erben von Lord Rhys ein Abkommen über die Aufteilung von Deheubarth zu erzielen, gleichzeitig erkannten sie seine Oberherrschaft an und erneuerten ihre Bündnistreue und Hommage. Im selben Jahr wechselte Gwenwynwyn von Powys erneut auf die Seite des englischen Königs Johann, worauf Llywelyn die regionalen Fürsten von Wales zum Feldzug gegen ihn aufrief. Sie vertrieben ihn ein weiteres Mal aus dem Süden von Powys, und er flüchtete nach England, wo er noch im selben Jahr starb und einen minderjährigen Erben hinterließ. König Johann starb ebenfalls 1216, und da auch sein Erbe, König Heinrich III., noch nicht volljährig war, übernahm zunächst ein Regentschaftsrat die Regierungsgeschäfte.", "section_level": 3}, {"title": "Grenzkonflikte.", "content": "Noch zu Lebzeiten von König Johann begann Llywelyn Verhandlungen mit der englischen Krone über seinen Herrschaftsanspruch über die eroberten Gebiete. Nach dem Tod des Königs wurden die Verhandlungen unter König Heinrich III. zum Abschluss gebracht. Der Vertrag von Worcester aus dem Jahr 1218 bestätigte Llywelyns Machtansprüche und untermauerte Llywelyns dominante Stellung in Wales. Obwohl es immer wieder einmal zu Auseinandersetzungen mit den Marcher Lords kam, konnte Llywelyn seine Position in Wales bis zu seinem Tod behaupten. Insbesondere mit der Marshal-Familie, Hubert de Burgh und gelegentlich auch mit dem König entwickelten sich Feindlichkeiten. Durch Heiratspolitik versuchte Llywelyn, Allianzen mit einigen dieser Familien zu bilden. Seine Tochter Gwladus Ddu war bereits mit dem Marcher Lord Reginald de Braose von Brecon und Abergavenny verheiratet. Jedoch stellte sich Reginald als unzuverlässiger Partner heraus, sodass Llywelyn seine Tochter Marared mit Reginalds Neffen John de Braose von Gower vermählte. Einen treuen Bündnispartner fand er in Ranulf de Blondeville, 4. Earl of Chester, dessen Neffe und Nachfolger John der Schotte seit 1222 der Ehemann von Llywelyns Tochter Elen war. Eine Verbindung mit der mächtigen Mortimer-Familie ergab sich, als Gwladus Ddu nach Reginalds Tod Ralph de Mortimer heiratete. Llywelyn war vorsichtig genug, keine unnötige Auseinandersetzung mit der englischen Krone oder einem Marcher Lord heraufzubeschwören. Als Beispiel dient hier, dass er im Jahr 1220 Rhys Gryg zwang, Gebiete im Süden von Wales an ihre anglo-normannischen Besitzer zurückzugeben. Zwischen 1220 und 1230 entstanden die meisten Burgen, die zur Grenzbefestigung erbaut wurden und Llywelyn zugeordnet werden. Die Steinburgen – wie zum Beispiel Criccieth, Deganwy oder Dolwyddelan Castle – gehörten zu den am höchsten entwickelten Burgen ihrer Zeit. Llywelyn gilt außerdem als Förderer der Entwicklung stadtähnlicher Siedlungen, die zu Handelszentren in Gwynedd wurden. Zu ersten Feindseligkeiten mit der Marshal-Familie kam es 1220. Llywelyn reagierte auf die Angriffe von William Marshal, 2. Earl of Pembroke, indem er die Burgen in Narberth und Wiston zerstörte und Haverfordwest niederbrennen ließ. Einen Angriff auf Pembroke Castle konnte William Marshal nur durch die Zahlung von £ 100 abwenden. Zu Beginn des Jahres 1223 überschritt Llywelyn die Grenzen von Shropshire und besetzte die Burgen von Kinnerley und Whittington. Llywelyns militärisches Engagement in Shropshire nutzten die Marshals zu einem Feldzug im Süden Wales. Eine in Irland zusammengestellte Armee landete im April bei St Davids und konnte Cardigan und Carmarthen ohne Gegenwehr erobern. In ihrem Feldzug fanden die Marshals Unterstützung in der königlichen Armee von England, die Montgomery annektierte. Im Oktober 1223 schlossen Llywelyn und König Heinrich in Montgomery eine Übereinkunft. Das von den Marshals im Süden besetzte Land wurde an Llywelyns dortige Verbündete zurückgegeben, und Llywelyn selbst verzichtete auf seine Eroberungen in Shropshire. An dem Feldzug walisischer Fürsten gegen den Justiziar von England und Irland, Hubert de Burgh, war auch Llywelyn beteiligt. Hubert de Burgh hatte vom König die Lordschaft und die Burg von Montgomery bekommen. Im Jahr 1228 kam es immer wieder zu Grenzverletzungen und -übergriffen seitens de Burghs. Als sich Hubert einem Feldzug der Waliser gegenübersah, musste König Heinrich ihm mit einer Armee zur Seite stehen. Diese errichtete zur Verteidigung eine neue Burg im Gebiet von Ceri. Im Oktober wurde die englische Armee zum Rückzug gezwungen. König Heinrich stimmte der Zerstörung der halbfertigen Burg in Ceri im Tausch für eine Zahlung Llywelyns von £ 2000 zu. Die Summe brachte dieser auf, indem er für den in den Kämpfen gefangengenommenen William de Braose, den Sohn Reginalds de Braose, ein Lösegeld in gleicher Höhe einforderte.", "section_level": 3}, {"title": "Familienkonflikte.", "content": "Nachdem William de Braose der Jüngere in Gefangenschaft geraten war, wechselte er auf die Seite Llywelyns. Das neue Bündnis sollte durch eine Ehe zwischen Williams Tochter Isabella de Braose und Llywelyns Sohn Dafydd besiegelt werden. Um Ostern 1230 besuchte William den Hof Llywelyns und wurde zusammen mit dessen Frau Johanna in Llywelyns Gemächern gefunden. Am 2. Mai wurde das Todesurteil gegen William de Braose vollstreckt. Als besondere Demütigung für einen Adeligen ließ Llywelyn ihn den Tod durch Hängen erleiden. Johanna stellte er für ein Jahr unter Hausarrest. In einem kurz nach der Hinrichtung geschriebenen Brief Llywelyns an Williams Witwe, Eva de Braose, fragte er, ob sie die Hochzeit zwischen Isabella und Dafydd weiterhin befürwortete. Die Ehe wurde geschlossen und Johanna im folgenden Jahr ihre Verfehlungen vergeben. Sie erhielt ihre Stellung als Fürstin zurück. Bis zum Jahr 1230 führte Llywelyn den Titel „Fürst von Nordwales“ (\"princeps Norwalliæ\"), änderte diesen dann aber in „Fürst von Aberffraw und Lord von Snowdon“, um seine machtvolle Stellung gegenüber den anderen walisischen Fürsten zu unterstreichen. Er führte jedoch offiziell nicht den Titel eines Fürsten von Wales (\"Prince of Wales\"), auch wenn seine Machtfülle dem durchaus entsprach.", "section_level": 3}, {"title": "Frieden von Middle.", "content": "Im Jahr 1231 kam es zu weiteren Kämpfen in den Grenzmarken. Llywelyn fürchtete die wachsende Macht von Hubert de Burgh. Einige seiner Männer waren bereits durch die Garnison von Montgomery in Gefangenschaft geraten und geköpft worden. Llywelyn wiederum brannte Montgomery, Radnor, Hay und Brecon nieder, ehe er die Burgen von Neath und Kidwelly einnehmen konnte. Er beendete seinen Feldzug mit der Rückeroberung der Burg von Cardigan. König Heinrich strafte dieses Vorgehen Llywelyns mit einer Invasion und dem Bau der Burg von Painscastle ab, konnte jedoch nicht weit nach Wales eindringen. Die Verhandlungen dauerten bis 1232 an, als Hubert de Burgh infolge interner englischer Konflikte entmachtet und schließlich inhaftiert wurde. Das entstandene Machtvakuum füllte Peter de Rivallis weitgehend aus und übernahm die Kontrolle über zahlreiche Burgen im Süden Wales'. Llywelyns starker Gegner William Marshal der Jüngere starb 1231, und sein Bruder Richard Marshal folgte ihm als Earl von Pembroke nach. Zwischen Richard Marshall und Peter de Rivallis kam es im Jahr 1233 zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Da Peter de Rivallis Unterstützung vom englischen König erfuhr, ersuchte Richard Llywelyn um Beistand. 1234 nahmen Richard Marshal und Llywelyn gemeinsam Shrewsbury ein. Obwohl im April desselben Jahres Richard in Irland getötet wurde, stimmte der König Friedensverhandlungen mit den Rebellen zu. Am 22. Juni schlossen die Parteien mit Llywelyn den Frieden von Middle (\"Peace of Middle\"). Sie kamen überein, die Waffen für zwei Jahre ruhen zu lassen, und Cardigan und Builth blieben in Llywelyns Besitz. Der Waffenstillstand wurde bis zum Ende von Llywelyns Herrschaft jedes Jahr um ein weiteres Jahr verlängert.", "section_level": 3}, {"title": "Späte Jahre.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Klärung der Thronfolge.", "content": "In seinen späten Jahren richtete Llywelyn sein Augenmerk zunehmend auf die Sicherung der Nachfolge in Gwynedd. Sein einzig legitimer Sohn Dafydd sollte den Thron erben und nicht dessen älterer Bruder Gruffydd, der aufgrund seiner illegitimen Abstammung von der Thronfolge ausgeschlossen wurde. Dies stellte einen Bruch mit der walisischen Tradition dar. Dass Gwynedd nicht unter den Brüdern aufgeteilt wurde, war nicht weiter ungewöhnlich, jedoch der gänzliche Ausschluss Gruffydds als Erbe schon. Das walisische Gesetz unterschied zu dieser Zeit nicht zwischen legitimen und illegitimen Kindern, solange diese vom Vater anerkannt wurden. Im Jahr 1220 erreichte Llywelyn die Anerkennung Dafydds als sein Nachfolger durch die Regierung des noch minderjährigen Königs Heinrich. In einem Bittgesuch an Papst Honorius III. aus dem Jahr 1222 holte er auch den kirchlichen Beistand für sein Vorhaben ein. Dem Papst war das walisische Gesetz, das keinen Unterschied zwischen legitimen und illegitimen Kindern machte, ein Dorn im Auge, und er begrüßte daher Llywelyns Absichten, die Gesetzesregelung zu ändern. 1226 überzeugte Llywelyn den Papst, seine Frau Johanna zur legitimen Tochter König Johanns zu deklarieren, um damit Dafydds Position zu stärken. Im Jahr 1229 akzeptierte die englische Krone Dafydds Hommage auf die von seinem Vater zu erbenden Ländereien. Bei dem Rat, den Llywelyn in der Abtei Strata Florida 1238 abhielt, schworen die walisischen Fürsten Dafydd die Lehnstreue. Dem illegitimen Gruffydd wurde eine Apanage in Meirionnydd und Ardudwy gewährt. Seine tyrannische Herrschaft führte 1221 dazu, dass Llywelyn ihm diese Gebiete wieder entzog. Im Jahr 1228 setzte ihn sein Vater sogar gefangen und ließ ihn erst 1234 wieder frei. Bei seiner Entlassung übertrug ihm Llywelyn die Herrschaft über Teile von Llŷn. Sein Gebaren als Herrscher war offenbar besser geworden, denn 1238 wurden ihm ganz Llŷn und große Gebiete von Powys zugesprochen.", "section_level": 3}, {"title": "Tod und Nachfolge.", "content": "Johanna von Wales starb 1237. Im selben Jahr musste sich Llywelyn von den Folgen eines Schlaganfalls erholen, der zu Lähmungserscheinungen geführt hatte. Fortan übernahm sein Nachfolger Dafydd eine immer wichtigere Rolle bei der Herrschaft über Gwynedd. Er entmachtete seinen Bruder Gruffydd, nahm ihm die Ländereien, die Llywelyn ihm gegeben hatte, und setzte ihn später zusammen mit seinem ältesten Sohn Owain auf Criccieth Castle gefangen. Am 12. April 1240 starb Llywelyn im Zisterzienserkloster Aberconwy Abbey. Das Kloster hatte er einst erbauen lassen, und hier fand er auch seine letzte Ruhestätte. Das Zisterzienserkloster wurde später nach Maenan bei Llanrwst versetzt. Llywelyns Steinsarg steht noch heute in der Pfarrkirche von Llanrwst. Die Herrschaft über Gwynedd ging auf Llywelyns Sohn Dafydd über. Der englische König Heinrich III. war jedoch nicht bereit, die Vormachtstellung Dafydds im übrigen Wales zu akzeptieren, wie sie noch Llywelyn zugestanden wurde. Gezwungen, einen Vertrag mit Heinrich zu unterzeichnen, der ihm viel von seiner Macht nahm, musste Dafydd auch seinen Bruder dem König übergeben, der damit die Möglichkeit hatte, die beiden gegeneinander auszuspielen. Nachdem Gruffydd bei einem Fluchtversuch aus dem Tower von London im Jahr 1244 umkam, hatte Dafydd keine anderen Machtansprüche mehr zu fürchten. Er selbst starb jedoch bereits zwei Jahre später ohne männliche Nachkommen.", "section_level": 3}, {"title": "Nachkommen.", "content": "\"Siehe auch: Haus Gwynedd\" Llywelyn hatte Kinder von verschiedenen Frauen, bei einigen ist die Abstammung unklar. Von den neun Kindern, die ihn überlebten, werden nur Elen ferch Llywelyn und Dafydd ap Llywelyn als unbestritten legitim angesehen. Widersprüchliche Angaben gibt es bei Llywelyns Tochter Gwladus Ddu. Teilweise weisen die Quellen sie als Tochter Johannas aus, andere zählen sie zu den illegitimen Kindern von Llywelyns Mätresse Tangwystl Goch (um 1168 bis 1198), die als Mutter der meisten illegitimen Kindern Llywelyns gilt. Sein ältester Sohn Gruffydd wurde um 1196 geboren und wird ihr zugeordnet, wie auch dessen Schwester Marared. Die Mutter des dritten Sohnes Tegwared ist nur als Crysten bekannt. Kinder mit Johanna: Elen, Dafydd und Gwladus sind Vorfahren von Königin Elisabeth II. von Großbritannien. Kinder, die Tangwystl zugerechnet werden: Im Zusammenhang mit Llywelyns Kindern steht die Legende von Gelert.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Llywelyn war über vierzig Jahre lang die dominierende Herrscherfigur in Wales. Aus diesem Grund ist er einer von nur zwei walisischen Fürsten, denen der Beiname \"der Große\" zuteilwurde, der andere ist Rhodri der Große. Als erster, so scheint es, belegte der annähernd zeitgenössische Chronist Matthew Paris Llywelyn mit dem Beinamen der Große. Der walisische Historiker Sir John Edward Lloyd (1861–1947) schrieb über die historische Bedeutung Llywelyns: David Moore dagegen urteilt nüchterner:", "section_level": 1}], "src_summary": "Llywelyn ab Iorwerth (IPA-Lautschrift [weln]) (auch Llywelyn ap Iorwerth; * 1173 in Tomen Castell; † 11. April 1240 in der Aberconwy Abbey) war Fürst von Gwynedd in Nordwales. Mit den Jahren stieg er zum Herrscher über weite Teile von Wales auf. Durch eine Kombination von geschickter Diplomatie und Feldzügen herrschte er vierzig Jahre in Wales. Aus diesem Grund wird er Llywelyn I. von Wales genannt und ist einer von nur zwei walisischen Herrschern, denen der Beiname „der Große“ (walisisch: Llywelyn Fawr) zuteilwurde.", "tgt_summary": "卢埃林大帝(英语:Llywelyn the Great;;1172年-1240年-4月11日),音译为卢埃林·法瑞,本名卢埃林·阿颇·约沃斯(Llywelyn ap Iorwerth),是威尔士西北部格温内斯王国亲王,主导威尔士地区四十余年。公元1216年,他征得宗主国英格兰的国王亨利三世允许,把威尔士地区的各王国统合为威尔士公国并由他进行管理。", "id": 627740} {"src_title": "Wade Williams", "tgt_title": "韦德·威廉姆斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Während seiner Jugend war Williams, angestoßen durch seine Kirche, an Musik und Drama interessiert. Allerdings hatte er nie vor Schauspieler zu werden. Nach Verlassen der High School studierte er an der \"University of Tulsa\" Medizin. Später entschloss er sich, doch Schauspieler zu werden. An der \"Rutgers Mason Gross School of the Arts\" machte er einen Abschluss als \"Master of Fine Arts\". Am Anfang seiner Schauspielkarriere spielte er am \"Delicort Theatre\" beim Central Park in William Shakespeares \"Der Widerspenstigen Zähmung\" zusammen mit Morgan Freeman und Tracey Ullman. Außerdem spielte er mit Denzel Washington in \"Richard III.\" mit. Später spielte Williams bei \"Guys and Dolls\", \"Die Elenden\", \"Kiss of the Spiderwoman\", \"Ragtime\" und auf dem \"Showboat\" mit. Später hatte er auch einige Filmauftritte, wie in \"Flicka – Freiheit. Freundschaft. Abenteuer.\", \"Jarhead – Willkommen im Dreck\", \"Collateral\", \"Ken Park\", \"Ali\" und \"Erin Brockovich\". 1999 spielte er in dem Horrorfilm \"Candyman 3 – Der Tag der Toten\" und \"Mein Partner mit der kalten Schnauze 2\" mit. Außerdem hatte er einige Auftritte in Fernsehserien, z. B. \"Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI\", \"Over There – Kommando Irak\", \"Six Feet Under – Gestorben wird immer\", \"Las Vegas\", \"24\", \"New York Cops – NYPD Blue\", \"Buffy – Im Bann der Dämonen\", \"\" und \"The Bernie Mac Show\". Von 2005 bis 2008 spielte er in der Serie \"Prison Break\" eine tragende Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Er ist mit Emma Williams verheiratet. Das Paar hat eine Tochter und lebt in Dallas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wade Andrew Williams (* 24. Dezember 1961 in Tulsa, Oklahoma, USA) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Bekannt wurde er durch seine Rolle als \"Captain Brad Bellick\" in der FOX-Fernsehserie \"Prison Break\".", "tgt_summary": "韦德·安德鲁·威廉姆斯(英语:Wade Andrew Williams,1961年-12月24日)是一位美国演员。以在Fox制作的电视剧《越狱风云》(\"Prison Break\")中的角色Brad Bellick而知名。", "id": 2880982} {"src_title": "Nationalstadion Peking", "tgt_title": "国家体育场 (北京)", "src_document": [{"title": "Entwurf.", "content": "Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, die bereits die Münchner Allianz Arena sowie den Basler St. Jakob-Park bauten, entwarfen das Nationalstadion. In Zusammenarbeit mit der \"China Architecture Design & Research Group\", Arupsport und dem Künstler Ai Weiwei gingen sie im Jahr 2002 als Sieger aus einem internationalen Architekturwettbewerb hervor. Das Gebäude ist 330 Meter lang, 220 Meter breit und 69,2 Meter hoch. Die Baukosten betragen rund 3,5 Milliarden Yuan (325 Millionen Euro). Aufgrund seiner Form hat das Stadion den Spitznamen „Vogelnest“. Jacques Herzog hofft, dass „dieses Bauwerk für Peking das wird, was der Eiffelturm für Paris ist“.", "section_level": 1}, {"title": "Bauarbeiten.", "content": "Das Bauwerk wurde durch das chinesische Unternehmen CITIC Group errichtet. Der erste Spatenstich war im Dezember 2003, die eigentlichen Bauarbeiten begannen im März 2004. Schon im August 2004 wurden die Arbeiten aufgrund massiver Kostenüberschreitungen, auch bedingt durch die gestiegenen Stahlpreise, für ein halbes Jahr unterbrochen. Nach einer Neuplanung wurde auf das durchsichtige Schiebedach, welches das ganze Stadion überspannen sollte, verzichtet. Das Stadion weist jetzt in der Mitte ein ca. 185 mal 122 m großes offenes Oval auf. Die äußere Hülle des Stadions bildet ein 42.000 Tonnen schweres verschlungenes Stahlgerüst, das aus tausenden vorgefertigter Einzelteile entstand. Sie wogen jeweils bis zu 350 Tonnen und wurden in Stahlwerken im etwa 1000 Kilometer entfernten Shanghai gefertigt. Zur Verminderung der Spannungen, die durch Temperaturschwankungen entstehen, ist die äußere Hülle des Stadions vom Kern getrennt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Während der Olympischen Spiele wies das Stadion eine Kapazität von 91.000 Zuschauern auf, die nach Ende der Veranstaltung auf 80.000 reduziert wurde. Damit der Bau nach den Olympischen Spielen wirtschaftlich betrieben werden kann und Besucher weiterhin anzieht, sind laut Planung auch Restaurants, Geschäftsräume und Läden vorgesehen. Im Herbst 2017 fand das Finale der League of Legends World Championship im \"Vogelnest\" statt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik am Bauprojekt.", "content": "Der am Projekt beteiligte Künstler Ai Weiwei sieht den ursprünglichen Gedanken, den er mit dem Stadionentwurf verfolgte, von der Regierung missachtet. In seiner Kolumne für den britischen Guardian kritisierte er die Umsetzung des Entwurfs durch die chinesische Regierung und kündigte sein Fernbleiben von der Eröffnungszeremonie an. Auch die Überschreitung des Kostenrahmens wurde von Ai Weiwei kritisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2009 erhielt das Beijing Olympic Stadium den IOC/IAKS Award in Gold, den einzigen internationalen Architekturpreis für bereits im Betrieb bewährte Sport- und Freizeitbauten (Neubauten, Erweiterungen oder Modernisierungen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Nationalstadion () ist das am 28. Juni 2008 eröffnete Olympiastadion der Olympischen Sommerspiele 2008 und Sommer-Paralympics 2008 in Peking. Es ist Teil des Olympic Green (Olympiapark). Während der Olympischen Spiele fanden in dem Stadion die Leichtathletik-Wettkämpfe, das Finale des Fußballturniers sowie die Eröffnungs- und Schlussfeiern statt. Das Stadion war Austragungsort der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015. Ferner ist geplant, dass die Eröffnungs- und Schlussfeiern der Olympischen Winterspiele 2022 im Stadion stattfinden. Es wurde von den Basler Architekten Herzog & de Meuron entworfen.", "tgt_summary": "国家体育场位于中华人民共和国北京市朝阳区奥林匹克公园,是2008年北京奥运会的主场馆,由于于独特造型又俗称「鸟巢」。体育场在奥运会期间设有10万个座位,承办该届奥运会的开、闭幕式,以及田径同足球等比赛项目。奥运会后座位数将减至8万个。除2008年夏奥外,此场馆将会于2022年冬季奥运和2023年亚足联亚洲杯再次使用。", "id": 321797} {"src_title": "Flughafen Rijeka", "tgt_title": "里耶卡機場", "src_document": [{"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Der Flughafen Rijeka liegt auf der kroatischen Insel Krk, 16 km südöstlich von Rijeka. Der Flughafen ist von Rijeka aus mit dem Auto über die Europastraße 65, die auch Magistrale genannte Nationalstraße 8 und dann über die Nationalstraße 102, die Krk-Brücke überquerend zu erreichen. Des Weiteren fährt unmittelbar nach Ankunft jedes Linienfluges ein Shuttlebus der Firma Autotrolej nach Rijeka. Ebenso fährt der Bus, angepasst den Abflugzeiten, vom Zentrum zum Flughafen.", "section_level": 1}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Seit der Aufnahme erster Linienverbindungen durch Hapag-Lloyd Express und später durch TUIfly war das Passagieraufkommen in den ersten Jahren kontinuierlich gestiegen. Aktuell ist der Flughafen mit 23 Städten in Europa und Tel Aviv verbunden. Zu den Verbindungen zählen im deutschsprachigen Raum Condor mit Frankfurt am Main und Eurowings mit Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn sowie Stuttgart. Croatia Airlines und Lufthansa verbinden Rijeka mit München. Ryanair fliegt seit 2018 Frankfurt am Main in Deutschland sowie Stockholm an. Trade Air bedient die nationalen Ziele Split, Dubrovnik und Osijek. Im Jahr 2006 lag das Passagieraufkommen bei etwa 210.000 Passagieren.", "section_level": 1}, {"title": "Umschlagplatz für Waffenlieferungen in den Nahen Osten.", "content": "Das \"Balkan Investigative Reporting Network (BIRN)\" veröffentlichte im Oktober 2017 einen Artikel, wonach der Flughafen Rijeka im laufenden Jahr zu einem wichtigen Umschlagplatz für Waffen, Munition und andere Waffentechnik geworden ist. Demnach wird vor allem altes Arsenal aus den ehemaligen Ländern der Sowjetunion mit durch das Pentagon durchgeführten Flügen nach Rijeka gebracht und dann weiter nach Katar zur Al Udeid Air Base geflogen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flughafen Rijeka (kroat.: \"Zračna luka Rijeka\") ist der internationale Flughafen von Rijeka in Kroatien. Seine Landebahn ist 2500 m lang und 45 m breit.", "tgt_summary": "里耶卡机场(克罗地亚语:\"Zračna luka Rijeka\",)是克罗地亚城市里耶卡的一座国际机场,位于克尔克岛上的城市奥米沙利,距里耶卡火车站有17公里。里耶卡机场在夏季较为繁忙,开设有众多前往欧洲各地的廉价航空旅游航线。里耶卡机场开业于1970年5月。", "id": 2268471} {"src_title": "Sekondi Hasaacas", "tgt_title": "塞康第哈萨卡斯足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde am 1. April 1931 von sechs Bahnarbeitern und zwei Juristen, namentlich Hammond, Amua, Sakyi, Adotei, Allotey, Cann, Adotey und Sackey, gegründet und nach deren Anfangsbuchstaben „H.A.S.A.A.C.A.S.“ genannt. Die Gründerväter stammten vornehmlich aus Accra und waren Anhänger von Hearts of Oak, sodass sie zunächst die Regenbogenfarben als Vereinsfarben wählten, um Verwechslungen auszuschließen diese allerdings einige Jahre später durch weiß, grün und rot austauschten. Im Jahr 1956 nahm Hasaacas an der zum ersten Mal ausgetragenen nationalen Fußballmeisterschaft teil, schloss sich jedoch während der laufenden Saison dem Boykott der vier Vereine aus der Ashanti Region und beendete die Saison nicht. 1958 zählte der Verein zu den acht Gründungsmitgliedern der Ghana Football League. Im Mai 1963, nach 28 von insgesamt 34 Spieltagen der laufenden Saison, wurde Hasaacas von Ohene Djan aus der Liga ausgeschlossen und durch Ghana Independence ersetzt. Vorausgegangen war die Weigerung des Vereins, seinen besten Spieler Modibo Toe an den Modellclub Real Republikans abzugeben. Zwei Jahre später kehrte der Verein in die Liga zurück, es folgten der sportliche Abstieg aus der Liga 1972 und der sofortige Wiederaufstieg in der folgenden Saison. 1977 gewann Hasaacas zum einzigen Mal in seiner Vereinsgeschichte die ghanaische Meisterschaft. Nachdem Hasaacas im nationalen Pokalfinale 1982 dem Stadtrivalen Eleven Wise mit 0:1 unterlegen war, konnte der als „Giants of the West“ bezeichnete Club 1985 den Pokalsieg durch einen 3:0-Sieg über Asante Kotoko feiern. 1990 bis 1996 sowie 2010 bis 2013 musste Hasaacas in der Division One League antreten, schaffte beide Male binnen weniger Jahre den Wiederaufstieg; seit einem erneuten Abstieg Ende 2016 spielt der Verein wieder zweitklassig.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Wettbewerbe.", "content": "Hasaacas erreichte 1981 das Halbfinale im African Cup Winners’ Cup, gewann 1982 den WAFU Club Cup und erreichte im Folgejahr erneut das Finale des Wettbewerbs.", "section_level": 2}, {"title": "Frauenfußball (Hasaacas Ladies FC).", "content": "Die im Jahr 2003 als \"Hasaacas Ladies FC\" gegründete Abteilung für Frauenfußball gehörte 2012 zu den Gründungsmitgliedern der National Women’s League. Noch 2019 besaß Hasaacas als einziger Verein des Landes ein Frauenfußballteam. Zwischen 2013 und 2015 wurde die Mannschaft dreimal in Folge nationaler Meister, 2020 werden die Hasaacas Ladies von Yusif Basigi trainiert. Bekannte ehemalige und aktuelle Spielerinnen sind Regina Antwi, Elizabeth Cudjoe, Jennifer Cudjoe, Wasila Diwura-Soale, Janet Egyir, Linda Eshun, Lily Niber Lawrence und Samira Suleman.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Sekondi Hasaacas Football Club, kurz Hasaacas, auch als Hasmal bekannt, ist ein ghanaischer Fußballverein aus Sekondi, der seine Heimspiele im Essipong Sports Stadium austrägt.", "tgt_summary": "塞康第哈萨卡斯足球俱乐部(Sekondi Hasaacas FC)是加纳的职业足球俱乐部,位于加纳塞康第-塔科拉迪。俱乐部成立于1931年,俱乐部制体育场为格安杜公园球场(Gyandu Park)。", "id": 497659} {"src_title": "Tynecastle Park", "tgt_title": "泰因河城堡球场", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Stadion wurde am 10. April 1886 eingeweiht und ist eines der ältesten Stadien in Schottland. Die erste Gastmannschaft waren die Bolton Wanderers, die gegen die Hearts mit 1:4 verloren. 1892 fand das erste Länderspiel gegen Wales in diesem Stadion statt. Schottland gewann mit 6:1. Nur 1200 Zuschauer sahen das Spiel, da viele dachten, das Spiel wäre wegen eines Schneesturms verschoben worden. Im selben Jahr wurde die Südtribüne überdacht. 1927 erhielt die BBC die Erlaubnis für Radioübertragungen aus dem Innenraum. Im Jahr 1954 wurde die Spielstätte umgebaut und damit zum ersten Stadion in Schottland, das komplett aus Beton gebaut wurde. Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurde die Kapazität auf 54.359 Zuschauer erhöht. Aus Sicherheitsgründen wurden bei Spitzenspielen nur 49.000 Zuschauern Einlass gewährt. Im Jahr 1957 wurde eine Flutlichtanlage installiert. Erst vor kurzem wurde das Spielfeld an den UEFA-Standard angepasst, so dass nur noch 18.008 Zuschauer Platz fanden. Im März 2016 wurden Planungen bekannt, nacn denen der Main Stand, der seit dem Jahr 1919 nahezu unverändert war, von 4720 auf 7000 Plätze ausgebaut werden sollte. Damit würde die gesamte Stadionkapazität auf über 20.000 steigen. Der Umbau des Stadions begann im September 2017. In der Zeit des Umbaus absolvierte der Verein vier Heimspiele im Murrayfield Stadium. Die neue Haupttribüne wurde am 19. November 2017 zum Spiel gegen Partick Thistle für das Publikum freigegeben. Es fanden sich 16.999 Zuschauer im Stadion ein. Die Partie endete 1:1. Die Stadionkapazität beträgt mit der neuen Tribüne 20.099 Besuchern. Die ursprünglich veranschlagten Kosten waren von 12 auf 15 Millionen Pfund gestiegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tynecastle Park ist ein Fußballstadion in der schottischen Hauptstadt Edinburgh, Vereinigtes Königreich. Das Stadion ist Eigentum und Heimspielstätte des Fußballclubs Heart of Midlothian. In der Anlage sind nur Sitzplätze vorhanden und die Kapazität beträgt 20.099 Zuschauer. Im Jahr 1932 wurde mit 53.396 Zuschauern beim Spiel der Hearts gegen die Glasgow Rangers der noch heute gültige Zuschauerrekord aufgestellt. Von den Anhängern wird das Stadion „Tynie“ genannt.", "tgt_summary": "泰因河城堡球场(英语:Tynecastle Stadium)是一座位于苏格兰爱丁堡的足球运动场,现时是苏超球会赫斯的主场球场。球场可以容纳20,099名观众,是苏格兰境内第八大的运动场。", "id": 3050327} {"src_title": "Klammer (BDSM)", "tgt_title": "乳夹", "src_document": [{"title": "Modelle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Krokodilklammer.", "content": "Krokodilklammern bestehen zumeist aus zwei circa 5–10 cm langen Metallplättchen, die mit einer Federklammer verbunden sind. In der Regel befindet sich auf den jeweiligen Enden kleine Kunststoffhüllen, um das Gewebe zusätzlich vor Druckschäden zu schützen. Bei einigen Modellen lassen sich diese Hüllen abziehen. Die häufig unter diesen Hüllen ausgeprägten Metallzähnchen ermöglichen wahlweise eine erhöhte Fixierung an der gewählten Stelle. Bei vielen Modellen lässt sich der minimale Abstand zwischen den beiden Schenkeln der Klammer stufenlos durch das Verstellen einer kleinen Gewindestange über ein Metallrädchen variieren.", "section_level": 2}, {"title": "„Pinzetten“-Klammern.", "content": "„Pinzetten“-Klammern bestehen zumeist aus zwei circa 5–10 cm langen Metallstäbchen. Um eine effizientere Fixierung an dem jeweiligen Körperteil zu ermöglichen, sind diese in der Regel leicht gekrümmt. Zumeist befinden sich auf den jeweiligen Enden kleine Kunststoffhüllen, um das Gewebe zusätzlich vor Druckschäden zu schützen. Ein kleiner Ring umgibt die beiden Metallstäbchen und erlaubt es, den eingesetzten Druck durch seine unterschiedliche Positionierung auf der Längsachse der Stäbchen zu regulieren. Je weiter der Ring entlang der Stäbchen geschoben wird, desto höher ist der Druck. „Pinzetten“-Klammern werden hauptsächlich an Brustwarzen verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Schmetterlingsklammern.", "content": "Das ursprünglich aus Japan stammende Design der Schmetterlingsklammern ermöglicht es, dass sich der Druck der Klammern erhöht, sobald sich die an der Kette eingesetzte Zugkraft erhöht. Im Gegensatz zu anderen Modellen ist so die Gefahr, dass die Klammern aufgrund von Zugkräften verrutschen, sehr stark reduziert. Schmetterlingsklammern sind sehr flach, aber mit einem Format von circa 10 cm mal 5 cm recht groß. Die am Gewebe aufliegenden Stellen sind durch kleine Kunststoffplatten abgegrenzt. Die Klammern werden durch Federn an der ausgewählten Körperstelle gehalten und üben einen im Vergleich zu anderen Modellen deutlich höheren Druck aus.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung.", "content": "Typische Anwendungsregionen sind die inneren und äußeren Schamlippen, die Klitoris, die Brustwarzen und der Hodensack. Selbst bei geringem Druck schränken sie die Blutzirkulation in den betroffenen Gewebebereichen ein und generieren einen dumpfen Schmerz, der in angrenzende Regionen ausstrahlt. Nach dem Entfernen der Klammern verstärkt sich der Schmerzreiz; dies kann durch einen anschließend nur sehr langsam abgebauten manuellen Druck auf die entsprechende Stelle gemindert werden. Die Entfernung gesetzter Klammern erfolgt in der Regel manuell, kann aber auch unter Zuhilfenahme von Peitschen, Gerten oder Schnüren geschehen.", "section_level": 1}, {"title": "Gefahren.", "content": "Im Bereich des Drüsengewebes der weiblichen Brust kann der Einsatz von Klammern zu Entzündungen führen. Die Verwendung am Hodensack kann ebenfalls erhebliche Gewebeschäden nach sich ziehen. Viele Klammern sind mit abnehmbaren Kunststoffkappen ausgestattet, um oberflächliche Schäden zu reduzieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Klammer ist ein Sexspielzeug, das zumeist von Tops im Rahmen von BDSM verwendet wird. Sie dienen sowohl zur Bestrafung wie auch zum Lustgewinn.", "tgt_summary": ",是各种作用于乳头的夹具。乳夹通过给乳头施加压力一制造疼痛。有些人看到乳夹会产生快感。乳夹通常会用于一些BDSM的活动。使用乳夹经常会被认为是离经叛道或与性有关的行为。", "id": 1581935} {"src_title": "Zebraducker", "tgt_title": "斑背小羚羊", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Er erreicht eine Schulterhöhe von 40 bis 50 cm, eine Körperlänge von 70 bis 90 cm und eine Schwanzlänge von 10 bis 15 cm. Sein Gewicht kann 9 bis 20 kg erreichen. Der Rücken ist wie bei den übrigen Duckern gewölbt und der Körper untersetzt und muskulös. Die Hörner und die Beine sind kurz. Die Hufe sind gespreizt. Beide Geschlechter tragen Hörner. Sein Fell weist allgemein eine hellorange Färbung auf. Auffällig ist das schwarze zebrastreifenartige Muster, das aus zwölf bis fünfzehn Streifen besteht. Diese Streifen verlaufen vertikal vom Rücken die Flanken hinab. Die Unterseite sowie der Rücken variieren von weiß bis fast schwarz.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Sein Lebensraum sind Primärwalder mit einem geschlossenen Blätterdach. Er ist überwiegend tagaktiv und lebt scheu und versteckt im dichten Untergestrüpp. Seine Fellzeichnung verschmilzt im Schatten des Unterholzes zu einer perfekten Tarnung, so dass er kaum auszumachen ist. Seine Nahrung besteht überwiegend aus Blättern und Feldfrüchten. Er verschmäht aber offenbar auch tierische Kost nicht. So bekamen Zebraducker im Frankfurter Zoo tote Mäuse. Die Tragzeit beträgt 221 – 229 Tage. Danach kommt ein Jungtier zur Welt. Die Jungtiere haben bei der Geburt ein Gewicht von ca. 1,8 kg und ein Fell mit einem bläulichen Ton. Die charakteristischen Streifen sind schon bei den Neugeborenen sichtbar, stehen aber sehr eng beieinander. Die Neugeborenen sind Nestableger und verstecken sich zwei bis drei Wochen an einer Stelle im dichten Unterholz. Bereits 30 Minuten nach der Geburt sind sie in der Lage zu säugen und nach 120 Tagen sind sie von der Mutter entwöhnt. Nach sieben bis neun Monaten sind die Jungtiere ausgewachsen und erreichen die Fellfärbung der erwachsenen Tiere. Nach zwei Jahren sind die Männchen geschlechtsreif.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Zebraduckers ist auf einen sehr kleinen Teil Westafrikas beschränkt. Er bewohnt die dichten tropischen Urwälder der Elfenbeinküste, Guineas, Liberias und Sierra Leones.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Der Weltbestand des Zebraduckers liegt bei etwa 28.000 Exemplaren. Er ist durch die starke Abholzung der Primärwälder und durch die Bejagung seines schmackhaften Fleisches wegen gefährdet. Hauptverbreitungsgebiete sind Schutzgebiete wie zum Beispiel die beiden Nationalparks im Gola-Wald im Grenzgebiet von Sierra Leone und Liberia (Gola-Wald-Nationalpark und Gola-Regenwald-Nationalpark) oder der Nationalpark Sapo im Süden Liberias.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zebraducker (\"Cephalophus zebra\") ist eine kleine Waldantilope, heimisch in Westafrika. Aufgrund seiner starken Unterscheidung zu anderen Duckerarten wurde die monotypische Art in die eigene Untergattung \"Cephalophula\" gestellt.", "tgt_summary": "斑背小羚羊(\"Cephalophus zebra\"),又名斑纹麂羚或斑纹遁羚,是分布在科特迪瓦及利比里亚的细小麂羚。", "id": 3035073} {"src_title": "Ouran High School Host Club", "tgt_title": "櫻蘭高校男公關部", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die 15-jährige, jungenhafte \"Haruhi Fujioka\" bekommt ein Stipendium an der \"Ouran High School\" bewilligt, eine fiktive Eliteschule in Tokyo. Diese Akademie ist eigentlich reichen und hochbegabten Schülern und Studenten vorbehalten. Obwohl ihr diese Schule nicht wirklich zusagt, möchte sie ihren Traum verwirklichen, wie ihre verstorbene Mutter Rechtsanwältin zu werden, indem sie an der \"Ouran High School\" studiert. Als sie eines Tages zum Lernen einen ruhigen Ort sucht, findet sie in dem verlassenen Musikraum der Schule den \"Host Club\" vor. Dieser besteht aus sechs \"Hosts\", männlichen Schülern, welche die reichen Schülerinnen an der Schule unterhalten und beschäftigen. Haruhi zerbricht bei ihrer ersten Begegnung eine sündhaft teure Vase und soll die Schulden nun als Host abarbeiten. Durch Zufall findet der gesamte Club heraus, dass sie ein Mädchen ist und an dieser Stelle beginnt das eigentliche Abenteuer. Da im Host Club normalerweise nur Jungen aufgenommen werden, müsste sie eigentlich wieder gehen. Haruhi offenbart jedoch ungeahnte Qualitäten und mit ihrer Natürlichkeit, Offenheit und Direktheit macht sie sich bei den Gästen und Hosts gleichermaßen beliebt. Auch aus diesem Grund möchte der Host Club Haruhi aufnehmen und behalten. Also beschließt die Gruppe, Haruhis wahres Geschlecht zu vertuschen und sie zum vollwertigen Mitglied zu ernennen. Jeder Host repräsentiert dabei seinen eigenen Typ und hat einen Spitznamen wie „der King“, „der Coole“, „der Wilde“, „die kleinen Teufel“ oder „der kindliche Typ“. Haruhi lernt schnell, dass die einzelnen „Rollen“ nichts als Fassade sind und nur dem Wohl und Fortbestehen des Host Clubs dienen (vergleichbar mit Theaterrollen). Die Serie dreht sich -in Seifenoper-Manier- um die Beziehungsentwicklungen zwischen den einzelnen Charakteren und thematisiert dabei Klischees, Stereotypen und Geschlechterrollen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "\"Ouran High School Host Club\" erscheint in Japan seit der September-Ausgabe 2002 in Einzelkapiteln im Manga-Magazin \"LaLa\". Im August 2010 wurde bekannt gegeben, dass der Manga in der am 24. September 2010 erscheinenden November-Ausgabe von \"LaLa\" mit einem 52-seitigen Kapitel enden wird. Der Hakusensha-Verlag brachte diese Einzelkapitel in regelmäßigen Abständen auch in Form von Sammelbänden heraus, von denen zwischen dem 5. August 2003 und dem 5. April 2011 insgesamt 18 erschienen sind. In den USA erscheint die Reihe bei Viz Media im Manga-Magazin \"Shojo Beat\", in Australien bei Madman Entertainment und in Frankreich und Spanien bei Panini. In Deutschland wird die Reihe von Carlsen Comics veröffentlicht. Seit Januar 2012 sind alle Bände erschienen, die Übersetzung stammt von Alexandra Klepper.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "2006 produzierte das Studio Bones eine 26-teilige Anime-Fernsehserie auf Grundlage des Mangas. Regie führte Takuya Igarashi, das Charakter-Design entwarf Kumiko Takahashi und künstlerischer Leiter war Norifumi Nakamura. Die Handlung bleibt in den wesentlichen Zügen nahe an der Vorlage, Details wurden jedoch weggelassen oder ergänzt. Die Animation besteht im Wesentlichen aus klassischer Cel-Animation, ergänzt um Computeranimation für Oberflächentexturen, fliegende Blätter oder Lichtreflexionen. Entsprechend dem Prinzip der Limited Animation sind die Hintergründe statisch, die Bewegungsfolien der Figuren werden wiederverwendet und es kommen auch Standbilder vor. Die Illustrationen des Abspanns stammen von Bisco Hatori selbst. Die Serie wurde vom 5. April bis zum 27. September 2006 (kurz nach Mitternacht und damit am vorherigen Fernsehtag) durch den Sender NTV in Japan ausgestrahlt, später folgen Ausstrahlungen durch Chukyo TV und Yomiuri TV. Der Anime wurde für den amerikanischen Markt von FUNimation Entertainment lizenziert. Die komplette Serie ist 2008 in Deutschland, Österreich und der Schweiz beim Anime-Label Anime Virtual in drei DVD-Boxen mit je zwei DVDs erschienen. Am 29. Oktober 2010 erfolgte dann eine Wiederveröffentlichung der Serie als Gesamtausgabe unter dem gleichen,umbenannten jetzt zu Kazé umbenannten Label.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung wurde von Elektrofilm angefertigt.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie, vor allem klassische orchestrale Stücke, wurde komponiert von Yoshihisa Hirano. Den Vorspann der Serie, \"Sakura kiss\", singt Chieko Kawabe, der Abspann \"Shissō\" stammt von der japanischen Rockband Last Alliance.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiel.", "content": "Seit 2003 erschienen in Japan drei Hörspiel-CDs. Außerdem wurden zwei Ausgaben des Magazins LaLa, in dem der Manga erscheint, Hörspiele beigelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Ren’ai-Adventures.", "content": "Am 19. April 2007 erschien nur in Japan für die Konsole Playstation 2 ein Ren’ai-Adventure zu \"Ouran Host Club\", das von Idea Factory produziert und unter deren Mädchenspiele-Label Otomate vertrieben wurde. Im Frühjahr 2009 erschien ebenfalls in Japan für den Nintendo DS ein scheinbares Remake des PS2-Adventures unter gleichem Namen mit dem Anhängsel \"DS\" im Titel, das ebenfalls von Idea Factory stammt.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehserie und Film.", "content": "Zwischen dem 22. Juli und dem 30. September 2011 wurde eine 11-teilige Adaption als Fernsehserien (Dorama) ausgestrahlt. Am 17. März 2012 kam zu dieser ein 105-minütiger Film in die japanischen Kinos. Schauspieler waren: Haruna Kawaguchi als Haruhi Fujioka, Yūsuke Yamamoto als Tamaki Suō, Ryō Ryūsei als Umehito Nekozawa, Shunsuke Daitō als Kyōya Ōtori, Masaya Nakamura als Takashi Morinozuka, Yūdai Chiba als Mitsukuni Haninozuka, Shinpei Takagi als Hikaru Hitachiin und Manpei Takagi als Kaoru Hitachiin.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Manga verkaufte sich in Japan bis Mai 2006 über vier Millionen Mal. Vom letzten Band wurden in den ersten beiden Wochen über 300.000 Exemplare verkauft. Jason Thompson nennt den Manga eine spaßige Komödie mit einer großen Dichte an Witzen und Klischees. Die Mangaszene schreibt, die Serie besticht „\"durch schöne Charakterdesigns und die interessanten Figuren\"“. An den zunächst schablonenhaft wirkenden sechs Jungs im Host Club können die Leser im Laufe der Handlung „\"die eine oder andere überraschende Facette“\" entdecken. Der Zeichenstil ist geprägt von viel Einsatz von Rasterfolie und einer zarten Linienführung. Beim Anime lobt die deutsche Zeitschrift Animania den gelungenen Humor, die vielen Witze und Slapstick. Auch „\"romantische Verwicklungen und Shojo-Klischees\"“ sorgten für Unterhaltung. Die geringen inhaltlichen und Design-Änderungen zur Vorlage seien zum Vorteil der Umsetzung. Die Animationsqualität sei nicht ohne Mängel, aber insgesamt „\"auf gutem Niveau\"“ und die Hintergründe opulent gestaltet. Komische Szenen würden durch einen stark reduzierten Super-Deformed-Stil und passende Soundeffekte unterstützt. Auch sonst biete die zurückhaltende Musik eine passende Kulisse. Für die deutsche Synchronfassung seien die Sprecher gut ausgewählt worden und die Lokalisierung insgesamt gelungen. Die Fanzeitschrift Funime nennt die Serie oft unterschätzt, kenne man doch viele Elemente aus \"Princess Princess\", \"He’s my Master\" oder den Stil aus \"Revolutionary Girl Utena\". Doch drehe sich die Handlung schnell um die verschiedenen Charaktere der Clubmitglieder und sei meist völlig überzogen. Dabei nehme sich die Serie aber selbst nicht ernst, parodiere andere Serien und sich selbst und entwickle einen Flair, der bis zum Ende gehalten werde. Die Animationen und Zeichnungen seien einfach gehalten und die Musik angemessen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ouran High School Host Club (jap., \"ōran kōkō hosuto kurabu\") ist eine Shōjo-Manga-Serie der japanischen Zeichnerin Bisco Hatori. Der Manga wurde auch als Anime-Fernsehserie, Hörspiel, Computerspiel, Realserie und -film umgesetzt.", "tgt_summary": "《樱兰高校男公关部》(),是日本漫画家叶鸟螺子的一部日本漫画作品。于《LaLa》2002年9月号至2010年11月号期间连载。单行本全18卷,至2012年为止发行数量达1300万册。", "id": 53588} {"src_title": "IRES (Biologie)", "tgt_title": "内部核糖体进入位点", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1988 wurde erstmals eine \"internal ribosomal entry site\" (IRES) im RNA-Genom des Poliovirus und des Encephalomyocarditis-Virus in den Laboren von Nahum Sonenberg und Eckard Wimmer beschrieben. Der Vorgang des dadurch vermittelten Translationsbeginns wurde als \"internal initiation of translation\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen.", "content": "Üblicherweise tragen eukaryotische zelluläre mRNAs ein speziell angebundenes Nukleotid an ihrem 5'-Ende, die sogenannte 5'-Cap-Struktur, welche zusammen mit weiteren zellulären Faktoren die Bindung an Ribosomen vermittelt. Bei der Proteinbiosynthese wird damit gewöhnlich die Translation eingeleitet. Von diesem komplexen Steuerungssystem ausgenommen sind manche viralen Genome, die mittels einer IRES unmittelbar an die 40S-Untereinheit von Ribosomen binden können und so den Aufbau virentypischer Proteine durch den zellulären Syntheseapparat veranlassen. Daneben wurden in Eukaryoten auch für einige ihrer Gene – beispielsweise für das Onkogen c-Myc, die Ornithin-Decarboxylase, den Fibroblasten-Wachstumsfaktor 2 oder den endothelialen Wachstumsfaktor – in den transkribierten mRNAs besondere Sekundärstrukturen beschrieben, die auf ähnliche Weise als interne ribosomale Eintrittsstelle bei der Proteinbiosynthese funktionieren. Über Cap-unabhängige Translationselemente ist darüber hinaus ein weiterer alternativer Mechanismus zur Einleitung der Translation möglich. Manche der IRES werden in den Zusammenhang mit Krankheiten gebracht; so scheint der Funktionsverlust eines IRES-Elements auf der mRNA des Connexin 32-Gens eine Hauptursache der Charcot-Marie-Tooth-Krankheit zu sein. Die molekularen Mechanismen von viralen IRES sind umfangreicher charakterisiert als die der eukaryotischen. Das IRES des Hepatitis-C-Virus bindet direkt an die P-Stelle der 40S-ribosomale Untereinheit, daher sind mit dieser IRES keine eukaryotischen Initiationsfaktoren wie eIF1, 1A, 4A, 4B und 4E nötig. Die Picornavirus-IRES bindet über eIF4 an die 40S-Untereinheit. Manche viralen und eukaryotischen IRES benötigen weitere zelluläre Proteine, die als \"IRES-trans-acting factor\" (ITAF) bezeichnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Virale IRES.", "content": "Einige RNA-Viren besitzen eine IRES, womit die Produktion von viralen Proteinen an Ribosomen der Zelle unabhängig von Initiationsfaktoren gestartet werden kann. Dies gilt beispielsweise für das Hepatitis-C-Virus und für die Picornaviren, z. B. das Poliovirus. Entdeckt wurde die IRES-Struktur beim Poliovirus, das in der Zellkultur die Synthese von zellulären Proteinen zugunsten der viralen Produkte blockiert. Da hier der zelluläre Initiationsfaktor eIF4G durch virale Enzyme gespalten wird, können nur noch solche RNA-Stränge translatiert werden, die wie die Virus-RNA eine IRES enthalten. Davon abweichende Varianten einer IRES kommen bei Dicistroviridae vor.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "IRES-Elemente werden auch im Zuge eines Vektordesigns eingesetzt, beispielsweise für die Coexpression eines Reportergens zur Kontrolle der Transfektions- oder Transduktionseffizienz. Hierbei wird das zu klonierende Gen meistens vor die IRES gesetzt (in 5'-Richtung), das Reportergen dahinter. Die Expression des Reportergens zeigt die Synthese der mRNA in voller Länge an.", "section_level": 1}, {"title": "Beschränkungen und Alternativen.", "content": "Virale IRES-Sequenzen werden in der technischen Molekularbiologie häufig eingesetzt, um polycistronische mRNA nachzuahmen. Hierzu werden mehrere Gene auf einem Plasmid hintereinander kloniert und zwischen die Gene jeweils eine IRES-Sequenz geschaltet. Bei diesem Konstrukt wird nur noch ein einziger Promoter und Terminator benötigt. Allerdings haben die eingeführten IRES-Sequenzen den Nachteil, dass sich die Expressionseffizienz für jedes weitere nachfolgende Gen verringert. Eine Alternative zu den IRES Sequenzen stellen die ebenfalls viralen 2A-Peptide dar. Hierbei wird die Genregulation eines bakteriellen Operons imitiert, wobei eine künstlich geschaffene Reihe von Genen nur von einem Promoter und Terminator reguliert wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als interne ribosomale Eintrittsstelle (englisch \"internal ribosomal entry site\"), abgekürzt IRES, wird in der Zellbiologie ein spezifisch gefalteter Abschnitt innerhalb eines RNA-Einzelstrangs bezeichnet, der die Bindung an Ribosomen vermittelt. Die Sekundärstruktur einer IRES ermöglicht es, bei der Synthese von Proteinen in Eukaryoten die Translation unabhängig von der 5′-Cap-Struktur zu initiieren, beispielsweise auch von der Mitte einer messenger-RNA (mRNA) aus. IRES wurden bisher in der RNA von Viren gefunden sowie in der mRNA für einige Gene von Zellen beschrieben.", "tgt_summary": "内部核糖体进入位点(英语:Internal ribosome entry site, IRES)是一个长数百碱基对(bp)的基因工程元件。IRES最初发现于病毒中,后来发现一部分真核细胞的mRNA上也带有IRES元件。IRES能引导核糖体进入该序列,转译3'方向的开放阅读框。将IRES序列插入同一转录本下的两个开放阅读框(ORF)中间,可以使一个转录本转译产生两个独立的蛋白质。", "id": 784673} {"src_title": "WiMAX", "tgt_title": "WiMAX", "src_document": [{"title": "Technische Grundlagen.", "content": "Der Standard IEEE 802.16 gehört zur Familie der 802-Standards, wie auch 802.3 Ethernet oder 802.11 Wireless LAN. WiMAX spezifiziert nach dem OSI-Modell die beiden untersten Schichten den PHY Layer (Physical Layer) und den MAC Layer (Data Link Layer). Viel Wert wurde auf große Übertragungsraten mit sehr kurzen Latenzzeiten (Reaktionszeiten) gelegt. Auch wurde ein Betriebsmodus mit zugesicherten Datenraten integriert. Diese Quality-of-Service-Option (QoS) ist wichtig z. B. für Telefonie- und Videoanwendungen, damit diese nicht wegen mangelnder Datenrate unterbrochen werden. Im Gegensatz zu anderen Funktechniken ist durch bevorzugte Behandlung der Sprachdatenpakete also eine bessere Sprachqualität möglich. Eine WiMAX-Basisstation darf mit bis zu 30 Watt EIRP senden, eine mobile oder stationäre Gegenstelle entsprechend mit 4 Watt EIRP.", "section_level": 1}, {"title": "Die verschiedenen WiMAX/IEEE-802.16-Standards.", "content": "Die wichtigsten sind: Es existieren verschiedene funktechnische Übertragungsarten:", "section_level": 1}, {"title": "WiMAX mobile.", "content": "Für breitbandigen Zugang zum Internet konzipiert, bei dem ein Wechsel der Funkzelle für den Nutzer möglich ist. Verwendet OFDMA und MIMO Multiple Input Multiple Output. MIMO Technologie erhöht den Datendurchsatz und trägt zu Verbesserung der Signalstabilität in Umgebungen mit Reflexionen bzw. ohne Sichtverbindung der Antennen bei. Auch der WLAN-Standard IEEE 802.11n verwendet diese Technologie, wie sie auch bei anderen Mobilfunktechnologien Anwendung findet.", "section_level": 2}, {"title": "WiMAX fixed.", "content": "Vorgänger-Version von mobile WiMAX, basierend auf OFDM. Ein Wechsel der Funkzelle unter Beibehaltung der IP-Adresse wurde hier nicht spezifiziert. Wo notwendig, werden heute die fixed Netze auf die mobile Version umgerüstet.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Verfahren für Frequenzen oberhalb von 10 GHz.", "content": "Oberhalb der Frequenz von 10 GHz bieten sich zur Übertragung der Signale Parabolantennen als Antennen mit hohem Gewinn und großer Richtwirkung an. Die großen zur Verfügung stehenden Bandbreiten von 25 GHz in den Vereinigten Staaten von Amerika bzw. 28 GHz in Europa ermöglichen dadurch sehr hohe Datenübertragungsraten. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine Sichtverbindung zwischen den beiden Antennen, die sogenannte \"Line of Sight\" (LoS). Das beschriebene Verfahren eignet sich somit für den Anschluss über weite Entfernungen, z. B. als Backbone oder zum Verbinden von Basisstationen per Richtfunk.", "section_level": 2}, {"title": "Praxis.", "content": "WiMAX findet inzwischen sowohl als stationäre (fixed WiMAX) als auch als Funktechnologie für mobiles Internet mit hohen Datenraten in Mobilfunknetzen seine Anwendung. Der Versorgungsradius einer Basisstation in städtischer Umgebung liegt üblicherweise zwischen 2 und 5 Kilometern. Wie bei allen Mobilfunksystemen müssen sich die beteiligten Nutzer die zur Verfügung stehende Datenrate teilen. Für mobile WiMAX nach 802.16e-2005 wird hier zurzeit eine Datenrate von ~40 Mbit/s angegeben. Im WiMAX-Forum haben sich über 430 Technologieunternehmen und Institutionen zusammengeschlossen, um durch Standardisierung von WiMAX dessen Kompatibilität mit den Produkten der verschiedenen Hersteller zu gewährleisten. Bisher wurden mehr als 196 verschiedene Empfangsgeräte wie Handys, Notebooks, USB Sticks, Tablets und WiMAX home modems zertifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung von WiMAX (geografisch).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung in Deutschland.", "content": "Ab 2005 bot die Deutsche Breitband Dienste GmbH (DBD) kommerzielle WiMAX-Angebote an. Das Unternehmen setzte WLL-Lizenzen im 3,5-GHz-Band ein, um darüber Technologie nach dem 2005 zertifizierten Fixed-WiMAX-Standard zu verwenden. Die WiMAX-Lizenzen vergab die Bundesnetzagentur als Broadband-Wireless-Access-Lizenzen (BWA-Lizenzen) für Frequenzen von 3400 bis 3600 MHz in einer Auktion Ende 2006. Fünf der sechs Interessenten erwarben Lizenzen für rund 56 Millionen Euro. Bundesweite Lizenzen ersteigerten die US-Firma Clearwire, die Deutsche Breitbanddienste GmbH (DBD), die unter dem Namen MAXXonair in Städten und unter DSLonair im ländlichen Raum Angebote machte und Inquam, ein Joint Venture des WiMAX-Entwicklers NextWave Wireless mit Finanzinvestoren und der Omnia Holdings Limited. Regionale Lizenzen für Bayern ersteigerten die italienische MGM Productions Group S.R.L. und Televersa online. Letztere gab die Lizenz zurück und bietet regional in Ostbayern Breitband-Internetzugänge an – per WLL-Technologie. Gegenüber DSL- und LTE-Anbietern setzten sich WIMAX-Angebote in Europa nicht durch. Ende 2012 wurde durch die DBD die Versorgung in Berlin und Dresden beendet.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "In Europa sind weitere WiMAX-Netze in Irland (betrieben durch Imagine Communication Group), Spanien (betrieben durch Iberbanda) oder auch Portugal (betrieben von dem Unternehmen ZAPP.PT) bereits verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich, Kroatien, Slowakei.", "content": "Das österreichische \"WiMAX Telecom\"-Konsortium baute Netze in Kroatien und in der Slowakei auf. Im Jahr 2009 ging WiMAX Telecom in Konkurs. Ein weiterer Anbieter in Kroatien ist Optima Telekom. Die kroatische Netzagentur vergab in 11 Gespanschaften WiMAX-Lizenzen. Die Firma Odašiljači i veze (OiV), welche auch die Sendeanlagen der nationalen Fernseh- und Radiosender verwaltet, ging als Sieger hervor.", "section_level": 3}, {"title": "Litauen.", "content": "In Litauen wird WiMAX seit Sommer 2004 vor allem für Gegenden angeboten, in denen es keine Telefonleitungen gibt. Die Preise liegen bei ca. 30 € für eine 64-kbit/s-Flatrate mit fester IP-Adresse.", "section_level": 3}, {"title": "Bulgarien.", "content": "In Bulgarien wurden vier WiMAX-Lizenzen im Sommer 2005 versteigert. Der kommerzielle Betrieb startete im Februar 2007 mit dem ersten Netz von Mobiltel in etwa 10 größeren Städte mit Tarifen ausschließlich für Geschäftskunden zu Preisen von umgerechnet etwa 30 Euro im Monat für eine Flatrate mit symmetrischer Bandbreite und einer Datenrate von 1 MBit/s. 2010 verkaufte Mobiltel seine Lizenz aber an Max Telecom, der zweite Betreiber Trans Telecom meldete Ende 2010 Konkurs an und verlor seine Lizenz im April 2011. Der dritte Betreiber Nexcom bietet seine Dienste weiterhin an Geschäftskunden an, einzig Max Telecom erweitert weiterhin sein Netz und bietet Tarife auch an Privatkunden mit zwei Tarifen für umgerechnet 10 Euro monatlich und Bandbreiten von 8 und 16 Mbit/s. Der Markt zählt etwa 20 000 Kunden.", "section_level": 3}, {"title": "Russland.", "content": "In Moskau und St. Petersburg ist seit November 2008, in Ufa, Krasnodar, Wyborg und Sotschi seit Mitte 2009 das mobile WiMAX gemäß IEEE 802.16e-2005 WiBro des Providers Yota flächendeckend verfügbar. Der Service kostet ab März 2011 1400 Rubel oder ca. 35 Euro pro Monat. Die effektive Datenrate ist 5 Mbit/s.", "section_level": 3}, {"title": "Afrika.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Südafrika.", "content": "Unter dem Namen iBurst ist die WiMAX-Technik in Südafrika seit einigen Jahren verbreitet und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. iBurst ist in den meisten Städten in Südafrika verbreitet und die derzeit preiswerteste Möglichkeit der Anbindung an das Internet. Verschiedene Datenvolumen-Pakete ab ca. 15 Euro pro Monat stehen zur Auswahl. Der Download-Stream beträgt bis zu 1024 Kbps.", "section_level": 3}, {"title": "Sierra Leone und Mosambik.", "content": "Aufgrund der schlechten Festnetzversorgung in Sierra Leone und Mosambik baut der Konzern Multinet ein WiMAX-Netzwerk ab 2008 auf. Hierdurch wird der Durchbruch des Internets in den beiden Staaten erwartet.", "section_level": 3}, {"title": "USA.", "content": "In den USA ist das bisher größte WiMAX Netzwerk basierend auf dem IEEE802.16e online und wird von Clearwire betrieben. Das Netz erreicht bereits mehr als 119 Millionen Menschen in mehr als 70 Städten. Nach der Übernahme von Clearwire durch Sprint im Jahr 2013 wurde beschlossen, den WiMAX-Betrieb bis Ende 2015 einzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Asien.", "content": "In Japan wird ein WiMAX Netzwerk von UQ Communication betrieben. Hier werden bis März 2011 mehr als 800.000 Nutzer erwartet. In Korea wird von KT Telecom ein Netzwerk mit landesweiter Abdeckung betrieben. Beide Unternehmen haben Anfang 2011 ein Roaming-Abkommen unterzeichnet. Damit können die Nutzer beide Netze nutzen. Weitere Netze sind in Malaysia, Laos, Taiwan und auch Indien zu finden. WiMAX nimmt in Taiwan eine besondere Rolle ein: Laut Analysten und Branchenexperten wird mit einem Umsatz von umgerechnet 100 Millionen US-Dollar gerechnet. Mit der Mobilfunktechnik LTE wird für den taiwanesischen Markt ein Umsatz von fast einer Milliarde US-Dollar erwartet.", "section_level": 2}, {"title": "Zukunft von WiMAX.", "content": "Kurzzeitig waren WiMAX-kompatible Mobiltelefone von HTC oder Samsung verfügbar. Weitere Telefone sowie auch Tablets waren von verschiedenen Herstellern wie Blackberry, Motorola oder auch HTC für 2011 angekündigt, wurden jedoch nicht mehr veröffentlicht. USB-Modems und CPEs sind erhältlich. Im Mobilfunkbereich hat sich der Long-Term-Evolution-Standard weitestgehend durchgesetzt. Auch die WLAN-Technologie wurde über die Jahre weiterentwickelt und ist mittlerweile die Schlüsseltechnologie schlechthin für öffentliche Zugangspunkte (Hot Spots). Gerade in Schwellenländern erfreut sich WLAN wegen der allgemein verfügbaren Hardware und hoher Kompatibilität von Geräten verschiedener Hersteller untereinander wachsender Beliebtheit. Der Nachteil von WLAN im Vergleich zum Mobilfunk sind aber nach wie vor die wesentlich geringeren Reichweiten. Im April 2014 wurde bekannt, dass das größte WiMAX-Netz der USA von seinem Betreiber Sprint zu Gunsten der LTE-Technik bis Ende 2015 abgeschaltet wird. Sprint hatte das Netz im Jahr 2013 von Clearwire übernommen. Es hatte zuletzt rund 17.000 Sendestationen. Im Mai 2014 sprach sich eine Mehrheit der in der IEEE 802.11-Arbeitsgruppe aktiven Mitglieder dafür aus, die korrespondierende IEEE 802.16-Arbeitsgruppe aufzulösen. Als Grund wird der mangelnde Markterfolg des WiMAX-Standards IEEE 802.16 genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "WiMAX (Worldwide Interoperability for Microwave Access) ist eine drahtlose Zugangstechnik zu Breitbandinternet. WiMAX wird häufig als Synonym für Funksysteme nach dem IEEE-Standard 802.16 verwendet, ähnlich wie WLAN, das auf dem IEEE-Standard 802.11 beruht. Tatsächlich bezeichnet der Name jedoch eigentlich das WiMAX-Forum, bzw. 802.16-Systeme, welche dem sogenannten WiMAX-Profil dieses Konsortiums genügen. Ein großes Interesse bei der Entwicklung von WiMAX hatte lange Zeit der Chiphersteller Intel.", "tgt_summary": "全球互通微波存取(英语:Worldwide Interoperability for Microwave Access,缩写为WiMAX)是一项高速无线数据网络标准,主要用在都会网络,由WiMAX论坛提出并于2001年6月成形。它可提供至少一英里无线宽带接入,作为电缆和DSL之外的选择。在IEEE 802.16标准的多个版本和选项中做出唯一的选择,以保证不同厂商产品的互操作性。在802.16物理层的三个变体中,WiMAX选择了802.16-2004版的256 carrier OFDM,能够借由较宽的频带以及较远的传输距离,协助电信业者与因特网服务提供商业者建置无线网络的最后一哩,与主要以短距离区域传输为目的之IEEE 802.11通讯协定有着相当大的不同。", "id": 585899} {"src_title": "Lluís Martínez Sistach", "tgt_title": "類斯·馬丁內斯-席斯塔賀", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lluís Martínez Sistach war Seminarist am Päpstlichen Spanischen Kolleg St. Joseph und empfing am 17. September 1961 das Sakrament der Priesterweihe. In den folgenden Jahren übte er verschiedene Tätigkeiten im Erzbistum Barcelona aus. Am 11. September 1979 wurde er dort Generalvikar, was er bis zu seiner Ernennung zum Bischof von Tortosa im Mai 1991 blieb. Am 6. November 1987 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von \"Aliezira\" und zum Weihbischof in Barcelona. Die Bischofsweihe spendete ihm am 27. Dezember 1987 Narciso Kardinal Jubany Arnau. Mitkonsekratoren waren die Erzbischöfe Mario Tagliaferri und Ramón Torrella Cascante. Am 17. Mai 1991 wurde er zum Bischof von Tortosa und am 20. Februar 1997 zum Erzbischof von Tarragona ernannt. Am 15. Juni 2004 folgte er schließlich Ricardo María Kardinal Carles Gordó als Erzbischof von Barcelona nach. Am selben Tag wurde das Erzbistum Barcelona zum Metropolitanerzbistum erhoben. Am 24. November 2007 nahm ihn Benedikt XVI. als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"San Sebastiano alle Catacombe\" in das Kardinalskollegium auf. Am 6. November 2012 wurde Kardinal Martínez Sistach Ehrendoktor der Stefan-Wyszinski-Universität in Warschau. Nach dem Rücktritt Benedikts XVI. nahm er am Konklave 2013 teil. Papst Franziskus nahm am 6. November 2015 seinen altersbedingten Rücktritt an. Kardinal Martínez Sistach engagiert sich für zahlreiche soziale Projekte im Heiligen Land. Er ist Großoffizier des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und war von 2005 bis 2015 Großprior der Statthalterei \"Spanien-Orient\" des Päpstlichen Laienordens.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften in der römischen Kurie.", "content": "Lluís Kardinal Martínez Sistach ist Mitglied der folgenden Institutionen der römischen Kurie:", "section_level": 1}], "src_summary": "Lluís Kardinal Martínez Sistach (* 29. April 1937 in Barcelona, Spanien) ist ein römisch-katholischer Geistlicher und emeritierter Erzbischof von Barcelona.", "tgt_summary": "刘易斯·马丁内斯-席斯塔贺(;1937年-4月26日)是西班牙籍天主教司铎级枢机及巴塞罗那总教区荣休总主教。", "id": 117022} {"src_title": "Federico de Madrazo y Kuntz", "tgt_title": "费德里科·马德拉索", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Madrazo war das Kind einer spanischen Malerdynastie. Sein Vater war der Maler José de Madrazo y Agudo. Auch sein Bruder Louis und sein Sohn Raimundo ergriffen den Malerberuf, seine Brüder Pedro und Juan betätigten sich als Kritiker bzw. Architekt. Federico de Madrazos Eltern hatten sich in Rom kennengelernt, seine Mutter war eine Deutsche. Er wurde in St. Peter getauft; sein Taufpate war Prinz Friedrich von Sachsen. Die Familie zog 1819 nach Madrid. Eine erste künstlerische Ausbildung erhielt Federico de Madrazo von seinem Vater, von Carlos Luis de Rivera, Esteban Velazquez und José Aparicion. Bereits als Jugendlicher von vierzehn Jahren malte er eine Auferstehungsszene, die von Königin Maria Christina erworben wurde. Er besuchte die königliche Akademie von San Fernando. 1832 ging er nach Paris, wo er bei Franz Xaver Winterhalter und Jean-Auguste-Dominique Ingres seine Studien fortsetzte. 1835, zurück in Madrid, gründete er zusammen mit seinem Bruder Pedro und Eugenio de Ochoa die Kunstzeitschrift \"El Artista\". Nach einem weiteren Aufenthalt 1837 in Paris siedelte er 1840 nach Rom über, wo er die deutschen Nazarener kennenlernte und sich zu ihnen hingezogen fühlte. Sein Bild \"Die drei Marien\" gilt als Ergebnis dieser Begegnung. 1842 kehrte er endgültig nach Madrid zurück, wo er das Amt eines Hofmalers von Königin Isabella II. erhielt. Bei den nationalen Ausstellungen Spaniens wurden ihm 1838, 1839 und 1855 Goldmedaillen verliehen. 1846 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Es schloss sich am 19. Juli 1868 die Ernennung zum Direktor des Museo del Prado, die er bereits drei Jahre vorher angestrebt hatte und die zum Präsidenten der Akademie von San Fernando an; ein Amt, das er neunmal innehatte. In seiner Zeit als Direktor des Prado gab er eine Neufassung des Katalogs in Auftrag und war auf einen weiteren Ausbau der Sammlungen bedacht. 1867 war das seit seiner Gründung beträchtlich erweiterte Museum sonntags derart überfüllt, dass Saalordner eingestellt werden mussten. Mit dem Sturz und der Flucht Isabella II. im Jahr 1868 ergaben sich für den Prado Veränderungen: das Museum wurde verstaatlicht. Federico de Madrazo y Kuntz reichte am 19. November 1868 seinen Rücktritt als Museumsdirektor ein. Vom 14. Mai 1881 bis zu seinem Tod war er später erneut Direktor des Prado. 1873 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Académie des Beaux-Arts aufgenommen. Federico de Madrazo y Kuntz’ Söhne Ricardo und Raimondo ergriffen ebenfalls den Beruf des Malers. Seine Tochter Cecila heiratete den Maler Mariano Fortuny y Carbó. Federico de Madrazo ist auf dem Cementerio de San Isidro in Madrid begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Madrazos Werk, das der Romantik zugeordnet wird, umfasst vor allem Porträts, insbesondere des spanischen Adels, Historiengemälde und Bilder mit religiösen Themen. Während er zunächst Wert auf sorgfältige und genaue Wiedergabe von Details legte, wurde seine Malerei später „freier und zusammenfassender“. Einer seiner Schüler in Madrid war der französische Maler Léon Bonnat (1833–1922), weiterhin werden José Casado del Alisal, Alejandro Ferrant y Fischermans, José Garnelo und Francisco Pradilla y Ortiz erwähnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Federico de Madrazo y Kuntz (* 9. Februar 1815 in Rom; † 10. Juni 1894 in Madrid) war ein spanischer Maler und Lithograf der Romantik und von 1860 bis 1868 sowie von 1881 bis zu seinem Tod Direktor des Museo del Prado.", "tgt_summary": "费德里科·德·马德拉索·昆茨(,1815年-1894年)是19世纪西班牙画家。", "id": 1536218} {"src_title": "Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 1999", "tgt_title": "1999年國際足協女子世界盃", "src_document": [{"title": "Spielorte.", "content": "Die Spiele der Weltmeisterschaft 1999 wurde in acht Stadien in acht verschiedenen Städten in den USA ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Das Teilnehmerfeld erhöhte sich im Vergleich zu den beiden vorhergegangenen Weltmeisterschaften um vier auf 16 Mannschaften. Der Modus änderte sich dennoch nur geringfügig. Es gab erstmals vier Gruppen zu je vier Mannschaften. Die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe qualifizierten sich fürs Viertelfinale. Ab dem Viertelfinale wurde der Weltmeister im K.-o.-System ausgespielt. Stand nach der regulären Spielzeit kein Sieger fest, wurde eine zweimal 15-minütige Verlängerung gespielt. In der Verlängerung galt die Regel des Golden Goals, wer also das erste Tor der Verlängerung erzielte, hatte das Spiel gewonnen. Fiel während der Verlängerung kein Tor, gab es ein Elfmeterschießen.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Für Ghana, Mexiko, Nordkorea und Russland war es die erste WM-Teilnahme. Folgende Frauen-Mannschaften nahmen an der dritten Frauenfußball-WM teil:", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "Die Gastgeberinnen setzten sich wie erwartet souverän in der Vorrunde durch. Enttäuschend war das Abschneiden der Däninnen, die bei den beiden vorangegangenen Weltmeisterschaften jeweils ins Viertelfinale kamen. Bei der WM 1999 schieden sie ohne Punktgewinn aus. Nigeria konnte sich bei der dritten Teilnahme erstmals für das Viertelfinale qualifizieren. Die Nordkoreanerinnen schieden bei ihrer WM-Premiere nach der Vorrunde aus.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "Die deutsche Mannschaft tat sich zu Beginn der Weltmeisterschaft schwer. Einem glücklichen Unentschieden gegen Italien folgte zwar ein 6:0-Kantersieg gegen Mexiko, doch im abschließenden Gruppenspiel gegen Brasilien kam man erneut nicht über ein Unentschieden hinaus und man belegte nur Platz 2 in der Tabelle. Brasilien schaffte es bei der dritten Teilnahme zum ersten Mal, die Vorrunde zu überstehen. Mexiko und Italien schieden in der Vorrunde aus.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe C.", "content": "Norwegen wurde in Gruppe C ohne größere Probleme Gruppenerster. Die Russinnen konnten sich etwas überraschend bei ihrer WM-Premiere vor Japan platzieren. Für Kanada war ebenso wie für Japan nach der Vorrunde Schluss.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe D.", "content": "China und Schweden setzten sich erwartungsgemäß in Gruppe D durch. Für Australien und Ghana blieben nur die Plätze 3 und 4.", "section_level": 2}, {"title": "Finalrunde.", "content": "Sieg nach Verlängerung Sieg im Elfmeterschießen", "section_level": 1}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "China setzte sich problemlos gegen Russland durch. Die Russinen verpassten durch die 0:2-Niederlage die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2000 in Sydney. Norwegen schlug Schweden dank einer guten zweiten Halbzeit mit 3:1. Die Schwedinnen erzielten ihr Tor erst in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit und konnten sich somit in letzter Sekunde für die Olympischen Spiele qualifizieren. Die deutsche Mannschaft schied unglücklich gegen die USA aus. Trotz zweimaliger Führung verlor man am Ende mit 2:3. Die einzige deutsche Torschützin war Bettina Wiegmann (45.). Zur 1:0-Führung für Deutschland traf die US-Amerikanerin Brandi Chastain, die auch das 2:2 erzielte. Eine torreiche Partie erlebten die Zuschauer beim Spiel Brasilien gegen Nigeria. Eine 3:0-Halbzeitführung reichte den Südamerikanerinnen nicht, das Spiel in der regulären Spielzeit zu gewinnen. Binnen 22 Minuten egalisierten die Frauen aus Westafrika den Rückstand. In der Verlängerung erzielte Sissi das Golden Goal für Brasilien.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Vor 73.000 Zuschauern setzte sich der Gastgeber gegen die Überraschungsmannschaft des Turniers routiniert mit 2:0 durch. Michelle Akers sorgte in der 80. Minute für den Endstand per Strafstoß. China war Norwegen im zweiten Halbfinale in allen Belangen klar überlegen. Am Ende gab es eine deutliche 0:5-Niederlage für die Damen aus Skandinavien. Sun Wen erzielte die Tore zum 1:0 und 5:0.", "section_level": 2}, {"title": "Spiel um Platz 3.", "content": "Die Brasilianerinnen konnten sich im kleinen Finale zumindest Platz drei sichern. Zum ersten Mal endete ein Spiel bei einer Frauen-WM nach 90 Minuten 0:0. Aufgrund des anschließenden Finals wurde keine Verlängerung gespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Vor der Rekordkulisse von 90.185 Zuschauern wurde das dritte WM-Finale im Rose Bowl ausgetragen. Die US-Damen gewannen ihren zweiten Titel durch einen Sieg im Elfmeterschießen gegen China. Es war das erste Mal bei einer Frauen-WM, dass das Finale durch ein Elfmeterschießen entschieden werden musste. Außerdem gewann zum ersten Mal die Mannschaft aus dem Land des Gastgebers das Turnier. Die US-Mannschaft wurde als erstes Fußballteam der USA als Sports Illustrated Sportler des Jahres in den USA gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Beste Torschützinnen.", "content": "\"Siehe auch:\" Torjägerliste aller Weltmeisterschaften", "section_level": 1}, {"title": "Schiedsrichterinnen.", "content": "Bei der dritten Frauen-Weltmeisterschaft wurden erstmals nur Frauen als Unparteiische eingesetzt. Insgesamt wurden 16 Schiedsrichterinnen und 14 Schiedsrichterassistentinnen aus 25 verschiedenen Nationen aus allen Fußball-Kontinentalverbänden eingesetzt. Aus dem deutschsprachigen Raum wurden Nicole Petignat aus der Schweiz und Elke Günthner aus Deutschland als Schiedsrichterinnen nominiert. Während Günthner nur eine Partie pfiff, leitet Petignat vier Spiel, darunter auch das Finale.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "adidas Goldener Ball.", "content": "Den Goldenen Ball als beste Spielerin des Turniers erhielt die Chinesin Sun Wen. Der Silberne Ball ging an die Brasilianerin Sissi und der Bronzene Ball an die US-Amerikanerin Michelle Akers.", "section_level": 2}, {"title": "adidas Goldener Schuh.", "content": "Den Goldenen Schuh als erfolgreichste Torschützin erhielt die Brasilianerin Sissi für ihre sieben Turniertore. Der Silberne Schuh ging an die Chinesin Sun Wen ebenfalls sieben Tore, darunter ein Elfmeter und der Bronzene Schuh an die Norwegerin Ann Kristin Aarønes.", "section_level": 2}, {"title": "FIFA-Fairplay-Auszeichnung.", "content": "Der FIFA-Fairplay-Preis für die fairste Mannschaft des Turniers ging an China.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 1999 war die dritte Ausspielung des bedeutendsten Turniers für Frauenfußball-Nationalmannschaften und wurde vom 19. Juni bis zum 10. Juli 1999 in den USA ausgetragen. Die US-Damen gewannen ihren zweiten WM-Titel vor heimischem Publikum. Beste Torjägerinnen waren die Brasilianerin Sissi und die Chinesin Sun Wen, die auch zur besten Spielerin des Turniers gewählt wurde.", "tgt_summary": "1999年国际足协女子世界杯于美国举行,最终由主办国家胜出。决赛由美国对中国,比赛在加洲巴莎迪那市玫瑰碗体育场举行。美国队最后凭点球胜出,成为史上最多观众的女子体育运动。当日入场人数有 90,185 人。", "id": 302392} {"src_title": "Discover Card", "tgt_title": "发现卡", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In der Zeit, als Sears die Discover Card auf den Markt brachte, war Sears der größte Einzelhändler in den Vereinigten Staaten. Die Discover Card konnte sich damals so gut etablieren, da sie gegenüber ihren Konkurrenten, vor allem Mastercard und Visa, das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis bot. So hatte sie keinen jährlichen Grundpreis, bot einen vergleichsweise hohen Kreditrahmen und besaß als erste Kreditkarte ein Bonusprogramm. Außerdem konnte man in Sears-Geschäften neben Bargeld nur mit der Discover Card zahlen. Da Sears aber immer größere Konkurrenz bekam (z. B. von Wal-Mart), mussten sie schließlich auch andere Kreditkarten wie MasterCard und Visa akzeptieren. Die Krise bei Sears spitzte sich weiter zu, bis sie 1993 ihre Finanzsparte verkauften. Käufer waren Dean Witter Financial Services, welche wiederum 1997 von Morgan Stanley gekauft wurden. Morgan Stanley trennte sich 2007 von Discover Card und brachte das Unternehmen an die New Yorker Börse. Discover Card wurde 2012 vom Consumer Financial Protection Bureau und der Federal Deposit Insurance Corporation wegen irreführender Werbung verurteilt, an mehr als 3,5 Millionen Kunden ungefähr 200 Millionen US-Dollar an Gebühren zu erstatten. Discover Card musste auch eine Geldstrafe von 14 Millionen US-Dollar zu zahlen.", "section_level": 1}, {"title": "Akzeptanz.", "content": "Es gibt zwar über 50 Millionen Karteninhaber und mehr als vier Millionen Händler, die die Discover Card akzeptieren, doch außerhalb der Vereinigten Staaten gibt es mit Ausnahme von Mexiko nahezu keine Akzeptanzstellen. Auf Grund der Mitgliedschaft im Pulse-Netzwerk wird die Karte jedoch von nahezu allen Geldautomaten weltweit akzeptiert. Eine Allianz mit China UnionPay hat das Discover-Akzeptanznetzwerk zu einem der international größten gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "\"Discover Financial Services\" gibt in Großbritannien eine Mastercard unter dem Namen Morgan Stanley heraus. Am 1. Juli 2008 übernahm \"Discover Financial\" von der Citigroup für 165 Millionen US-Dollar das Kreditkartenunternehmen Diners Club.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Discover Card ist eine Kreditkarte, die fast ausschließlich in den Vereinigten Staaten von Discover Financial Services ausgegeben wird. Es gibt ca. 50 Millionen Karteninhaber. Die Discover Card wurde ursprünglich von Sears 1985 in den Markt eingeführt. Discover wurde ab 1997 von Morgan Stanley übernommen, das Discover 2007 an die Börse brachte. Der Discover-Hauptsitz ist in Riverwoods (Illinois).", "tgt_summary": "发现卡(Discover Card)是一种在美国广泛使用的信用卡。1985年到2007年,由美国金融寡头摩根士丹利等金融机构控股,零售商公司Sears推广发行。2007年时,Discover Financial Services成为一个独立的金融公司并且更换了发现卡的标志。", "id": 2638970} {"src_title": "St. Cloud (Minnesota)", "tgt_title": "圣克劳德 (明尼苏达州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "St. Cloud liegt rund 95–110 Kilometer nordwestlich der Twin Cities, mit denen es über die Interstate 94 und den U.S. Highway 10 verbunden ist. Durch St. Cloud fließt der Mississippi River. Nach den Angaben des United States Census Bureau beträgt die Fläche der Stadt 80,1 km2.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Zu den Sehenswürdigkeiten von St. Cloud zählen:", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in St. Cloud 65.842 Menschen in 25.439 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 843 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 25.439 Haushalten lebten statistisch je 2,37 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 84,6 Prozent Weißen, 7,8 Prozent Afroamerikanern, 0,7 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 3,7 Prozent Asiaten sowie 0,8 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,4 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 18,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 70,8 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 10,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 48,5 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 40.687 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 22.871 USD. 23,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "St. Cloud unterhält seit 2006 eine Partnerschaft mit der fränkischen Stadt Spalt. Die Schulen Apollo High School und Technical High School haben eine Partnerschaft mit dem Walburgisgymnasium in Menden. Die St. Cloud State University ist eine Partnerhochschule der Technischen Hochschule Ingolstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "St. Cloud erlangte internationale Bekanntschaft innerhalb der Fangemeinde der Sitcom How I Met Your Mother, da sie Heimatstadt des Hauptcharakters \"Marshall Eriksen\" ist. Mehrmals ist sie Handlungsort der Serie, wird allerdings als eine kleinere und dörflichere Stadt präsentiert, als sie es tatsächlich ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "St. Cloud [] ist eine Stadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Stearns County im Zentrum des US-amerikanischen Bundesstaates Minnesota. Die Stadt erstreckt sich auch in das Benton und das Sherburne County. Im Jahr 2010 hatte St. Cloud 65.842 Einwohner.", "tgt_summary": "圣克劳德(英语:St. Cloud)是一个位于美国明尼苏达州斯特恩斯县的都市。根据2010年美国人口普查,该地共人口500人,而该地的面积约为106.40平方千米。同时该地也是斯特恩斯县的县治。", "id": 693895} {"src_title": "Brieföffner", "tgt_title": "開信刀", "src_document": [{"title": "Elektrische Brieföffner.", "content": "Es gibt elektrisch betriebene Geräte, die Briefe automatisch öffnen. Die Briefe werden entweder mit einer Schneide oder einer Fräse geöffnet, wobei es beim Schneiden die beiden Möglichkeiten gibt, dass der Brief entweder geschlitzt oder geschnitten wird. Beim Schneiden wird die obere Kante komplett abgeschnitten, beim Schlitzen wird nur die halbe Papierstärke \"angeschlitzt\". Während die Schneide den Vorteil hat, dass auch dickere Umschläge geöffnet werden können, besteht der Nachteil, dass die Schneide des Brieföffners den Inhalt beschädigen kann. Elektrische Brieföffner, die die Umschläge auffräsen, schonen die Inhalte.", "section_level": 1}, {"title": "Dampfbrieföffner.", "content": "Geheimdienste verwenden oft Brieföffner, die mit Hilfe von Wasserdampf die Klebefalzen eines Briefumschlags auflösen und dadurch ein vom Empfänger unbemerktes Öffnen des Briefes ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Brieföffner als Waffe.", "content": "Handelsübliche Brieföffner können auch als Stichwaffen verwendet werden. Dies sichert schon ihre Bauweise und Gestaltung. Im Deutschen Waffengesetz ist diese Einordnung als Waffenfähigkeit erläutert. So ist die Mitnahme von Brieföffnern bei Sicherheitskontrollen (z. B. in Flughäfen) nicht erlaubt. Auch dieses ergibt sich aus den Regelungen des Waffengesetzes. Selbst Brieföffner aus Kunststoffen oder Naturmaterialien (Elfenbein, Knochen usw.) können je nach Bauart als Waffe eingestuft werden. Die Klingen haben je nach Bauart die Eigenschaften (Klingenform, Klingenmaterial, Schneide und/oder Spitze (Ort) einer Stichwaffe oder eines Messers. Berühmt ist auch der Suizid mithilfe eines Brieföffners. So wählte z. B. Robert Stewart den Freitod mithilfe eines Brieföffners und Patrick Henry simulierte nach seiner berühmten Rede nach den Schlussworten „give me Liberty, or give me Death!“ einen Selbstmord mithilfe eines Brieföffners.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Brieföffner ist ein aus Griff und stumpfer Klinge bestehendes messerähnliches Gerät zum glatten Öffnen (Aufschlitzen oder – früher – Siegelablösen) von anderen wertvollen Werkstoffen. Klinge und Griff werden in der Regel auch aus unterschiedlichen Werkstoffen gefertigt.", "tgt_summary": "开信刀,又称拆信刀,是用来开启信封封口,或用来切割折叠的纸之工具,亦可用来开启包裹、纸箱等容器。", "id": 561082} {"src_title": "Dimitrovgrad (Serbien)", "tgt_title": "季米特洛夫格勒 (塞爾維亞)", "src_document": [{"title": "Bevölkerung.", "content": "Bei der Volkszählung im Jahre 2002 lebten in der gleichnamigen Gemeinde rund 12.000 Einwohner, davon 7.000 in der eigentlichen Stadt. Davon bezeichneten sich 49,68 % (47,08 % in der Stadt) als Bulgaren und 24,89 % (25,58 %) als Serben. 12,6 % (8,20 %) gaben als Nationalität „unbekannt“ an; 4 % (6,09 %) deklarierten sich als Jugoslawen. Die Stadt ist neben Bosilegrad ein Zentrum der bulgarischen Minderheit in Serbien.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf eine frühere Besiedlung der Stadt und Umgebung deuten Meilensteine und andere archäologische Funde aus der Thraken- und Römerzeit hin. In der Antike befand sich im Ort eine römische Post-Wegestation an der strategisch wichtigen römischen Straße Via Militaris (auch Via Diagonalis genannt). Im Mittelalter wird der Ort unter dem slawischen Namen \"Zaribrod\" als Wegstation und Übergang über die Nišava an der Konstantinopler Straße (\"Zarigradski drum\") erwähnt. In der Ottomanenzeit blieb Zaribrod als nächste Wegstation nach Pirot für Istanbul-Reisende bedeutend. Unter Süleyman I. wird der Ort im Jahr 1521 unter dem Namen \"Tekvur Binari\" (Kaiserlicher Brunnen) als kurzzeitige Residenz des Sultans erwähnt. G. C. von den Driesch beschreibt Zaribrod als eine Palanke, die von Derbendji bewacht wurde, um Angriffen von Heiducken zu widerstehen. Nach dem Russisch-Osmanischen Krieg 1877/78, dem Frieden von San Stefano und dem Berliner Kongress wurde Zaribrod 1878 Teil des Fürstentums Bulgarien und Zentrum eines gleichnamigen Verwaltungsbezirks. Im Serbisch-Bulgarischen Krieg 1885 war die Region von Kampfhandlungen betroffen. Die Stadt wurde am von serbischen Truppen der Donau-Division erobert. Nach der entscheidenden Schlacht bei Sliwniza wurde die Stadt am von der bulgarischen Armee zurückerobert. 1888 wurde in Zaribrod das Tschitalischte „Christo Botew“ eröffnet, im selben Jahr wurde der Ort an die Eisenbahnlinie Belgrad–Istanbul angeschlossen und ein bulgarischer Grenzbahnhof gebaut. 1892 wurde die Bulgarisch-orthodoxe Kirche zur Allheiligen Gottesmutter mit einer Ikonostase aus Kirschenholz, Fresken und Ikonen der \"Kunstschule von Samokow\" errichtet. Die Stadt wurde nach dem Ersten Weltkrieg zusammen mit anderen Gebieten im Westen des damaligen Bulgariens im Vertrag von Neuilly-sur-Seine an Jugoslawien abgetreten. 1921 hatte der Ort 3494 Einwohner. 1951 wurde der Ort nach dem bulgarischen Kommunistenführer Georgi Dimitroff benannt. 1953 hatte der Ort 2891 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Etwa 100 km nordwestlich der Stadt liegt der internationale Flughafen Niš, näher ist der Flughafen Sofia (ca. 65 km). Die Bauarbeiten zur Autobahn Niš–Dimitrovgrad, die von der Ausfahrt der Autobahn Belgrad–Preševo bei Niš weiter bis nach Sofia führen wird, sind im Gange.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dimitrovgrad (; früher \"Zaribrod\" / \"Caribrod\" / Цариброд) ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde im Südosten Serbiens, in der Nähe der Grenze zu Bulgarien.", "tgt_summary": "季米特洛夫格勒(塞尔维亚语:;保加利亚语:,译作察里布罗德)是塞尔维亚皮罗特州东部的一个城市,靠近保加利亚边境。面积483平方公里,2002年人口11,748人;市区人口6,968人。与1991年比较,保加利亚人仍占人口的相对多数。", "id": 2795473} {"src_title": "Tunja", "tgt_title": "通哈", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Tunja hat eine Ausdehnung von 121 km2 und liegt etwa 150 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bogotá. Tunja hat eine Jahresdurchschnittstemperatur von 13 °C. Die Gemeinde grenzt im Norden an Motavita und Cómbita, im Osten an Oicatá, Chivatá, Soracá und Boyacá, im Süden an Ventaquemada und im Westen an Samacá, Cucaita und Sora.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Gemeinde Tunja hat 202.996 Einwohner, von denen 195.180 im städtischen Teil \"(cabecera municipal)\" der Gemeinde leben (Stand 2019).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Präkolumbianische Ära.", "content": "Die ersten Zeugnisse der menschlichen Population auf dem Altiplano Cundiboyacense stammen aus der Zeit vor etwa 12.000 Jahren. Der Homus Tequendama bewohnte das Gebiet um 6375 v. Chr. Auf dem Gebiet der heutigen Stadt wurden viele archäologische Funde gemacht, die auf etwa 150 v. Chr. datiert werden. Im 1. Jahrtausend n. Chr. wurde das Gebiet von den Muisca bewohnt, die Chibcha sprachen und von Mittelamerika über Panama in die Andenregion emigrierten. Die Muisca entwickelten ihre eigene Religion, ihren eigenen Kalender und ihre eigene Mythologie. Diesen Mythen zufolge war es der brutale Cacique und Prophet Goranchacha, der die Hauptstadt der nördlichen Muisca von Ramiriquí nach Tunja, damals Hunza genannt, verlegte.", "section_level": 2}, {"title": "Spanische Kolonie (1539–1811).", "content": "Die Stadt wurde am 6. August 1539 von dem Spanier Gonzalo Suárez Rendón aus der bereits seit mehreren Jahrhunderten bestehenden Muisca-Siedlung \"Hunza\" heraus gegründet. 1574 wurde die heutige Kathedrale von Tunja fertig gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeitsbestrebungen.", "content": "Während der Unabhängigkeitsbestrebungen Anfang des 19. Jahrhunderts war Tunja eine Hochburg der Revolutionäre. In der Nähe von Tunja kam es 1819 zur Schlacht von Boyacá.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Tunja ist Heimatstadt der Fußballvereine Boyacá Chicó FC und Patriotas Boyacá, die beide im Estadio La Independencia ihre Heimspiele austragen, das 25.000 Zuschauern Platz bietet. Das Stadion wurde in der Regierungszeit des Diktators Gustavo Rojas Pinilla erbaut und wegen der Teilnahme von Boyacá Chicó an der Copa Libertadores 2009 umfassend modernisiert. In Tunja wurden 2006 die Leichtathletik-Südamerikameisterschaften veranstaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Partnerstädte Tunjas sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Tunja [] ist die Hauptstadt und eine Gemeinde \"(municipio)\" des Departamentos Boyacá, Kolumbien. Die Stadt liegt auf einer Hochfläche am Westrand der Ostkordillere der Anden auf einer Höhe von etwa 2800 m. Sie ist damit – noch vor Bogotá – die höchstgelegene Großstadt Kolumbiens.", "tgt_summary": "通哈(西班牙语:Tunja)是哥伦比亚,博亚卡首都。它位于安第斯山脉的东部山脉,130公里东北部波哥大。是主要的文化中心,商业和大学,以及作为实体和国家各级部门和机构的网站。城市是一个历史文化区的主机,如国际文化节活动。通哈是家庭对前哥伦布时期和西班牙殖民无数已申报国家文物建筑。它是家庭主要的学术和科研机构。2010年在哥伦比亚被认为是最安全的城市根据由国际预防犯罪中心的报告。", "id": 1760388} {"src_title": "Yuan An", "tgt_title": "袁安", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Leben und Laufbahn.", "content": "Yuan An wurde in Ruyang () in der Ru'nan-Kommandantur (; beim heutigen Shangshui, Provinz Henan) als Spross einer Adelsfamilie geboren. Sein Großvater Yuan Liang (), der seit 25 n. Chr. in der Verwaltung tätig war, unterrichtete ihn mit seinem \"Buch der Wandlungen\". Yuan An machte sich durch seine Gelehrsamkeit in seiner Heimat bald einen Namen. Nachdem er Erfahrung in Verwaltungstätigkeiten gesammelt hatte, wurde er am 14. April 60 vom Magistrat zu Ruyang zum „Xiaolian“ () ernannt und zog nach Luoyang, um am Kaiserhof zu dienen. Im Jahre 62 verließ er die Hauptstadt wieder und bekleidete acht Jahre lang das mindere Amt des Aufsehers und später Verwalters der östlichen Provinzen. Am 2. Februar 70 wurde Yuan An zum Großverwalter der Chu-Kommandantur ernannt und erhielt den Auftrag, Liu Ying, den Prinzen von Chu, zu überwachen. Dieser wurde der Ketzerei und des Verrats beschuldigt. Nach dem Ende der Nachforschungen und dem Tod Liu Yings im folgenden Jahr war Kaiser Ming sehr zufrieden mit Yuan An und berief ihn am 18. September 74 in die Hauptstadt zurück. Dort verlieh er ihm den Titel \"Intendant von He'nan\", der mit exekutiven Verantwortungen in der Hauptstadtregion verbunden war. Das \"Buch der Späteren Han\" bemerkt zu seiner Position: \"„Die großen Herren der Hauptstadt achteten ihn, und sein Name hatte am Kaiserhof Gewicht.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Am Kaiserhof und der Nordgrenze.", "content": "Am 12. August 83 wurde Yuan An zum \"Großen Kutscher\" befördert und war damit einer der Neun Minister. In den folgenden Jahren spielte er bei den außenpolitischen Diskussionen am Hofe eine wichtige Rolle und nahm intensiv Einfluss auf die Entscheidungen des Kaisers in Bezug auf die Nordgrenze, um die Position des Han-Reiches gegenüber den nördlichen Nachbarn zu betonen. Im Jahre 85 plädierte er auf einer Versammlung für eine diplomatischere Politik gegenüber den Xiongnu, musste allerdings den Widerstand des Großkommandanten Zheng Hong () und des \"Arbeitsministers\" Diwu Lun () hinnehmen. Yuan An betonte insbesondere die Bedeutung von Heiratsallianzen und Geiselnahmen. Im nächsten Jahr beförderte ihn Kaiser Zhang zum Arbeitsminister anstelle Diwu Luns, und am 31. Juli 87 zum Minister des Überflusses. Nach dem Tod Kaiser Zhangs im Jahre 88 und der Krönung seines zehnjährigen Sohnes veränderte sich die politische Landschaft rapide. Die Regenten des jungen Kaisers, Kaiserinmutter Dou und ihr Bruder Dou Xian, drängten auf eine aggressivere Politik gegen die Xiongnu und rüsteten zum Krieg. Yuan An reichte mit dem Großkommandanten Su You, Arbeitsminister Ren Wei () und den Neun Ministern eine Denkschrift ein, in der er einen Feldzug gegen den Norden verurteilte. Sein Argument war, dass durch eine so ferne Expedition nur notwendige Ressourcen verbraucht würden, zumal die Xiongnu sich seit langer Zeit ruhig verhielten. Aber Kaiserinmutter Dou schickte auch gegen seinen und der Minister Widerstand eine dreizügige Expeditionsstreitmacht nach Norden. Im Sommer 89 besiegte die Armee den Nördlichen Chanyu beim Berg Jiluo und verfolgten ihn westwärts bis zum Altai. Durch die Vernichtung der Nördlichen Xiongnu in einer zweiten Offensive im Jahr 91 entstand im Norden ein Machtvakuum, um das die chinesischen Dynastie zwei Jahrhunderte lang kämpfen würden. Yuan An starb im Jahr 92. Wenige Monate später fiel die Dou-Sippe einem Staatsstreich Kaiser Hes zum Opfer, der Yuan An postum ehrte und seinem ältesten Sohn Yuan Shang () einen Posten in der Hauptstadt gab. Yuan Ans zwei jüngere Söhne Yuan Jing () und Yuan Chang () wurden sogar Großverwalter und Arbeitsminister. Drei Generationen nach Yuan An sollte sich die Yuan-Sippe aus Ru'nan zu einem großen Machtfaktor im nördlichen China entwickeln, der hohe Posten innehatte und auf die Oberschicht großen Einfluss nahm. Nach dem Zusammenbruch der Han-Herrschaft im Jahre 189 entwickelten sich Yuan Ans Altenkel Yuan Shao und Yuan Shu zu mächtigen Warlords.", "section_level": 2}, {"title": "Die Yuan-An-Stele.", "content": "Im Jahre 1929 wurde im Yanshi-Bezirk () in der Provinz Henan eine Stele freigelegt, die Schlüsseldaten zu Yuan Ans Leben enthält. Sie wurde um das Jahr 117 errichtet, ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod, und ist damit der früheste Beweis für monumentale Stelen in China. Die 137,5 cm hohe und 71,5 cm breite Stele befindet sich heute im Provinzialmuseum Henan. Die erwähnten Daten zu Ämtern und Tod des Yuan An sind nicht im \"Buch der Späteren Han\" verzeichnet. Eine ähnliche Stele für Yuan Ans Sohn Yuan Chang wurde 1923 gefunden. Die beiden Stelen wurden an derselben Stelle errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yuán Ān (), Hofname Shàogōng (; † 9. April 92 n. Chr.), war ein chinesischer Gelehrter, Verwaltungsbeamter und Politiker der Han-Dynastie. Er diente am Hof der Kaiser Zhang und He. Mit ihm begann der Aufstieg der Yuan-Familie aus Ru'nan zu einer der mächtigsten Sippen der Han-Dynastie.", "tgt_summary": "袁安(1世纪-?-92年-4月9日),字邵公,汝南郡汝阳县(今河南省商水县)人。中国东汉初期的政治家。少传祖父袁良学,习《孟氏易》。后获举孝廉,先后任河南尹等职,最终官至司徒,并在和帝时期与专权的外戚窦氏抗衡。其后代于东汉一朝亦十分显赫,多人担任三公。", "id": 1352810} {"src_title": "Loop device", "tgt_title": "Loop设备", "src_document": [{"title": "Beispiele.", "content": "Das Einhängen eines Festplattenabbilds in den Dateibaum erfordert im Prinzip zwei Schritte: Diese beiden Schritte können entweder getrennt erfolgen oder durch Angabe entsprechender Optionen mit einem einzigen Aufruf des Dienstprogrammes codice_2 gemeinsam durchgeführt werden. Der erste Schritt kann mit dem Kommando codice_1 unter Linux oder codice_5 unter SunOS ausgeführt werden. Wenn codice_6 eine normale Datei ist, die ein Abbild mit einem Dateisystem enthält, und codice_7 ein Verzeichnis auf einem Linux-Computer ist, kann der Systemverwalter (Super user) folgende Kommandos ausführen: Das erste Kommando verknüpft den Loop-Geräteknoten codice_8 mit der normalen Datei codice_6. Das zweite Kommando hängt dieses Pseudogerät an der Stelle codice_7 in den Dateibaum ein, so als wäre codice_8 eine ganz normale Festplatte oder ein Festplattenabschnitt (Partition). Das Dienstprogramm codice_2 ist in der Lage, die gesamte Prozedur in einem einzigen Schritt ausführen: Ausgehängt werden kann das Gerät in beiden Fällen über den Befehl", "section_level": 1}, {"title": "Microsoft Windows.", "content": "Für Windows existieren z. B. das quelloffene \"WinCDEmu\" oder die proprietäre Freeware \"Daemon Tools\". Diese emulieren ausschließlich CD- bzw. DVD- bzw. Blu-ray-Laufwerke und somit – anders als das – keine beliebigen Massenspeicher, wie Festplatten oder USB-Sticks. Die Daten können allerdings in verschiedenen Image-Formaten vorliegen, etwa wie sie von verschiedenen Windows-Brennprogrammen erzeugt werden. Ab Windows 8 sind ISO-Dateien ohne zusätzliche Programme direkt einbindbar. Die Freeware \"OSFMount\" kann auch Festplatten-Images (z. B. von Unix-dd) einbinden. Ab Windows 7 kann Festplattenabbildern im Virtual-Hard-Disk-Format über die Datenträgerverwaltung ein Laufwerksbuchstabe zugewiesen werden. U. a. mit dem Hilfsprogramm \"VHD tool\" können Rohdatenabbilder in das VHD-Format konvertiert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter unixoiden Systemen ist ein (oder auch ) ein virtuelles Blockgerät, das keinem physischen Gerät entspricht, sondern als zugrundeliegenden Speicher eine Datei nutzt. Da der Betriebssystemkernel nur Dateisysteme einhängen (mounten) kann, die sich auf Blockgeräten befinden, werden Loop-Geräte in der Regel genutzt, um als Dateien vorliegende Dateisystem-Abbilder einzubinden.", "tgt_summary": "/dev/loop(或称vnd (vnode disk)、lofi(循环文件接口))在类Unix系统中是一种伪设备,这种设备使得文件可以如同块设备一般被访问。", "id": 1666759} {"src_title": "Woodward-Hoffmann-Regeln", "tgt_title": "分子轨道对称守恒原理", "src_document": [{"title": "Regel.", "content": "Die Woodward-Hoffmann-Regel lässt sich recht einfach ausdrücken: Die Woodward-Hoffmann-Regeln gelten für konzertierte Reaktionen, an denen π-Orbitale beteiligt sind. Sie gelten nicht für Reaktionen, die über reaktive Zwischenstufen oder über Radikalmechanismen ablaufen. Die Bedeutung der Woodward-Hoffmann-Regeln ist, dass sie nicht nur die π-Orbitale betrachtet, sondern deren Vorzeichen während des Reaktionsverlaufs berücksichtigt. Grundsätzlich sind bindende Wechselwirkungen, und damit eine spätere chemische Bindung, nur zwischen Orbitallappen mit gleichem Vorzeichen möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Konzertierte Reaktionen.", "content": "Konzertierte Reaktionen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in einem Schritt ablaufen. Das Lösen der alten und das Knüpfen der neuen Bindung erfolgt in einem einzigen Schritt, aber nicht zwingend synchron. Demnach gibt es bei konzertierten Reaktionen keine Zwischenprodukte, sondern nur Übergangszustände. Entlang der Reaktionskoordinate hat ein Zwischenprodukt ein lokales Energieminimum, der Übergangszustand dagegen ein Energiemaximum. Zwischenprodukte können in der Regel abgefangen und isoliert werden, Übergangszustände nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Cycloadditionen.", "content": "Zwei Moleküle mit je einem π-System reagieren unter Ausbildung eines neuen Cyclus (Ringschluss).", "section_level": 2}, {"title": "Elektrocyclische Reaktionen.", "content": "Am Ende eines linearen Systems von π-Elektronen bildet sich eine σ-Bindung aus, das π-System wird um eine π-Bindung verkürzt (elektrocyclischer Ringschluss) oder umgekehrt: Am Ende eines cyclischen Systems von π-Elektronen, unterbrochen durch drei σ-Bindungen, wird die mittlere σ-Bindung gebrochen, das π-System wird um eine π-Bindung verlängert (elektrocyclische Ringöffnung).", "section_level": 2}, {"title": "Sigmatrope Umlagerung.", "content": "Sigmatrope Umlagerungen sind ein Spezialfall einer pericyclischen Reaktion. Das Elektronensystem der Verbindung wird umgeordnet. Ein mit einer σ-Bindung an das System gebundener Substituent wandert entlang des π-Systems.", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Regeln.", "content": "Die Regeln für elektrocyclische Reaktionen lauten folgendermaßen:", "section_level": 1}, {"title": "Kon-/disrotatorische Drehung.", "content": "Diese Begriffe beschreiben die Drehung der an der entstehenden/öffnenden Bindung beteiligten π-Molekülorbitale. Bei einer konrotatorischen Drehung ist der Drehsinn der beiden Orbitale identisch, bei einer disrotatorischen Drehung entgegengesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 1965 von Robert B. Woodward und Roald Hoffmann entwickelten Woodward-Hoffmann-Regeln erlauben Aussagen über den Verlauf und die Produkte von pericyclischen Reaktionen. Zu ihnen zählen elektrocyclische Reaktionen, sigmatrope Umlagerungen und Cycloadditionen. Es wird in den Regeln berücksichtigt, dass die Reaktion entweder thermisch oder photochemisch verlaufen kann. Hoffmann wurde für diese Arbeiten zusammen mit Fukui Kenichi 1981 mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt.", "tgt_summary": "分子轨道对称守恒原理(伍德沃德-霍夫曼规则),是凭借轨道对称性来判断周环反应产物立体化学性质的一套规则,由罗伯特·伯恩斯·伍德沃德和罗德·霍夫曼于1965年提出。它主要用于分析电环化反应、环加成反应和σ迁移反应,运用前线轨道理论和能级相关理论来分析周环反应,总结出其立体选择性规则,并根据这些规则判断周环反应是否可以进行,以及反应的立体化学特征。", "id": 1671981} {"src_title": "Olympia Mancini", "tgt_title": "奥兰普·曼奇尼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Olympia war die Tochter des Michele Lorenzo Barone di Mancini sowie der Geronima Mazarini und damit Nichte des Kardinals Jules Mazarin. Sie wuchs zusammen mit dem zwei Jahre älteren König Ludwig XIV. von Frankreich im Palais Royal auf und wurde eine enge Vertraute des jugendlichen Königs. 1657 wurde sie mit dem als gutartig beschriebenen Eugen Moritz von Savoyen-Carignan verheiratet, der den Titel seiner Mutter (einer Condé), Graf von Soissons, trug. Drei Jahre später wurde sie Oberintendantin im Hofstaat der Königin Marie Therese. Die Gunst Ludwigs XIV. hielt bis 1665 an, als Olympia mit einer Intrige die Beziehung des Königs mit Louise de La Vallière publik machte. Acht Jahre später wurde sie Witwe. Im Jahr 1679 wurde sie im Prozess der Giftaffäre um die La Voisin schwer belastet. Sie stand unter dem Verdacht, ihren Mann vergiftet zu haben, und floh im Januar 1680 mit ihren Kindern nach Holland. Doch auch dort wurde sie als Giftmörderin beschimpft und musste vor der aufgebrachten Bevölkerung durch den Gouverneur der spanischen Niederlande unter Schutz gestellt werden. Olympia reiste viel, unter anderem lebte sie eine Weile in Madrid, um eine Braut für einen ihrer Söhne zu finden, geriet dort aber unter Verdacht, der am 12. Februar 1689 verstorbenen spanischen Königin Marie Louise ein tödliches Gift beigebracht zu haben. Bis zu ihrem Tod kehrte sie nicht mehr nach Frankreich zurück, und ihr Sohn heiratete nie. Einer ihrer anderen Söhne, der berühmte Prinz Eugen, zwang als österreichischer General Ludwig XIV. im Spanischen Erbfolgekrieg in die Knie. Ihre Kinder mit Eugen Moritz, um die sie sich kaum kümmerte, waren: Nur Olympias ältester Sohn heiratete, allerdings weit unter seinem Stand, woraufhin ihn seine Mutter enterbte. Der Titel Soissons erlosch 1734 mit seinem Enkel. Prinz Eugen hatte ihn nie geführt, denn er wollte mit Frankreich nichts tun haben. Siehe auch Haus Mazarin-Mancini", "section_level": 1}], "src_summary": "Olympia Mancini (* 1639 in Rom; † 9. Oktober 1708 in Brüssel) war eine der sogenannten Mazarinetten (französisch: \"Mazarinettes\") und Mätresse des französischen Königs Ludwig XIV. Durch Heirat mit Eugen Moritz von Savoyen-Carignan war sie ab 1657 Comtesse de Soissons.", "tgt_summary": "奥林匹娅·曼奇尼,苏瓦松伯爵夫人(,1638年-7月11日-1708年-10月9日),是法国枢密院首席大臣、红衣主教儒勒·马扎然的侄女,被指控参与了法国宫廷的投毒事件。", "id": 1334872} {"src_title": "Siegfried Sassoon", "tgt_title": "齐格弗里德·沙逊", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Siegfried Sassoon wuchs in einer ländlichen neugotischen Villa auf, die zuvor dem Künstler Harrison Weir gehört hatte und nach ihm „Weirleigh“ benannt wurde. Väterlicherseits entstammte er der angesehenen jüdischen Kaufmannsfamilie Sassoon. Seine Mutter, Theresa Thornycroft (1853–1947), Tochter von Mary Thornycroft, stammte aus einer anglokatholischen Künstlerfamilie. Sassoon verließ das Clare College in Cambridge, wo er zwischen 1905 und 1907 Jura und Geschichte studierte, ohne Abschluss, und lebte von einem Einkommen, das er aus Vermögen bezog, bei seiner Mutter in Kent. Seine Tage verbrachte er im Winter mit Jagden, und im Sommer spielte er Cricket; nebenbei schrieb er Gedichte, die unter Pseudonym und nur in kleinen privat gedruckten Auflagen verbreitet wurden. In den ersten Augusttagen des Jahres 1914 meldete er sich freiwillig zum Kriegseinsatz. Im Mai 1915 kam er als Offizier der Royal Welsh Fusiliers nach Frankreich, dort befreundete er sich mit Robert Graves, der sich ebenfalls freiwillig gemeldet hatte. Beide Männer verband die Liebe zur Lyrik, die sie beide während ihres Dienstes an der Front verfassten, und die Bekanntschaft mit Edward Marsh. Sassoon hatte Marsh vor Kriegsausbruch 1914 in London getroffen und war von diesem als kommendes Dichtertalent ermutigt worden, weiter zu schreiben. In der Sammlung \"Georgian Poetry 1916–17\" (1917) veröffentlichte Marsh Gedichte Sassoons neben denen von Graves und verhalf beiden zu öffentlicher Beachtung als große junge Dichter. Sassoon war zeitgenössischen Berichten zufolge ein tapferer Soldat, allerdings setzte er sich oftmals unnötigen Gefahren aus und vernachlässigte damit nach Ansicht seiner Vorgesetzten seine Pflichten als Offizier. Trotzdem wurde ihm am 27. Juli 1916 das Military Cross (MC), eine der höchsten Tapferkeitsauszeichnungen der Britischen Armee, verliehen. Sassoon wurde mehrfach verwundet und kam zur Behandlung zurück nach England. Nach einem solchen Genesungsaufenthalt in England weigerte er sich mit einem öffentlichen Bekenntnis gegen den Krieg, an die Front zurückzukehren, und schleuderte sein Military Cross in den River Mersey. Statt den bekannten Krieger zu bestrafen, entschloss sich das Kriegsministerium, ihn als „nicht mehr kriegsverwendungsfähig“ in ein Lazarett für traumatisierte Offiziere, die Opfer des sogenannten shell-shock, zu verlegen. Im Lazarett in Edinburgh traf Sassoon nicht nur auf den ihm sehr wohlgesinnten Arzt William Halse Rivers, sondern auch auf Wilfred Owen. Sassoon hatte sich zu jenem Zeitpunkt bereits einen Namen als Kriegsdichter gemacht, und der noch unbekannte Owen fand in ihm einen Förderer. Sassoon kehrte, ohne grundsätzlich seine Einstellung zum Krieg zu ändern, an die Front zurück. Obwohl Sassoon sich etwa zu der Zeit, als er Cambridge verließ, mit seiner Homosexualität abgefunden hatte, heiratete er im Dezember 1933 Hester Gatty; das Paar bekam 1936 einen Sohn, George († 2006), und wurde 1945 geschieden. Seine Kriegserlebnisse im Ersten Weltkrieg verarbeitete Sassoon in seinen frühen Werken wie \"The Old Huntsman\" (1917), \"Counter-Attack\" (1918) und \"Satirical Poems\" (1926). Seine halbfiktive Autobiographie \"The Complete Memoirs of George Sherston\" (1937) war in drei Teile geteilt: \"Memoirs of a Fox-Hunting Man\" (1928), der 1929 den Hawthornden-Preis gewann, \"Memoirs of an Infantry Officer\" (1930) sowie \"Sherston's Progress\" (1936). Danach folgten weitere autobiographische Werke wie \"The Old Century\" (1938), \"The Wealth of Youth\" (1942) sowie \"Siegfried’s Journey 1916–20\" (1945). Daneben verfasste er 1948 eine Biographie des britischen Erzählers George Meredith. Seine späten Gedichte wie \"Vigils\" (1935) und \"Sequences\" (1956) sind überwiegend spirituell. 1957 konvertierte er zum römisch-katholischen Glauben. Sassoon war eine der Hauptfiguren einer Roman-Trilogie von Pat Barker (\"Niemandsland\", \"Das Auge in der Tür\" und \"Die Straße der Geister\"). Diese behandelt Sassoons Zeit in dem Lazarett für traumatisierte Offiziere und lässt ihn auf Robert Graves und Wilfred Owen treffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Siegfried Loraine Sassoon CBE, MC (* 8. September 1886 in Matfield, Kent; † 1. September 1967 in Heytesbury, Wiltshire) war ein britischer Dichter und Erzähler.", "tgt_summary": "齐格弗里德·洛林·沙逊又译为西格夫里·萨松(英语:Siegfried Loraine Sassoon,1886年-9月8日-1967年-9月1日),英国诗人、小说家。以反战诗歌和小说体自传而著名。第一次世界大战时在军中服役,期间写有尖刻的反战讽刺诗作,如《老猎人》和《反攻》等。半自传性三部曲《猎狐人回忆录》、《步兵军官的回忆》和《谢斯顿的历程》,缅怀英格兰乡村生活,叙述作者参加第一次世界大战的经历。后三书合并出版,题名《乔治·谢斯顿的回忆全录》。诗歌作品还有《诗集》和《通往和平之路》。", "id": 2872610} {"src_title": "Alexandra Nikolajewna Romanowa", "tgt_title": "亞歷山德拉·尼古拉耶夫娜女大公 (黑森-卡塞爾王妃)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alexandra, im Familienkreis „Adini“ genannt, war das vierte Kind und Lieblingstochter des Zaren Nikolaus I. von Russland (1796–1855) und Alexandra Fjodorowna, seiner deutschstämmigen Frau geb. Prinzessin Charlotte von Preußen (1798–1860), älteste Tochter des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. und der Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz. Sie war auch eine Urenkelin der Zarin Katharina II. der Großen. Am heiratete Alexandra in Sankt Petersburg Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen-Rumpenheim (1820–1884), den einzigen Sohn des Landgrafen Wilhelm von Hessen-Rumpenheim und dessen dänischer Gemahlin Louise Charlotte. Da der Schwiegersohn zu diesem Zeitpunkt der einzige legitime Aspirant der Kurwürde des Hauses Hessen-Kassel war – eine Option, die sich letzten Endes wegen der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 nicht mehr umsetzen ließ – erhoffte sich Zar Nikolaus I. von dieser Heirat für seine Tochter die künftige Rolle als Gemahlin des Kurfürsten von Hessen-Kassel. Die Ehe dauerte nur gut ein halbes Jahr. Kurz vor ihrer Hochzeit war Alexandra bereits an Tuberkulose erkrankt; bald darauf wurde sie schwanger. Drei Monate vor dem eigentlichen Geburtstermin gebar sie einen Sohn, Friedrich Wilhelm Nicolaus. Wie der neugeborene Prinz starb auch Alexandra noch am Tag der Entbindung. Sie wurde in der St. Peter und Paul Festung in Sankt Petersburg beigesetzt. Ihr Sohn liegt bei Rumpenheim begraben. Im Jahr 2000 wurde zum Gedenken an Alexandra im Garten des Schlosses Peterhof bei St. Petersburg eine Bank mit einer kleinen Büste der Großfürstin errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Erwähnenswertes.", "content": "In einer Sonderausstellung im Kunstgewerbemuseum Berlin 1997 und im Schloss Fasanerie 1998 wurden Silber- und Gobelinarbeiten, Stoffe und Tischdecken, Kupferstiche sowie übrige Gegenstände aus der Aussteuer gezeigt, die der Zar seiner Tochter mitgab. Aus der Dimension der in einem Katalog dokumentierten kostspieligen und aufwändig hergestellten Mitgift erschließt sich die große Bedeutung, die der Zar einer standesgemäßen Repräsentation seines Hofes im Kurfürstentum Hessen und der Zukunft seiner Tochter beimaß, sowie die Tragik des frühen Todes der jungen Großfürstin im Alter von 19 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Großfürstin Alexandra Nikolajewna () von Russland (* in Sankt Petersburg; † in Zarskoje Selo) war ein Mitglied der kaiserlichen Familie aus dem Hause Romanow-Holstein-Gottorp und war durch Heirat Erbprinzessin von Hessen-Kassel zu Rumpenheim.", "tgt_summary": "亚历山德拉·尼古拉耶夫娜女大公(英语:Grand Duchess Alexandra Nikolaevna of Russia,1825年-6月24日-1844年-8月10日),是俄罗斯帝国女大公和黑森选侯国亲王妃。", "id": 318286} {"src_title": "Banca Monte dei Paschi di Siena", "tgt_title": "锡耶纳牧山银行", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Bank wurde 1472 in Siena als ein Monte di Pietà unter dem Namen Monte Pio gegründet und erhielt 1624 den heutigen Namen. Sie diente zunächst der Vergabe von Kleinkrediten gegen Zinsen, die niedriger waren als sonst üblich. 1568 kam es zu einer ersten Reform; 1624 wurden die Statuten erneut geändert. Großherzog Ferdinand II. besicherte die Bank mit staatlichen Einnahmen aus den Domänenweiden in der Maremma, den sogenannten \"Paschi\". Zugleich dehnte das Haus seine Aktivitäten auf Gebiete außerhalb Sienas in die Toskana aus Einige Jahre nach der Gründung intensivierte sich die künstlerische Ausstattung des Hauptgebäudes. So wurde 1481 Benvenuto di Giovanni († 1518) beauftragt, ein Madonnen-Gemälde für den Palazzo Salimbeni anzufertigen. Anlässlich besonderer Ereignisse kamen weitere Werke hinzu, wie der Tote Christus von Lorenzo Rustici, die Abnahme Christi vom Kreuze von Arcangelo Salimbeni oder \"Jakobs Söhne\" von Francesco Vanni. 1644 sollte Raffaello Vanni eine Madonna mit Kind für den Eingang zur Kanzlei malen. Mit einer Leinwand von Valerio Adami mit einer Allegorie auf die Entstehung des Monte dei Paschi, wurde diese Tradition im Rahmen des neu gestalteten Centro Direzionale wiederaufgenommen. Damit wollte das Haus seinen Einsatz für das künstlerische und kulturelle Erbe Sienas untermauern. Daher wurden gezielt Werke der Sieneser Schule aus dem 14. und 15. Jahrhundert gekauft; der Salimbeni-Palast gilt als eines der herausragenden Museen der Stadt. Mit der Gründung des Königreichs Italien galt die Banca MPS als eines der Fundamente zur Finanzierung der Staatsausgaben und gab erstmals Bodenkredite aus (credito fondiario). Zwischen 1907 und 1930 entstanden Zweigstellen in Empoli, Florenz, Perugia, Neapel und Rom. Zugleich unterstützte der Monte die Gründung der Banca Toscana. 1936 wurde die Banca MPS durch ein Gesetz (‚legge bancaria‘) ein ‚Istituto di credito di diritto pubblico‘. 1990 ermöglichte ein Gesetz (‚legge Amato‘) diesen Instituten unter anderem eine Änderung ihrer Rechtsform. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang die Expansion in die bedeutenden Finanzzentren New York, Singapur, Frankfurt und London. 1990 bis 1994 gelang es der Bank als erster in Italien, sich im Banken-Versicherungsgeschäft anzusiedeln. Dazu entstand \"MontePaschi Vita\". Zudem erwarb sie das \"Istituto Nazionale per il Credito Agrario\" (INCA) und 1992 \"Mediocredito Toscano\". Diese beiden Bereiche für mittelgroße und langfristige Kredite wurden als \"MPS Banca per l’Impresa\" zusammengefasst. Diese erwirbt Anteile an ausländischen Banken in Belgien, in der Schweiz und in Frankreich. Am 8. August 1995 dekretierte der Finanzminister (Ministro del Tesoro) die Gründung zweier Einrichtungen, nämlich der \"Fondazione Monte dei Paschi di Siena\" und der \"Banca Monte dei Paschi di Siena S.p.A.\" Die Banca war dabei für Versicherungs- und Bankgeschäfte zuständig, die Stiftung hingegen für wohltätige, aber auch für wissenschaftliche und Unterrichtsvorhaben sowie für Gesundheits- und Kunstprojekte. Kernbereich ist dabei die Stadt Siena mit der gleichnamigen Provinz. 1999 ging die Bank an die Mailänder Börse. In den Jahren 2000 bis 2005 erwarb sie mehrere Kreditinstitute mit starker lokaler Bindung, wie die \"Banca Agricola Mantovana\" mit dem Schwerpunkt Mantua. 2007 kaufte sie 55 % der auf kleine und mittlere Unternehmen spezialisierten \"Biverbanca - Cassa di risparmio di Biella e Vercelli\", die etwa 700 Beschäftigte und 105 Filialen im Piemont, in der Lombardei, in Latium und im Aostatal aufwies. 2008 erwarb sie die Banca Antonveneta, wobei Schmiergelder gezahlt wurden, Das Kernhaus konzentrierte sich zunehmend auf Unternehmenskredite und auf Fragen der Corporate Finance. Im Rahmen der globalen Finanzkrise kam auch der „Monte dei Paschi“ in finanzielle Schwierigkeiten, ausgelöst durch riskante und fragwürdige Geschäfte, wie etwa die Übernahme der Bank Antonveneta für 17 Milliarden Euro. Der Monte wurde, um einen Bankrott abzuwenden, mit vier Milliarden Euro Staatshilfen gestützt. Diesbezüglich kam es auch zu Kritik an EZB-Chef Mario Draghi, der im betreffenden Zeitraum Chef der italienischen Notenbank und dadurch der höchste Bankenkontrolleur des Landes gewesen war. Die Bank nahm ein staatliches Rettungsdarlehen von 4,1 Milliarden Euro in Anspruch, das allerdings damit verbunden war, sich in eine staatliche Beteiligung umzuwandeln, falls es der Bank nicht bis 2014 gelungen sein sollte, eine Kapitalerhöhung um 3 Milliarden Euro zu bewerkstelligen. Die Aktionäre stimmten auf Empfehlung des Managements dieser Kapitalerhöhung im Januar 2014 am letzten Wochenende 2013 zu, jedoch akzeptierte die Stiftung diese Lösung erst für die Zeit nach dem 12. Mai 2014, weil sie die Zwischenzeit zum Verkauf oder zur Reduzierung ihres Anteils nutzen wollte. Die Zahl der Beschäftigten war rückläufig. Im Jahr 2011 hatte man noch 31.170 und im Folgejahr 30.265 Mitarbeiter gezählt, 2013 waren es noch 28.417, 2014 fiel ihre Zahl auf 25.961 und 2015 auf 25.731. Mitte 2016 wies das Haus faule Kredite in Höhe von 47 Milliarden Euro auf. Am 16. Dezember 2016 wies das Haus nur noch 10,6 Milliarden Euro liquide Mittel aus. Eine geplante Kapitalerhöhung, um Verluste bei der Auslagerung fauler Kredite auszugleichen, scheiterte am 22. Dezember 2016. Von den avisierten 5 Milliarden Euro konnten nur 2 Milliarden bereitgestellt werden. Daraufhin stützte die Regierung, die sich bereits am 20. Dezember durch das Parlament eine Kreditaufnahme von bis zu 20 Milliarden Euro hatte genehmigen lassen, um angeschlagene Banken im Notfall retten zu können, den Monte dei Paschi zum dritten Mal. Mit dem Fonds \"Atlante\" rettete der italienische Staat das Kreditinstitut mit Genehmigung der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB), da viele Privatanleger in Aktien oder Anleihen investiert hatten. Die staatliche Beteiligung liegt mittlerweile bei 53,3 Prozent. Im Zuge der staatlichen Unterstützung wurden Anfang August 2017 neue Aktien ausgegeben. Die Aufsicht der Borsa Italiana ließ die Aktie zum 25. Oktober 2017 wieder zum Handel zu. Die Bank wurde von der EZB wieder als solvent erklärt. Um bis 2021 wieder rentabel zu werden, sollen 600 der 2000 Filialen geschlossen sowie jede fünfte Stelle gestrichen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Anteilseigner.", "content": "Veröffentlichungspflichtig sind nur Anteilseignerschaften über 3 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) ist ein italienisches Kreditinstitut mit Sitz in Siena. Sie gilt als die älteste noch existierende Bank der Welt.", "tgt_summary": "锡耶纳牧山银行(Banca Monte dei Paschi di Siena S.p.A. ;缩写:BMPS、MPS)是意大利的一家银行,总部位于锡耶纳。其历史可以追溯到1472年()成立的一家当铺,现在的锡耶纳牧山银行则创始于1624年(),是世界上最古老或至少第二古老的银行,也是意大利第三或第四大商业和零售银行。2016年至2017年遭遇经融危机,在意大利政府注资纾困后得以缓解。", "id": 1796121} {"src_title": "Clerks II", "tgt_title": "瘋狂店員2", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Verkäufer Dante Hicks und sein Freund Randal vom Videoverleih nebenan haben die 13 Jahre seit den Ereignissen im letzten Film damit verbracht, im „Quick Stop“ weiter über Leben, Tod, Sex und \"Star Wars\" zu philosophieren. Doch eines Morgens, irgendwo in einer Vorstadt in New Jersey, als Dante wie immer die Eisenrollläden des Convenience Shops hochzieht, brennt das Geschäft lichterloh, und obwohl die Feuerwehr schnell vor Ort ist, kann sie nichts mehr für den „Quick Stop“ und die Videothek tun. Trotz verlorener Lebensgrundlage beider Männer finden sie schnell neue Beschäftigung im Fast-Food-Restaurant „Mooby’s“, wo mit dem Slogan „I’m Eating It“ geworben wird. Selbst die Drogendealer Jay und Silent Bob, die sonst vorm „Quick Stop“ standen, sind mit umgezogen und stehen nun vor dem Graffiti-Spruch „Eat Pussy“, den Randal an die Wand geschrieben hat. Dante plant unterdessen, gemeinsam mit seiner Verlobten Emma nach Florida zu ziehen und als Geschäftsführer in einem Autowaschsalon von Emmas Vater zu arbeiten. Jedoch wird er an seinem letzten Tag im „Mooby’s“ mit allerlei Dingen konfrontiert, die er an New Jersey mag. Hin- und hergerissen wird ihm seine Liebe zu seiner Chefin Becky klar, die ihm später eröffnet, dass sie schwanger von ihm sei. Dante kann sich zwischen den Frauen nicht entscheiden, da Emma sein „goldenes Los“ ist, um aus New Jersey raus zu kommen, und Becky schwanger ist und er sie auch liebt. Randal organisiert derweil eine Abschiedsparty für Dante. Im Internet findet er schon bald das Angebot von „Kinky Kelly and the Sexy Stud“, eine sodomitische Sexshow zwischen einem Esel und einem Mann (Randal dachte aber, dass es sich bei Kinky Kelly um eine Frau handelt). Jay, Silent Bob, Dante Hicks und Randal Graves werden festgenommen, nachdem Dante der Polizei fälschlicherweise Feuer im Restaurant meldet. Dante und Randal streiten in der Zelle über Dantes Wegzug aus New Jersey. Als Ergebnis dieses Streits beschließen beide sich 50.000 $ von Jay und Silent Bob zu leihen (unter der Bedingung auf Lebenszeit das Verweilrecht vor dem „Quick Stop“ zu erhalten und dealen zu dürfen) und den „Quick Stop“ wieder zu eröffnen. Sie renovieren den „Quick Stop“ und stellen Elias ein, ihren Kollegen aus dem „Mooby’s“.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Mark Bell schrieb auf www.filmthreat.com, dass der Film das Leben und die vertanen Chancen der Menschen nach dem dreißigsten Lebensjahr thematisiere. Der Regisseur und Drehbuchautor Kevin Smith erreiche das „perfekte“ Gleichgewicht zwischen dem Humor und dem Herz. James Berardinelli schrieb auf \"ReelViews\", dass der Film zwar amüsant sei, aber nicht das Niveau des ersten Films erreiche. Er lobte das Spiel von Rosario Dawson. Volker Marquardt schrieb in \"TV digital\" im Juli 2007, dass der Film manchmal zu quatschig sei, aber die Schauspieler seien in Topform und die Gags würden im Minutentakt kommen. Es sei eine gelungene Popkultur-Komödie über Freunde, Filme und wahre Liebe. Das Lexikon des internationalen Films fand, dass „die Konstellation des ersten Teils nur unwesentlich“ variiert worden sei. Auch den Figuren fehle jegliche Entwicklung, daher sei die Wiederbegegnung mit ihnen enttäuschend, „zumal man den Humor und Ideenreichtum des Originals vermisst“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Kevin Smith gewann im Jahr 2006 den Publikumspreis des \"Edinburgh International Film Festivals\".", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Dreharbeiten fanden von dem 10. Oktober 2005 bis zum 18. November 2005 in Kalifornien und in New Jersey statt. Die Produktion des Films kostete etwa fünf Millionen US-Dollar (die Komödie Clerks – Die Ladenhüter wurde für 27.575 US-Dollar produziert). Die Premiere der Komödie erfolgte auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes am 26. Mai 2006. Der Film startete in den US-Kinos am 21. Juli 2006 und spielte dort bis zum 24. September 2006 ca. 24,1 Millionen US-Dollar ein. In Deutschland startete der Film am 12. Juli 2007. Das Restaurant „Mooby’s“ wurde in einer ehemaligen \"Burger-King\"-Filiale gebaut. Es stand, nicht wie im Film in New Jersey, sondern in Buena Park in der Nähe von Los Angeles. Es wurde 2006 abgerissen. In einer Szene tanzt Jay zum Lied \"Goodbye Horse\" von Q Lazzarus, wobei es sich um eine Referenz zur ähnlichen Szene mit einem tanzenden Serienmörder im Film \"Das Schweigen der Lämmer\" handelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clerks II ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Kevin Smith aus dem Jahr 2006. Sie ist eine Fortsetzung der Komödie \"Clerks – Die Ladenhüter\" aus dem Jahr 1994.", "tgt_summary": "《疯狂店员2》(英语:Clerks II)是一部于2006年上映的美国喜剧片,由凯文·史密斯执导、编剧和剪辑。本片为1994年电影《疯狂店员》的续集与View Askew宇宙的第六部电影;与第一集的黑白画面不同的是,《疯狂店员2》大部分的画面是以彩色为主。前集电影的演员再度回归演出,主演包括布莱恩·欧哈隆、杰夫·安德森、萝莎瑞·道森、崔佛·费夏曼、杰森·缪斯与珍妮佛·史瓦尔巴赫·史密斯。", "id": 3029181} {"src_title": "Advanced Video Codec High Definition", "tgt_title": "AVCHD", "src_document": [{"title": "Entstehung und Verbreitung.", "content": "Der Standard Advanced Video Codec High Definition wurde gemeinsam von den Unternehmen Matsushita (Panasonic) und Sony entwickelt, und am 11. Mai 2006 vorgestellt. Die beiden Unternehmen halten auch die Rechte an \"AVCHD\" als Markenzeichen. Am 13. Juli 2006 wurde der Beginn der Lizenzvergabe angekündigt. Das Format wird aktuell auch von Canon unterstützt. Eine Unterstützung durch Produkte von Pioneer, Samsung und Sharp ist angekündigt. Die Lizenzen werden für Aufnahme- und Wiedergabegeräte, sowie für Software vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "AVCHD Lite.", "content": "Der am 27. Januar 2009 vorgestellte Standard \"AVCHD Lite\" entspricht in allen Spezifikationen dem AVCHD-Standard – mit der einzigen Einschränkung, dass er sich für Videoaufnahmen nur auf das Zeilenformat mit 720 Zeilen (720p) beschränkt und somit bei Videoaufnahmen das Zeilenformat 1080i nicht unterstützt. AVCHD Lite ist zunächst nur für Camcorder und Digitalkameras vorgesehen, deren Videoaufnahmen auf jedes Wiedergabe- oder Aufzeichnungsgerät, das dem AVCHD-Standard entspricht, übertragen werden können. Die Tatsache, dass aus den entsprechend dem Standard AVCHD Lite aufgezeichneten Videodaten bei der Wiedergabe durch eine Hochskalierung auch Videoformate mit höherer Zeilenzahl generiert werden können (siehe zum Beispiel auch Zeilenverdoppler), steht dem Standard AVCHD Lite nicht entgegen. Dieses Format benötigt bei einer Bearbeitung weniger Rechenzeit aufgrund der niedrigeren Auflösung.", "section_level": 2}, {"title": "Hardware.", "content": "Sony, Panasonic und Canon haben 2006 erste AVCHD-Camcorder auf den Markt gebracht. Auch Blu-ray-Spieler unterstützten dieses Format in der Regel, da für die interne Datenstruktur von AVCHD seitens Sony und Panasonic das Blu-Ray-Disc-Format gewählt wurde. Sofern AVCHD-Clips auf DVD statt auf Blu-Ray-Medien gespeichert werden, nennt man diese \"Mini Blu-ray\" oder auch \"AVCHD-Disc\". Die Daten sind im Universal Disk Format (UDF) Version 2.5 oder höher auf den Discs gespeichert. Dies kann zu Leseproblemen auf PCs führen, da erst ein entsprechender UDF-Treiber installiert werden muss, bevor die Disks lesbar sind (gilt z. Z. für Windows XP und Linux). Produkte, welche AVCHD-Inhalte verarbeiten können, können mit einem lizenzierten Logo (siehe Abbildung) beworben werden. Die Sony PlayStation 3 ist (ab Firmware-Version 1.9) in der Lage, AVCHD-Videos von einem Memory Stick oder einer externen Festplatte abzuspielen, wobei durch die fehlende Unterstützung des NTFS-Dateisystems die Größe der AVCHD-Dateien auf 4 GB begrenzt ist. Der WD TV HD Media Player kann ebenfalls AVCHD-Videos von einer externen USB-Festplatte abspielen und unterstützt u. a. das NTFS-Dateisystem, wodurch Dateien größer als 4 GB verarbeitet werden können. 4 GB werden bei HD-Aufnahmen meist nach ca. 40 Minuten Aufnahmedauer erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Gewerblicher Bereich.", "content": "Mittlerweile haben sowohl Panasonic als auch Sony Camcorder herausgebracht, die zwar das AVCHD-Format verwenden, sich jedoch an gewerbliche Anwender richten. Es steht zu erwarten, dass diese mittelfristig HDV-Camcorder ersetzen werden, da mittlerweile auch professionelle Schnittsoftware AVCHD bearbeiten kann und die Rechenleistung der verwendeten Computer zur Bearbeitung ausreichend ist (vgl. den Abschnitt Videoschnitt). Die Firmen vermarkten diese Camcorder unter speziellen Marken.", "section_level": 3}, {"title": "AVCCAM.", "content": "AVCCAM ist der Name von Panasonic Broadcasts professioneller Video-Produktlinie, die das AVCHD-Format verwendet. Diese wurde zuvor als „AVCHD with professional features“ geführt. Teilweise wird das HP@4.1-Level des AVCHD-Formats mit maximaler Bitrate von 24 Mbit/s geboten, was einer Steigerung gegenüber Panasonics Endverbrauchermodellen entspricht, die auf eine maximale Bitrate von 17 Mbit/s beschränkt sind. Andere Hersteller wie Canon, JVC, und Sony bieten 24 Mbit/s auch in ihren Consumer-Camcordern.", "section_level": 4}, {"title": "NXCAM.", "content": "NXCAM ist der Name von Sonys professioneller Videoproduktlinie, die das AVCHD-Format verwendet (angekündigt November 2009). NXCAM unterstützt die 1080i, 1080p und 720p Aufzeichnungs-Modi von AVCHD mit Datenraten bis zu 24 Mbit/s. Ton kann als unkomprimierte PCM-Audioaufzeichnung aufgezeichnet werden. Im Gegensatz zu AVCCAM unterstützt NXCAM nicht die für Film übliche Bildwiederholrate 24p für den 720p Modus.", "section_level": 4}, {"title": "Software.", "content": "Das Format wird mittlerweile von den meisten Herstellern von Videoschnittsoftware unterstützt.", "section_level": 3}, {"title": "Details der Spezifikation.", "content": "Der \"Advanced Video Codec High Definition\" basiert auf dem MPEG-4 Standard AVC/H.264 (MPEG–4 Part 10). Die erste Definition dieses Formats trägt den Namen \"AVCHD-Format Version 1.0\".", "section_level": 2}, {"title": "Speicherformat.", "content": "Die komprimierten Video- und Audio-Inhalte werden in einem MPEG-2-Transportstrom abgespeichert (übliche Dateiendung ist codice_1 für \"MPEG-Transportstrom\"). Die als Transportstrom verpackten Daten haben damit noch eine Art Container, der es einfacher macht, die Binärdaten auch dann noch lesen zu können, wenn entweder Datei- oder Übertragungsfehler aufgetreten sind oder z. B. nicht definiert zu einem GOP mit dem Einlesen begonnen werden kann, zum Beispiel, wenn TS-Daten von einem Fernsehsender empfangen werden, man aber nicht exakt zu einem GOP-Beginn auf den Kanal/Transportstrom wechselt.", "section_level": 2}, {"title": "Video.", "content": "Neben den etablierten Fernsehnormen mit 480 Zeilen (siehe NTSC) und 576 Zeilen (siehe PAL oder SECAM) in den Seitenverhältnissen 4:3 und 16:9 werden auch die Modi 720p/(30/25/24), 1080i/(60/50) und 1080p/24 im Seitenverhältnis 16:9 unterstützt. Als Kompressionsmethode für die Videosignale wird MPEG-4 AVC/H.264 verwendet. In den Spezifikationen der oben genannten Anbieter findet sich zusätzlich die Bildauflösung 1440×1080 für das 16:9-Format, die aber nicht konform mit dem Standard H.264 ist, da dieser für die HD-Darstellung in 16:9 ausschließlich quadratische Pixel vorsieht. Die Videosignale werden im MPEG-4-Datenkompressionsstandard aufgezeichnet, um diese dann in einen MPEG-2-Transport-Datenstrom zu übertragen. Das Abspielen erfolgt mit einer Datenrate von zum Beispiel 6, 9, 13, 18 oder 24 Megabit/s (zuzüglich Ton und Metadaten). AVCHD benutzt ein skalierbares Kompressionsverfahren (MPEG-4) mit unterschiedlicher Verarbeitungstiefe und sieht eine interne Bildstruktur mit einer Group of Pictures von bis zu 15 Bildern (Frames) vor. Die Farbabtastung erfolgt in AVCHD mit 8 bit, 4:2:0.", "section_level": 2}, {"title": "Audio.", "content": "Für Audiosignale steht das komprimierte Aufzeichnungsverfahren Dolby Digital (AC-3) mit einer Bitrate 64 bis 640 kbps und für 1 bis 5.1 Kanäle zur Verfügung. Alternativ kann auch im linearen PCM-Verfahren mit einer konstanten Bitrate von 1,5 Mbps für 2 Kanäle, aber auch variabel mit 1 bis 7.1 Kanälen gearbeitet werden. Sonys PlayStation 3 unterstützt auf AVCHD zusätzlich auch DTS.", "section_level": 2}, {"title": "Datenrate.", "content": "Der gesamte Standard ist bis zu einer Bandbreite (Level 5.1 / H444 Profile) von 960 Megabit pro Sekunde und einer Bildauflösung von bis zu vier Millionen Bildpunkten definiert. Die üblichen zu verwendenden Datenraten lagen Ende 2008 je nach Bildauflösung und Kompressionsrate zwischen 5 und 24 Megabit pro Sekunde. Dies entspricht einer Aufzeichnungsdauer von etwa 5 (bei 24 Megabit pro Sekunde) bis 26 Minuten (bei 5 Megabit pro Sekunde) pro Gigabyte. Für die Verwendung der derzeit höchsten Qualitätsstufe von 24 Megabit pro Sekunde werden Class 6 Medien empfohlen, die eine Bruttodatenrate von 48 Megabit pro Sekunde zulassen.", "section_level": 2}, {"title": "Spezifikationsgrenze.", "content": "Anfang 2010 hat zunächst Panasonic einen Camcorder angeboten, dessen maximale Datenrate für progressive Full-HD-Aufnahmen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde und den Anforderungen der hohen Datenmengen folgend mit 28 Megabit pro Sekunde oberhalb und somit außerhalb der AVCHD-Spezifikation eingestellt werden kann. Im Januar 2011 hat dann auch Sony ein entsprechendes Gerät mit der Einstellmöglichkeit von bis zu 28 Megabit pro Sekunde vorgestellt. Wenn die Datenrate außerhalb der Spezifikation von AVCHD liegt, kann es bei der Wiedergabe mit anderen Geräten unter Umständen zu Schwierigkeiten kommen.", "section_level": 3}, {"title": "AVCHD 2.0.", "content": "Anfang Juli 2011 wurde der erweiterte Standard AVCHD 2.0 veröffentlicht. Dem AVCHD-Format wurden neue Spezifikationen für dreidimensionale und hochaufgelöste Aufnahmen im progressiven Modus bis zu 1080/60p hinzugefügt. Gleichzeitig wurden die Handelsmarken AVCHD 3D, AVCHD Progressive und AVCHD 3D/Progressive eingeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "AVCHD wurde von der Motion Picture Expert Group geschaffen und von den Firmen Sony und Panasonic in Produkte umgesetzt, da man nicht länger ausschließlich auf Speichermedien mit Laufwerken setzen wollte, wie zum Beispiel Bandlaufwerke, Festplatten oder DVD-Laufwerke.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich mit Bandaufzeichnung.", "content": "Das Magnetband bot die Möglichkeit, große Datenmengen auf einen vergleichsweise günstigen Datenträger zu speichern. So können auf einem Mini-DV-Band etwa 13 Gigabyte abgespeichert werden. Durch die Benutzung moderner Speichermedien ist jedoch nicht nur sequentieller, sondern auch wahlfreier Zugriff auf die Daten möglich. Das bedeutet den Wegfall des zeitraubenden Spulens und den direkten Zugriff auf einzelne Szenen, die meist als einzelne Dateien gespeichert sind. Speicherkarten standen im Mai 2008 für bis zu 16 Gigabyte zur Verfügung, hatten jedoch einen deutlich höheren Preis als Magnetbänder. Da AVCHD bei einer identischen Datenrate gegenüber MPEG-2 (HD-Auflösung) eine deutlich höhere Speicher-Effizienz erreicht, relativierten sich die Mehrkosten, d. h. die Kosten pro Zeit näherten sich an. Zudem wurde im Bereich der Consumer-Videotechnik zeitgleich zu AVCHD erstmals die Aufnahme von FullHD-Inhalten (1920 × 1080 Bildpunkten ohne Interpolation) eingeführt, wenn auch die meisten der 2008 am Markt befindlichen Camcorder diese Auflösung weiterhin nur durch Interpolation erreichen. Dies begünstigte ebenfalls das besser (als MPEG-2) komprimierende AVCHD-Format. Zur Jahreswende 2009/2010 hatte sich der Markt deutlich weiterentwickelt: Es wurden immer mehr Aufnahme-Chips verwendet, die das FullHD-Format unterstützten. Zudem sind die Preise für Camcorder und Video-taugliche Digitalkameras (bei diesen meist AVCHD\"lite\" für die Nutzung von SD(HC)-Karten) drastisch gefallen. Im November 2010 waren 16 GB-SDHC-Speicherkarten bereits ab 20 Euro zu finden, jedoch auch schon Karten mit weit höherer Kapazität verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Videoschnitt.", "content": "Das AVCHD-Format ist auf niedrige Datenraten optimiert, nicht für einfachen Schnitt des Films. Da der Videoschnitt zunehmend auch im Consumerbereich stärker nachgefragt wird, werden immer mehr Consumer-Software-Schnittlösungen angeboten. Der Schnittverarbeitung beim \"Advanced Video Codec High Definition\" bieten sich etliche, im nachfolgenden beschriebene Probleme.", "section_level": 2}, {"title": "Rechenaufwand.", "content": "Die hohe Komplexität der Kompressionsalgorithmen erfordern viel Rechenzeit. Ein (bei Spezifikation von AVCHD 2006) leistungsfähiger Rechner mit 3 GHz-Zweikernprozessor und 2 GB Arbeitsspeicher konnte hohe Renderzeiten nicht vermeiden. Der Rechenaufwand ist stark abhängig von der Verwendung der Kodieroptionen und davon, wie gut die Rate-Distortion-Optimierung eingestellt ist. AVC-Encoder mit guter Performanz haben etwa die acht- bis zehnfache Komplexität eines MPEG2-Encoders und die Dekodierung ist etwa dreimal aufwändiger als bei MPEG-2. Die Echtzeitgrenze (30 Frames) für einen Zweikernprozessor liegt mit Benutzung des CABAC-Codec bei 10 Mbit/s, mit Vierkernprozessor bei 15 Mbit/s. Ohne CABAC liegen beide Systeme oberhalb von 20 Mbit/s. Smart Rendering Es wird nur an den Übergängen der Quell-Clips neu gerechnet und ansonsten die bereits berechneten Abschnitte beibehalten. GPU-Unterstützung Aufgrund der hohen Datenmengen und der Komplexität der Berechnungen verwenden die Hersteller zunehmend die Rechenleistung der GPU mittels CUDA, ATI-Stream, oder (selten) OpenCL (oft auf rund ein Viertel bis zur Hälfte der Realzeit). Proxy-Schnitt Manche Programme bieten auch den sogenannten \"Proxy-Schnitt\", wobei statt der AVCHD-Daten mit niedrig aufgelösten Ersatz-Clips gearbeitet wird (Vorschau), und die eigentliche Berechnung der hochaufgelösten AVCHD-Daten im Hintergrund oder nach Bearbeitungsende durchgeführt wird. Arbeitsformat Manche Schnittsoftware wandelt AVCHD vor der Bearbeitung in ein einfacheres Format. Das berechnete Ergebnis wird dann wieder in das Zielformat (AVCHD) transkodiert. Spezial-Hardware Anfang 2011 erschienen Prozessoren der Sandy-Bridge-2 Generation auf dem Markt, welche Codier- und Decodieroperationen über den H.264-Codec (welcher die Basis von AVC und AVCHD ist) direkt im Prozessor unterstützen. Dadurch werden teilweise dramatische Geschwindigkeitsvorteile erzielt, welche zum Teil die Vorteile der GPU basierenden Verarbeitung in diversen Schnittprogrammen wieder aufwiegen. Der Prozessor Intel Core I7 Q2830 QM codiert AVCHD-Material beinahe gleich schnell wie CUDA auf einer Grafikkarte der mittleren Spitzenklasse (Stand?). Reduktion der Auflösung Für den privaten Gebrauch kann sogar empfohlen werden, bei diesem Prozess die Auflösung von Full-HD mit 1920 × 1080 Bildpunkten auf HD-Auflösung mit 1280 × 720 Bildpunkten zu reduzieren, weil sich die Qualität für den späteren Betrachter dadurch kaum verringert, der Rechenaufwand sich jedoch stark reduziert. Trotzdem führt diese Verringerung der Auflösung – ob nun sichtbar oder nicht – zu einem messbaren Qualitätsverlust. 3D erhöht im Allgemeinen den Rechenaufwand.", "section_level": 3}, {"title": "Große Dateien.", "content": "Die Aufzeichnung auf SD- und SDHC-Karten, sowie auf viele eingebaute Medien wurde fast ausschließlich im FAT32- oder FAT-Dateisystem vorgenommen. Hier gibt es eine maximale Dateigröße von 4 GiB, was auch bei den meisten AVCHD-Medien wie Blu-ray Discs Standard ist. Die Aufzeichnung von langen Szenen produziert somit ggf. mehr als eine Datei, spätestens sobald diese Dateigröße überschritten wird. Damit kommen viele Schnittprogramme nicht zurecht. Kamerahersteller legen jedoch in der Regel eine Software bei, die mehrere Aufnahme-Segmente in eine große Datei (> 4 GiB) zusammenführen kann, welche sich dann mit gängiger Schnittsoftware weiterverarbeiten lässt (zum Beispiel Sony PMB). Außerdem wurde 2006 das exFAT Dateisystem für SDHC-Karten eingeführt, welches dieses Problem ebenfalls behebt.", "section_level": 3}], "src_summary": "Advanced Video Codec High Definition ( \"Fortgeschrittener Video-Codec hoher Auflösung\"), kurz AVCHD, ist ein digitales Format für Videodaten. Es wurde vor allem entwickelt für die Videoaufzeichnung mit Consumer- und Prosumer-Camcordern mit Aufzeichnung auf digitale Datenträger (zum Beispiel SD-Karte, Flash-Speicher, Festplatte). Es verwendet den H.264/MPEG-4-AVC-Codec und steht in direkter Konkurrenz zu den Formaten MiniDV und besonders HDV, welches das ältere MPEG-2 verwendet.", "tgt_summary": "AVCHD(Advanced Video Codec High Definition)是索尼与松下电器于2006年5月联合发表的高清光盘压缩技术。AVCHD标准基于H.264/MPEG-4 AVC视讯编码,支援480i、720p、1080i、1080p等格式,同时支援杜比数码5.1声道或线性PCM 7.1声道音频压缩。", "id": 2945848} {"src_title": "Linux Libertine", "tgt_title": "Linux Libertine", "src_document": [{"title": "Stil.", "content": "Linux Libertine ist eine proportionale Serifenschrift mit dem Charakter einer Buchschrift aus dem 19. Jahrhundert. Ihr Zeichensatz wurde jedoch von Grund auf neu entwickelt und den heutigen Anforderungen angepasst. Linux Libertine umfasst mehr als 2000 Zeichen in Unicode-Kodierung und unterstützt daher viele verschiedene Sprachen der westlichen Zeichensätze Latein, Griechisch, Kyrillisch und Hebräisch. Des Weiteren bietet sie zahlreiche Ligaturen (wie z. B. ff, fi, tt, ch,...) und führt Sonderzeichen wie die der Internationalen Lautschrift IPA, Pfeile, Fleurons, römische Zahlen und Mediävalziffern, echte Kapitälchen. Die Verwendung von OpenType ermöglicht die automatische Positionierung und Ersetzung von typographischen Sonderfällen, wie z. B. bei Unterschneidungen, bei Ligaturen und echten Brüchen. Als Besonderheit ist ab der Version 2.6 auch das „neue“ große Eszett enthalten. Die Schriften liegen auf der Projektseite im Quelltext sowie im OpenType- und TrueType-Format vor und sind in folgenden Schriftschnitten verfügbar, die jeweils Kapitälchen und die oben genannten Sonderzeichen enthalten: Weiterhin gibt es eine Version im Graphite-Format, die auf dem Projekt basiert.", "section_level": 1}, {"title": "Linux Biolinum.", "content": "Zur Linux-Libertine-Familie gehört seit März 2009 auch eine Organogrotesk, das heißt eine Serifenlose mit wechselnder Strichstärke, die sich „Linux Biolinum“ nennt. Die vertikale Metrik ist mit jener der Libertine identisch, sodass die beiden Typen gut miteinander harmonieren. Die Linux Biolinum ist als Auszeichnungsschrift gedacht und in den folgenden Schriftschnitten verfügbar: Des Weiteren gibt es eine Tastatur-Variante, bei der die einzelnen Zeichen als Tasten abgebildet sind. Zusatztasten wie z. B. Strg oder Tab lassen sich durch Ligaturen darstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Libertinus.", "content": "Libertinus ist ein Fork von Linux Libertine und Linux Biolinum Version 5.3.0, der von Khaled Hosny gewartet wird. Libertine wurde dabei zu Libertinus Serif, Biolinum zu Libertinus Sans und Libertine Mono zu Libertinus Mono. Zusätzlich stellt Libertinus eine Math-Variante zur Verfügung, die für den OpenType-Formelsatz mit OpenType-TeX-Varianten und Microsoft Word ab Version 2007 geeignet ist. Im Unterschied zu Linux Libertine wird Libertinus derzeit (Stand März 2020) aktiv weiterentwickelt; die aktuelle Version ist Version 6.11.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Die ehemals in der Schriftart Hoefler Text gesetzten Worte „Wikipedia – Die freie Enzyklopädie“ sind im neuen Wikipedia-Logo, das seit etwa Mitte 2010 in allen Sprachausgaben der Wikipedia verwendet wird, mit Linux Libertine gesetzt. Auf Anfrage der Wikipedianer wurde eigens hierfür ein gekreuztes „W“ (U+E02F) entworfen, welches seitdem als OpenType-Feature in der Schrift enthalten ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Linux Libertine ist eine freie Schriftart für Rechner (erhältlich unter der GPL, wahlweise auch der SIL Open Font License) und Teil des \"Libertine-Open-Fonts-Projekts\". Dessen Ziel ist es, freie Schriftarten zu entwerfen, um Benutzern Alternativen zu proprietären Schriften wie Times New Roman zu bieten. Linux Libertine wird mit dem freien Editor FontForge entwickelt.", "tgt_summary": "英语:Linux Libertine是一款由Libertine Open Fonts Project创造的数码字体,以创造专有字体(如Times Roman)的自由和开放的替代品为目标。该字体以自由字体编辑器FontForge开发,并以GNU通用公共许可协议和SIL开源字体授权许可。", "id": 1606217} {"src_title": "Satz vom Minimum und Maximum", "tgt_title": "极值定理", "src_document": [{"title": "Satz vom Minimum und Maximum.", "content": "Der Satz lässt sich in mehreren Fassungen formulieren: Oder ausführlich: Oder kurz und unter Einbeziehung des Zwischenwertsatzes:", "section_level": 1}, {"title": "Beweis.", "content": "\"Voraussetzung\": Sei formula_2 eine stetige Funktion mit formula_10 und formula_11. formula_12 sei die Menge aller Funktionswerte, die formula_13 annimmt. Die Folgen formula_14 und formula_15 mit jeweils formula_16 heißen zugehörig, wenn für je ein Folgenglied gilt: formula_17. formula_18 bzw. formula_19 sei eine durch geeignete Auswahl aus formula_20 bzw. formula_21 entstehende Teilfolge, wobei formula_22. A. \"Behauptung\": Jede Folge formula_21 hat eine Teilfolge formula_19, die gegen ein formula_25 konvergiert. Beweis: Die formula_21 zugehörige Folge formula_20 ist wegen formula_28 beschränkt. Mit dem Satz von Bolzano-Weierstraß lässt sich aus formula_20 eine konvergente Teilfolge formula_18 auswählen. Da formula_31 kompakt ist, konvergiert formula_18 gegen ein formula_33. Da formula_13 in formula_31 stetig ist, konvergiert die zugehörige Folge formula_19 nach dem Folgenkriterium der Stetigkeit gegen formula_37. B. \"Behauptung\": formula_13 ist in [a,b] nach oben beschränkt. Der Beweis wird indirekt geführt. - \"Annahme\": formula_13 ist nicht nach oben beschränkt. Dann gibt es eine streng monoton steigende und (bestimmt) divergente Folge formula_21. Jede Teilfolge formula_19 von formula_21 ist ebenfalls divergent. Das ist widersprüchlich, denn mit A. lässt sich aus formula_21 eine konvergente Teilfolge formula_19 auswählen. Also ist formula_13 nach oben beschränkt, und formula_46 hat ein Supremum formula_47. C. \"Behauptung\": formula_13 nimmt in [a,b] ein Maximum an. Aus geeignet gewählten Elementen von formula_46 lässt sich eine Folge formula_21 erstellen, die gegen das Supremum formula_51 von formula_46 konvergiert. Jede Teilfolge formula_19 von formula_21 konvergiert ebenfalls gegen formula_51. Mit A. gibt es eine Teilfolge formula_19 von formula_21, die gegen formula_37 konvergiert. Wegen der Eindeutigkeit des Grenzwerts ist formula_59 das Maximum der Behauptung. D. \"Behauptung\": formula_13 ist in [a,b] nach unten beschränkt und nimmt dort ein Minimum an. Zum Beweis ist in B. und C. \"oben\" durch \"unten\", \"steigend\" durch \"fallend\", \"Supremum\" durch \"Infimum\" und \"Maximum\" durch \"Minimum\" zu ersetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerung.", "content": "Der gleiche Satz - gemäß den Fassungen \" (Ia) \" oder \" (Ib) \" - gilt auch noch, wenn anstelle eines kompakten reellen Intervalls ein beliebiger kompakter topologischer Raum zugrundegelegt wird: \"Stetige Bilder von kompakten topologischen Räumen unter reellwertigen Funktionen sind innerhalb der reellen Zahlen stets abgeschlossen und beschränkt.\" Tatsächlich kann diese Aussage noch weiter verallgemeinert werden: Das Bild eines kompakten topologischen Raums unter einer stetigen Funktion ist wieder kompakt. Da kompakte Teilmengen von metrischen Räumen (insbesondere also von formula_61) immer abgeschlossen und beschränkt sind, folgt sofort die obige Aussage. Da auch die Bilder zusammenhängender topologischer Räume unter stetigen Funktionen wieder zusammenhängend sind und die zusammenhängenden Teilmengen von formula_61 gerade die Intervalle sind, stellt sich auch die Fassung (II) als Spezialfall eines allgemeinen topologischen Sachverhalts dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Satz vom Minimum und Maximum ist ein mathematischer Lehrsatz aus dem Gebiet der Analysis, der dem deutschen Mathematiker Karl Weierstraß zugerechnet wird. Der Satz besagt, dass jede auf einem kompakten reellen Intervall definierte, reellwertige und stetige Funktion beschränkt ist und im Definitionsbereich \"ihr Maximum sowie Minimum annimmt\". Er ist einer der Hauptsätze der Analysis und stellt ein wichtiges Instrument zum Beweis der Existenz von Extremwerten solcher Funktionen dar.", "tgt_summary": "在微积分中,极值定理说明如果实函数\"f\"在闭区间[\"a\",\"b\"]上是连续函数,则它一定取得最大值和最小值,至少一次。也就是说,存在[\"a\",\"b\"]内的\"c\"和\"d\",使得:", "id": 633679} {"src_title": "Little Man", "tgt_title": "小孩好黑", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der kleinwüchsige Juwelendieb Calvin Sims verbrachte mehrere Jahre im Gefängnis. Er will mit den Diebstählen aufhören, sein Chef Walken bietet ihm 100.000 Dollar für das Stehlen des Queen Diamonds an. Zusammen mit seinem Partner Percy gelingt zwar der Diebstahl, doch die Polizei nimmt die Verfolgung auf. Calvin versteckt daraufhin den Diamanten in der Tasche von Vanessa Edwards, die Calvin zufällig bei der Flucht in einem Einkaufsladen begegnet. Vanessa und ihr Ehemann Darryl wohnen in einer Vorstadt von Chicago zusammen mit Vanessas Vater. Darryl wünscht sich ein Kind, Vanessa wurde jedoch gerade befördert und möchte sich derzeit lieber ihrer Karriere widmen. Der kleinwüchsige Sims wird von seinem Partner Percy in einem Korb vor dem Eingang des Hauses der Edwards als Baby verkleidet abgelegt. Vanessa findet den Diamanten und denkt, er sei ein Geschenk von Darryl. Sims flieht später mit dem Stein, kommt aber zurück, um die Edwards vor Walken zu retten, der Darryl für Percys Komplizen hält. Später bekommen die Edwards tatsächlich ein Baby.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten fanden in der Region von Vancouver vom 15. Oktober 2005 bis zum 1. März 2006 statt. Weltpremiere feierte \"Little Man\" am 13. Juli 2006 in Australien. Die Komödie lief seit dem 14. Juli 2006 in den Kinos der USA. In Deutschland war sie ab dem 31. August 2006. Sie spielte bei geschätzten Produktionskosten von rund 64 Millionen US-Dollar in den Kinos der USA über 58,2 Millionen US-Dollar ein. Im Vereinigten Königreich wurden mehr als 4,2 Millionen Pfund Sterling eingespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei Hermes Synchron in Potsdam. Das Dialogbuch verfasste Sven Hasper, der zugleich die Synchronregie führte.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Scott Bowles schrieb in der \"USA Today\" vom 13. Juli 2006, die Komödie bringe das Publikum zum Lachen. Kevin Crust schrieb in der \"Los Angeles Times\" vom 14. Juli 2006, die Gebrüder Wayans würden das Publikum mit den Wiederholungen der Gags „erschlagen“ – in der Hoffnung, dass diese funktionieren würden. In diesem Fall würden sie jedoch selten funktionieren. Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Auf Zoten-Slapstick oder Fäkalhumor setzender öder Witzfilm mit müden Spezialeffekten und einer gänzlich sinnfreien Handlung.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei den Teen Choice Awards wurde der Film 2006 in der Kategorie \"Choice Summer Movie: Comedy\" nominiert. Der Film erhielt im Jahr 2007 drei Goldene Himbeeren, darunter als \"Schlechtestes Remake\", für die Darstellungen von Marlon Wayans und Shawn Wayans sowie als schlechtestes Filmpaar zusammen mit Kerry Washington. Er wurde außerdem in vier weiteren Kategorien für die Goldene Himbeere nominiert, darunter für das schlechteste Drehbuch, die schlechteste Regie, den schlechtesten Film sowie Rob Schneider als schlechtester Darsteller. Drei Jahre später wurde Rob Schneider für seinen Auftritt in \"Little Man\" sowie weiteren Filmen 2010 als schlechtester Darsteller des Jahrzehnts für eine Goldene Himbeere nominiert. Kerry Washington wurde 2007 für einen BET Award als beste Schauspielerin nominiert. Im selben Jahr erhielten Marlon Wayans und Brittany Daniel eine Nominierung bei den MTV Movie Awards für den besten Filmkuss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Little Man ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Keenen Ivory Wayans aus dem Jahr 2006. Zu den Darstellern gehören Marlon Wayans, Shawn Wayans und Kerry Washington.", "tgt_summary": "《男孩好黑》(英语:\"Little Man\")是一部2006年美国喜剧片,于2006年7月14日在美国上映。该影片取得了一定的商业成功,但也受到了负面评价主角是基恩韦恩,之前也小姐好白,也是嘲讽笑剧。", "id": 2963382} {"src_title": "Atlantische Hurrikansaison 1960", "tgt_title": "1960年大西洋飓风季", "src_document": [{"title": "Stürme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tropischer Sturm Eins.", "content": "Der südliche Teil eines starken, westlichen Tiefs entwickelte sich zu einem tropischen Tiefdruckgebiet in der Bucht von Campeche am 22. Juni. Es zog nordwestwärts, verstärkte sich am nächsten Tag in einen tropischen Sturm und schlug 48 Kilometer südlich von Corpus Christi, Texas mit 72 km/h ein. Der Sturm schlängelte sich über Südtexas und goss schwere Regenfälle über dem Gebiet aus. Er zog langsam nordwärts und löste sich schließlich über Illinois am 29. auf. Obwohl er schwach war, verursachte der Sturm 3,6 Millionen US-Dollar (1960) und 15 Todesfälle an Schaden.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Abby.", "content": "Das tropische Tiefdruckgebiet, das zum Hurrikan Abby wurde entstand östlich der Kleinen Antillen am 10. Juli, wahrscheinlich aus einer tropischen Welle. Als es die Inseln kreuzte, verstärkte sich in der Nacht sehr schnell zu einem Hurrikan. Abby blieb unübersichtlich, während er die Karibik kreuzte, und schwächte sich am 13. wieder zu einem tropischen Sturm ab. Er wurde übersichtlicher als er sich der Küste von Britisch-Honduras, heute Belize, näherte und erreichte einen Höchststand von 137 km/h bevor er am 15. das Land traf. Abby löste sich am nächsten Tag über Mexiko auf, nachdem er 600.000 US-Dollar (1960 Dollar) an Schaden anrichtete und auf St. Lucia sechs Menschen tötete.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Brenda.", "content": "Eine schwache Zirkulation im östlichen Golf von Mexiko entwickelte sich am 28. Juni zu einem tropischen Tiefdruckgebiet. Es zog schnell nordostwärts und wurde am nächsten Tag über dem Südosten Georgias zu einem tropischen Sturm. Brenda erreichte seinen Höchststand von 97 km/h am 30., während er der Ostküste gleichlief. Er zog nordwärts durch Neuengland, wo er am 31. außertropisch wurde. Brenda verursachte geschätzte 5 Millionen US-Dollar (1960) an Schaden in Westflorida.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Cleo.", "content": "Der Vorläufer von Hurrikan Cleo war ein Tiefdrucktief, das sich am 17. August zu einem tropischen Wirbelsturm entwickelte. Cleo, ein kleiner Sturm wurde am 18. zu einem Hurrikan, als er nordostwärts zog. Nachdem er einen Höchststand von 145 km/h erreichte, schwächten ihn kühlere Gewässer und höherstufige Winde stetig ab bis zu seinem Auflösen am 21.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Donna.", "content": "Hurrikan Donna war der zerstörendste Hurrikan der Saison. Nachdem er die Stärke von Kategorie 5 auf dem offenen Ozean Anfang September erreichte, passierte er den Norden der Großen Antillen als Kategorie 4. Donna traf die Florida Keys, Fort Myers, die Outer Banks und schließlich Long Island, New York am 12. September. Donna verursachte 400 Millionen US-Dollar an Schaden und 364 Todesfälle, wovon 148 direkt vom Sturm verursacht wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Ethel.", "content": "Hurrikan Ethel bildete sich am 14. September im Golf von Mexiko und intensivierte sich schnell und erreichte an diesem Abend Kategorie 5 südlich der Mündung des Mississippi River. Der Sturm schwächte sich am nächsten Morgen zu einem tropischen Sturm ab, nachdem er das untere Plaquemines Parish mit hurrikanartigen Winden traf. Ethel kam als tropischer Sturm an der Golfküste von Mississippi an Land und verursachte nur 1 Million US-Dollar an Schaden.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Florence.", "content": "Eine große Fläche von Regenaktivität nördlich von Puerto Rico entwickelte sich zu einem tropischen Tiefdruckgebiet am 17. September. Am nächsten Tag wurde es ein tropischer Sturm, aber ungünstige Bedingungen schwächten Florence wieder zu einem Tiefdruckgebiet ab. Es bewegte sich am 22. über Kuba und zog nordostwärts über Florida. Ein Hochdruckkamm zwang Florence westwärts, wo es sich, nachdem es über den nordöstlichen Golf von Mexiko zog, am 27. über Mississippi auflöste.", "section_level": 2}, {"title": "Namen der Stürme von 1960.", "content": "Die folgenden Namen wurden als Namen für Stürme (tropische Stürme und Hurrikans) benutzt, die sich im Nordatlantik 1960 bildeten. Nicht festgelegte Namen sind markiert.", "section_level": 1}, {"title": "Rücknahme.", "content": "Der Name Donna wurde später von der Liste der Namen tropischer Wirbelstürme gestrichen und durch Dora ersetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Hurrikansaison 1960 begann offiziell am 1. Juni 1960 und endete am 30. November 1960. Diese Daten grenzen für gewöhnlich die Zeitspanne jedes Jahres ab, wenn sich die meisten tropischen Wirbelstürme im Gebiet des atlantischen Ozeans, der Karibik und des Golfs von Mexiko bilden. Die Saison war unterdurchschnittlich aktiv, insgesamt bildeten sich nur sieben Stürme.", "tgt_summary": "1960年大西洋飓风季是1952年后活跃程度最低的大西洋飓风季。本季从1960年6月15日正式开始,同年11月15日结束。传统上这样的日期界定了一年中绝大多数热带气旋在大西洋盆地形成和发展的时间段。6月22日,坎佩切湾发展出全季第一个天气系统,这场未命名风暴在德克萨斯州东南部引起严重的局部洪灾,部分城镇出现1945年遭飓风袭击以来最严重的灾情。风暴在美国本土上空行进了近一周后才于6月29日逐渐消散。7月,飓风艾比对背风群岛构成轻度破坏,然后又对几个中美洲国家产生影响。同月底,热带风暴布伦达在美国东岸大范围地区引发洪灾。接下来的飓风克莱奥虽然距陆地很近,但没有任何报道表明风暴有造成影响。", "id": 304394} {"src_title": "Atlantische Hurrikansaison 2004", "tgt_title": "2004年大西洋颶風季", "src_document": [{"title": "Saisonprognosen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausblick vor der Saison.", "content": "Am 17. Mai, vor dem Beginn der Saison, prophezeiten Meteorologen der NOAA eine Wahrscheinlichkeit von 50 % für eine überdurchschnittliche Aktivität. Demnach sollten 12–15 tropische Stürmen auftreten, von denen 6–8 Hurrikane werden und 2–4 von diesen mindestens die Kategorie 3 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala erreichen sollten. Die Vorhersage vom 28. Mai des bekannten Hurrikanexperten William Gray vom 28. Mai war ähnlich. Dessen Prognose beruhte auf 14 benannten Stürmen, 8 davon würden Hurrikane werden und 3 davon mindestens die Kategorie 3 erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausblick während der Saison.", "content": "Am 6. August verkündete Dr. Gray, dass er seine Vorhersagen wegen eines weniger ausgeprägten El Niño etwas nach unten korrigiert hätte, auf 13 benannte Stürmen, 7 Hurrikane und 3 schwere Hurrikane. Einige Tage später veröffentlichte auch die NOAA eine aktualisierte Vorhersage mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % für eine überdurchschnittliche Aktivität, ohne aber die Anzahl der erwarteten Stürme zu verändern. Eine normale Hurrikansaison umfasst nach der NOAA 6–14 tropische Stürme, von denen 4–8 die Stärke eines Hurrikane erreichen und 1–3 schwere Hurrikane. Die Saison endete mit 16 Tiefdruckgebieten, 15 benannten Stürmen, 9 Hurrikanen und 6 schweren Hurrikanen und übertraf damit alle Vorhersagen.", "section_level": 2}, {"title": "Saisonaktivität.", "content": "Die Saison hatte 16 tropische Tiefdruckgebiete, 15 benannte Stürme, 9 Hurrikane und 6 schwere Hurrikane (Kategorie 3 oder höher auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala). Mit einer Accumulated Cyclone Energy von 225 rangiert die Saison als die viertaktivste Saison seit 1950, nach den Jahren 2005, 1950 und 1995. Der erste benannte Sturm bildete sich erst am 1. August, was der Saison den fünfspätesten Start seit der Hurrikansaison 1952 gab. Die Saison begann somit sehr spät, aber die Bildung von gleich acht benannten Stürmen im August brach die alte Rekordmarke von sieben, die während der Hurrikansaisons 1933 und 1995 gesetzt wurde. In einem Durchschnittsjahr bilden sich nur drei oder vier Stürme im August. Tropischer Sturm Bonnie und Hurrikan Charley waren die ersten direkt aufeinanderfolgenden Stürme, die innerhalb von vierundzwanzig Stunden denselben Bundesstaat der Vereinigten Staaten – Florida – trafen. Während des Restes der Saison wurde Florida von drei weiteren Hurrikanen getroffen, Frances, Ivan und Jeanne. Es war das erste seit der Saison 1886, das ein Bundesstaat von vier Hurrikanen getroffen wurde. 1886 war das Jahr, in dem der Indianola-Hurrikan die Stadt Indianola zerstörte. Hurrikan Alex war der stärkste bisher aufgezeichnete Hurrikan, der sich nördlich des 38. Breitengrades bildete. Ein Sturm – Tropischer Sturm Earl – starb im atlantischen Becken ab, sein Resttief wanderte ins ostpazifische Becken und wurde dort zum Hurrikan Frank. Der ungewöhnlichste Sturm der Saison war Hurrikan Ivan, der die Meteorologen zunächst damit beeindruckte, dass er der erste schwere Hurrikan (höher als Kategorie 3) war, der sich südlich des 10. Breitengrades bildete. Ivan war mit einem Zentralluftdruck von 910 hPa damals der sechstintensivste tropische Wirbelsturm seit Beginn der verlässlichen Beobachtungen (inzwischen auf dem 10. Rang angelangt). Ebenfalls sehr unüblich war das Verhalten des Resttiefs von Ivan, das nach dem Zug über den Osten der Vereinigten Staaten wieder nach Süden wanderte und in einem großen Kreis erneut in den Golf von Mexiko gelangte. Dort intensivierte sich das Resttief am 22. September zu einem passablen tropischen Sturm, der nochmals Windgeschwindigkeiten von 100 km/h erreichen konnte, bevor er an der Küste von Texas geringe Schäden anrichtete.", "section_level": 1}, {"title": "Todesfälle und Schäden.", "content": "Die Opferzahl der atlantischen Hurrikansaison 2004 lag mit 3000 Todesfällen durch von Stürmen verursachten Überflutungen oder dem Wind selbst sehr hoch. Nahezu alle Todesfälle wurden auf Haiti registriert, die sich aus den Sturzfluten und Erdrutschen ergaben, die durch Jeanne verursacht wurden. Ein Tiefdruckgebiet im Mai brachte ebenfalls sintflutartige Regenfälle über Haiti und die Dominikanische Republik. Dabei verloren rund 2000 Menschen ihr Leben. Obwohl das System nicht offiziell als tropisch klassifiziert wurde, wies es eine Zirkulation und eine schlecht organisierte Konvektion auf, ähnlich einem subtropischen Wirbelsturm.", "section_level": 1}, {"title": "Zyklon Catarina.", "content": "Obwohl nicht zur atlantischen Hurrikansaison gehörend, war auch ein Sturmereignis im Südatlantik so unüblich, dass es hier Erwähnung verdient. Am 25. März bildete sich ein tropischer Wirbelsturm (inoffiziell Zyklon Catarina genannt) im Südatlantik. Catarina wird als erster tropischer Wirbelsturm seit Beginn der Satellitenbeobachtung angesehen, der sich im Südatlantik gebildet hat. Er kam spät am 27. März im brasilianischen Staat Santa Catarina an Land. Der Sturm tötete mindestens drei Menschen und richtete über 350 Millionen US-Dollar (2004) an Schaden an.", "section_level": 1}, {"title": "Stürme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hurrikan Alex.", "content": "Der erste Sturm der Saison bildete sich Ende Juli vor der Küste von South Carolina. Alex verstärkte sich in einen Hurrikan der Kategorie 2 und streifte am 3. August die Outer Banks von North Carolina, ohne dass das Zentrum über Land zog. Der Schaden begrenzte sich auf Fluten und Windschäden und in Dare County, North Carolina wird er auf 2,4 Millionen US-Dollar geschätzt. Eine kleine Verletzung wurde registriert. Alex steuerte später auf das Meer hinaus und verstärkte sich dort zu einem Hurrikan der Kategorie 3. Alex wurde damit zum zweiten Hurrikan seit Beginn der Aufzeichnungen, der der sich nördlich des 38. Breitengrades zu einem schweren Hurrikan entwickelte, bevor er über dem Nordatlantik außertropisch wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Bonnie.", "content": "Am 3. August näherte sich eine tropische Welle den Kleinen Antillen und entwickelte sich zum zweiten tropischen Tiefdruckgebiet der Saison. Als der Sturm westwärts über die Inseln zog, löste er sich am 4. August zunächst auf. Das Resttief wanderte weiter westwärts und verstärkte sich am 9. August in der Yucatánstraße zum Tropischen Sturm Bonnie. Obwohl er wenig ausgebildet schien, wies Bonnie eine außerordentliche, geschlossene Wolkenwand um das Auge, das einen Durchmesser von rund 15 km hatte und spät am 9. August sowie früh am 10. August von Hurrikanjägern gesichtet wurde, ein Charakteristikum, das bei tropischen Wirbelstürmen dieser Intensität nahezu unbekannt war. Bonnie war ein sehr kleiner Sturm, dessen Winde in der Stärke eines tropischen Sturmes sich lediglich 50 km vom Zentrum weg ausdehnten. Windscherung in der Höhe schwächte den Sturm ab und Bonnie gelangte als tropischer Sturm etwas südlich von Apalachicola, Florida am 12. August über Land. Bonnie beschleunigte nordostwärts und wurde am 14. August im Südosten von New Jersey zu einem Resttief. Bonnie verursachte entlang seines Weges geringe bis mäßige Schäden. In den südöstlichen Vereinigten Staaten verursachte der Sturm einen Tornadoausbruch, der zu einem Sachschaden von 500.000 US-Dollar (2004) führte und drei Menschenleben forderte. In New Brunswick führte das Resttief zu Starkregen, der eine Person indirekt tötete.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Charley.", "content": "Der Hurrikan Charley bildete sich am 9. August östlich der Inseln über dem Winde und zog schnell westwärts über die Karibik. Als er sich Jamaika näherte, wurde er ein Hurrikan und streifte die Insel am 11. August, um am nächsten Morgen über die Kaimaninseln hinwegzuziehen. Am 12. August passierte Charley als Hurrikan der Kategorie 3 westlich von Havanna Kuba. Am 13. August wurde Charly unerwartet schnell stärker und entwickelte sich in wenigen Stunden von der Kategorie 2 zu einem schweren Hurrikan der Kategorie 4, der zur selben Zeit eine scharfe Wende Richtung Nordosten einschlug. Charley zog als Hurrikan der Kategorie 4 bei Punta Gorda in Florida über Land. Obwohl der Sturm ernsthafte Schäden anrichtete, waren diese auf den engen Pfad des Hurrikanauges begrenzt. Charley war ein sehr schneller, kompakter Sturm, weshalb der Großteil der von ihm angerichteten Schäden eher auf der Stärke des Sturmes als auf schweren Regenfällen beruht, wie es bei den meisten Hurrikanen der Fall ist. Charley behielt während seiner vollständigen Wanderung über Florida hinweg seinen Hurrikanstatus. Er passierte Orlando und zog in der Nähe von Daytona Beach vorbei. Er gelangte anschließend erneut über Wasser und zog am 14. August in der Nähe von North Myrtle Beach in South Carolina erneut über Land. In der Nähe von Cape Cod in Massachusetts löste sich Charley am 15. August auf. Charley verursachte in den Vereinigten Staaten etwa 14 Milliarden US-Dollar an Schaden, was ihn zum viertteuersten Hurrikan der US-Geschichte macht. Fünfzehn Todesfälle wurden Charley direkt beigemessen, vier auf Jamaika, einer auf Kuba und zehn in Florida.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Danielle.", "content": "Am 13. August um 11 Uhr AST bildete sich ungefähr 440 km südlich von Kap Verde eine tropische Welle zum vierten tropischen Tiefdruckgebiet aus. Es war der erste von fünf kapverdischen Hurrikanen im Jahr 2004. Das Tiefdruckgebiet wurde stärker und zwölf Stunden später zum Tropischen Sturm Danielle hochgestuft. Spät am 14. August erhöhten sich Danielles Windgeschwindigkeiten weiter und der Sturm wurde zum Hurrikan. Danielle zog nordwestwärts, um als Kategorie-2-Hurrikan die stärkste Intensität zu erreichen. Es wurde vorhergesagt, dass Danielle eine Kurve in Richtung der Azoren nehmen würde, aber der Hurrikan verlor am 18. August an Bewegung und flaute zu einem tropischen Sturm ab. Am 19. August wurde der Sturm 1305 km südwestlich der Azoren mit minimaler Sturmstärke stationär und am nächsten Tag zu einem tropischen Tiefdruckgebiet abgestuft und schwächte sich am 21. August zu einem ausgedehnten Tiefdruckgebiet ab.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Earl.", "content": "Earl bildete sich anfangs als fünftes tropisches Tiefdruckgebiet der Saison am 13. August östlich der Kleinen Antillen. Nachdem es westwärts zog, erreichte es am 14. August ungefähr 605 km südöstlich von Barbados die Stärke eines Tropischen Sturms. Am 15. August zog Earl südlich an Grenada vorbei und gelangte in die Karibik. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Sturm abgeschwächt und wäre zu einer tropischen Welle zurückgestuft worden, die Regierung Venezuelas gestattete aber nicht den Zugang zu ihren Luftraum. Die für eine solche Einschätzung erforderliche Begutachtung von Earls Zirkulation war deswegen nicht möglich, weil Satellitenbeobachtungen für diese Zwecke nicht genau genug sind. Da Earl weiterhin eine Bedrohung für Landgebiete darstellt, wurden die Warnungen für weitere zwölf Stunden aufrechterhalten. Am nächsten Morgen war es einem Aufklärungsflugzeug möglich, zum Zentrum des Sturmes zu gelangen. Die Erkundung fand keine geschlossene Zirkulation vor, so dass Earl am 16. August um 11 Uhr AST zur tropischen Welle zurückgestuft wurde. Die Überreste des Sturms zogen weiter durch die Karibik und überquerten Mittelamerika, um später als achtes tropisches Tiefdruckgebiet im Pazifischen Ozean zum Hurrikan Frank zu werden. Earl verursachte geringe Schäden auf Grenada sowie St. Vincent und die Grenadinen. Das System war das erste System, das seit 1996 vom atlantischen ins pazifische Becken gelangte. Damals entwickelte sich Hurrikan Cesar im Pazifik zu Hurrikan Douglas.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Frances.", "content": "Hurrikan Frances nahm seinen Anfang am 24. August als Tropisches Tiefdruckgebiet Sechs und wurde am 25. August benannt, als er sich noch ein gutes Stück östlich der Inseln über dem Winde befand. Frances wurde schnell stärker und erreichte am 27. August die Kategorie 4 der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala. Zunächst wurde vorausgesagt, dass der Hurrikan nach Norden drehen und vielleicht Bermuda bedrohen würde, dann änderten sich die Bedingungen jedoch und Frances' vorhergesagter Weg schwenkte westwärts. Nachdem der Sturm die Turks- und Caicosinseln streifte, pflügte er durch die Bahamas. Vom 2. bis 4. September bahnte sich Frances langsam seinen Weg durch die Bahamas. Seine niedrige Vorwärtsgeschwindigkeit erlaubte es, die Rekordzahl von 2,5 bis 3 Millionen Bewohner Floridas zu evakuieren. Obwohl sich Frances bei seinem Weg durch die Bahamas aufgrund von Windscherung zur Kategorie 2 abschwächte, war es immer noch ein sehr mächtiger Sturm. Nachdem Frances vor der Küste Floridas für annähernd 24 Stunden stationär festsaß, bewegte sich der Hurrikan in den Morgenstunden des 5. September schließlich auf die Küste Floridas zu. Er zog in nordwestlicher Richtung über das Land, gelangte kurz über den Golf von Mexiko und traf dann das Florida Panhandle. Als er am 6. September über Georgia hinweg zog, verursachte er schwere Regenfälle in den südlichen Bundesstaaten. An manchen Orten in North Carolina und Virginia wurden 380 mm Regen gemessen, was starke Überflutungen verursachte. Frances wurde zu einem tropischen Tiefdruckgebiet herabgestuft und löste sich am 9. September über Pennsylvania auf. Der Schaden in den Vereinigten Staaten belief sich auf rund neun Milliarden US-Dollar, was Frances zum damaligen Zeitpunkt zum sechstteuersten Hurrikan der US-Geschichte machte. Der Großteil davon betraf Florida und war in der langsamen Bewegung, der Größe des Windfeldes und damit in der langen Dauer der Hurrikanwinde begründet. Der Sturm ist direkt für sieben Todesfälle verantwortlich; einer auf den Bahamas und sechs in den Vereinigten Staaten. Hurrikan Frances führte zur Rekordanzahl von 123 Tornados in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Gaston.", "content": "Das Tropische Tiefdruckgebiet Sieben bildete sich am 27. August um 17:00 Uhr EDT (21:00 Uhr UTC) ungefähr 225 km südlich von Charleston, South Carolina. Das Tiefdruckgebiet mäandrierte für den Rest des Tages vor der Küste und verstärkte sich gegen Mittag des 28. August zum Tropischen Sturm Gaston. Um 10:00 Uhr EDT (14:00 Uhr UTC) des 29. August kreuzte Gaston die Küstenlinie bei Bulls Bay nahe den Städten McClellanville und Awendaw in South Carolina, fast genau an derselben Stelle wie 1989 Hurrikan Hugo. Als der Sturm über Land gelangte, lag seine Intensität knapp unter Hurrikanstärke. Zwar waren die Windschäden in South Carolina minimal, aber der Sturm schritt nur langsam voran und produzierte im Bereich seiner Zugbahn zwischen 125 und 250 mm Niederschlag und verursachte dadurch ausgedehnte Fluten. Gaston zog in nördlicher Richtung über das Festland und schwächte sich dabei zwar zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab, brachte aber immer noch wolkenbruchartige Regenfälle in Zentralvirginia, wo mindestens acht Menschen in den resultierenden Fluten starben. Das Unterhaltungsgebiet Shockoe Bottom nahe der Innenstadt von Richmond, Virginia wurde von den Fluten verwüstet. Der Gesamtschaden wurde auf ungefähr 130 Millionen US-Dollar geschätzt. Spät am 30. August überquerte Gaston als tropisches Tiefdruckgebiet die Chesapeake Bay, seine Winde wurden dabei stärker und Gaston wurde erneut als tropischer Sturm geführt. Er zog dann hinaus auf den Atlantik und wurde am 1. September außertropisch, ungefähr 300 km südöstlich von Halifax, Nova Scotia. Am 19. November wurden die oberflächennahen Winde beim Landfall auf 120 km/h bestimmt und Gaston damit zum Hurrikan der Stufe 1 zurückgestuft.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Hermine.", "content": "Hermine entstand aus einer deutlich erkennbaren Wetterstörung, die sich etwa 520 km südöstlich von Cape Hatteras, South Carolina oder 580 km westlich von Bermuda bildete und schnell nordwärts in Richtung Cape Cod zog. Auf dieser Wanderung ließ Hermine den Großteil seiner Konvektion zurück. Der Sturm zog am Morgen des 31. August bei New Bedford, Massachusetts über Land und stellte dabei kaum mehr als einen leichten Wolkenwirbel dar. Ein paar wenige Stunden später wurde das System außertropisch. Das Resttief wanderte auf seinem Weg am 31. August über die Bay of Fundy. Einige Regenfälle und Gewitter über Long Island und Teilen von Neuengland wurden Hermine zugerechnet, aber die meisten Menschen bekamen nichts von einem tropischen Sturm mit. Es gab keine Verletzten oder Berichte von größeren Schäden, die von Hermine verursacht wurden. In Teilen des Südens von New Brunswick wurden Regenmengen von 40 bis 55 mm gemessen. Überflutete Keller einzelne Straßensperrungen wurden aus Moncton, New Brunswick berichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Ivan.", "content": "Ivan war ein Kapverdischer Hurrikan, der am 2. September als Tropisches Tiefdruckgebiet Neun begann. Er wurde am 3. September zum tropischen Sturm und dann am 5. September zum Hurrikan, als er 1670 km östlich der Inseln unter dem Winde war, bei 9,9° nördlicher Breite. Später am Tag, bei 10,6°N, unterlief er unerwartet einer rapiden Intensivierung und erreichte an diesem Abend die Kategorie 4 der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala. Es war der bis dahin stärkste Sturm, der sich so weit südlich so deutlich intensivierte. Während Ivan weiter westwärts zog, traf er etwas abgeschwächt am 7. September auf Grenada. Während er weiter westwärts durch die Karibik zog, intensivierte sich Ivan schnell zu einem Hurrikan der Kategorie 5. Seine Stärke schwankte in den nächsten Tagen. Am 11. September zog der Hurrikan innerhalb von 50 km von Grand Cayman vorbei. Ivan streifte den Westen Kubas als Kategorie-5-Hurrikan und gelangte in den Golf von Mexiko. Der Hurrikan drehte nordwärts und zog über kühleres Gewässer. Am 16. September überquerte er die Küstenlinie des südlichen Alabama mit Windgeschwindigkeiten von 210 km/h. Ivan schwächte sich über Alabama schnell zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab, beschleunigte Richtung Nordosten und wurde über der Delmarva-Halbinsel am 18. September außertropisch. Ivans Resttief drehte in südöstlicher und dann südwestlicher Richtung ab. Über dem warmen Wasser des Golfstromes reorganisierte sich das Tief allmählich. Es überquerte am 21. September Südflorida und erlangte im Golf von Mexiko seine tropischen Eigenschaften zurück. Am 23. September wurde Ivan 220 km südlich von Louisiana erneut ein tropischer Sturm, der dann nach Nordwesten zog und mit Windgeschwindigkeiten von 95 km/h zog der Sturm bei Cameron, Louisiana an Land. Ivan zerfiel dann über Texas schnell und löste sich am 24. September auf. Hurrikan Ivan tötete in der Karibik und den Vereinigten Staaten direkt 92 Personen und verursachte geschätzte 13 Milliarden US-Dollar an Schaden, was ihn zum fünftteuersten Hurrikan der US-Geschichte machte. Der Hurrikan zerstörte 90 % von Grenadas Infrastruktur und verwüstete die Wirtschaft des Landes. Er zerstörte 85 % aller Gebäude auf Grand Cayman. Die Kombination von Ivan mit den vorhergehenden Regenfällen von Frances brachte viele Flüsse in den Südoststaaten zu rekordverdächtigen Wasserständen. Ivan war der stärkste Sturm der Saison 2004 und der einzige, der in der Saison Kategorie 5 erreichte. Sein minimaler zentraler Luftdruck von 910 mbar machte ihn zum sechstintensivsten atlantischen Hurrikan aller Zeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tiefdruckgebiet Zehn.", "content": "Zusätzlich zu den fünfzehn benannten Stürmen gab es ein weiteres tropisches Tiefdruckgebiet, das sich nicht zu einem tropischen Sturm intensivierte, das Tropische Tiefdruckgebiet Zehn. Es bildete sich am 7. September aus einer tropischen Welle und löste sich, nachdem es nordostwärts gezogen war, am 9. September nahe den Azoren auf.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Jeanne.", "content": "Jeanne bildete sich am Abend des 13. September als tropisches Tiefdruckgebiet ost-südöstlich von Guadeloupe. Nachdem sich das System zu einem tropischen Sturm verstärkte, überquerte Jeanne am 15. September Puerto Rico. Er zog dann in Richtung Hispaniola, an dessen Küste der Sturm kaum die Stärke eines Hurrikans hatte, als er am 16. September die Uferlinie querte. Er zog dann langsam an der Nordküste von Haiti und der Dominikanischen Republik entlang, wo seine schweren Regenfälle Erdrutsche und Sturzfluten brachten. Jeannes ungewöhnlich langsame Vorwärtsbewegung wurde durch den sich abschwächenden Hurrikan Ivan verursacht. Ivan brach einen Trog mit sich, der die Steuerungsströmungen von Jeanne mit Nachschub versorgte. Die Einwirkungen der Landfläche Hispaniolas bewirkten die Abschwächung zu einem tropischen Tiefdruckgebiet. Nachdem Jeanne auf Hispaniola verheerenden Schaden anrichtete, mühte sich das System ab, sich zu reorganisieren. Trotzdem begann hinterher die Erneuerung des Systems, das nach Norden zog. Nachdem es über dem offenen Atlantik eine komplette Schleife vollzog, verstärkte sich Jeanne in einen Hurrikan der Kategorie 3 und zog am 25. September über die Great Abaco und Grand Bahama hinweg. Jeannes Landfallpunkt lag lediglich 3 km von der Stelle, wo drei Wochen zuvor Frances die Küstenlinie überschritten hatte. Den Regenfällen von Frances und Ivan folgend, brachte Jeanne rekordverdächtige Fluten bis in die nördlichen Bundesstaaten West Virginia und New Jersey, bevor die Überreste des Systems nach Osten auf den offenen Atlantik abdrehten. Jeanne wird für mindestens 3006 Todesfälle auf Haiti – davon allein 2800 in Gonaïves, das von den Fluten und Erdrutschen beinahe weggespült wurde – verantwortlich gemacht. Der Sturm verursachte auch sieben Todesfälle auf Puerto Rico, 18 in der Dominikanischen Republik und mindestens vier in Florida. Die Gesamtzahl der Opfer durch Jeanne wird mit 3025 angenommen. Der Sachschaden in den Vereinigten Staaten belief sich auf 6,8 Mill. US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Karl.", "content": "Das Tropische Tiefdruckgebiet Zwölf bildete sich am 16. September aus einer tropischen Welle etwa 1080 km west-südwestlich der Kapverdischen Inseln. Später am Tag, um 23:00 Uhr AST (03:00 Uhr UTC am 17. September) entwickelte sich daraus der Tropische Sturm Karl, der am 18. September zum Hurrikan und später wurde und sich nach einer rapiden Intensivierung am gleichen Tag zum schweren Hurrikan intensivierte. Karl wurde weiter stärker und wurde am 21. September mit Windgeschwindigkeiten von 230 km/h ein Kategorie-4-Hurrikan. Seine Intensität schwankte in den nächsten ein wenig und Karl erreichte die Kategorie 4 zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten. Er zog dabei stetig nordwärts und blieb hunderte Kilometer vom Land entfernt, bevor seine Abschwächung einsetzte und der Hurrikan begann sich über kühlerem Wasser abzuschwächen und über kühleren Gewässern außertropisch zu werden. Karls Intensität entsprach noch der Stärke eines Hurrikans der Kategorie 1, als er am 24. September über dem nördlichen Atlantik bei ungefähr 47° nördlicher Breite außertropisch wurde. Der außertropische Komplex traf zwei Tage später mit Windgeschwindigkeiten von 144 km/h die Färöer.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Lisa.", "content": "Das Tropische Tiefdruckgebiet Dreizehn entwickelte sich am 19. September aus einer Tropischen Welle rund 1050 km west-südwestlich der Kapverdischen Inseln. Am 20. September um 8:00 Uhr AST wurde das Tief mit Windgeschwindigkeiten von 80 km/h zum tropischen Sturm. Lisa war ein sehr kleiner Sturm, dessen Entwicklung durch die Nähe zu Hurrikan Karl behindert wurde. Am 22. September begann Lisa sich mit einer östlich liegenden ausgedehnten tropischen Störung zu verbinden und schwächte sich dabei für einige Tage zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab, bevor das System am 25. September die Stärke eines tropischen Sturms zurückerlangte. Von da an zog nordwärts über den Mittelatlantik. Lisa machte verschiedene Phasen der Abschwächung und Intensivierung durch und erreichte schließlich am 1. Oktober und nochmals am Tag darauf Hurrikanstärke. Damals brach Lisa den Rekord der längsten Dauer eines tropischen Sturmes vor der Intensivierung zu einem Hurrikan. Zwar benötigte Hurrikan Dennis der Hurrikansaison 1981 längere Zeit als benannter Sturm, bevor er Hurrikanstärke erreichte, Dennis hatte sich allerdings zwischenzeitlich zu einer tropischen Welle abgeschwächt. Letztendlich wurde dieser Rekord durch Hurrikan Irene in der viele Rekorde brechenden atlantischen Hurrikansaison geschlagen. Die Nachanalyse stellte fest, dass Lisa am 2. Oktober zum Hurrikan wurde, nachdem sie 11 3/4 Tage ein tropischer Sturm war. Insgesamt dauerte die Entwicklung vom tropischen Tiefdruckgebiet zum Hurrikan 12 1/2 Tage, nur Hurrikan Josephine des Jahres 1990 benötigte länger. Lisa war nur kurz ein Hurrikan, der über kühleres Wasser wanderte und sich zu einem tropischen Sturm abschwächte. Früh am 3. Oktober wurde Lisa außertropisch, ungefähr 760 km nord-nordwestlich der Azoren. Der Sturm bedrohte zu keiner Zeit Land.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Matthew.", "content": "Matthew nahm seinen Anfang in einer tropischen Welle, die in den südwestlichen Golf von Mexiko gelangte. Diese Welle wuchs zu einem ausgedehnten Tiefdruckgebiet im westlichen Golf. Das bis dahin nichttropische System begann, eine die Vereinigten Staaten durchquerende Kaltfront mit Feuchtigkeit zu nähren und verursachte somit schwere Regenfälle in Louisiana, dem Osten von Texas und in Arkansas. Am Nachmittag des 8. Oktober entwickelte sich der Tiefdruckkomplex 420 km ost-südöstlich von Brownsville, Texas zum Tropischen Sturm Matthew. Matthew war ein minimaler tropischer Sturm und seine anhaltenden Winde blieben vom Entstehen des Systems bis zum Landfall am 10. Oktober bei etwa 64 km/h. Der Sturm wurde im Tagesverlauf im Landesinneren von Louisiana außertropisch und löste sich in der Nähe von El Dorado, Arkansas auf. Matthew brachte bis zu 300 mm Regen in den Süden von Louisiana. Ungefähr ein Dutzend Häuser im Terrebonne Parish wurden nach dem Bruch eines Kanaldeiches überflutet und Straßen im St. Bernard Parish standen den Berichten zufolge etwa 60 cm hoch unter Wasser. Die Überreste Matthews fuhren fort, im Landesinneren für mindestens fünf weitere Tage schwere Regenfälle zu verursachen. Es wurden keine Verletzungen oder Todesfälle berichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Subtropischer Sturm Nicole.", "content": "Früh am 10. Oktober stellte das National Hurricane Center fest, dass sich ein Tiefdruckgebiet westlich von Bermuda eine ausreichende Organisation aneignete, um als Subtropischer Sturm Nicole benannt zu werden. Das System brachte leichten Regen über Bermuda und bedrohte die Insel kurzfristig, bevor es nach Nordosten abdrehte. Nicole zog weiterhin generell nordostwärts über kühleres Wasser und wurde am 11. Oktober, 555 km süd-südöstlich von Halifax, Nova Scotia für vollständig außertropisch erklärt. Das Canadian Hurricane Center führte die Sturmwarnungen über den von ihm post-tropischen Sturm – eigentlich ein Sturmkomplex, der von einem anderen außertropischen Tief absorbiert wurde – noch für einen weiteren Tag fort, da der Sturm sich dem Land annäherte und in den kanadischen Seeprovinzen starke Regenfälle aufkamen. Nicoles Resttief verband sich schließlich am 14. Oktober in der Nähe von Anticosti mit einem anderen größeren Tiefdruckgebiet. Im Zusammenhang mit Nicole wurden weder Verletzungen noch Todesfälle aufgezeichnet. 2002 begann das National Hurricane Center, auch subtropischen Stürmen Namen zuzuweisen. Nicole war der erste benannte subtropische Sturm.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Otto.", "content": "Nach einer sieben Wochen andauernden Periode der Inaktivität bildete sich am 30. November, dem letzten Tag der offiziellen Hurrikansaison, der Tropische Sturm Otto. Er entwickelte sich aus einem nichttropischen Tiefdruckkomplex über dem zentralen Atlantischen Ozean. Otto zog als minimaler Tropischer Sturm für ein paar Tage generell süd- und südwestwärts, bevor am 2. Dezember seine Degenerierung einsetzte. Einen Tag später löste sich Otto auf.", "section_level": 2}, {"title": "Accumulated Cyclone Energy (ACE).", "content": "Die Acummulated Cyclone Energy (ACE) ist eine Maßzahl für die Stärke und Dauer eines tropischen Wirbelsturms. Die ACE beschreibt die Energie eines tropischen Sturms, indem die maximale Windgeschwindigkeit eines Sturms mit ihrer Dauer multipliziert wird, das heißt, lange andauernde Stürme, sowie starke Stürme haben einen hohen ACE-Wert. Hurrikan Ivan trug fast ein Drittel zum ACE-Wert der Saison 2004 bei, da Ivan ein lange anhaltender und starker „kapverdischer“ Hurrikan war. Ivan hatte den zweithöchsten ACE-Wert aller jemals im Atlantik gemessenen tropischen Wirbelstürme – nur der ACE-Wert des San-Ciriaco-Hurrikan von 1899 liegt höher. Traditionell werden von der NOAA lediglich Stürme mit Windgeschwindigkeiten von über 34 Knoten (63 km/h) erfasst. Obwohl Nicole ein benannter Sturm war, wird dieser nicht bei der Berechnung des ACE-Wertes berücksichtigt, weil es sich bei Nicole nicht um einen tropischen Sturm handelte. Die tropischen Stürme des Jahres 2004 sind von der höchsten bis zur niedrigsten Accumulated Cyclone Energy aufgeführt, deren ACE auf drei signifikante Stellen angegeben ist. Die ACE der Hurrikansaison 2004 betrug 225.", "section_level": 1}, {"title": "Namen der Stürme 2004.", "content": "Die folgenden Namen wurden für die Stürme benutzt, die sich während der Hurrikansaison 2004 im atlantischen Becken bildeten. Es ist dieselbe Liste, die für die Atlantische Hurrikansaison 1998 benutzt wurde, außer den Namen Gaston und Matthew, die Georges und Mitch ersetzten. Die Namen Gaston, Matthew und Otto wurden 2004 zum ersten Mal verwendet. Durch die World Meteorological Organization wurden im Frühjahr 2005 vier Namen gestrichen: Charley, Ivan, Frances und Jeanne. Sie wurden durch Colin, Fiona, Igor und Julia ersetzt. Vier Streichungen von Namen sind bislang die zweithöchste Anzahl von Namensstreichungen. Außer 2004 wurden vier Namen auch in den Jahren 1955 und 1995 ersetzt. Nur 2005 wurden fünf Sturmnamen innerhalb einer Saison ausgewechselt. Die Namen, die nicht von der Liste der Namen tropischer Wirbelstürme gestrichen wurden, werden in der Hurrikansaison 2010 erneut benutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hurrikansaison 2004 begann offiziell am 1. Juni 2004 und dauerte bis zum 30. November 2004. Diese Daten grenzen für gewöhnlich die Zeitspanne jedes Jahres ab, in der sich die meisten tropischen Wirbelstürme im atlantischen Ozean bilden. Dennoch dehnte die Saison 2004 diese üblichen Grenzen etwas aus, weil sich der tropische Sturm Otto am letzten Tag der Saison bildete und bis zwei Tage in den Dezember hinein anhielt. Die Saison war ein gutes Stück oberhalb der Durchschnittsaktivität mit fünfzehn benannten Stürmen und einer der höchsten Accumulated Cyclone Energy (ACE), die jemals gemessen wurde.", "tgt_summary": "2004年大西洋飓风季是每年一度全球热带气旋产生周期的一部分。该季从2004年6月1日开始,至2004年11月30日结束;在大西洋盆地的大部分热带气旋都在该六个月以内产生。", "id": 977335} {"src_title": "Kobayashi Issa", "tgt_title": "小林一茶", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Arm geboren, konnte sich Issa nie aus den bescheidenen Verhältnissen befreien. Schon als Fünfzehnjähriger begab er sich, als verstoßenes Stiefkind, zur Ausbildung nach Edo (Tōkyō). Aufenthalte in Kyōto, Ōsaka und anderen Zentren japanischer Kultur sind nachgewiesen, bevor sich Issa wieder in seine Heimat begab. Mit 25 Jahren begann er Haikus zu schreiben. Mehrere Schicksalsschläge prägten ihn nachhaltig, so unter anderem der Verlust seiner Frau und mehrerer Kinder. Erst später konnte er seine Lebensumstände mit dem Antritt einer kleinen Erbschaft etwas aufbessern. Die Haikus Issas durchbrechen oft die nach Bashō erstarrte 5-7-5-Versform. Sie zeichnen sich durch eine tiefe Liebe zur Natur, selbst zu kleinsten und unbedeutenden Wesen aus. Weinbergschnecken, Frösche, Schwalben, Spatzen, Mäuse oder Heuschrecken integriert er ganz selbstverständlich in seine Werke. Die Haikus zeigen seinen Respekt und seine Achtung vor diesen Mitgeschöpfen. Damit führt er das Haiku von einer elitären und hochkomplizierten Kunst zu einer auch einfachen Menschen verständlichen und zu Herzen gehenden Ausdrucksform. Die Inhalte seiner Haikus werden von einem unvergleichlichen, liebevollen Humor getragen, der selbst die eigene Person nicht schont. In feiner Selbstironie vergleicht er sich manchmal gar mit Vogelscheuchen am Wegesrand. Er wird zeit seines Lebens seine Armut nicht los – also thematisiert er sie. Dabei ist nirgendwo auch nur der kleinste Ansatz von Verbitterung oder Traurigkeit zu erkennen. Fröhlichkeit, buddhistische Genügsamkeit und Zufriedenheit bestimmen Issas Werke.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "J. D. Salinger erinnert in seinen Werken an die Wirkung der Haikus von Issa. Für Salinger zwingt uns Issa zu nichts, wir müssen uns selbst auf Erfahrungen einlassen. Ein Grundgedanke des Autors vom Fänger im Roggen. Arkadi und Boris Strugatzki entnahmen ihren Titel \"Die Schnecke am Hang\" dem oben zitierten Fuji-Haiku. „Ja, kleine Schnecke / Besteige den Berg Fuji / Aber ganz langsam.“ Unbeirrbarkeit, auch wenn das Ziel unerreichbar zu sein scheint, spricht auch für die Brüder Strugatzki aus der Schneckenallegorie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kobayashi Issa (jap. ; * 15. Juni 1763 in Kashiwabara, Provinz Shinano (heute: Stadtteil von Shinano, Präfektur Nagano); † 5. Januar 1828 ebenda; bürgerlicher Name:, Kindheitsname: ) war ein japanischer Haiku-Dichter. Issa zählt zu den „Großen Vier“ der japanischen Haiku-Dichtkunst: Matsuo Bashō, Buson, Shiki, Issa. Der von ihm gewählte Dichtername Issa bedeutet so viel wie „ein Tee“ oder „ein Schluck Tee“ und ist als Ausdruck seiner Bescheidenheit und Einfachheit zu verstehen.", "tgt_summary": "小林一茶,日本著名俳句诗人。本名弥太郎,生于信浓国水内郡柏原村(今长野县上水内郡信浓町柏原)的一个农民家庭里。十五岁即开始学习俳谐。有着自己鲜明的风格。25岁时拜葛饰派俳谐诗人二六庵竹阿为师,二六庵死后,承继师门,号称二六庵菊明。29岁时,改号为俳谐寺一茶。次年起在京都、中国、九州和四国等地流浪。", "id": 98935} {"src_title": "Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits", "tgt_title": "靈感應", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rahmenhandlung.", "content": "Melinda Gordon ist imstande, mit den Geistern verstorbener Menschen zu kommunizieren (s. Nachtod-Kontakt). Sie hilft den Geistern und den lebenden Menschen, obwohl sie häufig mit Skepsis konfrontiert wird. Ihr Ehemann Jim Clancy und ihre Freundin Andrea Marino (in der ersten Staffel) unterstützen sie. In Staffel 5 wird sie Mutter eines Sohnes namens Aiden Lucas. Melinda Gordon ist die Besitzerin eines Antiquitätengeschäfts, hat aber selten Zeit dafür, da sie sich oft um die Belange, Wünsche und Sorgen der Geister kümmert. So kommt es, dass Melindas Geschäftspartnerin und Freundin Andrea Marino oftmals alleine das Geschäft führt. Nach Andreas Tod leitet sie zusammen mit ihrer neuen Freundin, Delia Banks (ab Staffel 2), das Antiquitätengeschäft. Nachdem sie Mutter wird, eröffnet Delia ihr eigenes Maklerbüro gegenüber von Melindas Laden.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Über den Großteil der ersten Staffel hinweg bildet jede Folge der Serie eine abgeschlossene Handlung. Diese enden stets damit, dass der Geist in das Jenseits übergeht. Mit den letzten beiden Folgen und dem Staffelfinale erfuhr die Serie einen herben Bruch mit dieser Tradition – offensichtlich von Erfolg und Fanbase gerade in den USA überrollt, gab man durch CBS eine zweite Staffel in Auftrag und änderte scheinbar während der Serie das Konzept. Die Folgen erfuhren nun Zusammenhang miteinander, und es wurden neue mysteriöse Charaktere eingeführt, z. B. der geheimnisvolle schwarze Mann (Romano), auf dessen böse Machenschaften Melinda erstmals von Ely Fischer in der Folge „Zeit des Zorns“ vor dessen Hinübergang hingewiesen wird. In „Ihr letzter Tanz“ wird noch deutlicher, dass sich in der Sendung nun mehr und mehr eine zusammenhängende Handlung ergibt – Melinda glaubt, ihre Fähigkeiten verloren zu haben, und stellt gegen Ende der Staffel fest, dass die Geister verschwunden sind, nicht ihre Fähigkeiten. Im Staffelfinale findet dann der vollendete Wandel inklusive Cliffhanger statt. Schon in den letzten Folgen deutete sich an, dass von Melinda nun mehr verlangt werden wird, als mit dem Geist zu kommunizieren und ihn mit sich ins Reine zu bringen. Eine neue Aufgabe zeigt sich zunächst darin, dass sie nicht herausfinden kann, um wen es sich überhaupt handelt – der Geist ist im Schlaf gestorben, und ihm wird zu Anfang der Folge erst bewusst, dass er überhaupt tot ist. Später erkennt Melinda jedoch, dass es sich offensichtlich um einen Flugzeugpiloten handelt – auch eine Stewardess kommt hinzu. Bis Ende des ersten Teils von „Die Auserwählte“ beschäftigt sich Melinda mit Andreas Plänen, das Geschäft auszubauen, und dem dazugehörigen Architekten sowie damit, überhaupt Grundlegendes über die beiden Geister herauszufinden. Es stellt sich heraus, dass ein Flugzeug führerlos durch den Luftraum geistert und es sich bereits in der Nähe befindet. Es kommt aus Johannesburg, wo sich auch Andreas Bruder aufhält, weshalb sie in Panik gerät und in dessen Wohnung herausfinden will, ob er sich in dieser Maschine befindet. Während Melinda weiter versuchen will, die Luftfahrtbehörde und umliegende Flughäfen zur Suche nach dem Flugzeug zu bewegen (niemand glaubt den beiden bei ihren Anrufen), ist es bereits zu spät – während Melinda mit ihrem Mann telefoniert, stürzt das Flugzeug nahe der Hauptstraße ab. Melinda sieht sich nun mit der Luftfahrtbehörde konfrontiert, die einige Fragen an sie hat, und mit über 200 Geistern, die nicht wissen, was mit ihnen geschehen ist. Romano taucht nun zum ersten Mal aktiv handelnd auf – er versucht, die Seelen zu fangen und erzählt ihnen, Melinda würde lügen, dergestalt, dass hinter dem Licht nicht die Erlösung warte, sondern nur Verderben und Bestrafung zu finden seien. Er verspricht den Seelen des Weiteren, dass sie, wenn sie im Diesseits verweilen, bei ihren Familien und Freunden bleiben könnten. Zugleich bietet er Melinda an, die Seelen doch hinüberzuschicken, wenn sie ihm ihre Seele übergibt. Sie entdeckt unter den Toten auch die Frau des Architekten, der das Geschäft umbauen soll – da sie jedoch im Gegensatz zu den Opfern aus dem Flugzeug nicht gefroren ist und ihre kleine Tochter nicht dabei hat, versucht Melinda herauszufinden, wie sie ums Leben kam (sie hatte den Architekten bereits gefragt, ob sie fliegen). Es stellt sich heraus, dass das Flugzeug auf das Auto der beiden gestürzt ist – Melindas Mann findet das Mädchen unversehrt im Auto unter Trümmerteilen. Das Mädchen erzählt von einem Traum, in dem es jemand aus dem Licht zurückgeschickt hat – es soll Melinda warnen und bestärken, gegen Romano vorzugehen, da sie „die Auserwählte“ sei. Dieser Satz ist ihr während der letzten Zeit des Öfteren begegnet. Melinda überzeugt fast alle toten Seelen aus dem Flugzeug ins Licht zu gehen. Einige wenige gehen jedoch mit Romano. Zum Abschluss der Folge sieht man Andrea, die sich um ihren Bruder sorgt, und Melinda im Antiquitätengeschäft. Plötzlich kommt er auf das Geschäft zu, woraufhin Andrea ihm entgegenrennt, jedoch von ihm ignoriert wird. Hier wird klar, dass Andrea in ihrem Auto ebenfalls vom Flugzeug erfasst worden und ums Leben gekommen ist. Noch bevor ein Dialog startet, taucht Romano auf und schließt die Folge mit den Worten ab, Andreas Seele gehöre nun ihm.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Die zweite Staffel begann damit, dass Andrea den Lügen Romanos beinahe Glauben schenkt und mit ihm geht, dann aber doch auf Melinda hört und sich dem Licht zuwendet. Die beiden Freundinnen verabschieden sich mit Andreas Versprechen, „dort oben“ auf Melinda zu warten. Romano tritt in den nächsten Folgen kaum in Erscheinung. Melinda allerdings lernt die Witwe Delia Banks und ihren Sohn Ned kennen und die beiden Frauen freunden sich an. Delia arbeitet später bei Melinda im Laden. Nach und nach kommen unheilvolle Botschaften vor, die alle den Tod eines geliebten Menschen vorhersagen. Melinda wird gezwungen, Delias Sohn Ned von ihrer Gabe zu erzählen, was er auch für sich behält. Als Delias verstorbener Mann Charlie jedoch auftaucht, weiht sie auch Delia in ihr Geheimnis ein. Diese schenkt ihr letztlich zwar Glauben, will sich aber nicht weiter auf die Geisterwelt einlassen. Unerwarteterweise trifft Melinda einen Mann namens Gabriel, der die gleiche Gabe hat wie sie, jedoch für die böse Seite die Seelen am Hinübergehen hindert. Durch ihn verdichten sich auch die Visionen und die fünf Zeichen, die auf eine Tragödie hindeuten. Weiterhin besagt eines der fünf Zeichen, dass ein geliebter Mensch stirbt, woraufhin Melinda sich sehr um Delia und Jim sorgt. Melinda bekommt Deutungen, fünf besondere Kinder um sich zu scharen. Sie denkt, dass es ihre Aufgabe ist sie zu beschützen. Es stellt sich jedoch am Staffelende heraus, dass diese fünf Kinder zu ihr kommen sollten, um Melinda vor dem Tod zu bewahren. Bei ihrer Nahtoderfahrung steht sie kurz davor hinüberzugehen und sieht dabei ihren Vater, der im Licht auf sie wartet.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Zu Beginn der dritten Staffel ist Melinda davon überzeugt, dass ihr Vater gestorben ist, da sie ihn im Licht gesehen hat. Sie macht sich nun auf Spurensuche, um herauszufinden, was ihm zugestoßen ist. Außerdem rückt mehr und mehr die geheimnisvolle Untergrundstadt in den Vordergrund. Melinda wird während ihrer Begegnungen mehrmals dorthin geführt und nimmt Kontakt zu den „Unerlösten“ auf. Delias Sohn Ned geht mittlerweile in die Senior Highschool und „begegnet“ immer öfter Geistern, wovon er Melinda erzählt. Er bittet sie um Verschwiegenheit seiner Mutter gegenüber, da diese sowieso nicht an Geister glaubt und auch nichts damit zu tun haben möchte. Auch Jim führt seinen ersten Geist ins Licht und erfährt so, wie sich seine Frau dabei fühlt. Ricks verstorbene Ehefrau, die vorher von Gabriel überzeugt wurde, sich vom Licht abzuwenden, findet letztlich doch noch ihre Vergebung und kann „hinübergehen“. Gabriel, Melindas vermeintlicher Halbbruder, hat immer noch undurchsichtige Motive, jedoch stellt sich schnell raus, dass er für die Unterwelt „arbeitet“. Auch ihr Vater Tom Gordon spielt eine stärkere Rolle. Melinda ist überglücklich, ihren Vater lebend gefunden zu haben, allerdings bleibt ein Rest Misstrauen. Sie überprüft ihn und muss ihm später dabei helfen, einen Geist loszuwerden, der Tom aus Rache zum Selbstmord verleiten möchte. Durch diesen Geist lüftet Melinda letztlich das große Geheimnis um ihren Vater. Zum Schluss der Staffel wollen Melinda und ihre Freunde einen Ausflug machen. Rick bemerkt dabei, dass die Gruppe an dem sonnigen Tag zu sechst ist, aber nur fünf Schatten von der Sonne auf die Straße geworfen werden. Melinda erkennt sofort die Gefahr, weiß aber noch nicht, auf wen sie sich bezieht.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 4.", "content": "Die vierte Staffel beginnt mit der Nahtod-Erfahrung eines College-Professors namens Eli, der durch dieses Erlebnis mit Toten kommunizieren kann. Jedoch kann er sie nur hören und braucht deshalb Hilfe von Melinda, um mit seiner Gabe umgehen zu können. In der 6. Folge, \"Der Verlust\", wird ihr Mann Jim von einem Polizisten, Detective Neely, erschossen. In der 7. Folge, \"Schwelle zum Jenseits\", sieht Melinda Jims Geist während der Trauerfeier für ihn und rät ihm, ins Licht zu gehen. Jim möchte Melinda nicht alleine lassen und fährt kurzerhand in den Körper eines vor kurzem verstorbenen Mannes. Melinda hofft, dass sie und Jim eine zweite Chance bekommen, doch Jim kann sich an nichts mehr erinnern. Er führt das Leben seines neuen Körpers weiter und weiß daher nicht, wer Jim ist oder war. Nun ist er Sam. Mit der Zeit kommen seine Erinnerungen jedoch zurück und Melinda kämpft um die Liebe der beiden. Sie begleitet ihn auf Schritt und Tritt und lässt ihn bei sich wohnen. Mitte der vierten Staffel werden Sam und Melinda ein Paar, und sie erzählt ihm von ihrer Gabe. Da in derselben Folge ein Geisterjäger nach Grandview kommt, reagiert Sam sehr abweisend. Er glaubt nicht an Geister und hält Leute, die es doch tun, für verrückt. Einige Folgen später wollen Melinda und Eli einem Kanalarbeiter namens Ben helfen, der wie bei Sam von einem anderen Geist in Besitz genommen wurde. Ben flüchtet in einen Abwasserkanal, da er mit angehört hat, wie seine Frau nichts mehr mit ihm zu tun haben will, denn sie glaubt ihm nicht, dass er ihr verstorbener Mann ist. Durch einen Unfall öffnet Ben aus Versehen ein Rohr, durch das Unmengen von Wasser in den Abwasserkanal strömt. Ben kann sich retten, doch Melinda, die ihm nachgelaufen ist, wird durch das Wasser eingesperrt. Dr. Bird schickt Eli los, um Melinda zu retten, doch da er nicht schwimmen kann, muss Sam zu Melinda schwimmen. Während Sam unter Wasser fast stirbt, erinnert er sich an sein früheres Leben: Seinen Tod, seine Hochzeit mit Melinda, die gemeinsame Zeit, die die beiden miteinander verbracht haben. Melinda gelingt es, Sam in letzter Minute zu retten, und Sam ist durch die Nahtod-Erfahrung nicht mehr Sam, sondern Jim. Jims Geist hat nun vollkommen von ihm Besitz ergriffen und er erinnert sich wieder an sein früheres Leben, doch hat er vergessen, dass er in Sams Körper gefahren ist und als Sam weiterlebte. Auch weiß er nicht mehr, wie es war, tot zu sein. Am Ende der Staffel erfährt Melinda, dass sie schwanger ist. Allerdings ist sie schon seit acht Wochen schwanger. Das heißt, dass ihr Kind von Jim ist, weswegen er sie fragt, ob sie ihn wieder heiraten möchte. Sie wird durch Visionen davor gewarnt, ihren Jungen, den sie bekommen wird, nicht in Angst leben zu lassen. Des Weiteren findet sie das Buch der Veränderungen, in dem einige der Beobachter Tagebuch über Menschen führen, die gestorben und wieder ins Leben zurückgekommen sind, wie z. B. Andrea, Eli und andere. In der letzten Folge heiraten Melinda und Sam auf der Straße, auf der sie sich kennengelernt haben. Der Fall in der Episode \"„Verloren in der Dunkelheit“\" (Ball & Chain) wurde von der Entführung der Colleen Stan in Red Bluff inspiriert. Die vierte Staffel lief am 27. Februar 2009 auf Kabel 1 an. Am 29. Mai 2009 ging Ghost Whisperer auf Kabel 1 in die Sommerpause, da die restlichen Folgen der vierten Staffel noch nicht synchronisiert waren. Am 7. August 2009 wurde die vierte Staffel auf Kabel 1 fortgesetzt. Jedoch wurden alle zwei Wochen Episoden aus der dritten Staffel ausgestrahlt, um das Staffelfinale auf das Jahresende zu verschieben.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 5.", "content": "Am Anfang der Staffel sieht man die Geburt von Melindas Sohn Aiden Lucas. Aiden war der Name von Jims Vater. Bei der Geburt von Aiden Lucas scheint es erst so, als würde er sterben, da er blau anläuft und nicht selbstständig atmen kann. Die Zeit bleibt stehen und Melinda sieht eine junge Frau im Kreißsaal. Ihr Name ist Amber. Sie ist im Raum nebenan bei der Geburt ihres Sohnes gestorben. Sie denkt, ihr Sohn sei in Aiden Lucas hineingefahren und besucht ihn deswegen jedes Jahr am Tag seiner Geburt. Die Zeit springt fünf Jahre in die Zukunft. Jim ist nun Doktor im örtlichen Spital und immer öfter muss Melinda Geister aus dem Spital ins Licht führen. Es ist Aidens fünfter Geburtstag und erneut taucht Amber auf. Sie hatte mit ihrem früheren Chef als Praktikantin ein Verhältnis, wurde schwanger und willigte schriftlich in eine Adoption durch den Chef und seine Frau ein, entschied sich aber kurz vor ihrem Tod dagegen. Melinda erzählt ihr, dass ihr Sohn noch lebt und er von seinem leiblichen Vater aufgrund der vertraglichen Vereinbarung adoptiert wurde. Sie folgt Aiden und ihrem Sohn Taylor in eine Bowlingbahn und versucht, Taylor klarzumachen, dass sie seine Mutter ist. Taylor ist verängstigt und Amber tötet ihn versehentlich beinahe. Dabei entdeckt Melinda, dass sie mit Aiden mittels seiner besonderen Fähigkeit – Empathie – kommunizieren kann, denn Aiden kann die Gefühle und Erlebnisse der Menschen und Geister in seiner Umgebung wahrnehmen und miterleben. Ambers Trauer über den Verlust ihres Sohnes gingen an Aidens Geburtstag in seine Träume und Gefühle über. Darum bekam Aiden jedes Jahr an seinem Geburtstag plötzlich Fieber. Einige Folgen später erfährt man, dass Aiden nicht nur Geister sehen kann. Er kann, kleine magische Wesen sehen, die glänzen und die glitzernde Sachen mögen, die Leuchtleute. Aiden bezeichnet sie als „seine Freunde“ und sie schenken ihm seit Wochen Spielzeug und besuchen ihn jeden Abend. Seine Freunde bestehen aus purem Licht und fürchten sich vor den Schatten. Zum ersten Mal wird erwähnt, dass es Geister gibt, die nicht vollständig ins Licht gehen, sondern dass ein Teil von ihnen als „Schatten“ zurückbleiben. Die Schatten mögen es nicht, wenn man über sie Bescheid weiß. Sie fahren in die Körper anderer Lebender, um mit Menschen zu kommunizieren und missbrauchen diese menschlichen „Hüllen“ oft als Druckmittel, wie z. B. bei Elis Chef, der von den Schatten erpresst wird und dessen Mutter stirbt, falls er ihnen nicht gehorcht. Melinda kann diese Schatten und Aidens Freunde nicht sehen, da ihre Kräfte nicht so stark sind wie die ihres Sohnes Aiden. Mitte der fünften Staffel erkennen die Schatten, dass das Buch der Veränderungen immer mehr eine Bedrohung für sie darstellt. Sie sorgen dafür, dass Professor Bedfords Mutter stirbt, um Druck auf ihn auszuüben, das Buch endlich zu vernichten. Er möchte Eli und Ned dazu zwingen ihm das Buch auszuhändigen, indem er bei Delias Maklerbüro mit einer Bombe aus dem Vietnamkrieg erscheint und sie als Geisel nimmt. Als Eli ihm das Buch übergibt, flüchten Delia und Eli aus dem Büro. Professor Bedford erkennt, dass sich das Buch anscheinend selbst ausgelöscht hat, damit es den Schatten nicht helfen kann. Doch Ned hat das Buch nur rechtzeitig versteckt. Die Schatten werden wütend. Delias Maklerbüro explodiert und Professor Bedford stirbt. Als Geist sucht er nun Ned heim, da er das Buch besitzt. Eine Folge später taucht die Collegeprofessorin wieder auf, die von der verstorbenen Tochter des Mannes, dessen Auto ihren Verlobten tötete, heimgesucht wurde, damit die zwei zusammenkommen, damit ihr Tod nicht umsonst war. Die Schatten werden immer mächtiger und nehmen immer öfter Besitz von dem Beobachter Carl. Jim und Melinda wollen um jeden Preis ihren Sohn beschützen und erzählen ihm, dass es keine Geister gibt. Mit der Zeit werden die Schatten so mächtig, dass sie sogar von Melinda Besitz ergreifen (Staffel 5, Episode 22). Aiden ist der Einzige, der sie retten kann. Obwohl seine Eltern ihm gesagt haben, dass es keine Geister gibt, redet er weiter mit ihnen, doch erzählt Jim und Melinda nichts. Als sich Melinda, von den Schatten besetzt, in ihrem Laden einschließt, ruft Aiden „seine Freunde“, die Leuchtleute, und ihr Leuchten vertreibt die Schatten. Melinda ist wieder sie selbst und Jim sieht ein, dass es nicht richtig war, Aiden seine Gabe ausreden zu wollen. Die Serie endet mit Melindas Worten zu Aiden: „Du warst heute mein Held.“ Dieser antwortet: „Mami, du bist auch eine Heldin.“", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Mark Snow, auch bekannt als Komponist für u. a. Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI schuf für alle fünf Staffeln die Titelmelodie.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichung.", "content": "Die DVD-Box zur ersten Staffel erschien am 7. Juni 2007, die zur zweiten Staffel am 6. März 2008, die zur dritten Staffel am 2. April 2009 und die zur vierten Staffel am 1. April 2010. Die erste Staffel erhielt nach §14 JuSchG eine FSK ab 16 Jahren. Die zweite, dritte und vierte Staffel erhielten nach §14 JuSchG eine FSK ab 12 Jahren. Die fünfte Staffel erhielt nach §14 JuSchG eine FSK ab 16 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Serie wurde bereits in zahlreichen Ländern ausgestrahlt, darunter in Albanien, Australien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien, Kanada, Kolumbien, Österreich, Polen, Russland, Schweden, Spanien, Griechenland, Niederlande, Ungarn und Schweiz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits ist eine US-amerikanische Fantasy-Mystery-Fernsehserie, die zwischen 2005 und 2010 produziert wurde. Die Hauptrollen spielten Jennifer Love Hewitt und David Conrad.", "tgt_summary": "《灵感应》(英语:Ghost Whisperer,直译为「鬼语者」)是一套美国幻想惊栗电视剧,于2005年9月23日在美国哥伦比亚广播公司首播。本剧由 原创,主演包括珍妮佛·乐芙·休伊、、 和 。 亦曾是主要演员。香港亚洲电视国际台于2007年6月7日开始播放本剧之第一季,于2008年9月4日开始播放第二季,于2009年7月19日开始播放第三季,于2013年12月20日开始播放第四季。", "id": 726175} {"src_title": "Bombardier Canadair Regional Jet", "tgt_title": "龐巴迪CRJ", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits 1981 prüfte Canadair – zu der Zeit noch nicht Teil des Bombardier-Konzerns –, ob der Businessjet Challenger 600 die Grundlage für ein 24-sitziges Passagierflugzeug mit einer 2+2-Sitzanordnung bilden könne. Wegen des großen Rumpfquerschnitts der Challenger konnte eine Verlängerung ohne große Schwierigkeiten ausgeführt werden. Der Plan dieses \"Challenger 610E\" getauften Flugzeugtyps scheiterte jedoch am mangelnden Interesse der Fluglinien und wurde noch im gleichen Jahr aufgegeben. 1987 wurden die Pläne auf nachdrücklichen Wunsch des späteren Erstkunden Lufthansa erneut aufgegriffen. Das Konzept auf Basis des Challenger 601 sah nun aber ein weitaus größeres Flugzeug für etwa 50 Passagiere vor. Programmstart war am 31. März 1989. Der Erstflug des Prototyps fand am 10. Mai 1991 statt, die Zulassung folgte am 31. Juli 1992 und die Erstauslieferung schließlich im Oktober desselben Jahres. Bis Embraer mit der Embraer-ERJ-145-Familie einen ähnlichen, aber weitaus günstigeren Flugzeugtyp herausbrachte, hatte Bombardier mit dem CRJ ein faktisches Monopol. Ein weiteres Konkurrenzprodukt ist der seit 2010 in Serie gebaute Suchoi Superjet 100. Am 5. Juni 2019 gab Bombardier bekannt, dass man in Verhandlungen mit Mitsubishi Heavy Industries stehen würde, um das CRJ-Programm, das seit längerem defizitär ist, zu verkaufen. Ende Juni 2019 wurde bekannt, dass die Verhandlungen erfolgreich gewesen seien und dass Mitsubishi die Fertigung nach dem Verkauf nicht selbst fortführen werde, sondern nur noch die restlichen 51 bestellten CRJ 900 von Bombardier herstellen lassen werde. Der Kaufpreis für das Programm lag bei 550 Millionen US-Dollar, dazu kommen jedoch noch 200 Millionen US-Dollar an Verbindlichkeiten. Nachdem bereits die CSeries und das DHC-8-Programm nicht mehr von Bombardier gefertigt werden, verbleibt dem Konzern damit nurmehr die Geschäftsreiseflugzeug-Sparte mit der Bombardier-Global-Familie und den Challenger-Jets.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zum Bombardier Challenger 600.", "content": "Die Hauptunterschiede zu dem Businessjet Challenger sind ein gestreckter Rumpf, neuentwickelte Flügel, die an die Verhältnisse der Linienflüge durch Fluggesellschaften angepasst wurden, ein höheres Startgewicht, ein EFIS-Cockpit, ein neues Fahrwerk, eine höhere Tankkapazität und stärkere General Electric CF-34-Triebwerke.", "section_level": 1}, {"title": "Avionik.", "content": "Das Zwei-Mann-Cockpit ist mit dem „Pro-Line-4“-Avionikpaket von Rockwell Collins ausgestattet, das sich unter anderem aus sechs Bildschirmen für EFIS/EICAS, einem oder zwei Flight Management System FMS4200, einer redundanten Trägheitsnavigationsanlage (\"Dual attitude heading reference systems\" AHRS oder zwei \"Inertial Reference Systems\" IRS), einem Kollisionswarnsystem TCAS und einem digitalen Wetterradar zusammensetzt. Optional steht auch ein ebenfalls von Rockwell Collins gefertigtes \"Head-Up Guidance System\" zur Verfügung, mit dem sich Schlechtwetteranflüge bis zur Betriebsstufe CAT IIIa durchführen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "CRJ100.", "content": "Der erste Flugzeugtyp der CRJ-Baureihe war der CRJ100, mit dem bis zu 50 Passagiere über maximal 980 NM (1815 km) transportiert werden konnten. Die zwei General-Electric-CF-34-3A1-Triebwerke haben einen maximalen Startschub von 38,83 kN (8729 lbs), der bis zu einer Umgebungstemperatur von maximal 30 °C (\"flat-rated\" Belastungsgrenze) gegeben werden kann. Die Triebwerke lassen eine maximale Reisegeschwindigkeit von Mach 0,81 (860 km/h) zu. Erstkunde war die Lufthansa CityLine. Für die CRJ100 sind insgesamt 226 Bestellungen eingegangen. Mit Erscheinen der CRJ200 wurde die Produktion eingestellt. Musterbezeichnung des CRJ100 gemäß EASA-Kennblatt (TCDS) ist CL-600-2B19.", "section_level": 2}, {"title": "CRJ200.", "content": "Die CRJ200-Baureihe ist eine Weiterentwicklung des CRJ100. Die Kapazität von 50 Passagieren blieb gleich. Hauptunterschied zum CRJ100 sind die General-Electric-CF-34-3B1-Triebwerke. Sie haben im Vergleich zur Vorgängerturbine eine bessere Innenkühlung und lassen höhere Reichweiten zu. Die CRJ200 ist in zwei Varianten erhältlich: Der CRJ200ER (\"Extended Range\") hat eine Reichweite von 1345 NM (2491 km), die Langstreckenversion CRJ200LR (\"Long Range\") sogar 1700 NM (3148 km). Inzwischen gibt es von der CRJ200 eine auf lange Strecken und geringe Frachtkapazität ausgelegte Transportversion, den CRJ200PF (\"Package Freighter\"). Dieser Flugzeugtyp steht in Konkurrenz zur Boeing 737F. Am 30. Oktober 2005 gab Bombardier bekannt, die Produktion des CRJ200 ab Mitte Januar 2006 – zumindest vorübergehend – einzustellen. Gemäß Bombardier tendieren die Fluggesellschaften heute aufgrund steigender Passagierzahlen und niedrigerer Erträge eher in Richtung größerer Maschinen. Bislang wurden 709 Maschinen des Typs CRJ200 hergestellt. (Stand: Juni 2018) Musterbezeichnung des CRJ200 gemäß EASA-Kennblatt (TCDS) ist CL-600-2B19. CRJ 100 ist eine CL-600-2B19 mit CF34-3A1 Engines, CRJ 200 ist eine CL-600-2B19 mit CF34-3B1 Engines.", "section_level": 2}, {"title": "CRJ440.", "content": "Der CRJ440 ist eine Version der CRJ200 mit reduzierten Startgewicht für 40 bis 44 Passagiere. Das Flugzeug wurde mit 86 Exemplaren lediglich für die Northwest Airlines gebaut. Musterbezeichnung des CRJ440 gemäß EASA-Kennblatt (TCDS) ist CL-600-2B19.", "section_level": 3}, {"title": "CRJ700.", "content": "Der CRJ700 (seit der Einführung des CRJ705 auch als CRJ701 oder CRJ700 Serie 701 bezeichnet) kann bis zu 75 Passagiere über eine Strecke von bis zu 3763 km transportieren. Es werden als Antrieb zwei General-Electric CF-34-8C1 verwendet. Der Erstflug der CRJ700 fand am 27. Mai 1999 statt, in den Dienst aufgenommen wurde er ab 2001. Für den CRJ700 musste eine Vielzahl konstruktiver Veränderungen vorgenommen werden, etwa an der Form der Winglets und der Höhe der Fahrwerke. Der Kabinenboden wurde leicht abgesenkt, um die Stehhöhe auf 1,89 m zu vergrößern. Die Kabine wurde gestreckt und die Tragfläche entsprechend vergrößert. An den Flügelvorderkanten wurden Vorflügel angebracht, um die aerodynamische Leistung im Langsamflug zu verbessern. Musterbezeichnung des CRJ700 gemäß EASA-Kennblatt (TCDS) ist CL-600-2C10.", "section_level": 2}, {"title": "CRJ550.", "content": "Am 6. Februar 2019 gab Bombardier die Entwicklung der CRJ550 mit 50 Sitzen auf Basis der CRJ700 bekannt. Kunde ist United Airlines mit 50 bestellten Flugzeugen. Ziel ist es, die auf dem nordamerikanischen Markt verbreiteten Scope Clauses zu umgehen. Mit diesen Scope Clauses haben sich größere US-amerikanische Fluggesellschaften gegenüber den Pilotengewerkschaften verpflichtet, nur eine begrenzte Anzahl an Flugzeugen (zum Beispiel) im Bereich 50 bis 75 Sitzplätze an Subunternehmen auszulagern. Die CRJ550 wird mit 10 Sitzen in der 1. Klasse, 20 Sitzplätzen in Economy-Plus und nur 20 Plätzen in Economy ausgestattet. Die geringeren Einnahmen durch die reduzierte Sitzplatzanzahl sollen mit der erhöhten Anzahl an 1.-Klasse-Plätzen ausgeglichen werden. Nach dem Verkauf des CRJ-Programms an Mitsubishi will die japanische Firma die Fertigung der Version nicht fortführen.", "section_level": 3}, {"title": "CRJ900.", "content": "Die Version CRJ900 kann bis zu 90 Passagiere über eine Strecke von maximal 3660 km transportieren. Als Antrieb werden zwei General Electric CF34-8C51 verwendet. Ihren Erstflug hatte die CRJ900 am 21. Februar 2001. Neben der Grundausführung dieser Maschine werden auch Varianten mit erhöhter Reichweite (CRJ900ER und CRJ900LR) und als Version für Europa mit reduzierter Startmasse angeboten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten des Typs beim Verkauf ist das Modell heute nach einer Großbestellung durch die Lufthansa sehr beliebt, da seine Betriebskosten niedriger sind als die des Konkurrenzmodells Embraer 190. Mitte 2008 lagen über 215 Bestellungen vor und es waren bereits über 100 Flugzeuge im Einsatz. Im Mai 2007 kündigte Bombardier die „NextGen“-Ausführung des CRJ900 an. Die erste Maschine wurde im Juni 2007 ausgeliefert. Diese erhält unter anderem eine neue Innenausstattung mit größeren Fenstern, LED-Beleuchtung und größeren Gepäckablagen. Die Wartungskosten sind niedriger, und der Treibstoffverbrauch sinkt um 4 %. Die Verbesserungen der CRJ900 NextGen wurden anschließend auch in die Baureihen CRJ700 (ab 2008) und CRJ1000 (ab 2009) übernommen. Musterbezeichnung des CRJ900 gemäß EASA-Kennblatt (TCDS) ist CL-600-2D24.", "section_level": 2}, {"title": "CRJ705.", "content": "Der CRJ705 (auch als CRJ700 Serie 705 bezeichnet) ist eine Variante der CRJ900 mit Platz für nur 75 Passagiere, um eine Mehrklassenbestuhlung zu ermöglichen und die in den USA verbreiteten Scope Clauses einzuhalten. Vom CRJ705 gibt es eine Variante mit vergrößerter Reichweite (705ER). Der Erstkunde Air Canada Jazz nahm mit dem Flugzeug den Linienbetrieb im Mai 2005 auf. Bis Juni 2018 wurden 16 Flugzeuge bestellt und geliefert. Musterbezeichnung des CRJ705 gemäß EASA-Kennblatt (TCDS) ist CL-600-2D15.", "section_level": 3}, {"title": "CRJ1000.", "content": "Bombardier veröffentlichte im zweiten Quartal 2006 Pläne für eine nochmalige Verlängerung (Mittelrumpf um 2,95 Meter verlängert) der ursprünglichen CRJ100-Zelle unter der vorläufigen Bezeichnung CRJ900X, da das für dieses Marktsegment vorgesehene Konzept Bombardier CSeries zunächst nicht den erhofften Markterfolg hatte und zurückgefahren wurde. Am 19. Februar 2007 gab man offiziell bekannt, dass man das Projekt als CRJ1000 bauen werde; zu diesem Zeitpunkt lagen laut Bombardier 38 Festbestellungen und 23 Optionen für die neue CRJ-Variante vor. Unter den Festbestellungen waren 15 umgewandelte CRJ900-Bestellungen der italienischen myair. Der CRJ1000, dessen Listenpreise bei etwa 46 Millionen US-$ beginnen, hat eine Kapazität von maximal 104 Passagieren. Der über drei Stunden dauernde Erstflug fand am 3. September 2008 vom Bombardier-Werksflughafen in Mirabel (Quebec) statt; die ersten Auslieferungen waren zunächst für das vierte Quartal 2009 vorgesehen. Um dem bei dem CRJ900 oft kritisierten „Röhrengefühl“ bei der nun fast 24 m langen Kabine entgegenzuwirken, wurden die Fenster um 5 cm vergrößert. Im Cockpit sind verbesserte Avionikkomponenten eingebaut (zum Beispiel ProLine 21). Darüber hinaus hat diese Variante gegenüber der CRJ900 ein verstärktes Hauptfahrwerk mit Kohlenstoffbremsscheiben, mehr Gepäckraumvolumen, eine verbesserte Klimaanlage mit gleichmäßigerer Temperaturverteilung, durch Fly-by-Wire ansteuerbare Ruder sowie verstärkte und vergrößerte Tragflächen (+7,5 % Flügelfläche). LED-Beleuchtung, größere Ablagefächer und Einbuchtungen in der Seitenverkleidung an den Fenstern sollen den Passagierkomfort verbessern. Neben der Standardvariante und der Extended-Range-Version (ER) wird auch eine EuroLite-Version (EL) mit geringerer Startmasse und Reichweite (was Landegebühren einsparen soll) und eine CRJ1025 mit höherer Betriebsmasse angeboten. Wegen Softwareproblemen bei der Steuerung des Seitenruders mit dem von Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH gelieferten Fly-By-Wire-System verzögerte sich die Zulassung durch die EASA auf den 10. November 2010. Am 15. Dezember 2010 wurden die ersten zwei Exemplare an Brit Air und Air Nostrum auf dem Flughafen Montreal-Mirabel ausgeliefert. Musterbezeichnung des CRJ1000 gemäß EASA-Kennblatt (TCDS) ist CL-600-2E25.", "section_level": 2}, {"title": "Challenger 800.", "content": "Unter der Modellreihe Challenger 800 werden die Varianten von CRJ200, 700 und 900 in der Businessjet-Variante angeboten, als Challenger 850 (CRJ200), 870 (CRJ700) bzw. 890 (CRJ900). Ob eine Version des CRJ1000 als solche angeboten wird, ist bisher nicht bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der Bombardier Canadair Regional Jet war das erste Flugzeug seiner Art. Als „Trendsetter“ und anfangs einziges Flugzeug dieses Segments im Westen konnte man mit den Varianten mit 50 Sitzen große Verkaufserfolge erzielen. 77 % aller CRJ gingen dabei an Fluggesellschaften aus den Vereinigten Staaten, 17 % an europäische Airlines. Die größten Flotten des CRJ100/200/440 betreibt Delta Air Lines mit 142 Flugzeugen; SkyWest verfügt mit 72 Flugzeugen über die größte CRJ700/900-Flotte. Erstkunde des CRJ-Programms war die Lufthansa. Bis Dezember 2016 wurden 1902 Bombardier Canadair Regional Jets bestellt und 1850 ausgeliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Bis einschließlich Mai 2020 kam es mit Bombardier Regional Jets zu 23 Totalschäden. Bei 10 davon wurden 167 Menschen getötet. Beispiele:", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Alle CRJ haben den gleichen Rumpfquerschnitt, der einen maximalen Rumpfdurchmesser von 2,69 m, eine maximale Kabinenbreite von 2,57 m (2,13 m in Bodenhöhe) und eine maximale Kabinenhöhe von 1,89 m bietet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bombardier Canadair Regional Jet (CRJ), der ursprünglich \"Canadair CL-600 Regional Jet\" hieß, ist ein zweistrahliges Regionalverkehrsflugzeug des kanadischen Flugzeugherstellers Bombardier. Der Name deutet noch auf den ursprünglichen Entwickler Canadair hin. Zu den anfangs nur fünfzigsitzigen Varianten des Tiefdeckers kamen im Laufe der Jahre immer wieder verlängerte Varianten heraus, zuletzt die CRJ1000 für bis zu 104 Passagiere.", "tgt_summary": "庞巴迪CRJ(即英语:Canadair Regional Jet的缩写,意为加拿大区域客机)系列客机,是加拿大庞巴迪宇航公司所生产的支线客机系列,生产地位于加拿大。", "id": 284837} {"src_title": "Earnshaw-Theorem", "tgt_title": "恩绍定理", "src_document": [{"title": "Erklärung.", "content": "Ein Punkt, an dem ein Probekörper eine stabile Gleichgewichtslage annehmen soll, muss ein Minimum des Potentials sein. Wird der Probekörper aus diesem Minimum wegbewegt, so kostet dies Arbeit. Anschaulich wirkt auf den Probekörper eine rücktreibende Kraft zum Minimum hin. Die Aussage des Theorems lässt sich direkt aus den Maxwell-Gleichungen folgern. Im quellenfreien Raum ist für magnetisches und elektrisches Feld, sowie auch für das Gravitationsfeld und andere formula_1-Felder, die Divergenz gleich 0. Bei überall verschwindender Divergenz gibt es aber bestenfalls Sattelpunkte. Daher gibt es mindestens eine Richtung, in welche der Probekörper keine rücktreibende Kraft erfährt. Auch bei einer beliebig kleinen Auslenkung in diese Richtung wird der Probekörper nicht mehr zum Sattelpunkt zurückkehren. Eine interessante Anwendung des Theorems ist der Nachweis der Unmöglichkeit, nur mit Dauermagneten stabil schwebende Konstruktionen zu erstellen. Für die sogenannte magnetische Levitation benötigt man deshalb entweder aktiv geregelte, dynamische Felder oder, wie Werner Braunbek 1939 gezeigt hatte, diamagnetische Materialien.", "section_level": 1}, {"title": "Beweis.", "content": "Das Theorem kann mit Hilfe mehrdimensionaler Funktionsanalysis gezeigt werden. Sei dazu formula_2 das elektrische Potential. Notwendige Bedingung für ein Extremum im Punkt formula_3 ist, dass formula_4 ist. Eine weitere notwendige Bedingung für ein Extremum ist, dass die Hesse-Matrix formula_5 im Punkt formula_3 nicht indefinit ist. Weiterhin wird gefordert, dass nicht alle Eigenwerte formula_7 sind, da sonst ein Sattelpunkt vorliegt. Zudem soll in einer Epsilonumgebung des Extremums keine Ladung vorhanden sein, denn es geht ja um ein allein durch elektrostatische \"Felder\" erreichtes stabiles Gleichgewicht. Unter Verwendung von linearer Algebra und der Maxwell-Gleichungen, mit Ladungsfreiheit folgt aus formula_9 dass Daraus folgt, dass, wenn nicht alle Eigenwerte gleich null sind, die Hesse-Matrix indefinit ist und somit kein Extremum vorliegen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Dieses Beispiel verdeutlicht die Aussage des Earnshaw-Theorems. Die Laplacegleichung bzw. die erste Maxwell-Gleichung im quellenfreien Raum lautet: Ein einfaches Beispiel für ein hypothetisches Potential formula_12, das in allen drei Raumrichtungen (formula_13, formula_14 und formula_15) anziehend wäre, lautet: mit den drei Konstanten \"a\", \"b\", \"c\" > 0 (alle drei Konstanten \"größer Null\"). Einsetzen in die Laplacegleichung ergibt Damit diese Gleichung erfüllt sein kann, muss aber mindestens eine der drei Konstanten \"kleiner Null\" sein. Das bedeutet, dass das Potential in mindestens einer der drei Raumrichtungen abstoßend sein muss. Das widerspricht jedoch der Annahme, dass es ein Potential gibt, das in allen drei Raumrichtungen anziehend ist.", "section_level": 1}, {"title": "Praktische Bedeutung.", "content": "In der experimentellen Physik werden Aufbauten benötigt, die Teilchen fangen können. Aufgrund des Earnshaw-Theorems müssen aufwändigere Methoden als statische Felder verwendet werden. Ionen können z. B. durch Verwendung von elektrischen Wechselfeldern in einer Ionenfalle gefangen werden. Ein Beispiel hierfür ist die Paul-Falle. In dieser wirkt auf Ionen (aber auch auf elektrisch neutrale Teilchen wie neutrale Atome oder Neutronen) durch ponderomotorische Kräfte bei kleinen Auslenkungen eine rücktreibende Kraft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Earnshaw-Theorem ist ein Theorem in der Elektrodynamik. Es besagt, dass es kein \"statisches\" Magnet- oder elektrisches Feld gibt, das Objekte in einem stabilen Gleichgewicht halten kann. Es ist benannt nach Samuel Earnshaw, der es 1842 bewies.", "tgt_summary": "恩绍定理(Earnshaw's theorem)指出点粒子集不能被稳定维持在仅由电荷的静电相互作用构成的一个稳定静止的力学平衡结构。该定理首次被英国数学家塞缪尔·恩绍于1842年证明。该定理通常被用于磁场中,但该定理最初被应用于静电场中。该定理适用于经典平方反比定律的力(静电力和引力),同时也适用于磁铁和顺磁性材料或者其它任意组合(但非抗磁性材料)的磁场力。", "id": 2381587} {"src_title": "Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1960", "tgt_title": "1960年美国总统选举", "src_document": [{"title": "Kandidaten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Republikaner.", "content": "Richard Nixon, der das Amt des Vizepräsidenten in den vergangenen vier Jahren politisch relevant gemacht hatte, gewann die Nominierung der Republikaner. Die Republikaner waren seit sechs Jahren im Kongress in der Minderheit, was den Demokraten einen Vorteil verschaffte. Des Weiteren trat noch Barry Goldwater, ein US-Senator aus Arizona und erfolgloser Präsidentschaftskandidat bei der Wahl vier Jahre später, an. Nach der Ratifizierung des 22. Amendments im Jahre 1951 konnte Präsident Eisenhower nicht nochmals zur Wahl antreten. Er war 1952 gewählt und 1956 bestätigt worden. 1960 war er weiterhin außerordentlich populär und viele Historiker sind der Meinung, hätte er für eine dritte Amtszeit kandidieren dürfen, hätte er jeden anderen Kandidaten inklusive Kennedy geschlagen. 1959 sah es danach aus, als hätte der bisherige Vizepräsident Richard Nixon in New Yorks Gouverneur Nelson Rockefeller einen ernsthaften Herausforderer. Der Gouverneur war der Anführer des moderat-liberalen Flügels der Republikaner. Nach einer Tour durch die USA zog er jedoch seine Kandidatur zurück, nachdem klar wurde, dass die große Mehrheit der Republikaner sich für Nixon entscheiden würde. Zwar erklärte er, bei einem etwaigen „Ruf“ des Parteitages zur Verfügung zu stehen, dieser erfolgte jedoch nie. Nach Rockefellers Rückzug gab es keine ernstzunehmende Gegenkandidatur für Nixon mehr. Auf der Convention der Republikaner 1960 in Chicago wurde Nixon mit überwältigender Mehrheit zum Präsidentschaftskandidaten gekürt – der konservative Senator Barry Goldwater aus Arizona bekam 10 Stimmen. Nixon nahm den früheren Senator für Massachusetts und Botschafter bei den Vereinten Nationen, Henry Cabot Lodge junior, als Vize mit auf sein \"ticket\".", "section_level": 2}, {"title": "Demokraten.", "content": "Die folgenden demokratischen Politiker waren Kandidaten im Rennen um die Präsidentschaftswahl 1960. Mit Ausnahme von Kennedy, Lyndon Johnson, Hubert Humphrey, Stuart Symington und Adlai Stevenson waren alle anderen Kandidaten ohne realistische Chance auf die Nominierung. Es bewarben sich ferner Ross Barnett, der Gouverneur von Mississippi, der kalifornische Gouverneur Pat Brown, Michael DiSalle, Gouverneur von Ohio, Paul C. Fisher, ein Geschäftsmann aus Pennsylvania, und New Jerseys Gouverneur Robert B. Meyner. Anfangs versuchten einige frühere Parteigrößen, darunter Ex-Präsident Harry S. Truman, Kennedy davon zu überzeugen, dass er zu jung und unerfahren sei, um Präsident zu werden; man wollte ihn überreden, sich als \"running mate\" an der Seite eines erfahreneren Demokraten zur Verfügung zu stellen. Kennedy durchschaute diese Taktik seiner Kritiker, die ihn damit als Leichtgewicht darstellen wollten, und stellte unmissverständlich klar: „Ich kandidiere nicht für das Amt des Vizepräsidenten – ich will Präsident werden.“ Ein weitaus größeres Problem für Kennedy war die Tatsache, dass er Katholik war. Man erinnerte sich an den demokratischen – und ebenfalls katholischen – Kandidaten Alfred E. Smith, der 1928 ins Rennen um die Präsidentschaft ging und klar verlor. Smith war seinerzeit Opfer anti-katholischer Polemik geworden. Viele fragten sich, ob Vorurteile gegenüber seiner Religion Kennedys Chancen auf die Nominierung und die spätere Wahl mindern würden. Um seine Wählbarkeit unter Beweis zu stellen, forderte Kennedy Hubert Humphrey, einen liberalen Senator aus Minnesota, in den Primarys von Wisconsin heraus. Obwohl Kennedy Humphrey in Wisconsin besiegte, zweifelten nach wie vor Parteigrößen daran, dass er genügend Anziehungskraft auf nicht-katholische Wähler hätte, da sein Sieg in großem Maße in vorwiegend katholisch geprägten Gebieten zustande kam. Der nächste Wahlkampf, den beide Kontrahenten austrugen, fand im vorwiegend protestantisch geprägten West Virginia statt, in dem große Skepsis gegenüber allem Katholischen vorherrschte – so sagte man. Die Kampagne von Humphrey konnte finanziell nicht mehr aus dem Vollen schöpfen und daher nicht mit dem besser organisierten und finanzstarken Team von Kennedy mithalten. Kennedy ließ seine attraktiven Geschwister in großem Maße in seinen Wahlkampf einbinden, was Humphrey veranlasste zu sagen, er „fühle sich wie ein unabhängiger Kaufmann, der gegen eine Einzelhandelskette antritt“. Kennedy gewann den Staat in den Vorwahlen erdrutschartig mit über 60 % der abgegebenen Stimmen. Anschließend verabschiedete sich Humphrey aus dem Rennen und Kennedy hatte den Sieg bekommen, den er brauchte, um die Partei davon zu überzeugen, dass ein Katholik in einem nicht-katholischen Staat gewinnen kann. In den kommenden Monaten vor der demokratischen Convention reiste Kennedy durchs Land und versuchte, Delegierte aus verschiedenen Staaten davon zu überzeugen, ihn zu unterstützen. Trotzdem fehlten Kennedy zu Beginn der Convention einige Dutzend Stimmen, um zum Kandidaten der Demokratischen Partei gekürt zu werden. Staaten, die in den Vorwahlen gewonnen wurden:", "section_level": 2}, {"title": "Nominierungsparteitag der Demokraten.", "content": "Der Nominierungsparteitag der Demokraten wurde vom 11. bis 15. Juli 1960 in Los Angeles abgehalten. In der Woche vor dem Parteitag bekam Kennedy zwei neue Herausforderer mit Lyndon B. Johnson, dem mächtigen Mehrheitsführer im US-Senat, der aus Texas kam und Adlai Stevenson, der bereits 1952 und 1956 nominiert worden war, jedoch beide Male klar gegen Eisenhower verloren hatte. Letztlich waren jedoch weder Johnson noch Stevenson eine wirkliche Herausforderung für das talentierte und hocheffiziente Wahlkampfteam Kennedys, das von Robert Kennedy geleitet wurde. Johnson schlug Kennedy eine TV-Debatte vor den beiden Delegationen von Texas und Massachusetts vor; Kennedy akzeptierte das Angebot. Die meisten Beobachter hatten den Eindruck, dass Kennedy die Debatte schließlich gewann und Johnson seine Unterstützung nicht über den Süden hinaus ausbauen konnte. Stevenson war zwar unter vielen liberalen Delegierten populär – gerade auch unter kalifornischen – aber seine beiden herben Niederlagen 1952 und 1956 ließen die Partei nach einem „neuen Gesicht“ suchen, dem man eine höhere Chance auf den Gewinn der Wahlen einräumte. Kennedy gewann die Nominierung im ersten Durchgang. Gleich im Anschluss wurde Johnson von Kennedy gefragt, ob er sein Vizepräsident werden wollte – ein Schachzug, der viele überraschte. Bis heute gibt es viele Debatten über die Details von Johnsons Nominierung – warum sie ihm angeboten wurde und weshalb er sie akzeptierte. Einige Historiker spekulieren, dass Kennedy ursprünglich jemand anderen wollte (wie z. B. Senator Stuart Symington oder Scoop Jackson) und dass er die Vizepräsidentschaft Johnson als erstes nur aus Höflichkeit gegenüber dem mächtigen Mehrheitsführer des US-Senats anbot. Nach dieser Theorie war Kennedy selbst überrascht, als Johnson den zweiten Platz auf dem demokratischen Ticket akzeptierte. Eine andere Geschichte wird folgendermaßen erzählt: Robert Kennedy versuchte Johnson, nachdem er das Angebot bereits akzeptiert hatte, wieder davon abzubringen, Vizepräsidentschaftskandidat zu werden. Johnson fühlte sich davon angegriffen, dass der kleine Bruder von JFK ihn so dreist davon abhalten wollte, als Vize anzutreten. Als Antwort auf diese unverblümte Konfrontation mit Robert Kennedy rief Johnson Kennedy an und bestätigte ihm, dass er der Vizepräsidentschaftskandidat sei; JFK seinerseits stellte dies ebenfalls klar. Johnson und Robert Kennedy wurden durch diesen Zwischenfall zu erbitterten Gegnern, die eine harte persönliche und politische Auseinandersetzung fast die ganzen 60er Jahre hindurch ausfochten, die schwere Auswirkungen auf die Demokraten hatte. Trotz der Vorbehalte Robert Kennedys gegenüber einer Nominierung von Johnson zeigte sich, dass der Schachzug ein meisterlicher für seinen älteren Bruder war. Johnson schlug sich mit Verve im Wahlkampf für JFK und war hauptverantwortlich dafür, dass die Demokraten mehrere Südstaaten gewannen, die eigentlich skeptisch gegenüber Kennedy waren, vor allem Johnsons Heimatstaat Texas. Das Ergebnis der Convention * Der Senator Harry F. Byrd wurde von innerparteilichen Opponenten Kennedys ins Spiel gebracht, er selbst kandidierte nicht. Er errang 15 Wahlmännerstimmen, die alle von sogenannten \"unfaithful electors\" stammten.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Kennedy war der zweite Katholik überhaupt, der sich um das höchste Staatsamt bewarb; 1928 hatte der Demokrat und bekennende Katholik Al Smith vergeblich für das Präsidentenamt kandidiert. Während des Wahlkampfs griff Kennedy Eisenhower und die Republikaner an: Amerika falle im Kalten Krieg hinter die Sowjetunion zurück – wirtschaftlich wie militärisch – und als Präsident werde er Amerika wieder nach vorne bringen. Nixon antwortete darauf, dass er im Falle seiner Wahl die Friedens- und Wohlstandspolitik, die Eisenhower geprägt hatte, weiter fortführen würde und dass Kennedy zu jung und unerfahren sei, um ihm in Zeiten des Kalten Krieges die Präsidentschaft anzutragen.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Die Wahl fand am 8. November 1960 statt. Bei den Stimmen der Bürger, dem \"Popular Vote\", betrug Kennedys Vorsprung nur 0,1 Prozent, was etwa 112.000 Stimmen entsprach. Es war einer der knappsten Vorsprünge in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen, sowie der geringste Vorsprung bei einer Wahl im 20. Jahrhundert. Im Wahlmännergremium war Kennedys Vorsprung deutlicher: Die sich mehrheitlich für ihn aussprechenden Bundesstaaten stellten 303 Elektoren, Nixon hatte 219 auf sich vereinen können (270 waren zum Sieg erforderlich). Überraschend gelang Kennedy der Sieg in mehreren Südstaaten, darunter das bevölkerungsreiche Texas. Sein Sieg in diesem Bundesstaat wird im Wesentlichen auf seinen texanischen Vizepräsidentschaftskandidaten Lyndon B. Johnson zurückgeführt. Mit der Unterstützung der Bürgerrechtsbewegung durch Kennedy und Johnson sollte jedoch die Unterstützung für demokratische Präsidentschaftskandidaten in den Südstaaten in den folgenden Jahren weiter schwinden. Die Wahl von 1960 ist nach wie vor Gegenstand von Diskussionen zwischen Historikern, inwiefern Abstimmungsunregelmäßigkeiten in einigen Staaten Kennedys Sieg unter Umständen erst ermöglichten. Bei dieser Wahl durften erstmals Alaska und Hawaii teilnehmen, die am 3. Januar beziehungsweise am 21. August 1959 in die USA als Bundesstaaten aufgenommen worden waren. In 20 Bundesstaaten (in denen es um insgesamt 256 Wahlmänner ging) lagen zwischen Erstem und Zweitem weniger als fünf Prozent Differenz: Zwischen 5 % und 10 % Differenz gab es in Staaten, in denen es um insgesamt 160 Wahlmännerstimmen ging:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Präsidentschaftswahl in den USA von 1960 markierte das Ende der achtjährigen Präsidentschaft von Dwight D. Eisenhower. Eisenhowers Stellvertreter Richard Nixon, der dem Amt des Vizepräsidenten erstmals politisches Gewicht verliehen hatte, war der unumstrittene Kandidat der Republikaner, nachdem der einzige potentielle Konkurrent, Gouverneur Nelson Rockefeller aus New York, auf eine Kandidatur verzichtet hatte. Die Demokraten nominierten den Senator aus Massachusetts, John F. Kennedy. Bei der Wahl am 8. November 1960 gelang Kennedy dann ein knapper Sieg über Nixon.", "tgt_summary": "1960年美国总统选举,由民主党参议员约翰·肯尼迪以极微弱优势击败时任美国副总统理乍得·尼克松成为总统。", "id": 1987954} {"src_title": "Universität Genua", "tgt_title": "热那亚大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im 13. Jahrhundert existierten in Genua Akademien, die Abschlüsse in den Bereichen Rechtswissenschaft, Theologie, Medizin und Kunst anboten. Die Akademie für Theologie wurde 1471 mittels einer Bulle des damaligen Papstes Sixtus IV. offiziell anerkannt. Einige Jahre später, 1481, veröffentlichte der Ältestenrat das Statut der medizinischen Akademie. 1569 übertrug der Senat der Republik Genua die Verwaltung der einzelnen Akademien dem ansässigen Jesuitenorden. Dieser hatte derzeit seinen Sitz in der Nähe der alten \"San Girolamo Del Rosso\"- Kirche und im Begriff seine Ländereien auszuweiten, wovon die nun angeschlossenen Akademien profitierten. Es entstand, unter Leitung des Architekten Bartolomeo Bianco das heutige Hauptgebäude der Universität, welches 1640 seinen Betrieb aufnahm. Nach dem Jesuitenverbot 1773 befasste sich ein eigenes Komitee mit der Neuorganisation der Hochschulen. Die verschiedenen Lehrkurse wurden nach Hochschulbildung (Kanonisches Recht, Philosophie, Zivilrecht, Theologie, Logik und Metaphysik und Physik) und Grundschulbildung (Rhetorik, Lesen und Schreiben) unterteilt. Während der französischen Besetzung unter Napoleon Bonaparte wurde die Hochschullehre weiter in Fachschulen untergliedert. Es entstanden eigene Fakultäten für Recht, Medizin, Physik und Mathematische Wissenschaften, Handel, Sprachen und Literatur sowie für Chemie. Die Universität selbst wurde der imperialen Universität von Paris angegliedert. Sie wurde erst 1812 wieder unabhängig. Nach dem Fall Napoleons beauftragte die provisorische Regierung der Republik ein Komitee mit der Ausrichtung der Hochschullehre. Beim Wiener Kongress 1815 wurde beschlossen, die Universität von Genua dem Königreich Sardinien anzuvertrauen. Damit erhielt die Universität die gleichen Rechte und Privilegien wie die Universität von Turin. Aufgrund politischer Zwischenfälle war die Universität zwischen 1821 und 1823, sowie zwischen 1830 und 1835 geschlossen. 1870 wurden die ersten Technischen Institute eröffnet: Die \"Königliche Marineschule\" und die \"Königliche Handelsschule\", welche 1936, als Fakultät für Ingenieurswissenschaften und Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, in die Universität von Genua aufgenommen wurden. Im späten 20. Jahrhundert expandierte die Hochschule rapide. Es entstanden neue regionale Campus. 1996 zog ein Teil der Institute nach Savona in eine restaurierte Armeekaserne um. Der Kampus dort umschließt die Fachabteilung für Ingenieurwesen und Wirtschaft und expandierte mit Laboratorien für Simulation, Logistik und Industrieingenieurswesen. Im Januar 2001 wurde ein „Institutional Review of University of Genoa“ von der \"Europäischen Rektorenkonferenz\" (CRE) herausgegeben. In diesem wird die Förderung externer Professuren und einer internationalen Studentenschaft begründet.", "section_level": 1}, {"title": "Fakultäten.", "content": "Die Universität gliedert sich in 11 Fakultäten.", "section_level": 1}, {"title": "Istituto di Studi Superiori.", "content": "Zur Förderung besonders begabter Studenten gründete die Universität 2013 das Istituto di Studi Superiori.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Universität Genua (italienisch: \"Università degli Studi di Genova\"; lat.: \"Genuense Athenaeum\") ist eine staatliche Universität in der norditalienischen Hafenstadt Genua mit insgesamt rund 37.000 Studenten und circa 1.600 wissenschaftlichen Angestellten. Die Universität Genua wurde per päpstlicher Bulle durch Papst Sixtus IV. im Jahre 1471 gegründet und besitzt heute Fakultäten sowohl in Genua als auch entlang der ligurischen Küste in Imperia, Savona und La Spezia.", "tgt_summary": "热那亚大学(),意大利热那亚的一所大学。该校成立于1481年。学生人数约4万人,是意大利最大的国立大学之一。", "id": 3066754} {"src_title": "Ellsberg-Paradoxon", "tgt_title": "艾尔斯伯格悖论", "src_document": [{"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "Sowohl John Maynard Keynes als auch Frank Knight setzen sich bereits in den 1920er-Jahren mit dem Konzept von Ungewissheit auseinander. So schreibt F.H. Knight: Außerdem wird häufig angeführt, dass die Konzepte, die Keynes 1921 in seiner \"A Treatise on Probability\" entwickelt, sehr eng mit der Kritik am SEU Modell, die Ellsberg formuliert, verwandt sind. Unter anderem führt er dort ein Konzept von Ungewissheit ein, die er als \"non-comparable probabilities\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zwischen Risiko, Unsicherheit und Ungewissheit.", "content": "In der realen Welt müssen Menschen Entscheidungen in ganz unterschiedlichen Situationen treffen. Schon Knight unterscheidet zwischen (i) a priori Wahrscheinlichkeiten, die in Zufallsspielen logisch hergeleitet werden können; (ii) Statistischen Wahrscheinlichkeiten, die aus empirischen Daten gewonnen werden; und (iii) Vorhersagen in Situationen, in denen es keinerlei Basis für irgendeine Art der Klassifizierung gibt. Daran angelehnt können verschiedene Szenarien von Sicherheit/Risiko/Ungewissheit(Ambiguität) unterschieden werden. Das Ellsberg Experiment beinhaltet dabei sowohl Risiko (die Urne bzw. Farben deren Verteilung bekannt ist) als auch Ungewissheit/Ambiguität („Knightian uncertainty“ — die Urne bzw. die Farben deren Verteilung nicht bekannt ist).", "section_level": 1}, {"title": "Subjektive Erwartungsnutzen-Theorie.", "content": "Häufig erscheint es plausibel, dass aus Wetten von Agenten bzgl. verschiedener Lotterien direkt deren (subjektive) Wahrscheinlichkeitsverteilungen ableitbar sind, dabei unterstellt man allerdings automatisch, dass diese rational im Rahmen einer (subjektive) Erwartungsnutzen-Theorie (subjective expected utility – SEU) agieren. Das bedeutet insbesondere, man unterstellt, dass zwischen Ereignissen zumindest eine „qualitative Wahrscheinlichkeitsbeziehung“ vorliegt. Damit eine Beziehung zwischen Ereignissen die Eigenschaften einer „qualitativen Wahrscheinlichkeitsbeziehung“ hat, müssen insbesondere folgende Bedingungen erfüllt sein: Um nun von den Entscheidungen der Agenten (Aktionen) auf eine zugrunde liegende „qualitative Wahrscheinlichkeitsbeziehung“ bzgl. der Ereignisse schließen zu können, muss die Beziehung ≿ zwischen den Aktionen einigen axiomatischen Beschränkungen unterliegen. Ein solches System sind die Savage Postulate, wobei die wichtigsten Folgende sind: formula_7 formula_8 formula_11", "section_level": 1}, {"title": "Das Ellsberg-Experiment.", "content": "Das Ellsberg-Paradoxon geht auf die von Daniel Ellsberg 1961 veröffentlichte Arbeit „Risk, ambiguity and the Savage axioms“ zurück. Dort stellt er zwei Versionen eines Urnenexperiments vor, die beide zur Schlussfolgerung kommen, dass Menschen in den meisten Situationen Ungewissheits-Aversion zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ellsberg Experiment: Die 2-Farben-Version.", "content": "Der Aufbau ist folgender: Es gibt zwei Urnen, die jeweils genau 100 Kugeln enthalten. In Urne befinden sich — vom Agenten nachprüfbar — genau 50 rote und 50 schwarze Kugeln. In Urne befinden sich ebenfalls 100 Kugeln, allerdings ist die Verteilung zwischen Schwarz und Rot unbekannt; sie kann also jede beliebige Kombination enthalten, von (100 Rot & 0 Schwarz) bis. (0 Rot & 100 Schwarz) inklusive aller dazwischenliegenden Verteilungen. Die folgenden Aktionen werden dem Agenten (nacheinander) angeboten: Wobei Rot einer (zufällig gezogenen) roten Kugel aus Urne entspricht und Schwarz einer (zufällig gezogenen) schwarzen Kugel aus Urne. Das typische Antwortmuster, das sich dabei ergibt lautet (Set): Im Fall 1 und 2 Indifferenz. Im Fall 3: Rot wird gegenüber Rot bevorzugt und im Fall 4: Schwarz wird gegenüber Schwarz bevorzugt. Es gibt auch das (wesentlich seltenere) Muster, bei dem Fall 3 und Fall 4 jeweils genau umgekehrt wie in Set beantwortet werden (Set). Im Fall 3: Rot wird gegenüber Rot bevorzugt und im Fall 4: Schwarz wird gegenüber Schwarz bevorzugt. Darüber hinaus gibt es ein drittes Muster, bei dem Indifferenz über alle Antwortmöglichkeiten besteht (Set). Weitere Antwortmuster sind möglich, allerdings noch seltener. Letzteres (Set) ist auch das Einzige, — gegeben Fall 1 & 2 Indifferenz — das konsistent mit den Savage Axiomen bzw. SEU allgemein ist. Sowohl Set als auch Set verletzen Axiome, die notwendig sind, um aus den Antworten eine SEU abzuleiten, wobei Set den (typischen) Fall von Ungewissheitsaversion und Set den (wesentlich selteneren) Fall von Ungewissheitsaffinität darstellt. Um den Widerspruch zu verstehen, nehmen wir an, dass wir uns in Set befinden: Ein Beobachter, der die Savage-Axiome zugrunde legt, würde aus der Wahl in Fall 3: Rot ≺ Rot schließen, dass wir Rot als wahrscheinlicher als Rot erachten. Gleichzeitig bevorzugen wir aber auch Schwarz gegenüber Schwarz, woraus folgen würde, dass wir Schwarz als wahrscheinlicher als Schwarz ansehen. Da aber in unserem Experiment Schwarz genau formula_12 (Komplement Rot) und Schwarz genau formula_13 (Komplement Rot) entspricht, würde das bedeuten, dass wir Rot für wahrscheinlicher als Rot und gleichzeitig formula_13 als wahrscheinlicher als formula_12 erachten. Dies ist aber ein offensichtlicher Widerspruch.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ellsberg Experiment: Die 3-Farben-Version.", "content": "Eine andere Version des Ellsberg-Experiments ist folgende: In einer Urne befinden sich 30 rote und 60 Kugeln, die schwarz und gelb sind, allerdings ist die Verteilung zwischen Schwarz und Gelb unbekannt. Es wird eine Kugel zufällig aus der Urne gezogen. Nun muss wieder zwischen den folgenden Aktionen paarweise gewählt werden: Zuerst Der Agent hat die Wahl zwischen Aktion I (Wette auf Rot), oder Aktion II (Wette auf Schwarz). Und anschließend unter denselben Bedingungen: Der Agent kann zwischen Aktion III (Wette auf Rot oder Gelb) oder Aktion IV (Wette auf Schwarz oder Gelb) wählen Auch hier ergibt sich als typisches Antwortmuster (Set): Aktion I wird Aktion II bevorzugt und Aktion IV wird Aktion III bevorzugt Wesentlich seltener gibt es das gegenteilige Muster (Set): Aktion II wird Aktion I bevorzugt und Aktion III wird Aktion IV bevorzugt. Beide Sets stellen eine direkte Verletzung des Sure-thing Principle dar, nach dem die Ordnung des ersten Paares (Aktion I und II) ebenfalls im zweiten Paar gewahrt bleiben müsste (Aktion III und IV), da Aktion III nichts anderes als Aktion I und Aktion IV nichts anderes als Aktion II ist. Der einzige Unterschied ist, dass die letzte Spalte jeweils um einen konstanten Betrag erhöht wurde. Damit gibt es auch hier wieder keine Kombination von Gelb und Schwarz, die mit dieser Wahl im Rahmen einer SEU korrespondieren würde.", "section_level": 2}, {"title": "Probabilistic Sophistication.", "content": "Eine allgemeinere Version des SEU Modells führen Mark J. Machina und David Schmeidler ein, in der Präferenzen nicht notwendigerweise mit der Erwartungsnutzen-Hypothese konform sein müssen, sich allerdings weiterhin mit einer Wahrscheinlichkeitsverteilung beschreiben lassen. Der Hauptunterschied liegt darin, dass Erwartungsnutzenfunktionen (subjektive) Wahrscheinlichkeiten linear kombinieren, während „probabilistic sophistication“ dies nicht fordert. „Probabilistic sophistication“ ist somit eine schwächere Forderung als diejenigen, die benötigt werden, um eine SEU zu konstruieren: Verletzungen des Sure-Thing Principle oder der Erwartungsnutzentheorie im Allgemeinen implizieren nicht generell eine Verletzung von „probabilistic sophistication“. Doch auch diese schwächeren Forderungen werden im Ellsberg-Paradox verletzt. Die dort getroffenen Entscheidungen lassen keinen Schluss auf eine zugrunde liegende Wahrscheinlichkeitsverteilung (linear oder anderweitig) zu.", "section_level": 1}, {"title": "Normative und deskriptive Perspektive.", "content": "In der Ökonomie bilden SEU-Annahmen häufig die Grundlage von deskriptiven rational-agent-Modellen. Für eine solche Auslegung stellt das Ellsberg-Paradoxon einen direkten Widerspruch dar und ist ohne Änderung der Modellbasis oder expliziter Beschränkung des Anwendungsbereiches nicht integrierbar. Die eventuell schwächere Behauptung, dass den Savage-Axiomen zumindest eine normative Rolle zukomme, ist leichter zu verteidigen, wobei sich auch hier ein Problem ergibt, da Individuen in bestimmten Situationen selbst nach Reflexion die Axiome absichtlich verletzen, ihre Normativität somit nicht anerkennen. Ellsberg argumentiert, dass bei diesem Verhalten zumindest drei Eigenschaften, die üblicherweise mit irrationalen Verhalten assoziiert sind, nicht vorzufinden sind, nämlich: Der letzte Punkt (c) ist allerdings fragwürdig: Solange wir uns in der Situation des Ausgangsbeispiels der bewegen und als Benchmark eine Wahl gemäß der Laplace-Regel (1/3;1/3;1/3) anlegen, ist die Wahl von Wette I und IV nicht tatsächlich mit Nachteilen verbunden, da jede andere Wahl die gleiche erwartete Auszahlung generiert. Wenn man nun allerdings ein Premium für die „gefühlt sichere Wahl“ zahlt (also ein Premium für Wette I gegenüber Wette II und gleichzeitig ein Premium für Wette IV gegenüber Wette III), ist dieses von dem erwarteten Gewinn zu subtrahieren, und damit verliert diese Strategie gegenüber der Laplace-Referenzstrategie. bzw. jeder anderen SEU Strategie, die keine solchen Prämien zahlt, da es nicht möglich ist, dass es mehr rote als schwarze Kugeln gibt, aber gleichzeitig mehr schwarze als rote Kugeln (Es handelt sich schließlich um dieselbe Urne). Dies gilt unabhängig von der zugrunde liegenden Nutzenfunktion und insbesondere unabhängig von der Risikoaversion. Kritik an der normativen Gültigkeit einer solchen Wahl kommt unter anderem auch von Howard Raiffa: Er schlägt als Gedankenexperiment eine Randomisierung vor: Angenommen ein Individuum hat die (typische) Präferenzordnung I≻II und IV≻III. Nun werden ihm zwei Wetten angeboten: Option A: Eine faire Münze wird geworfen und im Falle von Kopf wird Wette I gespielt und im Falle von Zahl Wette IV Option B: Eine faire Münze wird geworfen und im Falle von Kopf wird Wette II gespielt und im Falle von Zahl Wette III Aufgrund von strikter Dominanz sollte ein Individuum, das die obigen Präferenzen hat, nun Option A gegenüber Option B ebenfalls strikt bevorzugen. Wenn wir nun allerdings die Situation – aus der Position, in der eine bestimmte Farbe gezogen wurde – analysieren, stellt sich das folgendermaßen dar: formula_16 Aus dieser Perspektive scheinen Option A und Option B objektiv identisch zu sein und somit eine Prämie für A zu zahlen irrational. Bei diesem Aufbau ist gleichzeitig sichergestellt, dass Verzerrungen durch das feindliche Umwelt Szenario nicht auftreten können, da der Experimentator nicht wissen kann ob Kopf oder Zahl fallen wird und damit die Urnen auch nicht manipulieren kann.", "section_level": 1}, {"title": "Erklärungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Feindliche Umwelt.", "content": "Falls nicht klar ist, dass sich alle Fragen auf dieselbe Urne beziehen, könnte das Angebot der Wetten als Signal in einem Spiel mit einer „feindlichen Instanz“ aufgefasst werden, deren Ziel es ist, den Gewinn des Spielers zu minimieren, da z. B. die Ausführung des Experiments für sie dann „günstiger“ wäre. In einem solchen Fall könnte der Spieler annehmen, dass die ungewissen Optionen jeweils zu seinem Nachteil ausfallen: Bei der Wahl zwischen Rot und Schwarz würde er annehmen, dass vermutlich weniger schwarze als rote Kugeln vorhanden sind, während in der Situation dass er zwischen (Rot und Gelb) vs. (Schwarz und Gelb) wählen muss, davon ausgeht, dass weniger gelbe als rote Kugeln vorhanden sind ().", "section_level": 2}, {"title": "Info-Gap-Entscheidungstheorie.", "content": "Diese Herangehensweise nimmt an, dass der Agent keinen Erwartungsnutzen maximieren kann, da er keine genauen Wahrscheinlichkeiten kennt. Anstelle von subjektiven Wahrscheinlichkeiten formuliert er nun intern ein Info-Gap-Modell für den Teil, für den er keine Wahrscheinlichkeiten kennt und so versucht, die Robustheit der Entscheidung gegenüber der Ungewissheit in diesem Teil zu maximieren.", "section_level": 2}, {"title": "Comparative Ignorance Hypothesis.", "content": "Craig R. Fox und Amos Tversky argumentieren, dass sich die Ambiguitätsaversion nur aus dem Vergleich zwischen Optionen mit unterschiedlichem Grad von Ambiguität ergebe. Insbesondere bedeutet das, dass eine solche Aversion in Abwesenheit von vergleichbaren Optionen (also bei einer isolierten Wahl), verschwindet bzw. stark zurückgeht.", "section_level": 2}, {"title": "Ökonomische Entscheidungsmodelle unter Ambiguität.", "content": "Seit seiner Popularisierung durch D. Ellsberg 1961 hat das Ellsberg-Paradoxon, beziehungsweise das gesamte Gebiet der Entscheidungstheorie unter Ungewissheit/Ambiguität, einen erheblichen Zuwachs an Forschung, sowie deutliche theoretische und experimentelle Fortschritte erlebt. Dabei hat sich eine Vielzahl von Modellen ergeben, die auf unterschiedliche Weise Ungewissheit modellieren und erklären. Diese Modelle sind generell leistungsfähiger als ein reines SEU Modell, da sie dieses als Spezialfall bereits enthalten. Eine Übersicht der Entwicklung geben (Etner et al., 2012) sowie (Camerer & Weber, 1992). Als wichtigste Modelle zu nennen sind die von David Schmeidler 1989 entwickelte Choquet expected utility, sowie die von Itzhak Gilboa & Schmeidler 1989 entwickelte Maxmin expected utility. Mit der dadurch — gegenüber einer SEU-Modellierung — gewonnenen erhöhten deskriptiven Validität, geht jedoch gleichzeitig eine gesteigerte Komplexität durch die Erhöhung der Parameteranzahl einher. Das äußert sich zum Beispiel darin, dass in einer dynamischen Situation die zusätzliche Unterscheidung getroffen werden muss, zwischen Agenten, die sich nicht konsequentialistisch verhalten und jenen, die sich nicht dynamisch konsistent verhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei dem Ellsberg-Paradoxon handelt es sich um ein Paradoxon aus der Entscheidungstheorie, bei dem Entscheidungen die Postulate der (subjektiven) Erwartungsnutzen-Theorie (subjective expected utility – SEU) verletzen, die in weiten Teilen der Ökonomie nicht nur als normative Basis für Entscheidungen gesehen wird, sondern auch als Grundlage von deskriptiven Modellen dient. Ein solches Wahlverhalten lässt sich generell nicht als eine zugrunde liegende einzelne Wahrscheinlichkeitsverteilung auffassen und ist somit insbesondere nicht durch Risikoeinstellungen (Risikoaversion, -neutralität oder -affinität) erklärbar. Daniel Ellsberg trifft deswegen die zusätzliche Unterscheidung zwischen Risiko und Ungewissheit (im Original \"ambiguity\"). Ein wichtiges Resultat des Experiments ist, dass Menschen häufig ein Risiko — dessen Wahrscheinlichkeitsverteilung bekannt ist — einer Situation von Ungewissheit vorziehen, selbst wenn die wahrgenommenen Wahrscheinlichkeiten konstant gehalten werden.", "tgt_summary": "艾尔斯伯格悖论(Ellsberg paradox)是决策论中的一个悖论,1961年由学者丹尼尔·艾尔斯伯格提出,以证明预期效用理论存在逻辑不一致的问题。", "id": 1475513} {"src_title": "Kategoria Superiore", "tgt_title": "阿爾巴尼亞超級足球聯賽", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit Hilfe des griechischen Fußballverbandes EPO wurde 1930 die erste Saison in der albanischen Liga unter dem Namen Kategoria e Parë ausgetragen. Seit 1931 ist ausschließlich der albanische Verband verantwortlich. Vor dem Zweiten Weltkrieg dominierte der SK Tirana die Liga und holte bis 1937 sechs von sieben möglichen Titeln. Nur 1933 gelang es KS Skënderbeu Korça, die Vorherrschaft des Hauptstadtklubs für ein Jahr zu durchbrechen. 1935 und während des Zweiten Weltkriegs fand keine Meisterschaft statt. Während des Krieges wurden allerdings 1939, 1940 und 1941 inoffizielle Meisterschaften ausgetragen, von denen der SK Tirana zwei für sich entscheiden konnte, die dritte 1940 holte KS Vllaznia Shkodra. Der Modus und die Anzahl der teilnehmenden Teams wurde anfangs in jedem Jahr geändert. An der ersten Meisterschaft 1930 nahmen noch sechs Teams teil, diese Anzahl wurde bis 1937 auf zehn Klubs gesteigert. 1931 und bei den inoffiziellen Meisterschaften 1939 und 1940 wurde die Liga sogar in zwei Gruppen aufgeteilt, deren Sieger in Finalspielen um den Titel kämpften. 1942 gab es sogar drei Gruppen. Der offizielle Spielbetrieb nach dem Krieg wurde 1945 wieder gestartet. Die Teams wurden bis 1949 drei Mal in Gruppen aufgeteilt, deren Sieger in Finalspielen den Meister ermittelten, zweimal wurde nur in einer Staffel gespielt. Vllaznia Shkodra gewann die beiden ersten Meisterschaften nach dem Krieg. Die aufkommende Dominanz von Vllaznia wurde allerdings durch den Neuling FK Partizani Tirana gestoppt, das ab 1947 dreimal in Folge den Titel errang. Die Teilnehmerzahl schwankte weiter zwischen neun und vierzehn. 1948 hatte der albanische Verband entschieden, die Meisterschaftstermine nach westlichem Vorbild jahresübergreifend von Frühling bis Herbst festzulegen, allerdings wurde die Entscheidung aufgrund von Druck der sowjetischen Seite zurückgenommen und die bereits im Herbst 1948 begonnene Serie nach sechs Spieltagen annulliert und im Frühjahr 1949 neu gestartet. Zwischen 1947 und 1949 mussten die traditionellen Vereine aufgelöst werden, lediglich die Polizei- und Armeevereine (z. B. KS Dinamo Tirana und KS Partizani Tirana) durften bestehen bleiben. Da es keine Vereine mehr gab (die Erstligamannschaften traten als Stadtauswahlen auf), existierten in diesen Jahren keine Vereinsbezeichnungen. Auch in den folgenden Jahren variierte die Anzahl der teilnehmenden Vereine von Spielzeit zu Spielzeit. 1952 erreichte die Kategoria e Parë mit 21 Mannschaften sogar die größte Teilnehmerzahl aller Zeiten. Weiterhin wurde auch der Austragungsmodus immer wieder gewechselt, so wurde 1950 eine Meister- und eine Abstiegsrunde eingerichtet, 1952 spielte die Liga in einer Vorrunde aus drei Gruppen, aus denen sich Teilnehmer für eine Endrunde qualifizierten. Erst ab 1953 blieb man dauerhaft bei einer regulären Saison mit Hin- und Rückrunde, um den Meister zu ermitteln. Zudem wechselte die Zahl der Auf- und Absteiger von Jahr zu Jahr. Sportlich gesehen mischte sich ab 1950 ein neuer Verein entscheidend in die Titelvergabe ein: Dinamo Tirana. Von der ersten Spielzeit in der Liga an gelang es Dinamo mit Spielertrainer Zihni Gjinali, vier Mal in Folge den Lokalrivalen Partizani Tirana – zwar jeweils nur knapp – zu bezwingen, bis Partizani schließlich 1954 endlich wieder erfolgreich war und den vierten Meistertitel der Klubgeschichte erringen konnte. Bei Partizani spielte in den 1950er-Jahren einer der besten albanischen Torschützen aller Zeiten: Refik Resmja wurde acht Mal Torschützenkönig der Liga. 1951 gelangen Resmja 59 Tore in 23 Spielen – damit ist er innerhalb einer Spielzeit der erfolgreichste Spieler der albanischen Liga aller Zeiten. Mit seinem Torschnitt von 2,57 in dieser Saison ist Resmja nach den statistischen Aufzeichnungen der IFFHS der bis heute torgefährlichste Spieler innerhalb einer Spielzeit auf der ganzen Welt. Ab 1957 stabilisierte sich die Teilnehmerzahl und betrug für drei Spielzeiten acht Teams, dann wurde die Liga wieder auf zehn Teams aufgestockt. Die Saison 1961 war die vorerst letzte, die im Kalenderjahr ausgetragen wurde. Weil der sowjetische Einfluss auf Albanien stark zurückgegangen war, konnte der nationale Fußballverband für 1962/63 – anders als 1948 – auf den jahresübergreifenden Spielrhythmus von Herbst bis Frühjahr umstellen. Im Jahr 1962 wurde wegen der Umstellung ein halbes Jahr nicht gespielt. Ab 1958 benannten sich die Vereine, die Anfang der 1950er-Jahre den Klubnamen „Puna“ (dt. Arbeit) angenommen hatten, wieder in ihre alten Bezeichnungen um. Bis dies geschah, wechselten sich weiterhin Partizani und Dinamo Tirana als Meister ab. 1955 und im Jahr darauf konnte Dinamo triumphieren. Doch in den drei darauffolgenden Saisons stand Partizani ganz oben und wurde zum alleinigen albanischen Rekordmeister mit sieben Titeln. 1958 und 1959 landete Dinamo nur auf dem vierten beziehungsweise dritten Rang, bis es 1960 mit dem neuen Trainer Zyber Konci wieder den Titel holte. Einen besonders engen Kampf um die Meisterschaft gab es 1961: nach Abschluss der regulären Spielzeit lagen Partizani und Dinamo punktgleich an der Tabellenspitze, auch der direkte Vergleich war unentschieden ausgegangen. Daher musste ein Play-off-Match für eine Entscheidung ausgetragen werden. Nach zwei Verlängerungen stand es auch dort 1:1, sodass das Spiel wiederholt werden musste. Auch in diesem fiel erst in der dritten Verlängerung eine Entscheidung, Partizani gewann 1:0 und hatte die Ehre, Albanien als erster Verein im Europapokal der Landesmeister zu vertreten. Von 1965/66 an traten die albanischen Meister allerdings dreimal in Folge nicht im Europapokal der Landesmeister an. In den ersten beiden jahresübergreifenden Saisons lag erneut Partizani gegenüber Dinamo vorn. Doch dann griff plötzlich 17 Nëntori Tirana, der Dominator aus den Anfangszeiten der Liga, wieder an. Nach einem sechsten Rang in der Spielzeit zuvor wurde der Verein 1964/65 erstmals nach dem Krieg Meister und verteidigte den Titel im Jahr danach im Endspiel gegen das punktgleiche Partizani. Doch in der folgenden Saison, die innerhalb eines Jahres, das heißt von Frühling bis Herbst, ausgetragen wurde, verhinderte eine undurchsichtige Entscheidung des nationalen Verbandes einen weiteren Titel von Nëntori: Nach dem Sieg im Derby gegen Partizani wurden beide Vereine für den Rest der Runde ausgeschlossen, ihre noch auszutragenden Spiele und auch das schon bestrittene Derby mit 0:3 gegen sie gewertet, sodass Dinamo Tirana noch den Titel errang. Die offiziellen Gründe waren eine unfaire Spielweise und eine brutale Gangart der beiden Rivalen im direkten Duell, doch wahrscheinlich traf der Verband die Entscheidung wegen Drucks von Seiten der Regierung, da der Armeeklub Dinamo in den Jahren zuvor nicht in den Meisterschaftskampf hatte eingreifen können. Der Vorfall ist bis heute einmalig in der albanischen Sportgeschichte. In der Saison darauf, die wieder im Kalenderjahr ausgetragen wurde, siegte aber wieder 17 Nëntori. Seit 1969 hat man dann endgültig auf einen jahrübergreifenden Saisonverlauf umgestellt. 17 Nëntori konnte in den folgenden Jahren allerdings nicht mehr an die vier Meisterschaften in fünf Spielzeiten anknüpfen. Nach dem Titel von Partizani Tirana 1970/71 wechselten sich das wiedererstarkte Vllaznia Shkodra und Dinamo Tirana an der Spitze ab. Von 1975 bis 1977 triumphierte Dinamo sogar drei Mal am Stück und schloss mit elf Titeln zum Rekordmeister Partizani Tirana auf, was Partizani mit dem Meistertitel 1978/79 wieder korrigierte. Zudem dominierte in den 1970er-Jahren Dinamo-Stürmer Ilir Përnaska die Abwehrreihen: von 1971 bis 1976 wurde er sechs Mal in Folge Torschützenkönig. Insgesamt aber war die Liga im Vergleich zu den 1950er-Jahren nun deutlich offener, was die völlig überraschenden Vizemeisterschaften von Aufsteiger KS Skënderbeu Korça und dem vormaligen Abstiegskandidaten KS Luftëtari Gjirokastra, die allerdings in der Folge-Saison wieder abstürzten, oder der Abstieg des Spitzenteams KS Besa Kavaja dokumentierten. Für Skënderbeu ging es sogar direkt wieder in die zweite Liga. 1976/77 übrigens wurde nach der regulären Spielzeit noch eine Meister- und eine Abstiegsrunde ausgespielt, was allerdings nicht weiter Bestand hatte. Von 1971/72 bis 1976/77 zog sich Albanien aus dem Europapokal der Landesmeister zurück, sodass dem Meister die Teilnahme an diesem Wettbewerb verwehrt blieb. Nachdem von 1968 an 14 Teams in der Liga spielten, reduzierte man die Teilnehmerzahl zeitweise auf zwölf Mannschaften. Nach drei Spielzeiten wurde 1978/79 die Zahl allerdings wieder aufgestockt. 1998/99 spielten 16 Vereine um die Meisterschaft. Ein Jahr später wurde die Meisterschaft auf 14 Mannschaften reduziert. Ab 2003/04 waren nur noch zehn Mannschaften in der ersten Liga vertreten, bis diese Zahl in der Saison 2006/07 wieder auf zwölf und in der Saison 2011/12 auf 14 erhöht wurde. Für die Saison 2013/14 wurde aber bereits wieder auf zwölf Mannschaften reduziert; in der folgenden Saison 2014/15 spielten nur noch zehn Mannschaften. Korça gelang es ab 2011, die Meisterschaft wiederholt zu gewinnen. Die Serie konnte erst 2017 durch den FK Kukësi gestoppt werden. Nachdem 2018 KF Skënderbeu Korça Meister wurde, gewann 2019 zum insgesamt sechzehnten Mal FK Partizani Tirana.", "section_level": 1}, {"title": "Wettbewerb.", "content": "Die zehn Mannschaften treten im Verlauf einer Saison vier Mal gegeneinander an. Das bedeutet, dass jede Mannschaft 36 Spiele zu absolvieren hat. Der Tabellenerste am Ende der Saison ist Landesmeister und startet in der Qualifikation zur Champions League. Der Tabellenzweite und der Tabellendritte erreichen die erste Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League. Die letzten beiden steigen in die zweite albanische Liga Kategoria e parë ab. Die dritte Liga heißt \"Kategoria e dytë\" und hat 25 teilnehmende Mannschaften, die in einer nördlichen und einer südlichen Gruppe gegeneinander antreten. Bei Punktgleichheit zählt der direkte Vergleich.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Meisterschaft.", "content": "Die 80. Spielzeit der \"Kategoria Superiore\" dauert vom 19. August 2018 bis zum 25. Mai 2019.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kategoria Superiore ist die höchste albanische Spielklasse im Fußball, ausgerichtet von der Federata Shqiptare e Futbollit. Bis 1998 hieß sie Kategoria e Parë, in der Folge wurde sie auch als Kampionati Shqiptar () sowie als Superliga bezeichnet.", "tgt_summary": "阿尔巴尼亚超级足球联赛(英语:Albanian Superliga)是阿尔巴尼亚的足球联赛中最高级别。联赛成立于1930年,目前有 10 队参与角逐。地拉拿为夺冠次数最多的队伍,一共 24 次夺标。", "id": 1588017} {"src_title": "Silber-Brandschopf", "tgt_title": "青葙", "src_document": [{"title": "Taxonomie.", "content": "Unter dem Namen \"Celosia argentea\" werden mehrere Pflanzenformen zusammengefasst, die sich hinsichtlich der Anzahl ihrer Chromosomen stark unterscheiden. Die grundlegende Anzahl der voneinander unterscheidbaren Chromosomen beträgt beim Silber-Brandschopf neun. Pflanzen dieser Art können allerdings die vierfache, achtfache oder zwölffache Menge dieser Chromosomenzahl besitzen. Biologen nennen dies Tetraploidie, Oktoploidie und Dodecaploidie (siehe Polyploidie), und bezeichnen solche Formen entsprechend mit 4\"n=\"36, 8\"n=\"72 und 12\"n=\"108. Folgende Taxa sind problemlos untereinander kreuzbar und stellen nach neueren genetischen Untersuchungen einen polyploiden Komplex dar (und müssen daher als eine Art bezeichnet werden): Während die Varianten \"cristata\", \"plumosa\", die oktoploide Form von \"Celosia argentea\" var. \"argentea\", sowie \"Celosia whitei\" dieselbe Menge an DNA in Samen aufweisen, unterscheidet sich die tetraploide Form von \"Celosia argentea\" var. \"argentea\" von diesen Varianten sowohl im Aussehen als auch genetisch.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Siehe die Gattungsbeschreibung von Brandschopf (\"Celosia\"). Insbesondere haben die Blüten des Silber-Brandschopfes einen Stempel mit einer Länge von drei bis vier Millimeter. Die Pflanze ist schnellwachsend, von aufrechtem Wuchs, mit wenig Verzweigungen bis zur Blütezeit. Die Farbe und Form des Blütenstands wechselt erheblich innerhalb der Varietäten: Silber-Brandschopfe können Opfer von Infektionen mit Phytoplasmen werden. Die Pflanze ist eine der ersten Fuchsschwanzgewächs-Arten, bei denen die Symbiose mit arbuskulären Mykorrhizapilzen nachgewiesen werden konnte. Damit sind nur die Vertreter der Kreuzblütengewächse völlig unabhängig von Mykorrhiza.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die oktoploide Form der Variante \"argentea\" ist diejenige, welche weltweit in Tropen und Subtropen zu finden ist. Die tetraploide Form kommt nur im mittleren und südlichen Indien vor. Über die Varietäten \"cristata\" und \"plumosa\" sind nur kulturelle Erwähnungen aus Indien, Burma und China überliefert, wo sie seit langer Zeit in der Umgebung religiöser Stätten und in Gärten angepflanzt werden. In der Natur scheinen sie nicht vorzukommen, da die Pflanzen durch ihre verbänderten Blüten wenig Samen produzieren. Die Abstammung dieser Zuchtformen ist trotz mehrerer Untersuchungen unklar. In deutschen Baumärkten oder Gartencentern ist die \"Celosia argentea\" 'Caracas' auch unter dem Namen \"Celosia\" 'Venezuela' erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe und Pharmakologie.", "content": "Siehe die Inhaltsstoffe der Brandschopfe für genaue Zahlen bezüglich Wasser, Vitamin C, Carotinoide, Protein, Nitrat und Oxalat. Außerdem konnten in Wurzel und Samen des Silber-Brandschopfs Triterpen-Saponine nachgewiesen werden. Man fand Zucker in der Wurzel, und Flavonoide in Blättern und Stängel. Die Samen zeigten eine harntreibende Wirkung. Gelbe Blütenstände von \"cristata\" und \"plumosa\" können hohe Dosen von Dopamin enthalten. Die Farben dieser Kulturformen werden hauptsächlich durch ihren Gehalt an Betalainen bestimmt. Celosian, ein Polysaccharid aus den Samen des Silber-Brandschopfes, zeigt im Tiermodell leberschützende und immunstimulierende Effekte, wie auch der wässrige Extrakt aus Samen, bei dem zudem eine antimetastatische Wirkung in der Leber von Mäusen nachgewiesen werden konnte. Der alkoholische Extrakt der Samen erzeugt bei bestimmten Laborratten einen antidiabetischen Effekt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Ähnlich wie Amarant, wird der Silber-Brandschopf als Gemüse benutzt. Er ist das meistverwendete Blattgemüse im südlichen Nigeria, und auch im Benin, Kongo und in Indonesien gehört er zum Speiseplan. Er wird in Gärten und kleinen Farmen für den Eigengebrauch und kommerziell angebaut. Auch junge Stängel und Blüten werden gegessen. Auch die Samen können gegessen werden, sie zählen zu den Pseudogetreiden. Aufgrund der Resistenz gegenüber Schädlingen und Krankheit und des höheren Ernteertrags erscheint die Pflanze als gute Alternative zum Amarant. Aus den Samen kann auch ein Pflanzenöl gewonnen werden. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass der Silber-Brandschopf Unkraut aus Feldern vertreibt. Insbesondere die Gräserpflanzungen wie Getreide oder Sorghum befallenden Wurzelparasiten der Afrikanischen Hexenkräuter (Gattung \"Striga\") (Familie der Braunwurzgewächse) konnten durch gemeinsame Aussaat mit Silber-Brandschopf von Feldern ferngehalten werden. Der Ertrag wurde erheblich gesteigert. Der Mechanismus scheint eine von der Pflanze erzeugte und in mehreren Metern Umkreis wirksame Verbindung zu sein, die, ähnlich wie Baumwolle, bei \"Striga\" vorzeitige und suizidale Samenbildung verursacht. Dieser Effekt wurde nach Befragung ugandischer Bauern entdeckt, die den Brandschopf traditionell als \"Striga\"-Jäger bezeichnen. Die Formen- und Farbvielfalt an Blüten und Blättern machen die Kulturvarietäten des Silber-Brandschopfs zur weltweit beliebten Zierpflanze. Noch bis 1996 wurden in Europa vorwiegend Sorten von \"Celosia argentea\" var. \"plumosa\" als Zierpflanzen verkauft. Inzwischen jedoch sind \"Celosia argentea\" var. \"cristata\" und insbesondere \"Celosia argentea\" 'Caracas' hinzugekommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Silber-Brandschopf (\"Celosia argentea\"), auch Hahnenkamm genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Brandschopf (\"Celosia\") in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae), die sich weltweit in den Tropen ausgebreitet hat. Der Silber-Brandschopf wird besonders in Asien kultiviert und findet als Zierpflanze, Nahrungsmittel und in der Kräuterkunde Verwendung. Weitere deutschsprachige Trivialnamen sind Floramoor, Sammetblume, Federbusch und Tausendschön.", "tgt_summary": "青葙(学名:)是苋科青葙属的一种植物。青葙为中药药材,名为青葙子的种子有清肝明目的作用。全株可做饲料。幼嫩茎叶浸去苦味后,可作野菜食用。种子炒熟亦可加工制作各种糖食。此外,青葙花序宿存经久不凋,可供观赏。", "id": 86925} {"src_title": "Graphen", "tgt_title": "石墨烯", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Schon vor Geim und Novoselov befasste man sich mit Graphen. Im Jahr 1859 beschrieb Benjamin Collins Brodie jr. die lamellare Struktur von thermisch reduziertem Graphitoxid. Dieses wurde 1918 von Volkmar Kohlschütter und P. Haenni intensiv untersucht. Sie berichteten daneben auch über die Herstellung von Graphitoxidpapier. Die ersten Transmissionselektronenmikroskop-Aufnahmen (TEM-Aufnahmen) von Graphen mit geringer Lagenzahl wurden 1948 von G. Ruess und F. Vogt veröffentlicht. Zu den Pionieren der Graphenforschung gehört Hanns-Peter Boehm. Er berichtete bereits 1962 über einlagige Kohlenstofffolien und prägte zudem den Begriff Graphen. Im Jahre 1947 beschrieb der theoretische Physiker Philip Russell Wallace an der McGill-Universität in Montreal die elektrischen Eigenschaften von Graphen, doch die Fachwelt bezweifelte, dass 2D-Kristalle wie Graphen existieren könnten, da sie zu instabil seien.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Alle Kohlenstoffatome von Graphen sind sp-hybridisiert, das heißt, jedes Kohlenstoffatom kann drei gleichwertige σ-Bindungen zu anderen C-Atomen ausbilden. Daraus resultiert eine auch aus den Schichten des Graphits bekannte Waben-Struktur. Die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungslängen sind alle gleich und betragen 142 pm. Die dritten, nicht hybridisierten 2p-Orbitale stehen wie auch im Graphit senkrecht zur Graphenebene und bilden ein delokalisiertes π-Bindungssystem aus. Graphen besteht folglich aus zwei äquivalenten Untergittern A und B, denen die Kohlenstoffatome zugeordnet sind. Die Untergitter sind um die Bindungslänge formula_1 gegeneinander verschoben. Die zweiatomige Einheitszelle wird durch die Gittervektoren formula_2 und formula_3 aufgespannt. Diese zeigen dabei auf die jeweils übernächsten Nachbarn. Die Länge der Vektoren und damit die Gitterkonstante formula_4 lässt sich berechnen zu Graphen kann einerseits als Einkristall, andererseits als riesiges Molekül verstanden werden. Ebenso können kleinere Moleküle wie z. B. Benzol, Hexabenzocoronen oder Naphthalin als wasserstoffsubstituierte Graphenfragmente gesehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung von Graphen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mechanisch.", "content": "Die ersten Graphenflocken wurden von Novoselov durch Abblätterung (Exfoliation) von HOPG (, dt. \"hochgeordneter pyrolytischer Graphit\") gewonnen. Das eingesetzte Verfahren ähnelt dem sogenannten Klebebandtest; dabei wird ein Klebeband auf eine Fläche gedrückt – in diesem Fall auf einen Graphitblock – und anschließend schnell abgezogen, so dass herauslösbare Elemente (hier Graphit) im Klebstoff zurückbleiben. Dieses Klebeband wird dann auf einen mit Fotolack beschichteten Silicium-Wafer gedrückt und nochmals abgezogen. Nach dem Entfernen des Klebebands bleiben dünne Graphitpartikel auf der Oberfläche der Fotolackschicht zurück. Anschließend wird die Fotolackschicht mit Propanon aufgelöst und dann der Wafer mit Wasser und 2-Propanol gespült. Bei Auflösen der Fotolackschicht haften einige Graphitpartikel an der Waferoberfläche, die zusätzlich dünn mit Siliciumdioxid beschichtet sein kann. Auf diese Weise lassen sich lokal dünne Graphitfilme herstellen. Die für Graphenuntersuchungen interessanten Schichten, welche dünner als 50 nm sind, sind optisch fast transparent. Die zusätzliche Schicht verändert die Reflexionseigenschaften des Substrates, so dass sich die durch Interferenzeffekte bedingte violette Farbe der Siliciumdioxidschicht nach Blau verändert. An den Rändern dieser 50-nm-Schichten kann man dann mit dem Rastertunnel- oder Rasterkraftmikroskop nach dünnerem Graphen suchen. Bei einer anderen Exfoliationsmethode werden vor dem Exfoliationsprozess mit einem Sauerstoffplasma Vertiefungen in das HOPG geätzt, die isolierte Plateaus (Mesas) stehen lassen. Danach wird ein mit Klebstoff benetzter Glasträger auf die Oberfläche gedrückt und abgezogen. Die im Klebstoff haftenden Mesas werden nun ebenfalls so lange mit Klebestreifen abgezogen, bis nur noch ein Rest übrig bleibt. Danach wird der Klebstoff in Propanon aufgelöst und die im Propanon suspendierten Graphenflocken mit einem Siliciumwafer herausgefischt und wiederum mit optischem Mikroskop und Rastertunnel- oder Rasterkraftmikroskop abgesucht. Bei diesen beiden Methoden handelt es sich um sehr zeitaufwendige Verfahren, bei denen man zwar hochwertige, aber nur sehr wenige Proben erhält. Im April 2014 wurde eine Methode bekannt, bei der sich mittels eines starken Mixers in einem Gemisch aus Wasser, Geschirrspülmittel und Graphitpulver große Mengen hochwertiges Graphen erzeugen lassen. Das Graphitpulver wird hierbei in etwa 100 Nanometer große und 1 Nanometer dicke Graphenflocken gespalten.", "section_level": 2}, {"title": "Chemisch.", "content": "Das meistversprechende Verfahren ist die Herstellung von Graphen durch Reduktion von Graphenoxid. So berichtete beispielsweise das California Nanosystems Institute (CNSI) im Jahr 2008 über ein „Massenproduktionsverfahren“, das auf der Reduktion von Graphitoxid in flüssigem Hydrazin basiert. Auf diese Weise konnten Graphen-Monolagen der Größe 20 μm × 40 μm erzeugt werden. Daneben wurde auch über den schrittweisen Aufbau aus polyzyklischen Aromaten sowie eine \"chemische Abblätterung\" aus Graphit durch organische Lösungsmittel berichtet. Im Grammmaßstab lässt sich Graphen auch in einer zweistufigen Reaktion herstellen. Dabei werden im ersten Schritt in einer Solvothermalsynthese Natrium und Ethanol miteinander umgesetzt. Unter mehrstündigem Erhitzen unter hohem Druck entsteht dabei ein komplexes Gemisch mit Natriumethoxid als Hauptbestandteil. Im zweiten Schritt wird das Reaktionsgemisch unter Luftausschluss stark erhitzt (Pyrolyse), wobei man nach einer abschließenden Ultraschallbehandlung unter anderem Graphen isolieren kann. Größere Mengen können durch die Pyrolyse von Graphitoxid erhalten werden. Durch plötzliches Erhitzen auf Temperaturen zwischen 600 und 1000 °C wird dabei die Schichtstruktur des Edukts vom abgespaltenen Gas aufgesprengt, während sich in den Schichten das hexagonale Graphengitter spontan neu bildet. Die dabei typisch erhaltene spezifische Oberfläche des Materials entspricht einer Stapelhöhe von durchschnittlich 2–3 Graphenlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Epitaktisches Wachstum.", "content": "Graphen kann epitaktisch auf \"metallischen\" Substraten \"wachsen\". Eine in der Literatur vorgestellte Methode ist die Zersetzung von Ethen auf Iridium. In einem weiteren Verfahren wird die Löslichkeit von Kohlenstoff in Übergangsmetallen verwendet. Beim Erhitzen löst sich der Kohlenstoff im Metall, tritt beim Abkühlen wieder heraus und ordnet sich als Graphen auf der Oberfläche an. Eine weitere Möglichkeit der Darstellung einzelner Graphenlagen ist die thermische Zersetzung hexagonaler Siliciumcarbid-Oberflächen. Bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes von Silicium verdampft das Silicium aufgrund seines (im Vergleich zu Kohlenstoff) höheren Dampfdrucks. Auf der Oberfläche bilden sich dann dünne Schichten einkristallinen Graphits, die aus wenigen Graphenmonolagen bestehen. Dieses Verfahren ist geeignet für Anlassprozesse im Vakuum und in einer Inertgasatmosphäre aus Argon. Die Dicke und Struktur des epitaktisch gewachsenen Graphens hängt dabei empfindlich von den eingestellten Prozessparametern ab, insbesondere von der Wahl der Atmosphäre und der Struktur der Substratoberfläche sowie der Polarisation der Siliciumcarbid-Oberfläche. Große Flächen aus Graphen stellt man dadurch her, dass man eine monoatomare Schicht aus Kohlenstoff auf eine Folie aus inertem Trägermaterial, wie zum Beispiel Kupfer, durch chemische Gasphasenabscheidung (CVD, von engl. \"Chemical Vapour Deposition) aufbringt und dann das Trägermaterial auflöst, oder indem man das Graphen mechanisch vom Wachstumssubstrat abhebt. Dies geschieht oft mittels elektrochemischer Delamination (\"Bubbling\"), wobei eine Spannung angelegt wird, um durch Elektrolyse Gas unter dem Graphen herzustellen. Man verbindet die Kupferfolie als Elektrode mit einer Spannungsquelle; die zweite Elektrode wird in einer Salzlösung befestigt. Beim folgenden Eintauchen der Folie entstehen Blasen unter dem Graphen, welches sich so vom Kupfer löst und dann gereinigt werden kann. Damit die dünne Graphenschicht nicht zerstört wird, wird sie üblicherweise vorher mit einem Kunststoff beschichtet, der die Stabilität beim Ablösen erhöht. Kupferfolien sind für CVD besonders geeignet, da sich kaum Kohlenstoff im Metallgitter zu lösen vermag (also die Oberfläche kaum durchdringt). Die Schwache Wechselwirkung zwischen Graphen und Kupfer ist ein weiterer großer Vorteil. Die Geschwindigkeit dieses Prozesses kann durch eine schwache Sauerstoffzufuhr, zum Beispiel durch Erhitzen eines SiO-Gitters drastisch erhöht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Graphen hat ungewöhnliche Eigenschaften, die es sowohl für die Grundlagenforschung als auch für Anwendungen interessant machen, und zwar vor allem in der Physik. Beispielsweise sind Graphen-Flächeneinkristalle innerhalb der Flächen außerordentlich steif und fest. Der Elastizitätsmodul entspricht mit ca. 1020 GPa dem von normalem Graphit entlang der Basalebenen und ist fast so groß wie der des Diamants. Seine Zugfestigkeit von 1,25×10 Pa ist die höchste, die je ermittelt wurde, und rund 125-mal höher als bei Stahl. Ein Band aus Graphen von 1 m Breite und 3,35 × 10 m Dicke, also von einer Atomlage, hat daher eine Zugfestigkeit von 42 N. Ein Band für einen Weltraumlift aus Graphen mit konstanter Querschnittsfläche würde in der Höhe der geostationären Umlaufbahn von 35.786 km erst zu 87,3 % seiner Reißfestigkeit belastet werden. Ausgehend von monokristallinem Graphit mit einer Dichte von 2260 kg·m und einem Schichtabstand von 3,35 × 10 m, errechnet sich durch Multiplikation für Graphen eine Flächenmasse von 7,57 × 10 kg·m. Ein Quadratkilometer wiegt somit 757 g. „Eine Graphen-Hängematte von einem Quadratmeter Größe könnte eine vier Kilogramm schwere Katze tragen – und selbst nur so viel wiegen wie ein einzelnes Schnurrhaar der Katze.“ Graphen verhält sich durch das Fehlen einer Bandlücke als Elektrischer Leiter, siehe die unten stehende Abbildung zur Energie der Elektronen in Graphen. Eine künstliche Bandlücke im Graphen kann jedoch erzeugt werden, indem man in die Schicht ein maximal 10 nm breites sog. \"Gate\" „einschneidet“. Messungen haben ergeben, dass eine einzelne Graphenschicht das Licht etwa um πα ≈ 2,3 % abschwächt (mit der Feinstrukturkonstante α), und zwar über das gesamte sichtbare Spektrum.", "section_level": 1}, {"title": "Pseudo-relativistisches Verhalten.", "content": "Die elektrischen Eigenschaften von Graphen lassen sich gut durch ein Tight-Binding-Modell beschreiben. Im Rahmen dieses Modells ergibt sich die Energie der Elektronen mit Wellenzahl formula_6 (siehe Wellenvektor) zu mit der Nächsten-Nachbar-Hopping-Energie formula_8 und der Gitterkonstante formula_9. Leitungs- und Valenzband entsprechen Plus- bzw. Minus-Vorzeichen in der obigen Dispersionsrelation. Sie berühren einander in Graphen genau in sechs ausgezeichneten Punkten, den sogenannten K-Punkten, von denen jedoch nur zwei voneinander unabhängig sind (die übrigen sind durch die Gittersymmetrie zu diesen beiden äquivalent). In ihrer Umgebung hängt die Energie wie bei einem relativistischen Teilchen \"linear\" von formula_10 ab (vgl. Photon: formula_11). Da die Basis zweiatomig ist, hat die Wellenfunktion sogar eine formale Spinorstruktur. Das führt dazu, dass die Elektronen bei niedrigen Energien durch eine Relation beschrieben werden können, die äquivalent zur Dirac-Gleichung ist, und das zusätzlich im sogenannten chiralen Limes, d. h. für verschwindende Masse formula_12, was einige Besonderheiten ergibt: Hier bezeichnet formula_14 die Fermi-Geschwindigkeit in Graphen, die an die Stelle der Lichtgeschwindigkeit tritt; formula_15 bezeichnet die Pauli-Matrizen, formula_16 die zweikomponentige Wellenfunktion der Elektronen und formula_17 ihre Energie.", "section_level": 2}, {"title": "Ungewöhnlicher Quanten-Hall-Effekt.", "content": "Wegen der Besonderheiten in der Dispersion ist in diesem Material die Treppenstruktur der ganzzahligen Quanten-Hall-Plateaus, formula_18, für alle Stufen genau „um 1/2 verschoben“, formula_19 Die Zwei-Valley-Struktur (formaler „Pseudospin“) und die „echte“ Spin-Entartung ergeben zusammen einen zusätzlichen Faktor 4. Bemerkenswerterweise kann man dies – im Gegensatz zum konventionellen Quanten-Hall-Effekt – auch bei Zimmertemperatur beobachten.", "section_level": 2}, {"title": "Steifigkeit und Temperaturabhängigkeit.", "content": "\"Graphen\" ist in Schichtrichtung extrem steif, weil die sp-Bindung zwischen benachbarten Atomen von der Stärke her mit der sp-Bindung von Diamant vergleichbar ist. Dementsprechend erwartet man generell – und das entspricht dem Experiment –, dass die für die Anwendung interessanten Eigenschaften von Graphen nicht nur am absoluten Temperaturnullpunkt gelten, d. h. bei −273,15 °C, sondern bei Zimmertemperatur gültig bleiben. Eine solche Eigenschaft ist die Thermoelektrizität: Ein Temperaturgradient in Graphen-Ebenen verursacht eine elektrische Feldstärke aufgrund einer Entkopplung der Temperatur der Elektronen von der des Gitters. Elektrische Spannung bei Beleuchtung von Graphen war schon früher beobachtet worden, aber als Ursache wurde die Photovoltaik vermutet. Dass die Entkopplung noch bei Zimmertemperatur beobachtet werden kann, liegt an der Steifigkeit des Gitters: Die elementaren Schwingungsanregungen des Gitters (Phononen) sind so hochenergetisch, dass die Elektronen selten ein solches Phonon erzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Elastisches Verhalten und Pseudo-Magnetfeld.", "content": "Im Juli 2010 wurde in einer Veröffentlichung in der amerikanischen Wissenschaftszeitschrift Science von extrem starken Pseudo-Magnetfeldern berichtet. Durch elastische Verformung wurden in Graphen winzige dreieckige Bläschen von 4 Nanometer bis 10 Nanometer Größe erzeugt, in denen sich die Elektronen so bewegten, als würde ein etwa 300 Tesla starkes Magnetfeld auf sie einwirken. Es zeigte sich, dass der beobachtete Effekt, im Gegensatz zur Auswirkung eines echten Magnetfeldes, den eigentlichen Spin des Elektrons \"nicht\" beeinflusst, sondern dass stattdessen der gerade erwähnte Pseudo-Spin beeinflusst wird, der mit der Existenz \"zweier\" verschiedener äquivalenter Basis-Atome in der Bienenwaben-Struktur zusammenhängt. Dieser Pseudospin hat eine ähnliche Wechselwirkung mit dem Pseudo-Magnetfeld wie echte Spins mit echten Magnetfeldern, weil auch diese „Zwei-Niveau-Systeme“ generieren. Die Experimente um den so erzeugten „Pseudo-Quanten-Hall-Effekt“ basierten auf theoretischen Vorhersagen, die damit bestätigt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Spinströme.", "content": "Im April 2011 haben A. Geim und Mitarbeiter einen Artikel veröffentlicht, in dem sie starke Spinströme und strominduzierten Magnetismus in der Nähe des Dirac-Punktes beschreiben, d. h. in der Nähe des Treffpunktes von Leitungsband und Valenzband. Das eröffnet die Aussicht auf Anwendungen in der Spintronik.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Funktionalisierung und EU-Großprojekt.", "content": "2013 hat die EU ein neues Großprojekt („“) über Graphene angekündigt, an dem Forscher in vielen Mitgliedstaaten zusammenarbeiten werden, vor allem Physiker und Chemiker. Man kann z. B. Doppelbindungen des Graphens – jede zweite Bindung ist eine solche – „aufbrechen“ und durch zwei Einzelbindungen ersetzen, an die man dann verschiedene organische Moleküle anheftet: Dadurch kann man die Eigenschaften des Systems gezielt beeinflussen.", "section_level": 2}, {"title": "Hydrodynamisches Verhalten mit ungewöhnlichen Eigenschaften.", "content": "2016 wurde ein sogenanntes hydrodynamisches („flüssigkeitsähnliches“) Verhalten der Elektronen im Graphen festgestellt, jedoch mit außergewöhnlichen Eigenschaften: So ist z. B. das sonst für metallische Systeme gültige Wiedemann-Franz-Gesetz, dass das Verhältnis von thermischer und elektrischer Leitfähigkeit, geteilt durch die Kelvintemperatur T, bei metallischen Systemen gleich einer universellen Konstante ist, bei Graphen verletzt, indem bei Annäherung der Fermi-Energie an den Überschneidungspunkt die Wärmeleitfähigkeit viel zu groß wird (der spezifische Wärmewiderstand also viel zu klein). Darüber hinaus beobachtet man in dieser Elektronenflüssigkeit (Fachausdruck: Dirac-Flüssigkeit) eine ungewöhnliche Tendenz zur Ausbildung von Wirbelstrukturen.", "section_level": 2}, {"title": "Verallgemeinerungen.", "content": "Verallgemeinerungen sind naheliegend. Einige durch Faltung oder Rollprozesse entstehende Strukturen, darunter die Kohlenstoffnanoröhren () und die \"Fullerene\", wurden bereits erwähnt. Aber näherliegend ist es, zunächst \"Zweilagensysteme\" aus Graphen zu untersuchen. Diese haben interessante zusätzliche Eigenschaften: Sie zeigen halbleitendes Verhalten analog zu Silicium, aber mit einer Bandlücke, die durch elektrische Felder systematisch verändert werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Graphan.", "content": "Mit Hilfe von atomarem Wasserstoff, der durch eine elektrische Entladung in einem Wasserstoff-Argon-Gemisch erzeugt wird, lässt sich Graphen in Graphan umwandeln. In Graphan ist jedem Kohlenstoffatom ein Wasserstoffatom zugeordnet, und die Bindungsstruktur ähnelt dem sesselförmigen Cyclohexan. Graphan zerfällt oberhalb von 450 °C in Graphen und Wasserstoff. Graphan ist im Gegensatz zum Graphen ein elektrischer Isolator.", "section_level": 1}, {"title": "Doppelschicht-Graphen.", "content": "Hier ergeben sich je nach Ausrichtung der beiden Gitter zueinander Moiré-Muster mit entsprechender stärkerer Kopplung der Bänder in beiden Schichten und neuen Transportphänomenen je nach Drehwinkel, was 2011 zur Vorhersage einer neuen Art von Supraleitung durch Allan H. MacDonald und Rafi Bistritzer bei einem bestimmten Drehwinkel führte, experimentell bestätigt durch ein Team am Massachusetts Institute of Technology unter Pablo Jarillo-Herrero 2017. MacDonald, Bistritzer und Jarillo-Herrero erhielten dafür 2020 den Wolf-Preis in Physik.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagenforschung und mögliche Anwendung.", "content": "Wegen der hohen elektrischen Leitfähigkeit von Graphen wird derzeit an der Frage geforscht, ob Graphen Silicium als Transistormaterial ablösen könnte. Erste Erfolge wie die Darstellung eines Graphit-Microchips konnten bereits verbucht werden. Mit graphenbasierten Transistoren sollten Taktraten im Bereich von 500 bis 1000 GHz möglich sein. IBM gelang es Anfang 2010, erstmals einen 100-GHz-Transistor auf Graphenbasis herzustellen. Nach Untersuchungen von Yanqing Wu und Mitarbeitern vom April 2011 scheint Kohlenstoff mit Diamantstruktur geeignete Substrate zu ergeben. In der Grundlagenforschung dient Graphen als Modellsubstanz für zweidimensionale Kristalle: Es ist schwierig, das System in Form von \"Einzelschichten\" zu erhalten; erst im Jahre 2004 konnten die ersten kontaktierbaren „Graphen-Flocken“ erhalten werden. Die Europäische Kommission hat 2013 im Rahmen der \"European Flagship Initiative\" beschlossen, die Erforschung von Graphen mit 1 Milliarde Euro zu fördern. Im November 2016 wird über eine neue Möglichkeit berichtet, Graphen als eine Art mechanisches Pixel für die Entwicklung neuartiger energieeffizienter Farbdisplays zu nutzen. Eine Membran aus Graphen über einer Luftkammer wölbt sich bei Druckunterschieden und einfallendes Licht wird in unterschiedlichen Farben reflektiert. Die Forscher glauben, dass man auf der Basis eine reflektive Displaytechnik entwickeln kann, die auf interferometrischer Modulation beruht. Dem Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) ist es 2016/17 erstmals gelungen, OLED-Elektroden aus Graphen herzustellen. Das Verfahren wurde im EU-geförderten Projekt „Gladiator“ (Graphene Layers: Production, Characterization and Integration) gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung entwickelt und optimiert. Das australische Unternehmen Talga entwickelt einen neuartigen Beton, der unter anderem die Elektromobilität vorantreiben soll. Der Beton ist mit Graphen versetzt. Das soll induktives Laden von Elektroautos oder das Beheizen der Straße ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.", "content": "Mit Stand 2014 wurden bislang nur sehr geringe Mengen an Graphen produziert – meist in Kleinstmengen zu rein wissenschaftlichen Zwecken. Die Toxizität von Graphen wurde bislang noch nicht tiefergehend untersucht, ebenso wenig die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt. Wissenschaftler der University of California, Riverside sehen die Forschungen hinsichtlich der von Graphen ausgehenden Gefahren auf dem Stand, den die Wissenschaft bezüglich Pharmazeutika und Chemikalien vor 30 Jahren erreicht hatte. Erste Veröffentlichungen zu diesem Thema lassen unter anderem erwarten, dass Graphen in Grundwasser eine hohe Mobilität aufweist und sich daher schnell verbreiten könnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Graphen [] (Betonung auf der zweiten Silbe: \"Graphen\"; ) ist die Bezeichnung für eine Modifikation des Kohlenstoffs mit zweidimensionaler Struktur, in der jedes Kohlenstoffatom im Winkel von 120° von drei weiteren umgeben ist, sodass sich ein bienenwabenförmiges Muster ausbildet. Da Kohlenstoff vierwertig ist, müssen dabei je „Wabe“ zwei Doppelbindungen auftreten, die jedoch nicht lokalisiert sind. Es handelt sich um eine Verkettung von Benzolringen, wie sie in aromatischen Verbindungen oft auftritt. Obwohl ein einzelner Benzolring in der Darstellungsweise der Valenzstrichformeln drei Doppelbindungen hat, haben zusammenhängende Benzolringe in dieser Darstellungsweise rein formal nur zwei Doppelbindungen pro Ring. Deshalb lässt sich die Struktur besser beschreiben, indem man die delokalisierten Bindungen als großen Kreis im Benzolring darstellt. Die Bindungsverhältnisse im Graphen sind in der Graphenstruktur beschrieben. Graphen lässt sich als polycyclischer aromatischer Kohlenwasserstoff beschreiben. Am „Rande“ des Wabengitters müssen andere Atomgruppen angedockt sein, die aber – je nach dessen Größe – die Eigenschaften des Graphens kaum verändern.", "tgt_summary": "石墨烯(英语:Graphene)是一种由碳原子以sp杂化轨道组成六角型呈蜂巢晶格的平面薄膜,只有一个碳原子厚度的二维材料。石墨烯从前被认为是假设性的结构,无法单独稳定存在,直至2004年,英国曼彻斯特大学物理学家安德烈·海姆和康斯坦丁·诺沃肖洛夫,成功地在实验中从石墨中分离出石墨烯,而证实它可以单独存在,两人也因「在二维石墨烯材料的开创性实验」为由,共同获得2010年诺贝尔物理学奖。", "id": 874449} {"src_title": "Bistum Križevci", "tgt_title": "拜占庭禮天主教克里熱夫齊教區", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seit Mitte des 15. Jahrhunderts flohen orthodoxe Christen unterschiedlichster Volksgruppen in größerer Zahl aus dem osmanischen Machtbereich in das unter habsburgischer Herrschaft stehende Kroatien. Sie wurden zunächst im Bereich der Militärgrenze und nach der Zurückdrängung der Türken Ende des 17. Jahrhunderts auch in Slawonien und in der Vojvodina angesiedelt. In der Gegend um Križevci handelte sich zunächst um so genannte Walachen, wie sie in den zeitgenössischen Quellen bezeichnet wurden, da Walache im osmanischen Reich ebenso einen sozialen Status bezeichnete, meistens mit mehr Rechten verbunden als sie der Großteil der christlichen Untertanen, die Reâyâ, hatten, und dem verschiedene, vorwiegend orthodoxe Volksgruppen angehörten. Bedeutende pastorale Tätigkeit unter den Neuankömmlingen übte der Pfarrer Martin Dubravić aus, der Sohn einer Familie, welche den griechischen Ritus praktizierte. Er stammte aus der Stadt Ivanić-Grad, wurde vom Laibacher Bischof Thomas Hren finanziell unterstützt und bekam eine allgemeine theologische Ausbildung. Später wurde er Kanoniker des Zagreber Kapitels. Von 1618 bis 1628 stand an seiner Seite der römisch-katholische Bischof Petar Domitrović. Er war neben Martin Dubravić die Schlüsselfigur in den Vereinigungsverhandlungen mit orthodoxen Volksgruppen. Der Geburtsort des Bischofs von Zagreb ist nicht mehr genau zu lokalisieren. Die Meinungen der kirchengeschichtlichen Historiker gehen jedoch von zwei Möglichkeiten aus: Oštrc oder Jastrebarsko in der Nähe von Ivanić-Grad. Das Kloster Marča war zunächst das Zentrum der Unionsbewegung und Residenz des ersten unierten Bischofs Simeon Vratanja, dem Martin Dubravić als Delegat Dienste erwies. Mit dem Zagreber Bischof Petar Domitrović pflegte Bischof Simeon Vratanja sehr gute Beziehungen. Das Kloster Marča lag zwischen den Städten Ivanić-Grad und Čazma, östlich von Zagreb, welches dem Bistum Zagreb angehörte. Papst Paul V. gründete kanonisch das Kloster Marča am 21. November im Jahre 1611 (päpstliches Breve \"„Divina Majestis arbitris“\") und ernannte Simeon Vratanja im selbigem Jahr zum Bischof. Dieses wurde weltlich durch Ferdinand III. bestätigt. Simeon Vratanja kam aus Slawonien, aus dem Kloster Remete bei Orahovica. Kirchengeschichtlich trat Bischof Simeon Vratanja als Mönch und zwar im Generalrat von Varaždin in Erscheinung. Er stellt die zentrale Figur bei den Bemühungen um einen konfessionellen Frieden dar und war der erste unierte Bischof Kroatiens. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als der Erzbischof von Esztergom, Péter Pázmány, die Rekatholisierung der ungarischen Länder energisch vorantrieb, wurde von Papst Paul V. auch ein Bischofsvikar für die Christen des östlichen Ritus ernannt und dem Bischof von Zagreb unterstellt. Ziel war es, die orthodoxen Untertanen der ungarischen Krone in die römisch-katholische Kirche zu integrieren. Die mangelnde Eigenständigkeit der Vikare und die geringe Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Gläubigen orthodoxer Tradition ließ dieses Vorhaben nur in Ansätzen gelingen. Als im Jahre 1690 tausende Serben nach einem gescheiterten Aufstand gegen die Osmanen mit ihrem Patriarchen Arsenije III. Crnojević an der Spitze in die bereits habsburgischen Gebiete Syrmien, Slawonien und Vojvodina flohen, traten viele der unierten Katholiken wieder zur Orthodoxie über. Ihnen wurde von Kaiser Leopold freie Religionsausübung gewährt. Kaiserin Maria Theresia erkannte die organisatorischen Defizite in Bezug auf die Katholiken des byzantinischen Ritus und initiierte deshalb für sie die Errichtung einer unabhängigen Hierarchie. 1777 wurde deshalb das Bistum Kreutz in Slawonien gegründet, dem nun auch die Ruthenen in der Batschka unterstellt wurden (die vorher der Jurisdiktion des Erzbischofs von Kalocsa unterstanden). Bis 1852 gehörte es zur Kirchenprovinz Esztergom. Nach der Erhebung des Bistums Zagreb zum Erzbistum wurde die Eparchie von Križevci Teil der neuen kroatischen Kirchenprovinz. Die bischöfliche Residenz wurde in einem ehemaligen Franziskanerkloster eingerichtet. Dessen Klosterkirche diente als Kathedrale (St. Trinitatis) des griechisch-katholischen Bischofs. In der habsburgischen Zeit erstreckte sich die Jurisdiktion nur über die unierten Katholiken in Kroatien-Slawonien. Seit der Gründung Jugoslawiens 1918 fielen alle Unierten auf dessen Staatsgebiet in den Zuständigkeitsbereich des Bistums Križevci. Dazu gehörten derart verschiedene Gruppen, wie die unierten Rumänen im Banat, viele Ruthenen in der sog. Vojvodina, einige unierte Serben in Dalmatien sowie einige griechisch-katholische Mazedonier und Albaner im Süden des Landes. Das kleine finanzschwache Bistum war mit der Betreuung der Seelsorge in diesem weitläufigen Gebiet völlig überfordert. Aufgrund der gespannten vatikanisch-jugoslawischen Beziehungen, sowohl vor, als auch nach dem Zweiten Weltkrieg konnte eine Neustrukturierung der Seelsorgebezirke für die Unierten aber erst zu Beginn dieses Jahrhunderts vorgenommen werden. In Mazedonien und Serbien (mit der Vojvodina), die früher ebenfalls zu Križevci gehörten, wurden 2001 in Strumica (bei Skopje) beziehungsweise 2003 in Ruski Krstur eigene Exarchate für die Katholiken des östlichen Ritus errichtet. Seither fungiert das Exarchat als Repräsentation einer \"Kroatischen griechisch-katholisch Kirche\", die als solche aber noch nicht formal eingerichtet ist. In den USA und in Kanada gründeten griechisch-katholische Auswanderer aus Kroatien zahlreiche Kirchengemeinden. Sie unterstehen jedoch den dortigen Bischöfen des byzantinischen Ritus. November 2012 war – anlässlich des 400. Jahrestages der erneuten Einheit der griechisch-katholischen Kirche Kroatiens mit dem apostolischen Sitz in Rom (Union von Marča) – Križevci Gastgeber des 15. Treffens der Bischöfe der katholischen Kirchen des orientalischen Ritus.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Volksgruppen.", "content": "Die ostkatholischen Gläubigen, die sich griechisch-katholisch nennen, stammten aus verschiedensten unierten Kirchen: aus der bereits erwähnten in Kroatien, aus der ukrainischen in Brest-Litowsk (1596 abgeschlossen, umfasste Gebiete der heutigen Staaten Polen, Weißrussland und Ukraine), aus der ruthenischen von Uschgorod (1646) im ukrainischen Transkarpatien, aus der Kirche von Siebenbürgen (1700) in Rumänien und in Bulgarien aus der Kirche von Kilikis im ägäischen Teil von Makedonien (1860). Die Ruthenen aus den (damals ungarischen) Karpaten wurden vom österreichischen Staat ab dem Jahre 1745 in der, zu dieser Zeit gerade von den Türken befreiten, Batschka angesiedelt. Auch die ukrainischen Ruthenen wurden vorwiegend in der Gegend um Banja Luka gegen Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Die ostkatholischen Bulgaren stammen von Orthodoxen ab, die unter der Leitung ihres Metropoliten Josif Sokolski im Jahre nach 1860 in (wie oben erwähnt) Kilkis bei Saloniki eine Union mit der römisch-katholischen Kirche eingingen. Die Zahlen der griechisch-katholischen Christen ist in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen. Gründe sind unter anderem: Abwanderungen in andere Länder oder Assimilierungen in römisch-katholischen Gegenden, besonders in den Städten. Mischehen nach westlichem Ritus sind auch Hauptgründe der schwindenden Zahl von Gläubigen. Dem Schematismus der Diözese Križevci aus dem Jahr 1974 zufolge lebten damals im Gesamten Bistum in 62 Pfarreien – von denen sieben bereits erloschen waren – 58.778 Gläubige. Im Jahre 1990 gibt der Schematismus eine Zahl von 48.970 Gläubigen an, in insgesamt 52 Pfarreien. In der Republik Kroatien leben heute etwa 15.600 der insgesamt 21.500 griechisch-katholischen Diözesane in 32 Pfarreien. Für sie gibt es 22 aktive Priester. 16 von ihnen sind Weltgeistliche des Bistums von Križevci. Dem Bistum sind auch einige dem griechischen Ritus folgende Klöster mit rund 100 Nonnen zugeordnet. Von den griechisch-katholischen Gläubigen in Kroatien sind 7.830 Rusinen, 6.294 Kroaten. 2.295 Gläubige sind Ukrainer. In den Nachbarstaaten Slowenien und Bosnien-Herzegowina unterstehen dem Bistum 1.298 bzw. 4.776 Gläubige.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Bistum ist in die vier Vikariate Žumberak, Slawonien-Syrmien, Dalmatien und Bosnien-Herzegowina gegliedert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das griechisch-katholische Bistum Križevci (, bzw. \"Križevačka eparhija\") ist eine unierte Eparchie und ein Suffraganbistum, welches dem Erzbistum Zagreb in Kroatien unterstellt ist. Das Bistum wurde 1777 auf Initiative der Kaiserin Maria Theresia durch Papst Pius VI. gegründet. Diese Gründung ist in der Bulle (\"Charitas illa\") vermerkt. Sitz des Bischofs ist seit 1966 nicht mehr Križevci (dt. Kreutz), sondern Zagreb. Zuvor hatten die ersten Bischöfe ab dem Jahr 1611 ihren Sitz im Kloster Marča. 1777 wurde der Sitz nach Gornji Tkalec verlegt, 1801 in das ehemalige Franziskanerkloster in der Stadt Križevci. Als Liturgiesprachen sind heute Kirchenslawisch und Kroatisch in Gebrauch. Die Eparchie repräsentiert nicht nur die Katholiken des byzantinischen Ritus in Kroatien, sondern auch in Slowenien und Bosnien-Herzegowina. Das Bistum Križevci steht unter dem Schutz des Hl. Erzengels Michael, Hl. Basilius von Caesarea, Hl. Gregor von Nazianz die zu den Kirchenvätern gezählt werden, und unter dem Schutz des Hl. Johannes Chrysostomos.", "tgt_summary": "拜占庭礼天主教克里热夫齐教区(;)是罗马天主教会的一部分,为克罗地亚,塞尔维亚和黑山拜占庭礼教区的一个教区,该教会为东仪天主教会的22个成员之一。教区以克罗地亚北部克里热夫齐为中心的,属萨格勒布总教区。成立于1777年6月15日。现任教区教座出缺,宗座署理为,荣休主教为尼各老·凯基奇。", "id": 2095090} {"src_title": "Jordi Cruyff", "tgt_title": "祖迪·告魯夫", "src_document": [{"title": "Karriere als Fußballspieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Anfänge in La Masia des FC Barcelona.", "content": "Johan Jordi Cruyff wurde einerseits nach seinem Vater und als zweiten Namen, unter dem er bekannt ist, wurde er nach dem katalanischen Nationalheiligen Jordi benannt. Nach seiner Geburt verbrachte Jordi Cruyff den Großteil seiner Kindheit in Spanien, da sein Vater beim FC Barcelona als Spieler unter Vertrag stand. Cruyff begann wie sein Vater in der Jugend von Ajax Amsterdam mit dem Fußballspielen. Im Alter von 14 Jahren zog er mit seinen Eltern nach Spanien, weil sein Vater eine Anstellung als Trainer beim FC Barcelona erhielt. Fortan spielte er in den Jugendabteilungen des spanischen Clubs.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "FC Barcelona.", "content": "Seine erste Station war die B-Mannschaft des FC Barcelona, wo er nach zwei Jahren von seinem Vater die Chance für die große Fußballbühne erhielt. Neben einigen Ligaeinsätzen wurde er gegen Manchester United in der Champions League eingesetzt und bereitete gegen seinen späteren Arbeitgeber ein Tor vor. Mit dem Ende der Trainerkarriere des Vaters verließ Jordi ebenfalls den FC Barcelona.", "section_level": 3}, {"title": "Manchester United.", "content": "Die einzige Ablösesumme, die für ihn bezahlt wurde, kam von der englischen Insel. Für 1,3 Millionen Pfund wechselte er vom FC Barcelona zu Manchester United. Dort gewann er in seinem ersten Jahr die Meisterschaft und den Supercup. Aufgrund einer Knieverletzung spielte Cruyff, bis auf ein Spiel in der Rückrunde, nur die Hinrunde. Eine weitere Knöchelverletzung zwang ihn die Saison darauf, wieder zu pausieren. Im Januar 1999 wurde er von Manchester an Celta Vigo ausgeliehen und verpasste so das historische Triple. In Cruyffs letzter Saison wurde Manchester nochmals Meister der FA Premier League. Da Cruyff aber keine zehn Saisonspiele absolvierte, wurde er nicht ausgezeichnet.", "section_level": 3}, {"title": "Alavés, Barcelona und De Volewijckers.", "content": "Anschließend wechselte er zum spanischen Club Deportivo Alavés. Mit dem Verein stand er im UEFA-Pokal-Finale 2001 gegen Liverpool. Er erzielte in der 89. Minute das 4:4, das Spiel wurde aufgrund eines Eigentors in der Verlängerung aber mit 4:5 verloren. Nach dem Abstieg in der Saison 2002/03 wechselte er für eine Saison zu Espanyol Barcelona. Von 2004 bis 2006 kurierte Jordi Cruyff eine zugezogene Knieverletzung beim Amateurverein De Volewijckers aus und sammelte dort Spielpraxis.", "section_level": 3}, {"title": "Metalurh Donezk und FC Valletta.", "content": "Nach der auskurierten Knieverletzung wechselte er zum ukrainischen Verein Metalurh Donezk und beendete dort offiziell seine Karriere. Er widerrief sein Karriereende dann aber und spielte eine Saison beim maltesischen Verein FC Valletta. Dort gab er sein Debüt in der ersten Qualifikationsrunde der Europa League beim 3:0-Sieg gegen den isländischen Verein Keflavík ÍF.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Zwischen 1995 und 2004 erzielte er für die katalanische Fußballauswahl zwei Tore in neun Partien. Sein Debüt im Nationaldress hatte er 1996 im Freundschaftsspiel gegen die deutsche Fußballnationalmannschaft. Cruyff spielte 1996 neun Mal für die niederländische Nationalmannschaft und wurde vom damaligen Trainer Guus Hiddink für die Fußball-Europameisterschaft 1996 nominiert.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer und Sportdirektor.", "content": "Während seiner Knieverletzung trainierte er den niederländischen Verein De Volewijckers von 2004 bis 2006 und sammelte dort Spielpraxis. In seiner letzten Saison als Fußballer fungierte er bei FC Valletta zusätzlich als Co-Trainer. Nach seinem Karriereende als Fußballspieler 2010 wurde er Sportdirektor beim AEK Larnaka. Von der Saison 2012/13 bis zum Ende der Saison 2016/17 war er Sportdirektor bei Maccabi Tel Aviv. Anfang 2017 entließ er dort zuerst den georgischen Cheftrainer Schota Arweladse, um sich selbst als Interimstrainer zu installieren. Am 11. Februar 2017 präsentierte er dann den Portugiesen Lito Vidigal in dieser Funktion als seinen Nachfolger, welcher am 1. Juli 2017 auch sein Vorgänger wurde, denn an diesem Datum entließ Cruyff Vidigal wieder und machte sich selbst zum Cheftrainer. 2018 war er bei Chongqing Lifan in der ersten chinesischen Fußballliga tätig. Seit 2019 trainiert er die Nationalmannschaft von Ecuador.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johan Jordi Cruyff (anglisiert von \"Cruijff\"; * 9. Februar 1974 in Amsterdam, Niederlande) ist ein ehemaliger niederländischer Fußballspieler und Sportdirektor sowie seit 2019 Trainer der Ecuadorianischen Fußballnationalmannschaft. Er ist der Sohn des Fußballers Johan Cruyff. Mit dem FC Barcelona gewann er den spanischen Superpokal (1996). Mit Manchester United gewann er zweimal den FA Community Shield (1996, 1997) sowie die englische Meisterschaft (1997) und den Weltpokal (1999).", "tgt_summary": "祖迪·告鲁夫(,1974年-2月9日),荷兰阿姆斯特丹出生,已退休足球运动员,世界足球史上名将告鲁夫的儿子。祖迪·告鲁夫司职中场,可串演翼锋或辅锋,职业生涯早期曾效力巴塞罗那及曼联等大型球会,后期于一些西甲下游球队及乌克兰球会效力。06/07年球季后正式退休。", "id": 2398982} {"src_title": "Demografie von Malaysia", "tgt_title": "马来西亚人口", "src_document": [{"title": "Malaien.", "content": "Zu den Malaien gibt es in Malaysia eine Verfassungsdefinition: Gemäß Artikel 160 der Malaysischen Verfassung sind sie Muslime. Diese Menschen werden, gemeinsam mit indigenen Völkern austronesischen Ursprungs (Kadazandusun, Dayak, Melanau und weiteren, hauptsächlich in Sabah und Sarawak lebenden Völkern, sowie den Orang Asli), Bumiputra genannt, „Söhne der Erde“. Die indigenen Volksgruppen, die keine ethnischen Malaien sind, machen über 50 % der Bevölkerung Sarawaks und über 66 % der Bevölkerung Sabahs aus. Sie sind in Dutzende ethnischer Gruppen unterteilt, aber sie haben einige generelle Muster des Lebens und der Kultur gemeinsam. Bis ins 20. Jahrhundert praktizierten sie animistische Lokalreligionen, aber die meisten sind inzwischen Christen oder Muslime.", "section_level": 1}, {"title": "Minderheiten.", "content": "Die zweitgrößte ethnische Gruppe sind Chinesen, die historisch eine wichtige Rolle spielen im Handel und Gewerbe. Ethnische Inder machen die drittgrößte ethnische Gruppe aus. Es gibt eine kleine Minorität, die in der staatlichen Kategorisierung gruppiert und bekannt ist als „andere“ Kategorie. Diese schließt Malaysier ein, die (u. a.) europäischer Abkunft sind oder aus dem Nahen Osten stammen. Die Bevölkerungsverteilung ist ungleichmäßig: mit ca. 20 Millionen Einwohnern konzentriert die Mehrheit sich im flächenmäßig kleinen Flachland der schmalen Halbinsel Malaya. Der Rest der Bevölkerung lebt auf Nord-Borneo in den malaysischen Bundesstaaten Sarawak und Sabah in wesentlich geringerer Bevölkerungsdichte. Es gibt keine Übereinkunft über die ethnische Zugehörigkeit von Kindern ethnisch unterschiedlicher Eltern. Einige Kinder wählen, der väterlichen Ethnie zuzugehören, während andere denken, sie fielen einfach in die „Andere“-Kategorie. Die Mehrheit wählt, sich als Malaie zu identifizieren, solange einer der Elternteile Malaie ist, hauptsächlich aufgrund der gesetzlichen Definition und Bevorzugung der Bumiputra. Kinder aus chinesisch-indischen Mischehen werden als „Chindians“ bezeichnet. Obwohl dies keine offizielle Kategorie im staatlichen Zensus ist, ist diese eine steigende Zahl von Menschen insbesondere in städtischen Umfeldern. In Malakka lebt eine kleine Gemeinde von Nachfahren der portugiesischen Kolonialherren, die katholisch ist und eine altertümliche Form des Portugiesischen spricht (nach eigenen Angaben können sie sich mit Brasilianern problemlos verständigen). In den Grenzgebieten zu Thailand gibt es buddhistische ethnische Thais, im Süden Thailands muslimische Malaiien. Die Grenze stellt nicht die Grenze der Siedlungsgebiete dar.", "section_level": 1}, {"title": "Orang Asli.", "content": "Die einheimische Bevölkerung der Halbinsel Malaya sind als Orang Asli bekannt, was wörtlich „ursprünglicher Mensch“ heißt und ein Sammelbegriff ist für eine Varietät von ursprünglichen Menschen. Sie zählen ungefähr 60.000 Menschen. 60 Prozent von ihnen leben auf dem Lande und 40 Prozent im Umfeld von Städten. Sie waren die ersten Einwohner der Halbinsel Malaya. Die meisten von ihnen werden Negritos genannt und sind mit den Bewohnern von Papua-Neuguinea verwandt und möglicherweise auch mit den Aborigines in Australien und Völkern in Ostafrika. Sie kamen vor ungefähr 8.000 Jahren auf die Halbinsel und lebten nomadisch. Die nächstgrößte Gruppe sind die Senoi, die vor 6.000 bis 8.000 Jahren einwanderten. Sie ähneln Berglandstämmen in Kambodscha und Vietnam; sie sind Wanderbauern. Der Rest sind Proto-Malaiien von Sumatra, die vor ungefähr 4.000 Jahren einwanderten. Sie ähneln den Malaien. Viele von ihnen zogen in die Städte und wussten sich mit den Malaien per Heirat zu assimilieren.", "section_level": 1}, {"title": "Gesamtbevölkerung.", "content": "29.179.952 (Juli 2012, geschätzt)", "section_level": 1}, {"title": "Vorfahren, benannt von malaiischen Malaysiern.", "content": "Malaiische Malaysier sind verschiedener Herkunft. Bis zu 40 % der Malaien in Malaysia haben arabische Vorfahren, gefolgt von Vorfahren aus dem benachbarten Indonesien (etwa 30 %), Südasien und manche Malaien haben sogar chinesische und europäische Vorfahren (Portugiesen, Armenier).", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Islam (siehe Islam in Malaysia), Buddhismus, Daoismus, Hinduismus, Christentum, Sikhs; Anm. – Zusatz: Schamanismus wird im Osten Malaysias praktiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen.", "content": "Malaysisch (offiziell), Englisch, Chinesische Dialekte (Mandarin, Kantonesisch, Hakka, Hokkien, Teochew, Hainan, Foochow), Tamil, Telugu, Malayalam, Thai. Anmerkung, Zusatz: in Ost-Malaysia werden verschiedene indigene Sprachen gesprochen, die weitest verbreiteten sind Iban und Kadazan. Die englische Sprache in offizieller Korrespondenz und Prüfungen basiert auf Britischem Englisch, obwohl es infolge des Fernsehens ebenso einen amerikanischen Einfluss gibt. Jedenfalls hat das Englisch, das in Malaysia gesprochen wird, sich verändert und wird „Manglish“ genannt. „Manglish“ ist dem „Singlish“ sehr ähnlich, dem Englisch, das in Singapur gesprochen wird, obwohl einige Slang-Ausdrücke sich unterscheiden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Demographie von Malaysia ist hochkomplex und schwierig. Das Land Malaysia umfasst viele ethnische Gruppen neben den politisch dominierenden Malaien, die die Mehrheit ausmachen.", "tgt_summary": "马来西亚人口主要由马来人、华人、印度人和原住民族组成。根据2018年第二季为止的数据,马来西亚全国人口为3238万5000人,相比去年同期增长了1.1%。以性别区分,男性占了51.63%,女性占了48.37%;以国籍区分,本国公民占89.69%,外国人口占10.31%。在本国公民中,各族比例分别为土著(包括巫裔和其他原住民)69.1%(+0.3%)、华裔23.0%(-0.2%)、印裔占6.9%(-0.1%)及其他民族占1%。土著方面马来人占总公民人口54.66%,其他土著占14.14%。", "id": 2986634} {"src_title": "Attacke der Leichten Brigade", "tgt_title": "轻骑兵的冲锋", "src_document": [{"title": "Hintergrund und Ausgangslage.", "content": "Die Schlacht fand fast sieben Wochen, nachdem die Alliierten (Briten, Franzosen, Osmanisches Reich) auf der Krim gelandet waren, statt. Während der Belagerung von Sewastopol hatten die Briten ihre Basis in der Hafenstadt Balaklawa. Vor der Stadt liegen zwei parallele Täler, das Nord- und das Südtal. Getrennt sind beide von einer Hügelkette, die Kadikoj-Höhen bzw. Causeway Heights genannt wird. Auf diesen Hügeln, fast zwei Meilen vor ihren Stellungen, hatten die Alliierten vier Redouten errichtet. Diese waren von 3.000 Türken bemannt und mit neun Zwölfpfünder-Geschützen ausgerüstet. Das 93. Highlander-Regiment sperrte bei dem Dorf Kadikoj den Weg nach Balaklawa. Die leichte und die schwere britische Kavalleriebrigade stand am Fuß der Hügelkette, direkt nordwestlich dahinter die französische Kavallerie und Artillerie. Die Russen hatten eine Entsatzarmee aus Bessarabien herangeführt und sich etwa 8 Kilometer entfernt mit 25.000 Mann und 78 Kanonen unter ihrem Befehlshaber Graf Liprandi versammelt.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung der Leichten Brigade.", "content": "Die Leichte Brigade gehörte zur Kavalleriedivision. Diese stand unter dem Befehl von Lord Lucan, dem Schwager von Lord Cardigan.", "section_level": 1}, {"title": "Die Attacke.", "content": "Im Verlauf der Schlacht gab der britische Oberbefehlshaber Lord Raglan an General Airey den Befehl, die Kavallerie einzusetzen, um die am Morgen durch die russische Armee erbeuteten Kanonen zurückzuerobern. Airey gab diesen Befehl an den Ordonnanzoffizier Nolan weiter, der ihn Lord Lucan, dem Befehlshaber der Kavalleriedivision übergab. Dieser wiederum gab den Befehl zur Ausführung an seinen Schwager, Lord Cardigan, den Chef der leichten Kavalleriebrigade. Aus dem knappen Befehl war jedoch nicht klar ersichtlich, um welche Kanonen es sich handelte. Von seiner Position im Talgrund konnte Lucan nur die Stellung der Russen am Ende des nördlichen Tals erkennen. Die am Morgen durch die Russen eroberten Geschützstellungen befanden sich dagegen auf den \"Woronzow-Hügeln\" (\"Kadikoj-Höhen\", \"Causeway Heights\"), die das Tal nach Süden schlossen. Sie waren ebenfalls auf den Weg, den die Leichte Brigade nehmen sollte, gerichtet. Nolan war bei der Aufklärung des Irrtums offenbar keine große Hilfe. Nach Berichten fuchtelte er mit dem Säbel und erklärte, sich selbst an die Spitze der Attacke setzen zu wollen. Er erklärte Lord Lucan: „Da sind Ihre Kanonen, da ist der Feind!“ und wies auf die russischen Stellungen. Lord Lucan gab Cardigan den Befehl zum Angriff auf die russischen Kanonen durch das Tal. Cardigans Hinweis, dass ein Frontalangriff bei gleichzeitigem Beschuss von beiden Flanken (auch die Höhen nördlich des Tals waren von Russen besetzt worden, vgl. \"Schlacht bei Balaklawa\") zu hohen Verlusten führen werde, wies er mit dem Hinweis auf den Befehl Raglans zurück. Die Brigade bestand während der Attacke aus 673 Mann. Die \"13th Light Dragoons\" (13. Leichten Dragoner), \"17th Lancers\" (17. Ulanen) und \"11th Hussars\" (11. Husaren) bildeten die erste, die beiden anderen Regimenter die zweite Angriffswelle. Eine der ersten Kugeln tötete Captain Nolan, der seinen Fehler eingesehen hatte und Cardigan zurückzuhalten versuchte. Das Bild der unter Beschuss von vorne und von beiden Seiten galoppierenden Truppen kommentierte der französische General Pierre Bosquet mit den heute berühmten Worten: „Das ist großartig, aber Krieg ist das nicht, es ist Wahnsinn.“ («C’est magnifique, mais ce n’est pas la guerre, c’est de la folie»). 200 Mann erreichten die Kanonenstellungen und griffen diese, zum Erstaunen der Russen, an. Die \"13th Light Dragoons\" und ein Teil der \"17th Lancers\" griffen die russischen Stellungen direkt an. Der Rest der \"17th Lancers\" umging sie und griff von hinten an. Schließlich musste die Brigade vor einem Gegenangriff der russischen Schweren Kavallerie den Rückzug antreten. Da inzwischen die Kanonen auf der linken Seite durch die französischen \"4 Chasseurs d’Afrique\" (4. Afrikanische Jäger) unter General Morris ausgeschaltet waren, gelang dies auch.", "section_level": 1}, {"title": "Die Opfer.", "content": "Die genaue Anzahl der Toten und Verwundeten ist umstritten. Calthorpe nennt 156 getötete und 122 verwundete Männer. Adkin zitiert einen Brief Lord Cardigans, der von 300 Toten, Verwundeten und Vermissten spricht. Unter Auswertung der Zahlen bei Whinyates kommt Adkin zu dem Ergebnis, dass 110 Männer getötet wurden, darunter sieben, die später an ihren Verwundungen starben, 130 Verwundete und 58 Gefangene. Es wurden, je nach Quelle, zwischen 355 und 396 Pferde getötet.", "section_level": 1}, {"title": "Die Überlebenden.", "content": "Am 25. Oktober 1875 fand das erste \"Balaclava Bankett\" in London statt. Es waren alle Überlebenden des Angriffs eingeladen, nach längeren Diskussionen wurden zu späteren Banketten nur die Männer eingeladen, die tatsächlich in „das Tal des Todes“ eingeritten waren. Sechs Männer waren mit dem Victoria Cross ausgezeichnet worden, davon waren drei Träger bei dem ersten Dinner anwesend. Einer von ihnen war der frühere Sergeant Charles Wooden der 17. Lancer, der zum Leutnant befördert worden war. Er war einer von nur zwei Deutschen, denen das Victoria Cross verliehen wurde. Das Bankett fand bis zum 25. Oktober 1913 jährlich statt. Anlässlich des Diamantenen Thronjubiläums von Queen Victoria 1897 waren die Teilnehmer des Angriffs von T. Harrison Roberts, einem Verleger der Fleet Street eingeladen worden. Dabei zeigte sich, dass eine Anzahl von ihnen in Armut lebte. Daher wurde der \"Roberts Relief Fund\" gegründet und in Zeitungen zu Spenden aufgerufen. Bis 1920 zahlte der Fund kleine Renten aus. Der letzte Überlebende, Private Edwin Hughes, 13th Light Dragoons, verstarb am 18. Mai 1927.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verluste.", "content": "Nicht zuletzt durch das Gedicht von Alfred Tennyson (→ Abschnitt \"Die Attacke in der Kunst\") und anderen ist die Schlacht, und insbesondere die Attacke der Leichten Brigade mystifiziert worden. So hieß es lange, bei der Attacke sei die Leichte Brigade vollständig aufgerieben beziehungsweise auf ein Drittel reduziert worden. Durch den hohen Verlust an Pferden waren tatsächlich nur noch 195 Reiter einsatzbereit. Die oben bezifferten Verluste waren schwer, aber nicht ungewöhnlich für einen derartigen Reiterangriff. Auch wird im Fehlschlag der Beginn des Niedergangs der Kavallerie als effektive Waffengattung gesehen. Dies trifft bestenfalls im zeitlichen Kontext auf den Massenangriff zu. Bis zur Entwicklung motorisierter Einheiten blieb die Schnelligkeit der Kavallerie für Aufklärung und Umfassung von hoher Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Die Attacke in der Kunst.", "content": "Die Attacke der Leichten Brigade wurde in mehreren Filmen, Musikstücken und Büchern behandelt. 1854 veröffentlichte Alfred Tennyson sein Gedicht \"The Charge of the Light Brigade\". Theodor Fontane übertrug in seinem Gedicht \"Balaklawa\" die Verse Tennysons frei ins Deutsche. Eine Zeichnung des schottischen Künstlers Joseph Noel Paton karikiert auf besonders sarkastische Weise die Nachschubprobleme der britischen Militär-Expedition auf der Krim. Patons Absicht war es gewesen, das noch 1854 veröffentlichte Tennyson-Gedicht \"The Charge of the Light Brigade\" und dessen euphemistische Heldenverehrung zu persiflieren. Krankheit und Hunger folgen der Figur des Todes, die mit Hilfe eines zusammengerollten Marschbefehls mit der Beschriftung „Routine“, wie mit einem Marschallstab zum Angriff antreibt. Ungeöffnete Kisten mit „Winterkleidung“ und „Arzneimittel“, sowie Bauteile mit „Camp-Hospital“ beschriftet liegen im Morast und verrotten auf dem Schlachtfeld. Dies beschreibt das logistische Chaos der Sewastopol-Schlacht. Paton veröffentlichte das Blatt jedoch nicht, weil er befürchtete, dass es als Angriff gegen den Oberbefehlshaber, der britischen Streitkräfte in diesem Krieg Lord Raglan, gerichtet angesehen werden könnte. 1936 wurde in Hollywood mit Errol Flynn, Olivia de Havilland und David Niven der erste Film zur Attacke gedreht – \"Der Verrat des Surat Khan\" (Originaltitel: \"The Charge of the Light Brigade\") – Regie: Michael Curtiz. Dieser Film stellt die Attacke der leichten Brigade als Racheakt für ein Massaker Surat Khans an Angehörigen dieser Einheit, zwei Jahre zuvor, dar. Der Sturm auf die russischen Stellungen wurde im Film zudem nicht durch Kommunikationsfehler ausgelöst, sondern durch bewusste Manipulation des Ordonnanzoffiziers, der statt eines Befehls zum Abzug einen Angriffsbefehl überbrachte. Der Angriff wird zwar ebenso als aussichtslos dargestellt, habe aber den Sieg der Briten im Krimkrieg ermöglicht. Historisch wesentlich genauer und mit großer Detailtreue wurden die Ereignisse von Tony Richardson 1968 mit David Hemmings (Captain Nolan), Trevor Howard (Lord Cardigan) und John Gielgud (Lord Raglan) in \"Der Angriff der leichten Brigade\" verfilmt. In der entscheidenden Schlussszene des Films setzte der Regisseur 670 Reiter ein. Die Band Iron Maiden nahm 1983 den Song \"The Trooper\" über die Attacke der Leichten Brigade auf. Es existiert außerdem eine Bearbeitung mit dem Titel \"The Charge\" durch die britische Indie-Rock-Band New Model Army. Weiter wurde von Bruce Dickinson / Iron Maiden ein Bier mit dem gleichen Namen lanciert. Das musikalische Duo Phantom/Ghost bedient sich des Themas im ersten Lied \"The Charge Of A Light Brigade\" ihres 2009er-Albums \"Thrown Out Of Drama School\". Eine 1996 ausgestrahlte Episode der Fernsehserie \"Outer Limits – Die unbekannte Dimension\" trägt den Titel \"The Light Brigade\". In dieser Episode geht es um ein Raumschiff mit dem Namen „The Light Brigade“, das eine Waffe transportiert, welche die letzte Hoffnung der Menschheit in einem interstellaren Krieg ist. In der \"\" Episode \"Sacrifice of Angels\" dt. \"Sieg oder Niederlage\" wird die dritte Strophe des Gedichtes \"The Charge of the Light Brigade\" von Miles O’Brien und Julian Bashir in einer vergleichbaren Situation zitiert (die Sternenflotte kämpft gegen eine mehr als doppelt so große Flotte des Dominion). In dem Film \"Vier Federn\" von 1939 wird die Erzählung über den Angriff der leichten Brigade sowohl am Beginn des Films, wie auch an seinem Ende vom Vater des Protagonisten als Beispiel von großer Tapferkeit geschildert, die den Sohn anspornen soll. In \"Black Beauty\" wird die Attacke aus Sicht eines überlebenden Pferdes geschildert. Hier werden vor allem die Lebensbedingungen von Pferden im Krieg angeprangert. In Blind Side steht das Gedicht zu der Attacke auf einer Literaturliste von Michael und wird von Sean mit einem Bericht über ein Footballspiel der TSU in Verbindung gebracht, wobei er mehrfach aus dem Gedicht zitiert.", "section_level": 2}, {"title": "Eingang in den Sprachgebrauch.", "content": "Vor allem im britischen Sprachgebrauch wird „Charge of the Light Brigade“ noch heute verwendet, um ironisch eine Unternehmung zu kennzeichnen, die mit großem Mut und hoher Disziplin, jedoch mit mangelhafter Vorbereitung und untauglichen Mitteln durchgeführt wird. Ein Scheitern wird als sicher angenommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Attacke der Leichten Brigade oder auch der \"Todesritt der leichten Brigade\" (englisch \"Charge of the Light Brigade\") war ein Angriff britischer Kavalleristen in der Schlacht von Balaklawa, im Krimkrieg. Sie erlangte Berühmtheit wegen der großen Verluste der Brigade und der Umstände, die zur Attacke geführt hatten.", "tgt_summary": "轻骑兵的冲锋(Charge of the Light Brigade),指在1854年十月二十五日的克里米亚战争巴拉克拉瓦战役中,由詹姆斯·布鲁德内尔,第七代卡迪根伯爵(Lord Cardigan)带领英军轻骑兵向俄军发起的冲锋。当时,英军总指挥菲茨罗伊·索摩塞特,第一代拉格伦男爵(Lord Raglan)派遣轻骑兵夺取战线附近正在撤退的俄军大炮,通讯人员却错误传达了他的命令,仅装备马刀的轻骑兵因此在易守难攻的地形上,正面冲向准备充足的俄军炮兵。轻骑旅在猛烈的火力下,成功冲入炮兵阵地,但因为伤亡惨重,被迫撤退。在战斗中,英军付出了沉重的代价,却没有实际得益。丁尼生勋爵为此写下了作品轻骑兵的冲锋 (丁尼生)(The Charge of the Light Brigade),在字里行间中突出了轻骑兵的英勇,诗作亦成为这场冲锋受后人铭记的原因。至于各界对通讯人员的批评,则存在一定争议,因为拉格伦勋爵下达的命令本身模糊不清,十分容易造成误解,最终引致严重后果。", "id": 1564102} {"src_title": "Die Kühe sind los", "tgt_title": "放牛吃草", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Maggie, eine preisgekrönte Show-Kuh, verliert ihre Farm. Sie wird zu der Farm einer alten Dame, Pearl, gebracht, wo sie von nun an leben soll. Auf der Farm, \"Patch of Heaven\", herrscht Friede und Harmonie. Dort trifft Maggie auf Mrs. Caloway, eine überkorrekte und anständige Kuh, und Grace, die mit ihrer lebensfrohen Art Maggie gerne auf ihrer Farm willkommen heißt. Pearl, die freundliche, alte Besitzerin der Farm, hält ihre Tiere mit Liebe, Güte und Respekt. Sie ist ein paar Monate mit der Hypothekenabzahlung hinterher und droht ihre Farm bei einer Zwangsversteigerung zu verlieren. Der Sheriff Sam legt Pearl nahe, eine ihrer Kühe zu verkaufen, um die Farm zu behalten, doch davon will Pearl nicht auch nur ansatzweise etwas hören. Maggie denkt sich einen eigenen Plan aus, um die Farm retten zu können. Die Schulden der Farm belaufen sich auf 750 Dollar. Dies ist zufällig genau die Summe des Kopfgeldes für den skrupellosen Viehdieb Alameda Slim, der verantwortlich dafür ist, was mit Maggies alter Farm geschehen ist. Maggie arbeitet einen Plan aus, wie Slim gefangen, das Geld eingetrieben und so die Farm gerettet werden kann. Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Denn einerseits müssen sie mit Rico, dem besten Kopfgeldjäger der Gegend, konkurrieren und darüber hinaus, falls sie es schaffen, die gefährliche Strecke schneller als Rico hinter sich zu bringen, müssen sie immer noch den Gauner eigenhändig dingfest machen. So machen sich Maggie, Grace und die launische Mrs. Caloway auf den Weg, den weit und breit berüchtigten Schurken Alameda Slim zu fangen und so ihre gute alte Farm zu retten.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation des Films gab die FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH in München in Auftrag. Andreas Pollak schrieb das Dialogbuch und Frank Lenart führte die Dialogregie und übersetzte die Liedertexte ins Deutsche. Die musikalische Leitung übernahm Thomas Amper.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Noch vor der Veröffentlichung des Films erklärte die Disney-Company diesen Film zu ihrem letzten klassisch animierten Zeichentrickfilm. In alten Disney-Filmen kamen bisher regelmäßig einige kleine Computeranimationen zum Einsatz, doch Disney verkündete, sich ab jetzt ausschließlich auf komplett computeranimierte Filme zu konzentrieren (wie den Nachfolger von \"Die Kühe sind los\", \"Himmel und Huhn\") und die meisten Zeichentrickstudios zu schließen. Nach der Übernahme der Pixar Animation Studios Anfang 2006 entschieden jedoch John Lasseter und Ed Catmull, den traditionellen Zeichentrickfilm wieder aufleben zu lassen und einen neuen Kinofilm dieser Art, \"Küss den Frosch\", anzukündigen. Die Pre-Production des Films begann nachdem \"Pocahontas\" im Jahr 1995 in den Kinos startete. Im August 2000 wurde zunächst von dem Film unter dem Titel „Sweating Bullets“ (zu Deutsch „Schwitzende Geschosse“) berichtet, die Veröffentlichung war für den Herbst 2003 angesetzt. Bis zum Sommer 2001 waren noch keinerlei Bilder zum Film aufgetaucht, doch dann erschien ein Logo (noch mit dem alten Titel) und ein Screenshot. Innerhalb der nächsten Monate wurden weitere Bilder veröffentlicht. Im April des Jahres 2002 entschied man, den Film in „Home on the Range“ (zu deutsch „Daheim auf den Weidegründen“ oder „Daheim auf dem weiten Land“) umzubenennen, in Anlehnung an das gleichnamige Lied, einen Klassiker der Western Music. Der Film bekam sein neues Logo im Herbst 2002.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kühe sind los ist ein US-amerikanischer Zeichentrickfilm der Regisseure Will Finn und John Sanford aus dem Jahr 2004. Es ist der 45. Disney-Zeichentrick-Kinofilm. Zu seiner Zeit war geplant, dass es der letzte handgezeichnete Film der Walt Disney-Studios sein sollte. Anfang 2007 entschloss man sich, wieder zur traditionellen 2D-Animation zurückzukehren. Küss den Frosch ist die Rückkehr der handgezeichneten Filme der Walt Disney-Studios.", "tgt_summary": "《放牛吃草》(英语:Home on the Range),是迪士尼于2004年推出的第44部经典动画长片。本片在中国大陆暂不发行DVD。在台湾已经由博伟发行英文发音DVD。在华语圈,新加坡于2004年6月17日上映,香港于2004年8月12日以粤语版本上映此电影,台湾则于2004年10月9日以国语版本上映。", "id": 2366909} {"src_title": "Circuit Paul Ricard", "tgt_title": "保罗·里卡尔赛道", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Grundlagen zum Bau dieser im Uhrzeigersinn zu fahrenden Rennstrecke waren 1962 der Kauf von rund 1.000 Hektar Land auf einer Hochebene zwischen Toulon und Marseille und der Bau des größten Privatflugplatzes der Provence durch den französischen Pastis-Produzenten Paul Ricard. Dieser ließ vom Juni 1969 bis April 1970 neben dem Flugplatz eine 5,81 km lange Rennstrecke bauen, die am 19. April 1970 mit einem Sportwagenrennen der 2-Liter-Klasse eröffnet und zuerst vor allem für Motorrad-Rennen genutzt wurde. Zwischen 1971 und 1990 gastierte hier die Formel 1 zum Großen Preis von Frankreich, zum Teil im Wechsel mit dem Circuit de Dijon-Prenois und Charade. Ab 1991 fanden diese Formel-1-Rennen aber nur noch in Magny-Cours statt. Der Circuit Paul Ricard blieb allerdings weiterhin Gastgeber für bedeutende Motorsport-Ereignisse wie dem Motorrad-Langstrecken-Klassiker Bol d’Or (ab 1978 bis 1999), den französischen Läufen zur Motorrad-Weltmeisterschaft (ab 1972 im Wechsel mit Le Mans, Charade und Nogaro) oder die FIA-Truck-Racing-Europameisterschaft. Nach dem Ende der Formel-1-Ära auf dieser Strecke unterblieben jedoch größere Investitionen (wie schon nach 1972 beim Flugplatz Aéroport du Castellet), im November 1997 starb der Besitzer und Namensgeber Paul Ricard und im Mai 1999 verkauften die Erben das gesamte Areal für rund 11 Millionen US-Dollar an die französische Firma \"Excelis S.A.\", die zur Familien-Stiftung \"APM 1\" des Formel-1-Promotors Bernie Ecclestone gehört. Geschäftsführer dieser Firma ist Philippe Gurdjian, der schon einige der Formel-1-Rennen auf der Strecke organisiert hatte. Gurdjian fungiert seither im Sinne von Ecclestone als Direktor der Rennstrecke, des Flughafens und der nahegelegenen Hotelanlage \"Hôtel du Castellet\". Nach dem Kauf wurden erhebliche Investitionen in all diesen Bereichen getätigt; einschließlich eines tiefgreifenden Umbaus der Rennstrecke in eine Teststrecke. In diesem Zusammenhang wurde ein Vertrag mit dem neu gegründeten Toyota-Formel-1-Team geschlossen, der den Bau eines eigenen Testzentrums auf dem Gelände einschloss. Ab Oktober 2001 nutzte Toyota die neue Anlage, ab Februar 2002 konnte sie auch von weiteren Teams befahren werden und ist seitdem vor allem in der Winterpause beliebtes Testgelände für die Teilnehmer der 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Bis August 2006 war die umgebaute Strecke nicht für Zuschauer zugelassen; am 19. und 20. August gab es dort nach rund sieben Jahren wieder eine öffentliche Rennveranstaltung zur FIA GT-Meisterschaft; allerdings mit nur 1.000 Eintrittskarten oder Fahrerlager-Pässen. Befahren wurde eine 5,791 km lange Streckenvariante. In der Saison 2018 wurde auf dem Circuit Paul Ricard erstmals seit 1990 wieder ein Formel-1-Rennen ausgetragen; damit fand auch zum ersten Mal seit 2008 wieder ein Großer Preis von Frankreich statt. 2020 wurde der Große Preis von Frankreich im April aufgrund der COVID-19-Pandemie von den Veranstaltern abgesagt.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Der \"Circuit Paul Ricard\" wurde unter Mithilfe der Rennfahrer Henri Pescarolo und Jean-Pierre Beltoise in nur zehn Monaten entworfen und gebaut und beeindruckte in seiner ursprünglichen Form vor allem durch seine ungewöhnlich lange \"Mistral\"-Gerade (rund 1,6 km). Ähnliches hatten bis dahin nur die Rennstrecken von Le Mans (mit der \"Hunaudières\"-Geraden) und Reims zu bieten, die allerdings außerhalb der Rennveranstaltungen öffentliche Land- oder Nationalstraßen waren. Deshalb war und ist Paul Ricard eine beliebte Teststrecke für die Teilnehmer des 24-Stunden-Rennens von Le Mans. Die leichte Rechtskurve am Ende der Geraden kann als „Mutkurve“ voll gefahren werden und heißt \"Signes\" nach dem nahegelegenen zeitweiligen Wohnort des Streckenerbauers Paul Ricard. Bei der Eröffnung 1970 galt die Anlage als neuer Maßstab für Rennstreckenführung und -sicherheit, mit damals noch seltenen Curbs (teilweise vierfarbig lackiert in blau, weiß, rot und gelb) und großen Kies-Auslaufzonen. Im Lauf der Jahre und mit steigender Geschwindigkeit der Rennfahrzeuge zeigten sich aber die Grenzen dieser Sicherheitsmaßnahmen: Am 14. Mai 1986 verunglückte der Brabham-BMW-Pilot Elio de Angelis bei Testfahrten auf dem Circuit Paul Ricard. Der Unfall ereignete sich in einem schnellen Streckenteil im Bereich der Kurvenkombination \"Esses de la Verrerie\", nachdem ein Heckflügel des Brabham BT55 abgebrochen war. De Angelis erlag tags darauf in einem Krankenhaus in Marseille seinen schweren Verletzungen. Danach wurde dieser Teil der Strecke nicht mehr benutzt; ein neues Verbindungsstück verkürzte die \"Mistral\"-Gerade auf rund einen Kilometer und die Gesamtstreckenlänge des dann sogenannten Grand-Prix-Kurses auf 3,813 km. Bereits am 6. Juli 1986 wurde das neue Strecken-Layout beim Großen Preis von Frankreich der Formel 1 gefahren. Auch in den folgenden Jahren profilierte sich die Strecke dennoch weiterhin unter anderem als Übungsfeld für den Rennfahrer-Nachwuchs. Die \"Winfield Racing Schools\" bildeten hier spätere Champions aus wie Patrick Tambay, Didier Pironi, Alain Prost, Jean Alesi und Olivier Panis. Zeitweilig waren hier auch die Teams von Larrousse (Formel 1) und Oreca (Formel 3000) zu Hause. Der Rundenrekord lag vor dem aktuellen Umbau bei 1:08,012 Minuten (Durchschnittsgeschwindigkeit 201,829 km/h), 1990 gefahren von Nigel Mansell im Formel-1-Ferrari 641.", "section_level": 1}, {"title": "Der neue Kurs.", "content": "Der Umbau nach dem Besitzerwechsel und der Jahrtausendwende soll nach Angaben der Betreiber zeitweise über 1200 Menschen vom Ingenieur bis zum Bauarbeiter beschäftigt haben. Die neue Anlage bezieht den vor 1986 benutzten Streckenteil wieder mit ein; durch fakultativ zu befahrende neue Schikanen und Verbindungsstücke sollen jetzt rund 180 Streckenvarianten möglich sein, um völlig unterschiedliche Bedingungen zu testen und trainieren zu können. Die Streckenlänge kann zwischen 6,105 km und 826 Meter variiert werden, die Breite beträgt zwischen zehn und zwölf Meter und es stehen insgesamt 15 Rechts- und zehn Linkskurven zur Verfügung. Die neuen Streckenbetreiber ließen auf insgesamt 25 Hektar Auslaufzonen ein unter anderem vom deutschen Architekten Hermann Tilke geplantes, ausgeklügeltes System von aufeinander folgenden Asphaltstreifen bauen. Diese haben unter anderem durch die Beimischung von Wolfram in der Deckschicht unterschiedliche hohe Reibwerte, die größtenteils weit über denen der eigentlichen Fahrbahn liegen. Damit können sie auch Formel-1-Rennwagen aus hohen Geschwindigkeiten zuverlässig abbremsen, ohne dass es zu Beschädigungen am Fahrzeug oder zu Verletzungen des Fahrers kommt. Dies spart den dort testenden Teams Kosten und Zeit, die sie sonst für Bergung und Reparatur von verunfallten Autos brauchen würden. Die Asphaltstreifen sind auch farblich voneinander abgegrenzt, so dass zusammen mit den rot-weiß lackierten Curbs ein unverwechselbares Streckenbild entsteht. Die Preise für die Streckenmiete (auch für Club-Veranstaltungen) sind die höchsten Europas und liegen um bis zu 100 Prozent über den Tarifen für andere internationale Rennstrecken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Circuit Paul Ricard ist eine 1970 fertiggestellte Motorsport-Rennstrecke nahe der südfranzösischen Ortschaft Le Castellet im Département Var; etwa 20 Kilometer entfernt von Bandol an der Côte d’Azur. Die Anlage bildet mit dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Aéroport International du Castellet eine komplexe Einheit und ist in Motorsportkreisen als \"Le Castellet\" bekannt, weil sie auf dem Gebiet der gleichnamigen Gemeinde liegt. Der offizielle Name der Renn-, Test- und Versuchsstrecke ist aber seit Februar 2001 Paul Ricard High Tech Test Track (kurz \"Paul Ricard HTTT\").", "tgt_summary": "保罗·里卡尔赛道 ()是一条位于法国马赛附近勒卡斯泰莱的一条赛道,由法国茴香酒巨头保罗·里卡尔于1969年出资建成。里卡尔想要体验建成一条赛道的挑战。", "id": 2089459} {"src_title": "Energieführungskette", "tgt_title": "拖链", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Energieführungskette wurde 1953 von Gilbert Waninger, Entwicklungsleiter der Firma Waldrich Siegen GmbH erfunden. Daraufhin wurde ein Jahr später die Firma Kabelschlepp gegründet, die Energieführungsketten aus Stahl für große Fräsmaschinen herstellte. Seit 1969 werden Energieführungsketten auch aus Vollkunststoff gefertigt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Es gibt viele verschiedene Ausführungen. Die meisten Energieführungsketten haben einen rechteckigen Querschnitt, in dessen Inneren die Kabel liegen. Ein Anfangs- und ein Endstück sind durch viele gleiche Kettenglieder verbunden. Oft lässt sich jedes Kettenglied außen öffnen, damit Kabel auch mit bereits montierten Steckern einfach hineingelegt werden können. Längs verlaufende Stege in der Kette trennen die Kabel voneinander. Am Anfang und Ende werden die Kabel mit einer Zugentlastung geklemmt. Schleppkettenfähige Kabel sind speziell auf häufige Bewegung abgestimmt. Sie haben im Gegensatz zu normalen Kabeln einige besondere Eigenschaften: Bewegungsrobust, hochflexibel und Torsionsfrei (-arm), die zwischen 1 und 3 Millionen Zyklen zulassen. Würden normale Kabel eingesetzt, so wären maximal 50.000 Zyklen möglich. Meist werden Energieführungsketten aus Kunststoff (Polypropylen, Polyamid) gefertigt. Für schwere Hydraulikleitungen oder große Ketten gibt es auch Ausführungen aus Metall. Folgende Varianten sind möglich:", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzbeispiele.", "content": "Energieführungsketten kommen überall dort zum Einsatz, wo bewegte Maschinenteile mit Energie, Daten, Flüssigkeiten oder Gasen versorgt werden müssen. Beispiele sind Werkzeugmaschinen, Bediengeräte für Hochregallager, Krane, Autowaschanlagen, Bühnentechnik.", "section_level": 1}, {"title": "Alternativen.", "content": "Elektroenergie kann auch mit einem Stromabnehmer, einem Schleifring, einer Stromschiene, einer Federleitungstrommel (mit Schleifring) oder induktiv in bewegte Maschinenteile übertragen werden. Sowohl Elektroenergie als auch Daten können auch mit einem Schleppkabel übertragen werden. Daten können auch optisch oder zunehmend mit Funkwellen übertragen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Energieführungskette (auch Energiekette, E-Kette oder Schleppkette) ist ein Bauteil im Maschinenbau, das flexible Kabel, pneumatische oder hydraulische Leitungen führt und schützt. Solche Kabel sind an einem Maschinenteil angeschlossen, welches dauernd hin und her bewegt wird. Ohne eine solche Führung, die die Einhaltung des kleinsten zulässigen Biegeradius der Kabel garantiert, würden die Kabel unter der Dauerbelastung rasch zerstört. Standardisierte Einzelelemente ermöglichen nach dem Baukastenprinzip den Aufbau einer solchen Kette.", "tgt_summary": "拖链,又名电线电缆保护拖链(Cable carrier),是一种束缚电缆或电线或空压管及油压管以方便其转动及运动的装置。", "id": 1619593} {"src_title": "Autostrada A8 (Italien)", "tgt_title": "A8高速公路 (義大利)", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die A8 beginnt im Norden von Mailand, der Hauptstadt der Lombardei in der Via Certosa. Nach wenigen Kilometern erreicht sie den Knoten mit der Autobahn A4. Von hier aus führt sie nordwärts durch die Po-Ebene bis zur Abzweigung des zweiten Streckenteils der \"Autostrada dei Laghi\", der A9, die nach Como und darüber hinaus in die Schweiz führt. Die A8 verläuft nahe der Stadt Busto Arsizio bis nach Gallarate, wo ein Autobahnzweig (ital. diramazione), die A8 mit der Autobahn A26 verbindet. Hier wendet sie sich nordwärts und erreicht bei Varese, nahe dem gleichnamigen See ihren Endpunkt. Die Fortsetzung bildet die SS 233, die bis zur schweizerischen Grenze führt, und die SS 394, die zum Lago Maggiore verläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die A8 gilt als die älteste der italienischen Autobahnen und als eine der ältesten der Welt. Die Autobahn wurde bereits am 21. September 1924 eröffnet. \"für weitere Details siehe:\" Autostrada dei Laghi", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung und Ausbauzustand.", "content": "Die Autobahn wird heute von der italienischen Autobahngesellschaft Autostrade per l’Italia verwaltet. Die Autobahn ist im nördlichen Abschnitt vierspurig ausgebaut. Südlich des Abzweigs zur A26 weist sie sechs, zwischen dem Dreieck mit der A9 und Mailand sogar acht Fahrstreifen auf. Die Bauarbeiten wurden 1999 abgeschlossen, die Gesamtkosten betrugen 64,7 Millionen Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Maut.", "content": "Die A8 ist mautpflichtig, allerdings weist sie, anders als die meisten Autobahnen, ein anderes Mautsystem auf. Normalerweise ist die Höhe der Maut bestimmt nach der zurückgelegten Entfernung und der benutzten Straße sowie der Fahrzeugklasse. Die Maut wird beim Verlassen der Autobahn in Autobahnstationen bezahlt. Diese Autobahn jedoch wird als offenes System (ital.: \"sistema aperto\") verwaltet, d. h. an den beiden Mautstationen wird, unabhängig von der zurückgelegten Entfernung, nur ein Pauschalbetrag erhoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Autostrada A8 (italienisch für ‚Autobahn A8‘) ist eine italienische Autobahn im Norden des Landes, die außerdem Teil der \"Autostrada dei Laghi\" ist. Sie ist 42,6 km lang und mautpflichtig.", "tgt_summary": "A8高速公路(),和A9高速公路合称湖区高速公路(),是意大利一条高速公路,自瓦雷泽通往第二大城市、伦巴底首府米兰。全长42.6公里。另有一条长24公里的支线,由加拉拉特至加蒂科(与A26高速公路共线)。", "id": 2380094} {"src_title": "Paris Hilton", "tgt_title": "芭黎絲·希爾頓", "src_document": [{"title": "Privatleben.", "content": "Paris Hilton ist die älteste Tochter von Richard Hilton und Kathy Richards-Hilton. Sie hat eine jüngere Schwester namens Nicholai „Nicky“ Hilton und zwei jüngere Brüder, Barron und Conrad Hilton. Ihre Schulzeit verbrachte Hilton auf der \"Canterbury School\" in Connecticut, der \"Buckley School\" in Sherman Oaks, Kalifornien, und zuletzt auf der \"Dwight School\" in New York, wo sie Cheerleader war. Im Alter von 17 Jahren verließ sie die Schule. Drei Jahre später begann sie, als Model zu arbeiten. Neben der Arbeit als Model wirkte Hilton in einigen weniger bekannten Filmen als Nebendarstellerin mit. 2000 hatte sie einen ersten Erfolg, als sie für die Zeitschriften GQ und FHM fotografiert wurde. Im Jahr 2003 spielte Paris Hilton in der vom US-Fernsehsender FOX produzierten Serie The Simple Life mit, in der sie an der Seite ihrer Freundin Nicole Richie das ländliche Leben auf einer Farm in Altus, Arkansas, kennenlernte. Die anfangs schlechten Einschaltquoten verbesserten sich, nachdem ein privates Sexvideo von ihr in der Öffentlichkeit aufgetaucht war. Ihr Exfreund Rick Salomon hatte den Film unter dem Titel \"1 Night in Paris\" als VHS-Video und DVD veröffentlicht. Im Jahr 2005 wurde der Film mit drei AVN Awards, u. a. als bestverkauftes und bestvermietetes Sexvideo, ausgezeichnet. Paris Hilton verklagte Salomon und ihr wurde nachträglich eine Entschädigung von 400.000 US-Dollar sowie eine Beteiligung am Verkaufserlös zugesprochen. Nach der fünften Staffel \"(Goes to Camp)\" wurde The Simple Life abgesetzt. Paris Hilton veröffentlichte 2004 ein Buch mit dem Titel \"Confessions of an Heiress: A Tongue-in-Chic Peek Behind the Pose\". Es stand wochenlang in den Top Ten der Bestsellerliste der New York Times. 2005 erhielt sie nach einigen kleineren Nebenrollen ihre erste größere Filmrolle, und zwar in dem Horrorfilm \"House of Wax\". Von Mai bis Oktober 2005 war Paris Hilton mit dem griechischen Multimilliardärssohn Paris Latsis verlobt. Um Geld für die Opfer des Hurrikans Katrina zu sammeln, versteigerte Paris Hilton sich selbst und brachte damit der Spendenkasse 200.000 US-Dollar (rund 162.000 Euro) ein, die ein männlicher Fan für einen Silvesterabend mit ihr bezahlte. Am 15. Februar 2007 war Paris Hilton Richard Lugners Stargast beim alljährlichen Wiener Opernball. Im September 2006 wurde Paris Hilton wegen Trunkenheit am Steuer der Führerschein entzogen. Ende Februar 2007 wurde Hilton erneut von Polizisten angehalten, weil sie nachts ohne Licht gefahren war. Die Beamten stellten fest, dass sie ohne gültige Fahrerlaubnis hinter dem Steuer saß und damit gegen die Bewährungsauflagen verstoßen hatte. Am 4. Mai 2007 verurteilte sie daher ein kalifornisches Gericht zu 45 Tagen Gefängnis im \"Century Regional Detention Center\" in Lynwood. Das Gericht betrachtete Hiltons Entschuldigung, ihr Sprecher Elliott Mintz habe sie falsch über die Bewährungsauflagen unterrichtet, als irrelevant. Die Hotelerbin hatte ihr wiederholtes Fahren ohne Fahrerlaubnis vor Gericht damit begründet, Mintz habe ihr mehrfach gesagt, der Führerschein sei nur für einen Monat entzogen und sie könne „für berufliche Zwecke“ weiter Auto fahren. Ihre Haftstrafe musste sie am 5. Juni 2007 antreten, sonst hätte sich diese auf 90 Tage verdoppelt. Elliott Mintz wurde von Paris Hilton noch am selben Tag entlassen. Hiltons Anwalt legte sofort nach Urteilsverkündung Berufung ein. Paris Hilton versuchte mit Briefen an verschiedene Politiker, unter anderem an den kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger, eine Überprüfung des Urteils zu veranlassen. Ihre Bemühungen zeigten offenbar Wirkung, denn am 17. Mai 2007 wurde ihre Haftstrafe auf 23 Tage verkürzt. Die Gefängnisbehörde rechnete es Hilton an, dass sie zum letzten Gerichtstermin pünktlich erschienen war. Am frühen Morgen des 7. Juni 2007 wurde sie schließlich nach drei Tagen Haftzeit aus dem Frauengefängnis im kalifornischen Lynwood entlassen und unter Hausarrest gestellt, nachdem zunächst ihr Anwalt und später ihr Psychiater sie im Gefängnis besucht hatten. Die Behörden begründeten die Entlassung mit „medizinischen Gründen“. Am Morgen des 8. Juni wurde Hilton wieder vor Gericht geladen. Richter Michael T. Sauer stellte dort fest, dass die Entlassung in den Hausarrest nicht zulässig gewesen sei und Hilton ihre volle Haftstrafe im Gefängnis zu verbringen habe. Hilton wurde daraufhin weinend und schreiend aus dem Gerichtssaal wieder ins Gefängnis gebracht. In der Nacht vom 25. auf den 26. Juni 2007 wurde sie wegen guter Führung aus dem Gefängnis entlassen. Ab Mai 2008 wurde ihre Reality-Show \"My new BFF\" (= „best friend forever“) in Los Angeles gedreht. Hilton suchte mithilfe dieser Sendung eine neue beste Freundin. Wegen des großen Interesses und der hohen Zuschauerzahlen in den USA drehte Hilton im Anschluss eine britische und eine in Dubai spielende Version ihrer Show. Im Oktober 2009 war sie in der amerikanischen Mystery-Serie \"Supernatural\" zu sehen. Darin spielt sie eine heidnische Gottheit, welche die Gestalt der Hotelerbin annimmt. Am 28. August 2010 wurde bei Hilton im Rahmen einer Fahrzeugkontrolle in Las Vegas Kokain gefunden, was zu ihrer Verhaftung wegen Drogenbesitzes führte. Am nächsten Morgen wurde sie ohne Kaution wieder entlassen und im Herbst desselben Jahres zu einem Jahr auf Bewährung, 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit und einer Geldstrafe von 2000 US-Dollar verurteilt. Ab Februar 2017 war sie mit dem US-amerikanischen Schauspieler Chris Zylka liiert und von Januar bis November 2018 mit ihm verlobt. Seit Januar 2020 ist sie offiziell mit dem US-amerikanischem Unternehmer Carter Milliken Reum zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmen von Paris Hilton.", "content": "Trotz ihres zur Schau gestellten Partylebens betätigt sich Hilton auch als Geschäftsfrau in den verschiedensten Bereichen. Den Grundstein legte ein Modelabel in Japan, das sie gemeinsam mit Schwester Nicky gründete, um exklusive Taschen zu vertreiben. Das Geschäft wurde auf Accessoires, Kleidung, Schmuck und Parfüme ausgeweitet. 2005 gab Hilton Ihren Namen auch für eine geplante Kette von Nachtclubs unter der Bezeichnung „Club Paris“ her. Dem ersten Club in Orlando, Florida, folgte ein zweiter Club in Jacksonville, Florida, der im Juli 2006 Eröffnung hatte. Weitere Standorte (u. a. Las Vegas) sollten anfangs folgen, Hilton wurde aber im Januar 2007 vom Eigentümer des Club Paris, Fred Khalilian, gekündigt, nachdem sie sich angeblich nicht oft genug mit Prominenten im Club gezeigt hatte, und die Clubs wurden wieder geschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erstes Studioalbum \"Paris\".", "content": "Paris Hilton versucht seit 2004 sich als Sängerin zu etablieren und nahm ein Album auf, für das sie JC Chasez und Rob Boldt als Produzenten engagierte. Sie kündigte ihren Plattenvertrag mit Warner Brothers und gründete das Plattenlabel \"Heiress Records\" als Sublabel von Warner Brothers. 2004 wurde die geplante Veröffentlichung der ersten Single \"Screwed\" nach wenig erfolgreichen Testläufen in Clubs in Miami abgesagt. Im Juni 2006 wurde \"Stars Are Blind\" als erste Single des im Juli erscheinenden Albums \"Paris\" veröffentlicht. Anfang Juni 2007 kündigte Warner Brothers den Vertrag mit Hilton wegen enttäuschender Verkaufszahlen. Wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen wurde gegen Hiltons ehemalige Plattenfirma im Juni 2007 eine Klage über 370.000 Euro beim Londoner High Court of Justice eingereicht. Hilton und ihrer Plattenfirma wurde vorgeworfen, den UB40-Klassiker \"Kingston Town\" rechtswidrig gecovert zu haben. Als erste Single weltweit wurde \"Stars Are Blind\" von Hiltons Album veröffentlicht. Als zweite Single wurde in den USA am 15. August 2006 \" Turn It Up\" und in Europa und Asien am 6. November 2006 \"Nothing In This World\" veröffentlicht. \"Nothing In This World\" erreichte in Singapur, Thailand und Ecuador Platz 1 der Singlecharts. In den USA stieg die Single nur durch hohe Downloadzahlen in die Charts ein. Am 7. Februar 2008 wurde \"Screwed\" in Asien als dritte Single veröffentlicht und erreichte Platz 1 der \"Japanese Physical Charts\".", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Singles.", "content": "Am 30. September 2008 feierte Hiltons Song \"My BFF\" auf dem US-amerikanischen Radiosender KIIS-FM Weltpremiere. Es ist die erste Single nach dem \"Paris\"-Album und der Titelsong ihrer Fernsehshow \"My New BFF\". Ende Oktober 2008 wurde eine zweite Single, \"Paris for President\", zusammen mit einem Musikvideo vorgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Alben Singles", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "In einer weiteren „Bestenliste“ wurde Hilton zur meistgehassten Prominenten des Jahres 2009 gekürt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paris Whitney Hilton (* 17. Februar 1981 in New York City) ist ein US-amerikanisches Model, Sängerin, Schauspielerin und Designerin. Sie ist die Urenkelin des Hotelgründers Conrad Hilton und eine der zukünftigen Erben des Hilton-Vermögens.", "tgt_summary": "芭黎丝·惠妮·希尔顿(英语:Paris Whitney Hilton,1981年-2月17日,又译派瑞丝·希尔顿)是美国名媛、电视名人、歌手、女演员和模特儿,也是著名希尔顿酒店集团继承人之一。", "id": 3047277} {"src_title": "Indische Platte", "tgt_title": "印度板块", "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Indische Platte grenzt im Norden im Himalaya und Hindukusch sowie im Osten in Burma an die Eurasische Platte, wo auch am Sundagraben die kleine Burma-Platte zwischen Eurasischer und Indischer Platte liegt, im Süd-Osten an die Australische Platte, im Süd-Westen an die Afrikanische Platte sowie im Westen an die Arabische Platte. Die auf dem festen bis zäh-plastischen Erdmantel „schwimmende“ Lithosphärenplatte bewegt sich durchschnittlich mit rund 5,4 cm im Jahr nach Nordosten, wobei die örtliche Geschwindigkeit um mehrere Zentimeter im Jahr abweichen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Plattenrand.", "content": "Die Indische Platte ist im Indischen Ozean von einer divergenten Plattengrenze (auseinanderstrebend) umgeben, gegenüber der afrikanischen Platte ist das der nördliche Teil des Zentralindischen Rückens, der auch als Nordwest-Indischer Rücken oder auch Carlsbergrücken bekannt ist. Eine Konvergente Plattengrenze (zusammenstoßend) ist der nördliche Sundagraben im östlichen Indischen Ozean, der durch die Subduktion der Indo-Australischen Lithosphärenplatte entsteht und der den nördlichen Sundabogen, einen 6.000 Kilometer langen Inselbogen, entstehen lässt. Eine weitere konvergente Plattengrenze befindet sich im Norden der Indischen Platte. Hier kommt es zur Kollision mit der eurasischen Landmasse, wodurch der Himalaya und das Hochland von Tibet sich auffaltet. Zwischen der indischen und der australischen Platte gibt es in großen Abschnitten keine eindeutige Abgrenzung, so dass die Indische Platte manchmal mit der Australischen Platte zur Indo-Australischen Platte zusammengefasst wird. Allerdings glauben einige Wissenschaftler, dass seit einigen Millionen Jahren beide Platten beginnen, sich voneinander zu trennen. Eine konservative Plattengrenze (aneinander vorbeigleitend) befindet sich gegenüber der Arabischen Platte, die sogenannte Owen-Bruchzone.", "section_level": 1}, {"title": "Plattenoberfläche.", "content": "Im Indischen Ozean liegt das 4000 km lange untermeerische Gebirge des Ninety-East- oder Ostindischen Rückens, der von einem Plume erzeugt wurde. Der Chagos-Laccadive Rücken ist ebenfalls durch Hot-Spot-Vulkanismus entstanden. Er reicht stellenweise bis an die Meeresoberfläche, wodurch er die Atolle und Korallenriffe der Malediven, des Chagos-Archipel, die Inselgruppen der Lakkadiven und Amindiven sowie die Insel Minicoy aufbaute.", "section_level": 1}, {"title": "Geologische Geschichte.", "content": "Vor 130 bis 125 Millionen Jahren trennte sich ein Kontinent, zu dem damals der indische Subkontinent, die heutige Insel Madagaskar und die Inseln der Seychellen gehörten, von der Antarktis und Australien, die damals Bestandteil des Superkontinents Gondwana waren. Vor 90 Millionen Jahren trennte sich auch Madagaskar von der Indischen Platte, während der verbleibende Teil begann, mit der geologisch hohen Geschwindigkeit von bis zu 20 cm/Jahr nordwärts zu wandern. Als Ursache für diese außergewöhnlich hohe Geschwindigkeit wird von einigen Wissenschaftlern angenommen, dass die Lithosphäre der Indischen Platte mit 100 km nur etwa halb so dick ist wie die Lithosphäre der anderen Bruchstücke Gondwanas. Vor etwa 65 Millionen Jahren trennten sich auch die Inseln der Seychellen von der Indischen Platte, wobei die neue Nahtstelle heute Carlsbergrücken genannt wird. Vor etwa 65 Millionen Jahren überfuhr die Indische Platte einen Hot-Spot. Zeugen dieses Ereignisses sind die Dekkan-Trapps im heutigen westlichen Indien. Diese an manchen Stellen über 2000 m mächtige Basaltschicht, welche die indische Landschaft des Dekkan formt, erstreckt sich heute über eine Fläche von mehr als 500.000 Quadratkilometern. Der Hot-Spot verursachte nach der Passage des Indischen Subkontinents anschließend die Bildung des Chagos-Lakkadiven-Rückens und liegt heute im Gebiet der Vulkaninsel von Réunion, unterhalb der afrikanischen Platte. Vor 40 Millionen Jahren begann die Kollision des indischen Subkontinents mit Asien. Seitdem wird die kontinentale Erdkruste der Indischen Platte unter die Eurasische Platte geschoben (Überschiebung). Des Weiteren wird die Eurasische Platte verdickt, so dass die Erdkruste unterhalb des Himalayas und des Hochlandes von Tibet heute eine Dicke von 60 km erreicht. Der weltweite Durchschnitt der Dicke der Erdkruste beträgt 35 km. Der Subkontinent stößt heute immer noch mit 5 cm und mehr im Jahr nach Nordosten in Asien hinein, wobei das aufsteigende Gebirge gleichzeitig durch Erosion abgetragen und geformt wird. Die durchschnittliche Höhe des Himalayas und des Hochlandes von Tibet liegt bei etwas unter 5 km., obwohl im Himalaya einzelne Gebirge weit über die durchschnittliche Höhe hinaus ragen. In den vergangenen Millionen Jahren wurden aus den Gebirgen große Mengen Gesteins verfrachtet. Berechnungen zeigen, dass sich vor dem Himalaya und im Gangesdelta etwa 8,5 Millionen Kubikkilometer Gestein abgelagert haben.", "section_level": 1}, {"title": "Erdbeben.", "content": "Das Vordringen der Indischen Platte gegen die Eurasische Platte erzeugt Spannungen in der Erdkruste, die nicht nur zur Auffaltung des Himalayas, der Hebung des Tibetischen Plateaus und dem Ausweichen von Krustenmaterial nach Osten führen, sondern auch zahlreiche starke Erdbeben verursachen. Im Jahr 1934 erreichte ein Erdbeben im Kathmandutal (Nepal) eine Stärke von 8,3 auf der Richterskala. Im Dezember 2004 kam es im Gebiet zwischen der Indischen-, der Australischen- und der Burma-Platte zum Seebeben im Indischen Ozean. Das Erdbeben in der Burma-Platte hatte eine Stärke von über 9,0 auf der Richterskala mit Hypozentrum vor der Nordwestküste Sumatras (). Es verursachte durch mehrere Flutwellen verheerende Schäden in Küstenregionen am Golf von Bengalen, der Andamanensee, in weiten Teilen Südasiens und auch an der Küste Ostafrikas. Es wird geschätzt, dass das Beben etwa 230.000 Menschenleben forderte. Die Ursache dieses Bebens war eine plötzliche Verschiebung der Erdkruste. So wurde die dem Epizentrum am nächsten gelegene Insel Simeuluë um etwa 15 Meter in südwestliche Richtung verschoben. Eine weitere Folge ist das Versinken von 15 kleineren der 572 Inseln der Andamanen und Nikobaren unter den Meeresspiegel. Mit dem Seebeben vor Sumatra ereignete sich im März 2005, neben vielen kleineren Nachbeben, ein großes Nachbeben in der Region (), welches eine Stärke von 8,7 auf der Richterskala erreichte und etwa 1300 Menschenleben forderte. Am 8. Oktober 2005 ereignete sich das Erdbeben in Kaschmir in der Nähe von Muzaffarabad (). Fast 85.000 Menschen kamen vor allem in Pakistan, aber auch in Indien ums Leben und zahlreiche Dörfer wurden zerstört. Auch das schwere Erdbeben in Sichuan 2008 ging auf das Vordringen der Indischen Platte gegen die Eurasische zurück. Das zwischen dem starren Innern der Eurasischen und der Indischen Platte zusammengepresste Gestein des Tibetischen Hochlandes und seiner Umgebung weicht nach Osten aus und überfährt dabei das Sichuan-Becken. An den dort bestehenden Verwerfungszonen ereignen sich ebenfalls immer wieder schwere Erdbeben.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "2011 wurde bekannt, dass es im Bereich des Hochlands von Tibet eine Mikroplatte geben soll, die sogenannte Tibetanische Platte. Sowohl die Eurasische Platte, als auch die Indische Platte sollen sich unter die neu entdeckte Tibetanische Platte schieben, die sich mit fünf Zentimetern pro Jahr nach Nordosten bewegt.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Indische Platte ist eine mittelgroße Kontinentalplatte. Zusammen mit einigen großen, mehreren mittleren und vielen kleinen Kontinentalplatten fügen sich diese Platten, gemäß der Theorie der Plattentektonik, zur Erdkruste zusammen. Der eine Teil der indischen Kontinentalplatte besteht aus ozeanischer Kruste, dem nördlichen Teil des Indischen Ozeans, und der andere Teil aus kontinentaler Kruste, dem Indischen Subkontinent. Teilweise wird die Indische Platte mit der Australischen Platte, die den gesamten australischen Kontinent, die Insel Neuguinea, einen Teil Neuseelands sowie den östlichen Indischen Ozean und einen Teil des Pazifiks trägt, zur Indo-Australischen Platte zusammengefasst.", "tgt_summary": "印度板块(英语:Indian Plate)为次级的大陆板块,属于印度-澳洲板块的一部分,包括印度次大陆和印度洋。印度板块形成于九千万年以前的白垩纪,自非洲东部的马达加斯加分离,每年向北漂移15厘米,大约在五千到五千五百万年以前的新生代的始新世时期和亚洲撞合,这一时期,印度板块移动了约2,000-3,000公里距离,比已知的任何板块移动的速度要快。", "id": 2351854} {"src_title": "Kindertotenlieder (Mahler)", "tgt_title": "悼亡兒之歌", "src_document": [{"title": "Daten.", "content": "Besetzung: Mittlere Singstimme (Mezzosopran/Bariton) und Orchester Die Uraufführung fand am 29. Januar 1905 in Wien unter Leitung des Komponisten mit Friedrich Weidemann als Solist statt. Vier der Rückert-Lieder Mahlers wurden in demselben Konzert uraufgeführt. Die Erstausgabe erschien im selben Jahr. Die Aufführungsdauer beträgt etwa 20 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Ab 1900 war Mahlers Liedschaffen von Texten Friedrich Rückerts bestimmt. Dieser verfasste eine Sammlung von 428 Kindertotengedichten kurz nach dem Tod zweier seiner damals sechs Kinder. Daraus wählte Mahler fünf Texte zur Vertonung aus. Mahler hatte 11 Geschwister, von denen sechs im Kindesalter starben. 1901 komponierte er die Lieder eins, drei und vier, 1904 das zweite und fünfte. Das erste Lied ist in d-Moll komponiert, das letzte in D-Dur. Es führt sozusagen zu einer Lösung und rundet den Zyklus ab. Die melodische Wendung der Violoncelli im Nachspiel zu \"In diesem Wetter, in diesem Braus\" (Takte 129 – 133) klingt an das Hauptthema des Finales von Mahlers \"Dritter Symphonie\" (1895/96) an, das der Komponist mit \"Was mir die Liebe erzählt\" überschrieb. \"Dies ist musikalisch das letzte Wort der \"Kindertotenlieder\": dass der Tod zwar mächtig, stärker als er aber die Liebe ist.\" Seine Frau Alma konnte nicht verstehen, dass er 1904, während seine beiden Kinder vergnügt im Garten spielten, seine Kindertotenlieder komponierte, auf Texte von Friedrich Rückert, die dieser nach dem Tod seiner Kinder geschrieben hatte: \"»Ich kann es wohl begreifen, dass man so furchtbare Texte komponiert, wenn man keine Kinder hat, oder wenn man Kinder verloren hat. Ich kann es aber nicht verstehen, dass man den Tod von Kindern besingen kann, wenn man sie eine halbe Stunde vorher, heiter und gesund, geherzt und geküsst hat!«\" 1907 starb die gemeinsame Tochter Maria-Anna an Scharlach-Diphtherie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kindertotenlieder ist ein Liederzyklus von Gustav Mahler, den er zwischen 1901 und 1904 nach Texten einer gleichnamigen Gedichtsammlung von Friedrich Rückert komponierte.", "tgt_summary": "悼亡儿之歌()乃古斯塔夫·马勒之作品,取材自吕克特(英语:Friedrich Rückert)之诗句,于1901-1904年间创作,1905年出版。", "id": 2828336} {"src_title": "Benjamin Silliman", "tgt_title": "本杰明·西利曼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Silliman war ein Sohn des Juristen Gold Selleck Silliman und dessen Ehefrau Mary Noyes. Nach seinem Studium berief man Silliman 1802 als Professor der Chemie an das Yale College (heute Yale University) in New Haven. 1805 besuchte er Europa, um Bücher und naturwissenschaftliche Apparate für seinen Unterricht am College zu beschaffen. Am 17. September 1809 heiratete Silliman Harriet, eine Tochter des Politikers Jonathan Trumbull junior und damit Enkelin des Politikers Jonathan Trumbull senior. Er hatte mit ihr vier Kinder, darunter Benjamin (1816–1885), den späteren Chemiker. Die Professoren Oliver P. Hubbard (1809–1900) und James Dwight Dana wurden seine Schwiegersöhne. 1815 wurde Silliman in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1863 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der National Academy of Sciences. 1851 heiratete Silliman in zweiter Ehe Sarah Webb, eine Tochter von John McClellan. 1852 emeritierte Silliman und zog sich langsam ins Privatleben zurück. Er starb im Alter von 85 Jahren am 24. November 1864 und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Grove Street Cemetery, New Haven.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "Silliman erwarb sich große Verdienste um die Förderung der Naturwissenschaften in Nordamerika, namentlich durch die Herausgabe des \"American Journal of science and arts\" (seit 1818), in dem er auch zahlreiche eigene chemische, physikalische, geologische und andere Untersuchungen veröffentlichte. 1851 besuchte er erneut England und den europäischen Kontinent und berichtete darüber in seinem Werk \"Narrative of a visit to Europe in 1851\". Durch die Vorlesungen, die Silliman viele Jahre hindurch in fast allen größeren Städten der Union hielt, trug er viel zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse bei.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Das Mineral Sillimanit wurde nach ihm benannt. Anlässlich seines 20. Todestages wurde ihm 1884 an seinem Wohnort New Haven, Conn. ein Denkmal errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benjamin Silliman (* 8. August 1779 in North Stratford (jetzt Trumbull), Connecticut; † 24. November 1864 in New Haven (Connecticut)) war ein US-amerikanischer Chemiker.", "tgt_summary": "本杰明·西利曼(英语:英语:Benjamin Silliman,1779年-8月8日-1864年-11月24日)是美国最早的科学教授之一。", "id": 731705} {"src_title": "Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1952", "tgt_title": "1952年美国总统选举", "src_document": [{"title": "Kandidaten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Demokraten.", "content": "Demokratische Kandidaten: Bei den Demokraten hätte Präsident Harry S. Truman zwar ein weiteres Mal kandidieren können, da die 1951 in Kraft getretene Amtszeitbegrenzung für ihn noch nicht galt. Truman hatte 1945 nach dem Tod seines Vorgängers Franklin D. Roosevelt das Präsidentenamt übernommen und war 1948 durch die Wähler im Amt bestätigt worden. Dementsprechend war Truman zu Beginn des Jahres der erwartete Kandidat der Demokraten. Aufgrund schlechter Umfragewerte verlor er die erste innerparteiliche Vorwahl in New Hampshire und verkündete am 29. März 1952 seinen Verzicht auf eine weitere Amtszeit. Truman schrieb in seinen Memoiren später, er habe sich bereits drei Jahre zuvor entschlossen, das Weiße Haus im Januar 1953 zu verlassen. Der Sieger von New Hampshire, Senator Estes Kefauver aus Tennessee, der in der Folge noch weitere Vorwahlen für sich entscheiden konnte, galt allerdings bei vielen einflussreichen Demokraten als unberechenbarer Einzelgänger, weshalb sie zögerten, sich hinter ihn zu stellen. Jedoch hatten auch andere mögliche Kandidaten entscheidende Schwächen: der von Truman favorisierte ehemalige Handelsminister Averell Harriman besaß keine innenpolitische Erfahrung, Senator Richard B. Russell aus Georgia, der Kefauver in Florida schlug, galt im Norden als Rassist und Vizepräsident Alben W. Barkley erschien mit 74 Jahren vielen als zu alt. Allgemein akzeptabel war hingegen Adlai Stevenson, der Gouverneur von Illinois, der jedoch erst zu einer Kandidatur überredet werden musste. Beim Nominierungsparteitag in Chicago lag zunächst Kefauver vorne, doch im dritten Wahlgang setzte sich Stevenson durch. Als Vizepräsidentschaftskandidat wurde John Sparkman nominiert, der den konservativen Südstaaten-Flügel der Partei repräsentierte.", "section_level": 2}, {"title": "Republikaner.", "content": "Republikanische Kandidaten: Dwight D. Eisenhower, der ehemalige General des Zweiten Weltkrieges, war der Vertreter des finanzstarken, wirtschaftsorientierten und interventionistischen Ostküstenflügels der Republikaner. Er ging zusammen mit Senator Richard Nixon aus Kalifornien als \"Running Mate\" ins Rennen. Der innenpolitisch unerfahrene Eisenhower setzte sich erst auf der Republican National Convention in Chicago gegen Senator Robert A. Taft aus Ohio durch, der den eher kleingewerblichen-ländlichen und konservativ-isolationistischen Flügel der Republikaner vertrat, dessen Basis im mittleren Westen lag. Die Vorwahlen hatten keine Vorentscheidung gebracht, da die Kandidaten einander großteils aus dem Weg gegangen waren. Der kalifornische Gouverneur Earl Warren hoffte wie schon 1948 vergeblich auf seine Chance als Kompromisskandidat.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Während die Demokraten in ihrem eher defensiv angelegten Wahlkampf vor einer Revision der unter dem Begriff New Deal bekannt gewordenen Wirtschafts- und Sozialreformen Roosevelts durch einen republikanischen Präsidenten warnten und eine Aushöhlung individueller Freiheitsrechte im Zuge einer weit verbreiteten und vor allem vom republikanischen Senator Joseph McCarthy geschürten Kommunisten-Angst befürchteten, stand die offensive republikanische Kampagne unter dem Motto „Korea, Kommunismus und Korruption“. Die Republikaner kritisierten die perspektivlose Fortführung des längst zum opferreichen Stellungskrieg erstarrten Konfliktes in Korea, die angebliche Unterwanderung Amerikas durch kommunistische Agenten und Sympathisanten und eine ihrer Meinung nach weit verbreitete Korruption im Umfeld der demokratischen Administration. Gerade letzterer Vorwurf schien allerdings auf die Republikaner selbst zurückzufallen, als bekannt wurde, dass ein Großteil der politischen Aktivitäten Nixons durch geheime Fonds finanzstarker republikanischer Geschäftsleute finanziert wurde. Zwar waren derartige Fonds nicht illegal, es stellte sich jedoch die Frage, welche Gegenleistungen sich die Geldgeber für ihre Zuwendungen erwarteten. Als die Kritik an Nixon immer stärker wurde und auch Eisenhower schon auf Distanz zu seinem Vizepräsidentschaftskandidaten zu gehen schien, nahm dieser in einer TV Erklärung dazu Stellung. Darin betonte er seinen bescheidenen Lebensstil, versicherte stets im Rahmen des Gesetzes geblieben zu sein und erklärte nur einmal ein Geschenk angenommen zu haben, über dessen Rechtmäßigkeit er sich nicht ganz im Klaren sei – nämlich einen Hund namens „Checkers“ für seine Kinder, den er auch unter keinen Umständen zurückgeben werde. Obwohl für Nixons Kritiker durch diese sogenannte „Checkers-Rede“ viele Fragen offenblieben, war sie doch ein so großer Erfolg bei den Anhängern der Republikaner, dass Eisenhower an seinem Vizepräsidentschaftskandidaten festhielt. Als der Ex-General in der Endphase des Wahlkampfes versprach, im Falle seines Sieges notfalls selbst nach Korea zu gehen und dort für ein Ende des Krieges zu sorgen, gab dies seiner Kampagne nochmals zusätzlichen Schwung.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Am Wahltag, dem 4. November 1952, siegte Eisenhower mit deutlichem Vorsprung. Rund 55,2 Prozent der Wähler sprachen sich für ihn aus, für Stevenson votierten 44,3 Prozent der US-Wähler. Im entscheidenden Electoral College war Eisenhowers Vorsprung mit 442 gegen 89 noch deutlicher. Der Demokrat konnte nur in einer Reihe von Südstaaten eine Stimmenmehrheit erzielen, sowie in Kentucky und West Virginia (Eisenhower gewann dafür Texas und Florida). Der Rest des Landes stimmte geschlossen für den republikanischen Kandidaten. Eisenhowers Sieg war die erste gewonnene Präsidentschaftswahl für die Republikaner seit dem Jahr 1928. Sein Amtsantritt am 20. Januar 1953 beendete also eine zwei Jahrzehnte andauernde Herrschaft der Demokraten im Weißen Haus. Auch bei den parallel stattfindenden Kongresswahlen waren die Republikaner erfolgreich: Es gelang ihnen, die Mehrheit in beiden Kammern der Legislative zu erringen. Bemerkenswert war die Wahl auch insofern, als hier am Wahlabend erstmals ein Großrechner zur Ermittlung einer Prognose des Wahlausgangs eingesetzt wurde. Der \"Universal Automatic Calculator\" (UNIVAC) gab nach Auszählung von 7 % der Stimmen frühzeitig eine weitgehend korrekte Prognose ab. Diese wich jedoch so weit vom erwarteten Wahlausgang ab, dass sie von den Moderatoren der Fernsehsendung nicht an das Publikum weitergegeben wurde, weil man annahm, dass sich der Computer verrechnet hatte. Nach der Wahl räumte der Fernsehsender CBS öffentlich ein, dass der UNIVAC schon frühzeitig richtig gelegen hatte. Dadurch wurde dieser mit einem Schlag einer breiten Öffentlichkeit bekannt. 266 Stimmen waren für die Wahl zum Präsidenten notwendig. Die Republikaner feierten schließlich einen erdrutschartigen Sieg und konnten somit erstmals seit 20 Jahren wieder in das Weiße Haus einziehen. Zudem wird die Wahl als Beginn der Verankerung der Republikaner in den Südstaaten gesehen. So gelang es Eisenhower, Florida, Texas und Virginia zu gewinnen, was die Republikaner zuvor erst einmal seit der Reconstruction erreichten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 42. Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten fand am 4. November 1952 statt. Um die Nachfolge von Präsident Harry S. Truman bewarben sich der Republikaner Dwight D. Eisenhower und der Demokrat Adlai Stevenson. Eisenhowers deutlicher Sieg beendete eine zwanzig Jahre andauernde Periode, in der die Demokraten den Präsidenten stellten.", "tgt_summary": "1952年美国总统选举于1952年11月4日举行投票。", "id": 2842610} {"src_title": "Cergy", "tgt_title": "塞尔吉", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name \"Cergy\" kommt vom mittellateinischen Wort \"Sergiacum\" und bedeutet „Anwesen von Sergius“ (einem gallo-römischen Landbesitzer).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Als Cergy zum Zentrum der \"Ville nouvelle\" im Cergy-Pontoise ausgewählt wurde, war es nur ein kleines Dorf mit 2895 Einwohnern (1968). Danach entwickelte sich die Bevölkerung schnell, Mitte der 1970er Jahre gab es über 10.000 Einwohner und in den frühen 1980er Jahren über 20.000. Die Bevölkerungszahl von 1990 betrug ca. 48.000, danach verlangsamte sich allerdings die Bevölkerungsentwicklung, stieg aber noch auf 54.500 im Jahr 2004 an. Im Jahr 2011 wurden 58.300 Einwohner gezählt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Cergy ist Hauptort zweier Kantone:", "section_level": 1}, {"title": "Baudenkmäler.", "content": "Siehe:Liste der Monuments historiques in Cergy", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Städtepartnerschaften bestehen mit den Städten", "section_level": 1}, {"title": "Hafen.", "content": "Port Cergy ist ein Yachthafen am Fluss Oise. Er bietet Platz für 103 Schiffe von 5 bis 22 m Länge. Die nördliche Teil des Hafens ist für Restaurants und Geschäfte reserviert und wurde um ein kleines Hafenbecken herumgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Cergy besitzt drei Eisenbahnstationen der Linie RER A und weitere der Transilien : Cergy – Préfecture, Cergy – Saint-Christophe und Cergy – Le Haut. Die Busgesellschaft STIVO unterhält 17 Buslinien in Cergy.", "section_level": 1}, {"title": "Kriminalität.", "content": "Cergy-Pontoise hat 137,62 kriminelle Zwischenfälle pro 1000 Einwohner und liegt damit weit über dem nationalen Durchschnitt (83 pro 1000) und höher als die Kriminalitätsrate des Département Val-d’Oise (88,15 pro 1000). Cergy-Pontoise ist damit nach Argenteuil (186,43 pro 1000) die gefährlichste Stadt in Val-d’Oise.", "section_level": 1}, {"title": "Im Film.", "content": "Der französische Spielfilm \"I wie Ikarus\" von Henri Verneuil wurde teilweise in Cergy gedreht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cergy ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Val-d’Oise im Nordwesten von Paris. Sie ist 27,8 Kilometer vom Pariser Stadtzentrum entfernt und befindet sich in der Agglomerationszone Cergy-Pontoise. Cergy wurde in den 1960er Jahren gegründet und ist Zentrum der neuen Städte von Cergy-Pontoise mit der größten Bevölkerungsdichte. Die Einwohner werden \"Cergyssois\" genannt.", "tgt_summary": "塞尔吉(),又译塞尔齐,塞日,是位于法国北部法兰西岛大区瓦兹河谷省的一个省会级城市,人口63,820(2016年)。", "id": 555192} {"src_title": "Crozetinseln", "tgt_title": "克罗泽群岛", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Inseln wurden am 24. Januar 1772 von Marc-Joseph Marion du Fresne entdeckt, der sie nach seinem Ersten Offizier Jules Crozet benannte. Du Fresne befand sich zu dieser Zeit auf einer Expedition, die ihn im Weiteren nach Tasmanien und Neuseeland führte. Die Inseln liegen in den sogenannten Roaring Forties, einer Westwinddrift auf der Südhalbkugel, die mit Segelschiffen schnelles Reisen von Afrika aus nach Australien oder Südamerika ermöglicht. Daher waren Fahrtrouten nahe den Crozetinseln vor allem im 19. Jahrhundert sehr beliebt. Allerdings sorgen die starken Winde auch für äußerst unbeständiges Wetter, und mit den beschränkten Navigationstechniken jener Zeit war es schwierig, sicher um die Crozetinseln herum zu navigieren. Die Inseln bieten kaum Vegetation, so dass die einzige Ernährungsmöglichkeit aus dem Fang von den auf den Inseln lebenden Tieren besteht. Wegen der geringen Überlebenschancen und dem Risiko, auf den Inseln Schiffbruch zu erleiden, sandte die Royal Navy in Abständen von zwei bis drei Jahren Schiffe zu den Inseln, um nach Spuren von verunglückten Schiffen und deren Besatzungen Ausschau zu halten. Trotz ihrer kargen Landschaft wurde die Natur der Inseln ab Beginn des 19. Jahrhunderts ausgebeutet. Die reiche Tierwelt war für Walfänger, Robbenjäger und Fischer eine Goldgrube. Zunächst wurden die Robben gejagt, die Menschen nicht kannten und daher auch keine Angst vor ihnen hatten. Hierdurch konnten sie leicht erlegt werden, was letztendlich bis 1835 fast zur vollständigen Ausrottung führte. Danach wurde dieses Geschäft unrentabel. Die Walfänger fanden ebenfalls reichhaltige Bestände verschiedener Walarten vor. Ein Nebeneffekt dessen war auch die Reduktion von Pinguinbeständen, weil die Walfänger nicht den wertvollen Tran verfeuern wollten und stattdessen Pinguine nahmen. Der Fischfang hatte zudem verheerende Effekte auf die auf den Inseln lebenden Vögel, die die Fischköder schnappten und dann hängenblieben. 1924 wurden die Inseln der Verwaltung der französischen Kolonie Madagaskar unterstellt. Seit 1938 sind sie Naturschutzgebiet, was den Raubbau an der Natur etwas eingedämmt hat. Allerdings kommt illegaler Fischfang immer noch vor, da der Schwarze Seehecht hohe Marktpreise erzielt. Die Kontrolle des Fischfangs ist zudem in der Region um die Crozetinseln sehr schwer. 1955 wurde das \"Territorium der Französischen Süd- und Antarktisgebiete\" (TAAF) gebildet, dem die Crozetinseln als Distrikt angegliedert wurden. 1964 erfolgte die Errichtung der ersten wissenschaftlichen Station in Port Alfred, wie der Ort genannt wurde. Allerdings ist die Bezeichnung „Port“ nicht ganz treffend, da es sich um keinen echten Hafen handelt, sondern alle Transporte über Boote oder Hubschrauber stattfinden müssen. Der Ort verfügt auch über ein Postamt und eine Kirche, die den Namen \"Sainte-Marie du Vent\" („Heilige Maria vom Wind“) trägt. Da die Inseln seither ständig bewohnt sind, war es Frankreich auch erlaubt, eine exklusive Wirtschaftszone um sie einzurichten. Dies geschah im Jahr 1978, als eine 200-Meilen-Zone geschaffen wurde. Seither verfügt Frankreich offiziell über eine der größten Gewässerflächen weltweit.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffbrüchige.", "content": "Der britische Robbenfänger \"Princess of Wales\" sank dort 1821, die Überlebenden verbrachten zwei Jahre auf den Inseln. Ebenso dramatisch liest sich das Schicksal der Besatzung des französischen Robbenfängers \"Aventure\", welcher 1825, nachdem er neun Robbenjäger auf der Île aux Cochons abgesetzt hatte, in den Klippen vor der Île de l’Est (damals \"Île Chabrol\" genannt) sank. Die zunächst sieben Schiffbrüchigen verbrachten unter widrigsten Umständen siebzehn Monate auf der Insel, einen großen Teil dieser Zeit aufgespalten in zwei völlig zerstrittene Gruppen. Am 6. Januar 1827 wurden die sechs Überlebenden auf der Île de l’Est von einem Walfänger gerettet, der kurz darauf auch die neun Robbenjäger von der Île aux Cochons aufnahm. Im Juli 1875 verunglückte das englische Schiff \"Strathmore\" bei den Crozetinseln. 40 Menschen kamen dabei ums Leben, 49 konnten sich auf die Îlots des Apôtres retten. Sie ernährten sich von Pinguinen, Albatrossen und den dort wachsenden Gräsern. Es starben allerdings fünf weitere Menschen, bis sechs Monate später das Walfängerschiff \"Young Phoenix\" zur Rettung kam. Weniger glücklich war die Mannschaft der französischen \"Tamaris\", die in der Nacht vom 8. auf den 9. März 1887 Schiffbruch erlitt. Die 13-köpfige Besatzung rettete sich auf die Île aux Cochons und baute sich eine notdürftige Unterkunft. Ihr gelang es am 4. August, einen Riesensturmvogel mit einer Nachricht zu versehen, der am 18. September in der australischen Stadt Fremantle gefunden wurde. Wegen der langen Kommunikationswege erreichte das französische Schiff \"La Meurthe\" aber erst am 2. Dezember die Inseln. In der Zwischenzeit jedoch war die Situation für die Schiffbrüchigen so schwierig geworden, dass sie, wie man dem damals aufgefundenen Tagebuch des Kapitäns entnehmen konnte, den Versuch unternommen hatten, zur nächsten größeren Insel zu fahren, wobei sie offenbar ums Leben kamen.", "section_level": 1}, {"title": "Natur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima der Inseln ist wegen ihrer Lage in den Roaring Forties von den starken Winden geprägt, die an rund 100 Tagen im Jahr mit einer Windstärke von 10 und mehr wehen, und daher äußerst unbeständig. Die Temperaturen liegen zwischen 3 °C im Winter und 8 °C im Sommer. Die Temperaturen können im Sommer auf bis zu 18 °C steigen, fallen im Winter aber selten unter −5 °C. An rund 300 Tagen im Jahr regnet es. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 2000 mm. Dieses Klima macht auch Landungen auf den Inseln äußerst schwer. Selbst heute, da die Inseln zweimal jährlich von dem mit einem Helikopter ausgestatteten Schiff \"Marion Dufresne II\" versorgt werden, schlägt die Landung gelegentlich fehl. In der Vergangenheit mussten schon viele Expeditionen den Plan aufgeben, zu landen. Allein 1874 schlugen zwei Landungsversuche fehl, darunter der der \"USS Swatara\", die Astronomen zur Beobachtung eines Venustransits absetzen sollte. Auch der Deutsche Erich von Drygalski mit seinem Schiff \"Gauß\", der 1901 an den Inseln Halt machte, konnte nicht lange bleiben, da man es nicht schaffte, sicher zu ankern. Bill Tilman, der verschiedene Expeditionen durchführte, darunter auch eine zu den Crozetinseln, schrieb 1960 nach dem Studium historischer Expeditionsberichte: „Man möchte fast glauben, dass Schiffbruch der einzige Weg ist, nach Crozet zu gelangen.“", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Die Vegetation ist – wie für eine subantarktische Insel typisch – eher spärlich. Sie besteht hauptsächlich aus Gräsern, Flechten, Moosen und Sträuchern. Diese Vegetation wird aufgrund ihres Erscheinungsbildes zum Teil als Tundra bezeichnet, obwohl das mildere Klima und die fehlenden Permafrostböden deutlich vom typischen Tundrenklima abweichen. Die Zuordnung der Vegetation ist daher in der Literatur uneinheitlich. Auf den Crozetinseln verbreitet ist der auf den Inseln des südlichen Indischen Ozeans endemische Kerguelenkohl. Die Tierwelt ist dagegen sehr reich. Es kommen verschiedene Robbenarten wie Antarktischer Seebär, Seeleopard und See-Elefant vor. Die Meeresvögel sind durch Pinguine, Riesensturmvogel und Albatrosse vertreten. In den Gewässern um die Inseln leben Blauwal, Pottwal, Minkwal und Orca sowie Marmorbarsch, Schwarzer Seehecht und Eisfische. Alle diese Tierarten wurden direkt oder indirekt in der Vergangenheit Opfer von Ausbeutung der Natur durch den Menschen. Vor allem die Robbenarten wurden nahezu ausgerottet. Auf den Crozet-Inseln leben vier Pinguinarten. Am zahlreichsten sind der Goldschopfpinguin, von dem etwa 2 Millionen Paare auf den Inseln brüten, und der Königspinguin, Heimat von 700.000 Brutpaaren, der Hälfte der Weltpopulation. Der östliche Felsenpinguin ist ebenfalls vertreten. Außerdem gibt es eine kleine Kolonie von Eselspinguinen. Im Jahr 2018 wurde festgestellt, dass die ehemals 500.000 Brutpaare große Königspinguin-Kolonie auf der Ile aux Cochons in den vergangenen drei Jahrzehnten um fast 90 Prozent auf 60.000 Brutpaare geschrumpft ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Crozetinseln (franz. \"Îles Crozet\") sind eine Gruppe vulkanischer Inseln im südlichen Indischen Ozean zwischen 46° und 47° südlicher Breite sowie 50° und 52° östlicher Länge. Sie umfassen eine Landfläche von 352 km2 und gehören zu den Französischen Süd- und Antarktisgebieten.", "tgt_summary": "克罗泽群岛(Archipel Crozet),是印度洋南部的一组群岛,属于法属南部和南极领地的一部分。该群岛主要由5组火山岛,即科雄岛、企鹅岛、阿波特尔群岛、波塞申岛和东岛组成,总面积352平方公里。现已成为自然保护区", "id": 2543259} {"src_title": "Just Visiting", "tgt_title": "時空反轉芝加哥", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der im Mittelalter lebende Graf Thibault von Malfete soll die Prinzessin Rosalind heiraten. Ein Konkurrent von Thibault will diese aber selbst ehelichen. Er will, dass die Prinzessin einen Zaubertrank zu sich nimmt, und Thibault dann töten soll, versehentlich trinkt aber Thibault davon und tötet daraufhin die Prinzessin. Ein Magier bereitet für von Malfete ein Zaubergetränk vor, das ihn in die Vergangenheit versetzen soll, damit von Malfete den Tod seiner Verlobten verhindert. Stattdessen werden von Malfete und sein Knappe André le Pâté in das moderne Chicago versetzt. Sie lernen dort Julia Malfete kennen, eine Nachkommin von Thibault. Thibault und André wohnen bei der Frau, die mit Hunter Cassidy verlobt ist. André verliebt sich in Angelique, eine Nachbarin von Julia. Der Magier erscheint mit einem neuen Zaubergetränk. André will nicht mehr in die Vergangenheit zurückkehren. Thibault, Julia und der Magier fahren in ein Museum, die von Hunter benachrichtigte Polizei verfolgt sie. Im Museum nehmen die Zeitreisenden das Getränk ein und kehren in das Mittelalter zurück. Thibault verhindert den Tod von Rosalind und heiratet sie. Sein Konkurrent fällt aus dem Fenster des Schlosses und stirbt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Michael Atkinson schrieb in der Village Voice vom 9. April 2001, die Komödie sei „aufgewärmt“. Sie habe bereits als Original weder scharf noch modern gewirkt und bei der Neuverfilmung sei dies wieder der Fall. James Berardinelli zitierte auf \"ReelViews\" die Redewendung, nach der ein Gast wie ein Fisch nach drei Tagen stinken würde. Diese Empfindung komme beim Schauen des Films früher. Der Film gehöre zu einer großen Anzahl der vergesslichen Komödien, die lediglich einige lustigen Augenblicke bieten würden. Die Darstellung von Jean Reno wurde mit einer Darstellung einer Person mit verminderten geistigen Fähigkeiten verglichen („acting like an idiot“). Nur die Spezialeffekte seien besser als im Film aus dem Jahr 1993. Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 6. April 2001, der Film gehöre zu den wenigen US-amerikanischen Neuverfilmungen der französischen Filme, die nicht nur die Essenz des Originals erhalten, sondern diese sogar verbessern. Die auf den Kontrasten beruhenden Gags seien witziger als im ersten Film. Stephen Hunter schrieb in der Washington Post vom 6. April 2001, die Komödie sei nicht witzig. Er kritisierte die Darstellungen von Christina Applegate, Matt Ross und Christian Clavier; lediglich die Darstellung von Jean Reno wurde gelobt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Produktionskosten des Films betrugen schätzungsweise 35 Millionen US-Dollar. Er spielte in den Kinos der Vereinigten Staaten 4,8 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Just Visiting (Alternativtitel: \"Just Visiting – Mit Vollgas in die Zukunft)\" ist eine US-amerikanisch-französische Filmkomödie von Jean-Marie Poiré aus dem Jahr 2001. Sie ist eine Neuverfilmung der französischen Komödie \"Die Besucher\" aus dem Jahr 1993. Die Hauptrollen spielten Jean Reno, Christina Applegate und Christian Clavier. Der Film startete am 26. Juli 2001 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": "《时空反转芝加哥》(英语:英语:\"Just Visiting\";法语:)是一套2001年的美国喜剧电影,是1993年法国电影《时空急转弯》的重制版,由尚·连奴、姬丝汀娜·艾宝琪、克利斯汀·柯莱维、马康·麦杜维、泰拉·蕾以及碧姬·威尔逊主演。影片讲述一名中世纪骑士和他的农奴仆从被巫师误送至21世纪的芝加哥,并在那里遇见他的后裔。", "id": 2930007} {"src_title": "Jean-Pierre Boyer", "tgt_title": "让-皮埃尔·布瓦耶", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Mulatte in Port-au-Prince in der damaligen französischen Kolonie Saint-Domingue auf Hispaniola geboren, erwarb Boyer in Frankreich europäische Bildung und trat 1792 in das republikanische Militär ein. Bald zum Bataillonschef befördert, nahm er bei der Invasion der Engländer auf San Domingo an den Unternehmungen des Generals André Rigaud Anteil. Später focht er wieder unter Rigaud gegen François-Dominique Toussaint L’Ouverture, musste jedoch mit Rigaud die Insel verlassen und in Frankreich Zuflucht suchen. Er kehrte 1802 mit der Expedition des Generals Charles Victoire Emmanuel Leclerc nach Haiti zurück. Hier kämpfte er anfangs wieder gegen Toussaint, unterstützte aber bald die Verbindung der Schwarzen und Mulatten im haitianischen Freiheitskampf. Nach Jean-Jacques Dessalines' Thronbesteigung stellte sich Boyer mit Alexandre Sabès Pétion an die Spitze der Farbigen. Beide halfen dem General Henri Christophe, den Despoten Dessalines 1806 zu stürzen. Sie verließen Christophe aber, als dieser selbst nach der Herrschaft strebte. Pétion gründete im südwestlichen Teil der Insel eine unabhängige Republik, Boyer aber erhielt die Kommandantur der Hauptstadt Port-au-Prince und die Würde eines Generalmajors. Siegreich gegen die Truppen Christophes, der im Norden Haitis die Republik der Schwarzen in ein Königreich Haiti umgewandelt hatte und als Henri I. dort herrschte, wurde er vom sterbenden Pétion am 29. März 1818 dem Volk als Nachfolger empfohlen und zum Präsidenten der Republik gewählt. Boyer ordnete das Finanzwesen des Staates, verbesserte die Verwaltung und begünstigte Künste und Wissenschaften. Nach dem Selbstmord Henris I. vereinigte er 1820 seine von Mulatten dominierte Republik mit der mehrheitlich von Schwarzen beherrschten im Norden, nahm 1821 auch das östliche, spanisch gebliebene Gebiet in Besitz und erwirkte 1825 die Unabhängigkeitserklärung des jungen Staates von Frankreich. Zum Präsidenten auf Lebenszeit gewählt, stand er unter fortwährenden Auseinandersetzungen mit dem Repräsentantenhaus über 15 Jahre an der Spitze der Republik. Im Frühjahr 1842 wurde Haiti von einem furchtbaren Erdbeben heimgesucht, das einige Städte fast vernichtete. Boyer wurde 1843 durch eine von den Mulatten Hérard Dumesle und Charles Rivière-Hérard geleitete Verschwörung gestürzt und flüchtete am 13. März auf einem englischen Kriegsschiff nach Jamaika, wo er förmlich abdankte. Nach längerem Aufenthalt auf Jamaika ging er nach Paris, wo er 1850 starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean-Pierre Boyer (* 28. Februar 1776 in Port-au-Prince, Saint-Domingue; † 9. Juli 1850 in Paris) war von 1818 bis 1843 Präsident der Republik Haiti.", "tgt_summary": "让-皮埃尔·布瓦耶(;约1776年-2月15日-1850年-7月9日)是海地革命的领导人之一,1818年年亚历山大·佩蒂翁死后任海地总统。", "id": 315000} {"src_title": "Humes Gesetz", "tgt_title": "是-應該問題", "src_document": [{"title": "Historische Formulierung durch David Hume.", "content": "\"Humes Gesetz\" bezieht sich als Kurztitel auf ein Argument des schottischen Philosophen und Historikers David Hume (1711–1776). Er hob hervor, dass alle ihm bekannten Systeme philosophischer Ethik von beschreibenden Aussagen über das, was ist (Sein) bzw. nicht ist, übergehen auf Aussagen, was sein sollte bzw. nicht sein sollte. Beide Typen von Aussagen seien jedoch ganz verschiedenartig. Eine Deduktion von ersteren auf letztere sei schlichtweg unbegreiflich. Dieser ironischen Nebenbemerkung in \"A Treatise of Human Nature\" (1739–1740) zufolge unterliegen Humes moralphilosophische Zeitgenossen einem Fehlschluss. Dem Leser wird empfohlen, aufmerksam darauf zu achten, ob eine Erklärung oder Begründung für ihre Schlüsse von Beschreibungen auf Sollensaussagen angeführt wird. Während Hume dahingehend verstanden werden kann, dass eine solche Schlussfolgerung prinzipiell ausgeschlossen ist, bildet die Frage, ob und wie man derartige Schlussfolgerungen tatsächlich begründen könnte, ein weiterhin wichtiges Thema der Metaethik, die oft mit dem Kurztitel \"Sein-Sollen-Problem\" bezeichnet wird. Hume begründet sein Gesetz mit der Unterteilung des Bewusstseins in Vernunft (\"reason\") und Wille. Die Aufgabe der Vernunft ist eine Übereinstimmung von Überzeugung und Wirklichkeit, anders gesagt die Erkenntnis von Wahrheit. Der Wille dagegen ist darauf ausgerichtet, die Wirklichkeit nach Wünschen und Absichten zu gestalten und besitzt eine menschliches Handeln motivierende Komponente. Die Vernunft ist ohne motivierende Kraft, der Wille andererseits richtet sich nicht nach einer objektiven Wahrheit. Humes Trennung von Wille und Vernunft führt ihn zu der Auffassung, dass Sollen eine Beteiligung des Willens voraussetzt, da es sonst keine handlungsleitende Funktion haben kann. Andererseits haben moralische Urteile, da sie also nicht allein der Vernunft entspringen, keine Entsprechung in den Tatsachen und werden auch nicht völlig mit diesen zur Übereinstimmung gebracht. Im alltäglichen Gebrauch vorkommende ethische Begriffe und Urteile haben hingegen stets beschreibenden wie vorschreibenden Gehalt.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zum „naturalistischen Fehlschluss“.", "content": "Humes Gesetz wird häufig so interpretiert, dass es den sogenannten \"naturalistischen Fehlschluss\" verbietet. Trotz enger Verwandtschaft (aus beiden folgt die Unzulässigkeit des Schlusses von Sein auf Sollen) sind die These des naturalistischen Fehlschlusses und Humes Gesetz zu unterscheiden. So ist Humes Gesetz eine These über die logische Struktur ethischer Begründungsformen, während der naturalistische Fehlschluss eine These über die Semantik des Adjektivs „gut“ ist. Dieses sei nämlich undefinierbar und somit auch nicht auf naturalistische Begriffe reduzierbar. Humes Gesetz hält fest, dass ein Übergang von deskriptiven zu normativen Aussagen durch rein logische Ableitungen nicht möglich ist; damit ist aber nicht ausgeschlossen, dass es normative Sätze gibt, die natürlichen Eigenschaften Wertqualitäten zuordnen, oder dass es normative Sätze gibt, die bestimmte Sollensaussagen unter die Bedingung bestimmter Ist-Aussagen stellen. Unter Hinzunahme solcher Sätze (Brückenprinzipien) ist durchaus ein Übergang von Sein zum Sollen möglich. Allerdings ist er eben nur dann legitim, wenn das verwendete normative ‚Brückenprinzip‘ bereits als geltend anerkannt wurde. Eine Legitimation von Sollen überhaupt nur aus dem Sein ist damit nicht möglich, sondern nur aus anderem Sollen. Nach George Edward Moore sind solche Brückenprinzipien wegen des Arguments der offenen Frage jedoch unzulässig. Für Moore ist daher jeder Übergang vom Sein zum Sollen, den er vor allem naturalistischen Ethiken, aber auch metaphysischen Ethiken unterstellt, ein \"naturalistischer Fehlschluss\".", "section_level": 1}, {"title": "Skeptische Konsequenz?", "content": "Verbindet man das Sein-Sollen-Problem mit \"Humes Gabelung\" (der Idee, dass alle Wissensbereiche entweder auf (analytischer) Logik und Definitionen oder auf (empirischer) Erfahrung und Beobachtung beruhen), so wird die Gültigkeit normativer Aussagen fragwürdig. Wenn Sollens-Behauptungen weder in analytischen noch in empirischen Sätzen vorkommen können, so ist die Konsequenz, dass es kein moralisches Wissen gibt. Diese Problematik führte unter anderem zum moralischen Skeptizismus und zum Nonkognitivismus. David Hume selbst sah die Wurzel moralischer Werte letztlich in Gefühl und Tradition. Er stellte aber auch fest, dass es für den Menschen letztendlich gleichgültig sei, welchen Ursprung seine moralischen Überzeugungen hätten (ob objektiv feststellbar oder nur in seiner subjektiven Weltsicht begründet), da sie für sein Verhalten die gleiche „Realität“, also die gleiche handlungsleitende Kraft besäßen. Die Kritik an Humes Gesetz greift vor allem die Abgrenzbarkeit normativer und deskriptiver Begriffe an. In der im 20. Jahrhundert bedeutsamen rechtsphilosophischen Schule des Rechtspositivismus, so etwa in der Reinen Rechtslehre von Hans Kelsen, wird allerdings die strenge Trennung von Sein und Sollen vorausgesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Humes Gesetz (auch humesches Gesetz oder Sein-Sollen-Dichotomie) wird ein metaethisches Prinzip bezeichnet, wonach nicht von einem \"Sein\" auf ein Sollen geschlossen werden kann bzw. nicht von einer Menge rein deskriptiver Aussagen ohne weiteres auf normative oder präskriptive Aussagen logisch geschlossen werden kann.", "tgt_summary": "是-应该问题(英语:Is–ought problem)由大卫·休谟提出,指出「是」与「应该」有明显不同。休谟发现,「实然」命题与「应然」命题之间有显著差异,休谟尝试探究人如何能够从「实然」命题推论出为规「应然」命题。", "id": 114230} {"src_title": "Action Comics", "tgt_title": "动作漫画", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Mit einer ungebrochenen Veröffentlichungshistorie seit dem Juni des Jahres 1938 war Action Comics (Vol. 1) – mit Ausnahme der \"Detective Comics (Vol. 1)\", die seit 1937 erschienen – die langlebigste US-amerikanische Comicserie, die bis in die Gegenwart veröffentlicht wurde. Das heißt, mit Ausnahme der Detective Comics konnte sich keine andere US-amerikanische Comicserie darauf berufen, seit über 75 Jahren ohne Pausen als turnusmäßig publiziertes Periodikum zu erscheinen. Mit über 900 erreichten Ausgaben war Action Comics, noch vor Detective Comics, zudem diejenige amerikanische Comicserie mit dem zweithöchsten Heftnummernstand nach der Serie \"Four Colors\" von Dell Comics, die allerdings lediglich von 1939 bis 1962 erschien, aber zuletzt die Heftnummer 1354 trug. Zu den 904 durchnummerierten Action-Comics-Ausgaben kommen als Sondernummern die beiden Ausgaben #0 (Oktober 1994; zwischen #703 und #704) und #1.000.000 (November 1998; zwischen #748 und #749). Im Herbst 2011 wurden sowohl Action Comics als auch Detective Comics in einer neuen Reihe bei #1 gestartet.", "section_level": 2}, {"title": "Anfangszeit.", "content": "Während die Superman-Reihe in den ersten Ausgaben der Serie „nur“ eines von mehreren in den Action Comics erscheinenden Features war, avancierten die Geschichten um den „Mann aus Stahl“ binnen weniger Monate zu den am weitaus populärsten der in den Action Comics enthaltenen Reihen (andere waren etwa die Geschichten über den Zauberer \"Zatara\" oder über einen nur in Reimen sprechenden Polizisten). Dies hatte zur Folge, dass der Seitenanteil, den die Superman-Geschichten am Gesamtumfang einer Action Comics-Ausgabe veranschlagten, kontinuierlich anstieg, bis Superman zum Haupt-Feature der Serie wurde. Gleichermaßen „monopolisierte“ der Superman-Charakter binnen weniger Monate die Titelblätter oder Cover der Serie auf denen seit 1940 immer ein Superman-Motiv zu sehen ist, während dieses „Privileg“ den Titelhelden anderer Geschichten – mit Ausnahme einer kurzen Zeitspanne des Jahres 1988 – seither niemals wieder zuteilgeworden ist. Ende der 1950er Jahre verschwanden schließlich praktisch alle verbliebenen Features die nichts mit Superman zu tun hatten (so etwa \"Congo Bill\" oder \"Tommy Tomorrow\") zugunsten der Geschichten über den „Mann aus Stahl“ aus Action Comics, die seither – abgesehen von sehr seltenen Backup-Geschichten – den alleinigen Inhalt der Serie bilden.", "section_level": 2}, {"title": "Action Comics Weekly.", "content": "Zwischen 1988 und 1989 erschien Action Comics nach dem Vorbild der britischen Comiczeitschrift \"2000AD\" knapp ein Jahr lang als Anthologie-Serie unter dem Titel Action Comics Weekly. Davon betroffen waren die Ausgaben #601 bis #642. Während dieser Zeit wurden dem Superman-Charakter lediglich zwei Seiten pro Ausgabe – die von Curt Swan gezeichnete Kurzgeschichten enthielten – gewidmet, während der Rest der, umfänglich deutlich erweiterten, Hefte mit Geschichten um andere Figuren gefüllt wurde. Zu den Features die Action Comics Weekly beinhaltete zählten dabei unter anderem \"Green Lantern\" – das einzige in jeder Ausgabe erscheinende Feature – sowie die nur wechselweise, „rotierend“, erscheinenden Geschichten um \"Black Canary\", \"Blackhawk\", \"Catwoman\", \"Deadman\", \"Phantom Lady\", \"Phantom Stranger\", \"Secret Six\", \"Speedy\" und \"Wild Dog\". 1989 wurden das Anthologiekonzept und der wöchentliche Erscheinungsmodus aufgegeben und Action Comics kehrte dazu zurück in monatlichem Rhythmus zu erscheinen und ausschließlich Superman-Geschichten zu drucken.", "section_level": 2}, {"title": "Ende der ersten und Start der zweiten Serie.", "content": "Als für einen Neustart des DC-Universums im Jahr 2011 alle Comicreihen von DC Comics eingestellt wurden, war auch Action Comics davon betroffen. So war im Herbst die #904 die letzte Ausgabe der ursprünglichen Reihe, und nach 73 Jahren gab es im Rahmen dieses vollumfänglichen Reboots eine neue #1 als eine von 52 Comicreihen. Am 18. April 2018 erschien zum 80-jährigen Jubiläum der Serie die Ausgabe #1000, in der Superman zu seinem traditionellen Kostüm mit roter \"Unterhose\" und gelben Gürtel zurückkehrte. Parallel zu Action Comics #1000, welches in neben dem regülären Cover mit vielen Covervarianten (unter anderem mit Motiven aus acht Jahrzehnten) veröffentlicht wurde, erschien das Hardcover-Buch \"80 Years of Superman Deluxe Edition\".", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Action Comics #1 wird oft als das teuerste und meistgesuchte Comic-Heft der Welt bezeichnet und wird in diesem Zusammenhang auch die \"Mona Lisa der Comics\" oder der \"Heilige Gral der Comic-Welt\" genannt. Die drei Ausgaben im besten bekannten Zustand erreichten wiederholt Höchstpreise. Ein Exemplar in hervorragendem Zustand wurde im Februar 2010 für 1.000.000 US-Dollar versteigert. Das war das erste Mal, dass ein Comic einen siebenstelligen Betrag erreichte. 2011 ließ Schauspieler Nicolas Cage, ein bekannter Comic-Sammler, eine Ausgabe von Action Comics #1 versteigern. Das Heft, in einem fast perfekten Zustand (das Comic-Bewertungs- und Restaurations-Unternehmen \"CGC\" bewertete das Comic mit 9,0 auf einer Skala bis 10), wurde 2000 aus Cages Haus gestohlen und erst 2010 wiedergefunden. Es erzielte einen neuen Rekord-Preis von 2,16 Millionen US-Dollar. Eine dritte Ausgabe, ebenfalls in fast perfektem Zustand (9,0) wurde 2014 auf eBay versteigert. Das nicht unumstrittene Heft, das in Sammlerkreisen zuvor unbekannt war, erzielte den bisherigen Höchstpreis von 3,2 Millionen US-Dollar (Stand: August 2015; umgerechnet etwa 2,4 Millionen Euro). Von dem ursprünglich in einer Auflage von 200.000 gedruckten Comics existieren heute noch geschätzt 50 bis 100 Exemplare. Das Heft kostete 1938 noch 10 Cent. Es wird heute auch in sehr schlechtem Zustand mit mindestens 100.000 US-Dollar gehandelt. In der ersten Ausgabe dieser Serie hatte Superman seinen ersten Auftritt in der Form, wie man ihn bis heute kennt, auch wenn an seinen Kräften im Laufe der Zeit noch große Veränderungen vorgenommen wurden. Berühmt ist zudem das – immer wieder adaptierte, parodierte oder hommagierte – Titelbild der ersten Ausgaben der Action Comics, das Superman zeigt, wie er ein Automobil über seinen Kopf emporwuchtet und in dynamischer Bewegung gegen einen Felsen schmettert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Action Comics (zwischenzeitlich auch \"Action Comics featuring Superman\" genannt) bilden die erste Comicserie, die Geschichten über den Comichelden Superman veröffentlichte. Er wurde in ihrer ersten Ausgabe (#1), die mit der Aufschrift \"Juni 1938\" erschien, erstmals vorgestellt. Tatsächlich wurde die Premierenausgabe jedoch bereits zwischen dem 18. April und dem (möglicherweise tatsächlichen Datum) 3. Mai veröffentlicht.", "tgt_summary": "《动作漫画》(英语:\"Action Comics\")是一套美国漫画书系列,该系列首次引入了超人,从流行文化的定义上来说超人是最早的超级英雄角色之一。出版社的最初名称为国家联盟出版社(National Allied Publications),其后改名为国家漫画出版社(英语:National Comics Publications)和国家期刊出版社(英语:National Periodical Publications),再改为现名DC漫画。第一卷从1938年连载到2011年,是具有连续期号的连载时间最长漫画书之一;第二卷的《动作漫画》在2011年以期号为#1重新开始编号,出版至2016年。", "id": 1945348} {"src_title": "Subaru Libero", "tgt_title": "速霸陸Domingo", "src_document": [{"title": "Subaru E10 4WD 1983.", "content": "Als \"Subaru 600\" war bereits die 3. Generation des Subaru Sambar bis 1982 in verschiedene Länder Europas importiert worden, die besser ausgestattete Version des Kleinbusses als \"Subaru 700\". In Deutschland war dieses Modell jedoch offiziell nicht vertrieben worden. 1982 begann der Import der 4. Sambar-Generation KJ 6 mit Flachdach nach Europa, wiederum als \"Subaru 600\" und als \"Subaru E10 4WD\". Ab Januar 1983 war das Modell als \"Subaru E10 4WD\" auch in Deutschland erhältlich. Im August 1983 begann der Import des Hochdachmodells des KJ 6 als \"Subaru 700\" und \"E10 4WD\" in Europa. Aufgrund strengerer Crash-Vorschriften in Europa und Nordamerika entwickelte Subaru ein Faceliftmodell des KJ6 mit Hochdach, das nun außerhalb der Größengrenzen der Kei-Car-Klasse lag. Im Januar 1984 erfolgte der Importstart dieses Modells in Deutschland wiederum als \"Subaru E10 4WD\", während der Import des ursprünglichen Sambar KJ6 in Deutschland offiziell eingestellt wurde und nur noch via Grauimport erfolgte.", "section_level": 1}, {"title": "Subaru Libero E10 / Libero 1200 E12 1984–1993.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Subaru Libero E10 1984–1987.", "content": "Um das Modell aufgrund der Größe und Ausstattung vom Subaru Sambar abzugrenzen, suchte Subaru per Preisausschreiben nach einem anderen Namen. So kam es zu dem japanischen Namen \"Domingo\", der ins Englische übersetzt \"Libero\" bedeutet. Der Name \"Domingo\" (teilweise mit Zusatz E10) wurde in Asien verwendet, die ins Englische übersetzte Namensversion \"Libero\" ab etwa Mitte 1984 auf vielen europäischen Märkten einschließlich Deutschland. Im Vereinigten Königreich hieß das Modell jedoch \"Subaru Sumo\", in Schweden \"Subaru Columbuss\". Später wurde der Name in Europa bis auf das Vereinigte Königreich und Schweden auf \"Subaru Libero\" vereinheitlicht. Der erste Libero in Deutschland (Libero E10) hatte den 3-Zylinder-Reihenmotor E10 mit 997 cm3 und 37 kW/50 PS, der quer liegend im Heck eingebaut war. Damit erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Das Leergewicht wird mit 890–940 kg angegeben. Normalerweise wurden über ein 5-Gang-Getriebe nur die Hinterräder angetrieben. Über einen Schalter im Getriebe-Schalthebel konnte auf 4WD-Betrieb, also Allrad-Antrieb, umgeschaltet werden. Dabei wurde über ein elektrisch betätigtes Ventil die Koppelung des Vorderradantriebs durch Unterdruck aus dem Ansaugtrakt pneumatisch zugeschaltet. Diese starre Zuschaltung des Vorderrad-Antriebs ohne Zentraldifferential sorgte allerdings in engen Kurven auf griffigem Untergrund für Verspannungen des Antriebsstrangs und war somit nur für rutschigen Untergrund oder hauptsächlich Geradeausfahrt geeignet. Vorne besaß er innenbelüftete Scheibenbremsen und hinten selbstnachstellende Trommelbremsen. Die durch das Hochdach hohe Seitenfläche bedingte allerdings auch höhere Seitenwindempfindlichkeit, die Autobahnfahrten mit dem Libero bei starkem Wind abenteuerlich machen konnte. Dennoch war der Libero fahrstabiler und weit weniger kippelig, als man aufgrund der Proportionen vermuten würde, da alle schweren Teile wie Motor, Schaltgetriebe, Differentialgetriebe usw. sehr tief eingebaut waren und damit auch der Schwerpunkt relativ zum hohen Aufbau niedrig lag. Die rechteckigen Doppelscheinwerfer waren mit motorischer Höhenverstellung zur Anpassung an die Beladung von bis zu ca. 400 kg ausgestattet. Die Karosserie war auf einen Leiterrahmen aufgeschraubt, an dem die Räder über Querlenker und Längslenker mit kombinierten Dämpfer/Federbeinen aufgehängt waren. Wegen der relativ kleinen Räder mit Reifengröße 155/80 R13 oder 165/65 R13, der geringen Verschränkung der Einzelrad-Aufhängung und der relativ großen Überhänge vorn und hinten war der Libero trotz Allradantrieb zwar kein Geländewagen, besaß aber für diese Fahrzeugklasse unübliche Offroad-Eigenschaften. Das Fahrzeug hatte zwei vorne angeschlagene Türen mit Kurbelfenstern, beidseitig Schiebetüren mit Schiebefenstern hinten und eine oben angeschlagene Heckklappe über die gesamte Innenraumhöhe. Er bot 6 Sitzplätze bei einer Gesamtlänge von gerade mal 3,42 m. Der Innenraum war durch Umklappen und/oder Zusammenfalten der Sitzbänke sehr variabel zu gestalten. Die Vordersitze konnten ebenfalls umgelegt als Liegesitze verwendet werden, und bei manchen Ausführungen waren optional die Vordersitze drehbar, sodass der Libero auch als Mini-Wohnmobil oder Transporter mit Ladevolumen bis ca. 1,8 m Länge, 1,2 m Breite und 1,3 m Höhe sehr universell verwendbar war. Als Option konnte ein mittiges, manuell bedienbares Stahlschiebedach geordert werden. 1985 kostete der Subaru Libero 16.490 DM.", "section_level": 2}, {"title": "Subaru Libero 1200 1986–1993.", "content": "Ab 1986 wurde das Modell \"Libero 1200\" mit dem 3-Zylinder Vergasermotor E12 mit 1189 cm3 und ungeregeltem Katalysator angeboten. Bei 4400/min leistete der Motor nun 52 PS / 38 kW, was für eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 130 km/h reichte. Ansonsten entsprach das Modell seinem Schwestermodell Libero E10.", "section_level": 2}, {"title": "Subaru Libero 1200 Allrad „Spezial“ / Subaru Libero Domingo.", "content": "Als Sondermodell \"Subaru 1200 Allrad Spezial\" war das Fahrzeug gegenüber dem Standardmodell mit getönter seitlicher Dachflächenverglasung („Alpine-Windows“) mit Sonnenrollo, Stahlschiebedach mit Windabweiser, drehbaren Vordersitzen, anderen Sitzbezügen und 2 Farbenlackierung ausgestattet. Es kostete 20.500 DM (Stand 1990). In anderen Ländern wie z. B. Österreich hieß diese Version \"Subaru Libero 1200 Domingo\".", "section_level": 3}, {"title": "Libero Van.", "content": "Der Libero als Kastenwagen war bei Importstart seinerzeit der einzige in seiner Größe angebotene Lieferwagen mit Allradantrieb zu einem vergleichsweise niedrigen Preis und dementsprechend beliebt z. B. beim Handwerk oder auch als Wohnmobilausbau-Basis. Er hatte eine maximale Ladelänge von 2,64 m und eine abnehmbare Laderaum-Trennwand sowie Verzurrösen im Laderaum. In Österreich, der Schweiz und den Nordischen Ländern war der Libero Kastenwagen bei Post und Telekommunikationsunternehmen sowie in Flotten von Energieunternehmen u. Ä. sehr oft vertreten wie auch. Dieser Erfolg beschleunigte auch die Einführung der Konkurrenzmodelle Suzuki Super Carry und Daihatsu Hijet mit Allradantrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Subaru Libero SDX/SDX-SR 1993–1998.", "content": "Ab Ende 1993 wurde in Deutschland ein neuer Libero basierend auf dem bereits 1990 gestarteten Subaru Sambar 5 angeboten. Angetrieben wurde er wieder mit dem 3-Zylinder E12, nun jedoch als Einspritzer und mit geregeltem 3-Wege-Katalysator. Damit erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 128 km/h. Gegenüber dem Vorgänger erschien er nun in gefälligerem, eckigerem Design. Weiterhin hatte er vorne Scheibenbremsen und hinten Trommelbremsen. Die Doppelscheinwerfer waren durch rechteckige Einzelscheinwerfer ersetzt, und die Stoßfänger hinten und vorne waren etwas voluminöser. Das Leergewicht stieg auf 980–1030 kg. Als \"Libero SDX\" hatte er als wesentliche Ausstattung 2 umlegbare Vordersitze und 2 umlegbare und faltbare Sitzreihen im Fahrgastraum nebst 2 Schiebetüren mit Kindersicherung und Heckklappe. Darüber hinaus zusätzliche Heizung im Fahrgastraum, alles bereits aus dem Vorgänger bekannt. In der Version \"Libero SDX-SR\" verfügte er zusätzlich über ein Hubdach über der vorderen und ein elektrisches Panorama-Glasschiebedach mit Sonnenschutz über der mittleren Sitzreihe. Optional gab es für diese Version elektrische Fensterheber in den Schiebetüren und drehbare Frontsitze. Für den Subaru SDX/SDX-SR war beim Händler auch eine manuelle Klimaanlage nachrüstbar.", "section_level": 1}, {"title": "Libero Profi 1993–1998.", "content": "Als verglaster Lieferwagen ohne hintere Sitze mit einem Laderaumboden aus Buchenfurnierplatten und einem massiven Laderaumgitter war das Modell für den gewerblichen Gebrauch erhältlich. Auf Sonderbestellung gab es ihn auch hinten voll verblecht als Kastenwagen mit LKW-Zulassung.", "section_level": 2}, {"title": "Motoren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "E10.", "content": "Der 3-Zylinder-Reihenmotor \"E10\" mit 997 cm3 Hubraum war ein wassergekühlter Viertakt-Ottomotor mit obenliegender Nockenwelle. Seine maximale Leistung betrug 37 kW. Der Motor des E10 ähnelte dem Motor J10, der im Subaru Justy Typ KAD mit 1,0 Liter Hubraum verbaut wurde. Viele Ersatzteile sind für beide Motoren bzw. Autos geeignet.", "section_level": 2}, {"title": "E12.", "content": "Den 3-Zylinder-Reihenmotor \"E12\" mit 1.189 cm3 Hubraum gab es in zwei Varianten, als Vergasermotor mit ungeregeltem Katalysator und als Einspritzer mit geregeltem 3-Wege-Katalysator. Es handelte sich wie beim E10 um einen wassergekühlten Viertakt-Ottomotor mit obenliegender Nockenwelle. Die zwei Varianten besaßen unterschiedliche Leistungsdaten: Der E12 ähnelte dem Motor J12, der im Subaru Justy Typ KAD mit 1,2 Liter Hubraum verbaut wurde. Viele Ersatzteile sind für beide Motoren bzw. Autos geeignet.", "section_level": 2}, {"title": "Importende.", "content": "1998 wurde der Import des Libero nach Deutschland eingestellt. Laut Angabe des Kraftfahrt-Bundesamts waren im Jahr 2005 noch ca. 2300 Subaru Libero in Deutschland für den Straßenverkehr zugelassen. Zumindest die KJ-Modelle mit ungeregeltem Katalysator sind in Deutschland durch Kfz-Steuer, Gesetzgebung, hohe Ersatzteilpreise und nicht zuletzt Rostanfälligkeit akut vom Aussterben bedroht. Zum 1. Januar 2012 waren noch 1678 FA, 154 KJ8 und 18 KJ6 in Deutschland zugelassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Subaru E10 4WD / Libero ist ein fünftüriger Kleinbus und Kastenwagen, der von 1983 bis 1998 in Deutschland angeboten wurde. Er basierte auf dem in Japan in der Kei-Car-Klasse angesiedelten Subaru Sambar der 4. und 5. Generation.", "tgt_summary": "速霸陆Domingo()为日本富士重工业于1983年至1998年间制造生产的平头式(cab over the engine,驾驶室位于引擎上方,故车头是平的)商用车,外销版本另有速霸陆多猛哥/金福相(台湾)、速霸陆Libero(欧洲)、速霸陆Sumo(英国)、速霸陆E10/E12(德国)、速霸陆Columbuss(瑞典)等别名。", "id": 160667} {"src_title": "Amillennialismus", "tgt_title": "无千禧年论", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Der Amillennialismus taucht in der Literatur auch in der Schreibweise Amillenarismus, Amillenalismus oder Amillenialismus auf, mit zwei oder einem \"n\" geschrieben. Amillennaristen sehen die Zahl 1000 symbolisch und glauben, dass das Reich Gottes heute in der Welt gegenwärtig ist, da der siegreiche Christus seine Kirche durch Wort und Geist regiert. Die Ursache liegt in der Erwartung der Wiederkunft Jesu Christi, die auf das Jahr 1000 erhofft wurde. Als Jesus nicht auf diesen Zeitpunkt wiederkam, gewannen die Ansichten die Oberhand, dass das Millennium rein geistig interpretiert werden müsste. Nach amillennialistischer Sicht erfüllen sich alttestamentliche Reichsverheißungen viel mehr auf geistliche, als auf wörtliche Weise. So wird zwar von einer buchstäblichen Wiederkunft Christi ausgegangen, jedoch eine darauf folgende tausendjährige Friedensherrschaft Christi auf dieser Erde wird abgelehnt. Das Reich Gottes bzw. speziell das Tausendjährige Reich ist demnach schon während des Zeitalters der Gemeinde gegenwärtig und das zweite Kommen Christi führt den ewigen Zustand herbei. In diesem Sinn wird auch die Offenbarung des Johannes als eine Beschreibung von Geschehnissen während des Gemeindezeitalters gedeutet. Grundlage für diese Auffassung ist eine allegorische Auslegung der Schrift, die ihren Anfang in der Theologie des Kirchenvaters Origenes nahm. Anthony A. Hoekema stellt in einem Aufsatz der amillenalistischen Sichtweise die Frage, ob man zwingend davon ausgehen müsse, dass das in beschriebene tausendjährige Reich unmittelbar auf die in beschriebene Wiederkunft Christi folgen müsse. Die Aussage in lasse sich auch als Zusammenfassung der Ereignisse seit dem ersten Kommen Christi interpretieren. Hoekema stützt sich dabei auf das Offenbarungs-Auslegungssystem des sogenannten \"„progressiven Parallelismus“\" von William Hendriksen. Die Kapitel 20 bis 22 der Offenbarung des Johannes seien als siebter Abschnitt des ganzen Buches zu verstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Herman A. Hoyt kritisiert, dass sich der Versuch, die sieben Abschnitte auf die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Kommen Christi anzusetzen, nicht ohne erhebliche Verwirrung durchführen lasse. George Eldon Ladd meint, dass Hoekema in drei Punkten die Regeln gesunder Exegese nicht beachte. Kapitel 19 und 20 seien allem Anschein nach miteinander verknüpft. Loraine Boettner weist darauf hin, dass es zwischen dem Postmillenialismus und dem Amillenialismus nur geringe Unterschiede gäbe, wenn man diese beiden Standpunkte dem historischen Prämillenalismus oder dem Dispensationalismus gegenüberstellt. Boettner meint, stelle nicht die Wiederkunft Christi dar, wie Hoekema behauptet, sondern in \"„bildhafter Form den Fortschritt und Kampf der Kirche nach dem ersten Kommen Christi und vor seiner Wiederkunft.“\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Amillennialismus oder Amillenarismus gehört zu den einflussreichsten Grundauffassungen der christlichen Eschatologie – neben dem Prämillenarismus und dem Postmillenarismus.", "tgt_summary": "无千禧年论(amillennialism)是基督教末世论的一种观点,拒绝基督将在地上进行千年统治的观点。它反对千禧年前论和千禧年后论对《启示录》第20章所作的解释。", "id": 1274654} {"src_title": "Hanīf", "tgt_title": "哈尼夫", "src_document": [{"title": "Forschungsstand.", "content": "In der Forschung ist der Begriff, der auch außerkoranisch vorkommt, unterschiedlich verstanden und dargestellt worden: In Harran gab es einige Anhänger einer späthellenistischen Gestirnreligion, die von den dortigen Christen als Heiden, syrisch: \"ḥanpē\" angesehen wurden. Lautbestand und Bedeutung des syrischen \"ḥanpē\" sind im Vergleich zum Begriff \"ḥanīf\" auseinandergefallen. Die syrische Bedeutung des Begriffes hat sich, trotz der koranischen Bedeutung von \"ḥanīf\", auch im islamischen Schrifttum gefestigt: al-Biruni (gest. gegen 1050) beschreibt die heidnischen Harranier sowohl als \"ḥunafāʾ\" als auch als Götzendiener. Auch in der vorislamischen Poesie erscheint der Begriff als Bezeichnung für Heiden und Götzendiener. Der christliche Apologet ʿAbd al-Masīḥ al-Kindī in der frühabbasidischen Zeit und andere syrischen Apologeten verwenden den Begriff in dessen doppelter Bedeutung. al-Kindī – gemäß dem unbekannten Überlieferer seiner Korrespondenz mit seinem muslimischen Gesprächspartner – argumentiert wie folgt: „Mit seinen Vätern, Großvätern und dem Volk seines Landes verehrte Abraham den Götzen mit dem Namen al-ʿUzzā in Harran als ein Ḥanīf, wie du es zugibst. O Du, Ḥanīf! Er (Abraham) sagte sich von der Ḥanīfiyya los, was Götzenkult bedeutet, und wurde Monotheist, ein gläubiger Mensch. Denn wir finden al-ḥanīfiyya in den von Gott offenbarten Schriften als Bezeichnung für den Götzenkult“ Die \"ḥunafāʾ\" waren nach der Auffassung Mohammeds die „Verehrer des einen und wahren Gottes, dessen hervorstehendster Repräsentant gerade Abraham gewesen war“; zur Zeit Mohammeds meinte man damit in Mekka und seiner Umgebung, ferner im arabisch-jüdisch geprägten Yathrib (Medina) die Anhänger der anerschaffenen, ursprünglichen Religion im \"Gegensatz\" zum arabischen Heidentum und den – nach islamischer Auffassung – verfälschten Schriftreligionen. Die monotheistische Religion Abrahams (din Ibrahim) ist bereits vor dem Auftreten Mohammeds unter den Arabern bekannt gewesen. Der oströmische Kirchenhistoriker Sozomenos († um 450), der in seiner \"Historia Ecclesiatica\" die Zeit zwischen 324 und 439 behandelt, berichtet im 6. Buch über arabische Gruppierungen, die sich als Nachfahren von Isma'il verstanden, sich von ihrer heidnischen Umgebung distanziert und den ursprünglichen Monotheismus angestrebt haben. Allgemeine Akzeptanz findet die Beschreibung der Ḥanīfe durch den deutschen Orientalisten Johann Fück, der bei der Berücksichtigung des islamischen Schrifttums sagt: Zur Koranstelle 2:135 bemerkt Rudi Paret:", "section_level": 1}, {"title": "Hanīf im Koran.", "content": "Der Begriff \"hanīf\" / Pl. \"hunafāʾ\" wird im Koran somit oft im Zusammenhang mit der Religion Abrahams verwendet. In der Polemik mit den Christen und Juden heißt es in Sure 2:135: Ähnlich in Sure 3:67: Und auch in Sure 3:95: Siehe auch 4:125; 6:79 und 161; 16:120; 22:31. Entsprechend ergeht Gottes Befehl in der Offenbarung auch an Mohammed; in Sure 10:105 heißt es: Den gleichen Gedanken drückt der Koran, ebenfalls in Form eines Imperativs an Mohammed, in Sure 30:30 aus. Dort heißt es: Die „natürliche Art“ (im Original: \"fitrata ’llāhi\") interpretieren die ältesten Exegeten, wie Mudschāhid ibn Dschabr, mit einem Wort: \"al-islam\". Somit geht die islamische Lehre davon aus, dass die \"Fitra\", die „natürliche Veranlagung des Menschen“ seit Beginn der Schöpfung im Islam als Religion liegt. Denn Adam war der erste Hanīf. Diese Gleichsetzung von Islam und Hanifiyya war im Koranexemplar des Prophetengefährten ʿAbdallāh ibn Masʿūd direkt attestiert. Die kanonisierte Stelle in Sure 3:19 lautet: In seinem Exemplar war sie als verzeichnet. Somit verstanden sich Mohammed und seine Gemeinde als die Vertreter des wahren Monotheismus, der weder mit dem Christentum noch mit dem Judentum identisch war und grenzten sich folglich auch vom Heidentum, dem Polytheismus (\"schirk\") – dem Götzenkult auf der Arabischen Halbinsel – ab. Mohammed war somit schon im heidnischen Mekka – und nach seiner Auswanderung auch in Medina – der wahre Verkünder der ursprünglichen Religion Abrahams, der Hanīfiyya. Den Auftrag, der Religion Abrahams zu folgen, erhält er gerade durch die Offenbarung, in den oben angeführten Koranzitaten. Diese Gemeinsamkeit zwischen dem einzigen Gott ergebenen Hanif Abraham/Ibrahim und Mohammed kommt in einer alten arabischen Inschrift aus dem Jahr 735 aus der Wüste Negev deutlich zum Ausdruck, in der der einzige Gott als Herr von Mohammed und Ibrahim (\"rabb Muḥammad wa-Ibrāhīm\") angerufen wird. Ibrahim war nach der Überzeugung Mohammeds – ausgedrückt in den obigen Koranversen – einer der größten unter den Gesandten Gottes. Beide, Ibrahim und Mohammed treten „in einer polytheistischen Umgebung für die Religion des Monotheismus ein.“ Die Verwendung des Begriffs \"hanīf\" in den mekkanischen Suren 6 und 10 beweisen – selbst wenn beide Suren medinensische Einschübe enthalten –, dass Mohammed schon vor seiner Auseinandersetzung mit den Juden von Medina seine Religion in Verbindung mit dem Hanīfen Ibrahim sah. Neben dieser \"millat Ibrāhīm\", der Religion des dem einzigen Gott ergebenen (muslim) Hanīfs Abraham, existiert die Außenwelt, die Mohammed während der historischen Entwicklung seiner Prophetie im Koran unterschiedlich bezeichnet: Je nach dem koranischen Kontext beziehen sich diese Begriffe sowohl auf die „Buchbesitzer“ – also auf die Juden und Christen – als auch auf die polytheistischen Araber zur Zeit Mohammeds.", "section_level": 1}, {"title": "Hanīf und Hanīfiyya im außerkoranischen Schrifttum.", "content": "Die Darstellung der Hanīfe und der Hanīfiyya ist in der außerkoranischen Literatur, d. h. in der Prophetenbiographie, Koranexegese und der alten Poesie ebenfalls nachweisbar. Sie beschreiben das Spannungsfeld, das zwischen Mohammed und den Hanīfen in der heidnischen Umgebung von Mekka und Medina vorhanden war. Die Idee der Hanīfiyya ist nicht koranischen Ursprungs. Sie war in der mekkanischen und medinensischen Gesellschaft bereits vor dem Auftreten Mohammeds vorhanden und enthielt Elemente, die später auch in der Offenbarung zum Inhalt der religiösen Lehre wurden. Die zentrale Bedeutung des mekkanischen Heiligtums mit den vorislamischen Wallfahrtsritualen gehörte genauso zur Hanifiyya wie die Orientierung an einem Urmonotheismus, der wahren Religion Abrahams. Mohammeds Polemik, sowohl in Form der Offenbarung als Korantext als auch im Alltag, dargestellt in der Prophetenbiographie, richtete sich gegen die mekkanischen Polytheisten. Die Verbindung zwischen Hanifiya und dem von Mohammed verkündeten Islam sind von den Mekkanern energisch zurückgewiesen worden. Die schon im islamischen Geist entstandene Prophetenbiographie des Ibn Ishāq kann darüber berichten; dort lässt man Ibn ʿUbayy, einen der bekanntesten Gegner Mohammeds, wie folgt sprechen: Die treuen Anhänger der medinensischen Gemeinschaft der Muslime während der Ridda-Kriege betrachteten sich als Hanīfe und bezogen sich damit auf einen alten arabischen Begriff. Ein Mitglied der abtrünnigen Banu Asad richtete folgende Worte – in Versform – an seine Stammesgenossen:", "section_level": 1}, {"title": "Im vorislamischen Mekka.", "content": "Ibn Ishāq berichtet in seiner Prophetenbiographie (\"Sira\") über einige Personen, die in Mekka als Hanīfe den Götzenkult ablehnten und auf der Suche nach dem wahren Monotheismus waren.", "section_level": 2}, {"title": "In Medina nach der Auswanderung.", "content": "Welche Bedeutung das mekkanische Heiligtum für den Hanīfen Abū ʿĀmir und seine Bündnispartner hatte, worauf die Forschung erst vor kurzem hinwies, schildert der Maghaziautor al-Wāqidī eindrucksvoll. „Laß uns“, so Abū ʿĀmir und seine Anhänger an Abū Sufyān ibn Harb, „wir und ihr, durch die Vorhänge die Kaʿba betreten, damit wir dort unsere Körper gegen (ihre) Wände drücken und dann schwören wir alle bei Gott (Allah), dass keiner den anderen im Stich läßt und dass wir, solange einer von uns am Leben ist, mit einer Zunge gegen diesen Mann (d.i. Mohammed) reden. - So taten sie es; sie haben sich durch Eid verpflichtet und einen Vertrag geschlossen.“ Trotz seiner Feindschaft Mohammed und dem Islam gegenüber wird er in der islamischen Historiographie als Hanīf dargestellt; al-Balādhurī erwähnt sogar, dass Abū ʿĀmir „sich anschickte, die Prophetie für sich in Anspruch zu nehmen“. In seiner Diskussion mit Mohammed, die Ibn Ishaq überliefert, stellte er sich als der wahre Vertreter der Hanīfiyya vor und beschuldigte seinen Gegner, in die Hanīfiyya Elemente aufgenommen zu haben, die nicht zu ihr gehörten. Sein Beiname \"ar-rāhib\" – „der Mönch“/„Asket“ – ist in der islamischen Geschichtsschreibung erhalten geblieben. Mit Hinweis auf Ibn Hischām und al-Wāqidī nimmt man an, dass er möglicherweise ein christlicher Mönch (rāhib) gewesen ist. Mohammed bezeichnete seinen Rivalen als gottlosen Frevler (fāsiq).", "section_level": 2}, {"title": "In at-Tā'if.", "content": "Die Koranstelle wird von den Koranexegeten kontrovers erläutert, da es unklar bleibt, \"wer\" hier gemeint ist, der sich der Zeichen Gottes „entledigte“, nachdem er sie vorher erhalten hatte. Die Autoritäten der Tafsirliteratur nennen neben dem alttestamentlichen Bileam – im islamischen Schrifttum \"Balʿam ibn Baʿūr(a)\" – auch den Dichter Umayya ibn Abī -s-Salt und Abū ʿĀmir. Denn beide sind in der islamischen Literatur dafür bekannt, die Schriften der Monotheisten, der \"ahl al-kitab\", studiert zu haben. Somit hat man die Koranstelle auch als Polemik gegen die Hanīfiyya aufgefasst, die sich von Abrahams Monotheismus – nach Mohammeds Auffassung – entfernt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Männlicher Vorname.", "content": "Hanif ist nur im modernen Arabisch ein männlicher Vorname in der Bedeutung von: „der Rechtgläubige“. Die weibliche Form lautet Hanifa/Hanife. Im klassischen Arabisch existiert dieser Name nicht, dort kommt nur Hunaif vor, wie: Hunaif ibn Sa'id und Hunaif ibn 'Umair, beide Zeitgenossen Mohammeds, ferner Hunaif ibn Rustam ein Gebetsrufer aus Kufa, Sahl ibn Hunaif ein bekannter Prophetengefährte und Hunaif ibn Malik in der zweiten Generation nach Mohammed. Die arabische Lexikographie versteht den Namen Hunaif allerdings nicht als Diminutiv zu Hanif, sondern als eine davon unabhängige Namensgebung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das arabische Wort Hanīf, Plural Hunafāʾ () bezeichnet vorislamische Monotheisten auf der Arabischen Halbinsel, die weder Juden noch Christen waren. Ihre religiöse Strömung nennt man im islamischen Schrifttum. Das arabische Verb aus der Wurzel ḥ-n-f \"taḥannafa\" bedeutet je nach Zusammenhang a) „Hanīf werden“, d. h. der Hanīfiyya, der Religion Abrahams folgen – so in den Erläuterungen von Ibn Hadschar al-ʿAsqalānī, b) den Islam annehmen. In diesem Sinne wird der Begriff in Sure 22, 31 hunafāʾ li-llāhi verwendet: „als Gott ergebene Hanīfe“, die dem einzigen Gott nichts beigesellen. In theologischen Schriften wird \"hanīf\" und \"al-hanīfiyya\" oft als Synonym zu Muslim bzw. zu Islam verwendet.", "tgt_summary": "哈尼夫(阿拉伯语:حنيف)是伊斯兰教术语,词根ḥ-n-f意即“拒绝”,就是“拒绝偶像崇拜”的意思 (Lane 1893) 。广义指的是所有追随先知易卜拉欣(亚伯拉罕)的教导,崇拜唯一神者,包括犹太人、基督徒和穆斯林。尤指蒙昧时代时(伊斯兰教复兴前)反对偶像崇拜,信仰一神论的人,包括没有信仰具体宗教,只崇拜一神的人和早期的阿拉伯基督徒(反对三位一体的)。", "id": 45690} {"src_title": "Abe Vigoda", "tgt_title": "艾巴·維戈達", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Abe Vigoda wurde 1921 als Sohn zweier jüdischer Emigranten aus Russland, Lena und Samuel Vigodah, in Brooklyn geboren. Bereits in seiner Jugend arbeitete er als Theaterschauspieler und spielte später unter anderem in einigen Broadway-Produktionen. Bekanntheit als Filmschauspieler erlangte er mit seiner Rolle als Gangster Sal Tessio im Mafiaepos \"Der Pate\" aus dem Jahr 1972. Obwohl seine Figur am Ende dieses Filmes stirbt, ist er erneut als Sal Tessio in einer Rückblende von \"Der Pate – Teil II\" zu sehen. Später spielte er Detective Sgt. Fish in der US-Fernsehserie \"Barney Miller\", für die er 1976, 1977 und 1978 für einen Emmy nominiert wurde. Danach spielte er in dessen Spin-off \"Fish\". Zuvor hatte er einige Auftritte in der ABC-TV-Soap \"Dark Shadows\". Vigoda trat regelmäßig in der NBC-Show \"Late Night with Conan O’Brien\" als er selbst auf. 2006 übernahm Vigoda wieder die Rolle des Tessio im Videospiel von \"Der Pate\". Seine letzte Rolle spielte Vigoda im Jahre 2014 im Film \"Sweet Destiny\". Vigoda erlebte 1999 eine lebensgefährliche Situation. Beim Flug 180 der American Airlines von San Diego nach New York City explodierte eine Druckluftleitung in der Fluggastkabine. Sauerstoffmasken wurden herabgelassen und das Flugzeug machte eine Notlandung in Palm Springs. Er und fünf weitere Fluggäste wurden als „leicht verletzt“ gelistet. Der Schauspieler war zweimal verheiratet, seit dem Tod seiner Frau Beatrice Schy im Jahre 1992 war er verwitwet. Abe Vigoda starb am 26. Januar 2016 im Alter von 94 Jahren im Haus seiner Tochter Carol in Woodland Park, New Jersey.", "section_level": 1}, {"title": "Falsche Todesberichte.", "content": "1982 erhielt Abe Vigoda zusätzliche mediale Aufmerksamkeit, als das US-amerikanische \"People Magazine\" ihn fälschlicherweise für tot erklärte. Vigoda nahm diesen Fehler mit Humor und ließ sich in einem Sarg sitzend mit dem Magazin in der Hand fotografieren. Nachdem es auch später noch weitere fälschliche Meldungen über seinen Tod gab, wurde sein irrtümlicher Tod im amerikanischen Raum zu einem beliebten Running Gag. Im Mai 2001 erstellte Greg Galcik die Website abevigoda.com, welche anzeigte, ob Abe Vigoda momentan lebendig oder tot war. 2002 nahm Greg Galcik den Song \"Abe Vigoda’s Dead\" („Abe Vigoda ist tot“) auf, eine Parodie an \"Bela Lugosi’s Dead\" von der Gothic-Rock-Band Bauhaus. 2004 brachte der Programmierer Bob Vesterman die „Abe Vigoda Status“ Erweiterung für den Mozilla Firefox Webbrowser heraus, sodass die Firefox Statusbar anzeigt, ob Vigoda tot oder lebendig ist. Diese Erweiterung wurde bekannt, besonders nachdem sie auf der Internetseite fark.com veröffentlicht wurde. Der unerwartet hohe Datenverkehr ließ Vestermans Internetseite abstürzen. Seit 2006 ist die Erweiterung nicht mehr verfügbar und nicht funktionstüchtig. Die Internetseite zu dem PC-Spiel \"They Came From Hollywood\", ein Spiel, das für ständige Verzögerungen bekannt ist, benutzte Abe Vigodas Status, um den Fans anzuzeigen, ob Entwicklungen am Spiel abgebrochen wurden oder nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abraham „Abe“ Charles Vigoda (* 24. Februar 1921 in Brooklyn, New York City, New York; † 26. Januar 2016 in Woodland Park, New Jersey) war ein US-amerikanischer Schauspieler.", "tgt_summary": "亚伯拉罕·查尔斯·维戈达(英语:Abraham Charles Vigoda,,姓氏来自,1921年-2月24日-2016年-1月26日),暱称艾巴·维戈达(英语:Abe Vigoda),生于美国纽约市布鲁克林区,电影及电视演员。他曾参与弗朗西斯·科波拉导演的电影《教父》,在其中演出沙瓦托·泰西欧(Salvatore Tessio)角色。也参加过百老汇演出。", "id": 2926756} {"src_title": "Matrix (Film)", "tgt_title": "黑客帝国", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt damit, dass Polizisten versuchen, eine junge Frau festzunehmen. Sie kann jedoch durch scheinbar übernatürliche Kräfte – extrem schnelle Kampfbewegungen – entkommen. Bei ihrer Flucht wird sie von mit der Polizei zusammenarbeitenden „Agenten“ in grauen Anzügen verfolgt, die ähnliche Fähigkeiten wie sie haben. Die Frau flüchtet in eine Telefonzelle, die einen Moment später von einem Agenten mit einem Lkw zerquetscht wird. Sie ist jedoch nicht in den Trümmern zu finden. Der junge Hacker Neo erhält eine geheimnisvolle Botschaft auf seinem Computer, wonach er „dem weißen Kaninchen folgen“ soll (ein Zitat aus \"Alice im Wunderland\"). In diesem Moment klopft Choi, ein Bekannter von Neo, an die Tür, um ihm einen Datenträger abzukaufen. Choi ist mit einer Gruppe auf dem Weg in eine Disco und fordert Neo auf, sich ihnen anzuschließen. Neo lehnt zunächst ab, bis er erkennt, dass eine der Frauen ein Tattoo in Form eines weißen Kaninchens trägt. In einer Disco trifft Neo auf die Frau aus dem Vorspann, die sich als die polizeilich gesuchte Hackerin Trinity zu erkennen gibt. Sie warnt ihn vor bevorstehender Gefahr. Am nächsten Morgen wird Neo bei seiner Arbeit als Software-Entwickler von einem geheimnisvollen Protagonisten namens Morpheus angerufen, während die Agenten an Neos Arbeitsplatz auftauchen und nach ihm suchen. Morpheus zeigt ihm einen Fluchtweg über die Außenfassade des Bürohochhauses. Der Weg ist Neo aber zu gefährlich; er wird verhaftet. Ein Agent, Mr. Smith, verhört Neo und wirft ihm zahlreiche Cyberverbrechen vor. Neo erhält ein Amnestieangebot, sofern er den Agenten Morpheus ausliefere, der ein gefährlicher Terrorist sei. Als Neo sich weigert, wird ihm in einer surrealen Szene ein spinnenförmiges Gerät in den Bauch eingepflanzt. Im nächsten Moment erwacht er zu Hause wie aus einem Albtraum auf. Neo trifft sich erneut mit Trinity, die sich als Verbündete von Morpheus zu erkennen gibt. Auf der Fahrt zu Morpheus entfernt sie das spinnenförmige Gerät aus Neos Körper, das sich als Abhörwanze herausstellt und ihm zur Positionsbestimmung und Überwachung eingepflanzt wurde. Morpheus erklärt Neo, dass die Welt, in der er zu leben glaubt, lediglich eine Simulation ist, er nur ein gefangener Sklave in dieser computergenerierten Traumwelt, der \"Matrix\", sei, und bietet ihm die Befreiung daraus an. Er stellt ihn vor die Wahl, durch Einnahme einer blauen Pille wieder in sein bisheriges Leben zurückzukehren oder durch Einnahme einer roten Pille die Wahrheit über die Matrix zu erfahren. Neo entscheidet sich für die rote Pille und erwacht nach einer kurzen Prozedur in der Realität: Sein echter Körper befindet sich in einer Art Brutkasten in einer riesigen Zuchtanlage für Menschen. Er wird aus dem Brutkasten gespült und anschließend von einem Hovercraft-Schiff gerettet, das von Morpheus befehligt wird. Während Neo im Koma liegt, wird sein verkümmerter Körper langsam regeneriert. Nach einiger Zeit erzählt ihm Morpheus den Hintergrund der aktuellen Lage: Die Menschheit verlor vor langer Zeit, vermutlich zu Beginn des 21. Jahrhunderts, einen Krieg gegen von ihr selbst erschaffene Maschinen mit künstlicher Intelligenz. Gegen Ende des Krieges verdunkelten die Menschen den Himmel, um die Maschinen an der Sonnenenergiegewinnung zu hindern und so auszuschalten. Die Maschinen reagierten jedoch, indem sie menschliche Körper zur Energiegewinnung nutzten, und entwickelten die Computersimulation der Matrix, um die bewusstlosen Menschen unter Kontrolle zu halten. Ernährt werden diese unter anderem mit den aufgelösten Leichen der Verstorbenen. Die Agenten in der Matrix sind Schutzprogramme, die gegen menschliche Revolutionäre wie Morpheus und Trinity vorgehen, die sich durch Telefonleitungen in die Matrix hacken, um Menschen zu befreien. Dies ist gefährlich, da man, sofern man in der Matrix zu sterben glaubt, auch in Wirklichkeit stirbt. Laut Morpheus handelt es sich bei Neo um den „Auserwählten“, der laut des ominösen Orakels die Matrix bezwingen wird. Neo wird an Bord des Schiffes, der \"Nebuchadnezzar\", für den Kampf in der virtuellen Realität der Matrix ausgebildet. Dazu werden ihm mithilfe von Speichermodulen verschiedene Fähigkeiten und Kampfkünste beigebracht. Morpheus lehrt ihn, dass in der Scheinwelt der Matrix physikalische Gesetze durch reine Willenskraft gebeugt oder sogar gebrochen werden können. Als Neo von Morpheus einige Zeit später zum Orakel in der Matrix gebracht wird, wird ihm gesagt, dass Neo nicht der Auserwählte sei, aber sich Morpheus eines Tages in seiner Überzeugung für ihn opfern werde. Des Weiteren fügt das Orakel an, dass Neo „die Gabe“ zwar in sich trage, jedoch noch auf etwas warte wie beispielsweise sein nächstes Leben. Auf dem Rückweg vom Orakel wird Morpheus durch den Verrat eines seiner Crewmitglieder (Cypher) von Agent Smith in der Matrix gefangen genommen und drei Mitglieder der Crew werden vom Verräter getötet, bevor dieser selbst den Tod findet. Während die Agenten Morpheus foltern, um in den Besitz des geheimen Zugangscodes für die letzte freie Stadt der Menschheit, \"Zion\", zu gelangen, begeben sich Neo und Trinity zu einem Befreiungsversuch erneut in die Matrix und dort in das Gebäude, wo Morpheus festgehalten wird. Derweil hat Smith die anderen Agenten aus dem Verhörraum geschickt und seine Kopfhörer abgelegt, wodurch ihm das Eindringen von Trinity und Neo entgeht. Smith offenbart Morpheus, dass er hoffe nach der Vernichtung der restlichen Menschheit nicht mehr benötigt zu werden und somit der Matrix zu entkommen, derer er überdrüssig sei. Nach dem geglückten Befreiungsversuch entkommen Morpheus und Trinity aus der Matrix, aber Neo wird durch Mr. Smith an der Flucht gehindert. Inzwischen greifen Roboter, sogenannte Wächter, die \"Nebuchadnezzar\" an. Die Benutzung eines EMP als einziges mögliches Mittel würde auch Neo töten, da er noch mit der Matrix verbunden ist. Deshalb beschließen sie, zu warten, bis Neo es zurück schafft, während die Roboter immer weiter in das Schiff vordringen. Nach einer Verfolgungsjagd und einem harten Kampf wird Neo von Agent Smith erschossen. Trinity ist wegen einer Prophezeiung des Orakels jedoch davon überzeugt, dass Neo lebt, da ihr offenbart wurde, sie würde sich in den Auserwählten verlieben. Sie gibt Neos Körper an Bord der \"Nebuchadnezzar\" einen Kuss: „Das Orakel hat mir gesagt, dass der Mann, den ich liebe, der Auserwählte ist. Du kannst also unmöglich tot sein!“ Neo erwacht daraufhin mit neuen Fähigkeiten. Er kann den Code der Matrix nun deutlich sehen und mit seinen Gedanken frei manipulieren. So kann er zum Beispiel Kugeln einer Pistole mit seinen Gedanken im Flug aufhalten, indem er nur die Hand hebt. Nach einem kurzen ungleichen Kampf, in dem Neo seinen Gegner Agent Smith souverän beherrscht, dringt er in dessen Körper ein und zerstört ihn von innen. Er kehrt schließlich gerade rechtzeitig zurück, sodass der EMP gefahrlos betätigt und die Wächter zerstört werden können. Gegen Ende des Films befindet sich Neo in der Matrix und erklärt, die in der Matrix gefangenen Menschen befreien zu wollen, bevor er sich nach Art von Superman in die Lüfte erhebt.", "section_level": 1}, {"title": "Spezialeffekte.", "content": "Der Film erregte Aufsehen durch aufwendig gestaltete Kampfszenen im Stil von Kung-Fu-Filmen, die in Verbindung mit digitalen Effekttechniken auf innovative Weise präsentiert wurden. Der durch den Film bekannt gewordene Bullet-Time-Effekt – ein spezielles Verfahren der Zeitlupenfotografie – wurde in \"Matrix\" durch 122 Spiegelreflex- und 2 Filmkameras realisiert. Die Kameras wurden rund um eine Szene auf Schienen geschraubt und synchronisiert ausgelöst. So kann diese Szene verlangsamt, gestoppt oder rückwärts abgespielt werden, während eine Kamerafahrt in dieser scheinbar zeitverlangsamten Welt möglich ist. Das Motion-Capture-Verfahren wurde ebenfalls in Matrix verwendet. Hierbei werden menschliche Bewegungen durch Sensorenchips erfasst, vom Computer gespeichert und dann auf künstlich erstellte Mensch-Modelle im Computer übertragen, die dann digital in das konventionell aufgenommene Filmmaterial hineinkopiert werden. Für in der Matrix spielende Szenen wurde ein grüner, für in der Realität spielende Szenen ein blauer Farbfilter eingesetzt, der die jeweiligen Szenen entsprechend leicht einfärbt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Alexander Löwe und unter der Dialogregie von Clemens Frohmann im Auftrag von R.C. Production.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten fanden vom 14. März bis 1. September 1998 in Sydney statt. Dabei wurden auch bereits vorhandene Kulissen aus dem Film \"Dark City\" von 1998 verwendet, dessen Handlung gewisse Ähnlichkeiten zu Matrix aufweist. So sind beispielsweise die Hausdächer, über die Trinity zu Beginn läuft, dieselben, über die John Murdoch in \"Dark City\" läuft. Ursprünglich war Will Smith für die Rolle des Neo vorgesehen. Smith sagte aber ab, weil er von dem Filmkonzept anfangs nicht überzeugt war und sich die Rolle selbst nicht zutraute. In einem Interview von 2004 bekannte er, froh darüber zu sein, da er das Konzept des Films erst später verstanden und Keanu Reeves seine Sache im Film sehr gut gemacht habe. Die Produktionskosten wurden auf rund 63 Millionen US-Dollar geschätzt. Kinostart in den Vereinigten Staaten war am 31. März 1999 und in Deutschland am 17. Juni 1999. Der Film spielte in den Kinos weltweit rund 463 Millionen US-Dollar ein, davon rund 171 Millionen in den Vereinigten Staaten. Im deutschen Free-TV war der Film erstmals am 18. April 2003 bei RTL zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Einflüsse und Gestaltungsmerkmale.", "content": "Auffallend sind die über den Horizont üblicher Actionfilme hinausgehenden philosophisch-theologischen Inhalte mit Elementen und Anleihen bei der Erkenntnistheorie (siehe z. B. Platons Höhlengleichnis), des Gnostizismus, Zen-Buddhismus, Hinduismus (Schleier der Maya) und der Analogie der Handlung zum Neuen und Alten Testament sowie zur Gegenkultur. Neos Versteck für Software in seiner Wohnung ist das Buch \"Simulacres et Simulation\" des französischen Medienphilosophen Jean Baudrillard, das das Verhältnis von Realität, Symbolen und Gesellschaft untersucht. In der Wohnung des Orakels ist ein Schild über der Tür mit der lateinischen Inschrift \"Temet Nosce\" zu sehen, was auf Deutsch so viel wie „Erkenne dich selbst“ bedeutet, eine aus der griechischen Philosophie stammende Maxime (Gnothi seauton). Einige Motive des Films lassen sich auf eine Reihe von Einflüssen zurückführen. Der Film weist deutliche Bezüge zur Grundidee des 1964 erschienenen Romans \"Simulacron-3\" von Daniel F. Galouye auf. Das Buch wurde zweimal verfilmt: 1973 von Rainer Werner Fassbinder als zweiteiliger Fernsehfilm unter dem Titel \"Welt am Draht\" und 1999 von Josef Rusnak unter dem Titel \"The 13th Floor – Bist du was du denkst?\". Die Idee einer Erlebnismaschine wurde von Robert Nozick in seinem 1974 erschienenen Buch \"Anarchy, State, and Utopia\" philosophisch aufgeworfen. Auf einer Science-Fiction-Convention in Metz sprach Philip K. Dick im Jahr 1977 darüber, dass „wir alle in einer computerprogrammierten Wirklichkeit leben, und der einzige Hinweis, den wir darüber haben, ist wenn eine Variable verändert wird und eine Änderung in unserer Wirklichkeit geschieht. Wir würden den überwältigenden Eindruck haben, die Gegenwart erneut zu erleben – Déjà-vu.“ 1978 verwendete Adam Wisniewski-Snerg in seinem 1978 erschienenen Werk \"Das Evangelium nach Lump\" das Motiv eines handelnden Protagonisten in einer Welt, die einem geheimen Drehbuch entspricht, in der lediglich dieser erkennt, dass die Wirklichkeit nur vorgetäuscht ist – während alle anderen still ihre Rolle spielen. Vielfach ist auch, unter anderem von Hilary Putnam (in \"Reason, Truth, and History\", 1981) und anderen Philosophen im Gedankenexperiment – Gehirne im Tank – darüber philosophiert worden, ob es einem bewusst sein kann, ein Gehirn im Tank zu sein, das mit den entsprechenden Informationen gefüttert wird, oder ob das Gehirn im Tank diesen Zusammenhang nicht erkennen kann. Ende der 1980er Jahre wurde auch in der deutschen Romanserie Perry Rhodan beschrieben, wie die Bewohner der Erde zwangsweise durch Chips mit einer künstlichen, aber als echt empfundenen Realität verbunden waren \"(Simusense)\".", "section_level": 1}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Die Filmmusik wurde von Don Davis komponiert und erschien im Mai 1999 als \"The Matrix (Original Motion Picture Score)\" unter dem Label Varèse Sarabande. Im Film verwendete Titel: Der Soundtrack erschien am 19. April 1999, welcher von WMG produziert wurde. Neben den in der oberen Liste mit Sternchen (*) gekennzeichneten Songs enthält der Soundtrack auch die Songs \"Look to Your Orb for the Warning\" von Monster Magnet, \"My Own Summer\" von den Deftones, \"Ultrasonic Sound\" von Hive, \"Du hast\" von Rammstein und \"Dragula\" von Rob Zombie.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Viele Kritiker besprachen den Film positiv; Andreas Platthaus resümierte 2003 in der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\", er sei zur „Legende“ geworden „durch die Mitwirkung all jener Interpreten, die ihre kruden Zukunfts-, Gesellschafts-, Wissenschafts- oder auch nur Science-fiction-Modelle hier einem Test unterworfen sahen“ und sich jeweils bestätigt gesehen hätten. Auf \"Spiegel Online\" hatte der Medienwissenschaftler Tilman Baumgärtel beispielsweise geschrieben, „mit den opulenten Bildern“ solle das Publikum „scheinbar erschlagen“ werden: Die „postmoderne Melange“ spiele auf Gedanken der postmodernen Philosophie, Nietzsches und des Taoismus an und zitiere Cyberpunk-Filme wie \"Blade Runner\", \"Total Recall\" und \"Brazil\", aber auch Klassiker wie Cocteaus „Orphée“. Diese „disparaten“ Elemente würden verbunden zu einem Film, „der unterhaltsam und gleichzeitig intellektuell herausfordernd“ sei. „\"Matrix\" brachte die Philosophie in die Multiplexe“, resümiert Katja Nicodemus. Das \"Lexikon des internationalen Films\" schrieb: „Aufwendig gestalteter Science-Fiction-Film, der das aktuelle Misstrauen gegenüber der sichtbaren Welt und insbesondere den neuen Computertechniken artikuliert, wobei er sich zahlreicher mythologischer und religiöser Anspielungen bedient. Das fast ohne Farben und in kahlen Räumen inszenierte Endzeitdrama setzt zugleich auf perfekte Kampfszenen, in denen das traditionelle Kung-Fu-Kino mit den Möglichkeiten der Digitaltechnik effektvoll übersteigert wird.“ Der Kritiker Steven Jay Schneider schreibt, dass dieser Film es schaffe, „populärphilosophische Themen wirkungsvoll mit meisterhaft choreographierten Actionsequenzen und Spezialeffekten zu kombinieren.“ Dabei unterscheiden diesen Film seine „epischen Dimensionen, die apokalyptischen Untertöne und die atemberaubenden visuellen Elemente“ von anderen Science-Fiction-Produktionen. Er bewertet, dass einer der interessantesten Aspekte des Films der Versuch sei, einen Spagat zwischen der „progressiven Botschaft von Nonkonformität und Selbstverwirklichung einerseits und den Imperativen des konservativen Studiosystems Hollywoods andererseits zu schaffen.“ Nur, da die virtuelle Welt von Neo „ihre Vorteile“ habe und der Planet Erde eine „trostlose, ungastliche ‘Wüste der Wirklichkeit’“ sei, begreife man nicht, was die Widerständler sich „eigentlich von ihren Kämpfen erhoffen.“ Das halte aber den Zuschauer nicht davon ab, den Film genießen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Adaptionen und Parodien.", "content": "Verschiedene Filme haben wesentliche Elemente des Films \"Matrix\" übernommen, um ihre eigene Geschichte zu erzählen. Dazu gehören neben vielen anderen (wie z. B. Matrix XP) auch die mehrfach ausgezeichnete Flash-Animation \"The Meatrix\". Auch einzelne Szenen und stilistische Elemente wurden parodiert, etwa in manchen Folgen der \"Simpsons\" und \"Futurama\". Beispielsweise wird die Szene, in der Neo und Trinity in das Hochhaus eindringen, in dem Morpheus von den Agenten gefangengehalten wird, im Videospiel Conker’s Bad Fur Day nachgestellt. Die Szene auf dem Dach des Hochhauses, in der einer der Agenten auf Neo schießt und dieser sich nach hinten bis zum Boden beugt, während über ihm die Kugeln in Zeitlupe hinwegziehen (siehe auch Bullet Time), wird häufig in Filmen oder durch Bilder parodiert, zum Beispiel in den Filmen \"Scary Movie\", \"Shrek\", \"Der WiXXer\", \"\" und \"Ich bin immer für Dich da!\" sowie in einigen Computerspielen. Es existiert eine Parodie (produziert für die MTV-Movie-Awards), die sich auf der Bonus-DVD des zweiten Teils befindet. Im Videospiel Grand Theft Auto V wurden drei Modelle des fiktiven Autoherstellers Übermacht, der auf BMW basiert, nach Persönlichkeiten und Orten aus dem Film benannt.", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzungen und Computerspiele.", "content": "Nach dem Erfolg von \"Matrix\" erschienen 2003 die Fortsetzungen \"Matrix Reloaded\" und \"Matrix Revolutions\" in den Kinos. Hinzu kamen neun Anime-Kurzfilme namens \"Animatrix\", die im Internet und vor anderen Kinofilmen gezeigt und schließlich alle auf einer DVD veröffentlicht wurden. Etwa gleichzeitig mit dem zweiten Teil wurde außerdem das Computerspiel \"Enter the Matrix\" für PC, PlayStation 2, Xbox und GameCube veröffentlicht. Am 7. Dezember 2004 wurde „The Ultimate Matrix Collection“ veröffentlicht. Sie enthält alle drei Filme, die Animatrix-DVD sowie zusätzlich sechs DVDs mit Hintergrund-Informationen. Das Set, bestehend aus zehn DVDs, ist in der Standard-Edition und in der Special-Edition (Plastikbox inklusive einer Neo-Büste) erhältlich. Im 1. Quartal 2005 wurde das Online-Computer-Spiel \"The Matrix Online\" veröffentlicht, dessen vom Spieler beeinflussbare Handlung dort ansetzt, wo \"Matrix Revolutions\" aufhört. Am 15. November 2005 wurde das dritte Computerspiel \"\" veröffentlicht. Entwickler war Shiny Entertainment, das auch schon für Enter the Matrix verantwortlich zeichnet. Im März 2017 wurde bekannt, dass beim Studio Warner Bros. ein Reboot der \"Matrix\"-Reihe in einem frühen Entwicklungsstadium sei. Im August 2019 wurde letztendlich verkündet, dass die Dreharbeiten zu einem vierten Teil der \"Matrix\"-Reihe Anfang 2020 beginnen sollen. Während die Hauptdarsteller Keanu Reeves und Carrie-Anne Moss ihre Rollen erneut aufnehmen werden, wird Lana Wachowski Regie führen. Im Oktober 2019 wurde bestätigt, dass Yahya Abdul-Mateen II und Neil Patrick Harris in \"Matrix 4\" mitspielen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Matrix (eng. Originaltitel: \"The Matrix\") ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1999. Regie führten die Wachowskis, die auch das Drehbuch schrieben und zum Zeitpunkt des Erscheinens noch unter dem Namen „The Wachowski Brothers“ auftraten. Die Hauptrollen spielten Keanu Reeves, Laurence Fishburne, Carrie-Anne Moss und Hugo Weaving. Im Mai 2003 folgte die Fortsetzung mit \"Matrix Reloaded\" und im November 2003 der dritte Teil \"Matrix Revolutions\".", "tgt_summary": "是一部1999年的好莱坞科幻电影,由沃卓斯基姐妹执导,基努·李维、劳伦斯·菲什伯恩、凯莉·安摩丝和雨果·威明等人主演,并由香港电影界的袁和平担任武术指导。此片以哲理与基督教元素作为故事架构和子弹时间的特殊镜头及电脑特效著名,在全球获得很高的票房,也在2003年,推出续集《骇客任务:重装上阵》及第三集《骇客任务完结篇:最后战役》,在2019年,因为该片的20周年庆而推出了它的4K修复版本,将经典重返大萤幕。第四集《骇客任务4》预计于2021年上映。", "id": 1441143} {"src_title": "Softbank", "tgt_title": "軟銀集團", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Softbank wurde am 3. September 1981 von dem damals 24-jährigen Masayoshi Son gegründet. Im Januar 2005 erwarb das Unternehmen die japanische Profibaseball Mannschaft Fukuoka Daiei Hawks, fortan Fukuoka Softbank Hawks. Softbank und Apple brachten 2008 gemeinsam das iPhone 3G auf den japanischen Markt. Am 17. März 2006 verkündete das Unternehmen die Übernahme der japanischen Tochtergesellschaft von Vodafone. Anfang 2012 übernahm Softbank rund 80 Prozent der Anteile an Aldebaran Robotics für etwa 100 Millionen US-Dollar. Im Oktober 2012 gaben Nextel und Softbank bekannt, dass Softbank eine Mehrheit am US-Mobilfunkanbieter Sprint übernimmt. Es ist die größte Auslandsübernahme, die eine japanische Firma jemals getätigt hat. Im Juli 2016 gab Softbank die Absicht bekannt, den britischen Chip-Entwickler ARM für etwa 23,4 Milliarden Pfund (27,95 Milliarden Euro) zu kaufen. Die Übernahme wurde im September 2016 abgeschlossen. ARM soll dabei als eigenständiges Unternehmen bestehen bleiben und personell aufgestockt werden. 2017 übernahm Softbank das Robotik-Unternehmen Boston Dynamics von Googles Mutterkonzern Alphabet. Im Dezember 2017 wurde bekannt, dass Softbank beabsichtigte, rund 15 Prozent der Anteile an Uber zu übernehmen. Uber-Gründer Travis Kalanick gab hierauf bekannt, ebenfalls einen Teil seiner Anteile zu veräußern. Ein Deal in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar für 30 Prozent der Anteile an Uber wurde Mitte Januar 2018 verkündet. Im Oktober 2018 gaben Softbank und Toyota die Gründung von Monet Technologies als Joint Venture bekannt. Im November 2018 wurde bekannt, dass Softbank zusammen mit anderen Investoren 1 Milliarde US-Dollar in Tokopedia investiert hat. Softbank gehören auch Anteile von T-Mobile US, einer Tochterfirma der Deutschen Telekom. Im Juni 2020 wurde bekannt, dass Softbank seinen Anteil verringern wolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Softbank K.K. (Eigenschreibweise: SoftBank, japanisch \"Sofutobanku Kabushiki kaisha\", ), gelistet im Nikkei 225 und Sitz in Tokio, ist ein japanischer Telekommunikations- und Medienkonzern mit Unternehmensbereichen im Breitbandfernsehen, Festnetz-Telekommunikation, E-Commerce, Internet, Robotik, Technologie Service, Finanzen, Medien und Vermarktung. Softbank besitzt eine Reihe anderer Unternehmen, wie das japanische Unternehmen Cable & Wireless IDC, das Unternehmen BB-Service und das Computerspielunternehmen GungHo Online Entertainment. Zusätzlich pflegt sie Partnerschaften mit den japanischen Ablegern ausländischer Unternehmen wie Yahoo, E*Trade und Morningstar. Auch ist Softbank mit rund 28 % an der Alibaba Group beteiligt (Stand: Juni 2016).", "tgt_summary": "软银集团股份有限公司(,中文翻译软银、软库)是日本一家电讯业与媒体业的控股公司。其旗下的子公司所参与的业务包括宽带网络、固网电话、电子商务、因特网服务、网络电话、科技服务、控股、金融、媒体与市场销售等。", "id": 2457372} {"src_title": "U-21-Fußball-Europameisterschaft 2007", "tgt_title": "2007年歐洲U-21足球錦標賽", "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Die Qualifikation zur U-21-Fußball-Europameisterschaft 2007 bestritten insgesamt 50 Auswahlmannschaften. Wegen des Wechsels des 2-Jahresmodus auf nunmehr ungerade Jahre, wurde eine verkürzte Version der Qualifikation für die Endrunde der Europameisterschaft ausgetragen. Zunächst mussten die 16 schwächsten Mannschaften in eine Vorqualifikation, eine K.O.-Runde mit Hin und Rückspiel. Die acht Sieger qualifizierten sich für die Gruppenphase, wo sie auf die 34 gesetzten Mannschaften trafen. Die 42 Mannschaften ermittelten in 14 Gruppen zu jeweils drei Teams die Gruppensieger. Die Gruppenphase fand ohne Hin- und Rückspiel statt, stattdessen hatte jede Mannschaft ein Spiel zu Hause und eines auswärts. Die 14 Gruppensieger bestritten danach Entscheidungsspiele für den Einzug in die Endrunde. Die sieben Siegerteams aus den Hin- und Rückspielen und Veranstalter Niederlande waren an der Endrunde teilnahmeberechtigt. Diese acht Auswahlteams wurden in zwei Gruppen zu je vier Mannschaften gelost. Innerhalb der Gruppen spielte jede Mannschaft einmal gegen jede andere Mannschaft. Die Gruppensieger und die Gruppenzweiten erreichten das Halbfinale. Die Halbfinalsieger spielten im Endspiel den Europameister aus. Die vier Halbfinalteilnehmer qualifizieren sich außerdem für das Olympische Fußballturnier 2008 in Peking.", "section_level": 1}, {"title": "Abschneiden der deutschsprachigen Mannschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Deutschland belegte in der Qualifikationsgruppe 10 relativ souverän den ersten Platz. Einem 3:2-Auswärtssieg gegen Nordirland ließ der deutsche Nachwuchs ein 5:1 gegen Rumänien folgen und konnte sich somit für die Entscheidungsrunde qualifizieren. Dort wurde Deutschland der starken englischen Mannschaft zugelost, die das Duell mit 1:0 im Hin- und 2:0 im Rückspiel für sich entscheiden konnte und damit zur Endrunde fahren durfte.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Österreich traf in Qualifikationsgruppe 5 auf Island und Italien. Nach einem 0:0 zu Hause gegen Island und einer 0:1-Niederlage in Italien schied Österreich als Gruppenzweiter bereits in der Qualifikation aus.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Der Schweiz gelang in der Qualifikationsgruppe 8 zum Auftakt ein 3:1-Sieg in Moldawien. Das Heimspiel gegen England ging jedoch mit 2:3 verloren, sodass die Schweiz am Ende der Qualifikation ebenfalls nur den zweiten Platz in der Gruppe belegte und ausscheiden musste.", "section_level": 2}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Für die Vorrundenspiele die in den Stadien von Groningen (Euroborg, 20.000 Plätze), Heerenveen (Abe-Lenstra-Stadion, 26.000 Plätze), Arnheim (GelreDome, 28.000 Plätze) und Nimwegen (Goffertstadion, 12.000 Plätze) ausgetragen wurden waren die Sieger der Entscheidungsspiele qualifiziert. Diese wurden in zwei Gruppen gelost.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "Der Gruppensieger und der Zweitplatzierte sind für das Semifinale qualifiziert", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "Der Gruppensieger und der Zweitplatzierte sind für das Semifinale qualifiziert", "section_level": 2}, {"title": "Finalrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Semifinale.", "content": "An Dramatik kaum zu überbieten war das Semifinale zwischen den Gastgebern und England. Die Gäste mussten eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit durch einen spektakulären Fallrückzieher den Ausgleich hinnehmen und – nachdem sich Nedum Onuoha verletzt hatte und das Austauschkontingent bereits erfüllt war – die darauf folgende Verlängerung mit nur zehn Spielern bestreiten. Nachdem auch die Verlängerung keine Entscheidung brachte, folgte ein Elfmeterschießen, das erst im 32. Strafstoß entschieden wurde. Im 16. Durchgang vergab Anton Ferdinand bei den Engländern, während Gianni Zuiverloon bei den Niederländern die Nerven behielt und verwandelte. Damit wurde ein neuer Rekord für Bewerbsspiele der UEFA aufgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Entscheidungsspiel für die Olympischen Spiele.", "content": "Da sich die englische Mannschaft nicht für die Olympischen Spiele qualifizieren konnte, mussten die Drittplatzierten der Vorrundengruppen den vierten europäischen Startplatz für das Olympische Fußballturnier in Peking ausspielen. Obwohl Giuseppe Rossi nach 75 Minuten mit gelb-rot vom Platz musste, konnten sich die Italiener in die Verlängerung retten. Portugal gelang es auch dort nicht, die Entscheidung herbeizuführen, sodass ein Elfmeterschießen entscheiden musste. Während Manuel Fernandes und Vitorino Antunes auf Seiten der Portugiesen vergaben, verwandelten die Italiener alle ihre Strafstöße und sicherten sich damit die Olympiateilnahme.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 19. U-21-Fußball-Europameisterschaft wurde vom 10. bis 23. Juni 2007 in den Niederlanden ausgetragen. Es war die erste Endrunde, deren Austragungsort bereits vor der Qualifikation bestimmt wurde. Somit musste die Niederlande nicht an der Qualifikation teilnehmen, sondern war als Gastgeber gesetzt.", "tgt_summary": "2007年欧洲U-21足球锦标赛(UEFA U-21 Championship 2007)是欧洲足协举行第十六届欧洲U-21足球锦标赛,于2007年6月10日至23日在荷兰举行。", "id": 1974272} {"src_title": "Lorenzo Tiepolo", "tgt_title": "洛倫佐·提埃坡羅", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Aus der Familie sind zwei Dogen hervorgegangen, auch Lorenzos Vater Jacopo Tiepolo war Doge. Sein Enkel war der berühmte Baiamonte Tiepolo, einer der Hauptbeteiligten eines fehlgeschlagenen Aufstandes unzufriedener Familien, die bei der \"serrata des maggior consiglio\" aus dem exklusiven Kreis der Familien, die die Dogen wählten bzw. wählbar waren, ausgeschlossen blieben.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Tiepolo hatte in seiner Karriere hervorragende Ämter in der Republik bekleidet. In den Auseinandersetzungen mit Genua war er Generalkapitän der Flotte (\"capitan general da mar\"). Als solcher vernichtete er im Krieg von Saint-Sabas vor Palästina eine genuesische Flotte. Darüber hinaus bekleidete er auch das Amt eines \"podesta\" von Treviso, Padua, Fermo und Fano. Aus Tiepolos Beutezügen im vorderen Orient stammt wahrscheinlich ein Teil der kostbaren Spolien des Markusdoms. Er war in erster Ehe mit Agnese Ghisi verheiratet und in zweiter Ehe mit einer Tochter eines Herrschers vom Balkan. Die zweite Frau brachte dem Dogen eine reiche Mitgift ein mit Besitzungen in der Nähe von Konstantinopel. Das führte nach seinem Tod zu einer Verschärfung der \"promissio\" des Dogen, in der jeweils genau dessen Aufgaben, Pflichten und Rechte aufgeführt werden, und denen ab jetzt verboten war, Lehen fremder Herrscher anzunehmen oder nicht aus Venedig stammende Frauen zu heiraten.", "section_level": 1}, {"title": "Das Dogenamt.", "content": "Lorenzo wurde in Abwesenheit gewählt. Er war der erste Doge, der nach dem neu eingeführten komplizierten Wahlsystem gewählt wurde (zum Wahlverfahren siehe Doge von Venedig). Während seiner Regierungszeit konnte er den Einfluss Venedigs im Mittelmeerraum erweitern. Ein Krieg gegen Bologna ging erfolgreich für Venedig aus und Istrien kam unter venezianische Herrschaft. Durch eine Reihe von Verträgen kam es zu einem – vorübergehenden – friedlichen Nebeneinander der beiden Rivalen Genua und Venedig. Seit den mehr oder weniger bindenden Abkommen von Cremona von 1270 betrachtete sich Venedig als rechtmäßiger Herr der Adria. Ein neues Amt wurde eingerichtet, der \"Capitano del golfo\", der mit einer eigenen „Polizeiflotte“ zur Überwachung des Handelsverkehrs in der Adria ausgerüstet war. Lorenzo Tiepolo starb am 15. August 1275 und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in San Zanipolo beigesetzt. Er ruht im gleichen Sarkophag wie sein Vater.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lorenzo Tiepolo († 15. August 1275 in Venedig) war der 46. Doge von Venedig. Er regierte von 1268 bis 1275.", "tgt_summary": "洛伦佐·提埃坡罗(Lorenzo Tiepolo,?-1275年8月15日),第46任威尼斯公爵(在位期间1268年-1275年),第43任威尼斯公爵雅科波·提埃坡罗之子。", "id": 2175751} {"src_title": "Rio Tinto Group", "tgt_title": "力拓集團", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge des Unternehmens liegen in den schon in der Bronzezeit bekannten Kupfervorkommen bei Minas de Riotinto in Südspanien, die später auch das Römische Reich mit Kupfer versorgten. N M Rothschild & Sons (London) und Rothschild Frères in Paris kauften zusammen mit anderen Investoren 1873 die mit Verlust arbeitenden staatlichen Rio-Tinto-Minen. Die neuen Eigentümer strukturierten das Unternehmen ohne Rücksicht um und erwirtschafteten Gewinne. Durch den Einsatz von Produktionsmethoden, welche in England verboten waren, wurden viele Menschen vergiftet. Bei einer Protestkundgebung gegen die Missstände 1888 ließen die Eigentümer über 100 Menschen erschießen. 1905 hielten die Rothschilds etwas über 30 % der Anteile von Rio Tinto. Laut der Geschichte des Spanischen Bürgerkrieges schloss Francisco Franco mit Adolf Hitler 1937 einen Vertrag zum Kauf deutscher Bomber, die mit Kupfer aus den Rio-Tinto-Minen bezahlt wurden. Ob Franco Rio Tinto dafür bezahlte oder entschädigte, ist nicht bekannt. 1962 übernahm die britische Rio-Tinto-Gesellschaft die Mehrheit an der australischen \"Consolidated Zinc\" und benannte sich in \"Rio Tinto-Zinc Corporation\" (RTZ) um. Das australische Unternehmen erhielt den Namen \"Conzinc Riotinto of Australia\" (CRA), behielt aber seine Unternehmensstruktur. Wesentliche Anteile werden von Australiern gehalten. Zusammen mit der brasilianischen Companhia Vale do Rio Doce und der Xstrata erwog die Gruppe 2006 die Übernahme des drittgrößten Bergbaukonzerns Anglo American für 80 Mrd. US-Dollar. Im Juli 2007 wurde außerdem die Übernahme von Alcan bekanntgegeben. BHP Billiton beabsichtigte 2008 eine Übernahme von Rio Tinto, die wegen weltweit fallender Rohstoffpreise infolge der Finanzkrise 2008 jedoch scheiterte. 2011 übernahm Rio Tinto für 3,9 Mrd. $ Riversdale Mining mit seinen Kohlevorkommen in Mosambik. Drei Jahre später verkaufte Rio Tinto diese Assets für 50 Mio. $ an den indischen Staat (ICVL) weiter. Dieses Fiasko führte zum Rücktritt von Vorstandschef Tom Albanese.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftszweige.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erze.", "content": "Eisenerz Rio Tinto gehört das Unternehmen Hamersley Iron, das allein oder mit Partnern in Westaustralien mehrere Bergwerke betreibt. Einige ihrer Partner sind chinesische Unternehmen. Weiter gehören Rio Tinto 53 % der Robe River Iron Associates und 59 % der Iron Ore Company of Canada. 2002 entdeckten Mitarbeitende des Unternehmens ein riesiges Eisenerzlager (100 Milliarden Tonnen) am Simandou-Hügel bei Moribadou in Waldguinea im Südosten Guineas. Mit dem Erwerb von Schürfrechten durch Rio Tinto war auch die Verpflichtung zum Bau einer 650 Kilometer langen Eisenbahnstrecke und eines neuen Hafens verbunden, der 2007 bis 2014 erfolgen sollte. Rio Tinto ließ sich zuviel Zeit mit der Realisierung des Projekts. Die Schürfrechte wurden vom damaligen Herrscher Lansana Conté daher zunächst ohne Bezahlung und nur gegen das Versprechen künftiger Investitionen an die israelische Beny Steinmetz-Gruppe abgegeben, die keinerlei Erfahrung mit dem Erzabbau hat und 51 % der Rechte nach einem Jahr für 2,5 Milliarden US-Dollar an den brasilianischen Konzern Vale weiterverkaufte. 2010 wurden nach dem Tod des Machthabers die Lizenzen vom Staat für ungültig erklärt, weil bei der Vergabe offenbar Korruption im Spiel war, und gingen wieder an Rio Tinto. 2016 gab Rio Tinto das Projekt wegen sinkender Eisenerzpreise und der Ebola-Epidemie endgültig auf und verkaufte die Rechte an die Aluminum Corporation of China (Chalco), die 2018 noch nicht mit dem Bau der Eisenbahnstrecke begonnen hatte. Aluminium Die Gesellschaft ist Eigentümer von Comalco, welche Bauxit (Aluminiumerz) in Weipa, Queensland, fördert und in Gladstone sowie auf Sardinien raffiniert. Des Weiteren betreibt sie die Gove-Bauxitmine auf der Gove-Halbinsel bei Yirrkala im Arnhemland im Northern Territory. Das dort geförderte Bauxit wird im Bayer-Verfahren zu Aluminiumoxid aufbereitet. Das Aluminiumoxid wird dann per Schmelzflusselektrolyse zu Aluminium geschmolzen. Dies geschieht u. A. in Bell Bay (Tasmanien) und auf Boyne Island (Queensland, 59 % Beteiligung) sowie am Tiwai Point (Neuseeland) mit 79 % Anteil. Diese Werke bildeten nach der Übernahme von Alcan zusammen mit deren Werken die \"Subdivision Rio Tinto Alcan\". Dadurch wurde Rio Tinto der weltgrößte Aluminiumproduzent. Kupfer und Gold Die beiden Metalle werden, teilweise im Joint Venture, in Bergwerken Australiens, Indonesiens, Südafrikas, Chiles (hier hält Rio Tinto einen 30-prozentigen Anteil an der Minera Escondida) und den Vereinigten Staaten gewonnen. Zum Unternehmen gehört auch Kennecott Utah Copper.", "section_level": 2}, {"title": "Energierohstoffe.", "content": "Die Gesellschaft betreibt Kohlebergwerke in Nordamerika, ferner die \"Energy Resources of Australia Ltd.\", welche die Ranger-Uran-Mine in der Nähe des Kakadu-Nationalparks ausbeutet. Die Tochtergesellschaft \"Rio Tinto Coal Australia\" fördert Kohle in Australien.", "section_level": 2}, {"title": "Industrieminerale.", "content": "Neben anderen Mineralen werden Talkum, Titandioxid, Salz und Borax in Australien, den Vereinigten Staaten, in Österreich und in Afrika gewonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Diamanten.", "content": "Die Gesellschaft schürft rosafarbene Diamanten in der Argyle-Diamantenmine in Western Australia und hält damit 90 % Anteil an der Weltproduktion dieser Steine und ist der drittgrößte Förderer an Naturdiamanten. Ihr gehören 60 % der Diavik-Diamantenmine in Kanadas Nordwest-Territorien, die sie auch leitet, sowie Anteile an der Murowa-Diamantenmine in Simbabwe.", "section_level": 2}, {"title": "Technologie.", "content": "Die Gesellschaft unterhält eine Explorations- sowie eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Eisenschmelzprozesse.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Von Umwelt- und Gewerkschaftsgruppen, hier besonders der Construction, Forestry, Mining and Energy Union (CFMEU), wurden Bedenken wegen des Verstoßes gegen Umwelt- und Arbeitsrechte sowie mangelnde Sicherheitsbestimmungen angemeldet. Der CFMEU gelang eine Kampagne gegen die Auflösung der Gewerkschaften im Unternehmen, die das Unternehmen nach dem \"Workplace Relations Act 1996\" der Regierung John Howards in Australien durchzusetzen suchte. Der Konflikt um die von Rio Tinto betriebene Pangunamine war der Auslöser des Bürgerkrieges auf Bougainville in Papua-Neuguinea seit 1989. Am 10. September 2008 gab die norwegische Finanzministerin Kristin Halvorsen bekannt, dass der Staatlicher Pensionsfonds eine Beteiligung im Wert von 500 Millionen Pfund verkaufen wird, da das Unternehmen an massiven Umweltschäden beteiligt sei. Ende Mai 2020 berichteten australische Medien, dass Rio Tinto am 24. Mai 2020 in der westaustralischen Pilbara-Wüste eine 46.000 Jahre alte indigene Kulturstätte sprengen ließ. Laut dem Vorsitzenden der UNESCO für Kulturgüterschutz und Frieden, Peter Stone gehöre diese Zerstörung in der Jukaan-Schlucht zu den schlimmsten Kulturgüterzerstörungen aus jüngster Zeit. Er verglich sie mit der Zerstörung der Buddha-Statuen von Bamiyan durch die Taliban und mit der Vernichtung der antiken Oasenstaat Palmyra durch den islamischen Staat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rio Tinto ist ein 1873 gegründeter britisch-australischer Bergbaukonzern. Sie ist neben Vale und BHP eines der drei größten Bergbauunternehmen der Welt und seit der Übernahme von Alcan der weltweit führende Aluminiumproduzent. In den Forbes Global 2000 der größten börsennotierten Unternehmen belegt Rio Tinto Platz 111 (Stand: Geschäftsjahr 2017). Das Unternehmen kam Mitte 2018 auf einen Börsenwert von über 99 Mrd. USD.", "tgt_summary": "力拓集团(Rio Tinto Group,,,)是一家跨国性矿产及资源集团,该公司同时还兼营煤、铁、铜、黄金、钻石、铝、能源等业务。", "id": 1040896} {"src_title": "Guhyasamaja", "tgt_title": "密集金刚", "src_document": [{"title": "Zielsetzung.", "content": "Die Zielsetzung der Tantras des späteren Buddhismus (mantrayâna, vajrayâna) ist identisch mit jener der Lehrreden (Sanskrit: sûtra): die Befreiung aus dieser Welt, dem Samsara – jedoch sind die dazu verwandten Mittel vermehrt: Eingesetzt werden nicht nur ethisches Verhalten, Weisheit und Meditation, sondern auch Rituale, Sadhana (bildliche Meditationen), Mantras (d. i. das Rezitieren von Wörtern bzw. kurzen Zusammenstellungen von Wörtern), Mandalas, Initiationen, selbst magische Rituale und Sexualität. Nach dem Tibeter Buston (1290–1364) werden die Tantras in vier Klassen eingeteilt: kriyâ, caryâ, yoga und anuttarayoga. Die Anuttarayoga-Tantras unterscheiden sich in Vater [upâya, dâka, pitr, Vater] Tantras wie das Guhyasamâjatantra, Mutter [prajñâ, yoginî, dâkinî, matr, Mutter] wie das Hevajratantra, und Nicht-Duale Tantras, wie zum Beispiel Kalachakra. Diese Einteilung erfolgt nach den Störgefühlen, mit welchen diese Praxis hauptsächlich arbeitet und welche durch diese umgewandelt werden. So sind die Vatertantras auf Praktizierende mit Zorn als Hauptstörgefühl ausgerichtet, die Muttertantras auf Anhaftung und die Nicht-Dualen Tantras auf Verwirrung.", "section_level": 1}, {"title": "Guhyasamâjatantra.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überlieferung.", "content": "Es ist relativ leicht, die Kommentare zu diesem Tantra zu datieren, schwerer jedoch den Text selbst zeitlich einzuordnen. Der im tibetischen Kanjur überlieferte Korpus von Sekundärschriften datiert vom 8. bis ins 12. Jahrhundert n. Chr. So mag es angehen, das \"Mahâvairocana-Tantra\" ins spätere 6. Jahrhundert zu datieren, das \"Tattvasamgraha\" in das folgende, und das \"Guhyasamâja-Tantra\" in das späte siebente oder achte (Wayman: Buddhist Tantras, p. 15; Gäng, p. 101). Die ersten 17 Kapitel, das mûla-tantra (Wurzel-Tantra), liegen in Sanskrit vor, das 18. Kapitel ebenfalls.", "section_level": 2}, {"title": "Text.", "content": "Der Titel könnte übersetzt werden mit \"Tantra der geheimen Vereinigung\", wobei sich das letzte Wort sowohl auf die mystische Erfahrung wie auf die sexuelle Vereinigung beziehen kann. Der Text beschreibt anfangs das Mandala der Gottheit, es folgen Sadhanas, das heißt bildliche Meditationsanweisungen, das verborgene Mandala von Körper, Rede und Geist, Diskurse über Buddhanatur, Leere (Sanskrit: shûnyatâ), das Verwandeln seelischer Gifte wie Gier und Hass. Einige Stellen sind – wie in solchen Schriften üblich – in „intentionaler Sprache“ (Sanskrit: \"sandhyâ-bhâshâ\") verfasst; dies schließt ein, dass Textpassagen mehrere Bedeutungsebenen besitzen können.", "section_level": 2}, {"title": "Kommentare.", "content": "Sekundäre, auslegende Tantras wie zum Beispiel im tibetischen Kanjur (Tohoku Katalog Nrr. 444-447). Candrakîrti: \"Pradîpoddyontana-tîkâ\", der im 9. Jahrhundert n. Chr. entstand und eine systematische Ausdeutung bietet. Weitere indische Mahasiddhas, die über dieses Tantra schrieben waren Nagarjuna und Aryadeva. Eine der großen Leistungen des tibetischen Meisters und Übersetzers Marpa aus dem 11. Jahrhundert bestand darin, Guhyasamajas Lehren aus Indien in das Schneeland zu bringen. Je Tsong Khapa hat seiner Interpretation einen ausführlichen Kommentar gewidmet.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung in Tibet.", "content": "Das Guhyasamayatantra wird heutzutage speziell in der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus gelehrt. Es ist dort neben der tantrischen Praxis von Yamantaka, Cakrasamvara und Kalachakra eines der Haupttantras, aber auch in der Kagyü-Schule findet sich eine eigene Übertragungslinie dieses Tantras.", "section_level": 1}], "src_summary": "Guhyasamaja () ist die Hauptgottheit des nach ihm benannten buddhistischen Tantras. Es ist eins der ältesten dieser Gattung mystischer Schriften. Guhyasamaja zählt zu den sogenannten Acht großen Heruka-Gottheiten (Bluttrinkern), neben Hayagriva, Vajrakilaya, Chakrasamvara, Hevajra, Jamantaka, Amrita und Mamo. Guhyasamâja ist in den Schulen der neuen Übersetzungstradition des tibetischen Buddhismus von großer Bedeutung.", "tgt_summary": "密集金刚(梵文),也称“密聚金刚”,藏传佛教密宗修习观想的五大本尊之一,格鲁派三大本尊之一,为无上瑜伽部父续本尊,为马尔巴译师所传承,也是格鲁派创始人宗喀巴大师的守护神。", "id": 2180404} {"src_title": "Hexen (1922)", "tgt_title": "女巫:歷代的巫術", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film ist in sieben Abschnitte gegliedert, die die Themen Hexerei und Inquisition behandeln. \"Der erste Abschnitt\" liefert einen dokumentarischen Überblick über den Mystizismus. Er handelt von früheren Kulturen, die böse Mächte als Ursache für unerklärliche Erscheinungen ansahen und diverse Weltbilder als Modelle entwickelten, bevor sie die Kugelgestalt der Erde kannten. Der Abschnitt zeigt auch die Tätigkeiten einer Hexe, wie zum Beispiel das Melken von Äxten oder das Verhexen von Haustieren. Im Gegensatz zum ersten Abschnitt geht der Film im \"zweiten Abschnitt\" zur Spielfilmart über. Hier werden die Geschehnisse in einer Hexenküche geschildert. Während eine Hexe ihre Mixturen zusammenbraut, wünscht eine Kundin einen Liebestrank, um einen Kirchenmann für sich zu gewinnen. Ferner sezieren zwei Vermummte eine Leiche, es wird ein Betrunkener verhext, eine junge Frau im Schlaf vom Teufel verführt. \"Der dritte Abschnitt\" des Films behandelt Hexenprozesse. Hier werden die im „Hexenhammer“ (einem vom Dominikaner Heinrich Kramer verfassten Werk über Hexen) beschriebenen Methoden, einer Verdächtigen ihr Hexendasein nachzuweisen, wie beispielsweise die Wasser- oder Bleiprobe, geschildert. Bei letzterer wird eine Pfanne mit heißem Blei über einem Kranken geschwenkt und das Blei in kaltes Wasser gegossen – die Form des erkalteten Bleis soll mitteilen, ob es sich um einen Fall von Verhexung handelt. Als ein junges Mädchen bei einem Mönch eine alte Weberin als Hexe denunzieren will und dabei die Begierde es Mönches weckt, wird sie selbst für eine Hexe gehalten. \"Der vierte Abschnitt\" des Films schildert einen Hexenprozess am Beispiel von Maria, der alten Weberin aus dem vorhergehenden Abschnitt. Die Methoden zur Erzwingung eines Geständnisses reichten vom Pranger und Kreuzverhören bis hin zur Folter, welche schließlich Wirkung zeigt. Im Rahmen Marias Geständnisses beinhaltet der Film eine ausführliche Schilderung des Hexensabbats. \"Der fünfte Abschnitt\" zeigt, wie nach einem Geständnis mit den Beschuldigten umgegangen wurde. So werden die Frau und die Magd des erkrankten Mannes mitgenommen. Ein an der Aktion beteiligter Mönch, bei dem die Tochter des Kranken Gelüste geweckt hat, lässt sich zur Rettung seines Seelenheiles auspeitschen. Der Tochter des Kranken droht nach einem erzwungenen Geständnis der Scheiterhaufen. \"Im sechsten Abschnitt\" des Films werden die damals üblichen Folterwerkzeuge vorgeführt, wie zum Beispiel Daumenschrauben, Streckbänke sowie Gürtel mit Stacheln an der Innenseite. \"Der siebte Abschnitt\" stellt eine Verbindung zur Wissenschaft des 20. Jahrhunderts her und erklärt den religiösen Fanatismus mit Hysterie.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Christensen drehte \"Hexen\" von 1919 bis 1922. Nach der Uraufführung am 18. September 1922 löste der Film in Dänemark wegen der in ihm enthaltenen Gewalttätigkeiten Entrüstung aus; in Frankreich protestierte die Kirche gegen den Film; in Deutschland wurde er nach seiner dortigen Premiere im Februar 1924 verboten. Dies führte zu Kürzungen und Zensur des Filmmaterials im Ausland; nur in Dänemark wurde \"Häxan\" in seiner ursprünglichen Fassung gezeigt. Erst als der Film 1941 von seinem Regisseur erneut in die Kinos gebracht wurde, war auch im Ausland die Originalfassung zu sehen. Im Jahre 1968 kam der Film in einer überarbeiteten Version als \"Witchcraft Through The Ages\" raus, die unter anderem mit der falschen Geschwindigkeit (mit den inzwischen üblichen 24 Einzelbildern pro Sekunde statt der 20, in der der Film eigentlich gedreht wurde) abgespielt und mit Jazzmusik unterlegt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hexen (Alternativ: \"Die Hexe\") ist ein in Schweden produzierter Film des dänischen Regisseurs Benjamin Christensen aus dem Jahr 1922. Er beinhaltet sowohl Elemente des Spielfilms als auch des Dokumentarfilms. \"Hexen\" sollte der erste Film einer Trilogie werden. Während es in \"Hexen\" um Hexenverfolgung geht, sollten die anderen Filme die Themen Heiligenvisionen und Geisterbeschwörungen behandeln. Von den geplanten drei Filmen wurde jedoch nur \"Hexen\" umgesetzt.", "tgt_summary": "《女巫:历代的巫术》(瑞典语:;丹麦语:;英语:英语:\"Häxan: Witchcraft Through the Ages\")是一部瑞典-丹麦合制的纪录片式无声恐怖电影,由本杰明·克里斯唐森编剧兼导演。电影的素材来源部分基于克里斯唐森对一本15世纪的德国宗教裁判所指导书《女巫之槌》的研究,电影探究了迷信和对精神疾病的误解如何导致歇斯底里的猎巫狂热。虽然电影是以纪录片的形式拍摄,但其也包含了恐怖片所拥有的戏剧化元素。", "id": 184158} {"src_title": "Hoosac-Tunnel", "tgt_title": "胡萨克隧道", "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Das Projekt zum Bau eines Tunnels geht zurück bis ins Jahr 1819, als ein Kanal zwischen Boston und Upstate New York geplant wurde. Der Tunnel sollte den Deerfield River östlich und den Hoosic River westlich der Hoosac Range verbinden. Das Projekt wurde zu den Akten gelegt, jedoch später beim Bau der „Troy and Greenfield Railroad“ wiederbelebt. Treibende Kraft war der Industrielle, Eisenbahnunternehmer und Mitglied des Repräsentantenhauses Alvah Crocker. Es dauerte über 20 Jahre, bis der Tunnel vollendet war, und kostete 21 Millionen Dollar (nach heutigem Wert rund eine halbe Milliarde Dollar). Der Bau wurde stark kritisiert und erhielt den Spitznamen „The Great Bore“ (die große Bohrung). Der spätere Richter am Obersten Gerichtshof Oliver Wendell Holmes, Jr. sagte dazu: „an einem Ende des Tunnels wartet eine Wand von Rechtsanwälten und am anderen Ende soll ein Gewinn herausspringen.“ Erster leitender Bauingenieur war A. F. Edwards. Nachdem der Staat Massachusetts 1855 einen Kredit in Höhe von 2 Millionen Dollar an „Edward Wellman and Company“ gewährt hatte, begannen im folgenden Jahr die Bauarbeiten. 1856 wurde Herman Haupt leitender Ingenieur. Die konkurrierende „Western Railroad“, mit einer südlichen Strecke über Springfield und Pittsfield, wehrte sich gegen den Tunnel und die damit nördlichere Strecke durch den Staat. Ihre Arbeit war erfolgreich. 1861 stellte der Staat seine Unterstützung des Tunnelbaus ein. Haupt musste seine Arbeit unterbrechen und Konkurs anmelden. Bis dahin waren 1295 m, etwas mehr als ein Fünftel der Gesamtlänge, fertiggestellt. Haupt ging zur Union Army, wurde während des Amerikanischen Bürgerkrieges Eisenbahningenieur und brachte es bis zum General. Nachdem die „Troy and Greenfield Railroad“ 1862 mit der Kreditverzinsung und -rückzahlung in Verzug kam, machte der Commonwealth of Massachusetts von seinem Hypothekenrecht Gebrauch und übernahm die Bahngesellschaft und damit auch das Tunnelprojekt. In der Folge wurde der Ingenieur Charles Storrow nach Europa geschickt, um neue Methoden des Tunnelbaues, besonders die Anwendung von Nitroglyzerin und Pressluft (Bohrhammer) beim Tunnelbau, zu studieren. 1863 nahm der Staat den Bau wieder auf und beauftragte Thomas Doane mit der Bauleitung. 1868 wurden weitere 5 Millionen Dollar für den Tunnelbau genehmigt. Der kanadische Ingenieur William Shanly (auch Shanley) und sein Bruder Francis übernahmen das Projekt vom Staat und leiteten die Unternehmung bis zur Fertigstellung der Tunnelbohrung. Letzter leitender Ingenieur war Bernard N. Farren, der am 19. November 1874 seine Tätigkeit aufnahm. Er war für alle Schlussarbeiten zuständig, unter anderem die Vergrößerung einiger Tunnelabschnitte, die Sicherung lockerer Bereiche mit Gewölben, den Bau von Drainagen und die Fertigstellung des östlichen Tunnelportales. Der erste Zug fuhr am 9. Februar 1875 durch den Tunnel. Der reguläre Betrieb zwischen Boston und Troy (New York) wurde 1876 aufgenommen. Die Troy and Greenfield Railroad wurde 1887 von der Fitchburg Railroad erworben, welche ihrerseits 1900 von der Boston and Maine Railroad übernommen wurde. Der Initiator des Projekts, Alvah Crocker, durchschritt als einer der ersten den Tunnel vollständig. Vor der Jungfernfahrt mit dem ersten Zug verstarb er aber an Lungenentzündung.", "section_level": 1}, {"title": "Streckenanschluss und Betrieb.", "content": "Die Troy and Boston Railroad sowie die mit ihr verbundenen „Southern Vermont Railroad“ und „Troy and Greenfield Railroad“ eröffneten 1859 eine Bahnlinie von Troy (New York), wo Verbindungen zur New York Central Railroad und zur Hudson River Railroad bestanden, nach Osten bis North Adams (Massachusetts) am Westportal des Tunnels. Durch den 1863 erfolgten Kauf der „Troy and Greenfield Railroad“ durch den Staat entstand eine Möglichkeit des Wettbewerbes. 1877 gründete sich die Boston, Hoosac Tunnel and Western Railway (BHT&W), um eine Strecke von der Grenze zwischen Massachusetts und Vermont, wo die Strecke der Troy and Greenfield Railroad endete, nach Westen zu bauen. Die Strecke verlief parallel der „Troy and Boston Railroad“ über Johnsonville und Schenectady bis nach Rotterdam Junction, wo 1880 eine Verbindung mit der New York, West Shore and Buffalo Railway hergestellt wurde. Am östlichen Ende begann die Strecke in Greenfield, wo die staatseigene Trasse endete. Die Strecke der BHT&W endete in Winthrop (Massachusetts). In den nächsten Jahren kam es zu heftigen Rivalitäten zwischen der „Troy and Boston Railroad“ und der „Boston, Hoosac Tunnel and Western Railway“, bis hin zu Gerichtsprozessen, die erst mit der Übernahme beider Gesellschaften durch die Fitchburg Railroad 1887 endeten. 1877 wurde das östliche Tunnelportal fertiggestellt. Der Betrieb im Tunnel erhöhte sich immer weiter, so dass 1881 ein zweites Streckengleis im Tunnel verlegt wird. Der am höchsten Punkt der Strecke abgeteufte Schacht reichte bald zur Belüftung nicht mehr aus. So wurden 1899 dampfbetriebene Ventilatoren installiert. Doch auch diese Maßnahmen helfen nicht gegen die starke Rauch- und Gasbelastung im Tunnel. Die Boston and Maine Railroad als nunmehriger Tunneleigentümer stellte deshalb die den Tunnel durchfahrenden Dampflokomotiven auf Öl als Brennstoff um. Durch den Abdampf wurde der Fels und das Mauerwerk im Tunnel geschädigt und die Gase ließen die Telefon- und Signalkabel schneller korrodieren. Da der Dampf auf den Schienen kondensierte, wurden die Traktionsbedingungen verschlechtert. Es war deshalb notwendig, regelmäßig zusätzliche Lokomotiven einzusetzen. Die Züge mussten stets warten bis der Tunnel vom vorhergehenden Zug weitgehend befreit war. Unterhaltungsarbeiten waren auf Grund der Verhältnisse täglich nur für zwei Stunden möglich. 1910 passierten täglich knapp 100 Züge den Tunnel. Zu dieser Zeit wurde die Boston & Maine durch die New York, New Haven and Hartford Railroad kontrolliert. Diese hatte bereits mit der Elektrifizierung ihres Streckennetzes begonnen. So nutzte man auch bei der Elektrifizierung des Hoosac-Tunnels das gleiche System wie bei dieser Gesellschaft. Die Arbeiten begannen am 1. November 1910. Am 27. Mai 1911 wurde der elektrische Zugbetrieb durch den Tunnel mit einer Oberleitung mit 11 kV und 25 Hz Wechselstrom zwischen der Ausweichstelle Hoosac Tunnel im Osten und North Adams im Westen aufgenommen. Die Streckenlänge betrug 12,7 Kilometer. Insgesamt wurden 34,4 Kilometer Gleis elektrifiziert. Auch die Ventilationsanlage stellte man auf elektrischen Antrieb um. Die Stromversorgung erfolgte durch ein 6 MW-Dampfkraftwerk bei Zylonite. An den beiden Tunnelenden befanden sich Schaltanlagen, mit denen die Netzsteuerung erfolgte. Die Oberleitung hing außerhalb des Tunnels an stählernen Tragbrücken. Bei mehr als vier Streckengleisen wurden Querkabel an Stahltürmen installiert. Vor allem der Einbau im Tunnel gestaltete sich schwierig, da dies unter laufendem Betrieb geschah. So musste nach jeder Zugdurchfahrt 10 bis 20 Minuten gewartet werden. Die Arbeitszüge besaßen Personenwagen die mit entsprechenden Luftschleusen versehen waren. Für den Betrieb wurden von Baldwin und Westinghouse fünf Lokomotiven geordert. Diese 118 Tonnen schweren Lokomotiven mit der Achsfolge (1'Bo)(Bo'1) erhielten die Bahnnummern 2501 bis 2505. Bereits im April 1911 wurden sie in die Gruppe 5000 bis 5004 umnummeriert. 1917 wurden zwei weitere baugleiche Lokomotiven mit den Nummern 5005 und 5006 geliefert. Um dem durch den Zweiten Weltkrieg veranlassten erhöhten Verkehr gerecht zu werden, erfolgte ab 1942 der Einsatz von zwei gebraucht erworbenen Elektroloks der New York, New Haven and Hartford Railroad. Für eine Fahrt durch den Tunnel benötigte ein 1450 Tonnen schwerer Güterzug 15 bis 20 Minuten und ein 400 Tonnen schwerer Personenzug 7 bis 8 Minuten. Die Dampflokomotiven blieben mit reduziertem Feuer im Zugverband. Ab dem 24. August 1946 übernahmen Diesellokomotiven den Betrieb. Ein gesonderter elektrischer Zugbetrieb war deshalb nicht mehr notwendig, wurde daraufhin eingestellt und die noch verbliebenen sieben elektrischen Lokomotiven wurden im Februar 1947 verschrottet. 1957 wird das zweite Streckengleis abgebaut, um die Durchfahrt von verladenen LKW-Aufliegern zu ermöglichen. Außerdem erfolgte am Westportal der Bau eines Sturmschutztores. Der letzte planmäßige Personenzug fuhr am 30. November 1958 durch den Tunnel. Am 2. November 1973 wurde der Tunnel mit der Nummer 73000294 ins National Register of Historic Places aufgenommen. Heute wird der Tunnel immer noch durch die Pan Am Railways für Güterzüge genutzt. Nach dem Einsturz eines Teilabschnitts der gemauerten Innenwand des Tunnels nahe dem Westportal und Einbruch von Gestein wurde der Tunnel am 12. Februar 2020 gesperrt. Zur Instandsetzung war der Tunnel bis 4. April 2020 komplett und anschließend im Laufe des Aprils stundenweise gesperrt.", "section_level": 1}, {"title": "Tote während des Baues.", "content": "Während des Tunnelbaues starben 195 Arbeiter. Der Bau erhielt deshalb die Bezeichnung „Der blutige Schacht“ (The bloody pit). Die meisten Toten waren auf das unsichere Nitroglyzerin zurückzuführen. Der schlimmste Unfall ereignete sich am 17. Oktober 1867 beim Bau des 313 m langen zentralen Abluftschachtes. Eine brennende Kerze im Aufzugsgebäude entzündete Benzindampf, der aus einer Lampe austrat, und löste damit eine Explosion aus. Das Gebäude fing Feuer und stürzte in den Schacht. Vier Arbeiter am oberen Ende des Schachtes konnten noch entkommen, aber 13 wurden in 164 m Tiefe eingeschlossen. Da die Pumpen ebenfalls zerstört wurden, begann sich der Schacht mit Wasser zu füllen. Am nächsten Tag wurde ein Arbeiter mit einem Seil hinuntergelassen, der jedoch nur Rauch und keine Überlebenden vorfand.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Beim Bau des Tunnels mussten rund 1,8 Millionen Tonnen Gestein bewegt werden. Man versuchte deshalb mit technischen Hilfsmitteln, den Tunnelbau voranzutreiben und zu erleichtern. Am 16. März 1853 setzte man erstmals die Tunnelbohrmaschine „Wilson's Patented Stone-Cutting Machine“ ein. Sie ging jedoch nach dem Ausbruch von drei Meter Fels kaputt. Der Grund für ihr Scheitern ist, dass es damals keinerlei Erfahrung bezüglich der nötigen Härte der Bohrmeißel gab. Heute wird dazu extrem gehärteter Spezialstahl verwendet, damals setzte man noch auf sprödes Gusseisen, welches den Belastungen nicht standhalten konnte. Dieser aufgegebene Bauversuch ist heute noch links des östlichen Tunnelportales zu sehen. Deshalb kam man für den Tunnelbau wieder auf die herkömmliche manuelle Bauweise zurück. Später setzte man mit dem „Burleigh Rock Drill“ einen der ersten pneumatischen Bohrhämmer ein. Diese Bohrhämmer waren eine verbesserte Version des beim gleichzeitigen Bau des Mont-Cenis-Tunnels in Frankreich erstmals eingesetzten Werkzeugs. Die Drucklufthämmer verbesserten auch die gesundheitliche Situation der Arbeiter vor Ort, da sie für mehr Frischluft sorgten. Erstmals erfolgte auch im großen Stile der Einsatz von Nitroglyzerin und Sprengkapseln. Mit der Fertigstellung des zentralen Abluftkanales 1870 wurde es möglich, den Tunnelbau an zwei weiteren Punkten zu beginnen. Zum Abtransport des Abraums wurde extra ein 305 m langer Aufzug in den Schacht eingebaut. Eine der größten Herausforderungen war die genaue Bestimmung der Baurichtung, damit die vier Tunnelbaustellen auch aufeinandertreffen. Aus diesem Grunde wurde durch den Wald über den Bergen eine gerade Linie zwischen den Tunnelportalen gerodet. Durch verschiedene Vermessungspunkte wurde sichergestellt, dass die Linie ohne Bogen verlief. Anhand dieser „Hilfslinie“ erfolgte dann die Ausrichtung der Tunnelbaurichtung. Am 12. Dezember 1872 erfolgte der Durchbruch zwischen dem Ostportal und dem vom Abluftschacht aus begonnenen Tunnelteil. Die Abweichung der Tunnelachse betrug nur 1,4 cm. Am 27. November 1873 erfolgte dann der Durchbruch des restlichen Tunnels. Da beim Bau des Hoosac-Tunnels viele Grundlagen für den modernen Tunnelbau gelegt wurden und aufgrund seiner Bedeutung als einer der längsten Tunnel der Vereinigten Staaten, erhielt er durch die American Society of Civil Engineers die Bezeichnung „Historic Civil Engineering Landmark“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hoosac-Tunnel (auch Hoosic oder Hoosick Tunnel) ist ein 7,64 km langer Eisenbahntunnel durch die Hoosac Range, eine bis zu 910 m hohe Verlängerung der Green Mountains in Vermont. Dieses Mittelgebirge stellte sich einer Schienenverbindung von Neu-England in den aufstrebenden Westen des Landes massiv entgegen. Das östliche Tunnelportal ist bei Florida in Massachusetts, das Westportal bei North Adams, Massachusetts. Die Bauarbeiten begannen 1851 und wurden 1875 abgeschlossen. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung war er nach dem Mont-Cenis-Tunnel der zweitlängste Tunnel der Welt. Bis zur Fertigstellung des Moffat-Tunnels 1928 war er der längste Tunnel Nordamerikas und ist heute noch der längste Tunnel östlich der Rocky Mountains.", "tgt_summary": "胡萨克隧道是位于马萨诸塞州西部的一条7.64 公里长的铁路隧道,穿越胡萨克区域,是一个佛蒙特州绿山山脉的延伸。施工开始于1851年,预计费用 200 万美元。1875年竣工,实际总费用为2100万美元。建成时为世界第二长隧道,仅次于13.7公里长、穿过法国阿尔卑斯山的仙尼斯峰隧道。直到1916年位于不列颠哥伦比亚罗杰斯山道下的康诺特隧道建成,胡萨克隧道都是北美最长的记录。至今,它仍然是落基山脉以东最长的还在使用中的交通隧道。", "id": 849720} {"src_title": "Base on Balls", "tgt_title": "保送", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1880 änderte die National League die Regeln, so dass für einen Walk acht statt neun Bälle erforderlich waren. Die Änderung blieb aber nicht von Dauer, denn im Jahr 1884 waren sechs Bälle für einen Walk erforderlich. Im Jahr 1886 änderte die American Association die Regeln, dass sechs statt sieben Bälle für einen Walk benötigt wurden; Die National League änderte die Regeln jedoch wiederum, dass statt sechs Bällen sieben Bälle für einen Walk nötigt waren. Im Jahr 1887 einigten sich die National League und die American Association auf einige einheitliche Regeländerungen und verringerten die Anzahl der für einen Walk erforderlichen Bälle auf fünf. 1889 reduzierten die National League und die American Association die Anzahl der Bälle, die für einen Walk benötigt wurden, auf vier. Im Jahr 2017 genehmigte die Major League Baseball eine Regeländerung, die das absichtliche Laufen eines Schlägers durch das Signal der Verteidigungsbank an den Schiedsrichter ermöglichte. Der Schritt stieß auf einige Kontroversen.", "section_level": 1}, {"title": "Absichtliche Base on Balls.", "content": "Eine Teilmenge der Base on Balls, eine \"absichtliche Base on Balls\" (\"IBB - intentional Base on Balls (en)\") oder ein \"absichtliches Walk\" ist, wenn der Werfer den Ball absichtlich vom Schlag abwirft, um eine Base on Balls auszugeben. Wie bei jedem anderen Schritt berechtigt ein absichtlicher Schritt den Läufer zur ersten Basis, ohne dass eine Löschpflicht besteht, und berechtigt den Läufer zum Vorrücken, wenn er dazu gezwungen wird. Vorsätzliche Walks sind ein strategisches Defensivmanöver, das üblicherweise durchgeführt wird, um einen Treffer zu umgehen, wenn das Defensivteam der Ansicht ist, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass ein Run-scoring Spiel ausgelöst wird (z. B. ein Home Run, ein oder ein RBIbase hit). Die Teams verwenden in der Regel auch absichtliche Walks, um ein Doppel-play zu erreichen oder die Situation für den nächsten Schlag zu erzwingen. Absichtliche Walks bergen jedoch Risiken. Sie tragen ein offensichtliches, inhärentes Risiko: Sie stellen dem Offensivteam einen weiteren Läufer zur Verfügung, der möglicherweise einen Lauf erzielen könnte, ohne dass ihrerseits Anstrengungen unternommen werden müssen. Sie können zusätzliche Risiken bergen. Ein absichtlicher Walk wird dadurch signalisiert, dass der Fänger steht und einen Arm von Seite des Schlagmann weg streckt. Der Werfer wirft dann den Ball einige Fuß außerhalb der Grundplatte auf diese Seite, normalerweise außerhalb der Reichweite des Schlagmanns. Ein Ball, der auf diese Weise geworfen wird, wird als \"Absichtsball\" bezeichnet und zählt als Ball in der Werferzahl pitch count. Um als beabsichtigter Ball zu zählen, muss der Ball legal geworfen sein, d. h. der Fuß des Werfers muss sich auf dem Rubber des Werfers befinden, der Fänger muss sich in der Box des Fängers befinden, und der Schläger muss sich in der Box des Schlägers befinden, bereit den Zeitpunkt des Ballwurfs aufzunehmen. Ein absichtlicher Walk kann zu jeder Zeit während der Drehung des Schlägers auf der Base signalisiert werden. In diesen Fällen müssen nur genügend zusätzliche absichtliche Bälle geworfen werden, um die Summe auf vier zu bringen. Nur die von der Fängersignalisierung ausgegebenen Walks, wie oben beschrieben, werden als absichtliche Walks aufgezeichnet (siehe unten). Walks, die ohne Signalisierung des Fängers ausgeführt werden – auch wenn die Stellplätze absichtlich außerhalb der Streikzone geworfen werden –, werden nicht als absichtlich erfasst. Ein weiteres Risiko, das die Verteidigungsmannschaft eingeht, wenn sie eine Base on Balls ausstellt, besteht darin, dass absichtliche Bälle auf legale Weise geworfen werden müssen, damit sie legal zu werden oder passed balls. Ebenso kann ein Basisläufer versuchen, eine Basis zu stehlen, oder der Schlagmann kann sich dafür entscheiden, einen beabsichtigten Ball zu schwingen. Diese treten jedoch selten auf, da das Eingehen dieser Risiken für das Offensivteam selten vorteilhafter ist als das Zulassen des Walks. In den Hauptligen trat das jüngste Beispiel für einen Schlag auf einen beabsichtigten Ball, der zu einem Treffer führte, während eines Spiels zwischen den Florida Marlins und den Baltimore Orioles am 22. Juni 2006 auf. An der Spitze des 10. Innings, mit einem Läufer auf der zweiten Base, wurde dem Baltimore-Werfer Todd Williams signalisiert, absichtlich auf dem Miguel Cabrera der Marlins zu laufen. Als Cabrera bemerkte, dass der absichtliche Ball zu nahe an die Base kam, schwang er auf den Ball, was zu einem Grundschlag und einem Lauf für Florida führte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Base on Balls (abgekürzt BB), auch häufig als Walk bezeichnet, ist ein Ereignis beim Baseball. Eine Base on Balls kommt zustande, wenn der Schiedsrichter vier Balls in einem \"at bat\" erkennt, also wenn der Pitcher viermal die Strike Zone verfehlt, ohne dass der Schlagmann schwingt. Eine Base on Balls wird deshalb auch als Walk bezeichnet, weil der Schlagmann dann das Recht hat, zur ersten Base zu gehen, sprich sich zur ersten Base zu bewegen, ohne dass die Möglichkeit besteht, ihn auszumachen. Ein Base on Balls wird in der Baseballstatistik zu Ungunsten des Pitchers und zu Gunsten des Schlagmannes vermerkt.", "tgt_summary": "保送(base on balls (BB))是棒球术语。是属于保送让打者上垒的通称。包括四坏球(保送一垒)、触身球(保送一垒)、和妨碍打击(保送一垒)。", "id": 1321924} {"src_title": "UV-Ceti-Stern", "tgt_title": "耀星", "src_document": [{"title": "Flares.", "content": "Die stellaren Flares entsprechen den Sonneneruptionen in Bezug auf ihre Entstehung und die bei den Ausbrüchen frei werdende Energie. Da die UV-Ceti-Sterne jedoch eine geringe absolute Helligkeit aufweisen als die Sonne, sind die Ausbrüche auch im Weißlicht zu beobachten. Die Ursache der Ausbrüche liegt in magnetischen Kurzschlüssen der stellaren Feldlinien in der Korona. Die dabei freigesetzte Energie beschleunigt Partikel in die unter der Korona liegende Chromosphäre, die dort mit der dichteren Materie kollidieren. Das Plasma der Chromosphäre wird dabei erwärmt und mit hoher Geschwindigkeit zurück in die Korona beschleunigt. Die Flares sind im Bereich der Röntgen-, Ultraviolett- und Radiostrahlung sowie im sichtbaren Licht nachgewiesen worden. Der Verlauf eines klassischen Flares besteht aus einem steilen Anstieg der Ausbruchsintensität und einem langsamen exponentiellen Abklingen. Den Flares können quasi-periodische Pulsationen überlagert sein, die während und nach der Eruption auftreten. Dabei handelt es sich um wellenförmige Helligkeitsvariationen in der Lichtkurve, die auch bei der Sonne beobachtet worden sind. Der physikalische Hintergrund der quasi-periodischen Pulsationen ist unbekannt. Die Häufigkeit der Flares beträgt bis zu 1,2 Ereignisse pro Stunde. Die meisten Eruptionen erreichen nur geringe Amplituden bis max. 5 Magnitudine. Die Anzahl der Flares nimmt logarithmisch mit der Amplitude ab. Die Amplitude eines Flares hängt von der Wellenlänge ab: vom Ultravioletten zum Infraroten nimmt sie stetig ab.", "section_level": 1}, {"title": "Schnelle und langsame Flares.", "content": "Flares werden unterteilt in: Komplexe Flareverläufe können als eine Überlagerung schneller und langsamer Eruptionen interpretiert werden. Vermutlich unterscheiden sich schnelle und langsame Flares nur durch die geometrische Anordnung:", "section_level": 2}, {"title": "Sternflecken.", "content": "Auf der Oberfläche der UV-Ceti-Sterne befinden sich Sternflecken ähnlich den Sonnenflecken. Die Sternflecken sind ein Bereich niedriger Temperatur, weil durch die Magnetfeldlinien der Energietransport vom Sterninneren in die Photosphäre behindert wird. Werden die Sternflecken fotometrisch nachgewiesen, so werden die Sterne auch der Klasse der BY-Draconis-Sterne zugerechnet. Die Sternflecken und die Flares sind zwei Eigenschaften magnetisch aktiver Sterne, die sich nicht in ihren physikalischen Eigenschaften unterscheiden. Die magnetische Aktivität ist eine Folge des konvektiven Energietransports in den äußeren Atmosphärenschichten in Kombination mit einer differentiellen Rotation. Dies führt zu einer Bewegung des ionisierten Plasmas und zur Generierung eines globalen Magnetfeldes. Die konstante Röntgenleuchtkraft beträgt 10 Watt und ist wahrscheinlich das Ergebnis einer großen Anzahl von Nanoflares. Aus photometrischen Beobachtungen der Sternflecken kann die Rotationsperiode abgeleitet werden, die meist bei einigen Tagen liegt. Ein Vergleich mit der Verteilung der Flares zeigt, dass es entgegen einfachen Modellen nicht eine große aktive Region auf den UV-Ceti-Sternen zu geben scheint, sondern dass die Flares gleichmäßig verteilt sind. Daher dürften auf den Flaresternen mehrere kleinere aktive Regionen mit entsprechenden Sternflecken existieren, in denen auch die magnetischen Kurzschlüsse auftreten, welche die Ursache der Flares sind.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "UV-Ceti-Sterne zählen mit den RS-Canum-Venaticorum-Sternen, den BY-Draconis-Sternen und den FK-Comae-Berenices-Sternen zu den magnetisch aktiven Sternen. Die UV-Ceti-Sterne sind häufig in Regionen mit aktiver Sternentstehung oder in jungen offenen Sternhaufen zu finden. Die magnetische Aktivität der M-Zwerge am unteren Ende der Hauptreihe nimmt mit dem Alter schnell ab und für die M-Zwerge mit einem Spektraltyp früher als M5.5 scheint – wie bei den sonnenähnlichen Sternen – eine zyklische Aktivität vorzuliegen. Die Aktivitätszyklen sind spektroskopisch in den Ruhephasen durch die Linienstärke von H-alpha, der H- und K-Linie des Kalziums sowie der Na1-Linie des Natriums nachweisbar. Etwa 75 % aller M-Zwerge gehören zu den magnetisch aktiven Sternen und zeigen die für UV-Ceti-Sterne typischen Flares. Wie Studien an offenen Sternhaufen gezeigt haben, nehmen bei UV-Ceti-Sternen alle Anzeichen magnetischer Aktivität mit dem Alter und der Rotationsrate ab. Dies gilt sowohl für späte Zwerge mit vollständig konvektivem Energietransport als auch für Sterne wie die Sonne mit radiativem Energietransport im Kern. Bei letzteren ist der Effekt stärker und das stellare Magnetfeld entsteht in der Tachocline-Region, der Übergangsschicht zwischen dem Kern und der äußeren Schicht mit konvektivem Energietransport; bei vollständig konvektiven Sternen dagegen ist nicht bekannt, warum sich ein stellares Magnetfeld bildet. Die magnetische Aktivität später Zwerge ist in Doppelsternsystemen deutlich stärker ausgeprägt als bei Einzelsternen. Der Einfluss eines Begleiters auf die stellare Aktivität kann dadurch zustande kommen, dass der Begleiter schon während der Sternentstehung die Lebensdauer der Akkretionsscheibe begrenzt. Damit wird weniger Rotationsenergie über akkretionsgetriebene Sternwinde abgeführt. Bei engen Doppelsternen kommt es durch Gezeiteneffekte zu einer Synchronisation der Rotationsdauer mit der Umlaufdauer (gebundene Rotation); diese Sterne zeigen starke Anzeichen für magnetische Aktivität wie Flares oder in der Intensität der Wasserstoffemissionslinien der Balmer-Serie. Schnell rotierende alte Rote Zwerge können auch das Ergebnis einer Wechselwirkung mit einem Planeten in einer engen Umlaufbahn sein. Diese Hot Jupiter verformen sich in der Nähe ihres Sterns, und die dissipierte Verformungsenergie verkleinert den Umlaufradius weiter. Dies führt zu einer Korotation des Sterns und des Planeten, wodurch die Rotationsgeschwindigkeit des Roten Zwergs wieder zunimmt. Am Ende dieses Prozesses kann es zu einer Verschmelzung des Planeten und des Roten Zwergs kommen, wodurch der Stern erheblich an Drehimpuls gewinnt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen in Sternkatalogen.", "content": "Der General Catalogue of Variable Stars listet aktuell etwa 1000 Sterne mit dem Kürzel \"UV\", womit etwa 2 % aller Sterne in diesem Katalog zur Klasse der UV-Ceti-Sterne gezählt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "Bekannte UV-Ceti-Sterne sind YZ Cet, AD Leo, EV Lac, Ross 248 und CN Leo (Wolf 359).", "section_level": 1}], "src_summary": "UV-Ceti-Sterne (nach ihrem Prototypen UV Ceti; auch Flare-Sterne oder Flackersterne, GCVS-Systematikkürzel: \"UV\") gehören zur Klasse der eruptiv veränderlichen Sterne. Sie befinden sich am unteren Ende der Hauptreihe und sind gekennzeichnet durch das Auftreten von Flares (aperiodische, befristete Freisetzungen großer Energiemengen). Die Flaresterne zeigen eine späte Spektralklasse meist vom Typ K oder M mit ausgeprägten Emissionslinien des Wasserstoffs. Die meisten dieser Sterne haben 0,08 bis 0,5 Sonnenmassen und sind entsprechend Rote Zwerge.", "tgt_summary": "耀星是一种变星,它可以不可预知的在数分钟内戏剧性的急遽增光,有时在几分钟内的改变会大于几个星等以上,并持续几分钟到几小时后又慢慢复原。它被认为与太阳闪焰类似,是由于在恒星大气层内的磁重联。亮度的增加跨越了整个光谱,从X射线到无线电波。第一批耀星(天鹅座V1396和显微镜座AT) 是在1924年发现的;然而,最著名的耀星是在1948年发现的\"鲸鱼座UV \"。如今,相似的耀星在变星目录上,像是变星总表都被分类为\"鲸鱼座UV\"型变星(使用上缩写为\"UV\")。耀斑可以隔几天就发生,或是频率非常低,像巴纳德星。", "id": 1008354} {"src_title": "The Fountain (Film)", "tgt_title": "真愛永恆", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film besteht aus drei ineinander verwobenen Handlungssträngen, die insgesamt eine Zeitspanne von 1000 Jahren umfassen: Im Laufe des Films werden diese drei Zeitwelten durch wiederkehrende Symbole (der Ehering, der Baum des Lebens, die Sternenkonstellation, der Nebel von Xibalbá u. a.) miteinander verknüpft und erzählen so eine Geschichte der Suche nach dem ewigen Leben. Die Angst vor dem Tod und vor dem Verlust wiederholt sich in jeder Epoche, durch Reinkarnation entsteht eine neue Geschichte. Die Wiedergeburt ist dabei weniger eine neue Möglichkeit, das Schicksal zu verändern, als ein Drang, es wieder und wieder zu erleben, bis zur Erlösung. Die Quelle des ewigen Lebens liegt nicht im Finden eines Heilmittels (der Baum des ewigen Lebens), sondern im Akzeptieren des Sterbens, im Eingehen in die Kreisläufe der Natur.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Am 21. April 2001 gab Darren Aronofsky bekannt, er plane einen noch namenlosen, epischen Science-Fiction-Film, produziert von Warner Bros. und Village Roadshow; man stehe in „ernsthaften Verhandlungen“ mit Brad Pitt für die Hauptrolle. Außerdem versuche man, Cate Blanchett für das Projekt zu gewinnen. Aronofsky erklärte, er wolle einen Sci-Fi-Film machen, der über Technologie und Wissenschaft hinausginge, die interessanten Dinge seien „\"die Ideen; die Suche nach Gott, die Suche nach Sinn\"“. Es sei außerdem die „ambitionierteste Sache, die [er] je getan habe und die größte Herausforderung“. Nach mehreren Verzögerungen, bedingt durch Probleme während der Vorproduktion und Blanchetts Schwangerschaft, sollte die Produktion mit einem Budget von über 70 Millionen US-Dollar beginnen. Zwei Monate vor Beginn der Produktion verließ Brad Pitt das Projekt, um sich dem Film \"Troja\" zu widmen. Trotz Gerüchten, es habe schon während der Vorproduktion „kreative Differenzen“ zwischen Pitt und Aronofsky gegeben, gab letzterer in einem Interview zu Protokoll, der Bruch sei nicht Pitts Schuld: \"„Der letztendliche Grund, warum \"[die The Fountain-Produktion]\" abgebrochen wurde, hat mit Brad zu tun, aber Brad ist nicht dafür verantwortlich. Er ist nicht nach Australien gekommen, aber der Grund dafür liegt in vielen verschiedenen Dingen und hat sowohl mit einigen persönlichen Einstellungen, als auch zuvor bei einem anderen Film gemachten Erfahrungen zu tun.“\" Nach Pitts Absage wurde das Projekt auf Eis gelegt. Am 27. Februar 2004 wurde \"The Fountain\" von Aronofsky mit der Hilfe von Warner Bros., aber einem Budget von nur 35 Millionen US-Dollar, wiederbelebt. Zuvor verwirklichte Aronofsky, nach dem geplatzten Projekt mit Pitt, seine Idee allerdings als gleichnamigen Comic bei Vertigo (einem Unterlabel von DC Comics). Hugh Jackman und Rachel Weisz wurden unter Vertrag genommen, Pitt und Blanchett in den Hauptrollen zu ersetzen. Die Produktion begann im November 2004, gefilmt wurde durch 2005 hindurch.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "In der \"IMDb\" steht der Film am 6. Februar 2017 bei 7,3 von 10 Punkten (knapp 196.000 Stimmen), auf \"Rotten Tomatoes\" bei 51 %, in der Zuschauerbewertung allerdings bei 74 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Fountain (etwa \"Der Brunnen\" oder \"Die Quelle\") ist ein mehrere Jahrhunderte umspannender Fantasyfilm des US-amerikanischen Regisseurs und Drehbuchautors Darren Aronofsky aus dem Jahr 2006. Die Handlung entfaltet sich über drei ineinander verzahnte Zeitebenen und beschreibt die Geschichte einer Suche nach dem Jungbrunnen in Form eines lebenden Organismus, wobei die Themen „Liebe, Tod, Unsterblichkeit und die Zerbrechlichkeit menschlicher Existenz“ dominieren.", "tgt_summary": "《真爱永恒》(英语:The Fountain)是一部2006年美国爱情剧情电影,融合了奇幻、历史、宗教和科幻小说等元素,由戴伦·艾洛诺夫斯基执导,休·杰克曼和瑞秋·怀兹主演。", "id": 2232098} {"src_title": "Sweeney Todd (Musical)", "tgt_title": "魔街理髮師", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Sondheim selbst bezeichnete das Werk als tiefschwarze Operette. Die Partitur ist durchkomponiert, es wird fast alles gesungen. Für die Show suchte Sondheim nach Inspiration in der Musik aus Horrorfilmen oder anderen spannenden Filmen. Er fand sie besonders in den Soundtracks von Bernard Herrmann. So ertönt beispielsweise gegen Ende des Stückes in der Todesszene des Richters ein Teil des bekannten Soundtracks des Alfred-Hitchcock-Klassikers \"Psycho\". Sweeney Todd gewann 1979 neun Tony Awards.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Schauplatz ist London des 19. Jahrhunderts: Der Barbier Benjamin Barker, glücklich verheiratet und Vater eines Kindes, gerät in die Mühlen der Gesetzlosigkeit. Richter Turpin interessiert sich für Barkers hübsche Frau und findet Wege, den Barbier in der australischen Verbannung verschwinden zu lassen. Als Barker fünfzehn Jahre später unter dem Namen Sweeney Todd wieder am Schauplatz seiner privaten Tragödie auftaucht, hält er seine Frau für tot; seine herangewachsene Tochter ist inzwischen das Mündel seines Todfeindes Turpin. Sweeney Todd beginnt einen Rachefeldzug sondergleichen, assistiert von einer neuen Frau in seinem Leben, Mrs. Lovett, deren Pastetenbäckerei einen ungeheuren Aufschwung nimmt, seit sie sich mit Todd zusammengetan hat.", "section_level": 1}, {"title": "Songs.", "content": "Prologue: (1) The Ballad of Sweeney Todd 1. Akt: (2) No Place Like London (3) The Barber and His Wife (4) The Worst Pies in London (5) Poor Thing (6) My Friends (7) Green Finch and Linnet Bird (8) Ah, Miss (9) Johanna (10) Pirelli’s Miracle Elixir (11) The Contest (12) Wait (13) Kiss Me (14) Ladies in Their Sensitivities (15) Kiss Me/Ladies in Their Sensitivities (16) Pretty Women (17) Epiphany (18) A Little Priest 2. Akt: (19) God, That’s Good! (20) Johanna (21) By the Sea (22) Wigmaker Sequence (23) The Letter (24) Not While I'm Around (25) Parlour Songs Final Sequence: (26) City On Fire (27) Searching (28) The Judge’s Return (29) Final Scene Epilogue: (30) The Ballad of Sweeney Todd", "section_level": 1}], "src_summary": "Sweeney Todd ist ein der Operette nahestehendes Musical mit der Musik und den Gesangstexten von Stephen Sondheim. Das Buch schrieb Hugh Wheeler nach einem gleichnamigen Schauspiel von Christopher G. Bond aus dem Jahr 1973. Die Broadway-Uraufführung fand am 1. März 1979 im Uris Theatre, New York statt. In den Hauptrollen waren Len Cariou und Angela Lansbury zu sehen. Nach 557 Vorstellungen fiel der letzte Vorhang am 29. Juni 1980. Die Erstaufführung im Londoner West End fand am 2. Juli 1980 im Theatre Royal Drury Lane statt. Harold Prince führte in beiden Inszenierungen die Regie. Die deutschsprachige Erstaufführung erfolgte am 11. April 1985 an den Städtischen Bühnen Freiburg.", "tgt_summary": "《魔街理发师》是一部由史蒂芬·桑坦作词作曲的东尼奖得奖音乐剧。此剧根据于十九世纪理发师陶德的传说,尤其是以1973年Christopher Bond所创作的舞台剧本为底。", "id": 2083325} {"src_title": "Laurie Metcalf", "tgt_title": "蘿莉·麥凱佛", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Metcalf studierte Deutsch und später Anthropologie an der Illinois State University und kam dort über ihre Kommilitonen John Malkovich, Glenne Headly, Joan Allen, Terry Kinney und Jeff Perry erstmals mit dem Theater in Berührung. Ihre Karriere als Schauspielerin begann sie nach Abschluss ihres Studiums 1977 beim Theater in Chicago als Mitglied der Steppenwolf Theatre Company. Von den Kritikern gefeiert wurde sie vor allem für ihre Rollen in \"Die Glasmenagerie\" (1979) und \"Balm in Gilead\" (1983). Ihre Rolle in \"Balm in Gilead\" brachte ihr 1984 einen Theatre World Award und einen Obie Award ein. Ab Mitte der 1980er Jahre folgten auch größere Filmrollen in Filmen wie \"Susan... verzweifelt gesucht\" (1985), \"Ein Mann à la Carte\" (1987), \"Allein mit Onkel Buck\" (1989), \"JFK – Tatort Dallas\" (1991) und \"Mistress – Die Geliebten von Hollywood\" (1992). International bekannt wurde Metcalf ab 1988 vor allem durch ihre Rolle der \"Jackie Harris\" in der Comedyserie \"Roseanne\". Für diese Rolle wurde sie 1992, 1993 und 1994 mit dem Emmy in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin in einer Comedy-Serie“ ausgezeichnet. Nach dem Ende der Serie hatte sie 1997 einen markanten Auftritt als überdrehte Reporterin im Horrorfilm \"Scream 2.\" Ihre Gastrollen der \"Cora\" in \"Monk\" und der \"Carolyn Bigsby\" in \"Desperate Housewives\" wurden 2006 und 2007 mit je einer weiteren Emmy-Nominierung belohnt. Seit 2007 trat sie unregelmäßig in der Fernsehserie \"The Big Bang Theory\" als Sheldons Mutter auf. Für ihre Rolle der \"Marion McPherson\" in Greta Gerwigs Tragikomödie \"Lady Bird\" wurde sie 2017 mit zahlreichen Preisen als \"Beste Nebendarstellerin\" ausgezeichnet. Im gleichen Jahr stand sie für eine neunteilige Neuauflage von \"Roseanne\" erneut als \"Jackie Harris\" vor der Kamera. Neben ihren Engagements für Kino- und Fernsehproduktionen übernahm sie weiterhin auch Rollen in Theaterproduktionen. Metcalf war von 1983 bis 1992 mit ihrem Steppenwolf-Kollegen Jeff Perry verheiratet. Aus der Ehe ging die Schauspielerin Zoe Perry hervor. Ab 1993 war Metcalf mit Matt Roth liiert, den sie bei den Dreharbeiten zu \"Roseanne\" kennengelernt hatte. Das Paar, das drei gemeinsame Kinder hat, trennte sich 2008. Die von Roth 2011 eingereichte Scheidung erfolgte im Mai 2014.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "Oscar Golden Globe Award Emmy Tony Award British Academy Film Award Screen Actors Guild Award Critics’ Choice Television Award", "section_level": 1}], "src_summary": "Lauren Elizabeth „Laurie“ Metcalf (* 16. Juni 1955 in Carbondale, Illinois) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie wurde unter anderem mit drei Emmy Awards und zwei Tony Awards ausgezeichnet.", "tgt_summary": "劳拉·伊丽莎白·“萝莉”·麦凯佛(英语:Laura Elizabeth \"Laurie\" Metcalf,1955年-6月16日)是一名美国女演员,出身自芝加哥剧团荒原狼剧院公司,并因演出外百老汇剧目《芳香树脂》而成名。目前仍活耀于舞台剧圈,陆续获得戏剧桌奖、露西尔·罗特尔奖、奥比奖与剧场世界奖等奖项肯定,并在2017年凭《玩偶之家第二部》夺得生涯首座东尼奖。", "id": 179685} {"src_title": "Schwimmweltmeisterschaften 2011", "tgt_title": "2011年世界游泳錦標賽", "src_document": [{"title": "Zeitplan und Sportarten.", "content": "Es wurden insgesamt 66 Wettbewerbe ausgetragen, einer mehr als bei den Weltmeisterschaften 2009. Die Männer maßen sich in 29 Wettbewerben, die Frauen in 36. Neu im Programm war ein gemischter Teamwettbewerb im Freiwasserschwimmen, bei dem zwei Männer und eine Frau gemeinsam fünf Kilometer zurücklegen müssen. Ansonsten war das Wettkampfprogramm identisch im Vergleich zu den vorangegangenen Weltmeisterschaften. Legende zum nachfolgend dargestellten Wettkampfprogramm: Letzte Spalte: Gesamtanzahl der Entscheidungen in den einzelnen Sportarten", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Bislang sind 1149 Athleten aus 70 Ländern gemeldet, 175 Freiwasserschwimmer 335 Synchronschwimmerinnen, 223 Wasserspringer und 416 Wasserballer (16 Mannschaften mit 13 Spielern jeweils bei Frauen und Männern). Die Meldephase für die Wettbewerbe im Beckenschwimmen ist noch nicht abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Beckenschwimmen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Freistil.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "50 m Freistil.", "content": "Finale am 30. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "100 m Freistil.", "content": "Finale am 28. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "200 m Freistil.", "content": "Finale am 26. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "400 m Freistil.", "content": "Finale am 24. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "800 m Freistil.", "content": "Finale am 27. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "1500 m Freistil.", "content": "Finale am 31. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "Rücken.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "50 m Rücken.", "content": "Finale am 31. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "100 m Rücken.", "content": "Finale am 26. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "200 m Rücken.", "content": "Finale am 29. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "Brust.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "50 m Brust.", "content": "Finale am 27. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "100 m Brust.", "content": "Finale am 25. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "200 m Brust.", "content": "Finale am 29. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "Schmetterling.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "50 m Schmetterling.", "content": "Finale am 25. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "100 m Schmetterling.", "content": "Finale am 30. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "200 m Schmetterling.", "content": "Finale am 27. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "Lagen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "200 m Lagen.", "content": "Finale am 28. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "400 m Lagen.", "content": "Finale am 31. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "Staffel.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "4 × 100 m Freistil-Staffel.", "content": "Finale am 24. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "4 × 200 m Freistil-Staffel.", "content": "Finale am 29. Juli 2011 Die Staffel aus belegte in 7:13,34 min im Vorlauf Rang neun.Zum Team gehörten David Brandl, Christian Scherübl, Markus Rogan und Dinko Jukić.", "section_level": 4}, {"title": "4 × 100 m Lagen-Staffel.", "content": "Finale am 31. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Freistil.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "50 m Freistil.", "content": "Finale am 31. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "100 m Freistil.", "content": "Finale am 29. Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "200 m Freistil.", "content": "Finale am 27. 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Juli 2011", "section_level": 4}, {"title": "Freiwasserschwimmen.", "content": "Bei den Freiwasserwettbewerben konnten vor allem Schwimmer des SV Würzburg 05 überzeugen. Neben dem nun 10maligen Weltmeister Thomas Lurz (Gold 5 km, Silber 10 km) konnten der für den SVW 05 startende Bulgare Stoyvchev über 25 km und die Schweizerin Swann Oberson über 5 km Gold aus den Gewässern Shanghais fischen. Auch die Bronzemedaille im Team konnte unter maßgeblicher Beteiligung von Thomas Lurz und seinem Vereinskollegen Jan Wolfgarten mit Isabell Härle errungen werden.", "section_level": 3}, {"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "5 km.", "content": "Finale am 22. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "10 km.", "content": "Finale am 20. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "25 km.", "content": "Finale am 23. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "5 km.", "content": "Finale am 22. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "10 km.", "content": "Finale am 19. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "25 km.", "content": "Finale am 23. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Gemischtes Team.", "content": "Im Unterschied zu einer Staffel sind hier alle drei Schwimmer eines Teams zusammen geschwommen, vergleichbar mit einem Mannschaftszeitfahren bei Straßenradrennen. Gewertet wurde dann die Zeit des letzten Schwimmers im Ziel.", "section_level": 2}, {"title": "5 km.", "content": "Finale am 21. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Synchronschwimmen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kombination.", "content": "Finale am 21. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Solo (technisches Programm).", "content": "Finale am 17. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Duett (technisches Programm).", "content": "Finale am 18. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Team (technisches Programm).", "content": "Finale am 19. Juli 2011 Die belegte mit 82,300 Punkten im Vorkampf Rang 16.Zum Team gehörten Roxane Begg, Audrey Canova, Laura Ermano, Pamela Fischer, Anja Nyffeler, Eve Tièche, Pascale Zwicky und Simone Zwicky.", "section_level": 3}, {"title": "Solo (freies Programm).", "content": "Finale am 20. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Duett (freies Programm).", "content": "Finale am 22. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Team (freies Programm).", "content": "Finale am 23. Juli 2011 Die belegte mit 83,640 Punkten im Vorkampf am 20. Juli 2011 Rang 14.Zum Team gehörten Roxane Begg, Audrey Canova, Laura Ermano, Pamela Fischer, Anja Nyffeler, Eve Tièche, Pascale Zwicky und Simone Zwicky.", "section_level": 3}, {"title": "Wasserspringen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1 m Brett.", "content": "Finale am 18. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "3 m Brett.", "content": "Finale am 22. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "10 m Turm.", "content": "Finale am 24. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Synchron 3 m.", "content": "Finale am 19. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Synchron 10 m.", "content": "Finale am 17. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1 m Brett.", "content": "Finale am 19. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "3 m Brett.", "content": "Finale am 23. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "10 m Turm.", "content": "Finale am 21. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Synchron 3 m.", "content": "Finale am 16. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Synchron 10 m.", "content": "Finale am 18. Juli 2011", "section_level": 3}, {"title": "Wasserball.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "Alle Spiele, alle Ergebnisse: Wasserball-Weltmeisterschaften 2011", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "Alle Spiele, alle Ergebnisse: Wasserball-Weltmeisterschaften 2011", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Mit Swann Oberson konnte erstmals eine Schweizerin einen Titel bei Schwimmweltmeisterschaften erringen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 14. Schwimmweltmeisterschaften fanden vom 16. bis 31. Juli 2011 in der chinesischen Stadt Shanghai statt.", "tgt_summary": "第十四届世界游泳锦标赛于2011年7月16日至31日在中国上海举行,共有181个国家和地区的2220名运动员参与,比赛期间进行游泳、跳水、公开水域游泳、花样游泳以及水球的各项竞赛项目。 ", "id": 1901337} {"src_title": "Waldmurmeltier", "tgt_title": "美洲旱獺", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Waldmurmeltiere sind meist zwischen 40 und 65 cm lang (wobei der Schwanz etwa 15 cm lang ist) und wiegen zwischen zwei und vier kg. In Gegenden mit wenigen Feinden und großem Nahrungsangebot können sie bis zu 80 cm lang werden und bis zu 14 kg wiegen. Sie haben in freier Wildbahn eine Lebenserwartung von bis zu sechs Jahren, in Gefangenschaft von bis zu zehn Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Während andere Murmeltierarten in felsigen und bergigen Gegenden leben, ist das Waldmurmeltier ein Flachlandbewohner. Es ist in Nordamerika weit verbreitet (siehe Karte).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Anders als es der deutsche Name andeutet, lebt das Waldmurmeltier eher auf Freiflächen und in der Nähe von Waldrändern als im Wald. Es ist eine der wenigen Arten, bei denen die Population seit der Ankunft der europäischen Siedler in Nordamerika zugenommen hat, da ihm das Abholzen der Wälder ein angenehmeres Habitat verschafft hat. Als Folge der weiten Verbreitung ist das Tier vielen Menschen in den USA und Kanada bekannt; auch lebt es am Rand städtischer Siedlungen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Waldmurmeltiere sind ausgezeichnete Höhlenbauer. Sie nutzen ihre Erdhöhlen zum Schlafen, um die Jungen aufzuziehen und für den Winterschlaf. Die Bauten haben meist zwei Eingänge, und das Waldmurmeltier entfernt sich im Freien selten weit von einem der beiden. Während es im Freien vor möglichen Fressfeinden in aller Regel die Flucht ergreift, verteidigt es seinen Bau vehement gegen eindringende Feinde wie Stinktiere, Füchse, Marder oder Haushunde. Mit seinen zwei großen Nagezähnen und den Klauen der Vorderläufe kann es sich wirkungsvoll verteidigen, insbesondere, wenn der Angreifer durch die Enge des Baus behindert wird. Das Waldmurmeltier hält sich normalerweise auf dem Boden auf, kann aber Bäume erklettern und ist ein guter Schwimmer. Beim Bau seiner Erdhöhle bewegt das Waldmurmeltier im Durchschnitt 1 m3 Erdmaterial mit einem Gewicht von etwa 1320 kg. Üblicherweise sind Waldmurmeltiere nach der zweiten Überwinterung geschlechtsreif, ein kleiner Prozentsatz ist es schon nach der ersten Überwinterung. Die Paarungszeit beginnt nach der Überwinterung im März/April. Nach etwa vier bis fünf Wochen Tragzeit werden zwei bis sechs nackte, blinde, taube und zahnlose Junge gesetzt. Das Paar bleibt bis zur Geburt der Jungen zusammen, danach verlässt das Männchen den Bau. Die Jungen werden fünf bis sechs Wochen gesäugt, danach verlassen sie den Bau der Mutter, um sich eine eigene Höhle zu suchen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Waldmurmeltier wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Murmeltiere (\"Marmota\") eingeordnet, die aus vierzehn Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Carl von Linné, der die Art im Jahr 1758 in der 10. Auflage seines Systema naturae unter dem Namen \"Mus monax\" als Art der Mäuse beschrieb. Linné gab als Ursprungsort „in America septentrionalis“ an, Oldfield Thomas grenzte dies 1911 auf Maryland ein. Die Art wird innerhalb der Murmeltiere in die Untergattung \"Marmota\" eingeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bemerkenswertes.", "content": "In den USA und Kanada wird vielerorts der sogenannte Groundhog Day gefeiert, der in Europa vor allem durch den gleichnamigen Film mit Bill Murray (deutscher Filmtitel: „Und täglich grüßt das Murmeltier“) bekannt wurde. Der englische Name \"Woodchuck\" gibt Anlass zur Verwendung in englischen Zungenbrechern – zum Beispiel „How much wood would a woodchuck chuck if a woodchuck could chuck wood? A woodchuck would chuck as much wood as a woodchuck could chuck if a woodchuck could chuck wood.“ (etwa: „Wieviel Holz würde ein Woodchuck fällen, wenn ein Woodchuck Holz fällen könnte? – Ein Woodchuck würde soviel Holz fällen, wie ein Woodchuck fällen könnte, wenn er Holz fällen könnte“). Der Zungenbrechereffekt ergibt sich nur im Englischen. Das englische „Woodchuck“ stammt vermutlich aus einer Sprache der Algonkin-Indianer, in der das Tier \"wuchack\" genannt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Waldmurmeltier (\"Marmota monax\", engl. \"Groundhog\" oder auch \"Woodchuck\" oder \"Whistle-pig\") ist ein Nagetier aus der Familie der Hörnchen. Es gehört wie das in Europa vorkommende Alpenmurmeltier der Gattung der Murmeltiere an.", "tgt_summary": "美洲旱獭(学名 \"Marmota monax\")又称北美土拨鼠,是旱獭属的一种哺乳动物。其毛呈灰褐色,体态肥胖,一般北美土拨鼠体长40到65厘米,重约2到4千克,一些大型的品种体长达80厘米,重14千克。其前爪灵活有力,擅长挖洞。这种土拨鼠分布于美国和加拿大。", "id": 1393684} {"src_title": "Jackson County (Minnesota)", "tgt_title": "杰克逊县 (明尼苏达州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im Süden von Minnesota, grenzt an Iowa und ist im Westen etwa 80 km von South Dakota entfernt. Es hat eine Fläche von 1863 Quadratkilometern, wovon 46 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Das County wird vom Des Moines River durchflossen, der weiter südlich an der Grenze von Iowa zu Missouri von rechts in den Mississippi mündet. An das Jackson County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Jackson County wurde am 23. Mai 1857 aus Teilen des Brown County gebildet. Benannt wurde es, ebenso wie die Bezirkshauptstadt, nach Henry Jackson, einem Mitglied der ersten territorialen Verwaltung von Minnesota. Sechs Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 29. Januar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Jackson County 10.266 Menschen in 4526 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 5,6 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 4526 Haushalten lebten statistisch je 2,22 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,6 Prozent Weißen, 0,5 Prozent Afroamerikanern, 0,4 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 1,4 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 22,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 57,9 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 19,8 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 49,1 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 47.455 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 25.744 USD. 11,2 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Jackson County.", "content": "Citys Census-designated place (CDP) Unincorporated Community", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Jackson County ist neben den sechs Citys in 20 Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Jackson County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Im Jahr 2010 hatte das County 10.266 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 5,6 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Jackson.", "tgt_summary": "杰克逊县(英语:Jackson County)是位于美国明尼苏达州南部的一个县,南邻爱阿华州。面积1,863平方公里,根据美国2000年人口普查数字,共有人口11,268人。县治杰克逊(Jackson)。", "id": 909947} {"src_title": "Ketose (Stoffwechsel)", "tgt_title": "酮症", "src_document": [{"title": "Physiologie.", "content": "Ursache einer Ketose ab dem Kleinkindalter ist entweder ein länger andauernder Hungerzustand, etwa beim Fasten, oder eine länger anhaltend niedrige Zufuhr von Kohlenhydraten von weniger als 50 Gramm pro Tag beim Erwachsenen, bei beabsichtigter Restriktion (zumeist in Kombination mit deutlich erhöhtem Fettanteil) als ketogene Diät bezeichnet. Hierbei kommt es unter Glucagon-Einfluss zur Deckung des benötigten Energiebedarfs zu erhöhtem Abbau von Fettsäuren zu Ketonkörpern in der Leber als Alternative zur Bereitstellung von Glucose aus dem Abbau von Kohlenhydraten. Neugeborene können bei verminderter Kohlenhydrataufnahme bereits über einen kurzen Zeitraum von sechs Stunden in die Ketose geraten. Die Ketonkörper werden von allen Geweben, aber insbesondere von der Muskulatur und dem Gehirn, als Energielieferant verwendet. Ketonkörper können problemlos die Blut-Hirn-Schranke überqueren. Ein Restbedarf an Kohlenhydraten, zum Beispiel für die Synthese von Sekreten wie etwa Speichel, kann durch Glukoneogenese aus Aminosäuren und dem Glycerin der Fette gedeckt werden. Durch die erhöhte Konzentration von Ketonkörpern im Blut kommt es auch zur vermehrten Ausscheidung von Ketonen im Urin (Ketonurie) und in der Ausatemluft. Der Mundgeruch oder Körpergeruch kann in diesem Fall einen charakteristischen \"fruchtigen Ketongeruch\" aufweisen. Die Umstellung von einer kohlenhydratreichen auf eine stark kohlenhydratreduzierte Kost und das Fasten sind des Öfteren von kurzzeitigen Nebenwirkungen begleitet. Symptome sind hierbei die Minderung der Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Übelkeit bis hin zum Erbrechen, die jedoch nach wenigen Tagen vollständig abklingen.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zur Ketoazidose.", "content": "Die Plasmakonzentration an Ketonkörpern in einem ketotischen Stoffwechselzustand beträgt etwa 2 bis 5 mmol/L. Zahlreiche andere Blutwerte, zum Beispiel Blutsalze, Blutgase sind nicht verändert. Eine diabetische Ketoazidose hingegen umfasst eine lebensgefährliche Beeinträchtigung des Säure-Basen-Haushaltes, der Blutsalze und der Blutgase und endet unbehandelt tödlich. Bei der diabetischen Ketoazidose liegt die Konzentration von Ketonkörpern im Organismus oftmals bei 25 mmol/L und mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Ketose bei Krankheiten.", "content": "Eine ketogene Diät ist eine anerkannte Behandlung bei bestimmten Epilepsieformen im Kindesalter. Bei den sogenannten ketotischen Typen der Glykogenspeicherkrankheiten (Morbus Cori, Morbus Hers, Glykogenose Typ IX und Glykogenose Typ 0) setzt die Ketose, nicht immer gemeinsam mit Hypoglykämie, bereits nach wenigen Stunden ohne Nahrungsaufnahme ein. Bei diesen Stoffwechselstörungen ist die Ketose eine unerwünschte Stoffwechsellage, die zu zahlreichen Komplikationen führen kann. Die Ernährungstherapie zielt darauf ab, die Ketose zu vermeiden. Bei der Glykogenspeicherkrankheit III könnte hingegen eine ketogene Ernährung hilfreich sein. Es bestehen Bedenken, dass bei Personen mit einer Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto-Thyreoiditis in der Ketose eine nennenswerte Verschiebung der Hormonwerte auftreten kann, die eine Neuanpassung der Medikamente erfordert; ein solcher Einfluss ist bei ansonsten Schilddrüsen-Gesunden berichtet. Von einigen Forschern wird eine ketogene Ernährung als erster Therapiebaustein des Diabetes mellitus empfohlen. Es gibt Hinweise, wonach die ketogene Diät einen Überlebensvorteil bei Krebserkrankungen bietet.", "section_level": 1}, {"title": "Veterinärmedizin.", "content": "In der Milchviehhaltung wird die Ketose auch als \"Acetonämie\" bezeichnet. Sie kann vereinzelt bei Hochleistungskühen vor allem in den ersten drei Wochen nach der Abkalbung auftreten. Sie kann sowohl als Primärkrankheit, als auch als Sekundärkrankheit als Folge einer anderen Krankheit, z. B. der Gebärparese, auftreten. Eine deutsche Studie aus dem Jahr 2011 fand heraus, dass für die Entstehung von Ketose ausschlaggebend ist, welche Fette die Tiere für die Erzeugung des Milchfetts verwenden: Ketose-anfällige Tiere mobilisieren dafür eher Körperfett, während robuste Tiere eher Phosphatidylcholin (Lezithin) aus dem Blut als Lieferant von Fettsäuren nutzen. Die Fütterung in der Transitphase nimmt Einfluss auf die Herkunft der Fettsäuren. Tiere mit hohem Fettanteil neigen zur Mobilisierung von Körperfett statt Phosphatidylcholin. Gesunde Tiere sind demnach an einem hohen Gehalt von Glycerophosphocholin und einem geringen Gehalt an Phosphocholin in der Milch erkennbar. Futtermangel und bestimmtes Futter (buttersäurehaltige Silage) kann Ketosen fördern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Ketose, teils auch Ketolyse, bezeichnet man in der Medizin einen Stoffwechselzustand, bei dem ein Anstieg der Konzentration von sauren Ketonkörpern (Acetoacetat, 3-Hydroxybutyrat, Aceton) in Blut und Extrazellularraum über die Normwerte festzustellen ist. Dabei können die Ketonkörper die Glucose als primäre Energiequelle des Organismus ablösen. Eine Ketose kann bei einem unzureichend behandelten Diabetes mellitus auftreten und durch Ketoazidose zu einem lebensbedrohlichen Koma führen.", "tgt_summary": "酮症是一种代谢状态,当体内的葡萄糖不足时,肝脏会将脂肪转换成脂肪酸与酮体,取代原本由葡萄糖负责的能量来源。当血中酮体的含量大于0.5mM,且有长时间的低血糖及低胰岛素含量,即为『酮症』。", "id": 1892901} {"src_title": "Burna-buriaš II.", "tgt_title": "布尔那布里亚什二世", "src_document": [{"title": "Burna-buriāš und Mitanni.", "content": "Als Prinz Šattiwazza von Mittani, der Sohn Tušrattas, von dem Usurpator Artatama vertrieben wurde, flüchtete er mit 200 Streitwagen unter der Führung des Generals Aki-Teššup nach Süden. Burna-buriāš verweigerte ihm jedoch die Unterstützung.", "section_level": 1}, {"title": "Burna-buriāš II. und Ägypten.", "content": "Burna-buriāš II. war ein Zeitgenosse der ägyptischen Könige Echnaton und Tutanchamun. Aus den Amarna-Briefen kann erschlossen werden, dass die Beziehungen beider Staaten zunächst freundlich waren. Amenophis III. war mit einer Schwester Kadašman-Enlils verheiratet. Burna-buriāš II. beklagte allerdings den Geiz des Pharaos \"Ni-ip-ḫu-ur-ri-ri-ia\" und die schlechte Behandlung der Boten. Es wurde ausgemacht, dass Burna-buriāš seine Schwester nach Ägypten senden solle, damit diese den Pharao heirate. In einem weiteren Brief beschwert sich Burna-buriāš, dass nur fünf Wagen aus Ägypten gekommen seien, um die Prinzessin abzuholen, was unter ihrer Würde und ihrem Stand sei. Die Heirat kam wohl aber doch zustande und beide Könige tauschten Geschenke aus. Die Beziehungen zu Ägypten kühlten deutlich ab, als Tutanchamun und der assyrische König Aššur-uballiṭ Gesandte austauschten. Burna-buriāš versuchte, einen diplomatischen Kontakt zwischen Aššur und Ägypten zu verhindern. In einem Brief an Tutanchamun (EA 9) bezeichnet er die Assyrer als seine Untertanen (\"dāgil pāni\") und fordert den König auf, ihre Gesandten, die nur auf Profit aus seien, mit leeren Händen zurückzuschicken. Er verweist dabei auf die lange Freundschaft zwischen Babylonien und Ägypten. So habe sein Ahnherr Kuri-galzu I. es abgelehnt, aufständische Kanaanäer gegen „seinen Bruder“, den König von Ägypten zu unterstützen. Assyrien wurde in dieser Zeit immer bedeutender und wurde wohl auch zur Gefahr für Babylon, obwohl die Babylonier dieses Reich zunächst noch als Teil ihres eigenen ansahen. Die Assyrer konnten nach der Rebellion gegen Kara-Hardaš, einem Enkel von Aššur-uballit I. und einem Sohn von Burna-buriāš II. sogar einen eigenen König auf den babylonischen Thron setzten, Kuri-galzu II. Nach dem Tod von Aššur-uballit wandte sich dieser allerdings gegen Assur. Außer den Briefen Burna-buriāš's an Amenophis III., Amenophis IV. und Tutanchamun liegt auch ein Schreiben vor (EA 12), das eine Prinzessin (\"ma-rat šarri\") an ihren Herrn (\"bé-lí-ia\") richtet, in dem die Götter des Burna-buriāš erwähnt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Auslandsbeziehungen.", "content": "Aus einer neo-babylonischen Urkunde, die sich heute im Pergamon-Museum befindet, erfahren wir, dass eine weitere Tochter von Burna-buriāš II. mit dem elamitischen Herrscher Untaš-Napiriša verheiratet war. (vgl.: Napir-Asu). Untaš-Napiriša weihte eine Statue des Gottes Immirija für seinen Schwiegervater. Sie wurde in Tschoga Zanbil gefunden. Diese Heirat setzt eine Tradition fort, die vielleicht bereits Kuri-galzu I. begonnen worden war, dessen älteste Tochter den elamitischen Herrscher Paḫir-Iššan geheiratet hatte. Aus zwei Texten aus Nippur geht hervor, dass ein gewisser Ili-ippašra der kassitische Statthalter in Dilmun war. Er schickte diese Briefe an Illilija oder Enlil-kidinni, den Statthalter von Nippur unter Burna-buriaš II. und Kuri-galzu II. Ein dritter Brief ist sehr schlecht erhalten. Ein Siegel im Britischen Museum gehörte Uballissu-Marduk, Urenkel des Usiananuri \"sakkanakku\" von Dilmun und belegt die kassitische Herrschaft über die Insel, ist aber nicht genauer zeitlich einzuordnen.", "section_level": 1}, {"title": "Bauten.", "content": "Nach einer sumerischen Ziegelinschrift aus Larsa restaurierte Burna-buriāš den \"Ebabbar\" des Šamaš. Eine weitere fragmentarische Ziegelinschrift stammt aus Nippur und erwähnt Enlil, bezieht sich also vermutlich auf Bauarbeiten an dem \"E.KUR\" Tempel. Inschriften von Nabonid erwähnen Bauarbeiten am Temenos des \"Ebabbar\" in Sippar durch Burna-buriāš. Eine Bauinschrift bei Qal'at al-Bahrain (Dilmun) kann Burna-buriāš II. zugewiesen werden und belegt seine dortige Bautätigkeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der kassitische König Burna-buriaš II. (Burna-Buriasch, Bur-na Bu-ri-ia-aš) regierte von 1359 bis 1333 v. Chr. als König von Babylonien. Burna-buriāš führte, wie sein Vater Kadašman-Enlil I. und Großvater vor ihm den Titel \"König der Gesamtheit\" (\"šar kissati\"). Das erste Regierungsjahr von Burna-buriāš II. fällt auf das 33. Regierungsjahr von Amenophis III.", "tgt_summary": "布尔那布里亚什二世(约公元前1375年—约公元前1347年在位)(英语:Burnaburiash II)巴比伦第三王朝国王。作为一位巴比伦的加喜特国王,他在位28年。在位期间,他修建和翻新了很多宗教建筑。阿马尔奈文书记载他与埃及法老埃赫那吞之间的来往,以建立外交关系;他赠予马匹和天青石,而埃赫那吞则用黄金、象牙和乌木作为回赠。可当法老只派遣了五辆车到巴比伦尼亚,以护送布尔那布里亚什二世之女前往埃及举行皇家婚礼时,他十分生气,尽管如此,婚礼仍如期举行,其婚礼清单以楔形文字书写,分四栏,计307行。同时,埃赫那吞对布尔那布里亚什二世以50磅黄金作为补偿,后者在进行礼物处理时发现数量不足,他发出一封信,对此进行抱怨,为避免发生矛盾,他在信中暗示可能有下级官吏在装运时记错了。", "id": 1020393} {"src_title": "SGS (Unternehmen)", "tgt_title": "SGS", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "International tätige Händler aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden, aus dem Baltikum, aus Ungarn, den Mittelmeerländern und den Vereinigten Staaten gründeten 1878 in London die «London Corn Trade Association». Zweck der Vereinigung war, Versanddokumente für Exportländer zu standardisieren sowie Verfahrensweisen und Streitfragen hinsichtlich der Qualität von importiertem Getreide zu klären. Im selben Jahr wurde die SGS in Rouen in Frankreich von einem jungen Einwanderer aus Lettland gegründet. Er sah die Chancen in einem der grössten Häfen des Landes und begann mit der Inspektion französischer Getreidelieferungen. Er lieh sich Geld von einem österreichischen Freund und überprüfte die in Rouen eintreffenden Lieferungen, da die Getreidemenge auf dem Transport kleiner wurde. Schwund und Diebstahl waren der Grund. Indem er die Menge und die Qualität des Getreides bei der Ankunft mit dem Importeur inspizierte und verifizierte, stärkte er die Rechte des Exporteurs. Das Geschäft wuchs schnell. Nachdem die beiden Unternehmer im Dezember 1878 ihre gemeinsame Geschäftstätigkeit aufgenommen hatten, eröffneten sie innerhalb eines Jahres Niederlassungen in Le Havre, Dünkirchen und Marseille. Eine der ersten Innovationen war die «» (FOG), die SGS bietet sie heute noch an. Bei dieser Dienstleistung wird dem Exporteur jeder Getreideverlust durch den Transport ersetzt, wenn die SGS die Fracht sowohl beim Beladen als auch beim Entladen inspizieren kann. Bis 1913 wuchs das Unternehmen zu einem der führenden Getreideinspekteure. In einem Netzwerk von 45 Niederlassungen in ganz Europa wurden Jahr für Jahr 21 Millionen Tonnen Getreide geprüft. Während des Ersten Weltkriegs verlegte das Unternehmen 1915 seinen Sitz von Paris nach Genf in der Schweiz, um seine Arbeit in einem neutralen Land fortzusetzen. Seit 19. Juli 1919 trägt es den Namen. Mitte des 20. Jahrhunderts begann die SGS mit der Diversifizierung. Seitdem werden Prüf-, Test- und Verifizierungsleistungen für eine Vielzahl von Marktsegmenten angeboten, beispielsweise in den Bereichen Öl, Gas und Erze (in diesem Bereich wird etwa ein Drittel des Umsatzes erwirtschaftet), Industrie, Chemikalien und Pharmazie. 1981 ging das Unternehmen an die Börse. Die derzeitige Struktur der SGS mit zehn Geschäftsfeldern in zehn geografischen Regionen wurde 2001 eingeführt. 2002 führte der spätere Vorstandschef von FIAT, Sergio Marchionne, den Konzern aus einer schwerwiegenden Krise. Die Holding-Gesellschaft Exor hielt eine Beteiligung an SGS in Höhe von 15 %, die im Juni 2013 für 2 Milliarden Euro an die Groupe Bruxelles Lambert verkauft wurde. Der Verfall der Rohstoffpreise 2014/15 gab Anlass zur verstärkten Suche nach neuen Geschäftsfeldern. So ist SGS beispielsweise in Chile der größte Anbieter von Labordienstleistungen, die vor allem auch für die Bergbauindustrie durchgeführt werden. Mit dem Rückgang der Investitionen im Kupferbergbau gehen hier auch die Umsätze zurück. Die strategischen Überlegungen zur Diversifizierung gehen derzeit in Richtung Lebensmittelsicherheit, Konsumentenschutz, E-Commerce und Datenanalyse und zielen vor allem auf den nordamerikanischen und den chinesischen Markt. 2017 betrug der Konzernumsatz 6,3 Milliarden Franken.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstleistungen.", "content": "Die SGS erbringt ihre Dienstleistungen in zehn Geschäftsfeldern, die nach Branchen aufgeteilt sind:", "section_level": 1}, {"title": "Management.", "content": "Die Struktur der SGS: SGS gliedert sich in zehn Geschäftsfelder und arbeitet in zehn Regionen. Jedes Geschäftsfeld wird von einem Executive Vice President (EVP) geführt. An der Spitze jeder Region steht ein Chief Operating Officer (COO). Die EVP und die COO bilden gemeinsam mit den funktionalen Senior Vice Presidents (SVP) und dem Chief Executive Officer (CEO) des Konzerns, dem Chief Financial Officer (CFO) und dem General Council das Operations Council. Chief Operating Officers sind Pauline Earl (Westeuropa), Ladislav Papík (Süd- und Zentraleuropa), Dirk Hellemans (Nord- und Zentraleuropa), Teymur Abasov (Osteuropa und Naher Osten), Fred Herren (Afrika), Kimmo Fuller (Nordamerika), Alejandro Gomez de la Torre (Südamerika), Helmut Chik (China und Hongkong), Malcolm Reid (Südostasien und pazifischer Raum), Dennis Yang (Ostasien). Senior Vice Presidents sind Carla De Geyseleer (CFO), Jean-Luc de Buman (Corporate Communications und IR Corporate Development), Olivier Merkt (Legal & Compliance) and Dominique Ben Dhaou (Human Resources). Executive Vice Presidents sind Derick Govender (Minerals Services), Thomas Klukas (Automotive & GIS), vacant (Life Science Services), Olivier Coppey (Agricultural Services), Francios Marti (Industrial Services), Richard Shentu (Consumer Testing Services), Jeffrey McDonald (Systems & Services Certification), Alim Saidov (Oil, Gas & Chemicals), Peter Possemiers (Environmental Services) und Roger Kamgaing (Governments & Institutions Services).", "section_level": 1}, {"title": "Tochtergesellschaften.", "content": "Zu den Tochtergesellschaften der deutschen Tochter der SGS SA gehören:", "section_level": 1}, {"title": "Verwicklung in Korruptionsaffären.", "content": "Die Weltbank empfiehlt die, u. a. von der SGS durchgeführten, Inspektion vor Verschiffungen (PSI) als Mittel zur Korruptionsbekämpfung und vor allem für Länder mit schwachem Steuereinkommen und hoher Korruptionsrate. Anfang der neunziger Jahre wurde auch SGS wegen illegaler Zahlungen von Millionenbeträgen an Regierungsmitarbeiter bzw. deren Verwandte verurteilt. Unmittelbar nach dieser Korruptionsaffäre wurde in der gesamten Gruppe der \"Code of Integrity\" eingeführt. Unter anderem erfolgten damals Zahlungen an den damaligen Mann der Premierministerin von Pakistan Benazir Bhutto, den späteren (2008–13) Präsidenten Asif Ali Zardari. Involviert gewesen sein soll die SGS noch in weitere Korruptionsfälle in Paraguay und auf den Philippinen.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Die SGS SA mit Sitz in Genf ist ein börsennotierter, internationaler Warenprüfkonzern. Die SGS (früher ) bietet Dienstleistungen in den Bereichen Prüfen, Verifizieren, physikalisches Testen und Zertifizieren. Rund 93'000 Mitarbeiter arbeiten im Netzwerk der SGS aus mehr als 1'800 Niederlassungen und Laboren in über 120 Ländern.", "tgt_summary": "SGS集团(,一般简称SGS;法语旧名:,译作「瑞士通用公证行」)是一家总部设在瑞士日内瓦,专门提供测试 (Testing)、检验 (Inspection) 及认证 (Certification) 服务的跨国集团。根据发布之2019年财务年报显示,该集团在全球拥有2,600多个分支机构和实验室,聘雇94,000多名员工。", "id": 3011910} {"src_title": "Derbywallaby", "tgt_title": "尤金袋鼠", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Fell der Derbywallabys ist an der Oberseite graubraun gefärbt, die Unterseite ist heller, meist gelblich-grau und die Beine sind rötlich. Wie bei den meisten Kängurus sind die Hinterbeine deutlich länger und kräftiger als die Vorderbeine, der Schädel ist langgestreckt und die Ohren groß. Die Art zeigt einen Geschlechtsdimorphismus, Männchen werden deutlich größer und schwerer als Weibchen und haben größere Vorderpfoten mit ausgeprägteren Krallen. Erwachsene Tiere sind rund 45 Zentimeter hoch, erreichen eine Kopfrumpflänge von 52 bis 68 Zentimeter und eine Schwanzlänge von 33 bis 45 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 4 und 9 Kilogramm.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Bis in die 1920er-Jahre waren Derbywallabys in weiten Teilen des südlichen Australiens verbreitet, bevor die Zerstörung ihres Lebensraums sie in kleine, vereinzelte Reliktpopulationen verdrängte. Heute leben sie noch im südwestlichen Western Australia sowie auf einigen Inseln vor der Küste von South Australia, etwa auf der Känguru-Insel. Seit rund 1870 gibt es eine kleine Population auf der neuseeländischen Insel Kawau. Ihr Lebensraum sind mit dichtem Unterholz bestandene Wälder und Buschländer.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Derbywallabys leben in Gruppen von bis zu 50 Tieren, die im Gegensatz zu vielen anderer Känguruarten hierarchisch organisiert sind. Die Männchen kämpfen miteinander um die Führungsrolle in der Gruppe und um das Paarungsvorrecht. Durch Körperhaltungen wie das aufrechte Dastehen und das Beugen der Vorderarme wird Stärke und Dominanz ausgedrückt. Eine Gruppe beansprucht ein Revier von rund 100 Hektar Größe, dieses kann sich aber im Randbereich mit dem anderer Gruppen überlappen. Wie alle Kängurus sind Derbywallabys ausgesprochene Pflanzenfresser, sie ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern. Nach einer rund 25- bis 28-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses verbringt seine ersten acht bis neun Monate ausschließlich im Beutel der Mutter, später kehrt es noch zum Säugen dahin zurück. Endgültig entwöhnt werden die Tiere mit 10 bis 11 Monaten, mit einem bis zwei Jahren tritt die Geschlechtsreife ein.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Die Gründe für den drastischen Rückgang der Populationen Anfang des 20. Jahrhunderts sind nicht genau bekannt. Vermutet wird eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, darunter die Zerstörung ihrer Lebensräume zur Schaffung landwirtschaftlich genutzter Flächen, die Konkurrenz durch eingeschleppte Arten wie Kaninchen und Hausschafe und die Nachstellung durch eingeschleppte Räuber wie Hauskatzen und Rotfüchse. Heute haben sich die Bestände stabilisiert und die Art ist laut IUCN „nicht gefährdet“. Die Bestände auf der Känguru-Insel haben sich beträchtlich vermehrt und werden heute als Plage betrachtet, da sie Schäden in landwirtschaftlichen Flächen anrichten. Mehrere tausend Tiere dürfen dort jährlich erlegt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Derbywallaby ist eine von acht Arten aus der Untergattung der Wallabys (\"Notamacropus\") innerhalb der Kängurugattung \"Macropus\". Heute werden keine Unterarten mehr geführt, früher wurden drei Unterarten unterschieden: die Nominatform \"Macropus eugenii eugenii\", die in South Australia lebte und deren Bestände auf de Insel Kawau die einzigen heutigen Vorkommen sind, daneben \"M. e. derbianus\" im südwestlichen Western Australia und \"M. e. decres\" auf der Känguru-Insel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Derbywallaby, auch Tammar- oder Dama-Wallaby genannt (\"Macropus eugenii\"), ist eine Känguruart aus der Untergattung der Wallabys (\"Notamacropus\"). Es ist die kleinste Känguruart und lebt in vereinzelten Gebieten im südlichen Australien.", "tgt_summary": "尤金袋鼠(\"Macropus eugenii\")是袋鼠科中细小的成员,通常都是就袋鼠及有袋类的研究对象。", "id": 2841901} {"src_title": "Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1824", "tgt_title": "1824年美国总统选举", "src_document": [{"title": "Kandidaten.", "content": "Um die Präsidentschaft bewarben sich:", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Keiner der Präsidentschaftskandidaten konnte eine absolute Mehrheit im Wahlmännergremium auf sich vereinigen, deshalb hatte das Repräsentantenhaus über die Präsidentschaft zu entscheiden. John Caldwell Calhoun gewann währenddessen die Wahl zum Vizepräsidenten ohne weitere Schwierigkeiten mit einem Ergebnis von 182 Wahlmännerstimmen. Die erforderliche Stimmenanzahl im Wahlmännergremium wäre 131 gewesen; keiner der Kandidaten erreichte diese Mehrheit.", "section_level": 1}, {"title": "Die Wahl im Repräsentantenhaus.", "content": "Durch den 12. Verfassungszusatz durften sich nur die drei Kandidaten zur Wahl stellen, die die meisten Stimmen im Wahlmännergremium erhalten hatten. Henry Clay schied also aus und die Präsidentschaft entschied sich zwischen Andrew Jackson, John Q. Adams und William Crawford. Clay, der Jackson hasste, unterstützte in der Wahl im Repräsentantenhaus (dessen Sprecher er zu der Zeit war) Adams – auch weil sich seine Vorstellungen mit denen Adams’ größtenteils deckten. John Q. Adams erhielt bei der Wahl am 9. Februar 1825 im ersten Wahlgang 87 Stimmen, Jackson 71 und Crawford 54. Ausschlaggebend für den Sieg sind bei einer Wahl im Repräsentantenhaus aber die Staaten, hier ergab sich mit 13 zu 11 – davon 7 für Jackson und 4 für Crawford – Stimmen eine absolute Mehrheit für Adams. Adams’ Sieg schockierte Jackson, der, da er sowohl die meisten Wählerstimmen als auch die meisten Wahlmännerstimmen erhalten hatte, nach seiner Ansicht eigentlich zum Präsidenten hätte gewählt werden müssen. Als Präsident Adams Clay zu seinem Außenminister und damit quasi zu seinem designierten Nachfolger ernannte – Adams und seine drei Vorgänger waren jeweils vorher Außenminister gewesen – beschuldigte Jackson Adams und Clay, einen Kuhhandel gemacht zu haben. Die Anhänger Jacksons trugen das die nächsten vier Jahre auf ihren Fahnen, was schlussendlich zu Jacksons Sieg 1828 führte, als Jackson wiederum gegen Adams antrat, die Wahl dann aber gewann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1824 fand vom 26. Oktober bis zum 2. Dezember 1824 statt und wird allgemein als Neuorientierung angesehen. Die vorhergegangenen Jahre waren die USA von einer Ein-Parteien-Regierung geführt worden, da sich die Föderalisten aufgelöst hatten und somit nur mehr die Demokratisch-Republikanische Partei übrigblieb. In dieser Wahl splittete sich diese Partei auf, als sich vier ihrer Kandidaten um die Präsidentschaft bewarben.", "tgt_summary": "1824年美国总统选举在1824年10月26日到1824年12月2日期间举行。约翰·昆西·亚当斯在1825年2月9日最终当选为第六任美国总统,但亚当斯并不是当时得票最多的总统候选人,当时安德鲁·杰克逊得票最多但没有当选,因为根据美国宪法第十二修正案,只有竞选人赢得绝对多数的选举人团票才可以当选,但当时四位候选人没有一人票数过半,所以最终交付众议院裁决,由代表24个州多数党的24名众议员,针对选举人票最多的三名候选人举行应变投票,亚当斯获13票,超前杰克逊的7票、库劳福德的4票,当选总统。1824年美国总统选举成为在美国宪法第十二修正案通过以后唯一一个总统由众议院投票产生的选举。", "id": 904968} {"src_title": "Grüner Marsch", "tgt_title": "绿色进军", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Westsahara und Mauretanien sind koloniale Abgrenzungen eines traditionell \"trab el-beidan\" („Land der Weißen“, also der Bidhan) genannten Wüsten- und Savannengebietes, das sich vom Wadi Draa im Süden Marokkos bis zum Senegalfluss erstreckt. Die verschiedenen Stämme der Sahrauis in der Westsahara sind mit ihrer Sprache und Kultur Untergruppen der Bidhans. Ihr Lebensraum an der Atlantikküste gehörte seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zum spanischen Einflussbereich. 1884 gründete eine private Gesellschaft als erste Siedlung an der Küste den Handelsposten Villa Cisneros (heute Ad-Dakhla). Im Juni 1900 legten Spanien und Frankreich die Grenzen für die Kolonie Río de Oro im Süden der heutigen Westsahara fest. Die Grenzen des nördlichen Teils, Saguia el Hamra, wurden in weiteren Verhandlungen mit Frankreich zwischen 1902 und 1912 mehrfach verschoben. Die Kolonie Spanisch-Sahara entstand 1924 aus der Vereinigung beider Gebiete. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die spanischen Händler und Militärs nur an wenigen Orten an der Küste präsent und drangen kaum ins Land vor. Die Sahrauis wehrten sich im Landesinnern gegen das koloniale Regime mit Überfällen \"(Ghazzis)\" auf Handelskarawanen. Eine effektive Kontrolle des gesamten Gebiets strengten die Spanier erst ab 1930 an, bei ihren „Befriedungsaktionen“ waren sie auf die Unterstützung französischer Truppen angewiesen. 1934 richteten die Spanier ihre erste Militärbasis in Smara, im nördlichen Zentrum des Landes ein. Im Februar 1956 wurde Spanien von den Vereinten Nationen (UN) aufgefordert, eine Meldung über die rechtliche Situation seiner Kolonien abzugeben. Mit einem Verwaltungstrick änderte daraufhin das Regime Francos den Status seiner Kolonien in Nordwestafrika und machte sie zu spanischen Provinzen. Die erste Resolution gegen diese Überseeprovinzen, deren kolonialer Charakter deutlich erkennbar war, verabschiedete die UN im Dezember 1965. Nur Portugal stimmte damals auf der Seite Spaniens ab. Bis in die 1950er Jahre blieb der antikoloniale Widerstand gering. 1956 hatte sich im abgelegenen Süden Marokkos eine Befreiungsarmee gegen die Regierung des marokkanischen Königs Mohammed V. etabliert. Dieser schlossen sich vermehrt Sahrauis an und verübten zahlreiche Anschläge auf Ziele in der Westsahara. In einer gemeinsamen \"Operation Ouragan\" im Februar 1958 – es waren 9000 spanische Soldaten und 60 Flugzeuge, auf französischer Seite 5000 Soldaten und 70 Flugzeuge im Einsatz – wurde die sahrauische Guerilla geschlagen. 1959 stellten sie ihre Anschläge ein. Anfang der 1960er Jahre konzentrierten sich die Beteiligten auf eine friedliche Lösung. Auf Antrag Marokkos und Mauretaniens war die Westsahara-Frage 1963 Verhandlungsgegenstand des Entkolonialisierungsausschusses der UN-Vollversammlung. Mit der Resolution 2072 vom 16. Dezember 1965 wurde die spanische Regierung unter General Franco aufgefordert, die Westsahara zu entkolonisieren und der Bevölkerung das Recht auf Selbstbestimmung zu gewähren. Marokko erhob jedoch eigene Ansprüche auf das Gebiet. Bereits 1957 hatte die marokkanische Regierung eine \"Abteilung für Angelegenheiten der Sahara\" gebildet. 1963 folgte die Bildung eines \"Ministeriums für die Angelegenheiten Mauretaniens und der spanischen Sahara\". Spanien baute jedoch, entgegen dem weltweiten Trend zur Entkolonialisierung, die Verwaltung der Kolonie noch aus und bemühte sich um die wirtschaftliche Entwicklung. So begann 1962 die Ausbeutung des Phosphatvorkommens von Bou Craa. Auf den größer werdenden internationalen Druck hin erklärte sich Spanien 1967 grundsätzlich bereit, in der Westsahara ein Referendum zur Frage des zukünftigen Status des Gebiets durchzuführen. Die tatsächliche Durchführung wurde jedoch verzögert. 1973 gründete sich die westsaharische Befreiungsbewegung POLISARIO, die einen bewaffneten Kampf gegen die spanische Kolonialmacht aufnahm. Im selben Jahr bot die Regierung Franco der Stammesversammlung ein Autonomiestatut an. Ziel der spanischen Politik war es, einen möglichst großen Einfluss auf die Westsahara zu behalten und einen Anschluss an Marokko zu verhindern. 1974 nahm Marokkos König Hassan II. von der bisherigen Forderung nach einem Referendum Abstand und forderte den Anschluss des Gebiets, ohne jegliche Volksabstimmung, an sein Land. Am 21. August 1974 teilte Spanien gegenüber der UNO mit, dass es beabsichtige, das Referendum in der ersten Hälfte des Jahres 1975 durchzuführen. Neben unternommenen diplomatischen Bemühungen verlegte Marokko daraufhin Truppen in das Grenzgebiet zur Westsahara. Spanien verstärkte gleichfalls seine militärische Präsenz, sowohl in der Kolonie als auch auf den nahe gelegenen Kanarischen Inseln. Vermutlich bereits während eines arabischen Gipfels in Rabat im Oktober 1974 trafen Marokko und Mauretanien ein Geheimabkommen, wonach die Westsahara zwischen den beiden Staaten aufgeteilt werden sollte. Von politischen Beobachtern wird vermutet, dass auch eine Entscheidung, das Gebiet notfalls mit Gewalt einzunehmen, ebenfalls in diesem Zeitraum gefallen war. Auf die Initiative Marokkos und Mauretaniens verabschiedeten die Vereinten Nationen dann die Resolution 3292, in welcher der Internationale Gerichtshof um die Erstellung eines Gutachtens gebeten wurde. Spanien wurde aufgefordert, das Referendum zu verschieben. Das Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass die Bevölkerung der Westsahara selbst über den Status entscheiden sollte und das Gebiet nicht bereits zum Staatsgebiet Marokkos oder Mauretaniens gehört.", "section_level": 2}, {"title": "Innenpolitische Situationen.", "content": "Innenpolitisch standen die marokkanische Regierung und Hassan II. auch wegen der Westsahara-Frage unter erheblichem Druck. Die Opposition warf Hassan II. eine zu zögerliche Vorgehensweise vor und bemängelte fehlende Initiative und Kampfbereitschaft. Der Grüne Marsch ermöglichte daher der marokkanischen Regierung, hier auch innenpolitisch die Initiative zu ergreifen, die politischen Kräfte hinter einer nationalen Idee zu sammeln und die Opposition zu schwächen. In Spanien war der Diktator General Franco schwer erkrankt. Das Ende seiner Regierungszeit deutete sich an, so dass die innenpolitische Situation in Spanien von Instabilität geprägt war. Dem designierten Nachfolger Juan Carlos waren gerade die Befugnisse als Staatsoberhaupt übertragen worden. Franco starb am 20. November 1975, nur wenige Tage nach dem Marsch.", "section_level": 2}, {"title": "Der Marsch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ankündigung und Planung.", "content": "Mit einer Erklärung des Königs Hassan II. vom 16. Oktober 1975 versuchte Marokko, das Gutachten des Internationalen Gerichtshofes in seinem Sinne zu interpretieren. Das Gutachten hatte für die Vergangenheit \"rechtliche Bande\" zwischen Marokko und der Westsahara festgestellt. Hassan II. leitete daraus eine Abhängigkeit des Gebiets ab und vertrat den Standpunkt, dass nach Islamischem Recht Marokko einen Anspruch auf die Westsahara habe. In dieser Erklärung kündigte Hassan II. die Durchführung eines Friedensmarsches \"(Massirah)\" von 350.000 unbewaffneten Menschen von Marokko in die Westsahara an. Der Marsch sollte am 24. Oktober 1975 beginnen. Der Plan für den Marsch stammte von Hassan II. selbst. Bereits seit ungefähr zwei Monaten hatte die marokkanische Regierung, unter strengster Geheimhaltung, Vorbereitungen für den Marsch getroffen. Der König gab bekannt, dass geplant sei, 350.000 unbewaffnete Menschen bei Tarfaya im Süden Marokkos, in der Nähe der Grenze zur Spanischen Sahara, zu versammeln. Mit ihm als König an der Spitze solle der Zug über die Grenze nach El Aaiún, der Hauptstadt der Westsahara, ziehen und so die Anerkennung des marokkanischen Anspruchs erreichen. Der Marsch sollte danach innerhalb von 15 Tagen die ungefähr 160 Kilometer lange Strecke von der Grenze bis nach El Aaiun und zurück überwinden. Sämtliche Provinzen Marokkos wurden aufgerufen, sich mit einem bereits genau berechneten Kontingent am Marsch zu beteiligen.", "section_level": 3}, {"title": "Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft.", "content": "Die internationale Staatengemeinschaft war angesichts der ungewöhnlichen Ankündigung überrascht. Die Staaten der Arabischen Liga beurteilten die Situation unterschiedlich. Elf der zwanzig Mitgliedsstaaten begrüßten das Vorhaben, so Ägypten und Saudi-Arabien, und boten zum Teil Unterstützung an. Sieben Mitglieder, unter ihnen Syrien und der Irak, positionierten sich nicht eindeutig. Auf deutliche Ablehnung stieß das Vorhaben bei Algerien und den sozialistischen Ländern. Hier äußerten sich vor allem die Sowjetunion und die DDR ablehnend. Die USA und Frankreich verhielten sich neutral. Mauretanien begrüßte die Ankündigung. Der Aufforderung Marokkos, eine ähnliche Aktion von mauretanischem Gebiet aus einzuleiten, kam man jedoch nicht nach. Spanien zeigte sich durch die Ankündigung beunruhigt und wandte sich an den UN-Sicherheitsrat. Dieser verabschiedete nach zweitägigen Beratungen am 22. Oktober die Resolution 377, die jedoch keine konkreten Maßnahmen enthielt und lediglich den UN-Generalsekretär zu Gesprächen mit den Beteiligten und zu einem Bericht gegenüber dem Sicherheitsrat aufforderte. Der bereits schwer erkrankte, aber zu diesem Zeitpunkt noch die spanischen Amtsgeschäfte führende General Franco entsandte José Solis Ruiz nach Rabat, um dort Verhandlungen mit Hassan II. zu führen. Im Ergebnis wurde vereinbart, den Marschbeginn zu vertagen. Marokko verpflichtete sich, einen Sonderbotschafter nach Madrid zur Fortsetzung der Verhandlungen zu entsenden. Während eine erste Gruppe von 20.000 Menschen aus der marokkanischen Provinz Ksar-Es-Souk nach Tarfaya aufgebrochen war, begann Spanien, die betroffenen Gebiete von der Zivilbevölkerung mit der \"Operación golondrina\" zu evakuieren.", "section_level": 3}, {"title": "Verhandlungen.", "content": "Wie mit Spanien vereinbart, teilte Marokko am 24. Oktober mit, dass der Marsch erst am 28. Oktober stattfinden würde. Am selben Tag traf der marokkanische Außenminister Ahmed Laraki zu weiteren Gesprächen in Madrid ein. Seine spanischen Verhandlungspartner waren der Regierungschef Carlos Arias Navarro und der Außenminister Pedro Cortina Mauri. Der Inhalt der Gespräche war geheim. Die Verhandlungen wurden am 26. Oktober zunächst unterbrochen. Laraki reiste zu Informationsgesprächen zu Hassan II. und dem mauretanischen Präsidenten Moktar Ould Daddah, bevor die Gespräche am 28. Oktober weiter geführt wurden. An diesen Gesprächen nahmen nun auch eine Delegation aus Mauretanien, der Oberbefehlshaber des marokkanischen Militärs in Süd-Marokko und der Vorsitzende des marokkanischen Phosphatunternehmens Office Chérifien des Phosphates, Mohammed Karim Lamrani, teil. Durch die Geheimhaltung wurde der Inhalt und die Ergebnisse der Verhandlungen nicht bekannt. Es gab jedoch schnell Gerüchte, wonach man übereingekommen sei, der Forderung Marokkos nachzugeben und die Westsahara an Marokko abzutreten. In Erfüllung des marokkanisch/mauretanischen Geheimabkommens sei Marokko jedoch bereit, auf den südlichen Teil der Westsahara zugunsten Mauretaniens zu verzichten. Spanien sollten wirtschaftliche und strategische Vorteile eingeräumt werden. Um Marokko eine Gesichtswahrung angesichts des angekündigten Marschs zu ermöglichen, habe man auch vereinbart, dass der Marsch in die Westsahara eindringen könne, dies jedoch nur für 48 Stunden und mit einer Tiefe von maximal 10 km. Ob dies tatsächlich so vereinbart war, ist jedoch strittig. Es spricht durchaus einiges dafür, dass Spanien die Grenzüberschreitung nicht billigte und von seiner Strategie her bemüht war, die auch nach spanischer Sicht nicht zu vermeidende Entkolonialisierung der Westsahara von dem mit dem Marsch aufgebauten Verhandlungsdruck zu trennen. Im gleichen Zeitraum bemühte sich der UN-Generalsekretär Kurt Waldheim, gemäß der Resolution 377 Möglichkeiten einer friedlichen Lösung zu finden und in einem Bericht an den UN-Sicherheitsrat aufzuzeigen. Der Bericht, der der UNO eine tragende Rolle für die Suche nach einer dauerhaften Lösung zusprach, wurde später als \"Waldheim-Plan\" bezeichnet. Algerien war über diese Entwicklung, die Dreier-Gespräche in Madrid und die eher abwartende Haltung der UNO, besorgt. Es protestierte gegenüber der spanischen Regierung und verlegte Truppen an die Grenze zwischen Algerien und der Westsahara. In dieser Situation trat eine deutliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes General Francos ein. Prinz Juan Carlos wurden die Amtsgeschäfte als Staatsoberhaupt übertragen. Die spanische Haltung änderte sich nun deutlich. Die für den 30. Oktober vorgesehene Fortsetzung der Verhandlungen wurde abgesagt. Juan Carlos traf überraschend zu einem Besuch der spanischen Truppen in El Aaiun ein und der spanische UN-Botschafter Fernando Arias Salgado erklärte am 2. November vor dem UN-Sicherheitsrat, dass Spanien die Grenze zur Westsahara notfalls mit Gewalt verteidigen würde. Die westsaharische Unabhängigkeitsbewegung POLISARIO forderte Spanien auf, seiner Pflicht als Schutzmacht nachzukommen und die Westsahara vor dem Eindringen von Marschteilnehmern notfalls mit Gewalt zu schützen. Marokko reagierte auf diese Wende mit umfangreichen diplomatischen Aktivitäten. So gab es Gespräche zwischen Ahmed Osman und Juan Carlos und Arias Navarro in Madrid. Am 3. November wurden die Gespräche als gescheitert abgebrochen. Es wurden auch Gesandte in die Sowjetunion nach Moskau und nach Algerien gesandt. Für Marokko war offen, wie Spanien auf den Einmarsch der Teilnehmer des Grünen Marschs reagieren würde. Hassan II. zögerte mit dem Abmarschbefehl.", "section_level": 3}, {"title": "Rekrutierung.", "content": "Seitens der marokkanischen Regierung wurden Rekrutierungszentren zur Anwerbung von Marschteilnehmern eingerichtet. Speziell beauftragte Personen warben überall im Land, selbst in kleinsten Dörfern, Teilnehmer an. Nach nur drei Tagen hatten die Rekrutierungsstellen 524.000 Teilnehmer registriert. Marokkanische Quellen sprachen sogar von 695.902 eingetragenen Personen. Die hohe Zahl der registrierten Personen wurde neben einem gewissen Druck seitens der öffentlichen Stellen, auch auf eine im Land ausgelöste nationale Euphorie zurückgeführt. Unter den Teilnehmern befanden sich dann letztlich aber auch 42.500 marokkanische Beamte. Die große Zahl der zur Verfügung stehenden Personen ermöglichte den Behörden eine gewisse Auswahl. Studenten waren so gänzlich ausgeschlossen. Die als gegenüber dem König weniger loyal eingeschätzte städtische Bevölkerung war im Verhältnis zur Landbevölkerung unterrepräsentiert. Den Teilnehmern wurden auch Tagegelder ausgezahlt. Von den am Marsch beteiligten geschätzten 350.000 Personen waren ungefähr 50.000 Frauen.", "section_level": 3}, {"title": "Logistik.", "content": "Der logistische Aufwand zum Transport so großer Personenzahlen in das nur sehr dünn besiedelte Grenzgebiet war enorm. 7.813 zum Teil beschlagnahmte Lastkraftwagen und Busse brachten die Teilnehmer von Marrakesch, wo sie mit über mehrere Wochen hinweg verkehrenden Sonderzügen eingetroffen waren, nach Tarfaya. Dort war eine Zeltstadt mit 22.000 Zelten auf einer Fläche von 70 km2 errichtet worden. 17.260 Tonnen Lebensmittel befanden sich in Lagern in Tarfaya, Guelmim und Tan-Tan. 23.000 Tonnen Wasser und 2.590 Tonnen Benzin wurden mit Hercules-130-Flugzeugen eingeflogen. 470 Ärzte und 230 Krankenwagen waren zur Versorgung der Teilnehmer bereitgestellt worden. In Tarfaya hatten sich auch viele Vertreter der internationalen Presse eingefunden. Die Gesamtkosten des Marschs beliefen sich nach späteren marokkanischen Angaben auf 8 Millionen Britische Pfund, andere Schätzungen gehen von 300 Millionen US-Dollar aus. Neben einer nationalen marokkanischen Ausschreibung wurden die Kosten auch durch ausländische Unterstützung, insbesondere aus Saudi-Arabien, finanziert.", "section_level": 3}, {"title": "Marokkanisches Militär.", "content": "Unbemerkt von der Weltöffentlichkeit rückten bereits am 31. Oktober 1975 und somit deutlich vor dem tatsächlichen Beginn des Marschs marokkanische Truppen in die entlegene nordöstliche Westsahara ein. Sie stießen auf Farsia, Haousa und Idiriya vor, die vom spanischen Militär geräumt worden waren. Es kam zu Kämpfen mit Einheiten der westsaharischen Befreiungsbewegung POLISARIO. Strategisches Ziel dieses Vorgehens war es, einem etwaigen Einrücken algerischer Truppen zuvorzukommen und die Einheiten der POLISARIO zu binden, um deren Zugriff auf den geplanten Marsch selbst zu verhindern. Insgesamt hatte Marokko abseits des eigentlichen Marschs zwölf Kompanien und 20 Bataillone von Infanterie und Artillerie und somit ungefähr 8.000 bis 12.000 Mann in der Nähe der Grenzen zur Westsahara und zu Algerien stationiert. Als besonders schlagkräftig wurden die bei Tan-Tan stationierten Panzereinheiten angesehen. Im Marschzug selbst befanden sich etwa 30.000 bewaffnete Soldaten der marokkanischen Armee. Diese nicht unerhebliche Zahl, die dem offiziellen friedlichen Charakter des Marsches widerspricht, gab später zu Spekulationen Anlass, die unbewaffneten Teilnehmer hätten lediglich der Tarnung dieser Armee gedient. Im tatsächlichen Ablauf beschränkten sich die mit dem Marsch in die Westsahara einrückenden Militär- und Polizeieinheiten jedoch auf die Aufrechterhaltung der inneren Ordnung des Marsches.", "section_level": 3}, {"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Beginn am 6. November.", "content": "Nach mehrmaliger Verschiebung begann der Marsch dann am 6. November 1975, nach einer dies am Abend des 5. November verkündenden Rundfunkansprache von Hassan II. Wenige Stunden zuvor hatte der spanische Militärgouverneur der Spanischen Sahara, General Gómez de Salazar, in einer Pressekonferenz klargestellt, dass das spanische Militär das Gebiet verteidigen werde. Auf die Frage, ob ein Abkommen bestehe, wonach der Marsch bis zu einer innerhalb der Westsahara gelegenen Verteidigungslinie geduldet werde, äußerte Salazar, dass ihm eine solche Vereinbarung nicht bekannt sei. Im Zeltlager bei Tarfaya hatte es die ganze Nacht über umfangreiche Aktivitäten gegeben. Mit Lastwagen wurden die Marschteilnehmer über 36 km von Tarfaya nach Süden bis in die Nähe der Grenze gebracht. Um 10:00 Uhr hatten sich an der Landstraße von Tarfaya zum Grenzposten Tah große Menschenmengen versammelt. Um 10:30 Uhr begann eine erste Marschkolonne von 40.000 Menschen ihren Weg nach Süden. An der Spitze des Zugs liefen der marokkanische Premierminister Ahmed Osman sowie weitere Mitglieder des Kabinetts. Über der Straße war auf marokkanischem Gebiet ein eiserner, mit einem Bild Hassan II. und marokkanischen Fahnen geschmückter Triumphbogen errichtet worden, den Osman durchschritt. Hierbei äußerte er: „Wir werden zehn Kilometer marschieren und dann schon sehen.“ Hinter dieser Spitze liefen weitere bekannte marokkanische Persönlichkeiten und ausländische Teilnehmer. Es wurden die Fahnen von Gabun, Jordanien, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und Sudan mitgeführt. Berichte, wonach auch eine Fahne der USA mitgeführt wurde, dürften auf ein Fahrzeug der US-Presse zurückzuführen sein, welches eine solche Fahne mit sich führte. Osman öffnete dann selbst den Schlagbaum an der Grenze. Daraufhin liefen je 20.000 Teilnehmer aus den marokkanischen Provinzen Ouarzazate und Ksar-es-Souk im Laufschritt und mit erhobenem Koran auf den 800 Meter entfernten spanischen Grenzposten Tah zu. Der Posten selbst wurde von den Marschteilnehmern umgangen. Es kam jedoch zur Hissung einer Flagge Marokkos. Die spanische Polizei hatte den Posten bereits einige Tage zuvor geräumt. Die Menschen an der Spitze des Marschs knieten nieder und rieben sich das Gesicht mit der Erde der Westsahara. Die Front des Marschzuges hatte eine Breite von mehreren Kilometern. Um 11:15 Uhr zog der Zug an den offiziellen Persönlichkeiten vorbei. Es wurden immer wieder die Rufe \"Allah ist Groß\" und auch \"Die Sahara ist marokkanisch\" wiederholt. Um 13:00 Uhr war die Spitze der Marschkolonne zehn Kilometer tief in westsaharisches Gebiet vorgedrungen, ohne auf Gegenwehr zu treffen. Über dem Marsch kreisten ständig Flugzeuge und Hubschrauber, darunter auch vier spanische. Gegen 13:30 Uhr stoppte die Marschkolonne zwölf Kilometer südlich von Tah und nur wenige Meter von der Ortschaft Daoura entfernt. Hier befand sich eine spanische Verteidigungslinie. Auf einer Breite von vier Kilometern errichteten die Marschteilnehmer entlang der Verteidigungslinie einen Rastplatz. 40.000 bis 50.000 Marschteilnehmer übernachteten dann dort. Eine circa 2.000 Personen umfassende Gruppe versuchte in der Nacht die spanischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, wurde hieran jedoch von Einheiten der mitmarschierenden marokkanischen Gendarmerie gewaltsam gehindert.", "section_level": 3}, {"title": "Diplomatie.", "content": "Bereits in der Nacht vom 5. auf den 6. November war auch der UN-Sicherheitsrat zu einer nichtöffentlichen Sitzung zusammengetreten. Der marokkanische Botschafter betonte, dass der Marsch nur eine symbolische Funktion habe. Die Vertreter Spaniens und Algeriens lehnten diese Auffassung ab. Obwohl im Sicherheitsrat das marokkanische Vorgehen sehr kritisch gewürdigt wurde, verhinderten die USA und Frankreich eine Verurteilung des Einmarschs. Der Sicherheitsrat ermächtigte lediglich seinen Präsidenten Jakow Alexandrowitsch Malik (Sowjetunion) Hassan II. zu ersuchen, den Marsch umgehend zu beenden. Der König antwortete noch am frühen Morgen, unterstrich jedoch nur erneut, dass der Marsch lediglich einen friedlichen Charakter habe. Während die Marschkolonne weiterhin vor Hassi-Ad-Dawra stand und weitere Marschteilnehmer eintrafen, erfolgten Versuche, die Situation auf diplomatischem Weg zu lösen. Auf eine marokkanische Initiative vom 6. November 18:00 Uhr reagierte Spanien dahingehend, dass man nur dann bereit sei, wieder an Verhandlungen über den Status des Gebiets teilzunehmen, wenn die Marschkolonnen sich aus der Westsahara zurückziehen würden. Marokko erklärte sich unter der Bedingung einverstanden, dass Spanien sofort eine Verhandlungsdelegation nach Agadir entsende und bei den Verhandlungen der bei der UNO noch in Erarbeitung befindliche Waldheim-Plan keine Rolle spielen würde. Tatsächlich erklärte sich Spanien einverstanden und entsandte umgehend den Präsidialminister Antonio Carro Martínez nach Agadir. Der UN-Sicherheitsrat trat am 6. November erneut zusammen und konnte sich nunmehr auf die etwas deutlichere Resolution 380 verständigen. Hierin nahm er zur Kenntnis, dass entgegen der vorherigen Aufforderung Marokko den Marsch fortgesetzt habe.", "section_level": 3}, {"title": "Fortsetzung am 7. November.", "content": "Seitens Marokkos war jedoch zwischenzeitlich die Präsenz in der Westsahara noch weiter verstärkt worden. In der Nacht vom 6. auf den 7. November wurden 100.000 Teilnehmer per LKW über Abattekh an die Grenze gebracht, die dann die Grenze zu Fuß überschritten. Dieser zweite Marschzug rückte sechs Kilometer in westsaharisches Gebiet ein und errichtete nördlich von El Haggounia ein zweites Zeltlager. Noch am 7. November drang eine dritte Gruppe über Zag in Richtung Mahbes vor. Diese dritte Gruppe sollte große Teile des spanischen Militärs einkreisen. Spanien reagierte mit einer Verschärfung der militärischen Vorbereitungen und verlegte zusätzliche Eliteeinheiten in das Gebiet. So trafen am 8. November Fallschirmjäger und das \"Artillerieregiment 93\" ein. Am selben Tag erhielten die spanischen Einheiten den Befehl, im Notfall auch auf unbewaffnete Marschteilnehmer zu schießen.", "section_level": 3}, {"title": "Verhandlung in Agadir.", "content": "Noch am 8. November trafen der spanische Präsidialminister Antonio Carro Martinez und der marokkanische König Hassan II. in Agadir zu Verhandlungen zusammen, die sehr schnell zu einem Ergebnis kamen. Marokko rückte von der bisherigen Forderung nach sofortiger Abtretung der Westsahara ab. Die Anordnung des Marschrückzuges machte Hassan II. jedoch davon abhängig, dass die ursprünglich zwischen Spanien, Marokko und Mauretanien geführten Verhandlungen wieder aufgenommen würden. Hierauf ging Spanien ein. Die marokkanische Nachgiebigkeit erklärte sich aus der für Marokko entstandenen schwierigen Situation. Einerseits verstärkte sich der internationale Druck, andererseits war gegen eine mögliche militärische spanische Gegenwehr ein friedlicher Einzug in El Aaiun nicht zu erreichen.", "section_level": 3}, {"title": "Rückmarsch.", "content": "Am 9. November 1975 wandte sich Hassan II. in einer im Rundfunk ausgestrahlten Ansprache an die marokkanische Bevölkerung und die Marschteilnehmer. Zur Überraschung der Marschteilnehmer, die den Versuch eines Weiterzugs in die westsaharische Hauptstadt erwarteten, erklärte Hassan II., der Marsch habe sein Ziel erreicht. Die weiteren Ergebnisse seien über andere Wege anzustreben. Tatsächlich kehrten die Marschteilnehmer am 10. November um und gingen nach Tarfaya zurück. Seitens der marokkanischen Regierung wurde verlautbart, dass die Marschteilnehmer in ihrem Lager in Tarfaya die weitere Entwicklung abwarten und im Fall des Scheiterns der Verhandlungen erneut in die Westsahara eindringen würden.", "section_level": 3}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Die von Marokko erzwungenen Verhandlungen sollten bereits wenige Tage später in Madrid stattfinden. Die Regierung Algeriens, welches sich deutlich gegen eine Angliederung der Westsahara an Marokko aussprach, intervenierte noch am 10. November beim mauretanischen Präsidenten Moktar Ould Daddah. Bei einem Treffen des algerischen Präsidenten Houari Boumedienne mit Daddah in Bechar versuchte Boumediene, Mauretanien von einer Zusammenarbeit mit Marokko abzuhalten. Bei den Verhandlungen in Madrid erreichten Spanien, Marokko und Mauretanien jedoch sehr schnell eine Übereinkunft, ohne dass sich die algerischen Bedenken oder der vom UN-Generalsekretär zwischenzeitlich vorgelegte Waldheim-Plan durchsetzen konnten. Nach dem am 14. November verabschiedeten gemeinsamen Kommuniqué sollte Spanien bis zum 28. Februar 1976 die Westsahara an Mauretanien und Marokko abtreten. Das spanische Parlament stimmte der Entkolonialisierung der Spanischen Sahara mit 345 Ja-Stimmen, bei 4 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen zu. Am 18. November 1975 wandte sich Hassan II. nochmals mit einer Ansprache an die Öffentlichkeit und befahl den immer noch in Tarfaya wartenden Marschteilnehmern die Rückkehr in ihre Heimatorte. Eine nicht unerhebliche Zahl der Marschteilnehmer war während des eigentlichen Marschs gar nicht zum Einsatz gekommen und hatte die Grenze zur Westsahara nicht überschritten.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Entwicklung.", "content": "Im Februar 1976 hatten die letzten spanischen Soldaten die Westsahara verlassen. Reguläre marokkanische Truppen rückten sehr schnell in die Westsahara ein und besetzten schon am 27. November 1975 Smara. Am 11. Dezember rückte die marokkanische Armee in der Hauptstadt El Aaiun ein. Im Süden der Westsahara besetzte Mauretanien am 20. Dezember 1975 La Gouira. Die UNO-Vollversammlung verabschiedete die Resolutionen 3458 A und 3458 B, in welchen jedoch weiterhin die Möglichkeit der Selbstbestimmung der Bevölkerung der Westsahara gefordert wurde. Eine am 26. Februar 1976 im marokkanisch besetzten El Aaiun zusammengetretene, noch in der Kolonialzeit gebildete, Stammesversammlung Djamaa stimmte dem Dreierabkommen einstimmig zu, worin Marokko und Mauretanien eine ausreichende Selbstbestimmung sahen. Die westsaharische Widerstandsbewegung POLISARIO rief in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar jedoch eine Demokratische Arabische Republik Sahara aus, die bis heute von vielen Staaten als rechtmäßige Vertreterin der Westsahara anerkannt ist. Die Polisario führte einen jahrelangen Krieg gegen Marokko und Mauretanien, in dessen Ergebnis sich Mauretanien aus dem Südteil wieder zurückzog, der daraufhin auch von Marokko besetzt wurde. Inzwischen besteht ein Waffenstillstand. Marokko kontrolliert circa 70 Prozent der Westsahara, darunter alle größeren Städte. Der Status der Westsahara ist immer noch ungeklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Völkerrechtliche Einordnung des Grünen Marschs.", "content": "Der völkerrechtliche Charakter des Grünen Marschs ist umstritten und wird, auch abhängig von der jeweiligen politischen Sichtweise, unterschiedlich beurteilt. Aus marokkanischer Sicht war der Marsch durch einen Staatsnotstand gerechtfertigt. Marokko führte an, das Gebiet habe bis zur Kolonisation durch Spanien zum Scherifischen Imperium gehört. Zwar habe das spätere Marokko die Gebietshoheit, nicht jedoch die Souveränität an Spanien verloren. Marokko habe durch den Marsch lediglich seine bestehenden Ansprüche bekräftigt und durchgesetzt. Nach der spanischen Position ist das Gebiet Ende des 19. Jahrhunderts herrenlos gewesen, so dass rechtmäßig eine Okkupation durch Spanien erfolgt sei. Das Gutachten des Internationalen Gerichtshofs (IGH) kam zu der Auffassung, dass das Gebiet zum Zeitpunkt der Kolonisation durch Spanien zumindest nicht herrenlos \"(terra nullius)\" gewesen sei. Während der IGH insoweit die marokkanische Auffassung stützte, folgte er nicht der Ansicht Marokkos, das Gebiet habe zum Zeitpunkt der Inbesitznahme durch Spanien unter der Hoheit des Scherifischen Imperiums gestanden. Zwar habe es rechtliche Beziehungen zu einigen der nomadischen Stämme gegeben, eine staatliche Tätigkeit des späteren Marokkos sei aber nicht festzustellen. Die westsaharische Unabhängigkeitsbewegung Polisario vertrat den Standpunkt, dass die Westsahara nicht unter marokkanischer Souveränität stand und Spanien lediglich Schutzmacht war. Zu dieser Ansicht, wonach weder Marokko noch Spanien zum Zeitpunkt des Eindringens des Marschs die territoriale Souveränität der Westsahara innehatten und über diese verfügen konnten, gelangen auch völkerrechtliche Betrachtungen europäischer Autoren. Soweit man dieser Ansicht folgt, wäre das Vordringen des Grünen Marschs in das Gebiet der Westsahara jedoch völkerrechtlich nicht gerechtfertigt gewesen und wäre damit, trotz überwiegender Unbewaffnetheit der Marschteilnehmer, als Intervention und Verstoß gegen das Gewaltverbot zu bewerten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Grüner Marsch () wird ein 1975 vom Staat Marokko im Rahmen des Westsaharakonflikts organisierter Marsch von 350.000 größtenteils unbewaffneten Menschen bezeichnet. Der Marschweg führte vom südlichen Marokko in die zu Spanien gehörende Kolonie Spanisch-Sahara, die heutige Westsahara, und sollte Spanien zur Übergabe der Kolonie an Marokko bewegen. Die Bezeichnung \"Grün\" rührt von der Farbe des Islam her.", "tgt_summary": "绿色进军(Green March),是摩洛哥政府在1975年11月发起的一次大型群众游行活动,目的是迫使西班牙放弃对西撒哈拉地区的控制。", "id": 1746442} {"src_title": "Chronisches Nierenversagen", "tgt_title": "慢性肾脏病", "src_document": [{"title": "Aufgaben der Niere.", "content": "Neben der Entfernung von Stoffwechselgiften aus dem Körper hat eine gesunde Niere eine Reihe weiterer lebensnotwendiger Aufgaben. Bei Menschen mit chronischer Nierenkrankheit sind eine oder mehrere dieser Funktionen der Niere gestört.", "section_level": 1}, {"title": "Definition und Klassifikation.", "content": "Eine chronische Nierenkrankheit liegt nach der Definition der KDIGO vor, wenn Abweichungen von der normalen Struktur oder Funktion der Nieren mit negativen Auswirkungen auf den Gesundheitszustand länger als 3 Monate bestehen. Klassifiziert wird die chronische Nierenerkrankung durch Angabe der Grunderkrankung, der glomerulären Filtrationsrate und der Albumin-Ausscheidung.", "section_level": 1}, {"title": "Grunderkrankung.", "content": "Zu einer chronischen Nierenkrankheit können sowohl primäre Erkrankungen der Niere führen als auch Systemerkrankungen, welche sekundäre Erkrankungen der Nieren nach sich ziehen. Beispiele für primäre Nierenkrankheiten sind die Glomerulonephritiden (Entzündungen der Nierenkörperchen) oder tubulo-interstitielle Nephritiden (Entzündungen von Nierenkanälchen und Nieren-Bindegewebe). Beispiele für sekundäre Nierenschäden und zugleich die häufigsten Nierenerkrankungen in den Industrienationen sind diabetische Nephropathie (Nierenschädigung bei Diabetes mellitus) und Nephrosklerose (Nierenschädigung bei Bluthochdruck). Auch systemische entzündliche Erkrankungen (z. B. Lupus erythematodes) oder genetische Erkrankungen (z. B. Zystennieren) können eine chronische Nierenkrankheit hervorrufen. Im Gegensatz dazu sind einfache Nierenzysten zwar strukturelle Norm-Abweichungen. Sie haben aber keine Auswirkungen auf den Gesundheitszustand und rechtfertigen daher nicht die Diagnose einer chronischen Nierenkrankheit.", "section_level": 2}, {"title": "Glomeruläre Filtrationsrate.", "content": "Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist das wichtigste Maß für die Ausscheidungsfunktion der Nieren. Sie kann mit Hilfe von Näherungsformeln aus einem Blutwert, zum Beispiel aus der Kreatinin-Konzentration, berechnet werden. Kreatinin ist ein Abfallprodukt des Muskelstoffwechsels. Die Kreatinin-Konzentration kann leicht im Blut bestimmt werden. Sinkt die Ausscheidungsfunktion der Niere ab, steigt die Kreatinin-Konzentration im Blut an. Bei jungen gesunden Erwachsenen liegt die glomeruläre Filtrationsrate bei ca. 125 ml/min/1,73 m2. Eine chronische Nierenkrankheit liegt vor, wenn die glomeruläre Filtrationsrate unter 60 ml/min/1,73 m2 gesunken ist.", "section_level": 2}, {"title": "Albuminausscheidung.", "content": "Bei einer Schädigung der Blut-Harn-Schranke im Nierenkörperchen kommt es zum Übertritt von Proteinen aus dem Blut in den Urin. Albumin ist ein Plasmaprotein, welches beim Gesunden in Spuren im Urin nachgewiesen werden kann. Dazu wird die Albumin-Konzentration im Urin bestimmt und auf die gleichzeitig gemessene Kreatinin-Konzentration im Urin bezogen. Bei chronischen Nierenkrankheiten steigt die Albumin-Ausscheidung häufig an. Eine chronische Nierenkrankheit liegt vor, wenn der Albumin-Kreatinin-Quotient im Urin mehr als 30 mg/g beträgt. Diese abnormal gesteigerte Albuminausscheidung wird als Albuminurie bezeichnet. Eine Albuminurie kann im Verlauf einer chronischen Nierenerkrankung der Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate vorangehen.", "section_level": 2}, {"title": "CGA-Klassifizierung.", "content": "Die CGA-Klassifizierung der chronischen Nierenkrankheiten erfolgt nach Grunderkrankung (Causa), glomerulärer Filtrationsrate und Albuminurie. Die glomeruläre Filtrationsrate wird in sechs Kategorien (G1–5) eingeteilt, die Albuminurie in drei (A1–3). Glomeruläre Filtrationsrate und Albuminurie sind voneinander unabhängige prognostische Parameter, d. h. mit abnehmender glomerulärer Filtrationsrate und zunehmender Albuminausscheidung steigt das Risiko, dass die chronische Nierenerkrankung einen ungünstigen Verlauf nimmt und dass Komplikationen, insbesondere im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems, auftreten.", "section_level": 2}, {"title": "Ursachen von chronischem Nierenversagen.", "content": "Häufigste Ursachen eines chronischen Nierenversagens sind Diabetes und Bluthochdruck. In Deutschland wurden zwischen 1994 und 2007 durch das Projekt QuaSi-Niere (Qualitätssicherung in der Nierenersatztherapie) statistische Daten von Patienten erhoben, die mit einer chronischen Nierenersatztherapie (Dialyse bzw. Nierentransplantation) behandelt werden. Seit 1997 wurden jährlich die Ursachen erfasst, die bei diesen Patienten zum chronischen Nierenversagen geführt haben. Im Erfassungszeitraum waren dabei deutliche Verschiebungen zu beobachten. Die Tabelle zeigt: Angeborene Nierenerkrankungen, Glomerulonephritis, interstitielle Nephritis und Systemerkrankungen sind nur selten Ursache einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz, ihr Anteil nimmt aufgrund immer besserer Behandlungsmöglichkeiten ab. Nierenschäden durch Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck nehmen dagegen zu. So ist bei Menschen mit metabolischem Syndrom, einer Kombination aus Übergewicht, Fettstoffwechselstörung, gestörter Glukoseverwertung und Bluthochdruck, das Risiko einer chronischen Nierenerkrankung deutlich erhöht. Eine seltene Ursache einer chronischen Niereninsuffizienz ist das nur teilweise Mitwachsen eines Spenderherzens, das einem Kleinkind implantiert wurde; das im Alter relativ zu kleine Herz verursacht eine Herz- und damit eine Niereninsuffizienz im Sinne eines kardiorenalen Syndroms. Als Risikofaktor angesehen wird auch eine zu hohe Fluoridbelastung.", "section_level": 1}, {"title": "Epidemiologie und volkswirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Die Prävalenz der chronischen Nierenerkrankung betrug in den USA im Zeitraum von 1988 bis 1994 bei Erwachsenen 10 % und stieg 1999–2004 auf 13,1 % an. 1999–2004 lag bei den 20- bis 39-Jährigen die Prävalenz der Stadien 1 und 2 bei 3 %, die der Stadien 3 und 4 bei 0,7 %. Mit zunehmendem Lebensalter stieg die Prävalenz der chronischen Nierenkrankheit massiv an und lag bei den über 70-Jährigen im Stadium 1 und 2 bei 10 %, im Stadium 3 und 4 bei 38 % (Abb.). Neben dem Alter sind Diabetes und Bluthochdruck die wichtigsten Risikofaktoren für eine chronische Nierenerkrankung. In der Gruppe der 20- bis 59-Jährigen betrug die Prävalenz der chronischen Nierenkrankheit 8,2 %, wenn weder Diabetes noch Bluthochdruck vorlagen; 15,2 %, wenn nur Bluthochdruck bestand; 33,8 %, wenn nur Diabetes vorlag; und 43 % bei Patienten, die sowohl an Diabetes als auch an Bluthochdruck litten. Im Stadium 3 war nur 12 % der Männer und 6 % der Frauen bewusst, dass sie an einer Nierenkrankheit litten, im Stadium 4 wussten nur 42 % der Betroffenen von ihrer Erkrankung. In Deutschland gibt die QuaSi-Niere für das Jahr 2005 eine Prävalenz von 769 Dialysepatienten und 288 Nierentransplantierten pro Million Einwohner an, dies entspricht 63.427 Dialysepatienten und 23.724 Nierentransplantierten. Seit 1995 ist die Zahl der Dialysepatienten um 53 % gestiegen, die der Nierentransplantierten um 78 %. Dieser Anstieg ist ausschließlich in der Altersklasse der über 65-Jährigen erfolgt. In der Altersklasse der unter 65-Jährigen sind Inzidenz und Prävalenz der chronischen Nierenersatztherapie stabil geblieben. Es gibt in Deutschland keine Zahlen zur Prävalenz der Stadien 1–4 einer chronischen Nierenkrankheit. Durch die hohe Rate an Herz-Kreislauf-Komplikationen und durch die Notwendigkeit von teuren Nierenersatzverfahren (Dialyse und Nierentransplantation) im Stadium 5 entstehen durch das chronische Nierenversagen hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Wenn man annimmt, dass die Dialysebehandlung im Jahr ca. 50.000–60.000 Euro pro Patient kostet, wurden in Deutschland im Jahr 2005 allein für die Dialysebehandlung über 3 Milliarden Euro ausgegeben. Über die Folgekosten der Stadien 1–4 gibt es keine Zahlen. Aufgrund des demographischen Wandels wird es in den kommenden Jahren zu einer erheblichen Zunahme an alten nierenkranken Menschen kommen, die an einer Vielzahl gravierender Begleit- und Folgeerkrankungen leiden und die Gesundheitssysteme vor erhebliche Herausforderungen stellen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Natürlicher Verlauf, Folgekrankheiten und Komplikationen.", "content": "Der Normalwert der glomerulären Filtrationsrate (GFR) hängt ab von Alter, Geschlecht und Körpergröße. Beim jungen Erwachsenen liegt der Normalwert der GFR zwischen 120 und 130 ml/min/1,73 m2. Bei Frauen ist die GFR um ca. 8 % niedriger als bei Männern. Ab dem 20. bis 30. Lebensjahr nimmt die GFR jährlich um ca. 1 ml/min/1,73 m2 ab. Im Alter von 70 Jahren liegt der Normalwert der GFR im Mittel bei ca. 70 ml/min/1,73 m2 mit einem breiten Schwankungsbereich. Bei den meisten Patienten mit chronischer Nierenkrankheit nimmt die Nierenfunktion im Lauf der Zeit ab. Die Mehrheit der Personen mit chronischer Nierenkrankheit sind ältere Personen mit frühen Stadien der Nierenfunktioneinschränkung. Nur 2–3 % dieser Personen, werden ein terminales Nierenversagen entwickeln. Der Verlauf einer chronischen Nierenkrankheit hängt ab Die Progression einer Nierenkrankheit ist für einen individuellen Patienten über die Zeit meist relativ konstant, kann zwischen verschiedenen Patienten aber stark schwanken. Ein langsam progressiver Verlauf kann sich über Jahrzehnte erstrecken, ein rasch progressiver Verlauf kann innerhalb von Monaten zum Endstadium des dialysepflichtigen Nierenversagens führen. Die Progression hängt ab Mit zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion treten Folgekrankheiten in mehreren Organsystemen auf: Ab dem Stadium 3 ist das Risiko eines akuten Nierenversagens erhöht, insbesondere wenn zusätzlich Diabetes, Bluthochdruck oder eine erhöhte Eiweißausscheidung vorliegen. Im Stadium 5 des chronischen Nierenversagens treten zunehmend Komplikationen der Harnvergiftung (Urämie) auf: Gewichtsverlust und Unterernährung aufgrund von Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Flüssigkeitsüberladung, Blutungsneigung, Herzbeutelentzündung, Depression, Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, Schäden des peripheren Nervensystems, Unfruchtbarkeit und erhöhte Infektanfälligkeit. Auffällig ist der harnartige Mundgeruch (Foetor uraemicus). Haupttodesursache für alle Patienten mit chronischem Nierenversagen sind Herz-Kreislauf-Krankheiten wie koronare Herzkrankheit, linksventrikuläre Hypertrophie, Gefäßverkalkungen und Herzschwäche. Zweithäufigste Todesursache bei Dialysepatienten sind Infektionen. Vor allem bei älteren Patienten ist die Wahrscheinlichkeit, an Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems zu versterben, viel höher als die Wahrscheinlichkeit, an die Dialyse zu kommen (Abb.). Die Sterblichkeit (Mortalität) ist bereits bei geringer Einschränkung der Nierenfunktion deutlich erhöht und steigt mit zunehmender Nierenfunktionseinschränkung exponentiell an. Unabhängig vom Grad der Nierenfunktionseinschränkung steigt die Mortalität auch mit zunehmender Urin-Eiweiß-Ausscheidung (Proteinurie). Von besonderer Wichtigkeit ist in allen Stadien einer chronischen Nierenkrankheit daher die Vorbeugung gegen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Die erhöhte Erkrankungs- und Sterberate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Patienten mit chronischer Nierenkrankheit erklärt sich nur teilweise durch das vermehrte Vorkommen von traditionellen kardiovaskulären Risikofaktoren (Herz-Kreislauf-Risikofaktoren). Zusätzlich treten bei chronischer Nierenkrankheit nicht-traditionelle Risikofaktoren auf, die mit der eingeschränkten Nierenfunktion oder deren Behandlung zusammenhängen.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome von chronischem Nierenversagen.", "content": "In den Stadien 1–4 verläuft eine chronische Nierenkrankheit meist ohne jegliche Symptome. Eine hohe Eiweißausscheidung im Urin kann zum Schäumen des Urins und zu Wassereinlagerungen führen. Eine sehr hohe Ausscheidung von roten Blutkörperchen (Makrohämaturie) kann sich in einer Braunverfärbung des Urins äußern und weist meist auf Erkrankungen der ableitenden Harnwege hin, seltener auf eine Blutung bei Zystennieren oder eine IgA-Nephropathie. Schmerzen in der Nierengegend weisen auf Wirbelsäulen- und Bandscheibenprobleme, Nierensteine, eine Nierenbeckenentzündung, akute Komplikationen einer Zystennierenerkrankung sowie sehr selten auf eine akute Glomerulonephritis hin. Eine chronische Nierenkrankheit verläuft dagegen in der Regel schmerzfrei. Im fortgeschrittenen Stadium 4 und im Stadium 5 kommt es zu einer zunehmenden Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Übelkeit, Wassereinlagerungen, Atemnot und Hautveränderungen. Bei weit fortgeschrittener Nierenfunktionseinschränkung können Krampfanfälle auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Behandlungsziele bei chronischen Nierenkrankheiten sind", "section_level": 1}, {"title": "Vorbeugung gegen chronisches Nierenversagen.", "content": "Die Vorbeugung gegen chronische Nierenkrankheiten vermindert möglicherweise die Anzahl potentieller Dialysepatienten und reduziert die Morbidität und Mortalität an Herz-Kreislauf-Komplikationen. Früherkennung Chronische Nierenerkrankungen verlaufen in den frühen Stadien ohne Beschwerden. Aus diesem Grund wurden in mehreren Staaten Früherkennungsuntersuchungen durchgeführt, so in den USA (NHANES III), Australien (AusDiab Study), Japan (Okinawa Screening Program), den Niederlanden (PREVEND Study), Island, Indien und Singapur. Als Früherkennungsuntersuchungen eingesetzt wurden der Nachweis von Eiweiß und Albumin im Urin sowie die Kreatinin-Bestimmung im Blut. Durch gesetzlich vorgeschriebene Früherkennungsmaßnahmen konnte in Japan bei jungen Erwachsenen die Häufigkeit fortschreitender entzündlicher Nierenerkrankungen (progressiver Glomerulonephritiden) vermindert werden, das mittlere Alter zum Zeitpunkt des Dialysebeginns hat in Japan im gleichen Zeitraum signifikant zugenommen. Veränderung von Lebensgewohnheiten Bluthochdruck und Diabetes sind die häufigsten Ursachen des chronischen Nierenversagens. Gesicherte Allgemeinmaßnahmen zur Vorbeugung sind: Im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Ansicht kann reichliches Trinken zwar das Risiko für Nierensteine vermindern, es verbessert aber nicht die Nierenfunktion. Es gibt sogar Hinweise, dass das Trinken von großen Flüssigkeitsmengen die Progression chronischer Nierenkrankheiten beschleunigen kann. Medikamentöse Maßnahmen Frühzeitige Erkennung und konsequente medikamentöse Behandlung von Diabetes und Bluthochdruck können die Entstehung einer chronischen Nierenkrankheit verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Progressionshemmung.", "content": "Chronische Nierenkrankheiten neigen zur kontinuierlichen Verschlechterung. Ziel der Behandlung ist daher, die Progression zu hemmen, d. h. den jährlichen Nierenfunktionsverlust zu mindern. Patienten mit chronischer Nierenkrankheit sollten Medikamente meiden, die für die Niere schädlich sein können, dazu zählen z. B. Eine medikamentöse Senkung des Blutdruckes hemmt die Progression, als Ziel der Blutdruckbehandlung werden Blutdruckwerte unter 130/80 mmHg angegeben. Es gibt Hinweise darauf, dass von dieser intensiven Blutdrucksenkung (gegenüber einem Standard-Zielblutdruck von 140/90 mmHg) nur die Patienten profitieren, bei denen auch eine signifikante Proteinurie (Urin-Eiweiß-Ausscheidung) nachweisbar ist; bislang liegen aber nur Daten zu Amerikanern schwarzafrikanischer Herkunft vor. Meist sind mehrere Hochdruckmedikamente in Kombination erforderlich, um eine intensive Blutdrucksenkung zu erreichen. Bei Patienten mit diabetischer Nephropathie oder erhöhter Eiweiß-Ausscheidung im Urin können ACE-Hemmer oder AT1-Antagonisten, zwei verwandte Klassen blutdrucksenkender Medikamente, die Progression in besonderem Maße hemmen. Ziel der Behandlung ist, die Urin-Eiweiß-Ausscheidung auf Werte unter 500–1000 mg pro Tag zu senken. Um dies zu erreichen, muss unter Umständen ein niedrigerer Zielblutdruck als 130/80 mmHg angestrebt werden. Gelingt es nicht, die Proteinurie ausreichend zu senken, werden ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten auch in Kombination oder in sehr hoher Dosierung eingesetzt, ggf. sogar zusätzlich mit Aldosteronantagonisten kombiniert. Da diese Medikamente oftmals nur zur Behandlung des Bluthochdrucks zugelassen wurden, handelt es sich bei der Behandlung häufig um einen sogenannten Off-Label-Use, das heißt, um einen Medikamenteneinsatz außerhalb der eigentlichen Zulassung. Diese Art der Kombinationsbehandlung darf nur bei Erkrankungen mit großer Proteinurie eingesetzt werden und muss engmaschig überwacht werden, in der Routinebehandlung des Bluthochdrucks bringt die Kombination aus ACE-Hemmer und AT1-Antagonist keinen zusätzlichen Nutzen und ist sogar mit erhöhten Komplikationsraten behaftet. Die Eiweißzufuhr mit der Nahrung (siehe Ernährung bei Niereninsuffizienz) sollte moderat eingeschränkt werden. Empfohlen wird, am Tag 0,8–1 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen. Eine strenge Einschränkung der Proteinzufuhr bringt keinen zusätzlichen Nutzen. Es gibt Hinweise darauf, dass eine medikamentöse Senkung der Blutfette und eine Behandlung der Übersäuerung mit Natron die Progression hemmen können. Für alle Maßnahmen gilt, je früher im Verlauf einer Nierenkrankheit damit begonnen wird, desto größer ist die Aussicht auf Erfolg.", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung von Folgekrankheiten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Störung des Mineral- und Knochenstoffwechsels.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Pathogenese.", "content": "Ab dem Stadium 3 der chronischen Nierenkrankheit sinkt die Ausscheidung von Phosphat in den Urin. Dies führt zu einem Anstieg des Phosphatspiegels im Blut (Hyperphosphatämie). Als Reaktion darauf wird von der Nebenschilddrüse vermehrt Parathormon in das Blut abgegeben (Hyperparathyreoidismus); die Osteoblasten des Knochens produzieren vermehrt Fibroblast Growth Factor 23 (FGF-23). In der Niere nimmt die Aktivierung von 25(OH)Vitamin D zu Calcitriol ab, der Calcitriol-Spiegel im Blut sinkt, die Calcium-Aufnahme im Darm nimmt ab, der Calcium-Spiegel im Blut sinkt, dies wiederum stimuliert die Freisetzung von Parathormon. In der gesunden Niere würde der Anstieg von Parathormon eine vermehrte Ausscheidung von Phosphat und eine vermehrte Rückgewinnung (Rückresorption) von Calcium aus dem Filtrat des Nierenkörperchens (Primärharn) bewirken; FGF-23 würde ebenfalls die Phosphat-Ausscheidung stimulieren. Die Folge wären ein Abfall des Phosphat-Spiegels und ein Anstieg des Calciums im Blut. Die geschädigte Niere kann jedoch nicht adäquat auf Parathormon und FGF-23 reagieren, ein Anstieg von Phosphatausscheidung und Calciumrückresorption bleibt aus. Der erhöhte Parathormonspiegel führt jedoch zur Freisetzung von Calcium und Phosphat aus den Knochen, der Knochenumbau nimmt zu, die Knochensubstanz nimmt ab, die Gefahr von Knochenbrüchen steigt. Mit weiter sinkender Nierenfunktion steigt der Phosphatspiegel im Blut zunehmend an, es kommt zur aktiven Ablagerung von Calcium-Phosphat in den Weichteilen. Gefäße und Weichteilgewebe verkalken, Durchblutungsstörungen, Herz-Kreislauf-Komplikationen und eine verminderte Lebenserwartung sind die Folge. Diese Kombination aus Knochenstoffwechselstörung und Gefäßverkalkung wird neuerdings als \"Störung des Mineral- und Knochenstoffwechsels bei chronischer Nierenerkrankung\" oder \"CKD-MBD (Chronic Kidney Disease-Mineral and Bone Disorder)\" bezeichnet.", "section_level": 4}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die KDIGO-Leitlinien geben Untersuchungsintervalle und Zielwerte vor, die jeweils vom Krankheitsstadium abhängen. Zu regelmäßigen Bestimmungen von Calcium, Phosphat, Parathormon und Alkalischer Phosphatase kann eine Bestimmung des 25(OH)Vitamin D-Spiegels erwogen werden. Mit der Kontrolle soll bei Erwachsenen ab Stadium 3 begonnen werden. Mineral- und Knochenstoffwechselsstörung bei chronischer Nierenkrankheit einerseits und Osteoporose bei Nierengesunden andererseits sind unterschiedliche Krankheitsbilder, die nicht verwechselt werden dürfen. Im Gegensatz zur Allgemeinbevölkerung besteht bei chronisch nierenkranken Patienten keine Beziehung zwischen Knochendichte und Risiko von Knochenbrüchen. Die routinemäßige Bestimmung der Knochendichte (Osteodensitometrie) wird bei Vorliegen einer chronischen Nierenerkrankung daher \"nicht\" empfohlen. Zur Diagnostik von Gefäßverkalkungen wird eine konventionelle seitliche (laterale) Abdomen-Röntgenaufnahme zum Nachweis oder Ausschluss von Gefäßverkalkungen sowie eine Echokardiographie zum Nachweis oder Ausschluss von Herzklappenverkalkungen empfohlen. Die feingewebliche Untersuchung einer Gewebeprobe des Knochens (Knochenbiopsie) wird empfohlen bei unerklärten Frakturen, anhaltenden Knochenschmerzen, unerklärter Calciumerhöhung (Hyperkalziämie), unerklärter Phosphaterhöhung (Hyperphosphatämie) oder -verminderung (Hypophosphatämie), Verdacht auf Aluminium-Überladung und vor einer Therapie mit Bisphosphonaten.", "section_level": 4}, {"title": "Therapie.", "content": "Es wird angestrebt, Calcium- und Phosphatspiegel im Normalbereich zu halten. Bei Dialysepatienten ist es allerdings oft nicht möglich, normale Phosphatwerte zu erreichen, es wird aber angestrebt, erhöhte Phosphatwerte in Richtung Normalbereich abzusenken. Bei erhöhten Phosphatwerten wird bislang die Phosphatzufuhr über die Nahrung eingeschränkt. Eine aktuelle Untersuchung konnte den Wert einer phosphatarmen Diät jedoch nicht belegen. Die medikamentöse Behandlung erhöhter Phosphatspiegel erfolgt mit Substanzen, welche Phosphat im Darm binden und so die Aufnahme in den Körper hemmen. Als Phosphatbinder eingesetzt werden derzeit Calcium- und Aluminium-Salze, Sevelamer (ein Polymer) und Lanthankarbonat. Bei erhöhten Calcium-Werten, arteriellen Gefäßverkalkungen, vermindertem Knochenumsatz (adynamem Knochen) und/oder erniedrigtem Parathormon werden bevorzugt calciumfreie Phosphatbinder eingesetzt, die Zufuhr calciumhaltiger Phosphatbinder wird eingeschränkt, ebenso die Gabe von Calcitriol und aktiven Vitamin-D-Abkömmlingen. Aluminium kann sich ebenfalls in den Knochen einlagern und zu einer Erkrankung des Knochens führen. Eine Langzeitbehandlung mit Aluminium-haltigen Phosphatbindern wird daher vermieden, der Aluminium-Spiegel muss regelmäßig kontrolliert werden. Die KDIGO-Leitlinien schlagen vor, einen Vitamin-D-Mangel (Vitamin-D-Defizienz, Vitamin-D-Insuffizienz) durch Gabe eines Vitamin-D-Präparates zu korrigieren, warnen aber, \"der wahre Effekt kann beträchtlich vom geschätzten Effekt abweichen\". Der optimale Parathormon-Bereich ist nicht bekannt. Spricht ein erhöhtes Parathormon auf Behandlung durch Diät, Phosphatbinder, Calcium und/oder Vitamin D nicht an, oder steigt sogar weiter an, kommen aktive Vitamin-D-Metabolite zum Einsatz. Bei diesen Substanzen (Alfacalcidol, Calcitriol) ist der Stoffwechselschritt der Vitamin-D-Aktivierung, der normalerweise in der Niere abläuft, bereits erfolgt. Als Nebenwirkung wird allerdings die Calcium- und Phosphataufnahme über den Darm stimuliert. Neuerdings werden daher aktive Vitamin-D-Abkömmlinge (z. B. Paricalcitol) eingesetzt, welche die Parathormonsekretion aus der Nebenschilddrüse besonders stark hemmen und eine geringere Wirkung auf den Darm ausüben. Steigt die Konzentration von Calcium und Phosphat unter Vitamin-D-Therapie zu stark an, muss Vitamin D reduziert werden. Eine zu starke Hemmung der Parathormonsekretion sollte ebenfalls vermieden werden, da diese zu einem verminderten Knochenumbau (adyname Knochenerkrankungen) führt und Weichteilverkalkungen begünstigt. Bei zunehmender Nierenfunktionseinschränkung ändert sich der Knochenstoffwechsel. So nimmt die Empfindlichkeit des Knochens gegenüber Parathormon ab. Aus diesem Grund versucht man bei Dialysepatienten, die Parathormon-Werte in einem Bereich zwischen ungefähr dem Zweifachen und dem Neunfachen des oberen Normalbereichs der eingesetzten Bestimmungsmethode zu halten. Zur Behandlung erhöhter Parathormonwerte bei Dialysepatienten ist seit 2004 Cinacalcet zugelassen. Cinacalcet bindet an den Calciumrezeptor der Nebenschilddrüse, simuliert einen erhöhten Calciumspiegel und hemmt so die Parathormonsekretion. Trotz dieser Maßnahmen gelingt es manchmal nicht, ein Ansteigen des Parathormons zu verhindern. In diesem Fall müssen die Nebenschilddrüsen operativ entfernt werden. Eine Behandlung mit Bisphosphonaten sollte bei erhöhtem Parathormon und/oder im Stadium 3–5 vermieden werden, in Zweifelsfällen sollte vor einer Bisphosphonat-Behandlung eine Knochenbiopsie erfolgen. Nach erfolgreicher Nierentransplantation und bei Behandlung mit Steroiden können dagegen eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) und eine Behandlung mit Bisphosphonaten, ggf. in Kombination mit Vitamin D und aktiven Vitamin-D-Metaboliten, sinnvoll sein. Eine Übersäuerung des Blutes führt ebenfalls zu einem Verlust an Knochensubstanz. Die Behandlung erfolgt mit Alkalisalzen wie Citrat oder Bicarbonat. Die Gabe von Bicarbonat verlangsamt zudem möglicherweise den Nierenfunktionsverlust und verbessert den Ernährungszustand.", "section_level": 4}, {"title": "Renale Anämie.", "content": "Mit fortschreitender Nierenfunktionseinschränkung sinkt die Produktion des Botenstoffes Erythropoetin. Erythropoetin wird in den Nieren gebildet und steuert die Produktion der roten Blutkörperchen im Knochenmark. Die Konzentration des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) nimmt daher mit zunehmender Nierenfunktionseinschränkung ab. Es kommt zur Blutarmut (renalen Anämie) mit einem Abfall der körperlichen Leistungsfähigkeit. Zur Diagnose und Behandlung der renalen Anämie sind regelmäßige Bestimmungen von Hämoglobin, Ferritin und Transferrinsättigung erforderlich. Bei der Erstuntersuchung sollte ein großes Blutbild incl. der Retikulozyten angefertigt werden. Eine Bestimmung des Erythropoetin-Spiegels ist \"nicht\" erforderlich. Eine Anämie liegt vor, wenn die Hämoglobinkonzentration des Blutes bei Frauen auf einen Wert unter 12,0 g/dl abgesunken ist, bei Männern unter 13,5 g/dl. Durch Gabe von Eisen, bei Dialysepatienten bevorzugt intravenös, werden Ferritin-Spiegel und Transferrin-Sättigung in den hochnormalen Bereich angehoben. In der Regel muss jedoch zusätzlich Erythropoetin gegeben werden, um das Hämoglobin in den Zielbereich anzuheben. Die Zielbereiche für Ferritin und Hämoglobin entsprechen dabei nicht den Normalbereichen. Die angestrebten Ferritin-Spiegel liegen höher als die Normwerte, die angestrebte Hämoglobinkonzentration liegt etwas unter dem Normalbereich. Eine Anhebung des Hämoglobin-Wertes in den Normalbereich bringt keinen zusätzlichen Nutzen, sondern führt zu vermehrtem Auftreten von Bluthochdruck, Schlaganfällen und Shunt-Thrombosen; möglicherweise nehmen auch Mortalität, Herz-Kreislauf-Komplikationen und Progression der Nierenfunktionseinschränkung zu. Die Ursache der erhöhten Komplikationsraten bei höheren Hämoglobin-Zielwerten ist nicht bekannt. Diskutiert werden ein direkter Effekt des Hämoglobins, z. B. durch erhöhte Viskosität des Blutes, eine Nebenwirkung von Erythropoetin, eine Nebenwirkung von Eisen, der unter Erythropoetin-Behandlung erhöhte Blutdruck oder die Folge eines verminderten Ansprechens auf Erythropoetin. Blutübertragungen sind nur in seltenen Fällen erforderlich und werden nach Möglichkeit vermieden.", "section_level": 3}, {"title": "Vorbeugung von Komplikationen.", "content": "Patienten mit chronischer Nierenkrankheit sind in erster Linie durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedroht wie koronare Herzkrankheit, Herzversagen, Schlaganfall und arterielle Verschlusskrankheit. Die Gefahr, im Verlauf der Erkrankung von der Dialyse abhängig zu werden, ist demgegenüber deutlich geringer. Eine Nierenkrankheit im Stadium 5 ist ein kardiovaskulärer Risikofaktor, der so schwer wiegt wie ein durchgemachter Herzinfarkt; die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Komplikationen ist etwa 10–20 Mal höher als in der Allgemeinbevölkerung. Liegt zusätzlich ein Diabetes mellitus vor, ist die Sterblichkeit etwa 40 % höher als bei Nierenkranken im Stadium 5 ohne Diabetes. Bei Vorliegen einer chronischen Nierenkrankheit sollten daher die Blutfette Gesamt-Cholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyceride bestimmt werden. Ist das LDL-Cholesterin erhöht und durch eine Umstellung der Ernährung und vermehrte körperliche Betätigung nicht ausreichend zu senken, wird eine medikamentöse Senkung durch Einsatz eines Statins empfohlen, entsprechend den Leitlinien, die für die Normalbevölkerung gelten. Für das Stadium 5 der chronischen Nierenkrankheit empfehlen die K/DOQI-Leitlinien eine besonders aggressive Senkung des LDL-Cholesterin auf Werte unter 100 mg/dl (2,6 mmol/l), bei Vorliegen eines Diabetes werden von manchen Autoren sogar Zielwerte unter 70 mg/dl (1,82 mmol/l) empfohlen. Post-hoc-Analysen von Studien zur medikamentösen Senkung der Blutfette belegen im Stadium 3 der Nierenerkrankung den günstigen Einfluss einer Senkung des LDL-Cholesterins auf das Auftreten von Herz-Kreislauf-Komplikationen. Eine große plazebokontrollierte Multicenterstudie konnte zeigen, dass bei chronischer Nierenerkrankung eine medikamentöse Senkung des LDL-Cholesterins durch Simvastatin und Ezetimib die Häufigkeit von Herzinfarkten, Schlaganfällen und behandlungsbedürftigen Durchblutungsstörungen senkt. Dagegen konnte bei Dialysepatienten durch eine medikamentöse Senkung des LDL-Cholesterins keine Verminderung kardiovaskulärer Komplikationen mehr erzielt werden. Kohortenstudien an chronisch Nierenkranken und Hämodialyse-Patienten ergaben sogar ein besseres Überleben bei höheren Gesamt- und LDL-Cholesterin. Diese im Vergleich zur Normalbevölkerung umgekehrte Beziehung zwischen Risikofaktor und Verlauf wird auch als reverse Epidemiologie bezeichnet. Diese diskrepanten Befunde werden neuerdings dahingehend interpretiert, dass im Stadium 5 die Veränderungen am Herz-Kreislauf-System so weit fortgeschritten sind, dass sie nicht mehr gut auf eine medikamentöse Senkung des LDL-Cholesterins ansprechen. Zudem können niedrige Cholesterin-Spiegel Folge der bei Nierenkranken häufig vorkommenden Fehlernährung und einer chronischen Entzündungskonstellation sein. Konsequenterweise empfiehlt die Amerikanische Herz-Gesellschaft (American Heart Association), bereits die frühen Stadien einer chronischen Nierenkrankheit in die höchste kardiovaskuläre Risikostufe einzuordnen und eine besonders aggressive Senkung des Cholesterins anzustreben. Bislang gibt es noch keine Daten, die bei chronischer Nierenkrankheit einen zusätzlichen günstigen Effekt zeigen, wenn zusätzlich zum LDL-Cholesterin die Triglyceride oder das HDL-Cholesterin medikamentös beeinflusst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nierenersatztherapie.", "content": "Im Stadium 4 einer chronischen Nierenerkrankung (GFR < 30 ml/min/1,73 m2) sollten Patient, Angehörige und Arzt entscheiden, welches Nierenersatzverfahren im Fall eines weiteren Nierenfunktionsverlustes eingesetzt werden sollte. Zur Auswahl stehen: Im Stadium 5 einer chronischen Nierenerkrankung (GFR < 15 ml/min/1,73 m2) wird mit einem Nierenersatzverfahren begonnen. Ein früher Beginn der Nierenersatztherapie (d. h. bei einer eGFR 10–14 ml/min/1,73 m2) bringt gegenüber einem späteren Dialysebeginn (eGFR 5–7 ml/min/1,73 m2) keinen Vorteil. Ohne Nierenersatztherapie führt der weitere Krankheitsverlauf zum Tod in der Urämie. Bei sehr alten und gebrechlichen Menschen bewirkt die Dialysebehandlung im Stadium 5 eine Lebensverlängerung von ca. zwei Jahren, im Rahmen der Einleitung der Nierenersatztherapie kann es aber auch zu einer deutlichen Verschlechterung des Allgemeinzustandes kommen; in solchen Fällen kann eine konservative Behandlung eine akzeptable Alternative darstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Leitlinien.", "content": "1997 wurde von der National Kidney Foundation (Nationale Nierenstiftung der USA) die Dialyse-Ergebnisqualitäts-Initiative (Dialysis Outcomes Quality Initiative oder DOQI) begonnen. Dieses Projekt hatte zum Ziel, die Betreuung von Dialysepatienten zu verbessern. Es entstanden evidenzbasierte Leitlinien zur Hämodialyse, zur Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse), zum Gefäßzugang und zur Ernährung von Dialysepatienten. 1999 beschloss die nationale Nierenstiftung, die Qualitätsinitiative auf frühe Stadien der chronischen Nierenkrankheit auszuweiten (Kidney Disease Outcomes Quality Initiative oder K/DOQI). 2002 erschien die erste Leitlinie der K/DOQI. Diese Leitlinie legte diagnostische Maßnahmen fest (Evaluation), definierte die derzeit gebräuchliche Stadieneinteilung (Klassifikation) und schlug Maßnahmen zur Abschätzung des Risikos einer Krankheitsverschlechterung und des Auftretens von Komplikationen (Stratifikation) vor. Derzeit sind zwölf Leitlinien veröffentlicht: Die Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) ist eine globale gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel einer weltweiten Verbesserung der Versorgung von chronischen Nierenkranken und von deren Behandlungsergebnissen. Die KDIGO hat folgende Leitlinien veröffentlicht: Die European Renal Association (Europäische Nieren-Vereinigung) hat Leitlinien veröffentlicht zum Anämie-Management, zur Hämodialyse und zur Nierentransplantation. Die Leitlinien der Canadian Society of Nephrology (Kanadische Gesellschaft für Nephrologie) beschäftigen sich mit Prinzipien der Behandlung des Terminalstadiums einer Nierenkrankheit, mit der Überweisung vom Allgemeinmediziner zum Nephrologen sowie mit Hämodialyse, Peritonealdialyse, Gefäßzugang, Dialysebeginn und Anämie-Management. Die britischen Leitlinien des Royal College of Physicians in Zusammenarbeit mit der britischen Nierenvereinigung wurden 2005 publiziert und 2008 aktualisiert. Es werden Maßnahmen zur Erkennung und zum Management von Nierenkrankheiten sowie Kriterien zur Überweisung zum Spezialisten vorgeschlagen. Die Leitlinien der Nephrologischen Gesellschaft von Australien und Neuseeland werden seit 2000 veröffentlicht. Sie umfassen Diagnostik, Vorbeugung und Behandlung von chronischer Nierenkrankheit, Dialyse und Nierentransplantation. In der Datenbank der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften finden sich Leitlinien zur diabetischen Nephropathie, zur urämischen Polyneuropathie sowie zur Nierentransplantation aus urologischer Sicht. Ein Deutsche S3-Leitlinie zur ambulanten Versorgung von Patienten mit nicht-dialysepflichtiger chronischer Nierenerkrankung wurde 2019 von der Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Selbsthilfeorganisationen.", "content": "Als unabhängige Organisation hat die 1997 gegründete Deutsche Nierenstiftung die Information und Aufklärung, die Früherkennung und Prävention der Chronischen Nierenerkrankung in den Fokus ihres Handelns gestellt. Mit „Nierenstark“ hat sie 2013 ein entsprechendes Programm gestartet, seit Frühjahr 2016 arbeitet sie unter dem Motto „Tatort Niere“ mit 30 Betriebskrankenkassen zusammen. In Deutschland gibt es eine große Anzahl von lokalen Selbsthilfegruppen, die sich insbesondere für Dialysepatienten und Nierentransplantierte einsetzen. Viele dieser Gruppen sind im „Bundesverband Niere – Selbsthilfe Niere – Prävention, Dialyse, Transplantation – e. V.“ zusammengeschlossen. Ziele des Vereins sind u. a. Der Bundesverband Niere gibt die Zeitschrift \"Der Nierenpatient\" heraus. Das „Netzwerk von Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen und deren Angehörige c/o Heimdialyse-Patienten (HDP) e. V.“ hat insbesondere die Förderung von Heimdialyseverfahren wie Bauchfelldialyse oder Heimhämodialyse zum Ziel. Die „PKD Familiäre Zystennieren e. V.“ richtet sich an Patienten mit Zystennieren und deren Familienangehörige und ist Teil eines internationalen Netzwerkes von Zystennierenpatienten. Ziele der Selbsthilfegruppe sind Selbsthilfe – Prävention – Forschung, u. a. Der Verein „Junge Nierenkranke Deutschlands e. V.“ vertritt die Interessen junger nierenkranker Menschen. Er richtet sich speziell an Jugendliche und junge Erwachsene, die von einer Nierenerkrankung betroffen sind. Unter anderem bietet der Verein Veranstaltungen, Seminare und Reisen an, die auch für dialysepflichtige Nierenkranke geeignet sind, und berät und unterstützt bei Problemen im sozialen, beruflichen und schulischen Umfeld.", "section_level": 1}, {"title": "Chronisches Nierenversagen in der Tiermedizin.", "content": "In der Tiermedizin kommt chronisches Nierenversagen am häufigsten bei Hauskatzen vor und ist eine der häufigsten Todesursachen für diese Tierart (siehe Chronische Nierenerkrankung der Katze).", "section_level": 1}], "src_summary": "Beim chronischen Nierenversagen (auch \"chronische Niereninsuffizienz\", \"chronische Nierenkrankheit\" oder \"chronische Nierenerkrankung\"; in der Fachliteratur auch englisch \"Chronic Kidney Disease\", \"CKD\") handelt es sich um einen langsamen, über Monate oder Jahre voranschreitenden Verlust der Nierenfunktion. Im engeren Sinn der aktuellen Leitlinien bezeichnet der Begriff \"chronisches Nierenversagen\" das Terminal- oder Endstadium einer chronischen Nierenkrankheit, das gekennzeichnet ist durch eine Nierenleistung von 15 % der Norm oder darunter (entsprechend einer glomerulären Filtrationsrate von unter 15 ml/min/1,73 m2) und durch die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie in Form von Dialysebehandlung oder Nierentransplantation. Dieser Artikel behandelt die chronische Nierenkrankheit in allen Stadien inklusive des Terminalstadiums.", "tgt_summary": "慢性肾脏病(又称慢性肾功能不全或慢性肾衰竭、英语:Chronic kidney disease(CKD)、英语:chronic renal disease(CRD)),指肾功能在几个月或若干年期间逐渐而难以逆转的衰退。据估计,慢性肾病患者占美国成年人口的13%,而大多数患者对自身病情往往并不自知。", "id": 2832460} {"src_title": "Vorwärts Christi Streiter", "tgt_title": "信徒精兵歌", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Text wurde als Eingangshymne oder Prozessionsmarsch für Kinder in Horbury Bridge, in der Nähe von Wakefield, Yorkshire geschrieben. Ursprünglich trug es die Überschrift \"„Hymn for Procession with Cross and Banners“\". Baring-Gould schrieb den Text angeblich in etwa fünfzehn Minuten. Später entschuldigte er sich dafür: „Es wurde in extremer Eile geschrieben, und ich fürchte, einige der Zeilen dürften fehlerhaft sein.“ Aus diesem Grund erlaubte er den Redakteuren von Kirchengesangbüchern, den Text zu ändern. Meist wird der Text trotzdem in der ursprünglichen Version gedruckt, insbesondere in jüngeren, zeitgenössischen Gesangbüchern. Ursprünglich setzte Baring-Gould die Worte zu einer Melodie aus dem langsamen Satz von Joseph Haydns \"Symphonie in D\", Nr. 15. Das Lied wurde im Jahr seiner Entstehung schon gedruckt, zuerst in einer englischen Kirchenzeitschrift, der \"Church Times\" und später in einigen Kirchengesangbüchern. Es kam jedoch erst zu größerer Beliebtheit, nachdem Sullivan eine neue Melodie, St. Gertrude, dazu schrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Lied wurde insbesondere bei der Heilsarmee schnell beliebt aufgrund des Bezugs zwischen Heilsarmee und Christi Streiter; es wird ihr heute auch oft fälschlicherweise zugeschrieben. Im 19. Jahrhundert traf das Lied den christlichen Zeitgeist und ging von der Heilsarmee auch zu anderen Erweckungsbewegungen innerhalb und außerhalb der Landeskirchen über. Im 19. Jahrhundert wurde in der britischen Gesellschaft eine Parodie populär, die die Verbindung zwischen Christentum und Militarismus kritisierte. So wurde unter anderem die Textzeile \"„Spread the peaceful gospel, with the Maxim gun“\" eingefügt. In den USA und England ist es bis heute beliebt und auch in neueren Gesangbüchern von \"Mainstream\"-Kirchen enthalten, etwa im Gesangbuch der United Methodist Church von 1989 oder im Gesangbuch der Episcopal Church in the USA von 1982. Da heute im deutschen Sprachraum trotz des biblischen Bezugs die Verbindung von Christentum und Krieg in praktisch allen christlichen Richtungen, abgesehen von der Heilsarmee, eher befremdlich klingt, ist das Lied in den heutigen deutschen Kirchengesangbüchern nicht mehr zu finden. Eine Ausnahme macht das Apostolische Gesangbuch, wo es auch in der Ausgabe von 2005 noch aufgeführt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Propaganda.", "content": "Am 11. Oktober 1939, kurz nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, wurde \"Onward, Christian Soldiers\" vom Orchester Erhard Bauschke umgeschrieben und mit antisemitischen und antibritischen Elementen versehen. Der neue Titel hieß nun \"British Soldier’s Song\". Der \"British Soldier’s Song\" war nur ein Vorgeschmack auf die Welle nationalsozialistischer Propagandalieder, die ab 1940 ausbrach. Das Erhard-Bauschke-Orchester wurde 1940 von Lutz Templin übernommen und spielte dann unter dem Namen \"Charlie and His Orchestra\" im Dienst des Reichspropagandaministeriums abgewandelte Swing-Hits mit antiamerikanischen, antisemitischen, antibritischen und antirussischen Texten ein.", "section_level": 1}, {"title": "Text (englisch).", "content": "Onward Christian soldiers, marching as to war, With the cross of Jesus going on before: Christ the royal Master, leads against the foe; Forward into battle, see his banners go (Refrain:) Onward Christian soldiers, marching as to war, With the cross of Jesus going on before. Like a mightly army moves the church of God; Brothers, we are treading where the saints have trod; We are not divided, all one body we, One in hope and doctrine, one in charity. Crowns and thrones may perish, kingdoms rise and wane, But the Church of Jesus constant will remain; Gates of hell can never ’gainst that church prevail; We have Christ’s own promise, and that cannot fail. (Oder:) Like a mighty army moves the church of God; Brothers, we are treading where the saints have trod. We are not divided, all one body we, One in hope and doctrine, one in charity. Onward, then, ye people, join our happy throng, Blend with ours your voices in the triumph song; Glory, laud, and honor unto christ the King; This thro’ countless ages men and angels sing. (Refrain) Die dritte Strophe gibt es in einer für Monarchen weniger Angst einflößenden Fassung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vorwärts, Christi Streiter (, auch „Immer mutig vorwärts“) ist ein Kirchenlied aus dem 19. Jahrhundert englischen Ursprungs. Der Text wurde geschrieben von William Sabine Baring-Gould und die Musik von Arthur Sullivan im Jahre 1871. Sullivan nannte die Melodie „St. Gertrude“, zur Ehre der Ehefrau seines Freundes Ernest Clay Ker Seymer.", "tgt_summary": "《信徒精兵歌》,或依歌词首句称为《信徒如同精兵》,为一首19世纪的英国基督教赞美诗。该诗的词为萨宾·巴林古尔德作于1865年,曲为亚瑟·沙利文作于1871年。此曲创作于他朋友的乡间房舍中,沙利文将此曲以朋友妻子的名字“St. Gertrude”命名。后救世军常用此曲作为游行时所用的赞美诗。该曲也成为了沙利文最著名的赞美诗之一。其主题来自于新约圣经中提到的基督徒作为耶稣精兵的说法,例如提摩太后书2:3中:“你要和我同受苦难,好像基督耶稣的精兵”。", "id": 686680} {"src_title": "Die Queen", "tgt_title": "英女皇 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Großbritannien im Jahr 1997: Der 43-jährige Tony Blair wird durch einen Sieg der Labour Party bei den Unterhauswahlen Premierminister. Weil er bei seinem Antrittsbesuch im Palast mit den Regeln der Etikette noch nicht vertraut ist, muss er sich in diesen Dingen durch Elisabeth II. belehren lassen. Knapp drei Monate später ist es Blair, der versucht, dem britischen Staatsoberhaupt den Weg aus einer Krise aufzuzeigen. In den frühen Morgenstunden des 31. August werden die in Schottland weilende Königin Elisabeth und ihr Ehemann Prinz Philip vom Tode Prinzessin Dianas unterrichtet, die bei einem Verkehrsunfall in Paris ums Leben gekommen ist. Die ehemalige Ehefrau ihres Sohnes und Thronfolgers, Prinz Charles, hatte durch ihre karitative Arbeit und verschiedene Lebensgefährten im Fokus der internationalen Presse gestanden und u. a. durch Interviews und Buchveröffentlichungen Einblick in ihr Leben am königlichen Hofe gegeben. In der Folgezeit avanciert die tote Prinzessin zur \"Königin der Herzen\", der auch Premierminister Tony Blair seinen Tribut zollt und in einer Rede für sie den Begriff \"Prinzessin des Volkes\" (the people's princess) prägt. Dagegen zeigt Königin Elisabeth ganz dem höfischen Protokoll folgend keine öffentliche Trauer und verbleibt mit der königlichen Familie auf Schloss Balmoral in Schottland. Sie weigert sich, dem Rat Blairs zu folgen, umgehend nach London zu reisen, um sich dort dem Volk zu zeigen, und will auch nicht das Protokoll ändern, um die Flaggen für Diana auf halbmast zu setzen. Um ihre beiden Enkel, Dianas Söhne William und Harry, auf andere Gedanken zu bringen, schickt sie die beiden mit einer Jagdgesellschaft auf die Jagd nach einem Vierzehnender, der in ihrem Revier gesichtet worden ist. Während Tausende von trauernden Menschen Blumen vor dem Wohnsitz Dianas Kensington Palace niederlegen, richtet sich der Unmut der Bevölkerung gegen die scheinbar teilnahms- und gefühlslosen Mitglieder der königlichen Familie. Elisabeth II. gerät daraufhin in einen Gewissenskonflikt und erwägt, den Thron für die nächstjüngere Generation freizumachen. Der Hysterie um den Tod der Princess of Wales, die sie nicht mehr als Mitglied ihrer Familie betrachtete, kann sie nichts abgewinnen und schadet dadurch dem Ansehen der Krone. Das Volk nicht mehr verstehend, wird die Monarchin von ihrer Mutter, der Königinmutter Elizabeth, darin bestärkt, an ihrem Amt festzuhalten und sich nicht einschüchtern zu lassen, auch nicht von Tony Blair. Die Stimmungslage ändert sich schließlich nach einer Woche, als die Königin auf Druck von Tony Blair für Diana ein Staatsbegräbnis anordnet, das Blumenmeer am Buckingham Palace besucht und öffentlich zu ihrem Tode Stellung bezieht. In einer Fernsehansprache redet Elisabeth II. davon, aus Dianas Leben und aus der außergewöhnlichen und bewegenden Reaktion auf ihren Tod lernen zu können und die Erinnerung an die Princess of Wales bewahren zu wollen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Queen (Originaltitel: The Queen) ist ein Spielfilm des britischen Regisseurs Stephen Frears aus dem Jahr 2006 mit Helen Mirren in der Hauptrolle.", "tgt_summary": "《女王》(英语:\"The Queen\")是一部由史提芬·费雅斯于2006年执导的电影,讲述英女王伊利沙伯二世(海伦·美兰饰演)在威尔士王妃戴安娜车祸逝世之后,与首相托尼·布莱尔(米高·辛饰演)一段在幕后紧密合作的关系。当中,影片特别刻划女皇和首相两人在处理戴妃之死一事上,为了同时保持皇室的低调与满足公众热切的关注,而要面对进退失据的窘局。此外,电影女主角海伦·美兰凭此在2007年夺得奥斯卡最佳女主角奖。", "id": 2118411} {"src_title": "Streifenleitung", "tgt_title": "微帶線", "src_document": [{"title": "Synonyme und Abgrenzung gegen andere Begriffe.", "content": "Der Begriff \"Mikrostreifenleitung\" ist der weitaus häufigste und oft für alle Bauformen gebraucht. Deshalb ist eine Trennung der Begriffe anhand des englischen Sprachgebrauchs angebracht. Die Beschreibung der Bauformen lässt vermuten, dass es sich allgemein bei gedruckten Schaltungen (Leiterplatten) um Streifenleitungen handelt. Vom Aufbau gleichen Leiterbahnen grundsätzlich Streifenleitungen, sind jedoch nicht zwingend als Wellenleiter dimensioniert und betrieben. Parameter, die bei Streifenleitungen entscheidend sind (Impedanz, Verlustfaktor, Wellenausbreitungsgeschwindigkeit, Dispersion, Abstrahlung), müssen bei Leiterbahnen bei schnellen Schaltvorgängen < 1 ns unbedingt beachtet werden. Die Frequenz spielt hierbei nur eine untergeordnete Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften als Wellenleiter.", "content": "Streifenleitungen sind so dimensioniert, dass sich in der Regel nur Quasi-TEM-Wellen ausbreiten können. Diese lassen sich mit einigen Vereinfachungen nahezu wie TEM-Wellen betrachten: sowohl die elektrischen als auch die magnetischen Felder verlaufen fast ausschließlich senkrecht zur Ausbreitungsrichtung, wie es auch in Koaxialleitungen oder Zweidrahtleitungen der Fall ist. Bedingung dafür ist, dass die Quer-Abmessungen der Leitungen klein gegenüber der Wellenlänge sind. Streifenleitungen werden nur für kurze Entfernungen innerhalb von Baugruppen eingesetzt. Der Vorteil von Streifenleitungen besteht darin, dass sie sich preiswert, reproduzierbar und materialsparend fertigen lassen. Das ist besonders bei komplexen Schaltungen von Bedeutung, in denen auch weitere, aus Streifenleitungen bestehende, Bauelemente vorkommen. Ein weiterer Vorteil liegt in der geringen Feldausbreitung außerhalb der planaren Struktur, weshalb nur eine geringe Abstrahlung von Wellen in den Raum auftritt. Daher können in Streifenleitertechnik gefertigte Hochfrequenzschaltungen oft auch ohne allseitig geschlossenes Gehäuse bzw. ohne einzelne, getrennte Kammern betrieben werden. Die Wellenimpedanz einer Streifenleitung wird durch ihre Breite sowie durch die Dicke und die Dielektrizitätszahl des Isolatorsubstrates festgelegt. Da die letzten beiden Größen in der Regel konstant sind, wird die Berechnung und Simulation von Streifenleiterschaltungen erleichtert. Ein Berechnungstool findet sich in. Streifenleiterstrukturen werden außer für die Verarbeitung von Hochfrequenzsignalen auch in bzw. als Antennen eingesetzt. Dabei bilden sie oft auf einem gemeinsamen Substrat sowohl die speisenden und anpassenden Komponenten als auch die strahlenden Elemente selbst. Beispiele sind die Patchantenne, die Spiralantenne, die Panelantenne und auch Dipolantennen. Alle diese Antennen können komplett aus planaren Streifenleiterstrukturen gefertigt werden. Auch Wendelantennen werden häufig aus Streifenleitern gefertigt, hier sind sie jedoch um einen Zylinder oder Kegel gewunden. In allen diesen Fällen werden die Phasenlagen und Impedanzen der leitungsgebundenen Wellen durch Variation von Länge und Breite der Streifenleitungen dazu gebracht, dass sich deren Felder so überlagern, dass eine (oft gerichtete) Abstrahlung als Funkwellen stattfindet.", "section_level": 1}, {"title": "Bauformen.", "content": "Es existiert eine Vielzahl an Bauformen, die unter Umständen auch kombiniert eingesetzt werden können. Dazu gehören:", "section_level": 1}, {"title": "Mikrostreifenleitung.", "content": "Als Mikrostreifenleitungen werden Streifenleitungen bezeichnet, die aus einem leitfähigen Streifen bestehen, der durch ein dielektrisches Substrat von einer leitfähigen Fläche getrennt sind. Sie werden meist für Transport und Verarbeitung elektromagnetischer Wellen im Bereich zwischen einigen hundert Megahertz und etwa 20 Gigahertz eingesetzt. Eine Mikrostreifenleitung besteht aus einem nicht leitenden Substrat (Leiterplatte), das auf der Unterseite vollständig metallisiert ist (Massefläche). Auf der Oberseite ist ein Leiter in Form eines Streifens (Leiterbahn), also mit definierter Querschnittsfläche, angeordnet. Dieser Streifen wird gewöhnlich durch Bearbeitung der oberen Metallisierung durch Ätzen oder Fräsen angefertigt. Als Substrat dienen verschiedene Dielektrika. Sehr häufig eingesetzt wird glasfaserverstärktes PTFE (RT/Duroid). Für höhere Ansprüche wird Aluminiumoxid neben anderen keramischen Materialien verwendet. Das in der normalen Platinen-Herstellung übliche FR4 (glasfaserverstärktes Epoxidharz) ist bei Frequenzen oberhalb einiger GHz in der Regel ungeeignet, da dessen Verlustwinkel zu groß ist. Das Signal breitet sich zum einen im Zwischenraum zwischen Streifenleiter und Massefläche aus. Zum anderen treten die Feldlinien auch in den freien Raum über dem Streifenleiter ein, der in der Regel mit Luft gefüllt ist. Man muss daher von einem inhomogenen Dielektrikum sprechen. Ist der Streifenleiter unterbrochen, kann das Signal die Lücke unter bestimmten Bedingungen überspringen und sich danach weiter ausbreiten.", "section_level": 2}, {"title": "Leitungswellenwiderstand.", "content": "Für Mikrostreifenleitungen auf Leiterplatten lässt sich für bestimmte Fälle eine exakte Lösung für den Leitungswellenwiderstand (charakteristische Impedanz) angegeben, wobei die allgemeinste Form von H. Wheeler 1965 in folgender Form abgeleitet wurde: \"w\" ist die effektive Breite der Leitung inklusive eines Korrekturfaktors für die Dicke der Metallisierung. Diese effektive Breite ist gegeben durch folgende Gleichung: Da ein Teil des elektrischen Feldes nicht im Dielektrikum der Leiterplatte verläuft, ergibt sich auch eine Abhängigkeit von der Leiterplattengeometrie. Dies wird ausgedrückt durch die effektive Permittivitätszahl, zur Ermittlung der physikalischen Länge der Leitung: mit Obige Gleichung für den Leitungswellenwiderstand liefert unter folgenden Bedingungen asymptotisch exakte Werte: Für alle anderen Fälle ist das Gleichheitszeichen in obiger Gleichung durch ein ≈ zu ersetzen und der Fehler der Näherung ist meist kleiner 1 % und garantiert kleiner 2 %. Darüber hinaus existieren in der Literatur noch eine Reihe weiterer, meist einfacherer Näherungsgleichungen mit eingeschränkten Gültigkeitsbereichen für den Leitungswellenwiderstand von Mikrostreifenleitungen.", "section_level": 3}, {"title": "Eingebettete Streifenleitung.", "content": "Im Gegensatz zur Mikrostreifenleitung ist der Leiterstreifen bei der symmetrischen Streifenleitung (englisch \"stripline\") oben wie unten von einem gleich dicken Dielektrikum bedeckt und verläuft parallel zu zwei leitfähigen Schichten (Masse), die auf den Dielektrika aufgebracht sind. Da die elektrischen Feldlinien durch die vollständige Bedeckung mit leitfähigem Material oben und unten nicht in den freien Raum treten können, liegt ein homogenes Dielektrikum vor, was die Dispersion verringert. Die Wellenausbreitungsgeschwindigkeit ist geringer als bei den anderen Bauformen. Symmetrische Streifenleitungen sind wegen der höheren Anzahl an Schichten schwieriger zu fertigen u. a. da für Multilayer-Leiterplatten nur eingeschränkt gute Dielektrika zur Verfügung stehen. Ist der Abstand zu beiden Masseflächen unterschiedlich, spricht man im englischen von einer \"offset stripline\".", "section_level": 2}, {"title": "Koplanarleitung.", "content": "Als Koplanarleitungen werden Streifenleiter bezeichnet, die sich in derselben Ebene befinden wie eine mit Masse verbundene metallisierte Fläche (siehe Bild) und von dieser nur durch eine Lücke G getrennt sind. Alle leitfähigen Schichten liegen auf einer Seite eines durchgehenden Dielektrikums der Dicke H auf. Unter dem Substrat befindet sich Luft oder eine Massefläche. Über der Schaltung befindet sich bestenfalls ein dünner Decklack, sodass elektrische Feldlinien in die Luft treten, weshalb das dielektrische Medium inhomogen ist. Die obere, von Leitungen unterbrochene, sowie die untere, geschlossene Masseebene sind durch Durchkontaktierungen verbunden. So lassen sich Schaltungen herstellen, bei denen nur geringe Wechselwirkungen zwischen den Leiterstrukturen sowie zur Umgebung auftreten.", "section_level": 2}, {"title": "Bauelemente in Streifenleiterschaltungen.", "content": "Einfache Bauelemente wie Kondensatoren und Induktivitäten lassen sich direkt durch besonders dimensionierte Streifen erzeugen. So haben lange, dünne Leiter eine induktive, dagegen breite, kurze eine kapazitive Wirkung. Neben diesen klassischen Bauelementen lassen sich noch weitere für die Hochfrequenztechnik typische Bauelemente direkt mit Streifen realisieren. Dazu gehören: Aus diesen Grundelementen lassen sich komplexere Funktionseinheiten herstellen: Diskrete Bauelemente, wie sie auf normalen Platinen verwendet werden, können auch auf eine Mikrostreifenleiterschaltung gelötet werden, wenn man ihre Abmessungen und gegenseitige Beeinflussung berücksichtigt. Besonders geeignet sind SMD-Bauteile. Teilweise werden auch SMD-Bauformen speziell für diesen Fall gestaltet. Das ist besonders bei aktiven Elementen wie Transistoren oder Dioden der Fall.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Streifenleitung () wird eine bestimmte Klasse elektrischer Wellenleiter bezeichnet. Allen Streifenleitungen gemeinsam ist, dass sie aus einem oder mehreren dünnen, leitfähigen Streifen bestehen, die auf einem Dielektrikum aufgebracht sind. Streifenleiterstrukturen können z. B. aus in einer Ebene angeordneten Leitungsstreifen bestehen. Oft sind sie isoliert in oder über einer metallischen Fläche angeordnet.", "tgt_summary": "微带线(英语:Microstrip)是一种传输线,可以做成印刷电路板上用来传输微波信号的线路。它由导线、地以及介质层组成。诸如天线、耦合器、滤波器、功率分配器等可由微带线构成。微带线比传统的波导技术更便宜、更轻、更紧凑。微带线由ITT实验室开发,作为带状线的竞争者(Grieg和Engelmann在1952年12月IRE会议记录中首次发表)。", "id": 1086350} {"src_title": "Isolation (Datenbank)", "tgt_title": "事務隔離", "src_document": [{"title": "Beispiel.", "content": "Das folgende ist ein Beispiel für eine Transaktion in Bezug auf die Datenbank eines Warenlagers. Genauer handelt es sich um eine mögliche Transaktion, die beim Einfügen eines neuen Artikels in ein Warenwirtschaftssystem auftreten könnte. Während dieser Datenbanktransaktion treten mindestens ein oder höchstens zwei einzelne Arbeitsschritte auf. Geben nun zwei Benutzer zum gleichen Zeitpunkt denselben Datensatz in das hypothetische Warenwirtschaftssystem ein, kann es passieren, dass die entsprechenden Transaktionen auf ungünstige Weise parallel ablaufen: Durch \"Isolation\" dieser beiden, parallel ablaufenden Transaktionen kann die Doublettenbildung vermieden werden. Bei Isolation durch \"Serialisierung\" (strikte Trennung von Transaktionen und deren Ausführung in Folge) könnte dieser Ablauf beispielsweise wie folgt aussehen:", "section_level": 1}, {"title": "Mögliche Probleme.", "content": "Bei Datenbanken können durch mangelnde Transaktionsisolation im Wesentlichen die folgenden Probleme (Anomalien) auftreten:", "section_level": 1}, {"title": "Transaktionsisolation bei SQL.", "content": "Der ANSI/ISO SQL-Standard (SQL-92) des Datenbankinterface SQL sieht vier Transaktionsisolationsebenen vor, die allerdings nicht alle von sämtlichen Datenbanksystemen unterstützt werden. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Güte und die auftretenden Probleme bei Einsatz der verschiedenen Isolationsebenen:", "section_level": 1}, {"title": "Read Uncommitted.", "content": "Bei dieser Isolationsebene ignorieren Leseoperationen jegliche Sperren, deshalb können die Anomalien Lost Update, Dirty Read, Non-Repeatable Read und das Phantom-Problem auftreten. Der SQL-92-Standard spezifiziert zwar, dass bei jeder Isolationsebene eine Transaktion entweder vollständig oder gar nicht ausgeführt wird und keine Updates verloren gehen dürfen, jedoch scheint dies je nach Implementierung bzw. Sperrverfahren bei Read Uncommitted nicht immer gewährleistet zu sein. In jedem Fall verhindert werden so genannte Dirty Writes, jedoch können Lost Updates trotz dieser Einschränkung immer noch auftreten. Deshalb ist in den meisten DBMS eine Isolationsebene implementiert, deren Sperrverhalten alle Lost Updates verhindert und damit mehr Schutz als das Read Uncommitted des SQL-92-Standards bietet.", "section_level": 2}, {"title": "Read Committed.", "content": "Diese Isolationsebene setzt für die gesamte Transaktion Schreibsperren auf Objekten, die verändert werden sollen, setzt Lesesperren aber nur kurzzeitig beim tatsächlichen Lesen der Daten ein. Daher können Non-Repeatable Read und Phantom Read auftreten, wenn während wiederholten Leseoperationen auf dieselben Daten, zwischen der ersten und der zweiten Leseoperation, eine Schreiboperation einer anderen Transaktion die Daten verändert und committed. Unter DB2 beispielsweise wird diese Isolationsebene als Cursor Stability (CS) bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Repeatable Read.", "content": "Bei dieser Isolationsebene ist sichergestellt, dass wiederholte Leseoperationen mit den gleichen Parametern auch dieselben Ergebnisse haben. Sowohl bei Lese- als auch bei Schreiboperationen werden für die gesamte Dauer der Transaktion Sperren gesetzt. Dies führt dazu, dass bis auf Phantom Reads keine Anomalien auftreten können.", "section_level": 2}, {"title": "Serializable.", "content": "Die höchste Isolationsebene garantiert, dass die Wirkung parallel ablaufender Transaktionen exakt dieselbe ist wie sie die entsprechenden Transaktionen zeigen würden, liefen sie nacheinander in Folge ab. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass keine Transaktion verloren geht und dass sich keine zwei Transaktionen gegenseitig beeinflussen. Da die meisten Datenbanksysteme allerdings nur eine \"Illusion\" von sequentieller Ausführung aufrechterhalten, ohne tatsächlich alle Transaktionen nacheinander einzeln abzuarbeiten, kann es hier vorkommen, dass eine Transaktion von der Seite der Datenbank aus abgebrochen werden muss. Eine Anwendung, die mit einer Datenbank arbeitet, bei der die Isolationsebene \"Serializable\" gewählt wurde, muss daher mit Serialisationsfehlern umgehen können und die entsprechende Transaktion gegebenenfalls neu beginnen.", "section_level": 2}, {"title": "MVCC.", "content": "MVCC (Multi Version Concurrency Control) sorgt über Versionsbildung für möglichst geringe Wartezeiten. Durch Versionssprünge können \"Lost Updates\" auftreten, welche sich mit \"select... for update\" oder dem Sperren der Daten verhindern lassen. Leseoperationen verursachen niemals Wartezeiten, weil Schreiboperationen und Leseoperationen nicht auf dieselbe Version zugreifen. Um mehrere Versionen speichern zu können, ist folglich wesentlich mehr Arbeitsspeicher nötig. Der \"Dirty Read\" kann nicht auftreten, da Schreiboperationen nur nach einem \"commit\" eine den Leseoperationen zugängliche Version erzeugen.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Informatik bezeichnet der Begriff Isolation die Trennung von Transaktionen auf eine Weise, dass eine laufende Transaktion nicht von einer parallel ablaufenden Transaktion durch Änderung der benutzten Daten in einen undefinierten Zustand gebracht werden kann. Die Isolation ist eine der vier ACID-Eigenschaften.", "tgt_summary": "事务隔离(英语:Transaction Isolation)定义了数据库系统中一个事务中操作的结果在何时以何种方式对其他并发事务操作可见。隔离是事务ACID(原子性、一致性、隔离性、持久性)四大属性之一。", "id": 546877} {"src_title": "Kalimpong", "tgt_title": "卡林邦", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt an den Bergen Deolo Hill und Durpin Hill in den Siwaliks auf einer Höhe von durchschnittlich 1247 m ü. NN. Deolo, der höchste Punkt des Ortes, liegt auf 1704 m. Der Fluss Tista in der Nähe von Kalimpong bildet die Grenze zum Bundesstaat Sikkim.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort war lange Zeit vom indigenen Volk der Lepcha sowie auch der zugewanderten Bhutia und Limbu (schwach) besiedelt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Gegend abwechselnd von den Königreichen Sikkim und Bhutan regiert. Durch den Vertrag von Sinchula (1865) wurde die Gegend östlich der Tista der British East India Company zugeschlagen. Zu dieser Zeit war Kalimpong ein Weiler mit vier Familien. Nach dem Duar-Krieg 1864 wurde Kalimpong als Bergstation durch die Briten erbaut. Sie stellte einen Erholungsort von den heißen tieferliegenden Gegenden dar. Kalimpongs Nähe zu den Pässen Nathu La und Jelep La, Ableger der Seidenstraße, wurde zu einem Vorteil für den Außenhandel nach Tibet und dem Rest Indiens. Die Ankunft schottischer Missionare hatte unter anderem den Bau von Schulen zur Folge. Die Scottish University Mission Institution war dabei 1886 die erste, gefolgt von der Kalimpong Girls High School. 1911 betrug die Einwohnerzahl 7880. Nach der indischen Unabhängigkeit 1947 wurde Kalimpong Teil Westbengalens, nachdem Bengalen in einen indischen und pakistanischen Teil gespalten wurde. Durch die Annexion von Tibet durch China 1959 flohen viele buddhistischen Mönche in die Tempel von Kalimpong, seitdem werden durch sie auch viele neue Klöster gebaut. Seit 1993 besteht die Gandhi-Ashram-Schule.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Hauptwirtschaftszweig ist der Tourismus, Hochsaison ist der Frühling und der Sommer. Die Landwirtschaft, deren Felder terrassenförmig angelegt sind, ist ein weiterer bedeutender Wirtschaftszweig. Hier wachsen vor allem Orangen und Tee. Die Militäranlagen bieten ebenfalls einen Absatzmarkt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der nächste Flughafen ist Bagdogra Airport bei Shiliguri (80 km), der nächste Eisenbahnanschluss ist in New Jalpaiguri etwa 10 Kilometer südlich von Shiliguri. Kalimpong liegt am National Highway 31-A, der Shiliguri mit Gangtok verbindet.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Im Ort findet sich das Lepcha-Museum, das über die Kultur der Lepcha informiert, sowie das Zang-Dhok-Palri-Phodong-Kloster mit 108 Bänden des Kangyur. Das Kloster gehört zur Gelugpa-Schule des Buddhismus. Der tibetische Tulku Dhardo Rinpoche lebte hier von 1954 bis zu seinem Tode im Jahre 1990. Er ist ein Beispiel für viele Flüchtlinge, die sich hier niederließen. Kalimpong ist zurzeit der Hauptwohnsitz von Thaye Dorje, der Orgyen Thrinle Dorje den Anspruch streitig macht, der 17. Karmapa zu sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kalimpong (Bengalisch:, ) ist eine Stadt in den Siwaliks im indischen Bundesstaat Westbengalen im Distrikt Darjiling.", "tgt_summary": "卡林邦(英语:Kalimpong;绒巴语:Kalenpung;)是印度东北部西孟加拉邦大吉岭县的一个城镇。该地曾是夏格巴·旺秋德丹和其他藏独分子流亡的地方。", "id": 1548610} {"src_title": "Ouessant", "tgt_title": "韦桑岛", "src_document": [{"title": "Lage und Beschaffenheit.", "content": "Die 15,58 km2 große Insel liegt etwa 20 Kilometer westlich der Küste des Finistère im äußersten Osten der Keltischen See. Die Insel stellt den westlichsten Teil des französischen Mutterlandes dar und markiert wie die Scilly-Inseln im Norden den äußersten westlichen Abschluss des Ärmelkanals sowie den nördlichen Abschluss des Seegebietes Iroise. Ouessant besteht wie nahezu alle bretonischen Inseln aus Granitgestein. An ihrer höchsten Erhebung erreicht die Insel. Die Form der Insel erinnert entfernt an eine Krabbe.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Tourismus.", "content": "Die Gemeinde Ouessant besteht aus offiziell 92 Weilern; Hauptort und Sitz der Verwaltung ist Lampaul. Viele Einwohner leben heute vom Tourismus und dem Dienstleistungsgewerbe. Die Anzahl der Arbeitskräfte in den nautischen Berufen (Fischer, Seeleute oder Leuchtfeuerwärter) ist rückläufig. Die Landwirtschaft spielt kaum noch eine Rolle. Für die Imkerei ist die Insel wichtig, da es auf ihr einen reinen, Varroa-freien Bestand der bretonischen Dunklen Biene gibt. In den Sommermonaten kommen zahlreiche Tagestouristen, die für einige Stunden die Insel erkunden. Gästen, die länger bleiben, stehen einige kleinere Hotels und Privatunterkünfte zur Verfügung. Die Insel ist landschaftlich reizvoll, bietet aber weder bedeutende Badestrände noch herausragende touristische Sehenswürdigkeiten. Erwähnenswert sind der im Westen gelegene, 55 Meter hohe Leuchtturm Phare du Créac’h mit einem kleinen Museum über maritime Signaleinrichtungen, der im Osten gelegene \"Phare du Stiff\", der für Besucher begehbar ist, der zwischen beiden Leuchttürmen verlaufende Küstenwanderweg sowie die Kirche in Lampaul. Nach Ouessant besteht eine tägliche Fährverbindung von Brest über die deutlich kleinere, bewohnte Nachbarinsel Molène, die unterwegs angelaufen wird. Ebenso besteht eine Fährverbindung vom Fischerdorf Le Conquet nach Ouessant, durch die Fähre Le Fromveur. Ferner ist ein kleiner Flugplatz vorhanden, der vom Flughafen Brest aus angeflogen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung für die Seefahrt.", "content": "Die Insel markiert für die von Südwesten aus dem Atlantik kommenden Schiffe den Eingang zum Ärmelkanal. Der weithin sichtbare Leuchtturm Phare du Créac’h, besser bekannt als \"Ushant Lighthouse\", ist für Seefahrer das erste Leuchtfeuer nach der Überquerung der Biskaya und die wichtigste Kursmarke für die Einfahrt in den Ärmelkanal. Nordwestlich des Leuchtturms liegt ein Verkehrstrennungsgebiet zur Regulierung der Schifffahrt bei der Kursänderung vom Atlantik in den Ärmelkanal und umgekehrt. Ein Radarturm neben dem Leuchtturm Phare du Stiff im Nordwesten der Insel dient der Kontrolle des Verkehrstrennungsgebietes. Daneben steht ein Sendemast für NAVTEX.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Bedeutung.", "content": "„Die Insel des Weltenendes“ besaß mehrere Megalithanlagen, darunter den von Admiral Antoine-Jean-Marie Thévenard im Jahre 1800 so benannten „Heidentempel“. Das eckige Gehege, eine sogenannte „Quadrilatère“, ist nur noch als Aquarell des Malers Jean-Baptiste Debret erhalten. Überlebt hat der kleine ovale Steinkreis von Pen-ar-Lan im äußersten Westen der Insel. Archäologische Ausgrabungen begannen 1988. Sie weisen auf eine Präsenz des Menschen während der Jungsteinzeit hin. Von der späten Bronzezeit bis zur frühen Eisenzeit (750 bis 450 vor Christus) war das Dorf nicht die einzige Siedlung der Insel. Spuren eines Muschelkults weisen auf die Verehrung einer bretonischen Meeres- und Fruchtbarkeitsgöttin hin, von der Artemidor von Ephesos berichtet. Die Überreste zeigen auch außergewöhnlich reiche Spuren aus der Römerzeit. Tausende von Keramik-Artefakte beweisen, dass dieses Dorf auch die protokeltischen kulturellen Strömungen aufnahm. Paulus Aurelius (\"Saint Pol\"), der die Insel missionierte, gründete der Sage nach um 517 ein Kloster auf Ouessant; ein anderes wurde von Gildas dem Weisen gegründet. Noch nach 1900 wurden auf Ouessant alte Balladen in bretonischer Sprache aufgezeichnet, die zuvor als ausgestorben galten. Ouessant ist bekannt für seine maritime Vergangenheit, sowohl bezüglich der Fischerei, aber, und vor allen Dingen, auch wegen seiner herausragenden Funktion als Landmarke im Ärmelkanal. Der Leuchtturm Phare du Stiff, dessen Bau 1695 unter dem Festungsbaumeister Vauban begonnen und 1700 beendet wurde, war der erste französische Leuchtturm am Ärmelkanal (siehe auch Liste von Leuchttürmen in Frankreich). Im engeren und weiteren Seegebiet vor Ouessant fanden 1778, 1781 und 1794 bedeutende Seeschlachten statt. Von Juli 1940 bis Sommer 1944 war Nordfrankreich von Truppen der Wehrmacht besetzt, die Frankreich binnen weniger Wochen im Westfeldzug zum Waffenstillstand von Compiègne, gezwungen hatten. Dann errichteten sie an der Ärmelkanalküste eine Kette von Verteidigungsbauwerken (Atlantikwall). Am 6. Juni 1944 („D-Day“) begann die Landung der Alliierten in der Normandie. Auf Ouessant waren einige Wehrmacht-Soldaten stationiert. Während der Schlacht um Brest sagten sie sich von ihrer Truppe los, stellten sich auf die Seite der Inselbevölkerung und vertrieben mit Schüssen ein deutsches Boot, das nach ihnen als „Vermissten“ suchen sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffshavarien.", "content": "1896 sank die \"Drummond Castle\" nach der Kollision mit einem Felsen. 243 der 246 Menschen an Bord kamen ums Leben. Im Mai 1922 kollidierte 25 Meilen vor der Insel der britische Passagierdampfer \"Egypt\" mit einem französischen Frachter und sank innerhalb weniger Minuten, wobei 87 Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Es war eine der schwersten Schiffstragödien in dieser Region zu Friedenszeiten. Am 16. März 1978 sank zehn Kilometer vor der Insel der Öltanker \"Amoco Cadiz\" und verschmutzte die Küste der Bretagne.", "section_level": 1}, {"title": "Ouessant als Motiv in Malerei, Literatur, Film, Fotografie und Musik.", "content": "Der Maler Charles Cottet hielt die Aufbahrung eines dreijährigen englischen Mädchens, dass beim Untergang der \"Drummond Castle\" ertrunken war, nachträglich auf einem Ölgemälde fest, das sich heute im Petit Palais (Paris) befindet. Das Mädchen und die Trauernden sind in traditionelle bretonische Tracht gekleidet. Eine andere Version des Bildes befindet sich im Museum in Nantes. Der französische Organist und Komponist Charles Tournemire (1870–1939) besaß ein Haus auf Ouessant und ließ Wildheit und unbändige Naturgewalten dieser Insel in seine spätromantischen Kompositionen einfließen. Yann Tiersen setzte der Insel, auf der er auch lebt, mit seinen Klavierstücken auf dem Album \"Eusa I\" 2016 ein musikalisches Denkmal. Der junge Bernhard Kellermann hielt sich einige Zeit auf der Insel auf. Hier ist der Schauplatz seiner Erzählung \"Das Meer\" (1910). Im Jahr 1929 drehte der Regisseur Jean Epstein mit Einwohnern der Insel den Stummfilm \"Finis Terræ\", der teilweise auf Ouessant spielt. Auch in dem französischen Spielfilm \"Die Frau des Leuchtturmwärters\" aus dem Jahr 2004 wurde dem kargen Leben auf der rauen Insel ein Denkmal gesetzt. Der Phare de la Jument im Südwesten von Ouessant ist das Motiv der sehr bekannten Fotografie von Jean Guichard aus dem Jahr 1989, das den Leuchtturmwärter in der offenen Türe des Turmes zeigt, der gerade von einer riesigen Welle eingehüllt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ouessant (, ) ist eine französische Insel und eine Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) vor der bretonischen Küste im Atlantik. Sie ist die westlichste Siedlung Frankreichs (ausgenommen Überseegebiete). Die Insel gehört zur Region Bretagne, zum Département Finistère, zum Arrondissement Brest und zum Kanton Saint-Renan.", "tgt_summary": "韦桑岛()位于法国西部菲尼斯泰尔省,英吉利海峡内,面积15平方公里。岛上的 Phare de Créac'h 灯塔为英吉利海峡南口上重要的航标。主要城市为朗波勒(Lampaul)。岛上居民在过去以捕鱼为主,渔民的妻子主要在岛上有限的农田中务农。现在岛上经济以旅游业为主", "id": 2474463} {"src_title": "Oscarverleihung 1969", "tgt_title": "第41届奥斯卡金像奖", "src_document": [{"title": "Moderation.", "content": "Es gab in diesem Jahr keinen offiziellen Moderator.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinner und Nominierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film.", "content": "Oliver \"(Oliver!)\" – John Woolf", "section_level": 2}, {"title": "Beste Regie.", "content": "Carol Reed – Oliver \"(Oliver!)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller.", "content": "Cliff Robertson – Charly", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin.", "content": "Katharine Hepburn – Der Löwe im Winter \"(The Lion in Winter)\" Barbra Streisand – Funny Girl", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller.", "content": "Jack Albertson – Rosen für die Lady \"(The Subject Was Roses)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin.", "content": "Ruth Gordon – Rosemaries Baby \"(Rosemary’s Baby)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Original-Drehbuch.", "content": "Mel Brooks – Frühling für Hitler \"(The Producers)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes adaptiertes Drehbuch.", "content": "James Goldman – Der Löwe im Winter \"(The Lion in Winter)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kamera.", "content": "Pasqualino De Santis – Romeo und Julia \"(Romeo and Juliet)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Szenenbild.", "content": "John Box, Vernon Dixon, Terence Marsh, Ken Muggleston – Oliver \"(Oliver!)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Kostüm-Design.", "content": "Danilo Donati – Romeo und Julia \"(Romeo and Juliet)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Original-Filmmusik.", "content": "John Barry – Der Löwe im Winter \"(The Lion in Winter)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste adaptierte Filmmusik.", "content": "Johnny Green – Oliver \"(Oliver!)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Filmsong.", "content": "„The Windmills of Your Mind“ aus Thomas Crown ist nicht zu fassen \"(The Thomas Crown Affair)\" – Alan Bergman, Marilyn Bergman, Michel Legrand", "section_level": 2}, {"title": "Bester Schnitt.", "content": "Frank P. Keller – Bullitt", "section_level": 2}, {"title": "Bester Ton.", "content": "Shepperton SSD – Oliver \"(Oliver!)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste visuelle Effekte.", "content": "Stanley Kubrick – \"(2001: A Space Odyssey)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Kurzfilm.", "content": "Robert Kennedy Remembered – Charles Guggenheim", "section_level": 2}, {"title": "Bester Cartoon.", "content": "Winnie Puuh und das Hundewetter \"(Winnie the Pooh and the Blustery Day)\" – Walt Disney", "section_level": 2}, {"title": "Bester Dokumentarfilm (Kurzfilm).", "content": "Why Man Creates – Saul Bass", "section_level": 2}, {"title": "Bester Dokumentarfilm.", "content": "Journey Into Self – Bill McGaw", "section_level": 2}, {"title": "Bester fremdsprachiger Film.", "content": "Krieg und Frieden \"(Vojna i mir)\", Sowjetunion – Sergei Bondartschuk", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Oscarverleihung 1969 fand am 14. April 1969 erstmals im Dorothy Chandler Pavilion in Los Angeles statt. Es waren die \"41st Annual Academy Awards\". Im Jahr der Auszeichnung werden immer Filme des vergangenen Jahres ausgezeichnet, in diesem Fall also die Filme des Jahres 1968.", "tgt_summary": "第41届学院奖颁奖典礼于1969年4月14日在洛杉矶的多萝西·钱德勒大厅举行。本届学院奖颁奖典礼没有专门设置主持人,并且是其史上首次面向全世界进行直播。", "id": 2845171} {"src_title": "Palästinensischer Legislativrat", "tgt_title": "巴勒斯坦立法委员会", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Legislativrat wurde erstmals am 20. Januar 1996 als Provisorium gemäß dem Interimsabkommen über das Westjordanland und den Gazastreifen sowie dem Wahlgesetz von 1995 gewählt. Durch das reine Mehrheitswahlrecht waren alleine 55 der 88 gewählten Abgeordneten Mitglieder der Fatah-Partei Jassir Arafats. Der Legislativrat hatte anfangs keine kodifizierten Kompetenzen. Die erste Legislaturperiode sollte ursprünglich zum Ende einer Übergangsphase, spätestens 1999 enden. Arafat verzögerte Neuwahlen jedoch immer weiter, sodass erst nach seinem Tod ein neues Wahlgesetz beschlossen und Neuwahlen angesetzt werden konnten. Diese fanden Anfang 2006 statt. Arafat verzögerte auch das bereits 1997 vorgelegte, sogenannte \"Basic Law\", das die Gesetzgebungskompetenz und das Budgetrecht des Legislativrates festlegte, immer weiter. Es trat erst 2002 in Kraft. Auch der Premierminister und das Kabinett sind seit 2003 vom Vertrauen des Rates abhängig. Bei den Wahlen 2006 gewann die Hamas gut 44 % der abgegebenen Stimmen und mit 74 von 132 Sitzen die absolute Mehrheit der Mandate. Die Fatah konnte dagegen nur noch 45 Sitze erringen. Am 29. Juni 2006 wurden im Rahmen der „Operation Sommerregen“ zahlreiche Parlamentarier verhaftet. „Derzeit befinden sich noch neun Abgeordnete in israelischer Haft“, meldete das zum Christlichen Medienverbund KEP gehörende \"Israelnetz\" Ende Juni 2010. Am 19. und 20. Januar 2012 nahmen die israelischen Sicherheitskräfte erst Parlamentspräsident Abd al-Aziz Duwaik und danach den Abgeordneten Khaled Tafesh fest. Wenige Tage später drang die Polizei in die Räumen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Ostjerusalem ein, wo zwei weitere Politiker Schutz gesucht hatten. Festgenommen wurden Khaled Abu Arafeh, ehemaliger Minister in der Regierung der Palästinensischen Autonomiebehörde vom März 2006, und der Abgeordnete Mohammed Toutah. Soweit keine strafrechtlichen Vorwürfe gegen sie vorliegen, sollen die beiden palästinensischen Politiker aus Ostjerusalem abgeschoben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sitz des Rates.", "content": "Es gibt sowohl ein Versammlungs- und Bürogebäude im Westjordanland als auch im Gazastreifen. Bis zum Neubau des Gebäudes im Zentrum Ramallahs (Khalil al-Wazir street) befand sich der Sitz in Al-Bireh nahe der Muqata (Madschlis street). Das Gebäude in Gaza wurde inzwischen von Israel zerstört. Wegen der Reisebeschränkungen für die Abgeordneten fanden Sitzungen mit Videokonferenzschaltungen statt. Seit der Machtübernahme durch die Hamas im Gaza sind nur mehr die Sitzungen im Ramallah relevant.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlrecht.", "content": "Von den 132 Sitzen des Legislativrates werden je 66 in einem Grabenwahlsystem durch zwei voneinander unabhängige Verfahren bestimmt. Dabei stimmt jeder Wahlberechtigte mit zwei Stimmen ab, das heißt Stimmensplitting ist möglich. Die eine Hälfte der Mandate wird durch einfache Verhältniswahl mit einer 2%-Sperrklausel vergeben. Die übrigen 66 Sitze werden durch Mehrheitswahl über 16 Wahlkreise vergeben. Jeder dieser Wahlkreise entsendet entsprechend seiner Bevölkerungsstärke ein bis neun Abgeordnete in den Legislativrat. Eine Besonderheit ist, dass in vier Wahlkreisen ein bzw. zwei Sitze für Kandidaten der christlichen Minderheit reserviert sind. Die Wähler dürfen in jedem Wahlkreis maximal so vielen Kandidaten je eine Stimme geben, wie der Wahlkreise Abgeordnete entsenden darf. Gewählt sind die Kandidaten mit den jeweils meisten Stimmen. Das Wahlgesetz von 2005 enthält in Artikel 5 zudem ein System einer Frauenquoten für die Wahlvorschläge. Damit wird bewirkt, dass mindestens jeder dritte bis fünfte über das Verhältniswahlverfahren gewählte Abgeordnete eine Frau sein muss.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Zusammensetzung.", "content": "Die Wahlen von 2006 brachten folgende Zusammensetzung:", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordnete.", "content": "Zu den bekannten Mitgliedern des 2006 gewählten Palästinensischen Legislativrats zählen unter anderem: Verstorbene Abgeordnete:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Palästinensische Legislativrat (, ) ist das Parlament der palästinensischen Gebiete und der palästinensischen Autonomiebehörde. Der Legislativrat ist ein Einkammer-Parlament mit 132 Sitzen, die je zur Hälfte über eine Listenwahl und über eine komplizierte Mehrheitswahl mit jeweils mehreren Sitzen je Wahlkreis vergeben werden. Die letzte Wahl fand am 25. Januar 2006 statt. Die Legislaturperiode beträgt vier Jahre.", "tgt_summary": "巴勒斯坦立法委员会是巴勒斯坦最高立法机构,设有132个议席,所有议员均是来自巴勒斯坦自治区内的巴勒斯坦人。", "id": 2456492} {"src_title": "Alija Izetbegović", "tgt_title": "阿利雅·伊泽特贝戈维奇", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alija Izetbegović wurde als Sohn eines Buchhalters in der nordbosnischen Stadt Bosanski Šamac in einer angesehenen, aber verarmten Familie von ursprünglich adliger Herkunft geboren. Als Izetbegović zwei Jahre alt war, musste sein Vater, der im Ersten Weltkrieg in der österreich-ungarischen Armee an der Italienfront gekämpft hatte und schwer verletzt zurückgekehrt war, Bankrott erklären, und die Familie übersiedelte nach Sarajevo. Dort wuchs Alija Izetbegović in einer säkularen Atmosphäre auf und besuchte eine deutsche Schule. Während des Zweiten Weltkriegs schloss er sich im Alter von fünfzehn Jahren der Gruppe der \"Jungen Muslime\" (\"Mladi Muslimani\") an, eine politisch-religiöse Gruppe, die auf der Muslimbruderschaft-Bewegung von Ägypten basierte und im Kriegsverlauf in der Frage gespalten war, ob sie die SS-Handschar oder die royalistischen Tschetniks unterstützen sollte. Izetbegović stellte sich zu jener Zeit auf die Seite der SS-Handschar und wurde im Sommer 1944 von den Tschetniks gefangen genommen, von ihrem Kommandanten Dragutin Keserović jedoch freigelassen. Nach Kriegsende begann Izetbegović an der Universität Sarajevo ein Rechtsstudium. Er wurde unter der 1946 von Tito gebildeten kommunistischen Regierung in Jugoslawien für seine Kriegsaktivitäten von einem Militärgericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Der kroatisch-britische Historiker Marko Attila Hoare vertritt hingegen die Ansicht, dass der wahre Grund für seine Verurteilung seine oppositionelle Haltung zur neuen kommunistischen Regierung gewesen sei. Izetbegović absolvierte das Studium der Rechtswissenschaften in Sarajevo in einer Rekordzeit von nur zwei Jahren. Er heiratete seine Jugendliebe Halida Repovac und blieb weiter politisch aktiv. 1956 wurde sein Sohn Bakir geboren. Außerdem hatte Izetbegović zwei Töchter. Nach dem Studium arbeitete er sieben Jahre in Montenegro bei einer Baufirma und verfasste nebenbei politisch-religiöse Werke.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "1970 gab Izetbegović das Manifest \"Islamische Deklaration\" heraus, welche den „Modernisten“ in der islamischen Welt eine ebenso klare Absage erteilte wie der „westlichen Zivilisation“. Die Kernforderung der Deklaration war die „Islamisierung der säkularisierten Muslime“ nach dem Vorbild Pakistans. Der Autor spricht sich eindeutig und unmissverständlich für die Unvereinbarkeit des Islam mit jeder anderen Glaubens- und Gesellschaftsordnung aus, unter gleichzeitiger Abkehr vom Prinzip der Trennung zwischen Staat und Religion: Weiterhin forderte die Deklaration einen panislamischen Staat, in dem die Muslime zu einer Gemeinschaft verschmelzen sollten, worin der Islam die Ideologie und der Panislamismus die Politik wäre. Auch heißt es: „Unser Ziel: die Islamisierung der Muslime. Unsere Devise: Glauben und kämpfen.“ 1980 erschien sein Buch \"Der Islam zwischen Ost und West\", in dem er zu definieren versuchte, welchen Platz der Islam unter anderen großen Ideen einnimmt. Wegen seiner Schrift \"Islamische Deklaration\", die in Jugoslawien verboten war und daher illegal kursierte, wurde er 1983 zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Die jugoslawische Regierung warf ihm im Prozess verschwörerische Pläne zur Errichtung eines islamischen Staates vor. Er wurde allerdings 1988 zur Beruhigung der damaligen angespannten Lage im Kosovo aus der politischen Haft entlassen. 1990 gründete Izetbegović, u. a. gemeinsam mit dem bislang regimetreuen Geschäftsmann Fikret Abdić, der später zu seinem Rivalen wurde, die \"Partei der demokratischen Aktion (SDA)\". Die SDA führte keine nationale Bezeichnung im Namen, ging aber als Vertreterin der muslimischen Volksgruppe – wie die national ausgerichteten Parteien der kroatischen Bevölkerung (HDZ) und der Serben (SDS) – am 16. November als Siegerin aus den Wahlen in Bosnien und Herzegowina hervor. Obwohl bei den gleichzeitig stattfindenden Präsidentschaftswahlen Abdić die meisten Stimmen bekam, übernahm nach internen Diskussionen Izetbegović dieses Amt. In einer auf Ausgleich zwischen den Volksgruppen ausgerichteten Koalition aus den drei führenden nationalen Parteien wurde Izetbegović Präsident Bosnien-Herzegowinas; neben ihm stellte die SDS von Radovan Karadžić den Präsidenten des Parlaments und die an der HDZ des kroatischen Präsidenten Franjo Tuđman ausgerichtete HDZ BiH den Ministerpräsidenten.", "section_level": 2}, {"title": "Bosnienkrieg.", "content": "Nach dem Slowenienkrieg und dem Beginn des Kroatienkrieges erkannte die Europäische Union Slowenien und Kroatien am 15. Januar 1992 als souveräne Staaten an und stellte auch Bosnien-Herzegowina die Anerkennung unter der Bedingung in Aussicht, dass die Bevölkerung in einem fairen Referendum für die Unabhängigkeit votieren würde. In dieser Phase unterzeichnete Izetbegović am 23. Februar 1992 ein Abkommen über die Bildung einer Konföderation mit den bosnischen Serben und Kroaten. Nachdem sich am 26. Februar 1992 Vertreter der nationalistischen bosnischen Parteien HDZ und SDS getroffen hatten, um über die Aufteilung des Territoriums zu verhandeln, revidierte er diese Position. Am 29. Februar ließ er das von der EU nahegelegte Referendum abhalten. Die Volksgruppen der Kroaten und Bosniaken stimmten mit über 90 % dafür, die Serben boykottierten die Abstimmung. Die EU erkannte die Unabhängigkeit Bosnien-Herzegowinas am 6. April an. Während des nun ausbrechenden Bosnienkrieges, der bis 1995 über 100.000 Menschenleben kosten und zur Vertreibung von etwa zwei Millionen Menschen führen sollte, lebte Izetbegović unter prekären Umständen im belagerten Sarajevo. Er zeigte sich nicht bereit, die Souveränität Bosniens oder die ethnische Aufteilung des Landes nach den Plänen der serbischen und kroatischen Nationalisten zuzulassen, zumal seine Seite – auch durch eine massive internationale Unterstützung – immer mehr an Stärke gewann. Nach anfänglich halbherzigen Zusagen und Hilfsmaßnahmen der UN und der internationalen Gemeinschaft verschärften die USA unter Bill Clinton und die internationale Staatengemeinschaft nach dem Massaker von Srebrenica im Juli 1995 ihren militärischen Druck auf Milošević und Karadžić und setzten auch Izetbegović unter politischen Druck. Auf einer Militärbasis in Dayton wurde in wochenlangen Verhandlungen das Dayton-Abkommen ausgehandelt, in dem US-Unterhändler Holbrooke Izetbegović bedrängte, den Interessen des serbischen und des kroatischen Präsidenten teilweise nachzugeben. Am Ende fand sich die bosnische Führung zur Unterzeichnung des Friedensvertrages in Paris gemeinsam mit dem kroatischen Staatspräsidenten Tuđman und dem serbischen Staatspräsidenten Milošević bereit.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Alija Izetbegović wurde durch die ersten Nachkriegswahlen am 18. September 1996 bestätigt und vertrat als Präsident Bosniens seine Partei SDA im kollektiven Staatspräsidium von Bosnien-Herzegowina, das er gemeinsam mit den nationalen Repräsentanten Krešimir Zubak HDZ und Momčilo Krajišnik SDS wahrnahm, bis er sich 2000 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog. Izetbegović wurde Ehrenvorsitzender seiner Partei SDA und blieb dies bis zu seinem Tode. Am 10. September 2003 erlitt der 78-jährige Izetbegović nach einem Sturz in seinem Haus einen Ohnmachtsanfall und zog sich dabei vier Rippenbrüche sowie innere Blutungen zu. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich am 16. Oktober 2003, sodass er auf die Intensivstation eines Krankenhauses verlegt werden musste. Der amtierende türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan reiste nach Sarajevo, um noch einmal mit ihm zu sprechen. Izetbegović rief an diesem Tag in einem telefonischen Interview mit dem privaten TV-Sender \"Hayat\" in Sarajevo nochmals zur Versöhnung auf und mahnte, dass die Republik Bosnien-Herzegowina nur überleben würde, wenn der Hass zwischen den Völkern überwunden werde. Gleichzeitig mahnte Izetbegović die Einheit des Staates Bosnien-Herzegowina an: Serben, Kroaten und Bosniaken sollten ihrer ethnischen Identität treu bleiben, aber „sie sollten alle Bosnier sein“. An Izetbegović’ Beisetzung am 22. Oktober nahmen etwa 100.000 Personen teil. Der nach dem Dayton-Abkommen von den UN eingesetzte internationale „Hohe Repräsentant“, der ehemalige Vorsitzender der britischen Liberalen, Paddy Ashdown, würdigte Izetbegovićs politische Arbeit unter Verweis auf dessen Kosenamen \"Dedo\" (Großvater), den Izetbegović unter seinen Anhängern hatte: „Er war im wahrsten Sinne der Vater seines Volkes; ohne ihn würde Bosnien-Herzegowina vermutlich nicht existieren“. Zugleich rief Ashdown die Bosnier auf, als Vermächtnis Izetbegovićs weiterhin an der Zukunft ihres Landes zu arbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Esad Bajtal beschuldigte Alija Izetbegović, nichts gegen Verbrechen von Mudjaheddin-Einheiten unternommen zu haben. „Izetbegović und Rasim Delić, die den Oberbefehl über diese Truppen hatten, müssen sich vorwerfen lassen, nichts gegen die Mudjaheddin und ihre Verbrechen unternommen zu haben“, so der Sozialwissenschaftler, der während des Krieges als Journalist in dem Frontort Breza tätig war und später lange Jahre der gesellschaftskritischen Schriftstellergruppe 99 vorstand. „Jetzt müssen wir Bosniaken für diese Leute geradestehen.“ Sefer Halilović, der erste Kommandeur der ARBiH, bestätigt diese Kritik. Er sei von seinem Posten entfernt worden, weil Izetbegović die Islamisierung der bosnischen Verteidigungsstreitkräfte betrieben habe. Die Mudjaheddin und auch die Eliteeinheit „Schwarze Schwäne“ seien dann zudem dessen direktem Kommando unterstellt gewesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alija Izetbegović [] (* 8. August 1925 in Bosanski Šamac, Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen; † 19. Oktober 2003 in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina) war ein bosnischer Politiker, islamischer Aktivist, Gründer und Parteivorsitzender der Partei der demokratischen Aktion (1990–2001), erster Präsident der Republik Bosnien und Herzegowina (1990–1995) und führendes Mitglied des kollektiven Staatspräsidiums (1996–2000).", "tgt_summary": "阿利雅·伊泽特贝戈维奇(Alija Izetbegović,1925年-8月8日-2003年-10月19日),波黑波斯尼亚克族律师、社会活动家、政治家,首任波斯尼亚和黑塞哥维那主席团主席。", "id": 270626} {"src_title": "Kathedrale von Coutances", "tgt_title": "庫唐斯主教座堂", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge der Kathedrale sind romanisch. Bereits um 1030 ließ Robert, Bischof von Coutances, ein erstes Kirchenschiff erbauen. Nach seinem Tod führte der Bischof Geoffroy de Montbray das Werk weiter, indem er das Schiff am Westende mit zwei hohen Türmen aus heimischem Granit ausstattete und den mächtigen Vierungsturm errichtete. Unter Bischof Hugues de Morville wurde im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts damit begonnen, dem romanischen Bau ein gotisches Aussehen zu verleihen. Die heutige Fassade stammt zum Teil aus dieser Zeit. Die romanischen Türme wurden zur Stabilisierung mit Kalkstein aus der Region umkleidet, hochgezogen und zusätzliche Treppentürme an den äußeren, vorderen Ecken gebaut. Später wurden massive Strebepfeiler davorgesetzt und der Chor entstand neu.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Äußere.", "content": "Die scharfen Formen in der Galerie über den Fenstern, die durch eine gewisse Eckigkeit und Härte gekennzeichnet sind, weisen normannisch-englische Formen auf. Im Innenraum zeigt sich das Gleiche. An den oberen Langhaus­fenstern und an der Querhaus­fassade ist der frühgotische Charakter noch deutlich abzulesen. Die Seitenkapellen haben, wie immer in solchen Fällen, die spätesten Fensterformen, hier die fortgeschrittene Amienser Fassung, das vierbahnige Maßwerk.", "section_level": 2}, {"title": "Das Innere.", "content": "Der Innenraum der Kathedrale von Coutances weist für ein Bauwerk dieser Zeit ungewöhnliche Formen auf. Über den Arkaden liegt ein Triforium, das aber hinter einer kleinen Maßwerkbrüstung zurückgesetzt und lediglich aufgeblendet ist – was allerdings eine spätere Veränderung ist. Die Formgebung des Triforiums zeigt die gleiche Härte wie die entsprechende Form am Außenbau. Die Fenster des Lichtgadens sind ebenfalls hinter einer Brüstung zurückgesetzt, so dass die Dienste als senkrechtes Element stark in den Vordergrund treten. Das Gegenstück dazu bilden die Brüstungen als ein starkes waagerechtes, architektonisches Element. Das Innere wird nicht durch das grazile Stützensystem der Hochgotik geprägt, sondern vermittelt dem Betrachter auch heute noch die Schwere normannischer Baukunst. Dies liegt vor allem daran, dass in Coutances kein Neubau errichtet, sondern lediglich eine Neugestaltung vorgenommen wurde, für welche die bereits existierende Bausubstanz des romanischen Vorgängerbaus maßgeblich war. Während bei der Neugestaltung des Langhauses in der Mitte des 13. Jahrhunderts Rücksicht auf bestehende romanische Elemente genommen wurde, war dies im Fall der Vierung, des Laternenturms und des Chors nicht der Fall. Diese wurden gemäß dem Zeitgeist vollkommen verändert. Aus diesem Grund sind im Chor die Arkaden höher und das Triforium niedriger als im Langhaus. Die Seitenschiffe besitzen keine mehrgeschossige Wand, sondern öffnen sich zu hohen, farbigen Fenstern, so dass das Innere des Langhauses sehr hell wirkt. Wie bei der Kathedrale von Bourges wird das Seitenschiff als Chorumgang weitergeführt und hat im Chor einen eigenen dreiteiligen Wandaufbau. Im Apsisbereich wird der Umgang statt von Pfeilern von Zwillingssäulen abgetrennt, was das Prinzip der Mehrschaligkeit in sehr raffinierter Weise im Säulensystem wiederholt. Die Achskapelle von Coutances ist durch einen besonderen Zugang vom eigentlichen Kirchenraum getrennt.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel wurde in den Jahren 1724 bis 1728 durch die Orgelbauer Deslandes und Röhrer (Paris) für die Abteikirche in Savigny-le-Vieux in der Nähe von Mortain mit 44 Registern auf drei Manualen erbaut. 1812 wurde das Instrument durch den Orgelbauer Louis Lair (Le Mans) reorganisiert und in der Kathedrale aufgestellt. 1932 wurde das Instrument umfassend überarbeitet und auch mit Barkermaschinen ausgestattet. Die Orgel hat heute 51 Register auf vier Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Notre-Dame de Coutances ist eine gotische Kathedrale in der französischen Stadt Coutances im Département Manche. Das Kulturdenkmal wurde im Jahr 1862 als Monument historique klassifiziert und unter Denkmalschutz gestellt.", "tgt_summary": "库唐斯主教座堂(\"Cathédrale Notre-Dame de Coutances\")是法国的一座罗马天主教的主教座堂,位于诺曼底大区城镇库唐斯。库唐斯主教座堂是一座哥特式建筑,修建在一座早期诺曼大教堂的遗址上。现在库唐斯主教座堂是天主教库唐斯教区的主教座堂。教堂的尖塔高80米,是小镇的地标,在泽西岛上也能看到。库唐斯主教座堂是诺曼底哥特式建筑的典型代表。", "id": 2938021} {"src_title": "New York Academy of Sciences", "tgt_title": "紐約科學院", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die New York Academy of Sciences wurde 1817 als \"The Lyceum of Natural History in the City of New York\" von dem Physiker Samuel Latham Mitchill gegründet und 1831 durch eine Stiftung der New York University erweitert. Die Akademie versteht sich als Plattform für den Austausch in den Natur-, Ingenieur- und Medizinwissenschaften. Seit ihrer Gründung organisiert die NYAS viele Tagungen ihrer Mitglieder zum Austausch mit anderen Wissenschaftlern und gibt die Ergebnisse in den Annals of the New York Academy of Sciences bekannt. In verschiedenen Programmen werden junge Wissenschaftler gefördert.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Akademie wird von einem Präsidenten geführt und von einem \"Board of Governors\" (Direktorium) unterstützt. Vorsitzender des \"Board of Governors\" ist John Sexton, Präsident der New York University, derzeitiger Präsident ist Ellis Rubinstein. Zum \"President's Council\" (Beirat) gehören unter anderem die Nobelpreisträger Richard Axel, David Baltimore, Paul Berg, Günter Blobel, Sydney Brenner, Michael S. Brown, Linda Buck, Thomas R. Cech, Peter Doherty, Edmond H. Fischer, Joseph L. Goldstein, Paul Greengard, Eric Kandel, Joshua Lederberg, Leon Max Lederman, Roderick MacKinnon, Paul Nurse, Robert C. Richardson, F. Sherwood Rowland, Bengt Samuelsson, Phillip A. Sharp, Harold Varmus, Torsten N. Wiesel und Frank Wilczek sowie Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, und Ernst-Ludwig Winnacker, ehemaliger Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und derzeitiger Generalsekretär des Europäischen Forschungsrats. Bekannte Mitglieder waren Thomas Edison, Thomas Jefferson, James Monroe, Charles Darwin, John James Audubon, Louis Pasteur, Linus Pauling, und Albert Einstein. Die Mitgliedschaft entsteht nicht durch Wahl oder Ernennung, sondern durch einen fördernden Jahresbeitrag und eventuelle zusätzliche Spenden. Es gibt aber auch \"Academy Fellows\" und \"Honorary Life Members\", was jeweils eine hohe Auszeichnung darstellt. Sie verliehen den Heinz R. Pagels Human Rights of Scientists Award.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die New York Academy of Sciences (NYAS) ist eine Gesellschaft von zirka 26.000 Wissenschaftlern aus allen Forschungsgebieten aus 140 Ländern.", "tgt_summary": "纽约科学院(英语:New York Academy of Sciences)是一个独立的非营利机构,成立于1817年,在全球150个国家有近25000名会员。", "id": 834644} {"src_title": "Craig County (Oklahoma)", "tgt_title": "克雷格縣 (奧克拉荷馬州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt fast im äußersten Nordosten von Oklahoma, grenzt im Norden an Kansas, ist im Osten etwa 40 km von Missouri entfernt und hat eine Fläche von 1.975 Quadratkilometern, wovon 4 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt an folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Craig County wurde am 16. Juli 1907 als Original-County aus Cherokee-Land gebildet. Benannt wurde es nach Granville Craig, einem damals prominenten Cherokee. 1871 wurden hier zwei Eisenbahnlinien gebaut: die \"Missouri, Kansas and Texas Railroad\" und die \"Atlantic and Pacific Railroad\", welche durch das County verliefen und sich bei der Bezirkshauptstadt Vinita kreuzten. Zehn Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 28. Mai 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Jährlich wiederkehrende Veranstaltungen sind das \"Will Rogers Memorial Rodeo\" im August, das \"Calf Fry Festival\" im September und das Oktoberfest im Oktober, für das das gleichnamige Fest in München als Vorlage dient.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Craig County 15.029 Menschen in 5.604 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 7,6 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 66,7 Prozent Weißen, 3,0 Prozent Afroamerikanern, 20,4 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,7 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 8,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. In den 5.604 Haushalten lebten statistisch je 2,42 Personen. 22,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,9 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 17,4 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 49,2 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 35.498 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 18.336 USD. 20,2 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Städte und Gemeinden.", "content": "City Towns Unincorporated Communitys", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Craig County ist ein County im US-Bundesstaat Oklahoma. Bei der Volkszählung im Jahr 2010 hatte das County 15.029 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 7,6 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Vinita.", "tgt_summary": "克雷格县()是美国奥克拉荷马州东北部的一个县,北邻堪萨斯州,面积1,975平方公里。根据2010年人口普查,本县共有人口15,029人。本县县治为维尼塔(英语:Vinita)。", "id": 192080} {"src_title": "Zhang", "tgt_title": "張姓", "src_document": [{"title": "Aussprache und Umschrift.", "content": "Zhang wird auf viele verschiedene Weisen transkribiert und ausgesprochen. Im Hochchinesischen lautet er in der Pinyin-Umschrift: Zhāng, nach Wade-Giles: Chang, Tongyong Pinyin: Jhāng. Im Kantonesischen wird er Jèung und in Hongkong Cheung umschrieben. In Minnan lautet die Umschrift: Tiu, in Südostasien, wo eine Reihe von Dialekten gesprochen wird: Teo oder Teoh in den Minnan/Teochew Dialekten, Chong in Hakka, Cheong in Kantonesisch. Daneben gibt es noch weitere Schreibweisen je nach der Transkription des jeweiligen Dialekts. Der entsprechende koreanische Nachname ist 장, was in der Regel als Jang oder Chang transkribiert wird. Gelegentlich entstehen Verwechslungen mit den Nachnamen Zhuang (莊) und Jiang (蔣), die auf Koreanisch auch 장 geschrieben werden, und häufig ebenfalls als \"Jang\" oder \"Chang\" transkribiert werden. Die vietnamesische Version lautet Trương (\"Chuong\"). Außerdem gibt es noch den Nachnamen Zhang, 章, der weniger häufiger ist, aber auf Mandarin ebenfalls \"Zhāng\" ausgesprochen wird, \"Jèung\" auf Kantonesisch und \"Jang\" auf Koreanisch. Auf Minnan wird dieser Name allerdings anders ausgesprochen \"(Chiong)\" als \"Tiun\" (張). Auch auf Vietnamesisch wird dieser Name deutlich anders ausgesprochen: Chương im Gegensatz zu Trương (張). Die Aussprache im Internationalen Phonetischen Alphabet lautet: [].", "section_level": 1}, {"title": "Das Schriftzeichen.", "content": "Das Zeichen (張) enthält die Elemente 弓 (\"gōng\" – ein Bogen für die Kriegsführung) und 长 (\"cháng\" oder \"zhǎng\" – „Länge“ oder „wachsen“, wodurch die Vorstellung eines gespannten Bogens entsteht). Dementsprechend wurde dieses Schriftzeichen früher mit 巨 (\"jù\" – mächtig, überragend) statt 长 geschrieben, was noch konkreter ist; diese Form wird heute für eine antike Variante gehalten, die aus dem Alltagsgebrauch verschwunden ist. Wörtlich übersetzt bedeutet Zhāng „öffnen“ oder „verbreiten“, obwohl es normalerweise als Maßwort für relativ flache Objekte, wie Papier und Matratzen, verwendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Nachnamens (張).", "content": "Der Ursprung des Nachnamens wird von einer Legende erklärt. Der fünfte Sohn von Huang Di, dem Gelben Kaiser – der legendäre Urvater aller Han-Chinesen, war Qing Yang Shi (青阳氏). Qing Yang Shi's Sohn Hui (挥) wurde von der Chinesischen Bogenkonstellation – Tian Gong Xing (天弓星) im Himmel dazu inspiriert, den Bogen zu erfinden. Später wurde Hui zum Gong Zheng (弓正) ernannt, dem Minister, der für die Beobachtung der Bogenkonstellation und die Herstellung von Bogen zuständig war. Hui und seine Nachfahren erhielten den Nachnamen Zhang zugewiesen, wären also die „Bogenmeister“ gewesen. Vermutlich waren die Vorfahren der Zhang Bogenschützen und trugen den Bogen als Stammeszeichen.", "section_level": 1}, {"title": "Namensträger.", "content": "sowie", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Chang; Shang", "section_level": 1}], "src_summary": "Zhang () gehört zu den häufigsten chinesischen Familiennamen. In der 1990er-Ausgabe des Guinness-Buchs der Rekorde wird der Name als häufigster Nachname der Welt bezeichnet, den weltweit über hundert Millionen Menschen trügen. In der Volksrepublik China ist er der dritthäufigste Nachname.", "tgt_summary": "张是汉族姓氏之一,在《百家姓》中排第24位。张姓是中国大陆第三大姓,有8480万人,占全国总人口的7.07%,张姓是全球华人十大姓之一,为世界最大的三个同姓人群之一。", "id": 2459449} {"src_title": "Graham Scan", "tgt_title": "葛立恆掃描法", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "Sei formula_3 eine endliche Punktmenge. Der Algorithmus beginnt mit einem Punkt der Menge, welcher garantiert ein Eckpunkt der konvexen Hülle ist. Man sucht sich dazu den Punkt mit der kleinsten Ordinate. Sind dies mehrere, so sucht man sich aus diesen Punkten den mit der kleinsten Abszisse aus (lexikographische Suche). Diese Suche kann in formula_4 Schritten durchgeführt werden. Nachdem der Startpunkt formula_5 gefunden wurde, sortiert der Algorithmus die restlichen Punkte formula_6 in formula_7 nach aufsteigendem Winkel zwischen formula_5 → formula_6 und der x-Achse gegen den Uhrzeigersinn. Haben dabei zwei Punkte den gleichen Winkel (d. h. liegen mit formula_5 auf einer Linie, sind kollinear mit formula_5), so wird der Punkt, welcher näher an formula_5 liegt, verworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Hilfsfunktion.", "content": "In der nachfolgenden Rechnung muss wiederholt entschieden werden, ob drei Punkte formula_13, formula_14, formula_15 in der Ebene ein positiv orientiertes Dreieck bilden. Äquivalente Formulierungen dafür sind, dass der Streckenzug formula_16 einen Knick nach links hat oder dass der Punkt formula_17 links der Strecke von formula_18 nach formula_19 bzw. der Punkt formula_19 rechts von der Strecke von formula_18 nach formula_17 liegt. Diese Aufgabe kann man durch Bestimmen aller relevanten Winkel lösen, oder einfacher durch die Berechnung einer Determinante formula_23, diese liefert das gewünschte Ergebnis mit weniger Rechenaufwand (fünf Subtraktionen, zwei Multiplikationen) und genauer. Das Ergebnis bleibt für rationale Koordinaten im rationalen Zahlenbereich, welcher ohne Verlust von Genauigkeit im Computer abgebildet werden kann. Das Ergebnis wird über den folgenden Ausdruck berechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung.", "content": "formula_7 sei nun die sortierte Punktmenge. Als Nächstes läuft man alle Punkte in formula_7 durch und prüft, ob diese Eckpunkte der konvexen Hülle sind. Es wird ein Stapelspeicher (Stack) angelegt, auf welchem sich alle Eckpunkte der konvexen Hülle für alle bereits abgearbeiteten Punkte befinden. Zu Beginn liegen formula_5 und formula_28 auf dem Stapel. Im formula_29-ten Schritt wird formula_30 zur Betrachtung herangezogen und berechnet, wie er die vorherige konvexe Hülle verändert. Aufgrund der Sortierung liegt formula_30 immer außerhalb der Hülle der vorherigen Punkte formula_32 mit formula_33. Durch das Hinzufügen des Punktes kann es vorkommen, dass bereits auf dem Stapel liegende Punkte nicht mehr zur neuen konvexen Hülle gehören. Diese Punkte müssen mittels der „pop“ Operation vom Stapel entfernt werden. Ob ein Punkt noch zur konvexen Hülle gehört oder nicht ermittelt man, indem man berechnet, ob formula_30 links oder rechts des Vektors PT2→PT1 liegt (PT1 = oberstes Element des Stapels, PT2 = Element direkt unter PT1). Liegt formula_30 links, so bleibt PT1 weiterhin auf dem Stapel und formula_30 wird mit „push“ auf dem Stapel abgelegt, liegt formula_30 rechts, so wird PT1 von der neuen konvexen Hülle verschluckt, vom Stapel entfernt und die nächsten beiden oberen Punkte untersucht. Dieser Test wird solange durchgeführt, bis formula_30 links des Vektors PT2→PT1 oder nur noch formula_5 und ein weiterer Punkt auf dem Stapel liegt. In beiden Fällen wird dann formula_30 auf dem Stapel abgelegt und mit dem nächsten Punkt formula_41 weitergerechnet. Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel, in welchem alle Fälle des eben beschriebenen Tests auftreten. In nebenstehender Abbildung werden zunächst die Punkte Pt4, Pt3, Pt2 und formula_42 auf den Stack gelegt. Zu jedem Zeitpunkt bilden die Punkte auf dem Stack ein konvexes Polygon (gestrichelte Linien). Erst als formula_30 hinzukommen soll, fallen formula_42 und Pt2 wieder raus, da sie zusammen mit formula_30 nicht konvex sind. Die konvexe Hülle dieser Punktmenge besteht aus formula_5, Pt4, Pt3 und formula_30. formula_5 liegt dabei auf dem Stack ganz unten und formula_30 ganz oben. Die Punkte des gesuchten konvexen Polygons können mit „pop“ im Uhrzeigersinn vom Stapel geholt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Anmerkung.", "content": "Die Anzahl der „push“ und „pop“ Operationen übersteigt die obere Grenze von formula_50 (formula_1 = Anzahl der Punkte in der Eingabemenge) nicht. Die Berechnung ist also formula_52. Die Sortierung der Punkte nach Winkel kann mit jedem beliebigen Sortieralgorithmus durchgeführt werden, z. B. Mergesort. Dieser hat eine asymptotische Laufzeit von formula_53. Das bedeutet, dass die Laufzeit des Algorithmus durch die Sortierung vorgegeben ist, da formula_54.", "section_level": 2}, {"title": "Pseudocode.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unter Nutzung eines Stacks.", "content": "Funktion GrahamScan", "section_level": 2}, {"title": "Ohne Nutzung eines Stacks.", "content": "Funktion GrahamScan Im Code sei codice_1 ein Array aus Punkten, aus dem man mit codice_2 das codice_3-te Element erhält und welches schon nach dem Winkel zu codice_4 sortiert ist. Der Code verändert dieses Array, indem die Elemente gelöscht werden, die nicht zur konvexen Hülle gehören.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Graham Scan (nach Ronald Graham 1972) ist ein effizienter Algorithmus zur Berechnung der konvexen Hülle einer endlichen Menge von Punkten in der Ebene. Bei formula_1 Punkten liegt seine asymptotische Laufzeit in formula_2.", "tgt_summary": "葛立恒扫描法(Graham's scan)是一种计算一组的平面点的凸包的算法,时间复杂度为formula_1。以在1972年发表该算法的葛立恒命名。", "id": 1864224} {"src_title": "Lake Placid (Film)", "tgt_title": "史前巨鱷", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im landschaftlich schön gelegenen Ort Lake Placid im Lincoln County, US-Bundesstaat Maine, wird ein Mitarbeiter der US-Forstbehörde nach einem Tauchgang tot aus dem See gefischt – wobei die untere Körperhälfte verschwunden ist und der Rest des Körpers Bissmale aufweist. Bei der Autopsie wird ein vermeintlich prähistorischer Zahn in seiner Leiche gefunden, woraufhin die frustrierte New Yorker Museumsmitarbeiterin Kelly Scott von ihrem Chef nach Maine geschickt wird, um sich diesen Zahn anzusehen. Es dauert nicht lange, bis festgestellt wird, dass es sich bei dem Zahn um einen Krokodilzahn handelt. Es steht außer Zweifel, dass es sich wohl um ein riesiges Exemplar handeln muss. Ein Team, bestehend aus dem County Sheriff Hank Keough, dem Wildaufseher Jack Wells, dem exzentrischen Millionär und Krokodilforscher Hector Cyr sowie unserer Kelly Scott, macht sich auf die Jagd nach dem Reptil. Die Meinungen über die Zielvorgabe, also ob das Tier einzufangen oder zu töten sei, gehen aber auseinander. Das Team einigt sich darauf, das Tier einzufangen, und wird unterdessen den Gefahren der Wildnis ausgesetzt, wobei vor allem die Nerven der Großstädterin Kelly auf eine harte Probe gestellt werden. Letztendlich wird in einer groß angelegten Lock-Aktion, bei der eine an einem Hubschrauber hängende Kuh als Köder eingesetzt wird, das Reptil gefangen und betäubt. Als überraschenderweise ein zweites Krokodil auftaucht und angreift, wird dieses erschossen. Das lebende Exemplar wird zur Untersuchung nach Portland verfrachtet. In der Schlussszene sieht man, wie die exzentrische Witwe Delores, die nach dem Tod ihres Mannes alleine am See lebt (und dort jahrelang das bzw. die Krokodile u. a. mit ihren Kühen gefüttert hatte), kleine Krokodile (offenbar die Babys der beiden großen Krokodile) füttert.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Der Handlungsort \"Lake Placid\" ist nicht identisch mit dem gleichnamigen See im US-Bundesstaat New York. Der Film wurde in British Columbia – darunter in Shawnigan Lake – für etwa 27 Millionen US-Dollar gedreht. Er wurde in den USA am 16. Juli 1999 veröffentlicht und spielte weltweit in den Kinos rund 56,9 Millionen US-Dollar ein. Im Jahr 2007 wurde die Fortsetzung \"Lake Placid 2\" für das US-amerikanische Fernsehen produziert. 2010 folgte mit \"Lake Placid 3\" ein dritter Teil, der ebenfalls eine Fernsehproduktion ist. Die Regie übernahm Griff Furst. 2012 entstand \"Lake Placid 4\" (\"Lake Placid: The Final Chapter\"). Der fünfte Teil aus dem Jahr 2015, \"Lake Placid vs. Anaconda\", verbindet die Filmreihe mit derjenigen, die mit \"Anaconda\" aus dem Jahr 1997 begann. 2018 folgte \"Lake Placid: Legacy\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Lake Placid (deutscher Alternativtitel für das Fernsehen: Lake Placid – Schrecken aus der Tiefe) ist eine Horrorkomödie von Steve Miner aus dem Jahr 1999 mit Bill Pullman, Bridget Fonda und Brendan Gleeson in den Hauptrollen.", "tgt_summary": "《史前巨鳄》(英语:Lake Placid)是一部1999年美国怪兽恐怖片,由史蒂夫·迈纳执导,大卫·E·凯利编剧和监制。电影主演包括比尔·普曼、布莉姬·芳达、奥立佛·普雷特和布兰顿·葛利森。该片于1999年7月16日在美国上映,尽管评价两极,但票房成功。为此,《史前巨鳄》之后又推出了三部续集,以及一部与「大蟒蛇系列电影」跨界合作的电影。", "id": 2673596} {"src_title": "Barbara Morgan", "tgt_title": "芭芭拉·摩根", "src_document": [{"title": "Teacher in Space.", "content": "Am 19. Juli 1985 wurde Morgan als Ersatzkandidatin von Christa McAuliffe für das Projekt Teacher in Space ausgewählt. Von September 1985 bis Januar 1986 trainierten beide zusammen mit der Besatzung der Challenger für die Mission STS-51-L im Johnson Space Center (JSC) in Houston (Texas). McAuliffe kam bei der Challenger-Katastrophe im Januar 1986 ums Leben und Morgan übernahm ihre Aufgaben. Einige Monate lang reiste sie durch die USA und hielt im Auftrag der NASA Vorträge. Im Herbst 1986 kehrte Morgan nach Idaho zurück, um wieder als Lehrerin an der McCall-Donnelly-Grundschule zu arbeiten. Das Teacher-in-Space-Projekt wurde beendet.", "section_level": 1}, {"title": "Astronautentätigkeit.", "content": "Im Januar 1998 kam die NASA auf Morgan zurück und stellte sie als ersten Educator Mission Specialist vor. Nach der Auswahl begann eine zweijährige Ausbildung und Qualifizierung zur „Lehrerin im Weltraum“. Nachdem sie zunächst technische Aufgaben bei der NASA wahrgenommen hatte, arbeitete sie später im Mission Control Center als Capcom.", "section_level": 1}, {"title": "STS-118.", "content": "Morgan wurde im Dezember 2002 für ihren ersten Raumflug ausgewählt. Die Mission STS-118 hatte ursprünglich ein Jahr später durchgeführt werden sollen, musste aber wegen des Absturzes der Columbia (STS-107) im Februar 2003 verschoben werden. Der Flug erfolgte im August 2007. Dabei gab Morgan Schulstunden aus dem Weltraum, wie es Christa McAuliffe rund 20 Jahre zuvor hätte tun sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der NASA.", "content": "Im August 2008 wurde sie Lehrerin () an der Idaho Boise State University.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Morgan ist verheiratet und hat zwei Söhne. Sie ist klassische Flötistin und hat Jazz, Literatur, Wandern, Schwimmen und Skilanglauf als Hobbys.", "section_level": 2}], "src_summary": "Barbara Radding „Barb“ Morgan (* 28. November 1951 als Barbara Radding in Fresno, Kalifornien, USA) ist eine ehemalige US-amerikanische Astronautin.", "tgt_summary": "芭芭拉·雷丁·摩根(Barbara Radding Morgan,1951年-11月28日),美国小学教师,第一个成功进入太空的NASA“太空教学计划”的宇航员。她于2007年8月8日乘坐奋进号航天飞机进入太空。摩根原是在1986年挑战者号航天飞机灾难中丧生的教师克丽斯塔·麦考利夫的替补。", "id": 2883848} {"src_title": "Andrées Polarexpedition von 1897", "tgt_title": "1897年S. A.安德鲁北极气球探险", "src_document": [{"title": "Planung.", "content": "1893 kaufte Andrée einen Wasserstoffballon, taufte diesen \"Svea\" und unternahm neun Reisen über Schweden mit Start in Göteborg oder Stockholm, wobei er insgesamt 1500 Kilometer zurücklegte. Die längste Reise ging von Göteborg über das schwedische Festland und die Ostsee bis zur Insel Gotland. Bei einigen der Fahrten testete er die selbst erfundenen Schleppleinen, mit denen er den Ballon in Zukunft steuern wollte. Solange ein Ballon dieselbe Geschwindigkeit wie der Wind hat, ist es nicht möglich, ihn mit Segeln zu steuern. Die", "section_level": 1}, {"title": "Werbung und Geldbeschaffung.", "content": "Im Gegensatz zu Norwegen, das vor allem durch die Leistungen Fridtjof Nansens große Fortschritte im Wettbewerb um das Erreichen des Nordpols erzielt hatte, konnte Schweden keine ähnlich gearteten Erfolge aufweisen. Die schwedische politische und wissenschaftliche Elite war deshalb interessiert daran, dass ihr Land den Anschluss zum westlichen Nachbarn erreichte. Andrée war ein überzeugender Redner und hatte wenig Mühe, Unterstützung für seine Pläne zu finden. Er hielt Vorlesungen an der Königlichen Akademie der Wissenschaften sowie der schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie und erhielt breite Zustimmung. Bei diesen Vorlesungen erklärte Andrée 1895, dass für eine Nordpolarfahrt ein Ballon mit folgenden vier Eigenschaften benötigt werde: Erstens müsse er genügend Auftrieb besitzen, um drei Personen und die wissenschaftliche Ausrüstung, deren Gewicht er auf drei Tonnen berechnete, über die geplante Strecke zu tragen. Zweitens müsse die Hülle des Ballons ausreichend fest und dicht sein, um eine dreißigtägige Reise zu überstehen. Drittens sollte er am Startplatz mit Wasserstoff gefüllt werden können, und schließlich sollte er zu steuern sein. Zur benötigten Ausrüstung rechnete Andrée moderne Kameras für Luftbildaufnahmen, Proviant für vier Monate und Ballast. Er zeigte sich sehr optimistisch, dass die vier Forderungen leicht erfüllt werden könnten. Andrée gab an, dass der Ballon, der größer und fester war als notwendig, in Frankreich hergestellt werden solle. Außerdem sollten schon einige französische Ballons ihre Wasserstofffüllung länger als ein Jahr behalten haben, ohne merkbar an Auftrieb zu verlieren. Für die Auffüllung des Ballons am Startplatz wollte Andrée mobile Wasserstofferzeuger besorgen. Im Bezug auf die Steuerung verwies er auf seine Versuche mit der \"Svea\" und merkte an, dass so eine Richtung erlangt werden könne, die bis zu 27 Grad von der Windrichtung abwiche. Andrée versicherte seinem", "section_level": 1}, {"title": "Erster Versuch von 1896.", "content": "Für die Expedition hatten sich viele Freiwillige gemeldet. Andrées Wahl fiel auf den Meteorologen Nils Gustaf Ekholm, der bei der geophysikalischen Expedition im Rahmen des Ersten Internationalen Polarjahrs 1882 Andrées Vorgesetzter gewesen war und so schon guten Einblick in die Gegebenheiten der Arktis hatte. Als dritter Mann wurde der Student Nils Strindberg ausgewählt, der sich mit Physik und Chemie beschäftigte und ein Neffe August Strindbergs war. Die Teilnehmer waren nicht aufgrund ihrer körperlichen Eigenschaften zusammengestellt worden und wurden auch nicht auf das Überleben unter extremen Verhältnissen trainiert: Alle drei arbeiteten vor der Reise für gewöhnlich in Gebäuden, und nur Strindberg war noch relativ jung. Am 7. Juni 1896 startete die Expedition in Göteborg mit dem Dampfer \"Virgo\", und am 21. Juni erreichte man die Däneninsel () im Nordwesten von Svalbard. Nach zweitägiger Erkundung der Gegend fand man einen geeigneten Platz für den Aufstieg und begann mit dem Bau eines Hangars, der den Ballon beherbergen sollte. Die weiteren Vorbereitungen benötigten mehrere Wochen, so dass der Ballon erst am 1. August startklar war. Der Wind blies jedoch kontinuierlich von Nord, und nachdem sich die Situation bis zum 16. August nicht geändert hatte, gab man das Unternehmen vorerst auf. Man ließ den Wasserstoff wieder ab und trat am 20. August die Heimreise an. Heute ist bekannt, dass auf Danskøya meistens nördliche Winde vorherrschen, doch zu jener Zeit waren Aussagen über Windrichtungen und Niederschlagsmengen in der Arktis rein hypothetisch. Selbst Ekholm, der schon seit gewisser Zeit das polare Klima erforschte, ließ sich deshalb von Andrée überzeugen. Solange der Ballon noch gefüllt war, machte Ekholm Messungen über dessen Vermögen, den Wasserstoff zu halten, da er in dieser Beziehung skeptisch war. Nach diesen Messungen war Ekholm überzeugt davon, dass der Ballon", "section_level": 1}, {"title": "Die Expedition von 1897.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg, Fahrt und Landung.", "content": "Im folgenden Jahr brach die Expedition mit den beiden Schiffen HMS \"Svensksund\" und SS \"Virgo\" bereits am 18. Mai 1897 von Göteborg Richtung Däneninsel auf. Als sie dort am 30. Mai eintraf, fand sie den Hangar in gutem Zustand vor. Die Winde schienen eine günstigere Richtung eingeschlagen zu haben, und Andrée sah sich in der Position des Expeditionsleiters bestärkt, zumal der kritische Ekholm ersetzt worden war. Der Ballon wurde vier Wochen vorbereitet und war ab dem 1. Juli einsatzbereit. Am 11. Juli kam ein stetiger Wind aus Südwest, und so beschloss man nach einer gemeinsamen Besprechung den Start. Der obere Teil des Hangars wurde abgenommen,", "section_level": 2}, {"title": "Zu Fuß auf dem Eis.", "content": "Bevor die drei Männer ihren Fußmarsch begannen, verbrachten sie eine Woche in einem Zelt beim unbenutzbaren Ballon mit Vorbereitungen und besprachen, wohin die weitere Reise gehen sollte. Der noch etwa 800 Kilometer entfernte Nordpol wurde dabei nie als mögliches Ziel ins Auge gefasst. Der Umstand, dass die große Polboje, die ursprünglich über dem Nordpol abgeworfen werden sollte, schon während der Fahrt als Ballast über Bord gegangen war (sie wurde am 11. September 1899 an der Nordküste der zu König-Karl-Land gehörenden Insel Kongsøya im Osten von Spitzbergen entdeckt), lässt darauf schließen, dass man vom eigentlichen Vorhaben bereits vorher abgerückt war. Zur Diskussion standen zwei Vorratslager mit Essen und Munition, die als Absicherung für die Expedition angelegt worden waren. Das erste befand sich bei \"Cape Flora\" auf Franz-Joseph-Land und das zweite auf einer zu Svalbard gehörenden kleinen Inselgruppe (\"Seven Islands\", siehe Karte). Da die Karten über das Gebiet zu dieser Zeit noch sehr mangelhaft waren, glaubten die Reisenden, dass sie von den Depots etwa gleich weit entfernt waren. So entschlossen sie sich für \"Cape Flora\", wo mehr Vorräte lagerten. Bis dorthin mussten sie circa 350 Kilometer zurücklegen, \"Seven Islands\" war etwa 320 Kilometer entfernt. Vor dem Aufbruch debattierten die Expeditionsteilnehmer darüber, was und wie viel sie", "section_level": 2}, {"title": "Mögliche Todesursachen.", "content": "Die genaue Todesursache hätte am besten geklärt werden können, wenn die Leichen nicht nur oberflächlich untersucht worden wären, doch die Körper wurden nach dem Auffinden 33 Jahre später direkt nach Stockholm gebracht und ohne Obduktion kremiert. Die Frage über die Todesursache weckte großes Interesse bei Historikern und Medizinern. So wurden die Tagebücher der Teilnehmer gründlich gelesen, um Hinweise in der Beschreibung der Nahrung oder in den Symptomen, die die Reisenden an sich feststellten, zu finden. Auch die Schilderungen des Sterbeortes und der Auffindesituation wurden untersucht. Daraus wurde die Erkenntnis gewonnen, dass Andrée, Frænkel und Strindberg meist nur", "section_level": 2}, {"title": "Spekulationen in der Öffentlichkeit und Auffindung.", "content": "In den 33 Jahren nach dem Verschwinden der Expedition gehörte diese in Schweden und anderen Ländern zur kulturellen Mythenwelt. Einige Jahre wurde aktiv nach ihr gesucht, unter anderem im Zuge der Reisen des schwedischen Polarforschers Alfred Gabriel Nathorst. Doch auch nachdem diese Aktivitäten allmählich erlahmten, gab es ständig Gerüchte und Vermutungen mit regelmäßigen Berichten in internationalen Zeitungen über mögliche Spuren der Vermissten. Eine größere Sammlung von US-amerikanischen Zeitungsausschnitten der Jahre 1896 bis 1899, die unter dem Titel \"Mystery of Andree\" („Das Andrée-Mysterium“) veröffentlicht wurde, zeigt, dass das Medieninteresse nach dem Verschwinden der Expedition noch größer war als vor der Abreise. Die Vermutungen über das Schicksal Andrées und seiner Gefährten waren vielfältig und gründeten sich auf Berichte über Funde eines Gebildes, das einem Ballonkorb ähnelte, oder auch angeblich aufgetauchter Ballonseide. Es gab Geschichten über Menschen, die vom Himmel fielen, und Wahrsager, die den gestrandeten Ballon weitab von der Stelle, an der er sich tatsächlich befunden hatte, gesehen haben wollten. Lundström schreibt, dass ein Teil der Berichte modernen Sagen glichen und den fehlenden Respekt vor den Ureinwohnern der Arktis widerspiegelten. Diese wurden oft als Wilde geschildert, welche die drei Männer ermordet haben sollten oder sie zumindest ihrem Schicksal überlassen hätten. 1930 hatten alle Spekulationen ein Ende, als die Besatzung des norwegischen Robbenfängers MS \"Bratvaag\" das letzte Lager der Verschollenen entdeckte. Die \"Bratvaag\" kam von Ålesund und war am 5. August 1930 in der Nähe von Kvitøya auf Jagd. Das Schiff hatte auch eine wissenschaftliche Expedition unter Leitung von Gunnar Horn an Bord, welche die Gletscher und Seen des Schärengartens von Svalbard erkunden sollte. Die Robben- und Walfangschiffe dieser Zeit erreichten normalerweise nicht die Weiße Insel, da sie meist von einem breiten Band Meereis", "section_level": 1}, {"title": "Die Expedition in den Augen der Nachwelt.", "content": "In der Zeit, als sich die Expedition auf den Weg machte, nährte das gewagte Projekt Andrées den nationalen Stolz Schwedens. Man träumte davon, dass das Land eine führende Position in der Erforschung der Arktis einnehmen könnte. Andrée wurde im Allgemeinen als „Ingenieur Andrée“ bezeichnet, was den hohen Stellenwert von Ingenieuren widerspiegelte, die als Repräsentanten für eine soziale Verbesserung durch wissenschaftlichen Erfolg dargestellt wurden. Die Entdeckungsreisenden wurden, als sie abfuhren, von der ganzen Nation geehrt und wiederum betrauert, als sie verschwanden. Nach der Auffindung ihrer Leichen wurden sie als selbstlose Opfer des wissenschaftlichen Fortschritts und für ihren Heldenmut beim drei Monate langen Überlebenskampf geehrt. Der Historiker Sverker Sörlin war der Überzeugung, dass die Heimkehr der Körper einer der feierlichsten und großartigsten Ausdrücke für nationale Trauer in Schweden gewesen sein muss. Dieser ist laut Sörlin wahrscheinlich nur mit der Trauer um die Opfer der \"Estonia\"-Katastrophe von 1994 vergleichbar. In neuerer Zeit wurden Andrées heroische Motive immer mehr in Frage gestellt. Eine erste Zusammenfassung machte Per Olof Sundman 1967 in seinem halbdokumentarischen Roman \"Ingenjör Andrées luftfärd\", wo er Andrée als Opfer der hohen Anforderungen von den Medien und des wissenschaftlichen beziehungsweise politischen Establishments Schwedens darstellte, der mehr durch seine Angst als durch seinen Mut angetrieben wurde. Sundmans Schilderung der Personen dieses Dramas als blinde Flecke in der schwedischen Nationalkultur und", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "Ein Teil der Expeditionsausrüstung Andrées ist heute im Nanoq-Museum in Jakobstad, Finnland ausgestellt. Dort befinden sich auch Gegenstände anderer berühmter Polarfahrten, zum Beispiel von Fridtjof Nansen und Roald Amundsen. Andere Gegenstände befinden sich im Andrée-Museum in Gränna, Schweden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Salomon August Andrées Expedition mit einem Gasballon zum Nordpol startete am 11. Juli 1897 und endete im Oktober desselben Jahres mit dem Tod der drei Teilnehmer: Salomon August Andrée, dem Ingenieur Knut Frænkel und dem Fotografen Nils Strindberg. Das Schicksal der Männer blieb 33 Jahre lang ein Rätsel, bis 1930 ihr letztes Lager entdeckt wurde.", "tgt_summary": "1897年S. A.安德鲁北极气球探险是北极气球探险活动的一次事故,参与行动的三名成员全部遇难。此次探险以发起者,首位瑞典气球活动家S. A.安德鲁命名(1854–97),按计划,氢气球将从斯瓦尔巴群岛出发,前往俄国或加拿大,如果一切顺利,可以直接跨越北极点。由于长期以来瑞典在北极探险上落后于其他国家,此举激起了瑞典民众广泛的爱国热情。", "id": 696306} {"src_title": "Beaufort-en-Vallée", "tgt_title": "博福尔昂瓦莱", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Beaufort-en-Vallée liegt in der Niederung des Authion, der wenige Kilometer südwestlich vorbeifließt. Es ist Bestandteil des Regionalen Naturparks Loire-Anjou-Touraine.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Beaufort, schon in römischer Zeit als \"Bellum Forte\" genannt, war im Mittelalter eine Grafschaft im Herzogtum Anjou. Jeanne de Laval, die mit König René I. verheiratet war, behielt nach dessen Tod im Jahr 1480 die Rechte an der Grafschaft Beaufort und nahm dort eine ihrer beiden Residenzen (die andere war in Saumur). Sie setzte sich für den Rechtsfrieden ein, u. a. indem sie zuvor strittige Weiderechte regelte. Wegen ihres nach der Überlieferung großzügigen und gütigen Wesens wird sie noch heute in der Gegend verehrt. Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurden die Gemeinden \"Beaufort-en-Vallée\" und Gée zu einer Commune nouvelle mit dem Namen Beaufort-en-Anjou zusammengeschlossen. Sie gehörte zum Arrondissement Angers und zum Kanton Beaufort-en-Vallée.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "1980 siedelte ein Baumschulbetrieb von Angers nach Beaufort um, der sich inzwischen zur größten Baumschule Frankreichs und einer der größten in Europa entwickelt hat. Das Unternehmen beschäftigt ca. 260 Mitarbeiter.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Beaufort-en-Vallée wird von der E 60 durchquert, die hier auf der Nationalstraße N 147 verläuft. Nördlich der Kleinstadt befindet sich an der Straße D 144 eine Ausfahrt der A 85.", "section_level": 2}, {"title": "Freizeit und Tourismus.", "content": "Am 2. Wochenende im September ist Beaufort-en-Vallée jedes Jahr Schauplatz eines großen Wanderer- und Radwandertreffens, wenn hier die \"Randonnée Jeanne de Laval\" durch die \"Randonneurs du Val d’Authion\" ausgerichtet wird, die in Beaufort-en-Vallée ihren Vereinssitz haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beaufort-en-Vallée ist eine Ortschaft und eine Commune déléguée in der französischen Gemeinde Beaufort-en-Anjou mit Einwohnern (Stand ) im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire.", "tgt_summary": "博福尔昂瓦莱(,意为“谷地的博福尔”)是法国曼恩-卢瓦尔省的一个旧市镇,属于索米尔区。该市镇总面积35.66平方公里,2009年时的人口为6250人。", "id": 468140} {"src_title": "Nikon F3", "tgt_title": "尼康F3", "src_document": [{"title": "Die Kamera.", "content": "Vorgängerin der elektronisch gesteuerten F3 war die Nikon F2, die – wie schon deren Vorgängerin Nikon F – noch rein mechanisch gesteuert ist. Die F3 löste 1980 die F2 direkt ab, es gab also keine Übergangszeit, in der beide Modelle produziert wurden. Die F3 wurde vom italienischen Designer Giorgio Giugiaro entworfen. Er bescherte der Kamera den charakteristischen Griffwulst mit dem roten Zierstreifen, der fortan das Markenzeichen von Nikon werden sollte. Alle wichtigen Funktionen sind intuitiv zugänglich, und diverse Sicherungshebel schützen vor Bedienungsfehlern. Die F3 hat einen elektronisch gesteuerten Schlitzverschluss aus Titan mit einer Zeitautomatik nach Blendenvorwahl, neben der gewohnten manuellen Belichtungseinstellung. Der Verschluss ist wie das Filmtransportsystem kugelgelagert und auf mindestens 150.000 Auslösungen ausgelegt. Auch ohne Batterien oder bei Elektronikausfall ist immer noch 1/60 s als Notverschlusszeit über einen eigenen mechanischen Auslöser verfügbar. Die elektronisch gebildeten Verschlusszeiten reichen von 8 s bis 1/2000 s, die Blitzsynchronzeit wurde mit 1/80 s gegenüber der F2 beibehalten. Dass die kürzeren Blitzsynchronzeiten zeitgenössischer Amateurkameras nicht erreicht wurden, ist durch den quer ablaufenden Verschluss bedingt. Als erste Nikon-Kamera hat sie eine TTL-Blitzsteuerung mit Messung des Blitzlichts nach Reflexion am Film und Abschaltung des Blitzgeräts bei ausreichender Belichtung. Die Belichtungsmessung arbeitet mit starker Mittenbetonung (80:20 auf den im Sucher markierten Mittelkreis). Die Messzelle befindet sich nicht mehr wie bei der F und F2 im Sucher, sondern am Kameraboden. Im Zentrum des Schwingspiegels der F3 befindet sich ein perforierter teildurchlässiger Bereich, der über einen kleinen Hilfsspiegel etwa 8 % des Lichts auf die Messzelle umleitet. Der einstellbare Belichtungsindexbereich geht von ISO 12 bis 6400. Belichtungskorrekturen sind in 1/3 Blendenstufen möglich. Das Gehäuse besteht aus einer korrosionsbeständigen Kupfer-Silumin-Legierung. Die Wand ist 1,4 bis 2 Millimeter stark und die Gehäusekappen bestehen aus Messing, wie man an stärker gebrauchten Exemplaren erkennen kann, wenn sich der schwarze Lack abgerieben hat. Die Sucheranzeige besteht aus folgenden Angaben: Spezialität der Nikon-F-Modelle sind die Wechselsucher, auswechselbare Einstellscheiben, ein 100 %-Sucherbild und eine manuelle Spiegelarretierung in hochgeklappter Position für absolut erschütterungsfreie Aufnahmen vom Stativ sowie schnellere Serienaufnahmen. Sie hat (mit Ausnahme der Nikon F3P, F3 Limited und F3H) im Gegensatz zu fast allen anderen Spiegelreflexkameras keinen Blitzschuh mit Mittenkontakt, sondern einen speziellen Blitzanschluss an der Rückspulkurbel. Daher können gewöhnliche Blitzgeräte nur mit Adapter verwendet werden, Nikon hatte aber zwei spezielle Blitzgeräte für die F3 im Sortiment. Vorteil dieser Lösung war die mechanische Übermittlung der eingestellten ISO-Filmempfindlichkeit über einen Nocken an das Blitzgerät. Die Nikon F3 hat den 1977 eingeführten AI-Objektivanschluss (aperture index – die Differenz zwischen Offen- und Arbeitsblende wurde hierbei mechanisch über einen Mitnehmerring an die Kamera übermittelt), der mit AI-Nikkoren (und späteren Ausführungen) Offenblendenmessung ermöglicht. Objektive in früherer Ausführung können nach Wegklappen des AI-Mitnehmerhebels bei Arbeitsblendenmessung verwendet werden. Die Nikon F3 wiegt 700 g (HP-Ausführung 745 g) und wurde nur in schwarzer Lackierung angeboten (mit zwei Ausnahmen, z. B. einer Variante der F3/T, siehe unten). Obwohl viele professionelle Fotografen bei der Markteinführung eine elektronische Kamerasteuerung gegenüber rein mechanischen Systemen noch für weniger zuverlässig hielten, entwickelte sich die Nikon F3 bald zum Standard in der professionellen Kleinbildfotografie. Sie blieb auch nach Einführung des Nachfolgemodells Nikon F4 im Sortiment und überlebte diese sogar noch. Selbst nach Erscheinen der Nikon F5 wurde die F3 aufgrund anhaltender Nachfrage weiterproduziert. Erst 2001 wurde die Produktion eingestellt. Sie ist damit die Nikon-Kamera mit der längsten Produktionsdauer und hat mit über 750.000 Stück eine außergewöhnliche Verbreitung für eine professionelle Kamera gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten der Nikon F3.", "content": "Während der langen Marktpräsenz erschienen zahlreiche Sondermodelle, die im Wesentlichen dem oben beschriebenen Grundmodell entsprechen. Die Basisversion der Nikon F3 wurde mit dem Sucher DE-2 ausgeliefert. Obwohl sie bis zuletzt angeboten wurde, stand sie bald nach Erscheinen der F3 HP in deren Schatten und wurde nur noch wenig verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Nikon F3 HP.", "content": "Die Nikon F3 HP war ab März 1982 verfügbar. Vom Kameragehäuse her ist sie eine normale F3, sie wurde aber mit dem auch separat erhältlichen High-Eyepoint-Sucher DE-3 ausgeliefert. Dieser ermöglicht die Betrachtung des Sucherbilds und der Anzeigen aus einer Entfernung von 25 mm (statt 17–18 mm beim Sucher DE-2) und ist daher auch für Brillenträger besonders gut geeignet. Die Bezeichnung „HP“ steht nur auf dem Sucher. Die teurere Nikon F3 HP entwickelte sich faktisch zum Standardmodell der Reihe. Sie ist 8,5 mm höher und wiegt 45 g mehr als die normale F3.", "section_level": 2}, {"title": "Nikon F3/T.", "content": "Die F3/T war eine besonders robuste Spezialausführung der F3 HP, bei der Oberkappe, Sucher, Bodenplatte und Rückwand aus Titan sind. Anders als die Standardversionen der F3 hatte sie zunächst keine schwarze Lackierung, sondern elfenbeinfarbene (metallisch-silbern glänzende) Gehäuseteile. Später wurde diese erste Variante der F3/T durch eine schwarz lackierte Titanausführung ersetzt. Das Gehäuse der F3/T ist durch den entsprechenden Schriftzug von dem der normalen F3 unterscheidbar, was besonders bei der schwarzen Version die Unterscheidung erleichtert. Der HP-Sucher der F3/T trägt die Typenbezeichnung DE-4 und war ebenfalls auch in schwarz erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Nikon F3 P.", "content": "Die Nikon F3 P gelangte nicht in den freien Verkauf, sie wurde ab 1983 nur gegen Vorlage eines gültigen Presseausweises verkauft. Es handelt sich dabei um eine modifizierte Version der F3 HP (identisch in Ausmaßen und Gewicht), die speziell an Bedürfnisse von Pressefotografen angepasst wurde und bei der zur besseren Gehäuseabdichtung und zur Vermeidung ungewollter Betätigung Selbstauslöserhebel und -leuchtdiode, Drahtauslöseranschluss, Okularverschluss, Rückwandentriegelungshebel und Mehrfachbelichtungshebel weggelassen wurden. Der Hauptschalter erhielt zur besseren Bedienbarkeit ein geändertes Design. Zur F3 P gab es serienmäßig die (auch für die normale F3 erhältliche) Rückwand MF-6B, bei welcher beim Rückspulen des Filmes die Filmzunge nicht in die Patrone eingezogen wurde. Der ebenfalls serienmäßige Sucher DE-5 hat ein Titangehäuse mit Mittenkontakt für normale Blitzgeräte und einem zusätzlichen Kontakt für Blitzbereitschaftsmeldung (keine TTL-Messung!). Statt mit der Sucherscheibe K wurde die F3 P standardmäßig mit der Sucherscheibe B ausgeliefert (ohne Mikroprismenring und Schnittbildindikator). Das Verschlusszeitenrad und der Auslöser sind wegen der Bedienbarkeit höher gebaut, da hier eine mechanische Sperre gegen unbeabsichtigtes Auslösen integriert wurde. Zur Verbesserung der Regenfestigkeit ist der Auslöser mit einer Silikongummi-Haube versehen und hat daher keinen Drahtauslöseranschluss. Durch zusätzliche Gehäusedichtungen wurde der Spritzwasserschutz insgesamt verbessert, sodass die F3 P im Dauerregen eingesetzt werden kann. Das Kamerabajonett besteht aus Edelstahl. Die Typenbezeichnung unterscheidet sich von der normalen F3, das „P“ steht vor der Seriennummer und die F3 P weist eine eigene Nummerierung nach dem Schema P 900xxxx auf.", "section_level": 2}, {"title": "Nikon F3 Limited.", "content": "Die Nikon F3 Limited entspricht der Nikon F3 P, trägt aber eine entsprechende Typenbezeichnung und wurde frei verkauft, allerdings nur in Japan.", "section_level": 3}, {"title": "Nikon F3 H.", "content": "Als letztes Sondermodell erschien 1996 die High-Speed-Variante F3 H. Es handelt sich dabei um eine Spezialausführung der F3 P mit feststehendem, teildurchlässigem Spiegel. Sie ist zur Verwendung mit dem Spezialmotor MD-4H bestimmt und ermöglicht dann Serienaufnahmen mit einer Geschwindigkeit von 13 Bildern pro Sekunde.", "section_level": 3}, {"title": "Nikon F3 AF.", "content": "Die zweite Spiegelreflexkamera mit Autofokus überhaupt (nach der Pentax ME-F) war die im April 1983 erschienene Nikon F3 AF. Sie wurde mit dem Autofokus-Sucher DX-1 ausgeliefert. Die Verwendung dieses auch separat erhältlichen Suchers ermöglicht die elektronische Schärfenkontrolle. Zur Nikon F3 AF wurden zwei spezielle Objektive mit Fokusmotor angeboten, das AF-Nikkor 2,8 80 mm und das AF-Nikkor 3,5 200 mm. Mit diesen Objektiven kann die Nikon F3AF automatisch fokussieren. Außerdem wurde der Telekonverter TC-16 angeboten, mit dem zahlreiche gewöhnliche Objektive mit Autofokus verwendet werden können. Die Kamera selbst enthält nur die nötigen Verkabelungen für die Ansteuerung und Stromversorgung der Objektive und weist sonst außer der Typenbezeichnung keine besonderen Merkmale auf. Die später erschienenen Autofokusobjektive ermöglichen keinen Autofokusbetrieb mit der Nikon F3 AF, es handelt sich bei der Nikon F3 AF um ein in sich abgeschlossenes frühes Autofokussystem. Die Objektive der F3 AF können an Nikon F4 und Nikon F-501 im Autofokusbetrieb verwendet werden, an den Folgemodellen jedoch nicht mehr. An heutigen Autofokuskameras dürfen diese Objektive nicht verwendet werden, da sie die Kamera beschädigen können.", "section_level": 2}, {"title": "Zubehör.", "content": "Für die Nikon F3 stand ein umfangreiches professionelles Zubehörsystem zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Sucher.", "content": "Als Wechselsucher standen neben den Standardsuchern DE-2 (für F3) die HP-Sucher DE-3 (F3 HP), DE-4 (F3/T) und DE-5 (F3P), der Autofokussucher DX-1 (F3 AF), der Lichtschachtsucher DW-3, der Lupen- oder Vergrößerungssucher DW-4 und der Sportsucher DA-2 zur Verfügung. Diese Sucher passen nur an die F3, die auch zu den Suchern der Vorgänger- und Nachfolgemodelle inkompatibel ist. Im Unterschied zu den Suchern der F/F2 sind sie mit zwei seitlichen Schiebehebeln versehen und somit leichter mit einer Hand zu wechseln. Um die Einstellscheibe zu wechseln (s. u.), muss immer erst der Sucher abmontiert werden. Die F3 ist auch ohne aufgesetzten Sucher voll funktionsfähig.", "section_level": 2}, {"title": "Standardsucher.", "content": "Die Standardsucher sind normale Prismensucher mit seitenrichtigem Sucherbild parallel zur Bild- und Objektebene. Im Gegensatz zur Nikon F und F2 findet die Belichtungsmessung im Gehäuseinneren statt, weswegen es keine speziellen Sucher hierfür mehr braucht. Das bedeutet, dass zwischen Gehäuse und Standardsucher keine Daten elektronisch übertragen werden (nur über Fenster optisch Blende und Zeit) und auch keine Stromversorgung benötigt wird. Wie oben erwähnt, bieten die HP-Sucher einen größeren Betrachtungsabstand von 25 mm, der besonders für Brillenträger geeignet ist, die ihre Brille beim Fotografieren aufbehalten und dennoch das ganze Sucherbild sehen wollen. Der Sucher hat einen mechanischen Okular-Hebelverschluß zur Fehllichtvermeidung bei Langzeitaufnahmen. Der Hebel hierzu befindet sich links neben dem Okular. Er wird in der Praxis kaum benötigt, da die Messzelle der F3 am Gehäuseboden unter dem Spiegel und nicht im Sucher platziert ist. Somit ist sie weitgehend unempfindlich gegen Streulicht durch den Sucher. Ist der Okularverschluss ausgeklappt, erkennt der Fotograf dies an einer durchgehend roten Fläche im Sucherokular. Wie alle Prismensucher der Nikon-Profimodelle haben die Standardsucher der F3 einen Schraubgewindeanschluss zum Ansetzen von zusätzlichem Zubehör (Augenmuschel, Korrekturlinsen, Sucherlupe DG-2, Winkelsucher DR-3).", "section_level": 3}, {"title": "Lichtschachtsucher.", "content": "Der Lichtschachtsucher der F3 trägt die Typenbezeichnung DW-3. Er ermöglicht eine vor Streulicht geschützte Betrachtung des Mattscheibenbildes von oben. Naturgemäß ist hier das Sucherbild spiegelverkehrt, was einiger Gewöhnung bedarf. Zusätzlich bietet der DW-3 eine 5fache Lupe zur besseren Scharfstellung. Zusammengeklappt fügt sich der Lichtschachtsucher in die Designlinie der F3 mit normalem Sucher. Wird die Lupe nicht benötigt und kann der Streulichtschutz notfalls mit der Hand improvisiert werden, ist der Lichtschachtsucher überflüssig, da die F3 auch ohne aufgesetzten Sucher funktioniert. Sogar die Anzeige der automatisch gewählten Verschlusszeit ist mit bloßem Auge auf dem kleinen LC-Display zu erkennen. Freilich ersetzt diese Art des „improvisierten Lichtschachtsuchers“ nicht den Schutz, den der DW-3 besonders im zusammengeklappten Zustand vor Staub auf der Mattscheibe bietet. Das Vorgängermodell an der F2 heißt DW-1, das Nachfolgemodell an der F4 ist der DW-20.", "section_level": 3}, {"title": "Lupensucher.", "content": "Der Lupensucher der F3 trägt die Typenbezeichnung DW-4. Er ermöglicht eine 6-fache Vergrößerung des Sucherbildes. Wie beim Lichtschachtsucher erfolgt die Betrachtung des spiegelverkehrten Bildes von oben. Während die Sucherlupe des Lichtschachtsuchers aber nur den mittleren Teil des Sucherbildes vergrößert, ermöglicht der Lupensucher den Überblick über das gesamte Sucherbild. Dabei liegt das Auge direkt am Okular und ist durch eine Augenmuschel vor Streulicht geschützt. Der Lupensucher eignet sich besonders für die Makrofotografie und die Reprofotografie, wo es auf genaueste Scharfeinstellung ankommt. Das Vorgängermodell an der F2 heißt DW-2, das Nachfolgemodell an der F4 ist der DW-21.", "section_level": 3}, {"title": "Sportsucher.", "content": "Wem der Betrachtungsabstand von 25 mm beim HP-Prismensucher nicht reicht, greift zum Sportsucher DA-2. Ähnlich wie bei modernen Digitalkameras mit ihren Monitoren auf der Rückseite kann so das Sucherbild betrachtet werden, ohne die Kamera am Auge zu haben. Der vorgesehene Betrachtungsabstand liegt hier bei 6–8 cm. Das ermöglicht schnellere Reaktionszeiten bei der Sportfotografie und den Einsatz bei aufgesetzter Schutzbrille oder Helm. Auch Unterwasserfotografie mit einem speziellen Gehäuse (von Fremdherstellern) wird so möglich. Das Vorgängermodell an der F2 heißt DA-1, das Nachfolgemodell an der F4 ist der DA-20.", "section_level": 3}, {"title": "Autofokussucher.", "content": "Der Autofokussucher DX-1 war eine Besonderheit der F3. Das Nachfolgemodell Nikon F4 (und folgende) hatte alle AF-Funktionen im Gehäuse eingebaut. Der DX-1 ermöglicht zusammen mit der F3 AF und den beiden ersten AF-Nikkoren den AF-Betrieb. Der Sucher war auch separat erhältlich und funktionierte an der normalen F3 als Fokussierhilfe mit optischer Anzeige (wie auch heute noch bei AF-Kameras im manuellen Betrieb). Der DX-1 verfügt über eine fest eingebaute Einstellscheibe und hat eine autonome Stromversorgung für die AF-Elektronik. Zusätzliche Steuerungskontakte geben die Messdaten an die F3 AF und die speziellen AF-Nikkore weiter.", "section_level": 3}, {"title": "Einstellscheiben.", "content": "Für die F3 gab es diverse Einstellscheiben. Standardeinstellscheibe war Typ K mit Mikroprismenring und Schnittbildindikator. Die Einstellscheiben können leicht von oben gewechselt werden, wenn der Sucher abgenommen ist. Der AF-Sucher DX-1 hatte als einziger eine eingebaute Einstellscheibe, die nicht gewechselt werden konnte. Die in der Praxis häufiger benötigten Scheiben sind fett markiert.", "section_level": 2}, {"title": "Motorantrieb.", "content": "Die F3 war die letzte Profikamera von Nikon, die keinen eingebauten Motorantrieb hatte. Dadurch ist das Grundgehäuse leichter und kompakter sowie der Filmtransport mit dem Aufzugshebel besonders leise. Der Motor MD-4 war als Zubehörteil erhältlich. Er wird unten an das Stativgewinde der F3 angeschraubt. Er ermöglicht bei Verwendung des Akkupacks MN-2 eine Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 5,5 Bildern je Sekunde (6 Bilder je Sekunde bei hochgeklapptem Spiegel). Für ihn gab es weiteres Zubehör wie den Bildfrequenzwähler MK-1 und die Fernbedienung MC-12A oder die Datenrückwand MF-18 (mit einstellbarem Filmstop und Datenbelichtung auf den Filmsteg).", "section_level": 2}, {"title": "Handhabung.", "content": "Ohne Batterien wiegt der MD-4 480 g. Mit 8 AA-Batterien à 20 g ergibt das 640 g. Die Kombination F3HP mit MD-4 wiegt insgesamt 1225 g ohne und 1405 g mit Batterien. Angeschraubt erhöht der Motor die F3 um 57 mm. Die Bauhöhe des MD-4 beträgt insgesamt aber 115 mm, da er einen integrierten Handgriff besitzt, der sich ergonomisch an die Vorderseite der F3 schmiegt. Der Schwerpunkt der F3 mit Motor liegt angenehm tief und trägt maßgeblich zur Stabilität der Kamerahaltung bei (Minimierung der Verwacklungsgefahr). Auch optisch fügt sich der Motor in das Design der F3 ein. Das stabile Metallgehäuse ist leicht nach vorne angewinkelt, womit die Standfläche der Kombination schwerpunktmäßig günstiger liegt. Damit ist es zum Beispiel möglich, die Kamera mit angesetztem (nicht zu langem) Objektiv auf eine ebene Fläche zu stellen und so notfalls ein Tischstativ zu ersetzen.", "section_level": 3}, {"title": "Funktion.", "content": "Anders als die Motoren der Nikon F und F2 ist der Motor der F3 elektronisch gesteuert. Dafür sorgen sechs Kontakte, die um die Rückspulachse herum angeordnet sind. Der Motor kann also erst dann tätig werden, wenn die Kamera ein Ende des Verschlussvorgangs meldet. Damit sind die mechanischen Probleme der Vorgängerinnen gelöst. Die Antriebsachse des Motors dreht sich dreimal schneller als bei der F2 und ist damit nicht nur leiser, sondern belastet auch die Kameramechanik weniger. Der MD-4 versorgt sich selbst mit Strom und kann 60–140 Filme durchziehen. Der serienmäßige Batteriehalter MS-3 nimmt 8 handelsübliche Mignonzellen auf. Alternativ können der Akkublock MN-2 (Ladegerät MH-2) und die Netzteile MA-2 und MA-4 verwendet werden. Die Batterien des MD-4 übernehmen nach dem Ansetzen an die F3 deren komplette Stromversorgung, sodass die normale Batterie geschont wird. Dies erhöht auch die Funktionssicherheit der F3-Elektronik bei besonders niedrigen Temperaturen. Oben auf dem Handgriff befindet sich ein ergonomisch günstig angeordneter Auslöser, der beim Antippen auch die Belichtungsmessung der Kamera einschaltet. Um den Auslöser herum ist der Ein-aus-Schalter angeordnet, mit dem man auch die Funktionen Serien- oder Einzelbild wählt. Neben den Anschlüssen für das Netzgerät MA-4 und die Fernbedienung MC-12A hat der Motor auch eine Buchse zur Steuerung des Langfilmmagazins MF-4 oder der synchronen Auslösung einer zweiten F3 mit Motor über das Kabel MC-17.", "section_level": 3}, {"title": "Motorische Filmrückspulung.", "content": "Wenn der Film durchgezogen ist, leuchtet eine rote Leuchtdiode an der Rückseite. Der MD-4 kann den Film motorisch innerhalb von 4,5–8 Sekunden zurückspulen. Dafür gibt es einen extra Schalter an der Rückseite, der mit einem Entriegelungshebel zusätzlich gesichert ist, um eine versehentliche Rückspulung zu verhindern. Die Rückspulung muss also manuell aktiviert werden und geschieht nicht automatisch. Der Fotograf kann so selber wählen, ob der die leise Form der manuellen Rückspulung über die Kurbel an der Kamera wünscht oder aber die motorische Rückspulung zu einem späteren Zeitpunkt. Die spezielle Rückwand MF-6B (serienmäßig bei der F3 P) stoppt den Film beim motorischen Zurückspulen so, dass das Filmende heraushängt und bei der Selbstverarbeitung die Filmentwicklung um einige Handgriffe vereinfacht.", "section_level": 3}, {"title": "Bildfrequenzwähler.", "content": "Wem die 5,5 Bilder in der Sekunde im Serienbildmodus zu schnell sind, kann zum Bildfrequenzwähler MK-1 greifen. Dieses Zubehörteil wird unten an den Motor geschraubt. Der MK-1 ermöglicht die Drosselung der Serienbildfrequenz auf 3, 2 oder 1 Bild in der Sekunde. Der MK-1 weist an der Vorderseite einen weiteren Auslöser auf, der den Betrieb der Kamera im Hochformat erheblich erleichtert. Es ist quasi der Vorläufer der heutigen Hochformathandgriffe hochwertiger Kameras. Auch für Stativaufnahmen mit Motor ist der MK-1 sinnvoll, da das Stativgewinde an seiner Unterseite wieder in der optischen Achse der Kamera liegt. Beim Motor selbst liegt es ganz links unter der Rückspulachse, weil das große Batteriefach keine andere Wahl gelassen hat.", "section_level": 3}, {"title": "Langfilmmagazin.", "content": "Für die F3 gab es das Langfilmmagazin MF-4 für 250 Aufnahmen. Dafür gibt es Spezialpatronen, die 10 Meter Film fassen, der als Meterware angeboten wird. Das Langfilmmagazin wird nur zusammen mit dem Motor MD-4 verwendet, von dem aus es über ein Verbindungskabel gesteuert wird. Zum MF-4 gibt es die Datenrückwand MF-17 (siehe unten). Langfilmmagazine waren zum Beispiel bei Überwachungsaufgaben sinnvoll, wenn die Kamera ferngesteuert betrieben wird. Im heutigen Zeitalter der Digitalfotografie spielen sie keine Rolle mehr, da DSLRs diese Aufgaben wesentlich besser und billiger lösen können.", "section_level": 2}, {"title": "Datenrückwände.", "content": "Zur Nikon F3 gab es drei verschiedene Datenrückwände, die anstelle der normalen Rückwand angesetzt werden konnten. Ein Rückwandwechsel darf naturgemäß nur erfolgen, wenn kein Film eingelegt ist. Die Typen MF-14, MF-18 und MF-18B sind für Filmempfindlichkeiten von ISO 25 bis 400 ausgelegt (entspricht auch dem Bereich der TTL-Blitzbelichtungssteuerung der F3). Die Datenrückwand MF-14 war die erste moderne Datenrückwand für eine Profikamera von Nikon. Sie war über spezielle Kontakte mit der Kamera verbunden, sodass der Kabelanschluss über die Blitzsynchronisationsbuchse entfiel (wie bei den Vorgängermodellen und bei anderen Herstellern). Neben Jahr, Monat, Tag, Stunde und Minute kann die MF-14 eine fortlaufende vierstellige Nummer einbelichten. Die MF-14 hat sogar einen eingebauten Wecker. Die Datenrückwand MF-18 beruht auf der MF-14. Im Gegensatz zu dieser kann die MF-18 auf den Steg zwischen den Bildern belichten. Damit ging nichts von dem eigentlichen Bild verloren. Allerdings erfordert dies einen besonders präzisen Filmtransport, weswegen die MF-18 nur zusammen mit dem Motor MD-4 verwendet werden kann. Die MF-18B ist eine modifizierte MF-18, die die motorische Filmrückspulung rechtzeitig stoppt, sodass noch ein Stück vom Film aus der Patrone schaut. Die MF-17 ist die Datenrückwand für das Langfilmmagazin MF-4. Sie belichtet nicht auf den Bildsteg und hat auch keine fortlaufenden Nummern. Dafür kann sie Hundertstelsekunden einbelichten. Der ISO-Bereich geht bei ihr bis 1600.", "section_level": 2}, {"title": "Blitzgeräte.", "content": "Aufgrund des spezifischen Blitzanschlusses bot Nikon die nur auf der F3 verwendbaren Blitzgeräte SB-12 (Leitzahl 25), SB-17 (LZ 25), SB-16A (LZ 32) und das SB-21A (Ringblitzgerät) an. Das kompakte SB-12 war nur für den TTL-Betrieb vorgesehen und hatte keinen Schwenkreflektor. Die Streuscheibe SW-4 konnte den Bildwinkel von 28-mm-Weitwinkelobjektiven ausleuchten. Die Blitzfolgezeit wurde mit 8 Sekunden angegeben, und mit einer Batterieladung waren rund 160 Aufnahmen möglich. Professioneller war der SB-17, der ebenfalls Leitzahl 25 hatte, aber einen Schwenkreflektor zum indirekten Blitzen (nur nach oben) und neben der TTL-Messung auch Computerblenden und eine Anschlussbuchse für das Multiblitzsystem mit mehreren Geräten. Der SB-16A (eine Spezialversion des SB-16 mit normalem Blitzanschluss) war das größte aufsteckbare Blitzgerät für die F3. Es hatte einen in alle Richtungen schwenkbaren Reflektor, Leitzahl 32, eine besonders kurze Blitzfolge für den Motorbetrieb (MD-Stellung mit Leitzahl 8). Der Zoomreflektor deckt einen Bereich von 28 bis 85 mm ab, und mit der Streuscheibe SW-7 sogar 24 mm. Neben dem Hauptreflektor hatte das SB-16 einen Zweitreflektor. Einziges Manko des SB-16 war seine Blitzfolgezeit von mindestens 11 Sekunden bei voller Leistung.", "section_level": 2}, {"title": "Objektive.", "content": "An die Nikon F3 passen Objektive mit Nikon-F-Bajonett. Uneingeschränkte Funktionalität gewährleisten Ai-Nikkore und AF-Nikkore, die den 35-mm-Bildkreis ausleuchten und einen Blendenring zur manuellen Einstellung am Objektiv haben. Das betrifft auch AF-Nikkore mit der Zusatzbezeichnung „D“ (ab Nikon F90). Naturgemäß lassen sich diese AF-Objektive an der F3 nur manuell scharfstellen. Als die F3 ihre „Blütezeit“ hatte, waren so viele verschiedene manuelle Objektive im Angebot, dass es nur wenige AF-Nikkore ohne manuelle Alternative gab. Das Sortiment an Ai-Nikkoren reichte vom 6 mm Fisheye mit 220° Bildwinkel über das 13 mm Superweitwinkel, das 28 mm Shiftobjektiv, das 58 mm 1:1,2 Nachtobjektiv, das 105 mm UV-Objektiv, das 120 mm Medical-Nikkor mit eingebautem Ringblitz, das superlichtstarke 300 mm 1:2,0, das 500 mm Spiegeltele bis zum 2000 mm Spiegeltele mit einem Bildwinkel von 1°10'. Moderne AF-Nikkore mit der Zusatzbezeichnung „DX“ können wegen ihres kleineren Bildkreises nicht verwendet werden (betrifft alle Kleinbildkameras von Nikon). AF-Nikkore mit der Bezeichnung „G“ hinter der Blendenzahl können ebenfalls nicht verwendet werden, da sie keinen Blendenring mehr haben. Dies gilt analog auch für die Objektive von Fremdherstellern. Objektive ohne Ai (vor 1976) ermöglichen die Belichtungsmessung nur bei Arbeitsblende. Alte Nicht-Ai-Nikkore können aber umgerüstet werden und passen dann auch noch an die digitalen Profimodelle (derzeit bis D300 und D3).", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Anwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nikon F3 NASA.", "content": "Bei verschiedenen NASA-Projekten wurden modifizierte Nikon F3 verwendet, teilweise mit ebenfalls veränderten Motoren und Langfilmmagazinen.", "section_level": 2}, {"title": "Kodak DCS 100.", "content": "Die Kodak DCS 100 besteht aus einem Nikon-F3-Gehäuse ohne Rückwand mit veränderter Sucherscheibe, an das die Kodak-Digitalrückteile DC3 (Farbe) bzw. DM3 (monochrom) angesetzt wurden. Die Kodak DCS 100 war die erste digitale Spiegelreflexkamera.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nikon F3 ist eine für professionelle Anwendung konstruierte Kleinbild-Spiegelreflexkamera von Nikon und die dritte Kamera der Nikon-F-Serie. Sie war von 1980 bis 2002 auf dem Markt und ist damit eine der am längsten produzierten Profikameras überhaupt.", "tgt_summary": "尼康F3(Nikon F3)是日本尼康照相机公司于1980年发布的第3代顶级型号35毫米胶卷单镜反光照相机。也是尼康生产时间最长的顶级型号单镜反光相机,从1980年正式发布至2002年完全停产,作为一款手动单反相机,这种长时间的持续生产是十分少见的。", "id": 49942} {"src_title": "Larry Craig", "tgt_title": "拉里·克萊格", "src_document": [{"title": "Frühe Karriere und Repräsentantenhaus.", "content": "Craig wuchs in Idaho auf und erwarb 1969 seinen B.A. an der University of Idaho. Er begann mit postgraduierten Studien, bevor er 1971 auf die Familienranch zurückkehrte. Er ist verheiratet und hat die drei Kinder seiner Frau Suzanne aus erster Ehe adoptiert; das Ehepaar hat neun Enkelkinder. Craig ist Methodist. Von 1974 bis 1980 saß Craig für die Republikanische Partei im Senat von Idaho. Bei der Wahl 1980 kandidierte er erfolgreich für einen offenen Sitz im US-Repräsentantenhaus, den er bis 1991 innehatte.", "section_level": 1}, {"title": "Senat.", "content": "Bei den Senatswahlen 1990 trat der langjährige republikanische US-Senator Jim McClure nicht mehr an. Craig bewarb sich um die Nachfolge und setzte sich in der Wahl gegen den Abgeordneten des Repräsentantenhauses von Idaho, Ron J. Twilegar, durch. Er konnte seinen Sitz bei den Wahlen 1996 und 2002 jeweils verteidigen. Im Senat hatte er von 1997 bis 2003 den Posten als Vorsitzender des \"Republican Policy Committee\" inne. Danach war er Vorsitzender des Nichtständigen Ausschuss für Altersfragen und Ausschussvorsitzender im Ausschuss für Veteranenangelegenheiten. Er war als Kandidat für den Posten des US-Innenministers im Gespräch, bevor Präsident George W. Bush den Gouverneur von Idaho, Dirk Kempthorne, ernannte. Am 4. November 2008 trat er nicht mehr zur Wahl an und Jim Risch konnte den Senatorensitz für die Republikaner halten. Die Amtszeit endete im Januar 2009.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Craig gilt als Verfechter klassisch-konservativer Werte, er setzt sich für den freien Waffenbesitz ein. Er bekämpft sowohl die Eheschließung Homosexueller als auch die Eingetragene Partnerschaft, da die Ehe nur „die Gemeinschaft eines Mannes und einer Frau“ sein könne. Auch war er gegen die Zulassung von Schwulen und Lesben im Militärdienst. Craig unterstützt eine Verfassungsänderung, der den Bund dazu zwingen würde, einen ausgeglichenen Haushalt zu haben. Er unterstützt Bestrebungen, bisher illegal eingewanderten Farmarbeitern einen legalen Status zu geben. In Bezug auf den USA PATRIOT Act versucht er zu vermitteln, setzt sich aber prinzipiell für das Gesetz ein. Er sitzt zudem im Vorstand der National Rifle Association.", "section_level": 1}, {"title": "Vorwurf der Doppelmoral.", "content": "Craig stimmte in seiner Amtszeit mehrmals gegen Gleichstellungsbestrebungen homosexueller Menschen und verließ sich auf den Rückhalt bei den „Wertewählern“ in Idaho. Im Jahre 1982 dementierte er die Gerüchte, mit jugendlichen Helfern im Kongress Sex gehabt zu haben und in einen damals gerade laufenden Skandal verwickelt zu sein. Kurze Zeit später heiratete er seine Frau. Im Sommer 2004 hatte der Aktivist Michael Rogers erstmals mit einem Mann Kontakt, der behauptete, mit Craig Sex gehabt zu haben. Im Laufe der Zeit kamen weitere Hinweise hinzu. Rogers befragte Craig zu den vorliegenden Informationen; dieser dementierte sie. Im Oktober 2006 veröffentlichte Rogers die Informationen auf \"BlogActive\" und in einer Radioshow. Durch den gerade stattfindenden Rummel um Mark Foley blieben die Hinweise aber weitgehend unbeachtet. Nur die Zeitung \"Idaho Statesman\" – aus der Heimat Larry Craigs – forschte weiter und stieß auf drei weitere Männer, welche angaben, mit Craig Sex gehabt zu haben. Daraufhin konfrontierte Rogers den Abgeordneten Anfang Juni 2007 wieder mit den Vorwürfen und erhielt wieder ein Dementi. Am 11. Juni 2007 fiel Craig einem verdeckt ermittelnden Polizisten auf einer bekannten Schwulenklappe des Flughafens Minneapolis-Saint Paul auf, da er sich nach den ungeschriebenen Gesetzen der Szene wie jemand verhielt, der Kontakt aufnehmen möchte, um Sex zu haben (→Cruising). Er wurde daraufhin wegen „Verletzung der Privatsphäre“ und „ungebührlichen Benehmens“ festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt. Bei der Befragung verteidigte er sich unter anderem damit, eine „breite Stellung“ („wide stance“) gehabt zu haben und deshalb den Fuß des Polizisten berührt zu haben. Am 8. August 2007 bekannte sich Craig vor dem Gericht wegen „ungebührlichen Benehmens“ schuldig und wurde zu einer Freiheitsstrafe von zehn Tagen, ausgesetzt zu einer einjährigen Bewährung, sowie zu einer Geldstrafe von 575 US$ verurteilt. Am 27. August 2007 berichtete das Kongressblatt \"Roll Call\" über diesen Vorfall. Einen Tag später kam der Skandal ins Rollen; Craig widerrief sein Geständnis vor der Presse und meinte, dass es sich nur um ein Missverständnis handle und er die Strafe nur angenommen habe, um die Sache schnell aus der Welt zu schaffen. Der Versuch, das Schuldeingeständnis nachträglich von einem Gericht als ungültig einstufen zu lassen, misslang, da der Richter ihn als Politiker mit überdurchschnittlicher Intelligenz einstufte, der wusste was er tat. Nachdem der Fall öffentliches Interesse erregt hatte, gab Craig bekannt, am 30. September 2007 von seinem Senatorenposten zurücktreten zu wollen. Am 4. Oktober 2007 bestätigte er jedoch, dass er seinen Sitz bis zum Ablauf seiner regulären Amtszeit im Januar 2009 beibehalten werde. Durch die Publicity um diesen Fall wurde die Herrentoilette, auf der sich der Vorfall ereignete, für einige Zeit zu einer Art Touristenattraktion. In der Öffentlichkeit wurde die Ausrede „wide stance“ zum Synonym für die Affäre, wurde oft in Karikaturen und Witzen verwendet und in Artikeln erwähnt. Im Urban dictionary wurde es am 1. Oktober 2007 zum „Urban Word of the Day“ gewählt. Dort gilt es als Euphemismus für einen Homosexuellen, besonders einen nicht-geouteten (beispielsweise: „wide stance Republican“). Manchmal wurde es auch als Entschuldigung für alles mögliche verwendet. Am 13. Februar 2008 schickte das Ethik-Komitee des Senats eine Ermahnung mit scharfen Formulierungen. Sein „ungebührliches Benehmen“ habe den Senat diskreditiert. Die sechs Komiteemitglieder glauben, dass er „das Delikt begangen hat, für welches er sich schuldig bekannte“ und dass er sich „wissentlich, freiwillig und vernunftbegabt schuldig bekannte.“ Der Versuch, sein Schuldbekenntnis zurückzuziehen, war eine Bemühung, den Konsequenzen seines eigenen Handelns auszuweichen. Dass er bei seiner Verhaftung seine Senatoren-Visitenkarte aufblitzen ließ, wurde vom Komitee als Versuch gesehen, eine spezielle und günstigere Behandlung zu erfahren. Das Komitee kritisierte auch, dass er 213.000 $ aus seinem Wahlkampffonds für Gebühren und Öffentlichkeitsarbeit in diesem Fall aufgewendet hatte ohne vorher das Komitee zu befragen. Die Gelder dürfen ohne eigene Zustimmung nur für Ausgaben verwendet werden, welche mit den offiziellen Aufgaben als Senator zusammenhängen. Sie warnten ihn auch, dass jede weitere eigenmächtige Verwendung der Wahlkampfgelder als „Verhalten, welches fortgesetzte Missachtung ethischer Bedingungen demonstriert“, erachtet werde. Um Geld für Anwaltsrechnungen zu bekommen eröffnete Craig daraufhin ein Spendenkonto, welches er „Fonds für Gerechtigkeit“ nannte. Die veröffentlichungspflichtigen Dokumente zeigten, dass bis November 2008 nur 4.600 $ darauf eingingen, meist aus der unmittelbaren Umgebung. Im Juni 2008 setzte er sich mit Senator David Vitter aus Louisiana, dem 2007 die frühere Inanspruchnahme von Prostituiertendiensten vorgeworfen wurde, und acht weiteren Politikern für einen schon wiederholt gescheiterten bundesweiten „Verfassungszusatz zum Schutz der Ehe“ ein, der jede Möglichkeit gleichgeschlechtlicher Partnerschaften verbietet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Larry Edwin Craig (* 20. Juli 1945 in Council, Adams County, Idaho) ist ein US-amerikanischer Politiker (Republikanische Partei), der den Bundesstaat Idaho in beiden Kammern des Kongresses vertrat.", "tgt_summary": "拉里·克莱格(Larry Craig;1945年-7月20日)是美国的一位政治人物。在1991年至2009年期间,他是爱达荷的两位参议院议员之一。算上众议员任期,他共当选过28年国会议员,在爱达荷州历史上排名第二。", "id": 3028257} {"src_title": "AUTOEXEC.BAT", "tgt_title": "AUTOEXEC.BAT", "src_document": [{"title": "Nutzung.", "content": "Die codice_4 wird bei MS-DOS sowie bei MS-Windows-Betriebssystemen, die MS-DOS zum Starten verwenden (Windows 3.x, Windows 9x), eingesetzt. Die Datei enthält Einstellungen und Befehle, die das Betriebssystem individuell anpassen (Start von Treibern, Lokalisierung u. Ä.). Die Datei wird beim Systemstart, sobald codice_3 in den Speicher geladen ist, von ihr ausgeführt, bei Windowssystemen noch vor dem Start der grafischen Oberfläche. Anders als die codice_6, welche durch codice_7 (MS-DOS), codice_8 (PC DOS, DR-DOS) bzw. codice_9 (Windows 9x) ausgeführt wird, kann die codice_4 auch in der Kommandozeile der DOS-Eingabeaufforderung direkt gestartet werden. Das jeweilige Betriebssystem startet auch, wenn codice_4 nicht vorhanden ist. Anwendungen, die bei Start der Windowsumgebung ausgeführt werden sollen, verwenden andere Mechanismen (beispielsweise Einträge in der Windows-Registrierungsdatenbank (Registry) oder im Autostart-Ordner). Siehe hierzu Windows-Autostart-Möglichkeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Die textbasierte Batchdatei codice_4 kann vom Benutzer nach seinen Wünschen geändert werden. Daher gibt es keinen festgelegten Inhalt, sondern nur \"übliche\" Einträge. Ein sehr einfaches Beispiel ist: @ECHO OFF PROMPT $p$g Diese Zeilen unterbinden die Ausgabe der Befehle während der Ausführung des Skriptes (codice_13) und stellen die DOS-Eingabeaufforderung (engl. Prompt) darauf ein, dass der aktuelle Pfad (codice_14) gefolgt von einem codice_15 (codice_16) erscheint. Meist ist die codice_4 deutlich weiter ausgebaut, etwa bei dieser Datei aus einem System mit MS-DOS und Windows 3.11: @ECHO OFF REM -- Festplattencache: C:\\WINDOWS\\SMARTDRV.EXE 2038 512 PROMPT $p$g PATH C:\\DOS;C:\\WINDOWS;C:\\WINDOWS\\SYSTEM; SET TEMP=C:\\TEMP MODE LPT1:,P >NUL C:\\DOS\\SHARE.EXE /F:150 /L:1500 C:\\WINDOWS\\MOUSE.COM /Y CD \\WINDOWS WIN Diese Konfiguration lädt den Maustreiber, startet die Dienste Festplattencache (codice_18) und Netzwerk-Dateisperrdienst (codice_19) und definiert zudem die Liste der Standardverzeichnisse für die Suche nach ausführbaren Dateien. Außerdem legt sie andere diverse Einstellungen fest und startet zuletzt Windows. Zeilen, die mit der Bezeichnung codice_20 beginnen enthalten Anmerkungen und stellen keine Befehle dar. Entsprechend wird der codice_20-Befehl immer dann benutzt, wenn Teile kommentiert werden sollen oder wenn einzelne Funktionen temporär ausgeschaltet sind, beispielsweise verschiedene Treiber. Eine weitere Methode zur Kommentierung sind zwei Doppelpunkte (::), diese wird jedoch sehr selten genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Bootmenü.", "content": "Ab MS-DOS Version 6.0 gibt es die Möglichkeit, in der codice_6 ein Bootmenü einzurichten, um verschiedene Konfigurationen der Systemeinrichtung leicht zu ermöglichen. Die gewählte Konfiguration lässt sich in der codice_4 ermitteln und entsprechend kann diese dann nur bestimmte Abschnitte ihres Inhalts ausführen.", "section_level": 2}, {"title": "Windows NT.", "content": "In der Windows-NT-Betriebssystemlinie und seinen Weiterentwicklungen ab Windows 2000 ist codice_24, das Äquivalent der codice_1, Teil des 16-Bit-MS-DOS-Subsystems und liegt unter codice_26. Diese Datei wird nicht beim Start des Computers geladen, sondern nur dann, wenn eine DOS-basierte Anwendung gestartet werden soll. Die autoexec.bat kann jedoch trotzdem häufig in Windows-NT-Systemen gefunden werden. Das Betriebssystem nutzt in dem Fall nur die als codice_27 angegebenen Befehle, mit denen die Umgebungsvariablen für alle Benutzer eines Rechners eingestellt werden können (alternativ zu Einträgen in der Registry). Umgebungsvariablen in dieser Datei zu setzen, ist zudem eine interessante Option, wenn neben dem Windows-System auch ein DOS-System startet (dies setzt allerdings die Verwendung des FAT-Dateisystems voraus) oder um die Einstellungen auch nach einer Neuinstallation noch zu haben. Durch die TweakUI-Anwendung der \"PowerToys\"-Sammlung kann diese Funktion kontrolliert werden (\"Parse Autoexec.bat at logon\"). Für den Start des Kommandozeileninterpreters codice_28 (das Öffnen einer „MS-DOS-Eingabeaufforderung“) kann eine entsprechende Batchdatei in der Registry eingetragen werden, oder dem Programm bei dessen Aufruf als Parameter codice_29 mitgegeben werden (entsprechende codice_30 enthält dann die Befehle). In 64-Bit-Versionen von Windows ist das „16-Bit MS-DOS Subsystem“ nicht mehr enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Betriebssysteme.", "content": "Unter AmigaDOS findet sich eine entsprechende Datei: Es werden beim Bootvorgang diejenigen Befehle ausgeführt, die sich in der Datei codice_31 befinden. Vorausgesetzt ist jedoch, dass sich die Datei ihrerseits im Verzeichnis codice_32 des Bootmediums befindet. Unter Apple ProDOS wird die BASIC-Datei codice_33 ausgeführt. Unter OpenVMS wird codice_34 ausgeführt. Unter Multics wird codice_35 ausgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die AUTOEXEC.BAT (ab Windows 95 kann sie auch als codice_1 klein geschrieben werden) ist eine System-Konfigurationsdatei unter MS-DOS-basierten Computersystemen. Der Name der Datei ist ein Kofferwort aus den Begriffen \"automatic\" („automatisch“) und \"execution\" („Durchführung“), wodurch ihre Funktion erklärt wird: Sie führt automatisch Befehle beim Systemstart aus. Technisch handelt es sich um eine Stapelverarbeitungsdatei („Batchdatei“), erkennbar an der Dateiendung codice_2. Die Datei muss im Stammverzeichnis der aktiven Partition liegen. Sie wird bei Systemstart von codice_3 aufgerufen.", "tgt_summary": "AUTOEXEC.BAT,又常被称为开机执行档,是个人电脑上的一个系统指令档,始源于MS-DOS。AUTOEXEC.BAT 的名称来自英文字「AUTOmatic」和「EXECution」的结合,即「自动执行」之意;副档名「BAT」则解释了它是一个批次档。", "id": 2406123} {"src_title": "Flags of Our Fathers", "tgt_title": "父辈的旗帜 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film handelt von der Schlacht um Iwojima, die 1945 im Pazifik stattfand und in nur einem Monat etwa 18.000 Japaner und etwa 7.000 Amerikaner das Leben kostete. Er erzählt die Geschichte aus Sicht von James Bradley, dessen Vater einer der sechs Soldaten war, die die amerikanische Flagge auf der japanischen Insel Iwojima im Zweiten Weltkrieg gehisst hatten. Erst nach dem Tod seines Vaters 1994 wurde sich der Sohn der Tragweite des Heldentums seines Vaters bewusst. Der Film beginnt mit einigen Blicken auf die gealterten „Helden“ von Iwo Jima. Hier erfährt man erste Hintergründe über den damaligen Krieg. Die Bilder wechseln zu den Vorbereitungen zu diesem Einsatz im Jahr 1944. Viele der jungen Soldaten sehen das Ganze bis dahin noch als Abenteuer an. Diese Lockerheit verschwindet aber sehr schnell, als sie in das Kriegsgebiet verlegt werden und die Vulkaninsel Iwo Jima und deren schwarzen Strand stürmen. Was zunächst wie eine einfache Operation aussieht, gestaltet sich aufgrund der gut eingegrabenen japanischen Gegner schwieriger als erwartet. Nach den ersten Gefechten soll eine Gruppe von Soldaten auf dem Berg Suribachi die amerikanische Flagge hissen. Wenige Stunden nachdem dieses geschehen ist, will ein anwesender Politiker ebendiese Flagge als Souvenir haben. Ein Kommandeur der Marines bekommt das mit, empört sich zwar über dieses Ansinnen, schickt aber unter anderem den Kurier Rene Gagnon auf den Berg, um die Originalflagge zu sichern und sie gegen eine andere Flagge auszutauschen. Zur gleichen Zeit macht sich auch der Fotoreporter Joe Rosenthal auf den Weg, um ein Bild einzufangen. So kommt er gerade rechtzeitig, um das Hissen der Ersatzflagge auf ein Foto zu bannen. In den Vereinigten Staaten bewirkt dieses Foto, das in den meisten Zeitungen abgedruckt wird, ein Umdenken der Amerikaner, denn bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Fotos waren sie des Krieges müde und der Regierung gingen die Gelder aus. So sollen die „Helden“ von Iwo Jima in die Vereinigten Staaten gebracht werden, um dort auf große Werbetour für den Krieg bzw. zum Erwerb von Kriegsanleihen bei der Bevölkerung zu werben. Hinter den Kulissen brodelt es allerdings gewaltig, denn von den ursprünglichen Soldaten sind mittlerweile die meisten tot. So wird der „Ersatzmann“ Rene Gagnon als einer der Helden gefeiert. Hinzu kommt John „Doc“ Bradley und der Indianer Ira Hayes, welcher eher widerwillig in die Vereinigten Staaten zurückreist. Diese drei Soldaten werden nun in ihrer Heimat als Helden instrumentalisiert, doch mit Ausnahme von Gagnon sehen die Kameraden dem ganzen Treiben immer mehr mit Skepsis entgegen. So erfährt man immer wieder in verschiedenen Rückblenden, was auf Iwo Jima tatsächlich geschehen ist. Besonders Ira Hayes, den „Amerika als Held will, aber nicht als Amerikaner“ (Roger Ebert), macht die ganze Sache mehr und mehr zu schaffen, so dass er immer häufiger zum Alkohol greift und betrunken bei wichtigen Veranstaltungen auftaucht. Auch die Tatsache, dass die wahren Soldaten, die die erste Flagge gehisst haben, unerwähnt bleiben, lässt besonders bei dem Sanitäter Bradley mehr und mehr Zweifel aufkommen. Nachdem Hayes untragbar geworden ist, wird er zurück an die Front geschickt. Bradley und Gagnon beendeten die Propaganda-Tour zu zweit. Im weiteren Verlauf des Filmes wird beschrieben, wie diese drei Kameraden ihre Zukunft erleben. Dieses geschieht vor allem durch Rückblenden, die wiederum von den Erzählungen der gealterten Männer ausgehen. So erfährt man, dass sowohl Bradley als auch Hayes Kontakt zu den Eltern der gefallenen Soldaten aufnehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Eines der wohl berühmtesten Bilder des Zweiten Weltkrieges, bei dem sechs amerikanische Soldaten eine Flagge am Berg Suribachi hissen, entstand während dieser Schlacht. Diese von Joe Rosenthal aufgenommene Fotografie mit dem Titel „Raising the Flag on Iwo Jima“ war Vorlage für das United States Marine Corps War Memorial. Clint Eastwood hat einen zweiten Film mit der gleichen Thematik unter dem Titel \"Letters from Iwo Jima\" gedreht, welcher die Geschehnisse aus japanischer Sicht beschreibt. Dieser Film startete knapp zwei Monate später in den deutschen Kinos. Clint Eastwood selbst meinte über seinen Film: James Bradley sagte dazu: „Ich wollte die Antwort zu dieser Frage finden: Warum hatte mein Vater nie über Iwo Jima geredet?“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "Clint Eastwood wurde für diesen Film für den Golden Globe 2007 als bester Regisseur nominiert. Bei der Oscarverleihung 2007 war der Film in den Kategorien \"Bester Ton\" und \"Bester Tonschnitt\" nominiert. Der Film erhielt 2007 den Preis der Japanese Academy als bester ausländischer Film. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden gab dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film startete am 20. Oktober 2006 in den US-Kinos, am 28. Dezember 2006 in der Schweiz und am 18. Januar 2007 in Deutschland. In den Vereinigten Staaten erhielt \"Flags of Our Fathers\" von der MPAA die um einiges strengere Altersfreigabe „R“. Der Datenbank \"Box Office Mojo\" zufolge lag das Produktionsbudget der Koproduktion von DreamWorks Pictures und Warner Bros. Pictures bei 90 Millionen US-Dollar, die weltweiten Gesamteinnahmen betragen etwa 66 Millionen US-Dollar mit Stand vom 25. März 2008. Die IMDb behauptet, der Film hätte nur 55 Millionen US-Dollar gekostet. Der Film erschien am 22. Juni 2007 in Deutschland auf DVD. Die Einzel-DVD enthält als einziges Extra eine Einleitung von Clint Eastwood. Zusätzlich ist ein aus drei DVDs bestehendes Box-Set zusammen mit dem Pendant Letters from Iwo Jima erhältlich, die auf einer Bonus-DVD zahlreiche Featurettes zum Film enthält. Die gleichzeitig mit der DVD veröffentlichte Blu-ray-Fassung des Films enthält neben der Einleitung der Einzel-DVD auch ein Großteil des Bonusmaterials der Bonus-DVD aus dem DVD-Box-Set. Die HD DVD ist von der Ausstattung her mit der Blu-ray-Fassung identisch und erschien gleichzeitig.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronsprecher.", "content": "Die Synchronsprecher für die deutsche Fassung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Flags of Our Fathers ist ein 2006 erschienener und von Clint Eastwood inszenierter, produzierter und komponierter US-amerikanischer Spielfilm, der auf dem Buch \"Flags of Our Fathers: Heroes of Iwo Jima\" von James Bradley und Ron Powers basiert. Das Drehbuch wurde von Paul Haggis verfasst, bekannt für sein Oscar-nominiertes Drehbuch von \"Million Dollar Baby\". \"Flags of Our Fathers\" schildert neben der Schlacht um Iwojima aus der Sicht der US-Amerikaner die Entstehungsgeschichte des Bildes Raising the Flag on Iwo Jima, einer der berühmtesten Kriegsfotografien überhaupt. Das Pendant zu dem Film ist der wenige Wochen später erschienene und ebenfalls von Eastwood inszenierte Film \"Letters from Iwo Jima\", der die Schlacht aus der Sicht der japanischen Truppen darstellt.", "tgt_summary": "是一部2006年公映的美国战争电影,由克林特·伊斯特伍德执导,斯蒂芬·斯皮尔伯格监制,内容以自詹姆斯·布拉得利(James Bradley)和朗·鲍威斯(Ron Powers)撰写的同名畅销书为基础,故事主题是叙述代表硫磺岛战役的知名摄影作品《硫磺岛升旗》的背景始末。", "id": 2782469} {"src_title": "Immer Ärger mit Sergeant Bilko", "tgt_title": "鬼頭天兵", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Private First Class Wally Holbrook trifft auf seinem zugewiesenen Stützpunkt der US Army ein, der von Colonel John T. Hall befehligt wird. Der Colonel teilt ihn der Fahrzeugwerkstatt zu, die von Master Sergeant Ernest G. Bilko geführt wird. Colonel Hall warnt den jungen Holbrook vor Bilko und seiner Truppe und empfiehlt ihm, sein Geld in seiner Mütze zu verstecken. In der Werkstatt wird Holbrook klar, dass es hier mit militärischer Disziplin nicht weit her ist, sondern die gesamte Kompanie dem Glücksspiel frönt und Kapital aus Wetten mit Soldaten des gesamten Stützpunkts schlägt. Auch werden Lotterien und Hunderennen veranstaltet. Alles wird organisiert und vertuscht von Bilko, der einen untrüglichen Riecher dafür zu haben scheint, wo Geld zu holen ist. Er weiht Holbrook in ihre Gepflogenheiten ein: Sein erster Auftrag ist es, den Meilenzähler von Colonel Halls Fahrzeug zurückzustellen, da Bilko das Auto über das Wochenende gewinnbringend verliehen hatte. Holbrook ist allerdings noch fest von seinen soldatischen Pflichten überzeugt und weigert sich. Inzwischen taucht Colonel Hall auf, der nach seinem Wagen fragt. Doch Bilko hat ein ausgeklügeltes Warnsystem eingerichtet, so dass seine Leute in Windeseile alles Verdächtige beiseite schaffen und den militärischen Normalzustand herstellen, und er selbst hat zahlreiche Ausreden parat, um vom eigentlichen Thema abzulenken. Tags darauf verpasst Bilko den Termin zur Trauung mit seiner Verlobten Rita Robbins, die, nicht zum ersten Mal, vergeblich in der Kirche auf ihn wartet. Auch diesmal hat Bilko eine Reihe von Ausreden parat. Rita stellt Bilko ein Ultimatum: Wenn er sie nicht innerhalb der nächsten 30 Tage heiratet, ist es für immer aus. Inzwischen kursieren Gerüchte in der Army, dass kleinere Stützpunkte aus Kostengründen geschlossen werden sollen. Diese Gerüchte verdichten sich, als Major Colin Thorn als Inspizient des Verteidigungsministeriums die Basis besucht. Da auf dem Stützpunkt ein neuartiger Hoverpanzer entwickelt wird, will Thorn sich die Fortschritte ansehen. Bei der Demonstration geht alles schief: Der Panzer schwebt zwar, gerät jedoch außer Kontrolle, wenn er einen Schuss abfeuert. Thorn kündigt an, den Stützpunkt schließen zu lassen, und will abreisen, entscheidet sich jedoch um, als er von Bilkos Anwesenheit erfährt. Thorn und Bilko verbindet eine alte Feindschaft: Vor einigen Jahren wurde auf einem anderen Armeestützpunkt ein Boxkampf veranstaltet. Bilko hatte einen der beiden Kontrahenten bestochen. Thorn, der die Manipulation vermutete, wurde in genau dem Moment von der Militärpolizei ertappt, als er das Bestechungsgeld im Spind eines der Boxer fand. So wurde er irrtümlich verhaftet und zur Strafe auf einen Stützpunkt nach Grönland versetzt, nun ist er auf Rache aus. Thorn engagiert zwei Spezialisten, die die Aktivitäten von Bilko überprüfen sollen. Diese finden einige Ungereimtheiten, jedoch hat Bilko für alles eine plausible Erklärung. Bei der Inventur seiner Einheit werden die beiden von Bilkos Leuten immer wieder hinters Licht geführt. Schließlich melden die Inspektoren Thorn, dass sie keine belastenden Beweise finden konnten. Thorn überredet Hall, Bilko und seine Truppe an einem Manöver in der Nähe von Las Vegas teilnehmen zu lassen. In Bilkos Abwesenheit, der mit seinen Leuten nach Las Vegas in die Casinos statt zum Manöver gefahren ist, knacken die Spezialisten seinen Computer. Daraufhin manipuliert Thorn die Daten so, dass es aussieht, als habe Bilko die Gelder für das Hoverpanzerprojekt veruntreut. Mit diesen konstruierten Beweisen konfrontiert, sieht Colonel Hall sich gezwungen, Bilko nach Grönland zu versetzen, um ihm das Militärgericht zu ersparen. Bilko überredet Hall mittels einer List, nochmals eine Vorführung des Hoverpanzers zu organisieren. Er garantiert, dass alles funktionieren und der Stützpunkt somit seiner Schließung entgehen wird. Dann stellt er Thorn eine Falle: er lässt ihn eine fingierte Unterhaltung über die \"taktische Hover-Steckkarte\" mithören, die das fehlerverursachende Modul sei, aber die Probleme seien inzwischen behoben. Daraufhin entwendet Thorn nachts die besagte Steckkarte aus dem Panzer. Am folgenden Tag nehmen der zuständige General und zahlreiche Kongressabgeordnete an der neuerlichen Vorführung teil. Der Panzer feuert schwebend auf mehrere Ziele, die scheinbar getroffen werden. In Wirklichkeit schicken Bilkos Leute mittels Flammenwerfer einen Feuerstrahl durch das Kanonenrohr und sprengen das Ziel per Fernzündung in die Luft. Das Publikum ist von der Vorführung begeistert, Thorn hingegen ist außer sich vor Wut. Nun geht er in die Offensive und beschuldigt Bilko des Betrugs, findet jedoch kein Gehör. Daraufhin verplappert er sich und zeigt triumphierend die von ihm entwendete Steckkarte, ohne die der Panzer überhaupt nicht hätte funktionieren dürfen. Damit hat er sich selbst der Sabotage überführt und landet schließlich wieder in Grönland. Nachdem alles überstanden ist, hat sich auch Private Holbrook bei der Gruppe eingelebt. Er ist bereits damit beschäftigt, den Meilenzähler von Colonel Halls Auto zurückzustellen. Schließlich heiraten Sergeant Bilko und Rita Robbins.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "James Berardinelli schrieb auf \"ReelViews\", dass der Film zu den unwitzigen und unoriginellen Filmen Martins der letzten Zeit gehöre. Die Komödie schwanke in ihrer Qualität von „Mittelmaß“ bis „schrecklich“. Die Besetzungsliste wirke wie ein Treffen der Alumni der Fernsehshow Saturday Night Live. Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 29. März 1996, dass er sich Jim Carrey oder Joe Mantegna in der Rolle des Sgt. Bilko vorstellen könne. Er lobte jedoch am Ende die Darstellung von Steve Martin. Das Lexikon des internationalen Films findet „die Inszenierung fade und manche Späße nur mäßig originell“. Durch die „hochklassigen Hauptdarsteller“ und die „unbekannten, aber talentierten Nebendarsteller“ sei der Film aber trotzdem „ein kurzweiliges, in seiner Militärkritik überraschend direktes Stück Unterhaltung“.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in Kalifornien gedreht. Die Produktionskosten betrugen schätzungsweise 39 Millionen US-Dollar, der Film spielte in den Kinos der USA 30,4 Millionen US-Dollar ein. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Immer Ärger mit Sergeant Bilko (\"Sgt. Bilko\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Jonathan Lynn aus dem Jahr 1996. Die Hauptrolle spielt Steve Martin. Die Handlung beruht auf der amerikanischen Fernseh-Comedy-Serie \"The Phil Silvers Show\" aus den 1950er Jahren.", "tgt_summary": "《鬼头天兵》(英语:\"Sgt. Bilko\")是1996年美国嘲讽喜剧电影。故事主要嘲讽演美国军方于1980年代热衷于新武器发明,史提夫·马丁饰演测验新武器的长官,与领导近十名军官士兵,所发生如何蒙混上下,向外界吹嘘造假的讽刺闹剧,特是1980年代美俄花大钱的武器兢赛,对美国雷根总统时的军费激增特有嘲弄。", "id": 377442} {"src_title": "Maria Josepha von Sachsen (1731–1767)", "tgt_title": "萨克森的玛丽·约瑟芬 (1731年–1767年)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Maria Josepha war die Tochter von König August III. von Polen, der auch Kurfürst von Sachsen war und dessen Gemahlin Maria Josepha von Österreich. Insgesamt hatte sie 14 Geschwister, darunter den späteren Kurfürsten Friedrich Christian sowie den letzten Kurfürsten von Trier, Clemens Wenzeslaus von Sachsen. Nachdem Maria Theresia Rafaela von Spanien, die erste Gattin von Louis Ferdinand de Bourbon, dauphin de Viennois, dem Sohn und Thronfolger König Ludwigs XV. von Frankreich, am 22. Juli 1746 nach der Geburt der einzigen Tochter des Paares gestorben war, suchte der französische König sofort nach einer neuen Gemahlin für den Dauphin. Wegen seiner starken Involvierung in den Österreichischen Erbfolgekrieg (1740–1748) bemühte sich Ludwig XV., über diese geplante Heirat einen militärischen Bündnispartner zu gewinnen; gleichzeitig hoffte er auf baldigen männlichen Nachwuchs des Dauphins, der bisher noch keinen Sohn gezeugt hatte, womit die dynastische Kontinuität der Bourbonen gefährdet war. Aufgrund seiner zahlreichen Kriegsgegner kamen für den französischen König bei der Brautschau nur die Höfe von Spanien, Piemont und Polen in Frage. Der bis zum Marschall von Frankreich aufgestiegene Moritz Graf von Sachsen schlug der einflussreichen Mätresse Madame de Pompadour erfolgreich seine Nichte Maria Josepha als zukünftige Gattin des Dauphins vor. Die Mätresse setzte sich sehr für die Wahl Maria Josephas ein. Schließlich war Ludwig XV. überzeugt, nachdem er am Hof in Dresden erkundet hatte, dass die als Braut in Aussicht genommene Prinzessin graziös, wenn auch nicht schön, und gut gebildet sei sowie bestens geeignet schien, zahlreiche Nachkommen zur Welt zu bringen. Der König musste nun viel Überredungskunst bei seiner Gattin Maria Leszczyńska aufwenden, da deren Vater Stanislaus I. Leszczyński einst von August dem Starken, dem Großvater Maria Josephas, als König Polens verdrängt worden war. Daher konnte der französischen Königin das geplante Heiratsprojekt nicht gefallen. Schließlich waren alle Hindernisse beseitigt und der Herzog von Richelieu, ein Vertrauter Ludwigs XV., reiste nach Dresden, um die wohl vorbereitete 16-jährige Maria Josepha nach Frankreich zu geleiten. Der sächsischen Prinzessin war der Auftrag mit auf den Weg gegeben worden, dass sie der Madame de Pompadour ihre Dankbarkeit für deren Unterstützung bei dem Heiratsprojekt bezeugte. Am 9. Februar 1747 fand ihre Hochzeit mit dem Dauphin statt. Kurz danach musste sie viel Taktgefühl beweisen. Die Hofetikette verpflichtete sie, bei den anschließenden Feierlichkeiten ein Porträt ihres Vaters im Armband zu tragen. Dadurch musste sich die Königin aufgrund der oben erwähnten Entthronung ihres Vaters durch den Großvater der neuen Dauphine (Frau des Thronfolgers) verletzt fühlen. Als die Königin die Dauphine aufforderte, ihr das Porträt zu zeigen und dabei August III. von Polen zu sehen erwartete, war sie zugleich überrascht und sehr gerührt, als sie stattdessen in dem Bild ihren Vater Stanislaus erkannte. Seither waren Maria Leszczyńska und Maria Josepha gute Freundinnen. Maria Josepha zeigte auch viel Verständnis und Geduld mit ihrem Gemahl, der sehr um seine verstorbene Gattin trauerte und seine neue Gemahlin zunächst kühl behandelte. Mit viel Einfühlungsvermögen und der Unterstützung ihrer Schwägerin Anne Henriette de Bourbon gelang es der Dauphine jedoch, ihren Gatten langsam für sich zu gewinnen und an seiner Seite eine glückliche Ehe zu führen. Sie weinte aufrichtig, als ihre Stieftochter, die aus der ersten Ehe ihres Gemahls stammte, schon mit zwei Jahren verschied. Wie gefordert erwies sich die Dauphine auch gegenüber Madame de Pompadour als dankbar. Sie war ihr gegenüber stets liebenswürdig und bemühte sich um ein gutes Verhältnis mit der königlichen Mätresse. Sie wurde aber bei diesen Bemühungen aufgrund des Hasses ihres Gatten und ihrer Schwägerinnen auf die Mätresse behindert. Politisch hielt sie sich weitgehend zurück. Nur einmal 1762 setzte sie sich, allerdings vergeblich, für den Erhalt des Jesuitenordens in Frankreich ein. Der Orden wurde auf Betreiben einflussreicher Parlamentarier, Choiseuls und der Madame de Pompadour vom König aufgelöst. Ähnlich wie ihr Mann war auch Maria Josepha sehr fromm. Zusammen mit der Königin bildeten sie auf diesem Gebiet einen Gegenpol zu dem freizügigen, in ihren Augen unmoralischen Verhalten des übrigen Hofes mit dem König an der Spitze. Ludwig XV. hatte aber ein gutes Verhältnis und viel Vertrauen zu seiner Schwiegertochter. Nach zwei Totgeburten wurde 1750 die Tochter Marie Zéphyrine geboren, die jedoch schon 1755 wieder starb. Der erste Sohn wurde am 15. September 1751 geboren und erhielt den Namen Louis Joseph Xavier. Ihm wurde der Titel eines Herzogs von Burgund verliehen. Diesen Titel hatte zuletzt der 1712 verstorbene Vater Ludwigs XV. getragen. Insgesamt hatte das Paar 11 Kinder, darunter drei zukünftige französische Könige. Ihre gemeinsame Vorliebe galt jedoch dem Herzog von Burgund, dessen Begabung früh zutage trat und der große Hoffnungen nicht nur bei seinen Eltern, sondern am gesamten französischen Hof hervorrief. Durch diese Bevorzugung wurden die jüngeren Söhne des Paares vernachlässigt was sich später als großer Nachteil für die Könige Ludwig XVI., Ludwig XVIII. und Karl X. erweisen sollte. Der Herzog von Burgund starb am 22. März 1761 nach einem Unfall an Knochentuberkulose. Maria Josepha kam nie über den Verlust hinweg. Nachdem der 1753 geborene Herzog von Aquitanien bereits nach einem Jahr verstorben war, nahm nun der am 23. August 1754 geborene Louis Auguste, Herzog von Berry und künftige Ludwig XVI., die nach seinem Vater zweite Stelle in der französischen Thronfolge ein. Der Tod ihres Mannes am 20. Dezember 1765 traf Maria Josepha hart. Selbst Ludwig XV. hatte Mitleid. Um ihr den Kummer zu ersparen, allein in den Gemächern ihrer ehelichen Wohnung verbleiben zu müssen, ließ er sie in die Appartements der 1764 verstorbenen Madame Pompadour einziehen. Dort besuchte er sie öfter und sie besprachen familiäre Probleme, wie die Hochzeit des neuen Dauphins. Maria Josepha war von der Hochzeit ihres nunmehr ältesten Sohnes mit der Erzherzogin Marie Antoinette nicht sehr angetan und sie erreichte beim König 1766 einen Aufschub der Verhandlungen mit Wien. Allerdings verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand immer mehr. Sie litt an der gleichen Krankheit wie ihr verstorbener Ehemann (Lungentuberkulose). Sie starb am 13. März 1767 und wurde in der Gruft in der Kathedrale von Sens beigesetzt. Die Heirat ihres Sohnes mit Marie Antoinette wurde drei Jahre später im Frühjahr 1770 vollzogen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria Josepha Karolina Eleonore Franziska Xaveria von Polen und Sachsen (* 4. November 1731 in Dresden; † 13. März 1767 in Versailles) war Prinzessin von Polen und Sachsen aus dem Haus der albertinischen Wettiner und durch Heirat Kronprinzessin (Dauphine) von Frankreich.", "tgt_summary": "萨克森的玛丽·约瑟芬( 1731年-11月4日-1767年-3月13日)萨克森女公爵、法国王太子妃。", "id": 396744} {"src_title": "Nuke (Software)", "tgt_title": "Nuke", "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Das Programm bietet Werkzeuge zur vollständigen Manipulation von bewegten Bildern. Diese sind zum Beispiel Farbkorrekturen, Keying, das Erstellen und Animieren von Masken und Effekten, Bildtransformationen im dreidimensionalen Raum, das Kombinieren und Manipulieren einzelner Kanäle in Bilddateien, das Kombinieren mehrerer Bilder/Animationen oder Typo-Animationen. Die grafische Benutzeroberfläche basiert auf \"Nodes,\" die im \"Node Graph\" (einem gerichteten azyklischen Graphen) angeordnet werden. Eine Node beschreibt eine Operation im Compositingskript. Diese kann Bilddaten, Manipulationen oder Effekte enthalten. Durch den Verzicht auf eine aufwendige grafische Darstellung erscheint die Oberfläche schlicht und funktionell, was dem Workflow zugutekommt. Mithilfe der Skriptsprachen Tcl und Python kann der Benutzer sämtliche Werkzeugpaletten frei anordnen und anpassen. Das Userinterface sowie das Scripting basieren auf TCL und Python. Es wird auch ein Software Development Kit (SDK) zur Erstellung von Plug-ins auf C++-Basis angeboten. Nuke bietet die Möglichkeit OBJ, FBX- und Alembic-Dateien zu importieren. So können 3D-Objekte und Kameras direkt in Nuke dreidimensional animiert oder mit Shadern und Texturen versehen werden. Das Berechnen der 3D-Objekte übernimmt das integrierte Scanline Rendering. Nuke steht für alle gängigen Plattformen (Windows, Linux und macOS) zur Verfügung. Als Schnittstelle für Plug-ins von Fremdherstellern, wird die \"OpenFX\" Plugin-Architektur (OFX) verwendet. Hierfür werden Plugin-Pakete von führenden Herstellern wie zum Beispiel \"The Foundry\" oder \"Primatte\" angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nuke wurde ursprünglich vom VFX-Studio Digital Domain entwickelt. 2007 wurde Nuke von The Foundry übernommen und weiterentwickelt. Seit Version 5, die 2008 veröffentlicht wurde, enthält Nuke Funktionen für die Bearbeitung von stereoskopischem Material. 2009 brachte The Foundry eine ergänzte Version, Nuke X, auf den Markt. Dieses Paket enthält neben einer integrierten Matchmovingfunktion noch weitere Plugins.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nuke ist eine Software für Compositing und visuelle Effekte für den professionellen Sektor der Film- und Video-Postproduktion. Die Software wird derzeit von \"The Foundry\" entwickelt und vertrieben.", "tgt_summary": "Nuke 是数字王国发明,目前由英国The Foundry公司开发和销售的一款“基于节点”的数字影视合成软件,广泛应用于电影和电视的后期合成。Nuke当前支持的操作系统为:Microsoft Windows,Mac OS X,以及 Linux。", "id": 2846236} {"src_title": "Kreis Tirana", "tgt_title": "地拉那區", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Gebiet lässt sich grob in drei geographische Regionen unterteilen: Eine Ebene, die sich vom südlichen Stadtrand Tiranas nach Nordwesten in Richtung Adriatisches Meer ausdehnt, das Hügelland westlich und südlich davon und dem östlich an die Ebene und das Hügelland anschließende Skanderbeggebirge. Die Ebene bei Tirana ist Schwemmland der aus den Bergen austretenden Flüssen \"Zeza\", \"Tërkuza\", Tirana \"(Lumi i Tiranës)\" und Lana, die zusammen weiter nördlich den Ishëm bilden. Zusammen mit der Stadt Tirana, an deren Rändern die Ebene langsam in Hügelland ansteigt, gehört das Gebiet zu den Regionen des Landes, die in den Transformationsjahren seit dem Zusammenbruch des Kommunismus die größte Veränderung erfahren haben. Tirana entwickelte sich zu einer lebendigen Großstadt mit 418.495 Einwohnern (Volkszählung 2011) und vielen neuen Gebäuden. Die Stadt dehnt sich immer mehr ins Umland aus. Insbesondere entlang der Straße nach Durrës, die die Ebene an ihrem Südrand quert, sind zahlreiche Dienstleistungsbetriebe entstanden: Albaniens Coca-Cola-Fabrik machte den Anfang, und schnell danach siedelten sich darum Autokonzerne, Speditionen und Grossisten, andere Fabriken sowie Einkaufszentren an. Entlang der Straße nach Norden am östlichen Rand der Ebene finden sich insbesondere Baufirmen und Baumateriallieferanten. Tirana ist heute mit allen Nachbarorten zusammengewachsen: Am nordwestlichen Stadtrand sind rund um den Ort Kamza Slums entstanden, wo sich Tausende von Landflüchtlingen aus Albaniens Norden niedergelassen haben. Diese Elendsviertel dokumentieren die Wandlung der Region besonders dramatisch, hat sich doch die Einwohnerzahl Kamzas in den 1990ern verzehnfacht und beträgt heute 66.841 Einwohner (Volkszählung 2011). Auch andere Orte haben große Veränderungen erfahren – so zählten Kashar im Westen mit 43.353 Einwohnern (Volkszählung 2011) und Paskuqan im Norden mit 37.349 Einwohnern (Volkszählung 2011) zu den zehn einwohnerreichsten Gemeinden des Landes, bevor sie in Tirana respektive Kamza eingemeindet wurden. Auch die beiden Nachbargemeinden im Süden und Osten, Farka (22.633 Einwohner) und Dajt (20.139 Einwohner), gehörten zu den größten Gemeinden Albaniens (Volkszählung 2011). Im Süden der Stadt, wo auch der Große Park von Tirana liegt, ist die Bebauung noch etwas weniger dicht. Im Nordwesten der Ebene von Tirana liegt der Flughafen Tirana, dessen Abfertigungsgebäude aber bereits im nördlich angrenzenden Qark Durrës liegen. Abseits dieser Hauptverkehrsachsen ist die Ebene noch immer wichtiges Landwirtschaftsgebiet. Bei Valias südöstlich vom Flughafen wurde früher Braunkohle gefördert. Das Hügelland versperrt den direkten Zugang von Tirana und der nördlichen Ebene zum Meer und nach Durrës. Der langgezogene nördliche Ausläufer \"Kodra e Gjatë\" \"(lange Hügel)\" westlich von Tirana erreicht eine Höhe von Er flacht gegen Norden immer weiter ab und läuft zuletzt als spitzes Kap Rodon rund 50 km nordwestlich von Tirana ins Meer aus. Bei Vora bildet die Hügelkette einen Durchgang von nicht einmal 60 m Höhe. Hier passieren Eisenbahn, Autobahn, Landstraße, Hochspannungsleitung und früher auch ein Bewässerungskanal den Hügelzug. Weiter südlich sticht der aus den Bergen kommende Fluss Erzen in einem Tal mit breitem Boden durch die Hügel. Südlich vom Erzen erstrecken sich die \"Kodrat e Krabës\" \"(Krraba-Hügel)\", die gegen Süden immer weiter an Höhe gewinnen (bis ). Sie stellen eine natürliche Sperre zwischen Tirana und Elbasan im Shkumbin-Tal dar und werden nur an einer Stelle unweit des höchsten Punktes von einer Straße überquert. Bei der Bergwerks-Stadt Krraba, wo Kohle gefördert wird, geht das Hügelland allmählich in Bergland über. Gegen Norden ist der Unterschied abrupter: Die Berge der \"Kruja-Kette\" steigen steil aus der Ebene hervor: Die Spitze des Dajti () ist kaum zehn Kilometer vom Tiranas Zentrum entfernt. Zusammen mit dem südlich gelegenen Priska-Berg () bildet der Dajti die Kernzone des Dajti-Nationalparks mit einer Fläche von 29.384 Hektaren, der nicht nur Teile der Kruja-Kette, sondern praktisch das ganze gebirgige Hinterland der Region umfasst. Die Kruja-Kette wird regelmäßig von tief eingeschnittenen Schluchten durchzogen: Sämtliche Flüsse durchqueren die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bergkette von Osten nach Westen. Im Nordosten wird die Tërkuza in einer solchen Schlucht zum Bovilla-Reservoir gestaut, dem größten Wasserreservoir Tiranas. Das Reservoir mit einem Volumen von 80.000.000 m3 ist seit Dezember 1998 in Betrieb. Weitere Schluchten bilden der Tirana-Fluss nördlich des Dajti und der Erzen südlich des Priska-Berges. Hinter dieser Bergkette liegt sehr abgeschiedenes Bergland. Im Osten wird die Region von einer weiteren hohen Bergkette abgeschlossen, deren höchster Punkt, der Berg \"Shën Noi i Madh\" (), zugleich höchster Punkt des Kreise war. Diese bildet die Wasserscheide zum Tal des Mat, die die Grenze zum Kreis Mat war. Ein weiterer Teil dieses Gebirgszugs sind die \"Mali me Gropa\" \"(Berge mit Löchern)\", eine karge Karstlandschaft, die von unzähligen Dolinen durchsetzt ist und an die Mondoberfläche erinnert. Ihr höchster Punkt ist die \"Maja e Miçeku të Shënmërisë\" mit", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Obwohl die Stadt Tirana erst im Jahr 1614 gegründet wurde, hat die Region eine sehr lange Geschichte: Spuren erster Besiedelung durch Menschen gehen auf die Altsteinzeit zurück. Bei \"Rrëza e Dajtit\" am Fuße des Dajtis und in der großen \"Pëllumbas-Höhle\" in der Erzen-Schlucht \"Gryka e Skronës\" bei Pëllumbas wurden zahlreiche Fundstücke aus dieser und späteren Epochen entdeckt. Aus der Eisenzeit stammt die Festung \"Kalaja e Dorzit\" auf einem hohen Hügel rund 20 km südwestlich von Tirana. Die Schutzanlage ist von einer 300 m langen Steinmauer umgeben. Eine weitere Festung stammt aus der illyrischen Epoche (3. und 2. Jahrhundert vor Christus): Die Burg \"Persqop\" befindet sich östlich des Dorfes Petrela auf einem Berg. Erhalten ist nur noch ein 30 m langes und 6 m hohes Fragment der Steinmauer. In der Burg wurde auch ein Grab entdeckt. In der Spätantike und im Mittelalter wurden etliche Burgen errichtet, die die Region und die diversen Handelswege kontrollieren und beschützen sollten. Bei Tirana kreuzten sich Routen von Norden nach Süden mit denjenigen, die die Küste im Westen mit den zentralen Bereichen des Balkans verbanden. Die berühmteste und für Besucher am besten zugängliche Burg ist diejenige von Petrela, die im 15. Jahrhundert Teil von Skanderbegs Verteidigungssystem war. Die Burg liegt auf einem spitzen Berg westlich des Dorfes, das ganze Erzen-Tal überblickend. Die ersten Befestigungen stammen wahrscheinlich aus dem 3. Jahrhundert. Im 9. Jahrhundert wurde die Anlage ausgebaut und diente den zahlreichen lokalen Herrschern Mittelalbaniens als Stützpunkt. Später kam noch eine äußere Umfassungsmauer hinzu, die die eher kleine, aber wehrhafte Burg auf der Spitze absicherte. Zu Skanderbegs Zeiten war sie Teil eines Verteidigungssystems, wobei Warnsignale von einer Burg zur nächsten weitergeleitet werden konnten. Am Westhang des Dajtis auf rund liegen die Überreste der \"Dajti-Burg\", die im 4. Jahrhundert errichtet wurde und eine Kontrolle über weite Gebiete erlaubte. Eine weitere Festung liegt am Nordwestfuss des Dajtis beim Dorf \"Tujan\". Diese Burg stammt aus etwa der gleichen Zeit und kontrollierte die durch die Schlucht des Tirana-Flusses führende Straße nach Osten. Im 6. Jahrhundert ließ Justinian im heutigen Stadtzentrum Tiranas eine Festung errichten – im Gegensatz zu allen anderen Anlagen steht diese nicht auf einem Hügel, sondern in der Ebene. Noch ein wenig älter sind Mosaikreste einer frühchristlichen Kirche in Tirana. Am westlichen Rand der \"Ebene von Tirana\" wacht noch heute die Burg von Preza, vermutlich erst von den Osmanen im 15. Jahrhundert errichtet. Weitere Befestigungsanlagen befanden sich bei Ndroq an einer weiter im Westen gelegenen engen Stelle im Erzen-Tal, bei \"Lalmi\" am südwestlichen Stadtrand Tiranas am nördlichen Erzen-Ufer und bei \"Shën Gjergj\" im Osten des Gebiets an der Straße nach Mat und Dibra. Ein weiteres Stück osmanisches Erbe ist die Türbe der Braut beim Dorf Mullet im Erzen-Tal. Beim Dorf \"Vrap\" im Südwesten fand 1902 ein Bauer auf seinem Feld einen Gold- und Silberschatz, der unter anderem neun Goldgefäße, 30 Silbergefäße und Teile von Kleidungsaccessoires umfasste. Die Objekte waren im 8. Jahrhundert von Awaren hergestellt worden. 39 Stück davon sind heute im Metropolitan Museum of New York. Im Zweiten Weltkrieg kam es in den Hügeln und Bergen rund um Tirana immer wieder zu geheimen Treffen der Widerstandskämpfer. Im Dorf Peza südwestlich Tiranas wurde am 16. September 1942 auf der sogenannten Konferenz von Peza eine überparteiliche \"Nationale Befreiungsbewegung\" ins Leben gerufen. Im August 1943 einigten sich Kommunisten und Nationalisten im Dorf Mukja nördlich von Tirana über die weitere Zusammenarbeit und die Strukturen des Widerstands.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Tirana ist an einer Kreuzung alter Handelswege gegründet worden. Heute ist Tirana selber das Zentrum, von wo aus wichtige Verkehrsverbindungen weglaufen, allerdings nur noch in drei Richtungen. Der Weg nach Osten ist heute lediglich eine unbedeutende, nur der lokalen Versorgung dienenden Nebenstraße in schlechtem Zustand. Ansonsten ist Tirana heute ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit Straßenverbindungen nach Norden, Süden und Westen sowie Zugsanbindung und dem einzigen internationalen Flughafen des Landes. Abseits dieser Achsen sind aber viele Gebiete der Region abgelegen und kaum zugänglich. Autobahn und Eisenbahn verlassen den Kessel von Tirana in nordwestlicher Richtung. Entlang dieser Verkehrsachse nach Durrës haben sich in den letzten Jahren eine fast lückenlose Kette von Dienstleistungs-, Handels- und industriellen Produktionsbetrieben angesiedelt, darunter auch die Einkaufszentren Qendra Tregtare Univers und Citypark. Ein weiterer Verkehrsknotenpunkt liegt bei Vora auf halbem Weg zwischen Tirana und Durrës. Hier geht die Straße nach Nordalbanien (Teil der A1) ab wie auch die Eisenbahnlinie nach Shkodra. Weitere wichtige Straßen führen von Tirana direkt nach Norden, auf einer südlicheren Route nach Durrës sowie als SH3 über den Krraba-Pass nach Elbasan. Das Straßennetz rund um Tirana wird laufend ausgebaut, um dem immer weiter zunehmenden Verkehr gerecht zu werden. Ende 2006 wurde die Straße von Vora nach Norden nach Fushë-Kruja erneuert. Für die Verbindung nach Elbasan wird eine neue Autobahn A3 östlich der bestehenden Passstraße gebaut, deren Kernstück, der 2200 Meter lange Krraba-Tunnel, und die meisten anderen Teilstücke bereits für den Verkehr freigegeben sind. Zugleich wird eine neue Umfahrungsstraße errichtet, die das Stadtzentrum entlastet. Der Flughafen, dessen neuen Terminal Anfang 2007 eröffnet wurde, erhielt ebenfalls eine neue Anbindung. Er musste zwischenzeitlich wegen steigenden Flugfrequenzen weiter ausgebaut werden und soll einen Eisenbahnanschluss erhalten. Die Straßenverbindung durchs Gebirge nach Osten, die Rruga e Arbërit, ist zur Zeit im Bau. Der Autoverkehr ist in Tirana zu einem vielseitigen Problem geworden. Während noch 1991 kein privater Autobesitz erlaubt war, verstopfen jetzt Zehntausende Autos die Straßen der Stadt. Neben dem Stau durch die vielen Autos auf engen Straßen ist auch der von ihnen verursachte Smog ein ernsthaftes Problem: Viele Autos sind älteren Baujahrs und die Abgase ziehen aus dem Kessel von Tirana nur schlecht ab. Als Entlastung ist der Bau einer Schnellbahn bis zum Flughafen vorgesehen. Der öffentliche Nahverkehr wird fast gänzlich durch Busse bewältigt.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinden.", "content": "Das Gebiet des ehemaligen Kreises gehört heute zu den Gemeinden (\"Bashkia\") Kamza, Tirana und Vora.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kreis Tirana () war einer der 36 Verwaltungskreise Albaniens, die im Sommer 2015 nach einer Verwaltungsreform aufgehoben worden sind. Der Kreis mit einer Fläche von 1238 km2 gehörte zum Qark Tirana. Er hatte 687.123 Einwohner (2011). Benannt wurde der Kreis nach dem Hauptort Tirana, der auch die Hauptstadt von Albanien ist.", "tgt_summary": "地拉那区(阿尔巴尼亚语:)位于阿尔巴尼亚中部,属于地拉那州的一部分,与都拉斯区、库乔亚区、克鲁耶区、爱尔巴桑区、利布拉什德区、马蒂区、波钦区相邻。是阿尔巴尼亚36个区之一。面积1,238平方公里。2004年估计有居民52.1万人。这个区是以其行政中心和阿尔巴尼亚的首都地拉那命名的。", "id": 1423087} {"src_title": "Marco Pezzaiuoli", "tgt_title": "马尔科·佩扎伊沃利", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Pezzaiuoli hatte unter anderem für den SV 98 Schwetzingen und den VfR Mannheim Fußball gespielt, ehe er sich wegen einer Verletzung dazu entschloss, ins Trainergeschäft einzusteigen. So kam es, dass er bereits 1991, im Alter von 23 Jahren, von Michael Piwowarski die Möglichkeit erhielt, als Jugendtrainer beim Karlsruher SC einzusteigen.", "section_level": 1}, {"title": "Karlsruher SC.", "content": "Pezzaiuoli war von 1999 bis 2000, als Joachim Löw Cheftrainer der ersten Mannschaft war, Jugendkoordinator des Karlsruher SC und arbeitete anschließend als Co-Trainer der Badener in der 2. Bundesliga. Im Laufe der Saison 2002/03 sprang er dort nach der Entlassung von Stefan Kuntz kurzzeitig als Interimstrainer ein, war aber nur für einen Spieltag – am 29. September 2002, beim 2:2 gegen Rot Weiss Ahlen – auf der Trainerbank des KSC, ehe er von Lorenz-Günther Köstner abgelöst wurde, den er dann als Co-Trainer unterstützte. Wegen interner Probleme wurde er im März des Folgejahres von Edmund Becker ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Suwon (Südkorea) und Eintracht Trier.", "content": "Im Sommer 2003 wurde er Co-Trainer unter dem früheren Bundesliga-Profi Bum-Kun Cha bei den Suwon Samsung Bluewings in der K League in Südkorea. Dort wurde er unter Cha K-League-Meister 2004, Vizemeister 2006 und Vizepokalsieger 2006. Im September 2006 übernahm der Fußballlehrer das Traineramt beim Südwest-Oberligisten Eintracht Trier. Dieses Engagement war jedoch nur von kurzer Dauer: Nach einer 1:2-Niederlage gegen den damaligen Tabellen-Letzten Eintracht Bad Kreuznach wurde Pezzaiuoli nach nur vier Spieltagen wieder entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Junioren-Nationalmannschaften.", "content": "Marco Pezzaiuoli galt im August 2006 als einer der Aspiranten auf den Posten des Trainerassistenten der deutschen Fußballnationalmannschaft, der aber dann mit Hansi Flick besetzt wurde. Im Juli 2007 wurde Pezzaiuoli Trainer der deutschen U-16-Nationalmannschaft, wo er Bernd Stöber ablöste. Zum Juli 2008 übernahm er dann die U-15-Junioren, im August 2008 zusätzlich die U-17-Auswahl, mit der er am 18. Mai 2009 – im Endspiel gegen die Niederlande – die U17-EM in Deutschland gewann. Nach diesem Erfolg ging er mit dem Jahrgang mit und wurde Trainer der deutschen U-18.", "section_level": 2}, {"title": "TSG Hoffenheim.", "content": "Zum 1. Juli 2010 wechselte Pezzaiuoli in die Lizenzspielerabteilung der TSG 1899 Hoffenheim. Dort wurde er unter Ralf Rangnick Co-Trainer. Am 2. Januar 2011 wurde Pezzaiuoli neuer Cheftrainer der TSG 1899 Hoffenheim als Nachfolger von Ralf Rangnick. Er erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014, wurde jedoch am 12. April 2011 nach einem Sieg aus acht Spielen zum Saisonende 2010/11 beurlaubt. Auch als Co-Trainer wird er in Hoffenheim nicht mehr arbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Cerezo Osaka.", "content": "Im Juni 2014 wurde Pezzaiuoli Trainer beim japanischen Erstligisten Cerezo Osaka. Drei Monate später trennte sich Osaka von Pezzaiuoli.", "section_level": 2}, {"title": "China.", "content": "Nach seiner Freistellung bei Osaka wurde er Nachwuchskoordinator beim chinesischen Meister Guangzhou Evergrande, dessen Nachwuchsteams er dreieinhalb Jahre trainierte, bis sein Vertrag im Dezember 2017 auslief.", "section_level": 2}, {"title": "Zhuai Suoka.", "content": "Am 13. September 2016 übernahm Pezzaiuoli den vakanten Trainerposten beim chinesischen Viertligisten \"Zhuhai Suoka\", den er in der Zwischenrunde wieder verließ.", "section_level": 3}, {"title": "Eintracht Frankfurt.", "content": "Am 28. Dezember 2017 verpflichtete der Bundesligist Eintracht Frankfurt Pezzaiuoli als Technischen Direktor.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Pezzaiuoli, Sohn eines italienischen Gastronomen und einer Niederländerin, wuchs in Deutschland auf. Er hat zwei Kinder und ist mit einer Südkoreanerin verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marco Pezzaiuoli (* 16. November 1968 in Mannheim) ist ein deutscher Fußballtrainer und -funktionär. Er ist Technischer Direktor bei Eintracht Frankfurt.", "tgt_summary": "马尔科·佩扎伊沃利(1968年-11月16日)生于德国曼海姆,是一名足球教练。现任广州恒大淘宝足球俱乐部U17球队主教练。", "id": 1264246} {"src_title": "Makoto Hasebe", "tgt_title": "長谷部誠", "src_document": [{"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Red Diamonds.", "content": "Der aus Fujieda in der Präfektur Shizuoka stammende Hasebe wurde im Januar 2002 nach dem Abschluss der Oberschule Profi bei den Urawa Red Diamonds. In dieser Spielzeit kam er nur zu wenigen Einsätzen, wurde aber in der Folgesaison 2003 Stammspieler. In seinem dritten Jahr, 2004, sicherte er sich den \"New Hero Award\" im Nabisco Cup und wurde auch in die beste Elf der Saison gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "VfL Wolfsburg.", "content": "Im Januar 2008 verließ Hasebe die Urawa Red Diamonds und wechselte nach Europa zum VfL Wolfsburg in die Bundesliga. Dort kam er vor allem als Ersatz für die zentrale defensive oder offensive Position zum Einsatz. Sein Bundesligadebüt gab er am 2. Februar 2008 im Spiel gegen Arminia Bielefeld. Am 30. Spieltag derselben Saison erzielte er seinen ersten Pflichtspieltreffer für den VfL. Beim 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen traf der Japaner zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung. In der Folgesaison war das Mittelfeld der Wolfsburger mit Christian Gentner, Josué und Zvjezdan Misimović gesetzt. Um den vierten Platz in dieser Formation kämpfte Hasebe meist mit Ashkan Dejagah. Nach Ablauf der Spielzeit 2008/09 wurde er mit dem VfL deutscher Meister. Es war der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte. In den folgenden beiden Spielzeiten blieb der Japaner überwiegend Stammspieler, insbesondere im letzten Drittel der Saison 2010/11, als Wolfsburg gegen den Abstieg spielte, kam er öfter zum Einsatz. Am 6. Spieltag der Saison 2011/12 hütete Hasebe ab der 80. Minute im Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim das Tor der Wolfsburger, da Torhüter Marwin Hitz die Rote Karte gesehen und die Wolfsburger bereits dreimal gewechselt hatten. Dabei kassierte Hasebe das Tor zum 1:3-Endstand durch Roberto Firmino.", "section_level": 2}, {"title": "1. FC Nürnberg.", "content": "Am 2. September 2013 wechselte Hasebe am letzten Tag der Transferperiode innerhalb der Liga zum 1. FC Nürnberg. Er unterschrieb einen Vertrag über drei Jahre bis zum 30. Juni 2016. Sein Debüt für den FCN gab der Japaner am 5. Spieltag beim 1:1 gegen Eintracht Braunschweig.", "section_level": 2}, {"title": "Eintracht Frankfurt.", "content": "Nach dem Abstieg mit Nürnberg in die 2. Bundesliga wechselte Hasebe zur Saison 2014/15 zu Eintracht Frankfurt. Im Mai 2018 gewann er mit der Eintracht nach einem 3:1-Finalsieg gegen den FC Bayern München den DFB-Pokal. Mit seinem 309. Einsatz am 6. Juni 2020 gegen den 1. FSV Mainz 05 wurde Hasebe asiatischer Rekordspieler in der Bundesliga. Hasebes Vertrag läuft bis 2021.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Bei den Auftritten der japanischen Nationalmannschaft Anfang des Jahres 2006 wurde Hasebe von Trainer Zico ins Aufgebot genommen. Sein Debüt gab er am 11. Februar 2006 gegen die USA. Er wurde zwar nicht in den Kader für die WM 2006 berufen, der neue Trainer Ivica Osim holte ihn aber für die ersten Spiele nach der Weltmeisterschaft wieder in die Nationalelf. Am 18. November 2009 traf er beim 4:0-Sieg gegen Hongkong erstmals für die japanische Fußballnationalmannschaft. Bei der WM 2010 stand Hasebe in der Stammformation und wurde vom japanischen Trainer Takeshi Okada zum Kapitän der A-Nationalmannschaft bestimmt. Bei der vom 7. bis 29. Januar 2011 in Katar stattfindenden Asienmeisterschaft erreichte er mit seiner Mannschaft das Finale, das mit 1:0 in der Verlängerung gegen Australien gewonnen wurde. 2014 spielte er mit Japan bei der WM, scheiterte aber in der Gruppenphase. Am 1. September 2016 absolvierte Hasebe bei der 1:2-Niederlage gegen die Vereinigten Arabischen Emirate sein 100. Länderspiel. Bei der WM 2018 erreichte er mit Japan das Achtelfinale, scheiterte dort aber an Belgien. Anschließend beendete Hasebe nach 114 Einsätzen seine Länderspielkarriere. Ende November 2018 wurde er von der Asian Football Confederation als „Asiens internationaler Fußballer des Jahres“ ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Nationalmannschaft Urawa Red Diamonds VfL Wolfsburg Eintracht Frankfurt", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Sein Buch „Die Ordnung der Seele – 56 Gewohnheiten, den Sieg zu erringen“ war in Japan ein Bestseller; die Einnahmen in Höhe von rund zwei Millionen Euro spendete er 2013 für die Opfer von Fukushima.", "section_level": 1}], "src_summary": "Makoto Hasebe (jap. \"Hasebe Makoto\"; * 18. Januar 1984 in Fujieda) ist ein japanischer Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler und ehemalige Kapitän der A-Nationalmannschaft steht beim deutschen Bundesligisten Eintracht Frankfurt unter Vertrag.", "tgt_summary": "长谷部诚(,1984年-1月18日),日本足球运动员,前日本国家足球队队长,现时效力德甲球会法兰克福,司职防守中场或右闸或中坚。", "id": 1621774} {"src_title": "Kaká", "tgt_title": "卡卡", "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Kaká wurde am 22. April 1982 als \"Ricardo Izecson dos Santos Leite\" in der brasilianischen Hauptstadt Brasília geboren. Die Familie zog nach São Paulo um; im Alter von acht Jahren trat Kaká der Jugendmannschaft des FC São Paulo bei. Er stammt damit aus derselben Talentschmiede wie auch seine Nationalmannschaftskollegen Cafu, Luís Fabiano und Júlio Baptista. Im Alter von 15 Jahren unterzeichnete er seinen ersten Profivertrag.", "section_level": 2}, {"title": "FC São Paulo.", "content": "2001 gab Kaká sein Profidebüt beim FC São Paulo. Bei seinem Einstand gegen Botafogo FR erzielte er innerhalb von zwei Minuten zwei Tore. In seiner ersten Profisaison mit 19 Jahren erzielte er in 27 Begegnungen zwölf Tore, in der darauffolgenden Saison zehn Tore in 22 Spielen. Daraufhin begann um ihn ein Wettstreit der europäischen Fußballclubs, den der AC Mailand gewann und den Brasilianer 2003 verpflichtete. Während seiner Zeit bei São Paulo war auch der deutsche Verein Bayer 04 Leverkusen an ihm interessiert, doch São Paulo wollte ihn nicht gehen lassen.", "section_level": 2}, {"title": "AC Mailand.", "content": "Sein erstes Ligaspiel beim AC Mailand bestritt Kaká am 1. September 2003 gegen Ancona Calcio. In seiner ersten Saison erzielte er in 30 Spielen zehn Tore und gewann mit seinem Verein die italienische Serie A und den Europäischen Supercup. In der Saison 2004/05 hatte sich Kaká völlig ins Team integriert und übernahm hinter dem Stürmer Andrij Schewtschenko eine wichtige Rolle. Neben dem zweiten Platz in der Serie A wurde der AC Mailand Zweiter der UEFA Champions League. Im Finale verloren sie nach einer 3:0-Führung gegen den FC Liverpool im Elfmeterschießen mit 5:6 (3:3 n. V.). Im Jahr darauf verloren sie im Halbfinale gegen den späteren Gewinner FC Barcelona. In der Saison 2006/07 gewann Kaká mit dem AC Mailand das Finale in Athen in einer Neuauflage des Endspiels von 2005 gegen den FC Liverpool mit 2:1.", "section_level": 2}, {"title": "Transferkampf und Wechsel zu Real Madrid.", "content": "Nach einem enttäuschenden fünften Tabellenplatz am Ende der Saison 2007/08 mehrten sich die Wechselgerüchte um Kaká. Der Premier-League-Klub Manchester City bot laut Medienberichten Milan die Rekordablöse von etwa 130 Millionen Euro und dem Brasilianer ein Jahresgehalt von 16,5 Millionen Euro. Kaká lehnte den Wechsel jedoch ab. Ein halbes Jahr später, im Juni 2009, kündigte Kaká jedoch seinen Wechsel zu Real Madrid an. Der Brasilianer unterschrieb bei den Spaniern einen Vertrag bis 2015. Die Ablösesumme betrug 65 Millionen Euro, damit war Kaká damals einer der teuersten Transfers in der Geschichte des Profifußballs. Kaká sagte, dass er mit diesem Wechsel auch dem AC Mailand, mit dem er emotional immer verbunden sei, helfen wolle, da sich der Verein in einer „schweren finanziellen Krise“ befinde. Bereits zuvor hatte die Führung des AC Mailand Kaká wegen der finanziellen Lage zu einem Wechsel gedrängt. In der Spielzeit 2009/10 absolvierte Kaká für Real Madrid 25 Ligaspiele, musste jedoch zwischenzeitlich wegen einer Schambeinprellung und Knieproblemen pausieren. In der darauffolgenden Saison 2010/11 bestritt er aufgrund eines Meniskusschadens lediglich 14 weitere Ligaspiele. In der Saison 2011/12 kam er auf 27 Ligaeinsätze, stand dabei jedoch nur 17 Mal in der Startelf und somit im Schatten seiner Teamkollegen Mesut Özil und Ángel Di María. Kaká schoss fünf Tore und gewann mit Real Madrid am Ende der Spielzeit erstmals die spanische Meisterschaft. In der Saison 2012/13 kam er erneut nicht über die Rolle des Einwechselspielers hinaus und absolvierte lediglich 19 Ligaspiele. Am Saisonende kündigte er an, Real Madrid zu verlassen. Bereits in den vorherigen Transferfenstern hatte der Verein Kaká einen Vereinswechsel nahegelegt. Der Brasilianer konnte seiner hohen Ablösesumme in Madrid nie gerecht werden und kam in vier Spielzeiten auf 120 Pflichtspiele und 29 Tore.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zum AC Mailand.", "content": "Zur Saison 2013/14 kehrte Kaká ablösefrei zum AC Mailand zurück. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2015. Nach einer Saison, die der Verein im Mittelfeld auf dem achten Tabellenplatz abschloss, wurde der Vertrag in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Über São Paulo nach Orlando.", "content": "Im Sommer 2014 verpflichtete ihn das neu gegründete US-amerikanische Franchise Orlando City. Da die Saison der Major League Soccer jedoch erst im Januar beginnt, kehrte er in sechsmonatiger Leihe zum FC São Paulo zurück. Mit einem Basisgehalt von 5,2 Millionen Euro ist er der bestbezahlte Spieler der MLS-Saison 2015. Am 8. März 2015 erzielte Kaká im Spiel gegen den New York City FC das erste Pflichtspieltor für Orlando City überhaupt. Am 17. Dezember 2017 beendete Kaká im Alter von 35 Jahren seine Profi-Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "2001 nahm Kaká mit der brasilianischen Juniorenmannschaft an der Junioren-Fußballweltmeisterschaft in Argentinien teil, wo die Mannschaft im Viertelfinale gegen Ghana scheiterte. In der brasilianischen Nationalmannschaft debütierte Kaká am 31. Januar 2002 gegen Bolivien. Er nahm an der WM 2002 teil, war am Titelgewinn Brasiliens jedoch kaum direkt beteiligt, da er im ganzen Turnier lediglich einmal als Einwechselspieler zum Einsatz kam. In der Offensive waren insbesondere Rivaldo, Ronaldinho und Ronaldo die Stammspieler. Erst in den darauffolgenden Jahren erarbeitete sich Kaká den Ruf als einer der besten Fußballspieler Brasiliens. In seinem achten Länderspiel schoss er in der Gold-Cup-Partie gegen Kolumbien am 19. Juli 2003 seine ersten beiden Länderspieltore. Mit der Nationalmannschaft gewann Kaká in den Jahren 2005 und 2009 den FIFA-Konföderationen-Pokal. Nach der Weltmeisterschaft 2010 wurde Kaká vom neuen Nationaltrainer Mano Menezes, der das Amt nach dem Turnier von Carlos Dunga übernahm, erst im November 2011 wieder für Testspiele gegen Gabun und Ägypten nominiert, welche er aber verletzungsbedingt absagen musste. Bis zur nächsten Nominierung verstrich ein weiteres Jahr: Im Herbst 2012 nominierte ihn Menezes für die Testspiele gegen den Irak und Japan, woraufhin Kaká am 11. Oktober 2012 sein Comeback gab. Für die WM 2014 in seinem Heimatland wurde er nicht nominiert. Nach der WM und der Rückkehr Dungas als Nationaltrainer wurde Kaká aufgrund verletzungsbedingter Ausfälle und seiner vorübergehenden Rückkehr zum FC São Paulo im Oktober 2014 als nachnominierter Spieler erneut in den Kader der Nationalmannschaft berufen und gab am 11. Oktober beim traditionellen Superclássico das Américas nach 18 Monaten mit einer Einwechslung gegen Argentinien in seinem 88. Länderspiel sein Comeback. Drei Tage später wurde er gegen Japan erneut eingewechselt. Im Mai 2015 wurde er zunächst für den erweiterten Kader zur Copa América 2015 nominiert, jedoch im Gegensatz zu Altstar Robinho nicht für den endgültigen Kader berücksichtigt. Nach dem Turnier kam er im August zu zwei Einsätzen. Für die Copa América Centenario 2016, das 100-jährige Jubiläums-Turnier der Copa, wurde Kaká zunächst auch nicht berufen. Nach einer Verletzung von Douglas Costa wurde er als erfahrenster Spieler des Kaders nachnominiert und absolvierte eine Partie in der Vorbereitung. Drei Tage vor Beginn des Turniers fiel er jedoch selbst verletzt aus und verpasste die erste Copa-Teilnahme seiner 14-jährigen Karriere. Die Kontinentalmeisterschaft Südamerikas ist damit der einzige Wettbewerb, den Kaká in seiner Laufbahn nicht gewinnen konnte, da er bei den brasilianischen Siegen 2004 und 2007 verletzt gefehlt bzw. pausiert hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise.", "content": "Kaká zeichnet sich insbesondere durch seine Schusstechnik und -kraft, Spielintelligenz, sowie Dribbelstärke bei hoher Geschwindigkeit aus. Er ist stark bei Standards und verfügt über eine hohe Ballsicherheit und durch seine gute Übersicht über ein exzellentes Passspiel. In der Offensive kann er relativ vielseitig eingesetzt werden, agiert aber überwiegend auf der Spielmacherposition bzw. hinter den Spitzen.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Kakás Vater, Bosco Izecson Pereira Leite, ist von Beruf Ingenieur. Seine Mutter, Simone Cristina dos Santos Leite, arbeitet als Lehrerin. In der brasilianischen Nationalmannschaft war Kaká – wie beispielsweise auch Sócrates in den 1980er Jahren – einer der wenigen Stammspieler, die der gehobenen Mittelschicht entstammten. Außerdem hat er einen Bruder, Rodrigo Izecson dos Santos Leite (* 1985), genannt Digão, der bei Kakás langjährigem Verein, dem AC Mailand, unter Vertrag stand und zuletzt für die New York Red Bulls gespielt hatte. Durch seinen Bruder gelangte Kaká auch zu seinem Namen. Da Rodrigo \"Ricardo\" nicht aussprechen konnte, nannte er ihn als kleines Kind \"Kaká\". Am 23. Dezember 2005 heiratete Kaká seine langjährige Freundin und Verlobte Caroline Celico in der evangelischen Freikirche \"Renascer em Cristo\" in São Paulo. Die beiden galten in Brasilien als bekanntes Promi-Paar und brachten 2009 und 2011 zwei Kinder zur Welt. Im November 2014 reichte Kaká die Scheidung ein, die im August 2015 offiziell wurde. Aufgrund eines Wirbelbruchs nach einem Badeunfall drohte Kaká im Oktober 2000 das vorzeitige Karriereende. Früher dankte er nach jedem von ihm erzielten Tor Gott, dass er wieder voll einsatzfähig war, indem er hochblickte und mit beiden Zeigefingern Richtung Himmel zeigte. Er bezeichnet sich auch sonst als tiefgläubigen Christen – Kaká wurde mit 14 Jahren getauft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaká (* 22. April 1982 in Gama; bürgerlich \"Ricardo Izecson dos Santos Leite\") ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler. Der offensive Mittelfeldspieler begann seine Karriere beim FC São Paulo und wechselte 2003 ins Ausland zum AC Mailand nach Italien. Mit den \"Rossoneri\" errang er mit der italienischen Meisterschaft 2004 und dem Gewinn der Champions League 2007 seine größten Erfolge. 2007 wurde Kaká zu Europas und zum Weltfußballer des Jahres gewählt. Zwei Jahre später erfolgte sein Wechsel zu Real Madrid; mit den Spaniern gewann er je einmal die Meisterschaft und die Copa del Rey. 2013 kehrte Kaká zum AC Mailand, 2014 zum FC São Paulo zurück und ließ anschließend zwischen 2015 und 2017 seine Karriere bei Orlando City in der Major League Soccer ausklingen.", "tgt_summary": "卡卡(葡萄牙语:Kaká),全名里卡多·伊泽克森·多斯桑托斯·雷特(Ricardo Izecson dos Santos Leite,1982年-4月22日)是一位已退役巴西足球运动员,世界足坛最佳巴西巨星之一。主要司职进攻中场,退役前效力美国职业足球大联盟球会奥兰多城,同时也是该队队长。", "id": 2970800} {"src_title": "Baining", "tgt_title": "拜宁人", "src_document": [{"title": "Sprache.", "content": "Die Baining-Sprachen (Kairak, Makolkol, Mali, Qaqet, Simbali, Taulil-Butam, Ura) werden nur auf der Gazelle-Halbinsel gesprochen, zählen zu den Ostpapuasprachen und haben insgesamt etwa 12.000 bis 13.000 Sprecher.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeit und Spiel bei den Baining.", "content": "Arbeit und Spiel nehmen bei den Baining besondere Rollen ein. Dies rührt anscheinend daher, dass ihr Alltag als Kleinbauern von repetitiver Tätigkeit beherrscht wird. Spiel wird von ihnen als kindlich, peinlich und eines Erwachsenen unwürdig bezeichnet. Ihre Kultur wurde als „die Ödeste“ bezeichnet. Verschiedene Versuche, ihre Kultur zu erforschen, scheiterten. Mythen, Rituale und Religion waren nicht aufzufinden. Selbst den rituellen Maskentänzen wurde keine symbolische Bedeutung zugesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Initiationszeremonien.", "content": "Die Baining messen, wie viele andere Gruppen Ozeaniens, den Lebensphasen, in denen der Mensch sich wandelt, besondere Bedeutung zu. Hierzu gehört vor allem der Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen. In dieser Zeit halten die Baining den Jugendlichen für besonders verletzlich und den bösen Mächten ausgeliefert. Sie können, laut den Baining, nur durch Rituale vor der Versuchung geschützt werden. Um die Jugendlichen nun verantwortungsbewusst in die Gemeinschaft eintreten zu lassen, ist es für die ganze Familie wichtig, dass sie einer Initiationszeremonie unterzogen werden. Schon Monate vorher beginnen die Männer der Familie hierbei mit der Herstellung des Rindenbaststoffes, welcher für die bei den Zeremonien getragenen Masken benötigt wird. Die Frauen fertigen derweil den passenden Tanzschmuck an. Die Initianden werden zudem durch Paten durch die Zeremonien begleitet. Hier zeigt sich die Verbindung der Initiationszeremonien zu den Heiratsregeln der Baining. Die angestrebte Heiratsform der Baining ist nämlich die Schwesternheirat, das heißt ein Mann, dessen Schwester in eine Familie einheiratet, sollte später eine Schwester seines Schwagers heiraten. Diese Eheschließungen werden schon früh beschlossen, sodass der ältere Schwager und der zukünftige Schwiegervater die Rolle des Paten übernehmen können. Vor der ersten Zeremonie führt nur der Schwager seinen Patensohn zum Geheimplatz im Busch, an dem die für die Zeremonien nötigen Masken und Musikinstrumente hergestellt werden. Dieser sieht der Initiant zum ersten Mal. Der Schwager fertigt zudem die Maske für den ersten Auftritt seines Patensohns an. Den Auftakt der Feiern bildet der nächtliche Feuertanz mit drei verschiedenen Maskentypen. Alle drei Maskentypen bestehen aus einem Rattangestell, welches mit Rindenbaststoff bezogen wird. Dieser wird anschließend mit rot-schwarzen Mustern bemalt. Die \"kavat\"-Maske stellen Gesichter dar. Die Maske bedeckt hierbei nur den Kopf des Trägers. Die Tänzer sind zudem am ganzen Körper mit schwarzer, weißer und roter Farbe bemalt. Die Waden des Tänzers werden mit Gras und Blättern umwickelt. Dazu trägt der Tänzer einen Schurz und einen Penisaufsatz aus Rindenbaststoff. Die \"kavat\" sind die Kinder der \"vungvung\" und stellen aggressive Geister dar, die die Menschen bedrohen und sie in Versuchung führen. Die \"vungvung\"-Masken sind wesentlich größer als die \"kavat\". Sie bestehen wie die \"kavat\" aus einem großen Kopfteil. Zusätzlich ragt den Masken eine mit Rindenbaststoff verkleidete Bambustrompete aus dem Rachen. Die Masken weisen zudem breite mit Blättern und Rattan verkleidete Seitenbehänge auf, sodass die eigentliche Maske kaum sichtbar ist. Die \"vungvung\" sind freundliche Masken, sie stellen die Ahnengeister dar. Die Masken stehen im Rang über den kavat und lingen. Den letzten Maskentyp stellen die \"lingen\"-Masken dar. Die Tänzer tragen ebenfalls Körperbemalungen und Wadenwickel. Die Maske ist ein spitzer Hut mit unterschiedlichen Schmuckaufsätzen. Die \"lingen\" verkörpern Geister. Sie sind die jüngsten Söhne der \"kavat\". Sie fungieren als Festordner und führen die anderen Tänzer während des Tanzes. Für den nächtlichen Maskentanz wird nun ein Feuer entfacht, um das sich die Zuschauer versammeln. Dann beginnen Trommeln und Flöten zu spielen. Die Frauen beginnen mit Tanz und Gesang, ziehen sich aber zurück, sobald die ersten \"kavat\" und \"lingen\" erscheinen. Diese tauchen einer nach dem anderen auf, präsentieren sich dem Orchester und tanzen ums Feuer. Sobald alle Tänzer den Platz betreten haben, wird der Rhythmus der Musik langsamer und die Tänzer stellen sich in einer Reihe auf. Anschließend kommen die \"vungvung\" unter Dröhnen ihrer Bambustrompeten zum Vorschein. Sie tanzen ebenfalls ums Feuer, allerdings langsamer, da die Tänzer in den Masken weniger beweglich sind. Nun wird die Musik wieder schneller, die Masken tanzen mit heftigen Bewegungen in alle Richtungen. Die \"kavat\" laufen ins Feuer, treten in die Glut, stoßen Holzscheite um und wirbeln Funken auf, um die Zuschauer zu erschrecken. Der Tanz wird bis zu seinem Höhepunkt kurz vor Sonnenaufgang immer wilder, schließlich ertönt ein Signal, die Masken verlassen den Platz und die Musik bricht ab. Nach diesem Nachttanz leben die Initianden einige Zeit in Klausur während der sie die Herstellung der Masken sowie die Gesetze der Gemeinschaft lernen. Den Abschluss der Initiation bildet der Tanz der \"madask\"-Masken. Diese bestehen ebenfalls aus Rotang und Rindenbast, sind aber wesentlich höher als die anderen Masken. Sie haben ein den kavat ähnliches Gesicht, über dem ein breiter Rindenbastschlauch aufragt. Es existieren zwei Arten \"madask\": die erste besteht aus einem Hut, in den oben ein hohes aufgespannten Stück Rindenbast eingesteckt wird, die andere wird aus einem Stück hergestellt. Die Masken sind dabei so hoch, dass sie während dem Tanzen von Bambusstäben und Rotangschnüren abgestützt werden müssen. Infolgedessen handelt es sich bei dem Tanz der \"madask\" um einen langsamen und würdigen Auftritt. Der Tagtanz der \"madask\" symbolisiert die Erschaffung der Welt durch die urzeitlichen Ahnen. Durch die Wiederholung dieses Ereignisses soll der Fortbestand und die Fruchtbarkeit der Gemeinschaft gesichert werden. In der Vergangenheit existierte zudem eine Initiationszeremonie für Mädchen, die dabei gemeinsam unter einer großen kuppelförmigen Maske auftraten. Diese Zeremonie wird jedoch nicht mehr durchgeführt. Die Initiationszeremonien der Baining unterscheidet sich im Inhalt kaum von denen anderer benachbarter Gesellschaften, besonders ist allerdings die Ungewöhnlichkeit und Größe der Masken. Sie stellen vor allem einen Kontrast zu dem sonst so einfachen Leben der Baining dar. Heute werden die Feuertänze auch bei anderen Gelegenheiten, wie der Eröffnung eines Ladens aufgeführt. Dies bietet den Baining zudem die Gelegenheit mit dem Verkauf von Eintrittskarten Geld zu verdienen. Nichtsdestoweniger sind die Tänze für die Baining ein religiöses Ritual, über das sie mit Außenstehenden nur ungern sprechen. Mit dem \"Kavet\"-Tanz bilden sie das ab, was die „echten“ \"Kavet\"-Geister in der „wahren“ Welt tun (denn die materielle Welt ist nur ein Abbild der „wahren“ Welt): Durch den Sprung ins Feuer und das dadurch produzierte Auflodern der Flammen füttern die „echten“ \"Kavet\"-Geister die Sonne, so dass sie weiterhin Kraft hat, aufzugehen. Geleitet wird die „echte“ Zeremonie durch die oberste Gottheit der Baining, die sich in unserer Welt als Pythonschlange abbildet. Aus diesem Grund werden beim Tanz Pythonschlangen umhergetragen, die am nächsten Tag geschlachtet, gekocht und verspeist werden. Weitere Einzelheiten haben die Baining bisher nicht verraten.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "\"Englisch:\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Baining oder Baininger sind ein indigenes Volk im Osten der Insel Neubritannien (New Britain, ehemals Neupommern) im Bismarck-Archipel von Papua-Neuguinea. Ihr angestammtes Gebiet sind die Baining-Berge auf der nordöstlich gelegenen Gazelle-Halbinsel, wohin sie als vermutliche Urbevölkerung von den aus dem Osten einwandernden Tolai vor geschätzten 250 Jahren verdrängt wurden. Selbst nennen sie sich \"Chachet\" („Menschen“), von den benachbarten Tolai werden sie noch heute teilweise abschätzig als \"kaulong\" (primitiv) bezeichnet, auch die frühen Europäer übernahmen diese Einstellung.", "tgt_summary": "拜宁人是巴布亚新几内亚的东新不列颠加泽尔地区最早的原始居民之一。现在他们主要居住于加泽尔半岛的拜宁山,他们可能是被相对近期迁到沿海地区的托拉伊人部落赶到那里的。另外,几百年来的重大火山活动可能也是促使他们从沿岸地区迁徙到内地山区的一个因素。(晚至1994年,塔乌尔乌尔和乌尔坎两座火山的喷发几乎将附近的拉包尔城变成一片废墟。) 拜宁人因他们所在的拜宁山而得名。其语言称为拜宁语,可以分为几种不同的方言。", "id": 2122135} {"src_title": "CD Godoy Cruz", "tgt_title": "葛度爾古斯安東尼奧托姆巴體育會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1921 entstand in Mendoza in der Bar Victoria die Idee, einen Sportverein zu gründen. Am 21. Juni 1921 wurde zunächst der \"Club Sportivo Godoy Cruz\" gegründet, und Romeo Garay zum ersten Präsident. In den Folgejahren entwickelte sich der Verein zu einem der besten Fußballvereine der Region und Boxen, Schach und Radsport konnten in das Vereinsprogramm aufgenommen werden. 1923 wurde schließlich der Club Sportivo Godoy Cruz mit dem Club Deportivo Bodega Antonio Tomba fusioniert, damit ein Verein mit besseren Möglichkeiten entstehen konnte. Zusätzlich wurde fortan Basketball im neuen Verein betrieben. Durch die verbesserten finanziellen Möglichkeiten im neuen Verein Club Deportivo Godoy Cruz Antonio Tomba konnte schon am 1. November 1923 der Bau eines neuen Sportgeländes realisiert werden. Es wurde ein 11.000 Zuschauer fassendes Stadion erbaut, außerdem auch Tennisplätze, eine Basketballhalle und ein Bocciafeld. Diese neue Sportanlage war eine der modernsten im damaligen Argentinien. Auf Grund der professionalisierten Bedingungen entwickelte sich „El Tomba“ gemeinsam mit Independiente Rivadavia zu, besten Verein Mendozas. Dies führte zu der bis heute anhaltenden Rivalität beider Vereine. Unter der Präsidentschaft des ehemaligen Boxtrainers Feliciano Gambarte erreichte der Verein neue finanzielle Dimension auf Grund vieler neuer Mitglieder. Am 3. Oktober 1959 konnte das heutige Stadion Feliciano Gambarte fertiggestellt werden. Allerdings gelang es dem Verein bis zum Aufstieg 2006 nicht, den Schritt in die höchste argentinische Spielklasse zu machen. So erreichte der Verein viele lokale Erfolge, aber nicht mehr. 2006 gelang schließlich der erlösende Schritt in die Primera Division, der ersten argentinischen Spielklasse. In zwei Entscheidungsspielen konnte Nueva Chicago nach einem 1:1 im Hinspiel mit 3:1 nach Verlängerung in Mendoza geschlagen werden. Tanque Gimenez, der bis heute in Mendoza hohe Wertschätzung genießt, war mit seinen beiden Treffern im letzten Spiel der entscheidende Mann. Nach dem Aufstieg strömten 40.000 Menschen ins Zentrum Mendozas, um den Aufstieg zu feiern. In der Primera Division konnte sich der Verein nicht etablieren und so stieg „El Tomba“ nach verlorener Relegation gegen Huracán wieder ab. Allerdings gelang der sofortige Wiederaufstieg, sodass Godoy Cruz 2008/2009 wieder in der Primera Division spielte. Am 14. Dezember 2011 erklärte der bisherige uruguayische Trainer Jorge da Silva trotz Qualifikation für die Copa Libertadores seinen Rücktritt. Heiligabend 2011 wurde Nery Pumpido als Nachfolger präsentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fans & Name.", "content": "Der Verein wird gemeinhin „El Expreso“, „El Bodeguero“ oder auch „El Tomba“ genannt. Durch die Fusion im Jahr 1923 entwickelte sich der Verein zu einer Fußballmacht in Mendoza, weshalb die Bezeichnung „El Expreso“ entstand. Die Bezeichnung „El Bodeguero“ oder „El Tomba“ hat dagegen mit der Person Antonio Tomba zu tun. Antonio Tomba wurde 1849 in Italien geboren und ist bis heute eine bedeutende Persönlichkeit in Godoy Cruz, da er unter anderem dem Weinbau nach Mendoza brachte. Er brachte aus Italien das notwendige Know-how mit, um die günstigen Bedingungen in Mendoza auszuschöpfen. In Godoy Cruz blieb er nicht nur deswegen in guter Erinnerung, sondern auch weil er den Bau eines Krankenhaus und die Gründung des Sportvereins „Club Deportivo Bodega Antonio Tomba“ herbeiführte.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "In der Nacional B, der zweiten argentinischen Liga, spielte Tomba nahezu immer im Estadio Feliciano Gambarte, das 21.000 Zuschauer fasst. Allerdings wechselte der Verein für wichtige Spiele fast immer in das Estadio Malvinas Argentinas, das 1978 für die Weltmeisterschaft in Argentinien gebaut wurde, und 40.268 Zuschauer fasst. In der Primera Division spielte Tomba bislang auch nur im Estadio Malvinas, da das Interesse der Mendocinos wesentlich größer ist als zuvor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Club Deportivo Godoy Cruz Antonio Tomba ist der einzige Erstligaklub Mendozas. Seit der Saison 2008/09 spielt der Verein in der Primera División. In Argentinien ist der Verein als „El Tomba“ oder „El Expreso“ bekannt. Godoy Cruz ist der größte Verein in der Region Cuyo.", "tgt_summary": "葛度尔古斯安东尼奥托姆巴体育会()是阿根廷门多萨省戈多伊克鲁斯市(Godoy Cruz)的一个足球俱乐部,成立于1921年。现在参加阿根廷足球甲级联赛。", "id": 1483569} {"src_title": "Vertrag von Devol", "tgt_title": "迪沃尔条约", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im Jahr 1096 sammelten sich die Kreuzfahrerheere in Konstantinopel, nachdem sie getrennt durch Europa marschiert waren. Alexios I., der den Westen in seinem Kampf gegen die Seldschuken nur um Söldner gebeten hatte, hielt die Armee in der Stadt fest, verbot ihr den Weiterzug, bis ihre Anführer geschworen hatten, alles Land, das sie auf ihrem Weg nach Jerusalem erobern würden, dem Kaiserreich zu überlassen. Die Kreuzfahrer leisteten den Eid schließlich, eher einzeln als in Gruppen. Einige, wie Raimund IV. von Toulouse waren wohl aufrichtig, andere, wie Bohemund beabsichtigten wohl nie, ihr Versprechen einzuhalten. Die Kreuzfahrer erwarteten im Gegenzug von Alexios militärische Unterstützung, auf die sich Alexios auch vorbereitete, jedoch waren die Kreuzfahrer über die byzantinische Taktik verärgert, die die Übergabe von Nicäa mit den Seldschuken verhandelte, während die Stadt noch von den Kreuzfahrern belagert wurde (siehe Belagerung von Nicäa), in der Hoffnung, mit deren Plünderung ihre Reise zu finanzieren. Die Kreuzfahrer, die sich von Alexios verraten fühlten, setzten ihren Weg ohne byzantinische Hilfe fort. 1098, als Antiochien erobert war und die Kreuzfahrer nun selbst in der Stadt belagert wurden (siehe Belagerung von Antiochia), brach Alexios auf, ihnen zu helfen, kehrte aber um, als verschiedene Deserteure ihm berichteten, dass die Situation hoffnungslos sei. Die Kreuzfahrer, die unerwartet der Belagerung widerstanden hatten, glaubten, Alexios habe sie fallen gelassen und hielten die Byzantiner nun für völlig unzuverlässig. Bis 1100 waren mehrere Kreuzfahrerstaaten gegründet worden, darunter von Bohemund das Fürstentum Antiochien. Es wurde verlangt, Antiochien den Byzantinern zu übergeben, trotz des vermuteten Verrats, aber Bohemund beanspruchte es für sich selbst. Alexios war natürlich anderer Ansicht, Antiochien mit seinem wichtigen Hafen war ein Nabel für den Handel mit Asien, eine Festung der orthodoxen Kirche mit einem wichtigen Patriarchen. Es war erst vor wenigen Jahrzehnten dem Kaiserreich weggenommen worden, anders als Jerusalem, das wesentlich weiter weg und schon seit Jahrhunderten nicht mehr in byzantinischem Besitz war. Alexios anerkannte nicht die Legitimität des Fürstentums, forderte stattdessen die Rückgabe entsprechend dem Eid, den Bohemund 1097 geschworen hatte. Im Jahr 1100 fügte Bohemund Alexios und der orthodoxen Kirche eine weitere Beleidigung zu, als er Bernhard von Valence zum Lateinischen Patriarchen ernannte und gleichzeitig den griechischen Patriarchen, Johannes Oxites, des Landes verwies, der daraufhin nach Konstantinopel floh. Kurz darauf wurde Bohemund von den Danischmenden gefangen und für drei Jahre eingesperrt, daraufhin wurde sein Neffe Tankred zum Regenten ernannt. Nach seiner Rückkehr wurde Bohemund 1104 von den Seldschuken in der Schlacht von Harran geschlagen, eine Niederlage, die den Druck auf Antiochien von beiden Seiten erhöhte, den Seldschuken und den Byzantinern. Bohemund ließ Tankred als Regent in Antiochien zurück und begab sich auf eine Reise nach Europa, um Soldaten und Geld für einen neuen Kreuzzug zu sammeln. Bohemunds normannische Verwandte in Sizilien waren seit mehr als 30 Jahre im Krieg mit dem Byzantinischen Reich; sein Vater, Robert Guiskard war einer der ärgsten Feinde des Kaiserreichs. Während Bohemund abwesend war, sandte Alexios eine Armee aus, um Antiochien und die kilikischen Städte zurückzuerobern. 1107 hatte Bohemund eine neue Armee für seinen geplanten Kreuzzug gegen die Muslime in Syrien aufgestellt, führte diese aber in einen Feldzug gegen Alexios. Er überquerte von Italien aus die Adria und belagerte Dyrrhachion, die westlichste Stadt des Kaiserreichs. Wie sein Vater war auch Bohemund nicht in der Lage, im Byzantinischen Reich signifikante Fortschritte zu erzielen, Alexios vermied eine offene Feldschlacht und Bohemunds Belagerung scheiterte, teilweise wegen einer Seuche in seinen eigenen Reihen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Vertrag.", "content": "Im September 1108 schlug Alexios vor, in seinem Lager Diabolis Verhandlungen aufzunehmen. (Der Ort ist nach dem albanischen Fluss Devoll benannt.) Bohemund hatte keine Wahl, er musste akzeptieren, da seine von der Seuche geplagte Armee nicht mehr in der Lage war, gegen Alexios in einer Schlacht zu bestehen. Er anerkannte, dass er den Eid von 1097 verletzt hatte, weigerte sich aber zu bestätigen, dass dies irgendwelchen Zusammenhang mit der gegenwärtigen Lage habe, zumal Alexios in Bohemunds Augen die Vereinbarung ebenso verletzt hatte, als er sich von der Belagerung Antiochiens 1098 zurückzog. Alexios stimmte zu, den Eid von 1097 als ungültig zu erklären. Die Bestimmungen des Vertrags wurden von Nikephoros Bryennios verhandelt und von seiner Ehefrau, Alexios’ Tochter Anna Komnena aufgezeichnet. Die Bestimmungen wurden entsprechend Bohemunds westlichem Verständnis verhandelt, so dass er sich als feudaler Vasall des Kaisers sah, ein,\"homo ligius\" oder \"ανθροπος λιζιος\". Aus byzantinischer Sicht war er nur ein unterworfener Feind, der in Söldnerdienste für das Reich gepresst wurde, für die er jährlich entlohnt wurde. Der Titel \"Doux\" bedeutete, dass er byzantinischer Untertan war, kein unabhängiger Fürst (diesen Titel hatte er sich 1098 selbst gegeben). Die Regelungen entsprachen mehr dem byzantinischen \"Pronoia\"-System als dem westlichen Feudalismus. Antiochien jedenfalls wurde ihm auf Lebenszeit gegeben, auch falls der Kaiser (Alexios oder Johannes) den Vertrag zurückziehen sollte. Nach Bohemunds Tod sollte das Fürstentum unter direkte byzantinische Kontrolle fallen, so dass Bohemund dort keine Dynastie gründen konnte, obwohl ihm Alexios ein erbliches Herzogtum irgendwo anders (möglicherweise die Grafschaft Edessa) versprach; die entsprechende Passage in der \"Alexiade\" fehlt, aber wenn dem so ist, dann verhandelten die beiden über Gebiete, die ihnen nicht gehörten, auch wenn Tankred zu dieser Zeit beide Herrschaften verwaltete. Anna Komnena beschrieb die Fortschritte mit sich wiederholenden Details, mit einem Bohemund, der seine eigenen Fehler aufzeigt und Alexios’ und des Kaiserreichs Wohlwollen lobt. Der Vertrag scheint vollkommen zu Alexios Nutzen zu sein und die Verhandlungen müssen für Bohemund ziemlich erniedrigend gewesen sein. Auf der anderen Seite war Annas Werk als Lobpreis ihres Vaters gedacht, daher müssen die Vertragsbedingungen nicht korrekt wiedergegeben worden sein. Es ist bekannt, dass die Kreuzfahrerquellen den Vertrag nur im Vorbeigehen oder überhaupt nicht erwähnen. Der Vertrag schloss mit einem Eid Bohemunds, den Anna wie folgt aufschrieb: \"...Ich schwöre dir, unser Herr und Kaiser Alexios Komnenos, mächtigster und verehrtester, und dir Mitkaiser, den dreimal geliebten Herrn Johannes Porphyrogennetos, dass ich all die Vereinbarungen, die zwischen uns geschlossen und von mir mündlich bestätigt wurden, beachten und für immer gänzlich unberührt halten werde... In Gedanken und Taten will ich alles tun, dem Römischen Imperium zu helfen und es zu ehren...\" Die mündliche Zustimmung wurde in zwei Kopien aufgeschrieben, eine bekam Alexios, die andere Bohemund. Die Zeugen aus Bohemund Lager waren – laut Anna – Maurus, der Bischof von Amalfi und der Apostolische Legat Renard, Bischof von Tarent, sowie die einfachen Kleriker, die sie begleiteten, der Abt des Klosters St. Andreas in Brindisi mit zweien seiner Mönche, eine Anzahl von nicht namentlich genannten \"Pilgern\" (wohl Soldaten aus Bohemunds Armee). Von Alexios’ Seite aus wurde der Vertrag vom \"Sebastos\" Marinus, Roger, dem Sohn Dagoberts, Peter Aliphas, Wilhelm von Gent, Richard vom Prinzipat (der Vater von Roger von Salerno), Geoffrey von Mailli, Hubert, dem Sohn Raouls, Paul dem Römer, den Gesandten Peres und Simon aus Ungarn, sowie den Gesandten Basilios der Eunuch und Konstantin bezeugt. Interessanterweise sind viele von Alexios’ Zeugen selbst Westeuropäer, darüber hinaus waren Basilios und Konstantin Gesandte im Dienst von Bohemunds sizilianischen Verwandten. Es ist keine Kopie des Vertrages erhalten geblieben. Es ist unbekannt, ob er auf Latein, Griechisch oder in beiden Sprachen geschrieben war. Letzteres ist angesichts der Zusammensetzung der Zeugen am wahrscheinlichsten.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Bohemund kehrte nach Sizilien zurück, wo er 1111 starb, bevor er eine Gelegenheit hatte, nach Antiochien zurückzukehren – falls er es überhaupt noch wollte: immerhin könnte er das Gefühl gehabt haben, sein Prestige und seine Macht verloren zu haben. Vielleicht war er auch der Ansicht, dass man seinen Neffen Tankred zur Annahme des Vertrages nur mit Waffengewalt zwingen könnte; in seiner Abwesenheit lehnte Tankred die Abmachung tatsächlich ab: seiner Meinung nach war der Besitz Antiochias durch die Eroberung übergegangen. Er sah keinen Grund, es an irgendjemand anders abzugeben, der nicht mit dem Kreuzzug zu tun hatte, und arbeitete auch aktiv dagegen (wie die Kreuzfahrer glaubten). Die Kreuzfahrer scheinen der Ansicht gewesen zu sein zu haben, Alexios habe Bohemund betrogen, als er ihm Antiochien gab, schon vorher hielten sie Alexios für hinterhältig und unzuverlässig, und der Vertrag wird ihre Ansicht bekräftigt haben. Der Vertrag machte Tankred zum illegalen Inhaber Antiochiens, und Alexios hatte von Bohemund erwartet, dass er ihn absetze oder sonst wie unter Kontrolle bringe. Tankred erlaubte auch keinem griechischen Patriarchen in die Stadt zu kommen – diese wurden jetzt in Konstantinopel ernannt und residierten auch dort. Die Frage des Status Antiochiens und der benachbarten kilikischen Städte beunruhigte das Kaiserreich noch viele Jahre. Der Vertrag von Devoll scheint nach Bohemunds Tod als inhaltsleer angesehen worden zu sein, doch Alexios’ Sohn Johannes versuchte dennoch, seine Herrschaft über Antiochien aufzurichten, als er 1137 nach Antiochien reiste, um einen neuen Vertrag auszuhandeln. 1138 wurde ein Aufruhr gegen ihn inszeniert, der ihn zum Verlassen der Stadt zwang. Es dauerte bis 1158, bis zu Manuel I., dass Antiochien tatsächlich byzantinischer Vasall wurde, nachdem Manuel Rainald von Chatillon den Lehnseid abgezwungen hatte als Strafe für dessen Angriff auf Zypern. Der griechische Patriarch wurde wieder eingesetzt und regierte neben dem lateinischen Patriarchen. Antiochien, geschwächt durch die machtlosen Regenten nach Rainalds Gefangennahme durch die Muslime 1160, blieb Vasallenstaat bis 1182, als interne Streitigkeiten nach Manuels Tod 1180 das Kaiserreich daran hinderten, seinen Anspruch durchzusetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Vertrag von Devol war eine Übereinkunft zwischen Bohemund I., Fürst von Antiochien, und dem byzantinischen Kaiser Alexios I. aus dem Jahr 1108 mit dem Ziel, Antiochien zu einem Vasallenstaat des Byzantinischen Reichs zu machen.", "tgt_summary": "迪沃尔条约(,英语:Treaty of Devoal)是安条克公国博希蒙德一世与拜占庭帝国阿莱克修斯一世于1108年十字军东征结束后所签订的条约。此条约以拜占庭帝国的堡垒迪沃尔为名,它本是用于规定安条克公国成为拜占庭帝国的附属国,但是拜占庭帝国并没有在短期内强行实施此条约。", "id": 2840777} {"src_title": "Flaggenverbrennung", "tgt_title": "褻瀆旗幟", "src_document": [{"title": "Landesnatur.", "content": "Quiché wird von drei Gebirgszügen in west-östlicher Richtung durchquert: von der etwa hohen Sierra de Chuacús im Süden, der noch höheren Sierra de los Cuchumatanes in der Mitte und der wesentlich niedrigeren Sierra de Chamá im Norden. Ganz im Süden, in der Gegend von Chichicastenango und Santa Cruz del Quiché prägen fruchtbare, auf etwa 2.000 m Höhe gelegene Ebenen das Land, das von zahlreichen Flüssen und Bächen durchzogen wird, die ausnahmslos nach Südosten in den Río Motagua fließen, der hier an seinem Oberlauf auch Río Grande genannt wird und die Grenze zum Departamento Chimaltenango bildet. Zwischen der Sierra de Chuacús und den Cuchumatanes liegt ein karges, von tiefen Schluchten zerfurchtes Gebiet, das von dem hier ebenfalls nach Osten fließenden Río Chixoy (Río Negro) entwässert wird. Nachdem er kurz ins benachbarte Baja Verapaz weiterfließt und dort aufgestaut wird, schwenkt der Chixoy in weitem Bogen durch die Cuchumatanes nach Norden und bildet bis nach Mexiko hinauf die Ostgrenze von Quiché. Die wasserreichen Cuchumatanes sind (noch) von dichten Bergwäldern bedeckt, die sich weit in den Norden erstrecken und dort in der 450 km2 großen \"Reserva de la Biósfera Visís Cabá\" zum Teil unter Naturschutz gestellt wurden. Ganz im Norden, jenseits der Sierra de Chamá, befindet sich das feucht-heiße tropische Regenwaldgebiet des Ixcán, das an der Grenze zu Mexiko nur noch etwa 100 m über dem Meeresspiegel liegt. Entsprechend der Höhenlagen sind Klima, Vegetation und Tierwelt in den verschiedenen Gebieten sehr unterschiedlich. Das gesamte natürliche Gleichgewicht wird gefährdet durch die teilweise rücksichtslose Abholzung großer Waldgebiete zu land- und forstwirtschaftlichen Zwecken. Vor dieser negativen Entwicklung wird der Norden noch geschützt auf Grund der schlechten Erschließung und der allgemeinen Abgeschiedenheit.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Das Departamento ist nach den Quiché benannt, der größten indigenen Volksgruppe Guatemalas. Auf Grund der oft nur schwer zugänglichen Lage des Departamentos hat sich die Sprachenvielfalt und die kulturelle Identität unter den Maya-Nachfahren im Allgemeinen gut erhalten. Neben der spanischen Kolonialsprache werden in El Quiché mehrere Maya-Sprachen gesprochen: Uspanteco in der Gemeinde Uspantán, Ixil in Nebaj, Chajul und San Juan Cotzal, Sacapulteco in Sacapulas, Pocomchí in Chicamán, Kekchí im Norden und Quiché im Süden des Departamentos. Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung lebt auf dem Land, wo es an Schulen, ärztlicher Versorgung, elektrischem Strom und Wasseranschlüssen mangelt. Dies erklärt die hohe Analphabeten-, Geburts-, Kindersterblichkeits- und Armutsrate Quichés. Die etwa 860.000 Einwohner des Departamentos leben in insgesamt 21 Municipios (Großgemeinden oder auch Landkreise): Dem Departamento als staatlichem Verwaltungsbezirk steht ein von der Zentralregierung entsandter Gouverneur vor. Die Municipios sind eigenständige Gebietskörperschaften mit gewählten Bürgermeistern und Volksvertretungen und untergliedern sich in \"Aldeas\" (Landgemeinden) und \"Caseríos, Parajes oder Fincas\" (Weiler und Höfe).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Wichtigster Wirtschaftszweig des Quiché ist die Landwirtschaft, die oft in Subsistenzwirtschaft betrieben wird. Die ungerechte Landverteilung zwingt viele Menschen, sich als Wanderarbeiter oder Erntehelfer auf großen Fincas oder an der Pazifikküste zu verdingen, weil kleine Parzellen das Überleben vieler Familien oft nicht sichern können. Angebaut werden Mais, Weizen, Bohnen, verschiedene Obst und Gemüsearten, Tabak, Kaffee und Zuckerrohr. Die Wälder liefern auch Edelholz. Von Bedeutung ist die Viehzucht, vor allem in den höheren Lagen, sowie das Handwerk (Textilien, Möbel und andere Holzprodukte, Gitarren, Schmuck, Korb- und Lederwaren, Keramikerzeugnisse, Ziegel), der Handel und zum Teil auch der Tourismus. Auf Grund seiner Lage und Beschaffenheit ist das Departamento verkehrsmäßig noch unzureichend erschlossen. Im Süden zweigt von der Interamericana bei Los Encuentros (Sololá) die Nationalstraße 15 nach Norden ab, die über Chichicastenango und Santa Cruz del Quiché bis nach Sacapulas am Fuße der Cuchumatanes führt. Es ist die wichtigste Nord-Süd-Verbindung innerhalb des Departamentos. Jenseits der Cuchumatanes gibt es keine ausgebaute Fernstraße nach Norden. Durch Sacapulas verläuft auch die kurvenreiche Ost-West-Verbindung von Huehuetenango über Cunén und Uspantán nach Alta Verapaz. Von diesen beiden Nationalstraßen zweigen zahlreiche kleinere, oft unbefestigte Nebenstraßen ins Hinterland ab. Der Norden mit seiner dichten, oft undurchdringlichen Vegetation ist größtenteils noch unerschlossen. Ganz im Norden ist im Tiefland entlang der Grenze zu Mexiko eine neue Ost-West-Transversale in Bau, die \"Franja Transversal del Norte\", die Wirtschaft und Infrastruktur dort wohl völlig verändern wird. Die Auswirkungen auf Natur und Tierwelt dürften nach Fertigstellung denen von vergleichbaren Projekten im Petén ähneln: Der Bau zahlreicher Stichstraßen in die Umgebung, die unkontrollierte Vermehrung von Siedlungen und Sackgassendörfern, Brandrodungen und die Auslaugung der Böden durch hemmungslose Profitgier. Die Hauptstadt Santa Cruz del Quiché hat einen kleinen Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Quiché sind wahrscheinlich im 11. Jahrhundert von Mexiko aus ins Hochland von Guatemala gezogen. Durch die Unterwerfung alteingesessener Stämme oder deren Verdrängung in Randgebiete gründeten sie hier ein relativ großes Reich, dessen Hauptstadt K’umarkaaj (von den Spaniern „Utatlán“ genannt) auf dem Gebiet des heutigen Departamentos Quiché lag, wenige Kilometer westlich der heutigen Hauptstadt Santa Cruz del Quiché. Die alte Hauptstadt K’umarkaaj wurde 1524 von den Spaniern und deren Söldnern zerstört, nachdem kurz zuvor Pedro de Alvarados Truppen bei Quetzaltenango ein Quiché-Heer unter Tecún Umán in einer offenen Feldschlacht besiegt hatten. Da die Spanier auf dem unwegsamen Gebiet des heutigen Departamentos keine nennenswerten Bodenschätze oder andere Ressourcen fanden, vernachlässigten sie es bald oder überließen es den Mönchen der katholischen Kirche. In Chichicastenango bauten Dominikaner auf den Resten des örtlichen Tempels eine Kirche, wo 1702 Pater Francisco Ximénez das Popol Vuh, das heilige Buch des Rates der Quiché fand. Ximénez, der die Logik und Klarheit der Quiché-Sprache bewunderte, übersetzte das Popol Vuh ins Spanische und machte so das Meisterwerk der Quiché-Literatur und damit deren Schöpfungsgeschichte und Mythologie der Nachwelt zugänglich. Während der Kolonialzeit gehörte Quiché überwiegend zu Totonicapán. Die indigene Bevölkerung lebte weitgehend unbehelligt in Subsistenzwirtschaft (Milpa). Erst im 19. Jahrhundert begann mit der Plantagenwirtschaft die skrupellose Landnahme der Ladinos, die die indigene Bevölkerung in der Armut stürzte: Da sie von ihren kleinen zugeteilten Parzellen nicht leben konnten, mussten viele Menschen entweder vor Ort auf den großen Kaffee-Fincas arbeiten oder sich als Wanderarbeiter auf den Plantagen an der Pazifikküste ein kleines Zubrot verdienen. Gerade wegen der ungerechten Landverteilung fand die Guerilla während des von 1960 bis 1996 dauernden Bürgerkriegs in Quiché große Unterstützung. Die Streitkräfte Guatemalas waren über die wirklichen Gründe des Krieges gut informiert, verteidigten die Besitzansprüche der „Eliten“ dennoch mit unerbittlicher Härte. Nirgendwo sonst in Guatemala tobte der Bürgerkrieg so sehr wie im Quiché, und nirgendwo im Quiché tobte er so sehr wie im Ixil-Dreieck zwischen Nebaj, Chajul und San Juan Cotzal, einem der landschaftlich reizvollsten Gebiete Mittelamerikas. 2013 erklärte der oberste Gerichtshof Guatemalas, dass das Vorgehen gegen die Ixil durch die Regierung als Völkermord zu werten sei. Nach dem Krieg startete hier unter anderem die Europäische Union Programme zum moralischen und materiellen Wiederaufbau. Dazu zählen Versuche, einen Tourismus zu etablieren, der die ursprüngliche Lebensweise der Menschen bewahren hilft. In den letzten zehn Jahren sind viele Flüchtlinge aus ihren Verstecken in unwegsamen Gebieten und aus Mexiko wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, wo sie noch immer in großer Armut leben.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Masse der Touristen macht auf dem Weg zum Atitlán-See oder ins westliche Hochland nur einen kurzen Abstecher nach Chichicastenango, um das bunte Treiben auf dem dortigen Markt zu besichtigen oder die Maya-Zeremonien und Gebete auf den Stufen der Kirche Santo Tomás zu beobachten. Von diesen Kurzbesuchen profitieren finanziell nur wenige Geschäftsleute, während gleichzeitig das kulturelle Selbstverständnis der einheimischen Landbevölkerung zunehmend seine Basis verliert. Ein Teil der Touristen besucht weiter im Norden K’umarkaaj (Utatlán) bei Santa Cruz und etliche andere Maya-Ruinen, die auch touristisch erschlossen sind. Sehenswert sind die Cuchumatanes und das unberührte Gebiet nördlich davon, wo man die traditionelle Lebensweise der Maya-Nachfahren besonders gut nachvollziehen kann. Die südlich der Cuchumatanes von Huehuetenango nach Alta Verapaz verlaufende Straße führt durch die Orte Sacapulas, Cunén und Uspatán, welche sich alle als Ausgangspunkt für Touren in den Cuchumatanes eignen.", "section_level": 1}], "src_summary": "El Quiché ist eines von 22 Departamentos in Guatemala und liegt im Nordwesten des Landes (Region VII) an der Grenze zu Mexiko. Es erstreckt sich auf knapp 8.400 Quadratkilometern und hat etwa 1.125.000 Einwohner. Die Hauptstadt des Departamentos ist Santa Cruz del Quiché.", "tgt_summary": "亵渎旗帜,是指在公众地方有意地破坏、损坏或毁坏旗帜,而通常是针对国旗。被视为亵渎旗帜的行为有焚烧、向其撒尿或大便、践踏、撕毁、向其吐痰、用枪射击、倒挂等。沙特阿拉伯国旗因其上写有清真言而不允许降半旗,如降半旗也属于亵渎。", "id": 1324864} {"src_title": "Kampagne der Nichtkooperation", "tgt_title": "不合作運動", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Mit dem Rowlatt Act wurde die Notstandsgesetzgebung der Kriegszeit auf unbestimmte Zeit in Indien verlängert und damit die Wirkung der Habeas-Corpus-Akte ausgeschaltet. Polizei und Armee waren berechtigt, alles zu untersuchen und jeden Besitz zu beschlagnahmen, jeden Inder ohne Beweis festzunehmen und einzusperren. Verkündet durch das britische Parlament, den Vizekönig von Indien und das Imperial Legislative Council, trat das Gesetz im März 1919 in Kraft. Viele Inder waren bereits durch die Entscheidung britischer Behörden, 1.3 Millionen freiwillige indische Soldaten in den Ersten Weltkrieg zu entsenden, ohne das restliche indische Volk in irgendeiner Form zu konsultieren, erheblich aufgebracht. Während die Inder meist über die Frage, den Krieg zu unterstützen oder ihn abzulehnen, geteilte Ansichten hatten, verband sie alle die Frustration über die britische Missachtung und Geringschätzung indischer Ansichten und der darin zum Ausdruck kommende, mangelnde Respekt für indische politische Institutionen. Der Umgang der Briten mit der indischen Forderung nach politischer Partizipation war jedoch nicht zufällig so zwiespältig: Obwohl Indien keine britische Siedlerkolonie war, tätigten die Briten einen erheblichen Teil ihrer Überseeinvestitionen in ihrer indischen Kolonie. Die Politik der Kolonialmacht zwang Indien, einen beträchtlichen Teil seiner Nahrungsmittelproduktion zugunsten des Anbaus von Tee, Indigo, Baumwolle und Opium aufzugeben. Briten kontrollierten die Gewinnung von Salz und den Salzhandel. Die riesigen Stofffabriken in Manchester überschwemmten den indischen Markt und trieben die indischen Manufakturen in den Ruin. Dilke formulierte 1862 folgerichtig: \"\"Würden wir Australien oder das Kap verlassen, dann blieben wir dennoch weiterhin die Hauptabnehmer dieser Länder; verließen wir aber Indien oder Ceylon, so hätten diese Länder überhaupt keine Abnehmer. Da sie nämlich in Anarchie versänken, würden sie sofort aufhören, ihre Güter zu exportieren und unsere Erzeugnisse zu verbrauchen.\"\" Daneben war Indien eine zentrale Machtbasis des britischen Weltreichs. Ohne lästige Einsprüche des britischen Unterhauses stellte die indische Armee beträchtliche Truppen, mit denen imperialistisch gesinnte Kabinette 1839, 1856 und 1859 in China, 1856 in Persien, 1867 in Äthiopien und Singapur, 1868 in Hongkong, 1878 in Afghanistan, 1882 in Ägypten, 1885 in Birma, 1893 in Nyassaland und 1896 im Sudan und Uganda intervenieren konnten. Indien war die \"\"englische Kaserne in den Meeren des Orients\"\", die eine Viertelmillion Soldaten stellte und die Kontrolle über eine riesige Einsatzreserve bedeutete. Da das indische Kaiserreich seine Armee und deren (britische) Kriege selbst finanzierte, ermöglichte es den viktorianischen Kabinetten, eine nahezu vom Parlament unbehelligte Großmachtpolitik im Orient und Ostasien zu betreiben. Während die indische Armee den britischen Handel schützte, ermöglichten die reichen Einkünfte aus diesem Handel diese Armee und warfen eine ordentliche Rendite für britische Investitionen ab. Indische Partizipation hätte dieses Modell nur gestört. Waren die Forderungen liberaler Politiker, wie Gopal Krishna Gokhale und Ali Jinnah nach Autonomie oder radikalerer Politiker, wie Annie Besant und Bal Gangadhar Tilak nach Home Rule, in der Vergangenheit immer von Petitionen, Zeitungsartikeln und großen öffentlichen Versammlungen und Demonstrationen begleitet worden und nicht von Unordnung und Obstruktion gegenüber der Regierung, so verlangten sie auch nicht, das britische Empire zu verlassen. Tatsächlich waren viele sogar dagegen. Dennoch sahen die britischen Behörden die Notwendigkeit, ihre Herrschaft über Indien im Stile des Kriegsrechts zu verhängen.", "section_level": 1}, {"title": "Champaran, Kheda, Kalifat und Amritsar.", "content": "Mahatma Gandhi hatte in Südafrika und ebenso 1918 in Champaran, Bihar und Kheda, Gujarat, bewiesen, dass der einzige Weg, den Respekt und die Aufmerksamkeit der Briten zu erreichen, in aktivem Widerstand durch zivilen Ungehorsam gegen die Regierungsaktivitäten bestand. Bei zwei Gelegenheiten in Südafrika hatte Gandhi in der Natal-Provinz die britischen Behörden durch seine Satyagraha-Methoden gezwungen, repressive Gesetze und unmenschliche Praktiken gegenüber indischen Arbeitsverpflichteten zu widerrufen. 1918 hatte er extrem arme Bauern aus Champaran und Kheda bewegt: Nicht genug, dass sie unter allen Arten sozialen Übels wie Armut, unhygienischen Lebensbedingungen, häuslicher Gewalt, Diskriminierung, Frauenunterdrückung und Unberührbarkeit litten, wurden diese Bauern auch noch ohne Ausgleich gezwungen, anstelle von Nahrungsmitteln Feldfrüchte wie Indigo, Tabak und Baumwolle anzubauen, die höheren finanziellen Ertrag brachten. Trotz Unterernährung und Hungersnot hatten sie Steuern und Pachtabgaben zu zahlen. Gandhi organisierte ein ihm ergebenes Team von Aktivisten, sprach den Menschen Mut zu, einte Hindus und Moslems und veröffentlichte gezielt detaillierte Berichte über die elende Lage in der Region. Die Menschen weigerten sich, Steuern zu zahlen und organisierten Proteste, bereiteten sich auf Verhaftungen und Vermögensbeschlagnahme vor. Gandhi selbst wurde in Champaran von der Polizei verhaftet, aber der folgende öffentliche Aufschrei war schädlicher für die Behörden. Die ganze Nation war außer sich: Hunderttausende protestierten überall in den Provinzen Bihar und Gujarat, so dass Gandhi schließlich freigelassen werden musste. Die betroffenen Provinzregierungen erklärten sich angesichts der Hungersnot mit der Aussetzung der Besteuerung einverstanden, erlaubten den Bauern, ihre eigenen Feldfrüchte anzubauen, ließen alle politischen Gefangenen frei und erstatteten beschlagnahmtes Vermögen und Grundbesitz zurück. Es war der größte Sieg über das britische Empire seit der Amerikanischen Revolution. Gandhi wurde durch eine neue Generation indischer Revolutionäre wie Rajendra Prasad und Jawaharlal Nehru unterstützt. In Kheda wurde die gesamte Revolte von Sardar Vallabhbhai Patel geleitet, der zu einer Art \"Leutnant\" Gandhis wurde. Diese Aktivisten und mit ihnen Millionen waren inspiriert und bereit, es auf nationaler Ebene zu wiederholen. Auf nationaler Ebene bildete sich eine neue Organisation Freiwilliger, die \"Congress Volunteers\". Durch das Massaker in Amritsar, Punjab, war bereits klar, dass die Anwendung des britischen Kriegsrechts nach dem Rowlatt Act tragisch und für alle Inder inakzeptabel wäre. Millionen indischer Moslems lehnten die Unterstützung der Kolonialregierung für Mustafa Kemal (später Atatürk genannt) in der Türkei ab, der das Osmanische Sultanat, das als Kalifat des Islam fungierte, abgeschafft hatte. Führende Moslems bildeten das Kalifat-Komitee, um gegen die Aktionen zu protestieren und einen Weg zu finden, die britischen Behörden zu zwingen, ihre Besorgnis nicht länger zu ignorieren. Gandhi unterstützte die Kalifat-Bewegung, was auf Kritik seitens der damals eher säkularen Muslimliga unter Muhammad Ali Jinnah stieß. Bei einer öffentlichen Versammlung unbewaffneter Zivilisten am 13. April 1919 in Jallianwala Bagh in Amritsar hatte General Reginald Dyer seine Truppen das Feuer auf die Menschen eröffnen lassen, ohne sie aufzufordern oder ihnen Gelegenheit zu geben, den Ort zu verlassen. Nach dem offiziellen schönfärberischen Bericht hatte dieses Massaker 379 Menschen das Leben gekostet und 1.200 Verletzte zurückgelassen; dem gegenüber sprach der sachliche, nüchterne und wahrheitsgetreue Bericht, den Gandhi für die Kongresspartei aufgrund sorgfältiger Dokumentenanalyse und Zeugenaussagen abfasste, von mehr als tausend Toten und mehreren tausend Verletzten. Weder Frauen noch Kinder oder Greise waren verschont worden. Dyer wollte nach eigenem Eingeständnis ein Exempel statuieren. Das Blutbad sollte Furcht und Schrecken verbreiten und zur Abschreckung gegen weitere Proteste dienen. Das Gegenteil war der Fall: Die Empörung im Punjab führte zur Verhaftung Tausender, Schlägereien und weiteren Toten durch die Polizei und einige gewalttätige Demonstranten. Das Amritsar-Massaker gilt als eines der schändlichsten Ereignisse britischer Herrschaft in Indien und läutete das Ende der Kolonialzeit ein.", "section_level": 1}, {"title": "Satyagraha.", "content": "Gandhis Idee bestand in einem indienweiten Satyagraha-Protest gegen den Rowlatt Act. Alle Büros und Fabriken sollten geschlossen werden. Inder wurden ermutigt, Schulen und Universitäten, die durch das koloniale Indische Kaiserreich \"Raj\" gefördert wurden, ebenso zu verlassen wie die Polizei, das Militär und den Staatsdienst, und Rechtsanwälte sollten die Gerichte des Raj verlassen. Inder wurden aufgefordert, ihre einträglichen Ämter niederzulegen und auf aussichtsreiche Karrieren zu verzichten. Öffentlicher Verkehr (Eisenbahn), in Großbritannien hergestellte Güter, speziell Kleidung wurde boykottiert. Auf der Woge erster Begeisterung hatte Gandhi die Forderungen nach Swaraj, der vollständigen Unabhängigkeit binnen eines Jahres erhoben, musste allerdings bald einsehen, dass dieses Ziel so schnell nicht zu erreichen war. Um die Boykottaktionen zu steigern, hatte er einen Steuerstreik im Unterbezirk Bardoli, Gujarat, geplant. Schließlich verkündete er einen Boykott der gerade angesetzten Wahlen, der die Kongresspolitiker zwang, statt des parlamentarischen jetzt den außerparlamentarischen Weg zu beschreiten und Gandhi dabei zu unterstützen. Er wollte keine Gewalt oder Zwang auf Seiten der Demonstranten, forderte vielmehr jeden Demonstranten auf, gegebenenfalls Haftstrafen in Kauf zu nehmen und bei einem Angriff der Polizei die Prügel zu ertragen ohne zurückzuschlagen. Jeder Inder sollte die Einheit von Hindus und Moslems beachten und alle Kasten- oder ethnischen Vorurteile ablegen, um durch die Einheit des Landes den friedlichen Aufstand zu fördern. Viele indische Politiker kritisierten Gandhis Pläne. Veteranen des Freiheitskampfs wie Bal Gangadhar Tilak, Bipin Chandra Pal, Ali Jinnah und Annie Besant widersprachen der Idee. Die Muslimliga kritisierte die Ideen ebenfalls. Aber große Teile der jüngeren Generation indischer Nationalisten war von der Idee fasziniert und unterstützte Gandhi. Die Kongresspartei übernahm seine Ideen und erhielt Unterstützung von Moslems wie Maulana Abul Kalam Azad, Mukhtar Ahmed Ansari, Hakim Ajmal Khan, Abbas Tyabji, Maulana Mohammad Ali und Maulana Shaukat Ali. Gandhi wurde 1919 und 1920 zum Präsidenten des Indischen Nationalkongresses sowie der All India Home Rule League gewählt. Letztere dominierten einstweilen noch Gandhis Kritiker wie Jinnah, Besant und Tilak.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg und Aussetzung.", "content": "Der Erfolg des Aufstands war ein Schock für die britischen Behörden und eine massive Ermutigung für Millionen von Indern ihren Kampf fortzusetzen. Neben einem nahezu totalen Boykott des Regierungsapparats scherten Millionen aus den vom Kolonialreich geförderten Schulen und Colleges, der Polizei und der Armee aus, um in die von den Nationalisten entwickelten Institutionen einzutreten, insbesondere in die Kongresspartei mit Gandhi an der Spitze. Gandhi, Azad, Nehru, Prasad, Ansari, Khan und die Ali-Brüder wurden viele Monate inhaftiert. Die Armee hatte Kernfunktionen zu übernehmen, um die Regierung aufrechtzuerhalten. Viele Hunderttausende kamen indienweit ins Gefängnis, aber die Revolte breitete sich auf die indischen Kleinstädte und sogar die Dörfer aus. Auf riesigen öffentlichen Scheiterhaufen wurden europäische Kleidung und Güter überall im Lande verbrannt. Tausende wurden durch Armee und Polizei verletzt, Hunderte getötet. Aber es kam auch zu Ausschreitungen seitens der Demonstranten. Drei Jahre lang folgte eine Reihe von Revolten. Am 4. Februar 1922 zündete eine aufgebrachte Menge in dem kleinen nordindischen Dorf Chauri Chaura eine Polizeistation an, wobei auch 15 indische Polizisten im Sold der Briten zu Tode kamen. Vor diesem Gewaltausbruch hatte es bereits Angriffe auf europäische Zivilisten, Polizeioffiziere und Einrichtungen gegeben. Gandhi kam zu der Überzeugung, dass der Aufstand außer Kontrolle geraten war. Um zu verhindern, dass die Bewegung durch ungezügelte Gewalttaten ihren Charakter änderte und sich ein wütender Mob gegen Polizei und Militär erhob, entschied er, den Aufruf zum nationalen Widerstand auszusetzen und es nicht bei einer Entschuldigung für den Gewaltausbruch zu belassen. Viele Aktivisten zeigten sich zwar von dem \"Chauri-Chaura-Zwischenfall\" betroffen, wollten den Kampf jedoch fortsetzen, darunter auch Nehru, der sich gerade in Haft befand. Daraufhin kündigte Gandhi einen unbegrenzten Hungerstreik an, um der Forderung nach Einstellung der Kampagne Nachdruck zu verleihen. Nach 21 Tagen ununterbrochenen Fastens gaben Millionen von Aktivisten, viele durch den Sinneswandel überrascht und wütend über den eigenmächtigen Beschluss, ihren Aufstand auf, um Gandhis Leben zu retten. Die führenden Kongressmitglieder unterstützten nunmehr den Aufruf zur Beendigung der Revolte.", "section_level": 1}, {"title": "Nachspiel.", "content": "Obwohl er den nationalen Aufstand im Alleingang beendet hatte, wurde Gandhi sofort verhaftet. Während der Kampagne hatte die Regierung darauf verzichtet, um nicht unnötig Öl ins Feuer zu gießen. Jetzt ließ sie ihm den Prozess machen, bei dem Gandhi keinen Versuch unternahm, sich zu verteidigen, vielmehr übernahm er persönlich die Verantwortung für die Tötungen. Er habe die Beteiligten zu wenig auf den friedlichen Charakter der Aktionen vorbereitet. Wegen umstürzlerischer Veröffentlichungen wurde Gandhi zu sechs Jahren Haft verurteilt, wobei der britische Richter betonte, er wäre froh, wenn die Regierung ihn freilassen würde. Eine notwendige Blinddarmoperation nahm die Regierung in Delhi zum Anlass, Gandhi bereits nach zwei Jahren aus dem Gefängnis zu entlassen. Zwar sammelten sich die meisten führenden Kongressparteimitglieder hinter Gandhi, waren aber dennoch desillusioniert. Angesichts des Ausgangs sahen viele Gandhi als mit leeren Händen dastehend an. Sein politischer Einfluss drohte verloren zu gehen, was der britischen Regierung nicht ungelegen kam. Die Ali-Brüder wurden bald scharfe Kritiker. Motilal Nehru, Vater von Jawaharlal Nehru, und Chittaranjan Das gründeten innerhalb der Kongresspartei die Swaraj Party, die Gandhis Führung ablehnte. Viele Nationalisten vertraten die Auffassung, die Nichtkooperationsbewegung hätte nicht wegen einiger isolierter gewalttätiger Zwischenfälle beendet werden sollen. Zeitgenössische Historiker und Kritiker vermuteten, dass die Bewegung erfolgreich genug war, um der britischen Herrschaft bereits vor 1947 ein Ende zu bereiten. Andere verteidigten Gandhis Entscheidung. Wenn die Revolte gewaltsam fortgeführt worden wäre, hätte sie nicht die Unterstützung von Millionen Indern gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Salzmarsch.", "content": "Gandhis Verpflichtung zu Gewaltfreiheit wurde zwischen 1930 und 1934 umgesetzt, als mehrere zehn Millionen Inder an der Salzsatyagraha teilnahmen, die den indischen Unabhängigkeitskampf als gewaltfreie Auseinandersetzung weltberühmt machte. Die Satyagraha endete mit einem ehrenvollen Erfolg – die Forderung der Inder wurde erfüllt und die Kongresspartei als wirkliche Repräsentantin des indischen Volkes anerkannt. Das \"Gesetz über die Regierung Indiens von 1935\" führte zu einer Vorstufe von demokratischer Selbstregierung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kampagne der Nichtkooperation war eine nationale Volksbewegung zivilen Ungehorsams, die von Mahatma Gandhi und dem Indischen Nationalkongress ausging und vom Herbst 1920 bis zum Februar 1922 stattfand. Sie markierte den Beginn der Ära Gandhi in der indischen Unabhängigkeitsbewegung.", "tgt_summary": "不合作运动(英语:Non-cooperation movement),印度文为Satyagraha,本义与真理有关,又译为非暴力不合作运动,1920—1922年和1930—1934年发生于英属印度全国范围。律师出身的圣雄甘地于1920年9月4日发起了不合作运动,这是世界历史上第一个全国性的非暴力反抗运动。印度国民大会党在1919年3月21日《罗拉特法案》颁布与1919年4月13日的贾利安事件后撤回了对英国改革的支持。", "id": 2224988} {"src_title": "Monokular", "tgt_title": "單筒望遠鏡", "src_document": [{"title": "Überblick monokulare optische Instrumente.", "content": "Zu den Monokularen zählen sowohl optische Instrumente, die der Fernbeobachtung dienen, als auch solche, die der Nahbeobachtung dienen. Der Fernbeobachtung dienen die terrestrischen und astronomischen Fernrohre und Spiegelteleskope, Theodolite, einäugigen Ferngläser („Monokulare“ im engeren Sinne) sowie Spektive. Für die stark vergrößernde Nahbeobachtung dienen die traditionellen Lichtmikroskope mit monokularem Einblick. Daneben findet das Prinzip der monokularen Beobachtung und Messung in zahlreichen Spezialinstrumenten Anwendung, z. B. in Refraktometern.", "section_level": 1}, {"title": "Monokulare Ferngläser.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung und Verwendung.", "content": "Bald nach Patentierung der Porroprismen (1854) wurden monokulare Ferngläser („Monokulare“ im engeren Sinne) entwickelt, erlangten aber keine große Verbreitung, da ihnen in den binokularen Feldstechern ab ungefähr 1900 Konkurrenz erwuchs. Sie wurden danach zwar immer wieder als „halbe“ 6×30- und 8×30-Feldstecher angeboten, weil ihre Herstellung nur etwa 30 bis 50 % eines gleichartigen binokularen Fernglases kostete. Nach einer Phase eher geringerer Produktion und Nachfrage werden sie seit den 1990er Jahren wieder verstärkt und in zahlreichen Varianten gebaut, um als platz-, gewicht- und geldsparende Fernglas-Versionen sowie auch in Spezialgeräten verwendet werden zu können. Ein Nachteil ist allerdings der wenig entspannte Durchblick, der zu rascher Ermüdung führen kann (vergleiche mögliche Gegenmaßnahmen im Abschnitt „Monokulares Sehen“). Ebenfalls sind sie aufgrund ihrer Konstruktion meist seitenlichtempfindlich und weisen ein eher geringes Sehfeld auf. Am ehesten eignen sie sich daher für Situationen, wo jeweils nur kurz auf ein stehendes Ziel geschaut werden muss (z. B. zum Orten oder zum Erkennen eines entfernten Gegenstandes, beim Golf-Spielen, bei der Vermessung oder zur Laser-Entfernungsmessung).", "section_level": 2}, {"title": "Optische Kenngrößen und Aufbau des optischen Systems.", "content": "Für die optischen Eigenschaften und Kenngrößen, wie Vergrößerungszahl, Helligkeit, Distanzeinstellung, Glassorten und Vergütung, sowie für den Aufbau der verschiedenen optischen Systeme gilt sinngemäß das gleiche, wie für binokulare Ferngläser (Feldstecher), so dass auf die dort gemachten Informationen verwiesen sei (vgl. Fernglas#Funktionsprinzip, Kenngrößen und Qualitätseigenschaften).", "section_level": 2}, {"title": "Produktübersicht.", "content": "Die heutigen Bauweisen und Vergütungen der Optik unterscheiden sich stark, wodurch auch erhebliche Unterschiede für die Verwendung und im Preis resultieren. Manche Hersteller bauen sie im Porro-System (z. B. Minox im Macroscope MS 8×25), die meisten aber im gradsichtigen Dachkant-System. Die gebräuchlichsten Glasgrößen sind 3×12 bis 10×25 bzw. 6×30. Das Sehfeld der gängigen Modelle variiert zwischen etwa 96 m (z. B. Tasco 10×25 Camo) und 200 m (z. B. Zeiss 3×12) auf 1000 m Distanz. Der Nahfokus liegt häufig um 0,6 bis 4 m, vereinzelt aber auch bei 0,35 m (Minox Macroscope) bzw. gar 0,2 m (Zeiss 3×12). Teilweise ist die Schärfentiefe nur geringfügig ausgebildet, was ein sehr präzises Fokussieren verlangt (Minox Macroscope), teilweise sind die Geräte auch als Fixfokus-Systeme eingestellt, die eine Fokussierung weder verlangen noch ermöglichen (Eschenbach 4×13, scharf ab 2 m). Im letzteren Falle entscheidet die Akkommodationsfähigkeit des Auges der beobachtenden Person stark, wie scharf sie durch das Gerät sehen kann. Teilweise sind die Geräte optisch so konzipiert, dass sie bei umgekehrtem Durchsehen als Vergrößerungsglas (mit allerdings recht kleinem Ausschnitt und geringer Schärfentiefe) dienen können. Manche Geräte werden heute auch mit Zoom angeboten (z. B. Luger MZ 5–15×17). Das Gewicht aller dieser kleinen optischen Instrumente liegt zwischen ca. 45 g (Zeiss 4×12 T) und ca. 212 g (Luger Monokular MD 6×30). Es werden auch Monokulare mit stärkerer Vergrößerung angeboten, die einen Übergang in den Bereich der Spektive darstellen. Während manche davon zur Not noch versuchsweise freihändig gehalten werden können (z. B. Leupold Golden Ring 10–20×40 mm Compact mit Geradeaus-Einblick, 447), ist dies bei anderen grundsätzlich nicht mehr möglich (z. B. Vixen Handy Eye 15×50 mit Schrägeinblick, 250 g Gewicht). Sie benötigen ein zumindest einbeiniges, besser ein dreibeiniges Stativ oder eine andere feste Unterlage (zur Not auch ein Autodach). Laser-Entfernungsmesser, die für verschiedene Beobachtungen und Messungen auf dem Festland (z. B. Jagd, Golf, architektonische Messungen) oder auf dem Wasser verwendet werden, basieren im optischen Teil ebenfalls oft auf dem Prinzip des Monokulars und vergrößern häufig um 6–8-fach. Auch viele Nachtsichtgeräte beruhen auf dem Prinzip der Monokulare, sind aber meist für eine nur geringfügige Vergrößerung von 2- bis 3-fach ausgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Monokulares Wahrnehmen und Sehen.", "content": "Die allgemeinere Bedeutung des monokularen Sehens und Wahrnehmens ist einerseits in der Augenheilkunde relevant, andererseits bei zahlreichen technischen und wissenschaftlichen Arbeiten. Insbesondere an Instrumenten wie Ablese-Mikroskop sowie terrestrisches und astronomisches Fernrohr ist monokulares Sehen die vorherrschende visuelle Beobachtungstechnik. Allerdings kann bei längerem einäugigem Beobachten eine Ermüdung des Auges und eine allgemeine Erschöpfung eintreten. Um dem vorzubeugen, können einige Regeln zur Entspannung beachtet werden, beispielsweise:", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Monokular wird ein optisches Instrument bezeichnet, das für das Betrachten eines Gegenstandes mittels eines einzelnen Auges konzipiert ist. Das Gegenstück dazu sind die Binokulare. Der Begriff ist abgeleitet aus dem Eigenschaftswort monokular (von griech. \"monos\" für „ein“ und lat. \"oculus\" für „Auge“; siehe Monokel), welches sich auf das monokulare Sehen (Sehen mit nur einem Auge) bezieht.", "tgt_summary": "单筒望远镜是让光线通过一系列的透镜,有时也会使用棱镜来减轻重量,将远处景物放大与改善成像的一种折射望远镜。体积和重量都不到光学性质相似的双筒望远镜的一半,使其变于携带。单筒望远镜产生2维的影像,而双筒望远镜增加了景深 (3维影像) 的感觉。", "id": 1960243} {"src_title": "Genie (Wolfskind)", "tgt_title": "吉妮", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Genie war das letzte und zweite überlebende Kind von insgesamt vier Kindern, das mit seinen Eltern in Arcadia, Kalifornien, lebte. Ihr Vater arbeitete während des Zweiten Weltkriegs als Flugingenieur in einer Fabrik und danach weiter in der Luftfahrt. Ihre Mutter, die etwa 20 Jahre jünger war und aus einer Bauernfamilie in Oklahoma stammte, musste als Jugendliche mit Freunden ihrer Familie aufgrund von Staubstürmen (\"Dust Bowl\"), die in den 1930er-Jahren auftraten, nach Südkalifornien fliehen. Während ihrer frühen Kindheit erlitt Genies Mutter bei einem Unfall eine schwere Kopfverletzung, die anhaltende neurologische Schäden verursachte und auf einem Auge zu degenerativen Sehproblemen führte. Genies Vater wuchs hauptsächlich in Waisenhäusern im Pazifischen Nordwesten auf. Sein Vater starb an den Folgen eines Blitzschlags und seine Mutter führte ein Bordell und sah ihren Sohn in dieser Zeit nur selten. Auch gab seine Mutter ihm einen weiblichen Vornamen, was ihn zum Opfer ständiger Verspottung machte. Infolgedessen hatte er in seiner Kindheit extreme Ressentiments gegenüber seiner Mutter. Genies Bruder und die Wissenschaftler glaubten, dass diese die Hauptursache für seine nachfolgenden Wutprobleme waren. Als Genies Vater das Erwachsenenalter erreicht hatte, änderte er seinen Vornamen in einen", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Genie wurde ungefähr fünf Jahre nach ihrem Bruder geboren, ungefähr zu der Zeit, als ihr Vater begann, sich und seine Familie von allen anderen Menschen zu isolieren. Bei der Geburt war sie im 50. Perzentil für Körpergewicht. Am folgenden Tag zeigte sie Anzeichen einer Rh-Inkompatibilität und benötigte eine Bluttransfusion. Diese hatte jedoch keine Folgen für sie und sie wurde ansonsten als gesund beschrieben. Eine ärztliche Kontrolle nach drei Monaten zeigte, dass sie normal an Körpergewicht zunahm, jedoch eine angeborene Hüftdysplasie aufwies, die es erforderlich machte, eine sehr bewegungseinschränkende Frejka-Schiene zur Korrektur im Alter von 4,5 bis 11 Monaten zu tragen. Die Schiene führte dazu, dass Genie zu spät mit dem Laufen begann. Forscher vermuteten später, dass dies ihren Vater dazu veranlasst haben kann, seine Tochter für geistig zurückgeblieben zu halten. Infolgedessen bemühte er sich, nicht mit ihr zu sprechen oder auf sie zu achten, und brachte seine Frau und seinen Sohn dazu, es ihm gleichzutun.Victoria Fromkin, Stephen Krashen, Susan Curtiss, David Rigler, Marilyn Rigler: \"The development of language in genie: a case of language acquisition beyond the “critical period”.\" In: \"Brain and Language.\" 1, 1974, S. 81–107, (PDF, linguistics.ucla.edu). Es gibt wenig Informationen über Genies frühes Leben, aber die verfügbaren Aufzeichnungen zeigen, dass sie in ihren ersten Monaten eine relativ normale Entwicklung zeigte. Genies Mutter erinnerte sich später daran, dass Genie kein anschmiegsames Baby war, nicht viel lallte und sich festem Essen widersetzte. Gelegentlich sagte sie, dass Genie zu einem nicht näher bezeichneten Zeitpunkt einzelne Wörter gesprochen habe, aber sie sich nicht daran erinnern konnte. Zu einem anderen Zeitpunkt erklärte sie, dass Genie niemals gesprochen habe. Forscher konnten nie feststellen, was die Wahrheit ist. Im Alter von 11 Monaten zeigte Genie immer noch einen guten Gesundheitszustand auf und es waren keine kognitiven Abnormalitäten feststellbar, aber dafür war ihr Körpergewicht auf das 11. Perzentil gefallen. Spätere Untersuchungen führten zur Hypothese, dass dies der Hinweis auf eine sukzessive Unterernährung war. Als Genie 14 Monate alt war, bekam sie Fieber und hatte eine Lungenentzündung. Ihre Eltern brachten sie zu einem Kinderarzt, der behauptete, dass – obwohl ihre Krankheit eine endgültige Diagnose verhinderte – die Möglichkeit bestehe, dass sie geistig zurückgeblieben sei und eine Bilirubinenzephalopathie vorliegen könnte, was die Schlussfolgerung ihres Vaters, dass sie schwer zurückgeblieben sei, weiter verstärkte. Sechs Monate später, als Genie 20 Monate alt war, starb ihre Großmutter väterlicherseits bei einem Verkehrsunfall. Der Tod seiner Mutter traf ihren Vater zutiefst, und nachdem er erfahren hatte, dass sein Sohn zuvor mit ihr spazieren gegangen war, machte ihn das noch wütender und er beschuldigte seinen Sohn, dass er für den Tod seiner Großmutter mitverantwortlich sei. Als der Fahrer des Lastwagens nur eine Bewährungsstrafe wegen Totschlags und Trunkenheit im Verkehr erhielt, wurde Genies Vater vor Wut wahnhaft. Wissenschaftler glaubten, dass diese Ereignisse ihm das Gefühl gaben, dass die Gesellschaft ihn im Stich gelassen habe, und seine Überzeugung stärkten, dass er seine Familie vor der Außenwelt schützen müsse. Es fehlte ihm aber an Selbsterkenntnis und Weitsicht, um den Schaden zu erkennen, den seine Handlungen mit sich bringen würden. Weil er glaubte, Genie sei stark zurückgeblieben, war er davon überzeugt, dass sie ihn zum Schutz benötigte, und beschloss daher, ihre Existenz so weit wie möglich zu verbergen. Er kündigte sofort seinen Job und brachte seine Familie in das Haus seiner Mutter mit zwei Schlafzimmern, wo er verlangte, dass das Auto und das Schlafzimmer seiner verstorbenen Mutter als Schreine für sie völlig unberührt blieben, und isolierte daraufhin seine Familie immer weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Krankenhausaufenthalt.", "content": "Bei seinem ersten Treffen mit Genie beobachtete James Kent zunächst keine Reaktionen bei ihr, konnte aber schließlich mit einer kleinen Puppe ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen, indem sie nonverbal wie auch verbal antwortete. Das Spielen mit dieser und ähnlichen Puppen wurde schnell zu ihrer Lieblingsbeschäftigung, und abgesehen von ihren Wutanfällen konnte sie dabei zu Beginn ihres Aufenthalts ihre Gefühle ausdrücken. Innerhalb weniger Tage lernte sie, sich selbst anzuziehen, und begann freiwillig die Toilette zu benutzen, aber litt weiterhin tagsüber sowie in der Nacht an Inkontinenz, die sich nur langsam verbesserte. Kent bemerkte schnell, dass viele Leute mit Genie zusammenarbeiten wollten, und befürchtete, dass sie aufgrund dessen keine normale Beziehung zu jemandem aufbauen könnte. Er entschied daher, die Bezugsperson für Genie zu sein, die sie bei ihren Spaziergängen und all ihren Terminen begleitet. Genie begann schnell zu wachsen und an Gewicht zuzunehmen sowie selbstsicherer in ihrer Körperbewegung zu werden. Bis Dezember 1970 konnte sich ihre Auge-Hand-Koordination sowie ihre Augenfokussierung verbessern. Sie entwickelte schnell ein Gefühl für Eigentum und sammelte Gegenstände, die sie aus irgendwelchen Gründen mochte. Sie war äußerst verärgert, wenn jemand ihre gesammelten Gegenstände berührte oder bewegt hatte. Sie sammelte alle Arten von Gegenständen, insbesondere farbige Gegenstände aus Plastik, was die Forscher spekulativ darauf zurückführen, dass ihr Vater sie damals mit Nahrungsmittelbehältern aus Plastik hatte spielen lassen. Es schien ihr egal zu sein, ob es Spielzeug oder gewöhnliche Behälter waren, die sie sammelte. Sie interessierte sich insbesondere für Strandeimer. Während der ersten Monate ihres Aufenthalts konnte sie bei Wutanfällen mit einem dieser Gegenstände beruhigt werden. Nach einigen Wochen konnte Genie auf Signale anderer Personen schneller reagieren und begann kurz darauf, anderen beim Sprechen zuzuhören, blieb aber dabei ausdruckslos. Es war unklar, ob sie mehr auf verbale oder nonverbale Signale reagierte. Kurz danach zeigte Genie deutliche Antworten auf nonverbale Signale, sodass sich ihre nonverbalen Kommunikationsfähigkeiten außergewöhnlich schnell entwickelten. Einen Monat nach ihrem Aufenthalt begann sie mit vertrauten Erwachsenen in Kontakt zu treten, zuerst mit Kent und später mit anderen Krankenhausmitarbeitern. Sie war offensichtlich froh darüber, dass sie Besuch von vertrauten Personen bekam, und bemühte sich, dass diese Person bei ihr blieb. Falls diese Person Genie verließ, drückte sie Enttäuschung aus, aber dafür waren ihre Begrüßungen energisch. Nachdem der Staat die Anklage gegen Genies Mutter fallen gelassen hatte, besuchte sie Genie zweimal pro Woche und nach einigen Monaten kamen sie besser miteinander zurecht. Zur selben Zeit bemerkte man, dass Genie Freude daran hatte, kleine Gegenstände fallen zu lassen oder zu zerstören und Belustigung darin fand, wenn andere es ebenfalls mit Gegenständen, mit denen sie gespielt hatte, taten. Kent schrieb, dass sie eine bestimmte Reihe von Handlungen immer wiederholte, um anscheinend Anspannung abzubauen, und vermutete, dass sie dies tat, um Kontrolle über ihre traumatischen Kindheitserfahrungen zu gewinnen. Sie ließ sich außerdem von klassischer Klaviermusik begeistern, was die Forscher darauf zurückführten, dass Genie bereits in ihrer Kindheit ein wenig Klaviermusik hören konnte. Sie zeigte nicht dieselbe Reaktion, wenn jemand auf Tonaufnahmen andere als klassische Musik spielte, und wollte anschließend das Notenblatt mit einem Buch austauschen, das Stücke enthielt, die sie mochte. Bis Dezember 1970 wurde Genie von Kent und anderen Krankenhausmitarbeitern, die mit Genie zusammenarbeiteten, als potentieller Untersuchungsgegenstand für eine Fallstudie betrachtet. In diesem Monat erhielt David Rigler einen kleinen Zuschuss vom National Institute of Mental Health (NIMH), um vorläufige Studien an Genie durchzuführen, und begann daher, ein Forschungsteam zu organisieren, um weitere Zuschüsse beantragen zu können. Im Januar 1971 führte das Team sogenannte \"Gesell Developmental Schedules\" durch, die von Arnold Gesell und seinen Kollegen entwickelt worden waren, um die Entwicklungsstufe und somit das Entwicklungsalter zu ermitteln. Sie fanden heraus, dass Genie das Entwicklungsalter eines 1- bis 3-jährigen Kindes hatte, wobei sie bereits erhebliche Entwicklungsunterschiede aufwies. Im folgenden Monat wurde Genie von den Psychologen Jeanne Block und ihrem Ehemann Jack Block untersucht, und die resultierenden Leistungspunkte reichten vom Entwicklungszustand unterhalb einer 2- bis 3-Jährigen bis, bezogen auf einige konkrete Aspekte, einer 12- bis 13-Jährigen. Etwa zur selben Zeit bemerkten die Ärzte, dass Genie ein Interesse an anderen Personen entwickelte, wenn diese sprachen, und sie versuchte, die Geräusche, die beim Sprechen erzeugt wurden, zu imitieren. Im Zeitraum April und Mai 1971 hatten sich Genies Leistungspunkte beim \"Leiter International Performance Scale\" (einem Intelligenztest) stark erhöht mit einem Gesamtentwicklungszustand eines typischen 4 Jahre und 9 Monate alten Kindes, aber hinsichtlich einzelner Aspekte wies sie eine starke Streuung auf. Sie machte schnell sprachliche Fortschritte und die Ärzte bemerkten, dass sie eine ziemlich fortgeschrittene Kategorisierung von Objekten und Situationen mit einem Fokus auf Objekteigenschaften hatte, der zu einem gewissen Grad bei Kindern unüblich ist. Als ungefähr zur selben Zeit Los Angeles von einem kleinen Erdbeben betroffen war, rannte sie verängstigt in die Küche und verbalisierte etwas zu den Köchen im Krankenhaus und markierte somit das erste Mal, dass sie Trost bei anderen Personen finden wollte und dass sie überhaupt bereit war, irgendetwas zu verbalisieren. Es fiel ihr jedoch immer noch schwer, sich in große Menschenmengen zu begeben. An ihrer Geburtstagsfeier war sie so verängstigt, dass David Rigler mit ihr hinausgehen musste, um sie zu beruhigen. Bei Genies späterem Krankenhausaufenthalt nahm sie an körperlichen Aktivitäten mit Erwachsenen teil und hatte Freude daran, andere zu umarmen und selbst umarmt zu werden. Sie zeigte weiterhin ihre Frustration und hatte Wutausbrüche, jedoch nur als Antwort auf Situationen, die bei anderen jüngeren Kindern eine ähnliche Reaktion ausgelöst hätten. Sie konnte ebenso für eine längere Zeit schmollen, obwohl sie bereits einen Gegenstand bekommen hatte, den sie mochte. Im April 1971 griff Genie ein anderes Mädchen an, weil sie das Gefühl hatte, dass das Mädchen ihre Krankenhausbekleidung trug, und zeigte somit das erste Mal, dass sie ein Gefühl von Eigentum an Sachen entwickelt hatte, bei denen sie der Meinung war, es seien ihre eigenen, auch wenn ihr diese eigentlich gleichgültig waren. Außerdem war es das erste Mal, dass sie ihre Wut nach außen richtete, ohne allerdings aufzuhören, sich selbst zu verletzen, wenn sie wütend war.", "section_level": 1}, {"title": "Erstes Pflegeheim.", "content": "Im Juni 1971 bekam die Sonderpädagogin Jean Butler die Erlaubnis Genie auf Tagesausflügen zu ihrem Haus im Country Club Park, Los Angeles, mitzunehmen. Nach einem dieser Ausflüge teilte Butler am Ende des Monats dem Children’s Hospital mit, dass sie (Butler) möglicherweise an Röteln erkrankt sei und somit Genie angesteckt haben könnte. Sie verlangte daher, dass man ihr das Sorgerecht für Genie überlassen solle, jedoch zweifelten das Krankenhauspersonal an dem Wahrheitsgehalt ihrer Geschichte und zögerten daher, das Sorgerecht in ihre Hände zu legen. Das Krankenhauspersonal vermutete, dass Butler mit ihrer vermeintlich ausgedachten Geschichte die Vormundschaft für Genie übernehmen und somit ihre primäre Pflegeperson werden wollte. Auf Butlers Hinweis, dass, falls sie erkrankt sein sollte, der Aufenthalt in einer Sonderisolierstation möglicherweise Schäden in Genies sozialer und psychologischer Entwicklung mit sich bringen könnte, stimmte das Personal Butler letztendlich zu, dass Genie in ihrem Haus unter Quarantäne gestellt werden sollte. Jean Butler, die zu der Zeit kinderlos, unverheiratet und alleinstehend war, beantragte daraufhin das Sorgerecht für Genie und trotz der Einwände des Children’s Hospital wurde durch die Behörden, während sie noch mit dem Fall beschäftigt waren, der Aufenthalt von Genie bei Butler verlängert.", "section_level": 1}, {"title": "Butlers Beobachtungen.", "content": "Nachdem Genie bei Butler eingezogen war, bemerkte Butler erste Anzeichen einer beginnenden Pubertät bei Genie und einer drastischen Verbesserung ihrer körperlichen Gesundheit. Außerdem war dies der Beweis dafür, dass ihr Spracherwerb auch nach der von Lenneberg vorgeschlagenen kritischen Periode zum Spracherwerb weiter stattfand. Butler beobachtete und dokumentierte, dass Genie dutzende Flüssigkeitsbehälter sammelte und in ihrem Zimmer aufbewahrte. Außerdem konnte Butler sich nicht erklären, warum Genie eine solch besondere Angst vor Katzen und Hunden hatte, nachdem sie dies während einer Verabredung mit einem emeritierten Psychologieprofessor der University of Southern California selbst", "section_level": 2}, {"title": "Sorgerechtsstreit.", "content": "Zu der Zeit, als Genie bei Butler eingezogen war, bekam ihre Mutter eine Katarakt-Operation, die ihr Sehvermögen zum größten Teil wiederherstellte, sodass sie Genie öfter besuchen konnte. Indem der emeritierte Psychologieprofessor, mit dem sich Butler häufig verabredet hatte, während Genies Aufenthalts bei Butler einzog, glaubte sie, dass dadurch ihr noch zu entscheidender Pflegeantrag attraktiver wirken könnte, indem sie ein Haus mit zwei Elternteilen anbieten könnte. Das Forschungsteam, das Genie untersuchte, begann ebenfalls, sie im Haus von Butler zu besuchen, was Butler zunehmend verabscheute, da sie glaubte, dass sie Genie überforderten und bezeichnete das Team abwertend als „Team Genie“, was auch über einen längeren Zeitraum anhielt. Butler schien eine Abneigung gegenüber James Kent und Susan Curtiss zu haben, was die beiden daran hinderte, Genie in den letzten Monaten ihres Aufenthaltes bei Butler zu besuchen. Butler schien auch Auseinandersetzungen mit David Rigler zu haben, die jedoch nach Rigler nie so persönlich und hitzig waren, wie Butler sie darstellte. Forscher vermuten, dass Butler gute Absichten hatte, kritisierten jedoch ihre fehlende Bereitschaft, mit dem Forschungsteam zusammenzuarbeiten, was möglicherweise die Betreuung von Genie", "section_level": 2}, {"title": "Zweites Pflegeheim.", "content": "Anfang August hatte Hansen Rigler vorgeschlagen, Genie in Gewahrsam zu nehmen, falls die Behörden Butlers Antrag ablehnen. Rigler lehnte die Idee zunächst ab, beschloss dann jedoch, darüber mit seiner Frau Marilyn zu sprechen. Marilyn hatte eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin absolviert und kürzlich ein Diplom in menschlicher Entwicklung (engl. \"human development\") abgeschlossen. Zuvor hatte sie in Kindergärten und Head-Start-Programmen gearbeitet. Die Riglers hatten drei Kinder im Jugendalter, was Jay Shurley später zu der Aussage brachte, dass die Rigler zur Versorgung von Genie besser geeignet gewesen seien als Butler. Sie beschlossen schließlich, dass sie, wenn es sonst niemand tun würde, bereit wären, sich vorübergehend um Genie zu kümmern, bis ein anderes geeignetes Pflegeheim verfügbar wurde. Rigler räumte ein, dass er durch die vorgeschlagene Vereinbarung mehrere Rollen zwischen ihm als Therapeut und Genie als Klientin einnehmen würde (engl. \"dual relationship\"), aber das Children’s Hospital und die Behörden entschieden schließlich, da keine anderen angemessenen Möglichkeiten zu Verfügung standen, dass die Riglers das vorübergehende Sorgerecht für Genie bekamen. Noch am selben Tag, als Genie ins Children’s Hospital zurückkehrte, ließen die Riglers das Mädchen in ihr Haus in Los Feliz bringen. David Rigler sagte, dass er und seine Frau ursprünglich die Absicht hatten, eine Vereinbarung über Genies Bleiben für maximal drei Monate abzuschließen. Letztendlich blieb Genie fast vier Jahre bei ihnen. Als Genie bei den Riglers einzog, wurde Marilyn ihre Lehrerin. David Rigler beschloss, die Rolle von James Kent des primären Therapeuten zu übernehmen und das Forschungsteam nahm die Beobachtungen und Bewertungen sofort wieder auf. Die Riglers blieben während dieser Zeit Genies Pflegeeltern und zusätzlich wurde im Jahr 1972 mit Zustimmung von Genies Mutter und ihrem Psychologen durch die Behörden John Miner zu einem weiteren Erziehungsberechtigten ohne Kostenerstattung für Genie ausgewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung zu ihrer Mutter.", "content": "Während Genie bei den Riglers lebte, traf sich ihre Mutter normalerweise einmal pro Woche mit ihr in einem Park oder Restaurant und ihre Beziehung wurde immer enger. Obwohl die Riglers niemals eine Abneigung gegen Genies Mutter empfanden, wirkten ihre Bemühungen, höflich zu ihr zu sein, wohl auf sie ungewollt herablassend und Jahre später sagte Marilyn Rigler, dass es ihr unangenehm gewesen sei, als Pflegemutter von Genie in ihrem Haus mit Genies leiblicher Mutter zusammen sein zu müssen. Mit Ausnahme von Jay Shurley, der später sagte, er habe das Gefühl, dass die anderen Wissenschaftler sie nicht als gleichwertig behandelten, hatte Genies Mutter keine gute Beziehung zu den Wissenschaftlern, von denen einige wiederum aufgrund ihrer Apathie in Genies Kindheit eine Abneigung ihr gegenüber empfanden. Die Wissenschaftler spekulierten,", "section_level": 2}, {"title": "Tests und Beobachtungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verhalten.", "content": "Ohne offensichtlichen Grund trat Genies Inkontinenz sofort wieder auf und war in den ersten Wochen nach ihrem Einzug bei den Riglers besonders schwerwiegend, blieb dann aber für mehrere Monate auf einem niedrigeren Niveau. Im Gegensatz zu Butlers Notizen beobachteten die Riglers, dass Genie immer noch ihre Wut auf sich selbst konzentrierte und stellten fest, dass bestimmte Situationen, wie das Verschütten von Flüssigkeit aus Behältern, bei ihr Wutanfälle auslösten, was die Ärzte vermuten ließ, dass sie für solche Missgeschicke bestraft worden war. Die Riglers schrieben auch, dass Genie große Angst vor ihrem Hund gehabt habe und, als sie ihn zum ersten Mal gesehen habe, sofort weggerannt sei und sich versteckt habe. Das Forschungsteam stellte zudem fest, dass Genies Sprechweise viel stockender und zögerlicher war, als Ruch sie beschrieben hatte und notierte außerdem, dass Genie sehr", "section_level": 3}, {"title": "Sprache.", "content": "Curtiss begann im Oktober 1971, nach ihrer Entscheidung mit Fromkin, dass Genies sprachliche Fähigkeiten ausreichen würden, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen, mit der Untersuchung ihrer Sprachfähigkeiten. Linguisten entwickelten Tests, um sowohl Genies Vokabular als auch ihren Erwerb verschiedener grammatischer Fähigkeiten zu messen, einschließlich Syntax, Phonologie und Morphologie. Sie beobachteten Genie weiterhin in alltäglichen Gesprächen, um festzustellen, welche pragmatischen Sprachfähigkeiten sie erworben hatte. Das Forschungsteam betrachtete ihre gesellschaftliche Integration als Hauptziel des Forschungsprojekts, und der Spracherwerb war dafür unerlässlich. Obwohl das Team untersuchen wollte, inwieweit Genie bestimmte Wörter und die Grammatik selbst erlernen konnte, schritten sie manchmal aus Pflichtgefühl ein, um sie zu unterstützen. Während der linguistischen Untersuchungen übertrafen die Größe von Genies Vokabular und", "section_level": 3}, {"title": "Erinnerung an vergangene Ereignisse.", "content": "Irgendwann von Anfang bis Mitte 1972 hörten die Riglers, wie Genie zu sich selbst sagte: „Father hit big stick. Father is angry.“, was zeigte, dass sie über ihr Leben sprechen konnte, bevor sie angefangen hatte, eine Sprache zu lernen. Bis zum Ende ihres Aufenthalts bei den Riglers sagte sie ständig „Father hit“ vor", "section_level": 3}, {"title": "Nonverbale Kommunikation.", "content": "Im Gegensatz zu ihren sprachlichen Fähigkeiten war Genies nonverbale Kommunikation weitgehend fortgeschrittener. Sie erfand ihr eigenes System von Gesten und ahmte bestimmte Wörter, während sie diese aufsagte, nach. Sie drückte Ereignisse, die sie nicht in Sprache ausdrücken konnte, auch mithilfe ihrer Gestik aus. Anfangs zeichnete sie nur Bilder, wenn jemand sie darum bat, aber während ihres Aufenthalts bei den Riglers begann sie zu zeichnen, um zu kommunizieren, wenn sie etwas nicht in Worten erklären konnte. Zusätzlich zu ihren eigenen Zeichnungen verwendete sie oft Bilder aus Magazinen, um sich auf alltägliche Erfahrungen zu beziehen. Insbesondere begann sie zu zeichnen, nachdem sie aus irgendwelchen Gründen auf Dinge gestoßen war, die sie verängstigten. Den Grund dafür konnten die Wissenschaftler nie ermitteln. Irgendwann Mitte 1972 bemerkte Marilyn, dass ein Magazinbild eines Wolfes Genie", "section_level": 3}, {"title": "Fortsetzung der Gehirnuntersuchungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sprachtests.", "content": "Ab Herbst 1971 führten Linguisten unter der Leitung von Curtiss, Victoria Fromkin und Stephen Krashen, der damals auch einer von Fromkins Doktoranden war, regelmäßig bis 1973 dichotische Hörtests an Genie durch. Ihre Ergebnisse bestätigten durchgehend die ersten Ergebnisse von Ursula Bellugi und Edward Klima. Die Forscher kamen daher zu dem Schluss, dass Genie die Sprache in der rechten Gehirnhälfte erwarb, und schlossen definitiv die Möglichkeit aus, dass Genies Sprachlateralisierung nur umgedreht wurde. Aufgrund des Mangels an physiologischen Problemen mit Genies linker Hemisphäre glaubten sie, dass eine abnormale neurologische Aktivität in ihrer linken Hemisphäre – von der sie spekulierten, dass diese abnormale Aktivität", "section_level": 3}, {"title": "Zusätzliche Tests.", "content": "Curtiss, Fromkin und Krashen maßen weiterhin Genies geistiges Alter durch eine Vielzahl von Methoden und Genies Ergebnisse zeigten durchweg einen extrem hohen Grad an Streuung. Ihr geistiges Alter wurde bei Tests, bei denen keine Sprache erforderlich war, wie beim \"Leiter International Performance Scale\", signifikant höher gemessen als bei Tests mit Sprachkomponenten wie dem verbalen Teil des Hamburg-Wechsler-Intelligenztests für Kinder und dem Peabody Picture Vocabulary Test. Während Genies Aufenthalt bei den Riglers testeten sie außerdem eine Vielzahl ihrer Gehirnfunktionen und ihre Leistung bei verschiedenen Aufgaben. Für diese verwendeten sie hauptsächlich tachistoskopische Tests und in den Jahren 1974 und 1975 führten sie auch eine Reihe von Tests zu evozierten Potentialen durch. Bereits 1972 erzielte Genie bei allen Aufgaben der rechten Hemisphäre ein Ergebnis, das einem Alter zwischen eines 8-Jährigen und einem Erwachsenen entspricht, was eine deutliche Verbesserung zu den vorherigen Test darstellte. Ihre Fähigkeit, Objekte ausschließlich aus taktilen Informationen zusammenzusetzen, war außergewöhnlich gut und bei Tests zum räumlichen Vorstellungsvermögen waren ihre Leistungspunkte Berichten zufolge die höchsten, die jemals aufgezeichnet wurden. In ähnlicher Weise hatte sie beim Mooney Face Test im Mai 1975 die höchste Punktzahl, die zu der Zeit jemals in der medizinischen Literatur dokumentiert wurde, und bei einem separaten Gestaltwahrnehmungstest lag ihre extrapolierte Punktzahl bei Erwachsenen im 95. Perzentil. Bei weiteren Tests, welche ihre rechte Hemisphäre beanspruchten, waren ihre Ergebnisse deutlich besser als die anderer Personen, die sich in der gleichen Phase der geistigen Entwicklung befanden. 1977 maßen die Wissenschaftler ihre Fähigkeit zur Stereognosie (Fähigkeit, durch bloßes Ertasten Gegenstände zu erkennen), die ungefähr auf dem Niveau eines typischen 10-Jährigen war und somit signifikant höher war als ihr geschätztes geistiges Alter. Die Wissenschaftler stellten 1974 auch fest, dass Genie den Ort, an dem sie sich befand, zu erkennen schien und gut darin war, von einem Ort zum anderen zu gelangen, was eine Fähigkeit", "section_level": 3}, {"title": "Frühes Erwachsenenalter.", "content": "Im Verlauf der Fallstudie äußerte das NIMH mehrmals Bedenken hinsichtlich des Mangels an wissenschaftlichen Daten, die Forscher aus der Fallstudie gewonnen hatten, und des unorganisierten Zustands der Projektaufzeichnungen. Außerhalb des linguistischen Aspekts der Forschung hatte David Rigler den Umfang der Studie nicht klar definiert und sowohl der extrem hohe Umfang als auch die Inkohärenz der Daten des Forschungsteams ließen die Wissenschaftler keine Schlüsse aus ihren gesammelten Informationen ziehen. Nach dem ersten Zuschuss und einer Verlängerung um ein Jahr schlug Rigler eine zusätzliche Verlängerung um drei Jahre vor. Der Zuschuss-Ausschuss des NIMH räumte ein, dass die Studie eindeutig Genie zugutegekommen war, kam jedoch zu dem Schluss, dass das Forschungsteam die Bedenken des NIMH nicht angemessen berücksichtigt hatte. In einer einstimmigen Entscheidung lehnte der Ausschuss den Verlängerungsantrag ab und stellte die weitere Finanzierung ein. Im Jahr 1975, als Genie 18 Jahre alt wurde, erklärte ihre Mutter, dass sie sich um sie kümmern wolle, und Mitte 1975 beschlossen die Riglers, ihre Pflegeelternschaft zu beenden und stimmten zu, Genie wieder bei ihrer Mutter in ihrem Elternhaus einziehen zu lassen. John Miner blieb Genies gesetzlicher Vormund und die Riglers boten an, weiterhin für Genie zu sorgen. Trotz Beendigung des NIMH-Zuschusses führte Curtiss weiterhin regelmäßige Tests und Beobachtungen durch. Während sie zusammenlebten, fand Genies Mutter viele Verhaltensweisen von Genie, insbesondere ihren Mangel an Selbstbeherrschung, sehr belastend, und nach einigen Monaten fühlte sich ihre Mutter von der Aufgabe, für Genie zu sorgen, überfordert. Sie kontaktierte dann das kalifornische Gesundheitsministerium, das eine Betreuung für Genie finden sollte, was sie", "section_level": 2}, {"title": "Gerichtsverfahren.", "content": "Im Jahr 1976 beendete Curtiss ihre Dissertation mit dem Titel \"Genie: A Psycholinguistic Study of a Modern-Day \"Wild Child\"\" und der Verlag Academic Press veröffentlichte sie im darauffolgenden Jahr. Vor dieser Zeit hatte Genies Mutter angeblich Genie und Curtiss als Freunde angesehen, jedoch schrieb sie Anfang des Jahres 1978, dass sie über den Titel und einige Inhalte von Curtiss’ Dissertation sehr beleidigt gewesen sei. Sie beschloss, das Children’s Hospital, ihre Therapeuten, ihre Vorgesetzten und einige der Forscher, darunter Curtiss, Rigler, James Kent und Howard Hansen, zu verklagen. Privat bestritt sie einige Details in Curtiss’ Dissertation, wie ihre Familie Genie in ihrer Kindheit behandelt habe. Eine offizielle Beschwerde gab es nicht, stattdessen", "section_level": 1}, {"title": "1978 bis heute.", "content": "Ende Dezember 1977 hatte man Susan Curtiss gefragt, ob sie Genies Erziehungsberechtigte sein könne, aber nachdem sie sich am 3. Januar 1978 mit Genie getroffen hatte, erlaubte Genies Mutter plötzlich nicht mehr, dass sie und der Rest des Forschungsteams Genie sehen konnten, und stoppte sofort alle Tests und Untersuchungen. Anfang 1978 stellten die Behörden fest, dass John Miner, nachdem Genie das 18. Lebensjahr vollendet hatte, seinen Status als Erziehungsberechtigter der minderjährigen Genie nicht in den Status ihres Erziehungsberechtigten als Erwachsene, die nicht in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen, aktualisiert hatte. Ohne Rücksprache mit Miner übertrugen die Behörden am 30. März 1978 die Vormundschaft für Genie offiziell auf ihre Mutter, die anschließend allen Wissenschaftlern außer Jay Shurley untersagte, sie oder Genie zu sehen. Jean Butler Ruch blieb in Kontakt mit Genies Mutter und verbreitete weiterhin Gerüchte über Genies Zustand und dass Curtiss dafür verantwortlich sei. Im Jahr 1986 erlitt Ruch einen Schlaganfall und litt nun an Aphasie. Ruch starb im Jahr 1988 nach einem weiteren Schlaganfall. Von Januar 1978 bis Anfang der 90er-Jahre wurde Genie in mindestens vier weiteren Pflegeheimen und Einrichtungen untergebracht, von denen sie in einigen extremen körperlichen Misshandlungen und Belästigungen ausgesetzt war. Shurley sah sie im Jahr 1984 an ihrem 27. Geburtstag und zwei Jahre später noch einmal wieder. Er äußerte später in einem Interview, dass Genie kaum gesprochen habe sowie depressiv und in sich zurückgezogen wirkte. Als Rymer im April dieses Jahres im Magazin \"The New Yorker\" einen zweiteiligen Artikel über Genie veröffentlichte, schrieb er, dass sie in einer Einrichtung lebe und ihre Mutter nur an einem Wochenende im Monat sehe, so wie er es auch in der ersten Ausgabe seines 1993 erschienenen Buches mit dem Titel \"Genie: A Scientific Tragedy\" beschrieb. Das Nachwort der 1994 erschienenen Ausgabe von Rymers Buch über Genie, das im November 1993", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Genies Fallstudie ist eine der bekanntesten Fallstudien zum Spracherwerb bei einem Kind mit verzögerter sprachlicher Entwicklung, abgesehen von Studien an gehörlosen Kindern.Justin Leiber: \"Nature’s Experiments, Society’s Closures.\" In: \"Journal for the Theory of Social Behaviour.\" 27, 1997, S. 325–343,. Susan Curtiss argumentierte, dass selbst wenn Menschen die angeborene Fähigkeit besitzen, eine Sprache zu erlernen, die Fallstudie an Genie die Notwendigkeit einer frühen Sprachstimulation in der linken Gehirnhälfte demonstriere, um diese Fähigkeit zu fördern. Da Genie die Grammatik nie vollständig beherrschte, gab Curtiss an, dass Genie den Beweis für eine schwächere Variante der Hypothese der kritischen Periode liefere. Genies nonverbale Fähigkeiten waren außergewöhnlich gut, was zeigte, dass selbst die nonverbale Kommunikation sich grundlegend von der Sprache unterschied. Da Genies Spracherwerb in der rechten Gehirnhälfte stattfand, half der Verlauf des Spracherwerbs auch Linguisten dabei, bestehende Hypothesen über die Fähigkeit zum Spracherwerb in der rechten Hemisphäre bei Menschen nach der kritischen Phase zu verfeinern. Seit der", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich zu anderen Fällen.", "content": "Die Studie von Jean Marc Gaspard Itard über Victor von Aveyron hatte Einfluss auf Genies Forschung und Tests. Ebenso hatte Genies Entwicklung auch die Wahrnehmung von Victor und seiner Fallstudie beeinflusst. Historische Berichte über Sprachentzugsexperimente, einschließlich der Berichte über Sprachentzugsexperimente von Psammetich I., König Jakob IV. von Schottland und des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, Friedrich II., wurden ebenfalls in Vergleich zu Genies Fall", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Kontroversen.", "content": "Frühe Berichte über Genie äußerten gemischte Meinungen hinsichtlich ihres Spracherwerbs. Curtiss argumentierte in ihrer Dissertation, dass Genies Sprache immer noch erheblich von der der meisten Menschen abweicht, ihre Sprachleistung jedoch häufig nicht ihre zugrundeliegenden sprachlichen Fähigkeiten widerspiegele. Ein unabhängiger Review aus dem Jahr 2006 zum Fall Genie zeigte, dass in Curtiss' Dissertation der sprachliche Fortschritt sowie Prognosen übermäßig positiv dargestellt wurden und dass Genies sprachliche Fähigkeiten zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Dissertation aufgrund ihrer Behandlung in den Pflegeheimen zurückgegangen waren. Sämtliche Berichte von Curtiss zur Sprachentwicklung von Genie, die nach ihrer Dissertation folgten, bestätigten, dass sich Genies Wortschatz stetig erweitert hatte und dass sie grundlegende Grammatikregeln beherrschte. Jedoch enthielten ihre Berichte auch mehr negative Bewertungen bezüglich Genies Sprache. Aus diesen Berichten schlussfolgerte Curtiss, dass trotz grundlegender Beherrschung der Grammatikregeln diese nicht ausreichte, um eine gesellschaftliche Integration zu ermöglichen. In späteren Interviews sagte Curtiss, dass Genie auch, ohne ganze Sätze auszusprechen, Nachrichten an andere vermitteln konnte. Russ Rymer schrieb, basierend auf Gesprächen mit Curtiss und ihren Dokumenten, dass ab dem Sommer 1972 Genies Sprachfähigkeiten auf demselben Niveau blieben. Unabhängige Analysen von Peter E. Jones, Linguistikprofessor an der Sheffield Hallam University, zeigten, dass Curtiss' frühere Berichte zur Sprachentwicklung Genies", "section_level": 2}, {"title": "Ethische Kontroversen.", "content": "Während der Finanzierungstreffen im Mai 1971 äußerten einige Wissenschaftler, darunter Jay Shurley und David Elkind, Besorgnis darüber, dass die vorherrschenden Forschungsmethoden zur Durchführung wissenschaftlicher Studien auf Kosten von Genies Wohlergehen erfolgten und dazu führen könnten, dass Genie nur Liebe und Aufmerksamkeit erhielt, wenn sie Fortschritte in ihrer Sprachentwicklung machte, also nicht bedingungslos war. Shurley sagte, dass es während der ersten Finanzierungstreffen starke Meinungsverschiedenheiten gab und die Atmosphäre zunehmend angespannter und bitterer wurde, insbesondere dass die späteren Treffen viele Leute ausschlossen, die am engsten mit Genie zusammengearbeitet hatten. Nach diesen Gesprächen im Mai 1971 lehnte Elkind es ab, weiter an der Studie teilzunehmen, obwohl er die Riglers mehrere Jahre persönlich gekannt hatte, und äußerte Jahre später in einem Interview seine Bedenken,", "section_level": 2}, {"title": "Literatur und Verfilmung.", "content": "Mehrere Bücher über Wolfskinder oder missbrauchte Kinder enthalten Kapitel über Genie. Des Weiteren behandeln viele Bücher zur Linguistik und Psychologie den Fall Genie ausführlich. 1994 erschien in der US-amerikanischen Fernsehsendung \"Nova\" ein Dokumentarfilm über Genie mit dem Titel \"Secret of the Wild Child\", der auf Russ Rymers Buch basierte und von Stacy Keach erzählt wurde. Der Film gewann mehrere Emmy Awards. Das Filmmaterial der Wissenschaftler, das \"Nova\" aus den Fallstudienarchiven verwendete, hatte sich erheblich verschlechtert und musste für die Verwendung in der Dokumentation restauriert werden. Im Jahr 2002 enthielt eine Episode der britischen Fernsehserie \"Body Shock\" über Wolfskinder mit dem Titel \"Wild Child\" einen Filmauschnitt über Genie. Zusätzlich zu Rymers Zeitschriftenartikeln und seinem Buch über Genie sagte er, dass sein 2013 erschienener Roman \"Paris Twilight\" vom Leben von Genie inspiriert worden sei. Der preisgekrönte Independent-Film \"Mockingbird Don’t Sing\", der 2001 veröffentlicht wurde, handelt von Genies Fall, hauptsächlich aus der Perspektive von Susan Curtiss. Aus rechtlichen Gründen wurden alle Namen im Film geändert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Genie [] (* 18. April 1957 in Los Angeles County) ist das Pseudonym eines amerikanischen Wolfskindes, eines Mädchens, das Opfer von schwerem Missbrauch, Vernachlässigung und sozialer Isolation wurde. Die Umstände, wie es dazu kam, sowie ihre psycholinguistische Entwicklung sind in den Annalen der Linguistik und der abnormen Kinderpsychologie dokumentiert.", "tgt_summary": "吉妮(英语:Genie,1957年-4月18日)是一位美国野孩子的化名。心理学家、语言学家等各领域的科学家都对这一案例表现了极大的兴趣,认为她的经历可以帮助揭示语言的发展及语言学习关键期。吉妮的故事还经常用来与电影《野孩子》(\"\")中所讲述的阿韦龙野孩(英语:Victor of Aveyron)的故事进行比较。", "id": 755897} {"src_title": "Venus von Dolní Věstonice", "tgt_title": "下维斯特尼采的维纳斯", "src_document": [{"title": "Fund.", "content": "Die Figur wurde 1925 während archäologischer Ausgrabungen gefunden, die unter Leitung von Karel Absolon in den Jahren 1924–1938 in Dolní Věstonice (Unterwisternitz), Mähren, im heutigen Okres Břeclav (Bezirk Lundenburg) durchgeführt wurden. Hierbei wurde ein Lager steinzeitlicher Mammutjäger ausgegraben. Vergleichbare Funde der näheren Umgebung sind die Venus von Willendorf (Kalkstein) in Niederösterreich oder die Venus von Moravany (Mammut-Elfenbein) in der Slowakei. Neben der Venus von Dolní Věstonice wurden am Hang der Pollauer Berge besonders am etwa 600 m entfernt gelegenen Fundplatz Pavlov I bei Pavlov in gleich alten Schichten zahlreiche kleine Figuren aus gebranntem Lösslehm gefunden. Es handelt sich um naturalistische, vollplastische Darstellungen eiszeitlicher Tiere: Höhlenlöwe, Wollhaarmammut, Wildpferd, Wollnashorn, Bär und Vielfraß. Gebrannte Stücke von Lösslehm wurden rings um zwei Feuerstellen gefunden, die als Herdstellen (Öfen) von Hütten interpretiert wurden. Tierfiguren aus gebranntem Lösslehm wurden auch 1930 von Josef Bayer an der Fundstelle Krems-Wachtberg in Niederösterreich gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Figur gehört zu den ältesten keramischen Erzeugnissen und besteht aus Lösslehm, der zur Vermeidung von Schrumpfungsrissen mit Tierknochenmehl gemagert wurde. Sie ist 11,1 cm hoch, 4,3 cm breit und 2,7 cm dick. Ihre Form gleicht der anderer gleichzeitiger Figuren; d. h. ausladende Brüste und Hüften, keine individuellen Gesichtszüge, Augen sind durch zwei schräge Schlitze angedeutet. Sie wurde in zwei Stücke zerbrochen gefunden. Im frisch geformten Zustand wurde auf der Rückseite der Figur ein Fingerabdruck hinterlassen, der von einem 11- bis 14-jährigen Kind bzw. Jugendlichen stammt. Die Venus wird im Mährischen Landesmuseum in Brünn aufbewahrt, aus konservatorischen Gründen wird aber nur eine Kopie im zweiten Obergeschoss ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Venus von Dolní Věstonice ist eine Venusfigurine aus Keramik. Ihr Alter wird auf 25.000 bis 29.000 Jahre geschätzt und damit dem Gravettien zugeordnet.", "tgt_summary": "下维斯特尼采的维纳斯()是一尊裸体女性雕像,烧制于公元前29000年–公元前25000年(旧石器时代晚期格拉维特文化时期), 出土于捷克布尔诺南部摩拉维亚盆地下维斯特尼采村的旧石器时代遗址。它和附近出土的几件女性雕像是世界上最古老的陶制物品。", "id": 1078028} {"src_title": "Porträt des Dr. Gachet", "tgt_title": "嘉舍醫師的畫像", "src_document": [{"title": "Beschreibung und Deutung.", "content": "Die beiden Bildversionen sind in Farbgebung und Stil leicht zu unterscheiden. Gemeinsam sind ihnen jedoch wesentliche Elemente der Komposition: Der sitzende Doktor Gachet stützt melancholisch den Kopf mit einer Hand ab, die zweite liegt auf einem roten Tisch, der die leuchtende Farbe seiner Haare wieder aufnimmt. Ein Fingerhut, der in beiden Gemälden ähnlich positioniert ist, in der ersten Variante jedoch in einer Vase steht, in der zweiten lose auf dem Tisch liegt, kann als Attribut der medizinischen Ausbildung Gachets gesehen werden. Die beiden in der ersten Version abgebildeten Bücher – \"Manette Salomon\" und \"Germinie Lacerteux\", zwei Romane der Brüder Edmond und Jules de Goncourt – fehlen im späteren Gemälde. Die farbliche Wirkung bestimmt sich durch das ultramarine Blau der Kleidung und des Hintergrundes, entsprechend der dominanten Farbe seiner letzten Selbstporträts. Inhaltsstoffe des Fingerhutes werden bis heute zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen eingesetzt. Eine häufig beschriebene Nebenwirkung ist das Sehen von Sternchen und eine Amplifikation der Farbe Gelb. Die Hypothese, dass eine Medikation mit Fingerhut Van Goghs Sicht und Abbildung seiner Umwelt beeinflusst haben könnte, findet in vielen seiner Bilder Anhaltspunkte. Van Gogh sah in Gachet seinen äußerlichen und innerlichen Doppelgänger. Er sah ihn als mindestens ebenso krank an wie sich selbst, weshalb er bezweifelte, dass er ihm ernstlich helfen könnte, fühlte sich ihm aber eben dadurch auch besonders verbunden und sah in ihm bereits nach kürzester Zeit einen engen Freund. Das Porträt ist damit auch Selbstporträt, umfassender gar, wie van Gogh in einem Brief an Paul Gauguin selbst formulierte, „der betroffene Gesichtsausdruck unserer Zeit“.", "section_level": 1}, {"title": "Provenienz.", "content": "Nach dem Tod des Malers kam die erste Version des Bildes in den Besitz seines Bruders, Theo van Gogh. Seine Witwe verkaufte es später für 300 Francs an eine dänische Sammlerin. Im Winter 1910/11 war es Bestandteil von Roger Frys Ausstellung \"Manet and the Post-Impressionists\" in den Grafton Galleries, London. 1912 konnte Georg Swarzenski das Gemälde mit finanzieller Hilfe des Ratsherrn Viktor Mössinger für das Frankfurter Städel erwerben. 1937 wurde das Bild durch Nationalsozialisten als von ihnen so genannte „entartete Kunst“ beschlagnahmt. Das Bild gelangte anschließend in die Sammlung von Hermann Göring, der es zusammen mit van Goghs \"Garten von Daubigny\" und einer \"Brückenlandschaft\" Paul Cézannes für eine halbe Million Reichsmark an den Amsterdamer Bankier Franz Koenigs verkaufte. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg kam das Gemälde in den Besitz des deutsch-amerikanischen Sammlers Siegfried Kramarsky, dessen Erben es am 15. Mai 1990 im New Yorker Auktionshaus Christie’s versteigern ließen. Als Käufer trat der japanische Unternehmer Saitō Ryōei auf, der 82,5 Millionen Dollar für das Gemälde bezahlte. Es gehört zu den am teuersten verkauften Gemälden und wechselte bisher dreizehnmal seinen Besitzer. Seitdem wurde das Bild nie wieder öffentlich gezeigt. Nachdem der 1996 verstorbene Saito, Ehrenpräsident des japanischen Papierkonzerns Dai Showa, das Bild erworben hatte, soll er gesagt haben: „Legt das Bild in meinen Sarg, wenn ich sterbe.“ Zustand und Ort des Bildes sind momentan nicht bekannt. Ein Podcast des Städel Museums widmet sich der Suche nach dem Bild. Die Produktion wurde für den Grimme Online Award 2020 nominiert. Eine zweite Version des Gemäldes gelangte als Vermächtnis von Paul Gachet in französischen Staatsbesitz und wird im Musée d’Orsay gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als „Porträt des Dr. Gachet“ werden zwei Gemälde von Vincent van Gogh benannt, die er 1890, wenige Wochen vor seinem Suizid, gemalt hat. Sie zeigen den Arzt Paul-Ferdinand Gachet in Auvers-sur-Oise bei Paris; nach ihm lauten die beiden Bildtitel. Auf niederländisch heißen sie \"Portret van Dr. Gachet\", auf französisch \"Portrait du docteur Gachet\" (première et seconde version) bzw. \"Le docteur Paul Gachet\" (nach dem Katalog des Musée d’Orsay). Van Gogh ließ sich bei diesem Werk von Eugène Delacroix’ Gemälde des Torquato Tasso inspirieren. Er konnte sie selbst zu Lebzeiten nicht verkaufen. Ihre Herkunft ist über den jeweiligen Nachlass nachgewiesen.", "tgt_summary": "《嘉舍医师的画像》(荷兰文:)是荷兰后期印象派画家文森·凡高(Vincent van Gogh)最著名的作品之一,绘于1890年,当时他已住进精神病院接受保罗·嘉舍(Paul Gachet)医师的治疗。1990年5月15日,此画以8250万美金创下有史以来艺术品拍卖最高价格。此画有两个版本,第一个版本,现私人收藏;第二个版本的目前存放在巴黎的奥塞美术馆中。", "id": 180445} {"src_title": "A Tale of Two Sisters", "tgt_title": "鬼魅", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die beiden Schwestern Su-mi und Su-yeon kommen nach einem längeren Psychiatrieaufenthalt wieder nach Hause. Dort angekommen, werden sie von der Stiefmutter Eun-joo empfangen, die sich zunächst freundlich verhält, aber streng. Besonders die jüngere und ängstlichere Schwester Su-yeon begegnet der Stiefmutter aber mit Angst, während Su-mi ihr mit kalter Verachtung begegnet. Auch gehen im Haus merkwürdige Dinge vor sich. Dinge erscheinen bereits erledigt, man hört des Nachts Schritte und jemand kommt in das Zimmer von Su-yeon. Auch die Stiefmutter fühlt sich durch diese Vorgänge bedroht. Nur der Vater scheint weder davon noch von dem Konflikt der Schwestern mit der Stiefmutter etwas zu bemerken. Irgendetwas scheint in der Vergangenheit vorgefallen zu sein, über das keiner sprechen möchte, was jedoch alle Beteiligten belastet. Eun-joo hat ihren Bruder und dessen Frau zum Essen eingeladen, doch die Schwestern weigern sich, daran teilzunehmen. Während des Essens gibt die Stiefmutter köstlich amüsiert eine Geschichte zum Besten, in der auch ihr Bruder vorkommt, löst damit aber nur betretenes Schweigen aus. Es stellt sich heraus, dass die Geschichte offenbar frei erfunden ist, woraufhin die Stiefmutter feindselig reagiert. Bevor die Situation jedoch eskaliert, bekommt die Schwägerin plötzlich einen Anfall, bei dem sie sich unter schweren Krämpfen auf dem Boden wälzt und erbricht. Nachdem sie sich durch die Einnahme von Medikamenten – offensichtlich ist dies nicht der erste Anfall dieser Art – wieder erholt hat, berichtet sie ihrem Mann auf der Rückfahrt, dass sie unter der Spüle in der Küche ein Mädchen gesehen hat. Das Mädchen erscheint der Stiefmutter ebenfalls, als sich diese allein in der Küche befindet. Der Konflikt zwischen der Stiefmutter und den Schwestern verschlimmert sich dramatisch, als die Zwergpapageien der Stiefmutter tot aufgefunden werden. Diese findet einen der Vögel im Bett von Su-yeon, woraufhin sie diese in einem Gewaltausbruch in den Kleiderschrank sperrt. Su-mi hatte den Vater schon zuvor gebeten, den Schrank aus dem Zimmer zu entfernen, woraufhin dieser aber nur antwortet: „Su-mi, wir hatten doch vereinbart, nicht über den Kleiderschrank zu sprechen.“ Nachdem dieser die Vögel beerdigt hat, stellt er Su-mi zur Rede, die gerade ihre kleine Schwester, die völlig aufgelöst ist, aus dem Schrank befreit hat. Sie verhalte sich sehr merkwürdig, seit sie wieder hier sei und tue schlechte Dinge. Su-mi wirft ihm im Gegenzug vor, nichts von den Gemeinheiten der Stiefmutter mitzubekommen, die diese ihr und insbesondere Su-yeon antun würde. Der Vater erklärt ihr, bestürzt von dieser Reaktion, dass Su-yeon, die im Film noch neben ihrer Schwester steht, tot sei. Am nächsten Morgen ist der Vater kurzfristig in die nächste Stadt gefahren. Su-mi entdeckt, dass das Zimmer von Su-yeon vernagelt ist. Als sie durchs Haus läuft, entdeckt sie eine breite Blutspur auf dem Boden. Zwischenzeitlich sieht man die Stiefmutter, die einen großen, blutigen Sack durchs Haus zieht und mit einem Stock auf ihn einschlägt. Su-mi folgt der Spur und findet schließlich den Sack auf dem Boden liegend. Sie vermutet Su-yeon darin und versucht erfolglos, den Knoten zu öffnen, mit dem der Sack verschlossen ist. Nachdem sie sich jedoch nur ein paar Schritte weiter eine Schere besorgt hat, ist der Sack verschwunden. Die Spur zieht sich weiter bis in einen Nebenraum, in dem plötzlich der Schrank aus Su-yeons Zimmer steht, worin sich nun der Sack befindet. Als sie jedoch versucht, diesen aufzuschneiden, wird sie von der Stiefmutter angegriffen. Im folgenden Kampf fällt Su-mi mit dem Kopf auf eine Tischkante und verliert das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kommt, wird sie von der Stiefmutter durchs Haus geschleift. Als Eun-joo bemerkt, dass das Mädchen wieder bei Bewusstsein ist, hält sie ihr einen kurzen, zunächst aber wenig erhellenden Monolog. Sie sagt Su-mi, dass sie ihr bereits einmal angekündigt hatte, dass sie etwas einmal bereuen würde. Su-mi wolle das vergessen, aber das könne sie nicht, denn so würde es sie wie ein Geist verfolgen. Anschließend versucht Eun-joo, Su-mi mit einer Tonfigur zu erschlagen, wird aber offensichtlich von der Heimkehr des Vaters überrascht und verfehlt Su-mi. So findet sie der Vater. Als dieser sie auf ein Sofa gesetzt hat, betritt Eun-joo den Raum, die jedoch völlig anders aussieht. Es stellt sich heraus, dass Su-mi, abgesehen vom Besuch des Onkels und der Tante, die ganze Zeit mit dem Vater allein im Haus war. Sie hat sich sowohl die Stiefmutter als auch die tatsächlich gestorbene Schwester eingebildet und ihre Rollen übernommen. Su-mi wird zurück in die Klinik gebracht, worauf ihre Stiefmutter, inzwischen wieder allein im Haus, vom Geiste Su-Yeons heimgesucht und vermutlich umgebracht wird. Da dieser Geist bisher nur Su-mi erschienen ist, stellt sich die Frage, ob die Szene tatsächlich stattfindet oder nur in Su-mis Phantasie. Der Regisseur erklärte dazu, dass Su-Yeons Geist nach wie vor im Haus war und als er herausfand, dass er tot war (durch die Konfrontation Su-mis mit ihrem Vater) „klagte“ er die Verursacher des Todes an, zuerst Su-mi in einer herausgeschnittenen Szene und später die Mutter, am Ende des Filmes. Somit wird ein weiterer Wendepunkt der Geschichte klar: In der Mitte des Filmes, ab der Stelle wo der Vater Su-mi erklärte, dass Su-yeon tot sei, bekommt man den Eindruck, Su-mi sei nur geistesgestört, aber am Ende wird eine Art Geistergeschichte deutlich. Ein weiterer Hinweis auf die tatsächliche Anwesenheit des Geistes ist die Tante, die beim Abendessen nach ihrem Anfall das Mädchen unter der Spüle sehen konnte. In einer Rückblende werden schließlich die Ereignisse jenes Tages geschildert, welcher der Auslöser für Su-mis gegenwärtigen Zustand gewesen ist: Der Vater kommt gemeinsam mit Eun-joo im Familienhaus an, während deren Bruder zu Besuch ist. Auch die richtige Mutter der zwei Mädchen ist kurz zu sehen. Die Stimmung ist sichtlich angespannt, als Su-mi den Tisch wütend verlässt und Eun-joo Su-yeon das Besteck entreißt. Das Mädchen läuft ebenfalls hinauf und weint sich bei seiner Mutter auf dem Bett aus. Als sie erwacht, entdeckt sie im Kleiderschrank die Leiche der erhängten Mutter und versucht, sie daraus zu befreien, als der Schrank auf sie stürzt. Obwohl alle anwesenden Personen das Geräusch gehört haben, kommt niemand zu Hilfe. Allein die Stiefmutter sieht nach und wendet sich bei dem Anblick des begrabenen Mädchens erschrocken ab, bevor sie nach kurzem Zögern beschließt, zu helfen und Su-mi davon zu erzählen, die gerade aus ihrem Zimmer kommt. Su-mi aber beleidigt ihre Stiefmutter, worauf diese, statt Su-mi einzuweihen, das Mädchen ermahnt, es werde seine Entscheidung bereuen. Su-yeon stirbt unter der Last des Kleiderschranks, während Su-mi das Haus verlässt und zum Gartentor hinausgeht.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Beim Filmfestival Fantasporto 2004 erhielt der Film den Großen Preis für den besten Film. Außerdem wurde Kim Jee-woon als bester Regisseur ausgezeichnet und erhielt den Spezialpreis der Jury in der Sektion Orient Express. Lim Su-jeong bekam den Preis als beste Schauspielerin. Am Pusan International Film Festival 2003 wurde Im Su-jeong mit dem New Currents Award als beste neue Schauspielerin ausgezeichnet, ebenso bei den Blue Dragon Awards 2003 in der gleichen Kategorie. Am Brussels International Fantastic Film Festival 2004 erhielt Yeom Jeong-a für ihre darstellerische Leistung den Silbernen Raben. Beim Sitges Festival Internacional de Cinema de Catalunya 2003 war der Film als bester Film nominiert. In der Kategorie Beste Nebendarstellerin der Chlotrudis Awards 2006 war Yeom Jeong-a nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "A Tale of Two Sisters (Originaltitel: \"Janghwa, Hongryeon\") ist ein 2003 erschienener südkoreanischer Psycho-Horrorfilm des Regisseurs Kim Jee-woon. Nach Ansicht der Filmkritiker ist er einer der besten südkoreanischen Horrorfilme und der erste, der in den US-Kinos lief. DreamWorks brachte 2009 die amerikanische Neuverfilmung \"The Uninvited\" (deutscher Titel: \"Der Fluch der 2 Schwestern\") ins Kino.", "tgt_summary": "《蔷花, 红莲》(,英语:A Tale of Two Sisters)是一部2003年韩国恐怖片,由金知云编剧及执导,是古典怪谈《蔷花红莲传》第六次电影化。", "id": 1192481} {"src_title": "Blount County (Tennessee)", "tgt_title": "布朗特县 (田纳西州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im Osten Tennessees in den Appalachen, deren Hauptkamm die Grenze zu North Carolina bildet. Es hat eine Fläche von 1468 Quadratkilometern, wovon 21 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Im Nordwesten wird das County vom Tennessee River begrenzt, der über den Ohio zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Im Südwesten wird das County vom Little Tennessee River begrenzt, der im westlich benachbarten Loudon County in den Tennessee River mündet. An das Blount County grenzen folgende Nachbarcountys: Das County liegt in den zu den Appalachen gehörenden \"Great Smoky Mountains\", deren markante Gipfel innerhalb des Countys Chilhowee Mountain und Thunderhead Mountain sind. Ein Teil davon ist als Great-Smoky-Mountains-Nationalpark geschützt. Fort Loudon Lake und Chilhowee Lake sind Seen der Region.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Blount County wurde am 11. Juli 1795 aus Teilen des Knox County gebildet. Benannt wurde es nach William Blount, einem US-Senator aus Tennessee und Mitglied der Verfassunggebenden Versammlung (Constitutional Convention) von North Carolina und Unterzeichner der Verfassung der Vereinigten Staaten. 75 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 9. August 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Blount County 123.010 Menschen in 48.728 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 85 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 48.728 Haushalten lebten statistisch je 2,5 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 94,2 Prozent Weißen, 2,9 Prozent Afroamerikanern, 0,4 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,9 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,4 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 60,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 17,9 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,5 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 45.991 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 23.788 USD. 13,7 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Blount County.", "content": "Citys, Towns und Census-designated places (CDP): Weitere, von der Volkszählung nicht separat erfasste Unincorporated Communities:", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Blount County ist in 10 durchnummerierte Distrikte eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Blount County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Tennessee. Im Jahr 2010 hatte das County 123.010 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 85 Einwohnern pro Quadratkilometer. Bis 2013 erhöhte sich die Einwohnerzahl auf 125.099. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Maryville.", "tgt_summary": "布朗特县(英语:Blount County)是美国田纳西州东部的一个县,东邻北卡罗莱纳州。面积1,468平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口105,823人。县治马里维尔 (Maryville)。", "id": 327795} {"src_title": "Cyanamid", "tgt_title": "氨基氰", "src_document": [{"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Cyanamid kann durch Hydrolyse des im Frank-Caro-Verfahren dargestellten Calciumcyanamids (auch \"Kalkstickstoff\") in Gegenwart von Kohlendioxid hergestellt werden: Lässt man Chlorcyan mit Ammoniak reagieren, dann entsteht ebenfalls Cyanamid, welches mit Carbodiimid im Gleichgewicht steht.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Cyanamid ist eine farb- und geruchlose, kristalline, hygroskopische Substanz mit recht hoher Reaktivität, die beim Erhitzen teils explosionsartig polymerisiert. Der giftige Stoff ist brennbar und gut löslich in Wasser (850 g·l bei 25 °C) und organischen Lösungsmitteln. Die als Handelsform blau eingefärbte 50%ige wässrige Lösung reagiert sauer (pH-Wert 3,5–4,2 bei Konzentration von 560 g·l bei 20 °C).", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Seit Mitte der 1960er Jahre gibt es Verfahren, Cyanamid zu stabilisieren und im industriellen Maßstab zur Verfügung zu stellen. Wegen der starken Neigung zur Selbstkondensation (Dimer: Dicyandiamid, Trimer: Melamin) in alkalischem Milieu werden Cyanamidlösungen durch Zugabe von 0,5 Gew.% NaHPO-Phosphatpuffer stabilisiert. Stabiles festes Cyanamid wird erzeugt durch vorsichtiges Eindampfen einer stabilisierten Cyanamidlösung und anschließende Zugabe eines hydrolyselabilen Ameisensäureester, der Feuchtigkeitsspuren absorbiert (Unterdrückung der Harnstoffbildung), Alkalispuren (Ammoniak) neutralisiert und fortwährend geringe Mengen Ameisensäure freisetzt. Cyanamid dient in der Landwirtschaft als Dünger und als Pflanzenwachstumsregulator, indem es die Keimruhe bei Obstpflanzen (Tafeltrauben, Kiwis, Äpfeln, Birnen) aufhebt (engl. \"dormancy breaking agent\"). Die 50%ige wässrige Lösung wird außerdem als Biozid (Desinfektionsmittel) besonders in der Schweinezucht eingesetzt, da es wirksam Salmonellen und Dysenteriebakterien abtötet und Fliegen in allen Entwicklungsstadien bekämpft. In der Chemischen Industrie wird Cyanamid als vielfältiger Ausgangsstoff, z. B. zur Herstellung von Herbiziden, Kunstharzen (Härtung von Epoxiden) sowie als Bleichaktivator für Wasserstoffperoxid bei alkalischem pH-Wert in Waschmitteln und zur chlorfreien Zellstoffbleiche benötigt. Der Großteil des Cyanamids wird sofort zu Cyanoguanidin umgesetzt und weiterverarbeitet. Cyanamid kann als funktionelles Einkohlenstofffragment aufgefasst werden, das als Elektrophil oder Nucleophil reagieren kann. Das Cyanamidanion besitzt den Charakter eines Pseudochalkogenids. Deshalb kann Cyanamid als Analogon zu Wasser oder Schwefelwasserstoff betrachtet werden. Eine zweckmäßige Methode zur Darstellung sekundärer Amine, die nicht mit primären oder tertiären Aminen verunreinigt sind, ist die Umsetzung von Cyanamid mit Alkylhalogeniden zu \"N\",\"N\"-Dialkylcyanamiden, die leicht zu Dialkylaminen hydrolysiert und decarboxyliert werden. Cyanamid addiert sich in Gegenwart von \"N\"-Bromsuccinimid NBS an olefinische Doppelbindungen. Das Additionsprodukt wird durch Basen in \"N\"-Cyanaziridine umgewandelt, in Gegenwart von Säuren zu Imidazolinen cyclisiert, aus denen durch alkalische Spaltung vicinale Diamine dargestellt werden können. Cyanamid eignet sich auch als vielseitiger Synthesebaustein für Heterocyclen: aus 1,2-Diaminobenzol (\"o\"-Phenylendiamin) entsteht 2-Aminobenzimidazol, mit dem leicht zugänglichen cyclischen Enamin 4-(1-Cyclohexenyl)morpholin und elementarem Schwefel ein 2-Aminothiazol in guten Ausbeuten. Aus Cyanamid und Chlorcyan ist Natriumdicyanamid in guter Ausbeute und hoher Reinheit zugänglich, das als Zwischenprodukt für Synthesen von pharmazeutischen Wirkstoffen eignet. Bei der industriellen Synthese des für Muskel-, Nerven- und Hirnfunktion essentiellen Kreatins wird der Guanidinrest durch Reaktion von Cyanamid mit Sarkosin eingeführt. Dieser Syntheseweg vermeidet weitgehend problematische Verunreinigungen mit Chloressigsäure, Iminodiessigsäure oder Dihydrotriazin, die bei anderen Routen auftreten. Analog wird die physiologische Vorstufe Guanidinoessigsäure durch Reaktion von Cyanamid mit Glycin erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Zulassung.", "content": "In der EU sind keine Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Cyanamid zugelassen. Dennoch darf Cyanamid in der EU für den Export hergestellt werden. So wird der von der BASF hergestellte Wirkstoff nach wie vor auf dem brasilianischen Markt vertrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Cyanamid ist ein Kontaktgift, das seine Wirkung durch Aufnahme über die Haut entfalten kann. Aufnahme über die Atemwege ist aufgrund des hygroskopischen Charakters und des niedrigen Dampfdrucks der Substanz unwahrscheinlich. Die Resorption über Magen und Verdauungstrakt geschieht schnell, aber unvollständig. Es gibt einzelne Fallberichte über das Auftreten eines Acetaldehydsyndroms nach Hautkontakt mit cyanamidhaltigem Düngemittel und vorangegangenem Alkoholgenuss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cyanamid ist das Amid der Cyansäure. Es kann auch als Nitril der Carbamidsäure und in seiner Gleichgewichtsform Carbodiimid auch als Diimid des Kohlenstoffdioxids aufgefasst werden.", "tgt_summary": "氨基氰(化学式:NHCN),白色晶状固体,易溶于水、乙醇、乙醚、苯、三氯甲烷、丙酮等,微溶于二硫化碳。有毒。在122°C时转变成二氰胺(CN)NH。是碳二亚胺(HN=C=NH)的异构体。易聚合,三个相同氨基氰分子可以化合形成一个三聚体化合物三聚氰胺。", "id": 1585235} {"src_title": "Contemporary R&B", "tgt_title": "当代节奏布鲁斯", "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Der Begriff bezeichnet ursprünglich einen von Afroamerikanern praktizierten Musikstil, der aus einem schnell gespielten Blues mit seinem typischen Zwölf-Takt-Schema in Verbindung mit dem auf den Taktteilen 2 und 4 betonten, akzentuierten Boogie-Woogie-Rhythmus bestand. In noch schnellerem Tempo gespielt entstand daraus der Rock ’n’ Roll. Der Begriff \"Rhythm and Blues\" taucht 1941 nach einem Tantiemenstreit zwischen der amerikanischen Urheberrechtsgesellschaft ASCAP und den Rundfunkanstalten der Vereinigten Staaten erstmals als Gattungsbegriff auf. Ab 1948 vermarktete die Plattenfirma RCA Victor ihre „schwarze“ Musik unter dem Namen \"Blues and Rhythm\". Die umgedrehte Bezeichnung \"Rhythm and Blues\" soll Jerry Wexler, der spätere Produzent des Atlantic-Labels, erfunden und populär gemacht haben, als er als Journalist des Billboard-Magazins ab 1949 eine seiner Hitparadensparten \"Rhythm and Blues\" nannte und damit den vor dem Weltkrieg in der schwarzen Musikszene entstandenen Terminus \"race music\" ersetzte, der nunmehr als „politisch inkorrekt“ und diskriminierend galt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1980er Jahre.", "content": "In den 1980er Jahren, nach dem Ende der Disco-Zeit, erlebt der Begriff „R ’n’ B“ ein Comeback als im weitesten Sinne eine Verbindung von Pop, Funk und Soul. Luther Vandross, Prince und Michael Jackson gelten als Vorreiter des neuen R&B. 1986 vereinte Teddy Riley erstmals Hip-Hop-Elemente mit R&B. Dieser neue Stil wurde unter dem Namen New Jack Swing oder \"New Jill Swing\" bekannt. Wichtige Vertreter dieser Gattung sind New Edition und Keith Sweat. Neben \"New Jack Swing\", dessen Vertreter eher Männer waren, erfuhren auch R&B/Soul-beeinflusste Sängerinnen wie Janet Jackson, Whitney Houston und Tina Turner große Erfolge auf internationalem Terrain. Während Jackson und Houston eher Pop/R&B-Musik machten, ist die Musik Turners eher von Rockmusik beeinflusst.", "section_level": 2}, {"title": "1990er Jahre.", "content": "Anfang der 1990er Jahre, als Hip-Hop und Rap immer mehr Einfluss auf die amerikanische Musik ausübten, kam es zu einer stärkeren Vermischung von R&B mit diesen Stilen. Sean Combs, Produzent von Mary J. Blige, nennt den neu entstandenen Stil „Hip Hop Soul“. Wichtige Vertreter dieser Richtung sind R. Kelly, Brandy und Aaliyah. Zur gleichen Zeit entwickelte sich unter Babyface und Brian McKnight mit Quiet Storm eine R&B-Richtung zum klassischen Rhythm and Blues hin. Mitte der 1990er Jahre kam für den zeitgenössischen R&B die erfolgreichste Zeit. Mariah Carey und Boyz II Men schafften es mit ihrem gemeinsamen Lied, \"One Sweet Day\", sich am längsten auf Platz eins der Billboard-Charts zu halten. Die Alben \"II\" von Boyz II Men und \"CrazySexyCool\" von TLC verkauften sich allein in den USA über zehn Millionen Mal. Ein paar Jahre später wurde mit Neo Soul ein weiteres R&B-Genre entwickelt. Neo Soul mischt Contemporary R&B mit dem Soul der 1970er-Jahre. Bekannte Künstler sind D’Angelo, Lauryn Hill, Erykah Badu und Maxwell. Ende der 1990er begann der R&B, vermehrt Einfluss auf die Popmusik zu nehmen. Zu nennen in diesem Zusammenhang sind Whitney Houston, Mariah Carey, TLC und 98 Degrees.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2000.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung des Sammelbegriffs „Black Music“.", "content": "Bereits seit den späten 1990ern vermischten R&B-Künstler wie R. Kelly und TLC R&B mit Hip-Hop. Seit 2000 hatte sich der Trend noch verstärkt und R&B und Hip-Hop sind zunehmend miteinander verschmolzen. Diese Fusion lässt sich als „Black Music“ oder „Urban Music“ bezeichnen. Auf der einen Seite integrierten noch mehr Rapper wie 50 Cent oder P. Diddy R&B-Refrains in ihre Lieder. Auf der anderen Seite wurden die Tracks der R&B-Künstler Hip-Hop- und Beat-lastiger. Die Zahl der R&B-Gruppen nahm stark ab und das Genre fokussierte sich auf zu dieser Zeit sehr erfolgreiche Solokünstler wie: R. Kelly, Mary J. Blige, Brandy, Alicia Keys, Mario, Beyoncé, Usher, Monica, Ciara, Rihanna, Ashanti und Craig David.", "section_level": 3}, {"title": "Anfang der 2000er: Kommerzieller Erfolg von Neo Soul.", "content": "Obwohl der derzeitige R&B mehr Hip-Hop-lastig ist, findet auch das sogenannte „Soulful R&B“ erfolgreiche Vertreter wie Anthony Hamilton, Erykah Badu, D’Angelo, India.Arie und John Legend.", "section_level": 3}, {"title": "Trends der Mitt-2000er: Crunk&B und Auto-Tune.", "content": "Neben dem stark Hip-Hop-beeinflussten R&B und dem modernen Neo-Soul – dem „Soulful R&B“ – entstand Mitte der 2000er der sogenannte Crunk&B, die Mischung des Crunks mit dem R&B. Diverse Hitsingles wie \"1, 2 Step\" von Ciara oder \"Yeah!\" von Usher dokumentieren diesen jedoch nur kurzlebigen Trend. Zur gleichen Zeit setzte sich auch die exzessive Benutzung von Auto-Tune im R&B, zurückzuführen auf den Sänger T-Pain, der die kaum mehr benutzte Technik wieder salonfähig machte, durch. So lieh allein er seit 2005 seine – im Studio durch Auto-Tune verfremdete – Stimme über 50 Billboard-R&B/Hip-Hop-Hits. Hinzu kommen diverse Nachfolger, die den Effekt auch ohne T-Pain verwendeten.", "section_level": 3}, {"title": "2007–2010: Zunehmender Einfluss elektronischer Tanzmusik.", "content": "Erheblich veränderte sich das Genre auch durch die verstärkte Verwendung von Elementen der elektronischen Tanzmusik. Während bereits zur Jahrtausendwende die aktuellen Alben von Michael Jackson (Invincible) und Brandy (Full Moon) sich stark „elektronisiert“ präsentierten – geprägt durch Darkchilds 2-Step-artige Produktion – setzte sich der elektronische R&B seit 2007 durch, als Interpreten wie Rihanna, Chris Brown und Ne-Yo diverse Nummer-eins-Hits mit Dance-R&B-Tracks erzielen. Darauf folgten weitere kommerziell erfolgreiche Vertreter dieses Subgenres wie Jason Derulo, Taio Cruz, Bruno Mars, Jay Sean, T-Pain, Trey Songz, Jeremih und Kid Ink.", "section_level": 3}, {"title": "Deutscher Contemporary R&B.", "content": "Deutscher bzw. deutschsprachiger Contemporary R&B trat auf kommerzieller Ebene erstmals Ende der 1990er hervor. Künstler wie Xavier Naidoo, Joy Denalane platzierten seit 1997 Singles und Alben regelmäßig in den Top 10 der deutschen Singlecharts. Daneben konnten weitere Contemporary-R&B-Interpreten Anfang der 2000er vermehrt Erfolge feiern. Dazu gehören Hip-Hop-beeinflusste Sänger wie Manuellsen, J-Luv, pure R&B-Sängerinnen wie Nadja Benaissa und Cassandra Steen sowie Folk-Soul-Interpretinnen wie Ayọ und Nneka, zudem Popsängerinnen wie Yvonne Catterfeld und Sarah Connor, die auch international kommerziell erfolgreich ist, weisen starke Einflüsse zeitgenössischen R&Bs auf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Contemporary R&B ( für \"zeitgenössischer R&B\"), meist nur R&B bezeichnet, ist eine Musikrichtung, die ihre Ursprünge im afroamerikanischen Rhythm and Blues (R&B) hat. In den 1980er Jahren nahmen die ersten Interpreten Musik auf, die als moderne Form des R&Bs bezeichnet werden kann. Maßgeblich waren zu dieser Zeit Pop-Einflüsse. Hinzu kam seit den 1990er Jahren der mittlerweile charakteristische, große Hip-Hop-Einfluss auf das Genre. Ende der 1990er und Anfang der 2000er erlebte der ursprüngliche R&B in der Form des Neo-Souls eine Renaissance. In den letzten Jahren ist zudem eine verstärkte Hinzunahme von Elementen der Elektro-Musik festzustellen. Des Weiteren ist ein ausgeprägter Einsatz von Melismatik ein Markenzeichen für Contemporary R&B.", "tgt_summary": "当代节奏布鲁斯(contemporary rhythm and blues,又写为contemporary R&B),常简称节奏布鲁斯,是一种混合节奏布鲁斯、灵魂、放克、流行、嘻哈和电子舞曲风格的音乐类型。当代节奏布鲁斯的歌手通常使用装饰音,这些歌手包括迈克尔·杰克逊、劳·凯利、克雷格·大卫、史提夫·汪达、惠妮·休斯顿和玛丽亚·凯莉等。", "id": 1974375} {"src_title": "Oda Mikio", "tgt_title": "織田幹雄", "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Oda nahm erstmals an Olympischen Spielen 1924 in Paris teil. Im Hochsprung konnte er mit 1,80 m genauso wenig das Finale erreichen wie im Weitsprung mit 6,83 m. Im Dreisprung wurde er mit 14,35 m Sechster. Bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam trat er in vier Wettbewerben an. Im Hochsprung wurde er Siebter mit 1,88 m. Im Weitsprung erreichte er mit 7,11 m nicht das Finale. Im Dreisprung gewann er mit 15,21 m Gold, vier Zentimeter vor dem zweitplatzierten US-Amerikaner Levi Casey. Auf den Plätzen 3 und 4 lagen mit Vilho Tuulos und Chūhei Nambu die Olympiasieger von 1920 und von 1932. Zum Abschluss der Spiele schied Oda mit der japanischen 4-mal-100-Meter-Staffel im Vorlauf aus. 1930 wurde Oda im Weitsprung Studentenweltmeister. Am 27. Oktober 1931 sprang er im Dreisprung Weltrekord mit 15,58 m. Am gleichen Tag sprang Chūhei Nambu mit 7,98 m Weltrekord im Weitsprung. Diese beiden Weltrekorde waren die ersten Leichtathletik-Weltrekorde, die von Asiaten aufgestellt wurden. Bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles wurde Oda verletzungsbedingt mit 13,97 m nur Zwölfter im Dreisprung, während Nambu diesen Wettbewerb gewann. Insgesamt stellte Oda 21 Asienrekorde im Hochsprung, Weitsprung, Dreisprung und Zehnkampf auf und gewann sieben Titel bei den \"Far Eastern Games\". Oda war 1,67 m groß und wog in seiner aktiven Zeit 65 kg. Er wurde 1988 zum Bunka Kōrōsha, zur Person mit besonderen kulturellen Verdiensten, ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Karriere.", "content": "Mikio Oda schloss ein Studium an der Waseda-Universität ab und wurde dort später selber Professor, nachdem er zunächst als Sportjournalist für die Asahi Shimbun tätig war. Von 1952 bis 1964 war Oda Trainer des japanischen Olympiateams. Er war Ehrenpräsident des japanischen Leichtathletikverbandes JAAF, Council-Mitglied des Weltleichtathletikverbandes IAAF und Gründungsmitglied der Statistikervereinigung ATFS. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio wurde ihm zu Ehren die olympische Flagge in einer Höhe von 15,21 m aufgehängt. Im Jahr 2000 wurde von Experten der Asiatischen Leichtathletik innerhalb der ATFS eine Rangliste der asiatischen Athleten des 20. Jahrhunderts aufgestellt. Oda lag hier auf Platz 1 vor Chūhei Nambu und dem taiwanesischen Zehnkämpfer Yang Chuan-Kwang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oda Mikio (jap. ; * 30. März 1905 im heutigen Kaita, Landkreis Aki, Präfektur Hiroshima; † 2. Dezember 1998 in Kamakura, Präfektur Kanagawa) war ein japanischer Leichtathlet und der erste Olympiasieger in einem Einzelwettbewerb aus einem asiatischen Land.", "tgt_summary": "织田干雄(,1905年-3月30日-1998年-12月2日),日本田径运动员,亚洲第一位奥运会个人金牌得主,被日本视为田径之神。", "id": 2757490} {"src_title": "Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik", "tgt_title": "摩尔达维亚苏维埃社会主义自治共和国", "src_document": [{"title": "Territorium.", "content": "Das Gebiet der Moldauischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik war nicht identisch mit dem Territorium der späteren Moldauischen SSR, sondern umfasste das Territorium der heutigen Pridnestrowischen Moldauischen Republik (Transnistrien) zuzüglich der heute ukrainischen Bezirke Balta und Podilsk (vor 1935 \"Birsula\", bis 2016 Kotowsk).", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Die MASSR wurde am 12. Oktober 1924 am Ostufer des Dnister von bessarabischen Kommunisten und einflussreichen Vertretern der moldauischen Minderheit mit Unterstützung Moskaus am linken Ufer gegründet, um eine eigene moldauische Identität zu konstruieren. Bessarabien war von den Revolutionswirren von 1917/18, den Auflösungserscheinungen des Zarenreichs und der bolschewistischen Machtübernahme 1918 betroffen. Der Landesrat rief deshalb am Rumänien um militärischen Beistand an, woraufhin rumänische Truppen einmarschierten. Am 9. April 1918 erklärte Bessarabien unter Beibehalt einer Teilautonomie, den Anschluss an Rumänien für \"ewige Zeiten\". Im November 1918 wurde die Vereinigung mit Rumänien vollzogen und der löste sich auf. Das Gebiet wurde Rumänien 1920 durch den Vertrag von Paris zugesprochen. Der Vertrag wurde jedoch von Japan, den USA und der Sowjetunion nicht ratifiziert. Deshalb schlug der Versuch Rumäniens, Bessarabien als eigenes Territorium völkerrechtlich anzuerkennen, fehl. Aus sowjetischer Sicht, die den Anschluss an Rumänien nicht anerkennen wollte, handelte es sich dabei „um eine inszenierte Abspaltung von Russland und eine planmäßige Annexion durch Rumänien“. Infolgedessen wurde das Gebiet der ASSR bereits am 7. März 1924 zur Autonomen Oblast erhoben. Von der moldauischen Nationalbewegung wird der Vorwurf erhoben, die Gründung der MASSR habe ausschließlich dazu gedient, die sowjetischen Ansprüche auf das frühere russische Gouvernement Bessarabien (ursprünglich die östliche Hälfte des Fürstentum Moldau von 1350 bis zur Annexion durch Zar Alexander I., sodann 1812–1918 russisch, mit einer Unterbrechung zwischen 1856 und 1878 für den südwestlichen Teil) auf dem Westufer des Flusses zu untermauern. Die Gründung der MASSR sollte jedoch zwei Zielen der entstehenden Außenpolitik der Sowjetunion dienen: Sie sollte das Eindringen von sowjetischer Propaganda in das Königreich Rumänien erleichtern und damit die sozialistische Revolution exportieren, und zum anderen dafür sorgen, dass die bessarabische Frage ein wichtiges Thema der internationalen Politik blieb. So gelang es der Sowjetunion mit der Etablierung der MASSR entlang der rumänischen Grenze, den Druck auf Rumänien in den Verhandlungen über die Zukunft Bessarabiens zu erhöhen, die Erfolge des Sowjetsystems hervorzuheben und als Gegenmodell zur Monarchie Rumänien als politischer Magnet zu wirken.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Moldauische ASSR umfasste ausschließlich Gebiete, die zwar niemals zum früheren rumänischen Fürstentum Moldau gehört hatten, in denen es aber Ausläufer des Siedlungsgebietes der rumänischsprachigen Bevölkerung gab. 32 Prozent der Bevölkerung ordneten sich der moldauischen Titularnation zu, während sich 46 Prozent der ukrainischen Ethnie zuordneten, sodass die von der sowjetischen Statistik so bezeichneten Moldauer eine Minderheit in ihrer eigenen Autonomen Republik darstellten. Um die Bindungen zu Rumänien zu kappen und eine Irredenta-Bewegungen nach einer künftigen Annexion Bessarabiens zu verhindern, begannen sowjetische Historiker, Ethnologen und Philologen, die Eigenständigkeit einer von der rumänischen Nation verschiedenen moldauischen Nation zu betonen. Die rumänische Sprache wurde in „moldauische Sprache“ umbenannt und ab 1930 mit kyrillischen Buchstaben verschriftet. Laut der sowjetischen Volkszählung von 1926 betrug die Bevölkerungszahl 572.339 Personen, darunter 172.419 Moldauer (30,1 Prozent), 277.515 Ukrainer (48,5 Prozent), 48.868 Russen (8,54 Prozent), 48.564 Juden (8,49 Prozent), 10.739 Deutsche (1,87 Prozent).", "section_level": 1}, {"title": "Politische Führung.", "content": "Erster Vorsitzender des Revolutionskomitees bzw. Zentralen Exekutivkomitees der MASSR (1924–1926) sowie Vorsitzender des regionalen Rates der Volkskommissare (1926–1928 und 1932–1937) wurde Grigori Borissow (1880–1937). Nach Borisows Tod blieb die MASSR faktisch führungslos, bis 1938 Tichon Konstantinow (1898–1957) Vorsitzender des Zentralen Exekutivkomitees und Fjodor Browko (1904–1960) Vorsitzender des Rates der Volkskommissare bzw. Vorsitzender des Revolutionskomitees wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Umwandlung.", "content": "Nachdem die Sowjetunion 1940 den bessarabischen Teil des damaligen Rumäniens durch militärische Besetzung in Übereinstimmung mit dem Hitler-Stalin-Pakt eingenommen hatte, wurde die MASSR am 2. August 1940 geteilt und aufgelöst. Die das heutige Transnistrien umfassenden Raione Camenca, Rîbnița, Dubăsari, Grigoriopol und Tiraspol wurden mit dem bis zum Pruth reichenden bessarabischen Teil des damaligen Rumäniens zusammengeschlossen und zur eigenständigen Moldauischen SSR erhoben. Die Bezirke Balta und Kotowsk fielen direkt an die Ukrainische SSR, die damit 60 Prozent des Gebietes der ehemaligen MASSR erhielt. Browko wurde Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der neu entstandenen Moldauischen SSR, Konstantinow rückte als Vorsitzender des Rates der Volkskommissare nach. 1941 besetzten rumänische Truppen als Verbündete Hitler-Deutschlands erneut Bessarabien sowie das Territorium der einstigen MASSR einschließlich des gesamten übrigen Transnistria-Gebietes im Rahmen des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. Bei der sowjetischen Sommeroffensive von 1944 gelangte das Gebiet jedoch wieder unter sowjetische Herrschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Moldawische bzw. Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (russisch /Moldawskaja Awtonomnaja Sowjetskaja Sozialistitscheskaja Respublika – kurz МАССР/MASSR) war eine autonome Teilrepublik (ASSR) innerhalb der Ukrainischen SSR zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Sie erstreckte sich östlich des Dnister auf einer Fläche von 8.100 km2, auf der etwa 545.000 Menschen lebten.", "tgt_summary": "摩尔达维亚苏维埃社会主义自治共和国(,罗马尼亚语/摩尔多瓦语:、)是1924年10月12日至1940年8月20日间隶属于乌克兰苏维埃社会主义共和国的苏联自治共和国,位于德涅斯特河与南布格河之间。", "id": 3055845} {"src_title": "CA Belgrano", "tgt_title": "贝尔格拉诺竞技俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde der Verein am 19. März 1905 von einer Gruppe Jugendlicher, die ihn nach der historischen Persönlichkeit Manuel Belgrano benannten und die Farben von der argentinischen Flagge übernahmen, die von Belgrano entworfen worden war. 1908 nahm die Fußballmannschaft den Spielbetrieb in der zweiten Liga von Córdoba auf. Nachdem sie dreimal die Meisterschaft in dieser Spielklasse errungen hatte, stieg sie in die erste Liga auf. Eine Anekdote besagt, dass das Spielfeld der Mannschaft zu dieser Zeit wegen fehlender Schutzbarrieren noch nicht den Anforderungen für die erste Liga Córdobas entsprach, so dass sich die Fans und Spieler vor den Spielen einige Elemente wie Pfosten und Zäune von den umliegenden Häusern \"ausliehen\", um diese Barrieren zu errichten. Obwohl die Elemente nach den Spielen normalerweise wieder zurückgegeben wurden, brachte dies dem Verein den Spitznamen \"piratas\" (Piraten) ein, der bis heute verwendet wird. Belgrano gewann 1913 die erste Meisterschaft der im gleichen Jahr gegründeten \"Federación Cordobesa de Fútbol\". Im folgenden Jahr spielte die Mannschaft zum ersten Mal gegen CA Talleres, wobei sich diese beiden Clubs zu Erzrivalen entwickelten. Im ersten Spiel beider Mannschaften gegeneinander kam es nach 4 Minuten zu einem umstrittenen Tor von Belgrano, worauf die Mannschaft von Talleres das Spielfeld verließ. In der Liga von Córdoba gewann Belgrano alle Meisterschaften zwischen 1929 und 1937, mit der Ausnahme von 1934, als Talleres den Titel errang, sowie 1940, 1946, 1947, 1950, 1952, 1954, 1955, 1956 und 1957. 1968 nahm das Team zum ersten Mal an einer landesweiten Meisterschaft teil und erreichte im Jahr 1986 die zweite argentinische Liga. 1992 bis 1996 sowie 1998 bis 2002 spielte Belgrano in der ersten Liga, stieg aber zwischenzeitlich immer wieder in die zweite Liga ab. Von 2006 bis 2007 spielte der Club wieder erstklassig. Allerdings stieg Belgrano zu Ende der Saison wieder ab. Im Relegationsspiel setzte man sich gegen River Plate durch. Somit stand man als Aufsteiger fest.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion Julio César Villagra.", "content": "Das Stadion von Belgrano, das Estadio Julio César Villagra, wird im Volksmund \"Gigante de Alberdi\" genannt (deutsch: \"Der Riese von Alberdi\"). Es liegt im Stadtteil Alberdi westlich des Stadtzentrums. Es wurde am 17. März 1929 fertiggestellt und gehörte damals zu den ersten aus Zement erbauten Stadien Argentiniens. 1997 wurde das Stadion renoviert, um den neuen Anforderungen für Argentiniens erste und zweite Liga gerecht zu werden. Es hat ein Fassungsvermögen von circa 28.000 Personen und ist damit das drittgrößte Fußballstadion der Stadt Córdoba nach dem Estadio Mario Alberto Kempes und dem Estadio Presidente Perón von Instituto ACC.", "section_level": 1}], "src_summary": "Club Atlético Belgrano ist ein Sportverein aus der argentinischen Stadt Córdoba. Bekannt ist er vor allem für seine Fußballdivision, seine erste Mannschaft spielt gegenwärtig in der zweiten argentinischen Liga.", "tgt_summary": "贝尔格拉诺竞技俱乐部(Club Atlético Belgranomostly),简称贝尔格拉诺(Belgrano)或科尔多瓦贝尔格拉诺(Belgrano de Córdoba),为阿根廷科尔多瓦市的一个体育俱乐部。该俱乐部最为著名的为足球。该队队名得名于阿根廷历史人物曼努埃尔·贝尔格拉诺。该队现参加阿根廷足球甲级联赛。2010-2011赛季的升降级附加赛中,贝尔格拉诺击败河床队,成功升入甲级联赛。", "id": 610601} {"src_title": "Carlos Antonio López", "tgt_title": "卡洛斯·安东尼奥·洛佩斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "López begann zunächst ein Studium der Philosophie und Theologie, wechselte dann zur Rechtswissenschaft. Nach seinem Abschluss war er Studienrat am Colegio San Carlos in Asunción. Nach dem Tod von José Gaspar Rodríguez de Francia 1840 übernahm er die fast unbestrittene Kontrolle über Paraguay, welche er bis zu seinem Tod innehaben sollte. Er war Sekretär der herrschenden Militärjunta (1840–1841), einer der beiden Konsuln (1841–1844) und schließlich Präsident mit weitestgehend diktatorischer Gewalt (1844–1862). Obwohl er formell als Präsident unter der republikanischen Verfassung stand, regierte er despotisch. Seinen Bruder ernannte er zum Erzbischof und sein Sohn wurde Oberbefehlshaber der Armee. López ist heute auf den Geldscheinen im Wert von 5000 Guaraní zu sehen, seine sterblichen Überreste sind im nationalen Pantheon in Asunción beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Politisch setzte er den Kurs seines Vorgängers Rodríguez de Francia fort, und setzte weiter auf eine Politik des Autarkismus, was ihn des Öfteren in Konflikt mit Nachbarländern sowie Großbritannien und den USA brachte, die ihre Geschäftsinteressen gefährdet sahen. López versuchte, durch den Import von Maschinen und Technologie so unabhängig wie möglich vom Ausland zu werden. Er öffnete die Grenzen für europäische Immigranten und Techniker, eine Politik, die Paraguay zu einem der wirtschaftlich fortschrittlichsten Länder Südamerikas machte. In seine Regierungszeit fällt auch die Anerkennung der Unabhängigkeit des Landes durch seine Nachbarn. Er reformierte das Rechtssystem, die öffentliche Verwaltung und das Militär. López führte 1845 die erste eigene Währung Paraguays ein. Er gründete eine nationale Handelsflotte, baute die erste Eisenbahnstrecke Paraguays, ließ zahlreiche öffentliche Gebäude errichten, wie den Regierungspalast, die Kathedrale von Asunción und andere Kirchen, Bahnhöfe und 300 Schulen. Er führte außerdem die kostenlose Schulpflicht für alle und Stipendien für spezielle Schüler ein. Um die Arbeitslosigkeit zu verringern, ließ er mehr Beschäftigte für den öffentlichen Dienst einstellen und gewährte den Indios die Staatsbürgerschaft. Er begann mit ersten Schritten die Sklaverei abzuschaffen, indem er ab dem 1. Januar 1843 die Kinder von Sklavinnen zu freien Bürgern erklärte. Zuvor waren alle deren Kinder per Gesetz auch Sklaven. Nach seinem Tod wurde sein ältester Sohn Francisco Solano López (1826–1870) Präsident.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlos Antonio López Ynsfrán (* 4. November 1790 in Asunción; † 10. September 1862 ebenda) war ein paraguayischer Politiker. Zwischen 1844 und 1862 war er Präsident Paraguays.", "tgt_summary": "卡洛斯·安东尼奥·洛佩斯·因斯弗兰(Carlos Antonio López Ynsfrán) (1792年-11月4日-1862年-9月10日),巴拉圭律师、政治家,第2任总统,在任期间,他一方面积极开展对外关系,加强国际联系,一方面大力促进贸易和经济发展,并发展教育事业,进行了一系列的社会改革。", "id": 1291212} {"src_title": "Erasistratos", "tgt_title": "埃拉西斯特拉图斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine genauen Lebensdaten sind nicht bekannt. Erasistratos wurde in Iulis auf der Ägäis-Insel Keos (heute Kea) als Sohn des Kleombrotos, dem Leibarzt des Diadochenfürsten Seleukos I., und der Kretoxene geboren. Neben seinem Vater und seinem Onkel Medios war auch sein Bruder Kleophantos Arzt. Er studierte Medizin in Athen, wo Metrodoros, ein Schwiegersohn des Aristoteles, sein Lehrer gewesen sein soll. Um 280 v. Chr. ging er nach Kos, der Geburtsinsel des Hippokrates, und setzte seine anatomischen und chirurgischen Studien bei Praxagoras fort. Schließlich ließ er sich – wohl erst in höherem Lebensalter – in Alexandria, wo damals unter den frühen Ptolemäern eine sehr wissenschaftsfreundliche Stimmung herrschte, nieder. Dort konnte er umfangreiche Sektionen am Menschen durchführen. Daneben sezierte er auch Tiere. Ob er tatsächlich, wie ihm später vorgeworfen wurde, zum Tode verurteilte Verbrecher lebend seziert hat (Vivisektion), ist umstritten.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Erasistratos untersuchte vor allem Nerven- und Kreislaufsystem. Zu seinen Erkenntnissen gehört, wie schon von Herophilos erkannt, die Unterscheidung sensibler und motorischer Nerven, und entgegen der vorherrschenden Meinung hielt er diese nicht für hohl, sondern für \"spiritus animalis\" enthaltende und mit dem Gehirn als Sitz der Empfindungen verbundene Leitungsbahnen. Er lieferte auch recht genaue Schilderungen der Anatomie des Gehirns mit Unterscheidung von Groß- und Kleinhirn und Beschreibungen der Hirnwindungen (\"Gyri\") und erkannte, dass alle Nerven letztlich von Gehirn ausgehen. Seine zutreffenden neurophysiologischen Beobachtungen, beispielsweise die Rolle des Kleinhirn für die Bewegungskoordination, lassen vermuten, dass er zumindest an Tieren tatsächlich Vivisektionen durchgeführt hat. Des Weiteren unterschied er den kleinen (Lungen-) vom großen (Körper-)Kreislauf und beschrieb die Herzklappen, die Luftröhre und die Bauchspeicheldrüse. Von den Aufzeichnungen des Erasistratos sind durch die Zitierungen von Galen, Oreibasios und andere Autoren nur Fragmente erhalten, die Originale gingen wohl beim ersten (48 v. Chr.) oder zweiten (391) Brand der Bibliothek von Alexandria unwiederbringlich verloren. Eine Schule der Erasistrateer bestand in Rom bis in das 2. Jahrhundert nach Christus.", "section_level": 1}, {"title": "Legende.", "content": "Eine uns durch Appian und Plutarch überlieferte Legende erzählt, dass Antiochus, der Sohn des syrischen Königs Seleukos I. Nicator, schwer erkrankt war und sein Vater, nachdem alle anderen Ärzte keinen Rat wussten, Erasistratos herbeiholen ließ. Als dieser Antiochus untersuchte, betrat die junge Gattin des Königs, Stratonike I., das Gemach und Erasistratos erkannte (nachdem er auch alle anderen Hofdamen nacheinander vorbeigehen hat lassen), aus dem beschleunigten Puls seines Patienten, dass kein körperliches Leiden, sondern die Liebe zur unerreichbaren Stiefmutter der Krankheit zugrunde lag und er brachte damit den König Seleukos dazu, Stratonike dem Prinzen Antiochus zu Frau zu geben. Wenngleich Erasistratos damals nicht der seleukidische Leibarzt gewesen sein kann (Antiochos heiratete Stratonike 293 v. Chr.), so verdeutlicht dies doch seinen Stellenwert in der antiken Medizingeschichte. Eine Variante dieser Anekdote wird auch in den \"Vier Abhandlungen\" des Niẓāmī ʿArūḍī (um 1100/1160), worin Avicenna (980–1037), der Verfasser des \"Kanon der Medizin\", als Arzt auftritt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erasistratos (* um 305 v. Chr. in Iulis, heute die Altstadt von Ioulis, auf Keos; † um 250 v. Chr.) war ein griechischer Arzt und Naturforscher, Anatom, Chirurg und Physiologe. Er gilt mit Herophilos von Chalkedon und Eudemos von Alexandria als Hauptvertreter der alexandrinischen Schule und zusammen mit diesem und Galenos als wichtigster beschreibender Anatom der Antike.", "tgt_summary": "埃拉西斯特拉图斯(英语:Erasistratus),(前304年-前250年)。古希腊解剖学家和塞琉古王国君主塞琉古一世的御用医生。曾在塞琉古王国凭借高超的医术而闻名遐迩。他在埃及亚历山大港创立了解剖学校,在此进行解剖学研究工作。他倡导原子对于人体的重要价值,为首位对人体的大脑和小脑进行深入研究的学者,此外,他还探讨了人体的心脏、动脉和静脉之间的关系。他的著述亦十分丰富。", "id": 2121549} {"src_title": "Zelda II: The Adventure of Link", "tgt_title": "林克的冒險", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Ereignisse von \"The Legend of Zelda\" liegen lange zurück. Nachdem Link den König der Bösewichte, Ganon, besiegt hatte, kehrte wieder Ruhe und Frieden im Königreich Hyrule ein. Der inzwischen fast 16-jährige Link bemerkt eines Tages auf der Außenfläche seiner linken Hand ein merkwürdiges Zeichen, welches genauso aussieht wie das Wappen von Hyrule. Besorgt wendet er sich an Impa, das Kindermädchen von Prinzessin Zelda. Sie nimmt ihn daraufhin mit zum Nordschloss, in dem eine Tür seit langer Zeit magisch versiegelt ist. Impa drückt Links linke Hand gegen die Tür und diese öffnet sich. In der Mitte des Raumes liegt eine schlafende Frau. Impa erzählt Link, dass es sich hierbei um Prinzessin Zelda handelt. Nachdem Zeldas Vater, der König von Hyrule, verstorben war, versuchte Zeldas Bruder, der Prinz von Hyrule, sie zu zwingen, ihm das Versteck des letzten der drei magischen goldenen Dreiecke zu verraten. Das Geheimnis des Aufenthaltsorts kannte nach dem Tod ihres Vaters nur noch sie. Es handelte sich um das sogenannte „Triforce des Mutes“, das seinem Besitzer große Macht verleiht. Zelda weigerte sich jedoch, das Versteck zu verraten. Daraufhin legte ein mit dem Prinzen befreundeter Zauberer wutentbrannt einen mächtigen Zauber auf die Prinzessin, sodass sie in einen „ewigen“ Schlaf fiel. Allerdings starb der Zauberer an den Folgen seines Zaubers. Dem Prinzen war es nicht möglich, den Zauber aufzuheben, und so verbrachte er Zelda in das Nordschloss, in der Hoffnung, dass sie irgendwann wieder aufwachen werde. Impa erzählt Link, das Zeichen auf seiner linken Hand bedeute, dass er auserkoren sei, Zelda wiederzuerwecken. Sie überreicht ihm daraufhin eine kleine Kiste, in der sich sechs Kristalle und eine uralte Schriftrolle befinden, die nur der zukünftige König von Hyrule lesen kann. Link kann sie lesen und erfährt aus ihr, dass jeder Kristall in einem anderen Palast in Hyrule platziert werden muss. Dies öffnet den Weg zum „Großen Palast“, in welchem sich das letzte der drei goldenen Dreiecke, das „Triforce des Mutes“, befindet. Dieses mächtige Artefakt hat in Kombination mit den anderen beiden magischen Dreiecken die Kraft, die verzauberte Zelda aus ihrem magischen Schlaf zu erwecken. Link nimmt die Kristalle an sich und macht sich auf den Weg, sie wieder in die Paläste einzusetzen. In der Zwischenzeit beginnen die Anhänger Ganons allerdings mit der Suche nach Link, um ihn zu töten. Ihr Ziel ist die Rückkehr ihres Königs Ganon. Dies kann nur geschehen, wenn Link stirbt und sein Blut über die Asche von Ganon vergossen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Das Spielgeschehen zeigt sich dem Spieler nicht mehr von oben, wie es im Vorgänger der Fall war, sondern meist von der Seite. Ferner wurden Rollenspiel-Elemente hinzugefügt. Beispielsweise kann Link nun Magie einsetzen und durch das Bezwingen von Gegnern Erfahrungspunkte erhalten, die seine Statuswerte verbessern.", "section_level": 1}, {"title": "Neuveröffentlichungen.", "content": "Am 1. September 2011 erschien \"Zelda II: The Adventure of Link\" im Rahmen des sogenannten „Botschafter-Programms“ für den Nintendo 3DS, wo es aus dem \"eShop\" heruntergeladen werden kann. Durch das Botschafter-Programm bietet Nintendo 3DS-Erstkäufern 20 Gratis-Spiele an, davon 10 für das NES und 10 für den \"Game Boy Advance\", die Ende des Jahres verfügbar waren. Damit reagierte Nintendo auf die starke Preissenkung des 3DS, die am 12. August erfolgte. Das Spiel ist außerdem im Rahmen der Virtual Console herunterladbar und im enthalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zelda II: The Adventure of Link (, \"Rinku no Bōken,\" etwa: \"Links Abenteuer\") ist der zweite Teil der \"The-Legend-of-Zelda\"-Reihe und erschien am 14. Januar 1987 auf dem Famicom Disk System nur elf Monate nach dem Release von \"The Legend of Zelda (1986)\" und sieben Monate, bevor der erste \"Zelda\"-Titel in Nordamerika erschien. Das Spiel erschien im November 1988 auf dem Nintendo Entertainment System in der PAL-Region, fast zwei Jahre nach der Veröffentlichung in Japan.", "tgt_summary": "是采用平台游戏元素的动作角色扮演游戏。这是萨尔达传说系列的第二款作品,由任天堂制作,并在前作《塞尔达传说》发行不到一年后,于1987年1月在自家的FC磁盘机平台上发行。游戏后于1988年,从磁盘媒介转换为卡带,在北美和欧洲Nintendo Entertainment System上推出。", "id": 1214099} {"src_title": "Fenerbahçe Istanbul", "tgt_title": "費倫巴治體育會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1908 erfolgte eine osmanische Gesetzesänderung, nach der sich Vereine registrieren lassen mussten. Fenerbahçe Futbol Kulübü war der erste (osmanische bzw.) türkischer Verein, der dieser Pflicht nachkam. Die erste Fußballmannschaft bestand u. a. aus Asaf, Ziya Hasan, Sami, Ayetullah, Mazhar, Necip Fethi, Galip, Huseyin, Hasan und Nevzat. Die Sportler der ersten Stunde stiegen 1908/09 in die Istanbuler Liga ein und gewannen 1912/13 ihre erste Meisterschaft ohne dabei eine einzige Niederlage zu erleiden. Fenerbahçe spielte auch während des Ersten Weltkrieges. Während des Krieges spielte die Mannschaft gegen Auswahl-Teams der militärischen Besatzer Istanbuls (1918–1923) aus England und Frankreich. Sie bestritten in fünf Jahren 50 Spiele bis auf zwei Spiele blieben sie unbesiegt und errangen dabei 41 Siege. Das heutige Emblem und die Vereinsfarben wurden 1910 geändert, als das Abzeichen von \"Topuz Hikmet\" neu entworfen und die Farben von Weiß und Gelb in Gelb und Marineblau geändert wurden. Das Fenerbahçe-Emblem wurde von \"Topuz Hikmet\" entworfen, einem Fußballspieler dieser Zeit, und wurde von \"Tevfik Haccar\", einem Steinmetz aus London, angefertigt. Das Emblem besteht aus fünf Farben: der weiße Teil in Ringform, in dem der Schriftzug „Fenerbahçe Spor Kulübü 1907“ steht, stellt Reinheit und Offenherzigkeit dar, der rote steht für Liebe und die Zugehörigkeit zur Türkei, der Gelbe symbolisiert Bewunderung und Neid, während Marine für den Adel steht, das stehende Eichenblatt symbolisiert die Kraft und Macht von Fenerbahçe, und das Grün sagt aus, dass der Erfolg von Fenerbahçe ewig sein wird.", "section_level": 1}, {"title": "Präsident.", "content": "Ali Koç, Unternehmer, Mitglied der einflussreichen Koç-Familie und amtierender Vereinspräsident seit Sommer 2018. Er gewann die Präsidentschaftswahlen im Juni 2018 mit 16.092 (ca. 78%) zu 4.644 Stimmen (ca. 22%) gegen den ehemaligen amtierenden Vereinspräsidenten Aziz Yıldırım, somit beendete er die 20-jährige Aziz-Yıldırım-Präsidentschaftsära und wurde zum 37. Präsidenten von Fenerbahçe.", "section_level": 2}, {"title": "Manipulationsverdacht 2011 und die Folgen.", "content": "Am 3. Juli 2011 nahm ein Istanbuler Gericht führende Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter des türkischen Meisters Fenerbahçe Istanbul wegen des Verdachts auf Spielmanipulation in Untersuchungshaft. Darunter waren auch der Präsident Aziz Yıldırım, die Vizepräsidenten Mehmet Şekip Mosturoğlu und İlhan Yüksel Ekşioğlu, der kaufmännische Geschäftsführer (CFO) Tamer Yelkovan und der Koordinator für Amateurbereiche Cemil Turan. Dem Verein wurde vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben, um Fußballspiele zu manipulieren. Der türkische Fußballverband TFF erklärte zunächst, auf Basis der vorgelegten Beweise schnell eine Entscheidung zu treffen, musste jedoch am 15. August einräumen, nach ausführlichen Untersuchungen einer Ethikkommission noch keine Entscheidung treffen zu können. Als Sanktionen drohten dem Verein die Aberkennung des Meistertitels und/oder ein Zwangsabstieg. Bis heute erfolgte durch den Verband jedoch keine Bestrafung des Vereines, der Meistertitel wurde ebenfalls nicht aberkannt. Die Justiz überprüfte insbesondere diverse Rückrundenspiele von Fenerbahçe aus der Meistersaison 2010/2011. Laut der türkischen Presse ging es um den Vorwurf, Vereine seien von Fenerbahçe bestochen worden, Spiele zugunsten Fenerbahçes zu verlieren und so die 18. Meisterschaft der Istanbuler gesichert zu haben. Fenerbahçe wies die Beschuldigungen der Ermittler zurück. Nachdem vermeintliche Aufzeichnungen von Telefongesprächen und Verhörprotokollen unerlaubt an die Presse gelangt waren, sprach die Istanbuler Staatsanwaltschaft am 22. August ein Berichterstattungsverbot aus, weil die Privatsphäre einzelner Personen verletzt worden sei. Am 24. August 2011, einen Tag vor der Gruppenauslosung der UEFA Champions League 2011/12, nahm der türkische Fußballverband auf Wunsch der UEFA Fenerbahçe aus dem europäischen Wettbewerb und ersetzte den Verein durch den Vizemeister Trabzonspor. Ein von Fenerbahçe am 26. August 2011 erwogener freiwilliger Abstieg aus der Süper Lig wurde vom türkischen Fußballverband in erster Linie abgelehnt, weil kein schriftlicher Antrag dazu vorlag. Wegen des Ausschlusses aus der Champions League in der Saison 2011/12 und der damit entgehenden Einnahmen wurden Leistungsträger wie Diego Lugano an Paris Saint-Germain für etwa 2,93 Millionen Euro, André Santos an den FC Arsenal für sieben Millionen Euro und Mamadou Niang an Al-Sadd für 7,5 Millionen Euro verkauft. Wegen seiner unrechtmäßigen Festnahme und wegen des Manipulationsverdachtes hatte bereits am 22. Juli 2011 Emmanuel Emenike den Verein nach nur zwei Monaten verlassen. Emenike lehnte ein anderes Engagement in der Türkei ab und wechselte für zehn Millionen Euro zu Spartak Moskau. Am 1. September 2011 reichten die Anwälte Emin Özkurt und Jean-Louis Dupont im Auftrag von Fenerbahçe eine Klage gegen den türkischen Fußballverband (TFF) und die UEFA beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ein. Fenerbahçe verlangte wahlweise eine Entschädigung in Höhe von 45 Mio. € oder eine Wiederaufnahme in die UEFA Champions League 2011/12 durch das Gericht. Im Juni 2013 verhängte die Kontroll- und Disziplinarkammer der UEFA wegen des Manipulationsskandals für die folgenden drei Spielzeiten ein Startverbot über Fenerbahçe für alle europäischen Wettbewerbe.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Geschichte.", "content": "Im Juli 2019 wurde bekannte, dass die rechtsprechende Kammer der Finanzkontrollstelle der UEFA den Verein wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay erneut bestraft hat. Der Verein wurde mit einer Strafe in Höhe von zwei Millionen Euro belegt. Diese Summe soll Fenerbahce von den Erlösen aus UEFA-Clubwettbewerben vorenthalten werden. Die Strafe wird von der UEFA um eine Million Euro reduziert, wenn der Verein bis zum 15. Oktober 2019 Schritte zur wirtschaftlichen Gesundung nachweisen kann. Zudem wird Fenerbahce in den Spielzeiten 2020/21 und 2021/22 neue Spieler für UEFA-Wettbewerbe nur beschränkt verpflichten, sofern die Transferbilanz nicht positiv ausfällt.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge und Titel.", "content": "Fenerbahçe Istanbul gewann als erste Mannschaft der Liga die erste offizielle professionelle Meisterschaft im Jahr 1959. Damals wurde im Finale der Erzrivale Galatasaray Istanbul besiegt. Bis heute hat der Verein in der Türkei im Fußball die meisten Pokale gewonnen und mit 19 gewonnenen nationalen Meisterschaften gehört sie zu den erfolgreichsten Fußballmannschaften der Türkei. In der ewigen Tabelle der Süper Lig belegt Fenerbahçe den 1. Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Erfolge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Balkanpokal.", "content": "Gesamtbilanz: 9 Spiele, 7 Siege, 2 Niederlagen, 18:7 Tore (Tordifferenz +11)", "section_level": 3}, {"title": "Spieler und Trainer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Statistiken 2019/20.", "content": "Die Statistiken basieren wettbewerbsübergreifend, sowohl Liga- als auch Pokalwettbewerb (Süper Lig, Türkiye Kupası).", "section_level": 2}, {"title": "Einrichtungen (Fußball).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Fenerbahçe Istanbul trägt seine Heimspiele seit 1908 im Şükrü Saracoğlu Stadı aus, das zum damaligen Zeitpunkt noch namenlos war. Das Stadion befindet sich im asiatischen Teil Istanbuls in Kadıköy. 1908 hatte es eine Kapazität von 20.000 Plätzen. Sein Namensgeber wurde der frühere Vereinspräsident Şükrü Saracoğlu, der 16 Jahre lang als Präsident für die \"Blau-Gelben\" tätig war. In der Zeit der Saison 2000/01 bis 2003/04 wurde das Stadion viermal erweitert, die aktuelle Kapazität beträgt 50.509 Plätze. Am 27. Februar 2008 gab der Verein auf seiner Webseite bekannt, dass das Stadion erneut erweitert und ein bewegbares Dach installiert werde. Der Bauzeitpunkt ist noch unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Rivalitäten.", "content": "Fenerbahçes größter Rivale ist Galatasaray Istanbul. Wenn diese beiden Mannschaften aufeinandertreffen, spricht man vom „Interkontinentalen Derby“ (türkisch: \"Kıtalar Arası Derbi\"), da sich Fenerbahçe im asiatischen Kadıköy befindet, Galatasaray im europäischen Stadtteil Beyoğlu. Weitere Rivalen sind Beşiktaş Istanbul und Trabzonspor.", "section_level": 1}, {"title": "Rekorde.", "content": "Bei gleicher Anzahl von Statistiken sind die Spieler alphabetisch nach Trefferquote bzw. nach Nachnamen und Künstlernamen sortiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fenerbahçe Istanbul [] (\", \") ist ein türkischer Fußballverein aus Kadıköy in Istanbul und bildet eine Abteilung von Fenerbahçe SK.", "tgt_summary": "费伦巴治体育会足球队(,前译「芬拿巴治」),是一间位于伊斯坦布尔的土耳其足球球会。球会的命名是基于伊斯坦布尔一个叫费伦巴治的区域,而费伦巴治这个名字则是因为因为该区有一座灯塔(「费伦」在土耳其文中解作灯塔)。而球会最著名的范畴是足球,但球会也有在费伦巴治男子篮球俱乐部、费伦巴治男子排球俱乐部、费伦巴治划艇俱乐部等范畴活跃。足球队现时于土耳其足球超级联赛角色。他们的暱称是「黄色金丝雀」(\"Sarı Kanaryalar\"),而主场则位于萨拉科格鲁球场(Şükrü Saracoğlu Stadium)。在2006年10月4日,经过多次的遴选后,萨拉科格鲁球场成为2009年欧洲足协杯决赛的场地。", "id": 2399658} {"src_title": "Elizabeth Cotten", "tgt_title": "伊丽莎白·科顿", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geburtsjahr und Datum sind umstritten, manche Quellen geben 1892 oder 1893 an oder einen anderen Tag im Januar. Als Kind brachte sich Elizabeth Cotten zunächst das Spielen auf dem Banjo, dann auf der Gitarre selbst bei. Dabei hielt sie als Linkshänderin die Instrumente „verkehrt“ herum. Hieraus resultierte ihre einzigartige Gitarrentechnik, bei der sie beim Fingerpicking die Melodie auf den hohen Saiten mit dem Daumen und den Wechselbass auf den tiefen Saiten mit dem Zeigefinger spielte. Elizabeth Cotten wird nachgesagt, dass sie Lieder nachspielen konnte, nachdem sie diese einmal gehört hatte. Ihr bekanntestes Stück, \"Freight Train\", soll sie im Alter von 12 Jahren geschrieben haben. Mit 11 verließ sie die Schule, um als Hausmädchen zu arbeiten. Vom selbstverdienten Geld kaufte sie ihre erste eigene Gitarre. Sie musizierte auf Partys und Festen. Mit 15 heiratete sie Frank Cotten und bekam bald eine Tochter. Elizabeth Cotten gab die Musik fast vollständig auf. Die Familie zog mehrfach um, u. a. nach New York und Washington, D.C. Die Ehe mit ihrem Mann wurde 1940 geschieden, und sie zog zur Familie ihrer Tochter Lillie. Mitte der 1940er lernte sie Ruth Crawford Seeger kennen, als sie deren Tochter zurückbrachte, die sich verlaufen hatte. Elizabeth arbeitete schließlich bei den Seegers, einer sehr musikalischen Familie, wo sie sich um die Kinder Mike, Pete und Peggy kümmerte. Durch Zufall wurde Elizabeths musikalisches Talent entdeckt. 1957 produzierte Mike Seeger ihr erstes Album, \"Negro Folk Songs and Tunes\", das später als \"Freight Train and other North Carolina Folk Songs\" neu veröffentlicht wurde. Ab 1960 trat sie vor Publikum auf, meist mit Mike Seeger. Mittlerweile war sie 65 bis 68 Jahre alt, je nach Geburtsjahr. Elizabeth Cotten profitierte vom Folk- und Blues-Revival der 1960er. 1963 spielte sie auf dem ersten Philadelphia Folk Festival, 1964 auf dem Newport Folk Festival. Sie trat mit Blues-Größen, wie Mississippi John Hurt, John Lee Hooker und Muddy Waters, auf, gab aber auch eigene Konzerte. 1967 erschien ihr zweites Album, \"Shake Sugaree\". 1985 gewann sie einen Grammy für das Album \"Elizabeth Cotten Live!\". Sie wurde auch mit einer National Heritage Fellowship ausgezeichnet. 1989 wurde sie zu den 75 einflussreichsten afroamerikanischen Frauen gezählt, denen die Fotodokumentation „I Dream a World“ gewidmet war. Inzwischen wohnte Elizabeth Cotten in Syracuse im Bundesstaat New York, wo sie 1987 verstarb, vermutlich 92 Jahre alt. Sie war bis zuletzt aufgetreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elizabeth „Libba“ Cotten (* 5. Januar 1895 in Chapel Hill, North Carolina; † 29. Juni 1987 in Syracuse, New York) war eine einflussreiche US-amerikanische Folk- und Blues-Musikerin. Einem weiteren Publikum bekannt wurde sie erst im Alter von weit über 60 Jahren. Die Songs der Grammy-Gewinnerin wurden von so bekannten Bands und Musikern, wie Pete Seeger, Peter, Paul and Mary und Grateful Dead, aufgenommen. Ihr Stück \"Ain't Got No Honey Baby Now\" wurde 1940 von Blind Boy Fuller als \"Lost Lover Blues\" eingespielt.", "tgt_summary": "伊丽莎白 \"莉巴\" 科顿 (Elizabeth \"Libba\" Cotten)(出生名Elizabeth Neville) (1893年1月5日 – 1987年6月29日)是一名美国蓝调、民谣音乐人、歌手和词曲作家。", "id": 1113319} {"src_title": "Monongalia County", "tgt_title": "莫農加利亞縣", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Norden von West Virginia, grenzt an Pennsylvania und hat eine Fläche von 948 Quadratkilometern, wovon zwölf Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Greene County (Pennsylvania), Fayette County (Pennsylvania), Preston County, Taylor County, Marion County und Wetzel County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Monongalia County wurde am 7. Oktober 1776 aus dem Distrikt West Augusta gebildet. Benannt wurde es nach dem in dieser Gegend fließenden Monongalia River.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Monongalia County 81.866 Menschen. Davon wohnten 5.688 Personen in Sammelunterkünften, die anderen Einwohner lebten in 33.446 Haushalten und 18.495 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 88 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 92,22 Prozent Weißen, 3,38 Prozent Afroamerikanern, 0,20 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 2,45 Prozent Asiaten, 0,04 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 0,32 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,39 Prozent stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 1,01 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 33.446 Haushalten hatten 24,2 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 43,8 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 8,3 Prozent waren allein erziehende Mütter, 44,7 Prozent waren keine Familien, 31,3 Prozent waren Singlehaushalte und in 8,4 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,28 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 2,91 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 18,2 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 23,4 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 27,7 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 20,0 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 10,7 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 30 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 101,8 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen statistisch 101,2 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 28.625 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 43.628 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 33.113 USD, Frauen 23.828 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 17.106 USD. 11,3 Prozent der Familien und 22,8 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Darunter waren 17,9 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren und 8,0 Prozent der Menschen im Alter ab 65 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Monongalia County ist ein County im Bundesstaat West Virginia der Vereinigten Staaten. Im Jahr 2010 hatte das County 96.189 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 102,8 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Morgantown.", "tgt_summary": "莫农加利亚县(Monongalia County, West Virginia)是位于美国西维吉尼亚州东北部的一个县,北邻宾夕法尼亚州。面积948平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口81,866人。县治摩根敦(Morgantown)。", "id": 1186784} {"src_title": "Jay Rockefeller", "tgt_title": "傑伊·洛克斐勒", "src_document": [{"title": "Familie und Ausbildung.", "content": "Rockefeller ist der Urenkel von John D. Rockefeller (1839–1937), dem legendären Multimillionär und damals reichsten Mann der Vereinigten Staaten. Er wurde drei Wochen nach dessen Tod geboren. Jay Rockefeller studierte bis 1961 an der Harvard University die japanische Sprache und Fernoststudien. Außerdem besuchte er die International Christian University in Tokio und die Yale University, wo er Chinesisch studierte. Seit 1967 ist Rockefeller mit Sharon Percy, der Tochter des früheren Senators Charles H. Percy, verheiratet. Mit ihr hat er vier Kinder. Er war der letzte aktive Politiker der Rockefeller-Familie.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aufstieg.", "content": "Im Jahr 1961 arbeitete er unter Präsident John F. Kennedy im Friedenscorps in Washington. Damals freundete er sich auch mit dem Justizminister Robert F. Kennedy an. Im Jahr 1964 kam er nach West Virginia. Er nahm dort an dem freiwilligen sozialen Projekt VISTA (\"Volunteers Service to America\") teil und arbeitete eine Zeitlang im sozialen Bereich. Im Jahr 1966 brach er mit einer alten Familientradition und wurde Mitglied der Demokratischen Partei. Im gleichen Jahr wurde er in das Abgeordnetenhaus von West Virginia gewählt. Zwei Jahre später wurde er Secretary of State in diesem Staat. Seine Partei nominierte ihn im Jahr 1972 für die anstehenden Gouverneurswahlen. In den Wahlen unterlag er aber dem Republikaner Arch A. Moore. Danach wurde er Präsident des West Virginia Wesleyan College. 1976 war er wieder der Kandidat seiner Partei für die Gouverneurswahlen. Diesmal gelang ihm gegen den früheren Gouverneur Cecil H. Underwood der Sieg.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von West Virginia.", "content": "Rockefellers insgesamt achtjährige Amtszeit, einschließlich einer Wiederwahl im Jahr 1980, begann am 17. Januar 1977. Seine Amtszeit stand unter keinem guten Stern. Eine Wirtschaftskrise sorgte für die Schließung vieler Minen und Fabriken und damit für einen dramatischen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Zeitweise waren 15 bis 20 Prozent der erwerbsfähigen Menschen in West Virginia arbeitslos. Erschwerend hinzu kamen eine steigende Inflationsrate, ein langwieriger Streik im Kohlebergbau, Überschwemmungen und zwei besonders harte Winter. In seiner Amtszeit entstanden neue Regierungsinstitutionen, wie etwa das neue Gesundheitsministerium (\"Department of Health\") oder das Kultusministerium (\"Department of Culture and History\"). Rockefeller ließ vor allem viele neue Nebenstraßen bauen. Im Jahr 1985 wurde Arch Moore zum dritten Mal zum Gouverneur gewählt. Er war somit sowohl der Amtsvorgänger als auch der Amtsnachfolger von Rockefeller.", "section_level": 1}, {"title": "US-Senator.", "content": "Nach dem Ende seiner Amtszeit als Gouverneur wurde Rockefeller in den US-Senat gewählt. Am 15. Januar 1985 nahm er dort seinen Sitz ein. Seither vertritt er seinen Staat im Kongress. Im Lauf der Jahre war er Mitglied verschiedener Ausschüsse wie z. B. dem Ausschuss zur Überwachung der Geheimdienste oder dem Ausschuss für den Umgang mit Kriegsveteranen und deren Problemen. Er war Mitglied einer Handelsdelegation aus West Virginia, die auf einer Geschäftsreise Japan besuchte. Rockefeller setzte sich auch für eine Gesundheitsreform ein. Er war ursprünglich für den Irakkrieg, änderte aber im Jahr 2003 seine Meinung. Seither war er einer der größten Kritiker des Krieges und von Präsident George W. Bush. Ab 2009 war Rockefeller Ausschussvorsitzender des Committee on Commerce, Science and Transportation. Im Januar 2013 gab er seinen Entschluss bekannt, bei den nächsten Wahlen 2014 nicht mehr für den Senat zu kandidieren; er schied deshalb am 3. Januar 2015 aus dem Amt. Daraufhin schloss er sich dem Think Tank Council on Foreign Relations (CFR) an.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Davison „Jay“ Rockefeller IV (* 18. Juni 1937 in New York City) ist ein US-amerikanischer Politiker und gehört der Demokratischen Partei an. Er war von 1977 bis 1985 der 29. Gouverneur von West Virginia. Von 1985 bis 2015 vertrat er diesen Bundesstaat im US-Senat.", "tgt_summary": "约翰·戴维森·「杰伊」·洛克菲勒四世 (John Davison \"Jay\" Rockefeller IV;1937年-6月18日) 是美国西维吉尼亚州的资深联邦参议员,隶属于民主党。他于1977年至1985年任职西维吉尼亚州州长。1984年在西维吉尼亚州州长任内,他首次竞选并当选为联邦参议员。", "id": 1257812} {"src_title": "Dschahannam", "tgt_title": "地獄 (伊斯蘭教)", "src_document": [{"title": "Traditionelle sunnitische Auffassung.", "content": "Dschahannam wird im sunnitischen Islam grundsätzlich, analog zum Himmel, in sieben Etagen unterteilt, ausgehend von den sieben Höllentoren in Sure 15:44. Die Sünder werden je nach Schwere ihres Vergehens der jeweiligen Etage zugewiesen, wobei die unteren Etagen immer schlimmer sein sollen als die höheren. Die Ulama sind sich uneinig, ob der Aufenthalt in der Dschahannam ewig andauert. Grundsätzlich gilt, dass der Aufenthalt in Dschahannam nur für Muslime begrenzt ist und der Reinigung dient. Ob auch Nicht-Muslime der Dschahannam wieder entkommen, ist umstritten (siehe: Dschanna in der islamischen Theologie). Eine typische Unterteilung der Dschahannam lautet wie folgt: Eine andere traditionelle Unterteilung führt sie wie folgt an:", "section_level": 1}, {"title": "Im Sufismus und der islamischen Mystik.", "content": "In der mystischen Vorstellung des Islams, ist die Dschahannam Ausdruck der Entfernung zu Allah, denn die größte Strafe sei es, vom Geliebten fern zu sein. Die Insassen der Dschahannam sind demnach bestraft durch ihre Gefangenschaft im eigenen Ego und der Illusion von Allah getrennt zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Auffassung der Ahmadiyya-Gemeinde.", "content": "Nach der Vorstellung der Ahmadiyya-Gemeinde sind die Jenseitsbeschreibungen von Himmel und Hölle Metaphern für die seelischen Zustände. Grundsätzlich kommt jeder Mensch unabhängig von der Glaubensrichtung aus der Hölle wieder zurück, sobald er von seinen Sünden und Vergehen gereinigt wurde. Die Strafen in der Hölle werden als Manifestation der eigenen Vergehen vorgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Erwähnung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Durch die Wüste.", "content": "In seinem Buch Durch die Wüste aus dem Jahr 1892 lässt Karl May seinen arabischen Helden Hadschi Halef Omar auf die Frage nach dem Aussehen und der Beschaffenheit der dort Dschehenna genannten Hölle antworten: Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Schriftsteller seine Angaben aus schriftlichen Quellen des 18. und 19. Jh. bezog. Erst 1899/1900 bereiste Karl May den Orient.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dschahannam () ist im Islam einer der Namen für die Hölle. Das arabische Wort entspricht dem hebräischen Gehinnom. Der Gegenbegriff ist Dschanna (Paradies).", "tgt_summary": "伊斯兰教中的地狱(;\"Jahannam\"),意译为火狱,或音译为哲罕南。中国穆斯林有时亦用波斯语“”(Duzakh,意为地狱)的音译“多灾海”、“多罪海”或“垛子海”表示火狱一词。", "id": 1908925} {"src_title": "Radiometrische Datierung", "tgt_title": "放射性定年法", "src_document": [{"title": "Grundlagen der radiometrischen Datierung.", "content": "Alle gewöhnliche Materie ist aus Kombinationen chemischer Elemente zusammengesetzt. Jedes chemische Element hat seine eigene Ordnungszahl, welche die Anzahl der Protonen im Atomkern des chemischen Elements angibt. Neben den Protonen tragen alle chemischen Elemente außer Wasserstoff eine Anzahl von Neutronen im Atomkern. Die Elemente können in verschiedenen Isotopen vorkommen, wobei sich die Isotope eines Elementes nur durch die Anzahl der Neutronen in ihren Kernen unterscheiden und eine gleiche Anzahl an Protonen haben und deshalb mit der gleichen Ordnungszahl einem chemischen Element untergeordnet sind. Ein bestimmtes Isotop eines bestimmten Elements nennt man Nuklid. Einige Nuklide sind instabil. Das heißt, zu einem zufälligen Zeitpunkt wird ein Atom eines solchen Nuklids in ein anderes Nuklid umgewandelt, diesen Prozess nennt man Radioaktiven Zerfall. Diese Umwandlung geht einher mit der Emission solcher Teilchen wie Elektronen (sog. Betastrahlung) oder Alphateilchen. Während der Zeitpunkt, zu dem ein bestimmter Kern zerfällt, zufällig ist, zerfallen in einer hinreichend großen Ansammlung von Atomen eines radioaktiven Nuklids exponentiell zufällig jeweils einzelne Atome mit einer Rate, die durch einen als Halbwertszeit bezeichneten Parameter beschrieben werden kann und typisch für ein Nuklid ist. Die Halbwertszeit wird in der Regel in Jahren angegeben, wenn es um Datierungsmethoden geht. Wenn eine Halbwertszeit vergangen ist, ist etwa eine Hälfte der Atome des betreffenden Nuklids zerfallen. Viele radioaktive Substanzen zerfallen von einem Nuklid zu einem finalen, stabilen Zerfallsprodukt in einer Serie von Schritten, die als Zerfallskette bezeichnet werden. In diesem Fall ist die angegebene Halbwertszeit normalerweise die dominante (längste) der gesamten Kette, nicht nur ein Schritt in der Kette. Nuklide, die zur Radiometrischen Datierung verwendet werden, können Halbwertszeiten zwischen einigen Tausend bis zu einigen Milliarden Jahren haben. In den meisten Fällen beruht die Halbwertszeit eines Nuklids ausschließlich auf der Beschaffenheit seines Kerns; sie wird nicht von der Temperatur, der chemischen Umgebung, Magnetfeldern oder elektrischen Feldern beeinflusst. Die Halbwertszeit jedes Nuklids wird als konstant über die Zeit angenommen. Obwohl der Zerfall durch radioaktiven Beschuss beschleunigt werden kann, hinterlässt solcher Beschuss normalerweise Spuren. Deshalb ändert sich in jedem Material, das ein radioaktives Nuklid enthält, das Verhältnis des ursprünglichen Nuklids zu seinen Zerfallsprodukten in vorhersagbarer Weise, während das Nuklid zerfällt. Diese Vorhersagbarkeit erlaubt es, die relative Häufigkeit verwandter Nuklide als Zeitmesser zu benutzen, der die Zeit angibt, die von der Aufnahme der ursprünglichen Nuklide in das Untersuchungsmaterial bis zur Gegenwart verstrichen ist. Die Vorgänge, durch die bestimmte Materialien entstehen, sind oft ziemlich selektiv, was die Aufnahme bestimmter Elemente während der Entstehung angeht. Im Idealfall nimmt das Material das Ursprungsnuklid auf, das Zerfallsprodukt aber nicht. In diesem Fall müssen alle Zerfallsprodukte, die bei der Untersuchung gefunden werden, seit der Entstehung des Materials entstanden sein. Wenn ein Material sowohl die ursprünglichen Nuklide als auch die Zerfallsprodukte bei seiner Bildung aufnimmt, kann es notwendig sein, davon auszugehen, dass die anfänglichen Mengenverhältnisse der radioaktiven Substanz und ihres Zerfallsproduktes bekannt sind. Das Zerfallsprodukt sollte kein Gas mit kleinen Molekülen sein, das aus dem Material entweichen kann, und es muss selbst eine ausreichend lange Halbwertszeit haben, um in ausreichenden Mengen vorhanden zu sein. Zusätzlich sollten das Ausgangselement und das Zerfallsprodukt nicht in nennenswerten Mengen durch andere Reaktionen erzeugt oder vermindert werden. Die Prozeduren, die genutzt werden, um die Reaktionsprodukte zu isolieren und zu analysieren, sollten direkt und verlässlich sein. Wenn ein Material, das die Zerfallsprodukte selektiv absondert, erhitzt wird, gehen alle Zerfallsprodukte, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, durch Diffusion verloren, so dass die Isotopen-„Uhr“ auf Null zurückgesetzt wird. Die Temperatur, bei der dies geschieht, wird „Sperrtemperatur“ genannt und ist spezifisch für ein bestimmtes Material. Im Gegensatz zu den einfachen radiometrischen Datierungsmethoden benötigt die isochrone Datierung, die für viele isotopische Zerfallsketten (z. B. die Rubidium-Strontium-Zerfallskette) genutzt werden kann, kein Wissen über die ursprünglichen Verhältnisse. Ebenso kann die Argon-Argon-Datierungsmethode für die Kalium-Argon-Zerfallskette genutzt werden, um sicherzustellen, dass kein anfängliches Ar vorhanden war.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Methode.", "content": "Erste Ideen zur Nutzung der konstanten Zerfallsrate eines radioaktiven Stoffes zwecks Altersbestimmung von Mineralen hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts Ernest Rutherford. Pionier bei der Anwendung dieser Methode für die absolute Altersbestimmung von Gesteinen war Bertram Boltwood. 1907 konnte Boltwood erstmals das absolute Alter von Gesteinen mithilfe des Zerfalls von Uran datierten. Seine Datierung für Gesteine in Sri Lanka zeigte ein Alter von 2,2 Mrd. Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Alters-Gleichung.", "content": "Geht man davon aus, dass die radioaktiven Ausgangselemente zu stabilen Endprodukten zerfallen, ist die mathematische Gleichung, die radioaktiven Zerfall mit der geologischen Zeit verknüpft (die Alters-Gleichung) wie folgt:: mit", "section_level": 2}, {"title": "Grenzen der Methoden.", "content": "Obwohl die radiometrische Datierung prinzipiell genau ist, hängt die Genauigkeit stark von der Sorgfalt ab, mit der das Verfahren durchgeführt wird. Sowohl die möglichen Störeffekte einer anfänglichen Verunreinigung der Ausgangs- und Zerfallsstoffe müssen berücksichtigt werden als auch die Effekte, die zu Verlust oder Gewinn solcher Isotope geführt haben könnten, seit die Probe entstanden ist. Hinzu kommt, dass die Messung in einem Massenspektrometer durch andere Nuklide mit derselben Massenzahl gestört wird. Korrekturen müssen gegebenenfalls vorgenommen werden durch Bestimmung des Isotopenverhältnisses von Elementen, die sich mit dem gesuchten Isotop überschneiden. Massenspektrometer unterliegen Beeinflussungen und Ungenauigkeiten. Unter diesen ist vor allem die Qualität des Vakuums zu nennen. In einem unzureichenden Vakuum können gasförmige Atome mit den zu messenden ionisierten Atomen reagieren. Die Auflösung des Empfängers ist ebenfalls ein Faktor, aber moderne Geräte sind hier wesentlich besser als ihre Vorgänger. Die Präzision der Messungen wird verbessert, wenn sie an verschiedenen Proben wiederholt werden, die demselben Gesteinskörper an unterschiedlichen Stellen entnommen wurden. Alternativ dazu besteht der Ansatz, wenn mehrere verschiedene Minerale derselben Probe datiert werden können und angenommen werden kann, dass sie bei demselben Ereignis entstanden sind. In dem Fall sollten die Altersmessungen der Minerale ein Isochron bilden. Abschließend kann Korrelation zwischen verschiedenen isotopischen Datierungsmethoden erforderlich sein, um das Alter einer Probe zu bestätigen. Die Genauigkeit einer Datierungsmethode hängt zum Teil von der Halbwertszeit des beteiligten radioaktiven Isotops ab. Zum Beispiel hat C eine Halbwertszeit von weniger als 6000 Jahren. Wenn ein Organismus seit 60.000 Jahren tot ist, ist so wenig C übrig, dass eine genaue Altersbestimmung unmöglich wird. Andererseits fällt die Konzentration von C so steil ab, dass auch das Alter relativ junger Überreste präzise bis auf wenige Jahrzehnte bestimmt werden kann. Das Isotop, das bei der Uran-Thorium-Datierung verwendet wird, hat eine längere Halbwertszeit, aber andere Faktoren führen dazu, dass diese Methode exakter als die Radiokarbon-Datierung ist.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne Datierungsmethoden.", "content": "Die radiometrische Datierung kann noch an so kleinen Proben wie einem Milliardstel-Gramm durchgeführt werden, wenn ein Massenspektrometer verwendet wird. Das Massenspektrometer wurde in den 1940er Jahren erfunden und wird seit den 1950er Jahren in der radiometrischen Datierung eingesetzt. Es funktioniert, indem es einen Strahl ionisierter Atome aus der zu untersuchenden Probe erzeugt. Die Ionen bewegen sich dann durch ein Magnetfeld, das entsprechend ihrer Masse und Ionisierungsstärke sie zu Sensoren ablenkt, die als Faradaysche Becher bezeichnet werden. Beim Einschlag in den Bechern erzeugen die Ionen einen sehr schwachen Strom, der gemessen werden kann, um die Einschlagsrate und die relativen Konzentrationen verschiedener Atome in den Strahlen zu messen. Die Uran-Blei-Datierung ist eine der ältesten verfügbaren, und auch eine der anerkanntesten. Sie ist so weit verfeinert worden, dass die Fehler bei der Altersbestimmung etwa drei Milliarden Jahre alter Steine nicht mehr als zwei Millionen Jahre beträgt. Die Uran-Blei-Datierung wird normalerweise mit dem Mineral Zirkon (ZrSiO) durchgeführt, kann aber auch für andere Materialien verwendet werden. Zirkon baut Uranatome in seinem Kristallgitter an Stelle von Zirconium ein, aber kein Blei. Es hat eine sehr hohe Blockadetemperatur, ist widerstandsfähig gegenüber mechanischer Verwitterung und ist chemisch inert. Zirkon bildet auch multiple Kristallschichten während metamorphischer Ereignisse, die jeweils ein Isotopenalter des Ereignisses abbilden können. Diese können durch eine SHRIMP-Ionen-Mikrosonde bestimmt werden. Einer der großen Vorteile ist, dass jede Probe zwei Zeitmesser liefert, der eine basiert auf dem Zerfall von U zu Pb mit einer Halbwertszeit von ungefähr 700 Millionen Jahren, der andere basiert auf dem Zerfall von U zu Pb mit einer Halbwertszeit von ungefähr 4,5 Milliarden Jahren. So ergibt sich eine eingebaute Gegenprobe, die genaue Bestimmung des Alters der Probe erlaubt, auch wenn etwas Blei verloren gegangen sein sollte. Zwei andere radiometrische Methoden werden für die Langzeit-Datierung verwendet. Die Kalium-Argon-Datierung beinhaltet Elektronenaufnahme oder Positronenzerfall von K zu Ar. K hat eine Halbwertszeit von 1,3 Milliarden Jahren, so dass diese Methode auch für die ältesten Gesteine anwendbar ist. Radioaktives Kalium-40 ist verbreitet in Glimmer, Feldspat und Hornblende, obwohl die Blockierungstemperatur dieser Materialien recht gering ist: etwa 125 °C (Glimmer) bis 450 °C (Hornblende). Die Rubidium-Strontium-Datierung basiert auf dem Betazerfall von Rb zu Sr, mit einer Halbwertszeit von 50 Milliarden Jahren. Dieses Verfahren wird angewendet, um alte magmatische und metamorphe Gesteine zu datieren. Es wurde auch für Mondgestein benutzt. Die Blockierungstemperaturen sind so hoch, dass sie nicht von Bedeutung sind. Die Rubidium-Strontium-Datierung ist nicht so präzise wie die Uran-Blei-Methode, mit Abweichungen von 30 bis 50 Millionen Jahren für eine 3 Milliarden Jahre alte Probe.", "section_level": 1}, {"title": "Datierungsmethoden für kürzere Zeiträume.", "content": "Darüber hinaus gibt es eine Reihe von anderen Datierungsmethoden, die für kürzere Zeiträume geeignet sind und für historische oder archäologische Untersuchungen genutzt werden. Eine der bekanntesten ist die Radiokohlenstoffdatierung oder C-14-Methode. C ist ein radioaktives Isotop des Kohlenstoffs, mit einer Halbwertszeit von 5.730 Jahren (also sehr kurz im Vergleich zum oben dargestellten). In anderen radiometrischen Datierungsmethoden entstanden die schweren Ausgangsisotope durch Explosionen massiver Sterne, die Material durch die ganze Galaxie verteilte und so Planeten und andere Sterne formte. Die Ausgangsisotope sind seitdem zerfallen und jedes Isotop mit einer kürzeren Halbwertszeit wäre heute längst verschwunden. C ist eine Ausnahme. Es entsteht fortlaufend durch die Kollision von Neutronen, die durch kosmische Strahlung entstehen, mit Stickstoff in den oberen Schichten der Atmosphäre. Dieser C findet sich als Spurenelement im atmosphärischen Kohlenstoffdioxid (CO) wieder. Ein Lebewesen nimmt Kohlenstoff aus Kohlenstoffdioxid während seines Lebens auf. Pflanzen nehmen ihn durch die Photosynthese auf, Tiere durch den Verzehr von Pflanzen und anderen Tieren. Wenn ein Lebewesen stirbt, hört es auf, neuen C aufzunehmen und das vorhandene Isotop zerfällt mit der charakteristischen Halbwertszeit (5730 Jahre). Die Menge des C, die noch festgestellt wird, wenn die Überreste des Lebewesens untersucht werden, gibt einen Hinweis auf die Zeit, die seit seinem Tod vergangen ist. Die Grenze der C-Datierung liegt bei etwa 58.000 bis 62.000 Jahren. Die Entstehungsrate von C erscheint in etwa konstant, wie Gegenproben der Kohlenstoff-14-Datierung mit anderen Datierungsmethoden zeigen, ergeben sich übereinstimmende Resultate. Allerdings können lokale Eruptionen von Vulkanen oder andere Ereignisse, die große Mengen Kohlenstoffdioxid freisetzen, die lokale Konzentration von Kohlenstoff-14 reduzieren und so ungenaue Ergebnisse liefern. Die Freisetzung von Kohlenstoffdioxid in die Biosphäre als Folgeerscheinung der Industrialisierung hat ebenfalls den Anteil von C um einige Prozent verringert. Im Gegensatz dazu wurde der C-Anteil durch oberirdische Atombomben-Tests, die in den frühen 1960er Jahren durchgeführt wurden, erhöht. Ebenso könnten eine Verstärkung des Sonnenwindes oder des Erdmagnetfeldes über den gegenwärtigen Wert die Menge des in der Atmosphäre entstehenden C verringern. Diese Effekte werden bei der Kalibrierung der Radiokarbon-Zeitskala ausgeglichen. Siehe auch den Artikel Radiokarbon-Datierungsmethode. Eine andere relativ kurzfristige Datierungsmethode basiert auf dem Zerfall von U zu Th, einer Substanz mit einer Halbwertszeit von etwa 80.000 Jahren. Sie wird begleitet von einem Schwesterprozess, in dem U zu Pa zerfällt, das eine Halbwertszeit von 34.300 Jahren hat. Während Uran wasserlöslich ist, sind Thorium und Protactinium wasserunlöslich, so dass sie sich selektiv in Sedimenten des Meeresbodens niederschlagen, in denen ihre Verhältnisse bestimmt werden können. Diese Methode umfasst einige hunderttausend Jahre. Eine weitere Methode ist die Thermolumineszenzdatierung. Dabei macht man sich zunutze, dass natürliche Strahlungsquellen in der Umwelt Elektronen z. B. in einem Stück Töpferware anregen. Zuletzt sei noch das Fission Track Dating genannt. Dabei werden polierte Scheiben eines Materials betrachtet, um die Dichte der Spuren zu bestimmen, die der spontane Zerfall von U-Verunreinigungen hinterlassen hat. Der Urangehalt der Probe muss bekannt sein, aber er kann bestimmt werden, indem man eine Plastikfolie auf die polierte Materialscheibe aufbringt und sie mit langsamen Neutronen beschießt. Dies verursacht eine induzierte Kernspaltung von U, im Gegensatz zum spontanen Zerfall von U. Die Zerfallsspuren, die durch diesen Prozess verursacht werden, sind in der Plastikfolie festgehalten. Der Urangehalt des Materials kann dann aus der Anzahl der Spuren und dem Neutronenfluss berechnet werden. Diese Methode eignet sich zur Anwendung über einen weiten Bereich geologischer Daten. Für Zeiträume bis zu ein paar Millionen Jahren, werden am besten Glimmer, Tektite (Glasfragmente vulkanischer Eruptionen), und Meteoriten benutzt. Ältere Materialien können mit Hilfe von Zirkon, Apatit, Titanit, Epidot und Granat datiert werden, die variable Mengen von Uran enthalten. Da die Zerfallsspuren von Temperaturen oberhalb von 200 °C wieder verschmolzen werden, hat die Technik sowohl Grenzen als auch Vorteile. Diese Technik findet potentielle Anwendung, die Temperaturgeschichte von Ablagerungen zu detaillieren. Große Mengen des ansonsten seltenen Cl entstanden bei der Bestrahlung von Meerwasser aufgrund der Detonation von Kernwaffen zwischen 1952 und 1958. Cl verbleibt nur etwa eine Woche in der Atmosphäre. Deshalb kann es das Vorkommen von Wasser aus den 1950er Jahren im Boden und Grundwasser nachweisen, Cl eignet sich auch um Wasser zu datieren, das weniger als 50 Jahre alt ist. Cl wurde auch in anderen Geowissenschaften angewandt, zum Beispiel um Eis und Sedimente zu datieren.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung mit kurzlebigen Radionukliden.", "content": "Am Anfang des Sonnensystems gab es einige relativ kurzlebige Radionuklide wie Al, Fe, Mn, und I im solaren Nebel. Diese Radionuklide – eventuell durch die Explosion einer Supernova entstanden – sind heutzutage verschwunden, aber ihre Zerfallsprodukte können in sehr alten Materialien wie Meteoriten nachgewiesen werden. Misst man die Zerfallsprodukte inzwischen verschwundener Radionuklide mit einem Massenspektrometer und verwendet Isochron-Plots, ist es möglich, relative Zeiträume zwischen verschiedenen Ereignissen in der frühen Geschichte des Sonnensystems zu bestimmen. Datierungsmethoden, die auf diesen inzwischen verschwundenen Radionukliden basieren, können auch mit der Uran-Blei-Methode kalibriert werden, um absolutes Alter zu bekommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Radiometrische Datierung ist eine Methode der Altersbestimmung. Sie basiert auf dem Wissen über die Zerfallsraten natürlich vorkommender Isotope, ihres üblichen Vorkommens und der Bestimmung des Isotopenverhältnisses.", "tgt_summary": "放射测年法,又称放射性年代测定法,是利用测定被测定物中某些放射性元素与其衰变产物的比率,之后应用这种放射性元素半衰期计算年代的方法,亦被称为绝对定年法。", "id": 212964} {"src_title": "Rahvaliit", "tgt_title": "愛沙尼亞人民聯盟", "src_document": [{"title": "Wählerschaft und Programm.", "content": "Die Volksunion war eine ländlich und agrarisch orientierte Partei, die besonders außerhalb der größeren Städte und innerhalb der ärmeren Schichten der Bevölkerung ihre Anhänger fand. Obwohl sie auch nationalistische Elemente enthielt, fand sie ebenfalls Zuspruch bei der russischsprachigen Bevölkerung Estlands. Die Volksunion war lange die mitgliederstärkste Partei in Estland. Die Partei setzte sich für die sozialen Rechte der estnischen Landbevölkerung ein. Eine Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung und das Subsidiaritätsprinzip waren die Grundlagen ihrer Regionalpolitik. Sie befürwortete im Agrarsektor ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Interessen. Obwohl tendenziell euroskeptisch, war sie während des Referendums zum EU-Beitritt im September 2003 eine klare Befürworterin der Mitgliedschaft Estlands in der Europäischen Union. Sie gehörte aber der Allianz für ein Europa der Nationen an.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Estnische Volksunion wurde am 18. Oktober 1999 als Vereinigung der drei Parteien \"Eesti Pensionäride ja Perede Erakond - EPPE\" („Partei der estnischen Rentner und Familie“; Mitte-Links Spektrum, gegründet 1991), \"Eesti Maarahva Erakond - EME\" („Partei des estnischen Landvolks“; Bauernpartei, gegründet 1994) und \"Eesti Maaliit - EML\" („Estnische Landunion“; ländlich orientierte Partei; gegründet 1991) offiziell ins Leben gerufen. Im Januar 2003 trat die 1996 gegründete Kleinpartei \"Erakond Uus Eesti - UE\" („Partei Neues Estland“) der Volksunion bei.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Prägende Persönlichkeiten der Estnischen Volksunion waren insbesondere Arnold Rüütel (* 1928), der von 1994 bis 2000 Vorsitzender der \"Eesti Maarahva Erakond\" (EME) war. Rüütel wurde im Oktober 2001 zum estnischen Staatspräsidenten gewählt. Im Sommer 2006 unterlag er bei der Präsidentenwahl knapp seinem sozialdemokratischen Herausforderer Toomas Hendrik Ilves. Nach Rüütel dominierte Villu Reiljan (* 1953) das Bild der Partei. Der studierte Forstwirt hatte von 1995 bis 1997 bereits Erfahrung als estnischer Umweltminister gesammelt. Von 2003 bis 2006 war Reiljan erneut Umweltminister. Reiljan übernahm die politische Verantwortung für das schlechte Abschneiden der Partei bei der Parlamentswahl 2007 und trat zurück. Sein Nachfolger als Parteivorsitzender wurde im April 2007 Jaanus Marrandi, der 2002/2003 estnischer Landwirtschaftsminister war. Im Herbst 2008 brach in der Partei ein Streit um die inhaltliche Neuausrichtung aus. Am 1. November 2008 konnte sich der Fraktionsvorsitzende Karel Rüütli (* 1978) auf einem Parteikongress als neuer Vorsitzender durchsetzen. Ihm gelang es nicht, die zerstrittenen Lager zu versöhnen. 2010 musste er auch angesichts schlechter Wahlerfolge sein Amt aufgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlen.", "content": "Bei den Parlamentswahlen 1995 erhielt die aus den fünf Parteien \"Koonderakond, Eesti Maarahva Erakond, Eesti Maaliit, Eesti Pensionäride ja Perede Erakond\" und \"Põllumeeste Kogu\" gebildete gemeinsame Liste \"Valimisliit Koonderakond ja Maarahva Ühendus (KMÜ)\" („Wahlbündnis Koalitionspartei und Landvolkvereinigung“) 32 % der Stimmen. Sie erreichte 41 der 101 Sitze im Parlament (\"Riigikogu\") und wurde mit Abstand stärkste Fraktion. Der Wahlblock war in den folgenden drei Kabinetten der Ministerpräsidenten Tiit Vähi (Kabinett Vähi II, Kabinett Vähi III) und Mart Siimann (Kabinett Siimann I) von 1995 bis 1999 an der Regierung beteiligt. Zu den Parlamentswahlen 1999 spaltete sich das Wahlbündnis auf. Die \"Eesti Maarahva Erakond\" erhielt (gemeinsam mit der \"Eesti Maaliit\") nur sieben Mandate, die \"Koonderakond\" (gemeinsam mit der EPPE) ebenfalls sieben. Die Parteien gingen in die Opposition. Nach dem Parteizusammenschluss und der Auflösung der Koalitionspartei konnte die 2000 gegründete Estnische Volksunion bei der Parlamentswahl 2003 ein gutes Wahlergebnis einfahren und dreizehn Mandate erringen. Von 2003 bis 2007 war die Estnische Volksunion in den Kabinetten der Ministerpräsidenten Juhan Parts (Kabinett Parts I) und Andrus Ansip (Kabinett Ansip I) an der Regierung beteiligt. Bei der Parlamentswahl 2007 musste sie starke Verluste hinnehmen. Mit 7,1 % der Stimmen und sieben Abgeordneten bildete sie die kleinste Fraktion im \"Riigikogu\". Die Estnische Volksunion ging erneut in die Opposition. Mit dem Rückzug des langjährigen Parteivorsitzenden Villu Reiljan 2007 begann der Niedergang der Partei. Im Herbst 2008 wurde der junge Karel Rüütli zum neuen Vorsitzenden gewählt. 2009 spaltete die Diskussion um eine mögliche Vereinigung der Partei mit der estnischen Sozialdemokratie Führung und Mitgliederschaft. Bei der Europawahl im selben Jahr erreichte die Partei nur 2,2 % der Stimmen. Im Mai 2010 trat der Parteivorsitzende Karel Rüütli zurück und wechselte eigenständig zu den Sozialdemokraten. Bei der Parlamentswahl 2011 verfehlte die Volksunion mit nur 2,1 % der Stimmen klar den Einzug ins Parlament. Die Partei war intern zerstritten und zeigte Auflösungstendenzen. 2012 ging die Partei in der rechtspopulistischen Estnischen Konservativen Volkspartei (\"Eesti Konservatiivne Rahvaerakond\") auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Estnische Volksunion (estnisch \"Eestimaa Rahvaliit - ERL\") war von 2000 bis 2012 eine konservativ-agrarische Partei in Estland. Seit 2011 war sie nicht mehr im Parlament vertreten. 2012 erfolgte die Fusion mit der 2006 gegründeten rechtspopulistischen „Estnischen Nationalen Bewegung“ (\"Eesti Rahvuslik Liikumine\") zur „Estnischen Konservativen Volkspartei“ (\"Eesti Konservatiivne Rahvaerakond\").", "tgt_summary": "爱沙尼亚人民联盟()是爱沙尼亚一个已解散的政党。", "id": 3017936} {"src_title": "Goran Vlaović", "tgt_title": "戈兰·弗拉奥维奇", "src_document": [{"title": "Verein.", "content": "Vlaović begann seine Profikarriere 1989 beim kroatischen Verein NK Osijek. Nach zwei Saisons, in denen er in 24 Begegnungen elf Tore erzielt hatte, wechselte er 1992 zu Dinamo Zagreb. Mit Zagreb gewann er die Kroatische Meisterschaft (1993) und den Pokal (1994); er kam auf insgesamt 81 Erstligaeinsätze, in denen er 61 Tore erzielte. Dank seiner hohen Trefferquote (0,75 Tore pro Begegnung) sicherte sich Vlaović in den Jahren 1993 und 1994 zudem die Kroatische Torschützenkanone. Seine 29 Tore in der Saison 1993/94 waren die Bestmarke in der ersten kroatischen Liga, bis Eduardo Alves da Silva in der Saison 2006/07 mehr Treffer markierte. 1994 wechselte Vlaović ins Ausland und unterschrieb beim italienischen Verein Calcio Padova einen Vertrag. Nach 18 Toren in 50 Begegnungen für Padova wechselte er 1996 zum spanischen Verein FC Valencia, mit dem er in den folgenden vier Jahren neben dem Spanischen Pokal (1999) den Supercup (1999) und den UEFA Intertoto Cup (1998) gewann. Nach 73 Einsätzen in der Primera División, in denen er 17 Tore erzielte, wechselte er 2000 zum griechischen Verein Panathinaikos Athen. Mit Panathinaikos gewann er 2004 die Griechische Meisterschaft und den Pokal und beendete nach 64 Spielen (29 Tore) im selben Jahr seine aktive Laufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Vlaović war zwischen 1992 und 2002 Mitglied der kroatischen Nationalmannschaft und nahm mit dieser an den Weltmeisterschaften 1998 und 2002 teil. 1996 spielte er bei der Europameisterschaft in England, bei der er beim Eröffnungsspiel gegen die Türkei das erste Tor Kroatiens bei einem internationalen Turnier erzielte. Sein größter Erfolg war der dritte Platz bei der WM 1998 in Frankreich. In 52 Spielen für Kroatien erzielte Vlaović 15 Tore.", "section_level": 1}], "src_summary": "Goran Vlaović (* 7. August 1972 in Nova Gradiška, SFR Jugoslawien) ist ein ehemaliger kroatischer Fußballspieler auf der Position des Stürmers.", "tgt_summary": "戈兰·弗拉奥维奇(Goran Vlaović,1972年-8月7日),是一名已经退役的克罗地亚职业足球运动员,曾参与1998年世界杯获得季军。", "id": 2311931} {"src_title": "Alfred Waterhouse", "tgt_title": "阿爾弗雷德·沃特豪斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alfred Waterhouse wurde in Aigburth, einem Vorort von Liverpool, als Sohn reicher Eltern, die den Quäkern angehörten geboren. In Tottenham, einem Stadtteil von London, ging er auf die \"Grove School\". Danach studierte er Architektur unter Richard Lane in Manchester. Er verbrachte große Teile seiner Jugend in Europa und studierte in Frankreich, Italien und Deutschland. Als er nach England zurückkam gründete er ein Architekturbüro in Manchester. Seine ersten Aufträge waren einfache Wohnhäuser. Ein bekannter und erfolgreicher Architekt öffentlicher Gebäude wurde er erst, als er für die Planung des Manchester Assize Courts einen Architekturwettbewerb gewann. Diese Arbeit zeigte seine Fähigkeit, große und komplexe Gebäude zu planen und dass er ein Experte auf dem Gebiet Gotik war. Waterhouse blieb zwölf Jahre in Manchester, bis er 1865 mit seinem Architekturbüro nach London umzog. 1865 war Waterhouse einer der Architekten, die ausgewählt wurden, um die Royal Courts of Justice mit zu planen. 1868 – neun Jahre nachdem er die \"Manchester Assize Courts\" entworfen hatte – gewann er einen weiteren Wettbewerb für die Planung der Manchester Town Hall. Im selben Jahr war er beim Umbau des Gonville and Caius College beteiligt. Dies war nicht seine erste Arbeit für eine Universität: Zwischen 1866 und 1867 entwarf er Gebäude für das Balliol College und die Cambridge Union Society. Beim \"Caius College\" mischte er klassische und gotische Elemente für den alten Teil des Colleges absichtlich zusammen, während er beim \"Balliol und Pembroke College\" in seiner Gotik blieb und diese modernen Bedürfnissen anpasste. Das Girton College, ein Gebäude einfachem Stils, stammt aus derselben Schaffungsperiode. Weitere Projekte von Alfred Waterhouse waren zu jener Zeit der Ausbau der \"Eaten Hall\" in Cheshire und der \"Heythrop Hall\" in Oxfordshire. 1873 bekam er einen seiner wichtigsten Aufträge: Die Weiterplanung des Natural History Museums in South Kensington. Er entwarf eine eigenwillige romanische Terrakotta-Fassade, welche viele Nachahmer in der Architektur fand. Das \"Natural History Museum\" wurde seine bekannteste Arbeit. In London entwarf er auch den \"National Liberal Club\", das University College Hospital, die \"Surveyors' Institution\" und das Jenner Institute of Preventive Medicine in Chelsea. In den späten 1860ern lebte er in der Gegend um Reading und war auch dort für den Bau bedeutsamer Gebäude verantwortlich. So entwarf er seinen eigenen Wohnsitz (\"Foxhill House\", 1868), das \"Yattendon Court\", die \"Reading Town Hall\" und die \"Reading School\". Das \"Foxhill House\" wird heute von der University of Reading benutzt, ebenso wie das \"Whiteknights House\", welches er für seinen Vater baute. Das \"East Thorpe House\", in dem sich heute das Museum of English Rural Life befindet, plante er 1880 für Alfred Palmer. In den 1890ern entwarf er für große Firmen, wie der \"Prudential Assurance Company\" und der \"National Provincial Bank\", mehrere Filialen und Firmensitze. Mit dem \"Liverpool Infirmary\" erschuf er sein größtes Krankenhaus. 1895 machte er mehrere Baupläne zur Erweiterung der \"Victoria University\" in Manchester. Im Jahre 1902 zog er sich von der Architektur zurück und arbeitete teilweise mit seinem Sohn Paul Waterhouse (ebenfalls Architekt) zusammen. Am 22. August 1905 verstarb Alfred Waterhouse im selbst erschaffenen \"Yattendon Court\". Zu den von ihm entworfenen Gebäuden zählen \"St. Mary's Hospital\", Manchester, \"Alexandra Hospital\", Rhyl, \"Strangeways Prison\", Manchester, \"St. Margaret's School\", Bushey, \"Metropole Hotel\", Brighton, \"Hove Town Hall\", Hove, \"Knutsford Town Hall\", Knutsford, \"Alloa Town Hall\", Alloa, \"St. Elisabeth's Church\", Reddish, \"Weigh House Chapel\", Mayfair und \"Hutton Hall\", Yorkshire.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften und Auszeichnungen.", "content": "1861 wurde Waterhouse Mitglied des Royal Institute of British Architects, deren Präsident er zwischen 1888 und 1891 war. Er gewann den großen Preis für Architektur auf der Weltausstellung in Paris 1867. 1878 bekam er die Royal Gold Medal des Royal Institute of British Architects und gehörte zur Royal Academy of Arts. 1885 wurde er dann Vollmitglied und 1898 Schatzmeister der Kunstinstitution. Er war außerdem Mitglied an verschiedenen Akademien (Wien, Brüssel, Antwerpen, Mailand, Berlin, Académie des Beaux-Arts, Paris). Nach 1886 wirkte er oft bei Architekturwettbewerben als Sachverständiger mit und 1887 war er Mitglied einer internationalen Jury, die über das Aussehen der Westfront des Mailänder Doms entschied.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Durch die Heirat seiner Tochter Mary ist Alfred Waterhouse Schwiegervater des englischen Lyrikers Robert Bridges.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfred Waterhouse RA (* 19. Juli 1830 in Liverpool; † 22. August 1905 in Yattendon) war ein englischer Architekt, welcher der viktorianischen Neugotik zuzuordnen ist.", "tgt_summary": "阿尔弗雷德·沃特豪斯 (Alfred Waterhouse,1830年-7月19日-1905年-8月22日)是一位英国维多利亚时代建筑师,设计了许多哥特复兴式建筑,其中较为著名的有伦敦自然历史博物馆、曼彻斯特市政厅和曼彻斯特博物馆。", "id": 1378980} {"src_title": "Anavatan Partisi", "tgt_title": "祖国党 (土耳其)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Sie stellte die Regierung von 1983 bis 1991 (MP: Turgut Özal) und von 1997 bis 1998 (MP: Mesut Yılmaz), außerdem war sie 1996 und 1999 kurzzeitig an Koalitionsregierungen beteiligt. Sie führte während ihrer ersten Regierungszeit von 1983 bis 1989 Wirtschaftsreformen mit dem Ziel einer Privatisierung und Zurückdrängung des staatlichen Einflusses in der Wirtschaft durch und setzte sich für den Beitritt der Türkei zur EU ein. Während die Mutterlandspartei bei der ersten Parlamentswahl nach dem Ende der Militärherrschaft 1983 sowie 1987 noch die absolute Mehrheit erreichte, schmolz ihre Wählerbasis danach und vor allem nach 1999 zunehmend zusammen. Als Grund für diesen Niedergang werden – neben der wachsenden Konkurrenz anderer neu gegründeter Parteien, so etwa der programmatisch sehr ähnlichen Partei des Rechten Weges (DYP) – auch der Parteienfilz, interne Flügelkämpfe und Günstlingswirtschaft in der Regierungszeit Özals verantwortlich gemacht. Bei den Wahlen zur türkischen Nationalversammlung von November 2002 schaffte sie nicht mehr den Sprung ins Parlament, da sie mit 5,12 % an der 10 %-Hürde scheiterte. Inzwischen war sie bis 20. Juli 2007 aufgrund von Parlamentarierwanderungen jedoch wieder mit 19 Abgeordneten im Parlament vertreten. Seit der katastrophalen Wahlniederlage 2002 bemüht sich die Mutterlandspartei um eine personelle und inhaltliche Erneuerung der Partei.", "section_level": 1}, {"title": "Fusion und Neugründung.", "content": "Um eine bessere Chance für die Wahlen am 22. Juli 2007 zu haben, wollte sich die ANAP mit der DYP zusammenschließen. Aber eine Fusion scheiterte im letzten Augenblick. Gründe waren unter anderem der Wiedereintritt von Mesut Yilmaz in die Partei, was bei Erkan Mumcu auf heftigen Widerstand stieß. Die Mutterlandspartei trat letztlich nicht zur Wahl von 2007 an. Erneute Verhandlungen mit der DYP, die seit 2007 Demokrat Parti (DP) hieß, führten dazu, dass auf einem außerordentlichen Kongress am 31. Oktober 2009 einer Fusion von ANAP und DP unter dem Namen DP zugestimmt worden ist. Am 11. September 2011 wurde die Partei dennoch wiedergegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mutterlandspartei (, kurz \"Anavatan\" oder \"ANAP\") ist eine Mitte-rechts ausgerichtete politische Partei in der Türkei, die von 1983 bis 2009 existierte, und erneut seit 2011 existiert.", "tgt_summary": "祖国党(Motherland Party,),缩写为ANAVATAN(以前为ANAP)土耳其政党。1983年由图尔古特·厄扎尔创建。2009年10月合并到民主党。2011年9月重新建立,主席易卜拉欣·瑟勒比(İbrahim Çelebi)。", "id": 2067716} {"src_title": "Struktur (erste Stufe)", "tgt_title": "结构 (数理逻辑)", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Eine Struktur formula_2 ist eine Menge formula_3 (genannt \"Universum\", \"Grundbereich\" oder \"Träger\" von formula_2) versehen mit kann also als Tripel formula_14 definiert werden. Eine nullstellige Funktion ist eine Konstante aus formula_2. Eine nullstellige Relation ist entweder formula_16 oder formula_17 und kann als Wahrheitswert gedeutet werden, Verum formula_18 oder Falsum formula_19 Die jeweiligen Funktionen und Relationen können durch die Symbole einer geeigneten Symbolmenge bzw. Signatur formula_20 dargestellt werden. Der \"Ähnlichkeitstyp\" oder \"Typ\" der Struktur ist dann gegeben durch eine Funktion formula_21 die jedem Zeichen in formula_20 die Stelligkeit der zugehörigen Funktionen sowie Relationen eindeutig zuordnet. Der Typ kann aber auch einfach durch die Familie formula_23 aller Stelligkeiten angegeben werden. Eine Struktur mit der Signatur formula_20 wird kurz formula_20-Struktur genannt. Enthält eine Struktur keinerlei Relationen, so wird sie \"algebraische Struktur\" genannt, enthält sie keinerlei Funktionen, dagegen \"relationale Struktur\" oder \"Relationensystem\".", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Mitunter wird die Definition auf folgende Weisen modifiziert: Eine weitere Variante sind \"vielsortige Strukturen\" (englisch: many-sorted structures). Die oben definierten Strukturen werden manchmal als einsortige Strukturen bezeichnet, um sie von den allgemeineren vielsortigen Strukturen zu unterscheiden: Eine vielsortige Struktur kann eine beliebige endliche Anzahl von Trägermengen haben, zusammengefasst in einer Familie formula_27. Deren Indizes formula_28 werden \"Sorten\" genannt und bezeichnen die verschiedenen Trägermengen. Funktionen (ggf. auch partielle) und Relationen werden nicht mehr einfach durch ihre Gesamtstelligkeit (Anzahl der Argumente) beschrieben, sondern durch die Familie der Sorten all ihrer Argumente, bei den (partiellen) Funktionen kommt noch die Sorte des Funktionswerts (Bildbereich) hinzu. Diese Angaben definieren dann eine (komplexe) mehrsortige Signatur. Ein Beispiel dafür sind heterogene Algebren.", "section_level": 2}, {"title": "Bezug zur Logik.", "content": "Die Modelltheorie untersucht die Beziehung zwischen logischen Formeln und Strukturen, für die solche Formeln in einem gewissen zu definierenden Sinne \"gelten\". Die hier dargestellten Strukturen werden insbesondere in Bezug zur Prädikatenlogik erster Stufe untersucht. Prädikatenlogische Formeln werden als Elemente einer elementaren Sprache aufgefasst, welche die Verwendung gewisser Funktions- und Relationssymbole festgelegter Stelligkeit in den Formeln erlaubt. Diese Information wird als \"Signatur\" der Sprache bezeichnet. Stimmt diese mit der Signatur einer Struktur überein, so lässt sich die Struktur als \"Interpretation\" der Formel auffassen. Unter dieser Interpretation erhält die Formel nach bestimmten Regeln einen Wahrheitswert (informell gesprochen werden die jeweiligen Funktionen bzw. Relationen für die Funktions- bzw. Relationssymbole eingesetzt). Ist dieser das Verum, so heißt die Interpretation \"Modell\" der Formel.", "section_level": 1}, {"title": "Spezialfälle.", "content": "In vielen Fällen ist eine Beschränkung auf relationale Strukturen möglich. Jede formula_29-stellige Funktion lässt sich als formula_30-stellige Relation auffassen. Dasselbe gilt für partielle Funktionen. Auch heterogene Algebren lassen sich als relationale Strukturen auffassen: Jede Grundmenge wird als einstellige Relation auf der Vereinigung der Grundmengen aufgefasst. Dabei ändern sich jedoch die Homomorphie- und Substrukturbegriffe. Jedoch sind die jeweiligen Eigenschaften (Funktion, partielle Funktion etc.) in der Prädikatenlogik erster Stufe definierbar. Somit lassen sich Überlegungen etwa bezüglich Axiomatisierbarkeit, elementarer Äquivalenz, Erfüllbarkeit oder Entscheidbarkeit auf relationale Strukturen beschränken. Der Begriff der elementaren Substruktur ändert sich nicht. Algebraische Strukturen dagegen bilden einen wichtigen Spezialfall, der insbesondere in der universellen Algebra untersucht wird. Über durch Gleichungslogik definierte Klassen algebraischer Strukturen lassen sich hier weitreichendere Aussagen machen als in der allgemeinen Modelltheorie der Prädikatenlogik erster Stufe. Falls eine Struktur nur nullstellige Relationen enthält, so heißt sie \"aussagenlogische Interpretation\". Solche Strukturen erlauben eine modelltheoretische Betrachtung der Aussagenlogik.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Man betrachte eine Signatur bestehend aus einer Indexmenge formula_31 und einer Indexmenge formula_32. formula_33 und formula_34 mögen die Stelligkeit formula_35 besitzen, formula_36 und formula_37 dagegen die Stelligkeit formula_36. formula_39 habe die Stelligkeit formula_35. Die Struktur formula_41 der natürlichen Zahlen besteht aus der Menge formula_42 der natürlichen Zahlen, wobei dem Index bzw. Symbol formula_33 die Addition auf den natürlichen Zahlen formula_44 zugeordnet wird, formula_34 die Multiplikation auf den natürlichen Zahlen formula_46, formula_36 die Konstante formula_48, formula_37 die Konstante formula_50 und formula_39 der Vergleich formula_52. Analog lassen sich auf derselben Signatur etwa die Strukturen der ganzen Zahlen oder der rationalen Zahlen mit ihren bekannten Verknüpfungen definieren.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion abgeleiteter Strukturen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Redukte und Expansionen.", "content": "Durch Weglassen von Relationen oder Funktionen lässt sich aus einer Struktur eine neue Struktur bilden: Ist formula_2 eine Struktur mit Signatur formula_54 und formula_55, so existiert genau eine Struktur formula_56 mit Signatur formula_57 mit demselben Universum wie formula_2, die auf formula_57 mit formula_2 übereinstimmt, genannt Redukt von formula_2. Umgekehrt lassen sich Strukturen um zusätzliche Relationen oder Funktionen \"expandieren\". Ist formula_56 ein Redukt von formula_2, so heißt formula_2 Expansion von formula_56. Ein in der Modelltheorie häufig auftretender Spezialfall ist die Expansion um Konstanten.", "section_level": 2}, {"title": "Unterstrukturen.", "content": "Eine Unterstruktur oder Substruktur formula_56 mit Universum formula_67 einer Struktur formula_2 mit Universum formula_3 ist eine Struktur mit derselben Signatur wie formula_2, sodass formula_71 sich die Relationen und Funktionen in formula_56 durch Einschränkung der Relationen und Funktionen in formula_2 auf das Universum formula_67 ergeben. Für relationale Strukturen existiert zu jeder Teilmenge formula_71 eine eindeutige induzierte Unterstruktur mit diesem Universum. Für allgemeine Strukturen ist dies nicht unbedingt der Fall, da nicht jede Teilmenge des Universums abgeschlossen unter den Funktionen der Struktur sein muss. Die Unterstrukturen einer Struktur bilden ein algebraisches Hüllensystem. In der Modelltheorie spielen als Spezialfall elementare Unterstrukturen eine zentrale Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Produkte, Vereinigungen und Quotienten.", "content": "Aus einer Familie von Strukturen formula_76 lässt sich das direkte Produkt (kartesisches Produkt) formula_77 (hier kurz formula_78) bilden als Struktur über dem kartesischen Produkt formula_79 der Universen als Universum, sodass für Relationssymbole formula_80 gilt: formula_81 (Funktionen seien als Relationen aufgefasst, dieses Produkt ist jedoch in diesem Fall wiederum eine Funktion). Diese Konstruktion liefert ein Produkt im Sinne der Kategorientheorie in der Kategorie der Strukturen über der gegebenen Signatur mit beliebigen Homomorphismen als Morphismen. Für relationale Strukturen lässt sich eine disjunkte Vereinigung einer Familie definieren, indem man die mengentheoretischen disjunkten Vereinigungen der Universen und der jeweiligen Relationen bildet, wobei die disjunkte Vereinigung von Relationen auf offensichtliche Weise mit einer Relation auf der disjunkten Vereinigung der Universen identifiziert wird. Dies liefert ein Koprodukt in oben genannter Kategorie. Auch lässt sich ein Quotient formula_82 einer relationalen Struktur formula_2 bezüglich einer Äquivalenzrelation formula_84 bilden. Universum bilden dabei die Äquivalenzklassen von formula_84, die Relationen seien definiert durch formula_86. Die kanonische Surjektion liefert einen Homomorphismus formula_87. Umgekehrt liefert jeder Homomorphismus formula_88 als Kern eine Äquivalenzrelation auf formula_2. Forderungen an den Homomorphismus, etwa, dass es sich um einen starken Homomorphismus handelt, lassen sich in Forderungen an die zugehörige Äquivalenzrelation übersetzen. Vergleiche hierzu auch die stärkere Forderung nach einer Kongruenzrelation im algebraischen Fall. Als spezielle Quotienten von direkten Produkten ergeben sich Ultraprodukte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Begriff der Struktur () ist ein Grundbegriff der mathematischen Teilgebiete der Modelltheorie und der universellen Algebra. Eine Struktur ist dabei eine Menge, genannt \"Universum\" der Struktur, versehen mit Operationen auf dieser Menge. Eine Vielzahl mathematischer Strukturen (als informeller Begriff) lässt sich als eine solche Struktur auffassen, insbesondere jede algebraische Struktur und jede Ordnungsstruktur. Ein Beispiel für eine Struktur sind die natürlichen Zahlen versehen mit der Addition, der Multiplikation und dem Vergleich formula_1. In der Modelltheorie werden Strukturen mitunter auch Modelle genannt.", "tgt_summary": "在数学学科模型论中,语言 formula_1 的结构 formula_2(也叫做 'formula_1-结构',并通常写为哥特体大写)是一个有序对,它的第一个成员是论域或全集 formula_4 (对应于可能带有定义在其上的关系和函数的集合,并通常写为相应于结构名字的罗马体大写),它的第二个成员是一个释义 formula_5,就是 formula_1 的一个偏函数,它完全定义在 formula_1 的非逻辑符号之上,使得 formula_1 的常量符号对应于 formula_4 上的元素,如果有的话;formula_1 的函数符号对应于 formula_4 上的函数,如果有的话;而 formula_1 的关系符号对应于 formula_4 上的关系;如果有的话。", "id": 1360726} {"src_title": "Mikrofinanz", "tgt_title": "微型金融", "src_document": [{"title": "Methoden und Dienstleistungen der Mikrofinanz.", "content": "Wichtige Dienstleistungen von Mikrofinanz-Institutionen sind", "section_level": 1}, {"title": "Mikrofinanz und Mikrokredit.", "content": "Der Begriff Mikrofinanz umfasst ein weiteres Feld als der nur auf die Kredit-Seite beschränkte Mikrokredit-Begriff, unter anderem eben auch Spar-, Versicherungs- und Geldtransferleistungen, die den viel zitierten „Ärmsten der Armen“ sonst verschlossen wären. Dieses Bevölkerungssegment wird in letzter Zeit in Managementliteratur und Praxis verstärkt im Rahmen des so genannten Base of the Pyramid-Konzept thematisiert, welches Geschäftsmodelle zur erfolgreichen Einbindung bisher weitgehend vernachlässigter Bevölkerungsschichten in unternehmerische Wertschöpfungsketten diskutiert und in dem Mikrofinanz-Konzepte häufig eine zentrale Stellung einnehmen. Die Wertschöpfungskette der Mikrokreditindustrie umfasst im Wesentlichen vier Akteure: Investoren, Mikrofinanzfonds (Microfinance Investment Vehicles), Mikrofinanzinstitutionen (MFI) und Mikrounternehmer. Oft haben die sogenannten Mikrounternehmer lediglich ihre Arbeitskraft und viele Ideen, jedoch zu wenig Geld und unternehmerisches Know-how, um diese Ideen umzusetzen. Weil diese Menschen meist keinerlei Vermögenssicherheiten bieten können, erhalten sie von herkömmlichen Banken keine Kredite. Mikrofinanzinstitute versuchen nun diese Lücke zu füllen, indem sie Kredite vergeben, welche sie auf andere Weise absichern. Ein häufiger Ansatz ist die Bildung von Genossenschaften. Die Kreditnehmerinnen (es sind oft Frauen) bilden eine Genossenschaft, in welcher sich die Frauen gegenseitig bei der Produktion, sowie der Kreditrückzahlung unterstützen. Das starke soziale Gefüge in vielen Entwicklungsländern führt dazu, dass jede der Frauen den Kredit zurückzahlen will, weil sie sonst im Dorf „das Gesicht verlieren würde“. Daneben werden die Kreditnehmer von den Mikrokreditinstituten beraten und unterstützt. Die Kreditzinsen sind für westliche Verhältnisse hoch, jedoch deutlich tiefer als dies bei jenen Geldhändlern (Wucherern) der Fall wäre, bei welchen sich die Frauen alternativ mit Krediten eindecken könnten. Mit diesen Absicherungen haben es viele Mikrokreditinstitute geschafft, hohe Rückzahlungsquoten von bis zu 98 % zu erreichen, mehr als in herkömmlichen Banken. Neben Krediten vergeben Mikrofinanzdienstleister noch weitere Finanzdienstleistungen, wie beispielsweise Versicherungen oder Sparmöglichkeiten. Da herkömmliche Banken nicht zugänglich sind, ist das meiste Vermögen der Menschen in den Entwicklungsländern nicht flüssig auf einer Bank und kann somit weder Zins tragen, noch als Kredit bezogen und produktiv investiert werden. Das Vermögen hängt beispielsweise um den Hals der Großmutter in Form einer Goldkette. Mikrofinanz bietet diesen Leuten Gelegenheit ihr Geld zu sparen, womit andere Kreditnehmer wiederum Kredite aufnehmen können. Da die Landwirtschaft in vielen Entwicklungsländern ein bedeutender Wirtschaftszweig ist, sind auch Versicherungen, etwa gegen Preisschwankungen bei der Ernte interessant. Solche Produkte sind aber erst im Entstehen begriffen. Als weitere Finanzdienstleistung können in bestimmten Entwicklungsländern Besitzer eines Mobiltelefons mit einem entsprechenden Dienstleistungsvertrag einer Mobilfunkgesellschaft Geld aufladen, sicherer aufbewahren, Überweisungen an andere Mobiltelefonbesitzer tätigen und Bargeld selbst beziehen, ohne dass eine Bankverbindung nötig ist. Bei der Organisation \"Bim\" in Peru ist der Maximalbetrag auf etwa 600 Euro festgelegt. Die anfallenden Transaktionsgebühren sind tief (unter 30 Eurocent). Es handelt sich um ein neues nationales System, welches durch drei Mobilfunkgesellschaften netzübergreifend betrieben wird. Interessant am Mikrofinanzansatz ist, dass Entwicklung mit marktwirtschaftlichen Mitteln erzielt werden soll. Er geht von der Annahme aus, dass beide Parteien von Handelsbeziehungen profitieren, wenn diese Handelsbeziehungen fair sind. Mikrofinanz versucht nun ebendiese Bedingungen zu erfüllen, um anschließend über die Vergabe von Finanzdienstleistungen eine win-win Situation zu erreichen. Untersuchungen zeigen, dass es sich aus Anlegersicht um interessante Investitionen handelt. Der Mikrofinanz-Ansatz lässt sich gegenüber einem ähnlichen Ansatz abgrenzen, der ebenfalls zum Ziel hat, die Ärmsten der Armen kreditwürdig und damit zu potentiellen Unternehmern zu machen. Dieser Ansatz wurde vor allem von Hernando de Soto (Ökonom) mit seinem Buch \"„The Mystery of Capital“\" populär gemacht. Der Mikrofinanz-Ansatz versucht, soziale Beziehungen als Kreditsicherheit zu nutzen, die die Kreditnehmer zur pünktlichen Rückzahlung motiviert. De Soto dagegen empfiehlt aus einer ähnlich marktwirtschaftlich orientierten Grundhaltung heraus, die „Ärmsten der Armen“ dadurch mit Kreditsicherheiten auszustatten, dass ihre bereits vorhandenen informellen Besitzrechte an Grund und Boden (den er „totes Kapital“ nennt), in formalisierte und im Rahmen einer privatrechtlichen Ordnung justiziable Eigentumsrechte zu verwandeln. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit, etwa über Hypothekenkredite am formalisierten Kreditmarkt teilzunehmen und eine selbständige Tätigkeit aufzunehmen. Ähnliche Theorien eines Zusammenhangs zwischen formalisierten Eigentumsrechten als Kreditsicherungsinstrument und gesellschaftlicher Entwicklung werden auch von Tom Bethell sowie von Gunnar Heinsohn und Otto Steiger vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zu anderen Finanzdienstleistern.", "content": "Menschen, die über kein regelmäßiges Einkommen oder keine Kredit-Sicherheiten verfügen, sind oftmals, nicht nur in Entwicklungsländern, vom formellen Finanzmarkt ausgeschlossen. Als einzige Alternative zum klassischen Banksystem gibt es vielerorts nur private Geldverleiher mit oft hohen Zinsen. Diese bieten aber nur Kredite. Die Möglichkeit, sich gegen Krankheit zu versichern oder Geld aus eigener Kraft anzusparen, gab es bis zum Aufkommen von Mikrofinanz-Systemen nicht. Auch heute noch legen viele Mikrofinanz-Institutionen ihren Schwerpunkt auf das Geschäftsfeld Mikrokredite. Als Kunden für klassische Geschäftsbanken kommt die Zielgruppe aus verschiedenen Gründen nicht in Frage: Sie verfügen meist über kein regelmäßiges Einkommen in entsprechender Höhe, das oft für eine Kontoeröffnung (Sparbuch) vorausgesetzt wird, über keine Sicherheiten für Kredite, und im Regelfall der Entwicklungsländer auch nicht über zur Kontoeröffnung notwendige Ausweisdokumente (Pass, Personalausweis). Mikrofinanz-Institutionen arbeiten hier anders. Der oben erwähnte de Soto empfiehlt dagegen neben der Umwandlung des informellen Besitzes in formalisierte, justiziable Eigentumsrechte auch den Einbezug der Ärmsten in ein funktionierendes Passwesen, sodass sie auch Zugang zum regulären Kreditmarkt erhalten. Als weiterer funktionierender Anbieter von „Finanzdienstleistungen“ fungiert in Gesellschaften mit engem sozialem Zusammenhalt die Großfamilie. Hier dient das soziale Netz als Sicherheit (was sich auch Mikrofinanz-Anbieter oft zu Nutze machen), gleichzeitig werden z. B. aber durch Kreditvergabe auch soziale Abhängigkeiten geschaffen oder zementiert.", "section_level": 1}, {"title": "Mikrofinanz und Entwicklungspolitik.", "content": "Mikrofinanz wird oft unter dem Aspekt der Armutsbekämpfung und der Gleichstellung von Frauen diskutiert. Grundsätzlich wenden sich Mikrofinanz-Programme oder -Institutionen an den ökonomisch aktiven Teil der Bevölkerung. Das sind oft (aber nicht immer) Frauen und wirtschaftlich besonders aktive Menschen, die durch den Zugang zu Finanzdienstleistungen ihre Gewerbe und damit ihren Lebensstandard verbessern wollen. Grundsätzlich ist ein skeptischer Ansatz angebracht. Viele veraltete oder rein quantitative Studien basieren auf einer isolierten Betrachtung von Mikrofinanz-Initiativen und ignorieren Konkurrenz durch informelle Kreditgeber. So können Mikrofinanz-Initiativen auch völlig unbeabsichtigte Konsequenzen haben. Schlecht gemanagt bieten sie unternehmerisch Veranlagten die Möglichkeit „Mittelmänner“ zu werden, indem sie durch nachgewiesene Kreditwürdigkeit erhaltene formelle Mikrokredite an ärmere Kreditnehmer weitervergeben. Als Folge dieser informellen Vermittlung („informal intermediation“) profitieren die Ärmsten der armen Kleinstunternehmer weniger als die vergleichsweise weniger Armen.", "section_level": 1}, {"title": "Pionier-Mikrofinanz-Institutionen.", "content": "Bekannte Mikrofinanz-Institute, die schon sehr lange auf dem Markt sind, sind die Grameen Bank in Bangladesch, die Banco Solidario (\"BancoSol\", aktiv seit 1986, Banklizenz seit 1992) in Bolivien und die Bank Rakyat Indonesia (BRI) in Indonesien.", "section_level": 2}, {"title": "Mikrofinanz in der Finanzindustrie.", "content": "Neben den sogenannten NGOs entdecken mittlerweile auch Großbanken und die Finanzindustrie das Renditepotential der Mikrofinanz. Dazu zählen die Deutsche Bank, ABN-AMRO-Bank, Credit Suisse und die Citibank. Den Kunden werden Mikrofinanzfonds angeboten. Die Deutsche Bank bot z. B. 2008 Anlegern Fonds mit Krediten für Arme mit Renditen von bis zu 9,5 %. Laut FAZ spielt vor allem die Kombination aus „sozialem Engagement“, hoher Rendite und „erstaunlich geringe Ausfallraten“ eine tragende Rolle für diese Interventionen. So übersteige „die Rendite... zumeist die von Geldmarktfonds“. (FAZ, 11. Januar 2008) Nachdem Compartamos, ein mexikanisches Unternehmen, das als gemeinnützige Organisation begonnen hatte, 2007 durch einen Börsengang 458 Millionen Dollar erzielt hatte, ist dieser Markt von Investoren weltweit als profitables Geschäftsfeld entdeckt worden. Da niemand eine Trennungslinie gezogen hat, wo Entwicklungshilfe aufhört und Ausbeutung anfängt, ist die Gefahr gegeben, dass Mikrofinanzierung an seinem eigenen wirtschaftlichen Erfolg scheitern wird. Laut Weltbank werden von Mikrofinanzinstituten mindestens 60 Milliarden USD Kredite jährlich vergeben (Stand 2015), welche 135 Millionen Leute erreichen. Aus der NGO-Praxis heraus, bei der eine Selbsthilfegruppen sich gemeinsam um die wirtschaftliche Notsituation sorgt, unterstützen und beraten, entwickelten sich kommerzielle Kreditinstitute, wandeln sich diese Selbsthilfegruppen vor dem Hintergrund zunehmender Kommerzialisierung durch Bankenkonzerne als Zwangssystem für ihre Minikredit-Kunden zum Eintreiben der Schulden nutzen. Für den Ausfall der Zahlung wird hier die Selbsthilfegruppe als Schuldner herangezogen. Aus einer solidarischen Selbstorganisation entwickelte sich so ein informelles Zwangssystem, das auch vor Terror und Gewalt gegen die Kreditnehmer nicht zurückschreckt. Berichte aus Indien schildern hier von dramatischen Selbstmorden. Die Folge sind unter anderem auch die von der FAZ festgestellten „erstaunlich geringe[n] Ausfallraten.“", "section_level": 1}, {"title": "Historische und aktuelle Mikrofinanzsysteme in und aus der \"Ersten Welt\".", "content": "Auch in Ländern Europas und Nordamerikas gibt und gab es Menschen, die von Bankdienstleistungen weitgehend ausgeschlossen sind oder lange waren. In Großbritannien haben sich die klassischen Geschäftsbanken aus unrentablen Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit weitgehend zurückgezogen. Savings and loans societies ähnlich den deutschen Genossenschaftsbanken sind hier oft die einzigen, die dieser Klientel Sparkonten auch für kleinste Beträge, Kredite mit gesetzlich geregelten Zinssätzen und Bankkarten zur Verfügung stellen. In Deutschland baut die Bundesregierung derzeit das Mikrofinanzangebot aus. Hierfür hat sie Anfang 2010 den Mikrokreditfonds Deutschland eingerichtet, auf dessen Basis die GLS Bank Kredite an Kleinstunternehmen und Gründungen vergibt, in Kooperation mit dem Deutschen Mikrofinanz-Institut. Die Ethikbank bietet für Menschen in der Schuldenfalle unter bestimmten Voraussetzungen ein Online-Girokonto auf Guthabenbasis an. Historisch waren die Raiffeisen und Genossenschaftsbanken sowie die Bausparkassen im deutschsprachigen Raum entscheidend für den Zugang von Benachteiligten und Armen zu erschwinglichen Krediten und Finanzinstrumenten. Eine Art Vorfeldorganisation stellten die sogenannten Sparvereine da, die Mitte des 19. Jahrhunderts aufkamen und auch nach der Währungsreform in Westdeutschland eine gewisse Blüte hatten. Einige dieser Sparvereine, die auch teilweise über die Betriebe, Verbände oder (etwa bei Bahn und Post) über die zugehörige Regionalverwaltung des Dienstherrn organisiert wurden, waren auch Vorläufer von einschlägigen Bankinstituten im Arbeitnehmerbereich. Ähnliche Entwicklungen bereits im 19. Jahrhundert finden sich auch bei Handwerkern, Beamten und Landwirten. Die gelegentlich belächelten Sparvereine sind aktuell In West- und Zentralafrika, auch in Teilen Südostasiens wieder im Kommen. Für Mikrofinanzinstitutionen allgemein ist die Ersparnismobilisierung auch bei sehr armen Menschen nach wie vor die wesentliche Finanzierungsquelle. Ebenso sind auch Schwellenländer wie China etwa an der Etablierung von Bausparkassen interessiert. Im Sommer 2017 wurde in einem Projekt mit der Zentralbank der Russischen Föderationein und Yandex Zeichen veröffentlicht (ein grüner Kreis mit einem Häkchen), das Webseiten mit registrierten Mikrofinanz-Organisationen markiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Mikrofinanz-Institutionen () werden Organisationen bezeichnet, die finanzielle Basisdienstleistungen wie Kredite, Sparbücher oder Versicherungen auch Kunden zur Verfügung stellen, die von herkömmlichen Banken aus verschiedenen Gründen nicht bedient werden. Mikrofinanz ist daher ein wichtiges Instrument der Entwicklungspolitik.", "tgt_summary": "微型金融是为低收入客户、或者由自雇者组成的集体贷款组织提供的金融服务。这些目标群体一直缺乏获得正规银行及相关金融业务的途径。", "id": 2955885} {"src_title": "Marcel Griaule", "tgt_title": "馬塞爾·格里奧爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Griaule wurde 1898 in Ainsy-sur-Armençon geboren und erhielt eine sorgfältige Erziehung. Er wollte Ingenieur werden und besuchte das angesehene Lycée Louis-le-Grand. 1917 meldete er sich freiwillig als Pilot bei der französischen Luftwaffe. 1920 kehrt er zu seinen Studien zurück und besuchte die Vorlesungen von Marcel Mauss und Marcel Cohen. Angezogen von der Ethnologie gab er seinen Plan Ingenieur zu werden auf. 1927 erhielt er ein Diplom der Ecole Nationale de Langues Orientales, wobei er sich auf die amharische Sprache und die Altäthiopische Sprache konzentrierte. Zwischen 1928 und 1933 nahm Griaule an zwei großen ethnographischen Expeditionen teil – eine nach Äthiopien und die ehrgeizige Expedition von Dakar nach Dschibuti, quer durch Afrika. Bei der zweiten Expedition besuchte er erstmals die Dogon, die ethnische Gruppe, mit der er sich in seiner restlichen Laufbahn hauptsächlich beschäftigte. 1933 erhielt er ein Diplom der École Pratique des Hautes Études in Religionswissenschaft. Während der 1930er-Jahre unternahmen Griaule und seine Schülerin Germaine Dieterlen mehrere Gruppenexpeditionen und setzten ihre Arbeit bei den Dogon fort. Auf der Grundlage des dabei erarbeiteten Materials präsentierte Griaule 1938 seine Dissertation. Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Griaule von der französischen Luftwaffe eingezogen. Von 1940 bis zu seinem Tode war er Generalsekretär der Société des Africanistes. Nach dem Krieg erhielt er den ersten Lehrstuhl für Ethnologie an der Universität von Paris. Er starb 1956. Griaule ist für die sehr persönlichen Berichte, die er über seine Beziehungen zu den von ihm erforschten Menschen, insbesondere zu dem blinden Jäger Ogotemmeli, verfasste, bekannt. Bekannt wurde er auch für seine elaborierte Exegese der Mythen der Dogon. Heute wird er von Ethnologen kritisiert, die der Meinung sind, dass seine Berichte die Glaubensvorstellungen der Dogon nicht korrekt wiedergeben. Griaule ist der Vater der Ethnologin Geneviève Calame-Griaule.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marcel Griaule (* 1898 in Aisy-sur-Armançon, Département Yonne; † 1956 in Paris) war ein französischer Ethnologe, der für seine Studien bei den Dogon in Westafrika und für seine Pionierrolle in der ethnologischen Feldforschung in Frankreich berühmt wurde.", "tgt_summary": "马塞尔·格里奥尔(,1898年-5月16日-1956年-2月23日)出生于法国约讷省一个叫Aisy-sur-Armançon的地方。作为一个民族学者,他因对多贡人的研究而著名。", "id": 1160969} {"src_title": "Südafrikanische Rugby-Union-Nationalmannschaft", "tgt_title": "南非國家橄欖球隊", "src_document": [{"title": "Organisation.", "content": "Verantwortlich für die Organisation von Rugby Union in Südafrika ist die South African Rugby Union (SARU), bis 2005 \"South African Rugby Football Union\" (SARFU) genannt. Sie entstand 1992 aus der Vereinigung des „weißen“ \"South African Rugby Board\" und den für alle „Rassen“ offen stehenden \"South African Rugby Union\". Die SARU besteht aus 14 Regionalverbänden, die jeweils eine eigene Mannschaft für den Currie Cup, den ältesten und wichtigen Ligatitel in Südafrika, abstellen. Daneben findet jährlich die SuperSport Rugby Challenge statt. Neben der eigentlichen Nationalmannschaft ruft die SARU weitere Auswahlmannschaften", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einführung des Rugbysports in Südafrika.", "content": "1861, knapp 40 Jahre nach der angeblichen Erfindung des Rugby-Sports durch William Webb Ellis in England, wurde George Ogilvie Rektor des renommierten Internats Diocesan College in Kapstadt. Er brachte ein als \"Gog’s Game\" bekanntes fußballähnliches Spiel nach Kapstadt, so wie es am Winchester College unterrichtet wurde. Die Sportart ähnelte dem heutigen Rugby schon sehr und wird als Beginn des Rugby-Sports in Südafrika angesehen. Unter der jungen Bevölkerung erlangte er schnell an Beliebtheit. Das erste offizielle Spiel fand am 23. August 1862 im Stadtteil Green Point zwischen 17 Offizieren der Armee und 15 Beamten (darunter der spätere Premierminister der Kapkolonie John X. Merriman) statt und endete 0:0. Die lokale Presse berichtete", "section_level": 2}, {"title": "Die ersten Länderspiele.", "content": "1891 fand, finanziert durch Cecil Rhodes, die erste internationale Tour einer britischen Auswahlmannschaft (der heutigen British and Irish Lions) durch Südafrika statt. Die Briten gewannen sämtliche 20 Spiele gegen regionale Teams und die südafrikanische Auswahl; erst im letzten Spiel gelang es dem Team von Kapstadt, einen Punkt zu erzielen. Die drei Begegnungen der Lions gegen die gesamtsüdafrikanische Auswahl (die erste am 5. September 1891) gelten als Test Matches, obschon die Südafrikanische Union erst ab 1910 bestand. Während der Tour überreichten die Briten einen von Donald Currie gestifteten Pokal der Mannschaft von Griqualand West, die ihrer Meinung nach die beste Leistung erbracht hatte. Noch heute ist der Currie Cup die Trophäe der gleichnamigen nationalen Meisterschaft Südafrikas. Fünf Jahre später kehrten die Lions zu einer 21 Spiele umfassenden Tour nach Südafrika zurück. In der Zwischenzeit hatte sich das Spiel der Südafrikaner merklich verbessert und sie konnten eines von vier Test Matches für sich entscheiden, als sie am 5. September 1896 mit 5:0 gewannen. Zum ersten Mal hatten die Südafrikaner grüne Shirts getragen, die ihr Kapitän Barry Heatlie von seinem Verein Old Dioceseans ausgeliehen hatte. Rugby stieß in der südafrikanischen Presse", "section_level": 2}, {"title": "Etablierung der „Springboks“.", "content": "Schon vor der Lions-Tour 1903 hatte der südafrikanische Verband beschlossen, in grünen Trikots mit einem Springbock als Emblem zu spielen. Das Emblem konnte jedoch nicht mehr rechtzeitig auf die Trikots aufgestickt werden. Die Mannschaft von 1906/7 trug grüne Trikots mit Emblem und weißem Kragen sowie schwarze Hosen und blaue Socken. Paul Roos war der erste offizielle Kapitän des südafrikanischen Rugby-Union-Teams. Er leitete 1906/07 die Mannschaft während der Tour durch Europa. Die Tour umfasste 29 Spiele, darunter je ein Test Match gegen die Nationalmannschaften von Schottland, England, Wales, Irland und Frankreich. England schaffte ein Unentschieden, während einzig Schottland einen Sieg davontragen konnte. Bevor sich britische Zeitungen einen Spitznamen für die relativ neue Mannschaft einfallen lassen konnten, bestätigte Paul Roos, man wolle die Mannschaft \"De Springbokken\" nennen, aus dem heute – ins Englische übertragen – die \"Springboks\" wurden. Seitdem wird auf den Trikots immer der Schriftzug des neuen „Wappentiers“ getragen. Die ganze Euphorie, die wegen des Rugbysports und insbesondere durch die patriotische Namensgebung das ganze Land bewegte, half maßgeblich dabei mit, die Wunden des Krieges, die 1902/03 aufgerissen worden waren, wieder zu schließen und das Land zu einen. Der Name „Springbok“", "section_level": 2}, {"title": "Die Jahre zwischen den Kriegen.", "content": "Der Erste Weltkrieg machte internationale Rugbytouren unmöglich. Während des Krieges kam der Springbok Jacky Morkel im Ostafrikafeldzug ums Leben. Im Jahr 1921 begann die bis heute andauernde Rivalität zwischen den südafrikanischen Springboks und den All Blacks aus Neuseeland. Die beiden Teams galten mittlerweile als die besten der Welt, waren aber bisher noch nie gegeneinander angetreten. Aus diesem Grund wurde die Tour der Springboks nach Australien und Neuseeland auch als „Rugby-Weltmeisterschaft“ bezeichnet. Die aus drei Begegnungen bestehende Länderspielserie endete ausgeglichen mit je einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage. Der Gegenbesuch der All Blacks folgte 1928, auch diese Serie endete ausgeglichen. 1924 tourten die Lions erstmals nach 14 Jahren nach Südafrika. Sie waren durch verletzte Spieler geschwächt und auch ihr Passspiel ließ die Mannschaft im Stich. Die Lions gewannen nur neun ihrer 21 Spiele in", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Danie Craven trat 1949 das Amt des Nationaltrainers an und in den ersten zehn Spielen unter seiner Leitung erzielten die Springboks lauter Siege. Unter anderem gewannen sie alle vier Test Matches gegen die All Blacks auf deren Tour durch Südafrika – bis heute ein Negativrekord der All Blacks. Parallel dazu fand eine Tour der Australier durch Neuseeland statt, da die Māori aufgrund der Bestimmungen der Apartheid-Politik zuhause blieben und zusammen mit Reservespielern eine eigene Mannschaft bildeten. Somit spielten die Springboks ausschließlich gegen Pākehā (Neuseeländer europäischer Herkunft). Die Springboks von 1951/52 werden als eine der besten der Tourmannschaften Südafrikas betrachtet. Das Team holte während seiner Tour auf den Britischen Inseln den dritten Grand Slam gegen alle Home Nations. Die Springboks schlugen auch Frankreich und entschieden 30 ihrer 31 Spiele während der Tour für sich; nur gegen eine Auswahl von Londoner Vereinen resultierte eine knappe Niederlage. Besonders herausragend war der 44:0-Sieg gegen Schottland, das bisher deutlichste", "section_level": 2}, {"title": "Zunehmende Anti-Apartheid-Proteste.", "content": "Schon vor dem Inkrafttreten der Apartheidgesetze nach 1948 hatten es Sportmannschaften, die nach Südafrika gingen, für notwendig erachtet, nichtweiße Spieler auszuschließen. Dies betraf insbesondere Angehörige der Māori in neuseeländischen Teams. Der Ausschluss von George Nepia und Jimmy Mill von der All-Blacks-Tour 1928 sowie von Ranji Wilson aus der Armeemannschaft neun Jahre zuvor waren damals kaum kommentiert worden. Doch 1960 nahm die internationale Kritik an der Apartheid im Gefolge der „Wind of Change“-Rede des britischen Premierministers Harold Macmillan und des Massakers von Sharpeville beträchtlich zu. Von diesem Zeitpunkt an wurden die Springboks zunehmend zur Zielscheibe internationaler Kontroversen und Proteste. Im selben Jahr tourten die All Blacks ohne ihre Māori-Spieler, die auf Drängen der südafrikanischen Regierung ausgeschlossen worden waren, durch Südafrika. In Neuseeland selbst war dies höchst umstritten: Eine von der \"Citizens' All Black Tour Association\" organisierte Petition mit mehr als 150.000", "section_level": 2}, {"title": "Sportliche Isolierung.", "content": "Das Land stand zunehmend isoliert da. Der neuseeländische Premierminister Norman Kirk ließ die für 1973 geplante Tour der Springboks nach Neuseeland absagen, da die Sicherheit von Spielern und Zuschauern nicht gewährleistet sei. Die Entscheidung hatte auch damit zu tun, dass er einen angedrohten Boykott der British Commonwealth Games 1974 in Christchurch durch afrikanische Staaten vermeiden wollte. Kirks Nachfolger Robert Muldoon hingegen gab 1976 seine Zustimmung für eine Tour der All Blacks nach Südafrika. Als das Team trotz heftiger Proteste abreiste, forderten 16 afrikanischen Staaten ultimativ den Ausschluss Neuseelands von den Olympischen Sommerspielen 1976. Das Internationale Olympische Komitee ging nicht darauf ein, da Rugby keine olympische Sportart war. Daraufhin blieben insgesamt 30 Staaten den Spielen in Montreal fern. Die umstrittene Tour der All Blacks fand vor dem Hintergrund des Aufstandes in Soweto gegen", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltmeistertitel der „Regenbogennation“.", "content": "Am 2. Februar 1990 kündigte der neue Staatspräsident Südafrikas, Frederik Willem de Klerk, tiefgreifende politische Veränderungen an, die zur Legalisierung des ANC, zur Freilassung Nelson Mandelas, zur Beendigung der Apartheid und zu den ersten demokratischen Wahlen für alle Südafrikaner führten. Im März 1992 schlossen sich der „weiße“ \"South African Rugby Board\" und die gemischtrassige \"South African Rugby Union\" zum gemeinsamen Verband \"South African Rugby Football Union\" zusammen, der seit 2005 ebenfalls den Namen South African Rugby Union trägt. Bis zu den 1990er Jahren wiesen die Springboks gegen jede Mannschaft, gegen die sie jemals gespielt hatten, eine positive Bilanz auf. Sie waren jedoch von der fehlenden Spielpraxis gezeichnet und hatten anfangs Mühe, mit den besten Mannschaften mitzuhalten. Das", "section_level": 2}, {"title": "Die ersten Jahre der Profi-Ära.", "content": "Im August 1995 beschloss der IRB, Rugby Union für Profispieler zu öffnen, um so der zunehmenden Abwerbung guter Spieler durch finanzkräftige Rugby-League-Vereine zu begegnen. Noch im selben Jahr gründeten die Verbände Südafrikas, Neuseelands und Australiens das Konsortium SANZAR, um Fernsehübertragungsrechte für zwei neue Wettbewerbe zu verkaufen, die internationale Liga Super 12 (heute Super Rugby) und das Tri-Nations-Turnier der Nationalteams (heute The Rugby Championship). Da die neuen Wettbewerbe keine Zeit für monatelange Überseetouren mehr ließen, nahm diese Tradition der Amateurära ein rasches Ende (mit Ausnahme der Touren der Lions). In sportlicher Hinsicht wurden die Springboks 1996 vom Rücktritt des ungeschlagenen Weltmeistertrainers Kitch Christie schwer getroffen, nachdem bei ihm Leukämie diagnostiziert worden war. Die Spieler taten sich daraufhin sowohl in der Super 12 als auch in der ersten Ausgabe von Tri Nations schwer. Auf der letzten Tour durch Südafrika nach alter", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltmeistertitel und die Jahre danach.", "content": "In der WM-Vorbereitung gelangen den Springboks im Mai und Juni unter anderem zwei klare Heimsiege gegen Titelverteidiger England. Die englische Mannschaft konnte jedoch nicht alle ihre Spieler mit nach Südafrika nehmen, da viele von ihnen noch in der Meisterschaft für ihre Clubs spielten oder verletzt waren. Zu Beginn des Tri Nations 2007 bezwangen die Springboks die Wallabies und verloren knapp gegen die All Blacks. Anschließend wechselte White den Kader vollständig aus. Es gab zwar Vorwürfe, dass das Entsenden einer „B-Mannschaft“ zu einer Wettbewerbsverzerrung führen würden, doch diese hielt trotz zweier Niederlagen recht gut mit. Vor Beginn der Weltmeisterschaft 2007 in Frankreich gehörte die ausgeruhte Stammbesetzung der Springboks zu den Mitfavoriten. Die Südafrikaner gewannen die Gruppenspiele gegen Samoa, England und die USA deutlich, während sie gegen Tonga nur knapp eine Niederlage vermieden. Nach Siegen im Viertel- und", "section_level": 2}, {"title": "Vom Tiefpunkt zum dritten Weltmeistertitel.", "content": "Während der The Rugby Championship 2019 gelang den Südafrikanern im Turnier der Südhemisphäre der erste Triumph in zehn Jahren und seit dem Beitritt der Argentinier 2012. Im selben Jahr gelang Südafrika der Gewinn der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019 in Japan mit einem Sieg über England im Finale mit 32:12. Siya Kolisi wurde der erste „schwarze“ Kapitän, der den Webb Ellis Cup in Empfang nahm; danach übergab er das Trikot der Nummer 6 an den anwesenden südafrikanischen Präsidenten", "section_level": 2}, {"title": "Trikot.", "content": "Südafrika spielt in grünen Trikots mit einem goldgelben Kragen, weißen Hosen und grünen Socken. Auf der linken Brust ist das Logo von SA Rugby und auf der rechten Brust das Springboklogo aufgestickt. Das japanische Unternehmen Asics is der Trikotausrüster für alle südafrikanischen Rugbymannschaften, seitdem Asics im Jahr 2013 mit SA Rugby einen Vertrag unterzeichnet hat, der bis mindestens 2024 läuft. Der südafrikanische Mobilfunkanbieter MTN erscheint als Sponsor auf den Trikots. Andere Sponsoren sind FNB über den Rückennummern, sowie Land Rover, FlySafair und Southern Palace rund um die hinteren Säume der Shorts. Das grüne Trikot trat während der British Lions Tour 1903 nach Südafrika erstmals in Erscheinung. Die ersten beiden Test Matches wurden in weißen Trikots absolviert und der letzte Test auf Newlands im grünen Trikot, das sich die Mannschaft beim Old Diocesan Club auslieh. Während ihrer ersten Tour auf die Britischen Inseln 1906/07 spielte Südafrika in einem grünen Trikot mit weißem Kragen, blauen Hosen und blauen Socken; dieses Trikot lieh sich die Mannschaft ebenfalls beim Old Diocesan Club aus. Auf ihrer Tour 2006 nach Irland spielten die Springboks in Dublin zur Hundertjahrfeier", "section_level": 1}, {"title": "Stadien.", "content": "Wie in den Rugbynationen Argentinien, Australien, Frankreich und Neuseeland gibt es in Südafrika kein offizielles „Nationalstadion“, vielmehr absolvieren die Springboks in zahlreichen verschiedenen Orten Südafrikas ihre Heimspiele. Das Stadion des Finalspiels der Weltmeisterschaft von 1995 ist das Ellis-Park-Stadion in Johannesburg mit einer Kapazität von 60.000 Zuschauern. Weitere oft genutzte Spielorte der Springboks sind das Loftus-Versfeld-Stadion in Pretoria mit einer Kapazität von 45.000 Zuschauern, das etwa 50.000 Zuschauern Platz bietende Newlands-Stadion in Kapstadt, das Free-State-Stadion in Bloemfontein, das Kings-Park-Stadion in Durban und das Nelson-Mandela-Bay-Stadion in Port Elizabeth. Am 21. August 2010 absolvierten die Springboks ihr erstes Test Match im FNB-Stadion, ein Spiel im Rahmen der Tri Nations 2010 gegen Neuseeland. Andere Stadien, die für Test Matches verwendet wurden, sind das Buffalo City-Stadion in East London, das Royal-Bafokeng-Stadion nahe", "section_level": 1}, {"title": "Länderspiele.", "content": "Die Springboks weisen gegen fast jede Nationalmannschaft, gegen die sie bisher gespielt haben, eine positive Bilanz auf; nur gegen die neuseeländischen All", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltmeisterschaften.", "content": "Obwohl die Springboks aufgrund der Apartheid in Südafrika die ersten zwei Weltmeisterschaften verpassten, konnten sie den Webb Ellis Cup, die Trophäe der alle vier Jahre ausgetragenen Rugby-Union-Weltmeisterschaft, bisher dreimal entgegennehmen: bei der dritten Austragung 1995 im eigenen Land, bei der sechsten Austragung 2007 in Frankreich sowie 2019 in Japan. Damit sind", "section_level": 2}, {"title": "Tri Nations/Rugby Championship.", "content": "Das einzige jährliche Turnier der Springboks ist die seit 2012 ausgetragene Rugby Championship gegen Neuseeland, Australien und Argentinien (zuvor seit 1996 das \"Tri Nations\"", "section_level": 2}, {"title": "Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Kader.", "content": "Die folgenden Spieler bilden", "section_level": 2}, {"title": "Bekannte Spieler.", "content": "Zwölf südafrikanische Spieler wurden aufgrund ihrer herausragenden Leistungen in die World Rugby Hall of Fame aufgenommen. Es sind dies Barry Heatlie, Bennie Osler, Danie Craven, Hennie Muller, Frik", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "Da die Definition und Rolle der Trainer bis zum Besuch der", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die italienische Sportzeitung \"Gazzetta dello Sport\" wählte die südafrikanische Nationalmannschaft 2007 zur „Weltmannschaft des", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Invictus – Unbezwungen.", "content": "Die Springboks spielen eine zentrale Rolle in dem 2009 in den USA erschienenen Film \"Invictus – Unbezwungen\". Der auf dem Buch \"Playing the Enemy\" von John Carlin basierende Film beschreibt, wie der damalige Präsident von", "section_level": 2}, {"title": "Modder en Bloed.", "content": "Der südafrikanische Film \"Modder en Bloed\" (deutsch: Schlamm und Blut), der dort 2016 erschien, thematisiert die Anfänge des Rugby im Kriegsgefangenenlager auf der britischen Insel St.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Südafrikanische Rugby-Union-Nationalmannschaft ist die offizielle Nationalmannschaft Südafrikas in der Sportart Rugby Union und repräsentiert das Land bei allen Länderspielen („Test Matches“) der Männer. Die Mannschaft ist besser bekannt unter ihrem englischen Spitznamen Springboks, benannt nach der Springbock-Antilope. Umgangssprachlich wird das Team auf Afrikaans als Springbokke und auf isiXhosa als amaBokoboko bezeichnet. Rugby Union wird als eine der Nationalsportarten Südafrikas betrachtet und die Nationalmannschaft hat gegen fast jeden bisherigen Gegner eine positive Gewinnbilanz, mit Ausnahme der „All Blacks“ aus Neuseeland.", "tgt_summary": "南非国家橄榄球队(,英语:South Africa national rugby union team),俗称跳羚队(英语:Springboks),由南非橄榄球联盟管理。跳羚队主场球衣为绿色金领上衣搭配白色短裤,象征是跳羚及帝王花。自1891年7月30日以来,该队一直代表南非参加国际橄榄球赛事,跳羚队首场比赛是与不列颠群岛巡回赛队伍进行的国际锦标赛。", "id": 2323054} {"src_title": "Grasslands-Nationalpark", "tgt_title": "草原国家公园", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach der Schlacht am Little Bighorn hielt sich hier im Gebiet Sitting Bull mit etwa 5000 Angehörigen der Sioux auf. Im Jahr 1874 wurden hier von Sir George Mercer Dawson die ersten Fossilien von Dinosauriern in Kanada entdeckt. Im Jahr 2012 wurden im östlichen Parkbereich Fossilien eines Brodavis americanus, einer bis dahin unbekannten Art des Hesperornithiformes aus dem Maastrichtium, gefunden. Im Oktober 2009 wurden 527 km2 des Parks als Dark Sky Preserve (Lichtschutzgebiet, \"Grasslands Dark Sky Preserve\") ausgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Park besteht aus zwei Gebieten, einem großen westlichen (in der Saskatchewan Census Division No. 4) und einem kleineren östlichen Block (in der Saskatchewan Census Division No. 3). Der Zugang zum westlichen Parkteil erfolgt in der Regel aus Val Marie am Saskatchewan Highway 4, während der zum östlichen Anteil von Killdeer am Saskatchewan Highway 2 aus erfolgt. Bei dem Park handelt es sich um ein Schutzgebiet der IUCN-Kategorie II (Nationalpark).", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Der Nationalpark liegt im Palliser-Dreieck und hier ist das Klima semiaride, \"BSk\" gemäß der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Er beinhaltet mit der Mischgrasprärie eine weite Prärielandschaft, wobei der westliche Anteil vom Frenchman River durchflossen wird. Die Flora und Fauna ist dabei typisch für eine Prärielandschaft. Dazu gehören auch fünf Arten der Klapperschlange. Ebenfalls findet sich hier die einzige kanadische Kolonie der Schwarzschwanz-Präriehund. 2006 wurde hier der amerikanische Bison, Tiere aus dem Elk-Island-Nationalpark, neu angesiedelt. Die Gruppe von ursprünglich 71 Tieren ist bis 2015 auf 310 ausgewachsene Tiere angewachsen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Grasslands-Nationalpark (, ) ist einer der jüngsten Nationalparks in Kanada (gegründet 1981) im Süden der Provinz Saskatchewan entlang der Grenze zum US-amerikanischen Bundesstaat Montana. Er umfasst eine Fläche von 907 km2.", "tgt_summary": "草地国家公园(英语:Grasslands National Park),是加拿大43个国家公园及公园保留地中较新成立的一座,位于萨斯喀彻温省南部。该国家公园呈现了北美大草原上的独特景观,旨在保护加拿大为数不多未被破坏的混合草及短草混合区域。草地国家公园坐落在世界自然基金会定义北部短草地生态区域内,这个生态区域包含了萨省南部地区、艾伯塔省南部地区及美国北部的大平原州。公园里的严酷环境及半干旱气候为少数几种适应这种环境的植物及动物提供了生存条件。草地国家公园及周边环境为加拿大独有的黑尾土拨鼠的栖息地。", "id": 1896855} {"src_title": "Kootenay-Nationalpark", "tgt_title": "库特尼国家公园", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Highway 93, der sogenannte \"Kootenay Parkway\", durchquert den Park auf 94 Kilometer Länge. Der Highway erreicht den Park über den 1651 Meter hohen \"Vermilion Pass\", folgt dem Lauf des \"Vermilion\" und des Kootenay Rivers und führt über den 1486 Meter hohen \"Sinclair Pass\" und durch das \"Iron Gate\" nach Radium Hot Springs. Das Haupttal wird im Osten von der \"Mitchell Range\" begrenzt, im Westen ragen die Kalkberge der \"Vermilion Range\" und der \"Brisco Range\" auf und begrenzen den Park zum Columbia River. Der höchste Berg im Park ist der 3424 m hohe Deltaform Mountain, die tiefste Stelle im Park liegt auf 918 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Bergketten im Parkgebiet bestehen aus aufgefalteten Sedimentgesteinen, die durch Erosion aus Wind, Eis und Wasser geformt wurden. Die umgekippte Faltung, die gezackten Bergrücken und gerundeten Bergkämme im südwestlichen Parkgebiet sind typisch für die westlichen Rocky Mountains. Durch die Lage des Parks an der Bruchlinie des Rocky Mountain Trench treten im Südwesten des Parks heiße Quellen zu Tage, die schwach radioaktiven Radium Hot Springs. Die heißen Quellen sowie der \"Sinclair Canyon\" und die \"Redwall Faults\" im Südwesten sind bedeutende geologische Erscheinungen. Der Sinclair Canyon weist senkrechte, durch oxidiertes Eisen rot gefärbte Wände auf. Durch den Canyon floss einst der Sinclair Creek, der seit 1965 jedoch in einem Betonkanal unterhalb des Highways fließt. Die turmhohen, ebenfalls durch oxidiertes Eisen rot gefärbten Klippen des Redwall Fault sind die besten Beispiele für tektonische Brekzien innerhalb der Nationalparks der kanadischen Rocky Mountains. Im Norden des Parks treten kalte Quellen zu Tage, in deren Wasser ebenfalls Eisen gelöst ist. Diese\" Paint Pots\" genannten Mineralquellen bilden tümpelartige Becken, die von braunrotem Ockerschlamm eingefärbt sind. Die Paint Pots sind nicht nur geologisch interessant, sondern durch ihre Nutzung durch die First Nations auch von historischer und kultureller Bedeutung. Der \"Marble Canyon\" im Norden des Parks ist ein ausgezeichnetes Beispiel für eine Landschaft, die durch die Erosionskräfte von Gletschern und Flüssen geschaffen wurde. Das Gestein des Canyons besteht aus Kalkstein und Dolomit, welches durch seine weiße Farbe Marmor ähnelt.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Durch seine geographische Lage ist das Klima des Parks sehr unterschiedlich. Im Norden des Parks fallen an der kontinentalen Wasserscheide 1250 Millimeter jährlicher Niederschlag, im Südwesten des Parks, im Regenschatten der Purcell Mountains, nur 350 Millimeter. In den tieferen Lagen herrscht hier ein semiarides Klima, während im Norden des Parks ein kühleres, feuchtes Klima vorherrscht. Die Durchschnittstemperaturen im Tal des Kootenay River liegen im Winter bei −7 °C, die Durchschnittswerte im Juli liegen bei 22 °C.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Der Park repräsentiert die südwestliche Region der kanadischen Rocky Mountains, einer Region mit unterschiedlichen Landschaften und Ökosystemen. Durch die Höhendifferenz kommen im Park drei verschiedene Ökosysteme vor: Über der Baumgrenze in 1800 Metern Höhe besteht die Vegetation aus einer alpinen Tundra, von 1800 bis 1300 Metern Höhe sind subalpine Wiesen und Bergwälder vorherrschend, während das weite, relativ warme und trockene Haupttal des Kootenay River fast vollständig bewaldet ist. Der Wald im Norden des Tals besteht wegen der höheren Niederschläge aus Mischwald aus Engelmann-Fichten und Felsengebirgstannen, während im südlichen Parkteil die Wälder aus Douglasien bestehen. In der südwestlichen Region ist der Wald nicht mehr geschlossen. Hier wachsen Gelb-Kiefern und auf sandigen Stellen \"Zerbrechliche Ohrenkakteen\", eine Opuntienart. Mehrere Waldbrände zerstörten große Parkgebiete, so wurden 1926 im Tal des Vermilion River mehr als 6.000 Hektar durch Feuer zerstört, 1968 verwüstete ein Feuer am Vermilion Pass 2.500 Hektar. 2001 wütete ein Feuer am Mount Shank, 2003 am Tokumm Creek und am Verendry Creek. Inzwischen ist die ökologische Bedeutung der Waldbrände erkannt worden; das Feuer von 1968 am Vermilion Pass gilt als einer der am besten erforschten Waldbrände der Rocky Mountains. Durch die unterschiedlichen Ökosysteme kommen im Park über 990 Pflanzenarten, zahlreiche Großsäugetiere und 195 Vogelarten vor. Wegen der geringen Schneemengen im Winter leben im Südteil des Parks ganzjährig Elche, Weißwedel- und Maultierhirsche, Wapitis und Dickhornschafe. Weitere Säugetiere sind Grizzly- und Schwarzbären, Wölfe, Kojoten, Pumas, Rotluchse und Vielfraße. Schneeziegen sind das Wildtier-Symbol des Parks, am \"Mount Wardle\" lebt ganzjährig eine große Population. Durch den Bau des Grand Coulee-Staudamms im US-Bundesstaat Washington war Lachs ab 1933 aus den Flüssen im Park verschwunden. 1983 wurde laichender Rotlachs im Kootenay River entdeckt, der aus dem Koocanusa Reservoir aus dem US-Bundesstaat Montana stromaufwärts gewandert war.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet des Parks wurde bereits seit 10.000 Jahren von den Ktunaxa (Kootenay) and Kinbasket (Shuswap) First Nations als Jagdgebiet genutzt. Die heißen Quellen von Radium Hot Springs waren den Ureinwohnern schon bekannt, und die Paint Pots waren für die First Nations ein heiliger Ort, an dem sie aus dem Ockerschlamm Farbstoff zum Färben der Stoffe oder zur Kriegsbemalung gewannen. Der erste, namentlich bekannte Weiße in dem Gebiet war der Gouverneur der Hudson’s Bay Company George Simpson auf seiner Weltreise 1841. Ab 1912 wurde der Bau einer ersten Autostraße von Calgary nach Windermere über die kanadischen Rocky Mountains geplant. Da die Provinz British Columbia die Baukosten nicht übernehmen konnte, wurde 1919 eine Vereinbarung zwischen der Provinz und der Bundesregierung geschlossen, in der die Bundesregierung den Bau des Highways übernahm. Im Gegenzug stellte die Provinz acht Kilometer Land auf beiden Seiten entlang der Straße als Nationalpark zur Verfügung. Der Park wurde am 21. April 1920 als \"Kootenay Dominion Park\" gegründet, der Highway wurde 1923 eröffnet. Der Name des Parks geht auf den im Park entspringenden Kootenay River zurück. 1923 wurden bei Radium Hot Springs die ersten Gebäude für die Parkverwaltung gebaut, im selben Jahr eröffnete die Canadian Pacific Railroad das Vermilion River Camp, die heutige Kootenay Park Lodge. Mit dem National Park Act von 1930 wurde der Park in Kootenay-Nationalpark umbenannt. Seit 1985 gehört der Park zusammen mit den Nationalparks Jasper, Banff und Yoho zum Weltnaturerbe der UNESCO.", "section_level": 1}, {"title": "Touristische Einrichtungen.", "content": "Der Park verfügt über zwei Besucherzentren in Radium Hot Springs und in der Kootenay Park Lodge am Vermilion Crossing, die saisonal geöffnet sind. Im Park liegen vier Campingplätze, entlang des Parkways befinden sich zahlreiche Picknickplätze mit Sanitäranlagen. Durch den Park führen mehr als 200 Kilometer Wanderwege. Der 54 Kilometer lange \"Rockwall Trail\" beginnt bei den Paint Pots und führt über die Vermilion Range zum Rockwall Pass, um über den Ottertail Trail wieder zum Parkway hinabzusteigen. Noch innerhalb der Parkgrenzen liegt das Thermalbad von Radium Hot Springs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kootenay-Nationalpark (, ) ist ein kanadischer Nationalpark und befindet sich im Südosten von British Columbia. Er umfasst eine Fläche von 1406 km2 der kanadischen Rocky Mountains und gehört seit 1984 zum UNESCO-Welterbe, zusammen mit dem Jasper-Nationalpark, dem Banff-Nationalpark und dem Yoho-Nationalpark als Teil der \"Canadian Rocky Mountain Parks\". Er grenzt im Nordwesten an den Yoho-Nationalpark, im Nordosten an den Banff-Nationalpark und im Osten an den Mount Assiniboine Provincial Park. Bei dem Park handelt es sich um ein Schutzgebiet der IUCN-Kategorie II (Nationalpark).", "tgt_summary": "库特尼国家公园(英语:Kootenay National Park)位于加拿大不列颠哥伦比亚的东南部,面积1,406平方公里,是世界遗产-加拿大落基山脉自然公园群的组成部分。公园成立于1920年,西南入口的海拔为918米,园内的戴尔塔法默山海拔达到3,424米。", "id": 1688477} {"src_title": "Takuya Kimura", "tgt_title": "木村拓哉", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "1987 schickte ein Verwandter eine Bewerbung an die Talentschmiede Johnny & Associates, die sich darauf spezialisiert hat, gutaussehende junge Männer zu Teen Idols auszubilden. Er wurde in Johnny’s Juniors genommen und Mitglied in der Gruppe \"Skate Boys\". \"Skate Boys\" war eine 12-köpfige Backup-Dancer-Truppe für \"Hikaru Genji\", eine sehr erfolgreiche Gruppe zur damaligen Zeit. 1988 wurde schließlich die Boyband SMAP gegründet: Masahiro Nakai, Takuya Kimura, Gorō Inagaki, Katsuyuki Mori, Tsuyoshi Kusanagi, Shingo Katori; Katsuyuki Mori verließ die Band allerdings Mitte der 90er Jahre, um Rennfahrer zu werden. 1991 brachten SMAP die erste Single \"Can’t Stop!! ~Loving.\" auf den Markt. Der Erfolg ließ jedoch zu wünschen übrig. Auch das erste Konzert blieb halb leer. Trotzdem gewannen SMAP immer mehr an Popularität – zwar nicht durch ihr Singen, aber durch ihre TV Show \"愛ラブSMAP\" (dt. \"Love Love SMAP\") und durch ihre Rollen in TV-Doramas. 1993 kam der Durchbruch für Kimura. Er spielt eine Hauptrolle im Drama \"Asunaro Hakusho\" (あすなろ白書). Die Serie basiert auf einem damals sehr erfolgreichen Manga gleichen Namens und wurde ebenfalls ein großer Erfolg. 1996 wird die Serie \"Long Vacation\" ein Riesenerfolg. Kimura spielt den schüchternen Pianisten Sena, dessen Mitbewohner vor seiner Hochzeit mit einer anderen durchbrennt. Die verlassene Braut (Yamaguchi Tomoko) kommt, um ihren Bräutigam zur Hochzeit abzuholen, findet aber den jungen Sena alleine. Die Hochzeit fällt ins Wasser, sie hat aber bereits ihre Wohnung gekündigt und erpresst daher Sena, sie bei sich einziehen zu lassen. Allmählich verlieben sie sich ineinander. Im selben Jahr wird zum ersten Mal die neue wöchentliche Unterhaltungsshow \"SMAPxSMAP\" ausgestrahlt, die zur weiteren Beliebtheit der Band beiträgt. SMAPxSMAP lief erfolgreich bis 2016 und hatte eine breite Fangemeinde. Im ersten Teil der Show wurde im \"Bistro SMAP\" jede Woche ein Prominenter eingeladen, der beim \"Bistro-Besitzer\" Masahiro Nakai eine „Bestellung“ aufgibt. Die anderen SMAP Mitglieder liefern sich dann in 2er Gruppen ein „Kochduell“, dessen Gewinner der Prominente zum Schluss küren muss. Als internationale Gäste waren Richard Gere, Cameron Diaz, Jackie Chan, Michael Jackson, O-Zone und viele andere zu Gast. Im November 1999 wurde er der erste asiatische Werbeträger für die Levi’s Jeans Company, nachdem er von 1994 bis 1998 in ununterbrochener Reihenfolge zum \"Best Jeanist\", dem besten Jeansträger des Jahres, gekürt wurde. Die Auszeichnung \"Best Jeanist\" wird von japanischen Jeansherstellern jährlich an Künstler verliehen. Im Jahr 2000 kündigt er seine Hochzeit mit einem anderen Idol, Shizuka Kudō von Onyanko Club, an. Er hat mit ihr zwei Töchter – Kokomi und Mitsuki. Seine erfolgreiche Karriere in TV-Doramas setzt er 2000 mit \"Beautiful Life\" fort – es folgten Erfolgsserien wie 2001 \"Hero\", \"Sora kara furu ichioku no hoshi\", \"Good Luck!!\",\"Pride\" und \"ENGINE\". 2004 hatte er zum ersten Mal eine Rolle in einem internationalen Film. Er spielte mit Zhang Ziyi, Gong Li und Faye Wong – wenn auch eine kleine Rolle ohne Text – in 2046 von Wong Kar-wai mit. Ebenfalls 2004 sprach er Hauro (Howl) in Hayao Miyazakis \"Das wandelnde Schloss\". Im Juli 2006 strahlte Fuji TV ein Zwei-Stunden-Special von \"HERO\" aus. Kimura trat mit der alten Besetzung wieder als Staatsanwalt Kōhei Kuryū auf. Im abschließenden Teil von Yōji Yamadas „Samurai-Trilogie“, dem 2006 veröffentlichten Werk \"Love and Honor – Bushi no ichibun\", spielte Kimura die Hauptrolle eines blinden Samurai zur Edo-Zeit. Im Jahr 2008 spielte er die Rolle des Shitaro im Film \"I Come with the Rain\", indem Josh Hartnett die Hauptrolle innehat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Takuya Kimura (jap. 木村拓哉 (Kimura Takuya); * 13. November 1972 in der Präfektur Tokio), Spitzname Kimutaku, ist ein japanischer Sänger und Schauspieler. Viele der TV-Dorama, in denen er aufgetreten ist, wurden überaus erfolgreich. Zudem war er von 1988 bis 2016 Mitglied der J-Pop-Gruppe SMAP.", "tgt_summary": "木村拓哉(,1972年-11月13日)是日本知名歌手、演员、配音员,已解散的日本偶像团体SMAP的前成员。东京都出生,经纪公司为杰尼斯事务所。2000年的时候与工藤静香结婚, 并分别于2001年和2003年生下木村心美与木村光希两个女儿。", "id": 2098506} {"src_title": "Takht-i-Bahi", "tgt_title": "塔克特依巴依", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die zentralen Ruinen des Klosters liegen auf einem 152 m hohen Berg ca. 15 km nordöstlich von Mardan in der heutigen pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Der Ort befindet sich an der Einfahrt zum Malakand-Pass, der in das Swat-Tal führt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Leider wurden die ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen von D.B. Spooner im Auftrag des \"Archaeological Survey of India\" und von H. Hargreaves zu Beginn des letzten Jahrhunderts nicht miteinander verglichen und koordiniert, um so wichtige Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte zu gewinnen. Dennoch kann man davon ausgehen, dass das Kloster im ersten Jahrhundert v. Chr. gegründet wurde. Zur Zeit Kanischkas erlebte es seine größte Blüte. In dieser Zeit entstand der \"Hof der vielen Stupas, während der Hauptstupa und der große Hof aus dem dritten und vierten nachchristlichen Jahrhundert stammen. Die spätesten Gebäude datieren in das 6. und 7. nachchristliche Jahrhundert. Wie die anderen buddhistischen Klöster genoss auch Takht-i-Bahi den mäzenatischen Schutz der Kuschana-Herrscher. Ihren Bau und oft auch ihren Unterhalt finanzierten wohlhabende Kaufleute. In der Nähe war eine Ansiedlung des parthischen Königs Gondophares, dessen Name in einer im Kloster gefundenen Inschrift genannt wird. Auch der Apostel Thomas soll auf seinem Weg nach Indien hier vorbeigekommen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die frühen Klöster des indischen Subkontinents waren öffentlich zugänglich. Die Klöster der Gandhara-Kultur dagegen schlossen sich mit starken Mauern nach außen ab und der Eingang war bei Takht-i-Bahi von der Achse weggeknickt. Aus den archäologischen Befunden ist erkennbar, dass das Kloster (Vihara) aus vielen Einzelgebäuden bestand. Dazu gehörten die Wohn- und Schlafquartiere der Mönche (\"bhikșu\"), das Refektorium (\"upasthāna-śālā\"), die Küche (\"aggi-śālā\"), ein Baderaum mit heißem Wasser (\"janthāghara\"), ein Brunnenhaus (\"udapāna-śālā\") und weitere Wirtschaftsräume. Im Zentrum des Klosters befand sich der Sakralbereich, ein großer Hof von 36 auf 15 Metern, umgeben von Meditationszellen, 35 Stupas oder nur Nischen mit zum Teil überlebensgroßen Buddhastatuen. Im Süden anschließend erreicht man einen weiteren Hof. Hier stand der Haupt-Stupa auf einer Plattform (4,5 m im Quadrat), die über Treppen zugänglich war. Auch dieser Hof ist von Kapellen umgeben. Die dem Hof zugewandte Seite schmückten Halbpfeiler mit korinthischen Akanthus-Kapitellen. Die Neben-Stupas und die vielen Statuen waren mit Kalk verputzt, worauf bunte Farben, vor allem Gold aufgetragen war. Auch die Klosterwände leuchteten farbig. So wirkte das Kloster äußerst prunkvoll. Unweit von Tahht-i-Bahi befinden sich die Ruinen der befestigten Stadt Sahra-i-Bahlol aus dem frühen 1. Jahrhundert. Beide Stätten sind seit 1980 als UNESCO-Weltkulturerbe registriert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Takht-i-Bahi (, \"Taḫt-i bahāʾī\", „Thron der Quelle“, „Thron des Ursprungs“), auch \"Takht-i-Bahai\", heißen die weitläufigen Anlagen einer buddhistischen Klosterruine, die sich über mehrere Hügel in der antiken Region Gandhara erstreckt.", "tgt_summary": "塔克特依巴依()为巴基斯坦开伯尔-普赫图赫瓦省马尔丹一处印度-帕提亚王国时期佛教僧院。被认为是健驮逻国最为宏大的佛教遗迹,其保存状况相当良好。", "id": 791905} {"src_title": "Zitwerwurzel", "tgt_title": "莪术", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Zitwerwurzel ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Die duftende Pflanze bildet oberirdische Blattsprosse, die Wuchshöhen von bis 1 Meter erreichen. Es werden unterirdische, große und mehrmals verzweigte Rhizome als Überdauerungsorgane gebildet. Das essbare Rhizom („Wurzelstock“) ist im Inneren weiß und duftet ähnlich wie Ingwer oder Mango; es hat einen sehr bitteren Nachgeschmack. Der Blütenstand trägt rote und grüne Hochblätter und gelbe Blüten. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 66.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Heimat der Zitwerwurzel liegt in Indien; vermutlich stammte sie ursprünglich aus dem nordöstlichen Indien. Ihren Namen Zitwer erhielt sie über portugiesisch und lateinisch \"zedoaria\" aus dem Persischen (\"dschedwār\"). Sie wächst im feuchten subtropischen bis tropischen Klima. Nach R. Govaerts kommt sie ursprünglich zwischen Assam und dem östlichen Himalaja vor.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Aus der Pflanze wird eine Droge gewonnen. Die Droge, „Zedoariae Rhizoma“, besteht aus den getrockneten Rhizom-Wurzeln der Pflanze. Sie ähnelt der Kurkuma sehr und wird als Magen- Galle- und Lebermittel verwendet. Bis heute wird der unterirdische Teil der Pflanze in China als 莪朮 / 莪术 \"(é zhú)\" und in Japan unter dem Namen ガジュツ \"(gajutsu)\" als Arznei benutzt; in Deutschland wurde die Zitwerwurzel als Rhizoma Zedoariae 1926 ins DAB 6 als pflanzliches Arzneimittel aufgenommen. Eine Überprüfung durch die Expertenkommission für pflanzliche Arzneimittel des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte kam 1988 zu dem Ergebnis, dass eine Heilwirkung nicht wissenschaftlich ausreichend begründet sei; sie wurde deshalb als Negativmonographie in das DAB 10 ab 1991 nicht mehr aufgenommen. Dagegen ist die ebenfalls zum Pflanzengenus Curcuma Linn. gehörende Curcuma longa L. und Curcuma xanthorrhiza Roxb., seit 1930 (Erg.B. 5) bzw. 1978 (DAB 8) im Deutschen Arzneibuch enthalten. Das ätherische Öl wird bei der Parfum- und besonders in der Likörherstellung verwendet. Als Gewürz ist Zitwerwurzel heute jedoch nicht mehr bedeutsam: In Indien wird sie gelegentlich zum Einlegen von würzigen Pickles (Gemüse und Obst) und insbesondere in Indonesien auch für Currypasten verwendet. In Thailand werden die jungen Rhizome als sehr geschmackvolles Gemüse gegessen. Verwechslungsgefahr: Die als Zitwerblüte bezeichnete Droge stammt nicht von \"Curcuma zedoaria\", sondern vom Wurmsamen (\"Artemisia cina\"), einem giftigen russischen Beifußgewächs. Sie wurde früher in der Volksmedizin auch als Wurmmittel verwendet (Volksname: Wurmsamen). Aus dieser Droge wird der wurmtötende Stoff Santonin gewonnen und in der evidenzbasierten Medizin als Wurmmittel angewandt. Aufgrund ihrer Giftigkeit sollte sie nur in Fertigpräparaten oder äußerlich angewendet werden. Im Mittelalter wurde der Zitwer„wurzelstock“ auch mit dem sogenannten „Deutschen Zitwer“ (\"Acorus calamus\") verfälscht.", "section_level": 1}, {"title": "Trivialnamen.", "content": "Für die Zitwerwurzel bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Cedewen, Citawar (althochdeutsch), Czitwar (mittelniederdeutsch), Czyddewar, Czytwar (mittelniederdeutsch), Czytwer (mittelniederdeutsch), Heydens Sedewer (mittelniederdeutsch), Seduar (mittelniederdeutsch), Seduer (mittelniederdeutsch), Seduwer (mittelniederdeutsch), Zedewar (mittelhochdeutsch), Zedewen (mittelhochdeutsch), Zedewer (mittelhochdeutsch), Zedoarwurzel, Zeduer, Zeitwan (mittelhochdeutsch), Zeyterwurzel (mittelhochdeutsch), Zitber (althochdeutsch), Zistwer (mittelhochdeutsch), Zitvar (althochdeutsch), Zitvarn (althochdeutsch), Zitwar (althochdeutsch), Zittewa (mittelhochdeutsch), Zitewar (mittelhochdeutsch), Zitwan (althochdeutsch), Zittwar (mittelhochdeutsch), Zitingeber (mittelhochdeutsch), Zydwein (mittelhochdeutsch), Zydwen (mittelhochdeutsch) und Zydwyn (mittelhochdeutsch).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zitwerwurzel, Zitwer oder Weiße Curcuma (\"Curcuma zedoaria\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung \"Curcuma\" in der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Die aus Indien stammende Safranwurz-Art wird vor allem in Ostasien als Heilpflanze verwendet.", "tgt_summary": "莪术(学名:\"Curcuma zedoaria\"),别称蒁药、莪荗、青姜、黑心姜、姜黄,为姜科姜黄属多年生草本植物。", "id": 1858245} {"src_title": "Kenneth Grahame", "tgt_title": "肯尼思·格拉姆", "src_document": [{"title": "Kindheit und Schulzeit.", "content": "Sein Vater, James Cunningham Grahame, war ein Anwalt aus einer alten schottischen Familie und Mutter Bessie (Ingles) Grahame, die Tochter von John Ingles von Hilton, Lasswade. Kenneth Grahame, das dritte Kind, wurde in Edinburgh am 8. März 1859 geboren. Als Kenneth kaum ein Jahr alt war, erhielt sein Vater den Posten des Sheriffs von Argyll und die Familie zog von Edinburgh nach Argyll. Zuerst lebten sie in Ardrishaig, während ein neues Haus für sie gebaut wurde. Die Fertigstellung des Gebäudes dauerte mehr als zwei Jahre und die Familie lebte auch ein paar Monate in Lochgilphead, bevor sie in ihr neues Zuhause in Inveraray zogen. Ihre Freude an ihrem neuen Zuhause war kurzlebig. Kurz nach Kenneths fünftem Geburtstag, im März 1864, wurde sein Bruder Roland geboren, aber wenige Tage später erkrankte seine Mutter an Scharlachfieber und starb nach einer kurzen Krankheit am 4. April 1864. Kenneth selbst erkrankte auch an derselben Krankheit und kämpfte damit einige Wochen, bevor er sich erholte. Während seiner Krankheit kam Granny Inglis, die Großmutter mütterlicherseits, von Berkshire nach Inveraray, um das Kind zu pflegen. Nach Kenneths Erholung schien es klar, dass sein Vater, der wieder seinem alten Trinkproblem erlegen war, nicht in der Lage war, sich um die vier Kinder zu kümmern. Helen, Willie, Kenneth und Roland zogen nach in Cookham Dene, dem Haus „Mount“ von Granny Inglis. Die Jahre in Cookham Dene scheinen einige von Kenneths glücklichsten Jahren gewesen zu sein. Der „Mount“ war ein charmantes altes Haus mit Dachboden und einem großen Garten, in dem die Kinder spielen konnten. Die majestätische Themse war in der Nähe und förderte in Kenneth eine lebenslange Liebe zum Fluss und Bootfahren, das ihnen ihr Onkel, David Ingles, Kurator in der Kirche, zeigte. Aber zu Weihnachten 1865, nachdem er nicht einmal zwei Jahre dort gelebt hatte, brach der Schornstein des Hauses zusammen und die Kinder zogen nach „Fern Hill Cottage“ in Cranbourne, Berkshire. Dies war ein kleineres Haus einige Meilen entfernt von Cookham Dene und der Themse. Während ihrer Zeit in Cranbourne machte ihr Vater einen Versuch, sein Trinkproblem zu überwinden und arrangierte, dass die Kinder mit ihm nach Argyll zurückkehrten. Die Kinder verbrachten die meiste Zeit des Jahres 1866 in ihrem früheren Haus in Inveraray. Am Ende fiel ihr Vater in seine alten Gewohnheiten zurück und verließ seine Kinder, seine Arbeit und Argyll, um nach Frankreich zu ziehen. Es scheint, dass es in den verbleibenden zwanzig Jahren seines Lebens keinen weiteren Kontakt zwischen Cunningham Grahame und seinen vier Kindern gab. Die Kinder kehrten von Argyll nach Cranbourne zurück und Kenneth lebte dort, bis er im Jahre 1868 in der St.-Edward-Schule in Oxford anfing, im relativ späten Alter von neun Jahren. Das war der Mittelpunkt seiner Welt für die nächsten neun Jahre. Seine frühen Jahre in der Schule waren eine Herausforderung, aber als er St. Edward verließ, hatte er zahlreiche akademische und sportliche Auszeichnungen gewonnen – Head Boy, Kapitän des Rugby XV, den Sechsten Klassenpreis, den Divinity Prize und den Preis für Lateinische Prosa.", "section_level": 1}, {"title": "Direktor der Bank of England.", "content": "Sein Wunsch nach Weiterbildung an der University of Oxford wurde von seinem geizigen Onkel, John Grahame, der als sein Vormund fungierte, vereitelt. Zwischen 1875 und 1879 arbeitete er als Angestellter für seinen Onkel in einem Büro des parlamentarischen Agenten. Kenneth lebte in dieser Zeit in der „Draycott Lodge“ in Fulham bei einem anderen Onkel, Robert Grahame. Er hatte sich auch bei der Bank of England, die ihren Hauptsitz in der Threadneedle Street hatte, beworben, musste aber warten, bis eine Stelle für frei wurde. Die Draycott Lodge in Fulham war ziemlich weit entfernt von der Bank und so fand Kenneth ein Quartier in der Bloomsbury Street. Während seiner frühen Jahre in London lernte Kenneth einige führende literarische Figuren kennen und begann in literarischen Kreisen zu verkehren. 1879 begann er in der Bank of England zu arbeiten. Auch hier könnte man davon ausgehen, dass die Bank alles repräsentierte, was Grahame am meisten hasste, eintönig und klaustrophobisch. Aber in den späten 1880er Jahren war es ein äußerst merkwürdiger Ort. Das Personal arbeitete kurze – sehr kurze – Stunden und die Mittagspause dauerte lange. Mehrere von ihnen veranstalteten Hundekämpfe im Keller. Die Arbeit war nicht unangemessen anspruchsvoll und während er seine Karriere verfolgte, begann Grahame, leichte Kurzgeschichten zum Zeitvertreib zu schreiben. Er veröffentlichte seine Geschichten in solchen Zeitschriften wie der \"St. James Gazette\", WE Henley's \"National Observer\", der anfangs „The Scots Observer“ genannt wurde, und dem \"Yellow Book\". William Ernest Henley förderte junge Talente und publizierte Werke von Thomas Hardy, George Bernard Shaw, Herbert George Wells, Rudyard Kipling und Joseph Conrad. So lernte Grahame diese Autoren kennen.", "section_level": 1}, {"title": "Erste literarische Erfolge.", "content": "Sein erstes Buch, \"Pagan Papers\", wurde im Jahre 1893 veröffentlicht – eine Sammlung von Geschichten und Essays über das allgemeine Thema der Flucht. Für einen so weltfremden Menschen erwies sich Grahame als überraschend schwieriger Verhandlungsführer mit seinen Verlegern und erzielte einen viel größeren als den durchschnittlichen Prozentsatz an der Tantieme. Trotz seines Titels hatte Pagan Papers nichts mit Paganismus oder Heidentum zu tun. Unter den Essays waren einige über eine Familie von verwaisten Kindern – Edward, Selina, Harold, Charlotte und ein nicht benannter Erzähler. Diese Geschichten über die Kinder und ihre Wächter, die als „Olympiade“ bezeichnet wurden, haben autobiographische Züge. Sie erschienen in der ersten Auflage von Pagan Papers, wurden aber von allen nachfolgenden Auflagen ausgeschlossen. Grahams frühe Aufsätze und Geschichten, die in diesem Band versammelt waren, wurden von Algernon Charles Swinburne gelobt. Das darauf folgende Buch \"Das Goldene Zeitalter\" (1895), eine Sammlung von Skizzen des Lebens von fünf verwaisten spätviktorianischen Kindern, wurde als die beliebteste Lektüre zur Schlafenszeit von Kaiser Wilhelm II. auf seiner königlichen Yacht angesehen. Dream Days (1898), die Fortsetzung, beinhaltete Grahams berühmteste Kurzgeschichte \"The Reluctant Dragon\". Der Drache, ein fauler, Gedichte liebender Bohemian, will zufrieden gelassen werden, aber die Dorfbewohner wollen ihn töten. Dank eines klugen Jungen gelingt es dem friedlichen Monster, sein Leben zu behalten. St. Georg soll sein Blut dürsten, will ihn nicht verletzen. Der Heilige und der Drache geben eine gute Aufführung, \"ein lustiger Kampf\", und der Drache kollabiert, wie sie es vorher vereinbart hatten. Beide Bücher erlangten eine so große Popularität, dass der \"Wind in den Weiden\" anfangs eine echte Enttäuschung für die Leser war.", "section_level": 2}, {"title": "Heirat und Geburt seines Sohnes.", "content": "Im Jahre 1897 traf Grahame Elspeth Thomson, die 35-jährige Tochter des Erfinders des Luftreifens. Sie fingen an, Briefe auszutauschen. Diese Briefe waren in der Babysprache gehalten. Grahame unterzeichnete mit \"Dino\", und Elspeth, \"Minkie\". \"Darlin Minkie\", schrieb er im Jahre 1899. Am 22. Juli desselben Jahres heirateten sie in Fowey in Cornwall. Ihr Sohn, Alastair, wurde am 12. Mai 1900 geboren. Alastair wurde auf einem Auge blind geboren und mit ausgeprägtem Schielen auf dem anderen. Am 7. Mai 1920 beging Alastair Selbstmord", "section_level": 1}, {"title": "Der Robinson-Zwischenfall.", "content": "Um 11 Uhr am Morgen des 24. November 1903 kam ein Mann namens George Robinson, der in der Zeitungsrechnung von dem, was folgte, einfach als \"ein sozialistischer Wahnsinniger\" bezeichnet wurde, bei der Bank von England an. Dort bat Robinson, mit dem Gouverneur zu sprechen, Sir Augustus Prevost. Da Prevost einige Jahre zuvor in den Ruhestand gegangen war, wurde er gefragt, ob er den Banksekretär, Kenneth Grahame, stattdessen sehen würde. Als Grahame erschien, ging Robinson auf ihn zu und hielt ihm ein aufgerolltes Manuskript entgegen. Dieses war an einem Ende mit einem weißen Band und an der anderen, mit einem schwarzen gebunden. Er bat Grahame, zu entscheiden, welches Ende er nehmen wolle. Nach einigem verständlichen Zögern wählte Grahame das Ende mit dem schwarzen Band, woraufhin Robinson eine Pistole zog und auf ihn schoss. Er feuerte drei Schüsse ab, die Grahame alle verfehlten. Mehrere Bankangestellte schafften es, Robinson auf den Boden zu ringen, unterstützt von der Feuerwehr. In eine Zwangsjacke geschnallt, wurde er anschließend nach Broadmoor Hospital, (damals Irrenanstalt genannt) in Crowthorne in Berkshire, geschafft.", "section_level": 1}, {"title": "Sein größter Erfolg.", "content": "Nach Kenneths Ruhestand 1906 von der Bank zogen die Grahames von Durham Villas in ein altes Bauernhaus in Blewbury bei Didcot. Das Leben bewegte sich in entspannterem Tempo und Kenneth hatte Zeit, sein Buch zu vervollständigen. Inzwischen war es fast 10 Jahre her, dass er ein Buch veröffentlicht hatte. Eine Nachbarin in Bray, die Amerikanerin namens Constance Smedley, überzeugte Grahame davon, diese Briefe und Gutenachtgeschichten einem Buch zu veröffentlichen. Sein ursprünglicher Titel war der „Wind im Schilf“. Doch William Butler Yeats hatte eine Sammlung von Poesie mit fast dem gleichen Titel veröffentlicht, und so änderte Grahame es in \"Der Wind in den Weiden\". Das Buch wurde von jedem Verleger abgelehnt. Schließlich beschloss Methuen, es zu nehmen, aber nur auf der Basis, dass sie Grahame keinen Vorschuss bezahlen würden. Veröffentlicht im Herbst 1908, erhielt „Der Wind in den Weiden“ fast überall unerfreuliche Kritiken. Arthur Ransome beurteilte es als Misserfolg durch und durch – \"wie eine Rede an Hottentotten in Chinesisch gemacht\". Der einzige Rezensent, der seine Verdienste sah, war der Schriftsteller Arnold Bennett, der es \"ganz erfolgreich\" bewertete. Die Rettung kam jedoch von einer unerwarteten Seite: dem damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Theodore Roosevelt. Grahame hatte Roosevelt eine Kopie von „Der Wind in die Weiden“ geschickt, nachdem dieser seine Bewunderung für seine früheren Bücher ausgedrückt hatte. Roosevelt liebte das Buch und schrieb an die amerikanischen Verleger Scribners und sagte ihnen, dass sie es unbedingt veröffentlichen müssten. Scribners verpflichtete sich zur Publikation und damit erfuhr das Buch die öffentliche Aufwertung. Grahame starb am 6. Juli 1932 in Pangbourne, England, an einer Gehirnblutung. Er liegt im Holywell Friedhof der St. Cross Kirche in Oxford begraben. Seine Grabinschrift wurde von seinem Cousin, dem Autor Anthony Hope verfasst und lautet: „To the beautiful memory of Kenneth Grahame, husband of Elspeth and father of Alastair, who passed the River on the 6th July 1932, leaving childhood and literature through him the more blest for all time.“ (Zum Gedächtnis an Kenneth Grahame, Ehemann von Elspeth und Vater von Alastair, der den Fluss am 6. Juli 1932 überquerte, und durch den Kindheit und Literatur für alle Zeit umso mehr beglückt sind.)", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Grahame veröffentlichte zu Anfang Kurzgeschichten in Londoner Zeitungen wie der St James Gazette. Einige dieser Geschichten wurden 1893 im Band \"Pagan Papers\" veröffentlicht. 1895 folgte \"Das Goldene Zeitalter\" und 1898 der Band \"Traumtage\", welcher die Geschichte \"Der Drache, der nicht kämpfen wollte\" enthielt. 1908 veröffentlichte er \"Der Wind in den Weiden\" und 1916 war er Herausgeber einer Gedichtesammlung für Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Literatur über Kenneth Grahame ist auf deutsch kaum zu finden. Auf englisch hingegen gibt es folgende:", "section_level": 1}], "src_summary": "Kenneth Grahame (* 8. März 1859 in Edinburgh, Schottland; † 6. Juli 1932 in Pangbourne in Berkshire, England) war ein britischer Schriftsteller. Sein berühmtestes Buch \"Der Wind in den Weiden\" (1908) ist ein Klassiker der Kinderliteratur. Sein früheres Kinderbuch \"Der Drache, der nicht kämpfen wollte\" (1898) wurde 1941 von Walt Disney als \"Der Drache wider Willen\" verfilmt.", "tgt_summary": "肯尼斯·格雷厄姆(英语:Kenneth Grahame,1859年-3月8日-1932年-7月6日)是一位英国作家,以经典儿童文学《柳林中的风声》(The Wind in the Willows, 1908)而闻名于世。他在1898年创作的小说《难驾驭的龙》后来于1941年被改编为迪士尼电影《为我奏乐》(The Reluctant Dragon)。", "id": 3205} {"src_title": "Adagio g-Moll (Giazotto)", "tgt_title": "G小調慢板", "src_document": [{"title": "Entstehung und Urheberschaft.", "content": "Das \"Adagio g-Moll\" erschien erstmals 1958 bei dem Mailänder Musikverlag Ricordi unter dem Titel \"remo giazotto: adagio in sol minore per archi e organo su due spunti tematici e su un basso numerato di tomaso albinoni\" (Kleinschreibung im Original). Im Vorwort wurde ausgeführt, dass das Stück Teil einer Albinoni’schen Triosonate in g-Moll ohne Opuszahl sei, von der lediglich ein gedruckter bezifferter Bass und zwei handgeschriebene Fragmente der 1. Violine (insgesamt sechs Takte) überliefert seien. Diese Fragmente seien dem Herausgeber Remo Giazotto unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg von der Staatsbibliothek Dresden übersandt worden, nachdem er sein thematisches Verzeichnis der Werke Albinonis (enthalten in der Monografie \"Tomaso Albinoni\", Mailand 1945) bereits veröffentlicht hatte. Giazotto habe zunächst den Generalbass ausgesetzt und durch eine kurze Einleitung ergänzt und dann auf dessen Basis unter Benutzung der vorhandenen Melodiefragmente einen melodischen Zusammenhang hergestellt. Da der bezifferte Bass eine „akzentuiert mystische Stimmung“ schaffe, habe der Herausgeber es für angebracht gehalten, den Generalbass der Orgel statt dem Cembalo anzuvertrauen. Sowohl auf dem Titelblatt als auch im Vorwort war das Stück somit deutlich als Komposition Giazottos kenntlich gemacht (in einem Copyright-Hinweis hieß es zusätzlich, das \"Adagio\" sei eine durch das geltende Urheberrecht geschützte Originalkomposition). In der bald nach der Veröffentlichung einsetzenden Erfolgsgeschichte des Werkes wurde dennoch fast immer Albinoni als Komponist und Giazotto lediglich als Bearbeiter genannt; gelegentlich fiel der Name Giazottos sogar ganz weg. Während für das breite Publikum die Verfasserfrage letztlich unerheblich war, begann sich die Musikwissenschaft für die Originalquellen zu interessieren. In den Jahren 1968 bis 1978 fand zwischen der Sächsischen Landesbibliothek Dresden, mehreren Musikforschern und dem Ricordi-Verlag eine Korrespondenz hierüber statt, die jedoch ergebnislos blieb: Von Giazotto war kein weiterer Aufschluss über seine Quellen zu erhalten, und die Sächsische Landesbibliothek stellte fest, dass sich das „Albinoni zugeschriebene angebliche Fragment des so berühmt gewordenen Adagios nicht in unserer Musiksammlung befindet und auch niemals hier vorhanden war“. Das \"Adagio\" sei offenbar „von A bis Z“ eine „freie Erfindung“ Giazottos. 1992 äußerte sich Giazotto in einem Brief an den Musikjournalisten Piero Buscaroli noch einmal zur Entstehungsgeschichte des Werkes. Im Gegensatz zu seinem Vorwort von 1958 schrieb er nun, er habe das Fragment bereits Anfang 1940, als sein Albinoni-Buch im Manuskript abgeschlossen war, unter den Materialien gefunden, die ihm von deutschen Bibliotheken für seine Studien zugesandt worden waren. Es habe sich um „einen Zettel“ gehandelt, „auf dem die vier Takte des Themas und der bezifferte Bass standen“ (Letzteres widerspricht seiner früheren Angabe, dass ihm der bezifferte Bass gedruckt vorlag). Um sich zu zerstreuen, habe er das Thema zu einer Melodie ausgearbeitet, so wie er es früher bei seinem Kompositionslehrer Paribeni hatte tun müssen. In Giazottos Nachlass fand seine letzte Assistentin Muska Mangano die Fotokopie einer Fotografie eines handschriftlichen Notenblattes, das dieser Beschreibung entspricht. Es enthält tatsächlich den bezifferten Bass und knapp sechs Takte der Violinstimme des \"Adagios\", stammt aber aus neuerer Zeit, wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es trägt die deutsche Überschrift „Albinoni’s Trio Sonate G moll“ und einen Stempel, auf dem nur die Worte „Dresden. Lichtbild von“ lesbar sind. Ob es aus einer Dresdner Bibliothek stammt oder nur in Dresden fotografiert wurde, wer es angefertigt hat und ob es sich um eine echte Komposition Albinonis handelt, muss weiterhin offen bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalischer Charakter.", "content": "Das \"Adagio\" ist dreiteilig angelegt. Nach einer achttaktigen, nur vom Generalbass aus Orgel und tiefen Pizzicato-Streichern getragenen Einleitung setzen die hohen Streicher mit einer elegisch-schwermütigen, vorwiegend aus absteigenden Motivfolgen bestehenden und mehrfach sequenzierten Melodie ein. Dieser Teil wird wiederholt. Es folgt ein kadenzartiger Mittelteil, in dem eine Solovioline mit dem ruhenden Generalbass in Dialog tritt. Der abschließende dritte Teil ist eine Variation des ersten Teils (einschließlich der Einleitung) mit mehreren kurzen Auftritten der Solovioline und einem leidenschaftlichen Aufschwingen des Streicherensembles gegen Ende. Bereits die Länge des Stückes (Aufführungsdauer 7–12 Minuten) lässt erkennen, dass es sich kaum um einen barocken Sonatensatz handeln kann; vor allem aber ist es der (spät-)romantische Duktus, der das Werk deutlich ins 19. oder 20. Jahrhundert verweist. Sowohl melodisch als auch harmonisch erinnert es eher an Puccini oder Mascagni als an Albinoni. Das Hauptthema (das bereits in Giazottos mutmaßlicher Quelle enthalten war) weist zudem eine auffallende Ähnlichkeit mit einer Passage aus dem ersten Satz von Mozarts Hornkonzert Es-Dur KV 495 sowie mit dem Thema des zweiten Satzes (\"Adagio sostenuto\") aus dem Klaviertrio Nr. 1 Es-Dur op. 33 von Louise Farrenc auf. Die absteigende melodische Linie findet sich auch im \"Adagio ma non troppo\" (Arioso dolente) des 3. Satzes von Beethovens Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung und Rezeption.", "content": "Obwohl sich das \"Adagio\" stilistisch stark von Albinonis echten Werken unterscheidet, trug es in hohem Maße zur Wiederentdeckung dieses zwei Jahrhunderte lang weitgehend vergessenen Barockkomponisten bei. Zahlreiche Kammerorchester und Ensembles nahmen es in ihr Repertoire auf und spielten es auf Schallplatte bzw. CD ein, oft in Kombination mit anderen Werken Albinonis. Hinzu kamen Bearbeitungen für die verschiedensten Besetzungen (vom Blechbläserensemble bis hin zum Gitarrensolo). Auch Rockbands griffen das Stück auf und adaptierten es in ihrem Stil, so z. B. Ekseption (1970), Renaissance (1974), The Doors (1978), Yngwie Malmsteen (1984) oder Muse (2006). Ebenso wurde es in mehreren Filmen verwendet, darunter \"Der Prozeß\" (1962), \"Rote Sonne\" (1970), \"Jeder für sich und Gott gegen alle\" (1974), \"Rollerball\" (1975), \"Mondbasis Alpha 1\" (Staffel 1, Folge 23, 1976), \"Gallipoli\" (1981), \"Flashdance\" (1983), Welcome to Sarajevo (1997), \"Raus aus Åmål\" (1998) und \"Manchester by the Sea\" (2016). Inzwischen gehört das \"Adagio\" zu den bekanntesten und beliebtesten Stücken der „klassischen Musik“ und ist in den meisten Zusammenstellungen barocker „Hits“ enthalten. Nach Einschätzung der Musikwissenschaftler Wulf Dieter Lugert und Volker Schütz von 1998 dürfte Giazotto „als urheberrechtlicher Komponist des Stückes der mit großem Abstand meistverdienende zeitgenössische Komponist der letzten 50 Jahre sein“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Adagio g-Moll ist eine 1958 von dem italienischen Musikwissenschaftler und Komponisten Remo Giazotto herausgegebene, angeblich auf Fragmenten Tomaso Albinonis basierende Komposition für Streicher und Orgel. Es gehört heute zu den populärsten Werken der klassischen Musik.", "tgt_summary": "《g小调慢板》(英语:Adagio in g minor、)是意大利音乐学者兼作曲家()创作的乐曲。于1958年出版。", "id": 2985191} {"src_title": "D.O.A. – Dead or Alive", "tgt_title": "生死格斗 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dr. Victor Donovan lädt die besten Kampfsportler zum ultimativen Kampfsport-Turnier (DOA) ein. Für den Gewinner des DOA soll es 10 Millionen Dollar Preisgeld geben. Die japanische Ninja-Prinzessin Kasumi verlässt ihren Tempel, um beim DOA mitzumachen, nachdem ihr Leibwächter Hayabusa sie über den Tod ihres Bruders Hayate informiert hat, der im letzten Jahr beim DOA teilnahm. Ayane, die in Hayate verliebt ist, wird vom Clan mit der Tötung Kasumis beauftragt, da sie den Clan nicht hätte verlassen dürfen. Die US-Profi-Wrestlerin Tina Armstrong erhält eine auf einem Shuriken verschickte Einladung zum DOA, nachdem sie auf ihrem Boot im südchinesischen Meer gerade einige Piraten überwältigt hat, die ihre Yacht besetzen wollten. Christie Allen bekommt ihr Shuriken, als sie nach einem Diamantenraub aus einem Hongkonger Hotel von der Polizei flieht. Gemeinsam mit anderen Teilnehmern (z. B. Hayabusa, Max, Tinas Vater) werden die ebenso attraktiven wie starken Frauen von Helena Douglas auf einer Insel empfangen. Nach einer medizinischen Untersuchung im Labor beginnt das Turnier, bei dem die Teilnehmer gemäß Donovans Wünschen im K.-o.-System gegeneinander antreten. Als Kasumi gegen Leon, den letzten Gegner ihres Bruders, antritt und gewinnt, merkt sie, dass Hayate nicht im Kampf gestorben sein kann. Während eines Beachvolleyball-Spiels taucht Ayane auf, wird aber von den Kämpferinnen, die sich mittlerweile angefreundet haben, vertrieben. Währenddessen versucht Christie zusammen mit ihrem Freund Max, an den mit mehr als 100 Millionen Dollar gefüllten Tresor zu kommen. Eine Tätowierung auf Helenas Körper, die Christie beim Kampf sieht, soll der Code sein. Als das Halbfinale des Turniers bevorsteht, ist Hayabusa verschwunden. Donovan hält ihn gefangen und bringt auch noch die anderen Halbfinalisten Tina, Christie und Kasumi in seine Gewalt. Mit den bei der medizinischen Untersuchung injizierten Nanobots will er ihre Stärken analysieren und für sich nutzen. Außerdem will er das Programm an internationale Terroristen verkaufen. In dieser Situation offenbart er, dass er Hayate gefangen hat, und fordert Kasumis Bruder, den besten Kämpfer, zum Test seines Programms zum Kampf heraus. Außerdem tötete er Helenas Vater, den Gründer des DOA, da dieser mit den Forschungen Donovans nicht einverstanden war. Dem Assistenten Donovans und Computerspezialisten Weatherby und Helena gelingt es jedoch, die Programmübertragung an die Terroristen zu stoppen und die Gefangenen zu befreien. Donovan flieht mit den 100 Millionen Dollar aus dem Tresor und aktiviert die Selbstzerstörung des Gebäudekomplexes auf der Insel. Kurz bevor sich die ganze Anlage selbst zerstört, können die Kämpfer mit Hilfe von Hayate und Ayane Donovan unschädlich machen, der bei der Explosion stirbt, und von der Insel entkommen. Kasumi kehrt mit ihren neuen Freundinnen Tina, Christie und Helena zurück in den Palast, wo sie gegen die Palastwachen antreten.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung fertigte die Firma PPA Film GmbH München an. Das Dialogbuch verfasste Pierre Peters-Arnolds, der auch Dialogregie führte.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "\"D.O.A. – Dead or Alive\" wurde vom 4. Mai bis 19. Juli in Bangkok, Guilin, Hengdian und Hongkong gedreht. Das deutsche Unternehmen Constantin Film produzierte den Film. Die Premiere fand im September und Oktober 2006 statt, rund zehn Jahre nach der Veröffentlichung des Videospiels.", "section_level": 1}], "src_summary": "D.O.A. – Dead or Alive ist ein US-amerikanisch-deutsch-britischer Actionfilm von Corey Yuen aus dem Jahr 2006, der auf dem Videospiel \"Dead or Alive\" aus dem Jahr 1996 basiert.", "tgt_summary": "《生死格斗》(英语:DOA: Dead or Alive)2007年美国、英国、德国联合制作的动作片,演员阵容来自英国、日本、德国、中国,导演元奎,主演戴文·青木、莎拉·卡特、杰米·普莱斯利。", "id": 466167} {"src_title": "SMS Nürnberg (1906)", "tgt_title": "纽伦堡号小巡洋舰 (1906年)", "src_document": [{"title": "Einsatz.", "content": "Die \"Nürnberg\" wurde am 10. April 1908 erstmals unter Fregattenkapitän Georg Schur in Dienst gestellt, um ihre Erprobungen durchzuführen. Schur hatte zuvor vom 29. Oktober 1907 bis 19. Januar 1908 schon die Erprobung der mit einem Turbinenantrieb ausgestatteten \"Stettin\" und dann vom 1. Februar bis 9. April 1908 die der \"Stuttgart\" geleitet. Er hatte damit alle drei Kleinen Kreuzer mit dem detachierten Schornstein als erster Kommandant geführt und abgenommen. Schon am 11. Juli 1908 stellte die \"Nürnberg\" wieder für 20 Monate außer Dienst. Ursache war der chronische Personalmangel der Kaiserlichen Marine, der die Indiensthaltung aller modernen Einheiten und langfristige Auslandseinsätze oft nicht zuließ. Auch das Schwesterschiff \"Stuttgart\" war nach der Erprobung zehn Monate außer Dienst.", "section_level": 1}, {"title": "Auslandseinsatz.", "content": "Am 1. Februar 1910 wurde die \"Nürnberg\" dann für eine Auslandsverwendung wieder in Dienst gestellt. Sie sollte beim Ostasiatischen Kreuzergeschwader den sechs Jahre älteren Kleinen Kreuzer \"Arcona\" ersetzen. Schon am 14. Februar startete sie zur Ausreise aus Wilhelmshaven. Anfang März traf sie in Port Said mit der schon auf dem Heimweg befindlichen \"Arcona\" zusammen und tauschte Teile der Besatzung aus. Am 5. April erreichte sie mit Singapur den Stationsbereich. Sie lief weiter zum Stützpunkt des Geschwaders nach Tsingtau. Eine erste große Reise im Geschwader war ab 20. Juni die Begleitung des Geschwaderflaggschiffes \"Scharnhorst\" über Saipan, das Truk-Atoll und Ponape nach Samoa, wo man ab dem 19. Juli mit den Stationären \"Cormoran\" und \"Condor\" zusammentraf und die neu zum Geschwader kommandierte \"Emden\" erwartete, die über Südamerika und den Pazifik ausmarschiert war und nach einem Langstreckentest am 22. Juli eintraf. Das Flaggschiff lief dann mit den beiden Kleinen Kreuzern nach Friedrich-Wilhelm-Hafen, wo das Vermessungsschiff \"Planet\" mit Maschinenhavarie lag. Die \"Nürnberg\" transportierte erst eine Polizeitruppe nach Hatzfeldhafen, wo Eingeborene mehrere Arbeiter ermordet hatten. Danach leistete sie der \"Planet\" Unterstützung und schleppte sie vom 9. bis 24. September durch die Sundastraße nach Singapur zur Reparatur. Weiter gehörten zum Kreuzergeschwader der Kleine Kreuzer \"Leipzig\" und ab 1911 das Schwesterschiff des Flaggschiffs, der Große Kreuzer \"Gneisenau\". Dazu kamen noch vier Kanonenboote der \"Iltis\"-Klasse, drei Flusskanonenboote und die beiden Torpedoboote \"Taku\" und \"S 90\". Bei ihrem nächsten Einsatz griff die \"Nürnberg\", gemeinsam mit der \"Emden\" und der \"Cormoran\" beim Aufstand der Sokehs auf der Insel Ponape Anfang 1911 ein. Ab Herbst 1911 war sie durch die chinesische Revolution an der chinesischen Küste gebunden und machte mit dem Geschwaderchef an Bord im Mai und Juni noch eine Fahrt auf dem Jangtse bis nach Hankau. Ende 1912 wurde sie auf der Tsingtauer Werft grundüberholt. Am 16. Oktober 1913 trat die \"Nürnberg\" in Yokohama eine Fahrt zur Westküste Mexikos an, um deutsche, österreichische und Schweizer Bürger zu schützen und die deutschen Interessen während der in Mexiko herrschenden Unruhen zu wahren. Am 8. November lief sie mit La Paz den ersten mexikanischen Hafen an und lief dann weiter nach Mazatlán, das ihr Hauptstationierungshafen wurde. Sie arbeitete bei den Schutzaufgaben mit den englischen Sloops \"Algerine\" und \"Shearwater\", amerikanischen Schiffen wie den Panzerkreuzern \"Pittsburgh\", \"California\", \"Maryland\" und den Kreuzern \"New Orleans\", \"Albany\" und \"Raleigh\" sowie ab dem 25. Dezember auch dem japanischen Panzerkreuzer \"Izumo\" zusammen. Ab dem 20. April verschärfte sich die Krise zu einem Konflikt der Mexikaner mit den Amerikanern und die \"Nürnberg\" übernahm, eng koordiniert mit dem japanischen Panzerkreuzer, den Schutz aller neutralen Ausländer. Ende Mai 1914 lief sie über Acapulco, Salina Cruz nach Panama-Stadt, um einen teilweisen Besatzungswechsel durchzuführen und Versorgungsgüter aus der Heimat zu übernehmen, die kurz vor der Fertigstellung des Panamakanals in Colón angekommen und per Eisenbahn nach Panama transportiert worden waren. Am 7. Juli traf sie in Mazatlan mit der \"Leipzig\" zusammen, die ihre Aufgaben übernahm. Um Reparaturen durchzuführen, ging die \"Nürnberg\" vom 14. bis zum 18. Juli noch ins Dock nach San Francisco, um danach von dort über Honolulu nach Apia zu gehen, wo sie mit der \"Scharnhorst\" und der \"Gneisenau\" zusammentreffen sollte. Die Verschärfung der Lage in Europa führte zum Befehl an die \"Nürnberg\", direkt nach Ostasien zu gehen. Aber auch dazu kam es nicht mehr. Sie traf die beiden Großen Kreuzer noch auf dem Rückmarsch am 6. August 1914 bei Ponape.", "section_level": 2}, {"title": "Der Marsch des Kreuzergeschwaders.", "content": "Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatten die Großen Kreuzer \"Scharnhorst\" und \"Gneisenau\" eine Inspektionsfahrt in die deutschen Kolonien im Pazifik, nach Deutsch-Neuguinea und Deutsch-Samoa, begonnen. In Ponape erfuhr man von der Mobilmachung. Vizeadmiral Maximilian von Spee sammelte sein Geschwader ab dem 11. August bei der Insel Pagan (Marianen). Nach einer Kommandantenbesprechung führte der weitere Weg die deutschen Schiffe über die Marshallinseln, Samoa, Tahiti und die Osterinsel an die chilenische Küste. Die \"Nürnberg\" war vom 22. August bis zum 8. September detachiert, zunächst um Postsachen in Honolulu auf den Weg zu bringen und Nachrichten zu gewinnen, später ein weiteres Mal, um das Kabel von Kanada nach Australien bei der Fanning-Insel zu zerstören. Während die zwei Großen Kreuzer Papeete angriffen, lief die \"Nürnberg\" mit dem Tross weiter über den Pazifik. An der chilenischen Küste traf das deutsche Geschwader am 1. November 1914 auf das britische Kreuzergeschwader des Vizeadmirals Christopher Cradock. Im Verlauf des Seegefechts bei Coronel konnte die \"Nürnberg\", die anfangs nicht am Gefecht beteiligt war, da sie hinter dem Geschwader lief, gegen 21.00 Uhr den bereits schwer beschädigten alten Panzerkreuzer \"Monmouth\" versenken. Am 3. und 4. November ergänzte die \"Nürnberg\" in Valparaíso zusammen mit den Großen Kreuzern Kohlen und Proviant. Anschließend übernahmen die deutschen Schiffe auf der offenen Reede von Mas a Fuera noch Kohlen und Vorräte von deutschen Handelsschiffen. Die \"Leipzig\" und die \"Dresden\" liefen zwischenzeitlich ebenfalls Valparaíso an, um Gerüchte ihrer Versenkung zu widerlegen. Erst am 15. November nahm das Geschwader mit den Versorgungsschiffen \"Amasis\", \"Baden\" und \"Santa Isabel\" Kurs auf Kap Hoorn. Es geriet dabei in sehr schweres Wetter und ankerte nochmals vom 21. bis 26. November in der St.-Quentin-Bucht am Golfo di Penas, die ein vorbereiteter Versorgungspunkt war. Hier stieß noch die \"Seydlitz\" als dritter Versorger zum Geschwader, die schon am 20. Oktober Valparaíso mit 4.150 t Kohlen, Trinkwasser, Proviant und anderen Versorgungsgütern verlassen hatte und hier seit fast einem Monat lag. Sie hatte den mit 2.000 t Kohlen und Material für die \"Dresden\" bestimmten Kosmos-Dampfer \"Ramses\" schon geleert und wieder entlassen. Rechtzeitig trafen noch die Kosmos-Dampfer \"Memphis\" und \"Luxor\" mit weiteren 6.000 t Kohlen ein. Beide wurden geleert und mit der ebenfalls geleerten \"Amasis\" entlassen. Nach dem Passieren von Kap Hoorn kam es zu einer weiteren Verzögerung, weil das Geschwader nochmals vor der Picton-Insel vom 2. bis zum 6. Dezember ankerte, um vor allem der \"Dresden\" Gelegenheit zur Übernahme weiterer Kohlen zu geben, so dass alle Schiffe Vorräte hatten, die bis auf die Höhe des Río de la Plata reichen würden. Gleichzeitig hatte man die britische Bark \"Drummuir\" mit 3000 t Kohlen aufgebracht, die nach Übernahme ihrer Ladung versenkt wurde. Hier entschied sich der Geschwaderchef in einer letzten Kommandantensitzung für den Angriff auf die Falklandinseln.", "section_level": 2}, {"title": "Versenkung.", "content": "Am frühen Morgen des 8. Dezember 1914 wollte Vizeadmiral Graf Spee den britischen Stützpunkt Port Stanley auf den Falklandinseln angreifen. Er wollte die Kohlenlager und die Funkstation dort zerstören und den britischen Gouverneur gefangen nehmen. Die \"Nürnberg\" und die \"Gneisenau\" liefen zur Aufklärung voraus. Als man schwere britische Einheiten im Hafen sichtete, kehrten beide Schiffe zum Geschwader zurück. Graf Spee versuchte mit Höchstfahrt nach Osten zu entkommen. Doch der erst am Vortag eingetroffene gegnerische Verband des Admiral Frederik Doveton Sturdee nahm die Verfolgung auf. Er bestand aus den Schlachtkreuzern \"Invincible\" und \"Inflexible\", den Panzerkreuzern \"Cornwall\", \"Kent\" und \"Carnarvon\" sowie den Leichten Kreuzern \"Glasgow\" und \"Bristol\". Mittags hatten die Briten die Deutschen eingeholt. Um 13.20 Uhr signalisierte Graf Spee seinen Kleinen Kreuzern, dass sie nach Süden abdrehen sollten. Er selbst drehte mit den beiden Großen Kreuzern auf den Gegner zu. Die \"Nürnberg\" versuchte nach Südosten zu entkommen, wurde aber von der \"Kent\", einem Schwesterschiff der bei Coronel versenkten \"Monmouth\", verfolgt und gegen 18.30 Uhr bei versenkt. Nur sieben Besatzungsmitglieder überlebten, 327 gingen mit dem Schiff unter. Der Kleine Kreuzer \"Dresden\" entkam als einziges deutsches Kriegsschiff der Vernichtung während des Seegefechts und wurde erst am 14. März 1915 von seiner eigenen Besatzung versenkt, nachdem er in neutralen chilenischen Gewässern von den Briten angegriffen worden war.", "section_level": 2}], "src_summary": "SMS \"Nürnberg\" war ein Kleiner Kreuzer der \"Königsberg\"-Klasse der Kaiserlichen Marine.", "tgt_summary": "陛下之舰纽伦堡号()是德意志帝国所建造的四艘柯尼斯堡级小巡洋舰的二号舰,以巴伐利亚城市纽伦堡命名。它由基尔的基尔帝国船厂承建,于1906年初开始、同年8月、至1908年4月投入舰队使用。其舰炮包括有十门105毫米40倍径速射炮、八门52毫米55倍径速射炮和两具450毫米水下鱼雷发射管,最高速度为23.4节。", "id": 2339141} {"src_title": "Alexander Alexandrowitsch Karelin", "tgt_title": "亚历山大·卡列林", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Alexander Karelin wuchs in Nowosibirsk in Westsibirien auf. Dort begann er als Elfjähriger mit dem Ringen. Er kämpfte im Superschwergewicht im griechisch-römischen Stil und wurde während seiner gesamten Karriere von Wiktor Kusnezow trainiert. Karelin war zu seiner aktiven Zeit 1,90 m groß, wog knapp 130 kg und verfügte über eine überragende Physis. In Verbindung mit seinem großen technischen Repertoire begründete er Ende der achtziger Jahre eine beispiellose Ära im Ringersport, die über 13 Jahre anhielt. Karelins Markenzeichen war der verkehrte Ausheber aus dem Stand, der auch als „Karelin-Lift“ in die Geschichte einging. Diese Ringertechnik wird in der Regel in den „leichteren“ Gewichtsklassen angewendet, da hierbei der Gegner ausgehoben und rücklings auf die Matte geworfen wird. Karelin galt im Superschwergewicht weltweit als der Einzige, der in der Lage war, diese Technik erfolgreich anzuwenden. Aufgrund der für sie ungewohnten und extremen Erfahrung, vom Gegner hochgestemmt zu werden, waren die Kontrahenten Karelins mit dieser Situation meistens überfordert und wurden dadurch vorzeitig besiegt.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge im Juniorenbereich.", "content": "1985 gewann Alexander Karelin mit der Junioren-Weltmeisterschaft gleich bei seinem ersten internationalen Auftritt. 1986 fügte er diesem Erfolg auch noch den Titel des Junioren-Europameisters hinzu. Im gleichen Jahr sorgte Karelin mit gerade einmal 19 Jahren im sowjetischen Seniorenbereich erstmals für Aufsehen, als er in der gesamten Saison bis auf eine Ausnahme ungeschlagen blieb. Die einzige Niederlage kassierte er gegen seinen Landsmann Igor Rostorozki, der im Jahr zuvor den Weltmeistertitel der Senioren gewann. Im August 1987 gewann Karelin im kanadischen Burnaby überlegen zum zweiten Mal die Junioren-Weltmeisterschaft. Trotzdem blieben ihm bis auf einen Weltcup die Starts bei internationalen Senioren-Turnieren vorenthalten, da er am Jahresanfang im Finale der sowjetischen Meisterschaften wiederum gegen Rostorozki unterlag. Bei den nächsten nationalen Titelkämpfen im Frühjahr 1988 konnte sich Karelin für diese Niederlage revanchieren, als er den Titelverteidiger und mittlerweile zweifachen Welt- und Europameister besiegte. Im gleichen Turnier bezwang Karelin mit dem Vize-Weltmeister von 1986 Wladimir Grigorjew auch den zweiten großen Widersacher um einen internationalen Startplatz.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge im Seniorenbereich.", "content": "Durch seinen Erfolg bei den Landesmeisterschaften war Karelin für die kommenden europäischen Titelkämpfe in Kolbotn (Norwegen) startberechtigt. Bei diesem Wettkampf demonstrierte er seine einmalige Klasse, als er sämtliche Gegner, darunter auch den schwedischen Weltmeister von 1986 Tomas Johansson, vorzeitig durch Schultersieg bezwang. Durch diesen überlegenen Auftritt katapultierte sich Karelin schlagartig in das Rampenlicht der internationalen Ringerszene. In der deutschen Fachzeitschrift „Der Ringer“, Nr. 6/1988 wurde dazu geschrieben: „Alexander Karelin dürfte der absolute sowjetische Star für die nächsten Jahre sein.“ Spätestens ab diesem Zeitpunkt galt Karelin als der Ausnahmeathlet seiner Gewichtsklasse und wurde folgerichtig vom sowjetischen Verband für die Olympischen Spiele in Seoul nominiert. Bei seinem ersten olympischen Turnier wurde er seiner Favoritenrolle gerecht und gewann im Alter von 21 Jahren die Goldmedaille. Dennoch zeigte Karelin zur Überraschung vieler Beobachter im Finale Nerven und konnte gegen den 30-jährigen Bulgaren Rangel Gerowski nur knapp nach Punkten gewinnen (5:3). 1989 gelang Alexander Karelin erstmals das Double. Dabei verteidigte er im Frühjahr in Oulu zuerst seinen Titel bei den Europameisterschaften, um sich dann im August in Martigny (Schweiz) erstmals den Weltmeistertitel bei den Senioren zu sichern. Dabei gab er im gesamten Wettkampf keinen einzigen technischen Punkt ab. Vor allem seine Spezialtechnik, der verkehrte Ausheber aus dem Stand, stellte die Gegner immer wieder vor schier unlösbare Probleme. Auch in den nächsten zwei Jahren konnte Karelin das Double aus EM- und WM-Sieg perfekt machen. Dabei besiegte er in der Regel alle seine Gegner vorzeitig. Bei den Weltmeisterschaften 1991 in Warna traf Karelin dabei erstmals auf den US-Amerikaner Matt Ghaffari, der in den nächsten Jahren zu seinem Hauptrivalen werden sollte, ohne jedoch die Dominanz des Russen durchbrechen zu können. Nach dem Gewinn seiner fünften Europameisterschaft gewann Alexander Karelin 1992 in Barcelona seine zweite olympische Goldmedaille. Dabei musste er nur gegen den Finnen Juha Ahokas über die volle Kampfzeit von fünf Minuten gehen, die übrigen vier Kämpfe dauerten insgesamt 5:32 min. In der nacholympischen Saison 1993 hielt die Siegesserie des Mannes aus Sibirien unvermindert an, als er mittlerweile zum sechsten Mal in Folge die Europameisterschaften und anschließend wieder die Weltmeisterschaften gewinnen konnte. Bei dem Gewinn dieses mittlerweile vierten WM-Titels in Stockholm schulterte Karelin zwar in gewohnt eindrucksvoller Manier im Finale den Moldauer Sergei Mureiko nach 1:40 Minuten Kampfzeit, konnte aber in der Vorrunde gegen Matt Ghaffari nach langer Zeit mal wieder eine Begegnung nur relativ knapp für sich entscheiden (2:0). Trotzdem galt Karelin weiterhin als das Maß aller Dinge im griechisch-römischen Ringen der Superschweren. Folgerichtig gewann er auch in den nächsten beiden Jahren jeweils die Welt- und Europameisterschaften. Das Wettkampfjahr 1996 war vorrangig von einer schweren Schulterverletzung geprägt, die sich Alexander Karelin im März bei den Europameisterschaften zugezogen hatte. In diesem Turnier musste er gegen den deutschen Meister René Schiekel über die Kampfzeit gehen und bei seinem 4:1-Punktsieg seit Jahren wieder eine gegnerische Punktwertung zulassen. Das Finale gegen Kotok konnte Karelin aufgrund seiner Verletzung nur „einarmig“ bestreiten, was ihn jedoch nicht daran hinderte, abermals zu triumphieren und seinen 9. EM-Titel zu holen. Im Anschluss an diesem Wettkampf folgte eine Operation an der rechten Schulter, was einen mehrmonatigen Trainingsausfall nach sich zog. Trotz dieses Rückschlags konnte Alexander Karelin im Sommer bei den Spielen in Atlanta seinen dritten Olympiasieg feiern. Im Finale schlug er dabei seinen ärgsten Widersacher Matt Ghaffari knapp aber sicher mit 1:0 nach Punkten. Dennoch war dem Russen während des gesamten olympischen Turniers hindurch die Nachwirkungen seiner Schulter-OP anzumerken. Vor allem in der fehlenden Explosivität machte sich dies bemerkbar. Aber auch kräftemäßig war Karelin noch nicht wieder der Alte, was letztendlich darin resultierte, dass diesmal die schon beinahe zur Gewohnheit gewordenen Schultersiege ausblieben. Im Finale gegen Lokalmatador Ghaffari musste er sogar zum zweiten Mal in seiner Karriere überhaupt in die Kampf-Verlängerung gehen. Als Alexander Karelin, nunmehr dreimaliger Olympiasieger, durch seinen Startverzicht bei der EM 1997 in Kouvola zum ersten Mal seit neun Jahren bei einer wichtigen Veranstaltung fehlte, wurde vielerorts über seinen Rückzug vom aktiven Wettkampfgeschehen spekuliert. Doch bei den Weltmeisterschaften im Herbst gleichen Jahres erschien er in alter Frische und gewann in gewohnt souveräner Art seinen nunmehr siebten WM-Titel. Dabei behielt er u. a. in einem Vorrundenkampf gegen den neuen US-amerikanischen Hoffnungsträger Rulon Gardner die Oberhand, der in den darauffolgenden Jahren Karelins alten Rivalen Ghaffari als Nummer 1 im US-Team ablösen sollte. Bis zu den nächsten Olympischen Spielen in Sydney setzte Karelin seinen Triumphzug durch die griechisch-römische Ringerszene fort und gewann überlegen sämtliche Welt- und Europameistertitel, die bis dahin zu vergeben waren.", "section_level": 2}, {"title": "Ende einer Ära.", "content": "Wie schon in den Jahren zuvor galt der Titelverteidiger und nunmehr neunfache Weltmeister Alexander Karelin auch bei den Olympischen Spielen in Sydney als alleiniger Anwärter auf den Sieg. IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch weilte daher am Tag des Finales in der Wettkampfhalle, um Karelin persönlich seine vierte olympische Goldmedaille überreichen zu können. Alles schien seinen gewohnten Gang zu laufen, nachdem der Russe nach vier schnellen Siegen im Finale dem US-Amerikaner Rulon Gardner gegenüberstand. Obwohl sich der Mann aus den Vereinigten Staaten zuversichtlich gab und bei seinen vorherigen Auftritten durchaus zu überzeugen wusste, räumten ihm selbst Journalisten aus seiner Heimat kaum Siegchancen ein. Zu übermächtig agierte der Mann aus Russland seit mehr als einem Jahrzehnt in seiner Gewichtsklasse, so dass eine Niederlage für viele der Zuschauer außerhalb ihrer Vorstellungen lag. Doch im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Protagonisten bei der WM 1997 war die Finalbegegnung vom ersten Gong an ein ausgeglichenes Gefecht. Gardner, der von seinem Trainer Dan Chandler hervorragend auf Karelin eingestellt worden war, verhinderte ein ums andere Mal, dass dieser trotz optischer Überlegenheit seine gefürchteten Griffe ansetzen konnte. Darüber hinaus schien der Russe mit nunmehr 33 Jahren nicht mehr die physische Verfassung vergangener Tage zu besitzen, als er seine Gegner fast nach Belieben hochstemmte. Schließlich ging der krasse Außenseiter aus den USA sogar in Führung, als er einen einzelnen Punkt zugesprochen bekam, nachdem Karelin einen Klammergriff einige Sekunden zu früh löste und dafür, aufgrund einer im Jahr zuvor eingeführten Regel, bestraft wurde. Unter Ausschöpfung all seiner Möglichkeiten rettete Rulon Gardner diesen kleinen Vorsprung über die restliche Kampfzeit und zerstörte damit den Nimbus der Unbesiegbarkeit seines Gegners. Für Karelin war die Finalniederlage nicht nur die erste Niederlage seit 13 Jahren, sondern überhaupt die erste Niederlage in einem internationalen Wettkampf. Alexander Karelin beendete nach diesen Spielen seine internationale Ringerlaufbahn. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde er im September 2003 als einer der ersten in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Alexander Karelin gilt auch nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn als der weltweit populärste Ringer der Gegenwart. Seine Vorherrschaft währte länger als eine ganze Sportlergeneration und überdauerte die Karrieren der meisten Rivalen. Neben der einmaligen Erfolgsbilanz, die sportartübergreifend nach wie vor wohl ihresgleichen sucht, trug auch das äußere Erscheinungsbild zum Mythos dieses Athleten bei. Dabei faszinierte die Menschen vor allem der Gegensatz zwischen dem einerseits Furcht einflößenden Kämpfer, zu dessen Training u. a. Dauerläufe mit geschulterten Baumstämmen durch knietief verschneite sibirische Wälder gehörten, und dem feingeistigen Privatmann andererseits, der aus seiner Vorliebe für Literatur und klassische Musik keinen Hehl machte. Aufgrund der Art und Weise, mit der er seinen Sport über Jahre hinweg dominierte, bildete sich um Karelin mit der Zeit ein regelrechter Mythos heraus. Der Glaube an seiner Unbesiegbarkeit soll bei nicht wenigen Athleten so tief verwurzelt gewesen sein, dass sie sich angeblich schon im Vorfeld ihres Kampfes gegen Karelin mit der Niederlage abgefunden hätten. Daher hätten sie nur halbherzig Gegenwehr geboten, um sich ihre Kräfte für den weiteren Turnierverlauf aufzusparen. Eine US-Zeitung schrieb einmal, „Karelins Gegner dächten weniger daran, wie sie ihn bezwingen könnten, als vielmehr daran, wie sie ihm mit heiler Haut entkämen.“ 1995 trat Alexander Karelin in die Hauptverwaltung Personenschutz des föderalen Dienstes der Steuerpolizei Russlands ein und wurde dort zum Generalmajor befördert. Er verließ diese jedoch wieder, als er 1999 als Abgeordneter der Partei Einiges Russland in die Duma gewählt wurde. Seitdem wurde er zwei Mal wiedergewählt. Er ist Mitglied im Komitee für internationale Angelegenheiten. Zuvor hatte er noch ein Studium an der Nowosibirsker Hochschule für Technik und Transportwesen sowie ein Studium an der Sporthochschule in Omsk absolviert. Im August 1996 wurde ihm vom damaligen Präsidenten Russlands, Boris Jelzin, die Auszeichnung Held der Russischen Föderation verliehen. Im November 1998 promovierte Alexander Karelin zum Doktor der pädagogischen Wissenschaften (kandidat nauk) und im Mai 2002 habilitierte er sich (doktor nauk) an der Akademie für Körperkultur in Sankt-Petersburg. Alexander Karelin bekam von Hollywood mehrere Rollen als Filmbösewicht angeboten, die er allesamt ablehnte. Das Gleiche galt für eine Offerte des American Football-Teams Dallas Cowboys, die Karelin aufgrund seiner außergewöhnlichen Physis als Spieler verpflichten wollten. Alexander Karelin trägt den Titel Sportmeister der Sowjetunion (1988). Am 26. August 1996 wurde er als Held der Russischen Föderation per Erlass Nr. 416 des russischen Präsidenten ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Alexandrowitsch Karelin (; * 19. September 1967 in Nowosibirsk) ist ein ehemaliger sowjetischer bzw. russischer Ringer. Er gilt mit vier olympischen Medaillen (3×Gold und 1×Silber), neun Weltmeistertiteln und zwölf Europameistertiteln unabhängig von der Stilart als der erfolgreichste Ringer aller Zeiten. Er ist Mitglied der politischen Partei Einiges Russland und seit 1999 - Abgeordneter in der Staatsduma der Russischen Föderation.", "tgt_summary": "亚历山大·卡列林( 1967年-9月19日)苏联、俄罗斯古典式摔跤运动员,现已退役,绰号“俄国熊”、“俄国金刚”、“亚历山大大帝”、“试验”,卡列林被认为是有史以来最伟大的古典式摔跤选手。1988年、1992年和1996年,卡列林分别在不同的旗帜下三次获得奥运会金牌,2000年获得奥运会银牌。他创造了887胜2败的战绩,而两次失利都只有一分之差。在2000年9月退役,他已经六年内没有让对手在他身上获得一分。", "id": 57675} {"src_title": "Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt", "tgt_title": "加勒比海盗3:世界的尽头", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Will Turner, Elizabeth Swann und Hector Barbossa wollen den Piraten Captain Jack Sparrow befreien, der im vorigen Film von einem Riesenkraken in die Unterwelt gezogen worden war. Um ihn zu finden, benötigen sie eine besondere Karte, die sie in das Reich der Toten führen soll. Sie erhoffen sich, diese in Singapur von dem Piraten Sao Feng zu erhalten, ferner erbitten sie von ihm ein Schiff sowie eine Crew, um die Reise antreten zu können. Sao Feng jedoch gibt sich zunächst stur. Will, der insgeheim das Ziel verfolgt, seinen Vater mit Hilfe der \"Black Pearl\" zu befreien, gelingt es jedoch, die benötigten Dinge auszuhandeln. Mit Hilfe der Karte finden sie Jack in der Unterwelt wieder und entfliehen mit ihm zurück in die Welt der Lebenden. Kurz darauf tauchen jedoch Sao Feng, der in Singapur mit Will die Übernahme der \"Black Pearl\" vereinbart hatte, um seinen Vater an Bord der \"Flying Dutchman\" zu befreien, sowie Lord Cutler Beckett, der Anführer der East India Trading Company (\"Britischen Ostindien-Kompanie\"), auf. Will, Sao Feng und Beckett wollen jeweils den Besitz der \"Black Pearl\" erlangen, was jedoch keinem von ihnen gelingt. Dennoch tauschen Beckett und Jack bei dem Aufeinandertreffen der \"Endeavour\" und der \"Black Pearl\" ihre Interessen aus und vereinbaren kurzfristige gegenseitige Unterstützung unter dem Motto ‘Es geht nur ums Geschäft’: Jack und die Crew der \"Black Pearl\" können ebenso wie Sao Feng fliehen. Dieser nimmt allerdings Elizabeth mit, in der er die an Menschengestalt gebundene Meeresgöttin Calypso vermutet. Sie segeln jeweils in Richtung der Schiffbruchinsel, wo ein Treffen verschiedener Piratenoberhäupter, der Piratenfürsten, stattfinden soll. Will wird daraufhin allerdings einige Zeit nach der Unterhaltung von Jack mit Beckett mit dem richtungsweisenden Kompass auf See ausgesetzt, um diesen mittels Will über den Weg zum Treffpunkt der Piratenbruderschaft zu informieren, da Beckett durch den Besitz des Herzens von Davy Jones und seine daraus resultierende Kontrolle über diesen Jacks Seele vor ihm schützen kann. Beckett selbst kann dadurch die gesamte Flotte der East India Trading Company die Pirateninsel ansteuern lassen und Jack wird Will dabei noch des Hochverrates anklagen können. In der Nacht wird Sao Feng bei einem Angriff der \"Flying Dutchman\", Davy Jones’ Schiff, getötet. Vor seinem Tode ernennt er Elizabeth zum Kapitän und zu seiner Nachfolgerin als Piratenfürst. Kurz darauf wird die Crew auf der \"Flying Dutchman\" festgesetzt, wo Elizabeth auf James Norrington trifft, den sie aus vergangenen Tagen kennt. Norrington befreit Elizabeth und ihre Crew und verhilft ihr zur Flucht auf das im Schlepptau befindliche Schiff. Dabei wird er von Stiefelriemen-Bill, Wills Vater, getötet, dessen Persönlichkeit allmählich schwindet. Auf der \"Black Pearl\" erfahren unterdessen Jack und Barbossa von Tia Dalma, dass es eigentlich die Aufgabe von Davy Jones und der \"Flying Dutchman\" ist, die Seelen derer, die auf See sterben, ins Jenseits überzusetzen. Da Davy Jones diese Aufgabe jedoch vernachlässigt hat, wurden er und seine Crew bestraft, indem sie die Gestalt von Meerestieren mit menschlichen Eigenschaften annahmen und ihre Erinnerungen verlieren. Kurz darauf stellt sich heraus, dass Tia Dalma in Wahrheit die in einem menschlichen Körper gefangene Meeresgöttin Calypso ist. Auf der Schiffbruchinsel versammeln sich die Piratenfürsten, die aus aller Welt kommen und zu denen Barbossa, Jack Sparrow und nun auch Elizabeth Swann gehören. Es wird diskutiert, ob die Göttin Calypso aus ihrem menschlichen Körper befreit werden soll, um den Piraten im Kampf gegen Davy Jones und Lord Beckett zu helfen. Sparrow bezweifelt, dass die Göttin gut auf die Piratenfürsten zu sprechen sein würde, da es dieser Rat der Piratenfürsten war, der die Göttin in einen menschlichen Körper verbannte, um die Meere für sich zu haben und nicht mehr unter der Aufsicht Calypsos stehen zu müssen. Nach einigen Diskussionen entscheidet Elizabeth, die mit Jacks Hilfe zur Königin der Piraten gewählt wurde, dass die Piraten gegen Jones und Beckett in den Krieg ziehen. Die East India Trading Company hat inzwischen mit Will Turners beziehungsweise mit Jacks indirekter Hilfe die Schiffbruchinsel gefunden und rückt mit einer großen Flotte unter der Führung von Lord Becketts Flaggschiff \"Endeavour\" an. Bevor es zum Kampf kommt, treffen sich Beckett, Will und Davy Jones mit Jack, Elizabeth und Barbossa auf einer Sandbank, um zu verhandeln. Jack Sparrow wird gegen Will Turner ausgetauscht, nachdem Beckett offenbart hat, dass Jack eigentlich dafür verantwortlich ist, dass die Company die Schiffbruchinsel entdecken konnte. Barbossa nimmt Jack aber noch seine 8-Reales-Münze ab, die für die Befreiung Calypsos erforderlich ist. Barbossa befreit an Bord der \"Black Pearl\" Calypso aus der Gestalt der Tia Dalma mit einem magischen Ritual, wofür von jedem Piratenfürsten ein bestimmter Gegenstand benötigt wird. Noch bevor sie sich verwandeln kann, verrät Will Turner ihr allerdings noch, dass Davy Jones es war, der ihre Gefangenschaft erst möglich gemacht hat. Da Calypso und Davy Jones einander einst liebten, wird ihr der Verrat klar, und vor Wut erzeugt sie einen riesigen Strudel, in dem sich schließlich die Besatzungen der \"Flying Dutchman\" und der \"Black Pearl\" einen Kampf liefern. Im Laufe der Schlacht erbeutet Jack die Truhe mit dem Herz von Davy Jones sowie deren Schlüssel. Will und Elizabeth werden während der Schlacht von Kapitän Barbossa getraut. Schließlich versetzt Davy Jones mit einem Schwert Will Turner einen Stoß in die Brust. Um Will noch zu retten, führt Jack mit dessen Hand den Stich in Davy Jones’ Herz aus. Dadurch wird Davy Jones getötet und Will zum neuen Kapitän der \"Flying Dutchman\". Nachdem der tote Davy Jones über Bord gestürzt ist, verschwindet der Strudel. Da die \"Flying Dutchman\" nun einen neuen Kapitän hat, erhält die Mannschaft ihr menschliches Aussehen zurück. Unterdessen nimmt die \"Endeavour\" Fahrt auf, um die \"Black Pearl\" anzugreifen. Die \"Endeavour\" wird allerdings von der \"Black Pearl\" sowie der wieder an die Oberfläche zurückgekehrten \"Flying Dutchman\" versenkt, wobei Beckett stirbt. Daraufhin tritt die Flotte der East India Trading Company den Rückzug an. Will bietet seinem Vater die Freiheit an, dieser entscheidet sich jedoch, weiter an Bord der \"Flying Dutchman\" bei seinem Sohn zu bleiben. Will darf nun als Kapitän der \"Flying Dutchman\" nur noch alle zehn Jahre einen Tag an Land verbringen. Diesen verbringt er zusammen mit Elizabeth. Bevor er aufbricht, gibt er Elizabeth die Truhe, in der sich nun sein Herz befindet. Barbossa und die Crew der \"Black Pearl\" lassen Jack mit einem kleinen Boot in Tortuga zurück. Barbossa will mit einer Karte den legendären Jungbrunnen finden. Diesen wichtigen Teil der Karte hat Jack allerdings zuvor entwendet, der sich nun seinerseits auf die Suche nach dem Jungbrunnen macht. Nach dem Abspann wird gezeigt, wie zehn Jahre später Elizabeth und ihr Sohn an einer Klippe stehen und auf Will warten, der sich mit der \"Flying Dutchman\" der Küste nähert.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei den Teen Choice Awards wurde \"Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt\" am 26. August 2007 als \"Bester Film – Action-Abenteuer\" ausgezeichnet. Johnny Depp gewann den Preis zudem in der Kategorie \"Bester Schauspieler – Action-Abenteuer\", ebenso Keira Knightley als \"Beste Schauspielerin – Action-Abenteuer\". Der Preis für den \"Besten Bösewicht\" ging an Bill Nighy. Bei den Satellite Awards 2007 wurden die Tonmeister des Films für einen Preis nominiert. Außerdem wurde der Film in den Kategorien \"Beste visuelle Effekte\" und \"Bestes Make-up\" für den Oscar nominiert.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzieller Erfolg.", "content": "Der Film spielte an seinem Starttag, dem 24. Mai 2007, weltweit 58 Mio. US-Dollar ein. Am ersten Wochenende (26/27. Mai 2007) wurden innerhalb der Vereinigten Staaten Einnahmen in Höhe von 115 Mio. Euro verbucht. Weltweit spielte der Film 332 Mio. US-Dollar am Startwochenende ein. Diese Bilanz macht \"Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt\" zum zweiterfolgreichsten Film am Starttag sowie Startwochenende, allein \"Spider-Man 3\" erreichte wenige Wochen vorher mit 59 bzw. 382 Mio. US-Dollar in beiden Kategorien ein höheres Ergebnis. Bis zum 14. August 2007 spielte der Film insgesamt 954 Mio. US-Dollar ein und zum 29. September 2007 sind bereits 960,616,964 US-Dollar in die Kassen gespült worden. Ein weiterer Rekord wurde aufgestellt, als 20 Tage nach Kinostart außerhalb der Vereinigten Staaten 500 Millionen US-Dollar eingespielt worden waren, was bisher noch keinem Film vorher gelungen war. Der Film ist mit 961 Mio. US-Dollar in der Liste erfolgreicher Filme auf Platz.", "section_level": 2}, {"title": "TV-Ausstrahlung.", "content": "Am 14. März 2010 wurde der Film erstmals im deutschsprachigen Free-TV gezeigt. Die Ausstrahlung erfolgte auf ProSieben und auf ORF eins und erreichte eine Einschaltquote von 40 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe auf ProSieben. Dabei wurde die nach dem Abspann laufende Szene aus Versehen auf dem deutschen Privatsender nicht gesendet, jedoch auf dem österreichischen öffentlich-rechtlichem Sender schon.", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Zwar war dieser Film als letzter Teil der Serie angekündigt, jedoch deuteten bereits sowohl die letzte Filmszene, als auch die Epilogszene eine Fortsetzung an. Im Jahr 2008 wurde dann auch ein vierter Teil bestätigt. Am 11. September 2009 wurde der Titel dieses vierten Films mit \"Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides\" bekanntgegeben. Der Titel in Verbindung mit der Schlussszene des dritten Teils legten früh den Schluss nahe, dass die Handlung des Films auf Tim Powers’ Roman \"In fremderen Gezeiten\" (Originaltitel: \"On Stranger Tides\") basieren wird, in dem Piraten um die Entdeckung des Jungbrunnens wetteifern. Gore Verbinski übernahm im vierten Teil jedoch nicht wieder die Regie. Auch Orlando Bloom und Keira Knightley wirkten nicht wieder mit. Im Film kehren jedoch Geoffrey Rush als Captain Hector Barbossa sowie Kevin R. McNally als Jacks erster Maat Joshamee Gibbs wieder. Ian McShane als Pirat Blackbeard und Penélope Cruz als dessen Tochter kamen neu zum Cast hinzu. Die Rolle des Jack Sparrow wurde wieder von Johnny Depp verkörpert, nachdem er eine Spitzengage von über 33 Millionen US-Dollar angeboten bekam. Depp wurde aber im vierten Teil nicht wie in den ersten drei Teilen vom deutschen Synchronsprecher Marcus Off synchronisiert, sondern von Johnny Depps Stammsynchronsprecher David Nathan, aufgrund interner Streitigkeiten. Der von Rob Marshall inszenierte Film startete am 19. Mai 2011 in den deutschen Kinos.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Alle im Kampf gegen die East India Trading Company gezeigten Flaggen gehören zu namhaften Piraten: „Calico Jack“ Rackham (Flagge der \"Black Pearl\"), Madame Ching, Edward England, Edward Low oder „Black Sam“ Bellamy (selbe Flagge), Bartholomew Roberts und die Flagge welche seinem Untergebenen Christopher Moody fälschlicherweise zugeschrieben wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt (ugs.: Fluch der Karibik 3, Originaltitel: \"Pirates of the Caribbean: At World’s End\") ist ein US-amerikanischer Piratenfilm von Regisseur Gore Verbinski aus dem Jahr 2007, der sowohl in den deutschen als auch in den US-amerikanischen Kinos am 24. Mai 2007 anlief. Der Film ist nach \"Fluch der Karibik\" aus dem Jahr 2003 und \"Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2\" aus dem Jahr 2006 der dritte Film der \"Pirates-of-the-Caribbean\"-Saga. Er ist eine Co-Produktion von Walt Disney Pictures und \"Jerry Bruckheimer Films\" im Verleih der \"Buena Vista International\".", "tgt_summary": "《加勒比海盗3:世界的尽头》(英语:Pirates of the Caribbean: At World's End)是一部2007年的历险奇幻剑侠电影,也是加勒比海盗系列电影的第3部。剧情围绕威尔·杜纳(奥兰多·布鲁姆饰)、伊丽莎白·斯旺(姬拉·丽莉饰)、哈克特·巴博沙船长(杰弗里·拉什饰)以及“黑珍珠号”海盗船的一众船员们试图营救杰克·斯派罗船长(强尼·戴普饰)的努力展开,他们还需要与英国船长库特勒·贝克特(英语:Cutler Beckett,汤姆·荷兰德饰)和戴夫·琼斯(英语:Davy Jones,标·尼菲饰)为首的东印度贸易公司对抗,挫败他们永远消灭所有海盗的野心。与之前的两部作品《加勒比海盗:黑珍珠号的诅咒》和《加勒比海盗2:聚魂棺》一样,本片也是由高尔·韦宾斯基执导的,拍摄工作与《加勒比海盗2:聚魂棺》在2005至2006年间同时进行。", "id": 2299699} {"src_title": "Joleon Lescott", "tgt_title": "乔莱昂·莱斯科特", "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wolverhampton Wanderers (1998–2006).", "content": "Der in Birmingham geborene Joleon Lescott besuchte im westlich der Stadt gelegenen Vorort Quinton die Four Dwellings School und war seit frühestem Kindesalter Anhänger von Aston Villa. Im Alter von fünf Jahren zog er sich schwere Verletzungen zu, als ihn ein Auto unweit seiner Schule erfasste und die Straße entlang schleifte – noch heute sind die Narben deutlich zu sehen, vor allem am Kopf und dort am Haaransatz. Als knapp 16-jähriges Talent zog es Lescott – im Gegensatz zu seinem Bruder Aaron, der bei Villa aktiv war, dort aber nicht zum Zuge kam – in die Jugendakademie der Wolverhampton Wanderers. Schon bald überzeugte der Neuling durch seine sehr reif und abgeklärt wirkenden Vorstellungen auf der Innenverteidigerposition, die ihm auch zu Länderspielen in der englischen U-18-Auswahl verhalfen. Drei Tage vor seinem 18. Geburtstag debütierte er beim Zweitligaauftakt der Saison 2000/01 in der A-Mannschaft der „Wolves“ gegen Sheffield Wednesday und als Stammspieler gewann er bis 2002 zweimal die vereinsinterne Auszeichnung zum besten Jungprofi in Folge. Endgültig zum Schlüsselspieler reifte er in der Spielzeit 2002/03, als er nur eine einzige Partie verpasste und nicht selten als Abwehrchef der „Turm in der Schlacht“ war. In den drei erfolgreichen Play-off-Partien zum Aufstieg in die Premier League kassierte „seine“ Verteidigung nur einen Treffer. Die Vorfreude auf die englische Eliteklasse hielt jedoch nur kurz an. Eine schwere Knieverletzung sorgte dafür, dass der Hoffnungsträger vergeblich auf seinen Premier-League-Einstand wartete. Seine Mannschaft konnte den Ausfall in der Abwehr, die auch noch die Verletzung des Torhüters Matt Murray verkraften musste, nicht kompensieren und stieg auf direktem Weg wieder in die Football League Championship ab. Langsam arbeitete sich Lescott wieder an vergangene Leistungen heran und nach stabilen Darbietungen einigte er sich mit der Vereinsführung der Wolverhampton Wanderers im Oktober 2005 über eine Vertragsverlängerung mit einer Laufzeit von 21⁄2 Jahren. Dass er die Wolves aber bereits nach dem Ende der Saison 2005/06 verließ, lag daran, dass sich seine Form wieder an die aus dem Jahr 2003 annäherte. Seine Zweitligakollegen wählten ihn nach Ablauf der Runde in die „Mannschaft der Saison“ und da der Aufstieg dennoch verpasst wurde, nahm die Vereinsführung in Wolverhampton im Juni 2006 das verlockende Transferangebot des FC Everton in Höhe von fünf Millionen Pfund an – unterteilt in eine Sofortzahlung von zwei Millionen, weiteren Raten in gleicher Gesamthöhe und späteren Erfolgsvergütungen in Höhe von einer Million Pfund.", "section_level": 2}, {"title": "FC Everton (2006–2009).", "content": "Nach einer intensiven medizinischen Untersuchung in Liverpool, die vor allem Lescotts vormals lädiertes Knie genau unter die Lupe nahm, war der Vereinswechsel perfekt und nachdem die „Toffees“ im Januar 2006 zuvor Per Krøldrup verkauft und danach Leihgabe Matteo Ferrari zurück zum AS Rom geschickt hatten, war Lescott einer von vier potentiellen Innenverteidigern im Kader. Auf Anhieb akklimatisierte sich der Neuzugang in der Defensive des FC Everton und dort nicht nur im Abwehrzentrum, sondern auch häufig auf der linken Außenverteidigerposition. Unter den neuen Mannschaftskameraden erarbeitete er sich schnell einen Führungsanspruch und wurde von diesen am Ende der Saison 2006/07 mit der Wahl zum besten Spieler der abgelaufenen Runde belohnt. Gerüchte über einen bevorstehenden Wechsel zum FC Chelsea oder gar Real Madrid hatten sich während des Durchbruchs auf höchster nationaler Ebene zerschlagen und in den folgenden beiden Jahren bis zum Ablauf der Spielzeit 2008/09 blieb Lescott den „Toffees“ treu. Mit drei Toren in den ersten acht Partien der Saison 2007/08 entwickelte er sich zudem kurzzeitig zum Torjäger und der „Dauerbrenner“ in der Verteidigung – 129 Partien bestritt Lescott seit seiner Ankunft als Linksverteidiger oder innen an der Seite von Phil Jagielka oder Joseph Yobo für Everton in Serie – machte sich speziell einen guten Ruf im Zweikampf mit gegnerischen Topstürmern. Im Frühling 2009 bekundete das aufstrebende und mit viel Geld ausgestattete Manchester City Interesse an einem Transfergeschäft, dem der FC Everton gleich ebenso zweimal öffentlichkeitswirksam ebenso ablehnend gegenüberstand, wie beim anschließenden Gesuch von Lescott selbst im August 2009 – Trainer David Moyes bezeichnete Lescotts Vorhaben gar als „ekelhaft“ (englisch: „disgusting“). Der Verhandlungspoker endete am 25. August 2009, als Lescott einen Fünfjahresvertrag bei den „Citizens“ unterzeichnete und eine Ablösesumme in Höhe von 22 bis 24 Millionen Pfund in Richtung des FC Everton floss.", "section_level": 2}, {"title": "Manchester City (2009–2014).", "content": "Lescott war in Manchester Teil eines groß angelegten Investitionsprojekts, das auch die „Hochkaräter“ Carlos Tévez von Manchester United und Emmanuel Adebayor vom FC Arsenal umfasste. Gleich 18 Mal stand Lescott in seinem neuen Team in der Startelf, bevor ihn eine Knieverletzung aus einer Partie gegen den FC Chelsea im Dezember 2009 zunächst für zwei Monate und später ab März 2010 erneut pausieren ließ.", "section_level": 2}, {"title": "West Bromwich Albion (2014–2015).", "content": "Zur Saison 2014/15 wechselte Lescott ablösefrei zu West Bromwich Albion und erhielt dort einen Zweijahresvertrag mit der Option auf Verlängerung. Nachdem die Baggies in sechs der zehn Spiele mit seiner Beteiligung ohne Gegentor geblieben waren, forderten einige Fans seine Rückkehr in die englische Nationalmannschaft. Sein erstes und einziges Tor für West Bromwich erzielte er am 20. Dezember 2014 bei der 2:3-Niederlage gegen die Queens Park Rangers, als er das zwischenzeitliche 1:0 erzielte.", "section_level": 2}, {"title": "Aston Villa (2015–2016).", "content": "Am 1. September 2015, dem letzten Tag des Transferzeitraums, wechselte Lescott zum Ligarivalen Aston Villa, wo er einen Zweijahresvertrag erhielt und kehrte somit in seine Heimatstadt zurück. Mit den Villans gelang es ihm jedoch nicht in dem Folgejahr die Klasse zu halten und er landete, mit einer Ausbeute von lediglich 17 Punkten, weit abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Premier League.", "section_level": 2}, {"title": "Englische Nationalmannschaft.", "content": "Früh agierte Lescott auf internationalem Level für englische Nachwuchsteams und so kam er für die U-18-, U-20- und U-21-Auswahlen zum Zuge. Nach seiner erfolgreichen Debütsaison beim FC Everton stand er am 25. Mai 2007 ab der 75. Minute für den ausgewechselten Nicky Shorey in der B-Nationalmannschaft, die in Burnley Albanien mit 3:1 besiegte. Am 13. Oktober 2007 gab Lescott unter Steve McClaren sein Debüt im A-Nationalteam gegen Estland, als er zur zweiten Halbzeit für Rio Ferdinand eingewechselt wurde. Zuvor war er erstmals für die EM-Qualifikationsspiele gegen Israel und Russland in den Kader der „Three Lions“ berufen worden. Nach der gescheiterten Qualifikation für die Euro 2008 – bei den entscheidenden Niederlagen gegen Russland (1:2) und Kroatien (2:3) stand er jeweils in der Startelf – kam Lescott auch unter dem neuen Coach Fabio Capello in den Jahren 2008 und 2009 zu sporadischen Einsätzen, wenngleich nicht als Stammspieler, da der Italiener in der Innenverteidigung vor allem John Terry, Rio Ferdinand und Matthew Upson bevorzugte. Lescott stand im Aufgebot für die Fußball-Europameisterschaft 2012 und wurde im ersten Gruppenspiel gegen Frankreich eingesetzt. Als Abwehrspieler erzielte er das erste Tor für sein Team, indem er in der 30. Spielminute einen Freistoß von Gerrard per Kopf zum 1:0 verwandelte. Sein letztes Länderspiel absolvierte er am 26. März 2013 beim 1:1-Unentschieden gegen Montenegro in der Qualifikation zur WM 2014 in Brasilien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joleon Patrick Lescott (* 16. August 1982 in Birmingham) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler. Der bei den Wolverhampton Wanderers ausgebildete Innenverteidiger, der sporadisch auch auf der Außenposition – dort in der Regel links – eingesetzt wird, war von 2007 bis 2013 Teil der englischen A-Nationalmannschaft. Sein um mehr als drei Jahre älterer Bruder Aaron ist ebenfalls Profifußballer, wenngleich nur in niederklassigeren Ligen unterwegs.", "tgt_summary": "祖利安·列史葛(英语:Joleon Lescott,1982年-8月16日),英格兰职业足球员,司职中坚,亦可串演左闸,偶尔移前至中场位置。出自伍尔弗汉普顿流浪青训系统,成名于埃弗顿。", "id": 723335} {"src_title": "Bellegarde-sur-Valserine", "tgt_title": "瓦尔瑟里讷河畔贝勒加德", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Bellegarde-sur-Valserine liegt auf, etwa 30 Kilometer westsüdwestlich der Stadt Genf (Luftlinie). Die Stadt erstreckt sich im Becken von Bellegarde, am Rand des französischen Juras, zwischen den Höhenzügen des Grand Crêt d’Eau (bis ) im Osten und des Plateau de Retord (rund ) im Westen. Das eigentliche Siedlungsgebiet liegt in einem Talkessel an der Mündung der Valserine in die Rhone. Diese zeichnet bei Bellegarde einen scharfen Bogen und wendet sich von der vorher überwiegend westwärts gerichteten Fließrichtung nach Süden. Das 15,25 Quadratkilometer große ehemalige Gemeindegebiet ist im Rhônetal gelegen. Dabei bildet die Rhône stets die südliche Grenze. Sie fließt zunächst tief eingeschnitten in einem von Felswänden begleiteten Tal, das sich bei Bellegarde zu einem Kessel öffnet. Hier mündet von Norden her die Valserine. Westlich der Stadt ändert die Rhône ihre Fließrichtung abrupt nach Süden. Sie wird hier durch die Talsperre Génissiat zu einem langgezogenen stehenden Gewässer aufgestaut. Bis zu deren Fertigstellung im Jahr 1948 verschwand ein Teil des Rhônewassers bei Bellegarde im porösen kalkhaltigen Untergrund (\"Pertes du Rhône\"), weswegen der Fluss hier sehr schmal war und seit alters her leicht passiert werden konnte. Diese Stelle wurde durch den Aufstau der Rhône überflutet. Auch die Valserine, die hier aus einem schluchtartigen Tal austritt, besitzt eine Versickerungsstelle (\"Pertes de la Valserine\") und eine Naturbrücke. Westlich des Talkessels von Bellegarde reicht das Gemeindegebiet über einen Steilhang auf das Plateau der Michaille (rund ), das am Fuß des Jurakamms von Retord liegt. Östlich von Valserine und Rhône erstreckt sich das Gemeindeareal in einem schmalen Streifen über den Steilhang bis auf den Höhenrücken von \"Sorgia\" und auf die Südabdachung des Grand Crêt d’Eau, auf der mit die höchste Erhebung von Bellegarde-sur-Valserine erreicht wird. Dieser Gemeindeabschnitt ist Teil des Naturreservats \"Haute Chaîne du Jura\" und des Regionalen Naturparks Haut-Jura, mit dem sie auch als offizieller Zugangsort assoziiert ist. Zu Bellegarde-sur-Valserine gehören neben der eigentlichen Stadt auch verschiedene Dörfer, Weiler und Gehöfte: Nachbargemeinden von waren Châtillon-en-Michaille und Lancrans im Norden, Léaz im Osten, Éloise und Saint-Germain-sur-Rhône im Süden sowie Billiat und Villes im Westen. Die beiden Erstgenannten bilden heute mit Bellegarde-sur-Valserine die Gemeinde Valserhône.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Schon zur Römerzeit besaß das Gebiet des heutigen Bellegarde am Rhôneübergang eine wichtige strategische Bedeutung. Der Übergang wurde durch einen Wachtturm gesichert, und wahrscheinlich befand sich hier eine kleine Siedlung. Im Lauf des Mittelalters entwickelte sich Musinens auf der Höhe nordwestlich des Talkessels von Bellegarde zur Hauptsiedlung des heutigen Gemeindegebietes. Daneben bildete Arlod im 12. Jahrhundert eine eigene Herrschaft. Bellegarde war dagegen nur ein kleiner Weiler, der zur Gemeinde Musinens gehörte. Dies änderte sich jedoch schlagartig in der Zeit von 1853 bis 1858 mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Lyon nach Genf, die entlang der Rhône durch den Talkessel von Bellegarde geführt wurde. Per kaiserliches Dekret von Napoléon III. vom 6. Dezember 1858 wurde die Gemeinde von \"Musinens\" in \"Bellegarde\" umbenannt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts ließen sich entlang der Rhône verschiedene Fabriken nieder, welche auf die Wasserkraft angewiesen waren. Dazu gehörten vor allem Spinnereien, Papierfabriken und Sägereien. Mit dem Bau eines Kraftwerks an der Valserine wurde Bellegarde 1883 zu einer der ersten Ortschaften Frankreichs, welche über eine öffentliche elektrische Beleuchtung verfügten. Zusammen mit der Ansiedlung der Fabriken entwickelte sich der ehemalige Weiler rasch zu einer Industriestadt mit zahlreichen Arbeiterwohnungen. Der wirtschaftliche Aufschwung hielt bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges an. Als letzter Bahnhof in Frankreich vor der seit 1815 bestehenden Freihandelszone von Genf war Bellegarde zugleich auch Zollstation. Mit der Fertigstellung des Staudamms von Génissiat und dem Aufstau der Rhône im Jahre 1948 wurde eine bedeutende Touristenattraktion, die Versickerungsstelle der Rhône, überflutet, was zu einem markanten Rückgang der Einnahmen durch den Tourismus führte. Um 1970 konnte Bellegarde, das seit dem 18. Oktober 1956 offiziell \"Bellegarde-sur-Valserine\" hieß, durch zwei Eingemeindungen sein vorher eng begrenztes Stadtgebiet vergrößern. Die erste Eingemeindung von 1966 betraf Coupy. Ursprünglich gehörte das Gebiet um Coupy und Vanchy zur Gemeinde Lancrans. Zusammen mit Confort wurden diese beiden Ortschaften 1858 von Lancrans abgetrennt und in der Gemeinde Vanchy zusammengefasst. 1905 wurde die Gemeinde Vanchy in Coupy umbenannt und 1966 mit Bellegarde-sur-Valserine fusioniert. Mit Wirkung auf den 1. Januar 1971 wurde auch das südwestlich der Industriestadt gelegene Arlod eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Als rasch gewachsene Industriestadt ohne mittelalterlichen Kern hat Bellegarde-sur-Valserine nur wenige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dazu zählen die 1853 erbaute Pfarrkirche, die ursprünglich im gotischen Stil errichtete Kirche von Arlod, deren Chor aus dem 15. Jahrhundert stammt, die Kirche von Vanchy und das Schloss von Musinens. Zu den Natursehenswürdigkeiten gehören die \"Pertes de la Valserine\" nördlich der Stadt. Hier stürzt die Valserine mit einem Wasserfall in eine Felsschlucht und verschwindet danach unter der Naturbrücke \"Pont des Oules\".", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehörte Bellegarde-sur-Valserine zu den größten Gemeinden des Département Ain. Aufgrund der Industrialisierung wuchs die Einwohnerzahl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark an. Danach kam es zu einer Stagnation, der wiederum ab 1950 ein rasches Wachstum folgte. Einen Höhepunkt bezüglich Einwohnerzahl erreichte Bellegarde-sur-Valserine Mitte der 1970er Jahre mit rund 11.600 Personen. In der Folge wurde insgesamt ein leichter Bevölkerungsrückgang verzeichnet, der bei der Jahrtausendwende wieder in eine Wachstumsphase mündete. Die Ortsbewohner von Bellegarde-sur-Valserine heißen auf Französisch \"Bellegardien(ne)s\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft, Kultur und Infrastruktur.", "content": "Bellegarde-sur-Valserine, einst in einem landwirtschaftlich genutzten Gebiet gelegen, ist heute eine bedeutende Industriestadt. Es gibt verschiedene Großunternehmen, sowie zahlreiche Betriebe des Klein- und Mittelgewerbes. Zu den bedeutenden Industriebranchen zählen derzeit die Kunststoffverarbeitung, die Textilindustrie, feinmechanische Werkstätten, Druckereien, die Herstellung von Dichtungen, Nahrungsmittelverarbeitung, Verpackungsindustrie und das Baugewerbe. Dank der guten Verkehrsanbindung steigt auch stetig der Anteil der Wegpendler, die als Grenzgänger in der Region Genf einer Arbeit nachgehen. Seit 1995 wird in Bellegarde-sur-Valserine alljährlich das Comic-Festival abgehalten. Zu den weiteren kulturellen Einrichtungen zählen das Théâtre Jeanne d’Arc, der Karneval, das Schlossfest von Musinens und das Centre Jean Vilar. Die Stadt bildet einen Verkehrsknotenpunkt im Osten des Départements Ain. Sie liegt am Kreuzungspunkt der Straßen von Bourg-en-Bresse via Nantua nach Annecy respektive von Genf durch das Rhônetal nach Belley. Weitere regionale Straßenverbindungen bestehen mit Mijoux und dem Plateau de Retord. Südlich von Bellegarde-sur-Valserine überquert die Autobahn A40 das Rhônetal mit einer rund einen Kilometer langen und 70 Meter hohen Auslegerbrücke. Der nächste Anschluss an der 1982 eröffneten Autobahn befindet sich in einer Entfernung von rund drei Kilometern. Seit 1858 ist Bellegarde-sur-Valserine durch die Bahnstrecke Lyon–Genève erschlossen. Am Bahnhof Bellegarde befindet sich die Abzweigung der Nebenlinie via Nantua nach Bourg-en-Bresse. Die Strecke wurde nach ihrer Stilllegung 1990 im Jahr 2010 wiedereröffnet. Auf dem Plateau der Michaille oberhalb von Bellegarde befindet sich der Flugplatz Bellegarde-Vouvray. In Bellegarde-sur-Valserine befinden sich sechs Grundschulen (\"école élémentaire\", davon 5 mit Vorschulklassen) und eine separate Vorschule (\"école maternelle\"), zwei Gesamtschulen (\"collège\") sowie eine Schule der Sekundarstufe II (\"lycée\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Bellegarde-sur-Valserine ist eine ehemalige französische Gemeinde und heutige Commune déléguée im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Die Ortschaft in der Commune nouvelle Valserhône ist der Hauptort des Kantons Bellegarde-sur-Valserine im Arrondissement Nantua und Sitz des Kommunalverbandes \"Pays Bellegardien\".", "tgt_summary": "瓦尔瑟里讷河畔贝勒加德(法语:Bellegarde-sur-Valserine),简称贝勒加德,是法国东部安省的一个市镇,位于该省东部。面积 15平方公里,人口10846,人口密度723.07人/平方公里(1999年)。", "id": 2157511} {"src_title": "Eduard Habsburg-Lothringen", "tgt_title": "爱德华·哈布斯堡", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Eduard Habsburg-Lothringen ist der Sohn aus der Ehe von Michael Habsburg-Lothringen (* 1942) und Christiana geb. Prinzessin zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (* 1940). Sein Großvater väterlicherseits war Erzherzog Josef Franz von Habsburg-Lothringen (1895–1957), ein Sohn des Erzherzogs Joseph August (1872–1962) und der Prinzessin Auguste Maria Luise von Bayern (1875–1964). Augusta von Bayern war eine Tochter von Erzherzogin Gisela, der Tochter des Kaiserpaars Franz Joseph I. und Elisabeth. Eduard Habsburg-Lothringen ist somit ein Urururenkel von Franz Joseph und Elisabeth (Sisi). Er ist seit 1995 verheiratet mit Marie Therese Freiin von Gudenus; aus der Ehe stammen sechs Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Eduard Habsburg-Lothringen studierte an der KU Eichstätt und wurde 1999 mit einer Arbeit über „Das Ende des Neuthomismus“ magna cum laude promoviert. In den Folgejahren schrieb er Drehbücher für Filme wie \"Der Weihnachtshund\" (2004) und \"Zwei Weihnachtshunde\" (2005) sowie \"SOKO Donau\" (ab 2005). Er verfasste gemeinsam mit Regisseur Thomas Imbach das englischsprachige Drehbuch für den Kinofilm \"Mary Queen of Scots\" (2013). Mit der Veröffentlichung seiner Doktorarbeit wartete er nach eigenen Angaben auf Bitten des Dominikaner-Ordens bis 2006, weil sie innerhalb der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz) aus den 1960er bis 1980er Jahren behandelt. Zu seiner Dissertation hielt er im April 2006 an der Hochschule Gaming ein Blockseminar auf Englisch (). 2007 hielt er am \"Istituto di Filosofia Applicata\" der \"Facoltà di Teologia\" in Lugano (Schweiz) ein Blockseminar über Comics, Zeichentrick und Philosophie. Im Frühjahr 2008 erschien sein erster Roman \"Die Reise mit Nella\" und in der Folge mehrere Romane und Sachbücher. Im Jahr 2008 übersetzte Habsburg zudem das christliche Kinderbuch \"Was eine Messe wiegt\" von Josephine Nobisso ins Deutsche. Von 2009 bis 2014 war er Medienreferent von Bischof Klaus Küng in der Diözese St. Pölten. Im Jahre 2014 war die Dokumentationsserie \"Wo Grafen schlafen\" auf Servus TV zu sehen, die auf seinem Buch beruht und in welcher er mit der Schauspielerin Jessica Schwarz durch insgesamt 14 verschiedene Schlösser in Deutschland und Österreich führt. Im November 2014 startete er mit Alexander Waschkau den Podcast \"Glaubenssache. Atheismus und Katholizismus im Diskurs\". 2015 erfolgte die Aufnahme in die Bruderschaft von Santa Maria dell’Anima (\"Animabruderschaft\") in Rom. Seit November 2016 ist Eduard Habsburg-Lothringen Ritter des Orden vom Goldenen Vlies.", "section_level": 1}, {"title": "Ungarischer Botschafter beim Heiligen Stuhl und beim Souveränen Malteserorden.", "content": "2015 wurde Eduard Habsburg-Lothringen zum ungarischen Botschafter beim Heiligen Stuhl ernannt. Am 7. Dezember 2015 erhielt er von Papst Franziskus das offizielle Beglaubigungsschreiben. Er ist zudem Botschafter Ungarns beim Souveränen Malteserorden in Rom. Eduard Habsburg-Lothringen ist als Sohn des in Ungarn geborenen Michael Habsburg ebenso wie sein Vater auch ungarischer Staatsbürger.", "section_level": 2}, {"title": "Eduard Habsburg-Lothringen in der Literatur.", "content": "Im Roman \"Der Jonas-Komplex\" von Thomas Glavinic wird Eduard Habsburg-Lothringen mehrmals erwähnt. Auf dem Handy des Erzählers ist er unter dem Namen \"Kaiser Franz Josef\" gespeichert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eduard Karl Habsburg-Lothringen (* 12. Jänner 1967 in München; alle Vornamen Eduard Karl Joseph Michael Marcus Antonius Koloman Volkhold Maria) ist ein deutsch-ungarischer katholischer Autor und Medienschaffender. Seit 2015 ist er Botschafter Ungarns beim Heiligen Stuhl sowie beim Souveränen Malteserorden.", "tgt_summary": "爱德华·哈布斯堡(),全名爱德华·卡尔·约瑟夫·迈克尔·马库斯·安东尼乌斯·科罗曼·福寇德·马丽亚·哈布斯堡-洛林。是一名德裔匈牙利外交官,自2015年起担任匈牙利驻圣座及马耳他骑士团大使。", "id": 738844} {"src_title": "Koboldkärpfling", "tgt_title": "食蚊鱼", "src_document": [{"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Ursprünglich stammt der Koboldkärpfling aus den Flusssystemen der südlichen USA und des nördlichen Mexikos. Die Anforderungen an seinen Lebensraum sind äußerst gering: Er bewohnt hauptsächlich Gewässer in einem Temperaturbereich von 12–29 °C, kann aber auch bei Temperaturen von nur 3–4 °C und bis zu 42 °C überleben. Eigentlich ein Süßwasserfisch, lebt er auch im Brackwasser und zeigt generell eine hohe Toleranz hinsichtlich der Salinität. Ähnlich niedrig sind die Ansprüche an die Wasserqualität und den Sauerstoffgehalt des bewohnten Gewässers. Durch Besatzmaßnahmen seit Beginn des 20. Jahrhunderts zur Stechmückenbekämpfung und seine hohe Invasionsfähigkeit ist der Koboldkärpfling heute nahezu weltweit verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Der Koboldkärpfling ist von durchscheinend grauer bis brauner Farbe, die Seiten haben einen leicht bläulichen Schimmer. Gelegentlich finden sich auf dem Körper einige schwarze Sprenkel, ansonsten fehlt eine Körperzeichnung. Die Färbung variiert sowohl zwischen einzelnen Individuen als auch zwischen verschiedenen Populationen. Zusätzlich kann der Koboldkärpfling seine Helligkeit an die Umgebung anpassen, indem er Melanin in den Chromatophoren anreichert oder verringert. Dieser Vorgang ist reversibel. Der Kopf ist auffallend abgeflacht, das oberständige Maul ist klein und reicht nicht bis an die relativ großen Augen heran. Die Haut des Koboldkärpflings ist von großen Schuppen bedeckt, eine sichtbare Seitenlinie fehlt ihm. Weibchen können bis zu 7 cm groß werden, die Männchen bleiben mit maximal 4 cm kleiner. Wie bei allen Lebendgebärenden Zahnkarpfen ist die Afterflosse des Männchens zu einem Gonopodium umgebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Ein wesentlicher Grund für die Ausbringung des Koboldkärpflings in vorher durch ihn nicht besiedelte Regionen war sein Fressverhalten. Durch den Verzehr von Moskitolarven sollte er die Bekämpfung der Malaria unterstützen. Tatsächlich ist sein Nahrungsspektrum aber wesentlich breiter. Er ernährt sich von ins Wasser gefallenen Insekten, Krebstieren, Schnecken, den Eiern, Larven und Puppen Wirbelloser sowie von Algen und anderer pflanzlicher Nahrung. Kaulquappen und die Eier von Amphibien verzehrt der Koboldkärpfling ebenfalls. Gejagt werden auch kleinere Fische, wobei es zu Kannibalismus kommen kann. Die Futtersuche erfolgt über die gesamte Dauer des Tages hinweg, der Morgen und die Abenddämmerung sind jedoch die Zeiten der intensivsten Nahrungsaufnahme. Ein Koboldkärpfling ist in der Lage, am Tag die Hälfte bis das Eineinhalbfache seiner Körpermasse zu konsumieren. Koboldkärpflinge verhalten sich häufig sowohl fremden Fischen als auch den eigenen Artgenossen gegenüber sehr aggressiv. Die innerartlichen Auseinandersetzungen beschränken sich dabei nicht auf Drohgebärden, sondern beinhalten auch Bisse, Stöße und Drängeleien. In der Folge bilden sich Hierarchien heraus, in denen die großen Fische dominieren. Interessanterweise können dennoch immer wieder Koboldkärpflinge in Gruppen beieinanderschwimmend beobachtet werden, dabei halten die einzelnen Individuen nur minimalen Abstand voneinander. Die Brutsaison dauert von der Mitte des Frühjahrs bis Mitte Herbst, wobei es im Sommer zum Höhepunkt der Fortpflanzungsaktivitäten kommt. Zu Beginn der Saison versammeln sich die sonst vorwiegend getrennt lebenden Männchen und Weibchen. Üblicherweise wird jedes Weibchen von mehreren Männchen begleitet. Diese sind während dieser Phase untereinander besonders aggressiv, in der Regel vertreiben die größeren Tiere die kleineren aus der unmittelbaren Umgebung des Weibchens. Bei der eigentlichen Balz umwirbt das in der Gruppe dominierende Männchen das Weibchen mit noch nicht unmittelbar auf die Paarung abzielenden, durchaus ruppigen Annäherungsversuchen. Die Werbung ist erfolgreich, wenn das umworbene Weibchen die Nähe des Männchens akzeptiert oder sich ihm selbst nähert. Der Balzerfolg tritt allerdings nicht zwingend ein, es ist gleichfalls möglich, dass das Weibchen einfach davonschwimmt. Kommt es zur Paarung, sind meist mehrere Versuche erforderlich, bis das männliche Gonopodium erfolgreich in die weibliche Urogenitalöffnung eingeführt werden kann. Die eigentliche Kopulation ist dann mit durchschnittlich einer Sekunde sehr kurz. Nach 2 bis 3 Wochen Tragezeit wird der Nachwuchs geboren. Die Größe des Wurfs schwankt zwischen 5 und über 100 Jungen, die bei ausreichendem Nahrungsangebot nach 3 Monaten selbst die Geschlechtsreife erreichen. Die weiblichen Koboldkärpflinge können etwa alle 3 bis 4 Wochen gebären. Schon häufig beobachtet wurden sechs, seltener neun, Bruten je Fortpflanzungssaison. Da nach einer Begattung die Weibchen Spermien im Ovidukt über mehrere Monate speichern und so mit einer Paarung mehrere Bruten haben können, ist unklar, wie oft sich Koboldkärpflinge tatsächlich paaren.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle im Ökosystem.", "content": "Der englische Name \"mosquitofish\", mit durchgehend positiver Konnotation, wurde zum Ende des 20. Jahrhunderts teilweise durch die Bezeichnung \"plague minnow\" (‚Pest-Elritze‘) ersetzt. Dies sollte den Auswirkungen, die die fast weltweite Ansiedlung des Koboldkärpflings hatte, Ausdruck verleihen. Der Erfolg des Einsatzes von Koboldkärpflingen gegen Larven malariaübertragender Mücken war groß, nicht zuletzt durch seine Widerstandsfähigkeit und sein Vordringen bis in sehr flaches Wasser. Diese Widerstandsfähigkeit gegenüber widrigen Umweltbedingungen, seine umfangreiche Nahrungspalette und seine hohe Reproduktionsfähigkeit erlauben es dem Koboldkärpfling trotz seiner geringen Größe aber auch, autochthone Arten in lokalen Ökosystemen der Ansiedlungsgebiete zu verdrängen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Koboldkärpfling (\"Gambusia affinis\", vom spanischen \"gambusino\" ‚ein lächerliches Nichts‘ und \"affinis\" ‚verwandt, an eine andere Art angrenzend‘), auch Westlicher Moskitofisch, Texas- oder Silberkärpfling genannt, ist ein zur Bekämpfung von Stechmückenlarven vielerorts künstlich angesiedelter Fisch. Da er eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der Malaria spielt, etablierte sich im englischsprachigen Raum die Bezeichnung \"mosquitofish\". Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden aber zunehmend auch die negativen Auswirkungen der Ansiedlung auf den Artenreichtum seiner neuen Lebensräume erforscht. Durch die enorme Anpassungs- und Reproduktionsfähigkeit des Koboldkärpflings gehört er weltweit zu den 100 invasivsten Tierarten.", "tgt_summary": "大肚鱼(学名:),为辐鳍鱼纲鲤齿目鲤齿亚目花鳉科的初级性淡水鱼或次级性淡水鱼。又称柳条鱼、大肚鱼、山坑鱼、大眼叮当、白头婆及大肚掴等。", "id": 2192698} {"src_title": "Händedesinfektionsmittel", "tgt_title": "消毒搓手液", "src_document": [{"title": "Bestandteile.", "content": "Lösungen zur Händedesinfektion sind als alkoholische Fertigpräparate – in zum Teil genormten Gebinden – erhältlich oder werden unter bestimmten Voraussetzungen aus einzelnen Bestandteilen zur sofortigen Verwendung zubereitet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2010 einen Ratgeber zur Herstellung von alkoholischen Händedesinfektionsmitteln in lokalen pharmazeutischen Einrichtungen veröffentlicht. Die lokale Produktion von Händedesinfektionsmitteln wird von der WHO für den Fall empfohlen, wenn entsprechende Fertigpräparate nicht verfügbar oder zu teuer sind.", "section_level": 1}, {"title": "Fertigpräparate.", "content": "Hauptinhaltsstoff von Händedesinfektionsmitteln sind Alkohole (Ethanol, 1-Propanol oder 2-Propanol (Isopropanol)). Produkte mit 60 % bis 95 % Volumenanteil Alkohol sind am wirksamsten. Höhere oder tiefere Konzentrationen sind weniger wirksam. Am häufigsten sind Konzentrationen zwischen 60 % und 80 % Alkohol. Neben Alkohol enthalten Händedesinfektionsmittel auch:", "section_level": 2}, {"title": "Grundstoffe zur Zubereitung.", "content": "Lösungen, die auf Chlor oder Peroxyessigsäure basieren, sind nicht als Fertigpräparate erhältlich, sondern müssen unmittelbar vor Verwendung frisch angesetzt und nach der vom Hersteller angegebenen maximalen Standzeit entsorgt werden. Wegen der schlechten Verträglichkeit werden diese Stoffe aber nur selten als HDM eingesetzt. Die Desinfektionsmittel-Kommission des Verbundes für Angewandte Hygiene (VAH) rät davon ab, aufgrund der Instabilität und möglicher Hautirritation chlorhaltige Produkte mit Natriumhypochlorit zu verwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Der Mediziner Ignaz Semmelweis setzte als Erster erfolgreich das Desinfektionsmittel Chlorkalk ein: Die ihm unterstellten Ärzte mussten ihre Hände in diese spezielle Lösung tauchen, was zunächst unter den Kollegen Spott auslöste. Durch diese Maßnahme sank aber die Sterblichkeit von Wöchnerinnen erheblich. Allerdings greift Chlorkalk nicht nur Bakterien und Viren, sondern auch die Haut an. Durch die schlechte Verträglichkeit war die Bereitschaft zur regelmäßigen Anwendung gering. Die modernen Präparate auf Alkoholbasis, deren Entwicklung auf Peter Kalmár in den 1960er Jahren zurückgeht, sind deutlich hautschonender. Viele nosokomiale Infektionen könnten verhindert werden, wenn medizinisch tätiges Personal vor und nach jedem Patientenkontakt eine hygienische Händedesinfektion durchführte. In Deutschland sind nur geprüfte und gelistete Händedesinfektionsmittel in Arztpraxen, Krankenhäusern und anderen Einrichtungen der medizinischen Versorgung zugelassen. Für den Privatgebrauch sind dagegen verschiedene gelartige Flüssigkeiten und Feuchttücher auf dem Markt, die sich in Zusammensetzung und Wirkungsspektrum von den gelisteten Mitteln unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungseinschränkungen.", "content": "Die eingesetzten Präparate haben zum Teil Wirkungslücken bei Sporenbildnern, Ektoparasiten und bei bestimmten, insbesondere unbehüllten Viren wie Noro- und Rotaviren. Diese Erreger, die für viele Infektionen mit Brechdurchfällen (auch als Magen-Darm-Grippe oder Gastroenteritis bekannt) verantwortlich sind, werden mit speziellen Händedesinfektionsmitteln bekämpft. 2017 wurde mit der Bezeichnung \"begrenzt viruzid plus\" ein weiterer Wirkungsbereich für Händedesinfektionsmittel definiert. Für behüllte Viren muss das HDM demnach als \"begrenzt viruzid\" gekennzeichnet sein, für unbehüllte wie Noro-, Adeno- und Rotaviren als \"begrenzt viruzid plus\", für andere unbehüllte wie z. B. Polioviren als \"viruzid\". Die Desinfektionsmittel-Kommission des Verbundes für Angewandte Hygiene (VAH) rät davon ab, im Gesundheitswesen fertig konfektionierte alkoholgetränkte Tücher zur hygienischen Händedesinfektion zu verwenden, da eine sichere Wirksamkeit nicht gegeben ist: Es wird z. B. deutlich weniger Wirkstofflösung abgegeben als bei den üblichen Händedesinfektionsverfahren, so dass möglicherweise keine gleichmäßige Benetzung der gesamten Hand stattfindet; außerdem entfällt die Knetbewegung, mit der die Wirkstofflösung in die Nagelfalze gepresst wird. Als ungünstigen Nebeneffekt führt der VAH zusätzlich die durch die Tücher – im Vergleich zum etablierten Verfahren – erheblich gesteigerte Abfallmenge an. Die Produkte für den Privatgebrauch bieten häufig keinen hygienischen Vorteil, der über das regelmäßige Waschen mit Wasser und Seife hinausgeht, die beworbene antibakterielle Wirksamkeit ist nicht für jedes Präparat nachgewiesen. Daher können die Produkte laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nicht universell eingesetzt und müssen vor der Anwendung überprüft werden, wogegen, in welcher Dosis und nach welcher Einwirkzeit die Mittel antibakteriell wirken. Dies sei im Privathaushalt kaum sicherzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Spenderausstattung.", "content": "Das Händedesinfektionsmittel ist meistens in einer sogenannten Euroflasche abgefüllt. Übliche Formate sind 500 ml und 1.000 ml Gebinde. Auch andere Größen, wie die kompakte Kitteltaschenflasche, werden verwendet. Die Euroflaschen kommen zusammen mit einer Dosierpumpe zum Einsatz und in den meisten Fällen in einem fest wandmontierten Händedesinfektionsmittelspender. Dabei wird das Präparat manuell über die Betätigung eines Bedienhebels dosiert oder bei automatischen Spendersystemen über einen Sensor ausgegeben. Eine weitere Alternative stellen Dosierpumpen dar, die auf der Euroflasche nach Abnehmen des Verschlusses aufgeschraubt werden. Diese werden in einer entsprechenden Konstruktion eingesetzt oder auf einen horizontale Oberfläche gestellt. Bei dieser Variante kommen in der Regel Kunststoffpumpen zum Einsatz, die über den Pumpkopf bedient werden. Desinfektionsmittelspender sind in unmittelbarer Nähe überall dort vorzuhalten, wo eine Händedesinfektion durchgeführt werden muss. Für Krankenhäuser empfiehlt die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch-Institut (KRINKO) eine bettennahe Mindestausstattung mit einem Spender pro Patientenbett auf Intensiv- und Dialysestationen, auf Nicht-Intensivstationen einen Spender für je zwei Patientenbetten sowie in der Sanitärzelle; außerdem in den Schleusen vor Intensivstationen, Isolierzimmern und Operationsbereichen. In bestimmten Bereichen kann es möglicherweise zu einer Gefährdung von Patienten durch das Desinfektionsmittel kommen (z. B. in psychiatrischen Abteilungen oder bei dementiell erkrankten Patienten), so dass hier eher Kittelflaschen sowie Spender am Visiten- oder Verbandwagen verwendet werden sollten. Werden Kittelflaschen verwendet, werden die Hände zunächst mit der nötigen Menge Desinfektionsmittel benetzt, die Flasche verschlossen und in die Tasche gelegt; erst dann wird die Händedesinfektion durchgeführt, um eine Rekontamination der Hände durch Berühren der Kittelflasche zu verhindern. Leere Einmalbehälter werden nicht wieder befüllt, sondern verworfen. Darüber hinaus empfiehlt die KRINKO für Einrichtungen des Gesundheitswesens, dass Händedesinfektionsmittelspender den Einsatz von Füllgütern unterschiedlicher Hersteller erlauben sollen: \"\"Es soll [...] die Möglichkeit der Verwendung von Gebinden unterschiedlicher Hersteller [...] möglich sein.\"\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Händedesinfektionsmittel (Abkürzung HDM) ist eine Flüssigkeit, mit dem die Hände über einen bestimmten Zeitraum eingerieben werden. Mit dem Verfahren dieser Händedesinfektion wird die auf der Haut der Hände befindliche Keimbesiedelung weitgehend reduziert, in dem – je nach verwendetem Präparat – beispielsweise Bakterien, Pilze und Viren abgetötet oder deaktiviert werden. Geeignete hautschonende Desinfektionsmittel sind in Arztpraxen, Kliniken und Heimen das effektivste Mittel, um einer Keimübertragung von einem Patienten über das Personal auf andere Patienten bzw. einer Kreuzinfektion vorzubeugen.", "tgt_summary": "消毒搓手液,又名免冲水洗手液、免水洗手液、免洗洗手液、干洗手等,是一种具有杀菌消毒功效的液体,用于洗手用途。由于搓手液无需用水冲洗,可在没有清洁水源的情况下清洁手部,所以可在外出时使用,亦可用于医疗护理。消毒搓手液除有供手提的瓶装外,也有供装入皂液器的类型,可供使用者透过按压或通过感应自动滴下指定分量的搓手液,常被安装在公共洗手间、医院、诊所及人流较高的场所,但皂液器如没有定期清洁,却反会成为细菌传播的途径。", "id": 787177} {"src_title": "Bahnhof Antwerpen-Centraal", "tgt_title": "安特卫普中央车站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Bahnhof \"Borgerhout\" war die Endstation der am 3. Juni 1836 eröffneten Bahnlinie Mechelen–Antwerpen. 1843 wurde die Strecke zum Bahnhof \"Antwerpen-Dokken en Stapelplaatsen\" am Hafen verlängert, wo auch die Bahnstrecke Richtung Deutschland \"(Eiserner Rhein)\" begann. 1854 ersetzte ein neues Gebäude das hölzerne Empfangsgebäude, und der Bahnhof \"Borgerhout\" erhielt die Bezeichnung \"Antwerpen-Oost\". 1873 wurde der Bahnhof wieder zum Kopfbahnhof zurückgebaut, weil der zunehmende Verkehr in Richtung Niederlande nicht länger ebenerdig durch die belebte Stadt geführt werden konnte. Im Osten wurde eine Umfahrung auf einem Damm gebaut. Die heutige Anlage aus den Jahren 1899 und 1905 erhielt eine 186 m lange und 66 m breite Bahnhofshalle aus Stahl nach einem Entwurf des Ingenieurs Clement Van Bogaert. Die Höhe von 43 m berücksichtigte die Abgase der Dampflokomotiven. Das steinerne Empfangsgebäude in eklektizistischem Stil stammt von Louis de la Censerie. Er ließ sich vom Bahnhof Luzern und dem Pantheon in Rom inspirieren. Wegen der dominierenden Kuppel (75 m hoch) wird das Gebäude im Volksmund \"Spoorwegkathedraal (= Eisenbahnkathedrale)\" genannt. Eröffnet wurde der Bahnhof am 11. August 1905 unter dem Namen \"Antwerpen-Centraal\". Den freiwerdenden Name \"Antwerpen-Oost\" erhielt nun ein Haltepunkt an der Ostumfahrung. Mitte des 20. Jahrhunderts war der Bahnhof baulich in einem sehr schlechten Zustand. Der kalkhaltige Vinalmontstein, aus dem die Kuppel errichtet ist, begann sich zu zersetzen. 1953 lösten sich erste Steine, 1957 wurde sogar ein Fahrgast von einem herabfallenden Stein getroffen. Der Abriss des Gebäudes wurde in den 1960er Jahren erwogen. Das Gebäude erhielt aber Denkmalschutz und wurde ab 1993 grundlegend renoviert.", "section_level": 1}, {"title": "Nord-Süd-Verbindung.", "content": "Der historischen Kopfbahnhofs mit zehn Gleisen stieß an seine Kapazitätsgrenzen. Es gab zu wenige Gleise und die Bahnsteige waren zu kurz. Auch das Kopfmachen der Züge senkte die Kapazität. Nachdem das Zugangebot mit der Verkehrsnachfrage aufgrund der Kapazitätsprobleme nicht Schritt halten konnte, wurden Pläne für einen Umbau des Bahnhofs entwickelt. Der Bahnhof wurde bei dem Umbau umfassend umgestaltet, der Bahnbetrieb wird nun auf drei Ebenen abgewickelt: Von den zehn Kopfgleisen im Obergeschoss (Ebene +1) blieben je drei an beiden Seiten erhalten. Neu sind zwei Untergeschosse; das erste Untergeschoss (Ebene −1) erhält vier Kopfgleise, das zweite Untergeschoss (Ebene −2) vier Durchfahrtsgleise. Ab Mai 1998 wurde an der Nord-Süd-Verbindung gearbeitet, die die Stadt und den Bahnhof unterquert. Der zweiröhrige Tunnel ist mit 90 km/h befahrbar und erspart internationalen Zügen von Brüssel nach Amsterdam, auch den Hochgeschwindigkeitszügen auf den Schnellfahrstrecken HSL 4 und HSL-Zuid \"(Schnellfahrstrecke Schiphol–Antwerpen)\", ein Kopfmachen in \"Antwerpen-Centraal\". Der unterirdische Bahnhofsteil wurde am 23. März 2007 eröffnet. Die vier Ebenen des Bahnhofs werden mit 40 Aufzügen und 48 Rolltreppen verbunden. Das imposante Empfangsgebäude blieb erhalten, auch in seiner Funktion.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Bahnhof ist eine beliebte Kulisse für eine Vielzahl von Spielfilmen geworden. Ein bekanntes Beispiel ist die Anfangsszene von \"De zaak Alzheimer\" mit der Ankunft des Serienmörders Ledda aus Frankreich. 2009 entstand bei einem inszenierten Flashmob ein Musikvideo mit dem Lied „Do-Re-Mi“ aus dem Rodgers- und Hammerstein-Musical The Sound of Music, das schnell zu einem sogenannten „viralen“ Video im Internet wurde. Teile des Videos tauchen auch im Flashmob-Video E.L.O. (Electric Light Orchestra) All Over The World auf. Als König Leopold II. 1905 bei der Eröffnung den Bahnhof das erste Mal sah, fiel ihm dessen offensichtliche Größe auf. Seine Reaktion darauf war: \"C'est une petite belle gare\" (Das ist ein netter, kleiner Bahnhof). Nach einer Untersuchung von Newsweek ist es der viertschönste Bahnhof der Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "\"Stand: Fahrplanperiode 10. Dezember 2017 bis 8. Dezember 2018\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Antwerpen-Centraal (, ) ist ein Bahnhof der NMBS/SNCB in Antwerpen (Belgien). Der ehemalige Kopfbahnhof wird täglich von etwa 540 Zügen befahren. Die Verbindungen gehen u. a. bis nach Rotterdam (– Amsterdam), Gent (– Kortrijk), Brügge (– Ostende), Brüssel, Lüttich, Neerpelt und Puurs. Der Bahnhof liegt am Astridplein östlich der Antwerpener Altstadt, unmittelbar neben dem berühmten Zoo.", "tgt_summary": "安特卫普中央车站 (,,IATA代码:ZWE)是比利时城市安特卫普的主要火车站,该车站的前身为简易木质车站。而目前的中心站拥有“铁路大教堂”的美称。大厅的穹顶高75米。", "id": 2348277} {"src_title": "Estnische Zentrumspartei", "tgt_title": "愛沙尼亞中間黨", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Estnische Zentrumspartei wurde kurz nach Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit am 12. Oktober 1991 in Tallinn gegründet. 1992 wurde die Parteizeitung \"Seitse Päeva\" („Sieben Tage“) ins Leben gerufen.", "section_level": 1}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "Die Estnische Zentrumspartei ist eine der beständigsten und einflussreichsten Parteien Estlands. Sie war an drei der 15 seit 1992 regierenden Koalitionen beteiligt, unter anderem zwischen 2005 und 2007 zusammen mit der Reformpartei und der Estnischen Volksunion unter Ministerpräsident Andrus Ansip. In wichtigen Stadt- und Gemeinderegierungen ist die Zentrumspartei vertreten, u. a. hat sie im Stadtrat von Tallinn derzeit (2015) die absolute Mehrheit der Sitze inne. Sie ist mit über 9000 Mitgliedern (Stand: 2006) gemessen an der Mitgliederzahl die zweitgrößte Partei Estlands. Im Riigikogu, dem estnischen Parlament, ist sie seit einigen Jahren hinter der Estnische Reformpartei zweitstärkste Kraft. Bei der Wahl 2015 konnte die Zentrumspartei mit 24,8 % (+ 1,5 %) bzw. 27 von 101 Sitzen (+ 1 Sitz) ihre Position leicht verbessern.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "Seit Mai 2004 gehört die Estnische Zentrumspartei der ALDE im Europäischen Parlament an, nachdem frühere Anträge zweimal zurückgewiesen worden waren. Vor der Volksabstimmung über den EU-Beitritt Estlands rief der Parteitag von Rakvere (August 2003) mit relativer Mehrheit die Wähler der Zentrumspartei auf, gegen die EU-Mitgliedschaft des Landes zu stimmen. Der Parteivorsitzende Savisaar äußerte sich bewusst nicht eindeutig. Als eine Konsequenz dieser Positionierung traten die Vertreter des liberalen Flügels aus der Zentrumspartei aus und bildeten im Parlament (Riigikogu) die „Sozialliberale Gruppe“. Später traten die meisten Sozialliberalen in die Sozialdemokratische Partei ein. Bei der Europawahl 2004 erhielt die Zentrumspartei einen von sechs estnischen Sitzen. Siiri Oviir zog als Europaabgeordnete der Partei ins Europäische Parlament ein.", "section_level": 2}, {"title": "Positionen.", "content": "Die Estnische Zentrumspartei gilt in der wirtschaftsliberal geprägten Gesellschaft Estlands als eine Mitte-links-Partei. Sie befürwortet die Einführung einer progressiven Einkommensteuer und betont die ausgleichende Rolle des Staates in der sozialen Marktwirtschaft. Die Partei ist zu einem Sammelbecken von Rentern und Kleinverdienern geworden und auch für die russischsprachige Minderheit attraktiv. Die Partei ist zudem für populistische Aktionen bekannt. Dennoch gab die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche (EELK) ihren Mitgliedern zur Parlamentswahl 2019 eine Wahlempfehlung, der zufolge die Estnische Zentrumspartei am ehesten die Positionen der EELK widerspiegele. Der Politikwissenschaftler Kai-Olaf Lang nennt KESK als Beispiel einer sozialpopulistischen Partei. Diese strebten eine Ausdehnung staatlicher Interventionen, Verlangsamung der Eigentumsumwandlung und eine stärker umverteilende Politik an, ohne jedoch die herrschende Wirtschafts- und Sozialordnung grundsätzlich in Frage zu stellen. Er zählt sie daher zur Gruppe der „weichen Populisten“. David Arter vergleicht sie hingegen mit den nordischen Agrarparteien, insbesondere mit der schwedischen Centerpartiet, die als unmittelbares Vorbild für die estnische Zentrumspartei gedient habe.", "section_level": 1}, {"title": "Vorsitzende.", "content": "Zum Vorsitzenden der Partei wurde im November 2016 Jüri Ratas (* 1978) gewählt. Er löste den ehemaligen Ministerpräsidenten (1990–1992) und Tallinner Oberbürgermeister Edgar Savisaar (* 1950) ab, der von der Parteigründung 1991 bis 2016 das Amt des Parteivorsitzenden innehatte. Dem ehemaligen Parteivorsitzenden Savisaar, dem langjährigen Zugpferd der Partei, wurde von seinen Gegnern ein autoritärer Führungsstil vorgeworfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Estnische Zentrumspartei (estnisch: \"Eesti Keskerakond\") ist eine estnische Mitte-links-Partei mit sozialpopulistischen Elementen. Sie ist eine der wichtigsten Parteien Estlands. Seit November 2016 stellt sie mit Jüri Ratas den Ministerpräsidenten Estlands.", "tgt_summary": "爱沙尼亚中间党()是爱沙尼亚中间派社会自由主义政党。该党为欧洲自由党人与民主党人联盟党(前称欧洲自由民主改革党)成员。", "id": 253591} {"src_title": "Pollicipes pollicipes", "tgt_title": "鵝頸藤壺", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Wie andere Entenmuscheln besteht \"Pollicipes pollicipes\" aus einem biegsamen muskulösen Stiel, dem Pedunculus, mit dem sie am festen Substrat verankert ist, und aus dem muschelartigen, vom zweiklappigen Carapax umhüllten Rumpf oder „Köpfchen“, dem Capitulum. Das weißlich graue Capitulum von \"Pollicipes pollicipes\" hat eine dreieckige Form und ist zum Schutz mit einer größeren, mit dem Alter zunehmenden Anzahl von Kalkplatten besetzt, bei älteren Tieren bis über hundert Kalkplatten. Der Krebs hat sechs Paar dünner federförmiger Cirren, mit denen Plankton aus dem Meerwasser filtriert wird. Der Stiel von \"Pollicipes pollicipes\" kann 10 cm lang werden. Wie andere Entenmuscheln ist \"Pollicipes pollicipes\" zwittrig. Die Eier werden in so genannten Eisäckchen unter dem Carapax getragen. Die schlüpfenden Nauplius-Larven verlassen den Carapax des Muttertiers und entwickeln sich nach einer pelagischen Phase zu Cypris-Larven. Diese setzen sich mit Hilfe einer im Kopf befindlichen Zementdrüse an einem festen Substrat fest und metamorphosieren zum sessilen Adulttier.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "\"Pollicipes pollicipes\" ist heimisch im östlichen Atlantik an den Küsten Frankreichs, Spaniens, Portugals, Marokkos und um die Kanarischen Inseln und die Kapverdischen Inseln, südlich bis Senegal und nördlich vereinzelt auch an der Küste Englands. Im Mittelmeer gibt es nur zerstreute Vorkommen. Sie lebt in der Gezeitenzone an Felsen, Treibgut und Schiffswracks.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung durch den Menschen.", "content": "Der Stiel der Entenmuscheln wird – in Salzwasser gekocht oder in Öl kurz gedünstet – als Meeresfrucht gegessen. Die Ernte ist aufwändig und gefährlich, da die Entenmuscheln nur in den schwer zugänglichen intertidalen Zonen, d. h. in dem Bereich, in dem Wellen konstant gegen den Fels schlagen, aufzufinden sind. Je wilder das Meer und ungeschützter die ihm ausgesetzte Felswand ist, desto dicker und fleischiger, und dementsprechend teurer sind die dort auffindbaren Entenmuscheln. Kunden in Spanien und in Portugal zahlen bis zu 200 € pro Kilo für die besten Qualitäten der \"percebes\". Auf den Fischmärkten der Algarve in Portugal werden die Entenmuscheln zu Kilopreisen von 15 € bis 25 € angeboten (Stand 2015). Der riskante Beruf ihrer Fischer, der Percebeiros, ist Thema in Literatur, Filmen und Reportagen. In Galicien, an Spaniens Atlantikküste, gibt es an verschiedenen Orten jedes Jahr ein Percebes-Fest.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologie.", "content": "Als man früher noch nichts über den Vogelzug wusste, dachte man, dass Nonnengänse (\"Branta leucopsis\") sich aus diesem Krebs entwickelten, da nie beobachtet wurde, dass sie im gemäßigten Europa nisten. Das Durcheinander wurde durch die Ähnlichkeiten in der Farbe und in der Form ausgelöst. Im Deutschen wurde aus der Gans sogar eine Ente. Weil sie häufig auf Treibholz gefunden wurden, wurde angenommen, dass die Rankenfußkrebse auf die Äste von Bäumen abgelegt wurden, bevor sie in das Wasser fielen. Der walisische Mönch Giraldus Cambrensis behauptete im 12. Jahrhundert sogar, gesehen zu haben, wie sich aus Entenmuscheln Nonnengänse entwickelten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pollicipes pollicipes ist eine Art der Entenmuscheln in der Klasse der Rankenfußkrebse, die an der Küste des Ostatlantik verbreitet ist. Die Entenmuscheln leben als sessile Filtrierer auf den harten Oberflächen der Felsen in der intertidalen Zone des Meeres und auf Treibgut.", "tgt_summary": "鹅颈藤壶(学名:\"Pollicipes pollicipes\")是指茗荷属的一种藤壶,发现于大西洋东北沿岸,与同属的蓝灰太平洋鹅颈藤壶很像。", "id": 729511} {"src_title": "Übergangsregierung Somalias", "tgt_title": "过渡联邦政府", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Einsatz internationaler Truppen (UNOSOM, UNITAF, UNOSOM II) 1992–1995, der keine Beendigung des Krieges in Somalia erreichen konnte, versuchte die internationale Gemeinschaft verschiedentlich, auf diplomatischem Weg zu einer Lösung der Konflikte beizutragen. Dabei konzentrierte sie ihre Bemühungen darauf, eine Regierung für Somalia zu bilden, die anschließend das Land stabilisieren sollte. Im Jahr 2000 fand in Arta, Dschibuti auf Initiative des dschibutischen Präsidenten Ismail Omar Guelleh eine Friedenskonferenz statt. Sie wurde von der IGAD geleitet und bald auch von den Vereinten Nationen, der EU und den USA unterstützt. Eingeladen waren vor allem zivilgesellschaftliche Vertreter aus verschiedenen Clans, darunter Clan-Älteste, Geistliche, Intellektuelle (Personen mit höherer Bildung), Künstler und Frauen. Warlords waren hingegen kaum vertreten. Ein ungelöstes Problem blieb dabei, die bisweilen fragliche Repräsentativität der Teilnehmer zu überprüfen. Von den 245 für die Versammlung ausgewählten Personen sollen gut 60 % ehemalige Mitglieder des (Schein-)Parlaments unter Siad Barre gewesen sein. Die Sitze wurden nach Clans verteilt, wobei die Clanfamilien der Darod, Hawiye, Rahanweyn und Dir je 44 und diverse Minderheitengruppen zusammen 25 Sitze erhielten. Weitere 20 waren für Frauen reserviert, und 20 konnten von Ismail Omar Guelleh zufällig besetzt werden. Diese Versammlung wählte den Hawiye Abdikassim Salat Hassan zum Präsidenten des \"Transitional National Government\" (TNG, Nationale Übergangsregierung). Damit verfügte Somalia erstmals seit Kriegsbeginn wieder über eine international anerkannte Regierung. Die auf Abdikassim Salat Hassen gesetzte Hoffnung, er werde die Akzeptanz der in Mogadischu kämpfenden Hawiye-Warlords finden, erfüllte sich jedoch nicht. Aufgrund der Ablehnung von Seiten der meisten Warlords konnte sich das TNG nie in Somalia niederlassen. Zwei Jahre nach seiner Gründung war es zudem im Wesentlichen zusammengebrochen, wurde jedoch vor allem von den Vereinten Nationen und von der ehemaligen Kolonialmacht Italien weiterhin als legitime Regierung des Landes propagiert. Verschiedene Kriegsparteien bildeten 2001 mit Unterstützung des Nachbarlandes Äthiopien den SRRC als „Gegenregierung“ mit Sitz in der Stadt Baidoa in Südwestsomalia. 2002 begannen erneute Verhandlungen im kenianischen Mbagathi, bei denen diesmal Warlords führend beteiligt wurden. Bei diesen Verhandlungen waren die Probleme bezüglich Repräsentativität und Betrug noch größer, und es gab umfangreiche Korruption und Stimmenkäufe. Wiederum wurde ein „Übergangsparlament“ mit nach Clans verteilten Sitzen eingerichtet. Nach zwei Jahren wurde schließlich Abdullahi Yusuf Ahmed – vormaliger Anführer der SSDF und Präsident der faktisch autonomen Region Puntland – zum Präsidenten und Ali Mohammed Ghedi zum Premierminister gewählt. Beide genossen die Unterstützung Äthiopiens, zudem soll Abdullahi Yusuf Ahmed von allen Kandidaten die umfangreichsten Mittel zum Stimmenkauf gehabt haben. 2005 zogen diese neue Regierung \"Transitional federal Government\" (TFG, Föderale Übergangsregierung) und Teile des Parlaments erstmals nach Somalia, zunächst nach Jawhar nahe Mogadischu unter dem Schutz des Warlords Musa Sudi Yalahow, nach einem Zerwürfnis zwischen Yalahow und Abdullahi Yusuf Ahmed nach Baidoa. Es gelang der Übergangsregierung nie, eine funktionierende Verwaltung aufzubauen oder größere Teile des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen. Insbesondere wegen der Unterstützung durch Äthiopien wurde sie von Teilen der Bevölkerung abgelehnt, zumal Äthiopien wegen der Konflikte um Ogaden von vielen Somali als „traditioneller Feind“ gesehen wird. Hingegen gelang es 2006 der Union islamischer Gerichte, einer losen Koalition von Scharia-Gerichtshöfen, in Mogadischu und weiteren Teilen Südsomalias die Sicherheitslage deutlich zu verbessern. Radikale Teile der Union riefen aber auch zum Dschihad gegen die Übergangsregierung sowie gegen Äthiopien und die USA auf und drangen im Verlauf der zweiten Jahreshälfte militärisch in Richtung Baidoa vor. Diese Bedrohung der Übergangsregierung veranlasste Äthiopien dazu, Ende 2006 den Islamisten den Krieg zu erklären und auf Seiten der Übergangsregierung einzumarschieren. Nach der raschen Entmachtung der Union konnte die Übergangsregierung Anfang 2007 erstmals in Mogadischu einziehen. Dort wurde sie von manchen begrüßt, nach wenigen Wochen begannen jedoch bewaffnete Widerstände von verbliebenen Islamisten, Clan-Milizen und weiteren bewaffneten Gruppen. Die Truppen Äthiopiens und der Übergangsregierung reagierten auf deren Angriffe mit Gegenangriffen, die auch unter Zivilisten zahlreiche Opfer forderten. Insbesondere Kämpfer der Übergangsregierung begingen Plünderungen, Tätlichkeiten und Vergewaltigungen. Infolge der schweren Kämpfe in Mogadischu im Verlauf der Jahre 2007 und 2008 flohen rund 700.000 von ursprünglich etwa 1,3 Millionen Menschen aus der Stadt. Auch eine Nationale Versöhnungskonferenz 2007 konnte die Übergangsregierung nicht stärken. Ende 2007 kontrollierte sie nach eigenen Angaben rund 20 % des Staatsgebietes. Zudem gab es interne Differenzen, am 29. Oktober 2007 erklärte Premierminister Ghedi wegen Differenzen mit Präsident Yusuf seinen Rücktritt. Neuer Premierminister wurde Nur Hassan Hussein. Dieser löste im Dezember das 73 Minister und deren Stellvertreter umfassende Kabinett auf und setzte es neu zusammen. 2008 kam es zu Differenzen zwischen Präsident und Premierminister, als Nur Hassan Hussein den umstrittenen Bürgermeister von Mogadischu Mohammed Omar Habeb Dhere entlassen wollte und Präsident Yusuf daraufhin seinerseits die Entlassung von Nur Hassan Hussein versuchte. Auf Seiten der Regierungsgegner gewannen zusehends radikale Islamisten – vor allem die al-Schabaab – die Oberhand. Verhandlungsbereite Teile der Übergangsregierung, geführt von Nur Hassan Hussein, führten 2008 in Dschibuti Gespräche mit gemäßigten Islamisten von der Allianz für die Wiederbefreiung Somalias unter Sharif Sheikh Ahmed. Sie konnten sich auf eine Machtteilung und auf den Abzug der äthiopischen Truppen einigen. Das Parlament wurde mit weiteren 275 Sitzen verdoppelt und wählte Sharif Sheikh Ahmed zum neuen Präsidenten, und die äthiopischen Truppen zogen Anfang 2009 ab. Der neue Präsident kündigte zudem an, die Schari'a einzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Lage zu Zeiten der Übergangsregierung.", "content": "Die Hoffnung, dass durch den Einbezug der gemäßigten Islamisten eine breiter abgestützte Übergangsregierung geschaffen werden könnte und dass dies zusammen mit dem Abzug Äthiopiens zu einer Marginalisierung radikalerer Islamisten führen würde, erfüllte sich im Verlauf des Jahres 2009 nicht. Dies lag insbesondere daran, dass die gemäßigten ehemaligen Regierungsgegner unter Sharif Sheikh Ahmed, die neu eingebunden wurden, militärisch nicht mehr sehr bedeutend waren. In dieser Hinsicht war vielmehr die besonders radikale al-Shabaab führend. Sie kontrolliert unterdessen weite Teile Südsomalias und bekämpft auch die neue Regierung weiterhin. Bald nach dem Abzug der äthiopischen Truppen nahm al-Shabaab den bisherigen Regierungssitz Baidoa ein. Zahlreiche Parlamentarier flohen aus dem Land, sodass das Parlament praktisch nicht mehr beschlussfähig ist. Im Juni 2009 rief die Regierung formal den Ausnahmezustand aus. Die USA schickten 40 Tonnen Waffen, um den vollständigen Zusammenbruch der Übergangsregierung zu verhindern, allerdings sollen Teile dieser Lieferung in die Hände von al-Shabaab gelangt sein. Es gibt Anzeichen, dass die Bevölkerung den fundamentalistischen Islam der al-Shabaab nicht unterstützt und eher mit der Übergangsregierung sympathisiert, doch dies hat sich bislang nicht militärisch ausgewirkt. Weitere Teile Süd- und Zentralsomalias waren zwischen regierungstreuen Kräften und ihren Gegnern umkämpft. Im Nordwesten des Landes ist Somaliland seit 1991 faktisch unabhängig, das faktisch autonome Puntland im Nordosten war lose mit der Übergangsregierung verbündet.", "section_level": 1}, {"title": "Probleme der Übergangsregierung.", "content": "Ein Problem der Versuche zur Bildung von Übergangsregierungen für Somalia waren deren fragliche Legitimation: Sie kamen nicht durch demokratische Wahlen zustande, sondern werden von Gremien bestimmt, deren Repräsentativität und Legitimität ihrerseits umstritten ist. Auch konnte bislang keine dieser Regierungen Frieden und Sicherheit für die Bevölkerung herbeiführen. Vielmehr hatten Übergriffe von Truppen im Dienste der Übergangsregierung deren Ansehen geschmälert. Manche Somalia-Spezialisten wie Ioan M. Lewis hinterfragten grundsätzlich das Vorgehen, zuerst eine Zentralregierung schaffen zu wollen. Lewis verwies auf die traditionelle Gesellschaftsform der Somali, die keine zentralisierten politischen Strukturen kennt und insofern ein dezentralisiertes Vorgehen in den einzelnen Regionen und „von unten nach oben“ aufdränge. Zudem kritisierte er, dass auf die Regierungsbildung fokussiert werde, ohne dafür zu sorgen, dass die Beteiligten zunächst tatsächlich Frieden schließen. Als positives Gegenbeispiel betrachtete er Somaliland, wo die Schaffung von Frieden und die Bildung von Regierungsstrukturen mit traditionellen Methoden der Friedensstiftung gelang. Auch Ken Menkhaus kritisiert die internationale Gemeinschaft für mangelndes Verständnis der Realität in Somalia. So habe sie noch während der Jahre 2007 und 2008 die Übergangsregierung so behandelt, als wäre sie mit dem Wiederaufbau nach einem Konflikt betraut, obschon dieser Konflikt in vollem Gange war und weiterhin ist. Zudem habe sie die humanitäre Lage und Menschenrechtsverletzungen durch Regierungstruppen heruntergespielt, um der Legitimation der Regierung nicht zu schaden. Neben der traditionellen Gesellschaftsform, die seit je für die Bildung einer Zentralregierung nicht förderlich ist, trugen weitere Erfahrungen der jüngeren Geschichte Somalias zu den Schwierigkeiten bei der Herstellung staatlicher Strukturen bei. So hatten die meisten heutigen politischen Akteure in Somalia ihre letzten Erfahrungen mit Staatlichkeit unter der Diktatur von Siad Barre gemacht. Barre sicherte sich von 1969 bis zu seinem Sturz 1991 die Loyalität verschiedener Clans durch umfangreichen Klientelismus, für den er die Mittel hatte, weil im Kalten Krieg zuerst die Sowjetunion und später die USA aus strategischen Gründen Somalia massiv unterstützten. Der Staat diente unter ihm nicht zur Erbringung gewisser Leistungen für die Bevölkerung, sondern zur Bereicherung der herrschenden Eliten und zur Repression gegen ihre Gegner. Als Folge waren zum einen die Vorstellungen etlicher Führungspersönlichkeiten davon geprägt, dass der Staat durch Begünstigungen, Vergabe von Ämtern etc. die Loyalität wichtiger Akteure erkauft. Einen entsprechend aufgeblähten Staatsapparat wird sich Somalia auch in der neuen Bundesregierung aber kaum leisten können, da seine eigenen Ressourcen knapp sind und die internationale Gemeinschaft nicht mehr derart umfangreiche Mittel dafür zur Verfügung stellen wird. Andererseits sind insbesondere Geschäftsleute skeptisch gegenüber einer Wiederherstellung von Staatlichkeit. Sie profitieren davon, keine Steuern bezahlen zu müssen und keiner Regulierung unterworfen zu sein, und wünschen keinen Staat wie denjenigen unter Barre, der ihnen kaum Vorteile brachte. Sie unterstützen sehr wohl bestimmte Gruppierungen und Kriegsparteien, von denen sie glauben, dass sie ein Mindestmaß an notwendiger Sicherheit für ihre Geschäfte schaffen können – zeitweise etwa die Union islamischer Gerichte –, jedoch keineswegs unbedingt verbunden mit der Errichtung einer Zentralregierung („Regieren ohne Regierung“). Manche Akteure lehnen auch jeden Aufbau von Regierungsstrukturen ab, weil sie glauben, dass völlige Gesetzlosigkeit ihren Interessen am besten dient. Solche Interessenlagen einzelner Akteure ändern sich zudem immer wieder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Übergangs-Bundesregierung (somalisch \"Dowladda Federaalka Kumeelgaarka\", engl. \"Transitional Federal Government\", abgekürzt TFG, wörtlich \"Föderale Übergangsregierung\") stellte von 2000 bis 2012 den Versuch dar, im zuvor seit 1991 regierungslosen, zwischen verschiedenen Kriegsparteien umkämpften Somalia wieder funktionierende Regierungsstrukturen zu schaffen und letztlich den somalischen Bürgerkrieg zu beenden.", "tgt_summary": "过渡联邦政府(,英语:Transitional Federal Government(TFG))是2004年至2012年间被国际社会广泛承认的索马里政府。政府成立于2004年,最后一任总统为谢里夫·谢赫·艾哈迈德。 索马里过渡政府受到联合国、非洲联盟以及美国的支持。由于索马里军阀割据,过渡政府仅控制首都摩加迪沙及周边地区。", "id": 510257} {"src_title": "Jim Ross", "tgt_title": "吉姆·羅斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jim Ross begann seine Karriere als Schiedsrichter bei der Oklahoma Intercollegiate Conference. 1975 machte er seinen Abschluss an der Bill Kinnamons Umpire School. Anschließend wurde er Moderator für College Football und später für die Atlanta Falcons. In letzterer Position war er auch Komoderator der Jerry Glanville Show. Kurz darauf begann er als Wrestlingkommentator in einigen unabhängigen Ligen darunter Bill Watts Universal Wrestling Federation. Dort war er zunächst als Ringsprecher und als Interviewer tätig. Ab 1986 wurde er Moderator. So moderierte er unter anderem einen Titelkampf zwischen Ric Flair und Ted DiBiase. Mit dem Aufkauf der UWF durch Jim Crockett Promotions kam er schließlich zur National Wrestling Alliance (NWA), die später den Namen World Championship Wrestling (WCW) annahm. Dort arbeitete er unter anderem mit Tony Schiavone und Jesse „The Body“ Ventura zusammen. Zusätzlich war er Radiomoderator für das NFL-Team Atlanta Falcons. Als im März 1993 Eric Bischoff die Zügel bei der WCW in die Hand nahm und Ross aus seiner Rolle als Hauptmoderator abzog, kam es zur Trennung von Ross und der WCW. 1993 kam Ross zur damaligen World Wrestling Federation (WWF, heute World Wrestling Entertainment/WWE). Sein Debüt hatte er beim wichtigsten Pay-Per-View der Promotion: Wrestlemania IX. Zunächst kommentierte er hier an der Seite von Bobby „The Brain“ Heenan. Als dieser die WWF verließ übernahm Vince McMahon dessen Posten. Im Februar 1994 wurde Ross entlassen kurz nachdem das erste Mal seine charakteristische Gesichtslähmung auftrat. Jim Ross war nicht zufrieden mit seinem Charakter, der von einem seriösen Moderator zu einem heelfreundlichen umgeschrieben wurde. zudem musste er immer einen Cowboyhut tragen (der allerdings später zu einem seiner Markenzeichen wurde). Er war danach als Kommentator für Smoky Mountain Wrestling und wieder für die Atlanta Falcons tätig. Eine Rückkehr zur WCW scheiterte an den Vertragsverhandlungen. Dies gipfelte in einem Shoot-Interview in Wade Kellers Newsletter Pro Wrestling Torch. Doch bereits im Juli 1994 kehrte er kurzzeitig zurück, nahm allerdings nur an einigen WWE Raw-, WWE Superstars- und WWE Challenge-Tapings teil, da Vince McMahon mit Gorilla Monsoons Leistungen als Moderator nicht zufrieden war. Bereits im August verließ er WWF wieder, nachdem erneute Vertragsverhandlungen scheiterten. Ebenso scheiterten Verhandlungen mit Ultimate Fighting Championship (UFC). Im Januar 1995 kehrte er schließlich in die WWF zurück, zunächst aber nur als Teil des Kreativteams. So arbeitete er als Produktionsassistent für Vince Mc Mahon und war Teil des Booking-Teams. Anschließend übernahm er die Moderation von WWF Action Zone, einer kurzlebigen Show, die später als Magazin weitergeführt wurde. Am 24. September 1995 wurde er schließlich wieder Teil des Moderationsteams zusammen mit Vince McMahon und Jerry Lawler, allerdings nur für kurze Zeit. Anschließend präsentierte er als Heel-Manager „Fake Diesel“ (Glenn Jacobs, später bekannt als Kane) und „Fake Razor Ramon“ (Rick Bogner) in einem verzweifelten Versuch der WWF von der Popularität der zur WCW gewechselten Wrestler Kevin Nash und Scott Hall zu profitieren. Das Segment scheiterte und Jim Ross kehrte als Teil des Moderatorenteams zurück. Damit moderierte er zur Zeit der berühmt gewordenen Monday Night Wars, als die beiden größten Promotions mit ihren beiden Hauptshows Monday Night Raw und WCW Monday Nitro sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Beim 1997er Royal Rumble erhielt Jim Ross seinen Cowboy-Hut, den er bis heute als Moderator trägt. Am 8. November 1997, dem Tag des Montreal Screwjobs, wurde Jim Ross WWFs Hauptmoderator und ersetzte damit Vince McMahon, der nach den Vorfällen in Montreal, als man vom Skript abwich, um Brett Hart den Titel abzunehmen, nicht mehr glaubwürdig als Face-Moderator auftreten konnte. Im Dezember 1998, nach einer erneuten Gesichtslähmung, wurde er kurzzeitig durch Michael Cole ersetzt, kehrte jedoch im März 1999 zurück, allerdings zunächst nicht als Hauptmoderator, da Vince Russo und Ed Ferrara, die damaligen Hauptschreiber, gegen ihn intrigierten. Dies war jedoch nur von kurzer Dauer, da Steve Austin und The Rock bei ihrem Match bei Wrestlemania XV auf ihm bestanden. 1999 kam es auch zu einem schweren Zwischenfall zwischen ihm, Vince McMahon und Jeff Jarrett. Jim Ross, der zu dieser Zeit für das Booking verantwortlich war, übersah das Auslaufen des Vertrages von Jeff Jarrett, der daraufhin Vince McMahon um eine sechsstellige Summer erpresste, in dem er drohte mit dem WWE Intercontinental Championship zur WCW zu wechseln. 1999 spielte er in der Filmkomödie \"Der Mondmann\" an der Seite von Jim Carrey mit. Der Film behandelt das Leben des Komikers Andy Kaufman, der auch als Wrestler auftrat. Ross spielt dort einen Wrestling-Kommentator. Außerdem hatte er 1999 auch sein Wrestling-Debüt, als er in einem Tag-Team-Match zusammen mit Steve Austin gegen Triple H und Chyna antrat. Insgesamt sollte er noch in acht weiteren, mehr oder wenig Gimmick-Matches gegen andere Wrestler sowie seine Moderatorenkollegen antreten. 2001 wurde er Moderator der kurzlebigen American-Football-Liga XFL. Auch in mehrere Storylines wurde Ross aktiv involviert. So zwang ihn der Undertaker 2001 dem „Kiss My Ass Club“ von Vince McMahon beizutreten, einem Angle, bei dem Vince McMahon sich als Oberbösewicht der Liga präsentieren konnte. Zudem hatte er eine längere Fehde mit Jonathan Coachman, bei dem es sogar zu mehreren Wrestling-Matches zwischen den beiden kam. Als Ross 2005 am Darm operiert werden musste, wurde er in einem Angle von Vince und Linda McMahon entlassen. Nachdem man als Ersatz Jonathan Coachman und Joey Styles erfolglos testete, kehrte Ross, aufgrund der negativen Fan-Reaktionen für das Ersatz-Team, nach der überstandenen Operation 2006 zurück. Allerdings nicht bevor sich McMahon in einem Segment über seine Operation lustig gemacht hatte. 2000 und 2003 schrieb er zwei Wrestling-Kochbücher für World Wrestling Entertainment. Außerdem schrieb er mehrere Gastkapitel für Steve Austins Biografie \"The Stone Cold Truth\". Bei einem Besetzungswechsel im Juni 2008 wurde Ross zu SmackDown versetzt und übernahm dort neben Mick Foley den Posten von Michael Cole, der fortan bei RAW kommentierte. Im Oktober 2009 verließ er die WWE wieder aus gesundheitlichen Gründen. 2011 kehrte er an der Seite von Jerry Lawler in dessen Fehde gegen Michael Cole zurück. Dabei stieg er selbst aktiv in den Ring und kommentierte kurzzeitig wieder RAW. Vom 25. Juli 2011 bis zum 10. Oktober 2011 war Ross wieder dauerhaft als Kommentator bei RAW zu sehen und hören, ehe er in einer Storyline entlassen wurde. Seit Juni 2012 kommentierte Ross die Show WWE NXT an der Seite von Byron Saxton und William Regal. Am 11. September 2013 gab Ross seinen beruflichen Rückzug aus der WWE bekannt. Allerdings kommentiert er seitdem Matches der japanischen Liga New Japan Pro Wrestling. Gelegentlich tritt er weiterhin bei der WWE als Gastkommentator auf, so bei \"Wrestlemania 2017\", wo er den Kampf des Undertakers gegen Roman Reigns kommentierte, beim \"WWE United Kingdom Championship Special\" 2017 und bei \"\". Seine Autobiografie \"Slobberknocker: My Life in Wrestling\" erschien im Oktober 2017. Momentan arbeitet er für All Elite Wrestling (AEW).", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Jim Ross galt jahrzehntelang als bekanntester Moderator der WWE. Insbesondere sein markanter Südstaaten-Akzent und sein geerdeter, aber auch emotionaler Erzählstil machten ihn bei den Fans des Wrestlings beliebt. Am 31. März 2007 wurde Ross im Rahmen von WrestleMania 23 in die WWE Hall of Fame aufgenommen. Die Rede hielt Steve Austin. Neben der Mitgliedschaft in der WWE Hall of Fame, befindet sich Ross seit 1999 auch in der des Wrestling Observer Newsletter. Von selbiger erhielt Ross in den Jahren 1988–1993, 1998–2001, 2006 und 2007 den Preis als \"Bester Wrestling Kommentator\". Er erhielt außerdem 2002 von der Pro Wrestling Illustrated den \"Stan Weston\"-Award, welcher sein Lebenswerk als Persönlichkeit im Wrestling auszeichnet. Seine vermutlich bekannteste Performance als Moderator geschah bei einem Match zwischen Mankind und The Undertaker, bei dem Mankind von der Decke eines Käfigs stürzte. Dort sprach er die später im Wrestling zu geflügelten Worte gewordenen Sätze „Good god almighty, good god almighty, that killed him! As god is my witness, he is broken in half!“ (etwa: „\"Großer Gott, Großer Gott, das hat ihn getötet! Bei Gott, ich schwöre, er ist einfach zerbrochen\"“) sowie „Enough is enough! Would somebody stop the damn match!“ (etwa: „Genug ist genug! Würde jemand bitte den verdammten Kampf stoppen?“). Mick Foley bezog sich später in seiner Autobiografie auf diese Sätze. Die Zusammenarbeit zwischen Jim Ross und WWE war allerdings nicht immer reibungsfrei. So wurde Jim Ross mehrfach entlassen. Zudem wurde er häufig gezwungen, in Storylines mitzuspielen, die er nicht mochte. Er wurde jedoch auf Grund der Fanreaktionen häufig zurückgebracht und gilt heute als die Stimme der WWE in den 1990er und 2000er Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Jim Ross war seit 1993 verheiratet. Seine zehn Jahre jüngere Frau Jan wurde ihm damals von Ric Flair vorgestellt. Das Paar hat zwei Töchter und ebenso viele Enkeltöchter. Jan Ross verstarb am 22. März 2017 an den Folgen eines schweren Unfalls, den sie bei einer Vespa-Fahrt erlitt. Jim Ross leidet unter Bellscher Parese, einer besonderen Form der Fazialislähmung, die anfallsartig auftritt und zu dauerhaften Lähmungen führt. Er hatte insgesamt drei solcher Anfälle: 1994, 1998 nach dem Tod seiner Mutter sowie 2010. Daher sind seine Mimik sowie sein Sichtfeld beeinträchtigt. Ross ist für seine Vorlieben für Barbecue bekannt. So schrieb er zwei Kochbücher für WWE und betreibt einen Versandhandel für Barbeque-Saucen. Außerdem führte er von 2007 bis 2010 das Restaurant J.R.'s Family Bar-B-Q in Norman, Oklahoma.", "section_level": 1}], "src_summary": "James William „Jim“ Ross (* 3. Januar 1952 in Fort Bragg, Kalifornien), auch bekannt unter seinem Spitznamen J.R., ist ein ehemaliger Ringkommentator, Interviewer, Ringrichter und Offizieller im Wrestlinggeschäft. Er war zunächst für World Championship Wrestling (WCW) und wechselte Mitte der 1990er zu World Wrestling Entertainment (WWE). Dort wurde er durch seinen einzigartigen Moderationsstil bekannt und zählt zu den Publikumslieblingen. Ab 2013 war er nur noch sporadisch für die WWE tätig und war von 2015 bis 2018 regelmäßig im amerikanischen Kommentatorenteam der Shows von New Japan Pro Wrestling. Im April 2019 unterschrieb Ross einen Vertrag über drei Jahre als Kommentator und Berater für die neu gegründete Wrestling-Liga All Elite Wrestling (AEW).", "tgt_summary": "吉姆·罗斯(英语:Jim Ross,1952年-1月3日),本名詹姆斯·威廉·罗斯(英语:James William Ross),是美国的职业摔角选手、裁判、播报员,以及餐厅老板。而他也是世界摔角娱乐的前公司主管、人才关系顾问以及播报员。", "id": 1523521} {"src_title": "Jean Richepin", "tgt_title": "让·黎施潘", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bedingt durch den Beruf des Vaters, eines Militärarztes, wurde Richepin im algerischen Médéa (auch Lemdiyya) geboren. Die Familie Richepin kam ursprünglich aus Hirson in der Thiérache. Im ebenfalls nordfranzösischen Douai besuchte er die Schule und wechselte anschließend an die École normale supérieure. Das Studium der Literaturwissenschaften schloss er 1870 ab. Im Deutsch-Französischen Krieg diente Richepin als Heckenschütze unter General Charles Denis Bourbaki. Der von den revolutionären Ideen Jules Vallès begeisterte Richepin schloss sich 1871 in Paris dem Dichterkreis Cercle des poètes Zutiques um Charles Cros, Paul Verlaine, Arthur Rimbaud und Léon Valade an. Mit ihnen arbeitete er zusammen am \"Album Zutique\", einer Sammlung von 24 meist groben und obszönen Parodieversen. Unklar sind die folgenden vier Lebensjahre seiner Biografie, die Richepin auch zur Untermauerung seines Draufgängertums und zur Überhöhung seiner Männlichkeit erfunden haben könnte. Hiernach reiste er nach einer Zwischenstation bei der inzwischen in Nancy lebende Familie, von Burgund aus, mit Zigeunern nach Italien. In Neapel und später in Bordeaux soll er als Hafenarbeiter und auch als Matrose tätig gewesen sein. In dieser Zeit erschienen journalistische Beiträge wie \"Mot d'Ordre\", \"Au Corsaire\" und \"La Vérité\". Zusammen mit dem Karikaturisten André Gill (1840–1885) erschien 1873 mit \"L'Étoile\" sein erstes Theaterstück. 1875 kehrte Richepin nach Paris zurück und ließ sich im Quartier Latin nieder. Hier verkehrte er in den Künstlerlokalen und traf die Schriftsteller Raoul Ponchon, Maurice Rollinat, Paul Bourget und Léon Bloy. Bekannt wurde Richepin 1876 mit der Verssammlung \"Chanson des gueux\", die aufgrund ihrer Derbheit ein Veröffentlichungsverbot erhielt. Richepin wurde kurzfristig inhaftiert und musste ein Bußgeld in Höhe von 500 Franc wegen \"outrage aux mœurs\" (Beleidigung der Sitten) bezahlen. In ähnlicher Direktheit waren auch seine folgende Verse \"Les Caresses\", \"Les Blasphèmes\", \"La Mer\", \"Mes paradis\" und \"La Bombarde\" verfasst. Seine Romane \"Les morts bizarres\", \"La Glu\" und \"Le Pavé\" sind von Brutalität und Morbidität geprägt. Spätere Werke, wie \"Madame André\", \"Sophie Monnier\", \"Cisarine\", \"L'Aîné\", \"Grandes amoureuses\" und \"La Gibasse\" zeigen eine durchdachte Psychologie. Schlichtere Lebensbeschreibung finden sich in \"Miarka\", \"Les Braves im Gens\", \"Truandailles\", \"La Miseloque\" und in \"Flamboche\". Letztere diente César Cui als Vorlage zu seiner gleichnamigen Oper. Großen Erfolg hatte Richepin mit seinen Theaterstücken, von denen viele an der Comédie-Française aufgeführt wurden. 1883 hatte hier sein Stück \"Nana Sahib\" mit Sarah Bernhardt in der Hauptrolle Premiere. Ebenso fand 1897 sein Stück \"Le chemineau\" großen Beifall.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Richepin (* 4. Februar 1849 in Médéa, Algerien; † 12. Dezember 1926 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker.", "tgt_summary": "让·黎施潘(Jean Richepin,1849年-2月4日-1926年-12月12日),法国诗人,小说、戏剧作家。", "id": 1906591} {"src_title": "Roman Patkoló", "tgt_title": "罗曼·帕德科洛", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Patkoló besuchte von 1996 bis 1998 das Konservatorium in Žilina, wo er von Ján Krigovský und Ružena Šípková ausgebildet wurde. Im Alter von 15 Jahren kam er als Jungstudent an die Musikhochschule München zu Prof. Klaus Trumpf. Im ersten Studienjahr war er bei mehreren internationalen Wettbewerben erfolgreich. 1999 erhielt er den 1. Preis beim Internationalen Kontrabasswettbewerb in Iowa/USA. Im Jahre 2000 den 1. Preis beim I.Internationalen Johann-Matthias-Sperger-Wettbewerb in Deutschland. 2003 gewann er den 2. Preis beim Musikwettbewerb der ARD in München. Parallel zu seinem Studium und der solistischen Tätigkeit betätigte er sich kammermusikalisch im Internationalen Kontrabass-Ensemble „Bassiona Amorosa“. Im Jahre 1999 nahm Anne-Sophie Mutter Patkoló als Stipendiaten in ihre Anne-Sophie-Mutter-Stiftung auf. Er konzertiert mit Sir André Previn und Anne-Sophie Mutter. Im Jahre 2002 war er als Solist bei der „Philharmonie der Nationen“ unter Justus Frantz zu hören. Im selben Jahr wurde ihm der Europäische Kulturpreis von Bundespräsident Johannes Rau verliehen, 2003 erhielt er gemeinsam mit dem Internationalen Kontrabass-Ensemble BASSIONA AMOROSA den „Europäischen Quartettpreis“ von der Europäischen Kulturstiftung \"PRO EUROPA\" verliehen. 2005 wurde ihm der Glenn-Gould-Preis als \"Protégé\" in Toronto in Kanada zugesprochen. Am 3. April 2011 erhielt er den erstmals verliehenen Aida-Stucki-Preis, der mit 10.000 € dotiert ist. 2018 wurde er mit den Opus Klassik als \" Instrumentalist des Jahres (Kontrabass)\" ausgezeichnet. Gemeinsam mit Anne-Sophie Mutter hat er zahlreiche Werke uraufgeführt, so zum Beispiel das Doppelkonzert für Violine und Kontrabass von André Previn mit dem Boston Symphony Orchestra (2007), \"Dyade für Violine und Kontrabass\" von Wolfgang Rihm (2011) oder \"Duo concertante per violino e contrabbasso\" von Krzysztof Penderecki (2013). Seit 2006 ist Patkoló stellvertretender Solo-Kontrabassist an der Oper in Zürich. Daneben wurde er 2007 als Professor für Kontrabass an die Hochschule für Musik und Theater in München berufen. Solokonzerte bisher in Europa und den USA (u. a. mit Anne-Sophie Mutter, Maxim Vengerov, Andre Previn...).", "section_level": 1}], "src_summary": "Roman Patkoló (* 6. Februar 1982 in Žilina) ist Professor für Kontrabass an der Musik-Akademie der Stadt Basel sowie stellvertretender Solo-Kontrabass im Opernhaus Zürich.", "tgt_summary": "罗曼·帕德科洛(斯洛伐克语:Roman Patkoló,1982年-2月6日),捷克斯洛伐克日利纳出生。低音提琴家,Bassiona Amorosa乐团的核心人物。", "id": 57767} {"src_title": "Temnospondyli", "tgt_title": "离片椎目", "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Während des Karbon gab es ursprüngliche, mittelgroße (\"Dendrerpeton\") oder große (\"Cochleosaurus\", über 1,5 Meter lang) semiaquatische Formen. Andere, fortschrittlichere Gattungen wie \"Limnerpeton\", waren klein und ähnelten den heutigen Schwanzlurchen. \"Branchiosaurus\" und seine Verwandten behielten zeit ihres Lebens ihre äußeren Kiemen und ähnelten dem modernen Axolotl. Während des oberen Karbon und des frühen Perm entwickelten verschiedene Gruppen eine stärkere Wirbelsäule und kräftigere Beine. Sie passten sich dem Leben an Land an (\"Cacops\") oder lebten als große, plumpe Fleischfresser (\"Trematops\", \"Eryops\") semiaquatisch. \"Archegosaurus\" hatte eine lange Schnauze und, obgleich er nicht gepanzert war, eine große Ähnlichkeit zu den heutigen Krokodilen. Zu den Verwandten dieser Gruppe gehört auch \"Prionosuchus\" aus Brasilien, der mit einer Länge von 9 Metern das größte nicht amniotische Landwirbeltier war. Während des späten Perm starben die landbewohnenden Formen wegen der zunehmenden Trockenheit und der Konkurrenz durch die Reptilien aus, aber die ausschließlich im Wasser und die amphibisch lebenden Formen lebten weiter, darunter \"Melosaurus\" aus Osteuropa. Einige der Temnospondyli, die in den Seen und in den Flüssen des späten Perm lebten, passten sich dem ständigen aquatischen Leben immer mehr an. Die Wirbel wurden schwach, die Beine, klein und rudimentär, der schwere Schädel wurde groß und flach, mit nach oben gerichteten Augen. Zu diesen Arten gehören die klassischen Stereospondyli und verwandte Arten. Während des Trias beherrschten diese Tiere die Süßwasserökosysteme und entwickelten sich zu kleinen und großen Formen. Während der frühen Trias passte sich eine Gruppe langschnäuziger Fischfresser, die Trematosaurier, sogar dem Leben im Meer an. Die Capitosauroidea bestanden aus mittelgroßen und sehr großen Formen, mit Längen von 2,3 bis 4 Metern, z. B. \"Paracyclotosaurus\" und \"Cyclotosaurus\". Die größte Gattung \"Mastodonsaurus\" hatte einen außerordentlich großen, über einen Meter langen, flachen Schädel. Wahrscheinlich verbrachten diese Tiere den größten Teil oder ihr gesamtes Leben am Gewässergrund. Ihre Beute fingen sie durch plötzliches Heben ihres Oberkiefers. Kleinere Amphibien und Fische wurden so in das Maul gesaugt. In der späten Trias lebten die oberflächlich sehr ähnlichen, bis 1,5 Meter langen Metoposauridae und die seltsamen, über einen Meter langen und breitköpfigen Plagiosaurier, die externe Kiemen hatten. Das Massenaussterben vor ca. 200 Millionen Jahren am Ende der Trias überlebten nur zwei Gruppen aus Gondwana, die Brachyopidae und die Chigutisauridae. Beide Gruppen brachten während des folgenden Jura großwüchsige Formen hervor, die Brachyopidae in China und die Chigutisauridae in Gondwana. Der jüngste bekannte Temnospondyle war \"Koolasuchus\" aus der mittleren Kreidezeit von Australien. Er lebte wahrscheinlich in den Seen eines Grabenbruchs, in denen die Winter so kalt waren, dass möglicherweise konkurrierende Krokodile den Lebensraum mieden. Mit einer Länge von 5 Metern war er einer der größten Vertreter dieser Gruppe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Temnospondyli (altgr. τέμνειν \"temnein\" ‚schneiden‘ und σπόνδυλος \"spondylos\" ‚Wirbel‘) sind ein Taxon sehr verschiedenartiger, kleiner bis sehr großer nicht-amniotischer Landwirbeltiere, die weltweit während des Karbon, des Perm und der Trias lebten. Einige Formen lebten bis in die Untere Kreide. Die Tiere lebten vollaquatisch im Süßwasser, amphibisch oder terrestrisch, eine Gruppe lebte küstennah im Meer (marin). Ihre Fossilien sind auf allen Kontinenten gefunden worden. Es wird diskutiert, ob unter den Temnospondyli die Vorfahren der heutigen Amphibien zu finden sind, oder ob sie ohne Nachkommen ausgestorben sind.", "tgt_summary": "离片椎目(Temnospondyli),因为翻译的不同又称离椎螈目、离椎龙目、离椎目,是原始两栖类的重要但极度分化的分类,在石炭纪、二叠纪及三叠纪非常繁盛。当中有部分一直保持原有的生理形态,挣扎求存至白垩纪,在牠们的演化历史中,牠们适合生活在很多不同的环境,包括淡水、半水、两栖、陆地及近岸的海洋,而牠们的化石遗骸在每一个大洲中都有发现。", "id": 1116182} {"src_title": "IS-2 (Panzer)", "tgt_title": "IS-2重型坦克", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der unter dem Namen \"IS-122\" entwickelte IS-2 basierte auf dem IS-85 (IS-1). Er bestand anfangs aus der Wanne des IS-85 mit einem neuen Turm und einer Hauptwaffe größeren Kalibers. Noch während der Entwicklung des IS-85 wurden die Fahrleistungen und die Panzerung als gut befunden, allerdings erschien die 85-mm-Kanone D-5T für einen schweren Panzer zu schwach. Als Alternativen boten sich die neuentwickelte D-10T im Kaliber 100 mm sowie die bewährte A-19 mit 122-mm-Kaliber an. Die D-10T zeigte bessere Durchschlagsleistungen gegen Panzerplatten, wäre aber erst im Frühjahr 1944 in Massenproduktion gegangen. Da die A-19 nicht wesentlich schlechter war, dafür aber eine wesentlich bessere Sprengwirkung hatte, entschied man sich für eine modifizierte A-19, nun D-25T genannt. Da die D-25T im Vergleich zur D-5T größer und schwerer war, musste der Turm etwas vergrößert werden. Um das Gewicht nicht unnötig zu erhöhen, wurde die Panzerung an Turmheck und Turmseite um etwa 10 mm verringert. Der Nachteil der neuen Kanone war die Benutzung zweiteiliger Munition mit dementsprechend geringer Feuerrate sowie die nun lediglich vorhandenen 28 Schuss Munition. Dieser Panzer ging im Dezember 1943 als \"IS-122\" in Serienproduktion, Anfang 1944 wurde dieser in \"IS-2\", genauer \"IS-2 Modell 1943\" umbenannt. Bei den ersten Einsätzen Anfang 1944 zeigte sich eine unerwartet hohe Verlustrate, besonders auch gegen die kleineren deutschen 7,5-cm-Kanonen der StuG III und Panzerkampfwagen IV sowie der ähnlichen 7,5-cm-PaK 40. Bei vielen Tests und Beschussversuchen der Konstruktionsbüros wurde die Ursache in der ungünstigen stufenförmigen frontalen Wannenpanzerung gefunden. Diese verlief mit 60 mm Wandstärke bei 18 Grad Neigung erst recht flach, um dann um die ausfahrbare Sichtluke des Fahrers mit 120 mm bei 60 Grad steil anzusteigen. Daraufhin wurde eine neue gleichmäßig verlaufende Panzerplatte entwickelt, die eine durchgehende Stärke von 120 mm bei 30 Grad Neigung aufwies, ein Sichtschlitz für den Fahrer war nun fest eingebaut. Diese Version wurde dann als \"IS-2 Modell 1944\" bezeichnet und befand sich ab Juni 1944 in Produktion. Vielfach wird der IS-2 Modell 1944 fälschlich als \"IS-2m\" bzw. \"IS-2M\" bezeichnet; einen IS-2M gab es aber erst in den 1950er-Jahren, als eine dem aktuellen Stand der Technik angepasste modifizierte Version des IS-2. Dieser erhielt unter anderem eine bessere Feuerleitanlage und eine verstärkte Panzerung. Auf dem IS-2 aufbauend, wurde der IS-3 als Nachfolger entwickelt. Von 1944 bis 1945 wurden insgesamt 3475 IS-2 produziert und damit schon mehr als von den deutschen Tiger I und Tiger II zusammen. Der General der Panzertruppe Hasso von Manteuffel berichtet in seinen Erinnerungen, dass bei den Kämpfen um Târgu Frumos im Mai 1944 die von ihm kommandierte Division Großdeutschland auf sieben IS-2, die für ihn brachen, traf. Er ließ von den erbeuteten Panzern Bilder machen und führte sie zusammen mit einem Geschoss, um zu veranschaulichen, Hitler auf dem Berghof vor.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich mit gegnerischen deutschen Panzern.", "content": "Auch wenn der Panzerkampfwagen IV weder in Panzerung noch in Bewaffnung mit dem IS-2 mithalten konnte, hatte die Hauptwaffe des Panzer IV auf geringe Entfernungen (etwa 500 m), wie beispielsweise bei einem Hinterhalt, gute Chancen, die Panzerung des IS-2 von hinten oder seitlich zu durchschlagen. Wurde ein Panzer IV von einem IS-2 angegriffen, hatte er hingegen kaum Überlebenschancen. Es gibt Berichte, dass nicht-durchdringende Treffer nahe dem Turm eines Panzers IV diesen glatt absprengten. Im Vergleich zum Panzerkampfwagen VI Tiger hatte der IS-2 trotz seines um 10 t geringeren Gewichts eine wirksamere Panzerung, da sie eine bessere Form aufwies. Große Nachteile des Tigers waren seine wenig oder kaum abgeschrägte Panzerung und sein vergleichsweise langsam drehender Turm. Die 122-mm-Kanone des IS-2 wies mehr oder weniger die gleiche Leistung auf wie die 8,8-cm-KwK des Tigers. Im Vergleich zum Panzerkampfwagen V Panther war der IS-2 besser gepanzert und lediglich etwa 2000 kg schwerer. Der Panther wies durch seine höhere Motorleistung jedoch eine bessere Beweglichkeit auf dem Schlachtfeld auf. Die Kanone des Panthers war der 122-mm-Kanone des IS-2 geringfügig überlegen, sodass sich die beiden Panzer gegenseitig auf etwa 1000 Meter ausschalten konnten. Der IS-2 hatte zudem eine deutlich höhere Nachladezeit für seine Kanone als der Panther, wodurch der Panther im Kampfgeschehen einen klaren Vorteil erhielt. Schwächen der Panther waren die untermotorisierte Turmschwenkanlage, er konnte nur nahezu geradestehend den Turm schwenken, zu geringe seitliche Panzerung sowie ein anfälliges Laufwerk. Im Vergleich zum Panzerkampfwagen VI Tiger II hatte der IS-2 die schlechtere Hauptwaffe und weniger Panzerung. Der Tiger II konnte den IS-2 bereits auf große Entfernungen bekämpfen, wodurch die bedeutend bessere Beweglichkeit des IS-2 ausgeglichen wurde. Im Gegensatz dazu war der IS-2 wesentlich leichter herzustellen als der Tiger II. Außerdem funktionierte die Turmdrehung des Tiger II nur, wenn der Panzer gerade stand. Der Tiger II konnte aufgrund seiner Masse viele Brücken nicht passieren, die für den IS-2 kein Problem darstellten. Allgemein war die 122-mm-Kanone des IS-2 nicht für die Panzerbekämpfung auf größere Distanz geeignet, da die Flugbahn der vergleichsweise langsamen Geschosse stark gekrümmt verlief und die Waffe nur eine geringe Präzision aufwies. Auf kurze und mittlere Entfernung konnte sie jedoch alle Panzerungen feindlicher Panzer durchdringen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der schwere sowjetische Panzer IS-2 (JS-2) (von Iossif Stalin; deutsch Josef Stalin) war der Nachfolger des IS-1 und der wichtigste Vertreter der IS-Serie. Er zählt zu den stärksten Panzern, die im Zweiten Weltkrieg gebaut wurden.", "tgt_summary": "约瑟夫·斯大林2型重型坦克 (IS-2),又称JS-2重型坦克,是苏联的一款二战重型坦克。IS-2是以约瑟夫·斯大林的名字命名的。它的出现主要是因为原本的KV重坦系列已经严重过时,完全无法击穿德军新式重型战车装甲,而后继的IS-1(主炮口径仅85mm)又无法解决问题而导致。IS-2坦克是苏联二战中使用过的最重的坦克(系列中的IS-3实际上并未参与二战)。在二战后,苏联曾将IS-2出口到几个共产主义阵营国家。", "id": 2876876} {"src_title": "Tahoua (Region)", "tgt_title": "塔瓦大区", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Tahoua grenzt im Nordosten an die nigrische Region Agadez, im Südosten an die nigrische Region Maradi, im Süden an den nigerianischen Bundesstaat Sokoto, im Südwesten an die nigrischen Regionen Dosso und Tillabéri und im Nordwesten an die malischen Regionen Gao und Kidal. In ihrem geologischen Aufbau ist die Region zum überwiegenden Teil dem Erdzeitalter Mesozoikum zuzurechnen. Im Südwesten an der Grenze zu den Regionen Dosso und Tillabéri gehört ein Abschnitt zum Erdzeitalter Tertiär. Die Region Tahoua ist in die zwölf Departements Abalak, Bagaroua, Birni-N'Konni, Bouza, Illéla, Keita, Madaoua, Malbaza, Tahoua, Tassara, Tchintabaraden und Tillia unterteilt. Weitere Städte neben Tahoua sind Abalak, Birni-N’Konni, Illéla und Madaoua.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Region Tahoua geht auf die französische Kolonialzeit zurück. Im Juli 1922 wurde Niger in neun Kreise \"(cercles)\" gegliedert, die aus Unterabteilungen \"(subdivisions)\" bestanden. Der Kreis Tahoua setzte sich aus den Unterabteilungen Tahoua, Tahoua-Nomade, Birni-N’Konni und Madaoua zusammen. Nach der Unabhängigkeit Nigers im Jahr 1960 wurde die Kreise am 1. Januar 1961 durch 31 Bezirke \"(circonscriptions)\" ersetzt. Der unmittelbare Vorgänger der Region Tahoua war das Departement Tahoua, das durch eine am 1. Oktober 1965 in Kraft getretene Verwaltungsreform geschaffen wurde, die Niger in sieben Departements \"(départements)\" gliederte. Von 1981 bis 1988 war der spätere Staatspräsident Mamadou Tandja und 1997 der spätere General Abdou Kaza Präfekt des Departements. Die damaligen Departements wurden schließlich am 14. September 1998 in Regionen \"(régions)\" umgewandelt, die in ihrerseits Departements unterteilt sind. Der Süden der Region war von der Hungerkrise in Niger in den Jahren 2004–2006 betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "An der Spitze der Region steht ein vom Ministerrat Nigers ernannter Gouverneur. Er vertritt den Gesamtstaat. Der Regionalrat \"(conseil régional)\" von Tahoua ist ein Organ der Deliberation. Er setzt sich aus gewählten Mitgliedern und Mitgliedern von Rechts wegen zusammen. Letztere, die nicht mehr als ein Fünftel der durch Wahl vergebenen Sitze einnehmen dürfen, sind Vertreter der \"chefferie traditionnelle\", der traditionellen Herrscher. Der Regionalrat von Tahoua hat 41 gewählte Mitglieder. Der Präsident des Regionalrats \"(président du conseil)\" und dessen ein bis zwei Stellvertreter sind ein Organ der Exekutive in der Region.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Das Gebiet der Region Tahoua hatte 1960, im Jahr der Unabhängigkeit Nigers, etwa 687.000 Einwohner. Die Volkszählung 1977 ergab 993.615 Einwohner, die Volkszählung 1988 1.305.417 Einwohner und die Volkszählung 2001 1.972.729 Einwohner. Die Volkszählung 2012 ergab 3.328.365 Einwohner. Die größte Volksgruppe in der Region sind die Hausa mit 78 % der Gesamtbevölkerung, gefolgt von den Tuareg mit 18 %. Weitere Volksgruppen in Tahoua sind Fulbe mit 3 % sowie Araber und Zarma-Songhai mit jeweils 1 %.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Der Süden der Region ist vergleichsweise feucht und fruchtbar, der Norden trockener und wüstenhafter. Wie im gesamten Niger besteht auch in Tahoua das Problem der Desertifikation. Die meisten Bewohner leben von der Landwirtschaft. Ferner tragen Auswanderer durch Geldüberweisungen erheblich zur Wirtschaft bei. In der Region Tahoua gibt es 2097 Grundschulen, davon sind 16 Privatschulen. Die Brutto-Einschulungsrate betrug im Schuljahr 2009/2010 70,7 % (landesweit 72,9 %), bei Mädchen 55,9 % (landesweit 63,9 %). Auf einen Grundschullehrer kamen durchschnittlich 42 Schüler (landesweit 39). Die Grundschulabschlussrate betrug 46,6 % (landesweit 49,3 %), bei Mädchen 31,3 % (landesweit 41,5 %).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Region Tahoua [] ist eine der sieben Regionen Nigers und liegt im mittleren Westen des Landes. Ihre Hauptstadt ist Tahoua. Die Region hat 3.328.365 Einwohner (2012).", "tgt_summary": "塔瓦省(Région de Tahoua)是尼日尔的一个省,位于该国西部,西北邻马里,南邻尼日利亚。面积106,677平方公里,占全国面积8.4%;2001年人口1,972,729人。首府塔瓦。下分7县。首府是塔瓦。省内游丰富的磷矿、锡石等矿业资源,阿拉伯树胶、洋葱加工等原材料工业也比较发达。", "id": 1131600} {"src_title": "Extremely Large Telescope", "tgt_title": "欧洲极大望远镜", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Planungen wurden in einer dreijährigen Studie (\"Phase B\") durchgeführt, welche die ESO im Dezember 2006 genehmigte. Ein wesentlicher Bestandteil der Phase ist die Arbeit an einem Basis-Design für das Teleskop (\"Baseline Reference Design\"), dessen dritte Version Ende 2008 in Arbeit war. Die Phase ist mit 57,3 Mio. Euro finanziert. Die Begutachtung des endgültigen Designs fand vom 21. bis 24. September 2010 statt. Im Vorfeld der Planungen war in Projektstudien das Overwhelmingly Large Telescope (\"OWL\" mit 100 Metern, etwa 2030) entworfen worden, allerdings als technisch zu anspruchsvoll und finanziell riskant befunden. Eine andere weiter in die Zukunft reichende Vorstudie betraf das 50-m-Spiegelteleskop EURO 50, dessen Verwirklichung ebenfalls zu Gunsten des ELT zunächst aufgegeben wurde. Am 9. Dezember 2011 fiel die Entscheidung zum Bau des Teleskops in der chilenischen Atacamawüste, obwohl nicht alle 15 Mitgliedsstaaten der Europäischen Südsternwarte den zusätzlichen Finanzierungsbedarf des Geräts sichergestellt hatten. Die Kosten wurden Ende 2011 auf 1,1 Milliarden Euro beziffert. Bei einem Treffen des ESO-Rates am 11. Juni 2012 im ESO-Hauptsitz Garching wurde mit der notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit der ESO-Mitglieder der endgültige Beschluss zum Bau getroffen. Dabei wurde festgelegt, dass bis zur Bewilligung von mindestens 90 Prozent der Baukosten durch die Mitgliedsstaaten zunächst nur Mittel für vorbereitende Arbeiten am Standort des Teleskops freigegeben werden. Am 3. März 2013 war das Projekt von allen teilnehmenden Ländern ratifiziert. Der Straßenbau begann im März 2014, offizieller Baustart des Teleskops war der 19. Juni 2014. Im Dezember 2014 waren bereits über 90 Prozent der Gesamtkosten durch die ESO gesichert. Kalkuliert wird mit etwa 1 Milliarde Euro für die Konstruktionsphase. Das Erste Licht ist für das Jahr 2025 geplant. Im Mai 2016 wurde für rund 400 Mio. Euro der Auftrag zum Bau der Kuppel und Teleskopstruktur an ein Konsortium der Firmen Astaldi, Cimolai und EIE Group vergeben. Der Bau der Zufahrtsstraße sowie die Einebnung des Bauplatzes waren zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen. Der Bau des Teleskopgebäudes begann im Mai 2017. Mitte Juni 2017 gab die ESO bekannt, den Namen des Teleskops von \"European Extremely Large Telescope\" in \"Extremely Large Telescope\" zu ändern, um die zunehmende Anzahl internationaler Partner und den Standort in Chile widerzuspiegeln. Nach der Fertigstellung wird mit Betriebskosten von 30 Mio. Euro pro Jahr gerechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Standort.", "content": "Als Standort wurden unter anderem Argentinien, Chile, Marokko, Spanien (La Palma), Südafrika, Tibet, Grönland und die Antarktis in Betracht gezogen. Intensiv untersucht wurden vor allem die ersten vier Möglichkeiten. Am 26. April 2010 wurde Cerro Armazones, ein Berg mit 3060 m Höhe, als Standort für das ELT ausgewählt. Cerro Armazones liegt in der chilenischen Atacamawüste, ca. 130 km südlich der Stadt Antofagasta und nur 20 km entfernt von Cerro Paranal, dem Standort des Very Large Telescope (VLT). Eine Vereinbarung zwischen der ESO und dem Staat Chile, in der 189 km2 Land um den Cerro Armazones für den Bau des Teleskopes an die ESO übertragen und weitere 362 km2 in der Umgebung des Geländes für 50 Jahre zum Schutzgebiet erklärt wurden, um Beeinträchtigungen des ELT durch Lichtverschmutzung oder Bergbauarbeiten zu verhindern, wurde am 13. Oktober 2011 in Santiago de Chile unterzeichnet. Insgesamt wurde die Schutzzone des Paranal-Armazones-Komplexes somit auf 1270 km2 ausgeweitet. Durch die unmittelbare Nähe zum VLT kann ein großer Teil der zum Betrieb der Teleskope notwendigen Infrastruktur gemeinsam genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Design.", "content": "Das Teleskop wird mit seinem 39,3 Meter Primärspiegelsystem aus 798 sechseckigen Segmenten, jedes 1,45 Meter im Durchmesser und nur 5 Zentimeter dick, 15-mal mehr Licht einfangen als die Teleskope zur Zeit seines Baus. Ein innovatives Fünfspiegelsystem erlaubt fortschrittlichste adaptive Optik mit mehr als 6000 Aktuatoren zur Korrektur von atmosphärischen Turbulenzen mit einer Dynamik von mehr als 1000 Aktionen pro Sekunde. Die Gesamtstruktur wird in etwa 2800 Tonnen wiegen. Im Januar 2017 erhielt die Schott AG den Zuschlag der ESO für die Herstellung und Lieferung des Sekundärspiegels. Seit Mai läuft die Produktion des 4,25 Meter großen Sekundärspiegelträgers (M2). Nach dem Guss und Erstarren der Glasmasse wird der Spiegelrohling thermisch nachbehandelt, um das Glas in die Glaskeramik \"Zerodur\" umzuwandeln. Im Januar 2018 begann in Mainz die Produktion des Hauptspiegels durch die Schott AG. Bei voller Auslastung wird eine Produktion von einem Spiegelsegment pro Tag erwartet.", "section_level": 2}, {"title": "Instrumente.", "content": "Das Teleskop in Nasmyth-Montierung wird mit etlichen Instrumenten ausgerüstet werden, zwischen denen man innerhalb von Minuten umschalten können soll. Auch die Positionierung des Teleskops und der Kuppel auf unterschiedliche Himmelsorte wird ohne große Zeitverzögerung möglich sein. Acht unterschiedliche Instrumente und zwei fokale Module befinden sich in Konzipierung mit dem Ziel, dass mindestens zwei oder drei zum Zeitpunkt des Ersten Lichts, die anderen in den folgenden zehn Jahren fertiggestellt werden sollen. Folgende Instrumente sind vorgeschlagen: Die beiden fokalen Module, die sich in Untersuchung befinden: Die Instrumente mit adaptiver Optik können eine Winkelauflösung von 0,005 Bogensekunden erreichen. Dies entspricht etwa einem Abstand von 1 AU in 600 Lichtjahren Entfernung. Bei einem Abstand von 0,03 Bogensekunden (1 AU in 100 Lichtjahren Entfernung) erreicht der Kontrast von EPICS bereits 10, ausreichend um viele Planeten neben den viel helleren Sternen zu sehen. Zum Vergleich: Das menschliche Auge hat ein Auflösungsvermögen von etwa 60 Bogensekunden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Extremely Large Telescope (ELT), zuvor European Extremely Large Telescope (E-ELT), ist ein im Bau befindliches optisches Teleskop der nächsten Generation für die Europäische Südsternwarte (ESO). Es erhält einen Hauptspiegel mit 39 Metern Durchmesser, der aus 798 sechseckigen Spiegelelementen zusammengesetzt sein wird. Damit soll es das weltweit größte optische Teleskop werden.", "tgt_summary": "欧洲极大望远镜(英语:European Extremely Large Telescope,简写E-ELT)是欧洲南方天文台(ESO)准备建造的地面光学天文望远镜,其主镜直径为39.3米,由798个六角形小镜片拼接而成,集光面积达到了978平方米,建造完成后将成为世界上最大的光学望远镜。2010年4月26日,ESO最终选择智利阿马索内斯山区作为极大望远镜的建造地点。", "id": 1809279} {"src_title": "Ante Marković", "tgt_title": "安特·马尔科维奇", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ante Marković engagierte sich ab 1940 im Kommunistischen Jugendverband und nahm am Partisanenkrieg teil. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er in Zagreb Elektrotechnik und war dann lange Zeit im Unternehmen „Rade Končar“ (Maschinenbau von der Waschmaschine bis zur Turbine für Wasserkraftwerke) tätig, 1961–1986 als Generaldirektor. Seit 1943 gehörte er dem Bund der Kommunisten Jugoslawiens an. Von 1982 bis 1986 war er Ministerpräsident und von 1986 bis 1988 Präsident der Sozialistischen Republik Kroatien. Im März 1989 wurde er Ministerpräsident der SFR Jugoslawien. Seine Wirtschaftsreformen erreichten eine deutliche Senkung der Inflation, allerdings führten sie bis Ende 1990 zum Konkurs von 2.435 Betrieben mit insgesamt 1,3 Millionen Beschäftigen. Nachdem sich der Bund der Kommunisten Jugoslawiens im Januar 1990 aufgelöst hatte, gründete Marković den Savez reformskih snaga Jugoslavije (Bund der Reformkräfte Jugoslawiens). Sein Versuch, Jugoslawien als Staat zu erhalten und schrittweise zu demokratisieren, wurde von den Präsidenten der Republiken Serbien (Slobodan Milošević), Kroatien (Franjo Tuđman) und Slowenien (Milan Kučan) torpediert. Am 25. Juni 1991 erklärten Slowenien und Kroatien ihre Unabhängigkeit. Während es in Slowenien nur kurzzeitig zu bewaffneten Auseinandersetzungen kam, begann in Kroatien ein Krieg. Im nun serbisch dominierten Rest-Jugoslawien hatte Marković kaum noch Handlungsspielraum. Er versuchte noch, durch die Gründung des Fernsehsenders YUTEL in Sarajevo ein Gegengewicht gegen die nationalistisch orientierten Sender der Republiken zu schaffen. Am 20. Dezember 1991 trat er zurück; ein Nachfolger wurde nicht mehr bestimmt. Er lebte einige Jahre als Unternehmer in Graz, bevor er nach Sarajevo umzog, wo er das Unternehmen \"Tehel d.o.o.\" gründete, das Wasserkraftanlagen baut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ante Marković (; * 25. November 1924 in Konjic, Königreich Jugoslawien; † 28. November 2011 in Zagreb, Kroatien) war ein jugoslawischer Politiker. Von 1989 bis 1991 war er Ministerpräsident seines Landes.", "tgt_summary": "安特·马尔科维奇(,1924年-11月25日-2011年-11月28日),克罗地亚族,克罗地亚共产主义者联盟中央委员,克罗地亚执行委员会主席,南斯拉夫共产主义者联盟中央委员,南斯拉夫执行委员会主席(总理)。", "id": 1540037} {"src_title": "Nasch'at Akram", "tgt_title": "纳沙特·阿克拉姆", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Mit zwölf Jahren begann Akram seine Karriere beim Bagdader Traditionsclub Al-Quwa Al-Jawiya. 1997 wechselte er zu Al-Zawraa und spielte dort eine weitere Saison, weitere Stationen waren erneut Al-Quwa Al-Jawiya (1998/99) und Salahaddin FC (1999/2000). Zwischen 2000 und 2003 spielte er bei Al-Shorta ehe er nach dem Dritten Golfkrieg den Irak Richtung Al-Nasr in Saudi-Arabien verließ. Bei Al-Nasr spielte Akram zwei Jahre lang, ehe er 2005 zu Ligakonkurrent Al-Shabab aus Riad wechselte. Im selben Jahr wurde Nasch'at Akram zum besten ausländischen Spieler der saudi-arabischen Liga gewählt. Mit Al-Shabab wurde er 2006 saudischer Meister. Nach der Asienmeisterschaft 2007, die Akram mit der Nationalmannschaft des Irak gewann, wechselte er zu Al Ain Club in die emiratische Liga. Dort zeigt er konstant gute Leistungen und wurde 2008 an Al-Gharafa in Katar verkauft, wo er zusammen mit dem Kapitän der irakischen Fußballnationalmannschaft Yunis Mahmud spielt. Zwischenzeitlich wurde über einen Wechsel Akrams zu Manchester City spekuliert, dieser scheiterte allerdings, da er in Großbritannien keine Arbeitserlaubnis erhielt. Nach einer weiteren Saison bei Al Gharafa unterschrieb er am 19. Mai 2009 einen Drei-Jahres-Vertrag beim niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede. Für Twente gab er am 10. Juli 2009 im Saisonvorbereitungsspiel gegen Borussia Mönchengladbach sein Debüt. Bei Twente konnte er sich allerdings nicht durchsetzen und bestritt während der ersten Saison nur zehn Spiele; am 10. Juni 2010 wurde sein Vertrag nach nur einer Saison aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im Alter von 18 Jahren gehörte Nasch'at Akram der irakischen U-19-Auswahl an, die bei der Asienmeisterschaft 2000 den Titel holten konnte. Im darauffolgenden Jahr nahm er mit der irakischen U-20-Auswahl an der Junioren-Fußballweltmeisterschaft in Argentinien teil. Sein erstes Länderspiel für die Irakische Fußballnationalmannschaft bestritt er am 5. Oktober 2001 gegen Saudi-Arabien. Im Jahr 2002 gewann er mit dem Irak die Westasienmeisterschaft. Als Teil der Olympia-Mannschaft nahm er auch an den Olympischen Spielen 2004, bei denen der Irak den vierten Platz belegte. Bei der Fußball-Asienmeisterschaft 2004 war er Leistungsträger und absolvierte alle vier möglichen Spiele im Turnier, wobei Akram einen Treffer erzielten konnte. Im Jahr 2007 erfolgte der erneute Einzug ins Finale der Westasienspiele. Dieses wurde aber gegen die Iranische Fußballnationalmannschaft mit 1:2 verloren. Den größten Erfolg erlebte er bei der Asienmeisterschaft 2007, die er als Spieler mit der irakischen Mannschaft gewinnen konnte. Dabei bestritt der Mittelfeldspieler alle Partien und verpasste keine Minute. Nasch'at Akram hat bisher 109 Länderspiele absolviert und 17 Treffer erzielt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nasch'at Akram (, nach englischer Umschrift auch \"Nashat Akram\"; * 12. September 1984 in Hilla) ist ein ehemaliger irakischer Fußballnationalspieler.", "tgt_summary": "纳沙特·阿克拉姆(,1984年-9月12日),全名纳沙特·阿克拉姆·阿比德·阿里·阿尔埃萨(),是一名伊拉克足球运动员,为伊拉克“黄金一代”的代表人物之一,司职中场,现在效力于中国足球超级联赛球队大连阿尔滨。", "id": 3041657} {"src_title": "Lichtabsorption", "tgt_title": "吸收 (光学)", "src_document": [{"title": "Geschichtliche Bedeutung.", "content": "Die besondere Bedeutung der Lichtabsorption als einer besonders wichtigen Energiequelle im Ökosystem der Erde spiegelt sich in der Entwicklungsgeschichte der Physik wider. 1864 waren fast alle bis dahin beobachteten Phänomene zu Magnetismus, Elektrizität und Licht durch die Theorie der klassischen Elektrodynamik vereinheitlicht und 1888 gelang es Heinrich Hertz, die Voraussagen dieser Theorie in entscheidenden Punkten experimentell zu bestätigen. Die Verbesserung Max Plancks an Wilhelm Wiens Energieverteilungsgesetz der Strahlung des schwarzen Körpers, die nach der Veröffentlichung 1900 als plancksches Strahlungsgesetz berühmt wurde, zeigte jedoch eine Diskontinuität. Während sich in der Folge die führenden Physiker jener Zeit bemühten, die von Planck eingeführte Hilfsgröße des planckschen Wirkungsquantums im klassischen Rahmen zu erklären, schlug Albert Einstein 1905 die Photonenhypothese vor, nach der dieses Wirkungsquantum (formula_1) die physikalische Realität eines Lichtteilchens der Energie formula_2 (formula_3 = Frequenz des Lichtes im Wellenbild) darstellen sollte. Es gelang Einstein nicht nur, den klassisch nicht beschreibbaren Photoeffekt mit einem geschlossenen Quantenansatz zu erklären. Er setzte darüber hinaus wenige Jahre später die thermodynamische Energiebilanz für Emission und Absorption von Licht durch Materie nach den Erkenntnissen Ludwig Boltzmanns an. Darin zeigte Einstein, dass die klassische Darstellung der Wechselwirkung von Licht und Materie unvollständig sei. Die bis dahin bekannten Wechselwirkungen Absorption und spontane Emission führen in dieser Energiebilanz zu einer nach Boltzmann nicht in der Natur vorkommenden Besetzung der Energieniveaus der mit dem Licht wechselwirkenden Materie. Einstein erkannte die Notwendigkeit, einen bis dahin unbekannten Prozess der stimulierten Emission anzunehmen, der für die Wechselwirkung von Licht mit Materie ein thermodynamisches Gleichgewicht im Sinne Boltzmanns herstellt. Die bis dahin bekannte Emission von Licht spezifizierte er als spontane Emission. Aus dieser Betrachtung Einsteins folgten Jahrzehnte später die Entwicklung der Maser und Laser. Wichtiger aber als dieser technologische Aspekt ist Einsteins Beitrag im Rahmen der Grundlagenforschung zu bewerten. Die vollständige und in sich konsistente Erklärung von Lichtabsorption als Quanteneffekt durch Einstein stellte den eigentlichen Beginn der Quantenphysik dar.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Physik: Technik: Biologie: Chemie:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Lichtabsorption wird eine physikalische Wechselwirkung bezeichnet, bei der Licht seine Energie an Materie abgibt. Die Lichtabsorption ist ein Spezialfall des allgemeineren physikalischen Phänomens der Absorption. Wenn elektromagnetische Strahlung absorbiert wird, geht ein Elektron eines Atoms von einem energetisch günstigeren Zustand in einen Zustand mit höherer Energie über, das geschieht durch den „Elektronensprung“. Man spricht von elektronischer Anregung. Der Umkehrprozess zur Lichtabsorption ist die spontane Lichtemission. Dabei wird Licht von Materie ausgesendet, wobei die innere Energie der Materie um den entsprechenden Energieanteil abnimmt.", "tgt_summary": "吸收,在物理学上是光子的能量由另一个物体,通常是原子的电子,拥有的过程,因此电磁能会转换成为其它的形式,例如热能。波传导的过程中,光线的吸收通常称为衰减。例如,一个原子的价电子在两个不同能阶之间转换,在这个过程中光子将被摧毁,被吸收的能量会以辐射能或热能的形式再释放出来。虽然在某些情况下 (通常是光学中),介质会因为穿过的波强度和饱和吸收 (或非线性吸收)发生时会改变它透明度,但通常情况下,波的吸收与强度无关 (线性吸收)。", "id": 2783946} {"src_title": "Kalibr", "tgt_title": "3M-54", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Die Entwicklung von Kalibr begann Mitte der 1980er Jahre beim Konstruktionsbüro \"Nowator\" in Jekaterinburg. Dort arbeitete man an dem Waffenkomplex \"P-900 Alfa\" mit dem überschallschnellen Seezielflugkörper \"3M51\". Zeitgleich entstand, basierend auf dem Entwurf der 3K10 Granat, der \"3M14\"-Marschflugkörper. Aus diesen beiden Waffen wurde die \"3M54\"-Lenkwaffe entwickelt, die ein Turbofan-Triebwerk für den Marschflug verwendet und eine überschallschnelle Gefechtskopfsektion besitzt. Durch weitere Standardisierungsmaßnahmen entstand die universell einsetzbare \"Kalibr\"-Lenkwaffenfamilie zur Bekämpfung von See- und Landzielen. Die Lenkwaffenfamilie kann von Schiffen, U-Booten, Flugzeugen und Lkw gestartet werden. Im Jahr 1993 wurden die ersten Technologiedemonstratoren präsentiert. Die damalige angespannte finanzielle Situation der russischen Streitkräfte verhinderte zunächst eine Beschaffung. Ab 1997 wurde Kalibr unter der Bezeichnung \"Klub\" auf dem Exportmarkt angeboten. Ab 2011 wurden die ersten Schiffe und U-Boote der Russischen Seekriegsflotte mit Kalibr-Lenkwaffen ausgerüstet. Weiter soll im Rahmen des staatlichen Bewaffnungsprogramms \"GPV 2018-27\" eine vergrößerte Kalibr-Ausführung entwickelt werden. Angestrebt ist bei einer Nutzlast von 1000 kg eine Reichweite von bis zu 4500 km.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die Ausführung Kalibr-NK wird von Überwasserschiffen eingesetzt. Die Flugkörper können auf zwei Arten auf dem Schiff installiert werden. Beim Startkomplex \"3R14\" sind die Flugkörper in geneigten Startkanistern auf dem Schiffsdeck untergebracht. Dieser kann wahlweise zwei bis acht Startrohre beinhalten. Die Exportbezeichnung für diesen Komplex lautet \"3S14E\". Das Gesamtsystem hat die Exportbezeichnung Klub-U. Der Startkomplex \"3R14K\" ist eine Senkrechtstartanlage für Flugkörper und wird unter Deck installiert. Der Komplex ist modular aufgebaut und kann wahlweise zwei bis acht vertikale Startrohre beinhalten. Die Exportbezeichnung für diesen Komplex lautet \"3S14PE\". Das Gesamtsystem hat die Exportbezeichnung Klub-N. Die Ausführung Kalibr-PL wird von U-Booten eingesetzt. Die Lenkwaffen werden aus Standardtorpedorohren mit 533 mm Durchmesser gestartet. Der Start kann aus einer Tauchtiefe von bis zu 30–40 m erfolgen. Die Kalibr-PL-Raketen werden in versiegelten Schutzbehältern im Torpedoraum des U-Bootes gelagert. Für den Start wird der Schutzbehälter mit der Lenkwaffe in ein Torpedorohr geschoben. Nach dem Verlassen des Rohres zündet der Raketenbooster und treibt den im Schutzbehälter eingekapselten Flugkörper zur Wasseroberfläche. Nach dem Durchstoßen der Wasseroberfläche zündet der Booster der Lenkwaffe und treibt diese aus dem Schutzbehälter. Danach entfalten sich die Flügel und das Turbofan-Triebwerk startet. Bei der Ausführung Klub-K werden die Lenkwaffen in einem Standard-Container transportiert und direkt aus diesen gestartet. Die Container können mit allen für diese Container geeigneten Transportmitteln transportiert oder im Gelände abgestellt werden. Ein Container enthält vier Startbehälter. Klub-K ist damit schnell verlegbar und schwierig zu lokalisieren. Die Luft-Boden-Lenkwaffen werden in einem Container transportiert und abgeworfen. Nach dem Abwurf wird die Lenkwaffe aus dem Container ausgestoßen und das Triebwerk zündet. Mit Kalibr kommen fünf unterschiedliche Lenkwaffentypen zum Einsatz: Zwei für die Schiffsbekämpfung, ein Marschflugkörper für den Einsatz gegen Landziele sowie zwei Lenkwaffentypen zur U-Boot-Bekämpfung. Bei der Konstruktion der Lenkwaffen wurde darauf geachtet, dass möglichst viele gemeinsame Komponenten zur Anwendung kommen. Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Ausführung des Startboosters. Während bei den Lenkwaffen für den Start ab Schiffen ein Booster mit Schubvektorsteuerung zum Einsatz kommt, verwenden die Lenkwaffen für den Unterwasserstart einen größeren Dualpuls-Startbooster ohne dieses Steuersystem. Kalibr-Lenkwaffen können unabhängig von der Startplattform einzeln oder in kurzer Serie gestartet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Lenkwaffen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "3M54.", "content": "Der Lenkwaffentyp 3M54 (vormals Birjusa, ) dient zur Schiffbekämpfung und ist eine Fire-and-Forget-Lenkwaffe. Ihre Reichweite beträgt über 220 km. 3M54 ist ein dreistufiger Seezielflugkörper, bestehend aus einem Startbooster, einem Marschflugtriebwerk sowie einer separierenden überschallschnellen Gefechtskopfsektion. Nach dem Start steigt die Lenkwaffe mit Hilfe des Feststoffboosters auf eine Höhe von rund 150 m. Dort wird dieser abgeworfen und das Marschtriebwerk zündet. Ebenso entfalten sich am Heck vier Steuerflügel sowie in der mittleren Rumpfsektion zwei Tragflächen. Das Marschtriebwerk ist ein Turbofan-Triebwerk vom Typ \"50B (37-01E)\" des Herstellers NPO Saturn. Dieses beschleunigt den Flugkörper auf eine Geschwindigkeit von Mach 0,6 bis 0,8. Der Marschflug erfolgt in einer Flughöhe von 10 bis 15 m. Ein Radarhöhenmesser sorgt für den nötigen Sicherheitsabstand zur Meeresoberfläche. Die Navigation während des Marschfluges erfolgt mittels einer Trägheitsnavigationsplattform. Aktualisierte Zieldaten können über einen Datenlink von der Startplattform zur Lenkwaffe gesendet werden. Rund 30 bis 40 km vom Ziel entfernt steigt die Lenkwaffe auf eine Höhe von rund 400 m und der aktiv arbeitende \"ARGS-54\"-Radarsuchkopf wird aktiviert. Der Suchsektor beträgt im Azimut ±45° und im Höhenwinkel +10/−20°. Der ARGS-54-Radarsuchkopf kann einen Kreuzer auf bis zu 65 km erfassen. Wurde das Ziel erfasst, wird der aktive Radarsuchkopf abgeschaltet und die Rakete mit Hilfe des passiven Radarsuchkopfes zum Ziel geführt. Dieser orientiert sich an den elektromagnetischen Emissionen (Radar, Störsysteme), welche das Ziel aussendet. Verliert die Rakete das Ziel, wird der aktive Radarsuchkopf sofort wieder aktiviert. Nachdem das Ziel erfasst wurde, sinkt die Lenkwaffe wieder tiefer und die dritte Stufe separiert. Diese besteht aus den Hauptbaugruppen Suchkopf, Sprengkopf und Feststoff-Raketentriebwerk. Das Raketentriebwerk beschleunigt die dritte Stufe auf eine Geschwindigkeit von rund Mach 2,9. Der Zielanflug erfolgt in einer Flughöhe von drei bis fünf Metern (je nach Seegang). Während des Zielanfluges führt die Rakete nach dem Zufallsprinzip abrupte Ausweichmanöver durch. Der Einschlag im Ziel erfolgt auf Wellenhöhe im Schiffsrumpf. Der 200 kg schwere Penetrations-Gefechtskopf zündet zeitverzögert im Schiffsinneren. Die Lenkwaffe trägt im GRAU-Index die Bezeichnung \"3M54\". Die Exportversion wird \"3M54E\" bezeichnet und verfügt über eine reduzierte Reichweite von 220 km. Der NATO-Codename lautet \"SS-N-27 Sizzler\". Weiter existiert die Exportausführung \"3M54E1\", die auf dem Flugkörperrumpf der 3M14 basiert. Anstelle der separierenden Gefechtskopfsektion ist diese Lenkwaffe mit einem 400 kg schweren Penetrations-Gefechtskopf ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Technische Daten aus", "section_level": 3}, {"title": "3M14.", "content": "Der Lenkwaffentyp 3M14 ist ein Marschflugkörper zur Bekämpfung von stationären Landzielen. Der Codename des US DoD dieses Flugkörpers lautet \"SS-N-30\". Der Start des Marschflugkörpers erfolgt mit Hilfe eines Feststoffboosters, der die Lenkwaffe auf eine Höhe von rund 150 m bringt, wo er abgeworfen wird und das Marschtriebwerk zündet. Ebenso entfalten sich am Flugkörperheck vier Steuerflügel sowie in der mittleren Rumpfsektion zwei Tragflächen. Das Marschtriebwerk ist ein Turbofan-Triebwerk vom Typ \"50B (37-01E)\" des Herstellers NPO Saturn. Dieses sorgt für eine Fluggeschwindigkeit von Mach 0,6 bis 0,8. Der Marschflug erfolgt über dem Meer in einer Höhe von 20 m. Über dem Land fliegt 3M14 im Konturenflug in einer Flughöhe zwischen 50 und 150 m. Ein Radar-Höhenmesser sorgt für den nötigen Sicherheitsabstand zwischen der Lenkwaffe und der Erdoberfläche. Die Navigation während des Marschfluges erfolgt mittels eines kombinierten INS/GPS-Lenksystems. Das System verfügt über einen mehrkanaligen Empfänger für die Satelliten-Navigationssysteme GLONASS und GPS. Je nach Verfügbarkeit wählt das Lenksystem automatisch eines der beiden Satelliten-Signale aus. Für den Flugweg können bis zu 15 Navigations-Wegpunkte bestimmt werden, deren vereinfachte Signaturen im Bordcomputer abgespeichert werden. Beim Überfliegen der Wegpunkte vermisst das RWE-Typ-B-Navigationsradar die zuvor eingespeicherten Höhenprofile des überflogenen Gebietes und vergleicht sie mit den eingespeicherten Geländedaten des Soll-Flugpfades. Durch eine Vergleichsrechnung zwischen Soll- und vermessener Position wird dann eine Kurskorrektur errechnet. Für den Zielanflug kommt ein radarbasierter DSMAC-Suchkopf (Gelände-Kontur-Abgleich) zum Einsatz und der Flugkörper sinkt auf eine Flughöhe von 20 m. Im Zielgebiet sucht das ARGS-14-Radar die zuvor eingespeicherten Strukturen und vermisst deren Lage im Raum. Durch eine Vergleichsrechnung zwischen Soll- und vermessener Position wird dann eine Kurskorrektur errechnet und das Ziel angeflogen. Auch kann das Ziel anhand von radarreflektierenden Referenzpunkten, deren Position im Verhältnis zum Zielpunkt bekannt ist, angeflogen werden. Der ARGS-14-Radarsuchkopf hat eine Erfassungsreichweite von rund 20 km, wobei der Suchsektor im Azimut +/−45° beträgt und im Höhenwinkel bei +10/−20° liegt. Gemäß Herstellerangaben liegt die Treffgenauigkeit bei fünf bis zehn Metern. Der Marschflugkörper kann mit einem rund 500 kg schweren Splittergefechtskopf, Bomblets (Streumunition) oder einem Nukleargefechtskopf bestückt werden. Der Zünder hat unterschiedliche Modi und kann in Abhängigkeit zur Zielbeschaffenheit entsprechend eingestellt werden (Aufschlag oder Überflug). Die U-Boot-basierte Ausführung \"3M14\" hat eine Reichweite von 1500 bis 2500 km. Die Ausführung \"3M14T/S\" für den Start von Überwasserschiffen hat eine Reichweite von 1600 bis 2600 km.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Technische Daten aus", "section_level": 3}, {"title": "91R.", "content": "Der Lenkwaffentyp 91R dient zur Bekämpfung von getauchten U-Booten. Die Lenkwaffe ist eine Kombination aus einem Raketentreibsatz und einem U-Jagd-Torpedo \"APR-3ME\" oder \"MPT-1ME\". Nach dem Abfeuern fliegt die 91R auf einer ballistischen Flugbahn in ein vordefiniertes Gebiet, in dem sich das gegnerische U-Boot befindet. An einer vorausberechneten Position wird der Raketentreibsatz abgesprengt und der Torpedo schwebt an einem Fallschirm auf das Wasser. Beim Auftreffen auf die Wasseroberfläche löst sich der Fallschirm vom Torpedo, der nun abtaucht und selbstständig mit der Suche nach dem U-Boot beginnt. Der \"MPT-1ME\"-Torpedo hat eine Länge von 3,05 m, einen Durchmesser von 324 mm und wiegt 325 kg. Er kann U-Boote in einer Tiefe von 16 bis 500 m bekämpfen. Die maximale Geschwindigkeit des Torpedos liegt bei 50 Knoten (rund 93 km/h) und die maximale Reichweite bei 13 km. Der Start der 91R-Lenkwaffen kann aus einer Tauchtiefe von 20 bis 150 m bei maximal 15 Knoten Fahrt erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Technische Daten aus", "section_level": 3}, {"title": "Einsatz.", "content": "Der erste Gefechtseinsatz von Kalibr-NK-Marschflugkörpern erfolgte im Rahmen des russischen Militäreinsatzes im Bürgerkrieg in Syrien. Am 7. Oktober 2015 starteten Schiffe der Kaspischen Flottille 26 3M14T-Marschflugkörper vom Kaspischen Meer aus gegen Ziele in Syrien. Die Entfernung zu den Zielen betrug rund 1500 Kilometer. Der erste Gefechtseinsatz der U-Boot-gestützten Ausführung Kalibr-PL erfolgte am 8. Dezember 2015 durch das Projekt 636-U-Boot „Rostow-na-Donu“. Das U-Boot startete aus dem Mittelmeer mehrere Kalibr-Marschflugkörper gegen IS-Ziele in Syrien. Am 19. August 2016 wurden im Rahmen des Militäreinsatzes in Syrien von den Korvetten Seljony Dol und Serpuchow Kalibr-Marschflugkörper gegen Kommandoposten, Munitionsdepots und Waffenfabriken der Al-Nusra-Front bei Dar Taaza eingesetzt. Bis Ende 2018 setzten die Russische Russische Streitkräfte rund 90 Kalibr-Marschflugkörper gegen Ziele in Syrien ein. Westliche Nachrichtendienste erkennen in diesen Einsätzen keinen taktischen Wert. Ihren Beobachtungen zufolge dienten diese Einsätze für Waffentests sowie der Waffendemonstration.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kalibr ist eine russische Lenkwaffenfamilie. Die Exportbezeichnung lautet Klub. Die Lenkwaffen tragen im URAW WMF-Index, ähnlich zum GRAU-Index, die Bezeichnung 3M54, 3M14 und 91R. Einzelne Lenkwaffen bekamen Codenamen des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten (SS-N-27 und SS-N-30; \"siehe:\" NATO-Codenamen). Kalibr wurde in den 1980er-Jahren im Konstruktionsbüro \"Nowator\" entwickelt und wird von Almas-Antei hergestellt. Das Lenkwaffensystem ist modular aufgebaut und kann von verschiedenen Startplattformen zum Einsatz gebracht werden.", "tgt_summary": "3M-54“口径”(Калибр),其出口型3M-54E和3M54E1又称为俱乐部导弹,是由俄罗斯革新家设计局(OKB-8)研发的射程在220公里以上的巡航反舰导弹,而拥有核武器的 Kalibr则射程为2,600公里(1,600英里)。可由水面舰或潜艇发射,在1999年才在公众面前出现。首先出现的是潜射型,曾经在出口到中国和印度的基洛级潜艇上搭载。GRAU编号3M54,北约代号为SS-N-27“热天(Sizzler)”(3M14型为SS-N-30)。3M-54E称为SS-N-27B。目前3M-54系统包括3M-54-A空射型、3M-54-M地面发射型。3M-54-A空射型射程增加到300千米,根据莫斯科航展中所展示的,3M-54-AE所搭载苏-35多用途战机,而略小一点的3M-14-AE由中型米格-35多用途战机搭载。3M-54E能在冲刺阶段达到超音速,3M-54E1全程不具备超音速能力。", "id": 2284253} {"src_title": "Oyonnax", "tgt_title": "奥约纳", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Oyonnax liegt auf, etwa 85 Kilometer nordöstlich der Stadt Lyon und 40 Kilometer Luftlinie westlich von Genf. Die Industriestadt erstreckt sich im Haut-Bugey, östlich des Ain-Tals im Jura, in einem breiten Talbecken an der Ange, am Westfuß der Waldhöhen des Hochjuras. Die Fläche des 35,98 km2 großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des südlichen französischen Juras. Der zentrale Teil wird vom Talbecken der Ange eingenommen, das hier eine Breite von ungefähr 2 km aufweist und eine Synklinale im Faltenjura bildet. Bei Oyonnax tritt die Ange von Osten her in das Talbecken ein und entwässert es nach Süden zum Oignin. Im Stadtbereich von Oyonnax befindet sich eine Talwasserscheide; der nördliche Abschnitt wird durch den \"Merdanson\" zur Bienne entwässert. Der östliche Gemeindeteil liegt im stark reliefierten Bereich der Hochjuraketten, welche geologisch aus einer Reihe von Antiklinalen und Synklinalen bestehen, die durch verschiedene Bruchlinien gestört sind. Hauptmerkmal östlich der Stadt sind zwei tief eingeschnittene Erosionstäler, nämlich das Quelltal der Ange und dasjenige ihres kurzen Seitenbaches \"Sarsouille\". Dazwischen befindet sich die Waldhöhe des \"Rieremont\" (), südlich der Ange der \"Haut Crêt\" (bis ) und ganz im Norden der \"Bois de Belmont\" (bis ). Weiter nach Osten reicht der Gemeindeboden über den Kamm der \"Forêt d’Oyonnax\" () bis auf den \"Crêt Marquet\", auf dem mit die höchste Erhebung von Oyonnax erreicht wird. Das Gebiet ist größtenteils bewaldet. Zwischen den Geländekämmen verlaufen teils oberirdisch abflusslose Senken und Moorflächen. Im äußersten Südosten hat Oyonnax Anteil am Moorsee Lac Genin. Westlich an das Talbecken von Oyonnax schließt der breite Höhenrücken von Veyziat (bis ) an. Dieser wird von der Mulde von Bouvent abgelöst, die sich nach Norden zum Talbecken des Ain hin öffnet. Ganz im Westen liegt der bewaldete Kamm der Massiat-Antiklinale (im \"Bois de Diesse\" ), die steil zum Flusstal des Ain abfällt. Zu Oyonnax gehören neben der eigentlichen Stadt und verschiedenen Außenquartieren auch mehrere Dörfer und Weiler, nämlich: Die Gemeinde liegt südwestlich des Regionalen Naturparks Haut-Jura, mit dem sie als offizieller Zugangsort assoziiert ist. Nachbargemeinden von Oyonnax sind Dortan und Arbent im Norden, Échallon im Osten, Charix, Apremont, Bellignat und Géovreisset im Süden sowie Samognat im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lange Zeit ging man davon aus, dass Oyonnax eine griechische Gründung aus der Zeit um 500 vor Christus sei, welche den Namen \"Oyo Naxos\" (Insel der Schafe) trug. Diese „Insel“ hätte vermutlich die Halbinsel am Zusammenfluss von Lange und Sarsouille bezeichnet. Abgesehen von der Namensähnlichkeit deutete aber nichts weiter auf die Anwesenheit der Griechen hin, und auch aus der keltischen Zeit existieren auf dem Gebiet von Oyonnax keine Zeugnisse. Neuere Geschichtsforschungen lassen darauf schließen, dass Oyonnax eine relativ junge Gründung ist. Im 11. Jahrhundert gehörte die Region den mächtigen Herren von Thoire-Villars. Diesen unterstand das Kloster Saint-Oyen im benachbarten Arbent, das von den Mönchen von Saint-Claude gegründet worden war. Die Besitzungen dieses Klosters im Talbecken des heutigen Oyonnax wurden \"oyenna\" (zu Saint-Oyen gehörig) genannt. Mit der Zeit wandelte sich die Schreibweise über \"Oyennax\" zu Oyonnax. Im Mittelalter unterstand Oyonnax zunächst den Herren von Thoire-Villars, bevor es 1402 unter die Oberhoheit der Grafen von Savoyen geriet. Mit dem Vertrag von Lyon gelangte Oyonnax im Jahre 1601 an Frankreich. Das raue Klima und die kargen Böden der Region veranlassten die Bewohner von Oyonnax schon im Mittelalter, neben der Landwirtschaft auch andere Tätigkeiten auszuüben, um Einkünfte zu erzielen. So entwickelte sich schon während des Mittelalters das Handwerk und insbesondere das Kunsthandwerk. Von Bedeutung war zunächst die Holzverarbeitung. Im 17. Jahrhundert erschienen erstmals die Kammmacher, wobei anfangs Holzkämme, später solche aus Horn angefertigt wurden. Die Kammherstellung prägte das Wirtschaftsleben von Oyonnax im 19. Jahrhundert, daneben gab es auch mechanische Werkstätten und Seidenverarbeitung. Am Anfang wurde die Arbeit hauptsächlich als Heimarbeit oder in kleinen Werkstätten verrichtet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Produktion in Fabriken verlegt. Die Entdeckung des Zelluloids führte ab etwa 1880 zu einer großen Umstellung in der Industrie von Oyonnax. An die Stelle der früher wichtigen Industriezweige trat nun die Herstellung und Verarbeitung von Kunststoffteilen für verschiedenste Verwendungszwecke, beispielsweise Sackverschlüsse, Schmuckstücke, Zigarettenetuis, Knöpfe und Brillen. Im Lauf der Zeit wurde die Produktion immer stärker mechanisiert und automatisiert. Während des Zweiten Weltkrieges bildete Oyonnax ein Zentrum der Maquisarden (Widerstandskämpfer) im französischen Jura. Am 11. November 1943 fand in der Stadt trotz der in der Nähe stationierten deutschen Besatzungstruppen ein Defilee der Maquisarden statt, um deren Präsenz in der Region zu markieren. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich Oyonnax zu einem führenden Zentrum der Kunststoffindustrie entwickelt und sich stets der neuesten Technologie angepasst, weswegen die Talschaft heute den Namen \"La Plastics Vallée\" (das „Kunststoff-Tal“) trägt. Dies führte zu einem starken Wachstum der Stadt. Seit den 1950er Jahren wurden die ehemals sumpfigen Abschnitte der Talschaft entwässert, wodurch sich Oyonnax auch Richtung Westen über den ganzen Talboden ausdehnen konnte. Zu einer Gebietsveränderung kam es am 1. Januar 1973, als die beiden zuvor selbständigen Gemeinden \"Bouvent\" und \"Veyziat\" nach Oyonnax eingemeindet wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die heutige Stadtkirche Saint-Léger wurde 1840 erbaut. Die moderne Architektur spiegelt die Kirche Notre-Dame de la Plaine wider. Zu den ältesten erhaltenen Gebäuden von Oyonnax zählt das Maison Brunet mit einem quadratischen Turm, das im 19. Jahrhundert als Mairie diente. Ansonsten ist von der alten Bausubstanz nur noch wenig zu sehen. Im Stadtkern sind Häuser der Jugendstilzeit erhalten. Zahlreiche Gebäude, insbesondere die Repräsentationsbauten der ansässigen Firmen und die öffentlichen Gebäude (Stadthaus, Kulturzentrum) zeigen den Stil der Postmoderne mit Glasarchitektur. Ferner besitzt Oyonnax verschiedene Stadtparks. Im Musée du Peigne et de la Plasturgie wird die industrielle Entwicklung der Stadt Oyonnax von der Kammmacherei bis zur modernen Kunststoffindustrie gezeigt. Die Dorfkirche von Veyziat zeigt gotische Stilelemente, wurde jedoch im 17. und 19. Jahrhundert stark verändert. Ebenfalls gotisch ist die Kapelle von Bouvent. Zu den Natursehenswürdigkeiten zählt der Lac Genin, der mit seiner Umgebung einen beliebten Erholungsraum bildet.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Oyonnax zu den größten Gemeinden im Département Ain. Das Wachstum der Einwohnerzahl von Oyonnax vollzog sich in zwei starken Schüben. Die erste markante Zunahme fand in der Zeit von 1880 bis 1920 statt und fiel in die Zeit der Umstellung der Industrie von der Kammmacherei zur Kunststoffherstellung. Im Jahr 1920 überschritt die Einwohnerzahl erstmals die Grenze von 10.000. Einen zweiten massiven Bevölkerungsanstieg verzeichnete Oyonnax zwischen 1954 und 1968, in der sich die Einwohnerzahl erneut verdoppelte. Ab Mitte der 1970er Jahre wurden während längerer Zeit nur noch geringe Schwankungen registriert. Die Ortsbewohner von Oyonnax heißen auf Französisch \"Oyonnaxien(ne)s\". Oyonnax ist das Zentrum einer Agglomeration, die rund 36.000 Einwohner zählt. Das Siedlungsgebiet von Oyonnax, dessen Kern ursprünglich im Bereich der Bäche Lange und Sarsouille lag, hat sich mittlerweile über das ganze Talbecken ausgedehnt und zieht sich auch an den umliegenden Hängen hinauf. Heute ist das Siedlungsgebiet fast lückenlos mit demjenigen von Bellignat im Süden und von Marchon respektive Arbent im Norden zusammengewachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Oyonnax ist heute eine florierende Industriestadt im Jura und zählt (zusammen mit den Vororten Bellignat und Arbent) rund 660 Unternehmen, die sich auf 14 verschiedene Industrieparks aufteilen. Bei weitem die wichtigste Industriebranche der Stadt ist die Kunststoffindustrie. Dabei reicht die Produktionspalette von Haushaltsartikeln, Campingzubehör, Papeteriewaren, Verpackungsmaterial, Industriefertigteile, Brillen über Spielwaren und Gartenmöbel bis hin zu Luxusartikeln wie Schmuckstücke, künstliche Blumen und Dekorationsmaterial. Zu den wichtigen Unternehmen zählen Gilac, Grosfillex, Bollé und Smoby. Daneben gibt es auch Betriebe des Maschinenbaus, des Baugewerbes, der Feinmechanik und der Textilindustrie.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Bildung.", "content": "Im Stadtquartier La Plaine befindet sich der moderne Bau des Centre Culturel Aragon. Es beherbergt unter anderem das Stadttheater, zwei Kinosäle, das Conservatoire Nationale de Musique, de Danse et d’Art Dramatique, die Stadtbibliothek und das Musée du Peigne et de la Plasturgie, das demnächst in das 1905 errichtete Gebäude Grande Vapeur übersiedelt werden soll. Im Weiteren ist Oyonnax Standort der Valexpo, eines Zentrums für Ausstellungen und Messen. In Oyonnax gibt es eine Reihe von Vorschulen (\"école maternelle\") und Grundschulen sowie drei Gesamtschulen (\"collèges\") und eine Schule der Sekundarstufe II (\"lycée\") mit eingegliederter Berufsschule. Das \"Lycée Arbez Carme\", eine Hochschule für Kunststoffindustrie mit einem wissenschaftlichen und technologischen Zentrum für Kunststoffe und Zubehör, befindet sich im benachbarten Bellignat.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Bekanntester Sportverein der Stadt ist die US Oyonnax, die Rugby Union spielt und in der höchsten französischen Liga Top 14 vertreten ist. Die Heimspiele werden im Stade Charles-Mathon mit 8.500 Plätzen ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Stadt ist verkehrstechnisch sehr gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstraße, die von Montréal-la-Cluse nach Saint-Claude führt. Weitere regionale Straßenverbindungen bestehen mit Thoirette, Arbent und Saint-Germain-de-Joux. Seit November 1997 ist Oyonnax mit der 20 Kilometer langen Autobahn A 404 direkt an das französische Autobahnnetz angebunden. Mit der Eröffnung dieser Autobahn erhielt Oyonnax gleichzeitig eine Umfahrung für den Transitverkehr in Richtung Saint-Claude. Der nächste Anschluss befindet sich in einer Entfernung von rund zwei Kilometern vom Stadtkern. Oyonnax besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnlinie von Bourg-en-Bresse nach Saint-Claude, die jedoch nur von zwei Zugpaaren bedient wird. Bourg-en-Bresse ist auch mit dem Schnellbus erreichbar. Von Bedeutung ist außerdem der 2010 neu geschaffene Bahnhof im 18 km entfernten Nurieux, der von einem Zugpaar der TGV-Verbindung Paris-Genf bedient wird. Im Talbecken nördlich der Stadt befindet sich der Flugplatz Oyonnax-Arbent, der jedoch bereits auf dem Gemeindeboden von Arbent liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindepartnerschaften.", "content": "Oyonnax unterhält seit Dezember 2001 eine Partnerschaft mit der deutschen Gemeinde Eislingen/Fils im Osten Baden-Württembergs, unweit der Landeshauptstadt Stuttgart. Sie geht zurück auf einen bereits seit Anfang der 1990er Jahre durchgeführten Schüleraustausch zwischen den beiden Städten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oyonnax [] ist eine französische Stadt und Gemeinde im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.", "tgt_summary": "奥约纳(,)是法国安省的一个市镇,位于该省东北部。总面积为35.98平方公里,2015年时人口数量为22,392,是该省人口第二多的市镇。", "id": 187560} {"src_title": "Inverness Caledonian Thistle", "tgt_title": "因弗内斯足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein ging 1994 als \"Caledonian Thistle FC\" aus der Fusion von \"Caledonian FC\" und \"Inverness Thistle FC\", beides Mitglieder der Highland Football League, hervor und besetzte den vakanten Platz in der Scottish Football League. Der Club veränderte 1996 auf Bitte des örtlichen Stadtrats den Vereinsnamen zu \"Inverness Caledonian Thistle FC\". Nach einem vielversprechenden Start beendete \"Caley Thistle\" die Premierensaison 1994/95 auf dem 6. Rang der Third Division. Die Folgesaison wurde auf dem 3. Platz abgeschlossen, 1996/97 konnte \"ICT\" als Tabellenerster in der Third Division die Meisterschaft abschließen. Nach zwei weiteren Saisons in der Second Division wurde 1998/99 der 2. Platz erreicht und der Aufstieg in die First Division gesichert. 2003/04 wird als die bis heute erfolgreichste Spielzeit der Vereinsgeschichte betrachtet. Im November 2003 besiegte Inverness Airdrie United 2:0 dank Toren von Steve Hislop und David Bingham, errang so den Challenge Cup und konnte bis ins Halbfinale des SFA Cups vorstoßen, wo nach einem 1:1 erst im Rückspiel gegen Dunfermline Athletic 3:2 verloren wurde. Am letzten Spieltag besiegte man St. Johnstone mit 3:1 nach Toren von Paul Ritchie, David Bingham und Barry Wilson, nahm damit Clyde den einzigen Aufstiegsplatz auf der Zielgeraden ab und stieg in die Scottish Premier League auf. Jedoch muss nach SPL-Statuten jedes Stadion über ein Minimum von 10.000 Sitzplätzen verfügen. Das Caledonian Stadium entsprach nicht diesen Richtlinien, und deswegen musste sich die Vereinsführung entscheiden, ob man – wie Falkirk in der Saison davor – in der First Division bleibt oder sich mit dem 150 Kilometer entfernten FC Aberdeen das Stadion teilt. Nach Besprechungen mit den Fans entschied sich die Vereinsführung, dass das Abenteuer Premier League-Fußball den vorübergehenden Umzug nach Aberdeen wert wäre. Nach einer Regeländerung der SPL während der Saison 2004/05 musste jeder Erstligist über ein Stadion mit einer Kapazität von 6000 oder mehr Zuschauern verfügen. Das Caledonian Stadium wurde nach der Errichtung von zwei neuen Tribünen diesen Statuten gerecht und gleichzeitig zu Ehren der Baufirma Tulloch, die die Arbeiten in nur 47 Arbeitstagen fertigstellte, in „Tulloch Caledonian Stadium“ umbenannt. Der Geschäftsführer von Tulloch, David Sutherland, war zu dem Zeitpunkt auch gleichzeitig Präsident von \"Caley Thistle\". ICT kehrte mit einem 2:0-Sieg am 29. Januar 2005 gegen Dunfermline nach Toren von Barry Wilson und dem damaligen Spielertrainer Craig Brewster erfolgreich ins heimische Stadion zurück. In der Saison 2008/09 stieg der Verein in die First Division ab, nachdem das letzte Ligaspiel mit 0:1 gegen den direkten Konkurrenten FC Falkirk verloren wurde. Im Folgejahr gelang dem Verein der direkte Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse. In der Saison 2012/13 wurde der erstmalige Einzug in die Qualifikation zur UEFA-Europa-League durch zwei Niederlagen gegen Dundee United und Ross County am Ende der Saison knapp verpasst. In der Abschlusstabelle belegte der Club den 4. Platz. Am 30. Mai 2015 sicherte sich Inverness Caledonian Thistle mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Falkirk im Glasgower Hampden Park den ersten Gewinn des Scottish FA Cup. Auf dem Weg ins Finale bezwang ICT im Halbfinale den Rekordsieger Celtic Glasgow. Es ist bis dato der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Als schottischer Pokalsieger nahm der Verein erstmals an europäischen Pokalwettbewerben teil, scheiterte jedoch in der 2. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League 2015/16 an Astra Giurgiu aus Rumänien.", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Kader 2018/19.", "content": "Stand: 18. Januar 2019", "section_level": 1}], "src_summary": "Inverness Caledonian Thistle (offiziell: \"Inverness Caledonian Thistle Football Club\") – auch bekannt the \"Caley Jags\" – ist ein schottischer Fußballverein aus Inverness.", "tgt_summary": "恩华尼斯喀里多尼亚蓟花足球会(英语:Inverness Caledonian Thistle Football Club)是苏格兰足球冠军联赛球队之一。于1994年由喀里多尼亚足球会(英语:Caledonian F.C.)及恩华尼斯蓟花足球会(英语:Inverness Thistle F.C.)合并成立。穿着蓝白红衫蓝裤,绰号卡利蓟(英语:Caley Thistle)。", "id": 1560805} {"src_title": "Bistum Kopenhagen (römisch-katholisch)", "tgt_title": "天主教哥本哈根教區", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Königreich Dänemark führte 1536 die Reformation ein; die katholischen Bischöfe wurden abgesetzt und durch neue lutherische Superintendenten ersetzt worden (die im 17. Jahrhundert wieder den Bischofstitel annahmen). Erst im 19. Jahrhundert kamen wieder katholische Missionare des Apostolischen Vikariat des Nordens ins Land und gründeten am 7. August 1868 das \"Apostolische Vikariat Nordmission\", das direkt dem Heiligen Stuhl unterstand und das Gebiet Dänemark umfasste. Dazu kam die Insel Bornholm vom schwedischen Vikariat und Island, Grönland und Färöer aus der Nordpolmission. Schon ein Jahr später wurde es zur \"Apostolischen Präfektur Dänemark\" herabgestuft um am 15. März 1892 zum \"Apostolischen Vikariat Dänemark\" erhoben zu werden. 1920 kam Nordschleswig von der Apostolischen Präfektur Schleswig-Holstein mit dem Breve \"Quae catholico\" an das dänische Vikariat. Am 12. Juni 1923 gab es Island zur Gründung der Apostolischen Präfektur Island ab. Am 29. April 1953 wurde mit der Bulle \"Certiores facti\" durch Pius XII. das Bistum Kopenhagen gegründet. Die ca. 35.000 Diözesanen sind überwiegend Einwanderer und deren Nachkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Grönland.", "content": "Nach der Chronik des Adam von Bremen von 1076 war Grönland damals schon christlich. Im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts existierte ein Bischofssitz in Gardar (heute Igaliku). Das Bistum Gardar wurde 1126 errichtet und 1378 aufgelöst, aber 1996 wiedererrichtet als Titularbistum Gardar. Die Ankunft der Inuit auf Grönland scheint ab 1400 der katholischen Kirche auf der Insel ein Ende gesetzt zu haben. Ab dem 18. Jahrhundert fand eine Neumissionierung durch protestantische Prediger statt. Die rund 300 Katholiken auf Grönland gehören heute zur einzigen katholischen Pfarrei Grönlands, der 1958 gegründeten Pfarrei \"Christ König\" in Nuuk. Sie ist die flächenmäßig größte katholische Pfarrei der Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Färöer.", "content": "Auf den Färöern leben ungefähr 150 Gläubige aus 23 Nationen. Ihr Gotteshaus ist die von dem färöischen Architekten Arni Winther entworfene Marienkirche (\"Mariukirkjan\") in Tórshavn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bistum Kopenhagen () ist die einzige katholische Diözese Dänemarks und umfasst das gesamte Königreich Dänemark, einschließlich der Färöer und Grönlands. Es ist flächenmäßig eines der größten Bistümer der Welt. Als exemte Diözese ist es direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt. Der Bischofssitz befindet sich in der Hauptstadt Kopenhagen. Diözesanpatron ist der Heilige Ansgar, der Apostel Skandinaviens.", "tgt_summary": "天主教哥本哈根教区(、)是罗马天主教的一个教区,包括丹麦本土,以及其属地法罗群岛和格陵兰。", "id": 2230785} {"src_title": "Schloss Clos Lucé", "tgt_title": "克洛吕塞城堡", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Erbaut wurde Clos Lucé von Étienne le Loup in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Im Jahre 1490 erwarb es der französische König Karl VIII. für seine Frau Anne de Bretagne. Später wurde es von König Franz I. und seiner Schwester Margarete von Navarra benutzt, die dort begann, ihr Buch \"L'Heptaméron\" zu schreiben. Im Jahre 1516 lud Franz I. Leonardo da Vinci nach Amboise ein und überließ ihm Clos Lucé als einen Platz zum Leben und Arbeiten. Leonardo brachte drei Gemälde mit: die \"Mona Lisa\", \"Anna selbdritt\" und \"Johannes der Täufer\". Er lebte dort drei Jahre lang bis zu seinem Tode am 2. Mai 1519.", "section_level": 1}, {"title": "Da-Vinci-Museum.", "content": "Heute ist Clos Lucé ein Leonardo-da-Vinci-Museum, in dem neben Zeugnissen der bedeutenden Vergangenheit der Region vor allem Leonardos Entwürfe und zahlreiche Modelle seiner Konstruktionen und Erfindungen, Kopien einiger Gemälde sowie Zitate aus seinen Aufzeichnungen ausgestellt sind. In einem der gezeigten Kernsätze heißt es: „Um das wichtigste Geschenk der Natur zu bewahren, damit meine ich die Freiheit, weiß ich, wie ich anzugreifen und mich zu verteidigen habe, im Fall einer Belagerung durch machtgierige Tyrannen.“ (französisch: „Pour conserver le don principal de la nature, c’est à dire la liberté, je sais comment attaquer et défendre en cas de sièges par les ambitieux tyrans.“)", "section_level": 1}, {"title": "Architektur und Interieur.", "content": "Schloss Clos Lucé, das jetzt seit Generationen der Familie St-Bris gehört, hat trotz seiner weitläufigen Gärten, des großen Taubenschlags aus Backstein und der umgebenden Weinberge den Charakter einer Wehrburg mit Spähturm, Schießscharten, Schilderhaus und (in Resten erhaltener) Zugbrücke. Hubert St-Bris verfolgte ab 1955 das Ziel, den Zustand der Anlage zur Zeit seines berühmten Bewohners Leonardo da Vinci so weit wie möglich wiederherzustellen. Die umfangreiche Restaurierung übernahm der Architekt Bernard Vitry von „Monuments historiques“. Besonders die Wohnräume erstanden in altem Glanz: Von der Terrasse des Renaissancegartens bietet sich ein Blick auf Stadt und Schloss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Clos Lucé (auch \"Château du Cloux\") befindet sich in Amboise, etwa 500 Meter entfernt vom Loireschloss Amboise, zu dem eine unterirdische Verbindung besteht. Es ist der Ort des letzten Wirkens und Sterbeort des Künstlers und Universalgelehrten Leonardo da Vinci.", "tgt_summary": "克洛吕塞城堡(Château du Clos Lucé)是法国昂布瓦斯的一个小型城堡,距离昂布瓦斯城堡仅500米,并有地道相通。该建筑是法国国王弗朗索瓦一世为达芬奇提供,在1516-1519年的住所,三年后达芬奇在此去世。达芬奇来到昂布瓦斯时,一起带来了《蒙娜丽莎》。", "id": 1134674} {"src_title": "Bemba (Ethnie)", "tgt_title": "本巴人", "src_document": [{"title": "Näheres.", "content": "„Bemba“ sind all jene Bantu, die sich als Untertan des Oberhäuptlings, des \"Chitimukulu\", betrachten. Sie lebten in Dörfern von 100 bis 200 Menschen und zählten im Jahr 1963 insgesamt 250.000. Es gibt über 30 Bemba-Clans, die sich nach Tieren oder Pflanzen nennen wie \"Bena Ng'andu\" (Krokodil-Clan) oder \"Bena Nona\" (Pilz-Clan). Sie setzten unter ihrem Häuptling Chitapankwa Anfang des 19. Jahrhunderts dem Marsch der Nguni und der Sotho nach Norden eine Grenze Im heutigen Sambia hat das Wort \"Bemba\" eine mehrfache Bedeutung. Es bezeichnet jene, deren Ursprung das Bembavolk ist, unabhängig von ihrem Wohnort, aber auch jene viel zahlreichere Gruppe, die um die 18 ethnische Untergruppen umfasst, und den ethnolinguistischen Cluster von matrilinearen-matrifokalen Ackerbauern bezeichnet, der als \"bembasprachige Leute in Sambia\" bekannt ist. Die Sprache der Bemba ist eng mit den Bantusprachen Kaonde und Luba, Senga und Tonga, Nyanja/Chichewa verwandt. In Sambia wird CiBemba heute vor allem im Copperbelt sowie in den Provinzen Nord und Luapula gesprochen. Das Radio sendet die meiste Zeit auf Bemba.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunftslegende.", "content": "In einem Land namens Luba oder Kola lebte ein König, der hieß Mukulumpe. Er hatte einige Söhne von verschiedenen Frauen. Eines Tages hörte er von einer Frau, die hatte Ohren so groß wie die eines Elefanten und sagte von sich, sie komme vom Himmel und gehöre zum Krokodil-Clan. Ihr Name war Mumbi Mukasa und der Häuptling heiratete sie. Sie gebar drei Söhne, Katongo, Chiti und Nkole, sowie eine Tochter, Chilufya Mulenga. Die drei ungestümen jungen Männer bauten einen Turm, der jedoch in sich zusammenstürzte und viele Menschen unter sich begrub, so dass diese starben. Mukulumpe wurde wütend. Er riss Katongo die Augen aus und verbannte Chiti und Nkole. Bald gab Mukulumpe vor, das zu bedauern, und rief seine Söhne aus dem Exil zurück. Tatsächlich baute er eine Fallgrube auf ihrem Weg, in der er alle drei töten wollte. Doch Katongo, obwohl nun blind, warnte seine Brüder, indem er seine Trommel schlug. Als die drei lebend beim Palast ankamen, demütigte sie der König, indem er sie Arbeit von Dienstpersonal verrichten ließ. Chiti und Nkole verließen das Königreich, nahmen aber ihre drei mütterlichen Halbbrüder Kapasa, Chimba und Kazembe mit und einiges Gefolge. Sie flohen nach Osten, bis sie zum Mittellauf des Flusses Luapula kamen. Häuptling Matanda von Bena Mukulo schiffte sie hinüber. In ihrer Eile ließen sie ihren blinden Bruder Katongo und ihre Schwester Chilufya Mulenga zurück, über die Mukulumpe in einem Haus ohne Türen wachte. Sie schickten ihren Bruder Kapasa, damit er Chilufya Mulenga befreie, was er einfallsreich tat. Aber auf dem Weg nach Luapula verliebte sich Kapasa in Chilufya. Als sich herausstellte, dass sie schwanger geworden war, wurde Kapasa von Chiti verleugnet. Die Gruppe war inzwischen mit einem „weißen Magier“ zusammengekommen, Luchele Nganga. Als sie den Luapula erreichten, beschloss Kazembe, dort zu siedeln, aber Nkole und Chiti waren unsicher. Als Luchele Nganga einen Fisch aus einem Mörser hervorzauberte, nahmen sie das als ein Omen, weiter ostwärts auf das Plateau des Flusses Chambeshi zu ziehen, das nahe beim Bangweulusee lag. Sie überquerten die Sawa-Schnellen und den Fluss Luchindashi, wo zwei Frauen stritten und ein Teil der Gruppe abseits stand, wo sie den Bena Nona (Pilz-Clan) und den königlichen Clan der Bisa bildeten. Die anderen wandten sich südwärts, wo sie den Lala begegneten, die um einen Häuptling baten. Sie gaben ihnen einen Mann namens Kankomba. Dann wandten sie sich nach Osten zum Tal des Luangwa. Bei den Senga trafen sie Häuptling Mwase. Seine Frau Chilimbulu war sehr schön und ihr Bauch war verziert mit eleganten Narben. Chiti verliebte sich in Chilimbulu und verführte sie, als ihr Mann auf der Jagd war. Als dieser zurückkehrte, fand er beide beim Liebesakt und die beiden Häuptlinge fochten miteinander. Chiti wurde durch einen Giftpfeil geritzt, woran er starb. Nkole und sein Gefolge nahmen Chitis Leichnam mit sich und suchten nach einem geeigneten Grab für ihn. Sie begegneten dem Magier Luchele Nganga erneut, der sie zu einem majestätischen Grab führte, das Mwalule oder Milemba genannt wurde. In Mwalule stießen sie auf eine Frau namens Chimbala und einen Gast, den Bisa-Häuptling Kabotwe, der mit Chimbala Handel treiben und ihr seine Ehrerbietung darbringen wollte. Nachdem Chimbala ihnen ihre Erlaubnis gegeben hatte, Chiti zu begraben, arrangierten sie es, dass Chimbala Kabotwe heiratete, nachdem sie sich Chimbalas ritueller Fähigkeit versichert hatten, jene zu reinigen, die Chiti begruben. Kabotwe wurde der Wächter des Grabes und erhielt den Titel Shimwalule, den seine matrilinearen Abkommen erbten. Nkole hatte eine Gruppe entsandt, Rinder vom Viphya-Häuptling Pilua zu stehlen, um eine Ochsenhaut für Chiti zu bekommen. Dann entsandte er eine Gruppe, um Chitis Tod zu rächen, indem sie Mwasa und Chilibulu töteten. Deren Leichname wurden in Mwalule verbrannt, doch der Rauch legte sich auf Nkole, so dass er starb und ebenfalls in Mwalule begraben wurde. Die Kola übernahmen die matrilineare Erbfolge und Chiti und Nkole wurden vom Sohn ihrer Schwester Chilufya Mulenge beerbt. Er wurde ebenfalls Chilufya genannt und war zu jung, um als Häuptling zu herrschen. Also wurde der Halbbruder von Chiti, Chimba, Regent. Die Kola verließen Mulambalala, wo sie nahe Mwalule wohnten, und überquerten den Chambeshi nach Norden. Sie brachten Schande über Kapasa, siedelten in seinem Eigentum in Bulombwa, von wo sie den Iwa-Häuptling Kafwimbi und seine Rinder vertrieben. Die anderen wanderten weiter westwärts den Fluss Kalongwa hinauf, wo zwei Männer, Kawba und Chikunga, ein totes Krokodil fanden. Da sie die Häuptlinge das Krokodil-Clans waren, deuteten sie das als ein gutes Zeichen. Hier errichteten die Kola ihre Hauptstadt Ngwena (Krokodil) am Fluss Kalungu und siedelten im umliegenden Land. Die Gruppen, die in diesem Gebiet lebten, wurden Sukuma, Musukwa, Kalelelya und Ngalagansa genannt. Sie wurde von den Kola vertrieben und getötet, die nun Bemba hießen. Als der König Chilufya erwachsen geworden war, überreichte ihm Chimba die königlichen Bogen, die seinen Onkeln Nkole und Chiti gehört hatten. Chilufya erhielt so den Ehrennamen \"ca mata yabili\" (von den zwei Bögen). Chilufya aber bestand darauf, dass Chimba den Bogen von Nkole behielt, und erlaubte ihm, sein eigenes Dorf bei Chatindubwi zu gründen, ein paar Kilometer nördlich des Flusses Kalungu. Danach wurden die Bemba viele. Neue Dörfer wurden gegründet und fanden ihre Häuptlinge, die Chilufya folgten. All diese Oberhäuptlinge trugen den Namen des Gründers, \"Chiti Mukulu\" (Chiti, der Große).", "section_level": 2}, {"title": "Die Bemba heute.", "content": "Viele Bemba sind aktive Politiker. Im Bestreben um Unabhängigkeit haben sie eine bedeutende Rolle gespielt. Ihre Sprache \"Cibemba\" wurde zur am meisten gesprochenen Sprache in Sambia, auch wenn sie nicht überall die herrschende Sprache ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bemba, auch BaBemba, ist eine der größten und dominierenden Ethnien in Sambia in dessen Nord-, Ost- und Nordwestprovinz. Die Bemba führen ihre Ursprünge auf die historischen Königreiche der Luba und Lunda im oberen Kongobassin zurück, der Region Katanga. Die Geschichte der Bemba ist eine geschichtliche Einzigartigkeit in der Entwicklung der Häuptlingsherrschaft in der weiten und kulturell homogenen Region Zentralafrikas.", "tgt_summary": "本巴人是非洲南部的民族之一,在过去也被称为“Awemba”或“BaWemba”,属于大集团的班图民族,主要在居住在赞比亚共和国境内,是赞比亚原住民中人数最多的。在英文拼音的本巴语中“BaBemba”使用Ba基前缀是指「人」。在当代赞比亚,单词「本巴」有不一样的解释,它可以指定本巴血统的人,不论他们居住的地方,包含移居到都市地区的、在原农村地区的本巴人;或者,它可以包括一个更大的人口,其中涵盖18个不同的邻近民族,会使用本巴语,又有着类似的社会文化而所共同形成的民族集团。", "id": 1616150} {"src_title": "Bindenseeadler", "tgt_title": "玉带海雕", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Bindenseeadler wird etwa 2 bis 3,7 kg schwer, die Flügelspannweite beträgt 180 bis 205 cm. Wie bei vielen Greifvögeln ist das Weibchen größer als das Männchen. Das Gefieder ist an den meisten Stellen einfarbig braun, am Hals und am Kopf ist es goldbraun bis sandfarben. Der nur leicht gerundete Schwanz ist weiß und wird von einem breiten schwarzen Band abgeschlossen. Füße und Zehen sind gipsfarbig weiß, die Krallen schwarz. Die Jungtiere sind einheitlich braun, die Basen der Arm- und inneren Handschwingen sind weiß. Der Schwanz weist keine Weißanteile auf.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Der Bindenseeadler ist in Zentral- und Südasien von Kasachstan, wo er möglicherweise bereits ausgestorben ist, der Mongolei und Nordchina bis Pakistan, Nordindien und Burma verbreitet. Sein Lebensraum sind Flüsse und Seen, die oft in Trockengebieten liegen. Er dringt auch auf Hochebenen vor und erreicht in Tibet Bereiche von bis zu 5200 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Hauptnahrung des Bindenseeadlers sind Fische, die er an der Wasseroberfläche fängt ohne tief einzutauchen. Darüber hinaus verzehrt er Wasservögel, Nagetiere, Frösche, Reptilien und Aas. Gelegentlich jagt er anderen Vögeln, wie etwa dem Fischadler die Beute ab.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "In den südlichen Regionen des Verbreitungsgebietes, wie etwa in Indien werden die Eier im Oktober bis Februar gelegt, in den nördlichen und in den hochgelegenen Vorkommensgebieten bis zu drei Monate später. Das sehr große Nest besteht aus Ästen und Zweigen und befindet sich in der Regel in einem hohen Baum in Gewässernähe. Gelegentlich brütet die Art jedoch auch am Boden und, vor allem in den nördlicher gelegenen Verbreitungsgebieten, an Felsklippen. Meist werden 2–3, seltener 4 Eier gelegt, die etwa 40 Tage lang, in erster Linie vom Weibchen, bebrütet werden. Die Jungen, von denen meist nur maximal 2 überleben, haben ein gräuliches Daunengefieder. Die Nestlingszeit, während der die Jungen von beiden Eltern gefüttert werden, beträgt mindestens 70 Tage, bei ungünstigen klimatischen Verhältnissen kann sie über drei Monate dauern. Etwa vier Wochen nach dem Ausfliegen sind die Jungen selbständig.", "section_level": 1}, {"title": "Zugverhalten.", "content": "Die Populationen des Nordens, wo die Gewässer im Winter zufrieren, ziehen in der kalten Jahreszeit nach Süden, etwa nach Afghanistan, in den Iran und ursprünglich auch in den Irak. Höchstwahrscheinlich erreichen einige auch den indischen Subkontinent und Burma, wo sie dann gemeinsam mit den dort residenten Bindenseeadlern vorkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Der Bindenseeadler war ursprünglich viel weiter verbreitet. Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam die Art als Brutvogel bis zum Kaspischen Meer vor, wo die letzten im Jahr 1947 brüteten. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts brütete die Art auch noch auf der Krim. In der ehemaligen Sowjetunion, wo er im 20. Jahrhundert noch in Kasachstan verbreitet war, ist er als Brutvogel ebenfalls wahrscheinlich ausgestorben. Über die Bestandssituation in Burma, der Mongolei und China sind kaum Informationen vorhanden. In Pakistan wurde die Gesamtpopulation im Jahr 1974 auf weniger als 40 Paare geschätzt, und in Bangladesh gehen die Bestände ebenfalls stark zurück. In Indien scheint die Art noch etwas häufiger zu sein. Der Gesamtbestand wird auf 2500 bis maximal 10.000 Individuen geschätzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bindenseeadler (\"Haliaeetus leucoryphus\") ist ein Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Er ist an Gewässern in Süd- und Zentralasien verbreitet. Auf Grund von Habitatzerstörungen, Nahrungsrückgängen und Störungen in den Brutgebieten sowie durch Zerstörung von wassernahen Altholzbeständen und einer zunehmenden Belastung durch Umweltgifte gehen die Bestände zurück. Die Art wird deswegen von der IUCN als gefährdet („\"vulnerable\"“) eingestuft.", "tgt_summary": "玉带海雕(拉丁文学名:Haliaeetus leucoryphus)又称黑鹰和腰玉,是大型而全身呈棕色的海雕属成员之一。牠们在由里海和黄海中间的地区、从哈萨克斯坦到蒙古国、从喜马拉雅山脉到印度北部等的亚洲中部地区进行繁殖。在中国大陆,分布于新疆、青海、内蒙古、黑龙江、西藏、四川、河北、山西、江苏等地,多见于沼泽、草原以及沙漠或高原。该物种的模式产地在俄罗斯乌拉尔河。", "id": 1780248} {"src_title": "Tetrafluormethan", "tgt_title": "四氟化碳", "src_document": [{"title": "Darstellung.", "content": "Tetrafluormethan kann einerseits durch Verbrennung von Kohlenstoff in Fluor, andererseits durch elektrische Entladung in einem Kohlenstoffmonoxid-Fluorgemisch dargestellt werden: Eine weitere Methode ist die Umsetzung von Siliciumcarbid mit Fluor zu Tetrafluormethan und Siliciumtetrafluorid: Die Umsetzung ist nahezu quantitativ, und die gasförmige Siliciumverbindung kann aus dem Gasgemisch durch Waschen mit einer Natriumhydroxidlösung (Hydrolyse) entfernt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Tetrafluormethan ist ein farb- und geruchloses Gas mit einem Schmelzpunkt von −184 °C und einem Siedepunkt von −128 °C. Tetrafluormethan ist in Wasser sehr schlecht (20 mg pro kg Wasser bei 20 °C) löslich, in Ethanol (ca. 80 mg pro kg Ethanol bei 25 °C) und Benzol (ca. 64 mg pro kg Benzol bei 25 °C) etwas besser.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Tetrafluormethan ist sehr reaktionsträge und wird von Säuren und Laugen nicht angegriffen. Lediglich siedende Alkalimetalle und heiße Alkalimetalldämpfe vermögen es langsam anzugreifen. Durch thermische Zersetzung oberhalb 1000 °C entstehen giftige Stoffe (Carbonylfluorid, Kohlenstoffmonoxid), in Gegenwart von Wasser auch der aggressive Fluorwasserstoff. Es besitzt ein Treibhauspotenzial von 7349 und ist damit ein extrem starkes Treibhausgas.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung und Emissionen.", "content": "Tetrafluormethan wird als Kältemittel zum Ersatz von FCKWs verwendet, da es keine abbauende Wirkung auf die Ozonschicht hat. Aufgrund des hohen Treibhauspotenzials jedoch wird in der F-Gase-Verordnung festgelegt, dass Anlagen mit den entsprechenden Gasen möglichst geringe Leckmengen abgeben sollen. Große Mengen Tetrafluormethan werden bei der Aluminiumerzeugung freigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Toxikologie.", "content": "Tetrafluormethan gilt als ungiftig. Es kann jedoch in geschlossenen Räumen durch Verdrängen der Luft zur Erstickung führen. Bei geringeren Konzentrationen ist eine narkotische Wirkung möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tetrafluormethan (auch Tetrafluorkohlenstoff) ist eine chemische Verbindung aus der Reihe der Fluorkohlenwasserstoffe. Bei ihm sind alle Wasserstoffatome des Methans durch Fluoratome substituiert. Beide Bezeichnungen sind nach der IUPAC-Nomenklatur korrekt, abhängig davon, ob die Verbindung als organische (\"Tetrafluormethan\") oder anorganische (\"Tetrafluorkohlenstoff\") Verbindung angesehen wird.", "tgt_summary": "四氟化碳,又称为四氟甲烷、Freon-14及R 14,是一种卤代烃(化学式:CF)。它既可以被视为一种卤代烃、卤代甲烷、全氟化碳,也可以被视为一种无机化合物。", "id": 1041256} {"src_title": "Edin Džeko", "tgt_title": "埃丁·哲科", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karriere in Bosnien-Herzegowina und Tschechien.", "content": "Edin Džeko spielte von 1996 bis 2005 beim FK Željezničar Sarajevo. In der Saison 2004/05 wurde Željezničar vom Tschechen Jiří Plíšek trainiert, der Džeko dem tschechischen Erstligisten FK Teplice empfahl, der den jungen Stürmer schließlich für 80.000 Euro verpflichtete. Džeko, der einen Vierjahresvertrag unterschrieb, wurde allerdings sofort an den Zweitligisten FK Ústí nad Labem ausgeliehen, bei dem Plíšek Trainer war. In 15 Spielen erzielte er sechs Tore. In der Winterpause kehrte er nach Teplice zurück und erzielte drei Treffer in 13 Begegnungen. In der Saison 2006/07 wurde Džeko zum besten ausländischen Spieler Tschechiens gekürt.", "section_level": 2}, {"title": "VfL Wolfsburg.", "content": "Zur Saison 2007/08 wurde Džeko von Wolfsburgs Trainer und Manager Felix Magath in die Fußball-Bundesliga zum VfL Wolfsburg geholt. Er erhielt dort einen Vertrag bis 2011. Der Bosnier etablierte sich schnell unter Trainer Magath in die erste Elf und kam auf 28 Einsätze. Mit acht Toren war er in seinem ersten Jahr zweitbester Stürmer des Teams. Im Jahr darauf spielte er eine gute Hinrunde, in der Rückrunde blieb er nur in vier der 17 Partien ohne Torerfolg. Mit zwei Toren in zwei Minuten schoss er Wolfsburg am 26. Spieltag mit 3:1 gegen Bayern München in Führung, die Partie endete 5:1 und der VfL übernahm die Tabellenspitze. Am 2. Mai 2009 erzielte Džeko im Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim in der zweiten Halbzeit innerhalb von 13 Minuten seinen ersten Hattrick in der Bundesliga. Am vorletzten Spieltag erzielte er erneut drei Tore in der Partie gegen Hannover 96. Am Ende der Saison wurde Džeko mit dem VfL Wolfsburg deutscher Meister und wurde mit 26 Toren hinter seinem Sturmpartner Grafite Zweiter in der Bundesliga-Torjägerliste. Das Sturmduo war das erfolgreichste der vergangenen 35 Jahre und brach mit insgesamt 54 Toren den alten Torschützenrekord (53 Tore) von Gerd Müller und Uli Hoeneß aus der Saison 1971/72. Am 1. August 2009 unterzeichnete Džeko einen neuen Vertrag beim VfL Wolfsburg bis 2013. In der Saison 2009/10 wurde er mit 22 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga. Mit seinem Treffer zum 1:0 gegen den 1. FSV Mainz 05 am 2. Spieltag der Saison 2010/11 löste er Diego Klimowicz als Rekordtorschützen des VfL Wolfsburg ab und erzielte bis zum Ende der Hinrunde zehn Tore und damit mehr als jeder andere Spieler der Mannschaft in der ganzen Saison.", "section_level": 2}, {"title": "Manchester City.", "content": "In der Winterpause der Saison 2010/11 unterzeichnete Džeko bei Manchester City einen Vertrag bis Ende Juni 2015. Er erhielt die Trikotnummer 10. Sein Debüt in der Premier League gab er am 15. Januar 2011 (23. Spieltag) beim 4:3-Heimsieg über die Wolverhampton Wanderers. Džeko erzielte sein erstes Tor für Manchester City im FA Cup gegen Notts County. Sein erstes Tor in der Premier League gelang ihm am 25. April 2011 beim 1:0-Sieg bei den Blackburn Rovers. Am Ende standen vier Tore in 17 Liga- und Pokalspielen, der FA-Cup-Sieg und der dritte Tabellenplatz mit der Mannschaft in der Bilanz seiner ersten Saison in Manchester. Zu Beginn der Spielzeit 2011/12 erzielte Džeko im Spiel um den Community Shield gegen Manchester United einen Treffer, musste sich mit seiner Mannschaft allerdings mit 2:3 geschlagen geben. Auch in den ersten beiden Premier-League-Spielen traf er jeweils einmal. Am 3. Spieltag erzielte er vier Tore im Spiel gegen Tottenham Hotspur. Džeko war damit der erste Spieler in der Vereinsgeschichte von Manchester City, der in einem Premier-League-Spiel vier Tore erzielte. Danach erzielte Džeko bei Citys 6:1-Derbysieg gegen Manchester United im Old Trafford zwei Tore. Am 13. Mai 2012 erzielte er für Manchester City beim letzten Spiel der Saison gegen die Queens Park Rangers den Ausgleich zum 2:2 in der zweiten Minute der Nachspielzeit und brachte das Team noch auf den Weg zum dritten Titelgewinn der Vereinsgeschichte. Das Tor zum Endstand von 3:2 schoss Sergio Agüero in der vierten Minute der Nachspielzeit. Džeko bestritt bis zum Sommer 2015 für Manchester City 130 Ligaspiele, in denen er 50 Tore erzielte.", "section_level": 2}, {"title": "AS Rom.", "content": "Zur Saison 2015/16 wechselte Džeko zunächst für ein Jahr leihweise in die italienische Serie A zur AS Rom. Vereinbart wurde auch eine Kaufoption für elf Millionen Euro zur Saison 2016/17. Diese wurde bereits kurze Zeit später genutzt und Džeko fest an den Verein gebunden.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Džeko spielte in der U15-, U17-, U19- und U21-Auswahl Bosnien und Herzegowinas. Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab er am 2. Juni 2007 gegen die Türkei. Er ist Rekordtorschütze der Nationalmannschaft seines Landes (Stand Oktober 2013). Beim bisher größten Erfolges seines Verbandes, der Qualifikation zur WM 2014 in Brasilien, war er mit zehn erzielten Treffern beteiligt und damit nach Robin van Persie der zweitbeste Torschütze der europäischen Verbände. Am 7. Mai 2014 wurde er von Trainer Safet Sušić in den Kader der Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien berufen. Bosnien startete mit einer 1:2-Niederlage gegen Argentinien. Die 1:0-Niederlage gegen Nigeria im zweiten Gruppenspiel bedeutete bereits das Ausscheiden Bosnien-Herzegowinas. Dabei hatte Džeko beim Stande von 0:0 ein Tor erzielt, das der Schiedsrichter nicht anerkannte. Im letzten Gruppenspiel gegen den Iran gelang ihm sein erster Treffer bei einer WM. Nach dem Spiel wurde er zum Man of the Match gewählt. Nach dem Rücktritt von Emir Spahić wurde er Mannschaftskapitän der Nationalmannschaft. In der Qualifikation für die EM 2016 erzielte er als fünftbester Torschütze acht Tore, darunter eins beim 1:1 im Playoff-Hinspiel gegen Irland. Durch eine 0:2-Niederlage im Rückspiel verpasste er aber mit seiner Mannschaft die EM-Endrunde. In der Qualifikation für die WM 2018 erzielte er in den ersten vier Spielen drei Tore, erhielt dann aber im vierten Spiel die Gelb-Rote Karte, so dass er für das fünfte Spiel am 25. März 2017, das seine Mitspieler mit 5:0 gegen Gibraltar gewannen, gesperrt war. Drei Tage später erzielte er dann im Freundschaftsspiel gegen Albanien sein 50. Länderspieltor. Er ist damit der erste im ehemaligen Jugoslawien geborene Spieler, dem dies gelang.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Edin Džeko beherrscht fließend Bosnisch und spricht außerdem Deutsch, Tschechisch, Englisch und Italienisch. Außerdem ist er seit 2009 nationaler UNICEF-Botschafter für Bosnien und Herzegowina.", "section_level": 1}, {"title": "Saisonstatistik.", "content": "\"* Stand: 16. März 2017 (Quellen: footballdatabase.eu)\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Edin Džeko [] (* 17. März 1986 in Sarajevo, SFR Jugoslawien) ist ein bosnisch-herzegowinischer Fußballspieler. Der Stürmer wechselte bereits als 19-Jähriger ins Ausland. Nach zwei Jahren in Tschechien kam er zum VfL Wolfsburg, mit dem er 2009 die deutsche Meisterschaft gewann. Es folgten viereinhalb Jahre bei Manchester City, in denen er zweimal englischer Meister und einmal Pokalsieger wurde. Seit 2015 spielt er beim italienischen Hauptstadtverein AS Rom. Er ist Kapitän sowie mit über 100 Einsätzen und mehr als 50 Toren Rekordspieler und -torschütze der bosnisch-herzegowinische Nationalmannschaft, mit der er 2014 an der Weltmeisterschaft in Brasilien teilnahm.", "tgt_summary": "埃丁·哲科(Edin Džeko,1986年-3月17日)是一位波斯尼亚和黑塞哥维那的职业足球员,司职前锋,现时效力于意甲球会罗马同时他也代表波黑国家队上阵。在波斯尼亚和黑塞哥维那,他被称作是\"Bosanski dijamant\",意为波黑的钻石。", "id": 675839} {"src_title": "Stefan Hell", "tgt_title": "斯特凡·赫尔", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Stefan Hell entstammt einer Familie Banater Schwaben aus dem zwanzig Kilometer von Arad entfernten Dorf Sântana (), wo er die deutsche Schule besuchte. Von 1977 bis 1978 war er Schüler des Nikolaus-Lenau-Lyzeums in Timișoara, bevor seine Familie 1978 mit ihm in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte und er am Carl-Bosch-Gymnasium in Ludwigshafen am Rhein das Abitur ablegte. Hell studierte ab 1981 Physik an der Universität Heidelberg. Er war von 1984 bis 1990 Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung. Nach dem Diplom-Examen 1987 nahm er bei Siegfried Hunklinger die Arbeiten zu seinem Dissertationsthema \"Abbildung transparenter Mikrostrukturen im konfokalen Mikroskop\" auf, die er 1990 mit der Promotion abschloss. Danach war er kurzzeitig als freier Erfinder tätig. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit Möglichkeiten, Lichtmikroskope zu konstruieren, die eine höhere Auflösung ermöglichen als die bis dahin entwickelten, und legte die Grundlage für die 4Pi-Mikroskopie. Von 1991 bis 1993 arbeitete Hell im Heidelberger Hauptlabor des European Molecular Biology Laboratory. Es gelang ihm hier, das Prinzip der 4Pi-Mikroskopie praktisch zu demonstrieren und die Tiefenauflösung wesentlich zu verbessern. Hell war anschließend ab 1993 als Gruppenleiter an der Universität Turku in Finnland angestellt, und zwar in der Abteilung für Medizinische Physik, wo er das Prinzip der STED-Mikroskopie (STED: Stimulated Emission Depletion) entwickelte. Parallel dazu verbrachte er 1993 bis 1994 insgesamt sechs Monate an der Universität Oxford als Gastwissenschaftler im Bereich Ingenieurwissenschaften. Seine Habilitation für Physik erfolgte 1996 wiederum in Heidelberg. Im darauf folgenden Jahr wurde er Leiter einer Nachwuchsgruppe am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, die im Bereich optische Mikroskopie forschte. Um das Jahr 2000 gelang es der Gruppe, die Theorien von Hell und Wichmann experimentell zu bestätigen. Am 15. Oktober 2002 wurde Hell zum Direktor am Institut ernannt. Neben seiner Tätigkeit in Göttingen wurde er 2003 als außerplanmäßiger Professor an die Universität Heidelberg berufen und wurde zudem Leiter der Abteilung „Hochauflösende Optische Mikroskopie“ am Deutschen Krebsforschungszentrum. 2004 wurde er zusätzlich zum Honorarprofessor für Experimentalphysik der Universität Göttingen ernannt. Mit der Erfindung und Entwicklung der STED-Mikroskopie und verwandter Mikroskopieverfahren gelang es Hell, zu zeigen, dass man die herkömmlich auf etwa eine halbe Lichtwellenlänge (~200 Nanometer) begrenzte Auflösung im Fluoreszenz-Lichtmikroskop überwinden kann. Hell konnte erstmals experimentell nachweisen, dass das Auflösungsvermögen des Fluoreszenzmikroskops von der Beugung des Lichts (Diffraktion) entkoppelt und auf Bruchteile der Lichtwellenlänge (Nanometerbereich) gesteigert werden kann. Dies galt seit den Arbeiten von Ernst Abbe (1873) zur Beugungsbegrenzung des Auflösungsvermögens der Mikroskope bis dahin als undurchführbar. Für diese Leistung und ihre Bedeutung für andere Bereiche der Wissenschaft, wie den Lebenswissenschaften und der medizinischen Grundlagenforschung, erhielt er am 23. November 2006 den 10. Deutschen Zukunftspreis. Seit 2013 ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. 2014 wurde Stefan Hell für die Entwicklung superauflösender Fluoreszenzmikroskopie gemeinsam mit Eric Betzig und William E. Moerner der Nobelpreis für Chemie zuerkannt. Hell ist Mitglied des Exzellenzclusters CellNetworks, seine Arbeitsgruppe forscht im \"BioQuant-Zentrum \" der Universität Heidelberg. 2017 wurde Hell zum Honorarprofessor mit korporationsrechtlicher Stellung an der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Heidelberg bestellt. Hell ist verheiratet und hat vier Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stefan Walter Hell (* 23. Dezember 1962 in Arad, Volksrepublik Rumänien) ist ein rumäniendeutscher Physiker und Hochschullehrer. Er ist Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. 2014 wurde ihm zusammen mit Eric Betzig und William Moerner der Nobelpreis für Chemie verliehen.", "tgt_summary": "斯特凡·瓦尔特·赫尔(,1962年-12月23日),生于罗马尼亚阿拉德,德国物理学家、马克斯·普朗克生物物理化学研究所所长之一。", "id": 1368939} {"src_title": "Xu Pei", "tgt_title": "徐沛", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Xu Peis Eltern, die dem kommunistischen Regime treu sind, und ihre vier Brüder leben in China, wo auch Xu bei ihrer Familie aufwuchs. Erst später in Deutschland erfuhr Xu Pei vom Dalai Lama, dass ihr Geburtsort Kangding in Tibet liegt. Sie studierte von 1983 bis 1987 Deutsche Sprache an der Fremdsprachenhochschule in Sichuan, der \"Sichuan International Studies University\". Danach arbeitete sie als Fremdenführerin für deutsche Besuchergruppen. Pei kam Ende 1988 nach Deutschland und studierte von 1989 bis 1992 Germanistik und Philosophie an der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf. 1996 promovierte sie dort in Germanistik. Sie begann nach dem Pekinger Massaker am 4. Juni 1989 sowohl in chinesisch als auch in deutsch zu veröffentlichen. Ihre Gedichtbände wurden von bekannten deutschen Künstlern wie Jörg Immendorff (\"Affenkönig\"), Georg Baselitz (\"Lotusfüße\") und Markus Lüpertz (\"Täglich reitet der Herzog aus\") illustriert. Xu erhielt mehrere Förderungen, unter anderem Arbeitsstipendien für Literatur der Stadt Düsseldorf (1991) und vom Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (1993) sowie ein Heinrich-Heine-Stipendium in Lüneburg (2000). Seit 2002 setzt sie sich in zahlreichen Aufsätzen, Reden, Veröffentlichungen in Printmedien, Rundfunk- und Fernsehbeiträgen sowie insbesondere auch im Internet, für in China verfolgte Personen und Gruppen ein. Unter anderem engagiert sie sich für die neue religiöse Bewegung Falun Gong, ihre verhafteten Schriftstellerkollegen wie zum Beispiel Huang Jinqiu () und Zhang Lin () sowie für die Tibeter. Nach eigenen Aussagen möchte sie nicht nach China zurückkehren, bevor die kommunistische Regierung Chinas zusammenbricht. Kritiker bezeichneten die Menschenrechtlerin als \"Politaktivistin\", weil sie zum Teil durch spektakuläre Handlungen auf Menschenrechtsverletzungen in der Volksrepublik China aufmerksam macht. Ein Beispiel dafür ist ihr Protest gegen diesen Staat als Gastland der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2009, als sie sich am Stand der Gesellschaft für bedrohte Völker in einem Käfig aufhielt. Xu Pei ist seit 2004 im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft. Sie lebt und arbeitet in Köln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xu Pei (; * 1966 in Kangding, Volksrepublik China) ist eine chinesische Schriftstellerin, Lyrikerin und Aktivistin für Menschenrechte. Sie lebt seit Ende der 1980er-Jahre in Deutschland im Exil und besitzt inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft.", "tgt_summary": "徐沛(1966年-3月22日),生于中国四川省甘孜藏族自治州康定市,汉族,女诗人、作家、人权活动家、法轮功修炼者。1988年起旅居德国,2004年申请加入德国国籍,现居科隆。擅长德文诗作,以中、德文发表论文、演讲、评论,并出现在电台节目、电视节目以及互联网上。她曾与大赦国际及等机构合作参与人权活动。", "id": 93781} {"src_title": "Varanopidae", "tgt_title": "蜥代龍科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Schädel der Varanopidae war langgestreckt und leicht gebaut, die Augen saßen eher hinten am Kopf und der Unterkiefer war schmal und lang. Die Zähne dieser Tiere waren annähernd gleichförmig (homodont), scharf und leicht nach hinten gekrümmt. Der übrige Körper war ebenfalls leicht gebaut und wies schlanke Gliedmaßen und einen langen Schwanz auf. Die Varanopidae waren eher kleine Tiere und zählten vermutlich zu den schnellsten Räubern ihrer Epoche. Varanodontine Vertreter der Varanopidae wie \"Varanops\" konnten eine Maximallänge von 1,5 bis 2 Meter erreichen. Myctosaurine Gattungen waren insgesamt kleiner. Das äußere Erscheinungsbild erinnerte stark an die modernen Warane, ohne dass die beiden Gruppe miteinander verwandt waren. Varanopidae ernährten sich vermutlich von Fleisch, möglicherweise auch von Insekten oder Fischen.", "section_level": 1}, {"title": "Auftreten und Verbreitung.", "content": "Die Varanopidae erschienen erstmals im Karbon Nordamerikas und erreichten im Perm eine nahezu weltweite Verbreitung, spätere Funde sind unter anderem auch aus Russland bekannt. Der älteste Vertreter ist \"Archaeovenator hamiltonensis\", die jüngsten Fossilien schließen \"Mesenosaurus romeri\" und \"Pyozia mesenensis\" aus Russland sowie \"Elliotsmithia longiceps\" und \"Heleosaurus scholtzi\" aus Südafrika ein. Damit weisen die Varanopidae außerdem die längste zeitliche Ausdehnung aller paläozoischen Synapsiden auf. \"Elliotsmithia\", dessen Überreste in Südafrika gefunden wurden, ist der einzige gut erhaltene Pelycosaurier, der in Gondwana gefunden wurde. Die relative Seltenheit der Varanopidae im Fossilbericht lässt sich nach Reisz und Modesto folgendermaßen erklären: Obwohl sie ein relativ seltener Bestandteil der permischen terrestrischen Wirbeltiergemeinschaften sind, legt der verfügbare Fossilbericht doch nahe, dass die Varanopseida eine lange und abwechslungsreiche Geschichte hatten. Die seltene fossile Überlieferung kann durch die Beschaffenheit der Ablagerung, in denen terrestrische Vertebratengemeinschaften fossil erhalten geblieben sind, erklärt werden. Mit Ausnahme der Lagerstätten in Bromacker im Thüringer Wald und Richards Spur in Oklahoma repräsentieren alle Fundstätten des unteren Perms verschiedene Faunengemeinschaften des Tieflandes, die entweder aquatisch waren oder in Wassernähe lagen. Dazu zählten See- und Teichablagerungen oder Ablagerungen von Flussauen und Überschwemmungsebenen. Daher sind in solchen Lagerstätten vornehmlich Vertebraten überliefert, die im Tiefland in Wassernähe lebten. In höher gelegenen Fossilgesellschaften sind die Varanopidae mit verschiedenen Taxa jedoch häufig vertreten. So enthält die Dolese-Mine in Richard Spurs neben zwei Vertretern der kleineren Myctosaurinen auch den großen Varanopiden \"Varanops\". Da in höher gelegenen Habitaten die Vertebraten allgemein kleiner sind, besetzten die Varanopidae in ihrem Ökosystem die ökologische Nische der Spitzenprädatoren. Spätestens am Ende des Perm-Zeitalters sind die Varanopidae ausgestorben.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Zu den wichtigsten Vertretern dieser Gruppe zählten: Systematisch bilden die Varanopidae die basalsten Vertreter der Eupelycosauria, aus denen sich später die Therapsiden („säugetierähnlichen Reptilien“) und schließlich die Säugetiere entwickelt haben. Diese Einordnung ist allerdings umstritten, da einige als weiter entwickelt betrachtete Gruppen wie die Ophiacodontidae im Fossilbericht früher als die Varanopseiden erscheinen. Die Ähnlichkeit der Varanopidae mit den heutigen Waranen führte in der Vergangenheit häufig zu falschen Klassifikationen u. a. von \"Mesenosaurus\", \"Archaeovenator\" und \"Apsisaurus\" als Diapsiden.", "section_level": 1}, {"title": "Paläoökologie.", "content": "Die Varanopidae waren kleine, agile Jäger. Interessanterweise waren unter der großen Mehrheit der zeitgenössischen Therapsiden aus Südafrika zahlreiche große Fleisch- und Pflanzenfresser. Dementsprechend scheinen sich die Varanopidae erfolgreich in einer spezialisierten Nische eingerichtet zu haben, wie ihr zeitlich ausgedehntes Vorkommen im Fossilbericht zeigt. In höheren Lagen besetzten die Varanopidae die Rolle der Spitzenprädatoren, während sie im Tiefland und in Wassernähe, wo größere synapside Räuber anwesend waren, die Nische der kleinen Räuber besetzten. Der einzige Fleischfresser aus dem Perm Südafrikas von vergleichbarer Größe war \"Youngina capensis\". Dieser besaß jedoch weder die langen und schlanken Gliedmaßen noch die gezackte Bezahnung, welche typisch für die Varanopidae war. \"Youngina\" ist außerdem aus dem späten Perm überliefert, während \"Heleosaurus\" und \"Elliotsmithia\" mittelpermische Formen waren. In den permischen Ablagerungen des nördlichen Russlands finden sich die Fossilien der diapsiden Gattung \"Lanthanolania\", die eine den Varanopidae vergleichbare Größe erreichte. Unterschiede in der Bezahnung lassen jedoch vermuten, dass \"Lanthanolania\" und die Vertreter der Varanopidae unterschiedliche ökologische Nischen besetzten. Es gibt Hinweise, dass einige Gattungen der Varanopidae sich um ihre Jungen kümmerten. So fand man in Südafrika die gut erhaltenen Überreste von fünf Individuen von \"Heleosaurus\" – einem ausgewachsenes Tier und 4 Jungtieren gleicher Größe – eng beieinander. Dies ist der älteste Nachweis von elterlicher Fürsorge bei Pelycosauriern und Amnioten überhaupt, ca. 140 Millionen Jahre, bevor dies bei den Dinosauriergattungen \"Psittacosaurus\" und \"Oryctodromeus\" nachgewiesen werden konnte. Brutpflege bedeutete einen enormen Überlebensvorteil in einer paläozoischen Umwelt, die von Therapsiden dominiert wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Varanopidae, manchmal auch Varanopseidae, sind amniotische Landwirbeltiere des späten Paläozoikums, die als „primitive“ Synapsiden dem Entwicklungsstand der „Pelycosaurier“ zugerechnet werden. Die Varanopiden waren relativ kleine, fleisch- oder insektenfressende Tiere, die äußerlich an Warane erinnerten.", "tgt_summary": "蜥代龙科(Varanopidae)是合弓纲盘龙目的一科,外表类似现代巨蜥,被推测可能有类似巨蜥的生活习性。蜥代龙类没有发展出类似异齿龙的高大背帆。大多数蜥代龙类的体型小,如老鼠至狗的大小,少数蜥代龙类的体长可达1到2米。", "id": 1919250} {"src_title": "Lone Pine (Kalifornien)", "tgt_title": "隆派恩 (加利福尼亞州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Erschlossen ist der Ort im von Nord nach Süd gerichteten Tal des Owen Rivers hauptsächlich durch den entlang des Tals verlaufenden U.S. Highway 395. Parallel zum Fluss läuft der Los Angeles Aqueduct, in den seit 1924 das Wasser des Flusses abgeleitet wird, um das etwa 300 km entfernte Los Angeles mit Trinkwasser zu versorgen. Der südlich des Ortes gelegene \"Owens Lake\" ist seitdem nahezu ausgetrocknet. Östlich des Tales steigen die Inyo Mountains auf mit ihren höchsten Gipfeln \"Waucoba Mountain\" (3337 m) und \"Cerro Gordo Peak\" (2755 m). Sie gehören teilweise bereits zum Death-Valley-Nationalpark, der von Lone Pine über die California State Route 136 zu erreichen ist. Die angrenzenden Teile der Sierra gehören bis zum Gebirgskamm zum Inyo National Forest, einem Nationalforst und sind weitgehend als John Muir Wilderness, einem Wilderness Area (Wildnisschutzgebiet) ausgewiesen. Jenseits der Gipfelkette liegt der Sequoia-&-Kings-Canyon-Nationalparks, zu dem jedoch von dieser Seite der Berge keine Straßen führen.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Die Einwohner leben hauptsächlich vom Tourismus. Es gibt mehrere Motels, Restaurants und seit dem Frühjahr 2006 das \"Lone Pine Film History Museum\". Der Ort diente mit seiner malerischen Lage als Location für die Außenaufnahmen zahlreicher Western vor allem in den 1930er und 1940er Jahren, aber auch in den 1950er und 1960er Jahren. Dazugehörende Memorabilien werden im Museum gezeigt. Das Museum hat auch einen Führer zu den nahe gelegenen Alabama Hills herausgegeben. Er führt Besucher auf einer Tour durch die Hügelkette, in der ein großer Teil der Filme der Region gedreht wurden. Außerdem profitiert der Ort von seiner Lage zwischen mehreren stark besuchten Nationalparks und als Ausgangspunkt für Bergsteiger in der Sierra. 1873 bestiegen erstmals Menschen den Mount Whitney, der Höhenunterschied zwischen Lone Pine und Gipfel beträgt über 3000 m.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lone Pine ist ein \"census-designated place\" mit 2035 Einwohnern (Stand 2010) im Inyo County des Bundesstaats Kalifornien. Er liegt im Owens Valley auf einer Höhe von 1136 m unter der Ostflanke der Sierra Nevada am Fuße des 4418 m hohen Mount Whitney, dem höchsten Berg der USA außerhalb Alaskas.", "tgt_summary": "隆派恩(英语:Lone Pine)是位于美国加利福尼亚州因约县的一个人口普查指定地区。", "id": 241930} {"src_title": "Andalusier (Pferd)", "tgt_title": "安达卢西亚马", "src_document": [{"title": "Zum Begriff.", "content": "Historisch rührt die Bezeichnung \"Andalusier\" daher, dass im Mittelalter der gesamte muslimische Teil der Pyrenäenhalbinsel, wo die Pferdezucht blühte, Al-Andalus genannt wurde. Die Herkunftsbezeichnung ist also grundsätzlich nicht auf die heutige Region Andalusien beschränkt. Zur Verwirrung trägt allerdings der Umstand bei, dass wichtige Zentren der spanischen Pferdezucht tatsächlich in der südspanischen Region Andalusien liegen.", "section_level": 1}, {"title": "Exterieur.", "content": "Mit einem mittelgroßen, kompakten und muskulösen Rumpf mit harmonischer Oberlinie sind die Bewegungen des Andalusiers durch Eleganz und große Sprungkraft geprägt. Der edle, trockene Kopf weist ein gerades oder subkonvexes Profil auf, der Hals ist kräftig und hoch aufgesetzt, der Rücken ist eher kurz, die Schulter schräg. Das Fundament ist trocken, manchmal etwas leicht, bei einer gut bemuskelten Hinterhand.", "section_level": 1}, {"title": "Interieur.", "content": "Der Andalusier ist ein nobles Pferd iberischer Prägung und zeigt eine besondere Eignung zur „Hohen Schule“. Andalusier sind sehr gelehrige und sensible Tiere. Oft sind sie auch sogenannte Ein-Mann Pferde, da sie sehr personenbezogen sind und Fremden gegenüber vorsichtig reagieren können. Sie gelten als mutig, treu und klar im Kopf, da in seriösen Zuchten sehr viel Wert auf den Charakter eines Pferdes gelegt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Zuchtgeschichte.", "content": "Bis vor wenigen Jahren glaubte man an eine enge Verwandtschaft zwischen Andalusiern und arabischen Pferden. Jedoch wurde nun bei genetischen Tests bewiesen, dass das iberische Pferd vom Urtyp des Sorraia-Pferdes abstammt. Allerdings wird bis heute noch versucht, die Pferderasse mit arabischen Vollblütern und Berbern zu veredeln. In Jerez de la Frontera in Andalusien begann im 15. Jahrhundert eine eigene, vom Königshaus und einflussreichen Adligen geförderte Pferdezucht der Kartäusermönche. Dies gilt als Beginn der Zuchtgeschichte der berühmten spanischen Kartäuserpferde (\"Cartujanos\"), die zu den PRE-Pferden gehören und als besonders edle Unterrasse des Andalusiers gelten. Die Pferdezucht ist in Spanien stark fragmentiert und wird praktisch ausschließlich durch kleine Privatzüchter betrieben, die jeweils eigene Brandzeichen verwenden. Es gibt ca. 3500 solcher Brandzeichen. An iberischen Rassen wird in Spanien neben dem meist weißen Andalusier noch der (stets schwarze) reinrassige Menorquiner (\"Pura Raza Menorquina\", kurz PRM) gezüchtet, für den es seit 1989 eigene Zuchtbücher gibt. Diese Pferde galten früher als Unterrasse des PRE. Die von spanischen Züchtern als \"Tres Sangres\" („Dreiblüter“) bezeichneten Pferde stellen hingegen keine eigene (Unter-)Rasse dar, sondern diese Angabe drückt nur aus, dass hier drei unterschiedliche Rassen gekreuzt worden sind (meist Andalusier, Vollblutaraber und Englisches Vollblut). Als „Hispano-Araber“ werden spanische Pferde mit Vollblutaraber-Einfluss bezeichnet. Ab dem Jahre 1912 wurde die Zucht des P.R.E. und des Lusitano in einem gemeinsamen Zuchtbuch unter dem Namen „Andalusier“ geführt. 1967 trennten sich die Zuchten in die beiden Richtungen \"Puro Sangue Lusitano\" und \"Pura Raza Española\". Die Verwandtschaft beider Rassen ist bis heute gut erkennbar.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Liste von Pferderassen", "section_level": 1}], "src_summary": "Andalusier sind eine in Spanien gezüchtete Pferderasse. Im Zuchtbuch eingetragene Pferde gehören zur Pura Raza Española, der „Reinen Spanischen Rasse“, kurz PRE.", "tgt_summary": "安达卢西亚马,又称纯种西班牙马或PRE(\"Pura Raza Española\"),是一个马的品种,该品种来自伊比利亚半岛,它的祖先已经在那里生活了数千年。安达卢西亚马从15世纪就已经被认作一个单独的品种,并且其马的构造几个世纪以来变化非常小。在其整个历史上,安达卢西亚马作为战马以勇猛而闻名,并为贵族所珍视。该品种被西班牙政府用作一种外交工具,全欧洲的国王都骑过或拥有过西班牙马。在19世纪,战争、疾病和杂交使马群的数量剧减,尽管19世纪后期有所恢复,但这种趋势一直持续到20世纪初。直到1960年代,从西班牙出口安达卢西亚马都受到限制,但此后尽管其数量少,该品种仍然蔓延到了全世界。2010年,在全球范围内,有超过185,000匹注册的安达卢西亚马。", "id": 763930} {"src_title": "Phantasy Star Universe", "tgt_title": "夢幻之星 新宇宙", "src_document": [{"title": "Hintergrundgeschichte.", "content": "Die Handlung spielt im Gurhal-System, einem fremden Universum mit drei Planeten. Jeder dieser Planeten besticht durch seine einzigartige Kultur, welche von den dort lebenden Rassen beeinflusst wurde. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Konflikten zwischen den Rassen (Menschen, CASTs, Newmans und BEASTs). Doch nach der letzten großen Schlacht stellte sich Frieden ein und die Allianz-Armee wurde gegründet. Während der Zeremonie zum hundertjährigen Bestehen der Gurhal-System-Allianz wird die Armee von einer unbekannten Alien-Rasse angegriffen, den SEED. Die Allianz-Armee kommt nicht alleine gegen diesen Feind an und bittet die GUARDIANS um Hilfe. Die GUARDIANS sind eine private Sicherheitsarmee und suchen nach Rekruten. Einer dieser Rekruten ist Ethan Waber, ein 17 Jahre alter Mensch. Er hat den Angriff der SEED während der Zeremonie miterlebt und dabei fast seine Schwester Lumia verloren. Der Spieler übernimmt die Rolle des Ethan.", "section_level": 1}, {"title": "Spielmodi.", "content": "Es gibt drei Spielmodi. Spielt man mit der PC-Version, so wird bei allen Modi eine Internetverbindung benötigt. Die Charaktere können nur in dem Modus verwendet werden, in dem sie auch erstellt wurden. Seit dem 8. Dezember 2006 wird die Story (ab Kapitel 13) im Netzwerk-Modus fortgeführt. Es stehen daher auch neue Missionen zur Verfügung, die an die Missionen des Story-Modus anknüpfen und weiter geführt werden. Das übergeordnete Ziel ist bei allen Spielmodi dasselbe: das Gurhal-System retten, indem die SEED vernichtet werden. Aufgrund niedriger Abonnentenzahlen werden sämtliche Server der PC- und PlayStation-2-Versionen ab dem 31. März 2010 geschlossen. Die Server für die XBox-360-Version wurden dann am 7. September 2012 geschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Spielablauf.", "content": "Im Extra- bzw. Netzwerk-Modus kann der Spieler seinen eigenen Charakter erstellen. Dabei kann er aus den vier Rassen wählen. Es gibt drei Hauptklassen: Hunter, Ranger und Force. Hunter eignen sich besonders für den Nahkampf, Ranger für den Kampf mit Fernwaffen und Force für den Kampf mit Technics (Zaubern). Im Verlauf des Spiels kann man beliebig oft die Klasse wechseln. Als Spieler startet man in seinem eigenen Quartier in der GUARDIANS-Kolonie. Von der Kolonie aus kann man im Verlauf des Spiels die drei Planeten (Parum, Neudaiz, Moatoob) bereisen. In den Hauptstädten der Planeten und der GUARDIANS-Kolonie gibt es verschiedene Shops, die Waffen, Rüstung, Bekleidung, Einrichtungsgegenstände und mehr anbieten. Von den Hauptstädten aus kann man auch freie Missionen annehmen (im Story-Modus zusätzlich noch die eigentliche Hintergrundgeschichte fortführen). Im Story- bzw. Extra-Modus kann man mit bis zu drei weiteren Charakteren als Team die Missionen ausführen. Im Netzwerk-Modus können sich maximal fünf weitere Spieler anschließen. Die Missionen werden in instanzierten Gebieten ausgeführt. Dort kämpft man gegen Monster (im Story-Modus auch gegen feindliche NPC). Sind alle Monster aus einem Gebiet beseitigt, so kann man in das nächste Gebiet vordringen. Die Gegner können Geld oder Gegenstände fallen lassen. Durch das Töten von Gegnern erhalten die Spieler zudem Erfahrungspunkte, die sie im Level aufsteigen lassen. Durch einen Levelanstieg werden die Statuswerte des Charakters verbessert.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenes Quartier.", "content": "Jeder Spieler erhält ein eigenes Zimmer in der GUARDIANS-Kolonie. Dort kann man den Spielstand speichern (Story- bzw. Extra-Modus), seine Bekleidung wechseln und das Bildtelefon verwenden. Außerdem befindet sich in dem Zimmer auch der eigene Partner-Bot. Dieser kann eigene Gegenstände und Geld (Mesetas) lagern. Zudem kann der Partner-Bot Gegenstände aus Rohstoffen herstellen. Im Netzwerk-Modus können andere Spieler das eigene Quartier besuchen und dort auch Gegenstände erstehen, die man zum Verkauf anbietet.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunikation.", "content": "Im Netzwerk-Modus kann man mit anderen Spielern chatten. Der geschriebene Text wird in Sprechblasen über dem eigenen Charakter angezeigt. Zusätzlich zu der Sprechblase kann man optional auch das Gesicht seines Charakters einblenden lassen. Dabei kann man aus verschiedenen Gefühlssituationen und Blickwinkeln wählen. Es gibt den Teamchat und den allgemeinen Chat. Der Teamchat kann nur von den Teammitgliedern gelesen werden. Der allgemeine Chat ist nur in Städten möglich. Dort können dann alle anwesenden Spieler mitlesen und -chatten. Spieler der XBOX360-Version können sich zudem über das, bei der Konsole mitgelieferte Headset, in Quartieren und innerhalb von Gruppen per Voicechat unterhalten. Zusätzlich gibt es ein System für persönliche Nachrichten. Man kann einem Spieler nur dann eine Nachricht zuschicken, wenn man auch seine Partner-Karte hat. Die Charaktere sind außerdem in der Lage, Emotes auszuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Monatliche Kosten.", "content": "Um im Netzwerk-Modus spielen zu können benötigt man eine sogenannte GUARDIANS Lizenz, die man auf PlaySega.com erhalten kann. Für diese Lizenz fällt eine monatliche Grundgebühr an. Spieler der PC- und PS2-Version können im Netzwerk-Modus zusammen spielen. Spieler der Xbox-360-Version bleiben unter sich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Phantasy Star Universe (OT: jap., \"Fantashī Sutā Yunibāsu\") ist ein Computerspiel der Rollenspiel-Reihe Phantasy Star. Phantasy Star Universe (kurz PSU) wurde von Segas Sonic Team entwickelt und erschien im vierten Quartal 2006 auf Xbox 360, PlayStation 2 und Windows. Genau wie Phantasy Star Online kann man auch Phantasy Star Universe online spielen.", "tgt_summary": "《梦幻之星 新宇宙》(Phantasy Star Universe,简称PSU)是由世嘉公司开发的网络对应角色扮演游戏,于2006年8月31日发售PlayStation 2和Windows版,及2006年12月14日发售Xbox 360版。", "id": 2870434} {"src_title": "Changdeokgung", "tgt_title": "昌德宮", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Changdeokgung wurde zwischen 1405 und 1412 als zweiter Palast neben dem Gyeongbokgung (Palast des glänzenden Glücks), der eigentlichen Hauptresidenz der Joseon-Dynastie, von dem König Taejong errichtet. Da er östlich des Gyeongbokgung liegt, wurde der Changdeokgung auch Dongwol (Ostpalast) genannt bis er 1592 in der \"Hideyoshi-Invasion\" von kriegerischen Japanern in Brand gesetzt und 19 Jahre später vom 15. König der Joseon-Dynastie, Gwanghaegun, wieder errichtet wurde. Nach der Wiedererrichtung diente er im Jahre 1872 als königliche Residenz und Sitz der Regierung. Ab 1907 lebte im Changdeokgung Koreas letzter König, König Sunjong. Auch nach seinem Rücktritt 1910 und seinem Tod 1926 lebten hier die letzten Mitglieder der königlichen Familie bis 1989. Bis zur Amtszeit des vorletzten Königs sollten 13 Herrscher im Palast wohnhaft gewesen sein. Zwischen 1910 und 1945, als Korea eine Provinz Japans war, galt die Japanische Sprache als Nationalsprache. Die Hanja bzw. Kanji des Palastnamens (jap. ) wurden daher japanisch ausgesprochen, und er hieß in dieser Zeit \"Shōtokyū\".", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Der Changdeokgung besteht aus drei Bereichen: dem Verwaltungsbereich, dem Wohnbereich und dem hinteren Garten. Zum Verwaltungsbereich gehören das Haupttor Donhwamun, die Steinbrücke Geumcheongyo, die Audienzhalle Injeongjeon, und Seonjeongjeon, das Arbeitszimmer des Königs. Zum Wohnbereich gehören Huijeongdang, die Privatgemächer des Königs, Daejojeon die Privatgemächer der Königin sowie Nakseonjae, die letzte Residenz der königlichen Familie. Hauptattraktion des Changdeokgung ist jedoch der hintere (Huwon) bzw. geheime Garten (Biwon). Er ist ca. 32 ha groß und fügt sich harmonisch in das hügelige Terrain ein. Er beherbergt zahlreiche Pavillons, Lotusteiche sowie unzählige Bäume, von denen heute einige über 300 Jahre alt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Zugänglichkeit.", "content": "Anfangs in der Geschichte durfte nur das Oberhaupt und Angehörige der königlichen Familie das Tor passieren und seinen Fuß in den „\"Geheimen Garten\"“ setzen. Seitdem der Palast seit 1872 kein Herrschersitz mehr ist und im Jahre 1907 grunderneuert wurde, darf die gesamte Weltbevölkerung das geheimnisvolle Grundstück betreten, und sogar „\"Die Halle der strahlenden Regierung\"“ sowie die fantasiereichen und großflächigen \"Gartenareale\" besuchen, die früher nur der Herrscher betreten durfte.", "section_level": 1}, {"title": "Weltkulturerbe.", "content": "Der \"Changdeokgung-Palast\" wurde 1997 aufgrund eines Beschlusses der 21. Sitzung des World Heritage Committee in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen. In der Begründung für die Eintragung heißt es unter anderem: \"Changdeokgung ist ein außergewöhnliches Beispiel für fernöstliche Palastarchitektur und -gestaltung,... bei der öffentliche und Wohngebäude in ihre natürliche Umgebung integriert und mit ihr harmonisiert wurden.\" Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien (ii), (iii) und (iv). \"(ii): Changdeokgung hatte über viele Jahrhunderte hinweg einen großen Einfluss auf die Entwicklung der koreanischen Architektur, Gartengestaltung, Landschaftsplanung und verwandte Techniken.\" \"(iii): Changdeokgung veranschaulicht durch seine Architektur und Landschaftsgestaltung die traditionellen Prinzipien des Pungsu und den Konfuzianismus. Die Auswahl des Standorts und die Umgebung des Palastes beruhten auf Pungsu-Prinzipien, während die Gebäude funktional und symbolisch entsprechend der konfuzianischen Ideologie angelegt wurden, was gemeinsam die einzigartige Weltanschauung der Joseon-Dynastie abbildet.\" \"(iv): Changdeokgung ist ein herausragendes Beispiel für ostasiatische Palastarchitektur und Gartengestaltung, die außergewöhnlich ist für die Art und Weise, in der die Gebäude in die natürliche Umgebung integriert und mit ihr harmonisiert werden, wobei sie an die Topographie angepasst sind und die Bedeckung durch einheimische Bäume bewahren.\"", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Ein Pavillon bildet das Vorbild des Berliner Pavillons der Einheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Changdeokgung (Palast der glänzenden Tugend) ist einer von fünf noch erhaltenen Königspalästen aus der Joseon-Dynastie in Südkoreas Hauptstadt Seoul. 1997 wurde der Palastkomplex von der UNESCO als Weltkulturerbestätte in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.", "tgt_summary": "昌德宫()位于韩国首尔市钟路区,由朝鲜王朝(1392年–1897年)一众国王所建,是「朝鲜五大宫殿」之一。1997年被联合国教科文组织登入为世界文化遗产。 位处景福宫东面,作为其之外的离宫建筑。导致昌德宫与昌庆宫—得到「东阙」的称号 (동궐)。", "id": 1520966} {"src_title": "Sekretariat des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion", "tgt_title": "苏联共产党中央委员会书记处", "src_document": [{"title": "Einrichtung und anfängliche Leitung.", "content": "Vom August 1917 bis 1919 gab es bereits auf Beschluss des VI. Parteitages ein Sekretariat des Zentralkomitees als Einrichtung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (Bolschewiki) unter Leitung bzw. ab 1918 unter Vorsitz von Swerdlow, der am 16. März 1919 verstarb. Im Februar 1919 wurde vom VIII. Parteitag das Sekretariat des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Russlands (B) als feste Einrichtung der Partei geschaffen. Geleitet wurde das Sekretariat zunächst von „verantwortlichen Sekretären“. Neben dem bedeutsameren Sekretariat bestand seit dem Frühjahr 1919 zeitweise das sogenannte Orgbüro. Das Organisationsbüro der Partei wurde vom Plenum des Zentralkomitees gewählt und setzte sich aus ZK-Mitgliedern zusammen. Einige ZK-Mitglieder waren in beiden Gremien tätig. Der XIX. Parteitag von 1952 übertrug die rein organisatorischen Kompetenzen des Orgbüros auf das Sekretariat des ZKs. Im April 1922 wurde durch Beschluss des XI. Parteitages die Bezeichnung Generalsekretär des ZK der KPR(B) eingeführt und Josef Stalin zum Generalsekretär gewählt. Bis 1991 wurde das Sekretariat vom Generalsekretär bzw. vom Ersten Sekretär (von 1952 bis 1966) geleitet (siehe auch dazu KPdSU; Führung, Generalsekretäre bzw. Erste Sekretäre der Partei).", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben und Organisation des Sekretariats.", "content": "Das Sekretariat des Zentralkomitees leitete die laufenden Aufgaben der Parteiführung, vor allem die Personalauswahl, die Kontrolle der Ausführung von Beschlüssen des Zentralkomitees und die Aufsicht über die Tätigkeit der angestellten Mitarbeiter des Zentralkomitees. Es hatte folgende Organisation:", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Die ZK-Sekretäre waren meistens Männer, nur selten waren Frauen (Jekaterina Furzewa, Galina Semjonowa, Jelena Stassowa, Alexandra Birjukowa) als ZK-Sekretärinnen tätig. Die meisten Sekretäre waren auch Vollmitglieder oder Kandidaten im Politbüro der Kommunistischen Partei. Die Liste ist weitgehend vollständig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Sekretariat des Zentralkomitees war eine Einrichtung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) bzw. der Kommunistischen Partei Russlands bzw. der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU).", "tgt_summary": "苏联共产党中央委员会书记处(),简称苏共中央书记处,是苏联共产党的一个重要机构。相对于负责制定政策的中央政治局,中央书记处负责党中央的行政。该机构设立于1919年3月召开的俄国共产党(布尔什维克)第八次代表大会上。", "id": 2165914} {"src_title": "Schöne neue Welt", "tgt_title": "美麗新世界", "src_document": [{"title": "Titel.", "content": "Der Titel bezieht sich auf einen Dialog im 8. Kapitel des Romans, in dem aus Shakespeares Drama \"Der Sturm\" zitiert wird (5. Akt, Vers 181–183): \"„O, wonder! How many goodly creatures are there here! How beauteous mankind is! O brave new world, that has such people in’t!“\" (dt. \"„O, Wunder! Wie viele herrliche Geschöpfe es hier gibt! Wie schön der Mensch ist! O schöne neue Welt, die solche Bürger trägt!“\" (Schlegel-Tieck-Übersetzung)).", "section_level": 1}, {"title": "Motto.", "content": "Das Buch beginnt mit einem französischen Zitat von Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew, in dem dieser die Erwünschtheit von Utopien in Frage stellt und seiner Hoffnung Ausdruck gibt, „zu einer nicht-utopischen Gesellschaft, weniger perfekt und dafür freier“ zurückzukehren:", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Übersetzung.", "content": "Der Roman wurde bereits im Erscheinungsjahr von Herberth E. Herlitschka ins Deutsche übersetzt und erschien unmittelbar nach 1933 auf der Liste der im Nationalsozialismus verbotenen Publikationen. Zuerst als \"Welt – wohin?\" erschienen, wurde der Titel 1950 in \"Wackere neue Welt\" und in späteren Auflagen in \"Schöne neue Welt\" geändert – nachdem man erkannt hatte, dass das englische Adjektiv „brave“ zu Shakespeares Zeiten noch „schön“ bedeutete und nicht wie heute im modernen Englisch mit „tapfer“ übersetzt werden darf. In der vom Verfasser autorisierten deutschen Fassung von 1932 ist die Handlung nach Berlin und Norddeutschland verlegt. Auch einige Namen von Figuren der Handlung wurden verändert: Im Original sind viele Personen nach bekannten britischen Unternehmern benannt, in der deutschen Ausgabe entsprechend nach deutschen Unternehmern; ungeändert blieb allerdings Henry Ford, die für den Roman bedeutendste Unternehmerpersönlichkeit. 1978 erschien eine deutsche Übersetzung von Eva Walch, die wieder die originalen Orte und Namen verwendet. Inzwischen erschien im S. Fischer-Verlag eine neue Übersetzung von Uda Strätling, die auch die Eigennamen des Originals unverändert lässt.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Der Roman spielt um das Jahr 632 A.F., was dem Jahr 2540 traditioneller Zeitrechnung entspricht. Nach dem Ende des Neun-Jahre-Kriegs im Jahre 150 A.F. (2058 A.D.) wurde der überwiegende Teil der Menschheit in einem einzigen Weltstaat unter einer Weltregierung zusammengefasst. Zu diesem Zeitpunkt begann die „moderne Zivilisation“, in der sich Menschen nicht mehr auf natürliche Weise vermehren und von Eltern erzogen heranwachsen, sondern in staatlichen Brut- und Aufzuchtszentren produziert werden. Die Menschen werden schon im Brut- und Aufzuchtszentrum in Kasten eingeteilt: Die \"Alphas\" bilden die höchste Kaste. Den \"Epsilons\", den Mitgliedern der niedrigsten Kaste, die später untergeordnete Aufgaben übernehmen sollen, entzieht man im Embryonenstadium Sauerstoff, wodurch sie zu geistig beschränkten Menschen werden. Außerdem mischt man den Embryonen niederer Kasten Alkohol ins Blutsurrogat, damit die Angehörigen niederer Kasten nicht so groß werden wie die höherer. Wie viele Mitglieder für die verschiedenen Kasten produziert werden, entscheidet man nach staatlichen und wirtschaftlichen Anforderungen. Zu Beginn macht der Direktor des „Central London Hatchery and Conditioning Centre“ (in der deutschen Übersetzung die „Brut- und Normzentrale Berlin-Dahlem“) eine Gruppe Studenten als neue Mitarbeiter mit dem Ablauf des Betriebs vertraut: Menschliche Embryonen und Föten entwickeln sich in künstlichen Gebärmüttern, genannt „Flaschen“. Weitere Stationen der Führung sind der Kindergarten, in dem Babys durch Lärm und Stromschläge konditioniert werden, Bücher und Blumen zu fürchten, ein Schlafsaal, in dem die Kinder durch „Schlaflernen“ mit moralischen Vorstellungen indoktriniert werden, und der Garten, wo Kinder angehalten werden, sich mit sexuellen Spielen zu vergnügen. Dort trifft die Gruppe auf Mustapha Mond (dt. \"Mustafa Mannesmann\"), den Weltaufsichtsrat für Westeuropa. Dieser erklärt den Studenten die Geschichte des Weltstaates und preist dessen Erfolge, wie etwa das Auslöschen starker Gefühle und die sofortige Befriedigung jedes Wunsches. Lenina Crowne (dt. \"Lenina Braun\"), eine \"Beta\" und Mitarbeiterin des Zentrums, wird von ihrer Freundin Fanny (dt. \"Stinni\") kritisiert: Lenina treffe sich zu oft und ausschließlich mit Henry Foster (dt. \"Henry Päppler\"), dies widerspreche der staatlich gewünschten Promiskuität. Lenina gibt zu, sich von dem eigenbrötlerischen, extrem intelligenten, aber wegen eines vermutlichen „Fabrikationsfehlers“ körperlich unterentwickelten Alpha-Mann Bernard Marx (dt. \"Sigmund Marx\") angezogen zu fühlen. Bernard leidet unter seiner relativen Kleinwüchsigkeit und kompensiert seinen Minderwertigkeitskomplex durch nonkonformistische Ansichten und aufrührerische Bemerkungen. Sein einziger Freund ist der gutmütige Alpha Helmholtz Watson (dt. \"Helmholtz Holmes-Watson\"), der Bernards rebellische Attitüde toleriert. In seiner Freizeit ist Bernard verpflichtet, an einer \"Orgy-Porgy\"-Gruppe teilzunehmen, die sich regelmäßig zu gemeinsamem Singen und Tanzen und anschließendem Gruppensex trifft, wobei sie die Droge „Soma“ konsumieren. Lenina nimmt Bernards Einladung zu einem gemeinsamen Kurzurlaub in einem Reservat in New Mexico an. Die Reservate sind Gebiete, in denen Menschen leben, die als „Wilde“ gelten und nicht in die moderne Gesellschaft integriert werden können. Hier findet die menschliche Fortpflanzung noch auf natürliche Weise statt, was in der „Zivilisation“ als anstößig und peinlich betrachtet wird. Als Bernard den Direktor des Zentrums um seine Unterschrift für die Erlaubnis bittet, das Reservat besuchen zu dürfen, erinnert dieser sich, vor zwanzig Jahren selbst das Reservat besucht und dort seine damalige Freundin in einem Sturm verloren zu haben. Die Frau konnte nie gefunden werden. Der Direktor gibt Bernard die Genehmigung, verwarnt ihn aber zugleich wegen seines unangepassten Verhaltens und droht damit, ihn in ein anderes Zentrum auf Island zu schicken. Bernard nimmt die Drohung nicht ernst und fühlt sich sogar geschmeichelt, als „Rebell“ und damit als Individuum gesehen zu werden. Als er jedoch auf der Reise telefonisch von Helmholtz erfährt, dass der Direktor seine Versetzung tatsächlich veranlasst habe, gerät er in Panik und verfällt in Depressionen. Lenina und Bernard empfinden das Reservat und seine Bewohner als primitiv sowie dreckig und sind schockiert vom ungewohnten Anblick alter, gebrechlicher und kranker Menschen. Als sie sich ein religiöses Geißelungs-Ritual ansehen, lernen sie den hellhäutigen „Wilden“ John (dt. \"Michel\") kennen, der im Dorf seit frühester Kindheit ausgegrenzt wird. Sie finden heraus, dass seine Mutter Linda (dt. \"Filine\") die bislang verschollene Freundin des Direktors ist, die nach einem Unfall von den „Wilden“ gesund gepflegt wurde, sich aber nicht dem Leben in der Dorfgemeinschaft anpassen konnte. Nach der Geburt ihres Sohnes wurde Linda zur Alkoholikerin, was zu einem vorzeitigen körperlichen Verfall geführt hat. Johns Vater ist der Direktor. Bernard bittet Mustapha Mond, John und seiner Mutter die Erlaubnis zu erteilen, das Reservat zu verlassen und in die „Zivilisation“ zurückzukehren. Mond ist neugierig, den „Wilden“ kennenzulernen, und erteilt daher die Genehmigung. Bei der Rückkehr in die Zentrale wartet bereits der Direktor auf Bernard. Er will ein Exempel statuieren und Bernard vor der gesamten Belegschaft ins Exil schicken. Bernard präsentiert der Belegschaft Linda und John. Die öffentliche Schande, Vater zu sein, veranlasst den Direktor, seine Stelle zu kündigen. Während sich Linda in ihr Zuhause zurückzieht und die Zeit im Drogenrausch verbringt, werden Bernard und Helmholtz mit der Betreuung des „Wilden“ beauftragt. John wird wegen des seltsamen Lebens, das er im Reservat geführt hat, zum Star der \"Alpha\"-Gesellschaft. Als Entdecker und Beschützer des „Wilden“ wird auch Bernard populär. Er nutzt seinen neuen Status, um mit möglichst vielen Frauen zu schlafen und zahlreiche Dinnerpartys zu geben. Die meisten seiner Gäste verachten ihn, sind aber bereit, sich mit ihm abzugeben, um einmal mit dem „Wilden“ in Kontakt zu kommen. Zunächst ist John von den Wundern der modernen Gesellschaft beeindruckt; mehr und mehr aber wird er durch deren Sitten verstört. Als er sich eines Abends trotzig weigert, Bernards Gäste zu begrüßen, sinkt Bernards gerade errungenes gesellschaftliches Ansehen und er wird wieder zu einem mürrischen Außenseiter. John verliebt sich in Lenina. Sie ist fasziniert von seiner Andersartigkeit, jedoch unfähig, eine echte emotionale Bindung zu ihm aufzubauen. Ihre offenen, rein sexuellen Annäherungsversuche zerstören sein idealisiertes Bild von ihr. Angewidert weist er ihre Avancen zurück. Das Objekt seiner Anbetung wird zum Ziel seiner Verachtung und Auslöser seines Selbsthasses. Linda liegt aufgrund ihres übermäßigen Drogenkonsums im Sterben. Bei seinem Besuch im Hospital erlebt John, wie eine Gruppe von Kindern von ihren Erziehern gegen Todesangst konditioniert wird. Als sich zwei Jungen über das Aussehen seiner sterbenden Mutter lustig machen, verliert er die Fassung und schlägt einen der Jungen. Auf dem Heimweg versucht John, eine Gruppe von \"Deltas\", denen er zufällig an der \"Soma\"-Ausgabestelle des Hospitals begegnet, zu einer Revolte anzustiften. Er wirft das an die \"Deltas\" ausgeteilte \"Soma\" aus dem Fenster und ruft sie zum freien Denken auf. Die \"Deltas\" reagieren jedoch aggressiv auf seine Einmischung und es kommt zu einer Schlägerei. Bernard und Helmholtz werden von dem \"Alpha\", der zuvor das \"Soma\" an die \"Deltas\" verteilt hatte, telefonisch verständigt und eilen herbei. Helmholtz kommt John zu Hilfe, Bernard zieht sich ängstlich in den Hintergrund zurück. Die Auseinandersetzung wird schließlich durch \"Soma\"-Dämpfe und verbale Manipulation aus Lautsprechern beendet. John, Bernard und Helmholtz werden festgenommen und Mustapha Mond vorgeführt, der Bernard und Helmholtz nach Island bzw. auf die Falkland-Inseln verbannt. John und Mond diskutieren über die Vorteile (allgemeines Glück und gesellschaftliche Stabilität) und die Nachteile (die Sinnlosigkeit einer solchen menschlichen Existenz) der „schönen neuen Welt“. Religion, Kunst, Liebe, freies Denken und starke, echte Emotionen werden nicht mehr gebraucht. Jeder tut nur, was er kann, wozu er geboren ist, und kennt kein Scheitern, kein Leid, keine unerwiderte Liebe, kein Altern, keinen vorzeitigen Tod. Doch dieses Leben muss erkauft werden mit dem Verlust der Freiheit: Wer frei sein will, nimmt auch die damit verbundenen Nachteile in Kauf. Mond fragt John, ob er bereit sei, alle negativen Seiten menschlicher Freiheit hinzunehmen. Nach kurzem Überlegen bejaht John die Frage. Mond schickt auch ihn in die Verbannung. Da John keine Erlaubnis erhält, Bernard oder Helmholtz zu begleiten, sucht er sich zum Leben einen verlassenen Leuchtturm aus. In der Einsamkeit befällt ihn ein Verlangen nach Lenina, für das er durch Selbstgeißelung büßen möchte, ein Ritual, das er aus seinem Leben im Reservat kennt. Einige \"Delta-Minus\"-Landarbeiter beobachten ihn dabei und berichten der Presse von seinem merkwürdigen Verhalten. John wird heimlich gefilmt. In der Folge belagern Horden von Schaulustigen sein Haus und fordern ihn auf, sich zu geißeln. Auch Henry und Lenina besuchen mit Henrys privatem Helikopter das Spektakel. Lenina möchte John zur Begrüßung umarmen. John verliert aus Zorn die Kontrolle über sich und stürzt sich mit der Geißel auf sie. Henry bringt sich im Helikopter in Sicherheit und lässt Lenina zurück. Die Umstehenden missverstehen Johns aggressives Verhalten als orgiastische Ausschweifung und folgen dem Muster, das ihnen eingeprägt wurde: Sie beginnen zu singen, zu tanzen und sexuell aktiv zu werden. John schließt sich in seinem Wahn der Gruppe an. Als er am nächsten Morgen aufwacht, überkommt ihn bei der Erinnerung blankes Entsetzen und er erhängt sich. In der Verfilmung „Brave New World“ der BBC Television Production von 1981 findet John Lenina am nächsten Morgen leblos in der Nähe des Leuchtturms, und (ähnlich wie Shakespeares Romeo seine Julia) hält er die Schlafende für tot und erhängt sich.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lenina Crowne.", "content": "Lenina Crowne (dt. \"Lenina Braun\") gehört zur \"Beta\"-Klasse und ist eine perfekte Bürgerin der „schönen neuen Welt“: stets glücklich und angepasst im Verhalten, erfüllt sie ihre Funktion in dieser Gesellschaft vollständig und anscheinend freiwillig. Lenina wird als sehr hübsch, großbusig und rothaarig beschrieben. Sie arbeitet in der Zentrale für Brut- und Normaufzucht. Sie ist ein Objekt der sexuellen Begierde für eine Reihe von Neben- und Hauptfiguren. Ihre Verhältnisse zu Bernard und John scheitern, da beide Männer eine über oberflächliche Freizeitvergnügungen und Sexualität hinausgehende Beziehung zu ihr wünschen, was sie als „unnormal“ empfindet. Ihre engsten Freunde sind Fanny und Henry.", "section_level": 2}, {"title": "Bernard Marx.", "content": "Bernard Marx (dt. \"Sigmund Marx\") ist ein Außenseiter, zwar intelligent und zur \"Alpha\"-Klasse gehörig, aber physisch deutlich kleiner als die anderen \"Alphas\", weswegen er auf der Arbeit mitunter von den anderen nicht respektiert wird. Nur Helmholtz, sein einziger Freund, und Lenina begegnen ihm mit Achtung und Interesse. Lenina empfindet Bernard in seiner Schmächtigkeit als „niedlich“, Helmholtz amüsiert sich über Bernards rebellisches Gehabe. Bernard grübelt über soziale Probleme, wie die Behandlung von Frauen als „Fleisch“, den Mangel an Respekt vor niederen Klassen und die ständige Berieselung durch Radio und Fernsehen. Er ist uninteressiert an Sport, liebt das Alleinsein, zieht Melancholie dem \"Soma\"-Gebrauch vor und gibt oft unkonformistische Bemerkungen von sich. Als sich aber sein gesellschaftlicher Status durch die Entdeckung des „Wilden“ John erhöht, genießt Bernard seine neuerlangte scheinbare Popularität in vollen Zügen. In Krisensituationen zeigt sich Bernard als ein schwacher Charakter, der schnell in Ängste verfällt und letztlich den Komfort der modernen Gesellschaft für sein Wohlbefinden braucht.", "section_level": 2}, {"title": "Helmholtz Watson.", "content": "Helmholtz Watson (dt. \"Helmholtz Holmes-Watson\") ist ein \"Alpha-Plus\", der sich durch ein außergewöhnlich gutes Aussehen, seine hohe Intelligenz und seine natürliche, nicht drogenbedingte, ausgeglichene Gemütsart von seiner Gruppe abhebt. Er arbeitet als Dozent am „College of Emotional Engineering“ („Hochschule für Emotionstechnik“) – „Department of Writing“ („Abteilung für Schriftstellerei“). Helmholtz ist ein integrer Charakter, der aus echter Überzeugung handelt und Schwächeren wie Bernard unterstützend zur Seite steht. Nach seiner Bekanntschaft mit John beginnt er, Gedichte zu schreiben und äußert den Wunsch, schriftstellerisch tätig zu sein. Seine Verbannung auf die Falkland-Inseln empfindet er daher weniger als Strafe, sondern eher als eine Chance auf mehr persönliche Freiheit.", "section_level": 2}, {"title": "John Savage.", "content": "John (dt. \"Michel\"), genannt der „Wilde“, ist der Sohn des Direktors des Brut- und Aufzuchtzentrums und wuchs bei seiner Mutter Linda (dt. \"Filine\") in einem Reservat auf. Er ist der vollendete Außenseiter, er wurde auf natürliche Weise gezeugt, im Reservat geboren und durch seine Mutter und die Dorfgemeinschaft aufgezogen. Mit einer Bedienungsanleitung brachte ihm seine Mutter das Lesen bei. Später fällt ihm eine alte, in der „Zivilisation“ verbotene Shakespeare-Gesamtausgabe in die Hände. Seine gesamte Weltansicht bezieht er als Erwachsener aus den Dramen Shakespeares, aus denen er häufig zitiert. Durch seine Mutter erfuhr er von der modernen Welt, die er unbedingt kennenlernen möchte. Die „Zivilisation“ wirkt jedoch abstoßend auf ihn, so dass er sich nicht einfügen kann. Vor allem irritiert ihn der ständige Drogenkonsum der Menschen, die Banalität der Unterhaltungsmedien und die praktizierte Sexualität.", "section_level": 2}, {"title": "Mustapha Mond.", "content": "Mustapha Mond (dt. \"Mustafa Mannesmann\") ist der \"Weltaufsichtsrat\" (engl. \"Resident World Controller\") für Westeuropa, dem durch Untergebene wie dem Direktor des Zentrums Ehrfurcht und Verehrung entgegengebracht wird. Helmholtz Watson vertraut er an, dass er als junger Mann einige verbotene, echte wissenschaftliche Experimente wagte. John gegenüber verrät Mond, Shakespeare und die Bibel gelesen zu haben, eben weil dies verboten sei. Die Vorstellung eines Gottes und einer menschlichen Seele, die sich nach Schönheit und echten Gefühlen sehnt, ist ihm vertraut, er verdrängt diese philosophischen Gedanken aber zum Wohle der Allgemeinheit. Der \"Weltkontrolleur\" ist sich als \"Alpha-Plus-Plus\" der negativen Seiten der modernen Welt voll bewusst, verhält sich aber systemkonform, um deren Fortbestand und seine Führungsrolle nicht zu gefährden. In einem Gespräch mit John erläutert er die Folgen der „schönen neuen Welt“ für Mensch und Gesellschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Die „schöne neue Welt“.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Weltstaat.", "content": "In seinem Roman beschreibt Huxley eine Welt, in der es gelungen ist, mit Hilfe künstlicher Fortpflanzung, Konditionierung und Indoktrination eine perfekt funktionierende Gesellschaft zu erschaffen. Das Jahr 1 jener Welt entspricht dem Jahr 1908 unserer Zeitrechnung, in dem das Model T von Henry Ford erstmals vom Band lief. Im Jahre 141 A.F. (Anno Ford, in Anlehnung an A.D; anno domini), also im Jahr 2049 n. Chr., brach ein neun Jahre dauernder Krieg aus, in dem chemische und biologische Massenvernichtungswaffen eingesetzt wurden. Danach folgte ein weltweiter wirtschaftlicher Kollaps. Die damaligen Regierungen bildeten deshalb eine Weltregierung und versuchten, eine Konsumideologie in der Bevölkerung durchzusetzen. Damit trafen sie aber in Teilen der Bevölkerung auf Widerstand, der auch nicht mit Gewalt kontrolliert werden konnte. Die Weltregierung beschloss daher eine langfristige friedliche Reformation. Um eine fortwährend glückliche und wohlhabende Gemeinschaft zu schaffen, wurde Propaganda gegen die natürliche Fortpflanzung gemacht und die ersten Brut- und Aufzuchtzentren geschaffen. Diese Kampagne beinhaltete auch das Schließen sämtlicher Museen, die Zerstörung aller Denkmäler und das Verbot aller vor dem Jahr 150 A.F. verfassten Bücher. Der Roman spielt im Jahr 632 A.F., zu einer Zeit, in der sich der Weltstaat vollständig etabliert hat und fast alle Menschen auf der Erde unter seiner Kontrolle stehen. Es herrscht ein totalitäres, jedoch nicht gewalttätiges politisches System unter dem Primat von „Gemeinschaftlichkeit, Einheitlichkeit, Beständigkeit“. Ein Relikt der alten „primitiven“ Kultur wird in kleinen isolierten Reservaten von der Weltregierung geduldet. Die Menschen in den Reservaten leben in einer traditionellen Stammeskultur, die natürliche Lebensvorgänge wie Geburt, Krankheit und Altern einschließt.", "section_level": 2}, {"title": "Der Mensch in der „schönen neuen Welt“.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kastensystem.", "content": "Alle Mitglieder der Gesellschaft haben eine vorbestimmte Aufgabe. Die Menschen werden in einer Art Massenproduktion im Labor künstlich „gezüchtet“ und durch Konditionierung auf ihre Rolle vorbereitet. Sie werden in Reproduktions-Fabriken je nach wirtschaftlichem Bedarf in fünf Kasten (Alphas, Betas, Gammas, Deltas oder Epsilons) produziert. Damit keine Menschen mehr auf natürliche Weise gezeugt und geboren werden und der Staat nicht die Kontrolle über Anzahl und Ausprägung seiner Bürger verliert, werden die Menschen konditioniert, natürliche Empfängnis und Elternschaft als etwas Unanständiges aus barbarischen Zeiten zu betrachten. Zusätzlich werden die meisten Frauen sterilisiert, die wenigen fruchtbaren Frauen nehmen nach einem festen Ritual Verhütungsmittel ein. Bei der Produktion von Kindern, also neuen Bürgern, wird die Entwicklung der Embryonen je nach der Klasse, der das Kind zugehören soll, gesteuert. Der Herstellungsvorgang besteht aus zwei unterschiedlichen Verfahren für die beiden oberen und die drei unteren Kasten. Im sogenannten Bokanowsky-Verfahren wird eine befruchtete Eizelle zur Teilung angeregt, aus der 8 bis 96 Embryos entstehen. Hierbei entwickeln sich Klone, identische Menschen, welche allerdings unterentwickelt sind und sich zu „Gammas“, „Deltas“ und „Epsilons“ entwickeln. Zukünftigen Mitgliedern niederer Kasten werden zudem gezielt schädliche Substanzen wie Alkohol verabreicht und Sauerstoff entzogen, um ihre Entwicklung zu hemmen und ihre Intelligenz niedrig zu halten. Alphas und Betas entstehen dagegen aus einer ungeteilten Eizelle, sie sind Individuen. Sie werden mit für die Entwicklung wichtigen Substanzen und Impfungen versorgt. Nach der Geburt werden die Menschen ihrer „Produktionsklasse“ entsprechend konditioniert. Diese Konditionierung beinhaltet als grundlegende Lektionen für alle Kasten: Die Konditionierung findet durch zwei Methoden statt: Einerseits über die Belohnung bzw. Bestrafung von Handlungen, andererseits über das Abspielen von Tonbändern mit einfachen, eingängigen Botschaften während des Schlafs der Kinder und Jugendlichen, die „Schlafschule“ (im Original: „hypnopaedia“). Sie stabilisiert die Gesellschaft, indem sie garantiert, dass alle Menschen mit dem System zufrieden sind. Das so vermittelte gemeinsame, einheitliche Weltbild lässt das Individuum ganz in der Gesellschaft aufgehen, nur dort fühlt es sich geborgen.", "section_level": 3}, {"title": "Sexualität.", "content": "Die gesellschaftlichen Normen fordern von den Bürgern mit kontinuierlich wechselnden Partnern zahlreiche sexuelle Kontakte, die ausschließlich dem Vergnügen dienen sollen. Liebe und emotionale Leidenschaft gefährden nach Meinung der Weltregierung die Stabilität. Kunst und Literatur sind durch das „Fühlkino“ (im Original: \"Feelies\") ersetzt, in dem auch körperliches Empfinden dem Zuschauer physiologisch übertragen wird. Der Handlungsverlauf der gezeigten Stücke ist allerdings ohne tiefere Bedeutung, da aufgrund der emotionalen Verarmung der Menschen die Grundlage für einen anspruchsvollen Inhalt fehlt. Die Geschichten sind daher trivial und gleichförmig auf Action und Erotik ausgelegt.", "section_level": 3}, {"title": "Die Droge Soma.", "content": "Um größere Gefühlsschwankungen zu vermeiden, die zu negativen Verstimmungen führen können, nehmen die Menschen regelmäßig \"Soma\" ein, eine Droge, die stimmungsaufhellend und anregend wirkt und auch als Aphrodisiakum verwendet wird. Anders als Alkohol hat es bei üblicher Dosierung keine Nebenwirkungen und wird synthetisch hergestellt. Motto: \"Ein Gramm versuchen ist besser als fluchen.\" Der Begriff wurde aus dem Hinduismus übernommen, die Droge funktioniert jedoch nicht wie das dortige \"Soma\", sondern eher wie moderne Beruhigungsmittel.", "section_level": 3}, {"title": "Krankheit und Altern.", "content": "Krankheiten gibt es nicht mehr, sie werden durch pränatale Impfungen ausgemerzt. Die Menschen sind stets gesund und leistungsfähig. Das Altern geschieht fast unmerklich. Die Menschen spüren keinen körperlichen Leistungsrückgang und verändern sich durch Sportaktivitäten und Verwendung moderner Kosmetik äußerlich nur geringfügig. Die menschliche Lebenszeit ist auf ein Alter zwischen 60 und 70 Jahren begrenzt. Bis dahin bleiben die Menschen vital und sterben dann sehr schnell und schmerzlos im \"Soma\"-Halbschlaf. Die Angst vor dem Tod wird durch Konditionierung beseitigt, indem Kindergruppen durch Sterbehospitale geführt werden, wo still vor sich hindämmernde Sterbende zu sehen sind.", "section_level": 3}, {"title": "Bildung.", "content": "Bildung beschränkt sich auf eine pragmatische, für die Gemeinschaft nützliche Wissensvermittlung. Humanistische Bildung ist gesellschaftlich nicht gewünscht, da sie den Menschen zum Nachdenken anregt und ihm eine kritischere Sicht auf die Welt ermöglicht. Da es nicht im Interesse der Allgemeinheit ist, den Menschen für die Defekte dieser Gesellschaft zu sensibilisieren, wird jede Bildung, die sich auf kulturelle Überlieferung stützt, unterdrückt. „Geschichte ist Mumpitz“ (Original: \"History is bunk\", ein bekannter Ausspruch Henry Fords) lautet einer der Leitsätze der Weltregierung. Die offizielle Propaganda über die schlechten Zustände in der „alten Welt“ ist für die allermeisten Bürger die einzige Geschichtskenntnis. Auch der technische Fortschritt wird eingeschränkt, um die Stabilität der Gesellschaft nicht zu gefährden. So werden z. B. arbeitssparende Erfindungen ignoriert bzw. verboten, da Arbeitslosigkeit, selbst bei materiellem Wohlstand, zu Unzufriedenheit führt.", "section_level": 2}, {"title": "Kulthandlungen.", "content": "An die Stelle der Religion tritt ein Verehrungskult für den Automobilbauer Henry Ford. Wichtige Persönlichkeiten werden als „Fordschaft“ (Original: „Fordship“) angesprochen. Symbol des Kultes ist der Buchstabe T in Erinnerung an das \"Modell T\" des Ford-Konzerns und auch in Anlehnung an das christliche Kreuz, welches durch ein T ersetzt wurde. Eine Variante des Ford-Kultes ist die Verehrung Sigmund Freuds, des Begründers der Psychoanalyse. So wurde aus der häufig gebrauchten Floskel „Oh, Gott“ der Ausruf „Oh, Ford“ oder „Oh, Freud“. Im sogenannten „Solidarity Service“ wird eine Art Gottesdienst mit Singen und Tanzen begangen, der nach Soma-Einnahme in einer Gruppensex-Orgie endet. Die Menschen im Reservat leben nach einem religiösen Kult, der christliche Vorstellungen mit indianischem Naturglauben verbindet. Dazu gehören auch Initiations- und Geißelungsrituale.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftlicher Hintergrund.", "content": "Die Einteilung der Menschen in die fünf Kasten erfolgt im Roman nicht durch Gentechnik, sondern durch pränatale biologische Einwirkung und postnatale Konditionierung der Mentalität. Gentechnik wurde erst durch die Entschlüsselung des genetischen Codes durch die Wissenschaftler James Watson und Francis Crick in den 1950er-Jahren möglich. Der Beginn der Gentechnik liegt in den 1970er-Jahren, nachdem es dem Molekularbiologen Ray Wu 1970 erstmals gelang, DNS zu sequenzieren und zu klonieren. Julian Huxley, ein Bruder des Schriftstellers, war Vorsitzender der Eugenics Society, die sich mit der Anwendung der Ergebnisse der Mendelschen Vererbungslehre auf den Menschen und die Gesellschaft befasste (Eugenik).", "section_level": 1}, {"title": "Aldous Huxley zur „schönen neuen Welt“.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorwort zur zweiten Ausgabe.", "content": "Im Vorwort zur zweiten Ausgabe von \"Brave New World\" (1949) bzw. \"Welt – Wohin?\" (1950 unter dem Titel \"Wackere neue Welt. Ein Roman der Zukunft\") übt Aldous Huxley Selbstkritik an seinen „literarischen Unzulänglichkeiten“, deren größte es sei, „dem Wilden“ John (dt. \"Michel\") nur zwei Lebensmöglichkeiten geboten zu haben: ein „wahnwitziges Leben im Lande Utopia oder das [irrwitzige] Leben eines Primitiven in einem Indianerdorf“. Eine dritte Lebensform zwischen den beiden Extremen läge „in der Möglichkeit geistesgesunden Lebens, verwirklicht in einer Gemeinschaft von Verbannten und Flüchtigen aus der schönen neuen Welt“ mit einer nicht zentralistischen Wirtschaft, einer kooperativen Politik und einer dem Menschen dienenden, nicht ihn versklavenden Naturwissenschaft und Technologie. In dieser dritten Lebensform würde Religion – angesiedelt zwischen purer Mythologie und reinster Areligiosität – zu einer Art Vernunftreligion im Sinn eines „Strebens nach Geistesgesundheit der frei zusammenwirkenden Individuen“. Ziel dabei sei ein „höherer Utilitarismus, worin das Prinzip des größten Glücks dem des höchsten Zwecks untergeordnet sei“, dem Endzweck nämlich, eine „einende Erkenntnis des immanenten Taos oder Logos“ zu erreichen – und somit auch soziale Beständigkeit. Darin läge die „wirklich revolutionäre Revolution, die sich nur [mit Hilfe von Biologie und Psychologie, also wissenschaftlich fundiert] in den Seelen und Körpern der Menschen bewirken lasse“, nicht aber in irgendeiner äußeren Form, z. B. einer oberflächlich-politischen wie bei Robespierre, einer wirtschaftlichen wie bei Babeuf oder einer sexuell konnotierten, letztlich chaotisch-zerstörerischen wie beim Marquis de Sade, aber auch nicht als rein naturwissenschaftliche. An einem Roman der Zukunft müsse interessieren, wie weit dessen Prophezeiungen Wirklichkeit werden könnten. Hat die Menschheit die Vernunft, Kriege nicht oder so eingeschränkt zu führen, um derart Schaden zu minimieren? Bestimme nicht z. B. die Atomphysik ein Prokrustes-Bett, in das sich die Menschheit einfügen müsse? Sie müsse lernen, die Atomkraft zu zähmen und setze dabei, wie die unmittelbare Vergangenheit gezeigt habe, sehr wahrscheinlich „hochzentralisierte totalitäre Regierungen“ ein; denn: technische Umwälzungen neigten in einer „massenerzeugenden Wirtschaft und vorwiegend besitzlosen Bevölkerung“ stets zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unruhen. „Nur eine ganz große, auf Dezentralisierung und Selbsthilfe gerichtete Volksbewegung könnte den gegenwärtigen Zug zur Staatsallmacht aufhalten.“ Dieser Totalitarismus herrsche nicht über eine Bevölkerung von Zwangsarbeitern wie bisher mit niederknüppelnder Macht, sondern weit effizienter, indem er dem Volk mittels Propaganda, Medien und schulischer Erziehung dessen Versklavung zu lieben beibrächte. Besonders wirksam dabei sei es, der Bevölkerung nicht mit Argumenten beizukommen, um unerwünschte Entwicklungen zu verhindern, sondern gezielt Informationen zu verbergen: „groß ist die Wahrheit, aber größer, vom praktischen Gesichtspunkt, ist das Verschweigen der Wahrheit“. Voraussetzung dafür sei wirtschaftliche Sicherheit, die aufrechtzuerhalten erste Priorität eines solchen totalitären Staates sein dürfte. Weitere staatliche Manipulationen seien zu erwarten: 1) Suggestion schon im Kleinkindesalter und Einsatz von Medikamenten; 2) staatlich maximierte und geförderte klare Zuweisung von Rangplätzen innerhalb der Gesellschaft zwecks Hebung allgemeiner Zufriedenheit, 3) noch zu ersinnende Rauschmittel, die weniger gefährlich sind als Alkohol oder Heroin, aber ein Ausklinken aus dem Alltagstrott erlaubten zur Erhöhung allgemeinen Wohlbefindens; schließlich 4) eugenische Normung der künftigen Menschen. Letzteres ist literarisch, in der „schönen neuen Welt“, schon vermittels Brut- und Normierungsanstalten ebenso perfekt entwickelt wie die Wohlfühldroge Soma oder die Medikamentengaben in Form von Hormonen und Schutzimpfungen. Von der einstigen Gegenwart um 1950 aus gesehen dürften die Äquivalente für das Rauschmittel Soma, die Hypnopädie (Schlafschule, Suggestion) und das wissenschaftlich durchgeführte Kastensystem nur noch drei bis vier Generationen entfernt zu sein, doch die sexuelle Promiskuität der „schönen neuen Welt“ zeige sich schon in deutlicheren Umrissen (steigende Scheidungsraten). „Je mehr sich politische und wirtschaftliche Freiheit verringern, desto mehr strebt, entschädigungsweise, die sexuelle Freiheit danach, sich zu vergrößern. Der Diktator [...] wird gut daran tun, diese Freiheit zu fördern. In Verbindung mit der Freiheit des Tagträumens unter dem Einfluss von Rauschmitteln, Kino und Rundfunk wird die sexuelle Freiheit dazu beitragen, seine Untertanen mit der Sklaverei, die ihr Los ist, zu versöhnen.“ In diesen Hinsichten dürfte sich „Utopia“ bereits weit mehr verwirklicht haben als man auf den ersten Blick hin glaube.", "section_level": 2}, {"title": "Essaysammlung.", "content": "\"Brave New World Revisited\" (Harper, New York 1958 (Erstausgabe)) bzw. \"Dreißig Jahre danach oder Wiedersehen mit der wackeren neuen Welt\" (Piper, München 1960 (dt. Zweitausgabe)) ist eine Sammlung von zwölf Essays, welche die im Vorwort zur Zweitausgabe der \"schönen neuen Welt\" (1949 bzw.1950) angelegten Gedanken weiter ausführt; mehr dazu unter \"Brave New World Revisited\".", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Philosophische Diskussion.", "content": "Wie ähnlich unsere Welt in Bezug auf biotechnologische Möglichkeiten der „schönen neuen Welt“ ist oder einmal sein wird, wurde im September/Oktober 1999 in der Wochenzeitung \"Die Zeit\" diskutiert. Die Diskussion entzündete sich an einem Vortrag des Philosophen Peter Sloterdijk mit dem Titel \"Regeln für den Menschenpark\", in dem er althergebrachte humanistische Rezepte der Menschheitsverbesserung in Frage stellt und an deren Stelle „anthropotechnische“ Maßnahmen andenkt. Eine für den damals gerade losgetretenen Diskurs verbindliche Fassung dieses Vortrags wurde von Peter Sloterdijk in der Wochenzeitung \"Die Zeit\" veröffentlicht (Leserstimmen dazu). An der damaligen \"Sloterdijk-Debatte\" beteiligten sich Philosophen, Rechtswissenschaftler und Bioethiker wie Thomas Assheuer (Leserstimmen dazu und Assheuers Übersicht zur Debatte in anderen Medien), Jürgen Habermas, Manfred Frank, Ludger Lütkehaus und Ernst Tugendhat sowie – in Erwiderung bzw. Angriff auf Thomas Assheuer und Jürgen Habermas und die Kritische Theorie – Peter Sloterdijk (Leserstimmen dazu). Im Jahr 2000 lieferte Helmut Walther eine geraffte Zusammenfassung dieser Debatte; weitere Diskursbeiträge aus dem Jahr 1999 finden sich im bereits oben genannten Verweis.", "section_level": 2}, {"title": "Der Roman \"Elementarteilchen\".", "content": "Michel Houellebecq setzt sich in seinem 1998 erschienenen Roman \"Elementarteilchen\" (im 10. Kapitel des 2. Teils) intensiv mit Aldous Huxley und dessen Bruder Julian auseinander. Er vertritt die These, es sei Heuchelei, in dem Buch einen totalitären Albtraum zu sehen, es sei vielmehr hinsichtlich der genetischen Kontrolle, der sexuellen Freiheit, des Kampfes gegen das Altern und der Freizeitkultur ein Paradies. Aldous Huxley habe erst später in seinem Essayband \"Brave New World Revisited\" (dt. \"Dreißig Jahre danach\") versucht, seinen Roman als Anklage und Satire hinzustellen. In der Wochenzeitung \"Die Zeit\" erschien 1999 im Umfeld der damaligen \"Sloterdijk-Debatte\" von Norbert Niemann eine Rezension zu diesem Roman, die sowohl biotechnologische Möglichkeiten der Menschheitsverbesserung als auch den Teilverlust des Menschseins ins rein Sexuelle – mit Bezug auf die „schöne neue Welt“ – thematisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Bühnenfassungen.", "content": "Am 8. Oktober 1994 fand die Bühnenerstaufführung von \"Schöne neue Welt\" als Musical im Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim statt. Die Musik stammt von Stefan Wurz, der Rock- und Musicalmusik mit Zwölftonelementen kombinierte; das Libretto von Roland Maier. Der Komponist und Musiker Achim Gieseler bekam 1998 in einem persönlichen Gespräch mit der Witwe von Aldous Huxley, Laura Huxley, die deutschsprachigen Musicalrechte für eine Bühnenaufführung des Romans \"Schöne neue Welt\" übertragen. Die Dramatisierung des Romans verfasste der Autor Volker Ludwig. Am 2. November 2006 fand im GRIPS Theater in Berlin die Weltpremiere des Musicals \"Schöne neue Welt\" statt. Das Mittelsächsisches Theater Freiberg und Döbeln brachte das Musical am 19. Mai 2007 erstmals auf die Bühne. Anfang September 2012 startete die \"American Drama Group\" mit \"Brave New World\" eine mehrmonatige Europatournee. Die Uraufführung des Theaterstücks \"Schöne neue Welt\" in der Bearbeitung von Robert Koall fand am 12. September 2014 am Staatsschauspiel Dresden statt. Regie führte dabei Roger Vontobel.", "section_level": 2}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "\"Schöne neue Welt\" wurde bislang nur für das Fernsehen verfilmt. Übersetzung von Herberth E. Herlitschka: Neuübersetzung von Uda Strätling", "section_level": 3}], "src_summary": "Schöne neue Welt () ist ein 1932 erschienener dystopischer Roman von Aldous Huxley, der eine Gesellschaft in der Zukunft, im Jahre 2540 n. Chr. beschreibt, in der „Stabilität, Frieden und Freiheit“ gewährleistet scheinen. Mittels physischer Manipulationen der Embryonen und Föten sowie der anschließenden mentalen Indoktrinierung der Kleinkinder werden die Menschen gemäß den jeweiligen gesellschaftlichen Kasten geprägt, denen sie angehören sollen und die von \"Alpha-Plus\" (für Führungspositionen) bis zu \"Epsilon-Minus\" (für einfachste Tätigkeiten) reichen.", "tgt_summary": "《美丽新世界》(英语:Brave New World),亦名「美妙的新世界」、「勇敢面对新世界」。为英国作家阿道斯·雷欧那德·赫胥黎于1931年创作1932年发表的反乌托邦作品。故事设定在公元2540年(书中的福特632年)的伦敦,描述了与当今社会迥异的“文明社会”的一系列科技,如人类试管培植、睡眠学习、心理操控、建立婴儿条件反射等。", "id": 243120} {"src_title": "Bank of China", "tgt_title": "中国银行", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde 1912 gegründet, um die Ta Ching Government Bank abzulösen, die älteste Bank in China. Von seiner Gründung 1912 bis 1942 gab es Banknoten heraus in der Bankengruppe der „Big Four“, wozu des Weiteren die Finanzunternehmen Central Bank of China, Agricultural Bank of China und Bank of Communications gehörten. Obgleich es als Zentralbank anfangs für die Regierung Chinas diente, wurde es 1928 von der Central Bank of China abgelöst. Mit der Zeit wurde BOC zu einer kommerziellen Bank. Nach dem chinesischen Bürgerkrieg, der 1949 endete, wurde die Bank of China in zwei Bereiche geteilt. Ein Teil der Bank wurde in Taiwan unter der Regierung der Kuomintang angesiedelt. 1971 wurde dieser Teil in Taiwan privatisiert und erhielt den Bankennamen International Commercial Bank of China. Mittlerweile fusionierte diese wiederum mit dem taiwanesischen Ableger der chinesischen Bank of Communications (dort \"Bank of Transportation\") zur Mega International Commercial Bank. Der andere Teil der BOC in China entwickelte sich zur zweitgrößten Darlehensbank in China landesweit und zur achtgrößten Bank in Marktkapitalisierung weltweit. Die Bank blieb lange Zeit zu 100 Prozent in Besitz des chinesischen Staates und wurde kontrolliert durch Central Huijin Investment und National Council for Social Security Fund (SSF). Im August 2005 wurde eine strategische Partnerschaft mit der Royal Bank of Scotland (RBS) vereinbart. Im Rahmen dieser Vereinbarung kaufte die RBS 10 % der BOC für 3,1 Milliarden US-Dollar. Dann erfolgte im Juni 2006 ein Börsengang eines Anteils an BOC, der einen Gegenwert von rund 25 % beträgt. Der erstmalige Börsengang der BOC war der größte Börsengang seit 2000 weltweit und bis dato der Viertgrößte in der Börsengeschichte.", "section_level": 1}, {"title": "Eigentümerstruktur.", "content": "Stand: 7. Juni 2006:", "section_level": 1}, {"title": "Tochterunternehmen und Beteiligungen.", "content": "Tochterunternehmen von Bank of China ist das mit Firmensitz in Hongkong befindliche Bankenunternehmen Bank of China (Hong Kong).", "section_level": 1}, {"title": "Niederlassungen in Deutschland.", "content": "In Deutschland unterhält Bank of China sechs Niederlassungen. Diese sind in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München, Frankfurt am Main und Stuttgart.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bank of China Limited (BOC) ist ein Finanzunternehmen aus China. Der Firmensitz des Unternehmens befindet sich in Peking. Die BOC gehört, neben der ICBC, China Construction Bank und der Agricultural Bank of China, zu den vier großen staatlichen Banken in China. Oft auch als „Vierer-Bande“ bezeichnet.", "tgt_summary": "中国银行股份有限公司(英语:Bank of China Limited,缩写:BOC),简称中国银行或中行,是中华人民共和国国内第四大银行,为财政部管理的中央金融企业之一。", "id": 285162} {"src_title": "Bill Goldberg", "tgt_title": "比爾·戈柏", "src_document": [{"title": "Privatleben.", "content": "1985 verließ Goldberg das College. Danach machte er an der University of Georgia in drei Jahren seinen Abschluss in Psychologie. Goldberg, der sich zum Judentum bekennt, ist seit dem 10. April 2005 mit Wanda Ferraton verheiratet. Sie haben einen gemeinsamen Sohn.", "section_level": 1}, {"title": "American Football-Karriere.", "content": "Vor seiner Wrestling-Karriere spielte Goldberg American Football in der NFL bei den Los Angeles Rams. Nach zwei Jahren auf der Ersatzbank wechselte er zu den Atlanta Falcons. Ein Bauchmuskelriss beendete seine Football-Karriere. Anschließend arbeitete er als Trainer in einem Fitnesscenter in Atlanta.", "section_level": 1}, {"title": "Wrestling-Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "World Championship Wrestling (1997–2001).", "content": "Goldberg gab sein Debüt am 22. September 1997 bei WCW Monday Nitro in \"Salt Lake City\" gegen Hugh Morrus. Nach 160 Sekunden (02:40 Minuten) sicherte sich Goldberg seinen ersten Sieg. Dieser Sieg war der Beginn einer langen Siegesserie, die es zuvor im Wrestling noch nie gegeben hatte: Die WCW ließ Goldberg eine beeindruckende Siegesserie von 173:0 aufbauen. Hierdurch entwickelte sich Goldberg zu einem Superstar, der vor allem anfangs für seine Matches selten länger als wenige Minuten benötigte. In kürzester Zeit wurde Goldberg zum Publikumsliebling und somit zu einem der wichtigsten Superstars in der WCW. Am 20. April 1998, bei WCW Monday Nitro in \"Colorado Springs, Colorado\", gewann Goldberg in einem Match gegen Raven die WCW United States Heavyweight Championship und somit seinen ersten Titel in der WCW. Goldberg verteidigte diesen Titel bis zum 6. Juli 1998 und musste ihn dann kampflos an die WCW abgeben, weil er sich an diesem Abend einen weiteren Titel sichern konnte: In einem Match gegen Hollywood Hulk Hogan gewann Goldberg bei WCW Monday Nitro in \"Atlanta, Georgia\" die WCW World Heavyweight Championship. Mit dem Sieg über Hulk Hogan wurde Goldberg in nur zehn Monaten zum Aushängeschild in der WCW. Die WCW World Heavyweight Championship verteidigte Goldberg bis zum Ende des Jahres. Erst am 27. Dezember 1998, bei WCW Starrcade in \"Washington, D.C.\", verlor Goldberg seinen Titel in einem Match gegen Kevin Nash. Scott Hall griff in dieses Match ein, attackierte Goldberg mit einem Elektroschocker und machte ihn somit kampfunfähig. Am 24. Oktober 1999, bei Halloween Havoc in \"Las Vegas, Nevada\" gewann Goldberg in einem Match gegen Sid Vicious erneut und somit zum zweiten Mal die WCW United States Heavyweight Championship. Am 25. Oktober 1999, bei WCW Monday Nitro in \"Phoenix, Arizona\" verlor Goldberg seinen Titel in einem Match gegen Bret \"Hitman\" Hart. Goldberg wurde von Sid Vicious, Scott Hall und Kevin Nash attackiert und kampfunfähig gemacht.", "section_level": 2}, {"title": "All Japan Pro Wrestling (2002–2003).", "content": "Während einer Verletzungspause Goldbergs wurde World Championship Wrestling durch die damalige WWF aufgekauft. Die meisten Wrestler, die einen WCW-Vertrag besaßen, wurden von der WWF übernommen. Goldbergs Vertrag fiel jedoch nicht darunter, da er einen Vertrag mit AOL Time Warner hatte. So ging Goldberg nach Japan, wo er bei All Japan Pro Wrestling antrat.", "section_level": 2}, {"title": "World Wrestling Entertainment (2003–2004, seit 2016).", "content": "Nach Vertragsablauf bei AJPW unterschrieb Goldberg im März 2003 einen Vertrag mit World Wrestling Entertainment. Dort begann er eine Fehde mit The Rock. Das Ende dieser Fehde war ein Match bei „WWE Backlash 2003“, welches Goldberg gewinnen durfte. Auch die anschließende Fehde gegen Chris Jericho, welche ihren Ursprung bereits in der WCW hatte (aber dort nicht realisiert wurde) konnte Goldberg bei Bad Blood für sich entscheiden. Beim SummerSlam 2003 bekam Goldberg im zweiten \"Elimination Chamber Match\" eine Titelchance auf die World Heavyweight Championship, welche er aber aufgrund des Eingreifens von Ric Flair bzw. der Evolution nicht nutzen konnte. Bei \"Unforgiven\" am 21. September 2003 gewann Goldberg dann den Titel gegen Triple H. Diesen durfte er bis zum 14. Dezember 2003 behalten, bis er ihn bei \"Armageddon\" wieder an Triple H abgeben musste. Sein vorerst letztes Match bestritt er bei Wrestlemania XX gegen Brock Lesnar, welchen er besiegen durfte. Da jedoch vor dem Match bereits bekannt wurde, dass sowohl er als auch Lesnar die WWE verlassen, wurden beide vom Publikum ausgebuht und wurden nach dem Match von Steve Austin attackiert. Goldberg beendete danach vorerst seine aktive Karriere als Wrestler. Nachdem bereits seit Jahren über eine Rückkehr Goldbergs zur WWE für ein weiteres, letztes Match spekuliert worden war, wurde mit Goldberg im Jahre 2016 für das Computerspiel WWE2k17 geworben. Dies konnte als letzter Hinweis auf eine anstehende erneute Zusammenarbeit zwischen Goldberg und der WWE gedeutet werden. Auch Äußerungen in den sozialen Netzwerken gingen verstärkt in diese Richtung. Nach einem medialen Schlagabtausch über Twitter kehrte Goldberg am 17. Oktober 2016 im Rahmen der Sendung RAW zur WWE zurück und nahm eine Herausforderung von Brock Lesnar an. Das Match fand am 20. November 2016 im Rahmen der Survivor Series statt; Goldberg durfte es gewinnen. Am 5. März 2017 besiegte Goldberg bei der PPV-Großveranstaltung \"Fastlane\" Kevin Owens und gewann damit die WWE Universal Championship. Auffallend war, dass beide Matches unter zwei Minuten und damit extrem kurz gehalten wurden. Bei Wrestlemania 33 traf Goldberg dann erneut auf Brock Lesnar. Nach den Matches bei Wrestlemania 20 und der Survivor Series (2016) war es das dritte und wohl finale Aufeinandertreffen. Lesnar durfte es nach einer Kampfzeit von gut fünf Minuten gewinnen und sich zum neuen Universal Champion krönen. Am 6. April 2018 wurde Goldberg von Paul Heyman in die WWE Hall of Fame eingeführt. Am 7. Juni 2019 bestritt Goldberg im Alter von 52 Jahren ein Match gegen den 54-jährigen Undertaker. Dieses fand bei der Veranstaltung WWE Super ShowDown in Saudi-Arabien statt. Das Match geriet zum Fiasko, als Goldberg sich früh eine Verletzung und vermeintliche Gehirnerschütterung zuzog. Fortan waren beide Kontrahenten nicht mehr in der Lage eine sichere Aktionsabfolge zu gewährleisten, was zu mehreren gefährlichen Situationen führte. Einige Fans reagierten daraufhin mit der Forderung nach dem Ruhestand für die alternden Akteure. Am 11. August 2019 gewann er ein Singles Match gegen Dolph Ziggler beim WWE SummerSlam. Am 27. Februar 2020 gewann er zum zweiten Mal den \"WWE Universal Championship\". Hierfür besiegte er Bray Wyatt. Am 4. April 2020 verlor er den Titel an Braun Strowman.", "section_level": 2}, {"title": "Außerhalb des Wrestlings.", "content": "Nach einigen Auftritten bei diversen Fernsehshows bekam Goldberg eine eigene TV-Show auf dem Sender \"Automania\". Auch wurde Goldberg mehrmals für Filmproduktionen verpflichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Scott Goldberg (* 27. Dezember 1966 in Tulsa, Oklahoma, USA), besser bekannt als Bill Goldberg, ist ein ehemaliger US-amerikanischer Footballspieler der NFL, Schauspieler und aktiver Wrestler. Er steht seit 2016 erneut bei dem Marktführer des Sports Entertainment, der WWE, unter Vertrag.", "tgt_summary": "比尔·戈柏(英语:Bill Goldberg,1966年-12月27日),本名威廉·史考特·戈柏(英语:William Scott Goldberg),是美国的职业摔角选手、演员及前橄榄球选手,目前受聘于世界摔角娱乐,在SmackDown中亮相。比尔·戈柏最知名的时期是1997年至2001年待在世界冠军摔角,以及2003年至2004年待在世界摔角娱乐的时候。比尔·戈柏最为著名的是:在个人比赛中有着一长段不败的纪录,官方统计数字为173比0。但也有人对这个数字提出质疑过。", "id": 736880} {"src_title": "Superclásico", "tgt_title": "阿根廷國家打吡", "src_document": [{"title": "Hintergründe.", "content": "Die beiden Clubs stammen aus der Hauptstadt Argentiniens, Buenos Aires. Ursprünglich haben die beiden Klubs denselben Ursprung, den Hafenort La Boca, der von italienischen Einwanderern gegründet wurde. Durch den Umzug von River Plate in den 1930er Jahren in das Reichenviertel Núñez entstand die große Rivalität. Fortan galten die River-Fans als die Reichen und der Verein erhielt den Spitznamen \"Los Millonarios\", die Boca-Anhänger als die Armen, wenngleich sich beide Fanlager heute aus allen sozialen Schichten rekrutieren. Die Boca Juniors hielten dem Arbeiterort La Boca, wo der Klub 1905 schon von italienischen Einwanderern gegründet wurde, bis heute die Treue. Die Superclásicos versetzen ganz Argentinien in einen Ausnahmezustand. In Kneipen, Büros und Fernsehsendungen wird sich angeregt über das Derby unterhalten. Dabei reicht das Interesse weit über die Landeshauptstadt hinaus. Vom fernen Patagonien bis in die Anden ist der Superclásico ein brisantes Thema und Ausgangspunkt für emotionale Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern. Das Stadtderby erhält darüber hinaus auch in Europa eine große Aufmerksamkeit. So rangiert der Superclásico in einer Liste der erlebnisreichsten Sportereignisse der Welt, aufgestellt von der englischen Wochenzeitschrift \"The Observer\", auf Platz eins. Die Brisanz dieses Stadtderbys resultiert vor allem aus den 1920er bis 1940er Jahren. Damals dominierten die beiden Klubs den argentinischen Fußball. Trotz der Erfolge einiger anderer argentinischer Vereine ist die Begegnung zwischen River und Boca bis heute das Spiel der Spiele im argentinischen Fußball. 1907 soll zwischen den beiden rivalisierenden Clubs ein Entscheidungsspiel um die Vereinsfarben stattgefunden haben. River Plate gewann und durfte fortan die Farben rot und weiß tragen. Boca Juniors musste auf blau und gelb ausweichen. Dies waren die Farben eines schwedischen Schiffes, das zu dieser Zeit im Hafen von La Boca lag. Der erste offizielle Superclásico fand am 24. August 1913 statt. River gewann mit 2:1. Das Spiel wurde auf dem Sportplatz von Racing Club ausgetragen. Der erste Superclásico im argentinischen Profifußball ereignete sich am 20. September 1931. Die Teams trennten sich im Stadion der Boca Juniors mit 1:1. Alfredo Di Stéfano gelang als einzigem Trainer das Kunststück mit beiden Klubs die argentinische Meisterschaft zu gewinnen. Erst gewann er mit den Boca Juniors 1969 die Landesmeisterschaft. 1981 holte er den Titel erneut, diesmal mit dem Erzfeind River Plate.", "section_level": 1}, {"title": "Fans.", "content": "Die Superclásicos sind vor allem wegen der Fans ein großes Spektakel. So herrscht während der Partie im Stadion eine ohrenbetäubende Stimmung. In Argentinien zählen sich etwa 40 % als Boca-Anhänger, etwa 30 % nennen River als ihren Lieblingsklub. Die Boca-Anhänger sind eher der Arbeiterklasse zuzuordnen, die Fans von River Plate entstammen hingegen zu einem größeren Teil der Mittel- und Oberschicht. Daher gelten die Superclásicos auch als Kampf zwischen den beiden sozialen Klassen in Buenos Aires und im gesamten Land. Die River-Anhänger bezeichnen die Boca-Fans als „Bosteros“. Damit spielen sie auf die gleichnamigen früheren städtischen Bediensteten an, die für das Aufsammeln des Pferdekots zuständig waren. Umgekehrt titulieren die Bocas die Rot-Weißen als „Feiglinge“. Sie nennen sie „Gallinas“ (\"Hühner\"). Beide Klubs besitzen große Fanorganisationen. Die der Bocas heißt „La Doce“ (\"der zwölfte Mann\"), die von River Plate „Los Borrachos del Tablón“ (\"Die Besoffenen von der Theke\").", "section_level": 1}, {"title": "Gewalt.", "content": "Immer wieder standen bei Superclásicos gewalttätige Handlungen der Fans im Vordergrund. Die besondere Brisanz der Duelle und die damit verbundenen Emotionen und die freiwerdende Energie der Fans steigerte sich immer wieder in gewalttätige Handlungen. Dabei präsentierten sich vor allem die Boca-Anhänger als Schrittmacher der extremen Fan-Gewalt. Besonders bekannt wurde Miguel Barrita. Der mittlerweile verstorbene Barrita war der Anführer der Boca-Fanbewegung „La Doce“. Er wurde von den Bocas „El Abuelo“ (\"der Großvater\") genannt. Gefürchtet war er für sein eisernes und skrupelloses Regime. Die River-Fanorganisation „Los Borrachos del Tablón“ gilt ebenfalls als äußerst gewaltbereit. Am 23. Juni 1968 ereignete sich bei einem Superclásico im El Monumental die schlimmste Tragödie des argentinischen Fußballs. Nach dem Spiel (Endstand 0:0) starben 74 Menschen und über 150 wurden verletzt. Ein Ausgang des Stadions war verschlossen und die Massen versuchten immer weiter das Stadion zu verlassen. Ausgelöst wurde die Massenpanik durch die Boca-Fans. Diese hatten brennende Zeitungen in die Menge geworfen. Gerichtlich konnte der Vorfall nie ganz geklärt werden. Niemand ist wegen seines gewalttätigen Vorgehens verurteilt worden. Im April 1994 soll der Boca-Anführer Miguel Barrita nach einer 2:0-Niederlage im Superclásico den Mord an zwei River-Fans in Auftrag gegeben haben. Die zynische Bemerkung eines vermummten Boca-Anhängers im Fernsehen lautete schlicht: „Empatamos“ (Wir haben ausgeglichen). Anschließend war diese Bemerkung als Graffiti in der Stadt zu finden. 1996 wurden zwei weitere River-Fans ermordet. Diese Morde werden ebenfalls Miguel Barrita zugeschrieben, der sie in Auftrag gegeben haben soll. 1997 stahlen River-Fans die berühmten Fahnen der Boca-Fans während eines Superclásico im La Bombonera. Viele Boca-Fans rechtfertigen mit dieser Aktion bis heute gewalttätige Übergriffe auf River-Fans. Im Jahr 2002 kam beim Superclásico ein 14-jähriger Junge ums Leben. Danach beruhigte sich die Lage allerdings. Die Spieler beider Klubs riefen ihre Anhänger zum „Frieden in den Stadien“ auf. Nach den gewalttätigen Ausschreitungen vor dem Finalrückspiel des Copa Libertadores 2018, als unter anderem der Mannschaftsbus der Boca Juniors mit Steinen attackiert wurde und mehrere Spieler Verletzungen erlitten, wurde die Partie nach Madrid und damit erstmals ins Ausland verlegt.", "section_level": 2}, {"title": "Spielweisen.", "content": "Boca Juniors gegen River Plate wird auch als das Aufeinandertreffen zwei verschiedener Spielweisen mythifiziert. Während die River-Fans Ballkünstler in ihren Reihen erwarten, setzen die Boca-Anhänger auf den Erwerb kampfbeseelter Spieler. Das Spiel von River Plate ist traditionell durch Show geprägt. Der Gegner soll getunnelt werden, die Spieler sollen immer wieder neue Tricks auf dem Spielfeld präsentieren, die die ganze Fußballwelt zum Staunen bringen. Das Spiel von River soll insgesamt elegant wirken. Eine weitere Philosophie der Rot-Weißen ist das direkte Weiterspielen des Balles. Dies ist schon zu einem Markenzeichen für den Klub geworden. Bei den Boca Juniors setzt man hingegen auf Kampfgeist. Die Boca-Fans bezeichnen die Spieler von River als „Tänzerinnen, denen die Luft ausbleibt, wenn es im Spiel männlich zur Sache geht.“ Die Fans erwarten von ihren Kickern Aufopferung, Hartnäckigkeit und Mut.", "section_level": 1}, {"title": "Statistiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielstatistik.", "content": "In der Liga hat Boca Juniors die meisten \"Superclásicos\" gewonnen. 70 Spiele der insgesamt 193 gingen seit der Einführung des Profifußballs in Argentinien (1931) auf das Konto Bocas. 63 Spiele konnte River Plate hingegen für sich entscheiden. 60 Spiele endeten unentschieden. Boca erzielte in den Superclásicos 265 Tore, River Plate traf 251 Mal (Stand: 28. November 2014) Der höchste Sieg gelang Boca Juniors am 23. Dezember 1928. Die Bocas bezwangen River mit 6:0. Nach Einführung des Profifußballs durften beide Teams einen 5:1-Heimsieg feiern. Zudem deklassierte Boca den Gastgeber River einmal mit 5:1 (1982) und einmal auch mit 4:0 (1955). Die torreichste Begegnung ereignete sich mit insgesamt neun Treffern am 15. Oktober 1972. River siegte vor heimischen Publikum mit 5:4. Zu Beginn war River mit 2:0 in Führung gegangen. Dann drehte Boca das Spiel um und ging mit 4:2 in Front. Mit drei erneuten Toren sicherte sich River dann allerdings den Sieg. Acht Tore fielen außerdem bei einem 5:3-Heimsieg von River im Jahre 1957.", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Superclásicos.", "content": "Nachfolgend sind die Ergebnisse der Liga-Superclásicos seit der Einführung des Profifußballs in Argentinien (1931) zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolgreichste Torschützen in Pflichtspielen.", "content": "Die Boca Juniors konnten zwar die meisten Superclásico-Tore erzielen, die beiden erfolgreichsten Torschützen stellt allerdings River Plate. Am häufigsten traf Ángel Labruna (16 Tore), der für River von 1939 bis 1959 aktiv war und zum fünfköpfigen Kern der legendär gewordenen River-Plate-Mannschaft von 1941-1947 (La Máquina) gehörte. An zweiter Stelle der Torschützenliste rangiert Óscar Mas (12), der ebenfalls für River Plate auf Torejagd ging. Diego Maradona erzielte für die Boca Juniors fünf Superclásico-Tore.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Superclásico (\"das Superderby\") wird die Partie zwischen den Fußballklubs Boca Juniors und River Plate bezeichnet. Die beiden populärsten argentinischen Vereine stammen aus der Hauptstadt Buenos Aires. Die Begegnung der beiden Klubs ist zusammen mit dem Glasgower Derby Old Firm wohl das bekannteste Stadtderby der Sportwelt. Einen besonders hohen Stellenwert hat die Begegnung für die Fans der beiden Lager. Es gilt bei den Fans als der Kampf zwischen den beiden sozialen Klassen – der Arbeiterklasse (Boca) und der Mittel- und Oberschicht (River). Unrühmliche Schlagzeilen macht dabei das Derby oftmals durch Gewaltaktionen der Fans.", "tgt_summary": "阿根廷国家打吡() 是阿根廷足球界两大传统劲旅河床和小保加之间的对决,两支球队均源自首都布宜诺斯艾利斯的拉博卡地区(其后河床迁出拉博卡,但仍在布宜诺斯艾利斯)。在西班牙语中,\"clásico\"是打吡的意思,而前置的super则意味着两队在阿根廷最成功和最受欢迎的球会。根据一些统计,他们吸纳了阿根廷足球界逾7成的球迷,当中包括小保加的40%和河床的33% 。", "id": 1420384} {"src_title": "Large Millimeter Telescope", "tgt_title": "大型毫米波望遠鏡", "src_document": [{"title": "Standort.", "content": "Das LMT befindet sich auf dem 4580 Meter hohen Gipfel des erloschenen Vulkans Sierra Negra in Puebla, Mexiko, rund 250 Kilometer östlich von Mexiko-Stadt, in Nachbarschaft des Vulkans Citlaltépetl (Pico de Orizaba), des höchsten Berges Mexikos im Bereich des Nationalparks Pico de Orizaba. Im Winter hat es Sichtbedingungen wie in der Antarktis. In der klaren Luft bei mittleren Windgeschwindigkeiten von unter 5 Metern pro Sekunde ist die Ausrichtgenauigkeit der Antenne besser als eine Bogensekunde. Die Struktur kann den Einfluss von Wind bis zu einer Geschwindigkeit von 10 m/s kompensieren, 90 % der Zeit liegt die tatsächliche Windgeschwindigkeit darunter. Das Radioteleskop hat eine gute Sicht sowohl auf den Nord-, als auch den Südhimmel und kann somit zum größten Teil dieselben Himmelsbereiche untersuchen wie die Observatorien auf Mauna Kea und in Nordchile. Der Standort kann mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array zusammenarbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Details und Betrieb.", "content": "Der Primärspiegel der Parabolantenne hat einen Durchmesser von 50 Metern, eine Fläche von knapp 2000 Quadratmetern und besteht aus 180 Reflektoren. Die Oberfläche ist aktiv kontrolliert und kann computergesteuert Verformungen durch die Schwerkraft, Temperaturunterschiede und Wind mit Aktuatoren ausgleichen. Die Oberfläche ist spezifiziert für eine Rauheit von 75 μm. Der Sekundärspiegel besteht aus Aluminium mit einer Rauheit von 30 μm und hat einen Durchmesser von 2,5 m. Er ist mit einer hexagonalen Struktur aufgehängt und kann mittels Aktuatoren ausgerichtet werden. Der flache Tertiärspiegel versorgt die Beobachtungsinstrumente und dient zur Kontrolle der Ausrichtung. Die Antenne wiegt 2500 Tonnen und ruht auf einem 540 Kubikmeter großen Betonsockel. Die Baukosten betrugen 115 Millionen US-Dollar beziehungsweise über 90 Millionen Euro. Der Entwurf des Teleskops stammt von der MT Aerospace AG in Mainz, hauptsächlich von dem deutschen Ingenieur Hans Jürgen Kärcher. Das LMT wurde am 22. November 2006 offiziell eingeweiht, im Jahr 2013 wurden wissenschaftliche Beobachtungen aufgenommen. Geplant, gebaut und betrieben wird das LMT gemeinsam vom mexikanischen Instituto Nacional de Astrofísica, Óptica y Electrónica und der US-amerikanischen University of Massachusetts Amherst. In den ersten Betriebsjahren war nur eine Teilfläche der Antenne mit 32 m Durchmesser nutzbar. Am 13. Dezember 2017 wurden die letzten Aktuatoren eingebaut, sodass ab 2018 zum ersten Mal die gesamte Fläche des Primärspiegels nutzbar ist. Die Steuerungssysteme und einige Instrumente wurden vor dem Einbau im LMT auf dem Five College Radio Astronomical Observatory (FCRAO) 14-Meter-Teleskop getestet. Instrumente:", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Ziele.", "content": "Das LMT hat eine dreifache Zielsetzung: Die Forschung weitertreiben, Ausbildung der nächsten Generation von Wissenschaftlern und Ingenieuren sowie Entwicklung neuer Technologien. Das LMT kann vielfältige Aufgaben in der Forschung übernehmen. Zu den wichtigsten wissenschaftlichen Zielen gehören die Erforschung des Universums. Das LMT kann aber auch eingesetzt werden zur Erforschung der Milchstraße und der lokalen galaktischen Gruppe Das LMT hat außerdem noch Einsatzmöglichkeiten für Astrobiologie und Planetenforschung Der Einsatz von LMT ermöglicht eine Verbesserung der Sensitivität von VLBI um den Faktor zwei bis drei durch den großen Antennendurchmesser. Das LMT war 2017 – wie im April 2019 bekannt gegeben wurde – an der aufsehenerregenden ersten Fotografie eines Schwarzen Loches beteiligt, als Teil des Netzwerks des Event Horizon Telescope.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Large Millimeter Telescope (LMT), auf Spanisch Gran Telescopio Milimétrico (GTM), ist das größte Radioteleskop für Millimeterwellen im Bereich von 0,85 bis 4 mm. Es dient zur Erforschung der kosmischen Hintergrundstrahlung, der ersten Galaxien, von aktiven galaktischen Kernen, von interstellarer Materie, der Sternentstehung, zur Untersuchung von Objekten des Sonnensystems und der Atmosphäre von Planeten und Monden. Das Teleskop ist Teil des Netzwerks von VLBI im Bereich von 3 mm und 1,3 mm Wellenlänge.", "tgt_summary": "大型毫米波望远镜(,缩写:GTM;英语:Large Millimeter Telescope,缩写:LMT)是一座在墨西哥的电波望远镜,于2011年6月17日启用。该望远镜是在毫米波段下口径最大且最灵敏的单一天线电波望远镜。该望远镜的观测范围是波长大约在0.85到4 mm 的无线电波。大型毫米波望远镜的天线使用了主动反射面(Active surface)技术,口径50米,电波收集面积为2000 m2。", "id": 2828860} {"src_title": "Stéphane Dion", "tgt_title": "斯特凡·迪翁", "src_document": [{"title": "Studium und akademische Karriere.", "content": "Dion ist das zweitälteste von fünf Kindern des Politikwissenschaftlers Léon Dion und der in Frankreich geborenen Immobilienmaklerin Denyse, geborene Kormann. Stéphane Dion wuchs in der Stadt Québec auf. An der Universität Laval studierte er Politikwissenschaft, an der von seinem Vater mitbegründeten Fakultät. 1977 bzw. 1979 erhielt er Abschlüsse als BA und MA. Seine Dissertation war eine Analyse der Wahlkampfstrategien der Parti Québécois. Als Student hatte er diese separatistische Bewegung unterstützt. Anschließend lebte Dion zusammen mit seiner zukünftigen Ehefrau Jeanine Krieber vier Jahre lang in Paris. Dort studierte er Soziologie an der Académie des sciences morales et politiques und am Institut d’études politiques de Paris. Nach einer kurzen Tätigkeit als Assistent an der Université de Moncton wurde er 1984 als Assistenzprofessor an die Universität Montreal berufen. Er lehrte dort bis Januar 1996, wobei er sich auf die organisatorische Analyse und Theorie der Staatsverwaltung spezialisierte. 1990/1991 hatte er eine Gastprofessur bei der Brookings Institution. Im April 1986 heiratete er Janine Krieber; im selben Jahr reiste das Paar nach Peru, wo sie die Tochter Jeanne adoptierten. Zwischen 1987 und 1995 veröffentlichte Dion mehrere Bücher und Artikel über politische Themen, öffentliche Verwaltung und Management. Dion war 1994/95 Gastprofessor im \"Laboratoire d'économie publique de Paris\" und von 1990 bis 1993 Redakteur des.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter und Minister.", "content": "Premierminister Jean Chrétien war im Hinblick auf anstehende Nachwahlen auf der Suche nach profilierten Kandidaten für sein Kabinett. Am 25. Januar 1996 ernannte er Dion zum Minister für die Beziehungen zwischen Bundes- und Provinzregierungen. Genau einen Monat später wurde Dion im Wahlkreis Saint-Laurent–Cartierville problemlos gewählt. Bei den Unterhauswahlen 1997, 2000, 2004 und 2006 gelang ihm jeweils die Wiederwahl. Dion blieb bis zu Chrétiens Rücktritt am 12. Dezember 2003 im Amt. Als Paul Martin die Regierung übernahm, entließ er Dion, da Chrétiens Kabinett wegen eines Korruptionsskandals in Misskredit geraten war und er sich von den früheren Ministern distanzieren wollte. Die Liberale Partei musste bei der Unterhauswahl 2004 besonders in Québec Verluste hinnehmen und konnte nur noch eine Minderheitsregierung bilden. Damit diese Provinz trotz allem in der Regierung vertreten blieb, wurde Dion am 20. Juli 2004 zum Umweltminister ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere: Parteivorsitzender, Oppositionsführer, Diplomatie.", "content": "Nachdem die Liberalen die Wahl 2006 verloren hatten und die Regierungsverantwortung an die Konservativen überging, musste Dion am 12. Februar 2006 als Minister zurücktreten. Paul Martin gab den Parteivorsitz ab und Dion präsentierte sich als Kandidat für dessen Nachfolge. Am Parteitag am 6. Dezember 2006 erreichte er im ersten und zweiten Wahlgang jeweils nur das drittbeste Ergebnis. Er konnte jedoch Bob Rae und Michael Ignatieff hinter sich lassen und wurde schließlich eher überraschend im vierten Wahlgang gewählt. Bei der vorgezogenen Neuwahl im Oktober 2008 gelang es den Liberalen nicht, die Konservative Partei von Premierminister Stephen Harper als stärkste Partei abzulösen. Die Pattsituation blieb bestehen; die Liberalen verloren wiederum Sitze, während es den Konservativen ein weiteres Mal nicht gelang, eine Mehrheit zu erringen. Dion kündigte daraufhin an, er werde als Parteivorsitzender zurücktreten, sobald die Delegiertenversammlung einen Nachfolger bestimmt habe; als Termin war der Mai 2009 vorgesehen. Harper setzte seine Minderheitsregierung fort, sah sich aber schon nach wenigen Wochen angesichts der Finanzkrise massiver Kritik an seinem wirtschaftspolitischen Kurs ausgesetzt. Die Oppositionsparteien kündigten für den 8. Dezember 2008 ein Misstrauensvotum gegen Harper an. Bei erfolgreichem Ausgang hätten die Liberalen und die Neuen Demokraten mit Duldung des Bloc Québécois eine Koalitionsregierung gebildet, mit Dion als Interims-Premierminister. Harper beantragte daraufhin bei Generalgouverneurin Michaëlle Jean die Aussetzung der Parlamentsarbeit bis Ende Januar 2009, vier Tage vor dem geplanten Misstrauensvotum nahm sie Harpers Antrag an. Am 10. Dezember 2008 trat Dion, weitaus früher als geplant, zurück; die Parlamentsfraktion bestimmte Michael Ignatieff als interimistischen Vorsitzenden. Nach über neun Jahren in der Opposition kehrte Dion 2015 in die Regierung zurück. Im Kabinett von Justin Trudeau amtierte er vom 4. November 2015 bis zum 10. Januar 2017 als Außenminister. Dann wurde er zum Botschafter Kanadas in der BRD berufen; damit verbunden ist der Auftrag als „Sonderbotschafter für die EU und Europa“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stéphane Maurice Dion, PC (* 28. September 1955 in Québec) ist ein kanadischer Politiker, Soziologe und Autor. Nach einer akademischen Karriere ging Dion in die Politik. Von 1996 bis 2017 vertrat er als Abgeordneter im Unterhaus den Wahlkreis Saint-Laurent—Cartierville, seit 2015 nur noch Saint–Laurent, in der Stadt Montreal. Unter den liberalen Premierministern Jean Chrétien und Paul Martin war er Minister für Beziehungen zu den Provinzregierungen und Umweltminister. Vom 2006 bis 2008 war er Vorsitzender der Liberalen Partei und Oppositionsführer; es gelang ihm jedoch nicht, die konservative Minderheitsregierung abzulösen. Unter Premierminister Justin Trudeau amtierte Dion von 2015 bis 2017 als Außenminister Kanadas.", "tgt_summary": "斯特凡·迪翁 (,1955年-9月28日),加拿大外交和政治人物,候任加拿大驻欧洲联盟和德国大使,在此之前曾于1996年至2017年间以加拿大自由党党员身份担任加拿大国会下议院议员,代表魁北克省蒙特利尔的圣洛朗选区,并先后于让·克雷蒂安、保罗·马丁及贾斯汀·杜鲁多三位总理任内出任联邦内阁部长,当中包括于2015年至2017年间担任外交部长。他亦曾于2006年至2008年间担任加拿大自由党党魁以及加拿大官方反对党领袖。", "id": 580949} {"src_title": "Sinterklaas", "tgt_title": "聖·尼古拉斯", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Überlieferung nach reitet Sinterklaas auf einem Schimmel über die Dächer und kommt mit seinem Helfer Zwarte Piet durch den Schornstein in die Häuser, um den dort wohnenden Kindern Geschenke zu bringen. Er trägt dazu seine Bischofskleidung, einen roten Rauchmantel und einen Bischofsstab. Viele Traditionen gehen dabei zurück auf den heiligen Nikolaus von Myra, dessen Sterbetag der 6. Dezember ist. Ursprünglich wurde Sint-Nicolaas nur im Osten gefeiert. Im 13. Jahrhundert beschloss man, dass sein Namenstag auch im Westen zu einem wichtigen Festtag werden sollte. In dieser Zeit wurde das Sinterklaasfest in Utrecht bereits dadurch gefeiert, dass die Schuhe von armen Kindern mit Geldstücken gefüllt wurden. In anderen Städten wurde an diesem Tag auch einiges für die Armen getan. Nach dem niederländischen Aufstand gegen Philipp II. von Spanien versuchten Kirchenkreise das Sinterklaasfest abzuschaffen, weil dies zu viele heidnische und katholische Elemente enthielte. Das Fest war aber selbst bei der überwiegend protestantischen Bevölkerung schon so populär geworden, dass dieses Bestreben wenig Erfolg zeigte.", "section_level": 1}, {"title": "Feiertag.", "content": "Heutzutage ist der Nikolaustag als gesetzlicher Feiertag weltweit abgeschafft.", "section_level": 1}, {"title": "Pakjesavond.", "content": "In den Niederlanden gibt es diese Tradition seit dem 15. Jahrhundert. Zunächst fand dieser Brauch in der Kirche statt, als Opfergabe für die Armen. Aus Archiven kann man entnehmen, dass seit 1427 in der Sint-Nicolaas -Kirche in Utrecht am 5. Dezember, dem \"pakjesavond\" („Päckchenabend“), Schuhe aufgestellt wurden. Reiche Utrechter legten Geldstücke in die Schuhe, damit die Armen diese Opfergaben am nächsten Tag erhielten, dem offiziellen Sterbetag des heiligen Nikolaus. Aus dem 16. Jahrhundert sind Beschreibungen bekannt, nach denen Kinder ihre Schuhe zuhause aufstellen. Kunstmaler Jan Steen hat im 17. Jahrhundert auf zwei Bildern den Sinterklaasabend festgehalten. Auf diesen ist auch gut zu erkennen, was den Kindern in ihre Schuhe gelegt wurde: Kuchen, Süßigkeiten und Spielsachen. Auch heute noch werden in vielen Gegenden in den Niederlanden zwischen der offiziellen Ankunft von Sinterklaas (Mitte November) und dem Abend des 5. Dezember die Schuhe vor den Kamin, vor die Zentralheizung oder an die Hintertür gestellt und am folgenden Morgen (\"pakjesochtend\") geleert. Das Aufstellen der Schuhe geschieht meistens ein oder zwei Mal in der Woche. Das eigentliche Fest wird am Abend des 5. Dezember gefeiert, dem Vorabend des heiligen Tages. Im Süden der Niederlande und in Teilen von Belgien wird Sinterklaas am Abend des 6. Dezember gefeiert. Am \"Pakjesavond\" bringt Sinterklaas Geschenke, vor allem Spielzeug für die Kinder. Ein traditionelles Geschenk sind Schokoladenbuchstaben. Dieser „Päckchenabend“ geht zurück auf einen vorchristlichen Brauch, bei dem Geschenke in der Runde verteilt wurden. Äpfel und Nüsse waren dabei herbstliche Symbole der Fruchtbarkeit des Bodens. Dieser Streuabend nahm im Laufe der Zeit den Platz des eigentlichen Sinterklaasfestes ein.", "section_level": 1}, {"title": "Spanien.", "content": "Der niederländischen Tradition nach reist Sinterklaas jedes Jahr aus Spanien an. Der heilige Nikolaus wurde in Patara geboren, das heute in der Türkei liegt. Im Jahr 280 gehörte dies zum ehemaligen Byzantinischen Reich. Später wurde er Bischof von Myra. Er nahm unter anderem am Ersten Konzil von Nicäa teil. Er starb am 6. Dezember 342. Nachdem die Muslime dieses Gebiet erobert hatten, wurden die sterblichen Überreste des Heiligen nach Bari gebracht, ins Königreich beider Sizilien, wo Karl V. später König wurde. Sein Sohn Philipp II. erbte die Niederlande, Spanien und das Königreich beider Sizilien. Aus dieser Zeit stammt die Überlieferung, dass Sinterklaas aus Spanien kommt. Der heilige Nikolaus ist auch der Schutzpatron der Seefahrt. Daher kommt Sinterklaas mit dem Dampfschiff, meist \"Pakjesboot 12\", in die Niederlande.", "section_level": 1}, {"title": "Regionale Unterschiede und „Konkurrenz“ durch den Weihnachtsmann.", "content": "Das Sinterklaasfest wird in den gesamten Niederlanden gefeiert, außer im friesischen Dorf Grouw. Dort feiert man am 21. Februar \"Sint-Piter\". Außer dem Namen, seiner Herkunft (Sint-Piter ist eine Personifikation vom heiligen Petrus) und der Farbe seines Mantels (weiß statt rot), ist Sint-Piter fast identisch mit Sinterklaas. Auf den Friesischen Inseln weicht das Brauchtum stark vom Rest der Niederlande ab. Dort feiert man am 5. Dezember \"Sunderklaas\". In den Straßen laufen die Männer maskiert herum, während Frauen und Kinder zuhause bleiben müssen. Wer als Frau oder Mädchen dennoch auf der Straße erkannt wird, bekommt einen „Schlag“ als Strafe. Es gilt aber gerade unter den einheimischen jungen Frauen als Herausforderung, am Umzug teilzunehmen, ohne gefasst zu werden, und damit die Männer zu necken. Ein ähnliches Brauchtum findet am selben Tag unter dem Namen Klaasohm auf der ostfriesischen Insel Borkum statt, die den friesischen Inseln am nächsten liegt. Bis ins 19. Jahrhundert war es auch auf Wangerooge und Helgoland üblich. Auf Texel feiert man eine Woche nach dem Sinterklaasfest den „Alten Sunderklaas“. Verkleidet und maskiert wird dabei das vergangene Jahr „auf den Haken“ genommen (vergleichbar mit Krampus). Auch in Flandern wird nicht überall zur gleichen Zeit gefeiert. In der Region von Aalst und in Westhoek sowie Poperinge wird der heilige Martin am 11. November gefeiert. Die dazugehörige Legende weicht leicht von der von Sinterklaas ab. In der kleinen Gemeinde Westouter werden \"Die Engel\" gefeiert. Der Ursprung davon ist unklar, aber es soll auf britische Soldaten während des Ersten Weltkrieges zurückgehen. Am Ende des 20. Jahrhunderts bekommt Sinterklaas als Geschenkebringer „Konkurrenz“ durch den Weihnachtsmann (kerstman). Dieser war ursprünglich auch Sinterklaas, aber über die Jahre veränderte sich dies langsam. Das Fest findet auch nicht mehr nur für Kinder statt. Auch Erwachsene geben sich gegenseitig Geschenke.", "section_level": 1}, {"title": "Santa Claus.", "content": "Der amerikanische Name des Weihnachtsmanns ist Santa Claus, was eine Abwandlung von Sinterklaas durch die niederländischen Einwanderer war, die sich in Nieuw Amsterdam der englischen Sprache angepasst hatten. Allerdings bringt Santa Claus nicht am 5. oder 6. Dezember, sondern erst am Weihnachtsmorgen Geschenke. Über Amerika kam Santa Claus wieder nach Europa und wurde dort zunächst in Großbritannien bekannt. Selbst in den Niederlanden tritt Sinterklaas heutzutage in Konkurrenz zu sich selbst auf als Kerstman (= Weihnachtsmann).", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Im niederländischen und belgischen Fernsehen ist Sinterklaas zu einer wahren Ikone geworden. Es entstanden zahlreiche Sinterklaas-Serien und Filme. Von diesen sind einige auch in Deutsch erschienen, wie zum Beispiel Winky will ein Pferd von 2005 oder Benni, der Lausebengel von 2013. Ein mediales Ereignis ist die Ankunft von Sinterklaas mit dem Dampfschiff. Dies wird in den Niederlanden Mitte November – an einem Samstag ungefähr drei Wochen vor dem Feiertag – live übertragen. Seit 2001 gibt es drei Tage vor der Ankunft bis zum 4. Dezember für Kinder jeden Abend eine \"Sinterklaas-Tagesschau\", in der über die täglichen Erlebnisse von Sinterklaas, aber vor allen von den vielen Zwarte Pieten berichtet wird. Meist geht bei den Vorbereitungen auf das Fest etwas schief, was dennoch jedes Jahr im letzten Moment – also am 4. Dezember – gerettet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Ankunft.", "content": "Die Ankunft von Sinterklaas mit seinem Gefolge ist heutzutage der offizielle Starttermin. Die Kinder wissen dadurch, dass sie am Abend ihre Schuhe aufstellen müssen – und wenn sie „artig“ waren, finden sie am nächsten Morgen etwas hineingelegt. In Amsterdam wird schon seit 1934 jährlich die Ankunft von Sinterklaas gefeiert. Die Ankunft findet im November am ersten Samstag nach dem Martinstag statt, ungefähr drei Wochen vor dem Feiertag und wird alljährlich im niederländischen Fernsehen ausgestrahlt. Jedes Jahr darf eine andere Stadt die Hauptankunft organisieren. In Belgien ist Antwerpen der wichtigste Ankunftort. Andere Städte mit der Möglichkeit, dass ein Schiff anlegen kann, inszenieren eigene Ankünfte.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Gegen das Sinterklaasfest gab es aus protestantischen Kreisen zunächst heftigste Kritik wegen der katholischen Heiligenverehrung. Um 1600 wurde in Delft das Feiern des Sinterklaasfestes verboten, dem sich weitere Gemeinden anschlossen. Auch der Kirchenreformer Martin Luther sprach sich gegen dieses Fest aus. Erst im 19. Jahrhundert brach allmählich der Widerstand gegen das Fest. Die Figur des Zwarte Piet wird heute vielfach als rassistisch kritisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sinterklaas ist die niederländische Bezeichnung für eine volkstümliche, an den historischen Nikolaus von Myra angelehnte Gestalt. Er ist Hauptfigur eines Kinderfestes, das am 5. Dezember in den Niederlanden, am 6. Dezember in Belgien sowie in vielen ehemaligen niederländischen Kolonien gefeiert wird. Sein Begleiter ist traditionell der Zwarte Piet.", "tgt_summary": "Sinterklaas(),或Sint-Nicolaas(),译作圣·尼古拉斯或圣尼古拉,是一个守护儿童的圣者形象。他的荷兰语别名有De Sint(意为\"圣人\")、De Goede Sint(意为\"好圣人\")等。他的名字在法语称作Saint Nicolas,西菲士兰语称作Sinteklaas,林堡语称作Sinterklaos,卢森堡语称作Kleeschen或Zinniklos。", "id": 949534} {"src_title": "Zhejiang-Universität", "tgt_title": "浙江大学", "src_document": [{"title": "Campus und Fakultäten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Campus Yuquan.", "content": "Der Campus Yuquan ist das Stammgelände der Universität. Hier werden vor allem naturwissenschaftliche Studiengänge angeboten. In Yuquan sind die naturwissenschaftlichen Fakultäten \"Maschinenwesen und Energietechnik\", \"Materialwissenschaft und Chemieingenieurwesen\", \"Elektrotechnik\", \"Informationstechnik\", \"Informatik\" und \"Biomedizin und Gerätetechnik\", und des Weiteren die Fakultäten \"Öffentliche Verwaltung\", \"Architektur\" und \"Management\" untergebracht. Ebenfalls in Yuquan liegt das \"Chu Kochen Honors College\".", "section_level": 2}, {"title": "Campus Zijingang.", "content": "Der Campus Zijingang ist allgemein für Studienanfänger aller Fakultäten bestimmt. Hier werden die Fremdsprachen gelehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Campus Xixi.", "content": "Auch auf dem Campus Xixi werden Naturwissenschaften gelehrt. Weitere Fakultäten sind die für \"Wirtschaftswissenschaft\", \"Jura\", \"Pädagogik\", \"Sozialwissenschaft\", \"Biologie\" und \"Medien und internationale Kulturen\". Auch in Xixi befindet sich eine Stelle des \"Chu Kochen Honors College\".", "section_level": 2}, {"title": "Campus Huajiachi.", "content": "Der Campus Hajiachi beinhaltet die Fakultäten für Umweltwissenschaften, nämlich \"Biologie\", \"Biologiesystemtechnik und Lebensmittelwissenschaft\", \"Umwelt und Rohstoffe\", \"Landwirtschaft und Biotechnik\" und \"Zoologie\".", "section_level": 2}, {"title": "Campus Hubin.", "content": "Der Campus Hubin ist der medizinische Campus, der die Fakultäten \"Medizin\" und \"Pharmazie\" beherbergt.", "section_level": 2}, {"title": "Campus Zhijiang.", "content": "Der Campus Zhijiang war ursprünglich ähnlich dem Campus Zijingang Studienbewerbern vorbehalten, beherbergt heute jedoch der Universität angegliederte Einrichtungen der Erwachsenenbildung.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Bekannte Personen, die in Verbindung mit der Zhejiang-Universität stehen, sind die folgenden:", "section_level": 1}, {"title": "Bibliothek.", "content": "Die Universitätsbibliothek ist mit einer Fläche von 84.000 m2 und über 6,26 Mio. Bänden eine der größten in China. Weitere Bibliotheken befinden sich an den einzelnen Campussen. Yuquan beherbergt die Teilbibliothek für Naturwissenschaften und Techniken und Xixi die Teilbibliothek für Naturwissenschaften und Literatur. In Huajiachi liegt die Teilbibliothek für Agrarwissenschaften, während der Campus die Teilbibliothek für Medizin bereithält. In Zijingang liegt zudem eine eigene Teilbibliothek für neue Studenten und Studentinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Rankings.", "content": "Die Zhejiang-Universität wird regelmäßig zu den besten drei Universitäten des Landes gezählt. Dazu gehören:", "section_level": 1}, {"title": "Universitätshymne.", "content": "Die Universitätshymne ist im MP3-Format aufzufinden.", "section_level": 1}, {"title": "Partner-Universitäten.", "content": "Die Zhejiang-Universität hat 12 Partneruniversitäten in Deutschland: Weitere 32 befinden sich in den USA. Davon seien hier genannt: Sieben Partneruniversitäten befinden sich in Großbritannien, derer drei hier aufgezählt sind: Restliche 66 Partneruniversitäten liegen im Rest der Welt. Darunter sind unter anderem: Eine vollständige Auflistung kann eingesehen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zhejiang-Universität, kurz ZJU oder Zheda (, kurz ) ist eine der ältesten Universitäten der Volksrepublik China. Sie wurde zunächst im Jahr 1897 als Qiushi-Akademie () gegründet. Seit 1928 wurde sie offiziell \"Nationale Zhejiang-Universität\" genannt. Der Campus befindet sich in der Hauptstadt der südostchinesischen Provinz Zhejiang, Hangzhou, die rund 180 Kilometer südwestlich von Shanghai liegt. Die Zhejiang-Universität ist eine der führenden Forschungsuniversitäten in China. Sie zählt zu einer der neun chinesischen Elite-Universitäten und ist weltweit bekannt.", "tgt_summary": "浙江大学(英语:Zhejiang University,缩写为英语:ZJU),通常简称浙大,位于中国浙江省杭州市,现有玉泉、西溪、华家池、之江、紫金港、舟山、海宁七个校区(宁波校区正在筹建中)。其前身是成立于光绪23年(1897年)的求是书院。作为中国综合型、研究型大学,名列首批211工程、985工程以及双一流大学(A类)建设名单中,被英国著名学者李约瑟(Joseph Needham,1900-1995) 誉为“东方剑桥”。", "id": 1970921} {"src_title": "Two-Spirit", "tgt_title": "雙靈", "src_document": [{"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "Der englische Ausdruck \"Two Spirit\" wurde in den 1990er Jahren als Ersatz für die bis dahin in der anthropologischen Literatur übliche, jedoch als diskriminierend empfundene Bezeichnung Berdache geprägt. Diese war ein ein Lehnwort aus dem Persischen ins Arabische und weiter in verschiedene romanische Sprachen, das dann etwa „Stricher, Lustsklave, Katamit“ bedeuten sollte. Neupersisch \"bardih\" () bedeutet „Sklave, Knecht, Gefangener“ (Wortherkunft: mittelpersisch \"vartak\", altpersisch \"varta-\", avestisch \"varəta-\" „Gefangener“). Es handelt sich hierbei um Bildungen zu einer indogermanischen Wurzel \"*wel-\" „schlagen, verwunden“ wie auch in lateinisch \"vulnus\" „Wunde“ oder deutsch \"Walküre\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die in Amerika lebenden Ureinwohner verfügten über eine Kultur, die in vielen Teilen stark von der Kultur der europäischen Kolonialisten und Einwanderer abwich und diesen daher sehr fremd erschien. Ein Teil der kulturellen Unterschiede betraf die Geschlechterrollen, was das ohnehin vorhandene Sendungsbewusstsein der europäischen Siedler und Einwanderer bezüglich der Überlegenheit ihrer eigenen Kultur noch förderte. Die vermeintliche Minderwertigkeit der indianischen Kultur diente in der Folge als willkommene Begründung für die Landnahme, die teilweise per Vertrag erfolgte, oft durch Vertreibung oder Mord ermöglicht wurde. Die traditionelle Lebensweise der indianischen Urbevölkerung wurde weitgehend unterdrückt, später erzwang man die Umsiedlung ganzer Stämme in Indianerreservate. Eine der Folgen war der zunehmende Verlust der kulturellen Identität, verbunden mit dem Versuch, sich zu assimilieren. Die letzten bekannten Two-Spirit wurden in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg von den Angehörigen ihrer eigenen Volksgruppen isoliert und starben verachtet. Über das Leben und die soziale Funktion der Two-Spirit ist nur wenig bekannt, da die meisten Berichte darüber oft nur ihre Verabscheuung über Männer, die in Frauenkleidung herumliefen, und Frauen, die Krieger waren, zum Ausdruck brachten.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Es war dort üblich, Jungen oder Mädchen (meist noch vor der Pubertät), die in ihrem Verhalten und ihren Fähigkeiten zu dem anderen als ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht neigten, als Two-Spirits anzusehen. Das Geschlecht, dem eine Person sich zugehörig fühlte und von welchem Geschlecht eine Person sich angezogen fühlte, also mit welchem Geschlecht eine Person Sex haben mochte, waren zwei voneinander getrennte Dinge in der damaligen indianischen Kultur. Damit war eine Frau, die sich anzog und verhielt wie ein Mann oder umgekehrt, nicht mit einem Mann beziehungsweise einer Frau im üblichen Sinne gleichzusetzen, sondern nahm eine besondere Stellung in der indianischen Gesellschaft ein. Two-Spirits wurden oft als Menschen mit besonderen Kräften und Fähigkeiten verehrt. So waren Two-Spirits mit einem von Geburt an männlichen Körper oft Heiler und Two-Spirits mit einem von Geburt an weiblichen Körper oft Krieger oder Häuptling. Sie gingen mit dem gleichen wie ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht eine Partnerschaft ein. Trotzdem sind sie im herkömmlichen Sinne nicht als homosexuell oder heterosexuell zu betrachten, weil sie weder ihr bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht beibehielten, noch es tauschten, wie es bei Transsexuellen der Fall ist, sondern nach indianischer Auffassung ein drittes Geschlecht darstellten. So waren in der indianischen Kultur Männer, die mit einem als Mann geborenen Two-Spirit geschlechtlichen Verkehr hatten, deshalb nicht als schwul anzusehen. Die als Mann geborene Two-Spirit nahm beim Geschlechtsverkehr die „passive“ Rolle und nicht die für den Mann typische „aktive“ Rolle an.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Die Wiederbelebung der damaligen indianischen Kultur mit ihrem Geschlechterverständnis war trotz der Bemühungen vieler lesbischer, schwuler, transsexueller und intersexueller Indianer nicht möglich. Die heutigen Indianer haben die Normen und Werte der Europäer verinnerlicht. So gibt es die Two-Spirits heute nicht mehr. Sie sind mit der Besiedlung Amerikas und der damit einhergegangenen Unterdrückung und Zwangsassimilierung der Indianer verschwunden. An ihre Stelle ist ein in der westlichen Kultur übliches Verständnis von nur zwei Geschlechtern gerückt. Andererseits wird der Ausdruck \"Two-Spirit\" von manchen modernen Indianern wie auch Nicht-Indianern noch oder wieder benutzt, und manche Nicht-Heterosexuelle versuchen, in ihrer Identität an das traditionelle Verständnis anzuknüpfen. Allerdings wird der Begriff Two-Spirit oder Double-Soul heute in Nordamerika (hauptsächlich USA und Kanada) vorwiegend von Ureinwohnern oder Menschen, die teilweise von Ureinwohnern abstammen, genutzt, um eine bestimmte Art der Intersexualität zu bezeichnen, bei der die Person zwar mit ihrem angeborenen Körper zufrieden ist, sich allerdings sowohl als Mann wie auch als Frau identifiziert. Two-Spirits werden als Mitglieder der (LGBTIQ)-Community (\"Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersex and Questioning\") angesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Two-Spirit ist eine vom Ojibwa-Wort \"nīšomanitō\" ( „Zweigeist“) ins Englische übersetzte Neubedeutung zur allgemeinen Bezeichnung eines dritten Geschlechtes. Ein solches gab und gibt es heute noch in den Geschlechtermodellen fast aller Volksgruppen der indigenen Bevölkerung Nordamerikas. Die Bezeichnung \"Two-Spirit\" bezog sich ursprünglich auf das Vorhandensein zweier Seelen unterschiedlichen Geschlechtes bei ein und derselben Person. Diese Auffassung ist allerdings in den verschiedenen indigenen Kulturen nicht sehr verbreitet.", "tgt_summary": "双灵(英语:Two-Spirit)是至少150个北美原住民部落都有的一种社会角色,指的是「第三性」。双灵人在当代美国归类为男女同性恋,双性恋,跨性别,雌雄同体等人。以上说的部落各有自己的名词称呼,双灵(two-spirit)这一概括所有北美原住民类似观念的词源于1990年加拿大举行的第三次第一国族男女同性恋大会。", "id": 767698} {"src_title": "Kryptokokkose", "tgt_title": "隱球菌病", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Kryptokokken können im Erdreich an Baumrinde oder auch auf Gräsern und Gemüse nachgewiesen werden. Besondere Bedeutung in der Übertragung für den Menschen hat Taubenkot und von ihm ausgehende Stäube. Der virulentere Erreger Cryptococcus gattii scheint eine ökologische Nische bei Eukalyptusbäumen zu besetzen. C. gattii kommt typischerweise in den Tropen und Subtropen vor. Ende des letzten Jahrhunderts kam es jedoch zu einer Ausbreitung des Erregers auf Menschen und Tiere im Nordwesten des amerikanischen Kontinents. Nach aktuellen Schätzungen werden jährlich weltweit allein bei Personen mit einer HIV-Infektion rund eine Million Fälle von Kryptokokkenmeningoenzephalitis diagnostiziert, mehr als 600.000 Menschen sterben pro Jahr an der Erkrankung.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Zur Stellung der Diagnose ist der Nachweis von Cryptokokken aus ansonsten sterilen Körpergeweben und -flüssigkeiten notwendig. Cryptococcus kann lichtmikroskopisch in einer Tuschefärbung nachgewiesen werden. Charakteristisch sind die sich nicht anfärbende Polysaccharidkapsel. Für den ungeübten Untersucher können Leukozyten oder Lipidartefakte Cryptococcen vortäuschen. Der Nachweis ist aus Blut und Nervenwasser möglich. Der lichtmikroskopische Test kann bei einer niedrigen Erregerzahl falsch-negativ sein. Ebenso ist der Nachweis von Antigenen aus der Polysaccharidkapsel in Blut oder Nervenwasser möglich. Hierfür ist mittlerweile ein schnell durchführbarer Teststreifen verfügbar. Zeitaufwändiger aber ebenso diagnostisch ist die Anzucht von Erregern aus Blut oder Nervenwasser. Der typische Nervenwasserbefund bei einer Cryptokokkenmeningitis zeigt erhöhte Proteinwerte sowie das Vorkommen von Lympho- und Monozyten. Bei einem isolierten Lungenbefall sind Blut- und Nervenwasser oft auch negativ für den Test auf das Pilzkapselantigen.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheitsentstehung.", "content": "\"C. neoformans\" befällt beim Menschen vor allem die Lungen durch Inhalation sporenhaltiger Stäube, dann werden über die Blutbahn (\"hämatogen\") auch andere Organe mit Kryptokokken infiziert. Der Befall der Hirnhäute (Meningen) und eventuell des Hirnparenchyms (Kryptokokkenmeningitis bzw. -meningoenzephalitis) verursacht selten Granulome im Gehirn. Der Befall von Haut oder Knochengewebe ist möglich, jedoch seltener. Bei HIV-Patienten mit dauerhafter Immunschwäche scheint die Prostata ein Erregerreservoir darzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheitszeichen.", "content": "Eine Lungenkryptokokkose äußert sich durch schleimproduzierenden Husten. Nur eine Minderheit der Beschwerden mit Lungenbefall zeigt Fieber. Der Hautbefall bei Kryptokokkose kann typisch pilzartige Wachstumsmuster einer zentralen Rötung mit Randwall ergeben, kann jedoch auch vollkommen uncharakteristische Hautrötungen oder auch die Bildung kleiner tumorartiger Hauterscheinungen nach sich ziehen. Patienten mit Befall des zentralen Nervensystems zeigen Zeichen einer chronischen Meningitis. Dabei liegt oft ein schleichender, mehrwöchiger Verlauf vor. Zu Beginn stehen Kopfschmerzen, Fieber und Lethargie. Die typischen Meningismuszeichen wie Nackenschmerzen sind oft nicht vorhanden. Bei fortgeschrittenem Befall des Hirngewebes zeigen sich Lähmungen, Sehstörungen aber auch mentale und kognitive Defizite bis zum Vollbild einer Demenz.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Zur Therapie der Erkrankung stehen die Antimykotika Amphotericin B und Flucytosin sowie die Gruppe der Azole (Fluconazol, Voriconazol, Posaconazol, Itraconazol und andere) zur Verfügung. Dabei wird Amphotericin B aufgrund seines Wirkmechanismus als fungizid und Fluconazol als fungistatisch angesehen. Amphotericin B birgt die Gefahr der Nierenschädigung. Dies kann durch die Gabe der deutlich teureren liposomalen Darreichungsform vermieden werden. Die Wahl des Medikaments, der Darreichungsform und die Dauer der Behandlung hängen vom Immunstatus des Patienten und der Ausbreitung der Erkrankung ab. Bei ZNS-Befall oder schwerem Atemwegsbefall werden mehrwöchige Induktionen mit Amphotericin B und ggf. Flucytosin empfohlen. Darauf folgt eine meist monatelange oder auch jahrelangen Erhaltungstherapie mit einem Azolpräparat in Tablettenform. Bei schwerem Atemwegsbefall im Sinne eines ARDS können Kortikosteroide als unterstützende Behandlung erwogen werden. Bei ZNS-Befall sollten sie jedoch vermieden werden. Bei therapierefraktären Rückfällen kann eine Behandlung mit einem Antimykotikum in Kombination mit Interferon erwogen werden. Bei Patienten mit Cryptokokkenmeningitis muss zur Vermeidung von bleibenden Hirn- und Nervenschädigungen oft der intrakranielle Druck durch Punktionen oder die Anlage eines Shunts gesenkt werden. Eine auf die Lunge beschränkte Erkrankung eines Immungesunden kann mit Fluconazol als Monotherapie für mehrere Monate behandelt werden. Bei unbehandelten AIDS-Patienten, welche gleichzeitig ZNS-Befall durch eine Kryptokokkose aufweisen, kann durch eine Wiederherstellung des Immunsystems durch den Beginn einer antiretroviralen Therapie eine Verschlechterung neurologischer Beschwerden ausgelöst werden. Ob dies einen Grund darstellt, die antiretrovirale Therapie gegebenenfalls zu unterbrechen und zunächst nur die Kryptokokkose zu behandeln, ist umstritten.", "section_level": 1}, {"title": "Heilungsaussicht.", "content": "Eine Kryptokokkose durch \"C. neoformans\" ist für immunsupprimierte Menschen immer lebensbedrohlich: Unbehandelt verläuft sie meist tödlich und selbst bei einer adäquaten Behandlung beträgt das Risiko zu versterben für HIV-Patienten fast 20 %. Neurologische Defizite, welche durch die Meningitis ausgelöst werden, bilden sich häufig nicht mehr zurück. Rezidive sind bei dauerhaft Immungeschwächten sehr häufig und können auch bei Immunsystemgesunden auftreten. Vorhersagende Faktoren für einen komplizierten Verlauf sind hoher Hirndruck, hohe Erregervermehrung im Nervenwasser mit nur geringer Entzündungsreaktion. Die Erregervermehrung ist über die Erniedrigung der Zuckerspiegel im Nervenwasser oder hohe Antigentiter abschätzbar. Ebenso sind Patienten, bei denen der lichtmikroskopische Nachweis aus Blut oder Nervenwasser gelingt, als Patienten mit hohem Risiko anzusehen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbeugung.", "content": "HIV-Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung sollten mit einem Azol in Tablettenform prophylaktisch behandelt werden solange sie T-Zell-Zahlen unter 200/μl aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Kryptokokkose der Katze.", "content": "Bei Katzen befällt \"C. neoformans\" vor allem die oberen Atemwege und ruft anhaltenden Nasen- und Augenausfluss, Bildung von Granulationsgewebe in Nasen- und Nasennebenhöhlen, Einschmelzungen der Gesichtsschädelknochen und tumorartige Schwellungen im Gesicht hervor. Seltener ist der Befall der Haut, des Gehirns oder der Lunge. Zur Therapie werden bei Katzen Ketoconazol, Itraconazol oder Fluconazol eingesetzt, auch die Kombination von Flucytosin mit Amphotericin B oder Ketoconazol ist möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Der Erreger Cryptococcus neoformans (früher Torulopsis neoformans, als Erreger der auch Torulose und europäische Blastomykose genannten Kryptokokkose) wurde unabhängig voneinander Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt. Abraham Buschke und Otto Busse isolierten ihn aus einer Läsion am Schienbein. Der Italiener Francesco Sanfelice isolierte den Pilz aus Pfirsichsaft. 1905 wurde durch David Paul von Hansemann eine Hirnhautkryptokokkose erstmals beschrieben. Die US-amerikanischen Pathologen R.D. Baker und R.K. Haugen beschrieben in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts die Rolle der Lunge als Eintrittspforte und Primärherd.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kryptokokkose (auch Busse-Buschke-Krankheit nach den Erstbeschreibern Otto Busse und Abraham Buschke) ist eine Pilzinfektion, die in erster Linie durch \"Cryptococcus neoformans\" verursacht wird. Die Infektion verläuft primär meist ohne Krankheitserscheinungen. Eine Erkrankung kommt beim Menschen vor allem bei Abwehrschwäche vor, besonders im Endstadium der HIV-Erkrankung (AIDS). Zunehmende Bedeutung erfährt eine weitere Cryptococcus Art, \"Cryptococcus gattii\", die bis vor kurzem als Varietät von \"C. neoformans\" galt. \"C. gattii\" ist mit einer Mortalitätsrate von 25 Prozent gefährlicher als \"C. neoformans\" und tritt neuerdings in einer Variante auf, die noch virulenter ist und auch gesunde Menschen sowie domestizierte Tiere, wie Hunde, Katzen und Schafe, zu befallen vermag. Infektionen durch andere Cryptococcus-Arten sind eine Rarität.", "tgt_summary": "隐球菌病(英语:Cryptococcosis、Cryptococcal disease)是一种可能致命的真菌疾病,由一或二种真菌造成:新型隐球菌(\"Cryptococcus neoformans\")与\"Cryptococcus gattii\",两者原本都被认为是\"Cryptococcus neoformans\"的变种,但现在被分成两个不同的物种。", "id": 2131848} {"src_title": "USS James E. Williams (DDG-95)", "tgt_title": "詹姆斯·E·威廉斯号驱逐舰", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bau von DDG-95 begann 1998 mit der Autorisierung des Schiffes und der Bestellung bei Ingalls Shipbuilding. Dort wurde der Zerstörer 2002 auf Kiel gelegt, Stapellauf und Taufe fanden im Juni 2003 statt. Offiziell in die Flotte übernommen wurde die \"Williams\" Ende 2004. Der erste Einsatz der \"James E. Williams\" fand im Jahr 2006 statt und führte das Schiff zur Bekämpfung der dortigen Piraterie vor die Küste von Somalia. 2007 verlegte der Zerstörer mit drei seiner Schwesterschiffe sowie der \"USS Gettysburg (CG-64)\" und der \"USS Philadelphia (SSN-690)\" als Eskorte für den Flugzeugträger \"USS Enterprise (CVN-65)\" im Rahmen des Anti-Terror-Krieges der \"Streitkräfte der Vereinigten Staaten\". Während dieses Einsatzes kam die \"Williams\" zu einer Entführung des nordkoreanischen Frachtschiffes \"Dai Hong Dan\" hinzu. Nachdem die \"Williams\" die Piraten an Bord des Frachters aufgefordert hatte, die Waffen niederzulegen, griffen die Nordkoreaner die Piraten auf der Brücke an. Bei dem Kampf kamen zwei Piraten ums Leben, fünf wurden verletzt gefangen genommen. Die drei verwundeten Nordkoreaner wurden auf der \"Williams\" behandelt. 2009 verlegte die \"James E. Williams\" als Teil der Kampfgruppe um die \"USS Bataan (LHD-5)\" Richtung Indischer Ozean und Persischer Golf. Im Juli 2011 nahm der Zerstörer an der multinationalen Übung \"FRUKUS\" teil. Mit der \"USS Enterprise (CVN-65)\" verlegte der Zerstörer 2012 in Richtung Mittelmeer und Indischer Ozean.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Für die Abwehr von anfliegenden Flugkörpern erhielt das Schiff die Flugabwehrraketen RIM-162 Evolved Sea Sparrow Missile (ESSM), die aus dem Vertical Launching System verschossen werden. Zur weiteren Flugabwehr wurde 2010 nachträglich hinter dem achteren Schornsteinaufbau ein Close-In-Weapon-System in Form des Phalanx MK 15 RAM installiert, das beim Bau ab DDG 85 (Block IV) ursprünglich nicht vorgesehen war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die USS \"James E. Williams\" (DDG-95) ist ein Zerstörer der \"Arleigh-Burke-Klasse\". Das Schiff der United States Navy ist benannt nach Petty Officer 1st Class James E. Williams, dem am meisten dekorierten Mann der Navy, der nie den Offiziersgrad erreichte.", "tgt_summary": "詹姆斯·E·威廉斯号驱逐舰(USS James E. Williams (DDG-95))是美国海军阿利·伯克级驱逐舰的第四十五艘,以海军上士詹姆斯·E·威廉斯命名。", "id": 1942788} {"src_title": "Hamiltonsche Mechanik", "tgt_title": "哈密顿力学", "src_document": [{"title": "Einzelheiten.", "content": "Die Hamilton-Funktion formula_1 eines Systems von Teilchen ist ihre Energie als Funktion des Phasenraumes. Sie hängt von den (verallgemeinerten) Ortskoordinaten formula_2 und von den (verallgemeinerten) Impulskoordinaten formula_3 der Teilchen ab und kann auch von der Zeit formula_4 abhängen. Die Zahl formula_5 der Koordinaten und Impulse nennt man die Zahl der Freiheitsgrade. Der Phasenraum ist formula_6-dimensional. Die Hamilton-Funktion bestimmt die zeitliche Entwicklung der Teilchenorte und Teilchenimpulse durch die hamiltonschen Bewegungsgleichungen: Dies ist ein System gewöhnlicher Differentialgleichungen erster Ordnung für die formula_6 unbekannten Funktionen der Zeit, formula_9 Wenn die Hamilton-Funktion nicht explizit von formula_4 abhängt, dann schneiden sich die Lösungskurven nicht und es geht durch jeden Punkt des Phasenraums eine Lösungskurve. Bei zeitabhängigen formula_1 kann man die Zeit als einen zusätzlichen Freiheitsgrad formula_12 mit zugehörigem Impuls formula_13 und der zeitunabhängigen Hamilton-Funktion formula_14 auffassen. Daher beschränken wir uns im Folgenden auf zeitunabhängige Hamilton-Funktionen. Allerdings ist die Funktion formula_15 nicht nach unten beschränkt und die Hyperfläche konstanter Energie formula_16 ist nicht, wie bei einigen Überlegungen vorausgesetzt, kompakt.", "section_level": 1}, {"title": "Teilchen im Potential.", "content": "Bei einem Teilchen der Masse formula_17, das sich nichtrelativistisch in einem Potential formula_18 bewegt, setzt sich die Hamilton-Funktion aus kinetischer und potentieller Energie zusammen: Die zugehörigen hamiltonschen Bewegungsgleichungen sind Newtons Gleichungen für die Bewegung in einem konservativen Kraftfeld, Insbesondere ist die potentielle Energie eines eindimensionalen formula_22 harmonischen Oszillators formula_23 Die hookesche Federkraft in der Bewegungsgleichung bewirkt, dass die Bahn um die Ruhelage schwingt, Dabei ist formula_26 die Amplitude und formula_27 eine Zeit, zu der diese maximale Auslenkung durchlaufen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Freies relativistisches Teilchen.", "content": "Für ein relativistisches, freies Teilchen mit der Energie-Impuls-Beziehung formula_28 ist die Hamilton-Funktion Die hamiltonschen Bewegungsgleichungen besagen, wie die Geschwindigkeit mit dem Impuls zusammenhängt und dass sich der Impuls nicht mit der Zeit ändert: Wenn die Hamilton-Funktion wie in diesen Beispielen nicht von der Zeit abhängt, behält das System von Teilchen seine anfängliche Energie, sie ist dann eine Erhaltungsgröße.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsprinzip.", "content": "Die hamiltonschen Bewegungsgleichungen folgen aus dem hamiltonschen Prinzip der stationären Wirkung. Von allen denkbaren Bahnen im Phasenraum, die anfänglich zur Zeit formula_33 durch den Anfangspunkt und schließlich zur Zeit formula_35 durch den Endpunkt laufen, ist die physikalisch durchlaufene Bahn diejenige, auf der die Wirkung stationär ist. Betrachtet man nämlich eine einparametrige Schar von Kurven die anfänglich zur Zeit formula_33 durch den Anfangspunkt und schließlich zur Zeit formula_35 durch den Endpunkt laufen, so ist die Wirkung formula_43 für formula_44 extremal, falls dort die Ableitung nach formula_45 verschwindet. Wir bezeichnen diese Ableitung als Variation der Wirkung Ebenso ist die Variation des Ortes und die Variation des Impulses. Die Variation der Wirkung ist nach der Kettenregel Den zweiten Term schreiben wir als vollständige Zeitableitung und einen Term, bei dem formula_50 ohne Zeitableitung auftritt: Das Integral über die vollständige Ableitung ergibt formula_52 zur Anfangs- und Endzeit und verschwindet, weil dann formula_50 verschwindet, denn es gehen alle Kurven der Schar durch dieselben Anfangs- und Endpunkte. Fassen wir schließlich die Terme mit formula_50 und formula_55 zusammen, so beträgt die Variation der Wirkung Damit die Wirkung stationär ist, muss dieses Integral für alle formula_50 und alle formula_55 verschwinden, die anfänglich und schließlich verschwinden. Das ist genau dann der Fall, wenn die Faktoren verschwinden, mit denen sie im Integral auftreten: Die Wirkung ist also stationär, wenn die hamiltonschen Bewegungsgleichungen gelten.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenhang zur Lagrange-Funktion.", "content": "Die Hamilton-Funktion ist die bezüglich der Geschwindigkeiten formula_61 Legendre-Transformierte der Lagrange-Funktion formula_62 Dabei sind auf der rechten Seite mit den Geschwindigkeiten formula_64 diejenigen Funktionen formula_65 gemeint, die man erhält, wenn man die Definition der Impulse nach den Geschwindigkeiten auflöst. Wenn man die Definition der Impulse invertieren und nach den Geschwindigkeiten auflösen kann, dann gelten die hamiltonschen Bewegungsgleichungen genau dann, wenn die Euler-Lagrange-Gleichungen der Wirkung erfüllt sind. Denn die partielle Ableitung von formula_68 nach den Impulsen ergibt nach der Kettenregel und der Definition der Impulse Ebenso ergibt die Ableitung nach den Ortskoordinaten Die Euler-Lagrange-Gleichung besagt Also gelten die hamiltonschen Bewegungsgleichungen, wenn die Euler-Lagrange-Gleichung gilt. Umgekehrt gilt die Euler-Lagrange-Gleichung, wenn die hamiltonschen Bewegungsgleichungen gelten. Beispielsweise hängt beim freien relativistischen Teilchen mit der Lagrangefunktion der Impuls gemäß von der Geschwindigkeit ab. Umgekehrt ist die Geschwindigkeit daher die Funktion des Impulses. In die obige Gleichung für formula_68 eingesetzt ergibt sich die schon angegebene Hamilton-Funktion des freien, relativistischen Teilchens. Hängt die Lagrangefunktion nicht explizit von der Zeit ab, dann besagt das Noether-Theorem, dass die Energie auf den physikalischen Bahnen ihren anfänglichen Wert behält. Der Vergleich mit der Legendre-Transformation zeigt, dass es sich bei der Hamilton-Funktion um diese Energie handelt, bei der die Geschwindigkeiten als Funktion der Impulse aufzufassen sind:", "section_level": 1}, {"title": "Poisson-Klammer.", "content": "Der Wert einer Phasenraumfunktion formula_78 ändert sich auf Bahnen formula_79 mit der Zeit dadurch, dass er explizit von formula_4 abhängt und dadurch, dass sich der Bahnpunkt ändert: Die physikalisch durchlaufene Bahnen genügen den hamiltonschen Bewegungsgleichungen: Mit der von Siméon Denis Poisson eingeführten Poisson-Klammer zweier Phasenraumfunktionen formula_83 und formula_84 gilt also Mit Poisson-Klammern geschrieben gleicht das Formelbild der hamiltonschen Bewegungsgleichungen den heisenbergschen Bewegungsgleichungen der Quantenmechanik. Als Koordinatenfunktionen aufgefasst haben die Phasenraumkoordinaten die Poisson-Klammern Ihnen entsprechen in der Quantenmechanik nach kanonischer Quantisierung die kanonischen Vertauschungsrelationen. Die Poisson-Klammer ist antisymmetrisch, linear und genügt der Produktregel und der Jacobi-Identität. Für alle Zahlen formula_88 und formula_89 und alle Phasenraumfunktionen formula_90 gilt Die differenzierbaren Phasenraumfunktionen bilden eine Lie-Algebra mit der Poisson-Klammer als Lie-Produkt.", "section_level": 1}, {"title": "Hamiltonscher Fluss.", "content": "Zu jeder (zeitunabhängigen) Phasenraumfunktion formula_83 gehört das Vektorfeld formula_96 das Phasenraumfunktionen formula_84 längs der Kurven ableitet, die die hamiltonschen Gleichungen mit formula_99 lösen. Die Abbildung formula_100 der Anfangswerte der Lösungskurven formula_101 auf formula_79 ist der zu formula_83 gehörige hamiltonsche Fluss.", "section_level": 1}, {"title": "Symplektische Struktur.", "content": "Der Phasenraum mit seiner Poisson-Klammer ist eine symplektische Mannigfaltigkeit mit der symplektischen Form Angewendet auf die zu formula_83 und formula_84 gehörigen Vektorfelder ergibt diese Zweiform die Poisson-Klammer der beiden Funktionen: Die symplektische Form ist invariant unter jedem hamiltonschen Fluss. Dies besagt Folgendes: Ist anfänglich eine zweidimensionale Fläche formula_108 im Phasenraum gegeben, dann wird sie mit der Zeit durch den hamiltonschen Fluss einer Phasenraumfunktion formula_83 auf die Fläche formula_110 abgebildet. Die mit der symplektischen Form gemessene Größe der Anfangsfläche stimmt mit der Größe zu jeder späteren Zeit überein. Hamiltonscher Fluss ist flächentreu: Da das Flächenelement formula_112 invariant ist, ist auch das Volumenelement formula_113 invariant unter hamiltonschem Fluss. Dieser Befund ist Liouvilles Theorem. Das Volumen eines Bereichs formula_114 des Phasenraumes ändert sich nicht bei hamiltonscher Zeitentwicklung: Insbesondere bleibt der Bereich, innerhalb dessen sich das System anfänglich wegen der Messfehler befindet, gleich groß. Daraus kann man allerdings nicht schließen, dass sich anfängliche Unkenntnis nicht vergrößert. Bei chaotischer Bewegung können Anfangswerte, die sich zunächst nur durch kleine Messfehler unterschieden, auf einen großen Bereich mit vielen kleinen Löchern wie Schlagsahne verteilt werden. Auch Schlagen von Sahne vergrößert ihr mikroskopisch ermitteltes Volumen nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Kanonische Transformation.", "content": "Die Hamilton-Gleichungen vereinfachen sich, falls die Hamilton-Funktion von einer Variablen, beispielsweise formula_116 nicht abhängt. Dann liegt eine Symmetrie vor: die Hamilton-Funktion ist invariant unter der Verschiebung von formula_117 Umgekehrt können bei Vorliegen einer Symmetrie (in einer Umgebung eines Punktes, der kein Fixpunkt ist) die Orts- und Impulsvariablen so gewählt werden, dass die Hamilton-Funktion von einer Variablen formula_118 nicht abhängt. Dann ist einfach formula_119", "section_level": 1}, {"title": "Integrable Bewegung.", "content": "Die Bewegungsgleichungen sind integrabel, wenn die Hamilton-Funktion nur von den Impulsen abhängt. Dann sind die Impulse konstant und die Ableitungen der Hamilton-Funktion nach den Impulsen sind die zeitlich konstanten Geschwindigkeiten, mit denen die Koordinaten formula_120 linear zunehmen, Ist zudem die Phasenraumfläche konstanter Energie formula_122 kompakt, dann handelt es sich bei den Koordinaten formula_123 um die Winkel auf einem Torus, die um formula_124 vergrößert wieder denselben Punkt benennen, Der Phasenraum solch eines integrablen Systems besteht aus formula_5-dimensionalen Tori, um die sich die Lösungskurven der hamiltonschen Gleichungen winden.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenhang mit der Quantenmechanik.", "content": "So wie in der Mechanik die Hamilton-Funktion die Zeitentwicklung bestimmt, so bestimmt der Hamilton-Operator die Zeitentwicklung in der Quantenmechanik. Man erhält ihn für viele quantenmechanische Systeme aus der Hamilton-Funktion des entsprechenden klassischen Systems durch kanonische Quantisierung, indem man den algebraischen Ausdruck für formula_127 als Funktion von Operatoren formula_120 und formula_129 liest, die den kanonischen Vertauschungsrelationen genügen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die hamiltonsche Mechanik, benannt nach William Rowan Hamilton, ist ein Teilgebiet der klassischen Mechanik. Sie untersucht die Bewegung im Phasenraum. Dabei handelt es sich um die Menge der Paare von Orts- und Impulswerten, die man bei dem betrachteten System von Teilchen anfänglich frei vorgeben kann. Danach bestimmt die Hamilton-Funktion durch die hamiltonschen Bewegungsgleichungen, wie sich die Orte und Impulse der Teilchen (bei Vernachlässigung von Reibung) mit der Zeit ändern.", "tgt_summary": "哈密顿力学是哈密顿于1833年建立的经典力学的重新表述,它由拉格朗日力学演变而来。拉格朗日力学是经典力学的另一表述,由拉格朗日于1788年建立。哈密顿力学与拉格朗日力学不同的是前者可以使用辛空间而不依赖于拉格朗日力学表述。关于这点请参看其数学表述。", "id": 1264935} {"src_title": "NXP Semiconductors", "tgt_title": "恩智浦半导体", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "NXP entstand aus \"Philips Semiconductors\", der Halbleitersparte von Philips. Diese Sparte hatte Philips, basierend auf den eigenen, zunächst Radioröhren- und späteren Halbleiterfirmen wie Valvo (Deutschland), Mullard (Großbritannien) und die Integration zugekaufter Hersteller, ausgebaut: Signetics wurde 1975 gekauft, VLSI Technology kam 1999 dazu. Am 29. September 2006 verkaufte der Philips-Konzern 80,1 Prozent seiner Halbleitersparte an ein Konsortium von privaten Beteiligungsgesellschaften, Philips selbst behielt 19,9 Prozent der Anteile. Das Konsortium bestand aus den Finanzinvestoren KKR, Bain Capital, Silver Lake, Apax und AlpInvest Partners N.V. Die Neugründung wurde 2006 auf der Internationalen Funkausstellung Berlin von dem damaligen NXP-Vorstandsvorsitzenden Frans van Houten (inzwischen Vorstandsvorsitzender von Philips) bekanntgegeben. Während der anschließenden Umorganisation brachte NXP im Jahr 2008 seinen Geschäftszweig „Mobile & Personal“ in ein Joint Venture mit STMicroelectronics mit dem Namen \"ST-NXP-Wireless\" ein. Im folgenden Jahr übernahm STMicroelectronics auch den verbliebenen 20-Prozent-Anteil von NXP und brachte \"ST-NXP-Wireless\" in ein erneutes Joint Venture \"ST-Ericsson\" mit der Sparte \"Ericsson Mobile Platforms (EMP)\" des schwedischen Unternehmens Ericsson ein. Im Rahmen der Umorganisation wurden verschiedene Halbleiterfabriken geschlossen, 2008 auch jene in Böblingen. Am 31. Dezember 2008 gab Frans van Houten seinen sofortigen Rücktritt bekannt und verließ das Unternehmen noch am selben Tag. An seiner Stelle wurde Richard L. Clemmer eingesetzt, der früher schon für Agere und Texas Instruments und zuletzt für KKR aktiv war. Nach Abschluss der Restrukturierung kündigte NXP im Frühjahr 2010 seinen geplanten Börsengang an, der am 6. August 2010 stattfand. Am 2. März 2015 wurde bekanntgegeben, dass NXP Freescale Semiconductor übernehmen wird. Die Übernahme wurde sowohl in Aktien wie auch in bar vollzogen. Am 7. Dezember 2015 war der Vorgang abgeschlossen. Am neuen Unternehmen hielten die ehemaligen Freescale Aktionäre zu diesem Zeitpunkt circa ein Drittel. Der Bereich für Standard-Halbleiter wurde im Sommer 2016 an ein staatlich kontrolliertes chinesisches Konsortium verkauft und erhielt den Namen Nexperia. Am 27. Oktober 2016 wurde bekannt, dass Qualcomm NXP komplett übernehmen möchte. Die Transaktion sollte bis Ende 2017 abgeschlossen sein. Im Juni 2018 gab Qualcomm seine Übernahmebemühungen auf. Gleichzeitig kündigte Qualcomm den Start eines Aktienrückkaufprogramms mit einem Volumen von 30 Milliarden US-Dollar an. Im September 2018 übernahm NXP mit Omniphy einen Anbieter von Ethernet-Subsystem-Technologien für den Automobil-Bereich. Im Mai 2019 wurde bekannt, dass NXP von der Marvell Technology Group den Bereich für WLAN- und Bluetooth-Chips mit 500 Mitarbeitern übernimmt. Das Unternehmen gehört zu den ersten Hauptmitgliedern der FIDO-Allianz, die den Industriestandard Universal Second Factor (U2F) für eine allgemein anwendbare Zwei-Faktor-Authentifizierung entwickelt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptmärkte.", "content": "NXP konzentriert sich auf Halbleiterprodukte und Systemlösungen für die folgenden Märkte:", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten in Deutschland.", "content": "Der Hauptsitz von NXP in Deutschland ist in Hamburg-Lokstedt. Mit Produktion, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie weltweiter Geschäftsverantwortung für drei von fünf Abteilungen (sogenannter \"Business Units\" für \"Automotive\", \"Security&Connectivity\" und \"Standard Products\") spielt der Standort Hamburg eine bedeutende Rolle innerhalb des Konzerns. Die Fabrik für diskrete Halbleiter in Lokstedt, die mit einer Produktion von etwa 70 Milliarden einzelner Bausteine ungefähr ein Viertel aller weltweit verkauften Dioden und Transistoren herstellt, gehört heute zu ausgegliederten Nexperia. Weitere Standorte sind in Dresden (Forschung und Entwicklung) sowie Vertriebsniederlassungen in München und Stuttgart. Der Standort in Starnberg wurde 2006 (während Philips Zeiten), ein anderer in Hausbruch Ende 2010 geschlossen. Die Mitarbeiterzahl der \"NXP Semiconductors Germany GmbH\" wurde inzwischen auf rund 1.200 fest angestellte Mitarbeiter reduziert (Stand: 2016). Die Bundesregierung hat NXP als Hauptlieferanten der Sicherheitschips für die neuen Personalausweise beauftragt; aus Gründen der Liefersicherheit vergibt sie solche Aufträge in der Regel an mindestens zwei Hersteller. Neben dem neuen deutschen Personalausweis liefert NXP auch mehrheitlich die Sicherheitschips für den elektronischen Reisepass sowie für die elektronischen Fahrkarten des eTicket Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Beteiligungen.", "content": "NXP hält Beteiligungen an folgenden Unternehmen:", "section_level": 1}], "src_summary": "NXP (für Next eXPerience) Semiconductors ist ein niederländischer Halbleiterhersteller. NXP ist der 2006 ausgegliederte Halbleiterbereich der Royal Philips. NXP bietet Halbleiter und Systemlösungen für den Automobilmarkt, für Fernseher, Set-Top-Boxen, Mobiltelefone sowie Sicherheitslösungen für Bankkarten, elektronische Ausweise, Reisepässe und Gesundheitskarten. Chips mit MIFARE-Technik werden in zahlreichen Verkehrssystemen und Veranstaltungszentren weltweit eingesetzt. Nach der Übernahme von Freescale ist NXP der größte Halbleiterhersteller Europas.", "tgt_summary": "恩智浦半导体(英语:NXP Semiconductors),前身为飞利浦半导体,由荷兰企业飞利浦在1953年创立。2006年8月31日,该公司首席执行官万豪敦在柏林向客户和员工宣布公司的新名称。", "id": 2937868} {"src_title": "Tomorrowland", "tgt_title": "明日世界電子音樂節", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "2005, zunächst noch als eintägiges Festival, traten am 14. August vor mehreren tausend Zuschauern auf zwei Dancefloors und in sechs Zelten Künstler wie Ferry Corsten, Sven Väth, Technoboy, Armin van Buuren, Monika Kruse, Yves Deruyter, Mystique, Toni Rios und David Guetta auf. 2006 fand das Festival zum ersten Mal Ende Juli statt, wo es bis heute seinen festen Platz im Festivalkalender hat. Künstler waren unter anderem Ferry Corsten, Armin van Buuren, Chris Liebing, David Guetta, Filterheadz, Axwell, Ben Sims, Promo und Paul Oakenfold. 2007 wurde das Festival erstmals über zwei Tage abgehalten. 2008 fand Tomorrowland am 26. und 27. Juli statt. Die Anzahl der Besucher – tageweise addiert – überschritt die 50.000er Marke und es nahmen mehr als 100 DJs teil. 2009 war das Festival mit 90.000 Besuchern an beiden Tagen ausverkauft. 2010 überschritt Tomorrowland die 120.000er Besuchermarke. 2011 wurde das Festival auf drei Tage verlängert. Nur wenige Tage nach dem offiziellen Vorverkauf wurde Tomorrowland mit 180.000 Besuchern als ausverkauft gemeldet. 2012 wurde es bei den International Dance Music Awards 2012 zum „Best Music Event Worldwide“ gewählt. 2012 fand Tomorrowland vom 27. bis 29. Juli statt. Das Line-Up bestand aus 400 DJs, darunter Skrillex, Avicii, Marco Bailey, Skazi, David Guetta, The Nervo Twins, Hardwell, Swedish House Mafia, Afrojack, Steve Aoki, Carl Cox, The Bloody Beetroots, Paul van Dyk, Martin Solveig, Chuckie, Fatboy Slim, Dimitri Vegas & Like Mike und Pendulum. Die Auftritte fanden auf 3 Stages (Mainstage, Evolutionstage, Q-Dance Stage) und 15 Locations verteilt auf dem Festivalgelände statt. 190.000 Menschen aus über 75 Ländern waren anwesend, 35.000 von ihnen wohnten auf dem anliegenden Campingplatz „Dreamville“. Aufgrund des enormen Erfolgs des Festivals und der Tatsache, dass es ein belgisches Festival ist, entschied ID&T den Belgiern eine exklusive Chance mit einem Pre-Sale (80.000 der 185.000 Tickets) am 24. März zu geben. Der weltweite Verkauf begann am 7. April. Zeitweise waren 2.000.000 Menschen auf der Online-Warteliste. Innerhalb von 43 Minuten waren die restlichen 100.000 Tickets für den weltweiten Verkauf vollständig verkauft. Zusätzlich zu den regulären Tickets gab es über eine Partnerschaft mit Brussels Airlines die Möglichkeit Reisepakete aus über 15 Städten weltweit zu erwerben. Weitere 25 Fluggesellschaften organisierten diese Anreise. Ein weiterer Höhepunkt auf dem Festivalgelände 2012 war der „Cloud Rider“, das höchste mobile Riesenrad Europas. Das Festival wurde zum zweiten Mal in Folge bei den \"International Dance Music Awards 2013\" zum „Best Music Event Worldwide“ gewählt. 2013 fand Tomorrowland vom 26. bis 28. Juli statt. Die \"Full-Madness\"-Pässe waren in 35 Minuten ausverkauft, und die restlichen Karten innerhalb einer Stunde. 2014 fand das Festival zum zehnten Geburtstag an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden statt (18.–20. und 25.–27. Juli 2014), für die jeweils eigene Tickets nötig waren. Zuvor stand das Stattfinden des zweiten Wochenendes aufgrund von Anwohnerklagen über den Lärm und den Müll in den Sternen. Trotz des enormen Kontingents waren alle 360.000 verfügbaren Karten binnen einer Stunde ausverkauft. Mitte April gaben die Veranstalter von Tomorrowland bekannt, dass der deutsche Komponist und Musikproduzent Hans Zimmer die Hymne zum Geburtstag des Festivals komponieren wird. 2015 fand das Festival wieder nur an einem Wochenende, und zwar vom 24. bis zum 26. Juli, statt. Als erster Act des Line Ups wurde das National Orchestra of Belgium bekannt gegeben. Die Tickets wurden innerhalb von Minuten verkauft. 2016 fand Tomorrowland vom 22. bis 24. Juli unter dem Motto \"The Elixir of Life\" statt. 2017 fand das Festival, wie auch schon im Jahr 2014, an zwei Wochenenden (21.–23. und 28.–30. Juli 2017) unter dem Motto \"Amicorum Spectaculum\" statt. Die ersten Bühnen wurden bereits bekannt, darunter von Future Sound of Egypt und A State Of Trance. Alle 360.000 Karten waren innerhalb einer Stunde ausverkauft. 2018 fand Tomorrowland erneut Ende Juli statt, dieses Mal mit dem Thema \"The Story of Planaxis\", bei welchem sich alles um eine magische Unterwasser-Welt drehte. Die Mainstage war entsprechend mit Meeresmotiven und Muscheln gestaltet. Im März 2019 hat Tomorrowland anlässlich ihres 15. Geburtstages ein zusätzliches Event mit dem Namen \"Our Story – 15 Years Tomorrowland\" während des Amsterdam Dance Events ankündigt. Dieses fand am 17.–18. Oktober 2019 im Amsterdamer Ziggo Dome statt. 2020 sollte Tomorrowland an zwei Wochenenden (17.–19. und 24.–26. Juli 2020) unter dem Motto \"The reflection of love\" stattfinden. Die Veranstalter gaben am 15. April 2020 bekannt, dass das Festival im Zuge der COVID-19-Pandemie abgesagt werden muss und kündigten gleichzeitig eine Ausgabe für 2021 (16.–18. und 23.–25. Juli 2021) an.", "section_level": 1}, {"title": "Ableger.", "content": "Seit 2013 gibt es einen ersten Ableger namens \"TomorrowWorld\". Das dreitägige Festival wird jährlich am letzten Septemberwochenende in Chattahoochee Hills, Georgia, USA (bei Atlanta) veranstaltet. Zur ersten Ausgabe kamen an drei Tagen 150.000 Besucher. Seit dem Jahr 2016 findet TomorrowWorld nicht mehr statt. Am 20. Juli 2014 verkündete David Guetta während seines Sets, dass Tomorrowland auf südamerikanischem Boden eine weitere Veranstaltungsstätte bieten wird. \"Tomorrowland Brasil\" fand das erste Mal vom 1. bis 3. Mai 2015 in Itu, São Paulo statt. 180.000 Menschen besuchten das Festival. Im Jahr 2017 fand das Festival nicht mehr statt. Die Veranstalter begründeten dies mit äußeren Einflussfaktoren, die es nicht mehr ermöglichten, die richtige Umgebung für Tomorrowland in Brasilien zu schaffen. Vom 9. bis 16. März 2019 fand erstmals der Ableger \"Tomorrowland Winter\" statt. 30.000 Menschen besuchten das Festival im französischen Alpe d’Huez. 2020 wurde die geplante 2. Ausgabe des Ablegers Tomorrowland Winter aufgrund der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus abgesagt.", "section_level": 1}, {"title": "Unite with Tomorrowland.", "content": "Seit 2016 wird unter dem Titel Unite with Tomorrowland die Mainstage in mehreren Städten übertragen. \"Anmerkungen:\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Tomorrowland ist ein seit 2005 jährlich stattfindendes Open-Air-Musikfestival der elektronischen Tanzmusik in der belgischen Stadt Boom, das vom Medienunternehmen WEAREONE.world (ehemals ID&T Belgien) veranstaltet wird. Es findet im Naherholungsgebiet De Schorre statt. Es zeichnet sich vor allem durch seine ausgefallene „Märchenland“-Gestaltung der Bühnen und des Geländes aus. Vorbild war das niederländische Open-Air-Festival Mysteryland, welches von ID&T ausgerichtet wird. Verglichen wird es des Weiteren mit dem seit 1992 auf der Krim veranstalteten Open-Air-Festival KaZantip. Im März 2019 fand erstmals ein neuer Ableger mit dem Namen Tomorrowland Winter statt. Die Ableger TomorrowWorld und Tomorrowland Brasil wurden in den USA bzw. in Brasilien veranstaltet und sind mittlerweile eingestellt.", "tgt_summary": "明日世界电子音乐节(英语:Tomorrowland)于2005年发源比利时。目前是世界上公认最大与最著名的电音盛会。", "id": 2126597} {"src_title": "Tangerang", "tgt_title": "丹格朗", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Tangerang liegt zwischen 10 und 18 m Höhe. Einige Gebiete der Stadt sind von Sümpfen durchzogen, darunter auch jene am Flughafen. Der Fluss Cidane (\"Sungai Cisadane\") mündet hier in die Javasee und teilt die Stadt in zwei Hälften. Der \"Cipondoh\"-See ist 126 ha groß und liegt im Südwesten der Stadt im gleichnamigen Distrikt (\"Kecamatan\"). Im Norden und Westen wird das Stadtgebiet vom Regierungsbezirk (indones. \"Kabupaten\") Tangerang umschlossen, aus der die Stadt durch das Gesetz Nr. 2/1993 ausgegliedert wurde. Die südliche Grenze bildet das Munizipium Selatan West (indones. \"Kota Tangerang Selatan\"), das erst 2008 entstand. Im Osten grenzt Tangerang an die Stadt Jakarta (Stadtbezirke \"Kodya\" Barat und Selatan). Kota Tangerangs äußerste Koordinaten liegen zwischen 6°6' – 6°14' südlicher Breite und 106°36'–106°42' östlicher Länge.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "In der Region herrscht tropisches Klima. Die Temperatur lag 2013 zwischen 24 und 34 °C, im Durchschnitt bei 32,3 °C. 2013 zählte man 15 Regentage pro Monat – die meisten im Dezember und Januar. Im gleichen Jahr fielen durchschnittlich 192 mm Regen pro Monat, die meisten im Januar (555 mm), die Luftfeuchtigkeit betrug im Durchschnitt 76,7 %.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit 1.798.601 Einwohnern (Census 2010) lag Tangerang in der Rangliste der bevölkerungsreichsten Städten Indonesiens auf Platz sechs. Der Hauptteil der Bevölkerung ist islamischen Glaubens (Census 2010: 88,25 %), lediglich Buddhisten (3,69 %), Protestanten (5,30 %) und Katholiken (2,28 %) sind noch nennenswert. Tangerang hat eine große chinesische Gemeinschaft mit einem eigenen Friedhof. Die Wachstumsrate der Bevölkerung betrug zwischen 2010 und 2013 2,77 % und ist rückläufig. In allen Distrikten herrscht ein Männerüberschuß, im Schnitt kommen im ganzen Regierungsbezirk 104 Männer auf 100 Frauen. 33,26 % der Bevölkerung über 10 Jahren (Census 2010: 1.466.020) sind ledig, 61,83 % verheiratet, 3,14 % geschieden und 0,32 % verwitwet. Die Einwohnerzahl lt. Fortführung des Melderegisters (DKCS 2013, indones. \"Ditjen Kependudukan dan Catatan Sipil\") betrug 2013 1.952.396. 2013 existierten 509.764 Haushalte mit einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 3,8 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Territorialstruktur.", "content": "Das Munizipium (\"Kota\") Tangerang gliedert sich in 13 Distrikte (\"Kecamatan\"), die wiederum aus 104 Dörfern (\"Kelurahan\") bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Internationale Flughafen Soekarno-Hatta befindet sich in den beiden nordöstlichen Distrikten Benda und Neglasari. Tangerang ist Endpunkt der Duri-Eisenbahnlinie der \"KRL Jabodetebak\", die über 19 km nach West-Jakarta (Duri) führt. Die Autobahn Merak-Jakarta Nr. 1 führt mit ihren drei Anschlussstellen mitten durch die Stadt. Weiterhin verbindet eine Ringstraße die Stadt mit Jakarta, Bekasi und Bogor. In der Stadt befinden sich auch zahlreiche Bushaltestellen für den innerstädtischen Verkehr, für den Verkehr in das Umland und nach Jakarta. Mit dem benachbarten Munizipium Süd-Tangerang (\"Kota Tagerang Selatan\") und dem Regierungsbezirk (\"Kabupaten\") Tangerang besteht eine Zone \"Tangerang Raya\", in der auf 1500 km2 über fünf Millionen Menschen leben und die über 1000 Industriegebiete umfasst (besonders bei Balaraja, Cisoka und Cikupa).", "section_level": 1}, {"title": "Industrie.", "content": "Zahlreiche Firmen besitzen Zweigstellen und Filialen in Tangerang, ebenso bestehen Einkaufszentren in der Stadt. Bekannt ist der alte Markt im Stadtzentrum nahe der Großen Moschee (\"Masjid Agung\") mit Ständen und Imbissbuden. In Tangerang bestehen sieben (private) Universitäten, darunter die \"International University Liaison Indonesia\".", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "2013 zählte man 423.135 Hotelübernachtungen, davon 15 % aus dem Ausland (63.419) in den 31 Hotels (mit 1847 Räumen). Im gleichen Jahr besuchten die 21 touristische Objekte 424.852 Touristen – davon 84.617 aus dem Ausland (19,9 %).", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Der Fußballverein Persita Tangerang spielt in der höchsten indonesischen Spielklasse.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Durch die Regierungsverordnung Nr. 50/1981 wird die administrative Stadt Tangerang gebildet und durch das Gesetz Nr. 2/1993 wird das Munizipium (\"Kotamadya\") Tangerang gebildet und aus dem gleichnamigen Regierungsbezirk (\"Kabupaten\") ausgegliedert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tangerang ist eine Millionenstadt im Nordosten der indonesischen Provinz Banten. Sie befindet sich etwa 20 km westlich von Jakarta und ist die drittgrößte Stadt der Metropolregion Jabodetabek.", "tgt_summary": "丹格朗()是印尼万丹省的一个城市,位于雅加达西方25公里处。丹格朗是雅茂德丹勿(Jabotabek)地区仅次于雅加达与勿加泗的第三大市中心。总面积为164.54平方公里,2010年的人口统计为1,797,715人。为大雅加达地区提供服务的苏加诺-哈达国际机场位于市内。", "id": 2784570} {"src_title": "Kristall (Mir)", "tgt_title": "晶体号实验舱", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Kristall wog in der Ausgangskonfiguration rund 20 Tonnen und wurde am 31. Mai 1990 an Bord einer Proton-K-Rakete in Baikonur in den Weltraum befördert. Nach längerem autonomen Flug zum Test der Systeme wurde das Modul am 10. Juni 1990 beim ersten Versuch erfolgreich am axialen Port des Kopplungsstutzen der Raumstation Mir angedockt. Nach dem Andocken wurde Kristall mit Hilfe eines Roboterarms an den radialen Andockpunkt gegenüber dem bereits gedockten Kwant 2-Modul versetzt. Kristall war damit das dritte Modul zur Erweiterung der Raumstation. Die gut 60 Kubikmeter druckbeaufschlagten Raum des Moduls waren im Wesentlichen für biologische und materialwissenschaftliche Experimente bestimmt. Neben der Ausrüstung für diese Experimente verfügte das auf der Grundlage einer TKS-Fähre entwickelte Modul über zwei vergrößerte Sonnensegel mit zusammen rund 70 Quadratmetern Fläche und eigene Lagekontrolltriebwerke. Als Besonderheit war am hinteren Ende anstelle der Merkur-Landekapsel ein Kopplungsknoten mit zwei androgynen Andockpunkten vom Typ APAS 89 (89 für das Entwicklungsjahr) untergebracht, die eine Weiterentwicklung der APAS 75 Andockvorrichtung des Apollo-Sojus-Projekts darstellten. Dieses System – anders als gewöhnliche Kopplungssysteme – ermöglichte jedem damit ausgestatteten Raumfahrzeug sowohl den passiven als auch den aktiven Teil eines Andockmanövers zu übernehmen. Das neue Kopplungssystem wurde entwickelt, um das Andocken der Buran-Raumfähre an die Raumstation Mir zu ermöglichen. Gleichzeitig sollten spezielle Sojus-Raumschiffe mit diesem Kopplungssystem ausgestattet werden, um bei bemannten Testmissionen der Buran als Rettungssystem zu dienen. Darüber hinaus waren Module zur Erweiterung der Mir mit APAS-Andocksystem geplant, die an Kristall angebracht werden sollten.", "section_level": 1}, {"title": "Mission.", "content": "Obwohl das Kristall-Module ursprünglich zur Ankopplung von Buran-Raumfähren vorgesehen war, konnte eine solche Kopplung nie erfolgen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde das Buran-Programm nach einem unbemannten Testflug aus finanziellen Gründen 1992 gestoppt. Bemannte Flüge der Buran zur Mir wurden daher nie realisiert. Aus dem Buran-Programm verblieb ein einzelnes bereits gebautes Sojus-Rettungsraumschiff mit dem APAS-Andocksystem, welches im Januar 1993 für den Transport einer Stammbesatzung zur Mir verwendet wurde (Sojus TM-16). Dies blieb die einzige Sojus-Mission in der Geschichte der Mir, bei der nicht an den axialen Andockpunkten des Mir-Basismoduls oder des Kwant-Moduls angedockt wurde. Um den weiteren Ausbau der Mir zu ermöglichen, wurde bereits im Jahre 1992 eine der beiden großen Solaranlagen von Kristall nach Kwant umgesetzt. Kristall selbst wurde aufgrund von Verzögerungen bei der Fertigung des nächsten Moduls im Mai 1995 um 90° an einen radialen Andockpunkt des Kopplungsadapters der Mir versetzt, um genügend Raum für das Andocken des Moduls Spektr zu schaffen. Durch die fortschreitende Annäherung der amerikanischen und der russischen Raumfahrt wurde in Erwägung gezogen, das Kristall-Modul zum Andocken des amerikanischen Space Shuttles zu nutzen. Da dieses auf Grund der Größe allerdings die Module Kwant-2 und Spektr oder zumindest deren Aufbauten zu berühren oder mit Zündungen der Steuertriebwerke zu beschädigen drohte, musste erneut die komplizierte Umsetzung des Moduls an den axialen Port des Mir-Kopplungsadapters erfolgen. Während der dritten Shuttle-Mir-Mission STS-71 dockte erstmals das Space Shuttle Atlantis der NASA am 29. Juni 1995 an Kristall an. (Bei der Vormission wurde die Mir nur umflogen und das Annäherungsmanöver erprobt, bei der ersten Mission des Programms wurde die Mir nicht angeflogen.) Der Mission folgte das Rückversetzen von Kristall auf die Ursprungsposition. Im Rahmen der vierten Shuttle-Mir-Mission wurde an Kristall ein spezielles Shuttle-Andockmodul (SDM) angebaut, um dem Space Shuttle eine bessere Andockmöglichkeit zu bieten und die aufwendige Umsetzung bei den Folgemissionen zu umgehen. Insgesamt erfolgten neun Shuttlemissionen zur Mir, bei denen das Andockmanöver immer an Kristall bzw. dem SDM erfolgte. Nach rund 11 Jahren im All stürzte Kristall zusammen mit den weiteren Modulen des Mir-Komplexes am 23. März 2001 kontrolliert über dem Pazifik ab.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Aufgaben.", "content": "Mit Kristall wurde vorwiegend neue Technologie, hauptsächlich zur Andockung schwerer Raumfahrzeuge erprobt. An Kristall wurden erstmals die weiterentwickelten Kopplungssysteme vom Typ APAS 89 erprobt. Der zusätzliche radiale Andockpunkt war für die Installation eines großen Weltraum-Röntgenteleskops vorgesehen, das im Rahmen der ersten Buran-Mir Mission geliefert und angedockt werden sollte. Nach der Einstellung des Buran-Programms konnte dies allerdings nicht verwirklicht werden, so dass der radiale Andockpunkt bis zum Ende der Mir ungenutzt blieb. Weiterhin wurde Kristall für Forschungen in den Bereichen Biologie, Geologie und Astrophysik genutzt. Im sogenannten „Swetlana“-Experiment wurde ein Treibhaus zur Untersuchung von Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf Pflanzen betrieben. Andere Experimente beschäftigten sich mit der Zucht bzw. Bildung von Kristallen in der Schwerelosigkeit. Im Modul und an der Außenwand befanden sich weiterhin ein Teleskop, ein Spektrometer sowie Fotoausrüstung und weitere Geräte für astrophysikalische Beobachtungen.", "section_level": 1}, {"title": "Schlussfolgerungen.", "content": "Kristall spielte eine wichtige Rolle in der Zusammenarbeit der amerikanischen und der russischen Raumfahrt. Erstmals seit der Apollo-Sojus-Mission erfolgten an Kristall bis dahin einzigartige Kopplungen von Raumfahrzeugen unterschiedlicher Nationen. Weiterhin wurden erstmals Raumfahrzeuge großer Masse aneinander gekoppelt und ein Rekordgewicht für Weltraumkomplexe (bei der ersten Shuttle-Mir-Mission rund 220, später noch mehr Tonnen) erreicht. Zudem trafen sich erstmals Besatzungen von bis zu 13 Personen in einer Raumstation. In diesem Rahmen wurde die Technik für internationale Missionen wesentlich modifiziert und den Nationen gegenseitig zur Verfügung gestellt. So beruht das bis heute in Gebrauch befindliche androgyne APAS-Kopplungssystem grundlegend auf dem Einsatz am Kristall-Modul. Weiterhin wurde mit dem Kristall-Erweiterungsmodul SDM das erste internationale gebaute Raumstationsmodul geschaffen. Somit wurden mittels des Moduls Kristall im Rahmen des Mir-Programms wichtige Kenntnisse gesammelt und Ausrüstungsgegenstände zum Betrieb der heutigen internationalen Raumstation ISS entwickelt. Am Rande sei erwähnt, dass das gemeinsame Raumfahrtprogramm wesentlich zur politischen Annäherung der beteiligten, ehemals verfeindeten Nationen beigetragen hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kristall ist der Name eines wissenschaftlichen Moduls, das an der sowjetischen Raumstation Mir angedockt wurde. (Die weiterhin geläufige Bezeichnung Kwant-3 wird offiziell nicht verwendet.)", "tgt_summary": "晶体号( 俄语: Кристалл; 英语: Crystal)是和平号空间站的第4个模块,也是第3个与核心舱对接的模块。晶体号和以往的模块一样,是基于77K(TKS)模块设计的,最初的名字叫“量子3号”。", "id": 2801416} {"src_title": "Ligeia", "tgt_title": "麗姬亞", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der namenlose Ich-Erzähler hat in einer „alten, verfallenen Stadt am Rhein“ Ligeia kennen- und lieben gelernt und geheiratet, eine Frau von ebenso großer Schönheit wie Klugheit und Bildung. Er beschreibt sie als überaus groß gewachsen, Haare und Augen schwarz, Haut weiß, mit tiefer Stimme und von unglaublicher Ruhe und Gelassenheit, unter der ein Vulkan von Leidenschaft brodelt. Der Ich-Erzähler wird zu ihrem Schüler und überlässt sich ihrer Führung durch alle Gebiete des Geistigen. Besonders fasziniert ist sie von der Idee, dass alles Leben Wille ist und dass Sterben nur auf einem Mangel an Willenskraft beruht. Dennoch erkrankt sie, siecht dahin, schreibt noch ein resigniertes Gedicht über den „Eroberer Wurm“ – und stirbt. Der verwitwete Ich-Erzähler hält es daraufhin in der alten Stadt am Rhein nicht mehr aus und kauft von dem reichen Erbe, das Lady Ligeia ihm hinterlassen hat, eine alte Abtei in England, die er antikisierend und ägyptisierend prachtvoll ausstattet, besonders das Eheschlafzimmer, nachdem er eine neue Partnerin gefunden hat: Die blonde und blauäugige Lady Rowena Trevanion von Tremaine. Aus Geldgier hat ihre Familie sie ihm überlassen – er aber befindet sich weiterhin im Bann Lady Ligeias und erträgt die neue Beziehung nur im Opiumrausch. Auch Lady Rowena erkrankt, erholt sich noch einmal, erkrankt erneut – und stirbt. Die Bestattung ist vorbereitet, der Ich-Erzähler sitzt an ihrem Leichnam, da scheint sie sich zu erholen – und fällt in Totenstarre zurück. Dieser furchtbare Vorgang wiederholt sich etliche Male, bis Rowena sich schließlich von ihrem Sterbelager erhebt, die Totenbinden fallen von ihr ab, sie scheint gewachsen, ihr Haar ist schwarz, ihre Augen sind schwarz, entsetzt erkennt der Ich-Erzähler in ihr Lady Ligeia, deren Willenskraft den Tod in ihrer Nachfolgerin besiegt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Deutung.", "content": "Wie in Eleonora und Morella geht es auch hier um den Tod und Verlust einer geliebten Frau, der durch eine jenseitige Kraft überwunden wird. Lebte Morella in ihrer (gleichnamigen) Tochter fort und Eleonora in der Seele ihrer Nachfolgerin Ermengarde, so gelingt es der bereits toten Ligeia, in Lady Rowena im wörtlichsten Sinne, als diese stirbt, wieder aufzuerstehen. Biografisch lässt sich das Zweifrauenproblem in Poes Erzählungen auf seine früh verlorene Mutter und seine Cousine Virginia beziehen, die er heiratete, oder auf diese und andere Frauenbeziehungen, die Poe entweder wirklich hatte oder auch nur in der Phantasie durchspielte. Für die erste Version spricht hier, dass der Ich-Erzähler sich Ligeias Führung und Erziehung unterordnet wie ein Kind der Mutter. Von einer erotischen Beziehung kann weder zu Ligeia noch zu Rowena gesprochen werden; letztere verfällt unmittelbar nach der Eheschließung dem expliziten Hass des Ich-Erzählers. Allerdings berichtet nicht der Dichter selber die Geschichte, sondern ein Ich-Erzähler als Rollenfigur, der zugleich zu einer eigentümlichen Verfremdung und Verrätselung des Geschehens beiträgt. So bezeichnet er Ligeia als seine Geliebte und Gemahlin, vermag aber nur wenige biografische Details über sie zu berichten. Allem Anschein nach hat er die wesentlichen Fakten über sie vergessen. So erinnert er sich nicht einmal mehr, wo, wie und wann er sie kennengelernt hat. Da er dies dem Leser bereits zu Beginn im ersten Satz der Erzählung mitteilt, deutet die auf eine bewusste Entindividualisierung der Titelfigur. Mit diesem erzähltechnischen Kunstgriff wird durch die Unterdrückung eines individuierenden Namens die Schilderung der besonderen Vorkommnisse eines Einzelfalls auf die Ebene des Exemplarischen gehoben: An die Stelle des Familiennamens, den der Erzähler nach seinen Angaben niemals gekannt hat, tritt die mythopoetisch-typisierende Bezeichnung als Ligeia im Sinne von „die Melodische“. Damit wird in Poes Erzählung die Beziehung zwischen Mann und Frau in nahezu skurriler Form verfremdet; die beiden stehen sich nicht als Personen gegenüber, sondern wie Archetypen, die jedoch zugleich verzerrt und entgrenzt werden. Das Ringen des Erzählers um die Erinnerung und die vagen, verschwimmenden Merkmale und Eigenschaften Ligeias, die er gleichsam in einem Bereich zwischen Unterbewusstem und Wachen nachzuzeichnen versucht, lassen Ligeia wie eine Traumerscheinung oder Vision erscheinen, wobei alle genaueren Umstände oder Hintergründe belanglos werden und in seiner Erinnerung nicht mehr rekonstruiert werden können. Im Prozess des Erinnerns sowie Nacherzählens nimmt die Vorstellung Ligeias gleichsam mythisch-symbolische Züge an und wird dabei ins Bewusste hervorgehoben als sich verfestigender Begriff, der „einer anderen Sphäre des Geistes angehört“. Der Erzähler sieht seine Ehe mit Ligeia schließlich als \"„romance“\" (dt.: „romantische Liebe“) an und rekonstruiert damit ihr Bild als Teil und Ergebnis seiner Imagination, sodass in der Retroperspektive aus chaotischen Emotionen oder Empfindungen und Assoziationen ein neues Bild Ligeias in der Phantasie entsteht. Das Wort „Ligeia“ wird in diesem Rückblick zu einem Kristallisationspunkt, an dem der Erzähler von der Ebene der äußeren Welt zur Realität des Traumes vordringt. Der Stoff der Erinnerung in der Erzählung zeigt eine Zweiteilung: Leben und Sterben Ligeias einerseits und Tod der zweiten Frau sowie Wiederauferstehung als Ligeia andererseits. An zentraler Stelle in der Mittelachse der Erzählung steht das der Geschichte gleichsam als Motto vorangestellte Zitat von Joseph Glanvill, das bislang in der Forschung jedoch nicht verifiziert werden konnte und vermutlich eine Erfindung Poes ist: „Der Mensch ergibt sich den Engeln oder dem Tod einzig durch die Ohnmacht seines schwachen Willens“ (im Original: \"„Man doth not yield himself to the angels nor unto death utterly, save only through the weakness of his feeble will“\"). Kurz zuvor findet sich ein balladenähnliches Gedicht Ligeias über das menschliche Leben, in dem Ligeia wie in den mittelalterlichen Moralitäten das menschliche Schicksal als Spiel auf der Bühne des großen Welttheaters darstellt, das wie ein Alptraum von makaberen, phantastischen Effekten begleitet wird. Bereits der erste Vers des Gedichtes weist eschatologische Züge auf wie die Furcht vor dem sicheren Tod und die Vorahnung seines Schreckens. In der traumhaften Bühnenlandschaft sind die Zuschauer verschleierte Engel, die den Ausgang des Stückes kennen und darüber Tränen vergießen. Die Aufführung wird kontrastiv von einer Sphärenmusik mit kosmischen Anklängen untermalt als Ausdruck des Weltgeistes und einer universellen Harmonie, in der die Musik das Weltall besänftigt. Die Sphärenmusik schwillt an und ab und ertönt ungleichmäßig, um sich so dem Gegenstand des Dramas auf der Bühne, der Hoffnung und der Furcht, anzupassen. Ligeia singt indes „ein anderes Lied als Glanville“: In ihrer Ballade singt ausschließlich der \"„Conqueror Worm“\" (in der deutschen Übersetzung: „Der Erobererwurm“ bzw. „Der Menschheit Bezwinger - der Wurm“) als alleiniger Held dieser Tragödie, in der das menschliche Schicksal unweigerlich zum Tode führt. Die hier geschilderte Phantasmagorie bildet einen Gegenentwurf zu dem Bild von Ligeia, das der Ich-Erzähler in seiner Erinnerung von ihr entwirft: Trotz der in ihrem eigenen Gedicht verkörperten Auffassung von der Unumgänglichkeit des Todes bäumt Ligeia sich demgegenüber gegen den Tod mit der ganzen Kraft ihres Willens auf. Ihre Willenskraft ist allerdings nicht im heutigen Wortsinn zu verstehen, sondern als ursprüngliches, „archetypisches Phänomen, das Ideen und Merkmale aus anderen Sphären auf sich vereinigt und zu einem komplexen Agglomerat vereinigt“. Der Ich-Erzähler stellt seine eigene Rolle in der Beziehung zu Ligeia als weitgehend passiv dar; diese wirkt auf ihn wie eine Inspiration auf den Dichter, da er selber außer seinem glühenden Verlangen oder Begehren nichts zur Entstehung des Liedes beizutragen vermag. Die eindrucksvolle Beschreibung dieser Inspiration durch Ligeia spiegelt die Vorstellung nahezu aller romantischen Dichter, die das poetische Erleben als eine Art mystische Schau begreifen, die aus dem Urgrund der Seele aufsteigt und mittels der Imagination und \"ratio\" in Worte gefasst wird. So betritt Ligeia das Zimmer des Erzählers unhörbar wie ein Schatten oder eine göttliche Vision; bemerkbar macht sie sich erst durch die „zauberhafte Klangfarbe“ und Musikalität ihrer leisen Stimme, die im Gegensatz zu ihrer „ungestüme[n] Energie“ steht. Ein Großteil der Erzählung dient der Beschreibung der Schönheit Ligeias, deren Gestalt jedoch nicht dem klassizistischen Ideal der Ebenmäßigkeit und Symmetrie der Formen entspricht, sondern in der Schilderung des Erzählers eher mit dem Formenspiel des Manierismus assoziiert werden kann, in dem wie hier eine Streckung der Länge der Figuren üblich ist. Auch die Ungleichheit und Asymmetrie der Proportionen sowie die Unregelmäßigkeit der Züge Ligeias betrachtet der Erzähler nicht als Schönheitsmangel; wahre Schönheit kommt für ihn eben erst durch diese Abweichung vom klassischen Idealbild zustande, die den Zauber des Ungewöhnlichen und den Glanz des Geheimnisvollen begründet. Die Absonderlichkeiten in der äußeren Erscheinung Ligeias treten für den Erzähler insbesondere in ihren Augen hervor, die „weit größer als die der gazellenäugigen Frauen aus dem Tale Nourjahad“ sind, d. h. in der erhitzten Phantasie des Erzählers von überirdischer, unsagbarer Schönheit zu sein scheinen. In der Beschreibung der Schönheit Ligeias versucht Poe, wie Göller in seiner Interpretation schreibt, „das Wesen der poetischen Schönheit, das seiner Natur nach unsagbar ist, im Wort zu fassen.“. Zugleich assoziiert der Erzähler die Augen Ligeias mit ihrer Willenskraft: die Aufzählung der Analogien zur Schönheit ihrer Augen gipfelt in dem oben zitierten Spruch Granvills. Die ungeheure Intensität der Gedanken, Taten und Sprache Ligeias erscheinen dem Erzähler jedoch erst nachträglich nach langem Grübeln als Ergebnis ihrer immensen Willenskraft und heftigen Leidenschaft. Die Betonung des Willens deutet dabei aus der Sicht des Erzählers (und Dichters) auf das Ursprünglichste und Wesentlichste am Menschen, das ebenso wenig wie die Liebe durch den Tod zerstört werden kann. Diese Liebe Ligeias erkennt der Erzähler am Tage ihres Todes als „den Antrieb ihres wilden, unbedingten Verlangens nach Leben“, das, wie Göller ausführt, in seiner „Vehemenz und Leidenschaftlichkeit letztlich mit dem Willen überhaupt identisch“ ist. Ligeia liebt demgemäß nicht den Erzähler als reale Person oder Individuum, sondern „in ihm das Leben als Ausdruck des metaphysischen Willens, der gleichzeitig in Gott ist, im Gegensatz zum Prinzip des Todes.“ Die Hochzeit des Erzählers mit Lady Rowena nach dem Tode Ligeias drückt dagegen die Entfremdung des Erzählers aus; seine zweite Frau ist als Gegenpol zur ursprünglichen poetischen Inspiration Ligeias zu sehen. Der Erzähler verbindet Lady Rowena im diametralen Gegensatz zu Ligeia ausschließlich mit der Wirklichkeit, die sich vor allem in Rowenas Streben nach Gold und materiellem Besitz zeigt. Seinen beginnenden Wahnsinn projiziert der Ich-Erzähler nun in die Ausstattung des Raumes, der seinen geistig-seelischen Zustand vordeutet bzw. verkörpert. Die absurden Formen und Farben im Schnitzwerk, Gesims und Mobiliar sowie Teppichmuster entsprechen den durch seine Opiumräusche verzerrten Tagträumen des Sprechers; der Opiumgenuss als solcher spiegelt zugleich seinen Versuch, der Wirklichkeit und dem Tod Ligeias im rauschhaften Traum zu entfliehen. Die Schilderung der Wiederauferstehung Ligeias durch den Erzähler lässt deutlich erkennen, dass dessen Rolle sich nicht darauf beschränkt, passiv als Spiegel die äußeren Geschehnisse zu reflektieren, sondern zeigt, dass der Erzähler durchaus aktiv an der Erweckung Ligeas beteiligt ist. Solange er sich dem Leichnam Rowenas zuwendete, ist dieser einzig ein toter Körper, mit dem er sich pflichtgemäß beschäftigt. In dem Augenblick, in dem er sich jedoch gedanklich wieder Ligeia zuwendet, kehrt die Farbe in den Leichnam zurück und weitere Lebensanzeichen werden erkennbar. Ist der Erzähler dann wiederum auf den Körper fokussiert, fällt dieser erneut in den Zustand der Todesstarre zurück. Während der bloße Anblick des Leichnams von Rowena die Lebenszeichen verdrängt, trägt die gedankliche Erinnerung und Beschwörung Ligeias durch den Erzähler zu deren Wiederbelebung bei. Der urtümliche Wille Ligeias findet auf diese Weise seine Entsprechung auf Seiten des Erzählers in der Kraft der wiederbelebenden Inspiration.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsgeschichte.", "content": "Die in \"Ligeia\" abgebildete Willenstheorie Poes greift verschiedene literarisch-philosophische Vorlagen auf, die von Novalis über Coleridge bis hin zu deutschen Dichtern und den Philosophen des deutschen Idealismus reichen. Parallelen zu der Auffassung Poes finden sich gleichfalls bei Schopenhauer, der den Willen als Ding an sich ansieht, durch welches die Individuen in Raum und Zeit gesondert sind. Diese in \"Ligeia\" zum Ausdruck kommende philosophische Haltung Poes zum deutschen Idealismus, der den Willen als zentrale menschliche Kraft begreift, zeigt sich noch deutlicher in Poes Kurzgeschichte \"Morella\", die 1835 entstand. Morella setzt sich mit dem Pantheismus Fichtes und der Identitätslehre Schellings auseinander; der Erzähler (und mit ihm der Dichter) versucht sich aus dem Bann dieser mystischen Schriften zu lösen. Hier hat der Erzähler Morella allerdings nie geliebt; seine Entfremdung vom ersten Tag der Verbindung an führt ihrem Tod, den der Erzähler herbeigesehnt hat. Nach ihrem Tode ersteht die Identität Morellas jedoch in der Gestalt der gemeinsamen Tochter wieder, gleichsam wie der Phoenix aus der Asche. In Eleonora, der dritten Frauengestalt in dieser Gruppe von Kurzgeschichten Poes, kommt es nach dem Tode der Titelfigur zu deren Reinkarnation in Gestalt der noch glänzenderen, strahlenderen und umfassenderen Lady Ermengarde. Dem entspricht die romantische Vorstellung vom dichterischen Akt als Wiederholung einer mystischen \"unio\" mit der Natur. Poe stellt in diesen drei Kurzgeschichten jeweils die zweite Erscheinung als mystische Schönheit und ekstatische, göttliche Spiegelung der reinen bzw. absoluten Idee dar. \"Ligeia\" und diese verwandten Kurzgeschichten entsprechen der poetologischen Konzeption Poes, nach der die \"short stories\" ebenso \"„strongly mystic“\" sein sollen wie seine Gedichte. Unterhalb des oberflächlichen Sinnes soll die \"short story\" seiner Vorstellung nach eine unterschwellige, tiefere oder suggestive Bedeutungsschicht aufweisen, die sich jedoch einer eindeutigen begrifflichen Festlegung oder Deutung entzieht. Durch ebendiesen \"„undercurrent of suggestive meaning“\" konstituiert sich die Kurzgeschichte nach Poe als viel- oder mehrdeutiges Kunstwerk. So kann \"Ligeia\" vor jeder subtilen Deutung einerseits als die Geschichte „der wunderbaren und märchenhaften Überwindung des Todes durch eine schöne liebende und geliebte Frau“, andererseits aber auch als die Geschichte der „halluzinatorischen Erlebnisse eines Opiumsüchtigen“ gelesen werden. Diese Deutungsweisen schließen sich dabei nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich wechselseitig zur „Einheit poetischer Ausstrahlung“ im Sinne der von Poe in Die Philosophie der Komposition geforderten \"„unity of effect“\".", "section_level": 1}, {"title": "Titel, Motto und Sonstiges.", "content": "Ligeia ist der Name einer der Sirenen, die zugleich auch Unheilsdämon ist. Der Name (ursprünglich aus dem Griechischen \"Λιγεία\" abgeleitet, dt. hell, laut tönend), der bereits als Epitheton Assoziationen zu Tod und Trauer anklingen lässt, taucht danach häufiger in der Sphäre von Tod und Begräbnis auf. In der lateinischen Literatur wird sie zu Nereide, der Tochter des Meergottes Nereus und seiner Gemahlin Doris, einer Nixe, die durch ihren zauberhaften Gesang und ihre Schönheit die Sterblichen verzaubert, von ihrem Vater aber auch den Weg zu den Hesperiden kennt. Poe selber beabsichtigte Assoziation dieser Art durchaus bewusst; Nereide wird von ihm bereits in seinem frühen Gedicht \"„Al Araaf“\" (1829) gedanklich mit „Schönheit, Melodie und Willen“ verbunden. Poe verknüpfte den Namen Ligeia so mit der Vorstellung von Inspiration und geistiger bzw. dichterischer Schönheit, deren Vollendung nicht allein im Wort, sondern ebenso in der reinen Poesie, d. h. im Melos, zu fassen ist. Der Klangkörper des Namens mit seinem exotisch-fremdartigen Klang unterstützt gleichermaßen mit unterschwelligen Anklängen musikalische, mytho-poetische Suggestionen. Der Autor des Mottos, das im Text wiederholt wird, soll der englische Autor und Philosoph Joseph Glanvill (1636–1680) sein, dessen Hauptwerk \"Sadducismus Triumphatus\", eine Apologie des Hexen- und Gespensterglaubens, zu den wichtigsten Quellen des Romans „The Monk“ von Matthew Lewis gehört. Allerdings findet sich im gesamten Werk Glanvills keiner der zitierten Verse, sodass davon auszugehen ist, dass Poe selbst der Verfasser ist. Lord Verulam ist der Adelstitel von Francis Bacon. Mit Ashtophet spielt Poe wahrscheinlich auf den hebräischen Namen der Astarte an: Ashtoret. Azrael bezeichnet in der jüdischen Mystik den Engel des Todes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ligeia ist eine 1838 erschienene Erzählung von Edgar Allan Poe, in deren Mittelpunkt die Reinkarnation einer Person in einer anderen steht.", "tgt_summary": "《丽姬亚》是一部由爱伦·坡于1838年所著的短篇小说,当时发布在杂志The American Museum上,并为爱伦坡带来$10的收入。", "id": 782283} {"src_title": "MZ-Datei", "tgt_title": "DOS MZ可执行文件", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Es handelt sich bei der magischen Zahl um eine Byte-Folge mit den hexadezimalen Werten 4D und 5A, die den Buchstaben „M“ und „Z“ entspricht. Dies sind die Initialen von Mark Zbikowski, eines langjährigen Softwareentwicklers von Microsoft, der unter anderem an MS-DOS mitgewirkt hat. „MZ“ bildet den Beginn einer Datenstruktur, die entsprechend als „MZ-Header“ bezeichnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "MZ-Header.", "content": "Der MZ-Header bildet mit einem feststehenden Aufbau den Anfang einer EXE-Programmdatei und beinhaltet Verwaltungsinformationen, die das Betriebssystem zum Laden und Starten des Programms benötigt. Er wird vom Linker bei der Fertigstellung der EXE-Datei anhand deren konkreten inhaltlichen Aufbaus und ggf. weiteren Erfordernissen (z. B. Overlay) mit entsprechenden Daten belegt. Der Header hat folgenden Aufbau:", "section_level": 1}, {"title": "Laden und Ausführung.", "content": "In DOS-Programmen mit der Endung „COM“ findet man den MZ-Header nicht. Sie werden – übernommen vom Betriebssystem CP/M – mit maximal 63,75 KiB (64 KB) Größe am Offset 100h eines Segments in den Speicher geladen und dort ausgeführt. EXE-Programme sind nicht auf ein Segment begrenzt und können an beliebiger Stelle im Speicher geladen werden. Daher sind die Adressen im Code so angelegt, dass die Segmentwerte erst beim Laden zugewiesen werden. Wo dies vorgenommen werden muss, ist in der Relokationstabelle aufgelistet. So wird zunächst aus dem MZ-Header die benötigte Speichergröße errechnet und anschließend der Programmcode ab Ende des Headers aus der Datei an den Anfang des Startsegments geladen. Gemäß der Anzahl der Einträge in der Relokationstabelle wird diese abgearbeitet und die entsprechenden Stellen des Programmcodes im RAM angepasst. Nach Einrichtung des Stacks und Laden von Stacksegment-Register (SS) und Stackpointer (SP) erfolgt die Programmausführung mit einem Sprung nach CS:IP.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere MZ-Nutzung.", "content": "Die Buchstabenfolge „MZ“ ist auch am Anfang neuerer EXE-Formate (New Executable und Portable Executable) unter OS/2 und Windows sowie in DLLs (Dynamischen Linkbibliotheken) zu finden. Dies rührt daher, dass diese späteren Programme der Einfachheit halber generell ein EXE-Programm im alten DOS-Format als sog. Stub am Dateianfang beinhalten. Damit wird verhindert, dass unter MS-DOS ein EXE-Programm zu starten versucht wird, das nicht für DOS geeignet ist. In diesem Fall wird lediglich der Stub ausgeführt, der im Regelfall so programmiert ist, dass er nur eine einfache Fehlermeldung ausgibt und dann endet. Solche Stubs werden entweder standardmäßig vom Compilersystem oder individuell vom Programmersteller beim Linken eingebunden. Meist handelt es sich um eine kurze Meldung wie „This program cannot run in DOS mode“ (oder ähnlich). Hexdump einer als Stub genutzten MZ-Datei als Beispiel: Außerdem waren auch andere Stub-Varianten in Gebrauch:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff MZ-Datei leitet sich von einer magischen Zahl in den Verwaltungsdaten am Beginn (Header) einer Programmdatei ab. Eine ausführbare Datei mit der Datei-Endung „EXE“ für das Betriebssystem MS-DOS wird daher auch als „MZ-Datei“ bezeichnet.", "tgt_summary": "DOS MZ可执行文件(英语:DOS MZ executable)格式是DOS中的.EXE可执行文件格式。", "id": 1358743} {"src_title": "Carlos Prats", "tgt_title": "卡洛斯·普拉茨", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Prats wurde als ältester Sohn von Carlos Prats Risopatrón und Hilda González Suárez geboren. Er trat 1931 als Kadett in das chilenische Heer ein und legte seinen Schulabschluss als Klassenbester ab. 1935 begann er die Laufbahn eines Artillerieoffiziers. Drei Jahre später wurde er Unterleutnant. Bald kehrte er zur Militärakademie zurück, dieses Mal als Lehrer. Er unterrichtete dort und an der Kriegsakademie bis 1954. 1944 heiratete er Sofia Cuthbert Chiarleoni, mit der er drei Töchter hatte. 1954 wurde er zum Major befördert und an die Militärmission in den USA als Hilfsmilitärattaché entsandt. Im gleichen Jahr erhielt er den Rang eines Oberstleutnants und kehrte als Lehrer an die Kriegsakademie zurück. 1961 wurde er Kommandant des Artillerieregiments Nr. 3 „\"Chorrillos\"“, zwei Jahre später Kommandeur des Regiments Nr. 1 „\"Tacna\"“. 1964 wurde er zum Oberst befördert und als Militärattaché nach Argentinien entsandt. 1967 kehrte er als Kommandant der III. Armee-Division in Chile zurück. 1968 wurde er zum Brigadegeneral und zum Chef des Generalstabs befördert. Bereits im Folgejahr erhielt er den Rang eines Divisionsgenerals. Seine brillante Karriere gipfelte in seiner Ernennung zum Oberbefehlshaber am 26. Oktober 1970 durch Präsident Eduardo Frei Montalva als Nachfolger seines Vorgängers General René Schneider, der kurz zuvor am 22. Oktober ermordet worden war. Seine Nominierung beschwichtigte alle Befürchtungen einer möglichen Militärintervention wegen der Wahl Salvador Allendes zum Präsidenten. Bei den Parlamentswahlen im Mai 1973 steigerte die linke Unidad Popular zwar ihren Stimmenanteil auf 43 % der Stimmen, aber das inzwischen nicht mehr gespaltene konservative Lager erreichte 55 %. Gegenüber den 35 % des konservativen Gegenkandidaten Allendes bei den Präsidentschaftswahlen 1970 zwar eine satte Steigerung, erreichten die Konservativen allerdings nicht die Zweidrittelmehrheit, die zur Absetzung des Präsidenten verfassungsmäßig erforderlich war. Daraufhin nahm nicht nur das mehrheitlich konservative Parlament eine Blockadehaltung ein, auch der Justizapparat und der Rechnungshof opponierten. Die Lastwagenbesitzer traten in einen langanhaltenden Streik, der die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs in akute Schwierigkeiten brachte. Die Rechte war einfach nicht bereit, bis zum Ende der regulären Amtszeit des Präsidenten stillzuhalten, um ihren als sicher erwarteten Wahlsieg noch zwei Jahre abzuwarten. Die Spannungen im Lande wuchsen täglich.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Rolle während der Allende-Präsidentschaft.", "content": "General Prats wurde Kopf der „\"Konstitutionalisten\"“, jener Mitglieder der Streitkräfte, die sich hinter der Schneider-Doktrin versammelten. Im Laufe der Zeit wurde er zum stärksten Unterstützer von Präsident Allende, wurde mehrfach Kabinettsmitglied und 1972 sogar Vizepräsident.", "section_level": 1}, {"title": "Tanquetazo.", "content": "Am 29. Juni 1973 unternahm ein Panzerregiment der chilenischen Armee, angeführt von Oberstleutnant Roberto Souper, einen Putschversuch gegen die gewählte, legale Regierung des sozialistischen Präsidenten. Wegen der Panzer erhielt dieser dilettantische Putschversuch den Namen „\"Tanquetazo\"“, der etwa mit Panzerputsch übersetzt werden könnte. Der Putsch wurde erfolgreich durch loyale verfassungstreue Soldaten („Konstitutionalisten“) niedergeschlagen, wobei Carlos Prats als Oberbefehlshaber der Armee eine Schlüsselrolle spielte.", "section_level": 1}, {"title": "Rücktritt.", "content": "Aufgrund eines bizarren Skandals, der durch einen Verkehrsunfall verursacht wurde, sah er sich letztlich am 22. August 1973 gezwungen, zurückzutreten, peinlich berührt durch den öffentlichen Protest der Ehefrauen der Generäle vor seiner Haustür. Durch diesen Vorfall wurde ihm unmissverständlich klar, dass er für seinen verfassungsmäßigen Standpunkt keine Unterstützung unter seinen Offizierskameraden besaß. Gemeinsam mit ihm traten zwei weitere Generäle in Spitzenpositionen zurück, die Generäle Mario Sepúlveda Squella und Guillermo Pickering, die so ihre Unterstützung für eine verfassungsmäßige Lösung der politischen Krise in Chile verdeutlichen wollten. Der große Rest bevorzugte eine militärische Lösung. Prats schlug Allende bei seiner Ablösung als Oberkommandierender General Augusto Pinochet zu seinem Nachfolger vor, der bisher sein Stellvertreter gewesen war und von dem er annahm, er sei zu der Verfassung loyal. General Pinochet übernahm seine Position am 23. August 1973. Der Rücktritt von General Prats räumte das letzte reale Hindernis für einen Militärputsch aus dem Weg, der genau drei Wochen später, am 11. September 1973 eintrat. Vier Tage nach dem Putsch, am 15. September 1973, ging Prats mit seiner Frau ins Exil nach Argentinien.", "section_level": 1}, {"title": "Ermordung.", "content": "Am 30. September 1974 wurde Prats in Buenos Aires gemeinsam mit seiner Ehefrau Sofia Cuthbert außerhalb ihrer Wohnung durch eine ferngesteuerte Autobombe getötet, wobei Trümmerteile bis auf den Balkon im neunten Stockwerk eines gegenüberliegenden Gebäudes geschleudert wurden. Später fand man heraus, dass der Mordanschlag von Mitgliedern der chilenischen Geheimpolizei DINA geplant worden war, die von einem exilierten, ehemaligen CIA-Agenten namens Michael Townley angeleitet wurden. Dieser organisierte zwei Jahre später auch den Mordanschlag auf Orlando Letelier, den ehemaligen Außen- und letzten Verteidigungsminister Allendes. Dabei wurde ebenfalls eine Autobombe verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Gerichtliches Nachspiel.", "content": "Der chilenische Untersuchungsrichter Alejandro Solís stellte die Ermittlungen gegen Pinochet in diesem Fall ein, nachdem es der oberste chilenische Gerichtshof im Januar 2005 abgelehnt hatte, die Immunität des Ex-Diktators aufzuheben. Die an der Tat beteiligten Mitglieder der Führungsriege der DINA einschließlich des früheren Geheimdienstchefs Manuel Contreras und des ehemaligen operativen Leiters und pensionierten Generals Raúl Iturriaga Neuman sowie dessen Bruder Roger und die Brigadiers Pedro Espinoza Bravo und José Zara wurden 2003 wegen des Mordanschlags angeklagt und am 8. Juli 2010 in Chile zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Enrique Arancibia Clavel, ein ehemaliger Agent des chilenischen Geheimdienstes DINA, wurde für seine Beteiligung an der Ermordung Prats’ in Argentinien zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. 2004 wurde er auch wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt und im Jahr 2007 auf Bewährung aus der Haft entlassen. Im April 2011 fiel er einem Mordanschlag zum Opfer. 2003 forderte die argentinische Bundesrichterin Maria Servini de Cubria Chile zur Auslieferung von Mariana Callejas, der Ehefrau von Michael Townley, und Christoph Willikie, einem pensionierten Oberst der chilenischen Armee, auf. Alle drei wurden wegen Beteiligung am Mord an Prats angeklagt. Aber der chilenische Richter am Appellationsgericht, Nibaldo Segura, lehnte dies im Juli 2005 mit Hinweis auf ihre bereits erfolgte Strafverfolgung in Chile ab. Der italienische Terrorist Stefano Delle Chiaie wurde ebenfalls beschuldigt, am Mord an General Prats beteiligt zu sein. Gemeinsam mit seinem Kampfgenossen Vincenzo Vinciguerra sagte Delle Chiaie im Dezember 1995 in Rom vor der Richterin Maria Servini de Cubria aus und bestätigte, dass Enrique Arancibia Clavel und Michael Townley die mit der unmittelbaren Durchführung des Mordanschlags betrauten Täter waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlos Prats González (* 24. Februar 1915 in Talcahuano, Concepción; † 30. September 1974 in Buenos Aires, Argentinien) war ein General der chilenischen Armee sowie Innenminister und Vizepräsident Chiles während der Präsidentschaft Salvador Allendes. Er war Amtsvorgänger von General Augusto Pinochet als Oberbefehlshaber der chilenischen Armee. 1974 wurden seine Frau Sofía Cuthbert und er durch eine Autobombe in Buenos Aires ermordet.", "tgt_summary": "卡洛斯·普拉茨·冈萨雷斯(;1915年-2月2日-1974年-9月30日)是智利陆军军官、政治家,曾任智利陆军总司令、萨尔瓦多·阿连德政府的内政部部长、国防部部长。1973年智利政变后和家人流亡阿根廷,1974年9月,他和妻子索菲亚·库思伯特在布宜诺斯艾利斯在取车时,遭到奥古斯托·皮诺切特军政府派出的特工安装遥控炸弹袭击身亡。", "id": 1150586} {"src_title": "Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR", "tgt_title": "斯图加特广播交响乐团", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge des \"Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR\" reichen in das Jahr 1924 zurück, indem der Stehgeiger Gregor von Akimoff zusammen mit 22 Musikern ein Orchester, die heutigen Stuttgarter Philharmoniker, gründete. Dieses Philharmonische Orchester avancierte zum „Hausorchester“ der \"Süddeutschen Rundfunk AG\". 1933 erfolgte die Aufspaltung des Orchesters in ein Rundfunkorchester und ein Landesorchester. Im Dezember 1945 trafen sich 19 ehemalige Rundfunkmusiker zu Musizierzwecken in einem Kino in der \"Heusteigstraße\" in Stuttgart. Im Frühjahr 1946 bildete sich dann in der amerikanischen Besatzungszone das 57 Stellen umfassende und damit noch als D-Orchester eingestufte \"Große Orchester von Radio Stuttgart\". Der Stuttgarter Komponist Rolf Unkel leitete zunächst das Orchester, 1947 löste ihn Gustav Koslik ab. Am 1. September 1948 wurde Hans Müller-Kray, ab 1950 zugleich Leiter der Hauptabteilung Musik, Chefdirigent des großen Radioorchesters. Nachdem der Süddeutsche Rundfunk im Sommer 1949 Anstalt des öffentlichen Rechts wurde, firmierte der Klangkörper als \"Sinfonieorchester des Süddeutschen Rundfunks\". 1951 erhielt er den Titel eines Generalmusikdirektors. Er pflegte das klassisch-romantische Repertoire u. a. setzte er die Tradition der Opernproduktionen der Weimarer Republik fort. Außerdem förderte er die musikalische Avantgarde, zunächst aus dem Umfeld des Orchesters wie Hermann Reutter, Johann Nepomuk David, Erhard Karkoschka und Wolfgang Fortner. In und nach seiner Amtszeit waren prominente Orchesterleiter Gast in Stuttgart u. a. Wilhelm Furtwängler und Ferenc Fricsay. Auch Bruno Maderna, Ernest Bour, Hans Zender, Lucas Vis, Lothar Zagrosek und Peter Eötvös standen dem Orchester vor. Auch zeitgenössische Komponisten wie Pierre Boulez dirigierten ihre eigenen Stücke. Verbunden fühlte sich das Rundfunkorchester Helmut Lachenmann, dessen Musik zahlreich aufgeführt wurde. Zwischen 1950 und 1966 verhalf Carl Schuricht dem Orchester zu mehr als 120 Aufnahmen und wurde zu einer Art ersten Gastdirigenten; ab 1964 war der auf Neue Musik spezialisierte Michael Gielen ständiger Gastdirigent des Orchesters. Im Juli 1959 wurde das Rundfunkorchester in \"Südfunk Sinfonieorchester\" umbenannt. 1960 erhielt es 85 Planstellen. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1962 übernahm man zusätzlich zwölf Musiker, die in Westberlin lebend, aus der Staatskapelle Berlin dazustießen. Nach dem unerwarteten Tod von Müller-Kray im Jahr 1969 begann eine Zeit von Gastdirigenten. Sergiu Celibidache, der dem Klangkörper erstmals in der Saison 1958/59 vorstand, hatte von 1972 bis 1979 ein ständiges Gastdirigat inne und fungierte als „künstlerischer Leiter“ des Orchesters. Darüber hinaus sollte er von 1979 bis 1982 dem Orchester verbunden bleiben. In seiner Stuttgarter Zeit machte er das Orchester über die Grenzen hinaus bekannt und führte es u. a. nach Jugoslawien, Spanien, Frankreich und Österreich. Beobachtern zufolge rangierte es seinerzeit hinter den Berliner Philharmonikern, die Celibidache in der Nachkriegszeit geleitet hatte. Im Januar 1975 erfolgte die Umbenennung des Rundfunkorchesters in \"Radio-Sinfonieorchester Stuttgart\". Im Jahr 1983 wurde (Sir) Neville Marriner Chefdirigent. Er öffnete das Orchester für kommerzielle Schallplattenproduktionen und trat als Rossini-Interpret hervor. Als sein Nachfolger wirkte von 1989 bis 1995 Gianluigi Gelmetti, der ab 1987 dem Orchester bereits ab 1987 als erster ständiger Gastdirigent bekannt war. Gelmetti ließ u. a. Beethoven, Brahms, Mahler und Mozart sowie zeitgenössische Musik spielen. Von 1996 bis 1998 war Georges Prêtre künstlerischer Leiter. Mit der Fusion des Süddeutschen Rundfunks (SDR) mit dem Südwestfunk (SWF) wurde es 1998 dem Südwestrundfunk (SWR) zugeschlagen und hieß fortan \"Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR\". Der englische Chefdirigent Sir Roger Norrington (1998–2011), selbst aus der historischen Aufführungspraxis kommend, brachte dem Orchester die Alte Musik näher. Er führte mehrere Werkzyklen der Wiener Klassik und Romantik auf: Beethoven, Berlioz, Brahms, Bruckner, Haydn, Mendelssohn Bartholdy, Mahler, Mozart und Schumann. Außerdem ließ Norrington englische (Elgar, Williams) und skandinavische Sinfonik spielen. Es entstanden ausgezeichnete CD- und DVD-Aufnahmen. Beobachter sprachen von einem „Stuttgart Sound“. Tourneen führten das Orchester u. a. nach Japan, China, Frankreich und Österreich. Anlässlich des 80. Geburtstages des deutschen Papstes Benedikt XVI. gastierte Gustavo Dudamel mit dem Orchester 2007 im Vatikan. Der Franzose Stéphane Denève amtierte von 2011 bis 2016 als letzter Chefdirigent, wobei er seinen Schwerpunkt in der französischen Musik (Ravel u. a.) sah. Außerdem ließ er romantische und zeitgenössische Werke spielen. Er besuchte mit dem Orchester u. a. Japan und das Vereinigte Königreich. Das \"Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR\" hatte eine besondere Reputation für die Aufführung zeitgenössischer Musik und zeichnete sich in seiner Geschichte für zahlreiche Uraufführungen, darunter 60 Opern, verantwortlich. So wirkte es in Kooperation mit deutschen Opernhäusern (u. a. in Stuttgart, Köln, Berlin und Düsseldorf) ab den 1950er Jahren regelmäßig bei den Opern- und Balletproduktionen der Schwetzinger Festspiele in Nordbaden mit. Es beteiligte sich an der Konzertreihe „Musik unserer Zeit“ (später von Hans-Peter Jahn umgestaltet zu \"attacca\") und bei den Stuttgarter Tagen für Neue Musik (später Eclat).", "section_level": 1}, {"title": "Fusion.", "content": "Nach der Zusammenlegung des \"Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken\" (SR) mit dem \"Rundfunkorchester Kaiserslautern\" (SWR) zur Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern (SR) im Jahr 2007 folgte nun eine weitere Orchesterfusion beim SWR, der ab den 1990er Jahren finanziell für drei Rundfunkorchester die Verantwortung trug. Am 28. September 2012 beschloss der SWR-Rundfunkrat unter Harald Augter die Fusion des \"Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR\" mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Sitz des neuen SWR Symphonieorchesters, das seinen Spielbetrieb mit der Spielzeit 2016/17 aufnahm, wurde Stuttgart. Laut dem Sender sollte der Stellenabbau „durch altersbedingte Abgänge“, d. h. ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Mehr als 31000 Bürger sowie 160 Dirigenten (FAZ) und 148 Komponisten (ZEIT), aber auch Musikorganisationen wie die Deutsche Orchestervereinigung, der Deutsche Musikrat, der Verband der Deutschen Konzertdirektionen, das Netzwerk Neue Musik und die Gesellschaft für Neue Musik bezogen gegen die Entscheidung Stellung. So beklagten in einem an den SWR-Intendanten Peter Boudgoust gerichteten offenen Brief renommierte Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Pierre Boulez, Christoph von Dohnányi, Nikolaus Harnoncourt, Marek Janowski, Kent Nagano und David Zinman den Beschluss als „künstlerisch unsinnig“ und „ökonomisch mindestens fragwürdig“. Es sei „ein kulturpolitischer Offenbarungseid“. Während die Komponisten Wolfgang Rihm und Jörg Widmann ebenso ihr Unverständnis äußerten, sprach Helmut Lachenmann, der dem Orchester engstens verbunden war, gar von einer „verbrecherisch blinden und gleichgültigen Ignoranz“. Der Orchestervorstand des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR kritisierte die \"Neue Musikzeitung\" für „ihre journalistisch mangelhaft recherchierten und tendenziösen Berichterstattungen nach dem Motto: ‚In Freiburg findet mehr Kultur statt als in Stuttgart‘“. Die Herausgeber (Andreas Kolb und Gerhard Rohde) und Chefredakteure (Juan Martin Koch und Theo Geißler) der Zeitung wandten sich zuvor in einem Offenen Brief an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen). Darin monierten sie, dass das „Schweigen“ der Landespolitik die Musikwelt irritierte.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstätten.", "content": "Anfang der 1950er Jahre bezog der Süddeutsche Rundfunk die Villa Berg in Stuttgart-Ost, von wo aus gesendet wurde. 1957 wurde das Funkstudio Berg als Residenz für das Rundfunkorchester eingeweiht. Außerdem spielte es in der Stuttgarter Liederhalle. Zuletzt hatte es seinen Sitz im Stuttgarter Funkhaus.", "section_level": 1}, {"title": "Chefdirigenten.", "content": "Von 1969 bis 1983 arbeitete das Orchester mit Gastdirigenten zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Schallplattenpreise Nominierungen Bestenlisten", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "SWR-Sendereihe:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR (RSO) war eines von zwei Rundfunkorchestern des Südwestrundfunks (SWR). 2016 wurde es mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg zum SWR Symphonieorchester fusioniert.", "tgt_summary": "西南广播电台斯图加特交响乐团()是位于德国斯图加特的交响乐团,前身是1945年由美国占区当局成立的斯图加特广播交响乐团(Sinfonieorchester von Radio Stuttgart),1949年改名为南德广播交响乐团(Sinfonieorchester des Süddeutschen Rundfunks),1975年改为现名。", "id": 2106514} {"src_title": "Aníbal Acevedo Vilá", "tgt_title": "阿尼瓦尔·阿塞维多·比拉", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung.", "content": "Acevedo wurde in Hato Rey, Puerto Rico geboren, einem Stadtteil von San Juan. Er besuchte das Colegio San José High School in San Juan, das er 1979 abschloss. 1982 erhielt er den Bachelor of Arts in Politikwissenschaften an der Universität von Puerto Rico at Rio Piedras. Acevedo absolvierte danach ein rechtswissenschaftliches Studium und erlangte 1985 seinen Juris Doktor mit der Auszeichnung magna cum laude. 1987 erwarb er einen Master degree in Constitutional Law an der Harvard-Universität. Anschließend war er für Levin Hicks Campbell tätig, den vorsitzenden Richter am Appellationsgericht in Boston.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Ab 1989 arbeitete er als juristischer Berater für den Gouverneur Rafael Hernández Colón. 1992 wurde er als Abgeordneter in das Repräsentantenhaus von Puerto Rico gewählt. Nach der Wiederwahl 1996 wurde er 1997 Sprecher der Minderheitsfraktion im Parlament und im gleichen Jahr auch Vorsitzender der Partido Popular Democrático. 1998 setzte er sich gegen einen von Don Young im US-Repräsentantenhaus eingebrachten Vorschlag zur Neubestimmung des politischen Status von Puerto Rico ein, bei dem unter anderem die Aufnahme Puerto Ricos als Bundesstaat in die Vereinigten Staaten zur Diskussion stand. Das Gesetz scheiterte im Senat der Vereinigten Staaten. Dem Landesparlament gehörte er bis 2001 an. Ein erster Versuch, für Puerto Rico als Delegierter (Resident Commissioner) in das US-Repräsentantenhaus gewählt zu werden, scheiterte im Jahr 1999, der nächste war im Jahr 2000 erfolgreich. Er vertrat Puerto Rico von Januar 2001 bis zum Januar 2005 in Washington. Als 2003 die bisherige Gouverneurin Sila Calderón bekanntgab, dass sie nicht erneut für eine zweite Amtszeit kandidiere, setzte sich Acevedo als Kandidat der Partido Popular Democrático gegen den innerparteilichen Mitbewerber José Hernández Mayoral durch. Im November 2004 gewann er die Gouverneurswahlen in Puerto Rico gegen Pedro Rosselló, der von 1993 bis 2001 bereits Gouverneur von Puerto Rico war. Beim Wiederwahlversuch im Jahr 2008 scheiterte er an Luis Fortuño von der Partido Nuevo Progresista.", "section_level": 2}], "src_summary": "Aníbal Acevedo Vilá (* 13. Mai 1962 in Hato Rey, Puerto Rico) ist ein puerto-ricanischer Politiker und ehemaliger Gouverneur von Puerto Rico. Acevedo bekleidete viele politische Ämter in Puerto Rico, unter anderem als Abgeordneter im puerto-ricanischen Repräsentantenhaus (1993–2001) und \"Resident Commissioner\" im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten (2001–2005). Acevedo gewann die Wahl zum Amt des Gouverneurs im November 2004, als er den Herausforderer Pedro Rosselló besiegte. Seine Amtsvorgängerin war Sila María Calderón.", "tgt_summary": "阿尼瓦尔·萨尔瓦多·阿塞维多·比拉(,1962年-2月13日),波多黎各政治人物,律师。2005年1月至2009年1月,担任波多黎各总督,为波多黎各第9任总督。", "id": 1159900} {"src_title": "Bugsy (Film)", "tgt_title": "豪情四海", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Benjamin „Bugsy“ Siegel ist ein berüchtigter Gangster im Umfeld von Meyer Lansky und Lucky Luciano in New York. Sein Spitzname „Bugsy“ ist ein Slangwort für einen verrückten Kerl und kann in seiner Gegenwart nicht ungestraft ausgesprochen werden. Siegel ist zwar verheiratet, aber er ist ein Playboy und nutzt jede Gelegenheit, um dem weiblichen Geschlecht näher zu kommen. Seine Freunde und Geschäftspartner schicken ihn gegen Ende der 1930er Jahre nach Los Angeles, um dort das Glücksspielgeschäft anzukurbeln. Dort herrscht eigentlich der örtliche Boss der La Cosa Nostra Jack Dragna, und Siegel soll diesen an den neuen Geschäften beteiligen, um eine Auseinandersetzung zu vermeiden. Siegel wird seinem Spitznamen gerecht und geht dementsprechend in Los Angeles vor. Als ihm z. B. spontan ein Haus gefällt, geht er einfach durch die Eingangstür und kauft dem durch seinen berüchtigten Namen eingeschüchterten Besitzer das Haus direkt ab, obwohl dieser ursprünglich gar nicht verkaufen wollte. Dabei offenbart sich eine Schwäche von Siegel. Geld spielt für ihn keine Rolle, ist für ihn, wie er später im Film sagen wird, nur bedrucktes Papier. Er findet den überrumpelten Eigentümer großzügig ab. Ähnlich draufgängerisch kommt er mit Jack Dragna ins Geschäft. Er bietet diesem zwei Alternativen an. Die erste ist eine 25-%-Beteiligung an den neuen Geschäften, die zweite die Möglichkeit ihn – Siegel – zu erschießen. Siegel spekuliert darauf, dass Dragna die zweite Möglichkeit nicht wahrnehmen wird, da er dann in Konflikt mit Lucky Luciano kommen würde. Dragna willigt deshalb auch ein, allerdings mit dem geheimen Willen, Siegel eventuell später ausschalten zu können. Bei einem Filmset lernt Siegel Virginia Hill kennen. Waren seine bisherigen Ehebrüche unbedeutende kurzfristige Affären, entwickelt die Beziehung zu Virginia Hill eine andere Qualität. Siegel wird sich letztlich von seiner Frau scheiden lassen. Während einer gemeinsamen Wüstenfahrt mit Virginia Hill und Mickey Cohen kommt es wieder einmal zum Streit mit Virginia Hill. Der gelegentlich jähzornige Siegel hält auf offenem Highway des Nachbarstaates Nevada an und läuft in die Wüste. Als er dort das Licht und Landschaft wahr nimmt, kommt ihm eine spontane Eingebung. Er will hier ein Kasino errichten, das die bisherigen Spielhöllen in den Schatten stellen soll. Sofort kann er seine Idee aber nicht umsetzten, da die wütende Hill Siegel und Cohen in der Wüste zurücklässt. Siegel hatte Cohen kennengelernt, da dieser angeblich 56.000 US-Dollar aus einem Laden von Dragna erbeutet hatte. Cohen wurde nun von Siegel angeheuert, musste allerdings die 42.000 US-Dollar – die wahre Beutesumme – zurückgeben. Siegel konfrontiert Dragna mit dem Unterschiedsbetrag und stellt Dragna unter das Kommando von Cohen, der Widerstand von Dragna wird mit Gewalt gebrochen. Der Bau des neuen Hotelkasinos kommt nicht voran, da Siegel extravagante Wünsche hat und ständig Änderungen an bereits fertiggestellten Bauabschnitten anordnet. Dadurch explodieren die Baukosten; so werden aus einer ursprünglich angesetzten Million schließlich 3 Millionen US-Dollar, die Siegel den Bossen in New York als endgültige Kostengröße zusagt. Letztlich werden es aber 6 Millionen US-Dollar, und selbst Jugendfreund Meyer Lansky gibt gegenüber Siegel an, ihm nicht mehr helfen zu können. Siegel selbst hat durch seine Scheidung keine eigenen größeren finanziellen Mittel mehr, die er zusetzen kann, und beginnt, seine Anteile zu verkaufen. Letztlich ist Siegel auch hier das Geld nicht wichtig; allein die Errichtung des Flamingo ist für ihn ein Erfolg, selbst wenn er später daran nichts mehr verdienen sollte. Siegel zeigt sich hier wieder als Idealist. So unterhält er zu einer italienischen Gräfin nur deshalb eine Affäre, weil er über deren Ehemann an Mussolini herankommen wollte, um diesen zu erschießen. Dieser Plan erübrigt sich jedoch, da der italienische Diktator ohne seine Mitwirkung ums Leben kommt. Außerdem ist inzwischen herausgekommen, dass es ein Schweizer Nummernkonto über zwei Millionen US-Dollar geben soll, das von Virginia Hill in der Schweiz angelegt wurde. Hill, die Siegel wirklich liebt, gibt zwar letztlich die Existenz dieses Kontos zu, aber der Wille zur Rückgabe kommt zu spät. Durch den ungünstigen Starttermin zu Weihnachten und schlechtes Wetter am Eröffnungstag ist der Start des Flamingo gefloppt. Siegel wird am 20. Juni 1947 in seinem Haus in Los Angeles durchs Fenster hindurch erschossen. Zwei Gangster teilen der geschockten Virginia Hill mit, dass Bugsy tot sei und Meyer Lansky das Casino übernehmen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Film und Realität.", "content": "Der Film basiert auf wahren Personen, liefert jedoch eine eigene Sichtweise auf die realen Ereignisse, die jedoch nicht immer den Fakten entsprechen oder bis heute ungeklärte Umstände deutet; u. a.:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Nach dem Gewinn des Golden Globe als bestes Filmdrama galt Barry Levinsons Regiearbeit bei der Oscarverleihung 1992 mit zehn Nominierungen als Favorit. Dort konnte sich der Gangsterfilm in wichtigen Kategorien wie Bester Film, Regie und Hauptdarsteller jedoch nicht gegen Jonathan Demmes Thriller \"Das Schweigen der Lämmer\" und in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch gegen Ridley Scotts \"Thelma & Louise\" durchsetzen und wurde nur mit den Trophäen für das Beste Szenenbild und das Beste Kostümdesign prämiert. Weitere wichtige Auszeichnungen waren die Preise der Los Angeles Film Critics Association in den Sparten Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch. Vom National Board of Review bekam Warren Beatty die Auszeichnung als \"Bester Schauspieler\" überreicht. Barry Levinson wurde im Jahr 1992 für den \"Directors Guild of America Award\" nominiert. Warren Beatty und Annette Bening wurden 1992 für den MTV Movie Award nominiert. Der Film war außerdem Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 1992, erhielt jedoch keinen Preis. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiebaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bugsy ist ein Gangsterfilm aus dem Jahr 1991. Der Film greift die letzten zehn Jahre des Mobsters Bugsy Siegel auf. Der Film feierte seine Weltpremiere am 10. Dezember 1991. Die Europapremiere fand im Rahmen der Berlinale im Februar 1992 statt.", "tgt_summary": "《豪情四海》(英语:Bugsy)是1991年的美国犯罪电影,由巴瑞·李文森执导。内容讲述黑帮Bugsy Siegel与Virginia Hill之间的关系。华伦·比提、安纳·贝宁主演。由James Toback编剧,研究资料来自1967年Dean Jennings的著作《\"We Only Kill Each Other\"》。", "id": 1339009} {"src_title": "LGV Atlantique", "tgt_title": "法國高速鐵路大西洋線", "src_document": [{"title": "Strecke.", "content": "Die LGV Atlantique ist 279 Kilometer lang, davon entfallen 124 Kilometer auf die Stammstrecke, 53 Kilometer auf die westliche Zweigstrecke nach Le Mans und 102 Kilometer auf die südwestliche Zweigstrecke nach Tours. Es werden sieben Départements durchquert, und zwar Hauts-de-Seine, Essonne, Yvelines, Eure-et-Loir, Sarthe, Loir-et-Cher und Indre-et-Loire. Die maximale Streckengradiente liegt bei 16 ‰.", "section_level": 1}, {"title": "Stammstrecke.", "content": "Südlich des Pariser Bahnhofs Montparnasse, im Vorort Vanves, beginnt die Stammstrecke. Sie nutzt die 'Coulée Verte', um den dicht bebauten Vorortgürtel von Paris zu durchqueren. Dabei handelt es sich um einen Korridor, der ursprünglich für die nie gebaute Bahnstrecke von Paris über Gallardon nach Chartres gedacht war. Die Strecke verläuft hier zum größten Teil unterirdisch, darüber legte man Radwege und Grünanlagen an. Bei Massy fädelt eine Altbaustrecke in die LGV Atlantique ein. Diese stellt eine Verbindung zur LGV Interconnexion Est und somit zu allen übrigen französischen Schnellfahrstrecken her. Nach dem Bahnhof Massy-TGV durchquert die Strecke den 4,8 Kilometer langen Villejust-Tunnel mit 270 km/h, ab Streckenkilometer 27,6 beträgt die Höchstgeschwindigkeit 300 km/h. Es folgen zwei weitere Ausfädelungen bei Voves und Bonneval. Bei Courtalain verzweigt sich die Stammstrecke.", "section_level": 2}, {"title": "Südwestliche Zweigstrecke.", "content": "Nach Courtalain verläuft die Strecke zunächst südwärts. Kurz nach dem Bahnhof Vendôme-Villiers-sur-Loir-TGV befindet sich bei km 166,8 jene Stelle, an der am 18. Mai 1990 der Weltrekord für Schienenfahrzeuge aufgestellt wurde, Zug 325 der Baureihe TGV Atlantique fuhr mit 515,3 km/h. Nach Überquerung der Autobahn A10 verläuft die Strecke wieder südwestwärts. Nach dem Tunnel von Vouvray mit einer Länge von 1496 Metern folgen kurz hintereinander drei Viadukte, mit denen das Tal der Loire überquert wird. Nach dem Abzweig von Saint-Pierre-des-Corps, der von Zügen in Richtung Tours befahren wird, folgt ein weiterer Viadukt über den Fluss Cher. Nördlich des Dorfes Monts endet die südwestliche Zweigstrecke. Die 303 Kilometer lange Verlängerung von Tours nach Bordeaux wurde vom Baukonzern Vinci in einem Betreibermodell errichtet. Die Hälfte der geplanten Bausumme von 7,2 Milliarden Euro gaben Zentralstaat und Gebietskörperschaften als Zuschuss, den Rest sollte Vinci aufbringen. Die Kosten werden höher liegen, zwischenzeitlich wurde mit 7,8 Milliarden Euro kalkuliert. Im Gegenzug darf der Konzern 35 Jahre lang Nutzungsgebühren erheben. Der Personenverkehr zwischen Paris und Bordeaux könnte durch die neue Linie um drei Millionen auf 19 bis 20 Millionen Reisende pro Jahr steigen. Die Strecke wurde 2017 mit dem Namen LGV Sud Europe Atlantique eröffnet. Sie soll später dann bis nach Irun in Spanien verlängert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Westliche Zweigstrecke.", "content": "Die westliche Zweigstrecke verläuft von Courtalain bis Connerré, etwa 25 Kilometer östlich von Le Mans gelegen. Sie verläuft in völlig flachem Gelände und kommt ohne größere Kunstbauten aus. Deren Verlängerung in Richtung Rennes wurde 2017 als LGV Bretagne-Pays de la Loire eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnhöfe.", "content": "An der LGV Atlantique befinden sich zwei Bahnhöfe:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planung.", "content": "Pläne für eine Schnellfahrstrecke von Paris in den Südwesten Frankreichs wurden ab 1975 vor dem Hintergrund erwarteter Auslastungssteigerungen entwickelt. Am 15. September 1983 kündigte der Präsident der Französischen Republik den Bau der Strecke an. Ende November 1984 begannen in den Vororten von Paris die Bauarbeiten am ersten von drei Tunneln. Der fünf Kilometer lange \"Villejust\"-Tunnel ist das größte Ingenieurbauwerk der Neubaustrecke. Anfang 1983 erteilte die französische Regierung der SNCF die Genehmigung zum Bau der Strecke. In einem weiteren Schritt folgte die Ausarbeitung eines \"Gesetzes über die Gemeinwirtschaftlichkeit\" der Neubaustrecke als Voraussetzung für den Baubeginn. Als Inbetriebnahmetermin war das Jahr 1989/90 geplant, die Gesamtkosten mit zwölf Milliarden Französischen Francs (andere Quelle: 17 Milliarden Francs) veranschlagt. Das Verkehrspotential des TGV auf der neuen Strecke wurde mit 21 Millionen Reisen pro Jahr prognostiziert. Zum 1. Januar 1983 richtet die SNCF eine Kommission für die Projektierung der Linie ein. Die Strecke wurde per Erlass des Französischen Verkehrsministeriums vom 25. Mai 1984 für volkswirtschaftlich nützlich und sinnvoll erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Bau.", "content": "Mit den Bauarbeiten am 474 m langen Tunnel bei Fontenay-aux-Roses, in den Vororten von Paris, begannen Ende November 1984 die Bauarbeiten an der Strecke. Die Planung sah vor, den 305 km langen Streckenabschnitt zwischen Paris und Le Mans 1989 in Betrieb zu nehmen, ein Jahr später sollte der südliche Ast bis Tours folgen. Am 15. Februar 1985 wird bei Boinville-le-Gaillard der offizielle Baubeginn gefeiert. Am 1. Juli 1987 werden bei Auneau die ersten Gleise verlegt. Der Lückenschluss wurde am 2. Februar 1989 in der Nähe des Vouvray-Tunnels gefeiert. Als größtes Ingenieurbauwerk der Neubaustrecke entstand der knapp fünf Kilometer lange Villejust-Tunnel (bei Massy-Palaiseau). Widersprüche von Bürgern führten u. a. zu einer unterirdischen Streckenführung auf 1,2 Kilometer Länge in Paris. Das geplante Budget wurde (inflationsbereinigt) eingehalten.", "section_level": 2}, {"title": "Inbetriebnahme.", "content": "Im September 1989 wurde zunächst das Teilstück zwischen Vanves und Connerré (Stammstrecke und westliche Zweigstrecke) eröffnet. Die offizielle Eröffnung fand am 20. September 1989 statt. Nachdem aufgebrachte Bürger im Bahnhof Le Mans Gleise blockiert hatten, um gegen die erwarteten Preiserhöhungen der TGV-Verbindungen zu protestieren, kam ein Eröffnungszug für Journalisten weit östlich Le Mans zum Stehen und fuhr nach längerer Wartezeit zurück nach Paris. Ein anderer Eröffnungszug erreichte Le Mans, wurde dort von Demonstranten mit hunderten Protestaufklebern beklebt und fuhr anschließend wieder nach Paris zurück. In Paris hielt Premierminister Rochard am abgeriegelten Bahnhof Vaugirad eine Ansprache. Ursprünglich sollten sich die beiden Züge aus Paris mit je einem Zug aus Le Croisic und einem aus Brest treffen und zu viert nach Paris zu fahren. Der Regelbetrieb wurde am 24. September 1989 aufgenommen. Mit der Inbetriebnahme verkürzte sich die Reisezeit auf der 201,6 Kilometer langen Strecke zwischen Paris und Le Mans auf 54 Minuten. Aufgrund von Problemen mit den Bordcomputern der TGV-Züge verkehrten die Züge, die ursprünglich als Doppeltraktion fahren sollten, zunächst als zwei getrennte Züge im Abstand von drei Minuten. Darüber hinaus standen erst 27 TGV Atlantique Triebzüge zur Verfügung, wovon 21 für den planmäßigen Verkehr eingesetzt wurden und fünf als Reserve dienten, wodurch zunächst nur eine recht geringe Zahl von Verbindungen angeboten werden konnte. Mit der Auslieferung von bis dahin insgesamt 42 Garnituren konnte das Fahrplanangebot, mit 35 Triebzügen im Planeinsatz, ab 28. Januar 1990 deutlich verbessert werden. Bereits kurz nach Betriebsaufnahme nutzen mehr als 100.000 Menschen täglich die neue Strecke. Am 26. November 1989 wurde der einmillionste Fahrgast befördert. Bis Mai 1990 nutzten 4,5 Millionen Menschen den TGV Atlantique, bei einer durchschnittlichen Auslastung der Züge von 70 Prozent. In Abhängigkeit von der erwarteten Auslastung wurden vier verschiedene Zuschläge erhoben, die jeweils eine Sitzplatzreservierung mit beinhalteten. Am 30. September 1990 wurde der südwestliche Streckenabschnitt, zwischen Courtalain und Saint-Pierre-des-Corps, in Betrieb genommen. Durch die Strecke verkürzte sich die Reisezeit zwischen Paris und Tours um 35 Minuten auf eine Stunde und drei Minuten. Zwischen Paris und Poitiers lag die neue Reisezeit bei 88 Minuten (50 Minuten kürzer), zwischen Paris und Toulouse ging die Fahrzeit um ebenfalls 50 Minuten, auf fünf Stunden und sechs Minuten, zurück. Zwischen Paris und Bordeaux wurden 75 Minuten gewonnen, bei einer Fahrzeit von 178 Minuten über die Neubaustrecke. Im regelmäßigen Verkehr (ohne Spitzenverkehrszüge) wurden zunächst 15 TGV-Züge zwischen Paris und Bordeaux angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Weltrekordfahrt am 18. Mai 1990.", "content": "Am 18. Mai 1990 stellt der TGV-Atlantique-Triebzug 325 bei Vendôme mit 515,3 km/h einen neuen Geschwindigkeitsweltrekorde für Schienenfahrzeuge auf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die LGV Atlantique, kurz für \"Ligne à grande vitesse Atlantique\", ist eine Schnellfahrstrecke in Frankreich. Sie wird von TGV-Zügen befahren und verbindet Paris einerseits mit der Bretagne und dem Pays de la Loire im Westen, andererseits mit Aquitanien im Südwesten des Landes. Die Strecke besitzt die Form eines liegenden Y.", "tgt_summary": "法国高速铁路大西洋线()是法国高速列车的其中一条路线,长度为232公里(西南支线)和52公里(西支线),连接巴黎与法国西部,于1989年开幕,也是法国高速铁路第2早的营运路线。", "id": 2729615} {"src_title": "Place Charles-de-Gaulle", "tgt_title": "戴高乐广场", "src_document": [{"title": "Namensursprung.", "content": "Seinen wohl bekannteren ehemaligen Namen (und der auch heute noch meistens genannt wird) \"Place de l'Étoile\" (deutsch Sternplatz) trug der Platz von 1863 bis 1970. Den Namen verdankte er der Tatsache, dass er in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts auf einer ehemaligen Pariser Anhöhe namens \"Butte de l'Étoile\" bzw. \"Étoile de Chaillot\" des Hügels \"Colline du Roule\" angelegt wurde, auf der sich verschiedene Straßen kreuzten. Aber auch im 19. und 20. Jahrhundert trug der Platz seinen alten Namen zu Recht, da auf ihm sternförmig zwölf große Pariser Straßen münden. Am 13. November 1970 wurde der Platz umgetauft in \"Place Charles de Gaulle\". Dies geschah wenige Tage nach dem Tod des Generals und ehemaligen französischen Staatspräsidenten.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "12 große Straßen () führen sternförmig zu diesem Platz. Dies sind von Norden und entgegen dem Uhrzeigersinn (entspricht der Verkehrsführung): Diese zwölf Avenues ergeben sechs Verkehrsachsen: Der Place de l’Étoile ist (wie auch der Arc de Triomphe de l’Étoile) in wie ein Kuchen drei Arrondissement aufgeteilt: Zwei Straßen bilden einen Kreis um den Platz: Rue de Presbourg und Rue de Tilsitt. Sie wurden 1864 so benannt und beziehen sich auf zwei diplomatische Erfolge Napoleons. Die Rue Lauriston bildet eine weitere Ringstraße zwischen den Avenues Kléber und Victor-Hugo; sie endet allerdings an der Rue de Presbourg und beeinträchtigt somit die Platzharmonie kaum. Auch das Pflaster auf der Straße bildet einen Stern ab: Im Jahr 1970 wurde der Tunnel de l'Étoile eröffnet, um die Avenue des Champs–Élysées mit der Avenue de la Grande–Armée zu verbinden. Der Straßentunnel wurde 2015 geschlossen und soll 2020 für Radfahrer wiedereröffnet werden. Die unmittelbar daneben befindliche Fußgängerunterführung \"Passage du Souvenir\" verbindet den Arc de Triomphe mit der Avenue des Champs–Élysées und der Avenue de la Grande–Armée. Zum Place Charles–de–Gaulle gelangt man mit folgenden Verkehrsmitteln:", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Ereignisse.", "content": "Der \"Place de l’Étoile\" war Schauplatz für viele Feste und Großereignisse:", "section_level": 1}, {"title": "Namenswechsel.", "content": "Per Erlass vom 13. November 1970 wurde der \"Place de l’Étoile\" offiziell in \"Place Charles de Gaulle\" umbenannt. Charles de Gaulle war am 9. November in seinem Alterssitz, Colombey les Deux Églises, verstorben. Anfangs war es die Avenue des Champs-Élysées, die umbenannt werden sollte, aber am Ende wurde der Platz (Es gibt hier keine Häuser und Geschäfte.) gewählt. Die kontroverse Diskussion über die Benennung war damit nicht beendet: Der General hatte seinen Rücktritt bei der Verkündung der Ergebnisse des Referendums vom 27. April 1969 erklärt. Die Polemik nahm noch zu und führte am 31. Dezember 1970 zur Gründung eines \"Comité national de défense de la place de l'Étoile - Sanctuaire du Soldat Inconnu et du Prestige de Paris dans le monde\", das, angeregt von Paul Antier, sich die Erhaltung des ursprünglichen Namens «Place de l’Étoile» zur Aufgabe gemacht hat. Seit der Umbenennung haben die Abgeordneten des Conseil de Paris neue Regeln aufgestellt: Man darf keine öffentliche Straße nach Personen benennen, die weniger als 5 Jahre gestorben sind (Die Benennung 2006 des Place Jean-Paul-II zeigt, dass es Ausnahmen gibt.) und man versucht, die Gewohnheiten der Pariser nicht mehr zu verletzen. So wurde der \"Rond-point des Champs-Élysées\" nur mit dem Zusatz von Marcel Dassault (Rond-point des Champs-Élysées-Marcel-Dassault) \"umbenannt\". Im Gegensatz dazu hat die RATP die Station \"Étoile\" in Charles de Gaulle – Étoile umbenannt. Man wollte damit vermeiden, dass eilige Touristen aus Versehen mitten in Paris ankommen, statt zum Aéroport Paris-Charles-de-Gaulle zu fahren. Die zuletzt gebaute Brücke in Paris (1994–1996) erhielt auf Beschluss vom 29. November 1990 den Namen Pont Charles-de-Gaulle. Sie liegt allerdings am anderen Ende der Stadt und verbindet das 12. mit dem 13. Arrondissement. Die 9. Ausgabe der Bürgermeisterei von Paris (1997) der \"Nomenclature officielle des noms de voies publiques et privées\" schreibt sowohl den «Place Charles de Gaulle» als auch die «Pont Charles de Gaulle» ohne Bindestrich.", "section_level": 2}, {"title": "In Literatur und Film.", "content": "\"La Place de l'Étoile\" ist der Titel eines Romans von Patrick Modiano, der 1968, also vor der Umbenennung, erschienen ist. Die Schlussszene in dem Film \"Les Rois mages\" (2001) spielt auf dem Platz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Place Charles-de-Gaulle (zuvor Place de l'Étoile) ist einer der größten Plätze von Paris. Auf dem kreisrunden, etwa 240 m durchmessenden Platz stoßen das 8., das 16. und das 17. Pariser Arrondissement zusammen. Das Zentrum des Platzes bildet der Arc de Triomphe de l’Étoile.", "tgt_summary": "戴高乐广场()是法国巴黎市中心主要广场之一,也是巴黎凯旋门的所在地,始建于1892年,1899年落成。原名星形广场(),1918年为纪念一战胜利而改名为胜利广场;二战法国遭纳粹德国占领期间,被改名为贝当广场。1970年11月13日,为纪念逝世不久的前法国总统夏尔·戴高乐为国家做出的巨大贡献而改为现名。", "id": 2802696} {"src_title": "Pseudoautosomale Region", "tgt_title": "偽體染色體區", "src_document": [{"title": "Pseudoautosomale Regionen der Säugetiere.", "content": "Auf den Geschlechtschromosomen der Säugetiere gibt es zwei PAR: Bislang wurden im Bereich der beiden PAR insgesamt ca. 30 Gene identifiziert. Die Untersuchung der PAR im Y-Chromosom von Pferden (ECAY: \"Equus caballus\" Y-Chromosom) war hilfreich bei der Herstellung der ersten Genomkarten der sog. euchromatischen Regionen von ECAY. Solche Untersuchungen sind in tiermedizinischer Hinsicht für die Untersuchung der männlichen Fruchtbarkeit (Fertilität) von Pferden und deshalb auch für Züchtungsfragen bedeutsam. Bei zahlreichen Untersuchungen zu sogenannten Quantitative Trait Loci werden auch die PAR in die Suche mit eingeschlossen. Dabei werden zum Beispiel Marker für die Anfälligkeit (Vulnerabilitätsmarker) für BSE, Marker für Verhalten und Körperbau von Rindern, oder Resistenzen gegen Krankheitserreger gesucht. Neben den PAR kann es auf Geschlechtschromosomen auch noch weitere homologen Regionen geben, bei denen sich die Sequenzen ähneln (und somit einen gemeinsamen Ursprung haben), aber nicht (mehr) identisch sind. Beim Menschen sind dies Xq21.3 und Yp11.1.", "section_level": 1}, {"title": "Genetische Besonderheiten.", "content": "Für die PAR1 ist bekannt, dass es dort sehr viel häufiger als in anderen Bereichen des Genoms zu Rekombinationen kommt. Dabei nimmt die Häufigkeit der Rekombinationen zu, je weiter die betroffenen Genabschnitte in Richtung der Chromosomenenden, also der Telomere, liegen. Das Ausmaß der Rekombinationshäufigkeit scheint dabei bei verschiedenen Spezies deutlich zu differieren. Da man davon ausgeht, dass Genabschnitte, die oft von Rekombinationen betroffen sind, auch häufig von Mutationen betroffen sind, wurden die PAR auf Mutationshäufigkeit untersucht. Zumindest im Falle von Menschen und anderen Primaten sind die PAR sehr viel seltener als erwartet von Mutationen betroffen. Was die Häufung von Rekombinationen innerhalb der PAR1 betrifft, gibt es einen bemerkenswerten Unterschied zwischen den Verhältnissen bei Menschen und Mäusen, welcher als „PAR-Boundary Paradox“ bezeichnet wird. Wenn man beim Menschen die Genregion untersucht, die die PAR1 von den weiter zur Mitte, also zum Zentromer hin gelegenen Gen-Abschnitten, trennt, zeigt sich, dass innerhalb der PAR1 die Rekombinationshäufigkeit 20-mal höher ist als im übrigen Genom. Gleichzeitig finden sich dort überdurchschnittlich viele GC-Abschnitte. Dabei wird die Häufung an GC-reichen Sequenzen in der PAR1 als evolutionäre Folge der gehäuften Rekombinationen in diesen Genabschnitten interpretiert. Bei Mäusen hingegen gibt es in diesem Chromosomabschnitt keine positive Korrelation von Rekombinationsraten und GC-Gehalt.", "section_level": 1}, {"title": "Gene in PAR1 und PAR2 im Humangenom.", "content": "Folgende Gene liegen in den pseudoautosomalen Regionen beim Menschen: ASMT, ASMTL, CD99, CRLF2, CSF2RA, SFRS17A, DHRSXY, GTPBP6, IL3RA, P2RY8, PLCXD1, PPP2R3B, SHOX, SLC25A6, XG, ZBED1, SPRY3, SYBL1, IL9R.", "section_level": 1}, {"title": "Mit PAR assoziierte Krankheiten des Menschen.", "content": "Beim Menschen gibt es eine erbliche Erkrankung, die mit Kleinwüchsigkeit und einer Deformation der Speiche (Madelung-Deformität) einhergeht, die sog. Dyschondrosteose Léri Weill (LWD). Diese Krankheit ist eine pseudoautosomal dominante Erkrankung. Das heißt, dass die Gene, die für die Erkrankung verantwortlich sind, in der pseudoautosomalen Region der Geschlechtschromosomen sitzen und der Erbgang dominant ist. Bei der Léri-Weill Dyschondrosteosis (LWD) gibt es Deletionen im Bereich der PAR1. Das bei dieser Erkrankung beteiligte SHOX-Gen ist vermutlich auch an anderen genetischen Erkrankungen (die sog. „Langer mesomelic dysplasia“ und das Turner-Syndrom) mitbeteiligt. Deletionen im Bereich der PAR stehen bei Männern im Zusammenhang mit einer Unfruchtbarkeit (Infertilität), die auf eine Azoospermie (Fehlen von Spermien im Ejakulat) zurückgeht. Eine Besonderheit stellen die sogenannten R*Y-Elemente dar. Es handelt sich dabei um DNA-Sequenzen, die eine Dreifachhelix bilden. Diese „Triplexe“ verhindern die Transkription und Replikation der DNA und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von genetischen Rearrangements. Auf den Geschlechtschromosomen dienen diese Sequenzen zum Abschalten von Genen. Sie finden sich gehäuft in den Intronen von Genen, die im Gehirn exprimiert werden und möglicherweise eine Rolle bei der Entstehung psychischer Erkrankungen spielen. Da diese Genabschnitte in der Umgebung von schnell mutierten Genen gefunden werden, vermutet man, dass sie bei der Evolution des Genoms eine Rolle spielen. Defekte im Amelogenin-Gen in PAR1 verursachen eine Störung der Zahnschmelzbildung die \"Amelogenesis imperfecta\" genannt wird.", "section_level": 1}, {"title": "PAR bei Pflanzen.", "content": "Die PAR ist auch bei Pflanzen untersucht worden. Studien zur Meiose bei der Nelkengewächsart Weißen Lichtnelke (\"Silene latifolia\") haben gezeigt, dass die Rekombination nicht zwischen den beiden langen Armen der Geschlechtschromosomen stattfindet, sondern zwischen dem kurzen Arm des X-Chromosoms und dem langen Arm des Y-Chromosoms. Da die Geschlechtschromosomen bei dieser Art sehr jung sind (sie entstanden erst vor etwa 10–20 Mio. Jahren) gilt die Untersuchung der PAR der Weißen Lichtnelke als besonders informativ. Detaillierte Untersuchungen dieser PAR stützen die alte Hypothese, dass die Geschlechtschromosomen aus einem Paar von Autosomen hervorgegangen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Evolutionäre Aspekte.", "content": "PAR2 auf dem Y-Chromosom enthält vier Gene und wurde während der Entwicklung der Säugetiere vermutlich verdoppelt. Untersuchungen über die Lage der PAR2-Gene bei Lemuren, Katzen und dem Derbywallaby ergaben, dass die dafür verantwortlichen Mutationen vor 70 bis 130 Mio. Jahren und vor 60 bis 70 Mio. Jahren erfolgten. Auch scheint die Grenze der PAR2 zu den übrigen Abschnitten auf dem X- und Y-Chromosom nicht ganz scharf zu sein, da bei Säugetieren das Amelogenin-Gen diese Grenze überspannt. Diese Beobachtung wird so interpretiert, dass die Evolution der Geschlechtschromosomen, die bei Säugetieren vor ca. 300 Mio. Jahren begann mit Veränderungen in den Genen (SRY) zu tun hat, die den männlichen Phänotyp determinieren.", "section_level": 1}, {"title": "Das Y-Chromosom.", "content": "Beim Menschen ist das Y-Chromosom etwa 65 Mb groß und enthält etwa 78 aktive Gene. Das Y-Chromosom der Schmalfuß-Beutelmäuse ist mit ca. 10 Mb noch kleiner. Es enthält keine PAR, allerdings findet sich auf ihm auch das SRY-Gen. Dieser Befund stützt die Vermutung, dass es zumindest im Falle der Beutelsäuger Marsupialia und der Höheren Säugetiere Eutheria einen gemeinsamen Vorfahren des Y-Chromosoms gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Der autosomale Ursprung des X-Chromosoms.", "content": "Schon seit längerem wird vermutet, dass sich die Geschlechtschromosomen der Säugetiere aus autosomalen Regionen entwickelt haben. Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass der lange Arm des X-Chromosoms bei allen Säugetieren gemeinsam ist. Erste Hinweise für einen sukzessiven Prozess der Entstehung des X-Chromosoms fand man bei Vergleichen von Genregionen auf dem kurzen X-Arm: bei Schnabeltieren und Beuteltieren (Marsupialia) fehlen dort Abschnitte, die beim menschlichen X-Chromosom vorhanden sind. Daraus schließt man, dass der gesamte kurze X-Arm erst kürzlich Teil des X-Chromosoms bei den Höheren Säugetieren Eutheria wurde. Bei allen drei Säugetierunterklassen (Höhere Säugetiere, Beuteltiere und Ursäuger) gibt es übereinstimmende Regionen des X-Chromosoms, allerdings haben Beuteltiere (Marsupialia) und Kloakentiere (Monotremata) eine autosomale Region gemeinsam, die sich bei den Höheren Säugetieren auf dem X-Chromosom befindet. Dies spricht dafür, dass zumindest Teile des X-Chromosoms ursprünglich ein autosomes Chromosom waren. Ähnliches gilt für das Y-Chromosom, nur dass dort der Anteil an genetischem Material, der wohl von Autosomen stammt, noch wesentlich umfangreicher ist.", "section_level": 2}, {"title": "Das Alter der Geschlechtschromosomen.", "content": "Für einen autosomalen Ursprung des kurzen X-Armes spricht auch die Untersuchung der chromosomalen Lokalisation des Amelogenin-Gens (AMG) beim Derbywallaby (Marsupialia), dem Schnabeltier (Monotremata) und dem Menschen (Eutheria). Bei Wallaby und Schnabeltier sitzt AMG auf den Autosomen 5q und 1q sowie 1 und 2 und beim Menschen auf Xp22 und Yp11 (also jeweils in der PAR1). Aufgrund der Vermutung, dass die Radiation der Säugetiere aus einem gemeinsamen Vorfahren vor ca. 150 Mio. Jahren stattfand schließt man, dass AMG vor 80 bis 150 Mio. Jahren den PAR hinzugefügt wurde und dass X- und Y-Chromosomen mindestens so alt sind.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pseudoautosomale Regionen (PAR) sind Abschnitte im Genom mancher Lebewesen, die auf verschiedenen Geschlechtschromosomen der entsprechenden Art homologe DNA-Sequenzen haben. Bei Säugern liegen sie entsprechend auf dem X- und dem Y-Chromosom. PAR sind also in beiden Geschlechtern gleich oft vorhanden, so wie dies sonst bei Autosomen der Fall ist, daher der Name. Durch die PAR wird die Paarung der ansonsten unterschiedlichen Geschlechtschromosomen während der Meiose ermöglicht. Dabei findet eine Rekombinationen im Bereich der PAR durch Crossing-over statt.", "tgt_summary": "伪体染色体区(英语:pseudoautosomal region),又称伪体染色体区,是在高等动物性染色体(即X染色体和Y染色体)上的一段同源序列,分为PAR1和PAR2两部分,伪体染色体区上已发现至少29个基因。", "id": 1113119} {"src_title": "Diosdado Macapagal", "tgt_title": "迪奥斯达多·马卡帕加尔", "src_document": [{"title": "Abgeordneter und Vizepräsident.", "content": "Nach einem Studium der Rechtswissenschaft und dem Erwerb eines Bachelor of Laws 1935 diente er unter anderem Präsident Manuel Quezon als Rechtsberater sowie später als Zweiter Sekretär an der philippinischen Botschaft in Washington, D.C. Er war von 1949 bis 1956 für seine nördlich von Manila gelegene Heimatprovinz Pampanga Abgeordneter im Repräsentantenhaus und vertrat dort die Interessen der Liberalen Partei. Während dieser Zeit war er zugleich dreimal Vertreter bei der UN-Generalversammlung. 1957 kandidierte Macapagal erfolgreich zum Vizepräsidenten und war somit zweiter Mann im Staat hinter dem damaligen Präsidenten Carlos P. Garcia, der der „Nacionalista Party“ angehörte. Daneben war er zwischen 1957 und 1961 Vorsitzender der traditionsreichen Liberal Party.", "section_level": 1}, {"title": "Präsident der Republik der Philippinen 1961 bis 1965.", "content": "Bei den Wahlen vom November 1961 kandidierte er für das Amt des Präsidenten und schmiedete zu diesem Zweck ein Wahlbündnis der Liberalen Partei mit den progressiven Parteien. Während des Wahlkampfs forderte er insbesondere ein hartes Vorgehen gegen die Korruption als wichtigstes Ziel. Bei der Wahl schlug er dann den Amtsinhaber und Präsidenten Garcia mit einem großen Stimmenvorsprung. Er förderte eine Stärkung der Wirtschaft, führte den Peso in den freien Währungsaustausch, in dem er ihn vom US-Dollar abkoppelte, ermutigte zu Exporten und versuchte die Steuerhinterziehung besonders der reichsten Familien einzudämmen. Die von ihm initiierten Landreformen blieben jedoch weitgehend unbedeutend. Seine Reformansätze wurden jedoch durch den von der „Nacionalista-Partei“ beherrschten Senat und das Repräsentantenhaus beschnitten. Zudem ließ er das Datum der Unabhängigkeit vom 4. Juli (1946), der Erklärung der philippinischen Unabhängigkeit durch die USA, in den 12. Juni (1898), der Erklärung der Unabhängigkeit von der spanischen Kolonialmacht durch die Revolutionsarmee, ändern. 1965 unterlag Macapagal, der sich selbst als Präsident der „Armen“ bezeichnete, bei der Präsidentschaftswahl dem Kandidaten der „Nacionalista-Partei“ Ferdinand Marcos.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Wirken in der Marcos-Ära.", "content": "1972 war Macapagal Vorsitzender der Versammlung, die die Verfassung von 1973 entwarf. Allerdings stellte er 1981 die Gültigkeit der Unterzeichnung dieser Verfassung in Frage. 1979 organisierte er die „Nationale Union für Befreiung“ (NUL) als Oppositionspartei zum Marcos-Regime. Unter der Präsidentschaft seiner Tochter Gloria Macapagal Arroyo wurde eine 200-Peso-Banknote mit seinem Porträt herausgegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diosdado Pangan Macapagal (* 28. September 1910 in Lubao; † 21. April 1997 in Makati City) war ein philippinischer Politiker und neunter Präsident der Philippinen. Er ist der Vater der Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo.", "tgt_summary": "迪奥斯达多·潘甘·马卡帕加尔(Diosdado Pangan Macapagal,1910年-9月28日-1997年-4月21日),菲律宾政治家,1957年-1961年的第6任菲律宾副总统及1961年-1965年第9任菲律宾总统。", "id": 1812897} {"src_title": "Cystinurie", "tgt_title": "胱氨酸尿症", "src_document": [{"title": "Epidemiologie.", "content": "Die Cystinurie ist mit einer Prävalenz von ca. 1:20.000 eine relativ seltene Erkrankung. Laut anderer Quelle beträgt die Prävalenz aller drei Unterklassen (Typ I bis III) der klassischen Zystinurie zusammen 1:7000.", "section_level": 1}, {"title": "Klinik.", "content": "Cystin weist als einzige der dibasischen Aminosäuren eine schlechte Lösbarkeit bei normalem Urin-pH auf. Ab einer Konzentration von ≥300 mg/l kommt es zu einer Ausfällung mit Bildung hexagonaler Kristalle im Urin bzw. von Cystinsteinen in den ableitenden Harnwegen (etwa 1 % aller Harnsteine). 50 % aller Patienten mit Cystinurie entwickeln Harnsteine, von diesen wiederum zeigen 75 % ein bilaterales Vorkommen. Symptome der Nephrolithiasis, respektive Urolithiasis, sind kolikartige Schmerzen im Bereich des Nierenlagers bei Steinabgang, die in die Leistengegend ausstrahlen können. Eine Hämaturie kann begleitend auftreten, komplizierend kann ein Harnwegsinfekt entstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Wegweisend für die Cystinurie ist das charakteristische Aminosäuremuster im Urin. Mit dem Zyanid-Nitroprussid-Test kann eine qualitative Bestimmung der Aminosäure Cystin erfolgen. Ein positiver Test zeigt eine Konzentration im Urin von über 75 mg/l an und spricht für die Diagnose. Ein negativer Test schließt das Vorliegen einer Cystinurie mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Definitive Klarheit verschafft eine molekulargenetische Untersuchung. Vielfach wird die Diagnose aber erst im Nachgang der Erstmanifestation eines Steinleidens gestellt, da die Erkrankung vorher asymptomatisch verläuft. Zur Diagnostik der Urolithiasis gehören, neben der typischen Anamnese und Klinik, der Urinstatus, die Sonographie und das Urogramm.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Akuttherapie richtet sich im Falle kleinerer oligosymptomatischer Steine auf den Versuch einer medikamentösen Lyse mit D-Penicillamin oder α-Mercaptopropionylglycin bei gesteigerter Flüssigkeitszufuhr, Diurese und Harnalkalisierung. Andernfalls kommt, abhängig von der Größe des Steins, das gesamte urologisch-interventionelle bzw. -operative Spektrum zum Einsatz (ESWL = Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie, PNL = perkutane Nephrolitholapaxie u. a.). Die eigentliche Therapie richtet sich schwerpunktmäßig auf die Prävention eines chronisch-rezidivierenden Steinleidens, um Komplikationen wie z. B. chronische Harnwegsinfekte, Niereninsuffizienz etc. zu vermeiden. Die Basis bildet hierbei eine konstant hohe Flüssigkeitszufuhr, bei einem zu erzielenden Urinvolumen von ≥ 3 l/Tag. Um die nächtliche Aggregation von Cystinkristallen zu vermeiden, sollte auch zur und während der Nacht Flüssigkeit zugeführt werden. Da Cystin bei einem pH-Wert von 7,5–8,0 gut wasserlöslich ist, sollte eine Harnalkalisierung mit diesem Zielbereich, z. B. mit Natriumbicarbonat oral, angestrebt werden. D-Penicillamin und α-Mercaptopropionylglycin können auch in der Prophylaxe verwendet werden, da sie mit Cystin besser lösliche Disulfide bilden. Hierbei ist α-Mercaptopropionylglycin aufgrund der größeren therapeutischen Breite der Vorzug zu geben. Eine cystin- und methioninarme Diät kann ergänzend sinnvoll sein.", "section_level": 1}, {"title": "Cystinurie bei Tieren.", "content": "Auch bei Hunden ist die Erkrankung bekannt. Vorrangig treten Harnsteine auf, die klinische Symptome verursachen, oft schon bei Welpen im Alter von vier bis sechs Monaten. In Niere und Blase können sich kleine bis große Steine und Gries bilden, welches zum Verschluss der Organe führt. Ohne medizinische Behandlung (Operation) kommt es zum Nierenversagen, zu einer Blasenruptur und eventuell zum Tod des Tieres. Hündinnen sind weniger betroffen als Rüden, was durch die engere und längere Harnröhre bei den Rüden zu erklären ist. Der genetische Defekt, der zu dieser Cystinurie bei einigen Hunderassen führt, ist mittlerweile bekannt und mit Hilfe eines DNA-Tests kann der Erbfehler unmittelbar nachgewiesen werden. Durch diesen Test können nicht nur bereits erkrankte Tiere, sondern auch klinisch unauffällige Anlageträger identifiziert werden, die diese Erkrankung in der Population weiter verbreiten würden und mit üblichen Laboruntersuchungen nicht aufgedeckt werden können. Bisher bekannte Rassen, bei denen eine Cystinurie vermehrt auftritt, sind Mastiff, Neufundländer, Irish Terrier und Kromfohrländer. Am Institut für Genetik der Universität Bern wird ein Forschungsprojekt zur Cystinurie beim Irish Terrier und beim Kromfohrländer durchgeführt, um einen rassespezifischen Gentest zu entwickeln und um den Erbgang zu erforschen", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cystinurie ist eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung, bei der es zu einer erhöhten Ausscheidung der Aminosäure Cystin sowie von den strukturverwandten Aminosäuren Arginin, Lysin und Ornithin über den Urin kommt. Die Erkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt und gehört neben dem Hartnup-Syndrom und der Glycinurie zu den Aminosäuretransportstörungen. Im Falle der Cystinurie liegt der Defekt in einer homozygot oder heterozygot vorliegenden Mutation des rBAT-Gens auf Chromosom 2 (auch SLC3A1, 2pter-q32.3), das für die schwere Untereinheit des Cystintransporters codiert (Molekülmasse 90 kDa). Betroffenen Personen fehlt dieses transmembranöse Transportprotein in den Epithelzellen des Dünndarms und in den proximalen Tubuluszellen, das Cystin (die extrazelluläre, oxidierte Form des Cysteins) und die oben genannten Aminosäuren aus dem Primärharn reabsorbiert. Konsekutiv ist die Ausscheidung, insbesondere des Cystins, auf das 20- bis 30fache der Norm erhöht, während die Konzentration im Blut unverändert bleibt.", "tgt_summary": "胱氨酸尿症(英语:Cystinuria)是一种遗传性肾小管膜转运异常疾病,由于肾小管再吸收胱氨酸减少,导致尿液中的胱氨酸含量升高,而引起尿路结石的发生。", "id": 1526441} {"src_title": "Sven Bender", "tgt_title": "斯文·本德", "src_document": [{"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Der Sohn eines Zollbeamten aus Rosenheim ist der eineiige und jüngere Zwillingsbruder von Lars Bender, der ebenfalls Fußballprofi ist. Beide wuchsen in Brannenburg bei Rosenheim auf, absolvierten die Mittlere Reife und brachen Kaufmannslehren ab. Die Benders zählten Piotr Nowak und Abédi Pelé, die beide in den 1990er Jahren beim TSV 1860 München aktiv waren, zu ihren Idolen. Sie sind das 14. Brüderpaar, das in der deutschen Fußballnationalmannschaft spielte (einschließlich der DDR-Auswahl).", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Bender begann mit vier Jahren beim \"TSV Brannenburg\" mit dem Fußballspielen und wechselte mit zehn Jahren zur SpVgg Unterhaching und 2002 zum TSV 1860 München. Er wurde in der Saison 2005/06 mit der U17 des TSV 1860 München Deutscher Meister. In der Saison 2006/07 gehörte er zwar nominell zum Profikader des TSV, spielte aber vorrangig bei der U23 in der Regionalliga Süd. Dort spielte er bis 2007 16-mal und erzielte ein Tor. Seinen Einstand im Profifußball gab Bender am 18. Dezember 2006 beim Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue in der 2. Bundesliga. Im November 2007 wurde die Laufzeit von Benders Vertrag bis 2011 verlängert. Er kam bei 1860 auf 65 Einsätze in der 2. Bundesliga, wobei er ein Tor erzielte. Im Sommer 2009 wechselte Bender zu Borussia Dortmund. Dort gab er sein Bundesligadebüt am 19. September 2009 in Hannover (1:1). Danach etablierte er sich durch den verletzungsbedingten Ausfall von Kapitän Sebastian Kehl unter Trainer Jürgen Klopp als Stammspieler im defensiven Mittelfeld. Sein erstes Bundesligator für den BVB schoss er am 12. Februar 2011 im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Mit Borussia Dortmund wurde er in der Saison 2010/11 erstmals Deutscher Meister und verteidigte den Titel in der Folgesaison. Im selben Jahr gewann er mit der Mannschaft auch noch den DFB-Pokal. Ebenfalls stand er im Finale der Champions League 2013 im Londoner Wembley-Stadion auf dem Platz. 2013 gewann Bender mit Borussia Dortmund den DFL-Supercup, welcher im folgenden Jahr verteidigt wurde. 2017 konnte er mit dem BVB zum zweiten Mal in seiner Karriere den DFB-Pokal holen. Mediale Aufmerksamkeit erhielt Sven Bender, als er im Halbfinale gegen den FC Bayern München einen Ball, der in das Tor des BVB gegangen wäre, spektakulär noch von der Linie schlagen konnte. Sein Vertrag bei Borussia Dortmund hatte zuletzt eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2021. Am 13. Juli 2017 wechselte er innerhalb der Bundesliga zu Bayer 04 Leverkusen und traf dort auf seinen Zwillingsbruder Lars, der Kapitän der Mannschaft ist.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Bender nahm mit der deutschen U17-Nationalmannschaft an der EM 2006 in Luxemburg teil, bei der die deutsche Auswahl den vierten Platz erreichte. 2008 stand er im deutschen Kader der U19-Europameisterschaft in Tschechien, bei der die Mannschaft den Titel errang. Am 4. Februar 2011 wurde er erstmals von Bundestrainer Joachim Löw in den Kader der A-Auswahl für das Freundschaftsspiel gegen Italien berufen. Sein Länderspiel-Debüt absolvierte er am 29. März 2011 bei der 1:2-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen Australien, in dem er über die volle Spielzeit eingesetzt wurde. Für die EM 2012 wurde er in den vorläufigen Kader berufen, im endgültigen Aufgebot im Gegensatz zu seinem Bruder jedoch nicht berücksichtigt. Am 15. Juli 2016 wurde er in den Kader des DFB für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro berufen. Dort gewann Bender mit dem deutschen Team die Silbermedaille nach der Niederlage im Finale gegen Brasilien nach Elfmeterschießen. Zusammen mit der deutschen Fußballolympiamannschaft erhielt er am 1. November 2016 das Silberne Lorbeerblatt.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinsmannschaften.", "content": "TSV 1860 München Borussia Dortmund", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Bender erhielt während seiner Zeit bei Borussia Dortmund den Spitznamen „Manni“, angelehnt an den bekannten Fußballer Manfred „Manni“ Bender. Außerdem wird er auch „Iron-Manni“ genannt (wegen seiner kampfbetonten, aber trotzdem meistens fairen Spielweise). Kein Bundesligaspieler wurde je so häufig in der ersten Halbzeit oder zur Pause ausgewechselt wie Sven Bender. Bis zum 9. Spieltag der Saison 2019/20 waren es 27 Auswechslungen vor oder mit dem Halbzeitpfiff und damit eine mehr als bei Olaf Thon und Martin Wagner (je 26).", "section_level": 1}], "src_summary": "Sven Bender (* 27. April 1989 in Rosenheim) ist ein deutscher Fußballspieler. Er begann seine Karriere im Herrenbereich beim TSV 1860 München in der 2. Bundesliga. 2009 ging er in die Bundesliga zu Borussia Dortmund. Für die \"Schwarz-Gelben\" spielte er acht Jahre und erarbeitete sich durch seine Spielweise und seinen Einsatz für die Mannschaft ein hohes Ansehen in der Anhängerschaft des Vereins. Seit der Saison 2017/18 steht er beim Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag. Dort spielt er – wie bereits in München und während der gemeinsamen Jugendzeit – mit seinem eineiigen Zwillingsbruder Lars. Sven Bender wurde insbesondere in den ersten Jahren im defensiven Mittelfeld eingesetzt, inzwischen agiert er hauptsächlich als Innenverteidiger.", "tgt_summary": "斯文·本德(,1989年-4月27日)是一位德国足球运动员,司职中场。目前效力于德甲球会勒沃库森。", "id": 1765605} {"src_title": "Zodiac-Killer", "tgt_title": "黃道十二宮殺手", "src_document": [{"title": "Opferzahl und Tatmuster.", "content": "Der Zodiac-Killer behauptete in einem seiner Briefe an die Presse, 37 Menschen getötet", "section_level": 1}, {"title": "Chronologie der Mordserie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Polizeilich bestätigte Täterschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Doppelmord am 20. Dezember 1968 nahe Benicia.", "content": "Am Freitag, dem 20. Dezember 1968 fuhr der 17-jährige David Arthur Faraday, der die Vallejo Highschool besuchte, gegen 19:30 Uhr mit dem Rambler-Kombi seiner Mutter zum Elternhaus der 16-jährigen Betty Lou Jensen, mit der er zu einem ersten verabredet war. Jensen, eine Schülerin der Hogan Highschool in Vallejo, hatte ihren Eltern erzählt, dass sie ein Weihnachtskonzert in ihrer Schule besuchen würden. Faraday und Jensen brachen um 20:20 Uhr auf, doch anstatt das Konzert zu besuchen, fuhren sie zunächst zu einer Mitschülerin von Jensen, bei der sie bis 21 Uhr blieben, und danach in ein Drive-in-Restaurant. Anschließend verließen sie Vallejo und folgten der Lake Herman Road in östliche Richtung. Kurz nach 22 Uhr parkten sie etwa fünf Meter vom Straßenrand entfernt am Wasserwerk von Benicia – einem Platz, der aufgrund seiner Abgeschiedenheit häufig von Liebespaaren aufgesucht wurde (). Gegen 23 Uhr wurden Faraday und Jensen dort zum letzten Mal von Zeugen lebend", "section_level": 3}, {"title": "Mord am 4. Juli 1969 in Vallejo.", "content": "Am Freitag, dem 4. Juli 1969 wurden die 22-jährige Kellnerin Darlene Ferrin und ihr 19-jähriger Begleiter Mike Mageau, die am späten Abend in Ferrins Auto in Vallejo unterwegs waren, von einem Mann in einem hellen Wagen verfolgt. Laut der späteren Aussage von Mageau handelte es sich bei dem Wagen des Verfolgers vermutlich um einen hellbraunen Chevrolet oder einen Ford Falcon, Baujahr 1958 oder 1959, mit alten kalifornischen Nummernschildern. Als Ferrin auf den Parkplatz des Blue-Rock-Springs-Golfplatzes () abbog, versagte der Motor ihres Autos. Der andere Wagen kam mit ausgeschalteten Scheinwerfern links neben Ferrin und Mageau in der Dunkelheit zum Stehen. Mageau fragte Ferrin, ob sie den Mann kenne, woraufhin die 22-Jährige gesagt habe: „Ach, mach dir keine Sorgen. Es ist schon alles okay.“ Kurz darauf raste der Unbekannte mit seinem Wagen davon, kehrte jedoch fünf Minuten später wieder zurück und parkte dieses Mal hinter Ferrins Auto, sodass ihr und Mageau der Weg abgeschnitten war. Er ließ die Scheinwerfer seines Wagens an, stieg aus seinem Auto aus und ging auf Ferrin und Mageau zu, wobei er sie abwechselnd mit einer Handlampe anstrahlte.", "section_level": 3}, {"title": "Mord am 27. September 1969 am Lake Berryessa.", "content": "Am Samstag, dem 27. September 1969 verbrachten die 22-jährige Studentin Cecelia Ann Shepard und ihr 20-jähriger Freund Bryan Hartnell, ein Jura-Student, den Nachmittag an einem abgeschiedenen, menschenleeren Strandabschnitt des Westufers des Lake Berryessa (). Hartnells VW Karmann Ghia hatten sie etwa 500 m entfernt am Straßenrand geparkt. Nach einiger Zeit bemerkte Shepard in der Ferne einen dunkel gekleideten Mann, der sie zu beobachten schien und langsam näher kam. Als der Mann nur noch wenige Meter von ihnen entfernt war, erblickte Shepard in seiner Hand eine halbautomatische Pistole. Der Unbekannte sagte: „Ich will euer Geld und den Autoschlüssel. Ich brauche den Wagen, weil ich nach Mexiko will.“ Außerdem behauptete der Mann, dass er aus dem Gefängnis in Deer Lodge, Montana, ausgebrochen und mit einem gestohlenen Auto unterwegs sei. Er habe einen Wärter getötet und nichts mehr zu verlieren. Nachdem Hartnell ihm das wenige Kleingeld, das er bei sich trug, und den Autoschlüssel ausgehändigt hatte, befahl der Mann den beiden Studenten, sich mit dem Gesicht nach unten auf ihre mitgebrachte Picknickdecke zu legen. Er verlangte von Shepard, dass sie Hartnells Hände auf dem Rücken mit einem Stück Kunststoffwäscheleine fesselte, danach fesselte der Unbekannte", "section_level": 3}, {"title": "Mord am 11. Oktober 1969 in Presidio Heights.", "content": "Am Samstag, dem 11. Oktober 1969 ließ der Taxifahrer Paul Lee Stine vor dem Pinecrest Diner in der Geary Street in San Francisco einen Fahrgast in sein Taxi steigen, der ihm als Fahrtziel „Washington Street und Maple“ in Presidio Heights nannte. Circa eine Viertelstunde später erreichten sie das Fahrtziel. Der Fahrgast forderte Stine auf, noch einen Block weiterzufahren. Als das Taxi vor dem Haus mit der Nummer 3898 in der Washington Street zum Stehen kam, hielt der Unbekannte Stine von hinten eine Pistole an die rechte Wange und drückte ab. Als die Gäste einer Party im Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite gegen 21:55 Uhr aus einem Fenster im", "section_level": 3}, {"title": "Vermutete Täterschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mord am 30. Oktober 1966 in Riverside.", "content": "Am späten Abend des 30. Oktober 1966 wurde die 18-jährige College-Studentin Cheri Jo Bates im südkalifornischen Riverside nach einem Bibliotheksbesuch getötet. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Täter während Bates’ Abwesenheit ein Zündverteilerkabel ihres Autos manipuliert und ihr dann seine „Hilfe“ angeboten hatte, als sie den Wagen nicht starten konnte. Am nächsten Morgen wurde Bates’ Leiche mit durchgeschnittener Kehle und mehreren Stich- sowie Schnittverletzungen etwa 70 m von ihrem Auto entfernt auf einem Parkplatz gefunden. Im April 1967 schrieb ein Unbekannter zwei Briefe", "section_level": 3}, {"title": "Entführung am 22. März 1970 nahe Modesto.", "content": "In der Nacht vom 22. März 1970 fuhr die im siebten Monat schwangere Kathleen Johns mit ihrer zehn Monate alten Tochter auf der schwach befahrenen State Route 132 in westliche Richtung, als ihr im Rückspiegel ein Wagen auffiel, der ihr schon seit Modesto zu folgen schien. Kurz nach Mitternacht begann der Fahrer des hinteren Autos zu hupen und seine Scheinwerfer auf- und abzublenden. Als Johns nicht auf die Signale reagierte, scherte der Fahrer des Wagens auf die Gegenfahrbahn aus, fuhr neben Johns’ Auto und rief ihr durch sein Beifahrerfenster zu, dass ihr linkes Hinterrad locker wäre. Johns fuhr daraufhin an den Straßenrand, wo der Unbekannte ihr anbot, die Radmuttern festzuziehen. Nachdem der Mann einige Zeit an dem Rad gearbeitet hatte, sagte er Johns, dass sie unbesorgt weiterfahren könne, und fuhr davon. Johns setzte", "section_level": 3}, {"title": "Interaktion mit der Presse.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die ersten vier Briefe von August 1969.", "content": "Am Freitagmorgen, dem 1. August 1969 erhielten die Redaktionen des \"San Francisco Chronicle\", des \"Vallejo Times-Herald\" und des \"San Francisco Examiner\" jeweils einen Brief mit fast identischem Wortlaut, in dem der Absender die Täterschaft bei den Morden an der Lake Herman Road sowie in Blue Rock Springs für sich beanspruchte und Tatdetails mitteilte. Die Briefe waren mit blauem Filzstift geschrieben, begannen mit der Anrede „Sehr geehrter Herr Chefredakteur“ und waren nur mit dem Symbol unterzeichnet. Der Brief an den \"Examiner\" war mit zwei, der an den \"Chronicle\" mit drei und der an den \"Times-Herald\" mit vier Briefmarken frankiert. Alle drei Briefe waren mit dem Poststempel von San Francisco", "section_level": 2}, {"title": "Der fünfte bis achte Brief (Oktober–Dezember 1969).", "content": "Unter der am 14. Oktober 1969 beim \"San Francisco Chronicle\" eingegangenen Leserpost befand sich ein weiterer Brief des Zodiac-Killers. Laut Poststempel war der Brief am Vortag in San Francisco aufgegeben worden. Der Umschlag war mit blauem Filzstift beschriftet, abermals an den Chefredakteur adressiert und an der für die Absenderadresse vorgesehenen Stelle befand sich das Symbol. In dem Umschlag befanden sich ein Brief und ein blutbeflecktes Stück grau-weißen Stoffes. In dem Schreiben erklärte der Zodiac-Killer, dass er den Taxifahrer Paul", "section_level": 2}, {"title": "Der neunte bis 13. Brief (April–Juli 1970).", "content": "Seinen neunten Brief schickte der Zodiac-Killer abermals an den „Chefredakteur, \"San Fran. Chronicle\", San Francisco, Calif.“, wo er am 21. April 1970 eintraf. Der Brief war mit zwei Sechs-Cent-Briefmarken überfrankiert und am 20. April 1970 abgesendet worden. Der Absender hatte mit blauem Filzstift auf einem ungewöhnlich formatierten Blatt Papier geschrieben: „Hier spricht der Zodiac
Übrigens habt ihr schon den letzten Geheimtext geknackt
den ich euch geschickt habe?
Mein Name ist...“ Danach folgten 13 Zeichen, die bis heute nicht entschlüsselt werden konnten. Des Weiteren schrieb der Serienmörder, dass er nicht", "section_level": 2}, {"title": "Karte an Paul Avery vom 28. Oktober 1970.", "content": "Am 28. Oktober 1970 schickte der Zodiac-Killer eine Halloween-Grußkarte an Paul Avery, der als Enthüllungsjournalist für den \"San Francisco Chronicle\" arbeitete und mehrere Artikel über die Mordserie verfasst hatte. Auf die Karte hatte Zodiac unter anderem „PEEK-A-BOO – YOU’RE DOOMED“ („Guck-guck – du bist dem Tod geweiht“) und vier verschiedene Tötungsarten geschrieben. Der Vorfall erregte", "section_level": 2}, {"title": "Täterbeschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußeres Erscheinungsbild.", "content": "Mike Mageau, der den Angriff vom 4. Juli 1969 überlebt hatte, beschrieb den Zodiac-Killer als stämmigen, bulligen, korpulenten Mann mit breitem Gesicht und leichtem Bauchansatz, wobei das geschätzte Gewicht in unterschiedlichen Vernehmungen zwischen 75 und 90 Kilogramm variierte. Der Unbekannte sei etwa 1,73 m groß und circa 26 bis 30 Jahre alt gewesen. Er habe eine Hose mit Bügelfalten, ein blaues Hemd, einen Sweater oder eine Navy-Windjacke und keine Brille getragen. Das Haar des Täters beschrieb Mageau als kurz, wellig und hellbraun, die Frisur mal als militärischen Bürstenhaarschnitt, mal als zurückgekämmte Tolle. Bryan Hartnell und Cecelia Shepard beschrieben den Mann, der sie am 27. September 1969 am Lake Berryessa überfallen hatte, als 1,78 bis 1,88 m groß und 100 bis 110 kg schwer. Er sei stämmig, aber nicht fett gewesen und habe einen Bauchansatz gehabt. (Hartnell schloss jedoch nicht aus, dass der Täter auch einfach nur eine sehr bauschige Jacke getragen haben könnte.) Der Unbekannte trug eine schwarze viereckige Kapuze mit Schlitzen für Augen und", "section_level": 2}, {"title": "Psychologisches Profil.", "content": "Der Psychologe Murray Miron kam nach einer Analyse der Briefe des Zodiac-Killers zu dem Ergebnis, dass es sich bei ihrem Verfasser um einen Mann im Alter von 20 bis 30 Jahren handele. Der Zodiac-Killer sei ein weißer, unverheirateter Mann mit ruhiger und wenig einnehmender Persönlichkeit, der sehr zurückgezogen und isoliert lebe. Er habe eine Grundausbildung in Kryptografie, aber höchstens einen Highschool-Abschluss und lese wenig. Stattdessen", "section_level": 2}, {"title": "Tatverdächtiger.", "content": "Als Hauptverdächtiger galt Arthur Leigh Allen, der 1971 von der Polizei verhört wurde. Zwar gab es einige Indizien, die für einen Zusammenhang mit den Morden sprachen, allerdings gab es auch nach drei Durchsuchungsbeschlüssen (1972,", "section_level": 1}, {"title": "Trittbrettfahrer und Nachahmungstäter.", "content": "Am 22. Oktober 1969 rief um 2:00 Uhr nachts ein Mann bei der Polizei von Oakland an und behauptete, Zodiac zu sein. Er kündigte an, in der Morgensendung des zu ABC gehörenden Senders KGO-TV anzurufen, wenn der Rechtsanwalt Melvin Belli dort auftrete. Auf polizeiliche Anfrage erklärten sich Belli und der Sender zu dem Auftritt bereit. Noch am selben Tag ging Belli mit dem Moderator Jim Dunbar ab 6:30 Uhr auf Live-Sendung und wartete auf den Anruf des Zodiac-Killers. Ab 7:10 Uhr rief ein Mann, der sich „Sam“ nannte, innerhalb von gut zwei Stunden insgesamt 35 Mal in der Sendung an, wobei der längste Anruf neun Minuten dauerte. Während der Gespräche klagte „Sam“ über starke Kopfschmerzen, die sich bessern würden, wenn er morde. Nichts von dem, was er sagte, bewies jedoch, dass er wirklich der Zodiac-Killer war. Einer der Anrufe wurde schließlich auf eine Privatleitung umgeleitet, damit die Zuschauer ihn nicht mithören konnten. In diesem Telefonat verabredete", "section_level": 1}, {"title": "Populärkultur.", "content": "Der Zodiac-Killer ist zum Gegenstand der Populärkultur geworden und inspirierte unter anderem mehrere Bücher, Fernsehserien sowie Filme.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zodiac-Killer ist das Pseudonym eines Serienmörders in den USA, der zwischen Dezember 1968 und Oktober 1969 in der San Francisco Bay Area fünf Menschen ermordete. Zwei weitere überlebten seine Angriffe schwer verletzt. Seine Identität konnte bis heute nicht ermittelt werden.", "tgt_summary": "黄道十二宫杀手(英语:Zodiac Killer,又译星座杀手、黄道杀人魔,以下简称黄道带杀手)是一名于60年代晚期在美国加州北部犯下多起凶案的连环杀手。直至1974年为止,他寄送了许多封以挑衅为主的信件给媒体,并在其中署名。信件中包含了四道密码或经过加密的内容,目前仍有三道密码未被解开。", "id": 1678529} {"src_title": "Carlos P. Garcia", "tgt_title": "卡洛斯·加西亞", "src_document": [{"title": "Studium und politische Laufbahn.", "content": "Der Sohn eines Bürgermeisters studierte Rechtswissenschaften an der Silliman University in Dumaguete und der Philippine Law School. 1923 erwarb er den akademischen Grad eines Bachelor of Laws (LL.B.). Garcia begann seine politische Karriere 1925 als Abgeordneter des Repräsentantenhauses. Dort vertrat er den Dritten Bezirk von Bohol. Später war er von 1931 und 1941 Gouverneur seiner Heimatprovinz Bohol auf der Inselgruppe Visayas. 1941 wurde er zum Senator gewählt. Anschließend vertrat er bis 1953 die Interessen der „Nacionalista Party“ im Senat der Philippinen. Während des Zweiten Weltkrieges war Garcia aktiv in der Widerstandsbewegung. Im 1. Kongress der Philippinen von 1946 bis 1953 war er zudem Vorsitzender der Minderheit im Senat.", "section_level": 1}, {"title": "Vizepräsident und Außenminister.", "content": "1953 wurde er als Kandidat der „Nacionalista Party“ zum Vizepräsidenten der Philippinen gewählt. Zugleich berief ihn der damalige Präsident Ramon Magsaysay zum Außenminister von 1953 bis 1957. Als solcher leitete er 1954 die Konferenz von Manila auf der die Gründung der Southeast Asia Treaty Organization (SEATO) beschlossen wurde. In den Folgejahren leitete er dann die philippinischen Delegationen bei den Treffen der SEATO in Bangkok, Karachi und Canberra.", "section_level": 1}, {"title": "Präsident der Republik der Philippinen 1957 bis 1961.", "content": "Nach dem Tod von Präsident Magsaysay bei einem Flugzeugabsturz am 17. März 1957 wurde Garcia als Vizepräsident zunächst amtierender Präsident. Ende des gleichen Jahres wurde er dann für eine vierjährige Amtszeit zum Präsidenten gewählt. Während seiner Präsidentschaft vom 30. Dezember 1957 bis zum 30. Dezember 1961 verstärkte er zum einen die traditionell starken Beziehungen der Philippinen zu den USA und suchte zum anderen engere Beziehungen zu anderen nichtkommunistischen Staaten in Asien. Innenpolitisch wurde er insbesondere durch seine „Filipino first“- Politik berühmt. Diese „Zuerst Filipinos“-Politik versuchte die Kontrolle der Wirtschaft des Landes von ausländischen zu philippinischen Händen zu übergeben. Darüber hinaus wurde in seiner Amtszeit das „Bohlen-Serrano-Abkommen“ abgeschlossen, dass dazu führte, dass die Bestandsgarantie für die US-Militärbasen von 99 auf 25 Jahre (mit einer Erneuerungsoption für jeweils fünf Jahre) verkürzt wurde. Im November 1961 unterlag er jedoch seinem Herausforderer der Liberalen Partei und amtierenden Vizepräsidenten Diosdado Macapagal. Nach dieser Niederlage zog er sich aus der aktiven Politik zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Wirken in der Marcos-Ära.", "content": "Am 11. Juni 1971 berief ihn der damalige Präsident Ferdinand Marcos zum Präsidenten einer Kommission zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Noch ehe Garcia dieses Amt antreten konnte, verstarb er drei Tage später. Garcia schrieb darüber hinaus Gedichte wie \"Batan-Ong Pilipinhon (Filipino Youth)\" und bekam dafür den Spitznamen „Prinz der Visayas-Poeten“. Zu seinen Ehren wurde eine Gemeinde auf Bohol \"Pres. Carlos P. Garcia\" genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlos Polestico Garcia (* 4. November 1896 in Talibon; † 14. Juni 1971 in Quezon City) war ein philippinischer Politiker und achter Präsident der Philippinen.", "tgt_summary": "卡洛斯·波利斯蒂科·加西亚(Carlos Polistico Garcia) (1896年-11月4日-1971年-6月14日) 菲律宾教师、诗人、演说家、律师、公务员、政治经济学家和游击队领袖。第八任菲律宾总统。", "id": 156162} {"src_title": "Stuart Little 2", "tgt_title": "精灵鼠小弟2", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach den Abenteuern im ersten Film sind zwei Jahre vergangen. Stuarts menschliche Mutter ist nach seinen vergangenen Abenteuern nun sehr auf seine Sicherheit bedacht und verbietet fast alles, insbesondere als Stuart bei einem Fußballspiel nur knapp einer Verletzung entgeht. Und als Stuart allein an einem Flugzeugmodell von George weiter bastelt, kommt es erneut zu einem Unfall, als Stuart unvermittelt mit dem Flugzeug abhebt und aus dem Fenster fliegt. Der Flug endet in einer Bruchlandung im Central Park. George ist natürlich sauer über das zerstörte Modell, wirft es in eine Abfalltonne und wendet sich seinen menschlichen Freunden zu. Stuart fühlt sich allein gelassen, kann aber kurz darauf vom Rückweg von der Schule den Kanarienvogel Margalo vor dem Angriff eines Falken retten. Er bietet ihm an, bei ihm und der Familie Little einzuziehen. Kurze Zeit später vermisst Stuarts menschliche Mutter Eleonor einen wertvollen Ring und Stuart vermutet, der sei in den Abfluss gefallen. Er lässt sich mit einem „Seil“ das Rohr hinunter, doch dieses reißt und Stuart droht in die Kanalisation zu stürzen. Da fliegt Margalo zu Hilfe und rettet ihn. Als Margalo spurlos verschwindet, denkt Stuart Little, Margalo sei vom Falken entführt worden. Er bespricht das Problem mit seinem menschlichen Bruder George, der die nachfolgende Rettungsaktion deckt und dabei zum ersten Mal gegenüber seinen Eltern zu einer Lüge greift. Stuart und die Hauskatze Snowbell begeben sich auf die Suche nach dem Vogel. Sie erfahren vom Straßenkater Monty, dass das Nest des bösen Falken sich auf der Spitze des Pishkin Buildings befindet. Auf das Dach gelangt Stuart mit einem Luftballon und wird da vom Falken überrascht, der ihn darüber aufklärt, dass Margalo mit ihm zusammen arbeitet und der vorgebliche Angriff nur dazu gedient hat, dass Margalo in die Familie Little aufgenommen wird, um das Haus zum Stehlen auszuspionieren. Dann wirft er Stuart über die Dachkante und sperrt Margalo in eine Farbdose. Snowbell ist endlich auch auf das Dach gelangt, hört Margalos Hilferufe und kann sie befreien. Sie halten Stuart für tot, doch der ist bei seinem Fall vom Dach in einen Müllwagen gefallen und hat den Sturz auf den Müllsäcken überlebt. Der Müll wird mit einem Schiff auf eine Müllinsel transportiert und beim Suchen einer Fluchtmöglichkeit, stößt Stuart unvermittelt auf das von George weggeworfene Flugzeugmodell. Er kann es notdürftig reparieren und fliegt zum Central Park, wo er gerade rechtzeitig ankommt, um Margalo vor einem Angriff des Falken zu retten. Der Falke stößt mit dem Flugzeug zusammen, verheddert sich im Propeller, Stuart fällt hinaus und kann von Margalo aufgefangen werden. Flugzeug und Falke landen nun im Müll, wo sich der Straßenkater Monty erfreut einer unverhofften Zwischenmahlzeit gegenübersieht. Margalo verabschiedet sich von der Familie Little und schließt sich anderen Vögeln an, die nach Süden abfliegen. Im nächsten Sommer will sie aber zurückkehren.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Kenneth Turan lobte in der \"Los Angeles Times\" vom 19. Juli 2002 die Bilder, die bei der Verwendung der Kamera SpyderCam gemacht würden. Sie würden das Gefühl des Vogelflugs schaffen. Die Charaktere der Eheleute Little seien derart „gewaltig vertrottelt“ („toweringly sappy“), dass sie unmöglich gut gespielt werden können, aber es sei keine Entschuldigung für Hugh Laurie und Geena Davis, dass diese Figuren weniger real als die Animationen wirken würden.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde im Jahr 2002 für den BAFTA Award und im Jahr 2003 für den Young Artist Award nominiert. Für die Spezialeffekte gewann er 2003 den Visual Effects Society Award und wurde in einer weiteren Kategorie für den gleichen Preis nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Im Jahr 2005 folgte \"Stuart Little 3\", welcher eine Direct-to-DVD-Produktion war. Der Film erreichte nicht mal ansatzweise den Erfolg der Vorgänger. Dieser ist ein reiner Zeichentrickfilm ohne echte Schauspieler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stuart Little 2 ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Rob Minkoff aus dem Jahr 2002. Der Film ist eine Fortsetzung zum Film \"Stuart Little\" aus dem Jahr 1999.", "tgt_summary": "《精灵鼠小弟2》是美国电影《精灵鼠小弟》的续作,于2002年上映。", "id": 1878159} {"src_title": "Celtic Woman", "tgt_title": "凯尔特女人", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Gruppe trat erstmals am 15. September 2004 im ausverkauften The Helix in Dublin auf. Organisiert wurde die Show von Produzentin Sharon Browne, Chairman und CEO Dave Kavanagh, Produzentin und Direktorin Avril MacRory, und Musikdirektor und Komponist David Downes. Die Show lief dort bis 2006. Im März 2005 wurde die Show von PBS in den Vereinigten Staaten ausgestrahlt. In den folgenden Wochen erreichte ihr Debütalbum Platz 1 in den Billboard's World Music Charts, wo es sich 81 Wochen hielt. Am 22. Juli 2006 haben sie den Langzeit-Album-Rekord von 68 Wochen gebrochen, der bis dahin von Andrea Bocelli gehalten wurde. Bei ihren Asien- und Amerikatourneen wurde die Show mit dem Untertitel \"Riverdance for the Voice\" angekündigt. Am 23. August 2006 wurde die zweite Show \"Celtic Woman: A New Journey\" erstmals in Slane Castle in der irischen Grafschaft Meath aufgeführt und für PBS aufgezeichnet, das sie im Dezember 2006 ausstrahlte. In beiden Shows wurde die Gruppe von The Irish Film Orchestra und der Aontas Choral Group unter der Leitung von David Downes begleitet. Die Studiofassungen dirigierte John Page. Am 25. Dezember 2006 wurde die in Chemnitz aufgezeichnete ARD-\"Weihnachtsshow der Volksmusik\" ausgestrahlt, in der Celtic Woman erstmals im deutschen Fernsehen auftraten. Die Veröffentlichung ihres zweiten Studioalbums \"Celtic Woman: A Christmas Celebration\" am 19. Oktober 2006 verdrängte ihr erstes Album auf Platz 2 der World Music Charts. Ihr drittes Studioalbum wurde am 30. Januar 2007 unter dem Titel \"Celtic Woman: A New Journey\" veröffentlicht. Das Album erreichte sofort Platz 4 in den Billboard 200 und Platz 1 in den Billboard World Music Charts. Die beiden vorherigen Alben rutschten auf Platz 2 und 3, damit hatte die Gruppe die Plätze 1 bis 3 inne. 2007 gewann Celtic Woman den EBBA Award. Ihr viertes Album, \"Celtic Woman: The Greatest Journey\", wurde am 28. Oktober 2008 veröffentlicht, das fünfte Album, \"Celtic Woman: Songs from the Heart\" folgte am 26. Januar 2010. Dieses erreichte im Juli 2010 Platz 48 der ARIA Top 50 Albums Charts. 2011 veröffentlichte die Gruppe ihr sechstes Album, \"Lullaby\", das Platz 1 in den World Charts und Platz 3 in den Children's Charts erreichte. Am 6. und 7. September 2011 wurde im Fox Theatre in Atlanta eine DVD mit dem Titel \"Believe\" aufgezeichnet. Das Konzert wurde am 3. Dezember 2011 im Fernsehen ausgestrahlt. Am 9. Oktober 2012 veröffentlichte die Gruppe ihr zweites Weihnachtsalbum \"Home for Christmas\". Alle Produktionen sind bei EMI erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Die von zahlreichen Wechseln geprägte Bandgeschichte von Celtic Woman ist nachfolgend anhand der Besetzungen dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Celtic Woman ist eine irische Musikgruppe, die aus drei Sängerinnen und einer Violinistin besteht. Die Gruppe wurde 2004 von Sharon Browne und David Downes, dem ehemaligen musikalischen Direktor der irischen Tanzshow \"Riverdance – The Show\", gegründet. Das Repertoire der Gruppe umfasst sowohl auf die Gruppe arrangierte Lieder keltischer Tradition, Stücke der klassischen europäischen Musik im weiteren Sinn sowie auch aus Musicals und der Pop- und Rockmusik bekannte Titel. Die Gruppe hat mehrere Welttourneen unternommen und weltweit mehr als sechs Millionen Tonträger verkauft.", "tgt_summary": "凯尔特女人(英语:Celtic Woman),大陆译作「凯尔特女人」、台湾及香港作「天使女伶」,是一个由四名爱尔兰女艺术家组成的乐团。该乐团的音乐类型覆盖了传统的爱尔兰音乐和现代歌曲。迄今为止,已经出版了五张唱片:《英语:Celtic Woman》同名专辑、《圣诞祝福》(英语:\"A Christmas Celebration\")和《新的旅行》(英语:\"A New Journey\")、《最好的旅行》(英语:\"The Greatest Journey\")、《心灵之歌》(英语:\"Songs from the Heart\")。", "id": 2738775} {"src_title": "Agosta-Klasse (1977)", "tgt_title": "奧古斯塔級潛艇", "src_document": [{"title": "Details.", "content": "Die Klasse wurde Ende der 1960er-Jahre als Nachfolger der \"Daphné\"-Klasse entwickelt und der Bau der einzelnen Boote zwischen 1970 und 1975 genehmigt. Schon in der Bauphase wurde die Klasse als Basis für die Konstruktion der französischen nuklearen Jagd-Uboote der \"Rubis\"-Klasse verwendet. Das erste in Dienst gestellte U-Boot der Klasse war 1977 die \"Agosta\". Zwischen 1977 und 1978 wurden noch drei weitere U-Boote in den Dienst der französischen Marine gestellt. Die 1978 in Dienst gestellte \"La Praya\" war als Besonderheit mit einem kleinen Tauchfahrzeug für Spezialeinsätze ausgestattet. Die 1986 stillgelegte \"Narval\" (S 631), Typschiff der \"Narval\"-Klasse, führte ebenfalls ein kleines Unterwasserfahrzeug hinter dem Turm mit. Der erste Auslandskunde war die südafrikanische Marine, die schon Mitte der 1970er-Jahre zwei Boote bestellte. 1977 beschlossen die Vereinten Nationen ein Waffenembargo gegen den Apartheid-Staat. Die beiden U-Boote wurden deshalb nicht an Südafrika geliefert, sondern an Pakistan verkauft und von der pakistanischen Marine 1979 bzw. 1980 in Dienst gestellt. Der zweite ausländische Abnehmer ist Spanien. Zwischen 1983 und 1985 wurden vier in Spanien als Lizenzbau gefertigte \"Agosta\"-Klasse-U-Boote in Dienst gestellt. In den 1980er-Jahren wurden die U-Boote modernisiert und zum Unterwasserabschuss von Seezielflugkörpern aus den Torpedorohren befähigt. Während die Franzosen sich für den Einsatz von SM.39 Exocet aus eigener Produktion entschieden, benutzt die pakistanische Marine US-amerikanische UGM-84 Harpoon. 1994 bestellte die pakistanische Marine drei weitere U-Boote der modernisierten Version \"A 90B\". Die Boote sind etwas größer als im ursprünglichen Entwurf. Außerdem sind sie schneller, können durch Verwendung neuerer Werkstoffe tiefer tauchen und sind mit modernerer Elektronik ausgestattet. Der höhere Automatisierungsgrad erlaubt eine Reduzierung der Besatzungsstärke von 54 auf 36 Mann. Ein Boot wurde in Frankreich fertiggestellt, die beiden anderen in Lizenz auf einer pakistanischen Werft gebaut. Das letzte der beiden in Pakistan gebauten Boote, die \"Hamza\" (S 139), wurde komplett in pakistanischer Eigenregie ohne französische Unterstützung gebaut. Bei einem der in Pakistan gebauten U-Boote wird der Einsatz einer weitgehend außenluftunabhängigen Antriebsanlage erprobt. Die als Module d’Energie Sous-Marin Autonome (MESMA) bezeichnete Konstruktion besteht aus einer wasserdampfbetriebenen Turbine. Als Treibstoff dienen Ethanol und flüssiger Sauerstoff. Der Antrieb soll eine drei bis viermal größere Unterwasserreichweite gewährleisten als der reine Akkumulator-Antrieb. Für den Fall einer erfolgreichen Erprobung ist ein entsprechender Umbau der anderen pakistanischen U-Boote vorgesehen. Die vier U-Boote der französischen Marine wurden bis 2001 außer Dienst gestellt. Sie waren die letzten konventionellen U-Boote Frankreichs. Die französische Marine nutzt seitdem nur noch Atom-U-Boote. 2005 wurde eines der stillgelegten französischen Boote reaktiviert. Im Zuge der Beschaffung der aus der \"Agosta\"-Klasse entwickelten \"Scorphène\"-Klasse leaste Malaysia dieses Boot, um schon vor der für 2009 geplanten Indienststellung der neuen Klasse Erfahrungen bei der Nutzung von U-Booten sammeln und Besatzungen ausbilden zu können. Die verbliebenen vier spanischen und fünf pakistanischen U-Boote der \"Agosta-Klasse\" befanden sich 2006 im aktiven Dienst.", "section_level": 1}, {"title": "Einheiten und Verbleib.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "– Marine nationale.", "content": "Als Entwickler der \"Agosta\"-Klasse hat Frankreich vier U-Boote beim Arsenal de Cherbourg in Cherbourg gebaut. Alle französischen Boote der Klasse wurden inzwischen außer Dienst gestellt. Eines wurde an Malaysia verleast und ist dort als Museum erhalten geblieben.", "section_level": 2}, {"title": "– Pakistanische Marine (Pɑkistan Bahri'a).", "content": "Pakistan kaufte zwei Boote der \"Agosta\"-Klasse, die bei AC Dubigeon in Nantes ursprünglich für Südafrika gebaut, aber wegen eines Waffenembargos nicht ausgeliefert wurden. Weiterhin kaufte Pakistan drei modernere \"A-90B\"-Boote, die knapp zwanzig Jahre später sowohl in Frankreich als auch in Pakistan in Lizenz gebaut wurden. Damit betreibt Pakistan die größte Flotte von U-Booten der \"Agosta\"-Klasse. Traditioneller Stützpunkt der pakistanische U-Boot-Flotte ist Karatschi. Jedoch ist die Verlegung der U-Boote in die neue Basis \"Jinnah\" \"bei Ormara\" geplant.", "section_level": 2}, {"title": "– Spanische Marine (Armada Española).", "content": "Die vier spanischen U-Boote der \"Galerna\"-Klasse wurden bei Navantia in Cartagena gebaut und werden zurzeit (2010 bis 2013) bis auf Boot zwei, das veräußert werden soll, modernisiert:", "section_level": 2}, {"title": "– Königliche Malaysische Marine (Tentera Laut DiRaja Malaysia).", "content": "Die Königliche Malaysische Marine hatte ein ehemals französisches U-Boot der \"Agosta\"-Klasse zum Zwecke der Ausbildung von U-Boot-Besatzungen vor der Indienststellung der neuen in Frankreich gebauten Boote der Scorpène-Klasse geleast. Dieses Boot ist als Museum in Malakka erhalten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die \"Agosta\"-Klasse (A 90) ist eine in Frankreich gebaute U-Boot-Klasse. Die Boote sind die bisher letzten französischen konventionell dieselelektrisch angetriebenen U-Boote. Die Unterseeboote wurden bis 2001 von der französischen Marine eingesetzt. Bis heute (2006) werden sie sowohl von der pakistanischen als auch der spanischen Marine betrieben. Pakistan nutzt neben zwei älteren U-Booten der Klasse einen modernisierten Entwurf und stellte zuletzt 2006 ein eigenständig im eigenen Land gebautes Boot der Klasse in Dienst. Außerdem nutzt die malaysische Marine ein ex-französisches Boot als Ausbildungs- und Testfahrzeug.", "tgt_summary": "奥古斯塔级潜舰(『阿戈斯塔级潜舰』Agosta class submarine;西班牙:S-70型潜舰)为法国DCNS公司研发制造的常规柴电动力潜舰,在1977年第一次进入海军服役。第一个国外客户是南非,原订购2艘,却因当时南非发生种族歧视问题,被联合国实行禁止输入武器国家,因此,没有交付南非海军,而是在1979年至1980年改出售给巴基斯坦海军。第二位国外客户是西班牙,于1983年至1985年间,在西班牙的IZAR公司建造4艘。", "id": 1294791} {"src_title": "Reichs-Rundfunk-Gesellschaft", "tgt_title": "帝国广播公司", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Der erste reguläre Sprachfunkdienst in Deutschland war der zum 1. September 1922 von Ernst Ludwig Voss (Auswärtiges Amt) ins Leben gerufene \"Wirtschaftsrundspruch\" auf Langwelle. In Abstimmung mit Hans Bredow (Reichspost) bemühte sich Voss in der Folge, private Investoren zur Gründung regionaler Gesellschaften zu finden, die Rundfunk für die Allgemeinheit („Unterhaltungsrundfunk“) veranstalten sollten. So kam es zur Gründung von neun regionalen Rundfunkgesellschaften, die nach und nach ihren Betrieb aufnahmen: Alle Gesellschaften hatten grundsätzlich 51 % ihrer Anteile und drei Aufsichtsratsstellen an das Reichspostministerium, vertreten durch Heinrich Giesecke, an das Reichsinnenministerium, vertreten durch Ernst Heilmann (Dradag), und an die Deutsche Stunde, vertreten durch Voss, abzugeben. Finanziert wurden sie anfangs durch 60 % des Rundfunkgebührenaufkommens in denjenigen Oberpostdirektionsbereichen, für die sie Programm machten (ab 1930 lag der Anteil, den die Post abführte, unter 50 %; die Gebühr für den Radioempfang betrug vom 1. April 1924 bis zum 31. Dezember 1969 (Westdeutschland) bzw. bis zum 2. Oktober 1990 (Ostdeutschland) monatlich 2 Mark). Einen Dachverband gab es lediglich in Form des Reichsfunkverbands.", "section_level": 1}, {"title": "Rundfunkordnungen von 1925 und 1932.", "content": "Die \"Rundfunkordnung von 1925\" sah im Rahmen der Genehmigung des Sendebetriebs neben der Einrichtung von Überwachungsausschüssen und kulturellen Beiräten unter Beteiligung der Länder vor, dass die Rundfunkgesellschaften als Dachorganisation die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft gründeten (wobei das Unternehmen Deutsche Reichspost -DRP- im Februar 1926 51 % der Anteile erhielt) und außerdem 51 % ihrer eigenen Anteile auf die Reichspost übertrugen, wobei die RRG das Stimmrecht als Treuhänder der DRP ausüben sollte. So wurde am 5. Mai 1925 von den fünf Gesellschaften in Leipzig, Hamburg, Breslau, Frankfurt und Königsberg die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft mbH mit Sitz in Berlin gegründet; die Gesellschaften in Berlin, Münster und Stuttgart schlossen sich nach mitunter langwierigen Verhandlungen ebenfalls an, während München erst 1931 aufgrund finanzieller Engpässe beitrat. Am 1. März 1926 verfügte die RRG in den ihr angeschlossenen Rundfunkgesellschaften über durchschnittlich 53,3 % der Stimmen. Berücksichtigt man auch die Anteile der Landesregierungen und der Dradag, so lag der staatliche Einfluss in den Gesellschaften bei 62,1 % und stieg bis 1929 sogar auf 75,5 %. Geschäftsführer der RRG wurden Kurt Magnus und Heinrich Giesecke, Vorsitzender des Verwaltungsrats Hans Bredow, der zu diesem Zweck aus dem Postdienst ausschied und nun den Titel „Rundfunkkommissar des Reichspostministers“ führte. Die Zahl der RRG-Beschäftigten stieg von 20 im Jahr 1926 auf 206 Ende 1931. Satzungsmäßige Aufgabe der RRG war die „zentrale Leitung“ (insbesondere organisatorische und ökonomische Kontrolle) der angeschlossenen Rundfunkgesellschaften, und zwar nach den Vorgaben der Reichspost. Ab 1932 wurden die den Rundfunkgesellschaften zustehenden Anteile am Gebührenaufkommen der Reichspost über die RRG als zentrale Zuteilungsstelle verteilt. Ein eigener Funksendebetrieb der RRG war zwar durch deren Satzung ausgeschlossen, doch erwarb die RRG noch 1925 die \"Deutsche Welle GmbH\" von Voss, und der formal von dieser GmbH getragene und am 7. Januar 1926 über die Langwelle Königs Wusterhausen eröffnete Funkdienst entwickelte sich faktisch zu einem RRG-eigenen Programm. Bestand es anfangs teilweise aus Übernahmen von den Rundfunkgesellschaften (allen voran der Funk-Stunde Berlin), teilweise aus einem eigenen Bildungsprogramm („Vortragsdienst“), so wurde es bald zu einem reichsweiten Vollprogramm unter dem Namen „Deutschlandsender“. Ab dem 15. Juni 1932 gab es außerdem eine „Stunde der Reichsregierung“, die von allen deutschen Sendern übertragen wurde. Neben die Langwelle trat übrigens der am 26. August 1929 ebenfalls in Zeesen eröffnete „Weltrundfunk-Kurzwellensender“. Die \"Dradag\", eine Gründung aus dem Bereich des Reichsinnenministeriums, wurde unter Beteiligung des Reichsverbands der Deutschen Presse, der Nachrichten-Agenturen W.T.B. und T.U. (die selbst seit 1924 Pressefunk auf Langwelle veranstalteten) und der Berliner Verlage Mosse und Scherl zur „Nachrichtenstelle des deutschen Rundfunks“ (Chefredakteur 1926–32: Josef Räuscher). Die politische Kontrolle des Rundfunks lag beim Reichsinnenministerium und den Ländern. Technisch war die Zeit geprägt von der Einrichtung weiterer Nebensender, Studios und leistungsstarker Großsender: Das Programm der Rundfunkgesellschaften bestand 1927 zu 39 % aus Musik, 35 % Nachrichten und Information („allgemeiner Teil“), 16 % Vortragsdienst und 10 % Literatur. 1931 zog die RRG zusammen mit Deutscher Welle und Funk-Stunde in das neue Haus des Rundfunks in der Ostpreußen-/Masurenallee. Die \"Rundfunkordnung von 1932\" ging zurück auf Erich Scholz (Reichsinnenministerium) und bestimmte die Umwandlung der Rundfunkgesellschaften von Aktiengesellschaften mit privaten Minderheitseignern (die allerdings ohnehin nur noch in Frankfurt und Hamburg von einigem Gewicht waren) zu rein staatlichen Gesellschaften mit beschränkter Haftung (51 % Post, 49 % Länder; das waren: in \"Berlin\", \"Köln\", \"Breslau\" und \"Königsberg\" allein Preußen, in \"Hamburg\" Preußen, Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Schwerin, in \"Leipzig\" Sachsen, Preußen und Thüringen, in \"Frankfurt\" Preußen und Hessen, in \"Stuttgart\" Württemberg und Baden und in \"München\" allein Bayern). Die Dradag wurde als \"Der Drahtlose Dienst\" (DDD) eine Dienststelle der RRG mit Hans Fritzsche als Chefredakteur.", "section_level": 1}, {"title": "Die RRG 1933–1945.", "content": "Mit dem nationalsozialistischen Umbruch wurden die regionalen Gesellschaften zu Filialen der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. Dieser Stärkung der RRG folgte nach Kriegsbeginn eine weitgehende Entmachtung. Zunächst gingen die Rundfunkkompetenzen von Reichspost- und -innenministerium auf das neu errichtete Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda über. Ab dem 1. April 1933 gab es mehrmals wöchentlich am Abend eine einheitliche „Stunde der Nation“ über alle deutschen Sender. Die Rundfunkgesellschaften traten am 8. Juli 1933 ihre RRG-Geschäftsanteile an das neue Ministerium ab. Die Länder übertrugen ihre Beteiligungen an den Rundfunkgesellschaften auf die RRG. Die regionalen Rundfunkgesellschaften wurden daraufhin liquidiert, überwiegend noch im Laufe des Jahres 1934 (Leipzig 1935, München 1937). Ab dem 1. April 1934 waren die bisherigen Namen nach dem Schema \"Reichssender (Sitz)\" vereinheitlicht. Auch die Rundfunkgebühr ging nun überwiegend ans Propagandaministerium, während Postressort und RRG nurmehr „Abfindungen“ erhielten, so dass der Anteil der RRG an den 2 RM Rundfunkgebühr von 65 Pfennig (32,5 %) im Jahr 1933/34 auf 38 Pfennig (19,1 %) im Jahr 1939/40 fiel. Rundfunkreklame, die es seit 1924 gegeben hatte, wurde 1935/36 verboten. Rundfunkkommissar Bredow hatte noch am 30. Januar 1933 seinen Rücktritt eingereicht, RRG-Geschäftsführer Magnus tat es ihm am 3. April gleich. An seine und Gieseckes Stelle in der RRG traten die Direktoren Eugen Hadamovsky („Reichssendeleiter“, Programmgestaltung), Hermann Voß (Verwaltung) und Claus Hubmann (Technik), neuer Verwaltungsratsvorsitzender wurde Walther Funk (1933–38). Im November 1934 begann der „Reichs-Rundfunk-Prozess“, ein von Eugen Hadamovsky initiierter 89-tägiger Schauprozess gegen einige der Spitzen des „Systemrundfunks“. Bredows und Fleschs Verurteilung durch das Landgericht Berlin wegen Teilnahme am Parteiverrat wurde allerdings im Februar 1937 durch das Reichsgericht aufgehoben, das Verfahren vor dem Landgericht Berlin dann im März 1938 eingestellt. Auch an den Spitzen der einzelnen Rundfunkgesellschaften kam es unverzüglich zu personellen Veränderungen (Ausnahme Stuttgart: Bofinger), in Berlin sogar noch vor der sogenannten „Machtergreifung“ (Kolb). Von Boeckmann wechselte von München an den \"Deutschen Kurzwellensender\", der mit ihm einen eigenen Intendanten erhielt und gerade am 1. April 1933 seinen regulären Auslandsdienst aufgenommen hatte; seine Mitarbeiterzahl stieg von 7 im Jahr 1933 auf 242 im März 1938. Die Einrichtung der drei als Programmgemeinschaften konzipierten \"Sendergruppen\" West (Frankfurt, Köln, Stuttgart), Nord (Hamburg, Berlin, Königsberg) und Südost (München, Leipzig, Breslau) Ende 1933/Anfang 1934 blieb allerdings Episode. Während Musikschallplatten von den Herstellern dem Rundfunk mit Rücksicht auf die Werbewirkung ursprünglich kostenlos zur Verfügung gestellt worden waren, kam es 1933 nicht mehr zu einer Einigung, und die RRG verlor 1936 einen von der Schallplattenindustrie angestrengten Prozess vor dem Reichsgericht. Über den Fernsehsender Paul Nipkow in Berlin-Witzleben nahm im Frühjahr 1935 der \"Deutsche Fernseh-Rundfunk\" seinen Betrieb auf; erster Intendant wurde zwei jahre später Hans-Jürgen Nierentz (Mitarbeiterzahl: 32). Zur Olympiade 1936 wurden täglich acht Stunden Programm bestritten, doch beschränkten sich die Empfangsmöglichkeiten auf 25 Fernsehstuben in Berlin, eine Empfangsstelle in Potsdam und zwei in Leipzig. Die Reichsrundfunkkammer (1933–39; Präsident: Horst Dreßler-Andreß) leistete als Teil der Reichskulturkammer eine Beitrag zur „Gleichschaltung“ des kulturellen Lebens, indem sie alle Personen erfasste, die in Industrie und Handel der Radiobranche, den Hörerverbänden oder Verlagen von Rundfunkzeitschriften tätig waren. Ab 1935 gehörten auch die Mitarbeiter der RRG dazu. Im März 1937 wurde Heinrich Glasmeier von Goebbels zum „Reichsintendanten des Deutschen Rundfunks und Generaldirektor der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft“ berufen. In der Folge kamen nach der Eingliederung des Saargebiets 1935 der Reichssender Saarbrücken, nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 der Reichssender Wien, nach Errichtung des Protektorats 1939 der Reichssender Böhmen und mit Kriegsbeginn der Reichssender Danzig hinzu, so dass es Ende 1939 zur Inlandsversorgung dreizehn Reichssender (mit Nebensendern) und den 500 kW starken Deutschlandsender III gab. Ab 1939 wurde für den Rundfunk insgesamt die Bezeichnung „Großdeutscher Rundfunk“ gebraucht. Im weiteren Kriegsverlauf wurde die RRG um den Sender Luxemburg (Junglinster) und die Sendergruppen Gouvernement (Lodsch), Ostland (Riga) und Ukraine (Kiew) erweitert. Das Programmangebot des „Großdeutschen Rundfunks“ jedoch wurde kriegsbedingt immer kleiner: ab Juni 1940 (Westfeldzug) gab es im Wesentlichen nur noch zwei Programme, das \"Reichsprogramm\" über die Reichssender (mit wenigen regionalen Fenstern am Vormittag) sowie das Programm vom \"Deutschlandsender\". 1942 stellten die Reichssender Köln, Saarbrücken, Stuttgart und Leipzig ihre Programmzulieferung ganz ein. Die Programmleitung ging mehr und mehr von der RRG auf das Propagandaministerium über (Leiter der Rundfunkabteilung: 1931 Dreßler-Andreß, 1937 Kriegler, 1939 Berndt, 1940 Hadamovsky, 1941 Diewerge, 1942 Fritzsche, der zugleich verantwortlich für die politisch-propagandistischen Sendungen war, während die Zuständigkeit für die unterhaltenden und künstlerischen Sendungen bei Hans Hinkel lag). Auch die Wehrmacht wurde beteiligt (Wehrmachtbericht des OKW, Frontberichte der Propagandakompanien als Formen der Kriegsberichterstattung; Kameradschaftsdienst, Wunschkonzert für die Wehrmacht, Weihnachtsringsendung, „Stunde für unsere Soldaten“ als Formen der Truppenbetreuung).", "section_level": 1}, {"title": "Auslandsdienst.", "content": "Einen Zuwachs verzeichnete dagegen der Auslandsdienst („Germany Calling“). 1940 wurde in der RRG unter Adolf Raskin, dann Toni Winkelnkemper eine Auslandsdirektion eingerichtet, bestehend aus den vier Organisationseinheiten „Die Deutschen Überseesender“, „Die Deutschen Europasender“ (DES), den Geheimsendern unter dem Namen „Concordia“ und einem „Büro für Internationalen Rundfunkverkehr“. Anfang 1943 wurden täglich 279 offizielle Auslandsnachrichtendienste in 53 Sprachen ausgestrahlt (150 durch die Europasender, 129 durch die Überseesender). Die Geheimsender umfassten Programme u. a. in Richtung Frankreich (\"Radio Humanité\"; \"Voix de la Paix\"), England (Concordia N, \"New British Broadcasting Station\"; Concordia S, \"Workers' Challenge\"), Ägypten (Concordia A, \"Stimme der freien Araber\" – صوت العروبة الحرة Ṣaut al-ʿurūba 'l-ḥurra), Indien (Concordia H, \"Stimme des freien Indien\" – Voice of Free India/Free India Radio/आज़ाद हिन्द रेडियो Āzād Hind Reḍiyo), Russland (Concordia V, \"Alte Garde Lenins\" – Старая гвардия Ленина; Geheimsender Z, Agentensender) und die USA (\"Station Debunk, the Station of all free Americans\"). Daneben richtete das Auswärtige Amt 1940 den \"Sonderdienst Seehaus\" zum planmäßigen Abhören ausländischer Sender durch so genannte „Monitore“ ein und gründete 1941 zwecks Beteiligung an ausländischen Rundfunkunternehmen (z. B. Radio Monte Carlo) die \"Interradio GmbH\" (Zürich). Anfang 1942 wurde \"Interradio\" unter Integration des \"Sonderdienstes Seehaus\" in eine gemeinsame Aktiengesellschaft von Auswärtigem Amt und Propagandaministerium überführt; als Verbindungsmann zwischen den beiden Ministerien fungierte K. G. Kiesinger. Im Juli 1943 ging auch die \"Radio-Union GmbH\" des Propagandaministeriums darin auf, die im Ausland seit 1941 deutsche Wirtschaftswerbung hatte veranstalten sollen. Die \"Interradio\" besaß Tochtergesellschaften in Bukarest, Belgrad, Semlin, Zürich, Monte Carlo, Oslo, eine Zweigstelle in Sofia und einen Beauftragten in Tirana; zu ihrem Arbeitsbereich gehörten Sender in Athen (AERE) und Shanghai (XGRS).", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Senderstandorte.", "content": "Bei den Senderstandorten ist folgende Entwicklung feststellbar: Zuerst wurden die Sender in der Regel auf die Dächer der Studiogebäude gesetzt, teilweise unter Nutzung von Kirchtürmen oder Rathäusern. Ab 1925 erfolgte eine Verlagerung in die Vororte, oft mit Stahlgitterturmpaaren. Als man erkannte, dass Stahl negative Auswirkungen auf die Ausbreitungsreichweite hatte, folgten Holztürme, erst doppelt, zu Beginn der 30er-Jahre einzeln. Am 10. Oktober 1935 wurde der Holzturm des Senders Langenberg durch einen Orkan zerstört, weshalb dann öfter selbststrahlende abgespannte Stahlmasten zum Einsatz kamen.", "section_level": 1}, {"title": "Abwicklung und Nachfolgeeinrichtungen.", "content": "1951 ging die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft durch Gesellschafterbeschluss in Liquidation, die sich bis 1961 hinzog. Eine entfernt der RRG vergleichbare Einrichtung ist seit 1950 die Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD). Den europäischen Auslandsdienst übernahm der Deutschlandfunk (DLF, 1962–93), den Überseedienst die Deutsche Welle. Der \"Deutschlandsender\" wurde 1946 in Ostdeutschland fortgeführt (Namen: nach Zusammenlegung mit der Berliner Welle 1971 \"Stimme der DDR\", 1990 wieder \"Deutschlandsender\" bzw. nach Zusammenlegung mit Radio DDR II im Mai \"DS Kultur\"; dann nach Zusammenlegung mit RIAS 1 Anfang 1994 \"Deutschlandradio Berlin\", 2005 \"Deutschlandradio Kultur\", 2017 \"Deutschlandfunk Kultur\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft mbH (RRG) wurde am 15. Mai 1925 in Berlin als Dachorganisation der regionalen Rundfunkgesellschaften in Deutschland gegründet und bestand bis zu ihrer Liquidation nach dem Zweiten Weltkrieg.", "tgt_summary": "帝国广播公司或国家广播公司(,简称RRG),是魏玛共和国和纳粹德国的全国性公共广播机构,成立于1925年,1932年开始国营化,1933年纳粹党上台后沦为其宣传工具,1939年更名为“大德意志广播电台”()。1945年5月2日随着苏军占领位于柏林西区()的广播大楼()而停播。", "id": 99517} {"src_title": "Benzotriazol", "tgt_title": "苯并三唑", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "1\"H\"-Benzotriazol ist ein weißes, kristallines Pulver, welches nach Aufreinigung durch mehrmalige Sublimation im Hochvakuum bei 100,5 °C schmilzt. Die Verbindung kristallisiert in einem monoklinen Kristallgitter. Der bei einer Sublimation relevante Dampfdruck liegt im Temperaturbereich zwischen 53,4 °C und 71,7 °C zwischen 90 mPa und 640 mPa und kann mittels der Gleichung lg(p/Pa)=5159,5(T/K)+14,77 beschrieben werden. Die Sublimationsenthalpie beträgt bei 25 °C ΔH = 98,15 kJ/mol, bei 63,4 °C ΔH = 96,30 kJ/mol. Die Verbindung zersetzt sich oberhalb des Schmelzpunktes stark exotherm. Eine Destillation der Verbindung ist deshalb nicht ratsam. Eine Quelle aus dem Jahr 1956 berichtet von einer explosiven Zersetzung eines Ansatzes von einer Tonne während der Destillation bei 160 °C und 2,5 hPa. Bei einer thermoanalytischen Untersuchung zeigte sich ab 240 °C eine Zersetzungsreaktion mit einer sehr hohen Reaktionswärme von −1590 kJ/kg. Trotz der hohen Zersetzungswärme ist die Verbindung nicht explosionsgefährlich im Sinne des Sprengstoffgesetzes, da keiner der für die Einordnung relevanten Tests wie z. B. der BAM 50/60 Stahlrohrtest oder der Koenen-Test (bei 1 mm Bohrung der Düsenplatte: Typ O) ein positives Ergebnis liefert. Zwischen 1\"H\"-Benzotriazol und 2\"H\"-Benzotriazol kann ein Tautomeriegleichgewicht formuliert werden. Experimentelle Messungen und quantenchemische Berechnungen zeigen aber, dass in fester Phase sowie in Lösung dieses Gleichgewicht praktisch auf der Seite des 1\"H\"-Benzotriazols liegt. Dieses ist das energetisch günstigere Tautomer. Im photochemisch angeregten Triplettzustand ist allerdings das 2\"H\"-Tautomer energetisch begünstigt bzw. stabiler. Benzotriazol besitzt amphiprotische Eigenschaften, kann also im sauren Medium protoniert bzw. im basischen Medium deprotoniert werden. Die Protolysekonstanten betragen pK = 0,42 und pK = 8,27.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Die Herstellung erfolgt durch ringschließende Diazotierung von o-Phenylendiamin mit Nitrit und (Essig-)Säure.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Benzotriazol wird als Korrosionsschutzmittel, vor allem für Kupfer in Kühlflüssigkeiten, Frostschutzmitteln, Enteisungsmitteln, sowie in Entkalkungstabletten eingesetzt. In Geschirrspülmitteln dient es als Silberschutz. In der Industrie wird es in Kühlschmiermitteln der Metallbearbeitung eingesetzt. In fotografischen Entwicklern dient es zur Verminderung von Schleierbildung auf dem Film. Benzotriazol-Derivate (z. B. 5-Methyl-1H-benzotriazol) kommen beispielsweise als Frostschutzmittel, UV-Filter, in Solarzellen oder bei medizinischen Anwendungen zum Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Umweltrelevanz.", "content": "Benzotriazol ist relativ gut wasserlöslich und schwer abbaubar. Es wird daher in Kläranlagen nur zu einem kleinen Anteil eliminiert und gelangt in großen Mengen in Flüsse und Seen. In europäischen Flüssen werden typischerweise Konzentrationen im drei- bis vierstelligen Nanogramm-pro-Liter-Bereich gemessen.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Benzotriazol wurde 2014 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Benzotriazol waren die Besorgnisse bezüglich Umweltexposition sowie als potentieller endokriner Disruptor. Die Neubewertung läuft seit 2016 und wird von Deutschland durchgeführt. Um zu einer abschließenden Bewertung gelangen zu können, wurden weitere Informationen nachgefordert.", "section_level": 1}], "src_summary": "1\"H\"-Benzotriazol ist eine organische Chemikalie mit einer 1,2,3-Triazolstruktur, die als Komplexbildner Verwendung findet. Eine strukturisomere Verbindung, mit der 1\"H\"-Benzotriazol im tautomeren Gleichgewicht steht, ist das 2\"H\"-Benzotriazol.", "tgt_summary": "苯并三唑是由一个苯环与一个1,2,3-三唑环稠合而成的双环含氮杂环化合物。", "id": 1879361} {"src_title": "Shikimisäureweg", "tgt_title": "莽草酸途径", "src_document": [{"title": "Reaktionsfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptpfad.", "content": "Im Großen und Ganzen läuft der Shikimisäureweg in den verschiedenen dazu befähigten Organismen ähnlich ab, im Detail existieren jedoch Unterschiede. Deshalb sei darauf hingewiesen, dass sich das folgende Reaktionsschema auf den relativ gut erforschten Shikimisäureweg des Bakteriums \"Escherichia coli\" bezieht. Als Startpunkt des Shikimisäureweges wird die vom Enzym 3-Desoxyarabinoheptulosanat-7-phosphat-Synthase katalysierte Reaktion von Phosphoenolpyruvat (PEP) und Erythrose-4-phosphat festgelegt. Dabei entsteht 3-Desoxyarabinoheptulosanat-7-phosphat, welches im nächsten Schritt von der 3-Dehydrochinat-Synthase zu 3-Dehydrochinat zyklisiert wird. Aus 3-Dehydrochinat entsteht durch eine vom Enzym 3-Dehydrochinat-Dehydratase vermittelte Wasserabspaltung 3-Dehydroshikimat, das danach von der Shikimatdehydrogenase zu Shikimat reduziert wird. Darauf folgt die ATP-abhängige Phosphorylierung des Shikimats durch die Shikimatkinase zu Shikimat-3-phosphat. Die von der 5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat-Synthase katalysierte Reaktion mit einem weiteren Molekül Phosphoenolpyruvat ergibt dann 5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat. Nach Abspaltung der Phosphatgruppe durch die Chorismatsynthase wird daraus Chorismat. Die Chorismat-Mutase katalysiert über eine Claisen-Umlagerung die Umwandlung von Chorismat in Prephenat.", "section_level": 2}, {"title": "Verzweigungen des Syntheseweges.", "content": "Die Synthesewege der beiden Aminosäuren Tyrosin und Phenylalanin teilen sich erst beim Prephenat. Für die Tyrosinsynthese wird Prephenat durch eine Prephenatdehydrogenase in 4-Hydroxyphenylpyruvat umgewandelt. Im Phenylalaninzweig des Syntheseweges katalysiert die Prephenatdehydratase die Reaktion von Prephenat zu Phenylpyruvat. In einem letzten Transaminierungsschritt entstehen aus den beiden Vorstufen die jeweiligen Aminosäuren Tyrosin und Phenylalanin. Alternativ kann aber auch zuerst Prephenat zu Arogenat transaminiert werden, das dann entweder durch eine Arogenatdehydratase in Phenylalanin oder durch eine Arogenatdehydrogenase in Tyrosin umgewandelt wird. Schon beim Zwischenprodukt Chorismat zweigt der Syntheseweg der aromatischen Aminosäure Tryptophan vom Hauptpfad ab. Im ersten Schritt wandelt die Anthranilatsynthase Chorismat in Anthranilat um, das mittels der Anthranilatphosphoribosyltransferase mit Phosphoribosylpyrophosphat zu N-(5-Phosphoribosyl)-anthranilat reagiert. Eine durch die Phosphoribosylanthranilatisomerase katalysierte Amadori-Umlagerung führt zu 1-(2-Carboxyphenylamino)-1-desoxyribulose-5-phosphat. Die Indol-3-glycerolphosphat-Synthase stellt den Ringschluss zu Indol-3-glycerolphosphat her. Die beiden letzten Teilreaktionen, nämlich die Abspaltung von Glycerinaldehyd-3-phosphat zum Zwischenprodukt Indol und dessen Kondensation mit Serin, katalysiert die Tryptophansynthase, was Tryptophan liefert.", "section_level": 2}, {"title": "Biologische Bedeutung.", "content": "Pflanzen beherrschen als autotrophe Lebewesen den Shikimisäureweg, er ist Teil ihres Primärstoffwechsels, liefert aber auch Vorstufen für sekundäre Pflanzenstoffe. Abgesehen von den proteinogenen aromatischen Aminosäuren Tryptophan, Phenylalanin und Tyrosin resultiert eine Fülle weiterer Substanzen mit aromatischen Ringen letztendlich aus dem Shikimatweg, sehr wichtig ist auch die Chlorogensäure, die u. a. an der pflanzlichen Wundheilung beteiligt ist, wobei die nachfolgende Aufzählung keineswegs abschließend ist und der Shikimatweg auch mit anderen Synthesewegen kombiniert sein kann: Aber auch bei vielen Bakterien, Pilzen und Protozoen wurde der Shikimisäureweg nachgewiesen. Tieren fehlen dagegen die entsprechenden Enzyme. Deshalb sind die Aminosäuren Phenylalanin und Tryptophan für sie essentiell, Tyrosin kann nur direkt aus Phenylalanin synthetisiert werden. Spätestens seit 2016 ist bekannt, dass auch viele Mikrobenstämme über das (Enolpyruvylshikimate-3-phosphate synthase) als einen zentralen Stoff im Shikimate-Stoffwechsel verfügen, ein Enzym, das Glyphosat beim Angriff auf unerwünschte Pflanzen zerstört. Diese Mikroben finden sich jedoch auch im Darm von Jungbienen, ihre Zerstörung durch Glyphosat führt zur Veränderung der Darmflora dieser Tiere, dann zu einer Immunschwäche. Sie torkeln orientierungslos herum und sterben. Neben dem Shikimisäureweg existieren weitere Möglichkeiten für die Biosynthese aromatischer Ringstrukturen, wie beispielsweise der Polyketidweg und die Nukleotid-Biosynthese.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Shikimisäureweg oder Shikimatweg ist die Bezeichnung für einen biochemischen Stoffwechselweg, der in Pflanzen und den meisten Mikroorganismen vorkommt. Er hat grundlegende Bedeutung durch die Biosynthese der proteinogenen aromatischen Aminosäuren Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan. Darüber hinaus liefert er wichtige Ausgangsstoffe für den pflanzlichen Sekundärstoffwechsel.", "tgt_summary": "莽草酸途径(英语:shikimic acid pathway,又叫做分支酸途径,Chorismate pathway)是一个存在于细菌、真菌、藻类以及寄生生物和植物中的代谢途径,用于芳香族氨基酸(苯丙氨酸、酪氨酸和色氨酸)的生物合成。", "id": 1976489} {"src_title": "Pinocchio (1940)", "tgt_title": "木偶奇遇记 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte beginnt damit, dass die wandernde Grille Jiminy auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht Quartier in der Werkstatt des Tischlers Gepetto (ital. Geppetto) bezieht. Gepetto, der alleinstehend ist und keine Kinder hat, hat gerade eine neue Puppe, die er Pinocchio nennt, fertiggestellt, und spricht seinen sehnlichen Wunsch aus, dass sie ein echter Junge werden soll. Später in der Nacht kommt eine in Blau gekleidete Fee, die seinen Wunsch gehört hat, in seine Werkstatt und erweckt die Holzpuppe zum Leben; doch um Gepettos Wunsch wirklich zu erfüllen, muss Pinocchio seinen eigenen Anteil dazu beitragen. Jiminy, der Zeuge dieses wundersamen Ergeinisses wird, wird von der Fee zu Pinocchios \"Gewissen\" ernannt, der ihn auf den rechten Weg zum Menschwerden führen soll. Als Gepetto am nächsten Morgen erwacht, traut er seinen Augen kaum. Pflichtbewusst wird ihm klar, dass Pinocchio zur Schule gehen muss, und zusammen mit Jiminy Grille macht sich Pinocchio auf den Weg. Doch schon lauern erste Gefahren, denn zwei hinterlistige Gestalten, ein Fuchs und ein Kater, wollen Pinocchio an das Marionettentheater von Stromboli verkaufen. Pinocchio lässt sich leichtfertig beschwatzen, und selbst durch das beherzte Eingreifen von Jiminy Grille kann er nicht aufgehalten werden. Er wird der Star des Marionettentheaters von Puppenspieler Stromboli. Pinocchio macht sein Engagement zunächst großen Spaß, doch damit ihm sein neuer Goldesel nicht entwischt, sperrt Stromboli Pinocchio nach der Vorstellung in einen Käfig. Nur mit Hilfe der Blauen Fee kann er sich befreien. Inzwischen macht sich Gepetto zu Hause gewaltige Sorgen und versucht vergeblich, Pinocchio zu finden. Derweil hat sich Pinocchio vorgenommen, brav zu sein und zur Schule zu gehen. Doch auf dem Weg zu Gepetto gerät er wieder an den Fuchs und den Kater, die ihn zusammen mit anderen Kindern auf eine Vergnügungsinsel locken wollen. Begeistert fährt er mit dem Herumtreiber Lampwick auf die Insel, auf der es nur Kinder gibt und jeder tun und lassen kann, was er will. Doch nach einer einzigen Nacht des ungezügelten Vergnügens verwandeln sich alle Kinder in Esel und werden vom Kutscher, der sie auf die Insel gebracht hat, verkauft. Nur Pinocchio kann entkommen, obwohl ihm bereits Eselsohren und ein Schwanz gewachsen sind, und zusammen mit Jiminy Grille macht er sich auf den Weg nach Hause. Zu Hause stellen sie fest, dass Gepetto verschwunden ist. Pinocchio ist verzweifelt, doch dann bekommt er eine Notiz von der Fee, die ihn und Jiminy informiert, dass Gepetto von einem Wal verschluckt wurde. Sofort machen sie sich auf den Weg und tauchen auf den Grund des Ozeans. Schließlich landet auch Pinocchio im Bauch des Wals und trifft dort seinen Ziehvater wieder. Sie bringen den Wal zum Niesen und schaffen es so, den Walbauch auf einem Floß zu verlassen. Der Wal verfolgt die beiden jedoch, und die beiden versuchen, durch eine Lücke in einem Felsenriff vor ihm zu entkommen. Der Wal prallt in seiner Wut aber ebenfalls gegen den Felsen und zerschmettert dabei das Floß, und Pinocchio verliert sein Leben. Doch noch als Gepetto um den Verlust seines Sohnes trauert, wird Pinocchio für sein tapferes und selbstloses Verhalten wieder zum Leben erweckt und in einen richtigen Jungen verwandelt. Während Pinocchio und Gepetto dieses Ereignis freudig feiern, wird Jiminy von der Fee mit einer Auszeichnung als \"Gewissen erster Klasse\" belohnt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Leigh Harline komponierte in Zusammenarbeit mit dem Texter Ned Washington fünf Lieder und gestaltete mit Unterstützung von Paul J. Smith auch große Teile der Filmmusik. Unter den Songs war auch \"When You Wish upon a Star\" – dieses Lied bildet ein wichtiges Leitmotiv und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Art Disney-Hymne. Mit ihm ist Pinocchio auch der erste Disney-Film, der Academy Awards in den Kategorien „Beste Musik“ und „Bester Song“ gewann. Erst \"Mary Poppins\" (1964) konnte sich diesem Erfolg anschließen. 2004 wählte das American Film Institute \"When You Wish upon a Star\" auf Platz 7 in ihre Liste \"AFI’s 100 Years... 100 Songs\" der 100 besten US-amerikanischen Filmsongs. In Pinocchio ist eine besonders stark ausgeprägte sinfonische Gestaltung in Form thematisch-motivischer Arbeit spürbar. Hinzu kommt eine sehr farbige Instrumentierung, und neben Liedhaftem finden sich auch Spuren des Jazz. Die Sequenz mit dem Wal, der Pinocchio und Gepetto auf ihrem Floß jagt, spielt sich gar zu einem sinfonieartigen Stück auf – unter Verwendung von thematischem Material Harlines komponiert von Edward Plumb. Plumb (1907–1958) gehörte zu denen, die bei den Disney-Studios häufig ungenannt blieben und deren musikalischen Beiträge leicht anderen Künstlern zugeordnet werden. Eine Instrumentalversion von „When you wish upon a Star“ wurde verwendet in der Schlusssequenz des Science-Fiction-Films \"Unheimliche Begegnung der dritten Art\" (1977) von Steven Spielberg. Weiterhin diente das Streichermotiv, das bei der Flucht vor dem Wal erklingt, dem Komponisten John Williams mit als Vorlage für das Hauptmotiv in dem Film Der weiße Hai. Im Film Pinocchio erklingen folgende Lieder:", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Es existieren zwei deutsche Synchronfassungen: Die deutsche Originalversion entstand anlässlich der deutschen Erstaufführung 1951 im Verleih der deutschen RKO, Frankfurt am Main. Die zweite Synchronisation entstand für die Wiederaufführung 1973 im Verleih der Fox-MGM bei Simoton Film GmbH, Berlin (Regie, Buch und Liedertexte: Heinrich Riethmüller). In der zweiten Synchronisation wurde der düstere und beängstigende Charakter des Films deutlich abgeschwächt, verwässert und „kindgerechter“ gestaltet. Georg Thomalla sprach „Jiminy Grille“ sowohl in der Synchronisation von 1951 als auch in der Neufassung von 1973 – daher werden beide Fassungen oftmals miteinander verwechselt. Die Übersetzung der ersten Fassung durch den Theatermann Friedrich Luft hält sich genau an das englische Original und wurde von Disney sehr gelobt. In dieser Version sprach Georg Thomalla sowohl \"Jiminy Grille\" als auch mit bösartig verstellter Stimme zusätzlich den „Stromboli“. Das Eingang- und Schlußlied When you wish upon a star wurde von einem bislang unbekannten Tenor auf deutsch (\"Wenn ein Stern vom Himmel fällt\") eingesungen, wobei die Chöre nicht übersetzt wurden. Wilfried Schaelicke, der „Pinocchio“ 1951 sowohl die Sprechstimme als auch die Gesangsstimme lieh, war auch die deutsche Stimme von „Klopfer“ in der ersten deutschen \"Bambi\"-Synchronisation (1950). Es halten sich Gerüchte, dass Zarah Leander einen Cameo-Auftritt als russische Marionette hat. Belege gibt es hierfür nicht. Alexa von Porembsky ist als französische Marionette zu hören. Oliver Rohrbeck lieh „Pinocchio“ in der Neusynchronisation von 1973 nur die Sprechstimme; den Gesangspart übernahm ein bislang unbekanntes Kind. Die 2. deutsche Fassung erlaubt sich zahlreiche Freiheiten um den düsteren Grundton des Originals abzuschwächen: So sind die mit Geräuscheffekten versehenen Wutausbrüche Strombolis, das Gewitter bei Gepettos Suche und die Wellen bei der Hetzjagd auf dem Meer deutlich heruntergefahren. Das Eingangslied wird ausschließlich von einem Chor gesungen. Die neue Übersetzung vermeidet zudem lyrische Passagen. Die Fassung von 1951 ist seit den 1970er-Jahren offiziell aus dem Verkehr gezogen und darf nicht mehr verwendet werden. Alle VHS- und DVD-Veröffentlichungen enthalten nur die zweite Synchronisation von 1973. Allerdings existieren Ausschnitte der ersten Fassung auf alten Schallplatten und in Hörspielen. Bitten an Disney, die erste Fassung wieder zu veröffentlichen, blieben bislang unbeachtet.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Als Pinocchio in die Kinos kam, wurde er sehnsüchtig erwartet. Bei den ersten Kritiken nach der Premiere am 7. Februar 1940 übertrafen sich die Kritiker gegenseitig beim Finden neuer Superlative, um zu vermitteln, dass dieser Film noch besser war als \"Schneewittchen und die sieben Zwerge\". Doch im Gegensatz zu seinem Vorgänger hatte Pinocchio an der Kinokasse nicht annähernd so viel Erfolg. Als Erklärung könnte unter anderem genannt werden, dass Europa wegen des Zweiten Weltkrieges abgeschnitten war.", "section_level": 1}, {"title": "Neuverfilmung.", "content": "Momentan arbeitet Disney an einer Realverfilmung von Pinocchio mit Paul King als Regisseur, nach einem Drehbuch von Chris Weitz. Die Dreharbeiten zum Film sollen 2019 in England und Italien beginnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pinocchio [], in Deutschland ursprünglich unter dem Titel Pinocchio, das hölzerne Bengele veröffentlicht, erschien 1940 und ist der zweite abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios nach Schneewittchen und die sieben Zwerge. Er basiert auf den Abenteuern von \"Pinocchio\" von Carlo Collodi.", "tgt_summary": "《木偶奇遇记》(英语:\"Pinocchio\")是一部1940年的美国奇幻音乐剧动画电影,改编自卡洛·科洛迪撰写的《木偶奇遇记》。本片是迪士尼继《白雪公主》的成功之后,推出的第二部动画长篇电影。", "id": 2762862} {"src_title": "Damville", "tgt_title": "当维尔", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Damville liegt am Fluss Iton, 18 Kilometer südwestlich von Évreux. Die Weiler \"Le Coudray\" und \"Les Minières\" gehörten ebenfalls zur Gemeinde. In Le Coudray befindet sich ein Gewerbegebiet \"(zone artisanale)\". Die Départementsstraße D833 führt durch den Ortskern und das Gewerbegebiet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Damville existierte schon in gallo-römischer Zeit (52 v. Chr. bis 486 n. Chr.). Auf Luftbildern sind im östlichen Gemeindegebiet Strukturen von Bauwerken zu erkennen, die von einem Graben umgeben und mit einer Brücke verbunden waren. Erst 1882 wurden die Gebäude eingeebnet und die Fläche landwirtschaftlich genutzt. Das Bauwerk kann ohne Prospektion nicht datiert werden. Meist stammen solche Funde aus gallo-römischer Zeit, sie können aber auch aus der Eisenzeit oder aus dem Mittelalter stammen. Später besaß die Ortschaft durch ihre Lage an der französischen Seite der Grenze der Normandie gewisse Bedeutung. Die Burg von Damville wurde im Jahre 1035 errichtet. Sie wurde durch Heinrich II. von England 1189 niedergebrannt und von Richard Löwenherz wieder aufgebaut. Die Burg bildete zusammen mit den Burgen von Tillières-sur-Avre und Breteuil eine Festungslinie. Um 1285 gelangte die Ortschaft in den Besitz der Familie Montmorency. Als Henri II. de Montmorency 1632 auf dem Schafott starb, fiel Damville an seine Schwester Marguerite (1577–1660), und somit durch Heirat an die Familie Levis de Ventadour. 1648 wurde Damville zum Herzogtum \"(Duché)\" erhoben. Später erhielt Louis-Alexandre de Bourbon, comte de Toulouse (1678–1737), die Ortschaft. Für ihn wurde sie zur Duché Pairie erhoben. Er verkaufte sie 1720. 1808 wurde \"Mousseaux\" und 1974 wurde \"Les Minières\" eingemeindet. Les Minières war im Ancien Régime eine eigenständige Seigneurie, deren Besitzer bis zum 15. Jahrhundert den Namen der Ortschaft angenommen hatten. Im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) wurde Damville in der Nacht vom 11. zum 12. Juli 1944 während der Operation Overlord durch die alliierte Luftwaffe bombardiert. Dabei kamen acht Menschen um. Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurden die früheren Gemeinden Condé-sur-Iton, \"Damville\", Gouville, Manthelon, Le Roncenay-Authenay und Le Sacq zu einer \"Commune nouvelle\" mit dem Namen Mesnils-sur-Iton zusammengelegt. Die Gemeinde Damville gehörte zum Arrondissement Évreux und zum Kanton Damville.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindepartnerschaften.", "content": "2011 wurde das 40-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Kiefersfelden, einer Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim an der Grenze zu Österreich gefeiert.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Kirche Saint-Evroult stammt aus dem 15. Jahrhundert, ihr Kirchenschiff und Glockenturm wurden 1921 als Monument historique (historisches Denkmal) klassifiziert. In der Kirche befindet sich eine Glocke, die das Datum 1535 trägt und 1941 als Monument historique eingestuft wurde. Auf dem ehemaligen Gemeindegebiet gelten geschützte geographische Angaben \"(IGP)\" für Schweinefleisch \"(Porc de Normandie)\", Geflügel \"(Volailles de Normandie)\" und Cidre \"(Cidre de Normandie\" und \"Cidre normand)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Damville ist eine Ortschaft und eine Commune déléguée in der französischen Gemeinde Mesnils-sur-Iton mit 2.099 Einwohnern (Stand: 2016) im Département Eure in der Region Normandie. Damville ist Verwaltungssitz der Gemeinde Mesnils-sur-Iton.", "tgt_summary": "当维尔()是法国厄尔省的一个旧市镇,属于埃夫勒区(Évreux)。该市镇总面积11.74平方公里,2009年时的人口为1994人。", "id": 71948} {"src_title": "Partido Socialista Brasileiro", "tgt_title": "巴西社会党", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Partei wurde im April 1947 unter der Führung von João Mangabeira, Hermes Lima und Domingo Velasco gegründet. Im \"Manifest von 1947\" hat sie sich gegen den Personenkult um Getúlio Vargas gewandt und von den Partido Trabalhista Brasileiro und Partido Comunista Brasileiro abgegrenzt. Sie hat marxistische bzw. sozialistische Thesen aufgestellt, z. B. die Verstaatlichung der Produktionsmittel, dabei aber keine Verankerung in der Gewerkschaftsbewegung gehabt. Sie stellte sich zwischen marxistischen und sozialdemokratische Positionen und konnte damit zahlreiche Intellektuelle und Studenten anziehen. Die Partei war trotzdem schwach, in den Präsidentschaftswahlen 1950 erhielt ihr Kandidat João Mangabeira weniger als 1 % der Stimmen. Sie konnte nur einen Abgeordneten stellen. Ihren ersten Erfolg errang sie in Recife, wo \"Pelópidas da Silveira\" im Rahmen einer Linkskoalition zum Bürgermeister gewählt wurde. In São Paulo unterstützte der PSB den späteren Präsident Jânio Quadros. 1960 kam es zum Bruch mit Quadros und der PSB unterstützte dessen Kontrahenten Marechal Lott. In der Folge radikalisierte sich die Partei und verlor 9 ihrer 13 Bundesabgeordneten. Die PSB unterstützte nach dem Rücktritt von Jânio Quadros den Vize-Präsidenten und Nachfolger João Goulart. Nach dem Militärputsch wurde die PSB aufgelöst. Führende Politiker kamen ins Gefängnis und verloren ihre politischen Rechte. Viele Mitglieder traten einer der beiden erlaubten Parteien, der Movimento Democrático Brasileiro (MDB), bei. 1979, nach der politischen Öffnung blieben einige der ehemaligen Mitglieder in der nun PMDB genannten Partido do Movimento Democrático Brasileiro, andere traten der Partido Democrático Trabalhista (PDT) bei und andere beteiligten sich an der Gründung der Partido dos Trabalhadores (PT). 1985 wurde die neue PSB auf der Grundlage des Manifests von 1947 gegründet. Bei den Wahlen 1986 konnte sie nur ein Abgeordnetenmandat erringen. 1989 verband sie sich mit der PT und der Partido Comunista do Brasil (PCdoB) zur \"Frente Brasil Popular\", die die erste Kandidatur von Luiz Inácio Lula da Silva unterstützte. José Paulo Bisol von der PSB war als Vizepräsident vorgesehen. Nachdem Miguel Arraes von der PMDB übergetreten war, wurde die PSB erfolgreicher. Arraes wurde 1994 zum Gouverneur von Pernambuco gewählt, João Capiberibe zum Gouverneur von Amapá. 1998 wurde Ronaldo Lessa zum Gouverneur von Alagoas gewählt. Ein prominentes Mitglied wurde Luiza Erundina, frühere PT-Bürgermeisterin von São Paulo. Im Jahr 2000 trat gegen den Willen vieler Mitglieder der Gouverneur von Rio de Janeiro Anthony Garotinho von der PDT zur PSB über. 2002 wurde er als Präsidentschaftskandidat Dritter, seine Ehefrau Rosinha Matheus folgte ihm als Gouverneurin von Rio. Auf Bundesebene war die PSB mit 5,3 % und 22 Abgeordneten relativ erfolgreich. 3 Gouverneure kamen von der PSB: Lessa wiedergewählt, sowie Paulo Hartung in Espírito Santo und Wilma Faria in Rio Grande do Norte. Im zweiten Wahlgang unterstützte die Partei Lula und bekam in seiner Regierung das Amt des Wissenschafts- und Technologieministers (Roberto Amaral). 2003 wechselte der umstrittene Garotinho mit Gefolgsleuten zur PMDB. Bei den Wahlen 2006 war die PSB noch erfolgreicher, sie bekam 6,2 % und 29 Abgeordnetenposten, und wiederum 3 Gouverneursposten: Ciro Gomes in Ceará, Eduardo Campos in Pernambuco und Wilma Faria die wiedergewählt wurde. Paulo Hartung wurde als PMDB-Mann wiedergewählt. Die PSB hat Lula informell in der Wiederwahl unterstützt. Eduardo Campos trat für die PSB zur Präsidentschaftswahl 2014 an. Er verunglückte während des Wahlkampfs am 13. August 2014 mit einer Cessna 560XL und kam dabei gemeinsam mit den sechs weiteren Insassen ums Leben. Nach dem Unfalltod von Campos kandidierte Marina Silva an seiner Stelle für die PSB. Silva war ursprünglich Kandidatin für die Vizepräsidentschaft bei der Wahl. Diese Position nahm dann Beto Albuquerque (PSB) ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Partido Socialista Brasileiro (PSB) ist eine Partei Brasiliens mit sozialdemokratischer Ausrichtung.", "tgt_summary": "巴西社会党(,PSB)是一个创建于1947年的巴西社会民主主义政党,1965年该党被军人政权当局废除,1985年重新建立。2010年社会党成员当选有六名州长,在州长数量上位居第二,仅次于巴西民主运动党和巴西社会民主党。目前在巴西众议院拥有34席排名第七,在参议院拥有三个席位。", "id": 374586} {"src_title": "Ronnie Scott", "tgt_title": "朗尼·史葛", "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Der Musiker wurde als \"Ronald Schatt\" im Londoner East End geboren, schon sein Vater Jock war als Saxophonist in verschiedenen Tanzbands tätig. Bereits als Teenager begann Ronald seinerseits, in verschiedenen Londoner Clubs aufzutreten, etwa in der Band von Cab Kaye. Seit der zweiten Hälfte der 1940er Jahre arbeitete er mit einigen der renommiertesten britischen Jazz- und Unterhaltungsbands der Zeit (darunter insbesondere der populären Big Band des Posaunisten Ted Heath). Ronnie Scott, wie sein Künstlername damals schon lautete, gehörte wie Laurie Morgan zu einer Generation britischer Musiker, die ab 1947 in regelmäßigen Abständen Engagements auf dem Passagierdampfer \"Queen Mary\" annahmen, um New York besuchen und den neuen Jazzstil Bebop studieren zu können. Insbesondere das Saxophonspiel Charlie Parkers beeindruckte den jungen Briten tief, er fand darin nicht nur einen prägenden Einfluss auf die eigene Musik, sondern darüber hinaus die Motivation, die neue Musik in seiner Heimat bekannt zu machen. Einem ersten Versuch, einen eigenen Jazzclub zu führen, blieb jedoch der Erfolg versagt: Der Versuch, dem „harten Kern“ der Londoner Bebop-Adepten um Johnny Dankworth mit dem \"Club Eleven\" eine eigene Spielstätte zu verschaffen, scheiterte bereits nach 18 Monaten im Sommer 1950. Dagegen wurde Scotts Kompetenz als Instrumentalist von bedeutenden Musikern beiderseits des Atlantiks anerkannt, selbst der weißen und gerade europäischen Musikern gegenüber oft ausgesprochen kritische Charles Mingus gestand 1961 zu: „\"Of the white boys, Ronnie Scott gets closer to the negro blues feeling, the way Zoot Sims does\".“ (\"Von den Weißen kommt Ronnie Scott näher an das schwarze Blues-Feeling heran, etwa in der Art, wie das bei Zoot Sims der Fall ist\"). War Scott bis in die 1960er Jahre noch vorwiegend als Sideman britischer Bands aktiv, profilierte er sich seit etwa 1965 auch stärker auf internationaler Ebene (vor allem als Mitglied der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band von 1967 bis 1969) und initiierte Bands unter eigener Leitung mit führenden Musikern der britischen Avantgarde wie John Surman, Kenny Wheeler, Ron Mathewson und Mike Carr. Seit den 1970er Jahren musste Scott seine Aktivitäten als Musiker mehrfach über längere Zeiträume reduzieren, da er unter Depressionen litt, später auch an der Zuckerkrankheit. 1995 zog er sich endgültig aus dem Musikleben zurück. Er starb im Alter von 69 Jahren an Herzversagen infolge der Einnahme der ihm nach einer Zahnbehandlung verordneten Schmerz- und Schlaftabletten in Kombination mit Alkohol.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ronnie Scott (* 28. Januar 1927 in London; † 23. Dezember 1996 ebenda) war ein britischer Jazz-Tenorsaxophonist. Sein Name ist vor allem verbunden mit einem der renommiertesten Jazzclubs Europas im Londoner Stadtteil Soho, dem Ronnie’s. Scotts außerhalb der Jazzwelt bekanntester Beitrag zur Musik ist sein Solo auf dem Beatles-Song \"Lady Madonna\".", "tgt_summary": "朗尼·史葛(英语:Ronnie Scott,1927年-1月28日-1996年-12月23日),英国色士风乐手、爵士乐俱乐部老板。", "id": 1027742} {"src_title": "John Hoeven", "tgt_title": "约翰·霍文", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "John Hoeven absolvierte 1979 ein Studium der Betriebswirtschaft am Dartmouth College. Ein weiteres Studium an der Northwestern University schloss er 1981 mit einem MBA ab. Zwischen 1986 und 1993 war er Präsident der \"First Western Bank\" in Minot. Von 1993 bis zum Jahr 2000 gehörte er dem Vorstand der \"Bank of North Dakota\" an. Politisch trat Hoeven bis zu seiner Kandidatur als Gouverneur von North Dakota wenig bis gar nicht in Erscheinung.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Trotz seiner mangelnden politischen Erfahrung wurde Hoeven im Jahr 2000 als republikanischer Kandidat zum neuen Gouverneur von North Dakota gewählt. Er besiegte die Demokratin Heidi Heitkamp mit 55 Prozent der Stimmen und trat sein Amt am 15. Dezember 2000 an. Im Jahr 2004 gelang ihm die Wiederwahl, wobei er sich mit 71,3 Prozent der Stimmen sehr deutlich gegen Joe Satrom durchsetzte. 2008 wurde er mit 74,4 Prozent gegen Tim Mathern ein weiteres Mal bestätigt. Hoeven versprach bei seinem Amtsantritt sich für folgende politische Schwerpunkte einzusetzen: Die Schulpolitik, die wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, die Landwirtschaft, die neuen Technologien, die Energiepolitik und die Verbesserung der Lebensqualität in North Dakota. Tatsächlich ist es ihm in seiner Amtszeit gelungen, das Wirtschaftswachstum zu steigern und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Auch das durchschnittliche Einkommen der Bürger ist in dieser Zeit überdurchschnittlich angestiegen. Am 11. Januar 2010 gab Hoeven bekannt, dass er sich um die Nachfolge des nicht mehr kandidierenden Demokraten Byron Dorgan im US-Senat bewerben werde. In der Primary seiner Partei hatte er keinen Mitbewerber. Nachdem die Umfragen im Vorfeld der Senatswahl einen deutlichen Vorsprung für Hoeven gegenüber Staatssenator Tracy Potter ausgewiesen hatten, gab es auch am Wahlabend keine Überraschung: Mit einem Stimmenanteil von 76 Prozent setzte er sich durch. Hoeven übergab sein Gouverneursamt im Dezember 2010 an seinen Stellvertreter, Vizegouverneur Jack Dalrymple, und hat sein Mandat in Washington am 3. Januar 2011 angetreten. Da er im Jahr 2016 mit 78,6 % der Wählerstimmen in seinem Amt bestätigt wurde, wird er auch für die nächsten sechs Jahre seinen Staat im US-Senat vertreten. Seine neue Amtszeit läuft bis zum 3. Januar 2023. John Hoeven ist verheiratet und Vater von zwei Kindern, einem Sohn und einer Tochter.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Henry Hoeven III (* 13. März 1957 in Bismarck, North Dakota) ist ein US-amerikanischer Politiker. Der Republikaner war von Dezember 2000 bis Dezember 2010 Gouverneur von North Dakota; seit Januar 2011 vertritt er diesen Bundesstaat im US-Senat in Washington, D.C.", "tgt_summary": "约翰·亨利·霍文三世(英语:John Henry Hoeven III;1957年-3月13日),是一位美国北达科他州共和党政治人物。", "id": 2872877} {"src_title": "Sinti", "tgt_title": "辛提人", "src_document": [{"title": "Bezeichnungen.", "content": "\"Sinti\" (auch: \"Sinte\"; Sg. m. \"Sinto\", Pl. \"Sinti\"; Sg. f. \"Sintiza\", Pl. \"Sintizas\"; ein abgeleitetes Adjektiv gibt es weder im Romanes noch im Deutschen) ist die Selbstbezeichnung einer Teilgruppe der vielfältigen und aus zahlreichen unterschiedlichen Gruppen zusammengesetzten romanessprachigen Minderheit der Roma. Das Ethnonym \"Sinti\" ist seit dem späten 18. Jahrhundert belegt. Es tritt 1787 als „Sende“ in der \"Sulzer Zigeunerliste\" auf, dann 1793 als „Sinte“ ein zweites Mal in einer Darstellung preußischer „Zigeuner“ (nachrangig zu „Roma“ und gleichrangig mit „Kale“, alle drei mit gleichem Inhalt). Es ist dort bezogen auf eine Sprecherangabe zwei, drei Jahrzehnte vor diesem Zeitpunkt. Die Endung „-iza“ bei \"sintiza\" ist ein slawisches Suffix, das bei femininen Formen auftritt, verbindet die Eigenbezeichnung also mit dem slawischen Sprachraum in Europa. Häufig wird das Wort von dem indischen Fluss Indus abgeleitet. \"Sindhu\" sei die Sanskrit-Bezeichnung des Flusses Indus und „Sinti“ meine „Menschen vom Sindhu“. Dabei handelt es sich um eine unbelegbare und gänzlich unwahrscheinliche Annahme im Kontext des indischen Herkunftsmythos der Roma. Linguisten unterstützen die Annahme einer Herkunft der Roma aus dem indischen Subkontinent, weder sie noch Historiker aber verorten dort Genese und Benennung der Subgruppe. Die Ableitung vom Namen der vormals indischen, heute zu Pakistan gehörenden Landschaft Sindh ist ebenso mythisch, nicht aber realgeschichtlich zu verstehen. Die alternative Selbstbezeichnung \"Manusch\" (wie sie sich in \"Manouches\" noch findet) scheint wesentlich älter zu sein. Sie ist für 1597 erstmals belegt. Viele Sinti legen Wert darauf, in ihrer eigenständigen Kultur und mit ihrer besonderen Varietät des Romanes anerkannt und von anderen Roma-Gruppen unterschieden zu werden. Dieses Abgrenzungsbedürfnis besteht allerdings wechselseitig. Es ist heute besonders ausgeprägt zwischen deutschen Sinti einerseits und den seit den 1960er Jahren als Arbeitsmigranten und später als Kriegs- und Vertreibungsflüchtlinge nach Deutschland gekommenen südosteuropäischen Roma andererseits. Wenn der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als Spitzenorganisation der Minderheit in Deutschland entgegen dem von der International Roma Union empfohlenen und international weithin etablierten Oberbegriff „Roma“ einen Doppelbegriff verwendet, den er um das Attribut „deutsch“ erweitert, steht dahinter eine Einschränkung auf seit Generationen in Deutschland ansässige Inhaber der deutschen Staatsbürgerschaft. „Deutsche Roma“ soll sich dabei ausschließlich auf die deutschen Nachfahren der in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach ihrer Befreiung aus der Leibeigenschaft im Habsburgerreich nach Mitteleuropa migrierten osteuropäischen Roma beziehen, wiewohl auch viele Migranten der jüngeren Generationen inzwischen deutsche Staatsbürger sind. Fragwürdig ist zudem, nach mehr als 150 Jahren gemeinsamer Existenz „deutscher Sinti und Roma“ in Mitteleuropa von nach wie vor jeweils gegeneinander abgeschlossenen Gruppen auszugehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter und Frühe Neuzeit.", "content": "Es wird allgemein angenommen, dass die Vorfahren der heutigen Roma in unterschiedlichen Gruppen und zu unterschiedlichen Zeiten ihre ursprünglich indischen Siedlungsräume verließen, zwischen dem 5. und 10. Jahrhundert über Persien und Armenien weiter westwärts migrierten und über Südosteuropa nach Mittel- und Westeuropa gelangten. Seit dem späten 14. Jahrhundert ist ihre Anwesenheit in Ungarn und seit dem frühen 15. Jahrhundert in Mitteleuropa belegt (1407, Hildesheim). Die Sprache der Sinti zeigt an, dass es sich bei ihnen um die älteste in deutsches Sprachgebiet zugewanderte Teilethnie der Roma handelt. Nachdem im 15. Jahrhundert Kaiser, Landesherren und Städte den Zuwanderern zunächst Schutzbriefe ausgestellt hatten, damit sie sich ähnlich der jüdischen Minderheit ungehindert bewegen konnten, stellten die Reichstage in Lindau (1496–1497) und Freiburg (1498) sie als angebliche Verräter der Christenheit und Bundesgenossen der moslemischen Türken, als Zauberer und Überträger der Pest außerhalb der Rechtsordnung, verfügten ihren sozialen Ausschluss und erklärten sie für vogelfrei: „Wann... yemandts mit der Tat gegen inen Hanndel furnemen wurde, der sol daran nit gefrevelt noch Unrecht gethan haben“ (1498). Damit war eine grundsätzliche Umkehr des Reichsverbands, der Reichskreise und der Staaten in der Haltung gegenüber der Minderheit eingeleitet, die allerdings nicht einheitlich vertreten wurde. So wurden auch weiterhin Duldungspapiere ausgegeben. Der Reichstag in Augsburg (1551) kritisierte dies und sprach erneut ein allgemeines Verbot der Duldung und die Vernichtung aller existierenden Pässe aus. Dennoch standen „Heiden“ vor allem als Soldaten mit gesuchter Kompetenz und mitunter auch in der Rolle von Offizieren in den zeitgenössischen Söldnerheeren sowohl unter kaiserlichem als auch unter landesherrlichem Schutz. In den Armeen des 17. und noch des 18. Jahrhunderts bis zur Einführung stehender Untertanenheere waren sie ein selbstverständliches Element. Einige von ihnen sind als hohe Polizeioffiziere („Landesvisitator“, „Landleutnant“ u. a.) bekannt (18. Jh.). Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts nahmen andererseits die bis dahin nur gelegentlich verkündeten Abwehrvorschriften in der Zahl zu und eskalierten in der Schärfe. Mit regelmäßigen Streifungen, mit flächendeckenden ständig erneuerten zahlreichen Aufenthalts-, Betretungs- und Unterstützungsverboten und mit drakonischen Strafandrohungen begann in Mittel- und Westeuropa eine allgemeine Verfolgung der Minderheit, die in den 1720er Jahren ihren Höhepunkt erreichte. Sie zielte auf „Ausrottung“.Es bildete sich ein gestuftes Strafsystem heraus, nach dem häufig auf eine erste Ausweisung und den Staupenschlag bei der zweiten Grenzübertretung die Brandmarkung und beim dritten Mal die Hinrichtung erfolgen sollte. Mit „summarischen“ Prozessen verzichteten die Behörden im Falle von „Zigeunern“ häufig auf die vorgeschriebenen geregelten Verfahren. Kinder waren gezwungen, der Hinrichtung ihrer Eltern – u. U. „am nächsten Baum“ – zuzuschauen, bevor sie über die Grenze getrieben oder Familien der Mehrheitsbevölkerung übergeben wurden. Zwar war alles „herrenlose Gesindel“ rechtlich ausgeschlossen, die Sanktionen gegen „Zigeuner“ und ihnen gleichgestellte „Vagabunden“ aber waren die repressivsten. Gleichzeitig gab es in einigen Territorien Sinti in der Rolle hoher Polizeiverantwortlicher. Während in Frankreich bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Staat angesichts der Erfolglosigkeit seiner bisherigen Sicherheits- und Ordnungspolitik zur Domizilierung der \"Bohémiens ou Egyptiens\" überging, galt das in den Staaten des Alten Reichs verbreitete Konzept der „Vertilgung“ bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es ist jedoch festzustellen, dass es eine erhebliche Differenz zwischen Normsetzung und Normumsetzung gab. Selbst in den Jahren rücksichtslosester Vorschriften gab es immer zugleich auch die Vergabe von Pässen und Wohlverhaltensattestaten und die grundsätzliche Möglichkeit, als „pardonierter Zigeuner“ in die Mehrheitsgesellschaft zu wechseln. Nachdem „Heiden“ in der staatlich-behördlichen Perspektive in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine angesichts der geringen Größe der Minderheit außerordentliche Rolle gespielt hatten, ließ das sicherheits- und ordnungspolitische Interesse in der zweiten Jahrhunderthälfte stark nach, um im letzten Jahrhundertdrittel weitgehend zu verschwinden.", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Geschichte.", "content": "Mit dem Untergang des Alten Reichs und der Entstehung bürgerlicher Rechtsverhältnisse in den deutschen Staaten erhielten die dort geborenen und lebenden Sinti die jeweilige Staatsbürgerschaft und waren rechtlich allen anderen Staatsbürgern gleichgestellt. Mit der Auflösung der traditionellen Berufsvereinigungen, der Verallgemeinerung der Lohnarbeit und der Einführung der Gewerbefreiheit eröffneten sich einerseits neue Zugangsmöglichkeiten in überkommene wie in neue Tätigkeitsfelder. Andererseits zerstörten die industrielle Warenproduktion und die mit ihr einhergehenden Verteilungsformen Erwerbsmöglichkeiten. Mit der Reform des Niederlassungsrechts um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es zum einen zumindest formalrechtlich möglich, die Dauermigration zu beenden. Zum anderen erleichterte die Freizügigkeit die Migration. Zugleich erhöhte sie allgemein die Mobilität und verschärfte die Konkurrenz der Erwerbsmigranten. Viele Familien wechselten – vermehrt im späteren Verlauf des Jahrhunderts und nicht zuletzt angesichts einer zunehmenden Repression – mehr oder weniger unauffällig in eine ortsfeste oder teilweise ortsfeste Lebensweise. In Preußen waren Roma und Sinti um die Mitte der 1880er Jahre „überwiegend sesshaft“. Der Reichsgründung 1871 folgte eine Wiederentdeckung der jetzt so genannten „Zigeunerplage“ und ein „Umschwung“ (Fricke) zu erneuter und eskalierender Verfolgung. Es kam zu einem kräftigen Wiederaufleben antiziganistischer Inhalte in Medien und Politik. Unterschieden wurde nun zwischen „inländischen“ und „ausländischen Zigeunern“. Während es sich bei ersteren vor allem um die lange in Deutschland beheimateten Sinti handelte, waren die zweiten in hohem Maße jene Roma, die nach der Jahrhundertmitte im Gefolge der Zigeunerbefreiung im Habsburger Reich Südosteuropa verlassen hatten und nach Mitteleuropa migriert waren. 1899 wurde in München als polizeiliche Datensammelstelle eine Reichszentrale zur „Zigeunerbekämpfung“ eingerichtet. Sie verfügte 1926 über die biografischen Daten, Fotos und Fingerabdrücke von 14.000 Personen. Nach der Jahrhundertwende beendete offenes Sonderrecht die Phase der rechtlichen Gleichstellung. In Preußen erging am 17. Februar 1906 die restriktive und repressive „Anweisung zur Bekämpfung des Zigeunerwesens“, die von anderen deutschen Ländern übernommen wurde. Während „Zigeuner“ ohne deutsche Staatsbürgerschaft auszuweisen waren, sollten die deutschen sesshaft gemacht werden. Dem dienten Maßnahmen wie die Überweisung der Kinder in Fürsorgeerziehung, die Verweigerung von Wandergewerbescheinen oder Einschränkungen beim Lagern. Die „Anweisungen“, 1924 erneuert, blieben jahrzehntelang maßgebliche Richtlinie. Am 16. Juli 1926 wurde im Freistaat Bayern das „Gesetz zur Bekämpfung von Zigeunern, Landfahrern und Arbeitsscheuen“ verabschiedet. Ausführungsbestimmungen und zeitgenössische Fachkommentare belegen seine kriminalpräventive Funktion, d. h. die genannten Fallgruppen galten als per se kriminell. Die Unterscheidung zwischen „Zigeunern“ und „Landfahrern“ beruhte auf einem rassistischen und völkischen Grundverständnis, ein in der Normierung neues Element: „Die Rassenkunde gibt darüber Aufschluss, wer als Zigeuner anzusehen ist.“ Ein Runderlass des preußischen Innenministeriums vom 3. November 1927 ordnete die Abnahme von Fingerabdrücken bei „allen nichtseßhaften Zigeunern und nach Zigeunerart umherziehenden Personen“ an. Wer über 18 war, musste sich für eine „Bescheinigung“ fotografieren lassen, die die Funktion eines Sonderausweises bekam. Weitere Fotos gingen mit den Fingerabdrücken an die besagte „Zigeunerpolizeistelle München“. Das bayerische Gesetz von 1926 wurde zur Vorlage für das von dem sozialdemokratischen Innenminister Wilhelm Leuschner des Volksstaats Hessen vorgelegte und am 3. April 1929 verabschiedete „Gesetz zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens“. In diesem Fall wie generell wurden die Exklusionsmaßnahmen gegen „Zigeuner“ und „Landfahrer“ – von „Arbeitsscheuen“ war in Hessen nicht die Rede – von allen Parteien mit Ausnahme der KPD befürwortet, die das Gesetz als verfassungswidrig ablehnte. In vielen Orten gab es Initiativen von Bürgern oder von Behörden, die sich bei ihren Maßnahmen auf Bürgerappelle beriefen, „Zigeuner“ entweder zu verdrängen oder sie unter polizeiliche Bewachung zu stellen. In Köln, wo während der Weltwirtschaftskrise zahlreiche „wilde Siedlungen“ häufig in Gestalt von Wohnwagenstellplätzen entstanden waren, schlug 1929 die Polizei einen Zigeunersammelplatz vor. Damit sei der „allgemeinen Unsicherheit und Verunstaltung des Straßenbilds“ zu begegnen. Im preußischen Frankfurt am Main richtete die Stadt auf sozialdemokratische Initiative hin ein „Konzentrationslager“ für „Zigeuner“ ein. Der Begriff war bis dahin im deutschen politischen Sprachgebrauch Lagern für abzuschiebende „Ostjuden“ vorbehalten gewesen. Die rassistische Neudefinition der Minderheit überschnitt sich mit der überkommenen soziografischen Definition: einerseits wurde „rassisch“ zwischen angeblich nichtdeutschen „Zigeunern“ und deutschen Landfahrern unterschieden, andererseits wurden nur Fallgruppen mit dem kulturellen Merkmal einer „fahrenden“ Lebensweise, das die ortsfest Lebenden nicht weiter aufwiesen, dem Ausschluss unterworfen. Eine Unterscheidung zugunsten oder zulasten dieser oder jener Subgruppe der Romaethnie trafen weder die Behörden noch das dominanzgesellschaftliche Vorurteil. Sie unterschieden grundsätzlich nicht. „Zigeuner“, soweit sie augenscheinlich „nomadisierend“ dem antiziganistischen Stereotyp entsprachen, waren unbeachtlich ihrer Selbstwahrnehmung alle unterschiedslos unerwünscht.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalsozialismus.", "content": "Die staatlichen antiziganistischen Normen und Praktiken der vornationalsozialistischen Zeit wurden im Nationalsozialismus zunächst fortgeführt. Dann wurden sie schrittweise verschärft und ausgeweitet. Dabei spielten Initiativen von der unteren Ebene der staatlichen Hierarchie eine wesentliche Rolle. Die Maßnahmen richteten sich wie zuvor generell gegen deutsche und nichtdeutsche Roma und Sinti. Alle „Zigeuner“ wurden sowohl aus rassehygienischen als auch aus ethnisch-rassistischen Motiven verfolgt. Das Etikett stufte die davon Betroffenen als zugleich kollektiv „asozial“ und „fremdrassig“ ein. Die Einstufung zog eine rassische bzw. völkische Scheidelinie zwischen „Zigeunern“, nämlich „Vollzigeunern“ und „Zigeunermischlingen“, auf der einen und einer Vielzahl von vor allem subproletarischen Sozialgruppen „deutschblütiger Asozialer“ auf der anderen Seite. Die Mitarbeiter der Rassenhygienischen und bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle im Reichsgesundheitsamt entwickelten ein detailliertes System der genetisch-genealogischen Qualifizierung als „Zigeuner“ bzw. als „Nicht-Zigeuner“. Jeden einzelnen der von ihnen erfassten kategorisierten sie nach seinen angeblichen „Blutsanteilen“. So schufen sie die Voraussetzungen für eine \"Regelung der Zigeunerfrage aus dem Wesen dieser Rasse heraus\" – so der Runderlass Himmlers vom 8. Dezember 1938 – als der entscheidenden Weichenstellung in Richtung des Genozids (siehe Porajmos). Am 16. Dezember 1942 und nach dem weitgehenden Abschluss der Arbeiten an einem „Zigeunersippenarchiv“ ordnete Himmler dann mit dem Auschwitz-Erlass an, „Zigeunermischlinge, Rom-Zigeuner und nicht deutschblütige Angehörige zigeunerischer Sippen balkanischer Herkunft“ in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zu deportieren. Während „Nicht-Zigeuner“, d. h. „deutschblütige Asoziale“, nicht zu den Fallgruppen gehörten, die der Auschwitz-Erlass als zu deportieren nannte, sollten nach den Ausführungsbestimmungen vom 29. Januar 1943 „reinrassige“ Sinti und Lalleri oder „im zigeunerischen Sinne gute Mischlinge“ dieser beiden Gruppen von der Umsetzung des Erlasses laut dessen Ausnahmebestimmungen ausgenommen sein. Die Zahl der Verschonten war „verschwindend gering“. Sie betrug „weniger als ein Prozent“ der rund 30.000 bei Kriegsbeginn im Deutschen Reich lebenden „Zigeuner“. Die im Elsass lebenden Sinti wurden nach der Besetzung des Elsass nach Innerfrankreich ausgewiesen, soweit sie dorthin nicht bereits geflüchtet waren. Diejenigen, die sich nach der Kapitulation Frankreichs in der Vichy-Zone aufhielten, wurden in einem Lager im Département Pyrénées-Orientales interniert. Soweit sie im besetzten Frankreich einer Internierung in einem der von den französischen Behörden einzurichtenden Lager unterlagen, verschlechterten sich zwar ihre Lebensbedingungen. Da Erfassung und Internierung jedoch in französischen Händen lag, \"nomades\" und ähnliche Gruppen nicht nach rassepolitischen Kriterien unterschieden und kategorisiert wurden und keine eliminatorischen Zielsetzungen bestanden, überlebten sie die NS-Besatzung zum größten Teil. Über 25.000 Roma aus elf Ländern Europas, ganz überwiegend aber aus Deutschland und Österreich und mehrheitlich Sinti, wurden nach Auschwitz deportiert, mindestens 17.000 von ihnen dort ermordet. „Insgesamt wurden an die 15.000 Menschen aus Deutschland zwischen 1938 und 1945 als ‚Zigeuner‘ oder ‚Zigeunermischlinge‘ umgebracht“, davon etwa 10.500 in Auschwitz-Birkenau.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "In Deutschland leben bis zu 60.000 Sinti deutscher Staatsbürgerschaft als Nachfahren der historischen Zuwanderung vor 600 Jahren. Bereits 1982 stellte die Bundesregierung fest, dass sie „entgegen der landläufigen Meinung (...) fast alle seßhaft“ seien. Als Spitzenvertretung der Minderheit findet der 1982 in der Nachfolge des Verbands Deutscher Sinti gegründete Zentralrat Deutscher Sinti und Roma mit Sitz in Heidelberg allgemeine Anerkennung. Sein langjähriger Vorsitzender Romani Rose war einer der führenden Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung der 1970er und 1980er Jahre und ist seit 1982 Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Im Zentralrat sind neun Landesverbände und weitere regionale Mitgliedsverbände zusammengeschlossen. Kleinere Gruppen der Minderheit schlossen sich in der früher im Rheinland (Sitz in Köln), jetzt in Niedersachsen (Sitz in Göttingen) beheimateten Sinti Allianz Deutschland und in der Rom und Cinti Union (Hamburg) zusammen, die jeweils vor allem regionale Bedeutung haben und sie mit den Regionalorganisationen des Zentralrats teilen. Der Landesverein der Sinti in Hamburg vertritt eine deutlich weniger abgrenzende Haltung gegenüber der Mehrheitsbevölkerung und -gesellschaft als die Sinti Allianz, neben der ebenfalls abseits des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma auch der Niedersächsische Verband Deutscher Sinti e. V. Sinti-Interessen vertritt. Wichtige gemeinsam von Roma und von Menschen aus der Mehrheitsbevölkerung getragene Zusammenschlüsse mit sozialpolitischem und sozialarbeiterischem Schwerpunkt, die sich unter Einschluss von Arbeitsmigranten und Flüchtlingen allen Romagruppen und also auch der Gruppe der Sinti zuwenden, sind regional der Rom e. V. (Köln) und der Förderverein Roma (Frankfurt a. M.). Die Sprache der Sinti, eine auch als Sintitikes, gelegentlich als Sintikanes/Sintikenes und als sintengeri tschib (= \"Sprache der Sinti\") bezeichnete Varietät des Romanes, ist aufgrund des mehr als 600-jährigen Aufenthalts im deutschen Sprachgebiet stark vom Deutschen geprägt. Aktuelle Untersuchungen zu sozialen Lage der Sinti liegen nicht vor. Solche entstanden in den 1980er Jahren. Sinti standen im Fokus, aber aus dem Blick fielen all jene, die Wert darauf legten, als „Zigeuner“ unbekannt zu sein und zu bleiben. Ohne Aufmerksamkeit blieben daneben als Fallgruppen erstens die unerkannt lebenden „Gastarbeiter-Roma“ aus Spanien oder Jugoslawien und zweitens später dann die Angehörigen osteuropäischer Romagruppen, wie sie seit dem Systemwechsel und den daraus hervorgehenden sozialen Notlagen und Kriegen u. a. nach Deutschland migrierten. Die Untersuchungen der 1980er Jahre verorteten Sinti in einer ökonomischen, sozialen und bildungsmäßigen Randlage. Eine Studie von 2001 kam im Rückblick zu dem Schluss, dass ausweislich dieser Untersuchungen damals und „bis heute ein im Verhältnis zum Bevölkerungsdurchschnitt größerer Teil der Sinti und der Jenischen in Armut“ gelebt habe und weiter lebe. Die „aggressive Vertreibungspolitik“ seit den späten 1940er Jahren „sowie die ängstliche Kontroll- und Bewährungspolitik“ der 1960er Jahre hätten sie „sozial und ökonomisch ausgegrenzt“. Sie hätten weiterhin geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, beim sozialen Status, bei der Schulbildung und bei der Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen. Eine 2011 publizierte Untersuchung zur Bildungssituation „deutscher Sinti und Roma“, die sich real allein auf Sinti in der eingeschränkten Definition der deutschen Dachverbände, also auf Gruppenangehörige mit deutscher Staatsbürgerschaft und „autochthoner“ Herkunft bezieht, Roma anderer Provenienz aber ausschließt, stellt überdurchschnittliche Anteile bei der Nicht-Beschulung, beim Besuch von Förderschulen und beim Fehlen einer beruflichen Ausbildung fest. Vielfach sei „die Alphabetisierung als ausreichende formelle Bildung“ angesehen worden. Es existierten auch „Ängste um die eigenen Kinder, wenn diese sich in der Mehrheit bewegen.“ Alexander von Plato, Mitautor und wissenschaftlicher Begleiter der Studie, erklärte dazu: „durch die NS-Politik kam es zum Bildungsbruch.“ Es habe ein allgemeines Schulverbot für „Zigeuner“ gegeben und nur ein kleiner Teil der Minderheit habe überhaupt überlebt. Gleichzeitig hält die Studie fest, es sei „vor allem in der dritten Generation [nach dem Ende des Nationalsozialismus] eine zunehmende Unterstützung bei den Bildungsbemühungen durch die Familie zu beobachten, verbunden mit einem höheren Schulbildungsgrad der Elterngeneration.“ Experten sehen einen Rückstand gegenüber in Deutschland lebenden osteuropäischen Roma, der mit den vormaligen Ausbildungschancen und Aufstiegsmöglichkeiten „in den früheren sozialistischen Staaten zu tun“ habe. In der nach wie vor bestehenden Mangelsituation vor allem der Eltern- und Großelterngeneration liegt eine Differenz zu den entsprechenden Altersgruppen osteuropäischer Migranten-Roma, die bis zum Systemwechsel zum Beginn der 1990er Jahre über vergleichsweise gute Bildungschancen verfügten. Inzwischen schließt die Differenz sich, weil viele osteuropäische Roma – wie generell Angehörige der sozialen Unterschichten – seither ebenfalls in ihren ökonomischen, sozialen und Bildungschancen stark beeinträchtigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche und staatlich-politische Anerkennung.", "content": "Eine separate Anerkennung der Sinti als Minderheit abseits anderer Roma-Gruppen gibt es nicht. Falls ausdrücklich benannt, werden sie jeweils als Teilgruppe einer mit unterschiedlichen Bezeichnungen belegten „nationalen“ Gesamtminderheit gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Seit 1997 sind mit der Ratifizierung des Rahmenübereinkommens des Europarats zum Schutz nationaler Minderheiten durch die Bundesrepublik Deutschland neben Dänen, Friesen und Sorben „die deutschen Sinti und Roma“, soweit „seit Jahrhunderten traditionell heimisch“ und auch im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft, als „nationale Minderheit“ anerkannt. Die Minderheitsprachen (sowie die Regionalsprache Niederdeutsch), somit auch das Romanes, sind nach der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen von 1998 geschützt. Nicht einbezogen in den Nationalitätenschutz wurden demnach die osteuropäischen Roma-Immigranten der 1950er Jahre, die seit den 1960er Jahren heimisch gewordenen südost- und südeuropäischen „Gastarbeiter-Roma“ sowie die seit den 1990er Jahren als Kriegs- und Armutsflüchtlinge zugewanderten osteuropäischen Roma, wiewohl viele von ihnen ebenfalls seit langem oder seit Geburt in der Bundesrepublik beheimatet und deutsche Staatsbürger sind. 2005 schlossen das Land Rheinland-Pfalz und der Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Rheinland-Pfalz e. V. eine Rahmenvereinbarung. 2012 folgte das Bundesland Bremen ebenfalls mit einer Rahmenvereinbarung mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bremen e.V. Seit 2012 sind der Schutz und die Förderung der Angehörigen der nationalen Minderheit in die Landesverfassung von Schleswig-Holstein aufgenommen. Seit 2013 regelt ein Staatsvertrag die Beziehungen zwischen dem Bundesland Baden-Württemberg und den dort lebenden Angehörigen der nationalen Minderheit. Ein „Rat für die Angelegenheiten der deutschen Sinti und Roma“ wurde etabliert.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Die österreichischen Sinti sind als Teil der Roma nach dem Volksgruppengesetz als Minderheit anerkannt, und Roman(es) ist anerkannte Minderheitensprachen in Österreich. Sie waren vom späteren 18., hauptsächlich aber um 1900, aus dem (damals noch österreichischen) Böhmen und Mähren, vereinzelt auch aus Süddeutschland, zugewandert, und wurden wie die anderen Roma schwer vom NS-Genozid getroffen. Eine Zahl der in Österreich lebenden Sinti ist nicht bekannt. Sie gelten heute als gut integriert, aber abgekapselt. Die österreichischen Sinti hatten Vorbehalte, unter dem Sammelbegriff „Roma“ rechtlich anerkannt zu werden, anfangs wurden Vereinen, die die Bezeichnung Sinti im Namen führten, gerichtliche Schritte angedroht. Heute bezeichnet sich die im \"Kulturverein Österreichischer Roma\" organisierte Volksgruppe als \"(österreichische) Roma\" oder \"Roma und Sinti\".", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "1998 trat die Schweiz dem Europäischen Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten bei. Das betraf „die traditionellen sprachlichen Minderheiten“ (die deutsch-, französisch-, italienisch- und rätoromanischsprachige Bevölkerung) als auch „die jüdische Gemeinschaft und die Fahrenden“. Voraussetzung einer Anerkennung der Zugehörigkeit zur Minderheit der „Fahrenden“ sind die „schweizerische Staatsangehörigkeit“ und die „Pflege seit langem bestehender, fester und dauerhafter Bindungen zur Schweiz“. Gemeint sind gemeinschaftlich die beiden Teilgruppen der Sinti und der Jenischen. Eine reale Erwerbs- und Lebensweise, die sich als „fahrend“ bezeichnen ließe, ist keine Bedingung einer Aufnahme in diese Minderheitenkategorie. Zumindest die Teilgruppe der Jenischen geht auch ganz überwiegend keinen reisenden Erwerbsweisen als etwa Marktbeschicker oder reisender Schausteller nach und lebt seit Generationen ortsgebunden. Zu Sinti liegen zwar entsprechende Angaben nicht vor, aber es ist kein Anlass anzunehmen, dass Schweizer Sinti anders als ihre europäischen Nachbarn lebten, also als „Fahrendes Volk“. Das Jenische ist als eigenständiger „'Soziolekt', als Sondersprache oder auch als Sonderwortschatz“ geschützt, das Romanes der Sinti dagegen nicht. Roma, die in den vergangenen Jahrzehnten aus anderen europäischen Staaten in die Schweiz migrierten, sind ungeachtet einer Schweizer Staatsbürgerschaft nicht in die nationale Minderheit einbezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Deutsche Sinti fühlen sich „mit den Regionalkulturen“ der Räume, in denen sie seit Generationen beheimatet sind, „stark verbunden“. Traditionelle spezifische Besonderheiten sind neben der Sprache Romanes z. T. umfassendere Formen der familiären Organisation noch über die „zusammenhängende Drei-Generationen-Familie“ hinaus, wie sie anders als bei Sinti inzwischen in der eingesessenen Umgebungsgesellschaft nur mehr einen Restbestand darstellt. „Familiengeschichte, Gruppenregeln und Abgrenzung gegenüber anderen Familienverbänden“ halten diese großfamiliären Teilgruppen mit jeweils „starker regionaler Bindung“ zusammen. Reinhold Lagrene, Sinto, spricht von einer besonderen „Achtung gegenüber alten Menschen“, die „bis heute selbstverständlich“ sei. Nach wie vor gibt es unter traditionalistisch orientierten Sinti, wie sie sich zum Beispiel in der „Sinti-Allianz“ finden, interne Formen der Normierung und Konfliktregelung, traditionelle Meidungsregeln und Umgangsgebote. „In geschwächter Form“ ist hier „die Institution des Rechtsprechers“ einzuordnen. Dazu gehört, dass alles, was mit Tod und Blut zu tun habe, „unrein“ sei. Daraus ergibt sich ein Verbot, Arzt oder Krankenschwester zu werden. Heiraten mit „Gadsche“ (= Nicht-Roma) seien unerwünscht, und Kinder aus solchen Verbindungen – so die vormalige Sprecherin der Sinti-Allianz Natascha Winter – „Bastarde“. Frauen hätten sich im Beisein besonders von älteren Männern und in der Öffentlichkeit zurückzuhalten. Alle aber hätten Älteren und „Respektspersonen“ eine besondere Ehrerbietung zu erweisen. Dieser Traditionalismus ist innerhalb der Sinti-Community umstritten. Welche Bedeutung ihm heute noch in der Lebenspraxis der Angehörigen der Minderheit zukommt, ist nicht zu sagen. Offenkundig hat er Gemeinsamkeiten mit dem in der europäischen Dominanzgesellschaft lange vorherrschenden und bis heute – nicht selten noch sehr ausgeprägt – vorhandenen Patriarchalismus und konfessioneller, nationaler, regionaler oder sozialer Abgrenzung, wie an der Verurteilung von „Mischehen“ erkennbar. Wie viel Zustimmung er innerhalb der Minderheit heute noch findet, ist unbekannt. Katrin Reemtsma betont dazu, dass die Voraussetzungen zur Bewahrung und Fortführung traditioneller kultureller Formen noch ungünstiger seien als in den umgebungsgesellschaftlichen regionalen und sozialspezifischen Kulturen. Nicht allein die allgemeinen sozioökonomischen Veränderungen, sondern vor allem „die Verfolgung während des Nationalsozialismus zerstörten die traditionellen Lebensgrundlagen und sozialen Strukturen der meisten Familien. Die Mehrheit der alten Menschen, Vermittler der Kultur und Wahrer über die Einhaltung der sozialen Normen war umgebracht worden.“ Eine Mehrheit der Sinti ist katholisch, eine Minderheit evangelisch, eine weitere Minderheit hat sich Gruppen wie der Pfingstbewegung oder anderen freikirchlichen Zusammenschlüssen zugewandt. Daneben gibt es spezifische Formen des Volksglaubens wie zum Beispiel die Vorstellung vom „schwarzen und den weißen Mulo“ (Totengeister, Tote) und eine speziell ausgeprägte Ahnenverehrung, wie es auch in den regionalen Mehrheitskulturen dissidente Formen des Volksglaubens gibt. Heute nennen Sinti vor allem drei Themenfelder als charakteristisch für Sinti-Kultur: ihre Sprache, im Zusammenhang damit die Kultur der oralen Überlieferung und Erzählkunst und die Musik, die sich über ein weites Spektrum von Varianten verteilt und vor allem hörerorientiert gemacht wird, also keine eigentümlichen „ethnischen“ Merkmale aufweist. Was die Sprache betrifft, geht Reinhold Lagrene von einer „ausgeprägte(n) Tradition und Volkskultur im Geschichtenerzählen“ aus. Die mündliche Überlieferung sei zwar keine Besonderheit, aber Sinti hätten sie „möglicherweise stärker als die Mehrheitsbevölkerung bis heute bewahrt“. Zugleich hält Reinhold Lagrene fest, dass „anders als bei den Roma in anderen europäischen Ländern... die bisherige Haltung der deutschen Sinti einer Verschriftlichung ihrer Sprache gegenüber überwiegend ablehnend“ sei. Der Zentralrat als Dachorganisation respektiere das. Gleichwohl müsse das Bewusstsein innerhalb der Minderheit für die Bedeutung der Sprache doch gestärkt werden, wenn sie fortbestehen solle. Ein Beleg dafür, dass nicht alle Sinti in gleicher Weise traditionellen Meidungsgeboten verhaftet sind, ist die von der \"Romanes-Arbeit-Marburg e. V.\", zu der auch Sinti gehören, erarbeitete Übersetzung des Neuen Testaments in das deutsche Romanes. Zu den kulturellen Leistungen von Angehörigen der Minderheit gehören Beiträge zur Allgemeinkultur. Eine größere Zahl von Sinti ist mit herausragenden Beiträgen zur Musik hervorgetreten, so zum Beispiel der Manouche Django Reinhardt zum Swing und der elsässische Manouche Biréli Lagrène zum modernen Jazz, zu lateinamerikanischer Musik und zur Klassik. Eine Größe der deutschen Populärmusik ist Marianne Rosenberg. Ihr Vater Otto Rosenberg und ihre Schwester Petra Rosenberg sind aus der Bürgerrechtsbewegung bekannt. Einige Sinti-Familien verbindet eine lange Zugehörigkeit mit dem reisenden Unterhaltungsgewerbe. Manches Zirkus-Unternehmen und manche Familie von Hochseilartisten hat Sinti-Herkunft oder ist mit Angehörigen der Minderheit verwandtschaftlich eng verbunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sinti (im französischen Sprachraum auch \"Manouches\") sind eine Teilgruppe der europäischen Roma. Sie leben in Mittel- und Westeuropa und im nördlichen Italien. Sie gelten als die am längsten in Mitteleuropa lebende und als die größte in Deutschland lebende Roma-Gruppe.", "tgt_summary": "辛提人(Sinti),又译作辛塔人(Sinta)、辛特人(Sinte)。这个民族,约于中世纪从印度逐渐迁徙至欧洲。部分学术分类将其归纳为中欧罗姆人的一支。而按联合国资料,则将彼此并列作两个民族。", "id": 2727830} {"src_title": "Schlaflos", "tgt_title": "失眠 (小說)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ralph Roberts, ein verwitweter 70-Jähriger, lebt in der Stadt Derry zusammen mit Bill McGovern in einem Haus. Roberts leidet unter Schlaflosigkeit, seit seine Frau Carolyn an einem Gehirntumor verstarb. Roberts wird eines Tages Zeuge eines Streits seines Nachbarn Ed Deepneau mit einem LKW-Fahrer, in dessen Verlauf sein Nachbar ausrastet und den Fahrer beschuldigt, unter der Plane seines Lastwagens tote Embryonen zu transportieren. Tatsächlich befinden sich dort lediglich ein paar Fässer Dünger. Zwei Monate darauf läuft Helen Deepneau, Eds Frau, schwer verwundet mit ihrer kleinen Tochter Natalie über den Parkplatz des Supermarktes, in dem Ralph gerade einkauft. Sie wurde von Ed verprügelt, nachdem er erfahren hatte, dass seine Frau eine Petition für die Feministin Susan Day unterschrieben hatte, die sich für das Recht der Frauen auf Abtreibung einsetzt. Helen wird zuerst ins Krankenhaus gebracht und dann von einer Frauenrechtlergruppe aufgenommen; sie ist endlich in Sicherheit, während sich Ed öffentlich einer Abtreibungsgegnergruppe anschließt. Deren Proteste vor der Abtreibungsklinik eskalieren von Zeit zu Zeit und enden schließlich in gewalttätigen Auseinandersetzungen. In dieser Zeit sieht Ralph zum ersten Mal zwei kleine, kahlköpfige Wesen. Sie betreten das Haus seiner Nachbarin und tragen eine Schere bei sich. Ralph ist sicher, dass seine Nachbarin durch die Hand der beiden Wesen gestorben ist. Später bemerkt er ein drittes Wesen, doch dieses scheint die Menschen zu verachten und Spaß am Töten zu haben. Außerdem entdeckt er die Welt der Auren, er sieht Farben um Menschen und Gegenstände herum, die verschiedene Farben haben, und bemerkt, dass alle Menschen in ihrer Aura so etwas wie eine Ballonschnur haben, die bis in den Himmel reicht; bei einigen jedoch ist die Aura schwarz, und es existiert keine Ballonschnur mehr. Er findet bald heraus, dass diese Menschen nicht mehr lange zu leben haben und die Ballonschnüre so etwas wie Nabelschnüre sein müssen, ohne die die Menschen nicht überleben können. Total verwirrt und an sich selbst zweifelnd, vertraut sich Ralph seinem Freund Bill an; dieser jedoch glaubt nur, dass Ralph Hilfe von einem Arzt bräuchte und geisteskrank sei. Die beiden streiten sich, und Ralph trifft Lois Chasse im Park. Diese erzählt ihm, sie könne ebenfalls Auren sehen und leide unter Schlaflosigkeit. Ralph sieht sie nun in einem völlig anderen Licht. Eines Tages bekommt Ralph Besuch von Helen Deepneau und ihrer Tochter Natalie sowie einer ihrer Freundinnen, Gretchen Tilbury. Die beiden danken ihm noch einmal dafür, dass er Helen damals geholfen hat, und warnen ihn vor Ed Deepneau und seinen Männern; sie schenken ihm Pfefferspray, das er jedoch zur Seite stellt und wieder vergisst. Als er in der Bibliothek in Derry etwas nachlesen will, wird er von Charlie Pickering, einem von Ed Deepneaus Freunden, mit einem Messer angegriffen. Pickering sticht Ralph sein Messer in die Seite, dieser jedoch bemerkt, dass er das Pfefferspray von Helen und Gretchen in seiner Manteltasche trägt, und benutzt dieses, um sich zu verteidigen. Ralph und Lois wollen einen Krankenhausbesuch machen und treffen dort erstmals persönlich die beiden kahlköpfigen Ärzte; Ralph nennt sie, nach den Moiren, Lachesis und Klotho, denn die beiden zeigen Ralph und Lois einen Teil ihrer Arbeit, sie beenden das Leben eines Patienten, indem sie mit ihrer Schere die Ballonschnur seiner Aura durchtrennen. Klotho und Lachesis steigen mit den beiden auf in eine andere Ebene, um ihnen zu erklären, wofür sie vorbestimmt waren: Der dritte Arzt, Atropos, der Zufall, beabsichtigt, tausende von Menschen zu töten, auf Befehl einer mächtigen Kreatur, des \"Scharlachroten Königs\". Das Unglück soll an jenem Tag geschehen, an dem Susan Day im Bürgerzentrum ihre Rede halten würde. Ed Deepneau will ein mit Sprengstoff beladenes Flugzeug in das Gebäude des Bürgerzentrums steuern. Dort würde jedoch ein kleiner Junge anwesend sein, dessen Weiterleben unbedingt gesichert werden müsse, da er noch eine wichtige Rolle zu spielen habe. Die beiden müssen Ed aufhalten und Atropos Einhalt gebieten. Nachdem Ralph und Lois ihre weiteren Fragen mehr schlecht als recht beantwortet bekommen haben, fahren sie sofort zum Haus, in dem Helen, Gretchen und noch weitere Feministinnen wohnen, um herauszufinden, wo Ed ist. Als sie dort ankommen, sehen sie, wie ein paar von Ed Deepneaus Männern das Haus angegriffen und in Brand gesteckt haben; die Frauen sind unten im Keller eingesperrt. Ralph begibt sich erneut auf eine andere Realitätsebene und kann sie retten. Die beiden suchen zunächst Atropos’ Behausung auf, um dort vielleicht eine Lösung für ihre Aufgabe zu finden. Sie sehen, dass Atropos von jedem, den er mutwillig getötet hat, ein \"Souvenir\" behalten hat. So entdecken sie Bill McGoverns Hut (sie erfahren später, dass Bill an einem Herzinfarkt gestorben war, während sie im Krankenhaus waren) und Lois’ Ohrringe. Sie wollen gerade verschwinden, als Atropos zurückkehrt und sie bemerkt. Ralph und er liefern sich einen blutigen Kampf, in dem Ralph erfährt, dass Atropos Natalie Deepneau umbringen will. Er vereinbart mit Klotho und Lachesis einen Tausch: sein Leben gegen Natalies. Ralph kann Ed aufhalten und den Scharlachroten König töten, das auserwählte Kind wird gerettet. Lois und er heiraten noch im selben Jahr und sind glücklich miteinander. Bald vergessen sie alles, was geschehen ist, der Schlaf hilft ihnen dabei, bis Ralph wieder das Ticken der Todesuhr hört, das er damals schon vernommen hatte, bevor seine erste Frau starb. Er erinnert sich wieder an Klotho, Lachesis, Atropos und den Tausch, zu dem er sich verpflichtet hat. An jenem bestimmten Tag wird Ralph von einem Auto überfahren, Natalie jedoch bleibt am Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schlaflos (Originaltitel: \"Insomnia)\" ist der Titel eines Romans des US-amerikanischen Autors Stephen King. Die US-amerikanische und die deutsche Erstausgabe erschienen im Jahr 1994.", "tgt_summary": "《失眠》(英语:\"Insomnia\")是美国小说作家史蒂芬·金于1994年所写的一部小说,是其中一部与黑塔有重要关系的作品。", "id": 3067457} {"src_title": "Peter Kürten", "tgt_title": "彼得·库尔滕", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und erste Delikte.", "content": "Am 26. Mai 1883 wurde Kürten in Mülheim am Rhein geboren, einer damals boomenden Industriestadt bei Köln. Hier wuchs Kürten als drittältestes von 13 Geschwistern in bescheidenen Wohnverhältnissen auf. Der Vater, ein Sandformer, war Alkoholiker, der Frau und Kinder schlug. Im Alter von fünf Jahren entdeckte Kürten in Begleitung eines Hundefängers beim Ertränken von zwei Welpen in einem Bach sein Vergnügen am Töten. In seiner Jugend verletzte er zahlreiche Tiere mit Messerstichen. Als der Vater sich wieder einmal an der Mutter vergriffen hatte, riss Peter im Alter von acht Jahren aus. Drei Wochen hielt er sich auf der Straße mit kleineren Diebstählen über Wasser, bevor er von der Polizei gefunden und zurück zu den Eltern gebracht wurde. Eine anschließende Einweisung in eine Fürsorgeeinrichtung konnte die", "section_level": 2}, {"title": "Erster Mord und nachfolgende Delikte.", "content": "Am 25. Mai 1913 verübte er den ersten eindeutig ihm zuzuordnenden Mord. Sein Opfer war die neunjährige Christine Klein, die er spät abends beim Einbruch in die Wohnung eines Gastwirts in Mülheim schlafend vorfand. Er schnitt ihr die Kehle durch und konnte, ohne Wertsachen vorgefunden zu haben, unbemerkt wieder entkommen. Die während der Tat noch in der Gastwirtschaft im Erdgeschoss tätige Mutter des Opfers bemerkte die Tat wenige Minuten später, als sie zu Bett gehen wollte. Kürten kehrte am Tag nach der Tat in die Nähe des Tatorts zurück, wo er in einer Gastwirtschaft stundenlang den Unterhaltungen der aufgebrachten Gäste über das Geschehene lauschte. Fingerabdrücke wurden am Tatort nicht gefunden, aber Kürten hatte ein mit seinen Initialen gekennzeichnetes, blutbeflecktes Taschentuch zurückgelassen. Da", "section_level": 2}, {"title": "Mordserie von 1929.", "content": "In der Zeit zwischen Februar und November 1929 beging Kürten acht Morde. Zwischen Februar 1929 und seiner Verhaftung im Mai 1930 beging er dazu mehr als 20 Überfälle, davon die meisten mit Mordabsicht. Am 2. Februar 1929 überfiel er gegen 21 Uhr in der Düsseldorfer Berthastraße Apollonia Kühn und stach mit einer Schere mehrmals auf sie ein. Im Glauben, die Frau getötet zu haben, verbarg er sich in der Nähe. Nachdem die Frau schwerverletzt doch noch zu ihrer nahen Wohnung hatte gelangen können, kehrte er kurzzeitig zum verlassenen Tatort zurück. Wenige Tage später kehrte er nochmals zum Tatort zurück und verwickelte dort eine Frau Werner und ihre Tochter in ein Gespräch über die Tat. Die als Tatwerkzeug verwendete Schere, deren Spitze abgebrochen und im Kopf des Opfers steckengeblieben war, ließ er später nachschleifen. Bei dieser Gelegenheit erwarb er zusätzlich einen Dolch. Zu der Tat bekannte sich später der geisteskranke Arbeiter Johann Stausberg, so dass man den Fall als gelöst betrachtete. Erst nach der Verhaftung Kürtens konnte man diesem die Tat aufgrund seines Geständnisses und des Indizienbeweises mit der Scherenspitze nachweisen. Am 9. Februar 1929 begab er sich abends mit einer größeren Schere – einer sogenannten Kaiserschere mit eingeprägten Bildern des Kaiserpaares – von Flingern in Richtung Gerresheim. Auf der Behrensstraße traf er gegen 18 Uhr auf die 9-jährige Rosa Ohlinger, die sich verlaufen hatte. Er bot dem Kind an, es nach Hause zu bringen und schlug dann auch die Richtung zu der von dem Kind genannten Adresse ein. Auf Höhe der Vinzenzkirche, nur wenige Schritte von Kürtens Wohnung entfernt, stach er mit der mitgeführten Schere mehrfach auf das Kind ein, bis es tot war. Der Tatort war aufgrund einer Baustelle relativ uneinsehbar und abends auch nicht ausgeleuchtet. Anschließend suchte er seine Wohnung auf, reinigte Tatwerkzeug und Kleidung und verließ die Wohnung wieder, um die Alhambra-Lichtspiele aufzusuchen, für die er eine Freikarte erhalten hatte. Nach der Kinovorführung kehrte er in seine Wohnung zurück, befüllte eine Bierflasche mit Petroleum und suchte erneut die Kinderleiche auf. Da sich Passanten in der Nähe befanden, konnte er die Leiche nicht in Brand stecken, sondern nur die Bierflasche am Tatort abstellen. Am frühen Morgen des nächsten Tages kehrte er nochmals zum Tatort zurück, wo die Leiche unentdeckt geblieben war. Er begoss die Leiche mit dem noch dort befindlichen Petroleum und steckte sie in Brand. Die Flasche warf er weg, sie wurde nie gefunden. Anschließend kehrte er in seine Wohnung zurück. Die Leiche wurde erst am frühen Morgen von Bauarbeitern entdeckt. Auch diesen Mord gab später der geisteskranke Stausberg zu. Kürten suchte den Tatort in der Folgezeit mehrmals wieder auf. Die Baustelle diente ihm in der Folgezeit auch immer wieder als Versteck für seine Mordwerkzeuge. Nach dem Mord an Rosa Ohlinger durchstreifte Kürten täglich die Gegend des Mordversuchs an Apollonia Kühn. Er trug dieselbe Kleidung wie an den vorangegangenen Tagen und führte die Kaiserschere mit sich. Er fand jedoch zunächst kein Opfer an geeigneter Stelle. Auch am 12. Februar 1929 war er gerade dabei, nach Hause zurückzukehren, als er gegen Mitternacht auf dem Hellweg bei den Schrebergärten von Gerresheim auf den 54-jährigen Invaliden Rudolf Scheer stieß. Dieser kam angetrunken aus einer Wirtschaft und war auf dem Weg zu seinem Schrebergarten. Kürten stach ihn mit der Kaiserschere nieder und fügte dem", "section_level": 2}, {"title": "Ermittlungen und Verhaftung.", "content": "Die Ermittlungen zu den von Kürten begangenen Mordfällen blieben lange Zeit erfolglos. Der damalige Oberstaatsanwalt Otto Steiner sprach Kürten \"satanisches Glück\" zu. Sein gepflegtes Erscheinungsbild und seine freundliche Art ließen ihn, gerade wenn er in aller Öffentlichkeit zu den Tatorten zurückkehrte, sich unter die Schaulustigen mischte und mitunter sogar Kontakt zu den ermittelnden Beamten aufnahm, nicht verdächtig wirken. Diese Eigenschaften hatten gleichzeitig auch bewirkt, dass seine Opfer keinen Verdacht schöpften und dass er auch nach Bekanntwerden der ersten Taten das Vertrauen immer neuer Opfer gewinnen konnte. Viele Umstände der Ermittlungen sind rückblickend rätselhaft, so z. B. der Umstand, dass man den vielfach polizeibekannten Kürten nicht verdächtigt hatte, als nur wenige Schritte von seiner Wohnung entfernt die 9-jährige Rosa Ohliger ermordet wurde. Die Öffentlichkeitsarbeit der Polizei in den Medien steckte außerdem noch in den Kinderschuhen, so wurden weder die aufgefundenen Beweisstücke (Scherenspitze und Dolchspitze) noch Täterbeschreibungen der überlebenden Opfer in der Öffentlichkeit kommuniziert. Ob die Täterbeschreibungen aber je zu Kürten geführt hätten, bleibt fraglich, da alle Zeugen den Täter zwischen 11 und 24 Jahre jünger schätzten, als er tatsächlich war. Frau Kürten gab später zu Protokoll, dass ihr Mann sich schminkte, um jünger zu erscheinen. Keinem der Opfer war aber Schminke aufgefallen. Die Überfall- und Mordserie wurde auch lange", "section_level": 2}, {"title": "Voruntersuchung, Prozess und Hinrichtung.", "content": "Im Verlauf der Voruntersuchung zog Kürten im Juni 1930 sein Geständnis zurück und bestritt alle Taten mit Todesfolge, blieb aber bei seinen Geständnissen zu solchen Taten, bei denen die Opfer überlebt hatten und gab auch die Brandstiftungen zu. Sein früheres Geständnis gegenüber seiner Frau begründete er damit, dass er ihr zu der auf die Ergreifung des Mörders ausgesetzten Belohnung habe verhelfen wollen. Nach der Gegenüberstellung mit weiteren Zeugen und der Auffindung von versteckten Gegenständen der ermordeten Mädchen und einiger Tatwaffen kehrte er im August 1930 zu einem umfangreichen Geständnis aller Taten zurück. Er offenbarte auch die Verstecke von vier weiteren Hämmern, die er Ende 1929 auf Vorrat gekauft hatte und lobte dabei die Eigenschaften dieser Tatwerkzeuge, durch die sich mittels eines", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerische Verarbeitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Stephen King nimmt in seinem Roman \"Brennen muss Salem\" auf Kürten Bezug, ebenso wie John Katzenbach in seinem Roman \"Das Rätsel\". 2007 stellten Alisha Bionda und Jörg", "section_level": 2}, {"title": "Film und Theater.", "content": "Der Film \"M\" von Fritz Lang basiert in Teilen auf dem Fall. Gordian Mauggs \"Fritz Lang – Der andere in uns\" von 2016 befasst sich mit den Hintergründen der Filmentstehung und behandelt dabei in längeren Passagen die Recherchearbeiten des Regisseurs, lässt auch Kürten (gespielt von Samuel Finzi) die Hintergründe seiner Taten ausführlich erklären. 1964 drehte Robert Hossein in Frankreich den Film \"Der Mann, der Peter Kürten hieß\" (Le Vampire de Düsseldorf) mit sich selbst in der Titelrolle. Die Geschichte Peter Kürtens ist zudem das Thema des 1991 uraufgeführten Theaterstücks \"Normal – The Düsseldorf Ripper\" von Anthony", "section_level": 2}, {"title": "Musik und Hörspiel.", "content": "Der US-amerikanische Songwriter Randy Newman, dessen erste Frau Roswitha aus Düsseldorf stammt, veröffentlichte 1977 auf seinem Album \"Little Criminals\" das Lied \"In Germany Before the War\", dessen Text Bezug auf Peter Kürten nimmt und eine der Taten aus der Perspektive des Kindermörders schildert: Die britische Power-Electronics-Band Whitehouse widmete Peter Kürten das 1981 erschienene Album \"Dedicated To Peter Kurten Sadist And Mass Slayer\". Die amerikanische Metalband Macabre widmete dem Serienmörder ein Lied mit dem Titel \"The Vampire of Düsseldorf\". Die kanadische Metalband Dahmer veröffentlichte 1997 auf einer Split mit der Band \"Denak\" den", "section_level": 2}], "src_summary": "Peter Kürten (* 26. Mai 1883 in Mülheim am Rhein, heute zu Köln; † 2. Juli 1931 in Köln), genannt „Der Vampir von Düsseldorf“, war ein deutscher Serienmörder. Die Brutalität seiner Morde und die Hysterie, die er im Rheinland damit auslöste, machten die Fahndung nach ihm zum meistbeachteten Kriminalfall in der Weimarer Republik und lösten auch internationales Interesse aus. Der Spitzname, den die Presse ihm damals gab, war auf einen Vorfall vom Dezember 1929 zurückzuführen, als Kürten im Düsseldorfer Hofgarten einen jungen Schwan tötete und dessen Blut trank. Dass er auch vom Blut seiner Opfer trank oder zu trinken versuchte, ist – wie die Polizei- und Gerichtsakten belegen – in einigen Fällen vorgekommen.", "tgt_summary": "彼得·库尔滕(,1883年-5月26日-1931年-7月2日),德国连环杀手,被媒体称作杜塞尔多夫的吸血鬼,他犯下了一系列的性犯罪和杀人等罪行,受害者包括儿童和成年人。这连串罪行主要发生在1929年2月至11月之间的杜塞尔多夫。彼得·库尔滕于1931年7月2日被处以死刑。", "id": 1394386} {"src_title": "Mütze des Monomach", "tgt_title": "莫诺马赫王冠", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Mütze des Monomach ist eine Goldschmiedearbeit aus dem 14. Jahrhundert, geschmückt mit Edelsteinen und einem Saum aus Zobelfell. Sie war wahrscheinlich ein Geschenk von Usbek Khan, einem Fürsten der Goldenen Horde, an Iwan Kalita von Moskau während der Tatarenherrschaft in Russland. Laut Boris Uspenski war diese Tatarenmütze ein Symbol der Unterordnung Moskaus gegenüber dem Khan der Goldenen Horde. Im Laufe des 15. oder 16. Jahrhunderts erhielt sie ein Kreuz auf der Spitze, um die gottgegebene Macht des Zaren zu symbolisieren. Während der Herrschaft von Iwan III. entstand in Moskau der Anspruch auf die Nachfolge des Oströmischen Kaiserreichs. In dieser Zeit kam die Legende auf, die Mütze sei ein Geschenk des byzantinischen Kaisers Konstantin IX. an seinen Enkel Wladimir Monomach, Gründer von Wladimir und Vorfahre von Iwan III. Der Name „Mütze des Monomach“ wurde erstmals 1518 erwähnt. Iwan der Schreckliche sagte gegenüber dem polnischen König, jeder, der sich mit der Mütze des Monomach krönt, darf sich Zar nennen, da die Mütze auch das Geschenk eines Zaren (Kaiser Konstantin IX.) war, um Wladimir Monomach in Kiew zu krönen. In Wirklichkeit war Wladimir Monomach erst zwei Jahre alt als Konstantin IX. starb und er erbte auch erst später den Thron Kiews. 1721 nahm Peter I. den Titel eines Kaisers an und ersetzte die Mütze des Monomach durch die Zarenkrone. Die Form der Mütze des Monomach wurde von den Großfürsten und Zaren später immer wieder verwendet. Die folgenden Kronen wurden im Laufe der Zeit mit immer mehr Brillanten überhäuft und entsprachen damit dem auch in Teilen Russlands verbreiteten orientalen Prunk. Es gibt ein russisches Sprichwort: „Schwer ist die Mütze Monomachs“, das immer noch im Russischen in Gebrauch ist. Mit dem Sprichwort weist man jemanden darauf hin, dass er zu viel Verantwortung übernommen hat, dass er sich überschätzt hat. Im Wappen von Smolensk übernimmt diese Mütze, wie auch im Wappen vom Königreich Sibirien, die Funktion einer Wappenkrone. Auch Großfürstentum Kiew, Wladimir und Großherzogtum Nowgorod zeigen im Großen Wappen des Russischen Reichs diese Schildbedeckung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mütze des Monomach (, \"Schapka Monomacha\") ist eines der Symbole russischer Autokratie und wird derzeit in der Schatzkammer des Moskauer Kremls ausgestellt. Sie war die Krönungsinsignie aller gekrönten Großfürsten von Moskau und Zaren von Dmitri Donskoi bis Peter I.", "tgt_summary": "莫诺马赫王冠()是一顶俄罗斯王冠,关于它的来历有许多种说法,有人认为它制于13、4世纪,是乌兹别克汗赠送给莫斯科大公伊凡一世的礼物。也有人认为是11世纪时东罗马帝国皇帝君士坦丁九世赠送的。其主要结构由黄金打制,上面的十字架可能是后来加上去的,里面的衬里是黑水貂皮制成的。", "id": 2601926} {"src_title": "Partei der Kommunisten der Republik Moldau", "tgt_title": "摩尔多瓦共和国共产党人党", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach einer Abkehr von den Kommunisten in den 1990er Jahren, den ersten Jahren der moldauischen Unabhängigkeit, gelang der Partei der Kommunisten bei der Parlamentswahl in der Republik Moldau 2001 eine politische Renaissance. Sie gewann über 50 % der Stimmen und aufgrund des Wahlverfahrens (D’Hondt-Verfahren) mehr als zwei Drittel der Parlamentssitze. Bei den Parlamentswahlen 2005 erhielt sie 46,1 % der abgegebenen Stimmen und 56 Sitze. Sie blieb somit alleinige Regierungspartei und stellte weiterhin den Staatspräsidenten (der Parteivorsitzende Vladimir Voronin), die Regierungschefin (Zinaida Greceanîi) und den Parlamentspräsidenten (Marian Lupu). Bei den Parlamentswahlen 2009 wurde die kommunistische Regierung wiederum im Amt bestätigt, obwohl zuvor auch aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage mit einer Abstrafung der Regierung gerechnet wurde. Die PCRM erhielt 49,5 % der Stimmen und konnte ihre Parlamentsmehrheit so noch ausbauen. Sie verfehlte dabei knapp die zur Wahl des Staatspräsidenten nötige Drei-Fünftel-Mehrheit und ist somit auf mindestens eine Stimme aus den Reihen der Opposition angewiesen, um einen Nachfolger für Vladimir Voronin im Amt des Staatschefs zu wählen. Im Anschluss an die Verkündung der vorläufigen Wahlergebnisse kam es in Chișinău zu gewalttätigen Protesten, die gegen die PCRM gerichtet waren. Bei den darauffolgenden vorzeitigen Neuwahlen erhielt die Partei nur noch knapp 45 % der Stimmen. Bei den Wahlen im November 2010 schließlich sank sie unter die 40 %-Marke. Dennoch stellte die PCRM weiter die größte Fraktion im Parlament. Nachdem sich die PCRM nach 2010 inhaltlich in einigen Bereichen den pro-europäischen Parteien angenähert hatte, verlor die Partei einen Großteil ihrer prominenten Mitglieder und Wähler, die überwiegend zur Partei der Sozialisten der Republik Moldau (PSRM) abwanderten. Bei den Parlamentswahlen 2014 verlor die PCRM mehr als die Hälfte ihrer Stimmen und erreichte ein Wahlergebnis von nur noch 17,48 %. Sie landete damit auf dem dritten Platz, während die hauptsächlich aus ehemaligen PCRM-Mitgliedern bestehenden Sozialisten (PSRM) mit 20,51 % stärkste Kraft wurden. Anfang 2015 stimmte die PCRM einer Regierungsbildung gemeinsam mit den pro-europäischen Parteien PDM und PLDM zu. Die Koalition zerbrach jedoch bereits nach 100 Tagen als Regierungschef Chiril Gaburici wegen gefälschten Abiturzeugnissen zurücktrat. Seitdem hat die PCRM weiter massiv an Stimmen verloren, insbesondere zugunsten der PSRM. Bei der Parlamentswahl 2019 setzte sich der Niedergang der Partei fort, die dabei mit nur noch 3,75 % erstmals den Einzug ins Parlament verfehlte. Die PCRM ist seitdem nur noch auf kommunaler Ebene mit Mandatsträgern vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Ideologie.", "content": "Die PCRM wurde und wird teils noch immer dem linken und pro-russischen Parteienspektrum in Moldau zugerechnet. So spricht sie sich für einen Ausbau des Sozialstaats und eine stärkere Rolle der Russischen Sprache aus und tritt vehement für die Eigenstaatlichkeit Moldaus sowie gegen eine weitere Annäherung an Rumänien ein. Einen NATO-Beitritt des Landes lehnt sie bis heute ab. Besonderen Rückhalt fand die PCRM daher lange Zeit bei Russen, Ukrainern und anderen ethnischen Minderheiten. Das Verhältnis der PCRM zu Russland ist jedoch wechselhaft. Bei ihrem erstmaligen Wahlsieg 2001 stoppte die PCRM die Annäherung Moldaus an Rumänien und betrieb zunächst eine enge Zuwendung an Russland. In den folgenden Jahren wurde diese Außenpolitik jedoch revidiert. Es kam während der Regierungszeit der PCRM zwischenzeitlich zu einer deutlichen Verschlechterung der moldauisch-russischen Beziehungen. Die PCRM strebt heute zwar einen EU-Beitritt an, will aber zugleich die wieder relativ guten Beziehungen zu Moskau aufrechterhalten. In ihrem Wahlprogramm hat die PCRM u. a. folgende Ziele verkündet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Partei der Kommunisten der Republik Moldau (, PCRM; ) ist eine moldauische politische Partei. Es ist die einzige kommunistische Partei, die in einem Nachfolgestaat der Sowjetunion eine Mehrheitsregierung stellte.", "tgt_summary": "摩尔多瓦共和国共产党人党(;),简称摩共或摩共人党(PCRM),摩尔多瓦主要政党之一。该党是后苏联国家仅有的通过民选上台执政的共产主义政党。该党成立于1993年10月。该党是欧洲左翼党的成员。在2001年及2005年,该党两次赢得摩尔多瓦议会选举,并成功组阁。2009年7月,该党在大选中失利,失去执政地位。", "id": 2439826} {"src_title": "Karl Georg Lebrecht (Anhalt-Köthen)", "tgt_title": "卡爾·格奧爾格·萊布雷希特 (安哈尔特-克滕)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Karl Georg Lebrecht war ein Sohn des Fürsten August Ludwig von Anhalt-Köthen (1697–1755) aus dessen zweiter Ehe mit Emilie (1708–1732), Tochter des Grafen Erdmann II. von Promnitz. Karl folgte seinem Vater 1755 als Fürst von Anhalt-Köthen, das am Anfang seiner Regierungszeit erheblich unter den Folgen des Siebenjährigen Krieges zu leiden hatte. Am Ende des Krieges versuchte Karl das Land durch Belebung von Ackerbau und Viehzucht und vermehrter Neuansiedlung durch Steuererleichterung wieder wirtschaftlich zu beleben. Karl zeichnete sich dabei durch religiöse Toleranz und Förderung von Schulen aus. Ab 1765 war er Senior des anhaltischen Hauses. Von 1750 bis 1751 stand er als Rittmeister der Leibgarde zu Pferde zunächst in dänischen Diensten und wurde ab 18. November 1751, auf Wunsch des Vaters, als Rittmeister und Kompaniechef beim Leibkürassierregiment Nr. 3 der Preußischen Armee angestellt. Karl nahm am Bayerischen Erbfolgekrieg teil, wo er es 1779 zum Generalmajor brachte. 1780 erfolgte seine Erhebung zum Ritter des Schwarzen Adler-Ordens. Nachdem er 1787 am Feldzug in Holland teilnahm, wurde er 1788 zum Generalleutnant ernannt. Karl nahm Anfang 1789 seinen Abschied aus dem preußischen Dienst, da König Friedrich Wilhelm II. ihm den Wunsch nach einem Kavallerieregiment nicht erfüllen konnte. Im Mai 1789 wurde er daraufhin Kaiserlich-Königlicher Feldmarschallleutnant und nahm als solcher an den Türkenkriegen teil. Dort erlag der Fürst 1789 bei Semlin in der Nähe von Belgrad einem Fieber und wurde in Semlin beigesetzt. Sein Sohn August Christian übernahm die Regierung.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Karl Georg Lebrecht vermählte sich am 26. Juli 1763 in Glücksburg mit Luise (1749–1812), der Tochter des Herzogs Friedrich zu Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Mit Ihr hatte er folgende Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Georg Lebrecht von Anhalt-Köthen (* 15. August 1730 in Köthen; † 17. Oktober 1789 in Semlin) aus dem Geschlecht der Askanier war ein Fürst von Anhalt-Köthen und kaiserlicher Feldmarschallleutnant.", "tgt_summary": "卡尔·格奥尔格·莱布雷希特(;1730年-8月15日-1789年-10月17日),是德国阿斯坎尼王朝的亲王,同时是安哈尔特-克滕选侯国统治者。", "id": 1315365} {"src_title": "Erzbistum Vrhbosna", "tgt_title": "天主教薩拉熱窩總教區", "src_document": [{"title": "Frühchristentum.", "content": "Im Gebiet des heutigen Bistums Vrhbosna (Sarajevo) (Vrhbosna war die alte bosnische Bezeichnung vor der türkischen Eroberung) war die Kirche bereits in der Römerzeit organisiert. Wann genau das Christentum in dieses Gebiet kam, kann nicht genau datiert werden. Es steht jedoch fest, dass es zwischen dem 1. und dem 5. Jahrhundert erstarkte. Nach der administrativen Aufteilung der römischen Provinz Illyricum in Pannonien und Dalmatien mit ihren Metropolen Sirmium (heute Sremska Mitrovica) und Salona (heute Erzbistum Split-Makarska) gehörte der nördliche Teil zum heutigen Erzbistum Sarajevo; während zur Kirchenprovinz Salona mehrere Bistümer im heutigen Staatsgebiet von Bosnien-Herzegowina gehörten, deren Namen vor allem aus den Akten der beiden Synoden von Salona (530 und 583) bekannt sind. Eines der Bistümer, die im Gebiet der heutigen Erzdiözese Sarajevo lagen, war Bistua Nova oder Bistues (zwischen Zenica und Travnik gelegen), das im Jahre 533 von Bischof Andrija geleitet wurde. Ein zweites Bistum war das Bistum Martari. Es müsste nördlich vom See Jablaničko jezero gelegen haben oder in der Nähe der Vrbasquelle. Durch die Verwüstungen der Awaren und in der anschließenden Völkerwanderungszeit bzw. der Landnahme der Slawen auf dem Balkan ab dem späten 6. Jahrhundert wurden die Erzbistümer Sirmium (582) und Salona (614) zerstört, und ihr Untergang steht in einem auch für das Ende aller Bistümer und zu einem Großteil auch des Christentums in diesen Gegenden. Das Christentum sollte jedoch durch die Verwüstung nicht niedergeworfen bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Die Kroaten.", "content": "Im 7. und 8. Jahrhundert sollte das Christentum durch die Missionierung bei den Kroaten, die von der Adriaküste landeinwärts kamen, zum neuen Leben erwachen. Weite Teile Bosniens kamen, zum erneuerten Erzbistum Split-Makarska (dem Nachfolgerbistum von Salona), das von den Bistümern später als ihr Oberhaupt anerkannt wurde. Mit dem Christentum nahmen die Kroaten auch die Zivilisation und die Kultur der romanisierten Bevölkerung der Gegend an, in der sie sich niederließen. So auch Elemente des gesellschaftlichen Lebens, der Lebensart und der Frömmigkeit, die zu Anfang allerdings noch eher heidnische als christliche Züge hatte. Zur intensiveren Glaubensunterweisungen kam es erst nach der neuen und stärkeren Kirchenorganisation, das heißt nach der Gründung der Bistümer. Bosnien wurde erst im 9. Jahrhundert erwähnt, als kleine Region an der Quelle des Flusses Bosna. Bis zum 15. Jahrhundert entwickelte es sich zu einem flächenmäßig relativ großen Königreich, dass sich nach dem Erlöschen des kroatischen Herrschergeschlechts in Richtung Norden bis an die Save und in Richtung Westen bis nach Jajce und Bihać ausdehnte. Das Los des bosnischen Bistums ist eng verbunden mit der Geschichte des bosnischen Staates. Es wird in der Mitte des 11. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Der Sitz war Brdo in der Pfarrei Vrhbosna (Sarajevo). Zunächst war der Bischof Suffraganbischof des Metropoliten von Split. Bald jedoch zeigte der Metropolit von Bar (Montenegro) Ambitionen das Bistum unter seine Jurisdiktion zu bekommen. Es meldete sich auch der Metropolit des Erzbistums Kalocsa-Kecskemét (Ungarn) als Prätendent auf diesen Bischofssitz mit dem Ziel, seine Macht mit Hilfe der ungarischen Krone (zu diesem Zeitpunkt bereits mit der kroatischen Krone in Personalunion vereint) auf Bosnien auszuweiten. Da die ungarisch-kroatischen Könige ihre Rechte auf Bosnien als Vasallenstaat (Banat) geltend machten und auf dem Erzbischofsstuhl von Split ein Ungar saß, gliederte der Herrscher von Bosnien, Ban Kulin, die Diözese dem Erzbistum Dubrovnik anzugliedern. Bereits vom 12. Jahrhundert an (und bis zum Fall unter die osmanische Herrschaft im Jahre 1463) war der bosnische Staat durch die Glaubensfehden zwischen der sogenannten „Bosnischen Kirche“ (Bosnische Christen) und der katholischen Kirche im Inneren zerrissen. Die Bischöfe des Landes suchten sich schließlich ein friedlicheres Fleckchen und gingen mit ihrem Domkapitel außer Landes, auf ihre Ländereien in Đakovo (Slawonien, Nordkroatien). Dort unterstellten sie sich dem Metropoliten von Kalocsa und erhielten von ihm zehn Pfarreien des Bistums Fünfkirchen (Pécs). Bosnischen Boden betraten sie nie wieder und ihr Bistum verwalteten sie über ihre Vikare. Die kroatische Kirchenprovinz Syrmien, später Đakovo-Syrmien genannt, heute Erzbistum Đakovo-Osijek, trug aus diesem Grunde bis 2008 zusätzlich die historische Bezeichnung „Bosnische Kirchenprovinz“. Die „Bosnischen Christen“, die im Grunde höchstwahrscheinlich Anhänger der alten unreformierten Kirchenpraxis waren und sich mit aller Macht den neuen Formen der feudalen Kirche in Europa entgegenstemmten, zogen nicht nur Missionare (Dominikaner und Franziskaner) ins Land, sondern auch die ungarisch-kroatischen Könige, die regelrechte Kreuzzüge unternahmen, angeblich zum Schutze der katholischen Rechtgläubigkeit in Bosnien, in Wirklichkeit jedoch, um das Land zu erobern.", "section_level": 1}, {"title": "Osmanische Herrschaft.", "content": "Dieser Streit und auch die Zerrissenheit unter den bosnischen Fürsten spielte das Land unaufhaltsam den Türken in die Hände. Im 14. Jahrhundert stießen die Osmanen mit zunehmender Wucht auf die Balkanhalbinsel vor und nahmen einen Kleinstaat nach dem anderen ein. Das Gebiet von Bosnien eroberten sie nach und nach, und zudem über die Magnaten im Lande, die um jeden Preis an die Macht wollten. So wurde Bosnien von seinen eigenen Landeskindern, von seinem unter der Hand mit den Türken paktierenden Adel an die Türken ausgeliefert, und zwar schon lange vor dem verhängnisvollen Jahr 1463, als Bosnien im Volksmund „stillschweigend“ fiel. Für die katholische Kirche waren die Folgen der osmanischen Eroberung der Balkanhalbinsel katastrophal. Die Bischofsstühle im ganzen Land waren verwaist, denn die Bischöfe, die der Hof in Wien ernannte – um sein Recht der Bischofsernennung und seine Ansprüche auf diese Gebiete weiter geltend zu machen –, lebten an den Höfen weit weg von ihren Bistümern. Auf diese Weise konnte es geschehen, dass bis zur Gründung der Kongregation \"De Propaganda Fide\" in Rom (1622) ganze Landstriche, die unter türkischer Herrschaft standen, ohne Seelsorge waren. Erschwert wurde diese Lage der Katholiken im Osmanischen Reich noch durch den Umstand, dass sie keine reguläre Kirchenverwaltung hatten, denn ihr Verwaltungszentrum befand sich im Vatikan und war über die Jahrhunderte hinweg bei allen Kriegszügen gegen die Osmanen die treibende Kraft. Aus diesem Grunde zog während der osmanischen Zeit ein Großteil der Katholiken nach Istrien, ins ungarische Burgenland und übers Meer nach Italien (Moliseslawen). Oder sie traten in die serbisch-orthodoxe Kirche ein bzw. zum Islam über. Außerdem verließen in jener Zeit zahlreiche Orthodoxe Christen ihre Heimat und siedelten sich in katholisch-kroatischen Gebieten an der Grenze und ins Landesinnere an. Auf diese Weise wurde das ethnische und konfessionelle Bild der Bevölkerung Bosniens von Grund auf verändert. Anders als in anderen türkisch besetzten Gebieten harrten in Bosnien die Franziskaner bei ihren katholischen Volk aus. Sie kämpften, vorschriftsmäßig in türkischen Gewändern gehüllt, an der Hohen Pforte für die Rechte der Katholiken und dehnten mit der Zeit ihr Wirken auf das gesamte Osmanische Reich aus, von Ungarn bis an die adriatische Küste und sogar bis an das Schwarze Meer. Neben den Franziskanern gab es in Bosnien Weltpriester und einige Missionare anderer Ordensgemeinschaften, insbesondere Jesuiten und Dominikaner. Sie konnten nicht lange gegen die Franziskaner bestehen, die voll und ganz das Feld behaupteten.", "section_level": 1}, {"title": "Neugründung.", "content": "Im Jahre 1735 wurde das Apostolische Vikariat Bosnien gegründet und von den Franziskanern als Apostolische Vikare im Bischofsrang geleitet. Unter den genannten Umständen konnten die Franziskaner eine verhältnismäßig rege geistlich-literarische Tätigkeit entfalten. Ihre Werke erschienen zunächst bosnischer (Bosančica) und später dann in lateinischer Schrift. Doch trotz aller Bemühungen konnten auch sie den Lauf der Geschichte nicht ändern und der Kirche in Bosnien zu einer organischen Entwicklung verhelfen. Erst nach dem Volksaufstand und der österreichisch-ungarischen Besetzung Bosnien-Herzegowinas im Jahre 1878 wurden die Voraussetzungen für eine Wiederherstellung der regulären Kirchenorganisation geschaffen. Im Jahre 1881 schuf Papst Leo XIII. durch seine Bulle \"„Ex hac augusta“\" in Sarajevo (dem alten Vrhbosna) das Erzbistum Sarajevo, mit einem Metropoliten an der Spitze. Ihm wurden die neu gebildeten Diözesen Banja Luka und Mostar Duvno (-Trebinje-Mrkan) als Suffraganbistümer unterstellt. Dieselbe Bulle verlangte auch die Schaffung des Domkapitels in Sarajevo und eines zentralen Seminars für die Schulung des Diözesanklerus der gesamten Kirchenprovinz. Der erste Erzbischof wurde Josef Stadler, Priester des Erzbistums Zagreb und Professor für Fundamentaltheologie an der dortigen theologischen Fakultät.", "section_level": 1}, {"title": "1918–1991.", "content": "Nach dem Tode des Erzbischofs Stadler und unter den veränderten politischen Umständen des neuen Staates, dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (später dem Königreich Jugoslawien) übernahm Erzbischof Ivan Šarić die Leitung der Erzdiözese (1922–1960). In den Kriegswirren der Jahre 1941 bis 1945 und in der kommunistisch geprägten Nachkriegszeit hatte das Erzbistum hohe Verluste hinzunehmen. Erzbischof Šarić ging ins Exil, der Kirche wurden sämtliche Erziehungs- und Bildungseinrichtungen sowie Bistümer abgenommen, die Ordensschwestern mussten das Land verlassen, Priester wurden eingesperrt und nicht wenige von ihnen sind niemals wieder aus den Gefängnissen heimgekehrt. Während er Abwesenheit des Erzbischofs Šarić (1945–1960) wurde das Erzbistum von Marko Alaupović verwaltet, zunächst als Generalprovikar und später als Generalvikar und auch Erzbischof Šarićs Tod, dann als Erzbischof in den Jahren (1960–1968). Sein Nachfolger, Dr. Smiljan-Franjo Čekada (1968–1978), konnte im Jahre 1969 das Diözesanpriesterseminar in Sarajevo wiedereröffnen. Nach seinem Tode wurde Marko Jozinović Erzbischof (1977–1989). Seinen Nachfolger Vinko Puljić, der seit dem Jahre 1990 das Erzbistum leitet, berief Papst Johannes Paul II. in sein Kardinalskollegium, sodass Bosnien nun zum ersten Mal in seiner Geschichte einen eigenen Kardinal hat. Das Erzbistum hat heute eine Fläche von 22.401 Quadratkilometern und ist in vier Archidiakonate und 13 Dekanate eingeteilt. Die Erzdiözese hat sich unter den Schutz des allerheiligsten Herzen Jesu, der seligen Jungfrau Maria und des heiligen Josefs gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "1991–1995.", "content": "Vor den jüngsten Krieg, der in Bosnien und Herzegowina im April 1992 begann (in der Ostherzegowina bereits im Herbst 1991 mit den Angriffen der Jugoslawischen Volksarmee und serbisch-montenegrinischen paramilitärischen Einheiten auf das kroatisch-katholische Dorf Ravno), hatte das Erzbistum Vrhbosna 528.000 Katholiken in 144 Pfarreien und 204 Diözesanpriester, die gemeinsam mit den Franziskanern der Provinz Bosna Argentina (240 Ordenspriester) als Seelsorger tätig waren. Zahlreiche Diözesanpriester arbeiteten außerhalb des Erzbistums, in Kroatien und anderen Ländern. Außerdem waren in der Diözese auch 4 Jesuiten und 2 Dominikaner tätig. In Sarajevo gab es zwei Hochschulen, eine für den Diözesanklerus mit rund 65 bis 75 Priesteramtskandidaten und 192 künftigen Laientheologen am neu gegründeten Theologischen Institut. Der Franziskanerorden unterhielt in Visoko ein Gymnasium, während die Gymnasiasten der Diözese auf das erzbischöfliche Gymnasium in Zadar gingen. Im Erzbistum gab es zahlreiche Ordensschwestern. Drei Ordensgemeinschaften unterhielten eine eigene Provinz, die Schulschwestern des heiligen Franziskus, die Dienerinnen vom Kinde Jesus und die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul. Neben diesen Ordensfrauen, von denen allein im Erzbistum Sarajevo 335 tätig waren, gab es auch Schwestern von anderen Gemeinschaften. Sie hatten 24 Klöster und waren in der Gemeindearbeit und in der Kranken- und Altenpflege tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es den Katholiken in Bosnien mit ausländischer Unterstützung gelungen, allen Hindernissen von Seiten des Staates zum Trotz die Gebäude, die der Staat ihnen gelassen hatte, wieder aufzubauen oder zu renovieren. Das Erzbistum Vrhbosna (Sarajevo) hat keine nennenswerte Baudenkmäler, da sie in den 450 Jahren osmanischer Herrschaft alle zugrunde gingen. Von den alten Klöstern aus vortürkischer Zeit blieben nur drei erhalten. Sie alle bergen viele – für die Geschichte der römisch-katholischen Kirche in diesen Gegenden wertvolle Schätze: Archive, Bibliotheken, Sammlungen von Gemälden und liturgisches Gerät. Es leben heute im Erzbistum Sarajevo 200.000 Katholiken, viele nicht in ihren Heimatorten. In fünfzig Pfarreien ist es den Priestern auch heute noch nicht möglich seelsorgerisch tätig zu sein. In einem Großteil der Pfarreien lebt nur noch eine kleine Anzahl von Katholiken. Die Erzdiözese hat 208 Diözesanpriester (davon 110 innerhalb der Mutterdiözese), 94 davon in de Pfarrseelsorge, drei Jesuiten, drei Salesianer, einen Dominikaner, 150 Ordensschwestern, 140 Franziskaner.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsfolgen.", "content": "Der Krieg begann aus kroatischer Sicht im Herbst 1991 mit dem serbisch-montenegrinischen Angriff auf das kroatisch-katholische Dorf Ravno in der Ost-Herzegowina. Nach dem kurzen Krieg in Slowenien und unter der anschließenden Aggression gegen Kroatien – unter dem Vorwand, die dort lebenden Serben seien durch die Kroaten bedroht – traf nun, diesmal unter dem Vorwand der Bedrohung durch die Kroaten und Bosniaken, Bosnien-Herzegowina die volle Wucht der serbischen Kriegsmaschinerie. 62 Pfarreien im Erzbistum wurden regelrecht ausradiert, mit ihnen fast das ganze Archivmaterial, denn kaum einem Pfarrer gelang es, die Kirchenbücher zu retten. Als die serbischen Einheiten 70 % des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten, zogen Heimatvertriebene in freie Landesteile oder in Drittländer. Kroaten und Bosniaken, die zunächst gemeinsam ihre Gebiete gegen die serbischen Angriffe verteidigt hatten, wurden später Opfer von Misstrauen und Argwohn. Es kam dadurch unter ihnen auch zu Kampfhandlungen. In den Kriegswirren der Jahre 1992–1995 schrumpfte die Zahl der Gläubigen in der Erzdiözese Vrhbosna (Sarajevo) von 528.000 auf rund 200.000 Katholiken.", "section_level": 1}, {"title": "2000–2006.", "content": "Papst Johannes Paul II. errichtete am 24. Mai 2000 das bereits aus dem 4. Jahrhundert stammende Bistum Skopje in Mazedonien neu und unterstellte es der Kirchenprovinz Vrhbosna als Suffraganbistum. Am 4. Januar 2006 hat Papst Benedikt XVI. die Metropolie Vrhbosna aus der Gerichtsbarkeit der Kongregation für die Evangelisierung der Völker entlassen und vorübergehend unter Verwaltung des Staatssekretariats gestellt mit der Absicht diese in die ordentlichen Gerichtsbarkeit der Kongregation für die Bischöfe zu geben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Erzbistum Vrhbosna (kroatisch und bosnisch \"Vrhbosanska nadbiskupija\"; ; ) mit Sitz in Sarajevo ist das einzige römisch-katholische Erzbistum in Bosnien und Herzegowina. Dem Erzbistum sind drei Bistümer unterstellt. Die römisch-katholische Kirche in Bosnien und Herzegowina und somit auch das Erzbistum Vrhbosna sind eng mit der römisch-katholischen Kirche in Kroatien verbunden. Das Erzbistum war stets Teil der Kirche unter den Kroaten und trug in wesentlichem Maße zur Erhaltung und Pflege der katholischen Traditionen in einem osmanisch-muslimisch dominierten Umfeld bei. Derzeitiger Erzbischof des Erzbistums Vrhbosna (Sarajevo) ist Vinko Puljić.", "tgt_summary": "天主教萨拉热窝总教区(;;;)是波斯尼亚和黑塞哥维纳一个罗马天主教总教区,下辖四个教区,其中一个位于马其顿共和国。1881年7月5日升为总教区。", "id": 1771812} {"src_title": "Jacinto Quincoces", "tgt_title": "哈辛托·金科塞斯", "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Jacinto Quincoces begann seine Laufbahn in seiner Heimat Barakaldo, in der baskischen Provinz Bizkaia, in kleinen Klubs wie \"Desierto de Baracaldo\" oder \"Barakaldo CF\". 1920 schließlich wechselte er zu Deportivo Alavés mit denen er 1930 in die erste Division der 1928 gegründeten Liga aufstieg. Daraufhin wechselte er, zusammen mit seinem Innenverteidigungspartner \"Ciriaco Errasti\", zu Real Madrid (während der Zweiten Spanischen Republik eigentlich \"Madrid CF\"). Dort bildeten die beiden Basken zusammen mit Torhüterlegende Ricardo Zamora die beste Verteidigungsreihe der damaligen Zeit. Das Trio war ein entscheidender Faktor beim Gewinn von zwei Meistertiteln (1931/32, 1932/33) und ebenso vielen Pokalsiegen (1934, 1936). Der spanische Bürgerkrieg (1936–1939) unterbrach den Erfolgslauf Real Madrids jäh, im umkämpften Madrid war an sportlichen Wettbewerb nicht zu denken, zudem waren bei Ende des bewaffneten Konflikts lediglich vier Spieler des Kaders übrig geblieben. Bis auf den Mexikaner \"José Ramón Sauto\" sowie \"Antonio Bonet\", \"Simón Lecue\" und \"Jacinto Quincoces\" selbst waren alle im Exil verschwunden, zurückgetreten oder gefallen. Quincoces blieb trotz seines bereits hohen Alters dem Verein treu und spielte während dieser schweren Zeit noch drei weitere Jahre für Real Madrid bevor er seinen Rücktritt erklärte.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Jacinto Quincoces nahm mit der spanischen Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen 1928, die man auf dem sechsten Platz beendete, sowie der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 in Italien teil. Hier trafen die Spanier nach einem sensationellen 3:1 Achtelfinalerfolg gegen Brasilien auf Gastgeber Italien. Das Spiel erhielt besondere Dramatik, denn nachdem es nach 90 Minuten 1:1 gestanden hatte, wurde die Verlängerung fällig. Dabei zeichnete sich besonders der spanische Torhüter Ricardo Zamora aus. Zudem gab es einen Pfostenschuss des Spaniers Lángara (113.) und einen Lattentreffer des Italieners Giuseppe Meazza in der 119. Spielminute. Da das Elfmeterschießen erst 1970 eingeführt wurde, gab es ein Wiederholungsspiel. Dabei kam es zu einem echten Skandal. Durch die Strapazen des vorangegangenen Spiels setzten die Italiener vier, die Spanier sieben neue Leute ein, unter den ausgetauschten war auch der spanische Torhüter Zamora. Beim 1:0 für die Italiener wurde der spanische Ersatztorhüter gleich von mehreren Italienern klar behindert, während sich Meazza gar bei ihm aufstützte, um so zum Kopfball zu kommen. Trotz großer Proteste der Spanier wurde der Treffer gegeben. In der Folgezeit fielen die Italiener nur noch durch böse Fouls auf, die vom Schiedsrichter in den seltensten Fällen geahndet wurden. Die Spanier hatten gegen Ende der Partie drei verletzte Spieler – Auswechslungen waren nicht gestattet. Im Verlauf der Partie wurden den Spaniern zwei Elfmeter verweigert, in der zweiten Halbzeit gar zwei reguläre Tore. Beim Abpfiff jubelten die italienischen Fans mehr den Spaniern als ihrem eigenen Team zu. Der Schweizer Schiedsrichter Mercet wurde später von seinem Verband auf Lebenszeit gesperrt. Jacinto Quincoces galt, nach einer sehr starken WM an der Seite seiner Klubkollegen \"Ciriaco\" und \"Zamora\", als einer der stärksten Innenverteidiger des Kontinents. Ein weiterer großer Erfolg mit der Nationalelf gelang Quincoces am 15. Mai 1929, als Spanien als erstes Team von außerhalb der britischen Inseln die englische Nationalmannschaft besiegen konnte. Spanien gewann ein Länderspiel in Madrid mit 4:3 und begründete damit eine bis heute währende Rivalität.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerlaufbahn.", "content": "Nach seinem Rücktritt als Spieler wechselte Jacinto Quincoces auf die Trainerbank. Insgesamt brachte er es auf 313 Spiele in dieser Position, darunter 188 beim FC Valencia. Mit Valencia erreichte er zwei Vizemeistertitel, doch die einzigen großen Erfolge als Trainer gelangen ihm mit zwei Pokalsiegen in den Jahren 1946 und 1954 mit Real Madrid und dem FC Valencia.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacinto Quincoces (* 17. Juli 1905 in Barakaldo; † 10. Mai 1997 in Valencia, vollständiger Name \"Jacinto Francisco Fernández de Quincoces y López de Arbina\") war ein spanischer Fußballspieler und Trainer. Er war 1945 Trainer des spanischen Nationalteams.", "tgt_summary": "哈辛托·金科塞斯(1905年-7月17日-1997年-5月10日)是一名西班牙球员和教练,以及巴伦西亚足球俱乐部主席。在球场上司职中后卫,被看作是战争时期一个伟大的防守球员。", "id": 155892} {"src_title": "Yamato-Klasse", "tgt_title": "大和级战列舰", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planung.", "content": "Mit dem Austritt Japans aus dem Völkerbund nach dem Mukden-Zwischenfall im März 1933 forderte der japanische Generalstab von den Entwicklern der Marine Entwürfe für ein neues Schlachtschiff. Durch den Austritt aus dem Völkerbund und die anschließende Kündigung der Flottenverträge nicht mehr an die Beschränkungen im Kriegsschiffbau gebunden, sprengten die Anforderungen für die neue Schiffsklasse die Dimensionen aller zuvor geplanten Schlachtschiffe. Eine Hauptartillerie mit Geschützen von mindestens 46 cm und ein Panzerschutz, der aus Entfernungen zwischen 20 und 35 Kilometern abgefeuerten 46-cm-Granaten standhalten sollte, wurden ebenso wie eine Geschwindigkeit von über 30 Knoten verlangt. Die Idee hinter diesen Anforderungen war, eine Schiffsklasse zu schaffen,", "section_level": 2}, {"title": "Umsetzung.", "content": "Der Auftrag für Entwicklung erging vom Generalstab der Marine, unter Führung seines Stabschefs Flottenadmiral Prinz Fushimi Hiroyasu. Konteradmiral Keiji Fukuda war für die Planungen verantwortlich. Die Grundlagen der Konstruktion werden Yuzuru Hiraga zugeschrieben, der die Pläne für ein vergleichbares Schiff unter der Bezeichnung A140-A bereits Jahre zuvor umrissen hatte. Nach zwei Jahren mit verschiedenen Entwürfen hatte man sich auf 46-cm-L/45-Geschütze und besonders zuverlässige Maschinen festgelegt. So reduzierte sich zwar die Höchstgeschwindigkeit deutlich unter die zunächst geforderten 30 Knoten, jedoch lagen die Maschinenanlagen unter 20 cm dicken Panzerplatten, so dass eine möglichst wartungsarme Maschinenkonfiguration gewählt wurde. Die Funktionalität einiger Ideen für den Brückenaufbau, die man für die \"Yamato\"-Klasse vorgesehen hatte, testete man 1936 zunächst bei der Modernisierung des Schlachtschiffs \"Hiei\". Es wurden schließlich drei große Schiffsmodelle der Yamato mit Längen von vier, sechs und acht Metern hergestellt, um verschiedene Aspekte der Rumpfform zu prüfen.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzierung und Geheimhaltung.", "content": "Ein wichtiges Element der Planungen der Marine war die absolute Geheimhaltung der wahren Dimensionen ihrer Schlachtschiffe. Da man den Bau der Schiffe selbst nicht verheimlichen konnte, beschloss man, die Informationen über die technischen Daten zu verschleiern. So beantragte man zunächst bei der japanischen Regierung die Gelder für den Bau von zwei 35.000-Tonnen-Schlachtschiffen, wohlwissend, dass diese Mittel für den Bau der beiden ersten Schlachtschiffe der \"Yamato-Klasse\" nicht ausreichen würden. Am 19. Januar 1937 erhielt Marineminister Nagano die Genehmigung für die Finanzierung eines Bauprogramms, das 66 Kriegsschiffe umfasste, darunter die Mittel für den Bau der beiden Schiffe der \"Yamato-Klasse\". Während man ein Schiff in einer marineeigenen Werft in Kure auf Kiel legen wollte, sollte das", "section_level": 2}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Maschinenanlagen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Antriebsanlage.", "content": "Nachdem es nicht möglich war, einen leistungsstarken, zuverlässigen Schiffsdieselmotor in der vorgegebenen Zeit zu entwickeln, entschied man sich für eine Anlage aus herkömmlichen Dampfkesseln mit nachgeschalteten Turbinen. Die Kessel verbrannten dabei über ihre Brenner Schweröl, um Wasser zu verdampfen. Der unter Druck stehende Dampf wurde über Dampfrohre zum Betreiben der Turbinen benutzt, die schließlich die vier Wellen mit den Propellern bewegten. Jeder Propeller hatte einen Durchmesser von fünf Metern und war aus einem Bronze-Mangan-Gemisch gefertigt. Die Schiffsklasse erhielt zwölf Kampon-Dampfkessel, die in vier Dreierreihen verbaut wurden. Jeder", "section_level": 3}, {"title": "Elektrisches System.", "content": "Die acht 600-kW-Generatoren der \"Yamato-Klasse\" lieferten Gleichstrom mit einer Spannung von 225 Volt. Vier Generatorräume befanden sich vor, die vier übrigen achtern der Maschinenräume mit je einer Kontrollstation für vier Generatoren. Alle Generatoren waren durch einen Kabelschacht, der in der Schiffsmitte unter Panzerschutz verlief, miteinander verbunden. Die Hälfte der Generatoren wurde mit Dieselkraftstoff betrieben, die übrigen vier waren Turbo-Generatoren, die so ausgelegt waren, dass sie im Notfall alle elektrischen Verbraucher während eines Gefechtes allein mit Energie versorgen konnten. Drei Batterien mit je 112 Akkumulatorzellen konnten die Schiffsysteme ebenfalls betreiben, für den Notbetrieb der Ruderanlage stand ein zusätzlicher Block zur Verfügung.", "section_level": 3}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "46 cm.", "content": "Die Hauptbewaffnung der Schlachtschiffe der \"Yamato-Klasse\" bestand aus neun 46-cm-Geschützen, die in drei Drillingstürmen untergebracht waren. Alle Türme standen entlang der Längsachse der Schiffe, zwei standen auf dem Vorschiff, wobei Turm „B“ überhöht verbaut war. Jeder Turm wog mit Panzerung und drei Rohren rund 2.510 Tonnen und konnte mit einer Geschwindigkeit von 2° pro Sekunde durch Hydraulikpumpen zu den Seiten hin geschwenkt werden. Die Rohrerhöhung konnte mit einer Geschwindigkeit von 10° je Sekunde verändert werden. Alle drei Türme verfügten jeweils über einen stereoskopischen Entfernungsmesser mit einer Basislänge von 15 Metern und über ein einfaches 10-cm-Beobachtungsteleskop. Die Geschütze hatten im Verhältnis zu ihrer großen Reichweite eine vergleichsweise kurze Rohrlänge, so dass die Streuung der Einschläge bei maximaler Schussweite recht hoch war. Um dennoch die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer zu erhöhen, hatten die Schiffe der \"Yamato-Klasse\" je neun dieser Geschütze auf drei Drillingstürme verteilt an Bord. Beim Abfeuern von Vierer- und Fünfersalven konnten jeweils die beiden äußeren Rohre eines Drillingsturmes gleichzeitig", "section_level": 3}, {"title": "15,5 cm.", "content": "Die Sekundärbewaffnung der \"Yamato-Klasse\", auch als \"Mittelartillerie\" bezeichnet, bestand zunächst aus vier Türmen mit je drei 15,5-cm-Geschützen. Zwei dieser Türme standen auf den Längsachsen jedes Schiffes, die anderen beiden waren mittschiffs, einer auf der Backbord- und einer auf der Steuerbordseite aufgestellt. Im Zuge der Umbauarbeiten, die während des Pazifikkrieges vorgenommen wurden, entfernte man jedoch die Türme an Backbord und Steuerbord, um Platz für zusätzliche Flugabwehrkanonen zu schaffen. Die 15,5-cm-Geschütze mit der Modellbezeichnung \"Jahr 3\"", "section_level": 3}, {"title": "Flugabwehr.", "content": "Bei der Planung der Schiffe hielt man sechs 12,7-cm-Flugabwehrkanonen Typ 89, bestehend aus je einer Doppellafette A1 Mod. 3, für eine ausreichend schwere Flugabwehrbewaffnung für große und mittlere Entfernungen. An Backbord und Steuerbord wurden je drei dieser Typ-89-Kanonen auf Höhe des Schornsteins aufgestellt, wo man sie in überhöhter Position verbaute, so dass sie über den vor ihnen installierten 15,5-cm-Drillingsturm hinweg feuern konnten. Die Kanonen verschossen 23 kg schwere Granaten, die nach einer vor dem Abschuss eingestellten Zeit explodierten und dabei Splitter freisetzten, die ausreichen sollten, um im Umkreis von 18,8 Metern jedes Luftziel zu zerstören. Die Kanonen konnten bis auf 75° nach oben gerichtet werden und bei diesem Winkel ihre Granaten bis zu 9.400 Meter weit schießen. Nachdem eine", "section_level": 3}, {"title": "Shinano.", "content": "Als Flugzeugträger verfügte sie weder über Haupt- noch über Mittelartillerie. Sie trug acht 12,7-cm-Doppellafetten Typ 89 an den Seiten des Flugdecks und 155 Maschinenkanonen vom Typ 96. Zusätzlich waren bei", "section_level": 3}, {"title": "Sonstige.", "content": "Nach schweren Schäden, die bei einer Testexplosion in den Torpedoräumen des Schlachtschiffs Tosa entstanden waren, wurden für die \"Yamato-Klasse\" keine Torpedos mehr vorgesehen. Der Einbau von 12-cm-Raketenwerfern, wie sie auf der \"Shinano\" verwendet wurden, wird in einigen Publikationen auch für \"Musashi\" und \"Yamato\" diskutiert, jedoch liegen auch dafür keine stichhaltigen Beweise vor.", "section_level": 3}, {"title": "Aufklärungs- und Feuerleitungssysteme.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeuge.", "content": "Wegen der enormen Reichweite der Hauptartillerie von bis zu 42 Kilometern konnten die Einschläge der eigenen Granaten bei großen Kampfentfernungen infolge des durch die Erdkrümmung beschränkten Sichtfeldes nicht von Bord aus beobachtet werden. Zur Feuerleitung konnten die Schiffe deshalb bis", "section_level": 3}, {"title": "Entfernungsmesser und Radarsysteme.", "content": "Zur Feuerleitung der Hauptartillerie für Entfernungen in Sichtweite besaßen die Schlachtschiffe der Klasse fünf große optische Entfernungsmesser. Drei Geräte mit 15 Meter Basislänge waren in den Türmen verbaut und ein weiteres als Hauptentfernungsmesser auf dem Dach des Brückenturms. Ein Reservegerät mit zehn Metern Basislänge stand auf dem Dach des achteren Aufbaus. Für die schweren 12,7-cm-Flugabwehrgeschütze wurden Typ-94-Entfernungsmesser verwendet, die nicht mit Radarsystemen gekoppelt waren und so nur bedingt nachtkampftauglich waren. Sie konnten bei Tageslicht sowohl zur Erfassung von Luft- als auch von Schiffszielen verwendet werden. Die \"Yamato\" trug bei ihrem Untergang 1945", "section_level": 3}, {"title": "Shinano.", "content": "Die \"Shinano\" trug ebenfalls zwei Typ-21- und zwei Typ-13-Radarantennen, jedoch kein Typ-22-System. Für die Feuerleitung ihrer schweren Flugabwehr benutzte sie ebenfalls Typ-94-Entfernungsmesser.", "section_level": 3}, {"title": "Panzerschutz.", "content": "Die Konstrukteure wählten für die \"Yamato-Klasse\" einen „Alles-oder-Nichts“-Panzerschutz, bei dem sie fast das gesamte Gewicht, das ihnen für die Panzerung zur Verfügung stand, in eine extrem stark gepanzerte Zitadelle für die lebenswichtigen Schiffssysteme investierten, während es innerhalb dieser Zitadelle und im Rest des Rumpfes kaum noch einen nennenswerten Panzerschutz, sondern nur noch wasserdichte Abteilungen aus normalem Stahl gab. Von insgesamt 1.147 wasserdichten Abteilungen im Schiffsrumpf befanden sich nur 82 nicht unter einem Panzerdeck, bei diesen handelte es sich zum Teil jedoch um große Lagerräume, was sich, insbesondere beim Untergang der \"Musashi\", als schwerer Nachteil herausstellte. Die Schiffe waren geplant worden, um bei einer Überflutung sämtlicher Abteilungen außerhalb des Panzerschutzes noch genügend Auftrieb zu besitzen und nicht zu sinken. Bei der Flutung sämtlicher Abteilungen außerhalb des Torpedoschotts auf nur einer Seite sollte eine Seitenneigung von 18° nicht überschritten werden. Zur Umsetzung ihres Panzerungskonzepts wählten die Entwickler folgende Panzerstahlsorten: NVNC – New Vickers Non Cemented, von den Japanern auch als \"nitsukeru kurōmu kō\" (gehärteter Chrom-Stahl) bezeichnet, war die Standardstahlsorte im japanischen Schlachtschiffbau und wurde für alle Panzerungen in den Schiffen, mit Ausnahme des Gürtelpanzers, der Geschütztürme der Hauptartillerie, des Panzerdecks und der Böschung der Zitadelle verwendet. CNC – Copper Non Cemented, (Kupfer nicht zementiert),", "section_level": 2}, {"title": "Wasserverdrängung.", "content": "Die genauen Daten der Wasserverdrängung der \"Yamato-Klasse\" weichen, abhängig von den verwendeten Quellen, zum Teil erheblich voneinander ab. Zum Ende des Krieges konnten zwei Maßeinheiten für die Wasserverdrängung von Schlachtschiffen verwendet werden: Die folgende Tabelle vergleicht die Daten verschiedener Standardwerke mit den Daten, welche die Amerikaner 1946 im Rahmen der \"US Navy Technical Mission To Japan\" erhoben. Soweit dabei erkennbar war,", "section_level": 2}, {"title": "Besatzung.", "content": "Um die Schiffe voll einsatzbereit zu halten, wurde eine Besatzung von rund 2.500 Seeleuten benötigt. Eine genaue Zahl lässt sich nicht ermitteln. So führten,", "section_level": 1}, {"title": "Schiffe der Yamato-Klasse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Yamato.", "content": "Die \"Yamato\" lief im August 1940 in Kure vom Stapel. Sie fungierte im Pazifikkrieg hauptsächlich als Flaggschiff und wurde in der Regel hinter der Front eingesetzt. Sie wurde durch den Treffer eines U-Boot-Torpedos 1943 beschädigt. Ihren ersten wirklichen Kampfeinsatz hatte sie aber erst im Oktober 1944 in der See- und Luftschlacht", "section_level": 2}, {"title": "Musashi.", "content": "Die \"Musashi\" lief im November 1940 in Nagasaki vom Stapel. Sie wurde, ähnlich wie ihr Schwesterschiff, in der ersten Hälfte des Pazifikkrieges nicht offensiv eingesetzt. 1944 wurde sie nach einer Aufstockung ihrer Flugabwehrbewaffnung der japanischen Flotte zugewiesen, die den", "section_level": 2}, {"title": "Shinano.", "content": "Die \"Shinano\" war im Mai 1940 in Yokosuka auf Kiel gelegt worden. Ende 1941 stoppte man den Bau und entschied sich für einen Umbau des Schiffes zum Flugzeugträger. Sie lief im Oktober 1944 vom Stapel und sollte zur Endausrüstung nach Kure verlegt werden. Auf dem Weg dorthin", "section_level": 2}, {"title": "Schiff 111.", "content": "\"Schiff 111\" bzw. \"Rumpf 111\" war die Bezeichnung des vierten Schiffes der \"Yamato-Klasse\". Es wird auch unter dem Namen \"Kii\" geführt. Namensgeber sollte die auf der Kii-Halbinsel gelegene Provinz Kii werden. Diesen Namen bevorzugte die Admiralität für das fertiggestellte Schiff. Da es aber nie zu einer Schiffstaufe kam, kann dieser Name jedoch nicht als gültig gewertet werden. Die Zahl 111 in der Schiffsbezeichnung bezieht sich auf die Zahl der Bauaufträge, welche die Kaiserlich Japanische Marine vergab. Das Schiff wurde als vorletztes seiner Klasse vom japanischen Kabinett 1937 bewilligt. Die Kiellegung fand am 7. November 1940 in der Kure Kaigun Kosho (Marinewerft Kure) im selben Dock wie dem, in dem die \"Yamato\" gebaut worden war, statt. Nachdem sie zu circa 30 bis 40 Prozent fertiggestellt", "section_level": 2}, {"title": "Schiff 797.", "content": "\"Schiff 797\" wurde in den Neubauplänen der kaiserlichen Marine für 1942 erwähnt. Es war", "section_level": 2}, {"title": "Super-Yamato-Klasse.", "content": "Beim Projekt der Super-Yamato-Klasse handelte es sich um ein Programm, das im fünften Flottenbauprogramm von 1941 niedergeschrieben war. Es sah neben dem Bau von neuen Schlachtschiffen auch die Umrüstung der fünf Einheiten der Yamato-Klasse vor. Diese sollten nach der Fertigstellung von zunächst vier Super-Yamatos ebenfalls auf sechs 51,0-cm-Geschütze in drei Zwillingstürmen umgerüstet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Yamato-Klasse (jap. ; \"Yamato-gata senkan\") war eine Klasse von fünf Schlachtschiffen der japanischen Marine, von denen aber nur die ersten beiden, die \"Yamato\" und die \"Musashi\", tatsächlich als Schlachtschiffe in Dienst gestellt und im Pazifikkrieg eingesetzt wurden. Diese blieben bis heute die größten, am schwersten bewaffneten und am stärksten gepanzerten Schlachtschiffe, die jemals gebaut wurden. Das dritte Schiff, die \"Shinano\", wurde als Flugzeugträger fertiggestellt. Der Bau von zwei weiteren Schiffen wurde abgebrochen und die Rümpfe verschrottet.", "tgt_summary": "大和型战舰()是大日本帝国海军建造的战舰。其排水量、搭载主砲口径(46cm)均是史上最大。也是日本建造最后的战舰舰型。", "id": 977486} {"src_title": "Back Dorm Boys", "tgt_title": "后舍男生", "src_document": [{"title": "Personen.", "content": "Die zwei Hauptakteure sind Wei Wei () (* 18. Oktober 1982, 189 cm) und Huang Yi Xin () (* 16. November 1982, 173 cm). Sie hatten sich 1998 beim Malen kennengelernt, gingen zusammen an dieselbe Mittelschule und ans College. Später studierten sie Bildhauerei am Kunstinstitut der Universität Guangzhou, wo sie aus Spaß ihre ersten Videos aufnahmen. Huang Yi Xin war Vorstandsmitglied der Studentenorganisation. Ihr Studium schlossen sie im Juni 2006 ab. Eines ihrer Schlussprojekte war, lebensgroße Skulpturen ihrer selbst zu schaffen. Viele Fans kennen die Namen der Back Dorm Boys nicht. Wei Wei wird oftmals bloß „der Große“ und Huang Yi Xin „der Kleine“ genannt. In den meisten Videos sitzt Wei Wei vom Zuschauer aus gesehen auf der rechten und Huang Yi Xin auf der linken Seite. In frühen Videos trägt Huang Yi Xin einen Gips am linken Arm. Auf den meisten Videos ist noch ein dritter „Dorm Boy“ sichtbar, Xiao Jing (* 18. Juli 1984, 170 cm). Während Wei Wei und Huang Yi Xin im Vordergrund auftreten, spielt er oftmals das Computerspiel \"Counter-Strike\" im Hintergrund. Normalerweise sitzt er mit dem Rücken zur Kamera und man sieht sein Gesicht nur selten. Gelegentlich kriegt er auch eine Rolle. So zum Beispiel im Video zum Lied \"Da Da Da\" der deutschen Band \"Trio\", wo er aufsteht und einen Karton-Fußball in die Luft hält, den Huang Yi Xin wegkickt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Ihr Bekanntheitsgrad war anfänglich vor allem in China sehr hoch. Über Websites wie YouTube und Google Video verbreiteten sich ihre Filme schnell auch in andere Teile der Welt und regten unzählige Webcam-Benutzer zur Nachahmung an. In den USA wurden sie ab Oktober 2005 durch populäre Fernsehsendungen wie der \"The Ellen DeGeneres Show\" bekannt. Unter anderem wurden sie in der Erstausgabe der NBC-Fernsehserie Heroes parodiert, wo zwei Asiaten in roten Basketball-Jerseys in einem Pub den Backstreet Boys-Song \"I Want It That Way\" sangen.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzielles.", "content": "Auf Grund ihrer großen Beliebtheit wurden die BDBs bald von der Wirtschaft entdeckt. So wurden sie unter anderem von Firmen wie Motorola und Pepsi für ihre Werbekampagnen engagiert. Motorola: Um den Verkauf ihrer Mobiltelefon-Geräte im Markt China zu fördern, lancierte Motorola ab August 2005 einen Playback-Video-Wettbewerb. Die Kampagne wurde mit dem Video \"Radio in My Head\" der damals schon populären Back Dorm Boys eröffnet und richtete sich an junge Erstkunden. Potentielle Kunden konnten ihre eigenen Playback-Videos auf eine spezielle Website stellen und über die beste Darbietung konnte man abstimmen. Die Beteiligung war sehr groß. Am 28. Juni 2006 wurde Motorola bei den \"Asian Marketing Effectiveness Awards 2006\" in Hongkong mit Gold ausgezeichnet. Die Back Dorm Boys waren an diesem Erfolg wesentlich beteiligt. Pepsi: Pepsi engagierte die BDBs für die \"Pepsi Creative Challenge\"- und mit dem Lied \"Da Da Da\" für ihre \"Mydadada\"-Kampagne. Zusammen mit dem Popstar Nicolas Tse erschienen sie auch in einem TV-Werbespot für Pepsi Max. Trmusic: Im Februar 2006 nahm sie Taihe Rye Music Co., Ltd. (Trmusic) unter Vertrag. sina.com: Sie unterzeichneten auch einen Werbevertrag bei sina.com, einem der größten chinesischen Internetportale. Auf Sina.com betreiben sie ihren eigenen Blog in chinesischer Sprache. Mit dem Titel \"Dormitory Boys\" gibt es auf Blogger.com zwar einen englischsprachigen Blog, vermutlich wird der aber nicht von Wei Wei und Huang Yi Xin geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Back Dorm Boys () sind ein männliches Mandopop-Duo aus der Volksrepublik China, die durch ihre Podcasts und Kurzfilme bekannt wurden, in denen sie Lieder der Backstreet Boys und anderer Popstars playback singen. Sie sind auch unter den Namen \"Back Dormitory Boys, Chinese Backstreet Boys, Dormitory Boys, Two Chinese Boys und Houshe Boys\" bekannt. Ihre Videos, die sie in ihrem Studentenwohnheim mit Hilfe einer einfachen Webcam aufnahmen, stellten sie ins Internet. Sie wurden vor allem bei Internet-Benutzern in China sehr populär. Sie lösten ein sogenanntes Internet-Phänomen aus, indem zahlreiche Internauten sie parodierten und eigene Podcasts ins Web stellten.", "tgt_summary": "后舍男生网络又称“广美男生”、“两个男生”,是由两个中国广州美术学院的男生和一位神秘人物组成的一个表演组合。他们通过搞怪的动作、跟着音乐对口型制作的音乐录影带,在网络上受到人们的关注。2011年5月26日,后舍男生与太合麦田合约到期决定分开活动,但表示后舍男生不会解散 。", "id": 809792} {"src_title": "Move to front", "tgt_title": "Move-to-front transform", "src_document": [{"title": "Format der Ein- und Ausgabedaten.", "content": "Die Eingabedaten für Move-to-Front sind ein endliches Alphabet und eine Zeichenkette aus diesem Alphabet. Bei dem Alphabet kann es sich zum Beispiel um ASCII oder Unicode handeln, aber auch um Bytes. Die Ausgabe von Move-to-Front ist eine Folge natürlicher Zahlen, wobei jede der Zahlen kleiner als die Länge des Alphabets ist.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Move-to-Front-Kodierung: Dieser Ablauf führt dazu, dass Zeichen, die häufig in der Eingabe vorkommen, während der Kodierung relativ weit vorne im Alphabet \"a\" stehen. Dadurch wiederum enthält die Ausgabe mehr kleine Zahlen als große, und das wiederum ist nützlich, um die Zahlenfolge anschließend zu komprimieren, etwa mit der Huffman-Kodierung. Move-to-Front-Dekodierung: Die Dekodierung funktioniert fast genauso wie die Kodierung, nur dass die Position, an der das Alphabet geändert wird, schon bekannt ist (die Zahl aus der Eingabe), während sie bei der Kodierung erst bestimmt werden muss.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Die Zeichenkette „Mississippi“ soll mit dem MTF-Algorithmus kodiert werden. Das Alphabet, das dabei verwendet wird, sei (der Kürze wegen) „ABCIMPSabcimps“. In der folgenden Tabelle ist \"Zeichen\" jeweils das Eingabezeichen, \"Alphabet\" das aktuelle Alphabet. Die \"Ausgabe\" ist die Position des Zeichens im aktuellen Alphabet (beginnend mit 0), und \"Alphabet'\" ist das neue Alphabet, das dadurch entsteht, dass das Eingabezeichen an den Anfang verschoben wird. Das Ergebnis der Kodierung ist der Text (4,10,13,0,1,1,0,1,13,0,1). Wenn man die Umsortierung des Alphabets weglässt, erhält man zum Vergleich den Text (4,10,13,13,10,13,13,10,12,12,10). Man kann daran sehen, dass nach einer kurzen „Einarbeitungsphase“ (hier 3 Zeichen lang: 4,10,13) relativ häufig kleine Zahlen ausgegeben werden, was gut für eine anschließende Komprimierung ist. Um MTF wieder zu dekodieren, geht man den umgekehrten Weg: Die Zahlenfolge (4,10,13,0,1,1,0,1,13,0,1) soll unter Verwendung des Alphabets „ABCIMPSabcimps“ dekodiert werden. In der folgenden Tabelle ist \"Position\" die Zahl aus der zu dekodierenden Zahlenfolge und \"Zeichen\" das dekodierte Zeichen. Die Spalten \"Alphabet\" und \"Alphabet'\" sind genau die gleichen wie in der Kodiertabelle oben. Die Ausgabe der Dekodierung ist also wie erwartet „Mississippi“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Move to front (englisch „Nach vorne verschieben“, auch: Rotierende Kodierung) ist ein Kodierungsverfahren, das sich gut eignet, um Daten, die aus der Burrows-Wheeler-Transformation stammen, weiterzuverarbeiten, um sie anschließend effektiver komprimieren zu können.", "tgt_summary": "MTF(Move-To-Front)是一种数据编码方式,作为一个额外的步骤,用于提高数据压缩技术效果。MTF主要使用的是数据“空间局部性”,也就是最近出现过的字符很可能在接下来的文本附近再次出现。", "id": 435055} {"src_title": "EN 61499", "tgt_title": "IEC 61499", "src_document": [{"title": "Teil 1: Architektur.", "content": "Im 1. Teil der IEC 61499 wird die Architektur für verteilte Systeme definiert. Das zyklische Ausführungsmodell von IEC 61131 wird in IEC 61499 durch ein ereignisorientiertes Ausführungsmodell ersetzt, welches eine explizite Festlegung der Ausführungsreihenfolge von Funktionsbausteinen ermöglicht. Die im Teil 1 Anhang A definierten Ereignisfunktionsbausteine, speziell der E_CYCLE Funktionsbaustein, zur Generierung von Ereignissen, erlauben auch die Implementierung periodisch ausgeführter Anwendungen. Die IEC 61499 bedient sich eines anwendungszentrierten Designs. Es wird eine Anwendung für das Gesamtsystem erstellt und anschließend auf die vorhandenen Geräte im System verteilt. Die Geräte eines Systems werden in einem Gerätemodell beschrieben, wobei die Topologie des Systems im Systemmodell widergespiegelt ist. Die aktuelle Verteilung einer Applikation wird im Verteilungsmodell festgehalten. Anwendungen des Systems werden daher gemeinsam verwaltet, sind aber verteilbar. Anwendungen werden durch ein Funktionsbaustein-Netzwerk definiert. IEC 61499 Funktionsbausteine basieren auf IEC 61131-3 Funktionsbausteinen. Daher besitzen sie ebenfalls eine Schnittstelle und eine Funktionsimplementierung bzw. –beschreibung. Im Gegensatz zur IEC 61131-3 besitzen IEC 61499 Schnittstellen neben den Daten Ein- und Ausgängen zusätzlich noch Ereignis Ein- und Ausgänge, die über eine sogenannte \"WITH\" Beziehung mit Daten Ein- bzw. Ausgängen verbunden werden können. Die IEC 61499 definiert verschiedene Bausteintypen, wobei jeder eine Verhaltensbeschreibung in Form von \"service sequences\" enthalten kann: Um die Anwendungen innerhalb eines Gerätes zu verwalten, definiert IEC 61499 ein Managementmodell. Der Gerätemanager verwaltet den Lebenszyklus von den Ressourcen und übernimmt die Kommunikation mit Software-Werkzeugen (z. B. Konfigurationswerkzeug oder Agent). Diese Kommunikation erfolgt durch Management Kommandos. Durch die Software-Werkzeugschnittstelle und die Management-Kommandos lässt sich Online-Rekonfiguration von Anwendungen umsetzen, wie von Zoitl gezeigt werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Teil 2: Anforderungen an Software-Werkzeuge.", "content": "Der 2. Teil der IEC 61499 beschreibt die Anforderungen an IEC-61499-konforme Software-Werkzeuge. Dies betrifft die Darstellung und Portierbarkeit von IEC-61499-Elementen inklusive eines Dokumenttypdefinitionsformats zum Austausch von IEC-61499-Elementen zwischen verschiedenen Software-Werkzeugen. Einige IEC-61499-konforme Software-Werkzeuge sind bereits verfügbar. Darunter sind kommerzielle Software-Werkzeuge, Open-Source-Software-Werkzeuge, aber auch akademische Entwicklungen bzw. Forschungsentwicklungen. In der Regel wird eine IEC-61499-konforme Laufzeitumgebung und eine IEC-61499-konforme Entwicklungsumgebung benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Teil 3: Tutorial Informationen (2008 zurückgezogen).", "content": "Der 3., 2008 zurückgezogene, Teil der IEC 61499 bezieht sich auf die 1. Edition des Standards und beantwortet FAQs bezogen auf die IEC 61499. Außerdem wird die Nutzung der Elemente der IEC 61499 zur Lösung häufig auftretender Problemstellungen beim Entwickeln von Automatisierungssystemen anhand von Beispielen beschrieben. Die Beispiele betreffen unter anderem die Anwendung von SIFBs wie Kommunikationsfunktionsbausteine für den Fernzugriff auf Echtzeit Daten und Parameter von Funktionsbausteinen, die Nutzung von adaptern Schnittstellen zur Implementierung objektorientierter Konzepte, Initialisierungsalgorithmen in Funktionsbausteinnetzwerken, die Implementierung eines ECCs für eine vereinfachte Motorsteuerung eines hypothetischen Videorekorders. Außerdem wird auf die Auswirkungen des Mappings bezüglich der Handhabung von Kommunikationsfunktionsbausteinen eingegangen, sowie dem Device Management mit Hilfe von Management Applikationen und ihren Funktionsbausteinen, wie die Funktionsweise des Device Manager Funktionsbaustein (DEV_MGR).", "section_level": 1}, {"title": "Teil 4: Regeln für normgerechte Profile (Compliance Profile).", "content": "Der 4. Teil der IEC 61499 beschreibt Regeln, die ein System, Gerät oder Software-Werkzeug unterstützen muss, um als IEC 61499 konform zu gelten. Diese Regeln beziehen sich auf Interoperabilität, Portierbarkeit und Konfigurierbarkeit. Zwei Geräte sind interoperabel, wenn sie zusammenarbeiten können um die in einer Systemkonfiguration festgelegten Funktionen gemeinsam ausführen zu können. IEC 61499 konforme Applikationen müssen portierbar sein, also zwischen Software-Werkzeugen unterschiedlicher Hersteller ausgetauscht werden können, unter Berücksichtigung der in IEC 61499-2 festgelegten Anforderungen für Software-Werkzeuge. Geräte unterschiedlicher Hersteller müssen durch Software-Werkzeuge unterschiedlicher Hersteller konfiguriert werden können. Neben diesen allgemeinen Regeln legt Teil 4 außerdem den Aufbau von sogenannten \"Compliance Profiles\" fest. Ein \"Compliance Profile\" beschreibt wie ein System die Regeln des IEC 61499 Standards erfüllt. Die Konfigurierbarkeit eines Gerätes durch ein Software-Werkzeug wird z. B. durch die unterstützten Management Kommandos bestimmt, wobei jedes konforme Gerät die Kommandos \"create, delete, start, stop, kill, query, read, write, reset\" unterstützen muss, damit IEC 61499 Applikationen darauf geladen und ausgeführt werden können. Das Austauschformat, welches die Portierbarkeit von IEC 61499 konformen Applikationen bestimmt, wird in Teil 2 definiert und im \"Compliance Profile\" z. B. durch unterstützte Dateierweiterungen für Bibliothekselemente ergänzt. Die Interoperabilität zwischen Geräten verschiedener Hersteller wird über die verschiedenen Layer des OSI-Modells definiert. Dabei sind die unterstützten Funktionsbausteine zur Kommunikation zwischen den Geräten zu berücksichtigen, wie codice_1 und codice_2 und ihre Status Ausgaben, IP-Adressen und Port Nummern sowie das Daten Encoding. HOLOBLOC, Inc. definiert das „IEC 61499 compliance profile for feasibility demonstrations“, welches zum Beispiel von den IEC 61499 konformen Software-Werkzeugen FBDK, 4diac IDE und nxtSTUDIO unterstützt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Europäische Norm EN 61499 bzw. internationale Norm IEC 61499, befasst sich mit Funktionsbausteinen für industrielle Prozessmess- und -steuerungssysteme. Sie ist auch als DIN-Norm für Deutschland gültig und wurde erstmals 2005 veröffentlicht. Die Spezifikation IEC 61499 bzw. EN 61499 definiert ein generisches Modell für verteilte Steuerungssysteme und basiert auf der IEC 61131 bzw. EN 61131. Neben dem Standard selbst werden die Konzepte des IEC-61499-Standards in den Büchern von Lewis und Zoitl sowie Vyatkin detailliert beschrieben.", "tgt_summary": "IEC61499 标准第一版于2005年正式发布,是基于触发式功能块、针对工业过程测量和控制系统的国际标准。IEC61499基于IEC 61131 标准,为分布式控制系统定义了通用的模型。关于IEC 61499的各种概念请查阅Lewis and Zoitl 和Vyatkin 。", "id": 110867} {"src_title": "Das Büro (Fernsehserie)", "tgt_title": "辦公室 (美國電視劇)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie ist im Mockumentary-Stil angelegt, vorgeblich soll das Leben in einem Großraumbüro der Papiergroßhandelsfirma Dunder Mifflin Inc. in Scranton, Pennsylvania dokumentiert werden. Dabei wechseln sich Szenen aus dem Büroalltag mit „Einzelinterviews“ der handelnden Personen ab, die zuvor Gezeigtes kommentieren und ihm hierdurch oft neue Bedeutung geben.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptcharaktere.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Michael Scott.", "content": "Der Chef des Büros, der seine Qualitäten als Führungspersönlichkeit und Entertainer maßlos überschätzt (gespielt von Steve Carell). Im Vergleich zum deutschen Ableger Stromberg ist der Charakter des Michael Scott deutlich sympathischer angelegt. So versucht er seine Mitarbeiter ständig zu bespaßen und zu unterhalten – sei es durch Filmzitate, Nachahmungen von US-Comedians, selbstgedrehte Videos oder Büro-Partys. Der Humor für den Zuschauer ergibt sich daraus, dass diese Versuche aufgrund des fehlenden Fingerspitzengefühls von Scott meist von den Mitarbeitern als nicht lustig angesehen werden, weil sie in fast allen Situationen unangebracht sind. Scott sieht in seiner Belegschaft seine Familie und möchte stets allen ein guter Chef und vor allem ein guter Freund sein. Trotz seiner fehlenden Führungsqualitäten wird gelegentlich deutlich, dass Michael ein talentierter Verkäufer ist. Seine Umsätze sind überdurchschnittlich gut und seine Vorgesetzten halten deshalb im Zweifel zu ihm (so stellt Dunder Mifflin ihm ohne Umstände einen Rechtsbeistand, als der Vorwurf der sexuellen Belästigung im Raum steht). Scott ist zu Beginn der Serie 42 Jahre alt und Junggeselle. Nach meist erfolglosen Flirts bei diversen Gelegenheiten hat er zunächst ab Mitte der zweiten Staffel eine mehr oder weniger platonische Beziehung zu seiner Maklerin. Diese verlässt ihn jedoch am Tage der Weihnachtsfeier, da er ihr nach nur kurzer Zeit schon einen Heiratsantrag macht. Daraufhin ist er eine Zeit lang mit seiner Chefin Jan liiert. Anschließend ist er noch mit einer Kollegin, Holly, zusammen, die dann aber nach Bekanntwerden der Beziehung versetzt wird. Die beiden haben bis dahin die größten Gemeinsamkeiten. Das Verhältnis mit Pams Mutter in der 6. Staffel endet abrupt, nachdem Michael erfährt, dass diese schon 58 Jahre alt ist. Zwischenzeitlich ist er noch mit einer Barbesitzerin zusammen. Im Laufe der 7. Staffel kehrt Holly nach Scranton zurück und kommt wieder mit Michael zusammen. Nach der romantischen Verlobung zum Ende der Staffel gibt Michael bekannt, dass er und Holly die Firma verlassen, um sich um Hollys Eltern zu kümmern. Michael hat im Staffelfinale einen Gastauftritt als Dwights Trauzeuge. Es wird bekannt, dass er so viele Fotos von seinen Kindern gemacht hat, dass er sich ein zweites Telefon kaufen musste.", "section_level": 3}, {"title": "Dwight Kurt Schrute III.", "content": "Dwight Schrute (Rainn Wilson) ist zunächst \"Assistent des Regionalmanagers\" (Assistant to the Regional Manager) bis ihm der Aufstieg zum \"Assistenzregionalmanager\" (Assistant Regional Manager) gelingt. Die „Beförderung“ stellt sich als reine Motivationsmaßnahme und Erfindung von Michael heraus. Dwight ist einer der Vertriebsmitarbeiter der Scrantoner Filiale von Dunder Mifflin, Inc. Dwight ist ein Fan diverser Fantasy- und Science-Fiction-Filme und -Serien, wie beispielsweise Der Herr der Ringe, Star Wars und Battlestar Galactica. Sein Charakter ist äußert skurril und schräg, in etwa entspricht er dem Prototyp eines schrulligen Nerds. Gleichzeitig sieht er sich aber auch als ein mit allen Wassern gewaschener Survivalexperte, der im Büro für Recht und Ordnung zu sorgen hat. Sein Erzfeind ist sein Kollege Jim Halpert, der ihm immer wieder einfallsreiche Streiche spielt, auf die Schrute jedes Mal hereinfällt. Er hatte ab Mitte der zweiten Staffel bis Mitte der fünften Staffel ein geheimes Verhältnis mit seiner Kollegin Angela. Auch sonst kommt er erstaunlich gut bei Frauen an. So hat er im Verlauf der Serie mehrere One-Night-Stands, unter anderem mit Pams Freundin, die sich sogar in ihn verliebt. Aus Neid auf das Halpertsche Kinderglück beschließt er schließlich, gemeinsam mit Angela ebenfalls ein Kind zu bekommen. Nach einigem hin und her gestehen sie sich am Ende der 9. Staffel ihre Liebe und heiraten im Staffelfinale.", "section_level": 3}, {"title": "Jim Halpert.", "content": "Jim Halpert (John Krasinski) ist wie Dwight Schrute als Vertriebsmitarbeiter tätig. Im Gegensatz zu Dwight hat er jedoch zu Beginn der Serie keinerlei Ehrgeiz oder auch nur Interesse an seinem Job. Er ist desinteressiert und gelangweilt, weshalb er auch von Michael Scott bewundert wird, der ihn für cool hält. Er verbringt seine Arbeitstage hauptsächlich damit, Dwight Streiche zu spielen und mit der Empfangsdame Pam Beesley zu flirten. Außerdem ist er unglücklich in Pam verliebt, die jedoch mit dem Lageristen Roy verlobt ist. Jim lässt sich nach der zweiten Staffel wegen Pam nach Stamford, Connecticut versetzen, er kehrt jedoch Mitte der dritten Staffel wieder nach Scranton zurück, da die beiden Filialen zusammengelegt werden. Von da an ist er auch der neue Assistenzregionalmanager. Nach einer Beziehung zu der Arbeitskollegin Karen, die er in Stamford kennengelernt hat, kommt er schließlich mit Pam zusammen und die beiden heiraten in der sechsten Staffel. Die beiden bekommen in der 6. Staffel eine Tochter, Cecelia Marie Halpert und in der 8. Staffel einen Sohn, Philip Halpert. Im Laufe der 9. Staffel versucht Jim, seinen Traum zu verwirklichen und mit einem Freund eine Marketingfirma für Sport (Athlead) zu gründen. Diese wird auch sehr erfolgreich, da seine Ehe dadurch allerdings in eine Krise gerät, kehrt er Pam zuliebe vollzeit zu Dunder Mifflin zurück. Trotz aller Rivalität organisiert er Dwight einen tollen Junggesellenabschied und sollte eigentlich auch dessen Trauzeuge werden. Er überlässt den Posten aber Michael Scott, um Dwight eine Freude zu machen. Als Jim und Pam am Serienende kündigen, um doch wieder bei Athlead einzusteigen, lässt sich erkennen, dass sie eine Freundschaft zu Dwight entwickelt haben.", "section_level": 3}, {"title": "Pam Halpert (vormals Beesly).", "content": "Pam Halpert (Jenna Fischer) war als Empfangsdame bei Dunder Mifflin tätig und war deshalb den ständigen Streichen und geschmacklosen Witzen von Michael Scott ausgeliefert, wie zum Beispiel einer vorgetäuschten Entlassung. Pam ist künstlerisch sehr begabt und interessiert, weshalb sie mit der Stelle am Empfang nie ganz zufrieden war. Zu Beginn ist sie mit dem Lageristen Roy verlobt, die Beziehung geht jedoch auseinander. Sie kommt schlussendlich mit Jim Halpert zusammen, den sie auch heiratet, nachdem er jahrelang in sie verliebt war. Pam geht zwischenzeitlich auf eine Kunstschule in New York, verlässt diese aber zugunsten Jims wieder. Nachdem Michael gekündigt hat und seine eigene Firma gründet, geht sie als Vertriebsmitarbeiterin mit ihm – und kehrt, nach dem Aufkauf der Firma, als Vertriebsmitarbeiterin zu Dunder Mifflin zurück. Sie hat jedoch, noch hinter Andy Bernard, die schlechtesten Verkaufszahlen. In den ersten Folgen der sechsten Staffel wird sie von Jim Halpert schwanger und bekommt eine Tochter, Cecelia Marie Halpert. In der 8. Staffel bekommt sie noch einen Sohn, Philip. Als Jim nach Philadelphia geht, um seinen Traum zu verwirklichen, kommen in Pam immer größere Zweifel auf und es kommt zu einer Ehekrise, da sie nicht nach Philadelphia ziehen möchte. Jim gibt ihr zuliebe den Job auf und kehrt nach Scranton zurück. Pam macht sich deswegen aber Vorwürfe und nach einem Gespräch mit dem ehemaligen Kollegen, Darryl, der für das mittlerweile sehr erfolgreiche Unternehmen Athlead arbeitet, verkauft sie das Haus, das Jim für sie gekauft hat, und zieht mit ihrer Familie nach Texas, wo Athlead seinen Firmensitz hat.", "section_level": 3}, {"title": "Nebencharaktere.", "content": "Darryl Philbin (Craig Robinson) ist der Vorarbeiter des Versandlagers. Verantwortungsvoll spielt er oft den komisch trockenen Gegenpol zum Chef, Michael Scott. Zu seinem Missfallen schert sich Michael Scott um keine Sicherheitsvorkehrungen, benimmt sich kindisch und verursacht daher Versandverzögerungen. Durch seine dunkle Hautfarbe und die daher von Michael Scott erwarteten Verhaltensweisen entstehen oft amüsante Wortspiele. Auch mit rassistischen Gedankenmustern, die der Chef personalisiert, wird gescherzt, zum Beispiel, dass alle schwarzen Männer Kriminelle sein müssen. Im Endeffekt ist jedoch klar, dass Darryl Philbin wesentlich verlässlicher ist als sein Chef. Er hat eine kleine Tochter namens Jada, die ihm sehr wichtig ist. Er lebt jedoch getrennt von deren Mutter. In den ersten Staffeln führte er eine eher einseitige Beziehung mit Kelly Kapoor vom Kundenservice und ist dementsprechend nicht traurig, als die beiden sich trennen. Aus den Episoden \"Christmas Party\" und \"Local Ad\" ist bekannt, dass Darryl Philbin auch sehr gut Keyboard spielt. In der sechsten Staffel versetzt Dunder Mifflin Sabre-CEO Jo Bennett ihn in sein eigenes Büro in der Hauptetage, da er sie mit seinen guten Einfällen beeindrucken konnte. Seitdem tritt er häufiger in Folgen auf. Nachdem Michael Scott gekündigt hatte, war er einer der Hauptfavoriten im Rennen um die Chefposition, er hatte sich jedoch auf das Bewerbungsgespräch nicht richtig vorbereitet. Manche Episoden sind komplett ihm gewidmet, wie z. B. \"Lotto\", die dritte Folge der achten Staffel. In der neunten Staffel steigt er mit Jim zusammen in die frisch gegründete Sportmarketingfirma „Athlead“ ein, nachdem er erkannt hat, dass er, genau so wie Jim, keine Karriere bei Dunder Mifflin machen kann. Bei seiner Abschiedsfeier im Büro merkt er, dass er dort doch Freunde hat und vermisst wird. Stanley Hudson (Leslie David Baker) ist ebenfalls Vertriebsmitarbeiter bei Dunder Mifflin. Als einziger Afroamerikaner im Büro wird er immer dann von Michael eingespannt, wenn dieser beweisen will, dass er nicht rassistisch ist. Die dadurch entstehenden Situationen zeigen jedoch, dass Michael teilweise sehr wohl rassistische Denkmuster hat. Zum Beispiel besteht Michael darauf, dass Stanley unbedingt im Basketballteam des Büros gegen das Lager-Team spielen muss. Es stellt sich jedoch heraus, dass Stanley, im Gegensatz zu Kevin, nicht gut Basketball spielt. Stanley ist geschieden und hat eine Tochter im Teenageralter. Im Laufe der Serie wird bekannt, dass er wieder verheiratet ist, dazu aber noch etliche Affären hat. Er ist ein erfolgreicher Verkäufer, trotz, dass er seinen Nachmittag mit Mittagsschläfchen verbringt und während der Meetings Kreuzworträtsel macht. Er versucht, sich von seinen Mitarbeitern zu distanzieren, zeigt in einigen Folgen jedoch auch, dass sie ihm wichtig sind. Eine besondere Freundschaft pflegt er vor allem zu Verkäuferin Phyllis Lapin. Im Finale ist zu sehen, dass er sich nach seinem Ruhestand eine Insel in den Everglades gekauft hat und seine Zeit von nun an damit verbringt, Holzfiguren zu schnitzen. Phyllis Lapin (Phyllis Smith) komplettiert das Vertriebsteam. Sie ist mit Michael gemeinsam zur Highschool gegangen. Phyllis ist eine ruhige, eher liebenswürdige Frau, hat jedoch auch eine gehässige Seite. Gelegentlich sagt sie jemandem offen, dass sie ihn nicht mag. Außerdem ist sie regelmäßig im Partyplanungskomitee für die Planung von Feiern zuständig. Sie ist mit einem Unternehmer, Bob Vance von \"Vance Refrigeration\", verlobt, den sie später heiratet. Der Heirat ist eine eigene Folge, Episode 16 der dritten Staffel, gewidmet. Angela Martin (Angela Kinsey) arbeitet in der Buchhaltung der Scrantoner Niederlassung. Sie ist sehr konservativ in ihren Ansichten und gerät bei der Planung von Feiern regelmäßig mit Phyllis aneinander, außerdem hält sie nicht viel von Pam Halpert. Sie hatte eine Beziehung mit Dwight, zwingt ihn jedoch lange, dies geheim zu halten. Später zwingt sie Dwight sogar per Vertrag, mit ihr zu schlafen, um ein Kind zu machen. Sie trennt sich jedoch von ihm, als sie den Senator, Robert Lipton, kennenlernt. Es stellt sich allerdings heraus, dass er schwul ist und ein Verhältnis mit ihrem Kollegen Oscar hat. In der 8. Staffel bekommt sie einen Sohn Philip. Zum Ende der 9. Staffel stellt sich jedoch heraus, dass das Kind von Dwight ist, was dieser schon vermutet hatte. Die beiden heiraten schließlich am Serienfinale und Angela wird etwas lockerer. Sie hegt zudem noch eine große Liebe zu Katzen und besitzt einige davon. Es ist mehrfach erkennbar, dass sie regelmäßig die Kirche besucht und christlich ist. Kevin Malone (Brian Baumgartner) ist Buchhalter, obwohl er gar nicht richtig rechnen kann, was mehrfach bewiesen wird. Er hat ein recht einfaches Gemüt. Kevin ist stark übergewichtig und hat auch andere körperliche Leiden, wie z. B. eine Analfissur, Probleme mit Fußgeruch und Verdacht auf Hautkrebs. Kevin war eine Zeit lang verlobt. Als Dwight gegen Ende der letzten Staffel Manager von Dunder Mifflin wird, wirft er ihn raus, weil er als Buchhalter nicht geeignet ist. Er kauft sich schließlich eine Bar. Beim Aufrollen seiner Konten wird klar, dass er oft eine ausgedachte Zahl, die „Keleven“, verwendet hat, um seine Fehler zu verdecken. Oscar Martinez (Oscar Núñez) ist der dritte Buchhalter in Scranton. Seine Homosexualität wird von Michael geoutet, worauf Oscar zunächst kündigen will. Er bleibt allerdings, nachdem Dunder Mifflin ihm einen großzügigen außergerichtlichen Vergleich anbietet, um nicht durch ein Verfahren in die Schlagzeilen zu kommen. Oscar stammt aus Mexiko. Seine Freundschaft zu Buchhalterin Angela Martin wird erst in der letzten Staffel so richtig bemerkbar, als Angela von ihrem schwulen Ehemann verlassen und aus ihrem Apartment gekündigt wird. Sie wohnt also zeitweise mit in Oscars Wohnung. Oscar wird als ordentlicher, strukturierter Mensch dargestellt, der zusammen mit Jim und Pam „den Wahnsinn im Büro“ ausgleicht, trotzdem lästert er gerne zusammen mit Angela und den anderen Frauen im Büro. Meredith Palmer (Kate Flannery) ist im Einkauf tätig. Sie ist alkoholabhängig und spricht nicht viel mit den anderen. Unter stärkerem Alkoholeinfluss entwickelt sie exhibitionistische Züge. Meredith ist zweimal geschieden und hat einen schlecht erzogenen Sohn, der ihr zusätzliche Probleme bereitet. Sie geht mit ihrem Körper sehr offen um, somit mussten sie am meisten von allen Mitarbeitern zensiert werden, zum Beispiel als ihr Kleid verrutscht und dadurch ihre Brust zu sehen ist. Sie schert sich nicht um die Meinung der anderen und fährt einen alten Minivan. Außerdem behält sie stets einen Vorrat an Alkohol in der untersten Schublade ihres Arbeitsplatzes, was im Finale sichtbar wird. Ryan Howard (B. J. Novak) beginnt als Aushilfskraft im Vertrieb. Er ist ambitioniert und möchte möglichst schnell ins Management aufsteigen. Michael möchte ihn unbedingt als Freund gewinnen, nutzt ihn jedoch auch als persönlichen Dienstboten. Ryan wird an verschiedenen Stellen im Betrieb eingesetzt und schließlich fest übernommen. Er entwickelt sich zum Überflieger und steigt schnell ins Management von Dunder Miflin auf. Später verstrickt er sich in einen Korruptions- und Untreuefall, wird entlassen und auf Bewährung verurteilt. Michael holt ihn zurück in die Scrantoner Filiale. Er hat eine On-Again/Off-Again-Beziehung mit Kelly Kapoor vom Kundendienst und nutzt sie eigentlich nur aus. Als er in der letzten Staffel zum Finale zurückkehrt, ist er bereits alleinerziehender Vater, während Kelly mit einem Arzt zusammen ist. Die beiden fallen übereinander her und rennen zusammen in den Sonnenuntergang, während er sein Kind zurücklässt, um das sich von nun an Nellie Bertram kümmern wird. Toby Flenderson (Paul Lieberstein) vertritt die Personalabteilung in Scranton und ist dadurch nicht direkt Michael unterstellt. Mit seiner fast stoischen Gelassenheit wirkt er häufig als Korrektiv zu Michaels aktionistischer Art. Toby ist geschieden und hat eine Tochter im Vorschulalter. Er ist sehr stolz darauf, dass er ein Jurymitglied für den Fall des Erwürgers von Scranton („\"The Scranton Strangler“\") war und spricht auch noch Jahre später davon, da es eine der wenigen interessanten Momente in seinem Leben waren. Er ist unglücklich in Pam verliebt und verlässt deshalb Dunder Mifflin in der 5. Staffel, um nach Costa Rica zu gehen, kehrt aber wenig später wieder in seinen alten Job zurück, da er sich auf Costa Rica eine Verletzung zugezogen hat. Toby schreibt an seinem Buch „Chad Flenderson“ und erwähnt seine Romanideen mehrfach, was seinen Kollegen auf die Nerven geht. Kelly Kapoor (Mindy Kaling) arbeitet im Kundenservice. Sie verhält sich häufig so, als sei sie geistig noch ein Teenager. Sie beginnt eine Beziehung mit Ryan und glaubt, damit den Mann fürs Leben gefunden zu haben, was dieser anders sieht. Später nimmt sie an einem Management-Trainee-Programm der neuen Mutterfirma Sabre teil. Kelly ist indischer Abstammung und Hindu, weiß aber so gut wie nichts über ihre Kultur und ihren Glauben. Sie verlässt Dunder Mifflin am Anfang der 9. Staffel, um ihrem Freund zu folgen, lässt ihn aber nach Dwights Hochzeit sitzen und rennt mit Ryan in den Sonnenuntergang. Andrew „Andy“ Bernard (Ed Helms) kommt durch die Zusammenlegung mit der Stamford-Filiale nach Scranton und schafft es als einziger, sich zu integrieren. Mit Beginn der achten Staffel übernimmt er den nach dem Weggang Michaels frei gewordenen Posten des Regionalmanagers. Er war kurze Zeit mit Angela verlobt und dann mit der Rezeptionistin Erin zusammen. In der Neunten Staffel nimmt er Michaels ehemaligen Posten ein und wird Chef der Scrantoner Filiale. Nachdem sein Vater durchgebrannt ist, musste er die Familienangelegenheiten regeln und segelte einige Monate mit seinem Bruder nach Jamaika, ohne dem Büro Bescheid oder seinem Vorgesetzten etwas davon zu erzählen. Die Beziehung zu Erin ging deshalb in die Brüche und er kündigt bei Dunder Mifflin, um ein Star zu werden, da er ein sehr guter Sänger ist und Banjo spielt. Am Ende kehrt er an seine alte Universität Cornell zurück, die er ständig erwähnt hat. Janet „Jan“ Levinson (Melora Hardin) ist Michaels Vorgesetzte in New York. Sie ist meist nur telefonisch zugeschaltet, fährt aber hin und wieder nach Scranton, um nach dem Rechten zu sehen. Jan ist eine gewissenhafte Geschäftsfrau und rügt Michael ständig für seine Verfehlungen. Nach ihrer Scheidung verbringt sie eine Nacht mit Michael, versucht jedoch in der Folge, die Beziehung zu ihm auf einer rein professionellen Ebene zu halten. Tatsächlich scheint sie ihn sehr zu mögen und ist eifersüchtig auf Michaels Kurzzeitfreundin Carol. Schließlich gehen die beiden eine Beziehung ein, trennen sich kurz darauf aber wieder. Noch während der Beziehung mit Michael wird sie entlassen, woraufhin sie Dunder Mifflin verklagt und Michael zwischen beide Fronten schiebt. Dieser entscheidet sich jedoch dafür, gegen seine Freundin auszusagen und seinem Arbeitgeber nicht in den Rücken zu fallen. Als Beweismittel hat sie ohne Erlaubnis sein Tagebuch verwendet. In der 18. Folge der vierten Staffel wird bekannt, dass sie durch einen Samenspender schwanger ist. Ihre Tochter Astrid ist mehrfach zu sehen. In Staffel neun ist sie Geschäftsführerin der Scranton White Pages, dem größten Papierabnehmer von Dunder Mifflin, und bekommt Clark mehrere Tage lang zugesprochen. Erin Hannon (Ellie Kemper) wird als Ersatz für Pam am Empfang eingestellt, als diese gegen Ende der fünften Staffel mit Michael und Ryan eine eigene Papiervertriebsfirma gründet und kurz danach zu Dwight, Jim, Stanley, Andy und Phyllis ins Vertriebsteam wechselt. Im Laufe der Serie wird sie mehrfach als naiv dargestellt. Michael entwickelt sich für sie zu einem väterlichen Freund, da sie in einem Waisenhaus aufgewachsen ist und ihre Eltern nie kennengelernt hat. Zuerst führt sie eine glückliche Beziehung mit Andy, zu Beginn der siebten Staffel ist sie aber mit Gabe Lewis zusammen, obwohl sie ihn nie mochte. Nachdem die erneute Beziehung mit Andy scheiterte, da er mehrere Monate lang auf einem Segeltrip ist und kaum Kontakt mit ihr aufnimmt, obwohl er Gelegenheit dazu gehabt hätte, kommt sie mit dem in der neunten Staffel neu eingestellten Pete („Plop“) zusammen. Im Finale lernt sie letztendlich ihre leiblichen Eltern kennen, die die Dokumentation und damit auch Erins Suche nach ihren Eltern verfolgt haben. Gabriel „Gabe“ Lewis (Zach Woods) kommt mit der Übernahme durch Sabre nach Scranton, um die Integration voranzutreiben. Er liebt Horrorfilme und hat eine kurze Beziehung mit Erin. Seine Kollegen hegen eine starke Abneigung gegen ihn. Gabe verwickelt sich in einen Streit mit Michael, da dieser das Gefühl hat, dass Gabe von den Angestellten nunmehr als Boss wahrgenommen wird und nicht er selbst. Creed Bratton (Creed Bratton) ist der älteste Angestellte der Niederlassung und für die Qualitätssicherung zuständig, um die er sich jedoch augenscheinlich nicht sehr bemüht. Es wird immer wieder deutlich, dass er seine Aufgaben nicht erfüllt und nicht einmal weiß, in welcher Branche Dunder Mifflin tätig ist. Außerdem offenbart er bei verschiedenen Gelegenheiten kleptomanische Züge und erwähnt, dass er eine Zeit lang als Obdachloser gelebt hat. Als Kind verbrachte er einige Jahre in einer eisernen Lunge. Nellie Bertram (Catherine Tate) bewirbt sich erfolglos um Michaels Nachfolge, übernimmt dann jedoch die neu geschaffene Stelle des „Special Project Managers“. Sie hat einen deutlichen britischen Akzent und fällt durch soziale und berufliche Inkompetenz sowie eine völlig irrationale Verhaltensweise auf. So nimmt sie einfach Andrews Stelle als „Acting Manager“ ein, als dieser in Tallahassee ist um Erin zurückzuholen. Sie versucht ein Kind zu adoptieren und nimmt am Ende Ryans Kind bei sich auf, das er zurückgelassen hatte. David Wallace (Andy Buckley) ist Chief Financial Officer der Firmenzentrale in New York. Trotz Michaels ungewöhnlichem Führungsstil stärkt er ihm oft den Rücken. Als Dunder Mifflin finanziell vor dem Ruin stand, wird er entlassen. Danach stürzt er zunächst in ein Loch, erfindet aber mit seinem Sohn einen Staubsauger, der Dinge anheben kann und dessen Patent für mehrere Millionen vom US-Militär aufgekauft wird. Mit diesem Geld kauft er auf Andys Bitten Dunder Mifflin zurück, wodurch in der letzten Staffel nur noch eine Filiale geöffnet hat. Holly Flax (Amy Ryan) übernimmt zeitweise die Personalabteilung von Toby. Sie pflegt einen ähnlichen Humor wie Michael und versteht sich daher gut mit ihm. Als sich die beiden näherkommen, wird sie nach Nashua versetzt. Dort hat sie einen Verlobten A.J. Sie wird noch einmal für kurze Zeit als Tobys Vertretung nach Scranton versetzt und Michael gesteht ihr, dass er immer noch Gefühle für sich hat. Sie stellt A.J. ein Ultimatum, ihr einen Heiratsantrag zu machen und als er dies nicht tat, trennte sie sich von ihm. Sie kommt wieder mit Michael zusammen. Schließlich machte Michael ihr einen Heiratsantrag und weil es ihrem Vater nicht gut geht, verlassen Michael und sie Dunder Mifflin, um sich um ihre Eltern zu kümmern. Im Finale wird bekannt, dass sie mehrere Kinder haben. Roy Anderson (David Denman) ist zu Beginn der Serie mit Pam verlobt und im Warenhaus beschäftigt. Nachdem ihr Jim seine Liebe gesteht, trennt sie sich von Roy. Er versucht im Laufe der 3. Staffel Pam zurückzugewinnen, wird dann aber aufgrund eines Angriffes auf Jim entlassen. In der 9. Staffel sind Pam und Jim zu seiner Hochzeit eingeladen und sie finden heraus, dass er jetzt sehr erfolgreich ist. Karen Filippelli (Rashida Jones) arbeitet zunächst in der Niederlassung in Stamford, in welche sich Jim versetzen lässt, nachdem Pam bekannt gibt, Roy zu heiraten, wird aber aufgrund der Filialenzusammenlegung nach Scranton versetzt. Dort beginnt sie eine Beziehung mit Jim. Nach der Trennung wechselt sie abermals den Standort, diesmal nach Utica. In einer späteren Folge wird bekannt, dass sie mittlerweile geheiratet hat und schwanger ist. Robert California (James Spader) kommt nach der Übernahme von Dunder Mifflin durch Sabre nach Scranton und ist für eine gewisse Zeit CEO von Dunder Mifflin-Sabre. Obwohl sich die Firmenzentrale in New York befindet, hält er sich die meiste Zeit im Konferenzraum der Scantoner Filiale auf, weil ihm die Atmosphäre dort besser gefällt. Er fällt vor allem durch Trinkexzesse und irrationale Entscheidungen auf, außerdem verwickelt er seine Angestellten gerne in tiefgründige Gespräche. Während seiner Zeit als CEO trennt er sich von seiner Frau, woraufhin er ihr gemeinsames Haus verkaufen muss. Nach dem Rückkauf der Firma durch David Wallace verschwindet er für den Rest der Serie. Clark (Clark Duke) und Pete (Jake Lacy) übernehmen nach dem Ausscheiden von Kelly und Ryan den Kundenservice. Pete kommt im Laufe der neunten Staffel mit der Sekretärin Erin zusammen, während Clark von den Kollegen als eine Art „zweiter Dwight“ bezeichnet wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Büro (Originaltitel: \"The Office\") ist eine US-amerikanische Comedyserie. Sie basiert auf der britischen Serie \"The Office\" von Ricky Gervais und Stephen Merchant. Die amerikanische Fassung wurde von Greg Daniels entwickelt und von dessen Firma koproduziert, Gervais und Merchant waren nur am Rande in die Produktion eingebunden. In Deutschland zeigte Super RTL die ersten beiden Staffeln von Januar 2008 bis April 2009, in Österreich waren sie von März 2008 bis Juli 2009 auf ORF 1 zu sehen. Die dritte Staffel wurde erstmals im deutschsprachigen Fernsehen seit dem 12. Januar 2014 auf Comedy Central gezeigt. Die letzten drei Staffeln wurden bislang nicht auf Deutsch synchronisiert.", "tgt_summary": "《 我们的办公室》(英语:The Office)是一部改编英国电视剧的同名情景喜剧及伪纪录片。此剧于2005年3月24日开始在国家广播公司(NBC)首播,直到2013年5月16日第九季完结。", "id": 1116610} {"src_title": "Fuji Rock Festival", "tgt_title": "日本富士搖滾音樂祭", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Festival begann 1997. Das erste Festival wurde in der Nähe des Bergs Fujisan organisiert. Daher erhält es auch seinen Namen, \"Fuji Rock\". Im ersten Jahr wurde das Festival von einem Taifun zerstört. Im zweiten Jahr wurde das Festival nach Toyosu, Kōtō, Tokyo verlegt. 1999 wurde es nach Naeba verlegt.", "section_level": 1}, {"title": "1997.", "content": "Beck, Green Day, The Prodigy, Rage Against the Machine, Red Hot Chili Peppers, Atari Teenage Riot", "section_level": 2}, {"title": "1998.", "content": "Beck, Björk, Ian Brown, Iggy Pop, Primal Scream, Prodigy", "section_level": 2}, {"title": "1999.", "content": "Blur, Chemical Brothers, Happy Mondays, Hi-Standard, Rage Against the Machine, Atari Teenage Riot, Underworld, ZZ Top", "section_level": 2}, {"title": "2000.", "content": "The Chemical Brothers, Ian Brown, Primal Scream, MDFMK", "section_level": 2}, {"title": "2001.", "content": "Alanis Morissette, Eminem, Manic Street Preachers, Neil Young, New Order, Alec Empire, Oasis, Asian Dub Foundation", "section_level": 2}, {"title": "2002.", "content": "The Chemical Brothers, Ian Brown, Pet Shop Boys, The Prodigy, Red Hot Chili Peppers, Sonic Youth, Alec Empire, Muse, Kodo", "section_level": 2}, {"title": "2003.", "content": "Anthrax, Björk, Coldplay, Elvis Costello, Evanescence, Iggy Pop, Massive Attack, Mogwai, Primal Scream, Underworld", "section_level": 2}, {"title": "2004.", "content": "Internationale Bands dieses Jahr waren The Chemical Brothers, Franz Ferdinand, The Libertines, Jamie Cullum, Jet, Lou Reed, The Stills, The Streets, Ben Kweller, Santos und The White Stripes.", "section_level": 2}, {"title": "2005.", "content": "Das Festival 2005 lief vom 29. bis zum 31. Juli In diesem Jahr nahmen Bands wie Foo Fighters, Coldplay, Fatboy Slim, Beck, New Order und Primal Scream teil.", "section_level": 2}, {"title": "2006.", "content": "2006 lief das Festival von Freitag, dem 28. Juli bis Sonntag, dem 30. Juli. Ein paar der Bands die anwesend waren hießen Red Hot Chili Peppers, The Strokes, Franz Ferdinand, Jet, The Raconteurs, Sonic Youth, Wolfmother, Snow Patrol, The Hives, Dirty Pretty Things, KT Tunstall, Jason Mraz, The Cooper Temple Clause, Madness, Mogwai, Scissor Sisters, Yeah Yeah Yeahs, Super Furry Animals, Gnarls Barkley, The Zutons und Ore ska band.", "section_level": 2}, {"title": "2007.", "content": "Das Festival fand von Freitag dem 27 Juli bis Sonntag den 29 Juli statt. Auf den Bühnen waren unter anderem folgende Bands zu sehen: Muse, Kings of Leon, Clap Your Hands Say Yeah, Juliette and the Licks, Beastie Boys, The Cure, Mika, Kaiser Chiefs und The Chemical Brothers.", "section_level": 2}, {"title": "2008.", "content": "Das Festival fand von 25. Juli bis zum 27. Juli 2008 statt. Unter anderem traten folgende Bands auf: Bloc Party, Travis, Kasabian, Spoon, My Bloody Valentine, Gossip, Blackmarket und Ling Tosite Sigure.", "section_level": 2}], "src_summary": "Fuji Rock Festival ist ein dreitägiges Rockfestival, das jährlich im japanischen Naeba-Wintersportgebiet (, \"Naeba sukī-jō\") in Yuzawa stattfindet.", "tgt_summary": "富士摇滚音乐祭(FUJI ROCK FESTIVAL)是日本的摇滚音乐祭(ROCK FESTIVAL)的先驱,活动场地范围广大,包含日本国内外两百组以上的表演者,为日本目前最大规模的户外音乐活动。主办单位为SMASH公司。 首次于1997年举办,自1999年起改由位于日本新潟县的苗场滑雪场举行。", "id": 1678087} {"src_title": "Galmudug", "tgt_title": "加勒穆杜格", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Aufgrund der jüngsten Entwicklungen im somalischen Bürgerkrieg ist unklar, welche Gebiete unter der Regierung Galmudugs stehen. Zentrum Galmudugs ist die südliche Hälfte der Stadt und des Distrikts Gaalkacyo in der Verwaltungsregion Mudug. Ebenfalls zu Galmudug gehören weitere Gebiete in den Regionen Mudug und Galguduud. Im Norden grenzt Galmudug an Puntland, im Westen an Äthiopien, im Süden an den \"Himan and Heeb State\" und im Osten an den indischen Ozean. Der Name \"Galmudug\" setzt sich aus \"Gal\"guduud und \"Mudug\" zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Clan-Älteste der Sacad, eines Unterclans der Habar Gidir-Hawiye, trafen den Entscheid zur Unabhängigkeits- bzw. Autonomieerklärung am 14. August 2006. Abdi Qeybdiid wurde zum Anführer der Streitkräfte (\"Galmudug Defence Force\") und Mohammed Warsame Ali zum Präsidenten ernannt. Von Süden her wurde Galmudug im Oktober und November 2006 von der Union islamischer Gerichte bedrängt und es kam zu Kämpfen um Abudwak und Bandiradley. Mit Unterstützung von Puntland und Einheiten des angrenzenden Äthiopiens konnte Galmudug die Islamisten schließlich zurückdrängen. Am 10. November 2006 ersuchte Galmudug das ebenfalls international nicht anerkannte Puntland darum, Truppen aus dem Gebiet Galmudugs abzuziehen. Im Herbst 2010 verkündete Johnny Carson, der für Afrika zuständige Unterstaatssekretär im US-Außenministerium, dass die USA in Zukunft »lokale Regierungen, Clans und Unterclans« in Mittelsomalia unterstützen wollen. Politische Beobachter der Situation denken hierbei vor allem an Galmudug. Im Februar 2011 beschlossen die Regierungen von Galmudug und Puntland, künftigen in Sicherheits-, Wirtschafts- und Sozialfragen zu kooperieren. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden historisch oft verfeindeten Regionen verläuft jedoch nicht reibungslos – so beschwerte sich der puntländische Gouverneur von Mudug etwa im Sommer 2013 darüber, dass Kriminelle Verbrechen im von Puntland kontrollierten Norden der Grenzstadt Gaalkacyo begehen und anschließend in den galmudugischen Teil der Stadt fliehen würden, wo sie nicht bekämpft würden. Am 1. August 2012 wählte das 25-köpfige Parlament Galmudugs General Abdi Hasan Awale Qeybdiid zum neuen Präsidenten des autonomen Staats. Er erhielt 20 Stimmen, sein Gegenkandidat Abdisamad Nur Guled nur eine. Qeybdiid versprach, für eine Verbesserung der Sicherheitslage und der Beziehungen zu den benachbarten Regionen und den Bundesinstitutionen zu sorgen. Der bisherige Präsident kündigte an, die Wahl nicht anzuerkennen, und meinte, sein Auslandsaufenthalt aus medizinischen Gründen sei ausgenutzt worden. In den letzten Jahren bemühte sich Galmudug darum, von der Bundesregierung Somalias als autonomer Bundesstaat anerkannt zu werden. Artikel 49 der neuen somalischen Verfassung besagt, dass zwei oder mehr Regionen sich zu einem Bundesstaat zusammenschließen dürfen. Dies bezieht sich jedoch auf die zuletzt 1974 definierten Verwaltungsregionen Somalias. Da Galmudug aber die Regionen Mudug und Galguduud nicht vollständig kontrolliert, lehnte die Bundesregierung die Anerkennung bislang ab. Im Juli 2014 einigten sich Vertreter Galmudugs mit dem \"Himan and Heeb State\" und der Ahlu Sunna Waljama'a-Miliz, die beide ebenfalls Teile Galguduuds kontrollieren, einen gemeinsamen Bundesstaat zu bilden. Das Vorhaben wurde am 31. Juli in Mogadischu unter Beiwohnung von Vertretern der UNO, EU, Afrikanischen Union sowie des Präsidenten und des Premierministers Somalias formalisiert. Der neue Bundesstaat soll von einem Komitee vorbereitet werden und sollte ursprünglich die beiden kompletten Regionen Mudug und Galguduud umfassen. Als Reaktion auf dieses Vorgehen brach Puntland alle Beziehungen zur Zentralregierung Somalias ab. Die Bildung des neuen Bundesstaates ignoriere Puntlands Ansprüche auf den Norden Mudugs und widerspräche mehreren Artikeln der Verfassung. Im Oktober verständigten sich Puntland und die Bundesregierung in einer Vereinbarung darauf, dass der Norden Mudugs nicht Teil des neuen Bundesstaates werde. Seit April 2015 sind sechs Komitees im Amt, die die Gründung des Bundesstaates überwachen sollen. Gleichzeitig begann eine Konferenz in Adado, auf der Delegierte einen Regionalpräsidenten wählen sollen. Wie der somalische Präsident Hassan Sheikh Mohamud bekannt gab, soll Dhuusamarreeb die Hauptstadt des Bundesstaates werden. Der Vereinigungsprozess verlief nicht ohne Hindernisse, so lehnten ihn Teile der Sufi-Miliz \"Ahlu Sunna Waljama'a\" (ASWJ) ab und verkündeten, der Signatant der Miliz könne diese gar nicht vertreten. Von Oktober bis Dezember 2014 kontrollierten diese Teile von ASWJ die Stadt Guriel und lieferten sich Feuergefechte mit der somalischen Armee. Im Juni 2015 nahm die Gruppe sogar die designierte Hauptstadt des neuen Bundesstaates, Dhuusamarreeb, ein. Am 4. Juli 2015 wurde Abdikarim Hussein Guled zum Präsidenten des Bundesstaates Galmudug gewählt, welcher nun laut seiner vorläufigen Verfassung die kompletten beiden Regionen Galgadud und Mudug umfasst (inklusive der vormaligen Territorien von \"Himan & Heeb\" sowie \"Ahlu Sunna Waljama'a\"). ASWJ erklärte drei Tage zuvor Mohamed Shakur Ali Hassan zum Präsidenten ihrer Gegenregierung. Im Dezember 2017 unterzeichneten die Regierung von Galmudug und die Spitze von ASWJ ein Abkommen zur Machtteilung und der Beteiligung von ASWJ-Anführer Scheich Mohamed Shakir an der Regierung. Die bewaffneten Mitglieder der ASWJ sollen in die Armee Somalias integriert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Galmudug ist ein De-facto-Regime am Horn von Afrika innerhalb der Bundesrepublik Somalia. Es versteht sich als autonomer Bundesstaat Somalias und nimmt am politischen Leben auf Bundesebene teil.", "tgt_summary": "索马里加勒穆杜格州(),通称加勒穆杜格,是索马里的联邦成员州之一,位于索马里中部。“加勒穆杜格”一词来源于由加勒古杜德州和穆杜格州,该政权控制这两州的部分地区。", "id": 1847644} {"src_title": "Tenontosaurus", "tgt_title": "腱龍屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Tenontosaurus\" war ein mittelgroßer Iguanodontide und erreichte eine Länge von etwa sieben Metern, wobei sein langer Schwanz fast zwei Drittel der Gesamtlänge ausmachte. Das Praedentale, ein nur bei Vogelbeckensauriern (Ornithischia) vorhandener zusätzlicher Knochen im Unterkiefer vor dem Dentale, ist von der Seite gesehen keilförmig, von oben gesehen hufeisenförmig. Auf dem Praedentale befanden sich zahnartige Auswüchse. Es ähnelte dem Praedentale mehr basaler Euornithopoda. Das Dentale hatte zwölf Zähne. \"Tenontosaurus\" hatte 12 Hals-, 16 Rumpf-, 5 Kreuzbein- und 60 bis 65 Schwanzwirbel. Die Halswirbel waren leicht opisthocoel (auf der Hinterseite konkav), die Dornfortsätze waren kurz. Bei ausgewachsenen Exemplaren waren die Wirbelcentra des Kreuzbeins und deren Rippen zusammengewachsen, bei jüngeren noch getrennt. Die zum Körper hin gelegen (proximalen) Schwanzwirbel hatten kurze und breite Wirbelkörper und schmale Dornfortsätze geringer Höhe die nach vorne gebogen waren. Die weiter hinten gelegenen Wirbel wurden länger. Seine Vorderbeine hielt \"Tenontosaurus\" vornehmlich gebeugt. Die Mittelhandknochen waren am oberen Ende flach gedrückt und in gespreizter Form angeordnet. Der Vorderfuß hat die Phalangenformel 2.3.3.1(?2).1(?2), der Hinterfuß 2.3.5.5.0. \"Tenontosaurus\" hatte also vorne fünf und hinten vier Zehen. Der fünfte Mittelfußknochen war zu einem kurzen Einzelknochen reduziert. Die Zehenendglieder waren schmal und spitz.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Tenontosaurus\" wurde ursprünglich den Hypsilophodontidae zugeordnet, einem Taxon, das heute als paraphyletisch angesehen wird. Gegenwärtig gilt \"Tenontosaurus\" als der am meisten basal stehende Iguanodontide. Von den beiden Arten ist \"Tenontosaurus dossi\" die ursprünglichere, da sie aus dem Aptium stammt (\"Tenontosaurus tilletti\" aus dem späten Aptium bis mittleren Albium) und noch einen Zahn auf der Prämaxillare hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tenontosaurus („Echse mit Sehnen“) war ein Dinosaurier aus der Gruppe der Iguanodontia, der in der Unterkreide (Aptium bis mittleres Albium) in Nordamerika verbreitet war.", "tgt_summary": "腱龙属(属名:)是种体型中到大型的鸟脚亚目恐龙。腱龙原本被认为属于棱齿龙类,但自从棱齿龙类不在被认为是个演化支后,腱龙现在被认为是种非常原始的禽龙类。", "id": 748953} {"src_title": "Outlaws (Computerspiel)", "tgt_title": "執法悍將 (1997年遊戲)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Marshall James Anderson hat sich zur Ruhe gesetzt und lebt nun mit seiner Frau Anna und Tochter Sara auf einer Farm. Der Geschäftsmann Bob Graham hat eine Eisenbahnstrecke für das Gebiet vorgesehen, in dem Anderson lebt, und schickt seine Handlanger los, um Anderson und andere Farmer davon zu überzeugen, ihre Farmen an ihn zu verkaufen. Einer dieser Handlanger, Dr. Death, hat seine eigene Methode Leute zu überzeugen. Er wartet, bis Anderson zu einem Einkauf in die Stadt aufbricht, tötet Andersons Frau, als sie ihn darauf hinweist, dass die Familie das Angebot endgültig abgelehnt hat, und entführt Andersons Tochter als Geisel. Anderson findet nach seiner Rückkehr seine sterbende Frau vor, die ihm noch davon berichten kann was geschehen ist, und versucht dann seine Tochter aus den Händen ihrer Entführer zu entreißen.", "section_level": 1}, {"title": "Gameplay.", "content": "\"Outlaws\" ist ein klassischer 3D-Shooter, bei dem das in diesem Genre eher stiefmütterlich behandelte Western-Genre das herausstellende Merkmal ist. Auf seinem Rachefeldzug durchquert James Anderson eine Reihe unterschiedlicher Szenarien, die von Städten, Eisenbahnen über Canyons und Höhlenlabyrinthen bis zu Berg- und Sägewerken reichen. Es stehen die üblichen Waffen jener Zeit zur Verfügung, also Messer, Revolver, Gewehre und Schrotflinten, auch Dynamitstangen können verwendet werden. Selbst eine Gatling Gun ist vorhanden, die allerdings nur stationär bedient werden kann. Munition kann unterwegs (manchmal auch von getöteten Gegnern) aufgesammelt werden. Gelegentlich gibt es Extras wie Panzerplatten, die eine Weile zusätzlichen Schutz vor gegnerischen Kugeln verleihen, oder Öllampen, mit denen man in unbeleuchteten Räumen besser sehen kann. Verwundungen können mit Feldflaschen, Arztkoffern und Elixieren teilweise oder gänzlich geheilt werden. Das Spiel enthält drei Schwierigkeitsgrade, wobei schon beim mittleren große Vorsicht und Konzentration geboten ist, da hier schon kleine Unaufmerksamkeiten tödlich enden können. In den neun komplex aufgebauten Leveln sind spezielle geheime Räume versteckt, in denen sich Extras wie Arztkoffer, Munition und anderes verbergen. Es wurden einige kleinere Rätselelemente ins Spiel gepackt, so kann in einem der Stadtlevel die Bank, in der sich ein wichtiger Schlüssel befindet, nicht einfach durch die Tür betreten werden, vielmehr muss man sich auf alternative Weise einen Zugang verschaffen. Diverse Hüpf- und Schwimmeinlagen erinnern an das ein halbes Jahr zuvor erschienene Tomb Raider. Am Ende eines jeden Levels wartet ein besonders schwer zu erledigender Endgegner auf den Spieler. Die Geschichte wird durch Zeichentricksequenzen eingeleitet und zwischen den Levels weitererzählt. Grafisch war das Spiel bereits beim Erscheinen teilweise veraltet, da die Gegner als staksig animierte 2D-Bitmaps dargestellt wurden, obwohl andere 3D-Shooter wie Quake hier bereits vollständig auf Polygone setzten. Es ist dann auch ein eher weniger herausragendes Element des Spiels, die Betonung liegt vielmehr auf der Story, der Atmosphäre und den sich durch das Leveldesign ergebenden Herausforderungen.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Missionen.", "content": "Das Hauptspiel wird durch fünf spezielle Levels, die historische Missionen genannt werden, ergänzt. Diese sind zeitlich vor der eigentlichen Handlung angesiedelt und geben den Aufstieg des James Anderson zum Marshall wieder. Die Karriereleiter beginnt zunächst mit der Position eines Assistenten des Hilfssheriffs und setzt sich mit der eines Hilfssheriffs und Sheriffs fort bis er es zum Marshall gebracht hat, durch das erfolgreiche Absolvieren der Missionen steigt der Spieler nach und nach im Rang auf. Für jeden erworbenen Rang wird ein Sonderlevel freigeschaltet, der eher Übungs- und Spaßcharakter hat. Andersons Büro stellt den Dreh- und Angelpunkt der Missionen dar, von hier aus können diese in beliebiger Reihenfolge gestartet werden. In jeder Mission muss ein spezieller Bösewicht verhaftet oder getötet werden, der sich nach dem erfolgreichen Abschluss in einer der Gefängniszellen wiederfindet. Eine Besonderheit der historischen Missionen ist die Vergabe von Punkten, so wird beispielsweise die Gefangennahme eines Endgegners höher bewertet als dessen Tötung. Des Weiteren werden Punkte für die (möglichst geringe) Anzahl der abgegebenen Schüsse und der erlittenen Verwundungen, die Anzahl der getöteten Gegner und gefundenes Gold vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Anspielungen auf andere Titel.", "content": "Wie in den meisten Spielen von LucasArts finden sich in \"Outlaws\" Anspielungen auf andere Titel. Im zweiten Level gibt es ein Gebäude \"Stan's Used Coffins\" (Stans gebrauchte Särge), ein Verweis auf Monkey Island 2. In den freigeschalteten Sonderleveln finden sich Anspielungen auf den LucasArts-Klassiker Sam & Max und die von George Lucas produzierten Indiana Jones-Filme.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterung.", "content": "1998 veröffentlichte LucasArts eine Erweiterung mit dem Namen \"Handful of Missions\" zum kostenlosen Herunterladen, die aus vier Einzel- und fünf Multiplayermissionen besteht und zudem das Spiel auf die Version 2.0 aktualisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Das am auffälligsten und in Rezensionen des Spiels auch hervorgehobene Element ist der Soundtrack, der stark an die berühmten Filmmusiken Ennio Morricones und anderer Spaghetti-Western angelehnt ist. Er stammt von Clint Bajakian, der bei LucasArts bereits in diesem Gebiet für Indiana Jones and the Fate of Atlantis und Monkey Island 2 verantwortlich war. Bajakian wurde für seinen Soundtrack von der Zeitschrift \"Computer Gaming World\" mit einem \"Musical Achievement Award\" ausgezeichnet. LucasArts brachte auch eine gesonderte Audio-CD mit den Titeln heraus; auch beim Computerspiel sind die Musiktitel als Audiotracks vorhanden, nur dass sie dort über zwei CDs verteilt und zusammen mit dem Datenteil auf den CDs untergebracht sind.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Das Spiel benötigt keine 3D-Karte, unterstützte jedoch zusätzlich (zu Beginn ausschließlich) 3Dfx-Karten. 2001 erschien ein Direct3D-Patch, der die Unterstützung von 3D-Beschleunigung auf alle Direct3D-fähigen Grafikkarten ausweitete und Auflösungen bis 1024 × 768 ermöglichte.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption des Spiels.", "content": "Das Spiel erhielt in den Fachpublikationen zumeist gute Bewertungen, ein von der Videospiel-Website Gamespot aufgeführter Wertungsschnitt kommt auf 8,1 von maximal zehn Punkten, Gamespot selbst vergab 8,6 Punkte. Das Spiel wurde zu keinem Kassenschlager, konnte jedoch eine loyale Fangemeinde um sich scharen, die auch neun Jahre nach Erscheinen des Spiels weiter Levels veröffentlichte, hierzu gibt es einen speziellen Leveleditor mit dem Namen \"Lawmaker\". Das Spiel blieb ohne Nachfolger, später erschienene Westernshooter wie GUN oder Call of Juarez sind in ihrem Genre nach wie vor selten anzutreffen. Wenig enthusiastisch äußerte sich dagegen Jörg Langer in der PC Player, der insbesondere spielerische und technische Aspekte bemängelte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Outlaws ist ein 3D-Shooter, der im Western-Szenario angesiedelt ist. Das Spiel erschien 1997 und wurde von LucasArts entwickelt und vertrieben. Am 19. März 2015 wurde \"Outlaws\" durch Disney Interactive über gog.com erstmals im Digitalvertrieb wiederveröffentlicht.", "tgt_summary": "《执法悍将》(英语:\"Outlaws\")是电子游戏公司卢卡斯(LucasArts)于1997年发行的第一人称射击游戏,游戏运行于Windows平台。", "id": 2401974} {"src_title": "HSL Zuid", "tgt_title": "荷兰高速铁路南线", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Belgische Grenze – Rotterdam.", "content": "Der belgische Streckenteil von Antwerpen ist nahe der Ortschaft \"Meer\" mit der HSL-Zuid verbunden. Von dort führt sie weiter entlang der Autobahn 16 vorbei an Breda, wo es in beide Richtungen einen Abzweig in die Stadt gibt. Nördlich von Breda verläuft die Schnellfahrstrecke parallel zur Autobahn 16 und der alten Bahnstrecke und überquert das Hollands Diep bei Moerdijk über eine neue Brücke. Während Autobahn und Altstrecke dann nach Dordrecht abzweigen, unterfährt die Schnellfahrstrecke direkt hinter der Brücke in einem Tunnel den Dordtse Kil und umfährt Dordrecht im Westen über die Hoeksche Waard. Anschließend wird mit einem weiteren Tunnel die Oude Maas unterquert, bevor die Schnellfahrstrecke bei Barendrecht auf die bestehende Bahnstrecke sowie Betuweroute einmündet. In Rotterdam wird durch den Willemsspoortunnel die Nieuwe Maas unterquert, dann erreichen die Züge den Rotterdamer Hauptbahnhof.", "section_level": 2}, {"title": "Rotterdam – Amsterdam.", "content": "Hinter dem Hauptbahnhof von Rotterdam beginnt wieder eine Neubaustrecke; der nördliche Stadtrand wird mit einem Tunnel unterquert, dann geht es vorbei an Bergschenhoek, Bleiswijk und Zoetermeer. Zwischen Hazerswoude und Hoogmade, durch das Groene Hart („grünes Herz“), verläuft die Strecke aus Landschaftsschutzgründen in einem sieben Kilometer langen Tunnel. Diskutiert wurde hier auch eine andere Streckenvariante, entlang der Autobahnen A4 und A13. Hinter dem \"Groene Harttunnel\" trifft die Schnellfahrstrecke auf die A4 und folgt ihr bis Roelofarendsveen. Dann wechselt sie nach Nieuw Vennep, wo sie auf die Schiphollijn (Bahnstrecke Amsterdam – Leiden) trifft; hier endet die Neubaustrecke. Über den Flughafen Amsterdam fahren die Züge weiter nach Amsterdam Centraal. Die HSL Zuid ist an fünf Punkten mit dem übrigen Netz verknüpft.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "1986 wurde bei einer Ministerkonferenz ein Kernbeschluss zu einer Hochgeschwindigkeitsstrecke gefasst. Das Projekt wurde 1991 im niederländischen Parlament vorgestellt und vom Verkehrsministerium erst einmal abgelehnt. Erst 1996 wurde die HSL-Zuid als Großprojekt vom Parlament beschlossen und ein Abkommen mit Belgien über die Verlängerung erreicht. Im Frühjahr 1999 stimmte die niederländische Regierung der Hochgeschwindigkeitsstrecke im Rahmen einer Public Private Partnership (PPP) zu. Während die Regierung den Bau der Strecke in voller Höhe (acht Milliarden Gulden) finanzieren wollte, sollten private Partner für die Streckenausrüstung und die Instandhaltung aufkommen. Von dem Gewinner der Ausschreibung für die Betriebskonzession wurde eine Anschubfinanzierung in Höhe von rund 1,5 Milliarden Gulden erwartet. Im März 2000 begannen die Bauarbeiten. Ende 2000 wurden die vier Bewerber für die Betriebskonzession benannt: Sowohl die SNCF als auch die SNCB hatten eigene Bewerbungen zuvor kurzfristig zurückgezogen. Nach der Präqualifikation folgte bis Ende März 2011 die Abgabe der detaillierten Angebote. Am 11. Mai 2001 wurde in Den Haag eine Absichtserklärung zwischen dem niederländischen Ministerium für Verkehr und Infrastruktur sowie dem \"Infraspeed\"-Konsortium unterzeichnet. Für die Bereitstellung der Infrastruktur über einen Zeitraum von 30 Jahren (fünf Jahre Bau und 25 Jahre Instandhaltung) waren demnach leistungsabhängige Zahlungen von mehr als 2,5 Milliarden Euro vorgesehen. Es war der größte PPP-Auftrag, der bis dahin von der niederländischen Regierung vergeben wurde. Die Eröffnung des Abschnitts Rotterdam – Antwerpen war dabei für Mitte 2005 vorgesehen, die des Abschnitts Amsterdam/Schiphol – Rotterdam für Ende 2005. Anfang Juli 2001 unterzeichneten die niederländische Verkehrsministerin Tineke Netelenbos sowie Vertreter der Projektgesellschaft (aus NS, KLM, National Express Group) eine Absichtserklärung zur Betriebsführung auf der HSL Zuid. Das zuletzt noch konkurrierende Konsortium von CGEA-Connex, Connexion und SJ war zuvor ausgeschieden. Die Unterzeichnung eines Betriebsführungsvertrages für die Periode zwischen 2006 und 2020 war für 12. Oktober 2001 erwartet worden. Die Strecke sollte im Herbst 2006 in Betrieb gehen; dabei sollten zunächst je 32 Züge täglich zwischen Amsterdam und Breda bzw. Rotterdam verkehren. Ein stündliches Zugpaar sollte bis Brüssel verlängert werden, die Hälfte dieser Züge weiter bis Paris. Weitere Schnellverkehrsrelationen sollten zwischen Den Haag und Brüssel eingerichtet sowie zwischen Breda und Brüssel. Beim Bau der Hollands-Diep-Brücke kam am 25. April 2003 ein Arbeiter ums Leben, als ein Teil eines Stützgerüstes in die Tiefe stürzte. Infolge massiver Kostenüberschreitungen bei der HSL Zuid und der Betuweroute leitete das niederländische Parlament Ende 2003 eine Untersuchung ein. Zu diesem Zeitpunkt wurde mit einer Kostenüberschreitung von rund 1,5 Milliarden Euro gerechnet. Zahlreiche Schwierigkeiten, insbesondere mit dem ETCS-Zugsicherungssystem, führten zu mehrfachen Verzögerungen. Im November 2005 entschied die niederländische Verkehrsministerin, die Strecke ausschließlich mit ETCS auszurüsten und auf zusätzliche alternative Zugsicherungssysteme zu verzichten. Am 21. Dezember 2005 wurde erstmals ein Abschnitt der HSL Zuid unter Fahrdraht befahren. Die Lok ES 64 U2-042 fuhr dabei mehrfach auf dem rund 45 km langen Abschnitt zwischen Rotterdam und der belgischen Grenze mit bis zu 80 km/h hin und her. Im Januar 2006 wurde im Rahmen einer Testfahrt im Abschnitt Rotterdam – Breda mit 257 km/h ein neuer Geschwindigkeitsrekord im niederländischen Schienenverkehr aufgestellt. Der Verkehr auf der HSL Zuid sollte im Südabschnitt (zwischen Rotterdam und der belgischen Grenze) zum 1. April 2006 aufgenommen werden, im Nordabschnitt (Rotterdam–Hoofddorp) zum 1. April 2007. Am 1. April 2007 sollte die 15-Jahres-Konzession über den Betrieb der Strecke in Kraft treten. Im Rahmen von Testfahrten stellte die Thalys-PBKA-Einheit 4305 mit 331 km/h am 26. Februar 2006 einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Schienenfahrzeuge in den Niederlanden auf. Die Testfahrten mit dem Thalys hatten am 14. Februar begonnen. Mitte 2006 wurde absehbar, dass die Inbetriebnahmetermine nicht gehalten werden könnten. Als Ursachen galten Bauverzögerungen am Kilometer unter dem Grünen Herz sowie Probleme mit Signalisierung und Zugsicherung. Mit viermonatiger Verzögerung übergab das Infraspeed-Konsortium Ende Juli 2006 den Streckenabschnitt zwischen der belgischen Grenze und Rotterdam an den Netzbetreiber ProRail. Ende 2007 kündigte der niederländische Verkehrsminister Camiel Eurlings an, dass die Strecke nicht wie geplant im Dezember 2007 eröffnet werden könne. Unter anderem seien das noch ausstehende ETCS-Zugsicherungssystem, die fehlende Zulassung der Traxx-Lokomotiven und die erforderliche Reinigung des Groene-Hart-Tunnel einer Zulassung entgegengestanden. Am 22. Dezember 2006 wurde das Abnahmeprotokoll vom Kunden unterschrieben und somit die fertige Strecke formal an das niederländische Verkehrsministerium übergeben. Am 1. April 2008 erklärte das Verkehrsministerium die Strecke für betriebsbereit, so dass der Testbetrieb beginnen konnte. Die Projektkosten lagen (Stand: Februar 2009) bei 7,2 Milliarden Euro, davon 194 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union. Die Strecke in Public Private Partnership von \"Infraspeed\" errichtet, einer Holding im Besitz von fünf Unternehmen: \"Fluor Infrastructure\" (Projektmanagement), \"Siemens Nederland\" (Energieversorgung, ETCS, GSM-R), \"BAM PPP Investments Nederland\" (Gleise, Schallschutzwände), \"Innisfree PFI Continuation Fnud\" und \"HSBC Infrastructure\". Der niederländische Staat finanziert Bau, Betrieb und Instandhaltung der Strecke über 25 Jahre. Die Strecke wird von der \"High-Speed Alliance\" (HSA) betrieben, einem Joint Venture der Niederländischen Staatsbahnen (NS) und der Fluggesellschaft KLM. Die HSA soll über 15 Jahre je 163 Millionen Euro Konzessionsgebühr für den Betrieb der Strecke an den niederländischen Staat entrichten. 2004 hatte eine zugezogene Unternehmensberatung von um etwa 25 Prozent zu hoch liegenden Passagierprognosen und damit verbundenen Verlusten gewarnt. 2015 wurden die Projektkosten mit 11 Milliarden Euro beziffert. Ein am 28. Oktober 2015 vorgelegter Untersuchungsbericht des Niederländischen Parlaments kam zu dem Schluss, dass beim Beschluss zum Bau der HSL Zuid im Jahre 1996 keine Strategie für ihren Betrieb vorgelegen habe und dass keine ordentlichen Verträge mit Belgien vorgelegen hätten. Im weiteren Projektverlauf habe es an einer Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ministerien, der NS und SNCB gemangelt. Jeder Beteiligte habe eigene Interessen verfolgt und das Gesamtsystem nicht im Blick gehabt. Ein beteiligtes Ministerium habe das Parlament unzureichend und teils falsch informiert. Die für die Kontrolle des Projekts eigentlich zuständige zweite Kammer des niederländischen Parlaments habe zwar gewarnt, jedoch keine Maßnahmen ergriffen. In Folge des Berichts trat die Infrastrukturministerin Wilma Mansveld zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Da die 2004 bestellten Züge vom Typ AnsaldoBreda V250 nicht rechtzeitig zur Eröffnung der HSL Zuid zur Verfügung standen, begann die HSA den Verkehr auf der Strecke mit konventionellen Zügen. Zu diesem Zweck wurden zwölf Bombardier TRAXX-Mehrsystemlokomotiven (Baureihe 186) von Angel Trains International gemietet; deren Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Als Wagen wurden NS-Reisezugwagen der Gattung \"ICRm\" umgebaut. Diese Kompositionen fuhren seit September 2009 stündlich und später halbstündlich zwischen Amsterdam und Rotterdam, seit April 2011 wurde auch Breda halbstündlich angefahren. Der Betrieb wurde unter dem Markennamen Fyra aufgenommen, seit Dezember 2013 fahren die Züge als „Intercity Direct“. Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys, der Amsterdam mit Brüssel und Paris verbindet, befährt die Strecke seit Dezember 2009 in voller Länge. Die maximale Geschwindigkeit von 300 km/h wurde anfangs nur südlich von Rotterdam erreicht, der nördliche Abschnitt folgte im Juni 2010. Die Fahrzeit zwischen Amsterdam und Antwerpen verkürzte sich auf 1:14 Stunden, zwischen Amsterdam und Brüssel auf 1:52 Stunden, etwa 1 Stunde schneller als über die alte Strecke. Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 wurde die Fyra-Verbindung von Amsterdam nach Brüssel mit dem Hochgeschwindigkeitszug V250 mit 10 (statt 16 geplanten) Hin- und Rückfahrten aufgenommen. Durch technische Probleme an den Fahrzeugen wurde der Betrieb bereits am 18. Januar 2013 wieder eingestellt. Da die belgische und niederländische Bahn die Züge von AnsaldoBreda nicht mehr betreiben wollten, wurden erneut lokbespannte Züge für den inländischen Verkehr eingesetzt. Der inländische Verkehr auf der Schnellfahrstrecke von Amsterdam über Rotterdam nach Breda wird seit Ende 2013 als „Intercity Direct“ mit lokbespannten Zügen betrieben, die Verbindung nach Belgien als „Intercity Brussel“. Daneben nutzt der Thalys im internationalen Verkehr die Strecke. Zur Abdeckung des Bedarfs an lokbespannten Zügen bestellte die NS im Dezember 2013 19 eigene Traxx-Lokomotiven (F160MS), die bis Februar 2015 ausgeliefert waren. Seit eine weitere Bestellung von 26 Traxx im 2016 ausgeliefert wurde, werden Züge mit einer Lok auf jeder Seite bespannt. Im grenzüberschreitenden Verkehr sind Züge zu sehen, die auf einer Seite eine Traxx-Lokomotive der NS haben, am anderen Ende eine Traxx der belgischen SNCB. Neue Triebzüge, die als \"Intercity Nieuwe Generatie\" (ICNG) bezeichnet werden, und eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h aufweisen, sollen ab 2021 auf der Strecke fahren. Eine Version, die auch für das belgische Stromnetz ausgerüstet ist, wurde 2017 zu Testzwecken in zwei Exemplaren bestellt. Von diesem Typ werden bis 2025 weitere 18 Triebzüge geliefert. Durch die Inbetriebnahme der Strecke wurden im Westteil des niederländischen Bestandsnetzes Kapazitäten frei, die für Regionalverkehr genutzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Die Strecke wurde mit ETCS Level 2 (zunächst SRS 2.2.2, dann SRS 2.3.0) von Siemens und Alcatel SEL ausgerüstet. Zwischen der HSL 4 und der HSL Zuid wurde – erstmals in Europa – ein Wechsel zwischen zwei nationalen ETCS-Level-2-Systemen mit 300 km/h vorgesehen, was zu Schwierigkeiten beim Wechsel zwischen den ETCS-Streckenzentralen beim Grenzübergang führte. Zur Kommunikation zwischen den Stellwerken und den ETCS-Zentralen wird das SAHARA-Protokoll verwendet. In der Planungsphase der HSL Zuid wurden 17 verschiedene Varianten von Zugsicherungssystemen erwogen. Als Rückfallebene wird ETCS Level 1 verwendet. Die Elektrifizierung der Strecke wurde von den SNCF im Rahmen eines befristeten Technologietransfers unterstützt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die HSL Zuid bzw. in Langform Hogesnelheidslijn Zuid ist der niederländische Teil der \"Eisenbahn-Schnellfahrstrecke Schiphol – Antwerpen\", die Amsterdam (Niederlande) und Antwerpen (Belgien) miteinander verbindet. Der belgische Teil wird als HSL 4 bezeichnet. Die 100 Kilometer lange, zweigleisige Strecke ist ausschließlich für den Personenverkehr konzipiert.", "tgt_summary": "荷兰高速铁路南线()是一条125公里长的高铁路线,由荷兰首都阿姆斯特丹直达比荷边界,另有一支线往布雷达。连同比利时的HSL 4路线形成了阿姆斯特丹至安特卫普高速通道。起初预计于2007年通车,但后来通车仪式在2009年9月6日才举行,对外开放日期延迟至翌日。 由2009年12月13日起,大力士高速列车开行阿姆斯特丹至巴黎和布鲁塞尔服务,时速达300公里。其他列车则为160公里。", "id": 927333} {"src_title": "HMS Nelson (28)", "tgt_title": "納爾遜號戰艦", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stapellauf bis Zweiter Weltkrieg.", "content": "Die Kiellegung der \"Nelson\" war im Dezember 1922 auf der Werft von Armstrong-Whitworth in Newcastle upon Tyne. Schiffstaufe und Stapellauf fanden im September 1925 statt. Sie kostete 7,504 Millionen Pfund Sterling, wobei Material verwendet wurde, das für die nicht gebauten Schlachtkreuzer HMS \"Anson\" und HMS \"Howe\" der Admiral-Klasse vorgesehen war. Die \"Nelson\" wurde im August 1927 als Flaggschiff der Atlantic Fleet noch vor ihrem Schwesterschiff \"Rodney\" in Dienst gestellt. Im Jahr 1931 nahm ihre Mannschaft an der Invergordon-Meuterei teil. Am 12. Januar 1934 lief sie vor Portsmouth auf Grund, als sie dabei war, mit der Home Fleet zu den Westindischen Inseln auszulaufen. In den 1930er-Jahren wurde die Nelson geringfügig umgebaut und war bei der Home Fleet, als der Zweite Weltkrieg ausbrach.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Am 25. und 26. September 1939 führte sie Eskortierungsaufgaben bei der Bergung des U-Boots HMS \"Spearfish\" durch. Die Nelson wurde das erste Mal gegen eine Flottille deutscher Kreuzer und Zerstörer in die Nordsee entsandt, die sie aber leicht umgehen konnten. Am 30. Oktober 1939 wurde sie bei den Orkney-Inseln erfolglos vom deutschen U-Boot \"U 56\" angegriffen. Drei Torpedos trafen, explodierten aber nicht. Auch bei der späteren vergeblichen Jagd nach deutschen Schlachtschiffen fiel sie durch mangelnde Geschwindigkeit auf. Am 4. Dezember 1939 lief sie auf eine von \"U 31\" gelegte Mine und war bis zum August 1940 zur Reparatur im Dock. Nachdem sie wieder dienstbereit war, wurde sie in den Ärmelkanal entsandt. Im späten März 1941 war sie in Freetown und wurde nach Gibraltar beordert, um auf einen Einsatz bei der Jagd auf die \"Bismarck\" zu warten. Von April bis Juni 1941 eskortierte sie Konvois im Atlantik. Im Juni 1941 wurde die jetzt in Gibraltar stationierte \"Nelson\" der Force H zugeteilt und fungierte als Eskorte. Am 27. September 1941 wurde sie bei einem Angriff der Regia Aeronautica torpediert, schwer beschädigt und bis Mai 1942 in Großbritannien repariert. Sie kehrte im August 1942 als Flaggschiff zur Force H zurück und führte Geleitschutz für Konvois nach Malta durch. Sie unterstützte die Operation Torch in Algerien im November 1942, die Invasion Siziliens im Juni 1943 und die Landung bei Salerno im September 1943 durch Küstenbeschuss. Eine erweiterte Fassung der Kapitulation Italiens wurde von Dwight D. Eisenhower und Marschall Pietro Badoglio am 29. September an Bord der \"Nelson\" unterzeichnet. Die \"Nelson\" kehrte im November 1943 zur Überholung nach Großbritannien zurück, was große Verstärkungen der Luftabwehr mit einschloss. Danach unterstützte sie die Invasion in der Normandie und lief dabei am 18. Juni 1944 auf zwei Minen. Zur Reparatur wurde sie nach Philadelphia geschickt. Im Januar 1945 wurde sie in den Indischen Ozean geschickt und erreichte Colombo im Juli. Sie wurde im Malaysischen Archipel eingesetzt; die formale Kapitulation der japanischen Streitkräfte fand auf ihr statt.", "section_level": 2}, {"title": "Weiteres Schicksal.", "content": "Im November 1945 kehrte sie in ihre Heimat zurück und blieb Flaggschiff der Home Fleet bis zum Einsatz als Schulschiff ab Juli 1946. Sie wurde im Februar 1948 außer Dienst gestellt und als Ziel für Übungen von Bombenangriffen verwendet, bevor sie ab dem 15. März 1949 in Inverkeithing verschrottet wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die HMS \"Nelson\" war ein Schlachtschiff der \"Nelson\"-Klasse der britischen Royal Navy. Das fünfte Schiff der Navy, das nach Admiral Nelson benannt wurde, war von seiner Indienststellung 1927 bis 1946 Flaggschiff der Home Fleet (bis 1932 Atlantic Fleet) und wurde im Zweiten Weltkrieg auf diversen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Die Verschrottung erfolgte 1949.", "tgt_summary": "纳尔逊号战列舰(英语:HMS Nelson)是英国皇家海军建造于两次世界大战之间的两艘纳尔逊级战列舰中的一艘。其被命名为纳尔逊以纪念霍雷肖·纳尔逊海军中将。纳尔逊号于1925年9月3日下水,1927年8月15日建成服役,于1949年3月15日被拆解。", "id": 1267516} {"src_title": "Mongkok", "tgt_title": "旺角", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Lei Cheng Uk Branch Museum in Mongkok wurde gebaut, nachdem im Jahr 1955 bei Bauarbeiten eine Grabstätte aus der Zeit der Han-Dynastie entdeckt wurde. Dies ist die bedeutendste Ausgrabung in Hongkong und Beweis dafür, dass die Halbinsel bereits seit mindestens 2.000 Jahren besiedelt ist. Bei Ausgrabungen in Mongkok wurden auch Tonscherben aus der Jin-Dynastie gefunden, die Rückschlüsse darauf erlauben, dass diese Gegend bereits im 3. Jahrhundert n. Chr. besiedelt war. Das Gebiet von Mongkok sah ursprünglich wesentlich anders aus als heute. Im Zentrum des heutigen Mongkok lag ursprünglich \"Ho Man Tin\", während das eigentliche Mongkok nördlich davon lag (nahe der heutigen MTR-Station \"Mong Kok East\"). Durch die landwirtschaftliche Erschließung war das Gebiet südlich von der Argyle Street und im Osten durch Hügel begrenzt. Am 10. August 2008 brach im Gerichtsgebäude \"Cornwall Court\" ein Feuer aus, das vier Menschen das Leben kostete.", "section_level": 1}, {"title": "Straßen und Märkte.", "content": "Mongkok zeichnet sich durch eine Mischung aus alten und neuen Gebäuden aus. Auf der Straßenebene befinden sich überwiegend Läden und Restaurants, während die oberen Stockwerke hauptsächlich von Büros und Wohnungen genutzt werden. Mongkok hat noch viele der alten Läden und Einkaufsstraßen bewahrt, die andernorts in Hongkong schon längst verschwunden sind. Viele dieser Orte haben Spitznamen, die auf ihre Nutzung hinweisen:", "section_level": 1}, {"title": "Gastronomie.", "content": "In Mongkok gibt es viele Verkaufsstände für Schnellgerichte zum Mitnehmen. Die meisten verkaufen bekannte Schnellgerichte wie Fischbällchen, frittiertes Tofu und verschiedene Dim Sum Gerichte. Diese Snacks sind in Hongkong sehr beliebt. Zusätzlich zum Straßenverkauf gibt es Restaurants verschiedener Geschmacksrichtungen, z. B. mit japanischer, chinesischer, italienischer oder thailändischer Küche.", "section_level": 1}, {"title": "Mongkok im Film.", "content": "Mongkok bildete im Jahr 2004 die Kulisse für den Film \"One Nite in Mongkok\" des Regisseurs Derek Yee (). Der Film stellt Mong Kok als einen dicht besiedelten Stadtteil und Zentrum illegaler Aktivitäten vor. Ähnlich auch im Film \"Mongkok Story\" () aus dem Jahre 1996 von Wilson Yip (), der einen jungen Mann in einer Triade zeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mongkok oder Mong Kok (, englische Transliteration vom historischen Namen, durch sprachliche Mißverständnisse der Engländer zu den dialektsprechenden Fährleuten mit Tanka-Mundart (疍民) verballhornt das Schriftzeichen zum, kurzzeitiger ehemaliger Name: Argyle) ist ein Stadtteil Hongkongs auf der Halbinsel Kowloon. Das Viertel ist zentral gelegen, stark frequentiert und mit einer Bevölkerungsdichte von über 130.000 Einwohner pro km2 einer der dichtestbesiedelten Flecken der Erde.", "tgt_summary": "旺角(英语:Mong Kok)是位于香港九龙中部、油尖旺区北部的地区,是香港著名的旅游和购物区之一。旺角新旧楼宇林立;旧住宅楼宇地铺多为商店或餐厅。以弥敦道为界,购物中心集中在东面,而西面则以传统民生活动为主。区内交通十分发达,有巴士及港铁(东铁线、荃湾线和观塘线)直达,更有专线小巴通宵行驶。假日时弥敦道及西洋菜南街一带经常水泄不通。", "id": 597861} {"src_title": "Madagaskar-Moorente", "tgt_title": "馬島潛鴨", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Madagaskar-Moorenten erreichen eine Körperlänge von 46 Zentimetern. Es ist die einzige Tauchente dieser Region. Die weiße Iris des Männchens, die bei beiden Geschlechtern vorhandene weiße Flügelzeichnung sowie die lange Anlaufphase beim Wiederauffliegen unterscheidet diese Art von anderen, auf Madagaskar heimischen Entenarten. Das Männchen weist im Prachtkleid ein dunkelbraunes Gefieder mit einer weißen Unterseite auf. Kopf und Hals sind schwarzbraun mit einem schwachen Grün- oder Purpurglanz. Die Brust ist dunkel rotbraun. Die Flanken graubraun. Die Flügel haben helle Längsstreifen über den Schwingen. Im Ruhekleid ähnelt das Männchen den Weibchen, weist aber auch dann die weiße Irisfarbe auf. Die Gefiederfärbung beim Weibchen ist etwas matter. Anders als das Männchen hat das Weibchen eine dunkelbraune Iris. Bei beiden Geschlechtern ist der Schnabel bleigrau mit einem schwarzen Schnabelnagel. Die Beine und Füße sind grau. Jungenten gleichen den Weibchen, wirken insgesamt aber etwas brauner. Männliche Jungenten entwickeln sehr schnell eine graue Iris, die gegen Ende des ersten Lebensjahres sich in eine weiße Umfärbt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Die Madagaskarente ist eine endemische Entenart Madagaskars. Sie ist auf dieser Insel auf die Region des Lac Alaotra beschränkt gewesen, der im Norden des zentralen Hochplateaus. Dieses hat eine durchschnittliche Höhe von 1.100 m und gipfelt im Maromokotro, dem mit 2.876 m höchsten Berg der Insel. Madagaskar liegt im tropischen Klima des Südäquatorialstromes. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 25 °C, wobei die Temperaturen an den Küsten höher liegen und im landesinneren Hochland bis unter den Gefrierpunkt sinken können. Sommer und Winter entsprechen der tropischen Regen- und Trockenzeit. In den 1930er Jahren war die Madagaskar-Moorente am Lac Alaotra noch verhältnismäßig häufig. In den 1940er und 1950er Jahren nahmen die Bestände dramatisch ab. In der Umgebung des Lac Alaotra wurde sie seit den 1960er Jahren nicht mehr gesehen. Es gab eine nicht bestätigte Sichtung in der Nähe von Antananarivo in den 1970er Jahren. Die Art galt daher bis zu dem Beginn der 1990er Jahre als ausgestorben. Im August 1991 wurde ein einzelnes Männchen lebend gefangen. In der Zeit hiernach stufte die IUCN die Art nicht als ausgestorben, sondern als \"vom Aussterben bedroht\" ein, weil nicht flächendeckend nach ihr gesucht worden sei. Darauf wurde eine intensive Suchaktion in der Nähe des Lac Alaotra eingeleitet. Die Suchaktion war von zahlreichen PR-Aktionen begleitet, um Hinweise der Bevölkerung auf weitere Madagaskar-Moorenten zu erhalten. Beide Aktionen, die in den Jahren 1993 und 1994 wiederholt wurden, brachten jedoch keine weiteren Hinweise auf weitere Enten dieser Art. Im Jahre 2006 wurden jedoch auf einem vulkanischen See 330 Kilometer nördlich von Lac Alaotra neun ausgewachsene Madagaskar-Moorenten und vier Jungenten beobachtet. Nach den Aussagen der Bevölkerung ist der Uferrand dieses Vulkansees für einen Reisanbau ungeeignet. In dem See kommen auch keine Fische vor. Das Wasser ist außerdem für Madagaskar verhältnismäßig kühl. Insgesamt wird dies als Hinweis darauf gewertet, dass die Madagaskar-Moorente hier überleben konnte, weil sie verhältnismäßig wenig Störungen durch Menschen ausgesetzt waren. Bei nachfolgenden Suchaktionen konnten an demselben See insgesamt etwa 20 adulte Madagaskar-Moorenten beobachtet werden sowie neun Jungenten. Fünf Madagaskar-Moorenten wurden außerdem an einem zweiten See beobachtet, der etwa drei bis vier Kilometer von der ersten Beobachtungsstelle entfernt lag. Es ist aber möglich, dass diese fünf Enten zu denen zählten, die man an dem ersten Vulkansee bereits gezählt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen des Bestandsrückgangs.", "content": "Der ursprüngliche Lebensraum der Madagaskar-Moorente waren sehr pflanzenreiche Seen mit einem hohen Bestand vor allem an Seerosen. Solche Seen fanden sich vor allem am südlichen Ende des Lac Alaotra, wo die Madagaskar-Moorente noch in den 1920 und 1930er Jahren häufig war. Seitdem ist auf Madagaskar viel dieses ursprünglichen Lebensraumes zerstört worden. Lac Alaotra liegt in einem der wichtigsten Reisanbaugebiete der Insel. Von den 350 Quadratkilometer, die den See umgeben, sind 250 Quadratkilometer in Reisanbauflächen umgewandelt worden. Die damit einhergehende Erosion hat die Wasserqualität des Sees verschlechtert und zu einer zunehmenden Verlandung des Sees geführt. Hinzu kommen Veränderungen im Uferbereich wie eine intensivere Weidewirtschaft, ein Anbau von Reis, der zunehmend auch auf Grenzertragsflächen erfolgt und damit einhergehende Brandrodung an den Ufern. Die Anzahl an Ratten in Seenähe hat zugenommen. Diese sind potentielle Nest- und Kükenräuber. Zudem sank die Wasserqualität durch die Ausbreitung eingeschleppter Pflanzen wie der Wasserhyazinthe und Schwimmfarne, die die einheimischen Schwimmblattpflanzen verdrängten, die Wasserwege verstopften und zu einer zunehmenden Sauerstoffverarmung des Wassers führte. Die in den 1960er Jahren aus Nordamerika eingeführten Forellenbarsche fraßen möglicherweise die Küken der Madagaskar-Moorente. Als wesentliche Ursache des Bestandsrückgangs sowohl der Madagaskar-Moorente als auch anderer Vogelarten am Lac Alaotra, die auf eine reiche Wasservegetation angewiesen sind, gilt die Einführung von Tilapia. Diese Fischart ist ursprünglich unter anderem im Jordan verbreitet gewesen. Einzige Voraussetzung für seine Zucht ist eine hohe Wassertemperatur (mindestens 18 bis 20 °C). Tilapien gelten bei einigen Entwicklungshilfeprojekten als besonders geeignet für alle Gebiete, in denen es an eiweißreicher Ernährung mangelt. Dazu zählt auch Madagaskar mit seiner stark zunehmenden Bevölkerungszahl. Madagaskar-Moorenten sind außerdem bejagt worden. Gelegentlich verfingen sie sich auch in den Fischernetzen. Es ist symptomatisch, dass die 1991 gefangene Madagaskar-Moorente sich in einem Fischernetz verhedderte. Die Einführung von fleischfressenden Fischarten im Lac Alaotra wirkt sich ebenfalls negativ auf den Bestand der Wasservögel an diesem See aus. Ihnen fallen vor allem Küken zum Opfer. Allerdings geht man davon aus, dass zum Zeitpunkt der Einführung dieser Arten die Madagaskar-Moorente am Lac Aloatra bereits ausgestorben war. An den zwei Seen, an denen die Madagaskar-Moorente wiederentdeckt wurde, fehlen im Moment die Faktoren, die am Lac Alaotra zum Rückgang und Verschwinden dieser Entenart geführt haben. Die Population ist dort jedoch so gering, dass eine Inzuchtdepression befürchtet werden muss. Bei einer auf so wenige Seen verteilte Population besteht außerdem ein erhebliches Risiko, dass sie durch ungewöhnliche Ereignisse wie beispielsweise einem Zyklon oder dem Ausbruch einer Krankheit zum Aussterben gebracht werden. Zu den wesentlichen Maßnahmen zum Erhalt der Art zählt die strenge Unterschutzstellung der Seen. Sowohl Jagd als auch alle andere menschlichen Aktivitäten müssen in Seenähe unterbleiben. Während einer Zählung im Jahre 2009 wurden nur noch 19 Individuen nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Aus Freilandbeobachtungen ist nur sehr wenig über die Lebensweise der Madagaskar-Moorente bekannt. Die meisten Erkenntnisse über diese Art stammen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als einige Moorenten in menschlicher Obhut gehalten wurden. Die Madagaskar-Moorente präferiert Gewässer, die eine reiche Vegetation aufweisen. Sie war vor allem an ruhigen Gewässern in der Nähe des Lac Alaotra zu finden, die einen dichten Seerosenbewuchs aufweisen. Nach heutigen Erkenntnissen bildete sie weder große Schwärme noch vergesellschaftete sie sich mit anderen Entenarten. Ihre Nahrung suchte sie tauchend. Die Nahrungszusammensetzung ist unbekannt. Vermutlich fraß sie vor allem Samen von Wasserpflanzen, darunter vermutlich vor allem die der Seerosen. Zu ihrer Nahrung zählten vermutlich außerdem Wasserwirbellose. Ihr Balzrepertoire ist unbekannt. Es ähnelt aber vermutlich dem der Australischen Moorente. Die Madagaskar-Moorente brütet vermutlich im Zeitraum Oktober bis Januar. Der Standort der Nester ist unbekannt. Die Eier sind oval und bräunlich weiß. Das Vollgelege besteht aus sechs bis acht Eiern. Es brütet allein das Weibchen. Die Brutzeit beträgt 26 bis 28 Tage.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung in menschlicher Obhut.", "content": "Madagaskar-Moorenten wurden das erste Mal 1929 nach Clères, Frankreich importiert. Es handelte sich um fünf Enten, mit denen man sehr erfolgreich nachzüchtete. 1935 wurden ein zweites Mal einige Tiere nach Clères importiert. Auch mit diesen Enten hatte man große Zuchterfolge. Die Tiere gelangen von dort aus in eine Reihe anderer Zoos und wurden auch an einige Privathalter verkauft. In Großbritannien beispielsweise erfolgte eine Nachzucht mit Nachkommen dieser Enten erstmals 1935. Die Erhaltungszucht mit diesen Enten kam jedoch in den Jahren des Zweiten Weltkrieges vollständig zum Erliegen. Im Jahre 2009 wurde ein neues Erhaltungszuchtprogramm angestrengt, das vom Durrell Wildlife Conservation Trust, dem Wildfowl & Wetlands Trust (WWT), dem Peregrine Fund und der madagassischen Regierung unterstützt wird. Im November 2009 konnten die ersten 8 Küken seit der Wiederentdeckung vermeldet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Madagaskar-Moorente (\"Aythya innotata\") ist eine extrem seltene Tauchente der Gattung \"Aythya\", von der man bereits annahm, dass sie ausgestorben sei. 2006 wurden Enten dieser Art an einer Stelle in Madagaskar wieder beobachtet. Es wird nicht ausgeschlossen, dass Enten dieser Art auch an anderen Orten Madagaskars noch vorkommen. In jedem Fall gilt ihr Bestand aber die Art als unmittelbar vom Aussterben bedroht. Als primäre Ursache des Bestandsrückgangs gilt die Einführung eines pflanzenfressenden Buntbarsches \"(Oreochromis macrochir)\". Dadurch wurde die Vegetation der Brutgewässer der Madagaskar-Moorente nachhaltig verändert.", "tgt_summary": "马岛潜鸭,又称马达加斯加潜鸭(学名:\"Aythya innotata\",)是马达加斯加一种极为罕见的潜水鸭,属於潜鸭属,1990年代本被认为已绝种,不过2006年在Matsaborimena湖重新被发现,至2017年秋季约有90只个体,是世界上已知数量最少的一种现生鸭种。", "id": 884187} {"src_title": "Karl Peglau", "tgt_title": "卡爾·佩格勞", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach der mittleren Reife erlernte Karl Peglau die Berufe Maschinenschlosser und Technischer Zeichner. Nach dem Zweiten Weltkrieg holte er in Berlin an der Humboldt-Universität sein Abitur nach und studierte dort zuerst einige Semester Mathematik/ Physik, dann Psychologie. 1954 erhielt er sein Diplom als Psychologe. Von 1957 bis zum Ende der DDR arbeitete Peglau als leitender Verkehrspsychologe beim Medizinischen Dienst des Verkehrswesens der DDR. In dieser Position beschäftigte er sich lange Zeit mit Verkehrsunfällen und Möglichkeiten, diese zu verhindern. Peglau stellte fest, dass es möglich wäre die Sicherheit zu erhöhen, indem man alle Verkehrsteilströme mit je eigenen Ampeln getrennt leite. Diese Ampeln sollten jeweils eigene prägnante Leitsymbole aufweisen. Im Zuge entsprechender Entwürfe entwickelte Peglau 1961 auch die Ampelmännchen. Nach verschiedenen Prüfungen und der Einführung der ersten entsprechenden Fußgängerampel 1969 in Ost-Berlin, wurden diese Ampelmännchen 1970 als offizielle Fußgängersignale in den Lichtsignalstandard der DDR aufgenommen. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde Karl Peglau in den vorzeitigen Ruhestand geschickt und die Ost-Ampelmännchen wurden schrittweise gegen die westdeutsche Variante ausgetauscht. In der Bevölkerung kam es daraufhin zu Protesten und das „Komitee zur Rettung der Ampelmännchen“ wurde gegründet, in dem Karl Peglau als Ehrenmitglied wirkte. Es folgte die Wiedereinführung der Ost-Ampelmännchen, zunächst in den Gebieten der ehemaligen DDR, später auch in West-Berlin und weiteren westdeutschen Städten. Produktdesigner Markus Heckhausen, der zunächst aus abgebauten Ampelgläsern Lampen herstellte und sich unter anderem im „Komitee zur Rettung der Ampelmännchen“ für das Bestehen der Ost-Ampelmännchen als offizielles Fußgängersignal einsetzte, nahm 1996 Kontakt zu Karl Peglau auf. Dieser übertrug ihm die Nutzungsrechte an den Ost-Ampelmännchen. Gemeinsam entwickelten Peglau und Heckhausen 1997 das Buch vom Ampelmännchen, welches die Geschichte der Entstehung und Rettung der Ampelmännchen thematisiert. Seit der Gründung der AMPELMANN GmbH 1996 durch Markus Heckhausen entwickelte sich das Ampelmännchen zu einer Marke, die gerade heute als Souvenir, Ostalgieprodukt und Berlin-Symbol beliebt ist. Bis zu seinem Tod 2009 arbeitete Peglau in der AMPELMANN GmbH mit und war in viele Entscheidungsprozesse – speziell in die Produktentwicklung – mit eingebunden. Auch wenn Peglau somit auch finanziell am Erfolg der Ost-Ampelmännchen beteiligt war, stand bei ihm immer der verkehrspsychologische Aspekt im Vordergrund. Es war ihm wichtig, die Vorteile gegenüber anderen Leitsymbolen, wie die bessere Sichtbarkeit und die damit einhergehende Erhöhung der Sicherheit, in den Fokus zu rücken. Mit seiner Frau Hildegard Peglau, mit der er bis zu seinem Tod glücklich verheiratet war, hatte er zwei gemeinsame Kinder und mehrere Enkelkinder. Am 29. November 2009 starb er 82-jährig nach langer Krankheit in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Tennissport.", "content": "Peglau spielte zeitlebens leidenschaftlich Tennis. Am 23. Juni 1949 gründete er als Student die Sparte Tennis an der Humboldt-Universität zu Berlin, die bis heute als Humboldt TC besteht. Bis 1951/52 war Peglau Vorsitzender und bis zu seinem Tod ein Ehrenmitglied dieses Humboldt-Tennis-Club. In den 50er Jahren sicherte er sich mehrfach den Titel des Berliner Studentenmeisters und war auch über die Grenzen Berlins hinaus in der Tennisszene bekannt. Zweimal wurde Peglau DDR-Seniorenmeister. Auch an internationalen und nationalen Eisenbahner Meisterschaften nahm Peglau erfolgreich teil. In den 1970er und 80er Jahren betätigte er sich als Turnierleiter internationaler Hochschulturniere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Peglau (* 18. Mai 1927 in Muskau; † 29. November 2009 in Berlin) war ein deutscher Verkehrspsychologe und Erfinder der Ampelmännchen.", "tgt_summary": "卡尔·佩格劳(,1927年-5月18日-2009年-11月29日),德国交通心理学家、工程师及设计师,在1961年创造了广泛于前东德境内装设的交通号志小人()。", "id": 2203887} {"src_title": "Pans Labyrinth", "tgt_title": "羊男的迷宮", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit einer Szene, in der ein dunkelhaariges Mädchen blutend und schwer atmend auf einem Steinboden liegt. 1944 – der spanische Bürgerkrieg (1936–1939), der mit dem Sieg der Faschisten unter Franco endete, ist vorbei, während weltweit noch der Zweite Weltkrieg wütet. Der franquistische Hauptmann Vidal befindet sich mit seiner Truppe in den Bergen Nordspaniens. In einer verlassenen Mühle hat er sein Hauptquartier eingerichtet. Von dort aus bekämpft er Partisanen, die von den nahgelegenen Bergen aus Widerstand leisten. Vor Kurzem hat er die jetzt hochschwangere Carmen geheiratet, die eine elfjährige Tochter hat, Ofelia. Als die beiden auf dem Weg zum Hauptmann sind, hält ihr Auto an, weil Carmen sich übergeben muss. Etwas abseits der Straße findet Ofelia eine Steinstatue, aus der ein übergroßes Insekt (Gottesanbeterin) krabbelt, nachdem Ofelia einen an der Straße liegenden Stein, der das fehlende rechte Auge der Statue ist, wieder eingesetzt hat. Als Ofelia zurückgerufen wird und das Auto weiterfährt, folgt das Insekt der Wagenkolonne. Für ihren Stiefvater, der mit äußerster Brutalität gegen die Partisanen vorgeht, ist Ofelia ein Störfaktor, das bemerkt sie unmittelbar bei der ersten Begegnung mit ihm. Neben der Mühle befindet sich ein altes Mauerwerk mit einem großen Tor – Mercedes, eine der Hausangestellten des Hauptmanns, erzählt Ofelia, dies sei ein Labyrinth und stehe schon sehr lange dort, viel länger noch als die Mühle. In der ersten Nacht, als Ofelia neben ihrer Mutter nicht einschlafen kann, taucht das Insekt wieder auf. Ofelia zeigt ihm ihr Märchenbuch, in dem eine Fee abgebildet ist. Das Insekt sieht auf das Bild und verwandelt sich – unter großer Anstrengung – in eine Fee. Schließlich führt es das Mädchen in das steinerne Labyrinth. In der Mitte angekommen, die einer Lichtung gleicht, geht Ofelia eine Wendeltreppe aus Stein hinab. Am dunklen Grund findet sie nichts als eine weitere Steinskulptur, die einen Pan, ein Mädchen und ein Baby darstellt. Sie begegnet zum ersten Mal dem Pan, der, wie aus einem Winterschlaf erwacht, noch zittrig das kleine Mädchen betrachtet. Erfreut erzählt er Ofelia, dass sie die Wiedergeburt einer Prinzessin sei, die einst aus Neugier ihr unterirdisches Reich verlassen, im Laufe der Zeit menschlich geworden sei und ihre wahre Identität vergessen habe. Noch immer warte der Vater der Prinzessin, der König, auf sie. Ofelia könne den Fluch brechen und der dahinsiechenden magischen Welt zu neuem Leben verhelfen, indem sie dorthin zurückkehre. Allerdings müsse sie drei Prüfungen bestehen, sagt der Pan, um festzustellen, ob die Seele der Prinzessin nicht schon zu lange bei den Menschen gewesen sei und sie ihre Unsterblichkeit dabei verloren habe. Die Prüfungen müsse Ofelia bis zur nächsten Vollmondnacht bestanden haben – sonst sei sie für immer dazu verdammt, bei den Menschen zu leben, zu altern und irgendwann zu sterben. Er gibt ihr ein Buch mit leeren Seiten, in dem jedoch die Prüfungen später zur Anweisung als Texte und Zeichnungen wie von Zauberhand erscheinen werden. Ofelia kehrt zum Haus zurück. Am nächsten Tag hat der Hauptmann zu einer abendlichen Feierlichkeit wichtige Persönlichkeiten eingeladen, und Ofelias Mutter hat ihr dafür ein Kleid genäht. Ofelia macht sich auf, die erste Prüfung anzutreten. Unter einem uralten, großen Baum sitzt eine Riesenkröte, die den Baum langsam absterben lässt. Ofelia soll die Kröte töten und einen Schlüssel aus deren Magen holen, um den Baum zu retten. Es gelingt ihr, aber ihr schönes Kleid, das sie – um es nicht schmutzig zu machen – an einen Ast des Baumes gehängt hat, ist vom Wind auf den Erdboden geweht worden und dadurch nun völlig verdreckt. Die Mutter ist entsetzt und ärgerlich und schickt Ofelia ohne Abendbrot ins Bett. Ofelia findet heraus, dass die Hausangestellte Mercedes und der Arzt Dr. Ferreiro mit den Partisanen kooperieren – sie schleichen sich nachts hinaus, und der Arzt amputiert einem verwundeten Partisanen das vom Wundbrand befallene Bein. Ihrer hochschwangeren Mutter geht es immer schlechter, weshalb Ofelia die zweite Prüfung nicht beginnt. Der ungehaltene Pan taucht in ihrem Zimmer auf und gibt ihr eine Alraune. Ofelia soll die Alraune in einer Schüssel mit Milch unter das Bett der Mutter stellen und sie täglich mit zwei Tropfen ihres Blutes füttern. Sofort geht es ihrer Mutter besser. Ofelia hat nun Gelegenheit, die zweite Prüfung zu absolvieren. Sie muss eine Tür aus Kreide an die Wand malen, die sich dann materialisiert. Dahinter befindet sich ein Raum, in dem ein opulentes Festmahl aufgetischt ist. Der Pan hatte sie gewarnt, sie dürfe nichts essen oder trinken. Auch müsse sie von diesem gefährlichen Ort zurückkehren, bevor die Sanduhr, die er ihr zusammen mit der Kreide gegeben hat, abgelaufen ist. Zur Hilfe gibt er ihr drei Feen mit, die sie leiten sollen. Am Tischende sitzt reglos ein augenloses humanoides Monster, dessen Augäpfel auf einem eisernen Teller vor ihm liegen. Ofelia findet drei kleine Fächer an der Wand, jedes mit einem Schloss versehen. Die Feen deuten auf das mittlere Fach, doch Ofelia entscheidet sich für das linke, öffnet dieses und findet einen Dolch darin. Die bleiche Kreatur am Tisch bewegt sich noch immer nicht, und Ofelia, noch hungrig vom Vortag, isst zwei Weintrauben, obwohl die Feen verzweifelt versuchen, sie davon abzuhalten. Daraufhin erwacht die weiße Kreatur und steckt sich die Augäpfel in die Handinnenflächen. Der Kinderfresser (Glasmalereien an der Decke zeigen seine schrecklichen Taten, und in einer Ecke liegen hunderte Kinderschuhe) ergreift zwei der Feen, die ihn aufhalten wollen, und beißt ihnen die Köpfe ab. Nur mit Glück kann Ofelia durch eine zweite Kreidetür, die sie an die Decke zeichnet, entkommen, da sich die erste wegen der abgelaufenen Sanduhr bereits geschlossen hatte. Der Pan ist wütend und wirft ihr vor, wegen ihres Ungehorsams versagt zu haben; dann verschwindet er. Ofelia will neue Blutstropfen in das Gefäß mit der Alraune träufeln, doch ihr Stiefvater erwischt sie dabei. In ihrer Verzweiflung, die Kontrolle über ihre Tochter ganz verloren zu haben, wirft die Mutter die Alraune ins Kaminfeuer. Im selben Augenblick setzen bei ihr heftige Wehen ein. Vidal hat inzwischen in den Wäldern eine Gruppe Partisanen gestellt und alle getötet bis auf einen, den er nun die ganze Nacht lang bestialisch foltert. Der Arzt erlöst den gefolterten Partisanen am nächsten Morgen mit einer Morphium-Spritze. Vidal, der anhand von gleichen Penicillinampullen entdeckt hat, dass der Arzt den Rebellen hilft, erschießt diesen hinterrücks. Carmen stirbt bei der Geburt, doch das neugeborene Kind, Vidals leiblicher Sohn, überlebt. Als sich Vidals Vermutung, auch Mercedes kooperiere mit den Partisanen, bewahrheitet, beschließt er, sie zur Rede zu stellen. Ofelia will zusammen mit Mercedes in die Wälder fliehen, doch die beiden werden unweit des Hauses gestellt. Ofelia wird in ihrem Zimmer eingesperrt, während Mercedes gefoltert werden soll. Sie kann sich mit ihrem versteckt gehaltenen Küchenmesser befreien und den Hauptmann mit mehreren Stichen in Rücken, Brust und Gesicht verletzen. Sie flieht in die Berge, wo die Soldaten, die sie zurückholen sollen, von den Partisanen erschossen werden. Es ist Vollmondnacht. Ofelia ist allein und verzweifelt in ihrem Zimmer, als überraschend der Pan auftaucht und ihr eine letzte Chance geben will, wenn sie ihm ohne Widerworte und Fragen gehorcht. Sie soll mit ihrem kleinen Bruder ins Labyrinth kommen. Da ihr Zimmer bewacht wird, gibt ihr der Pan wieder ein Stück Kreide, mit dessen Hilfe sie direkt ins Zimmer des Hauptmanns gelangt. Ihr Stiefvater ist dabei, sich zu betrinken, während er seine von Mercedes aufgeschlitzte linke Wange näht. Unterdessen greift eine Übermacht von Partisanen den Hof an. Als Ofelia mit seinem Sohn aus dem Zimmer läuft, rennt der Hauptmann ihr nach. Weil Ofelia ihm aber das Beruhigungsmittel ihrer Mutter in den Schnaps geträufelt hat, fällt es ihm in seiner Benommenheit schwer, sie einzuholen. Im Labyrinth entkommt Ofelia dem Hauptmann zunächst. Im Vollmondlicht verrät der Pan Ofelia ihre letzte Prüfung: Mit dem Dolch aus der zweiten Prüfung soll sie ihren Bruder verletzen, da für die Rückkehr in das Reich ihres Vaters das Blut eines unschuldigen Menschen geopfert werden müsse. Ofelia weigert sich. Der Pan ist wütend und drängt sie zur Tat. Ofelia weigert sich wieder. Der Pan lässt von ihr ab mit dem Satz, wenn dies ihr Wunsch sei, dann müsse sie für immer in der Welt der Menschen bleiben. Hauptmann Vidal, der den Pan nicht sehen kann, findet Ofelia, als sie mit seinem Sohn im Arm in der Mitte des Labyrinths steht und ins Leere spricht. Er nimmt ihr das Kind weg und erschießt das Mädchen. Sie liegt verblutend am Boden, man erkennt die Szene vom Anfang des Films wieder. Vidal verlässt das Labyrinth und wird am Eingang von den Partisanen, die den Stützpunkt erobert haben, gefangen genommen. In Erwartung seines Todes übergibt er das Baby an Mercedes und will sein Sterben als Heldentod inszenieren, den man seinem Sohn mitteilen soll. Doch Mercedes erklärt ihm, sein Sohn werde nicht einmal den Namen seines Vaters erfahren. Ihr Bruder erschießt Vidal und die Gruppe findet Ofelia sterbend im Labyrinth. Ihr Blut tropft nach unten in den Schacht, als sie von einem warmen Licht umflossen wird. Das Blut Ofelias öffnet ihr den Weg in das unterirdische Reich, wo sie ihre Eltern und den Pan wiedertrifft. Der Vater erklärt ihr, dass sie die letzte und wichtigste Prüfung bestanden habe, indem sie bereit gewesen sei, sich selbst zu opfern, anstatt unschuldiges Blut zu vergießen. In der realen Welt lächelt Ofelia ein letztes Mal, bevor ihr menschlicher Körper in den Armen der weinenden Mercedes stirbt. An dem Baum, an welchen Ofelia ihr grünes Kleid gehängt hatte, sprießt eine weiße Blüte. Die Fee, die nun wieder ein Insekt ist, setzt sich neben die Blüte auf den Ast.", "section_level": 1}, {"title": "Medien-Veröffentlichung.", "content": "Die deutsche DVD-Veröffentlichung erfolgte am 30. Juli 2007. Es erschien eine \"Einzel-DVD\", die u. a. einen Audiokommentar enthält, sowie eine \"3-Disc Collector’s Edition\" im Digipack, die drei DVDs mit zusätzlichem Bonusmaterial beinhaltet. Die Fassung mit drei DVDs ist zusätzlich auch als sogenannte \"Limited Edition\" mit einem 100-seitigen Storyboard-Buch erhältlich. Die deutsche Blu-ray-Veröffentlichung erfolgte am 10. September 2007. Diese enthält neben dem Audiokommentar ein Featurette sowie einen Trailer.", "section_level": 1}, {"title": "Romanadaption.", "content": "Im Jahr 2019 veröffentlichte Cornelia Funke zusammen mit Guillermo del Toro die Romanadaption des Filmes unter dem Titel \"Das Labyrinth des Fauns\" im S. Fischer Verlag. Die Hörbuchversion wird von Tom Vogt und der Autorin selbst gesprochen. Ebenfalls 2019 erschien die englischsprachige Ausgabe \"Pan's Labyrinth - The Labyrinth of the Faun\" bei Harper Collins und Bloomsbury.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pans Labyrinth (Originaltitel: \"El laberinto del fauno\") ist ein Spielfilm aus dem Jahr 2006, bei dem Guillermo del Toro Regie führte und auch das Drehbuch verfasste. Der Film, der vor dem Hintergrund militärischer Repression in der Zeit nach dem Spanischen Bürgerkrieg spielt, ist eine Mischung aus Filmdrama und Fantasyfilm. Deutscher Kinostart des Filmes war am 22. Februar 2007.", "tgt_summary": "《羊男的迷宫》(),2006年由墨西哥跟西班牙联合制作的影片,导演为墨西哥籍的吉勒摩·戴托罗,影片首先在2006年的戛纳电影节正式竞赛单元面世,颇获好评。", "id": 2836135} {"src_title": "Maßstab (Kartografie)", "tgt_title": "比例尺 (地圖)", "src_document": [{"title": "Definition des Maßstabes.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundlage.", "content": "Voraussetzung für die Maßstäblichkeit eines kartografischen Dokumentes ist ein Maßsystem und eine Vermessung. Bezugsfläche ist in der Regel das Erdellipsoid, das heißt, die Naturstrecke ist nicht die kürzeste Verbindung zweier Punkte auf der Erdoberfläche, sondern immer die auf Meereshöhe reduzierte Strecke (siehe Geodätische Linie bzw. Orthodrome). Der Maßstab wird üblicherweise in der Form 1 : Maßstabszahl angegeben. Die Werte berechnen sich wie folgt: Für ein korrektes Resultat müssen natürlich beide Längen in derselben Maßeinheit stehen. Ist zum Beispiel im Maßstab 1:50.000 (sprich: eins zu fünfzigtausend) die Kartenstrecke 1 cm lang, dann ist die Naturstrecke 50.000 cm, also 0,5 km lang. Da sich der Maßstab üblicherweise und sofern nicht anders angegeben auf das lineare Verkleinerungsverhältnis bezieht, muss bei Flächenvergleichen die Maßstabszahl quadriert werden. Die Abbildung eines Quadratkilometers im Maßstab 1:50.000 nimmt im Maßstab 1:100.000 also nur noch einen Viertel der Papierfläche ein. Trekking- und Wanderkarten werden auch in Maßstäben erstellt, die die Abbildung des zusammenhängenden Trekkingraumes wie einem Nationalparks darstellen. So der Nationalpark Oulanka mit der Bärenrunde im Maßstab 1:40.000.", "section_level": 2}, {"title": "Große und kleine Maßstäbe.", "content": "Je nach dem Inhaltsreichtum und dem Detaillierungsgrad der Karten werden \"große Maßstäbe\", \"mittlere Maßstäbe\" und \"kleine Maßstäbe\" unterschieden. Die Adjektive „groß“ und „klein“ beziehen sich auf die Größe eines Objektes auf der Karte und nicht auf die Maßstabszahl. Diese Begriffe werden gerne verwechselt, wenn der Unterschied von Maßstab und Maßstabszahl nicht beachtet wird. Bei einer Karte in großem Maßstab ist die Maßstabszahl daher klein und umgekehrt. Eine Karte 1:25.000 ist zum Beispiel großmaßstäbiger (der Inhalt also größer bzw. detaillierter dargestellt) als eine Karte 1:100.000. (Man kann den Maßstab für diesen Zweck auch als Bruch interpretieren: 1/25.000 ist größer als 1/100.000.) Was als großer oder kleiner Maßstab bezeichnet wird, ist relativ und hängt weitgehend vom Fachgebiet oder Staat ab. Beispielsweise gilt für die Ingenieurgeologie eine Karte 1:200.000 schon als kleinmaßstäbig, für einen Geographen hingegen erst eine Übersichtskarte ab etwa 1:2.000.000. In einem großen Staat wie Russland kann 1:200.000 noch als großer Maßstab gelten, während in einem kleinen Staat wie der Schweiz dies bereits als kleiner Maßstab gewertet wird. Alle Maßstäbe lassen sich in \"Maßstabsbereiche\" gruppieren, die sich durch gleichwertige oder sehr ähnliche Feinheitsgrade der Zeichnung und des Inhalts auszeichnen. Beispiel: Große Maßstäbe wie 1:20.000, 1:25.000 und 1:30.000 lassen einen vergleichbaren Detaillierungsgrad zu. Kartenbehörden geben daher ihre Kartenwerke in Maßstabsreihen heraus, deren \"Folgemaßstäbe\" in einem einfachen Verhältnis zueinander stehen und damit leicht vergleichbar sind. In vielen Staaten reicht die Reihe vom Maßstabsbereich um 1:5000 bis zu 1:1.000.000 als kleinstem Maßstab. Kartengrundlagen sind im \"Originalmaßstab\" (auch \"Ausgangsmaßstab\" oder \"Aufnahmemaßstab\") gehalten. Dieser kann größer oder gleich dem \"Arbeitsmaßstab\" (auch \"Bearbeitungsmaßstab\") sein. Dieser wiederum kann größer oder gleich dem \"Endmaßstab\" sein, in dem das kartografische Dokument schließlich erscheint. Der Maßstab, der zur wahrnehmbaren Darstellung eines Objektes mindestens nötig ist, wird \"Schwellenmaßstab\" genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Maßstabsarten.", "content": "In diesem Kapitel werden Maßstabs\"arten\" und nicht deren konkrete Darstellung auf einem Dokument (Maßstabs\"angaben\") behandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Längenmaßstab.", "content": "Normalerweise beziehen sich Maßstäbe auf Strecken, sind also Längenmaßstäbe. Jedoch kann die sphärische Erdoberfläche auf ebenen Karten nicht absolut längentreu abgebildet werden, weil eine zweidimensional gekrümmte Fläche nicht streng auf die Kartenebene abwickelbar ist (siehe Kartennetzentwurf). Längentreue Karten mit konstantem Längenmaßstab über die ganze Kartenfläche sind nicht möglich. Ein bestimmter Längenmaßstab lässt sich nur in bestimmten Bereichen oder Richtungen erreichen. Im großmaßstäblichen Bereich ist dieser Umstand für den praktischen Gebrauch kaum von Belang. Gerade bei kleinmaßstäblichen Karten und in Atlanten gilt der angegebene Längenmaßstab jedoch nur für das Kartenzentrum und allenfalls für bestimmte längentreu abgebildete Netzlinien (zum Beispiel den Äquator oder einen Meridian). Auf Weltkarten findet man deshalb oft eine Präzisierung wie \"Äquatormaßstab\" oder \"Maßstab im Kartenzentrum\".", "section_level": 2}, {"title": "Höhenmaßstab.", "content": "Der Höhenmaßstab (auch \"Vertikalmaßstab\") ist ein Spezialfall des Längenmaßstabes, da er sich ebenfalls auf eine Strecke bezieht. Bei Reliefmodellen oder Geländeprofilen kann die Höhe in einem anderen Maßstab als horizontale Längen dargestellt werden. Das Verhältnis der beiden Maßstäbe wird als \"Überhöhungsfaktor\" bezeichnet, der Effekt als \"Überhöhung\". In Profilen kommen fünf- oder zehnfache Überhöhungen vor. In der Didaktik werden Überhöhungen von den meisten modernen Autoren und Reliefherstellern zumindest im großmaßstäblichen Bereich abgelehnt. Bei mittel- oder kleinmaßstäblichen Reliefmodellen, bei denen die Ausprägungen der Gebirge nur noch wenige Millimeter oder Zentimeter ausmachen würden, kann eine Überhöhung zwecks Verdeutlichung durchaus ihren Sinn haben. Mehr als zweifache Überhöhung wird jedoch auch dort meist als unnatürlich empfunden.", "section_level": 2}, {"title": "Flächenmaßstab.", "content": "Im Gegensatz zu absolut längentreuen Karten sind durchweg flächentreue Abbildungen der Erdoberfläche auf eine ebene Karte möglich. Diese besitzen einen \"Flächenmaßstab\". Trotzdem wird der Flächenmaßstab selten verwendet, da man sich Größenverhältnisse von Flächen schlechter vorstellen kann als Längenverhältnisse. Eine bekannte Ausnahme ist der Peters-Atlas.", "section_level": 2}, {"title": "Globusmaßstab.", "content": "Da der Globus das einzige kartografische Dokument ist, das die Erde verzerrungsfrei verkleinert wiedergibt, ist für den Maßstab eines Globus auch der Begriff \"Globusmaßstab\" bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Variabler Maßstab.", "content": "Bei Stadtplänen kann es sinnvoll sein, das touristisch interessante Stadtzentrum in einem größeren Maßstab abzubilden als die mit wenig Sehenswürdigkeiten ausgestatteten Außenquartiere. Dabei kann beispielsweise mit einer Hyperboloidprojektion ein \"gleitender Maßstab\" erzeugt werden. Dadurch werden im Stadtzentrum für das Suchgitter weite, außerhalb sich verengende Maschen gebildet. In extremen Fällen und besonders bei stark gekrümmten Gitterlinien bekommt man das Gefühl, durch eine Lupe zu blicken. Variable Maßstäbe ergeben sich auch in thematischen Kartenanamorphoten, in denen die Größe in der Darstellung nicht proportional zur tatsächlichen geometrischen Größe, sondern in Abhängigkeit eines beliebigen Attributes gewählt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Maßstabsangaben.", "content": "In diesem Kapitel werden Maßstabs\"angaben\" behandelt, also die konkrete Beschriftung der verschiedenen Maßstabs\"arten\" auf einem kartografischen Dokument. Ein Synonym dazu ist \"Maßstabsform\".", "section_level": 1}, {"title": "Als numerischer Maßstab.", "content": "Der Maßstab wird heutzutage als Proportion oder seltener als Bruch ausgedrückt. Die uns heute vertraute numerische Angabe kam erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Gebrauch und hat sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts weltweit durchgesetzt. Numerische Maßstäbe sind nebst dem Kartentitel das wesentlichste Merkmal einer Karte und werden deshalb meist prominent platziert, sei es unmittelbar an den Kartentitel anschließend, sei es in großer Schrift bei der Legende oder gut sichtbar am Kartenrand. In der Kartografie werden meist runde Maßstäbe genutzt, da es sich damit besser rechnen lässt. Manchmal werden Karten zum Beispiel aus Platzgründen auf dem Kartenblatt oder bei nichtmetrischen Maßsystemen in unrunden Maßstäben publiziert (Beispiele: Stadtplan von Zürich 1:12.600; topografische Karte von Großbritannien 1:63.360 entsprechend 6 Zoll zu 1 Meile). Bei Überhöhungen von Reliefmodellen und Profilen kann die Maßstabsangabe auf zwei Arten erfolgen: Flächenmaßstäbe werden zum Beispiel in der Form „1 Quadratzentimeter entspricht 6000 Quadratkilometer“ angegeben. Bei Globen wird oft einfach der Durchmesser angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Als grafischer Maßstab.", "content": "Oft wird zusätzlich zum numerischen Maßstab ein grafischer Maßstab, eine so genannte Maßstabsleiste, auf dem Kartenrand angegeben. Bei alten Karten können bis zu zwanzig Maßstabsleisten für unterschiedliche Maßsysteme vorhanden sein, zum Beispiel solche für deutsche, geografische und nautische Meilen, für Stunden oder Leugen. Bei winkeltreuen Weltkarten, bei denen sich der Maßstab gesetzmäßig zum Beispiel vom Äquator zu den Polen vergrößert, können auch Maßstabsdiagramme zu finden sein. Diese sind nichts anderes als pyramidenförmig angeordnete Maßstabsleisten, die allerdings im Unterschied zu den Maßstabsleisten auf alten Karten alle in derselben Einheit beziffert sind. Als Variante der grafischen Maßstäbe findet man in Atlanten gelegentlich auch Quadrate mit Flächenangaben oder am Kartenrand ein Vergleichskärtchen eines bekannten Landes (zum Beispiel Umriss der Schweiz auf einer Asienkarte gleichen Maßstabs).", "section_level": 2}, {"title": "Maßstab bei digitalen Daten.", "content": "Die in einem digitalen Geoinformationssystem (GIS) als „Zahlenkolonnen“ abgelegten Punkte sind zunächst maßstabsfrei. Wenn diese Vektordaten zum Beispiel direkt aus einer Vermessung der Erdoberfläche stammen, können sie theoretisch maßstabsunabhängig eingesetzt werden. Sofern sie jedoch von einer Papierkarte vektorisiert worden sind, also vorgängig bereits generalisiert waren, sollten sie nur in einem relativ engen Maßstabsbereich visualisiert werden. Es ist dann zum Beispiel nicht sinnvoll, Koordinaten auf den Meter genau herauszulesen (auch wenn das technisch möglich ist). Bei aus Vektordaten abgeleiteten oder von Papierkarten eingescannten Rasterdaten (z. B. Top50 der deutschen Landesvermessungsämter auf CD-ROM) sind die meist in der Produktdokumentation angegebenen Maßstäbe nur als Hinweis auf die als Datengrundlage verwendete Bezugskarte zu verstehen, da die Karten am Bildschirm gezoomt werden können, wodurch sich der Maßstab verändert. Der \"Ausgabemaßstab\" bzw. \"Bildschirmmaßstab\" kann demnach vom \"Maßstab der Datenbasis\" bzw. dem \"Digitalisierungsmaßstab\" verschieden sein. In der Regel wird ein sich mit dem Zoomen verändernder numerischer oder grafischer Maßstab auf dem Bildschirm angezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung der theoretischen Grundlagen.", "content": "Die Vorstellung eines Maßstabes und der Maßstäblichkeit von Karten war wohl schon im 13. Jahrhundert den Seekartenmachern bekannt. Da aber die meisten Kartenmacher bis ins 17. Jahrhundert keine mathematische Ausbildung hatten, waren deren Karten weder mit einer exakten Projektion, noch mit einem Maßstab nach heutigem Verständnis ausgestattet. Zudem fehlten die technischen Voraussetzungen für genügende Positionsbestimmungen und Vermessungen. Seit jeher wurden indes vor allem längere Wegstrecken geschätzt und in Tagesreisen angegeben. Auch am Rad befestigte Messgeräte lieferten zwar für die betreffende Strecke einigermaßen brauchbare Daten. Mit diesen Methoden konnten zwar zurückgelegte Weglängen, nicht aber die „Luftlinie“ ermittelt werden. Das Resultat waren sehr ungenaue Karten. Erst im 17. Jahrhundert setzten in Europa nach der Gründung von Sternwarten genaue Positionsbestimmungen ein, die seit dem 18. Jahrhundert durch Triangulationen miteinander verbunden und verdichtet wurden. Damit war erstmals die Voraussetzung für genaue und damit maßstäbliche Karten gegeben. Allerdings erschwerten die unzähligen vormetrischen Maßsysteme das Vermessungswesen außerordentlich. Mit der Entwicklung des metrischen Systems um 1800 in Frankreich wurden runde und damit leicht vergleichbare Maßstäbe erst möglich. Daher konnte sich erst im 19. Jahrhundert die Gleichung \"Kartenstrecke:Naturstrecke\" = 1:\"Maßstabszahl\" durchsetzen. Nach 1880 entstand die Einsicht, dass für die möglichst getreue Abbildung eines Ausschnittes der sphärischen Erdoberfläche auf einer ebenen Karte der Maßstab und die Kartenprojektion gemeinsam verantwortlich sind und sinnvollerweise nicht unabhängig voneinander gewählt werden sollten. Gleichzeitig mit dem Aufkommen von Maßstabsangaben in Karten begann auch die literarische Beschäftigung mit dem Maßstab. So erwähnte Lewis Carroll 1893 als erster die als theoretisches Gedankenspiel.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Maßstabsangaben.", "content": "Maßstabsangaben fehlen noch auf mittelalterlichen, christlichen mappae mundi, da sie gar nicht als maßstäbliche Karten nach heutiger Vorstellung intendiert waren. Schon die erste Portolankarte, die Pisaner Karte aus dem letzten Viertel des 13. Jahrhunderts, besitzt eine Maßstabsangabe. Bald entwickelte sich auf Portolankarten das Konzept der Maßstabsleiste, die wie eine Leiter aussieht und woraus sich unter anderem der französische Begriff „échelle“ ableitet. Allerdings sind die Abstände noch nicht beziffert, so dass nicht immer klar ist, welches Maßsystem verwendet worden ist. Portolankarten sind zwar sehr genau, jedoch sind die Maßstäbe der verschiedenen maritimen Becken (zum Beispiel Mittelmeer und Schwarzes Meer) manchmal unterschiedlich. Die erste Weltkarte mit einem grafischen Maßstab ist die Weltkarte des Andreas Walsperger von 1448. Walsperger ergänzte seine Karte, indem er auch eine Anleitung für den Gebrauch der Maßstabsleiste aufzeichnete. Der erste Stadtplan der Renaissance mit Maßstabsleiste ist der Albertinische Plan von Wien von 1421/1422. Die ersten Drucke der Geographie des Ptolemäus (ab 1477) enthielten noch keine Maßstabsangaben. Erst die Ptolemäus-Ausgabe von 1513 setzte das Konzept des grafischen Maßstabes in gedruckter Form um und machte es einem weiteren Publikum bekannt. Seither sind meist mehrere Maßstabsleisten auf den Karten angegeben. So enthielt z. B. die Tabula Hungarie (1528 gedruckt) von Lazarus Secretarius und Georg Tannstetter eine Maßstabsleiste, insgesamt 80 deutsche Meilen lang. Jede Meile (etwa 7,5 km) wurde in einer zweiten Maßstabsleiste in vier Teile zerlegt. Eine Legende erläuterte dem Leser die Anwendung. Solche Maßstabsleisten hatten aber manchmal mit dem Maßstab der Karte wenig zu tun, da Vermessungen noch nicht üblich waren und weniger begabte Kopisten die Maßstabsleiste als rein grafisches Element missverstanden und demzufolge deren Größe einfach veränderten. Als im 18. Jahrhundert das Reisen mit Postkutschen aufkam, wurden Maßstabsleisten besonders wichtig. Bis zu zwanzig Maßstabsleisten in den unterschiedlichsten Maßsystemen wurden angegeben. Im Unterschied dazu wurden Weltkarten und Geschichtskarten, die nicht dem Reisen oder dem Handel dienten, auch noch im 18. Jahrhundert oft ohne Maßstabsangaben herausgegeben. Ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts, leicht verzögert zur Entwicklung des metrischen Maßsystems, kamen numerische Maßstäbe in Gebrauch. Zuerst wurden sie als Bruch geschrieben. Ein frühes Beispiel ist eine Übersichtskarte des Österreichischen Kaiserreiches von 1822, die eine „Verjüngung des Maßstabes von 1/864.000 der Natur“ aufweist. Verdient um die Angabe eines numerischen Maßstabes machte sich Heinrich Berghaus mit seiner Zeitschrift \"Hertha\". Auf dem 7. Internationalen Geographen-Kongress 1899 wurde die Bruchschreibweise international empfohlen. Im 20. Jahrhundert setzte sich dann die heute allgemein akzeptierte numerische Maßstabsangabe in der Form einer Proportion weltweit durch. In der Regel werden heute auf amtlichen Kartenwerken numerische und grafische Maßstabsangaben kombiniert; bei touristischen Karten findet man oft auch nur Maßstabsleisten.", "section_level": 2}, {"title": "Ermittlung des Maßstabes bei alten Karten.", "content": "Die wichtigsten bibliothekarischen Regelwerke schreiben vor, dass der Maßstab bei der Formalerschließung von kartografischen Dokumenten zu erfassen ist. Bei modernen Karten, bei denen der Maßstab in numerischer Form angegeben ist, stellt dies kein Problem dar. Anders ist es hingegen, wenn nur grafische Maßstäbe (Maßstabsleisten) in veralteten Längenmaßen oder überhaupt keine Maßstabsangaben vorhanden sind. Der Versuch einer Bestimmung des Maßstabes ist jedoch nur sinnvoll, wenn die Altkarte auf einer Vermessung beruht. Dies ist für viele Karten, die vor dem 18. Jahrhundert entstanden, nicht der Fall. Es gibt gegenwärtig mindestens vier verschiedene Arten, wie der Maßstab einer alten Karte ermittelt werden kann: Oft spielt der Papierverzug ebenfalls eine Rolle, das heißt, der \"Sollmaßstab\" ist nicht mit dem \"Istmaßstab\" identisch. Da der Papierverzug (Maßstabsdifferenz) nicht genau bekannt ist, sollten nachträglich ermittelte Maßstäbe stets sinnvoll gerundet oder aber der vermutliche Sollmaßstab angegeben werden. Beispiele: Wegen der für nicht spezialisiertes Bibliothekspersonal schwierigen Maßstabsberechnung wird oft auch darauf verzichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachliche Aspekte.", "content": "Die deutsche Sprache kennt zwei Adjektivformen, \"maßstäblich\" neben weniger häufig \"maßstäbig\". Präzisierend sagt man \"großmaßstäblich\" und \"kleinmaßstäblich\" (neben eher ungebräuchlich \"großmaßstäbig\" und \"kleinmaßstäbig\"). Weiteres siehe Begriffsklärung Maßstab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Maßstab oder Kartenmaßstab ist das Verkleinerungsverhältnis von Karten, Plänen, Reliefmodellen, Geländeprofilen und Globen. Er ist definiert als das Verhältnis einer Länge auf der Karte (\"Kartenstrecke\") zu ihrer Entsprechung in der Natur (\"Naturstrecke\").", "tgt_summary": "比例尺(英语:Scale)是指地图上距离和实际距离之间的比例。例如当实际距离为1000米,而在地图上的距离为10厘米时,则称这一地区的比例尺是1:10,000。一般将比例尺为1:1至1:600,000的地图称为大比例尺地图,1:600,000至1:2,000,000的地图称为中比例尺地图,1:2,000,000至1:∞的地图称为小比例尺地图。", "id": 1230511} {"src_title": "Dravet-Syndrom", "tgt_title": "婴儿严重肌阵挛性癫痫", "src_document": [{"title": "Ursache.", "content": "Das Dravet-Syndrom hat in 70–80 % der Fälle seine Ursache in einer zum Funktionsverlust führenden Mutation (Loss-of-Function-Mutation) des SCN1A-Gens. Dieses Gen kodiert die alpha-1-Einheit des spannungsabhängigen Natriumkanals. Dieser Ionenkanal wird vor allem auf hemmenden Interneuronen exprimiert, wodurch es zu einer verminderten Hemmung der Pyramidenzellen in der Hirnrinde kommt, was zu einem hyperexzitatorischen und epileptogenen Zustand führt. Mutationen dieses Gens erfolgen fast immer zufällig (Spontanmutation), sind also bei den Eltern nicht nachweisbar. Als weitere mögliche Ursachen kommen Varianten der Gene GABRA1, GABRB3, GABRG2, SCN2A, SCN1B und STXBP1 in Betracht. Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Das Syndrom tritt bei üblich entwickelten Kindern meist mit etwa sechs Monaten auf, mit einem plötzlichen epileptischen Anfall oft mit hohem Fieber. Die Anfälle sind oft refraktär und die psychomotorische und intellektuelle Entwicklung verlangsamen sich meist im zweiten Lebensjahr, manchmal kommt es auch zu einem Verlust bereits erworbener Entwicklungsschritte. Andere Symptome und Störungen wie ein Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), eine Ataxie (bei mehr als 50 %), eine gestörte Sprachentwicklung oder auch Pyramidenbahnzeichen können hinzutreten. Durch die anhaltenden Anfälle besteht auch ein erhöhtes Mortalitätsrisiko, das SUDEP-Risiko beträgt bis zu 20 %. Die Anfallsbereitschaft der Kinder wird u. a. durch Infektionen (mit und ohne Fieber), Wärme, Badewassertemperaturen über ca. 35 °C, Überanstrengung (Auslöser wahrscheinlich Erhöhung der Körpertemperatur), Photosensibilität (z. B. Lichtreflexe) und Schlafmangel erhöht. Nach dem ersten myoklonischen Anfall können auch andere Anfallsarten auftreten, neben generalisierten klonischen und tonisch-klonischen Anfällen (oft halbseitig) und myoklonischen Anfällen (mit Spike-wave-Mustern) auch irreguläre Myoklonien (ohne Spike-wave-Muster), (komplex) fokale Anfälle, atypische Absencen, Blickkrämpfe, schwache Zuckungen und Sturzanfälle. Es besteht häufig eine Neigung zum Status epilepticus.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung und Entwicklungsprognose.", "content": "Das Spektrum innerhalb des Dravet-Syndroms ist sehr groß. Der Verlauf ist individuell. Die Entwicklung des Kindes zeigt sich in der Regel bis zu Beginn der Erkrankung normal. Danach verlangsamt sich die psychomotorische und intellektuelle Entwicklung in den meisten Fällen, dies fällt besonders bei der Sprachentwicklung auf. Die Prognose hinsichtlich der kognitiven Entwicklung und Anfallshäufigkeit ist sehr unterschiedlich. Es gibt Dravet-Kinder, die auf eine der möglichen Medikamentenkombinationen sehr gut bis gut ansprechen und damit ein eher untypisches Dravet-Syndrom mit keiner oder nur milden kognitiven Beeinträchtigung zeigen. Eine Anfallsfreiheit wird nur sehr selten erreicht, in der Mehrzahl der Fälle ist der Verlauf eher ungünstig mit einer mittleren oder schweren geistigen Behinderung. Es wird vermutet, dass nicht nur die epileptische Aktivität, sondern auch andere bisher unbekannte Faktoren sowie die genetische Mutation für die geistige Entwicklung der betroffenen Kinder eine Rolle spielen. Zur medikamentösen Behandlung bietet sich Valproat an. Stiripentol und Clobazam haben sich als zusätzliche Mittel bewährt. Topiramat und Levetiracetam stehen als Alternativen zur Verfügung. Lamotrigin und Carbamazepin sind ebenso wie andere Natriumkanalblocker nicht angezeigt, sondern führen fast immer zu einer Anfallszunahme. Eine ketogene Diät kann sich symptomlindernd auswirken. In einer multizentrischen doppelblinden Placebo-kontrollierten randomisierten klinischen Studie mit 120 Kindern, die an dem Dravet-Syndrom litten und therapieresistente Anfälle hatten, konnte ein Ansprechen auf die Gabe von Cannabidiol gezeigt werden. Während 5 % der Kinder unter Cannabidiol anhaltend anfallsfrei blieben, war dies keines der Kinder in der Placebogruppe. Die mediane Anfallszahl pro Monat sank von 12,4 auf 5,9 (Placebo: von 14,9 auf 14,1) und bei 43 % der Kinder (gegen 27 % in der Placebogruppe) sank die Anfallsrate um mindestens 50 %. Allerdings gab es mit 16 % (gegen 5 %) vermehrt unerwünschte Wirkungen, besonders Müdigkeit bis zur Somnolenz, Appetitlosigkeit und Durchfall, sowie vermehrt Interaktionen mit anderen Antiepileptika. Die Einnahme musste deswegen bei acht Kindern (gegenüber einem Kind in der Placebogruppe) vorzeitig abgebrochen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seinen Namen hat das Syndrom von der französischen Psychiaterin und Epileptologin Charlotte Dravet (* 14. Juli 1936), die das nach ihr benannte Syndrom im Jahr 1978 erstmals unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten beschrieb und von anderen Epilepsiesyndromen abgrenzte. Bis 1992 wurden von ihr und ihren Kollegen 172 Fallbeispiele veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dravet-Syndrom (\"schwere frühkindliche myoklonische Epilepsie\", \"Frühe infantile epileptische Enzephalopathie\") ist eine seltene genetisch bedingte Enzephalopathie mit schwer behandelbarer myoklonischer Epilepsie im frühen Kindesalter.", "tgt_summary": "婴儿严重肌阵挛性癫痫(severe myoclonic epilepsy of infancy,SMEI),又称Dravet综合征,是一种癫痫综合征,通常由高温或发热诱发,需用抗惊厥药治疗,发病通常始于婴儿约六个月大时。", "id": 2112225} {"src_title": "FK Velež Mostar", "tgt_title": "維列茲足球俱樂部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein aus der Herzegowina wurde 1922 als Arbeiterklub gegründet und galt als Sinnbild für die Stadt und für den Zusammenhalt zwischen den dort lebenden Völkern. Er ist nach dem die Stadt im Osten überragenden Höhenzug Velež benannt. Dem von kroatischen Fans dominierte Stadtrivalen Zrinjski Mostar wurde 1945, wie allen Kultur- und Sportvereinen mit nationaler Symbolik, jegliche Arbeit untersagt. Velež stieg 1953 in die 1. Jugoslawische Liga auf. Die größten Erfolge des Vereins waren der Gewinn des jugoslawischen Pokals 1981 und 1986. Der Klub nahm zwar auch an europäischen Wettbewerben teil, schaffte es dabei aber höchstens bis ins Viertelfinale. Als der Bosnienkrieg ausbrach, kam die Entwicklung des Klubs zum Stillstand. Nach dem Krieg spielte Velež zunächst in unteren Ligen. Das Schlimmste für die Fans, Spieler und Funktionäre war aber, dass sie nicht mehr im heimischen Stadion \"Bijeli Brijeg\" auf der Westseite der Stadt spielen durften, weil der \"Kroatische Sportklub Zrinjski\" das Stadion seit dem Krieg für sich beansprucht. Velež musste daraufhin in das Stadion „Vrapčići“, gelegen in dem gleichnamigen Vorort von Mostar, umziehen. 2006 gelang Velež der erneute Aufstieg in die Premijer Liga. Nach zehn Jahren folgte am Ende der Saison 2015/16 der Abstieg in die Zweitklassigkeit. 2019 kehrte Velež als Meister der zweiten Liga in die Premijer Liga zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Fans.", "content": "Zwischen den Fans des HŠK Zrinjski Mostar, die überwiegend Kroaten sind, und denen des von Bosniaken dominierten FK Velež Mostar besteht eine Rivalität. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften wird auch als \"Mostar Derby\" bezeichnet. In Mostar kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Ausschreitungen zwischen Fans bosniakischer und kroatischer Herkunft. Dies wurde teilweise auch auf die Nationalmannschaften übertragen. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2008, als Kroatien gegen die Türkei spielte, kam es zu Krawallen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FK Velež Mostar ist ein bosnisch-herzegowinischer Fußballverein in Mostar. Er spielt aktuell in der höchsten Spielklasse des Landes, der Premijer Liga.", "tgt_summary": "维列兹足球俱乐部(\"Fudbalski Klub Velež\")是波黑的一家足球俱乐部。球队的主场位于莫斯塔尔。设立于1922年6月22日。球队的名称则是来自于附近的山峰。俱乐部目前的主场是Vrapčići球场,过去的主场是Bijeli Brijeg球场。球队目前参加波赫超级足球联赛的赛事。球队在南斯拉夫时期得到了来自塞尔维亚人、波斯尼亚人和克罗地亚人三个主要民族的广泛支持。波黑独立之后维列兹的主要支持者则是波斯尼亚人。维列兹也参加过联盟杯的赛事。", "id": 1129683} {"src_title": "Li Qingzhao", "tgt_title": "李清照", "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Berühmt wurde Li Qingzhao vor allem für ihre Ci-Gedichte 詞, auf bestimmte Melodien gedichtete, lyrische Texte, auch \"\"Lieder\"\" genannt. Dazu gehört eine von Li Qingzhao erstmals aufgestellte Poetologie der ci-Lyrik, das Cílùn 詞論. Li Qingzhao gilt als Vollenderin der \"\"weiblichen\"\" Schule innerhalb der Ci-Lyrik, der Wǎnyuēpài 婉約派, im Gegensatz zur \"\"männlichen\"\", der Háofàngpài 豪放派, die auf Su Shi zurückgeht. Besonders beliebt ist Li Qingzhao für ihr \"\"Nachträgliches Vorwort zum Katalog von Inschriften auf Bronze und Stein\"\", Jīnshílù Hòuxù 金石錄後序, ein autobiographischer Text, in dem sie u. a. die erste, glückliche Zeit ihrer Ehe mit Zhào Míngchéng 趙明誠 schildert. Damit schuf sie ein Idealbild einer aufeinander bezogenen, freundschaftlichen Beziehung zwischen Eheleuten, das bis heute inspiriert. Dieser Text wird auch heute noch in der Schule gelesen, in der VR China wie in Taiwan. Umstritten ist ihre zweite Heirat und der Brief, in dem sie sich darüber äußert, sowie ihre Autorschaft bei einer Reihe von Ci-Gedichten.", "section_level": 1}, {"title": "Biografie.", "content": "Li Qingzhao, geboren in Jinan, war das erste Kind des Literaten-Beamten Lǐ Géfēi 李格非 (*?; † nach 1106, Beiname Wénshū 文叔) und einer literarisch gebildeten Mutter (Familienname Wáng 王). Li Qingzhao wurde unterrichtet wie ein Sohn. Ihr Vater war mit dem berühmten Dichter Su Shi und vielen anderen einflussreichen Dichtern und Literaten seiner Zeit befreundet. Im Jahr 1101, mit ca. 18 Jahren, wurde sie verheiratet mit Zhào Míngchéng 趙明誠 (*1081; † 1129, Beiname Défù 德父), Sohn von Zhào Tǐngzhī 趙挺之 (*1040; † 1107). Zhao Mingcheng und Li Qingzhao teilten das Interesse an Literatur, Kalligrafie, Kunst und Antiquitäten. Das Paar lebte anfangs in der damaligen Hauptstadt Kaifeng, danach jahrelang auf dem Land, in Qingzhou, wohin sich Zhao Mingchengs Familie zurückgezogen hatte. Die Ehe blieb kinderlos; sie war überschattet von den politischen Machtkämpfen, in die Zhao Mingchengs Vater verwickelt war, so dass auch Zhao Mingcheng lange Zeit keinen Beamtenposten bekam. Zhao Mingcheng und Li Qingzhao legten im Lauf der Jahre eine umfangreiche Sammlung von Büchern, Bildern, Kunstgegenständen und Antiquitäten wie Opfergefäßen, Dreibeinen und anderen Zeremonialgeräten an; Zhao Mingcheng verfasste einen \"\"Katalog der Inschriften auf Bronze und Stein\"\", das Jinshilu, zu dem Li Qingzhao später das berühmte Nachträgliche Vorwort schrieb, das Houxu. 1126, kurz vor dem Sturz der Nördlichen Song-Dynastie, bei einer Reise in den Süden, mussten sie den Großteil ihrer Sammlung zurücklassen, 1127 wurde das Haus in Schutt und Asche gelegt. 1129 starb Zhao Mingcheng, auf der Reise nach Huzhou, wo er einen neuen Posten antreten sollte. Li Qingzhao schlug sich mit den Resten der Sammlung nach Hangzhou durch, wo der Kaiserhof der Südlichen Song-Dynastie residierte. Im Sommer 1132 heiratete Li Qingzhao Zhāng Rǔzhōu 張汝舟, reichte jedoch schon drei Monate danach die Scheidung ein und zeigte Zhang Ruzhou außerdem wegen Unterschlagung von Staatsgeldern an. Obwohl Zhang Ruzhou daraufhin verurteilt wurde, die Anschuldigung also fundiert war, brachte diese Anzeige auch Li Qingzhao eine Gefängnisstrafe ein, sie wurde zu zwei Jahren verurteilt. Daraufhin wandte sie sich hilfesuchend an einen einflussreichen Verwandten Zhao Mingchengs, Qí Chónglǐ 綦崇礼 (*1083; † 1142), der für ihre Freilassung sorgte, nachdem sie neun Tage im Gefängnis gewesen war. In einem Dankbrief an Qi Chongli legte sie im Herbst 1132 die Sache ausführlich dar. 1134 schrieb sie eine Abhandlung über das \"\"Spiel der Pferde\"\", mit Beschreibung und Regeln eines heute verlorenen Brettspiels mit verschiedenen Spielvarianten, sowie zwei Spielfeldern und Angaben zur Aufstellung der Figuren, und mit einem autobiographischen Vorwort. Um 1135 folgte das Hòuxù 后序, das \"\"Nachträgliche Vorwort zum Katalog von Inschriften auf Bronze und Stein\"\"; beides reichte sie später am Kaiserhof ein. In den folgenden Jahren verfasste sie weiterhin Gedichte und Glückwunschverse, die sie am Kaiserhof einreichte, wenigstens bis ins Jahr 1151. Es gibt weder ein Grab noch einen Nachruf. Wann und wo sie gestorben ist, ist unbekannt. Vom Ende der Song-Dynastie bis ins 20. Jahrhundert wurde die zweite Heirat Li Qingzhaos entweder nicht mehr erwähnt oder abgestritten. Der Brief wurde als Fälschung bezeichnet, den ihre Feinde oder Neider verfasst hätten, um ihren Ruf zu schädigen. Es liegen jedoch mindestens sieben voneinander unabhängige Quellen aus der Song-Zeit vor, die die Heirat mit Zhang Ruzhou erwähnen, zum Teil von Zeitgenossen Li Qingzhaos; der Brief wird in mindestens zwei Quellen überliefert. Heute wird allgemein davon ausgegangen, dass die zweite Heirat stattgefunden hat.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Li Qingzhaos Werk ist nur zu einem kleineren Teil erhalten. Bei dem Brief an Qi Chongli und bei 30–50 Ci-Gedichten gilt ihre Autorschaft als nicht gesichert. Zugeschrieben werden ihr 79 Ci-Gedichte, 18 Shi-Gedichte, zum Teil mit politischem Inhalt, ein Fu-Gedicht, einige einzelne Verse und Bruchstücke, sowie fünf Prosatexte: Im erhaltenen Œuvre Li Qingzhaos sind die wichtigsten lyrischen und mehrere prosaische Genres vertreten. Die Ci-Gedichte sind ästhetisch wie technisch ausgefeilte Meisterwerke. Die Prosatexte stehen in der literarischen Tradition der Dichter, es sind formvollendete Texte, illustriert durch viele, oft seltene Zitate und Anspielungen auf die klassische Literatur.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Auszug aus einem ihrer berühmtesten Ci-Gedichte: 尋尋覓覓 Xúnxún mìmì, 冷冷清清 Lěnglěng qīngqīng, 凄凄惨惨戚戚 Qīqī cǎncǎn qīqī。 \"Suchen suchen trachten trachten / Kalt kalt klar klar / Einsam einsam elend elend traurig traurig.\" \"Ich suche und suche, / Ich taste und taste, / alles kalt und leer.\" Es handelt sich um den Beginn des Gedichts \"Shengshengman\". Dieser Gedichteingang ist sehr berühmt, u. a. weil jedes in den drei Zeilen auftretende Schriftzeichen doppelt vorkommt. Nach ihr ist der Li Ch'ing-Chao-Krater auf dem Planeten Venus benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Li Qingzhao (; * 1084; † 1155?) Dichtername Yì'ān Jūshì 易安居士 oder Lǐ Yì'ān, bekannteste klassische Dichterin und Literatin Chinas, lebte während der Song-Dynastie.", "tgt_summary": "李清照,北宋齐州(今山东省济南市)人,为中国历史上最著名的女词人。自号易安居士,与辛幼安并称「济南二安」;又因其词有「新来瘦,非干病酒,不是悲秋」(《凤凰台上忆吹箫》)、「知否?知否?应是绿肥红瘦」(《如梦令》)、「莫道不销魂。帘卷西风,人比黄花瘦」(《醉花阴》)三句,故人称「李三瘦」。", "id": 1986390} {"src_title": "Oxford United", "tgt_title": "牛津联足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Der Verein wurde 1893 als Amateurklub unter dem Namen \"Headington\" gegründet, ein Jahr später ergänzte man den Namen zu \"Headington United\". Zunächst trat der Verein nur in regionalen Meisterschaften an, bis der Klub 1949 in die Southern Football League aufgenommen wurde und zu einem Profiverein umstrukturiert wurde. 1960 erhielt der Verein den heutigen Namen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstiegsjahre.", "content": "In den folgenden beiden Jahren gelang United die Meisterschaft in der Southern Football League, woraufhin die Mannschaft 1962 in die Fourth Division gewählt wurde, um dort Accrington Stanley, die bankrott waren, zu ersetzen. Zwei 18. Plätzen folgte 1965 der Aufstieg in die Third Division. 1964 war die Mannschaft als erster Viertligist in der Geschichte des Wettbewerbs bis ins Viertelfinale des FA Cups vorgedrungen. In der sechsten Saison gelang 1968 der Meistertitel der Third Division. Es folgten acht Jahre in der Second Division, ehe United 1976 wieder abstieg. 1982 wurde der Verein vom britischen Verleger und Politiker Robert Maxwell übernommen. Dieser schlug eine Fusion mit dem Ortsnachbarn FC Reading zu \"Thames Valley Royals\", wie der Verein heißen sollte, vor, die nach Fanprotesten beiderseits nicht vollzogen wurde. 1984 gelang United als Drittligameister die Rückkehr in die Second Division. Trainer Jim Smith führte die Mannschaft dort erneut zum Titel, so dass United ab 1985 erstmals in der erstklassigen First Division antrat. Smith verließ daraufhin den Verein, um bei den Queens Park Rangers anzuheuern. Sein Nachfolger Maurice Evans schaffte den Klassenerhalt und führte den Verein zum Gewinn des League Cup 1985/86 durch einen 3:0-Erfolg gegen die Queens Park Rangers. Wegen der Katastrophe von Heysel konnte der Klub jedoch nicht im Europapokal mitspielen. 1987 übergab Maxwell den Verein an seinen Sohn Kevin. In der folgenden Saison wurde nach drei Jahren Erstklassigkeit der Klassenerhalt verpasst. Aufregung gab es um Dean Saunders, der zu Derby County, dem weiteren Team von Robert Maxwell, wechselte.", "section_level": 2}, {"title": "Abstiegsjahre.", "content": "Es folgten sechs Jahre in der Zweitklassigkeit, ehe United 1994 in die mittlerweile drittklassige Second Division abstieg. Dort gelangen 1996 Vizemeisterschaft und Wiederaufstieg. Im Juni 1995 hatte der Klub einen Stadionneubau beschlossen, der den Verein in finanzielle Schwierigkeiten brachte. Anhänger gründeten die Initiative \"FOUL (Fighting for Oxford United’s Life)\", ehe Firoz Kassam im April 1999 89,9 % der Anteile des Klubs und damit ungefähr 15 Millionen £ Schulden für den Kaufpreis von 1 £ übernahm. In derselben Saison stieg die Mannschaft, die während der Spielzeit teilweise auf ihren Lohn warten musste, als Vorletzter ab. Auch in der folgenden Saison konnte die Mannschaft nicht an erfolgreiche Zeiten anknüpfen und schaffte nur den 20. Platz in der Second Division, einen Punkt vor Absteiger Cardiff City. Die folgende Saison wurde noch schlimmer: mit 100 Gegentoren und 33 Niederlagen, zweitschlechtester Wert, den je eine Mannschaft im englischen Ligasystem erzielt hat, wurde United abgeschlagen Tabellenletzter. 2002 konnte United nach sechs Jahren Ungewissheit ihr neues Stadion, das nach dem Vereinsbesitzer benannte Kassam Stadium, beziehen. Dennoch erreichte die Mannschaft in der Viertklassigkeit nur den 21. Platz, die schlechteste Platzierung, die der Klub bis dahin im Ligasystem erreicht hatte. In der folgenden Saison wurde mit dem achten Platz ein Relegationsplatz nur um drei Punkte verpasst. Nach einem guten Start 2003 sah es für den Verein gut aus, die Liga wieder nach oben verlassen zu können. Als jedoch Trainer Ian Atkins im März seinen Wechsel zum Rivalen Bristol Rovers bekannt gab und daraufhin gefeuert wurde, konnte der Nachfolger Graham Rix die erfolgreiche Arbeit nicht fortsetzen und der Klub fiel auf Platz neun am Jahresende zurück. Nach einem 15. Platz 2005 und mehreren Trainerwechseln in der Saison 2005/06 musste United nach 44 Jahren im englischen Ligasystem absteigen. Im März 2006 verkaufte Kassam den Verein für 2 Millionen £ an Nick Merry, einen in Florida tätigen Geschäftsmann, der in den 1970er Jahren selbst beim Verein in der Jugend gespielt hatte. Dieser holte Jim Smith, den erfolgreichsten Trainer der Vereinsgeschichte, zurück. Zum Saisonstart gelangen 18 Spiele ohne Niederlage, ein Rekord für die Conference National. Zum Spiel gegen den FC Woking am 2. Weihnachtsfeiertag kamen 11.065 Zuschauer, die höchste Zuschauerzahl in einem Spiel der Football Conference.", "section_level": 2}, {"title": "Etablierung in der Conference National.", "content": "In der Spielzeit 2006/07 erreichte Oxford mit 81 Punkten den zweiten Rang in der Conference National und qualifizierte sich damit für die Playoff-Spiele um den Aufstieg in die Football League Two. Nachdem Oxford das Hinspiel der Halbfinals gegen Exeter City knapp gewonnen hatte, unterlag die Mannschaft im Rückspiel mit 1:2 und verlor das entscheidende Elfmeterschießen. Schließlich zog Exeter ins Finale ein und Oxford verpasste den Wiederaufstieg in die League Two. In der darauffolgenden Saison belegte die Mannschaft den 9. Rang und lag zehn Punkte hinter dem fünftplatzierten Burton Albion. In der Saison 2008/09 gehörte Oxford wieder zu den besten Teams der Liga und hätte mit dem fünften Platz in der Conference National die Playoffs erreicht, jedoch wurde dem Verein aufgrund eines nicht spielberechtigten Spielers fünf Punkte abgezogen. Oxford fiel damit noch auf den siebten Rang und somit aus dem Playoff-Rängen. Auch in der Saison 2009/10 spielte die Mannschaft wieder um den Aufstieg mit. Die Mannschaft erspielte sich im Verlauf der Spielzeit insgesamt 86 Punkte und erreichte den dritten Rang, der zu den Playoff-Spielen um den Aufstieg in die Football League Two berechtigte. In den Halbfinals wurde Rushden & Diamonds nach einem 1:1-Unentschieden mit einem 2:0-Sieg im Rückspiel bezwungen. Zum Finalspiel am 16. Mai 2010 gegen York City im Wembley-Stadion wurden 38.957 Zuschauer gezählt, die Partie endete mit einem 3:1-Sieg für Oxford und der damit verbundenen Rückkehr zur folgenden Saison in die vierthöchste Spielklasse.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr in die League One.", "content": "Nach mehreren Saisons im Mittelfeld der Football League Two, oft charakterisiert durch gute Starts gefolgt von häufigen Niederlagen am Stück, gelang Oxford in der Saison 2015/16 unter dem neuen Trainer Michael Appleton der Wiederaufstieg in die dritthöchste Spielklasse, die League One.", "section_level": 2}], "src_summary": "Oxford United (offiziell: \"Oxford United Football Club\") – auch bekannt als \"The U’s\" oder \"The Yellows\" – ist ein englischer Fußballverein in Oxford.", "tgt_summary": "牛津联足球俱乐部(英语:Oxford United Football Club)是位于英格兰牛津郡牛津市的足球俱乐部,主场是卡森体育场(Kassam Stadium),入场容量是12,500人。于2009/10年球季透过附加赛升班重返英格兰足球联赛的乙级联赛作赛。", "id": 25680} {"src_title": "Mike Pence", "tgt_title": "迈克·彭斯", "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Mike Pence, Sohn des Managers Edward Pence, wuchs in einem katholischen Elternhaus auf und wollte Priester werden. Nach seinem Abschluss am Hanover College und der Indiana University School of Law in Indianapolis arbeitete er als Anwalt und Talkshow-Moderator. Mike Pence heiratete 1985 Karen Sue Batten, mit der er drei Kinder hat. Er konvertierte zur evangelikalen \"Grace Evangelical Church\" und engagiert sich mit seiner Familie für diese Kirche. Sein ältester Bruder Greg Pence ist seit 2019 Inhaber des sechsten Sitzes des Bundesstaates Indiana im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Nachdem Pence in jungen Jahren Anhänger der Demokraten gewesen war und bei der Präsidentschaftswahl 1980 Jimmy Carter gewählt hatte, änderte sich seine politische Einstellung während seines Studiums.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied des US-Repräsentantenhauses.", "content": "1986 und 1988 bewarb sich Pence um einen Sitz im US-Repräsentantenhaus, verlor jedoch gegen den langjährigen demokratischen Amtsinhaber Philip R. Sharp. Im Jahr 2000 trat er erneut an und gewann den Sitz, nachdem der bisherige Mandatsinhaber David M. McIntosh nicht wieder angetreten war, um für den Gouverneursposten zu kandidieren. In der Folge wurde Pence jeweils wiedergewählt, zuletzt im Jahr 2010. Pence wurde in verschiedenen US-Medien als möglicher Kandidat zur Präsidentschaftswahl 2008 gehandelt, entschied sich aber gegen eine Kandidatur. Im Mai 2011 gab Pence bekannt, dass er sich nicht erneut um ein Abgeordnetenmandat bewerben wolle, sondern das Amt des Gouverneurs von Indiana anstrebe. Daher schied er am 3. Januar 2013 aus dem Kongress aus.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur von Indiana.", "content": "Im Frühjahr 2012 wurde er von seiner Partei zum Kandidaten für die anstehende Gouverneurswahl nominiert. Die Wahl Anfang November 2012 entschied Pence mit 49,6 Prozent der Stimmen gegenüber 46,4 Prozent seines demokratischen Konkurrenten John R. Gregg für sich und trat den Gouverneursposten am 14. Januar 2013 an. Er löste seinen Parteikollegen Mitch Daniels ab, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren durfte. Als Regierungschef seines Bundesstaates nahm Pence Steuersenkungen vor, die vor allem zu mehr Wirtschaftswachstum führen sollten. Pence ist Befürworter eines schlanken Staates, weshalb öffentliche Ausgaben während seiner Amtszeit gekürzt wurden. Kurz nach seinem Amtsantritt forderte er, eine Schuldenbremse in der Verfassung des Bundesstaates zu verankern. Dieses Vorhaben passierte bis Anfang 2016 eine Kammer der State Legislature und befindet sich weiterhin in parlamentarischer Beratung. Trotz seines Sparkurses gelang es Pence, die bundesstaatlichen Zuschüsse für das Bildungswesen zu erhöhen. Im Jahr 2015 stimmte seine Regierung außerdem einer Ausweitung der Gesundheitsreform von Präsident Obama zu, obwohl er diese Reform aus dem Jahr 2010 auf Bundesebene ablehnt. Mit dem Vorhaben sollen mehr Bürger eine Krankenversicherung erhalten. Pence geriet 2015 in die Kritik, als er ein Gesetz unterzeichnete, mit dem Ladenbesitzer mit Verweis auf ihren Glauben Dienstleistungen an Homosexuellen verweigern können (sogenannter Religious Freedom Bill). Nach massiven Protesten und der Drohung einiger Unternehmen, Indiana zu verlassen, wurde der Gesetzentwurf deutlich entschärft. Die Demokraten warfen Pence daraufhin Homophobie vor, während Pence erklärte, er lehne jegliche Diskriminierung Homosexueller ab. Seine Amtszeit als Gouverneur endete turnusgemäß am 9. Januar 2017. Zu seinem Nachfolger wurde im November 2016 der bisherige Vizegouverneur Eric Holcomb gewählt. Am 2. März 2017 berichtete eine US-Zeitung, Pence habe als Gouverneur von Indiana ein privates E-Mailkonto regelmäßig für dienstliche Zwecke benutzt. Im Sommer 2016 sei auf das Konto ein Hackerangriff verübt worden.", "section_level": 2}, {"title": "Trumps Running Mate im Präsidentschaftswahlkampf 2016.", "content": "Am 15. Juli 2016 wurde Pence vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump als sein Vizepräsidentschaftskandidat für die Wahl im November 2016 vorgestellt. Pence hatte sich zuvor bei der am 3. Mai stattfindenden republikanischen Vorwahl in seinem Staat positiv zu Trump geäußert, jedoch erklärt, er werde für dessen Kontrahenten Ted Cruz stimmen. Nachdem Trump als Präsidentschaftskandidat der Partei feststand, erklärte der Gouverneur seine Unterstützung für Trump im eigentlichen Wahlkampf. Nach Medienangaben spielten Trumps Kinder Donald Junior, Ivanka und Eric eine zentrale Rolle in der Auswahl des Vizekandidaten. Im Wahlkampf sollte Pence demnach vor allem die mangelnde politische Erfahrung des Seiteneinsteigers Trump kompensieren. Aus seiner Zeit im Kongress verfügt er über gute Beziehungen zu wichtigen Funktionsträgern der Republikaner und auch als Gouverneur sammelte Pence Erfahrungen in der Regierungsarbeit. Auch sollte Pence durch seine als ruhig und sachlich beschriebene Persönlichkeit Trumps extrovertiertes Auftreten ausgleichen. Als populäre Figur unter evangelikalen Wählern, die als wichtige republikanische Wählergruppe Trump eher skeptisch gegenüberstanden, sollte er diesen Wählern ebenfalls Identifikation mit dem Wahlticket geben. Darüber hinaus werden Pence gute Verbindungen zu traditionellen Wahlkampfspendern der Partei zugeschrieben, die sich Trump gegenüber bis dahin eher zurückhielten. Pence stammte ursprünglich aus einer aktiven katholischen Familie und wurde später zu einem evangelikalen Christen. Pence hatte sich in der ebenfalls im November 2016 anstehenden Gouverneurswahl für eine zweite Amtszeit als Gouverneur beworben. Nach gewonnener Primary im Frühjahr stellte seine Partei ihn erneut auf. Diese Kandidatur zog er am 15. Juli, dem letztmöglichen Datum, wieder zurück. Statt seiner nominierten die Republikaner Vizegouverneur Eric Holcomb, der erneut auf Pences Herausforderer von 2012, John R. Gregg, traf. Trump verschob die Vorstellung von Pence wegen der Amokfahrt in Nizza um einen Tag; am 16. Juli präsentierte er ihn als seinen \"Running Mate\". Auf dem Parteitag Mitte Juli wurden Trump und Pence formal nominiert. Nachdem im Oktober 2016 Ton- und Bildaufzeichnungen mit Prahlereien Trumps über von ihm selbst mutmaßlich verübte sexuelle Belästigungen öffentlich gemacht worden waren und eine Reihe hochrangiger Republikaner den Rückzug Trumps aus dem Präsidentschaftswahlkampf forderte, distanzierte sich Pence mit den Worten: „Als Ehemann und Vater war ich empört über die Worte und die von Donald Trump beschriebenen Handlungen.“ Er sagte auch einen geplanten gemeinsamen Auftritt mit Trump am Folgetag ab, was die \"New York Times\" als beispiellose Zurückweisung eines Präsidentschaftskandidaten durch seinen \"Running Mate\" bezeichnete. Am 10. Oktober erklärte Pence bei einem Auftritt beim Fernsehsender CNN, dass es absolut unzutreffend sei, anzunehmen, er habe zu irgendeinem Zeitpunkt daran gedacht, die Kampagne zu verlassen, und dass es die größte Ehre seines Lebens sei, von der Republikanischen Partei als Running Mate nominiert worden zu sein. Entgegen den meisten politischen Prognosen gewannen Trump und Pence die Wahl. In den Wochen nach dem Wahlsieg leitete Pence für den gewählten Präsidenten Trump das Übergangsteam für die Übergabe der Regierungsgeschäfte. Bei der Besetzung von Posten für das Kabinett Trump hatte er eine beratende Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Vizepräsident der Vereinigten Staaten.", "content": "Die Amtseinführung von Trump und Pence fand am 20. Januar 2017 statt. Pence wurde auf eigenen Wunsch vom Verfassungsrichter Clarence Thomas in sein neues Amt eingeschworen und löste Joe Biden als Stellvertreter des Präsidenten ab. Am 7. Februar 2017 gab Pence in seiner Rolle als Präsident des Senats die entscheidende Stimme \"(tie breaking vote)\" zu Gunsten der neuen Bildungsministerin Betsy DeVos ab. Die Abstimmung im Plenum hatte mit einem Patt von 50 gegen 50 Stimmen geendet, da zwei Republikanerinnen (Lisa Murkowski und Susan Collins) mit den Demokraten stimmten. Dies war das erste Mal in der amerikanischen Geschichte, dass ein Kabinettsmitglied durch den Vizepräsidenten bestätigt wurde. Üblicherweise hat der Vizepräsident als Präsident der Kongresskammer kein Stimmrecht; im Falle eines Unentschiedens kann er aber das entscheidende Votum abgeben. Am 8. Oktober 2017 geriet Pence in die landesweiten Schlagzeilen, als er während eines laufenden Football-Spiels das Stadion verließ, nachdem einige afroamerikanische Spieler während der Nationalhymne niedergekniet waren, um gegen Rassismus und Polizeigewalt gegenüber Schwarzen zu protestieren. Dem war eine längere Kontroverse vorausgegangen, in deren Verlauf Präsident Trump einige Spieler heftig attackiert und ihnen Respektlosigkeit vorgeworfen hatte. Wie US-Medien berichteten, hatte Trump seinen Stellvertreter zum Verlassen der Arena aufgefordert, um sein Missfallen zum Ausdruck zu bringen. Während Pence im ersten Jahr der Präsidentschaft Trumps eine öffentlich weitgehend unsichtbare, zurückgezogene Rolle spielte, trat er ab Ende 2017 insbesondere außenpolitisch stärker in Erscheinung, unter anderem durch vorbereitende Reisen für Trump. Innenpolitisch spielt Pence als Fundraiser und Wahlkämpfer für die Republikaner eine zunehmend wichtige Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Pence gehört zum konservativen Spektrum der Republikaner und vertritt wirtschaftsliberale sowie sozialpolitisch konservative Positionen. Er fasste seine Überzeugung mit \"Ich bin Christ, konservativ, Republikaner – In dieser Reihenfolge\" zusammen. Als Maßnahme gegen illegale Migration stellt Pence die Birthright Citizenship in Frage, die bei einer Geburt innerhalb der Vereinigten Staaten automatisch zur US-Staatsbürgerschaft berechtigt, da Einwanderer dadurch nicht mehr berechtigt werden, durch die Geburt eines Kindes eine dauerhafte Bleibemöglichkeit in den USA zu erhalten. Pence stimmte 2001 für den USA Patriot Act. Außenpolitisch unterstützte er 2003 den Irakkrieg. Pence befürwortet ein Flat Tax-System. Sein Abstimmungsverhalten im Repräsentantenhaus weist ihn als Abtreibungsgegner und Gegner von LGBT-Gleichberechtigung aus. Pence bestreitet den Konsens unter Wissenschaftlern, dass die globale Erwärmung durch menschliches Handeln verursacht wird. Pence befürwortet, dass neben anerkannter Wissenschaft auch Kreationismus in Schulen gelehrt wird und die Schüler selber entscheiden könnten, was richtig ist. Er unterstützt Intelligent Design, das sich gegen die Evolutionstheorie richtet. Pence ist Anhänger des Prosperity Gospel und somit der Auffassung, dass entsprechend der Vorstellungen zur Prädestination Gottes materieller Reichtum und persönlicher Erfolg (oder aber Misserfolg) ein Beweis für die Gunst (oder Ungunst) Gottes seien, eine bei Anhängern fundamentalistischer Freikirchen verbreitete und gesamtgesellschaftlich umstrittene Ansicht. In einem 2020 erschienenen Editorial der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Science wird Pence explizit als Mann beschrieben, der „Evolution, Klimawandel und Gefahren des Rauchens leugnet“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Richard „Mike“ Pence (* 7. Juni 1959 in Columbus, Indiana) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Seit dem 20. Januar 2017 ist er der 48. Vizepräsident der Vereinigten Staaten in Donald Trumps Präsidentschaft. Von 2013 bis 2017 war Pence Gouverneur von Indiana, von 2001 bis 2013 hatte er dem US-Repräsentantenhaus angehört.", "tgt_summary": "迈克尔·理乍得·“迈克”·彭斯(Michael Richard \"Mike\" Pence,1959年-6月7日)是美国共和党籍政治家和律师,担任美国第48届副总统。他曾于2013年至2017年担任第50任印第安纳州州长、2001年至2013年担任众议员。其兄长格雷格·彭斯(Greg Pence)亦自2019年担任众议员至今。", "id": 1135048} {"src_title": "Chin Un-suk", "tgt_title": "陳銀淑", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Chin Un-suk studierte Komposition bei Kang Suk-hi an der Seoul National University sowie als DAAD-Stipendiatin bei György Ligeti an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg 1985–1988. 1984 gewann Chin Un-suk erste internationale Preise. Während ihres Studiums bei Ligeti aber kam es zu einer dreijährigen Schaffenspause, da ihr Lehrer die vorher entstandenen, im postseriellen Stil verfassten Werke als überholt abtat. 1988 siedelte Chin Un-suk nach Berlin über und arbeitete dort jahrelang als freischaffende Komponistin im Tonstudio der Technischen Universität Berlin, in dem sie sieben Stücke realisierte. Das erste größere Orchesterwerk, \"Troerinnen\", wurde 1990 vom Bergen Philharmonic Orchestra uraufgeführt. 1991 entstand ihr Durchbruchswerk \"Akrostichon-Wortspiel\" im Auftrag des Nieuw Ensemble; seither wurde das Werk in mehr als 20 Ländern in Europa, Asien und Nordamerika aufgeführt. 1994 begann mit \"Fantaisie mécanique\" ihre Zusammenarbeit mit der Pariser Neue Musik-Gruppe Ensemble intercontemporain, die zu mehreren Aufträgen führte. Seit 1995 wird sie exklusiv vom Verlag Boosey & Hawkes verlegt, 1999 begann mit \"Miroirs des temps\" eine künstlerische Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Kent Nagano, der bislang sechs ihrer Werke uraufführte. Chins Violinkonzert, für das sie 2004 den Grawemeyer Award erhielt, wurde 2002 in Berlin mit Viviane Hagner als Solistin uraufgeführt. Seither wurde das Stück in vierzehn Ländern – in Europa, Asien und Nordamerika – gespielt, unter anderem von Christian Tetzlaff, den Berliner Philharmonikern und Simon Rattle in der Berliner Philharmonie im April 2005. Außer von Kent Nagano wurden Chins Werke u. a. von den Dirigenten Simon Rattle, Alan Gilbert, Gustavo Dudamel, Myung-Whun Chung, Esa-Pekka Salonen, Neeme Järvi, Péter Eötvös, David Robertson, Markus Stenz, François-Xavier Roth, Susanna Mälkki, George Benjamin und anderen sowie von führenden Orchestern und Ensembles wie beispielsweise den Berliner Philharmonikern, dem New York Philharmonic Orchestra, BBC Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, London Philharmonic Orchestra, Los Angeles Philharmonic Orchestra, Boston Symphony Orchestra, Bamberger Symphoniker, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Philharmonia Orchestra, Tokyo Symphony Orchestra, Orchestre Philharmonique de Radio France, Oslo Philharmonic Orchestra, City of Birmingham Symphony Orchestra, Montreal Symphony Orchestra, NDR Sinfonieorchester, Finnischen Radio-Sinfonieorchester, Radio Filharmonisch Orkest, Ensemble intercontemporain, Ensemble Modern, Kronos Quartet, Hilliard Ensemble, Klangforum Wien, Arditti Quartet, London Sinfonietta and Ensemble musikFabrik aufgeführt. Chin war Composer-in-Residence unter anderem beim Lucerne Festival im Jahre 2014, bei der Philharmonie Essen, beim Acht Brücken-Festival der Kölner Philharmonie, beim Tonsätterfestival des Konserthuset, sowie beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. 2006 wurde sie auf Einladung von Myung-whun Chung Composer-in-Residence beim Seoul Philharmonic Orchestra, bei dem sie im gleichen Jahr eine Neue Musik-Reihe gründete, in deren Rahmen seitdem 170 zentrale Werke der Klassischen Moderne und der zeitgenössischen Musik von Claude Debussy bis Helmut Lachenmann ihre koreanische Premiere erhielten. 2016 wurde sie Artistic Advisor des Seoul Philharmonic Orchestra. Seit 2011 leitet sie auf Einladung von Esa-Pekka Salonen die Music of Today-Reihe des Philharmonia Orchestra in London. In der Saison 1919/20 ist Unsuk Chin Composer in residence bei dem NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg. Chin wurde 2019 in die Freie Akademie der Künste in Hamburg als Mitglied aufgenommen. Im Juni 2007 wurde Chins erste Oper \"Alice in Wonderland\" an der Bayerischen Staatsoper 2007 uraufgeführt und bei einer internationalen Kritikerumfrage des Fachzeitschrift Opernwelt zur Uraufführung des Jahres gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Chin Un-suk lehnt es strikt ab, ihre Musik als einer bestimmten Kultur, z. B. der koreanischen, zugehörig zu verstehen. Als persönlich wichtige Komponisten der Moderne nennt sie insbesondere Bartók, Strawinski, Debussy, Webern und Ligeti. Als wichtige Einflüsse nennt Chin ihre Arbeit mit elektronischer Musik sowie die Gamelanmusik, mit der sie sich bei ihren Aufenthalten auf Bali beschäftigte. Die Klangfarben, so zum Beispiel die schlagzeugdominierte Instrumentation ihrer Orchesterwerke, lässt sich vielleicht mit der Zuneigung Chins zur Gamelanmusik erklären. Unverkennbar ist aber auch die Bedeutung der europäischen Avantgarde, deren Techniken Chin selektiv einsetzt. Im Orchesterwerk \"Miroirs des temps\" hat Chin Un-suk sich mit mittelalterlicher Musik beschäftigt. Dabei ging es offensichtlich nicht um stilistische Anleihen, sondern um die Übernahme einiger komplexen kompositorischen Verfahren von Komponisten wie Guillaume de Machaut oder Johannes Ciconia, von Techniken wie musikalischen Palindromen oder Krebskanons. Im 3. Satz \"Mon fin est mon commencement, Mon commencement est ma fin\" werden die kanonischen Formen bis zur 14-Stimmigkeit erweitert. Kennzeichnend für Chins Musik ist eine Faszination für Virtuosität, die in den immensen instrumentalen und sängerischen Herausforderungen ihrer Werke zum Ausdruck kommen. Diese herrscht aber auch in Tonbandstücken wie dem \"Gradus ad infinitum für 8 Klaviere\" vor. Überhaupt lehnt Chin Un-suk eine schroffe Unterscheidung von elektronischer Musik und instrumentaler Musik ab. \"„Als Ausgangsmaterial verwendet sie Klänge von Musikinstrumenten oder solche, die auch zu einem erweiterten Perkussionsapparat gehören könnten, zum Beispiel Uhrengeräusche, Papierrascheln oder fallende Wassertropfen. (...) Ihr Aktionsfeld bezieht sich, auch wenn sie elektronisch arbeitet, auf einen anderen Bereich, auf den traditionellen Klangraum der klassisch-romantischen Musik. Mit diesem Apparat jedoch entwickelt die Komponistin einen musikalischen Kosmos, der sich von den traditionellen Bindungen in vieler Hinsicht gelöst hat. Er basiert auf mathematischen Verfahren sowie kontrapunktischen und seriellen Techniken und Collage-Prinzipien, die der jeweiligen kompositorischen Idee folgend ausgewählt und durchgeführt werden.\"“ (Hanno Ehrler) Eine vorherrschende Facette ihrer Vokalwerke ist die Lust an Experimenten und am Spielerischen; die Texte basieren oft auf experimenteller Poesie und manchmal sind sie auch selbstreferenziell. Chin Un-suk hat z. B. Dichter wie Inger Christensen, Gerhard Rühm und Unica Zürn vertont, und der Titel von Cantatrix Sopranica ist einer Nonsense-Abhandlung von Georges Perec entlehnt. \"\"Gedichte in Musik zu setzen, die konkrete Inhalte oder Gefühle transportieren, behagt mir nicht sonderlich. Musik und Literatur sind stark eigengesetzliche „Sprachen“ die sich in ihrer Verbindung nicht selten gegenseitig im Wege stehen. Der Vorteil der Kombinatorik experimenteller Lyrik ist in meinen Augen (und Ohren) nicht nur ihr Mangel an konkretem Sinn und „Botschaften“, sondern vor allem ihre Nähe zu kompositorischen Verfahrensweisen.\" (Chin Un-suk)\" Eine sprachspielerische Facette kommt auch in Chins Oper Alice in Wonderland deutlich zum Ausdruck. In Lewis Carrolls Klassiker hat Chin weniger die Märchenthematik – \"„eine Illusion wäre es, in ihnen Märchengeschichten sehen zu wollen“\" – als die \"„verdrehte Logik, der ein 'anderes' physikalisches Gesetz zugrunde liegt“\" fasziniert. In bestimmten Szenen dieser Oper kommt ein Stilpluralismus zum Ausdruck, den man sonst so nicht in Chins Musik findet. Die Komponistin weist darauf hin, dass es sich dabei – in Korrespondenz mit Lewis Carrolls Wortspielen und Verballhornungen – um musikalische Parodien handelt. Sie erklärt die abweichende Tonsprache der Oper auch damit, dass die Hauptrolle ein Kind darstellt. In einigen Vokal- und Instrumentalwerken Chins kommen theatralische Aktionen zum Vorschein, so etwa in \"Allegro ma non troppo\" für Schlagzeug und Tonband, in \"Double Bind?\" für Violine und Elektronik sowie in Cantatrix Sopranica für Stimmen und Ensemble.", "section_level": 1}, {"title": "Pressestimmen.", "content": "\"„Die Werke lassen sich schwerlich aktuellen stilistischen Phänomenen oder ästhetischen Richtungen zuordnen. Die Isolation der Komponistin, ihre Distanz zur Neuen-Musik-Szene, spiegelt sich in einem sehr eigenwilligen musikalischen Kosmos. Schlagwortartig kann er kaum erfaßt werden. (...) Schließlich führt auch der Versuch ins Leere, Chins Musik als eine irgendwie koreanische oder koreanisch beeinflußte zu katalogisieren. Landes- und Kulturgrenzen sind kaum noch geeignete Kriterien, um die Eigenart einer bestimmten Musik zu beschreiben. Zeitgenössische Kompositionen messen sich vielmehr am allgemein und weltweit verfügbaren Stand der technischen Mittel und der ästhetischen Diskussion. Mit Recht hat sich daher Chin Un-suk ausdrücklich dagegen verwahrt, ihre Musik als eine koreanische zu bezeichnen.“\"(Hanno Ehrler) \"„Chin has created her own sonic wonderland with the orchestra. She has always shown a fascination with puzzles and strange, intricate, interlocking structures that give her music a kind of M.C. Escher-like eccentricity.“\" (Mark Swed, Los Angeles Times) \"„Das Violinkonzert als Synthese europäischer und fernöstlicher Musik zu beschreiben, bliebe zu abstrakt und sagte nichts aus. (...) Denn Chin Un-suk ist von Kind an auch mit europäischer Musik aufgewachsen. Sie ist ihr selbstverständlicher als manchem, der vom Alten Kontinent stammt. Das Violinkonzert ist die individuelle Leistung eines höchst sensiblen Künstlertums, das aus einem reichen Fundus an Erfahrung und Neugier, Experiment und Methodik schöpft.“\" (Habakuk Traber) \"„Chins Musik besitzt etwas sehr Seltenes: einen Wohlklang, der sich umstandslos auch ein größeres Publikum geneigt macht, ohne sich anzubiedern. Das sanfte, scheinbar ziellose Schweben in der Zeit, das die meisten Stücke Chins prägt, findet auch zu Brüchen, Kanten; die Klänge, so ziseliert und kostbar geschliffen sie scheinen, sind nicht von widerspruchsloser Glätte, in ihrer Biegsamkeit blitzen auch Momente von harter, elementarer Expressivität auf, sind treibender Untergrund dieser Musik.“\" (Martin Wilkening, Frankfurter Allgemeine Zeitung) \"„Her Violin Concerto (...) is complex and fiendishly difficult to play and to hear. It also happens to be the first truly great work of this millennium.“\" (Alan Rich, LA Weekly) \"„Die Musik von Alice in Wonderland zeugt von der überragenden Klangfantasie der Komponistin, die die engen Grenzen der Avantgardemusik hinter sich gelassen hat. Was sie notiert hat, ist vom Feinsten und Kraftvollsten in nicht erlahmender musikalischer Plastizität... Chins synästhetischer Sinn für Farbe und Aroma der Musik ist phänomenal, ebenso ihr Gespür für flirrende Steigerungen, für instrumentale Überraschungen und virtuose Sondereinlagen, die immer wieder mit einzelnen Figuren der Geschichte verknüpft sind.“\" (Wolfgang Schreiber, Opernwelt) \"„Chins klangliche Phantasie, ihre Meisterschaft in der kontrapunktischen Behandlung instrumentaler Linien bzw. rivalisierender Rhythmen sowie ihr Geschick, scheinbar Unvereinbares in Beziehung zu setzen (seien es Klänge oder Kompositionstechniken), müssen durch ihre Studien bei Ligeti gestärkt worden sein, dessen Unterricht sich in der Klarheit, dem Reiz, der kapriziösen Energie und der reinen klanglichen Schönheit ihrer Musik – auf glückliche Weise – widerspiegelt. Aber hören Sie genau zu: Sie kennt auch eine andere Art von Dunkelheit, von Kraft und Erinnern. Ihre Musik läßt keine nationalen Anklänge aufmarschieren: Ihre Vorliebe für den Klang gezupfter und geschlagener Saiten, für langsame Glissandi und für Zusammenstellungen von Glocken und Gongs haben keinen spezifischen kulturellen Beiklang, und genau das ist eine ihrer Stärken.“\" (Paul Griffiths)", "section_level": 1}], "src_summary": "Chin Un-suk (* 1961 in Seoul, Südkorea) ist eine in Berlin lebende südkoreanische Komponistin. Sie studierte 1985–1988 bei György Ligeti und wurde 2004 mit dem Grawemeyer Award, 2005 mit dem Arnold-Schönberg-Preis, 2010 mit dem Preis für musikalische Komposition der Stiftung Fürst Pierre von Monaco sowie 2017 mit dem Wihuri-Sibelius-Preis ausgezeichnet.", "tgt_summary": "陈银淑(;1961年-7月14日),韩裔当代古典音乐作曲家,现活跃于德国柏林。", "id": 60250} {"src_title": "Dreilappige Papau", "tgt_title": "泡泡果", "src_document": [{"title": "Systematik.", "content": "Die Dreilappige Papau ist eine von neun Spezies der Familie der Annonaceae. Sie ist diploid mit 2n = 2x = 18 Chromosomen. Triploide Hybriden werden in der Literatur ebenfalls erwähnt. Der wissenschaftliche Name der Dreilappigen Papau wurde wiederholt geändert. Linnaeus klassifizierte die Pflanze 1753 erstmals als \"Annona triloba\". 1763 nannte Michel Adanson, ein französischer Naturforscher, die Gattung \"Asimina\", was sich vom einheimischen algonquischen Wort assimin/rassimin/racemin ableitete. 1803 reklassifizierte Michaux die Dreilappige Pappau in \"Orchidocarpum arietinum\". 1807 wurde sie zur \"Porcelia triloba\". 1817 benannte Dunal die Art in \"Asimina triloba\" um. Torrey und Gray verlegten die Art später in die Gattung \"Uvaria\", aber schließlich wurde sie 1886 von Gray in \"Asimina\" zurückverlegt. Die derzeit akzeptierte Nomenklatur ist \"Asimina triloba\". Das Epitheton „triloba“ bezieht sich auf den dreiteiligen Kelch sowie die doppelt dreilappige Krone. Die Pflanze wurde 1736 in Europa eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Beheimatet ist die Dreilappige Papau in Nordamerika, wo sie die nördlichste aller Arten des Genus \"Asimina\" ist und zugleich auch die am weitesten Verbreitete. Ihr Gebiet erstreckt sich vom Norden Floridas bis in den Süden Ontarios (in Kanada) und soweit westlich wie Nebraska. Sie kommt in den US-Bundesstaaten Indiana, Michigan, New Jersey, New York, Ohio, Pennsylvania, West Virginia, Illinois, Iowa, Kansas, Missouri, Nebraska, Oklahoma, Alabama, Arkansas, Delaware, Florida, Georgia, Kentucky, Louisiana, Maryland, Mississippi, North Carolina, South Carolina, Tennessee, Virginia und Texas vor.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Dreilappige Papau ist ein etwa 4–13 Meter hoher, sommergrüner Baum oder Strauch. Er wächst in tiefgründigem, fruchtbarem Boden in Flussbettgebieten, mag aber keine Staunässe. Am natürlichen Standort oder verwildert bilden sie meist mehrstämmige Büsche, durch Wurzelausschläge kann ein regelrechtes Dickicht entstehen. An sonnigen Orten wächst er mit pyramidaler Krone und geradem Stamm mit glatter bis leicht furchiger, bräunlicher bis gräulicher Borke. Die kurz gestielten und wechselständigen, papierigen Laubblätter sind verkehrt-eiförmig bis -eilanzettlich, fast kahl und etwa zwischen 15–30 cm lang und 10–15 cm breit. Der kurze Blattstiel ist bis etwa 1 cm lang. Sie sind ganzrandig und rundspitzig bis spitz oder bespitzt bis zugespitzt. Der Blattrand ist manchmal leicht umgebogen. Junge Blätter sind unterseits haarig und oberseits sind die Blätter spärlich auf den Adern behaart, sie verkahlen dann fast ganz. Die Herbstfärbung ist gelb. Die Blätter verströmen nach dem Zerreiben einen unangenehmen Duft. Die Blüten werden vor oder während des Blattaufkommens an den Enden der Zweige, den vorjährigen Trieben gebildet. Die eiförmigen, behaarten Knospen entwickeln sich achselständig auf dem neuen Spross einer Saison und blühen im folgenden Frühjahr nach der Überwinterung. Die Dreilappige Pappau ist bis zu etwa −25 °C winterhart. Die gestielten und zwittrigen Blüten sind protogyn, also vorweiblich, und erscheinen einzeln und achselständig vor den Blättern (hysteranthisch), sie sind grünlich bis braunrot und verbreiten einen unangenehmen Geruch, der Fliegen und andere aasfressende Insekten anziehen soll. Der 2–2,5 Zentimeter lange, oft abgenickte und dickliche Blütenstiel ist kurz rothaarig. An Blütenhüllblättern gibt es drei bis vier Kelchblätter und zwei Kreise mit je drei bis vier Kronblättern. Die grün-rötlichen Kelchblätter sind früh abfallend und eiförmig sowie außen kurz rothaarig. Die braun-rötlichen, etwas steifen, außen etwas haarigen Kronblätter, mit oberseits eingeprägter Nervatur, haben ausgebogene Zipfel und die im äußeren Kreis sind bis etwa doppelt so groß wie die im inneren Kreis. Die Kronblätter in inneren Kreis haben basale Nektarzonen. Staubblätter sind sehr viele vorhanden, sie sind kurz, dichstehend und sitzen auf einem halbkugeligen Blütenboden. Jede Blüte enthält mehrere (bis 10) längliche, angenäherte aber freie, oberständige, grüne und feinhaarige, einkammerige Fruchtknoten mit einem sehr kurzen, leicht ausgebogenen Griffel mit kopfiger Narbe. Die Narbe ist im anfänglichen, weiblichen Stadium grünlich, wird dann gelb und dann im männlichen Stadium dunkelviolett. Die Blüten beginnen ab Mai zu blühen. Die Früchte sind je nach Sorte ab September erntereif, was sich durch dunkle Flecken auf Haut der Frucht bemerkbar macht oder durch das Nachgeben der Haut unter leichtem Daumendruck. Wird sie früher geerntet, kann sie zusammen mit Äpfeln nachgereift werden. Die dünnschaligen, glatten und vielsamigen Früchte, Beeren sind meist eiförmig bis länglich, ellipsoid, seltener flaschenförmig, und zur Reife grünlich bis gelblich und mehr oder weniger bräunlich bis dunkel gesprenkelt, -fleckt. Sie erscheinen einzeln oder zu mehreren (bis 9) in einer Sammelbeere (Clusters). Die Früchte fallen oft noch nicht ganz reif vom Baum und reifen dann nach. Die Fruchtgröße variiert stark mit der Sorte, mit einer Länge zwischen 5 und 15 Zentimeter und einem Gewicht zwischen 50 und (in Ausnahmefällen) bis gegen 500 Gramm. Das breiige, süße Fruchtfleisch ist weißlich bis gelb. Die bis etwa 10–20 flachen, glatten und glänzenden Samen sind eiförmig bis elliptisch, orange-braun und etwa 1,3–3 cm lang. Die Samen sind giftig.", "section_level": 1}, {"title": "Selbstkompabilität.", "content": "Die meisten Sorten der Indianerbananen sind Fremdbestäuber und dementsprechend Selbstinkompatibel. Die Sorten 'Sunflower' und 'Prima' sind selbstfruchtbar und tragen auch ohne Befruchter Früchte. Es hat sich gezeigt, dass die für die Bestäubung der Pawpaw benötigten Insekten in Europa fehlen. Die Blüten sehen zwar sehr niedlich und hübsch aus, riechen aber nach Aas. Bienen oder andere bekannte Blütenbestäuber vermeiden die Blüten der Indianerbanane gänzlich. Höchstens ein paar Käfer oder Fliegen verirren sich, durch den Geruch angezogen, in die Blüten. Diese bestäuben aber die Blüten meistens gar nicht. Mit künstlicher Bestäubung kann dieses Problem behoben werden, so dass trotzdem gute Erträge erzielt werden. Die ersten Früchte können ab dem dritten oder vierten Jahr erwartet werden. Ab dem 10. Jahr sind Erträge von über 15 kg pro Strauch möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Standortansprüche.", "content": "Die Papau bevorzugt mäßig feuchte, durchlässige sowie nährstoffreiche, humose und leicht saure Böden. Der Standort sollte sonnig, aber trotzdem nicht zu heiß sein. Spezielle Bodenansprüche hat die Pawpaw keine, einzig Staunässe erträgt die Pflanze nicht. Der Boden sollte nicht zu stark austrocknen, da sonst die Früchte frühzeitig abfallen. Die geeignetsten Gebiete sind begünstigte Klimate (Weinbauklima). Außerdem sollte sie rechtzeitig vor dem ersten Frost ausreifen. Papaus benötigen mindestens 16–20 Tage Winterkälte und 160 frostfreie Tage. Die Pflanze hält eine Temperatur von −25 °C bis +35 °C aus.", "section_level": 1}, {"title": "Gebrauch.", "content": "Hauptsächlich wird die Frucht konsumiert oder weiterverarbeitet. Sie schmeckt nach einer Mischung aus Banane, Mango, Ananas und Vanille. Die Frucht ist schlecht lagerfähig, kann aber gut zu Konfitüren, Gelees oder Eiscreme verarbeitet werden. Sie ist Zutat in einem Bier nach belgischem Vorbild und wird in der Brauerei saisonal verwendet. Auch die Fasern des Baumes wurden früher genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Die Kultur erfolgt in nährstoffreichem, feuchtem, aber wasserdurchlässigem Boden in voller Sonne oder halbschattiger Lage. Die Pflanze ist voll frosthart. In der Literatur wird darauf hingewiesen, dass junge Papaupflanzen Beschattung benötigen, ältere Pflanzen am besten vollsonnig gedeihen (beziehungsweise fruchten). Allerdings stammen diese Erfahrungen vor allem aus den USA und aus Italien, wo die Strahlungsintensität aufgrund der niedrigeren geographischen Breite höher liegt als in Deutschland. Zur Vermehrung sollten die Samen etwa 100 Tage kalt stratifiziert und dann bei über 20 Grad Celsius in Anzuchtsubstrat gehalten werden. Die Keimung dauert lang (ca. 60 Tage), und nachdem die Pfahlwurzel erschienen ist, kann es weitere Wochen dauern, bis die Pflanze auch oberirdisch sichtbar wird. Papau-Sorten können bisher nur durch Veredelung und durch Wurzelschnittlinge vermehrt werden, Stecklinge sind nicht möglich. Unterlagensorten existieren bisher nicht, die verwendeten Sämlinge unterscheiden sich zum Teil stark in ihren Eigenschaften, zum Beispiel bezüglich der Neigung zu Wurzelschossern. Allgemein gilt Papau als sehr widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten. In den USA werden die schlimmsten Schäden durch eine kleine, zirka fünf Millimeter große Motte \"Talponia plummeriana\", hervorgerufen, deren Larven sich in den Blüten entwickeln und diese zum Absterben bringen. Ansteckungen mit dem Japankäfer (\"Popillia japonica\") können möglicherweise auf dem Feld auftreten. Die adulten Käfer ernähren sich von den Pflanzenstoffen, die zwischen den Blattnerven verfügbar sind. Der Einsatz von 1-Naphthalenyl-methylcarbanat kann wirksam gegen den Japankäfer werden. Andere Pflanzenschädlinge wie Aphide (Aphidoidea) und Fransenflügler (Thysanoptera) können im Gewächshaus gefährlich sein. Die Insekten \"Eurytides marcellus\" und \"Omphalocera munroei\" können schwere Schaden auf den Blättern von \"Asimina\" verursachen. Das Insekt \"Talponia plummeriana\" verursacht zahlreiche Blumenverlust. Dazu können einige Wirbeltieren wie beispielsweise Eichhörnchen die Asiminafrüchte fressen. Blattflecke können auch zwischendurch beobachtet werden. Diese sind aber im Regelfall nicht schädlich. Mycorrhizae Pilzen können wahrscheinlich Symbiosen mit Papau eingehen. Asiminablätter enthält giftige Stoffe, die wirksam gegen den Hauptteil von Insekten und Vögeln wird. Diese Stoffe wurden von dem \"Protographium marcellus\" (Schmetterling) absorbiert. Dieses Prozess erlaubt den Schmetterling gegen zahlreiche Räuber giftig zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sorten.", "content": "Papau wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA gezüchtet. Bei den meisten heute erhältlichen Sorten handelt es sich allerdings um ursprünglich wilde Exemplare, die aufgrund ihrer besonderen Fruchtqualitäten aufgefallen sind und vermehrt wurden. Es existieren etwa 70 Sorten, von denen nur etwa 20 eine überregionale Bedeutung erlangt haben. Papausorten mit großen Früchten und hoher Produktivität wurden seit 1950 von der Kentucky State University gezüchtet. Eine Studie hat gezeigt, dass die Erträge von Papau zwischen 2013 und 2015 allgemein gestiegen sind. Dies wurde durch Züchtung erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Anbau.", "content": "Die früheste urkundliche Erwähnung von Papau ist der Bericht der spanischen de-Soto-Expedition aus dem Jahr 1541, in dem Indianer beschrieben wurden, die sie östlich des Mississippi kultivierten. Die Lewis-und-Clark-Expedition konsumierte auf ihren Reisen Papau. Gekühlte Papaufrüchte waren ein Lieblingsdessert von George Washington und Thomas Jefferson pflanzte sie in seinem Haus in Virginia. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Interesse am Anbau von Papau groß. Beispielsweise bot die \"American Genetic Association\" im Jahr 1916 einen Preis in Höhe von 100 US-Dollar an (50 US-Dollar für den größten einzelnen Papau-Baum und 50 US-Dollar für den Baum – unabhängig von seiner Größe – mit der besten Frucht). Trotz des Interesses an der Papau-Zucht, das durch diesen Wettbewerb bei Hobby- und professionellen Gärtnern angeregt wurde, blieben nur wenige Züchter bei der Selektion von Papau aus wilden Pflanzen aktiv. In der Zeit zwischen 1900 und 1950 wurden nur wenige Sorten beschrieben und erfasst. Da zu diesem Zeitpunkt die Erhaltung des Keimplasmas bei den Züchtern keine Priorität hatte, gingen die meisten Sorten aus dieser Zeit verloren. In den Jahren zwischen 1950 und 1985 kehrte das Interesse zurück, was durch die Begeisterung einiger Schlüsselpersonen der \"Northern Nut Growers Association\" gefördert wurde. In dieser Zeit wurden viele neue Sorten sowohl aus wilden als auch aus kultivierten Quellen ausgewählt. Diesmal wurde die Erhaltung des Keimplasmas aufgrund der größeren Verbreitung der in dieser Zeit ausgewählten Sorten ermöglicht. Im Jahr 1990 fanden zwei neue Wettbewerbe zur Auswahl der besten Pawpaw statt. Einer dieser Wettbewerbe wurde vom Gärtner Brett Callaway an der Kentucky State University (KSU) durchgeführt. Diese Veranstaltung markierte den Beginn eines Forschungsprogramms zur Papau an der KSU, eine Keimplasmasammlung wurde gestartet und viele Studien zu Papaumerkmalen wurden durchgeführt. Die heutige Pawpawindustrie ist, mit Ausnahme der KSU, zu klein, um groß angelegte Zuchtprogramme zu gründen. So liegen die Züchtung und Auswahl neuer Sorten in der Gegenwart in den Händen von Amateuren. In den letzten Jahren hat der Anbau von Pawpaw vor allem bei Biobauern das Interesse geweckt, da es sich um eine Nutzpflanze mit wenigen bis keine Schädlinge handelt, die in ihrer heimischen Umgebung ohne Pestizide erfolgreich angebaut werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Saat.", "content": "Samen werden am besten gepflanzt, sobald die Früchte reif sind. Die Samen keimen normalerweise in 1 bis 3 Monaten bei 15 °C. Die Samen können eine Embryoruhe haben. Mit der schwer durchdringliche Samenschale kann es bis zu 18 Monaten dauern bis die Samen keimen. Sobald die Setzlinge gross genug sind, muss man sie aus der Aufzucht herausnehmen und in einzelne Töpfe setzten. Den ersten Winter über sollten sie im Gewächshaus sein. Sie sollten im Frühsommer gepflanzt werden, wenn sie mindestens 15 cm groß sind. Schutz gegen Kälte sollte im ersten Winter draußen in Erwägung gezogen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Pflege.", "content": "Der Schnitt der Pawpaw beschränkt sich auf das Entfernen von totem Holz oder abgebrochenen Zweigen. Bei älteren Sträuchern kann hin und wieder mal ein größerer Ast aus dem Inneren des Busches entfernt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftlich bedeutende Sorten.", "content": "Eines der Hindernisse für den kommerziellen Anbau besteht in der fehlenden Selbstfertilität von \"Asimina triloba\". Daher ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal die Selbstfruchtbarkeit; hier einige Sorten:", "section_level": 2}, {"title": "Anbaugebiete.", "content": "Papau wurde nie in großem Maßstab wie Äpfel oder Pfirsiche angebaut. Dies könnte an der relativ kurzen Haltbarkeit der Früchte liegen (3–5 Tage bei Raumtemperatur, aber bis zu 1 Monat gekühlt,) was die Möglichkeit der Lagerung und Versand der Früchte einschränkt. Eine weitere Einschränkung ist die ungleiche Reifung der Früchte an der Pflanze. Die Früchte reifen über einen Zeitraum von mehreren Wochen, was die Notwendigkeit einer arbeitsintensiven Handernte in diesem Zeitraum impliziert. Bis zum heutigen Tag wird Papau hauptsächlich in kleinem Maßstab angebaut, um hauptsächlich auf Bauernmärkten oder als Nischenprodukt mit hohem Wert verkauft zu werden. Der kommerzielle Anbau und die Ernte von Pawpaw sind im Südosten von Ohio verbreitet. Die Pflanze wird auch in Kentucky und Maryland sowie in verschiedenen Gebieten wie zum Beispiel Kalifornien, dem Pazifischer Nordwesten und Massachusetts angebaut. Pioniere bei der Einführung der Papau nach Europa finden sich in Italien (Bellini, Montanari, 1992) und in den Niederlanden. Die Pflanzung von Enrico Montanari bei Faenza in der Gegend von Ravenna dürfte eine der ältesten und größten auf dem europäischen Kontinent darstellen. Aufgrund der hohen Variabilität der Fruchtgröße variieren die Erträge zwischen den Sorten und der Anbaumethode erheblich. Es wurde berichtet, dass handelsübliche, gepfropfte Bäume durchschnittlich zwischen 7,9 und 13,3 kg Obst pro Pflanze produzieren können. Nicht gepfropfte Bäume haben gewöhnlich geringere Erträge und die Fruchtqualität kann niedrig sein (z. B. kleine Früchte, bitterer Nachgeschmack).", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Frucht der Dreilappigen Papau stellt, neben den Früchten des Milchorangenbaums, eine der größten einheimischen Früchte auf dem nordamerikanischen Kontinent dar. Daneben interessiert man sich aber auch für einige Substanzen in den Zweigen und Blättern.", "section_level": 1}, {"title": "Frucht.", "content": "Das Fruchtgewicht der Indianerbanane liegt meist zwischen 60 und 240 Gramm, das Höchstgewicht ist bis über 470 Gramm. Wenn die Papau reif ist, ist das Fruchtfleisch weich und zart, es wird von einer dünnen Fruchtschale umgeben, die druckempfindlich ist und sich leicht braun färbt. Die Früchte reifen im Zeitraum von etwa vier Wochen, von Mitte September bis Mitte Oktober. Reife Früchte kann man bis zu drei Tage lagern. Wegen der langen Reifezeit der Früchte sind drei bis vier Pflückdurchgänge durchzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Zusammensetzung.", "content": "Die chemische Zusammensetzung von Papau im Vergleich mit Banane, Apfel und Orange.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrungsmittel.", "content": "Reife Papau-Früchte enthalten ein weiches, cremiges Fruchtfleisch. Die Färbung kann zwischen weißlich und orange variieren. Geschmack und Textur erinnern entfernt an Bananen. Die Früchte werden entweder direkt ausgelöffelt und verzehrt oder häufig bei gebackenen Desserts verwendet, wobei Papau in vielen Rezepten auf Bananenbasis häufig durch volumetrische Äquivalenz ersetzt wird. Papau können auch in Eis oder in Pancakes verarbeitet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Heilpflanze.", "content": "Die Früchte sind reich an Aminosäuren sowie Vitamin A und C. Blätter und Zweige enthalten insektizid wirkende Substanzen, die Acetogenine, mit der höchsten Konzentration in jungen, dünnen Zweigen. Auf dieser Basis wurden zum Beispiel Shampoos gegen Kopfläuse hergestellt. Auf demselben Prinzip basiert die Nutzung als natürliches Insektizid, etwa gegen Schadinsekten. Auch eine Anwendung in der Krebsbekämpfung wurde untersucht, dabei sollen die Wirkstoffe in den Energiestoffwechsel der Zellen eingreifen und die Entgiftungsmechanismen von Chemotherapie-resistenten Krebszellen behindern.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Die Indianerbanane ist in dem amerikanischen Volkslied \"Way Down Yonder in the Paw Paw Patch\" verewigt sowie in der englischsprachigen Originalversion des Lieds \"Probier’s mal mit Gemütlichkeit\" aus dem Disney-Film \"Das Dschungelbuch\", also im englischsprachigen Song \"The Bare Necessities\" mit der Textzeile „Now when you pick a pawpaw or a prickly pear“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dreilappige Papau, mit wissenschaftlicher Bezeichnung \"Asimina triloba\" (L) Dunal, wird auch Indianerbanane oder Pawpaw genannt. Sie ist eine in Nordamerika heimische Pflanzenart aus der Gattung der Papau (\"Asimina\") in der Familie der Annonengewächse (Annonaceae). Die Bezeichnung „Pawpaw“ kommt von Papaya (\"Carica papaya\") und rührt von der Ähnlichkeit der Früchte her. Dieser Umstand führt immer wieder zu Verwirrungen, da in einigen Englisch sprechenden Ländern die Papaya ebenfalls Pawpaw genannt wird. „Indianerbanane“ wird sie unter anderem deshalb genannt, weil bereits die Ureinwohner Nordamerikas, die Indianer, die sie bereits kultivierten. Die Früchte sind essbar, sie gelten aber auch in ihrem Heimatland noch immer eher als Wildobst oder \"rare fruit\".", "tgt_summary": "泡泡果(学名:)又名巴婆果、泡泡树,皆音译自其英文名称“英语:pawpaw”,为番荔枝科泡泡属的物种,是一种原产于美国东部和加拿大的小落叶树,高,直径。其果实为黄绿色至棕色。泡泡果和释迦、刺果番荔枝等同属番荔枝科,其果实是美国本土原产的水果中最大的可食用水果。果实味道具甜味,通常生吃,但也可用来制作冰淇淋。", "id": 2933655} {"src_title": "Progressivismus", "tgt_title": "進步主義", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Der Progressivismus entstand als politische Strömung als eine Antwort auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu Zeiten der Industrialisierung. Die extreme soziale Ungleichheit, die mit dem industriellen Entwicklungsprozess einherging, sorgte für die Angst davor, dass sich als Folge der entstandenen riesigen monopolistischen Konzerne und wegen der gewalttätigen Unruhen zwischen Arbeitern und Kapitalisten ein wirtschaftlich-gesellschaftlicher Zustand herausbilden könnte, der einen weiteren Fortschritt behinderte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Der Progressivismus sorgte im 19. und 20. Jahrhundert für die Entwicklung eines deutschen Sozial- und Nationalstaats. Nach der gescheiterten Liberalen Revolution im Jahre 1848 formierten sich aus den Altliberalen mehrere Parteien. Ein Großteil der Mitglieder ging in der Deutschen Fortschrittspartei auf. Diese lehnte die Anhebung der preußischen Militärausgaben ab, aus welcher der preußische Verfassungskonflikt resultierte. Damit standen sie in Opposition zum neuen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck, der ohne Haushalt weiter regierte. Da dieser die deutschen Einigungskriege erfolgreich gestaltete, führte die Lage zu einem Stimmungsumschwung, bei welchem die DFP Mitglieder und Wähler verlor. In der Partei wuchs die Zahl derjenigen, denen meist aus ökonomischen Gründen die politische Einheit wichtiger war als das Beharren auf dem bisherigen liberalen Rechtsstandpunkt. In der Folge wandten sich diese der DFP ab und traten der mit Bismarck zusammenarbeitenden Nationalliberalen Partei bei. Die Deutsche Volkspartei (DtVP), auch \"Süddeutsche Volkspartei\" genannt, war eine linksliberale Abspaltung der Fortschrittspartei. Im Gegensatz zur Nationalliberalen Partei stellte sie den Einsatz für die klassischen liberalen Freiheitsrechte über eine deutsche Einigung unter Bismarck. Nach der Deutschen Reichsgründung setzte die DFP Akzente in der Wirtschaftspolitik sowie im Abbau von Handelsbeschränkungen, und im Kulturkampf wurde die Politik Bismarcks unterstützt. Die DtVP vertrat hingegen auch nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs föderalistische Strukturen und forderte demokratische Reformen, insbesondere eine Stärkung des Parlaments. Ihre Mitglieder machten sich zwar für eine Trennung von Staat und Kirche stark, lehnten jedoch Bismarcks antikatholische Ausnahmegesetze und „Sozialistengesetze“ ab. Die von Bismarck begonnene und seitens der Nationalliberalen unterstützte Entwicklung einer Sozialgesetzgebung, die den Grundstein für einen Sozialstaat legte, wurde hingegen unterstützt. Bestand der Großteil der Partei vor allem aus Leuten des kleineren Handwerks- und Handelsgewerbes, aus Bauern und Angestellten, so war die Parteiführung dominiert von Akademikern und Unternehmern. 1884 fusionierte die Deutsche Fortschrittspartei mit der Liberalen Vereinigung, einer Linksabspaltung der Nationalliberalen Partei, die sich gegen die Wiedereinführung des Schutzzolls einsetzte und von freihändlerischen Wirtschafts- und liberalen Bildungskreisen getragen wurde, zur Deutschen Freisinnigen Partei. Vertreter der Liberalen Vereinigung forderten zuvor noch – nach dem Vorbild der britischen Liberal Party –, einen Gesamtzusammenschluss aller liberalen Parteien anzustreben, um lästige Grabenkämpfe zu unterbinden. Dies scheiterte allerdings an der Bismarck gegenüber wohlwollenden Haltung der Nationalliberalen. Nach den anschließenden Wahlen kristallisierte sich jedoch schließlich heraus, dass eine Zusammenarbeit mit den Nationalliberalen, wollte man einen konsequenten Kurs verfolgen, zwingend erforderlich war. Der Zusammenschluss erhoffte sich, einen Parlamentarismus verwirklichen zu können. Des Weiteren stand er für eine Sicherung der Presse-, Versammlungs- und Vereinsfreiheit, eine Trennung von Staat und Kirche und nicht zuletzt die Gleichstellung aller Religionsgemeinschaften. Daneben trat er für massive Steuersenkungen, die Abschaffung der Bismarck’schen Schutzzollpolitik und eine Stärkung der Arbeiterselbsthilfevereine ein. Er lehnte die Bismarck’schen und auch die von den Sozialisten vorgeschlagenen Sozialgesetze vehement ab, weil diese nach ihrer Auffassung die Initiative der Arbeiter zur Selbsthilfe schwächten. Nach der Entlassung Bismarcks im Jahre 1890 gewann die DtVP durch erfolgreiche Mitarbeit an einer Verfassungs- und Verwaltungsreform in Württemberg an Einfluss. In Baden arbeitete die DtVP ab 1893 eng mit der neu gegründeten Freisinnigen Volkspartei zusammen. Diese war aus dem verbliebenen linken Flügel der Deutschen Freisinnigen Partei entstanden, nachdem – obwohl die Deutsche Freisinnige Partei erfolgreich gewesen war – die Spannungen zwischen den „linken“ ehemaligen Fortschrittlern und den „Rechten“ der früheren Sezessionisten von der Liberalen Vereinigung gewachsen waren. Der Konflikt war angesichts der unterstützenden Abstimmung für die Heeresvorlage des Reichskanzlers Leo von Caprivi an die Oberfläche getreten, was gegen die übrige Parteilinie gerichtet gewesen war. Die ehemaligen Sezessionisten hatten ihr Verhalten damit begründet, dass eine Abstimmung zugunsten dieser Vorlage zwingend das gemeinsame Parteiprogramm von 1884 vorschreibe. Mit knapper Mehrheit waren die Abweichler daraufhin aus der Fraktion ausgeschlossen worden. Die Ausgeschlossenen erhielten aber wiederum unerwartete Unterstützung seitens ehemaliger Sezessionisten und einer Gruppe alter Fortschrittler, die ihren Parteiaustritt erklärten und sich zur Freisinnigen Vereinigung formierten. Die DtVP und FVp formulierten fortan einen gemeinsamen Wahlaufruf. Zusammen stand man für ein demokratisches Reichstagswahlrecht auch in den Einzelstaaten und für eine Parlamentarisierung des Reiches. Außerdem forderten sie Diäten für Abgeordnete und eine gerechtere Einteilung der Wahlkreise. Nicht zuletzt wurde eine jährliche Verabschiedung des Heeres-Etats angestrebt. Höhere Heeresausgaben wurden konsequent abgelehnt. Ähnlich kritisch stand die Partei zunächst der Kolonialpolitik und dem Flottenbau gegenüber. In wirtschaftspolitischer Hinsicht sollten Eingriffe des Staates begrenzt werden. Andererseits wollte die Partei Gewerkschaften gesetzlich anerkennen und forderte die Förderung von Selbsthilfeeinrichtungen sowie die Abschaffung der Privilegien von Großgrundbesitzern. Aufgrund des radikalen Manchesterliberalismus Eugen Richters und anderer Auffassungen war eine Umsetzung dieses Programms nicht möglich, da man auf eine Zusammenarbeit mit Kräften wie der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands angewiesen gewesen wäre. Die Freisinnige Vereinigung entwickelte dagegen im Kontrast vor allem wirtschaftsliberale Ziele. Das Vertrauen der Wähler bei der Reichstagswahl 1893 in den Linksliberalismus wurde aber insgesamt erschüttert, so dass beide Parteien zusammengenommen trotzdem Wählergunst verloren. Eine inhaltliche Annäherung der Nationalliberalen existierte durch Unterstützung der Flotten- und Kolonialpolitik der deutschen Reichsregierung.", "section_level": 3}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Ein Zusammenschluss der Deutschen Volkspartei mit den bürgerlich-liberalen „Linksparteien“ (historischer Kontext) wie der Freisinnigen Volkspartei und der Freisinnigen Vereinigung stand Eugen Richter von der FVp im Weg. Erst nach dessen Tod 1906 mündeten die Zusammenarbeitsgespräche der unterschiedlichen Parteien in das „Frankfurter Minimalprogramm“. Bei der FVp kam es angesichts Richters Tod zu einer Wende. Man stimmte der Flottenvorlage und auch der Kolonialpolitik zu, auch in der politischen Zusammenarbeit veränderte sich fortlaufend die Lage. Nach und nach schloss sich eine Mehrheit der Fraktion und der Lokalvereine der FVg an. 1910 vereinigte man sich zur Fortschrittlichen Volkspartei. Diese stand für eine Weiterentwicklung des Wahlrechts, einer fairen Einteilung der Wahlbezirke, einer Entwicklung einer freiheitlich aufgebauten Reichsverfassung, Parlamentarisierung, Senkung von Schutzzöllen, einer progressiven Besteuerung der Einkommen, einer Zusammenarbeit von Parlamenten, Regierungen und Selbsthilfeorganisationen zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage von Arbeitern und Angestellten, Stärkung des Arbeitsschutzes, Maßnahmen zum Schutz vor Arbeitslosigkeit und auf internationaler Ebene, den Ausbau des Völkerrechts und Schiedsgerichtseinrichtungen. Zudem vertrat man die Interessen der Exportindustrie, des Handels, der Banken, des Handwerks und des Gewerkes mit wirtschaftsliberalen Tendenzen, aber der Manchesterliberalismus wich einer Hinwendung zu einer gewissen sozialstaatlichen Orientierung. Eine Erneuerung des Linksliberalismus machte sich daran fest, dass Selbsthilfe kein Dogma mehr war, sondern durch Forderungen nach staatlichen Regelungen ergänzt wurde. Mit Auflösung des Kaiserreichs bei der Novemberrevolution schloss sich die FVP mit dem linken Flügel der Nationalliberalen Partei zur Deutsche Demokratische Partei zusammen. Man forderte einen föderalen Einheitsstaat und eine Revision des Versailler Vertrags, zerbrach aber anschließend auseinander. In der Bundesrepublik Deutschland ging das Personal überwiegend in der FDP und CDU auf. Aus der übrigen Nationalliberalen Partei entstand nach der Novemberrevolution die Deutsche Volkspartei. Die DVP kritisierte ebenfalls den Versailler Vertrag und mit ihr verbundenen Belastungen, ebenso eine Steuerpolitik, die insbesondere den Mittelstand belastete. Unter ihrer Regierungsbeteiligung konnten die Folgen der Hyperinflation gemildert und die Weimarer Republik konsolidiert werden. Sie verstand sich vor allem als liberale Partei, was sich darin ausdrückte, dass in ihrer Politik die Freiheit des Einzelnen vor staatlichen Eingriffen wichtiger war, als die Durchsetzung von Mehrheitsentscheidungen gegen die Interessen Einzelner. Durchgesetzt wurden eine aktive Stadt- und Wohnungspolitik, die menschenwürdiges Wohnen in der Großstadt ermöglicht und sich um soziale Brennpunkte kümmert; eine aktive Arbeits-, Frauen- und Kinderschutzpolitik in den Betrieben; die Unterstützung von Gewerkschaften und des Verbraucherschutzes. Zudem gehörte die Schaffung von staatlicher sozialer Behörden, abseits der kirchlichen und bürgerlichen Freiwilligenarbeit. Die Schaffung der Technischen Nothilfe, des Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland, des Freiwilligen Arbeitsdiensts und anderer ziviler Prüfer, Techniker oder Sanitäter sowie einer Ordnung zum Feuerlöschen waren Teil oder Unterstützung progressiver Politik.", "section_level": 3}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Politischer Progressivismus.", "content": "Um 1900 gehörten die \"Progressives\" in den USA zu den Befürwortern sowohl einer Anti-Kartell­politik, einer strengen Regulierung von Konzernen und Monopolen, als auch staatlich finanzierter Umweltschutzmaßnahmen (u. a. der Einrichtung von Nationalparks). Auch ein Wahlrecht für Frauen, in den USA im Jahre 1920 bundesweit eingeführt, gehörte zu ihren Zielen. 3. November 1896: Der Republikaner William McKinley gewinnt die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten gegen den Demokraten William Jennings Bryan. Die Wahl markiert den Beginn des Progressivismus in den USA und die Dominanz der Republikaner, die bis 1932 andauert. In den Großstädten hatte der Progressivismus ebenso Anhänger wie unter der ländlichen Bevölkerung. Im ländlichen Amerika kämpften die unabhängigen Kleinbauern gegen die Macht der Banken und Großgrundbesitzer, gegen den Goldstandard in der Währungspolitik und für eine staatliche Unterstützung der Landwirtschaft. Viele Kulturschaffende und Journalisten unterstützten den Progressivismus mit aufklärerischen Werken und einem investigativen Journalismus (\"muckraking\"). Bekannt ist z. B. \"Der Dschungel\" von Upton Sinclair, der die hygienischen und sozialen Missstände in den Schlachthöfen von Chicago beschreibt. Die \"Progressives\" setzten sich vehement für eine Nationalisierung und „Amerikanisierung“ der Einwanderer und der übrigen Bewohner ein. Bestens funktionierende Städte und Gemeinden sollten für dieses Ziel umgestaltet werden. Diese Politik griff die ethnisch-religiöse Identität der Menschen an, was vor allem Deutsche betraf. Eng hiermit verbunden war darüber hinaus die Forderung nach Einwanderungsbeschränkungen sowie die Frage nach einer eigenständigen und aktiven imperialen Politik. Damit einher ging eine Stärkung der föderalen Ebene der Vereinigten Staaten von Amerika in Washington, D.C. zulasten der föderativen Bundesstaaten. In der Folge kam es zu einer Verschiebung der amerikanischen Bedeutung des Wortes \"liberal\". Waren damit zuvor ausschließlich Eigenverantwortlichkeit betonende, staatsskeptische klassisch-liberale Positionen gemeint, entwickelte sich das Wort \"liberal\" bald zum Inbegriff des \"big government\" (→ Etatismus). Aus diesem Gegensatz benutzte man \"libertarian\" folglich im Kontext einer radikalliberalen Limited-Government-Philosophie, nach der sich der Staat aus der Lebenswelt der Menschen weitgehend heraushalten soll (→ „Nachtwächterstaat“, Minarchismus). Heutzutage berufen sich Teile der Demokratischen Partei und der Green Party auf das progressive Erbe. Dieses umfasst den \"New Deal\" unter Präsident Franklin D. Roosevelt in den 1930er-Jahren und die \"Great Society\" unter Präsident Lyndon B. Johnson in den 1960er-Jahren.", "section_level": 3}, {"title": "Progressivismus im Bildungswesen.", "content": "Der pädagogische Progressivismus ist bis heute sehr stark in Schulen und Hochschulen der Vereinigten Staaten verankert. Er sieht den Menschen vor allem als gesellschaftliches Wesen, das am besten in einem sozialen, anwendungsnahen Kontext gemeinsam mit anderen lernt. Die Bildungsphilosophie dahinter und auch zahlreiche praktische Schulversuche wurden vom Pädagogikreformer und Professor John Dewey inspiriert. Dewey wird von US-Pädagogen bis heute als eine der wichtigsten akademischen Leitfiguren für die Erziehungswissenschaften angesehen. Progressive Pädagogik ist weniger interessiert an einem klassischen Bildungskanon, sondern sucht die Lernerfahrung im Hier und Jetzt. Erfahrungslernen, \"Learning by Doing\" und Projektarbeiten werden ebenso hochgehalten wie kritisches Denken, problemlösendes Denken und die Gruppendiskussion. Entdecken, Verstehen und Handeln sind wichtiger als nur abrufbares Handeln. Progressive Pädagogen sehen ihre Verantwortung darin, Lernende zu sozial verantwortlichen und demokratisch handelnden Menschen herauszubilden. Die amerikanische Bewegung wurde teilweise stark von der deutschen Kindergarten- sowie europäischen Montessori- und Pestalozzi-Bewegung beeinflusst. Insgesamt orientiert sich der Progressivismus besonders am Lernenden, nicht am Wissen oder Lernziel oder den Prioritäten des Lehrers. Hier ergaben sich Schnittstellen zur Entwicklungspsychologie. Die „progressive“ Pädagogik wirkt bis in die Gegenwart weiter. Ziele, wie sie im „No Child Left Behind“-Programm der Regierung Bush enthalten sind, werden vom Leitziel des objektiven Testerfolgs geprägt; Lehrer sollen ihre Schüler dazu bringen, in objektivierten Leistungstests bestimmte Standards zu erreichen. Die Durchsetzung zentralisierter Tests geht auf die \"Progressive Era\" zurück. Im Ersten Weltkrieg wurden erstmals alle amerikanischen Rekruten dazu gezwungen, einen Intelligenztest abzulegen. Kritiker der progressiven Pädagogik wie der ehemalige New Yorker Lehrer John Taylor Gatto sehen gerade in der Senkung des akademischen Anspruchs, wie sie seit dem frühen 20. Jahrhundert propagiert wird, den Beginn einer Verwandlung der Schule zu einem Instrument der Verhaltensmodifikation und der Erziehung zum Konformismus, das den meisten Kindern den Zugang zu den geistigen Traditionen des Westens vorenthalte und damit deren Entwicklung von Kritikfähigkeit verhindere. An den privaten Elite-Internaten, die von den Kindern der Oberschicht besucht werden, werde dagegen weiter gemäß dem traditionellen Curriculum gelehrt.", "section_level": 3}], "src_summary": "Progressivismus (von lat. \"prōgressus\", Genitiv \"-ūs\", m. „Fortschritt“, \"prōgredior\" „ich schreite vorwärts“) bezeichnet eine politische Philosophie, die auf dem Grundgedanken des Fortschritts in den Bereichen der Wissenschaft, Technologie, wirtschaftlichen Entwicklung und Organisation aufbaut; sie ist somit die Gegenphilosophie zum Konservatismus. Seinen Ursprung nahm der Progressivismus in der Ära der Aufklärung und fußt auf der Überzeugung, dass man durch Entwicklungen einen positiven Fortschritt in den Bereichen der Zivilisation erreichen könne.", "tgt_summary": "进步主义是一种在19世纪末至今从北美开始的政治运动和意识形态。进步主义者们支持劳动人权和社会正义的持续进步,他们也是福利国家和反托拉斯法最早的拥护者之一。", "id": 2891754} {"src_title": "Mylonit", "tgt_title": "糜稜岩", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Mylonite entstehen an tektonischen Störungszonen durch scherende Bewegung zweier aneinander vorbeigleitender Gesteinskörper. Das wesentliche Merkmal von Myloniten ist die duktile Verformung des Gesteins bei hohen Temperaturen. Die überwiegende Mehrzahl der Minerale in einem Mylonit muss durch plastische Verformung verändert worden sein. Im Gegensatz dazu wurden in einem Kataklasit die Minerale durch mechanische Reibung zerbrochen, da der Vorgang im Sprödbereich ablief. Mylonite haben eine ausgeprägte Lagentextur und meist ein deutliches Streckungslinear, das die Richtung der tektonischen Bewegung anzeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Dynamische Kristallisation.", "content": "Die plastische Verformung wird durch die dynamische Kristallisation der Minerale verursacht. Die Anpassung der Minerale an die herrschende Scherspannung erfolgt kontinuierlich (dynamisch), vor allem durch Versatz an den Grenzflächen von Kristallen, durch Versatz an kristallinternen Gitterebenen und durch Zwillingsbildung. Wenn zwei Kristalle der gleichen Mineralart aneinandergrenzen, kann durch Diffusion auch ein Korn das andere „aufzehren“; dieser Prozess wird als Korngrenzenwanderung bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedingungen bei der Mylonitbildung.", "content": "Die Mylonitbildung ist einerseits von den Materialeigenschaften der Ausgangsgesteine, andererseits aber auch von den physikalischen Bedingungen während der Verformung abhängig. Bei typischen Silikatgesteinen der Erdkruste, die große Mengen Quarz und Feldspat enthalten, beginnt die plastische Verformung bei etwa 280 °C und 10 km Tiefe. Bei Salzgesteinen und Marmor liegen die Temperaturen deutlich niedriger. Die Verformungsraten liegen zwischen 10 und 10 s. Dabei werden die verformten Minerale in der Regel kleiner als im Ausgangsgestein. Bei sehr hohen Temperaturen und geringen Verformungsraten, tendieren die Minerale jedoch zum Wachstum und es entstehen grobkörnige Mylonite (Blastomylonite).", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Mylonite werden nach dem Verhältnis von verformten Mineralen zu unveränderten Bestandteilen des Ausgangsgesteins (Porphyroklasten) in \"Protomylonit\", \"Orthomylonit\" und \"Ultramylonit\" eingeteilt. Darüber hinaus wird der Name des Ausgangsgesteins (Granit-Protomylonit) oder des häufigsten Minerals (Quarz-Orthomylonit) vorangestellt, um ein Gestein genauer zu benennen. Porphyroklasten, also Fragmente des ursprünglichen Gesteins, sind mit einem Volumenanteil von mehr als 50 % am Gesamtgestein als flache Elemente in einer feinkörnigen Umgebung eingeregelt, die schlierig wirkt. Das Gestein hat insgesamt eine linsenartige Paralleltextur. Im Gestein herrschen insgesamt feinkörnige Bestandteile (unter 0,5 mm Durchmesser) vor, die in einer deutlichen Paralleltextur angeordnet sind. Porphyroklasten bilden 50 – 10 % des Gesteins und werden von der feinkörnigen Matrix umflossen. Glimmerreiche Mylonite werden als Phyllonite bezeichnet. Das gesamte Gestein besteht aus feinkörnigen Bestandteilen, die durch ihre Anordnung eine ausgesprochen deutliche Lagentextur erzeugen, ein Hauptkennzeichen eines Mylonits. Porphyroklasten sind kaum oder nicht vorhanden, ihr Anteil beträgt weniger als 10 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mylonit (von gr. μύλη mýle ‚Mühle‘) ist ein metamorphes Gestein, das durch den Prozess der Dislokationsmetamorphose entstanden ist. Der Begriff wurde 1885 von Charles Lapworth eingeführt und 1910 auch in die deutsche Fachliteratur übernommen. Der Begriff \"Mylonit\" beschreibt einen Gesteinstyp mit einem bestimmten Gefüge, er gibt keine Information über den Mineralbestand.", "tgt_summary": "具有糜棱结构的岩石称为糜棱岩(Mylonite),又名磨岭岩、磨变岩、糜岭岩、磨烂岩。糜棱岩是一种变质岩,原岩经过强烈挤压,破碎后形成细粒,是一种动力变质岩石,粒度一般小于0.5毫米,但有时也含有少量比较粗的原岩碎屑,呈现为凸镜状定向排列的残碎斑晶。", "id": 1340617} {"src_title": "North-South Expressway (Malaysia)", "tgt_title": "南北大道", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In den 1970er Jahren begann man mit den Planungen einer ersten Schnellstraße für die Westküste Malaysias. 1977 erhielt das Infrastrukturministerium den Auftrag zur Planung dieser Schnellstraße, welche alle wichtigen Zentren an der Westküste der Malaiischen Halbinsel verbinden sollte. 1981 begannen die Bauarbeiten, welche bis zur Gründung der heutigen Betreibergesellschaft \"Plus Expressways Berhad\" 1988 von der \"Malaysian Highway Authority\" beaufsichtigt wurden. Um Geld für laufende Bauinvestitionen zu erhalten, wurden bereits fertiggestellte Teilabschnitte inklusive Mautstellen in Betrieb genommen. Der \"North-South Expressway\" wurde 15 Monate früher als geplant fertiggestellt und konnte deswegen schon am 8. September 1994 von Mahathir bin Mohamad, dem malaysischen Premierminister, eingeweiht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Trassenführung.", "content": "Der NSE verbindet viele große Städte an der Westküste. Der NSE verläuft von der thailändisch-malaysischen Grenze im Norden bei Bukit Kayu Hitam im Bundesstaat Perlis über die Städte Alor Setar, Sungai Petani, Butterworth, Taiping, Ipoh, Rawang, Kuala Lumpur, Seremban, Melaka (Malakka) bis nach Johor Bahru und den dortigen Anschlussstraßen nach Singapur. Der NSE ist in Kuala Lumpur nicht durchgängig. Dort besteht eine Lücke von etwa 100 km. Trotzdem ist eine Fahrt von Norden nach Süden ausschließlich auf Expressways möglich. Dazu umfährt man den Großraum Kuala Lumpur und das Bundesterritorium Putrajaya westlich über den \"New Klang Valley Expressway\" und den \"North-South Expressway Central Link\".", "section_level": 1}, {"title": "Technische Auslegung.", "content": "Der NSE ist einer deutschen Bundesautobahn sehr ähnlich. Fast die gesamte Strecke ist vierspurig (zwei Spuren je Richtung) und mit zwei Standstreifen ausgelegt. Teilabschnitte sind sechsspurig ausgelegt. Die Autobahnauf- und Abfahrten werden weitläufig eingefädelt. Notfalltelefone gibt es alle zwei Kilometer. Der Teil südlich von Kuala Lumpur ist mit einem sehr breiten Mittelstreifen ausgestattet worden. In weiten Abschnitten baut man zurzeit auf diesem in beiden Richtungen eine dritte Fahrbahn, indem man sie zur Mitte hin anfügt. Vorteil dieses breiten Mittelstreifens ist, dass kostenaufwendige Hügeleinschnitte und Dämme nicht verbreitert werden müssen. Der Unterbau wurde nach westlichen Standards errichtet, der Fahrbahnbelag ebenfalls. Die Trasse ist für Hochgeschwindigkeitsfahrt ausgelegt. Die Kurven haben einen großen Radius und der Neigungswinkel ist klein. Der bergige Abschnitt zwischen Gopeng und Tapah ist mit 200 Mio. Ringgit pro Kilometer, im Vergleich zum Durchschnitt mit 20 Mio. RM/km, der teuerste. Der 800 m lange Menora Tunnel bei Jelapeng ist der einzige Tunnel auf dem NSE und war zum Zeitpunkt der Fertigstellung der längste auf der malaiischen Halbinsel.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Erweiterungen.", "content": "Zurzeit wird an mehreren Streckenabschnitten eine dritte Spur an die bestehenden zwei Fahrbahnen angefügt. U. a. wird der gesamte Trassenabschnitt zwischen Kuala Lumpur und der Ausfahrt \"Slim River\" in beiden Richtungen um eine Spur ergänzt, wozu die Bergeinschnitte und Dammbauten auf diesem hügeligen Abschnitt verbreitert werden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Mautsystem.", "content": "Die Betreibergesellschaft \"Plus Expressways Berhad\" benutzt auf dem größten Teil des NSE ein geschlossenes Mautsystem: Alle Fahrzeuge erhalten an den Auffahrten Tickets und bezahlen den gefahrenen Abschnitt an der Autobahnabfahrt an einem so genannten \"Toll Plaza\". Pendler können verschiedene Karten kaufen, die man bei langsamer Fahrt durch das Toll Plaza an die Windschutzscheibe hält. Ein Computer bucht einen günstigeren Tarif ab.", "section_level": 1}, {"title": "Autobahnwechsel (Expressway Interchange).", "content": "Es gibt Autobahnkreuze bzw. Autobahndreiecke mit Anschluss zu den Autobahnen: E 1 Expressway Penang Bridge, E 1 New Klang Valley Expressway, E 6 North-South Expressway Central Link, E 29 Seremban-Port Dickson Highway, E 3 Second Link Expressway.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der North-South Expressway (Abk.: NSE), malaiisch \"Lebuhraya Utara-Selatan\", ist eine malaysische autobahnähnliche Schnellstraße, welche von der thailändisch-malaysischen Grenze in Perlis, an der Westküste entlang bis nach Johor Bahru am südlichen Ende der Malaiischen Halbinsel verläuft. Der NSE ist auch unter dem Namen \"Plus Expressway\" bekannt.", "tgt_summary": "南北大道(,英语:North-South Expressway,,简称:英语:NSE或)位于马来西亚半岛西海岸,是马来西亚以及东南亚最长的收费高速公路,全长772公里。大道北端在吉打州马泰边境的黑木山,与泰国宋卡府的碧甲盛路接壤。大道止于南端柔佛州新山的新柔长堤,途经吉打、槟城、霹雳、雪兰莪、森美兰、马六甲及柔佛七个州属。马来半岛的公路系统以南北大道为脊梁,形成了一个颇为完善、高效的陆路交通网,有效取代联邦1号公路。大道目前由南北大道有限公司(Projek Lebuhraya Utara Selatan Berhad,简称PLUS)管理,属于亚洲公路网AH2线路。", "id": 1504921} {"src_title": "BC Place Stadium", "tgt_title": "卑詩體育館", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Stadion wurde im Hinblick auf die Weltausstellung Expo 86 errichtet. Der Baubeginn war im April 1981 und die Eröffnung fand am 19. Juni 1983 statt. Die Baukosten betrugen 126 Millionen CAD. Bei der Eröffnung war es das weltweit größte Stadion mit einem Tragluftdach; dieses bestand aus dünnen Teflonschichten. Am 5. Januar 2007 trat im Dach ein Riss auf, nachdem sich auf dem Dach schwerer Nassschnee angesammelt hatte. Aufgrund der Warmluft, die zwischen die beiden obersten Schichten geblasen wurde, um den Schnee zu schmelzen, vergrößerte sich der Riss. Daraufhin stürzte das Dach des BC Place ein. Ein kontrolliertes Ablassen der verbliebenen Luft erfolgte im Anschluss. Zum Zeitpunkt des Einsturzes befanden sich keine Menschen im Gebäude. Der plötzlich austretende Druck zerstörte jedoch Glasfronten umliegender Gebäude. Die Betreiberfirma wies den schlechten Wetterbedingungen zum Zeitpunkt des Zwischenfalles die Schuld zu. Das Stadion ist nach wie vor als „sicher“ einzustufen, bestätigten auch Experten im Nachhinein. Eingedrungenes Wasser musste aus dem Inneren des Stadions gepumpt werden. Am 19. Januar 2007 konnte das Dach nach Abschluss der Reparaturarbeiten wieder aufgeblasen werden. Von 2009 bis 2011 wurde das Stadion für 563 Mio. CAD renoviert. Die Arbeiten wurden in zwei Bauphasen unterteilt. In der ersten Phase wurden die Sitzplätze, die sanitären Einrichtungen, sowie die Suiten aufgewertet. Diese Arbeiten konnten im Oktober 2009 abgeschlossen werden. Nach den Winter-Paralympics 2010 wurde während der zweiten Bauphase das Tragluftdach durch ein schließbares Dach, ähnlich der Konstruktion der Commerzbank-Arena in Frankfurt am Main, ersetzt. Dieses kann innerhalb von zwanzig Minuten geöffnet werden und hat dann eine Öffnung von 120 m × 85 m, also die gleiche Größe wie das Spielfeld. Zudem wurde ein zentral aufgehängtes Scorerboard installiert mit einer Größe von 21 m × 12 m.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung und Veranstaltungen.", "content": "Aktuell tragen die BC Lions aus der Canadian Football League und die Vancouver Whitecaps aus der Major League Soccer ihre Spiele im BC Place aus. Zu Fußballspielen der \"Whitecaps\" wird meist nur der Unterrang genutzt. Über den Unterrang wird ein Zeltdach gespannt, das den BC Place in ein kleines Fußballstadion verwandelt. Frühere Nutzer des Stadions waren die Fußballmannschaft Vancouver Whitecaps (NASL, 1983–1984) und die Basketballmannschaft der Vancouver Nighthawks (WBL, 1988) Während der Olympischen Winterspiele 2010 fanden hier die Eröffnungs- und die Schlussfeier sowie Siegerehrungen statt. Ebenfalls wurde hier die Eröffnungsfeier der Winter-Paralympics 2010 abgehalten. Im BC Place Stadium fand bisher neun Mal das Finale des Grey Cup statt, der Meisterschaft der Canadian Football League (1983, 1986, 1987, 1990, 1994, 1999, 2005, 2011 und 2014). Das Stadion war auch Austragungsort des jährlich stattfindenden Slam City Jam. Im März 2014 wurde hier das NHL Heritage Classic 2014 ausgetragen. Das BC Place Stadium war einer der sechs Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2015.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das BC Place Stadium ist ein Mehrzweckstadion in der kanadischen Stadt Vancouver, Provinz British Columbia. Es ist die Heimspielstätte der Canadian-Football-Mannschaft der BC Lions und des Fußball-Franchises der Vancouver Whitecaps aus der Major League Soccer. Darüber hinaus finden hier regelmäßig Konzerte und Messeveranstaltungen statt. Die Besitzerin ist die Provinz British Columbia, die den Betrieb an die staatliche Gesellschaft \"B.C. Pavilion Corporation\" übertragen hat. Während der Olympischen Winterspiele 2010 fanden hier die Eröffnungs- und die Schlussfeier sowie Siegerehrungen statt.", "tgt_summary": "卑诗体育馆(英文:BC Place Stadium)是一座位于加拿大不列颠哥伦比亚省温哥华市中心的多用途体育馆,由不列颠哥伦比亚省政府属下的公营机构营运。体育馆于1983年落成,是加拿大首座巨蛋型球场。其屋顶当时为具弹性的薄膜,由气压支撑,曾是世上最大的同类型体育馆,更因其外貌而被温哥华华人戏称为「菠萝包」。2010年至2011年间场馆进行改建,屋顶改为开合式设计。", "id": 95455} {"src_title": "Banshee (Medienspieler)", "tgt_title": "Banshee", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die Software ist in C# programmiert und fußt ferner auf der Mono-Laufzeitumgebung sowie GTK+ für die graphische Benutzeroberfläche. Zum Dekodieren wird GStreamer als Back-End verwendet; als Datenbank für das Katalogisieren der Audio- und Videodateien wird SQLite eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Veröffentlichung vom 17. Februar 2005 (Version 0.1) lief unter dem Namen „Sonance“. Version 0.8.2 vom 4. August trug den heutigen Namen. Version 1.0 wurde am 5. Juni 2008 freigegeben, für die die Software von Grund auf neu geschrieben wurde. Ab Version 1.4 vom 10. November 2008 ist Banshee auch für Windows-Betriebssysteme kompilierbar. In der für April 2011 zur Fertigstellung angesetzten Version 11.04 der populären Linux-Distribution Ubuntu trat Banshee als Standard-Audiospieler an die Stelle von Rhythmbox (den eigentlichen Standard der verwendeten Arbeitsumgebung Gnome). In Ubuntu 12.04 wurde jedoch erneut Rhythmbox der Standard-Player. Mittlerweile haben über 140 Entwickler, 111 Übersetzer, sowie sechs Grafikdesigner an dem Projekt mitgewirkt, das von Aaron Backover initiiert wurde. Es existieren verschiedene Abkömmlinge wie „Helix Banshee“; durch das Fehlen einer Copyleft-Bedingung in der verwendeten Lizenz auch proprietäre wie „Moovida“. Die letzte stabile Veröffentlichung erfolgte im Februar 2014. Am 19. November 2018 wurde Banshee aus dem Unstable-Zweig von Debian entfernt, da es von den Entwicklern nicht mehr gepflegt wird und von veralteten GNOME-Bibliotheken abhängt. Debian ist u. a. die Basis für Ubuntu, sodass das letztere wahrscheinlich ebenfalls zukünftig ohne Banshee erscheinen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsumfang.", "content": "Zum Ordnen der eigenen Mediensammlung steht ein integrierter Tag-Editor bereit sowie die Möglichkeit, Dateien entsprechend den Metadaten automatisch umbenennen zu lassen. Der Benutzer kann Elemente seiner Sammlung bewerten, damit diese in „intelligenten Wiedergabelisten“ weniger beliebten Elementen vorgezogen werden. Lieder können auf ihre Geschwindigkeit hin analysiert werden, worauf die Auto-DJ-Funktion im Zufallsmodus ähnlich klingende Lieder aneinanderreiht und somit eine relativ gleichbleibende musikalische Stimmung hält. Weitere Funktionen, wie das automatische Nachladen von Covern aus dem Internet, das Feinabstimmen der Akustik mittels Equalizer oder das Abonnieren von Podcasts beherrscht Banshee ebenfalls. Vielerlei Funktionen sind als Plug-ins realisiert, so dass der Benutzer nicht benötigte Programmteile gänzlich entfernen kann. Besonderes Augenmerk liegt auf der Kompatibilität zu Hardware-Medienspielern wie Apple iPod, Zen und Android-Geräten. So unterstützt Banshee die individuellen Protokolle der Geräte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Banshee (benannt nach einer irischen Todesfee) ist ein plattformunabhängiger Medienspieler. Er wird unter der MIT-Lizenz verbreitet und ist somit eine freie Software. Die Entwicklung fokussiert sich primär auf unixoide Betriebssysteme, mittlerweile gibt es jedoch experimentelle Portierungen für Windows und macOS.", "tgt_summary": "Banshee是GNOME的一个跨平台的开放源代码媒体播放器。Banshee建基于Mono与Gtk#之上,使用GStreamer多媒体平台进行编码,并可对多种音乐格式进行解码,包括了Ogg Vorbis、MP3与FLAC。Banshee可以播放、汇入与烧录音频光盘以及与数款便携媒体播放器同步音乐,包括苹果公司的iPod与Creative Zen播放器。储存在iPod上的音乐可直接播放而不需经过同步,而储存在Banshee数据库的唱片封面会传送到iPod。对MTP协定、PlaysForSure装置以及Rio Karma播放器的支援预定会在不久的将来加入。", "id": 1712611} {"src_title": "United States Africa Command", "tgt_title": "美国非洲司令部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Über die Aufstellung eines US-Regionalkommandos für den afrikanischen Kontinent wurde bereits ab 2003 spekuliert. Afrika geriet mehr und mehr in das Aufmerksamkeitsspektrum der Regierung der Vereinigten Staaten, so fand 2005 eine Antiterrorübung der US-Streitkräfte in der Sahara statt. Zudem sind US-Einheiten am Horn von Afrika innerhalb der \"Operation Enduring Freedom\" vor Dschibuti beteiligt. Da nach Schätzungen bis 2015 ungefähr 25 % des US-amerikanischen Öls aus Afrika kommen wird, arbeiten Lobbyisten seit 2002 daran, die Regierung der Vereinigten Staaten zu bewegen, eine militärische Präsenz in Afrika, hier vor allem im Golf von Guinea, aufzustellen, um gegen Wirtschaftskontrahenten – allen voran China – einen Vorteil zu erlangen bzw. neue Erdölfördergebiete für die US-Ölindustrie zu sichern. Die Debatte um die Aufstellung des \"Africa Command\" drehte sich daher im Vorfeld darum, ob die geschätzten 5 Mrd. US-Dollar, die jährlich für diese Kommandoeinrichtung aufgewendet werden, gerechtfertigt seien. Die Denkfabrik \"Center for Strategic and International Studies\" attestierte dem Verteidigungsministerium eine mangelhafte Öffentlichkeitsarbeit, da es dem Ministerium nicht gelungen sei, das tatsächlich vorhandene Interesse der USA an der Lösung diverser afrikanischer Probleme in den Vordergrund zu rücken. Präsident G.W. Bush beauftragte am 6. Februar 2007 den US-Verteidigungsminister (damals Robert Michael Gates) mit der Bildung und Aufstellung des 'US Africa Command' zum Ende des Geschäftsjahres 2008. Da die Afrikanische Union und ihre Mitglieder lt. \"Foreign Policy\" den Zielen des \"AFRICOM\" misstrauten, fanden die Vereinigten Staaten angeblich kein Gastgeberland für die Behörde, woraufhin sie diese in Europa (Kelley Barracks, Stuttgart) ansiedelte. US-Präsident George W. Bush äußerte am 21. Februar 2008 im Vorfeld eines Staatsbesuches, dass die Vereinigten Staaten keine neuen US-Militärbasen in Afrika planten; die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf hatte sich dafür eingesetzt, das Hauptquartier des \"U.S. Africa Military Command\" in Liberia einzurichten. Ab dem 19. März 2011 führte das Regionalkommando den Oberbefehl über die US-Angriffe auf Libyen im Rahmen des mehrphasigen Militäreinsatzes in Libyen (\"Operation Odyssey Dawn\"), an welcher sich die USA und Großbritannien mittels eines gezielten Einsatzes von Tomahawk-Marschflugkörper beteiligten. Die Operation verfolgte das Ziel, die Einrichtung einer Flugverbotszone zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Auftrag und Zuständigkeit.", "content": "Das Kommando soll vorrangig mit humanitären Hilfsoperationen, Katastrophenbewältigung und Krisenreaktionsoperationen betraut werden. Das AFRICOM soll die Aktivitäten des US-Verteidigungsministeriums und anderer US-Ministerien und Behörden im Raum Afrika koordinieren und bündeln, um die politische Stabilität und das Wirtschaftswachstum der 56 Länder im Kommandobereich zu stabilisieren und intensivieren. Die Abkopplung dieses territorialen Verantwortungsbereichs aus dem EUCOM und Überführung in ein eigenständiges Regionalkommando für den afrikanischen Kontinent soll eine noch effektivere Konzentration auf die spezifischen politischen, ökonomischen und sozialen Probleme ermöglichen. Ein weiterer Grund für die Ausgliederung war der enorm gewachsene Verantwortungsbereich des EUCOM, der auch das Gebiet fast aller ehemaligen Sowjetstaaten umfasst und sich so bis zur Halbinsel Kamtschatka erstreckt. Der Fokus soll dabei atypisch weniger in der Bereitschaft der Kriegführung, als in der Kriegsprävention liegen. Es ist beabsichtigt, mittels Militär- und Sicherheitsberatung eigenständige nationale Militär- und Strafverfolgungsorgane zu etablieren, um so eine wirksame Krisenreaktions-Kapazität zu schaffen, die die Förderung demokratischer Systeme unterstützt und sichert. Dabei sollen Entwicklungsprogramme des Außenministeriums, deren Unterstützung und Umsetzung zurzeit noch von drei verschiedenen Regionalkommandos, dem EUCOM, dem US Central Command (CENTCOM) und dem US Pacific Command (PACOM) getragen wird, im Africa Command gebündelt werden, um somit Überschneidungen und Parallelarbeit zu vermeiden. Aus Sicht der US-amerikanischen Regierung gewinnt die Region aufgrund ihrer Ressourcen und oft instabilen Machtverhältnisse zunehmend an Bedeutung. Die Einrichtung eines eigenen Regionalkommandos trägt dieser Entwicklung Rechnung. Aufgabe: Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung und des NDR werden vom Africom-Hauptsitz in Stuttgart aus Drohnenangriffe in Afrika befehligt.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptquartier.", "content": "Eine Übergangskommandogruppe für die Aufstellung stand unter dem Kommando von Rear Admiral Robert T. Moeller. Derzeit ist das Hauptquartier in den Kelley Barracks in Stuttgart stationiert. Das spätere Hauptquartier des Kommandos könnte nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums in Afrika stationiert werden, als Kandidat bewarb sich Liberia 2008, nachdem andere afrikanische Länder eine Stationierung ausgeschlossen hatten. Aus Kostengründen wurde eine Verlegung in die USA geprüft. Anfang 2013 entschied Präsident Obama den Verbleib in Stuttgart. Ausschlaggebend waren operative Vorteile durch die gleiche Zeitzone, stabile politische Verhältnisse sowie die hohe Lebensqualität für das Personal. Es gibt zahlreiche Fluglinien zwischen Europa und Afrika (siehe auch Liste der Verkehrsflughäfen in Afrika).", "section_level": 2}, {"title": "Unterstellte Kommandos und Einheiten.", "content": "Zum 1. Oktober 2008 wurde die 17. US-Luftflotte reaktiviert, um als Luftkomponente des AFRICOM zu fungieren. Ab 31. März 2009 sollte das US Special Operations Command Africa (SOCAFRICA) einsatzfähig sein, dass dann als Verbundkommando sämtliche Spezialeinsatzkräfte des AFRICOM führen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Stab.", "content": "Dem Befehlshaber des \"US Africa Command\" sind zwei Stellvertreter untergeordnet. Zum einen ein Lieutenant General der US Air Force, zuständig für Militäroperationen, und zum anderen ein Botschafter, zuständig für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das United States Africa Command (AFRICOM; deutsch \"Afrikanisches Kommando der Vereinigten Staaten\") ist eines von elf Unified Combatant Commands der US-Streitkräfte, das im Oktober 2007 aufgestellt wurde. Seitdem im Oktober 2008 die volle Operationsfähigkeit hergestellt wurde, ist \"AFRICOM\" das Oberkommando über US-amerikanische Militäroperationen auf dem afrikanischen Kontinent mit Ausnahme von Ägypten, das weiterhin zum US Central Command gehört.", "tgt_summary": "美国非洲司令部(英语:United States Africa Command,简称英语:USAFRICOM或英语:AFRICOM)是美军的九大联合作战司令部之一,总部设于德国司徒加特的,负责美军在非洲54个国家(不含属于美国中央司令部责任区的埃及)领土的作战。目前欧洲、非洲两司令部下的海军部队在体制上以第六舰队的第60特遣队(英语:Task Force 60)作为指挥单位。除此之外,美军在非洲亦设有。在指挥链上,非洲司令部司令官向美国国防部长汇报,部长再向上对美国总统汇报。2011年3月19日巴黎时间17时45分左右,法国战机在利比亚对利政府军的一辆军车开火,实施了首次空中打击。此次代号为“奥德赛黎明”的军事行动,由美军非洲司令部统一指挥。", "id": 833723} {"src_title": "Ma Lin", "tgt_title": "马琳", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Ma Lin begann mit dem Tischtennisspiel im Alter von 6 Jahren. Durch sein Bewegungstalent und Ballgefühl wurde zu dieser Zeit eine Sportschule auf ihn aufmerksam. So zog er mit 12 Jahren, da seine heimatliche Provinzmannschaft Liaoning ihn nicht aufnahm, nach Shantou, um der dort neu gegründeten Stadtmannschaft beizutreten. Nach zwei Jahren Training wurde Ma Lin schon mit 14 Jahren Mitglied der chinesischen Herren-Nationalmannschaft. Zwei Jahre später (1996) erzielte er mit dem Erreichen des Halbfinals im Herren-Einzel bei dem ITTF Pro Tour-Turnier in Belgrad seinen ersten internationalen Erfolg. Im selben Jahr gelang ihm beim Asian Cup der erste Turniersieg im Einzel. Bei seiner ersten Weltmeisterschaftsteilnahme im Jahr 1997 spielte sich Ma Lin im Einzel bis ins Achtelfinale. Bei der Weltmeisterschaft 1999 steigerte er sich und erreichte das Einzelfinale, verlor aber gegen seinen Landsmann und gegenwärtigen Herren-Nationaltrainer Liu Guoliang knapp 3:2 in Sätzen. Im Mixed-Doppel gewann er jedoch zusammen mit Zhang Yingying die Goldmedaille. Trotz guter Leistungen blieb Ma Lin die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sydney verwehrt. Erst an den Olympischen Spielen 2004 in Athen konnte Ma Lin teilnehmen. Er schied zwar im Einzel bereits im Achtelfinale aus, errang jedoch im Doppel zusammen mit Chen Qi die Goldmedaille. Umstritten war Ma Lins Teilnahme am Finale der Champions League 2000, die er mit dem Verein SVS Niederösterreich bestritt. Da er nämlich in der gleichen Saison bereits für einen chinesischen Verein gespielt hatte, entzog ihm die ETTU die Spielerlaubnis, um sie ihm kurz vor Beginn des Spieles zu erteilen. Sein Einsatz blieb ohne Folgen, da er seine beiden Spiele ohne Satzgewinn verlor. Ma Lin ist dreimaliger Vizeweltmeister im Einzel (1999, 2005, 2007), was ihm bis zu seinem Olympiasieg 2008 im Einzel den Ruf eines „ewigen Zweiten“ einbrachte. Die beiden letzten WM-Finals verlor er gegen seinen Dauerkonkurrenten Wang Liqin – 2007 nach einer 7:1-Führung im fünften Satz bei einer 3:1-Satzführung noch mit 3:4 in Sätzen. Bei den Tournament of Champions blieb Ma Lin – obwohl er sich zweimal für das Final-Turnier und einmal für das Halbfinal-Turnier qualifiziert hatte – erfolglos: 2006 verlor er im Finale gegen Wang Liqin, 2007 verlor er im Finale gegen Wang Hao und 2009 verlor er im Halbfinale gegen Wang Hao. Erfolgreicher ist Ma Lin beim World Cup, den er bisher als einziger bereits viermal gewinnen konnte. Nach seiner ersten Teilnahme im Jahr 1998 konnte er schon bei seiner zweiten Teilnahme beim World Cup 2000 im Einzel den 1. Platz erreichen. Ma Lin gewann bis jetzt (Stand August 2012) in allen Kategorien (Einzel, Doppel, Mixed-Doppel, Mannschaft) 18 Welt-Turniere (Olympische Spiele, Weltmeisterschaft, World Cup). In dieser Hinsicht ist er der erfolgreichste asiatische Tischtennisspieler. Insgesamt hat er auf der Pro Tour 20 Siege im Einzel und 39 Siege im Doppel vorzuweisen. Bis heute (Stand August 2012) konnte bei den Pro Tour-Turnieren niemand so viele Turniere im Doppel gewinnen. Seit 2001 war Ma Lin Stammspieler der chinesischen Nationalmannschaft, mit der er seitdem unter anderen vier Mannschafts-Weltmeisterschaften hintereinander (von 2001 bis 2008) gewonnen hat (zusammen mit Wang Liqin gehaltener Weltrekord), sowie den WTC-World Team Cup 2007 in Magdeburg, zwei Pro Tour-Turniere und den erstmals ausgetragenen Mannschaftswettbewerb bei den Olympischen Spielen 2008. Im Doppel wurde er 2007 Weltmeister, im Mixed-Doppel errang er 1999 und 2003 den Weltmeistertitel. Sein größter Erfolg gelang ihm schließlich im Jahr 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking, als er im Einzelfinale den damaligen Weltranglistenersten Wang Hao 4:1 in Sätzen bezwang. Mit dieser dritten Goldmedaille ist er gegenwärtig der erfolgreichste Athlet, seit Tischtennis 1988 zur olympischen Sportart wurde. Ma Lin spielt zudem auch in der chinesischen Superliga und war zuletzt in der Saison 2009 bei dem Verein Tianjin unter Vertrag. Von 2000 bis 2007 hat stets derjenige Verein, für den Ma Lin gespielt hat, den Herren-Meistertitel gewonnen. 2012 wurde er vom russischen Verein UMMC Verkhnaya Pyshma (früher Jekaterinburg) verpflichtet. Im Dezember 2013 beendete Ma Lin seine Laufbahn in der chinesischen Nationalmannschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstil.", "content": "Der Spielstil von Ma Lin beruht auf einer durchdachten und aggressiven Offensivtaktik. Er spielt, wie früher die meisten chinesischen Tischtennisspieler, einen modifizierten chinesischen Penholderstil. Wie in der klassischen Variante üblich, spielt er zumeist die Rückhand mit der gleichen Schlägerseite wie die Vorhand. Darüber hinaus beherrscht er aber auch die \"Umgekehrte Penholder-Rückhand\" (Reverse penhold backhand), bei der die andere Schlägerseite eingesetzt wird. Diese Technik ist aber noch relativ selten in der Weltspitze anzutreffen. Die klassische Rückhand setzt Ma Lin vor allem zum Blocken, die umgekehrte zum Spielen von Topspins ein. Der zentrale Schlag seines Spielsystems ist allerdings sein aggressiver Vorhand-Topspin, mit dem er die meisten seiner Angriffe einleitet. Weitere Stärken seines Spieles sind: unter anderem seine hervorragende Beinarbeit, seine gefährlichen Aufschläge, sein gefühlvolles Kurz-Kurz-Spiel über dem Tisch, sein sicheres Blockspiel und teilweise auch andere Schlagarten, die er in seinem Spiel gezielt ausnutzt. Zu Beginn seiner Karriere (1999–2000) spielte Ma Lin meist ein passives Block- und Konterspiel, verbunden mit einer sehr sicheren Ballonabwehr. Später (2001–2003) spielte er zeitweise ein aggressives Offensivspiel. Erst 2004 setzte er zum ersten Mal die \"Umgekehrte Penholder-Rückhand\" (Reverse penhold backhand) regelmäßig im Spiel ein und wurde danach zum modernen Offensivspieler. Ma Lin benutzt ein hartes Offensiv-Holz („Yasaka Ma Lin Carbon Off“) mit den Belägen „Skyline 2“ auf seiner Vorhandseite BryceFX auf seiner Rückhandseite.", "section_level": 1}, {"title": "Privat.", "content": "Seit Dezember 2013 ist Ma Lin verheiratet mit der ehemaligen Sportgymnastin Zhang Yaqing. Im April 2016 bekam das Paar einen Jungen.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour Grand Final.", "content": "2011: Doppel mit Zhang Jike", "section_level": 2}], "src_summary": "Ma Lin (; * 19. Februar 1980 in Shenyang, Provinz Liaoning, Volksrepublik China) ist ein ehemaliger chinesischer Tischtennisspieler. Er ist Olympiasieger im Herren-Einzel, der erfolgreichste Spieler beim World Cup-Turnier sowie siebenfacher Weltmeister im Herren-Doppel, im Mixed-Doppel und mit der chinesischen Herren-Nationalmannschaft. Er gilt als einer der besten Tischtennisspieler überhaupt.", "tgt_summary": "马琳,辽宁沈阳人,中国男子乒乓球运动员,现任中国国家乒乓球队男队教练。是乒乓球历史上拥有单打世界冠军头衔第二多的选手之一(4个世界杯冠军和1个奥运会冠军,另一位是中国乒乓球运动员张继科;最多的是马龙,1个奥运冠军2个世界杯冠军3个世锦赛冠军),但遗憾的是职业生涯未能获得一块世锦赛的单打冠军,与乒乓球大满贯失之交臂。其教练为曾键衡,国家队中的指导为吴敬平。", "id": 514492} {"src_title": "Socorro County", "tgt_title": "索科羅縣", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County hat eine Fläche von 17.220 Quadratkilometern; davon sind 6 Quadratkilometer Wasserfläche. Das County grenzt in New Mexico im Uhrzeigersinn an die Countys: Cibola County, Valencia County, Torrance County, Lincoln County, Sierra County und Catron County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im County liegt ein National Monument, das Salinas Pueblo Missions National Monument. Ein Ort hat den Status einer National Historic Landmark, die Trinity Site. 51 Bauwerke und Stätten des Countys sind insgesamt im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 16. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im County 18.078 Menschen. Es gab 6.675 Haushalte und 4.492 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 1 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 62,87 % Weißen, 0,64 % Afroamerikanern, 10,92 % amerikanischen Ureinwohnern, 1,14 % Asiaten, 0,06 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 20,10 % aus anderen ethnischen Gruppen; 4,28 % stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 48,73 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 6.675 Haushalten hatten 33,80 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 48,40 % waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 13,30 % waren allein erziehende Mütter. 32,70 % waren keine Familien. 26,80 % waren Singlehaushalte und in 8,20 % lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,62 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,20 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 28,40 % Einwohnern unter 18 Jahren, 12,60 % zwischen 18 und 24 Jahren, 26,10 % zwischen 25 und 44 Jahren, 22,00 % zwischen 45 und 64 Jahren und 10,90 % waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 32 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 103,30 männliche Personen, auf 100 Frauen im Alter ab 18 Jahren kamen statistisch 103,90 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 23.439 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 29.544 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 28.490 USD, Frauen 22.482 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 12.826 USD. 31,70 % der Bevölkerung und 24,10 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. 43,60 % davon waren unter 18 Jahre und 24,30 % waren 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Socorro County.", "content": "Im Socorro County liegen zwei Gemeinden, davon eine \"City\" und eine \"Village\". Zu Statistikzwecken führt das U.S. Census Bureau 14 Census-designated places, die dem County unterstellt sind und keine Selbstverwaltung besitzen. Diese sind wie die gemeindefreies Gebiet. Census-designated places (CDP) andere Ghost Towns", "section_level": 1}], "src_summary": "Socorro County ist ein County im Bundesstaat New Mexico der Vereinigten Staaten. Hier leben 17.866 Einwohner. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Socorro.", "tgt_summary": "索科罗县(英语:Socorro County)是美国新墨西哥州西部的一个县,面积17,220平方公里。据2010年人口普查,索科罗县共有人口7,866人。索科罗县的县治为索科罗。", "id": 1828454} {"src_title": "Alison Bechdel", "tgt_title": "艾莉森·贝克德尔", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Alison Bechdel wurde in Lock Haven geboren, einer Kleinstadt im Westen Pennsylvanias. Ihre katholischen Eltern waren beide Lehrer, nebenbei betrieb die Familie ein Bestattungsunternehmen. Alison Bechdels Bruder ist der Musiker John Bechdel. 1981 schloss sie ihr Studium am Oberlin College ab, nachdem sie zuvor das \"Simon's Rock College\" besucht hatte, und zog nach New York City. Nach mehreren vergeblichen Anläufen bei verschiedenen Kunstschulen begann sie, freiberuflich Comics zu zeichnen. Ihre Serie \"Dykes to Watch Out For\" (deutsch etwa: \"Lesben, vor denen man sich in Acht nehmen sollte\") erschien regelmäßig ab Sommer 1983 in der feministischen Zeitung \"Womannews\". Nach einem Jahr wurde die sehr erfolgreiche Serie auch von anderen Zeitungen übernommen. Im Comicstrip kommt ein Kriterienkatalog zur Beurteilung des Rollenverständnisses von Frauen in Spielfilmen vor. Er ist inzwischen als Bechdel-Test bekannt geworden. Ab 1990 widmete sich Alison Bechdel ganz dem Zeichnen von Comics und zog in die Nähe von Burlington (Vermont). Im Februar 2004 heiratete sie ihre langjährige (seit 1992) Lebensgefährtin Amy Rubin in San Francisco. Alle zu dieser Zeit vollzogenen Trauungen von gleichgeschlechtlichen Paaren in San Francisco wurden jedoch später vom Obersten Gericht des Staates Kalifornien für ungültig erklärt. Bechdel und Rubin trennten sich im Jahre 2006. Im selben Jahr hatte sie mit \"Fun Home\", ihrer Autobiografie im Stil einer Graphic Novel, einen überraschenden Bestseller. Das Buch, in dem sie sich mit ihrer Kindheit und Jugend und besonders mit dem Verhältnis zu ihrem Vater auseinandersetzt, wurde von der Kritik begeistert aufgenommen und stand für zwei Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times. Mehrere Zeitschriften nahmen es in die Liste der besten Bücher des Jahres 2006 auf, das Time Magazine wählte es auf Platz eins der Besten Bücher des Jahres 2007. Während Bechdel durch ihre Comics zuvor eher eine Kultautorin war, wurde sie durch \"Fun Home\" eine Erfolgsautorin im \"mainstream\" amerikanischer Literatur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alison Bechdel (* 10. September 1960 in Lock Haven, Pennsylvania) ist eine US-amerikanische Comic-Zeichnerin und Autorin. Anfangs wurde sie vor allem bekannt mit der Serie \"Dykes To Watch Out For\". 2006 wurde ihre gezeichnete Autobiografie \"Fun Home\" zum Bestseller in den Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "艾莉森·贝克德尔(Alison Bechdel,,;,1960年-9月10日)是一位美国漫画家、作家。最初以长篇连环漫画《Dykes to Watch Out For》而小有名气,在2006年凭借视觉文学回忆录《Fun Home》获得商业上的成功,后来被改编为同名音乐剧,并在2015年获得托尼奖最佳音乐奖。她是2014年麦克阿瑟天才奖获得者。她也因贝克德尔测验而闻名于世。", "id": 1953086} {"src_title": "Jogos da Lusofonia 2006", "tgt_title": "2006年葡語系運動會", "src_document": [{"title": "Delegationen.", "content": "733 Athleten nahmen an den Spielen teil.", "section_level": 1}, {"title": "Leichtathletik.", "content": "Die Wettkämpfe in der Leichtathletik wurden im Macao Stadion am 11. und 12. Oktober ausgetragen. Brasilien gewann allein 19 der 30 Goldmedaillen. Sri Lanka gewann hier alle seine drei Goldmedaillen der Spiele.", "section_level": 1}, {"title": "Basketball.", "content": "Austragungsort war die \"Tac Seac Multisporthalle\". Gespielt wurde vom 8. bis 14. Oktober 2006. Bei den Männern gewann Portugal vor Angola und den Kapverdischen Inseln. Bei den Frauen siegte Mosambik über Portugal, auch hier wurden die Kapverdischen Inseln Dritte.", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "Austragungsort waren das Sportfeld und die Sporthalle der U.C.T.M. und das Stadion von Macau. Gespielt wurde vom 4. bis zum 10. Oktober 2006. Es gab nur einen Männerwettbewerb. Sieger wurde das U20-Team von Portugal, das Angola im Finale schlug. Die Kapverdischen Inseln schlugen Mosambik im Kampf um den dritten Platz. Brasilien entschied sich, nicht am Wettkampf teilzunehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Gruppe A Gruppe B Gruppe C", "section_level": 2}, {"title": "Futsal.", "content": "Das Futsalturnier wurde im Macao East Asian Games Dome zwischen dem 9. und 14. Oktober 2006 ausgetragen. Es gab nur einen Wettbewerb der Herren.", "section_level": 1}, {"title": "Taekwondo.", "content": "Der Wettkampf der Jogos da Lusofonia 2006 in Taekwondo wurde im Macao Stadium Pavilion ausgetragen. Er fand in vier Gewichtsklassen statt: bis 58 kg, bis 68 kg, bis 80 kg und über 80 kg. Brasilien war der Gewinner in allen Gewichtsklassen.", "section_level": 1}, {"title": "Tischtennis.", "content": "Das Tischtennisturnier fand im \"Macao East Asian Games Dome Theatre\" zwischen dem 9. und 11. Oktober 2006 statt. Gespielt wurden Einzel und Doppel beider Geschlechter und gemischt.", "section_level": 1}, {"title": "Einzel der Männer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D", "section_level": 3}, {"title": "Einzel der Frauen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Gruppe A Gruppe B", "section_level": 3}, {"title": "Volleyball.", "content": "Das Volleyballturnier fand im \"IPM Multi-sports Pavilion\" vom 7. bis 15. Oktober 2006 statt. Es gab ein Turnier der Männer und eins der Frauen. Portugal gewann beide Turniere. Osttimor gewann als dritte von drei Mannschaften bei dem Frauenturnier mit Bronze seine einzige Medaille der Spiele.", "section_level": 2}, {"title": "Turnier der Männer.", "content": "Vorrunde Finale", "section_level": 2}, {"title": "Turnier der Frauen.", "content": "Vorrunde Finale", "section_level": 2}, {"title": "Beachvolleyball.", "content": "Das Beachvolleyballturnier fand in der Tennisakademie vom 13. bis 15. Oktober 2006 statt. Es gab je ein Turnier der Frauen und der Männer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ersten Jogos da Lusofonia (; ) fanden 2006 in Macau/Volksrepublik China statt. Offiziell liefen sie zwischen dem 7. und 15. Oktober 2006. Die Wettkämpfe wurden aber schon am 4. Oktober begonnen, aufgrund von Einschränkungen durch den Terminkalender des internationalen Fußballs. Die Spiele von 2006 waren die erste Multisportveranstaltung der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder unter dem Banner der ACOLOP, der Vereinigung der Portugiesischsprachigen Olympischen Komitees. Teilnehmer waren neun Mitglieder des \"ACOLOP\" (Angola, Brasilien, Guinea-Bissau, Kap Verde, Macau/China, Mosambik, Osttimor, Portugal und São Tomé und Príncipe) und zwei assoziierte Mitglieder (Indien und Sri Lanka). Bei den Spielen 2006 wurden in acht Sportarten 48 Wettkämpfe ausgetragen.", "tgt_summary": "2006年葡语系运动会(第一届葡语系运动会)是在中国澳门举行的第二个综合性运动会,其举行日期为2006年10月7日至10月15日,为期9天,共有11个国家及地区、735位运动员参加,产生共48面金牌。", "id": 1112071} {"src_title": "Anatoli Nikolajewitsch Pepeljajew", "tgt_title": "阿纳托利·尼古拉耶维奇·佩佩利亚耶夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren in die Familie eines Generals der russischen kaiserlichen Armee, wurde Anatoli Pepeljajew 1902 auf die Kadettenanstalt der Stadt Omsk geschickt, die er 1908 erfolgreich abschloss. Im selben Jahr ging er auf die Paulus-Militärschule in Sankt Petersburg. Diese schloss Anatoli Pepeljajew 1910 im Range eines Leutnants ab, worauf er sofort in das MG-Kommando des 42. Sibirischen Schützenregimentes in Tomsk eingewiesen wurde. 1914 wurde der seit zwei Jahren verheiratete Pepeljajew in den Dienstgrad eines Oberleutnants befördert. Den Ersten Weltkrieg trat Anatoli Pepeljajew als Kommandeur der Kavallerieaufklärung seines Regimentes an. Für seine Verdienste wurde er Anfang 1917 in den Rang eines Hauptmannes befördert. Insgesamt trug Anatoli Pepeljajew sieben Kriegsorden von der Front, darunter den St.-Georg-Orden 4. Grades. Unter der Provisorischen Regierung Kerenskis blieb er an der Front und wurde sogar Oberstleutnant. Nach der Oktoberrevolution wurde Pepeljajew vom Soldatenrat seines Bataillons in seiner Funktion als Bataillonskommandeur bestätigt. Nach dem Frieden zu Brest-Litowsk brachen die letzten Überreste der russischen Armee zusammen und Anatoli Pepeljajew flüchtete nach Tomsk, wo er schon bald einer antibolschewistischen Offiziersuntergrundorganisation beitrat. Am 27. Mai 1918 begann der von Pepeljajew angeführte Aufstand gegen die Bolschewiki, welcher am 31. Mai mit dem Sieg der Offiziere endete. Daraufhin stellte sich Pepeljajew in Dienste der antibolschewistischen „Sibirischen Regierung“ von Pjotr Wologodski, die von Nowonikolajewsk aus agierte. Auf ihr Verlangen baute er das 1. Mittelsibirische Schützenkorps auf, mit dem er der Transsibirischen Eisenbahn entlang zog und kommunistische Räte in Krasnojarsk, Werchneudinsk und Tschita stürzte. Ende August / Anfang September 1918 traf er östlich des Baikalsees mit den Kosaken des Atamans Semjonow zusammen, die aus der Mandschurei angerückt waren, was bedeutete, dass in ganz Sibirien die Kommunisten nun im Untergrund waren. Für seinen Feldzug nach Osten wurde Pepeljajew mit dem St.-Georg-Orden 3. Grades ausgezeichnet und in den Dienstgrad eines Oberstes versetzt. Nach diesem Feldzug wurde das Pepeljajew’sche Korps nach Westen geschickt, wo Pepeljajew, nun im Range eines Generalmajors, eine Offensive gegen die 3. Rote Armee startete, die zur Einnahme der Stadt Perm am 24. Dezember 1918 führte. Nach der Machtergreifung durch Admiral Koltschak Ende desselben Jahres stellte sich Pepeljajew in dessen Dienste. Am 31. Januar 1919 wurde er zum Generalleutnant erklärt. Die am 4. März desselben Jahres begonnene Koltschak-Offensive gelang dem Korps Pepeljajews am besten, da seine Militäreinheit am weitesten nach Westen vordrang. Bis zum 2. Juni konnte er als einziger Weißgardistenführer am Ural einen Vorstoß verzeichnen, doch nach zwei Tagen wurde er von den Roten aufgehalten und zurückgeworfen. Nach der Restrukturierung der Koltschak’schen Armee am 21. Juli 1919 und der Bildung der in mehrere Armeen unterteilten Ostfront wurde Pepeljajew zum Befehlshaber der 1. Armee erklärt. Doch dies veränderte an der Leistung der Weißgardisten effektiv nichts und der Rückzug wurde fortgesetzt. Die immer schlimmer werdende Lage zwang Pepeljajew dazu, Alexander Koltschak Mitte Dezember auf einer entlegenen Eisenbahnstation namens Taiga festzunehmen und von ihm die Aufklärung der Verhältnisse zu fordern. Wenn der Bruder Pepeljajews, der Premier-Minister Wiktor Pepeljajew, nicht vermittelt hätte, hätte Pepeljajew Koltschak verhaftet und wäre auf keine Gegenmaßnahmen gestoßen, da Taiga von ihm treu ergebenen Soldaten besetzt war. Nach dem Fall Tomsks am 20. Dezember 1919 floh Pepeljajew mit seiner Familie in einem Eisenbahnwagon nach Transbaikalien, wo er nach einer Typhuskrankheit eine Partisaneneinheit aufbaute. Wegen der Zusammenarbeit seines Vorgesetzten, des Atamans Semjonow, mit den Japanern verließ die Familie Pepeljajew am 20. April 1920 Russland und ließ sich in Harbin nieder. In Harbin lebte Pepeljajew mehr als zwei Jahre, während derer er mehrmals den Beruf wechseln musste. Er suchte eine Möglichkeit, nach Russland zurückzukehren und den Kampf gegen die Rote Armee fortzusetzen. Diese Möglichkeit fand er im Sommer 1922, als ihm das Angebot gemacht wurde, eine Militäreinheit zusammenzustellen und nach Jakutien überzusetzen, wo er die Partisanen im Kampf gegen die Bolschewiki unterstützen sollte. Dieses Angebot nahm er an und bereits Ende August desselben Jahres wurde seine 553 Mann starke Truppe nach Ajan, einem Fischerdorf an der ochotskischen Küste, verschifft. Im Winter 1922/23 drang Pepeljajew nach Jakutien vor und führte dort den letzten Kampf des Russischen Bürgerkrieges. Nach der am 3. März 1923 beim Großdorf Amga erlittenen Niederlage flüchteten die Überreste der Pepeljajew’schen Freiwilligeneinheit nach Ajan, wo sie am 17. Juni desselben Jahres von einer Rotarmistenexpedition gefangen genommen wurden. Zusammen mit seinen Mitstreitern wurde Pepeljajew nach Tschita gebracht, wo ein Gericht ihn zum Tode verurteilte. Nach einer Gnadenpetition wurde das Strafmaß durch 10 Jahre Haft ersetzt. Die Haft saß er im Gefängnis der Stadt Jaroslawl ab. Allerdings wurde seine Haftstrafe 1932 um weitere drei Jahre verlängert. Erst 1936 kam Pepeljajew frei. Da es ihm verboten wurde, sich in Großstädten und in Sibirien niederzulassen, zog er nach Woronesch, wo er bis August 1937 unbeschadet leben und seiner im Gefängnis erlernten Tätigkeit als Tischler nachgehen konnte. Doch dann wurde er wieder verhaftet und nach Nowosibirsk geschafft, wo ein Gericht ihn wegen „konterrevolutionärer Tätigkeit“ zum Tod durch Erschießen verurteilte. Am 14. Januar 1938 wurde das Urteil vollstreckt. Am 20. Oktober 1989 wurde Anatoli Pepeljajew von der Anwaltschaft des Gebietes Nowosibirsk posthum rehabilitiert.", "section_level": 1}, {"title": "Quellen.", "content": "Alle Titel sind aus dem Russischen übersetzt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Anatoli Nikolajewitsch Pepeljajew (, wiss. Transliteration \"\"; * in Tomsk; † 14. Januar 1938 in Nowosibirsk) war ein russischer Feldherr und Weißgardist.", "tgt_summary": "阿纳托利·尼古拉耶维奇·佩佩利亚耶夫(,1891年-8月15日-1938年-1月14日),俄国白军将领。", "id": 997230} {"src_title": "Char 2C", "tgt_title": "2C超級重戰車", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs waren alle zehn von der Firma Forges et Chantiers de la Méditerranée gebauten Panzer einsatzbereit. Sie wurden in einem eigenen Panzerbataillon, dem \"51. Bataillon de Chars de Combat\", zusammengefasst. Die Panzer waren damals zwar bereits veraltet, langsam und leicht verwundbar, wurden aber immer noch für Propagandazwecke gebraucht. Dazu wurden sie nach historischen Provinzen Frankreichs benannt: \"Normandie\" wurde 1939 in \"Lorraine\" umbenannt. Die Panzer wurden bewusst nicht im Kampf eingesetzt, sondern als unverwundbare „Superpanzer“ von der Propaganda verwendet. Nachdem das Deutsche Reich während des Westfeldzugs die französischen Linien durchbrochen hatte, fiel am 10. Juni 1940 die Entscheidung, die Char 2C nach Süden zu bringen. Der Transportzug wurde am 15. Juni 1940 von einem brennenden Zug aufgehalten und die Panzer mussten gesprengt werden, um sie den Deutschen nicht in die Hände fallen zu lassen. Die deutsche Propaganda sprach von einem Stuka-Angriff. Trotz der Sprengungen wurde ein Panzer, \"Champagne\", mehr oder weniger funktionstüchtig erbeutet und nach Berlin gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "1926 wurde \"Champagne\" zum \"Char 2C bis\" umgewandelt, der statt der vier MG eine 155-mm-Haubitze erhielt. Dieser Umbau erfolgte nur testweise, bereits im selben Jahr wurde der Panzer wieder in den Originalzustand versetzt. 1939 wurde \"Lorraine\" aufgerüstet, um den deutschen Panzerabwehrwaffen standzuhalten. Dafür wurde die Frontpanzerung auf 90 mm und die Seitenpanzerung auf 65 mm erhöht. Dies war die stärkste Panzerung zu dieser Zeit und machte \"Lorraine\" mit einem Gewicht von 75 Tonnen zum schwersten Panzerkampfwagen, der jemals operativ eingesetzt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Char 2C oder Char de Rupture (deutsch: Durchbruchpanzer) war ein französischer Panzer, der 1917 geplant, allerdings erst nach dem Ersten Weltkrieg gebaut wurde. Ab 1922 wurde er ausgeliefert und war lange Zeit das am besten gepanzerte Kampffahrzeug der Welt.", "tgt_summary": "2C超重型坦克,又名Char 2C,是法国于一战时设计的超重型坦克。但是,它并没有参加一战。不过,这辆坦克是所有被正式量产的坦克中吨位第二大的,仅次于猎虎式驱逐战车。", "id": 2200347} {"src_title": "Sunset Coast", "tgt_title": "日落海岸", "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Die Sunset Coast beginnt in Cottesloe, einer südlichen Vorstadt Perths zwischen dem Unterlauf des Swan River und dem offenen Meer, unmittelbar nördlich an Fremantle angrenzend. Nach Eigendefinition endet sie ca. 60 km weiter am \"Two Rocks Beach\", wo der Großraum Perth ausläuft. Die Tourismusbehörde rechnet indes noch den unberührten Abschnitt bis Lancelin dazu, das 125 km nördlich Perths liegt und für 4W-Drive-Liebhaber Ausgangspunkt einer schwierigen, noch ca. 65 km langen Sandpisten-Strecke bis zu den Pinnacles ist. Die Küste zwischen Two Rocks Beach und Lancelin ist durch keine Küstenstraße erschlossen. Die abgelegenen Appartement- und Camping-Kolonien Guilderton, Seabird, und Ledge Point werden aus dem Binnenland mittels von der Fernverkehrsstraße 60 (\"Wanneroo Road\") abgehenden Stichstraßen angefahren; die Wanneroo Road endet in Lancelin.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Innerhalb des Großraums Perth haben sechs Local Government Areas Anteil an der Sunset Coast: Zählt man Lancelin dazu, wäre noch der Shire of Gingin berührt.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Von Süden nach Norden verläuft die Küste durch die Vorstädte und Trabantenstädte von Perth parallel zum West Coast Highway, der nördlich von Trigg Beach Marmion Avenue heißt, an folgenden Stränden und Häfen vorbei: Nördlich der Quinns Rocks bei Butler endet der Küstenhighway. Über Hester Avenue, Wanneroo Road und Yanchep Road sind aber noch die beiden nördlichsten zur Sunset Coast zählenden Attraktionen zugänglich:", "section_level": 1}, {"title": "Regionaler Charakter.", "content": "Der südliche Teil des Küstenstreifens von Cottesloe bis Sorrento hat im unmittelbaren Einzugsbereich der Metropole Perth einen urbanen Charakter und ist an den Wochenenden in den Sommermonaten stark frequentiert. Hier konzentriert sich auch das Angebot an Unterkünften aller Leistungskategorien vom 5-Sterne-Hotel bis zur Backpacker-Unterkunft, Sportanlagen und Einkaufsmöglichkeiten, gastronomischen Einrichtungen, Nachtleben und Vergnügungsstätten. Der mittlere, zum Verwaltungsbereich Joondalup gehörige Abschnitt zeichnet sich durch ruhigere Strandabschnitte aus. Eine Ausnahme ist Hillary's Boat Harbour mit Australiens größtem Meeresaquarium als Hauptattraktion, wo die Unterwasserwelt auf 12.000 km Küstenlänge Westaustraliens durch 5 Klimazonen dokumentiert ist. Das noch stark von britischen Immigranten geprägte Binnenland Joondalups an dem gleichnamigen See verfügt über weitläufige Sportanlagen und eines der bekanntesten Golf-Resorts Westaustraliens. Auf dem weniger frequentierten nördlichen Abschnitt mit einfachen Appartement- und Camping-Anlagen – beliebt bei Schnorchlern und Tauchern – ist das Binnenland ursprüngliches Buschland, das in prähistorischer Zeit von Aborigines aus dem Stamm der Nyoongar bewohnt war. In dem von Kalksteinhöhlen durchzogenen Yanchep National Park werden heute für Touristen geführte \"bush walks\" veranstaltet, bei denen Nyoongars die Kultur ihrer Vergangenheit erklären; diese sind beliebt insbesondere im Frühjahr zur Wildblumensaison (September/Oktober), die das für den Rest des Jahres homogen immergrüne Buschland auf roter Sanderde für wenige Wochen in ein vielfarbiges Blütenmeer verwandelt. Es gibt auch einen Koala-Park; allerdings sind dies keine endemischen Tiere Westaustraliens.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Die Sunset Coast erfährt eine durchschnittliche Sonnenscheindauer von acht Stunden am Tag im Jahresmittel. In der Badesaison der trockenen Sommermonate (Dezember bis Februar) beträgt die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur um 30 °C; es gibt nur zwei bis vier Regentage im Monat und fällt insgesamt im Schnitt 5–6 mm Niederschlag/m2. Nachmittags kommt häufig ein frischer Seewind aus südlicher Richtung auf, der im Volksmund wegen seiner die Hitze-Beschwerden kurierenden Wirkung \"The Fremantle Doctor\" genannt wird. In den feuchteren Wintermonaten (Juni bis August) werden die Küsten bei Tageshöchsttemperaturen um 19 °C und kräftigem Wind an trockenen Tagen nur noch von erfahrenen Wassersportlern frequentiert. Statistisch ist jeder zweite Tag in dieser Jahreszeit ein Regentag, und es fallen im Schnitt circa 150–160 mm Niederschlag/m2 und Tag.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Günther, Janine / Mohr, Jens: Westaustralien und das Top End, Verlag 360°, 1. Aufl. 2005", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sunset Coast ist ein von der westaustralischen 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt Perth aus nach Norden reichender, feinsandiger Küstenstreifen am Indischen Ozean, der den Bewohnern der Metropolregion insbesondere an den Wochenenden als Naherholungsgebiet dient.", "tgt_summary": "日落海岸 ( 英语: Sunset Coast ) 位于西澳首府珀斯的郊区。从南面距离市中心约12公里的海滩展开一直伸延至50公里以北的两块石 (Two Rocks),再绕过东面近海的内陆地区为止。日落海岸包裹着整条珀斯以北的海岸线,是一个拥有无数海滩、充沛阳光集于一身的消闲圣地。顾名思义这里更是欣赏日落的好地方。", "id": 469522} {"src_title": "Nodame Cantabile", "tgt_title": "交響情人夢", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In seiner Kindheit reiste Shin’ichi Chiaki mit seinem Vater, einem weltbekannten Pianisten, und seiner Mutter durch Europa und lernte so die klassische Musik kennen und lieben. Der Dirigent Sebastiano Viera kümmerte sich oft um ihn und wurde zu seinem Vorbild. Mit einundzwanzig Jahren studiert er an der Momogaoka-Musikhochschule. Seine Angst vor Flugzeugen und vor dem Meer halten ihn davon ab, im Ausland zu studieren. Obwohl er sich an der Hochschule dem Klavierspielen verschrieben hat und als einer der besten Studenten gilt, ist sein eigentlicher Traum, Dirigent und Komponist zu werden. Shin’ichi ist arrogant und sieht die meisten anderen Studenten als Nichtskönner an. Megumi Noda, oft „Nodame“ genannt, studiert ebenfalls Klavier an der Momogaoka-Musikhochschule und hat ihre Wohnung neben der von Shin’ichi. Sie ist zwar auch talentiert, aber nicht gut im Notenlesen; sie spielt vor allem durch ihr Gehör – letzteres ist dafür außerordentlich ausgeprägt. Megumi wird als Chaotin dargestellt, dabei besitzt sie zahlreiche ernsthafte Symptome des Messie-Syndroms – ihre Wohnung erliegt dem Chaos und ist voller Müll. Megumi selbst vernachlässigt sogar ihre Körperpflege. Sie steht hiermit im extremen Kontrast zu Shin’ichi, welcher eine perfektionistische, ordentliche Natur pflegt. Als Shin’ichi sich mit seinem Klavierlehrer an der Hochschule zerstreitet, erhält er einen anderen, dem nachgesagt wird, er nehme nur die aufsässigen Studenten. Megumi, die bei demselben Lehrer ist, und er erhalten daraufhin oft gemeinsame Stunden und sollen gemeinsam Stücke einstudieren. Megumi verliebt sich in Shin’ichi. Durch einen Zufall lernt Megumi den berühmten deutschen Dirigenten Franz von Stresemann kennen, der das Talent von Megumi sofort erkennt. Er stellt sich ihr als Milch Holstein vor und auf Grund der Tatsache, dass Nodame denkt, dies sei ein echter Name, nennt sie ihn Milchi. Es stellt sich heraus, dass Stresemann ein alter Bekannter der Direktorin der Hochschule ist und so eine Gastprofessur an der Hochschule erhält, dort leitet er das Schulorchester und unterrichtet Chiaki. Chiaki wird an seinem großen Traum, ein Weltdirigent zu werden, durch seine Angst vor Flugzeugen und vor dem Meer gehindert. Nodame hilft ihm, diese Angst zu überwinden. Aber auch Chiaki unterstützt Nodame und spornt sie dazu an, sich ernsthafter mit dem Klavierspielen auseinanderzusetzen. Gemeinsam reisen sie nach Europa. In Paris studiert Nodame Klavier, während Chiaki sich einen Ruf als Dirigent sichert, dabei unter anderem das renommierte Roux-Marlet-Orchester leitet.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "\"Nodame Cantabile\" erschien in Japan von Juli 2001 bis Oktober 2009 in Einzelkapiteln im Manga-Magazin \"Kiss\". Der Kōdansha-Verlag brachte die 136 im \"Kiss\" veröffentlichten Einzelkapitel auch in insgesamt 23 Sammelbänden heraus. Der Manga wird auch in Nordamerika, Thailand, Indonesien und Taiwan veröffentlicht. Del Rey Manga verlegt die englischsprachige Ausgabe in den USA und Kanada. Ninomiya musste ihre Arbeit am Manga mehrmals unterbrechen. Im Oktober 2008 zog sie sich zurück um ihr Kind auf die Welt zu bringen, im folgenden Monat berichtete sie in ihrem Blog, dass sie am Karpaltunnelsyndrom leidet welches unter anderem ihre Hand taub werden lässt. Nach ihrer Genesung nahm sie im März 2009 ihre Arbeit am Manga wieder auf, musste sie aber im Juni wegen einer Appendizitis erneut für einen Monat einstellen. Nach Ankündigung auf dem Blog der Autorin und im \"Kiss\"-Magazins endete der Manga 2009 in der 20. Ausgabe des Magazins, die am 10. Oktober 2009 erschienen ist. Ein Spin-off, \"Nodame Cantabile encore opera hen\", wurde in der am 10. Dezember 2009 erschienen 24. Ausgabe des Magazins begonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg und Auszeichnungen.", "content": "Die ersten sechzehn Sammelbände verkauften sich in Japan bis Dezember 2006 ungefähr fünfzehn Millionen Mal, bis Februar 2007 über achtzehn Millionen Mal und bis April desselben Jahres über 22 Millionen Mal. Die ersten 22 Sammelbände des Mangas verkauften sich bis September 2009 etwa 30 Millionen Mal. 2004 erhielt der Manga den Kodansha-Manga-Preis in der Kategorie Shōjo. Für den Osamu-Tezuka-Kulturpreis war er zweimal, 2005 und 2006, nominiert, wurde aber beide Male nicht ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dorama.", "content": "Von Oktober bis Dezember 2006 wurde auf dem japanischen Fernsehsender Fuji TV ein \"Dorama\", eine Realfernsehserie, auf Basis des Mangas ausgestrahlt. Das Dorama umfasst elf Folgen und entstand unter der Regie Hideki Takeuchis und Yasuhiro Kawamuras. Im Januar 2008 wurde ein fast vierstündiges Special über Nodames und Chiakis Zeit in Paris und Prag gezeigt, das an zwei aufeinanderfolgenden Abenden auf Fuji TV ausgestrahlt wurde. Ein Album mit für die Fernsehserie komponierter klassischer Musik, \"Nodame Cantabile LIVE!\", verkaufte sich in seiner ersten Woche 53.000 mal und landete auf Platz sieben der Oricon-Charts, womit der Rekord für das höchstplatzierte klassische Musikalbum gebrochen wurde. Das Dorama erhielt die von der Zeitschrift \"The Television\" vergebenen Drama Academy Awards in den Kategorien \"Bestes Drama\", \"Beste Darstellerin\" (Juri Ueno), \"Beste Regie\", \"Beste Musik\" und \"Bestes Titellied\". Bei den Seoul Drama Awards 2007 erhielt das Dorama fünf Nominierungen und wurde in den Kategorien \"Beste Miniserie\", \"Beste Regie\" (Hideki Takeuchi) und \"Beste Musik\" ausgezeichnet. In der Kantō-Region erhielt die Serie bei ihrer Erstausstrahlung einen Marktanteil von bis zu 21 %.", "section_level": 2}, {"title": "Realfilme.", "content": "Als Fortsetzung zum Dorama und dem Special wurden im Magazin Kiss zwei Realfilme angekündigt. Der erste Film, \"Nodame Cantabile: Saishū Gakushō Zempen\" (), kam am 19. Dezember 2009 in die japanischen Kinos und erreichte den zweiten Platz auf der wöchentlichen Liste der erfolgreichsten Filme von Kogyo Tsushinsha. Der Film wurde auch in Hong Kong, Macao und Singapur gezeigt. Der Start des zweiten Films \"Nodame Cantabile: Saishū Gakushō Kōhen\" () war am 17. April 2010 in 410 Kinos. Bei Kogyo Tsushinsha wurde der dritte Platz erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "J.C.Staff produzierte eine Anime-Fernsehserie auf Basis der Manga-Reihe. Die zunächst 23 Folgen umfassende Serie wurde vom 11. Januar bis zum 28. Juni 2007 auf Fuji TV als Teil der Reihe \"noitaminA\" ausgestrahlt. Regie führte Ken’ichi Kasai, das Charakterdesign entwarf Hidekazu Shimamura und die künstlerische Leitung hatte Shichirō Kobayashi inne. Eine zweite Staffel wurde vom 9. Oktober bis zum 18. Dezember 2008 unter dem Namen \"Nodame Cantabile: Paris-hen\" (, \"Nodame Kantābire: Pari-hen\", dt. etwa: „Nodame Cantabile: Paris-Kapitel“) von Fuji TV ausgestrahlt. Regie führte diesmal Chiaki Kon. Des Weiteren wurde im Magazin Animage eine dritte Anime-Staffel angekündigt, die zunächst im Herbst 2009 ausgestrahlt werden sollte, jedoch auf Januar 2010 verschoben wurde. Die dritte Staffel mit dem Titel \"Nodame Cantabile: Finale\" () bildet den Abschluss der Animereihe. Der Anime wurde ins Russische und Koreanische übersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "In weiteren Rollen sind u. a. Akira Ishida, Hiroshi Kamiya, Hiroyuki Yoshino, Jun’ichi Suwabe, Keiji Fujiwara und Toshiyuki Morikawa zu hören.", "section_level": 3}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie komponierte Suguru Matsutani. Das Titellied \"Allegro Cantabile\" stammt von SUEMITSU & THE SUEMITH. Als Abspannlieder wurden bis Episode 12 \"Konna ni Chikaku de...\" von Crystal Kay, ab Episode 13 \"Sagittarius\" von SUEMITSU & THE SUEMITH und für die letzte Episode das Titellied verwendet. \"Sky High\", der Vorspanntitel der zweiten Staffel, stammt von The Gospellers, das Abspannlied \"Tōkyō et Paris\" () von Emiri Miyamoto x solita.", "section_level": 3}, {"title": "K-Drama.", "content": "2014 produzierte der südkoreanische Fernsehsender KBS die Serie \"Naeil-do Cantabile\" (), die auf dem Manga basiert. Die Hauptrollen spielen Shim Eun-kyeong und Joo Won.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nodame Cantabile (jap., \"Nodame Kantābire\") (ital. „Cantabile“, bedeutet in der Musik „singbar“ oder „liedhaft“) ist eine Manga-Serie der japanischen Zeichnerin Tomoko Ninomiya, die von 2001 bis 2009 im Manga-Magazin \"Kiss\" sowie in insgesamt 23 Sammelbänden veröffentlicht wurde. Die Manga-Serie wurde unter anderem auch als Dorama, als zwei Realfilme und als drei Anime-Fernsehserien umgesetzt und wird durch den Spin-off \"Nodame Cantabile encore opera hen\" fortgesetzt. Der mehrfach preisgekrönte Manga ist der kommerziell erfolgreichste Manga aller Zeiten, der für erwachsene Frauen gezeichnet wurde, also der Josei-Gattung zuzuordnen ist.", "tgt_summary": "《交响情人梦》(、直译:如歌的野田废)是日本漫画家二之宫知子的漫画作品,以古典音乐作为题材,之后改编成电视剧及动画,为2004年第28回讲谈社漫画赏少女部门得奖作品。至2017年为止累积发行量达3700万册。 东立出版社取得台湾及香港地区的授权,中国由人民文学出版社发行小说版和漫画版(漫画版沿用台版翻译)。", "id": 971833} {"src_title": "Richterliches Prüfungsrecht", "tgt_title": "司法覆核", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Die Idee der Normenkontrolle stammt aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Bereits im Jahr 1803, im Verfahren Marbury v. Madison, begründete das höchste US-amerikanische Bundesgericht, der U.S. Supreme Court, die so genannte \"Judicial Review\" am Maßstab der Bundesverfassung.", "section_level": 1}, {"title": "Import.", "content": "Ein frühes Beispiel für die Inanspruchnahme eines richterlichen Prüfungsrechts im deutschen Rechtsbereich ist die Entscheidung des Obergerichts Danzig vom 7. Februar 1923. In Deutschland setzte sich das richterliche Prüfungsrecht erst mit einer Entscheidung des Reichsgerichts vom 4. November 1925 durch. Vorangegangen war eine intensive juristische und politische Diskussion in der Rechtswissenschaft. Dabei stützten sich die rechtlichen Argumente auf verschiedene Vorschriften der Weimarer Reichsverfassung (WRV): auf Art. 13 Abs. 2 WRV, der die Normenkontrolle für bestimmte Konstellationen gewährleistete, auf Art. 102 WRV, der die Richter einzig dem Gesetz unterwarf, und auf Art. 70 WRV, der den Reichspräsidenten anwies, die verfassungsmäßig zustande gekommenen Gesetze auszufertigen. In der Diskussion erwiesen sich die rechtlichen Argumente als ambivalent. Daher folgerten die Rechtsgelehrten der Zeit, dass politische Argumente die Frage beantworten müssten. Die Verbindung von „juristischen“ und „politischen“ Funktionen war damals also nicht nur denkbar, sondern sie wurde praktiziert. Dabei widersprachen liberale Staatsrechtslehrer wie Gustav Radbruch dem Prüfungsrecht, um das Parlament vor einer überwiegend konservativen Richterschaft zu schützen. Auf der anderen Seite fochten konservative Rechtsgelehrte für die Normenkontrolle. Triepels zentrale Aussage sollte später noch oft zitiert werden: „[D]as richterliche Prüfungsrecht ist in der parlamentarischen Republik, wenn nicht der einzige, so doch der wichtigste Schutz der bürgerlichen Freiheit gegenüber einem machthungerigen Parlament“. Die Debatte entschied erst das Reichsgericht mit dem genannten Urteil vom 4. November 1925. Angesichts der Intensität, mit der vorher gestritten worden war, gelten die Ausführungen des Gerichts als „apodiktisch“: Fortan prüften die Gerichte die Vereinbarkeit von Reichsgesetzen mit der Verfassung ohne Weiteres. Gleichwohl blieben Fälle selten, in denen ein höchstes Gericht ein Reichsgesetz für unwirksam erklärte. Verfassungstextliche Absicherung erfuhr das richterliche Prüfungsrecht erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs, zunächst in einigen Landesverfassungen, dann im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das richterliche Prüfungsrecht ist ein aus dem US-amerikanischen Recht stammendes Konzept, das in der Weimarer Reichsverfassung in Deutschland zu Verbreitung kam und die Überprüfung der Gültigkeit von Parlamentsgesetzen am Maßstab der Verfassung durch die Gerichte bezeichnet. Heute ist in Deutschland der Begriff der Normenkontrolle gebräuchlicher.", "tgt_summary": "司法覆核(英语:judicial review),又称司法审查,是司法机关对行政机关、立法机关以及公共机构行为合宪性审查。通常情况下,英美法系国家得以普通法院行使,而大陆法系国家多设立宪法法院进行司法审查。", "id": 1343790} {"src_title": "Elektronische Stimmabgabe", "tgt_title": "電子投票", "src_document": [{"title": "Arbeiten an der elektronischen Stimmabgabe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Europa.", "content": "In Europa (Stand: 2015) arbeiten Estland, Frankreich, Norwegen und die Schweiz an Systemen der elektronischen Stimmabgabe. Im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa/Office for Democratic Institutions and Human Rights (OSZE/ODIHR) und des Europarats wird die elektronische Stimmabgabe über das Internet thematisiert. 2004 hat der Europarat \"Empfehlungen über rechtliche, operative und technische Standards für E-Voting\" verabschiedet. 2010 kamen \"Richtlinien zur Transparenz und zur Zertifizierung der Systeme der elektronischen Stimmabgabe\" hinzu. Alle zwei Jahre findet ein \"Review Meeting\" der interessierten Mitgliedstaaten über die Umsetzung der Empfehlung statt. 2014 waren es fünfzehn Mitgliedstaaten. Die \"Empfehlung\" soll im Laufe der nächsten Budgetperiode des Europarates (2016–2017) überarbeitet werden, in einer Gruppe, die aus Vertretern der staatlichen Behörden besteht und von Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft unterstützt werden soll.", "section_level": 2}, {"title": "E-Collecting.", "content": "Am 1. April 2012 ist die Europäische Bürgerinitiative (EBI) in Kraft getreten. Mit der Sammlung von einer Million Unterschriften – entspricht etwa 0,2 Prozent der EU-Bevölkerung – aus mindestens sieben Mitgliedstaaten innerhalb der EU kann die Europäische Kommission aufgefordert werden, Vorschläge für europäische Rechtsakte vorzulegen oder europäische Rechtsvorschriften zu ändern. Die Unterschriften können – neben der konventionellen «Unterstützungsbekundung» auf herkömmlichem Weg mit der Unterschrift auf Papier – auch auf elektronischem Wege gesammelt werden. Für das Sammeln von Unterschriften auf elektronischem Weg wurde ein neuer rechtlicher Rahmen geschaffen und ein elektronisches System aufgebaut. Die Kommission stellt dafür Software mit offenen Quellcodes zum Sammeln von Online-Unterschriften bereit. Das Online-Sammelsystem ist von einem Mitgliedstaat der Wahl vorab zertifizieren zu lassen. Jeder Mitgliedstaat benennt dafür die zuständige Behörde.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Heute ist die elektronische Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen nicht mehr möglich. Bis Anfang 2019 wurde E-Voting in zehn Kantonen angeboten. An seiner Sitzung vom 26. Juni 2019 hat der Bundesrat der Bundeskanzlei den Auftrag erteilt, bis Ende 2020 mit den Kantonen eine Neuausrichtung des Versuchsbetriebs zu konzipieren. Die elektronische Stimmabgabe geht auf das im Jahr 2000 von Bund und Kantonen lancierte Projekt \"Vote électronique\" zurück. Ab 2004 wurden in den Kantonen Genf, Neuenburg und Zürich erste Versuche bei eidgenössischen Abstimmungen durchgeführt. Im Jahr 2007 haben Bundesrat und Parlament die schrittweise Einführung der elektronischen Stimmabgabe beschlossen. Dabei wurden vier Entwicklungsstufen vorgesehen: Bei den Nationalrats-Wahlen 2011 ging \"Vote électronique\" in seine zweite Umsetzungsphase über.", "section_level": 2}, {"title": "Systeme.", "content": "Im Rahmen des Projekts \"Vote électronique\" wurden bisher drei verschiedene Systeme eingesetzt:", "section_level": 3}, {"title": "Neuste Entwicklung.", "content": "Am 6. April 2017 fällte der Bundesrat den Grundsatzentscheid, die elektronische Stimmabgabe für alle Schweizer Stimmbürger einzuführen. Der Beschluss verlangt, dass die eingesetzte technische Plattform quelloffen sein muss. Nach der Annahme eines Postulats von Nationalrat Marcel Dobler am 12. Juni 2017 muss der Bundesrat zudem prüfen, ob das E-Voting vollständig papierlos umgesetzt werden kann. Anfang April 2018 weigerte sich das Parlament des Kantons Uri, die vom Bund eigentlich erwartete kantonale Gesetzesgrundlage für E-Voting zu schaffen. Es gab zudem 2018 Bestrebungen, die Einführung durch eine Volksinitiative zu verhindern. Am 19. Dezember hat der Bundesrat die bis Ende April 2019 dauernde Vernehmlassung eröffnet.", "section_level": 3}, {"title": "E-Collecting.", "content": "In seinem Grundsatzentscheid zum E-Voting vom 6. April 2017 sprach sich der Bundesrat gegen das E-Collecting bei der Unterschriftensammlung für Referenden oder Initiativen aus. Er bekräftigte diese Haltung am 17. Mai 2018, indem er eine Motion von Nationalrat Franz Grüter zu diesem Thema zur Ablehnung empfahl.", "section_level": 3}, {"title": "E-Counting.", "content": "Das Zählen von Stimmzetteln mit technischen Mitteln (d. h. Zählmaschinen und Präzisionswaagen) als Alternative zur Handauszählung ist bei eidgenössischen Volksabstimmungen seit 2003 zulässig. Seit 2016 dürfen Kantone und Gemeinden zudem Stimmzettel von eidgenössischen Volksabstimmungen elektronisch auswerten, ohne hierfür eine Genehmigung des Bundes einzuholen. Entsprechende E-Counting-Systeme sind gemäss Bundesrat bereits in den Kantonen Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Genf, St. Gallen und Waadt im Einsatz. Andererseits wird das E-Counting von der Digitalen Gesellschaft, vom Chaos Computer Club und von linken Politikern generell in Frage gestellt. Als Argument dienten unter anderem Unregelmässigkeiten, die bei einer Stichprobe in der Stadt Bern im Jahr 2014 festgestellt wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Formen.", "content": "Vernetzte Wahllokale, elektronische Wahlmaschinen, E-Voting mit Wahlkiosken, sowie Internetwahlen sind für die Durchführung von staatlichen Wahlen interessant. Elektronische Präsenzabstimmungen und Internetwahlsysteme sind für die Durchführung von Wahlen in Vereinen, Aktiengesellschaften oder ähnlichen Organisationen interessant.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Verschiedene Fachleute weisen auf die Probleme von E-Voting hin oder raten von elektronischen Abstimmungen ab. So meinte die amerikanische Sicherheitsexpertin Barbara Simons: \"\"Internet-Wahlen werden in manchen Ländern von Lieferanten, Abstimmungsbehörden und Wohlmeinenden, welche die dabei bestehenden Risiken nicht richtig verstehen, forciert.\"\" Und der Berner Informatiker Niklaus Ragaz, der in seinem NZZ-Artikel Barbara Simons zitiert, meinte: \"\"Wenn man manche Kommentare zum Genfer Fall liest (z. B. man habe vermeiden wollen, dass Medien das E-Voting schlechtmachten), kann man dem nur zustimmen. Gefährden wir unsere demokratischen Institutionen nicht durch falsche Technikbegeisterung.\"\" Doch andere Fachleute arbeiten daran – u. a. im guten Wissen um die Notwendigkeit von Eindeutigkeit, Sicherheit, Verifizierbarkeit, Wahlgeheimnis...", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter elektronischer Stimmabgabe \"(e-voting)\" waren ursprünglich beliebige elektronische Hilfsmittel zur Stimmabgabe und zum Auszählen der Stimmen gemeint. Dazu gehörten beispielsweise der Einsatz von Wahlcomputern im Wahllokal oder erste Ansätze zu Wahlen über das Internet \"(i-voting)\" vom heimischen PC aus. Heute geht es um zuverlässige, sichere Systeme, die eine elektronische Stimmabgabe via Internet (möglicherweise auch über Mobilgeräte), unterstützen. Dem heutigen Stand der IT / ICT entsprechend, werden die Daten in weiteren Systemen verarbeitet, von denen sie aber (selbstverständlich) strikt getrennt sind. Selbstverständlich muss auch das Stimm-/Wahlgeheimnis gewährleistet sein. Dabei muss auch die sogenannte \"Verifizierbarkeit\" gewährleisten, dass Fehlfunktionen im Abstimmungs-/Wahlablauf, Softwarefehler, menschliche Fehlleistungen oder vorsätzliche Manipulationsversuche erkannt und korrigiert werden können. Dazu gehört auch, dass Stimmende zuverlässig kontrollieren können, dass ihre Stimme das System unverändert erreicht hat und nicht – beispielsweise durch ein Schadprogramm auf dem verwendeten Computer – manipuliert wurde.", "tgt_summary": "电子投票,是一种投票设备,使用者直接按钮,就可以投票给自己所支持的候选人。", "id": 199213} {"src_title": "Schlacht bei Villiers", "tgt_title": "尚皮尼战役", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Als Oberbefehlshaber von Paris und aller dortigen Streitkräfte fungierte General Louis Jules Trochu, der den Befehl über die Artillerieeinheiten an General Auguste-Alexandre Ducrot übertrug. Nach der Niederlage in der Schlacht von Le Bourget (28. bis 30. Oktober) und dem Fall der belagerten Festung Metz am 27. Oktober verschlechterte sich die Stimmung in Paris. Auch um diese wieder zu heben, entschloss sich General Louis Jules Trochu in Abstimmung mit Léon Gambetta zu einem Ausbruchsversuch aus dem belagerten Paris. Der Plan sah vor, mit Ducrots zweiter Pariser Armee die feindlichen Reihen mit dem Ziel der Vereinigung mit der Loirearmee zu durchstoßen. Die Versorgungslage der Bevölkerung von Paris hatte sich im November 1870 immer weiter verschlechtert. Die Preise für frei verfügbare Lebensmittel waren so weit gestiegen, das große Teile der Bevölkerung sich nur noch von Brot ernähren konnten. Brot blieb erschwinglich, weil hierfür eine Preisbindung existierte. Trotzdem kam es immer wieder zu Panik in der Bevölkerung, wenn einzelnen Bäckern die Ware ausging. Ducrot konzentrierte sich auf das Überwinden des Belagerungsrings im Südosten der Stadt, damit dann bei Fontainebleau der Zusammenschluss der beiden Armee erfolgen konnte. Bei einem erfolgreichen Vorstoß wären außerdem alle deutschen Truppen südlich und westlich von Paris von ihrer einzigen Bahnlinie für Nachschub über Lagny abgeschnitten worden. Ohne diese Bahnlinie wäre die Fortsetzung der Belagerung kaum möglich gewesen. Schauplatz der Kämpfe war das Marnetal östlich von Paris. Dieser Abschnitt wurde von der Württembergischen Division der 3. Armee gehalten. Die Vorbereitungen waren am 28. November abgeschlossen und die Pariser Truppen an die Marne herangerückt.", "section_level": 1}, {"title": "Schlachtverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "28. und 29. November: Vorgeplänkel.", "content": "Kleinere Ausfälle an verschiedenen Punkten der Zernierungslinie sollten die deutsche Heeresleitung über die wahre Stoßrichtung irre führen. Die Franzosen versuchten einen Aufklärungsangriff. Bei Joinville sollte am 28. November über den Fluss gesetzt werden. Doch die Marne führte unerwartet Hochwasser, verursachte eine Überschwemmung und zerstörte eine von den Franzosen errichtete Brücke. Die französischen Verluste betrugen bereits am ersten Tag ca. 1.300 Mann. Durch die zerstörten Brücken standen am 29. November 1870 drei vollständige französische Korps auf der für sie falschen Seite der Marne und konnten nichts tun als im deutschen Artilleriefeuer abzuwarten. Die auf den Hügeln bei Chennevières-sur-Marne und Champigny-sur-Marne aufgestellten Deutschen wurden auf diese feindlichen Aktivitäten und Truppenbewegungen aufmerksam. Eine sächsische Division wurde in Marsch gesetzt, um das Terrain zu sichern. Um die Deutschen abzulenken, befahl General Ducrot einen Ausfall von Mobilgarden in Richtung Malmaison. Obwohl dieser Angriff in Divisionsstärke ausgeführt wurde, ergab sich dadurch keine Änderung der deutschen Truppenverlegungen. Die französischen Liniensoldaten trugen auffällige rote Hosen, so dass sich die Deutschen bereits vor Beginn eines Gefechtes darüber im Klaren waren, mit welchen Angreifern sie es zu tun haben würden. Der Angriff einiger tausend Mobilgarden war somit unzweifelhaft als Ablenkungsangriff zu erkennen, dem man keine besondere Aufmerksamkeit widmen musste. Ducrot erklärte am 29. November, er wolle nach Paris nur siegreich oder tot zurückkehren.", "section_level": 2}, {"title": "30. November: Erste Schlacht.", "content": "Am Morgen geschah der große Ausfall gegen das Plateau von Villiers, das von der württembergischen Division besetzt war. Der Tag war sonnig, doch kalt. Die 24. (sächsische) Division machte in dieser Zeit Anstalten, die Marne zu überschreiten. Mit 3 Armeekorps (über 60.000 Mann) überquerte Ducrot nach vorausgegangenem Artilleriefeuer auf acht Pontonbrücken die vielfach gekrümmte Marne bei Joinville, Nogent-sur-Marne und Bry-sur-Marne und griff die Dörfer Bry und Champigny in dem Augenblick an, in dem Sachsen dort Vorposten bezogen hatten. Die Dörfer wurden vom französischen 1. Korps unter General Blanchard genommen und die Belagerungstruppen auf die Linie Villiers–Coeiully zurückgedrängt. Hinter Champigny gerieten die angreifenden Franzosen jedoch ins Flankenfeuer der Sachsen und Württemberger. Auf Grund ihrer Aufstellung in Bataillonskolonnen boten sie perfekte Ziele für die deutsche Artillerie und wurden schwer getroffen. Die Kanonen der Forts Rosny und Nogent sowie des erst am 28. November von den Franzosen besetzten und stark armierten Mont Avron unterstützten den Ausfall und fügten auch den Deutschen große Verluste zu. Ducrot richtete nach dem Einrücken der Truppen des 2. Korps unter General Renault einen Brückenkopf ein und wollte auf der Hochebene Richtung Villiers weiterrücken. Die deutschen Stellungen waren jedoch so gut befestigt, dass auch mit der Artillerieunterstützung kein Durchbruch gelang und der Angriff ins Stocken geriet. Eine Umfassung im Norden durch das französische 3. Korps unter General de Exéa das die Marne nördlich von Bry gekreuzt hatte, gelang nicht. Alle weiteren Angriffe der Franzosen wurden von den Deutschen abgewehrt und die Zernierungslinie behauptet. Die Franzosen hielten abends Créteil, Champigny und Bry besetzt und gingen mit dem größten Teil der Truppen auf das rechte Marneufer zurück. Ihr Durchbruchsversuch war misslungen, die Hänge an der Marne weiter fest in deutscher Hand. In der Nacht beginnt es zu schneien. Der französische Angriff bewirkte Aufregung beim preußischen Oberkommando. Stabschef Helmuth von Moltke war über Albert von Sachsen verärgert, der den Württembergern keine Verstärkungen schickte. Die angegriffenen Württemberger erhielten, wenn auch spät, auf Moltkes Order hin Verstärkung durch General Fransecky mit dem II. Armeekorps. Fransecky erhielt den Befehl über alle Operationen dort übertragen, war jedoch nicht rechtzeitig genug unterrichtet worden, um noch etwas Entscheidendes in der Schlacht tun zu können.", "section_level": 2}, {"title": "1. Dezember: Waffenruhe.", "content": "Am 1. Dezember hielten beide Seiten eine Waffenruhe ein, bargen ihre Verletzten auf den Schlachtfeldern und begruben ihre Toten. Vom deutschen Hauptquartier wurden starke Truppenmassen im Abschnitt zwischen Seine und Marne konzentriert (das 2. Korps, die 24. Division, die württembergische Division und die 21. Brigade des 6. Korps) und dem Kommandeur des 12. Korps, Prinz Georg von Sachsen, die Vertreibung der Franzosen über die Marne befohlen.", "section_level": 2}, {"title": "2. Dezember: Zweite Schlacht.", "content": "Die Verstärkung durch das II. Korps wurde jedoch erst am 2. Dezember aktiv. Die Lage ähnelte jener in der Schlacht von Le Bourget. Über die Art des Gegenangriffs gab es Meinungsverschiedenheiten zwischen dem sächsischen Kronprinzen Albert und General Fransecky. Dieser wollte auf den Gegenangriff verzichten, da der Belagerungsring nicht in Gefahr war, aufgebrochen zu werden. Ihm wurde aber der Angriff befohlen. In der Nacht war die Temperatur auf minus 10 °C gesunken. Morgens um 7 Uhr gingen die Württemberger gegen Champigny, die Sachsen gegen Bry vor. Die Württemberger drangen unter schweren Kämpfen bis in die Mitte des Dorfs vor und behaupteten diese Stellung, von preußischen Bataillonen unterstützt. Die Sachsen eroberten Bry, waren aber sehr stark dem Feuer der Forts ausgesetzt und mussten abends das nur noch aus Trümmern bestehende Dorf räumen. Um vier Uhr nachmittags hatte jedes Heer die Positionen des Vortags inne. Die Franzosen griffen an diesem Tag das Plateau von Villiers von Neuem an. Die Württemberger hatten im Park von Villiers mehrere erbeutete Mitrailleusen positioniert, mit denen sie das französische 136. Regiment auf eine Entfernung von unter 300 m herankommen ließen und dann zusammenschossen. Anschließend wurden die Franzosen durch einen Gegenangriff zurückgeworfen und viele Gefangene gemacht. Der Kampf wurde hier bis nach Einbruch der Dunkelheit außerordentlich heftig geführt, was auf der deutschen Seite fast das ganze 2. Korps betraf. Schließlich behaupteten die Deutschen die Stellung Noisy-le-Grand–Villiers–Coeuilly. Die Franzosen hatten bei Einbruch der Nacht das zertrümmerte Bry und eine Hälfte von Champigny im Besitz, konnten aber ihre vorgeschobene Stellung nicht auf Dauer halten. Die Franzosen sammelten sich und eine Pattsituation stellte sich ein. Die Lage versetzte Moltke in Sorge genug, um ihn zu veranlassen, Pläne aufzustellen, falls die Franzosen am Folgetag einen Angriff wiederholten, um die deutschen Reihen zu durchbrechen. Ducrot plante jedoch kein derartiges Vorhaben. Seine Soldaten waren von den harten Kämpfen der beiden Schlachten erschöpft und von Aussagen sächsischer Gefangener demotiviert, dass im Wald von Coeuilly angeblich 150.000 Preußen zum Eingreifen bereitstünden. Die Franzosen waren zudem durchfroren, weil ihnen keine Decken mitgegeben worden waren; dies unter dem Aspekt, dass sie ohne solch Marschgepäck schneller vorankommen sollten.", "section_level": 2}, {"title": "3. Dezember: Scharmützel.", "content": "Geschützfeuer und kleine Scharmützel bestimmten das Kriegsgeschehen an diesem Tag. Die Franzosen räumten in der Nacht und am Morgen des 4. Dezember beide Dörfer. Der französische Angriff wurde wegen der erlittenen Verluste und auch der starken Kälte abgebrochen. Am Morgen wurden minus 14 °C gemessen. Ducrot entschied sich trotz erhaltener Nachrichten über das Heranrücken der Loirearmee für eine Rückkehr seiner Truppen in die Hauptstadt. Auf eine Abstimmung mit Trochu verzichtete er, weil er von dessen ablehnender Haltung wusste.", "section_level": 2}, {"title": "4. Dezember: Rückzug.", "content": "Die französischen Verbände zogen sich nach Paris zurück. Die Truppen verließen das linke Marneufer und brachen die Brücken hinter sich ab.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Die Schlacht war für beide Seiten verlustreich gewesen. Die Franzosen verloren an Toten und Verwundeten über 9.500 Mann, die Deutschen über 3.500 Soldaten und Offiziere. Die Loirearmee wurde in der Schlacht von Orléans besiegt und Ducrot drängte Trochu und Außenminister Jules Favre, Frieden mit Preußen anzustreben. Kaiser Wilhelm besuchte das Schlachtfeld am 7. März 1871 und nahm hier eine Parade des I. Kgl. Bay. Korps unter von der Tann und ca. 20.000 Mann des Sächsischen Korps unter Prinz Georg von Sachsen ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht bei Villiers (auch genannt \"Schlacht bei Villiers-Champigny\", französisch \"Bataille de Champigny\") war der größte Ausfall der um Mobilgarden verstärkten zweiten französischen Armee während der Belagerung von Paris (1870–1871). Der Ausfall führte zu Schlachten am 30. November und am 2. Dezember 1870, die unter diesem einen Begriff zusammengefasst werden.", "tgt_summary": "尚皮尼战役 (),又称维利耶战役,是1870年11月29日至12月3日普法战争期间,法国被围困在巴黎的部队企图在马恩河畔尚皮尼和马恩河畔维利耶突破德军包围的一场战役。", "id": 389905} {"src_title": "Microsporidia", "tgt_title": "微孢子蟲", "src_document": [{"title": "Lebenszyklus.", "content": "Mikrosporidien sind obligate Parasiten. Sie leben im Zellinneren einer Zelle ihres Wirts. Anders als viele andere Zellparasiten leben sie nicht in einer abgetrennten Vakuole, sondern direkt im Cytoplasma. Die Infektion erfolgt aus einer Spore, dem einzigen außerhalb der Wirtszelle vorkommenden Stadium. Das Cytoplasma (Sporoplasma genannt) des Parasiten ist von demjenigen der Wirtszelle durch seine Zellmembran getrennt, die oft noch eine Hülle vor allem aus komplexen Kohlenhydraten, Glycocalyx genannt, umgibt. Der Parasit schädigt in diesem Stadium die Wirtszelle zunächst nicht merklich (gelegentlich kommt es in Muskelfasern zu Funktionseinschränkungen), er vermehrt sich parallel zur Wirtszelle durch Zellteilung (Merogonie), das Stadium wird auch \"Meront\" genannt. Durch die Position innerhalb der Zelle ist er für das Immunsystem des Wirts unsichtbar. Die Parasitenzelle ist in ihrem Aufbau extrem reduziert und in basalen Zellfunktionen vollständig von der Wirtszelle abhängig. Sie enthält zunächst nur einen Zellkern (selten verdoppelt, Dikaryon), dicht gepackte Ribosomen und diverse, nicht zu Organellen organisierte Membranbestandteile, weder ein Golgi-Apparat noch funktionsfähige Mitochondrien sind erkennbar. Mitosomen genannte Organellen stellen reduzierte Relikte von Mitochondrien dar, in denen nur noch etwa 20 funktionale Proteine nachweisbar sind (normale Mitochondrien enthalten etwa 1000). Sie besitzen kein eigenständiges Genom mehr. Auch das Genom des Kerns der Mikrosporidien-Zelle ist hochgradig reduziert. Es sind nur noch etwa 2000 Gene vorhanden, so dass viele Stoffwechselprodukte aus der Wirtszelle übernommen werden müssen. So fehlen die Gene für die Nukleotid-Synthese und viele wesentliche Bestandteile der Atmungskette. Sie sind sogar teilweise auf den direkten Import von Adenosintriphosphat (ATP) aus der Wirtszelle zur Energieversorgung angewiesen, deren Stoffwechsel sie zu diesem Zweck anheizen. Obwohl auch die Ribosomen im Funktionsumfang reduziert sind, besitzt der Parasit extrem viele davon. Diese ermöglichen ihn ein sehr rasches Wachstum auf Kosten seines Wirts. Dessen Fähigkeit, sich gegen die Infektion durch programmierten Zelltod (Apoptose) zu wehren, wird durch Signalstoffe gezielt sabotiert. Im Ergebnis schwillt die infizierte Wirtszelle auf ein Vielfaches ihrer normalen Größe an. Einige Mikrosporidien (vor allem Fischparasiten) bilden im Inneren der, oft zu einem Syncytium verschmolzenen Wirtszellen riesige, mit Sporen gefüllte Einschlusskörper, die Xenosoma genannt werden. Sehr schnell, oft innerhalb von drei Tagen nach der Infektion, beginnen die Mikrosporidien innerhalb der Wirtszelle mit der Produktion neuer Sporen. Das sporenbildende Stadium innerhalb der Zelle wird auch \"Sporont\" genannt. Bei den Gruppen, bei denen eine Meiose vorkommt, tritt diese unmittelbar vor der Sporenbildung auf. Die Sporen der Mikrosporidia dienen sowohl dazu, neue Zellen innerhalb des Wirts zu infizieren, als auch zur Infektion neuer Wirte. Für den Infektionsvorgang haben sie einen spezifischen Mechanismus entwickelt. Die Infektion neuer Zellen erfolgt über einen dünnen Infektionsschlauch, der, verglichen mit der Zelllänge, ungewöhnliche Länge erreichen kann (bis über 100 Mikrometer). Der Infektionsschlauch kann, wie eine Injektionsspritze, in Gewebe und Zellen eindringen, wo der Sporeninhalt durch einen massiven Druckanstieg innerhalb der Spore in den neuen Wirt überführt wird. Es werden normalerweise immer zwei Sporenarten gebildet, eine, die sehr schnell neue Zellen infiziert, und eine weitere, die dies erst zeitverzögert tut, bei einigen Mikrosporidienarten sind diese auch morphologisch unterscheidbar. Die kompakt gebaute, meist runde, ovale, birnen- oder stäbchenförmige Spore besitzt eine dicke Zellwand, die zweilagig aufgebaut ist. Die innere (endospore) Lage besteht aus Proteinen und Chitin, die äußere nur aus Proteinen. Dabei dient die innere Lage vermutlich vor allem dazu, den extremen Druck, der bei der Infektion aufgebaut wird, zu widerstehen (es werden mehr als 7 Megapascal erreicht), die äußere dient zum Zellkontakt, zum Beispiel zur Wirtserkennung. Dazu besitzen sie oft stachelartige Fortsätze. Im Inneren der Spore befindet sich, neben dem Zellkern und wenig Cytoplasma, vor allem der Injektionsapparat, der den Infektionsschlauch ausbildet, und eine Polaroplast genannte Speicherorganelle für Membranbestandteile. Der Überdruck bei der Infektion wird durch eine Vakuole im hinteren Abschnitt erzeugt, die dazu rasch an Größe zunimmt und so Druck aufbaut. Der Infektionsschlauch am vorderen Ende der Spore wirkt fadenförmig, daher auch Polarfilament genannt, er ist meist schleifenartig aufgerollt. Beim Bienenparasiten \"Nosema apis\" ist die Spore 5 Mikrometer lang, der Injektionsschlauch (Polarfilament) in ihrem Inneren erreicht 300 Mikrometer Länge. Etwa ein Fünftel der Mikrosporidien-Gattungen besitzen stattdessen einen kurzen, stabartigen Injektionsschlauch, der nur etwa Sporenlänge erreicht. Bei ihnen ist er in einer pilzförmigen Struktur, der Polkappe, verankert. Hauptbestandteil des Infektionsschlauchs ist ein PTP1 genanntes Protein. Dieses erweist sich bei Wirten (auch beim Menschen) als starkes Antigen, so dass die gegen es gerichtete Immunantwort den Wirt resistent gegen Infektionen machen kann. Beim Infektionsvorgang wird der Zellinhalt durch die expandierende Vakuole in der Spore in den Schlauch gedrückt. Der Polaroplast, der im Ruhezustand vor allem aus eingefalteter Membran besteht, stellt das notwendige Material für die neue Zellmembran im Schlauch zur Verfügung. Der Infektionschlauch durchdringt angrenzendes Gewebe und andere Hindernisse, unter Einschluss möglicher anderer Mikrosporidien-Sporen, die im Weg wären. Zahlreiche Arten von Mikrosporidien erzeugen mehrere Sporenformen, meist zwei (dimorph), selten drei oder mehr (polymorph). Unterschiedliche Formen dienen entweder alternativ der schnellen Infektion innerhalb eines Wirts und der verzögerten Keimung zur Infektion neuer Wirte, oder es werden bei verschiedenen Wirtsarten unterschiedliche Sporenformen ausgebildet. Bei anderen sehen alle Sporen gleich aus und unterscheiden sich nur in der Schnelligkeit der Keimbereitschaft. Neue Wirte werden durch langsam keimende Sporen infiziert, meist nach Aufnahme über den Mund und Verdauungstrakt (oral). Bei wasserlebenden Mikrosporidien gibt es hyperparasitische Arten, bei denen der Infektionsschlauch die Körper- oder Darmwand des Wirts durchdringt, um den im Inneren lebenden Parasiten zu parasitieren. Die neu gebildeten Sporen gelangen meist durch den Kot, den Urin, oder erst nach dem Tod des Wirtes ins Freie. Bei vielen Wirten, darunter den meisten Wirbeltieren, verläuft die Infektion chronisch, so dass über lange Zeiträume Sporen ausgeschieden werden. Bei Insekten kommt es, nach verzögertem und oft relativ symptomlosen Beginn, auch zu schwerer verlaufenden Infektionen, die mit dem Tod des Wirts enden können. Auch bei den chronisch verlaufenden Infektionen ist meist die Lebensdauer und der Allgemeinzustand der Wirtsarten beeinträchtigt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtsbindung.", "content": "Die meisten Mikrosporidien-Arten sind wirtsspezifisch, sie befallen nur eine einzige Wirtsart oder wenige nahe verwandte Arten. Innerhalb des Wirts sind sie in der Regel auf bestimmte Gewebe spezialisiert. Mikrosporidien der Gattung \"Nosema\", die Erreger der Nosemose, sind nicht nur spezialisiert auf Honigbienen der Gattung \"Apis\", sondern befallen in diesen ausschließlich Zellen des Mitteldarms. Oft besitzen nahe verwandte Wirtsarten ihre jeweils eigenen, ebenso nahe verwandten Parasiten (genannt „Ko-Kladogenese“). In vielen Fällen ist die Wirtsspezifität durch Umweltfaktoren vorgegeben, d. h. unter experimentellen Bedingungen, im Labor, können auch Arten infiziert werden, bei denen dies im Freiland nie auftritt. Andere Arten besitzen ein weites Wirtsspektrum, z. B. alle Säugetiere, die sie opportunistisch nutzen. Mikrosporidien-Infektionen gehören zu den häufigsten parasitischen Erkrankungen im Tierreich. Bei etwa der Hälfte der Stämme des Tierreichs wurden Mikrosporidien als Parasiten registriert. Besser untersucht sind aber nur die, relativ wenigen, Tiergruppen, bei denen die Infektion zu wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Schäden führen, die für den Menschen bedeutsam sind. Es wird daher angenommen, dass weitaus die meisten Arten bis heute unentdeckt und unbeschrieben sind. Die meisten bekannten Wirtsarten gehören zu den Insekten und den Krebstieren. Mikrosporidien können erhebliche Schäden anrichten: Die Pébrine-Krankheit durch \"Nosema bombycis\" führte etwa Mitte des 19. Jahrhunderts zum Zusammenbruch der europäischen Seidenraupen-Zucht. Andere Arten, etwa Parasiten von Stechmücken besitzen aber als Regulatoren oder im Rahmen der biologischen Schädlingsbekämpfung auch positive Wirkungen für den Menschen. Etwa 160 Arten aus 17 Gattungen infizieren Fischarten. Beim Menschen als Wirt wurden 14 Mikrosporidien registriert, davon keine einzige wirtsspezifische. Arten der Gattung \"Endoreticulatus\" sind etwa opportunistische Erreger, die sowohl bei Menschen und anderen Wirbeltieren als auch bei Insekten-Arten vorkommen. Microsporidiose ist der Oberbegriff für Krankheitsbilder durch diese Organismen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Nomenklatur.", "content": "Der nomenklatorische Status der Microsporidia ist nicht eindeutig. Sie wurden als Stamm nach den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur (ICZN) behandelt (damals den Sporozoa zugeordnet), es herrscht jedoch Unklarheit über die Autor-Zitierung. Auch ist fraglich, ob der Name nach dem Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur (ICN) gültig ist. Die Zugehörigkeit der Microsporidia zu den Pilzen und daher auch die Zuständigkeit des ICN hat sich 2007 ergeben. Die Zuordnung zu Balbiani (C. R. Acad. Sci Paris 95: S. 1168, 1882) ist daher vorläufig, aber bis heute üblich.", "section_level": 1}, {"title": "Phylogenie.", "content": "Die Abteilung (oder Stamm, Phylum) Microsporidia bilden mit einer Klade von wenig bekannten Organismen um die Gattung \"Rozella\" (als Rozellida oder Cryptomycota bezeichnet) und den Aphelidea, einer artenarmen Gruppe von Parasiten einzelliger Algen, eine Gruppe, die Opisthosporidia benannt worden ist, sie wird im klassischen System als Überstamm (Superphylum) eingeordnet. Die Opisthosporidia gehören zur Gruppe der Pilze (im weiteren Sinne). Inzwischen wurde eine Reihe von Protisten gefunden, die zahlreiche Merkmale mit den Microsporidia gemeinsam hat, aber in einigen Merkmalen von diesen abweicht. Unter anderem existieren darin Vertreter mit weniger stark reduziertem Genom, die auch funktionsfähige Mitochondrien aufweisen. Zu dieser Gruppe zählen die Gattungen \"Mitosporidium\", \"Paramicrosporidium\" und \"Nucleophaga\". Eine weitere Gruppe, unter anderem \"Amphiamblys\" und \"Amphiacantha\", als „Metchnikovelliden“ zusammengefasst, sind Hyperparasiten in, selbst parasitischen, Einzellern der Apicomplexa. Genetisch ähnlich sind zudem zahlreiche, bisher noch unbekannte Organismen, von denen nur ihre aus Umwelt-DNA gewonnene Basensequenz bekannt ist, ohne dass der zugehörige Organismus und dessen Biologie bisher bekannt geworden wäre; diese sind in Umweltproben teilweise sehr häufig. Fast die gesamte Gruppe, oft als Rozellomycota oder Cryptomycota zusammengefasst, erwies sich bei neueren Analysen als näher mit den Microsporidia als mit \"Rozella\" verwandt, so dass eine erweiterte Gruppe der Microsporidia unter Einschluss dieser Gruppen vorgeschlagen worden ist. Die Gliederung der Microsporidia in Gruppen ist nach bisherigem Wissensstand ungeklärt. Ein Vorschlag, sie, auch gestützt auf genetische Daten, in drei Klassen der Aquasporidia (vor allem im Süßwasser), Marinosporidia (vor allem marin) and Terresporidia (vor allem in terrestrischen Habitaten) einzuteilen hat, aufgrund abweichender neuere Daten dazu, letztlich keine Akzeptanz gefunden.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "In den 1850er Jahren verwüstete die Pébrine-Krankheit die europäische Seidenraupenzucht. Der Schweizer Forscher Carl Wilhelm von Nägeli entdeckte im Jahr 1857 darin infektiöse „Globuli“, die er als \"Nosema bombycis\" beschrieb. Ihre Lebensweise wurde dann 1870, vor allem durch den berühmten Louis Pasteur aufgeklärt und Gegenmaßnahmen empfohlen, so dass sich die Industrie erholte. Nägeli ordnete seinen Fund in die „Spaltpilze“ oder Schizomycetes, eine heute aufgegebene Zusammenfügung untereinander nicht näher verwandter „niederer“ Pilze und Bakterien, ein. Édouard-Gérard Balbiani stellte 1882 \"Nosema\" und Verwandte in die Gruppe der Sporozoa und prägte die Bezeichnung Microsporidia („microsporidies“). Er stellte für sie eine Gruppe der „Cnidosporidia“ auf, die außerdem einige nach heutiger Kenntnis nicht verwandte Gruppen, unter anderem die Myxozoa (nach heutiger Kenntnis Nesseltiere) umfasste. Weitere Erkenntnisse zu den Microsporidia gelangen dann erst nach Erfindung der Elektronenmikroskopie in den 1950er Jahren. Nun wurde klar, dass den Microsporidia zahlreiche Merkmale fehlen, die sonst innerhalb der Tiere fast universell verbreitet sind. So kommen in den Zellen weder Mitochondrien noch ein Golgi-Apparat oder Peroxisomen vor, in keinem Lebensstadium existieren begeißelte Zellen mit Flagellum oder davon ableitbare Strukturen. Thomas Cavalier-Smith entwickelt daraufhin die Hypothese, die Microsporidia gehörten zu einer (paraphyletischen) Gruppe urtümlicher Eukaryoten, die sich vom gemeinsamen Stammbaum abgespalten hätten, noch bevor diese Strukturen evolviert seien. Diese „Archezoa“ genannte Gruppierung wurde auch von den ersten genetischen Analysen gut unterstützt. Mitte der 1990er Jahre entdeckten dann zahlreiche Arbeitsgruppen dicht nacheinander Merkmale vor allem verschiedener Proteinfamilien, die stattdessen eine nähere Verwandtschaft der Microsporidia mit den Pilzen nahelegten. Letztlich erwies sich die Unterstützung für die Archezoa durch bessere genetische Methoden als sogenanntes „Long-branch attraction“-Artefakt, bei dem sehr stark von den übrigen Gruppen abweichende DNA-Sequenzen vom Sortieralgorithmus irrtümlich nach außen abgedrängt werden und so eine basale Stellung vortäuschen. Eine Zeitlang war nun unklar, ob die Microsporidia als Schwestergruppe der Pilze aufgefasst werden sollten, oder ob sie zu den Pilzen zugehörig seien. Die neue Position wurde erst nach 2010, durch weiter verbesserte Analysemethoden und neu entdeckte Organismen der Verwandtschaftsgruppe, geklärt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Microsporidia, auch Microspora, sind einzellige, zu den Pilzen gehörende Parasiten und Erreger der Mikrosporidiasis. Sie können eine Größe von wenigen μm erreichen (2–12 μm). Microspora parasitieren meist intrazellulär bei Vertretern vieler Tierstämme, seltener in anderen Protisten aus der Sar genannten Klade der Eukaryoten. Eine Übertragung erfolgt durch Aufnahme einzelliger Sporen (meist oral, d. h. durch den Mund).", "tgt_summary": "微孢子虫(学名:)为罗兹菌门下的一纲。它是由孢子形成的单细胞寄生虫。目前多于一百万种微孢子虫中的1500种版命名。微孢子虫只能寄生于动物宿主。大部分的动物物种都可以被微孢子虫寄生,包括人类。它多数感染昆虫,也是甲壳和鱼的常见疾病。一般的来说,已经命名的微孢子虫会专门感染指定的物种。而部分物种可能会感染人类,它们多是伺机感染原,在人体免疫力下降时才造成感染。", "id": 1538466} {"src_title": "Hot Jupiter", "tgt_title": "熱木星", "src_document": [{"title": "Entdeckungsmöglichkeiten.", "content": "\"Hot Jupiters\" sind jene Exoplaneten, die am leichtesten durch Messung der Radialgeschwindigkeit zu entdecken sind. Denn infolge ihrer engen Umkreisung und ihrer hohen Masse rufen sie im Vergleich zu anderen Planeten eine sehr schnelle und starke Oszillation des Zentralgestirns hervor. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, einen Durchgang von der Erde aus zu beobachten, um einiges höher als bei Planeten mit ausgedehnteren Umlaufbahnen, z. B. höher als bei \"Jupiter analogs\". Daher fällt der überwiegende Teil der Exoplaneten mit jupiterähnlicher Masse, die bis heute (Stand Mai 2015) entdeckt wurden und für die aus den Messdaten ein brauchbarer Temperaturwert hergeleitet werden kann, in die Klasse der \"Hot Jupiter\".", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Heiße Jupiter weisen einige Gemeinsamkeiten auf:", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Theoretische Berechnungen legen nahe, dass alle Gasriesen, inklusive der \"Hot Jupiters\", nahe der Eislinie entstehen, die bei den meisten Sternen im Abstand von einigen astronomischen Einheiten liegt. Man geht davon aus, dass die \"Hot Jupiters\" dann erst später in ihre derzeitige Umlaufbahn gelangten (Migration), da in einer so geringen Entfernung zum Zentralstern nicht genügend Material vorhanden sein konnte, um Planeten dieser Masse in situ zu bilden. Dies wird durch Beobachtungen unterstützt, wonach bei jungen Sternen kurz nach der Auflösung der protoplanetaren Scheibe keine \"Hot Jupiters\" gefunden werden (nicht genügend Zeit für die Migration). Aufgrund der o. g. Bahnneigung geht man außerdem davon aus, dass die \"Hot Jupiters\" durch Interaktion mit der protoplanetaren Scheibe oder mit anderen Planeten aus ihrer ursprünglichen Bahn herausgestreut und so die Migration initiiert wurde. Die dabei entstehende stark elliptische Bahn wird anschließend durch Gezeitenkräfte zirkularisiert. Alternative Ansätze gehen davon aus, dass die Gasplaneten aufgrund von Reibung in der protoplanetaren Scheibe orbitalen Drehimpuls verlieren und nach innen wandern. Diese Bewegung kommt in einer engen Bahn um den Zentralstern zum Erliegen, weil der innere Bereich der Scheibe bei jungen stellaren Objekten bereits von Material befreit ist oder weil Gezeitenwellen zwischen dem Stern und dem Planeten eine weitere Annäherung verhindern. Wahrscheinlich sind viele derzeitige Bahnen von heißen Jupitern nicht langfristig stabil. Aufgrund der Darwin-Instabilität oder des Kozai-Effekts könnten die Gasplaneten später mit dem Zentralstern verschmelzen, was als eine Leuchtkräftige Rote Nova beobachtbar wäre. Die geschätzte Rate eines Mergerburst aus einem heißen Jupiter liegt bei einem Ereignis alle 10 Jahre in der Milchstraße. Die physikalischen Eigenschaften der \"Hot Jupiter\" sind recht unterschiedlich. Insbesondere verfügen einige über große Radien und geringe mittlere Dichten, während andere über einen dichten Kern verfügen. Diese Vielfalt könnte das Ergebnis von Zusammenstößen des Gasplaneten mit erdähnlichen Gesteinsplaneten sein. Bei der Wanderung in seine enge Bahn könnten solche Planeten aufgesammelt werden, und die beim Zusammenstoß freiwerdende Energie würde zu einem starken Anwachsen des Radius des Gasplaneten führen. Sinken die Überreste des Gesteinsplaneten in den Kern des Gasplaneten, so führt die stärkere Gravitationskraft nach dem Abkühlen der Atmosphäre des Planeten zu einer Kontraktion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hot Jupiter (: Heißer Jupiter) bezeichnet eine Klasse von Exoplaneten, deren Masse etwa der des Jupiter (1,9 × 10 kg) entspricht oder diese übersteigt, und deren Oberflächentemperatur deutlich höher ist als die des Jupiter (165 K, d. h. −108 °C). Eine Mindesttemperatur für eine Einordnung in diese Planetenklasse ist nicht allgemein festgelegt; in der Sudarsky-Klassifikation wird der Begriff für Gasplaneten mit einer Gleichgewichtstemperatur ab 900 K (etwa 630 °C) verwendet.", "tgt_summary": "热木星(),亦称为烤炉行星(英语:roaster planets)、恒星侧木星(英语:epistellar jovians)和飞马星(pegasids),是一种系外气体巨行星。它们的质量接近或超过木星(1.9 × 10 kg),但与太阳系中的情况不同:木星的轨道半径是5天文单位,成为热木星的行星轨道与母恒星距离在0.5至0.015天文单位以内,大约只是太阳系内水星到太阳距离的八分之一至金星到太阳距离。", "id": 942127} {"src_title": "Jaden Smith", "tgt_title": "贾登·史密斯", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Jaden Smith wurde im Juli 1998 in Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien als Sohn des Schauspielers Will Smith und dessen Ehefrau Jada Pinkett Smith geboren. Er ist der Bruder der Sängerin Willow Smith und Halbbruder von Trey Smith. Er bekam Hausunterricht, besuchte aber auch die New Village Leadership Academy in Calabasas, die von seinen Eltern mitgegründet wurde. Von 2015 bis 2017 befand sich Jaden Smith in einer Beziehung mit dem Model Sarah Snyder.", "section_level": 1}, {"title": "Schauspielkarriere.", "content": "Sein Schauspieldebüt gab er in der UPN-Sitcom \"All of Us\", wo er für sechs Episoden die Rolle des \"Reggie\" übernahm. Zuvor hatte er bereits im Film \"Men in Black II\" einen kurzen Cameo-Auftritt mit seinem Halbbruder Trey. 2006 war er in dem Film \"Das Streben nach Glück\" an der Seite seines Vaters zu sehen, wobei beide ebenfalls Vater und Sohn spielten. Für diese Rolle gewann er bei den MTV Movie Awards 2007 den Award als \"Bester Newcomer\". Bei der Oscarverleihung 2007 präsentierte er zusammen mit Abigail Breslin die Awards für den \"besten animierter Kurzfilm \" und für den \"besten Kurzfilm\". Seine nächste Rolle hatte Smith 2008 in Scott Derricksons Science-Fiction-Film \"Der Tag, an dem die Erde stillstand\", der eine Neuverfilmung des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1951 darstellt. In Harald Zwarts Martial-Arts-Film \"Karate Kid\" spielte er neben Jackie Chan eine der Hauptrollen. Dafür gewann er 2011 den Young Artist Award in der Kategorie \"Bester Hauptdarsteller in einem Spielfilm\". 2013 war er als \"Kitai Raige\" im Science-Fiction-Film \"After Earth\" neben seinem Vater zu sehen. Für seine Darbietung in diesem Film wurde er 2014 mit der Goldenen Himbeere in der Kategorie \"Schlechtester Schauspieler\" ausgezeichnet. Eine weitere Auszeichnung erhielt er zusammen mit seinem Vater in der Kategorie \"Schlechtestes Leinwandpaar\". 2015 begannen die Dreharbeiten für die Netflix-Serie \"The Get Down\". In dem 1970er Hip-Hop-Drama von Baz Luhrmann und Shawn Ryan spielt Jaden Smith die Rolle des \"Marcus \"Dizzee\" Kipling\", einem rätselhaften 18-Jährigen Graffiti-Künstler aus der South Bronx. Die erste Episode wurde im Jahr 2016 ausgestrahlt. Die Serie wurde nach der ersten Staffel eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Musikkarriere.", "content": "Bereits im Jahr 2010 wirkte Jaden Smith bei dem Soundtrack des Filmes \"Karate Kid\" mit. Danach folgten weitere Singles von Justin Bieber, bei denen auch Jaden Smith beteiligt war. Im Jahr 2012 begann Jaden, erste eigene Singles auf seinem YouTube-Kanal \"Official Jaden's Channel\" hochzuladen und veröffentlichte noch in demselben Jahr sein erstes Mixtape \"The Cool Cafe: Cool Tape Vol. 1\". 2014 folgte mit dem Mixtape \"Cool Tape Vol. 2\" die Fortsetzung. Nur Wochen vor der Veröffentlichung gab er seine erste EP \"Prakruti\" heraus, die in Zusammenarbeit mit Mateo Arias, der den Alias \"Téo\" verwendet, entstanden war. Auch die im Jahr 2015 erschienene EP \"This Is The Album\" und die dazu im Vorfeld veröffentlichten Singles sind von den Einflüssen seiner Freunde aus der MSFTS-Bewegung geprägt und entstanden in Zusammenarbeit mit Willow Smith sowie den vor allem auf der Musikplattform SoundCloud vertretenen Künstlern \"Téo\", \"Daniel D'artiste\", \"itndylAn\" und \"AzZi\". Mitte November 2017 veröffentlichte Smith sein erstes Studioalbum \"Syre\". Mitte Dezember 2017 kündigte er sein zweites Studioalbum \"Erys\" für 2018 an. Er ist ein großer Fan der Hip-Hop-Boygroup Brockhampton und hatte neben gemeinsamen Auftritten ein Feature auf deren Album \"Iridescence\".", "section_level": 2}, {"title": "MSFTSrep.", "content": "Ab 2012 entwickelte sich um Jaden Smith die kreative MSFTS-Bewegung. Zunächst nur auf einen kleinen Freundeskreis beschränkt, erlangte sie Ende des Jahres 2014 hauptsächlich von Jugendlichen weltweit Aufmerksamkeit. Kern des Kollektivs bilden Jaden Smith, Willow Smith, Moises Arias, Mateo Arias, Daniel \"D'artiste\" und dessen Bruder Dylan, die neben Musik, auch Kurzfilme und Musikvideos produzieren, sowie künstlerische Fotografie betreiben. Jaden Smith versucht sich zudem als Modedesigner für die eigene MSFTSrep-Modelinie. MSFTS steht dabei für das englische Wort \"Misfits\", das im Deutschen \"Außenseiter\" oder einfach \"Unangepasste\" bedeutet. Die Abkürzung \"rep\" steht für \"Republic\" bzw. \"Republik\". Auf der offiziellen Website der MSFTSrep, auf der sie ihre Arbeiten präsentieren, erklären sie: Zudem betonen sie, dass MSFTSrep mehr ein Ausdruck, als eine Erklärung sei, und vor allem auf Bewusstsein und persönliches Wachstum, Freiheit und Kreativität gerichtet sei. Jeder sei ein \"Misfit\". Jaden Smith veröffentlichte dazu ein Video auf der Videoplattform YouTube, in dem er das Denken von MSFTSrep zu erklären versucht.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Extended Plays.", "content": "Singles Featured Singles Mixtapes EPs", "section_level": 2}], "src_summary": "Jaden Christopher Syre Smith (* 8. Juli 1998 in Malibu, Kalifornien, nach anderen Quellen in Los Angeles) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Rapper, Modedesigner und Model. Bekannt wurde er insbesondere durch seine Rolle als \"Christopher\" im Film \"Das Streben nach Glück\", in dem er neben seinem Vater Will Smith spielte, und durch die des \"Dre Parker\" in \"Karate Kid\". Im Jahr 2016 wurde Jaden Smith das neue Gesicht der Frühjahr/Sommer-Kampagne des französischen Modehauses Louis Vuitton und im November 2017 veröffentlichte er sein Debütalbum \"Syre\".", "tgt_summary": "贾登·克里斯托弗·西瑞·史密斯(,1998年-7月8日)是一位美国儿童演员、饶舌歌手、歌曲创作者及舞者。他是威尔·史密斯和贾达·萍克特·史密斯的儿子,歌手薇洛·史密斯(Willow Smith)的哥哥。他知名于2006年电影《当幸福来敲门》中的表演,他还参演过重拍的《当地球停止转动》(2010年)和《地球过后》(2013年)。", "id": 2369925} {"src_title": "Asia League Ice Hockey", "tgt_title": "亚洲冰球联赛", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Liga setzte sich anfangs aus den vier verbleibenden Teams der aufgelösten Japan Ice Hockey League sowie den Anyang Halla aus Südkorea zusammen, die eine halbe Saison, bestehend aus 16 Spielen, weiterhin unter dem \"Japan Ice Hockey League\", absolvierten. Aufgrund des Erfolges wurden schon in der folgenden Saison mit den zwei chinesischen Teams \"Qiqihar Ice Hockey\" und \"Harbin Ice Hockey\" sowie Golden Amur, einem Team, das in Chabarowsk, Russland spielte, drei weitere nicht-japanische Franchises in die Liga aufgenommen, was zur Folge hatte, dass der Name in \"Asia League Ice Hockey\" geändert wurde. Obwohl Golden Amur die Saison 2004/05 als Dritter beenden konnte, musste sich das Team aufgrund finanzieller Probleme dennoch nach nur einer Spielzeit aus dem Ligabetrieb zurückziehen. Vor der Saison 2005/06 wurden mit Kangwon Land aus Südkorea und den Nordic Vikings aus Peking zwei neue Teams aufgenommen, sodass sich die ALIH nun aus neun Mannschaften zusammensetzte. Die Vikings bestanden dabei überwiegend aus jungen Skandinaviern, die in der neuen Liga Erfahrung sammeln sollten. Zur Saison 2006/07 zogen die Franchises aus Qiqihar und Harbin nach Changchun bzw. Peking um, wo sie jeweils unter neuem Namen antraten. Die Nordic Vikings verließen die Liga nach nur einem Jahr wieder, der Titelverteidiger \"Kokudo Ice Hockey Team\" änderte zudem seinen Namen in Seibu Prince Rabbits. Am 23. September 2006 startete die Liga in ihre dritte offizielle Spielzeit als ALIH, die Play-Offs begannen am 17. Februar 2007. Play-Off-Meister wurden zum ersten Mal die Nippon Paper Cranes, die sich im Finale mit 3-1 Spielen gegen die Prince Rabbits durchsetzten. In der Saison 2008/09 schaffte es mit Anyang Halla erstmals eine Mannschaft außerhalb Japans die reguläre Saison für sich zu entscheiden. In den Play-Offs verloren sie dann allerdings bereits im Halbfinale gegen den späteren Meister Nippon Paper Cranes. In der folgenden Saison konnten die Südkoreaner erneut die reguläre Saison gewinnen und setzten sich dieses Mal im Finale gegen Nippon Paper Cranes durch und wurden der erste südkoreanische Meister der ALIH. Auch in der folgenden Saison 2010/11 konnte die Mannschaft das Finale erreichen. Die Finalserie gegen die Tōhoku Free Blades wurde aber aufgrund der Zerstörungen durch das Tōhoku-Erdbeben 2011 im März 2011 abgesagt und beide Mannschaften zum gemeinsamen Meister ernannt. Seit 2014 nimmt mit dem HK Sachalin erstmals auch eine russische Mannschaft an der Liga teil. Nachdem sich China Dragon 2017 aus der Liga zurückzog, ist hingegen kein chinesisches Team mehr dabei.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "In der Saison 2017/18 nahmen acht Franchises am Ligabetrieb teil, die reguläre Saison umfasste 28 Spiele Nach dem Ende der Saisonspiele traten die besten fünf Teams in den Play-Offs, die im Modus \"Best-of-Five\" ausgetragen wurden, gegeneinander an, um den Meister der ALIH auszuspielen.", "section_level": 1}, {"title": "Bisherige Spielzeiten.", "content": "Rekordmeister der ALIH ist Anyang Halla, die 2010, 2011 und von 2015 bis 2017 insgesamt fünfmal Meister wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Asia League Ice Hockey ist eine professionelle ostasiatische Eishockeyliga, in der Teams aus Japan, China, Südkorea und Russland antreten oder antraten. Die im Jahre 2003 gegründete Liga gilt heute als die stärkste Eishockeyliga Asiens.", "tgt_summary": "亚洲冰球联赛是一个有9队冰球队参加的联赛,参赛的球队来自中国、日本、韩国和俄罗斯。 2004-2005年,新的球季展开,9队冰球队比赛了38场,名列前茅的6队进入淘汰赛,在半决赛和决赛都是以5场3胜制决胜负。", "id": 885701} {"src_title": "Exposició Internacional de Barcelona", "tgt_title": "1929年世界博覽會", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Schon 1888 war in Barcelona eine Weltausstellung veranstaltet worden. Diese hatte jedoch nur sehr mäßigen Erfolg, weshalb sich die verantwortlichen Politiker entschlossen, eine erneute Bewerbung vorzubereiten. In der Folge wurde im Jahre 1913 die \"Junta Directiva de l’Exposicio\", der Planungsausschuss, gegründet. Er stand unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Joan Pich i Pon. Ziel war es, im Jahr 1917 eine Elektroindustrie-Ausstellung zu veranstalten. 1914 beantragte der Ausschuss bei der spanischen Regierung Finanzhilfen zum Ausbau der Grünanlagen der Stadt und erhielt daraufhin das zuvor nur durch Militär und Landwirtschaft genutzte Gebiet an den Nordhängen des Hausberges Montjuïc zugesprochen. Wenige Monate später jedoch wurden die Planungen durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges jäh unterbrochen. Sechs Jahre lang ruhte das Projekt, so dass die Elektroindustrie-Ausstellung nicht stattfand. 1920 wurden die Ideen wieder aufgenommen und mit der Umgestaltung der Bergflanke zu einem Park begonnen. Die Eröffnung des ersten Gebäudes auf dem Gebiet im Jahre 1923 (im Zuge der Internationalen Ausstellung für Möbel und Innendekoration) war ein großer Schritt nach vorn. Zeitgleich war in Spanien der General Miguel Primo de Rivera an die Macht gekommen und hatte sich in Absprache mit dem König zum Diktator aufgeschwungen. Er war der Ansicht, dass sich eine große Ausstellung sehr gut zu Propagandazwecken eignen und zur Selbstdarstellung der neuen Regierung dienen könnte. Auf seinen Befehl hin wurden die Pläne noch einmal überarbeitet. 1925 wurde schließlich entschieden, eine Weltausstellung in Barcelona zu organisieren. Man beschloss, diese in drei Abteilungen zu gliedern. Das Programm umfasste \"Industrie\", \"Sport\" und \"Kunst in Spanien\".", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungsgelände.", "content": "Das 200 Hektar umfassende Ausstellungsgelände, welches die \"Junta Directiva de l’Exposició\" schon 1914 zugesichert bekommen hatte, lag an den Nordhängen des 173 Meter hohen Montjuïc etwa 2,3 Kilometer südsüdwestlich der Plaça de Catalunya. Dies hatte den Vorteil, dass den Besuchern der Eindruck vermittelt wurde, das Gebiet würde sich vor ihnen wie eine Bühne öffnen. Die Anlage war von Architekten, Ingenieuren und Gärtnern unter der Federführung von Pedro Domenech, Josep Puig i Cadafalch und Lluís Domènech i Montaner gestaltet worden. Am Fuße des Berges legte man die große mit einem Marmordenkmal geschmückte Plaça d’Espanya an, an der sich der Haupteingang, gesäumt von den \"Torres Venecianes\" befand. Von dieser Position aus konnte man einen Großteil des Geländes überblicken. Außerdem begann an diesem Punkt die \"Avinguda de la Reina Maria Cristina\", die Hauptachse, die das gesamte Areal durchschnitt und direkt auf den Palau Nacional zuführte, wo sie am gewaltigen \"Font Màgica\", dem magischen Brunnen endete. Die 1919 von Josep Puig i Cadafalch an dieser Stelle errichteten Quatre Columnes waren 1928 wie alle anderen öffentlichen Symbole des Katalanismus von der Diktatur Primo de Riveras abgerissen worden. Ihnen sollte während der Weltausstellung keine Aufmerksamkeit zuteilwerden. Das Ausstellungsgelände selber wurde in drei Abschnitte unterteilt. Im untersten lagen der Verkehrs- und Transportpalast, die Gebäude der Elektro- und Textilindustrie, der spanische Wohlfahrtspavillon und das Feuerwehrhaus. Etwas höher gelegen waren die Länderpavillons, der Palast für moderne Kunst, der königliche Pavillon und der Palau Nacional. Auf der obersten Ebene schließlich thronte das Sportstadion. Neben dem bebauten Bereich, der 118 Hektar umfasste, gehörte auch noch ein 82 Hektar weiter Park mit ruhigen Wegen, Terrassenanlagen, Kaskaden und Gärten zum Ausstellungsgelände.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Von der Calle Marqués del Duero wurde eine Zahnradbahn bis zum höchsten Punkt des Geländes, dem Paseo Central, angelegt. Diese war dazu gedacht, den Besuchern den Aufstieg auf den Berg zu erleichtern. Der Fahrpreis betrug 35 Céntimos. Vom Hauptbahnhof aus konnte man mit Straßenbahnen und Bussen bis zur Talstation der Bahn fahren, wo eine neuartige Rolltreppe den Zugang zu den Wagen erleichterte. An der Bergstation war eine Aussichtsterrasse eingerichtet worden. Von hier waren das Ausstellungsgelände, die Stadt und die umliegenden Berge im Panorama zu sehen. Im Verlauf der Weltausstellung wurde eine weitere Bahn bis hinauf zum Castell de Montjuïc fertiggestellt. Auch die Infrastruktur in der Stadt selbst wurde modernisiert: So wurden ein neuer Bahnhof und ein neuer Flughafen gebaut und die Straßenbahnstrecken zur teilweisen Behebung der Verkehrsprobleme unterirdisch verlegt. Zudem begann 1923 der Bau der Metro Barcelona, deren erste Linie schon ein Jahr später eröffnet wurde. Zwei weitere Verbindungen folgten 1926.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "Der Generalplan von Josep Puig i Cadafalch, einem katalanischen Architekten, hatte eine einheitliche Gestaltung aller Gebäude vorgesehen, doch nach der Machtübernahme durch Primo de Rivera 1923 wurde ein neuerlicher Wettbewerb ausgeschrieben. Dies hatte zur Folge, dass letztendlich zahlreiche Architekten mit dem Bau einzelner Abschnitte beauftragt wurden. Die spanische Regierung bevorzugte monumentale Fassaden, ließ den Planern aber ansonsten alle Optionen offen. Das Ergebnis war eine Mischung aus vielen verschiedenen Stilrichtungen, die nicht unbedingt alle miteinander harmonierten.", "section_level": 1}, {"title": "Wahrzeichen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Palau Nacional.", "content": "Der Palau Nacional (Nationalpalast) war das größte Gebäude der Weltausstellung und lag am östlichen Ende der \"Avinguda de la Reina Maria Cristina\". Der Palast war als \"spanisches Nationalmonument\" konzipiert und als das unangefochtene Wahrzeichen der Ausstellung. Er hatte einen ähnlich hohen Wiedererkennungswert wie der Eiffelturm in Paris aus dem Jahre 1889 oder der Kristallpalast in London von 1851 (Great Exhibition). Die ersten Entwürfe für das Bauwerk wurden schon um 1910 von Josep Puig i Cadafalch erdacht. Er schlug einfache Formen, Symmetrie und klassizistischen Dekor vor. Nach den erneuten Ausschreibungen, die Enrique Catá und Pedro Cendoya für den Palau gewinnen konnten, wurden die Pläne geändert. Ihr Konzept wich nicht stark von dem Josep Puig i Cadafalchs ab, allerdings betonten sie durch mehrere monumentale Stilelemente in der Fassade die spanische Einigkeit. Catá und Cendoya kombinierten im Bau verschiedene spanische Stile und stützten sich dabei auf den akademischen Eklektizismus des 19. Jahrhunderts. Ihr Vorgänger hatte noch eine modernere Architektur angestrebt. Im Inneren des Palau Nacional wurde ein 5.000 Quadratmeter messender Festsaal gebaut, der 20.000 Menschen Platz bot. Über diesen wölbte sich die damals größte Kuppel Spaniens. Zudem wurde der Saal auf dem Dach von vier hohen Türmen flankiert, welche an die Kirchen in Santiago de Compostela und Saragossa erinnern sollten. Zur Weltausstellung war der Palau das Zentrum der Abteilung \"Kunst in Spanien\", also nur auf Kultur ausgerichtet. Damit war er ein Pendant zu den großen Industrieausstellungshallen der vorherigen Weltausstellungen. In ihm wurden auf zwei Stockwerken über 4.000 Exponate ausgestellt, die von Museen, Kirchen und Privatsammlern ausgeliehen worden waren. Dazu zählten neben altrömischer Kunst unter anderen auch Werke der großen Maler Francisco de Goya und Diego Rodríguez de Silva y Velázquez. Im Kellergeschoss wurde die archäologische Abteilung untergebracht und hinter dem Palast ein eigenes Gebäude für moderne Kunst errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Estadi.", "content": "Das Stadion, das Estadi, wurde schon 1927 gebaut und war das Hauptgebäude des Sektors \"Sport\". Die Tribünen fassten etwa 60.000 Besucher. Den ganzen Sommer über wurden hier hochkarätige Wettbewerbe ausgetragen, so dass ein ständiger Besucherstrom sichergestellt war. In weiser Voraussicht legten die Architekten um das Estadi herum große Freiflächen an, da sie in der Zukunft mit einem rasanten Anstieg an Automobilen rechneten. Die Areale waren mit Rasen bepflanzt oder gepflastert und an das Straßennetz angebunden.", "section_level": 2}, {"title": "Poble Espanyol.", "content": "Zu jener Zeit war es üblich, den Besuchern – speziell den Ausländern, die nicht viel mehr von dem Land sahen als das Weltausstellungsgelände – durch Nachbildungen von bestimmten Orten einen Einblick in das entsprechende Land zu verschaffen. In Barcelona erbaute man auf 20.000 Quadratmetern Repliken der „schönsten und typischsten Bauwerke aller Teile Spaniens“. Eine mittelalterlich anmutende Stadtmauer umfasste das Areal. In diesem \"Poble Espanyol\" („Spanisches Dorf“) fanden beinahe täglich Trachtenumzüge, Ritterturniere, Tanz-, Musik- und Volksfeste sowie Nachstellungen historischer Ereignisse statt. Zudem wurden für die Dauer der Weltausstellung kostümierte Landbewohner eingestellt, die den Kulissen spanisches Leben einhauchen sollten. Innerhalb der Stadtmauern gab es Restaurants, Informationsstellen, Lebensmittelläden, Telefonzentralen und das Büro für öffentliche Führungen in verschiedenen Sprachen. Das \"Dorf\" war in vier verschiedene Zonen aufgeteilt. Man betrat es durch eine Kopie des Stadttores San Vicente von Ávila. Dahinter erstreckte sich ein kastilischer Platz an dessen rechter Seite sich das Extremadura-Viertel anschloss. Durch Nachbildungen der Kolonnaden von Sangüesa erreichte man die Plaza Mayor, jenen Ort, auf dem alle Veranstaltungen stattfanden. Der Platz war gesäumt vom nachgebauten Rathaus von Valderrobres sowie von Gebäuden aus verschiedenen, überwiegend nördlichen Provinzen des Landes.", "section_level": 2}, {"title": "Torres Venecianes.", "content": "Die Torres Venecianes (Die Venezianischen Türme) markieren als Doppeltürme am Plaça d’Espanya den Beginn der \"Avinguda de la Reina Maria Cristina\". Die 47 Meter hohen Bauwerke wurden von Ramon Reventés geplant. Er orientierte sich dabei an der Architektur des Campanile San Marco von Venedig, daher auch der Name. Zwischen den Türmen befand sich der Haupteingang zur Ausstellung.", "section_level": 2}, {"title": "Der Deutsche Pavillon.", "content": "Der Pavillon der Weimarer Republik wurde von Ludwig Mies van der Rohe entworfen und befand sich auf der mittleren Ebene des Ausstellungsgeländes. Er setzte neue Maßstäbe in der Raumarchitektur und war das erste Gebäude mit einem „Freien Grundriss“.", "section_level": 2}, {"title": "Resonanz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer und Zuschauer.", "content": "An der Exposición Internacional de Barcelona nahmen 29 Nationen mit Pavillons teil (unter anderen Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen, Rumänien, die Schweiz und Ungarn). Zudem präsentierten sich zahlreiche internationale Privataussteller, wie etwa große Firmen oder Betriebe. Diese kamen in der Mehrheit aus Japan und den Vereinigten Staaten von Amerika. Insgesamt waren 12.900 Exponate zu sehen. Die Besucherzahl lag mit 5.800.000 weit unter dem damaligen Durchschnitt (bei der Weltausstellung 1915 in San Francisco kamen 19.000.000, 1933 in Chicago sogar 38.872.000 Besucher). Trotzdem war die Ausstellung aus ökonomischer und touristischer Sicht ein Erfolg für die katalanische Stadt, da sie die jährlichen Besucherzahlen nachhaltig steigerte. Zudem lockte sie einige europäische Unternehmen an und bescherte der heimischen Wirtschaft durch Auftragszuwächse eine Konjunktursteigerung. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass sich Spanien zur gleichen Zeit in einer Wirtschaftskrise befand.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Ein großer Kritikpunkt war die unzureichende Beschilderung der Objekte im Palau Nacional. Da zudem nicht rechtzeitig ein Ausstellungskatalog vorlag, konnten nur wenige Besucher mit dem Dargebotenen etwas anfangen. In den Medien wurde die Ausstellung längst nicht so gefeiert wie jene aus dem Jahr 1888. Einige katalanische Zeitungen schrieben, sie sieche langsam dahin. In der Öffentlichkeit machte man sich zudem über die fein aufgegliederte und äußerst bürokratische Organisation lustig.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Organisation der Weltausstellung wurde von mehreren Ausschüssen übernommen. Die Schirmherrschaft hatte König Alfons XIII. Der ausführende Exekutivausschuss, welcher die Planungen übernahm und den Aufbau und Ablauf kontrollierte, wurde von Marqués de Foronda geleitet. Der Ehrenausschuss unterstand dem Bürgermeister Dàrius Romeu i Freixa. Dieses Gremium hatte zur Aufgabe die Ausstellung international zu vertreten. Seine Mitglieder reisten ins Ausland für das Ereignis zu werben und es bekannt zu machen. Zudem gab es noch einen Beratenden Ausschuss. Ebendieses Organ ohne speziell definierte Aufgabe war das Hauptziel oben genannter Kritik. Der königliche Generalkommissar für die Veranstaltung war Albert Henri Marie de Bourbon e de Castellvi. Er vertrat das Staatsoberhaupt auf Empfängen und ähnlichen Anlässen.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Die Weltausstellung war sehr kostspielig. Insgesamt beliefen sich die Ausgaben auf rund 130 Mio. Peseten (etwa 25 Mio. US-Dollar). Diese wurden zum Großteil von der Stadt Barcelona getragen. Der spanische Staat zahlte 10 Mio. Peseten an Zuschüssen. Ein Teil der Kosten wurde durch die Eintrittspreise, welche zwei Peseten betrugen, gedeckt. Jedoch machten diese weniger als 10 Prozent der Kosten aus, sodass die Ausstellung letztendlich mit einem Verlust abschloss.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Parallel zur Weltausstellung wurde in Sevilla die Exposición Ibero-Americana veranstaltet. Hier präsentierten sich ausschließlich die lateinamerikanischen Staaten. Sie wollten so ihre Verbundenheit zur alten Kolonialmacht zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachnutzung.", "content": "Das Gelände der Weltausstellung von 1929 wird noch immer genutzt. Die Plaça d’Espanya hat sich zu einem der größten Verkehrsknotenpunkte der katalanischen Hauptstadt entwickelt. Viele der ehemaligen Nationen-Pavillons sind mittlerweile zu Messehallen umgewandelt worden. Der Palau Nacional beherbergt als \"Museu Nacional d’Art de Catalunya\" weiterhin Kunst. Auch die kleineren Ausstellungshäuser hinter ihm sind heute Museen – ebenso wie das Poble Espanyol. Das Estadi blieb nach der Ausstellung lange Zeit ungenutzt. Zu den Olympischen Sommerspielen 1992 wurde es stark umgebaut und erweitert und auf den Namen Estadi Olímpic Lluís Companys umbenannt. Bis 2009 diente es als Heimstadion des spanischen Fußball-Erstligisten Espanyol Barcelona. Die oben erwähnten Freiflächen wurden ebenfalls 1992 zu den zentralen Plätzen vor dem Olympiastadion umgestaltet. Auch die Seilbahnen auf den Montjuïc sind nach wie vor in Betrieb. Der berühmte deutsche Pavillon wurde nach Beendigung der Ausstellung abgerissen, auf Grund seiner Popularität 1979 aber wieder aufgebaut und nach den alten Plänen rekonstruiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Exposició Internacional de Barcelona ( []; []) war die 20. vom Bureau International des Expositions offiziell anerkannte Weltausstellung. Sie fand nach der Eröffnung am 19. Mai 1929 durch den spanischen König Alfons XIII. vom 20. Mai 1929 bis zum 15. Januar 1930 in Barcelona statt.", "tgt_summary": "1929年世界博览会(加泰罗尼亚语:Exposició Internacional de Barcelona de 1929)是西班牙巴塞罗那第二次举办的世界博览会,日期为1929年5月20日至1930年1月15日,位置在巴塞罗那市西南的蒙特惠奇山上,占地118公顷,估计耗资1.3亿比塞塔,有20个欧洲国家参加,此外还有来自美国和日本的一些私人团体参与。而拉丁美洲国家和美国以及葡萄牙共18国参加了同年在塞维利亚举办的以“伊比利亚美洲”为名称的世博会。", "id": 2560384} {"src_title": "Andreas Gruschke", "tgt_title": "安德烈亚斯·格鲁施克", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Nach Besuch des Gymnasiums in Singen und Ableistung des Zivildienstes studierte Gruschke von 1981 bis 1990 in Aachen und Freiburg. Während dieser Zeit verbrachte er auch zwei mehrmonatige Studienaufenthalte in Ostasien und Südostasien und absolvierte außerdem 1984/85 ein einjähriges Studium der chinesischen Sprache an der Universität für Sprache und Kultur Peking in der Volksrepublik China. 1990 schloss er in Freiburg sein Studium mit dem Magister Artium ab. Seine Magisterarbeit wurde unter dem Titel „\"Neulanderschließung in Trockengebieten der Volksrepublik China und ihre Bedeutung für die Nahrungsversorgung der chinesischen Bevölkerung\"“ veröffentlicht. 1985/86 unterrichtete er an der Landwirtschaftlichen Universität Shanxi in Taigu (Shanxi, Volksrepublik China), und 1992/93 als Gastprofessor an der Kangweon-Nationaluniversität in Chuncheon (Südkorea). Von Juli 2004 bis Juni 2012 war Gruschke als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig für Forschungsarbeiten im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Differenz und Integration“ über Nomaden in Osttibet zuständig. 2009 promovierte er in Entwicklungsgeographie an der Universität Leipzig. Ab November 2012 hatte Gruschke eine Forschungsprofessur am „Institut für Studien zur sozialen Entwicklung und (wirtschaftlichen) Entwicklung Westchinas“ (\"Shehui fazhan yu xibu kaifa yanjiuyuan\") der Sichuan-Universität in Chengdu inne. Andreas Gruschke verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 57 Jahren. In einem Nachruf charakterisierte ihn die Universität Leipzig als „einen der wenigen deutschen Geographen, der international als ausgewiesener Kenner Chinas und Tibets bekannt war und aufgrund seiner Expertise und Verbindlichkeit sehr geschätzt wurde“.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "Bereits ab 1987 arbeitete Gruschke als freier Autor und Bildjournalist mit dem Themenschwerpunkt Tibet, Himalaya-Raum, Seidenstraße und Ostasien, hielt Vorträge und Seminare an der Volkshochschule Freiburg und anderen Erwachsenenbildungseinrichtungen und führte auch selbst entworfene Studienreisen nach Ostasien durch. Auch nach Abschluss seines Studiums führten ihn zahlreiche Studienreisen nach Südostasien, China, Korea, Zentralasien und insbesondere längere Forschungsaufenthalte ins Hochland von Tibet. Gruschke hat zahlreiche Bücher und Artikel hauptsächlich über tibetische Kultur veröffentlicht, darunter Pionierarbeiten zu Klöstern in den osttibetischen Gebieten Amdo und Kham. Andere Bücher und Berichte befassen sich mit der Seidenstraße, China, Korea und dem Himalaya, sowie zwei Bildbände über seine Heimatregion: den Hegau und den Hochrhein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andreas Gruschke (* 16. April 1960 in Blumenfeld; † 30. Januar 2018) war ein deutscher Autor, Fotograf und Tibetologe, vom wissenschaftlichen Hintergrund Geograph, Sinologe und Ethnologe.", "tgt_summary": "安德烈亚斯·格鲁施克(德语:,1960年-4月16日),德国作家、摄影师、西藏研究员,国内中文名 \"安德雷\"。", "id": 1595836} {"src_title": "Johnson M1941 (Gewehr)", "tgt_title": "M1941半自動步槍", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als Johnson 1936 mit seinen Entwürfen begann, hatte die US Army bereits das M1 Garand in ihr Arsenal aufgenommen. Zu jenem Zeitpunkt waren noch keine größeren Stückzahlen ausgeliefert worden, und Johnson wirkte beharrlich auf die Regierungsbehörden ein, seine Waffe ebenfalls zu testen. Er rechnete sich nach wie vor Chancen auf den Großauftrag für das neue Standardgewehr aus, bis seine Waffe nach wenigen Vergleichsschießen endgültig zurückgewiesen wurde. Danach bemühte sich Johnson um Exportlizenzen. Es kam zu einer Bestellung von 70.000 Stück durch die niederländische Exilregierung, die damit die Kolonialtruppen in Indonesien und die Marine ausrüsten wollte.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Ein Teil der Exemplare aus dem niederländischen Auftrag ging später doch noch ans US-Militär, da die niederländischen Kolonien bereits von Japan erobert waren, bevor der Auftrag komplett ausgeliefert werden konnte. Außerdem wurden mit dem Kriegseintritt Japans alle verfügbaren Gewehre vom US-Militär geordert und Exportaufträge hintangestellt. Solange das Garand-Modell nicht in ausreichenden Mengen lieferbar war, wurde vom Marine Corps neben dem betagten Springfield M1903 auch das Johnson M1941 eingesetzt. Etwa 20.000 kamen zum Einsatz, die bis 1944 aus dem aktiven Einsatz zurückgezogen wurden. Die Restbestände wurden an Widerstandsgruppen im besetzten Europa abgegeben. Insgesamt wurden zirka 30.000 Exemplare (im Vergleich zu mehr als 4 Millionen Garands bis 1945) hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Das Johnson-Gewehr ist ein Rückstoßlader mit kurz zurückgleitendem Lauf und Drehkopfverschluss. Der Verschluss hat 8 Verriegelungswarzen. Wenn der Schuss bricht, laufen Lauf und Verschluss eine kurze Strecke (etwa 3 mm) gemeinsam zurück, wobei der Verschluss durch die Steuerkurve entriegelt wird. Danach wird der Lauf von seiner eigenen Rückholfeder wieder nach vorn bewegte, während der Verschluss weiter zurückläuft, die Hülse auswirft und bei der anschließenden Vorwärtsbewegung eine neue Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager einführt. Das Trommelmagazin fasst 10 Schuss und kann auch mit einzelnen Patronen geladen werden. Für Vorkriegsexemplare stand auch ein 4-Schuss-Kastenmagazin zur Verfügung. Weil ein Messerbajonett mit seiner relativ hohen Masse das Nachladen der Waffe beeinträchtigt hätte, wurde ein Tüllenbajonett mitgeliefert. Johnson verwendete dieselbe Grundkonstruktion auch für sein leichtes Maschinengewehr, was dazu führte, dass beim Gewehr M1941 der Lauf mit einer Schnellwechselvorrichtung versehen war, was für ein Selbstladegewehr ungewöhnlich ist. Für ein Maschinengewehr mit hohem Laufverschleiß ist dies sehr wünschenswert, es machte die Konstruktion des Johnson-Gewehrs jedoch nur unnötig kompliziert. Unter widrigen Gefechtsbedingungen stellte sich die Waffe als weniger zuverlässig als das Garand heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Johnson M1941 war ein US-amerikanisches Selbstladegewehr. Es wurde von Melvin Johnson konstruiert, der mit seinem Entwurf auf Aufträge des US-amerikanischen Militärs hoffte.", "tgt_summary": "M1941半自动步枪由美国海军陆战队的强生上尉发明,原因是原本要全面取代手动的M1903春田步枪的M1加兰德步枪生产不足而祇能首先装备陆军,海军陆战队唯有另外找一种半自动步枪代替,这就是M1941半自动步枪的由来,它又被称为强生步枪。", "id": 1024812} {"src_title": "Beethoven-Haydn-Mozart-Denkmal", "tgt_title": "贝多芬-海顿-莫扎特纪念碑", "src_document": [{"title": "Beschreibung des Denkmals.", "content": "Das 10 m hohe Denkmal steht in der Nähe des Floraplatzes, am südlichen Ende des Goldfischteichs. An seinen drei Seiten befindet sich jeweils eine Halbfigur der Komponisten. Das Monument besteht aus griechischem und Tiroler Marmor und ist mit einem Kuppeldach versehen, auf dessen vergoldeter Spitze drei Putten einen Lorbeerkranz in die Höhe halten. Auf dem Dach und an den schmalen Streifen zwischen den drei Schauseiten sind weitere vergoldete Bronze- und Kupfergalvanoplastiken angebracht. Auch die Marmorreliefs, die unterhalb der Statuen das Werk der Musiker symbolisch illustrieren, waren einst teilweise vergoldet. Die äußere Form des Denkmals erinnert an das Aussehen der zimmerhohen, reich verzierten Kachelöfen, mit denen gutbürgerliche Berliner Wohnungen um 1900 häufig ausgestattet waren. Vor diesem Hintergrund sind so genannte \"volkstümliche\" Bezeichnungen wie „Musiker-Ofen“ oder „Drei-Männer-Ofen“ zu verstehen, die gelegentlich in Texten über das Denkmal wiedergegeben werden. Inwieweit solche Benennungen authentisch sind, lässt sich nicht eindeutig klären.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Entsprechend den vorhandenen Denkmälern für die Dichter Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Gotthold Ephraim Lessing sollten auch die drei Komponisten Beethoven, Haydn und Mozart im Tiergarten geehrt werden. Der Bildhauer Rudolf Siemering gewann den Wettbewerb für ein geeignetes Denkmal, musste allerdings seinen ursprünglichen Entwurf mehrfach überarbeiten und vereinfachen. Als Architekt betreute sein Sohn Wolfgang die Arbeiten, die 1904 abgeschlossen wurden. Bei Kampfhandlungen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erlitt das Denkmal deutliche Schäden, mehrere Teile verschwanden. Nach Kriegsende wurden einige unzureichende Reparaturen vorgenommen. 1996 stand der Bau des Tiergartentunnels bevor, er hätte die ohnehin stark restaurierungsbedürftige Anlage gefährden können. Vorsorglich wurden alle wesentlichen Teile bis auf den gemauerten Kern abgetragen und eingelagert. 2001 begann eine umfassende Restaurierung unter Aufsicht des Landesdenkmalamtes. Die Leitung aller Arbeiten lag bei der „Restaurierung am Oberbaum“, die Gesamtkosten von 960 000 Euro übernahm die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Die Verwaltung sah einen besonderen Grund für die aufwändigen Arbeiten darin, dass „\"es sich bei dem Beethoven-Haydn-Mozart-Denkmal um eines der wenigen Beispiele symbolistischer Kunst im öffentlichen Raum handelt\"“. Viele der etwa 145 Einzelteile des zerlegten Denkmals waren durch Einschüsse bei Kriegsende und spätere mutwillige Zerstörungen beschädigt, Marmorelemente von Rissen durchzogen und durch Kupfersalze grünlich verfärbt. Der Marmor konnte durch spezielle Verfahren stabilisiert werden und erhielt abschließend eine Anti-Graffiti-Schicht. Einige fehlende Teile – zum Beispiel Mozarts Nasenspitze – wurden ergänzt, Kriegs- und Nachkriegsspuren sollten jedoch auch erkennbar bleiben. Verschiedene verloren gegangene Metallteile – Masken, Musikinstrumente, Blumengehänge – mussten nach historischen Fotos und Postkarten rekonstruiert werden. Nachdem der Tiergartentunnel fertiggestellt und das jahrzehntelange Provisorium der Entlastungsstraße beseitigt und überpflanzt worden war, konnte mit dem Wiederaufbau des Denkmals begonnen werden. Im Sommer 2007 waren die letzten Arbeiten am Sockel abgeschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Beethoven-Haydn-Mozart-Denkmal (auch Komponistendenkmal genannt) wurde 1904 von Rudolf und Wolfgang Siemering im Großen Tiergarten, einem zentralen Park in Berlin, zu Ehren der Komponisten Ludwig van Beethoven, Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart errichtet.", "tgt_summary": "贝多芬-海顿-莫扎特纪念碑(,英语:Beethoven-Haydn-Mozart Memorial)又名音乐家纪念碑()是一座1904年的户外雕塑,纪念古典作曲家路德维希·范·贝多芬、约瑟夫·海顿和沃尔夫冈·阿马德乌斯·莫扎特,由Rudolf Siemering和 Wolfgang Siemering设计,位于德国柏林市中心的大蒂尔加滕公园(Tiergarten)。 The monument was commissioned by 威廉二世。纪念碑在第二次世界大战期间曾严重受损,直到2007年才完全修复。两年后又重修,成为今日的风貌", "id": 1412753} {"src_title": "Han Jingdi", "tgt_title": "汉景帝", "src_document": [{"title": "Zeit als Prinz.", "content": "Jingdi war der fünfte Sohn des Kaisers Wendi und der Kaiserin Dou. Er wurde als Liu Qi () geboren. In seiner Jugend wurde er, zusammen mit seinen von ihm geliebten Geschwistern, der Prinzessin Liu Piao und dem Prinzen Liu Wu, von seiner Mutter eng mit dem Daoismus in Verbindung gebracht, dem sie anhing. Als Kronprinz bekam er bald einen eigenen Haushalt, in dem u. a. der intelligente und redegewandte Chao Cuo anzutreffen war, der später einer seiner engsten Berater wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Regierungszeit.", "content": "Als sein Vater 157 v. Chr. starb, bestieg er als Han Jingdi den Thron und förderte die Landwirtschaft, den Straßen- und Brückenbau. Er selbst war überzeugter Konfuzianer, sorgte für das Wohlergehen seiner Untertanen, brachte die Künste so zu einer Blüte und erließ ein Gesetz, nach dem jeder Bürger zwei Monate im Jahr zu öffentlichen Arbeiten herangezogen werden konnte. Weiterhin reformierte er das Strafrecht (insbesondere in Bezug auf die Körperstrafen). Zu dieser Zeit war er bereits mit der nunmehrigen Kaiserin Bo verheiratet. Außerdem schloss er Verträge mit den Xiongnu, was allerdings zur Folge hatte, dass die Mächtigen der Adeligen ihre Geschicke nicht mehr im Kampf unter Beweis stellen konnten. So entstand 154 v. Chr. der Konflikt mit Liu Pu, dem Herrscher des Jingdi untertanen Wu, in welchem es große Salz- und Kupfervorkommen gab. Liu Pu war wegen eines früheren Vorfalls bereits über Jingdi verärgert und, nachdem in Wu und anderen Gegenden von dem Kaiser, auf Anraten Chao Cuos, der einen Aufstand befürchtete, Gebietsveränderungen vorgenommen worden waren, brach die Rebellion los. Liu Pu verbündete sich mit den, zum chinesischen Reich gehörenden, Herrschaften von Chu, Jiaoxi, Zhao, sowie drei kleineren. Außerdem erhielt er Hilfe von den Königreichen Donghai und Minyue. Ein Bündnis mit den Xiongnu kam auch zustande, doch diese griffen trotzdem nicht in den Konflikt ein. Während Chao Cuo noch mit den Aufständischen verhandelte, wurde Zhou Yafu zum Kommandeur der kaiserlichen Truppen ernannt, der von großem Wert sein sollte. Wu und Chu griffen alsbald Liang an, in dem Jingdis Bruder Liu Wu regierte. Der Kaiser aber erhielt Hilfe von der chinesischen Herrschaft Zhou, die die gegnerischen Versorgungslinien kappte und gemeinsam mit dem Kaiser den Feind zur Aufgabe zwang. Liu Pu floh nach Donghai, wo er ermordet wurde. Mit diesem Königreich schloss der Kaiser bald Frieden. Der Prinz von Chu starb durch Suizid.", "section_level": 1}, {"title": "Späte Regierungszeit.", "content": "Nachdem der Aufstand, der unter dem Namen \"Revolte der sieben Königreiche\" bekannt wurde, niedergeworfen war, gab es nur noch einen Schatten, der das Leben des Kaisers trübte: Seine Frau Bo hatte ihm noch keinen Sohn geboren. Also erhob er 153 v. Chr. Liu Rong, den Sohn der ehrgeizigen Konkubine Li, zum Kronprinzen. 151 v. Chr. wurde Bo als Kaiserin abgesetzt. Sie starb 147 v. Chr. Doch Li hasste Jingdis Schwester Liu Piao, sodass ein großer Streit ins Leben gerufen wurde, an dessen Ende Liu Piao den Kaiser davon überzeugte, dass Li gefährlich sei, wobei sie auf einen früheren Vorfall verwies. 150 v. Chr. wurde Rong der Würde des Kronprinzen enthoben. 148 v. Chr. wurde er, wohl wegen Verletzung des Grabes seines Großvaters, Wendi, inhaftiert und beging, nach dem Empfangen eines Briefes, der ihn dazu aufforderte, Suizid. Neue Kaiserin wurde Wang Zhi, deren Sohn Liu Che später Kronprinz werden sollte. Vorerst aber strebte der Bruder des Kaisers, Liu Wu, mit Unterstützung von Jingdis Mutter Dou, dieses Amt an. Doch es stellten sich einige Beamte gegen dieses Vorhaben. So wurde es fallengelassen. Liu Wu plante nun, von seiner Herrschaft, Liao, eine Straße nach Chang’an bauen zu lassen, doch dieselben Beamten stellten sich quer, da sie befürchteten, die Straße könne zum Truppenaufmarsch dienen. Daraufhin ließ Liu Wu sie ermorden. Er wurde gefangen genommen und vom Kaiser begnadigt. 143 v. Chr. geriet dann der frühere General und jetzige Kanzler Zhou Yafu in Verdacht wegen einiger Waffenkäufe, die zur Herrichtung eines Grabes dienen sollten. Er wurde ebenfalls zum Selbstmord gezwungen. Jingdi machte seine 14 Söhne zu Königen, die ihm bei der Stabilisierung des Landes helfen sollten. Des Weiteren war er Förderer des Daoismus. 141 v. Chr. starb Kaiser Jingdi. Sein Sohn Che folgte ihm nach. 1990 wurden nahe Jingdis Grabmal beim Bau der Straße von Xi’an zum Flughafen riesige Gruben mit Terrakottafiguren entdeckt. Die in Form einer Pyramide gebaute Grabanlage trägt den Namen Han Yang Ling. Im Ergebnis der Ausgrabungen, die bislang nicht abgeschlossen sind und sich nicht auf die Pyramiden des Kaisers und der Kaiserin erstrecken, wurde 1999 das Han-Yang-Ling-Museum eröffnet, das rund um die Fundstätten und in unmittelbarer Nähe besonders zur Pyramide der Kaiserin Wang errichtet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "In vielen Punkten setzte Jingdi die erfolgreiche Politik seines Vaters fort, sodass diese beiden Regierungsperioden als goldenes Zeitalter angesehen werden können, dass nur von besagtem Aufstand getrübt wird. Allerdings wird der Kaiser wegen der Affären um die Kaiserin Bo und Zhou Yafu immer wieder kritisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kinder.", "content": "Söhne: Töchter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jingdi (, * 188 v. Chr.; † 141 v. Chr.) war ein chinesischer Kaiser der Han-Dynastie. Während seiner Herrschaft wurde der Aufbau des Landes, der unter seinem Vater ebenfalls vonstattengegangen war, fortgesetzt, sodass sie eine glückliche Zeit wurde, die allerdings von einem Aufstand getrübt wurde.", "tgt_summary": "汉景帝刘启(前188年-前141年-3月9日),为西汉第六位皇帝(前157年7月14日—前141年3月9日在位),在位16年,享年48岁,其正式谥号为「孝景皇帝」,后世省略「孝」字称「汉景帝」,景帝后元三年正月甲子(前141年3月9日)崩于未央宫,二月癸酉(3月18日)葬于阳陵(今陕西高陵县西南)。为汉文帝刘恒长子,母窦皇后。他在位期间,主要是削诸侯封地,平定七国之乱,巩固中央集权,勤俭治国,发展生产,他统治时期和他父亲文帝统治时期合称文景之治。", "id": 1463516} {"src_title": "Desiré Wilson", "tgt_title": "迪塞尔·兰道尔·威尔逊", "src_document": [{"title": "Die Anfänge der Karriere.", "content": "Ende der 1960er-Jahre begann Desiré Wilson ihre Rennsportkarriere in der südafrikanischen Midget-Car-Serie (Kleinstrennwagen). 1973 wechselte sie in die südafrikanische Formel V Meisterschaft. Nach einem vierten Gesamtrang im ersten Jahr und der Vizemeisterschaft im folgenden Jahr wechselte Wilson in die südafrikanische Formel Ford, die sie sowohl 1975 wie auch 1976 gewann. 1977 folgte ein Engagement in der europäischen Formel Ford. Sie belegte mit zwei Siegen den dritten Gesamtrang. 1978 bestritt Wilson sporadisch Rennen in der Formel Atlantic, der Formel Ford und der britischen Prototypen-Meisterschaft.", "section_level": 1}, {"title": "In der Formel 1.", "content": "1978 ging Desiré Wilson in der britischen Aurora-AFX-Formel-1-Serie, einer Rennserie, in der ältere F1-Autos eingesetzt wurden, erstmals mit einem Formel-1-Wagen an den Start. Am Steuer eines Ensign N175-Cosworth belegte Wilson den zehnten Gesamtrang. Im folgenden Jahr erreichte sie am Steuer eines Tyrrell 008-Cosworth den siebten Gesamtrang und belegte zusätzlich beim nicht zur Weltmeisterschaft gehörenden, traditionellen Race of Champions den neunten Platz. 1980 erreichte sie am Steuer eines Theodore-Wolf den sechsten Gesamtrang und gewann das Rennen in Brands Hatch. Auf der gleichen Rennstrecke war Wilson drei Monate nach ihrem Sieg erstmals für einen offiziellen Formel-1-Grand Prix gemeldet. Für das private Brands Hatch Racing-Team konnte sie sich am Steuer eines Williams FW07-Cosworth jedoch nicht für das Rennen qualifizieren. Im folgenden Jahr wurde Wilson für den Großen Preis von Südafrika von Tyrrell verpflichtet. Im Training belegte sie den 16. Platz, im Rennen kollidierte sie ausgerechnet mit ihrem Teamkollegen Eddie Cheever. Das Rennen wurde aufgrund eines Streites zwischen FISA und FOCA von den zur FISA gehörenden Teams boykottiert und nachträglich nicht zur Weltmeisterschaft gezählt.", "section_level": 1}, {"title": "In der Cart-Serie.", "content": "1982 wurde Wilson erstmals in Indianapolis aktiv. Am Steuer eines Eagle des Teams Theodore Racing verpasste sie jedoch die Qualifikation. Im folgenden Jahr wurde sie von Wysard Motors verpflichtet. Mit einem March 83C-Cosworth erreichte sie lediglich in Cleveland drei Meisterschaftspunkte und wurde bereits vor dem Ende der Saison wieder entlassen. 1986 versuchte sie ein Comeback in der CART-Serie, das aufgrund schlechter Resultate bereits nach drei Rennen scheiterte.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Rennen.", "content": "Nach Beendigung ihrer internationalen Monoposto-Karriere blieb Desiré Wilson dem Automobilsport noch bis 1997 aktiv verbunden. Sie bestritt bis dahin eine Vielzahl sporadischer Auftritte in unterschiedlichen Rennserien. So trat sie unter anderem in der Langstrecken-Weltmeisterschaft für Sportwagen, der IMSA-Serie, der britischen Formel 3000 und der britischen Thundersports Meisterschaft an. Zwischen 1999 und 2002 nahm Wilson am Goodwood Festival of Speed, einem Rennen für Oldtimerrennwagen, teil.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse in der Cart-Serie.", "content": "T Indy=Training Indianapolis, R Indy=Rennen Indianapolis, DNQ=nicht Qualifiziert", "section_level": 2}], "src_summary": "Desiré Randall Wilson (* 26. November 1953 in Brakpan) ist eine ehemalige südafrikanische Rennfahrerin. Sie ist die einzige Frau, die jemals ein offizielles Rennen mit Formel-1-Rennwagen (in der britischen Aurora-AFX-Formel-1-Serie) gewann.", "tgt_summary": "德西蕾·兰道尔·威尔逊(英语:Desiré Randall Wilson,1953年-11月26日)是一位来自南非的F1车手。", "id": 2014358} {"src_title": "Catalina de Erauso", "tgt_title": "卡塔利娜·德埃劳索", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Catalina de Erauso wurde laut Taufbuch der Pfarrei St. Vincente zu San Sebastián im Jahre 1592 biologisch weiblich geboren, in der Autobiographie hingegen wird als Geburtsjahr 1585 angegeben. Er war das Kind von Capitán Miguel de Erauso und seiner Ehefrau María Peréz de Galarraga y Arce. Als 4-Jähriger wurde er von seinen Eltern zur weiteren Erziehung in einen Konvent gegeben. Als 15-Jähriger flüchtete er von dort, schnitt sein Haar kurz und kleidete sich als Mann, um unerkannt zu bleiben. Über mehrere Jahre hielt er sich, stets in Männerkleidung, unter dem Namen \"Francisco de Loyola\" an wechselnden Orten in Spanien auf, unter anderem als Hofpage, bevor er zwischen 1603 und 1607 auf dem Schiff eines Onkels anheuerte, das nach Neuspanien fuhr. In Chile nahm er unter dem Namen \"Antonio de Erauso\" am Arauco-Krieg gegen die Mapuche teil und erreichte den Dienstgrad \"alférez\", einen niedrigen Unteroffizierstitel, vergleichbar dem Secondelieutenant, Fähnrich oder Unterleutnant. Er lebte wechselnd als Soldat und Händler arbeitend im heutigen Chile, Argentinien, Panama und Peru. Um 1620 wurde er festgenommen, da er in einem Kampf seinen Gegner getötet hatte. Während des Verhörs gestand de Erauso dem Bischof von Huamanga gegenüber, biologisch eine Frau zu sein. Vorübergehend erneut in einem Konvent, schiffte er sich 1624 wieder nach Spanien ein und verfasste 1625 eine Bittschrift gegenüber dem spanischen König um eine Belohnung für seine militärischen Dienste, in diesem Rahmen verfasste er vermutlich auch seine Autobiographie. Der König gewährte ihm daraufhin eine Rente, vom Papst erhielt er die Erlaubnis, weiterhin Männerkleidung zu tragen, und die Ehrenbürgerschaft der Stadt Rom. Um 1630 kehrte er zurück nach Neuspanien und lebte dort vermutlich als Händler und Maultiertreiber bis zu seinem Tod im Jahre 1650.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Nach seiner Rückkehr nach Spanien 1624 verfasste oder diktierte de Erauso seine Autobiographie \"Vida i sucesos de la monja alférez\" und wurde in Spanien und seinen Kolonien rasch bekannt als \"La monja de alférez\", die \"Leutnantsnonne\". In mehreren Pamphleten, sogenannten \"relaciones\", wurde seine Lebensgeschichte unter das Volk gebracht, 1625 wurde in Madrid über ihn ein Theaterstück von Juan Pérez de Montalbán uraufgeführt, die \"Comedia famosa de la Monja Alférez\". Er bereiste Europa und Juan van der Hamen y León malte um 1626 sein Porträt. Die Autobiographie wurde erstmals 1829 durch Joaquin Maria De Ferrer auf Spanisch publiziert und rasch in zahlreiche Sprachen übersetzt oder literarisch nacherzählt, etwa 1830 durch Ferrer auf Französisch als \"Histoire de la Monja-Alferez Dona Catalina de Erauso\", 1830 auf Deutsch als \"Die Nonne-Fähnrich\" und 1847 auf Englisch als eigenständige Erzählung \"The Spanish Military Nun\" durch Thomas De Quincey. Seither war diese Lebensgeschichte regelmäßig Gegenstand zahlreicher historischer Arbeiten, Romane sowie Filme (etwa 1944 in Mexiko und 1987 in Spanien unter dem Titel \"La monja de alférez\" sowie 1996 als \"Pasages\" und 1987 als \"She must be seeing things\"). Denkmäler existieren in San Sebastian sowie in Orizaba, Mexiko. Die Autobiographie wurde von vielen modernen Autoren als Primärquelle kritisch untersucht. Aber weder ist das Originalmanuskript erhalten, noch ein darauf basierender Druck; Ferrers Ausgabe basierte auf einer Kopie aus dem Jahre 1784, die wiederum auf vorhergehenden Kopien basierte und erkennbar Einschübe fremder Hand enthält. Unklar ist nicht nur, wie sehr das Original durch die Abschriften verändert wurde, sondern auch Fragen zur Urheberschaft und der historischen Authentizität des Originals sind offen, zumal sich in zahlreichen Punkten des Dokumentes Ungenauigkeiten und Widersprüche finden lassen. Im späten zwanzigsten und frühen einundzwanzigsten Jahrhundert wurde die Lebensgeschichte zunehmend Gegenstand identitätspolitischer Forschungsfragen. In der Geschlechterforschung wurde die Frage erörtert, ob de Erauso aufgrund seiner Lebensumstände vielleicht reines Cross-Dressing betrieb (vergleiche Transvestitismus) oder ein frühes Beispiel für einen lesbischen oder Transgender-Lebensentwurf darstellt. Weil de Erauso auch nach der Offenbarung des eigenen biologischen Geschlechts weiterhin Männerkleidung trug und sich das Recht erkämpfte dies zu tun, gilt Cross-Dressing als unwahrscheinlich. Somit ist Erauso als heterosexueller Transmann zu verstehen, da er sich bemühte, nicht nur die eigene soziale Geschlechterrolle vollständig zu wechseln, sondern sich auch Behandlungen zur Verkleinerung seiner Brüste unterzog. In seiner sexuellen Orientierung war er vollständig auf Frauen ausgerichtet. Basken waren zu dieser Zeit innerhalb des spanischen Königreichs privilegiert und zugleich treibende Kräfte bei der Kolonialisierung Amerikas. Diese Tatsache sowie die Besonderheit der baskischen Sprache, kein Genussystem zu kennen, führten dazu, dass seine Lebensgeschichte auch hinsichtlich seiner Herkunft aus dem Baskenland wiederholt untersucht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Autobiographie Deutsche Fachliteratur Englische Fachliteratur Spanische Fachliteratur Französische Fachliteratur", "section_level": 1}], "src_summary": "Catalina de Erauso (* 1585 oder 1592 in Donostia-San Sebastián, Spanien; † 1650 in Cuitlaxtla, Neuspanien, heute Mexiko) war eine baskische adlige Person, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Europa und Amerika bekannt wurde, indem sie sich erfolgreich ein Leben als Transmann aufbaute.", "tgt_summary": "卡塔利娜·德埃劳索(Catalina de Erauso),又被叫作修女中尉(La Monja Alférez)(1592,西班牙圣塞瓦斯蒂安-1650,新西班牙奎特拉斯特拉),是17世纪前半叶西班牙巴斯克地区与西属美洲的一位半传奇的人物。", "id": 2173960} {"src_title": "Love (Roman)", "tgt_title": "莉西的故事", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes, des berühmten Schriftstellers Scott Landon, wird Lisey Landon beim Ausräumen des Schreibbüros und dem Sichten der Unterlagen ihres Mannes mit der Vergangenheit konfrontiert. Viele der von Lisey verdrängten Erinnerungen an die gemeinsame Ehe sind für sie erschreckend, sodass Lisey sich nur langsam und mithilfe von Scott, der vor seinem Ableben Hinweise für sie hinterlassen hatte, an sie erinnern kann. Zentrales Thema dieser Erinnerungen ist neben Scotts traumatischer Kindheit der Ort Boo'ya Mond (siehe auch unten), ein Ort, an dem es idyllische Landschaften gibt und einen Teich, dessen Wasser Heilung bringt, an dem es nach Sonnenuntergang aber auch lebensgefährlich ist, und wo ein riesiges Wesen herumstreift, der „Longboy“, dessen Aufmerksamkeit man besser nicht auf sich ziehen sollte. Als Dooley, ein fanatischer Fan, der die letzten Arbeiten Scotts posthum veröffentlicht sehen will, Lisey angreift, versteht Lisey, dass sie diese Erinnerungen nicht länger verdrängen darf und sie sogar der Schlüssel zu ihrem eigenen Überleben sind. Nach und nach fällt Lisey immer mehr aus der gemeinsamen Zeit mit ihrem Mann ein, und es gelingt ihr, in die Welt Boo'ya Mond zu gelangen, in der sie früher schon mit Scott war. Mit Wasser aus dem Teich in dieser Welt gelingt es ihr, ihre in Katatonie befindliche Schwester Amanda zu heilen, und später auch sich selbst, als sie von Dooley angegriffen und verletzt wird. Schließlich gelingt es ihr, Dooley nach Boo'ya Mond zu locken, wo dieser von dem „Longboy“-Wesen gefressen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Genre.", "content": "Das Buch lässt sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen. Es überwiegen Elemente aus Horror-, Fantasy- und Liebesgeschichte. Der Übergang zwischen verschiedenen Genres verläuft bei \"Love\" fließend.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "In einem Interview mit dem irischen Autor John Connolly (siehe unter Weblinks) sprach Stephen King über die Ursprünge des Buches. Die Idee kam ihm, als er 1999 nach seinem schweren Autounfall mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus lag und seine Frau die Gelegenheit nutzen wollte, sein Schreibstudio aufzuräumen. Als King zurückkam, war sie jedoch nicht fertig geworden und King traf auf ein völliges Durcheinander. Sein Gedanke: 'So würde es hier aussehen, wenn ich bei dem Unfall tatsächlich gestorben wäre.' King selbst bezeichnete \"Love\" als sein bislang bestes Buch (kurz nachdem er \"Das Bild\" als eines seiner schlechtesten verwarf), betonte aber (wie auch in seinem Nachwort des Romans), dass Lisey kein Spiegelbild seiner eigenen Frau sei. Im Nachwort ist zu lesen, dass einer seiner Professoren King die Idee eines Sprach-Pools vermittelte, was schließlich zu Boo'ya Mond führte.", "section_level": 1}, {"title": "Boo'ya Mond.", "content": "Boo'ya Mond ist eine fiktive Welt, in die Protagonisten sowohl \"nur psychisch\", als auch \"psychisch und physisch\" reisen können. Bei der rein psychischen Reise verbleibt der Körper der Personen in der realen Welt, er verfällt jedoch in einen katatonischen Zustand, aus dem er sich häufig nicht selbst befreien kann. Unter anderem verfällt Liseys Schwester Amanda in diesen Zustand. Boo'ya Mond ist eine auf den ersten Blick idyllische und von keiner Menschenseele bewohnte Welt, sie wird jedoch bei Sonnenuntergang vom paradiesischen zum gefährlichen Ort. Sie birgt außerdem ein tödliches Wesen, das Scott den „Longboy“ nennt und der das mythische Böse verkörpert. Dennoch kommen Scott und andere immer wieder dorthin, denn Boo'ya Mond beinhaltet den „Pool“, eine Gestalt gewordene Quelle der Inspiration, einen See, der jedem, der darin badet, Heilung von Verletzungen und Krankheiten verspricht. Vom Pool geht eine Faszination aus, die nach einiger Zeit des Betrachtens dazu führt, dass sich der Betrachter ähnlich einer Sucht nicht mehr abwenden kann und dort gefangen ist (Katatonie in der realen Welt). An einer Seite des Pools ragen gewaltige Steinstufen gen Himmel, auf denen in Tücher eingehüllte Gestalten (Verstorbene), sowie regungslos starrende Menschen sitzen, die nur noch Augen für den Pool haben.", "section_level": 1}, {"title": "Hörbuch.", "content": "Im amerikanischen Original wurde \"Lisey’s Story\" von der Schauspielerin Mare Winningham auf 18 CDs gelesen, mit einem Nachwort von King selbst. Auch ein deutschsprachiges Hörbuch ist erhältlich, das von Regina Lemnitz gelesen wird (wahlweise auf 18 CDs oder auf 4 MP3-CDs).", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "King identifiziert \"Love\" selbst als sein bisher stärkstes Buch; viele Kritiker fallen in den Lobgesang ein. Schriftsteller Nicholas Sparks bezeichnet Lisey und Scott 'the most vivid, touching and believable characters in recent literature' ('die lebendigsten, am meisten ans Herz gehenden und glaubwürdigsten Charaktere der jüngeren Literatur'); Pulitzer-Preis-Gewinner Michael Chabon meint: 'I have never been more persuaded than by this book of his greatness' ('kein Buch hat mich mehr von seiner Größe überzeugt als dieses'). (Quelle: Klappentext der US Originalausgabe) Laut einem augenzwinkernden King war selbst seine sonst so kritische Frau Tabitha King nach der Lektüre dieses Romans ergriffen und still.", "section_level": 1}], "src_summary": "Love (engl. \"Lisey’s Story\") ist ein Roman von Stephen King aus dem Jahr 2006. Die Übersetzung ins Deutsche von Wulf Bergner veröffentlichte der Heyne Verlag ebenfalls 2006.", "tgt_summary": "《莉西的故事》(英语:\"Lisey's Story\")是美国畅销作家史蒂芬·金的一部小说,由斯克里布纳出版社于2006年发行,并于2007年获提名世界奇幻奖。", "id": 2644008} {"src_title": "Diamantschildkröte", "tgt_title": "钻纹龟", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Größe und sekundäre Geschlechtsmerkmale.", "content": "Diamantschildkröten sind mittelgroße Schildkröten; Panzerlänge und Körpergewicht variieren in Abhängigkeit vom Geschlecht und von der jeweiligen Unterart. Die durchschnittliche Länge des Brustpanzers beträgt bei männlichen Schildkröten bei Erreichen der Geschlechtsreife zehn Zentimeter. Sie wiegen dann etwa dreihundert Gramm. Bei der an der texanischen Küste lebenden Unterart der Texas-Diamantschildkröte beträgt die durchschnittliche Brustpanzerlänge der Männchen bei Erreichen der Geschlechtsreife dagegen 12,6 Zentimeter, die größten männlichen Individuen weisen Brustpanzerlängen von 15,3 Zentimeter auf. Die Weibchen der Diamantschildkröte werden deutlich größer und schwerer. Panzerlängen von 16 Zentimeter stellen bei ihnen den Durchschnitt dar. Sie wiegen dann etwa ein Kilogramm. Bei sehr großen Weibchen der Nördlichen Diamantschildkröte, wie man sie beispielsweise vor der Küste von Rhode Island gefunden hat, beträgt die Panzerlänge bis zu 22,5 Zentimeter. Ausgewachsene Weibchen haben größere Köpfe sowie einen kürzeren und schmäleren Schwanz als Männchen. Bei ausgestrecktem Schwanz liegt die Kloake bei Männchen deutlich außerhalb des vom Panzer geschützten Körperbereiches. Bei den Weibchen befindet sich die Ausscheidungsöffnung weiter vorne in der Schwanzwurzel, also näher am Panzerrand. Bei frisch geschlüpften und bei jungen Diamantschildkröten sind diese sekundären Geschlechtsunterschiede noch nicht ausgeprägt. Bei diesen ist die Bestimmung des Geschlechts durch äußere Merkmale nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Der Panzer.", "content": "Zu den spezifischen Merkmalen der Diamantschildkröte gehört, dass sich die Hornschilde nicht überlappen. Auf den Rückenschilden befindet sich ein dunkles, meist ringförmiges Muster. Es wird durch die Ablagerung von Pigmenten während der Wachstumsphasen gebildet. Bei jungen Schildkröten kann auf diese Weise das Alter bestimmt werden. Der über den Panzer verlaufende Rückenkiel ist bei vielen Individuen glatt und kaum auffallend. Bei jungen Schildkröten sowie bei einigen Unterarten ist dieser Kiel kräftiger ausgeprägt und gelegentlich sogar etwas höckrig. Die Grundfarbe des Panzers ist sehr variabel und reicht von einem hellen Ockerton über Graugrün oder Olivgrün bis zu Rotbraun und fast schwarz. Der Brustpanzer ist deutlich heller als der Rückenpanzer. Seine Farbe reicht von einem hellen Weißgelb bis zu einem kräftigen Orange.", "section_level": 2}, {"title": "Übrige Merkmale.", "content": "Die Hinterbeine der Diamantschildkröte sind deutlich größer und kräftiger als die Vorderbeine. Zwischen den langen und scharfen Krallen befinden sich Schwimmhäute. Die kräftige Schnauze ist meist von heller, fast weißer Farbe. Bei einigen Unterarten sind die Extremitäten sowie Hals und Kopf schwarz gepunktet, bei anderen Unterarten dagegen ohne irgendwelche Verfärbungen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Unterarten.", "content": "Diamantschildkröten kommen von der Atlantikküste bei Cape Cod, Massachusetts über die Chesapeake Bay und die Florida Keys bis nach Corpus Christi, Texas, im Golf von Mexiko vor. Das Verbreitungsgebiet reicht damit von der gemäßigten Klimazone bis in die Subtropen. Die 320 Kilometer lange Chesapeake Bay mit ihrer buchtenreichen Küstenlinie gilt als der Verbreitungsschwerpunkt dieser Schildkrötenart. Besiedelt werden jeweils die von den Gezeiten beeinflussten Marschgebiete und Flussmündungen entlang dieses Küstenstreifens. Heute sind die Verbreitungsgebiete disjunkt. Einzelne Unterarten finden sich nur noch an wenigen Stellen. Untersuchungen weisen auf eine hohe Ortstreue der Diamantschildkröten hin. Bei seit den 1980er-Jahren laufenden Studien, bei denen die Schildkröten individuell markiert werden, findet man sie überwiegend in derselben Küstenbucht wieder. Nur ein sehr geringer Anteil der Population wird in größerer Distanz vom ersten Fundort wieder aufgegriffen. Eine solche Ortstreue bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass sich Diamantschildkröten auf natürlichem Wege wieder in den Küstenregionen ansiedeln, in denen zuvor ihre Population erloschen ist. Bei Diamantschildkröten werden derzeit sieben verschiedene Unterarten unterschieden. Genetische Untersuchungen lassen darauf schließen, dass die an den Küsten Floridas vorkommenden drei Unterarten alle sehr eng miteinander verwandt sind. Weitergehende Untersuchungen können dazu führen, dass zukünftig eine geringere Anzahl von Unterarten unterschieden werden wird.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der präferierte Lebensraum von Diamantschildkröten sind Salzmarschen sowie weite, von Gezeiten beeinflusste Flussmündungen und in Florida auch Mangrovengebiete. Salzmarschen bilden sich, wo Sandbänke, Halbinseln oder Inselketten der Küste vorgelagert sind. Der Wasserstand ist niedrig, das mit der Flut herangeführte Meerwasser überspült zweimal täglich diese Marschen. Nach heftigen Regenfällen kann die Salinität der Salzmarsch so stark absinken, dass sie mit 15 ppt nur noch halb so hoch ist wie die von Meereswasser. An heißen und sonnigen Tagen ist es dagegen möglich, dass während der Ebbe so viel Wasser verdunstet, dass die Salinität auf 60 ppt ansteigt und damit doppelt so hoch ist wie die von Meerwasser. Der Bewuchs der Salzmarschen besteht überwiegend aus salztoleranten Pflanzen aus der Gattung der Schlickgräser. Dazwischen befinden sich andere salztolerante Pflanzen aus den Gattungen \"Distichlis\", Binsen, \"Iva\", Queller, Strandflieder, Astern und Goldruten. Salzmarschen liegen häufig in der Nähe von Flussmündungen. Bedingt durch die Gezeiten schwanken auch in weitläufigen Flussmündungen sowohl der Wasserstand, die Temperatur als auch die Salinität des Wassers. Die Mangrovengebiete, die die Diamantschildkröte in Florida besiedelt, sind ähnlichen Schwankungen ausgesetzt. Diamantschildkröten haben sich an diesen schwankenden Salzgehalt angepasst und sich damit einen nahrungsreichen Lebensraum erschlossen, in dem keine andere Schildkrötenart und nur wenige andere Reptilien mit ihnen um Nahrung konkurrieren. Der Naturwissenschaftler Ronald Orenstein bezeichnet die Diamantschildkröte daher als Habitatspezialist. Da die Diamantschildkröte anders als Meeresschildkröten auf Süßwasser als Trinkwasser angewiesen ist, muss ihr Lebensraum allerdings einen ausreichenden und verhältnismäßig regelmäßigen Regenfall aufweisen. Untersuchungen in einer Salzmarsch in Connecticut zeigten, dass dort die Bestandsdichte von Diamantschildkröten nicht mit der Verfügbarkeit von Nahrung korrelierte. Andere Faktoren wie die Höhe der Flut und die Dichte des Pflanzenbewuchses scheinen einen wichtigeren Einfluss darauf zu haben, ob ein bestimmtes Gebiet einen idealen Lebensraum für die Diamantschildkröten darstellt. Eine andere Studie aus den 1980er-Jahren legt nahe, dass erst die Verfügbarkeit von geeigneten Nistgelegenheiten bestimmt, ob eine spezifische Region für die Besiedlung durch Diamantschildkröten geeignet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Diamantschildkröten fressen Krabben der Gattungen Winkerkrabben, \"Callinectus\" und \"Carcinus\", verschiedene Schneckenarten, Fische, Muscheln sowie Würmer, Insekten und Aas. Sie nehmen nur dann Nahrung auf, wenn sie sich im Wasser befinden. Diamantschildkröten sind daher vor allem dann auf Nahrungssuche, wenn die Flut die Marschen überspült. Die Verdauungsgeschwindigkeit ist insgesamt sehr langsam und temperaturabhängig. Panzer und Schalen ihrer Nahrung knacken Diamantschildkröten mit ihren kräftigen, aber zahnlosen Kiefern. Große Beute wird mit den Krallen der Vorderbeine auseinandergerissen. Fische werden nur gelegentlich gefressen, da deren Schwimmgeschwindigkeit in der Regel zu groß ist, als dass Diamantschildkröten sie erjagen können. Der Anteil von Fisch an der Gesamtnahrung steigt jedoch, wenn beispielsweise Fischarten wie \"Menidia menidia\" in großer Zahl beispielsweise zum Ablaichen in die Flussmündungen zurückkehren und durch den Laichakt so geschwächt sind, dass sie für die Schildkröten fangbar sind. Krabben sind eine Beute, die sich mit ihren Scheren den Nachstellversuchen der Schildkröten erwehren und den Schildkröten dabei ernsthafte Verletzungen zufügen können. Diamantschildkröten beißen daher häufig größeren Krabben nur eines der Hinterbeine ab. Vom Verbreitungsgebiet hängt es ab, welche Beute den größten Bestandteil des Nahrungsspektrums ausmacht. An der Küste von Virginia präferieren Diamantschildkröten die an Salzpflanzen lebende, hartschalige Schneckenart \" Nassarius obsoletus \". An der Küste von North Carolina heimische Diamantschildkröten fraßen überwiegend die Schnecke \"Littorina irrorata\". Einen weit geringeren Anteil an der Gesamtnahrung hatte die Schneckenart \"Melampus lineatus\" sowie Winkerkrabben. In der Chesapeake Bay fressen die Schildkröten Sandklaffmuscheln und mehrere Muschelarten aus der Gattung \"Tagelus\", \"Macoma\" und \"Gemma\". Der Kot von an der nordwestlichen Küste Floridas lebenden Schildkröten bestand zu 83 Prozent aus Überresten der Muschelart \"Mulina lateralis\".", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anpassungsmechanismen an ein Leben in Salz- und Brackwasser.", "content": "Diamantschildkröten sind durch spezifische Mechanismen in der Lage, die Salzkonzentration in ihrem Blut und anderen Körperflüssigkeiten auf einem Niveau zu halten, das etwa einem Drittel der Salinität von Meerwasser entspricht. Während bei anderen Neuwelt-Sumpfschildkröten bereits ein kurzfristiger Aufenthalt im Meerwasser mit einer Salinität von 30 bis 35 ppt zu einer osmotischen Dehydratisierung führen würde, erlauben diese Mechanismen der Diamantschildkröte, über mehrere Wochen in solchen Gewässern zu überleben. Diamantschildkröten weisen hinter dem Auge eine Salzdrüse auf, über die überschüssiges Salz ausgeschieden werden kann. Eine ähnliche Drüse findet sich auch bei Meeresschildkröten. Die stammesgeschichtliche Abstammung weist aber darauf hin, dass Meeresschildkröten und die Diamantschildkröte diese Drüse unabhängig voneinander entwickelten. Über diese Drüse scheidet die Diamantschildkröte auch deutlich weniger Salz aus, als dies für andere im Meerwasser lebende Reptilien typisch ist. Die Außenhaut der Diamantschildkröte weist sowohl eine geringe Salz- als auch Wasserdurchlässigkeit auf. Anders als die Meeresschildkröten ist die Diamantschildkröte darauf angewiesen, Süßwasser zu trinken. Sie ist in der Lage, Süßwasser sehr schnell aufzunehmen und dieses subkutan im Körper zu speichern. In Süßwasser lebende Diamantschildkröten weisen daher ein bis zu doppelt so hohes Körpergewicht auf wie vergleichbar große Diamantschildkröten, die sich länger in Meerwasser aufgehalten haben. Auch ihr Nahrungsverhalten unterscheidet sich in Abhängigkeit von der Salinität des sie umgebenden Wassers. Dabei fressen die Schildkröten umso mehr, je niedriger die Salinität ist und vermeiden damit, dass sie hohe Salzmengen zu sich nehmen. In Brack- oder Meereswasser lebende Diamantschildkröten trinken nach Regenfällen die dünne Schicht von Süßwasser ab, die sich dann auf der Wasseroberfläche befindet. Dieser Süßwasserfilm ist in der Regel dünner als zwei Millimeter. Um an das Wasser zu gelangen, beugen die an der Wasseroberfläche schwimmenden Schildkröten den Hals so, dass sich das Maul in einer Höhe mit dem Film befindet. Diamantschildkröten wurden auch schon dabei beobachtet, wie sie während eines Regens mit geöffnetem Maul Regentropfen aufnehmen oder auf dem Körper von Artgenossen befindliche Süßwassertropfen abtrinken.", "section_level": 2}, {"title": "Anpassungen an Temperaturschwankungen.", "content": "Die Diamantschildkröte ist nicht in der Lage, ihre Körpertemperatur durch Stoffwechselaktivitäten zu halten. Ihre Körpertemperatur und damit ihr Aktivitätsspektrum sind im Wesentlichen von der Umgebungstemperatur bestimmt. Bei Wassertemperaturen unter 15 Grad stellen Diamantschildkröten die Nahrungsaufnahme ein und bei Wassertemperaturen unter 13 Grad beginnt bei ihnen die Winterruhe. Die Winterruhe der an der Küste von Cape Cod lebenden Diamantschildkröten währt von Oktober bis April und ist die längste, die von Diamantschildkröten eingehalten wird. Bei den an der südlichen Küste Floridas lebenden Diamantschildkröten kommt dagegen nach derzeitigem Wissensstand keine Winterruhe vor. Die detaillierte Funktionsweise der Winterruhe bei Diamantschildkröten ist noch nicht hinreichend untersucht. So weiß man beispielsweise nicht, ob die Winterruhe durch den Temperaturabfall oder die verringerte Verfügbarkeit von Nahrung ausgelöst wird und wie es die Schildkröten während ihrer langen Winterruhe vermeiden, durch einen Anstieg des Salzgehaltes im Blut und ihrer übrigen Körperflüssigkeit zu dehydratisieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Diamantschildkröten die Winterruhe überleben, scheint nicht davon beeinflusst zu sein, ob sie im Süß- oder Brackwasser überwintern. Diamantschildkröten überwintern in der Regel in Buchten, die den Gezeiten ausgesetzt sind. Bei einer Untersuchung der Überwinterungsplätze an der Küste von Cape May, New Jersey, fand man Schildkröten im Bodenschlamm an Stellen, die während der Ebbe zwischen 1,5 und 2,5 Meter unterhalb des Wasserspiegels lagen. Während die meisten Schildkröten einzeln überwinterten, fand man unterhalb von unterspülten Uferböschungen auch gemeinschaftlich überwinternde Tiere. Ein Teil der insgesamt 311 gefundenen Schildkröten hatte sich in der schlammigen Uferböschung zwischen 15 und 50 Zentimeter tief eingegraben. Während der Winterruhe ist der gesamte Stoffwechsel der Schildkröten stark verlangsamt, so dass sie über mehrere Monate ohne Nahrung auskommen können. Über die Kloake sind sie außerdem in der Lage, sich einen Teil des im Wasser enthaltenen Sauerstoffs zu erschließen. Neben der Winterruhe sind Diamantschildkröten auch in der Lage, in eine Trocken- oder Hitzestarre zu verfallen. Auch hierzu graben sich die Schildkröten im Sediment ein und überstehen damit längere Hitzeperioden mit geringem Niederschlag. Diese Form der Sommerruhe ist vor allem bei den an der Südspitze Floridas lebenden Diamantschildkröten zu beobachten. Außerhalb der Winterruhe erreichen Diamantschildkröten die für sie optimale Körpertemperatur durch Sonnenbäder. Sie begeben sich gelegentlich dazu an Land. Typischer sind jedoch Sonnenbäder, bei denen sie mit weit abgespreizten Vorder- und Hinterbeinen an der Wasseroberfläche treiben. Die Sonnenbäder tragen außerdem dazu bei, einen eventuellen Algen- oder Pilzwuchs auf dem Panzer zu reduzieren.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Paarungsverhalten.", "content": "Über das Paarungsverhalten der Diamantschildkröten ist bis jetzt nur sehr wenig bekannt. Alle Erkenntnisse basieren auf wenigen Studien und der Beobachtung einer geringen Anzahl sich paarender Tiere. Hauptpaarungszeit ist das späte Frühjahr, auch wenn Diamantschildkröten später im Jahr während des Paarungsaktes beobachtet werden. Die Schildkröten sammeln sich während der Hauptpaarungszeit in bestimmten Buchten. Es ist bislang unbekannt, welche Faktoren diese Versammlungen auslösen. Paarungsbereite Weibchen treiben an der Wasseroberfläche. Sich nähernde Männchen beschnüffeln zunächst die Kloakenregion der Weibchen und besteigen dann das Weibchen. Die Paarung dauert nur eine bis zwei Minuten. Weibchen können Samen für mehrere Jahre speichern. Paaren sie sich mit mehreren Männchen, können die Eier eines Geleges unterschiedliche Väter haben. Aus Schildkrötenfarmen weiß man, dass weibliche Diamantschildkröten noch vier Jahre später befruchtete Eier legten, ohne dass sie mit einem Männchen Kontakt hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Das Gelege.", "content": "Weibchen können mehr als ein Gelege pro Jahr legen. Bei in Gefangenschaft gehaltenen Diamantschildkröten hat man bis zu fünf Gelege pro Jahr gezählt. In freier Natur scheinen zwei bis drei Gelege die normale Anzahl zu sein. Die Weibchen nutzen für die Eiablage sandige und von Pflanzenbewuchs weitgehend freie Stellen, die oberhalb der Flutmarken liegen. An Küstenabschnitten, an denen nur wenige Stellen für die Anlage von Gelegen geeignet sind, kann die Gelegedichte sehr hoch sein. An einem Brutort auf Rhode Island hat man 446 Gelege je Hektar gezählt. Die Weibchen kehren grundsätzlich jedes Jahr zu denselben Gelegestellen zurück. Befinden sich geeignete Gelegestellen weit von den Marschen entfernt, besteht für die Weibchen die Gefahr, auf dem Weg zu den Gelegestellen zu dehydrieren oder zu überhitzen. Gegenüber der Nachstellung durch Fressfeinde sind die Weibchen weitgehend geschützt, weil sie mit ihrer Panzerfärbung mit der Umgebung verschmelzen. Hat das Weibchen eine geeignete Stelle gefunden, benötigt sie etwa 30 Minuten, um die Nestgrube zu graben. Dabei wird zunächst mit Schnauze und den Vorderbeinen die gewählte Stelle geglättet. Mit den Hinterbeinen gräbt die Diamantschildkröte dann ein bis zu 24 Zentimeter tiefes Loch. Die eigentliche Gelegekammer, in der sich die Eier befinden, ist im Mittel 4,7 Zentimeter tief und 7,3 Zentimeter breit. Wie tief sich die Gelegekammer unterhalb der Erdoberfläche befindet, hat Einfluss auf die Schlupfrate. In zu flachen Nestern entwickeln sich die oberen Eier nicht, in zu tiefen schlüpfen keine Jungen aus den unteren Eiern. Die optimale Tiefe für ein Gelege scheint bei 18 Zentimetern zu liegen. Nach dem Legen bedeckt das Weibchen die Eier so mit dem ausgegrabenen Sand, dass die Stelle von der übrigen Umgebung nicht zu unterscheiden ist. Die Eier sind weißlich bis leicht rosafarben und oval. Ihre Schalen sind weich und dadurch wenig zerbrechlich. Die Schalen härten erst innerhalb der ersten 24 Stunden aus, sind jedoch immer etwas robuster als gleich große Vogeleier. Die Gelegegröße variiert in Abhängigkeit von der geographischen Verbreitung. Tendenziell legen Diamantschildkröten im Süden des Verbreitungsgebietes kleinere Gelege. In Florida beträgt die durchschnittliche Gelegegröße 6,7 Eier, während sie in der Chesapeake-Bay bei 12,3 Eiern liegt. Barbara Brennessel geht davon aus, dass es sich in den klimatisch günstigeren Regionen für die Schildkröten auszahlt, mehrere kleine Gelege zu legen. Im Norden ist dagegen das Zeitfenster, in dem ein Schildkrötengelege heranreifen kann, wesentlich kleiner und es daher für den Fortpflanzungserfolg der Schildkröten erfolgversprechender, wenige Gelege mit einer größeren Anzahl an Eiern anzulegen. Die durchschnittliche Bebrütungsdauer eines Geleges liegt zwischen sechzig bis neunzig Tagen. Die Dauer, bis der aus einem Ei eine junge Schildkröte schlüpft, hängt von der Umgebungstemperatur und -feuchtigkeit ab.", "section_level": 2}, {"title": "Geschlechterverhältnis.", "content": "Das Geschlecht schlüpfender Diamantschildkröten wird durch die Umgebungstemperatur des Geleges bestimmt. Diese Temperaturabhängige Geschlechtsbestimmung ist für die meisten Schildkrötenarten charakteristisch. Unter Laborbedingungen schlüpften aus Gelegen, die bei einer Temperatur unter 28 Grad gehalten wurden, ausschließlich Männchen. Lag die Temperatur durchgängig über 30 Grad, schlüpften überwiegend weibliche Diamantschildkröten. In der freien Natur sind die Gelege stärkeren Temperaturschwankungen unterworfen. Welchen Temperaturschwankungen ein einzelnes Ei ausgesetzt ist, ist abhängig von seiner relativen Lage innerhalb des Geleges. Die an der Gelegeoberseite befindlichen Eier sind größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt als die an der Unterseite. Das Geschlecht von frisch geschlüpften Schildkröten kann durch äußerliche Merkmale nicht festgestellt werden. Dazu sind entweder aufwendige Endoskopien notwendig oder die jungen Schildkröten müssen getötet und seziert werden. Aus diesem Grund ist bis jetzt nur sehr wenig über die Korrelation von Umgebungstemperatur des Geleges und Geschlechtsverhältnis bekannt. Auch das natürliche Verhältnis zwischen der Anzahl von Männchen und Weibchen lässt sich nur sehr schwer ermitteln. Wie einzelne Studien gezeigt haben, werden mit derselben Fangmethode in derselben Region jahreszeitlich abhängig unterschiedlich viele Männchen und Weibchen gefangen. Die Sterblichkeitsrate ist je nach Gebiet geschlechtsabhängig unterschiedlich hoch. Ausgewachsene Männchen ertrinken wegen ihrer geringeren Größe eher als Weibchen in Krabbenfallen. Andererseits werden wesentlich mehr Weibchen im Straßenverkehr überfahren. In Gebieten mit einem hohen anthropogenen Einfluss lässt sich daher über das natürliche Geschlechtsverhältnis ausgewachsener Tiere nichts mehr aussagen. Von Anfang des 20. Jahrhunderts unternommenen Versuchen, Diamantschildkröten kommerziell in Farmen zu züchten, weiß man jedoch, dass die höchste Reproduktionsrate mit einem Verhältnis von einem Männchen zu je fünf Weibchen erzielt werden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Die jungen Schildkröten.", "content": "Junge Diamantschildkröten weisen ähnlich wie viele andere Schildkrötenarten am Schnauzenende einen Eizahn auf. Er besteht aus einer Keratinverdickung, die innerhalb weniger Wochen wieder verschwindet. Mit diesem Eizahn schneiden sie die Eihülle auf. Der Schlupfzeitpunkt eines Geleges ist im Herbst und kann sich über mehrere Tage erstrecken. Einige Jungtiere ziehen es sogar vor, die Nestgrube erst nach der Winterruhe zu verlassen. Ihre Überlebenschancen steigen dadurch nicht: Nach dem Schlupf der ersten Tiere steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Räuber das Gelege finden und die schlupfbereiten Schildkröten fressen. Junge Schildkröten, die das Nest verlassen, suchen in aller Regel sofort Deckung unter niedrig stehenden Pflanzen auf. Sie sind dann etwa so groß wie eine Ein-Euro-Münze und wiegen fünf Gramm. Über die ersten Lebensjahre der Diamantschildkröten ist nur sehr wenig bekannt. Tendenziell halten sich junge Diamantschildkröten aber in den küstennäher liegenden Teilen der Salzmarschen auf und nutzen flachere Wasserzonen als die erwachsenen Tiere. Junge Diamantschildkröten mit einem Körpergewicht unter 50 Gramm weisen im Vergleich zu adulten Schildkröten eine geringere Anpassungsfähigkeit an eine hohe Salinität des sie umgebenden Wassers auf. Studien legen nahe, dass sie sich vor Erreichen dieses Gewichtes am besten entwickeln, wenn der Salzgehalt bei 8 ppt liegt. In freier Natur erreichen sie dieses Körpergewicht meist nicht vor dem Abschluss des ersten Lebensjahres und mitunter erst im Alter von drei Jahren. Über das Heranwachsen der jungen Schildkröten ist allerdings bis jetzt wenig bekannt und es gibt eine Reihe von Hinweisen, die nahelegen, dass sich die Schildkröten während der Frühphase ihres Heranwachsens überwiegend an Land versteckt unter Salzpflanzen aufhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Erreichen der Geschlechtsreife.", "content": "Diamantschildkröten erreichen ihre Geschlechtsreife umso früher, je weiter sie in klimatisch begünstigten Regionen leben. Für das Erreichen der jeweiligen Geschlechtsreife ist dabei die erreichte Körpergröße ausschlaggebender als das Lebensalter. Da die jährliche Wachstumsphase der im Norden lebenden Diamantschildkröten temperaturbedingt kürzer ist als die der im Süden lebenden, sind sie in der Regel älter, wenn sie sich das erste Mal fortpflanzen. Weibchen der südlichen Diamantschildkröten pflanzen sich gelegentlich schon im vierten Lebensjahr fort, während die an der Küste von Cape Cod lebenden Weibchen knapp zehn Jahre alt sind, bevor sie das erste Mal Eier legen. Männchen der im Süden lebenden Diamantschildkröten können sich ab ihrem dritten Lebensjahr fortpflanzen, während im Norden die Männchen zwischen fünf und acht Jahre alt sind, bevor sie sich das erste Mal mit einem Weibchen paaren.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensalter.", "content": "Schildkröten sind für ihr langes Leben bekannt. Belegt ist, dass einzelne Individuen bestimmter Schildkrötenarten zwischen 160 und 200 Jahre alt wurden. Bei diesen Rekordinhabern handelt es sich jedoch ausschließlich um landlebende Schildkröten. Bei den im Wasser lebenden Schildkröten vermutet man, dass ihr maximales Lebensalter deutlich niedriger ist. Für die Diamantschildkröte liegen bis jetzt noch keine ausreichenden Daten vor, die einen Rückschluss auf ihr maximales Lebensalter erlauben. Mit einer Markierung von einzelnen Individuen hat man erst in den frühen 1980er-Jahren begonnen. Da einige Tiere zu diesem Zeitpunkt bereits geschlechtsreif waren und beim Wiederauffund zwanzig Jahre später nach wie vor keine physischen Einschränkungen aufweisen, schätzt man derzeit die Lebensspanne der Diamantschildkröte auf vierzig Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Bestand.", "content": "Diamantschildkröten führen ein sehr verstecktes Leben, so dass Bestandszahlen nur schwer zu ermitteln sind. Die Einordnung, dass es sich bei der Diamantschildkröte mittlerweile um eine bedrohte Art handelt, resultiert aus zwei Indizien. Für eine Reihe von Regionen, in denen historisch ein Vorkommen von Diamantschildkröten belegt ist, fehlen aktuelle Beobachtungen von Diamantschildkröten. Es wird daher von einem zunehmenden lokalen Aussterben der Art ausgegangen. Das gilt beispielsweise für die Nauset-Marsch, Cape Cod, wo man die letzte Diamantschildkröte 1976 beobachtet hat, sowie für einige Buchten an der Atlantikküste Floridas, wo man die letzte Diamantschildkröte 1986 fand. Auf dem Kiawah Island, South Carolina, wurden mit derselben Fangmethode wie vormals an einigen Buchten an der Atlantikküste Floridas statt zweihundert nur noch fünfzig Individuen wiedergefangen. Als besorgniserregend gilt die Beobachtung, dass in einer Reihe von Regionen eine nicht ausreichende Anzahl jüngerer Weibchen nachwächst, so dass die Population allmählich überaltert. Wissenschaftliche Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass ganze Altersklassen in der Population fehlen. Das weist darauf hin, dass die Schlupfquoten deutlich gesunken sind oder sich die Überlebensrate der frisch geschlüpften Schildkröten verändert hat. Die IUCN hat die Art der Diamantschildkröte zuletzt 1996 in Hinblick auf ihre Bestandsgefährdung bewertet und hat sie als „\"near threatened\"“ – potenziell gefährdet – eingestuft. Diese Einstufung drückt aus, dass die Tierart nicht unmittelbar in ihrem Bestand gefährdet ist, dass sie jedoch beobachtet werden muss.", "section_level": 1}, {"title": "Erhöhter Druck durch Fressfeinde.", "content": "Eine ausgewachsene Diamantschildkröte hat nur wenige Prädatoren, die ihr nachstellen. Bedroht sind vor allem die Gelege, frisch geschlüpfte und heranwachsende Schildkröten und die klein bleibenden Männchen. Waschbären sind in der Lage, ein frisch gelegtes Gelege in den ersten 24 Stunden anhand seines Geruches aufzuspüren. Zu den Gelegeplünderern zählen aber auch der Rotfuchs, die Amerikanerkrähe und die Fischkrähe, der Nordamerikanische Fischotter, Lachmöwen, die Westatlantische Reitkrabbe sowie verschiedene Rattenarten. Waschbären haben außerdem gelernt, an Orten mit einer hohen Gelegedichte auf Verdacht nach Eiern zu graben. Frisch geschlüpfte Schildkröten werden von einer Reihe von Vögeln und Säugetieren gejagt und gefressen. Dass nur wenige der jungen Schildkröten die Schlupfphase überleben, ist bei einer ganzen Reihe von Schildkrötenarten zu beobachten. Auch bei anderen Schildkröten wird beobachtet, dass Fressfeinde sich auf die Schlupfzeiten einstellen. Zu den Schutzmechanismen, die junge Diamantschildkröten entwickelt haben, zählt, dass sie unmittelbar nach dem Schlupf Schutz im Pflanzenbewuchs der Salzmarschen suchen. Es besteht wissenschaftlicher Konsens, dass der Druck durch Fressfeinde auf die Diamantschildkröte zugenommen hat. Die Küstenregionen, in denen sie leben, grenzen regelmäßig an Gebiete an, die wegen ihres landschaftlichen Reizes und hohen Freizeitwertes zu begehrten menschlichen Wohnorten gehören. Die Siedlungsdichte hat hier während des letzten Jahrhunderts deutlich zugenommen. Eine Reihe von Fressfeinden der Diamantschildkröte sind Kulturfolger des Menschen. Die Bestandsdichte der in Nordamerika eingeführten Wanderratte, des Waschbären und einiger Marderarten ist durch die Siedlungsnähe des Menschen in den Brutgebieten der Diamantschildkröte angestiegen. Welch drastischen Einfluss dies auf den Schlupferfolg haben kann, zeigen zwei nebeneinanderliegende Strandabschnitte an der Küste von Long Island. Einer der beiden Strandabschnitte ist öffentlich zugänglich und zählt auch abends zu den beliebten Treffpunkten von Jugendlichen. Die Anwesenheit von Menschen hält die Schildkröten nicht davon ab, ihre Nester anzulegen und Eier abzulegen. Sie hält jedoch offenbar Prädatoren fern, die die frischen Gelege plündern. Im angrenzenden Strandabschnitt, der der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, werden dagegen eine sehr große Zahl von Gelegen unmittelbar nach der Ablage ausgeraubt. In beiden Abschnitten werden frisch geschlüpfte Diamantschildkröten jedoch in hohem Grade von Wanderratten gefressen. Ähnliche Erfahrungen hat man im Jamaica Bay Wildlife Refuge gemacht. Dieses kleine Reservat liegt in Queens unweit des John-F.-Kennedy-Airports in New York und besteht unter anderem aus einer Reihe kleinerer Inseln. Trotz der schlechten Wasserqualität werden dort jährlich etwa 2000 Gelege von Diamantschildkröten gezählt. Dieser Ort ist damit einer der größten bekannten Gelegeorte dieser Schildkrötenart. Seit den späten 1980er-Jahren haben sich im Reservat allerdings Waschbären angesiedelt. Mittlerweile werden 90 Prozent der Gelege durch Waschbären ausgeraubt. Vereinzelt töten die Waschbären sogar die eierlegenden Weibchen und fressen sie auf.", "section_level": 2}, {"title": "Bestandseinflüsse durch den Menschen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vom Grundnahrungsmittel zur Delikatesse.", "content": "Vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert wurden Diamantschildkröten in hoher Zahl gefangen. Sie dienten anfänglich als preisgünstiges Grundnahrungsmittel, das in einigen südlichen Küstenstaaten der USA so häufig Sklaven vorgesetzt wurde, dass sie dagegen streikten. Ein ganzer Wagen beladen mit Diamantschildkröten konnte für einen Dollar gekauft werden. In North Carolina war bei der Netzfischerei der Beifang von Diamantschildkröten gelegentlich so hoch, dass Fischer ihre Netze nicht einbringen konnten. Im Laufe des 19. Jahrhunderts avancierte die Diamantschildkröte parallel zu den zurückgehenden Fangquoten allmählich zur Delikatesse. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestand der erste Gang eines Galadiners aus Schildkrötensuppe. Im Weißen Haus zählte Schildkrötensuppe während der Präsidentschaft von William Howard Taft zu den Gerichten, die zum Lunch bevorzugt serviert wurden. Dazu trank man Champagner. Diamantschildkröten wurden von der Ostküste der USA aus sogar nach Berlin und Paris exportiert. Anfang des 20. Jahrhunderts zahlte man für ein Dutzend großer Diamantschildkröten zwischen 96 und 125 US-Dollar. Das U.S. Bureau of Fisherie unternahm Versuche, Diamantschildkröten in Farmen zu züchten und heranzuziehen. Erst in den 1920er- und 1930er-Jahren kamen Diamantschildkröten als Delikatesse zunehmend aus der Mode. Barbara Brennessel macht dafür drei Faktoren verantwortlich. Während der Weltwirtschaftskrise konnten sich immer weniger Personen den Kauf dieser Delikatesse erlauben. Die Zubereitung einer Diamantschildkröte für eine Suppe oder Ragout ist arbeitsaufwendig und brutal. Einige Rezepte verlangen, dass die Diamantschildkröte lebend in ihrem Panzer geröstet wird. Da immer weniger Familien Dienstboten beschäftigten, denen man diese Arbeit übertragen konnte, wichen nach Ansicht von Brennessel Hausfrauen auf einfacher zuzubereitende Gerichte aus. Eine Rolle hat möglicherweise auch die Prohibition gespielt. Schildkrötengerichte werden gewöhnlich mit Madeira abgeschmeckt. Da besonders die großen Schildkröten nachgefragt wurden, wurden vor allem die für den Populationsbestand wichtigen geschlechtsreifen Weibchen gefangen. Der allmähliche Rückgang der Fangquoten während dieser Zeit ist ein sicheres Indiz dafür, dass die Fischerei einen wesentlichen negativen Einfluss auf die Bestandsentwicklung der Diamantschildkröten hatte. Untersuchungen an anderen Schildkrötenarten wie etwa der \" Macrochelys temmincki \" belegen gleichfalls, dass aufgrund der niedrigen Reproduktionsrate selbst geringe Fangquoten zu signifikanten Populationseinbrüchen führen. In der Chesapeake-Bay dürfen von dafür lizenzierten Fischern nach wie vor Schildkröten zum Verzehr gefangen werden. Die jährliche Fangquote wird auf 10.000 Tiere geschätzt. Nachgefragt werden Schildkröten als Nahrungsmittel vor allem durch ethnische Minderheiten wie etwa Chinesen. Der Einzelhandelspreis pro Schildkröte lag in den frühen 2000er-Jahren auf New Yorker Märkten bei etwa 20 US-Dollar.", "section_level": 3}, {"title": "Bestandsverluste durch den Beifang bei der Krabbenfischerei.", "content": "Dort, wo an der nordamerikanischen Ostküste jedoch mit Fallen nach Blaukrabben (\"Callinectus sapidus\") gefischt wird, ist die Beifangquote von Diamantschildkröten hoch. Die Bestandsbedrohung, die davon ausgeht, ist sehr viel größer als die der nach wie vor erlaubten kommerziellen Fischerei auf Diamantschildkröten. Eine mittlerweile mehr als 20 Jahre alte Studie schätzte den täglichen Beifang durch die 743 kommerziellen Krabbenfischer auf 2500 Diamantschildkröten. Als Luftatmer ersticken die Diamantschildkröten innerhalb weniger Stunden, wenn sie in diese Fallen gehen. Zu den eingeleiteten Schutzmaßnahmen zählen daher Krabbenfallen, die so konstruiert sind, dass Schildkröten nicht an die darin ausgelegten Köder gelangen können.", "section_level": 3}, {"title": "Bestandsverluste durch Straßenverkehr.", "content": "Einen wesentlichen negativen Einfluss auf den Bestand der Diamantschildkröte hat der Straßenverkehr. Straßen, die die Küstengebiete touristisch erschließen, verlaufen häufig durch die Niststandorte der Diamantschildkröte. Auf dem Weg dorthin werden regelmäßig vor allem die für den Bestandserhalt wichtigen geschlechtsreifen und eiertragenden Weibchen überfahren. In einer eher ungewöhnlichen Maßnahme zum Erhalt der Diamantschildkröte werden in New Jersey seit 1997 diese überfahrenen Tiere vom Wetland Institute in Stone Harbor, New Jersey, und vom Richard Stockton College of New Jersey seziert, die unbeschädigt gebliebenen Eier entnommen und künstlich ausgebrütet.", "section_level": 3}, {"title": "Künstliche Aufzucht als Schutzmaßnahme.", "content": "In den USA gibt es mehrere Initiativen, die sich zum Ziel gesetzt haben, den kommerziellen Handel mit Diamantschildkröten gesetzlich verbieten zu lassen. Darüber hinaus werden frisch gelegte Nestgruben geschützt, indem sie mit Drahtkörben umgeben werden, so dass Prädatoren die Gelege nicht mehr ausgraben können. Headstarting ist eine weitere, teils umstrittene Maßnahme, um die Bestandszahlen zu erhöhen. Dabei werden in der Regel Eier künstlich ausgebrütet und die jungen Schildkröten bei erhöhten Haltetemperaturen und regelmäßiger Fütterung durch den ersten Winter gebracht. Auf die sonst in freier Natur vorkommende Winterruhe wird verzichtet. Solche Diamantschildkröten haben am Ende ihres ersten Winters eine Größe erreicht, die denen von zwei- bis dreijährigen Schildkröten in freier Natur entspricht. Werden die Tiere dann ausgesetzt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Prädatoren zum Opfer fallen, sehr viel geringer. Die künstliche Aufzucht wird bei einer Reihe von Schildkrötenarten angewendet. Die Methode ist aus einer Reihe von Gründen umstritten. Noch ist nicht bewiesen, dass auf solche Art herangezogene Schildkröten sich einem Leben in freier Wildbahn anpassen. Es gilt auch als nicht hinreichend belegt, dass diese Schildkröten sich fortpflanzen, wenn sie die Geschlechtsreife erreicht haben. Bei der Diamantschildkröte sind die meisten Headstarting-Programme daher auf Gelege begrenzt, bei denen keine oder eine nur sehr geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass die darin enthaltenen Eier zum Schlupf kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Diamantschildkröte gehört zu den Halsberger-Schildkröten, die sich während der Jurazeit vor 180 Millionen Jahren zu entwickeln begannen und mit 13 Familien heute noch vertreten sind. Die zu diesen Gruppen gehörenden Schildkröten können ihren Kopf in den Panzer zurückziehen. Die Halswirbel dieser Tiere sind zu diesem Zweck speziell geformt, damit sich das Rückgrat S-förmig krümmen kann. Die Familie, denen die Diamantschildkröten zugerechnet werden, ist die der Neuwelt-Sumpfschildkröten. Fossilienfunde an der Küste von South Carolina legen nahe, dass die Diamantschildkröte sich im Pleistozän entwickelte. Einige Details des Schädels und des Schildkrötenpanzers zeigen eine enge Verwandtschaft zu den nur im Süßwasser lebenden Höckerschildkröten an. Beiden Arten fehlen bei den Pterygoid-Teilen des Oberschädels die seitlichen Fortsätze hin zum Basioccipitale. Am Ende des Carapax ist zu erkennen, dass sich Furchenabdrücke der Postcentralschilder auf der Pygalplatte befinden. Die Diamantschildkröte entwickelte sich entweder aus der Gattung der Höckerschildkröten oder beide Gattungen stammen von einem gemeinsamen, ebenfalls an Süßwasser gebundenen Vorfahren ab. Die evolutionäre Entwicklung der salztoleranten Diamantschildkröte aus einer im Süßwasser lebenden Art erfolgte möglicherweise zunächst über eine Verhaltensanpassung, bei der die Schildkröten Salzwasser nur während des Fressens aufnahmen. Solch ein Verhalten findet man beispielsweise auch bei den in Süßwasser lebenden Schnappschildkröten, die so kurzfristig in Wasser mit einem erhöhten Salzgehalt überleben können. Dem folgte zunehmend eine allmähliche physiologische Anpassung, die zur Entwicklung von Drüsen führte, über die Salz ausgeschieden werden konnte. Diamantschildkröten erschlossen sich über diese Anpassungen einen an Nahrung reichen Lebensraum, den sie nur mit wenigen Fresskonkurrenten teilen mussten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Diamantschildkröte (\"Malaclemys terrapin\") ist eine mittelgroße Wasserschildkröte aus der Familie der Neuwelt-Sumpfschildkröten, die in Nordamerika die Küstenregion von Cape Cod, Massachusetts, im Norden bis nach Corpus Christi, Texas, besiedelt. Anders als andere im Wasser lebende Schildkröten, die entweder ausschließlich in Süßwasser oder in Meereswasser vorkommen, ist diese Art an ein Leben in Salzmarschen sowie Flussmündungen und Mangrovensümpfen angepasst und toleriert einen schwankenden Salzgehalt des sie umgebenden Wassers. Die Diamantschildkröte bevorzugt Brackwasser, kommt jedoch auch in Süßwasser oder Meeresgewässern vor.", "tgt_summary": "钻纹龟(学名:)又名菱斑龟、金刚背泥龟,泽龟科鸡龟亚科钻纹龟属下的唯一一种物种,原产自美国东部及南部临汽水海域的沼泽。", "id": 1798555} {"src_title": "Villefranche-de-Rouergue", "tgt_title": "鲁埃格自由城", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Villefranche-de-Rouergue liegt im Tal des Aveyron auf der Verwerfung, die Causse (Weizenanbau) vom Ségala (Roggenanbau) trennt. Es gibt Kupfer-, Blei-, Zinn-, Eisen- und Silberminen, Phosphatabbau und Steinbrüche. Hier mündet der rechte Nebenfluss Alzou in den Aveyron.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von der Gründung bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "Als die Kapetinger die Grafschaft Toulouse erbten, blieb Najac, das alte Verwaltungszentrum des Rouergue, im Besitz von Angehörigen der alten Dynastie. Alfons von Poitiers gründete daher 1252 eine neue Stadt einige Kilometer entfernt, die er zu seinem Verwaltungssitz machte, Villefranche-de-Rouergue, die er, um den Erfolg der Gründung sicherzustellen, mit steuerlichen Vorteilen ausstattete, wodurch einerseits der Name und andererseits die schachbrettartige Anlage der Stadt erklärt ist. Die Gründung Villefranches, die zugleich mit der Anlegung von vier weiteren Bastiden im Aveyron-Tal erfolgte, diente auch der Grenzsicherung zur vom Haus Plantagenet regierten Gascogne. 1256 wurde eine Gemeindeverfassung erlassen. Die Stadtverwaltung leiteten Konsuln. Seit 1269 residierte hier ein Bailli. Ab 1347 wurde Villefranche mit Stadtmauern versehen. Bald danach fiel es in die Hände Eduards, des Schwarzen Prinzen, blieb nun ab 1360 ein Jahrzehnt lang unter englischer Kontrolle. erhob sich jedoch als erste Stadt in Guyenne gegen die Engländer. Neue Privilegien wurden der Stadt 1370 durch den französischen König Karl V. verliehen, aber von König Ludwig XI. wieder aufgehoben. 1497 wütete in Villefranche ein Großbrand, zwei Jahre später brachen hier wegen der Steuerlastverteilung Unruhen aus. 1588 vertrieben die Einwohner die Truppen der Heiligen Liga und ermordeten später einen von Heinrich IV. gesandten Statthalter. 1348–49, 1463, 1558 und 1628 wurde die Stadt von der Pest heimgesucht. 1643 kam es hier zu einem Bauernaufstand aufgrund der hohen Geldforderungen der Intendanten, doch wurde dieser Aufruhr grausam niedergeschlagen. 1779 wurde Villefranche die Hauptstadt der neuen Provinz Haute-Guyenne. Mit der Französischen Revolution und der Schaffung des Départements Aveyron musste Villefranche diesen Status an Rodez abgeben, was einen wirtschaftlichen Niedergang nach sich zog.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstand während des Zweiten Weltkrieges.", "content": "Während der Ausbildung des SS-Gebirgs-Pionier-Bataillons 13 der 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“ (kroatische Nr. 1), inszenierten am 17. September 1943 kommunistische \"agents provocateurs\" eine Meuterei, bei der mehrere SS-Offiziere getötet wurden. Die mehrheitlich aus Bosniaken und zu einem Viertel aus Kroaten bestehenden zwangsrekrutierten Mannschaften des 13. Pionierbataillons erhoben sich gegen die deutsche Kommandantur. Nachdem sie die deutschen Offiziere getötet hatten, übernahmen sie für einen Tag die Kontrolle über die Stadt. Der Imam des Bataillons Halim Malkoč und der Truppenarzt Willfried Schweiger überzeugten die Meuterer aufzugeben und entwaffneten sie. Hierfür erhielt Malkoč im Oktober 1943 vermutlich als erster Muslim während des Zweiten Weltkriegs, das Eiserne Kreuz. Aufständische wurden von zahlen- und ausrüstungsmäßig überlegenen benachbarten Garnisonen nach Straßenkämpfen überwältigt. Überlebende zum Tode verurteilt, hingerichtet und auf dem heute \"Champs des martyrs croates\" genannten Platz begraben. Die Anführer des Aufstands waren Ferid Džanić, Eduard Matutinović, Nikola Vukelić und Božo Jelinek. Džanić und Vukelić fielen, Jelinek und Matutinović gelang die Flucht in den Maquis; Jelinek wurde später in die Ehrenlegion aufgenommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Villefranche-de-Rouergue (okzitanisch \"Vilafranca de Roergue\") ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Aveyron in der Region Okzitanien; sie ist Verwaltungssitz des Arrondissements Villefranche-de-Rouergue.", "tgt_summary": "鲁埃格自由城()是法国阿韦龙省的一个市镇,位于该省西部,也是该省的一个副省会,下辖鲁埃格自由城区。该市镇2009年时的人口为11,867人。", "id": 2192260} {"src_title": "Clementine (Frucht)", "tgt_title": "克里曼丁红橘", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Clementinen wachsen als kleiner, immergrüner Baum mit runder, ausgebreiteter Krone. Die Zweige sind relativ dünn und kaum mit Dornen besetzt. Die Blätter sind lanzettlich und variabel in der Größe. Die Pflanzen sind recht kältetolerant im Vergleich zu anderen Zitruspflanzen, auch die Früchte benötigen zur Reife keine hohen Temperaturen. Clementinen-Pflanzen ähneln sehr der Mandarine. Die übliche Erntezeit der Clementine erstreckt sich von November bis Januar. Die Früchte sind rund, die äußere Schicht der Schale (Exokarp) ist orange und glänzend mit zahlreichen Öldrüsen, die als winzige Dellen in der Oberfläche erscheinen. Die äußere, farbige Schale sowie das darunter befindliche weiße Gewebe (Mesokarp) haften am Innern der Frucht. Das Innere besteht aus acht bis zwölf Segmenten, die zentrale Achse ist oft hohl. Die einzelnen Segmente sind mit orangefarbenem Fruchtfleisch gefüllt. Je nach Sorte und je nachdem, ob eine Befruchtung durch fremden Pollen stattfand, entwickeln sich Samen. Diese sind innen grün und enthalten nur einen Embryo. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Clementine hat ihren Namen vom Trappistenmönch Frère Clément (Vincent Rodier 1829–1904), welcher den Gartenbaubetrieb des Waisenhauses von Misserghin (in der Nähe von Oran in Algerien) leitete und als erster die Clementine entdeckte und wissenschaftlich beschrieb. Möglicherweise war sie früher schon in China bekannt. Zitat von James Saunt: „Some authorities believe it is virtually identical to the variety known as the Canton mandarin widely grown in Guangxi and Guangdong Provinces in China“. Als wissenschaftliche Benennung findet man häufig \"Citrus clementina\" oder \"Citrus reticulata\" ‚Clementine‘. Da es sich aber um eine Kreuzung handelt, die letztlich auf die Arten Mandarine und (über den Zwischenschritt Orange) Pampelmuse zurückgeht, sollte sie \"Citrus × aurantium\" Clementinen-Gruppe benannt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Clementine zählt wie die Satsuma (\"Citrus × aurantium\") und die Ovale Kumquat (\"Fortunella margarita\") zu den kältetolerantesten Zitruspflanzen. Diese relative Kältetoleranz hat u. a. dazu geführt, dass der Clementinenanbau in Florida nach verschiedenen Frostereignissen, die die traditionellen Orangenkulturen schwer in Mitleidenschaft gezogen hatten, ausgebaut wurde. Diese Kältetoleranz ist auch der Grund, weshalb in Frankreich die Clementine die einzige wirtschaftlich bedeutende Agrumenkultur ist. Orangenanbau und Bitterorangenzucht haben dagegen kaum noch ökonomische Relevanz für die Agrumenkultur in Frankreich. Die Clementine wird in Südeuropa, Nordwestafrika und Florida kultiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Siehe: Wirtschaftliche Bedeutung der Mandarine", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Clementine oder Klementine [] (\"Citrus × aurantium\") bezeichnet man eine Gruppe von Hybriden aus der Gattung der Zitruspflanzen (\"Citrus\"). Die Clementine ist eine Hybride zwischen Mandarine (\"Citrus reticulata\") und Pomeranze (\"Citrus × aurantium L.\"). Frucht und Baum tragen die gleiche Bezeichnung, der Baum kann etwa vier bis sechs Meter groß werden. Sie wird in Deutschland umgangssprachlich als Mandarine bezeichnet.", "tgt_summary": "贡柑(学名:\"Citrus ×clementina\")是一种柑橘类水果,由橘子与甜橙杂交而成,命名于1902年。其呈橙色、果面光滑,囊瓣7至14瓣。果皮十分易剥,与瓯柑类似。商业化生产的克里曼丁红橘皆为无籽品种,故有时被看作无籽瓯柑。其果肉则汁多、味甜。.而精油则与其他柑橘相似,以柠檬烯为主,同时还含有香叶烯、芳樟醇、α-蒎烯等成分。", "id": 2463506} {"src_title": "Le Blanc", "tgt_title": "勒布朗", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Le Blanc liegt im äußersten Südwesten des Départements am Fluss Creuse, in der Naturlandschaft \"Boischaut Nord\" im Regionalen Naturpark Brenne. Der Ort befindet sich etwa mittig zwischen Poitiers und Châteauroux. Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn) Douadic, Rosnay, Ruffec, Bélâbre, Mauvières, Concremiers, Saint-Aigny und Pouligny-Saint-Pierre.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Der Name der Stadt ist keltischen Ursprungs, seine Bedeutung jedoch unklar. Es besteht kein Zusammenhang mit dem französischen Wort „blanc“ (dt.: weiß).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Le Blanc verdankt seine Existenz einer Furt, an der die Creuse durchquert werden konnte. Nördlich der Furt entstand, längs einer Römerstraße, um die Kirche Saint-Génitour herum die Unterstadt (Ville Basse), die zur Provinz Berry gehörte. An der Südseite des Flusses lagen die Burgen Château Naillac (zum Berry gehörig) und Château Donjon (Provinz Poitou). Auf den Kalksteinhängen um die beiden Festungen bildete sich die Oberstadt (Ville Haute) mit der Kirche Saint-Cyran. Im Mittelalter waren die beiden Städte durch eine Brücke miteinander verbunden. Sie wurde 1530 bei einem Hochwasser zerstört, während der folgenden 300 Jahre musste auf einer Fähre über den Fluss gesetzt werden. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die heutige Brücke errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßen.", "content": "In Le Blanc kreuzen sich die Departementsstraßen D 951 (Poitiers–Châteauroux) und die D 975 (Châtillon-sur-Indre–La Trimouille). Die ab 1933 als N 750 bezeichnete Nationalstraße in Richtung Tours nach La Celle-Saint-Avant existierte als solche bis 1973 und wurde anschließend zur D 950 herabgestuft. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen befinden sich bei Châtellerault bzw. Poitiers (Autoroute A 10) und Argenton-sur-Creuse (A 20).", "section_level": 2}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Der Bahnhof Le Blanc ist verwaist, nachdem er 1953 für den Personen- und 1994 für den Güterverkehr geschlossen wurde. Er wurde am 16. Mai 1886 von der Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (P.O.) eröffnet und war zunächst Endpunkt des ersten Abschnitts der Bahnstrecke Port-de-Piles–Argenton-sur-Creuse. Am 7. November 1887 ging die Zweigstrecke von Le Blanc nach Saint-Benoît in Betrieb, am 17. November 1902 erreichte die von Romorantin-Lanthenay kommende Schmalspurbahn Chemin de fer du Blanc-Argent den Ort. 1904 wurde die ebenfalls meterspurige Strecke nach Argenton-sur-Creuse über Saint-Benoît-du-Sault (Tramways de l’Indre) eröffnet, deren Station auf dem Bahnhofsvorplatz lag. Letztere wurde bereits im Jahr 1938 wieder eingestellt, 1940 endete der Reiseverkehr auf allen normalspurigen Strecken. Am 1. September 1953 wurde der Endabschnitt der schmalspurigen Strecke von Romorantin stillgelegt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Le Blanc ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Indre in der Region Centre-Val de Loire. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Arrondissements Le Blanc und des Kantons Le Blanc.", "tgt_summary": "勒布朗()是法国安德尔省的一个市镇,位于该省西部,也是该省的一个副省会,下辖勒布朗区。该市镇总面积为 57.61平方公里,2009年时的人口为6946人。", "id": 1975643} {"src_title": "Washakie County", "tgt_title": "華謝基縣", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County hat eine Fläche von 5.809 Quadratkilometern; davon sind 7 Quadratkilometer Wasserflächen. Es grenzt im Uhrzeigersinn an die Countys: Big Horn County, Johnson County, Natrona County, Fremont County, Hot Springs County und Park County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das County wurde im Jahre 1911 gegründet. Benannt wurde es nach dem Indianerhäuptling Washakie.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Washakie County 8289 Menschen. Es gab 3278 Haushalte und 2310 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 1 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 90,22 % Weißen, 0,11 % Afroamerikanern, 0,55 % amerikanischen Ureinwohnern, 0,74 % Asiaten, 0,00 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 6,21 % aus anderen ethnischen Gruppen; 2,17 % stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 11,47 % Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 3.278 Haushalten hatten 32,40 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 59,90 % waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 7,30 % Prozent waren allein erziehende Mütter, 29,50 % waren keine Familien. 26,50 % waren Singlehaushalte und in 11,90 % lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,47 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,00 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 27,20 % Einwohnern unter 18 Jahren, 6,40 % zwischen 18 und 24 Jahren, 25,20 % zwischen 25 und 44 Jahren, 25,30 % zwischen 45 und 64 Jahren und 15,90 % waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 39 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 99,40 männliche Personen, auf 100 Frauen im Alter ab 18 Jahren kamen statistisch 96,30 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 34.943 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 42.584. USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 31.633 USD, Frauen 21.028 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 17.780 USD. 14,10 % der Familien und 10,00 % der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. 21,10 % davon waren unter 18 Jahre und 12,20 % waren 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Washakie County.", "content": "Unincorporated Communitys", "section_level": 1}], "src_summary": "Washakie County ist ein County im Bundesstaat Wyoming der Vereinigten Staaten. Bei der Volkszählung 2010 hatte das Washakie County 8.533 Einwohner. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Worland.", "tgt_summary": "华谢基县(Washakie County, Wyoming)是美国怀俄明州中北部的一个县。面积5,809平方公里。根据美国2010年人口普查,共有人口8,533。县治沃兰 (Worland)。", "id": 1076953} {"src_title": "Edinson Cavani", "tgt_title": "埃丁森·卡瓦尼", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Cavanis Großeltern oder zumindest der Großvater väterlicherseits war(en) Italiener und wanderte(n) einst aus Maranello nach Uruguay aus. Sein Vater Luis (El Gringo) Cavani spielte ebenfalls Fußball in der ersten Liga von Uruguay und wurde später Trainer.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Danubio FC.", "content": "Edinson Cavani begann seine Karriere in der Jugendmannschaft von Danubio FC. In der Clausura 2006 und somit in der Saison 2005/06 kam er erstmals für die A-Mannschaft Danubios in der Primera División zum Einsatz, dabei konnte er sich Dank seiner Leistungen einen Platz in der Stammformation erspielen. Mit den Montevideanern, die am Saisonende der Spielzeit 2006/07 auch die uruguayische Meisterschaft für sich entschieden, gewann er das Torneo Apertura 2006. Insgesamt bestritt er 25 Partien für Danubio, in denen er neunmal ins gegnerische Tor traf.", "section_level": 3}, {"title": "US Palermo.", "content": "In der europäischen Winterpause wechselte Cavani zum italienischen Erstligisten US Palermo. Hier erzielte er bei seinem ersten Einsatz in der Partie gegen den AC Florenz ein Tor zum 1:1-Endstand. Nach dem Abgang von Amauri zu Juventus Turin zur Saison 2008/09 stieg Cavani zum Stammspieler bei Palermo auf und gehörte zu den besten Torschützen seiner Mannschaft.", "section_level": 3}, {"title": "SSC Neapel.", "content": "Zur Saison 2010/11 wechselte Cavani auf Leihbasis zum SSC Neapel. Allerdings verpflichtete der SSC Neapel Cavani nach einem Jahr für eine Ablöse von 16 Millionen Euro. Die Saison 2010/11 beendete er auf der Liste der Torjäger in Italien mit 26 Treffern auf Platz zwei hinter Antonio Di Natale (28 Tore). Wettbewerbsübergreifend erzielte Cavani in dieser Spielzeit 33 Pflichtspieltore für Neapel. Dieselbe Anzahl an Toren gelang ihm in der Saison 2011/12: Die Liga beendete er mit 23 Treffern auf Platz drei der Liste der Torjäger der Serie A. Fünf weitere Tore (darunter ein Doppelpack gegen Manchester City) erzielte er in der Champions League, in der seine Mannschaft erst im Achtelfinale gegen den späteren Turniersieger FC Chelsea ausschied. Ebenfalls fünf Tore gelangen Cavani im italienischen Pokal. Letzterer wurde von Neapel auch gewonnen, wobei Cavani beim 2:0-Finalerfolg über Juventus Turin das 1:0 per Elfmeter erzielte. Er absolvierte 104 Ligaspiele für den SSC Neapel, bei denen er 78 Tore erzielte.", "section_level": 3}, {"title": "Paris Saint-Germain.", "content": "Am 16. Juli 2013 verpflichtete Paris Saint-Germain Cavani für 64 Millionen Euro. Er unterschrieb einen Fünfjahresvertrag bis zum 30. Juni 2018. Bei den Franzosen debütierte er am 9. August 2013 in der Ligue 1, als er am 1. Spieltag im Spiel gegen Montpellier in der 72. Minute für Lavezzi eingewechselt wurde. Am 2. Spieltag stand er erstmals in der Ligue 1 in der Startformation und erzielte den Treffer zum 1:1-Endstand. In seiner ersten Saison bei den Franzosen absolvierte er 30 Ligaspiele für die Pariser und schoss 16 Tore. Am Saisonende gewann er mit der Mannschaft den Landesmeistertitel. Auch holte die Mannschaft die Coupe de la Ligue des Jahres 2014. In der Saison 2014/15 wurde er 35-mal in der Ligue 1 eingesetzt und erzielte 18 Treffer. Dabei feierte Cavani einem verwandelten Elfmeter beim 3:1 gegen den RC Lens am 17. Oktober 2014 sein Tor mit dem so genannten Pistolero-Jubel, bei dem der Spieler einen Gewehrschuss mit den Armen imitiert. Für diese Geste zeigte ihm der Schiedsrichter der Partie, Nicolas Rainville, die gelbe Karte wegen unsportlichem Verhaltens. Als Cavani dagegen protestierte und den Schiedsrichter am Arm fasste, verwies ihn dieser mit der Gelb-Roten Karte des Feldes. Auch Cavanis zweite Saison bei dem französischen Hauptstadtklub endete mit dem Titelgewinn in der Landesmeisterschaft. Zudem gewann man den Ligapokal. Im Finale der Coupe de France 2014/15 sicherte Cavani seinem Klub mit dem 1:0-Siegtreffer den dritten Titelgewinn der Spielzeit. In der Spielzeit Saison 2015/16 absolvierte er 32 Ligaspiele und erzielte dabei 19 Treffer. Erneut gewann er mit der Mannschaft das Triple aus Meisterschaft, Coupe de France und Ligapokal. Während der Saison 2016/17 kam er 36-mal in der Liga zum Einsatz und schoss 35 Tore. Zudem stehen acht Einsätze (acht Tore) in der Champions League für ihn zu Buche. Am 13. Juni 2020 gab der Sportdirektor von PSG in der französischen Tageszeitung Journal du Dimanche bekannt, dass Cavani den Verein, nach insgesamt 200 Toren in 301 Spielen, im Sommer verlassen würde.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Junioren.", "content": "Im Januar 2007 wurde Cavani für die U-20-Südamerikameisterschaft in die uruguayische U-20-Nationalmannschaft berufen. Dort debütierte er unter Trainer Gustavo Ferrín am 8. Januar 2007 in der Partie gegen Venezuela in der U-20. In diesem Turnier erzielte er in neun Partien sieben Treffer, wurde damit Torschützenkönig und hatte entscheidend Anteil daran, dass Uruguay den dritten Platz belegte und sich damit für die Junioren-WM 2007 in Kanada qualifizierte. Bei der WM-Endrunde erzielte er in der Vorrunde zwei Treffer, scheiterte mit seiner Mannschaft aber bereits im Achtelfinale an den USA. Insgesamt lief Cavani in dieser Altersklasse 14-mal für die Auswahlmannschaft auf und erzielte elf Treffer.", "section_level": 3}, {"title": "Olympiamannschaft.", "content": "Cavani wurde zudem als einer von drei älteren Spielern in den uruguayischen Kader für das Olympische Fußballturnier 2012 berufen. In dieser Auswahlmannschaft debütierte er am 11. Juli 2012 in der Partie gegen Chile, bestritt insgesamt fünf Länderspiele und traf dreimal.", "section_level": 3}, {"title": "A-Nationalmannschaft.", "content": "Insgesamt hat er seit seinem Debüt am 6. Februar 2008 über 100 Länderspiele für die uruguayische Fußballnationalmannschaft absolviert. Sein 100. Länderspiel bestritt er am 26. März 2018 im Finale des China-Cups gegen Wales, in dem er den Siegtreffer zum 1:0-Sieg erzielte. Cavani wurde von Nationaltrainer Óscar Tabárez in das Aufgebot für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 berufen. In diesem Turnier erreichte er mit seiner Mannschaft das Halbfinale und bestritt alle Spiele, außer dem ersten Gruppenspiel. Im Spiel um Platz 3, das gegen Deutschland mit 2:3 verloren ging, erzielte Cavani den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Bei der Copa América 2011 in Argentinien gewann er mit Uruguay den Titel. Außerdem erreichte er mit der A-Nationalmannschaft Uruguays den vierten Platz beim FIFA-Konföderationen-Pokal 2013. Im Spiel um Platz 3 gegen Italien verlor man im Elfmeterschießen. Edinson Cavani gelangen während des Turniers drei Tore, davon zwei gegen Italien. Bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gehörte er erneut dem Aufgebot Uruguays an. Er erreichte mit Uruguay das Achtelfinale, in dem man gegen Kolumbien mit 0:2 ausschied. Bei der Copa América 2015 war er ebenfalls Teil des uruguayischen Teams. Dort schied er mit der Celeste im Viertelfinale gegen Chile aus. Bei diesem Spiel wurde er mit einer Gelb-Roten-Karte des Feldes verwiesen, nachdem er seinen Gegenspieler Gonzalo Jara leicht touchiert hatte. Diese Körperreaktion Cavanis folgte aus einer groben Unsportlichkeit Jaras, der Cavani unmittelbar zuvor seinen rechten Mittelfinger ins Gesäß gedrückt und dabei einige Worte ins Ohr geflüstert hatte, die sich auf die tags zuvor infolge der Verursachung eines tödlichen Verkehrsunfalls erfolgte Verhaftung des Vaters von Cavani bezogen. Dieser unsportliche Vorfall sorgte im Anschluss vor allem in Uruguay aber auch international für erhebliche mediale Aufmerksamkeit. In der Qualifikation für die WM 2018 war er mit zehn Toren bester südamerikanischer Torschütze und trug dazu bei, dass sich Uruguay als zweitbeste südamerikanische Mannschaft für die WM qualifizierte. Im Turnier traf er zunächst im dritten Gruppenspiel zum 3:0 gegen Gastgeber Russland. Im Achtelfinale erzielte er beide Treffer für seine Mannschaft beim 2:1 gegen Portugal. Zudem wurde er zum Spieler des Spiels gewählt, musste aber verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Im mit 0:2 gegen den späteren Weltmeister Frankreich verlorenen Viertelfinale konnte er aufgrunde der Verletzung nicht eingesetzt werden. Am 18. November 2019 erzielte er beim 2:2 gegen Argentinien sein 50. Länderspieltor.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Am 21. Mai 2014 wurde Cavani in seiner Geburtsstadt Salto zum Ehrenbürger (\"Ciudadano Ilustre\") ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Titel, Erfolge und Auszeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Danubio FC (2006–2007) SSC Neapel (2010–2013) Paris St. Germain (2013–)", "section_level": 2}], "src_summary": "Edinson Cavani, vollständiger Name Edinson Roberto Cavani Gómez, (* 14. Februar 1987 in Salto) ist ein uruguayischer Fußballspieler, der auch die italienische Nationalität besitzt. Er steht bei Paris Saint-Germain in der französischen Ligue 1 unter Vertrag.", "tgt_summary": "埃丁森·罗伯托·卡瓦尼·戈麦斯(,1987年-2月14日)是一名乌拉圭足球员,司职前锋,目前效力于法甲俱乐部巴黎圣日耳门。", "id": 2668425} {"src_title": "Kibera", "tgt_title": "基贝拉贫民窟", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Kibera nimmt eine Fläche von 2,5 Quadratkilometern 7 km südwestlich der City ein, die sich in mehrere übergangslose Teilsiedlungen untergliedert: Kianda, Soweto (Ost und West), Gatwekera (Gatuikira), Kisumu Ndogo, Lindi, Laini Saba, Siranga/Undugu, Makina und Mashimoni. Die Bahnlinie Nairobi-Kisumu führt quer durch die Blechdachsiedlung. Im Norden grenzt ein Golfplatz an den Slum.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Gegründet 1920 als Ansiedlung nubischer Soldaten, galt Kibera mit geschätzten über einer Million Bewohnern jahrelang als nicht nur der größte Slum von Nairobi, sondern auch ganz Afrikas. Neuere Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die tatsächliche Einwohnerzahl weit unter den von Behörden angegebenen Zahlen liegen. Zweifel an der hohen Einwohnerzahl bestehen durch den Fakt, dass Kibera auf wenige Quadratkilometer begrenzt ist. Die UN schätzte 2010 die Gesamtbevölkerung von Kibera auf 500.000 bis 700.000 Einwohner und nannte Bevölkerungsdichten von mehr als 2000 Personen pro ha. Kenias Chefstatistiker Collins Opiyo war sich 2009 nach Volkszählungen sicher, dass in Kibera rund 200.000 Menschen und nicht die vermuteten eine Million leben. Laut einer Volkszählung von 2009 (\"The 2009 Kenya Population and Housing Census\") betrug die Einwohnerzahl Kiberas 170.070. Zahlen um die 200.000 (199.959 bis 205.108) erbrachte die Ermittlung der Anzahl der Hütten anhand von Satellitenfotos und die der Bewohner eines Beispielareals. Eine Zusammenstellung der unterschiedlichen Angaben zur Bevölkerung (und mögliche Beweggründe hierfür) gibt das Map Kibera Project. Die Bevölkerung setzt sich aus verschiedenen Volksgruppen zusammen, mehrheitlich Kikuyu. Die Kikuyu kontrollieren seit 1974 die Verwaltung. Die unter den Kikuyu in Kibera weit verbreitete Mungiki-Bewegung plante, bei den Parlamentswahlen 2007 den seit 1972 von Raila Odinga gehaltenen Parlamentssitz im Wahlkreis Langata (zu dem außer Kibera die kleineren Vororte Karen und Lang'ata gehören) zu erobern, was jedoch nicht gelang. Die Gewaltausbrüche in Kenia nach der Wahl 2007 gingen von Kibera aus, wo die Luo die Kiluya attackierten und teilweise vertrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Versorgung.", "content": "Die UN Habitat hat in der Nähe von Kibera ihren Hauptsitz und ein Jahresbudget von über 100 Mio. US-Dollar. Nach Aussage des Habitat-Direktors Sharad Shankardass wurden für Kibera von der UN bisher 500.000 US-Dollar ausgegeben. Unter anderem hat man eine genaue Studie über das Viertel Soweto East erstellt. Hier leben auf 2 Hektar 71.000 Menschen. Ihnen stehen 15 Bäder und 100 Toiletten zur Verfügung. Meist wohnen sechs bis sieben Familienmitglieder in einem drei mal drei Meter großen Zimmer ohne Fenster, Strom und Toilette. Die UN hat eine Toilette mit WC-Becken bauen lassen, deren Benutzung vier Kenia-Schilling (vier Eurocent) kostet. Ein 20-Liter-Wasserbehälter kostet in Kibera 3–20 Schilling (3–20 Eurocent), je nach Jahreszeit. Die Verschmutzung durch Abfälle, Abwässer und Fäkalien ist enorm hoch, dementsprechend auch die dadurch verursachte Krankheitsrate. In Kibera und anderswo beginnt man damit, Trinkwasser – zumindest teilweise – zu desinfizieren, indem man es in PET-Flaschen der Sonnenstrahlung aussetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Der Film \"Der ewige Gärtner\" des brasilianischen Regisseurs Fernando Meirelles aus dem Jahr 2005 wurde unter anderem in Kibera gedreht. Ein eindrucksvolles Porträt von Kibera zeichnete Hawa Essuman mit \"Soul Boy\" (2010). Teile der Fernsehserie Sense8 der Wachowski-Geschwister und J. Michael Straczynskis (2015) spielen in Kibera.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kibera ist ein Slum im Südwesten von Nairobi, der Hauptstadt Kenias. Der Name Kibera leitet sich ab von \"kibra\", was so viel wie Wald oder Dschungel bedeutet.", "tgt_summary": "基贝拉(Kibera) (努比亚语:\"树林\" 、\"森林\" )是位于肯尼亚内罗毕的一个居民区。它是内罗毕市内最大的贫民窟,也是非洲地区第二大的城市贫民窟。 据估计,基贝拉的居民总人口在 60 万到 120 万人之间。 该贫民窟位于内罗毕西南,距市中心约5公里,其面积为2.5平方公里,占内罗毕市总面积的不到1%,但容纳了该市总人口的四分之一强,估计人口密度达每公顷2000人。 基贝拉分为若干村落,包括Kianda、Soweto、Gatwekera、Kisumu Ndogo、Lindi、Laini Saba、Siranga/Undugu、Makina 以及 Mashimoni。", "id": 1661808} {"src_title": "Ambassador Bridge", "tgt_title": "大使桥", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die vierspurige Straßenbrücke ist der belebteste Grenzübergang zwischen den USA und Kanada. An ihren beiden Enden befinden sich große Grenzkontrollstationen. Über 25 % des Warenaustausches zwischen den USA und Kanada werden über diese Brücke transportiert. Die einzigen anderen Möglichkeiten, den Detroit River zu queren, sind der zweispurige Detroit-Windsor Tunnel sowie der Michigan Central Railway Tunnel. Daneben gibt es noch eine Fähre, die nur LKW transportiert und für Gefahrguttransporte vorgesehen ist, die weder auf der Brücke noch in dem Tunnel zugelassen sind. Die nächste Straßenverbindung zwischen den USA und Kanada ist die rund 100 km weiter nördlich stehende Blue Water Bridge zwischen Port Huron (Michigan) und Sarnia. Die Hängebrücke war mit einer Spannweite von 564 m bei ihrer Eröffnung am 15. November 1929 die Brücke mit der größten Spannweite der Welt, bis sie 1931 von der George Washington Bridge abgelöst wurde. Das Brückendeck zwischen den schlanken, durch diagonale Streben versteiften Pylonen hängt an den beiden Tragseilen und den an ihnen befestigten senkrechten Hängern. Die Fahrbahnen zwischen den Pylonen und den riesigen Bauwerken für die Seilverankerungen liegen auf eigenständigen Brücken, die auf schmalen Stahlstützen lagern. Um auf die lichte Höhe von 46,33 m zu kommen, sind auf beiden Seiten außerdem noch lange Rampenbrücken vorhanden. Auf den 118 m hohen Pylonen steht in großen Buchstaben der Name der Brücke. Die Buchstaben sind nachts erleuchtet; an den Tragseilen sind Lichterketten befestigt. Der Name der Ambassador Bridge beruht auf einer Idee ihres Initiators Joseph A. Bower, der in ihr einen Botschafter zwischen den beiden Ländern sah. Die mautpflichtige Ambassador Bridge gehört über eine gleichnamige Gesellschaft der \"Detroit International Bridge Company\" und ihrer kanadischen Tochtergesellschaft \"The Canadian Transit Company\". Diese Gesellschaften werden von dem im Nachbarort Grosse Pointe (Michigan) ansässigen Unternehmer Manuel J. „Matty“ Moroun kontrolliert, der vom Forbes Magazine zu den reichsten Amerikanern gezählt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Einzelheiten.", "content": "Die Ambassador Bridge hat bei ihrer Spannweite von 564 m (1850 ft) auf beiden Seiten der Fahrbahn vergleichsweise niedrige Fachwerkträger zur Versteifung, die, anders als bis dahin üblich, keine Querstreben oberhalb der Fahrbahn haben. Sie ist damit ein frühes Beispiel für eine Hängebrücke, die von Leon Moisseiff beeinflusst und nach der von ihm weiterentwickelten Deflektionstheorie konstruiert wurde. Ihre vierspurige Fahrbahn ist 14,3 m (47 ft) breit; an der westlichen Seite hat sie einen 2,4 m (8 ft) breiten Gehweg, der allerdings seit langem für den Verkehr gesperrt ist. Ihre lichte Höhe von 46,33 m (152 ft) ist rund 5 m höher als die traditionellen 135 ft, die seit der Brooklyn Bridge in New York galten. Die schlanken, durch diagonale Streben versteiften Pylone sind 118 m (386 ft) hoch und stehen auf Betonfundamenten, die bis auf den felsigen Untergrund 35 m (115 ft) unter der Oberfläche reichen. Nur das mittlere Brückenfeld hängt an den Tragkabeln. Die Felder zwischen den Pylonen und den Ankerblöcken sind eigenständige Brücken mit deutlich höheren Fachwerkträgern, die auf schmalen Fachwerkstützen lagern. Sie sind allerdings nicht gleich lang. Die Brücke auf der US-Seite ist 297 m (973 ft) lang, die auf der kanadischen Seite ist nur 249 m (817 ft) lang. Das Brückenbauwerk zwischen den Ankern ist 1109 m (3640 ft) lang. Daran schließen sich stählerne Rampenbrücken an, wobei die Rampe auf der US-Seite eine maximale Steigung von 5 % hat und 436 m (1431 ft) lang ist, während die Rampe auf der kanadischen Seite eine maximale Steigung von 3,25 % hat und 734 m (2409 ft) lang ist. Einschließlich der Rampen ist die Brücke rund 2280 m lang. Die Tragkabel wurden im Luftspinnverfahren aus jeweils 7622 kalt gezogenen, galvanisierten Drähten hergestellt, die zunächst in 37 Strängen mit je 206 Drähten gebündelt und in einem sechseckigen Profil zusammengefasst wurden. Anschließend wurden sie von hydraulischen Seilpressen zu einem runden Kabel zusammengepresst und mit Korrosionsschutz ummantelt. Nach dem Einbau des Brückendecks und der daraus entstehenden Belastung der Seile mit dem Eigengewicht der Brücke wurden sie noch mit einem Isolierdraht als Korrosionsschutz umwickelt. Die Anker der Tragkabel wurden ebenfalls bis auf den felsigen Untergrund abgesenkt. Die Bauwerke für die Anker entsprechen 16-stöckigen Gebäuden, von denen sich die Hälfte im Untergrund befindet.", "section_level": 1}, {"title": "Projekt einer zweiten Brücke.", "content": "Seit etwa 2004 gibt es Projekte für eine zweite Brücke, die zunächst unter der Bezeichnung \"Detroit River International Crossing\" (DRIC), später als \"New International Trade Crossing\" (NITC) verfolgt wurden und von der öffentlichen Hand gebaut und betrieben werden sollen. Die Vorschläge führten zu heftigen, auch gerichtlich geführten Auseinandersetzungen mit Manuel „Matty“ Moroun, der mit dem Vorschlag konterte, selbst eine zweite Brücke zu bauen. Am 12. April 2013 veröffentlichte das US-Außenministerium eine Erlaubnis des Präsidenten für den NITC. Weitere gerichtliche Verfahren endeten im Februar 2015 vor dem US Supreme Court, der den Bau einer zweiten Brücke zuließ. Diese Brücke wird nun zur Erinnerung an den bekannten Eishockeyspieler Gordie Howe International Bridge genannt. Sie soll von der \"Windsor-Detroit Bridge Authority (WDBA)\" als \"public-private partnership\" errichtet werden. Im Januar 2016 wurden drei präqualifizierte Bieter benannt. Mit dem Baubeginn wird nun frühestens 2019 und mit einer Fertigstellung 2023 gerechnet. Zur allgemeinen Überraschung hat Matty Maroun im September 2017 von der kanadischen Regierung eine Baugenehmigung für eine neue Brücke erhalten, die die Ambassador Bridge ersetzen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Projektierung.", "content": "Vorschläge für eine Brücke wurden seit 1872 immer wieder gemacht, unter anderem auch von Gustav Lindenthal. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte Charles Evan Fowler Pläne für eine Hängebrücke mit vier Eisenbahn- und zwei Straßenbahngleisen, sechs Kfz-Fahrspuren und zwei breiten Gehwegen. Die Pläne führten zur Gründung der \"Canadian Transit Company\" und der \"American Transit Company\", die auch vom kanadischen Parlament und vom amerikanischen Kongress die Lizenz zum Bau der Brücke erhielten, aber das Projekt scheiterte. John W. Austin, ein Detroiter Geschäftsmann, der den Auftrag für den Anstrich einer zukünftigen Brücke verfolgte und deshalb einer ihrer großen Befürworter war, sprach C.D. Marshall an, einen der Inhaber von McClintic-Marshall Company, einem renommierten Stahlbauunternehmen aus Pittsburgh, der ihn bei Joseph A. Bower einführte, einem in Detroit geborenen Finanzier aus New York. Nach der Überprüfung verschiedener amerikanischer und europäischer Brückenprojekte übernahm Joseph A. Bower 1924 die beiden Gesellschaften mit den Lizenzen, machte aus der amerikanischen Gesellschaft die \"Detroit International Bridge Company\", ernannte John W. Austin zum Leiter der Finanzen und beauftragte McClintic-Marshall mit der Planung und dem Bau der damals längsten Hängebrücke der Welt. Trotz des von anderer Seite verfolgten Tunnelbaus arrangierte Bower die Finanzierung des Projekts und war in der Lage, die vielfältigen Zustimmungen zu dem Vorhaben zu erlangen, unter anderem vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, dem Governor-General von Kanada, dem US-Kriegsministerium, dem kanadischen Eisenbahnminister, dem Staat Michigan, der Provinz Ontario, verschiedenen Schifffahrtsbehörden, der betroffenen kanadischen Gemeinde und ihrer Bezirksverwaltung sowie – nach Anhebung der geplanten (und seit der Brooklyn Bridge in New York üblichen) lichten Höhe von 41,15 m (135 ft) auf 46,33 m (152 ft) – auch des Gemeinderats von Detroit. Nur der um seine Wiederwahl besorgte Detroiter Bürgermeister John W. (Johnny) Smith legte sein Veto ein, sprach sich gegen die Brücke aus und verlangte ein Referendum. Nach öffentlichen Diskussionen und vielfältigen Pressekampagnen stimmte die Bevölkerung am 28. Juni 1927 mit großer Mehrheit für die Brücke. Kurz darauf verlor Smith auch seine Wiederwahl.", "section_level": 2}, {"title": "Bauphase.", "content": "Die Bauarbeiten hatten indes schon am 7. Mai 1927 mit einer feierlichen ersten Probebohrung begonnen, da sonst die Lizenz für den Brückenbau wenige Tage später verfallen wäre. Am 20. Juli 1927 wurde der endgültige Bauvertrag unterzeichnet, nach dem McClintic-Marshall die Brücke bis zum 16. August 1930 fertigzustellen hatte. Im Fall einer Verspätung hätte das Unternehmen die in der Zeit anfallenden Zinsen zahlen müssen, bei vorzeitiger Fertigstellung standen ihm die Hälfte der Mauteinnahmen zu. Die Planung der Brücke stammte von McClintic-Marshall, die sich, wie üblich, von einer Reihe beratender Ingenieure unterstützen ließen, unter anderen hinsichtlich der Struktur des Hängewerks von Leon Moisseiff, der sich durch die Anwendung der Deflektionstheorie und die dadurch ermöglichten leichteren Konstruktionen einen Namen gemacht hatte. Auf ihn gehen der Verzicht auf die Querverstrebungen oberhalb der Fahrbahn, eine reduzierte Höhe des Fahrbahnträgers und die Verwendung von Stahllegierungen mit Silicium zurück, durch die die schlanken Pylone möglich wurden. Joseph A. Bower bzw. die \"Detroit International Bridge Company\" als Bauherr beauftragten Ralph Modjeski mit der Beratung in allen bautechnischen Angelegenheiten sowie der Bauüberwachung und technischen Abnahme. Der Bau verlief anfänglich problemlos. Die vier Seile für die Catwalks wurden zunächst von Booten aus auf den Grund des Detroit River abgelassen und am 8. August 1928 gleichzeitig in kurzer Zeit zu den Pylonspitzen hochgezogen. Joseph A. Bower machte aus diesem technisch unbedeutenden Vorgang ein großes, medienwirksames Ereignis, bei dem geladene Gäste und 4000 Zuschauer das \"Lifting of the Cables\" feierten. Nach der Fertigstellung der Catwalks inszenierte er am 15. September 1928 das \"First Public Crossing\", bei dem sich einige mutige Gäste und Pressevertreter auf ein Catwalk wagen durften. Für die Tragkabel hatten die Spezifikationen die Verwendung der üblichen, kalt gezogenen Drähte vorgesehen. In der Zwischenzeit waren wärmebehandelte Drähte aus Stahl mit hohem Kohlenstoffanteil auf den Markt gekommen, die zugfester und billiger sein sollten. Diese Drähte wurden schon beim von David B. Steinman geleiteten Bau der Mount Hope Bridge verwendet, die zu dieser Zeit ebenfalls von McClintic-Marshall errichtet wurde. Weitere Tests und eine Werksbesichtigung u. a. durch Modjeski und Moisseiff verliefen positiv, so dass diese Drähte auch bei der Ambassador Bridge für die Herstellung der Tragseile eingesetzt wurden, die in der Zeit vom 24. September bis 27. Dezember 1928 erfolgte. Aufgrund des Baufortschritts überlegte man, die Brücke schon am 14. Juli 1929 zu eröffnen. Ende Februar gab es jedoch Informationen über Drahtbrüche bei der Mount Hope Bridge, worauf der Bauleiter von McClintic-Marshall am 1. März die weiteren Arbeiten an der Ambassador Bridge einstellte. Untersuchungen der Seile und Steinmans Entscheidung zum Austausch der Seile auf der Mount Hope Bridge führten Ende März auch bei der Ambassador Bridge zu der Entscheidung, die Seile auszutauschen. Dies bedeutete den Rückbau von rund 100 m Brückendeck auf beiden Seiten, die Entfernung der Hänger, die stückweise Entfernung der Tragseile und ihrer einbetonierten Verankerungen – alles Tätigkeiten, für die es weder Vorbilder noch erprobte Arbeitsabläufe gab. Dennoch konnte Mitte Juni 1929 auf neu angelegten Catwalks mit dem Spinnen der neuen Seile begonnen werden, die innerhalb von zwei Monaten fertiggestellt wurden. Am 11. November 1929 fand die feierliche Eröffnung im Rahmen einer großen Veranstaltung mit Militärparaden, Blaskapellen, Ansprachen auf den beiden Seiten der Brücke und insgesamt etwa 150.000 Zuschauern statt. Am 15. November 1929 begann der reguläre Verkehr über die Brücke – immer noch neun Monate vor dem vertraglich vereinbarten Fertigstellungstermin.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebszeit.", "content": "Etwa zwei Monate vor der Eröffnung hatte in New York der Börsencrash stattgefunden, der zur Great Depression führte, von der insbesondere die Industrie in Michigan betroffen wurde. 1930 hatten noch 1.600.000 Fahrzeuge die Brücke überquert, 1934 war mit 586.730 Fahrzeugen der Tiefpunkt erreicht. Die Brückengesellschaft machte jahrelang Verluste. 1938 musste sie in USA und in Kanada Gläubigerschutz beantragen. Die Sanierungsmaßnahmen bestanden im Wesentlichen darin, dass die von der Brückengesellschaft herausgegebenen Anleihen samt den aufgelaufenen Zinsforderungen in Aktien der Gesellschaft umgewandelt wurden. Trotz aller finanzieller Schwierigkeiten war die Brücke stets ordentlich betrieben und gewartet worden. Nach einer ersten Besserung brachte der Beginn des Zweiten Weltkriegs neue Probleme. Kanada nahm an ihm von Anfang an teil und reduzierte den Grenzverkehr. Als die USA in den Krieg eintraten, wurde dort das Benzin rationiert, was den Lkw-Verkehr jedoch weniger betraf. 1945 fuhren erstmals wieder mehr als 1 Million Fahrzeuge über die Brücke. Zwar besserte sich die Lage von da an, aber Probleme gab es dennoch: Kanada führte 1947 ein Sparprogramm ein, später ein Verbot, kanadische Dollar zu transferieren. Die US-Zollbehörde verlangte die Bezahlung der an der Brücke geleisteten Überstunden; der Detroit-Windsor Tunnel war weiterhin eine ernstzunehmende Konkurrenz; die Depression von 1957–1960 hinterließ ihre Spuren, es gab jahrelange Auseinandersetzungen mit dem US-Zoll, der nicht zu einer 24-stündigen Abfertigung bereit und auch sonst keineswegs kooperativ war, und auch die neue Interstate 75 führte unmittelbar am Ausgang des Abfertigungsgeländes vorbei, ohne dass darüber jemals mit der Brückengesellschaft gesprochen worden wäre. Das im Laufe der Zeit wechselnde Management der Brücke nahm zahlreiche Renovierungsarbeiten vor und verbesserte die Ankunftsbereiche. Das ursprüngliche Schwarz der Brücke blieb auch bei den Anstricharbeiten lange erhalten, da hellere Farben durch die Luftverschmutzungen in Detroit schnell unansehnlich wurden. Die Zufahrtsrampe auf der US-Seite war ursprünglich mit großen Granit-Steinen gepflastert, um eine bessere Haftung zu erreichen. Bei einer Erneuerung des Fahrbahnbelages wurde dieses Granitpflaster entfernt; mit Zustimmung des kanadischen Zolls erhielt die Gemeinde Windsor die Pflastersteine zur Ausschmückung von Parks und Grünanlagen. Die gegenwärtige blaue Farbe wurde erst in den letzten Jahrzehnten bei einer Anstricherneuerung eingeführt. 1981 wurden die Lichterketten entlang der Tragseile installiert. Der Name der Brücke auf den Pylonen stammt dagegen schon aus den Anfangsjahren.", "section_level": 2}, {"title": "Eigentümerwechsel.", "content": "Joseph A. Bower, der Initiator der Brücke, und seine Familie hatten jahrzehntelang die Kontrolle über die \"Detroit International Bridge Company\" und ihre kanadischen Tochtergesellschaft \"The Canadian Transit Company\". Nach seinem Tod im Jahre 1977 zog sich auch die Bower-Familie aus dem Geschäft zurück. 1979 wurde die Mehrheit an der Brückengesellschaft von der \"Central Cartage Company\" erworben, einer Familiengesellschaft unter Leitung von Manuel J. Moroun.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Ambassador Bridge ist eine Hängebrücke über den Detroit River, die Detroit in den USA mit Windsor (Ontario) in Kanada verbindet.", "tgt_summary": "大使桥(英语:Ambassador Bridge、)是在美国连接密歇根底特律和在加拿大连接安大略温莎的悬索桥。在贸易量上,它是北美最繁忙的国际边境横渡:美加之间超过25%的商品贸易通过此大桥。一项2004年边境运输合作关系研究表明此地区的15万份工作和年产量的130亿美元都依靠此温莎—底特律国际边境通道。", "id": 1082920} {"src_title": "Mission des Nations Unies pour la stabilisation en Haïti", "tgt_title": "联合国海地稳定特派团", "src_document": [{"title": "Führung.", "content": "Das Hauptquartier befand sich bis zu dem Erdbeben im Christopher Hotel in Port-au-Prince. Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs und Leiter der Mission war Hédi Annabi aus Tunesien. Annabi und sein Erster Stellvertreter Luiz Carlos da Costa aus Brasilien starben in den Trümmern des Gebäudes, wie auch der Leiter der UN-Polizeieinheiten, Doug Coates von der Royal Canadian Mounted Police sowie Dutzende weiterer Mitarbeiter, Soldaten und Polizisten. Am 14. Januar 2010 entsandte die Führung der UN-Friedenseinsätze in New York den Beigeordneten Generalsekretär für Friedenseinsätze, Edmond Mulet, und den Beigeordneten Generalsekretär für Einsatzunterstützung, Anthony Banbury, um vorübergehend die Führung der Mission zu übernehmen. Die stellvertretende Sondergesandte Kim Bolduc blieb unverletzt und diente weiterhin als humanitäre und entwicklungspolitische Koordinatorin sowie UNDP-Vertreterin. Kommandeur der MINUSTAH-Blauhelmtruppen war nach dem brasilianischen Generalmajor Floriano Peixoto Vieira Neto seit dem 11. März 2010 der ebenfalls brasilianische Generalmajor Luiz Guilhermo Paul Cruz. Chef der UN-Polizei war Mamadou Mountaga Diallo aus Guinea.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzstärke.", "content": "Eingesetzt waren zu Beginn von MINUSTAH im Jahr 2004 vorerst 6.008 Militärangehörige, rund 1.398 Polizeibeamte und ein ziviler Stab, bestehend aus knapp 550 internationalen Mitarbeitern, rund 150 Freiwilligen der Vereinten Nationen sowie fast 1.000 Ortskräften. Mit der Resolution 1608 vom 22. Juni 2005 wurde die Zahl der Militärs auf 7.500 und die der Polizeiangehörigen auf knapp 1.900 erhöht. Am 15. August 2006 beschloss der UN-Sicherheitsrat mit der Resolution 1702 rund 50 zusätzliche Polizeibeamte einzusetzen und reduzierte die Anzahl der Militärangehörigen wieder auf 7.200. Ferner wurden 16 Beamte der Mitgliedsstaaten zur Fehlerkorrektur bewilligt. Seit dem 31. Januar 2007 waren insgesamt 8.550 Uniformierte im Einsatz, davon knapp 6.800 Militärs und fast 1.770 Polizeibedienstete. Der zivile Unterstützungsstab bemisst sich auf 432 internationale und 642 ortsansässige zivile Mitarbeiter sowie 166 Freiwillige der Vereinten Nationen. Nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti beschloss der Sicherheitsrat die Aufstockung der Mission um 2.000 Soldaten und 1.500 Polizisten auf einen Gesamtumfang von ca. 12.650 Personen. 186 Missionsangehörige kamen bis zum 30. Juni 2017 im Dienst ums Leben, davon 70 Soldaten, 37 Polizeibeamte sowie 43 internationale, 30 einheimische zivile und ein sonstiger Mitarbeiter. Die meisten von ihnen (101) starben durch das Erdbeben am 12. Januar 2010.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Beteiligung.", "content": "Soldaten für die MINUSTAH stellten Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Dominikanische Republik, Ecuador, Frankreich, Guatemala, Japan, Jordanien, Kanada, Korea, Nepal, Paraguay, Peru, Philippinen, Sri Lanka, Uruguay und die Vereinigten Staaten. Polizisten für die MINUSTAH stellten Algerien, Ägypten, Argentinien, Bangladesch, Belgien, Benin, Brasilien, Burkina Faso, Chile, China, Elfenbeinküste, El Salvador, Frankreich, Guinea, Indien, Jamaika, Jemen, Jordanien, Kamerun, Kanada, Kroatien, Kolumbien, Madagaskar, Mali, Mexiko, Nepal, Niger, Nigeria, Oman, Pakistan, Philippinen, Ruanda, Rumänien, Russland, Schweiz, Senegal, Serbien, Spanien, Sri Lanka, Südafrika, Togo, Tschad, Türkei, die Vereinigten Staaten und die Zentralafrikanische Republik.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Operation ist in Haiti selbst, aber auch international Gegenstand vehementer Kritik. So benennt ein Bericht des Center of the Study of Human Rights der University of Miami 2004 Hinweise auf gemeinsam von MINUSTAH-Kräften und nationalem Polizeipersonal begangene Überfälle mit Todesopfern. Ähnliche Hinweise hatte Amnesty International anlässlich des Todes eines Demonstranten im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen aufgegriffen: Hier wurden Angehörige der MINUSTAH beschuldigt „für den Tod des Mannes verantwortlich zu sein“. Diese bislang ungeklärten Vorgänge erhalten durch die Veröffentlichung von Diplomaten-Depeschen durch wikileaks an Gewicht, die nahelegen, dass USA und Brasilien ein gemeinsames politisches Interesse mit MINUSTAH verfolgt haben. In diesem Zusammenhang erscheint auch der bis heute ungeklärte Tod des ersten militärischen MINUSTAH-Kommandeurs Urano Teixeira da Matta Bacellar, der 2006 erschossen in einem Hotelzimmer aufgefunden wurde, untersuchungsbedürftig. Eingeräumt hat die UN nach langem Zögern, dass die Cholera 2010 durch MINUSTAH-Soldaten nach Haiti eingeschleppt worden war. Eine besonders niederschmetternde Bilanz zieht der von einem breiten Bündnis haitianischer Menschenrechtsorganisationen unter Federführung der Kòdinasyon Nasyonal Ansyen Mawon Viktim Dirèk (KONAMAVID) und der Organization des Femmes Actives de Rivière Canot (OFARC) im März 2016 vorgelegte Bericht an den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Der resümiert, dass vor allem „das Risiko von Kindern, Frauen und Mädchen infolge der Präsenz von 5.000 zivilen, militärischen sowie polizeilichen MINUSTAH-Kräften gewachsen ist, Opfer von Ausbeutung und sexueller Gewalt zu werden“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Haiti () war eine Friedensmission der Vereinten Nationen in Haiti. Mit der Resolution 1542 vom 30. April 2004 schuf der UN-Sicherheitsrat die Mission als Maßnahme gegen die von Haiti ausgehende Bedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit in der Region. MINUSTAH nahm zum 1. Juni 2004 die Arbeit auf. Das Mandat wurde mehrfach verlängert, zuletzt durch Resolution 2350 vom 13. April 2017 bis zum 15. Oktober 2017. Am 15. Oktober 2017 zog die letzte (brasilianische) MINUSTAH-Einheit ab.", "tgt_summary": "联合国海地稳定特派团(英语:United Nations Stabilization Mission in Haiti;,缩写:MINUSTAH,简称联海稳定团),是2004年6月1日开始于海地执行任务的一个联合国维和部队。特派团的军事力量主要由巴西军队负责,行动指挥官亦为巴西公民。现时任务获授权执行至2017年10月15日。", "id": 1889699} {"src_title": "Kija (Ägypten)", "tgt_title": "基亚", "src_document": [{"title": "Name und Herkunft.", "content": "Die kurze Form des Namens deutet vermutlich auf einen ausländischen Namen hin, der ägyptisiert wurde. Aufgrund dieser Annahme wird zumeist angenommen, sie sei mit der mitannischen Prinzessin Taduchepa identisch, die Echnaton aus dem Harem seines Vaters Amenophis III. übernommen hatte. Thomas Schneider spricht sich gegen eine solche Deutung des Namens aus. Kija muss nicht zwingend ebendiese Mitanni-Prinzessin, die Tochter des Königs Tušratta, gewesen sein, die von ca. 317 weiteren Damen von Mitanni an den ägyptischen Hof begleitet wurde. Eine andere Möglichkeit ist, dass sie im Gefolge der Prinzessin Taduchepa nach Ägypten kam. Als vollständiger Titel der Kija ist überliefert: Die Titel der Kija erscheinen insgesamt etwas ungewöhnlich. So finden sich Bezeichnungen wie „Ehefrau“, aber auch „Große Geliebte des Königs beider Länder“ und „Vornehme aus Naharina“. Mit Kija in Verbindung gebracht wird ebenfalls die Bezeichnung \"ta schepset\" („hohe Frau“), die sich auf Gefäßinschriften fand. Hier ist die Zuordnung zu Kija nicht eindeutig, da der Personenname nur teilweise erhalten und nicht rekonstruierbar ist. Nach Hermann A. Schlögl ist fragwürdig, dass Kija diese „hohe Frau“ ist, da diese sonst nicht mit diesem Titel in überliefert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Belege.", "content": "Erik Hornung führt an, dass Kija 1959 und 1961 erstmals kurze Erwähnung in der wissenschaftlichen Literatur fand und durch weitere Forschungsarbeiten von Jurij Perepelkin, Rainer Hanke, Wolfgang Helck und Rolf Krauss genauer bekannt wurde. Kija ist durch verschiedene Fundstücke aus Echnatons neu gegründeter Hauptstadt Achet-Aton belegt, die ihren Namen tragen oder deren Inschriften sich zum Namen Kijas ergänzen lassen: Schminkröhrchen, Salbgefäße aus Kalzit sowie Palimpseste mit Textfragmenten. Die Objekte befinden sich heute unter anderem in Museen in London (British Museum), New York (Metropolitan Museum of Art) und Berlin (Ägyptisches Museum Berlin). Im Laufe der vergangenen Jahre wurden ihr auch weitere Darstellungen zugeordnet, die zuvor anderen Personen der Amarna-Zeit zugeschrieben worden waren. Kennzeichnend für Darstellungen der Kija sind die sogenannte nubische Perücke (gestufte Löckchenperücke) und große scheibenförmige Ohrringe.", "section_level": 1}, {"title": "Ihr Leben in Achet-Aton.", "content": "Die ihr eindeutig zugeordneten Belege stammen zum Großteil aus Achet-Aton, so dass daraus Schlüsse über ihr Leben in Echnatons neu gegründeter Hauptstadt gezogen werden können. Allerdings werden die Belege seitens der Ägyptologie unterschiedlich gedeutet. Die Fundstücke geben keine Auskunft darüber, zu welchem Zeitpunkt Kija nach Ägypten und nach Achet-Aton kam.", "section_level": 1}, {"title": "Kija und Echnaton.", "content": "Dass Kija für einige Zeit am Königshof von Achet-Aton in den Vordergrund trat, ist unstrittig. Dennoch gibt es in der Ägyptologie unterschiedliche Auffassungen darüber, zu welchem Zeitpunkt dies geschah. Die Gründe dafür, dass Echnaton neben Nofretete eine andere Frau favorisierte, sind ebenfalls unbekannt. Belegt wird ihre hervorgehobene Stellung und ihr gleichzeitiges Auftreten zu Nofretete durch eine fragmentarische Darstellung: Hier steht sie hinter Echnaton unter dem Sonnengott Aton, Nofretete sowie zwei ihrer Töchter liegen in Proskynese auf dem Boden. Eine andere Annahme ist, dass Kija erst nach Nofretetes Tod in den Vordergrund trat und versucht haben soll, Nofretetes Machtposition zu erlangen. Bilder von Prinzessinnen seien so umgearbeitet worden sein, dass diese nun Kija zeigten. Ihre besondere Stellung wird nicht nur dadurch bestätigt, dass Kija Echnatons „Große geliebte Frau des Königs“ war, sondern auch dadurch, dass sie im Süden der Stadt einen Palast und im Atontempel eine eigene Kapelle (oft auch als \"Kiosk\" bezeichnet) hatte. Da Kija immer mit nur einer Tochter dargestellt wird, hatte sie zumindest eine gemeinsame Tochter mit Echnaton. In welchem Regierungsjahr Echnatons Kija ihr Kind oder ihre Kinder zur Welt brachte, ist nicht überliefert.", "section_level": 2}, {"title": "Kija und Nofretete.", "content": "Die gängige Deutung der Funde zu Kija ist, dass sie und Echnatons Große königliche Gemahlin Nofretete mehrere Jahre zeitgleich in Achet-Aton verbrachten. Allerdings sagen diese Funde nichts über das Verhältnis der beiden Frauen zueinander aus. Dennoch sind beide Damen in ihrem Rang und ihrer Bedeutung am Hof Echnatons eindeutig zu unterscheiden. Dies nicht nur durch ihre Titel, sondern auch durch Position und Rolle. Nofretete war die „Große königliche Gemahlin“ Echnatons, wohingegen Kija den ungewöhnlichen Titel „Große geliebte Frau des Königs“ trug, aber auch als „die Dame“ oder „hohe Dame“ bezeichnet wird. Echnaton erhob sie dadurch zwar über alle anderen Haremsdamen, jedoch erhielt sie, im Gegensatz zu Nofretete, keine religiösen Aufgaben. Ein weiterer Unterschied findet sich in der Namensschreibung beider Königinnen. Im Gegensatz zu Nofretetes Name, wird der der Kija nie in einer Kartusche geschrieben. Erik Hornung zufolge wird Kija niemals mit Krone und königlicher Uräusschlange dargestellt. Andererseits wird Kija ein Reliefblock im Brooklyn Museum in New York City zugeordnet, auf dem sie ihre Tochter küsst. In dieser Szene trägt sie ein Diadem mit königlichem Uräus.", "section_level": 2}, {"title": "Kija und Merit-Aton.", "content": "Nach Wolfgang Helck führte Kija nach Echnatons Tod offenbar zunächst die Regierung. Dadurch würde sie als die unbekannte Königswitwe Dahamunzu in Frage kommen, die den Hethiterkönig um einen Prinzen als König für Ägypten gebeten haben soll. Verdrängt wurde sie dann von der ältesten Königstochter Meritaton, die Semenchkare heiratete. Dass es zu Streitigkeiten zwischen ihr und Meritaton um den Thron kam, ist Spekulation.", "section_level": 2}, {"title": "Tod oder Vertreibung?", "content": "Ebenso wie Nofretete verschwand Kija aus den Aufzeichnungen in Amarna im 12. Regierungsjahr Echnatons, wobei es auch eine Datierung mit ihrem Namen aus einem späteren Regierungsjahr gibt. Gesichert ist, dass ihr Name auf verschiedenen Textfragmenten getilgt und durch die Namen von zwei Töchtern Echnatons ersetzt wurde. In Maru-Aton fanden sich Palimpseste, auf denen ihr Name durch den Meritatons ersetzt worden war. Auf aus Amarna stammenden und in Heliopolis verbauten Blöcken, den sogenannten \"talatat\", wurde ihr Name sowohl durch den der Prinzessin Meritaton wie auch durch den der Prinzessin Anchesenpaaton ersetzt. Die Entdeckung, dass es sich hier um Erwähnungen der Kija handelt, war von besonderer Bedeutung, da gerade diese Namenstilgung früher als Beweis dafür angesehen worden war, Nofretete sei in Ungnade gefallen und von Echnaton verstoßen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Neuere Untersuchungen.", "content": "Im Jahr 2007 wurde die Mumie der \"jüngeren Dame\" (KV35YL) aus dem Grab Amenophis II. (KV35) mittels Computertomografie durch den Radiologen Dr. Ashraf untersucht und ergab eine höchstwahrscheinliche Identifizierung als Kija. Die Art der Mumifizierung entspricht der eines Mitglieds des Königshauses der 18. Dynastie. Die Mumie weist unter anderem eine sehr große klaffende Wunde in der Wange auf. Weitere Untersuchungen des Kopfes ergaben Anzeichen für einen Bluterguss in diesem Bereich, woraus geschlossen wurde, dass ihr diese Verletzung noch zu Lebzeiten zugefügt worden war. Zudem finden sich Reste des zerschmetterten Oberkiefers und Zahnstücke tief in der Nasennebenhöhle. Dieser Befund spricht für einen gewaltsamen Tod durch einen Schlag mit einem harten Gegenstand. Bei der folgenden Einbalsamierung wurde die Wunde gereinigt und das Loch unter Harz und Füllmaterial versteckt. Ansonsten weist der Schädel mehrere Besonderheiten auf. Die hintere Schädelpartie ist asymmetrisch, linksseitig unterentwickelt und weist einen ungewöhnlichen Fortsatz auf, der wie ein kleiner Sporn aussieht. Eine vergleichbare Anomalie ist bisher ausschließlich bei Tutanchamun bekannt. Das Alter der Frau wurde zum Todeszeitpunkt auf 22 bis maximal 45 Jahre geschätzt. Außerdem konnte die Geburt mindestens eines Kindes nachgewiesen werden. DNA-Analysen aus dem Jahr 2010 haben die Mumie nun als Mutter Tutanchamuns identifiziert, als deren Eltern Amenophis III. und Königin Teje bestimmt werden konnten. Dadurch ist eine Zuweisung der Mumie zu Kija unwahrscheinlich, da ihre Herkunft unbekannt ist und sie in keiner bisher gefundenen Inschrift mit den Titeln einer „Königstochter“ oder „Königsschwester“ genannt wird. Der Untersuchung zufolge war die Mumie sowohl eine Schwester als auch eine Gemahlin der Mumie aus Grab KV55, bei der es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um die von Echnaton handelt.", "section_level": 2}, {"title": "Verbindung zu KV55.", "content": "Folgende Grabgegenstände aus dem ominösen Grab KV55 im Tal der Könige konnten nach eingehenden Untersuchungen Kija zugeordnet werden: Kanopen und der prachtvolle vergoldete Sarg, in dem sich ein männliches Skelett befand. Sowohl die Kanopen als auch der Sarg wurden für die Bestattung dieser männlichen Person in KV55 umgearbeitet. Bei der letzten Untersuchung des Sarges im Jahr 2001 und der mit KV55 in Zusammenhang stehenden Grabbeigaben kam Alfred Grimm durch Vergleich der Inschriften zu Kijas Titulatur zu folgender Schlussfolgerung: „Diese lange Titulatur der Kija enthält Echnatons Sargformel \"Das vollendete Kind des lebenden Aton, von dem gilt: Er wird leben jetzt und immerdar bis in alle Ewigkeit\", was dann fälschlicherweise als Hinweis auf Kija als Erstbesitzerin des Sarges aus KV55 interpretiert worden ist.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Kija war eine Nebenfrau des altägyptischen Königs (Pharao) Echnaton in der 18. Dynastie (Neues Reich). Ihre Herkunft ist unbekannt und es wird zumeist angenommen, dass sie eine Prinzessin ausländischer Abstammung aus dem Mitanni-Reich war.", "tgt_summary": "基亚,又译奇亚(Kiya),是古埃及第十八王朝埃赫那吞众多的妻子之一,其不寻常的名字显示她可能是一位米坦尼公主。她在埃赫那吞死前几年在历史上消失。以往,基亚被认为是图坦卡蒙的母亲,而近年的DNA证据显示这可能性很低。", "id": 2454432} {"src_title": "Lahti L-39", "tgt_title": "拉赫蒂L-39反坦克步槍", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Anfangs wurde vom finnischen Militär eine Panzerbüchse im Kaliber.50 BMG vorgeschlagen, doch Aimo Lahti, der Entwickler der L-39, wollte unbedingt das Kaliber 20 × 113 mm verwenden. Anfangs glaubten führende Militärs, dass die Mündungsgeschwindigkeit dieses Kalibers zu gering sei, um Panzerungen zu durchschlagen, dies widerlegte Lahti jedoch bei umfangreichen Tests 1939. Die Serienwaffen wurden im Kaliber 20 × 138 mm B produziert, das bereits finnische Ordonnanz war. Die Durchschlagsleistung betrug 30 mm Stahl auf eine Entfernung von 100 m, bei 300 m Entfernung immer noch 25 mm. Die Mündungsgeschwindigkeit lag bei 550 m/s.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die L-39 ist ein aufschießender Gasdrucklader mit vertikalem Blockkeilverschluss. Der unter dem Lauf befindliche Gaskanal ist mit einer Gasdruckregulierung ausgerüstet, um bei zunehmender Verschmutzung die Funktion sicherzustellen. Im Gaskanal läuft der Impulsgaskolben. Das 10-schüssige Kurvenmagazin sitzt auf dem Verschlussgehäuse, weswegen sich wie beim ZB vz. 26 die Visiereinrichtung nicht über der Laufachse befindet, sondern nach links versetzt ist. Der Verschlusskeil wird über eine Steuerkurve im Verschlussträger betätigt und verriegelt nach oben im Verschlussgehäuse. Der Verschluss bleibt nach der Schussabgabe in der hintersten Stellung und muss vom Schützen manuell freigegeben werden. Dazu dient der in den Pistolengriff integrierte Bügel. Dann bewegt die Schließfeder den Verschlussträger mit Verschluss nach vorn, wobei eine neue Patrone ins Patronenlager eingeführt und die Schlagbolzenfeder gespannt wird. Die Patronenhülsen werden nach unten ausgeworfen. Um den starken Rückstoß zu verringern, hatte die Waffe eine Mündungsbremse und eine gepolsterte Schulterstütze.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Winterkrieg.", "content": "Während des Winterkrieges mangelte es Finnland an Panzerabwehrwaffen. Nur zwei L-39 und eine Handvoll 13-mm-Waffen waren an der Front im Einsatz. Da die 13-mm-Waffen die Panzerung der sowjetischen Panzer nicht durchschlagen konnten, wurde die L-39 als Standardpanzerbüchse ausgewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzungskrieg.", "content": "Obwohl die Waffe nicht mehr in der Lage war, die Panzerung neuerer sowjetischer Panzer wie des T-34 oder KW-1 zu durchdringen, war sie im Einsatz gegen Bunker, weit entfernte Ziele und sogar gegen Flugzeuge sehr effektiv. Mit Hilfe von etwas Glück und dank des genauen Visiers der Panzerbüchse konnte ein finnischer Schütze sogar eine niedrig fliegende Iljuschin Il-2 abschießen (was aber eher selten war). 1944 wurde schließlich eine vollautomatische Variante der L-39 als Luftabwehrgewehr eingeführt. Auch war es möglich, das Gewehr mit Phosphormunition zu bestücken, um so feindliche Scharfschützen auszuschalten. Während des Krieges stellte sich heraus, dass die Waffe mit ihren über 50 Kilogramm sehr schwer und unhandlich war. Allein das geladene Magazin wog mit 6,7 kg rund zwei Kilogramm mehr als die Suomi-M-31-Maschinenpistole. Aufgrund des hohen Gewichts wurde die L-39 von Rentieren oder Pferden auf das Schlachtfeld gezogen und dort von einem Zwei-Mann-Team bedient. Bis zum Kriegsende wurden über 1900 Stück der L-39 produziert. Die L-39 stand noch bis in die 1960er-Jahre im Dienst der finnischen Armee.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklungen.", "content": "Aus der L-39 wurde die leichte Flak 20 ITK 40 VKT entwickelt. Die wesentlichen Änderungen waren die Entfernung des Verschlussfangs, damit die Waffe Dauerfeuer schießen konnte sowie eine Fliegerabwehrlafette und ein geeignetes Reflexvisier.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die L-39 20 mm Lahti ist eine finnische Selbstlade-Panzerbüchse, die während des Zweiten Weltkrieges eingesetzt wurde. Sie hatte ein relativ großes Magazin. Aufgrund der großen und äußerst starken Munition hatte sie einen starken Rückstoß; die Größe und das Gewicht machten sie schwer transportierbar, weshalb sie „Norsupyssy“ (Elefantengewehr) genannt wurde. Nachdem die Panzerungsstärken immer mehr zunahmen und mit der L-39 nicht mehr durchschlagen werden konnten, wurden die Panzerbüchsen als Anti-materiel rifle eingesetzt.", "tgt_summary": "拉赫蒂L-39(,官方编号:20 pst Kiv 39,全写:20 mm panssarintorjunta kivääri 39)是一款由芬兰枪械工程师所设计、所生产的半自动反坦克步枪,亦是二战期间芬兰陆军所使用的主要反坦克步枪。发射瑞士索洛图恩K41所用的20×138毫米B口径机炮炮弹(索洛图恩长弹),与当时大多数使用着、口径却较小的其他反坦克步枪 (英国博斯MK II或苏联PTRD-41)有所不同。", "id": 844646} {"src_title": "Andrei Andrejewitsch Andrejew", "tgt_title": "安德烈·安德烈耶维奇·安德烈耶夫", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Andrejew war der Sohn einer Bauernfamilie in der Provinz von Smolensk. Er besuchte dort für zwei Jahre eine Schule. Von 1905 bis 1911 war er als Hilfspersonal in einem Restaurant in Moskau beschäftigt. Von 1911 bis 1914 arbeitete er in verschiedenen Orten im südlichen Russland. Ab 1914 hatte er verschiedene Arbeitsstellen in St. Petersburg.", "section_level": 1}, {"title": "Bolschewiki.", "content": "1914 wurde Andrejew Mitglied der Kommunistischen Partei. 1916 wurde er aktiv im Petersburger Komitee der Bolschewiki und seit war er Mitglied im Ausschuss der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) in \"Petrograd\". Als Lenin im April 1917 am Finnischen Bahnhof in Petrograd eintraf, nahm er an der Begrüßung teil und organisierte tags darauf für Lenin eine Konferenz der Bolschewiki.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg.", "content": "Andrejew organisierte von 1917 bis 1919 die Gewerkschaftsarbeit im Ural und in der Ukraine. 1919 wurde er Mitglied des Vorstandes und 1920 Sekretär des All-Unions-Zentralrates der Gewerkschaften (AUCCTU). Von 1922 bis 1927/1928 war er Vorsitzender der Gewerkschaft der Eisenbahner. 1920 bis 1921 hatte er sich noch Trotzki und Bucharin angeschlossen. Er reihte sich dann schnell in das Gefolge Stalins ein; später jedoch verlor er nie ganz den Makel seiner früheren Verbindungen zur Opposition. Bald wurde er mit weiteren wichtigen Funktionen der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) betraut. Er war von 1924 bis 1925 zum ersten Mal Sekretär im Zentralkomitee der KPdSU. Von 1928 bis 1929 war er Sekretär der nordkaukasischen Parteiorganisation und von 1930 bis 1931 Vorsitzender der Zentralen Kontrollkommission der Partei.", "section_level": 2}, {"title": "Regierungsarbeit.", "content": "In den Regierungen der UdSSR war er unter dem Vorsitzenden der Regierung Molotow von 1930 bis 1931 Volkskommissar für die \"Arbeiter- und Bauern-Inspektion\" und von 1931 bis 1935 Kommissar für das Eisenbahnwesen der UdSSR. In der Regierung Stalin wirkte er von 1943 bis 1945/46 als Volkskommissar für die Landwirtschaft. Von 1946 bis 1953 war stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR in der Regierung Stalin.", "section_level": 2}, {"title": "Im Zentrum der Macht.", "content": "Von diesen Posten stieg er als Stalinanhänger auf zum Vollmitglied im höchsten politischen Gremium der UdSSR, dem Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und zwar in der Zeit vom 4. Februar 1932 bis zum 16. Oktober 1952. Im Politbüro war er als Spezialist für Gewerkschaftsfragen für zwei weitere Gebiete zuständig: Als Vorsitzender der Parteikontrollkommission hatte er auf die Einhaltung der Parteidisziplin zu achten. Als Mitglied im Rat der Volkskommissare und Vorsitzender des Rats für Kolchos - Angelegenheiten (von 1946 bis 1952) war er einer der Spitzenfachleute für die Landwirtschaft. Von 1938/39 bis 1946 war er zum zweiten Mal im wichtigen Sekretariat des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. 1939 sprach er sich auf dem XVIII. Parteitag für das erfolgreiche „Sweno-System“ (Gliederung in kleineren Gruppen von etwa 12 Landarbeitern) bei der Organisation der Landwirtschaft aus, um die Arbeiter wieder zu mehr persönlicher Verantwortung hin zu führen. 1947 fordert er eine Mobilisierung der Parteiorganisation in den Kolchosen und Maschinen-Traktoren-Stationen (MTS). Zahlreiche kommunistische Funktionäre wurden aus den Städten aufs Land versetzt. Das Privateigentum auf dem Lande wurde auf ein Mindestmaß reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Abstieg.", "content": "1950 wurde er in einem Artikel der Parteizeitung \"Prawda\" hinsichtlich des von ihm eingeführten Sweno-Systems – natürlich auf Intervention von Stalin – scharf kritisiert. Er musste sich – ebenfalls in der \"Prawda\" – selbst kritisieren und sich für das dann übliche Brigade-System (Gliederung in größeren Gruppen) in der Landwirtschaft aussprechen. Anfang 1952 wurde er von Stalin willkürlich von der Teilnahme an den Politbürositzungen ausgeschlossen (Chruschtschow berichtet darüber 1956 in seiner Geheimrede zum XX. Parteitag der KPdSU). Im Oktober 1952 verlor er auch formell auf dem XIX. Parteitag seine Spitzenämter, blieb aber nach seiner Degradierung durch Stalin trotzdem Mitglied des Zentralkomitees der Partei.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Andrejew erhielt Nach ihm wurden Lokomotiven benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrej Andrejewitsch Andrejew (; * in Kusnezowo bei Sytschowka, Gouvernement Smolensk, Russisches Kaiserreich; † 5. Dezember 1971 in Moskau) war ein sowjetischer Politiker und Mitglied des Politbüros der KPdSU.", "tgt_summary": "安德烈·安德烈耶维奇·安德烈耶夫(,1895年-10月18日-1971年-12月5日)苏联党和国务活动家。", "id": 1554599} {"src_title": "Termersetzungssystem", "tgt_title": "重写逻辑", "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "Um ein Termersetzungssystem aufzubauen, benötigt man zunächst eine klare Vorstellung von den zu Grunde liegenden Begriffen.", "section_level": 1}, {"title": "Terme.", "content": "Für eine Menge formula_4 von Funktionssymbolen und eine (unendliche) Menge formula_5 von Variablen definiert man die Menge formula_6 der Terme induktiv wie folgt: Man bemerke, dass diese Definition genau der Definition eines mathematischen Termes entspricht. Ohne formale Definition seien noch folgende Begriffe erwähnt:", "section_level": 2}, {"title": "Termersetzungsregeln.", "content": "Eine Termersetzungsregel ist ein Paar formula_21 zweier Terme formula_22, wobei formula_23 keine Variable sein darf und ferner in formula_24 keine Variable vorkommen darf, die nicht auch in formula_23 vorkommt. Der Grund dieser Einschränkung hängt mit der Terminierung eines Termersetzungssystems zusammen und wird im entsprechenden Abschnitt näher erläutert.", "section_level": 2}, {"title": "Die Termersetzungsrelation.", "content": "Die „Funktionsweise“ eines Termersetzungssystems wird über die \"Termersetzungsrelation\" formula_26 definiert.", "section_level": 1}, {"title": "Anschauliche Beschreibung.", "content": "Passt auf einen Term formula_16 oder einen Teilterm von formula_16 die linke Seite einer Regel, so kann man diese linke Seite in formula_16 durch die rechte Seite der entsprechenden Regel ersetzen und so einen neuen Term formula_14 erhalten. Dies soll an einigen Beispielen gezeigt werden. Dazu betrachten wir das einfache Termersetzungssystem", "section_level": 2}, {"title": "Formale Definition.", "content": "Ein Term formula_16 wertet zu formula_14 aus, geschrieben formula_40, falls folgendes gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Fragestellungen.", "content": "Je nach Anwendungsbereich eines Termersetzungssystems gibt es mehrere Fragestellungen, welche von Interesse sind. Dies sind unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Terminierung.", "content": "Hierbei stellt man sich die Frage, ob es zu einem Termersetzungssystem formula_43 Terme gibt, die eine unendliche Kette von Auswertungen formula_50 erlauben, oder ob alle Ableitungen aller Terme stets endlich sind. Ist letzteres der Fall, nennt man formula_43 auch terminierend oder fundiert. Zwar ist die Frage nach der Terminierung in jedem turingvollständigen Berechnungssystemen unentscheidbar. Es existieren jedoch eine Menge fortgeschrittener Techniken, um die Terminierung vieler Termersetzungssysteme automatisch nachzuweisen. Ein allgemeiner Ansatz ist, eine fundierte Ordnung formula_52 mit formula_53 zu finden, so dass formula_54 für alle Regeln formula_42 des TES gilt. Außerdem muss diese Ordnung erhalten bleiben, wenn man Substitutionen auf formula_23 und formula_24 anwendet (die Ordnung muss \"stabil\" sein) oder wenn formula_23 und formula_24 als Teilterme eines anderen Terms auftreten (die Ordnung muss \"monoton\" sein). Es existieren noch zahlreiche andere Methoden. Man kann die Terme beispielsweise als Polynome oder Matrizen interpretieren sowie eine genauere Analyse der Abhängigkeiten der Funktionssymbole untereinander durchführen. Hierfür sei auf die weiterführende Literatur verwiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Konfluenz.", "content": "Ausgehend von einem Term kann es mehrere mögliche Ableitungen geben. Mit Konfluenz bezeichnet man die Eigenschaft eines Termersetzungssystems, dass zwei Terme, die in mehreren Schritten auf unterschiedliche Art aus einem Ausgangsterm hervorgehen, stets wieder zu einem Term zusammengeführt werden können. Eine damit zusammenhängende Frage ist, ob die durch ein Termersetzungssystem beschriebene Berechnung für dieselbe Eingabe stets zu demselben Ergebnis (eindeutige Normalform) kommt. Konfluenz ist im Allgemeinen ebenso unentscheidbar wie die Terminierung. Ein Termersetzungssystem, das terminiert und konfluent ist, bezeichnet man auch als konvergent. Für solche Systeme existiert zu jedem Term eine eindeutige Normalform. Es ist entscheidbar, ob ein terminierendes Termersetzungssystem konfluent ist.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Als mathematisch relativ leicht handhabbares Konstrukt eignen sich Termersetzungssysteme für die computergestützte Behandlung von Problemen aus der theoretischen Informatik. Einige Anwendungen sind:", "section_level": 1}, {"title": "Entscheidungsverfahren für das Wortproblem.", "content": "Ein Termgleichungssystem formula_60 ist eine Menge von Gleichungen zwischen Termen. Unter dem \"Wortproblem\" für formula_60 versteht man die Frage, ob eine Gleichung formula_62 gilt unter der Voraussetzung, dass die Gleichungen in formula_60 wahr sind. Als Beispiel könnte man in formula_60 die Gruppenaxiome kodieren: Hierbei steht das zweistellige Funktionssymbol formula_8 für die Gruppenverknüpfung, die einstellige Funktion formula_66 liefert die inversen Elemente, und die Konstante formula_67 bezeichnet das neutrale Element; formula_68, formula_2 und formula_70 sind Variablen. Man sucht nun nach einem Verfahren, automatisch Gleichungen wie formula_71 oder formula_72 auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Zu diesem Zweck konstruiert man zum Gleichungssystem formula_60 ein \"äquivalentes\" und \"konvergentes\" Termersetzungssystem formula_43. \"Äquivalent\" bedeutet hier, dass formula_62 gilt genau dann wenn formula_76. Die Schreibweise formula_77 bedeutet, dass die Termersetzungsrelation hier beliebig oft und in beiden Richtungen angewendet werden kann. Hat man nun ein solches konvergentes TES gegeben, lässt sich das Wortproblem formula_62 lösen, indem man einfach formula_16 und formula_14 mittels formula_26 solange auf beliebige Weise auswertet, bis keine weitere Auswertung mehr möglich ist. Da das TES nach Voraussetzung konvergent ist, gibt es keine unendliche Auswertung. Das Verfahren selbst terminiert also. Da das TES außerdem konfluent ist, spielt es keine Rolle, welche der möglichen Auswertungen man wählt. Führt nun die Auswertung der beiden Terme zu ein und demselben Term, so gilt formula_62 für die Gleichungen von formula_60. Da das Wortproblem unentscheidbar ist, lässt sich nicht immer ein konvergentes Termersetzungssystem finden, das das Wortproblem für das entsprechende Gleichungssystem entscheidbar macht. Ein Verfahren zu Konstruktion von konvergenten Termersetzungssystemen ist das Knuth-Bendix Vervollständigungsverfahren. Es berechnet im Erfolgsfall zu einer gegebenen Gleichungsmenge und einer fundierten Termordnung ein äquivalentes und konvergentes Termersetzungssystem. Allerdings ist weder die Termination noch der Erfolg des Knuth-Bendix Vervollständigungsverfahrens garantiert. Für den Fall der Gruppenaxiome oben berechnet das Knuth-Bendix Vervollständigungsverfahren z. B. das folgende konvergente Termersetzungssystem:", "section_level": 2}, {"title": "Terminierungsanalyse.", "content": "Da für Termersetzungssysteme so viele mächtige Techniken existieren, welche die Terminierung nachweisen können, transformiert man Programme höherer Programmiersprachen in Termersetzungssysteme und wendet diese Techniken darauf an. Das Tool AProvE, welches an der RWTH Aachen entwickelt wird, hat dies bisher für die Programmiersprachen Prolog und Haskell implementiert. Die Behandlung imperativer und objektorientierter Sprachen, wie beispielsweise Java, ist Gegenstand aktueller Forschung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Termersetzungssysteme (TES) sind ein formales Berechnungsmodell in der Theoretischen Informatik. Sie bilden insbesondere die Grundlage der Logik- und funktionalen Programmierung. Ferner spielen sie eine wichtige Rolle beim Wortproblem und bei der Terminierungsanalyse.", "tgt_summary": "重写逻辑是一种对绝大多数编程语言和系统进行规范描述的计算机逻辑。重写逻辑能把目标逻辑的抽象语法表示为代数结构。利用重写规则,目标逻辑的推理规则可以被描述出来。", "id": 1518866} {"src_title": "TUI Travel", "tgt_title": "途易旅游", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die TUI AG kündigte am 19. März 2007 eine Fusion ihrer Touristiksparte mit der britischen First Choice Holidays an. Die Fusion zur \"TUI Travel PLC\" wurde am 29. Juni 2007 durch die EU-Kommission genehmigt. Die Aktionäre der First Choice Holidays haben der Fusion am 25. Juli 2007 zugestimmt. Die neuen Aktien der TUI Travel PLC wurden am 3. September 2007 erstmals an der London Stock Exchange gehandelt. TUI Travel wurde vollständig in den Konzernabschluss der TUI AG einbezogen. First Choice Holidays sollte ursprünglich komplett von der TUI AG übernommen werden, da aber das Kapital für eine Komplettübernahme nicht ausreichte, einigte sich die TUI AG mit den Eigentümern der First Choice Holidays auf die Gründung der TUI Travel PLC, an der die TUI AG einen Anteil von 54 Prozent und die Eigentümer von First Choice Holidays 46 Prozent gehalten haben. Die neue TUI Travel wurde von First Choice Chef Peter Long als Chief Executive Officer (CEO) geleitet. TUI Chef Friedrich Joussen fungierte als Chairman bzw. Aufsichtsratsvorsitzender. Am 27. Juni 2014 gab die TUI AG bekannt, mit TUI Travel in Form eines Aktientausches fusionieren zu wollen. Die Aktionäre der TUI Travel PLC erhielten je gehaltene Aktie 0,399 Aktien der TUI AG. Die Fusion wurde am 17. Dezember 2014 abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Konzernstruktur.", "content": "TUI Travel war gegliedert in \"Regionen\", \"Bereiche\" und \"Sparten\".", "section_level": 1}, {"title": "Regionen.", "content": "TUI Travel hatte vor allem folgende drei Regionen:", "section_level": 2}, {"title": "Bereiche.", "content": "TUI Travel hatte folgende Bereiche:", "section_level": 2}, {"title": "Sparten.", "content": "TUI Travel hatte folgende Sparten:", "section_level": 2}, {"title": "TUI Airlines-Fluggesellschaften.", "content": "Die Fluggesellschaften wurden unter TUI Airlines zusammengefasst. Dazu gehörten neben TUIfly in Deutschland vor allem die britische Thomson Airways (Zusammenschluss aus First Choice Airways und Thomsonfly) sowie weitere vier kleinere Fluggesellschaften. TUI Airlines umfasst über 150 Flugzeuge.", "section_level": 3}, {"title": "Reiseveranstalter.", "content": "In Mitteleuropa hatte TUI Travel mehrere Reisegesellschaften und Marken:", "section_level": 3}, {"title": "Incoming-Agenturen.", "content": "TUI Travel betrieb folgende Incoming-Agenturen:", "section_level": 3}, {"title": "Hotelmanagement.", "content": "TUI Travel betrieb folgende Hotelmarken:", "section_level": 3}, {"title": "Strukturdaten.", "content": "Die neue TUI Travel PLC war in 20 Ländern aktiv, hatte über 27 Millionen Kunden und einen Umsatz von ca. 18,1 Milliarden Euro, davon ca. 14,1 Mrd. Euro von TUI AG und ca. 4 Mrd. Euro von First Choice Holidays. Der Reisekonzern hatte ca. 47.000 Beschäftigte (33.000 TUI AG + 14.000 FCH), über 3.500 Reisebüros und über 101 Veranstaltermarken. TUI Travel hatte sieben Fluggesellschaften mit über 150 Flugzeugen (TUIfly, TUI Airlines sowie First Choice Airways). Im Geschäftsjahr 2010/2011 erwirtschaftete TUI Travel einen Gewinn von 471 Millionen Pfund.", "section_level": 2}], "src_summary": "TUI Travel PLC war ein europäischer Tourismus­konzern, gebildet aus der Touristiksparte der deutschen TUI AG und der britischen First Choice Holidays plc. Das ehemals an der Londoner Börse notierte Unternehmen war im FTSE 100 gelistet. Mitte Dezember 2014 fusionierte TUI Travel PLC als Tochtergesellschaft mit dem Mutterunternehmen TUI AG.", "tgt_summary": "途易旅游公共有限公司(英语:TUI Travel PLC)是一家在伦敦证券交易所上市的的欧洲最大休闲旅游公司,总部位于英国西萨塞克斯郡的克劳利。它成立于2007年9月3日,由途易股份公司的旅游部门及首选假日旅游公司合并而成,其中途易股份公司持有该公司55.9%的股权,业务覆盖全球180个国家和地区,每年为近3千万的客户提供服务。途易旅游也是伦敦金融时报100指数的成分股,在欧洲拥有约3500家旅游门店、155架飞机、243间酒店,以及全球范围内的近50000名员工。该公司主营休闲旅游业务,并组织和管理四大核心业务部门:综合部、专项部、活动部及网络服务部。", "id": 491061} {"src_title": "Calutron", "tgt_title": "电磁型同位素分离器", "src_document": [{"title": "Funktionsprinzip.", "content": "Im Calutron werden – wie in einem Massenspektrometer – Proben verdampft, durch Beschuss mit Elektronen in Ionen umgewandelt, in einem elektrischen Feld beschleunigt und anschließend durch die Lorentz-Kraft eines starken Elektromagneten auf eine kreisförmige Bahn gezwungen. Da der Radius der Bahn von der Ladung und der Masse der Teilchen abhängt, werden Teilchen gleicher Ladung, aber verschiedener Masse voneinander getrennt. So ließ sich das für Kernwaffen benötigte Uran-Isotop U-235 von dem viel häufigeren, unerwünschten U-238 abtrennen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Calutron wurde während der 1940er Jahre zunächst in einer sog. Alpha-Version entwickelt, die später zur Beta-Version weiterentwickelt wurde. Calutrone spielten im Rahmen des Manhattan-Projektes eine entscheidende Rolle, wurden aber, da sie recht groß sind und einen hohen Energiebedarf haben, in der Folge durch andere Verfahren (Gasdiffusionsverfahren und Gaszentrifugenverfahren) abgelöst. 1990 wurde bekannt, dass im Rahmen der Atomwaffenprojekte von Saddam Hussein auch im Irak ein Calutron-Programm in Erwägung gezogen worden war. Berichten zufolge versuchte 1973 auch Libyen – unter der Führung von Muammar al-Gadhafi – 20 Calutrons vom französischen Unternehmen Thomson-CSF zu erhalten. Das Geschäft wurde jedoch von der französischen Regierung gestoppt.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderes.", "content": "Um in der rohstoffknappen Kriegszeit die Spulen der Elektromagneten für die Calutrone wickeln zu können, wurde kein kriegswichtiges Kupfer verwendet. Vielmehr wurden aus den nationalen Edelmetallreserven des Finanzministeriums der USA 15.000 t Silber zu Draht verarbeitet. Literarische Erwähnung finden Calutrone im Thriller \"Die Faust Gottes\" von Frederick Forsyth, in dem auf die irakischen Pläne zum Bau von Calutronen Bezug genommen wird. Hier wird das Wort allerdings mit K geschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Calutron war ein Typ von Anlagen zur Uran-Anreicherung, die nach dem Prinzip eines Massenspektrometers arbeiteten. Calutrone wurden im Rahmen des Manhattan-Projekts (Bau der ersten Atombomben) verwendet. Der Name leitet sich von der Bezeichnung „California\" University\" \"Cyclo\"tron“ ab. Das Gerät wird auch als \"Massenseparator\" bezeichnet. Den Namen erhielt das Gerät von seinem Erfinder Ernest O. Lawrence, der es an der Universität von Kalifornien in Livermore entwickelte.", "tgt_summary": "电磁型同位素分离器(英文:Calutron) 是一种同位素质谱仪,其最初的设计和使用是为了分离铀的同位素, 由美国物理学家欧内斯特·劳伦斯在曼哈顿计划期间根据他早前发明的回旋加速器研发而成。 该仪器的英文名字“Calutron”来源于加州大学伯克利分校(University of California, Berkeley)以及回旋加速器(Cyclotron),以纪念它的发明地也就是劳伦斯所在的加州大学伯克利分校。", "id": 2113102} {"src_title": "Andrei Pawlowitsch Kirilenko", "tgt_title": "安德烈·帕夫洛维奇·基里连科", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Arbeit.", "content": "Kirilenko war der Sohn eines Handwerkers. Er besuchte eine ländliche Schule und lernte den Beruf eines Elektrikers. Von 1925 bis 1929 arbeitete er in der Oblast Woronesch und in einer Mine im Donezbecken. Er trat 1929 dem Komsomol, der Jugendorganisation der Partei und 1931 der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) bei. In den 1930er Jahren bis 1936 studierte er Flugzeugbau am \"Rybinsk Aviation Technology Institut\". Kirilenko war von 1936 bis 1938 als Flugzeugingenieur in einem Flugzeugwerk in Saporischschja tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg.", "content": "Sein steiler Aufstieg als Funktionär führte über folgende Stationen: 1938 Zweiter Sekretär in Woroschilow, 1939 bis 1941 war er Rajkomsekretär, 1942 bis 1943 Mitglied des Militärausschusses der 18. Armee an der Südfront, 1943/44 bei einer Flugzeugfabrik in Moskau, 1944 bis 1947 Zweiter Obkomsekretär in der Oblast Saporischschja (Breschnew war hier 1946/47 Erster Obkomsekretär), 1947 bis 1950 dann Erster Obkomsekretär der Oblast Nikolajew und schließlich 1955 bis 1962 Erster Obkomsekretär der Oblast Swerdlowsk. Er wurde schon zu seiner Zeit in der Ukraine von Chruschtschow stark gefördert, und so folgte sein Aufstieg in die Machtzentren der Partei: Ab 1956 Mitglied im Zentralkomitee (ZK) der KPdSU.", "section_level": 2}, {"title": "Im Zentrum der Macht.", "content": "Von 1957 bis 1962 war Kirilenko Kandidat des Politbüros der Partei und dann – für einige überraschend – vom 25. April 1962 bis zum 22. November 1982 Vollmitglied im höchsten politischen Gremium der UdSSR, dem Politbüro (von 1952 bis 1966 Präsidium genannt) der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU). Von 1962 bis 1966 war er – wie das Politbüromitglied Woronow – auch Erster Stellvertretender Vorsitzender des Büros des ZK für die Russische SFSR. Von 1966 bis 1982 nahm er in der Schaltzentrale der Partei die Funktion eines Sekretärs des Zentralkomitees der KPdSU war. Im Politbüro war er u. a. für den Maschinenbau und für Industriebelange zuständig. Er unterstützte Chruschtschow in seiner antistalinistischen Politik und er stärkte (1963) zunehmend seine Position gegen Woronow, einen Konkurrenten im Politbüro. In dem Machtkampf von 1964, bei dem Chruschtschow sein Amt als Erster Sekretär des Politbüro verlor und Breschnew sein Nachfolger wurde, hatten sich die Positionen anderer Politbüromitglieder wie Suslow, Podgorny und Kossygin gestärkt. Kirilenko musste sich anpassen, behielt jedoch seine Funktion im Politbüro und wurde in enger Zusammenarbeit mit Breschnew einer der Mächtigsten in einer ansonsten jedoch nicht veränderungsfähigen Führungsspitze der UdSSR. Alters- und krankheitsbedingt schied er 1982 aus seinen politischen Ämtern aus.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Kirilenko erhielt den Orden und Titel Held der sozialistischen Arbeit (2×), den Leninorden (6×) und den Orden der Oktoberrevolution.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andrei Pawlowitsch Kirilenko (; * in Alexejewka; † 12. Mai 1990 in Moskau) war ein sowjetischer Politiker und langjähriges Mitglied des Politbüros der KPdSU.", "tgt_summary": "安德烈·帕夫洛维奇·基里连科(,-1990年5月12日),冷战时期苏联政治家,1906年生于俄罗斯帝国沃罗涅日省阿列克谢耶夫卡一个俄罗斯人工人阶级家庭。他在1920年从当地一家职业训练学校毕业,又在1930年代中末叶从毕业。他在1930年成为全联盟共产党(布尔什维克)党员。基里连科和很多成为党政要员的苏共党员一样,都是从「工业梯队」晋身苏联统治阶层;他在1960年已是苏共中央俄罗斯联邦局第一副主席。尼基塔·赫鲁晓夫被迫辞职之后,他在1965年成为苏共中央政治局委员,并充当列昂尼德·勃列日涅夫的「主将」。", "id": 1470027} {"src_title": "Der Kommandeur", "tgt_title": "晴空血战史", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "1942 beginnen die Amerikaner mit strategischen Tagesangriffen ihrer Luftstreitkräfte gegen Ziele auf dem von Deutschland besetzten europäischen Festland. Die Einsätze der von Basen im Osten Englands operierenden Bomberverbände kosten die Amerikaner schwere Verluste. Wenig eingespielt im taktischen Zusammenwirken und ohne den Schutz von Begleitjägern, deren Reichweite zu dieser Zeit noch zu gering ist, machen den \"Fliegenden Festungen\" vor allem die Angriffe der deutschen Jagdmaschinen zu schaffen. Auch die 918th Bombardment Group – so erinnert sich Jahre später der ehemalige Gruppenadjutant, Major Stovall, als er das von Gras überwucherte Flugfeld besucht – ist von den zunehmenden Verlusten betroffen. Als die Einheit bei einem Einsatz fünf Flugzeuge mit 50 Männern verliert und der Kampfgeist der Gruppe zu zerbrechen droht, wird ihr Chef, der beliebte Colonel Davenport, vom Geschwaderkommandeur abgelöst. Man wirft ihm zu viel Mitgefühl für seine Männer und mangelndes Durchsetzungsvermögen vor, weil er sich bei Fehlern der Besatzungen zu verständnisvoll zeigt. An seine Stelle tritt Brigadier General Savage, ein erfahrener Flieger, der allerdings zuletzt mit Schreibtischaufgaben betraut war. Er soll die Moral der Gruppe und ihre Kampffähigkeiten wiederherstellen. Er tut das auch mit ziemlich drastischen Mitteln, fordert eiserne Disziplin ein und verhängt drakonische Strafen. Er schließt sogar die Offiziersmesse, den Ort also, an dem die erschöpften Flieger Ablenkung und Erholung suchen. Besonders hart geht Savage mit dem Einsatzoffizier der Gruppe, Lieutenant Colonel Gately, Sohn eines angesehenen Generals, ins Gericht. Er hält ihn für einen Feigling und Drückeberger und degradiert ihn zum einfachen Piloten, um ihm dann die jeweils leistungsschwächsten Männer für seine Maschine zuzuteilen. Für die Einheit setzt Savage neben den Einsatzflügen ein hartes, Kräfte zehrendes Trainingsprogramm an. Bei den Besatzungen staut sich mehr und mehr der Hass auf den mitleidlosen Schleifer Savage an. Die Piloten stellen gemeinsam ein Versetzungsgesuch, weil sie nicht mehr unter ihm dienen wollen. Savage droht zu scheitern. Nur mit Hilfe von Stovall, der Savage seine Erfahrungen in bürokratischen Dingen anbietet, gelingt es, die Weitergabe der Gesuche zu verzögern und so Zeit für die Trainingsflüge zu gewinnen. Als das harte Vorgehen ihres Kommandeurs bei den nächsten Einsätzen schließlich Wirkung zeigt und die Verlustrate tatsächlich zurückgeht, fassen die Männer allmählich Vertrauen in den Menschen Savage und seine Methoden. Bei einem Besuch des Generalinspekteurs bei der 918th Bombardment Group, der den Gerüchten über zurückgehaltene Versetzungsgesuche auf den Grund gehen will, nehmen alle Piloten ihre Anträge geschlossen zurück. Doch auch von Savage fordert der Krieg sein Opfer, als er vor dem wichtigsten Flug, der sich gegen die Kugellagerwerke in Schweinfurt richtet, einen Nervenzusammenbruch erleidet und seine Männer allein gegen den Feind ziehen lassen muss. Aber der als Drückeberger gescholtene Gately übernimmt die Kommandeursmaschine und führt den Verband zu einem erfolgreichen Einsatz über Deutschland. Fast alle Maschinen kehren trotz heftiger Abwehr durch FlaK und Jäger zum Stützpunkt zurück. Die eklatanten Verluste gehören der Vergangenheit an, Savage hat seine Aufgabe gemeistert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Drehorte.", "content": "Die Aufnahmen entstanden auf der Eglin Air Force Base sowie im benachbarten Fort Walton Beach, Florida, USA, sowie dem Ozark Army Airfield, Ozark, Alabama, USA. Weitere Dreharbeiten fanden auf der Air Base der RAF Barford St. John, Oxfordshire, England, statt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Bei den Filmaufnahmen der Luftkämpfe, welche im letzten Viertel des Films zu sehen sind, handelt es sich um Originalaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie entstanden an Bord der oder stammen aus den Schießkameras deutscher und alliierter Jagdmaschinen. Die spektakuläre Bruchlandung eines Bombers zu Beginn des Films ist kein Spezialeffekt. Hier wird eine echte B-17F \"Flying Fortress\" von dem Stuntpiloten Paul Mantz mit eingezogenem Fahrwerk gelandet. Er erhielt dafür mit 4.500 $ die bis in die 1970er Jahre höchste Gage für eine einzelne Stuntszene. 1965 starb Mantz bei den Dreharbeiten zu \"Der Flug des Phönix\" bei einem ungewollten Absturz. Der Film wird in einigen Bildungseinrichtungen der US-Streitkräfte als Lehrmaterial über Führungsstile verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei der Oscarverleihung 1950 erhielt der Film zwei Auszeichnungen sowie zwei weitere Nominierungen: Bei den New York Film Critics Circle Awards 1950 wurde Gregory Peck als \"Bester Schauspieler\" ausgezeichnet. 1998 wurde \"Twelve O’Clock High\" ins \"National Film Registry\" des amerikanischen National Film Preservation Board aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Überlebende Besatzungsmitglieder der US-Bomberflotte haben den Film häufig als das einzige Werk Hollywoods bezeichnet, das ihr Leben während des Krieges akkurat wiedergibt. Auch in den Online-Medien finden sich ausschließlich positive Einschätzungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kommandeur (Originaltitel: \"Twelve O’Clock High\") ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm von Henry King aus dem Jahre 1949. Der Film hat die schwierige Auftaktphase der Tages-Bombereinsätze der 8th Air Force im Zweiten Weltkrieg zum Thema. Erzählt wird die fiktive Geschichte einer Bomberstaffel auf dem Stützpunkt Archbury in England. Beirne Lay jr. und Sy Bartlett schrieben das Drehbuch anhand ihres Romans \"12 O'Clock High\". Der Film wurde in Schwarz-Weiß gedreht.", "tgt_summary": "《晴空血战史》是一部1949年的美国电影,讲述美国卷入二战的早期第八航空队队员轰炸纳粹德国占领下的法国的故事。Sy Bartlett、亨利·金和Beirne Lay, Jr.根据Bartlett和Lay1948年的小说改编了剧本。由亨利·金导演,Gregory Peck、Hugh Marlowe、Gary Merrill、Millard Mitchell和Dean Jagger主演。该片获奥斯卡金像奖最佳男配角和最佳音效奖。", "id": 2217938} {"src_title": "AGM-12 Bullpup", "tgt_title": "AGM-12飛彈", "src_document": [{"title": "Technik und Funktion.", "content": "Die AGM-12A und GAM-83A (AGM-12B) haben einen zylindrischen Körper, in dem die Elektronik, der Gefechtskopf (Mittelsektion) und der Treibstofftank untergebracht sind. Zur Front hin verläuft er kegelförmig. An der Spitze befindet sich 4 Canards in X-Form. Mit diesen werden die Steuerkommandos des Bordschützen elektropneumatisch von der Bullpup umgesetzt. Am Heck, beim Triebwerk, wird er leicht konisch. Kurz davor sind vier große Heckflossen ebenfalls in X-Form angebracht, die einem Deltaflügel ähnlich sind. Diese Flügelflächen dienen nur dazu, dass die Bullpup ihre Flugrichtung stabil hält sowie in Zusammenarbeit mit dem Kreiselsystem nicht ins Rollen um die eigene Achse gerät. Die ASM-N-7A (ebenfalls AGM-12B) hat trapezförmige Heckflossen. Bei der AGM-12C sieht die Körperform, bedingt durch den größeren Durchmesser, erheblich anders aus, denn hinter der Spitze gibt es eine konische Vergrößerung von 30 auf 46 cm. Auch sind die Heckflossen nun wesentlich größer. Sie haben aber eine Trapezform, wobei sich die Flossenhöhe von vorne nach hinten verringert. Die AGM-12D wiederum baut auf der -12B auf. Da sie aber einen Nuklearsprengkopf trägt, der etwas größer ist, musste die Mittelsektion vom Durchmesser her angepasst werden. Auf Grund dieser minimalen Änderung ist die 12D von der A und B Variante nur schwer zu unterscheiden. Die erste Version der Bullpup, die AGM-12A, war mit einem Mk 8 Mod 1 Festtreibstoff-Raketenmotor der Firma Aerojet-General ausgerüstet, der 2,5 Sekunden lang ca. 38 kN Schub lieferte. Spätere Versionen sind mit Flüssigtreibstoff-Raketenmotoren der Firma Thiokol vom Typ LR-58-RM-4 (AGM-12B/D), der 2,04 Sekunden lang ca. 53,9 kN Schub leistet, beziehungsweise LR-62-RM-2/-4 (AGM-12C/E) ausgerüstet. Als Treibstoff verwendet das LR-58 und -62 ein Gemisch aus Aminen, das MAF-l (mixed amine fuel-1) genannt wird sowie als Oxidator rote rauchende Salpetersäure, die, wenn sie zusammen gemischt werden, hypergol (selbstzündend) sind. Das Gewicht aller Raketenmotoren war trotz unterschiedlicher Gesamtmasse der Bullpup annähernd gleich und betrug etwa 91 kg. Die Bullpup wurde nach Abschuss vom Bordschützen manuell über einen Joystick im Cockpit per Funkfernsteuerung nach Sicht gelenkt. Der Nachteil dieses Systems war, dass der Schütze immer Sichtkontakt mit der Rakete haben musste. In der ersten Version (AGM-12A) musste außerdem das Trägerflugzeug weiter in gerader Linie auf das Ziel zu fliegen. Dies wurde erst mit der AGM-12B, die eine überarbeitete Elektronik hatte, leicht verbessert. Jetzt konnte das jeweilige Trägerflugzeug vom Kurs der Bullpup etwas abweichen, ohne dass es zum Verlust der Funkverbindung kam. Das Trägerflugzeug selbst musste mit einem Airborne Flight/Remote Control Radio (kurz AN/ARW) vom Typ -73 und später -77 ausgerüstet sein, damit es die Bullpup verschießen konnte. Mit dem AN/ARW-73 waren nur die A-4 Skyhawk und die F-105 Thunderchief ausgerüstet. Das AN/ARW-77 hingegen nutzten unter anderem die A-7, F-4, F-5, F-8, und P-3B Orion. Neben der nicht optimalen Zielelektronik hatte die die Bullpup noch andere Schwächen. So betrug ihre Trefferwahrscheinlichkeit nur 66 % und dies bei einem Streukreisradius (CEP) von etwas über neun Meter. Weiter gab es immer wieder Probleme mit den Schweißnähten sowie fehlerhaften Schnittstellen zwischen Elektronik und VHF-Antenne.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung der AGM-12 Bullpup wurde 1953 von der US Navy initiiert, als während des Koreakrieges festgestellt wurde, dass man keine effektive Waffe zur Verfügung hatte, mit der man statische Ziele wie z. B. Brücken bekämpfen konnte. Eine weitere Anforderung war die Möglichkeit des Einsatzes durch trägergestützte Flugzeuge. Es wurde eine Ausschreibung durchgeführt, bei der unter mehreren Angeboten Martin Marietta im April des Jahres 1954 den Zuschlag erhielt. Die Bezeichnung der Rakete lautete ASM-N-7 Bullpup, sie war die erste gelenkte Luft-Boden-Rakete. Während ihrer Entwicklungsphase bekam die Bullpup die Bezeichnung XASM-N-7, wobei das X auf den experimentellen Status hinweist. Viele der damals vorgestellten Daten stimmten schon grob mit der späteren Serien-Bullpup überein. Nur Gewicht (245 kg) und Geschwindigkeit (Mach 2) konnten bei der Serienversion (259 kg, Mach 1,8) nicht eingehalten werden. Auch schlug man drei verschiedene Gefechtsköpfe vor. Man wollte die hochexplosive AN-M57 Bombe, die AN-M81 Splitterbombe oder die Mk81 nutzen. In der Serienversion nutzte die AGM-12A tatsächlich aber nur die AN-M81 und Mk81 Gefechtsköpfe. Die ASM-N-7 war noch mit einem Feststoff-Raketenmotor ausgerüstet, erst mit der Einführung der Baureihe ASM-N-7a wurde dieser durch einen LR-58 Flüssigtreibstoff-Raketenmotor der Firma Thiokol ersetzt. Offiziell wurde die ASM-N-7 bei der US Navy am 25. April 1959 an Bord der USS Lexington bei den an Bord befindlichen A-4 Skyhawk in Dienst gestellt. Neben den A-4 Skyhawk wurde sie für die AF-1E Fury und den SH-34 zugelassen. Aber schon im Jahr 1954 zeigte die „US Air Force“ ebenfalls Interesse an der Bullpup. Man wollte aber nicht die gleiche Rakete wie die US Navy verwenden, da zu dieser Zeit große Rivalitäten zwischen den Teilstreitkräften bestanden. Daher wurde Martin Marietta beauftragt, ein Derivat mit der Projektbezeichnung White Lance und dem späteren Namen GAM-79 zu entwickeln. Es sollte, anders als bei der Navy, von Beginn an ein Raketenantrieb mit Flüssigtreibstoff verwendet werden. Außerdem sollte diese Version mit einem Nuklearsprengkopf bestückt werden können und die Zielelektronik sollte weiter verbessert werden. Aber die Entwicklung der GAM-79 brauchte ihre Zeit, und während dieser Entwicklungszeit kaufte die USAF die ASM-N-7, führte sie aber unter der Bezeichnung GAM-83 ein und setzte sie auf den Flugzeugtypen North American F-100 und Republic F-105 ein. Die ASM-N-7 und die GAM-83 sollten ab 1963 die Bezeichnung AGM-12A erhalten. Weiter wurde eine Trainingsversion, mit der die Piloten üben konnten, die AGM-12A, gebaut. Sie wurde zuerst als TGAM-83 und später als ATM-12A geführt. Die US-Navy nahm von der Entwicklung der GAM-79 durch die Air Force Notiz und stattete in der Folgezeit ihre ASM-N-7 mit einem Flüssigstoff-Raketenmotor aus. Diese jetzt unter der Bezeichnung ASM-N-7A geführte Baureihe unterschied sich gegenüber der ASM-N-7 nur durch den Flüssigstoff-Raketenmotor sowie einige kleine Verbesserungen am Gefechtskopf. Es wurde jetzt ein Gefechtskopf vom Typ Mk19 Mod 0 verwendet. Sie wurde etwa 1960 bei der US-Navy in Dienst gestellt. Die Air Force wiederum konnte die White Lance alias GAM-79 schon im Jahr 1958 in Dienst stellen, dies geschah unter dem Namen GAM-83A. Da die ASM-N-7A und GAM-83A fast zeitgleich entwickelt wurden, unterscheiden sie sich nur in Details, vor allem aber bei der Zielelektronik (GAM-83A). Beide Raketen sollten ab 1963 die Bezeichnung AGM-12B erhalten, wobei es noch eine Trainer-Variante, die ATM-12B, gab. Auf welcher der beiden Raketen die ATM-12B basiert, ist unbekannt. Neben dem neuen Gefechtskopf für die ASM-N-7A, ließ die US Navy im Jahr 1961 einen weiteren entwickeln. Dieser sollte 100 Liter eines chemischen Kampfstoffes mit dem Namen GB (Methylfluorphosphonsäureisopropylester) enthalten. Der Kampfstoff sollte nicht in der Luft versprüht werden, sondern nur in einen begrenzten Radius durch den Aufschlag der Bullpup verbreitet werden. Es wurden einige Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben und auch einige Prototypen dieses Gefechtskopfes gebaut. Aber die Navy beendete kurz nach der Fertigstellung der Gefechtsköpfe das Programm, bevor es überhaupt zu einem Test kam. Die Navy strebte eine verbesserte Version als die ASM-N-7A an. Ab dem Jahr 1959 wurde die ASM-N-7B entwickelt. Sie sollte einen auf 1000 Pfund (453 kg) vergrößerten Gefechtskopf erhalten. Zu der Zeit (1959) wurde die ASM-N-7B auch als Super Bullpup bezeichnet, wobei dies keine offizielle Bezeichnung war. Es wurde weiter ein verbesserter Flüssigstoff-Raketenmotor vom Typ LR-62-RM-2/-4 eingesetzt, um bei dem nun größerem Gesamtgewicht die gleiche beziehungsweise eine etwas größere Reichweite zu erhalten. Die ASM-N-7B wurde für die Flugzeuge North American A-5, Grumman A-6 und Vought F-8E zugelassen. Sie wurde ab 1963 als AGM-12C bezeichnet. Aus der GAM-83A entwickelte Martin für die US Air Force noch ein Derivat (ab Februar 1960), welches ab 1962 produziert wurde und über die Nuklearoption in Form eines W-45 Nuklearsprengkopfes verfügen sollte. Da der Nuklearsprengkopf etwas größer als der originale konventionelle war, wurde der Durchmesser der GAM-83A etwas vergrößert. Diese nukleare Version der GAM-83A erhielt die Bezeichnung GAM-83B, welche ab 1963 in AGM-12D umgeändert wurde. Von der D-Version wurden nur 100 Stück produziert und schon zwischen 1967 und 1978 ausgemustert. Als letzte Version gab es noch die E-Version. Sie bekam von Anfang an die Bezeichnung AGM-12E Bullpup, da sie 1966/67 in Dienst gestellt wurde. Sie baut auf der AGM-12C auf, verwendet aber keinen herkömmlichen Gefechtskopf, stattdessen wurde dieser durch ca. 800–900 BLU-26/B Bomblets ersetzt. Später gab es noch einige Projekte, die auf der Bullpup basierten und deren Fähigkeiten erheblich verbesserten. Keine dieser experimentellen Raketen wurde je in Serie produziert. Sie hatten die Bezeichnungen AGM-79 Blue Eye (Martin Marietta), AGM-80 Viper (Chrysler) und AGM-83 Bulldog (Texas Instruments). Die letzten AGM-12 der Navy wurden vom Patrol Squadron VP-1 im Juli des Jahres 1978 von drei P-3B Orion verschossen und wurden anschließend ausgemustert. Neben den Weiterentwicklung der Bullpup gab es in einigen Ländern eigene Raketen, die manuell über Funk gesteuert werden. Einige dieser Raketen sind der Bullpup so ähnlich, dass man sie als Pendant (Gegenstück) bezeichnen kann. So gab es in der Sowjetunion eine Luft-Boden-Rakete namens Ch-23, in Frankreich wurde von Nord Aviation die AS.20 entwickelt. In Argentinien wurde die Martin Pescador MP-1000 mittlerweile außer Dienst gestellt, aber einige existieren als AS-25K-RC weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzländer.", "content": "Die Bullpup wurden von USA in den unterschiedlichen Versionen (A–E) ungefähr 56.668-mal gebaut, bevor sie in einem Zeitraum von Beginn der 1970er bis zu den 1980er Jahren bei der US-Armee endgültig ausgemustert wurde. Außerdem wurde die Bullpup (AGM-12B) von einem europäischen Konsortium hergestellt. Zu diesem Konsortium gehörten Norwegen (Kongsberg Våpenfabrikk) als Hauptproduzent, Großbritannien (de Havilland), Dänemark und die Türkei. Bei der Flyvevåbnet nutzte man die AGM-12B mit der F-104G und Saab 35XD als Trägerflugzeug. AGM-12B genutzt an F-104G Die Israelischen Luftstreitkräfte nutzten die AGM-12B/C an der McDonnell F-4E und Douglas A-4 Skyhawk. Es wurden insgesamt 760 Bullpup in 2 Tranchen (à 550/210 Stück) zwischen den Jahren 1969 bis 1976 aus den USA geliefert. Die Luftforsvaret nutzte die Bullpup als Seezielflugkörper mit der P-3B, F-5 und F-104G. Die Kongsberg Våpenfabrikk produzierte die AGM-12B außerdem für die Streitkräfte zwischen 1963 und 1969 1.500-mal in Lizenz. Die Türkische Luftwaffe nutzten AGM-12B zusammen mit F-100 Super Sabre und F-104G. Alle ca. 2.500 gelieferten Bullpup wurden in Norwegen gefertigt, wobei einzelne Teile in der Türkei produziert wurden. Großbritannien zeigte schon 1960 Interesse an der Bullpup aber erst 1962 bekam man die AGM-12B. Als Trägerflugzeuge wurde die Supermarine Scimitar, Blackburn B-103 Buccaneer und die De Havilland D.H.110 der Royal Navy (ab 1962–64) und Royal Air Force benutzt. Die britische Firma de Havilland Aircraft Company unterstützte die Kongsberg Våpenfabrikk beim Bau von insgesamt 2.500 AGM-12B. Wobei 1.000 AGM-12B aus den USA geliefert wurden, um die Zeit bis Produktionsbeginn bei Kongsberg zu überbrücken. Ursprünglich von Martin Marietta entwickelt und verbessert, produzierte die Firma Maxson Electronics den größten Teil der AGM-12. Die diversen Varianten der Bullpup wurden von Flugstaffeln der US-Navy, Air Force und des Marine Corps genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die AGM-12 Bullpup ist eine manuell gelenkte Kurzstrecken-Luft-Boden-Rakete \"(Air Ground Missile – AGM)\" die vom US-amerikanischen Rüstungsunternehmen Martin Marietta für die US Navy und die US Air Force entwickelt wurde. Sie wurde von 1959 bis 1978 eingesetzt. Sie war die erste in Serie gebaute gelenkte Luft-Boden-Rakete der Welt und wurde auch von einigen anderen NATO-Staaten und weiteren Ländern eingesetzt.", "tgt_summary": "AGM-12“犊牛犬”(英语:AGM-12 Bullpup)导弹是美国海军与美国空军同时服役的第一种空对地导弹,也被美国外销到其他盟国使用;后由AGM-62鼓眼鱼导弹与AGM-65小牛导弹给取代。", "id": 2937951} {"src_title": "High/Scope Perry Preschool Project", "tgt_title": "高瞻 (教育课程)", "src_document": [{"title": "Das Projekt.", "content": "Das High/Scope Perry Preschool Project wurde 1962 von David Weikert gestartet. Er arbeitete für den Ypsilanti Public School District und bemerkte, dass sich Kinder aus armen Stadtvierteln in der Schule schwer taten. Zusammen mit einigen Rektoren von Grundschulen gründete er ein Komitee, um diesen Kindern zu helfen. 123 Kinder meist afroamerikanischer Abstammung, welche in armen Stadtvierteln geboren waren, nahmen an dem Experiment teil. Davon wurden 58 gefördert. Der Rest bildete die Kontrollgruppe. Weikert war ein Anhänger der Pädagogik von Alexander Sutherland Neill und der Theorien von Jean Piaget. Auch das High/Scope Perry Preschool Project beruhte auf Neills und Piagets Ideen. Nach Ansicht von High/Scope kommt der Anstoß zum Lernen aus dem Inneren des Kindes. Die persönlichen Interessen, Fragen und Absichten des Kindes führen zum Erforschen, Experimentieren und zum Aufbau neuer Kenntnisse und Einsichten. Wichtigster Grundsatz des Projektes war, dass Kinder ihre eigenen Lehrer sind. Sie sollen selbstgesteuert lernen. Erwachsene sollten die Partner der Kinder beim Lernprozess sein und nicht die \"Manager\". Das Projekthaus war in unterschiedliche Bereiche unterteilt. Es gab einen Kunstbereich, einen Bücherbereich, einen Wasser- und Sandbereich und so weiter. Zunächst gab es eine Phase \"Planen-Arbeiten-Reflektieren\". Die Kinder konnten in dieser Phase selbst entschieden, in welchem Bereich sie lernen wollten, mussten dies aber zuerst im Gespräch begründen. Es wurde über mögliche Konsequenzen der geplanten Handlungen nachgedacht. Danach gingen sie den geplanten Aktivitäten nach, wobei die Lehrkräfte sie beobachten und von Zeit zu Zeit mit Fragen und Kommentaren eingriffen. Schließlich folgte eine Reflexionsphase in der die Kinder der Gruppe von ihren Aktivitäten berichteten. In der Kleingruppenphase traf sich jeden Tag eine Gruppe von Kindern mit demselben Erwachsenen: \"Jedes Kind erhält einige Materialien und kann selbst entscheiden, wie es sie einsetzt. Die Kinder sprechen untereinander und mit dem Erwachsenen darüber, was sie gerade tun. In der Kleingruppenphase werden die Kinder mit Materialien und Erfahrungen vertraut gemacht, denen sie wahrscheinlich während der Abfolge von Planen, Arbeiten und Reflektieren nicht begegnen würden\". In der Großgruppenphase schließlich wurden die Aktivitäten von den Erwachsenen initiiert. Es wurde zum Beispiel gemeinsam gesungen oder getanzt. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Kinder große Freiheiten hatten, zum Beispiel beim Abwandeln der Liedtexte. Die Ergebnisse des High/Scope Perry Preschool Project wurden evaluiert und mit einer Kontrollgruppe verglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse im Alter von 27 Jahren.", "content": "Im Alter von 27 Jahren wurden die Personen, die an der Vorschulgruppe teilgenommen hatten, mit einer Kontrollgruppe verglichen. Dabei konnte festgestellt werden, dass das Projekt erfolgreich war: Hahlweg von der TU Braunschweig merkt an, dass für jeden US$, der in das Programm investiert wurde, 17 $ gespart wurden. Barnett zieht folgendes Resümee: \"Für viele Kinder aus sozial benachteiligten Familien ist der Aufenthalt in einem gut ausgestatteten Kinderzentrum von schicksalhafter Bedeutung. Teilnehmen oder Nicht-Teilnehmen an einem Vorschulprogramm bedeutet für diese Kinder, in der Schule oder im Beruf erfolgreich zu sein oder zu scheitern und kriminell zu werden. Nach James Heckman hatte die Förderung wenig eigentliche kognitive Effekte und keinen langfristigen Effekte auf den IQ, trotz besserer Leistungen beim Schulerfolg (CAT). Als Ursache für die unterschiedliche Testleistung wurden nichtkognitive Faktoren vermutet.", "section_level": 1}, {"title": "Die heutige Situation.", "content": "Der High/Scope-Ansatz war zwar für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen gedacht, doch er war auch für US-amerikanische Eltern der Mittelschicht sehr interessant und es wurden zahlreiche Elterninitiative Kindergärten gegründet, die auf diesem Ansatz beruhten. Auch die deutsche Kinderladenbewegung nahm den Ansatz begeistert auf. High/Scope ist heute ein eingetragener Verein, der sich zum Ziel gemacht hat, Kinder aus allen Schichten zu fördern. High/Scope Projekthäuser gibt es in Großbritannien und den USA. Die High/Scope-Materialien (Bücher, Spielzeug, Musikinstrumente) können weltweit bestellt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Scope Perry Preschool Project ist ein langzeitliches, empirisches Forschungsprojekt zur Untersuchung des Einflusses vorschulischer Erziehung auf den Bildungserfolg von Kindern. Diese Studie wurde 1962 in der Stadt Ypsilanti in Michigan, USA begonnen wird bis heute fortgeführt. Die philosophischen Grundlagen von «HighScope» gehen auf Jean Piaget und John Dewey zurück und seither werden die laufenden Forschungen über die kognitive Entwicklung, die Hirnforschung und die Pädagogik (Lew Semjonowitsch Wygotski) mit einbezogen.", "tgt_summary": "高瞻(HighScope)是一种早期教育课程,20世纪60年代起源于美国密歇根州伊普西兰蒂,目前已发展到多个国家。", "id": 2323920} {"src_title": "Schwarzer Brüllaffe", "tgt_title": "黑吼猴", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Schwarze Brüllaffen sind wie alle Brüllaffen relativ große, stämmig gebaute Primaten. Männchen erreichen eine Kopfrumpflänge von 50 bis 66 Zentimetern und wiegen durchschnittlich 6,7 Kilogramm, Weibchen erreichen eine durchschnittliche Kopfrumpflänge von 48 Zentimetern und ein Gewicht von rund 4,4 Kilogramm. Ein Geschlechtsdimorphismus herrscht nicht nur hinsichtlich der Ausmaße, sondern auch bei der Färbung: die Männchen sind schwarz gefärbt, die Weibchen sind gelbbraun oder olivfarben. Die Gliedmaßen sind lang und kräftig, der Schwanz ist gleich lang oder etwas länger als der Körper. Er ist als Greifschwanz ausgebildet und an der Unterseite des hinteren Endes unbehaart. Ebenfalls unbehaart ist das dunkel gefärbte Gesicht. Wie bei allen Brüllaffen sind das Zungenbein und der Schildknorpel des Kehlkopfs stark vergrößert. Die Sinnesleistung der Schwarzen Brüllaffen ist auffallend, da einige der Gene durch Mutation deaktiviert sind, die Säugetieren normalerweise zu einem besseren Geruchssinn verhelfen. Stattdessen ist der Farbsinn trichromatisch, das heißt, es sind drei verschiedene Arten von Zapfen in der Netzhaut vorhanden. Diese Merkmale waren bislang nur beim Menschen und anderen Altweltaffen bekannt, nicht jedoch bei Neuweltaffen, zu denen der Schwarze Brüllaffe zählt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Schwarze Brüllaffen bewohnen das mittlere und südliche Brasilien, das östliche Bolivien, das östliche Paraguay und das nördliche Argentinien. Ihr Lebensraum sind Wälder und baumbestandene Gebiete, sie können in verschiedenen Lebensräumen leben, bevorzugen aber eher trockene Lebensräume wie Laubwälder und die savannenartige Cerrado-Region.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise und Ernährung.", "content": "Diese Primaten sind tagaktiv und halten sich zumeist in den Bäumen auf, kommen aber zeitweise auf den Boden. Ihre Bewegungen sind eher langsam und bedächtig, sie springen selten. Allerdings können sie nur an ihrem Greifschwanz hängend nach Nahrung suchen. Sie leben in Gruppen, die üblicherweise aus 5 bis 8 (manchmal bis zu 19) Tieren bestehen und ungefähr gleich viel Männchen wie Weibchen umfassen. Am frühen Morgen lassen alle Gruppenmitglieder das für die Brüllaffen typische Gebrüll erklingen. Dieses Gebrüll dient dazu, andere Gruppen auf den eigenen Aufenthaltsort aufmerksam zu machen. Schwarze Brüllaffen sind reine Pflanzenfresser, die sich vorrangig von Blättern ernähren. Je nach Jahreszeit nehmen sie in unterschiedlichem Ausmaß auch Früchte und Knospen zu sich. Um den niedrigen Nährwert ihrer Blätternahrung wettzumachen, halten sie lange Ruhepausen ein.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Nach einer rund 190-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses wiegt rund 125 Gramm und ist zunächst goldgelb gefärbt, erst später tritt die typische Erwachsenenfärbung auf. Rund ein Jahr lang kümmert sich die Mutter um das Junge. Männchen müssen beim Eintreten der Geschlechtsreife ihre Geburtsgruppe verlassen, während Weibchen oft zeitlebens dort verbleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Aufgrund seines großen Verbreitungsgebietes, seiner Fähigkeit, auch mit vom Menschen umgeformten Lebensräumen zurechtzukommen und der geringen Größe seiner Territorien ist der Schwarze Brüllaffe weniger gefährdet als andere südamerikanische Primaten. Die IUCN listet ihn als nicht gefährdet. In Deutschland wird die Art in Berlin, Frankfurt, Stuttgart (Deutsche Erstzucht) und Leipzig gepflegt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Schwarze Brüllaffe ist eine von zehn Arten der Gattung der Brüllaffen (\"Alouatta\"). Innerhalb dieser Gattung ist er der einzige Vertreter der \"caraya\"-Gruppe und nimmt so eine Sonderstellung ein. Zwar gibt es zwei weitere schwarz gefärbte Brüllaffen, den Rothandbrüllaffen und den Amazonischen Schwarzen Brüllaffe, diese sind jedoch näher mit dem Roten Brüllaffen verwandt und zählen zur \"seniculus\"-Gruppe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schwarze Brüllaffe (\"Alouatta caraya\") ist eine Primatenart aus der Gattung der Brüllaffen innerhalb der Klammerschwanzaffen (Atelidae). Er lebt in Südamerika.", "tgt_summary": "黑吼猴(学名:)是一种吼猴,属于大型的新世界猴,栖息于阿根廷、玻利维亚、巴西与巴拉圭。黑吼猴与褐吼猴为分布区域最南的吼猴属物种。虽名为黑吼猴,然而只有成年雄性个体的体色为黑色,而雌性及幼年个体体色则呈现白至偏黄的淡黄褐色;而有些成年雄性个体上有时也会长出红褐色或淡黄褐色的毛发。", "id": 1503470} {"src_title": "Der Schwur der Horatier", "tgt_title": "荷拉斯兄弟之誓", "src_document": [{"title": "Entstehung und Sujet.", "content": "Der Auftraggeber für das Gemälde war der Minister für schöne Künste der Regierung König Ludwigs XVI. von Frankreich. Das Motiv selbst war dem Künstler freigestellt, nur die Größe war festgelegt, die David aber im Laufe der Entstehungsphase erweiterte. Er entschied sich für die bei Livius (\"Ab urbe condita\") überlieferte Geschichte des Kampfes der Horatier gegen die Curiatier, der zwischen 672 und 640 v. Chr. stattgefunden haben soll. Livius berichtet davon im Rahmen des Krieges zwischen Alba Longa und Rom. Auf Grund von Streitigkeiten und wechselseitigem Viehdiebstahl zwischen den beiden Städten waren diese einander feind. Rom erklärte Alba Longa den Krieg, doch da die Etrusker beide Städte bedrohten und sie noch alle Streitkräfte benötigten, einigten sich die Städte auf einen Stellvertreterkampf zwischen je drei waffenfähigen Brüdern. In Alba Longa wählte man die Kämpfer aus der Familie der Curiatier aus, in Rom aus der Familie der Horatier. Dass die Wahl auf sie gefallen war, erfüllte die Brüder mit Stolz, obwohl sie einen nicht ohne weiteres lösbaren Konflikt in sich barg, denn beide Familien waren miteinander verschwägert: Sabina, Schwester der Curiatier, war mit einem Horatier vermählt; Camilla, dessen Schwester, war mit einem der Curiatier verlobt, zugleich einem Freund ihres Bruders. Aus dem Stellvertreterkampf kehrte nur der jüngste der Horatier zurück, allerdings als Sieger. Denn als seine beiden Brüder bereits gefallen waren, die Curiatier jedoch nur unterschiedlich verwundet, wandte er eine Kriegslist an: Zum Schein ergriff er die Flucht, in der richtigen Erwartung, die Gegner würden ihn nicht alle gleich schnell verfolgen können. Unvermutet stellte er sich dann wieder und erschlug alle drei, zuerst den schnellsten, weil nur leicht verletzten, zuletzt den am schwersten Verwundeten. Als er zu seiner Familie zurückkehrte, brach seine Schwester Camilla in Tränen um ihren getöteten Verlobten aus. Daraufhin zog er das Schwert und erschlug sie mit den Worten: \"\" Der Schwur, den David darstellt, kommt bei Livius allerdings nicht vor, auch nicht bei einem der anderen Autoren (z. B. Plutarch, Valerius Maximus und Dionysios von Halikarnassos). Selbst in dem Theaterstück \"„Horace“\" des Dramatikers Pierre Corneille wird er nicht gezeigt. Dieses 1640 in Paris uraufgeführte Stück, das als eigentliche Themen den Patriotismus und die Macht des Volkes zum Inhalt hatte, war der Pariser Gesellschaft zur Zeit Davids gut bekannt und der Künstler selbst war von dieser Aufführung begeistert. Damit hatte David sein Motiv für den staatlichen Auftrag gefunden und begab sich eigens mit seiner Familie nach Rom, um sich ganz in die Formenwelt der Antike einzusehen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildbeschreibung.", "content": "In seiner Bildkomposition ordnet David die Handlung wie auf einer Bühne bildparallel an. Mit dem dunkel gehaltenen Hintergrund der Arkaden hat er die unauslotbare Tiefe gleichsam als Bedeutungskulisse eingesetzt. Komposition und Aussage fallen dabei in eins zusammen: Im Zentrum steht der Auftrag zum Waffengang, personifiziert in der Vatergestalt. Im Zentrum blinken auch die Schwerter, die ausgestreckten Schwurhände deuten auf die Waffen, die auf die bevorstehende Tat hinweisen. Die fein abgestuften Abwinkelungen der Arme bilden einen harmonischen Dreiklang. Die unterschiedliche Gestaltung der Schwerter formuliert einen zusätzlichen Aspekt: Dies ist nicht uniforme Vorbereitung, sondern die Spontaneität individuell Begeisterter. Hinter dem väterlichen Rücken blickt der Betrachter auf eine Gruppe Frauen mit zwei kleinen Kindern. Die blonde junge Frau mit dem weißen Schleier im Vordergrund wird in der Literatur als Sabina, die Schwester der Curiatier, gedeutet. Die Frau am äußeren rechten Rand soll Camilla, die Schwester der Horatier, darstellen. Ihr linker Arm hängt schlaff nach unten, sie selbst neigt sich kraftlos nach vorne. Während die Gruppe der Männer von Dynamik und Kampf durchdrungen ist, zeigen die Frauen Trauer, Müdigkeit und Resignation. In der linken unteren Ecke hat der Künstler sein Werk wie folgt signiert: „L. David fecit | Roma anno | MDCCLXXXIV.“", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung und Rezeption.", "content": "Mit der Fertigstellung des \"Schwur der Horatier\" läutete David den Klassizismus ein. Obwohl sein Gemälde keineswegs der Verschwörung gegen die Staatsautorität das Wort reden wollte, wurde die Darstellung in der gespannten Atmosphäre der vorrevolutionären Jahre in dieser Richtung interpretiert. Für den Künstler selbst wurde das Bild ein triumphaler Erfolg. Das Publikum war überwältigt vom vollzogenen Bruch mit der barocken Stiltradition. Hier war offensichtlich erstmals die Einheit von Zeit und Handlung in eine bewusst nüchterne Komposition eingebunden worden. Das Publikum kannte die Geschichte von der leidenschaftlichen Opferbereitschaft dieser Helden und war sich auch dessen bewusst, dass die trauernden Frauen im Bild für die Vorahnung des tragischen Ausgangs standen. Nach vielen Rückschlägen verdankte David diesem Gemälde seinen Aufstieg zum Ruhm. So schrieb der Berichterstatter des \"Teutschen Merkur\" aus Rom: ', so der Schreiber, tief beeindruckt von der '. Kurz darauf war im \"Journal de Paris\" zu lesen: \"\" Zwar wurde die steife, statuarische Figurenhaltung schon bald gerügt, doch in der Öffentlichkeit, vor allem im Salon de Paris, stieß gerade dieser Stilwandel auf Begeisterung. David ließ weitere Gemälde dieser Art folgen, so etwa \"Sokrates, den Giftbecher trinkend\" (1787), und \"Brutus, dem die Leichen seiner Söhne ins Haus gebracht werden\" (1789). Es war jedoch der \"Schwur der Horatier\", der gleichsam zum Programmbild der Französischen Revolution wurde und dem Künstler später auch einen Sitz im Nationalkonvent einbrachte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schwur der Horatier (französisch \"Le Serment des Horaces\") ist ein 1784 fertiggestelltes Gemälde von Jacques-Louis David. Das großformatige Bild (330 × 425 cm) wurde mit Ölfarbe auf Leinwand gemalt und befindet sich heute im Musée du Louvre in Paris.", "tgt_summary": "《荷拉斯兄弟之誓》(法语:Le Serment des Horaces)是法国画家雅克-路易·大卫于1784年之作品。这是新古典主义的作品,亦是大卫的成名之作。", "id": 642352} {"src_title": "Linda Darnell", "tgt_title": "蓮達·丹妮露", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Linda Darnell wurde 1923 in Dallas, Texas, als Tochter eines Postbeamten geboren und bereits früh von ihrer ambitionierten Mutter auf einer Reihe von Schönheitswettbewerben und Tanzturnieren angemeldet. Mit 14 gewann sie einen lokalen Wettbewerb unter dem Motto \"Gateway to Hollywood\" und einen Leinwandtest bei RKO. Zwei Jahre später erhielt sie einen Vertrag bei 20th Century Fox, wo sie schon kurz darauf an der Seite von Tyrone Power die Ehefrau in \"Daytime Wife\" spielte. Mit Power stand sie auch in den Filmen \"Treck nach Utah\", \"Im Zeichen des Zorro\" und \"König der Toreros\" gemeinsam vor der Kamera. Als exotische Schönheit entwickelte sich Darnell rasch zu einem der beliebtesten weiblichen Stars des Studios. Meist wurde sie in eher dekorativen Parts eingesetzt, doch spätestens 1944 zeigte sie unter der Regie von Douglas Sirk in \"Summer Storm\", der Verfilmung von Anton Pawlowitsch Tschechows Erzählung \"Sommerstürme\", ihr schauspielerisches Talent. Nachdem sie die Hauptrollen in \"Das Lied der Bernadette\" an Jennifer Jones und \"Laura\" an Gene Tierney verloren hatte, bekam sie 1947 ihre Chance in \"Amber, die große Kurtisane\", nachdem Lana Turner die Rolle abgelehnt hatte. Die Verfilmung eines für die damaligen Verhältnisse pikanten Romans übernahm Otto Preminger, der Darnell zwang, sich für die Rolle die Haare blond zu färben und sie auch ansonsten massiv psychisch und physisch unter Druck setzte. Der Film floppte, und Darnell sollte aus ihrem Vertrag entlassen werden. Da gab ihr Joseph L. Mankiewicz eine der Hauptrollen in \"A Letter to Three Wives\", und Darnell bot eine ihrer besten Darstellungen. Doch durch den neuen Fox-Star Jeanne Crain verlor Darnell weitere gute Rollen. Ab Mitte der 1950er-Jahre war ihre Karriere mehr oder weniger vorbei und sie war bis 1965 lediglich in Fernsehproduktionen und nur noch selten in Kinofilmen zu sehen. Linda Darnell war drei Mal verheiratet. 1942 gab sie dem 23 Jahre älteren Kameramann J. Peverell Marley in Las Vegas das Jawort. Da das Paar keine gemeinsamen Kinder bekommen konnte, adoptierten sie 1948 eine Tochter (Charlotte Mildred Marley). Die Ehe wurde 1951 geschieden, wobei Darnell das alleinige Sorgerecht zugesprochen wurde. 1954 heiratete sie den Brauerei-Erben Philip Liebmann, ließ sich aber bereits ein Jahr später wieder von ihm scheiden. 1957 heiratete sie den Piloten Merle Roy Robertson, von dem sie 1963 wieder geschieden wurde. Darnell starb 1965 an schweren Verbrennungen, die sie sich bei einem Brand im Haus einer Freundin zuzog. Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in Höhe 1631 Vine Street erinnert an Linda Darnell.", "section_level": 1}], "src_summary": "Linda Darnell (* 16. Oktober 1923 in Dallas, Texas; † 10. April 1965 in Glenview, Illinois; eigentlich \"Monetta Eloyse Darnell\") war eine US-amerikanische Schauspielerin.", "tgt_summary": "莲达·丹妮露(英语:Linda Darnell,1923年-10月16日-1965年-4月10日),美国电影演员。1939年首次出演电影,1940年与泰隆·鲍华共同出演《万里关山》成名,1947年主演《除却巫山不是云》,在1948年电影《比翼归飞》和1949年电影《三妻艳史》中的表演获得一致好评。", "id": 2775201} {"src_title": "Abhijnanashakuntala", "tgt_title": "沙恭達羅", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Epos des Mahabharata erzählt die Geschichte des Königs Dushyanta, der sich in Shakuntala, ein Mädchen aus einer asketischen Einsiedelei, verliebt. Der junge König gerät auf der Jagd bei der Verfolgung einer Gazelle zu einer Einsiedelei mitten im Walde, wo fromme Asketen den Göttern dienen. Ihr Ältester ist Kanva, dessen vermeintliche Tochter Shakuntala der König unbemerkt beobachten kann. Ihre Schönheit reizt ihn. Er stellt sich ihr und ihren Freundinnen als Gelehrter am königlichen Hofe vor und erfährt, dass Shakuntala nur Kanvas Pflegetochter ist. Ihr wirklicher Vater ist ein Heiliger, ihre Mutter sogar ein Göttermädchen, eine Elfe. Auch das Mädchen fühlt sich zu dem Fremden hingezogen, doch keiner von beiden wagt, dem anderen seine Liebe zu zeigen oder gar zu gestehen. Der König bricht die Jagd ab, um die Ruhe der frommen Einsiedelei nicht zu stören. Da bitten ihn die Einsiedler, für einige Tage den Schutz der Einsiedelei gegen böse Dämonen zu übernehmen. Glücklich willigt der König ein, kann er sich doch so unauffällig der Geliebten wieder nahen. Shakuntala fiebert, denn auch in ihr ist die Glut der Liebe erwacht. Der König entdeckt sich ihr und macht sie zu seiner Frau. Dann aber rufen ihn seine Pflichten zurück an den Hof. Beim Abschied schenkt er der Gattin einen Ring und verspricht ihr, sie bald nachkommen zu lassen. Shakuntala ist so erfüllt vom Denken an den Geliebten, dass sie versehentlich versäumt, einem der Priester die gebührende Ehre zu erweisen. Da spricht dieser ohne ihr Wissen einen Fluch gegen sie aus, der ihr zur schrecklichen Wirklichkeit wird: Der geliebte Mann wird sie vergessen, sobald sie ihren Ehering verliert. Kanva schickt die schwangere Pflegetochter mit einem Gefolge in die Hauptstadt zum Palast des Königs. Shakuntala nimmt Abschied von allem, was ihr lieb und vertraut ist. Als sie vor dem König erscheint, erkennt dieser sie nicht und behandelt sie wie eine Betrügerin. Bestürzt will sie ihm den Ring zeigen, aber sie hat ihn beim Waschen im Fluss verloren. Gnadenhalber darf sie noch bis zur Entbindung ihres Kindes im königlichen Hof bleiben, doch da wird sie von einer Elfe in die Waldeswildnis entführt. Bald danach wird ein Fischer verhaftet, der den Ring des Königs zum Verkauf anbot. Er will ihn im Magen eines Fisches gefunden haben. Als der König diesen Ring erblickt, erinnert er sich sofort der Geliebten. Reue und Schmerz ergreifen ihn. Aus der Erinnerung malt er selbst ein Bild der Geliebten, bei dessen Anblick er sich der Verzweiflung hingibt. Da fordert ihn der Gott Indra durch einen Boten auf, ihm im Kampf gegen böse Riesen beizustehen. Der König, der die Schuld gegenüber der geliebten Gattin sühnen will, besiegt die Feinde des Gottes. Zum Lohn darf er den Göttervater Kashyapa besuchen, eine Gnade, die nur wenigen Sterblichen zuteilwird. Dort trifft er den Sohn, den ihm Shakuntala inzwischen geboren hat, einen schönen, tapferen und klugen Knaben, der das Zeichen des künftigen Weltherrschers an sich trägt. Die beiden Gatten begegnen sich als gereifte und geläuterte Menschen wieder. Mit dem Segen Kasyapas kehren sie in das Reich des Königs zurück. Dushyanta ruft zum Schluss ein Loblied auf das Geschick aus: „Auf die Blüte folgt die Frucht, auf die Wolken der Regen. Erst die Ursache und dann die Wirkung.“ Der König bittet Gott Shiva, er möge ihn künftig aus den Fesseln des Seins erlösen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Kalidasa gestaltete sein Versdrama im vierten Jahrhundert nachchristlicher Zeit für die Kastengesellschaft des indischen Theaters. Das Stück wurde das Nationaldrama der Inder. Während der Klassik übertrug es der englische Gelehrte William Jones 1789 erstmals aus dem indischen Sanskrit in die Englische Sprache. Georg Forster übersetzte 1790 die englische Ausgabe in deutsche Prosa. Johann Wolfgang von Goethe rühmte in seinen Altersjahren Kalisadas orientalische Dichtung, die er selbst gern in Deutsch gedichtet hätte. Außerdem inspirierte ihn das Stück wohl zu seinem „Vorspiel auf dem Theater“ in \"Faust. Eine Tragödie.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Abhijnanashakuntala (Sanskrit: „Die Wiedererkennung der Shakuntala“), oft auch kurz Shakuntala, ist ein Schauspiel in sieben Akten des indischen Dichters Kalidasa. Dieser entdeckte in einem Buch des Mahabharata die uralte Geschichte der schönen Shakuntala, der Mutter des Königs Bharata und schrieb, inspiriert von der epischen Darstellung aus der Mythologie der Hindus, das Versdrama. Das Stück ist in einer Mischung aus Sanskrit und Prakrit geschrieben und gilt als das Nationaldrama des indischen Theaters.", "tgt_summary": "《沙恭达罗》(अभिज्ञानशाकुन्तलम्)是迦梨陀娑作品,讲述美丽善良少女沙恭达罗与国王豆扇陀的相爱及误会分开的故事。1789年英国梵文学者威廉·琼斯将《沙恭达罗》译成英文。鲁迅曾称《沙恭达罗》为绝唱。1956年,季羡林通过梵文将《沙恭达罗》译为中文。", "id": 1281222} {"src_title": "Parc del Laberint d’Horta", "tgt_title": "奧爾塔迷宮公園", "src_document": [{"title": "Die Parklandschaft und ihre Umgebung.", "content": "Der Park liegt auf einem Ausläufer des'am Südosthang des Bergrückens der, die Barcelona von der Ebene des im Hinterland trennt. Das Areal wird nordwestlich von der Befestigungsruine des ', nordöstlich vom Tal des ', südöstlich vom'und südwestlich vom Tal des \"\" begrenzt. Der Park gehört heute zum Stadtviertel, das bis 1904 eine selbstständige Gemeinde war. Die zahlreichen Quellen ermöglichten jahrhundertelang eine landwirtschaftliche Nutzung. Obst- und Gemüsegärten sowie der Weinanbau prägten die Hänge des. Im 18. Jahrhundert entwickelten sich der Ort und seine Umgebung nach und nach zu einem Sommersitz adeliger und wohlhabender Bürger der nahen Stadt. Das Grundstück, auf dem sich der Park befindet, umfasst eine Gesamtfläche von 54,07 Hektar, die sich folgendermaßen aufteilen: Der Hang überwindet im Bereich des Gartens einen Höhenunterschied von etwas mehr als vierzig Metern, das \"Palais\" am Südrand liegt am tiefsten, das \"Bassin\" mit dem Wasservorrat am höchsten Punkt des \"\". Die mittlere Höhe beträgt etwa 180 Meter.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Das Land, auf dem sich der Park befindet, gehörte im 14. Jahrhundert dem Stift von. 1377 wurde es von Jaume de Vallseca erworben und gelangte über die Familien und 1776 in den Besitz von, der Mutter des späteren Parkgründers (1740–1820). Dieser begann im Jahre 1791 am Hang oberhalb des Sommersitzes der Familie mit dem Bau des heute ältesten Parkteils. Es entstand ein klassizistischer Garten, entworfen von unter Mitwirkung des aus Rovio im Tessin stammenden Architekten und Stuckateurs (1760–1837). Die Ausführung der Arbeiten oblag den einheimischen Baumeistern und sowie dem französischen Gartenbaumeister. Der Bau dieses Hauptteils des Parks soll 150.000 katalanische Pfund gekostet haben. Die Arbeiten wurden 1799 abgeschlossen. verließ Barcelona 1808.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Neben punktuellen Ergänzungen zu verschiedenen Zeiten lassen sich drei Phasen der Parkerweiterung unterscheiden. Zwischen 1814 und 1825 führten Joan Antoni Desvalls selbst und dessen Sohn einen größeren Ausbau durch. Diese Phase endete mit dem unerwarteten Tod von, der nur fünf Jahre nach seinem Vater starb. Über Art und Umfang dieser ersten Erweiterung gibt es kaum Erkenntnisse, möglicherweise umfasste sie die Anlage des \"romantischen Gartens\". Die zweite Phase von 1853 bis 1855 wurde vom Enkel des Parkgründers,, initiiert und unter Leitung des Architekten durchgeführt. Sie ist durch Rechnungen und Verträge gut dokumentiert. Neben Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur des Parks – Wege, Mauern, Brunnen und Wasserleitungen – entstand in diesem Zeitraum der oberhalb des Labyrinths gelegene \"romantische Kanal\". Im Jahr 1880 ließ der siebte Marquis dann noch einen \"Hausgarten\" in Nachbarschaft zum Palais anlegen. Der Park hatte damit seine endgültige Ausdehnung erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Empfänge und Veranstaltungen.", "content": "Im Laufe seiner Geschichte war der Park Schauplatz mehrerer königlicher Besuche und Soireen. So besichtigten am 10. Oktober 1802 der spanische König Karl IV. und seine Familie den Park. An der großen Treppe, die zum Pavillon am oberen Ende des Parks emporführt, erinnert eine Marmortafel an diesen Besuch. Am 20. März 1828 war Ferdinand VII., Sohn Karls IV. und ab 1813 König von Spanien, Gast der Desvalls. Zum Gedenken an diesen Empfang wurden zwei Löwen-Skulpturen am Eingangstor des Parks unmittelbar hinter dem Palais aufgestellt. Ein besonderes Ereignis in der Geschichte des Parks war die Aufführung von Goethes \"Iphigenie auf Tauris\", der ersten dieses Stückes in katalanischer Sprache in der Übersetzung von und der Inszenierung von, dessen Ensemble \"\" das Schauspiel aufführte. Die vom Symbolismus und der literarischen Variante des katalanischen beeinflusste Inszenierung fügte sich aufgrund des klassischen Hintergrunds gut in die Szenerie des Parks ein; das Werk war zur gleichen Zeit wie der Garten entstanden. Als Bühne diente der Ariadne-Tempel auf der Aussichtsterrasse; die sich wandelnde natürliche Beleuchtung ersetzte den Kulissenwechsel. Eine weitere Theateraufführung unter freiem Himmel fand am 23. Oktober 1908 anlässlich des Besuchs von Alfons XIII. statt. Gezeigt wurden Szenen aus \"Sommernachtstraum\" in der Übersetzung von, wiederum inszeniert von. Als Bühne diente dieses Mal der Platz mit der Homer-Büste im \"Wäldchen\" östlich des Labyrinths; die königlichen Gäste saßen auf einer eigens für diesen Zweck errichteten Tribüne. Eine Säule gegenüber dem Eingang zum Labyrinth trägt eine Tafel zur Erinnerung an diesen Besuch. 1929, zwei Jahre vor der Gründung der Zweiten Spanischen Republik, besuchte Alfons XIII. noch einmal den Park anlässlich der Feiern zum \"\" (‚Jahrhundertfeier der Romantik‘), bei denen das Orchester des ein Konzert gab. In den Jahren 1914/1915 drehte die Produktionsfirma drei Kurzfilme im Park, bei denen Gual Regie führte: \"Fridolín\", basierend auf der Ballade \"Der Gang nach dem Eisenhammer\" von Schiller,'(‚Der Leidensweg eines Helden‘) nach dem Stück'(‚Die beiden französischen Feldwebel‘) und \"\" (‚Die weißen Haare‘) nach einem Text von.", "section_level": 2}, {"title": "Übergang in Stadtbesitz.", "content": "Bis 1968 befand sich der Park im Besitz der Familie. Am 17. Januar 1968 erwarb die Stadtverwaltung Barcelona das Gelände von im Tausch gegen Grundstücke im Stadtteil Pedralbes. Der geschätzte Wert betrug siebzig Millionen Peseten. Im Jahre 1970 begann unter Leitung von eine umfangreiche Restaurierung des Parks, um die in den zurückliegenden zwei Jahren der Übergangszeit durch Vernachlässigung und Vandalismus entstandenen erheblichen Schäden zu beseitigen. Der Pflanzenbestand wurde ergänzt, Skulpturen, Balustraden, Treppen, Brücken und andere Parkbauten wurden instand gesetzt. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag auf der Sanierung der Wasserspiele und Bassins, des Kanals und des Bewässerungssystems. Ferner wurden eine elektrische Beleuchtung im Park installiert, ein Eingangstor errichtet und die öffentliche Grünfläche vor dem Garteneingang angelegt. Am 19. März 1971 wurde der Park für das allgemeine Publikum geöffnet, bereits an diesem Tag kamen etwa 50.000 Gäste. Die vielen Besucher verursachten neue Schäden im empfindlichen Ensemble des ursprünglich als Privatgarten konzipierten Parks. Das gesamte Areal wurde daher 1994 unter der Leitung der Architektin Patrizia Falcone mit Mitteln der Europäischen Union für annähernd achtzig Millionen Peseten einer erneuten gründlichen Restaurierung unterzogen. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag dieses Mal auf dem romantischen Garten, der sich in einem desolaten Zustand befand. Es wurden 41.000 Kletterpflanzen, 22.000 Stauden, 9.000 Büsche, 6.000 Wasserpflanzen und 410 Bäume gepflanzt. Die Wiedereröffnung der Gesamtanlage erfolgte am 25. September 1994 in Gegenwart des damaligen Bürgermeisters. Heute ist der'ein \"Garten-Museum\". Seit 1971 steht er als'(‚Städtisches Erbe‘) unter Denkmalschutz. Die Zahl der Besucher, die sich gleichzeitig im Park aufhalten dürfen, wurde auf 750 beschränkt, um neuen Zerstörungen vorzubeugen. Etwa 150.000 Personen besuchen den Park jährlich.", "section_level": 2}, {"title": "Der Park und seine Bestandteile.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Palais.", "content": "Am Parkeingang steht der \"\", das ehemalige Palais der Familie Desvalls. Er wurde in verschiedenen Abschnitten im 18. und 19. Jahrhundert um einen mittelalterlichen Turm herum errichtet und ausgebaut, der das Dach des Hauptgebäudes um acht Meter überragt. Der heutige Zustand des Gebäudes geht vermutlich größtenteils auf das Jahr 1850 zurück. Das Palais weist einen unregelmäßigen Grundriss auf. Das Hauptgebäude besteht aus drei Stockwerken, zwei doppelgeschossige Anbauten bilden zusammen einen Halbkreis. Stilistisch handelt es sich um einen eklektizistischen Bau mit neoarabischen und neogotischen Elementen. Die Schauseite wird von einem großen Eingangsportal mit Hufeisenbogen dominiert, das zu beiden Seiten von zwei, einen Balkon tragenden Säulen flankiert wird. Darüber befindet sich ein Fries mit dem Wappen der Familie. Die Fresken in orientalischer Anmutung, die die Fassade schmückten, sind nicht erhalten. Ursprünglich diente das Palais nicht als Wohnhaus, sondern als Sommersitz – die Familie bewohnte das'in Hafennähe. Erst später wurde es zum Hauptwohnsitz bis Anfang der 1970er Jahre. Das Palais kann aufgrund seines Zustands derzeit nicht besichtigt werden. Ein sanierter Seitenflügel beherbergt seit 1993 ein Lehrinstitut des Gartenbauamtes, das ', sowie eine dazugehörende öffentliche Fachbibliothek. Das älteste Bauwerk auf dem Grundstück ist der mittelalterliche Wach- und Verteidigungsturm, der'(‚Souveräner Turm‘) genannt wird und früher auch als'(‚Oberer Turm‘),'(‚Turm von Vallseca‘) oder'(‚Turm von Llupià‘) bezeichnet wurde. Der runde Turm ist etwa 19 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 4,50 Metern, die Außenmauern sind 1,30 Meter stark. Der ursprüngliche Zugang in das Turminnere befindet sich auf einer Höhe von acht Metern über dem Bodenniveau und war nur über eine Leiter erreichbar. Die Plattform ist von einem Zinnenkranz umgeben. Das genaue Alter dieser Befestigungsanlage ist unbekannt, gesichert ist ihre Existenz im 14. Jahrhundert – zu der Zeit, als das Grundstück erwarb. Möglicherweise ließ selbst, der einer einflussreichen Familie entstammte, den Turm als Zuflucht errichten.", "section_level": 2}, {"title": "Der klassizistische Garten.", "content": "Der'(‚klassizistischer Garten‘) bildet den Kernbereich des Parks und ist zugleich sein ältester Teil (dem'entspricht als kunstgeschichtliche Epoche des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts der deutsche Klassizismus). In Struktur und Ausstattung ist dieser Bereich weitgehend originalgetreu erhalten. 1791 wurde mit den Erdarbeiten zur Anlage der verschiedenen Ebenen begonnen, die 1799 fertiggestellt waren. Die Gestaltung dieses Gartenbereichs stand, bedingt durch das Wirken Domenico Baguttis, unter dem Einfluss italienischer Gartenkunst. Im Skulpturenprogramm, das auf die altgriechische und altrömische Sagenwelt anspielt, dürften sich die Ideen Desvalls’ widerspiegeln. Es lassen sich sechs Ebenen unterscheiden (vom Niveau des Palais in aufsteigender Reihenfolge):", "section_level": 2}, {"title": "Der Buchsbaumgarten.", "content": "Der'(‚Buchsbaumgarten‘), unmittelbar an der Ostseite des Palais gelegen, ist der kleinste der Teilgärten. Er hat die Form eines langgezogenen Rechtecks, das von drei Seiten durch hohe Mauern eingefasst ist, was ihm einen privaten Charakter in der Art eines verleiht. Die gesamte Fläche dieses Gartens ist mit halbhohen Buchsbaumhecken in Formschnitt bepflanzt, die an den Ecken als aufgesetzte Halbkugeln gestaltet sind. Zwei kleine runde Springbrunnen schmücken die Mittelachse. Am südlichen Ende des Gartens verbindet eine doppelläufige Treppe das Gartenparterre mit einer durch Balustraden gesicherten Terrasse. Am nördlichen Ende führt ein großes schmiedeeisernes Tor zum Hauptbereich des Parks. Dahinter öffnet sich ein halbkreisförmiger Platz,'(‚Platz der Löwen‘) oder auch \" (‚Platz der acht Säulen‘) genannt – von hier aus führen fünf Wege fächerartig in den Park, deren Einmündungen durch insgesamt acht Säulen markiert werden. Zu beiden Seiten des Tores sind die Löwenstatuen postiert, die an den Besuch von König Ferdinand VII. im Jahr 1828 erinnern. An der hohen Mauer sind an dieser Stelle vier Reliefs aus weißem Marmor angebracht, je zwei innen und außen zu beiden Seiten des Tores. Die Reliefs auf der Innenseite stellen Uranos und die Geburt von Eros dar, sowie die Verteilung der menschlichen Rassen über die Welt durch Demeter. Die Reliefs der Außenseite zeigen zwei Entführungsszenen: die von Amphitrite durch Poseidon und von Europa durch Zeus. Ursprünglich war dieser heute abgeschlossene Bereich der Hauptzugang zum Park. Vom Palais kommend, konnte der Buchsbaumgarten hin zum großen Tor durchquert werden, um in den \" zu gelangen. Der seitlich am Palais vorbeiführende Zugang wurde 1971 geschaffen, dem Jahr der Öffnung des Parks für die Allgemeinheit.", "section_level": 3}, {"title": "Der Blumengarten.", "content": "Der'(‚Blumengarten‘) schließt sich oberhalb an den Platz der Löwen an und steigt zum Labyrinth hin deutlich an. Er hat die Form eines unregelmäßigen Rechtecks und wird diagonal von einem Hauptweg durchzogen, der auf den'(‚Platz der Sonnenuhr‘) führt. Von der Sonnenuhr ist noch eine drei Meter hohe Säule erhalten, der Schattenzeiger und die Ziffernmarkierungen auf dem Boden fehlen. Ebenfalls an diesem Weg, der von Trauerzypressen gesäumt wird, liegt ein Wasserbecken mit Goldfischen, dessen Überlauf die Form des Kopfes des Meeresgotts Triton hat, ergänzt durch zwei mit Muscheln besetzte Schmuckvasen. Hier befinden sich auch einige bemerkenswerte Exemplare des Blauen Eukalyptus, des Westlichen Erdbeerbaums, des Echten Lorbeerbaums und ein (kleiner) Küstenmammutbaum.", "section_level": 3}, {"title": "Das Labyrinth.", "content": "Das 1792 angelegte \"\" (‚Labyrinth‘) bildet den Mittelpunkt des Areals. Der Irrgarten hat eine annähernd quadratische, leicht trapezförmig verzogene Grundfläche mit einer Größe von etwa 45×48 Metern. Die Heckenwände umfassen eine Länge von 750 Metern; sie bestehen aus Italienischer Zypresse in Formschnitt und erreichen eine Höhe von zweieinhalb Metern. Der Eingang an der südwestlichen Ecke wird durch ein Heckentor aus Zypressen gebildet und von einem Relief geschmückt, das Ariadne bei der Übergabe des Garnknäuels an Theseus zeigt. Am Sockel des Reliefs ist zu lesen: Im Zentrum des Labyrinths befindet sich der kleine kreisförmige Zielplatz, von dem acht Wege durch ebenso viele Heckenbögen sternförmig ausgehen. In seiner Mitte steht eine Skulptur des einen Pfeil aus dem Köcher ziehenden Eros, der der linke Arm und die rechte Hand fehlen. Steinbänke laden zum Verweilen ein. Früher war dieser Platz laubenartig gestaltet, Spaliere stützten die wesentlich höheren Heckenwände. Einige der abzweigenden Wege bilden verwinkelte Sackgassen, die sich zum Versteckspiel eignen oder als heimliche Treffpunkte verstanden werden können. Der Ausgang des Irrgartens führt durch ein Heckentor auf einen annähernd kreisförmigen Platz, der fast vollständig von einem runden Bassin eingenommen wird, aus dessen Mitte eine kleine Fontäne aufsteigt. Ein weiterer Heckenbogen überspannt einen Schein-Eingang und ergänzt die Symmetrie der Platzgestaltung. Unter der benachbarten doppelläufigen Treppe, die zum nächsthöheren Gartenniveau führt, befindet sich eine Grotte mit einer Figur der Nymphe Echo, zu deren Füßen die stark verwitterte Inschrift zu lesen ist:", "section_level": 3}, {"title": "Die Aussichtsterrasse und die Tempel.", "content": "Die dritte Ebene besteht aus einer sechzig Meter langen Terrasse, der \"\" (‚Aussichtsterrasse‘), deren Symmetrie sich auf das Zentrum des Heckenlabyrinths bezieht. Von ihrer Mitte führt eine Treppe zum Kanal und weiter zum Pavillon empor. Zu beiden Seiten des Aufgangs liegen zwei kleine achteckige Wasserbecken, jedes von zwei klassizistischen Büsten flankiert. An der Mauer hinter den Wasserbecken befinden sich zwei Reliefs, das eine zeigt Deukalion und Pyrrha, das andere zwei schwebende weibliche Figuren, deren Bedeutung unklar ist. Auf den zu kreisförmigen Plätzen erweiterten Enden der Terrasse stehen zwei Rundtempel gleicher Gestalt. Bei den markanten, durch ein dreistufiges Fundament leicht erhöhten Bauwerken tragen acht Säulen toskanischer Ordnung eine Kuppel. Der westliche Tempel enthält ein Standbild der Danaë, der östliche eines der Ariadne. Die Skulpturen aus weißem Carrara-Marmor stehen auf runden Sockeln von etwa einem Meter Höhe, überwölbt vom künstlichen Himmel des Kuppelinneren. Die Figur der Ariadne hält in der rechten Hand einen Becher, die linke umfasst einen Krug – beide Attribute spielen auf das Unglück Ariadnes an, die, nachdem Theseus sie auf der Insel Naxos zurückgelassen hatte, in Erfüllung einer Weissagung zu einer Verbindung mit Dionysos, dem Gott des Weines, gezwungen war. Die Figur der Danaë hielt in ihrer rechten Hand eine Münze (fehlt heute), neben ihr steht ein praller Geldsack, beides Sinnbilder für den Goldregen, in den sich Zeus verwandelte, um sich mit der eingekerkerten Danaë zu vereinigen. Die Figuren der Danaë (mit dem Geldbeutel) und der Ariadne (mit dem Weinkrug) können auch als Allegorien auf Handel und Weinanbau verstanden werden, die lange Zeit sowohl zum Reichtum der Region als auch zum Wohlstand der Familie Desvalls beigetragen hatten.", "section_level": 3}, {"title": "Der romantische Kanal.", "content": "Der \"\" (‚romantischer Kanal‘) wurde 1853 nach Entwürfen von angelegt und ist, obwohl zwischen Labyrinth und Pavillon gelegen, kein Bestandteil des klassizistischen Gartens der ersten Bauphase, sondern zeitlich und stilistisch dem romantischen Garten zuzurechnen. Er verläuft in west-östlicher Richtung in einer langgestreckten Schlangenlinie. Seine Länge beträgt etwa 120, seine Breite 3,50 Meter; der Geländeeinschnitt erreicht eine Tiefe von bis zu drei Metern. Der vom Labyrinth über die Aussichtsterrasse zum Pavillon hinaufführende \"Hauptweg\" überquert den Kanal auf zwei parallel verlaufenden Brücken. Ursprünglich war das Gewässer mit Booten befahrbar, heute wird es von Schwänen und Enten bevölkert. Die üppige Vegetation zu beiden Seiten sowie die kleinen Springbrunnen mit ihren sich kreuzenden Wasserstrahlen verleihen dieser Gartenpartie eine malerische Atmosphäre. Nahe dem westlichen Ende des Kanals erhebt sich ein kleiner Aussichtshügel. An seinem östlichen Ende befindet sich eine kleine künstliche Insel, die \"\" (‚Insel der Liebe‘) genannt wird. Sie konnte entweder mit dem Boot oder über eine drehbare Eisenbrücke erreicht werden, die noch funktionstüchtig ist. Auf der Insel stand ursprünglich ein kleines, strohgedecktes Holzhaus in rustikaler Ausführung. Über eine Außentreppe des zweistöckigen Gebäudes gelangte der Besucher in eine mit bunten Glasfenstern verzierte Kammer.", "section_level": 3}, {"title": "Der Pavillon und das Bassin.", "content": "Eine breite, von Schmuckvasen und Büsten gesäumte Treppe führt zur obersten Ebene des Gartens. Hier befindet sich ein elegantes kleines Gebäude, der'(‚klassizistischer Pavillon‘). An seine Rückseite grenzt ein großes Bassin, das'(‚großes Wasserbecken‘). Der symmetrische Bau wurde im klassizistischen Stil von entworfen, er verfügt über zwei seitliche Türen mit Portiken. Die zwei einander gegenüberliegenden Fenster des zentralen Raumes lassen sich öffnen, eines zum Garten, das andere zum Wasserbassin hin, was das Gebäude in eine überdachte Terrasse verwandelt. Von hier reicht der Blick über den Park hinweg bis zur Stadt und zum Meer. Das Dach wird von einer Figurengruppe gekrönt, die Kunst und die Natur darstellend, begleitet von zwei für das Konzept des Gartens programmatischen Inschriften am Giebel in lateinischer Sprache: Das Gebäude wird von vier Reliefs geschmückt, deren Bildinhalte sich auf den Erbauer des klassizistischen Parks,, beziehen. Zwei Reliefs an der Außenseite sind den \"Künsten und Wissenschaften\" gewidmet, denen der Marquis zeitlebens verpflichtet war, zwei im Gebäudeinneren zeigen Szenen mit biographischem Bezug zu seinem Leben: den Beginn seiner politischen Tätigkeit im Rat der Stadt und die Übernahme eines militärischen Amtes in Kriegszeiten. An der achteckigen Decke des Innenraums befindet sich ein mehrteiliger Fries, der die neun Musen sowie Mnemosyne (Mutter der neun Musen) und Apoll (Beschützer der Musen) darstellt, ergänzt um die vier Tugenden'(‚Beständigkeit‘),'(‚Klugheit‘),'(‚Umsicht‘) und'(‚Mäßigung‘). Zwei weitere Inschriften an den Türen des Pavillons sind nicht mehr erhalten. Das rückwärtige Speicherbecken hat eine Größe von etwa 15×15 bei einer Tiefe von bis zu sieben Metern. Es sammelt das Regenwasser und das Wasser einer natürlichen Quelle. Der Wasservorrat dient der Bewässerung der Gärten, er wird von Goldfischen bevölkert. An der dem Pavillon gegenüberliegenden Seite befindet sich ein kleiner Brunnen mit wasserspeienden Delfinen. Hier war folgende heute nicht mehr erhaltene Inschrift angebracht: Den bergseitigen Abschluss des klassizistischen Gartens bildet ein Springbrunnen und ein mit Efeu überwachsener Steinbogen, unter dem sich eine Skulptur der Quellnymphe Egeria befindet. Die aufgestützt liegende Figur stammt aus dem Jahr 1804 und ist ebenfalls ein Werk Baguttis. Rückseitig schließt sich ein Halbrund mit einer Pergola an, dahinter stehen hohe Steineichen, Aleppo-Kiefern und Pinien, die den Übergang des Parks in den Waldbereich des Berghangs und damit die Grenze des gestalteten Gartenraums markieren.", "section_level": 3}, {"title": "Das Wäldchen.", "content": "Östlich grenzt an das Labyrinth ein vom Hauptbereich des klassizistischen Gartens abgesondertes Areal an. Dieses Gebiet wird'(‚Das Wäldchen‘),'(‚Moosgarten‘) oder \" (‚Kleines Labyrinth‘) genannt. Es bildet ein Dreieck, das von einem unregelmäßigen Wegenetz durchzogen wird und dem Besucher den Eindruck gewachsener Natur vermitteln soll. Die Vegetation dominiert mit Steineichen und den Boden bedeckendem Efeu. In der nordwestlichen Ecke befindet sich eine Grotte mit einem kleinen Teich. Aus einer Vertiefung der überwachsenen Rückwand blickt der steinerne Kopf eines Ungeheuers hervor, eine Skulptur, die den Minotaurus darstellt. Die Szenerie liegt zwar in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zypressenlabyrinth, ist von dort jedoch nicht einsehbar. Alle Wege des Wäldchens treffen auf einen kleinen Platz, der von einer Büste des Dichters Homer geschmückt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Der romantische Garten.", "content": "Über die Entstehung des \" (‚romantischer Garten‘) gibt es kaum Dokumente. Er kann wohl als das Werk des Parkgründers und seines Sohnes angesehen und seine Entstehungszeit somit auf den Zeitraum zwischen 1814 und 1825 datiert werden. Möglicherweise entstand der romantische Garten aber auch erst zwischen 1853 und 1855, veranlasst durch, dem Enkel des Marquis, der schon den romantischen Kanal anlegen ließ und von dem bekannt ist, dass er das Interesse seines Großvaters für Kunst und Natur teilte. Der Gartenentwurf folgte dem Vorbild romantisch-pittoresker Gärten, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts in Frankreich großer Beliebtheit erfreuten. Die zeitweise Nutzung von Teilen des Areals im 20. Jahrhundert als Baumschule und als Tennisplatz hatte die Gartenausstattung allerdings fast vollständig zerstört. Die Sanierungen des Parks 1970 und 1994 orientierten sich weitgehend am historischen Erscheinungsbild und versuchten den ursprünglichen Zustand nachzubilden. Der romantische Garten bildet einen langgezogenen Streifen, der die Talsenke des einnimmt, die sich westlich an den klassizistischen Garten anschließt. Dieser Gartenbereich, der aus einer Abfolge von Parterres besteht, ist durchsetzt von Lorbeerbäumen, Aleppo-Kiefern und Steineichen. Sie geben dem Areal einen schattigen und kühlen Charakter, der durch blaublühende Blumen, vorwiegend Schmucklilien, verstärkt wird. Sommer-Linden, Eiben, Flaumeichen, Platanen und einige Götterbäume runden das Bild ab. Am nördlichen Ende des Bereichs, an der am weitesten vom Palais entfernten Stelle, befindet sich die \"Kaskade\", ein künstlicher Felsen, über dessen moosbewachsene Steine mehrere kleine Wasserfälle fließen. Von hier führt ein Bach talwärts, der zunächst in der Mitte zwischen den Wegen und weiter unten am Rande des Gartens in einer kanalartigen Einfassung verläuft. Zwei Teiche, die auf vorhandene Gewässer zurückgehen, sind üppig mit Wasserpflanzen bewachsen. In der Mitte des romantischen Gartens befinden sich Reste der'(‚Hütte des Bauern‘), in der früher eine lebensgroße Figur eines Bauern oder Gärtners –'genannt – stand; er war in katalanische Landestracht gekleidet und hielt einen Schlüsselbund in seiner Hand. Am südlichen Ende des romantischen Gartens, an der tiefsten Stelle des Parks, befindet sich der'(‚falscher Friedhof‘), ein kleiner Scheinfriedhof, von dem nur noch wenige Überbleibsel erkennbar sind. An der hohen Mauer, die die Senke auf der Talseite begrenzt, befanden sich Grabplatten, auf dem davorliegenden Platz sollen zwischen den Zypressen mehrere Sarkophage gestanden haben. Ein weiteres Memento Mori ist die in die Mauer eingefügte'(‚Einsiedelei des Mönchs‘), mit der das Motiv des Eremiten aufgenommen wird. Durch ein Fenster war es früher möglich, den Blick in das Innere zu richten, wo er auf eine lebensgroße Gestalt in Mönchskutte traf – \"\" (‚Pater Felix‘) genannt. Die Mönchspuppe befand sich in sitzender Haltung hinter einem Tisch mit Buch und menschlichem Schädel. Über einen einfachen Mechanismus, der vermutlich verborgen von außen ausgelöst wurde, war dieser Automat in der Lage, den Besucher zu begrüßen und – nach anderen Schilderungen – durch Kopfbewegungen sogar ihre Fragen zu beantworten. Nicht mehr erhalten sind eine Rieseneiche, in deren teilweise hohlem Stamm ein Tisch und eine Sitzbank Platz fanden, sowie ein unterirdischer Gang. Ebenfalls verschwunden ist ein kleiner orientalischer Garten, der sich oberhalb der Talsenke in der Nähe des Palais befand. Während der Wiederherstellungsarbeiten des Parks 1970 wurde dieses Areal in einen kleinen Platz mit geometrischen Parterres, einem runden Springbrunnen und Sitzbänken verwandelt. Einziges Zeugnis der ehemaligen Gestaltung ist ein \"chinesisches Tor\".", "section_level": 2}, {"title": "Der Hausgarten.", "content": "Als'(‚Hausgarten‘) wird das östlich an den Buchsbaumgarten angrenzende Areal bezeichnet, das – wie der Buchsbaumgarten – durch eine Mauer vom restlichen Park getrennt ist. Der Bereich wird auch als'(‚Magnoliengarten‘), beziehungsweise als \" (‚Kameliengarten‘) bezeichnet. Er ist um 1880 anstelle der dort ursprünglich stehenden Gewächshäuser entstanden. Ihn prägen sowohl Elemente der französischen Gartenbaukunst des späten 19. Jahrhunderts als auch solche des englischen Landschaftsgartens unter mediterranem Einfluss. Geschwungene Wege gliedern das Areal in verschieden große Bereiche. Das Erscheinungsbild des Hausgartens wird durch Magnolien und Kamelien sowie durch einige eindrucksvolle Großbäume geprägt, darunter eine Himalaya-Zeder, eine Tamariske und eine Kanarische Dattelpalme. Figürlicher Schmuck oder Staffagebauten fehlen, lediglich drei in Eibe ausgeführte Formbüsche stellen eine Hand, einen Vogel und einen Stern dar – sie sind neuere Ergänzungen des Gartens.", "section_level": 2}, {"title": "Symbolik des Parks.", "content": "Hauptstück des \" ist der klassizistische Garten – in ihm spiegeln sich die Ideen des Gartengründers und seines Architekten. Die langjährige Arbeit hat die Gartenanlage zu einem italienischen Garten in Spanien werden lassen. Insbesondere die Treppenanlagen und der reichhaltige skulpturale Schmuck lassen den italienischen Einfluss erkennen, ebenso der kleine Buchsbaumgarten, der durch seine unmittelbare Nachbarschaft zum Palais den Charakter eines erhält. Dem Besucher, der der ursprünglich intendierten Hauptwegelinie folgt – vom Palais durch den Buchsbaumgarten, über den Platz der Löwen zum Labyrinth gelangend, von dort die Aussichtsterrasse querend hinauf zum Pavillon –, stellen sich die verschiedenen Ebenen des Parks als eine Abfolge von Variationen des Liebesthemas dar: Die labyrinthische Thematik wird im Figurenprogramm des klassizistischen Gartens immer wieder aufgenommen. Sie durchzieht das ursprüngliche Konzept und findet im eindrucksvollen Hecken-Irrgarten ihren Höhepunkt. und interpretieren das Labyrinth dabei auf ihre Weise neu. Nicht der Minotaurus befindet sich im Zentrum dieses Irrgartens – er verbleibt außerhalb in einer eigenen Grotte –, vielmehr ist es Eros, der gefangen ist und nur Sichtbeziehungen zu den Figuren der Ariadne und Danaë unterhält, durch die Heckenwände aber immer von ihnen getrennt bleiben muss. Der zentrale Hecken-Irrgarten ist ohne Vorbild – eine gartengeschichtlich vergleichbar bedeutsame Anlage findet sich im Park der (1720/21). Dieses ursprünglich runde Heckenlabyrinth weist ein Aussichtstürmchen im Ziel auf. Ob davon Kenntnis hatte, ist nicht bekannt. Anregungen mögen und auch erhalten haben vom Wirbellabyrinth in (1725), das acht vom Mittelpunkt ausstrahlende Wegearme aufweist. Die Zahl Acht findet sich vielfältig im wieder. Auch ein Gartenlabyrinth in den Gärten des, das hufeisenförmig um ein zentrales Wasserbecken angeordnet war (Mitte des 17. Jahrhunderts, zerstört) könnte Ideengeber gewesen sein – in den Gärten des existiert mit dem'(1644/45) ein Pavillon mit benachbartem Wasserbecken, ähnlich dem '. Die Hervorhebung des labyrinthischen Themas hinderten und nicht, den in zeitgenössischen Gärten üblichen Bildprogrammen zu folgen. So schmückt eine Figur der \"Egeria\" (1780) auch den \"Schönen Brunnen\" in den Gärten des Schlosses Schönbrunn. Dem umfangreichen Bildprogramm des klassizistischen Gartens steht eine auf typische Elemente der Romantik beschränkte Ausstattung des später angefügten romantischen Gartens gegenüber. Während das Bildprogramm des klassizistischen Gartens Vorbilder im Neuplatonismus hat, wurde im Bereich des \"romantischen Kanals\" mit der \"Liebesinsel\" eine „Insel der Glückseligen“ geschaffen – das ehemalige strohgedeckte Haus könnte durch Parkstaffagen in Ermenonville inspiriert worden sein. Im Gegensatz dazu findet sich in der romantischen Gartenerweiterung im südlichen Parkteil ausschließlich das christliche Motiv wieder, besonders verdeutlicht durch die Einsiedelei. Dieser programmatische Wechsel beschreibt eine Wende von einer die Hoffnung auf die menschliche Vernunft setzenden Weltsicht hin zu einer sentimentalen, die Vergänglichkeit betonenden Stimmung: Während der klassizistische Garten die formende Kraft des Menschen über die Natur feiert, erinnert der romantische Garten in seiner düsteren Urwüchsigkeit an die dem Menschen überlegene Macht der Natur.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Der Hausgarten und der Buchsbaumgarten können nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden, gleiches gilt für den klassizistischen Pavillon. Eine Besichtigung des Palais ist bis zum Abschluss der Sanierung nicht möglich. Die Springbrunnen und die Kaskade können aufgrund von Wassersparmaßnahmen abgestellt sein. Im Jahr 2006 war der \"\" Schauplatz von Aufnahmen zur Literaturverfilmung \"Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders\" von Tom Tykwer.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Der'[] (katalanisch für Park des Labyrinths von Horta, spanisch ') im Stadtbezirk Horta-Guinardó ist der älteste erhaltene Park in Barcelona. Das Gelände, das am Hang des Bergrückens der liegt, umfasst einen klassizistischen Garten des 18. Jahrhunderts, der um Elemente eines romantischen Gartens aus dem 19. Jahrhundert erweitert wurde. Seinen Namen verdankt der Park einem zentralen Hecken-Irrgarten, der zu den kunstvollsten der wenigen noch erhaltenen alten Gartenlabyrinthe in Europa gezählt werden kann.", "tgt_summary": "奥尔塔迷宫公园(,加泰罗尼亚语发音:[ˈpaɾɡdələləβˈinˈdɔtə])奥尔塔迷宫公园有时被称为“奥尔塔花园”(Gardens del Laberint d'Horta),是巴塞罗那奥尔塔-吉尼亚罗区的一个历史花园,也是该市同类公园中最古老的。公园位于德斯瓦尔斯家族的前庄园,紧挨着科尔塞罗拉山脊,由18世纪的新古典主义花园和19世纪的浪漫主义花园组成。在较低的露台上有一个树篱迷宫,使公园得名。", "id": 2058903} {"src_title": "Sigmund Freud Museum", "tgt_title": "弗洛伊德博物馆 (维也纳)", "src_document": [{"title": "Geschichte und Gegenwart.", "content": "Das Museum befindet sich in der Berggasse 19 im neunten Wiener Gemeindebezirk (Alsergrund). Hier hat Freud von 1891 bis 1938 gelebt und gearbeitet. Mit seiner Familie zog er 1891 in einen Neubau ein. Das alte Gebäude an dieser Stelle, in dem unter anderem der Politiker Victor Adler gelebt hatte, war abgerissen worden. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich musste Freud 1938 wegen seiner jüdischen Herkunft mit seiner Tochter Anna Freud nach London emigrieren, wo er ein Jahr später verstarb. Bei der Emigration half ihm Marie Bonaparte; Freud konnte sein ganzes Mobiliar mitnehmen. In den Räumen, in denen er 47 Jahre gelebt und den Großteil seiner Schriften verfasst hat, ist seit 1971 eine Dokumentation zu seinem Leben und Werk zu sehen. Wechselnde Sonderausstellungen und eine Sammlung moderner Kunst zeigen den Einfluss der Psychoanalyse auf Kunst und Gesellschaft. Das Museum besteht aus Freuds ehemaliger Praxis und einem Teil seiner damaligen Privatwohnung. Angeschlossen sind eine Bibliothek, die mit 40.000 Bänden Europas größte Studienbibliothek zur Psychoanalyse ist, und das Forschungsinstitut der 2003 gegründeten \"Sigmund Freud Privatstiftung\". In einem Raum im Erdgeschoß des Gebäudes, wo sich bis 1938 die Zentrale der koscheren Fleischerei Siegmund Kornmehl befand, betreibt das Museum seit 2002 einen Schauraum für zeitgenössische Kunst (seit 2014 unter dem Titel \"Schauraum Berggasse 19\"). In diesem nur durch die verglaste Fensterfront zu betrachtenden Ausstellungsraum wechseln seither in unregelmäßigen Abständen Installationen zeitgenössischer Künstler und Künstlerinnen zu Freud und die Psychoanalyse betreffenden Themen. Zu sehen waren bisher unter anderen Arbeiten von Joseph Kosuth, Louise Bourgeois, Monika Sosnowska, Ernesto Neto, Joan Jonas, Clegg & Guttmann, Franz West, Peter Kogler, Susan Hefuna und Markus Schinwald. Originalstücke aus Freuds Besitz sind im Museum ebenso zu sehen wie das Wartezimmer der Praxis und einige Stücke aus Freuds umfangreicher Sammlung antiker Kunstwerke, hauptsächlich kleine Statuen. Der Großteil der früheren Einrichtung mit der berühmten Couch befindet sich allerdings im heutigen Freud Museum in London, wo Anna Freud bis zu ihrem Tod 1982 wohnte. Neben Wien und London gibt es seit 2006 ein drittes Freud-Museum in Příbor (Freiberg in Mähren) im heutigen Tschechien. Hier wurde das Geburtshaus Sigmund Freuds der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Museum in der Berggasse wurde 1971 von der Sigmund-Freud-Gesellschaft im Beisein von Freuds jüngster Tochter Anna Freud eröffnet. Wesentlich an der Gründung beteiligt war u. a. der Wiener Psychoanalytiker Harald Leupold-Löwenthal. 1996 erfolgte ein Ausbau, der Sonderausstellungs- und Veranstaltungsräume ermöglichte. 2003 wurde das Museum in die \"Sigmund Freud Privatstiftung\" eingebracht, deren Vorstandsvorsitzender Peter Nömaier ist. 2006 brachte die Stadt Wien das ganze Haus Berggasse 19 in die Stiftung ein, um die Grundlage für den Ausbau und die Öffnung aller von Freud bewohnten Flächen für das Museum zu schaffen. Die Finanzierung dieses Projektes ist noch offen. Direktorin des Museums war 1996 bis 2013 Inge Scholz-Strasser; seither ist es Monika Pessler. Von 1992 bis zu ihrem Tod im Jahr 2008 wirkte die Historikerin Lydia Marinelli am Sigmund Freud Museum. Das Museum veranstaltet die Sigmund-Freud-Vorlesung, die seit 1970 jedes Jahr am 6. Mai, dem Geburtstag Freuds, stattfindet. Prominente Psychoanalytiker sprechen hier zu Themen mit aktuellem Bezug. Diese Vorlesung wurde von der \"Sigmund-Freud-Gesellschaft\" begründet und wird nunmehr von der \"Sigmund Freud Privatstiftung\" fortgeführt. Sie findet inzwischen an wechselnden Veranstaltungsorten Wiens statt. 2017 verzeichnete das Museum 106.315 Besuche. 2016 wurden 103.722 Besuche gemeldet. 2015 waren es 91.322, 2014 84.293 Besuche. Bis 2020 soll durch eine Umgestaltung des Museums der gesamte erste Stock des Hauses für Besucher zugänglich gemacht werden, auch der Teil der ehemaligen Wohnung Freuds, der bisher nicht zugänglich ist. Vom 2017 mit 3,9 Millionen Euro budgetierten Umbau werden 2,5 Millionen von der Stadt Wien finanziert. Mit 1. März 2019 sperrt das Freud Museum im Haus Berggasse 19 für den Umbau. Zwei Häuser in der Nachbarschaft dienen voraussichtlich ein Jahr als Übergangsquartier: Im Haus Berggasse 19 hatte das nationalsozialistische Regime eine Judensammelwohnung eingerichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Sigmund Freud Museum in Wien zeigt in Freuds ehemaliger Praxis und Wohnung eine Ausstellung zur Geschichte der Psychoanalyse und zum Leben von Sigmund Freud (1856–1939).", "tgt_summary": "弗洛伊德博物馆(Sigmund Freud Museum)位于弗洛伊德在维也纳的心理诊所和住所,主题是他的生平以及精神分析的历史。", "id": 66948} {"src_title": "Third United States Army", "tgt_title": "美國中央陸軍", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellung und Erster Weltkrieg.", "content": "Die 3. US-Armee wurde zum ersten Mal am 7. November 1918 während des Ersten Weltkrieges aufgestellt und aktiviert. Dies geschah in Chaumont in Frankreich durch die Generalorder Nr. 198 des Hauptquartiers der \"American Expeditionary Forces\" (AEF) unter Lieutenant General John J. Pershing. Am 15. November übernahm dann Major General Joseph T. Dickman den Posten des ersten Oberbefehlshaber der 3. US-Armee. Einmarsch nach Deutschland Am 15. November 1918 erhielt Major General Dickman den Auftrag, schnell und unter allen Umständen nach Zentral-Deutschland einzurücken und es zu besetzen. Er sollte dann auf Befehl Pershings deutsche Truppen entwaffnen und auflösen. Der Marsch begann am 17. November 1918. Einen Monat später, am 15. Dezember, wurde das Hauptquartier der 3. US-Armee nach Koblenz verlegt. Zwei Tage später, am 17. Dezember, sicherte die Armee den Brückenkopf mit einer Pontonbrücke und drei Eisenbahnbrücken über den Rhein. Während dieser Zeit hatte die Armee keinen Kontakt mit deutschen Truppen. Der Waffenstillstand von Compiègne wurde am 11. November 1918 geschlossen. Am 19. Dezember, dem Tag als die Brückenkopfbesetzung abgeschlossen war, unterstanden der 3. US-Armee 9.638 Offiziere und 221.070 Unteroffiziere und Mannschaften. Am 12. Dezember befahl die Feldorder Nr. 11 der 3. US-Armee den nördlichen Sektor von Koblenz zu besetzen, um nachrückenden Truppen den Vormarsch zu sichern. In der Nacht zum 14. Dezember hatten die Truppen der 3. US-Armee den Perimeter um den Koblenzer Brückenkopf gesichert. Besatzungszeit in Deutschland (\"Army of Occupation\") Während des Januars 1919 trainierte die 3. US-Armee ihre Truppen, um auf alle Eventualitäten reagieren zu können. Im Februar wurden dann Militärschulen innerhalb des besetzten Gebietes der 3. US-Armee eröffnet, sowie ein Quartiermeister-Depot organisiert. Rund 2.000 Offiziere und Unteroffiziere wurden versetzt und absolvierten Kurse auf britischen und französischen Universitäten. Zudem wurde die Rückverlegung von US-Divisionen in die Vereinigten Staaten geplant. Am 4. Februar übernahm die 3. US-Armee dann die Kontrolle über Trier. Durch den März hindurch vollzog die 3. US-Armee dann Routineaufgaben einer Besatzungsarmee, wie das Training der eigenen Truppen. Zudem wurden Ausbildungszentren auf Korps- und Divisionsebene eingerichtet und die 42nd Infantry Division in die Reserve entlassen. Im April begann dann der Abzug der Divisionen der 3. US-Armee und am 20. April übernahm Lieutenant General Hunter Liggett das Kommando von Dickman. Vertrag von Versailles Am 1. Juli 1919 informierte Pershing das US-Kriegsministerium darüber, dass nach der Einwilligung der Deutschen in die militärischen Bedingungen die US-Truppen in Europa auf ein einziges Regiment reduziert würden. Die 3. US-Armee wurde am 2. Juli 1919 aufgelöst. Ihr Hauptquartier und das dort stationierte Personal (ca. 6.800 Mann) und Verbände unter deren Kommando wurden nun als US-Truppen in Deutschland bezeichnet (\"American Forces in Germany\"). Diese Streitmacht verblieb noch drei weitere Jahre in Deutschland. Dies war der Tatsache geschuldet, dass die Vereinigten Staaten den Friedensvertrag von Versailles nicht ratifiziert hatten. Völkerrechtlich befanden sie sich also noch mit Deutschland im Krieg. Diese Situation wurde erst mit einem separaten Friedensabkommen im Sommer 1921 gelöst. Im Herbst jenes Jahres bestand dann nochmals Bedarf an Armeeangehörigen aus Koblenz, als die American Relief Administration anlässlich der Hungersnot in Sowjetrussland 1921–1922 einen Einsatz hatte und amerikanisches Personal am schnellsten von dort zu bekommen war.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktivierung und Zwischenkriegsjahre.", "content": "Im August 1932 wurde die 3. US-Armee als eine von vier Armeen innerhalb einer Heeresreform der US Army (re)aktiviert um die Truppen auf den Stützpunkten zu kommandieren. Jedoch blieb die 3. US-Armee bis zum Vorabend des Zweiten Weltkrieges zum größten Teil eine Armee auf dem Papier. Es wurden zwar Exerzierübungen abgehalten, jedoch waren diese niemals angemessen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Während der Mobilmachung der Vereinigten Staaten 1941/42 kam der 3. US-Armee die Aufgabe zu, eine große Anzahl eben eingezogener Rekruten auszubilden. Lieutenant General Walter Krueger, später bekannt als Kommandeur der 6. US-Armee während des Pazifikkrieges, kommandierte die 3. US-Armee vom Mai 1941 bis zum Februar 1943. Unter seinem Kommando wurden die Grundlagen der 3. US-Armee als erfolgreiche Streitmacht gelegt. Krueger wurde dann im Februar 1943 von Lieutenant General Courtney H. Hodges abgelöst, der die Armee bis zum Januar 1944 kommandierte. Im Dezember 1943 erfolgte dann die erwartete Verlegung der 3. US-Armee nach England. Im Januar 1944 übernahm dann Lieutenant General George S. Patton, Jr. das Kommando und führte die 3. US-Armee später auch in den Kampf. Die 3. US-Armee nahm in der ersten Phase der Operation Overlord nicht teil. Als die Armee dann nach Frankreich verlegt wurde, gelangen ihr bedeutende Durchbrüche. Nach einer Periode der Sicherstellung war die 3. US-Armee wieder bereit für eine Offensivaufgabe. Während der Ardennenoffensive der Wehrmacht (ab 16. Dezember 1944) tat sich Patton dadurch hervor, dass er auf Befehl General Dwight D. Eisenhowers vor dem Saarland einen Linksschwenk nach Norden machte und die vorstoßenden deutschen Truppen an deren südlicher Flanke angriff. So konnten Verbände der 3. US-Armee Ende Dezember 1944 die Belagerung von Bastogne beenden und die dort eingekesselten US-Truppen entsetzen. Bei der Ardennenoffensive hatten die US-Streitkräfte 76.890 'casualties' (davon etwa 20.000 getötet; die übrigen verwundet oder vermisst). Nach weiteren Kämpfen im Rheinland (unter anderem Operation Lumberjack 1. – 7. März 1945) wurde im März 1945 der Rhein bei Nierstein (südlich von Mainz) und Boppard überschritten. Die 3. US-Armee stieß zügig weiter ostwärts vor und befreite am 11. April das Konzentrationslager Buchenwald. Am 14. April erreichte und besetzte sie die geheime Stätte, in der das Nurflügel-Flugzeug Horten H IX getestet wurde. Ende April schwenkte die 3. Armee nach Süden zur Donau vor und erreichte Passau. Anfang Mai erreichte sie die Grenze von Oberösterreich, stieß nach Linz vor, befreite das KZ Mauthausen sowie einige Außenlager, darunter das KZ Ebensee. Ernst Florian Winter, der Sohn des ehemaligen Wiener Vizebürgermeisters Ernst Karl Winter, war der erste Austro-Amerikaner, der am 4. Mai 1945 bei Burghausen einmarschierte. Der linke Flügel der 3. US-Armee rückte bis Pilsen in Westböhmen vor. Es waren die am weitesten nach Osten vorgedrungenen US-Truppen.", "section_level": 2}, {"title": "Besatzungszeit, Ausbildungsdienst und Auflösung.", "content": "Die 3. US-Armee verblieb nach Kriegsende abermals als Besatzungsarmee im Lande und beteiligte sich bis zum Abzug 1947 am Wiederaufbau Deutschlands. Nach der Rückverlegung in die Vereinigten Staaten übernahm die Armee ähnliche Aufgaben wie in den 1930ern. Beim Ausbruch des Koreakrieges 1950 übernahm die Armee wiederum die Ausbildung von Rekruten. Diese Aufgabe behielt die Armee auch über den Koreakrieg hinaus bis 1974, als sie durch ein neues Hauptkommando, das \"US Army Forces Command\" (FORSCOM) abgelöst und dann aufgelöst wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktivierung und Neuausrichtung.", "content": "Am 3. Dezember 1982 wurde das Hauptquartier der 3. US-Armee in Fort McPherson reaktiviert und unter das Kommando von Lieutenant General M. Collier Ross gestellt. Der neue Auftrag der Armee war der Einsatz als Bodenkampfkomponente (\"US Army Forces Central Command\"; ARCENT) des zuständigen \"Unified Combatant Command\" für den Nahen Osten, das \"US Central Command\".", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Golfkrieg.", "content": "Unter dem Kommando von Lieutenant General John J. Yeosock übernahm die 3. US-Armee das Kommando der Bodenstreitkräfte während der \"Operation Desert Shield\", der Verteidigung Saudi-Arabiens vor einem möglichen Überfall des Irak, nachdem dieser 1990 bereits Kuwait überfallen hatte. Zum Beginn war der 3. US-Armee nur das XVIII. US-Luftlandekorps unterstellt. Im November 1990 wurden dann jedoch die US-Truppen am Persischen Golf in Form des VII. US-Korps aus Deutschland massiv aufgestockt. Diese Verlegung ergab die größte gepanzerte Truppenkonzentration der Vereinigten Staaten seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Am Anfang der Kampfhandlungen hatte das XVIII. US-Luftlandekorps drei US- und eine französische Division und das VII. US-Korps, vier US- und eine britische Division und damit neun Divisionen, sowie die gepanzerten Kavallerieregimenter der beiden Korps, unter ihrem Kommando.", "section_level": 2}, {"title": "Irak-Krieg.", "content": "Während der offiziellen Kampfhandlungen des Irak-Krieges von 2003 führte die 3. US-Armee unter David D. McKiernan das CFLCC, zuständig für alle Bodenoperationen der Region. Das CFLCC wurde am 14. Juni 2003 durch die \"Combined Joint Task Force 7\" (CJTF 7) unter Ricardo S. Sánchez ersetzt, welche später wiederum in die \"Multi-National Force Iraq\" umgewandelt wurde. Nachdem die CJTF 7 das operative Kommando über alle Bodenstreitkräfte der Region übernommen hatte, wurde CFLCC zum primären Logistikzentrum in der Region.", "section_level": 2}, {"title": "Auftrag.", "content": "Die 3. US-Armee umfasst die Summe der Bodenstreitkräfte des Regionalkommandos US Central Command (CENTCOM). Sie ist der operative Arm des US Army Central (USARCENT), dem Service Component Command der Army des CENTCOM (Führungsstab des CENTCOM für die Landstreitkräfte), dem sie unterstellt ist. Der kommandierende Offizier der 3. US-Armee ist gleichzeitig auch der Kommandeur der US Army Central (USARCENT). In dieser Funktion ist sie verantwortlich für die Ausbildung, Bereitschaft und ständige Einsatzfähigkeit der Bodenstreitkräfte des CENTCOM und unterstützt den \"Commander CENTCOM\" bei seinen operativen Planungen, der Zielfindung und Einsatzführung. Die 3. US-Armee gewährleistet die militärische Sicherheit im territorialen Verantwortungsbereich des CENTCOM und die öffentliche Sicherheit im besetzten Irak. Durch stetigen Übungsbetrieb und gemeinsame Manöver und Zusammenarbeit mit den Streitkräften verbündeter und befreundeter lokaler Nationen trägt sie zur politischen Stabilisierung der Region bei. Sie führt und koordiniert die Planung und den Einsatz des Coalition Forces Land Component Command (CFLCC).", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Im Jahre 2007 hatte die 3. US-Armee ihr Hauptquartier in Fort McPherson im US-Bundesstaat Georgia, sowie eine vorgeschobene Basis in Camp Arifjan in Kuwait und das Logistikzentrum der Area Support Group (ASG) (regionale Unterstützungsgruppe) in Katar, das dem \"US Central Command\" und dem Coalition Forces Land Component Command (CFLCC) als Logistikkommando diente.", "section_level": 1}, {"title": "Führung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kommandogruppe (Command Group).", "content": "Die Kommandogruppe der \"3. US-Armee\" besteht aus dem Kommandierenden General Lieutenant General William G. Webster, Jr., seinen beiden Stellvertretern Major General Randy E. Manner (Kuwait) und Major General Peter M. Vangjel (Afghanistan), dem Stabschef Brigadier General Stephen M. Twitty und dem Command Sergeant Major des Verbandes John D. Fourhman.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Third United States Army () ist ein Großverband der US Army. Sie ist als Bodenkampfkomponente \"US Army Forces Central Command\" \"(ARCENT)\" dem zuständigen US-Regionalkommando für den Nahen Osten, dem \"US Central Command\", unterstellt. Während der offiziellen Kampfhandlungen des Irak-Krieges von 2003 führte die 3. US-Armee unter David D. McKiernan das \"Coalition Forces Land Component Command\" (CFLCC), zuständig für alle Bodenoperationen der Region. Das CFLCC wurde am 14. Juni 2003 durch die \"Combined Joint Task Force 7\" (CJTF 7) unter Ricardo S. Sánchez ersetzt, welche später wiederum in die \"Multi-National Force Iraq\" umgewandelt wurde. Nachdem die CJTF 7 das operative Kommando über alle Bodenstreitkräfte der Region übernommen hatte, wurde CFLCC zum primären Logistikzentrum in der Region.", "tgt_summary": "美国中央陆军(英语:United States Army Central,ARCENT),原美国第三军团(英语:Third United States Army),这是美国陆军的陆军服务组成司令部,美国中央司令部的组成部分。负责的范围从中亚到西亚及埃及约20个国家或地区。", "id": 1684633} {"src_title": "Almasbek Atambajew", "tgt_title": "阿尔马兹别克·阿坦巴耶夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Atambajew studierte an der Moskauer Hochschule für Verwaltung und war von 1980 bis 1981 als Ingenieur beim Ministerium für Post- und Fernmeldewesen der Kirgisischen Sowjetrepublik tätig. Nach einer weiteren Anstellung als Hauptingenieur folgte von 1983 bis 1987 eine Tätigkeit im Präsidium des Obersten Sowjets der Kirgisischen SSR. 1987 bis 1989 war Atambajew als stellvertretender Vorsitzender des Exekutivkomitees des Rates der Volksdeputierten des Perwomaiski-Stadtbezirks von Frunse tätig. 1989 gründete Atambajew das Forschungsunternehmen \"Forum\"; von 1995 bis 2000 folgten fünf Jahre als Abgeordneter im Dschogorku Kengesch, dem kirgisischen Parlament. 1997 bis 1999 leitete er außerdem das Industrieunternehmen \"Kyrgysawtomasch\". Als Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen im Oktober 2000 erhielt Atambajew 6 % der Wählerstimmen. Ab dem 20. Dezember 2005 saß er als Minister für Industrie, Handel und Tourismus in der kirgisischen Regierung, trat aber bereits im April 2006 von seinem Posten zurück. Im April und im November 2006 gehörte er zu den führenden Kräften der Bewegung „Für Reformen!“ (За Реформы), die Massenproteste gegen die Regierung organisierte. Nach dem Rücktritt von Asim Issabekow am 29. März 2007 ernannte ihn Präsident Kurmanbek Bakijew zum kommissarischen Premierminister; am 30. März wurde er im Parlament mit einer Stimmenmehrheit von 48 zu 3 im Amt bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Vergiftung.", "content": "Nach eigenen Angaben fiel Atambajew am 11. Mai 2007 in seinem Büro in Ohnmacht, nachdem er ein Glas Wasser getrunken hatte. Erst nach zwei Tagen erlangte er das Bewusstsein wieder. Ärzte diagnostizierten eine toxische Hepatitis, die durch ein unbekanntes Gift hervorgerufen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Entlassung.", "content": "Am 24. Oktober 2007 entließ Präsident Bakijew die Regierung Atambajew. Drei Tage zuvor war in einem Referendum eine neue Verfassung angenommen worden, die dem Präsidenten mehr Macht einräumt. Atambajew blieb noch bis zur Ernennung des Interimspremiers Iskenderbek Aidaralijew am 28. November 2007 im Amt.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaftskandidatur 2009.", "content": "Bei den Präsidentschaftswahlen am 23. Juli 2009 trat Atambajew als aussichtsreichster Oppositionskandidat gegen Amtsinhaber Bakijew an. Am Wahltag zog er seine Kandidatur kurzfristig zurück und begründete dies damit, dass die Wahlen manipuliert würden. Seine Verzichtserklärung hatte jedoch keine Auswirkungen mehr auf die Wahl, da die Frist für einen Rückzug bereits verstrichen war. Offiziellen Angaben zufolge votierten knapp 8 % der Wähler für Atambajew, Amtsinhaber Bakijew kam auf über 80 %. Die Wahlen wurden von der Opposition und der OSZE als unfrei kritisiert. Wahlbeobachter stellten zahlreiche Unregelmäßigkeiten fest. Atambajew kündigte nach der Wahl eine Anfechtung des Ergebnisses an und rief zu Protesten auf.", "section_level": 2}, {"title": "Umsturz 2010.", "content": "Im Zuge der blutigen Unruhen in Kirgisistan im April 2010 wurde Atambajew zunächst gemeinsam mit anderen Oppositionspolitikern festgenommen. Nach der Machtübernahme durch die Opposition wurde er erster stellvertretender Regierungschef in der Übergangsregierung unter Rosa Otunbajewa. Nach der Parlamentswahl vom 10. Oktober 2010 und langen Koalitionsverhandlungen wurde Atambajew am 17. Dezember durch das neue Parlament erneut zum Regierungschef gewählt. Er kündigte unter anderem an, die einzige in Zentralasien verbliebene US-Militärbasis in Manas schließen zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaft.", "content": "Im Oktober 2011 gewann der als pro-russisch geltende Sozialdemokrat die Präsidentschaftswahl mit knapp 63 Prozent. Atambajew wurde damit der Nachfolger des anderthalb Jahre zuvor gestürzten autoritär regierenden Kurmanbek Bakijew bzw. der Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa. Bei seinem Staatsbesuch in Russland im Juni 2017 gab Atambajew bekannt, er habe Wladimir Putin, der als ein Vertrauter Atambajews gilt, um die Errichtung einer zweiten russischen Militärbasis im Süden von Kirgistan gebeten. Dies sei notwendig und hänge mit der Erstarkung der Taliban in Afghanistan und anderer islamistischer Terrorgruppen zusammen, die die Sicherheit des Landes gefährden würden. In Kant, ca. 40 Kilometer von der Hauptstadt Bishkek entfernt befindet sich bereits ein russischer Militärstützpunkt. 2016 kam es zu einem Treffen von Atambajew und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ein weiteres Thema seiner Präsidentschaft waren Grenzkonflikte mit dem Nachbarland Usbekistan, unter anderem um den Berg Ungar-Too. Gegen Präsident Atambajew wurden bereits während seiner Präsidentschaft Vorwürfe erhoben, er missbrauche sein Amt und sei korrupt. Konkret wurden die Vergabe eines Renovierungsauftrags eines Heizkraftwerks und die Freilassung eines landesweit bekannten Straftäters kritisiert und hinterfragt. Bei der Präsidentschaftswahl in Kirgisistan 2017 durfte er nicht mehr antreten, zu seinem Nachfolger wurde der ehemalige Regierungschef Sooronbai Dscheenbekow gewählt. Zu Dscheenbekow hat Atambajew jedoch ein angespanntes Verhältnis, da beide um die Vorherrschaft innerhalb der Sozialdemokratischen Partei Kirgisistans (SDPK) konkurrieren.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Präsidentschaft.", "content": "Ende März 2018 wurde Atambajew auf dem Parteikongress der SDPK zu deren Vorsitzenden gekürt und kündigte seine Rückkehr in die Politik an. Er betonte, keine höheren Posten anstreben zu wollen. Das Ziel sei, seine Partei auf die Parlamentswahlen 2020 vorzubereiten. Am 27. Juni 2019 hob das kirgisische Parlament Atambajews Immunität auf, um eine Anklage wegen Korruption, Amtsmissbrauch und Vermögensenteignung zu ermöglichen. Im Juli besuchte Atambajew Russlands Präsidenten Putin, der Präsident Dscheenbekow vor einer weiteren Eskalation warnte. Am 7. August 2019 versuchte eine Spezialeinheit, ihn auf seinem Anwesen festzunehmen, was jedoch von seinen Anhängern verhindert wurde. Bei der Schießerei zwischen den Anhängern des Ex-Präsidenten und der Spezialeinheit wurde ein Mensch getötet und Dutzende verletzt. Atambajew selbst gibt an, selbst geschossen zu haben. Am Tag darauf wurde er bei einem erneuten Sturm auf sein Anwesen im Dorf Koj-Tasch südlich der Hauptstadt Bischkek von Sicherheitskräften festgenommen. Nach der Festnahme Atambajews wuchs die Angst vor einem Eingreifen Russlands in die innenpolitische Krise, da Atambajew als Vertrauter Putins galt und Russland strategische Interessen in Kirgisistan verfolgt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Almasbek Scharschenowitsch Atambajew (; * 17. September 1956 in Araschan, Gebiet Tschüi, Kirgisische SSR, Sowjetunion) ist ein kirgisischer Politiker. Er war von 2011 bis 2017 Präsident seines Landes. Zuvor war er ab 30. Juni 1999 der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Kirgisistans sowie vom 29. März bis zum 28. November 2007 und nochmals ab dem 17. Dezember 2010 Regierungschef.", "tgt_summary": "阿尔马兹别克·沙尔舍诺维奇·阿坦巴耶夫(,,1956年-9月17日),吉尔吉斯斯坦政治人物,三次出任吉尔吉斯斯坦总理,前吉尔吉斯斯坦总统、吉尔吉斯斯坦社会民主党主席。", "id": 1940322} {"src_title": "Alexander zu Schaumburg-Lippe", "tgt_title": "亚历山大 (绍姆堡-利珀)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft, Ausbildung und Berufstätigkeit.", "content": "Alexander ist der zweite Sohn von Philipp Ernst zu Schaumburg-Lippe (1928–2003) und dessen Ehefrau Eva-Benita, geborene Freiin von Tiele-Winckler (1927–2013). Da sein älterer Bruder Georg-Wilhelm 1983 bei einem Motorradunfall tödlich verunglückte, wurde Alexander zu Schaumburg-Lippe nach dem Tode seines Vaters zu dessen Erben. Er studierte zunächst Politikwissenschaft und Musikwissenschaft mit Berufsziel Journalismus an der Universität München. Nach dem Tod seines Bruders begann Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe an der Universität Göttingen das Jura-Studium, das er 1989 abschloss. Bald nach seiner ersten Heirat im Jahr 1993 wurde er Generalbevollmächtigter der \"Fürstlichen Hofkammer Bückeburg\", der privaten Vermögensverwaltung der Familie. \"Ernst-August Alexander Christian Viktor Hubert Prinz zu Schaumburg-Lippe\" (vollständiger Taufname) folgte seinem Vater Philipp Ernst zu Schaumburg-Lippe 2003 gemäß den traditionellen Richtlinien des Deutschen Adelsrechtsausschusses als Oberhaupt des Hauses Schaumburg-Lippe nach. Allgemein bekannt ist er seitdem unter dem Namen \"Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe\", wobei seit der Abschaffung der Standesvorrechte des Adels 1919 im Allgemeinen nur der ehemalige Titel „Prinz“ (/„Prinzessin“), nicht jedoch der vordem meist in Primogenitur erworbene Titel „Fürst“ Bestandteil des im Pass verzeichneten Namens ist.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Aus seiner Ehe mit Marie-Louise „Lilly“ Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg ging 1994 ein Sohn hervor. Die 1993 geschlossene Ehe wurde 2002 geschieden. Nach einer Liaison mit der Designerin Jette Joop von 2001 bis 2004 heiratete er am 30. Juni 2007 in zweiter Ehe die Münchener Rechtsanwältin Nadja Anna Zsöks (* 1975). Mit ihr hat er zwei Töchter. Im März 2015 wurde die Trennung des Paares bekannt. Die Scheidung erfolgte im Juni 2018. Inzwischen lebt er mit der iranischen Konzertpianistin Mahkameh Navabi zusammen. Im Januar 2020 gab die Fürstliche Hofkammer in Bückeburg die Verlobung bekannt, die Hochzeit soll im Spätsommer folgen. Sein Sohn wird Trauzeuge und seine Exfrau „Lilly“ eine der Brautjungfern. Alexander zu Schaumburg-Lippe gilt als versierter Hobby-Jazzpianist, der zuweilen auch vor größerem Publikum auftritt. Er ist Mitglied der Evangelisch-Reformierten Kirche zu Bückeburg.", "section_level": 2}, {"title": "Außerberufliche Tätigkeiten.", "content": "Als Schirmherr oder in anderer Funktion ist Alexander zu Schaumburg-Lippe für mehrere deutsche und deutsch-israelische gemeinnützige Organisationen tätig. Er ist Mitglied der FDP, für die er sich in Zeitungsbeiträgen und Wahlkämpfen engagiert. Er war Ersatzmitglied der 14. Bundesversammlung am 30. Juni 2010, Mitglied der 15. Bundesversammlung und Mitglied der 16. Bundesversammlung. Über die Partei Alternative für Deutschland, deren stellvertretende Vorsitzende seine Cousine Beatrix von Storch ist, äußerte sich Alexander zu Schaumburg-Lippe im Februar 2016 in einem Interview mit der Online-Ausgabe des „Stern“ kritisch.", "section_level": 2}, {"title": "Streit um Rechte an Namen und an deren Markenrechten.", "content": "Um die Domain www.schaumburg-lippe.de führte er 2003 einen Rechtsstreit. Seine Klage um Namensrechte gegen den 2003 adoptierten Mario-Max Prince Schaumburg-Lippe (* 1977 als Mario-Helmut Wagner, seit 2009 aufgrund erneuter Adoption Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe), den Sohn der ehemaligen Salzburger Landtagsabgeordneten Gertraud Wagner-Schöppl, währte mehrere Jahre.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe (* 25. Dezember 1958 in Düsseldorf) ist ein deutscher Unternehmer sowie Land- und Forstwirt. Der Familientradition folgend nennt er sich seit 2003 \"Fürst zu Schaumburg-Lippe\".", "tgt_summary": "恩斯特·奥古斯特·亚历山大·克里斯蒂安·维克托·胡贝图斯(Ernst August Alexander Christian Viktor Hubert,1958年-12月25日),出生于杜塞尔多夫。绍姆堡-利珀亲王,绍姆堡-利珀王室首领。是绍姆堡-利珀亲王菲利普-恩斯特与伊娃-本尼塔·冯·铁勒-温克勒的次子。1983年7月,因为他的哥哥格奥尔格-威廉亲王世子在摩托车事故中死亡而成为继承人。2003年父亲去世,即位为绍姆堡-利珀亲王。", "id": 2678322} {"src_title": "Nachthexen", "tgt_title": "近卫夜间轰炸航空兵第46塔曼团", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als Ausgangsbasis wurde auf Betreiben von Marina Raskowa im Oktober 1941 in Moskau die Fliegergruppe Nr. 122 aufgestellt und am 16. Oktober nach Engels verlegt. Dort wurde zum Jahresende mit der Aufstellung des Regiments begonnen. Kommandeurin der allein aus Frauen bestehenden Einheit war Jewdokija Berschanskaja, Stabschefin Irina Rakobolskaja, Regimentsingenieurin Sofia Oserkowa, Navigationsoffizierin Sofia Bursajewa und Politkommissarin Jewdokija Ratschkewitsch. Die Pilotinnen rekrutierten sich aus Angehörigen der zivilen Luftflotte sowie Aeroklubs, die Navigatorinnen kamen von der OSSOAWIACHIM oder waren Hochschulabsolventinnen. Ab Februar 1942 begann die Formierung und das Training der Besatzungen unter der Bezeichnung 588. Nachtbombenfliegerregiment (588. NBAP). Am 23. Mai wurde die Einheit als Teil der 218. Nachtbombenfliegerdivision unter Dmitri Popow innerhalb der 4. Luftarmee an die Front verlegt. Die ersten Einsätze begannen ab dem 8. Juni 1942 im südlichen Donbass im Abschnitt Konstantinowka–Melechowka–Rasdorska. Weitere Aktionsräume waren der Kaukasus und die Krim, wo auch Versorgungseinsätze für den Brückenkopf Eltigen geflogen wurden. Am 8. Februar 1943 erging der Befehl, dem Regiment den Titel 46. Garde-Nachtbombenfliegerregiment (46. Gw NBAP) zu verleihen, was am 10. Juni mit der Verleihung des Gardebanners geschah. Für die Leistungen bei der Rückeroberung der Halbinsel Taman im September/Oktober 1943 wurde der Beiname 46. Tamaner Garde-Nachtbombenfliegerregiment vergeben. Während der Kämpfe um Sewastopol unterstand die Einheit zeitweise der 2. Stalingrader Garde-Nachtbombenfliegerdivision unter Kusnezow, beim Einsatz bei der 2. Weißrussischen Front ab Sommer 1944 der 325. Nachtbombenfliegerdivision. Die letzten Kampfeinsätze fanden bei Danzig, Stettin, Köslin und gegen den Hafen vom Swinemünde statt. Im November 1945 wurde das Regiment, das Träger des Rotbanner- und des Suworowordens III. Klasse war, aufgelöst. Insgesamt flog das Regiment in 28.676 Flugstunden 23.672 Einsätze und warf circa 3.000 Tonnen Bomben ab. Es zerstörte oder beschädigte 17 größere Brücken, 9 Eisenbahnzüge, 26 Munitions- und Treibstofflager, 176 LKW und 86 Feuerstellungen. Durchschnittlich absolvierte jede Pilotin fast 1.000 Einsätze. Von den 29 Frauen, denen im Zweiten Weltkrieg der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen wurde, waren 23 Mitglieder der Nachthexen. 14 Pilotinnen kamen bei den Kämpfen ums Leben. Weitere, ausschließlich aus Frauen bestehende Truppenteile waren das 586. Jagdfliegerregiment mit Tamara Kasarinowa als Befehlshaberin sowie das 587. Bomberregiment unter Führung Marina Raskowas, wobei nur das 588. NBAP im gesamten Zeitraum seines Bestehens vollständig aus weiblichem Personal bestand.", "section_level": 1}, {"title": "Die Maschinen.", "content": "Die Flugzeuge waren Doppeldecker vom Typ Polikarpow Po-2, ein 1927/28 entwickeltes Modell aus Holz und Stoff, das ursprünglich zur Ausbildung und für landwirtschaftliche Zwecke konstruiert worden war. Zum Einsatz im Nachtbomberregiment waren die Flugzeuge behelfsmäßig zu Bombenflugzeugen umgerüstet worden. Unter Rumpf und Tragflächen befanden sich sechs bis acht Bombenträger, von denen aus Stahlseile in die Kabine der Navigatorin führten und durch Ziehen ausgelöst wurden. Zum Anvisieren wurden an der rechten Bordwand zwei mit Leuchtfarbe gestrichene Metallstäbe angebracht und ein kleines Zielfenster in die rechte Tragfläche geschnitten. Die mitgeführte Bombenlast stieg im Laufe des Krieges von 180 kg auf 300, später sogar 400 kg. Die Po-2 brauchte nur eine kurze Startbahn und konnte deshalb auch von unbefestigten Wiesen und Waldlichtungen (\"Sprungbretter\" genannt), die sich kurz hinter der Frontlinie befanden, eingesetzt werden. Obwohl oder gerade weil der Typ sehr langsam war, konnte er Dank seiner Manövrierfähigkeit von den sehr viel schnelleren deutschen Jagdflugzeugen nur schwer abgeschossen werden. Da die Flugzeuge nur eine geringe Bombenlast transportieren konnten, starteten sie bis zu dreimal, manchmal sogar bis zu achtmal pro Nacht. Ein Einsatz verlief in der Regel so, dass die Maschinen im Schutze der Dunkelheit in Abstand von einigen Minuten einzeln anflogen. War das Ziel in der Nähe, wurde der Motor abgestellt und die Bomben im Gleitflug abgeworfen. Nach dem Anwerfen des Triebwerks erfolgte die Rückkehr zum Stützpunkt. Wegen der überraschenden Angriffe bei absoluter Stille in der Nacht gaben die deutschen Truppen dem Regiment den Spitznamen „Nachthexen“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nachthexen (, Notschnyje Wedmy) war der Spitzname des sowjetischen 588. Nachtbombenfliegerregiments, später in 46. Garde-Nachtbombenfliegerregiment umbenannt, aus dem Zweiten Weltkrieg, das ausschließlich aus Frauen bestand. Der Name wurde ursprünglich von den deutschen Truppen verwendet, später aber teilweise von den Angehörigen des Regiments übernommen.", "tgt_summary": "夜间轰炸航空兵第588团,又称夜袭魔女 (德文: Nachthexen; 俄文: Ночные ведьмы, Nochnye Vedmy)。此称呼来自第二次世界大战德军,用以指称苏联第588夜间轰炸机团的所有女飞行员。此飞行团完全由女性组成。因其进行夜间轰炸的攻势,在夜空中的木质双翼螺旋桨飞机的破空声,像极了德国民间故事中的女巫骑着扫帚,故此得名。后于高加索战役受到肯定,授予「近卫」殊荣,改称之为,第46「塔曼」近卫夜间轰炸机飞行团。", "id": 986706} {"src_title": "Carlos von Bourbon-Sizilien", "tgt_title": "卡洛斯 (卡拉布里亞公爵)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Don Carlos war der Sohn von Prinz Alfonso von Bourbon-Sizilien, Herzog von Kalabrien und Infant von Spanien (1901–1964), und seiner Ehefrau Prinzessin Alicia Maria (1917–2017), Tochter von Elias von Bourbon-Parma und Erzherzogin Maria Anna von Österreich. Zusammen mit seinen beiden Schwestern Teresa (* 1937) und Inés Maria (* 1940) wuchs er in der Schweiz und Spanien auf. Nach dem Spanischen Bürgerkrieg und dem Zweiten Weltkrieg kam Francisco Franco (1892–1975) den Monarchisten in Spanien entgegen, 1945 sagte er ihnen eine spätere Wiedereinführung der Monarchie zu, und 1947 erließ er ein Gesetz mit der Regelung, dass eine von ihm zu bestimmende Person königlichen Geblüts nach seinem Tode die Nachfolge als Staatsoberhaupt antreten sollte. Zu diesem Zweck wurden Don Carlos und sein Cousin, der spätere König Juan Carlos I. (* 1938), auf einer gesonderten Schule auf das Amt vorbereitet. Don Carlos lebte mit seiner Familie in Madrid. Er besaß Ländereien bei Toledo und Ciudad Real und war als Aktionär an den spanischen Gesellschaften Repsol YPF und Telefónica beteiligt. Er war auch Präsident des Königlichen Rats des Santiagoordens, des Alcántaraordens sowie der Orden von Calatrava und Montesa sowie Großmeister des Konstantinischen St.-Georgs-Ordens (\"Sacro Militare Ordine Costantiniano di San Giorgio\", SMOC). Auf der Hochzeit von Juan Carlos I. mit Sophia von Griechenland in Athen lernte Don Carlos seine spätere Frau, Anne Marguerite Brigitte Marie Prinzessin von Orléans (* 4. Dezember 1938), Tochter von Henri d'Orléans, Comte de Paris und Isabelle d’Orléans-Bragance, kennen. Die Hochzeit fand am 12. Mai 1965 in Dreux statt. Sie hatten fünf Kinder: Carlos von Bourbon-Sizilien fand seine letzte Ruhestätte im Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial, wo sich sein Sarg seit 2015 im \"pudridero\" des \"Pantheon der Infanten\" befindet. Es handelt sich dabei um einen öffentlich nicht zugänglichen Raum, in dem die Leichname zunächst verwesen können, ehe sie nach etwa fünfzig Jahren ihren endgültigen Platz im Pantheon der Infanten erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Streit um die Stellung als Oberhaupt des Hauses Bourbon-Sizilien.", "content": "Nach dem Tode des letzten sizilianischen Königs, Franz II., 1894 folgte ihm als Chef des Hauses und Thronprätendent sein jüngerer Halbbruder Alfons Maria von Neapel-Sizilien und diesem 1934 sein ältester Sohn Ferdinand von Bourbon-Sizilien (1869–1960), Herzog von Kalabrien, der ohne männliche Nachfahren starb. Dessen nächstjüngerer Bruder, Carlos Maria de Bourbon (1870–1949), hatte 1901 die Schwester des Königs Alfons XIII. von Spanien geheiratet, Prinzessin María de las Mercedes de Borbón (1880–1904), seinerzeit Thronerbin ihres noch kinderlosen Bruders, was ihn in dieser Lage durch seine Frau zum König von Spanien gemacht hätte. Aufgrund der von Karl III. 1759 in einer Pragmatischen Sanktion verfügten Trennung der spanischen von der sizilianischen Krone verzichtete Carlos Maria daraufhin auf seine etwaigen sizilianischen Thronansprüche, erwarb die spanische Staatsangehörigkeit und nahm als „Don Carlos“ den Titel eines Infanten von Spanien an. Nachdem sein Schwager König Alfons XIII. jedoch noch Vater von sieben Kindern geworden war und außerdem 1931 durch die Ausrufung der Republik seinen Thron verloren hatte, entfiel der Grund für Carlos Marias sizilianischen Verzicht. Sein Sohn Alfons von Bourbon-Sizilien (1901–1964) beanspruchte daher 1960, nach dem Tod seines Onkels Ferdinand, die Stellung als Chef des Hauses, in Konkurrenz zu seinem Onkel Ranieri, Herzog von Castro (1883–1973), dem durch den Verzicht von 1901 das Nachfolgerecht zugefallen war. Nach Alfons’ Tod 1964 beanspruchte dessen Sohn, der hier behandelte Don Carlos, die Stellung des Familienoberhaupts. Seine Ansprüche wurden durch den spanischen König Juan Carlos unterstützt, der ihm (und dem Vetter Alfonso) von Franco als spanischer Thronfolger vorgezogen worden war; gleichwohl bestätigte ihm Juan Carlos 1994 auch den Titel eines spanischen Infanten. Die Stellung als Oberhaupt der sizilianischen Bourbonen wird daher heute von zwei Vettern beansprucht: Pedro (* 1968), Herzog von Kalabrien, dem Sohn des 2015 verstorbenen Carlos, und Carlo (* 1963), Herzog von Castro.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlos Prinz von Bourbon-Sizilien, vollständiger Name: \"Don Carlos Maria Alfonso Marcel de Borbón y Borbón, Infant von Spanien, Prinz beider Sizilien und Herzog von Kalabrien\", (* 16. Januar 1938 in Lausanne; † 5. Oktober 2015) war seit 1964 (umstrittenes) Oberhaupt des Hauses Bourbon-Sizilien, einer Nebenlinie des Hauses Bourbon.", "tgt_summary": "卡洛斯·玛利亚·阿方索·马塞尔(,1938年-1月16日-2015年-10月5日),出生在瑞士洛桑。两西西里王子,西班牙王子,卡拉布里亚公爵、波旁-两西西里王室西班牙系家族族长。", "id": 2787462} {"src_title": "Vereinigte Staaten von Groß-Österreich", "tgt_title": "大奥地利合众国", "src_document": [{"title": "Nationalitätenkonflikte in Österreich-Ungarn.", "content": "Mit dem aufkommenden Nationalstaatsdenken im 19. Jahrhundert entstanden in der Habsburgermonarchie zunehmende Probleme. Die Grenzen der einzelnen Kronländer der Monarchie waren rein historisch bedingt und orientierten sich nicht an ethnischen und sprachlichen Gegebenheiten. Eine gewisse Entspannung des Nationalitätenproblems ergab sich zunächst nach dem Ausgleich von 1867, bei dem das Kaisertum Österreich in die Österreichisch-Ungarische Monarchie umgewandelt wurde. Sowohl in der österreichischen als auch in der ungarischen Reichshälfte waren die beiden staatstragenden Völker, die Deutschen und die Magyaren, jedoch in der Minderheit. Die anderen in der Donaumonarchie lebenden Volksgruppen – vor allem die Tschechen, Polen, Ruthenen/Ukrainer, Rumänen, Kroaten, Slowaken, Serben, Slowenen und Italiener – hatten zunächst keinen oder nur geringen Einfluss auf die Politik. In der österreichischen Reichshälfte kam es in den Jahren nach 1867 zu einer zunehmenden politischen Emanzipation der meisten Volksgruppen, die in einigen Landtagen der Kronländer die Mehrheit (Polen in Galizien, Tschechen in Böhmen und Mähren, Slowenen in Krain, Kroaten in Dalmatien) und eine gewisse Kulturautonomie (polnische Universitäten in Krakau und Lemberg, tschechische Universität in Prag) erlangten. Gefördert wurde diese Entwicklung durch die Einführung des allgemeinen Wahlrechts 1907 in der österreichischen Reichshälfte. Im Königreich Ungarn gab es jedoch bis zum Zerfall der Doppelmonarchie kein allgemeines Wahlrecht. Die ungarische Regierung betrieb eine strikte Magyarisierungspolitik, die das Ziel der vollständigen Assimilation der nicht-magyarischen nationalen Minderheiten hatte. Innerhalb des ungarischen Reichsteils war nur das Königreich Kroatien und Slawonien davon ausgenommen, das eine Teilautonomie genoss.", "section_level": 1}, {"title": "Reformvorschlag von Aurel Popovici.", "content": "Der Thronfolger Franz Ferdinand sah dieses Problem, das den Staat zu zersprengen drohte, und versuchte Möglichkeiten einer Lösung zu erarbeiten. Eine Überlegung war eine radikale politische Neuordnung durch die Bildung einer Reihe von Gliedstaaten auf ethnischsprachlicher Grundlage, welche alle Teilstaaten des Bundesstaats „Vereinigte Staaten von Groß-Österreich“ sein sollten. Durch dieses Vorhaben sollten die nationalen Bestrebungen der einzelnen Nationalitäten kanalisiert, die im bisherigen Staatsgefüge bestehende Beherrschung schwächerer Nationalitäten durch stärkere beseitigt und die unausgewogene Machtverteilung im Gesamtstaat korrigiert werden. Aurel Popovici plante in der von ihm ausgearbeiteten Reform eine föderative Gestaltung des \"Bundes- oder Reichsgebietes\" in 15 jeweils weitgehend \"einsprachigen Ländern\": \"Bosnien-Herzegowina\" behielt vorläufig als Okkupationsgebiet seine bisherige Stellung. Diese ethnisch-geographischen Einheiten wären so homogen wie wenige Nationalstaaten in Europa; zusammen sollten sie den habsburgisch regierten Bundesstaat der \"Vereinigten Staaten von Groß-Österreich\" bilden. Dazu kamen noch einige, zumeist deutschsprachige Enklaven im östlichen Siebenbürgen und anderen Stellen in der Monarchie, die einen beschränkten Autonomiestatus (\"Nationalautonomie\") haben sollten.", "section_level": 1}, {"title": "Einschätzung in der Geschichtswissenschaft.", "content": "Popovici erscheint als Vertreter der Interessen der \"geschichtslosen\" Nationen der ungarischen Reichshälfte. Aber gerade der Radikalismus, mit dem der Autor die jahrhundertealten Kronlandsgrenzen von der Landkarte strich, machte den konservativen Sympathisanten und Rezensenten eine völlige Zustimmung unmöglich. Popovicis Auflösung der alten historisch-politischen Individualitäten war einfach unvereinbar mit dem alten Prinzip \"indivisibiliter ac inseparabiliter (unteilbar und untrennbar)\" der Pragmatischen Sanktion. \"Groß-Österreich\" wurde vorübergehend zur „Parole jener säbelrasselnden, romantisierenden Offiziere, Aristokraten, Journalisten“, die den Thronfolger Franz Ferdinand umgaben. Ihnen gefiel vor allem eine Grundintention des Konzeptes: die Erhaltung der machtpolitischen Stellung des Habsburgerreiches in Europa. Robert A. Kann zieht als Fazit, dass die Verhältnisse seit 1867 sicher noch ungerechter als Popovicis Programm waren,", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vereinigten Staaten von Groß-Österreich (auch \"Vereinigte Staaten von Großösterreich\") waren eine nie umgesetzte Idee einer Gruppe politischer Vordenker um den österreichischen Erzherzog Franz Ferdinand. Sie wurde vom Juristen und Politiker Aurel Popovici konkret ausgearbeitet und 1906 veröffentlicht.", "tgt_summary": "大奥地利合众国()是奥地利的弗朗茨·斐迪南大公身边一些学者构思而从未实践过的设想。奥雷尔·波波维奇于1906年提出这一详细建议,其目的在于奥匈帝国的联邦化并解决其境内严重的民族问题。", "id": 2992610} {"src_title": "Fumiyo Kōno", "tgt_title": "河野史代", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Kōno, die 1968 im Stadtbezirk Nishi der Stadt Hiroshima aufwuchs, begann mit dem Zeichnen von Comics in der Mittelschule. Nachdem sie ihr Studium an der Wissenschaftsfakultät der Universität Hiroshima abgebrochen hatte, ging sie nach Tokio und arbeitet dort als Assistentin für Manga-Zeichner, für Katsuyuki Toda, Aki Morino und Fumiko Tanikawa. Ihr erstes eigenes Werk als professionelle Zeichnerin veröffentlichte Kōno 1995 mit der Manga-Serie \"Machikado Hanadayori\", an der sie zunächst bis 1996 für ein Schwestermagazin des \"Manga Action\" arbeitete. Von 2002 bis 2003 zeichnete sie für das Manga-Magazin \"Manga Town Original\" an \"Machikado Hanadayori\" weiter. Im März 2007 brachte der Futabasha-Verlag, für den sie hauptsächlich arbeitet, \"Machikado Hanadayori\" in Buchform heraus. Von 1997 bis 2004 schuf sie für \"Manga Town\" die Yonkoma-Serie \"Pippira Nōto\". Nach einigen weiteren Werken kam der Durchbruch für die Zeichnerin 2004 mit der Buchveröffentlichung von \"Yūnagi no Machi, Sakura no Kuni\" bei Futabasha. Die beiden Kurzgeschichten, aus denen \"Yūnagi no Machi, Sakura no Kuni\" besteht, waren zuvor, 2003 und 2004, in \"Manga Action\" erschienen, und behandeln nur lose verknüpfte Schicksale zweier Frauen aus Hiroshima. Die erste spielt 1955 und zeigt eine Frau, die den Atombombenabwurf im Jahr 1945 überlebt hat und die Folgen noch schwer spürt. Sie erliegt schließlich ihren ungefährlich geglaubten Verletzungen von damals, nachdem sie sich verliebt hat. Die zweite, längere Kurzgeschichte zeigt eine Jugendliche im Jahr 1987 und erneut, wie die Atombombe das Leben und das Denken der Menschen verändert hat. \"Yūnagi no machi, Sakura no kuni\" wurde in Japan mit Verkaufszahlen von 180.000 zum Bestseller. Der Manga gewann den Großen Manga-Preis auf dem Japan Media Arts Festival 2004 und erhielt 2005 den Osamu-Tezuka-Kulturpreis als Newcomer-Preis. Für den Osamu-Tezuka-Kulturpreis war der Manga auch in der Hauptkategorie nominiert. \"Yūnagi no Machi, Sakura no Kuni\" wurde ins Englische und Französische übersetzt. 2007 erschien unter der Regie Kiyoshi Sasabes eine Verfilmung des Comics mit Rena Tanaka und Kumiko Asō in den Hauptrollen. Von 2004 bis 2006 im \"Manga Action\" und danach in zwei Sammelbänden wurde ihre etwa 260 Seiten umfassende Manga-Serie \"San san roku\" veröffentlicht. Von 2007 bis 2009 arbeitete Fumiyo Kōno für dasselbe Magazin an \"Kono Sekai no Katasumi ni\", das 2010 für den Osamu-Tezuka-Kulturpreis nominiert wurde und 2016 als \"In this Corner of the World\" verfilmt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fumiyo Kōno (jap. \"Kōno Fuyumi\"; * 28. September 1968 in Hiroshima, Präfektur Hiroshima, Japan) ist eine japanische Manga-Zeichnerin. Sie arbeitet auch als Illustratorin von Kinderbüchern und kreiert Amateurcomics (\"Dōjinshi\").", "tgt_summary": "河野史代(,1968年-9月28日),日本漫画家,比治山大学美术科客座教授。", "id": 1743306} {"src_title": "Zweiter Makedonisch-Römischer Krieg", "tgt_title": "第二次马其顿战争", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte und Ausbruch des Krieges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die erste Konfrontation zwischen Rom und Makedonien trat zur Zeit des Zweiten Punischen Krieges im Ersten Makedonisch-Römischen Krieg auf. Nachdem es auf Grund der römischen Niederlagen so aussah, als ob Karthago siegreich aus dem Krieg hervorgehen würde, wandte Philipp sein Interesse von Griechenland ab hin zur illyrischen Küste. Mit einer makedonischen Flotte begann er die illyrische Küste zu bedrohen, konnte sich einiger Besitzungen bemächtigen und schloss ein Bündnis mit Hannibal ab. Nach wechselvollen Bündnissen und Kämpfen in der Adria sowie in Griechenland kam es 205 v. Chr. im Frieden von Phoinike zu einem Ende der Kampfhandlungen.", "section_level": 2}, {"title": "Ereignisse bis zum Kriegsausbruch.", "content": "Rom hatte die Parteinahme Philipps V. von Makedonien zu Gunsten Karthagos nicht vergessen. Philipp hatte daraufhin mit dem Seleukidenkönig Antiochos III. 203/2 einen „Raubvertrag“ geschlossen, in dem sie das Territorium der durch den 205/4 v. Chr. erfolgten Tod des Königs Ptolemaios’ IV. Philopator und die daraus resultierende Minderjährigkeitsregierung des Ptolemaios V. Epiphanes politisch geschwächten Ptolemäer unter sich aufteilten. Während sich Antiochos III. daran machte, die syrischen Gebiete des Ptolemäerreiches zu annektieren und Südsyrien schließlich mit der Schlacht an den Jordanquellen im Jahr 200 v. Chr. seinem Reich eingliedern konnte, expandierte Philipp mit hoher Geschwindigkeit nach Osten in den Raum der Ägäis. Zu Anfang erzielten die Makedonen an Hellespont und Propontis noch mehrere Erfolge und nahmen die Städte Lysimacheia, Sestos und Perinth sowie Chios ein. Nach diesen anfänglichen Erfolgen geriet der makedonische Vormarsch jedoch ins Stocken. Als Antwort auf die nach Osten gerichtete makedonische Expansion hatten sich das pergamenische Reich, die Rhodier sowie die Städte Kyzikos und Byzantion zu einer Koalition gegen Philipp zusammengeschlossen und der makedonischen Marine in der Schlacht bei Chios des Jahres 201 schwere Verluste gebracht. Doch der Makedonenkönig ließ sich durch diese Rückschläge nicht von seinen Eroberungsplänen abbringen. Als Antwort auf die Gegenwehr der Koalition belagerte er vergeblich Pergamon und verwüstete nach Abbruch der Belagerung die pergamenische Umgebung und die großen Tempelbauten. Anschließend zog er Richtung Karien mit dem Vorhaben weiter, die dortigen rhodischen und ptolemäischen Gebiete zu annektieren. Im Herbst 201 v. Chr. richteten Pergamon und Rhodos daraufhin, nachdem sie auf Grund der Annexionspolitik Philipps erkannten, dass ihre Koalition der makedonischen Expansion nicht lange standhalten würde, ein Hilfegesuch an Rom. Die Mittelmächte Pergamon und Rhodos befürchteten wohl zu Recht, dass sie sich angesichts dieser Gegner nicht ohne fremde Hilfe würden behaupten können. Nachdem das Hilfegesuch eingetroffen war, wurde im Frühjahr 200 v. Chr. in Rom der Makedonienkenner Publius Sulpicius Galba Maximus zum Konsul gewählt. Dieser konnte die noch vom Zweiten Punischen Krieg ermüdete Bevölkerung, nachdem sie zuvor in der Centurienversammlung eine Kriegserklärung an Philipp abgelehnt hatte, in einer zweiten Abstimmung zur Annahme der Erklärung überreden. Daraufhin wurde eine Senatskommission nach Ägypten entsandt, um sich der Neutralität der Ptolemäer zu versichern, mit denen Rom schon seit 273 v. Chr., also seit der Zeit Ptolemaios’ II., in einem \"Amicitia\"-Verhältnis stand. Zudem wurde eine Gesandtschaft nach Griechenland entsandt, um diplomatischen Druck auf Philipp auszuüben. Diese traf jedoch nur ein Athen belagerndes makedonisches Heer unter der Führung des makedonischen Feldherrn Nikanor an, das zum Abzug bewegt werden konnte. Athen reihte sich zudem in die Reihe der Gegner Philipps ein. Im Sommer desselben Jahres wurde Philipp, der gerade Abydos belagerte, von dem aus Rhodos angereisten römischen Gesandten Marcus Aemilius Lepidus aufgesucht. Dieser trug dem König die mittlerweile verschärften römischen Forderungen vor und stellte Philipp vor ein Ultimatum. Rom verbot ihm, in Griechenland Krieg zu führen, forderte die Herausgabe seiner Eroberungen sowie die Unterwerfung unter ein rhodisch-pergamenisches Schiedsgericht. Philipp lehnte die Forderungen als unangemessene Einmischung in seine Machtsphäre ab und durchbrach das römische Ultimatum, indem er Abydos blutig eroberte. Die Gesandtschaft, der Aemilius Lepidus angehörte, zog daraufhin über Syrien, wo der Fünfte Syrische Krieg gerade in vollem Gange war, ohne mit Antiochos III. zusammenzutreffen, weiter nach Ägypten. Dort nahm Lepidus eine Art „Vormundschaft“ über den ptolemäischen Kindkönig und das ptolemäische Ägypten ein.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsgründe Roms.", "content": "Die Motive Roms für den Zweiten Makedonisch-Römischen Krieg dürften erstens darin gelegen haben, den schlechten Eindruck gegenüber den Griechen aus dem letzten Krieg wettzumachen, zweitens einen weiteren Machtgewinn Makedoniens, unter anderem auf Kosten des Ptolemäerreiches auf Grundlage des „Raubvertrages“, zu unterbinden, drittens in der Angst vor einer großen, dem Zweiten Punischen Krieg ähnlichen Feindkoalition sowie viertens darin, sich für Philipps Allianz mit Hannibal zu rächen.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsverlauf.", "content": "Im Herbst des Jahres 200 v. Chr. landete Sulpicius Galba mit zwei Legionen im griechischen Apollonia und eröffnete damit den Krieg. Die Truppen rückten in Richtung Makedonien vor. Trotz des Eintritts der Aitoler in den Krieg gegen Philipp im Jahr 199 v. Chr. und der Einnahme von Chalkis konnten zunächst, auch unter dem neuen Befehlshaber des Jahres 199 v. Chr., Publius Villius Tappulus, nur wenig Erfolge verzeichnet werden. Die Römer wurden durch die makedonischen Sperren im Norden von Epirus festgehalten und Philipp führte weiterhin militärische Vorstöße durch. Nachdem die Legionen durch Truppen aus Afrika verstärkt worden waren, kam es sogar zu Meutereien. Erst die Übernahme des Kommandos durch den dreißigjährigen römischen Feldherrn Titus Quinctius Flamininus im Jahre 198 v. Chr. führte zu einer aus römischer Sicht zunehmenden Verbesserung des Kriegsverlaufes. Der fließend Griechisch sprechende Flamininus umging mit seinen Truppen in einem Gebirgsmarsch die makedonischen Sperren am Aoos – beim heutigen Këlcyra – und nahm diese ein. Daraufhin führte er einen disziplinierten Vormarsch der römischen Truppen bis nach Thessalien durch. Die diplomatische Arbeit des Feldherrn führte zu einem Umschwung in der griechischen Öffentlichkeit zu Gunsten Roms, so dass 198 auch die Achaier auf die Seite der römischen Koalition folgten. Die Achaier waren bisher Philipps wichtigste Verbündete gewesen, konnten aber keinen weiteren Nutzen in der Allianz mehr erkennen und hatten es außerdem auf die zu Philipp gehörende Stadt Korinth abgesehen. Zudem setzte sich der pergamenische Herrscher Attalos I. persönlich in der Bundesversammlung des Böotischen Bundes, wo er später einem Schlaganfall erlag, erfolgreich für die Koalition gegen Makedonien ein und konnte so die Böoter auf die römische Seite ziehen. So schaffte es Flamininus, dass vor der entscheidenden Schlacht gegen die makedonischen Truppen der größte Teil der Griechen auf römischer Seite stand. Erste Annäherungsversuche und Friedensverhandlungen der beiden Kriegsparteien in Rom im Winter 198/7 v. Chr. scheiterten an den sich während der Verhandlungen stetig erhöhenden Forderungen der gegen Makedonien verbündeten griechischen Staaten und dem Wunsch des Flamininus nach einem spektakulären Kriegsabschluss, nachdem sein Mandat verlängert worden war. Nach dem Scheitern der ersten Verhandlungen schob Flamininus die römischen Truppen weiter vor und eroberte das böotische Theben. Die endgültige Entscheidung des Krieges fiel im Frühsommer 197 v. Chr. in der thessalischen Ebene in der Schlacht von Kynoskephalai westlich der Stadt Pherai, wo die mit Sarissen kämpfende makedonische Phalanx eine vernichtende Niederlage gegen die in lockerer Formation kämpfenden, mit dem „spanischen Schwert“ (Gladius) ausgerüsteten Legionen erlitt. Nach der Niederlage Makedoniens kam es Flamininus nun darauf an, die Friedensverhandlungen, die zuerst im Tempe-Tal stattfanden, so schnell wie möglich mit Erfolg abzuschließen. Denn Antiochos III. hatte noch während der Kämpfe in Makedonien damit begonnen, zu Wasser und zu Land eine Offensive gegen das westliche Kleinasien zu eröffnen, und Rom war sich noch nicht über Antiochos’ längerfristigen Ziele im Klaren. Doch trotz der prekären Situation kam es während der Verhandlungen zu Kontroversen im Bezug auf die Frage wie mit den von Philipp abgetretenen Städten und Landschaften umzugehen sei, welche politische Ordnung und welche Grenzen sie erhalten sollten. Hinzu kam die Forderung der Ätoler, Makedonien komplett von der politischen Karte der Balkanhalbinsel zu entfernen. Das von den Ätolern geforderte Vorgehen gegen Makedonien war jedoch nicht in römischem Sinne. Die Römer sahen die Zukunft Makedoniens eher in einem territorial beschnittenen Pufferstaat gegen die Stämme des Nordens als in der politischen Elimination. Zu einem Friedensschluss, der die makedonische Hegemonie über Griechenland beendete, kam es schließlich erst 197/6 v. Chr. in Rom. Der Friedensschluss regelte so zunächst den Umgang mit Makedonien, die Kriegsentschädigungen und den staatsrechtlichen Umgang zwischen Rom und Makedonien. Die Frage, wie mit den befreiten Gebieten verfahren werden sollte, war immer noch nicht genügend geklärt worden. So kam die Öffentlichkeit, allen voran die aitolische Propaganda, zu der Überzeugung, die vormals makedonisch besetzten Gebiete würden nur von makedonischem in römischen Besitz überwechseln. Es würde also keine „echte Freiheit“ der Griechen zu Stande kommen. Diese Befürchtungen konnte Flamininus schließlich bei der Eröffnung der Istmischen Spiele durch die Freiheitserklärung an die griechischen Städte und Landschaften, in der ein Herold alle befreiten Volkschaften aufzählte, beschwichtigen. Die griechische Dankbarkeit zeigte sich daraufhin in der Ehrung des Flamininus als \"Sotér\" (altgr. Σοτέρ „Erretter“) und als \"Prómachos\" (altgr. Πρόμαχος „Vorkämpfer“). Zudem wurde der Feldherr in kultischer Form gefeiert und die Griechen prägten Goldstatere mit seinem Porträt. Die letzte römische Legion zog 194 v. Chr., unter der Leitung von Flamininus’ Bruder Lucius aus Griechenland ab.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkung des Krieges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Makedonien.", "content": "Philipp verlor die „drei Fesseln Griechenlands“ Demetrias, Eretria und Korinth sowie die Herrschaft über Thessalien. Er musste zudem seine kleinasiatischen und europäischen, außerhalb Makedoniens gelegenen Besitzungen aufgeben und das makedonische Staatsgebiet wurde auf die ungefähren Grenzen zur Zeit Philipps II. reduziert. Zudem musste er seine Flotte bis auf sechs Schiffe ausliefern, innerhalb von zehn Jahren eine Entschädigung von 1000 Talenten Silber aufbringen und den Römern militärische Unterstützung leisten. Seinen Sohn Demetrios musste er als politische Geisel nach Rom übersenden.", "section_level": 2}, {"title": "Die griechischen Staaten.", "content": "Flamininus erklärte bei den Isthmischen Spielen im Jahre 196 v. Chr. die Freiheit der griechischen Staaten. Die Griechen feierten Rom daraufhin als Retterin und in Smyrna wurde der Stadt Rom (urbs Roma) der erste Tempelkult geweiht. Der siegreiche Feldherr Titus Quinctius Flamininus wurde zudem mit Elementen und in der Form des hellenistischen Herrscherkultes geehrt. Eine weitere Folge des Krieges und der Befreiung der griechischen Staaten war, dass die vorher nach außen bzw. gegen Makedonien konzentrierten Einzelinteressen der griechischen Staaten sich nun Bahn brachen und zu vermehrten Spannungen im griechischen Mutterland führten. Dies ist am Beispiel des noch 195 v. Chr. vom spartanischen Tyrannen Nabis annektierten Argos zu sehen, das durch römische Truppen befreit werden musste.", "section_level": 2}, {"title": "Rom.", "content": "Durch den Sieg über Makedonien schuf Rom in Griechenland ein politisches Machtvakuum. Die verbliebene hellenistische Großmacht, das Seleukidenreich Antiochos’ III., versuchte daraufhin diesen vermeintlich leeren Raum für sich zu gewinnen und in den eigenen Machtbereich einzugliedern. Auf Grund des vorhergegangenen Engagements in Griechenland, durch das Rom selbst zu einem Machtfaktor im hellenistischen Osten geworden war, musste sich Rom mit dem neu erschienenen Rivalen auseinandersetzen. Diese Konfrontation mündete schließlich im Römisch-Syrischen Krieg.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Zweite Makedonisch-Römische Krieg war eine Auseinandersetzung zwischen König Philipp V. von Makedonien und dem Römischen Reich. Die Kampfhandlungen fanden zwischen 200 und 197 v. Chr. statt.", "tgt_summary": "第二次马其顿战争发生于公元前200年–前197年,罗马和帕加马王国和罗德岛联合起来与马其顿腓力五世交战。战争结果腓力五世遭受到大败,马其顿失去在希腊半岛、小亚细亚和色雷斯所有领土,而罗马宣布所有的希腊城邦将获得自由。这场战争标志着罗马开始大幅干涉东地中海事务,甚至最终征服整个区域。", "id": 158425} {"src_title": "Archimedische Spirale", "tgt_title": "阿基米德螺线", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Die Darstellung als Parameterkurve in kartesischen Koordinaten lautet: Die Länge eines Bogenstücks von formula_6 bis formula_7 ist Die Gesamtlänge der Spirale von formula_10 bis formula_11 ist folglich Die Fläche, die bei der ersten Umdrehung eingeschlossen wird, ist während bei der n-ten Umdrehung die Fläche zusätzlich eingeschlossen wird. Die Krümmung berechnet sich in Abhängigkeit vom Drehwinkel formula_15 wie folgt: Neben der obigen Darstellung als Parameterkurve lässt sich die archimedische Spirale auch als Gleichung beschreiben:", "section_level": 1}, {"title": "„Windungsabstand“.", "content": "Jeder vom Koordinatenursprung (0|0) ausgehende Strahl schneidet aufeinander folgende Windungen der archimedischen Spirale formula_18 in Punkten mit dem konstanten Abstand formula_19 (siehe Figur rechts!). Daher kommt auch die Bezeichnung als „arithmetische Spirale“. Diese besondere Eigenschaft der archimedischen Spirale wird oft so ausgedrückt, dass ihr Windungsabstand konstant sei. Diese Sprechweise kann allerdings leicht missverstanden werden, da es sich hier nicht um einen konstanten Abstand zwischen Kurven im Sinne von Parallelkurven handelt. Eine Spirale, deren Windungen tatsächlich konstanten Abstand in letzterem Sinn haben, wäre die Kreisevolvente.", "section_level": 2}, {"title": "Tangenteneigenschaft.", "content": "Gegeben ist ein Punkt P mit zugehörigen Radius OP und dem Drehwinkel formula_2. Die Tangente an die Spirale durch P schneidet dann die in O errichtete Senkrechte zu OP in einem Punkt T. Dann ist der zum Drehwinkel formula_2 gehörige Kreisbogen PQ genau so lang wie die Strecke OT, das heißt es gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Winkelteilung und Kreisquadratur.", "content": "Aufgrund ihrer Definition, nach der der Abstand eines Kurvenpunktes vom Ursprung proportional zum Drehwinkel ist, eignet sich die archimedische Spirale zur Teilung eines Winkels in n gleiche Teile und zur Quadratur des Kreises. Sie ist damit sowohl eine Trisektrix (n=3) und als auch eine Quadratrix. Beide Probleme sind mit Zirkel und Lineal alleine nicht lösbar, lässt man jedoch die archimedische Spirale als einziges weiteres Hilfsmittel zu, so werden sie lösbar. Zur Teilung eines Winkels BAC in n gleich große Teile erzeugt man zuerst über seinem Schenkel AB eine archimedische Spirale. Der Schenkel fungiert hierbei als x-Achse mit der Winkelspitze A als Ursprung. Die Strecke von der Winkelspitze bis zum Schnittpunkt D der Spirale mit dem anderen Winkelschenkel unterteilt man nun in n gleich lange Teile. Mit Hilfe des Strahlensatzes lässt sich dies nur mit Zirkel und Lineal bewerkstelligen, dazu zeichnet man einen weiteren Strahl von der Winkelspitze A und trägt an diesem von der Winkelspitze aus n gleich lange Strecken mit dem Zirkel ab. Dann verbindet man den Endpunkt der letzten Strecke mit dem Punkt D und Winkelschenkel und zeichnet Parallelen zu dieser Strecke durch die n-1 weiteren Streckenenden auf dem Strahl von der Winkelspitze A. Die Schnittpunkte der Parallelen mit Winkelschenkel AC unterteilen die Strecke AD in n gleich lange Teilstrecken. Nun konstruiert man n-1 Kreise, die die Winkelspitze A als Mittelpunkt haben und durch die n-1 Endpunkte der Teilstrecken von AD gehen. Schließlich verbindet man die n-1 Schnittpunkte der n-1 Kreise mit der Spiralen mit der Winkelspitze A und erhält so eine Unterteilung des Winkels BAC in n gleiche große Winkel. Zur Quadratur eines Kreises mit Radius r konstruiert man zunächst zwei senkrecht aufeinander stehende Koordinatenachsen durch seinen Mittelpunkt M und erzeugt eine archimedische Spirale in diesen Koordinatensystem. Die Spirale schneidet die y-Achse in einem Punkt E und die Länge der Strecke ME beträgt formula_23 Längeneinheiten, da der zugehörige Drehwinkel der Spirale formula_24 beträgt. Dann besitzt das Rechteck mit dem Kreisdurchmesser (2r) als Länge und |ME| dieselbe Fläche wie der Kreis. Mit Hilfe des Höhensatzes von Euklid lässt sich das Rechteck dann in ein flächengleiches Quadrat transformieren. Archimedes selbst verwendete zur Quadratur eine andere Methode. Er konstruierte die Spirale zunächst für eine volle Umdrehung in einem Koordinatensystem mit Ursprung O, so dass diese positive Hälfte der x-Achse in P schneidet. Die Tangente der Spirale im Punkt P schneidet die y-Achse in T und das rechtwinklige Dreieck OPT ist flächengleich zum Kreis mit Mittelpunkt O und Radius OP. Dieses Dreieck lässt sich leicht in einen flächengleiches Rechteck umwandeln (Halbierung einer der beiden Katheten), welches sich wie oben mit Hilfe des Höhensatzes von Euklid in ein flächengleiches Quadrat transformieren lässt.", "section_level": 1}, {"title": "Historisches.", "content": "Archimedes beschrieb die nach ihm benannte Spirale 225 v. Chr. in seiner Abhandlung \"„Über Spiralen“\", sie war allerdings schon vorher seinem Freund und Zeitgenossen Konon von Samos bekannt, der als ihr Entdecker gilt. Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde sie von Pappos untersucht. Die allgemeine Bestimmung der Spirallänge gelang Isaac Barrow 1670.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerungen.", "content": "Es gibt verschiedene Verallgemeinerungen der ursprünglich von Archimedes beschrieben Spirale, für die in der Literatur auch oft archimedische Spiralen als Sammelbegriff verwendet wird. Hierbei wird die ursprüngliche Gleichung formula_25 zu formula_26 mit formula_27 erweitert. Für formula_28 erhält man die gewöhnliche Spirale des Archimedes. Der Fall formula_29 wird auch als fermatsche Spirale bezeichnet und der Fall formula_30 als Lituus-Spirale. Generell können sich diese Spiralen in Eigenschaften und Aussehen deutlich von der ursprünglichen archimedischen Spirale unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Viele Speichermedien verwenden zumindest approximativ das Prinzip der archimedischen Spirale, so rollen sich Speicherbänder (z. B. Audio- und Videokassetten) in Form einer Spirale auf. Spuren auf Schallplatten oder CDs sind ebenfalls in Form einer archimedischen Spirale angeordnet, dies ermöglicht es dem Lesekopf, ohne Unterbrechung durch einen Spurwechsel beliebig viele Daten linear (sequentiell) zu lesen. Festplattenlaufwerke für wahlfreien Zugriff verwenden dagegen seit Beginn Blöcke/Kreissegmente auf konzentrisch angeordneten Kreisen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die archimedische Spirale (auch \"arithmetische Spirale\") ist die einfachste aller Spiralen. Sie entsteht, wenn bei einer Drehbewegung der Radius formula_1 proportional zum Drehwinkel formula_2 wächst:", "tgt_summary": "阿基米德螺线(Archimedean spiral),亦称“等速螺线”。当一点P沿动射线OP以等速率运动的同时,这射线又以等角速度绕点O旋转,点P的轨迹称为“阿基米德螺线”。它的极坐标方程为:formula_1。这种螺线的每条臂的间距永远相等于formula_2。", "id": 3003566} {"src_title": "Loreley", "tgt_title": "罗蕾莱", "src_document": [{"title": "Lage und Umgebung.", "content": "Der Felsen Loreley liegt im Rhein-Lahn-Kreis auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Loreley. Das Loreley-Plateau ist Teil der Ortsgemeinde Bornich, während die ringsum vom Rhein aufragenden Steilhänge und Klippen zum Stadtgebiet von Sankt Goarshausen gehören. Die Loreley liegt im Zentrum des Naturraums St. Goarer Tal als Teil der naturräumlichen Haupteinheit Oberes Mittelrheintal. Das oberhalb des Kammerecks noch 300 Meter breite Flussbett des Mittelrheins wird durch die Felsbarrieren kurz oberhalb der Loreley, am Betteck, auf 145 Meter eingeengt. Bei der Loreley selbst ist der Rhein 160 Meter breit und war bis zu 25 Meter tief. Dies sind die engsten und tiefsten Stellen des Rheins auf seinem schiffbaren Abschnitt. Hingegen weichen die beiden Flussufer direkt stromabwärts, am Loreleyhafen, für eine kurze Strecke wannenartig wieder bis 400 Meter weit auseinander. Bei Sankt Goar und Sankt Goarshausen dann ist der Strom meist 250 Meter breit. Der Rhein windet sich in engen Kurven durch das Felsmassiv. Wegen dieser sehr engen Kurven und starken Strömungen wird die Rheinschifffahrt vom Bankeck in Sankt Goar bis nach Oberwesel durch Lichtsignalstellen geregelt. Einige Felsen an der Loreley wurden jedoch in den 1930er Jahren gesprengt, sodass die Loreleypassage viel von ihrer früheren Gefährlichkeit verloren hat. Dennoch waren bis zu den 1980er Jahren auf der Strecke St. Goar bis Bingen am Rhein Lotsen eingesetzt. Die Rechte Rheinstrecke der Bahn hat den Loreleyfelsen und den Roßstein, gegenüber von Oberwesel, untertunnelt. Die Linke Rheinstrecke muss wegen der scharfen Kurven dreimal in den Tunnel, nämlich am Bankeck, am Betteck und am Kammereck.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Die Herkunft des Namens \"Loreley\" ist nicht eindeutig geklärt. Unumstritten ist der Zusammenhang mit dem ursprünglich keltischen \"Ley\", mit dem in der Region häufig (Schiefer-)Fels oder Stein bezeichnet wurde. Der erste Teil könnte von dem mittelhochdeutschen \"luren\" (lauern) stammen und somit insgesamt „lauernder Fels“ bedeuten. Auch denkbar wäre eine Ableitung von dem mittelhochdeutschen \"lorren\" oder \"lurren\", was „heulen“, „schreien“ bedeutet. Somit wäre der Felsen ein schreiender Felsen. Dies könnte man darauf zurückführen, dass am Loreleyfelsen in den gefährlichen Riffen, Felsen und Untiefen viele Schiffer ums Leben kamen. Der Rhein verengt sich an der Loreley auf eine Breite von rund 200 Metern. Zugleich befindet sich hier mit etwa 25 Metern auch die tiefste Stelle des schiffbaren Rheins (bei Rheinfelden in der Schweiz erreicht der Rhein eine Tiefe von 32 m, siehe St. Anna-Loch). Eine weitere mögliche Herkunft des Wortes \"lore\" ist das rheinische \"luren\", welches „summen“ bedeutet. Dies ließe sich als das Summen des Wassers entlang der Felsenriffe deuten. Auch die Herkunft von dem mittelhochdeutschen \"lur\" für „Elfe“ ist möglich. In diesem Falle handelte es sich um einen Elfenfelsen. Für das starke siebenfache Echo wurden zunächst Zwerge, die in dem Felsen hausten, verantwortlich gemacht. Das Rauschen des dem Loreleyfels gegenüberliegenden hohen Galgenbach-Wasserfalls und auch das Rauschen der früher an Untiefen und Klippen sich brechenden Rheinströmung wurde als Echo von den vielen Felsüberhängen nach unten reflektiert und erschien so, als ob es von den Felsen herstammte. Schon früh suchte man Erklärungen dafür und machte zunächst in Höhlen des Felsens hausende Zwerge dafür verantwortlich. Vor dem 19. Jahrhundert trug der Ort auch noch seinen männlichen Artikel: \"der Lurlei\", \"der Lorley\" oder \"der Lurleberch\" (zahlreiche weitere Schreibweisen).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Schon im Mittelalter war die Loreley ein bekannter Ort, zum einen wegen des markanten Felsens als Wegmarke, zum anderen wegen der gefährlichen Stelle für die Schifffahrt. Neben dem Binger Loch war hier, ein Stück rheinabwärts Richtung St. Goarshausen/St. Goar etwa in Höhe des heutigen Campingplatzes, die gefährlichste Stelle für die Rheinschifffahrt. An dieser Stelle lag mit dem Grünsgrund eine Sandbank im Rhein, auf deren linker Seite das Wasser über das „Gewerre“ (quer im Fluss liegende Felsrippen) stürzte, während es auf der anderen Seite ruhig abfließen konnte. Die verschieden schnell fließenden Wassermassen trafen sich hinter der Sandbank, wodurch dort starke Strudel entstanden, die manchem Schiffer zum Verhängnis wurden. Bevor im letzten Jahrhundert die meisten Riffe gesprengt wurden, hatten die Schiffer ihre Mannschaften vor dem Passieren der Loreley durch drei Glockenschläge zum Gebet aufgefordert. Aus diesem Grund ließ sich hier der heilige Goar nieder, der versuchte, Schiffbrüchige zu retten und zu pflegen. Seit 1395 sind auf dem Felsen Weinberge der Katzenelnbogener Grafen nachweisbar. Seit dem Jahr 2000 besteht ein Besucherzentrum mit Museum. Es informiert vor Ort über Kultur, Wirtschaft und Natur dieser Region. Auf dem Plateau des Loreleyfelsens wurde 2013 die Sommerrodelbahn Loreley eröffnet. Vor dem Bau der Bahn gab es mehrjährige Diskussionen zwischen Politik, Bürgern und Umweltschützern. Die UNESCO hat inzwischen ihren Abbau gefordert, da sie im UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffsunglücke.", "content": "Auch wenn die gefährlichsten Felsen im Fahrwasser gesprengt wurden, ist die Fahrt durch die Loreley-Passage immer noch mit einem besonderen Risiko verbunden, vor allem bei außergewöhnlichen Wasserständen. So lief am 28. September 2003 bei extremem Niedrigwasser das Fahrgastschiff \"Loreley\" der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG (KD) mit 349 Passagieren und elf Besatzungsmitgliedern an Bord bei der Talfahrt auf Grund. Bei einem Tiefgang von 1,24 m und einer Tiefe der Fahrrinne von 1,44 m hatte das Schiff aus ungeklärter Ursache zunächst eine Grundberührung, die den Ausfall der zum Antrieb und zur Steuerung dienenden Twinpropeller bewirkte. Das manövrierunfähige Schiff lief sodann in der scharfen Rechtsbiegung des Flusses direkt in Höhe des Loreleyfelsens auf das linke Ufer auf. Bei dem abrupten Stopp wurden 41 Personen an Bord verletzt, davon drei Personen schwer. Das Schiff musste evakuiert und freigeschleppt werden. Nach dem Unglück stellte die KD vorsorglich für die Dauer des Niedrigwassers alle Fahrten zwischen St. Goar und Rüdesheim ein. Der Pegel Kaub stand zum Unglückszeitpunkt auf dem Rekordtiefstand von 35 Zentimetern. Am 13. Januar 2011 kenterte das mit 2400 Tonnen konzentrierter Schwefelsäure beladene Tankmotorschiff \"Waldhof\" ebenfalls bei der Talfahrt in Höhe des Loreleyfelsens und blieb auf der Backbordseite vor St. Goarshausen liegen. Ein Gutachten ergab später, dass die durch unsachgemäße Beladung verursachte geringe Stabilität des Schiffs zur Havarie geführt hatte. Von den vier Besatzungsmitgliedern konnten zwei aus dem vier Grad kalten Wasser gerettet werden. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte auf dem Rhein Hochwasser. Der Pegel Kaub stand um 13 Uhr mit 5,72 m deutlich unter der Hochwassermarke II (Pegelstand 6,40 m), bei deren Überschreiten die Schifffahrt eingestellt wird. Infolge des Unfalls musste der Rhein in Höhe des havarierten Schiffs, das erst am 13. Februar 2011 geborgen werden konnte, für Wochen gesperrt werden, was zu einem erheblichen Stau auf der Wasserstraße führte.", "section_level": 1}, {"title": "Die Loreley als Sagenfigur.", "content": "Bereits im Mittelalter wurden Zwerge, Nymphen oder Berggeister für die gefährlichen Strömungen und die Echos am Loreleyfelsen verantwortlich gemacht. Von einer Frauengestalt namens \"Loreley\" ist aber zunächst noch nicht die Rede. Der erste, der den Felsennamen auf eine Person übertrug und damit eine Kunstsage schuf, war der Dichter Clemens Brentano; die Entstehung des Echos am Loreley-Felsen fand damit eine neue Erklärung. Wahrscheinlich verband er den Echofelsen mit dem antiken Mythos der Nymphe Echo, welche aus Trauer über den Verlust ihres Geliebten zu einem Felsen erstarrte, von welchem fortan ihre Stimme als Echo ertönte. Clemens Brentano schrieb in seinem Roman \"Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter\" (1801–1802) eine Ballade über Lore Lay, eine eponyme Frau, die aufgrund ihrer Anziehungskraft auf Männer für eine Zauberin gehalten wird und sich schließlich aus Liebeskummer vom gleichnamigen Felsen stürzt. Die Sage von der Loreley entspricht thematisch dem romantischen Weltbild. Beliebte Schauplätze romantischer Dichtungen sind nebelverhangene Waldtäler, Flüsse, Ruinen, alte Burgen, Höhlen und Berginneres. Dies sind auch die von Brentano verwendeten Schauplätze. Diese Ballade Brentanos gab den Anstoß zu weiteren Erzählungen mit einer gleichnamigen weiblichen Gestalt am gegebenen Ort. Unter anderem gibt es Balladenfassungen von Joseph von Eichendorff, Otto von Loeben und anderen, am berühmtesten ist jedoch das Gedicht von Heinrich Heine. Es prägte die Figur der Loreley als eine Art Nixe, die gleich einer Sirene durch ihren Gesang und ihre Schönheit die Rheinschiffer in ihren Bann zieht, woraufhin diese durch die gefährliche Strömung und die Felsenriffe umkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Clemens Brentanos Ballade.", "content": "Clemens Brentano schrieb 1801 in der Ballade \"Zu Bacharach am Rheine...\" (ursprünglich Teil des Romans \"Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter\") von einer Zauberin, die auf Grund ihrer Schönheit allen Männern den Verstand raubt und ihnen schließlich stets den Tod bringt. Deshalb soll sie als Hexe von geistlicher Gewalt zum Tode verurteilt werden. Lore Lay ist sich ihrer Wirkung bewusst und dieses Umstands müde – seit ihr Liebster sie betrogen hat und sie in ihrem „Zauberkreis“ verderben muss, wünscht sie sich zu sterben. Der Bischof bringt jedoch aufgrund von Lore Lays Schönheit ein Todesurteil nicht über die Lippen und schickt sie stattdessen in ein Kloster. Auf der Reise dorthin, begleitet von drei Rittern, bittet Lore Lay an einem großen Felsen, diesen erklimmen und noch einmal von oben den Rhein betrachten zu dürfen. Sie besteigt den Felsen und stürzt sich hinab. In einer Fußnote wird direkt Bezug genommen auf den Loreley-Felsen bei Bacharach am Rhein. Die Ballade beginnt so: Zu Bacharach am Rheine Wohnt’ eine Zauberin, Sie war so schön und feine Und riß viel Herzen hin. Und brachte viel zuschanden Der Männer rings umher, Aus ihren Liebesbanden War keine Rettung mehr. Nach einer 1978 von Werner Bellmann veröffentlichten Interpretation handelt es sich bei der Lore-Lay-Ballade um eine Variation des antiken Echo-Mythos. (Echo wird aus Gram über ihre verschmähte Liebe zu Narzissus zu einem Fels, aus dem ihre Stimme als Widerhall ertönt.) Gestützt hat sich Brentano bei der Konzeption seines Gedichts auf eine im Jahre 1631 veröffentlichte versifizierte Paraphrase der Ovidschen „Metamorphosen“, die sich in seinem Besitz befand und die er für mehrere lyrische Passagen seines Romans „Godwi“ herangezogen hat. Die Lore-Lay-Ballade ist nach Bellmanns These eine – von Brentano erfundene – ätiologische Erzählung, die, anknüpfend an den antiken Echo-Mythos, die Entstehung des Echos am Loreley-Felsen bei St. Goarshausen „erklärt“. Am Anfang der Wirkungsgeschichte – der Popularisierung – von Brentanos Ballade steht die Darstellung Niklas Vogts (1756–1836): „Dieser Lurelei, oder vielmehr sein Echo, soll die Stimme eines Weibes seyn, welche durch ihre außerordentliche Schönheit alle Männer bezaubert hat, nur den nicht, welchen sie selbst liebte.“ In einer Fußnote verweist Vogt auf Brentanos Gedicht.", "section_level": 2}, {"title": "Clemens Brentanos Rheinmärchen.", "content": "Das Thema der Lorelei griff Brentano in seinen Rheinmärchen (1846/1847) wieder auf. Hier ist Lorelei jedoch nicht mehr das Mädchen von Bacharach, sondern eine Feengestalt. In dem \"Märchen von dem Rhein und dem Müller Radlauf\" entsteht durch eine Tragödie während der Hochzeitszeremonie des Prinzen Rattenkahl von Trier mit der Prinzessin Ameleya von Mainz eine tiefe Feindschaft zwischen ihren beiden Königreichen. Im Verlauf der Geschichte erzählt ein Goldfischchen davon, seltsame Lichter gesehen zu haben mit einem wundersamen Schimmer, welche aus einer runden Öffnung im Boden gekommen seien. Der Wassermann unterhält sich darüber mit dem weißen Main und dem roten Main. Er erzählt, dass es sich hierbei um den Nibelungenhort handle. Der rote Main möchte wissen, wohin die sieben Gänge führen. Sie führten zu sieben goldenen Türen, hinter denen sich sieben Treppen befänden. Diese wiederum würden sich hinauf in einen Saal winden. Dort sitze auf sieben Thronen Lureley, neben ihr säßen ihre sieben Töchter. Lureley wird als Zauberin beschrieben, mit schönem Leib und klugem Sinn. Das schöne Schloss ist von schroffem Felsgestein umgeben und der Rhein braust wild vorbei. Lureley wird die Hüterin vom Hort (Nibelungenhort) genannt. Sie wacht und singt, sobald sie einen Schiffer hört. Frau Lureley wird hier als eine Tochter der Phantasie beschrieben. Sie ist die Tochter von Phantasie und Widerhall. Einige ihrer Kinder werden namentlich erwähnt. Es sind Echo, Akkord und Reim. Im weiteren Verlauf der Geschichte taucht Loreley erneut auf. Diesmal wird zum ersten Mal das Sinken eines Schiffs mit ihr in Verbindung gebracht. Auch das Motiv, dass eine Frau auf dem Felsen sitzt und sich das goldene Haar kämmt, taucht hier auf. Der Müller Radlauf erzählt von einem stürmischen Tag, an dem sie mit dem Boot auf dem Rhein fuhren. Er habe in den Felsen hinauf geschaut und eine wunderschöne junge Frau mit schwarzem Rock und weißem Schleier gesehen. Sie sei in tiefster Trauer gewesen und habe geweint, während sie ihr langes blondes Haar gekämmt habe. Dann gerät das Schiff in einen Strudel, dreht sich und wird mit einem Ruck hinab geschlungen. Radlauf versinkt in seinem Boot und gelangt auf dem Grund des Rheins zu einer Laube. Hier trifft er Lureley. Sie sitzt auf einer Wasserlilie und ist umgeben von sieben Jungfrauen, welche ihre Töchter sind. Lureley bemerkt ihn nicht und singt zusammen mit den Jungfrauen. Beschrieben wird sie als holdseliges Weib, welches Radlauf ganz in ihren Bann zieht. Sie ist eine schöne blonde Frau und hat eine überaus holdselige Miene. So nimmt sie Radlauf an die Hand und führt ihn herum. Das liebe blonde Wasserfräulein bringt ihn in den Raum seiner Ahnen, vier alter Greise. Lureley wird hier außerdem als liebe blonde Mutter beschrieben. Später tritt eine weitere Frau Lureley auf. Sie ist zu Beginn eine junge Meerjungfrau, dann bedient sie sich des Äußeren eines hübschen Bauernmädchens, um Menschengestalt anzunehmen. Sie ist treu, denn sie kehrt dreimal zu ihrer großen Liebe Christel zurück, obwohl er sie dreimal betrogen hat. Auch die Mühlknappen und Lureleys Kinder haben sie betrogen. Schließlich hat sie drei ihrer Kinder verloren und lässt ihr letztes bei Christel zurück. Sie zieht sich in ihr Schloss, den Lureley-Felsen bei St. Goar, zurück und nimmt wieder die Gestalt einer Wasserjungfrau an. Hier wohnt sie dann mit Frau Echo und ihren sieben Töchtern und verwaltet das Schicksal der Toten. Alle Facetten der Liebe spielen hier eine Rolle, denn jede Tochter steht für eine Eigenschaft der Liebe: Herzeleid, Liebesleid, Liebeseid, Liebesneid, Liebesfreud, Reu und Leid, Mildigkeit. Sie ist eine wunderschöne milde Frau, welche jedoch ein gebrochenes Herz hat, weil sie oftmals von ihrem Liebsten und ihren Lieben betrogen wurde. Lureley sitzt oft traurig auf ihrem Felsen bei ihrem Schloss, weint, singt und kämmt sich ihr langes blondes Haar. Wenn sie von vorüber fahrenden Schiffern verhöhnt wird, zieht sie diese in den Tod hinab. Noch ein weiteres Mal taucht eine Lureley in der Geschichte auf. Diesmal ist sie ein umherreisendes Wasserfräulein. Sie wird als schön, gut und freundlich beschrieben und trägt sehr schöne Kleider. Ihr Haar ist lang und blond. Lureley kann daraus Perlen und Gold regnen lassen und auch andere Zauber tun. Guten Menschen hilft sie gerne, böse hingegen verurteilt sie. Die Haare kämmt sie sich hier nicht selber, sondern lässt dies ein Mädchen verrichten. Lureley ist eine helfende, liebevolle Wasserfrau.", "section_level": 2}, {"title": "Heinrich Heines Lied von der Loreley.", "content": "\"Hauptartikel: Die Lore-Ley\" Heinrich Heine griff das Thema 1824 in seinem wohl bekanntesten Gedicht auf, das unter dem Titel \"Die Lore-Ley\" in die Literaturgeschichte einging. Verbreitung fand es vor allem durch die Vertonung von Friedrich Silcher (1837). Er benutzte Motive und Darstellungsmittel der Romantik und des Volkslieds, um diese (durch Akkumulation und durch Übertreibung, auch durch übersteigertes Pathos) zu ironisieren und sich auf diese Weise zu distanzieren. Die Verbindung von Eitelkeit, Verführbarkeit und Vergänglichkeit weist auf die Wiederbelebung der Vanitas-Motive in der Romantik. Im 19. Jahrhundert entstanden neben der populären Liedfassungen Silchers über vierzig weitere. Im Jahr 1841 und in überarbeiteter Fassung 1856 wurde das Gedicht von Franz Liszt unter dem Titel \"Die Loreley\" (Searle 273) als Lied für Klavier und Singstimme vertont. Liszt hat zusätzliche Arrangements für Klavier solo im Jahr 1861 (Searle 532) sowie Singstimme und Orchester im Jahr 1860 (Searle 369) erstellt. Es ist mit seiner Tonmalerei und seiner differenzierten szenischen Stimmungsschilderung nicht mit Silchers schlichter Volksweise vergleichbar. Clara Schumann vertonte den Text im Jahr 1843 als Lied für Klavier und Singstimme. Heines \"Lore-Ley\" wurde lange Zeit, vor allem im 19. Jahrhundert, als sentimentales Volkslied rezipiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Loreley (auch \"Lorelei\", \"Loreleï\", \"Lore Lay\", \"Lore-Ley\", \"Lurley\", \"Lurelei\", \"Lurlei\") ist ein Schieferfelsen im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal bei Sankt Goarshausen, Rheinland-Pfalz, der sich am östlichen, rechten Rheinufer (am Rheinkilometer 555) 132 Meter () hoch steil aufragend an der Innenseite einer Rheinkurve befindet. Der Blick von oben auf die Rheinkurven und auf Sankt Goarshausen mit der Burg Katz ist ein Anziehungspunkt für Touristen. Wenige hundert Meter vom Aussichtspunkt entfernt befindet sich die 1939 erbaute Freilichtbühne Loreley, wo regelmäßig Großveranstaltungen (zum Beispiel Rockkonzerte) stattfinden.", "tgt_summary": "罗蕾莱(德语:,又作Lorelei、Loreleï、Lore Lay、Lore-Ley、Lurley、Lurelei、Lurlei)是一座莱茵河中游东岸高132米的礁石,坐落在德国莱茵兰-普法尔茨州境内。罗蕾莱礁石处的莱茵河深25米,却只有113米宽,是莱茵河最深和最窄的河段,险峻的山岩和湍急的河流曾使得很多船只在这里发生事故遇难,如今仍有信号灯指引过往船只注意安全。", "id": 2323000} {"src_title": "Pawel Alexandrowitsch Romanow", "tgt_title": "保羅·亞歷山德羅維奇", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pawel war der sechste Sohn des russischen Zaren Alexander II. (1818–1881) und seiner ersten Ehefrau Prinzessin Marie von Hessen-Darmstadt (1824–1880), Tochter des Großherzogs Ludwig II. und Prinzessin Wilhelmine Luise von Baden. Er war der jüngere Bruder des späteren Zaren Alexander III. und Maria Alexandrowna Romanowa, spätere Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha. Nachdem er 1891 zum ersten Mal Witwer geworden war, trat Großfürst Pawel in die russische Armee ein und stieg bis zum General auf. Im Ersten Weltkrieg kommandierte er das Erste Korps der Kaiserlichen Reichsgarde. 1917 versuchte Pawel zusammen mit dem französischen Politiker Gaston Doumergue in Sankt Petersburg den Zaren zum Abschluss eines Französisch-Russischen Geheimabkommens zu bewegen, aber seine Anstrengungen scheiterten. Das Angebot Doumergues an Russland zur „freien Festsetzung seiner Westgrenze“ war der Versuch, einen Sonderfrieden mit dem Deutschen Reiche zu verhindern. Am 14. Februar 1917 sicherte Russland seinerseits den Franzosen Unterstützung bei ihren Forderungen zu. Frankreich wurde Elsass-Lothringen im Umfang des früheren Herzogtums Lothringen mit dem Saarbecken zugestanden, die nicht annektierten linksrheinischen Gebiete „sollen ein autonomes und neutrales Staatswesen“ unter französischem Schutz bilden, das besetzt bleibt, bis alle Friedensbedingungen erfüllt sind. Im Februar 1917 wurde eine provisorische Regierung unter Fürst Lwow gebildet. Kurz darauf dankte Zar Nikolaus II. ab und die Bolschewiken unter Lenin und Trotzki ergriffen nach der Oktoberrevolution 1917 die Macht. Das Vermögen der Romanows wurde beschlagnahmt und die Familie im Alexanderpalast unter Hausarrest gestellt, darunter auch Großfürst Pawel Alexandrowitsch Romanow. Sein Sohn, Wladimir Pawlowitsch Paley, wurde nach Alapajewsk gebracht, wo er von der Tscheka ermordet wurde. Pawel wurde im August 1918 ins Gefängnis nach Petrograd gebracht. Dort verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, und seine Frau versuchte unter diesem Aspekt eine Entlassung zu erreichen. Doch ihre Anstrengungen waren zwecklos. Am 29. Januar 1919 wurde er in die Peter-und-Paul-Festung verlegt, wo er am nächsten Tag zusammen mit seinen Vettern Nikolai Michailowitsch Romanow, Georgi Michailowitsch Romanow und Dmitri Konstantinowitsch Romanow erschossen wurde. Der Witwe wurde das Recht auf eine Beerdigung versagt. Mit Ausnahme von Dmitri Konstantinowitsch, dessen sterbliche Überreste am nächsten Tag von seinem Adjutanten weggetragen und in Petrograd privat bestattet wurden, wurden die Leichname in einem Massengrab innerhalb der Festung von den Bolschewiken vergraben. Im Jahr 2011 meldeten russische Archäologen, dass bei Ausgrabungen in der Peter-und-Paul-Festung durch Zufall wahrscheinlich die Gräber der Großfürsten gefunden wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Ehe.", "content": "1889 heiratete Großfürst Pawel Alexandrowitsch Romanow in Sankt Petersburg seine Cousine Prinzessin Alexandra von Griechenland und Dänemark (1870–1891), Tochter des griechischen Königs Georg I. aus dem Haus Holstein-Sonderburg-Glücksburg und Großfürstin Olga Konstantinowna Romanowa. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Alexandra starb mit 21 Jahren an den Folgen eines Sturzes am Ufer der Moskwa, vorher brachte sie, im siebten Monat schwanger, ihren Sohn Dimitri zur Welt. Darauf fiel sie ins Koma und starb sechs Tage später. Während seiner Ehe führte Pawel zusammen mit der verheirateten Olga von Pistohlkors (1865–1929) eine \"ménage à trois\". Nach dem Tod seiner Ehefrau bat er seinen Neffen Zar Nikolaus II. um die Erlaubnis, Olga heiraten zu dürfen, aber dieser lehnte auf Betreiben der Zarin Alexandra Fjodorowna den Wunsch ab.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Ehe.", "content": "Trotzdem kam es 1902 zur zweiten, morganatischen Eheschließung mit Olga Pistohlkors, wodurch es zum Skandal kam: Pawel verlor seinen militärischen Rang und Stellung und wurde mit seiner Frau aus Russland verbannt, seine Kinder aus erster Ehe wurden von Großfürst Sergei und Großfürstin Elisabeth in Pflege genommen. Pawel und Olga ließen sich daraufhin in Paris nieder. Sie hatten drei Kinder miteinander: Prinzregent Luitpold von Bayern gewährte Olga und ihrer Nachkommenschaft am 29. Oktober 1904 den gräflichen Titel \"von Hohenfelsen\". 1914, bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs, durften Pawel und seine Familie nach Russland heimkehren und lebten fortan in Zarskoje Selo. Der Zar gewährte seiner Frau und deren Kindern durch Kaiserlichen Erlass am 23. Juli 1915 den Titel einer Fürstin bzw. Fürst Paley.", "section_level": 2}], "src_summary": "Großfürst Pawel Alexandrowitsch Romanow, (* in Peterhof; † 30. Januar 1919 in Petrograd) war ein Mitglied aus dem Hause Romanow-Holstein-Gottorp.", "tgt_summary": "保罗·亚历山德罗维奇(,英语:Paul Alexandrovich,1860年-10月3日-1919年-1月24日),是俄罗斯帝国皇子,俗称保罗大公。", "id": 1481555} {"src_title": "Herpes simplex", "tgt_title": "单纯疱疹", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die genitale Manifestation des \"Herpes simplex\" wurde bereits von Hippokrates um 400 v. Chr. als Symptom einer sich ausbreitenden Bläschenkrankheit beschrieben. Dass die Erkrankung auch übertragbar ist, war spätestens in der römischen Antike bekannt, da Kaiser Tiberius das Küssen bei öffentlichen Zeremonien verbot, da die Ausbreitung einer Bläschenerkrankung an den Lippen beobachtet wurde. Dies wurde von Aulus Cornelius Celsus als erste Epidemie einer möglichen Herpeserkrankung dokumentiert. Im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts war der \"Herpes labialis\" ebenfalls weit verbreitet und seine Übertragung durch Küssen allgemein bekannt. So schreibt William Shakespeare in seiner bekannten Tragödie Romeo und Julia: “O’er ladies’ lips, who straight on kisses dream, Which oft the angry Mab with blisters plagues, because their breaths with sweetmeats tainted are.” (Übersetzung: „Der Schönen Lippen, die von Küssen träumen, Oft plagt die böse Mab mit Bläschen diese, Weil ihren Odem Näscherei verdarb“; erg. Erläuterung: Der im Zitat vorkommende Name Mab bezieht sich auf die Fee „Queen Mab“, die in dem Werk in einer Rede Mercutios vorkommt). Jean Astruc erkannte 1736 den \"Herpes genitalis\" als eigene Krankheit, und nicht wie zuvor angenommen als Variante der Gonorrhoe oder der Syphilis. Der deutsche Dermatologe Paul Gerson Unna beschrieb 1883 die Häufigkeit der Erkrankung und ihr gemeinsames Auftreten zusammen mit weiteren Geschlechtskrankheiten. Er führte auch die ersten histologischen Untersuchungen über den \"Herpes simplex\" durch. Nachdem 1913 Wilhelm Gürtler den Erreger der Herpes-Keratitis (\"Herpes corneae\") experimentell auf ein Kaninchenauge übertragen konnte, fand Ernst Löwenstein mit der Übertragung von Bläscheninhalt des \"Herpes labialis\" auf ein Kaninchenauge die Identität des Erregers beider Erkrankungen. Das HSV wurde schließlich erstmals von Slavin und Gavett 1946 aus Bläscheninhalt eines Patienten isoliert und charakterisiert. Die erste elektronenmikroskopische Darstellung von Herpes-simplex-Viren gelang Coriell 1950. Erst in den 1960er Jahren wurde durch Andre Nahmias und besonders Karl Eduard Schneweis entdeckt, dass die Herpes-simplex-Infektionen von zwei verschiedenen Virusspezies verursacht werden, die die Forscher aufgrund ihrer verschiedenen Antigenität unterscheiden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Erreger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herpes-simplex-Viren.", "content": "Die beiden Erreger von Herpes-simplex-Infektionen – die Herpes-simplex-Viren 1 und 2 – die taxonomisch und korrekter auch als \"Humanes Herpesvirus 1\" und \"2\" (HHV-1/2) bezeichnet werden, gehören zur Gattung \"Simplexvirus\" der Familie \"Herpesviridae\". Den Herpes-simplex-Viren verwandte Mitglieder dieser Gattung sind auch bei Tieren zu finden, wo diese Viren beispielsweise bei Rindern oder Klammeraffen, Makaken und anderen Meerkatzenverwandten ähnliche Erkrankungen hervorrufen. Obwohl Herpesviren im Allgemeinen streng auf ihren jeweiligen Wirt spezialisiert sind, kann selten das dem HSV-1 ähnliche \"Cercopithecine Herpesvirus 1\" (\"Herpesvirus simiae\") der Makaken auf den Menschen übertragen werden, wo es schwere, generalisierte Infektionen hervorrufen kann. Die Herpes-simplex-Viren gehören mit einem Durchmesser von 140 bis 180 nm zu den großen Viren. In einem ikosaedrischen Kapsid befindet sich eine lineare, doppelsträngige DNA als Genom. Das Kapsid wiederum ist von einer Virushülle umgeben, was zu einer Empfindlichkeit der Viren gegenüber Seifen, Detergenzien oder bereits milden Desinfektionsmitteln führt. Zwischen Kapsid und Virushülle befindet sich eine Vielzahl von Virusproteinen, die sogenannten Tegumentproteine, die unter anderem für die Regulation der Genexpression in der Wirtszelle und den Übergang des Virus in ein ruhendes Latenzstadium verantwortlich sind. Als doppelsträngiges DNA-Virus sind die Herpes-simplex-Viren genetisch stabil, Mutationen und die Entstehung natürlicher Varianten sind eher selten.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung und Verbreitung.", "content": "Herpes-simplex-Viren sind weltweit verbreitet, der Mensch ist für sie als Reservoir der einzige natürliche Wirt. Da das HSV-1 bereits durch Speichelkontakt und Schmierinfektion ab dem Säuglingsalter im normalen familiären Umgang erworben wird, ist es in der Bevölkerung häufig. Das Virus zeigt eine altersabhängige Seroprävalenz, die etwa am Ende der Pubertät hohe Prozentzahlen erreicht und dann nur noch gering weiter ansteigt. In Deutschland konnten bei 84 bis 92 % der Personen einer altersnormalisierten Stichprobenuntersuchung Antikörper gegen HSV-1 nachgewiesen werden. Das HSV-2 wird durch engen Schleimhautkontakt übertragen, wenn beim Virusträger das Virus gerade reaktiviert und sich in Epithelzellen erneut vermehrt. Die Virusausscheidung kann auch ohne sichtbare Läsionen geschehen. Die Prävalenz von Antikörpern gegen das HSV-2 ist unterschiedlich verteilt. Sie wird besonders vom Alter und der sexuellen Aktivität beeinflusst; ebenfalls ist die geographische Verbreitung unterschiedlich. Bei gesunden Blutspendern oder Gesundheitsüberwachungen gab es Häufigkeiten von 3 bis 23 % in den USA. Diese Zahl ist signifikant höher bei Patienten, die wegen einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit einen Arzt konsultierten (bis 55 %) oder gewerbliche Prostitution betrieben haben (bis 75 %).", "section_level": 2}, {"title": "Infektionsmechanismen.", "content": "Die HS-Viren dringen bei einer Primärinfektion über die Schleimhautzellen des Mund-Rachen-Raumes (überwiegend das HSV-1) und des Genitaltraktes (überwiegend das HSV-2) ein. Bereiche am Übergang von Schleimhaut zu normaler Haut werden bevorzugt infiziert. Hier vermehren sich die Viren in den Epithelzellen. Die Ausbreitung der Herpes-simplex-Viren innerhalb des Epithels geschieht durch Zerstörung der Wirtszellen und Freisetzung neuer Virionen oder durch Verschmelzen benachbarter Zellen, wobei die unbehüllten Viruskapside die neue Zelle infizieren. Die Zerstörung der Epithelzellen äußert sich klinisch in einer Entzündungsreaktion, oft bildet sich durch Gewebszerstörung ein Ulcus oder ein entzündliches Hautbläschen. Die Bläschenflüssigkeit ist ein Exsudat, in dem sich Herpes-simplex-Viren in einer hohen Konzentration (>100.000 PFU/μl) anreichern. Durch direkten Zell-Zell-Kontakt oder durch Virionen in der Zwischenzellflüssigkeit gelangt das HSV zu den Nervenenden sensibler Neurone, von denen es spezifisch aufgenommen und entlang den Mikrotubuli und Intermediärfilamenten des Axons zum Zellkörper des Nervs transportiert wird. Dieser retrograde axonale Transport geschieht durch Bindung des Virus (als nacktes Viruskapsid, eventuell mit Restanteilen von Tegumentproteinen und Hüllproteinen) an kinesin-ähnliche Proteine und Dynein. Die Wanderungsgeschwindigkeit in Richtung Zellkörper beträgt etwa 0,7 μm pro Sekunde.", "section_level": 2}, {"title": "Erkrankungsformen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herpes labialis.", "content": "Bei dieser Form treten meist rund um den Mund wunde Stellen mit Bläschen („Fieberblasen“) auf. Meistens zeigt sich eine Herpes-simplex-Infektion in der Form der \"Herpes labialis\" (Lippenherpes, \"Herpes simplex labialis\") als Reaktivierung einer schon bestehenden HSV-Infektion; das HSV-1 ist mit 80 bis 90 % der Fälle deutlich häufiger als HSV-2. Etwa 40 % der erwachsenen Bevölkerung erleben mindestens einmal im Leben eine als Bläschen sichtbare Reaktivierung. Etwa 10–20 % vor allem der jüngeren Erwachsenen berichten von mehrfachen oder gelegentlichen Rückfällen (Rezidive, \"Herpes simplex rezidivans\"). Eine bevorzugte Stelle des Rezidivs ist der Übergangsbereich zwischen Haut und Lippenrot oder die Mundwinkel. Die Gründe dafür sind die hohe Dichte an sensorischen Nervenenden an der Lippe und das Offenliegen jener Epithelschichten, die für die Vermehrung des Virus besonders günstig sind. Ein ausreichend untersuchter Auslöser von Herpes-Rezidiven ist ein akuter emotionaler Stress. Fiebrige Infektionskrankheiten können von der Reaktivierung eines \"Herpes labialis\" begleitet werden. Da die Bläschen schon im Prodromalstadium oder im frühen akuten Stadium einer zusätzlich auftretenden Infektionskrankheit sichtbar werden und diese Stadien meist mit hohem Fieber einhergehen, wird das Herpes-labialis-Rezidiv dann als \"Herpes febrilis\" („Fieberbläschen“) bezeichnet. Eine oft beobachtete Reaktivierung des \"Herpes labialis\" kurz vor oder während der Menstruation wird gelegentlich auch \"Herpes menstrualis\" genannt. Der \"Herpes labialis\" kann bei einer Erstinfektion mit milden oder fehlenden Symptomen verlaufen. Bilden sich Bläschen, so stehen sie – im Gegensatz zum Rezidiv – über ein größeres Hautareal weiter verstreut auseinander. Eine HSV-Erstinfektion als \"Herpes labialis\" kann bei Kindern klinisch schwerer verlaufen und mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Fieber und Kopfschmerzen einhergehen. Die Bläschen können zu größeren Ulzerationen zusammenfließen und zusätzlich mit Bakterien (häufig \"Staphylococcus aureus\") superinfiziert sein. Gelegentlich sind zusätzlich die Mundschleimhaut und das Zahnfleisch in die Infektion einbezogen, wo sich schmerzhafte Bläschen (Aphthen) und Ulzera bilden. Diese typische Erstmanifestation wird auch als \"Gingivostomatitis herpetica\", \"Stomatitis herpetica\" oder Mundfäule bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Lokalisationen.", "content": "Eine Herpes-simplex-Infektion kann durch ein Verschleppen der Viren auch in solchen Hautarealen auftreten, in denen primär eine Erstinfektion nicht zu erwarten ist. Dies geschieht nach einem Kontakt der Hände mit den offenen Bläschen eines \"Herpes labialis\" oder \"Herpes genitalis\" durch ein Einreiben der Erreger in verletzte oder empfängliche Hautpartien (Autoinokulation). Es folgen danach Bläschenbildung an der Nase (\"Herpes nasalis\"), der Wange (\"Herpes buccalis\", \"Herpes facialis\"), dem Augenlid oder anderen Körperstellen (\"Herpes corporis\"). Eine Sonderform ist die Infektion sonst wenig empfänglicher Hautpartien durch Gewalteinwirkung, wie sie bei speziellen Sportarten passiert. Die Form eines \"Herpes gladiatorum\" wurde zuerst bei Ringern beobachtet. Bei jugendlichen Ringern können Erstinfektionen in größerem Maße ausbrechen, z. B. in Trainingslagern. Bei Rugby-Spielern wurde Ähnliches beobachtet. Aufgrund der typischen Bläschen kann das Auftreten von Herpes-simplex-Infektionen auf verschiedenen Hautpartien klinisch einem Herpes zoster (Gürtelrose), also einer Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus, ähnlich sein. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die HSV-Läsionen der Haut zufällig in den für Herpes zoster üblichen Hautdermatom auftreten. Man spricht dann von einem „Zosteriformen Herpes simplex“. Umgekehrt kann eine atypisch lokalisierte Gürtelrose als HSV-Infektion missgedeutet werden, dies ist der sogenannte „Herpetiforme Zoster“.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderformen und generalisierte Erkrankungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ekzema herpeticatum.", "content": "Auf dem Boden einer chronischen Hauterkrankung wie beispielsweise dem atopischen Ekzem, der Schuppenflechte oder dem Morbus Darier kann es zu einer zusätzlichen Herpes-simplex-Infektion größerer Hautareale kommen. Dieses sogenannte \"Ekzema herpeticatum\" (oder auch \"Ekzema herpeticum\") ist im Rahmen einer Primärinfektion oder einer Reaktivierung der Herpes-simplex-Viren möglich; häufiger Erreger ist das HSV-1. Das klinische Bild erscheint als verteilte, teils in Gruppen angeordnete Bläschen, die konfluieren und rasch platzen. Das \"Ekzema herpeticatum\" geht oft mit einem schweren Krankheitsgefühl einher und birgt als generalisierte Herpes-simplex-Infektion die Gefahr einer Herpes-simplex-Enzephalitis oder bei immundefizienten Patienten einer Herpes-Sepsis. Ein \"Ekzema herpeticatum\" bei Kindern kann ebenfalls zu einer sehr ernsten Sepsis führen und ist dringend medikamentös zu behandeln.", "section_level": 3}, {"title": "Herpes-simplex-Retinitis.", "content": "Eine besondere Form der Infektion in Nervengewebe ist die Infektion der Netzhaut des Auges (Retina), die sogenannte Herpes-simplex-Retinitis. Sie gehört zu den endogenen, intraokulären Infektionen, das bedeutet, dass die Infektion immer durch eine Reaktivierung des Virus und nicht durch fortschreitende Infektion über eine andere, äußere HSV-Infektion des Auges (\"Herpes corneae\") erfolgt. Bei der HSV-Retinitis findet man Exsudate in der Retina sowie lokale Entzündungsherde, die sich rasch zu einem Untergang von Netzhautgewebe (Retinanekrose) entwickeln können und damit zur Erblindung führen. Eine HSV-Retinitis wird auch unmittelbar oder Jahre nach einer Herpes-simplex-Enzephalitis beobachtet. In diesen Fällen gelangt das Virus über den Sehnerv in die Netzhaut, die beide anatomisch als Hirnbestandteile gelten.", "section_level": 3}, {"title": "Herpes-simplex-Enzephalitis.", "content": "Die Herpes-simplex-Enzephalitis ist eine sehr gefährliche Erkrankung mit Befall des Zentralnervensystems und hoher Sterblichkeit (unbehandelt ca. 70 %). Schon bei Verdacht ist eine antiviral-medikamentöse Behandlung angezeigt. Sehr oft verbleiben auch anhaltende neurologische Defizite nach durchgemachter Erkrankung.", "section_level": 3}, {"title": "Bell-Lähmung.", "content": "Eine Infektion mit HSV-1 wird als häufige Ursache einer besonderen Form einer Lähmung des Gesichtsnerven (\"Nervus facialis\") diskutiert. Diese sogenannte Bell-Lähmung, eine idiopathische periphere Fazialislähmung, ist ursächlich noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise findet eine Demyelinisierung der HSV-infizierten Nervenscheiden statt, die nicht durch die Vermehrung des Virus selbst hervorgerufen wird, sondern auf einer viral induzierten Immunantwort beruht. Dies würde auch die Unwirksamkeit von Virostatika trotz nachgewiesener HSV-1-Infektion erklären, da diese nur die Virusvermehrung, nicht aber die fehlgeleitete Immunantwort unterdrücken.", "section_level": 3}, {"title": "Herpes-simplex-Ösophagitis.", "content": "Eine HSV-Infektion der Schleimhaut der Speiseröhre (Ösophagitis) kann im Rahmen einer Reaktivierung aus den Neuronen des Mund-Rachen-Raumes auftreten. Typischerweise findet man bei dieser Form keine zusätzlichen Lippenbläschen als Zeichen der Reaktivierung, in 2/3 der Fälle ist der untere Ösophagusabschnitt betroffen. Charakteristisch bei der endoskopischen Untersuchung sind scharf begrenzte, kleine, flache Ulzera der Schleimhaut. Die Auslöser für die HSV-Ösophagitis sind meist schwere Grunderkrankungen oder eine immunsupprimierende Therapie mit Corticosteroiden oder Zytostatika. Begünstigt wird diese Lokalisation durch eine Schädigung der Speiseröhre, beispielsweise bei einer Strahlentherapie, einer schweren Refluxösophagitis, dem Liegen einer Magensonde oder nach chemischen Schädigungen (Verätzung). Liegen keine erkennbaren Ursachen vor, ist der Immunstatus des Patienten zu überprüfen. Eine HSV-Ösophagitis im Rahmen einer HIV-Infektion gilt als AIDS-definierende Erkrankung. Sehr selten kann eine HSV-Ösophagitis auch als Begleiterkrankung einer klinisch stark ausgeprägten HSV-Erstinfektion auftreten. Diese Form ist auch bei immunkompetenten, nicht-vorerkrankten Patienten möglich, häufiger bei Männern als Frauen. Bei diesen Fällen der Erstinfektion liegt immer gleichzeitig eine Stomatitis herpetica vor. Die HSV-Ösophagitis beim Immunkompetenten ist meist selbstlimitierend, neben einer symptomatischen Behandlung der Beschwerden ist eine antivirale Therapie meist nicht notwendig.", "section_level": 3}, {"title": "Generalisierter Herpes simplex.", "content": "Die Herpes-simplex-Viren können auch Erkrankungen hervorrufen, die nicht primär über eine neuronale Ausbreitung entstehen, sondern über die Blutbahn als vorübergehende oder dauerhafte Virämie. Eine Abgrenzung zu zusätzlichen Symptomen einer Erstinfektion oder einer Reaktivierung ist nicht immer streng möglich. Die schwerste Form der generalisierten Infektion ist die „Herpes-simplex-Sepsis“, oder – da die Bezeichnung Sepsis strenggenommen nicht für Viren verwendet wird – die disseminierte Herpes-simplex-Infektion.", "section_level": 3}, {"title": "Herpes-simplex-Infektionen in der Schwangerschaft.", "content": "Die generalisierte Herpes-simplex-Infektion des Neugeborenen, der \"Herpes neonatorum\", ist eine sehr schwere und dringend behandlungsbedürftige Erkrankung. Ursache ist meist eine Übertragung des HSV-2 (weniger HSV-1) von der Mutter auf das Kind während des Geburtsvorganges. Bei Gebärenden mit einer Erstinfektion mit HSV-2 und einer Manifestation des genitalen Herpes im 3. Trimester (ab der 34. Schwangerschaftswoche), ist das Risiko eines \"Herpes neonatorum\" besonders hoch. Eine Entbindung durch Kaiserschnitt kann die Infektion des Kindes jedoch vermeiden. Der \"Herpes neonatorum\" betrifft beim Neugeborenen die Haut (lokal begrenzt oder großflächig verteilt), den Mund-Rachen-Raum, innere Organe und in der gravierendsten Form auch das Zentralnervensystem als Herpes-simplex-Enzephalitis.", "section_level": 3}, {"title": "HSV-2 und HIV.", "content": "Bei dem Typ 2 der Herpes-simplex-Infektion, welche durch Geschlechtsverkehr übertragbar ist, tritt oft ein Befall der Schleimhäute von Geschlechtsorganen auf. Infektionen mit HSV-2 verlaufen beim Menschen in der Regel harmlos. Bei Personen mit bereits geschwächtem Immunsystem wie beispielsweise bei Aidspatienten kann sich die HSV-2-Infektion auch auf andere Körperteile ausbreiten und lebensbedrohlich werden.", "section_level": 2}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Bei der Mehrzahl der einfachen HSV-Infektionen wird die Diagnose durch das klinische Bild gestellt, ein kostenintensiver Erregernachweis oder eine wenig aussagekräftige Untersuchung auf anti-HSV-Antikörper ist dann nicht anzustreben. Neben neurologischen und internistischen Diagnoseverfahren, die jeweils für eine spezielle HSV-Erkrankung von Nutzen sind (Bildgebende Verfahren, Magnetresonanztomographie bei Enzephalitis, Spiegelung des Augenhintergrundes bei Retinitis, Endoskopie bei Ösophagitis u. a.), ist der Nachweis des spezifischen Erregers nur bei schweren Erkrankungen von Bedeutung. Bei Immundefizienz beispielsweise im Rahmen einer Chemotherapie oder einer Immunsuppression nach Organtransplantation hat die HSV-Diagnostik einen hohen Stellenwert, da gerade diese Patienten von gefährlichen, generalisierten Infektionen bedroht sind.", "section_level": 1}, {"title": "Serologie und Erregernachweis.", "content": "Der serologische Nachweis von Antikörpern gegen HSV-1 und HSV-2 ist klinisch nur sehr eingeschränkt von Bedeutung. Lediglich für epidemiologische Untersuchungen ist der Antikörpernachweis sinnvoll. Die Problematik des HSV-Antikörpernachweises beruht zum einen auf der sehr hohen Prävalenz der Antikörper bei klinisch Gesunden, einer unzuverlässigen Unterscheidung zwischen HSV-1 und HSV-2 in den meisten verfügbaren Testsystemen und einer späten oder ausbleibenden Antikörperproduktion bei schweren HSV-Erkrankungen. Selbst bei einer generalisierten, disseminierten HSV-Infektion können Anti-HSV-IgG und -IgM Antikörper nicht oder nur sehr spät nachweisbar sein. Der Nachweis von Anti-HSV-IgM-Antikörpern hat klinisch keine Bedeutung, da eine Erstinfektion bei nicht nachgewiesenen IgM-Antikörpern nicht ausgeschlossen werden kann, andererseits der erfolgte Nachweis nicht zwingend eine Erstinfektion beweist. IgM-Antikörper gegen HSV können für Monate und Jahre persistieren, bei einer Reaktivierung erneut auftreten, bei einer Erstinfektion nicht nachweisbar sein oder auf einer relativ häufigen Unspezifität der kommerziellen Testverfahren beruhen. Eine nacheinander erfolgende Infektion mit den beiden HSV-Spezies erschwert zusätzlich die Interpretation des Befundes. Die nicht ausreichende Spezifität der Antikörper-Suchtests bedarf einer Bestätigung mittels Western Blot oder eines indirekten Immunfluoreszenztests. Eine Erstinfektion mit HSV kann serologisch nur durch eine Serokonversion des Anti-HSV-IgG nachgewiesen werden, wenn eine zeitlich ausreichend nahe abgenommene Vorprobe negativ ist und im Verlauf eine Folgeprobe nach ein bis zwei Wochen eindeutig positiv wird. Es muss sichergestellt sein, dass die Antikörper nicht passiv erworben wurden, d. h. die Positivität beruht nicht auf der Gabe anti-HSV-positiver Blutprodukte (Hyperimmunglobulin, Thrombozytenkonzentrat etc.) oder mütterlicher Antikörper bei Neugeborenen und Säuglingen. Schwankende Mengen von HSV-IgG oder sich ändernde positive Anti-HSV-Titer besitzen klinisch keine Aussagekraft. Bei immundefizienten Personen ist zudem die Aussagekraft der Antikörperbestimmung eingeschränkt, da bei diesen Patienten nicht ausreichend oder nur verzögert Antikörper gebildet werden können. Die höchste Aussagekraft bei HSV-Infektionen bietet der direkte Erregernachweis in betroffenem Gewebe oder Gewebsflüssigkeiten (Liquor, Augenkammerwasser, Bläscheninhalt etc.). Dieser wird meist durch Nachweis der viralen DNA mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) oder seltener durch Nachweis virusspezifischer Antigene im Immunfluoreszenztest durchgeführt. Als hoch spezifische, direkte Nachweismethode ist auch die Virusisolierung in Zellkulturen möglich, die durch eine nachfolgende Differenzierung der produzierten Viren jedoch mehrere Tage in Anspruch nimmt. Ein Nachweis von Viren bei elektronenoptischer Untersuchung von infiziertem Material ist möglich, jedoch kann morphologisch nicht zwischen verschiedenen Spezies der Virusfamilie \"Herpesviridae\" differenziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Resistenztestung.", "content": "Bei schweren HSV-Infektionen, die nicht signifikant innerhalb weniger Tage auf eine korrekt durchgeführte antivirale Therapie mit Aciclovir ansprechen, besteht der Verdacht einer Resistenzentwicklung. Diagnostisch ist es möglich, die Resistenz der isolierten Virusstämme zu testen. Dazu wird das Virus auf Zellkulturen vermehrt und eine Bestimmung der noch wirksamen Aciclovirkonzentration (Minimale Hemm-Konzentration) durchgeführt. Die wirksame Hemmung der Virusvermehrung in der Zellkultur kann über einen Plaque-Reduktionstest oder einer Bestimmung der TCID in Verdünnungsreihen bestimmt werden. Virusstämme, die nur bei Aciclovirkonzentrationen von über 3 μM hemmbar sind, gelten als resistent.", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spezifische Therapie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nukleosid-Analoga.", "content": "Der erste spezifisch wirksame Wirkstoff gegen HSV-1 und HSV-2 war das Aciclovir, das auch noch gegenwärtig bei der lokalen Anwendung als auch bei schweren HSV-Infektionen als Infusion verabreicht wird und als wirksamstes spezifisches Virustatikum bei Herpes-simplex-Viren gilt. Nur Zellen, in denen das Virus aktiv repliziert, können das Aciclovir phosphorylieren und es damit in seine aktiv wirksame Form umwandeln. Das phosphorylierte Aciclovir wird von der viralen Thymidinkinase während der Vermehrung des Virusgenoms in den DNA-Strang eingebaut und führt damit zum Abbruch der viralen DNA-Synthese. Es ist der erste Vertreter aus der Gruppe der Nukleosidanaloga. Als Valaciclovir, das erst im Organismus in Aciclovir umgewandelt wird (Prodrug), verfügt es bei einigen Anwendungen wie der oralen Therapie über eine verbesserte Bioverfügbarkeit, der antivirale Wirkmechanismus ist jedoch derselbe. Wie Valaciclovir ist auch Famciclovir eine Alternative zu Aciclovir (etwa bei der Behandlung des Herpes genitalis). Aciclovir-resistente Mutationen der Herpes-simplex-Viren können sich selten unter einer Therapie entwickeln. Bei schwersten Verlaufsformen und nachgewiesener Aciclovir-Resistenz gilt Foscarnet als Alternative, das jedoch erhebliche Nebenwirkungen verursacht. Eine vollständige und dauerhafte Beendigung der Infektion (also dem Verbleib der Viren im Körper) ist bisher nicht möglich, denn die Einwirkung auf infizierte Stellen der Hauteffloreszenz erreicht nicht die Viren, die im Zellkern der Nervenganglien persistieren. Nur zur äußeren, lokalen Therapie zugelassen ist das dem Aciclovir strukturähnliche Nukleosidanalogon Penciclovir, das ebenfalls von der viralen Thymidinkinase phosphoryliert wird und zum Kettenabbruch während der DNA-Synthese führt.", "section_level": 3}, {"title": "Andere spezifische Virustatika.", "content": "Außer den spezifischen Nuklosidanaloga wird zur lokalen Anwendung gelegentlich auch Tromantadin verwendet. Tromantadin ist ein Adamantan-Derivat, das als häufigste Nebenwirkung zu allergischen Reaktionen der Haut oder Entzündungen (Balanitis) führen kann. Ein essenzielles Protein der Herpesviren bei der viralen DNA-Replikation ist der Helikase-Primase-Enzymkomplex. Antivirale Wirkstoffe wie Helikase-Primase-Inhibitoren zeigen im Tierversuch (z. B. BAY 57-1293) eine antivirale Aktivität. Erste Entwicklungskandidaten werden derzeit in klinischen Studien (PhaseI/II) getestet.", "section_level": 3}, {"title": "Symptomatische Therapie.", "content": "Bei der symptomatischen Therapie des dermalen Herpes simplex wird versucht, Hautirritationen, Bläschenbildung oder eine bakterielle Superinfektion der Bläschen und des Wundsekrets zu vermindern. Dies wird durch verschiedene austrocknende oder antibakterielle Wirkstoffe, die Salben und Cremes zugegeben werden, versucht. Alternativ gibt es ferner Hydrokolloid-Pflaster („Herpes-Patches“). Sie enthalten keine antiviralen Wirkstoffe, sondern schaffen ein feuchtes Wundheilungsmilieu, wodurch die Läsionen ohne Krustenbildung schneller abheilen sollen. Zudem sollen die Patches durch das Abdecken der Bläschen und das Aufnehmen des Bläschensekrets ein Verbreiten der Herpesviren unterbinden. Bei häufigen Ausbrüchen, etwa mehrmals im Jahr, wird von einigen Betroffenen behauptet, das frühzeitige Aufstechen der Bläschen beschleunige den Heilungsverlauf und vermindere die Ansteckungsgefahr durch das geringere Volumen der auslaufenden Flüssigkeit. Tatsächlich erhöht sich durch das Aufstechen jedoch das Risiko, zusätzlich an einer bakteriellen Infektion des Gebiets, einer sog. Superinfektion, zu erkranken. Da die Flüssigkeit in den Bläschen nur ein Symptom und nicht die Ursache der Erkrankung ist, tritt die Heilung durch das Aufstechen auch keineswegs schneller ein, das Risiko andere Menschen zu infizieren wird durch das dauerhafte Aussickern der Flüssigkeit aus dem Wundgebiet jedoch erhöht. Die Flüssigkeit in den Bläschen enthält Viren in höchster Konzentration (>1 Milliarde pro ml).", "section_level": 2}, {"title": "Hausmittel und alternative Behandlungsmöglichkeiten.", "content": "Unterschiedlichen Hausmitteln wird ein Nutzen in der Behandlung von Herpes zugeschrieben. Die Wirksamkeit von Hausmitteln konnte bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Zu diesen Methoden gehört das Betupfen mit einer frisch aufgeschnittenen Knoblauchzehe, Zahnpasta, Honig, Melissengeist, mit heißem, frisch abgekochtem Wasser, mit Alkohol oder Isopropanol oder das Einreiben mit feingemahlenem schwarzen Pfeffer. Auch konnten Wirkung und Sicherheit von Sonnenhut, Taigawurzel, L-Lysin, Zink (als Verbindung), Bienenprodukten und Aloe vera \"während eines Herpesausbruchs\" nicht sicher belegt werden. Die Erforschung der antiviralen Wirksamkeit von Teebaumöl oder Ähnlichem hat ebenfalls noch keine Hinweise auf eine Wirkung am Menschen erbracht. Bei Teebaumöl gibt es inzwischen Hinweise auf Hautirritationen nach mehrfacher Anwendung. Nach einigen Publikationen, die vorwiegend aus den 1980er Jahren stammen, kann das Antioxidationsmittel Butylhydroxytoluol (BHT) die Dauer der Bläschenbildung von durchschnittlich 2,4 auf 2,0 Tage verkürzen. Die Häufigkeit und Schwere des Auftretens von Herpeserkrankungen wurden jedoch nicht vermindert. Zusätzlich wurden bei systemischer Einnahme des BHT Vergiftungserscheinungen und Pseudoallergien beobachtet, so dass von dieser Behandlung abgeraten werden muss.", "section_level": 3}, {"title": "Vorbeugung.", "content": "Einige Vorbeugemöglichkeiten, welche einen Herpes-simplex-Ausbruch verhindern können, werden kontrovers diskutiert. Eine Vielzahl unbelegter und zum Teil virologisch unsinniger Empfehlungen kursieren. Dazu zählt die Vermeidung zu starker Sonnenbestrahlung (Lippen mit Sunblocker-Lippenstiften schützen) sowie die allgemeine Stärkung der Abwehrkräfte durch gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf. Manchmal wird geraten, Lippenstift und Zahnbürste nicht mit anderen Personen zu teilen und diese nach einem Ausbruch zu wechseln oder mittels UV-Desinfektor oder chlorhexidinhaltigem Dentalspray zu desinfizieren, um eine Re-Infektion mit Herpesviren zu vermeiden. Auch vom Küssen in dieser Zeit wird häufiger abgeraten. Angesichts der Tatsache, dass eine Re-Infektion bei einer Infektion, die primär dauerhaft im Körper verbleibt, nicht möglich ist und bei der nahezu 100-prozentigen Prävalenz der Herpes-simplex-Viren bei Erwachsenen eine Übertragung irrelevant ist, erscheinen diese Ratschläge wenig evident.", "section_level": 2}, {"title": "Impfstoffentwicklung.", "content": "Verschiedene Versuche zur Impfstoffentwicklung wurden unternommen, die ersten schon in den 1920er Jahren, blieben aber bislang erfolglos. Aufgrund der antigenischen Ähnlichkeit beider Virusspezies (HSV-1 und HSV-2) stellt die Entwicklung einer Impfung gegen eine Spezies gleichzeitig die Basis für die Impfstoffentwicklung der anderen dar. Der Erfolg des Windpocken-Impfstoffes zeigt, dass ein abgeschwächtes aktives α-Herpesvirus prinzipiell verwendet werden könnte, um einer herpesviralen Infektion beim Menschen vorzubeugen. Die Attenuierung kann somit auf HSV-1 und HSV-2 erweitert werden, wie im Falle eines ICP0-Protein-negativen Impfstoffs dargelegt ist. 2019 befinden sich verschiedene Impfstoffe in unterschiedlichen Phasen klinischer Studien. Die folgende Tabelle führt Impfstoffe gegen HSV auf. Bis zum Jahr 2019 war kein HSV-Impfstoff kommerziell erhältlich. Daneben wird untersucht, die Viruslatenz und die daraus folgende Reaktivierung des HSV durch die CRISPR/Cas-Methode zu unterbinden.", "section_level": 1}, {"title": "Meldepflicht.", "content": "In Deutschland und der Schweiz besteht keine gesetzliche Meldepflicht für Herpes-simplex-Infektionen. In Österreich sind ausschließlich der Verdacht, die Erkrankung und der Tod an einer HSV-assoziierten Meningoenzephalitis meldepflichtig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Herpes simplex ( ‚einfach‘) bezeichnet man verschiedene durch Herpes-simplex-Viren hervorgerufene Virusinfektionen. Umgangssprachlich wird für eine spezielle Lokalisation auf der Haut meist die verkürzte Form Herpes verwendet. Das Wort stammt vom altgriechischen ἕρπειν \"herpein\" (‚kriechen‘), womit die kriechende Ausbreitung der Hautläsionen bei einer Herpes-simplex-Infektion (auch in Form des Herpes febrilis mit Fieberbläschen) gemeint sei.", "tgt_summary": "单纯疱疹(英语:Herpes Simplex,源自于希腊文「」,意为「潜伏」)是由单纯疱疹病毒I型(HSV-1)和II型(HSV-2)引起的病毒性疾病。通常可以根据病毒感染位置的不同,可以分为唇疱疹、面部疱疹和生殖器疱疹。症状包含形成水泡或单纯喉咙痛,水泡发生前皮肤可能会出现刺痛感。生殖器疱疹的症状不明显,但可能会形成水泡,如果水泡破裂,可能会导致局部溃疡,通常会于2-4周内复原。疱疹病毒的生活史包含无症状的潜伏期,以及可传染期。在传染期可能会有许多严重症状,包含发烧、肌肉酸痛、淋巴结肿大,和头痛,之后疾病的严重程度会减轻,频率也会降低。其他较严重的症状包含:疱疹性指头炎、眼部疱疹、疱疹性脑炎,以及新生儿疱疹等等。 单纯疱疹病毒分为HSV-1和HSV-2两种,其中HSV-1比较常见于口腔感染,HSV-2则常见于生殖器感染。疱疹病毒是经由接触被感染者的体液或病灶传染,且带原者即使没有任何症状也能够散布病毒。生殖器疱疹认为是性感染疾病,也可能借由垂直感染经母体传给胎儿。感染后,病毒会经由感觉神经 或三叉神经的神经纤维入侵神经节,之后进入休眠期。导致病毒打破休眠并发病的原因可能包含:免疫抑制、压力,以及阳光照射。口腔和生殖器疱疹通常都是由症状进行诊断,更确切的诊断结果可利用水泡液进行病毒培养或侦测疱疹病毒DNA来确认。如果要确认是否曾经感染,可测试血液中对抗疱疹病毒的抗体。但如果是初次感染,则结果恒为阴性。 目前尚未发现可以彻底治愈单纯疱疹的方法。一旦感染人体,几乎就注定伴随终身。目前单纯疱疹仍无有效的疫苗。生殖器疱疹最有效的预防方法是避免进行性行为,包含性交、口交和肛交。若要从事性行为,可利用避孕套稍微降低感染的风险。带原者每日服用抗病毒药物 也可有效降低传染给他人的风险。 对乙酰氨基酚和外用利多卡因可以适度缓解症状。抗病毒药物如阿昔洛韦或伐昔洛韦,也可以舒缓症状。 HSV-1或HSV-2的在全球成年人的盛行率约在60%和95%之间,HSV-1通常在孩提时候就会感染。各年龄的盛行率则随年龄增长而增加。HSV-1在社会经济水准较低的国家盛行率约在70%和80%之间,社会经济水平较高的国家则可能降至40%至60%左右。,全球约有5.36亿人口受到HSV-2感染,约占全球人口的16%,其中女性和开发中国家的盛行率尤高。但大多数受到HSV-2感染的人都没有意识到自己身上带有病毒。", "id": 2799220} {"src_title": "Alexandre Sabès Pétion", "tgt_title": "亚历山大·佩蒂翁", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pétion wurde als Sohn einer schwarzen Mutter und eines französischen Vaters in Port-au-Prince geboren. 1788 begab er sich nach Frankreich und wurde dort an der Militärakademie von Paris ausgebildet. 1798 kehrte er nach Haiti zurück und beteiligte sich an der Vertreibung der Briten aus Haiti. Als es danach zu Spannungen zwischen der schwarzen und der mulattischen Bevölkerungsgruppe Haitis kam, unterstützte Pétion, der selber Mulatte war, die mulattische Partei. Er schloss sich General André Rigaud und Jean-Pierre Boyer an und beteiligte sich 1799 an einer Rebellion gegen Toussaint L'Ouverture, dem War of Knives (Krieg der Messer). Die im Juni 1799 begonnene Revolte erwies sich jedoch als wenig erfolgreich und die Aufständischen mussten sich im November desselben Jahres in die strategisch wichtige Hafenstadt Jacmel im Süden Haitis zurückziehen. Pétion leitete die Verteidigung der Stadt, konnte jedoch nicht verhindern, dass sie im März 1800 fiel, was das Ende der Rebellion bedeutete. Zusammen mit anderen Führern der mulattischen Fraktion ging Pétion nach dem Ende des Aufstands ins Exil nach Frankreich. Im Februar 1802 landeten Pétion, Boyer und Rigaud im Gefolge einer 12.000 Mann starken französischen Armee unter dem Kommando Charles Leclercs, deren Ziel die Absetzung Toussaints war, wieder in Haiti. Nach der Beendigung der Herrschaft Toussaints und seiner Deportation nach Frankreich brachen jedoch bald neue Streitigkeiten zwischen den Franzosen und den Einwohnern Haitis aus. Pétion schloss sich dabei den nach Unabhängigkeit für Haiti strebenden nationalistischen Kräften an und unterstützte General Jean-Jacques Dessalines, der ihm seinerzeit im Kampf um Jacmel noch gegenübergestanden hatte. Am 17. Oktober eroberten die Streitkräfte Dessalines schließlich Port-au-Prince und am 1. Januar 1804 wurde die Unabhängigkeit Haitis ausgerufen. Dessalines wurde zum Herrscher auf Lebenszeit ernannt und krönte sich am 6. Oktober 1804 selbst zum Kaiser von Haiti. Als Dessalines am 17. Oktober 1806 ermordet wurde, führte Pétion eine nach demokratischen Reformen strebende Gruppe an und geriet so in einen Konflikt mit Henri Christophe, der Dessalines als autoritärer Herrscher Haitis nachfolgte. Das ihm als Kompromisslösung angebotene Amt eines demokratischen Präsidenten lehnte Christophe ab. Damit war Haiti erneut in zwei Lager gespalten und der alte Konflikt zwischen Schwarzen und Mulatten lebte wieder auf. Die ausbrechenden Kämpfe führten jedoch zu keiner Entscheidung, so dass es schließlich 1810 zu einem Friedensschluss kam, in dem Haiti in zwei Teile gespalten wurde. Während Christophe sich selbst zum König ausrief und als solcher den Nordteil Haitis regierte, beherrschte Pétion als Präsident der Republik Haiti, zu dem er bereits 1806 gewählt worden war, den Süden Haitis. In dieser Funktion empfand Pétion die ihm durch den gewählten Senat auferlegten Beschränkungen bald als lästig und löste diesen 1818 auf, nachdem er bereits 1816 zum Präsidenten auf Lebenszeit ernannt worden war. Während seiner Herrschaft zog Pétion viele große Plantagengüter ein und ließ das Land an seine Anhänger und an die Bauernschaft verteilen, was ihm den Spitznamen \"Papa Bon-Kè\" („Gutherziger Papa“) einbrachte. Allerdings führte gerade diese Maßnahme Pétions zu einem schweren Rückschlag für die Wirtschaft seines Landes, da die Mehrzahl der neuen Landbesitzer nur noch für den Eigenbedarf anbaute. 1815 gewährte er Simón Bolívar Asyl und unterstützte ihn später auch materiell. Am 29. März 1818 starb Pétion aufgrund einer Gelbfiebererkrankung. Sein Nachfolger wurde Jean-Pierre Boyer, dem bereits 1820 die Wiedervereinigung der beiden Teile Haitis gelingen sollte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexandre Sabès Pétion (* 2. April 1770 in Port-au-Prince, Haiti; † 29. März 1818 ebenda) war ein haitianischer Politiker und von 1806 bis zu seinem Tode Präsident der Republik Haiti.", "tgt_summary": "亚历山大·萨贝·佩蒂翁(,1770年-4月2日-1818年-3月29日),海地革命领导人,海地开国元勋之一,海地南部共和国的总统(1807~1818)。", "id": 2681254} {"src_title": "Geschichte Amsterdams", "tgt_title": "阿姆斯特丹歷史", "src_document": [{"title": "Römerzeit.", "content": "Archäologische Funde (Münzen, Steingut) aus der Römerzeit deuten darauf hin, dass bereits damals Menschen im heutigen Stadtgebiet lebten, jedoch konnten bisher keine Siedlungen nachgewiesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalterliche Besiedelung.", "content": "Um das Jahr 1250 entstanden die ersten von Bauern und Fischern bewohnten Siedlungen bei Amsterdam. Zu dieser Zeit war fast die gesamte Provinz Holland von Sumpfland oder Moor bedeckt, so dass die Errichtung von Gebäuden mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden war. Daneben wurde die Gegend von vielen Flüssen durchschnitten, darunter der Amstel, der die Stadt ihren Namen verdankt. Die Siedlung wuchs, wurde zu einem kleinen Hafen, und am 27. Oktober 1275 wurde Amsterdam vom Grafen Florens V. von Holland erstmals urkundlich erwähnt, noch als \"Amstelledamme.\" Hintergrund war die Verleihung eines Zollprivilegs. Die Hauptwirtschaftszweige waren damals das Brauen von Bier und der Fischfang. Um 1300 bekam die Stadt, die auch schon eine Festung errichtet hatte, von dem damaligen Landesherrn das Stadtrecht verliehen und der Handel blühte auf. Wesentlich trug hierzu das im Jahr 1323 verliehene Zollrecht für Hamburger Bier bei. Daneben wurde Amsterdam am 12. März 1345 zu einer wichtigen Pilgerstadt, weil der Legende nach an diesem Tag das „Mirakel von Amsterdam“, das sogenannte Hostienwunder, stattfand. Dank der Pilger wuchs die Bevölkerung der Stadt beträchtlich. Amsterdam entwickelte sich zu einer bedeutenden Handelsstadt in Europa. Der Fischfang wurde durch andere Wirtschaftszweige verdrängt und es wurde mit Waren wie Salz, Wein und Gewürzen gehandelt. Die Pest erreichte die Niederlande 1351. Außerdem zerstörten zahlreiche Brände große Teile der Stadt, weil die reetgedeckten Holzhäuser leicht in Brand gesteckt werden konnten. Deshalb wurde eine Bauordnung erlassen, die nur Steinhäuser erlaubte. Im Jahr 1369 trat Amsterdam der Hanse bei und fungierte als Handelsniederlassung der Hanse. Doch während der Reichtum der Stadt kontinuierlich wuchs, wurde Amsterdam von Unruhen heimgesucht: Die in die Stadt kommenden Kaufleute lehnten sich gegen die vom Adel unterstützten Katholiken auf. 1421 fand ein großer Stadtbrand statt, 1481 wurde eine Stadtmauer errichtet, die Erdwälle und Palisadenzaun ersetzte.", "section_level": 1}, {"title": "Jüdische Einwanderer.", "content": "Seit 1492 kamen sephardische Juden aus Spanien in die Stadt und gründeten Gemeinden (Jacob Tirado). Seit Mitte des 16. Jahrhunderts kamen auch aschkenasische Juden aus Polen. Amsterdam wurde ein wichtiges Zentrum jüdischer Kultur und Gelehrsamkeit. Es gab mehrere jüdische Druckereien (von Uri Phoebus ha-Levi, Josef Athias, David de Castro Tartas). 1678 erschien hier die erste jiddische Ausgabe der Hebräischen Bibel, 1686 die erste jiddische Zeitung weltweit.", "section_level": 1}, {"title": "Amsterdam im Konflikt mit Spanien.", "content": "Im 16. Jahrhundert umfassten die Niederlande ungefähr die heutigen Benelux-Staaten und wurden von Spanien regiert. Religiöse, politische und wirtschaftliche Ursachen führten ab 1566 zu einer Serie von Aufständen gegen den Landesherrn, den spanischen König Philipp II. Zum einen pochte der katholische König auf eine unerbittliche Verfolgung von Ketzern, zum anderen strebte er eine Ausweitung seiner Machtbefugnisse auf Kosten des städtischen Bürgertums an. 1572 schlugen sich fast alle holländischen Städte auf die Seite der Aufständischen unter Führung von Wilhelm I. – nur Amsterdam hielt dem König noch die Treue. Dies hatte katastrophale Folgen: Die niederländischen Rebellen blockierten nun den Amsterdamer Hafen, so dass die Stadt schnell verarmte. Nach sechs Jahren wechselte Amsterdam 1578 schließlich auch auf die Seite der Aufständischen. Diese unblutige Revolution ging als Alteratie in die Geschichte ein. Amsterdam war danach eine protestantische Stadt. Die Katholiken hatten zwar keine Verfolgung zu befürchten, durften aber nicht mehr öffentlich die Messe feiern.", "section_level": 1}, {"title": "Das „Goldene Zeitalter“.", "content": "Als „Goldenes Zeitalter“ bezeichnet man in der Geschichte der Niederlande eine rund einhundert Jahre andauernde wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit, die grob mit dem 17. Jahrhundert zusammenfällt (von etwa 1581 bis 1672). Am Anfang des 17. Jahrhunderts, im Jahre 1602, wurde in Amsterdam die Verenigde Oost-Indische Compagnie (VOC) gegründet. Von nun an segelten die Niederländer von Amsterdam aus nach Nordamerika, Brasilien, Indonesien und Afrika und schufen so die Basis für das Welthandelsnetzwerk. Die langen Reisen wurden von wohlhabenden Kaufleuten finanziert, die auch die Gebiete erwarben, die später zu den niederländischen Kolonien wurden. 1611 wurde die Waren- und Effektenbank gegründet. Ab 1613 wurde Amsterdam um die Grachten herum ausgebaut und der dortige Hafen avancierte zum größten Hafen der Welt. Die Stadt hatte Handelsbeziehungen mit 625 ausländischen Häfen. Amsterdam war zu diesem Zeitpunkt drittgrößte Stadt Europas und das finanzielle Zentrum der Welt (u. a. mit der Amsterdamer Wechselbank und der Privatbank der Familie Deutz). Die Tulpenmanie von 1630 bis 1637 war die erste große Spekulationsblase, ein Haus in Amsterdam wurde für nur drei Tulpenzwiebeln verkauft. Politisch wurde die eigentlich souveräne Stadt von einer Handvoll allmächtiger Regenten geführt, welche miteinander eng verwandt waren, und die Stadtregierung in einem oligarchischen System beherrschten. Bedeutende Amsterdamer Regentendynastien des Goldenen Jahrhunderts waren unter anderem die Geschlechter De Graeff, Bicker und Hooft. Während des 17. und 18. Jahrhunderts war Amsterdam eine Stadt, in der viele Immigranten lebten. Die meisten Zuwanderer waren Deutsche. Nach Berechnungen von Erika Kuijpers machten sie in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts fast ein Drittel der Bevölkerung aus. Die Integration der Einwanderer verlief relativ reibungslos – sogar im Stadtrat saßen Ratsmitglieder aus verschiedenen Nationen wie Flandern, Deutschland, Frankreich und Schottland. Durch die Immigration veränderte sich das soziale Gefüge Amsterdams vollständig: Aus einer Stadt von Handwerkern und kleinen Kaufleuten, ohne allzu krasse Unterschiede zwischen Arm und Reich, wurde eine Metropole mit international orientierten Handelsfürsten und einem großen Proletariat. Da in den Niederlanden Glaubensfreiheit herrschte, wurde Amsterdam zum Zufluchtsort für Verfolgte. So öffnete dort 1675 die Portugiesische Synagoge, die damals größte der Welt. Das Jiddische, die Sprache der osteuropäischen Juden, hat den Amsterdamer Dialekt des Niederländischen stark beeinflusst. 1688 wurde der Statthalter Wilhelm III. von Oranien zum englischen König. Er sah seine Hauptaufgabe darin, die Hegemonialansprüche des französischen „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. einzudämmen, was die Niederlande in jahrzehntelange Kriege verwickelte. Der Oranier war mit dem Amsterdamer Regenten Nicolaas Witsen befreundet. Als Zar Peter I. auf seiner großen Europareise, der Großen Gesandtschaft, im August 1697 nach Amsterdam kam und hier sogar inkognito beim Werftmeister Gerrit Claesz Pool eine Zimmermannslehre in der Werft der Ostindischen Kompanie in Krummendijk machte und am Bau der Fregatte \"Peter und Paul\" arbeitete, war Witsen sein Begleiter, Mentor und nach dessen Abreise auch Unterstützer beim Aufbau der russischen Marine. Als Wilhelm III. 1702 starb, erlosch die Linie der Nachfahren Wilhelms I. Johann Wilhelm Friso von Nassau-Diez aus der friesischen Nebenlinie erbte das Privatvermögen, musste aber Teile davon an die preußischen Hohenzollern abtreten. Die Statthalterwürde ruhte jedoch und es trat eine Rückbesinnung auf die antizentralistische Tradition der städtischen Regenten ein. Der Friede von Utrecht brachte 1713 den Übergang der Spanischen Niederlande an Österreich, wobei die Republik der Vereinigten Niederlande einige Barrièrefestungen sowie Handelsrechte in den spanischen Kolonien erhielt. Das Oberquartier des Herzogtums Geldern kam zu Preußen und das Fürstentum Orange vom Haus Oranien-Nassau an Frankreich. Die Großmachtstellung der Republik aber war beendet. Erst 1747 wurde Wilhelm IV. aus der friesischen Nebenlinie, die von einem Bruder Wilhelms I. abstammte, wieder Statthalter aller Provinzen. Das von Frankreich ausgehende Zeitalter der Aufklärung brachte Unruhen, Anprangerung der Missstände und Systemkritik an der unbegrenzten Herrschaft der dem Volk entfremdeten Regenten. 1787 wurde Amsterdam von Preußen eingenommen, die mit dem damaligen Statthalter Wilhelm V. von Oranien sympathisierten und einen Einmarsch in Holland unternommen hatten. In Berlin wurde als Siegesdenkmal das Brandenburger Tor errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Niedergang und Modernisierung von Amsterdam.", "content": "Im 18. Jahrhundert begann langsam der Verfall der Stadt. Hauptgrund dafür war die verstärkte Konkurrenz durch England, Frankreich, Preußen und Russland. Verheerend wirkte sich der Vierte Englisch-Niederländische Seekrieg von 1780 bis 1784 aus. 1795 wurden die Niederlande von Frankreich erobert und die Batavische Republik als Satellitenstaat des napoleonischen Frankreichs ausgerufen. Zwar wurde die Stadt von Louis Bonaparte am 23. Juni 1806 zur Hauptstadt seines Königreichs Holland erklärt, die Kontinentalsperre führte jedoch zu ihrer völligen Verarmung. Als die Franzosen im Jahr 1814 die Stadt verließen, war Amsterdam nur noch eine lokale Marktstadt, und die Meere wurden von der Royal Navy beherrscht. Im neugegründeten Königreich der Niederlande blieb Amsterdam zwar offizielle Hauptstadt, die Regierung ist jedoch weiterhin in Den Haag angesiedelt. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wandelte sich Amsterdam allmählich zur Industriestadt. Wichtige neue Wirtschaftszweige waren die Diamantenindustrie, der Schiffsbau, Kleidungs- und Motorenfabriken und später Auto- und Flugzeugproduktion. Die Zuidersee (heute IJsselmeer) versandete; deshalb baute man in den Jahren 1865 bis 1876 den Nordseekanal. Dieser verband den Hafen von Amsterdam mit IJmuiden an der Nordsee. In den 1880er Jahren wuchs die Stadt über das im 17. Jahrhundert bebaute Gebiet hinaus. Die Bevölkerungszahl wuchs auch in den Jahrzehnten danach beträchtlich. Am 25. Juli 1886 begann im Stadtteil Jordaan der Aalaufstand (\"Palingoproer\"), nachdem einige Bewohner das verbotene Spiel „Aalziehen“ gespielt hatten und ein Polizist eingegriffen hatte. Bewaffnete Kräfte schossen auf die Aufständischen und deren Straßenbarrikaden; nachdem 26 Menschen tot und viele verletzt waren endete der Aufstand am 26. Juli. Neue Gebäude wie der Bahnhof Amsterdam Centraal (eingeweiht 1889) und das \"Concertgebouw\" (dt.: Konzertgebäude, eingeweiht 1888) entstanden. Auch ein 135 Kilometer langer Verteidigungsring mit zahlreichen Wassergräben, Deichen und 42 Forts (Stellung von Amsterdam) wurde gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Im Ersten Weltkrieg blieben die Niederlande neutral, aber Amsterdam musste die Auswirkungen des Krieges ertragen, als die Nahrung knapp wurde. Als Frauen aus dem Arbeiterstand ein Schiff im Hafen von Amsterdam, das mit Armeezulieferung beladen war, plünderten, griff das Militär ein. Einige Arbeiter stießen zu ihren Frauen und halfen ihnen, das Schiff zu plündern, aber das Militär eröffnete das Feuer. Sechs Personen starben, fast 100 wurden verwundet. Mit der Einführung des allgemeinen Wahlrechts 1919 färbte sich Amsterdam rot: Die Sozialdemokraten waren seitdem immer die stärkste Fraktion. In den 1920er Jahren boomte die Wirtschaft in Amsterdam, 1928 fanden sogar die Olympischen Sommerspiele in Amsterdam statt. Die Weltwirtschaftskrise ließ aber auch Amsterdam nicht kalt: Zu dieser Zeit waren etwa 25 % der Bevölkerung arbeitslos. 1932 wurde der Abschlussdeich, ein Deich, der die vormalige Meeresbucht Zuiderzee von der Nordsee trennt, fertiggestellt. Das Binnengewässer, das nun hinter dem Deich entstanden war, ist das IJsselmeer. Zum ersten Mal in seiner Geschichte hatte Amsterdam nun keinen Zugang mehr zum offenen Meer.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Wie auch im Ersten Weltkrieg blieben die Niederlande im Zweiten Weltkrieg anfangs neutral. Am 10. Mai 1940 wurden die Niederlande jedoch von Nazi-Deutschland überfallen, vier Tage später folgte die Kapitulation. Am 15. Mai marschierten Soldaten der Wehrmacht in Amsterdam ein. Von 1940 bis 1942 war der Lübecker Polizeisenator Hans Böhmcker nebenher auch Beauftragter des Deutschen Reiches für die Stadt Amsterdam. Er war dem Reichskommissar für die besetzten Niederlande, Arthur Seyß-Inquart unterstellt. In dieser Eigenschaft oblag ihm die Umsetzung der „Judenfrage“ in den Niederlanden. Der Großteil der niederländischen Juden wohnte in Amsterdam. Im Februar 1941 kam es in Amsterdam zu einem einzigartigen Massenprotest gegen die Judenverfolgung, dem Februarstreik, der im besetzten Europa beispiellos war. Auslöser war eine brutale Razzia in der Jodenbuurt, dem traditionellen Judenviertel in der Innenstadt. Kommunisten organisierten daraufhin am 25. Februar 1941 einen allgemeinen Streik in Amsterdam. Züge und Straßenbahnen standen still, Werft- und Fabrikarbeiter legten die Arbeit nieder. Demonstranten zogen durch die Straßen und riefen: „Weg mit den Judenpogromen!“ Am nächsten Tag wurde der Streik brutal unterdrückt. Danach blieb der Widerstand in Amsterdam lange Zeit schwach. Erst als sich 1943 die deutsche Niederlage abzeichnete, entwickelte sich eine breitere Bewegung. Viele Amsterdamer versteckten Juden und retteten ihnen damit das Leben. Andere kollaborierten mit den deutschen Besatzern. Besondere Schuld hat die örtliche Polizei auf sich geladen. Zu einer Schlüsselfigur bei der Judenvernichtung wurde der Amsterdamer Polizeipräsident Sybren Tulp (1891–1942), der die Deportationen in enger Abstimmung mit dem nationalen Polizeichef Hanns Albin Rauter organisierte. Ein wichtiges Hilfsmittel dabei war der Judenrat, der den Juden das Gefühl autonomer Selbstverwaltung vermitteln sollte. Immer wieder beschwor der Rat die jüdische Bevölkerung, den Anweisungen der Deutschen Folge zu leisten, was erhebliche Wirkung zeigte. Von 1941 bis 1943 wurden nahezu alle 100.000 Juden in Amsterdam deportiert und ermordet, darunter auch Anne Frank, die sich mit ihrer Familie in einem Hinterhaus an der Prinsengracht versteckt hatte. Seit Ende 1943 wurde Amsterdam von den Nazis als „judenrein“ bezeichnet. Als die Alliierten im Sommer 1944 in die südlichen Niederlande vorstießen, erwarteten die Amsterdamer eine schnelle Befreiung. Doch im September 1944 wurden die Alliierten in der Schlacht von Arnheim zurückgeschlagen. Die Festung Holland blieb bis Kriegsende in deutscher Hand. Da die niederländischen Eisenbahner auf Anweisung der niederländischen Exil-Regierung in London in einen Streik getreten war, wurden in Amsterdam schnell die Lebensmittel knapp. Der „Hongerwinter“ begann. Schätzungen zufolge starben in Amsterdam und in den übrigen noch nicht befreiten Städten im Westen der Niederlande 20 000 Menschen an den Folgen der Auszehrung. Erst am 5. Mai 1945 kapitulierten die Deutschen. Amsterdam wurde damit später befreit als Frankfurt, Köln, Hamburg und München.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit und Gegenwart.", "content": "Die kulturelle Revolution in den 1960er Jahren, gekennzeichnet unter anderem durch die Provo-Bewegung, und in den 1970er Jahren machte Amsterdam zum sogenannten „Magischen Zentrum“ von Europa. Die Legalisierung der Einnahme von „weichen Drogen“ lockte viele Hippies in die Stadt. Viele von ihnen lebten in leer stehenden Häusern (siehe auch: Hausbesetzung), eine Art zu wohnen, die sich in Amsterdam schnell verbreitete. Noch heute sind Haschisch und Marihuana in den Coffeeshops, die es in Amsterdam gibt, auf legalem Wege zu erwerben und zu konsumieren. Auseinandersetzungen zwischen Hausbesetzern und der Polizei waren zu dieser Zeit keine Seltenheit. Daneben zogen auch anarchistische Hausbesetzer (englisch: \"Squatter\") durch die Hauptstadt und forderten die Bevölkerung auf, mehr leerstehende Gebäude zu besetzen und Häuser auch zu anderen Zwecken als Wohnen zu benutzen. Dies hatte eine Konfrontation mit mehreren Baugesellschaften zur Folge. Während Königin Beatrix in der Nieuwe Kerk (\"Neue Kirche\") am Dam gekrönt wurde, versuchten Demonstranten, die wegen der Entscheidungen der Regierung auf die Straße gegangen waren, gegen die Polizei vorzugehen. Ihr Slogan lautete: “Geen woning, geen kroning!” (deutsch: „Keine Wohnung, keine Krönung!“) Um die Auseinandersetzungen unter Kontrolle zu bekommen, musste der damalige Oberbürgermeister der Stadt das Militär zum Dam schicken. Im Verlauf der 80er Jahre nahm die Anzahl der aus Ländern wie Surinam, Türkei und Marokko kommenden Einwanderer stark zu. Noch heute kommen viele der Einwohner Amsterdams aus diesen Ländern. Das führte dazu, dass viele Leute in Städte wie Purmerend und Almere zogen. Stadtteile wie zum Beispiel Jordaan und De Pijp, wo zuvor der Arbeiterstand lebte, wurden nun von „Yuppies“ und Studenten bewohnt. Im Jahr 1992 kam es zu einem Absturz einer Frachtmaschine der israelischen El-Al (El-Al-Flug 1862) nahe Amsterdam. Das Flugzeug stürzte in einen Wohnblock und 43 Menschen starben. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts entstanden Probleme wie Sicherheitsprobleme, Ausgrenzung von Leuten aufgrund ihrer Herkunft und Probleme zwischen religiösen und sozialen Gruppen in Amsterdam. Amsterdam ist durch seine (anerkannte) soziale Toleranz und Vielfalt gekennzeichnet. Die Toleranz wurde am 2. November 2004 gefährdet, als der Regisseur Theo van Gogh ermordet wurde. Der damalige Oberbürgermeister Job Cohen und sein früherer Beigeordneter für Integration, Ahmed Aboutaleb, formulierten daraufhin einen Grundsatz, der Toleranz gegenüber anderen einschließt und auch harte Maßnahmen gegen diejenigen fordert, die diese Regeln missachten. 1999 wurde mit der Anlage der ersten von sieben Inseln begonnen, auf denen der neue Stadtteil IJburg im Osten Amsterdams angelegt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelles Leben.", "content": "Im 15. und 16. Jahrhundert war das kulturelle Leben in Amsterdam von Festen und Festivals geprägt. Im späteren 16. Jahrhundert organisierte die Rederijkerskamer (dt.: Redekammer) Wettbewerbe im Lesen von Gedichten und Dramen. 1638 wurde das erste Theater in Amsterdam gebaut. Seit 1642 wurden Ballette dort aufgeführt. Im 18. Jahrhundert wurde das französische Theater populär. Die ersten Opern, anfangs nur italienische und französische Opern, wurden ab 1677 aufgeführt, im 18. Jahrhundert auch deutsche Opern. Im 19. Jahrhundert stand vor allem Vaudeville im Mittelpunkt der Kultur von Amsterdam. Das erste Metronom wurde 1812 von Dietrich Nikolaus Winkel in der Stadt erfunden nachdem Johann Nepomuk Mälzel bei Dietrich Nikolaus Winkel Rat suchte, Mälzel kam mit der Idee und erweiterte das Metronom durch einen Skala. Ende dieses Jahrhunderts wurden das Rijksmuseum und das Gemeentelijk Museum erbaut, 1888 wurde das Concertgebouw fertiggestellt. Mit dem 20. Jahrhundert kamen auch das Kino, Radio und Fernsehen. Da es in den Nachbarorten Studios gab, war der Einfluss des Radios sehr groß.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte der Stadt Amsterdam reicht bis in die Römerzeit zurück. Während dieser Zeit entwickelte sich Amsterdam von einer auf Pfählen gebauten Siedlung zu der über 800.000 Einwohner zählenden Hauptstadt der Niederlande.", "tgt_summary": "阿姆斯特丹的历史最早可以追溯到13世纪时,当时人们在附近阿姆斯特尔河上建筑水坝,而阿姆斯特丹就得名于此。目前已知有关于阿姆斯特尔水坝最早的纪录可以追溯至1,204年。", "id": 2185300} {"src_title": "Blacksburg (Virginia)", "tgt_title": "黑堡 (弗吉尼亚州)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Blacksburg wurde 1798 durch William Black, nach dem die Stadt benannt ist, auf einer Fläche von knapp 0,154 km2 (38 Acres) gegründet. Die Stadtgrenzen lagen damals etwas nordöstlich einer früheren Siedlung aus dem Jahre 1748, \"Draper’s Meadow\", die 1755 Schauplatz des Massakers von Draper's Meadow gewesen war. Smithfield Plantation, um 1772 durch Col. William B. Preston errichtet, liegt ungefähr an der Stelle dieser früheren Siedlung. Während der 1970er Jahre – mit Eingliederung der Hochschule und einigen anderen Gebieten ins Stadtgebiet – hat sich die Bevölkerung Blacksburgs von 9.000 auf 30.000 mehr als verdreifacht. Der Campus der Virginia Tech besteht aus mehr als 100 verteilt liegenden Gebäuden. Am 16. April 2007 ereignete sich dort ein Amoklauf, der bis dato die meisten Todesopfer durch Amoklauf an einer Universität in den Vereinigten Staaten forderte (siehe Amoklauf an der Virginia Tech).", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "1", "section_level": 2}, {"title": "Geographie.", "content": "Blacksburg ist etwa 50,2 km2 groß. Davon sind 50,1 km2 Landfläche und 0,1 km2 Wasserfläche. Die Stadt liegt im Mittel 634 m über dem Meeresspiegel. Das höchste Gebäude ist \"Slusher Tower\", ein zwölfstöckiges Studentenwohnheim auf dem Campus der Universität.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Von den 39.573 Einwohnern der Stadt beim US Census 2000 waren 23.895 (ungefähr 60 Prozent der Gesamtbevölkerung) College-Studenten. Nach der Zählung gab es 2000 13.162 Haushalte und 4.777 Familien waren ansässig. Die Bevölkerungsdichte beträgt 789,2 Einwohner/Quadratkilometer. Die Einwohner wohnten in 13.732 Wohnungen (273,9 Wohnungen pro Quadratkilometer). Die Bevölkerung besteht zu 84,39 % aus Weißen, 4,39 % sind African American, 0,11 % Native American, 7,80 % Asiaten, 0,06 % Pacific Islanders, 0,90 % Sonstige und 2,36 % mit gemischter Abstammung. 2,32 % der Bevölkerung von Blacksburg sind Hispanic oder Latino irgendeiner Rasse. In 16,3 % der Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren, in 28,7 % leben verheiratete Paare. 5,3 % der Haushalte werden von alleinerziehenden Frauen geführt und 65,7 % der Haushalte bilden keine Familien. 26,6 % aller Haushalte bestehen aus Einzelpersonen und in 3,7 % lebt eine Einzelperson älter als 65 Jahre. Die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt 2,37 und die durchschnittliche Familiengröße 2,79. 9,7 % der Einwohner ist unter 18 Jahren alt, 57,4 % sind zwischen 18 und 24, 18,9 % zwischen 25 und 44 Jahren, 9,2 % von 45 bis 64 Jahre und 4,9 % sind 65 Jahre alt oder älter. Das Durchschnittsalter beträgt 22 Jahre. Auf 100 Frauen kommen 127 Männer. Die untypische Verteilung der Altersgruppen und ̈zwischen Männern und Frauen wird durch die \"Virginia Tech\" verursacht, da diese auf akademische Felder ausgerichtet ist, die meist von männlichen Studenten belegt werden, etwa das Ingenieurwesen. Das Durchschnittseinkommen pro Haushalt beträgt 22.513 US-Dollar und das durchschnittliche Einkommen pro Familie 51.810 US-Dollar. Männer haben ein durchschnittliches Einkommen von 37.129 US-Dollar; das der Frauen liegt bei 24.321 US-Dollar. Das Prokopfeinkommen liegt bei 13.946 US-Dollar. 43,2 % der Bevölkerung und 15,9 % der Familien leben unterhalb der Armutsgrenze. 23,7 % der unter 18 und 6,1 % der über 65-Jährigen leben unterhalb der Armutsgrenze. Auch diese Werte werden durch die hohe Studentenzahl beeinflusst.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im \"Virginia Tech Corporate Research Park\" sind verschiedene Unternehmungen angesiedelt, unter anderem VTLS und Honeywell. Der nationale Wetterdienst unterhält hier seine Zentrale für das südwestliche Virginia.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blacksburg ist eine US-amerikanische Stadt im Montgomery County des Bundesstaates Virginia.", "tgt_summary": "布莱克斯堡(英语:Blacksburg,意译名:黑堡镇)是位于美国弗吉尼亚州蒙哥马利县境内的一个小城镇。", "id": 2766434} {"src_title": "SOCCSKSARGEN", "tgt_title": "索科斯克薩爾根", "src_document": [{"title": "Demografie und Sprache.", "content": "Laut der Volkszählung von 2015 haben die Provinzen der Region SOCCSKSARGEN zusammen eine Bevölkerungszahl von 4.545.276 Einwohnern. 2007 lag die Bevölkerungsdichte bei 159,82 Menschen pro km2. Die Einwohner der Provinzen sind zum Großteil muslimische Filipinos, die ihr Territorium über Jahrhunderte gegen spanische, amerikanische und nationalphilippinische Interessen verteidigt haben. Im 20. Jahrhundert siedelten sich dann viele christliche Einwanderer, mehrheitlich von den Visayas, in den Gebieten an, ohne ein Übergewicht schaffen zu können. Als die ARMM gegründet wurde, um die mehrheitlich muslimisch bewohnten Provinzen zusammenfassen, stimmten dennoch viele der dem Bezirk SOCCSKSARGEN angehörenden Provinzen in der Volksabstimmung gegen eine Zugehörigkeit zu dieser neuen Region. In der Region sind die Dialekte Tboli, Blaan, Cotabato Manobo und Tagabanwa vertreten. Aber auch philippinische Sprachen wie Cebuano und Tagalog sind verbreitet anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Die Provinzen der Region liegen allesamt im Zentrum und im Süden Mindanaos. Sultan Kudarat, Sarangani und die Stadt General Santos City liegen am Golf von Moro bzw. der Celebessee. South Cotabato wie auch Cotabato sind Binnenprovinzen von Zentralmindanao und verfügen über keinen Zugang zum Meer. Die Region besitzt eine ausgedehnte Küstenlinie und zahlreiche Schluchten und Bergzüge. Bekannt sind die Provinzen von SOCCSKSARGEN zudem für ihr weitläufiges Flusssystem, in dem die Ligawasan-Flussmarschen liegen; sie gelten als das „Regenauffangbecken“ von Mindanao. Die Flüsse liefern ein reichhaltiges Angebot an Nahrung, Trinkwasser und nutzbarer Energie. Der Provinz Cotabato gehört der Rio Grande de Mindanao an, der zweitlängste Fluss der Philippinen und der längste in ganz Mindanao. Die Gesamtfläche der Region umfasst 22.337 km2.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Die Region gliedert sich in vier Provinzen, eine hochurbanisierte Stadt und eine \"Independent Component City\" mit insgesamt 45 Gemeinden. Diese sind wiederum unterteilt in 1.157 Barangays (Ortsteile). Die Provinz besteht aus sechs Kongress-Distrikten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Region XII hieß vor 2001 noch \"Central Mindanao\" und wurde am 7. Juli 1975 durch den Presidential Decree Nr. 742 gegründet. Er umfasste damals die Provinzen Lanao del Norte, Lanao del Sur, North Cotabato (heute Cotabato), Sultan Kudarat und Maguindanao. Durch die Erschaffung der ARMM am 1. August 1989 wurden Lanao del Sur und Maguindanao ausgegliedert und der neuen autonomen Region zugeordnet, nachdem sich deren Einwohner bei einem Volksreferendum für die Zugehörigkeit zur ARMM ausgesprochen hatten. Am 23. Februar 1995 wurde Sultan Kudarat der Region Southern Mindanao zugeordnet (Republic Act Nr. 7901.), um 1997 wieder nach Central Mindanao zurückzukehren. Am 19. September 2001 wurden die Regionen und Provinzen in Mindanao mit dem Executive Order Nr. 36 von Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo reorganisiert. Im Zuge dieser politischen Neugestaltung wurde die Provinz Lanao del Norte und die Stadt Marawi City von Central Mindanao gelöst und der Region Northern Mindanao zugeteilt. Gleichzeitig wurden die Provinzen Sarangani und South Cotabato der Region XII zugewiesen und diese erhielt ihren heutigen Namen, gebildet aus den Anfangsbuchstaben aller nun zugehörigen Provinzen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Hauptwirtschaftszweig der Region ist die Fischerei. Vor allem die Provinzen Sultan Kudarat und Sarangani haben Zugang zu den reichen Fischgründen der Celebessee und des Golfes von Moro. Zudem verfügt die Region über eine große Zahl ergiebiger Flüsse, Seen und Ströme. Daneben spielt die Land- und Forstwirtschaft eine bedeutende Rolle. 39,9 % der gesamten Landfläche ist landwirtschaftliche Nutzfläche. Dabei sind Kokosnuss, Ananas, Kautschuk, Zuckerrohr, Reis, Mais, Bananen und andere Früchte die am meisten in den Provinzen angebauten Agrarprodukte. Die zentralen Provinzen besitzen ebenso Bodenschätze wie Gold, Kupfer, Eisen, Chrom, Silber, Zink, Aluminiumoxid, Kalkstein und Phosphate.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Während der Monate Juni bis Oktober treten in den Gebieten der Region teils heftige Regenfälle auf. Dagegen herrscht von Februar bis Juni bei tropischen Temperaturen zwischen 24 und 29 °C trockenes Wetter vor. Taifune streifen den Bezirk jedoch sehr selten.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelles Erbe.", "content": "Die einheimische Volksgruppe der Maguindanaon und andere einheimische Gruppen besitzen eine bemerkenswerte und faszinierende Kultur, die sich um die Kulintang-Musik dreht, eine spezielle Gong-Musik, die ihre Wurzeln in sowohl muslimischen als auch nichtmuslimischen Bevölkerungsgruppen der Südphilippinen hat. Das Gongspiel Kulintang besteht aus acht kleinen Gongs mit Schlagbuckel. Sie sind in einer Reihe waagrecht in einem Rahmen angeordnet, wo sie auf Schnüren aufliegen. Zum Spielen schlägt man mit zwei hölzernen Klöppeln auf den Buckel und erzeugt auf diese Art den jeweiligen Ton. Zu einem Kulintang-Ensemble der Maguindanaon gehören weiterhin ein großer breitwandiger Gong (Agung), vier große schmalrandige Gongs (Gandingan), ein kleiner Gong (Babendil) und eine große Trommel (Dabakan). Die Musikkultur der Maguindanaon ist auch für ihre virtuosen Spieler der zweisaitigen Bootslaute \"Kutiyapi\" bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "SOCCSKSARGEN oder Region XII ist eine philippinische Region auf der Insel Mindanao.", "tgt_summary": "SOCCSKSARGEN(或SoCCSKSarGen)是菲律宾的一个大区,位于菲律宾棉兰老岛的中部,编号XII。面积14,373km2,人口2,598,210。", "id": 2811160} {"src_title": "Orso Ipato", "tgt_title": "奥尔索·伊帕托", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Ursus oder Orso (‚der Bär‘) erhielt, so die bis Ende des 19. Jahrhunderts unumstrittene Darstellung, als Belohnung für die Rückeroberung von Ravenna, das die Langobarden unter Hildeprand besetzt hatten, vom byzantinischen Kaiser den Ehrentitel \"ipato\" (griechisch: ὕπατος, bzw. hypatos, lat.: Consul). Diesen Titel verstanden wiederum spätere Chronisten", "section_level": 1}, {"title": "Kernereignisse entsprechend der venezianischen Tradition.", "content": "Nach dem Tod seines (angeblichen) Vorgängers Tegallianus, der in den frühen Quellen ausschließlich als Magister militum genannt wird, nicht als Doge, wurde Ursus durch Akklamation zum Dogen gewählt. Wie seine beiden Vorgänger stammte Ursus aus Eraclea. Seine Regierungszeit fiel in eine unruhige Phase, denn in Italien waren die Auswirkungen des byzantinischen Bilderstreits spürbar, der durch einen Erlass Kaiser Leos III. ausgelöst worden war. Die italienischen Gebiete setzten sich gegen die vom Kaiser in Konstantinopel bereits begonnene Zerstörung der Bilder zur Wehr. Ein Brief Papst Gregors II. aus der Zeit um 730 weist auf die Vertreibung der oströmischen Magistrate hin, ebenso wie auf die Einsetzung eigener. Ein unmittelbarer Bezug zur Lagune von Venedig lässt sich mit dieser allgemeinen Feststellung allerdings nicht belegen. In dieser Zeit theologischer Auseinandersetzungen, die die gesamte Gesellschaft erfassten, erschienen Kaperflotten der als Sarazenen bezeichneten muslimischen Eroberer auch an den Küsten Oberitaliens und Dalmatiens.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption und Einbettung in die Historiographie.", "content": "Paulus Diaconus schreibt in seiner Historia Langobardorum, dass nach dem Tod des \"dux Marcellus\", der 18 Jahre und 20 Tage „apud Civitatem novam Venecie ducatum“ geherrscht habe, „Ursus dux“ gefolgt sei, der 11 Jahre und 5 Monate geherrscht habe (‚rexerat‘). Auch lieferte Paulus die epischen Bilder, die in den späteren Schilderungen immer wieder auftauchten, etwa, wenn er von Kaiser Leo III. berichtet, wie er alle Bewohner der Reichshauptstadt zwang, sämtliche Bilder des Erlösers, seiner Mutter und aller Heiligen mitten in der Stadt im Feuer zu verbrennen (VI, 49).", "section_level": 1}, {"title": "Von Paulus Diaconus bis Andrea Dandolo.", "content": "Da sich einige der einflussreichsten Familien Venedigs als Nachfahren von Orso oder von seinen Wählern sahen, kam der Darstellung der Vorgänge bis in die feinsten Verästelungen der Wortwahl im Rahmen der ab der Mitte des 14. Jahrhunderts staatlich gesteuerten Geschichtsschreibung größte Bedeutung zu. Den Traditionsbestand verdrängte dabei weitgehend die Chronik des Dogen Andrea Dandolo, die wie durch einen Flaschenhals die Legenden- und Mythenbildungen aus der frühen Zeit Venedigs nicht nur bündelte, sondern auch zum Grundstock venezianischer Mythenentfaltung dauerhaft hinzufügte. Darin entfaltete sich eine von der Staatsspitze gesteuerte Geschichtsschreibung, an der bis 1797 festgehalten wurde. Folgerichtig verschwanden die meisten Werke der Zeit vor Andrea", "section_level": 2}, {"title": "Vom 14. Jahrhundert bis zum Ende der Republik (1797).", "content": "Die Historiographie, die ganz überwiegend auf dem Werk des Dogen Andrea Dandolo aufbaute, sah den Kampf um Ravenna vor dem Hintergrund des als ausgesprochen fundamental wahrgenommenen Bilderstreits und des „nationalen Widerstands“ der Italiener gegen die byzantinische Fremdherrschaft als zentral wahr. Dies machte aus dem Flotteneinsatz unter Führung des Dogen einen Wendepunkt in der Geschichte. Einerseits konnte Venedig als Retterin von Byzanz (das Venedig die Rückgabe Ravennas schlecht dankte) und zugleich des Papstes herausgehoben werden. Andererseits erhielt die Stadt damit im Byzantinischen Reich erstmals wirtschaftliche Privilegien und die Herrschaft über die Adria. Die venezianische Historiographie konnte darüber hinaus zeigen, dass die später eingeschlagenen Wege der Vorherrschaft der \"Serenissima\" schon sehr weit zurückreichten, aber auch, dass nur interne Streitigkeiten Venedig aufhalten konnten, jene Streitigkeiten, die zum Tod Ursus' geführt hatten. Die älteste volkssprachliche Chronik, die \"Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo\", stellt die offensichtlich auch für die Historiker nicht (mehr) verständlichen Vorgänge auf einer weitgehend persönlichen Ebene dar. Auch Ursus, der „fu elevado Duxe“, stammte, wie seine Vorgänger, aus Eraclea. Von der „imperial maestade fu molto honorado passando per le soe contrade“. Gemeint ist der byzantinische Kaiser, der durch die Lagunenstädte gereist sei (so deutet es der Herausgeber) und den Dogen mit hohen Ehren gewürdigt habe. Er habe Ursus bei dieser Gelegenheit „constituido signor gieneral de tuta la soa provincia“ (S. 15). Damit nimmt der Chronist an, es habe einen förmlichen Einsetzungsakt durch den Kaiser in dessen Anwesenheit gegeben. Ursus wollte die „habitanti de Exolo“ in allem beherrschen, was zu großen Spannungen führte, dann zum offenen Kampf. Sie wollten sich „virilmente“ zur Wehr setzen, wobei es in besagtem „Canal d'Arco“ zu einer Schlacht kam, nach der alle ihre verlorenen Brüder, Söhne und andere Verwandte („che qual ne havea perso fradeli, qual fioli, qual altro parente“) betrauerten. Als Ursus zu einer zweiten Schlacht gerüstet habe, verbündeten sich die verbliebenen Eraclianer – so ist wohl „cum alcune spalle“ zu verstehen – mit \"Magistri militum\". Nach dem Tod des Ursus wechselten diese zum neuen Amtsort Malamocco. Als es zu vollkommenem Frieden kam („reducti ad perfecta paxe“) bestimmten sie einen jährlich wechselnden \"Magister\" zum Herrscher („se deliberono far un rector et cavo tra loro, el qual si dovesse mudar ogni anno“). Pietro Marcello meinte 1502 in seinem später ins Volgare unter dem Titel \"Vite de'prencipi di Vinegia\" übersetzten Werk, „Orso Ipato Doge III.“ „fu creato Prencipe l'anno DCCXXVI“ (‚wurde im Jahr 726 zum Fürsten gemacht‘). Unter ihm sei Ravenna von den Langobarden besetzt worden, so dass sich dessen Exarch an die Venezianer um Hilfe gewandt habe. Auch der Papst habe sie aufgefordert, die Waffen zu erheben und dem Exarchen gegen die „insolentissimi Barbari“ zu helfen. ‚Um dem Papst Gehorsam zu erweisen‘ („per ubidire al Papa“) schickten diese eine große Flotte nach Ravenna, das sie sofort erobert und sogleich an den Exarchen zurückgegeben hätten. Damit ist für Marcello alles gesagt, und er geht sogleich zu „Calisto Patriarca d'Aquilegia“ über, der Grado angegriffen und einen Krieg ausgelöst habe, der die Republik nach Marcello in große Unordnung brachte („turbò grandemente lo stato della Rep.“). Dies, so glaube man, lag an der „insolatissima natura di questo Doge“. Diese Wortwahl stellte rhetorisch die „Barbari“ und den Dogen gleichsam auf eine Stufe, denn sie verband die besagte ‚insolentia‘ oder ‚Unverschämtheit‘. Die Iesolani wollten die „alterezza“ und die „superbia“ des Dogen nicht mehr ertragen („sopportare“) und griffen zu den Waffen. Der „superbissimo Doge“, der ‚äußerst anmaßende Doge‘, wollte jedoch Rache und griff ebenso", "section_level": 2}, {"title": "Französische Revolution, Risorgimento.", "content": "Mit der französischen Revolution und der Hinrichtung des Königs rückte ein anderer Aspekt in den Mittelpunkt der Rezeptionsgeschichte, nämlich die Frage des Tyrannenmordes. Giovanni Pindemonte (1751–1812) verfasste binnen weniger Tage ein jakobinisches Drama mit dem Titel \"Orso Ipato\", das am 11. September 1797 im venezianischen Stadttheater aufgeführt wurde. Das Stück hatte einen überraschenden Erfolg. Darin ist Orso Lügner, Bösewicht und Opportunist, von Machtgier getrieben und voller Verachtung für das Volk. Sein Schwiegervater Obelario, Streiter für die Volkssouveränität und Feind aller Tyrannei, stellt sich auf die Seite des Volkes von Eraclea, das von Orso unterdrückt wurde. Als vergebliche Vermittlerin tritt die junge Eufrasia auf, Tochter des Obelario und Orsos Ehefrau. Am Ende sterben beide Männer während des Aufstandes gegen die Tyrannei, ein Aufstand, der in ersten Massenszenen auf die Bühne gebracht wurde. Im folgenden Jahr brachte Carlo Antonio Marin den ersten Band seiner \"Storia civile e politica del commercio de' veniziani\" heraus. Für ihn machten die Venezianer unter Orso zum ersten Mal die Erfahrung, dass sie nicht nur ihre Inseln verteidigen und unter der Oberherrschaft des Kaisers Handel treiben konnten, sondern dass sie in der Lage waren, mit ihrer Flotte auch außerhalb ihres Herrschaftsgebiets Krieg zu führen. Marin bezieht sich auf Bernardo Giustiniano, wenn er erklärt, Orso habe Schulen eingerichtet, um die jungen Männer an die Erfordernisse des Seekrieges zu gewöhnen. Doch habe er nicht den Zugriff auf die von Giustiniano sicherlich zitierten Chroniken, um dies belegen zu können. Zur Belagerung von Ravenna – Marin unterstellt hier explizit Gewinnabsichten, ohne die die Venezianer ihre Freiheit nicht aufs Spiel gesetzt hätten – wurden bei ihm 60 Schiffe ausgerüstet. Um", "section_level": 2}, {"title": "Nationalstaat.", "content": "Noch stärker wurde Orso im Rahmen des Nationalstaates umgedeutet. So meinte Giuseppe Cappelletti in seinem der Volksbildung gewidmeten \"Breve corso di storia di Venezia\" von 1872, der Doge habe Ravenna ‚befreit‘, der geflohene Exarch Paulus sei ‚ehrenvoll‘ in Eraclea aufgenommen worden, und die Volksversammlung habe ihm auf sein Bitten Unterstützung zugesagt. Zum Vorgehen gegen die Langobarden entschloss man sich, da ihre Nähe die venezianische ‚Freiheit‘ und die ‚nationalen Reichtümer‘ („nazionali ricchezze“) bedroht habe. Dazu sei Orso im Schutz der Nacht überraschend mit 80 Schiffen im Morgengrauen aufgetaucht, während der Exarch in Imola war, um von dort mit einem Landheer anzugreifen. Doch die Byzantiner wären beinahe besiegt worden, wäre es den Venezianern nicht gelungen, die Mauern zu überwinden. Bei der zeitlichen Einordnung räumt Cappelletti ein, dass die Rückeroberung irgendwann zwischen 726 und 735 stattgefunden habe. Doch nun hätten Neid und Hass, der zwischen den Inseln der Lagune geherrscht habe, ebenso wie die privaten Animositäten zwischen den tribunizischen Familien, aber auch die Konkurrenz zwischen Eraclea und Equilio zum Bürgerkrieg geführt. Der Autor wusste sogar, dass sich die Gegner im Canale", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Forschung, Neudatierung des Kampfes um Ravenna (vor 735 oder 739/740).", "content": "Die Ernüchterung über die wenigen Aussagen, die man über Orsos Regierungszeit treffen konnte, fasste Heinrich Kretschmayr zusammen, einer der besten Kenner der venezianischen Quellen seiner Zeit. Er schrieb 1905 im ersten Band seiner \"Geschichte von Venedig\": „So wenig uns unmittelbar über seine Amtszeit bekannt ist – man hat auch ihn darum zu einem Fabelwesen machen wollen – so lebhaft scheint es während derselben [...] zugegangen zu sein.“ Dies gilt bis heute, denn bis in die jüngste Zeit ging die Forschung von einem Aufstand der venezianischen Führungsschicht im Jahr 726/727 aus, die jedoch am Ende nicht mehr länger bereit gewesen sei, sich einem Dux zu unterstellen, der über keine nennenswerte Unterstützung des Exarchen mehr verfügt habe. Dementsprechend könne man die jährlich wechselnden \"Magistri militum\" als Ergebnis der wachsenden Ambitionen der in Venedig vorherrschenden Gruppen deuten, die Wiederherstellung des Dogats hingegen als Zugewinn der byzantinischen Zentralmacht zu Lasten der lokalen Führungsschicht. So argumentierte 1964 etwa Agostino Pertusi. Da jedoch Deusdedit als Exponent von Malamocco und nicht mehr der alten Zentrale Heraclea zu gelten habe, so wurde im Gegensatz dazu angenommen, habe sich einfach die Gruppe der in Malamocco herrschenden Familien gegen die von Heraclea durchgesetzt. Dementsprechend sei mit dem Mord an", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Abschnitte über Ursus bieten vor allem:", "section_level": 1}], "src_summary": "Orso Ipato (* in Eraclea; † 737?), in den zeitnahen Quellen Ursus, gelegentlich auch Orleo genannt, war etwa von 726 bis zu seinem Tod Doge von Venedig. Er gilt nach der venezianischen Tradition, wie die staatlich gesteuerte Geschichtsschreibung in Venedig genannt wird, als dritter Doge. Doch jüngere Arbeiten sehen ihn als den ersten wirklichen Dogen. Unter ihm habe, folgt man der venezianischen Überlieferung ab der Mitte des 14. Jahrhunderts, eine Flotte das oströmisch-byzantinische Ravenna von den Langobarden zurückerobert, womit Venedig erstmals militärisch außerhalb seines Territoriums eingegriffen und Handelsprivilegien erworben habe. Schließlich kam Ursus im Zuge von Kämpfen innerhalb der Lagune von Venedig ums Leben, doch lassen sich die dahinter stehenden Auseinandersetzungen nicht sicher in den größeren politischen Zusammenhang einordnen. Auf Ursus folgten fünf \"Magistri militum\", die je ein Jahr regierten, darunter sein Sohn Deodatus, der zudem von 742 bis 755 Doge war. Sein unmittelbarer Nachfolger als Herrscher Venedigs war Dominicus Leo.", "tgt_summary": "奥尔索·伊帕托(威尼斯语:Orso Ipato, ),是第三任和第一位有历史记载的威尼斯总督。在8世纪初,他被选为威尼斯人的领导人,并授予dux的称号,这后来变成了威尼斯语中的doge。", "id": 1114791} {"src_title": "Carlos Delfino", "tgt_title": "卡洛斯·德尔菲诺", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nach zwei Jahren in der argentinischen Meisterschaft wechselte Delfino nach Italien, wo er insgesamt 4 Jahre spielte. Sein größter Erfolg in dieser Zeit war das Erreichen des EuroLeague-Finals 2004 mit Skipper Bologna. Anschließend wechselte er zu den Detroit Pistons, die ihn bereits im Draft 2003 ausgewählt hatten, in die NBA. Nachdem er sich bereits nach kurzer Zeit eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte, musste Delfino mehrere Monate aussetzen. Die Pistons zogen ohne ihn in das Finale der NBA ein, unterlagen jedoch knapp mit 3:4 den San Antonio Spurs. 2006 erreichte Detroit das Conference-Finale. Trotz Verbesserungen seiner statistischen Werte blieb Delfino Ersatzspieler. In der Saison 2007/2008 spielte er für die Toronto Raptors, anschließend wechselte er nach Russland zu BK Chimki. Nach einer Saison, in der das Finale des Eurocups erreicht wurde, kehrte Delfino in die NBA zurück und unterschrieb bei den Milwaukee Bucks. Für die Bucks spielte Delfino drei Jahre und wechselte nach Ablauf seines Vertrags innerhalb der Liga zu den Houston Rockets. Für die Rockets kam Delfino meistens als Entlastung von der Bank, konnte sich aber nicht wie erhofft in der Rotation durchsetzen. Nach Ablauf der Saison lösten die Rockets den Vertrag mit Delfino vorzeitig auf. Er kehrte daraufhin zu den Milwaukee Bucks zurück, absolvierte jedoch in der Saison 2013–14 kein einziges Spiel. Im Sommer 2014 kam Delfino zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Miroslav Raduljica in einem Spielertausch zu den Los Angeles Clippers, die jedoch beide Spieler noch vor Saisonbeginn aus ihren Verträgen entließen.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "2004 wurde Delfino bei seinem ersten großen Turnier in der argentinischen A-Nationalmannschaft Olympiasieger. Bei der WM 2006 erreichte er mit Argentinien den 4. Platz. Seine zweite olympische Medaille gewann Delfino 2008 in Peking durch den Sieg im Spiel um Platz 3.", "section_level": 2}], "src_summary": "Carlos Francisco Delfino (* 29. August 1982 in Santa Fe) ist ein argentinisch-italienischer Basketballspieler, der neben Stationen in seiner Heimat und Europa lange Jahre in der am höchsten dotierten Profiliga NBA spielte. Als Nationalspieler wurde der dreimalige Olympiateilnehmer Delfino mit der argentinischen Nationalmannschaft Olympiasieger 2004 sowie Amerikameister 2011.", "tgt_summary": "卡洛斯·佛朗西斯科·德尔菲诺(,),生于阿根廷圣菲省圣菲,阿根廷职业篮球运动员,拥有阿根廷、意大利双重国籍,司职得分后卫和小前锋。他身高1.98米 (6尺6寸)和104公斤 (230磅),他以防守和三分球命中率的技能更为出名。", "id": 986169} {"src_title": "Konferenz von Genua", "tgt_title": "热那亚会议", "src_document": [{"title": "Verhandlungen.", "content": "Die angestrebte Reorganisation des internationalen Finanzsystems sollte durch eine teilweise Rückkehr zum Goldstandard erreicht werden. Dieser war während des Kriegs aufgegeben worden, um durch Geldmengenerweiterung mittels Druck von Banknoten die Kriegsausgaben zu finanzieren – dies allerdings mit allen negativen Auswirkungen der daraus resultierenden Inflation. Um den Geld- und Warenaustausch wieder zu stabilisieren, erreichten die Vereinbarungen der Konferenz von Genua einen Goldstandard für Währungen, bei dem die Goldreserven weitgehend unangetastet blieben. Dieser „Zwischenkrieg-Goldstandard“ erlaubte zwar den Umtausch von Notengeld in Edelmetall, allerdings nicht in Münzen, sondern nur in große Barren (Bullionismus). Diese waren für den täglichen Zahlungsverkehr nicht geeignet, so dass derselbe sich mehrheitlich in Geldscheinen vollzog. Verhandelt wurde zudem über Mittel und Wege des Wiederaufbaus der durch den Ersten Weltkrieg zerrütteten Volkswirtschaften Mittel- und Osteuropas. Nicht zuletzt sollte auch über das Verhältnis zwischen den kapitalistischen Staaten und der nach dem Ende des Russischen Bürgerkriegs etablierten Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik mit ihrem kommunistischen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem verhandelt werden. Die Verhandlungen wurden durch die weit auseinander gehenden Ziele der beteiligten Staaten erheblich erschwert. Großbritannien, dessen Initiative die Konferenz entsprungen war, richtete sein Interesse vor allem auf europäische Wirtschaftsbeziehungen. Nachdem der französische Ministerpräsident Aristide Briand am 22. Januar 1922 zurückgetreten war und Raymond Poincaré seine Stelle eingenommen hatte, trat bei der Delegation Frankreichs an die Stelle einer allgemeinen europäischen Annäherungspolitik die deutliche Betonung der nationalen Interessen. Neuverhandlungen über die deutschen Reparationen und der Verzicht auf Wiedergutmachung für zivile Verluste wurden strikt abgelehnt, was den Absichten Deutschlands und Russlands zuwiderlief. Das Deutsche Reich, dessen Waren bei den Westmächten einem Boykott unterlagen, erhoffte sich neben einem wirtschaftlichen Neustart auch Erleichterungen in der Reparationsfrage. Die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik ihrerseits strebte neben der diplomatischen Anerkennung auch die Streichung von Schulden des zaristischen Russlands und wirtschaftliche Bande mit den westlichen Industriestaaten an, ohne sich in ein geschlossenes kapitalistisches System einbinden zu müssen. Die RSFSR versuchte ihre Identität mit dem Zarenreich und damit auch die Haftungspflicht für dessen Schulden zu verneinen, da das Zarenreich durch die Februarrevolution von 1917 untergegangen sei, was jedoch von den anderen Mächten zurückgewiesen wurde. Der Ausschluss der Reparationen von den Verhandlungstraktanden bewog die USA, die selbst auf Reparationen verzichteten, an der Konferenz nicht teilzunehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Vertrag von Rapallo.", "content": "Die Konferenz von Genua war die erste große Finanz- und Wirtschaftskonferenz nach dem Ersten Weltkrieg, an der neben den Siegermächten auch das Deutsche Reich und die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik teilnahmen. Damit wurden die zwei bedeutendsten damals geächteten Staaten (Deutschland als gemäß Versailler Frieden Hauptschuldiger am Krieg, Russland als Hauptgefahr für die vorherrschende liberal-kapitalistische Weltordnung) wieder stärker in die internationale Politik eingebunden. Insbesondere für Russland bedeutete die Teilnahme praktisch die diplomatische Anerkennung seiner Revolutionsregierung. Am Rand der Konferenz von Genua schlossen das Deutsche Reich und die Russische SFSR am 16. April überraschend den Vertrag von Rapallo. Der Vertrag normalisierte die Beziehungen der beiden Staaten, die mit ihm ihre weitgehende internationale Isolation weiter aufbrechen wollten, und sollte ihre Verhandlungsposition gegenüber den Westmächten stärken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Konferenz von Genua fand vom 10. April bis 19. Mai 1922 in Genua statt. An ihr nahmen 34 Staaten teil, mit Ausnahme der USA sämtliche Teilnehmer des Ersten Weltkriegs. Die Konferenz hatte die Wiederherstellung der durch den Krieg zerrütteten internationalen Finanz- und Wirtschaftssysteme zum Inhalt. Ihr vorausgegangen war die Konferenz von Cannes vom Januar desselben Jahres, deren Anlass die Erklärung des Deutschen Reichs war, die ihm auferlegten Reparationsleistungen nicht erfüllen zu können.", "tgt_summary": "热那亚会议,全称热那亚经济与金融会议,于1922年4月10日至5月19日在意大利热那亚召开,共34个国家参与。由时任英国首相大卫·劳合·乔治计划召开,以解决当时欧洲面临的经济与政治问题及如何对待被凡尔赛和会排除在外的德国和俄国的问题。会议本身没有产生积极结果。期间,德国和苏俄签署了《拉帕洛条约》。", "id": 2665093} {"src_title": "Lewis-Schachfiguren", "tgt_title": "刘易斯棋子", "src_document": [{"title": "Ursprünge.", "content": "Die Schachfiguren entstanden vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Norwegen, wo in Trondheim ähnliche Figuren entdeckt wurden. Zu dieser Zeit hatte sich das Schachspiel aus dem arabischen Raum über Sizilien und Spanien nach Europa verbreitet. Wikinger, die regen Handel mit den Arabern im Mittelmeerraum trieben, brachten schon früh das Schachspiel nach Skandinavien. So wurden in den Vogesen Schachfiguren skandinavischer Herkunft aus dem 10. Jahrhundert gefunden, die aber noch stark den arabischen Figuren ähnelten. Bei den Lewis-Schachfiguren dagegen wurde der Alfil, die Vorgängerfigur des Läufers, schon als Bischof dargestellt (die ursprüngliche Gestalt war ein Elefant), somit zählen diese Figuren zu den ersten Schachfiguren abendländischen Typs. Die Lewis-Schachfiguren wurden im romanischen Stil aus dem Elfenbein von Walrossen und Walzähnen gefertigt. Bis heute erhalten sind insgesamt 78 Figuren, die zu vier Figurensätzen gehörten, von denen zwei vollständig sind. Insgesamt wurden 8 Könige, 8 Königinnen, 16 Bischöfe (Alfil/Läufer), 15 Springer, 12 Türme und 19 Bauern gefunden. Mit Ausnahme der Bauern, die Marksteinen ähneln, besitzen alle Spielfiguren menschliche Züge. Die Könige und Königinnen sitzen auf Thronen, die Springer auf Pferden. Kleidung und Waffen sind detailliert dargestellt, die Bischöfe sind mit einem Bischofsstab und einer Bibel ausgestattet. Einige der Türme sind als Berserker dargestellt, die mit wildem Blick in ihre Schilde beißen. Die meisten Spielfiguren betrachten das Spielgeschehen eher mit einem bestürzten Gesichtsausdruck. Die größten Spielsteine sind die Bischöfe, die bis zu 10,2 cm hoch sind. Da einige der Figuren ursprünglich rot bemalt waren, dürfte das Schachbrett in weiße und rote Felder unterteilt gewesen sein; eine Unterscheidung in Weiß und Schwarz war damals offenbar noch nicht üblich.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung und Ausstellung.", "content": "Die Entdeckungsgeschichte ist ungeklärt, mit ihr sind mehrere Legenden und Gerüchte verbunden. Auch die Umstände, unter denen die Figuren auf die Isle of Lewis kamen, sind unbekannt. Im 12. und 13. Jahrhundert zählten die Äußeren Hebriden, an deren nördlichen Ende die Lewis liegt, zum norwegischen Reich. Es wird angenommen, dass die Schachfiguren zu dieser Zeit auf der Isle of Lewis von einem norwegischen Händler versteckt wurden. Erstmals präsentiert wurden die Lewis-Schachfiguren am 11. April 1831, als sie bei einem Treffen der \"Society of Antiquaries of Scotland\" ausgestellt wurden. Es gibt keine zeitgenössischen Quellen über den genauen Zeitpunkt der Entdeckung, die Figuren sollen aber in einer kleinen gemauerten Kammer in einer Sandbank in der Bucht von Uig an der Westküste von Lewis gefunden worden sein. Zusammen mit den Schachfiguren wurden 14 Tabula-Spielsteine und eine Gürtelschnalle gefunden. Die Sammlung der Schachfiguren wurde bald nach der ersten Ausstellung aufgeteilt. Zehn Figuren wurden von dem Maler Charles Kirkpatrick Sharpe gekauft, 67 Figuren wurden vom Britischen Museum, wo sie auch heute noch ausgestellt werden, für 84 Britische Pfund erworben. Sharpe fand später noch eine weitere Figur und verkaufte alle elf Schachfiguren an den Sammler Lord Londesborough. 1888 wurden diese von der Society of Antiquaries of Scotland erworben, die sie dem Royal Museum in Edinburgh überließen (heute National Museum of Scotland). Aus archäologischer Sicht gelten die Lewis-Schachfiguren als die besterhaltenen Zeugnisse nordischer Siedlungen in Schottland. Vor allem die Sammlung des Britischen Museums führte zur hohen Popularität der Figuren. Sie gelten als die berühmtesten mittelalterlichen Spielfiguren und sind in verschiedenen Nachbildungen erhältlich. In dem Film \"Harry Potter und der Stein der Weisen\" ist eine der Schachfiguren der roten Königin aus der Lewis-Sammlung nachempfunden. Auch in dem 2002 aufgeführten Fernsehfilm \"Geliebte Diebin\" spielt ein den Lewis-Figuren nachgebildetes Schachspiel eine wichtige Rolle. In den Jahren 2010 und 2011 wurden die Figuren zusammen mit anderen Exponaten aus der Entstehungszeit in mehreren Museen in Schottland (in Aberdeen, Lerwick auf den Shetlands und Stornoway auf Lewis) unter dem Titel \"The Lewis Chessmen Unmasked\" ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung eines Turmes.", "content": "2018 entdeckte eine Familie in Edinburgh eine seit 1831 verloren geglaubte Figur bei sich zuhause. Ein Großvater des jetzigen Finders hatte sie als Antiquitätenhändler 1964 für 5 Pfund von einem anderen Händler erworben und sie als „Antique Walrus Tusk Warrior Chessman“ (\"antike Schachfigur aus Walrosselfenbein\") in sein Hauptbuch eingetragen. Seither wusste die Familie zwar von der Existenz der Figur, es konnte aber erst nach einer Begutachtung Ende 2018 im Auktionshaus Sotheby’s ihre wahre Identität festgestellt werden. Das Stück – eines von fünf, die verschwunden waren – ist ein Wächter („warden“) mit Helm, Schwert und Schild und soll nach heutigen Verständnis einen Turm darstellen. Die Figur wurde am 2. Juli 2019 bei Sotheby’s in London für 735 000 Pfund versteigert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lewis-Schachfiguren (engl. \"Lewis Chessmen\") sind ein Satz von insgesamt 78 Schachfiguren, die 1831 auf der schottischen Isle of Lewis, der größten Insel der Äußeren Hebriden, entdeckt wurden. Sie wurden vermutlich in Norwegen hergestellt und gelten als die besterhaltenen mittelalterlichen Spielsteine. Außerdem sind sie ein hervorragendes Zeugnis romanischer Elfenbeinschnitzerei.", "tgt_summary": "刘易斯岛象棋棋子 (; ) or Uig chessmen(因其发现地而命名)是一组12世纪用海象牙雕刻的国际象棋棋子,1881年在苏格兰的刘易斯岛上被发现。此批文物出土时一共有93件:包括78枚棋子,14个棋子底座和1个皮带扣。 现在其中82件收藏在伦敦的大英博物馆,剩下11件收藏在爱丁堡的苏格兰国立博物馆。", "id": 56746} {"src_title": "Henry Corbin", "tgt_title": "亨利·柯宾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Corbin wurde in Paris geboren. Als Jugendlicher entwickelte er ein starkes Interesse an Musik, das in seinem späteren Werk deutliche Spuren hinterließ. Obwohl Protestant, entwickelte er früh ein Interesse an der katholischen Tradition und erhielt im Alter von neunzehn Jahren ein Zertifikat in Scholastischer Philosophie am Katholischen Institut von Paris. Drei Jahre später beendete er sein Philosophiestudium bei dem renommierten Thomisten Étienne Gilson. Im Jahr 1928 stieß er auf Louis Massignon, Direktor der islamwissenschaftlichen Fakultät an der Sorbonne, der Corbin die Schriften des iranischen Mystikers und Philosophen Suhrawardi aus dem 12. Jahrhundert näherbrachte. Die Schriften dieses Denkers, dessen philosophische Wurzeln neben dem Islam im antiken Griechenland und in anderen prophetischen Religionen des Nahen Ostens liegen, entfalteten einen enormen Einfluss auf Corbins Leben und Werk. Seine spirituelle Suche ging jedoch weit über die westliche Scholastik und die islamische Mystik hinaus. In den 1920er und den frühen 1930er Jahren befasste er sich eingehend mit evangelischer Theologie und verstand sich selbst als evangelischer Christ. Er studierte die deutsche theologische Tradition, lehrte Martin Luther, Søren Kierkegaard und Johann Georg Hamann und übersetzte die frühen Arbeiten Karl Barths ins Französische. Eine weitere Station war seine Begegnung mit Martin Heideggers phänomenologischer Arbeit Sein und Zeit in den frühen 1930er Jahren. Im Jahr 1933 heiratete er Stella Leenhardt. 1939 reiste das Paar nach Istanbul, um Manuskripte zu einer kritischen Suhrawardi-Ausgabe zu sammeln. Sie blieben dort bis zum Ende des Krieges. Im Jahr 1945 reisten die Corbins zum ersten Mal in den Iran, wo er eine einjährige Lehrtätigkeit an der Universität Teheran annahm. Corbin betrachtete den Iran bald als zweites Zuhause, das deutliche Spuren in seinem Denken hinterließ. 1949 besuchte Corbin erstmals eine der jährlichen Eranos-Tagungen im schweizerischen Ascona, wo er neben C. G. Jung, Mircea Eliade, Gershom Scholem, Adolf Portmann und anderen zu den wichtigsten Teilnehmern zählte. 1954 übernahm er Louis Massignons Professur für Islam und arabische Religionen. Seit den 1950er Jahren verbrachte er seine Zeit abwechselnd in Teheran, Paris und Ascona. Bei seinen Aufenthalten in Teheran machte er die Bekanntschaft mit Allameh Tabatabai, mit dem er in regem intellektuellen Austausch stand. Sein veröffentlichtes Werk umfasst mehr als 200 kritische Editionen, Übersetzungen, Bücher und Artikel. Seine letzte Schrift erschien im Juni 1978 mit dem Titel \"Augen des Feuers: Die Wissenschaft der Gnosis\". Er starb am 7. Oktober desselben Jahres im Alter von 75 Jahren in Paris.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Corbin ist maßgeblich beteiligt an einem Paradigmenwechsel innerhalb der Studien der islamischen Philosophie. In seiner \"Histoire de la philosophie islamique\" (1964) widerlegt er die verbreitete Auffassung, dass die Philosophie unter den Muslimen nach Ibn Ruschd zu einem Ende gekommen sei, und zeichnete stattdessen die lebendige philosophische Tätigkeit nach, die in der östlichen islamischen Welt – vor allem in Iran – fortging und bis in unsere Zeit anhält. Die Biografie und die Karriere Corbins können in drei Phasen unterteilt werden. In der ersten Phase in den 1920er und 1930er Jahren forschte er noch primär über westliche Philosophie. In der Zeit von 1939 bis 1946 studierte er die Werke Suhrawardis und die sogenannte Illuminationsphilosophie. Eine dritte Phase begann 1946 und war der Einführung in die östliche und islamische Philosophie gewidmet. Die drei Hauptwerke, auf denen sein Ruf weitgehend beruht, wurden in den 1950er Jahren auf Französisch veröffentlicht und sind Avicenna, Ibn Arabi und generell dem Sufismus gewidmet. Seine späteren Arbeiten zum zentralasiatischen und iranischen Sufismus erschienen auf Englisch mit einer Einführung von Zia Inayat Khan unter dem Titel „The Man of Light in Iranian Sufism“. Sein bis heute weder auf Deutsch noch auf Englisch vorliegendes Hauptwerk ist das vierbändige „En Islam iranien: Aspects spirituels et philosophiques“.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Zu den wichtigsten Positionen in Corbins Werk zählt die Verteidigung der Spiritualität und die Betonung der Vorstellungskraft als Mittel, um Zugang zu Gott und ein Verständnis für die Schöpfung zu erlangen. Als höchste Form der schöpferischen Fantasie betrachtete Corbin das Gebet. Als Gegenteil all dessen betrachtete er eine starke, buchstabentreue Textbezogenheit in den Religionen. Corbin äußerte eine vehemente Kritik sowohl am Götzendienst, am Dogmatismus und an der Institutionalisierung von Religion, verbunden mit einer radikalen Bewertung der Lehre von der Menschwerdung Gottes. Er betrachtete sich selbst als protestantischer Christ, lehnte ein christozentrisches Geschichtsbild jedoch ab. Seine Vorstellung einer Theologie des Heiligen Geistes umfasst Judentum, Christentum und Islam als Manifestationen einer einzigen zusammenhängenden Geschichte der anhaltenden Beziehung zwischen dem Individuum und Gott. Er plädierte für die Anerkennung einer übergeordneten Einheit der abrahamitischen Religionen. Er war ein leidenschaftlicher Verteidiger der zentralen Rolle des Individuums als endgültiges Abbild des Göttlichen. Es ist die Verbindung zwischen der menschlichen Seele und dem Gesicht des himmlischen Zwillings, der einzigartig für jeden von uns erscheint und die ethische Bindung par excellence ist. Diese mystische Spiritualität hängt ab von der Fähigkeit der menschlichen Seele, ihren Weg in Richtung der Engel und somit der Perfektion zu finden. Der Status der Person ist nicht einfach ein Geschenk, das der Einzelne bei der Geburt erhält – es ist ein Ziel, das erreicht werden muss. Die wahre Reise unseres Lebens findet nach Corbin auf einer vertikalen Skala statt. Unser Fortschritt auf diesem Weg wird von unserer Fähigkeit zur Liebe und, damit verbunden, unserer Fähigkeit, Schönheit wahrzunehmen, gemessen. Corbins Mystik ist keine weltverneinende Askese, sondern er betrachtet die gesamte Schöpfung als Theophanie, d. h. als eine Erscheinung des Göttlichen. Schönheit ist die höchste Theophanie, und die Liebe zu einem menschlichen Wesen von ebensolcher Schönheit ist kein Hindernis für unsere Vereinigung mit dem Göttlichen, sondern eine Schwelle der göttlichen Leidenschaft. Diese Vision hat viel gemeinsam mit dem, was als Schöpfungsspiritualität bekannt geworden ist, und die Figur des himmlischen Zwillings ähnelt dem Konzept des kosmischen Christus.", "section_level": 1}, {"title": "Vermächtnis und Einfluss.", "content": "Corbins Arbeit wurde von einer Reihe von Autoren aus einer Vielzahl von Gründen kritisiert. Kollegen wie Algar, Adams, Chittick, Walbridge & Ziai und Wasserstrom stellten seine wissenschaftliche Objektivität in Frage, die gelegentlich zugunsten seiner eigenen theologischen Voreingenommenheit für schiitische Sichtweisen suspendiert werde. Ihm wurde zugleich vorgeworfen, ahistorisch naiv und politisch reaktionär zu sein, seine spirituelle und politische Haltung wurde als elitär kritisiert. Des Weiteren attestierte man ihm eine Nähe zum iranischen Nationalismus. Corbins Ideen übten von Beginn an einen starken Einfluss auf verschiedene Autoren und Wissenschaftler aus. Dazu zählen an erster Stelle einige renommierte Gelehrte des Sufismus und des islamischen Denkens, wie Seyyed Hossein Nasr, William Chittick, Christian Jambet, Mohammad Ali Amir-Moezzi, Hermann Landolt, Pierre Lory, James Cowan, James Morris und Todd Lawson. In England machten seine Schriften bei den Mitgliedern der Temenos Academy Schule. Corbin war eine wichtige Quelle für die archetypische Psychologie von James Hillman und andere, die die Psychologie C. G. Jungs weiterentwickelt haben. Der amerikanische Literaturkritiker Harold Bloom zitiert Corbin als jemanden, der bedeutenden Einfluss auf seine eigene Vorstellung von Gnosis habe. Freunde und Kollegen Corbins riefen in Frankreich eine Gesellschaft für die Verbreitung seiner Arbeit durch Tagungen, Kolloquien und die Veröffentlichung seines schriftlichen Nachlasses (L'Association des Amis de Henry Corbin et Stella) ins Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Corbin (* 14. April 1903 in Paris; † 7. Oktober 1978 ebenda) war ein französischer Philosoph, Theologe und Professor für Islamwissenschaften an der Sorbonne in Paris.", "tgt_summary": "亨利·柯宾(Henry Corbin,1903年-4月14日-1978年-10月7日),法国巴黎高等教育学院的伊朗研究教授、伊斯兰教哲学家。", "id": 1198087} {"src_title": "Important Bird Area", "tgt_title": "重点鸟区", "src_document": [{"title": "Bestand.", "content": "Die erste Liste wurde 1981 veröffentlicht, 2004 gab es rund 7500 IBAs in annähernd 170 Staaten der Erde, Ende 2008 lag die Zahl bei etwa 10.000. Heute gibt es 12.000 IBAs in mehr als 200 Ländern. Europa ist aufgrund gut organisierter Naturschutzverbände und der flächendeckenden wissenschaftlichen Datenbasis führend. Etwa die Hälfte aller IBAs liegen in Europa.", "section_level": 1}, {"title": "Kriterien.", "content": "Um als IBA ausgewiesen zu werden muss ein Gebiet mindestens eine der folgenden Kriterien erfüllen: Gelistet werden alle Gebiete, in denen eine Population von Vogelarten nachgewiesen oder vermutet wird, die auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN als vom Aussterben bedroht, stark gefährdet oder gefährdet ausgewiesen sind. Bei vom Aussterben bedrohten oder stark gefährdeten Arten kann ein regelmäßiger Nachweis im Gebiet reichen, auch wenn keine Brut oder ein längerer Aufenthalt belegt ist. Bei gefährdeten Arten hängt die Einstufung vom Nachweis mehrerer Arten ab, der Schwellenwert wird regional festgelegt. Gebiete werden als IBA ausgewiesen, wenn sie eine besondere Bedeutung für Arten mit geographisch beschränktem Verbreitungsgebiet haben. Darauf aufbauen wurde auch das Programm der \"Endemic Bird Areas\" (EBA) entwickelt. Arten, die innerhalb eines großen Verbreitungsgebietes auf bestimmte Biotoptypen angewiesen sind, können die Einstufung solcher Gebiete auslösen, die eine besondere Bedeutung für diese Arten haben. Dies gilt insbesondere, wenn die Art von den anderen Kriterien nicht erfasst wird. Insbesondere bei Wasser-, Meeres- und Zugvögeln versammeln sich einige Arten zu bestimmten Jahreszeiten an wenigen Orten mit für diese Arten existentieller Bedeutung. Daher werden Gebiete als IBA eingestuft, in denen sich Weitere Kriterien sind für örtliche Besonderheiten. Für europäische Listungen wurden seit den 1990er Jahren einige B-Kriterien erarbeitet. Spezielle B-Kriterien gibt es wegen der besonderen Bündelungswirkung von Feuchtgebieten und weniger Vogelzugrouten in der Region inzwischen auch für den Nahen Osten. Auch für Amerika wurden inzwischen regionale (B) und nationale (D) Kriterien aufgelegt. Sie entsprechen den globalen A-Kriterien in Bezug auf eine Bioregion oder einen Staat.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung des Programms.", "content": "\"Important Bird Areas\" bilden eine wesentliche Grundlage für die Ausweisung von Europäischen Vogelschutzgebieten nach der EWG-Vogelschutzrichtlinie, die wiederum in das Programm Natura 2000 der Europäischen Union einbezogen werden. Der Europäische Gerichtshof und nationale Obergerichte haben mehrfach die Umsetzung europäischen Naturschutzrechts danach beurteilt, ob IBAs unter staatlichen Schutz gestellt wurden. Europäische Naturschutzverbände nutzten die bestehenden Listen von IBAs gegenüber der Europäischen Kommission als Instrument um politischen Druck auf Mitgliedsstaaten auszuüben, die der Verpflichtung zur Ausweisung von Schutzgebieten nicht nachkommen wollten. Eine Zusammenarbeit mit BirdLife International fordert das SPAW-Protokoll \"(Specially Protected Areas and Wildlife in the Wider Caribbean Region)\" der UNEP, das die meisten Staaten des Karibikraumes – einheimische wie Mutterländer der Territorien – unterzeichnet haben. Im Arbeitsplan wurden die Programme von BirdLife als relevant in Schutzgebietsangelegenheiten genannt und die Berücksichtigung durch die Unterzeichnerstaaten gefordert. Deutschland:", "section_level": 1}], "src_summary": "Important Bird and Biodiversity Areas (IBA) sind Gebiete, die nach international einheitlichen Kriterien identifiziert werden, da sie als wichtig für den Arten- und Biotopschutz speziell für Vögel eingestuft werden. Das Programm wurde Ende der 1970er Jahre vom Welt-Dachverband der Vogelschutzverbände \"BirdLife International\" ins Leben gerufen und ist eine nichtstaatliche Naturschutzinitiative. Die Gebiete werden durch die nationalen Mitgliedsorganisationen von BirdLife unabhängig von einer staatlichen Ausweisung als Naturschutzgebiet gelistet und können als Vorschlagslisten für künftige Schutzgebietsausweisungen oder erhöhte Schutzanordnungen herangezogen werden.", "tgt_summary": "重要鸟区(英语:Important Bird Area)又译为重点鸟区,是国际鸟盟策划并推动的一项保护工作,这项工作考察和记录了全球受胁鸟类的现状、分布和栖息环境,划定了上万处具有重要生态学意义的鸟类栖息地为重点鸟区。重点鸟区的确定是以鸟类为判断依据的,但是由于生态系统的关联性,重点鸟区并不只对鸟类有重要意义,对于栖息在区内的野生动物和植物,以及区域所在的整个生态系统,重点鸟区都有重要的意义。重点鸟区是依据一定规则划定的,随着鸟类学研究的进展以及生态环境的变化,重点鸟区的名单也会随之变化。在美国,该计划由奥杜邦学会(National Audubon Society)注册申请。", "id": 730408} {"src_title": "Ordnance QF-6-Pfünder-7-cwt", "tgt_title": "QF 6磅炮", "src_document": [{"title": "Entwicklung und Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die aufgrund der geringen Kalibergröße begrenzte Durchschlagsfähigkeit sowie der schwerwiegende Nachteil, keine Sprenggranaten verschießen zu können, war bereits bei der Indienststellung der 2-Pfünder-Kanone bekannt und so wurde ab 1938 daran gearbeitet, sie durch eine leistungsfähigere Waffe zu ersetzen. Das Woolwich Arsenal wurde mit der Entwicklung betraut. Das 57-mm-Kaliber wurde für die neue Kanone gewählt, da es in der Royal Navy bereits seit dem späten 19. Jahrhundert eingesetzt wurde und damit Arbeitsgrundlagen für den Entwurf vorhanden waren. Ein Prototyp war 1940 fertiggestellt, eine transportfähige Variante wurde im Jahr 1941 vorgestellt. Die Produktion wurde weiterhin durch die Niederlage in der Schlacht um Frankreich verzögert, da der Materialverlust und die Aussicht einer deutschen Invasion die Wiederaufrüstung der Armee vordringlicher machten. Daher wurde die Entscheidung getroffen, die Produktion des 2-Pfünders fortzusetzen, um den Zeitverlust durch die Produktionsanpassung und Einlernphase der Soldaten an die neue Waffe zu verhindern. Die Produktion des 6-Pfünders begann im November 1941, die Einführung in der Armee war Mai 1942. Im Gegensatz zum 2-Pfünder wurde die neue Kanone auf einer herkömmlichen zweirädrigen Lafette genutzt. Die erste Variante für die Massenproduktion – die Mk II – unterschied sich von der zuerst gefertigten Mk I dadurch, dass sie ein kürzeres L/43-Rohr besaß. Die folgende Mk IV wurde mit einem L/50-Rohr mit einer Mündungsbremse ausgestattet. Obwohl der „6-Pfünder“ einigermaßen konkurrenzfähig war, begann die Armee die Entwicklung einer stärkeren Waffe ab 1942. Ihr Ziel war es, eine Waffe in den Ausmaßen des „6-Pfünders“, aber mit besserer Wirkung zu schaffen. Der erste Versuch war ein „8-Pfünder“, diese Version erwies sich jedoch als zu schwer, um in derselben Rolle wie der „6-Pfünder“ genutzt zu werden. Ein zweiter Versuch mit einem geringeren Kaliber zeigte nur unwesentlich bessere Merkmale als der „6-Pfünder“. Das Programm wurde schließlich im Januar 1943 beendet. Stattdessen ging der „6-Pfünder“ in Produktion und Dienst neben der nächsten Generation der britischen Panzerabwehrkanonen, dem „17-Pfünder“, der ab Februar 1943 benutzt wurde. Als eine kleinere und beweglichere Kanone wurde der „6-Pfünder“ nicht nur während des restlichen Krieges, sondern noch 20 Jahre später genutzt. Außer in Großbritannien wurde die Kanone auch in Kanada produziert.", "section_level": 2}, {"title": "US-Produktion.", "content": "Der Gedanke, den „6-Pfünder“ auch in den USA zu fabrizieren, wurde vom US Army Ordnance im Februar 1941 aufgefasst. Zu dieser Zeit bevorzugte die US-Armee immer noch die 37-mm-Kanone M3 und die Produktion war nur für „Lend & Lease“ geplant. Die US Version, klassifiziert als Standard-Ersatz unter der Bezeichnung 57-mm-Kanone M1, basierte auf der Mk II, von dem zwei Einheiten aus Großbritannien geliefert wurden, die jedoch ein längeres Rohr hatten (statt L/43 ein L/50 langes Geschützrohr). Die Produktion begann Anfang 1942 und dauerte bis 1945 an.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Britischer Einsatz.", "content": "Die „6-Pfünder“ (und die in den USA gebauten M1, von denen 4242 geliefert wurden) wurden anfangs an die „Royal Artillery“ Panzerabwehrregimenter der Infanterie- und Panzerdivisionen an den westlichen Kriegsschauplätzen (vier Batterien zu je zwölf Stück) und später zu je sechs Stück an die Panzerabwehrzüge der Infanteriebataillone ausgegeben. Ein Luftlandebataillon hatte eine Panzerabwehr-Kompanie mit je zwei Panzerabwehrzügen zu je vier Geschützen. Der fernöstliche Kriegsschauplatz hatte geringere Priorität und eine andere Organisation aufgrund geringerer Bedrohung durch Panzer. Die Kanone wurde auch bei Truppen des Commonwealth eingesetzt. Zu Beginn bestand die Panzerabwehrmunition aus der normalen AP-Panzergranate. Ab Januar 1943 wurden auch APCBC-Panzergranaten mit verbesserter Spitze geliefert. Ebenso wurde auch eine Sprenggranate gegen ungepanzerte Ziele produziert. Die „6-Pfünder“ konnte es ohne Probleme mit gegenwärtigen Feindpanzern aufnehmen, aber mit der Zeit führten die Deutschen mit dem Tiger und dem Panther leistungsfähigere und schwerere Panzer ein. Die Standardgranate des „6-Pfünders“ war unzureichend gegen die Panzerung dieser neuen Modelle; so konnte der Tiger selbst aus geringster Entfernung von keiner Seite mit der AP-Granate durchschlagen werden. Mit speziellen APDS-Unterkalibergeschossen konnte jedoch auch diese Waffe diesen Panzern gefährlich werden. Tatsächlich war es eine „6-Pfünder“, die mit diesen Hartkerngeschossen die ersten zwei Tiger-Panzer auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz außer Gefecht setzte. In den „Royal Artillery“ Regimentern wurden die „6-Pfünder“ ab 1943 allmählich von den „17-Pfündern“ ersetzt, aber in Infanterieeinheiten blieb das Geschütz bis 1960 im Dienst. Außerdem wurde eine vollautomatische Version – \"Molins gun\" – für den Marineeinsatz entwickelt. Auf Motor Gun Boats und einigen Motor Torpedo Boats der Royal Navy stellte die 6-Pfünder QF Mark II die Hauptbewaffnung dar. Die Kanone wurde ebenfalls zur Schiffsbekämpfung in der De Havilland DH.98 Mosquito Mk. XVIII beim britischen Coastal Command eingesetzt. Die erste derart umgerüstete Maschine flog am 8. Juni 1943, weitere 26 Mk. XVIII folgten als Neubauten.", "section_level": 2}, {"title": "US-Einsatz.", "content": "Im Frühling 1943 setzte sich infolge der Erfahrungen des Afrikafeldzuges die Einsicht in die Notwendigkeit durch, eine schwerere Panzerabwehrkanone als die bisherige 37-mm-M3 einzusetzen. Gemäß einer Organisationstabelle für Ausrüstung vom 26. Mai 1943 besaß eine Regiments-Panzerabwehrkompanie neun 57-mm-Geschütze und jedes Bataillon hatte einen Panzerabwehrzug mit je drei Geschützen, was 18 Geschütze pro Regiment ergab. 11⁄2 t-Lastkraftwagen Dodge 6×6 waren als Zugmaschinen vorgesehen. Mitte 1944 war die M1 die Standard-Pak der US-Infanterie an der Westfront und übertraf die Anzahl der M3 in Italien. Wegen der unerwarteten Indienststellung der neuen Waffe war die AP-Munition 1943 die einzige produzierte Munitionsart. Erst nach dem Feldzug in der Normandie erreichten Sprenggranaten das Schlachtfeld, jedoch auch nicht in großer Zahl. Dies begrenzte die Effizienz der M1 in der Infanterieunterstützung. Die US-Armee benutzte auch eine begrenzte Anzahl an britischen „6-Pfündern“ auf der Lafette Mk3, die dafür ausgelegt war, in einem Horsa-Gleiter transportiert zu werden. Diese Geschütze wurden benutzt, um die 37-mm-M3 vor den Luftlandungen in der Normandie zu ersetzen. Die M1 wurde kurz nach dem Kriegsende außer Dienst gestellt. Verwendung fand das Geschütz zudem beim Radpanzer T18 Boarhound.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Benutzer.", "content": "Außer in US-, britischen- oder Commonwealth-Einheiten wurde die M1 infolge des Lend-Lease-Programms an die Freien Französischen Streitkräfte (653), die Sowjetunion (400) und an Brasilien (57) geliefert. Israel setzte den „6-Pfünder“ in den 1950er-Jahren in Panzerabwehrbataillonen und -zügen auf Brigade- und Bataillonsebene ein. Ende 1955 besaß die israelische Armee 157 Geschütze und 1956 wurden in den Niederlanden weitere 100 Stück gekauft – jedoch zu spät, um noch vor der Suez-Krise an die Truppen ausgegeben werden zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Heutiger Einsatz.", "content": "Das Geschütz soll in einigen südafrikanischen Staaten noch im aktiven Einsatz stehen.", "section_level": 2}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung in Panzerfahrzeugen.", "content": "Die Panzerversionen des „6-Pfünders“ wurden im Crusader III, Cavalier, Centaur I und II, Cromwell I bis III, Valentine VIII bis X und im Churchill III und IV eingesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Ordnance Quick Firing 6 pounder war eine britische Panzerabwehrkanone (Pak) mit einem Kaliber von 57 mm.", "tgt_summary": "QF 6磅炮,是英国研制,口径57毫米的反坦克炮。6磅炮的研发目的是为了取代反战车能力不足的2磅炮,恢复步兵单位的反甲能力,也让原本应作为支援曲射火炮却因前线反甲能力太弱而被滥用的25磅榴弹炮恢复原先定位功能。美国在二战前得到英国授权量产这种火炮,美军代号为57mm M1火炮,中华民国则称为「M1式57毫米战防砲」,略称57战防砲。", "id": 3066014} {"src_title": "Eigensicherheit", "tgt_title": "本質安全", "src_document": [{"title": "Zündschutzart Eigensicherheit „i“ (intrinsic safety).", "content": "In explosionsgefährdeten Bereichen werden für Aufgaben der Mess- und Regeltechnik elektrische bzw. elektronische Geräte in der Zündschutzart Eigensicherheit (bis 12/2004 mit EEx-i abgekürzt, seither nur Ex-i, englisch: intrinsic safety) eingesetzt. In diesen Geräten werden die Stromstärke und die Spannung auf Werte begrenzt, die eine Entzündung von explosionsfähigen Brennstoff-Luft-Gemischen sowohl durch Funken als auch durch Erwärmung nicht ermöglichen. Die Eigensicherheit muss im normalen Betrieb, z. B. beim An- und Abklemmen von Bauteilen, als auch im Störungsfall, z. B. bei einem Drahtbruch oder einem Kurzschluss, gegeben sein. Die Eigensicherheit wird dadurch erreicht, dass nur solche Funken entstehen dürfen, die keine Zündung von explosionsfähigen Gemischen bewirken. Im einfachsten Fall lässt sich dieses über eine Begrenzung von Strom und bzw. oder Spannung durch einen Widerstand erreichen. Weitere Lösungen sind die Begrenzung der Spannung mit Zenerbarrieren oder die Anwendung elektronischer Strombegrenzungs-Einrichtungen. Damit können z. B. für die Gasgruppe IIC Wirkleistungen von ca. 2 W im Gerät umgesetzt werden. Im Unterschied zu diesen genannten, statisch funktionierenden Lösungen, werten moderne Systeme dynamische Kenngrößen (Stromanstiegsgeschwindigkeit, Spannungssprung etc.) aus. Solche Lösungen, wie z. B. das Pseudo Linear System (PLS), Dynamic Arc Recognition and Termination (DART) oder Power-i erreichen teilweise deutlich höhere Wirkleistungen von weit über 20 W. Energiebegrenzende Barrieren als zugehörige Betriebsmittel sitzen zwar i. d. R. nicht selbst im explosionsgefährdeten Bereich, gelten aber als Sicherheitsvorrichtung im Sinne der ATEX-Richtlinie 2014/34/EU und unterliegen dieser somit. In solchen Stromkreisen sind Energiespeicher wie z. B. Kondensatoren nur innerhalb gewisser Grenzen zulässig. Das gilt auch für parasitäre Kapazitäten, wie sie durch lange Leitungslängen entstehen können. Das zu beachtende zugehörige Gerätedatenblatt (Ex-Bescheinigung) macht daher auch Aussagen über die maximal zulässige Leitungslänge. Die verwendeten Kabel müssen, wenn sie farbig gekennzeichnet werden, einen hellblauen Mantel als Kennzeichen haben. Bedeutung hat die Eigensicherheit überall dort, wo zündfähige Stoffgemische auftreten können, zum Beispiel in der chemischen und petrochemischen Industrie oder in der Motorenmesstechnik. Die allgemeinen Anforderungen für elektrische Geräte (Betriebsmittel), die in explosionsfähigen Bereichen eingesetzt werden, sind in der IEC/EN 60079-0 beschrieben. Die konkreten Anforderungen für die Zündschutzart Eigensicherheit sind in den Normen IEC/EN 60079-11 – Teil 11: Gerätschutz durch Eigensicherheit „i“ bzw. IEC/EN 60079-25 – Teil 25 für spezifische Anforderungen an den Aufbau und die Prüfung eigensicherer elektrischer Systeme definiert. Für Anlagen, die eigensichere Geräte enthalten, kann die Norm IEC/EN 60079-14 – Teil 14: Projektierung, Auswahl und Errichtung elektrischer Anlagen hinzugezogen werden. Der Vorteile eigensicherer Geräte liegt darin, dass aufwendige Gehäusekonstruktionen entfallen, Wartungsarbeiten auch bei laufendem Betrieb getätigt werden können und wegen der kleinen Spannungen und Ströme gefahrloses Arbeiten, z. B. bei der Fehlersuche, möglich ist. Die Eigensicherheit ist ein sekundärer Explosionsschutz. Als Zündschutzart wurde die Eigensicherheit 1965 erstmals in die Normen aufgenommen. Jedoch wurde erst mit der EN 50020 im Jahre 1977 die Kategorie \"i\" eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigensicherheit von Kollektoranlagen.", "content": "Bei Sonnenkollektoranlagen bedeutet Eigensicherheit, dass unter normalen Betriebsbedingungen keine Störungen auftreten dürfen. Gemäß DIN 4757 zählt die Überhitzung der Anlage und Pumpenstillstand zu einer üblichen Betriebsweise, bei welcher das Sicherheitsventil nicht ansprechen darf.", "section_level": 1}, {"title": "HV-Eigensicherheit.", "content": "Unter HV-Eigensicherheit versteht man nach der DGUV-Information 200-005 (vormals BGI/GUV-I 8686) ein Sicherheitskonzept bei Elektrofahrzeugen mit Hochvoltsystem, bei dem für den Benutzer durch technische Maßnahmen ein vollständiger Berühr- und Lichtbogenschutz gegenüber dem elektrischen Hochvolt-System gewährleistet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Eigensicherheit und Bildverarbeitung.", "content": "In der industriellen Bildverarbeitung werden Systeme eigensicher gestaltet, indem bei ausgefallenen Funktionen alle durchgelaufenen Teile als \"Schlechtteile\" deklariert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Eigensicherheit (engl. Intrinsic safety) ist eine technische Eigenschaft eines Gerätes oder Systems, die aufgrund spezieller Konstruktionsprinzipien sicherstellt, dass selbst im Fehlerfall kein unsicherer Zustand auftritt. Dies kann durch Sollbruchstellen, besondere Stromquellen oder andere Maßnahmen erreicht werden, sodass eine gefährliche Situation nicht entstehen kann. Der Fehlerfall beschreibt Situationen, für die ein Risiko besteht. Beispielsweise ist die Möglichkeit der Funkenbildung beim Schließen eines elektrischen Stromkreises nur innerhalb explosionsgefährdeter Bereiche risikobehaftet.", "tgt_summary": "本质安全(英语:Intrinsic safety)是一种使电子设备在爆炸性气体环境及不正常操作条件下可以安全运作的保护技术,设计方式是避免设备释放足以引燃易燃物的能量。本质安全概念的发展是为了在危险区域下,(例如北海的天然气平台)程序控制仪表的安全运作。", "id": 1718073} {"src_title": "Tofiq-Bəhramov-Stadion", "tgt_title": "托菲克·巴赫拉莫夫體育場", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1939, jedoch verzögerte der Zweite Weltkrieg die Errichtung. Nach dem Krieg bauten deutsche Kriegsgefangene das Stadion weiter. Die Spielstätte wurde zwölf Jahre nach Baubeginn am 16. September 1951 unter dem Namen \"Josef-Stalin-Stadion\" eingeweiht. Im Zuge der Entstalinisierung erhielt es 1956 den Namen \"Wladimir-Lenin-Stadion\". Seit 1993 ist es nach dem in Aserbaidschan geborenen sowjetischen Fußballschiedsrichter Tofiq Bəhramov, der im gleichen Jahr starb, benannt. Bəhramov erlangte als Linienrichter des Finales der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in London zwischen Gastgeber England und Deutschland Berühmtheit. Er wurde durch das im obengenannten Spiel von ihm als regulär anerkannte „Wembley-Tor“ von Geoff Hurst bekannt. Vor dem Stadion steht eine Statue von Tofiq Bəhramov, die von Geoff Hurst, Michel Platini und FIFA-Präsident Sepp Blatter enthüllt wurde. Von 2011 bis 2012 wurde die Anlage für zehn Millionen Aserbaidschan-Manat (AZN) einer umfangreichen Renovierung sowie Erweiterung unterzogen. Neben der kompletten Überdachung der Ränge und der Austausch der Bestuhlung wurden die Räumlichkeiten wie die Umkleidekabinen, Schiedsrichterkabinen, Duschen, sanitäre Anlagen, medizinische Räume sowie der Bereich für die Dopingproben saniert und auf den neuesten Stand gebracht. Die alten Masten der alten Flutlichtanlage wurden demontiert und durch eine in das Dach integrierte Anlage ersetzt. Das Stadion erhielt eine Rasenheizung und ein modernes Drainage-System für das Spielfeld, eine Anlage zur Videoüberwachung, eine modernisierte V.I.P.-Tribüne und ein Restaurant mit 205 Plätzen. Am 16. August 2012 wurde das Tofiq-Bəhramov-Stadion von Präsident İlham Əliyev wiedereröffnet. Das Stadion war ein Kandidat für die Austragung des Eurovision Song Contest 2012, der dann aber in der Baku Crystal Hall stattfand. Als eines der Stadien der U-17-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2012 fand im Stadion unter anderem das Endspiel Frankreich gegen Nordkorea statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Tofiq-Bəhramov-Stadion (aserbaidschanisch \"Tofiq Bəhramov Stadionu\") ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage in Baku. Mit vollem Namen heißt die Sportstätte Tofiq Bəhramov adına Respublika Stadionu (). Es fasst 31.200 Zuschauer und war bis zur Eröffnung des neuen Nationalstadions im März 2015 das Nationalstadion von Aserbaidschan. Der FK Baku und Neftçi Baku tragen ihre Spiele hier aus, außerdem der FK Qarabağ Ağdam seine internationalen Spiele in der UEFA Europa League. Bis 2015 war das Stadion auch Austragungsstätte der Qualifikationsspiele Aserbaidschans zur Fußball-Weltmeisterschaft und zur Fußball-Europameisterschaft.", "tgt_summary": "托菲克·巴赫拉莫夫体育场()是一座位于阿塞拜疆巴库的综合性体育场。它大多用于举行足球赛事。它为阿塞拜疆国家足球队的主场和拥有31,200个座位使之成为全国最大的体育场。该体育场也被用于举行阿塞拜疆足球超级联赛在最后几轮的赛事以及供应阿塞拜疆参加欧洲赛事使用。", "id": 2499563} {"src_title": "Technische Universität München", "tgt_title": "慕尼黑工业大学", "src_document": [{"title": "Fakultäten und Standorte.", "content": "Die Technische Universität München hat 15 Fakultäten, darunter acht in München, fünf in Garching und zwei an weiteren Standorten. Die TUM hat mit dem Stammgelände in der Münchner Innenstadt, dem Forschungcampus in Garching und dem Wissenschaftszentrum für Ernährung, Landnutzung und Umwelt in Freising-Weihenstephan drei Hauptstandorte. Das Stammgelände (zentrales Campusgelände, Nordgelände, Südwestgelände und Südgelände) liegt im Münchner Stadtteil Maxvorstadt unmittelbar angrenzend an die Pinakotheken zwischen der Heßstraße im Norden und der Brienner Straße im Süden und ist somit zentraler Bestandteil des Kunstareal München. Dazu kommen zahlreiche Sondereinrichtungen auch außerhalb der Hauptstandorte. So gehören der Medizinischen Fakultät der TUM das Klinikum rechts der Isar, das Deutsche Herzzentrum München und die KinderCampus Schwabing an. Als Teil der Ingenieurfakultät \"Bau Geo Umwelt\" besteht das Oskar von Miller-Institut für Wasserbau am Walchensee. Das Architekturmuseum der TUM befindet sich in der Pinakothek der Moderne. Im Rahmen eines Joint-Venture mit der National University of Singapore eröffnete die TU München eine Niederlassung in Singapur. Das \"TUM ASIA – German Institute of Science and Technology\" (GIST) wurde 2002 als privatwirtschaftliche Einrichtung der TUM gegründet. Später wurde die Nanyang Technological University als weiterer Partner gewonnen. Seit 2010 ist die TUM mit dem Projekt „Electromobility for Mega-Cities“ Mitglied des CREATE-Forschungscampus in Singapur. Weitere Mitglieder sind ETH Zürich, University of Cambridge, UC Berkeley, MIT, Hebrew University Jerusalem und Technion Haifa, SJTU.", "section_level": 1}, {"title": "München.", "content": "In München befinden sich folgende acht Fakultäten: sowie folgende weitere Institute:", "section_level": 2}, {"title": "Garching.", "content": "Folgende fünf Fakultäten befinden sich hauptsächlich auf dem Hochschul- und Forschungszentrum Garching: wobei jedoch einige Lehrstühle der Fakultäten für Informatik, Maschinenwesen und Mathematik in angemietete Gebäude im Ortsteil Hochbrück ausgelagert sind. Zu weiteren Einrichtungen der TUM auf dem Hochschul- und Forschungszentrum Garching zählen:", "section_level": 2}, {"title": "Weihenstephan (Freising).", "content": "Auf dem Gelände in Weistephan befindet sich folgende Fakultät der TUM: Dort befinden sich zudem:", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Standorte.", "content": "Augsburg Burghausen Iffeldorf Ingolstadt Obernach am Walchensee Singapur Taufkirchen / Ottobrunn In Taufkirchen befindet sich folgende Fakultät der TUM: sowie: Wettzell", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgänger.", "content": "1827 wurde in München eine \"Polytechnische Centralschule\" und 1833 eine erste \"polytechnische Schule\" gegründet.", "section_level": 2}, {"title": "Neugründung 1868 bis zur Jahrhundertwende.", "content": "In den 1860er Jahren zeichnete sich in Bayern die Gründung einer neuen Technischen Hochschule ab. Die Entscheidung fiel, entgegen vielen Anzeichen nicht auf die Standorte Augsburg oder Nürnberg (wo es ebenfalls bereits seit Jahrzehnten polytechnische Schulen gab), sondern auf München. Die heutige TUM wurde 1868 durch König Ludwig II. von Bayern als \"(neue) polytechnische Schule\" gegründet und ab 1877 offiziell als \"Königlich Bayerische Technische Hochschule München\" bezeichnet. Der Architekt Gottfried von Neureuther entwarf nach Vorbild der ETH Zürich das Hauptgebäude der Hochschule aus Kelheimer Kalkstein. Erster Direktor der Einrichtung wurde der Vermessungsingenieur Karl Maximilian von Bauernfeind. Zum Professorenkollegium gehörten anfangs elf Ingenieure und Architekten, fünf Naturwissenschaftler, drei Mathematiker und drei Geisteswissenschaftler. 1875 gründete Carl von Linde das erste deutsche Maschinenlabor, an dem später Rudolf Diesel lernte. Insgesamt fünf akademische Richtungen entstanden, nämlich die allgemeine, mechanisch-technische, chemisch-technische, der Hochbau und der Ingenieurbau. Zur Jahrhundertwende kam es zur Gründung des Labors für Technische Physik (heute: \"Institut für Technische Physik und Festkörperphysik\"), hauptsächlich finanziert durch den MAN-Konzern.", "section_level": 2}, {"title": "Jahrhundertwende bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "1901 wurde der Hochschule das Promotionsrecht verliehen. Nach der Technischen Hochschule Berlin stellte sie die zweitgrößte derartige Einrichtung dar. Jonathan Zenneck leitete ab 1913 das neugegründete Physikalische Institut. 1916 vollendete Friedrich von Thiersch das Wahrzeichen der Hochschule, den \"Thiersch-Turm\" und German Bestelmeyer die Bauten in der Arcisstraße. 1922 wurde die \"Handelshochschule München\" als Technisch-Wirtschaftliches Institut integriert; sie war der Vorläufer der späteren wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten. 1946 ging das Institut auf die Universität München über. Der Lehrstuhlinhaber für Organische Chemie an der THM Hans Fischer wurde 1930 für die Synthese des Hämins mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Die \"Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei Weihenstephan\" wurde 1930 integriert. Rektor Walther von Dyck engagierte sich zu jener Zeit für eine enge Kooperationen mit der Wirtschaft. 1937 wurde Max Schmitt mit der Planung für einen Universitätsneubau in Nymphenburg beauftragt, die jedoch bis auf die Grundsteinlegung im Jahre 1938 nie umgesetzt wurde. Mehrere renommierte Techniker besetzten zu dieser Zeit Lehrstühle, so Willy Messerschmitt und Max Dieckmann. Der Nobelpreisträger Hans Fischer schützte während der Zeit des Nationalsozialismus jüdische Studenten und Doktoranden (Labors in den \"Katakomben\"); er nahm sich 1945 kurz vor Kriegsende das Leben.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegszeit, Wiederaufbau und Expansion.", "content": "Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Einrichtungen auf dem Stammgelände zu 80 Prozent zerstört. Bausubstanz (vom Erdgeschoss) des Neureuther-Baus gibt es heute nur noch an der Gabelsbergerstraße und im Innenhof hinter dem „Bestelmeyerbau“ (Süd). Der Universitätsbetrieb wurde 1946 wieder aufgenommen. Nach dem Krieg erwarb die Technische Hochschule die \"Oskar von Miller-Institute\". Der Standort Garching wurde 1957 durch die Inbetriebnahme des Forschungsreaktors München (FRM) begründet. Die Hochschule berief Heinz Maier-Leibnitz als Professor und Nachfolger von Walther Meißner. Ihm oblag die Leitung des Instituts. Später wurde Rudolf Mößbauer damit betraut. Die deutsche Luft- und Raumfahrforschung wurde ein Herzstück der Hochschule. Elektrotechnik und Mathematik gewannen durch die PERM an Bedeutung. Hans Piloty und Robert Sauer prägten das Bild der Rechenanlage. Forschung in diesem Bereich war Grundlage für das heutige Leibniz-Rechenzentrum. 1967 wurde am Klinikum rechts der Isar die medizinische Fakultät eröffnet. Nach der Vorklinik wechselten viele Medizin-Studenten von der Münchner Universität an die Technische Hochschule. Im gleichen Jahr immatrikulierten die ersten Informatik-Studenten, die u. a. bei Friedrich Ludwig Bauer Vorlesungen hörten. Die Umbenennung von \"Technische Hochschule München\" in \"Technische Universität München\" (TUM) erfolgte 1970. Die Geochemikerin Paula Hahn-Weinheimer wurde im selben Jahr als erste Frau auf einen Lehrstuhl berufen. Die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) wurde 2004 als Nachfolger des FRM in Garching in Betrieb genommen. Präsident der TUM war ab 1995 der Chemieprofessor Wolfgang A. Herrmann, der sich bundesweit als Hochschulreformer profiliert hatte. Er wurde mehrmals wiedergewählt und war dadurch bis September 2019 im Amt. Auf seine Initiative geht die grundlegende Strukturreform der TUM zurück, woran sich andere Bundesländer und Österreich mit ihren neuen Hochschulgesetzen orientierten. Das oberste, aufsichtsratsähnliche Kontrollgremium der Universität ist der \"Hochschulrat\", dem u. a. Susanne Klatten, Norbert Reithofer, Peter Löscher und Edmund Stoiber angehörten. Die Mitwirkung externer Persönlichkeiten an wichtigen Entscheidungen wurde in Gestalt des Hochschulrats der TUM 1999 erstmals an einer deutschen Universität umgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Neuere Geschichte: Exzellenz-Universität.", "content": "Die TU München gehörte zu den ersten drei Universitäten, die von der Exzellenzinitiative für ihre erfolgreichen Zukunftskonzepte ausgewählt wurden. Ab November 2006 wurden die beiden Exzellenzcluster Cognition for Technical Systems (CoTeSys) und Origin and Structure of the Universe (Universe), die Graduiertenschule (International Graduate School of Science and Engineering, IGSSE) sowie das Zukunftskonzept „TU München – die unternehmerische Universität“ gefördert. An den Exzellenzclustern Center for Integrated Protein Science Munich (CIPSM), Munich-Centre for Advanced Photonics (MAP) und Nanosystems Initiative Munich (NIM) ist die TUM gemeinsam mit der LMU beteiligt. In der aktuellen Runde (Förderzeitraum 2012–2017) wurden die Verlängerungsanträge für die Cluster CIPSM, MAP, NIM und Universe, die Graduiertenschule IGSSE sowie für das Zukunftskonzept bestätigt. Darüber hinaus ist die TUM am neu bewilligten Cluster Munich Cluster for Systems Neurology (SyNergy) als Antragsteller beteiligt. In den Medien werden diese Universitäten als Eliteuniversität bezeichnet. Das im Jahre 2005 gegründete TUM Institute for Advanced Study (TUM-IAS) erhält über das Zukunftskonzept der Exzellenzinitiative fünf Fellowship-Linien, die herausragenden Wissenschaftlern die erforderlichen Freiräume zur Entfaltung ihrer wissenschaftlichen Kreativität gewähren, die akademische Schulenbildung mit Nachwuchswissenschaftlern fördern und Spitzenforschung im interdisziplinären Kontext ermöglichen. 2010 bezog das Institut im Zentrum des Campus Garching einen von BMW gestifteten Neubau. Seit 2009 ist die TUM School of Education die dreizehnte Fakultät der TUM, die als erste Fakultät in Deutschland ganz der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und berufsbildenden Fachrichtungen (Agrarwirtschaft, Bautechnik, Elektrotechnik und Informationstechnik, Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft, Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Metalltechnik) gewidmet ist. Vier ihrer derzeit 18 Professuren sind als Stiftungslehrstühle eingerichtet. Im Jahr 2010 haben Mäzene und Unternehmen die TUM Universitätsstiftung ins Leben gerufen. Die Stiftung soll der Technischen Universität München eine größere Unabhängigkeit von staatlichen Budgets verschaffen und so ihre unternehmerische Handlungsfähigkeit vergrößern. Mit ihren Erträgen will die Stiftung nicht zuletzt die Projekte aus der Exzellenzinitiative langfristig fördern und Berufungen von Spitzenwissenschaftlern unterstützen. Nach Beschluss des Bayerischen Landtages im Juli 2014 übernahm die TUM zum 1. Dezember desselben Jahres die Trägerschaft an der Hochschule für Politik München (HfP). Mit der Übernahme begann auch ein noch laufender Reformprozess an der HfP (Stand: 2016), der unter anderem die Schaffung neuer Professuren, die Umstellung auf Bachelor- und Master-Studiengänge sowie den Umzug der Einrichtung in ein größeres Gebäude nahe dem Lenbachhaus beinhaltet. Ein erstes umfassendes Geschichtswerk über die TU München in zwei Bänden erschien im Oktober 2006 (Metropol-Verlag, Berlin). Zum 1. Oktober 2017 wurde das Wissenschaftszentrum Straubing, an dem die TUM bereits seit einigen Jahren als Kooperationspartner beteiligt war, zum Campus für Biotechnologie und Nachhaltigkeit der TUM umgewidmet. Seither steht der Campus in Straubing unter vollständiger Trägerschaft der TUM und wurde somit zum vierten Campus der TUM. Die Wissenschaftskommunikation und Pressearbeit wurde am Hochschulreferat 2 mit dem Corporate Communications Center (CCC) zentralisiert. Am 1. Oktober 2019 übernahm der Lebensmittelchemiker Thomas Hofmann das Amt des Präsidenten von Wolfgang A. Herrmann, der dieses 24 Jahre lang innehatte.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroversen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Datenschutz.", "content": "Zusammen mit der LMU München erhielt die TU München im Jahr 2017 den Negativpreis BigBrotherAward in der Kategorie Bildung für ihre Kooperation mit dem Online-Kurs-Anbieter Coursera. Die Jury kritisierte, dass im Kooperationsabkommen der beiden Münchener Hochschulen mit Coursera der Datenschutz ausgeblendet werde. Coursera sei eine gewinnorientierte Firma, die aus den Daten der Studenten Kapital schlüge, etwa indem sie Benotungen und andere Daten der Studenten an Personalagenturen verkaufe. Als Alternative zu solchen kommerziellen US-Angeboten regte der Laudator Frank Rosengart vom Chaos Computer Club die Schaffung einer gemeinnützigen europäischen MOOC-Plattform an. Als Reaktion auf die berechtigte Kritik wurden fortan auch Kurse auf der freien und quelloffenen edX-Plattform bereitgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Alternativmedizin.", "content": "An der TU München fand im Oktober 2015 der sogenannte Weltkongress der Ganzheitsmedizin statt an dem unter anderem Miracle Mineral Supplement beworben wurde. Universitätspräsident Herrmann reagierte erbost, dass die Räume dafür vermietet wurden. Der Kongress wurde vorher an der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Ethik-Institut.", "content": "Das Ethik-Institut wird von Facebook finanziert. Das Unternehmen stellt dafür 7,5 Millionen Dollar zur Verfügung. Nach einer Zahlung von 1,5 Millionen Dollar kann die Zahlung jederzeit ohne Gründe eingestellt werden. Facebook hat die „Erwartung“ dass das Institut von Professor Christoph Lütge geleitet wird. Eine andere Leitung erfordert eine \"vorherige schriftliche Zustimmung von Facebook\". Üblicherweise wird der Posten eines Institutsdirektors ausgeschrieben und durch ein unabhängiges Expertengremium vergeben. Somit kann die Unabhängigkeit des Institutes in Zweifel gezogen werden.", "section_level": 2}, {"title": "TUMentrepreneurship.", "content": "Die Universität hat es sich zum Ziel gesetzt, eine der erfolgreichsten Gründeruniversitäten Europas zu werden. Mit dem Handlungskonzept TUMentrepreneurship baute sie ihre Aktivitäten zur Förderung von wachstumsorientierten Gründungen aus. Zusammen mit ihrem An-Institut, der UnternehmerTUM GmbH, bietet sie ein breites Angebot an Gründungsberatung, Forschung und Qualifizierung sowie ein Netzwerk für Gründer. 2002 wurde mit Unterstützung der Unternehmerin Susanne Klatten die UnternehmerTUM GmbH gegründet. Im selben Jahr gründete die TU München als erste deutsche Universität mit dem German Institute of Science and Technology (GIST) in Singapur eine eigenständige Tochter im Ausland. Außerdem wurde auf dem Campus in Garching das Garchinger Technologie- und Gründerzentrum (gate) für Unternehmer errichtet. 2004 wurde mit einer Jubiläumsspende der Linde AG die Carl von Linde-Akademie eingerichtet, die Studenten Möglichkeiten zur Weiterbildung in Schlüsselkompetenzen über den eigenen Fachbereich hinaus bietet. Im gleichen Jahr startete die UnternehmerTUM GmbH das Manage&More-Programm um Studenten im Intra- und Entrepreneurship auszubilden und diesen somit den Start in ein eigenes, neues Unternehmen zu erleichtern. Im neu gegründeten TUM Institute for Advanced Study (TUM-IAS) wird seit 2005 die Forschung in 15 Zukunftsthemen gebündelt. 2006 wurde die TU München in einer gemeinsamen Entscheidung des Wissenschaftsrats und der Deutschen Forschungsgemeinschaft am 13. Oktober als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung begann die Realisierung des Zukunftskonzeptes TUM. The Entrepreneurial University. Die Bereiche Forschungsförderung und Technologietransfer wurden 2009 im \"T\"UM ForTe – Office for Research and Innovation gebündelt. Im Ranking „Vom Studenten zum Unternehmer“ belegte die TU München 2011 den ersten Platz. Ebenfalls 2011 wird die Universität mit ihrem Konzept TUMentrepreneurship beim Wettbewerb EXIST-Gründungskultur ausgezeichnet. Die UnternehmerTUM legt im selben Jahr einen Venture Capital Fonds auf, um Ausgründungen finanziell in der Frühphase unterstützen zu können. Ziel des kohärenten Gesamtkonzeptes ist es, systematisch für die Entwicklung und Förderung von Technologieausgründungen zu sorgen. Im Rahmen des Gesamtkonzepts werden verschiedene Preise für unterschiedliche Zielgruppen vergeben. 2015 wurde der öffentlich zugängliche MakerSpace eröffnet, der Start-Ups, Bastlern und Tüftlern den Zugang zu Maschinen und Software erleichtert.", "section_level": 1}, {"title": "TUM IdeAward.", "content": "Die TUM, die UnternehmerTUM GmbH und die Zeidler-Forschungs-Stiftung vergeben gemeinsam den TUM IdeAward. Fokus dieser Auszeichnung sind innovative Ideen mit Marktpotential von Wissenschaftlern und Alumni der Technischen Universität München. Der Wettbewerb soll dazu animieren, die Ideen in Ausgründungen umzusetzen. Die bisherigen Preisträger:", "section_level": 2}, {"title": "Presidential Entrepreneurship Award.", "content": "Der \"Presidential Entrepreneurship Award\" richtet sich an Teams, die bereits eine erste Finanzierung durch private Investoren erreicht haben und deren Geschäftsmodell ein hohes Wachstumspotential erwarten lässt. Dieser Award wurde 2013 zum ersten Mal verliehen. Die bisherigen Preisträger:", "section_level": 2}, {"title": "TUM Entrepreneurs of Excellence.", "content": "Die von der TU München benannten \"TUM Entrepreneurs of Excellence\" sind Unternehmer mit Vorbildfunktion. Es soll als Zeichen der Wertschätzung für erfolgreiche Gründer dienen. Jährlich werden im Rahmen des Dies academicus der TU München die Entrepreneurs of Excellence ausgezeichnet. Die Preisträger:", "section_level": 2}, {"title": "Manage and More.", "content": "Im Bereich Entrepreneurship Education bietet die TUM über ihr An-Institut UnternehmerTUM jedes Semester das unternehmerische Qualifizierungsprogramm Manage and More an. Die Stipendiaten bearbeiten hierzu in interdisziplinären Teams Projektaufträge nahmenhafter Unternehmenskunden. Im Rahmen eines Gründungsprojektes besteht zudem die Möglichkeit, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Unterstützt werden die Stipendiaten durch die Programmleitung und dem Alumni-Verein aus ehemaligen Mitgliedern. Zusätzlich bekommt jeder Stipendiat während der 18-monatigen aktiven Manage-&-More-Zeit einen Mentor aus der Wirtschaft zur Seite gestellt um den Stipendiaten Einblicke in die Unternehmenswelt zu gewähren. Aus dem Manage-&-More-Programm sind bereits mehr als 60 Start-Ups entstanden, so z. B. amiando (heute XING Events), tado°, KONUX (7,5 Mio. Dollar Finanzierung im April 2016), Komoot oder die Customized Drinks GmbH mit dem Produkt Braufässchen.", "section_level": 2}, {"title": "Center for Digital Technology and Management (CDTM).", "content": "Im Rahmen einer Kooperation mit der LMU bietet die TUM am Center for Digital Technology and Management einen Zusatzstudiengang an, der sich auf die Vermittlung von praxisorientiertem Wissen im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie fokussiert.", "section_level": 2}, {"title": "Schwerpunkte in der Forschung.", "content": "Der Schwerpunkt des Fächerangebots liegt naturgemäß auf den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern. Insbesondere wird eine „konsequente Politik der Verschränkung von Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaften“ angestrebt. Erklärte Ziele von Präsident Wolfgang A. Herrmann bestehen darin, „Fakultätsgrenzen in der Forschung (zu) überwinden“ und die Anwendung unternehmerischer Prinzipien in Hochschulgestaltung und Wissenstransfer zu fördern. Zu herausragenden Forschungseinrichtungen der TUM in Garching gehören unter anderem die \"Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz\", das \"Walter Schottky Institut\", das Zentralinstitut für Katalyseforschung sowie das Maier-Leibnitz-Laboratorium (MLL) der TUM und LMU für Kern-, Teilchen- und Beschleunigungsphysik. Auf dem Garchinger Forschungscampus sind in direkter Nachbarschaft außerdem vier \"Max-Planck-Institute\" (für Astrophysik, Extraterrestrische Physik, Plasmaphysik und Quantenoptik), das \"Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung\" und das \"Hauptquartier der Europäischen Südsternwarte\" (ESO) angesiedelt. Das ebenfalls in Garching angesiedelte Institute for Advanced Study (IAS) ist das Herzstück des TUM Zukunftskonzepts, das 2006 in der Exzellenzinitiative von DFG und Wissenschaftsrat ausgezeichnet wurde. Thematische Schwerpunkte setzt es mit Forschergruppen, die aus Fellows der TUM sowie internationalen Spitzenwissenschaftlern bestehen. Das Profil ist dabei stets interdisziplinär und offen für neue Entwicklungen. Auch Geisteswissenschaften und Industrieforschung sollen integriert werden. „High-Risk, High Reward“ ist das Ideal der Wissenschaft des Hauses, das neue Felder eröffnen und Wissenschaftlerkarrieren nachhaltig prägen soll. So spielen Nachwuchswissenschaftler eine zentrale Rolle am IAS, das spezielle Fellowships für besonders begabte junge Talente bereithält. Die Medizin ist mit dem \"Klinikum rechts der Isar\" (MRI) und dem akademisch angegliederten \"Deutschen Herzzentrum München\" vertreten. Für weltweit großes Aufsehen sorgte die erfolgreiche Transplantation von zwei kompletten Armen im Juni 2008, bei der etwa 40 Ärzte beteiligt waren. Nach ein paar Monaten war der Heilungsprozess so weit fortgeschritten, dass Hände und Finger wieder bewegt und benutzt werden können. Im Sommer 2013 saß der operierte Landwirt zum ersten Mal ohne Hilfshandschuhe am Lenkrad eines Traktors und fuhr über seine Felder. Durch disziplinierte Mitarbeit bei den verschiedenen Rehamaßnahmen hat er nahezu eine normale Ellbogenfunktion und kann die Finger so gut bewegen, dass er ohne Hilfe ein Glas Wasser trinken kann. Seit 2013 kooperiert das MRI zusammen mit der LMU und dem Helmholtz Zentrum München mit dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr um den Heimatschutz im gesamten Freistaat und der BRD in Bezug auf die B-Abwehr zu gewährleisten. Studenten der TU München beschäftigen sich mit dem 3D-Druck von lebendem Gewebe, um Organspenden in Zukunft zu vermeiden. In Kooperation mit den National Institutes of Health (NIH) entsteht in München ein internationales Forschungszentrum zur Erforschung des Mikrobioms des Dickdarms, um Zivilisationskrankheiten und schwere chronische Entzündungkrankheiten wie Morbus Crohn zu verstehen. Im \"Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt\" in Freising wird schwerpunktsmäßig das Forschungsgebiet der Life Sciences behandelt. Die Kombination dieser Forschungsbereiche verleiht der TU München ein Alleinstellungsmerkmal unter den europäischen Universitäten. Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität kooperiert mit der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan, der ältesten Brauerei der Welt. Am Lehrstuhl für mikrobielle Ökologie des Department für Grundlagen der Biowissenschaften wird eine Stammsammlung mit über 11.000 Isolaten von Bakterien und Hefen aus Lebensmitteln verwaltet. Ein während der angewandten Forschung in der Milchindustrie entdeckter psychrophiler Sporenbildner wurde in Anlehnung an das renommierte Institut und den Fundort \"Bacillus weihenstephanensis\" genannt. Zudem existiert eine Service-Einrichtung bei der unbekannte Isolate mit Hilfe eines FT-IR-Spektrometers gegen eine Referenzdatenbank abgeglichen und so identifiziert werden können. Um dem modernen Agribusiness und dem von der Europäischen Union geforderten \"„from farm to fork“\"-Ansatz nachzukommen, wendet sich die klassische Mikrobiologie auch stärker der Feldforschung zu, bei der ebenfalls neue Arten wie z. B. \"Pseudomonas weihenstephanensis\" entdeckt und von den Erstbeschreibern nach dem Locus benannt wurden. In Zusammenarbeit mit weiteren europäischen Universitäten wurde im Jahr 2013 unter der Federführung der TU München das bis dahin unbekannte Material Lithiumborsilicid, in Anlehnung an die Universität auch \"tum\" genannt, entwickelt. Umweltingenieure der TU München entwickeln fischfreundliche Schachtkraftwerke, die ökologische Bedenken gegen den Ausbau der Wasserkraft durch technische Innovation entgegenwirken. Die Entdeckung der neuen Art \"Listeria weihenstephanensis\" auf einer Wasserpflanze (\"Lemna trisulca\") in einem künstlich angelegtem Stillgewässer demonstriert die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Forschergruppen der TU München. Seit 2018 wird an der \"Munich School of Robotics and Machine Intelligence\" an \"Maschineller Intelligenz\" geforscht.", "section_level": 1}, {"title": "Frauenförderung.", "content": "Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen wird an der TUM auf allen Ebenen und für alle Mitglieder der Universitätsgemeinschaft praktiziert. Dazu zählt auch die Förderung von jungen Frauen in MINT-Studiengängen schon weit vor Beginn des Studiums. Im Rahmen unserer Aktivitäten für Schulen gibt es bereits seit 1998 Programme nur für Schülerinnen für unterschiedliche Altersstufen, die durch ihren niedrigschwelligen Zugang MINT-Begeisterung wecken und ein dauerhaftes Interesse fördern möchten.", "section_level": 1}, {"title": "TUM-Entdeckerinnen: MINT-Impulse an der Schule.", "content": "Das Projekt greift aktuelle und spannende Themen aus den Naturwissenschaften und der Technik auf und bringt diese als MINT-Impulse in eintägigen Workshops an die Schulen. Zentrale Aspekte sind dabei die Erweiterung des Erfahrungshorizonts der Schülerinnen durch eigenes Tun, das Entdecken der eigenen Fähigkeiten sowie die Stärkung des Selbstvertrauens.", "section_level": 2}, {"title": "TUM-Entdeckerinnen: MINT-Erlebnis an der Uni.", "content": "Das Projekt möchte Mädchen und junge Frauen (ab 10 Jahren) durch ein abwechslungsreiches und spannendes Experimentier- und Kursangebot für naturwissenschaftliche und technische Sachverhalte begeistern. Die zwei- bis viertägigen Projekte finden in den ersten drei Wochen der bayerischen Sommerferien an den Standorten der TUM statt.", "section_level": 2}, {"title": "Universitätsbibliothek.", "content": "Die Universitätsbibliothek der TUM ist eine zentrale Serviceeinrichtung der Hochschule und für einen breiten Nutzerkreis (Angehörige der TUM und anderer Hochschulen sowie Privatpersonen) öffentlich zugänglich. Zu ihr gehören zehn Teilbibliotheken an allen vier Hochschulstandorten. Die Teilbibliotheken sind über einen internen Lieferdienst miteinander verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Campus und Studentenleben.", "content": "Während die Münchner Standorte der TUM im Zentrum der Millionenstadt liegen, befinden sich der Weihenstephaner und der Garchinger Campus in der Peripherie von Klein- bzw. Mittelstädten. In Weihenstephan ist man mit dem Bau eines Studentenwohnheims einen Schritt in Richtung Campus-Universität gegangen; in Garching befinden sich Wohnheime in der Stadt. Einige Fächer (Physik, Chemie, Biologie, Mathematik, Informatik, Lehramt, Medizin und Betriebswirtschaftslehre) werden auch von der ebenfalls in München angesiedelten Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) angeboten, allerdings mit unterschiedlichen Ausrichtungen bzw. Schwerpunkten. Seit 2006 ist das Hochschul- und Forschungszentrum Garching direkt an das Münchner U-Bahn-Netz angeschlossen. Der Standort Weihenstephan ist mit der S-Bahn-Linie 1 oder Regionalzügen und Freisinger Stadtbussen erreichbar. Die jährlich stattfindende, vier Tage dauernde \"IKOM\" der TU München ist eine Karriereplattform. Sie dient zur Unterstützung beim Übergang der Absolventen in das Berufsleben. Die u. a. von Susanne Klatten geförderte UnternehmerTUM GmbH – Zentrum für Innovation und Gründung – am Campus Garching widmet sich der Förderung von unternehmerischen Talenten und bietet kostenfrei Businessplan-Seminare, Workshops, ein Förderprogramm für Nachwuchs-Führungskräfte (Manage&More) und Unterstützung für angehende Gründer an. Dazu gehören auch Büroräume am Standort Garching. Die \"TUM Speakers Series\" ist eine von Studenten organisierte Veranstaltungsreihe, in deren Rahmen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Vorträge an der TU München halten. Studenten und Angehörige des akademischen Mittelbaus der TU München wirken im Universitätschor München mit. Außerdem veranstalten einige Fachschaften und die Studentische Vertretung der TUM ehrenamtlich regelmäßig Kultur- und Partyveranstaltungen, unter anderem die Open-Air-Festivals TUNIX (Standort Innenstadt) und GARNIX (Standort Garching). Seit 2009 findet im jährlichen Turnus die TUM Adventsmatinee in der Philharmonie am Gasteig statt. In Zusammenarbeit mit TED werden Nachwuchswissenschaftlerkonferenzen organisiert und allgemeinverständliche Abendvorträge aufgezeichnet und ins Netz gestellt, um den Erkenntnisgewinn von Wissenschaft und Technik in die Bevölkerung zu transportieren.", "section_level": 1}, {"title": "Rankings.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Forschung und Lehre im bundesweiten Vergleich.", "content": "Innerhalb Deutschlands belegen die TUM (in der Gesamtwertung) sowie ihre Fakultäten (in Einzelwertungen) regelmäßig Spitzenplätze bei Rankings.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung und Lehre im weltweiten Vergleich.", "content": "In einem der umfassendsten weltweiten Rankings, dem Academic Ranking of World Universities der shanghaier Jiaotong-Universität (auch „Shanghai-Ranking“ oder „Shanghai-Index“), belegte die TU München: Im Ranking 2013 nimmt die Chemie der TUM im internationalen Vergleich den 13. Platz ein. Sie liegt damit weit vor allen anderen deutschen Chemiefakultäten. Die nächsten Technischen Universitäten in Deutschland folgen in allen bisherigen Shanghai-Rankings (ARWU) auf Plätzen oberhalb 180. Ebenfalls jährlich vergleicht die \"Times\" weltweit Universitäten und stellt in Form eines Rankings das \"Higher Education Supplement\" auf. Dabei belegte die TU München: Im Einzelvergleich des Bereichs „Science“ (Technische Hochschulen) belegte die TU München 2006 den 32. Platz (1. Platz unter den deutschen Kandidaten).", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Studenten des WARR-Hyperloop-Teams gewannen im August 2017 zum zweiten Mal in Folge die „Hyperloop Pod Competition“ des SpaceX-Gründers Elon Musk. Das Team der Arbeitskreise von Monika Ehling-Schulz von der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Kooperation mit Thomas Hofmann und Siegfried Scherer von der TU München erreichte zusammen die ISO-Standardisierung zur Quantifizierung von einem emetischen (Erbrechen auslösendem) Toxin namens Cereulid, das Erhitzungsvorgänge bei der Lebensmittelzubereitung überstehen kann und daher ein Problem für die Lebensmittelsicherheit insbesondere in prozessierten Lebensmitteln darstellt. Die beispielhafte Kooperation über Ländergrenzen hinweg wurde mit dem Otto-von-Guericke-Preis der AiF ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Drittmittel.", "content": "Die Drittmittel der TU München stiegen im Zeitraum 2006 bis 2010 um 67 % auf 246,3 Millionen Euro an. Davon stammten 2010 allein 19,9 Millionen Euro aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für Sonderforschungsbereiche und 30 Millionen Euro aus der Exzellenzinitiative. Insgesamt erhielt die TU München aus der ersten Phase der Exzellenzinitiative circa 150 Millionen Euro bis zum Jahr 2011. In der aktuellen Förderperiode (2012–2017) werden es voraussichtlich ca. 165 Millionen Euro sein. Im Jahr 2018 hat die TUM Drittmittel in Höhe von fast 356,8 Millionen Euro eingeworben. Eine Evaluation der Europäischen Kommission im November 2010 ergab, dass die TU München im siebten EU-Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung (RP7) die meisten Mittel aller deutschen Universitäten eingeworben hat. Mit dem Rahmenprogramm verfolgt die Europäische Kommission das Ziel, die führende Position Europas in der weltweiten, wissensbasierten Wirtschaft auszubauen. Laut dem Förderatlas 2018 der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der die Bewilligungen im Zeitraum von 2014 bis 2016 aufschlüsselt, belegte die TU München in den Ingenieurwissenschaften personalrelativiert den 18. Platz und absolut den 7. Platz. In den Ingenieurwissenschaften belegte die RWTH Aachen absolut den 1. Platz und personalrelativiert die Universität Erlangen-Nürnberg. In der Elektrotechnik und in der Informatik belegte die TU München absolut den 3. Platz. Auf den 1. Platz in der Elektrotechnik befand sich die Technische Universität Dresden und in der Informatik die Technische Universität Darmstadt. Im Fachgebiet Maschinenbau und Produktionstechnik belegte die TU München absolut den 9. Platz und die RWTH Aachen den 1. Platz. In den Naturwissenschaften belegte die TU München personalrelativiert den 13. Platz und absolut den 5. Platz. In den Naturwissenschaften belegte die Universität Mainz absolut und personalrelativiert den ersten Platz. Die DFG wählt in einem wettbewerbsorientierten Auswahlverfahren die besten Forschungsprojekte von Forschern an Universitäten und Forschungseinrichtungen aus und finanziert sie.", "section_level": 2}, {"title": "Studienbeiträge.", "content": "Im Sommersemester 2007 wurde für das Studium an der TU München ein \"Studienbeitrag\" von zunächst insgesamt 592 Euro pro Semester erhoben. Mit der Abschaffung der Verwaltungsgebühr 2009 waren es nunmehr 542 Euro, die sich aus 500 Euro als Beitrag für die Verbesserungen der Studienbedingungen und 42 Euro Studentenwerksbeitrag zusammengesetzt haben. Der Bayerische Landtag beschloss am 24. April 2013 die Abschaffung der Studienbeiträge. Seit dem Wintersemester 2013/2014 werden für alle Studenten nur noch der Grundbeitrag für das Studentenwerk sowie ein Solidarbeitrag für das Semesterticket erhoben. Die Höhe der Beiträge variiert jedes Jahr und kann auf der Homepage der TU München nachgeschlagen werden.", "section_level": 1}, {"title": "TUM Graduate School.", "content": "Im Mai 2009 wurde von der TU München die \"TUM Graduate School\" gegründet. Ziel dieser Einrichtung ist es, allen Doktoranden der TU München neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit fachliche und überfachliche Zusatzqualifizierungen zu ermöglichen und sowohl internationale als auch interdisziplinäre Netzwerkbildung zu fördern. Trotz der Bezeichnung Graduate School handelt es sich nicht um ein verschultes Promotionsprogramm, sondern um zusätzliche Qualifizierungsangebote, die die Absolventen auf die immer komplexer werdenden Herausforderungen an Führungskräfte in Industrie und Forschung vorbereiten sollen. Während eines sogenannten \"Kick-Off\"-Seminars können Kontakte geknüpft werden und in Softskill-Kursen wird gezielt wissenschaftliches Schreiben und Veröffentlichen und Gruppenarbeit gelehrt sowie wissenschaftlichem Fehlverhalten vorgebeugt. Die \"TUM Graduate School\" fungiert als Dachorganisation aller Graduiertenzentren der TU München mit rund 3500 Promovierenden. Vorläufer des TUM-weiten Promotionsprogramms ist die International Graduate School of Science and Engineering (IGSSE), die im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gegründet wurde (2006). Sie fördert Open Access in der Wissenschaft über die \"mediaTUM\" Plattform.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten und Alumni.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nobelpreisträger.", "content": "16 Nobelpreisträger haben an der Technischen Hochschule/Universität München studiert, gelehrt und geforscht: Weitere Nobelpreisträger tragen Ehrentitel der Technischen Hochschule/Universität München:", "section_level": 2}, {"title": "Bekannte Erfinder.", "content": "Zahlreiche bekannte Ingenieure, Erfinder und Entdecker arbeiteten an der heutigen Technischen Universität München, darunter:", "section_level": 2}, {"title": "Ombudsperson der TUM für gute wissenschaftliche Praxis.", "content": "Der Senat der Universität hat im August 2019 den emeritierten Professor Heiner Bubb zur Ombudsperson für wissenschaftliches Personal gewählt. Er ist besonders für alle Fragen guter wissenschaftlicher Praxis zuständig. Er ist damit Nachfolger von Joachim Heinzl, der dieses Amt seit 2016 innehatte. Dieser wiederum folgte auf Georg Färber (2011–2016).", "section_level": 2}, {"title": "Philatelistisches.", "content": "Zum 150. Jahr der Gründung der Universität gab die Deutsche Post AG mit dem Erstausgabetag 12. April 2018 ein Sonderpostwertzeichen im Nennwert von 150 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt von den Grafikern Stefan Klein und Olaf Neumann aus Iserlohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Technische Universität München (kurz \"TUM\" oder \"TU München\") ist die einzige Technische Universität in Bayern. Sie ist mit über 41.000 Studenten die zweitgrößte Technische Hochschule in Deutschland (TU9). Ihr Stammsitz ist München. Sie gehört zu den drei ersten Universitäten, die 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative in die Förderlinie „Zukunftskonzept“ aufgenommen wurden. 2012 und 2019 verteidigte sie erfolgreich ihren Titel als Exzellenz-Universität. Sie ist in das Elitenetzwerk Bayern eingebunden und laut dem QS World University Ranking die beste Universität Deutschlands.", "tgt_summary": "慕尼黑工业大学(, 简称TU München及TUM),校园坐落于德国南部巴伐利亚州首府慕尼黑,是德国的一所著名大学,亦是是德国最古老的工业大学 (Technische Universität) 之一,属TU9成员,于2006年10月被选为德国首批三所精英大学之一。德国科研联合会(DFG) 在2006年、2012年和2019年连续三度授予慕尼黑工业大学“精英大学”(Elite-Uni)的称号,是德国政府“未来计划”中重点资助和扶植的对象。截止2017年,共有19位校友及教职工曾获得诺贝尔奖。", "id": 1903985} {"src_title": "Metropolitan Tabernacle", "tgt_title": "都城会幕", "src_document": [{"title": "Gottesdienste und weitere Veranstaltungen.", "content": "Die Kirche hält zwei Gottesdienste am Sonntag. Einen morgens um 11 Uhr, in dem fortlaufend biblische Texte ausgelegt werden, und einen nachmittags um 18.30 Uhr, welcher besonders der Verkündigung des Evangeliums an Suchende dient. Die Gottesdienste umfassen neben der Predigt, die 35–45 Minuten dauert, das Singen von Hymnen und Psalmen. Darüber hinaus gibt es eine Sonntagsschule für Kinder, sowie einen Bibelunterricht und einen Unterricht in christlicher Lehre. Unter der Woche ist montags ein Gebetstreffen und mittwochs um 19.30 Uhr ein Bibelstudium, in dem ebenfalls Gottes Wort gelehrt wird. Dieses wird von ungefähr 500 Menschen besucht. Alle Predigten und Bibelstudium können über die Homepage der Gemeinde heruntergeladen werden. Jeden Donnerstagabend wird zudem ein Bibelstudium und Gebetskreis für Gehörlose angeboten. Samstags nachmittags findet ein Bibelstudium für diejenigen Chinesen statt, die immer noch Probleme mit der englischen Sprache haben. Dazu werden die Predigten inzwischen ebenfalls in Mandarin angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Angebote des geistlichen Amtes.", "content": "TV und Rundfunk Die Gottesdienste werden täglich auf den Fernsehsendern UCB TV und Sky 677 ausgestrahlt, darüber hinaus werden die Predigten von fünf Radiosendern in den USA und Neuseeland ins Programm genommen. Sword & Trowel Das \"Sword & Trowel\" Magazin erschien das erste Mal 1863 unter C.H. Spurgeon und genießt inzwischen eine große Leserschar weltweit, speziell unter Pfarrern und Kirchenleitern. 2003 wechselte das Magazin sein Format und erscheint jetzt jeweils mit einer Buchveröffentlichung zusammen. Die große Zahl der Abonnenten ermöglicht es sowohl dem Magazin, als auch den Büchern, zu einem sehr niedrigen Preis angeboten zu werden. Jährliche School of Theology Die jährliche \"School of Theology\" des Tabernacle fand das erste Mal im Jahr 1976 statt, seitdem jeweils über drei Tage in der ersten Juliwoche. Details über die Themen und Redner werden bereits im jeweiligen März veröffentlicht. Tabernacle Bookshop Das besondere am \"Tabernacle Bookshop\" ist, dass sämtlichen angebotenen Büchern eine gut fundierte reformierte Lehre zugrunde liegt. Der Buchladen legt großen Wert darauf, Bücher, die eine zweifelhafte Glaubenslehre vertreten, aus dem Sortiment herauszuhalten. London Reformed Baptist Seminary Das Priesterseminar LRBS begann 1976 als ein Teilzeitkurs über vier Jahre. Die Studenten setzen sich zusammen aus Pastoren, Laienpredigern, Kirchenleitern und Männern, die ein starkes Interesse an Theologie haben. Das Studium beinhaltet ein intensives Leseprogramm, sowie einmal pro Monat eine ganztägige Vorlesungsreihe. Geistliche Ämter im Ausland Der Tabernacle unterstützt zurzeit weltweit 20 Pastoren und deren Kirchengründungen, viele von ihnen besuchten das LRBS für ihre Ausbildung. Vom Tabernacle unterstützte Kirchen finden sich in Weißrussland, Ghana (vier), Indien (drei), Indonesien, Mali, Nepal, Nigeria, Pakistan, den Philippinen, Rumänien, St. Lucia, der Slowakei, Spanien, sowie Sri Lanka und Simbabwe. Lessons for Life Projekt Dieses Projekt hat das Ziel, Sonntagsschulen im Vereinigten Königreich und dem Ausland zu fördern. Um dies zu erreichen, wurde Anfang der 1990er eine Buchreihe ins Leben gerufen, welche die biblische Lehre mit grafischen Hilfsmitteln für Kinder einfach verständlich macht. Die Bücher wurden inzwischen ins Französische und ins Bengalische übersetzt. Weitere Übersetzungen finden momentan statt ins Portugiesische, Spanische und Chinesische.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Metropolitan Tabernacle ist eine große reformiert-baptistische Kirche in Elephant and Castle in London. Die Tabernacle Gemeinde geht auf das Jahr 1650 zurück, 30 Jahre nachdem die Puritaner und Pilger von Southwark in die Neue Welt aufbrachen und nachdem das Parlament die Zusammenkünfte der Baptisten verboten hatte. Weltbekannt wurde der Metropolitan Tabernacle durch seinen Prediger Charles Haddon Spurgeon. Die Gemeinde wuchs durch ihn so stark, dass sie schon bald Versammlungen von 10.000 Menschen aufwies. Daher musste der Tabernacle von seinem ursprünglichen Ort in der New Park Street Chapel einige Male umziehen und ließ sich schließlich an seinem heutigen Ort nieder, wo die Märtyrer Southwarks verbrannt wurden. Daher trägt der Grundstein auch die Inschrift \"Das Blut der Märtyrer ist die Saat der Kirche.\"", "tgt_summary": "都城会幕(Metropolitan Tabernacle)是英国伦敦萨瑟克区象堡(Elephant and Castle)地区的一座大型浸信会教堂。它是1861年时最大的教会建筑,被认为是现代“”的先驱。都城会幕自1650年开始聚会,在清教徒航海赴美洲不久。该堂历史上有许多著名的牧师,例如柯便雅悯(Benjamin Keach)、约翰吉尔(John Gill)、吕本(John Rippon)博士和司布真,现任牧师是Peter Masters博士。", "id": 2875831} {"src_title": "Sojus TM-13", "tgt_title": "联盟TM-13", "src_document": [{"title": "Missionsverlauf.", "content": "Franz Viehböck absolvierte an Bord zunächst das umfangreiche österreichische Forschungsprogramm, für das bereits vorher zahlreiche Ausrüstungsgegenstände zur Raumstation Mir gebracht worden waren. Es umfasste medizinische Untersuchungen zur Blutdruck- und Blutkreislaufregulation sowie zur Verteilung der Blutströme in der Schwerelosigkeit (Experiment \"Pulstrans\"), zur Ermittlung des Einflusses der Schwerelosigkeit auf Mikrovibrationen am Arm mittels einer speziell entwickelten nichtinvasiven Sensorjacke und zu Erkenntnissen über die Funktionsweise der Arm- und Beinmuskulatur (Experiment \"Mikrovib\"). Dabei sollten die gewonnenen Erkenntnisse das Wissen über grundsätzliche Funktionsweisen des menschlichen Körpers verbessern und waren nicht auf kosmische Anwendungen ausgerichtet. Dazu trugen auch die Experimente \"Audimir\" zur Erforschung des Orientierungsvermögens über Klänge und Untersuchungen zur Blutzusammensetzung und Lungenfunktion bei. Besondere Beachtung fand das physikalische Experiment \"Logion\", bei dem die Funktionsfähigkeit von Flüssigmetall-Feldionenmittern unter Weltraumbedingungen studiert wurde. Solche Feldionenmitter sollen Spannungsüberschläge verhindern, die bisher häufig zu Ausfällen in der Energieversorgung von Raumfahrzeugen geführt hatten. An den dafür entwickelten technischen Geräten (Massenspektrometer, Bordcomputer, Ionenmikroskop) sind sowohl die ESA als auch die NASA interessiert. Weitere Experimente im Rahmen des Programmes Austromir betrafen die Fernerkundung mit einer Spezialkamera und einem Mehrkanal-Spektrometer (Experiment \"Fem\"), die Datenerfassung, -speicherung und -übertragung über die Kommunikationseinheit \"Datamir\" sowie Videokonferenzen und Amateurfunkkontakte mit Schulen in Österreich und der Sowjetunion. Einige der Experimente wurden durch die Stammbesatzung (Wolkow, Krikaljow) fortgeführt. Außerdem widmeten sich die beiden Langzeitkosmonauten materialwissenschaftlichen, biologischen und astronomischen Untersuchungen (Untersuchungen von Röntgenstrahlungsquellen, z. B. Cygnus X-1 und SN Cassiopeia A). So wurden mit der Schmelzanlage SPLAW hochreine Monokristalle hergestellt und mit Hilfe der Anlage TAWRIJA hochreine, biologisch aktive Substanzen gewonnen, die bei der Produktion von Medikamenten sowie in der Lebensmittelindustrie und der genetischen Forschung zum Einsatz kommen sollen. Erfolgreich testeten die Kosmonauten auch eine halbindustrielle Anlage zur Züchtung neuer Futterantibiotika (Experiment \"Robot\"). Bei einem siebenstündigen Außenbordeinsatz am 20. Februar 1992 montierte Krikaljow verschiedene Geräte und Hilfsstrukturen am 14 Meter langen SOFORA-Mast. Außerdem demontierte er einige Objektive, mehrere Segmente von einer Solarzellenfläche sowie vier Platten, mit denen neue temperaturbeständige Beschichtungen getestet worden waren. Aufgrund von Überhitzungsproblemen an Wolkows Raumanzug musste dieser vorzeitig in die Station zurückkehren. Nachschub an Versorgungs- und Forschungsmaterial erhielt die zehnte Stammbesatzung der Raumstation Mir über die Transportraumschiffe Progress M-10 und M-11. Progress M-10 verfügte über einen VBK-Raduga-Landeapparat, mit dem 350 kg Forschungsmaterial zur Erde transportiert wurden. Die Landung des Raumschiffs Sojus TM-13 erfolgte am 25. März 1992 mit der Besatzung Wolkow / Krikaljow / Flade (5. Deutscher im All).", "section_level": 1}], "src_summary": "Sojus TM-13 ist die Missionsbezeichnung für den Flug eines sowjetischen beziehungsweise russischen Sojus-Raumschiffs zur Raumstation Mir vom 2. Oktober 1991 bis zum 26. März 1992. Während des Aufenthalts an der Mir wurde die Sowjetunion aufgelöst.", "tgt_summary": "联盟TM-13号()是第十三次前往和平号空间站的载人任务。飞船于1991年10月2日起飞,1992年3月25日降落,期间经历了苏联解体。飞船起飞时搭载了两位苏联宇航员(其中一位是俄罗斯人,另一位是哈萨克斯坦人)以及一位奥地利宇航员。", "id": 2134289} {"src_title": "Uruguay Round Agreements Act", "tgt_title": "乌拉圭回合协议法案", "src_document": [{"title": "Nachträglicher Schutz für gemeinfreie Werke (§ 514 URAA).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Am 1. März 1989 hatten die Vereinigten Staaten rückwirkend zum 1. Januar 1978 die Berner Übereinkunft unterzeichnet, welche ohne formelles Registrierungs- oder Veröffentlichungserfordernis eine Mindestschutzfrist von 50 Jahren nach dem Tod des Urhebers bestimmt. (Wie auch in Europa wurde die urheberrechtliche Schutzfrist in der Folgezeit auf 70 Jahre verlängert.) In der Zwischenzeit waren jedoch zahlreiche ausländische Werke in den Vereinigten Staaten auf der Grundlage des alten Rechts gemeinfrei geworden, zum Beispiel wegen einer fehlenden Registrierung, die dort zuvor noch für einen urheberrechtlichen Schutz erforderlich war, oder weil der Schutz in den USA nicht erneuert worden war. Unter dem bestehenden Recht wären alle Werke, die vor 1937 veröffentlicht oder registriert wurden, sowie die meisten der zwischen 1937 und 1977 veröffentlichten oder registrierten Werke heute gemeinfrei. Gleiches gälte für alle ausländischen Werke, deren Rechtsinhaber die amerikanischen Formalitäten nicht erfüllt haben oder die veröffentlicht wurden, bevor die USA mit dem Heimatstaat urheberrechtliche Verträge abgeschlossen hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Inhalt der Vorschrift.", "content": "Um dieser vermeintlichen Schutzlücke zu begegnen und um den Verpflichtungen aus der Berner Übereinkunft nachzukommen, enthielt der 1994 erlassene URAA in § 514 eine Vorschrift, die diese Werke unter bestimmten Voraussetzungen wieder dem Urheberrecht unterstellte. Die Regelung hat jedoch zur Folge, dass für Werke, die in ihrem Ursprungsland inzwischen gemeinfrei sind, in den USA nun ein Schutz von (in den meisten Fällen) 95 Jahren ab Veröffentlichung gilt. Davon betroffen sind Werke, die 1923 oder später erstveröffentlicht wurden und die in ihrem Ursprungsland am Datum, das für die Berechnung des Schutzes ausschlaggebend ist, noch geschützt waren. In den meisten Fällen ist dies der 1. Januar 1996. Danach befinden sich nur solche Werke in der Public Domain, die vor dem 1. Januar 1923 veröffentlicht oder registriert wurden oder zwischen 1923 und 1963 veröffentlicht oder registriert wurden und bei denen das Copyright nicht erneuert wurde. Nur eine verschwindend geringe Anzahl von Werken, die bereits veröffentlicht sind, wird vor 2019 gemeinfrei werden.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "Beispielsweise wurden die Werke des 1935 verstorbenen Künstlers Max Liebermann in Deutschland am 1. Januar 2006 gemeinfrei. Da sie am 1. Januar 1996 in Deutschland noch geschützt waren, gilt jedoch in den USA für Bilder von 1923 und später weiterhin ein Copyright-Schutz. Ein anderes Beispiel ist der britische Film Die 39 Stufen des Regisseurs Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1935. In Europa ist dieser noch bis mindestens 2051 geschützt, da der Regisseur 1980 starb, jedoch gehörte er in den USA seit 1963 zur Public Domain. Auswirkungen hat dies beispielsweise für das Medienarchiv Wikimedia Commons, wo der Grundsatz gilt, dass Werke sowohl im Ursprungsland als auch in den USA gemeinfrei sein oder unter einer freien Lizenz stehen müssen. Eine einheitliche Praxis für den Umgang mit solchen Bildern hat sich auf Wikimedia Commons jedoch nicht herausgebildet; wahrscheinlich nach dem URAA in den USA geschützte Bilder wurden sowohl gelöscht als auch wiederhergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik und Verfassungsmäßigkeit.", "content": "Der URAA ist umstritten, weil er die Public Domain nachträglich verkleinerte. Lawrence Lessig strengte Modellprozesse gegen das Gesetz an. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten bestätigte am 18. Januar 2012 in Golan v. Holder die Verfassungsmäßigkeit des § 514 URAA unter Berufung auf die zuvor ergangene Entscheidung Eldred v. Ashcroft. Aus dem Recht auf freie Meinungsäußerung im ersten Verfassungszusatz ergebe sich kein Anspruch auf uneingeschränkte Nutzung künstlerischer Werke. Die entsprechende Einschränkung sei durch den Zweck des Copyright gerechtfertigt, nämlich durch die Entlohnung der Urheber und der Förderung des wissenschaftlichen Fortschritts und der Fortentwicklung künstlerischen Wirkens. Schließlich habe der Gesetzgeber seine Kompetenzen aus der Copyright Clause der Verfassung nicht überschritten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Uruguay Round Agreements Act (URAA) ist ein Bundesgesetz der Vereinigten Staaten auf dem Gebiet des Urheberrechts (Copyright) mit der Nummer 17 USC 104A. Er wurde 1994 im Anschluss an die Uruguay-Runde verabschiedet.", "tgt_summary": "《乌拉圭回合协议法案》(英语:\"Uruguay Round Agreements Act\", URAA,)是一份美国国会法案,将1994年的马拉喀什协议纳入美国法律中实施。马拉喀什协议是关税暨贸易总协定(后来的世界贸易组织)中乌拉圭回合谈判的一部分。本法案其中一个影响是可针对此前于美国处于公共领域的作品,赋予美国著作权的保护。", "id": 719086} {"src_title": "Eureka – Die geheime Stadt", "tgt_title": "靈異之城", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "US Marshal Jack Carter will seine ausgerissene Tochter Zoe nach Los Angeles bringen. Da er an Flugangst leidet, welche er im späteren Verlauf der Serie öfter überwinden muss, fährt er mit dem Auto quer durch die USA. Nach einem Autounfall landet er mit seiner Tochter in der kleinen Stadt Eureka. Was er nicht weiß: Eureka ist eine eigens von der US-Regierung erbaute Siedlung, um der wissenschaftlichen Elite des Landes Forschungen in aller Ruhe zu ermöglichen. Im Laufe des Pilotfilms wird offenbart, dass der Unfall durch ein fehlgeschlagenes Experiment provoziert wurde, woraufhin Carter durch die Aufklärung des Vorfalls zum Sheriff ernannt wird (sein Vorgänger ist als Folge der Geschehnisse arbeitsunfähig geworden). Das story-technische Grundgerüst der Serie sind die einzelnen Abenteuer des Protagonisten Jack Carter, der sich mit den außer Kontrolle geratenen, hochmodernen Erfindungen der Wissenschaftler auseinandersetzt, aber innerhalb einer Episode wieder alles hinbiegt.", "section_level": 1}, {"title": "Das Artefakt.", "content": "In der ersten Staffel wird vom Artefakt meist nur als Sektion 5 geredet, erst gegen Ende der Staffel wird das Geheimnis gelüftet, dass sich in Sektion 5 ein Artefakt befindet, von dem keiner genau weiß, was es ist und was es darstellen soll. Im Verlauf der zweiten Staffel wird neben einigen anderen Geheimnissen aufgelöst, dass es wohl älter als der Urknall und wahrscheinlich nur ein Gefäß oder Empfänger eines transdimensionalen Energiefelds sei. Im aktiven Zustand hat es das Aussehen einer irisierenden Sonne; nachdem es durch ein fehlgeschlagenes Experiment gestorben oder kaputtgegangen ist, sieht man in der zweiten Staffel, dass das gesamte Artefakt die Form eines Geflechts und die Oberfläche das Aussehen einer elektrischen Platine hat.", "section_level": 2}, {"title": "Das Experiment.", "content": "Bei dem fehlgeschlagenen Experiment, mit dem die Zusammensetzung des Artefakts untersucht werden sollte, wurden Henry Deacons Freundin Kim Anderson sofort und weitere Protagonisten durch Verstrahlung, die nach einiger Zeit eine spontane Selbstentzündung hervorruft, getötet. Dabei remanifestierte sich die Energie in Allison Blakes autistischem Sohn Kevin, der zufällig in der Nähe war. Dieses Experiment, das zum Ende der ersten Staffel stattfindet, legt den Grundstock für fast die gesamte Handlung der zweiten Staffel. So zerrüttet es die Freundschaft zwischen Henry Deacon und Jack Carter, nachdem Henry versucht hatte, seine Freundin Kim durch eine Zeitreise zu retten, und dabei ein Paradoxon auslöste, dabei aber von Jack aufgehalten wurde. Nathan Stark wird als Leiter von Global Dynamics abgesetzt. Allison Blakes autistischer Sohn mutiert zusehends unter Einfluss des Energiefelds zu einem Übermenschen mit telepathischen Fähigkeiten. Weiterhin wird indirekt durch den Unfall aufgedeckt, dass Beverly Barlow als Spionin für eine unbekannte Gruppierung tätig war.", "section_level": 2}, {"title": "Das alte Eureka.", "content": "Über die Anfänge der Wunderstadt ist bis zum Ende der zweiten Staffel eher wenig bekannt. Zu Beginn der ersten Staffel erwähnt Allison Blake Jack Carter gegenüber, dass Eureka unter Präsident Truman ins Leben gerufen wurde, der damit einer Bitte Einsteins nachkam. Außerdem stellt Pierre Fargo in der siebten Folge der zweiten Staffel fest, dass sich Eureka stark verändert habe, in der Anfangszeit hätte es nur Wellblechhütten gegeben, und das ganze glich seiner Aussage nach eher einer Militärbasis als einer Stadt. In der dritten Staffel erfährt man immer mehr von den Anfängen der Stadt. In der ersten Episode erzählt Allison Blake Jack Carter, dass Einstein mit einigen anderen Wissenschaftlern Eureka gegründet hat. Mit dem Auftauchen von Eva Thorne werden einige Geheimnisse gelüftet. So öffnet sich plötzlich im Keller der Tesla-Schule eine schwere Eisentür, die in einen riesigen alten Forschungskomplex führt. Schon zu Anfang erkennt man Thornes extremes Interesse an dem Gebäude, denn dort liegt ihre Vergangenheit. In Staffel 4 bekommt man einen Einblick in das alte Eureka: eine Militärbasis. Den Eindruck erhielt man auch schon an einem Ende einer Episode in Staffel 3, als Eva Thorne das Museum schließt und die alten Bänder mit Experimentalwaffentests anschaut.", "section_level": 2}, {"title": "Staffeln.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Die erste Staffel stellt die Haupt- und Nebencharaktere im Rahmen in sich abgeschlossener Episoden vor. Ebenfalls wird das streng geheime Forschungsinstitut des DOD „Global Dynamics“ eingeführt. Inklusive des Pilotfilms hat die erste Staffel zwölf Episoden, in denen im Hintergrund langsam der Plot für die zweite Staffel gesponnen wird. So wird bereits im Pilotfilm die ominöse und hochgeheime Sektion 5 erwähnt. Der Zuschauer wird im unklaren gelassen, worum es sich bei dieser Sektion 5 handelt. Im Zusammenhang mit dieser Sektion 5 wird in späteren Episoden ein Artefakt erwähnt; allerdings wird erst in der letzten Episode ausführlich auf das Artefakt eingegangen, das in der zweiten Staffel eine wichtige Rolle spielen wird, da bei einem fehlgeschlagenen Experiment Henrys Freundin Kim Anderson ums Leben kommt. Henry wird dabei von Jack beim Versuch aufgehalten, seine Freundin Kim mittels einer Zeitreise zu retten, um ein Paradoxon zu vermeiden.", "section_level": 2}, {"title": "Webisodes.", "content": "Am 25. Juli 2006 veröffentlichte Syfy (damals: SciFi Channel) die erste Webisode samt einer „Prologue“ genannten Folge auf der Internetseite des Sender, wo sie kostenlos betrachtet werden konnten. Weitere Folgen erschienen im Wochenrhythmus. Die gesamte Serie trug den Titel „Hide and Seek“ (dt.: Versteckspiel) und bestand aus insgesamt sieben Episoden und dem Prolog von jeweils etwa zwei Minuten Dauer. Diese Miniserie zeigt die Hauptfiguren bei der Jagd nach einer Art Tier mit humanoider Gestalt, das sich in den Wäldern um Eureka herum verborgen hält und Menschen angreift.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Die zweite Staffel ist im Gegensatz zur ersten deutlich durch eine zusammenhängende Rahmenhandlung geprägt und in 13 Episoden aufgeteilt. Die Freundschaft zwischen Henry und Jack ist zerbrochen, Henry hält dies aber vor Jack geheim, nachdem er Jacks Gedächtnis gelöscht hat. Das Artefakt spielt eine immer größere Rolle, nachdem es bei dem fehlgeschlagenen Experiment scheinbar gestorben oder kaputtgegangen ist. Es stellt sich aber heraus, dass das Artefakt nur ein Gefäß oder Empfänger für ein transdimensionales Energiefeld ist, welches sich in Allisons Sohn, Kevin, neu manifestiert. Der Konflikt zwischen Henry und Jack spitzt sich im Laufe der Staffel immer mehr zu, bis er in der letzten Episode der zweiten Staffel durch Henrys Kaperung von „Global Dynamics“, der einen Ausbruch von gefährlichen Krankheitserregern fingiert, eskaliert. Am Ende der letzten Episode wird Kevin durch eine geheime Transportvorrichtung vom Energiefeld getrennt.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Zu Beginn der Staffel erscheint die Regierungsbeamtin Eva Thorne zwecks Überprüfung von Kosten und Wirtschaftlichkeit von Eureka und Global Dynamics. Sie wird neben Allison Geschäftsführerin von GD und holt Henry aus dem Gefängnis, der schließlich zum Bürgermeister von Eureka gewählt wird. Am Tag seiner Hochzeit mit Allison verschwindet Nathan in subatomaren Partikeln, als er ein fehlgeschlagenes Experiment aufhalten will. Eva Thorne hegt ein großes Interesse an einer unterirdischen Einrichtung, die in den 1930er Jahren gebaut wurde. Es stellt sich heraus, dass sie damals an einem missglückten Experiment beteiligt war, bei dem durch ihre Schuld einige Menschen ums Leben gekommen sind. Um ihren Fehler zu vertuschen, will sie die Einrichtung zerstören, was jedoch misslingt. Henry Deacon und Jack Carter verhelfen Eva Thorne zur Flucht, was Jack seinen Job kostet, jedoch nur für einen Tag, da Henry als Bürgermeister durch ein altes Gesetz der Stadt Eureka Jacks Entlassung rückwirkend verhindert. Tess, eine Studienfreundin von Allison Blake, taucht auf und wird neue Leiterin von Sektion 5. Weiterhin taucht Jack Carters schwangere Schwester auf, die sich im Verlauf der Staffel mehr und mehr in Eureka einlebt. Die Rückkehr eines vor 20 Jahren von Henry und Kim gebauten unbemannten Raumschiffs bringt als Fracht eine durch den organischen Bordcomputer hergestellte Kopie von Kim mit.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 4.", "content": "Jack, Jo, Fargo, Allison und Henry gelangen in die Gründungszeit von Eureka. Dort treffen sie auf Dr. Trevor Grant, einen engen Mitarbeiter Einsteins und Mitbegründer von Eureka. Nach einigen Verwicklungen gelangen sie alle, einschließlich Dr. Grant, wieder zurück, müssen jedoch feststellen, dass ihr Erlebnis nicht ohne Konsequenzen für die Zeitlinie geblieben ist. Die Zeitreise hat zum Teil erhebliche Auswirkungen auf das berufliche und private Leben der Menschen in Eureka, die nicht alle erfreulicher Natur sind. Der Versuch, die für den Zeitsprung verantwortliche Maschine zu reparieren, scheitert, so dass eine Korrektur der neuen Zeitlinie nicht mehr möglich ist. Da die militärischen Protokolle für einen solchen Fall eine Isolierung der Beteiligten vorsehen, beschließt die Gruppe, den Vorfall geheim zu halten. Im Laufe der Staffel erfahren aber doch immer mehr Außenstehende von dem Ereignis. Die Staffel endet mit dem Start eines Raumschiffes, der Astraeus-Mission, das zum Titan, einem Saturn-Mond, fliegen soll. Durch eine offensichtlich externe Übernahme der Software beginnt der Start frühzeitig und neben den geplanten Crewmitgliedern, u. a. Fargo, Grace, Holly und Zane, wird auch Allison, trotz aller Versuche den Start abzubrechen, gezwungen mitzufliegen – an eine durch Änderung der Koordinaten zu Staffelende unbekannte Position. Es ist nicht klar, ob die Personen an Bord überlebt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 5.", "content": "Die fünfte Staffel beginnt mit der Rückkehr des Raumschiffes nach vier Jahren zur Erde. Die Rückkehrer werden unter Quarantäne gestellt und müssen zu ihrem Entsetzen feststellen, dass sich einiges verändert hat; so wird die Stadt von Andy-Robotern kontrolliert und Jo und Jack sind ein Paar und ziehen Allisons Kinder auf. Alle versuchen aber dennoch in ihr altes Leben zurückzufinden. Am Ende der ersten Folge wird jedoch klar, dass diese Welt nicht real ist. Die Wissenschaftler haben die Erde niemals verlassen und wurden stattdessen von Beverly Barlowe und Senatorin Wen gefangen genommen, die sie in Traumsequenzen in einem Computerprogramm gefangen hält. Diese Träume zeigen ihnen Eureka mit ihren persönlichen Albträumen übersät. Es ist nur ein Monat vergangen seit dem Start und die Suche soll eingestellt werden, doch wollen die Zurückgebliebenen nicht ohne Weiteres aufgeben und setzen ihre Nachforschungen fort. Dank Kevin werden sie fündig und können das Raumschiff in einem Lagerhaus ausmachen. Dort angekommen finden sie jedoch lediglich die Spuren eines eiligen Aufbruchs vor. Währenddessen treten immer wieder ungewollt Störungen in den Träumen auf, ausgelöst durch eine Überlastung des Systems im Zuge der ungeplanten Anwesenheit von Allison Blake im Programm. Holly kommt schließlich dahinter, dass sie und die restlichen Crewmitglieder in einer Computersimulation von Eureka gefangen gehalten werden. Dies wurde von Senatorin Wen veranlasst, um die Crew als eine Art von „biologischen Computern“ zu missbrauchen. Senatorin Wen befürchtet, dass Holly durch diese Entdeckung den weiteren Ablauf der Simulation gefährden könnte. Sie wirft Holly gewaltsam aus der Simulation aus und tötet sie dadurch anscheinend. Im weiteren Verlauf der Staffel erwecken Fargo und Zane sie als Hologramm wieder zum Leben. Schließlich erstellen sie ihr einen neuen Körper in einem biologischen 3D-Drucker. Am Ende der Staffel soll Eureka zerstört werden, weil Holly durch eine Gehirnwäsche jeden Bewohner der Stadt geklont und an das neuronale Netzwerk angeschlossen hat. Die Regierung lässt Eureka daraufhin schließen, da die Klone Milliarden gekostet haben. Am Ende der letzten Folge taucht Trevor Grant auf und verkündet, dass er Eureka gekauft habe.", "section_level": 2}, {"title": "Reichweite.", "content": "Die Premiere der Serie in den USA wurde von 4,6 Millionen Zuschauern gesehen. Damit schaffte die Serie den meistgesehenen Serienstart in der Sendergeschichte. Ein Jahr später wurde die Premiere der zweiten Staffel in den USA von 2,5 Millionen Zuschauern gesehen. Die Premiere der dritten Staffel in den USA wurde von 2,8 Millionen Zuschauern gesehen. In Deutschland erreichte sie nach einem sehr guten Start Einschaltquoten über dem Senderschnitt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "In den USA startete die erste Staffel am 18. Juli und endete am 3. Oktober 2006. Die zweite Staffel wurde vom 10. Juli 2007 bis zum 2. Oktober 2007 ausgestrahlt. Syfy wollte auf Grund des Drehbuchautorenstreiks 2007/2008 die Episodenzahl der dritten Staffel von 13 auf 21 anheben, letztlich wurden es aber nur 18. Die ersten acht Episoden wurden auf dem Sender zwischen dem 29. Juli und dem 23. September 2008 gezeigt. Die restlichen zehn Folgen wurden vom 10. Juli bis zum 18. September 2009 ausgestrahlt. Die vierte Staffel lief ab dem 9. Juli 2010 auf Syfy. Am 17. August 2010 verlängerte Syfy \"Eureka\" um eine fünfte und zugleich auch letzte Staffel. Die Ausstrahlung dieser Staffel erfolgte vom 16. April bis zum 16. Juli 2012 auf Syfy.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Im Pay-TV ist die Serie auf dem deutschen Pay-TV-Sender Syfy zu sehen. Im Free-TV wurde die erste Staffel zwischen dem 25. Februar und dem 26. Mai 2008 auf ProSieben ausgestrahlt. Die zweite Staffel wurde zwischen dem 30. Juni und dem 22. September 2008 ausgestrahlt. Die dritte Staffel startete am 6. Juli 2009 ebenfalls bei ProSieben, allerdings wurde die Ausstrahlung nach der sechsten Folge der Staffel am 10. August 2009 bereits wieder eingestellt. Am 12. Juli 2010 setzte ProSieben die Ausstrahlung der dritten Staffel fort, wollte sie aber mit der sechzehnten Folge der Staffel am 13. September 2010 wieder beenden. Später entschied man jedoch, die gesamte Staffel zu zeigen. Diese endete mit einer Doppelfolge am 20. September 2010. Die vierte Staffel wurde zwischen dem 11. April 2011 bis zum 30. Januar 2012 auf ProSieben gesendet. Die fünfte Staffel wurde erneut ab dem 27. August 2012 auf ProSieben gesendet. ProSieben nahm die Serie bereits ab dem 24. September 2012, nach Folge 5 der fünften Staffel aufgrund von schlechten Quoten wieder aus dem Programm. Ein Termin für die Ausstrahlung der restlichen Episoden steht noch nicht fest. Syfy hat im März 2013 die komplette fünfte Staffel einschließlich des Serienfinales in deutscher Sprache ausgestrahlt. Nachdem die fünfte Staffel von ProSieben vorzeitig aus dem Programm genommen wurde, strahlte Kabel1 die restlichen acht Episoden ab dem 16. Mai 2013 aus. Wegen schlechter Quoten wollte Kabel1 jedoch die Serie schnellstmöglich hinter sich haben und sendete die letzten 5 Folgen zusammen am 13. Juni ab 22:45 Uhr bis nachts um 02:20 Uhr.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eureka – Die geheime Stadt ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die ab dem 18. Juli 2006 auf dem US-Sender Syfy ausgestrahlt wurde. Sie handelt vom Leben in einer geheimen Siedlung voller Wissenschaftler in Oregon im pazifischen Nordwesten der USA. Sie wurde von Universal Cable Productions produziert und bescherte dem Sender Syfy, damals noch unter dem Namen Sci-Fi Channel, im Jahr 2006 Rekordeinschaltquoten. Die meisten Folgen schrieben Andrew Cosby und Jaime Paglia. Mit der ebenfalls für Syfy produzierten Serie \"Warehouse 13\" gab es jeweils eine Crossover-Episode. In Deutschland wurde \"Eureka\" erstmals von ProSieben und Kabel1 ausgestrahlt.", "tgt_summary": "天才之城(Eureka)是一部美国科幻电视剧。从2006年7月18日开始在Syfy播出。已经播出了四季,第五季目前正在拍摄。第四季的后半部分于2011年7月11日开始播出,在2011年9月19日播毕。故事是发生在俄勒冈州一个名为Eureka的小镇,这里的居民几乎都是天才和科学家。他们几乎都在GD研究所工作。2007年,灵异之城获得了艾美奖提名。灵异之城也是Syfy迄今收视率最高的电视剧。制作方宣布在播毕第五季后,将不再制作新一季的剧集。", "id": 2460992} {"src_title": "Brad Guzan", "tgt_title": "布拉德·古赞", "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Guzan spielte zwei Jahre lang für Collegemannschaft der University of South Carolina in Columbia. Er spielte auch für die Reserve Mannschaft von Chicago Fire in der USL Premier Development League.", "section_level": 2}, {"title": "CD Chivas USA.", "content": "2004 gab er sein Collegestudium auf und unterschrieb einen Vertrag mit der Major League Soccer und wurde 2005 von C.D. Chivas USA gedraftet. Er war fortan einer der wenigen im Team, die keinen hispanischen Hintergrund hatten. Bereits in seinem ersten Jahr wurde er Stammtorwart des Vereins. Am Ende der Saison 2007 wurde er zum Torhüter des Jahres ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Aston Villa.", "content": "Am 11. Juli 2008 verständigte sich der englische Erstligist Aston Villa mit der MLS und dem Verein C.D. Chivas USA über einen Transfer Guzans. Der Wechsel war am 1. August 2008 perfekt, nachdem das britische Home Office die notwendige Arbeitserlaubnis erteilt hatte. Guzan machte sein erstes Spiel für Aston Villa im September 2008. Er stand im League-Cup-Spiel gegen die Queens Park Rangers zwischen den Pfosten. Sein internationales Debüt gab er am 6. November 2008 gegen Slavia Prag. Am 22. März 2009 stand er zum ersten Mal bei einem Premier-League-Spiel auf den Platz, nachdem Stammtorhüter und Landsmann Brad Friedel im Spiel eine Rote Karte bekommen hatte. Zum Jahreswechsel 2010/11 verlieh ihn Aston Villa an den Zweitligisten Hull City. Dort absolvierte er bis zum Saisonende 16 Ligaspiele, bevor er zu Aston Villa zurückkehrte. Dort vertrat er den verletzen Shay Given am 3. Dezember 2011 gegen Manchester United (0:1) und im folgenden Monat blieb er vorerst die „Nummer 1“. Zum Ende der 2011/12 erhielt Guzan zunächst keinen neuen Vertrag, aber im Verlauf der weiteren Planung wurde sein Kontrakt schließlich doch verlängert. Während der Spielzeiten 2012/13 (36 Ligaspieleinsätze) und 2013/14 (38 Ligaspieleinsätze) war er Stammtorhüter seines Klubs. Im Juli 2013 unterzeichnete er einen neuen Vierjahresvertrag. Auch in den nachfolgenden Saisons 2014/15 (34 Ligaspiele) und 2015/16 (28 Ligaspiele) war er die „Nummer 1“ im Tor Aston Villas.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Brad Guzan spielte für die U-18-Nationalmannschaft der USA. 2008 nahm Guzan mit der US-amerikanischen Olympiaauswahl als einer der drei erlaubten Über-23-Jährigen am Olympischen Fußballturnier in China teil und stand in allen drei Partien auf dem Platz. Die Olympiaauswahl der USA schied in der Vorrunde aus dem Turnier. Am 19. Februar 2006 spielte er gegen Guatemala zum ersten Mal für die A-Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten. Beim Confed-Cup 2009 kam Guzan im Gruppenspiel gegen Ägypten zum Einsatz. Mit der Nationalmannschaft kam er bis ins Finale des Wettbewerbs. Er gehörte auch dem US-amerikanischen Kader bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika an, wurde aber nicht eingesetzt. Seit 2015 kommt Guzan regelmäßig als Torhüter für die A-Nationalmannschaft der USA zum Einsatz. So spielte er in allen sechs Spielen während des Gold Cups 2015 und wurde auch für den Kader der USA während der Copa América Centenario 2016 von Trainer Jürgen Klinsmann nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bradley Edwin „Brad“ Guzan (* 9. September 1984 in Evergreen Park, Illinois) ist ein US-amerikanischer Fußball-Torwart und Nationalspieler polnischer Abstammung.", "tgt_summary": "布拉德·古赞(英语:Brad Guzan,1984年-9月9日)是一名美国职业足球员,担任守门员,现时效力美国职业足球大联盟球会阿特兰大联。", "id": 2704828} {"src_title": "Liberal Alliance", "tgt_title": "自由聯盟 (丹麥)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung als Ny Alliance.", "content": "Sie wurde 2007 von drei prominenten Politikern unter dem Namen \"Ny Alliance\" initiiert: Naser Khader und Anders Samuelsen, Folketings- beziehungsweise Europaabgeordnete für Det Radikale Venstre, und Gitte Seeberg, EU-Parlamentarierin der Konservativen. Die \"Ny Alliance\" präsentierte sich als Partei der bürgerlichen Mitte, die sich als Brückenbauer in Abgrenzung zu den extremen Parteien des rechten und linken Lagers versteht. Insbesondere hoffte sie im Wahlkampf 2007, die rechtspopulistische Dansk Folkeparti aus der Rolle einer Mehrheitsbeschafferin der liberal-konservativen Regierung von Anders Fogh Rasmussen verdrängen zu können. Der Ministerpräsident erkannte die Möglichkeit erweiterter parlamentarischer Spielräume und begrüßte umgehend die Gründung einer neuen Partei, obwohl sie eine weitere Konkurrenz im bürgerlichen Lager bedeuten musste. Noch bevor Details eines künftigen Parteiprogramms bekannt waren, traten bereits in den ersten Tagen rund 3.000 Menschen der neuen Partei bei, bald darauf waren es laut Angaben der Partei schon über 10.000. Damit hätte sie etablierte Parteien wie Dansk Folkeparti oder Det Radikale Venstre bereits an Mitgliedern überrundet. Gründungsvorsitzender und Spitzenkandidat war Naser Khader. Bei der vorzeitigen Neuwahl zum dänischen Parlament am 13. November 2007 erreichte die Partei 2,8 % der Wählerstimmen und zog mit fünf Abgeordneten ins Folketing ein. Nach zeitweise hohen Umfragewerten war dieses Ergebnis eher enttäuschend.", "section_level": 2}, {"title": "Umbenennung in Liberal Alliance.", "content": "Die junge Partei stand seither in der Kritik, weil sie noch keine klare politische Linie gefunden hatte. Wenige Monate nach der Wahl setzte der Zerfall ein. Von den fünf Folketingsabgeordneten verließen bis Juni 2008 drei (Seeberg, Aamund und Poulsen) die Partei wieder. Die Umfragewerte rutschten bereits im Mai 2008 unter ein Prozent. Im August 2008 beschloss die Partei ihre Umbenennung in Liberal Alliance und schwänkte auf einen wirtschaftsliberalen Kurs ein. Der Parteivorsitzende Naser Khader verließ die Partei im Januar 2009 und wurde von Anders Samuelsen abgelöst. Bei der Folketingswahl 2011 konnte die Liberale Allianz ihr Ergebnis gegenüber 2007 deutlich verbessern und mit fünf Prozent der Stimmen neun Abgeordnetensitze erringen. Anschließend gehörte sie der Opposition gegen die Mitte-links-Regierung unter Helle Thorning-Schmidt an. Bei der Europawahl 2014 erhielt die LA nur 2,9 % der Stimmen – zu wenig für einen der 13 dänischen Sitze.", "section_level": 2}, {"title": "Regierungsbeteiligung.", "content": "Bei der Folketingswahl 2015 verbesserte die Liberale Allianz ihr Ergebnis erneut und erreichte 7,5 Prozent der Stimmen, womit sie erstmals die Sozialliberalen und die Sozialistische Volkspartei hinter sich ließ. Am stärksten schnitt sie in Gentofte Kommune, einem wohlhabenden Vorort von Kopenhagen, ab, wo sie 17,5 % der Stimmen erhielt. Im neuen Folketing stellt die Partei nunmehr 13 Abgeordnete. Als Teil des „Blauen Blocks“ der Mitte-rechts-Parteien tolerierte sie zunächst die Minderheitsregierung der Venstre-Partei unter Lars Løkke Rasmussen. Ab November 2016 war die LA selbst im Kabinett vertreten, in einer Koalition mit Venstre und Konservativer Volkspartei (Regierung Lars Løkke Rasmussen III). Sie stellte dabei die Minister für Äußeres (Anders Samuelsen), Wirtschaft und Inneres (Simon Emil Ammitzbøll), Bildung (Merete Riisager), Kultur und Kirche (Mette Bock), Verkehr und Bau (Ole Birk Olesen) sowie Senioren (Thyra Frank). Bei der Europawahl 2019 versäumte die Partei mit 2,2 % der Stimmen erneut den Einzug ins Europäische Parlament. Bei der Folketingswahl 2019 verlor die Partei 9 ihrer 13 Abgeordneten. Seit dem Rücktritt von Anders Samuelsen führt der Folketingsabgeordnete Alex Vanopslagh die Partei.", "section_level": 2}, {"title": "Schärfung des liberalen Profils.", "content": "Unter Führung von Anders Samuelsen verabschiedete die Partei 2007 ein entschieden wirtschaftsliberales Programm. Entsprechend erfolgte am 27. August 2008 die Änderung des Parteinamens in \"Liberal Alliance\". Hauptanliegen der Liberal Alliance sind: \"Presse:\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Liberal Alliance (LA), dän. für Liberale Allianz, ist eine dänische liberale Partei. Von ihrer Gründung 2007 bis 2008 hieß sie \"Ny Alliance\" (Neue Allianz). Die Partei vertritt klassisch-liberale bis libertäre Positionen – sowohl in wirtschafts- wie in gesellschaftspolitischen Fragen. Im politischen Spektrum steht sie rechts der Mitte.", "tgt_summary": "自由联盟(Liberal Alliance)是丹麦古典自由主义政党。2007年成立之初名为新联盟(),是十年来第一个新成立的主要政党。 该党目前在丹麦议会拥有9位议员。", "id": 1215111} {"src_title": "Nationalpark Yasuní", "tgt_title": "亞蘇尼國家公園", "src_document": [{"title": "Ökologie und Artenvielfalt.", "content": "Die Yasuní-Region ist fast ausschließlich mit feuchten tropischen Regenwäldern bestanden. Einige häufigere Baumarten sind etwa \"Macrolobium acaciifolium, Coussapoa trinervia\", \"Licania\" sp. und \"Eugenia\" sp. Auf nicht überschwemmtem Land wächst der \"Terra Firme-Wald\" auf periodisch überschwemmten Flächen; \"Varzea\"- und \"Irapo\"-Wald in ständig überfluteten Bereichen. In den kleinflächigen Agroökosystemen wird Kaffee, Maniok, Reis und Zuckerrohr angebaut. Die Fledermaus-Art \"Lophostoma yasuni\" ist eine beispielhafte endemische Art in diesem Nationalpark. Yasuní gehört zu den globalen Biodiversitäts-Hotspots. Die Wissenschaftler sind sich angesichts der außergewöhnlichen Artenvielfalt – darunter zahlreiche endemische, seltene und zum Teil stark gefährdete oder gar vom Aussterben bedrohte Arten –, dem guten Erhaltungszustand und seines Status als kulturellem Erbe über den einzigartigen Wert des Parks einig. Bei insgesamt 2.274 Baum- und Buscharten finden sich in diesem Park auf einem einzigen Hektar 644 identifizierte Arten. Das sind mehr als alle einheimischen Baumarten der Vereinigten Staaten und Kanadas zusammen und gilt als die mit Abstand weltweit höchste Anzahl von Baumarten pro Hektar. Man hat zudem 593 Vogelarten registriert, sodass der Park auch in dieser Hinsicht zu den artenreichsten Orten der Welt gehört. Es gibt außerdem 80 Fledermausarten, 150 Amphibien- und 121 Reptilienarten, sowie mehr als 4000 verschiedene Gefäßpflanzen pro 1.000.000 Hektar. Nirgendwo sonst auf dem Planeten gibt es mehr Insektenarten als hier. Man schätzt sie auf 100.000 Arten pro Hektar. In der Flora und Fauna gibt es zudem einen hohen Anteil endemischer Arten. Obwohl der Yasuni-Nationalpark nur 0,15 % der Gesamtfläche Amazoniens einnimmt, kommen dort rund ein Drittel aller amazonischen Reptilien-, Vogel- und Säugetierarten vor, sowie mehr als ein Viertel aller Amphibienarten und rund ein Siebtel aller Fischarten Amazoniens. Sie weisen ein kontinentales und zum Teil globales Maximum in ihrer Artenvielfalt auf. Der durch den Klimawandel verursachte Temperaturanstieg wird voraussichtlich vergleichsweise gemäßigt ausfallen, wodurch der Park besondere Bedeutung für den zukünftigen Artenschutz gewinnt. Diese Eigenschaften des Nationalparks haben verschiedene Ursachen wie die Stabilität seines Klimas, die großen Niederschlagsmengen und die hohen und über die Jahreszeiten gleichmäßigen Temperaturen. Die unterschiedlichen Böden haben verschiedenartige Ökosysteme sowohl in den trockenen als auch in den überschwemmten Urwaldgebieten hervorgebracht. Es ist überdies erwähnenswert, dass Yasuní eines der pleistozänen Refugien bildete. In dieser erdgeschichtlichen Phase vor 1,8 Millionen Jahren bis 10.000 Jahren kühlte sich das Klima drastisch ab und ein Großteil des Amazonasgebiets verwandelte sich in eine Steppenlandschaft. Die Arten konzentrieren sich an wenigen Orten, den so genannten pleistozänen Refugien, in denen sich – wie in Yasuní – der Regenwald erhielt, und sich neue Arten entwickelten und ausbreiteten.", "section_level": 1}, {"title": "Indigene.", "content": "Die gesamte, sehr dünn besiedelte Yasuní-Region wird vor allem von verschiedenen indigenen Völkern bewohnt, die vorrangig von Jagd, Fischfang und kleinparzelligem Feldbau leben. Weitere Einnahmequellen sind Kunsthandwerk, Tourismus und diverse Tätigkeiten für die Ölkonzerne. Darunter sind auch mindestens zwei kaum kontaktierte Gruppen, die in freiwilliger Isolation von der restlichen Welt ihre Kultur bewahren wollen: die Tagaeri und Taromenane, die beide zur Ethnie der Huaorani gehören. Besonders die isolierten Gruppen werden durch die illegale Holzmafia bedroht und wären bei einer Ausbeutung der unerschlossenen Ölvorkommen sehr wahrscheinlich zum Untergang verurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Umwelt, Klimapolitik.", "content": "Um mögliche Erdölvorkommen zu erkunden, wurden in dem Nationalpark Probebohrungen vorgenommen, wobei man drei Ölquellen entdeckte und \"Ishpingo\", \"Tambococha\" und \"Tiputini\" nannte. Nach den Anfangsbuchstaben wird das Erdölgebiet ITT genannt. Die ecuadorianische Regierung hegt seit 2007 Pläne, zugunsten von Umwelt, Klimaschutz und der indigenen Bevölkerung auf die Ausbeutung des großen ITT-Erdölfeldes im Osten des Nationalparks zu verzichten und sich von der internationalen Gemeinschaft für die Hälfte der entgangenen Erdöleinnahmen entschädigen zu lassen. Dies würde während 30 Jahren schätzungsweise 350 Millionen US-Dollar pro Jahr ausmachen, welche für die nachhaltige Entwicklung des Landes verwendet werden sollen. Der amerikanische Biologe Clinton Jenkins von der Duke-Universität sah in der Angelegenheit einen Testfall für die Weltgemeinschaft zur Bereitschaft, angemessen für Klima- und Umweltschutz zu zahlen. Einige Journalisten und Politiker halten die Drohung des Staates Ecuador, ein eigenes Biosphärenreservat und den Lebensraum der indigenen Bevölkerung des Landes bei Nichtausgleich der wirtschaftlichen Interessen durch die Weltgemeinschaft zu zerstören, für unmoralisch, was eine kontroverse Diskussion über Moral und Ökologie ausgelöst hat. Die Erdölvorkommen im Nationalpark Yasuní wurden 2008 auf 412 Millionen bis 930 Millionen Barrel geschätzt. Wenngleich das einen Milliarden-Wert darstellt, deckt es den Welterdölbedarf bei einer durchschnittlichen täglichen Fördermenge von 72,3 Millionen Barrel im Jahr 2007 nur für wenige Tage. Neuesten Schätzungen zufolge enthält der ITT-Block 846 Millionen Barrel förderbares Schweröl Grad 14.7°API. Bei einer Ausbeutung dieses Feldes würden geschätzte 13 Jahre lang ungefähr 107.000 Barrel täglich gefördert werden. Danach würde die Produktion weitere zwölf Jahre lang allmählich auslaufen. Obwohl die bewiesenen Reserven des ITT-Feldes 944 Millionen Barrel ausmachen, gibt es mögliche zusätzliche Reserven in Höhe von 1,53 Milliarden Barrel, deren Umfang jedoch bisher nicht bestimmt werden konnte, da keine seismischen 3D-Prospektionen durchgeführt worden sind. Dieser Sachverhalt spielt in der Diskussion um den Verzicht auf die Ausbeutung des Vorkommens zu Gunsten des Erhalts des Biosphärenreservats eine Rolle. Der Deutsche Bundestag unterstützte einen Verzicht auf die Ausbeutung des Ölfeldes gegen einen wirtschaftlichen Interessensausgleich. Da sich künftige Generationen und Regierungen in Ecuador in der Frage der Nutzung der Erdölvorkommen anders entscheiden könnten, soll auch diese Möglichkeit in einem Vertrag berücksichtigt werden. Das gesamte angestrebte Vertragswerk ist auch in juristischer Hinsicht ein Pilotprojekt. Nachdem Präsident Rafael Correa im Januar 2010 damit drohte, innerhalb von sechs Monaten mit der Ölförderung im ITT-Gebiet zu beginnen, traten der Außenminister sowie die gesamte Verhandlungskommission der Regierung zurück. Das Projekt stand damit auf der Kippe – zumal gleichzeitig die Vorbereitungen für den „Plan B“ (die Förderung des Erdöls) unvermindert weitergingen.", "section_level": 1}, {"title": "ITT-Initiative, Ziele und Scheitern.", "content": "Mit der sogenannten Yasuní-ITT-Initiative hätte Ecuador sich international bindend verpflichtet, die Erdölreserven des ITT-Felds für immer im Boden zu belassen. Auf diese Weise wäre die Emission von 407 Millionen Tonnen CO in die Atmosphäre vermieden worden, die sonst durch die Verbrennung des geförderten Erdöls entsteht. Der tatsächliche Wert der vermiedenen Emissionen ist noch größer, wenn die Auswirkungen der mit der Förderung direkt und indirekt einhergehenden Entwaldung, die Emissionen aus der Nutzung und dem Bau der Infrastruktur und das Methan, das durch die Viehwirtschaft der neu besiedelten Gebiete entsteht, sowie weiterer Quellen mitgerechnet werden. Der Wert der CO-Emissionen ist beträchtlich: Er übersteigt die jährlichen Emissionen Brasiliens (332 Mio. Tonnen) und Frankreichs (373 Mio. Tonnen) und entspricht den von Ecuador in 13 Jahren verursachten Emissionen (29 Mio. Tonnen). Wenn man den jüngsten Wert der Emissionsreduktionszertifikate (CER) von US$17,66 pro Tonne auf dem europäischen Markt zugrunde legt, beträgt der finanzielle Wert der Emissionen, die durch die Initiative vermieden hätte werden können US$7.188 Milliarden. Das Klimabündnis Österreich gab im Februar 2010 eine Unterstützungserklärung ab. Zudem forderte das europäische Städtenetzwerk Klima-Bündnis im April 2010 die EU und ihre Mitgliedsstaaten auf, „die Yasuní-Initiative finanziell so zu unterstützen, dass sie den europäischen Anteil innerhalb der Industrieländer aufbringen“. Am 10. Oktober 2012 traf das BMZ im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Ecuador eine Vereinbarung zum Schutz des Yasuní-Gebietes, die sich auf das REDD-Modell (\"„Reducing Emissions from Deforestation and Degradation“\", dt. etwa „Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und zerstörerischer Waldnutzung“) stützt. Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel, der sich immer wieder gegen die Initiative ausgesprochen hatte betonte dabei, dass sich Deutschland nicht an Zahlungen zur Unterlassung der Waldvernichtung beteiligen würde, sondern ein Modell erarbeitet habe, das aktives Tun belohne. Deutschland wird 24,5 Millionen Euro für den Schutz der Biodiversität und der indigenen Völker bereitstellen. Damit wird das ecuadorianische Waldschutzprogramm „Socio Bosque“ unterstützt, das neben dem Naturschutz auch Maßnahmen zur Stärkung einer nachhaltigen Entwicklung der lokalen Wirtschaft der Region vorsieht. Am 16. August 2013 verkündete Ecuadors Präsident Rafael Correa in einer Fernsehansprache, dass die ITT-Blöcke für Ölbohrungen freigegeben werden. Er begründete dies mit dem Scheitern der internationalen Gemeinschaft, die erwarteten finanziellen Mittel bereitzustellen. Zum Zeitpunkt der Verkündung seien nur etwa 335 Millionen Dollar zugesagt und lediglich 13,3 Millionen tatsächlich eingezahlt worden. Die eingezahlten Beiträge sollen nun zurückgezahlt werden. Am 3. Oktober 2013 stimmte das Parlament mit 108 gegen 25 Stimmen dem Regierungsvorschlag zu, die Ölbohrungen unter Auflagen zu erlauben. Auch von den Ölbohrungen betroffene Ureinwohner waren skeptisch gegenüber der ITT-Initiative, da sie nicht konsultiert wurden und befürchteten, dass das meiste Geld nicht ihnen zugutegekommen, sondern für politische Projekte von Präsident Correa verwendet worden wäre. Die Ölförderung soll spätestens 2016 beginnen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Nationalpark Yasuní ( \"Parque Nacional Yasuní\") ist der größte Nationalpark in Ecuador mit einer Fläche von 10.227,37 km2 und einer Kernfläche von ca. 5000 km2. Der Nationalpark liegt zwischen den Flüssen Río Napo und Curaray in den Provinzen Orellana und Pastaza, 250 km von Quito entfernt. Zum Nationalpark gehört der gleichnamige Río Yasuní, ein Nebenfluss des Napo. Der Park wurde 1979 von der ecuadorianischen Regierung ausgewiesen. 1989 wurden der Nationalpark, das angrenzende 7580 km2 große Indianerreservat und weitere umliegende Gebiete auf einer Gesamtfläche von 23.661,8 km2 von der UNESCO zum Biosphärenreservat Yasuní erklärt.", "tgt_summary": "亚苏尼国家公园()是厄瓜多尔的国家公园,位于该国东北部,分属纳波省和帕斯塔萨省,始建于1979年7月26日,面积9,823平方公里,是150种两栖类动物的栖息地。公园内有2个未接触部落。", "id": 240571} {"src_title": "HD 149026 b", "tgt_title": "HD 149026b", "src_document": [{"title": "Oberflächentemperatur.", "content": "Auf der seiner Sonne zugewandten Seite weist er eine Temperatur von geschätzten 2000 Grad Celsius auf. HD 149026 b ist damit einer der heißesten bekannte Exoplaneten und sogar heißer als mancher massearmer Stern. Die Ursache dieser bei Planeten bisher noch nie beobachteten Aufheizung liegt nach Vermutungen der Wissenschaftler, die das Phänomen entdeckten, möglicherweise darin, dass HD 149026 b fast kein Sternenlicht reflektiert, sondern die Lichtenergie auf bisher nicht erklärbare Weise praktisch vollständig in Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung) umwandelt und unmittelbar wieder abstrahlt. Auf seiner Oberfläche scheint die Hitze nicht durch Winde verteilt zu werden, die Nachtseite müsste daher wesentlich kälter sein. Aus dieser Hitzeaufnahmefähigkeit wird geschlossen, dass es sich auch um den kleinsten und dichtesten bisher bekannten Planeten mit der dunkelsten bekannten Oberfläche (schwärzer als Kohle) handelt. Einer anderen Theorie zufolge spielen bisher unbekannte Vorgänge in der Atmosphäre des Planeten eine wichtige Rolle, möglicherweise gibt es einen Zusammenhang mit gasförmigen Titan- oder Vanadiumverbindungen, die in dieser in höheren Konzentrationen vorkommen. HD 149026 b enthält mehr schwere Elemente als unser gesamtes Sonnensystem mit Ausnahme der Sonne selbst. Auch die Existenz einer Wärmequelle im Inneren des Planeten wird in Betracht gezogen. Die Temperatur wurde anhand von Messdaten des Infrarot-Teleskopsatelliten Spitzer durch ein Team der University of Central Florida in Orlando um den Astronomen Joseph Harrington berechnet. Da die Umlaufbahn des Exoplaneten von der Erde aus gesehen so liegt, dass er regelmäßig hinter seinem Stern verschwindet und auftaucht (siehe Planetentransit), konnte aus den Messunterschieden der Helligkeit die Temperatur annähernd ermittelt werden (siehe Transitmethode). Das Ergebnis wurde in der Maiausgabe 2007 des Wissenschafts-Magazins Nature veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Namensherkunft.", "content": "Zusätzlich zu seiner systematischen Bezeichnung HD 149026 b erhielt der Exoplanet nach einem öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb der Internationalen Astronomischen Union (IAU) am 15. Dezember 2015 den Eigennamen \"Smertrios\" nach der keltischen Gottheit Smertrios.", "section_level": 1}], "src_summary": "HD 149026 b (Smertrios) ist ein Exoplanet im Sternbild Hercules. Der Gasplanet gehört zur Klasse der Hot Jupiter, hat jedoch lediglich ungefähr die Größe des Planeten Saturn. Seine Masse beträgt etwa die 100-fache Masse der Erde und er umkreist den ca. 250 Lichtjahre entfernten Stern HD 149026 (Ogma). Seine Distanz zu diesem ist sehr gering, er benötigt für einen Umlauf nur knapp drei Erdentage.", "tgt_summary": "HD 149026 b,七公增十七b (Smertrios) 是一个环绕着武仙座恒星HD 149026,七公增十七 的太阳系外行星,属于气体行星,距离地球267光年,表面温度高达2,300 K。值得注意的是它在凌星现象被观测到后所测定的相对于质量和输入热量较小的半径,这暗示它有异常大的行星核。", "id": 777739} {"src_title": "Moretoninsel", "tgt_title": "摩頓島", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Moreton ist von einigen weiteren großen Sandinseln umgeben. Dies sind im Süden South Stradbroke Island und North Stradbroke Island sowie im Norden Bribie Island und Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Aborigines der Ngugi nannten die Insel \"Moorgumpin\". Sie wurde vor etwa 2000 Jahren von ihnen in Besitz genommen. Mehr als 330 nachgewiesene Muschelhaufen belegen ihre Existenz auf der Insel. Die meisten Spuren der Aborigines finden sich am \"Spitfire Creek\". Die Ngugi sammelten auch Pflanzen, fingen Fische und jagten Tiere. Die Insel wurde im Mai 1770 von James Cook entdeckt, der die Nordspitze des Eilands \"Kap Moreton\" nannte. Allerdings dachte Cook, dass es sich bei dem Kap um einen Teil des Festlands handle. Im Zweiten Weltkrieg errichteten die Royal Australian Navy sowie die Australian Army eine Reihe von Verteidigungsanlagen auf Moreton. Ziel war es, den Hafen von Brisbane vor Flugzeugangriffen der japanischen Streitkräfte zu schützen. Zwischen 1952 und 1962 befand sich in Tangalooma, auf der Westseite der Insel, Australiens einzige Walfangstation. Heute befindet sich in den alten Gebäuden der Station das \"Tangalooma Wild Dolphin Resort\".", "section_level": 1}, {"title": "Landschaftsbild.", "content": "Moreton Island weist kristallklare Bäche und Lagunen, Küstenheiden, felsige Landzungen, große Dünen und kilometerlange Sandstrände auf, aber auch ein historischer Leuchtturm und Ruinen von Küstenforts sind vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Die geschützten Meeresbuchten bieten verschiedenen Meeressäugetieren eine Lebensgrundlage. Dugongs äsen während ihrer Wanderungen in den Seegrasbeständen. Buckelwale können von Cape Moreton aus während ihrer Wanderungen von Juni bis November beobachtet werden. Über 180 Vogelarten konnten auf der Insel festgestellt werden (inkl. Seevögel).", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Heute ist die Moretoninsel touristisch gut erschlossen und bietet bis zu 170.000 (Tages-)Urlaubern jährlich viele Unterhaltungsmöglichkeiten. So kann man tauchen, Delfine füttern oder Quad fahren. Wer nicht als Tagesgast mit der Schnellfähre aus Brisbane kommt, kann auf einem Campingplatz übernachten. Die touristischen Aktivitäten auf der Insel sollten zum 1. Juli 2007 besser kontrolliert werden. Dann sollte der \"Moreton Island Management Plan\" in Kraft treten. Mit ihm will die Regierung von Queensland die Natur besser schützen und den Tourismus in geordnete Bahnen lenken.", "section_level": 1}, {"title": "Ölkatastrophe 2009.", "content": "Im Jahr 2009 ereignete sich vor der Insel eine Ölkatastrophe. Ein Schiff verlor durch einen Sturm sowohl Chemikalien als auch Öl, das die Moretoninsel über dutzende Kilometer verschmutzte. Geschätzte 230 Tonnen Öl gelangten ins Meer und verklebten die Strände.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Moretoninsel ist eine Sandinsel an der Südostküste des australischen Bundesstaates Queensland. Sie liegt ca. 40 km nordöstlich von Brisbane und hat bei einer Größe von 186 Quadratkilometer eine Nord-Süd-Ausdehnung von 37 km und eine Breite von bis zu 10 km. Etwa 98 % der Insel sind als Moreton-Island-Nationalpark unter Schutz gestellt, der 1966 gegründet wurde.", "tgt_summary": "摩顿岛(Moreton Island)是澳大利亚昆士兰州东南部摩顿湾内的一座岛屿,位于昆士兰州首府布里斯班东北,98%的岛屿面积被划入摩顿岛国家公园内,是个非常受欢迎的旅游度假地。自布里斯班出发乘船只需75分就可抵达摩顿岛。摩顿岛也是世界面积第三大的的沙洲。摩顿岛和弗雷泽岛构成了世界最大的沙结构。", "id": 1662843} {"src_title": "Changchun zhenren xiyou ji", "tgt_title": "长春真人西游记", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Bericht schildert hauptsächlich die Reise seines Lehrers Qiu Chuji und seiner Schüler, ihre Beobachtungen auf dem Weg durch Zentralasien zu dem mongolischen Herrscher Dschingis Khan. Daneben erfährt man auch einiges über das Leben des Qiu Chuji. Es ist ein bedeutendes Werk für die Erforschung der Geschichte des frühen 13. Jahrhunderts: der Geschichte Zentralasiens, der mongolischen Geschichte, der Geschichte des chinesischen Daoismus und der Verbindungen mit dem Westen. Das Buch besteht aus zwei Bänden (juan), das Vorwort stammt von Sun Xi (), dem zweiten Band sind noch ein Edikt des Dschingis Khan und andere Dokumente angehängt. Im ersten Band ist aufgezeichnet, dass Qiu Chuji Einladungen der Jin (Tataren im nördlichen China) und der Südlichen Song-Dynastie abgelehnt hatte, er glaubte, dass nur die mongolische Seite den himmlischen Auftrag besitze, deshalb führte er 18 seiner Schüler im Jahr 1220 von Shandong aus los. (Eine zu ihm gesandte mongolische Abordnung erleichterte ihm die Reise.) Die Reise führte durch das heutige Peking, nach Xuanhua (宣化; Xuande), an den Dalai Nur, nach Hulun Buir und Ulaanbaatar, ins Hangayn Nuruu-Gebirge, in die Khobdo-Region, in den Altai, die Dsungarei, nach Bügür, auf den Tian Shan, nach Samarkand, zum Eisentorpass (Tiemen Guan) und andere Orte. 1222 kamen sie im Hindukusch im heutigen Afghanistan an und hatten eine Audienz bei Dschingis Khan. Der zweite Band berichtete über Qiu Chuji, wie er dreimal dem Dschingis Khan über den Daoismus predigte, dann folgte er ihm zurück in die Mongolei. Währenddessen versuchte Qiu Chuji mehrmals Dschingis Khan zu überreden, vom Töten abzusehen. 1223 hat Qiu Chuji sein Amt aufgegeben, 1224 erreichten sie Yanjing (das heutige Peking), dort war er Leiter des Tempels Tianchang guan bzw. „Weiße-Wolken-Tempels“. Dieses Buch war für lange Zeit in alten daoistischen Büchersammlungen verborgen, bis es Qian Daxin in der Qianlong-Ära der Qing-Zeit im Tempel Xuanmiao Guan (玄妙观 \"Xuánmiào Guān\") in Suzhou entdeckte, ab da erst wurde ihm größere Aufmerksamkeit zuteil. Heute ist es gleichermaßen bekannt wie die berühmten chinesischen Reisewerke \"Foguo ji\" (佛国记 Fóguó jì) von Faxian (法显) und das \"Da Tang xiyu ji\" (大唐西域记 Dà Táng xīyù jì) von Xuan Zang.", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzungen.", "content": "Ältere Übersetzungen des Werkes sind überholt durch die von Arthur Waley in der Sammlung \"The Broadway Travellers\".", "section_level": 1}, {"title": "Drucke und Ausgaben.", "content": "Das Werk ist im \"Daoistischen Kanon\" enthalten, auch im Lianyunyi congshu (连筠簃丛书) von Zhang Mu. Die geographischen Untersuchungen von Ding Qian (丁谦) und der Kommentar von Wang Guowei (王国维) sind wichtige wissenschaftliche Beiträge chinesischer Historiker zur Erschließung des Werkes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Changchun zhenren xiyou ji (), das nicht mit dem buddhistisch inspirierten Xiyouji () verwechselt werden soll, ist ein chinesischer Reisebericht, der von dem Daoisten Li Zhichang () (1193–1278) aus der daoistischen Quanzhen-Schule () verfasst wurde.", "tgt_summary": "《长春真人西游记》是金国和元朝道教全真派道士李志常撰写的一本开篇游记,主要记述了其师丘处机和弟子应成吉思汗之邀远赴中亚途中的见闻,也顺道记述了一些丘处机的生平,是研究13世纪中亚历史、蒙古历史和中国道教历史的重要典籍。", "id": 2904519} {"src_title": "Kernkraftwerk", "tgt_title": "核电厂", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wortherkunft.", "content": "Für die bei Kernreaktionen und radioaktiven Umwandlungen frei werdende Energie wurde 1899 der Begriff \"Atomenergie\" von Hans Geitel geprägt. Damals war der Aufbau der Atome noch unbekannt. Umgangssprachlich wird eine Nuklearwaffe, deren Wirkung auf Kernspaltung und/oder Kernfusion beruht, ebenfalls als \"Atombombe\" bezeichnet. Die später eingeführten Begriffe der \"Atom-\" oder \"Kernwaffe\" konnten sich nur im gehobenen und technischen Sprachgebrauch etablieren. 1955 wurde in Deutschland das \"Bundesministerium für Atomfragen\" geschaffen, das 1957 im \"Bundesministerium für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft\" und 1962 im Bundesministerium für Wissenschaftliche Forschung aufging. Die Leiter des Atomministeriums wurden", "section_level": 2}, {"title": "Technologiegeschichte.", "content": "Das erste zivile Kernkraftwerk der Welt wurde 1954 im russischen Obninsk erfolgreich in Betrieb genommen. Es hatte eine elektrische Leistung von 5 MW. 1955 wurde in Calder Hall (England) ein Kernkraftwerk errichtet, das 1956 mit einer Leistung von 55 MW ans Netz ging und als erstes kommerzielles Kernkraftwerk der Welt bezeichnet wird. Transportable Kernreaktoren spielten im Bereich der nuklear angetriebenen Unterwasserschiffe mit der USS Nautilus ab 1954 und deren sowjetischen ersten Gegenstück, der K-3 Leninski Komsomol und 1960 mit dem ersten nuklear angetriebenen Flugzeugträger der USS Enterprise, eine zentrale Rolle im Wettrüsten. Das zuständige Bundesministerium in der Bundesrepublik Deutschland förderte die Technologie seit 1955 – anfangs unter der Führung von Franz Josef Strauß – mit Milliardensummen. Die Angaben zur Förderhöhe unterscheiden sich dabei beträchtlich, je nach Quelle, Bezugsjahr und Berechnungsansatz. VGB PowerTech e.V. nennt einen Betrag von 7,83 Mrd. €, 1999 gab das Nachrichtenmagazin Der Spiegel eine Zahl von 50 Mrd. DM an, Greenpeace kommt mit neueren Berechnungen sogar auf 200 Mrd. €. Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Herbert Gruhl nannte in einer Bundestagsrede 1979 bereits einen", "section_level": 2}, {"title": "Generationen von Kernkraftwerken.", "content": "Man kann Kernkraftwerke", "section_level": 1}, {"title": "Anzahl der Kernkraftwerke.", "content": "Bis Ende der 1980er Jahre stieg die Zahl der Kernkraftwerke weltweit stetig an; im Jahr 1989 erreichte sie einen vorläufigen Höhepunkt mit 423 für Stromproduktion genutzten Reaktoren. Nach Tschernobyl verlangsamte sich das Wachstum stark. Die Zahl der betriebenen Anlagen betrug im Jahr 2002 444, im Jahr 2009 436. Im", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise und Aufbau.", "content": "Die Umwandlung in elektrische Energie geschieht indirekt wie in herkömmlichen Wärmekraftwerken: Die Wärme, die bei der Kernspaltung im Kernreaktor entsteht (er entspricht dem Kessel in einem Kohlekraftwerk), wird auf einen Wärmeträger – meist Wasser (Standardtyp Leichtwasserreaktor) – übertragen, wodurch dieses erwärmt wird. Direkt im Reaktor oder indirekt in einem Dampferzeuger entsteht Wasserdampf. Der unter Druck stehende Wasserdampf wird einer meist mehrstufigen Dampfturbine zugeführt. Dampfturbinen in Kernkraftwerken gehören zu den größten Dampfturbinen überhaupt. Nachdem die Turbine den Dampf expandiert und teilweise kondensiert hat, wird der restliche Dampf in einem Kondensator niedergeschlagen. Der Kondensator entspricht dabei einem Wärmeaustauscher, welcher auf Sekundärseite etwa mit einem Fluss oder einem Kühlturm verbunden ist. Nach der Kondensation wird das nunmehr flüssige Wasser durch Pumpen auf den Dampfdruck im Kernreaktor oder Dampferzeuger gebracht und in mehreren Schritten nahezu auf Sättigungstemperatur regenerativ vorgewärmt. Das Wasser gelangt danach in den Kernreaktor und der Kreislauf beginnt erneut. Der Wasser-Dampfkreislauf entspricht dabei dem Clausius-Rankine-Kreisprozess.", "section_level": 1}, {"title": "Kernreaktor.", "content": "Der Kernreaktor ist das Herz des Kraftwerks. In seinem zentralen Teil befindet sich der Reaktorkern, der aus Brennelementen besteht, in denen Kernenergie durch kontrollierte Kernspaltung und radioaktiven Zerfall freigesetzt und in Wärme umgewandelt wird. Mit dieser Wärme wird ein Kühlmittel erhitzt, das durch den Reaktor gepumpt wird und dadurch die Energie aus dem Reaktor abtransportiert. Da die Kernspaltung mit für Lebewesen gefährlicher Radioaktivität verbunden ist, ist der Reaktorkern von einem", "section_level": 2}, {"title": "Dampfturbine.", "content": "Die Aufgabe der Dampfturbine ist es, die im Dampf enthaltene Wärme in Rotationsenergie umzuwandeln. An die Turbinenwelle ist die Welle des Generators gekuppelt. In Kernkraftwerken finden zumeist Sattdampfturbinen Anwendung. Die Turbine hat einen Hochdruckteil und – meist zwei oder drei – Niederdruckstufen. Aufgrund der hohen Dampffeuchte nach dem Hochdruckteil wird der Dampf vor Eintritt in den Niederdruckteil mittels Frischdampfüberhitzung und Hochgeschwindigkeitsabscheidung getrocknet. Am Ende der letzten Schaufelreihe des Niederdruckteils hat der Dampf etwa eine Feuchtigkeit von 15 %. Die Entspannung bis in das Nassdampfgebiet führt zu einer hohen Arbeitsausbeute, allerdings mit den Nachteilen, die mit feuchtem Wasserdampf verbunden sind. Wenn der Generator durch eine Störung die erzeugte elektrische Energie nicht mehr abgeben kann, nimmt er entsprechend wenig mechanische Energie", "section_level": 2}, {"title": "Generator.", "content": "Der Generator wandelt die durch die Turbine bereitgestellte kinetische Energie in elektrische Energie. Es kommen niederpolige Drehstrom-Synchrongeneratoren mit hoher Bemessungsleistung zum Einsatz. Generatoren dieses Typs werden auch Turbogenerator genannt und", "section_level": 2}, {"title": "Transformatoren.", "content": "Zur Anpassung der Generatorausgangsspannung an die Netzspannung dienen Maschinentransformatoren. Außerdem kann dem Netz beim Anfahren mit Hilfe", "section_level": 2}, {"title": "Hauptkühlmittelpumpe (DWR) und Zwangsumwälzpumpe (SWR).", "content": "Die Hauptkühlmittelpumpe eines Druckwasserreaktors (DWR) hat die Aufgabe, das Kühlmittel zwischen Reaktor und Dampferzeuger umzuwälzen. Die meisten westlichen Kernkraftwerke verfügen über vier Hauptkühlmittelpumpen (entsprechend der Anzahl der Loops), die aus Sicherheitsgründen jeweils voneinander getrennt im Reaktorgebäude untergebracht sind. Die Pumpe ist eine Zentrifugalpumpe mit einteilig geschmiedetem Gehäuse. Der Durchsatz beträgt bis zu 10.000 l/s bei einem Druck von bis zu 175 bar und einer zulässigen maximalen Temperatur von 350 °C. Die Druckerhöhung durch die Hauptkühlmittelpumpe beim DWR entspricht", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitsventile.", "content": "Um den Druck im Reaktordruckbehälter bei einem Störfall nach oben zu begrenzen, sind zwei voneinander unabhängige Sicherheitsventile vorhanden. In Kernkraftwerken sind für die Erfüllung einer Sicherheitsfunktion stets mehr Einrichtungen vorhanden, als man zur Erfüllung des Schutzziels benötigt; dieses Prinzip heißt Redundanz. Arbeiten diese Einrichtungen (zur Erfüllung derselben Aufgabe) nach verschiedenen Prinzipien, spricht man von Diversität. Ein Kraftwerksreaktor hat redundante und diversitäre Sicherheitsventile. Beim Druckwasserreaktor sind Sicherheitsventile und Abblaseventile im Primärkreis in der Nähe des Druckhalters angeordnet. Die Druckbegrenzung soll ein Bersten von Rohrleitungen oder Reaktordruckbehälter verhindern. Die Ventile sind", "section_level": 2}, {"title": "Speisewasserpumpen.", "content": "Die Speisewasserpumpen haben die Aufgabe, das Wasser aus dem Speisewasserbehälter auf den Dampfdruck im Reaktor und im Dampferzeuger zu bringen", "section_level": 2}, {"title": "Lastanpassung.", "content": "Bei den meisten Kernkraftwerken, insbesondere bei Leichtwasserreaktoren, ist eine schnelle Lastanpassung im Bereich 40–100 % möglich bei einer Rate von 2 %/Minute. Eine Senkung auf 30 % Leistung und eine Rate von 5 %/Minute sind möglich, falls die Kontrollstäbe speziell dafür ausgelegt sind. Das Anfahren vom ausgeschalteten Kraftwerk dauert mehrere Stunden und, aufgrund der Xenonvergiftung, bis zu einer Woche nach einer Notausschaltung. Die Lastanpassung bei Druckwasserreaktoren erfolgt mithilfe der Konzentration an Borsäure im Kühlmittel (Bor ist ein Neutronengift) und mit den Steuerstäben. Falls der Reaktor für einen häufigen Betrieb bei Teillast geplant ist, wie zur Anpassung zu erneuerbaren Energiequellen, dann werden \"graue Steuerstäbe\",", "section_level": 2}, {"title": "Notstromversorgung.", "content": "Wenn nötig, erlaubt bei einem Ausfall des Stromnetzes die Notstromversorgung das sichere Herabfahren des Kernreaktors und dauerhafte Abfuhr der Nachzerfallswärme. Die Notstromversorgung", "section_level": 2}, {"title": "Betrieb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Betriebsweise.", "content": "Bei Kernkraftwerken ist die Investition in den Bau hoch; die Kosten im laufenden Betrieb sind vergleichsweise niedrig. Deshalb ist es besonders wirtschaftlich, sie möglichst durchgehend mit Maximalleistung als Grundlastkraftwerke zu betreiben. Veränderungen im Lastprofil, die unter anderem der zunehmenden Nutzung regenerativer Energieträger sowie der Liberalisierung des Strommarktes zugeschrieben werden, haben dazu geführt, dass auch Kernkraftwerke im Lastfolgebetrieb eingesetzt werden. Im Jahr 2009 betraf das beispielsweise die Kraftwerke Neckarwestheim 1, Phillipsburg 1, Phillipsburg 2, Biblis A Die Eignung von Kernkraftwerken für die Lastregelung ist unter anderem dadurch begrenzt, dass ein Lastwechsel (Kraftwerk) bei einem Kernkraftwerk im Normalbetrieb nur in einem Bereich von 30 % bis 100 % der Nennleistung mit Geschwindigkeiten von etwa 2 bis 5 Prozent der Nennleistung pro Minute vorgenommen werden kann. Die Primärregelung der Leistung übernimmt die Frequenzregelung des Generators. Starke Laständerungen werden jedoch möglichst vermieden, denn Um damit einhergehende Risiken zu minimieren, müssten Wartungsintervalle", "section_level": 2}, {"title": "Brennstoff.", "content": "Als Kernbrennstoff wird in den meisten betriebenen Kernkraftwerken angereichertes Uran (Anteil des Isotops U ca. 3 bis 4 %) in Form seines Oxids eingesetzt. Dabei hat etwa 1 kg Natururan, mit nur etwa 0,7 % spaltbarem Uran-235-Anteil, einen Energiegehalt wie 12.600 Liter Erdöl oder 18.900 kg Steinkohle. Jedes Brennelement bleibt üblicherweise drei Jahre im Reaktor; jährlich wird das älteste Drittel der Brennelemente ausgetauscht, weil der Gehalt an U zu weit gesunken und andererseits ein Gehalt an neutronenabsorbierenden Spaltprodukten aufgebaut ist. Durch Neutroneneinfang ist außerdem ein Teil des nicht spaltbaren Uranisotops U in Plutonium umgewandelt worden, und zwar hauptsächlich in Pu, in geringerer Menge Pu. Dieses Plutonium eignet sich", "section_level": 3}, {"title": "Wirkungsgrad.", "content": "Bezogen auf den Energiegehalt des in einem Brennstab umgesetzten U beträgt der Wirkungsgrad eines Kernkraftwerks etwa 35 %. Bei Leicht- und Schwerwasserreaktoren wird der Wirkungsgrad durch die Begrenzung auf vergleichsweise niedrige Frischdampftemperaturen von ca. 330 °C begrenzt (zum Vergleich: Die Frischdampftemperatur eines modernen Steinkohlekraftwerks beträgt ca. 580 °C). Eine Erhöhung der Frischdampftemperatur in einem Kernkraftwerk ist nur schwer zu realisieren, da", "section_level": 3}, {"title": "Kohlendioxidbilanz.", "content": "Auch wenn es bei der Kernspaltung selber keinerlei CO-Emissionen gibt, so lässt sich ein Kernkraftwerk bei ganzheitlicher Betrachtung nicht vollständig CO-frei betreiben. CO-Emissionen entstehen vor allem beim Bau des Kraftwerks, bei Abriss und Entsorgung, sowie bei der Urangewinnung und -anreicherung. Insbesondere bei der Urangewinnung und der -anreicherung gibt es große Unterschiede bei den CO-Emissionen in Abhängigkeit von der Urankonzentration des Erzes und dem Verfahren der Anreicherung. Nach einem ganzheitlichen Vergleich der Ruhr-Universität Bochum von 2007 beträgt der CO-Ausstoß bei der Kernenergie 10–30 g/kWh. Im Vergleich dazu erzeugen Kohlekraftwerke 750–1200 g/kWh, GuD-Kraftwerke 400–550 g/kWh, Photovoltaik 50–100 g/kWh, Windenergie und Wasserkraft 10–40 g/kWh und Solarthermie in Afrika 10–14 g/kWh.", "section_level": 3}, {"title": "Risiken.", "content": "Neben den allgemeinen Unfallrisiken eines thermischen Großkraftwerkes ergeben sich spezielle Risiken aus der Nutzung der Kernenergie. Besonders die Radioaktivität der Spaltprodukte stellt eine Gefahr dar. Unfälle können von geringfügigen internen Betriebsstörungen bis zu einer Katastrophe mit internationalen Auswirkungen reichen, wie es bei der Katastrophe von Tschernobyl der Fall war. Kernkraftwerke können außerdem im Rahmen von Kernwaffenprogrammen genutzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Risiko des Austritts von radioaktivem Material.", "content": "Im normalen Betrieb entweichen kleine Mengen radioaktiven Materials vom Kernkraftwerk durch den Abluftkamin in die Umwelt. Dieses Material umfasst radioaktive Edelgase (Krypton-85) sowie das instabile Wasserstoffisotop Tritium, deren Entweichen gemessen wird und Auflagen unterliegt. Durch Unfälle oder Störungen der Sicherheitsbarrieren können größere Mengen radioaktiven Materials in die Umwelt und in die Nahrungskette gelangen. Viele konstruktive Maßnahmen dienen dazu, das", "section_level": 3}, {"title": "Risiko der Kernschmelze.", "content": "Durch die extrem hohe Energiedichte im Kernreaktor ist es möglich, dass beim Ausfall der Kühlung der Reaktorkern schmilzt und sich dadurch selbst zerstört. Die Konsequenzen der Kernschmelze können je nach den genauen Umständen im Wesentlichen auf das Kernkraftwerk beschränkt bleiben oder der Auslöser eines unkontrollierten Austritts von großen Mengen Radioaktivität sein. Die Havarie im Kernkraftwerk Three Mile Island im Jahre 1979 ist ein Beispiel für eine Beschränkung auf das Kernkraftwerk. Hier gelang es, das Schmelzen zu stoppen, bevor der Reaktordruckbehälter zerstört wurde. Der bei der Schmelze entstandene Wasserstoff wurde an die Atmosphäre abgelassen. Mit ihm entwich das radioaktive Isotop 85 des Gases Krypton (85-Kr, 10,75 Jahre Halbwertszeit) mit einer Aktivität von etwa 1,665 · 10 Bq. 38 Versuche im Loss-of-Fluid-Test (LOFT)-Reaktor im \"Idaho Test Area North\" (gebaut", "section_level": 3}, {"title": "Entsorgungs- und Endlagerungsproblematik.", "content": "Die im Betrieb entstandenen Spaltprodukte und erbrüteten Transurane (Plutonium, Americium, Neptunium etc.) müssen anschließend für längere Zeit aus der Biosphäre ferngehalten werden, bis sie zum größten Teil zerfallen sind. Diese Zeit reicht je nach Isotop von einigen Monaten bis zu vielen tausend Jahren. Zu den Spaltprodukten zählt das zu 0,7 % anfallende Iod-Isotop I mit einer Halbwertszeit von 15,7 Mio. Jahren. Iod und seine Isotope werden als essentielles Spurenelement vom menschlichen Organismus aktiv aufgenommen, vor allem von der Schilddrüse. Das Risiko besteht vor allem in einer Freisetzung", "section_level": 3}, {"title": "Proliferation von Kernwaffen.", "content": "Beim Betrieb von Kernkraftwerken mit Uran wird Plutonium erbrütet. Dieses kann für die Herstellung von Atombomben verwendet werden. Anders als bei Uran kann Plutonium, das für den Bau einer militärisch geeigneten Bombe taugt (Waffenplutonium), mit chemischen Verfahren aus dem", "section_level": 3}, {"title": "Krankheitsfälle im Zusammenhang mit Kernkraftwerken.", "content": "Möglicherweise hat auch der Normalbetrieb von Kernkraftwerken Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Eine epidemiologische Studie im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz im Jahr 2007 zeigte eine signifikant erhöhte Leukämie-Rate bei Kindern in der Nähe von Kernkraftwerken. Danach erkrankten von 1980 bis 2003 im 5-km-Umkreis um die Kernkraftwerke in Deutschland 37 Kinder neu an Leukämie – im statistischen Mittel wären es 17 Kinder gewesen. Im betrachteten Zeitraum erkrankten in Deutschland demzufolge aus obigem Grund durchschnittlich etwa 0,8", "section_level": 3}, {"title": "Terrorangriffe.", "content": "Viele deutsche Atomkraftwerke sind auf einen Einschlag einer McDonnell F-4 mit 20 Tonnen Gewicht ausgelegt. Zivile Flugzeuge mit einer viel größeren Masse und Treibstoffmenge wurden in den Genehmigungsverfahren nicht beachtet. Die hohe Wucht und Rotation der Triebwerke sowie das freigesetzte Kerosin eines vollgetankten Jets könnte zu verheerenden Explosionen, Bränden und somit im Kraftwerk zu Kühlmittelverlusten, der Freilegung von Brennelementen bis hin zu einer Kernschmelze führen. Die Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) kommt hingegen zu dem Schluss, dass selbst bei einem gezielten Absturz eines großen Verkehrsflugzeugs auf eine noch in Betrieb befindliche Konvoi-Anlage die Kühlung der Brennelemente (BE) im Reaktor und BE-Lagerbecken erhalten bleibt, sodass Freisetzungen radioaktiver Stoffe aus BE-Schäden nicht zu erwarten sind. Gegen einen terroristischen Angriff aus der Luft werden vorwiegend Betonschilde unterschiedlicher Dicke je nach Baujahr der Anlage eingesetzt. Um einem absichtlichen Absturz eines Großraumflugzeuges zu vereiteln, können Nebelwerfer, Abspannseile oder Ablenkplatten installiert werden, damit im Falle eines Aufpralls kein radioaktives Material austritt. Die Vernebelung wird wegen geringer Schutzwirkung wenig eingesetzt. Alternativ wird die großräumige Störung der GPS-Navigation überlegt. Ein Abschuss eines Flugzeugs mit Unbeteiligten durch Abfangjäger des Militärs untersagte in Deutschland das Bundesverfassungsgericht.", "section_level": 3}, {"title": "Cyberangriff.", "content": "Am 10. Oktober 2016 berichtet Yukiya Amano, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), dass Angriffe via Internet, die Abläufe in Kernkraftwerken stören, längst Realität sind und erwähnte einen konkreten Fall einer Cyberattacke vor", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftlichkeit.", "content": "Die Gestehungskosten für eine Megawattstunde Strom sind aufgrund der sehr hohen Anfangsinvestitionen, der enormen Rückbaukosten und der vergleichsweise geringen laufenden Kosten stark abhängig von der Laufzeit eines Reaktors. Ein Vergleich der Erzeugerpreise zu Braunkohle, Steinkohle, Wasserkraft, Erdgas, Windenergie und Photovoltaik findet sich unter Stromgestehungskosten. Nach einer Studie von Moody’s liegen 2012 die Investitionskosten neuer Kernkraftwerke bei bis zu 4.900 €/kW, das Angebot für zwei neue Reaktoren im Kernkraftwerk Darlington zwischen 4.650 €/kW (EPR) und 6.850 €/kW (Advanced CANDU Reactor). Die Bereitschaft zum Bau neuer Kernkraftwerke ohne staatliche Unterstützung ist daher gering. Die CitiBank untersuchte 2009 die Finanzierbarkeit neuer Kernkraftwerke und anderer Großprojekte unter marktwirtschaftlichen Bedingungen und überschrieb die Studie: „New Nuclear – The Economics Say No“. Um die zukünftige Wirtschaftlichkeit von Kernkraftwerken für die Betreiber zu sichern, werden verschiedene Subventionsmaßnahmen erwogen. Die Investitionen des seit 2003 im Bau befindlichen EPR im Kernkraftwerk Olkiluoto mit einer Leistung von 1600 MW gab Areva-Präsident Luc Oursel im Dezember 2012 mit 8,5 Milliarden Euro an. Die Investitionskosten des parallel in Bau befindlichen Kernkraftwerkes Flamanville 3 betragen ebenfalls 8,5 Mrd. Euro. Bei beiden Projekten kam es während des Baus zu erheblichen Kostensteigerungen. In Großbritannien sind für den im März 2013 genehmigten Doppelblock Hinkley Point C Baukosten in Höhe von 16 Mrd. Pfund (ca. 19 Mrd. Euro) veranschlagt. Um das Projekt rentabel zu machen, sagte die britische Regierung für 35 Jahre nach der für 2022 vorgesehenen Inbetriebnahme eine garantierte Einspeisevergütung in Höhe von 92,5 Pfund/MWh (ca. 11,2 Cent/kWh) plus einem jährlichen Inflationsausgleich auf Preisbasis 2012 zu. Dies ist etwa das Doppelte des derzeitigen englischen Börsenstrompreises und liegt unterhalb der Einspeisevergütung für große Photovoltaik- und Offshore-Windkraftanlagen und oberhalb von Onshore-Windkraftanlagen. Bei allen 4 Reaktorblöcken handelt es sich um Reaktoren des Typs EPR, der den aktuellen Stand der Kerntechnik in Europa repräsentiert. Im Oktober 2014 genehmigte die EU-Kommission die Subvention der Reaktorneubauten als vereinbar mit dem EU-Wettbewerbsrecht. Die EU-Kommission geht dabei von Baukosten von 31 Mrd. Euro aus, während Herstellerfirma und britische Regierung von nur ca. 19 Mrd. Euro sprechen. Die Baukosten des zwischen 1994 und 1995 betriebenen Brutreaktors Monju in Japan beliefen sich auf etwa 4 Milliarden Euro. Eine 2003 veröffentlichte Studie vom Massachusetts Institute of Technology hat für neue Kernkraftwerke Kosten von etwa 4,6 Cent für eine Kilowattstunde ermittelt. 2009 aktualisierten die Autoren die Studie und kamen zu dem Schluss, dass die Kosten auf 5,8 Cent/kWh gestiegen waren. Damit ergebe sich für Kernkraftwerke im Vergleich zu Kohlekraft- und Gaskraftwerken unter den heutigen Randbedingungen auch weiterhin kein Kostenvorteil. Seitdem kam es zu einer enormen Verteuerung der Investitionskosten. Ging man 2003 bei neu zu bauenden Kernkraftwerken noch von etwa 700 Euro pro kW Leistung aus, lagen die Kosten im Jahr 2013 bei ca. 5.000 Euro pro kW. Die Kosten für den Rückbau von Kernkraftwerken sind wegen der kontaminierten und aktivierten Anlagenteile hoch, dafür haben die Energieversorgungsunternehmen entsprechende Rückstellungen gebildet. Die prognostizierten Kosten bei derzeit im Rückbau befindlichen Kernkraftwerken betragen für das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich 750 Millionen Euro (1302 MW), Stade 500 Millionen (672 MW), Obrigheim 500 Millionen Euro (357 MW) und Greifswald 3,2 Milliarden Euro (1760 MW). Für den Rückbau der Schweizer Kernkraftwerke wird ein Fonds geöffnet; nach Laufzeiten der Schweizer Kraftwerke von 27, 31, 38 und 41 Jahren ist der Fonds erst mit 1,3 Milliarden von den 2,2 Milliarden Franken dotiert, welche für die Stilllegung einst berechnet wurden. Gemäß Handelszeitung zerstreut die Atombranche Bedenken über eine Finanzierungslücke wegen zu tiefer angenommener Kosten und trotz des absehbaren Fehlens der nötigen Fachkräfte. Die Möglichkeit einer Abschaltung vor der theoretisch maximal möglichen Betriebszeit der Werke wurde bei der Berechnung des Fonds nicht in Betracht gezogen. Im Mai 2014 wurden Pläne der drei deutschen Kernkraftwerksbetreiber E.on, EnBW und RWE publik, ihre Kernkraftwerke in eine neu zu gründende und in Staatsbesitz befindliche Stiftung abzugeben. Diese soll die Kernkraftwerke bis zu ihrem Laufzeitende betreiben und anschließend als sog. Bad Bank fungieren und für den Rückbau, die Endlagerung und alle sonstigen Risiken aufkommen. Hierfür wollen die Betreiber Rücklagen in Höhe von ca. 30 Mrd. Euro einbringen, zudem steht im Raum eventuell Schadensersatzklagen wegen des Atomausstieges in Milliardenhöhe fallen zu lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Hersteller.", "content": "In Deutschland war die Kraftwerk Union AG Hersteller von Atomkraftwerken. Die KWU entstand 1968/69 als Tochterunternehmen von Siemens und AEG. 1977 übernahm Siemens die Anteile der AEG. Zunächst errichtete die KWU fünf nahezu baugleiche Kernkraftwerke mit Siedewasserreaktoren („Baulinie 69“), nämlich Isar I, Brunsbüttel (bei Hamburg), Philippsburg Block 1 und Kernkraftwerk Krümmel sowie das österreichische Kernkraftwerk Zwentendorf, das nach einer Volksabstimmung nie in Betrieb ging.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das aktuell theoretisch leistungsstärkste Kernkraftwerk der Welt ist seit 2003 mit einer in sieben Reaktorblöcken installierten Gesamtleistung von 8.212 MW das zwischen 2007 und 2012 sukzessiv in Langzeitstillstand gegangene Kernkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa in Japan. Nach über 46 Jahren ging am 31. März 2003 mit Calder Hall-1 das KKW mit den bisher meisten britischen Betriebsjahren vom Netz. Nach der Abschaltung der Kernkraftanlage Oldbury in England nach 44 Betriebsjahren ist das Kernkraftwerk Beznau (CH) nahe der schweizerisch-deutschen Grenze am Hochrhein mit bisher (2016) 46 Betriebsjahren das dienstälteste der Welt. Fessenheim ist mit bisher 38 Jahren das KKW mit den bisher meisten französischen Betriebsjahren. Oyster Creek ist das erste Groß-Kernkraftwerk der USA, das älteste noch in Betrieb befindliche US-KKW und mit 46 Jahren bisher das mit den meisten Betriebsjahren in den USA.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Kernkraftwerk (KKW), auch Atomkraftwerk (AKW), ist ein Wärmekraftwerk zur Gewinnung elektrischer Energie aus Kernenergie durch kontrollierte Kernspaltung (Fission).", "tgt_summary": "核电厂(英语:Nuclear power plant)即核能发电厂,或称核电站。是一种以核反应为热力源的热电厂,和其他的热电厂一样,以热能驱动蒸汽涡轮发动机并连接至发电机发电。根据国际原子能机构的报告,截至2014年4月23日,全球范围内共有450所核电厂在31个国家运行。", "id": 351830} {"src_title": "Danville (Illinois)", "tgt_title": "丹维尔 (伊利诺伊州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat Danville eine Gesamtfläche von 46,5 km2, wovon 46,3 km2 auf Land und 0,2 km2 (= 0,45 %) auf Gewässer entfallen. Der Ort liegt unweit der Mündung des North Fork Vermilion River in den Vermilion River. In Danville kreuzen sich die Illinois Route 1, U.S. Highway 136 und U.S. Highway 150; die Interstate 74 führt durch die südlichen Randbezirke der Stadt. Außerdem führen mehrere Bahnstrecken von CSX Transportation, der Norfolk Southern Railway und der Kankakee, Beaverville and Southern Railroad aus verschiedenen Richtungen durch die Stadt, sodass es im Stadtgebiet etliche Bahnübergänge gibt. Lake Vermilion liegt nordwestlich der Stadt. In unmittelbarer Nähe zu Danville liegen das Naherholungsgebiet Kickapoo State Recreation Area und der Kennekuk Cove County Park. In direkter nördlicher Nähe befindet sich der Heron County Park. Die unter dem östlichen Illinois und westlichen Indiana liegende Kohleformation erhielt ihren Namen nach der Stadt, da dieses \"Danville Member\" genannte Vorkommen hier zuerst entdeckt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Danville wurde 1827 auf einer Landflache gegründet, von der 60 Acre (24 Hektar) durch Guy W. Smith und weiter 20 Acre (8 Hektar) von Dan W. Beckwith zur Verfügung gestellt wurden. Der Beginn des Verkaufs von Grundstücken wurde auf den 10. April festgesetzt und in Zeitungen bekanntgemacht, die in Indianapolis sowie in Vandalia, der Hauptstadt des Bundesstaates Illinois, erschienen. Das Postamt wurde am 3. Mai desselben Jahres im Haus von Amos Williams eingerichtet, der ein prominenter Bewohner Danvilles wurde und treibend bei der Einrichtung von Vermilion County und Edgar County war. Der erste Katasterplan wurde von Amos Williams und Dan Beckwith angefertigt, und die Stadt erhielt aufgrund Williams’ Vorschlag ihren Namen nach Beckwith Vornamen. Beckwith hatte seinerseits Namensvorschläge gemacht, „Williamsburg“ und „Williamstown“. Er wurde 1795 in Pennsylvania geboren und kam als junger Mann nach Indiana. 1819 war Williams Begleiter der ersten weißen Landerkunder in dem Gebiet, weil er sich für die salzigen Quellen des Vermilion River interessierte. Er starb 1835 im Alter von 40 Jahren an einer Lungenentzündung, die er sich auf dem Heimritt von Washington, D.C. zugezogen hatte. Danville entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer bedeutenden Industriestadt. Von den 1850er Jahren an bis in die 1940er Jahre hinein wurde in Danville Kohle gefördert; einige der ersten Techniken im Tagebau wurden hier angewandt. Nach dem Niedergang der Kohleförderung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Schließung vieler Gruben wurden die Tagebaurestlöcher in Seen, wodurch zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung entstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Daville ist durch mehrere Fernstraßen mit den umliegenden Großstädten verbunden. Der nächstgelegene Flughafen liegt in Champaign, dort werden allerdings nur Inlands-Flüge angeboten. Für Fernreisen kann der Indianapolis International Airport genutzt werden, der circa 150 km von Danville entfernt liegt. In der Stadt gibt es zwei öffentliche Schulen, sowie 3 Privatschulen. Außerdem gibt es in Danville auch eine Hochschule, dass Danville Area Community College. Danville ist eine Stadt mit vielen kleinen Parks, Denkmälern, Seen und Grünflächen, die Einwohnern und Touristen vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung offerieren. Danville verfügt über ein Theater, eine Oper und ein eigenes Symphonieorchester, das 2017 50-jähriges Jubiläum hat.", "section_level": 1}, {"title": "National Register of Historic Places.", "content": "Innerhalb Danvilles wurden mehrere Anwesen in das National Register of Historic Places aufgenommen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Danville ist eine Stadt mit 31.597 Einwohnern \"(Stand: Schätzung vom Juli 2016)\" in Illinois. Sie liegt 52 km östlich von Champaign, 132 km nordwestlich von Indianapolis, 191 km südlich von Chicago, 178 km südöstlich von Peoria, 175 km nordöstlich von Springfield und 276 km nordöstlich von St. Louis in deren Ballungsraum und gehört zum Vermilion County, dessen County Seat Danville innehat.", "tgt_summary": "丹维尔(Danville)位于美国伊利诺伊州东部,是伊利诺伊州弗米利恩县的县治所在。 丹维尔创建于1827年,其创建时拥有土地80英亩,其中60英亩约24万平方米的土地来源于盖 W 史密斯(英文名Guy W Smith)的捐赠,另外20英亩约8.1万平方米来源于丹 W 贝克卫斯(英文名Dan W Beckwith)。土地成交于1827年4月10日,在印第安纳州的印第安纳波利斯和伊利诺伊州当时的州府万达利亚做了广告。当年五月建立了第一家邮局,当时邮局使用的是阿莫斯 威廉姆斯的住房,阿莫斯 威廉姆斯是弗米利恩县和埃德加县的创建者。", "id": 1192806} {"src_title": "Troll (Mythologie)", "tgt_title": "洞穴巨人", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Die Wortherkunft geht auf die Verschmelzung des gleichbedeutenden, schwedischen Wortes \"troll\" mit dem älteren, niederhochdeutschen Wort \"troll\" zurück; letzteres bezeichnete einen groben, ungeschlachten Kerl. Die Herkunft ist nicht sicher geklärt, wahrscheinlich ist der Bezug zu dem seit mittelhochdeutscher Zeit bezeugten Verb \"trollen\", das mit dem englischen \"to troll\" (umhergehen, rollen) verwandt ist, sowie zu dem altnorwegischen Wort \"trǫll\" (neunorwegisch: \"trylle\", „hexen“, „zaubern“, „tricksen“, dänisch: \"trylle\", „beschwören“), das wohl auf ein altgermanisches Wort zurückgeht.", "section_level": 1}, {"title": "Norwegen.", "content": "Nach der nordischen Mythologie hausen die Riesen und Trolle in Utgard, während die Menschen in Midgard und die Asen in Asgard leben. In der Heimskringla wird in der \"Saga von Olaf dem Heiligen\" erzählt, wie Arnljot Gelline mit einem Trollweib kämpft, das nachts in einer Berghütte schlafende Händler überfällt und tötet. Zwar halfen die mythischen Trolle mit ihren Riesenkräften der Sage nach gelegentlich auch beim Bau von Kirchen wie der Kathedrale von Trondheim und halfen so, deren Standorte zu legitimieren, doch wurden sie nach der Christianisierung und vor allem nach der Reformation um 1600 aus der Mythologie verdrängt und überlebten (wie auch in Island) nur in der Folklore und in Volksmärchen meist in verzwergter Form. In 21 der \"Norwegischen Volksmärchen\", die von Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe ab 1841 herausgegeben wurden, kommen Trolle vor. Als holzgeschnitzte Puppen gehören Trolle heute zum Kunsthandwerk und touristischen Erscheinungsbild Norwegens. Sie sind dort als Souvenirs beliebt. Diese Holzfiguren sind bucklig, vierschrötig und mit einer langen Nase gestaltet. In humorvoller Anspielung auf Norwegens Reichtum aus den Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee werden sie gelegentlich auch als Ölscheich-Variante gestaltet. Ein norwegisches Erdölfeld in der Nordsee erhielt den Namen \"Troll A\". Neben der Bergregion Trollheimen wurde auch eine Gebirgsstraße bei Åndalsnes in Süd-Norwegen nach ihnen benannt: \"Trollstigen\", zu deutsch \"Trollleiter\".", "section_level": 1}, {"title": "Schweden.", "content": "Auch in der schwedischen Folklore spielen Trolle, allerdings beiderlei Geschlechts, eine große Rolle. Souvenirs, die Trolle darstellen sollen, werden aus allen denkbaren Materialien hergestellt: Tannenzapfen, Holz, Steinen, Zweigen, Wolle usw. Sie haben meist eine große Nase, eher an eine Kartoffel erinnernd. Die schwedischen Trolle sind nicht unbedingt Schaden bringend, sondern eher geheimnisvoll und unzuverlässig. Sie leben der Sage nach im Wald. Besonders hat sich der Mythos erhalten, die Trolle würden kleine Kinder stehlen und anstelle des Menschenkindes ihr eigenes Kind ins menschliche Kinderbettchen legen (Wechselbalg). Doch es gibt auch die Geschichte vom Herrn Mannelig, die von einer Bergtrollin erzählt, die einen Ritter heiraten will. Ferner gelten sie ähnlich wie Feen oder Hexen als Erklärung für sonst unerklärbare Phänomene (das haben die Trolle gemacht). Gern bauen die Skandinavier in ihren Vorgärten den kleinen flinken und hilfreichen Trollen Miniaturhäuser, die den eigenen Wohnhäusern verblüffend ähneln. Selbst Miniaturkirchen für Trolle sind in den Vorgärten aufgestellt. Ein Dolmen bei Hagestad in Schonen in Südschweden trägt den Namen Trollasten, dt. Trollstein.", "section_level": 1}, {"title": "Island.", "content": "Island wurde von Norwegen aus besiedelt. So verwundert es nicht, dass auch die isländische Folklore und Literatur die Trolle kennt. Die bizarre Vulkanlandschaft Islands ist besonders bei Nebel dazu angetan, Felsformationen als Ungeheuer und Trollvolk erscheinen zu lassen. Viele Geschichten und Mythen ranken sich um die Trolle, und nicht selten sind besonders markante Landschaftsbestandteile nach Trollen benannt (z. B. die Felsbastion Skessuhorn am Berg Skarðsheiði in Westisland).", "section_level": 1}, {"title": "Dänemark.", "content": "Ähnlich wie in Norwegen und Schweden ist auch in Dänemark der Troll eine im Souvenirsektor, im Kinderbuch und im Vorgarten beliebte Figur. Der Begriff Trold findet sich auch in geografischen Bezeichnungen wie dem Troldborg Ring bei Vejle. Künstlerisch wurde der Troll auch in mehreren Werken des dänischen Bildhauers Niels Hansen Jacobsen aufgegriffen.", "section_level": 1}, {"title": "Faeroer.", "content": "Auch auf den Färöern sind Sagen von Trollen überliefert, so die Sage von Risin und Kellingin.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Verarbeitung.", "content": "In der schwedischen Literatur sind die Trolle unter anderem durch die Illustrationen von John Bauer zu den Märchen in der Reihe \"Bland tomtar och troll\" unsterblich und außerdem weltberühmt geworden. Eine Auswahl der Märchen auf Deutsch ist unter dem Titel \"Trolle, Wichtel, Königskinder\" erschienen. Henrik Ibsen erwähnt den Troll in seinem Drama \"Peer Gynt\". Auch Knut Hamsun, Trygve Gulbranssen, Bjørnstjerne Bjørnson, Selma Lagerlöf und viele andere Dichter, Schriftsteller und Erzähler ließen sich von der Gestalt des Trolls inspirieren. Weitere Beispiele von Trollen in der Literatur sind Ebenfalls zu erwähnen sind die \"Troll Minigoll\"-Trilogie von Henning Boëtius sowie die \"Handbücher des Übersinnlichen, Band 1\" (im Original \"The Goblin Companion\") von Brian Froud und Terry Jones, in denen verschiedenste Trollarten verzeichnet sind. \"Brückentrolle\", die in einigen deutschen Märchen und Sagen vorkommen, haben ihren Namen durch ihre Bewachung von Brücken oder Furten erhalten. Wer über den Fluss will, muss an den Troll Zoll entrichten oder ihm mit einer Gefälligkeit dienen. In den Romanen von der Scheibenwelt von Terry Pratchett sind Trolle eine auf Silizium basierende Spezies, die hauptsächlich hoch in den Bergen lebt. Christoph Hardebusch schreibt in seinem Roman \"Die Trolle\" eine komplette Geschichte über diese Fantasiewesen, die er in \"Schlacht der Trolle\" und \"Zorn der Trolle\" fortsetzt. Hier werden die Trolle vergleichsweise intelligent dargestellt und weisen in ihrem Verhalten schon annähernd menschliche Züge auf. Erich Köhler wählt in seinem Roman „Sture und das deutsche Herz“ den Troll für die Hauptfigur Sture, die dadurch in der Lage ist, durch die Jahrhunderte zu reisen und Abenteuer zu erleben, welche Köhler in einen politisch-historischen Bezug stellt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Trolle tauchen in zahlreichen Varianten in vielen kulturellen Produkten auf, die sich mehr oder weniger auf die germanisch-nordische Kultur beziehen. Da sie häufig Bewohner verschiedener Fantasywelten wie der Scheibenwelt oder Mittelerde sind, erscheinen sie auch in den Verarbeitungen dieser Welten in Filmen oder Computerspielen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Troll ist ein unberechenbares Fabelwesen der nordischen Mythologie, das die Naturkräfte verkörpert. Besonders in Schweden und Dänemark vermischte sich in den Märchen die Vorstellung von Zwergen und anderen Wald-, Wasser- oder Berggeistern, teilweise auch mit der von menschenfreundlichen Feen und Elfen. So wurde „Troll“ zu einem allgemeinen Ausdruck für jede Art von mehr oder weniger menschengestaltigen Fabelwesen, ähnlich wie die \"fairies\" der anglo-keltischen Tradition. Das Christentum dämonisierte die Trolle, deren Existenz im Volksglauben noch bis ins 19. Jahrhundert angenommen wurde, denen man aber nicht zu begegnen wünschte.", "tgt_summary": "巨怪(Troll)或译作山怪、巨魔、洞穴巨人,是一个北欧神话中一种智力低下的食人巨人。", "id": 2007499} {"src_title": "Washington (Illinois)", "tgt_title": "華盛頓 (伊利諾伊州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Washington erstreckt sich über 19,42 km2, die ausschließlich aus Landfläche bestehen. Die Stadt liegt 12 km östlich des Illinois River, eines linken Nebenflusses des Mississippi. Am nördlichen Stadtrand von Washington verläuft in West-Ost-Richtung der U.S. Highway 24. Wenige Kilometer südlich der Stadt führt parallel dazu die Interstate 74, die die kürzeste Verbindung zwischen den Quad Cities und Indianapolis bildet. In das Zentrum von Washington führt von Südwesten kommend die llinois State Route 8, auf die dort einige untergeordnete Straßen treffen. Durch das Stadtzentrum von Washington führt eine Bahnlinie der BNSF Railway in west-östlicher Richtung. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Peoria (18,3 km westlich), Illinois' Hauptstadt Springfield (120 km südlich), Bloomington (56,1 km südöstlich), Chicago (239 km nordöstlich) und die Quad Cities (172 km nordwestlich). Am 17. November 2013 wurden durch einen Tornado der Stufe F4 weite Teile der Stadt zerstört. Dabei starben mindestens 3 Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Bei der offiziellen Volkszählung im Jahre 2000 wurde eine Einwohnerzahl von 10.841 ermittelt. Diese verteilten sich auf 4.189 Haushalte in 3.091 Familien. Die Bevölkerungsdichte lag bei 558,1 Einwohnern pro Quadratkilometer. Es gab 4.451 Wohngebäude, was einer Bebauungsdichte von 229,1 Gebäuden je Quadratkilometer entsprach. Die Bevölkerung bestand im Jahre 2000 aus 98,4 Prozent Weißen, 0,3 Prozent Afroamerikanern, 0,1 Prozent Indianern, 0,4 Prozent Asiaten und 0,3 Prozent anderen. 0,6 Prozent gaben an, von mindestens zwei dieser Gruppen abzustammen. 0,7 Prozent der Bevölkerung bestand aus Hispanics, die verschiedenen der genannten Gruppen angehörten. 26,0 Prozent waren unter 18 Jahren, 7,9 Prozent zwischen 18 und 24, 29,7 Prozent von 25 bis 44, 23,3 Prozent von 45 bis 64 und 13,0 Prozent 65 und älter. Das mittlere Alter lag bei 37 Jahren. Auf 100 Frauen kamen statistisch 95,3 Männer, bei den über 18-Jährigen 90,5. Das mittlere Einkommen pro Haushalt betrug 52.210 US-Dollar (USD), das mittlere Familieneinkommen 61.184 USD. Das mittlere Einkommen der Männer lag bei 44.896 USD, das der Frauen bei 26.035 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 24.231 USD. Rund 2,8 Prozent der Familien und 4,1 Prozent der Gesamtbevölkerung lagen mit ihrem Einkommen unter der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Washington ist eine Stadt im Tazewell County im nördlichen Zentrum des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahr 2000 hatte Washington 10.841 Einwohner; bis zur offiziellen Schätzung im Jahr 2009 erhöhte sich die Einwohnerzahl auf 14.292.", "tgt_summary": "华盛顿(英语:Washington)是一个位于美国伊利诺伊州塔兹韦尔县的城市。", "id": 2304686} {"src_title": "Undisputed – Sieg ohne Ruhm", "tgt_title": "終極鬥士", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "George „Iceman“ Chambers ist amtierender und ungeschlagener Schwergewichtsweltmeister im Boxen, doch dann wird er verhaftet und ins Gefängnis gesperrt. Der Prozess wegen Vergewaltigung beruhte nur auf Indizien. Dort erwartet ihn schon Mendy Ripstein, der mächtigste Insasse des Gefängnisses. Er veranlasst den Kampf zwischen dem Iceman und dem ebenfalls ungeschlagenen Schwergewichts-Champion der Gefängnisliga, Monroe Hutchens, weil er dabei einen Gewinn durch eine Wette erzielen will. Ripstein verhandelt mit beiden Parteien und Chambers soll eher entlassen werden und Hutchens soll 40 % des Wettgewinns für seine Schwester erhalten. Da Iceman sich bei den Insassen nicht beliebt macht, stehen alle hinter ihrem Champion. Letztendlich kommt es dann zum Showdown zwischen den beiden. Es wird nach leicht veränderten Londoner-Preiskampfregeln gekämpft. Zunächst kann der Iceman den Kampf beherrschen und es sieht nach einem schnellen Ende zu Ungunsten Hutchens aus, doch dieser kann sich zurückkämpfen und schlägt Chambers K.O. Nach dem Kampf erhält Hutchens seinen geforderten Geldbetrag und Chambers wird eher aus der Haft entlassen. Nach seiner Entlassung wird „Iceman“ wieder Weltmeister im Schwergewicht und bestreitet, dass es in dem Gefängnis einen Kampf gegeben hätte.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Lexikon des internationalen Films: „Action-Altmeister Walter Hill meldet sich zurück und bietet solide Unterhaltung mit einigen ermüdenden Phasen und zu vielen Nebensträngen; trotz dieser Mängel ein Lichtblick im Videoangebot.“", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "2006 folgte mit \"Undisputed 2\" eine Fortsetzung, die direkt für den Video- bzw. DVD-Markt inszeniert wurde. Die Hauptrollen übernahmen Michael Jai White und Scott Adkins. Im Jahre 2010 wurde mit \"\" ein dritter Teil produziert, 2017 folgte \"Undisputed IV - Boyka Is Back\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Undisputed – Sieg ohne Ruhm ist ein US-amerikanischer Actionfilm aus dem Jahre 2002. Regie führte Walter Hill, die Hauptrolle übernahmen Wesley Snipes und Ving Rhames.", "tgt_summary": "《终极斗士》(英语:Undisputed)是一部2002年美国剧情运动电影列表,由华特·希尔执导、监制和编剧,卫斯里·史奈普和文·雷姆斯主演。美国于2002年8月23日上映。", "id": 1348530} {"src_title": "E-Prime", "tgt_title": "E-Prime", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "D. David Bourland, jr. (1928–2000) schlug E-Prime zusätzlich zu Alfred Korzybskis allgemeiner Semantik einige Jahre nach dem Tod Korzybskis (1950) vor. Bourland, der unter Korzybski studierte, prägte den Begriff 1965 in dem Artikel \"A Linguistic Note: Writing in E-Prime\" (ursprünglich veröffentlicht in \"General Semantics Bulletin\"). Dieser kam schnell in Kontroverse innerhalb der allgemeinen Semantik, teilweise weil manche Befürworter der allgemeinen Semantik durch Bourland einen Angriff auf das Verb \"to be\" als solches sahen, und nicht auf bestimmte Verwendungen des Verbs. Er sammelte und veröffentlichte drei Artikelbände zur Unterstützung seiner Idee. Die erste trug den Titel: \"To Be or Not: An E-Prime Anthology: 1991, San Francisco: International Society for General Semantics, Hrsg. D. David Bourland, Jr. and Paul Dennithorne Johnston\". Die zweite: \"More E-Prime: To Be or Not II: 1994, Concord, California: International Society for General Semantics\". Bourland und Johnston veröffentlichten ein drittes Buch \"E-Prime III: a third anthology: 1997, Concord, California: International Society for General Semantics\". Korzybski (1879–1950) hatte entschieden, dass die zwei Formen des Verbs „to be“ – das „is“ der Identität und das „is“ der Aussage – strukturelle Probleme besitzen. Zum Beispiel hat der Satz „The coat is red.“ (Der Mantel ist rot.) keinen Beobachter. Der Satz „We see the coat as red.“ (Wir sehen den Mantel rot.), in dem „we“ der Beobachter ist, erscheint im Kontext, was Farben betrifft, spezifischer, wie es auch durch die moderne Wissenschaft festgestellt wird, dass Farbempfinden aus einer Reaktion im menschlichen Gehirn resultiert. Korzybski unterstrich die Kreisförmigkeit vieler Wörterbuchdefinitionen. Er schlug vor die Konvention anzunehmen und beschrieb unter Mathematikern das Einräumen einer minimalen Menge von Ausdrücken als notwendigerweise „undefiniert“; er wählte „Struktur“, „Ordnung“ und „Relation“. Korzybski empfahl das Bewusstsein für strukturelle Werte einfach durch Training der allgemeinen Semantik zu schärfen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiedliche Funktionen von „to be“.", "content": "In der englischen Sprache hat das Verb „to be“ einige eindeutige Funktionen: Für besonders schädlich hält Bourland die Funktionen „Identität“ und „Aussage“, schlägt aber vor, der Einfachheit halber alle Formen zu vermeiden.", "section_level": 1}, {"title": "Grundprinzip.", "content": "E-Prime zwingt einen Verfasser, Verben sorgfältig zu wählen: Das Weglassen von „to be“ eliminiert implizit das Passiv und die Verlaufsform. Einige Verben wie „can“ benutzen bei manchen Zeitformen und Stimmungen Paraphrasen, die \"to be\" miteinbeziehen. Diese Abgrenzung alleine macht für Befürworter einiges im Stil von E-Prime aus, da viele Stilisten solche Konstrukte zu häufig in englischen Schriften erkennen. Selbstverständlich kann es auch viele Schwierigkeiten beim Erlernen von E-Prime bereiten. Bourland und andere Befürworter suggerieren, dass der Gebrauch von E-Prime zu einer weniger dogmatischen Art der Sprache führt und die Möglichkeit für Missverständnisse und Konflikte verringert. Zu beachten ist, dass einige Sprachen Äquivalente von „to be“ anders behandeln, ohne ihren Sprechern irgendwelche offensichtlichen Vorteile zu verschaffen. Zum Beispiel mangelt es in der arabischen und russischen Sprache bereits an Verbformen von „sein“ im Präsens. Wenn man, auf Arabisch erklären wollte, dass ein Apfel rot aussieht, würde man nicht buchstäblich sagen „der Apfel ist rot“, sondern „der Apfel rot“. Das heißt, Sprecher können mit einem Verb der Art von „to be“, mit ihren semantischen Vor- und Nachteilen, kommunizieren, ohne dass das Wort selbst existieren muss. So beheben sie nicht die Mehrdeutigkeiten, die E-Prime ohne zusätzliche Regel, wie dass alle Sätze ein Verb enthalten müssen, zu vermeiden versucht. Ähnlich unterscheidet Ainu nicht zwischen „sein“ und „werden“; so bedeutet \"ne\" sowohl „sein“ als auch „werden“ und \"pirka\" bedeutet äquivalent dazu „gut“, „gut sein“ und „gut werden“. Viele Sprachen, wie Japanisch, Spanisch und Hebräisch, unterscheiden Existenz/Ort von Identität/Aussage. Zwischen E-Prime und Charles Kay Ogdens Basic English mangelt es an Kompatibilität: Basic English besitzt eine feste Menge an Worten, die beispielsweise die Verben „to become“, „to remain“ und „to equal“ nicht enthält. In E-Prime kann man diese Verben hingegen problemlos zur Beschreibung exakter Daseinszustände verwenden. E-Prime schließt lediglich Formen von „sein“ aus, während Basic English „to be“ beinhaltet. Weiterhin könnten Änderungen, wie jene von E-Prime vorgeschlagenen, genug Möglichkeiten, in afroamerikanischem Englisch Aspekte auszudrücken, eliminieren, so dass man die Sprache nicht mehr richtig verwenden kann, falls die Änderungen wahllos und pedantisch angewandt werden. Alfred Korzybski kritisierte den Gebrauch des Verbs „to be“, denn „jede Aussage, die das Wort 'is' [oder seine verwandten Worte 'are', 'be', etc.] enthält, verursacht ein strukturelles Durcheinander, welches schließlich der Geburt ernster Irrtümer behilft“. Noam Chomsky, der als der Vater der modernen Linguistik angesehen ist, hat die Kritik Korzybskis in Hinblick auf seine Meinungsänderung kommentiert:", "section_level": 1}, {"title": "Zu vermeidende Formen.", "content": "„To be“ gehört im Englischen zu der Menge der unregelmäßigen Verben; einige, insbesondere diejenigen, die Englisch als Fremdsprache erlernten, können Schwierigkeit haben, alle seine Formen zu erkennen. Zusätzlich wird im umgangssprachlichen Englisch häufig „to be“ an Pronomina oder vor dem Wort „not“ an. E-Prime verbietet die folgenden Wörter als Formen von \"to be\":", "section_level": 1}, {"title": "Erlaubte Wörter.", "content": "E-Prime verbietet nicht die folgenden Wörter, weil sie nicht von „to be“ abgeleitet sind. Einige dienen als ähnliche grammatische Funktionen (siehe Hilfsverb).", "section_level": 2}, {"title": "Erlaubte Wörter mit verbotenen Homophonen oder Homographen.", "content": "Die folgenden Wörter können entweder als Homograph oder Homophon als Form von „to be“ auftreten, aber sie haben nicht die gleiche Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "Diese kurzen Beispiele sollen einige Wege zeigen, wie gewöhnliche englische Sätze in E-Prime ausgedrückt werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Wörtliche und sinngemäße Übersetzung von E-Prime.", "content": "Im ursprünglichen Vers (Roses are red/...) drückt der Sprecher einen Glauben an Absolute aus: „gerade da es zutreffend ist, dass Rosen rot sind und Veilchen blau sind, ist es zutreffend, dass du so süß wie Honig bist“. Aber E-Prime versucht diese Art des Denkens und Schreibens zu vermeiden.", "section_level": 2}, {"title": "Erstes Beispiel der wörtlichen Übersetzung.", "content": "Eine E-Prime-Übersetzung, die versucht die wörtliche Bedeutung des Originals zu konservieren, könnte lauten: Roses look red; Violets look blue. Honey pleases me, And so do you.", "section_level": 2}, {"title": "Zweites Beispiel der wörtlichen Übersetzung.", "content": "Das folgende Beispiel entfernt die Metapher, die in Zeile vier des Originals angedeutet wird („du bist süß wie Honig“), um eine wörtliche Bedeutung von Zeile drei beizubehalten, nämlich dass Honig süß schmeckt. Folglich wird in Zeile vier eine vergleichbare Formulierung verwendet: „Honig schmeckt süß, und etwas von deinem Charakter macht dich so süß wie Honig.“ Dieses Beispiel nimmt an, dass der Sprecher nicht meint der Empfänger des Gedichts schmecke gut (\"tastes sweet\"), sondern so was wie er den Empfänger süß wie Honig findet. Dabei wird versucht die Metrik und den Rhythmus des Originals beizubehalten und Formen von \"to be\" zu vermeiden. Roses look red; Violets look blue. Honey tastes sweet, As sweet as you.", "section_level": 2}, {"title": "Ein Beispiel der Übersetzung im Sinne von E-Prime.", "content": "Bei einem Versuch, die Übernahme von („what is“) aus dem Original zu subtrahieren und Gedanken und Perspektiven im Sinne von E-Prime darzustellen, versucht die folgende Übersetzung, die Bedeutung direkt von den Gefühlen eines hypothetischen Sprechers zum Empfänger hin zu erklären und die Bedeutung durch die Wahrnehmung des Sprechers der Welt zu erklären. Deshalb ändert die folgende Übersetzung die Bedeutung des Gedichts. Roses seem red; Violets seem blue. I like honey, And I like you. Diese Version versucht etwas auszusagen wie „Ich nehme, die natürliche Welt in der Art war, wie die meisten Menschen das tun. (Kaum jemand würde bestreiten, dass die meisten Rosensorten für das menschliche Auge rot erscheinen, oder dass Veilchen blau erscheinen können). Wenn ich sage, ich mag Honig, sage ich euch dass ich eine Sache mag die meist süß schmeckt und die man auf andere Weise als erfreulich wahrnimmt. Mit Behauptung Honig zu mögen und dich zu mögen behaupte ich diese Aussage mit einer Gewissheit zu machen, wie sie die menschliche Wahrnehmung erlaubt.“", "section_level": 2}], "src_summary": "E-Prime bezeichnet das Vorhaben einer Änderung des englischen Wortschatzes, so dass alle Formen des Verbs „to be“ (\"sein\") vermieden werden: am, are, is, was, were, been und being, sowie ihre Kontraktionen, wie „it’s“ und „I’m“. Diese Einschränkung schließt unter anderem die Verwendung des Passivs aus, wodurch der Verfasser oder Sprecher den jeweils Wirkenden, Handelnden oder Entscheidungstreffenden klar benennen muss. Nach Ansicht der Befürworter zwingt es den Verfasser oder Sprecher anders zu denken. Das Ergebnis ist eine Sprache, die von den meisten Leuten als einfacher zu lesen empfunden wird.", "tgt_summary": "E-Prime是英语:English-Prime的缩写(可记作É或E′),指去除了系动词英语:to be(包括所有变位、缩写等形式)的英语。E-Prime由大卫·波兰德(David Bourland)于1940年代提出,以作为阿尔弗雷德·柯日布斯基的普通语义学理论的补充。", "id": 2912845} {"src_title": "Lon Fuller", "tgt_title": "朗·L·富勒", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fuller war der Sohn eines Bankangestellten. 1906 zog seine Familie von Texas nach Kalifornien um. Fuller studierte ab 1919 Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften in Berkeley (bis 1920) und Stanford (1920–1926), das er 1926 mit der Promotion in Rechtswissenschaften abschloss. Seine akademische Karriere als Dozent begann er 1926 an der \"Oregon School of Law\". Anschließend hatte er Professuren an der University of Illinois und von 1931 bis 1939 an der Duke Law School inne. An der \"Duke Law School\" war einer seiner Studenten der spätere US-Präsident Richard Nixon. Nachdem er dort bereits 1939/1940 als Gastprofessor tätig gewesen war, erhielt Fuller 1940 einen Ruf an die Universität Harvard, an der er bis zu seinem Tod im Jahre 1978 lehrte. 1940 wurde Fuller in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Den Kern des rechtsphilosophisches Werkes Lon Fullers bildet seine Kritik der von H.L.A. Hart vertretenen Variante des Rechtspositivismus. Fuller vertritt – im Gegensatz zu Hart – die These eines notwendigen begrifflichen Zusammenhangs von Recht und Moral. Im Rahmen einer fiktiven Geschichte über einen sogenannten \"König Rex\" führt Fuller in seinem Werk \"The Morality of Law\" acht seiner Ansicht für alle Rechtssysteme fundamentale Probleme auf. \"König Rex\" versucht sich als Gesetzgeber, scheitert jedoch stets dann an seiner Aufgabe, verbindliche und gehaltvolle Rechtsnormen zu erlassen, wenn er \"Gesetze\" erlässt, die an einem der folgenden acht Problemen leiden: Fuller zieht aus den tragischen Bemühungen von \"König Rex\" die folgenden Schlüsse: Es sei der Zweck des Rechts, menschliches Verhalten an der Herrschaft bestimmter Regeln (\"rules\") auszurichten. Jedem der acht aufgeführten fundamentalen Probleme entspreche ein korrespondierendes gesetzgeberisches Prinzip, das dazu diene, jene fundamentalen Probleme zu vermeiden. Wenn auch nur eines dieser Prinzipien seitens des Gesetzgebers dauerhaft verletzt werde, verliere das in Frage stehende Rechtssystem seine Eigenschaft als Rechtssystem. Je mehr sich ein Rechtssystem an den acht Prinzipien orientiere, umso mehr entspreche es dem Ideal eines Rechtssystems. Fuller räumt jedoch ein, dass in der Praxis kein tatsächliches Rechtssystem dem Idealbild entspreche, vielmehr jedes Rechtssystem an irgendeiner Stelle Kompromisse im Hinblick auf eines oder mehrere der genannten Prinzipien eingehe. Diese Prinzipien bilden Fuller zufolge die von ihm so bezeichnete „innere Moralität des Rechts“ (“inner morality of law”). Würden Gesetze strikt an den Prinzipien ausgerichtet, führe dies automatisch dazu, dass die erlassenen Gesetze gerechte Gesetze seien. H.L.A. Hart kritisierte in seiner Rezension des Werkes \"The Morality of Law\" die von Fuller gewählte Bezeichnung der acht Prinzipien als die „innere Moral des Rechts“ (“the inner morality of law”). Die Prinzipien seien ungeeignet, die von Fuller angestrebte Moralität des Rechts zu gewährleisten, da es sich nicht um moralische Prinzipien, sondern lediglich um auf eine \"effektive\" Gesetzgebung gerichtete Prinzipien handele. Positiver wird angemerkt, dass Fuller eine rechtsethische Begründung traditioneller Elemente der Rechtsstaatlichkeit in Erinnerung gebracht hätte: die Wahrung der Autonomie des Menschen. Warum diese ein Rechtswert sei und ob es inhaltliche Maßstäbe für deren Gebrauch gäbe, bliebe bei Fuller allerdings unbeantwortet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lon Luvois Fuller (* 15. Juli 1902 in Hereford, Texas; † 8. April 1978) war ein amerikanischer Rechtsphilosoph.", "tgt_summary": "朗·卢福瓦·富勒(\"',1902年-6月15日-1978年-4月18日)是著名的法哲学家,写了名著《法律的道德性》(\"The Morality of Law\",1964),探讨了法与道德的关系。富勒长期是哈佛大学法学教授。他和H·L·A·哈特曾对法与道德的关系展开过一场著名的辩论,对自然法学派和法律实证主义之间的对抗意义深远。罗纳德·德沃金在哈佛大学法学院时是富勒的学生,深受富勒影响。", "id": 2109214} {"src_title": "Timberland", "tgt_title": "添柏岚", "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "Die Unternehmensgeschichte geht auf den im Jahre 1902 in Odessa (Russisches Kaiserreich) geborenen jüdischen Schuhmacher Nathan Swartz zurück, der 1913 in die Vereinigten Staaten emigrierte, dort 1952 Anteile an einer Schuhfabrik in Massachusetts kaufte und diese 1955 vollständig übernahm. Das Unternehmen namens \"The Abington Shoe Company\" stellte zunächst hauptsächlich Auftragsware her, entwickelte in den 1960er Jahren Produktionsmethoden für wasserdichtes Schuhwerk und nahm 1973 unter dem Namen \"Timberland\" (dt.: \"Waldland\", \"Forst\") einen wasserdichten Stiefel in das Sortiment auf, der sich so gut verkaufte, dass die Firma sich 1978 in The Timberland Company umbenannte. Seit Ende der 1960er befindet sich der Firmensitz in Stratham, New Hampshire. Ab den 1980er Jahren erfolgte die internationale Expansion. Nathan Swartz' Sohn Sidney übernahm die Unternehmensleitung 1986. Das erste Timberland-Geschäft wurde im gleichen Jahr in Newport (Rhode Island) eröffnet. 1987 ging das Unternehmen an die New Yorker Börse. Seit den 1990er Jahren tritt Timberland mit einem umfangreichen Produktportfolio als Lifestyle-Unternehmen auf. Die Firma konzentriert sich dabei im Natursportbereich auf Schuhe, Bekleidung und Accessoires für Herren, Damen (seit 1990) und Kinder (seit 1996). Von 1998 bis 2011 wurde das börsennotierte Familienunternehmen von Jeffrey Swartz, Enkel von Nathan Swartz, geleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkauf.", "content": "Ende 2011 wurde Timberland von der in Greensboro, North Carolina, ansässigen VF Corporation aufgekauft und in deren Markensortiment eingegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensprofil.", "content": "Die Marke Timberland ist vor allem bekannt für robuste Schnür-Lederstiefel sowie sportliche Leder-Mokassins und -Bootsschuhe. Die typischen Timberland-Stiefel mit Gummisohle und eingebranntem Logo sind nicht nur für den Alltagsgebrauch und den Einsatz im sportlichen Bereich beliebt, sondern werden unter anderem auch von Jugendlichen der Hip-Hop-Szene New Yorks und Neuenglands sowie von Bauarbeitern geschätzt. Mittlerweile stellt das Unternehmen Schuhmodelle und Kleidungsstücke für verschiedene Bereiche des Alltags her. Teil der Firmen-Philosophie ist das Verständnis des,draußen‘ als Gegensatz zum,drinnen‘. Die Produkte sollen daher entsprechend strapazierfähig sein. Zentraler Bestandteil von Timberlands Firmenkultur ist soziales Engagement und Umweltschutz. So erhalten alle Mitarbeiter jährlich 40 Stunden bezahlten Urlaub, um sich im Rahmen von Initiativen wie Earth Day und Serv-a-Palooza zu engagieren und getreu dem Timberland-Motto „Make it Better“ („Mach es besser“) Gutes zu tun. Für diese Initiativen, die die US-Marke initiiert und als ihre Pflicht und gesellschaftliche Verantwortung ansieht (Corporate Social Responsibility), wurden ihr sogar schon mehrere Auszeichnungen verliehen. Das Unternehmen gilt, beispielsweise aufgrund von Auszeichnungen durch das Forbes Magazine („100 Best Companies to Work For“), als guter Arbeitgeber in den USA. Der beige-gelbe \"Yellow Boot\" für Herren war 1973 das erste Produkt unter dem Namen Timberland. Seither gibt es den Stiefel in zahlreichen Farben und Ausführungen. Der wasserabweisende Schaft ist nach einer eigens entwickelten Methode mit der Sohle verschweißt und nicht vernäht, weshalb kein Wasser zwischen Sohle und Schaft in den Schuh eindringen kann (direktangesohlt). In Deutschland darf der Schuh deshalb als wasserfest verkauft werden. Noch Ende der 1970er Jahre kamen handgenähte Mokassins und Bootsschuhe aus Leder mit Gummisohle zum Produktsortiment hinzu. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Timberland-Schuhmodellen, darunter Wanderstiefel, Freizeitschuhe, förmliche Schnürschuhe, Arbeitsschuhe, Sandalen sowie Damen- und Kinderschuhe. Der Rapper und Produzent Timbaland benannte sich nach den beigen Stiefeln der Firma Timberland. Im April 2007 kaufte die Timberland Company die Firma \"Ipath\", welche vorwiegend Schuhe für den Skateboarding-Bereich herstellt. 2010 stiftete Timberland im Rahmen des \"Earthkeeper\"-Programms Gelder an die Haiti-Stiftung des Musikers Wyclef Jean.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "2012 veröffentlichten viele europäische Verbraucherschutzorganisationen eine Studie über die Produktion von Lederschuhen. 16 Firmen wurden dabei genauer unter die Lupe genommen. Eine dänische Organisation wurde beauftragt, Farmen, Schlachthöfe, Gerbereien in Brasilien und Indien zu besuchen. Dabei wurden katastrophale Arbeitsbedingungen und Tierquälerei festgestellt. Timberland schnitt dabei im Ethiktest am besten ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Timberland ist der 1973 eingetragene Markenname des international bekannten, US-amerikanischen Schuh- und Outdoorbedarfherstellers \"The Timberland Company\" aus Stratham, New Hampshire.", "tgt_summary": "Timberland(在中国大陆的官方名称为添柏岚,又称天柏蓝、天博伦)是由同名公司所生产的户外服饰(特别是靴子)的商标。", "id": 1991926} {"src_title": "Notfall", "tgt_title": "紧急情况", "src_document": [{"title": "Notfallarten.", "content": "Es gibt verschiedene Notfallarten, die sich jeweils an den Umständen des Notfalls oder an der Umgebung des Notfalls oder an möglichen Folgen des Notfalls orientieren. Für einige Notfallarten sind entsprechende Notsignale und besondere Rettungsdienste und der Katastrophenschutzfachdienst bekannt. Bekannte Notfallarten, Notsignale und zuständige Stellen sind:", "section_level": 1}, {"title": "Medizinischer Notfall.", "content": "Bei der notfallmäßigen Versorgung sind fünf medizinische Notfallkategorien zu berücksichtigen: Als medizinische Notfälle gelten im Rettungswesen insbesondere solche Fälle, bei denen es zu einer bedrohlichen Störung der Vitalparameter Bewusstsein, Atmung und Kreislauf oder der Funktionskreisläufe Wasser-Elektrolyt-Haushalt, Säure-Basen-Haushalt, Temperaturhaushalt und Stoffwechsel kommt. Ohne sofortige Hilfeleistung sind erhebliche gesundheitliche Schäden oder der Tod des Patienten zu befürchten. Im Mittelpunkt der Ersten Hilfe steht die Sicherstellung der Vitalfunktionen (Bewusstsein, Atmung und Kreislauf). Im weiteren Sinne fasst man auch psychische Notsituationen wie beispielsweise Selbsttötungsabsichten oder Psychosen sowie Gewalt unter den medizinischen Notfall-Begriff (siehe auch: Psychiatrische Krise).", "section_level": 1}, {"title": "Notfallmanagement.", "content": "Arbeitsschutz und Katastrophenschutz und andere Bereiche betreiben Notfallplanungen. Ein wesentlicher Bestandteil der Gefahrenabwehr ist die Rettungskette, ein anderer die individuelle (betriebsspezifische) Notfallplanung.", "section_level": 1}, {"title": "Rettungskette.", "content": "Wichtig ist in Notfällen die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten der Rettungskette, Ersthelfer, Rettungsdienst etc., um keine Zeit zu verlieren. Für den Notruf steht in allen Staaten der EU sowie der Schweiz die Notruf-Telefonnummer 112 zur Verfügung, über die man umgehend mit einer Leitstelle des Rettungsdienstes verbunden wird. Die optimale Versorgung eines von einem medizinischen Notfall betroffenen Menschen lässt sich mit dem Schema der Rettungskette beschreiben, die je nach Darstellung aus vier bis sechs Gliedern besteht.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitstechnik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gebäudesicherheit.", "content": "Zur Vorsorge bei Notfällen können Gebäude beispielsweise mit Sicherheitsausgängen, Sprinkleranlagen, Feuerschutztüren oder Fluchttreppen ausgerüstet sein.", "section_level": 3}, {"title": "Not-Abschaltung.", "content": "Viele Maschinen und technische Einrichtungen können im Notfall durch eine Not-Halt-Abschaltung die Energiezufuhr unterbrechen (z. B. Rolltreppe oder Ölheizung) oder eine Zwangsbremsung auslösen (z. B. Notbremse in Zügen).", "section_level": 3}, {"title": "Technische Notausrüstung.", "content": "In vielen gefährdeten Bereichen ist das Bereitstellen bestimmter Einrichtungen für Notfälle vorgeschrieben, beispielsweise Verbandkasten im Auto, Feuerlöscher in Gebäuden, Augenduschen in Laboratorien, Notfallkoffer in Rettungsmitteln oder Rettungsboote auf Schiffen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Als Notfall gilt jede Situation, in der eine drohende Gefährdung für Sachen, Tiere oder die körperliche Unversehrtheit von Menschen eintritt. Dies deckt sich mit den Aufgaben der Feuerwehr. Notfälle sind z. B. große Überschwemmungen, Großbrände, Flugzeugabsturz oder ein medizinischer Notfall. Notfälle können nach ihrem Schweregrad eingestuft werden. Die Situation, in der sich eine betroffene Person befindet, wird auch \"Notlage\" genannt.", "tgt_summary": "紧急情况(emergency)是指对健康、生命、财产或环境构成直接风险的情况。大多数紧急情况需要紧急干预,以防止局势恶化;但某些情况下可能无法做到控制局面,各机构只能为善后事宜提供援助。", "id": 1188469} {"src_title": "Nikolai Grigorjewitsch Ignatow", "tgt_title": "尼古拉·格里戈里耶维奇·伊格纳托夫", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg.", "content": "Ignatow war Arbeitersohn und hatte in der Jugend als Zimmermann gearbeitet. Während des Bürgerkrieges kämpfte er in der Roten Armee. 1924 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU). Bis 1932 war er dann Mitarbeiter des Geheimdienstes, der Tscheka bzw. der OGPU. Anschließend nahm er an einem zweijährigen Lehrgang des Zentralkomitees (ZK) der KPdSU für Marxismus-Leninismus erfolgreich teil. Seine politische Karriere war sehr wechselhaft und unsicher. In den Jahren nach 1934 bekleidete er Sekretärsposten der Partei in Leningrad, ab 1938 als Erster Obkomsekretär in Kuibyschew, ab 1940 in Orjol, ab 1949 als Erster Sekretär der Region Krasnodar, ab 1953 als Erster Obkomsekretär in Woronesch und von 1955 bis 1957 als Erster Obkomsekretär in Gorki. Von 1939 bis 1941 war er lediglich Kandidat des Zentralkomitees der KPdSU und erst 1952 wurde er schließlich Mitglied des ZK.", "section_level": 2}, {"title": "Im Zentrum der Macht.", "content": "Vom 16. Oktober 1952 bis zum 5. März 1953 und vom 17. Dezember 1957 bis zum 4. Mai 1960 war Ignatow als Sekretär des ZK der KPdSU zuständig für Landwirtschaftsfragen. Vom 16. Oktober 1952 bis zum 15. März 1953 wurde er im Rahmen der Erweiterung der Führungsgremien der Partei durch Josef Stalin zum Kandidaten des Politbüros (von 1952 bis 1966 Präsidium genannt). Von 1956 bis zum 29. Juni 1957 war er erneut Kandidat des Politbüros. Er wurde durch Nikita Chruschtschow gefördert und unterstützte ihn 1957 bei dem Versuch ihn als Ersten Sekretär der KPdSU zu stürzen. So stieg er denn 1957 auf in das höchste politische Gremium der UdSSR, er wurde Vollmitglied im Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, und zwar in der Zeit vom 29. Juni 1957 bis zum 31. Oktober 1961. Er unterstützte Chruschtschows Kurs bei der Entstalinisierung der KPdSU (1959: Forderung des Parteiausschlusses von Molotow, Kaganowitsch und Malenkow). Um 1960 begann jedoch schon wieder sein Abstieg aus dem Zentrum der Macht. Warum Chruschtschow seinen getreuen Helfer nicht gegen Leonid Breschnew und andere Parteigrößen halten konnte oder wollte ist dabei unklar. 1959 war er für wenige Monate und nach 1962 wiederum Vorsitzender des nur repräsentativen Präsidiums des Obersten Sowjets (also Staatsoberhaupt) der Russischen SFSR (RSFSR).", "section_level": 2}, {"title": "In der Regierung der UdSSR.", "content": "Ignatow war von 1952 bis 1953 im Ministerrat der UdSSR Minister im Kabinett von Stalin und dann wieder im Kabinett von Chruschtschow von 1958 bis 1962 Minister für die Beschaffung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und von 1960 bis 1962 zugleich Stellvertretender Ministerpräsident.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Ignatow erhielt den Orden Held der sozialistischen Arbeit. Nach seinem Tod wurde seine Urne an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nikolai Grigorjewitsch Ignatow (; * auf der Staniza Tischanskaja bei Urjupinsk, Russisches Kaiserreich (heute Oblast Wolgograd, Russland); † 14. November 1966 in Moskau) war ein sowjetischer Politiker.", "tgt_summary": "尼古拉·格里戈里耶维奇·伊格纳托夫(,1901年-5月3日-1966年-11月14日)苏联党和国家领导人。", "id": 586005} {"src_title": "Bundespolizei (Deutschland)", "tgt_title": "德國聯邦警察", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1952 trat Gustav Heinemann (später Bundespräsident) wegen der Pläne zur Wiederbewaffnung West-Deutschlands aus der CDU aus und gründete mit Helene Wessel, Margarete Schneider, Erhard Eppler, Robert Scholl, Diether Posser und anderen zunächst die \"Notgemeinschaft für den Frieden Europas\", aus der dann die \"Gesamtdeutsche Volkspartei\" entstand. Sie vertrat einige Positionen des ersten Parteiprogramms der CDU, des Ahlener Programms, weiter und strebte einen Verzicht der Bundesrepublik auf eine Verteidigungsarmee und strikte Neutralität zwischen der NATO und dem Ostblock an, um die Chance zur Wiedervereinigung offen zu halten und die Tradition des deutschen Militarismus zu beenden. Heinemann bejahte stattdessen den Aufbau einer Bundespolizei von gleicher Stärke wie die damals aufgebaute Volkspolizei der DDR. Damals stand der Begriff \"Bundespolizei\" also für paramilitärische Verbände (ähnlich wie die bis 2005 existierende Bundesgendarmerie in Österreich). Im \"Bundesgrenzschutzgesetz\" des Jahres 1972 wurde der BGS als \"eine Polizei des Bundes\" bezeichnet. Im Rahmen des Schengener Abkommens und mit der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 änderte sich das Einsatzspektrum des BGS grundlegend, grenzpolizeiliche Aufgaben gingen stark zurück, bahnpolizeiliche und Flughafensicherungsaufgaben kamen hinzu. 1994 trat das neugefasste Bundesgrenzschutzgesetz in Kraft, mit dem Angehörige des BGS auch den Kombattantenstatus verloren. 1998 kam es zu einem Normenkontrollverfahren im Hinblick darauf, ob der BGS die Aufgaben der Bahnpolizei und Sicherung der Flughäfen 1990 übernehmen durfte, was letztendlich bestätigt wurde. In ihrer Entscheidung benutzten die Richter zur Beschreibung der Aufgaben des BGS die Begriffe \"Sonderpolizei\", \"Polizei mit begrenzten Aufgaben\" und schließlich \"Polizei des Bundes\". Wesentlich in dieser Entscheidung ist auch der sogenannte \"Polizeibrief\" der westalliierten Militärgouverneure vom 14. April 1949, in dem die Besatzungsmächte dem Bund die Errichtung bestimmter \"Bundespolizeibehörden\" gestatteten. Mit dem Urteil wurde ebenfalls deutlich gemacht, dass die Übernahme spezieller polizeilicher Aufgaben nicht gegen GG („Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt“) verstoße. 2005 strebte die Rot-Grüne Koalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder und Innenminister Otto Schily die endgültige Umbenennung an. Dies führte zu einer intensiven politischen Diskussion besonders auch zwischen den Ländern und dem Bund. Anlassgebend war zum einen die Sorge der Länder, dass der Bund versuche, länderpolizeiliche Kompetenzen zu übernehmen, was dieser bestritt, zum anderen sicherlich auch eine unterschiedliche Interpretation des Polizeibegriffes. Auch innerpolizeilich wurde intensiv diskutiert. Letztendlich stimmte der Bundestag mehrheitlich für den Antrag der Bundesregierung, und der Bundesgrenzschutz wurde zum 1. Juli 2005 in \"Bundespolizei\" umbenannt. Eine Aufgabenerweiterung war damit nicht verbunden, es wurde lediglich in allen Gesetzen, in denen das Wort \"Bundesgrenzschutz\" vorkam, dieses durch \"Bundespolizei\" ersetzt. Der Bundesrat hat auf die Anrufung des Vermittlungsausschusses verzichtet. Die im Frühjahr 2010 von Bundesinnenminister Thomas de Maizière eingesetzte Kommission zur Evaluierung der Sicherheitsbehörden des Bundes (Bundespolizei, Bundeskriminalamt und Bundeszollverwaltung), unter der Leitung des ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz Eckart Werthebach, gab Anfang Dezember 2010 in ihrem Bericht die Empfehlung, Bundespolizei und Bundeskriminalamt zu einer Polizei des Bundes unter dem Namen Bundespolizei (neu) zusammenzufassen. Die Bundeszollverwaltung sollte außen vor bleiben. De Maizière bezeichnete den Vorschlag der Kommission als überzeugend, bedenkenswert und verfolgenswert. BKA-Präsident Jörg Ziercke und die Innenminister der Länder waren mit diesem Vorhaben allerdings nicht einverstanden. Eine Zusammenlegung bis 2013 war geplant. Jedoch entschied Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, der am 3. März 2011 zum Bundesinnenminister ernannt wurde, dass es eine Fusion von Bundespolizei und Bundeskriminalamt nicht geben werde. Lediglich eine bessere Zusammenarbeit bei der Telekommunikationsüberwachung und Ausbildung sei angedacht.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben.", "content": "Die Aufgaben der Bundespolizei sind im Bundespolizeigesetz (BPolG) geregelt. Grundlage ist das zum 1. Juli 2005 durch Art. 1 des \"Gesetzes zur Umbenennung des Bundesgrenzschutzes in Bundespolizei\" umbenannte \"Bundesgrenzschutzgesetz\". Die Aufgaben sind aufgrund des Föderalismus und der Polizeihoheit der Länder begrenzt und im Abschnitt 1 des BPolG aufgeführt: Darüber hinaus ist die Bundespolizei am Zulassungsverfahren für Bewachungsunternehmen auf Seeschiffen beteiligt. Seit dem 1. Juli 2015 schützt die Bundespolizei zudem die Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt ( BPolG). Ein wichtiges Betätigungsfeld der Bundespolizei ist die Bekämpfung der organisierten oder überörtlich tätigen Kriminalität insbesondere im Schleusungswesen (Verstöße gg., AufenthG) durch die \"Bundespolizeiinspektionen Kriminalitätsbekämpfung (BPOLI KB)\". Diese Dienststellen bestehen aus einer Führungsgruppe, Kriminaltechnischer Dienst, Aufklärungs- und Fahndungskräfte PMK, Ermittlungsdienst und einer Mobile Fahndungseinheit. Die Mobile Fahndungseinheit ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Von den neun verschiedenen MFEen, die es bundesweit gibt, operieren die meisten sehr individuell. Einige ähneln den \"Mobilen Einsatzkommandos\" (\"MEK\") der Polizeien der Länder und verantworten auch Festnahmen grundsätzlich selber, andere arbeiten nur im absoluten Ausnahmefall offen und überlassen die eigentlichen Festnahmen uniformierten Polizeibeamten (zum Beispiel den Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten), um ihre Tarnung bei öffentlich sichtbaren Einsätzen nicht zu gefährden. Ein weiteres Betätigungsfeld sind Maßnahmen bei der An- und Abreise bahnreisender Fußballfans im Zusammenhang mit Fußballveranstaltungen bei der Wahrnehmung der Aufgabe Bahnpolizei. Nach der Ligareform des DFB wurde mit Beginn der Spielzeit 2008/2009 die 3. Fußball-Liga als weitere bundesweite Spielklasse aufgenommen. Zur Eindämmung der Gewalt bei Sportveranstaltungen (insbesondere Fußballveranstaltungen) hat die Bundespolizei eine Strategie entwickelt, die seit der Spielsaison 2009/2010 Anwendung findet. Sie basiert auf der \"Rahmenanweisung zur polizeilichen Lagebewältigung anlässlich Fußballreiseverkehr\", die seit September 2008 bei der Bundespolizei gültig ist. Seit Oktober 2019 erhebt die Bundespolizei Gebühren für Gebührentatbestände nach BPolG und VwVG auf Grundlage der Besonderen Gebührenverordnung des BMI. Die Gebührensätze wurden durch das Statistische Bundesamt ermittelt.", "section_level": 1}, {"title": "Personal.", "content": "Im Haushaltsjahr 2019 sind für die Bundespolizei 41.091 Planstellen für Beamte und 5756,5 Stellen für Tarifbeschäftigte ausgewiesen. Von den Planstellen für Beamte sind 772 dem höheren Dienst (1,9 Prozent), 17.191 dem gehobenen Dienst (41,8 Prozent), 22.100 dem mittleren Dienst (53,8 Prozent) und eine dem einfachen Dienst zugeordnet. Hinzu kommen 27 Planstellen für Hochschullehrer. Am 1. Juli 2018 betrug die Besetzungsquote bei den Beamten-Planstellen 79,3 Prozent. Zum 1. Oktober 2019 hatte die Bundespolizei 40.612 Polizeivollzugsbeamte (inklusive 7.528 Anwärter), 1.934 Verwaltungsbeamte, 5.843 Tarifbeschäftigte und 297 Auszubildende in der Verwaltung.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Bundespolizei gliedert sich in das Bundespolizeipräsidium an ihrer Spitze und, diesem unmittelbar nachgeordnet, die Bundespolizeiakademie und elf Bundespolizeidirektionen.", "section_level": 1}, {"title": "Bundespolizeipräsidium.", "content": "Das Bundespolizeipräsidium (BPOLP) ist eine Bundesoberbehörde mit Sitz in Potsdam und weiteren Standorten, die dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat unmittelbar nachgeordnet ist. Es übt die Dienst- und Fachaufsicht über die restliche Bundespolizei aus und ist auch für die polizeilich-strategische Steuerung zuständig. Es wird vom Präsidenten des Bundespolizeipräsidiums Dieter Romann, seinem Vizepräsidenten Jürgen Schubert und seiner Vizepräsidentin Ulrike Meuser geleitet. Es gliedert sich in acht Abteilungen und hat 4300 Mitarbeiter, davon 800 in Potsdam.", "section_level": 2}, {"title": "Bundespolizeiakademie.", "content": "Die Bundespolizeiakademie (BPOLAK) in Lübeck ist die zentrale Aus- und Fortbildungsstätte des mittleren, gehobenen und höheren Polizeivollzugsdienstes in der Bundespolizei sowie für die weitere fachspezifische Fortbildung. Sie gilt als die \"Wiege der Bundespolizei,\" da nach Gründung des damaligen Bundesgrenzschutzes am 16. März 1951 die ersten Beamten als sogenanntes Rahmenpersonal die Unterkunft bezogen. Neben dem Hauptstandort Lübeck-St.-Hubertus (Liegenschaft Dr. Robert Lehr) befinden sich weitere Bereiche der Bundespolizeiakademie in der Liegenschaft Falkenfeld (Schwartauer Landstraße). Der höhere Polizeivollzugsdienst der BPOL studiert ab dem zweiten Masterstudienjahr gemeinsam mit dem höheren Kriminaldienst des BKA an der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPOL). Der Bundespolizeiakademie sind nachgeordnet:", "section_level": 2}, {"title": "Bundespolizeidirektionen.", "content": "Dem Bundespolizeipräsidium sind die \"Bundespolizeidirektionen\" Berlin, Pirna, München, Stuttgart, Flughafen Frankfurt, Koblenz, Sankt Augustin, Bad Bramstedt und Hannover sowie die \"Direktion Bundesbereitschaftspolizei\" und \"Bundespolizeidirektion 11\" nachgeordnet. Den Bundespolizeidirektionen sind – mit Ausnahme der Bundesbereitschaftspolizei und der Direktion 11 – jeweils mehrere \"Bundespolizeiinspektionen\" (BPOLI) nachgeordnet. Diesen können wiederum \"Bundespolizeireviere\" (BPOLR) nachgeordnet sein. Jeder Bundespolizeidirektion ist zudem jeweils eine \"Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit\" (MKÜ) und eine \"Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung\" (BPOLI KB) angegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Berlin.", "content": "Der Zuständigkeitsbereich der \"Bundespolizeidirektion Berlin\" mit Sitz in Berlin erstreckt sich auf die Länder Berlin und Brandenburg. Ihr sind zwölf Bundespolizeiinspektionen nachgeordnet, unter anderem die 2002 eingerichtete \"Bundespolizeiinspektion Polizeiliche Sonderdienste,\" zu der auch die \"Reiterstaffel der Bundespolizei\" gehört. Besondere Bedeutung kommt der Bundespolizeidirektion Berlin deshalb zu, da ihr der \"Schutz von Bundesorganen\" wie dem Bundespräsidialamt, dem Bundeskanzleramt, dem Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium der Justiz und dem Bundesministerium des Innern obliegt.", "section_level": 3}, {"title": "Pirna.", "content": "Der Zuständigkeitsbereich der \"Bundespolizeidirektion Pirna\" erstreckt sich auf die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ihr nachgeordnet sind zehn Bundespolizeiinspektionen, davon jeweils eine in den Ländern Thüringen (Erfurt) und Sachsen-Anhalt (Magdeburg). Sieben Inspektionen befinden sich in Sachsen: Leipzig, Klingenthal, Chemnitz, Berggießhübel (ehemals Altenberg), Dresden, Ebersbach und Ludwigsdorf (bei Görlitz). Der Hauptsitz der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung befindet sich in Halle (Saale), die Außenstelle in Dresden. Der grenzpolizeiliche Aufgabenbereich erstreckt sich auf 139 Kilometer Grenzlänge zu Polen und 453 Kilometer Grenzlänge zur Tschechischen Republik sowie auf die stationäre Grenzkontrolle an den Flughäfen und Verkehrslandeplätzen. Auf den Flughäfen Erfurt-Weimar, Leipzig/Halle und Dresden werden auch Luftsicherheitsaufgaben wahrgenommen. Ihr bahnpolizeilicher Aufgabenbereich (nur Bahnanlagen des Bundes bzw. der DB Station&Service AG und Schienenfahrzeuge der Deutschen Bahn AG) erstreckt sich auf 7.800 Bahnkilometer und 1.365 Bahnhöfe bzw. Haltepunkte der Deutschen Bahn AG. Des Weiteren verfügt die BPOLD Pirna über sechs MKÜ-Einsatzzüge, die im Direktionsbereich auf die Standorte Leipzig (2 Züge), Chemnitz (2 Züge), Dresden und Löbau verteilt sind. Diese werden hauptsächlich zur Bewältigung polizeilicher Großlagen (Fußball- und Demonstrationseinsätze) eingesetzt, aber auch zur Unterstützung der Einzeldienststellen.", "section_level": 3}, {"title": "München.", "content": "Der Zuständigkeitsbereich der \"Bundespolizeidirektion München\" mit Sitz in München erstreckt sich auf das Land Bayern. Im Zuständigkeitsbereich befinden sich zehn Inspektionen mit insgesamt 21 nachgeordneten Revieren. Drei Inspektionen sind in der Landeshauptstadt angesiedelt: die Bundespolizeiinspektion München mit Sitz am Hauptbahnhof, die Bundespolizeiinspektion Flughafen und die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung. Die übrigen Inspektionsstandorte sind Nürnberg und Würzburg sowie entlang der deutsch-tschechischen bzw. deutsch-österreichischen Grenze Selb, Waidhaus, Waldmünchen, Passau und Rosenheim; sowie seit 1. November 2017 Freilassing und Kempten. Die Direktion ist grenzpolizeilich für rund 360 Kilometer Grenzlänge zur Tschechischen Republik sowie 815 Grenzkilometer zu Österreich verantwortlich. Die bahnpolizeiliche Verantwortung der Bundespolizeidirektion München erstreckt sich auf mehr als 1.100 Bahnhöfe und Haltepunkte sowie über 6.200 Bahnkilometer im Freistaat Bayern. Mit mehr als 1.820 zu betreuenden Bahnkilometern, darunter auch die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt, ist die Bundespolizeiinspektion Nürnberg, zu der auch die Bundespolizeireviere in Augsburg, Ansbach und Ingolstadt gehören, die Bundespolizeiinspektion mit dem flächenmäßig größten bahnpolizeilichen Zuständigkeitsbereich in Bayern. Grenz- und bahnpolizeilich zuständig vom Berchtesgadener Land bis zur Bodenseeregion sind:", "section_level": 3}, {"title": "Stuttgart.", "content": "Der Zuständigkeitsbereich der \"Bundespolizeidirektion Stuttgart\" mit Sitz in Böblingen (in der ehemaligen \"Wildermuth-Kaserne\") erstreckt sich auf das Land Baden-Württemberg. Neben den Bundespolizeiinspektionen Stuttgart, Konstanz, Weil am Rhein, Offenburg und Karlsruhe gehören die Bundespolizeiinspektion Flughafen Stuttgart und eine Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung mit Sitz in Böblingen zur Bundespolizeidirektion Stuttgart. Diese Dienststellen werden unterstützt von einer \"Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ)\". Diese Einheit wird ebenfalls von Böblingen aus geführt und besteht aus vier MKÜ-Zügen mit Sitz in Stuttgart, Konstanz, Freiburg und Kehl. Während die Bundespolizeiinspektionen Konstanz, Weil am Rhein und Offenburg überwiegend grenzpolizeiliche Aufgaben im \"30-km-Bereich\" hinter der deutsch-schweizerischen bzw. deutsch-französischen Grenze wahrnehmen, sind die Bundespolizeiinspektionen Stuttgart und Karlsruhe überwiegend bahnpolizeilich tätig. Die Bundespolizeiinspektion Karlsruhe gewährleistet darüber hinaus den \"Schutz des Bundesverfassungsgerichtes.\" Mit der Landespolizei Baden-Württemberg und der Bundeszollverwaltung ist die Bundespolizeidirektion Stuttgart in einer \"Sicherheitskooperation Baden-Württemberg (SiKo)\" verbunden. Weitere wichtige Kooperationspartner sind die \"Schweizer Grenzwache (GWK)\", die \"Kantonspolizei\" der an die Bundesrepublik grenzenden Schweizer Kantone, die \"Police aux Frontières (PAF)\", die \"Gendarmerie Nationale (GN)\" sowie die \"Deutsche Bahn AG\", mit der die Bundespolizei in einer \"Ordnungspartnerschaft (OPA)\" verbunden ist.", "section_level": 3}, {"title": "Flughafen Frankfurt.", "content": "Der Zuständigkeitsbereich der \"Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt/Main\" erstreckt sich auf den Flughafen Frankfurt am Main. Der Direktion sind momentan sechs Inspektionen nachgeordnet; aufgrund des weiteren Ausbaus des Flughafens dürfte sich auch die Anzahl der Inspektionen aber weiter erhöhen. Bis zur Übernahme der Aufgabe durch die neu geschaffene Bundespolizeidirektion 11 am 1. August 2017 war die Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt im gesamten Bundesgebiet zuständig für die Wahrnehmung von Aufgaben nach BPolG (Flugsicherheitsbegleiter).", "section_level": 3}, {"title": "Koblenz.", "content": "Der Zuständigkeitsbereich der \"Bundespolizeidirektion Koblenz\" erstreckt sich auf die Länder Rheinland-Pfalz, Hessen (mit Ausnahme des Flughafens Frankfurt) und Saarland. Ihr sind die Bundespolizeiinspektionen Kassel (Reviere Fulda und Gießen), Frankfurt am Main (Reviere Wiesbaden, Darmstadt, Limburg und Hanau), Trier (Reviere Koblenz, Flughafen Hahn und Prüm), Kaiserslautern (Reviere Mainz, Bad Kreuznach, Bienwald und Neustadt an der Weinstraße), Bexbach (Reviere Saarbrücken Goldene-Bremm, Flughafen Saarbrücken, Saarbrücken Hauptbahnhof und Perl), Bundespolizeiinspektion Deutsche Bundesbank in Frankfurt, Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung in Frankfurt mit einer Außenstelle in Bexbach und eine Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ) an den Dienstorten Koblenz, Bexbach und Rüsselsheim nachgeordnet.", "section_level": 3}, {"title": "Sankt Augustin.", "content": "Der Zuständigkeitsbereich der \"Bundespolizeidirektion Sankt Augustin\" erstreckt sich auf das Land Nordrhein-Westfalen. Zur Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben sind ihr folgende Dienststellen nachgeordnet: Darüber hinaus ist der Standort Sankt Augustin auch Sitz der Antiterroreinheit \"GSG 9 der Bundespolizei\" (GSG 9 BPOL), früher \"Grenzschutzgruppe 9\", der Bundespolizei-Fliegergruppe Sankt Augustin sowie der Bundespolizeiabteilung Sankt Augustin. Diese sind jedoch nicht der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin selbst unterstellt, sondern anderen Dienststellen zugeordnet: die GSG 9 und die Fliegergruppe der Bundespolizeidirektion 11, die Bundespolizeiabteilung der Direktion Bundesbereitschaftspolizei. Das Referat 66 – Medien und andere Referate sind ebenso in Sankt Augustin-Hangelar untergebracht. Ein der Bundespolizeiinspektion Köln nachgeordnetes Revier in Bonn ist für den Schutz der Villa Hammerschmidt, des zweiten Amtssitzes des Bundespräsidenten, sowie des Palais Schaumburg, dem Bonner Diensitz der Bundeskanzlerin zuständig. Im Zuge der Erneuerung von bestehenden Einrichtungen und einer umfassenden Erweiterung der Liegenschaften auf dem Gelände in Hangelar werden vom Bund bis 2045 mehrere Hundert Millionen Euro investiert. Zu den bereits vorhandenen 3500 Mitarbeitern der Bundespolizeidirektion in Sankt Augustin (Stand: Januar 2019) sollen 2019 weitere 350 hinzukommen.", "section_level": 3}, {"title": "Bad Bramstedt.", "content": "Der Zuständigkeitsbereich der \"Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt\" mit Sitz in Bad Bramstedt erstreckt sich auf die Länder Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie auf die Nord- und Ostsee. Ihr zugeordnet sind die Bundespolizeiinspektionen Flensburg, Kiel, Rostock, Stralsund, Pasewalk, und Kriminalitätsbekämpfung (in Rostock). Ausgegliedert ist der Direktionsbereich Bundespolizei See mit Sitz in Neustadt (Holstein) und den drei \"Bundespolizeiinspektionen See\" in Neustadt, Warnemünde und Cuxhaven. Am Standort Neustadt befindet sich außerdem das Maritime Schulungs- und Trainingszentrum (MaST). Seit dem 1. Januar 2007 ist die Bundespolizei durch die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt im Gemeinsamen Lagezentrum See (GLZ-See) des Maritimen Sicherheitszentrums (MSZ) in Cuxhaven vertreten. Als organisatorische Maßnahme zur wirksamen Beteiligung der Bundespolizei an Einsätzen zur Friedenssicherung im Rahmen von Missionen der Vereinten Nationen oder der Europäischen Union wurde eine Einsatzhundertschaft aufgebaut. An den Standorten des Direktionsbereichs Bundespolizei See sind jeweils zwei Seefahrzeuge und acht Besatzungen stationiert, die rund um die Uhr das Seegebiet überwachen. Zusätzlich werden Polizeihubschrauber eingesetzt, die am Standort Fuhlendorf stationiert sind und dem Bundespolizei-Flugdienst der Bundespolizeidirektion 11 zugeordnet sind.", "section_level": 3}, {"title": "Hannover.", "content": "Der Zuständigkeitsbereich der \"Bundespolizeidirektion Hannover\" erstreckt sich auf die Länder Niedersachsen, Bremen und Hamburg mit einer Gesamtfläche von rund 48.800 km2 und einer Einwohnerzahl von über 10,4 Millionen Menschen. Die Bundespolizeidirektion Hannover verfügt insgesamt über 2.400 Beschäftigte. Ihr sind zur Aufgabenerfüllung die Bundespolizeiinspektionen Hamburg, Flughafen Hamburg, Bremen, Hannover, Flughafen Hannover-Langenhagen, Bad Bentheim, sowie die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung in Hamburg und die Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit mit Sitz in Hamburg und Hannover nachgeordnet. Die bahnpolizeiliche Verantwortung der Bundespolizeidirektion Hannover erstreckt sich auf mehr als 560 Bahnhöfe und Haltepunkte sowie über 4.900 Bahnkilometer. Zu den gesetzlichen Aufgaben gehört auch die Kontrolle an den Seehäfen in Niedersachsen und Bremen sowie der Grenzschutz an der Schengenbinnengrenze zu den Niederlanden.", "section_level": 3}, {"title": "Direktion Bundesbereitschaftspolizei.", "content": "Die \"Direktion Bundesbereitschaftspolizei (BPOLD BP)\" mit Sitz in Fuldatal/Vellmar (Hessen) auf dem so genannten \"Bundespolizeistandort „Dr.-Konrad-Adenauer“\" ist verantwortlich für die Bereitschaftspolizei-Verbände des Bundes \"(Bundesbereitschaftspolizei)\" und ist dem Bundespolizeipräsidium unmittelbar nachgeordnet. Die Direktion hat die Aufgabe, die zehn Bundespolizeiabteilungen (BPOLABT) der Bundesbereitschaftspolizei zu führen, zu koordinieren und zu unterstützen und für eine gleichmäßige Auslastung der Einheiten zu sorgen. Einschließlich ihres nachgeordneten Bereichs verfügt die Behörde über rund 6.200 Mitarbeiter, davon 5.100 Polizeivollzugsbeamte. Sie ist damit die personalstärkste Direktion der Bundespolizei.", "section_level": 3}, {"title": "Bundespolizeiabteilungen.", "content": "Die zehn Bundespolizeiabteilungen sind: Jede Bundespolizeiabteilung untersteht einem Abteilungsführer. Dieser wird bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben von einem Abteilungsstab mit den Stabsbereichen Einsatz, Polizeitechnik und Versorgung, Zentrale Dienste und Einsatzunterstützung/Standortservice sowie dem Polizeiärztlichen Dienst unterstützt. Die mobilen Einheiten, die die operative Ebene der Bundespolizeiabteilungen bilden, sind im Wesentlichen die \"Einsatzhundertschaften (EHu)\", die \"Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaften (BFHu)\", die \"Technischen Einsatzhundertschaften\", die \"Beweissicherungs- und Dokumentationseinheiten\", die \"Aufklärungseinheiten\" sowie weitere Unterstützungseinheiten.", "section_level": 4}, {"title": "Aufgaben der Bundesbereitschaftspolizei.", "content": "Die Aufgaben der Bundesbereitschaftspolizei umfassen insbesondere:", "section_level": 4}, {"title": "Bundespolizeidirektion 11.", "content": "Mit Wirkung zum 1. August 2017 hat das Bundesministerium des Innern die \"Bundespolizeidirektion 11\" (Abkürzung: BPOLD 11) mit Verwaltungssitz im Gebäude der ehemaligen Eisenbahndirektion Berlin eingerichtet. Die Einsatzkräfte selbst werden in Spandau stationiert. Durch die Bundespolizeidirektion 11 werden die Spezialeinheiten der Bundespolizei unter zentraler Führungs- und Einsatzstruktur gebündelt. Der Bundespolizeidirektion 11 sind die folgende Spezialkräfte unterstellt: Darüber hinaus wurde die Fachverantwortung für die Entschärfungsdienste der Bundespolizei der Bundespolizeidirektion 11 übertragen. Erster Präsident der neuen Behörde ist der ehemalige Leiter der GSG 9, Olaf Lindner.", "section_level": 3}, {"title": "GSG 9 der Bundespolizei.", "content": "Die \"GSG 9 der Bundespolizei\" (GSG 9 BPOL) mit Hauptsitz in Sankt Augustin bei Bonn wurde 1972 als Reaktion auf die Geiselnahme während der Olympischen Sommerspiele in München unter der Bezeichnung \"Grenzschutzgruppe 9\" gegründet und ist seitdem die Spezialeinheit der Bundespolizei (bzw. bis 2005: des \"Bundesgrenzschutzes\") zur Bekämpfung von Schwerst- und Gewaltkriminalität sowie von Terrorismus. Die Personalstärke der GSG 9 wird auf rund 400 Beamte geschätzt.", "section_level": 4}, {"title": "Bundespolizei-Flugdienst.", "content": "Der Bundespolizei-Flugdienst (BPOLFLD) geht auf die am 7. Mai 1955 am Flugplatz Bonn/Hangelar gegründete \"Hubschrauberflugbereitschaft\" (HFlB) des Bundesgrenzschutzes zurück und umfasst heute die \"Bundespolizei-Fliegergruppe\" (BPOLFLG) in Sankt Augustin, die \"Bundespolizei-Fliegerstaffeln\" in Fuhlendorf (BPOLFLS FUD), Blumberg (BPOLFLS BLU), Fuldatal (BPOLFLS FDT) und Oberschleißheim (BPOLFLS OBS) sowie die \"Luftfahrerschule für den Polizeidienst\" (LFSfdPD) mit einer Flotte von insgesamt 87 Polizeihubschraubern vom Typ EC 120, EC 135 T2i, EC 155 B und AS 332 L1 \"Super Puma\". Die Hubschrauber der Bundespolizei kommen unter anderem zum Einsatz: Gewissermaßen eine Sonderstellung innerhalb des Bundespolizei-Flugdienstes nimmt die Staffel in Fuhlendorf ein. Ihre primäre Aufgabe ist die Überwachung der Seegebiete in Nord- und Ostsee. Dazu gehören grenzpolizeiliche Aufgaben auf See (die See stellt auch eine Außengrenze dar) sowie allgemein-polizeiliche Aufgaben wie Umweltschutz, Schifffahrtspolizei und Fischereischutz. Dabei werden jedes Jahr mehr als zweitausend Stunden Flugzeit über See geflogen. Die Staffel ist darüber hinaus beteiligt am \"Havariekommando\" des Bundes und der fünf deutschen Küstenländer und unterstützt darüber hinaus den SAR-Dienst auf See. Weitere Aufgaben entstehen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen \"(Frontex)\". Unter dem Namen \"Seepferdchen-Flieger\" werden die Hubschrauber auch außerhalb des deutschen Luftraums im Rahmen gemeinsamer Operationen verschiedener EU-Staaten eingesetzt. Die Koordination übernimmt dann Frontex, und die Einsätze dienen der Bekämpfung illegaler Migration in das Gebiet der Europäischen Union auf dem Seeweg. In weiteren Fällen werden Streifen über das Festland geflogen, um Dieben von Buntmetall bei der Bahn auf die Spur zu kommen, sowie Streifenflüge über See, um Umweltverschmutzung feststellen zu können und deren Verursacher zu ermitteln. Die Staffel in Fuhlendorf umfasst 21 Hubschrauber unterschiedlichen Typs, darunter auch Hubschrauber des Typs EC 155. Die Kennung des Flugplatzes ist EDHX.", "section_level": 4}, {"title": "Polizeiliche Schutzaufgaben Ausland der Bundespolizei.", "content": "Die Einheit \"Polizeiliche Schutzaufgaben Ausland der Bundespolizei\" (PSA BPOL; vormals \"Personenschutz Ausland\") umfasst Spezialkräfte, die die Aufgabe haben, für den Schutz der deutschen Auslandsvertretungen, des deutschen Botschafters und weiterer Schutzpersonen in Krisengebieten zu sorgen. Der Fähigkeitsbereich wurde im April 2008 aus der GSG 9 ausgegliedert, die bis zu diesem Zeitpunkt diese Aufgabe wahrgenommen hatte.", "section_level": 4}, {"title": "Besondere Schutzaufgaben Luftverkehr der Bundespolizei.", "content": "Der Bereich \"Besondere Schutzaufgaben Luftverkehr der Bundespolizei\" übernahm mit der Einrichtung der Bundespolizeidirektion 11 zum 1. August 2017 bundesweit die Aufgaben nach des Bundespolizeigesetzes (BPolG) von der Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt am Main. Demnach hat die Bundespolizei die Aufgabe, durch Stellen von \"Flugsicherheitsbegleitern\" für die Sicherheit und Ordnung an Bord von Luftfahrzeugen zu sorgen. Diese Flugsicherheitsbegleiter sind waffentragende, nicht-uniformierte Beamte, die Passagierflüge begleiten und hauptsächlich Flugzeugentführungen und Terrorismus an Bord von Flugzeugen verhindern sollen.", "section_level": 4}, {"title": "Einsatz- und Ermittlungsunterstützung der Bundespolizei.", "content": "Zur Bundespolizeidirektion 11 gehört auch die Einsatz- und Ermittlungsunterstützung der Bundespolizei.", "section_level": 4}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Die Bundespolizei bildet vor allem für den mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst aus, die direkte Ausbildung für den höheren Dienst findet unregelmäßig statt und steht ausschließlich Hochschulabsolventen bestimmter Studiengänge zu, vornehmlich der Fachrichtung Rechtswissenschaften.", "section_level": 3}, {"title": "Ausbildung für den mittleren Polizeivollzugsdienst.", "content": "Die Ausbildung für den mPVD ist in zwei Abschnitte à zwölf Monate und einmal sechs Monate gegliedert, die gesamte Dauer beträgt also zweieinhalb Jahre. Der erste Abschnitt ist die Grundausbildung, in dem die Basis für den Polizeiberuf geschaffen wird. Der zweite Ausbildungsabschnitt baut auf den Grundkenntnissen auf, hinzu kommen 20 Wochen Praktikum an verschiedenen Polizeidienststellen. Diese Praktika werden in den vier Hauptaufgabenfeldern der Bundespolizei abgehalten. Sie gliedern sich in je einem fünfwöchigen Praktikum im Luftsicherheitsbereich, grenzpolizeilichen Bereich sowie Verbands- und einer Bahnpolizeidienststelle. Der Dritte Teil der Ausbildung ist der Laufbahnlehrgang, der mit der Laufbahnprüfung und der Ernennung zum Polizeimeister beendet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Studium für den gehobenen Polizeivollzugsdienst.", "content": "Das modular gegliederte Studium in dualer Form für den gPVD dauert drei Jahre. Hierbei wird abgewechselt zwischen der Vermittlung von theoretischen Kenntnisse im Rahmen eines Fachhochschulstudiums und mehrwöchige Praktika. In dem Grundpraktikum wird die allgemeine polizeiliche Ausbildung absolviert. Im Grundstudium, das an der Hochschule des Bundes in Brühl bei Köln absolviert wird, werden Grundkenntnisse auf den Gebieten der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, der öffentlichen Finanzwirtschaft (Budgetierung, Haushaltsplanung etc.), der Psychologie (Organisationspsychologie), dem Zivilrecht und dem Staats- und Verfassungsrecht vermittelt. Das Grundstudium schließt mit einer Zwischenprüfung ab. Während des Hauptstudiums muss eine Diplomarbeit zum Erreichen des akademischen Grades einer Diplom-Verwaltungswirtin (FH) bzw. eines Diplom-Verwaltungswirtes (FH) geschrieben werden. Die Diplomarbeit hat Sperrwirkung, muss also mindestens mit der Note „Ausreichend“ benotet werden. Zudem ist sie obligatorischer Gegenstand der Laufbahnprüfung. Ein freiwilliger Verzicht auf die Diplomierung ist gegenüber der Laufbahnausbildung im gehobenen Dienst einiger Landespolizeien (z. B. in Sachsen) nicht möglich. Das Studium endet mit der schriftlichen und mündlichen Laufbahnprüfung und der Ernennung zum Polizeikommissar. Grundsätzlich ist es möglich vom mittleren in den gehobenen Dienst aufzusteigen. Lebensältere Beamte können über verschiedene Sonderformen in den gehobenen Dienst aufsteigen.", "section_level": 2}, {"title": "Bundespolizeiakademie und Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung.", "content": "Auf dem Gelände der Liegenschaft \"Dr. Robert Lehr\" (benannt nach dem zweiten Bundesminister des Innern, in dessen Amtszeit der Bundesgrenzschutz gegründet wurde) in Lübeck befindet sich neben der Bundespolizeiakademie (BPOLAK) auch der Fachbereich Bundespolizei der Hochschule des Bundes (HS BUND FB BPOL). Organisatorisch wurde der Fachbereich Bundespolizei durch das Bundesministerium des Innern der Bundespolizeiakademie angegliedert, aber nicht eingegliedert. Damit betonte das BMI die hochschulrechtlich notwendige wissenschaftliche und in Teilen auch organisationsrechtliche Selbständigkeit des Fachbereiches. Die dort tätigen Dozenten sind damit auch keine Angehörigen der Bundespolizeiakademie, sondern der Hochschule des Bundes. Eine Personalunion zwischen Fachbereich und Bundespolizeiakademie gibt es lediglich an der Spitze, denn der Präsident der Bundespolizeiakademie ist kraft Amtes zugleich Leiter des Fachbereichs Bundespolizei der HS Bund. Hier werden zum einen die Studienabschnitte für das Studium im gehobenen Polizeidienst absolviert (dessen Grundstudium am Zentralbereich der HS Bund in Brühl stattfindet). Zum anderen übernimmt der Fachbereich Bundespolizei der HS Bund die Studienabschnitte des ersten Studienjahres für die Anwärter des höheren Dienstes; die weitere Ausbildung und die Hauptstudienabschnitte werden dann an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup absolviert. Derzeit laufen die letzten Studiengänge mit dem Abschluss (akademischer Grad) als Diplom-Verwaltungswirt (FH). Zukünftig werden Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei.", "content": "Für die Ausbildung des mittleren Dienstes und Fortbildungen sind die Aus- und Fortbildungszentren (BPOLAFZ) verantwortlich. Die sieben BPOLAFZ sind der Bundespolizeiakademie Lübeck angegliedert und befinden sich in Neustrelitz, Walsrode, Swisttal, Oerlenbach, Eschwege, Bamberg und Diez.", "section_level": 2}, {"title": "Amtsbezeichnungen.", "content": "Die Amtsbezeichnungen der deutschen Polizei sind heute weitgehend angeglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Uniform.", "content": "Ende 2005 wurde bei der Bundespolizei eine blaue Polizeiuniform eingeführt. Sie löste die zuvor moosgrüne-beige Uniform ab. Die Umstellung lief sukzessive. Bis Ende 2012 sollten alle Beamten mit der neuen Uniform eingekleidet sein. Bis dahin waren beide Uniformen zu sehen. Beamte, die im Ausland eingesetzt worden sind, erkennt man an der deutschen Flagge auf der Uniform.", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "2010 wurde die P30 als Standardhandfeuerwaffe der Bundespolizei eingeführt. Es wurden 29.500 Stück beschafft (Stand 2011). Sie löste die P6 ab. Neben der P30 kommt auch die MP5 in diversen Ausführungen zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Die Bundespolizei verfügt über 6.500 Kraftfahrzeuge, davon 5.500 Einsatzfahrzeuge und 1.000 Spezial- und Sonderfahrzeuge sowie Motorräder. Verwendet werden als Dienstfahrzeuge überwiegend Fahrzeuge der Marken BMW, Opel, Mercedes-Benz und Volkswagen. Vereinzelt kommen auch Fahrzeuge anderer Hersteller wie zum Beispiel Ford, Mitsubishi, Nissan, Land Rover und Volvo zum Einsatz. Streifenfahrzeuge sind BMW 5er touring, VW Transporter, VW Golf/Passat Variant, Mercedes-Benz Vito, Mercedes-Benz B-Klasse, Opel Zafira Tourer, VW Touareg, Land Rover Discovery, Nissan Navara und Mitsubishi Outlander. In den Einsatzhundertschaften werden Ford Transit und Mercedes-Benz Sprinter als Halbgruppenkraftwagen verwendet. An den Flughäfen und im Objektschutz kommen zudem mehrere Fahrzeuge mit alternativem Antrieb wie Opel Ampera, VW e-Golf, Volvo V60 und Nissan Leaf zum Einsatz. Als geschützte Sonderwagen kommen zehn Mowag Eagle IV, sieben gelieferte (und weitere 21 bestellte) Geschützte Einsatzfahrzeuge 2 (GEF2) und auch noch der Sonderwagen 4 zum Einsatz (Stand 2018). Der Sonderwagen 4 wird nach und nach durch andere geschützte Fahrzeuge ersetzt; die Neuzugänge werden bei der Bundespolizei nicht mehr als Sonderwagen bezeichnet. Die Fahrzeuge der Bundespolizei führen das Kfz-Kennzeichen, welches zuvor an die Deutsche Bundespost vergeben wurde. Vor der Umbenennung des Bundesgrenzschutzes in Bundespolizei im Jahr 2005 wurde das Unterscheidungskennzeichen geführt. Die Kennzeichen sind alle nach dem System bzw. aufgebaut. Dabei ist eine beliebige, ein- bis dreistellige Zahl. Die zweistellige Zahl steht für die konkrete Fahrzeuggattung:", "section_level": 2}, {"title": "Hubschrauber.", "content": "Die Bundespolizei verwendet verschiedene Hubschraubermuster des Herstellers Eurocopter. Sechs EC 120 werden bei der Luftfahrerschule der Bundespolizei als Schulungshubschrauber genutzt. Der zweimotorige EC 135 T2i ist ein leichter Transporthubschrauber (LTH), der als Verbindungs- und Beobachtungshubschrauber, sowie im Flugbetrieb der 18 Zivilschutz-Hubschrauber des Bundesministeriums des Innern eingesetzt wird. Die größeren Muster EC 155 B und AS 332 L1 \"Super Puma\" sind mittlere Transporthubschrauber (MTH), die überwiegend zum Transport von Polizeibeamten an Einsatzorte genutzt werden. Darüber hinaus werden mit Ihnen auch Personen des parlamentarischen und protokollarischen Bereichs befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Wasserfahrzeuge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzschiffe.", "content": "Für die Aufgabenwahrnehmung im Bereich Küstenmeer und Hohe See besteht die Flotte aus derzeit sechs Einsatzschiffen, sie sind formell in Neustadt in Holstein registriert, dem Sitz des Direktionsbereichs Bundespolizei See. Der Registerhafen entspricht nicht notwendigerweise dem gewöhnlichen Liegehafen der Schiffe. Die Besatzungsstärke besteht aus jeweils 14 Beamten.", "section_level": 3}, {"title": "Patrouillenboote.", "content": "Die Patrouillenboote \"Altmark\", \"Börde\", \"Prignitz\", \"Rhön 2\" und \"Uckermark\" kommen vor allem in küstennahen Gewässern der Ostsee zum Einsatz. Seit dem 1. März 2016 überwacht die Bundespolizei See mit den Booten \"Uckermark\" und \"Börde\" im Rahmen eines Frontex-Einsatzes die griechisch-türkische Seegrenze in der Ägäis bei Samos. Sie retteten in den ersten zwei Jahren ihres Einsatzes über 3400 Menschen aus Seenot und nahmen dabei 27 Schleuser fest.", "section_level": 3}, {"title": "Diensthunde und -pferde.", "content": "Die Bundespolizei verfügt über 491 Schutz- und Sprengstoff­spürhunde, die unter anderem an Flughäfen und Bahnhöfen im Einsatz sind. Darüber hinaus kommen 24 Pferde in der Reiterstaffel zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwuchsgewinnung.", "content": "Im Rahmen ihrer Nachwuchskampagne \"„Mit Sicherheit vielfältig“\" setzt die Bundespolizei ein Werbekonzept ein, das potentielle Bewerber mit einer Darstellung der bundespolizeilichen Einsatzbereiche für einen Einstieg bei der Bundespolizei begeistern soll. Als Informationsplattform unterhält die Bundespolizei die Karrierewebsite „\"www.komm-zur-bundespolizei.de\"“, die Informationen zu den Einsatzbereichen und Laufbahnen bei der Bundespolizei und Bewerbern Informationsmaterial über das Auswahlverfahren bietet. Im Mai 2018 wurde das Online-Bewerbungsverfahren auf der Website implementiert. Im Blog der Karrierewebseite werden Erfahrungsberichte über Auswahlverfahren, Ausbildung und Dienst veröffentlicht sowie Termine zur Einstellungsberatung und zum Bewerbungsprozess. Die Bundespolizei nutzt die sozialen Netzwerke Instagram und Facebook. In der Youtube-Serie „Im Einsatz mit...“ auf dem Youtube-Kanal „\"Bundespolizei Karriere\"“ und im Podcast „\"Funkdisziplin\"“ werden die Aufgaben der Bundespolizei sowie Themen wie Bewerbungsverfahren, Ausbildung und Dienstalltag behandelt. Auch Veranstaltungen wie \"„Fit wie ein Bundespolizist“\" oder \"„Coffee with a Cop“\" dienen der Nachwuchsgewinnung.", "section_level": 1}, {"title": "Mitarbeiterzeitschrift.", "content": "Das Bundespolizeipräsidium gibt die Mitarbeiterzeitschrift \"Bundespolizei kompakt\" heraus, die zweimonatlich erscheint und auch online im Dateiformat PDF zugänglich ist. Die Zeitschrift erschien 2019 im 46. Jahrgang. Die Redaktion befindet sich in Potsdam.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Abschiebepraxis der Bundespolizei wird von einigen Menschenrechts- und Flüchtlingsgruppen wie etwa Pro Asyl seit Jahren kritisiert. In die Schlagzeilen gelangte 1999 der Tod von Aamir Ageeb, der bei einer Abschiebung an Bord eines Lufthansa-Flugzeuges starb. Im Jahr 2013 erhielt die Bundespolizei den Big Brother Award für „diskriminierende und rassistische Identitätsfeststellungen und körperliche Durchsuchungen im Zuge verdachtsunabhängiger Personenkontrollen“. Kritiker werfen der Bundespolizei vor, dass sich Beamte strukturell rassistisch verhielten. Von 2009 bis 2013 listeten die Bundespolizeidirektionen 57 Fälle auf, in denen sich Betroffene oder Zeugen beklagten, dass Menschen aufgrund ihrer ausländischen Herkunft oder ihrer Hautfarbe von Bundespolizisten diskriminiert worden seien. Dies passiere häufig bei Kontrollen in Zügen oder an Bahnhöfen. Die Bundesregierung erläuterte ihren Standpunkt zur „Problematik des \"Racial Profiling\" und anlasslosen Kontrollen der Bundespolizei im Jahr 2015“ im April 2016 im Deutschen Bundestag. 2015 ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen einen Bundespolizeibeamten der Dienststelle Hannover wegen zweier Fälle von Übergriffen auf inhaftierte Ausländer in der Gewahrsamszelle. Der Polizist wurde vom Dienst suspendiert. Im April 2016 stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein. Die umfangreichen Ermittlungen hätten keine strukturellen Probleme auf der Wache aufgedeckt. Wegen anderer Delikte erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Beamten. Aktivisten der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl sahen in den beiden Fällen einen Beleg für institutionellen Rassismus bei der Bundespolizei. Ursache seien militärische Struktur und Korpsgeist der Bundespolizei, die eine systematische interne Aufklärung der Vorwürfe verhinderten. Seit 2015 gibt es eine teilselbständige Institution in der Bundespolizei, die Dienstvergehen außerhalb der Befehlshierarchie verfolgt. Laut einem Zeitungsbericht von 2011 sollen Bundespolizisten im Auftrag der EADS Beamte der saudischen Polizei vor Ort in der Bedienung von Geräten zum Grenzschutz ausgebildet haben. Kritiker sehen darin eine unzulässige Vermischung privatwirtschaftlicher Interessen und hoheitlicher Aufgaben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bundespolizei (BPOL) ist in Deutschland eine Polizei des Bundes (neben dem Bundeskriminalamt und der Polizei beim Deutschen Bundestag) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI), die in bundeseigener Verwaltung geführt wird. Rechtsgrundlage ist das Bundespolizeigesetz (). Die Bundespolizei nimmt viele spezialpolizeiliche Aufgaben wahr: Ihr obliegt beispielsweise der Grenzschutz, Aufgaben der Bahnpolizei und im Bereich der Luftsicherheit sowie der Schutz von Bundesorganen. Zudem stellt sie die Bundesbereitschaftspolizei. Zum 1. Juli 2005 erfolgte die Umbenennung des Bundesgrenzschutz in Bundespolizei.", "tgt_summary": "德国联邦警察()是德国的警察机关,隶属于德国联邦内政部。一般治安维护事务由各州警察()负责。", "id": 2760577} {"src_title": "Petrus und Marcellinus", "tgt_title": "聖瑪策林及聖伯多祿", "src_document": [{"title": "Überlieferte Biografie.", "content": "Petrus und Marcellinus wurden um das Jahr 299 oder 304 während der Verfolgungen unter dem römischen Kaiser Diokletian in den Kerker geworfen, da sie ihrem Glauben nicht abschwören wollten. Nach der Überlieferung bekehrten der Exorzist Petrus und der Priester Marcellinus Mitgefangene zum christlichen Glauben und tauften sie heimlich. Als die Aufseher im Kerker das herausfanden, wurden Petrus und Marcellinus gefoltert und danach im Schwarzen Wald (Sylva nigra) bei Rom enthauptet. Der Überlieferung zufolge wurden zwei fromme Frauen, Lucillia und Firmina, im Traum damit beauftragt, die Leichen der Hingerichteten zu bergen. Das Begräbnis fand am 2. Juni statt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Reliquien.", "content": "Das Begräbnis der beiden Heiligen wird im Martyrologium Hieronymianum erwähnt; aus dieser Quelle stammt auch die Information, dass Marcellinus Priester gewesen sei. Als Begräbnisplatz wird dort der dritte Meilenstein an der Via Labicana angegeben. Aus den in der dortigen Katakombe entdeckten Graffiti und einem großen Fresko kann man schließen, dass die Gruft der Heiligen bereits im 4. und 5. Jahrhundert ein bedeutendes Pilgerziel war. Papst Damasus I. widmete ihnen eine Grabinschrift. Kaiser Konstantin ließ über der Katakombe eine große Basilika errichten; in dem angebauten Mausoleum wurde seine Mutter, die heilige Helena bestattet. Die Reliquien der hll. Marcellinus und Petrus wurden von Einhard 827 in Rom entwendet und zuerst nach Michelstadt, später ins hessische Ober-Mühlheim gebracht. Dieses wurde daraufhin Seligenstadt genannt. Eine spätere Reliquientranslation ist für das Jahr 1253 belegt, als Papst Alexander IV. Reliquien in eine römische Kirche an der heutigen Via Merulana verlegte, die den beiden Märtyrern geweiht ist. Petrus und Marcellinus werden meist mit den Attributen Märtyrerpalme, Schwert, Kreuz oder Buch dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenktage.", "content": "Der 2. Juni ist in der katholischen Kirche der (nichtgebotene) Gedenktag der hll. Petrus und Marcellinus. In Mainz wird der Übertragung der Gebeine beider Heiliger am 20. Oktober gedacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Petrus, zuweilen auch \"Petrus Martyr\" genannt, und Marcellinus († 299 oder 304 in Rom) waren frühchristliche Märtyrer, die in den Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian das Martyrium erlitten. In der römisch-katholischen Kirche werden sie als Heilige verehrt. Sie gehören zu den frühchristlichen Kanonheiligen, die im Canon Missae, dem ersten Hochgebet der heiligen Messe im Römischen Ritus, genannt werden.", "tgt_summary": "圣玛策林及圣伯多禄 (;后者有时被称为 \"驱魔者伯多禄\"; ) 是公元四世纪罗马的两位基督徒殉道者。", "id": 2774921} {"src_title": "Maximum the Hormone", "tgt_title": "Maximum The Hormone", "src_document": [{"title": "Stil.", "content": "Die Gruppe ist für ihren unkonventionellen und experimentellen Stil der Alternative-Metal-Musik bekannt. Im Laufe ihrer Karriere haben sie Elemente aus Metal, Punk, Hardcore, Pop und Ska in ihren Sound eingebunden. Stilistisch verläuft ihre Musik von dunkel und ernst bis zu ironisch und humorvoll, oft mit drastischen Veränderungen in Tempo und Stimmung im Laufe eines Songs. Ihre Musikvideos haben oft einen ironisch gemeinten Aspekt, so wie \"Rolling1000tOOn\", das einen Underdog zeigt, der zu einem Tyrannen mutiert, oder \"Koi no Mega Lover\", das einen Möchtegern-Frauenheld zeigt, dessen Anmachversuche von einem hübschen Mädchen abgelehnt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bandgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1998–2001: Gründung, Besetzungswechsel und die Bedeutung ihres Namens.", "content": "\"Maximum the Hormone\" wurde 1998 von Daisuke Tsuda und Nao Kawakita gegründet und durch Key und Sugi komplettiert. Nach einigen regionalen Auftritten, unterschrieb die Band einen Vertrag bei dem japanischen Rock Label \"Sky Records\". \"A.S.A. Crew\" war das erste Album auf diesem Label und war das einzige Full-Length-Album mit diesem Lineup. Zu dieser Zeit schrieb Daisuke seine Songs ausschließlich in Englisch, und \"Maximum the Hormone\" wurde in lateinischen Buchstaben geschrieben. Das änderte sich, als Key und Sugi die Band 1999 verließen. Auf der Suche nach neuen Mitgliedern, dachte Nao an ihren jüngeren Bruder Ryo, der seit er in der Junior High School war Gitarre spielte und auch sehr gut singen konnte. Von da an teilten die beiden Männer sich den größten Teil des Gesangs, Daisuke übernahm die Schreie und Rap-Vocals und Ryo die melodischen Teile. Futoshi komplettierte das Quartett als Bassist. Nach dieser großen Veränderung beschloss die Band ihre Texte, und den Bandnamen in \"Katakana\" (eine Silben- oder Morenschrift der japanischen Sprache) zu verwurzeln. Im Jahr 2001 veröffentlichte die Band die EP \"Ootori\". Die in einem Interview gestellte Frage nach der Bedeutung des Namens, beantwortete Ryo so: „Verstehen Sie es wie sie wollen, ob nun als eine Art der japanischen Küche zum Kochen von Innereien oder dass die maximale Anzahl ihrer Hormone zu kochen beginnt! Normalerweise, wenn wir im Ausland sind, glauben die Leute, wir wären eine Sorte von sexuellem Energy-Drink.“ „Hormone“ (oder horumon) ist eine Art der \"Yakiniku\" (japanisches Barbecue), bei dem viele der Organe, die in der Regel weggeworfen werden, in mundgerechte Stücke geschnitten und dann gegrillt werden.", "section_level": 2}, {"title": "2002–2005: \"Mimikajiru\", \"Kusoban\" und \"Rock-impo Goroshi\".", "content": "Im Jahr 2002 verließ die Band \"Sky Records\" und unterschrieb bei \"Mimikajiru Records\". Die Band veröffentlichte eine neue Single, \"Niku Cup\", gefolgt von einem Album namens \"Mimikajiru\". Nach dem ersten Album in voller Länge wandte sich die Band noch mehr dem Aufnehmen zu, veröffentlichte zwei Singles und ein Album. Das nächste Album \"Kusoban\" (2004) enthielt ein breites Spektrum an Musikstilen und verband härtere Partien mit poppigen Passagen, was ihnen die Aufmerksamkeit der breiten Masse sicherte. Nach der Veröffentlichung von \"Kusoban\" unterschrieb die Band beim Major Label VPA. Nach einigen weiteren Singles veröffentlichte die Band ein weiteres Album, \"Rock-impo Goroshi\". Die Veröffentlichung verursachte einen Einschnitt bei ihren Fans, da die Band entschied, mehr Karten für ihre Konzerte zu verkaufen, auf Festivals zu spielen und schließlich eine DVD, \"Debu Vs. Debu\", zu veröffentlichen. Zusätzlich wurde ihr Song \"ROLLING1000tOON\" zur Titelmelodie der Anime-Serie \"Air Master\".", "section_level": 2}, {"title": "2006–2008: \"Bu-ikikaesu\" und kommerzieller Erfolg.", "content": "Der Durchbruch der Band erfolgte 2006 mit dem Lied \"Koi no Mega Lover\", das im Sommer 2006 auf Platz neun der Oricon-Charts kletterte. Dies war ihr erster Top-Ten-Hit in Japan. Drei ihrer Songs wurden Bestandteile von Anime-Serien: \"What’s up, People?!\" und \"Zetsubō Billy\" als Titel- und Abspannmelodie der Serie Death Note und \"Akagi\" als Abspann der gleichnamigen. Nach diesen Erfolgen veröffentlichte die Band ihr nächstes Album, \"Bu-ikikaesu\". Das Album stieg auf Platz fünf der Oricon-Charts ein. Es war somit das erste Album der Band, das die Chartverkaufszahlen erreichte. Das Album bekam Gold in Japan.", "section_level": 2}, {"title": "2008–2010: \"Tsume Tsume Tsume\" und erste und zweite Pause.", "content": "Im Jahr 2008 veröffentlichte die Band ihre zweite Live-DVD \"Deco Vs. Deco\" und hatte ihre ersten Auftritte in Übersee, eine kurze Tour durch die Vereinigten Staaten und Kanada als Unterstützung der Dropkick Murphys. Eine neue Single mit dem Namen \"Tsume Tsume Tsume/F\" die diese beiden Titel und \"Kill All the 349\" enthielt, wurde zu Beginn der \"Tsume Tsume Tsume Tour\" im Juli 2008 veröffentlicht und erreichte Platz zwei der Oricon-Single-Charts. Die Tour lief bis zum 16. Oktober 2008, mit einem zusätzlichen Tour Finale am 30. November. Der Song \"F\" handelt vom \"Dragon Ball\"-Charakter \"Freezer\". \"Maximum the Hormone\" spielten ihre ersten England-Konzerte als Support von Enter Shikari, als bekannt wurde dass sich Daisuke wegen Problemen mit seinen Stimmbändern operieren lassen würde. Damit er vollkommen genesen konnte legte die Band eine Pause ein, die im Dezember begann und einige Monate dauerte. Nachdem Daisuke wieder einsatzfähig war, spielten sie ein paar Shows in Japan mit der Unterstützung von Bring Me the Horizon und Blessed by a Broken Heart. Bei den \"MTV Video Music Awards Japan\" gewannen sie 2009 den Award „Best Rock Video“ für \"Tsume Tsume Tsume\". Da Nao im Mai 2010 eine Tochter bekam, legte \"MTH\" bis auf Weiteres eine Pause ein und sagten alle Live-Auftritte ab. Megadeth-Gitarrist Marty Friedman spielte eine Instrumentalversion von \"Tsume Tsume Tsume\", bei der er gegen Ende in das Lied \"Louisiana Bob\" wechselt, auf seinem 2009 erschienenen Tribute/Coveralbum \"Tokyo Jukebox\".", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2011: \"Greatest the Hits 2011-2011\" und \"Yoshu Fukushu\".", "content": "Anfang 2011 erschien ihre Single \"Greatest the Hits 2011~2011\", die drei Titel beinhaltet. Des Weiteren kündigten sie einige Live-Auftritte in Europa an, die unter dem Tournamen \"Euro Tour 2011 ENON -the Movie-\" lief. Nach einer sechs Jahre andauernden Pause, die lediglich zweimal durch die Single-Abkopplungen \"Tsume Tsume Tsume/F\" und \"Greatest The Hits 2011~2011\" unterbrochen wurde, gab die Band am 6. Juni 2013 auf ihrer Homepage das Release-Datum für das Comeback-Album bekannt. Unter dem Namen \"Yoshu Fukushu\" steht die Platte seit dem 31. Juli 2013 in den japanischen Läden zum Verkauf. Die aktuelle Single trägt den Namen \"A.L.I.E.N\" und spielt auf den japanischen \"P2P-Client Winny\" an. Das Video zum Titel ist im klassischen Stil der Band und beinhaltet wieder viel Satire und Innovation.", "section_level": 2}, {"title": "2018: \"VAP\" - Musikvideo und neue EP.", "content": "Am 18. September 2018 veröffentlichten \"Maximum The Hormone\" auf ihrem offiziellen YouTube-Kanal ein neues Musikvideo, mit dem Titel \"VAP\". Dies ist die erste neue Veröffentlichung der Band seit fünfeinhalb Jahren. Wie auf der offiziellen Webseite der Band nachzulesen ist, entschied man sich aufgrund der Absage bevorstehender Konzerte, welche die Band wegen eines schweren Bandscheibenvorfalls ihres Sängers \"Daisuke Tsuda\" annullieren musste, dafür, diese Single als eine Art Entschädigung für die Fans zu veröffentlichen. Außerdem verkündet das Lied den Weggang von ihrer bisherigen Plattenfirma \"VAP\" und die neue Zusammenarbeit mit dem Musiklabel \"Warner\". Das Lied ist in einer mysteriösen Sprache vom \"Planeten Ryo\" gesungen, die nur \"Ryo Kawakita\" versteht. Am 25. November 2018 veröffentlichten \"Maximum The Hormone\" ihre neue EP \"Korekara no Menkata Kotteri no Hanashi wo Shiyo\", diese enthält 4 Lieder und zusätzlich noch einen Manga.", "section_level": 2}], "src_summary": "Maximum the Hormone (マキシマム ザ ホルモン, Makishimamu Za Horumon) Ist eine japanische Nu Metal-/Hardcore-Punk-Band aus Hachiōji, Tokio. Die Formation besteht seit 1999 aus den Mitgliedern Daisuke Tsuda, Futoshi Uehara, Nao Kawakita und Ryo Kawakita. Mit Ausnahme von Futoshi, der meist nur Backup-Vocals singt, wechseln sich die restlichen drei Mitglieder in fast jedem Song mit den Lead-Vocals ab.", "tgt_summary": "Maximum The Hormone(,意指极限荷尔蒙)是一个来自日本东京八王子市的新金属,金属核乐队。有关队名的由来,原先说法是“想要做出能令人脑内分泌出最大级(maximum)的荷尔蒙(hormone)的音乐”后来又改为是“团员们都很喜欢吃烧肉的内脏(Hormone),之后在前面加上自以为帅气的冠词(Maximum)”。", "id": 1098162} {"src_title": "Arbeiteraristokratie", "tgt_title": "工人贵族", "src_document": [{"title": "Begriffsverwendung.", "content": "Der Begriff wurde schon von Karl Marx (1818–83) in seinem Werk \"Das Kapital\" genutzt, er verstand darunter den „bestbezahlten Teil der Arbeiterklasse, (...) ihre Aristokratie“. Auch Friedrich Engels spricht von einer „Aristokratie in der Arbeiterklasse“, die in den „großen Trades Unions“ ihre Organisationen gefunden hätten. „[S]ie haben es fertiggebracht, sich eine verhältnismäßig komfortable Lage zu erzwingen, und diese Lage akzeptieren sie als endgültig.“ Schon 1858 führte Engels in einem Brief an Marx aus, dass „das englische Proletariat faktisch mehr und mehr verbürgert, so daß diese bürgerlichste aller Nationen es schließlich dahin bringen zu wollen scheint, eine bürgerliche Aristokratie und ein bürgerliches Proletariat neben der Bourgeoisie zu besitzen.“ Bei Lenin (1870–1924) wurde die \"Arbeiteraristokratie\" zu einem Kampfbegriff im Rahmen seiner Imperialismustheorie und richtete sich vor allem gegen westeuropäische und nordamerikanische Gewerkschafts- und Parteiführer (siehe auch Trade-Unionismus). Lenin definiert die Ursachen und Wirkungen der Entwicklung einer Arbeiteraristokratie folgenderweise: „Ursachen: 1. Ausbeutung der ganzen Welt durch das betreffende Land; 2. seine Monopolstellung auf dem Weltmarkt; 3. sein Kolonialmonopol. Wirkungen: 1. Verbürgerung eines Teils des englischen Proletariats; 2. ein Teil läßt sich von Leuten führen, die von der Bourgeoisie gekauft sind oder zumindest von ihr bezahlt werden.“ Gegen die Leninsche Definition lässt sich einwenden, dass die Verbesserung der proletarischen Lebensbedingungen nicht eine Minderheit betraf und nicht das Resultat der Bestechung von Arbeitern, sondern der Lohnkämpfe in Zeiten der kapitalistischen Prosperität war. Analytisch wird der Begriff teilweise als interne Differenzierung der Arbeiterklasse verstanden. Vor allem in der englischen Sozialgeschichte spielt der an die marxistische Tradition angelehnte Begriff eine wichtige Rolle. Dort wird er auf die nach (klein-)bürgerlicher Respektabilität strebende besonders gut qualifizierte Schicht der Arbeiter angewendet. Eric J. Hobsbawm untersuchte diese Gruppe vor allem für den Zeitraum von 1840 bis 1990. Als wichtigste Merkmale galten ihm die regelmäßige Beschäftigung und eine höhere Entlohnung. Zusätzlich führte er die Kategorie einer \"Super-Aristocracy\" ein. Allerdings wurde die analytische Unschärfe und mangelhafte Abgrenzung des Konzepts der Arbeiteraristokratie oft kritisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeiteraristokratie in Deutschland.", "content": "Diese Diskussion wurde auch für den deutschen Fall geführt. Auch in Deutschland gab es seit Mitte des 19. und im frühen 20. Jahrhundert eine Arbeiteraristokratie, deren Struktur sich jedoch im Laufe der Zeit stark veränderte. Dazu zählten zunächst handwerklich-„ständische“ Arbeiter wie die Bergleute im Erzbergbau, in Metall- und Glashütten, staatlichen Manufakturen usw. mit ihren berufsständischen Privilegien (daher „Aristokratie“). Diese Schicht, die wichtige Berufserfahrungen monopolisieren und oft sogar an ihre Söhne „vererben“ konnte, wurde gegen Ende des Jahrhunderts abgelöst durch eine neue (vor allem groß-)industrielle Arbeiteraristokratie: Infolge des langanhaltenden Wirtschaftsaufschwung 1895–1914 in Verbindung mit steigenden Exporterfolgen der Montanindustrie, des Maschinenbaus und der Elektroindustrie sowie mit zunehmendem Größenwachstum und Bürokratisierung der Unternehmen entstanden zahlreiche neue Stellen für Stamm- und Vorarbeiter, Werkmeister und Kontrolleure. Diese waren dauerhaft beschäftigt und genossen teils neue Privilegien wie Werkswohnungen und Betriebsrenten (so im Steinkohlebergbau, bei Krupp, Siemens, in den Marinewerften usw.). Durch Verbreitung der Berufsausbildung in immer mehr Berufsgruppen kam es in der Folge zu einer gewissen Homogenisierung der deutschen Arbeiterschaft. Die Existenz einer Arbeiteraristokratie war demzufolge vor dem Ersten Weltkrieg weniger ausgeprägt als in Großbritannien. Mit dem Fordismus entstand jedoch in den 1920er Jahren in allen westlichen Ländern eine „Arbeiterbürokratie“, die in der wachsenden Angestelltenschichten aufging. Seit 1941/42 stand den qualifizierten Stamm- und Facharbeitern in der deutschen Rüstungswirtschaft erneut ein Heer von meist gering qualifizierten Zwangsarbeitern gegenüber, deren Arbeits- und Lebensbedingungen sich von denen der Stammarbeiter extrem unterschieden. Wohl auch um ideologische Bezüge zu vermeiden, spielt der Begriff der Arbeiteraristokratie im deutschsprachigen Raum heute auch im Rückblick auf das 19. Jahrhundert nur noch eine untergeordnete Rolle. Wichtiger wurden Begriffe wie Leistungs-, Funktions- und Werteliten. Für die Arbeitsverhältnisse der Bundesrepublik wurde sei den 1970er Jahren immer wieder die Unterscheidung zwischen Kern- und Randbelegschaft als analytisches Konzept herangezogen. Im globalen Maßstab betrachtet könnte heute argumentiert werden, die westlichen Arbeiterklassen nähmen im Verhältnis zu den restlichen Arbeiterklassen auf der Welt, zu Arbeitsimmigranten oder „ethnischen Unterschichten“ in den westlichen Ländern die Position einer Arbeiteraristokratie ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Arbeiteraristokratie wird die Elite innerhalb der Arbeiterschaft (Arbeiterklasse) in den industrialisierten Ländern Westeuropas und Nordamerikas verstanden, die sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bildete.", "tgt_summary": "工人贵族(Labor aristocracy、labour aristocracy、aristocracy of labor),或译为劳工贵族,有三种意涵:一个马克思主义理论支撑的术语、一个工团主义的特殊形态、一个革命性工会的缩影(如世界产业工人公会),对于以工艺为基底的商业公会主义的官僚制度而言。", "id": 927172} {"src_title": "William C. Minor", "tgt_title": "威廉·切斯特·米諾", "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "William Minor kam in dem kleinen Dorf Manepay an der Nordostküste Ceylons zur Welt, wo seine Eltern als Missionare im Dienst der Kongregationalistenkirche arbeiteten. Seine Mutter starb an Tuberkulose als er drei war, wonach sein Vater erneut heiratete. In Ceylon lernte Minor zahlreiche einheimische Sprachen kennen. Im Alter von 14 wurde er zu einem Onkel in die Vereinigten Staaten geschickt.", "section_level": 1}, {"title": "Arzt der US-Armee.", "content": "Minor studierte Medizin an der Universität Yale, von der er 1863 einen Abschluss erwarb. Die Vereinigten Staaten steckten damals mitten im Bürgerkrieg, und der junge Arzt bewarb sich bei der Union Army, in die er im niedrigsten Rang als \"acting assistant surgeon\" aufgenommen wurde. 1864 wurde er in Virginia eingesetzt, wo er im Mai das \"Battle of the Wilderness\" miterlebte; bei der Schlacht kam es innerhalb von gut zwei Tagen zu 27.000 Toten. In einem späteren Prozess wurde in einer Episode, die er hier durchmachte, der Auslöser seiner Geisteskrankheit vermutet: Als Feldarzt hatte er einen irischstämmigen Deserteur brandmarken müssen. Allerdings blieb Minor in seiner Arbeit zunächst unauffällig. Als nach dem Krieg die meisten Kollegen demobilisiert wurden, wurde sein Zeitvertrag sogar in eine Festanstellung im Range eines Hauptmanns umgewandelt. Erst 1866, als er auf Governor's Island, New York, Dienst tat, zeigten sich erste Zeichen von Verfolgungswahn. Weil er außerdem regelmäßig Prostituierte in New York aufsuchte, wurde er nach Fort Barrancas, Florida versetzt, wo er durch aggressives Verhalten auffiel. 1868 klagte er über Kopfschmerzen und Schwindelgefühle. Im September wurde er als „wahnhaft“ diagnostiziert; er sei eine Gefahr für sich selbst und andere. Die nächsten 18 Monate verbrachte er in einem Psychiatrischen Krankenhaus in Washington, D.C. 1871 wurde sein Fall endgültig als aussichtslos eingestuft, und Minor wurde vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Im Oktober desselben Jahres nahm er ein Schiff nach England. Dort beschäftigte er sich mit dem Malen von Aquarellen, unternahm Reisen durch Europa und lebte dabei von seiner Pension. Doch auch hier litt er unter seiner Geisteskrankheit: Er fühlte sich speziell von Iren verfolgt und klagte über nächtliche Besucher, die ihn quälten.", "section_level": 1}, {"title": "Der Totschlag.", "content": "Minor bezog ein Zimmer in dem übel beleumundeten Lambeth Marsh, heute ein Stadtteil von London, damals aber noch zur Grafschaft Surrey gehörig. Am Morgen des 17. Februar 1872 machte sich hier George Merrett, Heizer in einer Brauerei, auf den Weg zur Frühschicht. Er wurde hinterrücks erschossen. Der Täter William Minor ließ sich widerstandslos festnehmen und bekannte sich zur Tat. Da er US-Amerikaner war und eher dem Bild eines Gentleman entsprach, interessierte sich die Presse lebhaft für den folgenden Prozess. Die Jury fällte am 6. April ihr Urteil: Sie erklärte Minor wegen Geisteskrankheit für nicht schuldig und überließ dem Richter das weitere Vorgehen. Der Richter ordnete Sicherungsverwahrung (\"safe custody\") an. Minor wurde in der damals gerade neu eröffneten Psychiatrischen Anstalt \"Broadmoor Asylum for the Criminally Insane\" in Crowthorne, Berkshire untergebracht. Als Soldat im Ruhestand erhielt er eine Pension von 1200 US-Dollar im Jahr, sodass er ein privilegiertes Leben führen konnte: Er bezog zwei miteinander verbundene Zellen, die er tagsüber verlassen durfte. Eine der Zellen verwandelte er in eine Bibliothek mit Schreibtisch. Einen Mitpatienten bezahlte er dafür, sauber zu machen und ihn zu bedienen. Die Wahnvorstellungen nahmen im Laufe der Jahre zu. Minor war überzeugt davon, dass ihn nachts kleine Jungen besuchten, mit Chloroform betäubten und unsittliche Handlungen mit ihm begingen. Sie drangen nach seiner Überzeugung selbst durch die verbarrikadierte Tür oder den Boden ein. Außerdem beklagte er sich über Vergiftungsversuche, Folterungen mit elektrischem Strom und – nachdem das Flugzeug erfunden war – auch über Entführungen mit dem Flugzeug. Allerdings zeigte er durchaus Einsicht, dass er einen Totschlag begangen hatte. 1879 nahm er Kontakt zur Witwe seines Opfers auf, die ihn mehrfach besuchte, und half ihr mit Geld.", "section_level": 1}, {"title": "Die Mitarbeit am Oxford English Dictionary.", "content": "Um 1880 muss Minor den Aufruf zur Mitarbeit am \"New Dictionary\" von James Murray in einem der Bücher gefunden haben, die er sich in großer Zahl in seine Zelle liefern ließ. Murray warb darin um Mitarbeiter, die Bücher auf Belegstellen durchsehen sollten, wobei er besonders 200 Buchtitel nannte. Eine Korrespondenz zwischen Minor und Murray ist erst seit 1885 nachgewiesen, nach Murrays eigener Aussage kam es aber bereits 1880 oder 1881 zum ersten Kontakt. Für Minor muss der Aufruf zur Mitarbeit die Möglichkeit bedeutet haben, einen Kontakt zur Außenwelt zu erhalten. Die Geisteskrankheit hatte seine Intelligenz nicht beeinträchtigt, er verfügte über eine exquisite Bibliothek und viel Zeit. Seine Intelligenz zeigt sich an der methodischen Art, wie er die Aufgabe anging: Anstatt wie die anderen Mitarbeiter sofort Belege einzusenden, nahm er sich zunächst seine Bücher vor und fertigte Wortlisten an, wofür er pro Buch etwa drei Monate benötigte. 1884 meldete er sich dann zum ersten Mal bei der Redaktion mit der Frage, an welchen Stichwörtern gerade gearbeitet würde und schickte seine Belege ein. Das erste Stichwort war \"art\", wofür er gleich 27 Belege lieferte. Minors Belege zeichneten sich dadurch aus, dass er bereits die besten Stellen ausgesucht hatte; häufig gelang es ihm, das erste Auftauchen eines Wortes in der englischen Sprache zu dokumentieren. Pro Woche lieferte er über 100 Belege. Neben Fitzedward Hall, der ebenfalls US-Amerikaner und geisteskrank war, hielt Murray ihn für seinen wichtigsten Mitarbeiter. Der Umfang von Minors Leistung ist schwierig abzuschätzen, da die Belege im Wörterbuch naturgemäß anonym angeführt werden, aber Minor muss Zehntausende von Belegen geliefert haben, die wegen seiner einzigartigen Vorgehensweise mit einer viel größeren Wahrscheinlichkeit veröffentlicht wurden als die anderer Mitarbeiter. Bereits in Band 1: A-B, der 1888 erschien, wurde Minor als Mitarbeiter genannt. Nach einer weit verbreiteten Darstellung soll Murray erst 1897 mit Minor zusammengetroffen sein und dabei die Umstände seines Lebens kennengelernt haben. Nach Murrays eigenen Angaben hat er aber irgendwann zwischen 1887 und 1890 von dem Aufenthaltsort eines seiner wertvollsten Mitarbeiter erfahren. Die beiden trafen sich im Januar 1891 und danach noch Dutzende Male. Über mehr als 20 Jahre arbeitete Minor an dem Wörterbuch mit, das später als \"Oxford English Dictionary\" berühmt werden sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Alter und Tod.", "content": "Wie groß das Vertrauen war, das man in Minor setzte, beweist die Tatsache, dass er ein Taschenmesser besitzen durfte, um die Seiten seiner Bücher aufzuschneiden. Anträge, entlassen zu werden, wurden jedoch abgelehnt, sodass Minor schließlich der Patient mit dem längsten Aufenthalt in Broadmoor war. Um 1900 herum fand Minor, der sich zuvor explizit als Atheist bezeichnet hatte, zum Glauben. In diesem Zusammenhang scheint er die von ihm ausgiebig praktizierte Masturbation zunehmend als sündhaft empfunden zu haben. Am 3. Dezember 1902 kam es zu einem Vorfall, bei dem er sich zur Sühne seinen Penis abschnitt. Mit dem Alter häuften sich Stürze und Erkältungen; 1910 wurden ihm plötzlich alle Privilegien entzogen. Freunde und Verwandte sorgten dafür, dass er im selben Jahr in die Vereinigten Staaten überstellt wurde, wo er im \"St Elizabeth's Asylum\", Washington, D.C. unterkam. 1918 wurde seine Krankheit dort als „\"dementia praecox\" der paranoiden Form“ diagnostiziert, was nach heutigen Begriffen einer Schizophrenie entspricht. 1919 wurde der inzwischen erblindete Minor in einem Altersheim untergebracht, wo er am 26. März 1920 starb. Minor hatte 38 Jahre seines Lebens in Freiheit und danach 47 Jahre in diversen Anstalten verbracht.", "section_level": 1}, {"title": "Filmbiografie.", "content": "2019 wurde mit \"The Professor and the Madman\" eine Filmbiographie über Murray veröffentlicht, die wiederum auf dem Buch \"The Surgeon of Crowthorne\" basiert und in der auch Minor eine wichtige Rolle spielt. Als Murray ist Mel Gibson zu sehen, Sean Penn spielt Minor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dr. William Chester Minor (* Juni 1834 in Manepay, Ceylon; † 26. März 1920 in Hartford, Connecticut, Vereinigte Staaten) war ein bedeutender Mitarbeiter am \"Oxford English Dictionary\". Von Beruf war er Militärarzt bei der US-Armee, verbrachte aber den größten Teil seines Lebens in einem psychiatrischen Krankenhaus, weil er in einem Anfall von Geisteskrankheit einen Menschen getötet hatte.", "tgt_summary": "威廉·切斯特·米诺(英语:William Chester Minor,1834年-6月22日-1920年-3月26日),简称作W·C·米诺(W. C. Minor),美国外科医生、前军医与词典编纂者,思觉失调与精神分裂症患者,他在1872至1910年间因杀害乔治·梅里特(George Merrett)而住进精神病院,期间为《牛津英语词典》给出多达数万条的引用句,是该字典最大的贡献者之一。", "id": 283142} {"src_title": "Mexikanischer Grizzlybär", "tgt_title": "墨西哥灰熊", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Mexikanische Grizzlybär war bei Ankunft der weißen Siedler neben dem Bison das zweitgrößte Säugetier Mexikos. Er erreichte eine Länge von 183 Zentimeter und ein durchschnittliches Gewicht von 318 Kilogramm. Wegen seiner silbrigen Fellfarbe wurde er oft \"„el oso plateado“\" „der Silberne Bär“ genannt. Ansonsten ähnelte er in seiner Statur eher dem Schwarzbären als dem Braunbären.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Lebensraum.", "content": "Der Mexikanische Grizzlybär bewohnte die nördlichen Territorien Mexikos, insbesondere die gemäßigten Grasländer und Kiefernwälder der Berge. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet reichte von Arizona über New Mexico bis Mexiko.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung und Lebensweise.", "content": "Seine Nahrung bestand überwiegend aus Pflanzen, Früchten und Insekten. Gelegentlich fraß er auch Aas und kleine Säugetiere. Alle drei Jahre wurden ein bis drei Junge geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Aussterben.", "content": "Bereits die Conquistadoren im 16. Jahrhundert kamen mit ihm in Kontakt, als Francisco Vásquez de Coronado im Jahre 1540 von Mexiko-Stadt auf seiner Suche nach den sieben goldenen Städten von Cibola nach New Mexico und zu den Buffalo Plains in Texas und Kansas marschierte. In den 1930er Jahren war er schon so stark geschossen, in Fallen gefangen und vergiftet, dass er nur noch im Bundesstaat Chihuahua in den isolierten Berginseln Cerro Campana, Santa Clara und Sierra del Nido 80 Kilometer nördlich von Chihuahua vorkam. Um das Jahr 1960 gab es nur noch 30 Exemplare. Während die mexikanische Regierung den gesetzlichen Schutz für diese Bären proklamierte, wurde er weiterhin von den Farmern getötet. Um das Jahr 1964 galt der Mexikanische Grizzlybär als ausgestorben. Nachdem angeblich im Jahre 1968 ein paar Exemplare auf einer Ranch am Oberlauf des Río Yaqui in der Provinz Sonora gesichtet wurden, startete der US-amerikanische Zoologe Dr. Carl B. Koford eine dreimonatige Suchaktion, die jedoch keinerlei Belege für eine Weiterexistenz dieser Bärenunterart brachte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mexikanische Grizzlybär (\"Ursus arctos nelsoni\"), auch als Mexikanischer Silbergrizzly bezeichnet, ist eine taxonomisch umstrittene, ausgestorbene Unterart des Braunbären. Benannt wurde er nach dem US-amerikanischen Naturforscher Edward William Nelson, der einige Expeditionen der U. S. Biological Survey unterstützte.", "tgt_summary": "墨西哥灰熊,又名墨西哥棕熊,是一群灭绝的棕熊种群,过去被归类为一独立的亚种(学名:),但现在被认为是灰熊(\"U. a. horribilis\")的一个种群。", "id": 796982} {"src_title": "Loswa", "tgt_title": "洛濟瓦河", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Loswa entspringt an der Ostflanke des hier etwa hohen Nordural-Kammes Pojassowy Kamen () bei etwa. Weiter umfließt sie – immer auf dem Territorium der Oblast Swerdlowsk – zunächst einige östliche Ausläufer des Ural, dann in südöstlicher Richtung durch die dünn besiedelten Sumpfgebiete des Westteils des Westsibirischen Tieflandes, um sich schließlich 12 km nördlich der Siedlung städtischen Typs (und Rajonverwaltungszentrum) Gari mit der Soswa zur Tawda zu vereinigen (bei ). Das Einzugsgebiet der Loswa umfasst 17.800 km2. Bei \"Schaburowo\", etwa 35 km von der Mündung entfernt, beträgt die mittlere Wasserführung 132 m3/s (Minimum im März mit 17,5 m3/s, Maximum im Juni mit 403 m3/s). Im Unterlauf ist der Fluss etwa 80 m breit, 2,5 m tief, die Fließgeschwindigkeit beträgt 0,5 m/s. Der wichtigste Nebenfluss ist von rechts die Iwdel (). Die Loswa gefriert von Oktober/ Anfang November bis Ende April/ Anfang Mai.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Am Mittellauf des Flusses liegen einige Kilometer westlich die Stadt Iwdel und die Siedlung Polunotschnoje. Hier nähert sich auch die Eisenbahnstrecke Serow – Iwdel – Polunotschnoje dem Fluss, und die Strecke Iwdel – Priobje kreuzt ihn. Die Gebiete am Ober- und Unterlauf der Loswa sind dagegen verkehrstechnisch praktisch unerschlossen. Es besteht jedoch ein Projekt, die Strecke ab Polunotschnoje zunächst entlang der Loswa nach Norden zu verlängern, um schließlich entlang des Ural-Ostrandes, westlich des Ob, die sogenannte Polarkreiseisenbahn nahe Labytnangi zu erreichen. Die Loswa ist ab der Einmündung der Iwdel (nahe der Stadt Iwdel) schiffbar, wird jedoch gegenwärtig nur ab der Siedlung Ponil (bei Einmündung des gleichnamigen kleineren Nebenflusses), 219 km oberhalb der Mündung, als Binnenwasserstraße geführt. Teile des Einzugsgebietes der Loswa spielten seit den 1930er/1950er Jahren eine bedeutende Rolle in der Holzwirtschaft, in welcher anfangs auch Gulag-Strafgefangene eingesetzt wurden. Für die Holzabfuhr wurden in dem bis heute praktisch straßenlosen Gebiet Schmalspurbahnnetze (750 mm) von mehreren hundert Kilometern Länge gebaut. Auf ihnen wurde das Holz für den Weitertransport auf der Loswa zu den Anlegestellen, wie Chorpija, Nowoschipitschny, Polunotschnoje, Ponil oder Nowy Wagil, transportiert. Während der russischen Wirtschaftskrise der 1990er Jahre kam die Holzwirtschaft vielerorts zum Erliegen, viele Schmalspurbahnen wurden stillgelegt oder abgebaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 637 km lange Loswa () ist der linke Quellfluss der Tawda im östlichen Ural und Westsibirischen Tiefland (Russland, Asien).", "tgt_summary": "洛济瓦河是俄罗斯的河流,位于斯维尔德洛夫斯克州内,属于塔夫达河的左支流,发源自乌拉尔山脉北部东麓,朝东南方向流经西西伯利亚平原,河道全长637公里,流域面积17,800平方公里,河水主要来自融雪,在每年10月至11月开始结冰,直至翌年4月下旬至5月上旬。", "id": 1090005} {"src_title": "Merrimack River", "tgt_title": "梅里马克河", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Merrimack hat zwei Quellflüsse: den Pemigewasset River, der im Profile Lake in den White Mountains in New Hampshires entspringt, und den Winnipesaukee River, der Abfluss des Lake Winnipesaukee. Diese beiden Flüsse vereinigen sich bei der Ortschaft Franklin, NH zum Merrimack River. Der Merrimack fließt zunächst südwärts und mündete vor der Würmeiszeit noch in der Nähe des heutigen Boston in den Atlantik. Nach dem Rückzug der Gletscher und der Ablagerung glazialen Schutts am Mittellauf änderte der Fluss seinen Lauf und biegt nun bei Lowell, MA ostwärts ab und mündet schließlich bei Newburyport, MA nördlich von Boston in den Atlantik.", "section_level": 1}, {"title": "Zuflüsse.", "content": "Die beiden Quellflüsse und die wichtigsten Nebenflüsse des Merrimack River in Abstromrichtung:", "section_level": 1}, {"title": "Wasserkraftanlagen.", "content": "Am Flusslauf des Merrimac River befinden sich mehrere Wasserkraftwerke. Eine Auswahl der Wasserkraftanlagen in Abstromrichtung:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name des Flusses geht auf das Wort \"Merruasquamack\" („Ort der Stromschnellen“) zurück, mit dem die indianischen Ureinwohner ursprünglich nur den Stromabschnitt am Mittellauf zwischen den heutigen Städten Manchester (New Hampshire) und Lowell bezeichneten. Ab den 1630er Jahren wurde das Tal von englischen Puritanern besiedelt. Newburyport wurde 1635 gegründet, Rowley 1638. Mit der fortschreitenden Industrialisierung wurde der Merrimack ein wichtiger Verkehrsweg der Region. Auf dem Fluss wurden in den Wäldern New Hampshires geschlagene Baumstämme zu den Werften von Newburyport geflößt. Mit der Fertigstellung des Middlesex Canals von Chelmsford nach Charlestown wurde der Merrimack 1803 mit dem Charles River und damit mit dem Hafen von Boston verbunden; in der Folge verlagerte sich auch der Schiffbau von Newburyport nach Boston. Der Schiffsverkehr auf dem Kanal wurde jedoch bereits 1851 angesichts der Konkurrenz durch die Eisenbahnen eingestellt. Im 19. Jahrhundert wurden entlang des Unterlaufs des Merrimack viele wassergetriebene Textilmühlen errichtet, in Lowell wurde sogar ein ausgedehntes innerstädtisches Kanalsystem ausgebaut. Das Tal entwickelte sich zu einem Zentrum der amerikanischen Textilindustrie, wovon noch heute zahlreiche historische Industriebauten zeugen. Für die amerikanische Literaturgeschichte von Bedeutung ist Henry David Thoreaus Reisebeschreibung \"A Week on the Concord and Merrimack Rivers\". Jack Kerouacs autobiographischer Roman \"Doctor Sax\" (1959) hat unter anderem die verheerenden Hochwasser des Merrimac im März 1936 zum Thema.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Merrimack River (historisch auch \"Merrimac\") ist ein 177 km langer Fluss in den US-Bundesstaaten New Hampshire und Massachusetts.", "tgt_summary": "梅里马克河(Merrimack River)位于美国东北部,发源于新罕布什尔州富兰克林,最终在马萨诸塞州纽伯里波特注入大西洋,全长177公里。", "id": 1339998} {"src_title": "Diane Cluck", "tgt_title": "黛安·克拉克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Diane Cluck wuchs in einer amischen Gemeinschaft in Pennsylvania auf. Bereits in jungen Jahren erlernte sie das Klavierspiel. Anfang 2000 verließ sie die amische Gemeinschaft und zog nach Brooklyn, New York City. Dort begann sie Gitarre zu spielen und schrieb ihre ersten Songs. Sowohl das Gitarrenspiel, als auch andere Instrumente wie Harmonium, Zither, Geige und das Glockenspiel, erlernte sie autodidaktisch. In den folgenden Jahren trat sie häufig bei den \"Open-Mic-Nights\" im Sidewalk Cafe, dem Treffpunkt der Anti-Folk-Szene in der New Yorker Lower East Side, auf. Sie ist mit den Casady-Schwestern von CocoRosie befreundet und ihr Album Countless Times erschien beim Label VoodooEROS, welches Bianca Casady gehört. Cluck ist auf dem CocoRosie Album \"Noah's Ark\" beim Song \"Armageddon\" als Background-Sängerin zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Entwicklung.", "content": "Bisher hat sie insgesamt sechs Alben aufgenommen. Ihr Song \"Monte Carlo\" ist auf der Rough Trade Compilation \"Anti Folk Volume 1\" zu hören, wo sie mit anderen Künstlern der Anti-Folk-Szene wie z. B. Adam Green, Kimya Dawson oder Dufus zu hören ist. Musikalisch arbeitete sie u. a. mit Jeffrey Lewis, Herman Düne, David Garland und Kimya Dawson zusammen. Diane Clucks letztes Album, \"Monarcana\", erschien am 10. Juli 2006 beim Label Very Friendly. \"Monarcana\" ist eine Zusammenstellung von Demo-Songs, die Diane Cluck von 2001 bis 2004 zu Hause aufgenommen hat. Im Juli 2006 tourte sie durch die USA und von Juli bis August 2006 durch Großbritannien. Im Sommer 2007 war Diane Cluck erneut in Europa auf Tour und diesmal spielte sie auch in Frankreich, Spanien, den Niederlanden und Schottland. Im Herbst 2007 tourte sie durch kleinere Cafés in den USA, mehrheitlich an der Ostküste. Im Frühling 2008 spielte sie hauptsächlich Konzerte in ihrer Heimat, den USA. Im Sommer 2008 war Diane Cluck erneut auf europaweiter Tour, die sie bis nach Nordeuropa führte, u. a. nach Schweden und Norwegen. Auf dieser Tour wurde sie erstmals musikalisch durch einen Schlagzeuger begleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Ihre Musik wird von vielen Kritikern als anspruchsvoller angesehen als die Musik anderer Anti-Folk-Musiker. Cluck spielt bei ihren Auftritten Gitarre – dies ist ihr Hauptinstrument. Auf ihren Alben spielte sie jedoch auch u. a. Klavier, Orgel, Harmonium, Xylophon, Geige, Percussion und Zither. Inspiriert ist sie von Künstlern und Komponisten wie Erik Satie und Kate Bush. In ihrer Musik benutzt sie häufig Disharmonien und ein kräftiges Gitarrenspiel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diane Cluck ist eine aus Pennsylvania stammende Singer-Songwriterin, Komponistin und Gitarristin, die ihre Wurzeln in der New Yorker Anti-Folk-Szene hat. Seit 2007 lebt sie in dem kleinen Ort Stone Mountain im Bundesstaat Georgia.", "tgt_summary": "黛安·克拉克(英语:Diane Cluck),是一位美国创作歌手,她将自己的音乐称作“直觉民谣”(intuitive folk)。黛安现居于弗吉尼亚州。", "id": 2846073} {"src_title": "Pamir Highway", "tgt_title": "帕米爾公路", "src_document": [{"title": "Streckenverlauf.", "content": "Der Pamir Highway verbindet über eine Entfernung von 1252 Kilometer die kirgisische Stadt Osch mit dem in der tadschikischen Region Berg-Badachschan gelegenen Chorugh bzw. der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe. Im Nordosten Tadschikistans überquert der Highway auf seinem höchsten Punkt den Ak-Baital-Pass (4655 Meter). Danach führt der Pamir Highway am Karakul vorbei, bevor er am Kyzyl-Art-Pass auf 4282 Meter Höhe die Grenze nach Kirgisistan überquert. Hier verlässt der Pamir Highway nordwärts das Pamir-Gebirge und durchfährt das Trans-Alai- bzw. Alai-Gebirge. Die kirgisische Stadt Osch markiert den Endpunkt des Pamir Highways. Der Pamir Highway selbst ist fast durchgehend asphaltiert, wenn auch in schlechtem Zustand. Ganze Straßenabschnitte wurden durch Hochwasser weggewaschen; eine Reparatur erfolgte wenn überhaupt nur provisorisch, häufig ist eine Durchquerung des jeweiligen Flusses erforderlich. Steinschläge und Felsstürze, die Teile der Straße blockieren, kommen häufig vor. Mancherorts ist der Asphaltbelag der Straße so ramponiert, dass diese Abschnitte zugunsten von leichter befahrbaren, unbefestigten Wegen unmittelbar neben dem Pamir Highway aufgegeben werden. Versorgungsfahrten im Ostpamir erfolgen häufig aus dem kirgisischen Osch, da die Auswahl an Gütern in dieser Großstadt deutlich vielfältiger ist als im näheren Chorugh und die Straße nach Duschanbe zu schlecht ist. Der Streckenverlauf im Ostpamir, der nie unter 3500 Meter Höhe liegt, ist durch eine Hochgebirgswüste mit wenigen Niederschlägen im Jahresverlauf geprägt. Die Täler hier sind sehr breit und weitläufig. Entlang des ca. 500 Kilometer langen Streckenabschnittes zwischen Chorugh in Tadschikistan und Sarytasch in Kirgistan liegen nur sehr wenige Orte (u. a. Alichur, Murgab, Karakul). Bei klarer Sicht sind von der Straße aus u. a. die Gipfel des Pik Lenin (7134 Meter) und des Muztagata (7509 Meter) zu sehen. Das Streckenprofil im Westpamir unterscheidet sich von dem im Ostpamir dadurch, dass die Straße westlich von Chorugh entlang des Pjandsch in einem viel engeren und steileren Tal verläuft und die Niederschläge auch deutlich höher sind.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach Gründung der Tadschikischen Sozialistischen Sowjetrepublik im Jahr 1929 wurde kurz darauf mit der Errichtung des Pamir Highways begonnen. Durch den bereits im Jahr 1932 fertiggestellten Bau des Abschnittes zwischen Osch und Chorugh setzte eine fundamentale Transformation der Region Berg-Badachschans ein, da dieses vormals äußerst abgelegene Gebiet nun an das sowjetische Straßennetz angeschlossen war. Die Sowjets feierten den Pamir Highway als bauliche und ideologische Meisterleistung. Bauprojekte ähnlicher Dimension (z. B. der Karakorum Highway) wurden sonst erst zwei bis drei Jahrzehnte später begonnen. Der Straßenabschnitt zwischen Chorugh und Duschanbe wurde im Jahr 1940 fertiggestellt. Während der Pamir Highway in der Sowjetunion offiziell als \"Pamirskii trakt\" bezeichnet wurde, wird er von der lokalen Bevölkerung oftmals nur als \"die Straße\" bezeichnet ( \"roh\", \"dshol\", \"doroga\"). Die Errichtung der Verbindungsstraße zwischen Osch und Chorugh ermöglichte damit erstmals das einfache Vordringen in den heutigen Bezirk Murgab, dessen wüstenartige Hochplateaus vor den 1930er Jahren kaum besiedelt waren. Die Instandhaltung der Straße muss aufgrund der äußerst schwierigen klimatischen Bedingungen (u. a. die große Höhe, sehr tiefe winterliche Temperaturen, Lawinen) laufend erfolgen. Aus diesem Grund entstanden im Laufe des 20. Jahrhunderts entlang der Straße einige Siedlungen, die einerseits die Möglichkeit der Autoreparatur boten, andererseits auch Fahrzeuge zur Instandhaltung des Pamir Highways bargen. Obwohl es schon lange vor Errichtung des Pamir Highways eine bedeutende Geschichte der Durchquerung des Ostpamirs gab (Anbindung zur Seidenstraße), war es doch erst die asphaltierte Straße, die permanente Siedlungsstrukturen im Bezirk Murgab ermöglichte. Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Russland am Standort der heutigen Stadt Murgab eine Garnison (\"Pamirskii Post\") die zu Beginn der 1930er Jahre mit der Errichtung des Highways als Nachschub- und Versorgungszentrum einwohnermäßig rasch anwuchs. Murgab ist heute mit ca. 7000 Einwohnern das administrative Zentrum des Bezirks. Nach wie vor gibt es entlang des Pamir Highways einige Checkpoints, u. a. auch um gegen den Rauschgiftschmuggel aus Afghanistan anzukämpfen, der vor allem nach dem Abzug der Grenztruppen Russlands im Jahr 2004 stark anstieg. Zudem sind Bereiche abseits des Pamir Highways zwischen Chorugh und Duschanbe sowie entlang der afghanischen Grenze vermint. Seit dem Jahr 2002 wird durch eine gemeinschaftliche Initiative der OSCE und der FSD versucht, die Überreste dieser im tadschikischen Bürgerkrieg ausgestreuten Minen zu räumen. Heute ist der Pamir Highway ein beliebtes Reiseziel für ausländische Rad- und Motorradfahrer. Neben dem regulären Visum für Tadschikistan ist für die Befahrung des Pamir Highways eine Sondergenehmigung für die autonome Provinz Berg-Badachschan erforderlich, die bei der Botschaft zusätzlich mitbeantragt werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Pamir Highway ( \"Pamirski trakt\", deutsch Pamirstraße), offiziell ein Teilstück der Fernstraße M41, ist die Hauptverkehrsstraße des Pamir-Gebirges in Zentralasien. Sie ist die einzige Verbindungsstraße durch die osttadschikische Region Berg-Badachschan und nach dem Karakorum Highway die zweithöchstgelegene befestigte Fernstraße der Welt.", "tgt_summary": "M41公路,又称帕米尔公路()为在中亚的一条公路,途经阿富汗、乌兹别克斯坦、塔吉克斯坦斯坦以及吉尔吉斯斯坦等国家。此公路是地势险峻的帕米尔山区当中唯一一条连续的公路,也是塔吉克斯坦戈尔诺-巴达赫尚自治州主要的供给道路。此公路已有数千年历史,曾经是连络丝绸之路的道路之一。此公路的编号「M41」由苏联所订,惟现时公路沿线标志已不再标示公路编号,仅列出沿着公路可以前往的地点。", "id": 1261950} {"src_title": "Dean Kiely", "tgt_title": "迪恩·基利", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Kiely begann seine Karriere bei seinem aktuellen Club West Bromwich Albion, wo er in verschiedenen Jugendmannschaften spielte. Später wechselte er zu Coventry City, wo er im Alter von 17 Jahren in den Profikader aufgenommen wurde. Dort konnte er allerdings kein Spiel absolvieren. Schon zwei Jahre später, in der Saison 1988/1989, wurde er an Ipswich Town verliehen, wo er jedoch auch nicht zum Einsatz kam. 1990 wechselte Kiely zu York City, wo er sich einen Stammplatz erkämpfen konnte. Für York bestritt er in 6 Jahren 210 Spiele, bevor er für eine Ablösesumme von umgerechnet 200.000 Euro zum FC Bury wechselte. Nach drei Jahren und 137 Einsätzen für Bury, verpflichtete Charlton Athletic ihn in der Saison 1999/00 für 1,5 Millionen Euro. Bei den \"Addicks\" blieb er sechs Jahre lang, ehe er in der Winterpause der Saison 2005/06 zum FC Portsmouth wechselte. Bei Portsmouth sollte er den abgewanderten Sander Westerveld ersetzen und sich mit Jamie Ashdown um den Platz zwischen den Pfosten duellieren. Kiely setzte sich schließlich durch und blieb bis zum Saisonende die Nummer 1. Mit der Verpflichtung des englischen Nationaltorhüters David James setzte der Klub Kiely einen neuen Konkurrenten zur Saison 2006/07 vor. Schließlich entschied sich der inzwischen 36-Jährige zu einem Ausleihgeschäft an Luton Town. Zur Winterpause kehrte er zurück, saß aber hauptsächlich auf der Bank, worauf hin er in der abgelaufenen Saison an seinen Jugendclub West Bromwich Albion verkauft wurde. Mit ihnen stieg er am Ende der Spielzeit 2007/08 aus der Football League Championship in die Premier League auf.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Seit 2000 gehört Kiely regelmäßig dem Kader der irischen Nationalmannschaft an. Hauptsächlich saß er jedoch bei Länderspielen als Reservespieler auf der Bank. Mit der irischen Auswahl nahm der Torhüter an der Weltmeisterschaft 2002 teil. Dort erreichte das Team ungeschlagen das Achtelfinale, schied dann allerdings mit 4:3 nach Elfmeter aus. Hinter Shay Given als Nummer 1 kam Kiely zu keinem Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dean Lawrence Kiely (* 10. Oktober 1970 in Salford, England) ist ein ehemaliger irischer Fußballspieler. Zuletzt spielte er für West Bromwich Albion.", "tgt_summary": "甸恩·劳伦斯·杰利(Dean Laurence Kiely,1970年-10月10日)是前爱尔兰的职业职业足球员,司职门将,曾代表爱尔兰上阵,但经常被列作后备门将。他在2004年退役国家队。截至2007年1月30日,基利上阵 672 场,其中 219 场保持清白之身,让人留下深刻的印象。2010年3月开始杰利成为西布朗守门员教练兼球员,2011年7月后只担任守门员教练。", "id": 1076703} {"src_title": "Istanbul Başakşehir FK", "tgt_title": "伊斯坦堡巴沙克舒希足球會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Der Verein wurde 1990 vom damaligen Bürgermeister Istanbuls Nurettin Sözen gegründet.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg in die Süper Lig.", "content": "Mit dem Aufstieg in die Süper Lig im Jahr 2007 erlebte der noch junge Fußballverein Istanbul BB seinen bis dahin größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Die erste Saison in der höchsten Spielklasse des türkischen Profifußballes verlief ordentlich. So gelang es der Mannschaft von Abdullah Avcı, die drei großen Klubs aus Istanbul zu ärgern. Im Eröffnungsspiel der Saison 2007/08 kam mit Fenerbahçe Istanbul der amtierende Meister und Stadtrivale ins Atatürk-Olympiastadion. Istanbul BB besiegte \"Fener\" mit 2:0 und sorgte für die erste Überraschung der Saison. In der Rückrunde erreichte man gegen Fenerbahçe ein Unentschieden. Beşiktaş Istanbul erging es gegen Istanbul BB nicht besser. Der Aufsteiger besiegte die \"Schwarz-Weißen\" zu Hause mit 2:1 und spielte auswärts im Inönü-Stadion unentschieden. Gegen Galatasaray Istanbul errang die Mannschaft im Ali-Sami-Yen-Stadion ein Unentschieden. In der Rückrunde jedoch musste man sich mit einer klaren 0:3-Niederlage gegen \"Gala\" geschlagen geben. Die Spielzeit beendete die Mannschaft auf dem 12. Platz. Die Mannschaft verbesserte sich darauf stetig. In der Saison 2008/09 wurde man Neunter, eine Saison später Sechster. Die Saison 2010/11 beendete man auf dem 12. Platz und der Klub zog zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in das türkische Pokalfinale. Am 17. November 2011 verließ der Chef-Trainer Abdullah Avcı den Verein. Er wurde Trainer der Türkei.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungen der letzten Jahre.", "content": "Am Ende der Saison 2012/13 belegte Istanbul BB den 16. Platz und stieg nach sechsjähriger Erstligateilnahme wieder in die TFF 1. Lig ab. In der 2. Liga setzte sich der Verein in der Saison 2013/14 unter der Leitung des Cheftrainers Cihat Arslan relativ früh an der Tabellenspitze fest und beendete die Liga als Herbstmeister. Am 36. Spieltag, zwei Spieltage vor Saisonende, sicherte sich Istanbul BB durch einen 4:0-Auswärtssieg gegen Şanlıurfaspor die Meisterschaft der Liga und damit den direkten Wiederaufstieg in die Süper Lig. In der Folgesaison konnte man mit dem vierten Tabellenplatz einen Vereinsrekord aufstellen. Der Klub unterschrieb im Januar 2015 mit der Krankenhauskette \"Medipol\" einen Name-Sponsoring-Vertrag über eineinhalb Jahre. Danach wird der Klub für die Vertragsdauer von vier Jahren den Firmennamen in seinem Vereinsnamen mitführen und demzufolge Medipol Başakşehir Futbol Kulübü heißen. Die Saison 2015/16 beendete der Istanbuler Verein ebenfalls auf dem vierten Platz und in der darauffolgenden Spielzeit konnte man Vizemeister werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verbindung zu Recep Tayyip Erdoğan.", "content": "Der Club ist eng mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seiner Partei AKP verbunden. Erdoğan sei laut eigener Aussage an der Gründung des Vereins beteiligt gewesen. Vereinspräsident Göksel Gümüşdağ ist Erdoğans Familie angeheiratet. Der Haupt- und Namenssponsor \"Medipol\" wird zudem von Erdoğans Gesundheitsminister und Vertrauten Fahrettin Koca geführt. Die Rückennummer „12“ wird außerdem nicht mehr vergeben, da Erdogan diese beim Eröffnungsspiel des Stadions trug.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Seit seiner Gründung trug der Verein seine Heimspiele in diversen Istanbuler Stadien wie Çetin-Emeç-Stadion und Maltepe Stadion aus. Mit dem Erstligaaufstieg zum Sommer 2007 begann der Klub, seine Heimspiele im Atatürk-Olympiastadion zu bestreiten. Nachdem der Verein zur Saison 2014/15 den direkten Wiederaufstieg in die Süper Lig erreichte, anschließend seinen Namen in Istanbul Başakşehir FK änderte und in den Istanbuler Stadtteil Başakşehir zog, begann er die im Sommer 2014 fertiggestellte Başakşehir Fatih Terim Stadı mit 17.319 Plätzen als neue Heimstätte zu nutzen.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Hintergrundinformation", "section_level": 1}], "src_summary": "Der İstanbul Başakşehir Futbol Kulübü (aufgrund eines Namensponsorings offiziell \"Medipol Başakşehir Futbol Kulübü\"), im deutschsprachigen Raum allgemein bekannt als Istanbul Başakşehir, ist ein türkischer Fußballverein aus dem Istanbuler Stadtteil Başakşehir. Bis zum Sommer 2014 war der Klub die Fußballabteilung des Sportvereins Istanbul Büyükşehir Belediyespor, der Betriebsmannschaft der Istanbuler Stadtverwaltung. Anschließend wurde die Fußballsparte dieses Vereins ausgegliedert, in ein unabhängiges Unternehmen umgewandelt und in den aktuellen Namen umbenannt. Mit der Namensänderung zog der Klub auch nach Başakşehir um und ist seitdem die Bezirksmannschaft dieses Stadtteils.", "tgt_summary": "伊斯坦布尔巴沙克舒希足球会(İstanbul Başakşehir Futbol Kulübü,旧称İstanbul Büyükşehir Belediyespor或伊斯坦布尔BB),是一间土耳其伊斯坦布尔的足球会,成立于1990年,现时于土耳其超级足球联赛角逐。2007–2014年,巴沙克舒希以阿塔图尔克奥林匹克体育场作主场。2014年,改以巴沙克舒希菲迪·泰廉球场作为新主场。", "id": 2390913} {"src_title": "Kukuschka – Der Kuckuck", "tgt_title": "战场上的布谷鸟", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Am Ende des Fortsetzungskriegs endet das Bündnis zwischen Deutschen und Finnen. Im Interesse eines Separatfriedens mit der Sowjetunion sind die Finnen gezwungen, gegen die Deutschen zu kämpfen, die in Lappland stationiert sind. Die Deutschen ihrerseits nehmen dies den Finnen übel und stellen manche Finnen als Verräter oder Deserteure dar, so auch die finnische Hauptfigur Veikko. Auf der anderen Seite werden auch innerhalb der sowjetischen Armee vermeintlich feindliche Elemente ausgemacht. Dies geschieht der russischen Hauptfigur Iwan, der einem Kriegsgericht übergeben werden soll, während der Fahrt dorthin aber von der eigenen Luftwaffe beschossen wird. Die sehr ursprünglich lebende Samin Anni, findet den verletzten Russen Iwan, der von seinen eigenen Leuten denunziert wurde. Sie beschließt, ihn gesund zu pflegen. Währenddessen gelangt auch der Finne Veikko, der ebenfalls denunziert wurde, auf den Hof Annis. Keiner der drei beherrscht eine Fremdsprache, und so sprechen alle weiterhin ihre Muttersprache: Iwan auf Russisch, Veikko auf Finnisch und Anni auf Samisch. Dabei kommt es zu tragikomischen Missverständnissen wie auch zu Situationen perfekten Verständnisses. Erschwert wird das Dreiecksverhältnis dadurch, dass Iwan Veikko für einen Faschisten hält, und die Tatsache, dass Anni mit beiden flirtet. So leben die drei eine Zeit lang gemeinsam auf dem Hof. Veikko baut eine Sauna, in der sich die Männer waschen, Iwan kocht sich giftige Pilze und durchsucht Annis Hütte vergeblich nach einer Prise Salz. Anni verrichtet täglich harte Arbeit, sie kümmert sich um ihre Rentiere und Fischreuse und gibt den Männern zu essen. Als sie die beiden in der Sauna sieht, ist sie sehr angetan von der Nacktheit beider Männer. Nach einem Abzählreim nimmt sie Veikko mit in ihre Hütte, um sich mit ihm zu vergnügen, was Iwan sehr eifersüchtig macht, da er stundenlang im Freien ausharrt, bis die beiden fertig sind und am Ende vor Kälte sogar Veikkos Waffen-SS-Mantel anziehen muss, um nicht zu frieren. Die Spannung zwischen den beiden findet am Ende ihren Höhepunkt, als in der Nähe des Hofes ein Flugzeug abstürzt, welches Flugblätter verteilt hat, die das Ende des Krieges verkünden. Veikko will Iwan voller freudigem Enthusiasmus beibringen, dass sie nun auch offiziell keine Feinde mehr sind. Iwan interpretiert Veikkos heftiges Gebaren aber als Angriff und schießt mit einem Revolver auf ihn. Erst als Veikko schwer verletzt am Boden liegt, sieht Iwan die Flugblätter und begreift reuevoll, was er angerichtet hat. Er schleppt den Finnen zurück zu Anni, die mit einem schamanischen Ritual Veikko vom Totenreich zurückrufen kann. Während er nun gesund gepflegt wird, bittet Anni nun auch Ivan auf ihr Lager. Als Veikko wieder auf den Beinen ist und der Wintereinbruch kurz bevorsteht, beschließen die beiden Männer, wieder in ihre Heimatländer aufzubrechen. Am Ende sieht man Anni mit zwei Söhnen, denen sie die Geschichte erzählt. Sie tragen die Namen von Iwan und Veikko.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Kinozeit.de lobt den Film als \"„absurde Grundsituation des Verstehen-Wollens, aber Nicht-Verstehen-Könnens“\" und meint, dass der Film \"„für reichlich Spannung und Unterhaltung“\" sorge. Der Film sei \"„ein warmherziges und skurriles Kleinod, das man so schnell nicht vergessen“\" werde. Der Spiegel hält den Film für \"„eine bezaubernde erotische Komödie über die Sprache der Liebe.“\" Das Lexikon des internationalen Films meint dazu: \"„Ein poetisches Antikriegsmärchen, das seinen Humor aus Sprachverwirrungen schöpft. In eindrucksvollen Landschaftsbildern spiegeln sich die Seelen der Protagonisten, die zunächst abweisend erscheinen, doch bei näherer Betrachtung ihre innere Schönheit offenbaren.“\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Kukuschka – Der Kuckuck ist ein russischer Arthouse-Film von Alexander Rogoschkin über zwei Soldaten während des Zweiten Weltkriegs in Lappland, die beide auf dem Bauernhof einer jungen samischen Frau stranden.", "tgt_summary": "战场上的布谷鸟(Кукушка/Cuckoo,又译为春天的杜鹃)是在2002年由亚历山大·罗戈日金执导的电影。", "id": 2456706} {"src_title": "Levofloxacin", "tgt_title": "左氧氟沙星", "src_document": [{"title": "Chemische Informationen.", "content": "Levofloxacin ist das (\"S\")-Enantiomer (-Isomer) von Ofloxacin (ein Racemat) und stellt die pharmakologisch aktive Form dar. Levofloxacin hat \"in vitro\" etwa die doppelte Wirksamkeit von Ofloxacin. Die vielstufige Synthese von Levofloxacin ist in der Literatur beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsmechanismus und Wirkspektrum.", "content": "Levofloxacin wirkt bakterizid. Wie andere Fluorchinolone hemmt es das Enzym Gyrase, welches für DNA-Supercoiling in Bakterien während deren Vermehrungszyklus verantwortlich ist. Allerdings kann eine Hemmung der DNA-Replikation den bakteriziden Effekt der Fluorchinolone nicht hinreichend erklären, weshalb weitere Wirkmechanismen angenommen werden. Die Wirksamkeit gegenüber Haemophilus influenzae und Moraxella catarrhalis ist wie bei allen Chinolonen sehr gut. Auch Pneumokokken und Chlamydien sind empfindlich gegenüber Levofloxacin.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Die Anwendungsgebiete gleichen weitgehend denen des Ofloxacins. Da Levofloxacin gegenüber Ofloxacin über eine höhere antibakterielle Aktivität verfügt und auch höher dosiert werden kann, ist es zusätzlich angezeigt bei der durch Pneumokokken verursachten Lungenentzündung. Bei Infektionen die unbehandelt besser werden oder nicht schwerwiegend sind, wird empfohlen Fluorchinolone nicht mehr anzuwenden. Hierzu zählen Infekte des Halses, abakterielle (chronische) Prostatitis, Bronchitis, Sinusitis, Prophylaxe der Reisediarrhoe sowie wiederkehrende Infektionen der unteren Harnwege (Harnwegsinfekte, die nicht über die Blase hinausgehen). Zur Behandlung leichter oder mittelschwerer bakterieller Infektionen sollen sie nur angewendet werden, falls andere üblicherweise für diese Infektionen empfohlene Antibiotika nicht verwendet werden können. Es ist wichtig, dass Fluorchinolone generell bei Patienten, die zuvor schwerwiegende Nebenwirkungen mit einem Fluorchinolon- oder Chinolon-Antibiotikum hatten, vermieden werden sollten. Sie sollten bei älteren Patienten, Patienten mit Nierenerkrankungen und Patienten, die sich einer Organtransplantation unterzogen haben, mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da bei diesen Patienten ein höheres Risiko für eine Sehnenverletzung besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Wie bei allen Fluorchinolonen können auch bei Levofloxacin unerwünschte Wirkungen auftreten. Nach der Einnahme von Levofloxacin sind einzelne, multiple, verzögert auftretende und persistierende oder fortschreitende Nebenwirkungen möglich. Schwerwiegende Nebenwirkungen führten bei Levofloxacin in 27 % der Fälle zu einer körperlichen Behinderung. Im Vergleich zu anderen gängigen Antibiotika sind Fluorchinolone für die meisten dauerhaften Behinderungen verantwortlich. Todesfälle und schwere Nebenwirkungen sind bereits ab einer Einzeldosis dokumentiert. Nebenwirkungen von Fluorchinolonen halten durchschnittlich 14 Monate bis 9 Jahre an. Der FDA wurden für Fluorchinolone bis 2016 insgesamt 210.705 Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen sowie 2.991 Todesfälle gemeldet. Für Levofloxacin wurden davon bei 24.777 Patienten insgesamt 98.710 Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen und 1.594 Todesfälle gemeldet. Aufgrund der geringen Melderate von 1–10 % wird in den USA die Dunkelziffer an fluorchinolonassoziierten Nebenwirkungen auf 2–21 Millionen sowie die Dunkelziffer an Todesfällen auf 29.000 bis über 299.000 geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen.", "content": "Das Risiko für Sehnenschäden beträgt bei Levofloxacin 1:104. In einer Gruppe von 65-jährigen und älteren Patienten erlitten nach der Einnahme von Fluorchinolonen 2,1 % einen Sehnenriss, 1,1 % ein Aortenaneurysma und 0,2 % eine Netzhautablösung. In Deutschland wurde wenige Jahre nach Marktzulassung ein deutlicher Anstieg der Berichte über Levofloxacin-induzierte Achillessehnenrupturen registriert. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft legt ein erhöhtes Tendopathierisiko unter Levofloxacin gegenüber anderen Fluorchinolonen nahe. Dies betrifft eher ältere Personen und Patienten, die Corticoide einnehmen. Unabhängige Experten stellten jedoch fest, dass diese Risikofaktoren in zahlreichen Fällen nicht ausschlaggebend waren. Laut Gutachtern der US-Arzneimittelbehörde FDA ist das Tendopathierisiko unter Fluorchinolonen bei jüngeren und älteren Patienten nahezu gleich, wobei persistierende neuromuskuloskelettale Schädigungen am häufigsten in der Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen (74 %) beobachtet wurden. Körperlich-sportliche Aktivitäten können zu einem erhöhten Tendopathierisiko unter Fluorchinolonen beitragen. Dies wird auf einen gesteigerten ATP-Bedarf bei muskulären Anstrengungen zurückgeführt, welcher Fluorchinolon-induzierte Beeinträchtigungen der Mitochondrienfunktion und Energiebereitstellung verstärken kann. In vitro-Untersuchungen zu Wirkungen von Fluorchinolonen auf humane Sehnenzellen zeigen, dass eine Hemmung der Kollagensynthese und Proliferation von Fibroblasten sowie signifikante mitochondriale Schädigungen und Zelluntergänge bei Konzentrationen auftreten, die bereits nach kurzer Anwendung im Blutplasma von Chinolon-behandelten Patienten erreicht werden. Pharmakokinetischen Berechnungen zufolge kann Levofloxacin bereits nach zwei Einzeldosen im Sehnengewebe kumulieren und hierdurch ein erhöhtes Rupturrisiko bei körperlicher Belastung begünstigen. Davon ist vor allem die Achillessehne betroffen, da sie bei Laufbeanspruchungen Kräften standhalten muss, die das 12,5fache des Körpergewichts betragen. Klinischen Beobachtungen zufolge sind Tendopathien schon wenige Stunden nach Einnahme der ersten Levofloxacindosis möglich. Da auch eine monatelange Latenzzeit zwischen dem Beginn einer Fluorchinolontherapie und dem Auftreten erster Symptome liegen kann, viele Fälle von Tendinitis nicht erfasst werden und zur Inzidenz Fluorchinolon-induzierter Tendopathien nur wenige retrospektive Studien vorliegen, wird eine hohe Dunkelziffer angenommen. Im Zusammenhang mit Levofloxacin-induzierten Achillessehnenrupturen gibt es Hinweise auf schwerwiegende Folgekomplikationen, darunter sturzbedingte Hüftfrakturen, tiefe Beinvenenthrombosen, Lungenembolien oder tödliches Organversagen. Levofloxacin und strukturanaloge Fluorchinolone können auch andere Bereiche des Sehnen- und Muskelapparates schädigen. Dazu zählen die Rotatorenmanschette, die Bizeps- und Trizepssehne, der Epikondylus, Hand- und Fingersehnen, Hüftbeuger und Glutealsehnen, Oberschenkeladduktoren, die Patellarsehne und die Plantarfaszie. Multiple Sehnenschäden sind ebenfalls möglich. Erklärt wird das mit einer erhöhten Expression von Matrix-Metalloproteasen, welche die Festigkeit der Sehnen vermindern. Da aber auch zytotoxische und antiproliferative (wachstumshemmende) Effekte sowie Schädigungen der mitochondrialen DNA beobachtet wurden, ist von einem komplexen Pathomechanismus auszugehen. Histopathologisch zeigen sich Nekrosen, vaskulär-ischämische Läsionen und interstitielle Ödeme. Fluorchinolon-induzierte Sehnenschäden gelten als therapieresistent und erfordern häufig chirurgische Eingriffe, medizinische Rehabilitation, orthopädische Hilfsmittel oder den Einsatz eines Rollstuhls. Allerdings können diese Maßnahmen lange Regenerationszeiten und funktionelle Folgeschäden nicht verhindern. Muskuloskelettale Komplikationen umfassen auch Myopathien, Arthropathien und eine verschlechterte Frakturheilung. Untersuchungen zur muskuloskelettalen Toxizität der Fluorchinolone bei juvenilen Ratten deuten darauf hin, dass Levofloxacin nach Verabreichung einer Einzelhöchstdosis Fibroblasten und Endothelzellen schädigt, die Permeabilität der Kapillaren erhöht und neben multiplen Gelenkschäden und Läsionen der Sehnen, Sehnenscheiden, Synovialmembran und Faszien auch Muskelatrophien auslöst, die auf einen möglichen Verlust von Muskelfasern zurückgeführt werden. Schwerwiegende Myalgien sowie Myopathien und Myasthenien sind bereits nach einer therapeutischen Einzeldosis möglich und können ebenso wie Arthralgien häufig auftreten. Im Zusammenhang mit Levofloxacin sind Fälle von dauerhafter Myalgie, Muskelschwäche, Muskelatrophie sowie Muskelspasmen und Faszikulationen bei zuvor gesunden Patienten dokumentiert; auch die Zungen-, Schlund-, Kehlkopf- und Atemmuskulatur kann betroffen sein. Bei Patienten ohne prädisponierende Risikofaktoren wurden bereits nach kurzfristiger Levofloxacineinnahme potentiell lebensbedrohliche Komplikationen einer Rhabdomyolyse beobachtet. Krisenhafte Verschlechterungen der neuromuskulären Erkrankung Myasthenia gravis sind ebenfalls nach kurzer Einnahmedauer möglich. Der muskelschädigende Mechanismus der Fluorchinolone beruht auf einer Hemmung der neuromuskulären Übertragung und ist mit einem intramuskulären Laktatanstieg, Störungen des mitochondrialen Energiestoffwechsels und erhöhten intrazellulären Calciumkonzentrationen verknüpft. Als mögliche Ursache der gestörten Calciumhomöostase wird eine Hemmung des RYR1 oder der sarkoplasmatischen Ca-ATPase (SERCA) durch das kovalent gebundene Fluoratom angenommen. Experimentelle Untersuchungen zur Arthro- und Chondrotoxizität der Fluorchinolone zeigen osteochondrotische Veränderungen und irreversibel-progrediente Gelenkschädigungen bei juvenilen Ratten sowie Nekrosen im gesunden adulten humanen Knorpel bei subtherapeutischen Konzentrationen. Fluorchinolon-bedingte Knorpel- und Gelenkschäden können von Insertionstendopathien oder Myalgien begleitet sein und sich in Form von Gelenkschwellungen, Gelenkergüssen, Bursitis, Synovitis, Bakerzysten, Polyarthralgie und akuter Arthritis oder chronifizierenden lumbalen Rückenschmerzen und häufiger Krepitation bei Gelenkbewegungen bemerkbar machen. Des Weiteren kann es zu arthrotischen Veränderungen des Hüftgelenks oder des Knie-, Schulter- und Fußgelenks kommen. Bei längerfristiger Anwendung besteht das Risiko einer destruktiven Polyarthropathie mit osteonekrotischen Veränderungen, die den Einsatz von Knie- und Hüftprothesen erfordert. Persistierende und fortschreitende Schädigungen der Skelettmuskulatur wurden schon nach kurzer Anwendung von Levofloxacin beobachtet und können zu invalidisierender Arbeitsunfähigkeit, Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit führen.", "section_level": 2}, {"title": "Leber- und Gallenerkrankungen.", "content": "Häufigste Nebenwirkungen sind erhöhte Leberenzymwerte sowie Übelkeit und Durchfall.Akute Leberschäden treten mit einer Häufigkeit von 1:154 auf.", "section_level": 2}, {"title": "Augenerkrankungen.", "content": "In einer Studie des kanadischen Child and Family Research Institute wurde festgestellt, dass die orale Gabe von Fluorchinolonen mit einem statistisch um das 4,5fache erhöhten Risiko einer Netzhautablösung \"während der Behandlung einhergeht\". Das Risiko verschwindet sofort wieder nach Beendigung der Medikation. Als Pathomechanismus werden ähnliche Störungen im Kollagen- und Bindegewebe des Glaskörpers vermutet, wie sie auch den beobachteten Sehnenrupturen zugrunde liegen. Fluorchinolone können weiterhin einen anaphylaktischen Schock verursachen, welcher auf fluorchinoloninduzierte Mastzellenaktivierung zurückgeführt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Gefäßerkrankungen.", "content": "Das Risiko für Aortenaneurysmen und -dissektionen nach systemischer und inhalativer Anwendung ist erhöht, insbesondere bei älteren Patienten, weswegen ein entsprechender Warnhinweis in die Produktinformation aufgenommen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Indikationseinschränkungen aufgrund schwerer Nebenwirkungen.", "content": "Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat auf Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Indikation für das Antibiotikum Levofloxacin eingeschränkt. Das CHMP hatte Levofloxacin im Mai 2012 als Reserveantibiotikum eingestuft. Die zugelassenen Indikationen sind akute bakterielle Sinusitis, akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis, ambulant erworbene Pneumonie sowie komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen. Der Einsatz ist hier aber künftig streng auf Situationen einzuschränken, in denen „andere Antibiotika, die für die initiale Behandlung der entsprechenden Infektionen üblicherweise empfohlen werden, als nicht indiziert erachtet werden“.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik von Verdachtsmeldungen.", "content": "Die Tabelle führt die im Zeitraum von 2001 bis 2017 für Levofloxacin am häufigsten gemeldeten Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen in der EudraVigilance Datenbank auf. Identifiziert wurden 30.170 Einzelfälle.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenanzeigen.", "content": "Levofloxacin darf nicht angewendet werden bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase, während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Patienten bei Patienten mit Epilepsie sowie bei Patienten mit anamnestisch bekannten Sehnenbeschwerden nach früherer Anwendung von Fluorchinolonen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Levofloxacin ist ein antibiotisch wirksamer Arzneistoff. Chemisch handelt es sich um ein Fluorchinolon der dritten Generation.", "tgt_summary": "左氧氟沙星(英语:Levofloxacin),常见商品名Levaquin,为一种氟喹诺酮类广谱抗细菌药。本品可用于治疗细菌性的鼻窦炎、肺炎、泌尿道感染、慢性前列腺炎,以及肠胃炎。配合其他抗生素使用还可以用于治疗结核病、脑膜炎,或骨盆腔发炎等等。本品可经由口服、静脉注射,或是眼药水给药。 常见副作用包含恶心、腹泻,和睡眠障碍。严重副作用包含肌腱断裂、肌腱炎、癫痫发作、思觉失调,以及永久周边神经病变。肌腱损伤可能会出现于用药后数个月。本品亦可能会导致用药者更容易晒伤。重症肌无力患者的肌无力症状及呼吸问题可能恶化。妊娠期间不建议使用本品,但风险显示不高。同类药物在哺乳期间使用显示安全,但本品在哺乳期间的安全性尚未明朗。本品借由杀死细菌来达到其药效,其为氧氟沙星的左旋同分异构体。 本品于1996年开始在美国用于药用,列名于世界卫生组织基本药物标准清单之中,为基础公卫体系必备药物之一。本品有学名药上市。在开发中国家,每周疗程批发价约介于0.44至0.95美金之间。在美国同样剂量则需花费 50 至 100 美金。 左氧氟沙星还可用作抗生素滴眼液以防止细菌感染,与单独使用滴眼液或注射抗生素相比,在白内障手术期间联合滴左氧氟沙星滴眼液和注射头孢呋辛或青霉素更能降低发生眼内炎的机会。", "id": 2891082} {"src_title": "Vieirinha", "tgt_title": "維埃里尼亞", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Vieirinha begann seine Vereinskarriere als Achtjähriger bei Vitória Guimarães und wechselte mit 15 Jahren in die Jugendabteilung des FC Porto. Dort spielte er erst in der zweiten Mannschaft und wurde in der Saison 2005/06 an den zweitklassigen FC Marco verliehen, bevor ihm in der Saison 2006/07 der Aufstieg in die erste Mannschaft des FC Porto gelang und er einen Vierjahresvertrag unterschrieb. Mit dem FC Porto wurde Vieirinha in seiner ersten Profisaison nationaler Meister. Nach einem Jahr in der ersten Mannschaft des FC Porto wurde er für eine Spielzeit an den Leixões SC verliehen. Nachdem dieses Leihgeschäft 2008 beendet war, wurde Vieirinha erneut verliehen, dieses Mal an den griechischen Erstligisten PAOK Thessaloniki, zu dem er nach Ablauf des einjährigen Leihvertrages im Jahr 2009 wechselte. In der Winterpause 2011/12 wechselte Vieirinha zum deutschen Bundesligisten VfL Wolfsburg, bei dem er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 unterschrieb. Am 22. Januar 2012 (18. Spieltag) absolvierte er als Stürmer gegen den 1. FC Köln sein Bundesligadebüt. Er war angeschlagen in die Partie gegangen und wurde zur Halbzeit gegen Sebastian Polter ausgewechselt. Sein erstes Bundesligator erzielte er am 9. März 2013 beim 5:2-Sieg gegen den SC Freiburg zum 2:1. Am 24. September 2013 erlitt er im DFB-Pokalspiel gegen den VfR Aalen einen Kreuzbandriss. Am 31. August 2017 wechselte Vieirinha zurück zu PAOK Thessaloniki. In der Saison 2017/2018 konnte er mit PAOK Vizemeister werden und den griechischen Pokal holen, wo er im Finale gegen AEK Athen ein Freistoßtor erzielte und somit zum Ergebnis von 2:0 beitragen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Nachdem er bereits im Jahr 2011 erstmals in die A-Nationalmannschaft berufen worden war, bestritt Vieirinha am 22. März 2013 im WM-Qualifikationsspiel gegen Israel unter Trainer Paulo Bento sein erstes Länderspiel. Sein erstes Länderspieltor erzielte er am 11. Juni 2014 im Rahmen eines Testspiels gegen Irland. Ebenfalls befand er sich im Kader der WM 2014 in Brasilien, bei der er beim 2:1-Sieg Portugals gegen Ghana eingewechselt wurde. Bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er ebenfalls in das Aufgebot Portugals aufgenommen. Er stand in allen drei Gruppenspielen in der Startelf, blieb mit Beginn der K.-o.-Phase jedoch auf der Bank. Das Team erreichte das Finale und wurde erstmals Europameister.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "In der Nationalmannschaft Im Verein Auszeichnungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Adelino André Vieira de Freitas (* 24. Januar 1986 in Guimarães), bekannter als Vieirinha, ist ein portugiesischer Fußballspieler. Er wird im offensiven Mittelfeld und im Sturm oder als offensiver Außenverteidiger eingesetzt und steht seit August 2017 beim griechischen Erstligisten PAOK Thessaloniki unter Vertrag.", "tgt_summary": "维埃里尼亚(Vieirinha,,1986年-1月24日)是葡萄牙的一位职业足球员,在场上司职边锋。他现在效力于希腊足球超级联赛的PAOK。", "id": 1972882} {"src_title": "Lockheed A-12", "tgt_title": "A-12侦察机", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwurf & Ausschreibung.", "content": "Kurz nach Einführung der Lockheed U-2 bekam die CIA ernste Zweifel an deren Fähigkeiten, das Gebiet der Sowjetunion unbeschadet zu überfliegen. Deshalb wurden die Firmen Lockheed und Convair Anfang 1958 kontaktiert und um ein Konzept für ein hochfliegendes Hochgeschwindigkeits-Aufklärungsflugzeug gebeten. Lockheed hatte mit der U-2 bereits Erfahrung im Bau von hochfliegenden Spionage-Flugzeugen, Convair hingegen hatte bereits den überschallschnellen Bomber B-58 \"Hustler\" gebaut. Auch andere Firmen beteiligten sich. Neben den Entwürfen von Lockheed und Convair wurden im September 1958 ein Vorschlag von Boeing und ein eigener Entwurf der United States Navy einer Prüfung unterzogen. Letztlich hielten sich aber nur Lockheed und Convair im Rennen. Daraus resultierte ein Vorentwurf der \"A-12\", bekannt als \"A-11\", auf der einen und \"FISH\" auf der anderen Seite. Diese beiden wurden im Sommer 1959 von der CIA zurückgewiesen. Lockheeds Flugzeug hatte einen zu großen Radarquerschnitt, der luftgestartete \"FISH\" konnte nicht realisiert werden, da die Air Force die als Trägerflugzeug vorgesehene \"B-58B\" nicht bauen ließ. Daraufhin verbesserten beide Hersteller ihren Entwurf noch einmal, Convair konzipierte die selbststartende \"Convair Kingfish\", Lockheed den Entwurf \"A-12\". Die beiden Flugzeuge wurden am 20. August 1959 einer Kommission aus Vertretern von Verteidigungsministerium, Air Force und CIA vorgelegt. Während Lockheeds Entwurf leicht bessere Leistungswerte und geringere Kosten aufwies, war die Tarnkappentechnik von \"KINGFISH\" besser. Letztlich wurde Lockheed ausgewählt, da die U-2 pünktlich und im Kostenrahmen abgeliefert worden war, Convair das bei der B-58 aber nicht geschafft hatte. Mit den \"Skunk Works\" verfügte Lockheed außerdem über die Erfahrung und Infrastruktur für den Umgang mit Geheimprojekten, sowie mit Clarence „Kelly“ Johnson über einen erfahrenen Chefkonstrukteur. Einzige Voraussetzung für Lockheed war die weitere Reduzierung des Radarquerschnitts bis 1960. Damit einher ging die Schaffung des Codenamens \"OXCART\". Die durchgeführten Verbesserungen reduzierten allerdings die Leistungsfähigkeit von Lockheeds A-12 unter die angekündigten Spezifikationen, so dass eine nachträgliche Gewichtsreduzierung bei gleichzeitiger Erhöhung der Treibstoffkapazität nötig wurde. Johnson notierte dazu im Projektlogbuch: „We have no performance margins left; so this project instead of being 10 times as hard as anything we have done, is 12 times as hard. This matches the design number and is obviously right“ (dt.: „Wir haben keine Leistungsreserven mehr; dieses Projekt ist, anstatt zehnmal so schwierig zu sein wie alles, was wir bisher gebaut haben, zwölfmal so schwierig. Das passt zur Projektnummer und ist also offensichtlich korrekt“). Am 11. Februar 1960 wurde letztlich der Vertrag über zwölf Flugzeuge unterschrieben, die Kosten sollten 96,9 Millionen US-Dollar betragen. Da aber viele neue Werkstoffe, vor allem Titan, verwendet wurden, gab es eine Klausel im Vertrag, die eine neue Abschätzung der Kosten erlaubte. Diese Klausel wurde mehrmals herangezogen, die Kosten waren letztlich doppelt so hoch wie vorgesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Bau.", "content": "Der Bau erster Modelle, um Aerodynamik und Radarquerschnitt zu testen, begann 1959. Die A-12 wurden von Lockheed in den Hallen der \"Skunk Works\" in Burbank, Kalifornien, gefertigt. Hauptwerkstoff war Titan, Johnson entschied sich für die Verwendung der Legierung B-120, die einerseits eine hohe Festigkeit und gute Hitzebeständigkeit aufwies sowie recht leicht war, aber andererseits auch sehr teuer. Als Auslieferungstermin der ersten Maschine wurde der 1. August 1961 anvisiert. Da es aber Probleme sowohl bei der Lieferung des benötigten Titans als auch bei der Fertigstellung der Triebwerke gab, konnte dieser Termin nicht eingehalten werden. Die Titanium Metals Corporation als Lieferant des Stoffes hatte bis 1961 Probleme, genügend Titan in ausreichender Qualität zu liefern, so dass vorher bis zu 80 % des Materials abgelehnt werden musste. Aber auch anschließend gab es Schwierigkeiten bei der Fertigung. Wegen der hohen Härte des Titans musste Lockheed von der Fließbandproduktion Abstand nehmen und neue Werkzeuge für die Produktion entwickeln. Da sich auch die Fertigstellung der Triebwerke immer weiter verzögerte, entschied man sich nach der Fertigstellung der ersten Flugwerke letztendlich, diese behelfsweise mit dem älteren und weit weniger leistungsfähigen Pratt & Whitney J75 auszuliefern und erste Testflüge durchzuführen. Das geschah im Februar 1962. Das Hauptproblem bei der Entwicklung der A-12 waren die extrem hohen Temperaturen, welche die hohe Geschwindigkeit mit sich brachte. Teile der Außenhaut der Flugzeuge erhitzten sich bei Mach 3 auf bis zu etwa 480 °C (900 °F). An diese hohen Temperaturen mussten alle Komponenten angepasst werden. Lockheed benötigte für die A-12 außerdem Schmierstoffe und Hydraulikflüssigkeiten für den Einsatz bei hohen Temperaturen, was letztlich zur Entwicklung synthetischer Alternativen führte. Als Treibstoff wurde PF-1 verwendet, der einen Flammpunkt von 60 °C und einen niedrigen Dampfdruck aufweist. Sowohl zum Zünden der Triebwerke und später der Nachbrenner wurde Triethylboran verwendet. Der Treibstoff wurde zur Kühlung einiger Bauteile verwendet. Um die Radarrückstrahlfläche der Nachbrennerflamme zu verringern, wurde dem Treibstoff im Einsatz außerdem das caesiumhaltige Additiv A-50 beigemischt. Durch die Wärmeausdehnung kam es immer wieder zu Undichtigkeiten der Integraltanks. Diese waren mit einer Dichtmasse ausgekleidet, die allerdings nicht besonders haltbar war. Die Maschinen leckten permanent, was aber wegen der schweren Entflammbarkeit des Treibstoffs keine Gefährdung darstellte. Auch die Fenster für die Kamerabuchten waren starken Temperaturschwankungen unterworfen. Im Einsatz wurden sie außen auf 260 °C (500 °F) aufgeheizt, während durch die Klimatisierung in der Kamerabucht die Temperatur bei etwa 66 °C (150 °F) lag. Dabei musste das Glas seine Transparenz beibehalten und durfte sich nicht lockern. Letztlich entwickelte Corning Glass Works als Unterauftragsnehmer von PerkinElmer ein Quarzglas, das mit Hilfe eines Ultraschallverfahrens an den Rumpf geschweißt wurde und alle Anforderungen erfüllte.", "section_level": 2}, {"title": "Testflüge.", "content": "Die Testflüge der A-12 fanden unter Geheimhaltung am abgelegenen Stützpunkt am Groom Lake in Nevada statt, der als Area 51 bekannt ist. Extra dafür wurde dort eine Landebahn mit einer Länge von etwa 2590 Metern (8500 Fuß) gebaut sowie zusätzliche Häuser und Hangars errichtet. Da die A-12 aufgrund der zu kurzen Startbahn nicht in Burbank abheben konnte, wurden die Tragflächen demontiert und das Flugzeug per Lkw nach Nevada gefahren, wo es wieder zusammengesetzt wurde. Nach einem kurzen, inoffiziellen, nur wenige Kilometer langen Flug am 25. April 1962 fand der Jungfernflug am 26. April statt. Der erste offizielle Flug vor Offizieren von Air Force und CIA fand vier Tage später statt und dauerte rund eine Stunde. Am 2. Mai wurde erstmals die Schallmauer durchbrochen. Bis zum Ende des Jahres wurden vier weitere A-12 ausgeliefert, außerdem zehn der vorgesehenen Triebwerke Typ Pratt & Whitney J58. Der erste Flug mit zwei J58 fand am 15. Januar 1963 statt. Da die Testflüge geheim bleiben sollten, wiesen CIA und Air Force bereits 1962 alle Regionalstellen der Federal Aviation Administration sowie das North American Aerospace Defense Command an, Radarkontakte mit unidentifizierten, schnell- und hochfliegenden Objekten lediglich schriftlich zu melden und auf keinen Fall per Funk zu erwähnen. Während 5 Jahren blieb das Flugzeug geheim, und selbst die Einsatzkategorie des Musters blieb verborgen. Im Wahljahr 1964 wurde die Entwicklung, auch als A-11 bezeichnet, der Öffentlichkeit offenbart, wobei sich Präsident und Verteidigungsminister bei der Rolle des Flugzeugs widersprachen. Am 29. Februar 1964 stellte Präsident Johnson das Flugzeug als Langstreckenjäger vor. Danach wurde erneut ein Geheimnisschleier gezogen, nur um kurze Zeit später die vollkommen neue Version SR-71 als strategischen Aufklärer zu präsentieren. Am 30. September wiederum wurde die YF-12A vorgestellt. Im Dezember 1964 schließlich meldete das Fachmagazin Interavia, dass die ersten Flugzeuge der Version SR-71 des Typs A-11 im Jahr 1965 ausgeliefert würden. Bis 1965 waren die wesentlichen Probleme, die besonders im Überschallbereich aufgetreten waren, beseitigt; am 27. Januar wurde daher der erste Langstreckenflug durchgeführt. In 100 Minuten wurden 2850 Meilen (rund 4587 Kilometer) zurückgelegt, insgesamt 75 Minuten des Fluges fanden bei Mach 3,1 statt. Am 20. November 1965 fanden schließlich die Abnahmeflüge statt, die erfolgreich zu Ende gebracht wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Einsätze.", "content": "Die A-12 wurde erstmals 1967 ins Ausland verlegt. Präsident Lyndon B. Johnson wollte genauere Aufklärungsergebnisse über die Stationierung sowjetischer Flugabwehrraketen in Vietnam. Die CIA schlug den Einsatz der Lockheed A-12 vor, Johnson stimmte dem zu. Am 22. Mai traf die erste Maschine auf der Kadena Air Base in Japan ein. Bis zum 27. Mai erreichten zwei weitere Flugzeuge Okinawa, die Einheit wurde so am 31. Mai für einsatzfähig erklärt und flog auch erstmals Missionen unter dem Codenamen \"Operation Black Shield\". Im Rahmen des Vietnamkrieges überflogen die A-12 Nordvietnam, um Flugabwehrraketenstellungen zu fotografieren. Bis zum Ende des Jahres wurden 22 weitere Missionen über Nordvietnam geflogen. Wiederholt wurden die A-12 vom Radar der Nordvietnamesen erfasst und auch mit Luftabwehrraketen angegriffen. Am 30. Oktober 1967 wurden insgesamt sechs Boden-Luft-Raketen auf eine A-12 gefeuert, von denen drei dem Flugzeug nahe kamen und auch ein Stück einer Raketenverkleidung in die rechte Tragfläche der A-12 eindrang, jedoch keinen beeinträchtigenden Schaden anrichtete. 1968 folgten sechs weitere Flüge. Zwei dieser Flüge galten nicht Vietnam, sondern Nordkorea. Sie hatten das Ziel, die Übernahme der \"USS Pueblo (AGER-2)\" durch nordkoreanische Marinestreitkräfte zu bestätigen. Das gelang dem Piloten Frank Murray am 26. Januar. In der Planung befanden sich auch Einsätze im Nahen Osten. Dabei sollte die A-12 vom englischen Upper Heyford, Oxfordshire oder dem spanischen Torrejón de Ardoz aus operieren und über Spanien und das Mittelmeer in das Einsatzgebiet fliegen. Eine geplante Flugstrecke führte dann über Nordägypten, Israel, Libanon, das westliche Syrien, die südliche Türkei und Kreta. Die Planung und Überwachung sämtlicher Einsätze fand im CIA-Hauptquartier in Langley, Virginia statt. Da die A-12 bei ihren Einsätzen häufig auch auf Luftbetankung angewiesen war, beschaffte die CIA ab 1961 eigens umgerüstete Tankflugzeuge des Typs KC-135Q, die den verwendeten Treibstoff transportieren konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Ende des Programms.", "content": "Im Sommer 1968 wurde das \"OXCART\"-Programm beendet. Gründe dafür gab es mehrere. Die größere SR-71 konnte mehrere Sensorenpakete wie optische Kameras, Infrarotkamera und hochauflösendes Radar gleichzeitig mitführen, während die A-12 jeweils nur eines dieser Pakete tragen konnte. Ein großes Problem war, dass die Einsätze der A-12 sehr viel mehr Planungsaufwand benötigten als die der U-2, die sie ersetzen sollten. Es musste ein Startplatz und Ausweichflugplätze mit langen Startbahnen gefunden werden, es mussten unter Umständen Tanker mit den verwendeten speziellen Kraftstoffen bereitgestellt werden. Letztlich waren es aber Kostengründe, die zum Abbruch des \"OXCART\"-Programms führten. Eine A-12- und eine SR-71-Flotte nebeneinander zu unterhalten, erwies sich als teuer, die Wahl fiel dann letztendlich auf die vielseitigere SR-71 \"Blackbird\". Alle eingesetzten A-12-Flugzeuge wurden aus Kadena zurückbeordert und in Burbank eingemottet. Die acht noch existierenden Maschinen konnten kaum als Ersatzteillager dienen, da sie kleiner als die \"Blackbirds\" waren, hauptsächlich konnten die Triebwerke weiter verwendet werden. Heute sind alle noch existierenden Exemplare öffentlich ausgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachfolgeprojekte.", "content": "Als Nachfolgeprojekt wurde unter dem Decknamen ISINGLASS ein in einer Höhe von 60 km Mach 20 erreichendes \"boost-glide\"-Flugzeug von der McDonnell Aircraft Corporation vorgeschlagen und untersucht. Da der Vorteil gegenüber Spionagesatelliten gering war, wurde das Projekt 1967 nicht weiterverfolgt. Stattdessen wurde im September 1966 unter dem Projektnamen IDEALIST das U-2R-Programm, eine vergrößerte Version der U-2, aufgelegt und zwölf neue Flugzeuge bestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzprofil.", "content": "Wie schon bei der U-2 sollte es Aufgabe der A-12 sein, hoch über der Sowjetunion Aufklärung zu betreiben. Haupteinsatzgebiet wäre die strategische Aufklärung gewesen, also Bilder von Stützpunkten und Interkontinentalraketenbasen anzufertigen. Dass sie diese Aufgabe wohl nie erfüllen würde, zeichnete sich allerdings schon 1960 ab. Am 1. Mai des Jahres wurde die U-2 von Francis Gary Powers bei Swerdlowsk abgeschossen. Es war nicht sicher, ob die weit schnellere A-12 in der Lage gewesen wäre, den neuen sowjetischen Raketen zu entkommen. Aber nach dem Vorfall unterzeichneten die USA und die Sowjetunion eine Vereinbarung, keine bemannten Spionageflüge mehr über dem Gebiet des jeweils anderen durchzuführen. Letztlich kam die A-12 für die taktische Gefechtsfeldaufklärung zum Einsatz. Dabei wurde das Zielgebiet mit der Höchstgeschwindigkeit von mehr als Mach 3 überflogen und fotografiert. Ein einfacher Flug über das Zielterritorium in Vietnam dauerte bei diesen Geschwindigkeiten nur rund 12 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Aus der A-12 \"OXCART\" wurden zwei Hochgeschwindigkeitsflugzeuge für andere Zwecke entwickelt, die sich äußerlich kaum von \"OXCART\" unterschieden, von denen allerdings keine in den operativen Dienst übernommen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "YF-12.", "content": "Die erste Variante war die Lockheed YF-12, ein für die US Air Force geplanter Abfangjäger, der feindliche Bomberverbände weit vor der Küste abfangen sollte. Drei YF-12-Prototypen wurden gebaut, von denen nur noch einer existiert.", "section_level": 2}, {"title": "M-21.", "content": "Ein weiterer Ableger war das Trägerflugzeug Lockheed M-21 für die D-21-Drohne (Project Tagboard). Es sollte die Drohne huckepack auf Geschwindigkeit und Höhe bringen, um die D-21-Drohne dann an der Grenze des gegnerischen Luftraumes zu starten. Von zwei Versuchsflugzeugen ging eines bei einem Unfall verloren, was letztendlich das Aus für das Programm bedeutete. Davor wurden einige D-21 über der Volksrepublik China eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "SR-71 \"Blackbird\".", "content": "Weit bekannter und erfolgreicher ist hingegen die SR-71 \"Blackbird\", die als Nachfolger der A-12 bei der CIA und der US Air Force Verwendung fand, darüber hinaus jedoch auch von der NASA als Versuchsflugzeug eingesetzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flugwerk.", "content": "Der Rumpf der A-12 war rund 31 Meter lang, die Flügelspannweite betrug nicht ganz 17 Meter. Die Seitenleitwerke waren knapp über 5,5 Meter hoch. Die gesamte Flügelfläche betrug 170 m2. Leer wog eine Maschine 30.600 Kilogramm, beladen dann 53.000 kg. Die Roll- und Nicksteuerung erfolgte über Elevons an den Flügelhinterkanten. Der Rumpf bestand größtenteils aus Titan und war zur Verkleinerung der Radarsignatur nach den Prinzipien der kontinuierlichen Krümmung geformt. Dabei wird weitestgehend auf scharfe Knicke und Kanten verzichtet, lediglich der sogenannte „Kimmknick“ blieb bestehen, da dieser den Auftrieb verbesserte und keinen rechten Winkel darstellt, der einen Großteil einfallenden Radarstrahlung zurück zum Sender reflektieren würde. Da frühe Versionen der A-12 noch nicht mit einem Rumpf nach der kontinuierlichen Krümmung gefertigt waren, musste Johnson an den Triebwerksverkleidungen und Flügelnasen kleine, dreieckige Zusatzstücke befestigen, die Kanten verdecken konnten. Bei vier Flugzeugen wurden die Seitenleitwerke größtenteils aus hitzebeständigen nichtmetallischen Werkstoffen gefertigt und um 15° nach innen geneigt. Die Triebwerke vom Typ Pratt & Whitney J58 sind zwischen Rumpf und Flügelspitzen in Verkleidungen eingearbeitet, so dass sie von außen gut sichtbar sind. Die Verkleidung ist mit einem umfangreichen System zur Steuerung des Luftflusses zum Triebwerk ausgestattet, darunter der verstellbare Einlasskonus, eine Luftklappe am Zentralkörper, die mit der äußeren der Turbinenzelle in Verbindung stand, sowie Zusatzluftöffnungen vorn und hinten, weiterhin eine Saugluftöffnung und eine dritte Zusatzluftöffnung direkt vor der Düse. Zusätzlich war die Austrittsdüse verstellbar, im Bereich des Konus gab es eine Zapfluftöffnung, mit der aus der Schockwelle im Einlasskonus Kühlluft für das Triebwerk gefördert werden konnte. So wurde aus dem Turbostrahltriebwerk ein Staustrahltriebwerk. Nur durch die Staustrahl-Funktion konnte die A-12 Geschwindigkeiten von über Mach 3 erreichen. Die Avionik bestand aus den üblichen Instrumenten. Zusätzlich wurde zur Navigation ein Trägheitsnavigationssystem eingesetzt. Als Besonderheit wurden im Time-Magazine im Jahr 1964 auch goldbeschichtete Treibstofftanks gemeldet; die Beschichtung mit gut wärmeleitendem Gold sollte demnach die Hitze abführen.", "section_level": 2}, {"title": "Elektronische Gegenmaßnahmen (ECM).", "content": "Obwohl die Radarrückstrahlung im Laufe des A-12-Programmes vermindert wurde, konnte sowjetisches Radar die A-12 immer entdecken. Um feindliche Radarsysteme aufzuspüren und Flugabwehrraketen zu irritieren, besaß die A-12 daher ein ECM-System. Ein BLUEDOG genanntes System zeichnete die im L-Band an eine radargelenkte S-75-Flugabwehrrakete in einer früheren Flugphase übertragenen Leitsignale auf und strahlte dann dieselben Leitsignale über einen 20-kW-Sender wieder aus, sobald sich die Rakete der A-12 näherte. Dadurch konnte die S-75 in der Endphase des Fluges keine Signale der Leiteinrichtung mehr empfangen und erhielt stattdessen die nicht mehr aktuellen Leitsignale von BLUEDOG. BLUEDOG konnte simultan falsche Signale an 27 S-75 senden. Weiterhin kamen zwei Systeme zum Einsatz, um Radarstrahlung zu entdecken (PIN PEG) und Radarmessungen durch das Senden falscher Signale zu verhindern (BIG BLAST oder MAD MOTH). BIG BLAST konnte sowohl durch BLUEDOG als auch durch PIN PEG automatisch aktiviert werden und sendete als \"noise jammer\" Störsignale mit einer Leistung von 200 W im S-Band und 400 W im C-Band. Das alternativ eingesetzte MAD MOTH arbeitet hingegen als \"deceptive jammer\", d. h. es erzeugte falsche Signale.", "section_level": 2}, {"title": "Sensoren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Funksignal-Empfänger.", "content": "Zur Fernmeldeaufklärung und Signals Intelligence wurden Funksignale mit Frequenzen zwischen 50 MHz und 8 GHz mit einer Bandbreite von 30 kHz analog aufgezeichnet. Der dazu verwendete breitbandige \"Crystal Video ELINT Receiver and Recorder\" wurde von der später zu Northrop Grumman gehörenden TRW Systems, Inc hergestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Kameras.", "content": "Bereits 1959 traten PerkinElmer, Eastman Kodak und Hycon in einen Wettbewerb über die Entwicklung der Kameras ein. PerkinElmer entwickelte daraufhin eine \"Type I\" genannte Kamera. Die Stereokamera machte ihre Aufnahmen von einem 114 Kilometer (71 Meilen) breiten Streifen mit einer Stereo-Überlappung von rund 30 % mittels eines 45-Zentimeter-Objektives. Die Auflösung lag bei rund 30 Zentimetern. Als Film wurde ein 6,6-Zoll-Film verwendet, von dem sich rund 1.500 Meter an Bord befanden. Auch Kodaks \"Type-II\"-Kamera machte 30-%-Stereobilder von 97 Kilometer (60 Meilen) breiten Streifen, hier mit einem 53-Zentimeter-Objektiv, was für eine Auflösung der Bodenobjekte von rund 43 Zentimetern reichte. Als Filmmaterial befanden sich rund 2500 Meter 8-Zoll-Film an Bord. Hycon entwickelte eine Kamera, die auf der erfolgreich in der U-2 eingesetzten \"B\"-Kamera basierte. Das 122-Zentimeter-Objektiv fotografierte 66 Kilometer (41 Meilen) breite Landstriche mit einer Auflösung von 20 Zentimetern auf 9,5-Zoll-Film, von dem sich über 3600 Meter an Bord befanden. Da alle Kameras ihre Vorteile besaßen, wurden alle drei Vorschläge von der CIA akzeptiert und Kameras für die A-12 gekauft. 1964 kam eine vierte mögliche Kamera dazu. Texas Instruments adaptierte die für die U-2 entwickelte Wärmebildkamera \"FFD-4\" auch für die Benutzung in der A-12. Die Filme wurden in Labors der CIA entwickelt und dann von CIA-Mitarbeitern ausgewertet.", "section_level": 3}, {"title": "Radar.", "content": "Statt einer Kamera konnte die A-12 auch mit einem seitlich schauenden Radar (Side-Looking-Airborne-Radar) APQ-93 ausgestattet werden. Das Radar erreichte eine Auflösung von 4 m bis 6 m und konnte während eines Fluges eine Fläche von 35 km × 2500 km abtasten und aufzeichnen. Die Radaraufnahmen wurden auf Film gespeichert und nach dem Flug mit einem optischen Korrelator ausgewertet.", "section_level": 2}, {"title": "Piloten.", "content": "Die A-12 wurde von einem einzelnen Piloten gesteuert. Zu Trainingszwecken besaß die Maschine mit der Seriennummer 60-6927 noch ein zweites Cockpit, das hinter dem eigentlichen Piloten noch den Fluglehrer aufnehmen konnte. Aus Sicherheitsgründen trugen die Piloten einen Druckanzug mit eigener Kühlung, Sauerstoffzufuhr und Druckkontrolle. Da das Cockpit recht beengt war, durften die Piloten nicht größer als 1,82 Meter (6 Fuß) sein und mussten weniger als 80 Kilo (175 Pfund) wiegen. Die Piloten warb die CIA von der US Air Force an. Sie wurden nach ihrer Auswahl von der CIA einer weiteren medizinischen und psychologischen Untersuchung unterzogen. Von den ersten elf angeworbenen Piloten stiegen später zehn in den Generalsrang auf.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Insgesamt gingen sechs der fünfzehn gebauten A-12 bei Unfällen verloren, zwei Piloten starben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lockheed A-12 \"Oxcart\" (engl. \"oxcart\" bedeutet „Ochsenkarren“) war ein Aufklärungsflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Lockheed. Es wurde im Auftrag der Central Intelligence Agency (CIA) ab Ende der 1950er Jahre durch die Advanced Development Projects Unit, besser bekannt als \"Skunk works\", entwickelt.", "tgt_summary": "洛克希德A-12(英语:Lockheed A-12)是美国的一架由洛克希德著名的臭鼬工厂为中央情报局(CIA)制造的侦察飞机,由设计家克拉伦斯·“凯利”·约翰逊操刀设计。A-12产于1962年到1964年,于1963年到1968年进入现役。单座舱设计,于1962年4月首飞,是双座的美国空军洛克希德YF-12原型拦截机和著名的SR-71“黑鸟”高空侦察机的前身。飞机的最终任务是在1968年5月飞空执行,该机于当年6月退役。官方秘密保守了40多年,A-12计划最终于2007年被中央情报局开始解密。", "id": 1406472} {"src_title": "Cimmeria (Kontinent)", "tgt_title": "辛梅利亞大陸", "src_document": [{"title": "Vulkanische Inseln oder Kontinentalplattenteile.", "content": "Man kann den Mikrokontinent Cimmeria aber auch als die westlichste Insel des anders, nämlich vulkanisch, entstandenen \"Cimmerischen\" Inselbogens nördlich des Tiefseegraben \"Tethysgraben\" – der heutigen Türkei, Iran, Kaukasus, Tibet, Indochina – betrachten. Die unterschiedlichen Auffassungen der Geologie werden auch hier deutlich: Andere Autoren sehen – im Gegensatz zur oben dargestellten Auffassung – die gesamte Inselkette \"Cimmeria Superterran\" als Peri-Gondwana-Elemente. Im Folgenden wird diese Sichtweise näher erläutert:", "section_level": 1}, {"title": "300 mya.", "content": "Die Kimmerische Platte war während des obersten Präkambriums und Paläozoikums noch mit Indien und damit Gondwana verbunden. Die Palaeotethys trennte sie von Laurasia. Während dieser Periode wurde der Nordteil Indiens von einer späten Phase des sogenannten \"Kambro- Ordovizischen Panafrikanischen Ereignisses\" oder \"Panafrikanischen Gebirgsbildung\" oder (?) Cadomische Orogenese beeinflusst, welches durch unterschiedliche Schichtung von ordovizischen kontinentalen Konglomeraten und darunterliegenden kambrischen Marinesedimenten gekennzeichnet wird. Die zahlreichen granitartigen Intrusionen die ungefähr 500 mya datiert werden, werden auch diesem Ereignis zugeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "250 mya.", "content": "Ein Grabenbruch im frühen Karbon beginnt Cimmeria von der Indischen Kontinentalplatte zu trennen. Während des Perm entwickelt sich diese Bruchzone zu einem neuen Ozean, der Tethys. Die Cimmerischen Terrane wandern dadurch nach Norden in Richtung Laurasia und bilden heute Teile des Iran, Afghanistans und Tibets.", "section_level": 1}, {"title": "190 mya und 100 mya.", "content": "Die Kimmerischen Platten kollidierten mit Laurasia etwa vor 190 Millionen Jahren. Dieser Zusammenprall formte den Kimmerischen Faltengürtel mit allmählicher Schließung der Palaeotethys. Erst 100 Millionen Jahre später hatte die indische Kontinentalplatte ihre schnelle Nordbewegung mit durchschnittlich 16 cm /Jahr begonnen, und generierte zuerst den \"Tethysgraben\" und in der Folge den asiatischen Teil des alpinen Gebirgsgürtels ab der Kreide bis ins Pleistozän. Auch heute drückt Indien auf einer Strecke von 2400 km mit 5 cm/Jahr und einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn von bis heute 33 Grad in Richtung der Kontinentalplatten Kasachstan, Sibirien, Südchina und Nordchina. Die kontinentale Kruste Indiens und die Kratone Nord- und Südtibets sowie die anderen Cimmerischen Terrane wurden und werden dabei zusammengepresst und Teile in komplexen Akkretions-, Faltungs- und Subduktionsvorgängen gehoben. Ein Teil dieser nunmehr alpidisch genannten Gebirgsbildung ist der Himalaya.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cimmeria oder \"Kimmeria\" ist ein prähistorisches Peri-Gondwana-Element des letzten Superkontinents Pangaea. Cimmeria ist vom karbonischen Hun-Superterran, das min. 50 Mio. Jahre davor in der damaligen Palaeotethys existierte, zu unterscheiden.", "tgt_summary": "辛梅利亚大陆(Cimmeria)是个小型史前大陆,位于辛梅利亚板块,包含现今的土耳其、伊朗、阿富汗、西藏、中南半岛、马来亚等陆块。", "id": 2891720} {"src_title": "Wilhelmskirche (Straßburg)", "tgt_title": "圣威廉教堂 (斯特拉斯堡)", "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Das 1307 fertiggestellte, langgestreckte gotische Bauwerk war ursprünglich die Kirche eines Bettelordensklosters der Wilhelmiten bzw. Wilhelmer nach Wilhelm von Malavalle, Herzog von Aquitanien (1086–1157), was noch an der einschiffigen Anlage und der schlichten Außengestalt zu erkennen ist. 1667 wurde der asymmetrische Glockenturm über dem Haupteingang errichtet. Die schiefe Anlage des Gebäudes liegt an dem schlammigen Untergrund, auf dem es errichtet wurde, und ist auch an anderen Häusern des Viertels Krutenau festzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Silbermann-Orgel.", "content": "Die Orgel der Wilhelmerkirche wurde 1728 von Andreas Silbermann erbaut und ist die älteste an Ort und Stelle gebliebene Silbermann-Orgel Straßburgs. Original erhalten ist allerdings nur das barocke Gehäuse. Das Orgelwerk selbst hat zwischenzeitlich zahlreiche Veränderungen erfahren. Es hat heute 30 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch.", "section_level": 1}, {"title": "Glocken.", "content": "Das Geläut besteht aus zwei Glocken, der Töne fis' und a'. Eine dritte nicht mehr läutbare Glocke steht am Eingang der Kirche. Sie wurde 1755 von Ernst Friedrich Puffendorff gegossen. Drei kleinere Glocken dienen zum Stundenschlag.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ritter Heinrich von Mülnheim, der einem Straßburger Patriziergeschlecht entstammte, war Ludwig IX. im siebten Kreuzzug 1270 nach Tunis gefolgt. Als die Kreuzritter dort mit unsäglichem Elend zu kämpfen hatten, gelobte er, falls er seine Heimatstadt Straßburg noch einmal wiedersieht, zum Dank eine Kirche zu errichten, welche er im Jahr 1300 stiftete. Von 1693 bis 1697 wirkte der Komponist und spätere Pfarrer Johann Georg Keifflin (1672–1728) aus Diemeringen während seiner Studienzeit als Organist an der Kirche. Er verfasste hier 1696 die Motette \"Elevation. Aspiratio ad Christum\" für Sologesang, 2 Violinen, Fagott und Basso continuo, die in einer Handschrift von Sébastien de Brossard erhalten ist. Von 1826 bis 1837 war der Dichter Johann Jakob Jägle Pfarrer an der Wilhelmerkirche. Der 1885 vom Organisten Ernst Münch (1859–1928) gegründete Chor der Wilhelmerkirche ist überregional bekannt, und wurde bereits von berühmten Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler, John Eliot Gardiner und Charles Münch, dem Sohn von Ernst Münch, geleitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wilhelmskirche bzw. Wilhelmerkirche \"(Église Saint-Guillaume)\" ist ein evangelisch-lutherisches Kirchengebäude innerhalb der Protestantischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen in der Stadt Straßburg im Elsass. Sie ist bemerkenswert wegen ihrer Lage an der Ill, ihres „schiefen“ Äußeren sowie ihrer reichen gotischen und barocken Innenausstattung. Aufgrund ihrer guten Akustik dient sie seit Ende des 19. Jahrhunderts auch als Spielstätte von Aufführungen klassischer geistlicher Musik, insbesondere der Passionen von Johann Sebastian Bach.", "tgt_summary": "圣威廉教堂(德语:\"Wilhelmskirche\";法语:\"église Saint-Guillaume\")是一座哥特式教堂,目前属于基督教路德会,位于法国斯特拉斯堡。 这座教堂位于造船码头街和渔夫码头街的交界处,以其伊尔河河岸风景如画的位置、不平衡的外观以及结合哥特式和巴洛克风格的豪华内饰而引人注目。", "id": 302041} {"src_title": "Schwedischer Nationalfeiertag", "tgt_title": "瑞典國慶日", "src_document": [{"title": "Geschichtliche Hintergründe.", "content": "Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der 6. Juni in Schweden zu einem nationalen Gedenktag. Gefeiert wurden die Krönung Gustav Wasas am 6. Juni 1523 und die damit verbundene Auflösung der Union mit Dänemark, was Schweden zu einem selbständigen Staat machte. Die schon im Mittelalter begonnene Einung des Landes wurde unter Gustav Wasa fortgesetzt. Ab 1916 wurde der 6. Juni als „Tag der schwedischen Flagge“ gefeiert.", "section_level": 1}, {"title": "Der politische Beschluss zum Feiertag.", "content": "2004 wurde dem schwedischen Reichstag ein Vorschlag unterbreitet, der darauf beruhte, dem Nationalfeiertag ein größeres Ausmaß zu geben als er zu diesem Zeitpunkt hatte. Unter anderem die Verwunderung von Einwanderern darüber, dass Schwedens Nationaltag kein Feiertag ist, wurde als Grund für den Änderungsvorschlag angegeben. Diesen sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihre neue Mitbürgerschaft zu feiern. Anfänglich war gedacht, die Anzahl der Feiertage zu erhöhen, doch nach kritischen Einwänden der schwedischen Arbeitgeberorganisation, die einen Rückgang der Wirtschaftsleistung Schwedens befürchtete, entschloss man sich zur Streichung eines bisherigen Feiertages als Ausgleich. Vorgeschlagen wurden zum Beispiel Christi Himmelfahrt, doch letztendlich entschied man sich für den Pfingstmontag. Dies wiederum rief kritische Stimmen der Gewerkschaften hervor, die darauf verwiesen, dass der 6. Juni nicht immer auf einen Wochentag fällt und sich somit die Anzahl der arbeitsfreien Tage verringert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritische Stimmen.", "content": "Einige Kritiker merken an, dass Schweden 1523 noch dem julianischen Kalender folgte und erst 1753 zum gregorianischen Kalender überging, womit der damalige 6. Juni nicht dem heutigen entspricht. Außerdem handelt es sich beim gefeierten Ereignis um Wasas Einzug in Stockholm, die Königswahl fand schon vorher statt, und gekrönt wurde er erst 1528.", "section_level": 1}, {"title": "Kurioses.", "content": "Artur Hazelius, der Gründer des Nordischen Museums und des Freilichtmuseums Skansen in Stockholm, arrangierte im 19. Jahrhundert einige Festlichkeiten zu verschiedenen kulturellen Anlässen. Mitte Juni 1893 ließ er Feiern im vaterländischen Geist anordnen. Unbestätigte Stellen gaben an, dass es an allen Tagen regnete bis auf den 6. Juni, womit an diesem Tag die meisten Besucher zu verzeichnen waren. Hazelius schrieb später ins Jahrbuch des Skansen: \"„als dem vaterländischen Gedenken gewidmeter Feiertag wurde im Skansen der 6. Juni eingeführt, der Gustavstag, welcher hier gefeiert wurde und in Zukunft gefeiert wird als schwedischer Nationaltag“\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der schwedische Nationalfeiertag wird am 6. Juni begangen. Er wurde mit der Verfassungsreform 1974 als Tag der schwedischen Flagge offiziell eingeführt. Erst durch Verordnung im Jahr 1983 erhielt er den Status als Nationalfeiertag; 2005 wurde er zu einem arbeitsfreien Feiertag in Schweden.", "tgt_summary": "瑞典国庆日()是瑞典在每年6月6日庆祝的全国节日。这个节日之前被称为古斯塔夫·瓦萨日()和瑞典国旗日(),直至1983年瑞典国会才把它正式定为国庆日。", "id": 1346355} {"src_title": "Desoxycholsäure", "tgt_title": "去氧胆酸", "src_document": [{"title": "Biochemie.", "content": "Biochemisch handelt es sich um eine sogenannte sekundäre Gallensäure, welche durch verschiedene Umbauprozesse in der Leber sowie durch die Aktivität bestimmter Darmbakterien aus Cholesterin mit der Zwischenstufe der primären Gallensäure Glycocholsäure synthetisiert wird. Als Gallensäure hat sie eine wichtige Funktion bei der Fettverdauung. Mit der strukturellen Verwandtschaft zu den Steroidhormone, gibt es Hypothesen über ihre Beteiligung im Hormonhaushalt des Körpers. Hier könnte vor allem eine antagonistische Wechselwirkung mit den Stresshormonen (Glucocorticoide) bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Das Natriumsalz der Desoxycholsäure, Natriumdesoxycholat, wird in der Biochemie als anionisches Tensid zum Zellaufschluss und zur Solubilisierung von Membranproteinen verwendet. Desoxycholsäure hat in manchen Ländern (u. a. in der Schweiz) eine Zulassung als ein mittlerweile nicht mehr gebräuchlicher Emulgator. In der Medizin werden Desoxycholsäuren, namentlich Ursodesoxycholsäure als Medikament zum Auflösen von Gallensteinen sowie gegen Lebererkrankungen eingesetzt, die mit Gallenstauung einhergehen. Heutzutage ist sie Bestandteil von vorwiegend gallentreibenden Arzneimitteln (Choleretika). Im \"in-vitro\"-Laborversuch an Zellkulturen wiesen Gallensäuren auch wachstumshemmende und krebszellenhemmende Eigenschaften auf Andererseits gibt es Studien die zeigen, dass DCA als Tumorpromotor bei Darmkrebs wirken kann. Etwa 25 % aller kolorektalen Karzinome bei Menschen tragen spezifische Rezeptoren für Desoxycholsäure. Im Modellorganismus Ratte bildeten sich bei den Tieren signifikant mehr Tumoren, die neben dem krebserregenden Azoxymethan zusätzlich Desoxycholsäure erhielten. Desoxycholsäure gilt als Risikofaktor für die Entstehung von Darmkrebs. Aufgrund von Arbeiten des tschechischen Chemikers Bohuslav Vlček (1923–1998) aus den 1970er Jahren, der eine immunmodulatorische Wirkung von Desoxycholsäure bemerkte, wird die Substanz allerdings vereinzelt in der Alternativmedizin gegen Infektionen und Krebs eingesetzt. Desoxycholsäure wirkt entzündungshemmend. 2015 wurde Desoxycholsäure in den USA unter dem Warenzeichen Kybella zur Therapie des Doppelkinns zugelassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Desoxycholsäure (DCA) gehört zu den sekundären Gallensäuren. Chemisch ist sie ein zur Gruppe der Sterine (Sterole) gehörendes Steroid. Ihre Salze werden als Desoxycholate bezeichnet.", "tgt_summary": "去氧胆酸也叫做脱氧胆酸(英语:Deoxycholic acid,也被称为3α,12α-二羟基-5β-胆烷-24-羧酸,3α,12α-dihydroxy-5β-cholan-24-oic acid)是一种由肠道菌群代谢产生的次级胆汁酸。肝脏分泌的初级胆汁酸的两大主要成分是胆酸和鹅去氧胆酸。细菌会将鹅去氧胆酸代谢为次级产物石胆酸,并将胆酸代谢为脱氧胆酸。脱氧胆酸可溶于乙醇和乙酸,纯净物为白色到灰白色结晶。", "id": 720389} {"src_title": "Wuchang-Aufstand", "tgt_title": "武昌起义", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte und Hintergründe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische Reformversuche der Qing-Dynastie.", "content": "Nachdem China um 1800 unter der Qing-Dynastie seine größte Ausdehnung und wirtschaftliche Kraft erreicht hatte, begann zu Beginn des 19. Jahrhunderts sein Niedergang. Wie auch in Europa war die Bevölkerung stark angewachsen, gleichzeitig hatte die Industrialisierung aber erst mit großer Verzögerung eingesetzt und das verfügbare Ackerland pro Kopf war gesunken. Institutionell basierte die Qing-Dynastie auf den gleichen Konzepten wie zweitausend Jahre davor die Qin-Dynastie, im Wesentlichen Monarchie und bäuerliche Wirtschaft, in der der Landbesitz bei der Aristokratie lag. Es kam zu hunderten Aufständen; der Taiping-Aufstand (1851–1864) gilt als schrecklichster Krieg des 19. Jahrhunderts, die großen muslimischen Rebellionen waren nicht weniger grausame Bürgerkriege. Den immer aggressiver auftretenden westlichen Mächten hatte das Qing-Reich weder im ersten noch im zweiten Opiumkrieg viel entgegenzusetzen. Die Niederlage gegen den einstigen Tributzahler Japan im japanisch-chinesischen Krieg war besonders verstörend, dazu kamen die Ungleichen Verträge, die im Laufe des 19. Jahrhunderts zu zunehmender Fremdbestimmung, Gebietsverlusten und hohen Kompensationszahlungen an fremde Staaten führten. Der ausländische Druck auf China führte ab 1860 zur Selbststärkungsbewegung. Im Jahre 1898 leitete Kaiser Guangxu die Hundert-Tage-Reform ein, die jedoch nach einem Staatsstreich der Kaiserinwitwe Cixi scheiterte. Die Anfänge einer Industrialisierung wurden maßgeblich von Ausländern vorangetrieben und", "section_level": 2}, {"title": "Industrialisierung und Wirtschaftskrise in Wuhan.", "content": "Die Drillingsstädte Wuchang, Hanyang und Hankou, die gemeinsam das heutige Wuhan bilden, liegen auf einer strategischen wichtigen Position am Jangtsekiang, welcher als Verbindung zwischen dem Osten und dem Westen eine der bedeutendsten Verkehrsadern Chinas ist. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten in diesen drei Städten insgesamt etwa eine Million Einwohner. Durch die neugebaute Peking-Hankou-Eisenbahn wurde die Lage dieser Metropole noch aufgewertet und es galt, dass der Herrscher über das heutige Wuhan das Gebiet des gesamten mittleren Jangtsekiang kontrollierte. Hankou war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Hafenstadt mit ausländischen Pachtgebieten, in denen sich Banken, Versicherungen, Zollämter, Lagerhäuser und Zeitungsverlage angesiedelt hatten. Zahlreiche europäische Geschäftsleute und Diplomaten lebten hier. In Hanyang gab es ein großes Eisenhüttenwerk und eine Rüstungsfabrik. Wuchang war schließlich der Standort zahlreicher Regierungseinrichtungen, Schulen und Kasernen, wobei in letzteren revolutionäres Gedankengut gedeihen konnte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das heutige Wuhan zu einer bedeutenden Industriestadt aufgestiegen, sie war nach Shanghai der zweitwichtigste Wirtschaftsstandort des Landes. Zhang Zhidong, der als Generalgouverneur von Huguang, das", "section_level": 2}, {"title": "Neue Armee in Wuchang.", "content": "Im Verlauf des Boxeraufstandes war ein westliches Expeditionskorps in Peking und die Verbotene Stadt eingedrungen und hatte die kaiserliche Familie zu einer überstürzten Flucht nach Xi’an gezwungen. Im Zentrum der Reformen, die die Qing nach diesem Ereignis umsetzen wollten, stand das Militär, dessen Ausrüstung und Organisation sich als nicht mehr zeitgemäß herausgestellt hatte. Die traditionell ausgebildeten und geführten Truppen sollten teilweise aufgelöst, teilweise umorganisiert werden, neue Truppenteile wurden geschaffen. Zhang Zhidong gehörte zu jenen, die diese Reformen am stärksten befürworteten. Somit war das heutige Wuhan nicht nur Industriestadt, sondern auch Standort der Neuen Armee von Hubei. Neben Yuan Shikais Beiyang-Armee galt sie als Elitetruppe des chinesischen Militärs, sie stand Vorbild für die Armeen anderer Provinzen. Ihre insgesamt 22.000 Soldaten waren nach japanischem und deutschem Modell organisiert, so waren ihre Offiziere an neu gegründeten Militärschulen ausgebildet und die Offiziersränge nicht mehr vererblich. Die Neue Armee war modern ausgerüstet und verfügte über Geschütze von Krupp, Kanonenboote und Torpedoboote. Um in die Neue Armee aufgenommen zu werden, mussten die Kandidaten", "section_level": 2}, {"title": "Bildung revolutionärer Gruppen.", "content": "Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert hatten die revolutionären Tätigkeiten in China zugenommen. Die 1894 unter der Führung von Sun Yat-sen gebildete Xingzhonghui (Gesellschaft für die Wiederbelebung Chinas) mit Sitz in Hongkong organisierte ab 1885 eine Serie von Aufständen in Südchina. Die Hundert-Tage-Reform hatte im ganzen Land zahlreiche Unterstützer gefunden. Als nach Cixis Staatsstreich die Reformbestrebungen unterdrückt und wichtige Protagonisten der Reformen wie Tan Sitong hingerichtet wurden, wandelten sich zahlreiche Reformer zu Revolutionären. Radikale in der Aristokratie verbündeten sich mit Geheimgesellschaften, von denen die wichtigste die Gelaohui war. Im Jahre 1899 entstand sogar eine Allianz aus den Triaden und Sun Yat-sens Xingzhonghui. Die Geheimgesellschaften rekrutierten Leute für eine sogenannte Unabhängigkeitsarmee, die 1900 einen Aufstand in der Provinz Anhui anzettelte, der aber niedergeschlagen wurde. Am 22. August 1900", "section_level": 2}, {"title": "Eisenbahnpolitik.", "content": "Um die Jahrhundertwende, speziell nach dem verlorenen Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg und dem Britischen Tibetfeldzug war Chinas Staatsgebiet von vielen Seiten bedroht und es setzte sich die Erkenntnis durch, dass der Bau von Eisenbahnen dringend notwendig war, um die Verteidigungsfähigkeit des Landes zu erhöhen. China hatte jedoch nicht die Mittel, um diese gewaltigen Investitionen zu tätigen und nahm dafür ausländische Kredite auf, was jedoch Zugeständnisse an die Geldgeber bezüglich des Betriebes oder der Verwendung der Gewinne bedeutete. Zhang Zhidong war für die Errichtung der Hankou-Kanton-Eisenbahn und der Hankou-Sichuan-Eisenbahn verantwortlich. Er war der Meinung, dass ausländische Kredite die wirtschaftlichste Lösung für den Eisenbahnbau seien und verhandelte mit einem Bankenkonsortium über die Finanzierung der beiden Projekte. Nach seinem Tod im Jahre 1909 kamen Bestrebungen der einheimischen Aristokratie auf, die Eisenbahnen selbst zu finanzieren und zu bauen. Prinzregent Zaifeng unterstützte dieses Vorhaben. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass die Aristokratie weder genug Kapital noch das technische Wissen aufbringen konnte, leistungsfähige Eisenbahnen zu bauen. Im Jahre 1910 kam", "section_level": 2}, {"title": "Verlauf des Aufstandes.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitungen.", "content": "Am 14. und 16. September 1911, nach dem fehlgeschlagenen Aufstand von Kanton, vereinbarten die Vorsitzenden der Literarischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Gemeinsamen Fortschritt, Rivalität und Misstrauen beizulegen und eine gemeinsame zivile und militärische Organisation zu gründen. Sie entschieden, gemeinsam einen Aufstand vorzubereiten. Nachdem die bei der Organisation von Aufständen erfahreneren Tongmenghui-Mitglieder eine Zusammenarbeit abgelehnt hatten, waren Jiang Yiwu, Liu Fuji, Yang Hongsheng, Sun Wu und Peng Chufan praktisch auf sich allein gestellt. Am 24. September vereinbarten die", "section_level": 2}, {"title": "Einnahme des Regierungssitzes.", "content": "Am 9. Oktober brachte einer der Revolutionäre namens Liu Tong aus Versehen eine Bombenwerkstatt der Aufständischen zur Explosion, wodurch Sun Wu im Gesicht verletzt wurde. Sun Wu konnte unerkannt in ein von Japanern geführtes Krankenhaus gebracht werden. Durch die Explosion war jedoch die Polizei des russischen Pachtgebietes auf die Gruppe aufmerksam geworden und durchsuchte das Hauptquartier der Gesellschaft für Gemeinsamen Fortschritt, wo ihr neben belastendem Material auch eine Liste der Mitverschwörer in die Hände fiel. Jiang Yiwu, der Vorsitzende der Literarischen Gesellschaft, war just am 9. Oktober nach Wuchang zurückgekehrt und wurde bei seiner Ankunft von der Explosion und von der Entscheidung Huang Xings informiert, alle geplanten Aufstände auf November zu verschieben. Liu Fuji überzeugte jedoch alle anderen Revolutionäre, dass die Entdeckung des Hauptquartiers der Gesellschaft für Gemeinsamen Fortschritt schnelles Handeln erforderte. Jiang entsandte Boten an alle Armeeeinheiten, die sich am Aufstand beteiligen", "section_level": 2}, {"title": "Bildung der Militärregierung von Hubei.", "content": "Am Morgen des 11. Oktober 1910 hatte Wuchang, die Hauptstadt und Verwaltungssitz von Hunan und Hubei war, keine Regierung. Die Aufständischen hatten zwar die Macht übernommen, mit der Ausnahme von Sun Wu waren ihre Anführer jedoch auf der Flucht, verletzt oder tot. Sun Wu selbst hielt sich für zu unbekannt, um sich die Unterstützung der Massen sichern zu können. Aus diesem Grund trafen sich die Revolutionäre noch am selben Tag in der Beratenden Provinzversammlung, um über die nächsten Schritte zu beraten. Man einigte sich auf eine Regierung unter Li Yuanhong, der sowohl bei den Streitkräften als auch bei den Eliten der Provinz anerkannt war. Er hatte im Militär der Qing-Dynastie gedient, Zhang Zhidong hatte ihn nach Hubei geholt, um die Armee zu modernisieren. Er trat für das Prinzip des gebildeten Soldaten ein und stand im Eisenbahnstreit auf der Seite der einheimischen Elite. Er war mit der Herrschaft der Mandschus unzufrieden, weil er nicht die erhoffte Karriere machen konnte. Er war aber auch strikt anti-revolutionär", "section_level": 2}, {"title": "Verfassung.", "content": "Am 16. Oktober 1911 verabschiedete eine Gruppe von juristisch versierten Reformern eine Verfassung für die neugegründete Republik. Sie garantierte die bürgerlichen Grundrechte wie Rede-, Presse-, Versammlungs- und Religionsfreiheit und die Unantastbarkeit des Privateigentums. Die Gleichheit aller Bürger wurde festgeschrieben, wenngleich es der Regierung überlassen wurde zu definieren, wer Bürger sei und wer nicht. Alle politische Macht wurde in die Hände des Militärgouverneurs gelegt. Die zivile Regierung sollte ein Ministerium für politische Angelegenheiten bilden, das in Ämter für Inneres, Finanzen, Justiz und auswärtige Angelegenheiten unterteilt sein sollte. Li Yuanhong wurde Militärgouverneur, Tang Hualong wurde zum Minister für politische Angelegenheiten bestimmt, Hu Ruilin zum Chef des Büros für Finanzen. Die Revolutionäre, allen voran Sun Wu und Jiang Yiwu, die hinter zahlreichen neuen Amtsträgern", "section_level": 2}, {"title": "Militärregierung von Hankou.", "content": "Die Revolutionäre in Hankou, die mit ihrem Aufstand kurze Zeit nach der Einnahme des Regierungsgebäudes in Wuchang erfolgreich gewesen waren, billigten die Übergabe der Macht an Vertreter der alten Eliten nicht. Sie bildeten deshalb ihre eigene Regierung, die von Zhan Dabei geführt und von der Handelskammer von Hankou finanziert wurde. Das in Hanyang stationierte Militär, über das Song Xiquan die Kontrolle übernommen hatte, unterstützte die Militärregierung von Hankou ebenfalls. Noch vor der Wuchang-Militärregierung entsandte Hankou revolutionäre Botschafter in die Nachbarprovinzen entlang des Jangtsekiang. Bereits am 17. oder 18. Oktober", "section_level": 2}, {"title": "Ausbreitung des Aufstandes.", "content": "Bereits kurz nach ihrer Ausrufung veröffentlichte die Militärregierung von Hubei Bekanntmachungen, in denen sie die Elite der Provinz Hubei und anderer Provinzen aufrief, ebenfalls gegen die Qing-Regierung zu rebellieren. Diese Bekanntmachungen waren so gehalten, dass sie die Mandschu für alle Missstände verantwortlich machten, niemanden gegen die Ziele der Militärregierung aufbrachten und vor allem auch das Ausland beschwichtigten. Die lokalen Regierungen Hubeis wurden aufgefordert, sich nach republikanischen Prinzipien neu zu organisieren, dabei aber besonders auf die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zu achten. In den Präfekturen nördlich und westlich von Wuchang übernahmen Mitglieder der Aristokratie, die nicht selten wegen versuchter Rebellionen oder Mitgliedschaft in einer revolutionären Gesellschaft im Gefängnis saßen, die Kontrolle und vertrieben die mandschurischen Verwalter. So übernahm ein Mitglied einer Vorläuferbewegung der Literarischen Gesellschaft die Kontrolle über Hanchuan, ähnliches geschah in Jingshan. In Huangguang übernahm ein aus der Haft entlassener Schullehrer die Kontrolle, gestützt von reichen Händlern. Östlich und nordöstlich von Wuchang übernahmen Einheiten der Neuen Armee, die dort aufgrund der Unruhen im Gefolge der Eisenbahnbewegung stationiert waren, die Macht. In Yichang waren es Truppen unter Tang Xizhi, in Jingzhou ergab sich der mandschurische Statthalter erst nach einer einmonatigen Belagerung und", "section_level": 2}, {"title": "Rolle der Tongmenghui und Verlust von Hankou.", "content": "Die Gruppe um Sun Yat-Sen, die bereits seit vielen Jahren auf einen Sturz der Qing-Dynastie hinarbeitete, war am Wuchang-Aufstand und dessen Erfolg nicht beteiligt. Song Jiaoren war zwar wenige Tage vor Ausbruch des Aufstandes mit den revolutionären Gesellschaften in Kontakt gewesen, vom Aufstand und insbesondere dessen erfolgreichem Ausgang war auch er überrascht. Sun Yat-sen erfuhr überhaupt erst aus der Zeitung vom Wuchang-Aufstand, denn er befand sich in den USA. Unmittelbar nach dem Aufstand entsandte die Tongmenghui mit Ju Zhong und Tan Renfeng zwei Vertreter nach Wuchang, um die Lage einzuschätzen. Mit Huang Xing traf erst am 28. Oktober ein hochrangiges Tongmenghui-Mitglied in den aufständischen Städten ein. Huangs Intention war es zunächst, die Hankou-Militärregierung zu unterstützen, die der Tongmenghui ideologisch näher stand als die von traditionellen Eliten dominierte Wuchang-Militärregierung. Da auch Huang erkennen musste, dass Hankou nicht zu halten war, verbündete die Tongmenghui sich mit der Wuchang-Militärregierung; Huang wurde am 31. Oktober zum Oberkommandeur in Kriegszeiten der Volksarmee ernannt. Mit dem Ziel, die Herrschaft über das revolutionäre Territorium zu festigen, brachte Huang zahlreiche Tongmenghui-Vertreter", "section_level": 2}, {"title": "Hubei auf dem Weg in die Diktatur von Yuan Shikai.", "content": "Am 3. Dezember stimmte Li einem Waffenstillstand zu, den britische Vertreter zwischen Li, den Generälen der Nordarmee und Vertretern der Provinzen Südchinas vermittelt hatten. Dieser Waffenstillstand sah unter anderem vor, dass China als konstitutionelle Monarchie wiedervereinigt werden solle; zuvor hatten die Vertreter der Wuchangs immer auf die Ausrufung einer Republik bestanden. Dieser Waffenstillstand wurde immer wieder verlängert, bis der letzte Qing-Kaiser Anfang 1912 abdankte. Li und seine mittlerweile gegründete Partei Minshe (Volksgesellschaft) unterstützten beim Streit um die Wahl der Hauptstadt Yuan Shikai, der auf Peking bestand, gegen die provisorische Regierung um Sun Yat-sen, die Nanjing favorisierte. Als Kontaktmann zwischen Li und Yuan fungierte Duan Qirui. Als Yuan am 10. März 1912 zum Präsidenten Chinas angelobt wurde, wurde Li Vizepräsident. Lis Partei Minshe hatte zwar eine unklare Ideologie, sie verfolgte jedoch eine Politik, die in Konkurrenz zur Tongmenghui stand, rechtsgerichtet war und sich offen an Yuans Seite stellte. Als die Tongmenghui im April und Mai 1912 versuchte, Li als Verbündeten im Machtkampf mit", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung des Aufstandes für die Bevölkerung.", "content": "Der Aufstand wurde praktisch von der gesamten Bevölkerung des Landes begrüßt und führte in Wuchang und seiner Region zu Euphorie bei den Menschen. Die Qing-Dynastie und vor allem die Herrschaft der Mandschu wurde für alle Übel wie Armut, Ungerechtigkeit und Bandentum verantwortlich gemacht. Im Gefolge des Wuchang-Aufstands und der Ausrufung der Militärregierung von Hubei erlangte die Aristokratie, die auf lokaler und auf Provinzebene bereits während der Qing-Dynastie große Autorität innehatte, weitere Macht. Die Forderung der Revolutionäre nach einer \"Vereinheitlichung der Landrechte\" wurde somit schnell wieder fallen", "section_level": 1}, {"title": "Gedenken.", "content": "Der 10. Oktober als Tag des Beginns des Aufstands, häufig auch als \"Doppelzehner\" () bezeichnet und durch 十十, das doppelte Zahlzeichen für 10, symbolisiert, ist per Gesetz Nationalfeiertag der Republik China (Taiwan). In der Geschichtsschreibung der Volksrepublik China werden der Wuchang-Aufstand und die Xinhai-Revolution als „eine bürgerliche nationale Bewegung, die nicht zu einer genuinen Revolution führte“ betrachtet. Der ehemalige Sitz der Militärregierung während des Aufstandes von Wuchang () in Wuhan steht seit 1961 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (1-7).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Wuchang-Aufstand () begann am 10. Oktober 1911 in der Hauptstadt Wuchang der chinesischen Provinz Hubei. Nach einer langen Reihe erfolgloser Aufstände in verschiedenen Städten des Landes gelang es den Aufständischen von Wuchang, die lokale Regierung zu stürzen. Im Ergebnis des Aufstandes wurde mit der Militärregierung von Hubei das erste moderne Regime auf chinesischem Boden eingesetzt, die Republik China ausgerufen und das chinesische Kaiserreich, das langlebigste politische System der Menschheit, beendet. In der Folge erklärten binnen kurzer Zeit zahlreiche Provinzen ihre Unabhängigkeit, was den Beginn der nach dem chinesischen Jahr \"Xinhai\" (~ 1911) benannten Xinhai-Revolution markierte. Somit bildet der Wuchang-Aufstand den Beginn der republikanischen Ära Chinas.", "tgt_summary": "武昌起义是1911年10月10日(清·宣统三年八月十九)清朝新军等力量在中国武汉武昌发生的兵变:旨在推翻清朝统治,也是辛亥革命的开端。", "id": 709361} {"src_title": "Mellette County", "tgt_title": "梅萊特縣 (南達科他州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County hat eine Fläche von 3392 Quadratkilometern; davon sind 8 Quadratkilometer (0,25 Prozent) Wasserflächen. Er ist in 16 Townships eingeteilt: Bad Nation, Blackpipe, Butte, Cody, Fairview, Mosher, New Surprise Valley, Norris, Prospect, Red Fish, Ring Thunder, Riverside, Rocky Ford, Rosebud, Running Bird und Surprise Valley; sowie zwei unorganisierte Territorien: Cedarbutte und Central Mellette.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das County wurde am 9. März 1909 gegründet und nach Arthur C. Mellette benannt, dem ersten Gouverneur South Dakotas. Ursprünglich Teil der Great Sioux Reservation wurde das Gebiet des County am 2. März 1889 Teil der Rosebud Indianer Reservation. 1910 wurde das Gebiet von den Vermessern Sam Chilton und Blaine Scrivenin in Parzellen geteilt. Dabei rammten Sie im Abstand einer halben Meile Stahlstäbe in den Boden. Sie reservierten auch Gebiete für zukünftige Siedlungen und Schulen. Dies entsprach nicht der Rechtsauffassung und der Kultur der Ureinwohner, die kein Grundeigentum kannten. Die Sioux zogen als Nomaden durch das Gebiet und kannten keine festen Siedlungen. Die gesetzliche Grundlage dafür lieferte der Dawes Act von 1887 und ein Beschluss des US-Kongresses von 1910, das Gebiet des Countys zusammen mit Gebieten der heutigen Jackson County und Bennett County für die Besiedlung durch weiße Siedler zu öffnen. Individuelle Indianer erhielten 320 Acres, Kinder 160 Acres, die damit zur Aufgabe ihres Nomadenlebens und zur Sesshaftigkeit gezwungen wurden. (Ein Acre entspricht 4046,9 m2 Land). Das Land der Indianer ging aber nicht real in das Eigentum individueller Personen über. Es konnte weder verkauft noch vererbt werden. Nach dem Tod des Besitzers fiel es wieder an die Reservation. Der Rest des Gebiets wurde nach dem Homestead Act von 1862 zur Besiedlung freigegeben. Interessierte US-Bürger (Ureinwohner galten damals nicht als US-Bürger) konnten sich in Chamberlain, Dallas, Gregory und Rapid City für eine Parzelle Land bewerben. Da es trotz einer seit 2 Jahren herrschenden Dürre mit rund 54.000 Personen mehr Interessenten für die zirka 8000–10.000 verfügbaren Parzellen gab, musste das Los entscheiden. Im Oktober 1911 wurden in Gregory die Gewinner bestimmt. In Mellette County wurden 466.562 Acres an weiße Siedler verteilt. Diese mussten innerhalb eines Jahres auf ihre zugewiesenen Parzellen ziehen, so wie es das Gesetz vorschrieb. Viele lebten zuerst in Zelten oder Erdhöhlen. Erst mit der Zeit entstanden feste Gebäude. Am 25. Mai 1911 fanden die ersten Wahlen zur Countyverwaltung statt. Stimmberechtigt waren nur US-Bürger. Als County-Sitz wurde durch eine Wahl 1911 White River bestimmt. Nach Rodung des Präriegrases bauten die weißen Siedler primär Weizen an. Das hatte fatale Folgen und durch die Urbarmachung traten massive Dürren auf. Die tiefen Wurzeln des Präriegrases, dessen Halme den Staub auffingen, hatten die oberen Bodenschichten vor Erosion bewahrt, die nun massiv einsetzte. Durch Trockenheit und Staubstürme wurden die Ernten vernichtet und die Menschen in ihren Häusern regelrecht eingeweht. Daraufhin mussten viele Farmer ihren Boden verlassen, als ihre finanziellen Ressourcen aufgebraucht waren. Sie suchten oft in anderen Regionen der USA nach Arbeit, vor allem in der landwirtschaftlichen Produktion in Kalifornien. Hier traten sie in Konkurrenz zu anderen Wanderarbeitern. Die USA waren damals von der Weltwirtschaftskrise wirtschaftlich stark angeschlagen und verzeichneten eine enorm hohe Arbeitslosigkeit (siehe Dust Bowl). Heute ist Mellette County ein unüberschaubarer Flickenteppich von Gebieten, die der Rosebud Reservation zugerechnet werden, und Gebieten, die individuellen Farmern oder dem County gehören. Dies führt oft zu Spannungen zwischen den verschiedenen Einwohnergruppen und zu Rechtsstreitigkeiten zwischen den individuellen Landeigentümern, Reservation, dem County und dem Staat South Dakota. Auch erschwert dies die Strafverfolgung, da oft nicht klar ist, welche Polizeieinheit eigentlich zuständig ist, die der Reservats-Verwaltung oder die des Countys. Zwei Brücken im County sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 6. August 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Städte und Gemeinden.", "content": "Städte (\"cities\") Gemeinden (\"towns\")", "section_level": 1}], "src_summary": "Mellette County ist ein County im Süden des Bundesstaates South Dakota der Vereinigten Staaten. Der Bezirk wurde nach Arthur C. Mellette, dem ersten Gouverneur South Dakotas, benannt. Der Sitz der Countyverwaltung (County Seat) ist in White River. Zirka 33,35 % der Fläche des Countys befindet sich im Besitz der Rosebud Indianer Reservation. Nach einer Volkszählung 2010 waren etwa 52,2 % der Bewohner Angehörige des Rosebud Sioux Stamms und des Sicangu Oyate Stamms (Siehe Lower Brule Reservation)", "tgt_summary": "梅莱特县(英语:Mellette County)是美国南达科他州中南部的一县。面积3,392平方公里。根据美国2000年人口普查,共有人口2,083人。县治怀特里弗(White River)。", "id": 2199162} {"src_title": "Nuritdin Akramowitsch Muchitdinow", "tgt_title": "努里金·阿克拉莫维奇·穆希金诺夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg.", "content": "Muchitdinow stammte aus einer armen Bauernfamilie. Er absolvierte ein Genossenschaftstechnikum und arbeitete in einer Konsumgenossenschaft, besuchte ein Handels- und Wirtschaftsinstitut und nahm an pädagogischen Kursen teil. Von 1940 bis 1945 diente er in der Roten Armee. Er trat 1942 der Kommunistischen Partei (KPdSU) bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er sich in der usbekischen Parteiorganisation hoch. 1950 wurde er Erster Sekretär des Gebietskomitees von Taschkent. Von 1951 bis 1955 war er Vorsitzender des Ministerrats (Ministerpräsident) der Usbekischen SSR. Schließlich war er von 1955 bis 1957 Erster Sekretär der usbekischen Parteiorganisation (Parteichef). Zudem war er von 1952 bis 1966 Mitglied im Zentralkomitee der KPdSU.", "section_level": 2}, {"title": "Im Zentrum der Macht.", "content": "Von 1956 bis 1957 war er Kandidat des Politbüros der KPdSU. 1957 stieg er auf in das höchste politische Gremium der UdSSR, er wurde zusammen mit Leonid Breschnew, Jekaterina Furzewa und Georgi Schukow Vollmitglied im Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) (damalige Bezeichnung: Präsidium) und zwar in der Zeit vom 19. Dezember 1957 bis zum 31. Oktober 1961. Zugleich war auch von 1957 bis 1961 Sekretär des Zentralkomitees der Partei. Diesen Aufstieg verdankte er – wie die Anderen – seiner Verbundenheit zu Parteichef Nikita Chruschtschow, der damit nach der Ablösung der Altstalinisten seine Position in der Partei erheblich stärkte. Muchitdinow war damit der erste Usbeke, der diese hohe Rangstufe in der UdSSR erreichte. Er repräsentierte die bedeutende zentralasiatische Minderheit im Präsidium der Partei.", "section_level": 2}, {"title": "Abstieg.", "content": "So schnell wie sein Stern aufgegangen war, so schnell erlosch er auch wieder. Die Vertrauten um Chruschtschow – Alexei Kiritschenko, Nikolai Beljajew, Nikolai Ignatow, Jekaterina Furzewa, Awerki Aristow, Pjotr Pospelow, Demjan Korottschenko – verloren seit 1960 mit ihm ihre hohen Positionen im Präsidium oder Sekretariat. Nach dem XXII. Parteitag von 1961 wurde Muchitdinow unerwartet nicht wieder in das Präsidium gewählt und mit dem unbedeutsamen Posten des Stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralverbandes der Konsumgenossenschaften abgefunden. Er verblieb jedoch im Zentralkomitee (ZK). Von 1968 bis 1977 war er sowjetischer Botschafter in Syrien. Später bekleidete er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der Industrie- und Handelskammer der UdSSR (bis 1987). Muchitdinow verstarb im August 2008 nach langer Krankheit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nuritdin Akramowitsch Muchitdinow (; usbekisch \"Nuriddin Akramovich Muhitdinov\"; * in Taschkent; † 27. August 2008 ebenda) war als Ministerpräsident der Usbekischen SSR und Mitglied des Politbüros der KPdSU ein usbekischer und sowjetischer Politiker.", "tgt_summary": "努里金·阿克拉莫维奇·穆希金诺夫(,1917年-11月6日-2008年-8月27日)乌兹别克人,苏联党和国家领导人,乌兹别克部长会议主席,乌兹别克共产党中央第一书记。", "id": 291406} {"src_title": "Alkoholpulver", "tgt_title": "粉末酒精", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "1974 wurde in den USA der General Foods Corporation erstmals ein Patent auf ein Alkohol enthaltendes Pulver erteilt. 2005 testete Stiftung Warentest das deutsche Produkt \"Subyou\". Im Juni 2007 gaben niederländische Studenten bekannt, ein Alkoholpulver namens \"Booz2go\" entwickelt zu haben, das in Wasser aufgelöst ein Getränk mit Limettengeschmack und -farbe und einem Alkoholgehalt von drei Prozent ergibt. Sowohl Jost-Henner Nies, der Hersteller von \"Subyou\", als auch die niederländischen Studenten geben Jugendliche als Zielgruppe an. So sagte Harm van Elderen in einem Interview mit Reuters: \"„Wir zielen auf Jugendliche ab. Die sind interessierter, weil man es [das Alkoholpulver] mit Bacardi-Mix-Getränken vergleichen kann“.\" Das amerikanische Unternehmen Lipsmark zielt mit seinem \"Palcohol\" genannten Produkt dagegen nach eigenen Angaben vor allem auf Sportler und Reisende, die keine schweren Glasflaschen transportieren möchten. Es wurde allerdings intensive Werbung an eine jugendliche Zielgruppe gerichtet. Die Zulassung für das Alkoholpulver wurde 2014 vom Alcohol and Tobacco Tax and Trade Bureau (TTB) der USA erst erteilt, dann aber wieder zurückgezogen. Ein weiteres Alkoholpulver (damals in Presseberichten auch Wodka-Pulver genannt) wurde 2010 in Russland, schwerpunktmäßig für den Einsatz in der Tiermedizin, entwickelt, da Tiere alkoholhaltige Arzneimittel in flüssiger Form häufig nicht freiwillig zu sich nehmen. Es war auch für den menschlichen Verzehr geeignet, wurde aber nicht für denselben vermarktet.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Problematik.", "content": "Die rechtliche Bewertung von trinkalkoholhaltigem Pulver ist noch nicht geklärt. In Deutschland wird vor allem kritisiert, dass mit Alkoholpulver die Branntweinsteuer, die Sonderabgabe auf Alcopops und das Getränkepfand umgangen wird und vor allem Jugendliche stark missbrauchsgefährdet seien. Gesetzliche Beschränkungen des Vertriebs oder der Abgabe von alkoholischen Getränken gelten im Allgemeinen nur für Flüssigkeiten. In den meisten Ländern könnte pulverbasierter Alkohol also sogar an Jugendliche verkauft werden und wäre von Alkoholsteuern nicht betroffen. In den USA wird Alkoholpulver bisher als Geschmacksstoff für Puddings und Eiscreme verwendet. Ein US-Hersteller bereitet jedoch eine Produktreihe von Alkoholgetränkepulvern vor, das den üblichen Alkoholgesetzen unterworfen ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alkoholpulver, auch Trockenalkohol genannt, ist ein ethanolhaltiges Pulver. Es besteht aus Dextrinen, die mit Ethanol getränkt sind. Durch Auflösen in Wasser entsteht ein alkoholisches Getränk. Andere Anwendungsmöglichkeiten sind die Zugabe zu Süßspeisen oder zu festen Arzneimitteln. Seit der Entwicklung wurden mehrfach Alkoholpulver-Produkte auf den Markt gebracht, ohne jedoch große Verbreitung zu erreichen.", "tgt_summary": "粉末酒精是酒精与环糊精形成的白色粉末,溶于水后可以得到含酒精的饮料。", "id": 2792963} {"src_title": "Alanija Wladikawkas", "tgt_title": "弗拉季高加索阿拉尼亚足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein trug mehrere verschiedene Namen. Diese waren \"Spartak Ordschonikidse\" (1937–1990), \"Spartak Wladikawkas\" (1990–1994 und 2006), \"Alanija Wladikawkas\" (1997–2003 und 2006), \"Spartak-Alanija Wladikawkas\" (1995–1996 und 2003–2006). Die Mannschaft aus Nordossetien war nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion einer der Gründungsmitglieder der neugeschaffenen russischen Obersten Liga. Der Verein spielte seine erfolgreichste Saison im Jahr 1995, als er den russischen Meistertitel gewann. In den Jahren 1992 und 1996 konnte ein 2. Platz erreicht werden. Nachdem aber Trainer Waleri Gassajew und mehrere Spieler den Verein verließen, konnte nicht mehr an die Erfolge angeknüpft werden. Nach der Saison 2005 stieg der Verein sogar aus der russischen Eliteklasse ab. Am 14. Februar 2006 wurde Alanija Wladikawkas sowie Lokomotive Tschita aus dem Ligabetrieb der zweitklassigen 1. russischen Division ausgeschlossen. Sie erhielten keine erneute Lizenz wegen juristischer Irregularitäten. Am 22. Februar entschied der Ligaverband, die beiden Vereine in der 1. Division durch Lada Toljatti und Maschuk-KMW Pjatigorsk zu ersetzen, den Aufsteigern aus der 2. Division. Der russische Fußballverband stimmte jedoch dem Lizenzentzug nicht zu, und entschied am 28. Februar Alanija und Lokomotive in der 1. Division eine erneute Möglichkeit zur Erfüllung der Lizenzauflagen zu geben. Am 6. März entschied der Verband, die 1. Division von 22 auf 24 Teams aufzustocken und alle 4 Vereine in der Saison spielen zu lassen. Am 20. März wiederum folgte der erneute Ausschluss von Alanija und Lokomotive aus der 1. Division und die Zwangsversetzung in die 2. Division. Die Entscheidung fiel erst 5 Tage vor Saisonstart. Der Verein wurde neu organisiert, benannte sich in \"Spartak Wladikawkas\" um und wurde am 4. April der 2. Division Süd zugeteilt. 2006 erreichte der Verein die Ligameisterschaft in der 2. Division (Staffel Süd) und stieg damit wieder in die 1. Division auf. Daraufhin benannte sich der Verein wieder in Alanija um. Da sich der FK Moskau freiwillig aus der Premjer-Liga zurückzog, wurde Alanija als der Drittplatzierte der 1. Fußball-Division 2009 in die Premjer-Liga aufgenommen. Doch bereits 2010 musste Alanija wieder den Gang in die zweite Liga antreten. 2010 scheiterte das Team erst im Halbfinale des russischen Pokals nach einer 0:3-Auswärtsniederlage an dem Mitaufsteiger FK Sibir Nowosibirsk. 2011 gelang Alanija Wladikawkas das kuriose Kunststück, sich durch den Einzug in das russische Pokalfinale für die Europa League zu qualifizieren, ohne ein einziges Tor zu erzielen. Drei Spiele endeten 0:0 und die Mannschaft setzte sich im Elfmeterschießen durch, ein weiterer Gegner, das vorher aufgelöste Team von Saturn Ramenskoje, trat gar nicht an. Erst im mit 1:2 verlorenen Finale gegen den bereits für die Champions League qualifizierten ZSKA Moskau gelang dem Brasilianer Neco das erste Pokal-Tor für Alanija. 2012 gelang Alanija Wladikawkas der Wiederaufstieg in die Premjer-Liga, aus der die Mannschaft als Tabellenletzter 2012/13 sofort absteigen musste. Nachdem der Verein Ende Januar 2014 Insolvenz ging, wurde er am 10. Februar 2014 aufgelöst und aus dem Vereinsregister gestrichen. Zur Saison 2014/2015 wurde die Reserve von FK Alanija-d Wladikawkas in FK Alanija Wladikawkas umbenannt und zur ersten Mannschaft ernannt. Seitdem spielt die Mannschaft in der 2. Division, der dritten professionellen Spielklasse in Russland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FK Alanija Wladikawkas () ist ein russischer Fußballverein aus Wladikawkas, der Hauptstadt der Republik Nordossetien. Die erste Mannschaft spielt aktuell in der 2. Division, der dritthöchsten Spielklasse Russlands.", "tgt_summary": "弗拉季高加索阿拉尼亚足球俱乐部()是一家位于弗拉季高加索的职业足球俱乐部。目前所处的联赛是俄罗斯足球甲级联赛。", "id": 1420325} {"src_title": "Londoner Vertrag (1818)", "tgt_title": "1818年条约", "src_document": [{"title": "Regelungen des Vertrages.", "content": "Der Vertrag, der auch als \"Convention respecting fisheries, boundary, and the restoration of slaves\", \"Convention of Commerce (Fisheries, Boundary and the Restoration of Slaves)\" und \"Convention of Commerce between His Majesty and the United States of America\" zitiert wird, bestand aus sechs Artikeln:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "An den Vertragsverhandlungen nahmen auf US-amerikanischer Seite Albert Gallatin, US-Botschafter in Frankreich, sowie Richard Rush, US-Botschafter in London, und auf britischer Seite Frederick John Robinson, Schatzmeister der Royal Navy, und Henry Goulburn, ein Unterstaatssekretär, teil. Der Vertrag wurde am 20. Oktober 1818 unterzeichnet und die Ratifizierungsnoten wurden am 30. Januar 1819 ausgetauscht. Der Vertrag von 1818 war somit zusammen mit dem Rush-Bagot-Vertrag von 1817 der Beginn der freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und seinen früheren Kolonien in Nordamerika und ebnete den Weg für die künftigen gute Nachbarschaft zwischen den USA und Kanada. Trotz der relativ freundschaftlichen Eigenschaften der Vereinbarung ergaben sich in den nächsten beiden Jahrzehnten heftige Machtkämpfe um die Kontrolle des Oregon Country. Die im britischen Besitz stehende Hudson’s Bay Company hatte zuvor ein Handelsnetz aufgebaut, das sein Zentrum in Fort Vancouver am unteren Columbia River hatte (andere Forts lagen dort, was heute der Osten Washingtons und Idaho ist), sowohl an der Küste Oregons und im Puget Sound, führte eine rohe Kampagne, um das Eindringen US-amerikanischer Pelzhändler in das Gebiet zu begrenzen. Während der 1830er-Jahre, als in den Vereinigten Staaten der politische Druck zu einer Annektierung der Region wuchs, unternahm die Company den Versuch, Tiere, deren Felle gefragt waren, im Oregon Country auszurotten, um damit einerseits den eigenen Gewinn zu maximieren und andererseits die Ankunft US-amerikanischer Jäger und Siedler zu verzögern. Diese Politik der Abschreckung von Siedlern wurde allerdings in gewissem Umfang durch John McLoughlin unterlaufen, der regelmäßig die über den Oregon Trail eintreffenden Einwanderer begrüßte und mit Hilfen versorgte. McLoughlin war Repräsentant der Hudson’s Bay Company in Fort Vancouver. In der Mitte der 1840er-Jahre führten die Einwanderungswelle, sowie die politische Bewegung, die den Anspruch auf das komplette Territorium begründete und sich zum Oregon-Grenzstreit entwickelte, zu einer Neuverhandlung der Vereinbarung. Der Oregon-Kompromiss legte 1846 den 49. Breitengrad endgültig als Grenze beider Staaten bis zum Pazifik fest.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Convention respecting fisheries, boundary, and the restoration of slaves, wie der Vertrag von 1818 zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland offiziell heißt – andere Bezeichnungen sind \"Londoner Konvention\", \"Anglo-Amerikanische Konvention von 1818\", \"Konvention von 1818\" oder \"Londoner Vertrag von 1818\" – regelte offene Grenzstreitigkeiten zwischen beiden Staaten und ermöglichte eine gemeinsame Erschließung und Besiedelung des Oregon Country, das in der britischen und kanadischen Geschichte als Columbia District der Hudson’s Bay Company bezeichnet wird und einschließlich des südlichen Teils des Distrikts New Caledonia.", "tgt_summary": "1818年条约,全称尊重渔业、边境和赔偿奴隶的协定(英语:Convention respecting fisheries, boundary and the restoration of slaves),是美国和英国于1818年在伦敦签定的条约。该条约解决了两国之间的大部分边境争议,并允许两国联合控制俄勒冈乡村地区(英国称之为哥伦比亚地区)。该条约使英国失去了如今美国本土上的最后一片地区。", "id": 188942} {"src_title": "Adam Strange", "tgt_title": "亚当·斯特兰奇", "src_document": [{"title": "Adam Strange als Feature in \"Mystery in Space\" und \"Strange Adventures\".", "content": "Adam Strange und seine Welt gehen auf Ideen des amerikanischen Schriftstellers Gardner Fox zurück, der das Konzept für die Reihe in den 1950er Jahren entwarf. Nachdem die leitenden DC-Redakteure Jack Schiff und Julius Schwartz Fox’ Ideen gebilligt hatten und die testweise Veröffentlichungen einiger \"Adam Strange\"-Geschichten in der von Ausgabe zu Ausgabe mit wechselnden Inhalten bestückten Anthologie-Serie \"Showcase\" beschlossen hatten, wurde der Zeichner Mike Sekowsky mit der Visualisierung von Fox’ Ideen betraut. Sekowsky entwarf in der Folge die optischen Designs für Adam Strange, dessen fiktiven Heimatplaneten Rann und seine Bewohner, die bis heute im Wesentlichen von allen Zeichnern, die im Laufe der Zeit an der Reihe gearbeitet haben, übernommen wurden. Die erste Adam Strange Geschichte wurde schließlich im November 1958 in der Ausgabe #17 von \"Showcase\" veröffentlicht. Nachdem zwei weitere Showcase-Ausgaben die sich den Abenteuern von Adam Strange widmeten zufriedenstellende Verkaufszahlen erzielen konnten, beschloss man bei DC die Reihe um den Weltraumabenteurer ab August 1959 als eines von mehreren ständigen Featuren in die Science-Fiction-Serie \"Mystery in Space\" einzubauen. Dort erschienen von 1959 bis 1965 \"Adam Strange\"-Geschichten (in den Ausgaben #53 bis #100 und #102), wobei Strange bis zur #87 als beliebtester Held von \"Mystery in Space\" die meisten Titelbilder der Serie erzielte, bevor ihn das immer populärer werdende Feature \"Hawkman\" verdrängte. Später wechselte das \"Adam Strange\"-Feature in die Serie \"Strange Adventures\" in der Geschichten über den schneidigen Wissenschaftler in den Ausgaben #217 bis 244 erschienen. Zum größten Teil handelte es sich bei diesen Geschichten jedoch um Wiederverwertungen von älteren, zuvor bereits in \"Mystery in Space\" erschienenem, Material. Lediglich die Ausgaben #222 und 226/227 brachten bisher unveröffentlichte Geschichten. Während Fox sämtliche dieser Geschichten verfasste, wurde Sekowsky immer häufiger von dem Künstler Carmine Infantino als Zeichner abgelöst, der Adam Strange mit der Zeit seine eigene unverwechselbare optische Note verpasste. Ein Großteil der Tuschezeichnungen für diese Geschichten wurde dabei von den Inkern Murphy Anderson und Joe Giella besorgt. Unter den weiteren Zeichnern ist insbesondere Lee Elias zu nennen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen unter dem \"Adam Strange\"-Titel.", "content": "Nachdem Adam Strange in den 1970er und 1980er Jahren als Backup-Feature in diversen Science-Fiction-Serien weitergeführt worden war, wurde der Stoff in der zwischen März und Mai 1990 veröffentlichten dreiteiligen Miniserie \"Adam Strange\" neu erzählt. Autor der Serie war Richard Brunning, mit der Aufgabe des Zeichners wurde der naturalistische Künstler Andy Kubert betraut. Nachdem der \"Adam Strange\"-Serie von 1990 zwar gute Kritiken in der Presse jedoch nur mäßige Verkaufszahlen beschieden waren, rang der Verlag sich erst 2004 durch, eine weitere Miniserie zu dem Stoff zu veröffentlichen: Zwischen November 2004 und Mai 2005 erschienen acht Ausgaben einer von Andy Diggle (Autor) und Pascal Ferry (Zeichner) gestalteten neuen Serie. Diese war über weite Strecken bemüht, das Konzept der alten Serie ästhetisch wie dramaturgisch zu modernisieren. Das Erscheinungsbild von Adam Strange und seiner Welt – das bislang praktisch unverändert an den Science-Fiction-Fantasien der 1950er Jahre orientiert gewesen war – wurde zeitgemäß „aufgepeppt“ und der naive Charme der ursprünglichen Version zugunsten eines action-lastigeren „realistischeren“ Settings eingetauscht.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Handlung der klassischen Adam Strange Geschichten.", "content": "Die Adam-Strange-Geschichten beginnen damit, dass der Archäologe Strange während einer Ausgrabung in einer Ruinenstätte in Südamerika von einem geheimnisvollen außerirdischen Lichtstrahl, dem sogenannten Zeta-Beam, erfasst wird. Dieser Strahl, der aus den Tiefen des Weltraums kommt, erweist sich als ein Teleportationsstrahl, der Strange binnen kurzer Zeit auf den viele Lichtjahre von der Erde entfernten fremdartigen Planeten \"Rann\" trägt, einem Planeten, der um den Stern Alpha Centauri kreist. Auf Rann, einer Traumwelt in der futuristische Technologie sich mit Landschaften von idyllischer Altertümlichkeit vermengt, findet Strange eine hochentwickelte Zivilisation vor, die ihn prompt als ihren Helden und Beschützer auswählt. Fortan ist Strange unablässig damit beschäftigt allerhand Gefahren von Rann und seiner Bevölkerung abzuwenden: So kämpft er gegen einheimische Monster, außerirdische Invasionsflotten oder innere Unruhen. Um im Kampf gegen seine Feinde bestehen zu können greift er einerseits auf seine umfassenden naturwissenschaftlichen Kenntnisse, die immer wieder neue originelle Problemlösungsmöglichkeiten aufzeigen, sowie auf eine ihm von den Rannianern gegebene High-Tech-Ausrüstung zurück, die unter anderem einen Raketenrucksack – der es ihm ermöglicht zu Fliegen – und eine Laserpistole beinhaltet. Einen Höhepunkt der frühen Abenteuer stellt dabei die Ausgabe #75 von \"Mystery in Space\" (Mai 1962) dar, in der Strange es mit dem Außerirdischen Kanjar-Ro zu tun bekommt und er von Superman, Batman und den anderen Helden der Gerechtigkeitsliga zum Eintritt in ihren „Superheldenklub“ aufgefordert wird – eine Einladung die er dankend ablehnt. Seine engsten Freunde – und damit die wichtigsten Nebenfiguren der Serie – werden schließlich der weise Beamte Sardath und die schöne Alanna. Eine besondere Pikanterie in den ersten Jahren der Strange-Comics war die, das der Zeta-Strahl nur eine begrenzte Halbwertszeit hatte, so dass Adam Strange nach einigen Tagen auf Rann unvermittelt auf die Erde zurückversetzt wurde und auf das nächste „Einschlagen“ eines Zeta-Strahls auf der Erde warten musste, um nach Rann zurückkehren zu können. Ein Running Gag war dabei lange Zeit, dass Strange stets am Ende einer Geschichte, wenn er wieder eine Gefahr für Ranns Sicherheit gebannt hatte und kurz davor stand, seinen Belohnungskuss von Alanna zu bekommen, plötzlich auf die Erde zurückgeschickt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Die Handlung der neueren Adam-Strange-Geschichten (1980 bis 2008).", "content": "In den 1980er Jahren gab der Autor Alan Moore Stranges Reisen nach Rann eine neue, weitaus zynischere Begründung: Moore variierte die Hintergrundgeschichte des Weltraumabenteurers dahingehend, dass Strange nicht zufällig vom Zeta-Strahl erfasst, sondern von den Rannianern absichtlich ausgewählt und gezielt mit dem Strahl beschossen worden sei, um als „Zuchthengst“ dem Aussterben der Rannianischen Bevölkerung entgegenzuwirken, die aufgrund schwindender Fruchtbarkeit der Einheimischen im Rückgang begriffen sei. Nachdem Alanna in der \"Adam Strange\"-Miniserie von 1990 getötet wird, wendet Strange sich zeitweise von Rann ab und kehrt auf die Erde zurück. Noch später in einem 1998 veröffentlichten Zweiteiler der Serie \"JLA\" stellt sich allerdings heraus, dass Alanna doch überlebt hat und sie und Strange und die gemeinsame Tochter Alleea beginnen ein gemeinsames Familienleben auf Rann. 2006 wurde in der sechsteiligen Miniserie \"The Rann/Thangar War\" ein interplanetarer Krieg zwischen Stranges Heimatwelt und dem Planeten Thangar, der von anmutigen Falkenwesen bewohnt wird geschildert. In der Serie \"52\" von 2007 wird ein Gemeinschaftsabenteuer, eine abenteuerreiche Weltraum-Odyssee, geschildert auf das Adam Strange sich gemeinsam mit dem Umweltaktivisten Animal Man – der sich in jedes ihm bekannte Tier verwandeln kann – und der gelbhäutigen Weltraumamazone Starfire begibt. Während ihrer gemeinsamen Reise durch die Weiten des Weltalls stranden die drei unter anderem auf einem traumhaft schönen, einem Paradiesgarten ähnlichen Planeten – der sich schließlich als eine Falle des diabolischen Riesen Devilance the Pursuer herausstellt, der den Planeten eigens zu diesem Zweck geschaffen hat – treffen sie auf den Kopfgeldjäger Lobo, den lebenden Planeten Mogo und die untoten Legionen der Despotin Lady Styx. Adam Strange erlebt dies Abenteuer teilweise als Blinder, nachdem er bei einem Teleportationsunfall seine Augäpfel verliert, erhält aber später – nach Rann zurückgekehrt – neue, künstliche Augen, die Aleea für ihn angefertigt hat.", "section_level": 2}], "src_summary": "Adam Strange ist der Titel einer Reihe von Comicgeschichten, die der US-amerikanische Verlag DC-Comics seit 1959 veröffentlicht.", "tgt_summary": "亚当·斯特兰奇(英语:Adam Strange)是一个由DC漫画出版的虚构超级英雄。该人物由作家加德纳·福克斯与艺术家迈克·塞科斯基共同创作,首次面世于《陈列橱 #17》(1958年11月)。", "id": 21912} {"src_title": "Rik Smits", "tgt_title": "里克·斯米茨", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Smits begann seine Basketballkarriere mit 14 Jahren bei PSV/Almonte in Eindhoven. Mit 18 Jahren ging er in die USA, um für das Marist College in der Nähe von New York City zu spielen. Er verblieb vier Jahre auf dem College. 1988 wechselte er in die NBA zu den Indiana Pacers, die sich seine Rechte im NBA-Draft 1988 an zweiter Stelle sicherten. Zunächst nur als Ersatz für Steve Stipanovich eingekauft, entwickelte sich Rik Smits zum Stammspieler, da eine schwere Verletzung Stipanovich dazu zwang, seine Karriere früh zu beenden. In seinem ersten Jahr stand Smits 71 Mal in der Anfangsformation der Pacers und erzielte 11,7 Punkte, 6,1 Rebounds und 1,8 Blocks pro Spiel. Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich Smits mit Reggie Miller zum Teamleader der Pacers. Die Pacers erreichten mit Ausnahme von 1997, jedes Jahr die Playoffs. Smits' größte Erfolge waren die All-Star Nominierung 1998 und das Erreichen des NBA-Finale im Jahre 2000, wo man jedoch den Los Angeles Lakers unterlag. Rik Smits' kräfteraubendes Spiel sorgte im späteren Verlauf seiner Karriere immer wieder für schwere und langwierige Verletzungen. Am 27. September 2000 gab er nach zwölf Spielzeiten in der NBA wegen anhaltender Knie- und Fußverletzungen seinen Rücktritt vom aktiven Sport bekannt. Mit seiner Frau Candice hat Smits eine Tochter (Jasmine) und einen Sohn (Derrik).", "section_level": 1}, {"title": "Statistiken.", "content": "Rik Smits bestritt insgesamt 972 Spiele in der NBA (867 Saisonspiele, 104 Play-Off-Spiele und ein All-Star-Game). Er erzielte in seiner Karriere insgesamt 12.871 Punkte (14,8 Punkte im Durchschnitt) in der regulären Saison. Seine persönliche Bestleistung in einem Spiel erzielte er am 12. Oktober 1995 mit 44 Punkten gegen die LA Clippers. 1998 erzielte er beim All-Star-Game in New York 10 Punkte und 7 Rebounds.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rik Smits (* 23. August 1966 in Eindhoven, Niederlande) ist ein ehemaliger niederländischer Basketballspieler der NBA. Er spielte während seiner Karriere nur bei den Indiana Pacers. Sein Spitzname lautete „The Dunkin' Dutchman“.", "tgt_summary": "里克·斯米茨(,1966年-8月23日),绰号“扣篮的荷兰人”(The Dunkin' Dutchman),荷兰前职业篮球运动员,身高2米24,场上位置中锋。", "id": 2383313} {"src_title": "Flughafen Madeira Cristiano Ronaldo", "tgt_title": "马德拉克里斯蒂亚诺·罗纳尔多国际机场", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Flughafen wurde 1964 unter dem Namen Aeroporto de Santa Catarina eröffnet und besaß anfänglich eine nur 1600 Meter (5250 Fuß) lange Start- und Landebahn. Die Ausrichtung der Bahn betrug 60 bzw. 240 Grad = 06/24. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wies die Piste ein leichtes Gefälle auf. Die nordöstliche Landebahnschwelle (24) befand sich 58 Meter über dem Meeresspiegel, das südwestliche Bahnende (06) dagegen nur 42 Meter. Seit den frühen 1970er Jahren war ein Ausbau des Flughafens geplant, mit dem aber erst im Jahr 1982 begonnen wurde. Die um 200 Meter (650 Fuß) verlängerte Start- und Landebahn wurde 1985, ein Jahr vor dem Abschluss der übrigen Baumaßnahmen, in Betrieb genommen. Früher war der Anflug auf den Flughafen schwierig und gefürchtet, da er sich direkt am Hang der Steilküste befindet, wo Scherwinde auftreten können und die Bahn mit 1800 Metern weiterhin relativ kurz war. Am 15. September 2000 wurde die auf 2777 Meter verlängerte neue Start- und Landebahn eröffnet, auf der nun alle Flugzeugtypen landen können. Sie erhielt eine geänderte Ausrichtung von 50 bzw. 230 Grad = 05/23. Die Bahnverlängerung wurde über eine Bucht mit einem aufwändigen Stützenbauwerk von 1020 Metern Länge und 180 Metern Breite für 520 Mio. Euro realisiert. Die dabei verbauten 3 Meter dicken Betonpfeiler sind bis zu 120 Meter lang, davon bis zu 59 Meter oberirdisch, der Rest ist unterirdisch oder im Meeresgrund verankert. Das Bauwerk und die verantwortlichen Ingenieure erhielten 2004 den „Outstanding Structure Award“ der IABSE. Die am 23. Juli 2016 angekündigte Umbenennung des Flughafens in \"Aeroporto de Cristiano Ronaldo\" wurde am 29. März 2017 vollzogen.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Aufgrund der unmittelbaren Lage an einem Steilküstenhang und dadurch auftretender möglicher Windscherung durch Fallwinde zählt der Flughafen zu den schwierig anzufliegenden Flughäfen, zumal ein Instrumentenlandesystem fehlt und beim Anflug aus Südwest geländebedingt in der Endphase eine enge Rechtskurve geflogen werden muss. Deshalb dürfen Landungen nur von Flugkapitänen nach einer Einweisung und mit einer vorgeschriebenen Erfahrung durchgeführt werden; zudem müssen eine gewisse Anzahl an Starts und Landungen in den letzten sechs Monaten nachgewiesen werden, um diese Berechtigung aufrecht zu erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Seit 1973 kam es zu vier Totalverlusten von Flugzeugen (Stand März 2017), davon wurde 1974 eine geparkte Nord Noratlas der portugiesischen Luftstreitkräfte durch einen Bombenanschlag zerstört. Bei den anderen drei Ereignissen kamen insgesamt 170 Personen ums Leben.", "section_level": 1}, {"title": "Anfahrt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straße.", "content": "Der Flughafen liegt direkt an einer der neuen Schnellstraßen, die auf der Insel Madeira in den vergangenen Jahren gebaut wurden. Die Fahrtzeit zur Hauptstadt Funchal beträgt etwa 15 Minuten.", "section_level": 2}, {"title": "Bus.", "content": "Es gibt eine regelmäßige Busverbindung nach Funchal, Machico und Caniço.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Flughafen Madeira – Cristiano Ronaldo (), auch \"Funchal Airport\" genannt, ist der internationale Verkehrsflughafen der zu Portugal gehörenden Atlantikinsel Madeira. Er liegt im Osten der Insel direkt an der Stadt Santa Cruz.", "tgt_summary": "马德拉基斯坦奴·朗拿度机场(;),惯称为马德拉机场,原名为圣卡塔琳娜机场,后来于2016年改以在马德拉出生的著名足球员基斯坦奴朗拿度命名,并且被非正式的称为丰沙尔机场,是一座位于葡萄牙马德拉圣克鲁斯圣卡塔琳娜堂区的国际机场。", "id": 2774447} {"src_title": "Ozeanographisches Museum Monaco", "tgt_title": "摩納哥海洋博物館", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Ozeanographische Museum befindet sich an einem ins Mittelmeer reichenden Felshang in Monaco-Ville. Es wurde inmitten einer repräsentativen Parkanlage errichtet, die sich direkt an das Areal des \"Palais de Monaco\", der Residenz des Fürsten von Monaco, anschließt. Im Park, der durch viele exotische Pflanzen geprägt ist, befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Museum ein Denkmal für den Stifter, den meereskundlich interessierten Fürsten Albert I.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Fürst Albert I., genannt \"prince navigateur\", ließ 1899 das Ozeanographische Museum am Hang von Monaco-Ville errichten. Er hatte von seinen Expeditionen diverse meereskundliche Objekte als Erinnerungs- und Forschungsstücke nach Monaco gebracht und hegte nun den Wunsch, diese in einem eleganten Ambiente den Bürgern darzubieten. Darunter befand sich der als sensationell empfundene Fund eines Lepidoteuthis grimaldii (1895 anlässlich einer Forschungsreise aus dem Erbrochenen eines harpunierten Pottwals geborgen), dessen Benennung nach seiner Familie Grimaldi erfolgt war. Außerdem vertrat er die Ansicht, dass im Küstenort Monaco ein Museum der Ozeanografie gleichsam ein Heimatmuseum sein würde, das die heimische maritime Flora und Fauna veranschaulichen könnte. Finanziert wurde es durch die \"Fondation Albert Ier\", deren Vermögen aus den Spenden des Fürsten Albert resultierte und das infolge von Geldwertschwund auf ein Minimum absank. Die Stiftung, die seit 1906 Eignerin des Museums ist, ist in Frankreich eingetragen, somit ist das Ozeanographische Museum in Monaco formal ein französisches. Der regierende Fürst von Monaco ist laut Satzung der Stiftung jedoch immer auch Vorsitzender der \"Fondation Albert Ier\". Bei der Eröffnung des imposanten Bauwerkes, zu der sowohl ein Gesandter der Französischen Republik, als auch des befreundeten Deutschen Kaiserreiches (Albert I. und Kaiser Wilhelm II. waren nicht zuletzt wegen ihrer maritimen Interessen gut befreundet) anwesend waren, verkündete Fürst Albert I.: Im Jahr 1906 nahm das Ozeanographische Institut schließlich unter seinem ersten Direktor Louis Joubin, einem französischen Zoologen für maritime Weichtiere und Erstbeschreiber des Lepidoteuthis grimaldii, seine Forschungstätigkeit auf. 1957 wurde Jacques-Yves Cousteau Direktor des Museums. Unter seiner Obhut erreichte das Museum und insbesondere der Forschungsbereich im Institut eine neue Blüte. Heute verfügt das Ozeanographische Museum über moderne Aquarien und finanziert sich nahezu gänzlich über den Tourismus selbst. 2002 wurde das Ozeanographische Museum Monaco eine offizielle Partnerorganisation des \"Übereinkommens zum Schutz der Wale des Schwarzen Meeres, des Mittelmeeres und der angrenzenden Atlantischen Zonen\" (ACCOBAMS). Im Jahr 2006 gründete Fürst Albert II. eine nach ihm benannte Stiftung (\"Fondation Albert II de Monaco\") zum Schutz und Erhalt der Natur in der Arktis. Hiermit möchte er die Arbeit seines Namenspatrons und Vorfahren fortsetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Ozeanographische Museum Monaco (\"franz.: Musée et Institut océanographique de Monaco\") ist ein 1889 durch Fürst Albert I. gegründetes monegassisches Museum und Institut für Meereskunde.", "tgt_summary": "摩纳哥海洋博物馆()是位于摩纳哥摩纳哥城地区的一座以海洋为主题的博物馆。海洋博物馆位于临地中海的一座悬崖上,由前摩纳哥亲王、海洋学者阿尔贝特一世下令建造。博物馆开幕于1910年。海洋博物馆附属的水族馆未使用任何水质过滤手法,在世界的水族馆中堪称先驱。", "id": 2979657} {"src_title": "Mathias Svensson", "tgt_title": "馬斯·史雲遜", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn in Schweden.", "content": "Svensson begann mit dem Fußballspielen bei \"Sexdrega/Aplareds IF\". Von dort wechselte er zur Jugendabteilung des IF Elfsborg. Für den Klub aus seiner Heimatstadt Borås debütierte er in der zweitklassigen Division 1. Bald avancierte er zum besten Torschützen des Vereins und führte ihn zurück in die Allsvenskan.", "section_level": 2}, {"title": "Erste und zweite Liga in England.", "content": "Im Sommer 1996 wurde Svensson vom FC Portsmouth abgeworben. Wie weitere Transfers des Klubs zwischen 1996 und 1997 machte dieser Wechsel Schlagzeilen, als 1998 Unregelmäßigkeiten aufgedeckt wurden. Während der schwedische Verein 75.000 £ verlangte, hatte der vermittelnde Agent gegenüber dem englischen Klub eine Forderung von 200.000 £ angegeben und die Differenz von 125.000 £ für sich behalten. Aber auch sportlich machte Svensson Schlagzeilen, als er sich als Stammspieler in der zweiten englischen Liga für die Landesauswahl empfahl und 1997 erstmals berufen wurde. Beim 1:0-Erfolg über die israelische Nationalmannschaft durch ein Tor von Andreas Andersson am 12. März des Jahres kam er als Einwechselspieler für Kennet Andersson zu seinem Länderspieldebüt. Im Sommer 1998 verließ Svensson England und wechselte zum FC Tirol Innsbruck. Sein Aufenthalt in der Alpenrepublik an der Seite von Spielern wie Markus Anfang, Patrik Ježek, Aleksander Knavs oder Stanislaw Salamowitsch Tschertschessow währte jedoch nur wenige Wochen. Ende September kehrte er auf die Insel zurück und wurde von Crystal Palace zusammen mit Craig Moore, der von den Glasgow Rangers kam, unter Vertrag genommen. Beim in der First Division antretenden Klub, dem er zum sofortigen Wiederaufstieg in die Premier League verhelfen sollte, unterschrieb er für eine Ablösesumme von 200.000 £ einen Vier-Jahres-Kontrakt, der ihm mindestens 3.500 £ Salär pro Woche einbrachte. In seiner ersten Spielzeit für den Klub kam er verletzungsbedingt jedoch nur zu acht Ligaeinsätzen. In der folgenden Spielzeit gehörte er zu den Stammkräften und kam bis Januar 2000 in 24 Ligaspielen zum Einsatz. Svensson wechselte im Januar 2000 zu Charlton Athletic, mit dem er in die Premier-League aufstieg. Mit sieben Toren in 22 Spielen erreichte er mit dem Klub in der Erstliga-Spielzeit 2000/01 den neunten Rang. In den folgenden beiden Jahren war er verletzungsanfällig und fiel aufgrund einer Knieverletzung längerfristig aus. Daher verlieh ihn der Klub im Sommer 2003 für drei Monate an Derby County. In der First Division erzielte er in zehn Spielen drei Tore. Anschließend kehrte er zunächst zu Charlton Athletic zurück, wo er neben einem Auftritt im League Cup noch dreimal in der Premier League auflief. Im Dezember unterzeichnete er einen Zweieinhalb-Jahres-Vertrag beim Zweitligisten Norwich City. Für den Klub erzielte er in der restlichen Spielzeit sieben Tore in 16 Spielen und verhalf somit zum Aufstieg in die Premier League. Die Erstligasaison verlief für ihn unglücklich, in 22 Einsätzen gelangen ihm nur vier Tore und er musste mit dem Klub den direkten Wiederabstieg hinnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Schweden.", "content": "Für ungefähr 100.000 £ kehrte Svensson daher im Sommer 2005 zu IF Elfsborg zurück. Bei seinem ersten Spiel in der Allsvenskan feierte er einen guten Einstand: Er erzielte den 1:0-Endstand gegen Kalmar FF. Dies blieb jedoch sein einziges Saisontor, so dass Trainer Kjell Jonevret ihn auf die Ersatzbank setzte und er sechs seiner 13 Saisoneinsätze als Einwechselspieler bestritt. Nachdem Magnus Haglund den Trainerposten übernommen hatte etablierte er sich in seiner zweiten Spielzeit an der Seite von Samuel Holmén, Stefan Ishizaki, Joakim Sjöhage und Anders Svensson als Stammspieler und lief in allen 26 Saisonspielen der Spielzeit 2006 in der Startformation auf. Mit sechs Saisontoren zählte er hinter Holmén und Anders Svensson zu den drei besten Torschützen des Klubs und trug somit zum Gewinn des schwedischen Meistertitels bei. Nachdem Svensson abermals Probleme mit seinem Knie bekommen hatte, musste er sich im Januar 2008 operieren lassen. Im März entschied er sich, aufgrund des Knieschadens seine aktive Laufbahn zu beenden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mathias Svensson (* 24. September 1974 in Borås) ist ein ehemaliger schwedischer Fußballspieler. Der Stürmer, der zwischen 1997 und 2001 dreimal in der schwedischen Nationalmannschaft auflief, bestritt einen Großteil seiner Karriere in England und wurde 2006 schwedischer Landesmeister mit IF Elfsborg.", "tgt_summary": "马斯·史云逊(,1974年-9月24日),出生于瑞典布若斯,是一名瑞典前足球运动员,司职前锋,曾代表瑞典国家队出赛。", "id": 1484416} {"src_title": "Jetstar Pacific Airlines", "tgt_title": "捷星太平洋航空", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Jetstar Pacific wurde durch einen Beschluss der vietnamesischen Regierung im Jahre 1991 als \"Pacific Airlines\" gegründet. Ab 1996 flog sie unter dem Dach der Vietnam Airlines Corporation. 2005 erreichte die Fluglinie wieder ihre Eigenständigkeit und versuchte darauf, sich als erste vietnamesische Fluggesellschaft im Billigflugsegment zu behaupten. Sie schrieb dabei jedoch große Verluste. Kurz darauf stieg im Juni 2007 die australische Fluggesellschaft Qantas, die mit Jetstar einen Billigflugableger aufbaute, ins Geschäft ein und erwarb einen Anteil von 18 Prozent an der teilprivatisierten und defizitären Fluggesellschaft. Zu dieser Zeit war Pacific Airlines die zweitgrößte Fluggesellschaft im Land, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass Vietnam Airlines über ein Monopol verfügte. Am 14. November 2007 bestellte die Qantas 40 Flugzeuge der Airbus-A320-Familie und sicherte sich weitere 40 Optionen. Die genaue Aufteilung zwischen Pacific Airlines, Jetstar Airways und Jetstar Asia Airways wurde anfangs nicht bekannt gegeben. Später wurde angekündigt, dass man plane, dass Jetstar Pacific bis 2014 insgesamt 15 Airbus A320 betreiben solle. Im Mai 2008 wurde Pacific Airlines in \"Jetstar Pacific\" umbenannt. Dabei wurden IATA- und ICAO-Kürzel sowie ebenso das Rufzeichen beibehalten. Im Dezember 2008 wurde wieder ein erster Airbus A320-200 eingeflottet; 2005 waren bei Pacific Airlines bereits Einheiten dieses Typs genutzt worden. Es handelt sich dabei um eine gebrauchte Maschine, die von Aircastle geleast wird. Das Flugzeug trug das Luftfahrzeugkennzeichen \"VN-A195\" und hatte mit 180 Sitzplätzen die Maximalbestuhlung für diesen Flugzeugtyp. 2009 stieg der Qantas-Anteil an Jetstar Pacific auf 27 Prozent. Hauptaktionär mit einem Anteil von 70 Prozent war eine staatliche Investitionsgesellschaft SCIC (State Capital Investment Corporation) aus Vietnam. Die restlichen Anteile wurden von weiteren verschiedenen vietnamesischen Investoren gehalten. Jetstar Pacific war stark gewachsen und beförderte 2009 rund 2 Millionen Passagiere bei einem Sitzladefaktor von 85 Prozent. Dafür führte Jetstar Pacific täglich 42 Flüge durch, die Gewinnzone wurde trotzdem erreicht. In den Jahren 2010 bis 2014 kamen im Rahmen von Leasingverträgen sechs weitere A320-200 zur Flotte, die meisten davon wurden zuvor bei anderen Betreibern eingesetzt. 2013 wurde die letzte Boeing 737-400 ausgeflottet und auf die bei Jetstar übliche Airbus-A320-Familie vereinheitlicht. Seit Februar 2012 hält Vietnam Airlines 66,93 Prozent von Jetstar Pacific, 30 Prozent gehören der Qantas Group. Die restlichen Anteile werden von weiteren verschiedenen vietnamesischen Investoren gehalten. Vietnam Airlines lässt die Firma weiter unter dem bisherigen Namen laufen und verfolgt damit eine Zwei-Marken-Strategie. Als ausländische Gesellschaft darf Qantas aus rechtlichen Gründen maximal 49 Prozent an einer vietnamesischen Fluggesellschaft halten. Die State Capital Investment Corporation hatte bereits 2008 die Regierung um Erlaubnis gebeten, ihre Anteile in Höhe von 70 Prozent wegen der hohen Defizite zu verkaufen. Bis Oktober 2011 war Jetstar Pacific nicht in der Lage, einen profitablen Flugbetrieb einzurichten. Für 2009 musste Jetstar Pacific ein Minus von 31 Millionen US-Dollar bilanzieren. Im Juni 2020 wurde die Umstrukturierung und Umbenennung in \"Pacific Airlines\" bekanntgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Jetstar Pacific verbindet überwiegend ab Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt 16 Städte innerhalb Vietnams miteinander. International werden die großen Metropolen Südostasiens angeflogen. Darunter Städte wie Hongkong, Taipei, Singapur, Shanghai, Tokyo, Seoul und Bangkok. Darüber hinaus unterhält Jetstar Pacific Airlines Interline-Abkommen mit Air France-KLM, Cathay Pacific, Cathay Dragon, Finnair and Qatar Airways.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Flotte.", "content": "Mit Stand März 2020 besteht die Flotte der Jetstar Pacific Airlines aus 15 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 5,2 Jahren:", "section_level": 2}, {"title": "Historische Flotte.", "content": "In der Vergangenheit betrieb Jetstar Pacific Airlines unter anderem folgende Flugzeugtypen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Jetstar Pacific Airlines (abgekürzt oft \"Jetstar Pacific\") ist eine vietnamesische Billigfluggesellschaft mit Sitz in Ho-Chi-Minh-Stadt und Basis auf dem Flughafen Tan-Son-Nhat. Sie ist eine Tochtergesellschaft von Vietnam Airlines und Qantas und gehört zur Jetstar Group.", "tgt_summary": "捷星太平洋航空(英语:Jetstar Pacific Airlines)是一家越南的廉价航空公司,原称越南太平洋航空,以越南胡志明市的新山一国际机场为枢纽,经营国内和国际定期客运和货运航班服务,并提供包机服务国内和区域目的地。由于澳洲航空的收购,越南太平洋航空在2008年5月23日开始更名为捷星太平洋航空,成为廉价航空公司捷星航空的一部分。", "id": 152410} {"src_title": "Salsette", "tgt_title": "撒尔塞特岛", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Salsette wird im Norden durch den Vasai Creek, im Nordosten durch den Ulhas River, im Osten durch den Thane Creek und den Hafen von Mumbai und im Süden und Westen durch das Arabische Meer begrenzt. Auf der südlichen Halbinsel liegt das Stadtzentrum Mumbais, im Zentrum die Außenbezirke Mumbais, im Nordosten die Stadt Thane und im Nordwesten der Insel die Stadt Mira-Bhayandar. Vor der Südostküste von Salsette, in der Bucht von Mumbai, befinden sich weitere Inseln: Elephanta, Butcher Island, Middle Ground Coastal Battery, Oyster Rock und East Ground. Salsette besteht zumeist aus schwarzem vulkanischem Basaltfelsgestein und ist überwiegend flach; ein imposanter geologischer Überrest ist der \"Gilbert Hill\" in der nördlichen Vorstadt Andheri. Der Norden und das Zentrum der Insel mit dem Sanjay-Gandhi-Nationalpark (früher \"Borivali National Park\") sind zum Teil hügelig mit Höhen bis 496 Meter, während Teile der Halbinsel im Süden unter dem Meeresspiegel liegen. Die drei größten Flüsse auf der Insel sind Dahisar und Oshiwara im Norden sowie Mithi im Süden. Der Dahisar River entspringt bei den Kanheri-Höhlen und mündet in den Gorai Creek, der Oshiwara River entspringt im Tulsi Lake und mündet in den Malad Creek und der Mithi River entspringt im Powai Lake und mündet in die Mahim Bay. Im Zentrum der Insel Salsette liegen die Seen Tulsi, Powai und Vihar. Der sumpfige Nordwestteil der Insel mit seinen dichten Mangrovenwäldern ist ein von der Regierung anerkanntes Schutzgebiet. Weitere – zum Teil als Naturschutzgebiete anerkannte – Sumpfgebiete befinden sich im östlichen und südlichen Teil von Salsette. Der kleine südliche Teil der östlichen Ufergegend der Halbinsel bildet den Hafen von Mumbai. Die westliche Küste von Salsette beherbergt zahlreiche Strände. Der bekannteste ist Girgaum-Chowpatty Beach. Weitere Strände sind Dadar Beach, Juhu Beach, Mahim Beach, Gorai Beach, Manori Beach und Worli Beach.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet bestand bis zur Ankunft der Europäer aus einer großen und mehreren kleinen Inseln, die später durch Landgewinnung zu einer Insel verschmolzen wurden. Auf eine frühe Besiedlung der Inselgruppe lassen archäologische Funde von Faustkeilen und anderen Steinwerkzeugen schließen. Dravidische Fischer (Kolis) bewohnten schon vor der arischen Einwanderung um das Jahr 1500 v. Chr. die Region. Erste Spuren hinterließen arische Siedler im 8. Jahrhundert v. Chr. Um die Zeitenwende bzw. im ersten Jahrtausend n. Chr. entstanden mehrere Höhlentempel – die buddhistischen Kanheri-Höhlen und die hinduistischen Mahakali-, Jogeshwari- und Mandapeshwar-Höhlen. Später gehörte es zu verschiedenen hinduistischen Kleinreichen, deren Machtzentrum zumeist in Gujarat oder in Surat lag. Im 14. und 15. Jahrhundert bildete die Inselgruppe einen Außenposten des Sultanats Gujarat. Im Jahr 1508 segelte der portugiesische Forscher und Händler Francisco de Almeida mit seinem Schiff in den tiefen natürlichen Hafen der Insel Bombay. Angenehm beeindruckt durch die geographischen Bedingungen, nannte er sie \"Bom Bahia\" („gute Bucht“). Bei der Ankunft der Portugiesen war die Inselgruppe in Besitz des muslimischen Shah Murabak I. und diente als militärischer Außenposten des Sultanates Gujarat. 1533 eroberten die Portugiesen die Festung Bassein auf dem Festland nördlich von Bombay. Am 23. Dezember 1534 erfolgte die Unterzeichnung des Vertrages von Bassein, wonach der Sultan Bahadur Shah von Gujarat dem König von Portugal die Inseln Bassein, Bombay, Karanja und Salsette übergab und vermachte. Die Inselgruppe wurde Teil der Nordprovinz von Portugiesisch-Indien. Am 23. Juni 1661 wurde die Insel Bombay durch einen Heiratsvertrag zwischen dem englischen König Karl II. und der portugiesischen Infantin Katharina von Braganza an den König von England übergeben. Salsette blieb in portugiesischem Besitz. 1668 überließ der König von England Bombay für die Zahlung von zehn Pfund Sterling pro Jahr der Britischen Ostindien-Kompanie. Im Jahr 1737 eroberten die Marathen Salsette und weitere von den Portugiesen besetzte Gebiete auf dem Festland. 1774 nahmen die Briten Salsette ein. Im Vertrag von Salbai mit der Britischen Ostindien-Kompanie vom 17. Mai 1782 verzichtete das Marathen-Reich auf alle Ansprüche über die Insel. William Hornby, Gouverneur der Präsidentschaft von Bombay, leitete 1782 die ersten Projekte zur Landgewinnung ein, um die südlich von Salsette gelegenen Inseln Bombay, Colaba, Old Woman's Island, Mahim, Mazagaon, Parel und Worli zu einer Insel zusammenzulegen. Durch den Bau eines Dammes am Durchbruch bei Mahalaxmi (zwischen den Inseln Bombay und Worli) wurde die Lagune zwischen den fünf Hauptinseln trockengelegt. Bis 1862 waren die größeren Projekte abgeschlossen und aus sieben kleinen Inseln wurde eine große Insel. Diese nun 70 Quadratkilometer große Insel Bombay wurde im 20. Jahrhundert mit den nördlich gelegenen Inseln Salsette (533 Quadratkilometer) und Trombay, ebenfalls durch Landgewinnung, verbunden. Seit 1948 ist die Insel Teil des unabhängigen Staates Indien. Die Landgewinnungsmaßnahmen gehen auch im 21. Jahrhundert weiter und prägen die Entwicklung der Region.", "section_level": 1}], "src_summary": "Salsette (Portugiesisch: Salsete, Marathi: साष्टी,, \"Sashti\") ist eine 619 Quadratkilometer große Insel vor der Westküste des indischen Bundesstaates Maharashtra. Auf ihr befinden sich die beiden Millionenstädte Mumbai und Thane sowie die Großstadt Mira-Bhayandar. Insgesamt bewohnen etwa 15,1 Millionen Einwohner die Insel, die Teil der Mumbai Metropolitan Region (MMR) ist.", "tgt_summary": "撒尔塞特岛(葡萄牙语:Salsete, 马拉地语:Sashti(साष्टी))是印度马哈拉施特拉邦西海岸的一个岛屿。孟买大都会区和塔纳市都位于岛上。", "id": 1696622} {"src_title": "Internationale Schule", "tgt_title": "國際學校", "src_document": [{"title": "Internationale Schulen.", "content": "Die Zahl der Internationalen Schulen wird nach einer Erhebung von ISC Research mit Sitz in Großbritannien mit über 6000 angeben. Bedeutender Dachverband ist der Council of International Schools (CIS), europäischer Dachverband der European Council of International Schools (ECIS).", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die Internationalen Schulen in Deutschland vergeben meist keine deutschen Bildungsabschlüsse. Am Ende der 12. Klasse können die Jugendlichen das International Baccalaureate (IB) ablegen, das in zahlreichen Ländern zum Hochschulzugang berechtigt. Bei entsprechender Fächerwahl wird das IB-Diplom in Deutschland gemäß Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10. März 1986 in der Fassung vom 26. Juni 2009 als Hochschulzugangsberechtigung anerkannt. Beispiele Internationaler Schulen in Deutschland sind die International School Augsburg, die Accadis International School Bad Homburg, die Bavarian International School in Haimhausen bei München, die Berlin Brandenburg International School, die Berlin International School, die Bonn International School, die International School Braunschweig-Wolfsburg im CJD Braunschweig, die International School of Bremen, die Dresden International School, die Franconian International School in Erlangen, die in Essen ansässige International School Ruhr, die Internationale Schule Frankfurt-Rhein-Main, die International School of Hamburg, die International School Hannover Region, die Internationale Friedensschule sowie St. George’s International School in Köln, die Leipzig International School, in München die Europäische Schule, das Greek Lyceum, die International Bilingual School, die Japan International School und das Lycée Français Jean Renoir; die Internationale Schule am Rhein in Neuss, die Frankfurt International School in Oberursel (Taunus) und Wiesbaden, die Phorms Grundschule & Gymnasium, die Regensburg International School, die Munich International School in Starnberg-Buchhof und die Thuringia International School in Weimar.", "section_level": 1}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich versteht man unter dem Begriff zweierlei: Zum einen ist die \"Internationale Schule\" eine amtliche Schulform mit ausländischem bzw. nichtösterreichischem Lehrplan. Die Internationalen Schulen gehören nach Schulformensystematik zu den \"allgemein bildenden Statutschulen\", also Schulen mit einer autonomen Organisationsform. Zu dieser Schulform gehören folgende Schulen: Zum anderen ist der Ausdruck ein Schulname für Regelschulen, die im Rahmen der Schulautonomie mehrsprachig unterrichten. Dazu gehören beispielsweise die \"Linz International School Auhof\" (LISA, bilingualer Zweig des BG Europagymnasium Auhof), die \"Graz International Bilingual School\" (GIBS), und das \"International Business College Hetzendorf\" (IBC-:, BHAK/BHAS Wien 12). Verwandt ist das Modell \"Europäische Mittelschule Neustiftgasse\" (EMS/WMS, Wiener/Neue Mittelschule, Weiterentwicklung des Gesamtkonzeptes Vienna Bilingual Schooling VBS, das seit 1992/93 läuft). Daneben gibt es zahlreiche öffentlich-rechtliche mehrsprachige Schulen für die Minderheitensprachen in Österreich, sowie etliche Privatschulen aller möglichen Nationalitäten, besonders in Wien. Internationale Schulen in beiderlei Sinne soll es etwa 30 geben (nach ISC Research, Stand 3/2012). Deutschland:", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei den Internationalen Schulen handelt es sich um Schulen, die ihre Bildungsziele, Lehrpläne und Abschlüsse an ausländischer Kultur orientieren oder ausländische Schulformen verwenden, also eine \"Auslandsschule\" aus Sicht des Herkunftslandes. Internationale Schulen unterrichten typischerweise in einer Fremdsprache oder zweisprachig und richten sich an ausländische wie an inländische Schüler. Die Abschlüsse sind im Land meist anerkannt, die Schulen meist in privater Trägerschaft, insbesondere aber auch von der öffentlichen Hand des Heimatlands gefördert.", "tgt_summary": "国际学校大致上是指那些拥有相当比例的国外(境外)学生、所实施的学制和当地通行学制不同(如使用国外或境外学制)的学校。", "id": 1643527} {"src_title": "Endorheisch", "tgt_title": "内流盆地", "src_document": [{"title": "Endorheische Becken.", "content": "\"Endorheische Becken\" nennt man die Gebiete der Erde, die nicht in die Ozeane entwässern, sondern eigenständige Gewässersysteme ausbilden. Diese Gebiete umfassen etwa 13 Prozent der globalen Landoberfläche. Das Endgewässer nennt man \"endorheisches Gewässer\". Trotz des großen Einzugsgebiets trägt der Abfluss endorheischer Flüsse nur 1,9 Prozent zum globalen Abfluss bei, dies liegt daran, dass es sich weit überwiegend um aride Gebiete handelt. Das größte endorheische Gebiet der Welt ist das zentralasiatische Becken, mit dem Einzugsgebiet des Kaspischen Meeres, des Aralsees und des Balchaschsees; das östliche Europa hat Anteil daran über das Einzugsgebiet der Wolga, das zum Kaspischen Meer hin entwässert, es macht etwa 19 Prozent der Fläche des Kontinents aus. Allein das Einzugsgebiet des Kaspischen Meeres macht mit 3 Millionen Quadratkilometer etwa 2 Prozent der globalen Landoberfläche aus, das des Aralsees weitere 2 Millionen. Weitere bedeutende endorheische Flüsse darin sind etwa Ili, Tarim, Syrdarja, Amudarja und Ural. Das größte endorheische (und arheische) Gebiet Nordamerikas ist das Große Becken in Nevada und Utah mit Ausläufern nach Kalifornien, Oregon und Idaho, allein etwa die Hälfte des endorheischen Areals dieses Kontinents (insgesamt etwa 10 Prozent). Insgesamt machen die Einzugsgebiete endorheischer Flüsse in Nordamerika aber mit nur etwa zwei Prozent global den geringsten Anteil aller Kontinente aus, der Rest der Becken ist arheisch. In Australien ist das größte endorheische Gebiet die Lake Eyre-Senke, mit 1,14 Millionen Quadratkilometer etwa ein Sechstel des Kontinents. Das größte endorheische Gebiet Südamerikas ist das Einzugsgebiet des Titicacasees.", "section_level": 1}, {"title": "Endorheische Flüsse.", "content": "Als \"endorheischer Fluss\" wird entsprechend ein Fluss bezeichnet, der nicht ins Meer entwässert, sondern in ein endorheisches Stillgewässer (Beispiele: Wolga zum Kaspischen Meer, Jordan zum Toten Meer), oder sich in ein abflussloses Becken ergießt (Beispiele: Binnendelta des Okavango, Onyx zu einem der McMurdo Dry Valleys). Der Begriff ist von der \"Flussschwinde\" abzugrenzen, bei der ein Fließgewässer seinen Lauf gänzlich verliert, ohne in eine Senke zu münden – so kann ein Fluss auch nur darum schwinden, weil in aridem Klima mehr Wasser verdunstet, als nachfließt, oder zu fließen aufhört (Beispiel: Wadis der Sahara), oder bei durchlässigem Boden versickert (Versickerungsstrecke, etwa Schwemmkegel der Südalpenflüsse in die Poebene) oder verschluckt wird (Ponore der Karstgewässer).", "section_level": 1}, {"title": "Endorheische Seen.", "content": "Ein \"endorheischer See\" ist ein abflussloser See, der das durch die Zuflüsse zuströmende Wasser nur durch Verdunstung verliert. Endorheische Seen sind häufig Salzseen. Weitere typische endorheische Gewässer sind Kraterseen und Karseen nichtarider Zonen, die ebenfalls bei Starkregen, oder während der Schneeschmelze zeitweise überlaufen können.", "section_level": 1}, {"title": "Abfluss.", "content": "Der Begriff \"Abfluss\" der Hydrologie impliziert, dass es sich um oberflächlichen Abfluss handelt – Grundwasseraustausch zwischen einem endorheischen Gebiet und Nachbararealen ist möglich. Nicht unter den Begriff ‚endorheisch‘ fallen aber Fortsetzungen als unterirdischer Wasserlauf (abflussloses Stillgewässer, Schwinde oder Verschlingung). Hauptcharakteristik ist, dass das Wasser primär nur verdunstet – es bildet sich in Seen unter Umständen hohe Salinität aus (Totes Meer, Großer Salzsee, aber nicht unbedingt: Neusiedlersee). Beim Aralsee oder beim Tschadsee ist die Verdunstung so stark, dass sie aufgrund übermäßiger Wasserentnahme gänzlich zu verschwinden beginnen. Ein Beispiel für ein intermittierendes Gewässer ist die Etosha-Pfanne, ein den beiden vorgenannten vergleichbarer ehemaliger Salzsee, heute eine Salzwüste, die nach Ausnahmeereignissen zum Flachwassersee wird. Flache Becken endorheischer Entwässerungssysteme (Pfannen) können bei Starkwasser überlaufen, es entstehen dann \"episodische\" Abflüsse (Beispiel: Okavango-Becken, entwässert unter Umständen bis in die 300 km entfernte Makgadikgadi-Pfanne).", "section_level": 1}], "src_summary": "Endorheisch ( \"endon\" ‚innen‘; \"rhein\" ‚fließen‘) nennt man in den Geowissenschaften Einzugsgebiete, die keinen Abfluss ins Meer besitzen. Der Gegenbegriff ist exorheisch (Entwässerung ins Meer). Einige Hydrologen unterscheiden außerdem arheische Gebiete, das sind solche, die ausschließlich unterirdisch entwässern, meist Karstgebiete.", "tgt_summary": "内流盆地(Endorheic basin)是指一个其中没有任何水体与外界水体相连的区域。", "id": 1814242} {"src_title": "Carl A. Spaatz", "tgt_title": "卡爾·安德魯·斯帕茨", "src_document": [{"title": "Herkunft, Ausbildung und Beginn der militärische Laufbahn.", "content": "Spaatz wurde als Carl Andrew Spatz als Nachfahre deutscher Einwanderer geboren. 1937 fügte er seinem Namen zur besseren Aussprache ein zweites „a“ hinzu (statt im Englischen \"spats\" oder \"spots\" nun wie das „a“ in \"father\" gesprochen). Er besuchte die US Military Academy in West Point und schloss diese 1914 ab. Nach einem kurzen Dienst in der Infanterie wechselte er im Oktober 1915 zur \"Aviation Section\" des US Army Signal Corps. Dort diente er 1916 unter General John J. Pershing in der \"First Aero Squadron\" während eines Militäreinsatzes in Mexiko. Im Juli 1916 wurde er First Lieutenant und im Mai 1917 Captain.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Spaatz kommandierte im Ersten Weltkrieg die \"31st Aero Squadron\" und leitete die Ausbildung der \"American Aviation School\" in Issoudun, Frankreich. Gegen Kriegsende wurde ihm für drei Abschüsse und seinen Einsatz bei der \"13th Aero Squadron\" das \"Distinguished Service Cross\" (DSC) verliehen. Im Juni 1918 wurde er dann zum Brevet-Major befördert. Sein Assistent wurde Captain (später Generalmajor) Charles Willoughby.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenkriegsjahre.", "content": "Ab Februar 1920 trug er wieder den Rang eines Captain, bevor er dann endgültig im Juli den Rang eines Majors erhielt. Zwischen dem 1. und 7. Januar 1929 stellte er einen Flugrekord auf, als er gemeinsam mit Captain Ira Eaker die Versuchsmaschine \"Question Mark\" 150 Stunden in der Umgebung von Los Angeles in der Luft hielt. Ab August 1935 besuchte er einen Lehrgang an der Stabsschule (Command and General Staff College) Fort Leavenworth in Kansas, den er im Juni 1936 abschloss. Im September 1935 wurde er zum Lieutenant Colonel befördert.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schwerpunkt ist die Luftkriegsführung.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er im Stab unter Generalmajor Henry H. Arnold in Europa. Zunächst wurde er, nunmehr im temporären Rang eines Obersts, im November 1939 als Beobachter des Army Air Corps nach England gesandt. Ab Mai 1942 war er Kommandeur der 8. US-Luftflotte und damit Leiter des Einsatzes der US-Luftstreitkräfte auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Sie bestand zu einem Großteil aus Langstreckenbombern vom Typ Boeing B-17, den \"Fliegenden Festungen\" (Flying Fortress), von denen im Krieg über 12.000 gebaut wurden. Im Dezember 1942 wurde er Kommandeur der 12. Luftflotte in Nordafrika und im Februar 1943 Kommandeur der gesamten alliierten Luftflotte in Nordafrika (\"Allied Northwest African Air Force\"). Später wurde er stellvertretender Oberbefehlshaber des \"Mediterranean Air Command\" unter Arthur Tedder. Im Januar 1944 übernahm er den Befehl über die \"U.S. Strategic Air Forces in Europe\", mit den Kommandeuren der 8. Luftflotte (stationiert in England) Generalleutnant Jimmy Doolittle und der 15. Luftflotte (stationiert in Italien) Generalleutnant Nathan F. Twining unter sich. Er war u. a. für die Langstreckenbomber verantwortlich, die im Rahmen der Combined Bomber Offensive den deutschen Nachschub und die Kriegsproduktion stören und nach Möglichkeit zerstören sollten. Ab Juli 1945 führte er von Guam aus im Rang eines Generals die \"U.S. Strategic Air Forces in the Pacific\", die strategische Bombardierung Japans, die schließlich in den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki gipfelte.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertungen seiner Entscheidungen.", "content": "Seine strategischen Entscheidungen sind nicht unumstritten gewesen. Er bestand gegen Einwände der Engländer auf Tagesangriffen der amerikanischen Bomberflotte gegen die deutschen Ziele auch zum Preis höherer eigener Verluste, um die Angriffe gemeinsam mit der Royal Air Force stärker bündeln zu können. Entgegen der offiziellen allgemeinen Order, vor allem deutsche Nachschublinien anzugreifen, bestand er darauf, die deutsche Ölproduktion direkt anzugreifen und ließ die rumänischen Ölfelder und die deutschen Hydrierwerke bombardieren. Die Zielsetzung der beiden Atombombenabwürfe hat er voll mitgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Im Juli 1945 nominierte ihn Präsident Truman für die permanente Beförderung zum General. Im Februar 1946 wurde er \"Commanding General of the Army Air Forces\" bzw. dort nach deren Umgruppierung erster \"Chief of Staff\" der 1947 geschaffenen US Air Force. Im Juni 1948 ging er im Rang eines Generals in den Ruhestand. Danach war er u. a. von 1952 bis zu seinem Tod 1974 im Beratungsgremium des Generalstabs der US Air-Force und bis 1961 der für militärische Fragen zuständige Herausgeber von Newsweek. Er war verheiratet und hatte Töchter. Spaatz wurde auf dem Friedhof der United States Air Force Academy in Colorado Springs, Colorado beerdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Dwight D. Eisenhower sagte über Carl Spaatz, dass Carl Spaatz und Omar N. Bradley die zwei US-amerikanischen Generäle seien, die am meisten zum Sieg in Europa beitrugen. 1967 wurde er in die National Aviation Hall of Fame aufgenommen. Der heute höchste Preis für die Civil Air Patrol's Kadetten ist der \"General Carl A. Spaatz Award\". \"Carl A. Spaatz Field\" wurde der Flugplatz in Reading (Pennsylvania) genannt. Dort gibt es das Mid-Atlantic Air Museum. Zudem sind das \"Carl A. Spaatz Center\" der Air University und die antarktische Spaatz-Insel nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Andrew „Tooey“ Spaatz (* 28. Juni 1891 in Boyertown, Berks County, Pennsylvania; † 14. Juli 1974 in Washington, District of Columbia) war ein 4-Sterne-General der US Air Force und von 1947 bis 1948 deren erster \"Chief of Staff\". Er diente während des Zweiten Weltkrieges u. a. als oberster Kommandeur bei der Alliierten Invasion in Italien, der Invasion in der Normandie und im Pazifikkrieg sowie bei der Bombardierung der deutschen Militär- und Industrieanlagen. Er gab die Einsatzbefehle für die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Er ist der einzige General, der sowohl bei der Unterzeichnung der Kapitulation der Wehrmacht in Reims und Berlin und bei der Kapitulation der italienischen Armee sowie bei der Unterzeichnung der Kapitulation Japans auf der USS Missouri in der Bucht von Tokio anwesend war.", "tgt_summary": "卡尔·安德鲁·“图伊”·斯帕茨(英文:Carl Andrew·“Tooey”·Spaatz,1891年-6月28日-1974年-7月14日),斯帕茨拥有德国血统,是第二次世界大战的美军将领。他曾任美国陆军航空军司令,二战结束后是第一任美国空军参谋长。", "id": 2450992} {"src_title": "Regelfläche", "tgt_title": "直紋曲面", "src_document": [{"title": "Definition und Parameterdarstellung.", "content": "Definition Parameterdarstellung Eine Regelfläche lässt sich durch eine Parameterdarstellung der Form beschreiben. Jede Flächenkurve formula_2 mit festem Parameter formula_3 ist eine Erzeugende (Gerade) und die Kurve formula_4 ist die \"Leitkurve\". Die Vektoren formula_5 beschreiben das \"Richtungsfeld\" der Erzeugenden. Die durch die Parameterdarstellung * beschriebene Regelfläche, kann man auch mit Hilfe der Kurve formula_6 als zweite Leitkurve beschreiben: Umgekehrt kann man von zwei sich nicht schneidenden Kurven als Leitkurven ausgehen und erhält damit die Darstellung einer Regelfläche mit dem Richtungsfeld formula_8 Bei der Erzeugung einer Regelfläche mit Hilfe zweier Leitkurven (oder einer Leitkurve und eines Richtungsfeldes) ist nicht nur die geometrische Gestalt dieser Kurven von Bedeutung, sondern die konkrete Parameterdarstellung hat wesentlichen Einfluss auf die Gestalt der Regelfläche. Siehe Beispiele d) Für theoretische Untersuchungen (s. u.) ist die Darstellung (CR) vorteilhaft, da der Parameter formula_9 nur in einem Term vorkommt.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "a) \"Senkrechter Kreiszylinder\" formula_10: Hierbei ist formula_14 b) \"Senkrechter Kreiskegel\" formula_15: Hier ist formula_18 Man hätte auch als Leitkurve formula_19, also die Spitze des Kegels, und als Richtungsfeld formula_20 wählen können. Bei allen Kegeln kann man als Leitkurve die Spitze wählen. c) \"Wendelfläche\": Die Leitkurve formula_24 ist die z-Achse, das Richtungsfeld formula_25 und die zweite Leitkurve formula_26 ist eine Schraublinie. d) \"Zylinder, Kegel und Hyperboloide:\" Die Parameterdarstellung besitzt zwei horizontale Einheitskreise als Leitkurven. Der zusätzliche Parameter formula_28 erlaubt es, die Parametrdarstellungen der Kreise zu variieren. Für \"e) Hyperbolisches Paraboloid:\" Falls die Leitlinien in (CD) die Geraden sind, erhält man Dies ist das hyperbolische Paraboloid, das die 4 Punkte formula_38 bilinear interpoliert. Für das Beispiel der Zeichnung ist und das hyperbolische Paraboloid hat die Gleichung formula_40. \"f) Möbiusband: \" Die Regelfläche mit enthält ein Möbiusband. Die Zeichnung zeigt das Möbiusband für formula_44. Man rechnet leicht nach, dass formula_45 ist (s. nächsten Abschnitt). D. h. diese Realisierung eines Möbiusbandes ist \"nicht abwickelbar\". Es gibt allerdings auch abwickelbare Möbiusbänder.", "section_level": 1}, {"title": "Tangentialebenen, abwickelbare Flächen.", "content": "Für die hier notwendigen Ableitungen wird stets vorausgesetzt, dass sie auch existieren. Um den Normalenvektor in einem Punkt zu berechnen, benötigt man die partiellen Ableitungen der Darstellung formula_46 : Da das Skalarprodukt formula_50 ist (Ein Spatprodukt mit zwei gleichen Vektoren ist immer 0!), ist formula_51 ein Tangentenvektor in jedem Punkt formula_52. Die Tangentialebenen entlang dieser Gerade sind identisch, falls formula_53 ein Vielfaches von formula_54 ist. Dies ist nur möglich, wenn die drei Vektoren formula_55 in einer Ebene liegen, d. h. linear abhängig sind. Die lineare Abhängigkeit dreier Vektoren kann man mit Hilfe der Determinante dieser Vektoren feststellen: Eigenschaften einer abwickelbaren Fläche:", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung und Geschichte abwickelbarer Flächen.", "content": "Die Determinantenbedingung für abwickelbare Flächen gibt einem eine Möglichkeit, eine Verbindungstorse zwischen zwei gegebenen Leitkurven numerisch zu ermitteln. Das Bild zeigt ein Beispiel einer Anwendung: Verbindungstorse zwischen zwei Ellipsen (eine horizontal, die andere vertikal) und ihre Abwicklung. Einen Einblick in die Verwendung von abwickelbaren Flächen im CAD-Bereich findet man in \"Interactive design of developable surfaces\" Einen \"historischen\" Überblick über abwickelbare Flächen gibt \"Developable Surfaces: Their History and Application\"", "section_level": 1}, {"title": "Striktionslinie oder Kehllinie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Bei einer \"zylindrischen\" Regelfläche sind alle Erzeugenden parallel, d. h. alle Richtungsvektoren formula_60 sind parallel und damit formula_61 Bei zwei parallelen Geraden haben alle Punkte der einen Gerade denselben Abstand zur anderen Gerade. Bei einer \"nicht\"zylindrischen Regelfläche sind benachbarte Erzeugenden windschief und es existiert ein Punkt auf der einen Gerade, der minimalen Abstand zu der anderen Gerade hat. In diesem Fall ist formula_62 Solch einen Punkt nennt man Zentralpunkt. Die Gesamtheit der Zentralpunkte bilden eine Kurve, die Striktionslinie oder Kehllinie oder auch Taille. Letztere Bezeichnung beschreibt sehr anschaulich die Striktionslinie eines einschaligen Rotations-Hyperboloids (s. u.). Eine zylindrische Fläche besitzt keine Zentralpunkte und damit keine Striktionslinie, oder anschaulich: keine Taille. Bei einer (allgemeinen) Kegelfläche entartet die Striktionslinie/Taille zu einem Punkt, die Kegelspitze.", "section_level": 2}, {"title": "Parameterdarstellung.", "content": "In den folgenden Überlegungen wird vorausgesetzt, dass die Regelfläche nicht zylindrisch und genügend differenzierbar ist, genauer: Die letzte Eigenschaft hat den Vorteil, dass formula_66 ist, was Rechnungen stark vereinfacht. Bei konkreten Beispielen ist diese Eigenschaft meist zunächst nicht erfüllt. Was sich aber durch Normierung korrigieren lässt. Am Ende der Überlegungen geht dann formula_69. Deshalb sind die folgenden linearen Approximationen (man ersetzt die Kurve in der näheren Umgebung durch ihre Tangente) sinnvoll: Das Quadrat des Abstandes zweier Punkte der Geraden Der Abstand wird minimal, wenn die Funktion formula_75 minimal wird. Und dies ist der Fall, wenn die 1. partiellen Ableitungen Null sind: Aus diesem Gleichungssystem für formula_80 folgt für formula_81: Die Parameterdarstellung der Striktionslinie ist also Sowohl auf dem einschaligen Hyperboloid als auch auf dem hyperbolischen Paraboloid liegen \"zwei\" Scharen von Geraden. Zu jeder Schar gehört eine Striktionslinie. Beim einschaligen Rotations-Hyperbolod fallen die zwei Striktionslinien zusammen. Die Zentralpunkte haben alle den Parameter formula_85, d. h. die Striktionslinie ist der Einheitskreis in der x-y-Ebene. Bei einem geraden Konoid ist die Achse das gemeinsame Lot aller Erzeugenden.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "(Es gilt allgemein: Ein Punktepaar zweier windschiefer Geraden hat den kürzesten Abstand, wenn seine Verbindung das gemeinsame Lot der Geraden ist.) Also gilt für gerade Konoide Beispiele von geraden Konoiden sind das hyperbolische Paraboloid formula_40 und die Wendelfläche. Jede vom allgemeinen Zylinder und Kegel verschiedene abwickelbare Regelfläche (Torse) ist eine Tangentenfläche, d. h. die Gesamtheit der Erzeugenden der Regelfläche besteht aus der Schar der Tangenten einer vorgegebenen Kurve formula_87. (Im Bild ist die Kurve eine Schraublinie. Dadurch entsteht eine Schraubtorse.) Allgemein gilt Für die oben angegebene Beschreibung eines Möbiusbandes ist Der Richtungsvektor formula_92 ist in diesem Fall schon ein Einheitsvektor, was die Rechnung wesentlich vereinfacht. Für den Parameter des jeweiligen Zentralpunktes ergibt sich formula_93 und schließlich die Parameterdarstellung der Striktionslinie Man erkennt leicht, dass diese Kurve in der Ebene formula_95 liegt. Um zu zeigen, dass diese ebene Kurve sogar zeigt man, dass die x- und y-Koordinaten die Gleichung formula_98 erfüllen. Also ist der Grundriss der Striktionslinie eine Ellipse und damit die Striktionslinie als Parallelprojektion auch. Die Striktionslinie lässt sich einfacher durch die Parameterdarstellung beschreiben (s. Ellipse).", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzung von Regelflächen.", "content": "Man kann je zwei abwickelbare Regelflächen längs einer Geraden formula_101 bzw. formula_102 abschneiden und sie so zusammensetzen, dass aus formula_101 und formula_102 eine gemeinsame Gerade der zusammengesetzten Fläche mit einer neuen gemeinsamen Tangentialebene von dieser wird. Bei einer nicht abwickelbaren und einer abwickelbaren Regelfläche ist die so zusammengesetzte Fläche längs der gemeinsamen Erzeugenden nicht differenzierbar. Die gemeinsame Erzeugende ist als Kante sichtbar, wobei die Kante an verschiedenen Punkten der Erzeugenden verschieden deutlich hervortritt. Bei zwei nicht abwickelbaren Regelflächen kann die so zusammengesetzte Fläche längs der gemeinsamen Erzeugenden differenzierbar sein, ist es im Allgemeinen aber nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Außermathematische Anwendung.", "content": "Regelflächen können nicht nur in der Mathematik, sondern auch außerhalb davon in Konstruktionen und Ingenieursarbeit verwendet werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Arbeit des Architekten/Mathematikers Antoni Gaudí. Das Gewölbe der La Sagrada Família beschreibt hierbei mehrere Hyperboloide, hyperbolische Paraboloide und Helikoide.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Geometrie heißt eine Fläche Regelfläche, wenn gilt Einfache Beispiele sind Ebenen, Zylinder, Kegel und einschalige Hyperboloide. Bei einem einschaligen Hyperboloid gehen durch jeden Punkt sogar zwei Geraden. Allerdings gilt: Eine Regelfläche, bei der durch jeden Punkt \"drei\" Geraden gehen, kann nur eine Ebene sein.", "tgt_summary": "在几何学中,如果一个曲面上的任意一点上均有至少一条直线经过,则称该曲面为直纹曲面(英语:Ruled Surface)。另一种常见的说法是,如果一个曲面可以由一条直线通过连续运动构成,则可称其为直纹曲面。以三维欧几里德空间为例,最常见的直纹曲面是平面、柱面和锥面。著名的莫比乌斯环也是直纹曲面。", "id": 575633} {"src_title": "SpiderMonkey", "tgt_title": "SpiderMonkey", "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "SpiderMonkey ist in C geschrieben und enthält einen Compiler, Interpreter, Decompiler, ein Tool für die automatische Speicherbereinigung sowie Standard-Klassen. Es liefert allerdings keine \"host environments\" wie z. B. Document Object Model (DOM). Der Nutzen von SpiderMonkey soll sein, in andere Programme integriert zu werden, welche \"host environments\" für JavaScript liefern. Die bekanntesten Programme sind Mozilla Firefox und die Mozilla Application Suite/SeaMonkey, darüber hinaus noch Adobe Acrobat und der Adobe Reader. SpiderMonkey ist ferner noch die JavaScript-Engine von Yahoo Widgets (besser bekannt als \"Konfabulator\") und UOX3 (UOX), einem Emulator für das Onlinespiel Ultima Online. Eine weitere bekannte und kreative Verwendung der SpiderMonkey Javascript-Engine ist das Open-Source-Suite \"Sphere\", welche aus Programmen besteht, die primär für das Designen von Rollenspielen gedacht sind. Auch das dokumentenbasierte Datenbanksystem CouchDB führt über SpiderMonkey JavaScript-Code aus. SpiderMonkey und seine \"Schwesterengine\" Rhino haben Unterstützung für den ECMAScript for XML (E4X)-Standard implementiert.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterentwicklung.", "content": "Zwischen 2006 und 2008 wurde versucht, das von Adobe an Mozilla gestiftete Tamarin in SpiderMonkey zu integrieren, um eine verbesserte Engine zu erhalten, die von Mozilla und Adobe parallel genutzt werden kann. Tamarin wurde damals von Adobe um eine experimentelle Optimierungsfunktion namens \"Tracing\" erweitert, durch welche ein Geschwindigkeitsvorteil erhofft wurde. Das „ActionMonkey“ genannte Projekt wurde 2008 eingestellt, da unter anderem die erhofften Geschwindigkeitsverbesserungen gegenüber SpiderMonkey nicht erreicht wurden, andererseits in SpiderMonkey schon enthaltene Fähigkeiten für Tamarin/ActionMonkey hätten neu umgesetzt werden müssen.", "section_level": 1}, {"title": "TraceMonkey.", "content": "Seit 2008 wird SpiderMonkey unter dem Projektnamen „TraceMonkey“ um verbesserte Tracingfunktionen erweitert. Die neue Engine war erstmals in Firefox 3.5 enthalten. Durch die neue Engine wird in einigen Fällen ein Geschwindigkeitsvorteil um den Faktor 20 bis 40 gegenüber der Vorgängerversion erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "JägerMonkey.", "content": "JägerMonkey ist ein Projekt, das die JavaScript-Engine SpiderMonkey durch Optimierungen am Quellcode beschleunigt. Es fügt Inline Threading hinzu und nutzt den Assembler von Nitro, der JavaScript-Engine von WebKit.", "section_level": 2}], "src_summary": "SpiderMonkey ist der Codename für die erste jemals entwickelte JavaScript-Engine, welche von Brendan Eich von Netscape Communications herausgebracht und später als Open Source freigegeben wurde. SpiderMonkey wird nun von der Mozilla Foundation weiterentwickelt.", "tgt_summary": "SpiderMonkey是世界上第一款JavaScript引擎,由前网景公司的布兰登·艾克设计,后期由Mozilla基金会维护,以开放源代码发布。目前为Mozilla Firefox网页浏览器所使用的JavaScript引擎,并也被嵌入到其他许多环境,例如GNOME 3桌面。", "id": 2186078} {"src_title": "Legend of Kay", "tgt_title": "凱之傳奇", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Spiel spielt in einer Zeit, in der die Katzen in völligem Einklang mit der Welt leben und in der der Wohlstand auf einem neuen Höhepunkt angelangt ist. Dadurch sehen sie immer weniger Notwendigkeit darin, sich an ihre eigene Lebensphilosophie namens „Der Weg“, die für ewigen Frieden und ein sorgenfreies Leben eintritt, zu halten. Außerdem dringen neue Nachbarn, nämlich Ratten und Gorillas, ins Dorf ein und streben nach der Weltherrschaft. Da gibt es nur einen, der es wagt, sich den Eindringlingen zu widersetzen, die alte Ordnung wiederherzustellen und den Glauben an „den Weg“ zu reanimieren: Kampfkater Kay.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip und Technik.", "content": "Im Spiel übernimmt der Spieler die Rolle des Kampfkaters Kay, der den Helden des Spiels darstellt. Der Spieler muss Jump-’n’-Run-typische Aufgaben erfüllen, wie sich über Seile zu hangeln, schmale Balken entlangzulaufen, diverse Sprungkombinationen verwenden, um höher gelegene Ziele zu erreichen etc. Die Besonderheit dieses Titels liegt im Kung-Fu-Kampfsystem, mit dem man seine Gegner, wie zum Beispiel Ratten, Gorillas oder Spinnen, bekämpfen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Kampfsystem.", "content": "Die unzähligen Kampfkombinationen, die Kay ausführen kann, lernt der Kater nach und nach von seinem Mentor, einem alten Kampfkater. Sie sind durch bestimmte Tastenkombinationen auszuführen. Kay erhält auf seinem Weg durch die Spielwelt nach und nach drei verschiedene Waffen: Schwert, Kralle, Hammer. Für jede der drei Waffen kann man im weiteren Spielverlauf noch zwei Upgrades erlangen, die sich sowohl optisch als auch in der Effizienz von der jeweiligen Grundwaffe unterscheiden. Jede der Waffen hat ihre Vor- und Nachteile, so ist die Kralle beispielsweise die einzige Waffe, die auch schwimmend verwendet werden kann. Sie ist weitaus schneller, aber auch schwächer als beispielsweise der Hammer, dessen Benutzung viel Zeit benötigt, jedoch stärker zerschmetternde Kraft hat als die beiden anderen Waffen.", "section_level": 2}, {"title": "Spielwelt.", "content": "Die Spielwelt von Legend of Kay ist durchweg bunt gehalten. So startet das Abenteuer in dem Dorf der Katzen. Den Verlauf des Spiels kann man insgesamt in vier Teile unterteilen: Wald, Sumpf, Festung und Vulkaninsel.", "section_level": 2}, {"title": "Minispiele.", "content": "Neben dem Hauptspielgeschehen, bei dem man hauptsächlich Gegner bekämpfen und bestimmte Geschicklichkeitsaufgaben lösen muss, gibt es bei Legend of Kay auch noch sogenannte Minispiele. So gibt es so einige im Spiel verteilte Rennstrecken, auf denen der Kater Kay seine Schnelligkeit unter Beweis stellen muss – und zwar auf einem Wildschwein. Außerdem begibt sich Kay auch auf eine Schiffsreise.", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Das Spiel erschien ursprünglich für PlayStation 2, es folgten Portierungen auf Nintendo DS und PlayStation 3. Anfang 2015 wurden Versionen für Windows, Sony PlayStation 4 und Nintendos Heimspielekonsole Wii U zum 28. Juli 2015 angekündigt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Aus 30 aggregierten Wertungen erzielt \"Legend of Kay\" auf Metacritic einen Score von 72.", "section_level": 1}], "src_summary": "Legend of Kay ist ein ursprünglich für die Playstation 2 entwickeltes Computerspiel des Genres Action-Adventure. Es stammt vom deutschen Computerspiel-Entwickler Neon Studios und erschien über den österreichischen Spielepublisher Jowood. Das Spiel wurde von Jowood nachträglich auf die Plattformen Nintendo DS, PlayStation 3 und Nintendo Switch portiert.", "tgt_summary": "是一款由德国开发商Neon Studios开发并于2005年发布在PlayStation 2平台上的动作冒险、隐蔽类游戏。讲述一名年轻的武术猫凯(英语:Kay)与他的师傅学习武术击败试图入侵其家园的猩猩和老鼠军团,拯救家乡的故事。", "id": 2392541} {"src_title": "Großer Fuchs", "tgt_title": "榆蛺蝶", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 50 bis 55 Millimetern. Sie sehen dem Kleinen Fuchs (\"Aglais urticae\") sehr ähnlich, sind aber etwas größer und in den Farben stumpfer gefärbt. Sie haben orangefarbene, mit schwarz-gelb-weiß gemusterte Flügeloberseiten. Der Rand der Hinterflügel ist deutlich schwächer blau gefärbt, aber gleichfalls dunkel umrandet. Die Hinterflügel sind fast gleichmäßig orange gefärbt und tragen je einen schwarzen Fleck. Die Raupen werden ca. 45 Millimeter lang. Sie sind dunkelgrau, fast schwarz gefärbt und haben am Rücken und auf den Seiten orange Binden. Daneben haben sie auch orange gefärbte, verästelte Dornenauswüchse.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Tiere kommen in Nordafrika, Süd- und Mitteleuropa, in der Türkei, im Süden Russlands, im mittleren und südlichen Ural, in Kasachstan und im Himalayagebiet vor.Tom Tolman, Richard Lewington: \"Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas\", S. 144, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7 In Mitteleuropa kommen sie v. a. in den wärmeren Regionen vor, sind aber seltener geworden. Die Bestände schwanken von Jahr zu Jahr regional sehr stark. In Deutschland sind sie vor allem im Südwesten (Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz) und im Osten (Sachsen) verbreitet. Im Mittelmeergebiet und den Südalpen sind sie noch häufig. Sie leben in lichten Wäldern, an Waldrändern, in Parks und Gärten, auf verbuschten Trockenrasen, sowie auf Streuobstwiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Falter saugen nur selten an Blüten, sondern bevorzugen austretende Baumsäfte. Im Frühjahr fliegen sie aber häufig blühende Weiden an. Auf Waldwegen findet man sie im Sommer auch beim Saugen an Exkrementen und Aas. Die Falter fliegen in Mitteleuropa in einer Generation von Ende Juni bis Mai des Folgejahres, im Süden fliegen sie in zwei Generationen. Überwinternde Falter erscheinen schon im März. Die Art fliegt oft aus dem Süden als Wanderfalter nach Mitteleuropa ein.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung der Raupen.", "content": "Die Raupen fressen Blätter von verschiedenen Laubbäumen. Sie ernähren sich vor allem von Salweide (\"Salix caprea\"), aber auch von Zitterpappel (\"Populus tremula\"), von Birnen (\"Pyrus communis\") und gelegentlich von weiteren. Kirschen sind ebenfalls regional mitunter die wichtigste Raupennahrungspflanze. Der Einsatz von Pestiziden in Obstkulturen wirkte sich sehr negativ auf den Bestand der Art aus.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Weibchen legen ihre Eier an der Rinde von dünnen Zweigen ihrer Raupenfutterpflanzen ab. Die Raupen leben gesellig, fressen aber die Zweige nicht vollständig kahl, bevor sie zu den nächsten wechseln. Sie verpuppen sich in der Bodenvegetation und schlüpfen noch im Hochsommer. Kurz danach ziehen sie sich schon sehr früh in ihre Winterverstecke zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Der Große Fuchs ist durch Intensivierungsmaßnahmen in der Land- und Forstwirtschaft gefährdet, da diese die Lebensräume der Art erheblich beeinträchtigen. So wurden Streuobstbestände durch Umwandlung in Ackerland oder Siedlungsanlagen vernichtet, Salweiden ausgeschlagen, und verstärkt Biozide im Obst- und Gartenbau eingesetzt. Um die Art zu schützen, sollten vor allem die gesellig auftretenden Raupen nicht bekämpft werden. Da die Populationen des Großen Fuchses in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind, wird er mittlerweile in der Roten Liste der gefährdeten Tiere Deutschlands als gefährdet (3) eingestuft. Auch in Österreich ist die Art nur noch sehr selten zu finden, sie gilt als empfindlicher Bioindikator. Allerdings gab es in den letzten Jahren auch gegenteilige Beobachtungen, ein wieder häufigeres Auftreten der Art, etwa in Oberbayern. Ähnliche Beobachtungen (Bestandszunahmen) liegen auch für Rheinland-Pfalz vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Fuchs (\"Nymphalis polychloros\") ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Er wurde von der Umweltstiftung BUND zum Schmetterling des Jahres 2018 gekürt.", "tgt_summary": "榆蛱蝶(Large Tortoiseshell,学名:\"Nymphalis polychloros\"),是属于蛱蝶科蛱蝶亚科的一种蝴蝶,是蛱蝶属的模式种。分布于欧洲中部至南部、北非、喜马拉雅山脉和巴基斯坦奇特拉尔至穆里,模式产地为瑞典。", "id": 2793098} {"src_title": "Georges Leygues", "tgt_title": "乔治·莱格", "src_document": [{"title": "Politische Karriere.", "content": "Sein erstes Ministeramt trat Leygues als Minister für öffentlichen Unterricht (Bildungsminister) im Kabinett Charles Dupuy vom 30. Mai 1894 bis zum 26. Januar 1895 an. Nach dessen Abtreten wechselte Leygues den Posten und wurde anstelle von Dupuy Innenminister. Dieses Amt besetzte er vom 26. Januar 1895 bis zum 1. November 1895 unter Ministerpräsident Alexandre Ribot. Vom 1. November 1898 bis zum 7. Juni 1902 wurde er von Pierre Waldeck-Rousseau erneut als Bildungsminister eingesetzt. Seine Amtszeit wurde geprägt von der Reform des Schulsystems, die er 1902 nach zähem Ringem mit Mitgliedern der Abgeordnetenkammer auf den Weg brachte. Die Reform hatte eine Modernisierung der weiterführenden Schulen und deren verbesserte Zusammenarbeit mit den Grundschulen zum Ziel. In der Regierung von Ferdinand Sarrien war Leygues vom 14. März bis zum 25. Oktober 1906 Minister für Marine und Kolonien. Er ließ die Häfen in Bizerta, Dakar, Dschibuti und Saigon befestigen und ausbauen. Er war ebenfalls stark an der Vereinigung von Oubangui-Chari (die heutige Zentralafrikanische Republik) und des Tschad-Territoriums zur Kolonie Oubangui-Chari-Chad in Französisch-Äquatorialafrika beteiligt. In den elf Folgejahren war Leygues nicht an der Regierung beteiligt. Im Jahr 1914 wurde er trotz seines Alters von 58 Jahren Hauptmann \"(capitaine)\" der französischen Alpenjäger. Jedoch wurde er bereits kurz darauf nach Paris zurückberufen als Vorsitzender des Ausschusses für Außenpolitik der Abgeordnetenkammer. Am 16. November 1917 vertraute Georges Clemenceau ihm erneut den Posten des Ministers für Marine und Kolonien an, den er von 1917 bis zu seinem Tod 1933 innehatte, unterbrochen nur durch seine kurze Amtszeit als Ministerpräsident und Außenminister vom 24. September 1920 bis zum 16. Januar 1921. Parallel zu seinem Amt als Marineminister war Leyges vom 13. Dezember 1930 bis zum 27. Januar 1931 Innenminister in der Regierung von Théodore Steeg.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach Georges Leygues wurden mehrere französische Kriegsschiffe benannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Georges Leygues (* 26. Oktober 1857 in Villeneuve-sur-Lot; † 2. September 1933 in Saint-Cloud) war ein französischer Politiker (ARD). Während der Zeit der Dritten Republik, die gekennzeichnet war durch ihre häufig wechselnden Regierungen, besetzte er verschiedene Ministerposten in zwanzig unterschiedlichen Kabinetten und war vom 24. September 1920 bis zum 16. Januar 1921 Ministerpräsident Frankreichs. Zwischen 1917 und 1933 war er mit Unterbrechungen Minister der Marine und der Kolonien. Er wird als der „Vater“ der modernen französischen Marine tituliert.", "tgt_summary": "乔治·莱格(Georges Leygues,; 1857年-10月26日-1933年-9月2日) 法国第三共和国政治家。他在担任海军部长期间曾与海军参谋长亨利·萨隆(Henri Salaun)上将尝试优先获得海军军备重整,但由于马其诺防线未获成功。", "id": 1415781} {"src_title": "Jhumpa Lahiri", "tgt_title": "鍾芭·拉希莉", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Lahiri wurde als Tochter bengalischer Eltern mit dem bürgerlichen Namen Nilanjana Sudeshna Lahiri in England geboren, mit Kosenamen nannten sie sie Jhumpa. Sie wuchs in South Kingstown, Rhode Island auf. 1989 graduierte sie mit B. A. in Englischer Literatur am Barnard College; an der Boston University erlangte sie danach M. A.s in Englisch, Kreativem Schreiben und vergleichender Literaturwissenschaft sowie einen Ph. D. in Renaissancestudien. An der Boston University und an der Rhode Island School of Design lehrte sie auch Kreatives Schreiben. Von 1997 bis 1998 hatte sie Fellow-Status am Provincetown's Fine Arts Work Center. 1999 wurde ihr Debüt \"Melancholie der Ankunft\" (\"Interpreter of Maladies\") veröffentlicht. Die Sammlung von neun Kurzgeschichten beschäftigt sich mit Eheproblemen, Fehlgeburt und der Entfremdung zwischen indischen Einwanderern in den USA der ersten und zweiten Generation. Die Geschichten spielen im Nordosten der Vereinigten Staaten und in Indien, insbesondere Kolkata. Das Buch gewann im Jahre 2000 den Pulitzer-Preis der Kategorie Roman (Fiction). Ihr fünftes Buch, gleichzeitig ihr erster Roman, war \"The Namesake\". Es erschien 2003 und handelt von der fiktionalen Familie Ganguli. Die Eltern stammen beide aus Kolkata und wanderten als junge Erwachsene in die USA ein. Ihre Kinder Gogol und Sonia wuchsen in den USA auf. Die aus dem kulturellen Konflikt zwischen Eltern und Kindern erwachsenden Spannungen sind Thema des Buches. Im Jahre 2007 erschien die Verfilmung des Buchs von Mira Nair mit Kal Penn, Tabu und Irrfan Khan in den Hauptrollen. Lahiri hat einen Cameo-Auftritt im Film. 2001 heiratete sie den Journalisten Alberto Vourvoulias-Bush. Sie haben zwei Kinder und wohnen in Brooklyn. Seit 2005 ist Jhumpa Lahiri Vizepräsidentin des PEN American Center.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Sekundärliteratur zu Jhumpa Lahiri:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jhumpa Lahiri Vourvoulias (bengalisch: ঝুম্পা লাহিড়ী, Jhumpā Lāhiṛī; * 11. Juli 1967 in London) ist eine US-amerikanische Autorin indischer Abstammung. Viele ihrer Kurzgeschichten haben Leben und Probleme von Indo-Amerikanern, insbesondere Bengalen, zum Thema. 2000 wurde sie mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.", "tgt_summary": "钟芭·拉希莉,印度裔美国人,著名小说作家。拉希莉出生於伦敦,两岁时随家人移民到美国罗德岛州,1989年于巴纳德学院获得英语文学的文学士学位,其后又于波士顿大学获得英文等硕士学位,毕业后曾于波士顿大学任教。2001年,她与时代杂志拉丁美洲版的编辑阿尔贝托·布什结婚,分别与2002年及2005年诞下婴儿,目前定居在意大利罗马。", "id": 974288} {"src_title": "Wladimir Dawidowitsch Aschkenasi", "tgt_title": "弗拉基米尔·达维多维奇·阿什肯纳齐", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aschkenasi stammt aus einer musikalischen Familie. Sein jüdischer Vater David Aschkenasi war Pianist in der Unterhaltungsbranche; seine Mutter Jewstolia Grigorjewna, geborene Plotnowa, war Schauspielerin und Tochter einer russischen Landarbeiterfamilie. Im Jahre 1943 übersiedelte die Familie nach Moskau, wo sich die Familie 13 Jahre lang eine Wohnung mit anderen Familien teilen musste. Im Alter von sechs Jahren begann Aschkenasi das Klavierspiel und zeigte sich als frühes Talent. Als Absolvent des renommierten Moskauer Konservatoriums gewann er 1955 den zweiten Preis beim Chopin-Wettbewerb in Warschau. 1956 durfte er erstmals in den Westen reisen, um am Wettbewerb Concours Reine Elisabeth in Brüssel teilzunehmen. Dort gewann er den ersten Preis, ebenso wie 1962 beim Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. 1961 heiratete er die Isländerin Þórunn (Dódý) Jóhannsdóttir, die am Konservatorium in Moskau Klavier studierte. Während seines Aufenthaltes im Geburtsland seiner Ehefrau von 1968 bis 1978 entwickelte er seine Fähigkeiten als Dirigent. Aschkenasi hat mit seiner Frau fünf Kinder, darunter zwei Söhne, die die musikalische Tradition der Familie weiterführen: Dimitri Ashkenazy tritt als Klarinettist, Wowka Aschkenasi als Pianist auf.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalisches Wirken.", "content": "Aschkenasi verfügt über ein traditionelles, sehr umfassendes Klavierrepertoire, meidet aber zeitgenössische Musik. Eigenen Angaben zufolge hat er kleine Hände und kurze Finger, spielt aber auch viele Werke, die für große Hände konzipiert sind, wie die meisten von Rachmaninow. Seine pianistische Aufnahmetätigkeit ist sehr umfangreich, angefangen mit beiden Bänden des Wohltemperierten Klaviers über alle Mozart-Klavierkonzerte, Beethovens sämtliche Klavier-, Violin- und Violoncellosonaten (letztere mit Itzhak Perlman bzw. Lynn Harrell), Klavierkonzerte und Klaviertrios (letztere mit Itzhak Perlman und Lynn Harrell), den Großteil des Klavierwerks von Chopin und Schumann, alle Skrjabin-Klaviersonaten bis zu allen Prokofjew- und Bartók-Klavierkonzerten sowie vielen weiteren Werken. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Werk von Sergej Rachmaninow: Hier hat Aschkenasi nicht nur alle wesentlichen Solo-Klavierwerke und alle Klavierkonzerte (diese bis zu viermal) eingespielt, sondern auch alle Lieder (mit Elisabeth Söderström), annähernd alle Werke für 2 Klaviere (mit André Previn) sowie die wesentlichen Orchesterwerke einschließlich der Klavierkonzerte (letztere mit Jean-Yves Thibaudet am Klavier) als Dirigent geleitet. Außerdem war er erster Präsident der \"Rachmaninoff Society\". Ab 1978 begann Aschkenasi seine Tätigkeit als Dirigent. Von 1987 bis 1994 war er Leiter des Royal Philharmonic Orchestra. Von 1989 bis 1999 leitete er außerdem als Nachfolger von Riccardo Chailly das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin. Danach hatte er bis zum Jahre 2003 die Leitung der Tschechischen Philharmonie inne und bis 2007 die Leitung des NHK-Sinfonieorchesters Tokio. Von 2009 bis 2014 war er Chefdirigent des Sydney Symphony Orchestra. An Tonaufnahmen als Dirigent sind unter anderem alle Sinfonien von Felix Mendelssohn Bartholdy, Jean Sibelius, Alexander Skrjabin, Sergej Rachmaninow und vor allem Dmitri Schostakowitsch sowie viele Orchesterwerke von Richard Strauss zu nennen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wladimir Dawidowitsch Aschkenasi (, wiss. Transliteration \"Vladimir Davidovič Aškenazi\", auch unter der englischen Transkription \"Vladimir Ashkenazy\" bekannt; * 6. Juli 1937 in Gorki, Sowjetunion) ist ein russischer Pianist und Dirigent mit isländischer Staatsbürgerschaft ab 1972. Seit 1978 lebt er in Meggen LU, Schweiz.", "tgt_summary": "弗拉基米尔·达维多维奇·阿什肯纳齐(俄语:、,1937年-7月6日),又译阿什克纳济、阿胥肯纳吉、阿殊坚纳西,是一位冰岛籍俄罗斯钢琴家、指挥家。", "id": 2138236} {"src_title": "Tod und Teufel (Frank Schätzing)", "tgt_title": "科隆911", "src_document": [{"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Es gibt viele Mythen über die Dombaumeister des Kölner Doms, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hätten. In diesem Buch geht es jedoch nur um den Tod des ersten Dombaumeisters, der vom Gerüst gefallen sein soll. Da sich alle Beteiligten am Ende auf Stillschweigen einigen, könnte die Handlung theoretisch also genau so stattgefunden haben. Im Epilog gibt es noch eine Zusammenfassung der folgenden Jahre vom Machtkampf in Köln.", "section_level": 2}, {"title": "Figuren.", "content": "Der Protagonist Jacop sowie seine Unterstützer Jaspar, Goddert und Richmodis sind historisch nicht belegt. Sein Hauptgegenspieler Urquhart zog vom Schottischen Urquhart Castle, das am Loch Ness liegt, zu einem Kreuzzug aus, kehrte jedoch nicht zurück, sodass sein Land herrschaftslos war und verwüstet wurde. Dombaumeister Gerhard und die im Buch vorkommenden Patrizier waren allesamt reale Personen, die tatsächlich einen Machtkampf mit dem Erzbischof von Köln ausgefochten haben.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "10. September.", "content": "Mathias Overstolz und Heinrich von Mainz treffen sich spät abends weit vor den Toren Kölns im Auftrag einiger Patrizier mit Urquhart, einem Auftragsmörder. Sie haben ihn auf Empfehlung des Grafen Wilhelm von Jülich (Anklang an Wilhelm IV. (Jülich)) angeworben. Urquhart fordert wegen verdoppelter Arbeit den dreifachen Lohn für seine Dienste. Nach Mathias’ Beschwichtigung willigt auch Heinrich ein. Gerade rechtzeitig vor Toresschluss kommen sie durch die Porta Hanonis zurück in die Stadt Köln.", "section_level": 2}, {"title": "11. September.", "content": "Jacop ist (mehr oder weniger) obdachlos, ein Herumtreiber und Weiberheld und hat auffällige rote Haare. Er versucht, auf dem Markt etwas zu stehlen, um nicht hungern zu müssen, wird jedoch erwischt. Auf der Flucht versteckt er sich auf (oder viel mehr in) der Bach, unter dem Tuch der Blaufärberin Richmodis. Kurz darauf setzt er sich in den Kopf, Äpfel aus dem Garten des Erzbischofs direkt an der Dombaustelle zu stehlen. Dabei beobachtet er aus dem Baum heraus, wie der Dombaumeister von einer düsteren Gestalt vom Gerüst gestoßen wird. Jacop eilt zu ihm hin, und Gerhard kann ihm noch seine letzten Worte zuflüstern, bevor er schließlich sein Leben aushaucht. Unglücklicherweise wird Jacop dabei von Gerhards Mörder gesehen. Dieser kann ihn wegen seiner roten Haare leicht verfolgen und versucht, den unfreiwilligen Zeugen zu beseitigen. Jacop erzählt seinen bis dahin einzigen wirklichen Freunden, dem Bettler Tilman und der Hure Maria, von seinem Erlebnis, jedoch glauben sie ihm nicht. Angebliche Zeugen behaupten, dass der Dombaumeister aus Unachtsamkeit vom Gerüst gestürzt sei. Jacop hat jedoch sonst niemanden am Tatort gesehen und ist sich deshalb sicher, dass die Zeugen lügen. Der Mörder will kein Risiko eingehen und versucht, Jacop und alle, denen er es bis jetzt erzählt haben könnte, unauffällig aus dem Weg zu räumen. Zunächst bringt er Tilman um, den er für Jacop hält, weil dieser ihm seinen Mantel und seinen Hut geliehen hatte. Danach muss Maria sterben, nachdem Urquhart ihre Dienste in Anspruch genommen hat, um mehr über Jacop und was dieser ihr vom Mordhergang erzählt hat, zu erfahren. Auch Maria wird wie Tilman mit einer sehr kleinen Armbrust getötet.", "section_level": 2}, {"title": "12. September.", "content": "Bei der Flucht vor Urquhart, der ihm in seiner Behausung in der Kölner Stadtmauer aufgelauert hat, verletzt sich Jacop an der Schulter. Er erinnert sich an Richmodis, die einen Priester und Physicus als Onkel hat. Sie begleitet ihn nach einem kurzen Gespräch zu Jaspar, ihrem Onkel, der sich gerade mit ihrem Vater Goddert mit Wein betrinkt. Nachdem Jaspar ihm die Schulter wieder eingerenkt hat, erzählt Jacop von seinen Beobachtungen. Seine Zuhörer sind sich zwar nicht sicher, ob Jacop die Wahrheit sagt, aber Jaspar, ein sehr intellektueller und aufgeklärter Mann, ist sich sicher, dass nicht der Teufel dahintersteckt. Er sucht daher nach einer logischen Erklärung, und die lautet Mord.", "section_level": 2}, {"title": "13. September.", "content": "Jaspar versucht Jacop zu helfen. Mit Hilfe seines Freundes Bodo Schuif, eines Braumeisters, der zu den Schöffen der Stadt gehört, sucht er die zwei gekauften Zeugen auf. Kurz vor einem geplanten Treffen mit Jacop und Jaspar in einem Badehaus werden die beiden Zeugen jedoch ermordet. Jaspar und Jacop bemerken eine große Menschenmenge vor dem Badehaus und können den Unbekannten, die vor dem Treffpunkt auf sie warten, nur entkommen, indem sie in verschiedene Richtungen flüchten. Unterdessen kommt Urquhart, der Mörder Gerhards, der inzwischen weiß wer Jaspar ist, zu dessen Haus. Er unterhält sich mit Jaspars Knecht Rolof. Als Richmodis zufällig vorbeikommt, tötet er Rolof und entführt Richmodis, um die Gruppe von weiteren Ermittlungen abzuhalten. Er schreibt Rolof mit Blut auf die Stirn: „Sie lebt! Schweigt!“ und bringt Richmodis in einem alten Lagerschuppen der Familie Overstolz am Rhein unter. Für die Gruppe von Patriziern unter der Führung der Familie Overstolz ist der Mord am Dombaumeister nur der Anfang, denn sie wollen Konrad von Hochstaden, den Erzbischof von Köln, ermorden. Konrad hat zuvor den Patriziern einen Großteil ihrer Macht in Köln genommen und sie gedemütigt, weshalb sie auf Rache sinnen. In einer Rückblende erfährt man, dass einige Patrizier bei einem Treffen beschlossen, Konrad umzubringen. Nur der ebenfalls anwesende Gerhard stimmte dem Plan nicht zu und wurde dadurch zum gefährlichen Mitwisser. Kuno Kone, einer der Verschwörer, war mit der Ermordung seines Freundes Gerhard nicht einverstanden. Als dann noch weitere Menschen durch Urquhart umgebracht werden, protestierte er immer lauter, bis er schließlich aus dem Bund verstoßen wird. Der betrunkene Daniel Overstolz erwähnt im Streit mit Kuno unvorsichtigerweise eine Geisel in einem Lagerhaus. Kuno sucht sie in der folgenden Nacht und befreit sie, wird jedoch von Daniel, der mit gezogenem Schwert vor der Tür steht, schwer verletzt. Richmodis rettet ihm das Leben, indem sie Daniel mit einem Knüppel niederschlägt. Richmodis nimmt Kuno mit in das Haus ihres Vaters, wo bald auch Jaspar, Jacop und Goddert eintreffen. Während Jaspar Kuno verbindet, verriegelt Goddert alle Türen und Fenster im Haus, weil sie fürchten, dass Urquhart auftauchen wird, vergisst dabei jedoch die Dachluke. Bald darauf hören sie Geräusche vom Dachboden. Als der bis dahin bewusstlose Kuno plötzlich aufsteht, springt Urquhart vom oberen Stockwerk herunter ins Zimmer und erschießt Kuno mit seiner kleinen Armbrust. Jaspar schüttet Öl über Urquhart, und Jacop setzt ihn mit einer vorher entzündeten Fackel in Brand. Geistesgegenwärtig stößt der lichterloh brennende Urquhart Jacop gegen ein verriegeltes Fenster, bis es zerbricht. Er springt hinaus und verschwindet im Wasser. Bodo taucht bei Godderts Haus auf, um Jaspar zu warnen, dass er des Mordes an seinem Knecht Rolof beschuldigt werde. Daraufhin verstecken sich Jaspar und Jacop in Bodos Schuppen und verbringen dort den Rest der Nacht.", "section_level": 2}, {"title": "14. September.", "content": "Sie reimen sich zusammen, dass hinter den Morden die Patrizier stecken und diese Konrad vermutlich während der Prozession am folgenden Tage töten wollen. Jacop geht zu Konrads Bischofspalast, um ihn zu warnen. Er bemerkt jedoch, dass dessen Sekretarius zu den Verschwörern gehört und rettet sich mit einem Sprung aus dem Fenster des Palasts. Jaspar sucht den Prozessionsweg nach möglichen Verstecken für Urquhart ab und besucht noch einmal einen Kreuzzügler in einem Klosterhospital, erkennt aber schließlich, dass der Mörder sich auf dem Baugerüst des Doms befinden muss. Jacop gelangt ebenfalls zu der Erkenntnis, dass Urquhart sich nur auf dem Baugerüst des Doms verstecken wird, da sich während der Prozession ein Baldachin über dem Kopf des Erzbischofs befindet. Jacop klettert auf das Gerüst, versteckt sich aber zu spät und wird von Urquhart überrascht. Er hat Glück, dass Urquhart ihn nicht herunterwerfen kann, da dies zu viel Aufsehen erregen würde. Während er von Urquhart verprügelt wird, hören beide plötzlich Jaspars Stimme. Jaspar erinnert Urquhart an ein schreckliches Erlebnis auf dem Kreuzzug, an dem dieser teilgenommen hat. Gerade als Urquhart Jaspar mit seiner Armbrust töten will, springt Jacop ihn mit letzter Kraft an und stürzt zusammen mit ihm vom Gerüst. Urquhart stürzt zu Tode, Jacop dagegen wird von Jaspar festgehalten und gerettet. Jaspar Rodenkirchen und Johann Overstolz einigen sich unter vier Augen auf Stillschweigen und vereinbaren, dass es nie eine Verschwörung gegen den Erzbischof gab, Gerhard demnach durch einen Unfall und Rolof durch einen Raubüberfall ums Leben gekommen sei.", "section_level": 2}, {"title": "Vertonungen.", "content": "Der Hörverlag produzierte ein etwa 420 Minuten dauerndes Hörspiel mit Sprechern wie Mario Adorf, Anke Engelke, Cordula Stratmann und anderen. Die Musik des Hörspiels stammt vom Autor Frank Schätzing. Ein Hörbuch, gelesen von Schätzing selbst, ist eine gekürzte Fassung des Buches und dauert 512 Minuten. Schätzing gibt dabei jedem Charakter eine eigene Stimme, indem er Tonfall, Stimmlage und dergleichen variiert.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In Köln gibt es eine Stadtführung zu Tod und Teufel, die auf einem Wanderweg durch die Originalschauplätze des Romans führt, wobei historische sowie fiktive Fakten aus dem Roman erläutert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Widmung.", "content": "Das Buch ist \"Jürgen\" gewidmet. Die Widmung lautet „Für Jürgen, voller Übermuth“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tod und Teufel ist ein historischer Kriminalroman und das Schriftstellerdebüt von Frank Schätzing. Er spielt im mittelalterlichen Köln, vom 10. bis 14. September 1260, und birgt eine Handlung rund um den Machtkampf zwischen Kölner Patriziern und dem Kölner Erzbischof. Das Buch erschien erstmals 1995 im Verlag Emons; im Oktober 2006 erschien eine Neuauflage im Goldmann Verlag.", "tgt_summary": "科隆911是德国作家法兰克·薛庆于1995年出版的小说,是其踏入文学出版的处女作。由于当时薛庆仍未知名,只有原著德文版,直至2000年后,他凭群及海,另一个未知的宇宙两本著作成为畅销作家后,科隆911才在再版,并翻译成多种语言。", "id": 1110405} {"src_title": "Aleksandar Ranković (Politiker)", "tgt_title": "亞歷山大·蘭科維奇", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ranković wurde 1928 Mitglied der damals noch kleinen Kommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ). 1929 errichtete der jugoslawische König Aleksander I. seine Königsdiktatur, in dessen Folge alle politischen Parteien aufgelöst wurden. Noch im gleichen Jahr wurde Ranković wegen illegaler kommunistischer Tätigkeit verhaftet und soll im Gefängnis Glavnjača gefoltert worden sein. Er wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, die er in den Gefängnissen von Sremska Mitrovica und Lepoglava verbrachte. 1935 wurde er entlassen und leistete seinen Militärdienst bei der königlich-jugoslawischen Armee. 1937 wurde er Mitglied des Zentralkomitees der KPJ und 1940 des Politbüros des ZK. Nach dem Balkanfeldzug (1941) der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs war er Teil des kommunistischen Widerstands in Jugoslawien. Sein Deckname innerhalb der Partei war seit Januar 1939 \"Marko\"; sein Kampfname \"Leka\" (Лека). Als enger Mitarbeiter Titos wurde Ranković am 29. Juli 1941 bei Tag mitten in Belgrad in einem aufsehenerregenden Handstreich aus einem Polizeilazarett befreit, in das er nach seiner Inhaftierung und Folterung durch die Gestapo gebracht worden war. Ranković gehörte dem Generalstab der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee an und war ab 1944 Chef der jugoslawischen zivilen und militärischen Geheimpolizei Odjeljenje za zaštitu naroda (OZN) bzw. ab 1946 Chef der Nachfolgeorganisationen Uprava državne bezbednosti (UDB) und Kontraobaveštajna služba (KOS). Am 4. Juli 1945 wurde er zum jugoslawischen Volkshelden erklärt. Nach dem Krieg bekleidete Ranković von 1946 bis 1953 das Amt des Innenministers des neu gegründeten Staates Jugoslawien. Tito ernannte ihn 1963 zum jugoslawischen Vizepräsidenten und machte Ranković damit zur „Person Nr. 2“ Jugoslawiens und zu seinem potentiellen Nachfolger. In den 1960er Jahren opponierte Ranković im Bund der Kommunisten Jugoslawiens (BdKJ) gegen den Umbau der politischen Strukturen Jugoslawiens, der die föderalen Elemente stärkte. Er verhinderte insbesondere die Erweiterung der bereits in der jugoslawischen Verfassung von 1946 bestehenden Autonomierechte für die beiden serbischen Provinzen Kosovo und Metochien und Vojvodina und ließ Kosovo-Albaner durch die Geheimpolizei UDB bzw. SDB als mögliche Staatsfeinde verfolgen und auf bloßen Verdacht hin liquidieren. Reformer innerhalb der kommunistischen Partei erreichten im Juli 1966 die Entlassung Rankovićs aus seinen politischen Ämtern. Ihm wurde vorgeworfen, die UDB zu einem Staat im Staate ausgebaut zu haben, der sogar Tito mit Abhöranlagen überwacht habe. Dieser reagierte erst, als Abhöranlagen auch in seinem eigenen Schlafzimmer entdeckt worden waren. Am 16. Juni 1966 wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt, deren Ermittlungen die Vorwürfe gegen Ranković bestätigten. Bereits am 1. Juli 1966 wurde Ranković auf dem IV. Plenum des Zentralkomitees des BdKJ aller Ämter enthoben, jedoch auf Anweisung Titos nicht weiter bestraft. Eine spätere Sonderkommission der jugoslawischen Regierung stellte im Kosovo zahlreiche Fälle von Machtmissbrauch, Verhaftungen, Folterungen und etwa 70 Morde an Kosovo-Albanern fest, die von Rankovićs Polizeieinheiten begangen worden waren. Ranković verbrachte den Rest seines Lebens in Dubrovnik (heute Republik Kroatien), wo er 1983 in seinem 74. Lebensjahr starb. Vermutlich aufgrund seiner eisernen Politik gegenüber den Kosovo-Albanern galt er bei vielen Serben als Beschützer serbischer Interessen. Seine Beerdigung im August 1983 in Belgrad mit etwa 100.000 Teilnehmern wurde zu einer der ersten serbisch-nationalistischen Versammlungen nur wenige Jahre vor dem Zerfall Jugoslawiens.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Aleksandar Ranković (; * 28. November 1909 in Draževac bei Obrenovac, Königreich Serbien; † 20. August 1983 in Dubrovnik, Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien) war ein führender Funktionär der Kommunistischen Partei Jugoslawiens und von 1946 bis 1953 der Innenminister Jugoslawiens. 1963 ernannte ihn Tito zum jugoslawischen Vizepräsidenten und machte ihn damit zu seinem potentiellen Nachfolger. Ranković war seit 1944 Chef der jugoslawischen zivilen und militärischen Geheimpolizei Odjeljenje za zaštitu naroda (OZN) bzw. deren Nachfolgeorganisationen Uprava državne bezbednosti (UDB) und Kontraobaveštajna služba (KOS). Als solcher war Ranković ab 1945 unmittelbar verantwortlich für die Inhaftierung, Folterung und Tötung von Tausenden politischen Gefangenen, vermeintlichen und tatsächlichen Regimegegner, sowie Kollaborateuren, Faschisten und Royalisten aus dem 2. Weltkrieg im In- und Ausland. Aufgrund des ihm vorgeworfenen wiederholten Machtmissbrauchs wurde Ranković 1966 aller seiner Ämter enthoben und aus der Partei ausgeschlossen. Die Änderungen in der Parteistruktur nach seiner Absetzung sprechen dafür, dass die zunehmende Kontrolle der Partei durch den Geheimdienst entscheidend für Rankovićs Sturz war. Als Vertreter des nationalserbischen Flügels innerhalb der KPJ, stand Ranković für einen jugoslawischen Unitarismus mit großserbischen Anzeichen. Seine Entmachtung war ein Sieg des reformbereiten über den konservativen KPJ-Parteiflügel und ermöglichte die nachfolgende Dezentralisierung und Stärkung der Eigenkompetenzen der jugoslawischen Teilrepubliken und erleichterte das nationale Leben der Kosovo-Albaner.", "tgt_summary": "亚历山大·「雷卡」·兰科维奇(塞尔维亚语:Александар Ранковић \"Лека\",1909年11月28日–1983年8月20日)是一位塞尔维亚裔的南斯拉夫共产主义政治领袖,被认为是仅次于约瑟普·布罗兹·铁托与爱德华·卡塔尔尔两人的南国第三号人物。兰科维奇是提倡南国强化中央集权,反对将权力分散至地方政府,他将此视作对塞尔维亚统一利益的挑战。兰科维奇也主张保护科索沃境内塞尔维亚人的安危,并给予他们特权。兰科维奇支持以强硬手段对付科索沃境内的阿尔巴尼亚人,后者常有组织活动来煽动群众的嫌疑。", "id": 2130191} {"src_title": "Appel-Reaktion", "tgt_title": "Appel反应", "src_document": [{"title": "Übersichtsreaktion.", "content": "Als Reagenzien werden stöchiometrische Mengen von Triphenylphosphin (TPP = PPh) und einem Tetrahalogenmethan, wie beispielsweise Tetrachlormethan (CCl) oder Tetrabrommethan (CBr) benötigt. Mit Tetrafluormethan (CF) kann die Reaktion nicht durchgeführt werden. Als Produkt entsteht bei der Appel-Reaktion aus einem Alkohol (R und R sind organische Reste) ein Halogenalkan, im Beispiel ein Chloralkan.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionsmechanismus.", "content": "Der Mechanismus der Appel-Reaktion wird hier am Beispiel der Umsetzung von Triphenylphosphan, Tetrachlormethan und einem sekundären Alkohol beschrieben. Die Reste R und R sind dabei organische Reste: Das Triphenylphosphan (1) wird durch das Tetrachlormethan (2) aktiviert und es bildet sich das Chlortriphenylphosphin (3) und ein deprotoniertes Chloroform (4). Das deprotonierte Chloroform (4) greift den Alkohol an, wodurch ein Alkoholat 5 entsteht. Dann erfolgt die Reaktion zwischen dem Triphenylphosphin (3) und dem Alkoholat 5. Das Molekül 7 wird gebildet und ein Chlorid-Ion aus dem Chlortriphenylphosphin (3) abgespalten. Im letzten Schritt wird Triphenylphosphinoxid als sehr gute Abgangsgruppe durch den nukleophilen Angriff des Chlorid-Ions 6 verdrängt und das gewünschte Produkt, in diesem Fall ein Chloralkan 8. Die treibende Kraft der Reaktion ist die Bildung der O=P-Doppelbindung, also die Oxidation von P(III) zu P(V). Die Appel-Reaktion ist eine milde und moderne Variante zur Chlorierung oder Bromierung unter S2-Bedingungen. Sie ist daher stereoselektiv unter Inversion der Konfiguration.", "section_level": 1}, {"title": "Praktische Bedeutung.", "content": "Die Appel-Reaktion ist ein reines Laborverfahren. Wegen der Bildung stöchiometrischer Mengen Triphenylphosphinoxid und anderer Abfallstoffe ist die Atomökonomie der Appel-Reaktion so schlecht, dass niemand eine technische Synthese für ein Halogenalkan basierend auf dieser Reaktion realisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Appel-Reaktion ist eine nukleophile Substitutionsreaktion vom Typ S2, die in der organischen Chemie die Überführung von Alkoholen in die entsprechenden Alkylhalogenide ermöglicht. Bevorzugt werden dabei primäre und sekundäre Alkohole verwendet. Die Appel-Reaktion ist ein Spezialfall der Redox-Kondensation nach Mukaiyama. Die Namensreaktion ist nach ihrem Entdecker Rolf Appel (1921–2012, Universität Bonn) benannt, der seine Forschungsergebnisse dazu ab 1975 veröffentlichte.", "tgt_summary": "Appel反应(Appel reaction)", "id": 2247819} {"src_title": "Thomas Bowdler", "tgt_title": "托马斯·鲍德勒", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bowdler wuchs als Sohn eines wohlhabenden Vaters auf und studierte Medizin an der Universität Saint Andrews und in Edinburgh. Nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1776 verzichtete er jedoch darauf zu praktizieren und widmete sich stattdessen der Sache der Gefängnisreform. Es wird angenommen, dass er mit Dr. Bowdler, einem starken englischen Schachspieler der 1780er Jahre, identisch ist. Von Bowdler sind insbesondere acht Partien erhalten geblieben, die er gegen den berühmtesten Schachmeister des 18. Jahrhunderts, François-André Danican Philidor, austrug. Philidor spielte diese Partien unter Bauernvorgabe oder gleichzeitig blind gegen zwei oder drei Gegner. Bowdler gewann von diesen Partien zwei, verlor drei und erreichte dreimal remis. In einer überlieferten Partie gegen Conway im Jahr 1788 gelang Bowdler erstmals eine Kombination mit einem doppelten Turmopfer. Im Jahr 1818, nachdem sich Bowdler auf die Isle of Wight zurückgezogen hatte, veröffentlichte er die Ausgabe des \"Family Shakespeare\", die einen beträchtlichen Verkaufserfolg erlebte. Er unternahm daraufhin mit geringerem Erfolg die Herausgabe der Werke des Historikers Edward Gibbon. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Bowdler im südlichen Wales, wo er auch starb. Seine große Bibliothek, die sich teilweise aus Beständen seiner Vorfahren zusammensetzte, vermachte er einer walisischen Universität.", "section_level": 1}, {"title": "Die Shakespeare-Ausgabe.", "content": "Bowdler war zu der Überzeugung gelangt, dass eine unter „familienfreundlichen“ Kriterien bereinigte Fassung das Werk von Shakespeare einem größeren Leserkreis zugänglich machen werde. Im Jahr 1807 wurde eine erste Fassung in vier Bänden publiziert, die 24 Theaterstücke enthielt. Die Redaktionsarbeit hatte seine Schwester Henrietta erledigt, die aber vermutlich aus Pietätsgründen nicht genannt wurde. Danach folgte 1818 die zehnbändige Ausgabe \"The Family Shakespeare\", die mit dem Hinweis versehen war, dass „diejenigen Worte und Ausdrücke weggelassen sind, die schicklicherweise nicht in einer Familie vorgelesen werden können“. Jedes Theaterstück war mit einer Einführung versehen, in der Bowdler die Texteingriffe zusammenfasste und erläuterte. Bis 1850 wurden elf Auflagen gedruckt. Bei aller Kritik, die das Verfahren aus heutiger Sicht hervorruft, ist zu bedenken, dass bereits vor Bowdler ähnliche Bearbeitungen vorgekommen waren. Letztlich erfüllte die Edition den Zweck, Hindernisse für das Studium abzubauen und den Shakespeare-Werken eine erweiterte Leserschaft speziell unter jungen Menschen zu erschließen. Ausdrücklich verzichtete die Bowdler-Ausgabe darauf, neuen Text hinzuzufügen, wovor frühere Herausgeber Shakespeares nicht zurückgeschreckt waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Bowdler (* 11. Juli 1754 in der Nähe von Bath; † 24. Februar 1825 in Wales) war ein englischer Arzt, der eine nach moralischen Zensurkriterien bereinigte Ausgabe der Werke von William Shakespeare veröffentlichte. Dieses Vorgehen rief unter Zeitgenossen beträchtliche Kritik und Belustigung hervor. Seitdem hat der Ausdruck \"to bowdlerise\" oder \"bowdlerize\" Eingang in die englische Sprache gefunden, womit eine prüde Form der Medienzensur gemeint ist.", "tgt_summary": "托马斯·鲍德勒,伦敦皇家内科医学院成员,英国皇家学会会员(Thomas Bowdler 1754年7月11日–1825年2月24日),是一名凭借出版《家庭版莎士比亚集》,即删节版的莎士比亚集的工作而闻名的英国内科医生。这部由其妹亨利塔·玛丽亚·鲍德勒协助编辑的作品,旨在提供一个较原版更为适合十九世纪的妇女儿童阅读的莎士比亚集的版本。", "id": 1669046} {"src_title": "Somapura Mahavihara", "tgt_title": "索玛普利大寺", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die archäologische Stätte liegt beim Dorf Paharpur im Distrikt Naogaon im Nordwesten Bangladeshs in einer Höhe von etwa.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das buddhistische Kloster war das größte des Subkontinents. Es wurde wahrscheinlich unter dem König Dharmapala (reg. um 775–810) aus der Pala-Dynastie erbaut; tibetische Quellen nennen jedoch seinen Nachfolger Devapala (reg. um 810–850) als Erbauer der Anlage. Eine Pfeilerinschrift stammt aus der Zeit König Mahendrapalas (reg. ca. 850–860). Die Anlage wurde möglicherweise bereits im 11. Jahrhundert durch konkurrierende Vangala-Heere zerstört. Die islamische Invasion Bengalens (um 1205) setzte spätestens dem bisherigen religiösen Leben ein Ende. Die gesamte Anlage war von einer Erd- und Grasschicht bedeckt als britisch-indische Archäologen unter der Leitung des \"Archaeological Survey of India\" in den 1920er Jahren mit den Ausgrabungen begannen.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Nur ein Treppenaufgang führte in den quadratischen mauerumgürteten Innenhof mit einer Seitenlänge von ca. 307 m, in dessen Zentrum sich die Ruinen eines Stupa erheben. Die Gesamtkonzeption der zur Gänze aus Backsteinen erbauten Klosteranlage \"(vihara)\" ähnelt noch nicht mal in Ansätzen einem indischen Tempel der damaligen Zeit und auch keinem der frühbuddhistischen Klöster Indiens (z. B. Nalanda); vielmehr standen die Erbauer der einem Mandala ähnelnden Anlage wahrscheinlich in wechselseitigem künstlerischen Austausch mit den Baumeistern des ebenfalls buddhistischen Borobodur-Heiligtums auf der Insel Java. An den Innenseiten der Außenmauern des Hofes befanden sich 177 Zellen, die von den Mönchen zum Wohnen und für private Meditationsübungen benutzt wurden. Der zentrale Stupa besteht aus drei übereinander angeordneten und unterschiedlich hohen Terrassen. Er erreicht heute eine Höhe von ca. 22 m; seine ursprüngliche Höhe wird jedoch auf etwa 30 m geschätzt. In der obersten Terrasse befindet sich ein Schacht, an dessen Boden ursprünglich vermutlich Reliquien deponiert waren.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgrabungen.", "content": "Auf dem Gelände wurden – neben einer Vielzahl von Stupas und Schreinen in verschiedenen Größen und Formen – auch Terrakotta-Tafeln, Steinskulpturen, Inschriften, Münzen, Keramik und anderes ausgegraben.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Bedeutung der Stätte liegt in ihrem Einfluss auf die buddhistische Architektur ganz Südostasiens. Sie war ein wichtiges intellektuelles Zentrum für Buddhisten, Jainas und Hindus. Die Außenmauern mit ornamentalen Terracotta-Tafeln zeigen noch heute den Einfluss dieser drei Religionen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Somapura Mahavihara (bengalisch: ) ist eine bedeutende buddhistische Ruinenstätte in Bangladesch, die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Der Ort wurde während der Pala-Dynastie von Mahayana-Buddhisten bewohnt und war damals ein wichtiges Kultur- und Studienzentrum.", "tgt_summary": "这个遗址又被称作大寺院(英语:Somapura Mahavira)(孟加拉语:সোমপুরমহাবিহার),是七世纪大乘佛教在孟加拉兴起的见证,一直到12世纪以前这里都是著名的文化中心。这个寺院的设计完美地满足了举行宗教仪式的需要,体现出与众不同的艺术成就。寺院的简单和谐线条及许多雕刻装饰对佛教建筑发展有着深远影响,甚至远在柬埔寨都能找到这种影响力。", "id": 2793818} {"src_title": "Intelligent Platform Management Interface", "tgt_title": "IPMI", "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Herzstück des IPMI ist eine komplexe anwendungsspezifische integrierte Schaltung, der so genannte Baseboard Management Controller (BMC), der über den Intelligent Platform Management Bus (IPMB) mit den grundlegenden Hardware-Komponenten des Servers, den erforderlichen Kommunikations-Schnittstellen wie dem Universal Serial Bus, einer Netzwerk-Schnittstelle sowie einer Reihe von Sensoren verbunden ist. Sobald der Server mit Standby-Spannung versorgt wird, startet der BMC (vergleichbar mit dem Booten) und führt dabei eine Reihe grundlegender Tests der Server-Hardware aus. Obwohl sich der Server selbst noch im ausgeschalteten Zustand befindet, kann er ab diesen Zeitpunkt bereits über eine serielle Verbindung oder ein lokales Netzwerk grundlegend administriert bzw. überwacht werden. Die Funktionen im ausgeschalteten Zustand sind unter anderem: Im laufenden Betrieb kann der Server unabhängig davon, ob ein und welches Betriebssystem installiert ist, noch tiefgreifender administriert und überwacht werden. Mittels SOL () ist unter anderem auch ein Zugriff auf das BIOS möglich. Optional können per KVM-Switch () auch der komplette Inhalt des Monitors sowie Maus- und Tastatureingaben übertragen werden. Somit kann der Administrator auch sehr grundlegende Einstellungen im Bios des Servers oder des RAID-Controllers mittels Fernsteuerung vornehmen. Im betriebsfähigen Zustand des Rechners stehen Funktion wie die Überwachung von Sensorwerten wie Spannung, Temperatur, Lüfterdrehzahl oder auch die Nutzung vom KVM-Switch unabhängig vom Betriebssystem und Einstellungen des Rechners zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Normen und Standards.", "content": "Die IPMI-Spezifikation liegt in folgenden Versionen vor:", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolger Redfish.", "content": "Seit August 2015 gibt es einen Industriestandard namens \"Redfish Scalable Platforms Management API\" (Redfish), der skalierbarer als IPMI sein und IPMI-over-LAN ersetzen soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Intelligent Platform Management Interface (IPMI) ist eine standardisierte Schnittstelle in Computer-Hardware und -Firmware, über die Rechner auf Hardwareebene ferngesteuert überwacht und verwaltet werden können, auch wenn sie ausgeschaltet sind oder kein Betriebssystem installiert ist. IPMI stellt damit eine Realisierungsform von Lights Out Management (LOM) dar. IPMI wurde ursprünglich von Intel, Hewlett-Packard, NEC und Dell, jedoch als herstellerübergreifender Industriestandard mit Schwerpunkt auf Serversysteme entwickelt, kann aber zur zentralen EDV-Fernwartung in größeren Organisationen auch auf Arbeitsplatzrechnern eingesetzt werden.", "tgt_summary": "智慧平台管理接口(Intelligent Platform Management Interface)原本是一种Intel架构的企业系统的周边设备所采用的一种工业标准。IPMI亦是一个开放的免费标准,使用者无需支付额外的费用即可使用此标准。", "id": 727012} {"src_title": "Wong Kar-Wai", "tgt_title": "王家卫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wong Kar-Wai wurde in Shanghai geboren. Die Familie zog nach Hongkong, als er fünf Jahre alt war. Er studierte bis 1980 Grafikdesign am Hong Kong Polytechnic, danach arbeitete er zwei Jahre lang als Produktionsassistent beim Fernsehen. Zwischen 1982 und 1987 verfasste er als Drehbuchautor über zehn Skripte verschiedener Genres, von der romantischen Komödie bis zum Action-Drama. \"Final Victory\" (; 1986, Produzent: Patrick Tam) hält Wong selbst für seine beste Arbeit. Seit 1988 hat Wong bei zehn Spielfilmen Regie geführt und zahlreiche Preise gewonnen. Mit dem Spielfilm \"Days of Being Wild\" begann 1991 seine Zusammenarbeit mit dem Kameramann Christopher Doyle. Im Jahr 2001 drehte Wong Kar-Wai den Kurzfilm \"The Follow\" als Teil der Werbekurzfilmreihe The Hire von BMW. Auch für Lacoste stellte er einen Werbefilm her, wiederum mit dem taiwanischen Schauspieler Chang Chen, der auch in den Spielfilmen „Happy Together“ und „2046“ mitwirkte. Vier Jahre nach „In the Mood for Love“ stellte Wong Kar-Wai im Jahr 2004 mit erheblicher Verspätung dessen Fortsetzung „2046“ fertig. Die Produktion war immer wieder verschoben worden, was in Bezug auf den Titel für entsprechende Scherze über den avisierten Premierentermin sorgte. Der Film feierte schließlich auf dem Filmfestival von Cannes Weltpremiere, nicht ohne auch dort noch einmal für Aufregung zu sorgen. Aufgrund von \"Transportschwierigkeiten\" war die Pressevorführung abgesagt worden; erstmals in der Geschichte des Festivals fand diese dann zeitgleich mit der Galavorführung statt. Gerüchten zufolge war der Film jedoch bis zuletzt noch zur Untertitelung in Arbeit gewesen. Die Kritik zeigte sich jedenfalls begeistert von dem außergewöhnlich inszenierten Werk, konstatierte aber auch einige Verständnisprobleme, wie so oft bei bildpoetischen Filmen. Wong Kar-Wai war 2006 Jury-Präsident beim Filmfestival Cannes. Ein Jahr später war er mit dem Eröffnungsfilm „My Blueberry Nights“ dort bei den 60. Filmfestspielen auch im Wettbewerb vertreten. Im Jahr 2013 bekleidet Wong das Amt des Jury-Präsidenten der 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Gleichzeitig eröffnete sein außer Konkurrenz laufender Martial-Arts-Film The Grandmaster (original Titel ) über zwei verfeindete Kung Fu-Meister (dargestellt von Tony Leung und Zhang Ziyi) das Festival.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wong Kar-Wai (, * 17. Juli 1958 in Shanghai) ist ein Drehbuchautor, Filmproduzent und Filmregisseur aus Hongkong. Der Autorenfilmer ist bekannt für eine spezielle, erlesene Ästhetik bei Bild, Licht und Rhythmus, die auf asiatische und andere zeitgenössische Filmemacher großen Einfluss ausübte.", "tgt_summary": "王家卫(英文名:英语:Wong Kar-Wai,1958年-7月17日),祖籍浙江舟山,生于上海,太平绅士,哈佛大学艺术系博士,香港电影导演,奥斯卡金像奖华人评审,擅长浪漫艺术电影,曾7次夺得香港电影金像奖和3夺欧洲电影奖。他亦担任康城影展评审团主席并获得多个国际电影主要奖项,包括戛纳影展最佳导演奖、凯撒电影奖、纽约影评人协会奖等。", "id": 1081562} {"src_title": "Jet Li Contract Killer – Im Auftrag des Todes", "tgt_title": "杀手之王 (1998年电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Anführer einer Yakuza-Organisation Tsukamoto deponiert für den Fall seiner Ermordung 100 Millionen Dollar für denjenigen, der seinen Tod rächen würde. Etwas später wird er getötet. Zahlreiche Menschen nehmen an einem Treffen der Killer teil, die den Auftrag ausführen könnten. Darunter befindet sich Fu, der früher ein Soldat einer Eliteeinheit war und in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Fu verbündet sich mit dem Betrüger Ngok Lo. Ngok Lo, der fortan als Agent von Fu fungiert, kauft seinem Geschäftspartner teure Bekleidung. Eiji Tsukamoto, der Enkelsohn des Ermordeten, will den Mörder selbst töten. Er nimmt seinem Vater übel, dass Fremde den Tod dessen Vaters rächen sollten. Währenddessen nimmt Fu einen anderen Auftrag an, um die laufenden Kosten zu decken. Er tötet die Zielperson nicht, sondern verteidigt sie vor den anderen Killern, wofür er von dieser Person mit Geld belohnt wird. Er und Ngok Lo werden aber am Tatort verhaftet und vernommen. Ngok Los Tochter Kiki, die Jura studiert, holt beide aus dem Arrest. Er bringt Fu in seiner Wohnung unter – im einstigen Zimmer seiner Tochter. Er warnt Fu, dass dieser nicht für die bereits verlobte Kiki schwärmen soll. Als Fu und Ngok Lo von Eiji Tsukamoto bedrängt werden, erzählt Ngok Fu, dass er ein Hochstapler ist. Weiterhin hat Ngok Lo in der Unterwelt verbreitet, er wäre der \"König der Killer\". Aber, da Tsukamoto vom echten \"König der Killer\" umgebracht wurde, sind nun alle fälschlicherweise hinter ihm her. Fu und Ngok treffen sich mit Tsukamoto. Dort kommt es zum großen Kampf, an dem auch der \"König der Killer\" plötzlich auftaucht und sich als Polizist zu erkennen gibt. Es kommt zum Kampf zwischen dem \"König der Killer\" und Eiji, in dem Eiji Tsukamoto stirbt. Der Vorsitzende der Jury, die die Belohnung vergeben soll, willigt ein, der Version zuzustimmen, in der Eiji Tsukamoto der zu tötende Mörder war. Der \"König der Killer\" will seinen Platz Fu überlassen, der Ngok Lo als seinen Agenten feuert und stattdessen mit der Vermittlung der Aufträge dessen Tochter Kiki beauftragt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Almar Haflidason schrieb für die BBC, der Humor komme wie bei vielen in Hongkong produzierten Filmen nicht gut an. Die Choreografie der Kampfszenen gleiche diesen Mangel aus. Die Zeitschrift \"Cinema\" schrieb, dem „\"unausgegorenen Film\"“ fehle es „\"an Action und großen Gags\"“. Das „\"furiose\"“ Finale und „\"einige nette Szenen\"“ wurden gelobt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Wei Tung wurde im Jahr 1999 für die Choreografie der Actionszenen für den \"Hong Kong Film Award\" nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jet Li Contract Killer – Im Auftrag des Todes (\"Hitman\", \"The Contract Killer\", \"Sat sau ji wong\") ist eine Hongkong-chinesische Actionkomödie von Wei Tung aus dem Jahr 1998.", "tgt_summary": "是1998年董玮执导的一部香港动作片,李连杰、曾志伟、任达华和梁咏琪主演,该片是李连杰进军好莱坞之前的最后一部港产片。", "id": 325367} {"src_title": "Kernwaffe", "tgt_title": "核武器", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Begriff.", "content": "Kurz nach der Entdeckung der Radioaktivität gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde klar, dass beim Zerfall radioaktiver Elemente über lange Zeiträume ungeheuer große Energiemengen freigesetzt werden. Bald entstanden daher Spekulationen über die technische und militärische Nutzung dieser neuartigen Energie. Das Wort, wurde von H. G. Wells in seinem 1914 erschienenen Roman geprägt, der damit eine Waffe beschrieb, die mit Hilfe induzierter Radioaktivität eine sich über lange Zeit fortsetzende Explosion bewirken sollte. Der Begriff der Atombombe entstand damit zwei Jahrzehnte vor der Entdeckung der Kernspaltung, der Grundlage für die seit den 1940er Jahren entwickelten Nuklearwaffen, auf welche die literarisch bereits eingeführte Bezeichnung schließlich übertragen wurde. Wells hatte sein Buch dem Chemiker Frederick Soddy gewidmet, einem Mitarbeiter des damals führenden Atomphysikers Ernest Rutherford. Rutherford beschrieb 1911 mit seinem Atommodell den grundsätzlichen Aufbau", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge.", "content": "Allgemein bekannt für ihre Arbeit bei der Entwicklung von Kernwaffen sind Robert Oppenheimer und Edward Teller. Der erste Wissenschaftler, der ernsthaft über Kernwaffen nachdachte, war wohl der ungarische Physiker Leó Szilárd; er erwog im September 1933 die Möglichkeit, Atomkerne mittels Beschuss durch Neutronen zu einer Energie liefernden Kettenreaktion zu bringen. Diese Idee war damals noch spekulativ. Die deutsche Chemikerin Ida Noddack-Tacke äußerte 1934 die Vermutung „\"daß bei der Beschießung schwerer Kerne mit Neutronen diese Kerne in mehrere größere Bruchstücke zerfallen\".“ Mit der Entdeckung der neutroneninduzierten Urankernspaltung 1938 durch Otto Hahn und Fritz Straßmann und deren korrekter theoretischer Deutung durch Lise Meitner und deren Neffen Otto Frisch waren 1939 die wichtigsten theoretischen Grundlagen und experimentellen Befunde veröffentlicht, die Kernwaffen bei ausreichender Verfügbarkeit von", "section_level": 2}, {"title": "Deutsches Kernspaltungsprojekt.", "content": "Im nationalsozialistischen Deutschland arbeiteten während des Zweiten Weltkrieges Wissenschaftler wie Werner Heisenberg, Carl Friedrich von Weizsäcker, Walther Gerlach, Kurt Diebner und Otto Hahn unter anderem im Rahmen des deutschen Uranprojekts an der Nutzbarmachung der Kernspaltung zur Erreichung deutscher Kriegsziele. Die Befürchtung der USA, Deutschland könnte so einen eigenen nuklearen Sprengsatz entwickeln, war ein wichtiger Anlass, ein eigenes Atombombenprogramm zu initiieren. Es wurde vermutet, dass mehrere, über das", "section_level": 2}, {"title": "Manhattan-Projekt.", "content": "1942 wurde unter größter Geheimhaltung unter dem Decknamen „Projekt Y“ (als Teil des Manhattan-Projekts) das Forschungslaboratorium Los Alamos im US-Bundesstaat New Mexico konzipiert. Von 1943 an arbeiteten dort unter der wissenschaftlichen Leitung Robert Oppenheimers mehrere tausend Menschen, viele von ihnen Wissenschaftler und Techniker. Am 16. Juli", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz gegen Hiroshima und Nagasaki.", "content": "Am 6. August 1945, also 21 Tage nach dem ersten erfolgreichen Test bei Alamogordo, warf der Bomber Enola Gay die erste Atombombe (Sprengstoff: Uran-235), Little Boy genannt, über der Küstenstadt Hiroshima ab, wo sie um 08:15 Uhr Ortszeit etwa 600 m über dem Boden detonierte. Rund 90.000 Menschen starben sofort, weitere 50.000 Menschen starben innerhalb von Tagen bis Wochen an der Strahlenkrankheit. Am 9. August 1945 sollte der Bomber Bockscar die zweite Atombombe (Sprengstoff: Plutonium-239), Fat Man genannt, über Kokura abwerfen. Als dort auch nach drei Anflügen noch schlechte Sicht herrschte und der Treibstoff knapp wurde, wich der Kommandant auf das Alternativziel, die Küstenstadt Nagasaki, aus. Da auch dort die Wolkendecke zu dicht war, wurde", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Die USA hatten drei Jahre lang als einziger Staat einsatzfähige Atomwaffen und führten damit Tests beispielsweise unter Wasser durch. 1948 besaßen sie rund 50 einsatzbereite Sprengköpfe. Angesichts ihrer militärischen Unterlegenheit gegenüber der Sowjetunion in konventioneller Hinsicht wurde Anfang 1948 im Plan „Halfmoon“ erstmals ein massiver atomarer Vergeltungsschlag gegen die UdSSR entworfen, der zunächst 133 Atombomben auf 70 sowjetische Städte, aber bald darauf in reduzierter Fassung die vorhandenen 50 Atombomben auf 20 sowjetische", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Wasserstoffbombe.", "content": "Die weitere Entwicklung von Kernwaffen führte zur Wasserstoffbombe. Die USA zündeten am 31. Oktober/1. November 1952 ihre erste Wasserstoffbombe (Codename \"Ivy Mike\"). Sie setzte eine Energie von 10,4 Megatonnen TNT-Äquivalent frei, das 800-Fache der Hiroshimabombe. Die Sowjetunion zündete ihre erste Wasserstoffbombe am 12. August 1953 auf dem Atomwaffentestgelände Semipalatinsk. Am 22. November 1955 zündete sie", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung nach dem Kalten Krieg.", "content": "Nach dem Zerfall der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre haben Experten den militärischen Sinn von Kernwaffen bezweifelt, da jedes Ziel auch mit konventionellen Waffen der gewünschten Größenordnung zerstört werden kann. Die größte Gefahr der atomaren Bewaffnung sei ein Einsatz durch Terroristen, denn diese könnten bei Verwendung von Atomwaffen mit geringem Aufwand großen Schaden anrichten; Atomwaffen dagegen seien im Kampf \"gegen\" den Terrorismus vollkommen ungeeignet. Unabhängig von dieser Entwicklung blieben die USA und", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Die technische Entwicklung der Kernwaffen seit den 1940er Jahren hat eine große Vielfalt unterschiedlicher Varianten hervorgebracht. Unterschieden werden grundsätzlich Atombomben nach dem \"Kernspaltungs\"- oder Fissionsprinzip („klassische“ Atombombe) und nach dem \"Kernfusions\"prinzip (Wasserstoff- oder H-Bombe). In einer Kernspaltungsbombe wird zur Auslösung eine überkritische Masse von spaltbarem Material zusammengebracht. Wie hoch diese Masse ist, hängt von Material, Geometrie und Konstruktion ab.", "section_level": 1}, {"title": "Explosion von Atombomben.", "content": "Um Atombomben zur Explosion zu bringen, also den Kernspaltungsprozess in Gang zu setzen, wurden mehrere verschiedene Systeme entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Gun-Design.", "content": "Das einfachste Prinzip besteht darin, mit einer konventionellen Sprengladung einen für sich allein unterkritischen Kernsprengstoffkörper auf einen zweiten, ebenfalls unterkritischen zu schießen, um die beiden Teile zu einer überkritischen Masse zusammenzufügen. Es werden entweder zwei Halbkugeln aus spaltbarem", "section_level": 2}, {"title": "Implosion.", "content": "Eine weitere Methode ist die \"Implosion,\" bei der das spaltbare Material als Hohlkugel vorliegt. Diese ist von einer Schicht Sprengstoff umgeben, der bei der Explosion durch eine Anzahl elektrischer Zünder so gezündet wird, dass", "section_level": 2}, {"title": "Kenngrößen.", "content": "Die bei der Explosion einer Nuklearwaffe freigesetzte Energie wird gewöhnlich in \"Kilotonnen\" angegeben. Eine Kilotonne, abgekürzt \"kT,\" ist diejenige Energie, die bei der Detonation von 1000 Tonnen (1 Gg) TNT freigesetzt wird (etwa 4·10 J). Daher wird auch von TNT-Äquivalent gesprochen. Aus diversen Gründen ist die Sprengkraft von konventionellen und nuklearen Waffen über diese Einheit aber nur ungefähr gleichzusetzen. Bei sehr starken Explosionen, etwa von Wasserstoffbomben, wird die Sprengkraft in \"Megatonnen\", kurz \"MT\", angegeben. Diese Einheit entspricht der Energie einer Million Tonnen (1 Tg) TNT. Die reine Sprengkraft allein ist allerdings noch kein Maß für die Wirksamkeit einer Kernwaffe. Je nach Typus, Einsatzbereich und Explosionshöhe der Waffe sind verschiedene andere Faktoren von Bedeutung. Es sind unter anderem folgende Kenngrößen in Verwendung: Dieses sind jeweils keine festen Einheiten,", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Strategische Kernwaffen.", "content": "Strategische Kernwaffen sind Kernwaffen mit großer Sprengkraft, die nicht auf dem Gefechtsfeld eingesetzt werden, sondern Ziele im gegnerischen Hinterland zerstören sollen, wie z. B. ganze Städte oder Raketensilos von Interkontinentalraketen. Ihre Sprengkraft reicht vom Kilotonnenbereich bis zu theoretisch über 100 Megatonnen", "section_level": 2}, {"title": "Taktische Kernwaffen.", "content": "Taktische Kernwaffen (auch \"nukleare Gefechtsfeldwaffen\" genannt) sollen ähnlich wie konventionelle Waffen zur Bekämpfung gegnerischer Streitkräfte eingesetzt werden. Ihr Wirkungskreis und in der Regel auch die Sprengkraft sind deutlich geringer als bei strategischen Waffen. Die kleinste taktische Atomwaffe im Truppendienst hat eine Sprengkraft von circa 0,3 kT. Der geringe Wirkradius soll einen Einsatz relativ nahe an den eigenen Positionen erlauben. Taktische Kernwaffen gab und gibt es in verschiedenen Formen:", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Kernwaffen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neutronenbomben.", "content": "Neutronenbomben sind taktische Kernwaffen, die im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise eine geringere Sprengkraft (etwa 1 kT), aber eine stärkere Neutronenstrahlung erzeugen. Man versprach sich davon vor allem eine erhöhte Effektivität gegen gepanzerte Streitkräfte: Für die Zerstörung von Panzern muss eine Bombe normalerweise in der unmittelbaren Umgebung explodieren, da die Panzerung einen Schutz gegen Druck und Hitze bietet. Gegen Neutronenstrahlung hingegen schützt sie kaum, da Neutronen auch schwere Materialien nahezu ungehindert durchdringen. Die Explosion einer Neutronenbombe könnte daher die Besatzung eines Panzers augenblicklich töten, ohne den Panzer selbst zu vernichten. Allerdings erzeugt die Neutronenstrahlung im Zielgebiet sekundäre Radioaktivität, die das Gelände und dort verbliebenes Material dauerhaft unbrauchbar macht. Daneben können Neutronenbomben verwendet werden, um gegnerische Kernwaffen (z. B. anfliegende Raketen) durch Zerstören der Zünd- oder Steuerelektronik unbrauchbar zu machen. Entwicklung und Stationierung von Neutronenbomben, auch in Deutschland, wurden anfangs so begründet, dass ein damit geführter Krieg", "section_level": 2}, {"title": "Mini-Nukes.", "content": "Sogenannte \"Mini-Nukes\" sind Kernwaffen mit einer Sprengkraft unter fünf Kilotonnen. Die neue Forschung über kleine, technisch hoch entwickelte Kernwaffen ist in den USA geplant. Der US-Senat hob im Mai 2003 ein zehn Jahre altes Verbot der Entwicklung von Mini-Nukes auf. Diese Entscheidung wurde im Kongress durch eine Resolution geschwächt, welche die Forschung erlaubt, jedoch ein Verbot der Entwicklung oder Herstellung neuer Atomwaffen", "section_level": 2}, {"title": "Bunkerbrecher.", "content": "Nukleare bunkerbrechende Waffen sollen tief in die Erde eindringen, um unterirdische und gehärtete Bunker zu zerstören. Es ist ausgeschlossen, dass die Bomben, aus der Luft abgeworfen, tief genug unter die Oberfläche eindringen können und die Explosion vollkommen unterirdisch abläuft. Somit wird ein Bombenkrater erzeugt und hochradioaktives Material wird in die Luft ausgeworfen. Ebenso sind durch", "section_level": 2}, {"title": "Schmutzige Bombe.", "content": "Bei einer \"schmutzigen Bombe\" wird die Wirkung der Explosion mit der großflächigen und jahrelangen Kontamination durch radioaktiven Niederschlag weiter gesteigert. Dieses wird durch den Aufbau der Waffe oder durch eine Kernexplosion auf dem Erdboden erreicht (für letzteres siehe Kernwaffenexplosion). Besonders die Kobaltbombe wurde als schmutzige Bombe bezeichnet. In dieser Bauform wird um den eigentlichen Sprengsatz ein Kobaltmantel angebracht. Dieses Metall wird durch die Explosion in Co umgewandelt, ein stark strahlendes Isotop mit relativ langer Halbwertszeit, das als Staub herabregnen und das betreffende Gebiet für lange Zeit kontaminieren sollte. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde der Begriff \"Schmutzige Bombe\" umgeprägt. Man bezeichnet damit nun einen Sprengsatz aus konventionellem Sprengstoff, dem radioaktives Material beigemischt wurde,", "section_level": 2}, {"title": "Kernwaffen in Europa.", "content": "Alle Staaten in Europa haben den am 5. März 1970 in Kraft getretenen Atomwaffensperrvertrag ratifiziert. Dem Vertrag zufolge ist der Besitz von Kernwaffen (von den in Europa liegenden Staaten) nur Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion bzw. deren Nachfolgestaat Russland erlaubt. Auch die europäischen Atommächte dürfen, wie die übrigen europäischen Länder, Atomwaffen nicht weitergeben. Darüber hinaus hat sich die Bundesrepublik Deutschland durch den am 5. Mai 1955 in Kraft getretenen Deutschlandvertrag gegenüber den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs verpflichtet, auf den Bau von Atomwaffen zu verzichten. Dieser Verzicht wurde 1990 im Zwei-plus-Vier-Vertrag bekräftigt. Die in Europa gelagerten Kernwaffen (vgl. Sondermunitionslager) sind nach Ende des Kalten Krieges drastisch reduziert worden. Auf den europäischen Luftwaffenstützpunkten sind von 1990 bis 1996 rund 208 Kernwaffensilos der NATO gebaut worden. Ursprünglich waren hierfür 438 NATO-Bunker vorgesehen, die aber nicht mehr benötigt wurden. Die von den US-Streitkräften kontrollierten Bunker für Bomben, die im Ernstfall den NATO-Streitkräften zur Verfügung standen, waren nicht alle bestückt worden. Bis 1998 hatte Großbritannien sein Arsenal an Fallbomben auf den Stützpunkten abgebaut. Ab 1996 wurden dann die weiteren Arsenale geleert. Die USA und Großbritannien lagerten", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Stand.", "content": "Die fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats gelten als \"offizielle Atommächte.\" Sie sind im Atomwaffensperrvertrag als Staaten mit Kernwaffen aufgeführt. Zwei Staaten haben bislang die Anzahl ihrer nuklearen Sprengköpfe öffentlich gemacht. Allerdings beziehen sich diese Zahlen lediglich auf die einsetzbaren Sprengköpfe, nicht auf deaktivierte. Die genaue Anzahl der nuklearen Gefechtsköpfe ist oft unklar und muss geschätzt werden. Die „Federation of American Scientists“ gab für 2009 folgende Zahlen bekannt: Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea sind nicht im Atomwaffensperrvertrag aufgeführt, besitzen aber trotzdem Kernwaffen und Trägersysteme (Zahlen für 2008): Die Stiftung Carnegie Endowment for International Peace gab für 2007 folgende Angaben im Proliferation-Report heraus: sowie Die Vereinigten Staaten gaben im Mai 2010 die Anzahl ihrer einsatzbereiten nuklearen Sprengköpfe mit Stand vom September 2009 mit 5.113 an. Im Jahr 1967 seien es noch 31.255 Sprengköpfe gewesen. Das Vereinigte Königreich gab Ende Mai 2010 die vollständige Anzahl seiner Sprengköpfe an. In einer Fragestunde gab der britische Außenminister William Hague bekannt, dass das Land über 225 Kernwaffen verfüge. Damit änderte die britische Regierung ihre traditionelle Haltung, ausschließlich die Anzahl der einsatzbereiten Sprengköpfe bekanntzugeben. Obwohl lange Zeit nicht von offizieller Seite bestätigt, gilt es als unstrittig, dass auch Israel seit den 1970er Jahren im Besitz von Kernwaffen ist. Mordechai Vanunu, damals Techniker am Kernforschungszentrum Negev, verriet 1986 die Existenz des israelischen Kernwaffenprojekts und wurde vom Mossad aus Rom nach Israel entführt. Am 11. Dezember 2006 gab der israelische Ministerpräsident Olmert gegenüber dem deutschen Sender Sat.1 zu, dass Israel eine Atommacht sei. Dieses wurde jedoch später von ihm wieder dementiert. Zuvor gab es Proteste im In- und Ausland als Reaktion auf diese Aussage. Im Januar 2007 meldeten iranische Medien, Israel plane einen atomaren Angriff auf den Iran, was von Tel Aviv dementiert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Nordkoreanische Kernwaffen.", "content": "Nordkorea erklärte im Frühjahr 2005 ebenfalls, Kernwaffen zur Abschreckung entwickelt zu haben; die Aussage wurde und wird jedoch von verschiedenen Seiten bezweifelt. Unstrittig war und ist jedoch, dass Nordkorea ein ambitioniertes Programm zum Erlangen von Kernwaffen unterhält. Am 3. Oktober 2006 wurde von der nordkoreanischen Regierung bekannt gegeben, Atombombentests durchführen zu wollen. Am 9. Oktober 2006 um 10:36 Uhr Ortszeit wurde in Hwadaeri nahe Kilju ein erfolgreicher unterirdischer Nuklearwaffentest durchgeführt und später durch seismische Messungen in Russland und den USA bestätigt. Die Sprengkraft lag nach südkoreanischen Schätzungen bei über 800 Tonnen TNT. Russlands Verteidigungsministerium geht dagegen von 5 bis 15 Kilotonnen TNT aus. (Zum Vergleich: Die Hiroshima-Bombe", "section_level": 2}, {"title": "Programme des Iran.", "content": "Dem Iran wird das Streben nach Atomwaffen unterstellt, allen voran von Israel und den USA. Einen Nachweis dafür gibt es allerdings nicht. Nach eigenen Angaben arbeitet der Iran an der zivilen Nutzbarmachung der Kernkraft zur Energiegewinnung. Diplomaten in Wien, dem Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), sagten 2015 der F.A.Z., der Iran habe vor einigen Wochen bereits 1000 Zentrifugen zur Urananreicherung in der Anlage in Natans installiert gehabt. Das", "section_level": 2}, {"title": "Programme oder Besitz in der Vergangenheit.", "content": "Mit dem Zerfall der Sowjetunion gab es neben Russland drei weitere Nachfolgestaaten der UdSSR mit Kernwaffen: die Ukraine, Weißrussland und Kasachstan. Die Ukraine war zeitweise das Land mit dem drittgrößten Kernwaffenarsenal der Erde. Alle diese Staaten waren Vertragsparteien des START-1-Vertrages, welcher 1991 von der Sowjetunion und den USA unterzeichnet wurde und 1995 in Kraft trat. Die Ukraine, Weißrussland und Kasachstan bekannten sich zum NPT-Vertrag und sicherten zu, ihr Kernwaffenarsenal zu vernichten. Kasachstan und Weißrussland wurden", "section_level": 2}, {"title": "Unfälle mit Kernwaffen.", "content": "Zwischen 1950 und 1980 wurden 32 Unfälle allein mit amerikanischen Kernwaffen bekannt. Laut Recherchen von Eric Schlosser verzeichnete die US-Regierung zwischen 1950 und 1968 mindestens 700 „bedeutende“ Unfälle und Zwischenfälle, in die rund 1250 Atomwaffen verwickelt waren. Vor allem in den 1950er und 1960er Jahren mussten viele Waffen bei Notlandungen von Bombern abgeworfen werden. Manche der Waffen wurden nie wieder gefunden, weil sie in den Ozeanen abgeworfen (aber", "section_level": 1}, {"title": "Abrüstung und Rüstungsbegrenzung.", "content": "Wegen der enormen Zerstörungskraft nuklearer Bomben gab es stets Bestrebungen, sämtliche Kernwaffen abzuschaffen und generell zu verbieten, um zu verhindern, dass damit die Menschheit vernichtet würde. Der Kalte Krieg und die Machtinteressen einzelner Nationen verhinderte jedoch eine schnelle Abkehr von Massenvernichtungswaffen. Dennoch wurden einige Abkommen durchgesetzt, die jeweils einen großen Schritt in Richtung einer nuklearwaffenfreien Welt signalisierten. Ob die Verträge tatsächlich so wirksam sind wie gewünscht, wird allerdings angezweifelt. Am 10. Oktober 1963 trat das Teststoppabkommen in Kraft, worin sich einige Großmächte einigten, keine Nuklearwaffen im Wasser, im All und in der Atmosphäre zu zünden. Unterirdische Tests sollten eine bestimmte Stärke nicht überschreiten. Diesem Abkommen sind bisher 120 Nationen beigetreten. Der Atomwaffensperrvertrag wurde am 1. Juli 1968 von den USA, der Sowjetunion und Großbritannien unterzeichnet und trat 1970 in Kraft. Nachdem Nordkorea seine Unterschrift 2003 zurückgezogen hatte, besitzt das Vertragswerk in 188 Staaten Gültigkeit. Zu den Unterzeichnerstaaten gehört auch die Volksrepublik China und Frankreich (beide 1992). Der", "section_level": 1}, {"title": "Demontage.", "content": "Atombomben auf Uranbasis enthalten hochangereichertes Uran. Man spricht erst ab einem Anreicherungsgrad von 85 % von waffentauglichem Uran. Natur-Uran hat 0,7 % Uran-235; zur Verwendung in Leichtwasserreaktoren muss das Uran auf 3–4 % U-Gehalt angereichert werden \"(reactor-grade)\". Hochangereichertes Uran ist also ein wertvoller Rohstoff. Das Plutonium aus Plutoniumbomben dagegen – wegen seiner", "section_level": 1}, {"title": "Kampagnen für die Abschaffung von Kernwaffen.", "content": "Zahlreiche internationale Kampagnen setzen sich für die Abschaffung aller Atomwaffen ein, darunter: Zahlreiche Appelle zur nuklearen Abrüstung und Rüstungskontrolle wurden auch aus der Physikerschaft an die Politik gerichtet – wie z. B. der Franck-Report, das Russell-Einstein-Manifest, das zur Gründung der Pugwash-Bewegung führte, die Mainauer Kundgebung oder die Erklärung der Göttinger Achtzehn. Auch von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) wurde in einer Reihe von Resolutionen auf die mit der Existenz von Kernwaffen verbundenen Gefahren hingewiesen und die Reduktion der vorhandenen Arsenale sowie der Abschluss eines Kernwaffenteststopp-Vertrages gefordert. In ihrer Resolution vom April 2010 spricht sich die DPG zunächst für den Verzicht auf den Ersteinsatz und den Abzug aller in Deutschland und Europa verbliebenen Atomwaffen aus. Darüber hinaus sprechen sich prinzipiell alle christlichen Kirchen gegen die Verwendung jeder Art von Kernwaffen, zum Teil auch gegen den Besitz, aus. Erst 2006 hat der Ökumenische Rat der Kirchen erneut zur Eliminierung aller nuklearer Waffen aufgerufen. Ausgehend von katholischen Philosophen in Großbritannien Anfang der 1960er Jahre wurden gegen die Strategie der nuklearen Abschreckung ethische Bedenken eingebracht. Für viele Menschen war die Benutzung einer atomaren Waffe unmoralisch, da sie notwendigerweise den Tod von Zivilisten und die Vergiftung der Erde nach sich zieht. Es wurde folgendermaßen argumentiert: Wenn der Einsatz von Kernwaffen unmoralisch sei, so sei dieses auch die Strategie der nuklearen Abschreckung, da diese die bedingte Intention eine unmoralische Handlung zu setzen anstrebt. In der katholischen Kirche wird mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1965) bei der Verwendung der sogenannten wissenschaftlichen Waffen auf die Grenzüberschreitung einer gerechten Verteidigung hingewiesen, da die Anwendung derselben „ungeheure und unkontrollierbare Zerstörungen auszulösen“ vermag. Die Pastoralkonstitution Gaudium et Spes spricht des Weiteren ein Verbot des totalen Krieges aus, der „auf die Vernichtung ganzer Städte oder weiter Gebiete und ihrer Bevölkerung unterschiedslos abstellt“. (GS 80) Die Verletzung der Prinzipien der \"Diskrimination\" und der \"Proportionalität\" (siehe Gerechter Krieg) stellen die Hauptkritikpunkte an dem Einsatz von Nuklearwaffen dar. Am 27. März 2017 begannen auf Beschluss der UN-Generalversammlung Verhandlungen über einen Atomwaffenverbotsvertrag. Angestrebt wird eine „unzweideutige politische Verpflichtung“ auf das Ziel einer von Atomwaffen freien Welt. Dies ist als erster, schnell zu erreichender Schritt zu einer auch konkrete Abrüstungmaßnahmen umfassenden Nuklearwaffenkonvention gedacht. An den Verhandlungen nehmen jedoch zunächst nur zwei Drittel der 193 Mitgliedsstaaten teil. Nicht beteiligt sind die Atommächte und fast alle NATO-Staaten einschließlich Deutschlands.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Kernwaffe (Atomwaffe, Nuklearwaffe, Atombombe, Atomsprengkopf) ist eine Waffe, deren Wirkung auf kernphysikalischen Reaktionen – Kernspaltung und/oder Kernfusion – beruht. Konventionelle Waffen beziehen dagegen ihre Explosionsenergie aus chemischen Reaktionen, bei denen die Atomkerne unverändert bleiben. Die Entwicklung der Kernwaffentechnik begann 1940.", "tgt_summary": "核子武器,简称核武,是利用爆炸核反应的光热辐射、电磁脉冲、冲击波和感生放射性造成杀伤和破坏作用的大杀伤力武器。目前世界最大威力的核子武器类型是氢弹,其威力可达到同等质量的黄色炸药的数千万倍以上。核子武器没有威力上限,投入的核材料的量越多,威力就越大,然而理论上其质能转换效果较反物质武器低。前苏联的沙皇炸弹是目前人类所引爆过的最大当量的炸弹。", "id": 2259803} {"src_title": "Pyraminx", "tgt_title": "金字塔魔方", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der deutsche Puzzle-Erfinder Uwe Meffert entwickelte den Pyraminx Ende der 1970er Jahre im Zuge des großen Erfolgs des Zauberwürfels. Ein europäisches Patent erhielt Meffert im März 1981. Dennoch entstanden mehrere Versionen des Puzzles, die auch teilweise heute noch erhältlich sind. Von denen haben zwar nicht alle die Pyramidenform aber sie beruhen auf demselben Mechanismus und sind im Grunde gleich. Ebenso existiert ein \"Master-Pyraminx\", der auf jeder Seite 16 Dreiecke hat. Zu unterscheiden ist er andererseits von dem Pyramorphix, der zwar genauso aussieht wie eine kleinere Version mit vier Segmenten pro Seite, der aber einen anderen Drehmechanismus besitzt weshalb er im Gegensatz zum Pyraminx beim Lösen seine Form verändert. Beim Pyraminx bilden die vier Ecken und Mittelteile jeweils eine Einheit, da die Ecken bei jeder Bewegung neben dem entsprechenden Mittelteil bleiben. Die Ecken können zwar jeweils auch noch gedreht werden, was der Ästhetik des Puzzles dient, aber den Schwierigkeitsgrad nicht verändert. Tatsächlich gibt es auch eine Variante des Pyraminx, die keine Ecksteine besitzt und somit einem abgeschnittenen Tetraeder gleicht. Sie ist unter dem Namen Tetraminx bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Kombinationen und Schwierigkeitsgrad.", "content": "Der Pyraminx besteht aus 14 beweglichen Teilen von denen aber nur zehn relevant sind, was deutlich weniger sind als die 20 des Zauberwürfels. Im Einzelnen sind das: vier Ecksteine zusammen mit den korrespondierenden vier Mittelsteinen sowie sechs Kantenteile. Da das Drehen einzelner Ecken die anderen Teile nicht verändert, sind die Ecken trivial und für die Lösung irrelevant. Ähnlich wie bei dem normalen Zauberwürfel ändern die Mittelteile des Pyraminx nie ihre Position zueinander, aber sie können die Orientierung wechseln, das heißt die drei Farben wechseln ihre Plätze. Lässt man die Ecken außer Acht, so führt dies zu einer theoretischen Obergrenze von 3 6! 2 Stellungen. Mechanismusbedingt sind aber nur ein Viertel davon erreichbar, was zu einer Anzahl von 3 6! 2 = 933.120 führt. Damit ist der Pyraminx deutlich einfacher als der Zauberwürfel, sogar als der Pocket Cube, der immerhin noch mehr als 3,6 Millionen Stellungen hat. Der Pyraminx wurde auch schon algorithmisch komplett durchgerechnet: Jede Stellung benötigt maximal elf Züge zur Grundstellung, eventuelles Drehen der Ecken nicht eingerechnet. Mit Einbeziehung der vier trivialen Ecken erhöht sich die Zahl der möglichen Stellungen um den Faktor 3 auf 75.582.720. Der aktuelle Weltrekord für das schnellste einmalige Lösen des Pyraminx beträgt und wurde von bei aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Mechanik.", "content": "Die Mechanik des Pyraminx gleicht teilweise der des 3×3×3 Rubik’s Cube. So gibt es hier auch ein Achsenkreuz. Die 4 Mittelsteine (im Bild ist einer am Bildrand unten links zu sehen) werden einfach an dieses geschraubt. Während bei dem Achsenkreuz der klassischen 3×3×3-Variante die Achsen senkrecht aufeinander stehen, gleicht das Achsenkreuz dieses Spielzeuges von der Form her eher einer Tetrapode. Die Mittelsteine sind oktaederförmig, 2 gegenüberliegende Seiten besitzen ein Loch in der Mitte, durch das das jeweilige Eckstück beziehungsweise das Achsenkreuz befestigt werden kann. 3 Seiten sind im zusammenmontierten Zustand zu sehen und mit Stickern beklebt und weitere 3 Seiten liegen an den Kantenflächen an. Die Ecksteine sind tetraederförmig und werden einfach auf die Mittelsteine aufgesetzt. Ein jeder Eckstein bleibt demzufolge ständig mit dem selben, zugeordneten Mittelstein verbunden. Die Kantensteine sind ebenfalls tetraederförmig. 2 Seiten sind zu sehen und beklebt, die restlichen 2 zeigen ins Innere des Pyraminx. An der gemeinsamen Kante der 2 Flächen, die nicht beklebt sind, sind kleine Plastikteile angebracht. Sie befinden sich immer, auch beim Drehen, in einer Vertiefung eines Mittelsteins. Sobald die Kanten gedreht werden, laufen auch diese Plastikteile in den Vertiefungen im Inneren weiter. Die Kanten sind also unter den Mittelsteinen eingehakt. Die Vertiefungen sind immer kreisförmig, und zwar genau senkrecht zu der gegenüberliegenden Spitze des Tetraders, so dass man die Seiten ganz normal wie bei einem Rubik’s Cube drehen kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Pyraminx ist ein ca. 6 cm großes mechanisches Geduldsspiel in Form eines gleichmäßigen Tetraeders, das vom Prinzip und Aufbau her mit dem Zauberwürfel von Ernő Rubik vergleichbar ist. Daher ist auch die Bezeichnung \"Zauberpyramide\" gebräuchlich. Jede der vier Seitenflächen setzt sich aus neun dreieckigen Segmenten zusammen, die in der Grundstellung auf jeder Seite jeweils alle die gleiche Farbe haben. Mit dem internen Drehmechanismus können sowohl die Seitenflächen als auch die Ecken durch 120°-Drehungen um ihren Mittelpunkt wieder in Deckung gebracht werden. Auf diese Weise verändern die beweglichen Teile ihre Position zueinander und können an fast jede Stelle im Tetraeder verschoben werden. Ziel des Geduldspiels ist es meist, den Pyraminx aus einer Stellung, in der die Farben gemischt sind wieder zurück in die geordnete Grundstellung zu bringen.", "tgt_summary": "金字塔魔方(Pyraminx),一种正四面体异型魔方。由德国科学家麦菲特教授(Uwe Meffert)于1981年发明,原本是他用于研究金字塔能量的模型,在研究过程中,意外的发明出金字塔魔方。", "id": 1716098} {"src_title": "Aeroperú-Flug 603", "tgt_title": "秘魯航空603號班機空難", "src_document": [{"title": "Unglücksverlauf.", "content": "Kurz nach dem Start der Boeing 757-200 in der Nacht des 2. Oktober 1996 um 0:42 Uhr Ortszeit auf Landebahn 15 bemerkten die Piloten, dass ihre primären Fluginstrumente falsche Daten lieferten. Darüber hinaus warnte sie das EICAS vor teilweise gegensätzlichen Problemen, unter anderem \"Rudder Ratio\", \"Overspeed\", \"Stall\" und \"Too Low − Terrain\". Die Besatzung setzte einen Notruf ab und bat um die Erlaubnis, zum Flughafen Lima zurückzukehren. Im Glauben, sich bereits in ausreichender Höhe zu befinden, begann sie mit dem Sinkflug für die bevorstehende Landung. Da sich die Maschine aber zu diesem Zeitpunkt – kurz nach Mitternacht – über dem Meer befand, hatten die Piloten keine Außensicht, und sie konnten wegen der Instrumentenfehler die Geschwindigkeit nicht halten, was zu mehreren Strömungsabrissen führte. Dadurch verlor die Maschine ebenfalls rasch an Höhe, was den Piloten aber auf den bei 9.700 Fuß „eingefrorenen“ Höhenmessern nicht angezeigt wurde. Diese Höhe bestätigte auch die Flugkontrolle von Lima, da sie auf die Transponderdaten abstellte. Die tatsächliche Höhe wurde den Piloten erst bewusst, als der linke Flügel auf dem Wasser aufschlug. Der sofort eingeleitete Steigflug führte zu einer Rollbewegung, was der Pilot in der letzten aufgezeichneten Wortmeldung ebenfalls erkannte. Das Flugzeug stürzte 17 Sekunden nach dem ersten Kontakt mit der Wasseroberfläche um 01:10 Uhr Ortszeit in Rückenlage ins Meer, ungefähr 25 Minuten nach der Erklärung des Notfalls. Alle 61 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.", "section_level": 1}, {"title": "Unfalluntersuchung.", "content": "Die mit der Untersuchung des Absturzes beauftragte Kommission kam zum Schluss, dass die Hauptursache des Unglücks Klebestreifen waren, die bei der Reinigung des Flugzeugs zum Schutz des Pitot-Statik-Systems auf dessen Einlassöffnungen geklebt worden waren. Dieses System versorgt die barometrischen Fluginstrumente im Cockpit mit Informationen über die Druckverhältnisse. Anhand dieser Informationen werden Fluggeschwindigkeit, Flughöhe und Steigen oder Sinken auf den entsprechenden Instrumenten angezeigt. Nach der Reinigung war vergessen worden, die Klebestreifen wieder zu entfernen, was zu einem völligen Ausfall der relevanten Fluginstrumente führte. Die Klebestreifen waren auf geborgenen Wrackteilen noch zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Katastrophe in den Medien.", "content": "Die Katastrophe von Aeroperú-Flug 603 wurde in der kanadischen Fernsehserie \"Mayday – Alarm im Cockpit\" mit dem englischen Titel \"Flying Blind\" und dem deutschen Titel \"Blindflug\" in der fünften Episode der ersten Staffel gezeigt. In nachgestellten Szenen, Animationen sowie Interviews mit Hinterbliebenen und Ermittlern wurde über die Vorbereitungen, den Ablauf und die Hintergründe des Fluges berichtet. Der Flug wurde außerdem in dem Theaterstück (1999) und späteren Film (2013) \"Charlie Victor Romeo\" dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalitäten der Passagiere.", "content": "Etwas weniger als die Hälfte der Passagiere des Fluges waren Chilenen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aeroperú-Flug 603 war ein Linienflug von Lima, Peru, nach Santiago de Chile, auf dem am 2. Oktober 1996 die eingesetzte Boeing 757-200 infolge eines Wartungsfehlers verunglückte. Alle 70 Insassen kamen beim Aufprall der Maschine auf dem Pazifischen Ozean ums Leben.", "tgt_summary": "秘鲁航空603号班机 是一班从迈阿密开往智利圣地亚哥的阿图罗·梅里诺·贝尼特斯准将国际机场的定期航班,在1996年10月2日坠毁在秘鲁利马的太平洋海面上,机上70人全数罹难", "id": 2146242} {"src_title": "Tempel von Tarxien", "tgt_title": "塔西安神廟", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Tempelanlage von Tarxien besteht aus vier einzelnen, aufeinander folgenden und baulich miteinander verbundenen Tempeln. 1956 wurde die gesamte Anlage umfassend saniert. Der Haupteingang ist ein im Zuge der Rekonstruktion entstandener Nachbau. Gleichzeitig wurden viele verzierte Steinblöcke durch Kopien ersetzt und die Originale in das Archäologische Museum von Valletta verlagert, um sie vor Verwitterung zu bewahren. Der erste Tempel entstand ungefähr 3100 v. Chr. Er ist der am reichsten verzierte Tempel auf Malta. Der mittlere Tempel wurde etwa 3000 v. Chr. errichtet. Er ist dadurch einzigartig, dass er, anders als der Rest der maltesischen Tempel, drei symmetrische Apsidenpaare anstelle der üblichen ein oder zwei Apsidenpaare aufweist. Der östliche Tempel entstand um 3100 v. Chr. Die strukturellen Reste eines weiteren, kleineren und älteren Tempels, dessen Entstehungszeit auf 3250 v. Chr. datiert wurde, sind im Osten zu finden. Die Außenmauern der Tempel bestehen aus hartem Korallenkalkstein, der schwer zu bearbeiten war. Die inneren Mauern bestehen aus bis zu 20 t schweren Blöcken aus Globigerinen-Kalkstein. Auch Statuen, Reliefs, Altäre und Schreine wurden aus dieser weichen Kalksteinart geschlagen. Von besonderer Bedeutung ist das aufwändige Natursteinmauerwerk mit den Reliefdarstellungen von Haustieren, die sich auf Altären und Steinplatten befinden und mit abstrakten spiralförmigen Motiven und anderen Mustern verziert wurden. Beispielhaft für die handwerklichen Fähigkeiten der Erbauer ist ein Relief, das sich im Mauerdurchgang zwischen dem südlichen und dem zentralen Tempel befindet und einen Stier sowie eine Sau darstellt. In den Tempeln wurden auch viele Schmuckstücke sowie Statuetten und Tongefäße gefunden. Es wird ein Zusammenhang mit der nahegelegenen Hypogäum von Ħal-Saflieni vermutet. Demnach könnte die Anlage von Tarxien ein Tempel für die Lebenden und das Hypogäum, in dem Überreste von 7000 Skeletten gefunden wurde, ein Tempel und zugleich Begräbnisstätte für die Toten gewesen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion und Konstruktion in der Jungsteinzeit.", "content": "Bei den Ausgrabungen wurde festgestellt, dass die Tempelanlagen hauptsächlich für Tieropfer genutzt wurde. Tarxien ermöglicht seltene Einblicke in die Art und Weise des Aufbaus der Megalithanlagen von Malta, da in der Nähe des südlichen Tempels Steinrollen gefunden wurden. Anzeichen von Kremation in der Mitte des südlichen Tempels lieferten Hinweise auf die Verwendung der Anlage als bronzezeitlicher Grabplatz.", "section_level": 2}, {"title": "Entdeckung.", "content": "Die großen Steinblöcke wurden 1914 von Landwirten beim Pflügen entdeckt. Nach der ebenfalls zufälligen Entdeckung des nahe gelegenen Hypogäums vermutete der Eigentümer des Grundstücks, dass die großen Steine, die durch die Pflüge der Landarbeiter angeschlagen worden waren, eine archäologische Bedeutung besitzen könnten. Er setzte sich mit dem Direktor des nationalen Museums, Themistocles Zammit, in Verbindung, der schon bei einer ersten Ortsbesichtigung zu graben begann und das Zentrum der Tempelanlage entdeckte. Zammit fand eine Anlage, die durch ein Halbrund behauener Steine von enormer Größe gebildet wurde und einer Apsis glich. Über einen Zeitraum von drei Jahren führte Zammit mit Hilfe der ortsansässigen Landwirte und zusätzlicher Arbeitskräfte aus der Stadt ein Ausgrabungsprojekt durch, das es in diesem Umfang auf Malta bisher noch nicht gegeben hatte. Bis 1920 hatte Zammit fünf unterschiedliche, miteinander verbundenen Tempel identifiziert und restauriert, und eine bemerkenswerte Sammlung von Kunstwerken zusammengetragen. Darunter ist die berühmte, ursprünglich etwa 3 m hohe Statue der „Magna Mater“, die Darstellung einer Muttergöttin oder eines Fruchtbarkeitssymbols, von der jedoch nur die untere Hälfte erhalten ist. Viele einzigartige Zeugnisse des prähistorischen künstlerischen Erbes Maltas gehören zu dieser Sammlung von Themistocles Zammit.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Entdeckung des Tempelkomplexes trug zur Entwicklung der nationalen Identität Maltas bei und bestätigte die Existenz einer alten Kultur auf der Insel. Durch die Entdeckungen wurde das öffentliche Interesse an Maltas historischen Schätzen geweckt und die Notwendigkeit erkannt, ein Management für die Bewahrung der Kunstschätze zu bilden und Gesetze zu ihrem Schutz zu erlassen. Gleichzeitig begründeten die Ausgrabungsmethoden Zammits eine neue, wissenschaftliche Archäologieauffassung.", "section_level": 1}, {"title": "Eponyme.", "content": "Der Asteroid (56329) Tarxien wurde 2004 nach der Anlage benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tempel von Tarxien () in Tarxien auf Malta wurden ab ca. 3250 v. Chr. bis 2500 v. Chr. errichtet. Die Anlage aus der Jungsteinzeit ist seit 1992 Teil der UNESCO-Welterbestätte „Megalithische Tempel von Malta“ und wurde in das Nationale Inventar der Kulturgüter der maltesischen Inseln aufgenommen.", "tgt_summary": "塔西安神庙(英语:Tarxien temple;马耳他语发音:)是位于马耳他塔尔欣的古代建筑遗址。年代约在公元前3150年 。1992年联合国教科文组织将此遗址以及其他马耳他巨石神庙列为世界遗产。", "id": 1738189} {"src_title": "Pushing Daisies", "tgt_title": "點到即止", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der wohlgesittete Ned (Lee Pace) ist in der Lage, tote Dinge wieder zum Leben zu erwecken. Er entdeckt diese Fähigkeit bereits als Kind. Als Erwachsener beschließt er, seine Gabe für das Gute zu nutzen: nicht nur, indem er verdorbene Früchte wieder frisch und genießbar macht und damit in seinem Café „The Pie Hole“ wunderbarste Kuchen anbieten kann, sondern auch, indem er dem Detektiv Emerson (Chi McBride) beim Lösen von Mordfällen hilft. Er erweckt die Mordopfer mit einer Berührung kurzzeitig wieder zum Leben, damit sie ihnen ihren Mörder nennen. Dafür kassieren die beiden auch die Belohnungen, die auf die Täter ausgesetzt sind. Neds Leben verkompliziert sich, als seine Kindheitsliebe Charlotte „Chuck“ Charles (Anna Friel) ermordet wird, denn seine Gabe hat zwei Haken: Wenn er jemanden mit einer Berührung wieder zum Leben erweckt, stirbt dieser bei der zweiten Berührung wieder, und zwar endgültig. Und wenn er jemanden mit einer Berührung wieder zum Leben erweckt und nicht nach spätestens einer Minute wieder in den Tod schickt, muss ein gleichartiges Lebewesen in der Nähe sterben. Trotzdem entscheidet sich Ned dafür, Chuck am Leben zu erhalten. Wenn er sie jedoch jemals ein zweites Mal berührt, wird sie sterben und nie wieder lebendig werden können. Dennoch verlieben sich beide wieder ineinander. Dies führt zu einigen komplizierten Situationen und Regeln, letzteres, um das gemeinsame Leben der beiden zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Die Synchronisation der Serie wurde bei der Cinephon nach Dialogbüchern von Kathrin Kabbathas unter der Dialogregie von Martin Schmitz (Staffel 1) und Ulrike Lau (Staffel 2) erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung.", "content": "Die Grundidee eines Mannes, der Tote für kurze Zeit zurück ins Leben holen kann, war von Bryan Fuller ursprünglich für seine erste eigene Serie „Dead Like Me“ vorgesehen. In „Dead Like Me“ geht es um eine junge Frau namens Georgia, genannt George, die von einem aus dem Weltall stürzenden Toilettensitz erschlagen und infolgedessen zu einer Seelensammlerin wird. Fuller, der die Serie wegen Differenzen mit dem Studio mitten in der ersten Staffel verließ, hatte ursprünglich vor, dass George jemanden kennenlernt, der Tote zurück ins Leben bringen und so die von George eingesammelten Seelen „entführen“ könnte. Er hätte sie berührt, George hätte eine Zeit lang zu ihrer Familie zurückkehren können und wäre dann später durch eine zweite Berührung wieder zu einer Seelensammlerin geworden. Fuller hatte sich auch vorgestellt, mit dieser Idee und diesem Charakter einen Ableger zu „Dead Like Me“ zu schaffen, doch konnte er seine Ideen durch seinen frühen Ausstieg nicht mehr umsetzen. Er schlug diese Idee dann Warner Brothers vor – hieraus entstand schließlich „Pushing Daisies“.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsverlauf.", "content": "Am 11. Mai 2007 wurde die Serie vom amerikanischen Fernsehsender ABC für das Herbstprogramm 2007 aufgenommen und 13 Episoden wurden bestellt. Am 23. Oktober 2007 bestellte der Sender 9 zusätzliche Episoden, womit die erste Staffel 22 Episoden umfasst hätte. Durch den Autorenstreik 2007, der von November 2007 bis Mitte Februar 2008 anhielt, wurde die Produktion der Serie jedoch nach der neunten Episode abgebrochen. Nachdem der Streik endete, entschied man sich bei ABC, keine weiteren Episoden für die erste Staffel produzieren zu lassen, da es zu kostenaufwendig gewesen wäre, die Serie für nur vier bis fünf zusätzliche Episoden mit einer großen Werbekampagne zu bewerben. Am 11. Februar 2008 kündigte ABC an, dass man dafür eine zweite Staffel für das Herbstprogramm 2008 bestellt habe und die Autoren ihre Arbeit Mitte Juni wieder aufnehmen würden. Für die zweite Staffel wurden 13 Episoden bestellt. Am 20. November 2008 gab ABC bekannt, dass die Produktion der Serie eingestellt wird. Dies bedeutet, dass „Pushing Daisies“ nach insgesamt 22 Episoden beendet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Wahrnehmung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Resonanz bei Kritikern.", "content": "Bereits vor ihrem Start ist „Pushing Daisies“ bei amerikanischen Kritikern gut angekommen. Michael Ausiello von TV Guide meinte, dass „ABC [mit der Serie] das nächste „Lost“ gefunden hätte“. Matt Roush, ebenfalls von TV Guide, bezeichnete die Serie als seinen persönlichen Lieblingspiloten der 2007/2008-TV-Saison. Seiner Ansicht nach gibt es „nichts Vergleichbares im Fernsehen, nichts, das nur annähernd so aussieht, klingt und so magisch fesselt wie ‚Pushing Daisies‘“. New York Magazine bezeichnete die Show als „lustig, einfallsreich und intelligent“. Auch USA Today bezeichnete Pushing Daisies als beste neue Serie der Saison. Die Süddeutsche Zeitung meint: „Pushing Daisies... sprengt mit naiver Koketterie und einer farbenfrohen Bilderwelt die bewährten Konventionen.“", "section_level": 2}, {"title": "Einschaltquoten.", "content": "Die erste, von ABC stark beworbene Episode der Serie konnte am 3. Oktober 2007 13,03 Millionen Zuschauer für sich gewinnen und war damit die viertstärkste Serienpremiere im Herbst 2007, nach „Samantha Who?“, „Private Practice“ und „Bionic Woman“. \"Pushing Daisies\" war an diesem Abend die erfolgreichste Sendung auf dem Sendeplatz, sowohl von den Quoten her als auch von den Werten der Zielgruppe. In den darauffolgenden Wochen verlor \"Pushing Daisies\" allerdings zunehmend Zuschauer. Im Durchschnitt zog die erste Staffel der Serie 9,46 Millionen amerikanische Zuschauer vor die Bildschirme. In Deutschland wurde die erste Folge von 2,63 Millionen Zuschauern verfolgt, was einem Marktanteil von 8,8 Prozent entspricht. Damit schnitt Pushing Daisies besser ab als Desperate Housewives zuvor um 20.15 Uhr.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Nominiert\" \"Gewonnen\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Pushing Daisies (Anspielung auf die englische Redewendung, frei übersetzt: „die Radieschen von unten betrachten“) ist eine Fernsehserie aus den USA, die von Bryan Fuller erfunden und von 2007 bis 2008 produziert wurde.", "tgt_summary": "《点到即止》(\"Pushing Daisies\")是一部获得美国艾美奖提名的电视剧,由Bryan Fuller创造。是关于一个有将事物起死回生能力的糕点派厨师奈德,还有一位私人侦探,还有奈德儿时的情人夏绿蒂所编织的推理电影。这部电视剧被形容为是鉴识浪漫又搞笑的童话。 这个节目在2007年10月3日于美国美国广播公司首播。", "id": 1929474} {"src_title": "Tantei Gakuen Q", "tgt_title": "侦探学园Q", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Klassen der Detective Dan Morihiko (DDS), der bekanntesten Detektivschule Japans, klären Kriminalfälle auf. Die Q-Klasse, bestehend aus Kyū Renjō, Megumi Minami, Kintaro Touyama, Kazuma Narusawa und Ryu Amakusa, beschäftigt sich sowohl mit Mordfällen, Geheimnissen und Mythen als auch mit Ermittlungen gegen die Verbrecher-Organisation Pluto. Diese ist bekannt dafür, fast unlösbare Fälle zu planen, die nur von einer Handvoll Detektiven aufgeklärt werden können. Sie benutzt für ihre Ziele Hypnose, die den Betroffenen zwingt, Mord oder Selbstmord zu begehen. Auslöser ist ein bestimmtes Ereignis (z. B. das Schlagen einer Uhr, die Aufklärung des bestehenden Falls usw.), das dann die Handlung hervorruft. Die Hauptperson ist der vierzehnjährige Kyū Renjō, der, seitdem ihn als Kind ein Detektiv aus den Händen von Geiselnehmern befreite, selbst Detektiv werden wollte. Seine Mutter, die ihn allein erzogen hat, ist gegen diesen Beruf. Sie verschweigt ihrem Sohn, dass der Detektiv, der ihn damals gerettet hat, sein Vater war, der der Partner von Morihiko Dan, dem Gründer der Schule und dem bekanntesten Detektiv Japans, war und später bei einem Fall umgekommen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "\"Tantei Gakuen Q\" kam in Japan von 2001 bis 2005 in Einzelkapiteln im wöchentlichen \"Shōnen Magazine\" heraus, einem der auflagenstärksten Manga-Magazine. Der Kōdansha-Verlag publizierte diese Einzelkapitel nach der Erstveröffentlichung im Magazin auch in Sammelbänden; insgesamt erschienen 22 Bücher, die sich in Japan über sieben Millionen Mal verkauften. Seit Juli 2007 wird der Manga vom selben Verlag als Bunkoban neu aufgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Im Studio Pierrot entstand auf Basis des Mangas eine Anime-Serie mit 45 Episoden. Die Regie übernahm Noriyuki Abe. Vom 15. April 2003 bis zum 20. März 2004 strahlte der Fernsehsender Tokyo Broadcasting System (TBS) die je etwa 25 Minuten dauernden Episoden im japanischen Fernsehen aus. Auf dem Anime-Fernsehsender Animax folgte eine weitere Ausstrahlung. Seit Juli 2004 liegt die gesamte Serie in Japan auf zwölf DVDs vor. Animax strahlte \"Tantei Gakuen Q\" danach auch in anderen Ländern Asiens mit englischen oder dem Land entsprechenden Untertiteln aus. In Lateinamerika lief der Anime ebenfalls.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde von Daisuke Ikeda komponiert. Für die Vorspanne verwendete man folgende Lieder: Die Abspanne wurden unterlegt mit:", "section_level": 3}, {"title": "Realfernsehserie.", "content": "Seit dem 3. Juli 2007 wird bei Nippon Television in der Programmschiene \"Kayō Dorama\" (火曜ドラマ) ein Dorama nach der Manga-Serie ausgestrahlt. Die Hauptrollen spielt Ryūnosuke Kamiki. Eine Pilotepisode war bereits 2006 im Fernsehen zu sehen gewesen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tantei Gakuen Q (jap. ) ist eine Manga-Serie, die von Seimaru Amagi geschrieben und von Fumiya Satō gezeichnet wurde. Der Manga, der von 2001 bis 2005 erschien und über 4000 Seiten umfasst, wurde auch als Anime-Fernsehserie umgesetzt. Er richtet sich vorwiegend an eine jugendliche, männliche Zielgruppe und lässt sich damit der Shōnen-Gattung zuordnen.", "tgt_summary": "《侦探学园Q》(),是由天树征丸原作、佐藤文也作画的少年漫画作品。本作于2003年4月改编为电视动画,于2006年7月播放电视单元剧,于2007年7月正式改编为连续剧。", "id": 2201885} {"src_title": "Gotland-Raid", "tgt_title": "奥兰群岛海战", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Die Ausgangslage war ein deutsches Unternehmen zur Verminung der Zugänge zum Finnischen Meerbusen in der Nähe der Ålandinseln bei Bogskär. Zeitgleich hatte das Kommando der Baltischen Flotte eine Aktion gegen deutsche Vorpostenstreitkräfte sowie eine Beschießung Memels geplant. Die deutschen Streitkräfte unter dem Befehl von Kommodore Johannes von Karpf, bestehend aus dem Großen Kreuzer \"Roon\", den Kleinen Kreuzern \"Augsburg\" und \"Lübeck\", dem Minenkreuzer \"Albatross\" und sieben Torpedobooten, liefen am 30. Juni 1915 aus Memel aus. Die Unternehmung war nicht die erste ihrer Art, denn in den zwei Monaten zuvor gab es mindestens sieben weitere. Nachdem die Minenlegeaktion am 1. Juli beendet war, teilte sich der deutsche Verband und lief mit unterschiedlichen Kursen ab. Nur der Kreuzer \"Augsburg\" verblieb bei der \"Albatross\". Während des gesamten Unternehmens war auf deutscher Seite der Funkverkehr aufrechterhalten worden. Diesen konnte die russische Seite mithören, da ihr nach dem Stranden des Kleinen Kreuzers \"Magdeburg\" am 26. August 1914 vor Odensholm die Signalbücher der Kaiserlichen Marine in die Hände gefallen waren. So erhielt die russische Seite genauen Aufschluss über Anwesenheit, Stärke, Position und Kurs der deutschen Schiffe. Der russische Seebefehlshaber wurde von dem deutschen Unternehmen in Kenntnis gesetzt und änderte umgehend seine Pläne.", "section_level": 1}, {"title": "Das Gefecht.", "content": "In den Morgenstunden des 2. Juli sichtete ein unter dem Befehl von Konteradmiral Michail Bachirew stehendes russisches Geschwader, bestehend aus den Panzerkreuzern \"Admiral Makarow\" und \"Bajan\" sowie den Geschützten Kreuzern \"Bogatyr\" und \"Oleg\", auf seinem Weg zur ostpreußischen Küste die deutschen Schiffe. In dem folgenden Artillerieduell wurde der artilleristisch nur schwach armierte deutsche Minenkreuzer \"Albatross\" so schwer beschädigt, dass er brennend an der ostgotländischen Küste bei Östergarnsholm auf Strand gesetzt werden musste. Das Schiff wurde im neutralen Schweden samt Besatzung interniert, später geborgen und nach dem Kriege restituiert. Die \"Augsburg\" konnte entkommen, da die russischen Einheiten ihr Feuer auf die \"Albatross\" konzentrierten. Der Große Kreuzer \"Roon\" erschien erst nach diesem Gefechtsabschnitt auf dem Kampfplatz und griff die bereits abziehenden russischen Kreuzer an. Er erzielte einen Treffer auf dem Panzerkreuzer \"Bajan\", der aber keinen großen Schaden anrichtete. Die \"Roon\" erhielt selbst keine direkten Treffer, lediglich die Funkantenne wurde durch Splitter heruntergerissen. Während das Gefecht andauerte, schickten beide Seiten weitere schwere Kräfte zur Unterstützung. Auf russischer Seite stieß der Panzerkreuzer \"Rurik\" hinzu und traf auf die deutschen Schiffe, die bereits nach Süden abliefen. Dabei kam es erst zu einem heftigen Gefecht mit der \"Lübeck\", die die \"Rurik\" im Nebel mit der \"Nowik\", einem Großzerstörer, verwechselt hatte. Als dann die \"Roon\" der \"Lübeck\" zur Hilfe eilte, kam es auch zu einem kurzen Gefecht beider Panzerkreuzer. Die \"Rurik\" erlitt in diesem Gefecht leichte Schäden durch Treffer; die \"Lübeck\" hatte Glück und wurde nur durch Splitter leicht beschädigt. Deutscherseits liefen von Danzig die beiden Großen Kreuzer \"Prinz Adalbert\" und \"Prinz Heinrich\" mit zwei Torpedobooten aus. Vor Hela wurde die \"Prinz Adalbert\" von dem dort patrouillierenden britischen U-Boot \"E9\" unter Max Kennedy Horton torpediert. Das Schiff konnte trotz der Beschädigungen im Unterwasserbereich gehalten und von seinem Kommandanten, Kapitän zur See Andreas Michelsen, nach Kiel eingebracht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Konsequenz.", "content": "Die Konsequenz dieses deutschen Debakels war die Erkenntnis, dass die in der Ostsee eingesetzten und zum größten Teil veralteten Schiffe dringend durch modernere Einheiten ergänzt und dass Vorstöße durch schwere Einheiten (etwa ältere Schlachtschiffe) gedeckt werden mussten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gotland-Raid war ein Vorstoß der russischen Baltischen Flotte im Ersten Weltkrieg in der Ostsee, der am 2. Juli 1915 zu einem Seegefecht zwischen deutschen und russischen Seestreitkräften in der Nähe der zum neutralen Schweden gehörenden Insel Gotland führte. Dabei waren auf russischer Seite auch britische U-Boote beteiligt.", "tgt_summary": "奥兰群岛海战又称哥特兰海战,是一战期间于1915年发生在德意志帝国海军和俄罗斯帝国海军间的海战,交战地点位于中立国瑞典哥特兰岛外的波罗的海上。", "id": 351691} {"src_title": "Chungking Mansions", "tgt_title": "重慶大廈", "src_document": [{"title": "Gebäude und Nutzung.", "content": "Das Gebäude mit Mischnutzung besteht aus fünf Blöcken von A bis E mit jeweils 17 Etagen mit insgesamt 770 Wohnungen, von denen sich die Einkaufspassagen über den untersten beiden Etagen und Untergeschoss erstrecken. Diese Ein­kaufs­pas­sa­gen bestehen aus verschiedenen kleinen Läden und Wechselstuben. Die oberen Etagen der fünf Blöcke werden von jeweils zwei Aufzügen bedient und sind nicht miteinander verbunden. Einen der beiden Aufzügen bedienen jeweils Geschosse mit geraden Zahlen bzw. ungeraden Zahlen. Neben Wohnungen befinden sich dort einfache Restaurants, wie beispielsweise afrikanische Bistros, nepalesische Restaurants, kleine indische, pakistanische Familiengastronomie für Curryspeisen, Gastronomie der südostasiatische Küche sowie Hostels und Hotels der untersten Preiskategorie. Die kleinen Läden verkaufen oft Mobiltelefone sowie zugehörigen Dienstleistungen und Zubehör, wie beispielsweise SIM- und Telefonkarten, o. Ä.. Daneben finden sich dort auch viele Läden für Bekleidung – beispielsweise Sari-Läden, speziellen Snacks und Kiosks sowie verschiedene Waren des Grauen Markts insbesondere für den Retail- und Exporthandel nach Südostasien und Afrika. Die verschiedene Einkaufspassagen des Chungking Mansions haben im Gebäude jeweils einen eigenen separaten Eingang. Sie sind baulich untereinander getrennt und sind intern nur über Fluchtwege miteinander verbunden. Alle Einkaufspassagen haben jeweils ihren Hauptzugang auf der Hauptfassadenseite des Gebäudes auf der Nathan Road. Die Einkaufspassage \"Cke\" () kann beispielsweise auch über einen separaten Eingang an der Seitenstraße von Nathan Road betreten werden. Diese befindet sich auf einem Teil der zweiten und dritten Etage des Chungking Mansions, besitzt jedoch außer Fluchttüren keinen regulären Durchgang zum Rest des Gebäudes. Im Vergleich zur Einkaufspassage im Erdgeschoss des Chungking Mansions ist das Cke optisch ansprechend gestaltet und sauber gehalten, besteht jedoch ebenfalls aus engen Gängen und kleinen Läden, die eher untypisch für ein Hongkonger Einkaufszentrum in dieser prominenten Lage sind. Eine weitere Einkaufspassage ist das seit 2014 eröffnete \"WK Square\" (), ehemals \"Wood House\" (, November 2009–2013), im Untergeschoss des Gebäudes, das über einen weiteren separaten Eingang auf der Hauptstraße Nathan Road betreten werden kann. Im Cke und WK Square ist Handeln um Preise – anders als im restlichen Gebäude – eher unüblich, man kann dort auch hochwertige Waren erwerben, was man im Rest des Gebäudes nicht erwarten sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Das Hochhaus Chungking Mansions befindet sich im geschäftigen Yau Tsim Mong Distrikt am südlichen Ende der Halbinsel von Kowloon an der Kreuzung von Nathan Road und Peking Road. Es liegt in direkter Nachbarschaft zu Tsim Sha Tsui-Ost (,, meist kurz ), nah der Kreuzung der beiden Hauptverkehrsstraßen Salisbury Road und Nathan Road.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Umgebung.", "content": "Das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den MTR-Stationen Tsim Sha Tsui bzw. East Tsim Sha Tsui, umgeben von höherpreisigen Hotels und Einkaufszentren. Das Kowloon Mosque and Islamic Centre, der Kowloon Park und das Tsim Sha Tsui Public Pier von Star Ferry sind in unmittelbarer Fußnähe, das Hochhaus „\"ISQUARE\"“ mit Einkaufszentren ist direkt gegenüber. Ebenfalls in der Nähe ist das Hochhaus „\"Mirador Mansions\"“, das von der Bewohnerschaft und dem Gebäudezustand an das Chungking Mansions erinnert, jedoch kleiner und weniger bekannt ist. Das Chungking Mansions erinnert ein wenig an die 1997 abgerissene Kowloon Walled City, die wesentlich größer war. Um die Ecke auf der Salisbury Road direkt am Ufer zum Meer, parallel zum Victoria Harbour, befindet sich der Tsim Sha Tsui Clock Tower, das Peninsula-Hotel und das Hong Kong Cultural Centre Complex, ein Ensemble verschiedener Museen und Kultureinrichtungen wie beispielsweise das Hong Kong Cultural Centre, das Hong Kong Museum of Art, das Hong Kong Space Museum, der Salisbury Garden, die Avenue of Stars von Hongkong o. Ä..", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das ehemalige eingeschossige Vorgängergebäude Chungking Mansion hieß „\"Chongqing Market\"“ (). Zur Zeit der japanischen Besetzung Hongkongs (1941–1945) hieß das Gebäude kurzzeitig „\"Zhōngxīng Market\"“ (), nach der japanische Aussprache „Chūkō-Market“. Chungking Mansions Bau begann 1959 und wurde am 11. November 1962 als gehobenes Wohn- und Geschäftshaus fertiggestellt und war eines der höchsten Gebäude im Stadtbezirk. Daher stammt der Name Mansions, was so viel wie Herrenhaus bedeutet. Die Bewohner und Ladenbetreiber Chungking Mansions waren überwiegend chinesischer und zum Teil indischer Herkunft. Die unübersichtliche Architektur und einfache Bauweise führte jedoch zum schnellen Wertverfall der Wohneinheiten, die sich im Besitz von mehreren hundert Eigentümern befanden. Amerikanische Soldaten (GIs), die sich während des Vietnamkriegs (1955–1975) in Hongkong aufhielten, suchten gegen Ende der 1960er Jahre Prostituierte im Chungking Mansions auf. Die Eigentümer verließen zunehmend das Gebäude und viele Wohnungen wurden zu Hostels mit kleinen Zimmern umgebaut. Ende der 1970er Jahre war das Chungking Mansions ein beliebter Beherbergungsort von Rucksacktouristen und wurde als solcher von den Lonely-Planet-Reiseführern empfohlen. Die große Anzahl Bewohner und Besucher belastete die Infrastruktur des Gebäudes, die nicht für die vielen Gästezimmer ausgelegt war. Es traten häufig Brände im Gebäude auf. Im Jahr 1966 und 1971 kam es im Haus zu zwei Großbränden, 1971 wurden dabei 14 Menschen verletzt. Zwischen 1985 und 1988 wurden 29 Brandmeldungen gezählt. Diese blieben ohne größere Konsequenzen, bis im Februar 1988 ein dänischer Tourist bei einem Feuer verunglückte, als er versuchte aus dem Fenster zu flüchten. Im Juli 1993 kam es aufgrund einer Überlastung zu einer Explosion und einem Brand im Hausanschlussraum des Hochhauses für Strom. Die Elektrizitäts- und Wasserversorgung fiel für zehn Tage und Nächte aus. Nachdem in der Hongkonger Bevölkerung das Chungking Mansions ohnehin schon in Verruf war, nahmen nun die Forderungen zu, die Missstände abzuschaffen. Die Lizenzbestimmungen für Gasthäuser wurden verschärft und mehrere Dutzend Gasthäuser geschlossen. Die Polizei führte Razzien durch und verhaftete illegale Migranten. Die Eigentümerschaft beschloss Geldmittel zur Renovierung und Verbesserung der technischen Gebäudeausrüstung bereitzustellen, um die Lage im Gebäude zu verbessern. So sammelte sie bis 1999 in einem Fonds über 13 Mio. HKD ein, um die Umbau- und Verbesserungsmaßnahmen im Gebäude zu finanzieren. In den fünf Jahren der ersten Phase des Verbesserungsprogramms unternahm die Eigentümerschaft mehrere Maßnahmen, um das zunehmend verfallene Gebäude aufzuwerten. Eine Videoüberwachungsanlage mit 204 Videokameras wurde bis 2004 im gesamten Gebäude installiert und ihre Zahl 2013, auf 303 erhöht. Die Kameras decken etwa 70 Prozent der relevanten Flächen ab. Ein privater Sicherheitsdienst wurde engagiert, der rund um die Uhr im Gebäude Streife geht. Zentral überwachte Brandmelder wurden installiert. Die feierliche Inbetriebnahme zum Abschluss der ersten Phase der Instandsetzung und Renovierung wurde mit einem Löwentanz gefeiert. In der zweiten Phase wurde wurden Bauarbeiten zur Instandsetzung der Außenfassaden, Abbau der Klimaanlagen an der Hauptfassade zwecks optischer Verschönerung und Einheitlichkeit unternommen. Im Gebäudeinneren wurden Aufzugsanlagen technisch optimiert und überholt, Lobbys vor den Aufzügen renoviert und die elektrische Beleuchtung der Flure sowie Leitungen im Gebäudekomplex erneuert. Am 11. November 2011, zum Ende der zweiten Phase der Verbesserungsmaßnahmen, wurde die Renovierung der gesamten Außen- und Frontfassade inklusive Medientafel und Beleuchtung zur Nathan Road fertiggestellt und mit einem Lichteffekt als Blickfang ausgestattet. Die Gesamtkosten der Maßnahmen beliefen sich auf rund 19 Millionen HKD. Sie wurden zum 50. Jubiläum des Chungking Mansions feierlich abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewohner und Eigentümer.", "content": "Der Anthropologe Gordon Mathews () an der Chinesischen Universität Hongkong besucht seit mehreren Jahren regelmäßig das Chungking Mansions und schrieb darüber wissenschaftliche Aufsätze. Jeden Tag halten sich geschätzt 4.000 Menschen im Chungking Mansions auf, hauptsächlich aus Indien, Pakistan, Nepal und anderen südasiatischen sowie afrikanischen Ländern. Mathews zählte 129 Nationalitäten in den Gästebüchern der rund 90 Gasthäuser mit insgesamt 1.000 Betten. Insgesamt gibt es 380 Geschäfte, Gasthäuser und davon rund 20–30 Restaurants. Mathews beschreibt das Chungking Mansions als Beispiel für die Globalisierung der unteren Klasse („low-end globalization“). Geschäftsreisende aus Entwicklungsländern nutzen die liberalen Einreisebestimmungen Hongkongs, um günstig an Waren zu gelangen, die sie in ihrer Heimat verkaufen können. Nach Mathews' Schätzung basierend auf den Absatzzahlen für Mobiltelefone verschiedener Händler, wurden 20 % der Mobiltelefone in Afrika südlich der Sahara im Chungking Mansions gehandelt. Zwar gäbe es auch Drogenmissbrauch, Prostitution und gelegentlich ethnische Konflikte, die meisten Bewohner würden jedoch friedlich im Chungking Mansions leben, um ungestört Geld verdienen zu können. Dennoch sind nicht alle Aktivitäten legal, so werden zum Beispiel Produktfälschungen von Mobiltelefonen, Computern und anderen Waren gehandelt. In den oberen Etagen sollen laut Mathews einige Restaurants und Gästezimmer ohne Lizenz betrieben werden. Einige Angestellte reisen als Touristen oder Asylbewerber ohne Arbeitserlaubnis ein, oder haben ein legales Arbeitsverhältnis als Haushaltshelfer, werden statt im Haushalt des Arbeitgebers jedoch in einem Gasthaus eingesetzt. Die Gasthäuser und Restaurants sind angewiesen auf billige, illegale Arbeitskräfte, um den niedrigen Preis für ihre Kundschaft mit geringer Kaufkraft halten zu können. Im Jahr 2007 besaßen 920 Eigentümer Wohn- und Geschäftseinheiten im Chungking Mansions. Man schätzt, dass es dort rund 4.000 Bewohner im Gebäude leben. Entgegen der Länderverteilung in der Bewohnerschaft sind die Eigentümer zu 70 % Chinesen und 30 % Südasiaten. Trotz des verkommenen Gebäudezustands ist der Wert der Einheiten aufgrund der ausgezeichneten Lage und den vielen Besuchern in den letzten Jahren gestiegen. Ein gut besuchtes Restaurant in den oberen Etagen hatte im Jahr 2007 einen Wert von 2,5 Mio. HKD (ca. 250.000 EUR), eine 65 m2 große Wohnung 1,4 Mio. HKD (ca. 140.000 EUR). Neben der Geldanlage stellen die Einheiten für die Eigentümer auch eine stetige Einnahmequelle dar. Da das veraltete Gebäude der großen Anzahl von Eigentümern bereits viel Fläche zur Verpachtung und Vermietung bietet, erscheint ein Neubau für einen potentiellen Investor wenig rentabel.", "section_level": 1}, {"title": "Beherbergungsbetrieb.", "content": "Das Chungking Mansions ist in den Etagen 3 bis 17 geprägt von Beherbergungsbetrieben, meist werden diese als „Guest House“ bezeichnet. Diese Herbergen bieten kleine Zimmer an, die meist ein oder zwei Betten haben sowie eine kleine Sanitärzelle. Dusche und WC sind oft aus Platzmangel als eine Einheit am gleichen Ort untergebracht. Die Gasthäuser sind fast ausnahmslos modernisiert und verhältnismäßig modern ausgestattet. WLAN ist überall verfügbar, alle Gasthäuser, die Fahrstühle und Treppenhäuser sind per Videoüberwachung gesichert. Die Gasthäuser haben zwar sehr kleine Zimmer, diese genügen jedoch durchaus internationalem Standard. Am Haupteingang des Gebäudes werden Touristen oft angesprochen und Übernachtungen angeboten, diese Angebote sind meist als seriös anzusehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chungking Mansions () ist ein Gebäude an der Südspitze von Kowloon am Anfang der Nordsüdhauptverkehrsader Nathan Road im Stadtteil Tsim Sha Tsui von Hongkong. Es ist bekannt für die kulturelle Vielfalt der Bewohner und Besucher sowie für die preisgünstigen Beherbergungsmöglichkeiten. Das Gebäude ist nach dem „Chongqing-Markt“ () benannt, einem kleineren eingeschossigen Gebäude, der sich bis in die Fünfzigerjahre an diesem Standort befunden hatte. Dessen Name verweist wiederum auf die chinesische Großstadt Chongqing – nach der veralteten Transkription der Chinesischen Post „Chungking“ geschrieben. Manchmal wird die Atmosphäre im Gebäude mit der des 1993 abgerissene Kowloon Walled City verglichen und aufgrund der vielen afrikanischen Kleinhändler und Geschäftsleute als Hongkongs inoffizielles afrikanisches Viertel beschrieben.", "tgt_summary": ",位于香港九龙尖沙咀弥敦道36-44号,毗邻么地道金域假日酒店,18层高的重庆大厦汇聚来自亚非各国的商人、劳工和各国的背包旅客,是全球化的缩影。虽然大厦最早建立的目的是为了居住,但现在由平价酒店,商店等其他服务业使用。大厦特殊的氛围常与已拆除的九龙寨城做对比。", "id": 211862} {"src_title": "Opisthokonta", "tgt_title": "後鞭毛生物", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Erstbeschrieben wurde das Taxon 1987 von Thomas Cavalier-Smith; der Name wurde vorher einige Male von diesem Autor (gemeinsam mit Ema Chao) erwähnt, aber nicht formal beschrieben. Vorher (1956) wurde er schon einmal von Herbert Copeland als Name für die Chytridiomycetes im weiteren Sinne verwendet. Im Jahr 2005 wurde er von einer Arbeitsgruppe (Adl und Kollegen) in ihr Referenzwerk für die Phylogenie der Eukaryoten, das weithin als Standardwerk akzeptiert ist, übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Die Opisthokonta sind morphologisch und in ihrer Lebensweise sehr vielfältig und haben kaum gemeinsame Merkmale. Neben den Tieren und Pilzen umfassen sie auch Flagellaten wie die Kragengeißeltierchen und Amöben. Nach einer Kurzbeschreibung von Adl et al. haben die Opisthokonta zumindest in einem Entwicklungsstadium typischerweise Zellen mit einem einzelnen posterior liegenden Cilium ohne Mastigonemata, das allerdings auch sekundär verloren gegangen sein kann. Außerdem besitzen die Zellen ein Paar Kinetosomen oder Zentriolen, die abgewandelt sein können. Die namengebende Geißel am Hinterende ist ein evolutionär ursprüngliches Merkmal, das die Opisthokonta von anderen Lebewesen unterscheidet, bei denen zusätzlich eine oder mehrere Geißeln am Vorderende sitzen, die in der Stammlinie zu den Opisthokonta verloren gegangen sind. Innerhalb der Opisthokonta wurde diese letzte Geißel dann in mindestens vier Abstammungslinien rückgebildet, nämlich einerseits bei Dikarya und Rotosphaerida (aus der Opisthokonta-Gruppe der Nucletmycea) und andererseits bei Ichthyophonida und \"Capsaspora\" (aus den Holozoa). Die Geißel fehlt also bei den meisten Pilzen mit Ausnahme der Flagellatenpilze. Ein ursprüngliches Merkmal ist auch die Bildung von Chitin und damit das Vorhandensein von Chitinkinasen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Schubgeißler (Opisthokonta) gliedern sich in die beiden Gruppen der Nucletmycea und der Holozoa. Erstere bergen in sich die Rotosphaerida und die Pilze (Fungi). Letztere umfassen die Kladen der Ichthyosporea, der Pluriformea und der Filozoa. In jenes dritte Monophylum werden neben den Filasterea die Choanozoa gestellt, zu denen Kragengeißeltierchen (Choanoflagellata) und Tiere (Metazoa) gehören.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Opisthokonta (griechisch für „Hinterpolige“, wegen der Position der Geißel) sind eine der Gruppen von Eukaryoten, also Lebewesen mit Zellkernen. Zu ihnen gehören vor allem die Vielzelligen Tiere (Metazoa) und die Pilze (Fungi) sowie einige Gruppen einzelliger Organismen.", "tgt_summary": "后鞭毛生物(学名:Opisthokont)是真核生物的一个范围广泛的主要类群,包括动物和真菌界,以及原生生物的领鞭毛虫门和Mesomycetozoa。基因和超结构的研究都强烈地支持后鞭毛生物会形成一个单系群演化支,意味着目前所有动物和真菌在远古时代都有着共同的祖先。", "id": 1624430} {"src_title": "Mawangdui", "tgt_title": "马王堆汉墓", "src_document": [{"title": "Han-Gräber.", "content": "Bei den „Han-Gräbern von Mawangdui“ () handelt es sich um drei Gräber aus der Zeit der frühen Westlichen Han-Dynastie. Von 1972 bis 1974 wurden die Gräber nacheinander vom Provinzmuseum Hunan gemeinsam mit dem Archäologischen Forschungsinstitut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in zwei Grabungen freigelegt. Die meisten Artefakte aus Mawangdui sind im Provinzmuseum Hunan ausgestellt. Aus den aus Grab Nr. 2 ausgegrabenen Siegeln „Siegel des Marquis von Dai“ (), „Kanzler von Changsha“ () und \"Li Cang\" (), sowie aus sehr vielen in den Gräbern Nr. 1 und Nr. 3 mit der Aufschrift „Aufseher des Haushaltes des Marquis von Dai“ () mit Kitt versiegelten Grabbeigaben kann man ersehen, dass es sich um die Grabstätte des „Marquis von Dai“ () und seiner Familienangehörigen handelt. Von den drei Gräbern ist das Grab Nr. 1 vom Umfang her am größten, die Grabkammer wurde mit dicken Holzbrettern aus ganzen Stücken konstruiert. In deren Mitte wurde der dekorierte prächtige vierschichtige Sarg gestellt, in der ihn umgebenden Seitenkammer befinden sich verschiedene Arten von Grabbeigaben. Der Raum außerhalb der Grabkammer wurde mit einer großen Menge von Holzkohle und weißem Ton vollkommen ausgefüllt. Die tiefe Lage der Grabkammer und der hermetische Verschluss hatten konstante Temperatur, konstante Feuchtigkeit, das Fehlen von Sauerstoff und aseptische Bedingungen zur Folge. Deswegen ist das Grab außerordentlich gut erhalten. Ein so guter Zustand der Aufbewahrung wie bei der ausgegrabenen weiblichen Leiche ist bei organischen Materialien selten (siehe auch Marquise von Dai und den bei der Obduktion gedrehten Kurzfilm.) Die Strukturen von Grab Nr. 3 und Grab Nr. 1 sind einander ähnlich, aber ihr Umfang ist relativ klein, die Särge haben drei Schichten. Die Aufbewahrungssituation in Grab Nr. 3 ist schlecht, von der männlichen Leiche ist nur das Skelett übrig. Aus Grab Nr. 3 wurden viele Seidenbücher ausgegraben, darunter das \"Buch der Wandlungen\" (Yìjīng), das Dàodéjīng, ein dem legendären Begründer des Daoismus \"Lǎozǐ\" zugeschriebenes Buch, sowie Bücher über Astronomie, die Wertschätzung von Pferden nach ihrem Aussehen (xiàngmǎ) und Medizin, über zwanzig Texte mit insgesamt mehr als 120000 Schriftzeichen. Es befinden sich auch drei Landkarten darunter. Bei den aus den beiden Gräbern ausgegrabenen farbigen Seidenbildern, Seidenwaren, Musikinstrumenten, Lackwaren sowie dem auf Bambustäfelchen geschriebenen sogenannten „Inventarbuch“ (), worin die Namen und die Menge der Grabbeigaben ausführlich aufgezeichnet sind, handelt es sich sämtlich um bedeutende archäologische Funde. Bei dem kleinen Grab Nr. 2 war die Konservierung sehr schlecht. Weil die Abdichtung nicht gut war, und aus anderen Gründen sind nicht viele Grabbeigaben erhalten. Alle drei Gräber entstanden in der zweiten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts. Der Besitzer des zweiten Grabes, Li Cang (), starb im Jahr −186, der des dritten Grabes wurde im Jahr −168 beigesetzt, das erste Grab ist zeitlich später als das dritte. Die Ausgrabungen der Han-Gräber von Mawangdui liefern zahlreiche Realien für die Erforschung der Geschichte der Anfangsphase der Westlichen Han-Dynastie und für die Untersuchung des Entwicklungsstandes der Handwerksproduktion, der Technik, der Kunst und Kultur jener Periode.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mawangdui () ist eine 1972 in der damaligen Gemeinde Dongtundu () der östlichen Außenbezirke Changshas entdeckte archäologische Stätte. Der Fundort gehört heute zum Straßenviertel Mawangdui () des Stadtbezirks Furong () im Osten der bezirksfreien Stadt Changsha in der chinesischen Provinz Hunan.", "tgt_summary": "马王堆汉墓位于中国湖南省长沙市芙蓉区东屯渡乡(今芙蓉区马王堆街道)境内,临浏阳河,为西汉时期长沙国丞相利苍、利苍妻子辛追(有说法称其为“避”)及其子利豨或兄弟三座墓葬。1971年12月,湖南省博物馆开始对该墓葬的一号墓进行发掘,并于1973年至1974年对二号墓和三号墓进行发掘。在这几次发掘中,墓葬内出土了一具保存完好的女尸(为长沙国丞相利仓之妻)和颇具研究价值的众多随葬品。这些出土文物使这次发掘成为世界一次重要的考古发现,同时也于2009年被列为“近年来长沙市十大考古发现”。其出土文物现已全部移入湖南省博物馆,博物馆内辟有马王堆汉墓陈列馆,分为墓葬出土文物陈列和墓坑遗址陈列二大部分。2013年5月3日,中华人民共和国国家文物局将马王堆汉墓列入第七批全国重点文物保护单位名单中。", "id": 704354} {"src_title": "Kenaf", "tgt_title": "大麻槿", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Kenaf hat eine Pfahlwurzel. Bei engem Stand wächst die Pflanze unverzweigt drei bis vier Meter hoch. Die Stängel sind rauhaarig und stachelborstig. Je nach Sorte sind sie grün oder rötlich bis violett. Die Blätter sind lang gestielt und weich behaart. Der Beiname \"cannabinus\" (hanfartig) lässt sich auf die Ähnlichkeit der Blattform mit der des Hanfes zurückführen. Je nach Sorte sind sie handförmig gelappt bis ganzrandig. Die Blüten sitzen einzeln in den oberen Blattachseln. Sie sind groß, weiß bis gelblich mit einem dunkelroten Fleck am Grund. Die Blüten öffnen sich vor Sonnenaufgang und verblühen bereits am Mittag des gleichen Tages. Es überwiegt Selbstbefruchtung. Die Fruchtkapseln sind kantig und fein behaart. Sie sind von den verhärteten, stacheligen Kelchblättern umgeben. Zur Reife springen die Kapseln mit fünf Klappen auf und entlassen die 5 × 3 Millimeter großen Samen. Diese sind grauschwarz und keilförmig-kantig. Sie enthalten 15 % bis 20 % eines halbtrocknenden Öls. Der Fasergehalt der Rinde ist im blütentragenden Teil geringer als im unteren. Er beträgt zwischen 2,5 % und 5 %. Die Einzelfasern sind 1,5 bis 11 Millimeter lang (Mittel 2,4 Millimeter), bei einem Durchmesser von 12 bis 36 Mikrometer (Mittel 20 Mikrometer). Kenaf ist diploid bei einer Chromosomenzahl von 2n=36.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Kenaf stammt aus dem afro-asiatischen Raum, ist nicht frosthart und in Mitteleuropa deshalb nur einjährig. Ohne Frost kann die Pflanze jedoch auch mehrjährig sein. Die Hauptanbaugebiete liegen in Indien, China und Südostasien.", "section_level": 1}, {"title": "Anbau.", "content": "Die günstigsten Bedingungen liegen bei einer Temperatur zwischen 15 °C und 27 °C, sodass das potentielle Anbaugebiet von 45° nördlicher bis 30° südlicher Breite liegt. Während der Wachstumszeit sollten in 2,5 bis 4,5 Monaten zwischen 500 und 700 mm Niederschlag fallen. Als Boden sind sandige Lehme und Lehmböden bei pH-Werten zwischen 5 und 7 optimal. Bei Trockenperioden reicht das Grundwasser aus, sofern es nicht tiefer als 1,5 Meter liegt, ansonsten ist Bewässerung nötig. Für die Faserbildung ist ausreichende Zufuhr von Phosphor und Kalium nötig. Empfohlen wird: Phosphat 60 kg/Hektar, Kalium 120 kg/Hektar, Stickstoff erste Gabe 20 bis 30 kg/Hektar, zweite Gabe 50 bis 60 kg/Hektar. Pflege ist in der Regel nur in den ersten drei Wochen nach der Aussaat nötig. Die Vegetationsperiode beträgt 70 bis 140 Tage. Bei nicht standortgerechtem Anbau ist Kenaf empfindlich gegen Wurzelfäule und Anthraknose (\"Colletotrichum hibisci\"). Während des Wachstums bindet 1 Tonne Kenaf etwa 1,5 Tonnen CO und weist damit eine der höchsten CO-Adsorptionsraten überhaupt innerhalb der Pflanzenwelt auf. Die Ernte erfolgt nach Erscheinen der ersten fünf bis zehn Blüten. Gleich nach der Mahd wird der Kenaf entrindet. Das Rösten dauert bei Wassertemperaturen über 24 °C acht bis 12 Tage.", "section_level": 1}, {"title": "Anbau in Mitteleuropa.", "content": "Kenaf hat höhere Wärmeansprüche als der Mais, gedeiht am besten auf mittelschweren unkraut­freien Böden und reagiert etwas empfindlich auf Sommertrockenheit. Er erreicht in vier bis fünf Monaten eine Höhe von 3,5 bis 4 m. Nutzbare Pflanzenteile sind die Stängel, die sich – analog zum Hanf – in Langfasern und in Schäben (mit Kurzfasern) aufteilen. Der Gesamtertrag liegt bei etwa 8 t/ha bei einem Faseranteil von 20 %. Aufgrund der hohen klimatischen Ansprüche können Kenaf allerdings nur geringe Chancen in Deutschland eingeräumt werden. Die Aussaat von Kenaf erfolgt in Mitteleuropa in der Zeit von Mitte Mai bis Anfang Juni. Die Saatstärke liegt bei 35 bis 40 keimfähigen Samen je m, die Saattiefe bei 3–4 cm. Für eine mechanische Unkrautbekämpfung ist ein Reihenabstand von 40–50 cm einzuhalten. Die für die Keimung erforderliche Bodentemperatur liegt bei 12 °C, für ein Wachstum erforderlich ist eine Temperatur von mindestens 16 °C. Die Keimung verläuft schnell, die Jugendentwicklung hingegen langsam, das Streckungswachstum setzt Ende Juli, Anfang August ein. Wegen der hohen Temperaturansprüche ist Kenaf konkurrenzschwach und auf eine effiziente Unkrautbekämpfung angewiesen. Unkräuter sind schon im Keim- bis 2-Blatt-Stadium zu bekämpfen, eine mechanische Bekämpfung ist ab 15 cm Pflanzenhöhe des Kenaf möglich. In günstigen Lagen und in guten Jahren erscheint auf Böden mit guter N-Mineralisierung eine Gabe von 30 kg N je ha ausreichend. Die wichtigste Krankheit ist die Grauschimmelfäule (\"Botrytis cinerea\").", "section_level": 2}, {"title": "Produktionszahlen.", "content": "Explizite Zahlen zur weltweiten Produktion von Kenaf existieren nicht. Von der FAO wird Kenaf zusammen mit anderen juteähnlichen Faserpflanzen in der Kategorie „Kenaf and allied fibres“ (Kenaf und ähnliche Fasern) aufgeführt. Zu den von der Verwendung her juteähnlichen Faserpflanzen gehört z. B. Roselle. Die nebenstehende Tabelle zeigt die weltweite Produktion von Fasern der FAO-Kategorie „Kenaf and allied fibres“ für das Wirtschaftsjahr 2007/08.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kenaffaser.", "content": "Wird Kenaf zur Fasernutzung angebaut, liegen die Fasererträge zwischen 1,8 und 2,5 Tonnen pro Hektar, im Optimalfall bei 3,5 Tonnen pro Hektar. Die Faser wird aus dem Bast des Stängels gewonnen, daher gehört die Kenaffaser zur Gruppe der Bastfasern. Die Fasern ähneln denen der Jute, enthalten jedoch etwa 5 % weniger Lignin, wodurch sie weniger lichtempfindlich sind. Die Kenaffaser besteht aus 44–57 Gew.-% Cellulose, 15–19 Gew.-% Lignin, 22–23 Gew.-% Pentosane und 2–5 Gew.-% Asche. Kenaf wird traditionell für die Herstellung von Seilen oder Sacktuch verwendet. Neuere Anwendungsmöglichkeiten sind Baumaterialien sowie die Nutzung als Adsorptionsmittel oder als Futter- oder Einstreumaterial für Nutztiere. Kenaf wird auch angebaut, um Zellstoff für die Papierherstellung zu gewinnen. Der Ertrag beträgt rund 20 Tonnen Zellstoff pro Hektar. Auch beim Faseranbau werden die Reste zur Zellstoffherstellung verwendet, oder sie werden als Brennmaterial genutzt. Kenaffasern können zudem als Verstärkungsfaser für naturfaserverstärkte Kunststoffe eingesetzt werden. Wie viele andere Naturfasern besitzt Kenaf gute mechanische Eigenschaften bei einer geringen Dichte. Da Kenaf kommerziell angebaut wird, sind die Fasern auch wirtschaftlich interessant. Eines der ersten mit Kenaffasern hergestellten Produkte ist ein Mobiltelefongehäuse der NEC Corporation aus kenaffaserverstärktem PLA. Bei PLA handelt es sich um ein Biopolymer, das Kenaf-verstärkte Material ist komplett biologisch abbaubar. Durch die Beimischung der Kenaffasern zum Kunststoff konnte eine Verbesserung der Wärmeformbeständigkeit sowie der Steifigkeit erreicht werden. Auch in Verbindung mit Polypropylen lassen sich Naturfaserverbundwerkstoffe herstellen, die ausgesprochen gute Zug- und Biegeigenschaften besitzen. Ein wachsender Einsatzbereich von Kenaffasern ist der Automobilbau; Vorreiter ist hier das Unternehmen Toyota, das erstmals im Jahr 2000 Kenaf zur Türinnenverkleidung im Modell Toyota Celsior einsetzte und mittlerweile Kenaf für fünf verschiedene Fahrzeugkomponenten (z. B. für Sitzlehnen) in 27 Modellen, hauptsächlich der Oberklasse, verwendet. Auch zur Herstellung des vollelektrischen BMW i3 werden unter anderem Kenaffasern eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Kenafsaat.", "content": "Beim Anbau zur Öl- oder Saatgutgewinnung liegen die Erträge bei 0,7 bis 1,0 Tonnen Samen pro Hektar. Das Öl der Kenafsamen wird für technische Zwecke, aber auch als Nahrungsmittel verwendet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kenaf (\"Hibiscus cannabinus\") ist eine tropische bis subtropische Pflanze aus der Familie der Malvengewächse, die zur Gewinnung der gleichnamigen Fasern und Öl angebaut wird.", "tgt_summary": "大麻槿(学名:)又称洋麻、红麻、钟麻、芙蓉麻、槿麻、阿姆巴里麻等,为锦葵科木槿属下的一个种。原产于西非,后传播至里海沿岸及印度,19世纪之后广泛分布于世界各地,如美国、古巴等加勒比海沿岸国家,澳大利亚,日本及中国的黑龙江、辽宁、河北、江苏、浙江、广东和云南等省。是重要的韧皮纤维作物,在欧美被主要当做黄麻的替代品。", "id": 2316167} {"src_title": "Levi Woodbury", "tgt_title": "利瓦伊·伍德伯里", "src_document": [{"title": "Studium, berufliche Laufbahn und Familie.", "content": "Er absolvierte zunächst ein allgemein bildendes Studium am Dartmouth College, das er 1809 beendete. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Litchfield Law School. Nach der Zulassung zum Rechtsanwalt eröffnete er 1812 eine Kanzlei in New Hampshire. 1816 wurde er Richter am Obersten Gericht (Supreme Court) von New Hampshire. Dieses Amt übte er bis 1823 aus. Er war Schwiegervater des Postministers unter Präsident Abraham Lincoln, Montgomery Blair, sowie Ururgroßvater des Filmschauspielers Montgomery Clift.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ämter in New Hampshire und Senator der Vereinigten Staaten.", "content": "Woodbury begann seine politische Laufbahn 1823 als Mitglied der Demokratisch-Republikanischen Partei mit der Wahl zum Gouverneur von New Hampshire, das er bis 1824 innehatte. 1825 war er Sprecher des Repräsentantenhauses des Bundesstaates. 1825 wurde er erstmals Senator der Vereinigten Staaten. Als solcher vertrat er bis 1831 den Staat New Hampshire im Kongress. In dieser Zeit entstand auch seine Gefolgschaft zu Andrew Jackson. Im Anschluss wurde er 1831 in den Senat von New Hampshire gewählt, verzichtete aber auf sein Mandat. Von 1841 bis 1845 war er schließlich noch einmal Vertreter von New Hampshire im Senat, diesmal als Mitglied der Demokratischen Partei. Zuletzt war er für zehn Tage Vorsitzender des Senatsausschusses für Finanzen und damit Inhaber der kürzesten Amtszeit eines Ausschussvorsitzenden.", "section_level": 2}, {"title": "Minister unter den Präsidenten Jackson und Van Buren.", "content": "Am 23. Mai 1831 berief ihn Präsident Andrew Jackson zum Marineminister in sein Kabinett berufen. Dieses Amt übte er bis zum 30. Juni 1834 aus. Im Anschluss daran wurde er von Jackson am 1. Juli 1834 als Nachfolger von Roger B. Taney zum Finanzminister ernannt. Dieses Amt übte er danach auch ab dem 4. März 1837 im Kabinett von Martin Van Buren aus. Während seiner Amtszeit lief 1836 die Charta der Second Bank of the United States durch ein präsidiales Veto von Andrew Jackson aus. Woodbury favorisierte wie der Präsident ein unabhängiges Zentralbanksystem und Münzgeld gegenüber Papiergeld. Die Wirtschaftskrise von 1837 wurde letztlich insbesondere durch seine Politik verursacht. Nach dieser Krise erkannte er dann die Notwendigkeit einer sichereren Staatsbank gegenüber den üblichen Geschäftsbanken. Daher gehörte er zu den Unterstützern des Gesetzes für ein Unabhängiges Finanzsystem, das 1840 vom Kongress verabschiedet wurde. Dieses Gesetz wurde zwar weitgehend durch Finanzminister Walter Forward abgeschafft, jedoch bildete es später die Grundlage für die Gründung eines unabhängigen Finanzsystems.", "section_level": 2}, {"title": "Richter am U.S. Supreme Court.", "content": "Während der Präsidentschaftswahl von 1844 unterstützte er den demokratischen Bewerber James K. Polk. Nach seinem Rücktritt als Senator wurde er vom nunmehrigen Präsident Polk 1845 zum Beisitzenden Richter am Supreme Court of the United States ernannt. Woodbury war neben Salmon P. Chase die einzige Persönlichkeit, die sowohl der Legislative, der Exekutive als auch der Judikative angehörte und zudem auch Gouverneur war. Ihm zu Ehren wurden unter anderem Woodbury County in Iowa, die Stadt Woodbury in Minnesota sowie mehrere Schiffe der United States Navy benannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Levi Woodbury (* 22. Dezember 1789 in Francestown, Hillsborough County, New Hampshire; † 4. September 1851 in Portsmouth, New Hampshire) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker, Gouverneur von New Hampshire, Marineminister, Finanzminister sowie Richter am Supreme Court of the United States.", "tgt_summary": "利瓦伊·伍德伯里(Levi Woodbury,1789年-12月22日-1851年-9月4日),美国政治家,杰克逊民主党和美国民主党人,曾任新罕布什尔州州长(1823年-1824年)、美国参议院议员(1825年-1831年、1841年-1845年)、美国海军部长(1831年-1834年)、美国财政部长(1834年-1841年)和美国最高法院大法官(1845年-1851年)。", "id": 1120363} {"src_title": "Kamadeva", "tgt_title": "伽摩", "src_document": [{"title": "Ikonographie.", "content": "\"Kamadeva\", hellhäutig dargestellt, der ständig von einer sanften Brise umwehte ewige Jüngling, ist der schönste unter den Devas. Zusammen mit den himmlischen Nymphen, den Apsaras, wandelt er durch die blühende Natur. Aus Zuckerrohr besteht sein wichtigstes Attribut, der Bogen, und eine Reihe von summenden Bienen bildet die Sehne. Dieser Bogen schießt mit fünf Blüten bestückte Pfeile des Verlangens ab. Frau des Liebesgottes ist \"Rati\", die Leidenschaft, und als Freund begleitet ihn stets \"Vasanta\", der Frühling, der sorgfältig passende Pfeile für die künftigen Opfer auswählt. Auch ein Kuckuck oder ein Papagei gehört zu seinen Begleitern (Vahana), ebenso wie ein Makara (krokodilähnliches Mischwesen). Niemand, weder Menschen noch Götter, ist vor seinen Pfeilen sicher. \"Kamadeva\" weist deutliche Parallelen zum griechischen Eros sowie zum römischen Amor auf.", "section_level": 1}, {"title": "Legende.", "content": "Eine bekannte Legende erzählt, wie der göttliche \"Shiva\" den Liebesgott im Zorn mit seinem dritten Auge einst zu Asche verbrannte. Auf Bitten der jungen \"Parvati\" hatte er seinen Pfeil auf den in tiefe Meditation versunkenen abgeschossen, damit dieser sie endlich beachten würde. Zwar strafte \"Shiva\" den \"Kamadeva\", doch durch den Pfeil fand er keine Ruhe mehr, bis er\" Parvati\" heiraten konnte. Während des Todes von \"Kamadeva\" jedoch verschwand alle Liebe von der Erde. Mit \"Parvatis\" Hilfe endlich gelang es \" Rati\", \"Shiva\" zu besänftigen und \"Kamadeva\" wieder zum Leben zu erwecken. Als \"Pradyumna\", Sohn von \"Krishna\" (einer Inkarnation von \"Vishnu\") und seiner Frau \"Rukmini\" soll er wiedergeboren sein. Einige Traditionen Indiens sehen in dieser Legende den mythologischen Hintergrund für das farbenfrohe Frühlingsfest Holi, das man in Südindien als \"Kamadahan\" (Verbrennen des Kama) feiert. Einige von \"Kamadevas\" Beinamen sind \"Kandarpa\", \"Manmatha\" und \"Ananga\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Kāmadeva () oder nur Kama ( „Liebe“) ist im Hinduismus der Gott der erotischen Liebe und Personifikation des Begriffes Kama (Verlangen, weltlicher Genuss). Meist gilt er als Sohn von \"Lakshmi\", Göttin des Wohlstandes und der Schönheit, sowie \"Vishnu\", in der hinduistischen Trinität der Bewahrer. Andere Überlieferungen sehen ihn als Sohn des Schöpfers \"Brahma\".", "tgt_summary": "伽摩(Kamadeva),印度神话中爱神。意译“欲”。相当于希腊、罗马神话中的丘比特。伽摩面貌俊秀,有着绿色皮肤,天女围绕,以鹦鹉为座骑,手持弓和箭,他的弓是由甘蔗所造,弦是由蜜蜂肠所做,而他的箭头用五种芬芳的鲜花装饰著,这五朵花分别来自阿育王树上的白色和蓝色荷花、玛丽卡树(茉莉花)和芒果树的花,以执心为羽,以希望为镞。", "id": 1223938} {"src_title": "General Electric F414", "tgt_title": "F414渦輪扇發動機", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Entwicklung des F414-Turbofan geht auf die nicht realisierte Variante des F404 für die A-12 Avenger II zurück, dem F412-GE-400 ohne Nachbrenner. Nachdem die A-12 gestrichen worden war, suchte die U.S. Navy ein Triebwerk für die F/A-18E/F Super Hornet. General Electric bot daraufhin erfolgreich das F414 an, das als Derivat des F404 potentiell geringere Entwicklungskosten als ein komplett neues Triebwerk aufwies. Beim neuen Triebwerk verzichtete man auf neue Materialien und behielt die Fertigungsprozesse des F404 bei, wobei auch die Abmessungen beider Triebwerke identisch sind.", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Das F414 verwendet den Kern und das FADEC-System des F412, die Niederdrucksysteme stammten dagegen vom YF120-Triebwerk des ATF-Programms. Einer der Hauptunterschiede zwischen dem F414 und dem F404 ist der Fan. Dieser ist beim F414 größer als beim F404, aber kleiner als beim F412. Der Fan ist 13 cm länger und weist einen 16 % höheren Luftstrom auf. Um die Länge des F404 musste allerdings die Brennkammer und der Nachbrenner entsprechend gekürzt werden. Eine weitere Änderung gegenüber dem F404 ist, dass die ersten Stufen des Hochdruck-Kompressors als „Blisk“ ausgeführt wurden, wodurch 23 kg an Gewicht eingespart werden konnte. Darüber hinaus wurde für den Nachbrenner auf ein separates Hydrauliksystem verzichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklungen.", "content": "Seit das F414 auf der Super Hornet in Dienst gestellt wurde, wurden zahlreiche Programme zur Weiterentwicklung gestartet. 2006 testete General Electric eine „Enhanced Durability Engine“ (EDE) mit einem alternativen Kern. Mit dem EDE-Triebwerk konnte entweder die Schubkraft um 15 % gesteigert oder die Lebensdauer verbessert werden. Statt eines siebenstufigen verwendet das EDE-Triebwerk ein Sechs-Stufen-Hochdruckkompressor, der um 3 % effizienter ist, sowie eine verbesserte Hochdruckturbine, bei der neue Materialien verwendet werden. Diese ermöglichen eine Erhöhung der Temperatur um 66 °C, was wiederum eine Veränderung der Kühlluftzufuhr ermöglicht. Das EDE weist einen besseren FOD-Schutz auf und verbraucht weniger Treibstoff. Nach dem EDE-Programm wurden Test mit verbesserten zwei Stufen Blisk-Fans durchgeführt. Auch wenn der erste verbesserte Fan konventionell hergestellt worden ist, so sollen mit diesem neue Fertigungsmethoden getestet werden um die Produktionskosten zu senken. Diese als „Enhanced Performance Engine“ (EPE) bezeichneten Triebwerke sind Teil des Programms „Integrated High Performance Turbine Engine Technology“ (IHPTET) und weisen eine um 20 % gestiegene Schubkraft auf. Andere mögliche F414-Verbesserungen betreffen die Möglichkeit, die Geräuschentwicklung zu reduzieren. Seit 2009 werden im Rahmen eines Entwicklungsvertrages der U.S. Navy Tests mit dem F414-EDE-Triebwerk durchgeführt, um den spezifischen Treibstoffverbrauch zu senken.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten (F414-GE-400).", "content": "Das F414 besteht aus sechs Modulen, die unabhängig voneinander ausgetauscht werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das General Electric F414 ist ein Turbofan-Triebwerk mit Nachbrenner von GE Aviation in der Klasse von etwa 98 kN Schub, das primär in der F/A-18E/F Super Hornet eingesetzt wird.", "tgt_summary": "通用动力F414涡轮扇发动机是一款输出动力22,000磅 (98千牛顿)有后燃器的涡轮扇发动机。 F414引擎是以为麦克道格拉斯F/A-18黄蜂式战斗攻击机所研制的F404引擎为基础及其衍生版无后燃器的F412引擎所改良而来,用于F/A-18E/F超级大黄蜂战斗攻击机上。而使用F412的A-12复仇者II式攻击机计划已被取消。此引擎的衍生版VOLVO RM12也用于瑞典的JAS 39狮鹫战斗机及印度的光辉战斗机mk.2海军舰载机版。", "id": 2546968} {"src_title": "Duško Tošić", "tgt_title": "杜什科·托希奇", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Tošić wuchs im Dorf Orlovat bei Zrenjanin auf, wo er im Alter von zehn Jahren beim dortigen Fußballklub \"FK Proleter\" mit dem Fußballspielen begann. 2002 wechselte er zum OFK Belgrad. Er absolvierte dort insgesamt 80 Spiele, in denen er 6 Tore erzielte, bevor er im Januar 2006 zum FC Sochaux wechselte. Er wurde dort Stammspieler und gewann im Jahr 2007 den Pokal. Zur Saison 2007/08 wechselte Tošić zu Werder Bremen. Er erhielt einen Vertrag bis 2011. Nach der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2008 konnte er sich nicht mehr zurück ins Team spielen und sollte in der Winterpause der Saison 2009/10 an den MSV Duisburg ausgeliehen werden. Da Tošić den Wechsel trotz Zusage platzen ließ, löste Werder Bremen am 1. Februar 2010 den Vertrag mit ihm auf. Kurz danach sollte er einen Vertrag beim englischen Erstligisten FC Portsmouth unterschreiben. Da der FC Portsmouth finanzielle Schwierigkeiten hat, durfte der Verein keine neuen Spieler verpflichten und somit durfte Tošić keinen Vertrag unterschreiben. Ende März 2010 unterschrieb er einen Vertrag auf Leihbasis bis zum Ende der Saison beim englischen Zweitligisten Queens Park Rangers. Seit Sommer 2010 stand er bei Roter Stern Belgrad unter Vertrag. Er wurde im Sommer 2011 für ein Jahr an Betis Sevilla ausgeliehen, jedoch wurde dieses Leihgeschäft bereits nach einem halben Jahr beendet. Zur Saison 2012/13 wechselte Tošić in die türkische Süper Lig zu den Hauptstädtern von Gençlerbirliği Ankara. Im Sommer 2015 wechselte ablösefrei zum Ligarivalen Beşiktaş Istanbul. Mit diesem Verein wurde er zweimal hintereinander türkische Meister und erreichte in der Saison 2017/18 das Achtelfinale der Champions League. Zur Saison 2018/19 wechselte er gegen eine Ablösesumme von Millionen € zum chinesischen Verein Guangzhou R&F.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Tošić hatte sein Länderspieldebüt für die A-Mannschaft von Serbien am 15. November 2006 beim 1:1 gegen Norwegen. Am 17. Oktober 2007 erzielte er beim 6:1-Sieg gegen Aserbaidschan sein erstes und einziges A-Länderspieltor. Er war mit der U-21 bei der EM 2007 in den Niederlanden aktiv und wurde dort Vizeeuropameister. Mit Serbien nahm er auch an den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking teil. 2018 nahm er mit Serbien an der Fußball-WM teil. Hier wurde er beim 1:0-Sieg gegen Costa Rica und der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz eingesetzt. Serbien schied nach der Vorrunde aus. Das Spiel gegen die Schweiz war zugleich Tošić’ letztes Länderspiel.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Seit 2008 ist er mit der Sängerin Jelena Karleuša verheiratet und hat zwei Töchter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Duško Tošić \"(kyrillisch: Душко Тошић)\" [] (* 19. Januar 1985 in Orlovat, Jugoslawien) ist ein serbischer Fußballspieler. Seit 2018 steht der Verteidiger bei Guangzhou R&F unter Vertrag. Neben der Position als linker Außenverteidiger ist Tošić auch in der Innenverteidigung einsetzbar.", "tgt_summary": "杜什科·托希奇(,,1985年-1月19日)是一位塞尔维亚的足球运动员,现效力中国足球超级联赛球会广州富力。", "id": 1664277} {"src_title": "Maul- und Klauenseuche", "tgt_title": "口蹄疫", "src_document": [{"title": "Erreger.", "content": "Als erstes tierisches Virus wurde 1898 durch Friedrich Loeffler und Paul Frosch für den MKS-Erreger eine Virusnatur nachgewiesen. Die beiden Bakteriologen entdeckten, dass intravenös verabreichte Lymphe infizierter Tiere auch nach vorheriger Filtration durch bakteriendichte Kieselgurkerzen krankheitsauslösend für gesunde Kälber war. Der Erreger der MKS ist das Maul-und-Klauenseuche-Virus, ein hoch kontagiöses Einzel-(+)-Strang-RNA-Virus [ss(+)RNA]. Er gehört zum Genus \"Aphthovirus\" der Virenfamilie \"Picornaviridae\". Die Mitglieder dieser Familie sind unbehüllte kleine (25–30 nm) Viren mit ikosaederförmigem Kapsid (Proteinhülle), das als genetisches virales Material einzelsträngige Ribonukleinsäure (RNA) enthält. Nach Auflösung der Proteinhülle findet die Virusreplikation im Zytoplasma einer infizierten Wirtszelle statt. Die Freisetzung der neu entstandenen Virionen erfolgt nach Auflösung der Zellmembran durch Lyse.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung.", "content": "Im Gegensatz zu anderen Erregern halten es Forscher beim Maul-und-Klauenseuche-Virus für möglich, dass zumindest theoretisch ein einziges Virion dieses Erregers eine Infektion auslösen kann. Die durch eine Infektion mit dem Virus ausgelöste Maul- und Klauenseuche tritt in der Regel lokal auf und das Virus wird in erster Linie durch Kontakt- wie durch Schmierinfektion bei direktem Kontakt mit infizierten Tieren, mit kontaminierten Pferchen oder Viehtransportfahrzeugen übertragen. Allerdings kann das Virus auch durch die Luft verbreitet werden. Die Kleidung und Haut von Landwirten und anderen mit Tieren umgehenden Menschen, stehendes Wasser, ungekochte Futterabfälle, infizierte Tierprodukte enthaltende Futterzusätze und Tierprodukte wie Käse oder Fleisch können das Virus beherbergen. Kühe können MKS von infizierten Bullen durch Samenübertragung bekommen. Kontrollmaßnahmen schließen Quarantäne, die Vernichtung von infizierten Viehherden und ein Exportverbot für tierische Produkte in Länder ein, die nicht von der Seuche betroffen sind. Menschen können sich mit der Maul- und Klauenseuche nicht anstecken. Für den Verbraucher von Rind- und Schweinefleisch sowie von pasteurisierter Milch bzw. daraus hergestellten Erzeugnissen besteht auch im Falle eines Seuchenzuges keine Gefahr. Da sich die Seuche aber unter Tieren äußerst schnell ausbreitet, ist MKS eine gravierende Bedrohung für die Landwirtschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "MKS ist nahezu weltweit verbreitet. Lediglich in Neuseeland wurden bislang keine MKS-Ausbrüche registriert, in Australien war der letzte Ausbruch 1872. Auch die Vereinigten Staaten (letztes Vorkommen 1929), Kanada (1952), Mexiko (1954) und Chile (1988) gelten als MKS-frei. In Europa blieben in den letzten Jahrzehnten lediglich die skandinavischen Länder Norwegen (letztes Vorkommen 1952), Finnland (1959) und Schweden (1966) von Ausbrüchen verschont. In Österreich trat die letzte Epidemie 1973 auf. In Deutschland ist die Erkrankung letztmals 1988 aufgetreten. In Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Irland gab es 2001 Fälle der MKS. In Großbritannien kam es zuletzt 2001 sowie 2007 zu Ausbrüchen von MKS. In der Schweiz trat die Seuche in den Jahren 1871/72, 1899–1900, 1911–14, 1920/21, 1939/40 und 1965 verheerend auf. Nach den letzten Ausbrüchen von 1968 und 1980 gilt die Schweiz amtlich als MKS-frei. Weit verbreitet ist die MKS noch in Afrika, Asien und Teilen Südamerikas. Diese Regionen gelten als enzootisch. In Europa ist die Erkrankung durch staatliche Veterinärüberwachung zwar weitgehend unter Kontrolle, es kommt aber immer wieder zur Einschleppung. Die vielfältigen Übertragungswege und die schnelle Ausbreitungsgeschwindigkeit der MKS führen schnell zu Epizootien, so dass die Seuche für Europa eine ständige Bedrohung darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Pathogenese.", "content": "Im Mittelpunkt der Infektion steht eine stark ausgeprägte Virämiephase, mit der die generalisierte Verbreitung des Erregers im Wirt und seine Ansiedlung in den Zielorganen verbunden sind. Das MKS-Virus weist eine hohe Affinität zu Haut und kutanen Schleimhäuten (Epitheliotropismus) auf. Betroffen sind die Schleimhäute von Maulhöhle, Speiseröhre und Pansenpfeilern sowie die unbehaarte Haut von Nasenlöchern, Flotzmaul, Rüssel, Euter und Klauen. Der Erreger befällt darüber hinaus auch Skelett- und Herzmuskulatur (Myotropismus). Selten werden neurotrope Eigenschaften beobachtet. Rinder infizieren sich hauptsächlich aerogen, während eine Infektion beim Schwein in der Regel auf oralem Wege erfolgt. Die an der Eintrittspforte entstehende Aphthe („Primäraphthe“) entgeht dabei meist der Beobachtung. Vom primären Vermehrungsort (Schwein: Tonsillen, Rind: Pharynxschleimhaut und Bronchiolen) gelangt das Virus in einer ersten virämischen Phase über Lymphe und Blut ins lymphoretikuläre System (v. a. Leber und Milz). Der Krankheitsverlauf wird vom weiteren Vermehrungserfolg des Virus in den primär affinen Organen bestimmt. Bei starker Vermehrung erfolgt dort eine Kolliquationsnekrose mit sich anschließender generalisierter Virämie, in deren Verlauf der MKS-Erreger Muskulatur, Haut, Schleimhaut und gelegentlich auch das ZNS erreicht. Die Virämie dauert vier Tage. Nach der Generalisation ist die virale RNA weitverbreitet in verschiedenen Epithelien nachweisbar. Sichtbares Zeichen der Organmanifestation des Virus ist die Ausbildung von „Sekundäraphthen“. Prädisponierende Faktoren wie besondere mechanische Belastung begünstigen ihr Entstehen. Die Aphthenbildung erfolgt im Stratum spinosum der Epidermis: die infizierten Keratozyten werden zerstört und die dadurch entstehenden Hohlräume füllen sich mit klarer Flüssigkeit, die zu einer großen Blase konfluiert. Den Blasenboden bildet das intakte Stratum basale mit dem darunterliegenden, gut durchbluteten Papillarkörper. Nach dem Platzen haben die Aphthen eine Tendenz zu oft flächigen Erosionen. In Herz- und Muskelzellen kommt es je nach myotroper Affinität des Erreger-Stammes zu Zellschädigungen variablen Ausmaßes.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Symptomatik und Krankheitsverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rind.", "content": "Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sieben Tage. Den Ausbruch der Seuche kennzeichnet eine bis zu dreitägige Fieberphase (bis 42 Grad Celsius), die mit schweren Störungen des Allgemeinbefindens einhergeht. Bei Milchkühen ist ein schlagartiger Rückgang der Milchleistung bis hin zum völligen Versiegen der Milch zu beobachten. Noch in der Fieberphase beginnt eine starke Produktion zähflüssigen Speichels („MKS-Bart“) bei gleichzeitiger Rötung der Maulschleimhaut. Inappetenz, Störungen des Wiederkäuens und das Auftreten von „Speichellachen“ in Tiernähe kennzeichnen das Fortschreiten der Krankheit. Im weiteren Verlauf bilden sich am Flotzmaul, in der gesamten Maulschleimhaut sowie im Zungenbereich erbsen- bis taubeneigroße flüssigkeitsgefüllte Blasen (Aphthen) aus. Gleichzeitig entwickeln sich weitere Aphthen im Klauenbereich, an der Euterhaut und an den Zitzen. Das Allgemeinbefinden ist hochgradig gestört. Die Tiere zeigen Schmerzäußerungen in Form von geschlossenem Maul, schmatzenden Kieferbewegungen und Lahmheiten. Nach Aufplatzen der Blasen bilden sich – zum Teil großflächige – Erosionen und der Heilprozess setzt ein. Gleichzeitig erkranken ständig weitere Tiere im Bestand. Die Abheilung der Läsionen im Maulbereich dauert bis zu 14 Tage. Die Klauenaphthen heilen innerhalb eines Monats ab. Die Rekonvaleszenzphase wird oft von bakteriellen Sekundärinfektionen gestört. Neben gutartigen Seuchenvarianten mit teilweise milder Symptomatik (Letalität 2–5 %) existiert auch eine bösartige Verlaufsform der Seuche (Letalität bis 80 %). Ursache sind stark virulente Erreger mit ausgeprägtem Myotropismus. Diese Form tritt bevorzugt bei Kälbern auf. Auch bei milden Verläufen stehen in dieser Altersgruppe die Herzmuskelschäden durch Myokarditis im Vordergrund. Betroffene Tiere verenden innerhalb von 24 Stunden mit der Symptomatik einer schweren Allgemeinerkrankung. Die natürliche Infektion hinterlässt eine belastbare Immunität gegen den jeweiligen Virustyp von bis zu 12 Monaten. Gefürchtete und zu erwartende Folge- und Spätschäden nach überstandener Infektion sind bakterielle Sekundärinfektionen, Mastitiden, Sohlenhorn- und Klauenveränderungen bis hin zum „Ausschuhen“ (komplette Ablösung des Klauenhorns), Muskelschäden, Myokarditis sowie anhaltende massive Leistungsdepressionen und Konditionsverluste. Zu den wichtigsten Differentialdiagnosen beim Rind gehören Stomatitis vesicularis, Mucosal Disease, Rinderpest, Bösartiges Katarrhalfieber, Infektiöse Bovine Rhinotracheitis und die Pocken.", "section_level": 2}, {"title": "Schwein.", "content": "Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Tage (in Einzelfällen bis max. 12). Die anfängliche Fieberphase hält bis zu vier Tage an. Insgesamt verläuft die Seuche weniger dramatisch als beim Rind. Primär sind die Klauen von der Aphthenbildung betroffen, die sich sichtbar überwiegend am Kronrand und im Zwischenklauenspalt manifestiert. Die Veränderungen an Rüsselscheibe und Maulschleimhaut sind eher unauffällig. Bei der Sau kommt es außerdem zu Gesäugeaphthen. Das klinische Bestandsbild bei den älteren Tieren wird von (Stützbein-)Lahmheiten unterschiedlichen Schweregrads bis hin zum Festliegen geprägt. Zunächst sind nur einige Tiere betroffen, die Krankheit breitet sich innerhalb weniger Tage im Bestand aus. Bei Saugferkeln und Läufern kommt es aufgrund von Herzmuskelschäden zu plötzlichen Todesfällen. Die Epithelläsionen an Rüssel und Gesäuge heilen innerhalb von zwei Wochen ab, bei Kronsaum- und Sohlendefekten wird der Krankheitsverlauf meist durch eitrige Sekundärinfektionen erschwert. Die Immunität nach Durchseuchung hält fünf bis sieben Monate an. Spät- und Folgeschäden sind neben Mastitis, Metritis und Aborten ein Ausschuhen der Tiere sowie myokarditisbedingte Leistungseinbußen. Rein vom klinischen Bild nicht abgrenzbar sind beim Schwein weitere Erkrankungen des Vesikulärkrankheitenkomplexes, die sämtlich mit Bläschenbildung einhergehen: Stomatitis vesicularis (VS), Vesikuläre Schweinekrankheit (SVD) und Vesikuläres Exanthem (VES). Darüber hinaus kommt differentialdiagnostisch eine Selenvergiftung infrage.", "section_level": 2}, {"title": "Schaf und Ziege.", "content": "Die Inkubationszeit der sogenannten „gutartigen Klauenseuche“ beträgt 2–14 Tage. Bei Schafen und Ziegen sind die Krankheitsanzeichen unauffälliger als beim Rind. Im Vordergrund steht beim \"Schaf\" die Bildung von Aphthen am Kronrand und im Zwischenklauenspalt. Veränderungen an Maulschleimhaut und Lippen sind oft uncharakteristisch. Die Durchseuchung der Herde erfolgt langsam und unvollständig (innerhalb von drei bis sechs Wochen). Oft einziges Anzeichen der Seuche sind schmerzhafte und hochgradige Lahmheiten. Ab dem dritten Tag der Lahmheit werden nach Platzen der Aphthen die geröteten Wundstellen gut sichtbar. Die Mortalität der adulten Tiere ist gering. Bei Lämmern dominiert die bösartige myokarditische Form mit Fieber, Durchfall und Apathie. Die Verluste betragen bis zu 80 %; die Tiere verenden ohne Anzeichen von Aphthenbildung. Die Läsionen heilen innerhalb von zwei bis drei Wochen ab, Sekundärinfektionen verkomplizieren den Verlauf. Bei der \"Ziege\" verläuft die Erkrankung entweder leicht oder aber schwer, verbunden mit Myokardschäden und hoher Letalität. Es kommt zu einer fieberhaften Phase mit Allgemeinstörungen und Milchrückgang. Die Bildung von Aphthen in der Maulschleimhaut ist deutlich, aber durch baldiges Aufplatzen nur von kurzer Dauer. Im Kopfbereich kann es zu Schwellungen mit Aufstellen der Haare (sog. \"Dickkop\") kommen. Oft liegt eine Rhinitis vor. Klauenaphthen werden selten beobachtet. Spät- und Folgeschäden beim kleinen Wiederkäuer sind Klauenentzündungen, Aborte, Metritis und Mastitis. Die typspezifische Immunität nach Feldvirusinfektion beträgt ein bis zwei Jahre und länger. Ähnliche Veränderungen wie die MKS verursachen bei Schaf und Ziege die Moderhinke, Lippengrind (Ecthyma contagiosum), Schaf- und Ziegenpocken.", "section_level": 2}, {"title": "Mensch.", "content": "Menschen werden aufgrund ihrer geringen Empfänglichkeit nur extrem selten von der Krankheit betroffen und bei Erkrankungen besteht eine günstige Prognose. Die Infektion erfolgt direkt durch Kontakt mit infizierten Tieren oder infolge einer Laborinfektion. Eine indirekte Übertragung über infizierte Milch ist ebenfalls möglich. Mit einer Inkubationszeit von zwei bis sechs Tagen verläuft die Krankheit ebenso wie bei Paarhufern als biphasisch-zyklische Infektion. Nach einer kurzen, mäßigen Fieberphase und unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Übelkeit, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen können schmerzhafte Aphthen in der geröteten Mundschleimhaut, bevorzugt jedoch an der Haut von Händen (Fingerspitzen) und Füßen sowie im Genitalbereich, auftreten. Die nach Austrocknung der Aphthen entstehenden Hauterosionen heilen im Regelfall innerhalb von zehn Tagen vollständig ab. Differentialdiagnostisch ist die gemeinhin als Hand-Fuß-Mund-Exanthem bezeichnete, ebenfalls viral bedingte Erkrankung abzugrenzen, die mit sehr ähnlichen Symptomen einhergeht. Sie wird häufiger beim Menschen, insbesondere bei Kleinkindern, beschrieben. Diese Krankheit wird von einem anderen Virus aus der Familie der Picornaviridae, dem Enterovirus Coxsackie A, hervorgerufen.", "section_level": 2}, {"title": "Pathologisch-anatomische Befunde.", "content": "Außer den äußerlich sichtbaren Veränderungen finden sich weitere Aphthen verschiedener Abheilungsstadien in Schlund und Speiseröhre. An Pansenpfeilern und Psalterblättern sind oft nur schorfbedeckte Läsionen erkennbar. Bei fehlender Aphthenbildung in den Schleimhäuten treten katarrhalische Schwellungen oder kleinere Blutungen auf. Auch unter dem Epikard können petechiale Blutungen sichtbar sein. In Myokard und Skelettmuskulatur älterer Tiere können keine Läsionen beobachtet werden und das Virus scheint sich an diesen Stellen nur bei jungen Tieren zu vermehren. Die hohe Mortalität bei Jungtieren geht vermutlich auf eine akute Myokarditis zurück, die sich dem bloßen Auge durch venöse Stauung und große Blutgerinnsel, v. a. in der linken Herzkammer, offenbart. Die geschädigte Herzmuskulatur ist weich, schlecht kontrahiert und zeigt grauweiße Streifen und Flecken variabler Größe („Tigerherz“). Besonders betroffen sind linker Ventrikel und Herzscheidewand. Diese Erkrankungsform geht oft mit dem völligen Fehlen aphthöser Veränderungen an den üblichen Prädilektions-Stellen einher. Bei perakutem Verlauf können sogar sichtbare Veränderungen am Herzmuskel fehlen. Gelegentlich ist die Skelettmuskulatur ebenfalls von streifigen Veränderungen betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Histologisches Bild.", "content": "Im Frühstadium können die Läsionen nur mikroskopisch sichtbar gemacht werden. Die ersten histologischen Veränderungen des Stratum spinosums sind gekennzeichnet von vakuolärer Degeneration, ansteigender eosinophiler Anfärbbarkeit des Zell-Zytoplasmas sowie der Bildung von Ödemen im interzellulären Raum. Daran schließen sich Zellnekrosen und eine reaktive Infiltration mit Leukozyten (Monozyten, Granulozyten) an. Aus den mittlerweile sichtbar werdenden Läsionen entwickeln sich durch Trennung des Epithels vom darunterliegenden Gewebe und durch Füllung der entstehenden Höhle mit klarer, vesikulärer Flüssigkeit die sog. Aphthen. In einigen Fällen kann die Flüssigkeitsmenge minimal sein. Das Epithel kann auch nekrotisch werden oder durch mechanische Traumata zerreißen, ohne dass Aphthenbildung stattfindet. Im Herzmuskel entsteht das histologische Bild einer lymphohistiozytären Myokarditis mit hyalin-scholliger Degeneration („Zenkersche Muskel-Degeneration“) und Nekrose der Herzmuskelzellen (Myozyten).", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Bei bestehendem MKS-Verdacht muss der tatsächliche Seuchenausbruch amtlich festgestellt werden. Nach § 1 der „Verordnung zum Schutz gegen die Maul- und Klauenseuche“ (MKS-VO) gilt ein Ausbruch der Seuche erst dann als erwiesen, wenn der Erreger-Nachweis in Form von Virus-Antigen oder viraler RNA vorliegt. Dies gilt auch im Falle fehlender klinischer Erscheinungen. Darüber hinaus ist der serologische Nachweis von Antikörpern gegen MKS bzw. eines Titeranstiegs bei nachweislich nicht-geimpften Tieren bindend. Besteht ein epizootiologischer Zusammenhang zu einem primären Seuchenherd (Sekundärausbruch), können die Ergebnisse klinischer oder pathologisch-anatomischer Untersuchungen alleine ausreichend sein.", "section_level": 1}, {"title": "Vor-Ort-Maßnahmen.", "content": "Beim Rind ist das klinische Bild in der Regel deutlich ausgeprägt. Die Diagnosestellung bei kleinen Wiederkäuern ist oft durch inapparente sowie milde Verlaufsformen erschwert. Das Vorkommen plötzlicher Lahmheit eines Großteils der Herde mit zeitgleich erhöhter perakuter Mortalität neugeborener und/oder sehr junger Lämmer gibt erste Hinweise auf MKS noch vor dem pathognomonischen Nachweis der Aphthenbildung. In Schweinebeständen muss differentialdiagnostisch an MKS gedacht werden, sobald gehäuft Stützbeinlahmheiten in Verbindung mit Blasen an prädisponierten Bereichen für die Aphthenbildung auftreten. Die gründliche Bestandsuntersuchung unter geeigneten Bedingungen (gute Beleuchtung, mechanische Reinigung verschmutzter Prädilektionsstellen) im Verdachtsfall, eine genaue Kenntnis des klinischen Bildes sowie eine ausreichend für das Seuchengeschehen sensibilisierte Tierärzteschaft sind Voraussetzung für ein schnelles Erkennen der Erkrankung. Die MKS ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Im Verdachtsfall muss durch den Tierbesitzer, das Pflegepersonal oder den praktischen Tierarzt unverzüglich der Amtstierarzt hinzugezogen werden. Dieser untersucht den Bestand, zieht bei Bedarf Proben zur weiteren labordiagnostischen Abklärung und trifft zusätzliche erste tierseuchenrechtliche Anordnungen gemäß MKS-VO (siehe unter Maßnahmen). Die entnommenen Proben müssen ohne Zeitverlust und auf dem schnellsten Wege (per Kurier oder Hubschrauber) an das nationale MKS-Referenzlabor weitergeleitet werden. Verdachtsproben sind der Untersuchungseinrichtung zuvor anzukündigen, damit die sofortige Weiterbearbeitung sichergestellt werden kann. Zum Nachweis von infektiösem Virus, Antigen oder Nukleinsäure sind Lymphe sowie Deckenmaterial von frischen Aphthen am besten geeignet. Bei Fehlen von Aphthen können alternativ Tupfer vom Übergang zum gesunden Gewebe entnommen werden. Darüber hinaus sind Nasentupfer sowie bei getöteten Tieren Organproben (z. B. veränderte Bereiche von Pansenpfeilern, Herz und Euter) als Probenmaterial verwendbar. Die Proben werden mit PBS-Puffer sowie Glycerin versetzt und bei neutralem pH-Wert gekühlt versendet. Ist seit der Ansteckung mehr als eine Woche vergangen, ersetzt der Virusnachweis aus Rachenschleimproben (sog. „Probang“-Proben) die Tupferentnahme aus der Nase. Die Versendung dieser Proben muss tiefgekühlt erfolgen. Blutproben enthalten nicht nur Virus-Antikörper (ab 5. Tag nach der Infektion), sondern dienen auch dem Virusnachweis in der virämischen Phase. Vor allem bei kleinen Wiederkäuern ist die zusätzliche Einsendung von Serumproben Pflicht.", "section_level": 2}, {"title": "Labordiagnostische Verfahren.", "content": "Zugelassene Nachweisverfahren in der MKS-Diagnostik sowie Referenz-Laborprotokolle für die Testdurchführung sind dem „Manual of Diagnostic Tests and Vaccines for Terrestrial Animals“; Kapitel 2.1.1. (Maul- und Klauenseuche) der OIE zu entnehmen. Auf nationaler Ebene sind in Deutschland Hinweise zur Diagnostik der MKS im „Bundesmaßnahmenkatalog Tierseuchen“, Teil III.2, niedergelegt. Die MKS-Diagnostik darf aufgrund der hohen Erreger-Kontagiosität nur von Hochsicherheitslaboren der Sicherheitsstufe 4 vorgenommen werden. Das deutsche MKS-Referenzlabor ist Bestandteil des Friedrich-Loeffler-Instituts. Die deutsche Forschungsanlage befindet sich auf der Insel Riems. Das internationale Referenzlabor befindet sich am \"Institute of Animal Health\" in Pirbright, England. Dringlichste Aufgabe der Labordiagnostik ist die Feststellung eines Primärausbruchs, um möglichst schnell die Keulung infizierter Bestände und Errichtung von Sperrmaßnahmen einleiten zu können. Nach Bestätigung des Verdachts erfolgt eine Charakterisierung des Virus, um eine eventuelle Impfstoffempfehlung aussprechen zu können. Darüber hinaus werden epidemiologische Studien auf molekulargenetischer Basis durchgeführt, um die geographische Herkunft des Erregers zu ermitteln („tracing back“). Die labordiagnostischen Methoden gliedern sich in Erregernachweis und Antikörpernachweis.", "section_level": 2}, {"title": "Erregernachweis.", "content": "Schon der Nachweis viralen Antigens oder viraler Nukleinsäure des MKS-Erregers ist ausreichend für ein positives Untersuchungsergebnis. Die bevorzugte Methode zum Virusantigen-Nachweis mit gleichzeitiger Bestimmung des Serotyps ist der Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA). Er hat aufgrund 10–100fach höherer Empfindlichkeit (bessere Sensitivität und Spezifität) und geringer Störanfälligkeit die klassische Komplementbindungsreaktion (KBR) als schnelle Nachweis-Methode (< 1 Tag) verdrängt. Die Durchführung erfolgt als indirekter, sog. „double-Sandwich-ELISA“. An die Mikrotiter-Test-Platte gebundene Kaninchen-Antikörper halten dabei das zu detektierende Virusantigen fest. Nach einem darauffolgenden Inkubationsschritt mit Meerschweinchen-Antikörpern wird die Antigen-Antikörper-Reaktion durch Hinzufügen eines Peroxidase-Konjugats und eines speziellen Substrats optisch sichtbar gemacht. Die acht Reihen der Mikrotiter-Platte enthalten jeweils Antiseren gegen die unterschiedlichen sieben bekannten MKS-Serotypen. Somit erlaubt der ELISA eine vorläufige Typendiagnose, die jedoch zur Sicherheit einer weiteren Bestätigung mit monoklonalen Antikörpern bedarf. In der freien achten Reihe kann parallel differentialdiagnostisch auf weitere virale Erreger (z. B. Vesikuläre Schweinekrankheit) untersucht werden. Fragliche Ergebnisse können nach Zellkulturpassage des Probenmaterials nochmals im ELISA-Wiederholungsansatz überprüft werden. Nur 80 % aller Proben, die in der Zellkultur positiv sind, zeigen bereits im ELISA eine Reaktion. Aufgrund der gravierenden Konsequenzen bei bestätigtem Verdacht wird in Deutschland die Virusisolierung mittels Zellkultur stets parallel zum ELISA eingesetzt. Infektiöses Probenmaterial aus klinischen Verdachtsfällen wird hier in empfängliche Zellkulturen (z. B. Kälber-Schilddrüsen-Zellen, Hamster-Nieren-Zellen) oder in zwei bis sieben Tage alte Babymäuse inokuliert, um potentielles infektiöses Virus zu vermehren. Bis zum Auftreten eines zytopathogenen Effekts bzw. dem Tod des Versuchstieres vergehen mindestens ein bis drei Tage. Einer anschließenden Virus-Vermehrungsphase folgt die Identifizierung und Charakterisierung mittels ELISA oder Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR). Um eine zweite Labormethode mit einer der Zellkultur vergleichbaren Empfindlichkeit zur Verfügung zu haben, wurden Tests zum Nachweis viraler Nukleinsäure etabliert. Die RT-PCR kann verwendet werden, um Genomfragmente des MKS-Virus aus verschiedensten diagnostischen Materialien zu detektieren. In Kombination mit der real Time Quantitative PCR kann dabei eine Sensitivität erreicht werden, die mit der Virusisolation vergleichbar ist. Automatisierbare Prozess-Schritte ermöglichen hier einen höheren Probendurchsatz. Die klassischen PCRs dienten dem typenunabhängigen MKS-Nachweis, indem ein für alle Serotypen weitgehend konservierter Genombereich für die Amplifikation ausgewählt wurde. Der Einsatz spezifischer Primer erlaubt jedoch darüber hinaus eine sichere Unterscheidung der sieben Serotypen. In Gewebeproben ist der Nachweis viraler RNA auch mittels In-situ-Hybridisierung möglich. Diese Technik wird nur von wenigen, spezialisierten Laboren angewendet, obwohl vereinfachte Testsysteme für den „Feld-Gebrauch“ bereits in der Entwicklungsphase sind. Das Virusgenom wird auch für die molekulare Epidemiologie-Forschung genutzt. Grundlage ist der Vergleich genetischer Unterschiede einzelner Virusvarianten. Basierend auf den Sequenzierungsdaten des 1D-Gens (codiert für das virale Hüll-Protein VP1), wurden mittlerweile Stammbäume erstellt, die die genetische Verwandtschaft zwischen Impf- und Feldvirus-Stämmen aller sieben Serotypen zeigen. Viele Labore haben hier eigene Methoden entwickelt. Die Vervielfältigung der viralen RNA mittels RT-PCR, gefolgt von der Entschlüsselung der Nukleotid-Folge (Sequenzierung) ist in der Regel die Methode der Wahl zur Erstellung dieser Daten. Die Datenbanken der Referenzlabore enthalten mittlerweile mehr als 3000 Teilsequenzen.", "section_level": 3}, {"title": "Antikörpernachweis.", "content": "Serologische Tests für MKS dienen überwiegend der Abklärung folgender Fragen: a) Zertifizierung für den Export bestimmter Tiere als frei von MKS-Infektion und Impfung; b). Bestätigung von Seuchenverdachtsfällen; c). Beweis für das Fehlen einer Infektion und d). Bestätigung der Wirksamkeit einer Impfung. Serologische Nachweisverfahren für MKS-Antikörper (Ak) gliedern sich in solche, die Immunglobuline gegen Strukturproteine (SP) erfassen und die, die gegen Nicht-Strukturproteine (NSP) gerichtete Antikörper detektieren.", "section_level": 3}, {"title": "Nachweis von Strukturprotein-Antikörpern.", "content": "Der Virusneutralisationstest sowie verschiedene Arten von Antikörper-ELISAs („solid-phase competition ELISA“ (SPCE); „liquid-phase blocking ELISA“ (LPBE)) zum Nachweis von Strukturproteinen werden als serotyp-spezifische serologische Tests angewandt. Im internationalen Tierhandel sind sie vorgeschrieben. Sie erkennen Antikörper, die sowohl als Reaktion auf eine Impfung als auch durch natürliche MKS-Infektion gebildet werden. Folglich sind sie geeignet, Infektionen, die kürzlich stattfanden, in Nicht-Impflingen zu detektieren oder den Immunstatus einer Population bei Impfprogrammen zu überwachen. Als hoch-sensitive Verfahren setzen sie eine starke Ähnlichkeit des zirkulierenden Feldstammes mit dem im Test verwendeten MKS-Virusantigen voraus. Unter Verwendung von poly- oder monoklonalen AK sind die ELISA-Tests vielseitig einsetzbar, schnell in der Durchführung und können auch mit inaktivierten Antigenen angesetzt werden. Falsch positive Reaktionen im ELISA sind bei einem kleinen Prozentsatz von Proben im niedrigen Titerbereich zu erwarten. Der Virusneutralisationstest ist abhängig vom Einsatz von Zellkulturen und deshalb weniger vielseitig. Er dauert außerdem länger (vier Tage) und ist anfälliger für Kontaminationen. Ein kombinierter Einsatz des ELISA als Screening-Methode mit anschließender Überprüfung von Reagenten im VNT reduziert die Wahrscheinlichkeit falsch positiver Ergebnisse auf ein Minimum.", "section_level": 4}, {"title": "Nachweis von Nicht-Strukturprotein-Antikörpern.", "content": "Tests auf Antikörper gegen Nicht-Strukturproteine sind nützlich für den Nachweis einer kürzlichen oder noch andauernden Virusreplikation im Wirt, ungeachtet seines Impfstatus. Nicht-Strukturproteine sind im Gegensatz zu Strukturproteinen innerhalb der Spezies MKS-Virus hochkonserviert. Der Nachweis dieser Antikörper ist folglich nicht serotyp-spezifisch, was als Nachweisverfahren auf internationaler Ebene von Vorteil ist. Traditioneller Test zur Detektion von MKS-NSP war der Immundiffusionstest. Er diente dem Nachweis von „virus infection associated antigen“ (VIAA) mit der Hauptkomponente Protein 3D. Letztere kann jedoch auch von Impflingen gebildet werden. Moderne Verfahren verwenden die gentechnisch hergestellten Proteine 3ABC und 3AB. Antikörper gegen diese Proteine werden generell als verlässliche Indikatoren für eine MKS-Infektion gesehen, da sie experimentell eine hohe Immunogenität aufweisen. Antikörper gegen exprimierte rekombinante Virus-NSP (z. B. 3A, 3B, 2B, 2C, 3ABC) können durch verschiedene ELISA-Varianten oder durch Immunoblotting nachgewiesen werden. Drei indirekte ELISA-Verfahren sind für MKS zugelassen (Südamerika, Dänemark, Brescia). Diese ELISAs verwenden entweder gereinigte Antigene, die direkt an die Test-Platte gebunden sind oder nutzen polyklonale/monoklonale Antikörper, um spezifische Antigene aus halbaufgereingten Präparationen zu „fangen“. Der \"Enzyme-linked Imunoelectrotransfer Blot Assay\" (EITB) wurde 1993 erstmals publiziert. Er findet breite Anwendung in Südamerika, wo er auch als Bestätigungstest für im ELISA-Screening auffällige Reagenten gilt. Die Verfahren weisen eine Spezifität von 99 % auf. Ein Mangel an Reinheit der Impfstoffe kann die diagnostische Spezifität jedoch negativ beeinflussen. Die Anwesenheit von NSP in einigen Vakzine-Zubereitungen kann zu einer fehlerhaften Zuordnung solcher Tiere führen, die bereits wiederholt geimpft wurden. Die Test-Sensitivität gilt als nicht zufriedenstellend bei experimentell vakzinierten Rinder, die einer Feldvirus-Infektion ausgesetzt wurden und danach Viruspersistenz aufwiesen (geimpfte „Carrier“). Sie weisen nur eine lokale Immunantwort, nicht jedoch Immunglobuline G gegen NSP auf. Ein Aufspüren von Carrier-Tieren scheint jedoch über Ig A aus dem Speichel möglich. Diese Antikörper werden offensichtlich nur von tatsächlich infizierten Tieren über einen längeren Zeitraum gebildet.", "section_level": 4}, {"title": "Bekämpfungsmaßnahmen.", "content": "Bis 31. Dezember 1991 wurden in der EU zur Verhinderung einer MKS-Epidemie Pflichtimpfungen der Rinderbestände durchgeführt. Impfungen führen zu ernsthaften Handelshindernissen: Geimpfte haben wie infizierte Tiere Antikörper im Blut und können so nur bei besonders markierten Impfstoffen voneinander abgegrenzt werden. Zudem besteht die Gefahr der Erregerausbreitung über geimpfte Tiere. Daher wurden Impfungen durch die EU unterbunden. Auch Therapiemaßnahmen sind grundsätzlich nicht erlaubt. Bei einem MKS-Verdacht wird der betroffene Betrieb gesperrt, Schafe werden meist vorsorglich gekeult und Proben auf MKS untersucht. Weiterhin werden ein Sperrbezirk von mindestens drei Kilometer Umkreis eingerichtet, alle Tierbestände auf MKS untersucht und Tiertransporte verboten. Bestätigt sich der Verdacht, wird der Bestand gekeult und unschädlich beseitigt, ebenso wie die Nachbarbestände in einem Umkreis von einem Kilometer. Im drei Kilometer großen Sperrbezirk dürfen 15 Tage lang keine Tiere oder Sperma transportiert werden, die Straßen werden gesperrt. Nach diesen 15 Tagen sind Transporte von Tieren nur mit Genehmigung erlaubt (die Tiere dürfen nur zur Schlachtung transportiert werden). Milch darf nur zur gesonderten Verarbeitung verwendet werden. In einem Radius von 10 km um den Seuchenausbruch wird ein Beobachtungsgebiet eingerichtet. Dort dürfen Tiere mit Genehmigung innerhalb des Gebietes transportiert werden. Falls innerhalb von 30 Tagen nach dem Seuchenfall keine weiteren Erkrankungen aufgetreten sind, wird eine Ratten- und Mäusebekämpfung und eine Reinigung und Desinfektion durchgeführt. Da das Virus sehr widerstandsfähig ist, kann es noch monatelang im Boden, Stall, Abfällen und Stroh überdauern. Bei Befall muss deshalb eine umfangreiche Desinfektion mit Ameisensäure oder durch Hitze (mindestens 60 °C) erfolgen. Oftmals werden bereits Maßnahmen, wie ein Verbot von Tiertransporten, ergriffen, wenn eine MKS-Epidemie im benachbarten Ausland auftritt. Wegen der hohen Widerstandsfähigkeit werden bei größeren Epidemien sogar die Räder von Autos beim Grenzübertritt desinfiziert.", "section_level": 3}, {"title": "Epizootien.", "content": "Europa war häufig von MKS-Epizootien oder gar Panzootien betroffen. Besonders schwere Seuchenzüge gab es 1910–1912, 1919–1921, 1937–1939 und 1950–1952. In Großbritannien brach im Februar 2001 eine Epizootie aus. Im Verlauf dieses Seuchenausbruchs, der vereinzelt auch auf das europäische Festland übergriff, kam es zur Keulung von mehr als vier Millionen Tieren. Erst am 14. Januar 2002, nach drei Monaten ohne Meldungen über neue Fälle, wurde die Insel wieder als frei von der Seuche erklärt. Es kommt immer wieder zu vereinzelten Ausbrüchen im übrigen Europa, in Afrika, Asien und Südamerika wie zuletzt am 3. August 2007 in Surrey (Großbritannien).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Maul- und Klauenseuche (MKS), auch Aphthenseuche, Aphthae epizooticae und Stomatitis epidemica, ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung bei Rindern und Schweinen und ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Auch andere Paarhufer wie Rehe, Ziegen und Schafe, aber auch Elefanten, Ratten und Igel können sich infizieren. Pferde sind nicht und Menschen nur selten für MKS anfällig.", "tgt_summary": "口蹄疫(学名:,英语:foot-and-mouth disease (FMD) 或 英语:hoof-and-mouth disease)是牛和猪的一种非致命的病毒传染病。由于历史因素,在中华人民共和国该病也称为“五号病”或“W病”。它也可以感染鹿、山羊、绵羊和其它偶蹄动物,比如象、鼠和刺猬。马和人类感染病例则非常少。1897年,弗里德里希·勒夫勒(英语:Friedrich Loeffler)首先揭示口蹄疫起因为病毒。他将感染动物的血液穿过良好的瓷玻璃过滤器,发现收集到的液体还能够在健康动物中致病。", "id": 3027216} {"src_title": "Yoshiaki Tsutsumi", "tgt_title": "堤義明", "src_document": [{"title": "Forbes-Platzierung.", "content": "Yoshiaki Tsutsumi hat die Seibu Group von seinem Vater Yasujiro Tsutsumi geerbt, der das Unternehmen aufgebaut hatte. Sein älterer Halbbruder Seiji Tsutsumi erbte nur die Kaufhauskette (\"Depāto\") KK Seibu Hyakkaten (engl. \"Seibu Department Store, Ltd.\"). Bis 1990 führte Tsutsumi für drei Jahre die Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt an und fiel danach zurück. 2007 wurde er nicht mehr auf der Liste geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Der olympische Traum.", "content": "Tsutsumi setzte seinen wirtschaftlichen und politischen Einfluss ein, um die (erfolgreiche) Bewerbung Naganos für die Olympischen Winterspiele 1998 zu unterstützen. Unter anderem stiftete er 20 Millionen Dollar für den Bau des olympischen Museums in Lausanne, einem Projekt des damaligen IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch. Nicht zuletzt deshalb wurden auch Korruptionsvorwürfe gegen das Internationale Olympische Komitee (IOC) um die Vergabe der Spiele laut. Zudem wurde kritisiert, dass Tsutsumi als Unternehmer in der Hotel- und Freizeitbranche mit Immobilienbesitz in der Region nicht nur der größte Förderer, sondern zugleich der größte Profiteur der Olympischen Spiele in Nagano sei. Im Zusammenhang mit den Infrastrukturmaßnahmen während der Vorbereitungen wurde 1997 der Nagano-Shinkansen, der Hochgeschwindigkeitszug zwischen Takasaki und Nagano, eingeweiht, der die Region zusammen mit dem Jōetsu-Shinkansen an die Metropole Tokio anbindet. Tsutsumi war zwischen 1989 und März 1990 Vorsitzender des Japanischen Olympischen Komitees und von 1997 bis zu seinem Rücktritt 2004 Ehrenpräsident. Außerdem war er Ehrenmitglied im IOC. Im April 2005 wurde Tsutsumis Mitgliedschaft im IOC auf Empfehlung der Ethikkommission suspendiert.", "section_level": 1}, {"title": "Rücktritt und Prozess.", "content": "Nach Vorwürfen der Täuschung von potentiellen Anlegern trat Tsutsumi am 13. Oktober 2004 von allen Ämtern der Seibu-Unternehmensgruppe zurück. Die Behörden leiteten Untersuchungen ein. Am 3. März 2005 wurde Tsutsumi wegen falscher Angaben über die Verteilung des Aktienbesitzes der Seibu Railway Company in Tokio verhaftet. Er wurde am 27. Oktober 2005 zu einer Haftstrafe von 30 Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von fünf Millionen Yen verurteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yoshiaki Tsutsumi (jap., \"Tsutsumi Yoshiaki\"; * 29. Mai 1934) ist ein japanischer Unternehmer. Er war lange Zeit Haupteigentümer und Vorsitzender der Seibu Group, zu denen neben Hotels (Prince Hotels), Freizeitparks und dem Baseballteam Seibu Lions auch die gleichnamige Eisenbahngesellschaft gehört, die mehrere Linien im Nordwesten Tokios betreibt.", "tgt_summary": "堤义明(,1934年-5月29日)日本商人,西武铁道集团负责人。曾在1990年以200亿美元的资产,被美国《福布斯》杂志两次评为世界首富,曾在20年期间购买了日本1/6的土地。堤义明的父亲堤康次郎创立了西武集团,是自民党的元老人物,曾担任过众议院议长。堤康次郎有3个妻子,堤义明是第三个妻子所生。", "id": 1918549} {"src_title": "Invincible-Klasse (Flugzeugträger)", "tgt_title": "无敌级航空母舰", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planung und Bau.", "content": "Anfang der 1960er-Jahre plante die Royal Navy die Beschaffung neuer Flugzeugträger. Der Plan, große Angriffsträger mit einer Verdrängung von etwa 50.000 Tonnen im Rahmen des CVA-01-Projektes zu beschaffen, wurde 1966 wieder aufgegeben. Stattdessen sollten nur mehrere Flugdeckkreuzer angeschafft werden, die rund 12.000 ts verdrängen sollten. Als Gegenentwurf wurde ein um 50 % größerer Träger mit durchgehendem Flugdeck vorgeschlagen. Dieser wurde 1970 ausgewählt und daraus schließlich die \"Invincible\"-Klasse entwickelt, deren erste Einheit 1973 in Auftrag gegeben wurde. Zu diesem Zeitpunkt war geplant, sie als Hubschrauberträger einzusetzen. Erst 1975 entschied sich die Royal Navy, eine Marineversion des Harrier GR.1 zu ordern, den \"Sea Harrier\", und ihn von den Trägern aus einzusetzen, wobei der Einsatz von Hubschraubern weiterhin im Vordergrund stehen sollte. Aus diesem Grund wurde die Bezeichnung \"through-deck cruiser\" (Glattdeckkreuzer) auch noch bis 1980 beibehalten. Da die erste Einheit bereits zwei Jahre vor der Entscheidung für den \"Sea Harrier\" bei Vickers Shipbuilding auf Kiel gelegt worden war, mussten an ihr noch während des Baus umfangreiche Modifikationen durchgeführt werden, beispielsweise die Installation einer Sprungschanze, die ursprünglich nicht vorgesehen war. Als erstes der Schiffe ging die \"Invincible\" 1980 der Flotte zu. Die zweite und dritte Einheit wurden 1976 respektive 1978 bei Swan Hunter auf Kiel gelegt und 1982 beziehungsweise 1985 in Dienst gestellt. Der Name der dritten Einheit \"Ark Royal\" war ursprünglich \"Indomitable\", so dass die Tradition der Royal Navy, alle Schiffsnamen einer Klasse mit demselben Anfangsbuchstaben beginnen zu lassen, erfüllt worden wäre. Stattdessen sollte die Tradition, immer einen Flugzeugträger mit dem Namen \"Ark Royal\" zu haben, aufrechterhalten werden. Die vorhergehende \"Ark Royal\" war 1980 abgebrochen worden.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung vom Hubschrauber- zum Flugzeugträger.", "content": "Mit rund 20.300 ts Verdrängung waren die Einheiten der \"Invincible\"-Klasse bei ihrer Indienststellung für Flugzeugträger eher klein. So verdrängten die 20 Jahre älteren US-amerikanischen Träger der \"Kitty-Hawk\"-Klasse etwa das Vierfache und die ebenfalls aus den 1960er-Jahren stammende französische \"Clemenceau\" immerhin noch 50 % mehr als die britischen Träger. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Einheiten der \"Invincible\"-Klasse ursprünglich nicht als Flugzeug-, sondern als Hubschrauberträger konzipiert worden waren, für die eine solche Tonnage nicht ungewöhnlich ist. Auch war ihnen keine offensive Rolle in der Kriegführung zugedacht, sie sollten vielmehr zur U-Boot-Jagd eingesetzt werden. Dies löste jedoch Befürchtungen aus, die Royal Navy würde zukünftig nur noch im U-Jagd-Arm der NATO eine Rolle spielen und der generelle Nutzen der Träger für Großbritannien wurde bezweifelt. Daher kamen Pläne auf, die Träger an die Royal Australian Navy abzugeben. Über die \"Invincible\" gab es bereits Gespräche mit Australien, das für den Ersatz für die \"Melbourne\" 175 Mio. Pfund bezahlen wollte. Im Falklandkrieg bewies die \"Invincible\" 1982 jedoch, dass sie auch als Flugzeugträger von Nutzen sein konnte, so dass die Pläne für den Verkauf wieder aufgegeben wurden. Erst von diesem Zeitpunkt an gewannen die drei Schiffe in ihrer Rolle als Flugzeugträger an Bedeutung und lösten die alten Träger der \"Audacious-\" und \"Centaur\"-Klasse ab, die noch aus den 1950er-Jahren stammten und von denen 1980 nur noch zwei Einheiten in Dienst standen. Waren in den ersten Jahren generell nur vier bis sechs \"Harrier\" an Bord gewesen, wurden von nun an bis zu 16 Kampfflugzeuge mitgeführt. Das neue Konzept der \"Invincible\"-Klasse nahmen sich auch kleinere Marinen zum Vorbild, die sich den Betrieb eines größeren Flugzeugträgers nicht leisten konnten. Mit Schiffen dieser Art war es auch ihnen nun erstmals möglich, Kampfflugzeuge von See aus einzusetzen, was für sie einen großen Fortschritt bedeutete. So entwarf Spanien Ende der 1970er-Jahre beispielsweise die \"Príncipe de Asturias\" und Italien die \"Giuseppe Garibaldi\", die beide noch kleiner waren als die \"Invincible\"-Klasse.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Dienstzeit und Verbleib.", "content": "1991 wurde die \"Invincible\" im Zweiten Golfkrieg eingesetzt. Im Verlauf der 1990er-Jahre kamen die Einheiten vorwiegend im Mittelmeer zum Einsatz, wo sie unter anderem die Durchsetzung der Flugverbotszone über Bosnien in der Operation Deny Flight unterstützten. Nach 2000 dienten die Einheiten schließlich auch im Afghanistan- und Irakkrieg. Multinationale Verbände unter Beteiligung eines Trägers der \"Invincible\"-Klasse waren keine Seltenheit. 2007 war die Royal Navy gezwungen, vorübergehend Harrier anderer Streitkräfte, darunter der USA, zu Trainingszwecken auf der \"Illustrious\" einzusetzen. Nach einer Reduzierung der eigenen Flotte und der Ausweitung des Einsatzes der Harrier in Afghanistan standen nicht mehr genug Maschinen für die Flugzeugträger zur Verfügung. Die \"Invincible\", erste Einheit der Klasse, wurde bereits 2005 aus dem aktiven Dienst genommen, der Reserve zugeteilt und am 10. September 2010 von der Schiffsliste gestrichen. Am 28. wurde sie zum Verkauf an ein Verwertungsunternehmen freigegeben, wobei ein Erlös von rund 2 Millionen Pfund erwartet wurde. Die \"Ark Royal\" war noch bis zum 11. März 2011 in Dienst, nachdem bereits Ende November 2010 zum letzten Mal ein Harrier der RAF auf einem Schiff der Royal Navy landete. Zudem wurde die \"Illustrious\" 2014 außer Dienst gestellt; die \"Ocean\" wird noch bis zum Zulauf der \"Queen Elizabeth\" als Helikopterträger in Dienst bleiben. Anfang 2014 kam es auf dem letzten verbliebenen Schiff der Klasse, der \"Illustrious\" zu einem Brand. Daraufhin reisten Experten nach Aliaga, um dem Schrotthändler die benötigten Ersatzteile aus dem zur Zeit dort zu verschrottenden Schiff \"Ark Royal\" abzukaufen.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rumpf.", "content": "Die Schiffe der \"Invincible\"-Klasse waren rund 210 Meter lang, 36 Meter breit und verdrängten bei ihrer Indienststellung 20.300 ts. Als Träger für Senkrechtstart und -landung besaßen sie ein gerades Flugdeck. Am Bug befanden sich eine \"ski jump\" genannt Sprungschanze, welche die Flugzeuge beim Start in die Luft katapultierte. Ursprünglich war dieses System nicht vorgesehen, wurde aber nach ersten Tests nachgerüstet, da die mitführbare Treibstoff- und Waffenmenge der Flugzeuge dadurch erhöht werden konnte. Die auf den ersten beiden Einheiten nach dem Bau vorhandene Rampe mit einer Neigung von 7° wurde später auf die 12°-Rampe der \"Ark Royal\" nachgerüstet, dabei wurde auch die Startbahn um rund zwölf Meter verlängert, was die Verdrängung auf rund 22.000 ts erhöhte. Unter dem Flugdeck befand sich ein Hangardeck, in dem die Flugzeuge gelagert und gewartet wurden. Sämtliche Lebens- und Aufenthaltsräume für die Besatzung befanden sich noch unter dem Hangardeck. Die Besatzung bestand aus rund 1.100 Personen, davon 725 Mann für das Schiff und 365 für Bedienung und Wartung der Flugzeuge. Zusätzlich existierte genug Raum, um bis zu 500 Royal Marines aufzunehmen. Über dem Flugdeck befand sich lediglich noch die „Insel“, in der sich die Kommandobrücke und andere Räume für die Kontrolle über Schiff und Luftfahrzeuge untergebracht waren.", "section_level": 2}, {"title": "Antrieb.", "content": "Die Träger wurden von vier Gasturbinen vom Typ Rolls-Royce Olympus TM3B angetrieben, die auf zwei Wellen wirkten. Nach dem Prinzip des COGAG-Antrieb (\"combined gas and gas\") konnte dabei nur jeweils eine der Gasturbine pro Welle eingesetzt werden; erst wenn mehr Leistung benötigt wurde, kam auch die zweite Turbine hinzu. Die Höchstgeschwindigkeit der Einheiten lag bei rund 30 Knoten, sie schafften bei einer Marschgeschwindigkeit von knapp unter 20 Knoten eine Reichweite von rund 7.000 Seemeilen (13.000 Kilometer). Die zwei Schornsteine, die je zwei Turbinen dienten, befanden sich über dem Flugdeck und begrenzten daher in der Mitte des Schiffs die Ausdehnung des Hangardecks durch die nötigen Ableitungen.", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Alle drei Träger besaßen zur Nahbereichsverteidigung drei Close-in-Weapon-Systems (CIWS). Auf der \"Ark Royal\" wurden amerikanische \"Phalanx CIWS\" verbaut, auf \"Invincible\" und \"Illustrious\" stattdessen das vom niederländischen Konzern Thales Naval Nederland gefertigte System \"Goalkeeper\". Außerdem existierten auf jedem Schiff zwei 20-Millimeter-Geschütze \"GAM-B01\" von Oerlikon-Contraves. Ab 1998 wurden die Flugabwehrraketen vom Typ Sea Dart entfernt, die sich am Bug neben der Sprungschanze befanden. Diese Maßnahme vergrößerte den unter Deck verfügbaren Stauraum unter anderem für Flugzeugbewaffnung und schaffte Platz für eine Vergrößerung des Flugdecks.", "section_level": 2}, {"title": "Elektronik.", "content": "Die Träger besaßen auf der Insel eigene Radaranlagen. Dies waren ein Luftsuchradar \"Type 1022\", ein Oberflächensuchradar \"Type 996\" oder \"Type 992\" (auf \"Ark Royal\") sowie ein Navigationsradar \"Type 1006\" oder \"Type 1007\" (auf \"Illustrious\"). Zusammen mit den \"Sea Darts\" wurde auch das dafür verwendete Zielsuchradar \"Type 909\" entfernt. Zur Radarstörung und Ablenkung von anfliegenden Seezielflugkörpern besaß jedes Schiff einen \"Type-675(2)\"-Radarstörer und \"DLJ\"-Düppelwerfer. Zur Suche nach Unterwasserzielen existierte im Bug ein aktiv und passiv arbeitendes Sonarsystem \"Type 2016\".", "section_level": 2}, {"title": "Fluggeräte.", "content": "Auf jeder Fahrt befanden sich bis zu 24 Fluggeräte auf den Trägern der \"Invincible\"-Klasse. Möglich waren dabei bis zu 16 Flugzeuge vom Typ Harrier. Während zu Beginn der Typ \"Sea Harrier\" im Einsatz war, der bis 2006 außer Dienst gestellt wurde, wurden später auch \"BAE Harrier II\" (Versionen GR7 und GR9) eingeschifft. Zusätzlich befanden sich auch Helikopter an Bord. Der Westland WS-61 Sea King wurde als Multi-Mission-Helikopter eingesetzt, unter anderem zum Transport, Luftüberwachung und Frühwarnung sowie Combat Search and Rescue. Der AgustaWestland HM.1 Merlin wurde zur trägergestützten U-Jagd verwendet. Die Anzahl der einzelnen Typen war variabel, im Rahmen der \"Tailored Air Groups\" wurde die Anzahl der jeweiligen Typen je nach Aufgabenprofil der Mission zusammengestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzprofil.", "content": "Die Träger der Klasse waren, wie die meisten modernen Flugzeugträger, seit der Entfernung der \"Sea Dart\" ohne jegliche Offensivbewaffnung, weshalb sie immer innerhalb einer Flugzeugträgerkampfgruppe operierten, die zu jeder Zeit sowohl Luftverteidigung als auch Schutz gegen Oberflächen- und Unterwasserziele bietet. Dieser besteht aus U-Booten, und Lenkwaffenfregatten oder -zerstörern sowie Trossschiffen zur Versorgung der Gruppe mit Treibstoff.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die \"Invincible\"-Klasse war eine Klasse leichter Flugzeugträger der britischen Royal Navy. Die drei Einheiten \"Invincible\", \"Illustrious\" und \"Ark Royal\" wurden ab 1980 in Dienst gestellt. Neben Helikoptern wurden auch Flugzeuge mit kurzer Startstrecke und vertikalen Landungsfähigkeiten (STOVL) eingeschifft. Einsätze der Schiffe umfassten den Falkland-, Bosnien- und Irakkrieg.", "tgt_summary": "无敌级航空母舰(Invincible-class)为一系列的由英国皇家海军开发与操作的轻型航空母舰,同级舰共生产三艘,分别为一号舰无敌号(HMS Invincible),二号舰光辉号(HMS Illustrious)与三号舰皇家方舟号(HMS Ark Royal)。目前无敌级均已退役,由伊丽莎白女王级航空母舰替换。", "id": 1898933} {"src_title": "Battlefield Earth – Kampf um die Erde", "tgt_title": "地球戰場 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Erde ist im Jahr 3000 von Außerirdischen vom Planeten Psychlo beherrscht, die vor fast 1000 Jahren in nur neun Minuten den gesamten Planeten erobert und einen großen Teil der Menschheit versklavt haben. Der Rest, nur noch mit kümmerlicher Bildung, haust weit verstreut in primitiven Siedlungen und Gemeinschaften fernab jeglicher Zivilisation. Der junge Jonnie Goodboy Tyler macht sich von einer solchen Siedlung in den Rocky Mountains auf den Weg, die Wahrheit über die inzwischen als Dämonen mystifizierten Aliens herauszufinden. Er und sein Begleiter Carlo werden von den Aliens in einer zerfallenen Stadt gefangen genommen. Sie werden in eine Basis der Aliens gebracht, in der bereits viele andere Menschen eingesperrt sind, die dort als Arbeitssklaven ihr Dasein fristen. Terl, der Sicherheitschef der Psychlos, einer Rasse von professionellen Eroberern, Ausbeutern und Plünderern, wurde auf die Erde strafversetzt und will sich von dort wieder freikaufen, indem er Goldvorräte in einem für die Aliens verseuchten Gebiet der Erde heimlich von den Sklaven ausbeuten lässt. Aufgrund Tylers häufiger Fluchtversuche erkennt er dessen Intelligenz und will ihn zum Vorarbeiter machen. Er verschafft ihm mit einer Schnelllernmaschine eine breit gefächerte Bildung und stellt ihm eine Mannschaft sowie ein Fluggerät zur Seite, um effektiv und schnell Gold abzubauen. Doch Tyler plant mit seinem neuen Wissen einen Aufstand gegen die Psychlos und sammelt das Gold einfach heimlich in Fort Knox, anstatt es mühsam in den radioaktiv verseuchten Bergen abzubauen. Tyler und seine Gefolgsmänner finden zudem eine Untergrund-Militärbasis mit Waffen, noch funktionstüchtigen Kampfjets und Atombomben. Sie nutzen die gewonnene Zeit, um mit Hilfe von Flugsimulatoren den Luftkampf zu trainieren. Schließlich greifen die Rebellen die Basis der Außerirdischen an, befreien und bewaffnen dort die Menschen und zerstören nach einem langen Kampf auch die gläserne, robuste Kuppel über ihnen in Denver und töten damit die meisten Psychlos, die in der Erdatmosphäre nicht atmen können. Tylers Gruppe kann ein Teleportationsgerät der Außerirdischen nutzen, das herbeigerufene Truppen zur Niederschlagung des Aufstands vom Heimatplaneten senden will, und befördert damit kurz vorher stattdessen eine Atombombe nach Psychlo, die dort die komplette Atmosphäre in Brand setzt und so den Planeten auslöscht. Terl überlebt und wird von den Menschen lebend gefangengehalten, um eine wertvolle Geisel zu haben, falls die Außerirdischen von einer ihrer vielen unbekannten Basen zurückschlagen sollten. Terl ist wertvoll, da er eine große Schuld an der Zerstörung Psychlos trägt. Sein Stellvertreter Ker läuft zu den Menschen über und lehrt sie die Psychlotechnologie.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Battlefield Earth\" ist die erste Verfilmung eines Hubbard-Romans. Schon bald nach dessen Veröffentlichung 1982 machte L. Ron Hubbard Pläne öffentlich, das Buch verfilmen zu wollen. Im Oktober 1983 verkaufte die Scientology-nahe Literaturagentur Author Services Inc. die Filmrechte an Salem Productions, die den Stoff in zwei Teilen zu je 15 Millionen Dollar Budget verfilmen wollte. Trotz fortgeschrittener Vorbereitungsmaßnahmen wurde das Projekt nie realisiert. Parallel plante auf Hubbards Bestreben hin auch der Scientologe John Travolta eine Verfilmung des Buches, fand jedoch keine Unterstützung bei den großen Studios. Erst durch seinen Erfolg mit \"Pulp Fiction\" konnte er seinen Einfluss vergrößern und Mitstreiter gewinnen. Nachdem die Filmrechte zunächst an Metro-Goldwyn-Mayer verkauft worden waren, unterzeichnete Travoltas langjähriger Manager Jonathan Krane 1997 einen Vertrag mit 20th Century Fox. Aber auch dieser Deal scheiterte letztlich, da beide Studios Bedenken gegenüber dem riskanten Projekt hatten, das aufgrund seiner massiven Abhängigkeit von Spezialeffekten teuer zu werden drohte, während Hubbards Erzählweise als naiv und veraltet galt und seine Scientology-Zugehörigkeit als Negativfaktor angesehen wurde. 1998 wurde das Projekt von Franchise Pictures übernommen, deren CEO Elie Samaha sich darauf spezialisiert hatte, von größeren Studios zurückgewiesene Wunschprojekte renommierter Schauspieler zu reduzierten Kosten zu produzieren. Travolta wurde bei verminderter Gage als Mitproduzent engagiert und steuerte fünf Millionen Dollar seines eigenen Vermögens zum Budget bei. Der Film wurde als Independent-Produktion für Morgan Creek Productions ausgelegt, die ihn aufgrund eines bestehenden Distributionsvertrags über Warner Bros. in den USA vertrieben. Warner Bros. stellte Schätzungen zufolge 20 Millionen Dollar Marketingbudget zur Verfügung. Franchise Pictures behielt die internationalen Vertriebsrechte und vergab die europäischen Rechte im Austausch für 47 % der Produktionskosten, die mit 75 Millionen Dollar ausgewiesen wurden, an die Intertainment AG aus Ismaning. Dieses Abkommen wurde später Gegenstand eines Gerichtsverfahrens, in dessen Zuge Franchise Pictures bankrott ging. Travolta und Krane übernahmen die Suche nach Besetzung und Stab und versuchten zunächst, Quentin Tarantino als Regisseur zu gewinnen. Als dieser ablehnte, wurde Roger Christian engagiert, der 1977 einen Oscar als Art Director für \"Krieg der Sterne\" erhalten hatte und später Second-Unit-Regisseur für \"\" war. Travolta selbst sah sich ursprünglich in der Rolle des Tyler, fühlte sich für die Heldenrolle aber schließlich zu alt und übernahm den Bösewicht Terl. Drehorte waren Montreal und Orte in Québec.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Scientology-Kontroverse.", "content": "Im Vorfeld der Veröffentlichung des Films wurde über mögliche subliminale Botschaften spekuliert, die Scientology-Gedankengut verbreiten könnten. Warner Bros. wies diese Vermutungen als „albernen Unsinn“ zurück, Scientology nannte sie „Quatsch“. Ein Sprecher der Bewegung bezeichnete die Parallelen zwischen Filmhintergrund und Scientologys Glaubensinhalten als äußerst vage: „Um diesen Vergleich zu ziehen, müsste man einige erhebliche logische Sprünge machen.“ Auch John Travolta erklärte, dass der Film nicht durch die Lehren Scientologys inspiriert sei.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film wurde von der Kritik nahezu einhellig abgelehnt. So führte Paul Clinton (CNN) an, dass der Film von Anfang an Travoltas Baby gewesen, aber „kein hübsches Baby“ sei, und dass dessen Versuch, ein episches Meisterwerk zu erschaffen, in fast jedem Aspekt scheiterte. Dafür mache der Film seine „Mängel an einfacher Logik mit seinem sichtlich unbeabsichtigten, kitschigen Humor wett“. Leonard Maltin bemängelte, dass „plumpe Handlung, deplatzierte Satire, unglaubhafte Zufälle und eine bleierne Gangart Travoltas bizarre, aber amüsante Performance zertrampeln.“ Jonathan Ross fand im Daily Mirror schlichtweg „alles an \"Battlefield Earth\" scheiße“ und hob u. a. die Musik, die Dialoge, die Spezialeffekte, „den Anfang, die Mitte und besonders das Ende“ hervor. Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Ein eindimensionaler Science-Fiction-Film, der unter den dramaturgischen Defekten des Drehbuchs und dem Unvermögen seines Regisseurs zu leiden hat“ und hielt ihn für einen „Film, den man schnell vergessen könnte, wenn nicht die alberne Aufmachung der Aliens in Erinnerung bliebe, die wie übel gelaunte Reggae-Fans aussehen.“ Laut James Berardinelli mache \"Battlefield Earth\" Filme wie \"Supernova\" und \"Sphere – Die Macht aus dem All\" zu Musterbeispielen der Stimmigkeit und sei „komplett langweilig“. Roger Ebert von der \"Chicago Sun-Times\" verglich den Film mit einer „Busfahrt mit jemandem, der seit langer Zeit ein Bad benötigt“. Er sei nicht bloß schlecht, er sei bösartig unangenehm. Thomas Brendel vom deutschen Online-Kritikermagazin moviemaze schrieb, der Film stolpere von einer lachhaften Peinlichkeit in die nächste und lasse den Zuschauer schließlich verärgert zurück. Er fragte sich ebenfalls, „was im Gehirn des Regisseurs vorgegangen sein muss, um solch einen kruden Film abzugeben“.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Der Film brachte Schätzungen zufolge an den US-Kinokassen bei etwas weniger als vier Millionen Zuschauern rund 21 Millionen Dollar und im Rest der Welt acht Millionen Dollar ein. Den Angaben von John Travolta zufolge hat der Film mit Kino-Tickets, DVD-Verkauf und Pay-per-view-Rechten insgesamt 100 Millionen Dollar eingespielt. Im deutschen Sprachraum kam der Film entgegen ursprünglichen Plänen nicht in die Kinos und wurde, synchronisiert von Thomas Danneberg, Tobias Meister, Gerrit Schmidt-Foß, Ulrike Stürzbecher, Boris Tessmann, Bernd Vollbrecht und anderen, erst am 20. Juli 2001 auf dem Videomarkt veröffentlicht. In den restlichen Ländern Europas sahen knapp 900.000 Kinobesucher den Film, davon rund 8.000 in der Schweiz. Der Film ist wesentlich kürzer als der Roman und deckt nur etwa die erste Hälfte des Buches ab. Die Beteiligung von Pepper und Krane an einer geplanten Fortsetzung war bereits in deren Verträgen zum ersten Teil festgeschrieben und Mandell mit einem neuen Drehbuch beauftragt. Jedoch erklärte Travolta 2001 in einem Interview, dass es keine Fortsetzung geben werde.", "section_level": 1}, {"title": "Budgetbetrug.", "content": "Im Dezember 2000 verklagte die Intertainment AG die Produktionsgesellschaft Franchise Pictures, deren CEO Elie Samaha und den auch als Executive Producer des Films tätigen Franchise-COO Andrew Stevens sowie mehrere Tochterfirmen, weil diese das Budget mehrerer Filme, darunter \"Battlefield Earth\", \"Keine halben Sachen\" und \"Get Carter – Die Wahrheit tut weh\", in betrügerischer Absicht wesentlich zu hoch angegeben haben sollen, um sich eine höhere Beteiligungssumme von Intertainment zu erschleichen. Der Fall wurde im Juni 2004 vor einem Bundesgericht in Santa Ana verhandelt, das nach Einsicht der Kontenbelege von Franchise Pictures zu dem Schluss kam, dass die tatsächlichen Produktionskosten für \"Battlefield Earth\" lediglich 44 statt der angegebenen 75 Millionen Dollar betragen haben, Intertainment also etwa 80 % statt wie abgemacht 47 % des Films finanziert hatte. Der Intertainment-Chef Rüdiger „Barry“ Baeres erklärte vor Gericht, dass er \"Battlefield Earth\" nur deswegen mitfinanziert hatte, weil es Teil eines Paket-Deals war, der unter anderem auch Wesley Snipes' \"The Art of War\" und Bruce Willis' \"Keine halben Sachen\" beinhaltete. Intertainment gewann den Prozess und bekam 77,1 Millionen Dollar Schadensersatz zugesprochen, die HypoVereinsbank weitere etwa 40 Millionen Dollar. Samaha wurde persönlich für den Schaden verantwortlich gemacht und zu einer Strafzahlung von zusätzlichen vier Millionen Dollar verurteilt. Die 17 weiteren beklagten Parteien mussten 25 Millionen Dollar Punitive damages zahlen. Intertainments Antrag auf eine Behandlung unter dem Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act, der die Schadensersatzsumme verdreifacht hätte, wurde hingegen abgewiesen. Mit 15,6 Millionen Dollar Zinsen, für die alle Beklagten ebenso wie für den Schadensersatz gesamtschuldnerisch haften, summieren sich die Ansprüche von Intertainment auf 121,7 Millionen Dollar. Unmittelbar nach der Verkündung des Urteils beantragten Franchise Pictures und nahezu alle im Rahmen des Verfahrens verurteilten Tochtergesellschaften Konkurs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Battlefield Earth – Kampf um die Erde (Originaltitel: \"Battlefield Earth: A Saga of the Year 3000\") ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 2000 nach der Romanvorlage \"Kampf um die Erde\" des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard. Regie führte Roger Christian, produziert wurde der Film u. a. von John Travolta, der auch eine der Hauptrollen spielte.", "tgt_summary": "是一部2000年的美国科幻动作电影,根剧L·罗恩·贺伯特的1982年同名小说的首半部内容改编。由罗杰·克里斯汀执导,主演是尊·特拉华达、巴里·佩珀和科力士·韦德加。本片描述地球已经被外星人Psychlos统治了一千年,当他们企图利用生还的人类作为金矿开采工人时引发了叛乱反抗。", "id": 1479046} {"src_title": "Olmesartan", "tgt_title": "奥美沙坦", "src_document": [{"title": "Wirkung.", "content": "Olmesartanmedoxomil ist ein Prodrug, das während der Resorption im Gastrointestinaltrakt in das pharmakologisch aktive Olmesartan metabolisiert wird. Eine maximale Wirkung wird nach etwa 8 Wochen regelmäßiger Einnahme erreicht, während bereits nach 2 Wochen schon ein Großteil der Blutdrucksenkung erzielt wird. Über die reine Blutdrucksenkung hat Olmesartan neben positiven Effekten auf die Nierenfunktion als weitere therapeutische Komponente einen schützenden Effekt auf die Gefäße, da es antiarteriosklerotische Eigenschaften hat.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Olmesartan ist seit 2002 in Deutschland für die Behandlung des Bluthochdrucks auf dem Markt. Auf Grund seiner starken Blutdrucksenkung und der lang anhaltenden Wirkungsdauer bietet es bei einmal täglicher Einnahme eine verlässliche und konstante Regulation des Blutdrucks. Die blutdrucksenkende Wirkung von Olmesartan kann durch gleichzeitige Anwendung anderer Antihypertensiva verstärkt werden. Hierzu wird Olmesartan häufig mit dem Diuretikum Hydrochlorothiazid (HCT) kombiniert.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen.", "content": "Olmesartan darf nicht während der letzten beiden Schwangerschaftsdrittel sowie bei Gallenwegsobstruktionen eingenommen werden. Im ersten Schwangerschaftsdrittel sowie während der Stillzeit ist die Einnahme nicht empfehlenswert, da keine ausreichenden Daten zur Sicherheit vorliegen.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Olmesartan zeichnet sich durch eine sehr gute subjektive und objektive Verträglichkeit aus. Das Auftreten von unerwünschten Begleiterscheinungen und das Nebenwirkungsprofil waren in zahlreichen klinischen Studien vergleichbar mit dem von Placebo. Als Nebenwirkungen genannt werden Orthostatische Hypotonie, Kopfschmerzen, Durchfall, Infektionen der oberen Atemwege, erhöhter oder erniedrigter Puls sowie trockener, unproduktiver Husten. Die FDA weist darauf hin, dass unter Olmesartan ein Zöliakie-ähnlicher Durchfall auftreten kann, der unter Umständen auch mit größerem Gewichtsverlust einhergeht. Der Zusammenhang zwischen dem Blutdrucksenker und der vermeintlichen Zöliakie war hierbei anfangs nicht klar ersichtlich. Mencord (A), Olmetec (D, A, CH), Votum (D, CH), Belsar, zahlreiche Generika", "section_level": 1}], "src_summary": "Olmesartan ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven AT1-Antagonisten („Sartane“) und wird zur Behandlung des Bluthochdrucks verwendet. Arzneilich verwendet wird Olmesartan in Form seines Resorptionsesters Olmesartanmedoxomil.", "tgt_summary": "奥美沙坦(英语: (商品名:Benicar (美国)、Olmetec (欧洲)) 是一款血管紧张素II受体拮抗剂药物,用于治疗高血压症。 前体药物奥美沙坦酯在国际市场上以日本第一三共制药生产的品牌、印度基达斯卡迪拉公司(Zydus Cadila)生产的Olmy牌 以及印度兰伯西实验室有限公司生产的Olvance品牌。", "id": 2753510} {"src_title": "HK UCP", "tgt_title": "HK UCP手槍", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung der UCP geht zurück auf die Forderung der Bundeswehr nach einer Faustfeuerwaffe im selben Kaliber 4,6 × 30 mm wie die neu eingeführte MP7, die ebenfalls von Heckler & Koch (HK) stammt. Sie bot sich auch für andere Nutzer an, die bereits die entsprechende Munition einsetzten. Die Kombination MP7/UCP stand im direkten Wettbewerb zur belgischen FN P90 und ihrem Ableger Five-seveN von FN Herstal, die mit dem Kaliber 5,7 × 28 mm den gleichen Ansatz verfolgen. Die neuen, kleineren Kaliber sollen leichtere und kompaktere Waffen als herkömmliche Maschinenpistolen oder Pistolen ermöglichen, dabei gleichzeitig höhere Präzision und Durchschlagskraft bieten. Die UCP sollte demgemäß aufgrund der guten Erfahrungen mit dem neuen Kaliber die erst vor wenigen Jahren eingeführten P8 im Kaliber 9 × 19 mm ersetzen. Jedoch hielt Heckler & Koch nach ausgiebigen Tests die neue Patrone nicht für den Gebrauch in Pistolen geeignet.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Munition.", "content": "Die neue Munition 4,6 × 30 mm bietet aufgrund ihrer Bauart als schlanke Flaschenhalspatrone gegenüber den herkömmlichen Pistolen-Kalibern wie zum Beispiel 9 × 19 mm,.40 S&W oder.45 ACP mit ihren runden oder abgeflachten Projektilen und kurzen aber breiten Hülsen einige Vor- aber auch Nachteile. Selbstladepistolen nutzen meist Magazine mit 15 (9 × 19 mm) oder gar nur 7 Patronen (.45 ACP). Auf Grund der höheren Packdichte des Kalibers 4,6 × 30 mm ist es möglich, in einem einzigen Magazin der UCP 20 Schuss unterzubringen. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Durchschlagskraft bei geringem Rückstoß, da Pistolenmunition in der Regel von „harten Zielen“, in der Praxis also Schutzwesten, einfach absorbiert wird, ohne Schaden anzurichten. Zudem spricht das geringe Gewicht von nur 6,5 Gramm je Patrone, bzw. 2,0–2,6 Gramm je Projektil für die 4,6 × 30 mm, die damit halb so viel wiegt wie die 9 × 19 mm NATO (12,4 Gramm) Patrone. Ein gewichtiger Nachteil ist, dass das Kaliber 4,6 × 30 mm noch kein Nato-Standard ist und zudem mit 5,7 × 28 mm ein direktes, etabliertes Konkurrenzprodukt existiert. Ein letztlich terminierender Nachteil ist, dass Heckler & Koch – nach ausgiebigen Tests – die neue Patrone als nicht für den Gebrauch in Pistolen geeignet ansehen.", "section_level": 2}, {"title": "Merkmale.", "content": "Das System soll ein verzögerter Rückstoßlader sein, genauere Details zur Konstruktion sind nicht bekannt. Details: Die UCP kann nicht die 20- und 40-Schuss-Magazine der MP7 aufnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Fotos von Prototypen und englische Beschreibung bei \"World Guns\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die UCP oder P46 ist eine militärische Pistole des deutschen Unternehmens Heckler & Koch im Kaliber 4,6 × 30 mm.", "tgt_summary": "HK UCP手枪又称为HK P46,是德国枪械业者黑克勒-科赫设计的半自动手枪,为了配合HK MP7而研发,发射4.6×30毫米口径弹药。", "id": 17916} {"src_title": "Bruno Sammartino", "tgt_title": "布魯諾·山瑪提諾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sammartino Familie musste sich während des Zweiten Weltkriegs in den Bergen vor den deutschen Soldaten verstecken. Im Februar 1950 wanderte er in die USA aus und ließ sich schließlich in Pittsburgh, Pennsylvania, nieder, wo sein Vater bereits seit einigen Jahren lebte. Der schmächtige, vom Krieg geprägte Sammartino war Attacken seiner Mitschüler ausgesetzt. Aus diesem Grund begann er mit Gewichtheben. 1956 schaffte er es sogar fast in das Olympiateam der USA, wurde aber vom über 30 kg schwereren Paul Anderson ausgestochen. An der von ihm besuchten Schenley High School gab es keine Ringer, aber er trainierte mit dem Ringerteam der Universität von Pittsburgh unter Rex Peary. Sammartino wurde dafür bekannt, Kraftdemonstrationen zu vollführen und wurde daher von Bob Prince ins Fernsehen gebracht. Dabei sah ihn der lokale Wrestlingpromoter Rudy Miller. Miller holte Sammartino zum professionellen Wrestling, um ihn als Helden für die italo-amerikanischen Zuschauer aufzubauen. Sammartino wurde 2011 einer Herzoperation unterzogen. Er starb am 18. April 2018 im Alter von 82 Jahren an mehrfachem Organversagen aufgrund von Herzproblemen nach einem zweimonatigen Krankenhausaufenthalt.", "section_level": 1}, {"title": "Wrestling-Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "1959 begann Sammartino für die lokale Pittsburgh Promotion aufzutreten und galt als absoluter Publikumsliebling. Auch nationale Größen wie Gorilla Monsoon, Crusher Lisowski, Bobo Brazil und der junge George Steele traten dort auf. Bruno selbst kaufte sich in die Promotion ein und wurde Miteigentümer, bevor er sie 1974 endgültig an die WWWF verkaufte.", "section_level": 2}, {"title": "World Wide Wrestling Federation/World Wrestling Federation/WWE (1959–1987, 2013).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erste Auftritte und erste WWWF World Heavyweight Championship Regentschaft (1959–1971).", "content": "Auch für die Worldwide Wrestling Federation trat Sammartino auf. Er machte Schlagzeilen, da er der erste und auch einzige Wrestler war, der den über 270 kg schweren Wrestler Haystacks Calhoun ausheben konnte. Am 2. August 1962 ließ man ihn den amtierenden NWA Champion Buddy Rogers zum ersten Mal besiegen. Offiziell lehnte Sammartino den Titel jedoch ab, da Rogers laut Showskript verletzt war. Am 17. Mai 1963 jedoch besiegte er eben jenen Rogers in nur 48 Sekunden erneut um den WWWF World Heavyweight Championship. Hintergrund dieses kurzen Kampfes war, dass Rogers tatsächlich ein Herzleiden hatte und als Champion daher zukünftig nicht mehr in Frage kam. Bruno durfte diesen Titel 7 Jahre, 8 Monate und einen Tag lang halten, länger als jeder andere vor oder nach ihm. Bruno Sammartino galt als der beliebteste Wrestler der Vereinigten Staaten, sodass er vorgesehen war, 1965 zusätzlich Lou Thesz’ NWA Champion Titel abzunehmen. Damit wäre er der erste Wrestler gewesen, der gleichzeitig die beiden prestigeträchtigsten Wrestling-Titel Amerikas gehalten hätte. Aufgrund der hohen Auftrittsrate, die er dann aber hätte bewältigen müssen, lehnte Sammartino dieses Match ab. Stattdessen besiegte dann Gene Kiniski Thesz. Sammartino war zu diesem Zeitpunkt schon zur lebenden Legende geworden: So bestritt er in seiner Karriere 211 Main Events (der Höhepunkt einer Veranstaltung) im Madison Square Garden, mehr als jeder andere. Er hatte Fehdenprogramme mit den damaligen Top–Leuten des Wrestling, wie Killer Kowalski, Giant Baba, Ernie Ladd und vielen anderen. Am 18. Januar 1971 gab Sammartino seinen Titel schließlich ab, nachdem er Vince Mc Mahon Sr. längere Zeit darum gebeten hatte, da er sich körperlich, bedingt durch die lange Titelregentschaft und das damit verbundene häufige Wrestlen, nicht mehr in der Lage sah, länger Champion zu bleiben. Man ließ ihn im Madison Square Garden gegen den als Russen auftretenden Ivan Koloff durch Pinfall verlieren. Das Publikum reagierte geradezu geschockt und gab keinen Laut von sich, hatte doch während der Zeit des Kalten Krieges nun ein „Sowjet“ den einheimischen Champion geschlagen. Als besonderen Angle gab man an diesem Abend den Titelwechsel nicht bekannt.", "section_level": 3}, {"title": "Zweite WWWF World Heavyweight Championship Regentschaft (1973–1977).", "content": "Am 10. Dezember 1973 durfte sich Sammartino den Titel jedoch zurückholen, indem er Stan „The Man“ Stasiak besiegte, der als Übergangschampion nach Pedro Morales fungierte, weil man nicht zwei Publikumslieblinge gegeneinander antreten lassen wollte. Diesmal durfte er den Titel für 3 Jahre, 4 Monate und 20 Tage halten. Am 26. April 1976 erlitt Sammartino die schwerste Verletzung seiner Karriere. In einem Match gegen Stan Hansen führte Hansen eine Wrestling-Aktion unsauber aus und Sammartino zog sich dadurch eine Fraktur im Nackenbereich zu. Nach zwei Monaten kehrte er zurück und trat in einem Rückmatch, welches im Rahmenprogramm des Show-Kampfes zwischen Antonio Inoki und Muhammad Ali stattfand, erneut gegen Hansen an. Brunos zweite Titelregentschaft endete am 30. April 1977, als man Superstar Billy Graham gegen ihn siegen ließ. Danach tourte Sammartino durch verschiedene Ligen, unter anderem trat er mit Dick the Bruiser als Tag-Team an und beide errangen die WWA Tag-Team Titel von den Valiant Brothers.", "section_level": 3}, {"title": "Letzte Matche und Rücktritt (1978–1981).", "content": "Am 22. Januar 1980 begann Sammartino, als er in die WWF zurückgekehrt war, ein neues Fehdenprogramm gegen seinen einstigen Wrestling-Schüler Larry Zbyszko, welches er als Sieger beenden sollte. Nachdem er 1981 zurückgetreten war, kam er nochmals zurück zur WWF, um die Karriere seines Sohnes David in die richtigen Wege zu leiten. Sammartino trat zusammen mit seinem Sohn im Tag Team auf. Doch David sah sich nur als Mittel zum Zweck, dass sein Vater weiter für die WWF auftrat, und verließ die Organisation mehrmals. Bruno Sammartino hingegen machte weiter, um McMahon zu besänftigen und seinen Sohn zurückzubringen.", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr zum Ring und Ende der In-Ring Karriere (1984–1988).", "content": "Sammartino nahm bei Wrestlemania 2 an der Battle Royal teil und begann danach ein Fehdenprogramm mit Randy Savage. Man ließ ihn öfters mit Tito Santana und seinem alten Rivalen George „The Animal“ Steele gegen Savage und Adrian Adonis antreten. Sammartino gewann auch ein Lumberjack Match um den Intercontinental Titel gegen Savage. Da der Sieg allerdings durch Disqualifikation zu Stande kam, behielt Savage den Titel. Des Weiteren arbeitete er unter anderem mit Sgt.Slaughter, Nikolai Volkoff und Rowdy Roddy Piper. In seinem letzten WWF Match arbeitete er mit Hulk Hogan zusammen und trat mit diesem gegen King Kong Bundy und One Man Gang an. Am 28. Oktober 1989 fungierte er als Gastringrichter bei der Veranstaltung NWA \"Halloween Havoc\".", "section_level": 3}, {"title": "Aufnahme in die Hall of Fame (2013).", "content": "In der Universal Wrestling Federation war Bruno Sammartino in den 1990er Jahren als Fernseh-Kommentator tätig, zumal sein Sohn David dort als Wrestler aktiv war. Seit seinem Ruhestand hat Sammartino die heutige Ausrichtung des Wrestling öffentlich kritisiert. Auch den Gebrauch von anabolen Steroiden verurteilte er scharf. Letzteres ist auch der Grund, dass er den Kontakt zu seinem Sohn David abbrach. Vor allem gegenüber der WWE zeigte sich Sammartino abweisend, schlug Angebote für Retrospektiven seiner Karriere aus und wollte nicht in deren Hall of Fame aufgenommen werden. Unabhängige Karriererückblicke wurden allerdings produziert, darunter: \"Bruno Sammartino's Legends Never Die\", \"La Roccia\", \"The Passing of the Belt\", und \"The Boys are Back\". Nach langen Gesprächen mit Paul Levesque war Sammartino schließlich einverstanden und wurde am 6. April 2013 in die WWE Hall of Fame aufgenommen. Die Laudatio hielt sein langjähriger Freund Arnold Schwarzenegger.", "section_level": 3}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Sammartino hat in seiner Karriere nie ein Steel Cage Match verloren. Er hat einen Stern auf dem Madison Square Garden Walk of Fame. Bruno ist derjenige, der als Erster \"The Living Legend\" genannt wurde, Larry Zbyszko nahm diesen Namen im Zuge des Fehdenprogramms der beiden für sich in Anspruch und behielt ihn als Zusatz. Sammartinos Regentschaft vom 17. Mai 1963 bis zum 18. Januar 1971 ist mit 2803 Tagen die längste Regentschaft des WWE Championship.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bruno Leopoldo Francesco Sammartino (* 6. Oktober 1935 in Pizzoferrato, Italien; † 18. April 2018 in Pittsburgh, Pennsylvania) war ein italienischstämmiger Wrestler. Sammartino war in der Wrestlingorganisation World Wide Wrestling Federation mit einer Dauer von fast acht Jahren der längste amtierende World Heavyweight Champion, sowie der am längsten amtierende Heavyweight Champion im Wrestling überhaupt. Während seiner aktiven Karriere sorgten Sammartinos Auftritte stets für ausverkaufte Veranstaltungen und Rekordzuschauerzahlen. Später stand er der modernen Ausrichtung des Wrestling ablehnend gegenüber. Er ist der Vater von David Sammartino, der ebenfalls aktiver Wrestler war.", "tgt_summary": "布鲁诺·山玛提诺(英语:Bruno Sammartino,1935年-10月6日-2018年-4月18日),本名布鲁诺·莱奥波尔多·弗朗切斯科·山玛提诺(英语:Bruno Leopoldo Francesco Sammartino),是世界摔角娱乐(WWE)旗下退休职业摔角选手。", "id": 1118270} {"src_title": "Yokosuka MXY-8", "tgt_title": "秋草训练滑翔机", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Mitsubishi J8M Shusui sollte eine in Japan in Lizenz gebaute Kopie des deutschen raketengetriebenen Abfangjägers Messerschmitt Me 163 Komet werden, aber aufgrund von Problemen beim Transport von Unterlagen und Material aus dem Deutschen Reich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs (einige damit beladene U-Boote wurden unterwegs versenkt oder kamen aus anderen Gründen nicht in Japan an) musste jedoch ein Großteil des Flugzeuges auf Basis weniger Unterlagen neu konstruiert werden. Die \"MXY-8\" wurde parallel zur J8M gebaut, um die Konstruktion zu testen und bereits während der Entwicklung der J8M Piloten schulen zu können. Die \"MXY-8\" wurde, um strategisch wichtige Werkstoffe einzusparen, komplett aus Holz gebaut und mit wassergefüllten Ballasttanks ausgerüstet, um das Fluggewicht und die Flugeigenschaften einer voll ausgerüsteten J8M zu simulieren. Bis zum Kriegsende wurden bei Yokosuka, Yokoi und Maeda insgesamt zwischen 50 und 60 Flugzeuge dieses Typs gebaut. Ein weiteres Schulflugzeug mit einem einfachen Tsu-11-Thermojet-Strahltriebwerk – die \"Yokosuka MXY-9 Shuka\" – war zwar in Planung, wurde jedoch nicht mehr gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die etwa 60 vor dem Kriegsende gebauten Flugzeuge wurden noch zur Schulung verwendet, wenn auch aufgrund des nahen Kriegsendes längst nicht in dem Umfang, wie ursprünglich vorgesehen – zumal die J8M selbst zwar kurz erprobt wurde, aber nicht mehr zu einem Kriegseinsatz kam. So wie es eine bemerkenswerte Leistung der japanischen Konstrukteure war, die raketengetriebene \"J8M\" anhand nur weniger Unterlagen nachzubauen, war es nicht minder erstaunlich, wie es mit der \"MXY-8\" als komplett aus Holz gebautem und damit nochmals vereinfachten Fluggerät gelang, die Flugeigenschaften der J8M im Gleitflug nachzuahmen. Zeitgenössische Berichte sprechen von gutmütigen unproblematischen Flugeigenschaften.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Yokosuka MXY-8 Akigusa (秋草 – japanisch für \"Herbstgras\") war ein japanisches Schulflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg, das speziell für die Schulung von Piloten der Mitsubishi J8M Shusui bzw. Ki-200 (in Lizenz gebaute Kopie des deutschen raketengetriebenen Abfangjägers Messerschmitt Me 163 Komet) gebaut wurde, im Gegensatz zu dieser jedoch nicht motorisiert war, sondern als Segelflugzeug eingesetzt wurde. Die Bezeichnung „MXY-8“ wurde von der kaiserlich-japanischen Marine für dieses Flugzeug vergeben, während die Luftstreitkräfte der kaiserlich-japanischen Armee die Bezeichnung „Ku-13“ verwendeten.", "tgt_summary": "秋草(日语:,假名:あきぐさ),是大日本帝国海军空技厂专门为秋水火箭战斗机所研发的练习用滑翔机。海军识别代号是MXY-8。", "id": 2991941} {"src_title": "Militärflugplatz", "tgt_title": "軍用機場", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Er verfügt neben den für einen Flugplatz üblichen Anlagen, wie Start- und Landebahnen, Rollwegen, Abstellflächen, Wartungs-, Navigations- und Kommunikationseinrichtungen häufig über Bunker zum Abstellen der Flugzeuge, welche auch als HAS (Hardened Aircraft Shelter – \"gepanzerter Flugzeugunterstand\") bezeichnet werden. Neben dem Flugfeld und Kasernen umfasst er oftmals auch eine Flugschule, Werkstätten zur Instandsetzung und logistische Einrichtungen zum Betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsbestimmung.", "content": "Den Begriff \"Militärflugplatz\" selbst verwenden die den Platz verwaltenden Organisationen in der Regel nicht. Er ist im deutschsprachigen Raum eher ein Oberbegriff. Die deutsche Luftwaffe, die Deutsche Marine und die Luftstreitkräfte des Österreichischen Bundesheeres bezeichnen ihre Plätze als \"Fliegerhorst\" bzw. Marinefliegerhorste. Das deutsche Heer bezeichnet sie als \"Heeresflugplatz\" oder einfach als \"Flugplatz\", genauso wie die Schweizer Luftwaffe in der deutschsprachigen Schweiz – in der französischsprachigen Schweiz heißen sie \"Base aérienne\". Die US-Luftwaffe spricht in Deutschland bzw. allgemein außerhalb der USA von \"Air Base\" (AB) oder der kleineren \"Air Station\", das US-Heer vom \"Army Airfield\" bzw. ebenfalls der kleineren \"Army Air Station\". Diesen Begriff verwendet auch die in Nordwestdeutschland stationierte Britische Armee. Es gibt auch Flugplätze, die sowohl militärisch als auch zivil genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Militärflugplätze in Deutschland.", "content": "In der \"Liste der Fliegerhorste in Deutschland\" werden alle aktiven militärischen Flugplätze der Bundeswehr sowie der NATO-Verbündeten in Deutschland mit ihren technischen Eckdaten und den stationierten Verbänden aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Frühere Militärflugplätze.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zivile Flugplätze mit geringerer Bedeutung.", "content": "Aufgelistet sind die ehemaligen Fliegerhorste der Wehrmacht, der Nationalen Volksarmee, der Bundeswehr und der sowjetischen Streitkräfte:", "section_level": 2}, {"title": "Stillgelegte deutsche Flugplätze.", "content": "Die älteren der noch heute betriebenen zivilen Flughäfen wurden während der beiden Weltkriege ebenfalls militärisch genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Flugplätze im früheren deutschen Staatsgebiet.", "content": "Die folgenden Flugplätze befinden sich innerhalb der Grenzen Deutschlands aus den Jahren 1914 bzw. 1937 und wurden zu damaliger Zeit durch deutsche Luftstreitkräfte verwendet. Flugbetrieb wurde nach 1945 fortgesetzt Flugbetrieb wurde nach 1945 fortgesetzt Flugbetrieb wurde nach 1945 fortgesetzt Von 1910 bis 1920 Militärische Nutzung, auch Fliegerschule und Flugschule für Jagdflieger. Flugbetrieb wurde nach 1945 fortgesetzt Flugbetrieb wurde nach 1945 fortgesetzt Flugbetrieb wurde nach 1945 fortgesetzt Flugbetrieb im heutigen Niveskoye/Juschny wurde zwischen 1945 und 2002 fortgesetzt, heute keine Nutzung Flugbetrieb wurde nach 1945 fortgesetzt Flugbetrieb wurde nach 1945 fortgesetzt Flugbetrieb wurde nach 1919 fortgesetzt, heute Heimat des Aéroclub de St-Avold Militärischer und ziviler Flugbetrieb wurde nach 1945 fortgesetzt, ab 2018 (geplant) Stationierungsort einer US-Raketenabwehreinheit Flugbetrieb wurde nach 1945 fortgesetzt", "section_level": 2}, {"title": "Militärflugplätze in Österreich.", "content": "Das österreichische Bundesheer betreibt folgende Fliegerhorste:", "section_level": 1}, {"title": "Niederösterreich.", "content": "Zusätzlich gibt es noch Luftstützpunkte in:", "section_level": 2}, {"title": "Militärflugplätze in der Schweiz.", "content": "Von den Dutzenden militärischer Pisten insbesondere im Alpenraum sind nur noch wenige im aktiven Gebrauch. 2006 wurden die Militärflugplätze in Flugplatzkommandos umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Militärflugplätze in Tschechien.", "content": "Die Luftstreitkräfte der Tschechischen Republik betreiben folgende Luftwaffenstützpunkte (in runden Klammern die Nummer und der tschechische Name der Einheit):", "section_level": 1}, {"title": "Militärflugplätze der USA (Air Force Base).", "content": "\"Air Force Base (AFB)\", deutsch: \"Luftwaffenstützpunkt\" bezeichnet einen Militärflugplatz, insbesondere der US-Luftwaffe (United States Air Force). Auch die Luftstreitkräfte anderer Staaten verwenden die Bezeichnung, darunter Südafrika und Australien. Zur eindeutigen Benennung wird entweder eine geographische Lagebezeichnung aus der nahen Umgebung gewählt oder der Name einer verdienten, verstorbenen Persönlichkeit. An den Namen des Stützpunktes wird die Abkürzung \"AFB\" angehängt, beispielsweise \"Edwards AFB\", die nach \"Glen Edwards\" benannt ist, der als Kopilot des Nurflügler-Prototyps Northrop YB-49 1948 an diesem Ort tödlich verunglückte. Kleine Stützpunkte der US-Luftwaffe und solche außerhalb der USA werden oft nur \"Air Base (AB)\" genannt, wie z. B. \"Ramstein Air Base\" in Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "US-Militärflugplätze in Deutschland.", "content": "Die folgenden Angaben sind teilweise redundant zu denen weiter oben", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Militärflugplatz ist ein vom Militär genutzter Flugplatz. In Deutschland und Österreich werden Militärflugplätze der Luftstreitkräfte auch als \"Fliegerhorst\" bezeichnet; Militärflugplätze der deutschen Heeresflieger heißen auch Heeresflugplatz.", "tgt_summary": "军用机场,是指一种由军队使用的飞行场,提供军用航空器起降。在名称上,依据机场之使用军种,可分为空军基地、陆军航空基地及海军航空基地等。", "id": 269399} {"src_title": "Angraecum sesquipedale", "tgt_title": "大彗星風蘭", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Angraecum sesquipedale\" ist eine monopodial wachsende, bis zu ein Meter hohe Pflanze mit einem dicht beblätterten, kräftigen Stamm. Die riemenförmigen, ledrigen Blätter werden bis zu 30 cm lang und 4 bis 5 cm breit. Die zwei- bis sechsblütigen Blütenstände sind kürzer als die Blätter. Die sternförmigen, fleischigen Blüten sind im Durchmesser etwa 12 cm groß und nachts stark duftend. Ihre Farbe ist weiß bis cremefarben. Die eiförmig lanzettlichen Kelchblätter (Sepalen) (äußere Tepalen) sind 7 bis 9 cm lang und 2 cm breit. Die Kronblätter (Petalen) (innere Tepalen) sind ähnlich geformt wie die Sepalen, etwa 7 bis 8 cm lang und 2,5 bis 3 cm breit. Die Lippe (Labellum) ist 6 bis 8 cm lang, 3,5 bis 4 cm breit, hohl, geigenförmig, stumpf zugespitzt und umfasst am Grunde die Säule (Gynostemium). Ein enger Sporneingang führt zu dem bis 45 cm langen, nach unten hängenden und gebogenen Sporn. Die Blütezeit in Madagaskar ist zwischen Juni und November. \"Angraecum sesquipedale\" hat eine Chromosomenzahl von 2n = 38, 42.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Vorkommen von \"Angraecum sesquipedale\" beschränkt sich auf den Küstenwald an der Ostseite der Insel Madagaskar bis zu einer Höhe von 100 m. Im nördlichsten Teil der Insel kommt sie nicht vor.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Angraecum sesquipedale\" wurde von Louis Marie Aubert Du Petit-Thouars (1758–1831) entdeckt und im Jahr 1822 in dem Werk \"Histoire particulière des plantes orchidées recueillies sur les trois îles australes d’Afrique\" erstbeschrieben. Das Art-Epitheton \"sesquipedale\" bedeutet „anderthalb Fuß“ und spielt auf die Länge des Sporns an. Folgende weiteren Beschreibungen dieser Art werden als Synonyme betrachtet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Angraecum sesquipedale, gelegentlich auch Stern von Madagaskar oder Sternorchidee genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae), die als Epiphyt oder Lithophyt an der Ostküste Madagaskars heimisch ist. Besonders auffällig an dieser Orchidee ist der bis über 40 cm lange Lippensporn, in dessen unterstem Teil Nektar produziert wird. \"Angraecum sesquipedale\" hat wissenschaftlich besondere Aufmerksamkeit gefunden, da Charles Darwin anhand einer in England kultivierten Pflanze die These aufgestellt hatte, dass es in Madagaskar einen Schmetterling mit einem extrem langen Saugrüssel geben müsse, der diese Pflanze bestäubt. Dreißig Jahre später (1903) wurde die madagassische Unterart eines bereits aus Afrika bekannten Schwärmer neu beschrieben, auf den diese Prognose zutraf. Er wurde wissenschaftlich unter dem Namen \"Xanthopan morgani praedicta\" (lateinisch \"praedictus\" „der Vorausgesagte“) beschrieben, zu einem Zeitpunkt, als Charles Darwin schon lange tot war. Der Blütenbesuch durch den Schwärmer konnte erst 1997 erstmals photographisch dokumentiert werden. Eine auf molekularen Uhren beruhende Zeitabschätzung zeigt, dass die madagassische Unterart des Schwärmers und die Orchidee \"Angraecum sesquipedale\" beide rund 7 Millionen Jahre alt sind (Netz und Renner, 2017).", "tgt_summary": "大彗星风兰(学名:)乃一种生长于马达加斯加东岸低地之附生植物。于1822年被发现 。白至浅绿、星形而蜡质的花序开于每年六月至九月,祗在夜间散发类似百合花和烟草属植物,包含苯甲酸甲酯、苯甲醇、苯甲酸苄酯、苯乙醇等共39种有机化合物 的浓香,且在受粉后立即停止散发香气。", "id": 1208986} {"src_title": "Taifun Paka", "tgt_title": "颱風柏加", "src_document": [{"title": "Sturmverlauf.", "content": "Als die Großwetterlage im nördlichen Pazifik von einem Spätherbstwetter in eine Muster des frühen Winters wechselte, erstreckten sich Konvektionen aus der Monsunrinne östlich über die internationale Datumsgrenze hinaus. Ende November 1997 entwickelt sich ein äquatorialer Westwind in einer doppelten Rinne auf beiden Seiten des Äquators; die sich in der südlichen Hemisphäre befindliche entwickelte sich direkt zum Tropischen Sturm Pam, während die andere in der nördlichen Hemisphäre ein Konvektionsgebiet bildete, das etwa 2000 km südwestlich von Hawaii lag. Die Störung organisierte sich stufenweise besser und am 28. November entstand aus ihr das tropische Tiefdruckgebiet Fünf-C, etwa 465 km west-nordwestlich des Palmyra-Atolls. Von der operativen Seite begann das Central Pacific Hurricane Center (CPHC) erst am 2. Dezember mit der Ausgabe von Unwetterwarnungen auf das System. Das tropische Tief setzte seinen Zug in nord-nordöstlicher Richtung fort und schaffte es anfänglich nicht, sich wesentlich zu verstärken. Am 1. Dezember drehte es aufgrund eines starken Hochdruckgebiets auf seiner Nordseite gemeinsam mit einer meteorologischen Rinne, die über die Datumsgrenze nach Westen reichte, in eine westliche Richtung. Am 2. Dezember stufte des CPHC das Tiefdruckgebiet aufgrund von Satellitenbeobachtungen zum tropischen Sturm Paka, als sich das System etwa 1000 km süd-südöstlich des Johnston-Atolls befand. Aufgrund von hochliegenden Wolken hatten die Wetterbeobachter zeitweise Schwierigkeiten, die Zirkulation in niedriger Höhe korrekt einzuschätzen. Zu einem tropischen Sturm geworden, blieb Paka für etwa zwei Tage nahezu stationär, bevor der Sturm erneut in westlicher Richtung wanderte. Aufgrund warmer Wassertemperaturen intensivierte sich das System stetig und am 3. Dezember, sowie am Tage darauf, erreichte der Sturm Windgeschwindigkeiten von 105 km/h, bevor er auf trockene Luft stieß und sich abschwächte. Während einer zwölfstündigen Phase am 6. Dezember sind die Windgeschwindigkeiten auf minimale Tropensturmbedingungen zurückgegangen. Anschließend begann Paka erneut mit einer Intensivierung und am 7. Dezember überschritt der Sturm die Datumslinie in den westlichen Nordpazifik mit einminütigen Windgeschwindigkeiten von 80 km/h. Nach dem Erreichen des westlichen Nordpazifiks gingen die Beobachtungspflichten vom CPHC an die Japan Meteorological Agency (JMA) über und durch diese wurde Paka zunächst als Sturm mit 10-minütigen Windgeschwindigkeiten von 65 km geführt. Das Joint Typhoon Warning Center (JTWC) übernahm inoffiziell die Aufgaben der Warnung von Einrichtungen des United States Department of Defense. Paka setzte seine Intensivierung nach dem Überschreiten der Datumslinie fort und hielt am Abend des 7. Dezembers und am darauffolgenden Vormittag Windgeschwindigkeiten von 115 km/h (). Windscherungen in der Höhe nahmen allerdings kurz darauf zu und das System wurde erneut schwächer. Um 1200 UTC am 9. Dezember führte das JTWC Paka als tropischer Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 85 km/h und sagte eine weitere Schwächung voraus, aufgrund von Oberflächenwetteranalsysen wurde ein weiterhin hohes Niveau der Schwerwinde angenommen. Am 10. Dezember begannen die Scherung sich langsam aufzulösen, als der Sturm auf die Marshallinseln zuzog und in der folgenden Nacht wurde durch das JTWC Paka zum Taifun aufgestuft. Offiziell wurde Paka als Taifun erst klassifiziert, als die JMA um 0000 UTC am 11. Dezember Windgeschwindigkeiten von 120 km/h (). Nachdem Paka zum Taifun geworden war, verstärkte sich das System ziemlich rasch und am 12. Dezember erreichte der Taifun 10-minütige Windgeschwindigkeiten von 150 km/h oder 1-minütige Windgeschwindigkeiten von 215 km/h (JTWC). Als die Vorwärtsgeschwindigkeit daraufhin zunahm, schwächte sich das System leicht ab und um 0600 UTC am 13. Dezember klassifizierte JTWC den Taifun mit Windgeschwindigkeiten von 175 km/h (). Allerdings gewann erneut an Kraft und am 14. Dezember, 1200 UTC, erreichte der Sturm die inoffizielle Bezeichnung \"Supertaifun\", während er sich noch weit auf dem offenen Pazifischen Ozean befand. Die JMA klassifizierte den Taifun mit 10-minütigen andauernden Winden von 175 km/h. Nachdem der Sturm seinen ersten Höhepunkt mit Windgeschwindigkeiten von 260 km/h () am 15. Dezember erreichte, begann Taifun Paka sich abzuschwächen, als er die südlichen Marianen erreichte. Das NEXRAD-Dopplerradar auf Guam enthüllte die Anwesenheit eines primären Auges mit einem Durchmesser von 74 km und einer fragmentierten inneren Wolkenwand mit 19 km Durchmesser. Der Sturm verlangsamte sich und begann wieder stärker zu werden, als er weiter nach Westen zog und am 16. Dezember um 0530 UTC passierte nördliche Hälfte von Pakas äußerem Augenrand die Insel Rota; 20 Minuten später zog der südliche Teil des inneren Wolkenrandes über den Norden Guams. Gegen 1200 UTC zog das Zentrum von Paka etwa 28 km nördlich von Hagåtña vorbei und erreichte damit den nächsten Punkt seiner Annäherung an Guam. Taifun Paka nahm weiter ständig an Intensität zu, nachdem der Taifun die Marianen passiert hatte und spät am 17. Dezember erreicht er den Höhepunkt mit 185 km/h (), etwa 440 km west-nordwestlich von Guam. Am 18. Dezember wurden durch das JTWC Windgeschwindigkeiten von 295 km/h () gemessen. Am 19. Dezember trat Paka in den Verantwortungsbereich der Philippine Atmospheric, Geophysical and Astronomical Services Administration (PAGASA) ein und wurde Rubing getauft. Kurz darauf wanderte Paka durch ein Gebiet von fortdauernd stärker werdenden Scherwinde, die einen Trend zur stetigen Abschwächung von Paka bewirkten. Am 21. Dezember wurde Paka zum tropischen Sturm abgestuft und am 23. Dezember erklärte die japanische Wetterbehörde Paka für aufgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Marshallinseln.", "content": "Auf seinem Weg über die Marshallinseln als tropischer Sturm produzierte Paka Windböen, die von 75 km/h über den Majuro-Atoll und Kwajalein-Atoll erreichten.", "section_level": 2}, {"title": "Rota.", "content": "Weil der Taifun sich gerade intensivierte, während er den Süden der Insel passierte, waren die anfänglichen Nordost- bis Ostwinde weniger stark, als die zweite Windserie aus Südost.", "section_level": 2}, {"title": "Guam.", "content": "Paka wanderte am 16. Dezember in den Rota Channel. Mit Windgeschwindigkeiten zwischen 160 und 240 km/h zog der Taifun mit seinem Augen in der Nähe der Andersen Air Force Base vorbei. Der Meeresspiegel reicht mehr als elf Meter über den Normalwert. Ungefähr 1500 Bauwerke wurden zerstört und weitere 10.000 beschädigt. Etwa 5000 Personen wurden obdachlos. Der Verlust an Menschenleben auf Guam war minimal, durch die weit verbreitete Verwendung von Beton beim Bau von Wohnhäusern, strenge Bauvorschriften und öffentliche Schutzräume für die, die keine adäquaten Unterkünfte besitzen. Der Schaden an Infrastruktur und Eigentum war allerdings katastrophal. Totalverluste an Gebäuden beschränkten sich jedoch auf solche in Leichtmetallbauweise und Holzkonstruktionen. Eine Böe von Supertaifun Paka über Guam war mit 380 km/h gemessen worden; Allerdings wurde das Anemometer durch den Sturm beschädigt und daher ist dieser Wert nicht offiziell. Falls der Wert bestätigt wäre, so hätte es sich um die höchste Windgeschwindigkeit gehandelt, die nicht im Zusammenhang mit einem Tornado stand und jemals auf der Erdoberfläche gemessen wurde. (Der aktuelle Höchstwert wurde mit 372 km/h am Mount Washington in New Hampshire gemessen.)", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "Am 17. Dezember 1997 erklärte der US-Präsident Bill Clinton Guam zum föderalen Katastrophengebiet und ermöglichte dadurch die Zuteilung von Bundeshilfen. Eine Woche später wurden auch die Nördlichen Marianen zum Katastrophengebiet erklärt. Insgesamt hat die FEMA 14.770 Einzelanträge zur Gewährung von Hilfsleistungen von Bewohnern Guams erhalten. FEMA hat Hilfen im Wert von insgesamt 27.367.575 US-Dollar gewährt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Supertaifun Paka (05C) (im Bereich von PAGASA auch Supertaifun Rubing) war ein außergewöhnlich kraftvoller und langlebiger tropischer Wirbelsturm, der im Dezember 1997 wesentliche Sachschäden auf den südlichen Marianen anrichtete.", "tgt_summary": "台风柏加(英语:Typhoon Paka)是1997年太平洋飓风季和台风季的最后一个热带气旋,也是有纪录以来12月形成的最强台风之一。系统于11月28日经夏威夷州西南方向较远处的低压槽发展而成,形成后总体保持向西移动,于12月7日进入西太平洋。柏加的强度在行进期间不断变化,于12月10日穿越马绍尔群岛期间达到台风标准。12月16日,柏加以风速每小时230公里强度袭击关岛和罗塔岛,然后继续增强,于12月18日在开放海域上空达到最高强度。接下来台风逐渐减弱,于12月23日完全消散。", "id": 570987} {"src_title": "Austrisch", "tgt_title": "南方大語系", "src_document": [{"title": "Die Komponenten des Austrischen.", "content": "Nach Merritt Ruhlen 1991 besteht die austrische Makrofamilie aus folgenden Komponenten: Die vier Komponenten sind allgemein anerkannte Sprachfamilien, deren Gliederung den jeweiligen Artikeln zu entnehmen ist. Ruhlen sieht – basierend auf einem Vorschlag von Joseph Greenberg – eine etwas nähere Verwandtschaft zwischen Tai-Kadai und Austronesisch, die er deswegen zur Einheit \"Austro-Tai\" zusammenfasst.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung der austrischen Hypothese.", "content": "Die genetische Verwandtschaft der Sprachen Südostasiens und des Pazifikraumes blieb bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts weitgehend im Dunkeln, danach wurde das Bild nur zögerlich erhellt. Es dauerte fast 100 Jahre, bis die heutigen regionalen Sprachfamilien etabliert und klassifiziert waren. Ein Hindernis auf dem Weg der richtigen Klassifizierung war die lange angenommene Verwandtschaft der Tai- und Hmong-Mien-Sprachen mit dem Sinotibetischen, die sich erst nach und nach als falsch herausstellte (und heute noch in populären Werken zu finden ist).", "section_level": 1}, {"title": "Wilhelm Schmidt.", "content": "1906 schlug Pater Wilhelm Schmidt das Austroasiatische als Zusammenfassung der Mon-Khmer-Sprachen mit den Munda-Sprachen vor (letztere hatte man bis dahin für dravidisch gehalten), benannte die \"malayo-polynesischen Sprachen\" in austronesische Sprachen um und fasste beide zur neuen größeren Einheit Austrisch zusammen. Allerdings machte Schmidt nach heutiger Kenntnis mehrere Fehler: die austronesischen Cham-Sprachen klassifizierte er als austroasiatisch, das austroasiatische Vietnamesische zählte er weiterhin zum Sinotibetischen, die eigenständigen Tai- und Hmong-Mien-Sprachen blieben für ihn ebenfalls sinotibetisch. In einem späteren Aufsatz aus dem Jahre 1930 stellte Schmidt die Vermutung auf, dass das Japanische zu den austrischen Sprachen gezählt kann. Er stützte sich dabei vor allem auf von ihm festgestellte Ähnlichkeiten im Wortschatz zwischen dem Japanischen und den austronesischen Sprachen. Die Klassifikation des Japanischen als austrische Sprache wurde jedoch nicht weiterverfolgt; lediglich die Annahme einer Verwandtschaft des Japanischen mit der austronesischen Sprachfamilie wurde gelegentlich von einigen Sprachforschern diskutiert (z. B. Benedict 1975).", "section_level": 2}, {"title": "Paul Benedict.", "content": "In den frühen 1940er Jahren begann Paul Benedict mit der Untersuchung der südostasiatischen Sprachen. Er erkannte die Kadai-Gruppe in Südchina und fügt sie richtig den Tai-Sprachen hinzu, die jetzt also eine Tai-Kadai-Gruppe bildeten. Weiterhin stellte er Gemeinsamkeiten zwischen dem Tai-Kadai und dem Austronesischen fest und fasste diese zu einer Makrogruppierung zusammen, der er den Namen \"Austro-Tai\" gab. Weiterhin akzeptierte er vorläufig Schmidts Austrisch als Austro-Tai übergeordnete Sprachfamilie, und erweiterte diese zudem – unter Vorbehalt – um die Hmong-Mien-Sprachen: \"Austrisch nach Benedict 1942\" Wie schon an Schmidts kleinerem Ansatz wurde an Benedicts Groß-Austrisch heftige Kritik geübt. Die Beweise für diese große Gruppierung werden allgemein als sehr schwach angesehen. 1975 gab Benedict die austrische Hypothese zugunsten einer erweiterten Form der Austro-Tai-Hypothese komplett auf.", "section_level": 2}, {"title": "Merritt Ruhlen.", "content": "Merritt Ruhlen geht – basierend auf der Arbeiten Greenbergs – in seinem vielzitierten Werk \"A Guide to the World's Languages\" von 1991 vom umfassenden Austrisch nach Benedict 1942 aus, das er wie folgt gliedert: \"Austrisch nach Greenberg 1980 und Ruhlen 1991\"", "section_level": 2}, {"title": "Aktueller Stand.", "content": "Obwohl durch Ruhlen weit verbreitet, konnte sich die austrische Makrofamilie kaum durchsetzen. Die große Mehrheit der Forscher geht wieder von vier separaten Sprachfamilien Südostasiens aus. Ein wichtiger Beitrag zum Thema ist der Artikel \"Far Eastern Languages\" (1991) von Søren Egerod. Ein Hauptproblem bei der Klärung der austrischen Hypothese ist bis heute der stark unterschiedliche Stand der Erforschung der einzelnen Sprachfamilien und insbesondere das teilweise Fehlen der Rekonstruktion einer Protosprache. Während die Protosprachen des Austronesischen und Tai-Kadai zu einem gewissen Grade rekonstruiert werden konnten, fehlen für das Austroasiatische und besonders die Hmong-Mien-Sprachen bisher eine Rekonstruktion der Protosprachen noch weitgehend.", "section_level": 2}], "src_summary": "Austrisch ist eine zuerst 1906 von Wilhelm Schmidt vorgeschlagene Makrofamilie, die mehrere Sprachfamilien Südostasiens und des Pazifikraumes umfasst. Ein allgemein anerkannter Beweis für eine genetische Verwandtschaft der fraglichen Sprachen wurde bisher nicht erbracht. Die Makrofamilie wird daher nur von wenigen Forschern als genetische Einheit anerkannt.", "tgt_summary": "南方大语系(英语:Austric languages),又称南方语系、南方语门,或音译为奥斯垂克诸语,是一个有争议的构想大语系,其认为位在东亚的台湾、非洲的马达加斯加,以及东南亚、大洋洲的南岛语系,以及位于东南亚、南亚的南亚语系、中国西南的壮侗语系彼此间有关联,属于一个更大的语系。在一些学者版本中,还包含了中国西南的苗瑶语系,甚至还包含东亚的汉藏语系,还有孤立语言阿伊努语跟尼哈利语。", "id": 48649} {"src_title": "Sabouraud-Dextrose-Agar", "tgt_title": "沙鮑弱氏瓊脂", "src_document": [{"title": "Wirkungsweise.", "content": "Neben bis zu 2 % Agar zur Verfestigung des Mediums und 1–2 % Pepton als Nährstoff, enthält der Sabouraud-Agar 4 % Glucose. Der hohe Gehalt an Glucose (= Dextrose) fördert das Wachstum dieser Mikroorganismen, während ein gleichzeitiges Wachstum von Bakterien durch einen sauren pH-Wert von 5,6 unterdrückt wird. Der Sabouraud-Agar gehört damit zu den sogenannten selektiven Nährböden. Durch eine weitere Ansäuerung oder die Zugabe von Antibiotika wie Cycloheximid, Penicillin oder Streptomycin kann die selektive Wirkung noch weiter gesteigert werden. Neben dem Sabouraud-Agar mit 4 % Glucose gibt es noch weitere Varianten, wie den Sabouraud-2 %-Glucose-Agar. Dieser bietet den Vorteil, durch den geringeren Glucosegehalt den Sekundärstoffwechsel der Pilze zu fördern, so dass sie eher Pigmente bilden, die eine Identifizierung erleichtern. Weiterhin wird noch der Sabouraud-4 %-Maltose-Agar; ein Sabouraud-Agar, der gleichzeitig 1 % Glucose und 1 % Maltose beinhaltet, sowie die Bouillon-Variante ohne Agar-Zusatz (mit 2 % Glucose) verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Eine Veränderung des pH-Wertes auf extreme Werte wie pH 3,5 oder pH 10,0 dient der Hemmung der bakteriellen Begleitflora. Das Einmischen von Säuren bzw. Laugen darf erst nach der Sterilisation im Autoklav erfolgen. Auch Antibiotikazusätze werden erst nach der Sterilisation dem noch flüssigen Nährmedium bei etwa 50 °C zugegeben. Unbeimpft ist das Nährmedium klar und gelblich. Der Sabouraud-Agar wird in der Regel zwei bis fünf Tage, bei manchen Dermatophyten bis zu drei Wochen bei 22 °C bebrütet. Für manche Spezies wird die Inkubation bei 35–37 °C empfohlen. Einige Schimmelpilze und Hefen zeigen bei 37 °C schon nach einem Tag identifizierbare Kolonien. Sabouraud-4 %-Glucose-Agar und Sabouraud-4 %-Maltose-Agar entsprechen den Empfehlungen des Arzneibuchs der USA (\"United States Pharmacopeia\") und des Europäischen Arzneibuchs (\"Pharmacopoea Europaea\"). Sabouraud-2 %-Glucose-Bouillon wird bei Antibiotika-Tests eingesetzt und entspricht dem Medium Nr. 13 nach Grove und Randall.", "section_level": 1}, {"title": "Typische Zusammensetzung.", "content": "Der Nährboden besteht meistens aus (Angaben in Gramm pro Liter):", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Nährmedien zur Kultivierung von Hefen und Schimmelpilzen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sabouraud-Dextrose-Agar (Sabouraud-Glucose-Agar oder nur Sabouraud-Agar, SAB) ist ein häufig verwendetes, festes Nährmedium zur Anzucht von Schimmelpilzen, Dermatophyten und Hefen (zum Beispiel \"Candida spp.\") in mikrobiologischen Proben. Der Nährboden ist nach seinem Erfinder, dem französischen Bakteriologen Raymond Sabouraud benannt.", "tgt_summary": "沙鲍弱氏琼脂(英语:Sabouraud's agar)是一种琼脂培养基的配方,拥有蛋白胨和葡萄糖为其营养成分,所以益于酵母菌及霉菌的生长。它之所以抑制一般的细菌生长是因为它的酸碱值较低(pH 5.6),而酵母菌则偏于较低的酸碱值;此外,沙鲍弱氏琼脂也常添加氯霉素和放线菌酮抑制各式细菌或土壤腐生真菌的生长。所以此培养基对于酵母菌及霉菌的检色较为方便。", "id": 1893561} {"src_title": "Hurrikan Dean", "tgt_title": "颶風迪安", "src_document": [{"title": "Sturmverlauf.", "content": "Am 11. August verließ eine starke tropische Welle die afrikanische Küste und traf auf gute Entwicklungsbedingungen. Die Welle konnte sich schnell entwickeln und wurde schon am 13. August, nach Analyse von Infrarot- und konventionellen Satellitenbildern, in ein tropisches Tiefdruckgebiet aufgestuft, als es etwa 835 km west-südwestlich der Kapverdischen Inseln gelegen war. Leichte östliche Windscherung verzögerte zunächst eine schnellere Entwicklung, doch am 14. August wurde das System, aufgrund von QuikSCAT Daten, in einen tropischen Sturm aufgestuft. Dean konnte sich dann stetig verstärken, eine schnellere Entwicklung wurde jedoch durch trockene Luft, sowie kühleren Luftzufluss verlangsamt. Am 15. August organisierte sich das System weiter und am selben Tag wurde entdeckt, dass Dean eine partielle Eyewall aufbaute. Der Sturm verbesserte über Nacht weiterhin seine Organisation und intensivierte sich schließlich am Morgen des 16. August in einen Hurrikan. Ein Hochdruckrücken, der nördlich des Hurrikans gelegen war, steuerte das System kontinuierlich in Richtung Westen, auf die Karibik zu. Der Sturm konnte sich daraufhin schnell zu einem Hurrikan der Kategorie 2 verstärken, doch danach verhinderte trockene Luft, die durch westliche Windscherung in das System geblasen wurde, die weitere Intensivierung, sowie die Aufrechterhaltung einer geschlossenen Eyewall. Als Dean am 17. August die kleinen Antillen passierte, entdeckte ein Aufklärungsflugzeug, dass Dean eine geschlossene Eyewall aufgebaut hatte. Wenig später entdeckte das Flugzeug, dass sich Dean in einen Hurrikan der Kategorie 3 verstärkt hatte. Dean konnte sich, nachdem die westliche Scherung abklang, noch am 17. August in einen Kategorie-4-Hurrikan intensivieren und vergrößerte nicht nur seine Intensität, sondern auch sein Windfeld, also den Radius seiner größten Winde. Am 18. August entdeckte ein weiteres Aufklärungsflugzeug, dass sich in Dean eine doppelte Eyewall ausgebildet hatte, was auf eine bevorstehende Eyewall-Neubildung hindeutete. Dean schwächte sich am 19. August, nach der Vervollständigung der Eyewall-Neubildung leicht ab, just als er südlich an Jamaika vorbeizog. Der Sturm konnte sich jedoch wenig später wieder verstärken, als am 20. August noch einmal eine doppelte Eyewall in Dean entdeckt wurde, die jedoch wenig später wieder verschwand. Der Hurrikan, der noch immer unter dem Einfluss des Hochdruckrückens in Richtung West-Nordwesten gesteuert wurde, bewegte sich danach über Gewässer mit extrem hohen Hitzegehalt, das heißt, dass das 26 °C Isotherm, das ein Hurrikan zur Intensivierung benötigt, bis zu einer großen Tiefe reicht, und konnte sich dadurch weiter verstärken. Die Eyewall wurde prominenter und das Auge wurde besser definiert. Der extrem hohe Hitzegehalt führte dazu, dass sich das System in einen Kategorie-5-Hurrikan verstärkte, weniger als 335 km bevor der Hurrikan auf der Yucatán auf Land traf. Der Hurrikan konnte sich noch bis unmittelbar vor dem Land weiter verstärken und ein Aufklärungsflugzeug fand Winde von 270 km/h und einen Zentraldruck von 906 mbar, kurz bevor er mit seiner größten Intensität auf ein relativ dünn besiedeltes Gebiet in der Nähe der belizisch-mexikanischen Grenze traf. Der Sturm schwächte sich über Land ab und traf am 21. August als Kategorie-1-Hurrikan in der Bucht von Campeche wieder auf Wasser. Zuerst wurde befürchtet, dass der Sturm wieder rasch an Stärke gewinnen könnte, doch der innere Kern des Sturm überstand die Interaktion mit dem Land nicht intakt und der Sturm konnte sich nur noch auf Kategorie 2 Stärke verstärken als er am 22. August das zweite Mal in Mexiko, diesmal im Bundesstaat Veracruz, an Land ging. Der Sturm schwächte sich daraufhin über den hohen Bergen Mexikos sehr schnell ab, und degenerierte am 23. August in ein Resttief.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitungen.", "content": "Etwa ein Dutzend Kreuzfahrtschiffe änderten ihre Fahrtrouten, um dem Hurrikan und seinen Auswirkungen auszuweichen. Am 15. August schossen Ölfutures in die Höhe, da Analysten Auswirkungen durch Hurrikan Dean auf die Raffinierungskapazität in Betracht zogen. Diverse Ölfirmen brachten Hilfsbelegschaften, sowie \"nicht notwendige\" Arbeiter von diversen Bohrinseln im Golf von Mexiko in Sicherheit. Am 19. August traf PEMEX, der staatlich mexikanische Ölkonzern, Vorbereitungen, um die Ölförderung einzustellen, indem 13.360 Arbeiter von mehr als 140 Ölplattformen in Sicherheit gebracht wurden. Als der Sturm weiter an Kraft gewann, wurden weitere Arbeitskräfte in Sicherheit gebracht und alle 407 Förderungsstationen aufgegeben. Diese Maßnahmen verringerten die weltweite Erdölproduktion um 2,65 Millionen Barrel, die Erdgasproduktion um 74.000 Kubikmeter täglich.", "section_level": 1}, {"title": "Kleine Antillen.", "content": "Als sich der Hurrikan den Kleinen Antillen näherte wurden von den lokalen Wetterdienststellen Sturmwachen und -warnungen ausgegeben, die die Bevölkerung zu Vorbereitungen aufforderten. Hurrikanwarnungen wurden für St. Lucia, Dominica sowie für Martinique und Guadeloupe, Hurrikanwachen für Saba und Sint Eustatius, Tropensturmwarnungen für Barbados, Antigua, Barbuda, St. Kitts, Nevis, St. Maarten, St. Vincent und die Grenadinen, die amerikanischen Jungferninseln, sowie den britischen Jungferninseln und Tropensturmwachen für St. Maarten, St. Vincent, Grenada, Montserrat, sowie Anguilla herausgegeben. Die Flughäfen wurden geschlossen und Notunterkünfte wurden für Touristen, sowie Einheimische aufgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Große Antillen.", "content": "Eine Hurrikanwarnung wurde für ganz Jamaika, für Haiti von Port-au-Prince zur dominikanischen Grenze, und für die Dominikanische Republik von Barahona zur haitianischen Grenze, herausgegeben. Für den übrigen Teil von Hispaniola und für Kuba, zwischen Camagüey und Guantánamo, wurden Tropensturmwarnungen herausgegeben. Hunderttausende wurden von gefährdeten niedrig liegenden Gebieten und Küstenregionen in Sicherheit gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Belize.", "content": "Hurrikanwarnungen wurden für die Küstenregionen nördlich von Belize City ausgegeben und die Bevölkerung wurde aufgefordert sich für Winde von 240 km/h vorzubereiten. Am 16. und 17. August beriet sich die neu gegründete belizische Küstenwache mit Notfallkomitees von Caye Caulker und Ambergris Caye über die Möglichkeit diese Inseln per Flugzeug oder per Boot zu evakuieren.", "section_level": 2}, {"title": "Honduras.", "content": "Honduras, besonders der Norden des Landes und die Islas de la Bahía, wurde vorbeugend für 48 Stunden in Alarmbereitschaft versetzt. Außerdem wurden Auffangorte errichtet, die falls nötig 10.000 Menschen für 15 Tage versorgen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Mexiko.", "content": "Am 17. August, nach Anfrage der Landesregierung von Quintana Roo, erklärte die Abteilung für zivile Sicherheit des mexikanischen Innenministeriums den Notstand für den ganzen Bundesstaat, sowie die Städte Cancún, Playa del Carmen und Chetumal und die Inseln Cozumel, Isla Mujeres und Holbox. Am 18. August begannen die Behörden mit Evakuierungen von Teilen Quintana Roos, indem sie 2.500 Menschen von Holbox, sowie 80.000 Touristen vom restlichen Bundesstaat in Sicherheit brachten. Mit 20.000 vorbereiteten Essensrationen versetzte sich Yucatán, Quitana Roos Nachbarbundesstaat, in Alarmbereitschaft und in Cancún wurden Notunterkünfte für 73.000 Personen errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Die Abteilung für Heimatschutz und Notfallvorbereitung des Gouverneuramts von Louisiana aktivierte ihren Krisenstab, um den Sturmverlauf zu überwachen und Vorbereitungen zu koordinieren. Die Gouverneurin von Louisiana Kathleen Blanco erklärte am 17. August den Notstand und bat um eine Notfallserklärung des Präsidenten, um Louisiana noch vor Eintreffen des möglichen Sturmes Zugang zu staatlichen Geldmitteln zu gewähren. Texas war schon im Juni und Juli von schweren Regenschauern heimgesucht worden, und der Tropensturm Erin sorgte noch immer dafür, dass die Böden gesättigt waren. Gouverneur Rick Perry befürchtete, dass weitere Regenfälle durch Dean Überschwemmungen verursachen könnten und versetzte daher 250 Mann des texanischen Park und Wildnisamtes in Bereitschaft, bei möglichen Evakuierungen mit Booten zu helfen. Er war außerdem dazu bereit 10.000 Soldaten in das Krisengebiet zu schicken, doch da Dean die Vereinigten Staaten verfehlte, war dies nicht notwendig. Die texanische Mineralölindustrie schickte Treibstoffladungen in die Küstengebiete, um im Falle einer Störung der Treibstoffverteilung durch den Sturm trotzdem eine adäquate Treibstoffversorgung sicherzustellen. In Vorbereitung einer Evakuierung errichtete das texanischen Transportamt außerdem eigene Evakuierungsfahrbahnen ein. Die NASA verkürzte die Shuttlemission STS-118 in Befürchtung Dean könne das Mission Control Center in Houston erreichen. Dahingehend wurde der letzte Raumausstieg um zwei Stunden verkürzt, was den Astronauten ermöglichte, einen Tag früher auf die Erde zurückzukehren.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Fünfzehn Staaten fühlten die Auswirkungen von Hurrikan Dean und der Sturm forderte auf seinem Weg durch die Karibik 42 Todesopfer. Der Hurrikan wütete zuerst am 17. Oktober über den Kleinen Antillen, später, als der Sturm in die Karibik zog, erreichten die äußeren Regenbänder die Großen Antillen. Dean passierte Jamaika als ein Kategorie-4-Hurrikan und verstärkte sich knapp bevor er am 21. August auf der Halbinsel Yucatán auf Land traf, in einen Kategorie-5-Hurrikan. Am 22. August ging er abgeschwächt noch einmal in Mexiko, diesmal im Bundesstaat Veracruz, an Land.", "section_level": 1}, {"title": "Kleine Antillen.", "content": "Hurrikan Dean gelangte noch am 17. August als Kategorie-2-Hurrikan durch den St. Lucia Kanal, der sich zwischen St. Lucia und Martinique befindet, in die Karibik. Der Sturm tötete sechs Menschen, beschädigte Häuser auf den Inseln und verwüstete einen Großteil der Landwirtschaft auf St. Lucia, Martinique, Dominica und Guadeloupe, indem 80–100 % der Bananenernten zerstört wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Große Antillen.", "content": "Der Sturm passierte die Großen Antillen größtenteils südlich, aber seine äußeren Regenbänder brachten heftige Windböen und starke Regenschauer über einen Großteil der Inseln. Die Kaimaninseln, Puerto Rico und Kuba wurden großteils von den Auswirkungen des Sturms verschont, doch der Sturm zog nur 80–100 km südlich an Jamaika vorbei und brachte Winde in Hurrikanstärke, sowie heftige Regenfälle, die Überschwemmungen und Erdrutsche verursachten, mit sich. Die Winde zerstörten außerdem viele Gebäude und dem Sturm fielen in Jamaika drei Menschen zum Opfer. Haiti und die Dominikanische Republik, die sich die Insel Hispaniola teilen, wurden zwar größtenteils von den Winden des Hurrikans verschont, heftige Regenfälle töteten aber 15 Menschen und machten Hunderte obdachlos.", "section_level": 2}, {"title": "Nicaragua.", "content": "Auch wenn kein direkte Auswirkungen in Nicaragua beobachtet werden konnten, ertrank ein vierjähriges Kind nachdem ein Boot wegen hoher Wellen und starken Windes im Kukra Fluss gekentert war.", "section_level": 2}, {"title": "Mexiko.", "content": "Der Hurrikan traf am 21. August um 3:30 Uhr Ortszeit die mexikanische Küste, nahe der Costa Maya in Quintana Roo. Dabei wurden Windböen von über 320 km/h gemessen. Die Touristenstädte Cancún und Cozumel wurden größtenteils von den Auswirkungen des Sturmes verschont, doch schwere Zerstörungen und Überflutungen wurden in der Hauptstadt Chetumal, das nur 65 km vom Landgangspunkt entfernt war, berichtet. Zuerst fiel es schwer mit den Gebieten der Costa Maya, die direkt vom Sturm getroffen wurde, Kontakt herzustellen, erst später wurde bekannt, dass das Gebiet, das ungefähr 200 Einwohner hatte, vollkommen zerstört worden war. Die Sturmflut und starke Winde zerstörten oder beschädigten hunderte Gebäude. Nachdem der Sturm das zweite Mal in Veracruz an Land ging, traten in den Bergen des Bundesstaates Hidalgo zwei Flüsse über die Ufer und Regen fiel bis zur Pazifikküste. Der Gouverneur von Veracruz, Fidel Herrera, sprach von einem \"gewaltigem Ausmaß der Zerstörung\". Die Erdölherstellung wurde nicht sonderlich getroffen und konnte schnell wieder aufgenommen werden. In Mexiko wurden mindestens 11 Menschen durch Hurrikan Dean getötet. 100–200 mm Regen fiel in den Bundesstaaten Jalisco und Nayarit. Diese Regenmengen töteten eine Person in Jalisco, als eine Schlammlawine 10 Häuser traf. Eine Person wurde in Puebla getötet, als ihn eine Mauer in seinem Haus erschlug, und 5 weitere starben durch Schlammlawinen. Eine Person in Veracruz kam in den Stromkreis, als sie Dacharbeiten ausführte und wurde getötet. In Michoacán wurde ein Mann unter einem Baum vom Blitz erschlagen, und in Hidalgo starben zwei Menschen, als das Dach ihres Hauses einstürzte. Der versicherte Schaden beträgt 400 Millionen US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Auch wenn die Vereinigten Staaten keine direkten Auswirkungen durch Hurrikan Dean spürten, gab es dennoch hohe Wellen und gefährliche Brandungsrückströme in Florida. In Siesta Key ertrank ein Schwimmer aufgrund solcher Brandungsrückströme, 35 weitere mussten gerettet werden. Das Resttief von Dean zog vom Pazifik aus am 26. August über Santa Barbara nach Südkalifornien und brachte schwere Gewitter und lokale Überflutungen mit sich. Das Tiefdruckgebiet überquerte die Mojave-Wüste am 27. August und brachte einen Rekordniederschlag nach Las Vegas. Dort verursachte es geringfügige Schäden und Überflutungen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Streichung des Namens.", "content": "Der Name Dean wurde, aufgrund seiner Auswirkungen, offiziell am 13. Mai 2008 während der jährlichen Versammlung der World Meteorological Organization in Orlando, Florida für immer aus den Namenslisten für tropische Wirbelstürme im Atlantik gestrichen. Der Name Dean wurde durch Dorian ersetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hurrikan Dean war der vierte benannte Sturm, der erste Hurrikan, und der erste große Hurrikan der atlantischen Hurrikansaison 2007. Dean war der stärkste atlantische Hurrikan seit Hurrikan Wilma im Jahre 2005 und ist der neuntstärkste Hurrikan im Atlantik seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Als Dean mit 906 hPa Zentraldruck in Mexiko auf Land traf, wurde er zum drittstärksten Hurrikan, der jemals im Atlantik an Land ging. Dean, ein klassischer Kap-Verde-Typ-Hurrikan, nahm einen west-nordwestlichen Kurs durch die Karibik, wo er zunächst am 20. August südlich an Jamaika vorbeizog, am 21. August auf der Halbinsel Yucatán an Land ging, und schließlich am 22. August, nachdem er Yucatán in die Bucht von Campeche überquert hatte, noch einmal im mexikanischen Bundesstaat Veracruz auf Land traf. Mindestens 42 Todesfälle wurden bestätigt und die versicherten Schäden beziffern sich auf 1,8 Milliarden US-Dollar.", "tgt_summary": "飓风迪安(英语:Hurricane Dean)是2007年大西洋飓风季最强烈的热带气旋,也是自2005年的飓风威尔玛以来最强烈的北大西洋飓风,在有纪录以来所有大西洋飓风中也可以排到第七位,还能在所有登陆过的大西洋飓风中排名第三。这股佛得角型飓风于2007年8月13日形成,从大西洋东部向西北偏西方向穿越圣卢西亚海峡进入加勒比海。系统接下来逐渐增强成大型飓风,并在8月20日从牙买加南部近海经过前不久达到萨菲尔-辛普森飓风等级下的五级飓风强度。8月21日,迪安以强劲的五级风暴强度在尤卡坦半岛登陆,穿越半岛进入坎佩切湾后虽有大幅削弱,但仍然达到飓风强度。系统接下来又有小幅增强,于8月22日在韦拉克鲁斯州实现二度登陆。之后迪安朝西北方向漂移,逐渐减弱成残留低气压,最终在美国西南部上空消散。", "id": 550201} {"src_title": "Round-Island-Boa", "tgt_title": "島蚺屬", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Round-Island-Boa ist eine ungiftige, schlanke Schlange, die eine Länge bis 150 cm erreicht. Die Oberseite ist dunkelbraun. Die Unterseite ist heller und hat dunkle Tupfer. Das Schuppenkleid besteht aus kielförmigen Schuppen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Lebensraum der Round-Island-Boa ist auf die kleine Insel Round Island bei Mauritius beschränkt. Früher lebte sie in den tropischen Hartholzwäldern und in der Palmsavanne. Heute kommt sie nur noch in einem kleinen Savannenareal mit spärlichen Palmbeständen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Round-Island-Boa ist überwiegend nachtaktiv und ernährt sich von endemischen Skinken und Geckos. Jungtiere und Männchen leben teilweise in Bäumen. Über ihrer Brutbiologie ist nur wenig bekannt. Es wird vermutet, dass die Brutzeit im April beginnt, obwohl junge Schlangen das ganze Jahr über beobachtet werden. Das Gelege besteht aus zwölf weichschaligen Eiern und befindet sich vermutlich in hohlen Palmstämmen oder unter Laub. Nach einer verhältnismäßig langen Brutzeit von 90 Tagen schlüpfen die jungen Schlangen, die bei der Geburt ungefähr 5 Gramm wiegen und eine hellorange Färbung des Schuppenkleides aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "90 % des ursprünglichen Hartholzwaldes auf Round Island wurden gerodet und mussten Ackerbauflächen weichen. Um das Jahr 1840 wurden Kaninchen und Ziegen auf Round Island eingeführt, die die Vegetation sehr stark zerstörten und somit zur Bodenerosion beitrugen. Mehrere Pflanzenarten, die den endemischen Tierarten, wie den Skinken oder den Schlangen Schutz und Lebensraum boten, sind deshalb ausgestorben oder extrem selten. Vom einstigen botanischen Reichtum der Insel ist nur noch ein spärlicher Rest übrig, der zudem durch tropische Stürme gefährdet ist. Die Ziegen und Kaninchen wurden in den 1980er Jahren auf Initiative der Mauritian Wildlife Foundation von der Insel entfernt. Heute leben vielleicht etwa 500 erwachsene Schlangen auf Round Island (mit einer geschätzten Gesamtpopulation von ungefähr 1000 Exemplaren).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Round-Island-Boa (\"Casarea dussumieri\"), auch als Kielschuppenboa bezeichnet, ist die einzige Art der Gattung \"Casarea\" innerhalb der Familie der Bolyerschlangen. Sie ist endemisch auf der kleinen Insel Round Island bei Mauritius. Sie darf nicht verwechselt werden mit der vermutlich ausgestorbenen Mauritiusboa (\"Bolyeria multocarinata\") aus der monotypischen Schlangengattung \"Bolyeria\", die ebenfalls nur auf Round Island vorkam. Die Round-Island-Boa ist vom Aussterben bedroht und gehört zu den seltensten Schlangen der Welt.", "tgt_summary": "岛蚺属(学名:\"Casarea\")是蛇亚目岛蚺科下的一个单型属,属下只有岛蚺(\"C. dussumieri\")一个蛇种。岛蚺是毛里求斯的地方特有种,因此只分布于当地一带。目前未有任何亚种被确认。", "id": 270799} {"src_title": "Seth Rogen", "tgt_title": "塞斯·羅根", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seth Rogen nahm als Teenager am Wettbewerb \"Vancouver Amateur Comedy Contest\" teil. Er zog nach Los Angeles, wo er mit einer in den Jahren 1999 bis 2000 in der Fernsehserie \"Voll daneben, voll im Leben\" gespielten Nebenrolle als Schauspieler debütierte. Für diese Rolle wurde er als Mitglied des Schauspielerensembles im Jahr 2000 für den Young Artist Award nominiert. Für seine Rolle in der Komödie \"Jungfrau (40), männlich, sucht...\" (2005) wurde Rogen – gemeinsam mit den anderen Darstellern – im Jahr 2006 für den MTV Movie Award nominiert. In der Komödie \"Beim ersten Mal\" (2006) übernahm er neben Katherine Heigl eine der Hauptrollen. Für diese Rolle wurde er im Jahr 2007 gemeinsam mit Paul Rudd für den Teen Choice Award nominiert. Als Drehbuchautor schrieb Rogen die Drehbücher einiger Folgen der Fernsehserie \"Da Ali G Show\" aus dem Jahr 2003, wofür er im Jahr 2005 für den Emmy Award nominiert wurde. Er arbeitete außerdem am Drehbuch der Komödie \"Superbad\" (2007) mit, in der er in einer der größeren Rollen auftrat. Für die Actionkomödie \"The Green Hornet\" schrieb er am Drehbuch mit und übernahm die Hauptrolle. 2012 moderierte Rogen den 27. Independent Spirit Award, 2013 den \"Comedy Central Roast\" von James Franco. Den Film \"Das ist das Ende\" (2013) inszenierte Rogen an der Seite von Evan Goldberg und gab somit sein Regiedebüt. Rogen war auch am Drehbuch beteiligt und übernahm eine der Hauptrollen. 2014 inszenierten Goldberg und Rogen die Satire \"The Interview\", die im Dezember 2014 kurz vor dem Kinostart wegen Anschlagsdrohungen für kurze Zeit zurückgezogen wurde. 2019 entwickelte er zusammen mit Eric Kripke und Goldberg die Serie \"The Boys\". Ins Deutsche wird er häufig von Tobias Kluckert synchronisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Rogen initiierte zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Lauren Miller, das Event Hilarity for Charity, das für eine intensivere Auseinandersetzung mit der Alzheimer-Krankheit wirbt. Am 26. Februar 2014 hielt er vor dem Senat der Vereinigten Staaten eine Rede zu diesem Thema. Rogen setzt sich seit Jahren für Cannabis und dessen vollumfängliche Legalisierung ein, viele seiner Filme behandeln auch das Thema Cannabis in kleinerem oder auch größerem Umfang. Im März 2019 gab er bekannt, in Kanada ins legale Cannabis-Business einzusteigen und Marihuana-Blüten zu verkaufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seth Aaron Rogen (* 15. April 1982 in Vancouver, British Columbia) ist ein kanadischer Komiker, Schauspieler, Synchronsprecher, Drehbuchautor, Filmproduzent und -regisseur.", "tgt_summary": "塞斯·亚伦·罗根(英语:Seth Aaron Rogen,,1982年-4月15日)是一位加拿大男演员、编剧、喜剧演员、监制和导演。他在青少年时期曾经演出栋笃笑长达4年的时间,于16岁时获得了温哥华业余喜剧比赛(Vancouver Amateur Comedy Contest)第二名,因此开启了他的演艺生涯。在居住于加拿大期间,他曾经参加电视系列剧《怪胎们》(1999年-2000年)的试镜,并被录取演出一名配角。为了参与演出工作,他迁居至美国洛杉矶,《怪胎们》在播映一季后便停播。之后他取得了在现场喜剧《主修未定》(2001年–2002年)的演出,并成为该剧的编剧之一。", "id": 917466} {"src_title": "Deutsche Christen", "tgt_title": "德意志基督徒", "src_document": [{"title": "Vorläufer.", "content": "Vorläufer der DC-Ideologie waren verschiedene protestantische Gruppen im Kaiserreich, die völkisches, nationalistisches und rassistisches Gedankengut in das herkömmliche konfessionelle Christentum einbrachten, um dieses zu einer „arteigenen Volksreligion“ umzuformen. Sie fanden ihr Vorbild etwa in dem Berliner Hofprediger Adolf Stoecker, der Arbeiterschaft und christliches Kleinbürgertum in den 1880er Jahren gegen angeblich jüdische „Überfremdung“ zu positionieren versuchte und dazu auch parteipolitisch tätig wurde. Arthur Bonus propagierte 1896 eine „Germanisierung des Christentums“. Max Bewer (1861–1921) behauptete in \"Der deutsche Christus\" 1907, Jesus stamme von deutschen Söldnern im römischen Heer in Galiläa ab und seine Verkündigung sei von „deutschem Blut“ beeinflusst. Er folgerte daraus, die Deutschen seien die besten Christen unter den Völkern, die nur durch das materialistische Judentum an der Entfaltung ihrer Geisteskräfte gehindert seien. Julius Bode (1876–1942) dagegen sah die Christianisierung der Germanen als Aufzwingen einer „undeutschen“ Verstandesreligion, die dem germanischen Fühlen wesensfremd geblieben sei und von der es sich befreien müsse. Der Flensburger Pastor Friedrich Andersen wurde durch Houston Stewart Chamberlain zum Rasse-Antisemiten und forderte seit 1904 die Abschaffung des Alten Testaments und „aller jüdischen Trübungen der reinen Jesuslehre“. In den dadurch ausgelösten Konflikten mit Kirchenbehörden berief er sich auf Adolf von Harnacks Buch über \"Marcion\". Zum 400-jährigen Jubiläum der Reformation 1917 gaben Andersen, der Schriftsteller Adolf Bartels, der Kirchenrat Ernst Katzer und Hans von Wolzogen \"95 Thesen\" heraus, um ein „Deutschchristentum auf evangelischer Grundlage“ zu begründen. Darin hieß es: Der „zornige Gewittergott“ Jehova sei ein anderer als der „Vater“ und „Geist“, den Christus verkündet und die Germanen geahnt hätten. Kindliches Gottvertrauen und selbstlose Liebe sei das Wesen der germanischen „Volksseele“ im Kontrast zu jüdischer „knechtischer Furcht vor Gott“ und „materialistischer Sittlichkeit“. Kirche sei keine „Anstalt zur Verbreitung des Judentums“: Darum sollten Religions- und Konfirmandenunterricht keine Stoffe des Alten Testaments wie die Zehn Gebote mehr lehren, und auch das Neue Testament sei von jüdischen Einflüssen zu „reinigen“, damit man den Kindern Jesus als Vorbild für „Opfermut“ und „männliches Heldentum“ darstellen könne. 1918 veröffentlichte Andersen eine \"Übersicht über die gegenwärtigen Versuche, das Judentum aus dem deutschen Christentum auszuscheiden\". 1921 schrieb er \"Der deutsche Heiland\", in dem er den Gegensatz zum Judentum auf eine apokalyptische Entscheidung zuspitzte: Gegen die „Verseuchung mit jüdischen Ideen“ vornehmlich aus dem Alten Testament sollten sich Kirche und Deutschtum „gegenseitig nützen und stützen“. Dann würde das Christentum seinen Ursprungscharakter als „Volks- und Kampfesreligion“ zurückgewinnen und sei dann tauglich, dass „der große Ausbeuter der Menschheit, der böse Feind unseres Volkes endlich unschädlich gemacht werde.“ Dazu gründete Andersen mit Joachim Kurd Niedlich, Pastor Ernst Bublitz und Lehrern der 1918 gegründeten Arndt-Hochschule in Berlin im Mai 1921 den \"Bund für deutsche Kirche\", dessen Vorsitz er übernahm. Dessen zweimonatlich mit 12.000 Stück erscheinende Zeitschrift \"Die Deutschkirche\" propagierte die Ideen des Bundes: Jesus solle als „tragisch-nordische Gestalt“ gegen die „Zweckreligion“ gestellt, das Alte Testament durch die „Deutsche Mythe“ ersetzt werden. Jede biblische Geschichte sei „nach deutschem Empfinden zu messen, damit das semitische Empfinden aus dem deutschen Christentum entweicht wie der Beelzebub vor dem Kreuz.“ Dieser Bund vereinte sich 1925 mit zehn weiteren völkischen, germanophilen und antisemitischen Verbänden zur \"deutschchristlichen Arbeitsgemeinschaft\". Die \"Geistchristliche Religionsgesellschaft\", die Artur Dinter 1927 in Nürnberg gründete, wollte eher die bestehenden Kirchen „entjuden“ und eine konfessionslose „Volkskirche“ bilden. Die von diesen Gruppen angestrebte Abschaffung des Alten Testaments lehnten auch viele deutschnationale Christen als rassistischen Angriff auf die eigenen Glaubensgrundlagen ab. Der Theologe Johannes Schneider, Mitglied der DNVP, schrieb 1925: 1927 reagierte der Evangelische Kirchenbund auf die zunehmende Radikalisierung der deutschchristlichen Gruppen mit einem Kirchentag in Königsberg, wo das Verhältnis des Christentums zu „Vaterland“, „Nation“, „Volkstum“, „Blut“, „Rasse“ geklärt werden sollte. Viele dortige Referenten versuchten, sich vom Rassismus abzugrenzen, zeigten aber nur, wie weit dieser schon in ihr Denken eingedrungen war. Paul Althaus z. B. erklärte: Auf dieser Basis ließ sich das Sendungsbewusstsein der radikaleren Deutschchristen kaum bremsen. 1927 sammelten sie sich in Thüringen, um die \"Thüringer Kirchenbewegung Deutsche Christen\" zu gründen. Diese suchte den Kontakt zur NSDAP, für die Andersen seit 1928 als Redner auftrat. Ihr Mitteilungsblatt trug den Namen \"Briefe an Deutsche Christen\". Alfred Rosenbergs Buch \"Der Mythus des 20. Jahrhunderts\" (erschienen Anfang 1930) fand in diesen Kreisen große Zustimmung und gab ihnen neuen Aufschwung. Seine Polemik gegen alles „Undeutsche“ und „Artfremde“ im Christentum richtete sich gegen dessen Glaubensgrundlagen und seine konfessionellen Organisationen zugleich. Marxistischer und katholischer Internationalismus wurden als zwei Facetten desselben jüdischen Geistes angegriffen. Eine erneuerte Nationalreligion wurde als Vollendung der Reformation ausgegeben. Die \"Arbeitsgemeinschaft Deutsche Glaubensbewegung\" war zum Teil ebenfalls eine völkische Gründung, allerdings außerhalb der Kirche und gegen die Kirchen und das Christentum gerichtet. Ziel war die Etablierung einer \"dritten Konfession\" und die staatliche Anerkennung einer nichtchristlichen Glaubensgemeinschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Programm.", "content": "Schon 1931 war in Altenburg in Thüringen im Umfeld der Pfarrer Siegfried Leffler und Julius Leutheuser aus dem Wieratal eine Gruppierung mit der Bezeichnung Deutsche Christen zu einer Kirchenvertreterwahl angetreten. Am 6. Juni 1932 gründete der Berliner Pfarrer Joachim Hossenfelder die \"Glaubensbewegung Deutsche Christen\" als innerevangelische Kirchenpartei für das ganze Reich. In ihren „Richtlinien“ vom selben Tag hieß es: Zu diesem Programm gehörte ferner Die Alternative zwischen Reichskirche oder Kirchenbund war nicht nur eine Frage der Organisation. 1918 hatten die evangelischen Landeskirchen mit ihrem jeweiligen Landesherrn ihren summus episcopus (obersten Bischof) verloren; die Weimarer Verfassung sah die Trennung von Kirche und Staat vor. Seit 1919 lag die Kirchengewalt nicht mehr beim Staat, sondern war auf die Kirchen zurückgefallen. Die evangelischen Kirchen hatten sich eigene Verfassungen gegeben, die parlamentarisch-demokratische Elemente enthielten. Im Gegensatz zur einheitlich geführten katholischen Kirche hatten die evangelischen Kirchen unterschiedliche Bekenntnisse. Das war einer der Gründe, warum die Landeskirchen sich bis 1933 nur zu einem lockeren Kirchenbund zusammengeschlossen hatten. Die DC hatten zwar vor, den Parlamentarismus in der Kirche zugunsten des Führerprinzips abzuschaffen. Sie ließen aber unbeantwortet, welchem Bekenntnis eine Reichskirche und ihre Führung folgen sollte. Nationalismus, Demokratiefeindschaft, Antikommunismus und Rassismus unterschieden die DC nicht wesentlich von anderen kirchlichen Gruppen, die eine Synthese oder Angleichung von Volkstum und Christentum anstrebten. Viele Mitglieder der DC waren in dieser Richtung volksmissionarisch tätig. Sie gaben Gesangbücher, eigene Schriften zur Katechese heraus und entwarfen eigene Gottesdienstformen. Am 9. September 1932 erkannte der altpreußische Evangelische Oberkirchenrat (EOK) die DC mitsamt ihrem Programm als Kirchenpartei an. Bei den folgenden altpreußischen Kirchenwahlen am 13. November 1932 traten sie erstmals mit eigenen Listen an und erreichten durchschnittlich ein Drittel aller Sitze in den Presbyterien der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union. Sie waren dort nicht die einzige rechtsgerichtete Gruppe, sondern standen in Konkurrenz vor allem mit der deutschnationalen \"Liste der Rechtsgruppen\" und der Gruppe \"Positives Christentum\", die sich an Punkt 24 des 25-Punkte-Programms der NSDAP anlehnte. In anderen Landeskirchen, die zudem ihre Kirchenwahlen nicht gleichzeitig hatten, gelang es ihnen damals noch nicht, wesentliche Erfolge zu erzielen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg.", "content": "Anfang 1933 trat die DC-Gruppe aus dem Wieratal bei Altenburg in die Leitung der Thüringer Landeskirche ein und benannte sich in „Kirchenbewegung deutsche Christen“ um. Sie hatte fast eine Million Mitglieder, darunter ein Drittel der Pfarrerschaft. Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 begrüßten zahlreiche Protestanten als eine Art von Gott gesandte „Erlösung“. Viele Landeskirchen veranstalteten Fest- und Dankesgottesdienste, DC-nahe Pastoren ließen in Kirchen Hakenkreuzflaggen als „Symbol der deutschen Hoffnung“ aufhängen. Doch bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 verfehlte die NSDAP trotz Verbots der KPD und SA-Straßenterrors die absolute Mehrheit. Daraufhin bejahte Hitler in seiner Regierungserklärung vom 23. März 1933 die positive Rolle der bestehenden Großkirchen für die Volkserziehung und versprach, ihre Rechte und Stellung im Staat nicht anzutasten. Dies enttäuschte die Hoffnung der DC auf eine Gleichschaltung der Kirchen nach ihren Vorstellungen zunächst. Daraufhin ließ Ludwig Müller, DC-Leiter in Ostpreußen, die DC-Richtlinien überarbeiten und ihre Forderungen, die bereits starke Kritik bei reformatorisch orientierten Protestanten hervorgerufen hatten, abmildern. So wollte er die Chancen der DC, von den übrigen Protestanten anerkannt zu werden, verbessern. Ihr Ziel blieb eine überkonfessionelle bzw. konfessionslose Reichskirche. Nach der Machtergreifung Hitlers schrieb der evangelische Theologe Emanuel Hirsch: Im April 1933 ernannte Hitler Ludwig Müller zu seinem „Sonderbeauftragten für Kirchenfragen“. Daraufhin wählte die DC ihn sofort zu ihrem „Schirmherrn“ und Kandidaten für das erst noch zu schaffende Reichsbischofsamt. Die neuformierte „jungreformatorische Bewegung“ nominierte den weithin angesehenen Pastor Friedrich von Bodelschwingh als ihren Gegenkandidaten. Um der befürchteten staatlich verordneten Neuordnung der evangelischen Kirche zuvorzukommen, wählten die versammelten Landeskirchenvertreter Bodelschwingh im Mai 1933 zum Reichsbischof, obwohl dieses Amt im Kirchenvertrag mit dem Staat noch gar nicht vorgesehen war. Deshalb sprachen DC und Staatsvertreter von einem Vertragsbruch. Auf Grund dieses Drucks trat Bodelschwingh nach 26 Tagen zurück. Hitler setzte zur selben Zeit eine neue Verfassung der DEK in Kraft, die das „Führerprinzip mit einem lutherischen Reichsbischof“ festsetzte und von 28 Landeskirchen anerkannt wurde. Am Vorabend der von ihm kurzfristig angesetzten Kirchenwahlen in allen Landeskirchen ergriff Hitler im Radio deutlich Partei für die DC. Daraufhin errangen diese am 23. Juli 1933 einen Erdrutschsieg und gewannen in fast allen Landeskirchen eine Mehrheit von etwa zwei Dritteln aller abgegebenen Stimmen. Danach übernahmen sie in einigen Landeskirchen und vielen reichsweiten DEK-Gremien die Führungsämter. Bei der DEK-Synode am 6. September 1933 wählten die Delegierten aller Kirchengruppen, auch die der unterlegenen Jungreformatoren, Ludwig Müller einstimmig zum neuen Reichsbischof. Am 29. September trat er sein Amt an. Dies stärkte den Einfluss der DC auch in den intakten Landeskirchen, die noch von ihren Gegnern geleitet wurden. Von nun an führten die DC-geführten Landeskirchen Arierparagraphen für Geistliche und Beamte ein. Nach Müllers Wahl bildete sich der Pfarrernotbund, um Judenchristen vor Ausgrenzung zu schützen.", "section_level": 1}, {"title": "Niedergang.", "content": "Die Ausbreitung der DC kam trotz Hitlers Unterstützung und ihrer Wahlsiege infolge einer Kundgebung im Berliner Sportpalast am 13. November 1933 zum Stillstand. Dort sprach der Berliner Gauobmann Reinhold Krause das Anliegen der DC deutlich aus: Die „Seele des deutschen Volkes“ gehöre „restlos dem neuen Staat“. Dessen Totalitätsanspruch könne folgerichtig auch vor der Kirche „nicht halt machen“. Der Nationalsozialismus wolle diese „aus seinem Geist erneuern und neu gestalten“. Vereinigung aller Religionen und Konfessionen in einer „völkischen Nationalkirche“ sei das Gebot der Stunde. Dazu bedürfe es umgehend einer „Befreiung von allem Undeutschen in Gottesdienst und im Bekenntnismäßigen, Befreiung vom Alten Testament mit seiner jüdischen Lohnmoral, von diesen Viehhändler- und Zuhältergeschichten.“ Zudem sei notwendig, „daß alle offenbar entstellten und abergläubischen Berichte des Neuen Testaments entfernt werden und daß ein grundsätzlicher Verzicht auf die ganze Sündenbock- und Minderwertigkeitstheologie des Rabbiners Paulus ausgesprochen wird [...] Hierbei gehört auch, daß unsere Kirche keine Menschen judenblütiger Art mehr in ihren Reihen aufnehmen darf.“ Für Judenchristen seien abgesonderte Gemeinden einzurichten. Etwa 20.000 Zuhörer nahmen diese Rede begeistert auf. Eine entsprechende Erklärung mit Krauses Forderungen wurde mit nur einer Gegenstimme angenommen. Viele evangelische Gemeindeglieder, die bis dahin mit den DC sympathisiert hatten, hörten die Rundfunkübertragung der Rede. Diese bewirkte bei ihnen einen Stimmungsumschwung. Krauses Forderungen waren zwar Programmpunkte der DC, vielen Protestanten aber trotz des zurückliegenden Wahlkampfs nicht voll bewusst geworden. Sie drückten die zuvor außerhalb und parallel, nun auch innerhalb der DC zur Macht drängende Strömung des Neuheidentums aus, die faktisch eine Auflösung und Ersetzung des bekenntnisgebundenen Christentums durch eine „deutsch-germanische“ Nationalreligion anstrebte. Aufgrund der Bejahung des „positiven Christentums“ im Parteiprogramm der NSDAP war diese Strömung zuvor nicht in den Vordergrund getreten. Sie hatte aber ebenfalls seit Januar 1933 enorm an Zulauf gewonnen. Ihre Vertreter sahen in den DC die Chance, ihre antijüdische \"und\" antichristliche „deutsch-germanische Weltanschauung“ mit ihren endzeitlich geprägten Ideologien von „Blut und Boden“, Führerkult und Rassenlehre in breiten protestantischen Bevölkerungskreisen zu verankern. Vielen Kirchengemeinden und Mitgliedern der DC, denen eher eine „christliche“ Nationalreligion vorgeschwebt hatte, gingen diese Konsequenzen nun zu weit, und sie traten zu Tausenden wieder aus. Fast alle evangelischen Teilkirchen distanzierten sich relativ rasch von den DC. Um die kirchliche Einheit und sein Leitungsamt zu retten, enthob Reichsbischof Müller Krause aller kirchlichen Ämter und legte selbst die „Schirmherrschaft“ über die DC nieder. Doch er wurde nicht länger als Führer der DEK akzeptiert, da er deren Einheit nicht wahren konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolgeorganisationen.", "content": "Nach dieser Sportpalastrede spaltete sich die „Glaubensbewegung Deutsche Christen“ auf; Konkurrenzkämpfe dominierten. Als reichsweite Nachfolgeorganisation mit volksmissionarischer Ausrichtung bildete sich die „Reichsbewegung Deutsche Christen“, die sich 1938 in „Lutherdeutsche“ umbenannte. Die Kräfte, die eine überkonfessionelle Nationalkirche anstrebten, sammelten sich in der „Kirchenbewegung Deutsche Christen“. Diese versuchten ab 1936 erfolglos, Mitgliederzahl und innerkirchlichen Einfluss über einen relativ gemäßigten „Bund für deutsches Christentum“ zu vergrößern. 1937 schlossen sich die meisten dieser Gruppen zur „Nationalkirchlichen Bewegung Deutsche Christen“ zusammen. Kirchenminister Hanns Kerrl gewährte diesem Bündnis zeitweise Unterstützung, ohne jedoch dessen kirchlichen Wirkungsgrad zu verstärken. Hossenfelder, der aufgrund der Spaltungen von seinem Posten als Reichsleiter der DC hatte zurücktreten müssen, gründete später die „Kampf- und Glaubensbewegung DC“. Reinhold Krause formierte im November 1933 eine „Glaubensbewegung Deutsche Volkskirche“, trat aber zum Jahresende aus der DEK aus. 1934 gab es 32 verschiedene „Glaubensbewegungen“. Hitler hatte in seinem Buch \"Mein Kampf\" geschrieben, er warne vor den „sogenannten religiösen Reformatoren auf altgermanischer Grundlage“:", "section_level": 1}, {"title": "Vorstöße zur „Entjudung“ der Bibel.", "content": "Die Thüringer DC behielten nach dem Sportpalastskandal die Leitung der thüringischen Landeskirche. Sie gründete 1939 mit Zustimmung von elf deutschen evangelischen Landeskirchen in Eisenach das „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“. Auch viele Bekenntnischristen befürworteten ein solches Vorgehen in der Hoffnung, dass dadurch die Kirchenaustrittsbewegung der Jahre von 1937 bis 1940 gebremst werden könnte. Das Institut leitete Siegfried Leffler. Wichtige Mitarbeiter waren der wissenschaftliche Leiter Walter Grundmann, der Geschäftsführer Heinz Hunger und Grundmanns Doktorand Max Adolf Wagenführer. Eines der Ziele des Instituts war die Zusammenstellung eines „Volkstestaments“ im Sinne des von Alfred Rosenberg geforderten „Fünften Evangeliums“, das den Mythos des „arischen Jesus“ verkünden sollte. Grundmann und der Altenburger Oberpfarrer Erich Fromm veröffentlichten zusammen mit den anderen Mitarbeitern des Arbeitskreises \"Volkstestament\" 1940 das völkische Testament \"Die Botschaft Gottes\". An dessen dichterischer Fassung war Lulu von Strauß und Torney (1873–1956), eine bekannte Balladendichterin und Inhaberin des Eugen-Diederichs-Verlages, beteiligt. Die \"Botschaft Gottes\" fand vor allem in Thüringen reißenden Absatz, rief aber auch entschiedenen Widerspruch hervor, etwa von dem Theologen Hans Freiherr von Soden. Heute erinnert in Eisenach ein 2019 errichtetes Mahnmal an den „Irrweg“, den die Gründung des „Entjudungsinstituts“ darstellte.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Nach 1945 bildeten die verbliebenen DC-Strömungen kleinere Gemeinschaften und Zirkel in Distanz zur neu gegründeten EKD. Auf die Geschichtsschreibung des Kirchenkampfes suchten der DC nahestehende Personen in einer „Kirchengeschichtlichen Arbeitsgemeinschaft“ Einfluss zu nehmen. Für die Theologie und Politik blieben sie jedoch fortan bedeutungslos. Andere ehemalige Mitglieder der DC riefen nach 1945 mit der \"Freien Christlichen Volkskirche\" und der \"Volkskirchenbewegung Freie Christen\" zahlenmäßig unbedeutende eigenständige Religionsgemeinschaften ins Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deutschen Christen (DC) waren eine rassistische, antisemitische und am Führerprinzip orientierte Strömung im deutschen Protestantismus, die diesen von 1932 bis 1945 an die Ideologie des Nationalsozialismus angleichen wollte.", "tgt_summary": "德意志基督徒是指纳粹德国时代的德国教会。", "id": 2986051} {"src_title": "Twerskaja-Straße", "tgt_title": "特維爾大街", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Twerskaja-Straße ging aus einem alten Handelsweg hervor, der den Zarensitz Moskau mit der Stadt Twer verband, damals eine bedeutende Fürstentumshauptstadt. Im 14. Jahrhundert entstanden die ersten Häuser entlang des Weges, es folgten Läden und Handwerksbetriebe. Mit der Ausdehnung Moskaus wuchs die Rolle der Straße; sie rückte zunehmend ins Stadtzentrum und wurde auch von Bojaren und anderen reichen Leuten bewohnt. Im 17. Jahrhundert wurde die Straße befestigt und verbreitert. Seitdem galt sie als Einfallstraße der Stadt, die auch von vielen von auswärts kommenden Gästen befahren wurde. Da auch die Zaren bei ihren Reisen öfters die Twerskaja passierten, bekam die Straße den Spitznamen \"Zarenstraße\". Nach der Errichtung Sankt Petersburgs Anfang des 18. Jahrhunderts und der Verlegung der russischen Hauptstadt dorthin wurde auch die ursprünglich bis nach Twer führende Straße weiter nach Petersburg verlängert. Damit wurde die Twerskaja-Straße zum Anfangspunkt des wichtigsten russischen Verkehrsweges, womit sich ihre Rolle im Leben der Stadt nochmals vergrößerte. Es entstanden entlang der Twerskaja immer mehr Herrenhäuser und luxuriöse Paläste. 1784 wurde hier auch der Generalgouverneurspalast errichtet, der seitdem als Sitz der Moskauer Stadtväter diente und auch heute noch von der Moskauer Stadtverwaltung bevölkert wird. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Twerskaja nicht nur die vornehmste Adresse der Stadt, sondern auch deren belebteste Einkaufs- und Geschäftsstraße. Einige Jahre nach der Oktoberrevolution wurde die Twerskaja-Straße im Zuge der umfassenden Umbaumaßnahmen in Moskau, das zur Hauptstadt der Sowjetunion wurde, radikal umgestaltet. 1932 wurde sie zusammen mit der Ersten Twerskaja-Jamskaja-Straße in die \"Gorki-Straße\" (russ. ) zu Ehren des Schriftstellers Maxim Gorki umbenannt. Zur Verbreiterung der Straße wurden die meisten Gebäude aus der Zeit vor 1917 abgerissen oder um einige Meter verschoben. Besonders hart traf es die vormals zahlreichen Kirchengebäude an der Twerskaja, die allesamt zerstört wurden. An den Seiten der verbreiterten Twerskaja entstanden stattdessen mehrstöckige, repräsentative Gebäude im Stile des Sozialistischen Klassizismus, von denen die meisten als Wohnhäuser für politische, wissenschaftliche und kulturelle Elite dienten. Dieses Stadtbild weist die Straße bis heute auf. 1990 erhielt die Twerskaja ihren historischen Namen zurück. Bis heute zählt sie zu den repräsentativsten Straßen Moskaus und beherbergt zahlreiche noble Geschäfte, staatliche Institutionen und vornehme Wohnquartiere in monumentalen Gebäuden aus der Stalin-Ära. Außerdem ist die Twerskaja eine wichtige Verkehrsader der russischen Hauptstadt. An Wochenenden oder Feiertagen wird die Straße gelegentlich auch für politische Demonstrationen, aber auch Volksfeste und Open-Air-Konzerte genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Bauwerke.", "content": "Zu den bekanntesten Bauwerken an der Twerskaja zählen vor allem die wenigen Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die im Zuge der Umgestaltung der Straße erhalten geblieben sind. Dazu gehört das bereits erwähnte Haus der Stadtverwaltung, dem gegenüber an der rechten Straßenseite 1954 das Denkmal für den Großfürsten und Stadtgründer Juri Dolgoruki aufgestellt wurde. Ganz am Anfang der Twerskaja und wenige Hundert Meter vom Roten Platz entfernt steht auf der linken Straßenseite das Fünf-Sterne-Hotel \"National\", ein eklektischer Bau aus den Jahren 1901–1903 und eines der ältesten und luxuriösesten Hotels der Stadt. In unmittelbarer Nähe hiervon beherbergt das hellgrüne, skulpturenverzierte Gebäude aus den 1880er-Jahren seit 1937 ein Theater. Auf der rechten Straßenseite befindet sich ein paar Hundert Meter weiter nordwestlich des Dolgoruki-Denkmals der berühmte Feinkostladen Jelissejew (Nr. 14) in einem ehemaligen Palast aus dem frühen 19. Jahrhundert. In der Nr. 10 befindet sich das ehemalige Hotel Lux. Das wohl bekannteste Gebäude aus der Sowjetzeit an der Twerskaja ist das zentrale Telegraf (1927–1929) des Architekten Iwan Rerberg, der in Moskau auch den Kiewer Bahnhof entworfen hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Twerskaja-Straße ( / \"Twerskaja uliza\", zu Deutsch „Twerer Straße“) ist eine zentrale Straße in Moskau, Russland. Sie beginnt in unmittelbarer Nähe des Kremls und führt rund zwei Kilometer in nordwestliche Richtung bis zum Gartenring, wo sie in die \"Erste Twerskaja-Jamskaja-Straße\" übergeht. Diese wiederum ist gut einen Kilometer lang und geht in Höhe des Weißrussischen Bahnhofs in den \"Leningrader Prospekt\" über, welcher den Anfang der Fernstraße M10 von Moskau nach Sankt Petersburg darstellt.", "tgt_summary": "特维尔大街()是俄罗斯首都莫斯科一条主要街道,全长1.6公里。是莫斯科的购物、娱乐和夜生活中心。莫斯科市政厅也位于街上。", "id": 1359925} {"src_title": "Chinese Poker", "tgt_title": "十三張", "src_document": [{"title": "Regeln.", "content": "Jeder Spieler bekommt 13 Karten, die nicht austauschbar sind. Daraus hat er drei Hände zu bilden: Da die \"Front Hand\" nur aus drei Karten besteht, werden die Kombinationsmöglichkeiten auf \"Drilling\", \"ein Paar\" und \"höchste Karte\" reduziert. Die Hände werden dann in der Reihe nach verdeckt vor dem Spieler hingelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Surrender-Regel.", "content": "Die übliche Spielweise von Chinese Poker erlaubt es dem Spieler nicht seine Karten zu folden. Spielt man jedoch mit der Surrender-Regel geht man folgendermaßen vor: Wenn alle Hände verdeckt abgelegt wurden, sagt man an, dass man aussteigt. Damit verliert man automatisch 0-2 gegen jeden Spieler (siehe → Wertung).", "section_level": 2}, {"title": "Tausch-Regel.", "content": "Wenn man mit drei Spielern spielt, kann man optional mit Tauschen spielen. Will man tauschen, muss man an jeden Spieler 2 Punkte zahlen, und kann dann beliebig viele seiner Karten mit den übrig gebliebenen Karten tauschen. Dabei kann man so spielen, dass der zuerst tauschen darf, der es als erster ansagt, oder bei abwechselndem Kartengeber, der zuerst tauschen darf, der als erstes nach dem Geber sitzt.", "section_level": 2}, {"title": "Wertung.", "content": "Bei der Wertung werden die einzelnen Hände (Vorne/Mitte/Hinten) mit denen der Gegner verglichen, und zwar Jeder gegen Jeden. Dabei zählt Front Hand gegen Front Hand, Middle Hand gegen Middle Hand und Back Hand gegen Back Hand. Ist man in einer Hand besser als der Gegner, bekommt man einen Punkt, ist man schlechter bekommt der Gegner einen Punkt. Für den Fall dass beide Hände gleich stark sind, bekommt niemand einen Punkt. Ein Beispiel: Ich schlage meinen Gegner in der Front Hand und der Back Hand, und verliere in der Middle Hand. Ich bekomme 2 Punkte und mein Gegner 1 Punkt (2-1). Schlage ich meinen Gegner in allen drei Händen, bekomme ich 3+1 = 4 (3 Punkte plus 1 Einsatz/Ante) Punkte. Gibt es in einer Hand ein Unentschieden, wird für diese Hand kein Punkt vergeben. Mit einer oder mehreren Unentschieden sind also auch die Kombinationen 2-0, 1-0, 1-1 (plus 1 Einsatz/Ante) möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Punktesysteme.", "content": "Es gibt viele unterschiedliche Punktesysteme, und man kann sich seine eigenen Systeme machen. Allen Systemen gleich ist jedoch, dass man Punkte untereinander tauscht, das heißt die Summe aller Punkte immer Null ist. Wie viel ein Punkt wert ist, kann mit jedem Spieler einzeln abgesprochen werden, man muss nicht mit allen um den gleichen Betrag spielen.", "section_level": 1}, {"title": "\"2-4\" Regel.", "content": "Das gängigste Punktesystem ist die \"2-4\" Regel, bei der ein Spieler für den Gesamtsieg seiner drei Hände einen Extrapunkt bekommt. Bei einem 3-0 bekommt man also 4 Punkte, der Gegner 4 Minuspunkte. Bei einem 2-1 bekommt man 2 Punkte, der Gegner 2 Minuspunkte. Bei einem 1-1 oder 0-0 bekommt niemand Punkte. Bei einem 2-0 bekommt man 3 Punkte und der Gegner 3 Minuspunkte, und bei einem 1-0 bekommt man 2 Punkte und der Gegner 2 Minuspunkte.", "section_level": 2}, {"title": "\"1-6\" Regel.", "content": "Ein weiteres Punktesystem ist die \"1-6\" Regel, bei der ein Spieler 3 Extrapunkte für ein 3-0 bekommt. Bei einem 3-0 bekommt man also 6 Punkte, der Gegner 6 Minuspunkte. Bei einem 2-1 bekommt man 1 Punkt, der Gegner 1 Minuspunkt. Bei einem 1-1 oder 0-0 bekommt niemand Punkte. Bei einem 2-0 bekommt man 2 Punkte und der Gegner 2 Minuspunkte, und bei einem 1-0 bekommt man 1 Punkt und der Gegner 1 Minuspunkt.", "section_level": 2}, {"title": "Royalties.", "content": "\"Royalties\" sind \"Bonus-Hände\", die einem Spieler Extrapunkte einbringen. Auch hier gibt es verschiedene Varianten die Punkte zu verteilen. Die Punkte für Royalties werden ebenfalls mit jedem einzelnen Spieler verrechnet. Für einen Vierling in der Back Hand bekommt man also 3 Punkte von jedem Gegner, und entsprechend jeder Gegner 3 Minuspunkte.", "section_level": 1}, {"title": "Natural Royalties.", "content": "\"Natural Royalties\" sind \"Bonus-Hände\", mit denen man automatisch gegen jeden Gegner gewinnt, und die entsprechenden Punkte bekommt. In diesem Fall findet keine weitere Wertung statt, auch keine Verrechnung mit möglichen \"Royalties\" der Gegner. Straßen und Flushes in der Front Hand gibt es ausschließlich für die Wertung einer \"Natural Royalty\", nicht für die normale Wertung.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Bei der Wertung geht man der Reihe nach vor, und vergleicht jede Hand mit Jeder. Spieler 1 (oben) mit der Hand [8-8-8 K-Q-J-T-9 7-7-7-T-T] verliert 3 Punkte an Spieler 2 (mitte) mit der Hand [3-Pik 5-Karo 5-Kreuz], denn Spieler 2 hat einen \"Natural Royalty\" in Form von drei Flushes. Der Drilling in der Front Hand bringt Spieler 1 in diesem Fall keine Punkte. Gegen Spieler 3 (unten) mit der Hand [Q-T-5 A-A-2-2-4 3-3-3-3-6] gewinnt Spieler 1 die Front Hand und die Middle Hand, und verliert die Back Hand, also 2-1. Nach der \"2-4\" Regel gewinnt Spieler 1 zwei Punkte gegen Spieler 3, und dazu kommen noch die \"Royalties\". Für den Drilling in der Front Hand bekommt Spieler 1 drei Punkte von Spieler 3, und für den Vierling in der Back Hand bekommt Spieler 3 drei Punkte von Spieler 1. Insgesamt gewinnt Spieler 1 also 2 Punkte von Spieler 3. Spieler 2 bekommt ebenfalls 3 Punkte von Spieler 3, da er drei Flushes hält, und auch hier bringt der Vierling Spieler 3 keine Punkte ein. Wenn alle Spieler um denselben Betrag pro Punkt spielen, kann man die Ergebnisse auch miteinander verrechnen, und Spieler 1 bekommt in dieser Runde 1 Minuspunkt angerechnet, Spieler 2 bekommt 6 Punkte, und Spieler 3 erhält 5 Minuspunkte. Die Summe der Punkte dieser Runde ist wie immer 0.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der professionelle Pokerspieler Phil Ivey erklärte in einer Radiosendung, dass er häufig nebenbei Chinese Poker spiele. Am \"EPT Monte Carlo\"-Turnier im November 2005 wollte er an sich nicht teilnehmen, änderte seine Meinung aber, weil er Barry Greenstein überreden konnte, mit ihm \"Chinese Poker\" zu spielen. Chinese Poker wird von vielen professionellen Spielern nebenbei bei Turnieren gespielt, ist aber auch für Amateure eine interessante Variante. Chinese Poker wurde auch bei der World Series of Poker 1995 und der World Series of Poker 1996 als reguläre Veranstaltung gespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chinese Poker (auch bekannt als Russian Poker) ist eine Variante des Kartenspiels Poker. Jeder Spieler erhält 13 Karten eines 52-Karten-Decks. Typischerweise wird das Spiel mit vier Spielern gespielt, kann aber auch mit zwei oder drei Spielern gespielt werden.", "tgt_summary": "十三张,又称十三支,是扑克游戏的一种,使用扑克牌型,盛行于华人地区。常称之为中式扑克(Chinese Poker)扑克游戏的一种,盛行于华人地区。通常4人一起玩,经常用来赌博。", "id": 1154211} {"src_title": "Jessica Ennis-Hill", "tgt_title": "謝茜嘉·恩尼斯-希爾", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jessica Ennis ist die Tochter eines jamaikanischen Malers und Dekorateurs und einer englischen Sozialarbeiterin. Sie wurde in den Sommerferien 1996 an die Leichtathletik herangeführt – da ihre Eltern arbeiten mussten, wurden sie und ihre Schwester Carmel in ein Sportcamp in ihrer Heimatstadt Sheffield geschickt. Dort wurde das Talent der 10-jährigen Schülerin von dem Trainer Mick Thompson entdeckt. Ab dem Jahr 2000 sollte Ennis von Tony Minichiello ständig betreut werden. Nach Platz fünf bei ihren ersten nationalen Meisterschaften, den Jugendweltmeisterschaften 2003 (U18), und Platz acht bei den Juniorenweltmeisterschaften 2004 (U20) gewann sie 2005 den Titel als Junioreneuropameisterin. Bei der Universiade 2005 in Izmir belegte sie den dritten Platz mit 5910 Punkten. Bei den Commonwealth Games in Melbourne im März 2006 verbesserte sie ihre Bestleistung um 359 Punkte auf 6269 Punkte. Damit belegte sie den dritten Platz hinter ihrer englischen Teamkollegin Kelly Sotherton und der Australierin Kylie Wheeler. Beim Europacup der Mehrkämpfer in Arles erreichte sie im Juli 2006 Platz vier mit 6170 Punkten. In Göteborg bei den Europameisterschaften 2006 verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung auf 6287 Punkte und belegte den achten Platz. Im März 2007 nahm sie am Fünfkampf bei den Halleneuropameisterschaften in Birmingham teil, mit 4716 Punkten erreichte sie den sechsten Platz. Bei den Britischen Meisterschaften 2007 gewann Ennis den 100-Meter-Hürdenlauf und den Hochsprung. In Stettin verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung 2007 auf 6399 Punkte. Eine weitere Steigerung gelang ihr bei den Weltmeisterschaften 2007 in Osaka, wo sie mit 6469 Punkten den vierten Platz belegte. Am 16. August 2009 wurde sie in Berlin Siebenkampfweltmeisterin mit der Weltjahresbestleistung von 6731 Punkten. Im Jahr darauf gewann sie auch den Europameistertitel in Barcelona und verbesserte dabei ihre persönliche Bestleistung auf 6823 Punkte. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu konnte sie ihren Titel von Berlin nicht verteidigen, obwohl sie bis zum Speerwurf die Tabelle mit über 100 Punkten Vorsprung anführte. Sie erreichte mit ihrem Wurf nur eine Weite von 39,95 m und verlor somit die Chance auf den zweiten Weltmeistertitel. Mit 6751 Punkten gewann sie hinter der Russin Tatjana Tschernowa die Silbermedaille. Im Dezember 2016 wurde ihr jedoch die Goldmedaille zugesprochen, da die siegende Russin gedopt war. Am 4. August 2012 gewann Ennis in London bei den XXX. Olympischen Spielen mit der persönlichen Bestmarke von 6955 Punkten die Goldmedaille im Siebenkampf. Im 100-Meter-Hürdenlauf stellte sie sogar eine Weltbestleistung innerhalb des Siebenkampfs auf. Daraufhin wurden Ennis mehrere Auszeichnungen zuteil, darunter 2013 der Laureus World Sports Award als „Weltsportlerin des Jahres“. Nach einer zweijährigen Babypause bestritt Ennis-Hill 2015 ihren ersten Siebenkampf beim Hypomeeting in Götzis 2015. Dort erreichte sie den vierten Platz und war somit eine Medaillenanwärterin für die Weltmeisterschaften 2015 in Peking. Dort setzte sie sich überraschend gegen die Weltjahresbeste und favorisierte Brianne Theisen-Eaton durch und gewann mit 6669 Punkten die Goldmedaille vor der Kanadierin Theisen Eaton und der Lettin Laura Ikauniece-Admidiņa. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro errang Ennis-Hill mit einem Ergebnis von 6775 Punkten die Silbermedaille. Im Oktober 2016 erklärte sie ihr Karriereende. Ennis studierte Psychologie an der University of Sheffield und graduierte im Sommer 2007. Ende 2012 veröffentlichte sie unter dem Titel \"Unbelievable\" ihre Autobiografie. Ennis ist seit Mai 2013 mit dem Immobilienmanager Andy Hill verheiratet und startet seitdem unter dem Doppelnamen Ennis-Hill. Im Juli 2014 wurden beide Eltern eines Sohnes. Sie hatte bei einer Körpergröße von 1,65 m ein Wettkampfgewicht von 57 kg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dame Jessica Ennis-Hill, DBE (* 28. Januar 1986 in Sheffield als \"Jessica Ennis\") ist eine ehemalige britische Mehrkämpferin. Ihre größten Erfolge sind der Sieg bei den Olympischen Spielen in London 2012, die Siege bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin, 2011 in Daegu und 2015 in Peking sowie der Sieg bei den Europameisterschaften 2010 in Barcelona.", "tgt_summary": "谢茜嘉·恩尼斯-希尔女爵士,DBE(英语:Dame Jessica Ennis-Hill,1986年-1月28日)生于谢菲尔德,英国女子田径运动员。她获得2009年柏林、2015年北京世界田径锦标赛七项全能金牌,2011年大邱世界田径锦标赛七项全能银牌。2012年伦敦奥运会七项全能金牌(6955)和2016年里约奥运会七项全能银牌(6775)。", "id": 2367767} {"src_title": "Bahnhof Strasbourg-Ville", "tgt_title": "斯特拉斯堡城站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der heutige Straßburger Bahnhof ist bereits der zweite Bahnhof der Stadt. Der erste, am 15. September 1854 eingeweihte Bahnhof war ein Kopfbahnhof und befand sich an der heutigen \"place des halles\". Er wurde im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teilweise zerstört und unter deutscher Verwaltung nach militärischen Gesichtspunkten wieder aufgebaut. 1974 wurde er abgerissen, auf dem Gelände befindet sich heute ein Einkaufszentrum. Der Bau des heutigen Bahnhofs geht auf die Bautätigkeit des Deutschen Kaiserreiches zurück. Der Bahnhof wurde auf dem Gelände der Straßburger Vauban-Befestigungen errichtet. Die Bauarbeiten begannen 1878 nach Entwurf des Berliner Architekten Johann Eduard Jacobsthal. Der Bahnhof wurde bereits am 15. August 1883 eingeweiht und ersetzte den alten Straßburger Kopfbahnhof. Endgültig abgeschlossen wurden die Bauarbeiten allerdings erst 1898. Der Bahnhof diente ursprünglich nicht nur als Personen-, sondern auch als Güter- und Rangierbahnhof. Zwischen 1901 und 1906 wurde beiderseits des Empfangsgebäudes ein Post- und ein Polizeigebäude hinzugefügt. Der Rangierbahnhof wurde 1906 an den Straßburger Stadtrand verlagert (Bahnhof Hausbergen, 2006 stillgelegt). Der Güterbahnhof folgte in den Jahren 1912 bis 1914. Bis 1936 kamen dafür drei neue Bahnsteiggleise hinzu.", "section_level": 1}, {"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Das Empfangsgebäude ist zweistöckig, 128 Meter lang und besteht aus Buntsandstein aus den Vogesen. Das Erdgeschoss befindet sich in Höhe des Bahnhofsvorplatzes. Treppen führen von dort zu den Bahnsteigen hinauf. Die Gleisanlagen werden durch zwei Bögen aus Stahl überspannt. Die Fassade ist in Neorenaissance gestaltet. Es war das erste größere öffentliche Gebäude in Straßburg, das die neuen deutschen Machthaber nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 errichteten und sollte groß genug sein, eine ganze deutsche Armee abfertigen zu können. Es war von Anfang an elektrisch beleuchtet und mit einer Zentralheizung versehen. Lastenaufzüge beförderten ursprünglich das Gepäck an den Bahnsteig. Bis zur Rückgabe Straßburgs an Frankreich 1918 war das Gebäude mit den Fresken zweier deutscher Herrscher geschmückt: Eines zeigte den Einzug Friedrich Barbarossas in Hagenau 1164, das andere stellte Kaiser Wilhelm I. in Straßburg 1877 dar. Beide sollten die Zugehörigkeit Elsass-Lothringens zum Deutschen Reich symbolisieren. Eine Besonderheit sind die bis heute bestehenden Räumlichkeiten für die deutsche Kaiserfamilie im Bahnhof. Es wurde je ein reich dekorierter Salon für den Kaiser und die Kaiserin eingerichtet, den diese aber nie nutzten und der heute Ehrengäste beherbergt. Architekt dieser imperialen Räumlichkeiten, die um 1900 angebaut wurden, war Hermann Eggert, der bereits den Straßburger Kaiserpalast entworfen hatte. Das Empfangsgebäude mit seiner reichen Dekoration hat sich seit der Fertigstellung Ende des 19. Jahrhunderts bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts nur wenig verändert. Allerdings verschwanden die beiden Fresken von Hermann Knackfuß, mit denen dieser 1885 die seitlichen Wände der großen Empfangshalle verziert hatte, im Laufe des 20. Jahrhunderts unwiederbringlich. Die Wandgemälde „Im alten Reich“ (Ankunft Friedrich I. 1164 in Haguenau) und „Im neuen Reich“ (Besuch der Feste Kronprinz in Hausbergen, heute \"Fort Foch\", Niederhausbergen, durch Wilhelm I. am 3. Mai 1877) waren aufgrund ihres unverhohlenen Nationalismus und Imperialismus nach 1918 nicht mehr tragbar gewesen. Die Fassade wird von zwei Reliefs und die Haupthalle mit zwei allegorischen Frauenstatuen („Landwirtschaft“ und „Industrie“) verziert, die allesamt dem Meißel von Otto Geyer entspringen und 1882 angebracht wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Umbaumaßnahmen 2006/2007.", "content": "Im Zuge des Anschlusses an den TGV-Verkehr erlebte der Bahnhof in den Jahren 2006 und 2007 bedeutende Umbaumaßnahmen. Mit einer vor das Empfangsgebäude gesetzten Glaswand, die oben gewölbt ist und an die Fassade des Gebäudes anschließt, wurde ein neuer Vorraum geschaffen, unter dem auch ein zusätzliches Untergeschoss erstellt wurde. Das alte Empfangsgebäude sowie der neue Vorraum erhielten eine Multibeton-Fußbodenheizung. Ein neues computergesteuertes Stellwerk, das größte Frankreichs, wurde bereits am 4. und 5. November 2006 eingebaut, was eine 30-stündige Unterbrechung des Bahnbetriebes zur Folge hatte. Täglich arbeiteten 300 Arbeiter am Bahnhofsumbau, der Gesamtkosten von 150 Millionen Euro verursachte. Neben den Bahnanlagen wurde auch der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet und ein Fahrradstellplatz für 850 Räder eingerichtet. Der neu gestaltete Bahnhof wurde am 5. November 2007 mit viermonatiger Verspätung eingeweiht.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Der Straßburger Bahnhof ist einer der wichtigsten Bahnhöfe im Osten Frankreichs und befindet sich im Eigentum der französischen Staatsbahn SNCF. Neben der SNCF fahren auch deutsche Eisenbahnunternehmen wie die Deutsche Bahn und die Ortenau-S-Bahn den Bahnhof regelmäßig an. Seit der Inbetriebnahme der LGV Est européenne am 10. Juni 2007 hat sich sowohl der Fernverkehr als auch der Nahverkehr erheblich verbessert. Es fahren seitdem erstmals TGVs den Bahnhof Straßburg an. Seit 2011 haben sich mit der Inbetriebnahme der LGV Rhin-Rhône auch die Anschlüsse Richtung Süden wesentlich verbessert. Im Jahr 2018 nutzten über 20,1 Millionen Reisende den Bahnhof. Der Bahnhof Straßburg verfügte früher über eine Verladestelle für Autoreisezüge.", "section_level": 1}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "In Straßburg treffen zwei wichtige Fernverkehrslinien aufeinander. Straßburg ist zum einen Station auf der Magistrale für Europa, die Paris über Straßburg mit Karlsruhe, Stuttgart, München und Wien sowie mit Bratislava und Budapest verbindet. Neben dieser Ost-West-Achse liegt Straßburg auch an der Nord-Süd-Achse von Brüssel über Luxemburg, Straßburg nach Mülhausen weiter in die Schweiz bzw. von Mülhausen weiter nach Nizza an das Mittelmeer. Seit dem 9. April 2013 verkehrt zudem das Zugpaar EuroNight EN 452/453 Paris–Moskau (über Berlin, Warschau und Minsk) über den Straßburger Bahnhof. Seit der Inbetriebnahme der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Paris verkehren TGV-Züge im Stundentakt nach Paris Est, wovon insgesamt vier Zugpaare bis Stuttgart Hbf, davon eines bis München Hbf durchgebunden sind. Der als \"Orient-Express\" benannte EuroNight-Zug nach Wien Westbahnhof wurde zum Fahrplanwechsel 2009/2010 im Dezember 2009 eingestellt. Seit der Eröffnung der Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Rhin-Rhône 2011 bestehen zudem täglich sechs TGV-Verbindungen von Straßburg nach Lyon und zum Teil weiter nach Marseille oder Montpellier. Dazu kommen mehrere französische Schnellzüge, die die Côte d’Azur mit Straßburg verbinden. Je ein Euro- bzw. InterCity-Zugpaar stellen Direktverbindungen mit Brüssel her. Außerdem verkehren täglich ein Zugpaar zwischen Frankfurt Hbf und Marseille, sowie mehrere Zugpaare der Linie Frankfurt – Paris Est über Straßburg.", "section_level": 2}, {"title": "Nahverkehr.", "content": "In die Schweiz verkehren auch Fernverkehrszüge, mehrheitlich aber Nahverkehrsleistungen im Halbstundentakt. Die Europabahn verbindet Straßburg zur Hauptverkehrszeit im Halbstundentakt mit dem deutschen Offenburg (über Kehl und Appenweier). Darüber hinaus gibt es zahlreiche TER-Verbindungen innerhalb des Elsasses, zum Flughafen Straßburg sowie ins deutsche Saarbrücken (über Sarreguemines).", "section_level": 2}, {"title": "Straßenbahn.", "content": "Die Straßenbahnlinien A und D, die im Tunnel 17 Meter unter dem Bahnhof verkehren, verbinden den Bahnhof mit verschiedenen Zielen in der Stadt und ihrer Umgebung. Oberirdisch endet die Linie C seit Ende 2010 auf dem Bahnhofsvorplatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Strasbourg-Ville (, deutsch auch oft „Straßburg Hauptbahnhof“ genannt) ist der zentrale Bahnhof der elsässischen Hauptstadt Straßburg. Er ist als Denkmal (französisch Monument historique) besonders geschützt. Mit 20 Millionen Reisenden im Jahr gehört er zu den wichtigsten Bahnhöfen Frankreichs.", "tgt_summary": "斯特拉斯堡城站(),简称斯特拉斯堡站,是法国的一个铁路车站,位于法国东北部城市,下莱茵省的省会斯特拉斯堡。斯特拉斯堡城站是该市最主要的铁路车站。", "id": 382891} {"src_title": "Cedarpelta", "tgt_title": "雪松甲龍屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Von \"Cedarpelta\" sind bislang zwei Schädel gefunden worden – einer davon in einem zerfallenen Zustand – sowie einzelne, noch nicht beschriebene Teile des postkranialen Skeletts. Die Schädel waren außergewöhnlich groß (60 Zentimeter Länge) und langgestreckt. Er hatte an der Oberseite keine Verzierungen. Die Gesamtlänge wird auf etwa 7 Meter bei einem Gewicht von ca. 5 Tonnen geschätzt. Charakteristisch für die Gattung sind diverse Merkmale im Bau des Schädels, darunter das verlängerte Flügelbein und ein unpaariges Element des Scheitelbeins. Das Praemaxillare (der vorderste Knochen des Oberkiefers) trug 6 kegelförmige Zähne, bei den späteren, höher entwickelten Ankylosauriern war es zahnlos. Über den restlichen Körperbau ist wenig bekannt. Vermutlich war er wie alle Ankylosauria ein quadrupeder, von einem Panzer aus Knochenplatten bedeckter Dinosaurier, der sich von Pflanzen ernährte.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung und Benennung.", "content": "Fossile Überreste von \"Cedarpelta\" wurden in der Lower-Cedar-Formation im US-amerikanischen Bundesstaat Utah gefunden und 2001 von Kenneth Carpenter et al. erstbeschrieben. Der Gattungsname leitet sich vom Fundort (Cedar) und dem griechischen -πελτα/-pelta (=„Schild“) ab. Die Funde werden in die Unterkreide (Barremium) auf ein Alter von 130 bis 125 Millionen Jahre datiert. Damit zählt \"Cedarpelta\" zu den älteren Ankylosauriern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Zwar wird \"Cedarpelta\" zweifelsfrei in die Ankylosauria eingeordnet, innerhalb dieses Taxons ist die Systematik umstritten. Der Erstbeschreiber Carpenter sah in ihm einen nahen Verwandten von \"Gobisaurus\" und \"Shamosaurus\" und somit einen Vertreter der Ankylosauridae. Im Gegensatz dazu ordnet ihn die phylogenetische Untersuchung von M. Vickaryous et al. (2004) in die Nodosauridae ein, wo er als basalster Vertreter und Schwestertaxon aller übrigen Nodosauridae geführt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cedarpelta ist eine Gattung der Vogelbeckensaurier aus der Gruppe der Ankylosauria. Es war eine basale Gattung aus der Unterkreide, deren systematische Einordnung innerhalb der Ankylosauria umstritten ist.", "tgt_summary": "雪松甲龙属(学名:\"Cedarpelta\")是已知最原始的甲龙科恐龙之一,牠的头颅骨化石是在北美洲的下白垩纪地层发现。这个头颅骨缺少了被认为是甲龙科祖征的头盖装饰物。", "id": 304816} {"src_title": "Smith & Wesson No 3", "tgt_title": "史密斯威森3型轉輪手槍", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zwischen 1856 und 1872 hatte Smith & Wesson aufgrund eines Vertrages mit Rollin White eine Exklusivlizenz zur Herstellung von Revolvern mit durchbohrter Trommel. Aufgrund dieser Lizenz fehlte Colt und Remington das Recht, solche Patronenrevolver zu produzieren. Colt versuchte es mit dem Umbau zum Colt Thuer Revolver, bei dem die Patronen von vorne in die hinten geschlossene Trommel eingepresst wurden, die Firma Remington erwarb eine Lizenz bei S&W zur Herstellung von Hinterladungs-Umbausätzen für ihre Perkussionsrevolver. Durch die Einführung des ab 1856 produzierten Smith & Wesson No 1 und seines Nachfolgers, dem Smith & Wesson No. 2 Army im Kaliber.32 mit aufklappbarem Lauf und der Verwendung von Randfeuerpatronen war Smith & Wesson der erste Produzent von Patronenrevolvern in den USA. Das System dieser kleinkalibrigen Revolver mit aufklappbarem Lauf, bei denen die Trommel zum Entfernen der abgeschossenen Hülsen und zum Nachladen abgenommen werden musste, war für Berittene jedoch nicht geeignet. Die Firma stellte deshalb 1865 einen Revolver mit einem starren Rahmen im Kaliber.44 Henry her. Der nächste Schritt war die Entwicklung eines Revolvers, bei dem Lauf und Trommel zum Nachladen in einer Einheit abgkippt werden konnten, wobei gleichzeitig die abgeschossenen Hülsen ausgeworfen wurden. Um die Konkurrenz auszuschalten, erwarb Smith & Wesson die bereits existierenden Patente eines Systems zum Abkippen von Lauf und Trommel (Pat. Abraham J. Gibson, 10. Juli 1860), eines Hülsenauswurfsystems (Pat. W. C. Dodge, 17. und 24. Jan. 1865) und eines Systems zur Rotation der Trommel (Pat. Louis Rodier, 11. Juli 1865) und beantragte Patentschutz in den USA und im Vereinigten Königreich für ihren neu entwickelten Revolver. London erteilte das Patent im April 1869. Das US-Patent vom 24. August 1869 ging an Charles A. King, Betriebsleiter bei S & W und maßgeblicher Entwickler des No. 3 Revolvers. Für die Firma war die Bezeichnung S & W Revolver Model No. 3 nicht die Modellbezeichnung, sondern die interne Bezeichnung der großkalibrigen Rahmen. Auf dem Markt entstand daraus die Bezeichnung der ganzen Modellreihe der grosskalibrigen „Single Action“ Kipplaufrevolver, die bis am Anfang des 20. Jahrhunderts hergestellt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsmerkmale.", "content": "Das Modell No 3 wurde ausschließlich als Single-Action-Revolver hergestellt. Die Trommel fasste sechs Schuss. Das System konnte samt Trommel durch abheben der Verriegelung oberhalb des Hahns geöffnet werden. Wurde der Lauf um mehr als 90 Grad nach vorne abgekippt, so trieb eine Mechanik einen sternförmigen Hülsenauszieher in der Mitte der Trommel heraus, die leeren Hülsen wurden am Hülsenrand herausgezogen. Wurde der Lauf wieder in einen Winkel von etwa 45 Grad zurückgenommen, ging der Auszieher wieder in seine Ausgangsposition zurück, die Trommel konnte beladen werden. Man klappte die Laufpartie wieder zu und die Waffe war feuerbereit. Die Mechanik mit Abkipplauf wurde später von vielen anderen Waffenproduzenten übernommen und bis in das 20. Jahrhundert hinein verwendet (z. B. Webley und Enfield aus Großbritannien). Ab 1880 stellte Smith & Wesson zudem diverse Smith & Wesson Double Action Kipplauf-Revolver in diversen Kalibern her. Um die Jahrhundertwende wurden diese durch die heute noch hergestellten „S&W Hand Ejector Modelle“ mit ausschwenkbarer Trommel abgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Die wichtigsten Modelle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "American Model.", "content": "Die ersten Revolver im Kaliber.44 Henry wurden im Mai 1870 fertig und den verantwortlichen Stellen der United States Army zur Prüfung zugesandt. Diese stellten die Überlegenheit der Waffe über alle bislang geprüften Revolver fest, empfahlen aber die Änderung von Randfeuer auf Zentralfeuerpatronen. Ende 1870 bestellte die Armee 1000 dieser S&W Model No. 3 First Model Single Action Revolver mit einer Lauflänge von 8 Zoll, im Kaliber.44 S&W American (andere Bezeichnung.44/100). Vom S&W No 3 First Model wurden insgesamt etwa 8.000 Stück hergestellt, einige wenige auch für die.44 Henry-Randfeuerpatrone. Diese bis Seriennummer 38.000 hergestellten Waffen wurden laufend verbessert und wurden neben dem Colt Peacemaker zu den meistgekauften Revolvern des Wilden Westens. Viele Gesetzeshüter, aber auch Cowboys und Revolverhelden griffen auf dieses Modell zurück. Mit den später für die.44 Russian-Patrone hergestellten Waffen wurden rund 120.000 Stück des S&W Model No. 3 produziert. Man kann deshalb diese Waffen mit dem weitaus besser bekannten Colt Peacemaker gleichstellen, (von diesem wurden bis 1940 rund 350.000 Stück produziert). Somit beansprucht auch der Smith & Wesson No 3 das Prädikat: „Die Waffe, die den Westen eroberte“ (The gun that won the West) für sich.", "section_level": 2}, {"title": "Russian Model.", "content": "Ein Exemplar des American Model Revolvers im Kaliber.44 S&W American ging auch an den russischen Militärattaché, Alexander Gorlow. Russland zeigte Interesse und bestellte im Laufe der Zeit eine große Anzahl dieser Revolver für eine etwas abgeänderte Munition, die.44 Russian. Wie die.44 S&W American war sie eine Zentralfeuerpatrone, der etwas größere Hülsendurchmesser bedingte jedoch eine abgesetzte Trommelbohrung. Die mehr als 130.000 nach Russland gelieferten Waffen trugen kyrillische Laufbeschriftungen. Sie wurden in verschiedenen Varianten hergestellt, der Abzugsbügel erhielt später einen zusätzlichen Haken und auch die Form des Griffes wurde geändert. Interessant ist, dass eine späte Version des S&W Russian Model in der deutschen Firma Ludwig Loewe & Co. in Berlin hergestellt und nach Russland geliefert worden ist. Das Geschäft mit Russland etablierte Smith & Wesson als ein internationales Unternehmen und der Erfolg blieb auch in Amerika nicht aus. Der S&W No. 3 Russian Model und seine Nachfolger, auch als Double-Action-Modell, wurden bis ins zwanzigste Jahrhundert in großer Zahl hergestellt und erst durch die S&W-Hand-Ejector-Modelle mit Ausschwenktrommel abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Schofield Model.", "content": "Dieses Modell ist eine von Major George W. Schofield, dem Bruder von General John M. Schofield für die US-Kavallerie vorgeschlagene Weiterentwicklung des S & W Model No. 3. Die hauptsächliche Änderung liegt an der Laufverriegelung, die am Rahmen anstatt am Lauf befestigt ist. Am 8. Sept. 1874 unterzeichneten Smith & Wesson und die US-Armee einen ersten Vertrag für die Lieferung von 3.000 dieser Revolver. Gesamthaft kaufte die US-Kavallerie rund 7.000 Stk. der ersten und zweiten, verbesserten Variante. Da die Trommel der Schofield-Revolver für die Ordonnanzpatrone.45 Long Colt zu kurz war, traten Logistikprobleme auf. Ab 1875 wurde deshalb eine kürzere und schwächere Einheitspatrone ausgegeben. Von der Truppe wurde auch bemängelt, dass der Revolver beim Nachladen, besonders zu Pferde, sämtliche Patronen auswarf, ob verschossen oder nicht. Beim Colt konnten die leeren Hülsen einzeln ausgestoßen werden. Das war wichtig, da ein Soldat insgesamt nur mit 18 Revolverpatronen und 50 Gewehrpatronen ausgestattet war. Aus diesen Gründen wurde der Schofield ausgemustert und bereits 1880 in den zivilen Markt verkauft oder an National-Guard-Einheiten abgegeben. Ein wichtiger Abnehmer war die Wells Fargo Express Company, die diese Revolver mit auf 5 Zoll gekürzten Läufen für ihre Agenten erwarb. Diese mit -W.F.&Co's Ex- markierten Schofields sind heute gesuchte Sammlerstücke.", "section_level": 2}, {"title": "Smith & Wesson No. 3 New Model.", "content": "Nachdem die Verkäufe an die russische Armee zurückgingen, wurde das Model No. 3 durch I. H. Bullard, Ingenieur bei Smith & Wesson weiterentwickelt. Der Ausstoßmechanismus wurde vereinfacht, die Trommelarretierung verbessert und die Form der Griffe angepasst. Die Produktion des New Model No. 3 begann 1878. Anfangs wurde es für den zivilen amerikanischen Markt hauptsächlich im Kaliber.44 Russian hergestellt. Eine große Anzahl dieser Revolver im gleichen Kaliber ging an die japanische Marine, die amerikanische „Coast Guard“, nach Australien und Argentinien. Ab 1879 wurden 5.000 Revolver im Kaliber.44 Henry an die Türkei verkauft. Ab 1879 wurde zudem auf dem gleichen Rahmen ein Revolvergewehr im Kaliber.320 mit Lauflängen von 16, 18 und 20 Zoll hergestellt. Diese Gewehre wurden mit einem abnehmbaren Kolben geliefert. Um eine Waffe im Angebot zu haben, die wie der ab 1878 angebotene „COLT FRONTIER SIX SHOOTER“ die für Revolver und Gewehre verwendbare.44-40 WCF- und.38-40 WCF-Patrone verschießt, brachte Smith & Wesson im Jahr 1885 das \"New Model Frontier\" in den gleichen Kalibern auf den Markt. Da die Patrone länger ist als die Trommel der bis anhin produzierten S & W No. 3 Modelle mussten Rahmen und Trommel verlängert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Smith & Wesson No. 3 Target Model.", "content": "Im Jahr 1887 wurde im Kaliber.32-44 und.36-44 das Target-Modell eingeführt. Target bezeichnet eine spezielle Entwicklung für das Scheibenschießen. Dieses Modell war der erste S & W Revolver am Markt mit einer verstellbaren Visiereinrichtung (im Gegensatz zu allen Standard-Revolvern, die ein starres Visier haben).", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Smith & Wesson Model No 3 war der erste Revolver mit einem abkippbaren Lauf und einem mechanischen Auswurf der abgeschossenen Hülsen. Er war auch der erste großkalibrige Revolver, der ab 1870 von der Firma Smith & Wesson hergestellt wurde. Er ersetzte die ersten von der Firma hergestellten Patronenrevolver mit aufklappbarem Lauf und loser Trommel, den Smith & Wesson No 1 und seinen Nachfolgern.", "tgt_summary": "史密斯威森3型(),或史密斯威森3号()是由美国枪械制造商史密斯威森于1870—1915年期间生产的一种单动式扳机,中折式装填转轮手枪。", "id": 2025241} {"src_title": "Speikobra", "tgt_title": "射毒眼镜蛇", "src_document": [{"title": "„Gift speien“ als Feindabwehr.", "content": "Bei allen Speikobras ist das „Speien“ ihres Giftes ein wichtiger Bestandteil der Feindabwehr. Falls das Gift in die Augen eines potentiellen Aggressors gelangt, sind die Schmerzen und Beeinträchtigung der Sehfähigkeit meist ausreichend, um ihn zu vertreiben. Es stellt eine vorteilhafte Defensivstrategie mit geringem Risiko dar, denn es erlaubt der Speikobra eine Verteidigung aus sicherer Distanz. Sich mit einem Giftbiss zu verteidigen erfordert physischen Kontakt mit dem Aggressor, was für eine Schlange ein deutlich höheres Risiko darstellt. Dies zeigt sich auch darin, dass Speikobras mögliche Feinde tendenziell häufiger konfrontieren als nicht-speiende Kobras; letztere weisen eine höhere Neigung zur Flucht auf. Außerdem wird beim Speien nur ein Bruchteil des für einen Abwehrbiss benötigten Gifts verbraucht. Beim Verspritzen von Gift handelt sich um ein angeborenes Verhalten, das selbst bei noch teilweise im Ei befindlichen Schlüpflingen beobachtet werden kann. Um Beute zu töten bedienen sich Speikobras dennoch des Giftbisses, weil unter normalen Umständen der Tod eines Beutetieres nicht allein durch Gift in den Augen herbeigeführt werden kann. Ebenso dient das Speien nicht dem innerartlichen Kampf, da die Augen von Speikobras wie bei allen Schlangen durch die durchsichtige, sogenannte Okularschuppe geschützt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Bau der Giftzähne.", "content": "Allen Speikobras gemeinsam ist ein spezieller Aufbau ihrer Giftzähne, der ihnen das gezielte Verspritzen von Gift ermöglicht. Die Giftzähne von Kobras besitzen einen geschlossenen Giftkanal, der mit der Giftdrüse verbunden ist und der Absonderung des Gifts dient. Durch eine oben am Zahn gelegene Öffnung des Giftkanals gelangt das Gift aus der Giftdrüse in den Zahn, während es durch eine unten gelegene Öffnung den Zahn verlässt. Beide Öffnungen liegen auf der Vorderseite des Zahns. Die Anpassungen an die spezielle Verteidigungsweise der Speikobras finden sich vorwiegend im Verlauf des Giftkanals und in der Form des Austrittslochs für das Gift. Im Gegensatz zu anderen Kobras verläuft der Giftkanal bei Speikobras nicht durchgehend senkrecht im Zahn, sondern ist kurz vor seinem Ende stark abgeknickt, so dass er in etwa waagerecht zur Austrittsöffnung des Gifts führt. Dies bewirkt, dass das Gift den Zahn in einem horizontalen, nach vorne gerichteten Strahl und nicht nach unten verlässt. Dazu trägt auch das bei Speikobras modifizierte Austrittsloch bei, welches relativ klein und rundlich bis tränenförmig ist, und damit als eine Art Düse fungieren kann. Es zeigt bei Speikobras nach vorne und liegt mittig, während es bei nicht speienden Kobras eher nach unten zeigt und leicht zur Seite verschoben ist. Bei nicht speienden Kobras ist diese Öffnung außerdem deutlich größer und eher schlitzförmig, und zusätzlich verläuft vom Austrittsloch zur Spitze des Giftzahns eine Rinne, die ebenso einen Austritt des Gifts nach unten begünstigt. Eine weitere Anpassung des Giftkanals stellen nur bei Speikobras vorhandene, typischerweise paarig angelegte Leisten auf der Innenoberfläche des Giftkanals dar. Diese beginnen meist im unteren Drittel des Giftkanals und enden kurz vor der Austrittsöffnung. Sie beeinflussen das Strömungsverhalten des Gifts dergestalt, dass für den Giftstrom im Zahn vor der Austrittsöffnung ein höherer Druck erzielt wird und die Kobra somit ihr Gift weiter speien kann.", "section_level": 1}, {"title": "Speiverhalten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf des Speiakts.", "content": "Wenn Speikobras Gift speien, befinden sie sich meistens bereits in der kobratypischen Drohhaltung mit aufgerichtetem Oberkörper und gespreiztem Nackenschild. Das Maul wird leicht geöffnet, dann verlässt die Zähne ein Giftstrahl, der zunächst nach unten zeigt, dann jedoch innerhalb von etwa 10 Millisekunden in seine typische horizontale Flugbahn aufsteigt. Zum Ende des Speivorgangs biegt sich der Strom von Gift wieder nach unten. Der gesamte Speivorgang dauert im Schnitt etwa 50 Millisekunden. Das Gift kann dabei je nach Art entweder in Form von zwei definierten Strahlen (bei afrikanischen Speikobras) oder als nebelartige Sprühwolke (bei asiatischen Speikobras und der Ringhalskobra) verspritzt werden. Bei afrikanischen Speikobras sind Speidistanzen von bis zu drei Metern möglich, bei asiatischen Arten und \"Hemachatus\" bis zu eineinhalb Metern. Die abgegebene Menge von Gift beim Speien variiert stark – für die Rote Speikobra (\"Naja pallida\") werden zum Beispiel 3,2 Milligramm Trockengewicht angegeben. Weil das verspritzte Gift nur spezifisch in den Augen wirkt, müssen Speikobras sehr zielgenau sein. Dabei stellen sich den Tieren jedoch eine Reihe von Herausforderungen: das Zielareal ist vergleichsweise klein, das als Feind wahrgenommene Tier ist in Bewegung, und die Flugbahn des Gifts kann nachträglich nicht geändert werden. All diese Faktoren müssen von den Schlangen in der kurzen Zeitspanne des Speivorgangs berücksichtigt werden. Zunächst zielen Speikobras nicht spezifisch auf die Augen, sondern mittig auf das Gesicht des Angreifers. Das Gesicht erkennen die Kobras durch seine Form, seine geringe Entfernung (da es meist der Kobra zugewandt ist) und durch seine Bewegungen. Es handelt sich hierbei um ein vorteilhaftes Verhalten, denn nicht immer können die Augen des Angreifers genau erkannt werden. Dies kann der Fall sein, wenn die Sicht der Schlange etwa in der Nacht oder kurz vor der Häutung durch ihre getrübte Augenschuppe eingeschränkt ist. Um trotzdem einen Treffer im Auge sicherzustellen, führen Speikobras während des Austritts des Gifts schnelle Bewegungen ihres Kopfs durch, wodurch das Gift auf eine größere Fläche verteilt wird. Wie weit sie mit diesen kreisförmigen Bewegungen ausschlagen, passen Speikobras der wahrgenommenen Größe des Ziels an – bei weiter entfernten Zielen, die auf der Netzhaut kleiner erscheinen, wird zum Beispiel der Winkel der Giftverteilung verkleinert und somit akkurater. Außerdem sind Speikobras in der Lage, in schneller Sukzession Gift zu verspritzen – experimentell sind zum Beispiel 45 aufeinanderfolgende Speiakte bei der Roten Speikobra (\"Naja pallida\") und 57 bei der Afrikanischen Speikobra (\"Naja nigricollis\") nachgewiesen. Selbst wenn der erste Versuch fehlschlägt, so trifft eine Speikobra im Laufe einer Feindbegegnung sehr wahrscheinlich mindestens ein Auge des Aggressors. Außerdem verfolgen Speikobras die Bewegungen ihres Ziels und erhöhen so ihre Zielgenauigkeit. In Experimenten von Guido Westhoff und Kollegen (2010) führte eine mit einer Maske geschützte Versuchsperson abgehackte Bewegungen mit ihrem Kopf durch, um die Schlangen zu einem Angriff mit verspritztem Gift zu provozieren. Die Kobras verfolgten die Bewegungen ihres Ziels und richteten ihren Kopf danach aus; wenn das Ziel einen Richtungswechsel einschlug, wurde im Schnitt 200 Millisekunden später Gift verspritzt. Diese 200 Millisekunden sind die Reaktionszeit, die von der visuellen Wahrnehmung des Auslösers (dem Richtungswechsel) bis zur Aktivierung des Giftapparats vergeht. Durch diese Reaktionszeit von optischem Reiz zu einer Muskelaktivierung bedingt können die Kobras die Bewegungen des Ziels auch nicht perfekt spiegeln, sondern „hinken“ sozusagen 200 Millisekunden hinterher. Wenn der Auslöser wahrgenommen wird, beschleunigen die Kobras ihren Kopf überproportional stark in die Richtung, welche das Ziel direkt nach dem Richtungswechsel einschlägt. Damit „eilen“ sie gewissermaßen dem Ziel voraus und kompensieren so ihre eigene Reaktionszeit. Ansonsten würden die Kobras ihr Gift dorthin verspritzen, wo das Ziel sich 200 Millisekunden früher befand. Die Wahl des Zeitpunkts direkt nach einem Richtungswechsel ist insofern sinnvoll, da kurz nach einem Richtungswechsel ein unmittelbarer weiterer Richtungswechsel unwahrscheinlich ist. Zu diesen Verfolgungsbewegungen kommen noch die Drehbewegungen zur Verstreuung des Gifts dazu; dadurch werden komplexe motorische Fähigkeiten und eine neuronale Verarbeitung von Sinneseindrücken notwendig, die unter Schlangen ungewöhnlich sind. Individuelle Speikobras weisen oft stark verschiedene Neigungen dazu auf, ihr Gift zu verspritzen. Bei Experimenten in Gefangenschaft reicht die Palette von sehr nervösen und aggressiven Exemplaren bis hin zu Schlangen, die kaum zum Speien zu bewegen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Mechanismus der Giftabsonderung.", "content": "Beim Speien von Gift ähnelt die Funktionsweise des Giftapparats zunächst den Abläufen bei einem normalen Biss. Am Anfang steht die Kontraktion des sogenannten \"Musculus adductor mandibulae externus superficialis\"; dabei handelt es sich um einen zweigeteilten Muskel des Kobraschädels, bei dem die obere Hälfte am Scheitelbein (\"Os parietale\") und Hinteraugenknochen (\"Postorbitale\") und die untere Hälfte am nicht zähnetragenden Knochen des Unterkiefers (engl. \"compound bone\") ansetzt. Beide Teilmuskeln sind mit der in der Schläfenregion gelegenen Giftdrüse verbunden und üben durch ihre Kontraktion Druck auf sie aus. Dadurch wird das Gift durch den Giftkanal und den Giftzahn gepresst. Um eine unnötige Absonderung von Gift bei Bewegungen des Unterkiefers zu verhindern, sind die Giftzähne bei Giftschlangen zusätzlich von der bindegewebigen, muskelfreien Zahnscheide eingehüllt, welche eine physische Barriere für den Giftfluss darstellt. Bei einem Biss in Beute oder einen Feind wird sie von der Körperoberfläche des Opfers zurückgedrückt, und damit der Weg für den Giftfluss freigemacht. Speikobras sondern ihr Gift anders als die meisten Giftschlangen jedoch auch ohne physischen Kontakt mit einem anderen Tier ab, daher benötigen sie einen speziellen Mechanismus, um ihre Zahnscheide zu verschieben. Dazu dient bei Speikobras der \"Musculus protractor pterygoideus\", der an Scheitelbein (Parietale) und Keilbein (Basisphenoid) ansetzt und auf der hinteren Hälfte des Gaumenbeins (Pterygoid) endet. Seine Kontraktion erzielt Drehungen und Verschiebungen der Knochen und Gelenke von Oberkiefer und Gaumen, die schlussendlich zu einem Rückzug der Fangscheide nach oben führen und somit eine physische Barriere für das Gift entfernen. Dieser Mechanismus ist äußerlich erkennbar als Verformungen und vertikale Verschiebung des Schnauzenkomplexes der Kobras. Die synchrone Kontraktion dieser beiden Muskeln führt dann zum Ausstoßen des Gifts.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Evolution.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Gegenwärtig zählt man 15 der 28 Arten von Echten Kobras (\"Naja\") sowie die Ringhalskobra aus der monotypischen (nur eine Art enthaltenden) Gattung \"Hemachatus\" zu den Speikobras. Dabei sind alle afrikanischen Arten der Speikobras in der Untergattung \"Afronaja\" zusammengefasst, und alle nicht-speienden Kobras in Afrika werden entweder der Untergattung \"Uraeus\" oder \"Boulengerina\" zugerechnet. Alle asiatischen Kobras, ob speiend oder nicht speiend, werden in die Untergattung \"Naja\" gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Evolution der Speifähigkeit.", "content": "Die Stammesgeschichte der oft pauschal als „Kobras“ zusammengefassten Gattungen von Giftnattern wurde in einer Studie des britischen Herpetologen Wolfgang Wüster und Kollegen (2007) erforscht. Die gemeinhin als „Kobras“ bezeichneten Schlangen stellen jedoch keine verwandtschaftlich begründete (monophyletische) Gruppe dar – ein Beispiel dafür ist die Königskobra (\"Ophiophagus hannah\"), welche mit den Echten Kobras (\"Naja\") nicht näher verwandt ist. Wüster und Kollegen zeigten durch die kladistische Analyse von mitochondrialer DNA allerdings, das \"Hemachatus\" und \"Naja\" Schwestergruppen sind (von einem unmittelbaren gemeinsamen Vorfahren abstammen) und somit zusammen eine natürliche (monophyletische) Verwandtschaftsgruppe bilden. Außerdem wurde gezeigt, dass innerhalb von \"Naja\" alle afrikanischen Arten eine monophyletische Untergruppe aus drei Untergattungen (\"Afronaja\", \"Boulengerina\" und \"Uraeus\") darstellen und somit eine Schwestergruppe zu den asiatischen Kobras der Untergattung \"Naja\" bilden. Die so gewonnenen Erkenntnisse zu den Verwandtschaftsverhältnissen von \"Naja\"-Arten und \"Hemachatus\" zeigen, dass die Fähigkeit zum Verspritzen von Gift keinen gemeinsamen Ursprung hat, sondern in verschiedenen Gruppen unabhängig voneinander evolutionär erworben wurde (konvergente Evolution). \"Hemachatus\" und \"Afronaja\" enthalten ausschließlich Speikobras, und innerhalb von \"Naja\" scheinen auch alle asiatischen Speikobras eine monophyletische Verwandtschaftsgruppe zu bilden. Es liegen also drei unabhängige evolutionäre Linien von Speikobras vor, damit haben sich auch die notwendigen Anpassungen des Körperbaus sowie das Verhalten dreimal unabhängig voneinander in der Kobra-Gruppe entwickelt. Daher stellen die Speikobras auch kein Taxon im eigentlichen Sinne dar, sondern werden aufgrund einer konvergent erworbenen Anpassung als Gruppe zusammengefasst.", "section_level": 2}, {"title": "Toxikologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Symptomatik.", "content": "Wenn eine Speikobra mit ihrem Schlangengift einen Menschen ins Auge trifft, stellen sich beim Getroffenen unmittelbar starke Schmerzen in den Augen ein. Es bilden sich Schwellungen (Ödeme) der Bindehaut (Chemosis) sowie der Augenlider, Epiphora tritt auf, und am Auge entstehen weißliche Abscheidungen. Die Hornhaut trübt sich und es bildet sich eine Hornhautentzündung (Keratitis) aus. Am folgenden Tag tritt oft Regenbogenhautentzündung (Uveitis) und eine Überempfindlichkeit der Augen gegenüber Licht (Photophobie) auf. Es kann sich eine Eiteransammlung in der Vorderkammer des Auges (Hypopyon) bilden, die Iris kann getrübt sein. Das Auge ist gerötet. In den Tagen nach der Vergiftung bleibt der Schmerz bestehen, jedoch beginnt auch die Regeneration des geschädigten Gewebes. Das Sehvermögen bleibt eingeschränkt; in schweren Fällen kann unter Umständen noch bis zu 8 Tage lang die visuelle Wahrnehmung auf die Unterscheidung von Licht und Dunkelheit beschränkt sein. Nach etwa zwei Wochen ist das Sehvermögen üblicherweise wiederhergestellt, sofern eine Behandlung erfolgte. Trübungen in der Hornhaut können jedoch noch länger verbleiben. Erfolgt hingegen keine oder nur eine verspätete Behandlung, können im Auge Infektionen, ein Durchbruch (Perforation) der Hornhaut sowie Nekrosen auftreten. Dabei kann es auch zu langfristigen Einschränkungen der Sehfähigkeit bis hin zur Blindheit kommen. Der genaue Ablauf und die Schwere der Symptome variieren von Fall zu Fall, dabei spielt die Menge des erhaltenen Gifts und insbesondere auch die Artzugehörigkeit der Kobra eine entscheidende Rolle. Einige Arten sind weniger toxisch als andere, und tendenziell verlaufen Vergiftungen durch afrikanische Speikobras heftiger als diejenigen durch asiatische Arten.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzung und Wirkweise des Gifts.", "content": "Das Gift von Speikobras ähnelt in der Zusammensetzung den Giften anderer Giftnattern, und enthält Neurotoxine, Cytotoxine, Cardiotoxine und Enzyme wie Phospholipase A (PLA). Für die schädliche Wirkung in den Augen scheinen insbesondere die cardiotoxischen Bestandteile verantwortlich zu sein. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht abschließend ergründet, eine Versuchsreihe mit den verschiedenen Fraktionen von Kobragiften identifizierte jedoch bei Speikobras die Cardiotoxine als maßgeblich für die toxische Aktivität in den Augen. Interessant ist dabei, dass ähnliche cardiotoxische Komponenten auch in Giften von nicht-speienden Kobras in ähnlicher Menge vorhanden sind; das nicht-fraktionierte Gift von solchen Kobras wirkt aber sehr viel weniger schädigend auf Augen als die Gifte von Speikobras. Der Toxikologe Mohammad Ismail und Kollegen (1993) vermuten, dass in den Giften von nicht-speienden Kobras mehr saure Proteine enthalten sind (zum Beispiel saure PLA) als bei Speikobras. Von sauren Proteinen ist bekannt, dass sie sich mit Cardiotoxinen verbinden können (Dimerisation) – solche Bindungen könnten die augenschädigenden Aktivitäten von Cardiotoxinen bei nicht-speienden Kobras einschränken.", "section_level": 2}, {"title": "Epidemiologie.", "content": "Die Epidemiologie von Speikobravergiftungen ist gegenwärtig noch unzureichend erforscht. Bei einer in Nord-Nigeria (Local Government Area Malumfashi) durchgeführten Studie aus dem Jahr 1980 wird für Augenvergiftungen durch die Afrikanische Speikobra (\"Naja nigricollis\") eine Inzidenz von sechs bis acht Fällen unter 100.000 Menschen pro Jahr angeben. Angriffe dieser Art erfolgen in den ländlichen Gebieten Afrikas meist im Haus der Betroffenen, in der Nähe ihres Hauses oder bei der Feldarbeit. Zu der Häufigkeit von Zwischenfällen mit asiatischen Speikobras liegen keine statistisch relevanten Daten vor. In Afrika wie in Asien erleiden Hunde und andere Haustiere ebenfalls oft Augenverletzungen durch Speikobras. Neben den Vergiftungen des Auges sind Speikobras auch durch ihren Giftbiss medizinisch relevant – 1980 wurden in Malumfashi durchschnittlich 48 von 100.000 Menschen pro Jahr von der Afrikanischen Speikobra gebissen. Auch in Asien sind Bisse durch Speikobras häufig, so etwa ist die Philippinische Speikobra für den Großteil der Giftschlangenbisse auf den Philippinen verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung.", "content": "Falls das Gift einer Speikobra in die Augen einer Person gelangt, sollten diese so bald wie möglich und sehr großzügig mit Wasser oder einer beliebigen anderen milden Flüssigkeit ausgewaschen werden. Alternativ ist zum Beispiel auch Milch oder bei Ermangelung anderer Optionen, etwa in Trockengebieten, selbst Urin verwendbar. Diese Maßnahme zur Ersten Hilfe hat sich als sehr effektiv herausgestellt, um weitere Komplikationen vorzubeugen. In der Praxis ist diese Behandlung jedoch nicht selten dadurch erschwert, dass sich die Augen des Patienten aufgrund des intensiven Schmerzes krampfhaft schließen (Blepharospasmus). In solchen Fällen wird die Gabe von einem gefäßverengenden Mittel (Vasokonstriktor) in die Augen wie etwa 0,5 % Adrenalin sowie lokalanästhetischen Betäubungstropfen (zum Beispiel 0,4 % Oxybuprocain) empfohlen, um die Verkrampfung zu lösen. Gleichzeitig wird so dem Patienten eine Linderung der Schmerzen verschafft (Analgesie). Die Anwendung von Betäubungstropfen sollte jedoch nur beschränkt erfolgen, da die Anästhetika oft selbst toxisch auf Zellen der Hornhaut wirken und die Produktion von Tränenflüssigkeit behindern, und so zum Beispiel die Entstehung von bakteriellen Infektionen im geschädigten Auge begünstigen. Eine weitere Maßnahme nach Augenkontakt mit dem Gift stellt die Gabe von Zykloplegika (z. B. Homatropin) und Mydriatika (z. B. Atropin oder Scopolamin) dar, welche eine für den Patienten unangenehmen Verkrampfung des inneren Augenmuskels \"Musculus ciliaris\" verhindern und einer Regenbogenhautentzündung (Uveitis) sowie Verklebungen im Auge (Synechien) vorbeugen. Bei Personen mit einer flachen vorderen Augenkammer ist als Nebenwirkung dieser Mittel jedoch ein Glaukomanfall möglich. Die topische Anwendung oder intravenöse Verabreichung eines Antivenins (Gegengift) ist bei Speikobra-Vergiftungen im Auge kontraindiziert: In den Augen ist die Anwendung eines Antivenins aufgrund des Auswaschens nicht notwendig und kann stattdessen zu Irritationen führen, und weil das Gift sich aus den Augen nicht in den Blutkreislauf verbreitet, ist intravenös verabreichtes Antivenin wirkungslos und kann zu einer schädlichen Überreaktion des Immunsystems (Anaphylaxie) führen. Ein Augenpflaster kann bis zum Abklingen der Symptome getragen werden. Im Anschluss an die ersten Hilfsmaßnahmen nach einem Vorfall mit einer Speikobra sollten die Augen mit einer Spaltlampe im Verfahren der Fluoresceinangiographie untersucht werden, um eine eventuelle Erosion der Hornhaut zu erkennen. Dabei wird der Farbstoff Fluorescein in das Auge gegeben, der tote Zellen der Hornhaut durch Fluoreszenz anzeigt. Sollte eine solche Erosion vorliegen, ist eine örtliche Behandlung mit Antibiotika (zum Beispiel Tetracyclin) indiziert, um eine sekundäre Infektion des Auges zu verhindern. Haustiere können nach dem Angriff einer Speikobra ähnlich wie Menschen durch intensives Auswaschen der betroffenen Augen sowie im Anschluss durch die topische Gabe von Antibiotika behandelt werden. Zur Analgesie kann in die Augen außerdem Adrenalin oder Atropin gegeben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte und Kultur.", "content": "In den Herkunftsregionen von Speikobras ist deren Verteidigungsweise den Menschen seit jeher bekannt. So sei etwa nach der Ägyptologin Margaret Alice Murray das altägyptische Symbol der gift- und feuerspeienden Uräusschlange von Speikobras hergeleitet. Es stellte im alten Ägypten ein Schutzsymbol insbesondere für den Pharao dar. Im ersten Jahrhundert berichtete Plinius der Ältere (23/24-79) in seiner Naturalis historia von einer Schlange namens „ptya“, die ihr Gift in die Augen ihrer Opfer verspritzen kann; er bezog sich dabei wahrscheinlich auf eine der nordafrikanischen Speikobras. Ebenfalls bei Plinius findet sich die Beschreibung des Basilisken, einer angeblich ebenfalls in Nordafrika vorkommenden Schlange, die alleine durch ihren Atem tötet. Speikobras oder die symbolische Uräus könnten nach Alexander (1963) somit ursächlich sein für den Basiliskenmythos der Antike und des Mittelalters. Afrikareisende des 18. und 19. Jahrhunderts wie zum Beispiel Prospero Alpini brachten weitere Berichte von Gift speienden Schlangen nach Europa. Die erste formal beschriebene Speikobra ist die Indochinesische Speikobra (\"Naja siamensis\"); ihre Erstbeschreibung erfolgte 1768 durch Josephus Nicolaus Laurenti (1735–1805). Laurenti war es sehr wahrscheinlich unbekannt, dass sich diese Art durch das Verspritzen von Gift verteidigen kann. Die erste Erwähnung von Gift speienden Kobras in moderner wissenschaftlicher Literatur findet sich bei Friedrich Boie (1780–1870); er beschrieb 1827 die Art \"Naja sputatrix\" (wörtlich „spuckende Kobra“). Noch am Anfang des 20. Jahrhunderts war es eine weit verbreitete Ansicht, dass die Kobras ihr Gift durch das Ausstoßen von Luft regelrecht spucken oder es von ihren Zähnen abschütteln; erst eine Arbeit des amerikanischen Herpetologen Charles Mitchill Bogert (1908–1992) von 1943 bewies abschließend das Austreten des Gifts als Strahl aus dem Giftzahn, und erläuterte dessen Zusammenhang mit dem Feinbau der Giftzähne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Speikobras bezeichnet man eine Reihe von Giftnattern (Elapidae), die ihr Gift auf potenzielle Feinde verspritzen können. Durch eine Muskelkontraktion wird Gift von der Giftdrüse in speziell angepasste Giftzähne gepumpt, aus denen es dann als Strahl austritt. Dabei zielen die Schlangen auf das Gesicht des Angreifers und können so je nach Art Distanzen von mehreren Metern überbrücken. Auf der Haut zeigt das Gift keine Wirkung; gelangt es jedoch in die Augen, verursacht es starke Schmerzen und eine Beeinträchtigung der Sehfähigkeit. Bleiben die betroffenen Augen unbehandelt, sind längerfristige Schäden bis hin zur Blindheit möglich.", "tgt_summary": "射毒眼镜蛇指所有于自卫时能有效地透过牙齿,以短距离喷射形式释出毒液的眼镜蛇。这些毒液对于没有伤口的皮肤是没有害的,可是如果眼睛接触到这些毒液,而又未有瞬即治理的话,就可能会导致短暂失明(引发白睛浮壅或令角膜中毒肿大)。", "id": 717469} {"src_title": "Kanjani8", "tgt_title": "關西傑尼斯8", "src_document": [{"title": "Mitglieder.", "content": "Suspendiertes Mitglied", "section_level": 1}, {"title": "Biografie.", "content": "Die meisten Mitglieder von Kanjani⚭ traten Johnny’s Entertainment als \"Kansai Junior’s\" um 1996–1997 bei. Sie wurden Teil der „Goldenen Ära“ der Juniors. Angeführt von Hideaki Takizawa (Tackey & Tsubasa), konnte die damalige Juniors-Generation schon zu dieser Zeit viele Fans erobern, was auch den Kanjani⚭-Mitgliedern zugutekam. Nachdem Uchi Hiroki 1999 Johnny’s Entertainment beitrat, wurde eine neue Kansai Junior Unit namens V West gegründet. Die Band bestand aus Uchi Hiroki (Gesang), Yasuda Shōta (Gitarre), Maruyama Ryūhei (Bass), Mizuno Kiyohito (Gitarre) und Imayama Toru (Schlagzeug). V West hatte eine reguläre Fernsehsendung namens \"Weekly V West\", die auf \"Kansai TV\" ausgestrahlt wurde. Die Band war auch populär genug um ein eigenes Konzert abzuhalten. Imayama Toru und Mizuno Kiyohito verließen \"V West\" und Johnny’s Entertainment jedoch. Ōkura Tadayoshi, das achte Kanjani⚭-Mitglied, hatte eigentlich ebenfalls ein \"V West Mitglied\" werden sollen. Da er sich jedoch eher für das Tanzen interessierte, lehnte er das Angebot ab. Als Johnny Kitagawa ein achtes Mitglied für Kanjani⚭ suchte und die Position des Schlagzeugers noch nicht belegt war, beschloss Ōkura es zu erlernen und so wurden Kanjani⚭ 2000 gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "2001 bis 2003.", "content": "2001 verringerten sich die Aktivitäten der Kansai Juniors drastisch, da sie nicht so viel Popularität gewinnen konnten, wie erhofft wurde. Das 2001 aufgeführte Musical \"Another\", lieferte letztendlich den ersehnten Erfolg. Seitdem führten Kanjani⚭, unterstützt von den Kansai Juniors, bis 2006 jeden Sommer ein Stück auf. Jedoch dauerte es noch zwei weitere Jahre, bis ihre Shows ausverkauft waren. Nach \"Another\" bekamen die bekanntesten Kansai Juniors die Möglichkeit, ihre eigene Show zu moderieren. \"Weekly V West\" wurde als \"J°Kansai\" (\"JCube Kansai\") wiedergeboren. \"J°Kansai\" wurde auf Channel 8 von \"Kansai TV\" ausgestrahlt und die Produzenten dachten, dass es ein schöner Aufhänger wäre, eine acht-köpfige-Band für die Sendung zu gewinnen. Von da an gehörten Kanjani⚭ zur Standarmoderation. Das „Comeback“ endete mit einem Weihnachtskonzert, einem anderen Event, welches Kanjani8 jedes Jahr bis 2005 im \"Osaka Shochiku-za Theater\" veranstaltet wurde. Obwohl Kanjani⚭ immer noch als eine neue Einheit anzusehen waren, wurden überraschenderweise zwei Mitglieder, Uchi Hiroki und Nishikido Ryō neuen Johnny’s Unit NEWS zu werden. Von da an mussten die beiden ihre Aktivitäten in zwei Bands meistern.", "section_level": 2}, {"title": "2004 bis 2005.", "content": "Kanjani⚭ konzentrierten sich ihre Aktivitäten in hohem Maße auf die Kansai-Region. Das \"Osaka Shochiku-za Theater\" wurde für sie so etwas wie ein heimischer Veranstaltungsort, in dem sie eine treue Fangemeinde aufbauen konnten. Kanjani⚭ traten das erste Mal 2004 bei dem einmal im Jahr stattfindenden \"Yagura Dance Bon Odori Festival\" in der \"Osaka-jo Hall\" auf, als Yokoyama und Murakami erfuhren, dass sie im Enka Genre debütieren würden. Die anderen Bandmitglieder erfuhren davon erst später durch einen Zeitungsartikel. Am 25. August 2004 wurde die nur für die Kansai Region bestimmte limitierte Single \"Naniwa Iroha Bushi\" veröffentlicht. Das Lied war ein Hit und schaffte es, obwohl der Verkauf lediglich auf die Kansai Region beschränkt war, auf Platz 8 der Oricon Single Charts. Deshalb wurde die Single am 22. September 2004 landesweit veröffentlicht und stürmte den ersten Platz der Charts und war damit auch die erste Enka-Single nach siebzehn Jahren, der dies gelang. Die landesweite Veröffentlichung markierte das offizielle Debüt der zwei Jahre alten Band. Kanjani⚭ hielten ihr erstes Konzert \"Kansha ni Eight in Tokyo\" in Tokyo am 11. November 2004. Am 15. Dezember 2004 wurde ihr erstes Mini-Album \"Kansha ni Eight\" veröffentlicht. Das Weihnachtskonzert 2004 wurde aufgenommen und im darauffolgenden Jahr als ihre erste Konzert-DVD (\"Excite!!\") herausgebracht. 2004 wirkten Kanjani⚭ zusammen mit KAT-TUN auch im Musical \"DREAM BOY\", in dem Takizawa Hideaki die Hauptrolle spielte, mit. Die beiden Bands spielten auch besonders 2005 und 2006 eine tragende Rolle in diesem Musical. Die Singles von Kanjani⚭ verkauften sich trotz vergleichsweise geringer Werbung weiterhin gut. Ihre zweite Single \"Osaka Rainy Blues\", welche am 2. März 2005 veröffentlicht wurde, erreichte nach der ersten Woche eine Verkaufszahl von über 160.000 Kopien. Am 14. September schaffte es ihre Single \"Sukiyanen, Osaka!\" jedoch nur auf Platz 2, da sie Ayumi Hamasakis Veröffentlichung nicht gewachsen war. 2005 hatten sie das erste Mal ein großes Konzert in Osaka-jo Hall Zenyasai. Unglücklicherweise konnten sie dieses Ereignis nicht komplett bestreiten, da Uchi Hiroki von Johnny’s suspendiert worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Sub-Bands.", "content": "Kanjani⚭ haben verschiedene Sub-Bands innerhalb der Band. Beide Duos spielen schon seit ihrer Junior Zeit in Konzerten, TV Shows wie \"Shōnen Club\" und der Ya-Ya-Yah TV Show", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tribute / Anderes.", "content": "17. Oktober 2007: Hattori Ryoichi ~Tanjou 100 Shuunen Kinen Tribute Album~ (#3 買い物ブギ/ Kaimono Boogie)", "section_level": 2}], "src_summary": "Kanjani⚭ (jap., \"Kanjani eight\"; Bedeutung: \"Kan\" abgeleitet von Kansai und \"Jani\" abgeleitet von Johnny’s) sind eine japanische Boygroup des Johnny & Associates, deren Mitglieder aus der Kansai-Region stammen.", "tgt_summary": "关西杰尼斯8(;简称关8)是日本杰尼斯事务所旗下的男子偶像组合,于2004年9月22日出道,成员皆由关西小杰尼斯中选出。", "id": 721248} {"src_title": "Schecke (Pferd)", "tgt_title": "白斑色 (馬)", "src_document": [{"title": "Entstehung von Scheckungen.", "content": "Scheckzeichnungen gehen gewöhnlich auf Leuzismus zurück, das trifft auch auf die verschiedenen Plattenscheckmuster des Pferdes zu. Das heißt, während der Embryonalentwicklungen wandern zu wenige Melanoblasten aus der Neuralleiste aus oder diese Auswanderung geschieht zu spät. Aus den Melanoblasten entstehen später die Farbstoff bildenden Zellen (Melanozyten), die auch für die Fellfarbe verantwortlich sind. Ein Hautbezirk kann unterschiedlich von Leuzismus betroffen sein. Wenn dort überhaupt keine Melanozyten vorhanden sind, ist die Haut rosa, und Haare, die dort wachsen, sind weiß. Sind in einem Hautareal zu wenige Melanozyten vorhanden, entsteht ein zufälliges Muster aus weißen und farbigen Haaren. Das Pferd hat dort also weiße Stichelhaare. An den Hautarealen, die durch die Melanozyten in ausreichender Zahl erreicht wurden, hat das Fell diejenige Farbe, die es hätte, wenn kein Scheck-Gen vorhanden wäre. Je nach Scheck-Gen sind unterschiedliche Fellareale für weiße Flecken prädestiniert. Da es sich bei Scheckungen jedoch nicht um einen sorgfältig gesteuerten Vorgang handelt, sondern um eine Störung, ist die Lage und das Ausmaß der Flecken in erheblichem Maß zufällig. Jedes Scheckmuster ist auf jeder Grundfarbe möglich, es gibt also Rappschecken, Fuchsschecken, Braunschecken und Falbschecken. Außerdem gibt es Porzellanschecken, das sind Schimmel mit einer Scheckzeichnung. Als neugeborene Fohlen sind sie gescheckt und während ihr Fell im Laufe des Lebens weiß wird, bleibt die Haut schwarz und rosa gescheckt. Diese Scheckung schimmert durch das weiße Fell hindurch, wodurch der porzellanartige Eindruck entsteht. Wenn die Farbe Smoky cream oder Cremello mit Scheckung kombiniert ist, ist die Scheckung fast unsichtbar. Im Gegensatz zu den Plattenscheckungen des Pferdes kommt die Tigerscheckung, wie sie beispielsweise beim Appaloosa auftritt, nicht durch Leuzismus zustande, sondern wird durch eine Mutation eines Ionenkanals ausgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Variationen in der Ausprägung der Scheckung.", "content": "Allen Scheckmustern ist gemeinsam, dass sie sich von Tier zu Tier deutlich in ihrer Ausprägung unterscheiden und oft vom minimalen Schecken, der wie ein Pferd ohne Scheckzeichnung mit deutlichen Abzeichen aussieht, bis zum völlig weißen Pferd reichen können.", "section_level": 1}, {"title": "Minimale Schecken.", "content": "Minimale Schecken sind Pferde, die zwar eines der Gene tragen, die für die typischen Scheckzeichnungen verantwortlich sind, aber nicht gescheckt sind. Bei einigen Scheck-Genen, wie dem Sabino und dem Splashed white Overo, sind Tiere, die das Gen nur einmal tragen, also heterozygot sind, fast nie wirklich gescheckt. Bei der häufigsten Scheckung, der Tobianoscheckung, spielt es dagegen keine Rolle, ob ein Tier homo- oder heterozygot ist – in beiden Fällen sind minimale bis maximale Schecken möglich. Einfarbige Tigerschecken sind meist heterozygot für das Gen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutliche Ausprägung der Scheckfarbe.", "content": "Die Tigerscheckmuster sind bei heterozygoten Tieren meist schwächer ausgeprägt als bei homozygoten Tieren.", "section_level": 2}, {"title": "Maximale Schecken.", "content": "Als Maximale Schecken bezeichnet man Pferde, die aufgrund von Scheck-Genen völlig weiß sind. Ein heterozygotes Pferd kann zufällig vollständig von einem weißen Fleck bedeckt sein. Häufiger sind homozygote Tiere völlig weiß, beispielsweise sind homozygote Tigerschecken oft völlig weiß, meist aber gesund. Traurige Berühmtheit hat dagegen die homozygote Frame-Overo-Zeichnung erlangt: Fohlen, die dieses Gen doppelt haben, sind vollständig weiß und sterben innerhalb der ersten Lebenstage aufgrund einer Kolik. Unter Pferden mit mehreren verschiedenen Scheck-Genen sind häufiger völlig weiße Tiere zu finden als unter Pferden mit nur einem dieser Gene.", "section_level": 2}, {"title": "Überlagerung mehrerer Scheckmuster, Abzeichen können auch unabhängig vererbt werden.", "content": "Wenn sich mehrere Scheckmuster überlagern, ist die resultierende Scheckung oft schwer einzuordnen. Pferde mit einem Tobiano-Gen und einem Frame-Overo-Gen zeigen häufig eine typische Tobianoscheckung. Da es einige Gene für weiße Abzeichen im Gesicht und an den Beinen gibt, die für sich alleine weder in homo- noch in heterozygoter Form zu Scheckungen führen können, kann man von weißen Abzeichen nicht immer auf Scheckungsgene schließen. Auf dem cKit-Locus liegt das Gen für Tobianoscheckung, das für Sabinoscheckung, das für dominant weiße Farbe und für die Stichelhaarigkeit. Da Pferde einen doppelten Chromosomensatz haben, können sie von diesen vier Genen höchstens zwei verschiedene oder eines dieser vier Gene homozygot haben. Dagegen liegen die Frame-Overo-Scheckung (EDRNB) und die Tigerscheckung (alle bekannten Leuzismus-Loci ausgeschlossen) jeweils auf einem anderen Genort und können beliebig mit den obigen vier Genen kombiniert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Pintaloosa: Tigerscheckung kombiniert mit Tobianoscheckung.", "content": "Wenn ein Pferd sowohl das Tobiano- als auch das Tigerscheck-Gen hat, entsteht ein als \"Pintaloosa\" bezeichnetes Pferd. Ein Pintaloosa hat gewöhnlich stark ausgeprägte weiße Abzeichen an den Beinen und Flecken, die sich von oben nach unten ziehen, also eher senkrecht als waagerecht verlaufen. Beides sind typische Tobianomerkmale. Das Tigerscheckenerbe ist manchmal schwer zu erkennen und macht sich nur dadurch bemerkbar, dass das Weiße im normal geöffneten Auge sichtbar ist. Wenn es deutlicher hervortritt, können alle Zeichnungsmerkmale des Tigerscheckenkomplexes auftauchen. Das Pferd kann also dunkle Haut unter weißem Fell, weiße Schneeflocken, kleine schwarze runde Flecken auf weißem Grund und weiße Stichelhaare, die im Laufe des Lebens mehr werden, haben. Da bei beiden Scheckungsgenen der Kopf zu den letzten Körperteilen gehört, die weiß werden, haben Pintaloosas relativ oft einen dunklen Kopf.", "section_level": 3}, {"title": "Tovero.", "content": "Der Tovero wird meist mit „Mischung aus Overo- und Tobianoscheckung“ erklärt. Oft werden nur diejenigen Tiere eingeordnet, die man für Overos, aber nicht für Tobianos halten kann. Genetisch haben wesentlich mehr Tiere zusätzlich zum Tobianogen eines der Overo-Gene, als in der Praxis als Toveros bezeichnet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Rassen und Farbzuchten.", "content": "Für Appaloosa, Appaloosa Sport Horse und Colorado Ranger ist die Tigerscheckung typisch. Clydesdales sind durchweg Sabino Overos. Der Lewitzer zeigt immer eine Tobianoscheckung.", "section_level": 2}, {"title": "Pinto.", "content": "Als \"Pinto\" (span.: „bemalt, gescheckt“) bezeichnet man ein Pferd, dessen Fell eine eindeutige Plattenscheckung zeigt. Der Pinto ist keine Rasse, sondern eine Farbzucht. Das Zuchtziel schreibt für den Pinto eine Mindestgröße des Flecks von 500 cm2 vor, falls das Tier nur eine einzige Fellstelle mit von der Grundfarbe abweichender Färbung hat. Bei zwei Flecken reduziert sich die geforderte Größe auf je 200 cm2, bei drei auf je 100 cm2. Nicht mitgerechnet werden dabei die Bereiche unterhalb der Sprunggelenke und die Kopfabzeichen. Im Gegensatz zum \"Paint Horse\", dessen Farben ähnlich sind, das seiner Abstammung nach jedoch ein American Quarter Horse sein muss, kann ein Pinto aus jeder Rasse gezüchtet werden. Auch beim Pinto unterscheidet man die Fellzeichnung in den oben beschriebenen \"Overo\" und den \"Tobiano\". Wegen der ungewöhnlichen Farbzusammenstellung waren Pintos bei den amerikanischen Indianern hoch geschätzt. Verwendung finden sie heute vor allem als Allround-Reitpferd, als Fahrpferd, Westernreitpferd, Gangpferd und Showpferd. Unter Züchtern unterscheidet man zwischen verschiedenen Unterarten, so zum Beispiel dem \"Araberpinto\", der wie ein gescheckter Araber aussehen soll, dem \"Pinto Hunter\", einem korrekten, großlinigen Reitpferd mit schwungvollen elastischen Bewegungen, dem \"Stocktyp Pinto\", der besonders fürs Western- und Freizeitreiten geeignet ist und dem \"Pinto Tinker\", der deutliche Kaltblütermerkmale zeigt. Außerdem gibt es den aus den Niederlanden stammenden \"Barockpinto\", der besonders geeignet für die Hohe Schule ist. Er ist freundlich, ausgeglichen, lernbereit und im Umgang und der Haltung eher unproblematisch. Barockpintos eignen sich zudem sowohl als klassisches Dressur- und Reitpferd als auch als Kutschpferd oder auch lediglich zu Freizeitzwecken. Als Zuchtgrundstock dieser in ganz Westeuropa verbreiteten und vor allem in den Niederlanden und Deutschland gezüchteten Pferde bedient man sich gängiger Barockpferderassen wie Lusitanos, Andalusier, Berber, Hispano-Araber, Lipizzaner oder Friesen. Für gewöhnlich stehen diese Warmblüter im Friesentyp und verfügen demnach eher über ein quadratisches Erscheinungsbild mit einem Stockmaß von etwa 160 cm. Ihr Rücken ist kurz, die Kruppe ist gut abgerundet. Sie haben eine breite, gut bemuskelte Brust. Typisch für Barockpferderassen ist auch der kräftige, leicht „ramsnasige“ (mit einem gewölbten Nasenrücken) Kopf. Dieser wird hoch getragen auf einem kräftigen und gut bemuskelten Hals.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Schecke oder ein Schecke (männlich auch ein Scheck) ist ein Pferd, dessen Körperbehaarung neben einer Grundfarbe klar umgrenzte weiße Bereiche aufweist, die über das Maß normaler Abzeichen hinausgehen.", "tgt_summary": "白斑色是马的其中一种毛色,相对于其他主要毛色枣色,黑色,栗色和灰色,其拥有该毛色马匹的比例较少。", "id": 2423735} {"src_title": "Bahnhof Chiba", "tgt_title": "千葉站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 20. Juli 1894 wurde der Bahnhof an der Sōbu-Hauptlinie der Eisenbahngesellschaft \"Sōbu Tetsudō\" nördlich der Gemeinde Chiba eröffnet, die erst fünf Jahre zuvor durch die Fusion einiger Dörfer um die Burg Chiba entstanden war. Im Februar 1896 schloss die \"Bōsō Tetsudō\" den Bahnhof als Endpunkt der Bōsō-Linie (heute: Sotobō-Linie) von Ōami (im heutigen Ōamishirasato) an den Südosten der Präfektur an. 1907 wurden beide Bahnlinien verstaatlicht, und der Bahnhof ging in den Besitz der Staatsbahn (\"kokutetsu\") über. Im frühen 20. Jahrhundert wuchs Chiba rasch zur Großstadt, erste Industriebetriebe siedelten sich an. Die Bedeutung des Bahnhofs als Knotenpunkt für den Personen- und Güterverkehr wuchs: Alle Bahnlinien aus dem Osten der Präfektur in Richtung Tokio verliefen durch den Bahnhof. Die weiter südlich verlaufende Keiyō-Linie wurde erst im späten 20. Jahrhundert eröffnet. Der ursprüngliche Bahnhof lag im Vergleich zu heute weiter östlich, und die Gleise der Sotobō-Linie führten von Südwesten in den Bahnhof statt wie heute von Südosten. Züge aus Richtung Tokio, die auf der Sotobō-Linie weiterfuhren, mussten im Bahnhof die Fahrtrichtung wechseln. 1963 wurde der Bahnhof an seinen heutigen Standort verlegt und als Keilbahnhof angelegt, an dem sich die Gleise von Westen gesehen, also aus Richtung Tokyo, teilen; der Fahrtrichtungswechsel wurde überflüssig. Der neue Bahnhof Chiba lag unmittelbar nördlich der Chiba-Linie der Keisei Dentetsu. 1967 eröffnete die Gesellschaft dort den „Bahnhof am Staatsbahn-Bahnhof Chiba“ (, \"Kokutetsu-Chiba-eki-mae-eki\"), der 1987 – nach der Privatisierung der \"kokutetsu\" – in Bahnhof Keisei-Chiba umbenannt wurde; der ehemalige Bahnhof Keisei-Chiba hieß danach Chiba-Chūō („Chiba-Mitte“). Ab 1975 fuhren Güterzüge der Staatsbahn den Bahnhof Chiba nicht mehr an. 1987 wurde die Staatsbahn aufgeteilt und privatisiert, der Bahnhof ging in den Besitz der JR Higashi-Nihon (\"JR East\") über. 1991 eröffnete der Bahnhof der Chiba Monorail, 1995 wurden hier zusätzliche Gleise für eine zweite Linie angelegt. Seit 2010 wird der Bahnhof umfangreich umgebaut. Der renovierte Bahnhof soll 2015 eröffnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bauart und Gleise.", "content": "Der Bahnhof Chiba der JR ist als Keilbahnhof angelegt: Von Nordwesten gesehen zweigt die Sotobō-Linie hier nach rechts von der Sōbu-Hauptlinie ab, das Bahnhofsgebäude liegt an der Abzweigung zwischen den beiden Strecken. Die Gleise der als Hängebahn angelegten Chiba Monorail überqueren die Sotobō-Linie an der Ostseite des Bahnhofsgebäudes, wo sich auch die Bahnsteige befinden, und verlaufen dann parallel zur Sōbu-Hauptlinie weiter nach Nordosten. Das Bahnhofsgebäude ist also an drei Seiten von Bahngleisen begrenzt. Der südliche Teil der Monorail-Bahnsteige liegt bereits über dem Bahnhof Keisei-Chiba, der dadurch zum Turmbahnhof wird; die Keisei-Chiba-Linie verläuft hier von Westen kommend nach der Bahnhofsausfahrt weiter parallel zur Sotobō-Linie nach Südosten. Der Bahnhof der JR hat auf der Nordseite zwei Inselbahnsteige mit vier Bahnsteiggleisen, an denen die Züge der Sōbu-Haupt-, Sōbu-Schnellzug- und Narita-Linien halten. An den drei Inselbahnsteigen mit sechs Gleisen auf der Südseite enden die Züge der Chuō-Sōbu-Linie nach Westen und von Osten die Sotobō- und Uchibō-Linie. Außerdem halten hier einige nach Süden abzweigende Züge der Sōbu-Schnellzug-Linie Der Bahnhof der Chiba Monorail hat vier Gleise an zwei Mittelbahnsteigen: Die Linien 1 und 2 haben hier bereits separate Gleise und teilen sich östlich des Bahnhofs. Der Bahnhof Keisei Chiba ist ein Haltepunkt mit zwei Außenbahnsteigen, das Keisei-Bahnhofsgebäude liegt auf der Nordseite der Gleise. Im JR-Bahnhofsgebäude mit trapezförmigem Grundriss befinden sich außer den Bahnsteigzugängen und Schaltern ein Modekaufhaus, eine Schnellrestaurantkette und kleinere Geschäfte. Auf einem großen Platz an der Ostseite verkehren mehrere lokale Buslinien. Ein weiterer Teil des Bahnhofs befindet sich im Süden unter den Gleisen der Sotobō-Linie. Daran südlich schließt sich das Keisei-Bahnhofsgebäude an, in dem auch ein Kaufhaus der Kette Sogō untergebracht ist.", "section_level": 1}, {"title": "Linien.", "content": "Der Bahnhof Chiba wird von den nur gelegentlich, zusammen etwa stündlich verkehrenden Expresszügen \"Shiosai\" (Tokio/Shinjuku–Chōshi), \"Azusa\" (Chiba–Matsumoto), \"Shinjuku-Sazanami\" (Shinjuku–Tateyama) und vom \"Shinjuku-Kawashio\" (Shinjuku–Awakamogawa) angefahren. Der Flughafenzubringer \"Narita Express\" und der \"Airport Narita\" der Sōbu-Schnellzug-Linie halten teilweise ebenfalls in Chiba. Im Regional- und Pendlerverkehr ist der Bahnhof durch folgende Linien verbunden:", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung.", "content": "Im Süden und Südosten schließt sich die Innenstadt Chibas mit zahlreichen Hochhäusern an, die von Kaufhäusern, Unternehmenszentralen und der öffentlichen Verwaltung von Präfektur und Stadt Chiba dienen. Im Nordwesten und Norden liegen jenseits der Einkaufsstraßen direkt am Bahnhof, vor allem dicht bebaute Wohngebiete rund um den Chiba-Park (\"Chiba-kōen\"). In Richtung des Hafens im Südwesten und Westen, wo sich Industrieansiedlungen und ein Stadtentwicklungsprojekt befinden, drängen neue Hochhäuser längs des verkehrsreichen \"Chiba-dōri\" die alte Wohn- und Geschäftsbebauung zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Mit durchschnittlich 106.901 täglichen Einstiegen liegt der Bahnhof Chiba der JR East an Rang 29 aller Bahnhöfe der Gesellschaft. 10.800 (Chiba Monorail) Im Bahnhof Keisei-Chiba gab es 2007 durchschnittlich 23.866 Ein- und Ausstiege, er lag damit unter den Bahnhöfen der Keisei Dentetsu an Rang 17. Weniger als die Hälfte, 10.320 Passagiere, benutzten Zeitkarten. 2006 war der Bahnhof Chiba für die Monorail mit rund 10.800 Einstiegen der meistgenutzte Bahnhof. Werktags bedienen 550 Züge der JR, 363 Züge der Chiba Monorail und 208 Züge der Keisei Dentetsu den Bahnhof.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Chiba (jap., \"Chiba-eki\") befindet sich im Bezirk Chūō („Mitte“) der japanischen Stadt Chiba in der Präfektur Chiba. Er ist der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt der Stadt und historisch eine der Keimzellen des Wachstums der Stadt.", "tgt_summary": "千叶站()是位于日本千叶县千叶市中央区新千叶一丁目,属于东日本旅客铁道(JR东日本)、千叶都市单轨电车的铁路车站。", "id": 120435} {"src_title": "Canadian", "tgt_title": "坎納迪安 (德克薩斯州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt im Norden von Texas, im Nordosten des Texas Panhandle, ist im Osten etwa 40 km, im Norden etwa 50 km von Oklahoma entfernt, an den U.S. Highways 60 und 83, im Westen des Countys am Südufer des Canadian Rivers, kurz vor der Einmündung des Red Deer Creeks und hat eine Gesamtfläche von 3,3 km2 ohne nennenswerte Wasserfläche.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Canadian ist seit seiner Gründung im Jahr 1887 Sitz der Countyverwaltung. Entstanden ist die Stadt durch im Frühjahr des gleichen Jahres erbautes Nachschubdepot der \"Kansas Railway Townsite Company\" und durch den Bau einer Brücke über den Canadian River durch die \"Southern Kansas Railway\". In Folge davon zogen viele Menschen auf diese Seite des Flusses, da sie hier eine bessere Verkehrsanbindung hatten und sich bessere Geschäfte erwarteten. Am 4. August 1888 wurde eines der ersten Rodeo von Texas hier ausgetragen und ist seither jährlicher Austragungsort im Rahmen der landesweiten Wettkämpfe.", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Jährlich wiederkehrende Veranstaltungen sind", "section_level": 1}, {"title": "Demographische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten hier 2233 Menschen in 869 Haushalten und 625 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 668,3 Einwohner pro km2. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 88,94 % weißer Bevölkerung, 0,22 % Afroamerikanern, 0,76 % amerikanischen Ureinwohnern, 0,13 % Asiaten, 0,04 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 9,00 % aus anderen ethnischen Gruppen. Etwa 0,90 % waren gemischter Abstammung und 18,76 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 869 Haushalten hatten 35,0 % Kinder unter 18 Jahre, die im Haushalt lebten. 60,9 % davon waren verheiratete, zusammenlebende Paare. 7,6 % waren allein erziehende Mütter und 28,0 % waren keine Familien. 26,1 % aller Haushalte waren Singlehaushalte und in 13,5 % lebten Menschen, die 65 Jahre oder älter waren. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,52 und die durchschnittliche Größe einer Familie belief sich auf 3,04 Personen. 27,5 % der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 7,2 % von 18 bis 24, 26,8 % von 25 bis 44, 22,9 % von 45 bis 64, und 15,5 % die 65 Jahre oder älter waren. Das Durchschnittsalter war 38 Jahre. Auf 100 weibliche Personen aller Altersgruppen kamen 91,7 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren und darüber kamen 87,0 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 31.929 USD, das Durchschnittseinkommen einer Familie 38.676 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 30.240 USD gegenüber den Frauen mit 17.083 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 16.384 USD. 14,1 % der Bevölkerung und 12,3 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 19,4 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und 16,4 % waren 65 oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Söhne und Töchter der Stadt.", "content": "Dave McCurdy, US-amerikanischer Politiker", "section_level": 1}], "src_summary": "Canadian ist die Bezirkshauptstadt und Sitz der Countyverwaltung (County Seat) des Hemphill County im US-Bundesstaat Texas in den Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "坎纳迪安(英语:Canadian)是一个位于美国德克萨斯州汉普希尔县的城市。根据2010年美国人口普查,该地共人口2649人,而该地的面积约为3.36平方千米。同时该地也是汉普希尔县的县治。", "id": 2362145} {"src_title": "Changhe (Automarke)", "tgt_title": "昌河汽车", "src_document": [{"title": "Entwicklung der Marke im Rahmen von Unternehmensaktivitäten.", "content": "Der Hersteller \"Jiangxi Changhe Automobile Co. Ltd.\" wurde am 26. November 1999 gegründet und war zunächst Tochterunternehmen der \"Changhe Aircraft Industries\" beziehungsweise deren Vorläufern, eines chinesischen Unternehmens zum Bau von Hubschraubern. Die Anfänge des Fahrzeugbaus bei \"Changhe Aircraft\" reichen jedoch weit vor die Zeit der Firmengründung von \"Jiangxi Changhe Automobile\" zurück. Anschließend, vom November 2009 bis Oktober 2013 – nach der Ära bei \"Changhe Aircraft\" – wurde \"Jiangxi Changhe Automobile Co. Ltd.\" eine Tochterfirma des Chang'an-Konzerns. Im November 2013 ist schließlich \"Changhe Auto\" zu 70 Prozent von der \"Beijing Automotive Group\", kurz \"BAIC\", übernommen worden.W. E. Ning: \"BAIC takes 70% stake in Jiangxi Changhe Auto\" CarNewsChina-Internetportal, 27. November 2013 (englisch) Derzeit besitzt \"Changhe Auto\" in den beiden Städten Jingdezhen und Jiujiang, beide in der Provinz Jiangxi, je ein Produktionswerk sowie ein weiteres kleineres in Hefei in der Provinz Anhui, mit einer jährlichen Gesamtkapazität von zusammengenommen 270.000 Fahrzeugen pro Jahr (Stand: Nov. 2013). Die ersten Eigenentwicklungen von \"Jiangxi Changhe Automobile\", die von anderen Autoherstellern unabhängig waren, fallen in das Jahr 2002, sodass der eigentliche Beginn der eigenständigen Marke \"Changhe\" in dieser Zeit angesiedelt werden muss. Mit dem Markenlogo sind Fahrzeugkonstruktionen etikettiert worden, die aus Eigenentwicklungen der Firma \"Jiangxi Changhe Automobile Co. Ltd.\" hervorgegangen sind. Die Arbeiten im Joint Venture-Unternehmen \"Jiangxi Changhe-Suzuki Automobile\" waren davon zunächst einmal nicht tangiert.Seitdem der \"BAIC\"-Konzern Mehrheitseigner von \"Changhe Auto\" geworden ist, haben sich \"BAIC\" und der japanische Autohersteller \"Suzuki Motor Corporation\" nicht mehr einvernehmlich auf ein Modell der Zusammenarbeit in Sachen Auto-Neuentwicklungen einigen können. Die Verantwortlichen von \"Suzuki\" waren nicht länger bereit, neue Technologien an \"Changhe Auto\" zu liefern. Der Dissenz war so tief, dass zuletzt \"BAIC\" an \"Changhe Auto\" Fahrgestelle geliefert hat, die zur Weiterentwicklung für neue Automodelle bei \"Changhe Auto\" herangezogen wurden, die eigentlich von Suzuki hätten kommen müssen (Stand: Mai 2017). Die Entwicklung des Changhe Furuida M50 ist offenbar das erste neue Automodell von \"Changhe Auto\", das unter einem vom früheren Procedere abweichenden Modell der Zusammenarbeit entstanden ist. Beim M50 gab es allerdings kein Fahrgestell-Problem, da dieses Modell bei dem Joint-Venture-Unternehmen \"Beiqi Yinxiang Automobile\" bereits komplett zu Ende entwickelt worden war und als „Weiwang M20“ im Oktober 2013 auf den chinesischen Markt gelangte. Dieser „Weiwang M20“ wurde durch eine zusätzliche Etikettierung im Oktober 2014 auch als „Changhe Furuida M50“ auf den Markt gebracht. Die Unstimmigkeiten zwischen BAIC und Changhe einerseits und Suzuki andererseits traten jedoch bei einem anderen Modell zutage: Ungefähr im Herbst 2017 sollte vom „Changhe-Suzuki Liana A6“ eine neue Baureihe auf den Markt gebracht werden. Die Changhe-Ingenieure hatten zu diesem Zweck bereits einen Prototypen entwickelt, der serienreif und präsentierbar war, der auf einem „Senova D50“-Fahrgestell aufgebaut worden ist. Dieses Modell trug auf dem Frontgrill die Aufschrift \"CHANGHE\" in Großbuchstaben. Es sieht so aus, als habe der \"BAIC\"-Konzern hier dadurch vollendete Tatsachen schaffen wollen, dass der „Liana A6“ in die Modellpalette von Changhe \"einverleibt\" wurde, indem nicht mehr, wie es jahrzehntelang zuvor üblich war, \"Changhe\" und \"Suzuki\" sich paritätisch in die Modellentwicklung eingebracht haben, sondern hier nun \"Changhe\" dem Partnerunternehmen \"Suzuki\" zuvorgekommen ist. Die Verantwortlichen der \"Suzuki Motor Corporation\" waren offensichtlich damit nicht einverstanden, denn der „Liana“ war bis dato ein Kernmodell in der Modellpalette des Joint-Ventures \"Changhe-Suzuki Auto\", nicht jedoch von \"Changhe Auto\". Wahrscheinlich weigerten sie sich, \"Changhe Auto\" und dem \"BAIC\"-Konzern dies so durchgehen zu lassen. Mit Sicherheit handelte es sich dabei um eine Hinwegsetzung über bis dato getroffene Vereinbarungen zwischen \"Changhe Auto\" einerseits und \"Suzuki Motor Corporation\" andererseits. Zu einem offiziellen Rechtsstreit ist es wohl nicht gekommen. Markttechnisch bedeutet dies, dass das Liana-Modell dem Unternehmen \"Changhe Auto\" in die Modellpalette einverleibt wurde. Dies ist jedoch nicht folgenlos geblieben, dadurch, dass die \"Suzuki Motor Corporation\" im Juni 2018 ihre Anteile am Joint-Venture \"Jiangxi Changhe-Suzuki Automobile\" veräußert und damit für eine Auflösung desselben gesorgt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Logos und Beschriftungen an Changhe-Fahrzeugen: gegenwärtige Handhabung durch den Hersteller.", "content": "Ungewohnt muss die ein wenig eigenwillige Art erscheinen, mit der man die Automarke \"\"Changhe\"\" nach der Übernahme durch \"BAIC\" behandelt hat, wenn man darauf schaut, wie die Modelle am Heck neuerdings beschriftet sind: so findet sich in der Regel auf der Heckklappe oder dem Kofferraumdeckel auf der linken Seite die Aufschrift \"BeiQi Changhe\" – ein Fingerzeig auf \"Beijing Qiche\" (zu deutsch: \"Beijing Auto\"), kurz \"BeiQi\" –, in der Mitte prangt jedoch das \"Changhe\"-Logo; und auf der rechten Seite lässt sich die jeweilige Modellbezeichnung antreffen. Das eigenwillige daran ist, dass auf dem Frontgrill und auf der Heckklappe in der Mitte das Changhe-Logo belassen wird. Offenbar wollte der Hersteller \"BAIC\" der Marke ihre Eigenständigkeit belassen, andererseits wollte dieser auf das BeiQi vor dem Changhe in \"BeiQi Changhe\" (links hinten am Fahrzeug) nicht verzichten. \"Changhe\" kann jedoch nicht Marke und Submarke zugleich sein. Insofern sollte man vielleicht das Prangen des Changhe-Logos auf Frontgrill und Heckklappe als das Maßgebende annehmen. (Damit wäre \"Changhe\" dann Marke und nicht Submarke.)", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugmodelle dieser Marke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kleinwagen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Changhe Ideal.", "content": "Der Ideal ist von 2003 bis 2016 durchgehend gebaut worden, wobei es ein Facelift und eine Überarbeitung, die unter Faceliftniveau bleibt, gegeben hat. Die Beifügung der Codes I, II und II A+ beziehen sich auf die \"initiale Modellausführung\" (I wurde produziert 2003–2006), auf ein \"Facelift\" (II wurde produziert 2006–2011) und auf eine \"zweite Überarbeitung, die unter Faceliftniveau bleibt\" (II A+ wurde produziert 2011–2016). Mit den Codes sind also keine ganzen Baureihen gemeint. Der Changhe Ideal I, ein Designprojekt im Rahmen einer Zusammenarbeit von Changhe mit der Gruppo Bertone, ist im Jahr 2003 in den chinesischen Markt eingeführt worden. Da die handwerkliche Umsetzung der initialen Modellausführung mäßig und der Preis hoch war, fiel die Rezeption des Modells bei den Chinesen überwältigend negativ aus. So kam es, dass das Facelift an dem Modell – ebenfalls die Handschrift des italienischen Designers Bertone tragend – relativ frühzeitig, nämlich im Mai 2006, auf den Markt nachgeschoben wurde. Die Akzeptanz des Changhe Ideal II muss offenbar besser gewesen sein. Ab 2009 wurde der Changhe Ideal auch in andere Länder exportiert. Im Juni 2011 ist dann die Überarbeitung unter Faceliftniveau, der Changhe Ideal II A+, auf den Markt lanciert worden. Mit dem SUV-Boom in China ließ allerdings die Nachfrage nach dem Modell spürbach nach. So wurden im Jahr 2014 gerade einmal noch 304 Fahrzeuge davon verkauft. Angeblich ist die Produktion des Modells erst 2016 eingestellt worden.", "section_level": 3}, {"title": "Minibusse/Minivans.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Changhe Haitun (2002–2007).", "content": "Das Modell \"Changhe Haitun\" ist das Nachfolgemodell zum \"Changhe Junma\". Das Modell war ein Minibus.", "section_level": 3}, {"title": "Minibusse/Minivans und Minipritschenwagen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Changhe Furuida (2007–2014).", "content": "Das Modell \"Changhe Furuida\" ist das Nachfolgemodell zum \"Changhe Haitun\". Zu dem Modell \"Furuida\" gab es vier Aufbauvarianten: Changhe Furuida Single Mini Truck und Changhe Furuida Double Mini Truck werden auch von Martin Motors unter der Bezeichnung Freedom Cab weiterverkauft.", "section_level": 3}, {"title": "Großraumlimousinen.", "content": "Im Anschluss an die Produktion der anfänglichen Baureihe des Furuida-Modells aus den Jahren 2007–2014 ist es offenbar zu einer Auffächerung des Modellangebots in eine Furuida-Modellfamilie gekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Changhe Furuida M50 und M50S.", "content": "M50 und M50S sind zwei Ausführungsvarianten ein und desselben Modells:", "section_level": 3}, {"title": "Hochdachkombis/Vans.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Changhe Beidouxing.", "content": "Der Changhe-Suzuki Beidouxing (erste Baureihe), produziert von 2004 bis 2018, war ein fester Bestandteil des Modellprogramms des Joint-Ventures \"Jiangxi Changhe-Suzuki Automobile\", das der Hersteller \"Changhe Auto\" mit dem Partnerhersteller \"Suzuki Motor Corporation\" betrieben hat. Von der ersten zur zweiten Baureihe hin hat es hier allerdings einen Bruch gegeben; die ab 2019 gebaute zweite Baureihe wird von \"Changhe Auto\" produziert und vermarktet. Doch bereits vorher gab es dahingehende Veränderungen: so ist die Elektrovariante des „Changhe-Suzuki Beidouxing X5“ unter dem Logo von Changhe als Changhe-Produkt vermarktet worden. Eigentlich hätte dieses Modell unter dem Changhe-Suzuki-Logo als Changhe-Suzuki-Produkt vermarktet werden müssen. Doch auch hier hat – wie im Fall des „Changhe-Suzuki Liana A6“ – offenbar der \"BAIC\"-Konzern gegenüber der \"Suzuki Motor Corporation\" vollendete Tatsachen geschaffen. Der „Beidouxing“ war eigentlich fester Bestandteil der Modellpalette des \"Changhe-Suzuki\"-Joint-Ventures. So ist zulasten des \"Changhe-Suzuki\"-Joint-Ventures diesem ein Stück Markt weggenommen worden. Es sieht so aus, als sei diese \"Übergriffigkeit\", die eine Entrechtung der \"Suzuki Motor Corporation\" darstellt, Verantwortlichen des \"BAIC\"-Konzerns zuzuschreiben.", "section_level": 3}, {"title": "Vans.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Changhe Fuyun.", "content": "Bei dem Changhe Fuyun handelt es sich um einen 3,99 Meter langen Minivan, der durch \"Badge Engineering\" des Chang'an Star S460 zustande gekommen ist. Die Produktion war beim Chang'an-Konzern angesiedelt.", "section_level": 3}], "src_summary": "Changhe () ist die Automobilmarke eines chinesischen Fahrzeugherstellers namens \"Jiangxi Changhe Automobile\" Co. Ltd. (kurz: \"Changhe Auto\"), ansässig in der bezirksfreien Stadt Jingdezhen in der Provinz Jiangxi.", "tgt_summary": "江西昌河汽车有限责任公司,简称昌河汽车,是中国大陆一家汽车生产企业,总部位于江西省景德镇市。", "id": 2192612} {"src_title": "Stiftung Deutsches Historisches Museum", "tgt_title": "德国历史博物馆", "src_document": [{"title": "Geschichte des Museums.", "content": "Gegründet wurde das Museum anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin am 28. Oktober 1987 im Reichstagsgebäude im damaligen West-Berlin. Nach dem großen Erfolg der Preußen-Ausstellung „Preußen – Versuch einer Bilanz“, die 1981 im Martin-Gropius-Bau gezeigt worden war, beauftragte der damalige Regierende Bürgermeister von West-Berlin, Richard von Weizsäcker, vier prominente Historiker – Hartmut Boockmann, Eberhard Jäckel, Hagen Schulze und Michael Stürmer – mit der Erarbeitung einer Denkschrift, die im Januar 1982 unter dem Titel \"Deutsches Historisches Museum in Berlin\" vorlag. Das Vorhaben wurde intensiv von Bundeskanzler Helmut Kohl unterstützt, der die Gründung eines Deutschen Historischen Museums (DHM) in Berlin in seiner Rede zur Lage der Nation, die er vor dem Deutschen Bundestag am 27. Februar 1985 hielt, als \"eine nationale Aufgabe von europäischem Rang\" bezeichnete. Eine aus 16 führenden Historikern, Kunsthistorikern und Museumsdirektoren bestehende Sachverständigenkommission erarbeitete 1985/1986 die Konzeption für das Museum und stellte sie in öffentlichen Anhörungen 1986 zur Diskussion. Die Schlussfassung wurde inhaltliche Grundlage der Museumsgründung. Deutsche Geschichte im internationalen Zusammenhang darzustellen, wurde zum Kern der Museumsaufgabe. Multiperspektivische Sichtweisen sollen Verständnis für die Sicht der Anderen ermöglichen, um so in der Zeit der Internationalisierung des Alltagslebens und der Globalisierung von Wirtschaft und Arbeit, Geschichte und Kultur auf höherem Niveau zu reflektieren. Am 1. September 1986 teilte der Berliner Senat mit, dass der Standort des geplanten Deutschen Historischen Museums neben der Kongresshalle entstehen soll. Am 28. Juli 1987 wurde der Gesellschaftervertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Berlin zur Errichtung der Deutschen Historischen Museum-Gesellschaft als vorläufige Trägerschaft mit beschränkter Haftung unterzeichnet. Ursprünglich sollte der Spreebogen in der Nähe des Reichstages der Standort des Museums werden. Den hierfür ausgeschriebenen Architekturwettbewerb gewann 1988 der italienische Architekt Aldo Rossi. 1989 veränderte der Fall der Mauer aber die Planungen: Mit dem Tag der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 übertrug die Bundesregierung dem DHM Sammlung und Grundstück des damaligen Museums für Deutsche Geschichte, das bereits im September 1990 von der letzten DDR-Regierung dem Direktor des DHM unterstellt worden war. So wurde das Zeughaus von 1695 – das älteste Gebäude Unter den Linden – der Sitz des Deutschen Historischen Museums. Im September 1991 wurden die ersten Ausstellungen im Zeughaus gezeigt. Kurz nach seiner Gründung begann der Sammlungsaufbau. Einen ersten Querschnitt präsentierte seit Dezember 1994 die Dauerausstellung \"Bilder und Zeugnisse der deutschen Geschichte\" mit mehr als 2000 Exponaten. Zwischen 1994 und 1998 wurde die Fassade des Zeughauses nach historischen Grundlagen saniert. Das Zeughaus wurde 1998 geschlossen und bis 2003 durch das Architekturbüro Winfried Brenne saniert. Der Zeughaushof, der Innenhof mit den Masken von Andreas Schlüter, erhielt im Zuge des zwischen 1998 und 2003 errichteten Neubaus der Ausstellungshalle des Architekten Ieoh Ming Pei wieder eine gläserne Überdachung. Seit 2003 ist der Neubau als Ausstellungshalle für Sonderausstellungen mit einer Fläche von 2700 Quadratmetern auf vier Etagen geöffnet. Die ständige Ausstellung \"Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen\" im Zeughaus wurde am 2. Juni 2006 von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet. Seit dem 30. Dezember 2008 hat das DHM die Rechtsform einer Stiftung öffentlichen Rechts des Bundes. Sie ist auch Trägerin der 2009 gegründeten Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung zur Einrichtung eines Erinnerungs- und Dokumentationszentrums zu Flucht und Vertreibung.", "section_level": 1}, {"title": "Leitung.", "content": "Generaldirektoren des Museums bzw. Präsidenten der Stiftung:", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dauerausstellung.", "content": "Im Zeughaus ist die ständige Ausstellung „Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen“ auf 8000 Quadratmetern zu sehen. Mehr als 7000 historische Exponate vermitteln wechselvolle und spannungsreiche deutsche Geschichte vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts im internationalen Kontext.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderausstellungen.", "content": "Die vier Etagen der Ausstellungshalle von I. M. Pei werden im Wesentlichen für die Sonderausstellungen des Museums genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Kino.", "content": "Das Zeughauskino mit seinen 165 Plätzen ist integraler Bestandteil des Deutschen Historischen Museums und befindet sich im Zeughaus. Seine vorrangigen Ziele verknüpfen historische und filmgeschichtliche Fragestellungen zu einem Programm, das neben ausstellungsbegleitenden Reihen vor allem durch thematische Retrospektiven gekennzeichnet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Bibliothek.", "content": "Die wissenschaftliche Spezialbibliothek zur deutschen und allgemeinen Geschichte sowie zum Museumswesen besitzt etwa 250.000 Bände, davon 13.000 Bände Rara, 40.000 Bände Zeitschriften und Zeitungen, 5.000 Bände Militaria und 15.000 Museumskataloge. Die öffentliche Präsenzbibliothek befindet sich im Verwaltungsgebäude des Museums hinter dem Zeughaus, das in den Jahren von 1899 bis 1945 der Preußischen Central-Genossenschaftskasse gehörte und später dem DDR-Staatsbetrieb Minol.", "section_level": 1}, {"title": "Internetpräsenz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Online-Datenbank (GOS) und Bildarchiv.", "content": "Das Museum stellt die umfassendste Objektdatenbank aller Museen in Deutschland für die Onlinerecherche zur Verfügung. Die Datenbank wird wöchentlich aktualisiert. In ihr werden alle Sammlungsbestände des Museums dokumentiert. Die Datenbank enthält zurzeit Angaben zu über 600.000 Objekten und stellt für etwa 70 Prozent dieser Objekte ein digitales Foto bereit. Reproduktionsrechte für kommerzielle und nicht-kommerzielle Nutzungen werden vom Bildarchiv des DHM verwaltet, das branchenübliche Nutzungshonorare berechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Lebendiges Museum Online.", "content": "Die Stiftung Deutsches Historisches Museum ist Kooperationspartner des Online-Portals Lebendiges Museum Online.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Stiftung Deutsches Historisches Museum (DHM) ist eine Stiftung sowie ein Museum für deutsche Geschichte in Berlin und versteht sich als Ort der „Aufklärung und Verständigung über die gemeinsame Geschichte von Deutschen und Europäern“. Es ist eines der am häufigsten besuchten Museen Berlins.", "tgt_summary": "德国历史博物馆(Deutsches Historisches Museum,DHM)成立于1987年,由德国总理赫尔穆特·科尔和柏林市长迪普根(Eberhard Diepgen)创建于柏林建城750周年之际。它设在柏林中心的菩提树下大街最古老的建筑柏林军械库(建于1695年)。", "id": 708519} {"src_title": "Fear (Computerspiel)", "tgt_title": "极度恐慌", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "F.E.A.R. bedeutet \"First Encounter Assault Recon\" (frei übersetzt „Aufklärung und Angriff bei Erstkontakt“). Man übernimmt die Rolle eines Mitglieds dieser Spezialeinheit, die in die Docks der Stadt geschickt wird, um eine Privatarmee zu stoppen. Die gegnerischen Soldaten werden von dem telepathisch begabten Psychopathen Paxton Fettel befehligt, der jüngst aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. In den Docks wird jedoch die Spezialeinheit durch ein Mädchen in einem roten Kleid getötet, nur der Protagonist überlebt. Daraufhin säubert der Spieler im Alleingang die Docks von dieser geheimnisvollen Truppe. Schließlich wird festgestellt, dass es sich um geklonte Soldaten der Armacham Technology Corporation handelt. Der Protagonist muss herausfinden was es mit Fettel und dem Mädchen auf sich hat und auf welche Weise Armacham in die genannten Vorfälle verwickelt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Projekt Origin.", "content": "Das Projekt Origin ist ein Projekt zur Züchtung von Kommandanten mit telepathischen Fähigkeiten, die die replizierten Supersoldaten kontrollieren können. Die Kommandanten können ihren Soldaten Befehle und Informationen direkt über das Schlachtfeld liefern, ohne mit ihnen in Kontakt (z. B. durch Funk) treten zu müssen. Damit Telepathen gezüchtet werden konnten, brauchte man erst die DNA eines anderen Telepathen. Dazu missbrauchten die Projektleiter Harlan Wades Tochter Alma Wade. Es entstanden zwei Personen aus Almas Genen: der Spieler und Paxton Fettel. Die übersinnlichen Kräfte des Spielers wurden als unzureichend angesehen, und so wurde die Entscheidung getroffen, eine zweite Person zu entwickeln – mit erfreulicherem Ergebnis. Aus diesem Grund wurde nur Fettel ausgebildet, die Replikanten steuern zu können. Da Fettel für Almas Telepathie allerdings sehr anfällig war und auf ihren Befehl im Alter von 10 Jahren mehrere Angestellte von Armacham ermordete, wurde Fettel in Verwahrung genommen und das Projekt Origin eingefroren. \"Project Origin\" ist auch der Untertitel des Nachfolgerspiels.", "section_level": 2}, {"title": "Projekt Perseus.", "content": "Das Projekt für die Entwicklung der Supersoldat-Replikanten. Ursprünglich aus dem Projekt Icarus entstanden, was zum Ziel hatte, menschliche Muskeln und Knochen zu verbessern. Projekt Perseus beschäftigte sich damit, starke Soldaten zu erschaffen, die leicht durch die Kommandanten des Projekt Origin zu kontrollieren und bei Verlust auch schnell und billig zu ersetzen sind. Des Weiteren haben die Replikanten keinen menschlichen Wert, weshalb jegliche Menschenrechte für sie nicht gelten. Aus diesem Grund kann man sie ohne Rücksicht auf Verluste einsetzen und trivial ersetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Der Spieler.", "content": "Wer genau der Spieler eigentlich ist, bleibt lange Zeit unbekannt. Allerdings ist er der erste Prototyp von ATC. Gleich im Anschluss des ersten Abschnitts des Spieles werden Andeutungen darauf gemacht, dass an ihm selbst in der Vergangenheit Experimente durchgeführt wurden. Er ist der erste Sohn von Alma und sieht sie deshalb auch immer wieder in Visionen. Der Spieler verfügt über die von Alma vererbte Fähigkeit, kurzzeitig seine Reaktionsfähigkeit zu erhöhen, was ihm einen Vorteil gegenüber seinen Gegnern verschafft. Zusätzlich hat er ein Gespür für paranormale Aktivitäten. Der Spieler und Fettel gehören zum Projekt Origin und sind eigentlich dazu gezüchtet worden, die Kommandanten der Replikantenarmee zu sein. Rein theoretisch müsste der Spieler also auch dieselbe Fähigkeit wie Fettel haben, die Replikanten zu steuern, was ihm aber – scheinbar mangels telepathischer Erfahrung und Ausbildung im Umgang mit seinen Kräften, die Fettel genoss – nicht gelingt. Allerdings kommt auch heraus, dass die Kräfte des Spielers von Armacham als unzureichend dargestellt werden, ganz im Gegensatz zu denen von Fettel. Fettel erwähnt des Öfteren, dass sie dieselbe Mutter haben, was auch das Projekt Origin bestätigt.", "section_level": 3}, {"title": "Das mysteriöse Mädchen (Alma Wade).", "content": "Alma gibt zu Beginn des Spiels Paxton Fettel den Befehl zur Ermordung aller Armacham-Mitarbeiter und zur Befreiung ihres Körpers aus einer Kapsel in der unterirdischen Armacham-Anlage (ATC). Alma taucht bis zum Schluss nur in Visionen des Spielers auf. Erst als ihr Körper aus der Kapsel befreit wird, ist sie real, was bedeutet, dass sie nur in Level 2, am Hafen und gegen Ende des Spiels für den Spieler gefährlich ist. Alma wurde, als sie acht Jahre alt war, von ihrem Vater (Harlan Wade, der ein ranghohes Mitglied bei Armacham ist) für ein spezielles Testprogramm (Projekt Origin) zur Verfügung gestellt, da sie paranormale Fähigkeiten besitzt. Sie wurde in ein künstliches Koma versetzt. Der Wissenschaftler Harlan Wade leitete diese Operation. Alma bekam ihr erstes Kind (den Spieler) mit 15 Jahren, später gebar sie noch einen zweiten Prototyp: Paxton Fettel, der versucht seine Mutter von diesem Schicksal zu erlösen. Zu Anfang bis zum letzten Drittel erscheint Alma als etwa achtjähriges Mädchen. Später jedoch wird sie mehr und mehr zu einer etwa 16-jährigen Figur. Alice Wade (Alma Wades Schwester) Geschichte: Sie ist die Tochter von Harlan Wade, Alice wurde mit viel Liebe von ihrem Vater großgezogen. Obwohl sie für die Armacham Technology Corporation arbeitet, wurde sie nie darüber informiert, dass sie eine Schwester hat, oder dass ihre Schwester furchtbar im Sinne des Armacham-Projekts, bekannt als Projekt Origin, misshandelt wurde. Wegen ihrer sanften Erziehung ist Alice' Persönlichkeit freundlich und nett, ein scharfer Kontrast zu der hasserfüllten Persönlichkeit von Alma Wade. Ihre Erziehung bindet sie sehr eng an ihren Vater und sie blieb unwissend über die Verbrechen, die er begangen hat gegen seine älteste Tochter (Alma Wade). In ihrem Büro ist ein Bild von ihr und ihrem Vater, glücklich lächelnd. Der Standort von Alice' Büro ist im 6. Stockwerk in dem exklusiven Gebäude von Armacham Headquarters (Hauptgebäude). Kurz vor den Ereignissen in \"F.E.A.R.\" begann Alice mithilfe von Aldus Bishop ihre Arbeit an der Vermessung des Auburn Districts und studierte die Analysen des kontaminierten South River Wastewater Treatment Plants. Wegen Alice' Mangel an Wissen über ihre Schwester und Projekt Origin versteht sie nicht, dass die Kontamination von der geheimen Origin-Einrichtung kommt, welche eine Kombination von giftigen Chemikalien und Almas ungezügelter Wut macht, sodass jeder, der sich in dem Gebiet befindet, sich krank fühlt. In der Betrachtung des Auburn Districts selbst notiert sie, dass Menschen Übelkeit und Unwohlsein fühlen, nachdem sie sich dort einige Zeit aufgehalten haben. Sie findet es kurios, obwohl die meisten Ursachen des Phänomens lokalisiert waren.", "section_level": 3}, {"title": "Mehrspieler und F.E.A.R. Combat.", "content": "Im Mehrspielermodus unterstützt das Spiel folgende Modi: Auch das Anti-Cheat-Tool PunkBuster wurde in das Spiel integriert. Ab dem 17. August 2006 stand der Mehrspieler-Teil von \"F.E.A.R.\" unter dem Namen F.E.A.R. Combat kostenlos im Internet zum Herunterladen bereit. \"F.E.A.R. Multiplayer\" und \"F.E.A.R. Combat\" sollen nach der Installation des aktuellen Patchs miteinander kompatibel sein.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Das Spiel nutzt die von Monolith entwickelte \"Jupiter-Ex\"-Engine, welche die Havok-Physik-Engine integriert hat. Zusätzlich zu erwähnen sind das Partikelsystem, der Zeitlupen-Effekt (Bullet Time) und die herausragende KI. \"F.E.A.R.\" wurde für einen Prozessorkern geschrieben. Aus diesem Grund ist die Taktrate ein entscheidender Faktor bei der Darstellung des Spiels. Mit der gleichen Grafikkarte erhält man somit eine bessere Darstellung mit einem Einzelkernprozessor mit 3 GHz als mit einem Mehrkernprozessor, der nur mit 2 GHz getaktet ist. Seit dem 23. November 2005 steht das SDK zu \"F.E.A.R.\" zum Herunterladen bereit. Es beinhaltet einen Level-, Model-, String-, Effekt- und Waffeneditor als auch ein Archivierungsprogramm, um die Dateien in ein kompatibles Format zu konvertieren.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "F.E.A.R: Extraction Point.", "content": "Die Erweiterung \"Extraction Point\" erschien im September 2006 und wurde von TimeGate Studios entwickelt und von Sierra Entertainment veröffentlicht. Dieses Add-on setzt das installierte Basisspiel voraus. Die Hintergrundgeschichte von \"Extraction Point\" setzt dort an, wo das Hauptspiel aufhörte: Nachdem Alma in den Hubschrauber geklettert war, stürzte dieser ab. Der Spieler findet sich sofort in einer Kampfsituation wieder mit den von Alma aus Wut über den Tod ihres Sohnes Fettel reaktivierten Klonen. Die Erweiterung bietet neue Waffen und Gegnertypen.", "section_level": 2}, {"title": "F.E.A.R.: Perseus Mandate.", "content": "Im November 2007 erschien mit \"Perseus Mandate\" eine weitere Story-Erweiterung für \"F.E.A.R.\", die jedoch nicht das Hauptspiel voraussetzt. Das Add-On wurde erneut von TimeGate Studios entwickelt. Eine Neuheit sind KI-gesteuerte Verbündete. \"Perseus Mandate\" spielt während der Ereignisse von \"F.E.A.R.\"", "section_level": 2}, {"title": "Nachfolger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Streitfall.", "content": "Da sich der Publisher Sierra und Entwickler Monolith im Streit getrennt hatten, lagen die Namensrechte an \"F.E.A.R.\" bei Sierra, Monolith gehörten die spieletechnischen Inhalte. Sowohl Sierra als auch Monolith wollten einen Nachfolger des Spieles veröffentlichen. Monolith plante die Geschichte des Hauptspiels weiterzuerzählen – ohne Rücksicht auf die Add-ons, welche nach dem Streit entwickelt und veröffentlicht wurden. Monoliths Nachfolger sollte unter dem Namen \"Project Origin\" erscheinen. Sierra hatte ebenfalls vor, ein Studio damit zu beauftragen einen Nachfolger unter dem Titel \"F.E.A.R. 2\" zu entwickeln. Nach der Fusion des Sierra-Eigners Vivendi Games mit Activision verkaufte das Unternehmen die Rechte des Franchises an Warner Bros. Interactive, den Eigentümer von Monolith, da man nun keine Verwendung mehr für den Namen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "F.E.A.R. 2: Project Origin.", "content": "\"\" ist der ebenfalls von Monolith Productions entwickelte Nachfolger zu \"F.E.A.R.\" und wurde nach langwierigen Lizenzstreitigkeiten um die Namensrechte am 13. Februar 2009 für Windows, Xbox 360 und PlayStation 3 von Warner Bros. Entertainment veröffentlicht. Der Spieler steuert in der Fortsetzung den Delta-Force-Soldaten Michael Becket. \"F.E.A.R. 2\" beginnt kurz vor dem Ende des Vorgängers.", "section_level": 2}, {"title": "F.E.A.R. 3.", "content": "Im April 2010 kündigte Warner Bros. Entertainment den dritten Teil der \"F.E.A.R.\"-Reihe an. Der Ego-Shooter \"F.E.A.R. 3\" (Alternativschreibweise: \"F.3.A.R.\") wurde nicht mehr von Monolith Productions entwickelt, sondern von Day 1 Studios, die bereits an der Konsolenportierung von \"F.E.A.R.\" gearbeitet hatten. Auch läuft der Nachfolger nicht mehr auf der LithTech-Engine von Monolith, stattdessen verwendeten die neuen Entwickler ihre hauseigene Engine. Der Filmregisseur John Carpenter und der Comicautor Steve Niles waren als Berater an dem Projekt beteiligt. \"F.E.A.R. 3\" erschien am 24. Juni 2011 für Windows, Xbox 360 und PlayStation 3. Im Abschluss der Trilogie spielt der Spieler wahlweise den \"Point Man\" (Protagonist des ersten Teils) oder Paxton Fettel.", "section_level": 2}, {"title": "Romanveröffentlichung.", "content": "Im Februar 2012 erschien der gleichnamige Roman \"F.E.A.R.\" von Dominik Kristen, ISBN 978-3-942384-49-0.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fear (Eigenschreibweise F.E.A.R., für „Furcht“ und Akronym von \"First Encounter Assault Recon\") ist ein Ego-Shooter, der von dem US-amerikanischen Studio Monolith Productions entwickelt und am 18. Oktober 2005 von Sierra Entertainment veröffentlicht wurde. Am 10. November 2006 erschien das Spiel zudem für die Xbox 360 und im April 2007 auch für die PlayStation 3. \"F.E.A.R.\" vereint Ego-Shooter und Survival Horror und setzt dabei auf unheimliche Atmosphäre, Feuergefechte und den aus dem Kinofilm \"Matrix\" und dem Videospiel \"Max Payne\" bekannten Bullet-Time-Effekt. Bei den Schockeffekten orientierten sich die Entwickler stark an asiatischen Horrorfilmen wie \"Ring\" oder \"Der Fluch – The Grudge\".", "tgt_summary": "是由Monolith Productions公司开发的惊悚类第一人称射击游戏。由威望迪游戏和华纳兄弟互动娱乐发行。TimeGate Studios推出过两部资料片,分别是2006年10月发行的《F.E.A.R. Extraction Point》和2007年11月发行的《F.E.A.R. Perseus Mandate》。续集《战栗突击2:起源计划》于2009年2月发行,第二部续集《战栗突击3》于2011年6月发行,由Day 1 Studios负责开发。", "id": 1841052} {"src_title": "Maryam Yusuf Jamal", "tgt_title": "瑪麗·尤索夫·賈馬爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aus demselben Dorf wie Haile Gebrselassie stammend und zum Volk der Oromo gehörend, legte sie auf ihrem Schulweg täglich 16 km zurück. Unter den fünf Kindern ihrer Familie interessierte sie sich als einziges für Leichtathletik und versuchte sich in verschiedenen Disziplinen, bevor sie sich für den Laufsport entschied. Nachdem sie 2001 Dritte bei den nationalen Junioren-Meisterschaften im 1500-Meter-Lauf geworden war, lud sie ein Manager in die Schweiz ein. Sie entschied sich, nicht nach Äthiopien zurückzukehren, und beantragte im Mai 2002 politisches Asyl. 2003 heiratete sie ihren Landsmann und Trainer Mnashu Taye, der bereits seit 1995 dort lebte. 2004 unterbot sie die Norm im 1500-Meter-Lauf für die Olympischen Spiele in Athen, wurde jedoch nicht vom äthiopischen Leichtathletikverband nominiert. Nach einem gescheiterten Versuch, die Schweizer Staatsbürgerschaft zu erwerben, nahmen sie und ihr Mann ein Angebot an, künftig für Bahrain zu starten, was es ihr ermöglichte, außerhalb der Schweiz zu starten. Anlässlich der Annahme der bahrainischen Staatsbürgerschaft benannte sich das Ehepaar um: Zenebech Tola in Maryam Yusuf Jamal und ihr Ehemann in Tariq Yaqub Hasane. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki wurde sie Fünfte über 1500 m, nachdem sie eingangs der Zielkurve von einer russischen Konkurrentin behindert worden war. Zwei Wochen zuvor hatte sie in Oslo mit 8:28,87 min ihre Bestzeit im 3000-Meter-Lauf aufgestellt. Am 27. August 2006 lief sie in Rieti mit 3:56,18 min ihre Bestzeit über 1500 m. Die Weltmeisterschaften 2007 in Osaka brachte ihr schließlich den bislang größten Erfolg – in 3:58,75 min erlief sie sich den Weltmeistertitel über 1500 m. Diesen Titel verteidigte sie bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin. In London errang sie bei den Olympischen Spielen 2012 im 1500 m Finale zunächst die Bronzemedaille, bevor sie 2015 nach der Dopingdisqualifikation der Siegerin zur Silbermedaillengewinnerin erklärt wurde und im November 2017 zur Olympiasiegerin. Sie ist nicht nur auf der Bahn erfolgreich, sondern auch bei Straßenläufen in ihrer Wahlheimat Schweiz. 2002 stellte sie den aktuellen Streckenrekord beim Hallwilerseelauf über die Halbmarathon-Distanz auf, 2003 und 2004 gewann sie den Basler Stadtlauf ebenso wie den Murtenlauf, 2004 den Schweizer Frauenlauf und 2004 sowie 2005 den Luzerner Stadtlauf. Maryam Yusuf Jamal lebt in Frankfurt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maryam Yusuf Jamal (; Geburtsname Zenebech Tola; * 16. September 1984 in der Provinz Arsi) ist eine bahrainische Mittel- und Langstreckenläuferin äthiopischer Herkunft.", "tgt_summary": "玛丽·尤索夫·贾马尔(英语:Maryam Yusuf Jamal、、,1984年-9月16日),原名泽内贝赫·托拉(),巴林女子田径运动员,专攻中长跑。她在2012年夏季奥林匹克运动会田径女子1500米项目上获得金牌,成为首位巴林籍的奥运会奖牌得主。", "id": 1969817} {"src_title": "Corporate Social Responsibility", "tgt_title": "企業社會責任", "src_document": [{"title": "Begriffsbestimmung und Facetten der CSR.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Für den Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) gibt es keine allgemein anerkannte Definition. Vor allem im angloamerikanischen Sprachgebrauch, zunehmend aber auch im deutschsprachigen Raum, werden in der Diskussion um die Rolle und die Verantwortung von Unternehmen in der Gesellschaft auch verwandte Begriffe wie Corporate Responsibility oder Corporate Citizenship verwendet. Während die Begriffe CSR und Corporate Citizenship (CC) in der unternehmerischen Praxis oftmals als Synonym verwendet werden, hat sich in der deutschsprachigen Literatur eine klare Position zum Verhältnis der beiden Konzepte herausgebildet: Die Definition der Europäischen Kommission nennt soziale Belange und Umweltbelange als zwei zentrale Punkte für CSR. Erweitert man diese um die ökonomischen Belange, erhält man die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (vgl. auch Drei-Säulen-Modell). In einem neueren Dokument (COM(2011) 681 final) wird die CSR-Definition etwas verkürzt: und soll nun mit internationalen Definitionen besser übereinstimmen. Im modernen Verständnis wird CSR zunehmend als ein ganzheitliches, alle Nachhaltigkeitsdimensionen integrierendes Unternehmenskonzept aufgefasst, das alle \"„sozialen, ökologischen und ökonomischen Beiträge eines Unternehmens zur freiwilligen Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung, die über die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen (Compliance) hinausgehen.“\", beinhaltet. Zur Begründung der Notwendigkeit der Implementierung von CSR in Unternehmen unterscheidet man grundsätzlich in zwei Ansätzen: Den normativen und den ökonomisch motivierten Ansatz. Der normative Ansatz betrachtet das Unternehmen als Teil der Gesellschaft und wird daher auch Corporate-Citizenship-Ansatz genannt. Dabei beansprucht das Unternehmen nicht-monetäre Leistungen aus der Gesellschaft, wie z. B. Infrastruktur, Sicherheit, Bildungs- und Sozialsysteme. Im Gegenzug wird von den Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung als Gegenleistung erwartet. Der normative Ansatz rechtfertigt somit den regulativen Druck von Regierungen und staatenübergreifenden Institutionen, Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung abzuverlangen. Der ökonomisch motivierte Ansatz versucht hingegen die Motivation zur Implementierung von CSR intrinsisch zu begründen. Dabei soll nachgewiesen werden, dass eine freiwillige, nicht-normative Implementierung mit einem Nutzenzuwachs für das Unternehmen selbst verbunden ist. Begründet wird dieser Nutzenzuwachs mit der Schaffung und Bewertung von Intangible Assets, wie z. B. Reputation, Vertrauen, Mitarbeitermotivation und Kundenzufriedenheit. Das Prinzip der Freiwilligkeit erzeugt jedoch auch die Frage nach den wirklichen Beweggründen einer CSR. In den meisten Fällen ist wohl davon auszugehen, dass die Unternehmen nicht allein aus Altruismus handeln – vielmehr verfolgen sie auch ökonomische Ziele – wie etwa Umsatzsteigerung und Gewinnsteigerung. Die verstärkte Hinwendung zu CSR wird unterstützt durch die Erkenntnis, dass unternehmerische Verantwortung mittel- und längerfristig zur Steigerung des Unternehmenserfolges beiträgt (Business Case). Als wichtiger Beweggrund erscheint die Möglichkeit, CSR als Werbemaßnahme zu verwenden und sich als gesellschaftlich engagiertes Unternehmen darzustellen. Dies wird als legitim angesehen, solange die tatsächliche Nachhaltigkeitsleistung im Einklang mit dem kommunizierten Engagement steht. Werden jedoch maßlose Übertreibungen, Halbwahrheiten oder Einzelaspekte jenseits eines nicht nachhaltigen Kerngeschäftes öffentlich (oft mit viel PR-Aufwand) herausgestellt, nennt man das zum Beispiel Greenwashing. Nach fünfjährigem Prozess wurde im September 2010 die ISO-Norm 26000 „Guidance on Social Responsibility“ verabschiedet. Die nicht zertifizierungsfähige Norm stellt eine Leitlinie dar, um das Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung zu schärfen und eine einheitliche Terminologie zu fördern. Der Leitfaden bindet bereits vorhandene Ansätze für ökologische und soziale Verantwortung (ILO-Kernarbeitsnormen, GRI (Global Reporting Initiative), Global Compact etc.) ein und enthält viele Beispiele guter CSR-Praxis (Best Practices).", "section_level": 2}, {"title": "Strukturierung nach Verantwortungsbereichen.", "content": "CSR-Aktivitäten lassen sich auf verschiedene Weisen strukturieren. Eine mögliche Zuordnung erfolgt nach Hiß über die verschiedenen Verantwortungsbereiche eines Unternehmens.", "section_level": 2}, {"title": "Innerer Verantwortungsbereich.", "content": "Der innere Verantwortungsbereich beschreibt die Verpflichtungen des Unternehmens gegenüber dem Markt (Wirtschaftlichkeit) sowie gegenüber dem Gesetz. Dieser Bereich lässt sich nur dann der CSR zuordnen, wenn auch hier eine Freiwilligkeit besteht. Diese liegt beispielsweise vor, wenn Gesetze strikt eingehalten werden, obwohl diese in einem Produktionsland üblicherweise nicht durchgesetzt werden, oder wenn Standortwechsel leicht möglich wären. In diesen Verantwortungsbereich fällt auch die Gewinnerzielung des Unternehmens. In der öffentlichen Diskussion wird vielfach die Meinung vertreten, CSR impliziere den generellen Verzicht auf unternehmerische Gewinne. Dem ist entgegenzusetzen, dass Unternehmen sich im Wettbewerb nicht leisten können, im Namen von CSR generell auf Gewinne zu verzichten und damit Wettbewerbsnachteile in Kauf zu nehmen. Es existieren natürlich Mittel der Gewinnerzielung, die mit CSR nicht vereinbar sind (etwa Vernachlässigung von Sicherheitsstandards, die Ausbeutung von Mitarbeitern oder Verletzung von Menschenrechten). Entsprechend ist die Frage nach dem Verhältnis von CSR und Gewinnerzielung differenziert zu betrachten. Zunächst einmal ist festzustellen, dass unternehmerische Gewinnerzielung im marktwirtschaftlichen System notwendig und auch gesellschaftlich erwünscht ist. Allerdings ist zwischen verantwortlicher und unverantwortlicher Gewinnerzielung zu unterscheiden. Unternehmen haben die Verantwortung, auf kurzfristige Gewinnerzielung zulasten von Dritten zu verzichten. Ein solcher Verzicht liegt im aufgeklärten Eigeninteresse von Unternehmen, da sich hierdurch bestimmte Vermögenswerte (etwa Integrität oder Glaubwürdigkeit) aufbauen lassen, die für die unternehmerische Kooperationsfähigkeit und die gesellschaftliche Akzeptanz („Licence to operate“) bedeutsam sind. Hier zeigt sich, dass es sich bei einem derartigen Verzicht auf kurzfristige Gewinnerzielung zulasten Dritter um eine Investition in die Bedingungen des langfristigen unternehmerischen Erfolgs handelt. So erfordert CSR einerseits Investitionen, zieht jedoch auf der anderen Seite ökonomische Erfolgswirkungen (Steigerung der finanziellen Performance, Kostensenkung) sowie nicht-ökonomische Erfolgswirkungen (Aufbau einer positiven Reputation, Risikovermeidung, Produkt- und Prozessinnovationen) nach sich.", "section_level": 3}, {"title": "Mittlerer Verantwortungsbereich.", "content": "Der mittlere Verantwortungsbereich umfasst die Wertschöpfungskette des Unternehmens. Selbstverpflichtungen in Bezug auf die Einhaltung von Arbeits- und Umweltstandards, aber auch ein Lieferkettenmanagement (Supply-Chain-Management) fallen in diesen Bereich. Dabei erscheint der Stakeholderdialog für erfolgreiche CSR unerlässlich. Stakeholder sind Personen oder Institutionen, die ein berechtigtes Interesse an den Aktivitäten eines Unternehmens haben, oder von dessen Handlungen betroffen sind. Wichtige Stakeholder sind Eigen- und Fremdkapitalgeber, Arbeitnehmer und Gewerkschaften, Kunden und Lieferanten, Anwohner, Verbraucher- und Umweltschutzverbände, Regierungsorganisationen, Medien oder allgemein die Öffentlichkeit. Im Rahmen von CSR ist der Dialog mit den Stakeholdern deshalb so wichtig, da sie diejenigen sind, auf die sich die unternehmerische Verantwortung beziehen muss. Insbesondere bei größeren, börsennotierten Unternehmen ist CSR mittlerweile eine wichtige Voraussetzung für gute Rating-Ergebnisse und den Zugang zu bestimmten Fonds bzw. Kapitalmarktsegmenten.", "section_level": 3}, {"title": "Äußerer Verantwortungsbereich.", "content": "Auf dieser Ebene sind alle Aktivitäten angesiedelt, die durch die beiden zuvor genannten Verantwortungsbereiche nicht abgedeckt sind. Hierzu gehören die vielbeachteten Aspekte von CSR wie Spenden (Corporate Giving), Sponsoring oder das Freistellen von Mitarbeitern für soziale Aktivitäten (Corporate Volunteering). Der äußere Verantwortungsbereich entspricht dem Verständnis von Corporate Citizenship.", "section_level": 3}, {"title": "Modelle von CSR.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vier-Stufen-Pyramide nach Carroll.", "content": "Archie B. Carroll teilt gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen in vier Ebenen: Die ersten beiden Ebenen muss ein Unternehmen, abgesehen von Ausnahmefällen, einhalten, um bestehen zu können (gesellschaftlich gefordert). Die dritte Ebene des sittlichen Handelns ist notwendig, um gesellschaftlich akzeptiert zu sein, sie ist jedoch nicht zwingend erforderlich (gesellschaftlich erwartet). Die vierte Ebene ist rein freiwillig, jedoch gesellschaftlich gewünscht. CSR umfasst prinzipiell alle vier Stufen. Die Vier-Stufen-Pyramide differenziert jedoch nicht nach ökologischen oder sozialen Aspekten, darüber hinaus besteht die Problematik, eine gemeinsame Erwartungshaltung aus einer modernen Gesellschaft ableiten zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Zwei Dimensionen nach Quazi und O’Brien.", "content": "Quazi und O’Brien charakterisieren vier Sichtweisen von CSR, die in einem zweidimensionalen Diagramm aufgetragen werden (siehe Abbildung). Näherungsweise stimmig sind folgende Aussagen:", "section_level": 2}, {"title": "Kernbereiche nach Carroll und Schwartz.", "content": "Ein weiteres Modell stammt von Archie B. Carroll und Mark S. Schwartz. Hierbei wird CSR in drei Kernbereiche unterteilt: Die ökonomische, die ethische und die legale Verantwortung. Diese Kernbereiche bilden miteinander Schnittmengen, sodass sich sieben mögliche Kategorien von CSR ergeben (siehe Abbildung). Die ökologische Dimension wird in dieser Darstellung in die ethische eingeordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Kapitalmarktmodell nach Wühle.", "content": "Wühle zufolge liegen die Gründe für die wachsende Bedeutung von Corporate Social Responsibility in den gesellschaftlichen und sozioökonomischen Veränderungen der letzten Jahre, was zu Verwerfungen im Kräfteverhältnis von Regierung, der Zivilgesellschaft und dem Markt geführt hat. Die wachsende Unfähigkeit des Staates, Sozialleistungen zur Verfügung zu stellen, trifft auf einen Kapitalmarkt, der es für die Unternehmen interessant macht, diese Leistungen anzubieten. Weil die Globalisierung das Gleichgewicht von Staat und Markt zuungunsten des Staates verändert, entsteht zunehmend eine Marktnachfrage nach gesellschaftlichen Leistungen, wie z. B. Bildung, Kultur oder Sicherheit, wobei sich der Staat immer mehr aus der Angebotsseite zurückzieht und diese dem Markt überlässt. Corporate Social Responsibility wird somit zu einem Produkt des Kapitalmarktes.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtlicher Hintergrund.", "content": "Bereits die Autoren der Antike beschäftigten sich mit der Frage des nachhaltigen Wirtschaftens. Schon Aristoteles begründete im ersten Buch der Politik (Πολιτικά) dass das Wirtschaften keine eigenwertige und in sich selbst zweckhafte Sphäre, sondern Mittel zum guten und rechten Leben sei: Seit dem Mittelalter gibt es in Europa das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns, das den einzelnen Kaufleuten die Einhaltung von bestimmten Verhaltensnormen auferlegte, die unter anderem dem gesellschaftlichen Gleichgewicht in den Städten dienten. Ein herausragendes Beispiel sozial engagierten Unternehmertums aus der Zeit des Frühkapitalismus ist die bis heute existierende Fuggerei in Augsburg. Aus den Ehrbaren Kaufleuten des europäischen Bürgertums wurden in der Industrialisierung ab dem 18. Jahrhundert Unternehmerpersönlichkeiten, für die gesellschaftliches Engagement ebenfalls zur Selbstverständlichkeit gehörte. Sie traten als Mäzene und Stifter auf und kümmerten sich um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen ihrer Mitarbeiter, indem sie beispielsweise Wohnhäuser bauten. Scharfe Kritik erfuhr das Konzept der unternehmerischen sozialen Selbstverpflichtung von Seiten der marxistisch orientierten Arbeiterbewegung seit dem 19. Jahrhundert. Sie lässt sich zugespitzt mit einer Zeile aus der deutschsprachigen Version der zweiten Strophe des Kampfliedes \"Die Internationale\" zusammenfassen: „Leeres Wort: des Reichen Pflicht!“ Der Begriff Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft und wurde zum ersten Mal 1713 vom sächsischen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz formuliert. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema CSR hat ihre Wurzeln in den USA, wo offenbar erst seit den 1950er-Jahren eine Diskussion über die Inhalte und die Reichweite unternehmerischer Verantwortung stattfindet. Eine der ersten Publikationen zu dem Thema war \"Social Responsibilities of the Businessman\" von Howard R. Bowen (1953). Er vertrat darin die Ansicht, dass sich soziale Verantwortung von Unternehmen an den gesellschaftlichen Erwartungen und Werten zu orientieren habe. Da die Unternehmen gesellschaftliche Rechte in Anspruch nähmen, hätten sie auch entsprechende Pflichten zu übernehmen. Ab den 1970er-Jahren trat die Betrachtung des Unternehmens als Akteur hinzu. Man war nun der Ansicht, dass die Unternehmen nicht nur auf Erwartungen der Gesellschaft reagieren, sondern ihr Engagement auch aktiv mitgestalten sollten. Ab den 1970er-Jahren setzte sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass Stakeholder als die durch Unternehmensaktivitäten Betroffene einerseits eine unverzichtbare Rolle für die Existenz von Unternehmen spielen und andererseits Nutzenbeziehungen zwischen Stakeholdern und Unternehmen existieren (vgl. Cyert und March 1963). Die Aufnahme des Stakeholderansatzes in das Strategische Management ist als Reaktion auf den vorherrschenden Shareholder-Value-Gedanken zu werten und legte den Grundstein für heutige CSR-Konzeptionen. Der Club of Rome wurde 1968 begründet und gab den Bericht \"Die Grenzen des Wachstums\" in Auftrag, der 1972 mit großer medialer Wirkung veröffentlicht wurde. Seit 1969 richteten auch die UN und ihr Generalsekretär U Thant ihr Augenmerk auf krisenhafte Tendenzen der globalisierten Wirtschaft und forderten eine neue Form des verantwortlichen Wirtschaftens. So entwickelte sich seit den 1970e-Jahren der Umweltschutzgedanke, aus dem die Idee einer nachhaltigen Entwicklung hervorging. Seit den 1990er-Jahren verschmelzen beide Ideen – CSR und Umweltschutz/Nachhaltigkeit – zu einer Einheit und einem ganzheitlichen CSR-Verständnis. In Europa hat sich die CSR-Diskussion dagegen erst später entwickelt. Dies lag wohl zum einen an den gegenüber den USA stärker ausgeprägten sozialen Sicherungssystemen, zum anderen aber auch in der traditionellen Verankerung des Verantwortungsbewusstseins in den europäischen Unternehmen. 2001 erschien das \"Grünbuch Europäische Rahmenbedingungen für die soziale Verantwortung der Unternehmen\" der Europäischen Union, in dem diese sich erstmals mit dem Thema auseinandersetzte. 2002 wurde das „European Multi-Stakeholder-Forum on CSR“ (EMS-Forum) gegründet. In den Jahren 2011 bis 2014 wurde im Rahmen der Umsetzung der Corporate Social Responsibility (CSR)-Strategie 2011–2014 der Europäischen Kommission aufgezeigt, was erreicht wurde und was in der Zukunft noch zur Umsetzung bzw. darüber hinaus getan werden muss. Dabei wird auch die Funktion und Rolle der Europäischen Kommission bei der Umsetzung und Unterstützung aufgezeigt. Hierzu gibt es auch eine von der Europäischen Kommission gestartete öffentliche Konsultation mit dem Thema \"The European Commission’s strategy on CSR 2011–2014: achievements, shortcomings and future challenges\", die bis zum 15. August 2014 Unionsbürger zur Diskussion und zu Beiträgen einlud. Diese CSR-Strategie soll der verstärkten Umsetzung der Grundsätze der sozialen Verantwortung von Unternehmen in der Europäischen Union dienen. Die Konsultation umfasst acht Bereiche. Die Ergebnisse der Konsultation werden von der Europäischen Kommission in einem Bericht zusammengestellt. Diese Ergebnissen und die eines „Multi-Stakeholder Forums“ werden bis November 2014 ausgewertet und sodann die Grundlage für die CSR-Politik der Europäischen Kommission nach 2014 bilden. Die Europäische Kommission hat am 16. April 2013 einen Vorschlag für eine Richtlinie vorgelegt. Dadurch sollen ab 2017 Unternehmen von öffentlichem Interesse verpflichtet werden, ihre Corporate Social Responsibility (CSR)-Konzepte weitgehend offenzulegen. Der Ministerrat billigte am 29. September 2014 einen Kompromisstext zum Richtlinienvorschlag COM(2013) 207 vom 16. April 2013. Das österreichische Normierungsinstitut (Austrian Standards) ist hinsichtlich der Normierung rund um das Thema ein Vorreiter im deutschsprachigen Raum. So gibt es ein Regelwerk (ONR 192500:2011) betreffend der Gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen. Dieses Regelwerk zielt dabei nicht nur auf betriebswirtschaftlich geführte Unternehmen ab, sondern bezieht sich generell auf „Organisationen“ und schließt dabei auch NGOs und sonstige Organisationen mit ein. Zusätzlich gibt es noch eine Norm die sich auf Leistungen aus dem Unternehmensberatungsbereich beziehen. Es handelt sich dabei um die S2502:2009 – Beratungsdienstleistungen zur gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen. Auch hier nicht nur betreffend betriebswirtschaftlicher Unternehmen, sondern Organisationen aller Art.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzung durch die Unternehmen.", "content": "Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen (verbesserte Informations- und Kommunikationstechnologie, wachsende Anzahl von kritischen Nichtregierungsorganisationen und sich damit möglicherweise wandelnde Einstellungen bei Verbrauchern und Öffentlichkeit) setzen sich Unternehmen zunehmend mit CSR auseinander. Andernfalls würden sie Gefahr laufen die benötigte „Handlungsvollmacht“ der Gesellschaft zu verlieren. Als Reaktion auf die Problematik wächst die Anzahl spezialisierter Beratungsagenturen und CSR-Abteilungen. Während gemeinnützige Aktivitäten früher oft eher von den Neigungen des Führungspersonals abhingen, sind sie heute verstärkt Gegenstand strategischer Planung und werden enger mit anderen Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit abgestimmt. Entsprechende Konzepte sind: Um gleichzeitig die Motivation der Beschäftigten zu fördern, werden CSR-Programme bevorzugt an den Standorten des jeweiligen Unternehmens durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzung entlang der Supply Chain.", "content": "Vorfälle wie der Gebäudeeinsturz in Sabhar (2013), der mehr als 1000 Menschenleben gefordert hat, in der Textilbranche haben die Rolle der Lieferkette (supply chain) statt lediglich eines einzelnen Unternehmens als Gestaltungsobjekt von CSR stärker in den Vordergrund gestellt. Ansätze des Supply-Chain-Managements werden somit vermehrt zur Stärkung von CSR eingesetzt. Wieland und Handfield (2013) schlagen hierfür drei Maßnahmenkomplexe vor, um CSR entlang der Lieferkette sicherzustellen. So muss eine Auditierung von Produkten und Lieferanten stattfinden, diese Auditierung muss jedoch auch Lieferanten von Lieferanten mit einbeziehen. Zudem muss die Transparenz entlang der gesamten Lieferkette erhöht werden, wobei smarte Technologien neue Potenziale bieten. Schließlich lässt sich CSR durch Kooperationen mit lokalen Partnern, mit anderen Unternehmen der Branche sowie mit Hochschulen verbessern.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Umsetzung.", "content": "Europäisches Parlament und Rat der Europäischen Union haben am 22. Oktober 2014 die Richtlinie 2014/95/EU erlassen. Sie richtet sich an alle Mitgliedstaaten und fordert dazu auf, ihre Regelungen bis zum 6. Dezember 2016 in nationales Recht umzusetzen. In Deutschland erfolgte die Umsetzung verspätet mit dem am 19. April 2017 in Kraft getretenen \"CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Corporate Social Responsibility ist auch Kritik ausgesetzt. Diese beruht im Wesentlichen auf der Tatsache, dass Unternehmen (insbesondere börsennotierte Unternehmen) nach den Kriterien der Profitmaximierung wirtschaften und dabei für sie soziale oder ökologische Gesichtspunkte keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. Viele Unternehmen würden Corporate Social Responsibility daher nur aus ökonomischen Gründen betreiben, und zwar auf eine Art und Weise, dass sie mit minimalen Kosten einen maximalen positiven Effekt für sich selbst erzielen. Es bestehen also Zweifel an der Aufrichtigkeit der Motive für ein Engagement im Sinne des CSR. Nach Ansicht der Kritiker setzen solche Unternehmen CSR-Aktivitäten nicht „um der Sache selbst“ willen, sondern aus einem oder mehreren der folgenden Gründe um:", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Aufsätze Monographien", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) oder Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung (oft auch als \"Unternehmerische Sozialverantwortung\" bezeichnet) umschreibt den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Forderungen hinausgeht. CSR steht für verantwortliches unternehmerisches Handeln in der eigentlichen Geschäftstätigkeit (Markt), über ökologisch relevante Aspekte (Umwelt) bis hin zu den Beziehungen mit Mitarbeitern (Arbeitsplatz) und dem Austausch mit den relevanten Anspruchs- bzw. Interessengruppen (Stakeholdern).", "tgt_summary": "企业社会责任(英语:Corporate Social Responsibility,简称英语:CSR),是一种道德或意识形态理论,主要讨论政府、股份有限公司、机构及个人是否有责任对社会作出贡献。分为正面及负面:正面是指有责任参与(社会活动);负面指有责任不参与。", "id": 1685968} {"src_title": "Sophistes", "tgt_title": "智者篇", "src_document": [{"title": "Umstände, Ort und Zeit.", "content": "Die Gesprächssituation ist wahrscheinlich von Platon frei erfunden. Im Gegensatz zu manchen anderen platonischen Dialogen ist der \"Sophistes\" nicht als Erzählung eines Berichterstatters gestaltet. Das Geschehen ist nicht in eine Rahmenhandlung eingebettet, sondern setzt unvermittelt ein und wird durchgängig in direkter Rede wiedergegeben („dramatische Form“). Der \"Sophistes\" ist der zweite Teil einer Trilogie, einer Gruppe von drei inhaltlich und szenisch verknüpften Dialogen, die sich innerhalb von zwei Tagen abspielen. Am ersten Tag findet ein Gespräch von Sokrates, Theaitetos und Theodoros über Erkenntnistheorie statt, das die Handlung des Dialogs \"Theaitetos\" bildet. Anwesend ist auch ein junger Philosoph namens Sokrates, den man heute „Sokrates den Jüngeren“ nennt, um ihn von dem gleichnamigen Lehrer Platons zu unterscheiden. Er hört schweigend zu. Am folgenden Tag treffen sich diese Männer sowie ein neuer Gesprächsteilnehmer, der Fremde aus Elea, zu einer weiteren Diskussion.", "section_level": 1}, {"title": "Die Teilnehmer.", "content": "Der eigentliche Dialog spielt sich zwischen dem Fremden und Theaitetos ab, die beiden anderen Teilnehmer treten nur im Einleitungsgespräch auf. Der Fremde ist die Hauptfigur. Er bringt die wesentlichen Gedanken ein, während sich sein junger, unerfahrener Gesprächspartner über weite Strecken darauf beschränkt, Zustimmung zu äußern und Fragen zu stellen. Daher wirkt der \"Sophistes\" im Vergleich mit anderen platonischen Dialogen relativ „dogmatisch“. Die für Platons Sokrates-Figur charakteristische Didaktik, die Mäeutik, fällt weg. Außer den vier Personen, die das Wort ergreifen, ist noch eine Anzahl von schweigenden Zuhörern anwesend. Der Fremde Der Fremde, dessen Name ungenannt bleibt, wird in englischsprachiger Fachliteratur gewöhnlich ES („Eleatic Stranger“) genannt. Die Herkunftsbezeichnung deutet seinen geistigen Hintergrund an: Sein Denken ist von der „eleatischen Schule“ geprägt, die ihr Zentrum in Elea im damals griechisch besiedelten Süditalien hatte. Dort lebten Parmenides, der namhafteste unter den eleatischen Denkern, und sein Schüler Zenon von Elea. Im \"Sophistes\" führt Theodoros den Fremden als „Gefährten“ der Philosophen um Parmenides und Zenon ein. Allerdings tritt der Fremde keineswegs als konsequenter Vertreter der reinen Lehre der Eleaten auf. Vielmehr kennt und kritisiert er die Schwächen des starren eleatischen Weltbilds, von dem er sich teilweise emanzipiert hat. Darin stimmt seine Auffassung mit derjenigen Platons überein, dessen Ontologie eine Überwindung des eleatischen – oder zumindest den Eleaten zugeschriebenen – Konzepts vom Sein und Nichtsein voraussetzt. Das Bild der eleatischen Philosophie, das der Fremde zeichnet, gibt allerdings die Seinslehre des historischen Parmenides nicht getreu wieder, sondern präsentiert sie in einer Platons didaktischer Zielsetzung angepassten Version. Manche Philosophiehistoriker meinen, die in der Forschung vorherrschende Auffassung, der Fremde – und damit auch Platon – habe die Lehre des Parmenides widerlegen wollen, beruhe auf einem Missverständnis. In Wirklichkeit habe er sie nur abgewandelt und vor sophistischen Missdeutungen schützen wollen. Ob sich hinter dem mysteriösen Fremden, dessen Namen Platon bewusst verschweigt, eine bestimmte historische Person verbirgt, ist in der Forschung umstritten, doch überwiegt die Ansicht, dass es sich um eine erfundene Gestalt handelt. Sowohl im \"Sophistes\" als auch im \"Politikos\" tritt der Eleate mit großer Autorität auf, seine Ausführungen bestimmen den Gesprächsverlauf und werden zustimmend aufgenommen. Daher ist die Annahme verbreitet, dass er Platons eigene Auffassung ausdrückt. Befürworter dieser Interpretation weisen darauf hin, dass Sokrates, der in Platons Dialogen gewöhnlich die Position des Autors vertritt, in Anwesenheit des Fremden nur zuhört und keine Einwände erhebt, also anscheinend die Überlegungen und die Vorgehensweise des Eleaten billigt. Allerdings teilen nicht alle Philosophiehistoriker dieses Verständnis. Einer anderen Deutungsrichtung zufolge hält Platon kritische Distanz zur Untersuchungsmethode des Fremden und will dem Leser deren Unzulänglichkeit vor Augen führen. In diesem Sinne ist das Schweigen des Sokrates sogar als stillschweigende Missbilligung", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Einleitungsgespräch mit Anknüpfung an den Dialog \"Theaitetos\" Am Ende der Diskussion über Erkenntnistheorie, die im Dialog \"Theaitetos\" wiedergegeben ist, haben die drei Gesprächspartner Sokrates, Theaitetos und Theodoros vereinbart, ihre gemeinsamen Bemühungen am folgenden Tag fortzusetzen. Nun sind sie verabredungsgemäß wieder am selben Ort zusammengekommen. Außerdem hat Theodoros einen Bekannten mitgebracht, den Fremden aus Elea, den er als versierten Philosophen aus der Schule der Eleaten vorstellt. Aus diesem Anlass wirft Sokrates die Frage auf, was man eigentlich unter einem Philosophen versteht. In der Öffentlichkeit besteht darüber Verwirrung, und die Urteile gehen weit auseinander. Manche halten die Philosophen für Politiker, manche für Sophisten, anderen kommen sie verrückt vor. Daher bittet Sokrates den Fremden um eine klare Abgrenzung des Begriffs „Philosoph“. Zum Zweck der Unterscheidung des Philosophen vom Sophisten soll zunächst geklärt werden, was ein Sophist eigentlich ist. Der Fremde findet sich bereit, dies gemeinsam mit Theaitetos zu untersuchen. Das Verfahren der Begriffsbestimmung Angesichts der Schwierigkeit der gestellten Aufgabe schlägt der Fremde vor, das Verfahren der Begriffsbestimmung zunächst anhand eines einfachen Beispiels, des Anglers, zu erproben. Das Verfahren, die \"dihaíresis\" („Trennung“, „Einteilung“, „Unterscheidung“), besteht darin, dass ein allgemeiner Oberbegriff so lange in Unterbegriffe unterteilt wird, bis man zur gesuchten Definition gelangt. Im Fall des Anglers handelt es sich um jemand, der einer bestimmten Tätigkeit nachgeht. Alle Tätigkeiten zerfallen in zwei Hauptgruppen: Die einen sind „Künste“, denn sie erfordern eine spezielle Sachkenntnis, für die anderen bedarf man keines besonderen Wissens. Offenkundig ist, dass das Angeln eine Technik oder Kunst ist, denn es erfordert eine gewisse Kompetenz. Damit gehört der Angler zur Hauptgruppe derjenigen, die eine Kunst ausüben. Die Künste wiederum zerfallen in zwei Klassen: die hervorbringenden, mit denen etwas produziert wird, und die erwerbenden, mit denen man etwas bereits Vorhandenes in seinen Besitz bringt, etwa durch einen Geschäftsabschluss oder durch Kampf oder Jagd. Das Angeln ist erwerbend. Das Erwerben geschieht entweder einvernehmlich – etwa durch Schenkung oder Kauf – oder durch Besitzergreifung. Die besitzergreifenden Künste, zu denen das Angeln zählt, werden entweder durch Kampf ausgeübt oder indem man das Begehrte findet oder erbeutet. Die letztgenannte Art der Besitzergreifung kann man als „nachstellend“ bezeichnen. Dabei geht es entweder um Gegenstände, die man sucht und sammelt – etwa als Taucher – oder um eine lebende Beute, die gejagt wird. Die Jagd wird nach dem Lebensraum der Beute unterteilt in Jagd auf Landtiere und Jagd auf Wassertiere, die Letztere in Wasservogeljagd und Fischerei. Die Unterteilung der Fischerei nach Methoden führt schließlich zur genauen Bestimmung des Anglers. Einige Ansätze zur Bestimmung des Begriffs „Sophist“ Nach dem Muster des Anglers soll nun der Sophist definiert werden. Ein erster Einteilungsversuch zeigt, dass der Angler nicht nur formal, sondern auch inhaltlich ein passendes Muster für den Sophisten abgibt: Beide üben mittels Nachstellung eine durch Besitzergreifung erwerbende Kunst aus, beide sind Jäger. Sie unterscheiden sich aber dadurch, dass der Angler Fische jagt, der Sophist zahme Landlebewesen. Die Beute des Sophisten sind Menschen: seine zahlungskräftigen Kunden. Diese Beute erjagt er nicht gewaltsam wie etwa durch Krieg, Versklavung oder Tyrannis, sondern durch Überredung. Damit zählt er zur Gattung der Überredungskünstler. Von diesen gibt es zwei Klassen: Die einen wenden sich an die Öffentlichkeit, die anderen, darunter die Sophisten, suchen sich einzelne Opfer. Die zweite Klasse lässt sich wiederum unterteilen in die geschenkbringende Art (die erotisch Begehrenden) und die lohnfordernde Art. Der Sophist verlangt ein Honorar. Von den anderen Vertretern des lohnfordernden Typus unterscheidet er sich dadurch, dass er nicht schmeichelt und Lust verheißt, sondern behauptet, wertvolle Fähigkeiten vermitteln zu können. Ein anderer Ansatz geht von dem Umstand aus, dass der Sophist seine Kenntnisse verkauft, also ein Geschäftsmann ist. Im Unterschied zu anderen Geschäftsleuten verkauft er nicht materielle, sondern seelische Güter. Die nähere Bestimmung seines Geschäftszweiges soll die Definition des Sophisten ergeben. Eine weitere dihairetische Einteilungsmöglichkeit ergibt sich aus der Art der Befähigung, die der Sophist seinen Schülern zu vermitteln verspricht. Er lehrt sie, kunstgerecht mit Worten zu streiten, und zwar nicht in langen Reden, sondern in relativ knappem Wortwechsel. Die spezifische Besonderheit seiner Streitkunst besteht darin, dass sie nicht auf ein bloßes Vergnügen am Reden und Debattieren abzielt, sondern auf die materiellen Vorteile, die man durch geschicktes Auftreten erlangen kann. Schließlich weist der Fremde noch auf eine weitere Einteilung der Künste hin, die hier in Betracht kommt. Eine Hauptgattung ist aussondernd, sie besteht im Trennen. Wenn dabei das Bessere vom Schlechten getrennt werden soll wie etwa beim Aussieben, spricht man von Reinigung. Reinigende Künste betreffen entweder Materielles einschließlich des menschlichen Körpers oder die Seele, in der unerwünschte Eigenschaften weggeräumt werden sollen. Das Schlechte in der Seele, das beseitigt werden soll, ist entweder eine „Krankheit“ oder eine „Hässlichkeit“. Unter seelischer Krankheit versteht der Fremde den Aufruhr, der entsteht, wenn die Vernunft mit den Begierden und dem Streben nach Vermeidung von Unlust im Streit liegt. Wer in einem solchen inneren Zwiespalt lebt, bei dem zeigen sich Laster wie Feigheit, Zügellosigkeit und Ungerechtigkeit. Die seelische Hässlichkeit besteht in der „Ungemessenheit“, dem Fehlen des rechten Maßes. Dieser Mangel führt dazu, dass man auf unangemessene Weise vorgeht und so das Ziel verfehlt. Hier liegt Unwissenheit vor. Die Künste, die Unwissenheit beseitigen sollen, kann man als „belehrend“ bezeichnen. Wenn die Belehrung den Zweck hat, den Belehrten von Illusionen über sich selbst zu befreien, handelt es sich um Erziehung. Erziehung besteht entweder in bloßer Ermahnung oder sie führt den Belehrten zu wirklicher Einsicht und Selbsterkenntnis. Letzteres scheint die Aufgabe des Sophisten zu sein. Doch warnt der Fremde vor einer voreiligen Begriffsbestimmung und betont, dass man sich hier leicht täuschen könne. Die Frage nach dem richtigen Ansatz Die Möglichkeit, von verschiedenen Ansätzen her zu unterschiedlichen Begriffsbestimmungen zu gelangen, verwirrt Theaitetos. Die sophistische Kunst erscheint als vielgestaltig, sie scheint sich dem Zugriff zu entziehen. Man kann sie von verschiedenen Seiten betrachten, doch was noch fehlt, ist die richtige Definition. Der Fremde weist darauf hin, dass diese Unklarheit ein Zeichen dafür ist, dass die Aufgabe noch nicht richtig gelöst ist. Erst wenn das wirklich Kennzeichnende entdeckt ist, steht dem Wahrheitssucher die einzig richtige Antwort vor Augen. Ein besonders charakteristisches Merkmal des Sophisten ist jedenfalls, dass er ein Streitkünstler und Lehrer der Streitkunst ist. Hier stellt sich die Frage, was denn die Inhalte sind, über die er kompetent zu streiten weiß. Die Untersuchung der sophistischen Streitkunst Der Fremde macht darauf aufmerksam, dass die sophistische Kunst nach Belieben auf alles anwendbar ist, auf die verborgenen göttlichen Angelegenheiten ebenso wie auf die Gesamtheit dessen, was es am Himmel, auf der Erde und insbesondere in den menschlichen Verhältnissen gibt. Ein sophistisch Ausgebildeter scheut sich nicht, auf jedem Fachgebiet den Fachleuten zu widersprechen. Das bedeutet, dass die Sophisten universale Kompetenz beanspruchen. In Wirklichkeit können sie aber diesen Anspruch nicht einlösen, denn es ist offenkundig, dass kein Mensch alles wissen kann. Daraus folgt, dass sie sich ein Wissen anmaßen, über das sie nicht verfügen. Es muss ein Scheinwissen sein. Somit ist der Sophist ein Gaukler, ein Zauberer. Nur indem er nachahmt, erweckt er den Eindruck von Kompetenz. Die nachahmenden Künste teilt der Fremde in zwei Klassen auf: die „abbildenden“, mit denen eine möglichst getreue Nachbildung eines Urbilds erzeugt wird, und die „trügerischen“, deren Produkte nur Ähnlichkeit mit dem Urbild vortäuschen. Die Frage, zu welcher dieser beiden Arten von Nachahmung die Sophistik gehört, muss vorerst offenbleiben, solange nicht geklärt ist, was es mit dem Schein und dem Falschen auf sich hat. Die Problematik von Sein und Nichtsein, Schein und Falschheit Dem Fremden ist in der eleatischen Philosophenschule von Jugend an die Lehre des Parmenides vom Seienden und vom Nichtseienden beigebracht und eingeschärft worden. Dieser Lehre zufolge gibt es nur das Seiende; das Nichtseiende kann in keiner Hinsicht existieren, nicht einmal als gedankliches Konzept, da es sonst in dieser Hinsicht seiend wäre. Alles, was ein „Etwas“ oder ein „Eines“ ist, also eine Entität, etwas Bestimmtes, Aussagbares, muss zum Seienden gehören. Dem Seienden kann keinerlei Nichtsein beigelegt werden, dem Nichtseienden keinerlei Sein. Daher ist das so aufgefasste Nichtseiende nicht aussprechbar, ja nicht einmal ohne Widerspruch denkbar. Es ist unbeschreiblich und unerklärlich. Wenn die Wirklichkeit so beschaffen ist, dann sind Sein und Wahrheit in allem Seienden gleichermaßen gegeben. Demnach kann es nichts Falsches und keine Täuschung geben, keine trügerischen Nachahmungen, denn alles zählt entweder zum Seienden und ist daher absolut wahr, oder es existiert als Nichtseiendes auf keine Weise. Wenn alles aufgrund seiner bloßen Existenz wahr ist, ist jede Falschheit in Vorstellungen und Reden ausgeschlossen. Trotz seines Respekts vor der Autorität seines geistigen „Vaters“ Parmenides hat der Fremde einsehen müssen, dass die eleatische Lehre von der Unvereinbarkeit von Sein und Nichtsein unhaltbar ist. Damit scheint er gewissermaßen einen „Vatermord“ an Parmenides zu begehen. Die eleatische Seinslehre scheitert sowohl an den Forderungen der Logik, da sie das Nichtseiende nicht widerspruchsfrei denken kann, als auch an der offenkundigen Tatsache, dass es Falschheit, Irrtum und Täuschung geben muss, beispielsweise im Anspruch der Sophisten auf universale Kompetenz. Eine Lösung ist nur möglich, wenn man einräumt, dass das Nichtseiende in gewisser Hinsicht ist und das Seiende irgendwie nicht ist. Falschheit ist nur als Verbindung von Seiendem mit Nichtseiendem erklärbar. Ein weiteres im Rahmen des Eleatismus unlösbares Problem ergibt sich aus der Frage nach Einheit oder Vielheit des Seienden. Hier führen die Modelle der vorsokratischen", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "Die Leistung der Dihairesis Im Lauf der Untersuchung, die im \"Sophistes\" angestellt wird, erweist sich die Dihairesis als ein Verfahren, das teils bessere, teils schlechtere Ergebnisse liefert, nicht aber die Kriterien bereitstellt, die für die Beurteilung der Richtigkeit der Ergebnisse maßgeblich sind. Die Antwort auf die Frage, warum eine der dihairetisch korrekt erlangten Bestimmungen den anderen vorzuziehen ist, wird von der Dihairetik nicht gegeben. Diese kann ihre eigenen Voraussetzungen nicht begründen. Die Begründung der Voraussetzungen und damit die Schaffung der philosophischen Ausgangsbasis bleibt der Dialektik vorbehalten. Die Aufeinanderfolge der dihairetischen Anläufe im Dialog veranschaulicht die Grenzen dessen, was die dihairetische Methode leistet. Die Lehre des eleatischen Fremden und die Ideenlehre Ein zentrales Thema der Forschung ist die Rolle der Ideenlehre im \"Sophistes\". Sie wird im Rahmen der andauernden Diskussion über die Ontologie in Platons Spätwerk erörtert. Umstritten ist, ob der Philosoph in der letzten Phase seines Schaffens von seiner Ideenlehre abgerückt ist, nachdem er bei ihrer Ausarbeitung auf unüberwindlich scheinende Hindernisse gestoßen war. Zwei konträre Forschungsmeinungen stehen einander gegenüber: Die „Unitarier“ nehmen an, er habe durchgängig eine kohärente Sichtweise vertreten, die „Revisionisten“ schreiben ihm einen Sinneswandel zu. Revisionistische Forscher unterscheiden verschiedene Entwicklungsphasen seines ontologischen Denkens und behaupten, er habe die Ideenkonzeption seiner mittleren Schaffensperiode später aufgegeben oder zumindest einen gravierenden Revisionsbedarf gesehen. In diesem Zusammenhang wird die ontologische Relevanz der dihairetischen Methode zur Begriffsbestimmung unterschiedlich eingeschätzt. Aus revisionistischer Sicht erscheint die Dihairesis als bloßes Instrument der Definitionssuche. Aus unitarischer Sicht dient sie zur Untersuchung der Beziehungen zwischen eigenständig – unabhängig von den Sinnesobjekten – existierenden Ideen im Rahmen der Ontologie, die Platon im Dialog \"Politeia\" dargelegt hat. Platon verwendet zwar im \"Sophistes\" Begriffe, die anderswo bei ihm eine ontologische Bedeutung im Kontext der Ideenlehre haben, doch ist es nicht selbstverständlich, dass sie auch in diesem Dialog so zu verstehen sind. Eine Forschungsrichtung sieht in ihnen bloße logische Werkzeuge. Wenn die ontologische Bedeutung für den \"Sophistes\" abgelehnt wird (abgesehen vom Begriff „Idee“ in der Passage über die „Ideenfreunde“), bestehen zwei Deutungsmöglichkeiten: Entweder hat sich Platon von der Ideenlehre distanziert oder sie ist für seine Argumentation im \"Sophistes\" nicht relevant. Da die zweite Möglichkeit besteht, kann man die ontologische Bedeutung der Begriffe für diesen Dialog verneinen, ohne notwendigerweise Revisionist zu sein. Strittig ist insbesondere, ob die fünf größten Gattungen als platonische Ideen oder „Metaideen“, also als ontologische Gegebenheiten aufzufassen sind, wie manche Forscher annehmen, oder ob sie nur Begriffe ohne ontologischen Hintergrund sind. Ein weiteres Thema ist die Frage, ob es nach der Auffassung des eleatischen Fremden „Formen“ (das heißt je nach Interpretation Begriffe oder platonische Ideen) gibt, die negativen Prädikaten – das heißt den Prädikaten in Aussagen von der Form „x ist nicht y“ – entsprechen. Im Dialog \"Politeia\" scheint die Existenz einer Idee für „Barbar“ (Nichtgrieche) verneint zu werden, und Aristoteles berichtet, dass die Platoniker Ideen für negative Prädikate ablehnten. Im \"Sophistes\" hingegen werden anscheinend negative „Formen“ angenommen. Michael Frede ist der Ansicht, hier seien nicht platonische Ideen gemeint, sondern Bedeutungen von Ausdrücken. Die „Verflechtung der Begriffe“ Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie die „gegenseitige Verflechtung der Begriffe“ \"(symplokḗ eidṓn)\" gemeint ist. Im Dialog stellt der Fremde fest, nur durch eine solche Verflechtung könne eine sinnvolle Aussage \"(lógos)\" entstehen. Hierzu gibt es unterschiedliche Deutungsansätze: Ferner ist umstritten, ob die Verflechtung vom menschlichen Diskurs erzeugt wird oder der Diskurs von einer bereits bestehenden Verflechtung ermöglicht wird. Wenn Letzteres der Fall ist, bestehen wiederum verschiedene Möglichkeiten: Man kann sich vorstellen, dass die Verflechtung primär eine Gegebenheit in einem der Sinneswahrnehmung gänzlich entzogenen, rein geistigen Ideenreich ist, die sich sekundär im Bereich der Sinnesobjekte abbildet, oder man kann annehmen, dass es sich um eine Verflechtung von Ideen handelt, die den Einzeldingen immanent sind. Francis J. Pelletier unterscheidet vier Typen von Deutungen der „Verflechtung“. Die erste Gruppe von Interpreten („nonstarters“) vertritt unterschiedliche Hypothesen, denen im Ergebnis gemeinsam ist, dass das Verflechtungskonzept nicht als valide Entgegnung Platons auf die Seinslehre des historischen Parmenides betrachtet werden kann. Die zweite Gruppe („correspondence theorists“) nimmt an, dass Platon die Bedrohung des rationalen Diskurses durch das eleatische Verständnis von Sein und Nichtsein umgeht, indem er jeden Satz der normalen Sprache so in eine philosophische Ausdrucksweise übersetzt, dass der eigentliche Sinn korrekt wiedergegeben wird und widersinnige Konsequenzen vermieden werden. Die dritte Gruppe („backdrop theorists“) meint, Platon betrachte die Verflechtung als allgemeine Gegebenheit „hinter“ der Sprache, die eine sinnvolle Nutzung von Sprache ermöglicht. Die vierte Gruppe, zu der Pelletier selbst zählt, tritt für eine Mischung aus Komponenten des zweiten und des dritten Ansatzes ein. Wahrheit und Falschheit Ein besonderes Problem stellt sich bei der Erklärung von falschen Aussagen wie „Theaitetos, mit dem ich jetzt rede, fliegt“ im Rahmen des Verflechtungskonzepts. Hier hat Platon bewusst ein Beispiel gewählt, das sowohl eine kontingente als auch eine notwendige Falschheit enthält. Der Satz ist kontingent falsch, weil Theaitetos zu diesem Zeitpunkt zufälligerweise sitzt und daher nicht zugleich etwas tun kann, das mit dem Sitzen unvereinbar ist. Er ist auch notwendigerweise falsch, weil Theaitetos ein Mensch ist und als solcher nicht fliegen kann. Platons Beispiel für einen wahren Satz, „Theaitetos sitzt“, hat ebenso wie das Beispiel für Falschheit nicht einen Begriff, sondern einen Eigennamen als Subjekt. Es geht also nicht nur um die Wahrheit im Ideenbereich, sondern auch um kontingente Wahrheiten, die Einzeldinge betreffen und zeitabhängig sind. In der Forschung werden verschiedene Möglichkeiten, Platons Konzept der Falschheit zu deuten, erörtert. Nach einer Deutungsrichtung („Oxford-Interpretation“) ist der Satz „Theaitetos fliegt“ falsch, weil er etwas über Theaitetos aussagt, das von allem verschieden ist, was über ihn der Fall ist. Einer anderen Richtung („Inkompatibilitätsinterpretation“) zufolge ist der Satz falsch, weil er etwas über Theaitetos aussagt, das mit dem, was in Bezug auf ihn der Fall ist, inkompatibel ist. Eine dritte Richtung („incompatibility range interpretation“ oder „quasi-incompatibility interpretation“) ist eine Variante der Inkompatibilitätsinterpretation; sie soll Vorteile der beiden erstgenannten Richtungen verbinden. Die vierte Richtung („extensionale Interpretation“) bestimmt die Falschheit so, dass der Satz „Theaitetos fliegt“ dann falsch ist, wenn Theaitetos von jeder Entität verschieden ist, auf welche die Aussage, dass sie fliegt, zutrifft. Daneben gibt es noch weitere Interpretationsvorschläge. Wenn man Platon eine Abbildtheorie unterstellt, in der den Satzteilen „Fakten“ – Bestandteile der mit den Sätzen beschriebenen Welt – entsprechen, treten bei der Erklärung falscher Sätze Schwierigkeiten auf. Zur Behebung dieser Schwierigkeiten sind spekulativ unterschiedliche Annahmen eingeführt worden. Eine solche Annahme ist die Hypothese, dass die Ideen als Bedeutungen der Prädikate anzusehen sind. Damit wird auch falschen Sätzen eine Bedeutung verliehen; diese soll die Existenz solcher Sätze begründen, obwohl ihnen keine „Fakten“ entsprechen. Ein anderer Lösungsvorschlag lautet, dass nicht Ideen, sondern nur Einzeldinge als Bedeutungen der Prädikate zu wählen sind, also Prädikate wie Eigennamen zu behandeln sind. Dieser Interpretation zufolge ist eine Verbindung solcher „Eigennamen“ dann falsch, wenn die zugehörigen Einzeldinge „in Wirklichkeit“ nicht so verknüpft sind. Eine weitere Hypothese besagt, jede Aussage habe es ausschließlich mit Ideen zu tun; es gebe für Platon keine Eigennamen im heutigen Sinn, sondern nur Namen von Ideen. Demnach ist „Theaitetos“ eine Kennzeichnung für denjenigen, der eine Kombination von Eigenschaften aufweist, die so nur bei ihm vorkommt. Über diese Kombination sollen dann aufgrund der Ideenverflechtung sinnvolle Aussagen – darunter auch falsche – möglich sein. Mit diesem Problem und den älteren Lösungsvorschlägen haben sich Kuno Lorenz und Jürgen Mittelstraß eingehend auseinandergesetzt. Sie haben das Verhältnis von Wörterverflechtung und Ideenverflechtung untersucht und dabei folgende Überlegungen angestellt. Wenn man Platon die Auffassung des eleatischen Fremden unterstellt und diese auf die bisher übliche Weise wiedergibt, dann stellt Platon die These auf, jede sinnvolle Aussage sei das Ergebnis einer Verflechtung von Ideen miteinander. Demnach entstehen auch falsche Sätze wie „Theaitetos fliegt“, da sie einen Sinn haben, durch Ideenverflechtung. Daraus folgt, da jede formal korrekte Wörterverflechtung einen sinnvollen Satz ergibt, dass mit jeder solchen Wörterverflechtung", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Sicher ist, dass es sich beim \"Sophistes\" um ein Spätwerk Platons handelt. Da er als Fortsetzung des \"Theaitetos\" präsentiert wird, ist in der Forschung vermutet worden, dass er", "section_level": 1}, {"title": "Textüberlieferung.", "content": "Die direkte antike Textüberlieferung beschränkt sich auf zwei kleine Fragmente eines Papyrus aus dem", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike.", "content": "Die Nachwirkung des \"Sophistes\" war anscheinend in der Epoche des Hellenismus und in den ersten drei Jahrhunderten der römischen Kaiserzeit gering, doch in der Spätantike intensivierte sich das Interesse deutlich. Platons Schüler Aristoteles schrieb zwei Dialoge mit den Titeln \"Sophistes\" und \"Politikos\". Wahrscheinlich wollte er mit dieser Titelwahl eine Konkurrenz zu den beiden entsprechenden Dialogen Platons andeuten. In seiner \"Metaphysik\" kritisierte Aristoteles Platons Vorhaben im \"Sophistes\", das Sein des Nichtseienden aufzuzeigen und so dem Eleatismus entgegenzutreten. In der Tetralogienordnung der", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter und Frühe Neuzeit.", "content": "Im Mittelalter waren Handschriften des \"Sophistes\" manchen byzantinischen Gelehrten zugänglich, doch den Gebildeten des Westens blieb der Text unbekannt, da es keine lateinische Übersetzung gab. Im Westen wurde der Dialog erst im Zeitalter des Renaissance-Humanismus wiederentdeckt. Die erste lateinische Übersetzung erstellte der Humanist Marsilio Ficino. Er veröffentlichte sie 1484 in Florenz in der Gesamtausgabe seiner Platon-Übersetzungen und stellte ihr eine Einleitung \"(argumentum)\" voran. Damit machte er den Dialog einem breiteren Lesepublikum zugänglich. Ficino schrieb auch einen lateinischen Kommentar zum \"Sophistes\", der – allerdings in unvollendetem Zustand – 1496 gedruckt wurde. Bei der Darstellung der „größten Gattungen“, mit denen er sich eingehend befasste, nahm er Plotins Kategorien zum Ausgangspunkt. Im Unterschied zu Plotin erörterte er auch die sprachphilosophische Thematik. Den eleatischen Fremden identifizierte Ficino mit dem Vorsokratiker Melissos. In einer Kontroverse,", "section_level": 2}, {"title": "Philosophische Rezeption in der Moderne.", "content": "19. Jahrhundert Der einflussreiche Platon-Übersetzer Friedrich Schleiermacher schrieb in der Einleitung zu seiner 1807 veröffentlichten Übersetzung des Dialogs, hier sei „in der Tat das Wesen aller wahren Philosophie ausgesprochen“. Schleiermacher war der Ansicht, dass sich im \"Sophistes\" „fast zuerst in den Schriften des Platon das innerste Heiligtum der Philosophie rein philosophisch aufschließt“. Georg Wilhelm Friedrich Hegel befasste sich in seinen Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie und in der 1832 postum veröffentlichten zweiten Auflage seiner \"Wissenschaft der Logik\" mit dem \"Sophistes\". Dabei deutete er Platons Ontologie aus der Perspektive seiner eigenen spekulativen Dialektik. Die These des antiken Philosophen über das Sein des Nichtseienden als eines Verschiedenen interpretierte Hegel als Identität des Seins und des Nichtseins. Er meinte damit eine absolute Identität, in der einander widersprechende Bestimmungen vereinigt sind. Das Verhältnis des Selben und des Verschiedenen verstand er in einer Weise, die Platons Auffassung im \"Sophistes\" diametral entgegengesetzt ist. Platons Fremder vertritt in dem Dialog die Position, das Verschiedene sei immer nur in Beziehung auf Anderes verschieden, niemals in Beziehung auf sich selbst. Hegel hingegen nahm ein „Anderes seiner selbst“ an, ein in Bezug auf sich selbst Anderes, das in negativer Beziehung zu sich selbst steht und seinen eigenen Bestand verneint. Gerade darin besteht für ihn die „eigene Natur“ des Anderen. Nach seinem Verständnis gehen das mit sich Identische und das Andere in ihrer Entgegensetzung ineinander über, und dadurch besteht eine Einheit in der Entgegensetzung und im Widerspruch. Hegel meinte, die Einheit des Selben und des Anderen in ein und derselben Hinsicht gehöre notwendig zur Wahrheit. Damit wollte er Platon nicht widersprechen; vielmehr war er der Überzeugung, sein Konzept stimme mit dem platonischen überein. Dabei stützte er sich auf eine Fehlübersetzung einer einschlägigen Textstelle des \"Sophistes\", die deren Sinn ins Gegenteil verkehrt. Trotz des Übersetzungsfehlers und des Gegensatzes zwischen der Position Platons und ihrer Interpretation bei Hegel wird aber in der Forschung die Ansicht vertreten, Hegels Konzept sei eine legitime Weiterführung der platonischen Dialektik. Friedrich Wilhelm Joseph Schelling schätzte den \"Sophistes\" sehr;", "section_level": 2}, {"title": "Moderne literarische Bewertungen.", "content": "Unter literarischem Gesichtspunkt hat der \"Sophistes\" relativ wenig Beachtung gefunden, da er zu den Dialogen gehört, in denen der dramatische Aspekt eine vergleichsweise geringe Rolle spielt. 1919 fällte der renommierte Gräzist und Platon-Kenner Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff ein ungünstiges Urteil über die literarische Qualität. Er konstatierte, Platon habe künstlerische Wirkung nicht beabsichtigt, denn er habe dieses Werk nur für seine Schüler, nicht für ein breiteres Publikum geschrieben. Er habe ein streng wissenschaftliches Buch verfasst, zu dem die Dialogform nicht passe. Ähnlich äußerte sich 1974 Olof Gigon. Er befand, das Gespräch sei fast vollständig auf ein einförmiges, schulmäßig wirkendes Spiel des Fragens und", "section_level": 2}, {"title": "Ausgaben und Übersetzungen.", "content": "Ausgaben (teilweise", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Übersichtsdarstellungen Kommentare", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Originaltext und Übersetzungen Literatur", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sophistes (altgriechisch \"Sophistḗs\", latinisiert \"Sophista\", deutsch auch \"Der Sophist\") ist ein in Dialogform verfasstes Spätwerk des griechischen Philosophen Platon. Darin wird ein fiktives, literarisch gestaltetes Gespräch wiedergegeben. Die Hauptgesprächspartner sind ein nicht namentlich genannter „Fremder“ aus Elea und der junge Mathematiker Theaitetos. Nebenrollen spielen Platons Lehrer Sokrates und der Mathematiker Theodoros von Kyrene.", "tgt_summary": "智者()是一篇柏拉图对话录,其副标题是“论‘是’,逻辑的”()。它是柏拉图晚期著作中重要的篇章之一。其讨论的对象是“是者”与“非是者”的关系,引子则是对“智者”这一人群的定义。在该篇中,柏拉图批判或修改了自己早期思想中的“理念论”(又称相论),将一成不变的“绝对是者”改为可以互相结合的“诸理念”(τᾰ̀ γένη),是为“通种论”(κοινωνία τῶν γενῶν),而对诸理念、种属的正确结合就是辩证法。辩证法的运用揭示通种论中错误的环节,即揭示理念的错误结合。所谓的“智者”就藏身在这种诸理念的错误结合之中。在该篇中,“智者”一词是带有贬义的,但该词本身并无贬义,仅仅是从柏拉图开始才有。", "id": 2882884} {"src_title": "Neumayer-Station III", "tgt_title": "诺伊迈尔三号站", "src_document": [{"title": "Stationsaufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stelzen.", "content": "Der Außenteil der Station besteht aus einer 6 m über der Bodenoberfläche befindlichen Plattform mit zwei Etagen, die auf 16 höhenverstellbaren Stelzen steht. Die mittels Hydraulik jeweils einzeln in ihrer Höhe verstellbaren Stelzen besitzen zu ihren Füßen breite Stahlplatten, die das Gewicht der Plattform auf eine breite Fläche verteilen, um ein Einsinken in den Schnee zu verhindern. Zum Hochsetzen des Bauwerks werden sie einzeln eingefahren, mit Schnee unterfüllt und wieder ausgefahren. Der Vorteil dieser Bauweise besteht darin, dass sich keine Schneeverwehungen über und am Gebäude ablagern, da der Wind, der den Schnee in den Zwischenraum unter die Plattform hineinweht, ihn auch wieder herausweht. Frühere Gebäude in der Antarktis, die nicht auf Stelzen standen, wurden im Lauf der Zeit regelmäßig eingeschneit. Durch einen jährlichen Hebevorgang von 200 cm durch Schneeunterfütterung wird ein Versinken der Plattform im Neuschnee verhindert.", "section_level": 2}, {"title": "Tiefgarage.", "content": "Die Stelzen der Plattform stehen unterhalb der Schneedecke der Umgebung in einem ausgehobenen Graben, der zusätzlich als Tiefgarage für Pistenraupen, Motorschlitten und nichtmotorisierte Transportschlitten sowie als Kühlraum dient. Die Seitenwände dieses Grabens sind durch Spundwände aus Metall gesichert. Die Decke der Garage wird durch Metallplatten überdeckt, zwischen denen die Stelzen emporragen. Darüber befindet sich auf Bodenhöhe die Schneedecke.", "section_level": 2}, {"title": "Plattform.", "content": "Die Station wird ganzjährig betrieben und ist mit 210 m2 wissenschaftlicher Laborfläche, verteilt auf 12 Räume, doppelt so groß wie ihre Vorgängerin. In den 15 Unterkunftsräumen gibt es 40 Schlafplätze. Alle Innenräume auf der Plattform bestehen aus Containern, die je nach Raumgröße ohne angrenzende Innenwände oder mit Durchgang verbunden sind und mittig an einen Verbindungsgang grenzen. Umgeben ist diese Konstruktion von einer schützenden Blechaußenhülle mit dämmender Polyurethanhartschaumfüllung. Als Material wurde feuerverzinkter Stahl gewählt, weil dieser nicht nur den abrasiven Winden trotzt, sondern auch der hohen UV-Strahlung am Pol. Das Foto „Gerüstschnitt..“ in der Bildergalerie unten stellt die in der Antarktis vorhandene Grabenoberkante im Schnee durch die grünen Metallträger dar. Alle darunterliegenden Bereiche befinden sich später unterhalb der Schneeoberfläche. Der oberirdische Stationsbetrieb der Neumayer III ist in der Antarktis vorherrschend und wird bei den neuen Stationen, wie der Amundsen-Scott-Südpolstation sowie der weitgehend privat finanzierten neuen belgischen Prinzessin-Elisabeth-Station, ebenfalls umgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Inneneinrichtung.", "content": "Neben den genannten Labor- und Unterkunftsräumen gibt es eine nach Süden ausgerichtete, vergleichsweise große Lounge mit vielen Fenstern, einen Waschraum mit zwei Waschmaschinen und zwei Wäschetrocknern, eine Sauna, einen Serverraum, Dusch- und Waschräume, einen Essensraum mit Durchreiche in die Küche, einen Besprechungsraum, einen Krankenbehandlungs- und einen Operationsraum, verschiedene Lagerräume, eine Großraumkühlzelle, einen Kleiderwechselraum, einen Heizraum, einen Schulungs- bzw. Planungsraum und einen Wasseraufbereitungsraum. Im Krankenhaus der Station kann die zum Stationspersonal gehörende Ärztin im Notfall selbst schwierige Operationen durchführen.", "section_level": 2}, {"title": "Außenstationen und Webcam.", "content": "Um durch den Stationsbetrieb Messergebnisse nicht zu beeinflussen, gibt es, in ähnlicher Lageanordnung wie bei der Neumayer-Station II, kleinere Plattformen in 900 m bis 1.500 m Entfernung.", "section_level": 2}, {"title": "Amateurfunkdienst.", "content": "Zu den Kommunikationseinrichtungen gehört auch eine Amateurfunkstation mit dem exterritorialen deutschen Amateurfunkrufzeichen DP0GVN. Sie darf von Mitgliedern der Stationbesatzung in deren Freizeit nach eigenen Vorlieben betrieben werden. Seit Anfang 2018 ist außerdem unter gleichem Rufzeichen eine WSPR-Bake in Betrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsbetrieb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Auf den Neumayer-Stationen wird seit 1981 in den einzelnen Observatorien kontinuierlich geforscht. Neben den Hauptrichtungen Meteorologie, Geophysik und Luftchemie, die seit den 1980er Jahren beforscht werden, gibt es seit 2003 auch Forschung zu Infraschall und seit 2005 zu mariner Akustik.", "section_level": 2}, {"title": "Pinguin-Kolonie-Forschung.", "content": "Einer der Forschungsschwerpunkte richtet sich auf die Pinguin-Kolonien der Antarktis und die Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Habitat.", "section_level": 2}, {"title": "Gletscherforschung.", "content": "In 1,5 km Entfernung der Station werden täglich Schneeproben entnommen, um zu erforschen, wie genau sich Neuschnee in Gletschereis verwandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Außenstationen.", "content": "Die Außenstationen sind Langzeitobservatorien, wo Magnetik-, Seismik-, Spurenstoff- und Akustikforschungen betrieben wird. Die Station betreibt eine Webcam, über die aktuelle Außenansichten der Station und Filme der letzten 24 Stunden abgerufen werden können. Ebenso werden die aktuellen Wetterdaten im Internet zugänglich gemacht (siehe Weblinks). Auch ein Luft-Chemie-Observatorium in einem kleinen Forschungscontainer existiert, in dem die Klimagase der Atmosphäre, vor allem klimaschädliche Treibhausgase, analysiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Marsforschung.", "content": "Abgesehen davon eignet sich die Neumayer-Station auch für Forschungen für zukünftige Marsmissionen; so wird im künstlichen Garten \"Eden ISS\" Gemüse angebaut, welches nur unter künstlichem Licht und mit einer Nährlösung ohne Erde wächst. Die gewonnenen frischen Lebensmittel werden für die Versorgung der Station genutzt, die sonst nur durch Tiefkühlkost erfolgt.", "section_level": 2}, {"title": "Montage.", "content": "In Bremerhaven wurden die wesentlichen Bauteile probeweise aufgebaut und in ihrer Funktion getestet. Der Hauptteil der in Einzelteilen verschifften Baumaterialien sowie die schweren Baugeräte wurden von Anfang November 2007 bis Ende Januar 2008 am Zielort angeliefert; letztere verließen das Ekström-Schelfeis im Februar 2009. Für die Montage wurde eine Baumannschaft von 90 Spezialisten in die Antarktis entsandt. Mitte Januar 2009 wurden die Außenarbeiten an der Station abgeschlossen, so dass der weitere Ausbau der 99 unter der Außenhülle befindlichen Container weitgehend witterungsunabhängig stattfinden konnte. Am 20. Februar wurde die Station während eines Festaktes in Berlin im Beisein der damaligen Forschungsministerin Annette Schavan der Nutzung übergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Neumayer-Station III, kurz \"Neumayer III\", benannt nach dem Geophysiker Georg von Neumayer, ist eine deutsche Polarforschungsstation des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis. Sie befindet sich an der Atka-Bucht auf dem etwa 200 Meter dicken Ekström-SchelfeisDB mobil, Ausgabe 11, 2008, etwa 6 Kilometer südlich der abgelösten Neumayer-Station II und treibt mit dem fließenden Schelfeis 157 Meter pro Jahr in Richtung offenes Meer.", "tgt_summary": "诺伊迈尔三号站德国开设的南极科学考察站,位于南极洲毛德皇后地。1992年建。该站常年运行,包括210平方米(2300平方尺)的实验室,划分成12个房间。此外,还建有洗车房,桑拿浴室,科技室,淋浴和洗涤室,休息室,会议室,医疗室,储藏室,更衣室等。", "id": 1206083} {"src_title": "Anna Chennault", "tgt_title": "陳香梅", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Chen Xiangmei erhielt 1944 den Bachelor of Arts der Lingnan University in Hongkong sowie 1967 einen Ehrendoktor der Literatur am Chungang in Seoul (Südkorea). Ihre Karriere begann als Kriegskorrespondentin für die Central News Agency von 1944 bis 1948. Von 1944 bis 1949 war sie auch als \"feature writer\" für die \"Hsin Ming Daily News\" in Shanghai tätig. 1947 heiratete sie Claire Lee Chennault, der mehr als 32 Jahre älter war und 1958 starb. Aus der Beziehung gingen die beiden Kinder Claire Anna und Cynthia Louise hervor. Nach dem Tod ihres Ehemannes arbeitete sie von 1965 bis 1999 als Spezial-Korrespondentin der Central News Agency sowie von 1958 bis 1999 als US-Korrespondentin der \"Hsin Shen Daily News\". Von 1963 bis 1966 war sie als Sprecherin des Senders Voice of America tätig. Von 1946 bis 1957 arbeitete sie als Redakteurin und Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit für die Civil Air Transportation in Taipei, Taiwan. Sie war darüber hinaus Vize-Präsidentin für internationale Angelegenheiten der Flying Tiger Line, Inc. Von 1976 bis 1999 hatte sie den Sitz des Präsidenten der TAC International inne. Chennault war seit 1970 Mitglied des President’s Advisory Committee des John F. Kennedy Center for the Performing Arts und war von 1970 bis 1999 als Mitglied des US-amerikanischen nationalen Komitees der UNESCO, von 1962 bis 1970 als Präsidentin von Chinese Refugee Relief und von 1960 bis 1999 als Präsidentin der General Claire Chennault Foundation tätig. Sie war Vorsitzende und Gründerin der National Republican Asian Assembly. Seit 1960 gehörte sie dem Vorstand der Republikanischen Partei in Washington, D.C. an. Chennault stellte 1968 den Kontakt zwischen dem südvietnamesischen Botschafter Bui Diem und dem damalige Präsidentschaftskandidaten Richard Nixon her, die zu geheimen Gesprächen der Republikaner mit dem damaligen südvietnamesischen Präsidenten Nguyễn Văn Thiệu führten. Nixon brachte Thiệu dazu, die bereits vereinbarten Friedensgespräche zur Beendigung des Vietnamkrieges zu boykottieren. Dies kostete Nixons Gegenkandidat Hubert Humphrey, der diese Gespräche befürwortet hatte, die entscheidenden Stimmen bei der Präsidentschaftswahl am 5. November 1969.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Chennault, (), auch als Anna Chan Chennault/Anna Chen Chennault sowie „The Dragon Lady“ bekannt (* 23. Juni 1923 in Peking, Republik China; † 30. März 2018 in Washington, D.C.) war die Witwe von Claire Lee Chennault, einem berühmten Veteranen des Zweiten Weltkrieges, und US-Politikerin der Republikaner.", "tgt_summary": "陈香梅(英语:Anna Chan Chennault,1923年-6月23日-2018年-3月30日),祖籍广东南海市,生于中华民国京兆地方,美国华裔共和党籍政治人物、飞虎队陈纳德将军遗孀。曾任国际学士院(International Academy Of Education)美国国际合作委员会主席、世界和平大会荣誉主席及终生荣誉院士。", "id": 2842678} {"src_title": "Bodenbearbeitung", "tgt_title": "耕作", "src_document": [{"title": "Primärbodenbearbeitung.", "content": "Als Grundbodenbearbeitung oder Primärbodenbearbeitung bezeichnet man in der Landwirtschaft und im Gartenbau eine nicht nur oberflächlich lockernde, mischende und unter Umständen wendende (stürzende) Bearbeitung der oberen Bodenschichten. Gängige Werkzeuge für die Grundbodenbearbeitung sind der manuell betätigte Spaten (vgl. auch Spatenkultur), die Spatenmaschine, der Grubber bzw. Schwergrubber, die Fräse oder der Pflug. Die Bearbeitung erfolgt in Krumentiefe, also im Bereich des sogenannten Bearbeitungshorizontes, üblich sind daher Bearbeitungstiefen zwischen 15 cm und 35 cm. Die Grundbodenbearbeitung geht der Sekundärbodenbearbeitung und der Aussaat voraus. Zuweilen werden Primär- und Sekundärbodenbearbeitung jedoch zur Zeit- und Kostenersparnis entweder durch eine eingesetzte Landmaschine zugleich (Beispiel: krumentiefes Fräsen) oder aber durch Kombination von mehreren Bodenbearbeitungsgeräten in einem Arbeitsgang erledigt.", "section_level": 1}, {"title": "Konventionelle Bodenbearbeitung.", "content": "Typisch für die \"konventionelle Bodenbearbeitung\", auch \"wendende Bodenbearbeitung\" oder \"Umbruch\" genannt, ist der regelmäßige Einsatz des Pfluges. Das Pflügen bewirkt auf Krumentiefe eine Wendung, Lockerung, Krümelung und Durchlüftung des Oberbodens. Durch die Bearbeitung wird eine saubere, von Reststoffen freie Ackeroberfläche erreicht, da zugleich Dünger, Ernterückstände und Bewuchs (z. B. Unkraut) durch den Wendevorgang untergearbeitet werden. Der Umbruch des Ackers stellt somit auch einen wichtigen Beitrag zur Unkrautregulierung, Schädlings- und Krankheitsbekämpfung dar. Der starke Eingriff in die Bodenfauna durch das Pflügen hat aber auch nachteilige Auswirkungen, etwa durch Schädigung der Regenwürmer-Population. Ferner kann der Umbruch der Ackerfläche eine wesentliche Ursache für Bodenerosion sein. Im intensiven Ackerbau ist es das überwiegend angewandte Verfahren zur Vorbereitung der Saat der Hauptfrucht. Die Pflugtiefe betrug beim Einsatz von Zugtieren vor dem ein- oder zweispännigen Gespannpflug zu Anfang des 20. Jahrhunderts oft nur etwa 10–15 cm. Größere Arbeitstiefen, wie sie beispielsweise beim Anbau von Zuckerrüben erforderlich sind, erforderten den Einsatz von drei oder fünf kräftigen Zugtieren. Mit Aufkommen der Mähdrescher und dem Verbleib des Strohs auf dem Acker musste die Furchentiefe gesteigert werden, um eine ordentliche Sekundärbodenbearbeitung zu gewährleisten. Allerdings wird heutzutage die optimale Tiefe von meist ca. 25 cm vielfach überschritten. Die durch das Pflügen entstehenden Pflugsohlenverdichtungen sind nur schwierig durch Tiefenlockerung oder den Anbau tiefwurzelnder Pflanzen (vgl. Gründüngung) zu beseitigen.", "section_level": 2}, {"title": "Pfluglose Bodenbearbeitung.", "content": "Kennzeichnend für die \"pfluglose Bodenbearbeitung\", auch \"nichtwendende\" oder \"konservierende Bodenbearbeitung\" genannt, ist der Verzicht auf die Bodenwendung (siehe auch Direktsaat). Pflanzenrückstände der Vorkultur, Dünger oder auch etwaige Beikräuter werden nicht deckend untergearbeitet, sondern abhängig von der Intensität des angewandten Arbeitsverfahrens mehr oder weniger in die Oberkrume eingemischt. Die praktische Bedeutung der pfluglosen Bodenbearbeitung nahm erst mit steigenden Traktorleistungen zu, da einerseits die Arbeitsbreite der Maschinen mindestens die Schlepperbreite sein sollte und andererseits die verwendeten Geräte einen recht hohen Zugkraftbedarf haben. Typische Geräte für die pfluglose Bodenbearbeitung sind der Grubber und der Schwergrubber, der gelegentlich auch Meißelgrubber oder Meißelpflug genannt wird. Wegen der weitgehenden Erhaltung der Bodenhorizonte und der Bodenfauna wird durch die pfluglose Bearbeitung die Bodenfruchtbarkeit erhöht, ferner trägt sie zur Stabilisierung des Bodengefüges bei. Der Verzicht auf eine Wendung des Bodens kann so auch das Auftreten von Erosionserscheinungen und Verschlämmungen vermindern helfen. Der pfluglose Ackerbau erfordert aber konsequente Krankheits-, Schädlings- und Beikrautregulierungsstrategien. Gerade durch die mangelnde Unterbringung von Stoppeln und Stroh kann es zur Verschleppung von Pilzinfektionen und zu Schädlingsinvasionen in der Folgefrucht kommen. Unkrautsamen reichern sich in der oberen Bodenschicht an, so dass der Aufwand für die Bekämpfung unerwünschter Beikräuter steigt. Oft wird die pfluglose Bodenbearbeitung mit der Anwendung von Vorauflaufherbiziden kombiniert. Die pfluglose Grundbodenbearbeitung ist zurzeit die übliche Methode beim Anbau von Zwischenfrüchten. In Hinblick auf die problematische Bodenerosion beim Maisanbau werden bei diesem ebenfalls verstärkt nichtwendende Verfahren eingesetzt. Aufgrund der oben geschilderten Nachteile ist sie in der landwirtschaftlichen Praxis häufig im Wechsel mit der Pflugfurche anzutreffen. Auf zu Dichtlagerung neigenden Schluff- oder Sandböden, auf staunassen Flächen oder bei der Saatgutvermehrung ist ein Pflugverzicht nicht angezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Sekundärbodenbearbeitung.", "content": "Die Sekundärbodenbearbeitung beschränkt sich in der Regel auf die oberste, maximal 10 cm dicke, Bodenschicht. Sie dient der Vorbereitung der Aussaat bzw. Pflanzung und wird daher auch Saatbettbereitung genannt. Bei der Sekundärbearbeitung wird die oberste Bodenschicht vielfach feiner gekrümelt, als dies bei der Grundbodenbearbeitung der Fall ist, damit eine ebene und nicht verkrustete, leicht von den Keimlingen zu durchbrechende Oberbodenschicht entsteht. Andererseits zielt die Sekundärbearbeitung verbreitet auch darauf ab, durch Rückverfestigungsmaßnahmen unter einer dünnen, obersten Lockerbodenschicht den Kulturpflanzen Anschluss an das Kapillarsystem des Unterbodens und damit dort gespeichertes Bodenwasser zu sichern.", "section_level": 1}, {"title": "Direktsaatverfahren.", "content": "Bei den Direktsaatverfahren wird auf jegliche Bodenbearbeitung vor der Einsaat verzichtet. Die Direktsaat wird unter ariden Bedingungen in reinen Getreidefruchtfolgen beispielsweise in den USA oder in Australien in großem Umfang eingesetzt. Ob ein Verzicht auf Bodenbearbeitung auch unter den humiden Bedingungen in Mitteleuropa ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist, ist noch strittig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Bodenbearbeitung bezeichnet man in der Landwirtschaft und im Gartenbau mit einem mechanischen Eingriff in den Boden verbundene Arbeitsgänge, die die Herstellung oder Erhaltung eines für das Pflanzenwachstum günstigen, aber zugleich auch Schäden (z. B. Erosion) vermeidenden Bodenzustandes bewirken sollen. Darüber hinaus sollen auch die verfahrenstechnischen Voraussetzungen für die Pflanzenproduktion (z. B. Befahrbarkeit, Entsteinung, Dammformung) geschaffen werden.", "tgt_summary": "耕作是农业中准备土壤的过程,它包括各种机械搅动,如挖掘、搅拌,以及翻覆,整地过程包括犁田、耙田、耖田及碌碡。使用手工工具进行人力耕作的方式包括铲、挖、鹤嘴锄、锄和耙。使用畜力或机械的耕作方式包括犁、耕田机、滚(用表土镇压器或其它磙)、耙和耘(用带牙的耕田机)。小规模的园艺及农艺,比如粮食自给或小企业生产,倾向于使用小规模方法,而大中型农业生产则倾向于使用大规模方法。", "id": 2118302} {"src_title": "Harput", "tgt_title": "哈爾普特", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Harputs Besiedelung reicht bis in das dritte Jahrtausend v. Chr. zurück. Als älteste Einwohner gelten die Hurriter, die bald von den Hethitern abgelöst wurden. Nach dem Zusammenbruch des hethitschen Reiches kam Harput unter die Herrschaft der Urartäer. Verschiedene Reiche und Völker siedelten mit der Zeit in Harput. So die Perser, die Römer, die Byzantiner. Mit der Ankunft der türkischen Nomaden in Anatolien fiel Harput 1085 an die Türken. Zunächst war Harput Teil des Beyliks der Çubukoğulları, später des Beyliks der Ortoqiden. Des Weiteren herrschten in Harput die Ilchane, das Beylik der Dulkadir, die Aq Qoyunlu, die Safawiden und ab 1516 die Osmanen. Harput war immer ein wichtiger Ort und später Hauptstadt eines osmanischen Vilayets, darunter das Vilâyet Mamuretül-Aziz. 1915 fand hier das Massaker von Harput statt. Bedingt durch sein schlechtes Terrain mit vielen Bächen, Schluchten und fehlenden Ebenen, konnte Harput nicht wirklich wachsen. Daher wurde das administrative Zentrum nach Elazığ, das in einer Ebene lag, verlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Festungen.", "content": "Die Harputfestung, auch Milchfestung (\"Süt Kalesi\") genannt, liegt im Südosten der Stadt und überragt das Tal. Die Festung wurde von den Urartäern errichtet und später von den Römern, Byzantinern und Arabern restauriert und in Stand gesetzt. Die Festung besteht aus einer inneren und einen äußeren Burg.", "section_level": 2}, {"title": "Höhlen.", "content": "Vier Kilometer von der Stadt Harput entfernt liegt die \"Buzluk Mağarası\" (Eishöhle). In der Höhle herrscht im Sommer ein kühles und im Winter ein warmes Klima. Einwohner der umgebenden Dörfer versteckten früher oft ihre Nahrung in dieser Höhle. Früher nutzten Karawanen die \"Deve Mağarası\" (Kamelhöhle), sechs Kilometer von Harput in einem Tal gelegen, als Rastplatz, was ihr den Namen gab.", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Das Harputmuseum enthält Funde aus der Stadt und Umgebung. Es ist seit 2003 geschlossen und wird nach einem Umbau als Kulturhaus wieder eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verschiedenes.", "content": "Der österreichische Botaniker Franz Joseph Freyn (1845–1903) benannte eine weißblühende wilde Lauchart, die in der östlichen Türkei und im Iran vorkommt (\"Allium kharputense\") nach der Stadt. Auch andere endemische Arten der Region tragen den Namen der Stadt, auch als Harput (Alyssum harputicum), Karput (Astragalus karputanus) oder Charput (Verbascum charputense Murb.) geschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harput () ist eine bedeutende antike Stadt in der türkischen Provinz Elazığ. Durch den Ausbau von Elazığ hat Harput ab dem 19. Jahrhundert seine Bedeutung verloren. Harput ist reich an Bauwerken, wie einer Festung, Moscheen und anderer Gebäude. Damit gleicht Harput einem Freilichtmuseum und ist heute das Ziel von Touristen sowie erholungssuchender Bewohner von Elazığ.", "tgt_summary": "哈尔普特(;)是位于土耳其一座古老的城镇,该镇曾属于奥斯曼帝国,今日被划归土耳其的埃拉泽省管辖,当地以哈尔普特城堡的遗迹而闻名,并设有博物馆,以及历史悠久的清真寺、教堂与布兹卢克冰穴等景点。", "id": 2551204} {"src_title": "Carrier Air Wing Eight", "tgt_title": "美国海军第8舰载机联队", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "\"Carrier Air Group 8 (CVG-8)\" verlegte im November 1943 auf den gerade neu in Dienst gestellten Flugzeugträger \"Intrepid\" in Norfolk (Virginia). Nach Übungen in der Karibik und dem Passieren des Panama-Kanals verließ CVG-8 den Träger bereits im Januar 1944 in Pearl Harbor. Hier übernahm der Träger \"Bunker Hill\" das Geschwader im März 1944. Von diesem Träger aus flog das Geschwader am 30. März und 1. April 1944 Angriffe auf die Palau-Inseln, Yap, das Ulithi-Atoll und Woleai. Einen Monat später wurden Angriffe auf Truk, Satawan und Ponape sowie die Bucht von Hollandia auf Neuguinea geflogen. Zwischen dem 12. Juni und dem 10. August war CVG-8 bei der Eroberung der Marianen eingesetzt und nahm hierbei an der Schlacht in der Philippinensee und der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte teil. Im September operierte das Geschwader in den westlichen Karolinen, im Oktober und November nahm es an Angriffen auf Okinawa, Luzón und Formosa teil. Für die Einsätze auf der \"Bunker Hill\" erhielt \"Carrier Air Group 8 (CVG-8)\" eine Presidential Unit Citation.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Während der kurzen Reaktivierungsperiode 1948/49 wurde CVG-8 vom Träger \"Midway\" im Atlantik eingesetzt. Das Geschwader bestand damals aus zwei Staffeln mit Grumman F8F-2 Bearcat und zwei Staffeln mit den nur kurz eingesetzten Martin AM-1 Mauler. Nach der Reaktivierung 1951, als Folge des Koreakriegs, wurde das Geschwader bis 1969 ausschließlich im Atlantik und dem Mittelmeer eingesetzt. Bei der ersten von 13 Einsatzfahrten war CVG-8 ab November 1951 auf dem Träger \"Tarawa\" stationiert. Es folgten Einsätze auf den Trägern \"Coral Sea\", \"Lake Champlain\", \"Intrepid\", \"Ranger\", \"Forrestal\" (1960–1966) und \"Shangri-La\" (1967–1970). Bei der Einsatzfahrt 1966/67 gehörte die Staffel VSF-1 mit Douglas A-4B Skyhawk zum Geschwader, eine Staffel, die eigentlich als Jagdstaffel zur Selbstverteidigung der U-Jagd-Träger (CVS) der Essex-Klasse aufgestellt worden war. Wie alle Trägergeschwader war CVG-8 am 20. Dezember 1963 in \"Carrier Air Wing Eight (CVW-8)\" umbenannt worden.", "section_level": 2}, {"title": "Vietnam.", "content": "Obwohl \"Shangri-La\" aus Budget-Gründen inzwischen als U-Jagd-Träger \"CVS-38\" klassifiziert worden war, blieb CVW-8 auch bei seiner letzten Einsatzfahrt von März bis Dezember 1970 an Bord, die nach Vietnam führte. 1971 wechselte das Geschwader auf die \"America\". Durch den Wechsel von der relativ kleinen \"Shangri-La\" (36.000 ts) zur wesentlich größeren \"America\" (83.000 ts), wurden alle Staffeln des Geschwaders ausgetauscht und mit leistungsfähigeren Flugzeugtypen ausgerüstet, vor allem F-4J Phantom, A-7E Corsair, A-6E Intruder und E-2B Hawkeye. So ausgerüstet machte CVW-8 von Juni 1972 bis März 1973 eine weitere Einsatzfahrt vor Vietnam. In diesen beiden Jahren war die Staffel VMFA-333 des US Marine Corps Teil des Geschwaders. CVW-8 blieb noch für ein weiteres Jahr auf der \"America\", 1975 wurde es jedoch auf den gerade in Dienst gestellten atomgetriebenen Flugzeugträger \"Nimitz\" verlegt. VMFA-333 war 1975 bis 1977 wieder Teil des Geschwaders, bis die Jagdstaffeln VF-41 und VF-84 mit Grumman F-14 Tomcat die McDonnell F-4 Phantom ersetzten. In dieser Konfiguration wurde CVW-8 'bekannt', als 1979 der Film Der letzte Countdown u. a. mit Kirk Douglas auf der \"Nimitz\" gedreht wurde. Obwohl alle Flugzeugtypen des Geschwaders im Film vorkamen, stachen vor allem die F-14A der Jagdstaffel VF-84 \"Jolly Rogers\" hervor, mit schwarzen Heckleitwerken und großem, weißem Totenkopf. Im Film durften sie sich einen Luftkampf mit japanischen Mitsubishi A6M Zero liefern.", "section_level": 2}, {"title": "Iran und Libyen.", "content": "Bis 1987 blieb CVW-8 an Bord der \"Nimitz\". 1980 war das Geschwader 140 Tage während der Geiselnahme von Teheran im Einsatz, so auch bei der Operation Eagle Claw, der missglückten Befreiungsaktion im April 1980. Die Flugzeuge des CVW-8 wurden für diese Operation extra mit schwarz-rot-schwarzen Erkennungsstreifen am rechten Flügel versehen. 1982 operierte die \"Nimitz\" in der Großen Syrte. Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi hatte diese zu libyschen Hoheitsgewässern erklärt. Am 18. August 1981 kam es zu einer Konfrontation zwischen zwei F-14 Tomcat und libyschen Flugzeugen, ohne dass jedoch Schüsse abgefeuert wurden. Am folgenden Tag griffen jedoch zwei libysche Suchoi Su-22 zwei F-14 der Jagdstaffel VF-41 \"Black Aces\" an, wobei die \"Tomcats\" die Su-22 abschossen, ohne selbst getroffen zu werden. Seit 1988 ist CVW-8 im Wesentlichen auf der \" Theodore Roosevelt\" eingesetzt. Es erfolgten jedoch auch Einsatzfahrten auf anderen Flugzeugträgern, so Anfang 1990 auf \"Abraham Lincoln\", 1996 auf \"John C. Stennis\", 1997 auf \"John F. Kennedy\" und 2001 auf \"Enterprise\". Von diesen Trägern aus wurde das Geschwader immer wieder bei den Operationen Enduring Freedom in Afghanistan und Iraqi Freedom im Irak eingesetzt. Die Einsatzfahrt vom September 2005 bis zum März 2006 war der letzte Einsatz für die Grumman F-14. Die Jagdstaffeln VF-31 und VF-213 flogen hierbei das letzte Modell F-14D. Am 18. April 2009 kehrte die \"Theodore Roosevelt\" von der letzten Einsatzfahrt mit CVW-8 zurück. Seit 2010 wird CVW-8 auf der \"George H. W. Bush\" eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzung heute.", "content": "Seit 1945 gibt es bei der U.S. Navy ein festes System zur Identifizierung von Geschwadern oder Staffeln (\"Visual Identification System for Naval Aircraft\"). Anfänglich bestand dies aus geometrischen Mustern auf dem Heckleitwerk. Da diese jedoch schwer zu merken oder zu beschreiben waren, wurden schon im Juni 1945 Buchstaben eingeführt, um die Geschwader zu unterscheiden. CVG-8 wurde der Buchstabe \"E\" zugewiesen. 1957 wurden die einzelnen Buchstaben durch doppelte ersetzt. Im Allgemeinen haben die Geschwader der Atlantikflotte als ersten Buchstaben ein \"A\", die der Pazifikflotte ein \"N\". Das \"Carrier Air Wing 8\" trägt die Leitwerkskennung(\"Tailcode\") AJ. Die einzelnen Staffeln des Geschwaders werden in 100ter-Schritten durchnummeriert. Jede Staffel besitzt ein sogenanntes CAG Bird, das offiziell dem Geschwaderkommandeur (\"Commander, Air Group (CAG)\") zugeordnet ist, jedoch in der Regel nicht von diesem geflogen wird. Die CAG Birds eines Carrier Air Wings erkennt man an den auf \"00\" endenden taktischen Nummern, die auch als „Modex“ bezeichnet werden. Dem Carrier Air Wing 8 (CVW-8) gehören aktuell (August 2017, CVN-77 USS George H.W. Bush) folgende Staffeln an:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Carrier Air Wing Eight (CVW-8) ist ein Trägergeschwader der US-Marine. Es wurde im Juni 1943 als \"Carrier Air Group 8 (CVG-8)\" aufgestellt und im Oktober 1945 wieder außer Dienst gestellt. Von September 1948 bis November 1949 wurde CVG-8 reaktiviert, ein weiteres Mal im April 1951.", "tgt_summary": "美国海军第8舰载机联队 (CVW-8),是一个美国海军舰载航空兵部队。联队基地在弗吉尼亚州欧西安那海军航空站,驻扎在航空母舰乔治·沃克·布什号上。", "id": 2075752} {"src_title": "Adel Taarabt", "tgt_title": "艾迪爾·塔拉布特", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Adel Taarabt ging aus der Nachwuchsmannschaft des RC Lens hervor. Dort begann er auch seine Profikarriere. Am 17. September 2006 gab er bei der Partie beim FC Sochaux sein Debüt in der Ligue 1, als er kurz vor Schluss eingewechselt wurde. Im Januar 2007 wechselte er zunächst auf Leihbasis nach London zu Tottenham Hotspur. Dort debütierte er beim 4:3-Sieg gegen West Ham United. Im Juni 2007 wurde er fest verpflichtet. Ab dem 13. März 2009 spielte er auf Leihbasis für die ebenfalls in London beheimateten Queens Park Rangers in der Football League Championship. Das ursprünglich auf das Ende der Saison 2008/09 limitierte Engagement wurde im Oktober 2009 für eine komplette weitere Spielzeit verlängert – unter der Einschränkung, dass sich nicht in der Wintertransferperiode bis Ende Januar 2010 in der Premier League ein neuer Käufer findet. Nach der Saison 2009/10 wurde er im August 2010 vom Verein für drei Jahre fest verpflichtet. In der Saison 2010/11 konnte Taarabt (44 Spiele/19 Tore) seine Leistungen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal steigern und wurde dafür ins PFA Team of the Year der zweiten Liga gewählt. QPR sicherte sich die Meisterschaft vor Norwich City und stieg damit in die Premier League auf. In der Saison 2012/13 stieg er mit QPR wieder aus der Premier League ab. Taarabt wechselte zur Saison 2013/14 auf Leihbasis zum FC Fulham und wurde am 30. Januar 2014 in die Serie A an den AC Mailand weiterverliehen. In der Saison 2015/16 stand Taarabt im Aufgebot des portugiesischen Erstligisten Benfica Lissabon. Im Januar 2017 wechselte Taarabt auf Leihbasis zum CFC Genua.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Adel Taarabt absolvierte zahlreiche Spiele für die französischen Jugendnationalmannschaften in den Altersklassen U-16, U-17 und U-18, doch schließlich entschied er sich für die Marokkanische Fußballnationalmannschaft und erhielt dafür auch die Genehmigung der FIFA. Sein Länderspieldebüt für Marokko gab er im Freundschaftsspiel gegen Tschechien am 11. Februar 2009 in Casablanca. Während der Vorbereitungen gegen Algerien in den Qualifikationsspielen des Afrika Cups verließ Taarabt das Camp, nachdem Taarabt erfahren hat, dass er nicht in der Startelf gegen Algerien auflaufen wird. Daraufhin gab er mit 22 Jahren seinen Rücktritt in der marokkanischen Nationalmannschaft bekannt. Aber Taarabt ist wieder zurück in die Nationalmannschaft gekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Titel und Erfolge.", "content": "Im Verein Persönliche Auszeichnungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Adel Taarabt (* 24. Mai 1989 in Fès) ist ein marokkanischer Fußballspieler, der auch die französische Staatsangehörigkeit besitzt. Seit 2015 steht er beim portugiesischen Erstligisten Benfica Lissabon unter Vertrag.", "tgt_summary": "艾迪尔·泰纳特(,,1989年-5月24日)是一名摩洛哥足球运动员,司职中场,现效力葡超宾菲加。", "id": 2557449} {"src_title": "Queen Mary University of London", "tgt_title": "伦敦玛丽王后大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Einrichtung wurde 1887 als \"People's Palace\" im Londoner East End gegründet. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts verlieh der \"People's Palace\" einen Bachelor of Science der \"University of London\". 1907 wurde er unter dem Namen \"East London College\" zunächst befristet eine Schule der University of London, 1915 erfolgte die dauerhafte Eingliederung. Ab 1934 trug die Einrichtung die Bezeichnung \"Queen Mary College\", der Name bezieht sich auf die damalige Königin Maria von Teck, die Ehefrau Georg V. In der heutigen Form entstand das Queen Mary College als Zusammenschluss des Queen Mary College, Westfield College (1882 gegründet), St Bartholomew’s Hospital Medical College (1843 gegründet) und des London Hospital Medical College (gegründet 1785). 1989 schloss sich das Queen Mary mit dem Westfield College zusammen und bildete das Queen Mary & Westfield College, 1995 kam das London Hospital Medical College dazu. Im selben Jahr schloss es sich mit dem St Bartholomew’s Hospital Medical College zusammen, bewahrte aber in gewissem Maße seine Eigenständigkeit. Erst im Jahr 2000 nahm es den Titel der \"Queen Mary University of London\" an.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Die Universität hat vier Standorte in Mile End, Whitechapel, Charterhouse Square und Lincoln’s Inn Fields. Der Campus in Mile End im Osten von London ist der Hauptstandort der Queen Mary. Das College verfügt über 21 Fachbereiche und Institute, die sich auf folgende Fakultäten verteilen:", "section_level": 1}, {"title": "Ranking.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht nationaler und internationaler Rankingergebnisse.", "content": "Im Times Higher Education-Ranking von 2010/11 belegte das College im europäischen Vergleich den 35. Platz und im weltweiten Vergleich den 120. Platz. Im QS World University Ranking 2016/17 belegt die Universität im weltweiten Vergleich den Platz 123. Im aktuellen britischen Forschungsranking, dem Research Assessment Exercise 2008, welches maßgeblich für die Mittelvergabe ist, belegte die QMUL im britischen Vergleich laut Guardian Universitätsranking den 11. Platz, sowie den 4. Platz in London. Im Rahmen des Forschungsrankings sah das Times Higher Education Ranking die QMUL national auf dem 13. Platz. Nach einer Untersuchung von The Times liegen die durchschnittlichen Einstiegsgehälter im nationalen Vergleich auf dem 6. Platz. Die QMUL ist zudem konstant in den Top 5 bzw. Top 6 der Universitäten in London. Die QMUL gehört des Weiteren zu der renommierten Russell-Gruppe, der u. a. auch die University of Cambridge und die University of Oxford angehören.", "section_level": 2}], "src_summary": "Queen Mary University of London, auch bekannt als Queen Mary oder kurz QMUL, ist eines der ältesten Colleges der University of London und zählt als Mitglied der Russell-Gruppe zu den britischen Spitzenuniversitäten. Es ist mit etwa 16.000 Studenten, darunter 2.800 aus dem Ausland, eines der größten Colleges der föderal aufgebauten Universität. Unter den Alumni der Queen Mary University of London sowie aktuellen und früheren Mitarbeitern befinden sich neben anderen herausragenden Persönlichkeiten auch neun Nobelpreisträger.", "tgt_summary": "伦敦大学玛丽王后学院(Queen Mary University of London)是英国伦敦大学的下属学院,得名于乔治五世的王后特克的玛丽。著名英国学府。其由最早附属于人民宫的东伦敦技术学院发展起来,1915年被吸纳为伦敦大学成员,于1989年与西菲尔德学院合并,1995年又合并了两所医学院。主校区位于伦敦东区麦尔安德。", "id": 1454356} {"src_title": "Hwacha", "tgt_title": "火车 (武器)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Hwacha wurde 1409 während der Joseon-Dynastie von einigen koreanischen Wissenschaftlern hergestellt, wurde aber vermutlich nie im Kampf eingesetzt. Während der Herrschaft von Sejong wurde die Produktion der Hwachas gesteigert und bis zu 90 Stück eingesetzt. Am Ende seiner Amtszeit konnte eine Hwacha bis zu 200 Raketen gleichzeitig aufnehmen. Stärkere und deutlich effektivere Versionen dieser Artilleriewaffe wurden bis 1451 entwickelt und in großen Stückzahlen in Seoul und an der nördlichen Grenze stationiert.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle während des Imjin-Krieges.", "content": "Während der japanischen Invasion Koreas von 1592 bis 1598 wurden Hwachas in großer Zahl gegen die Soldaten Japans eingesetzt. Meist wurden Hwachas in Festungen stationiert und dienten zur Abwehr gegnerischer Truppen, wie etwa in der Schlacht von Haengju. Die japanischen Samurai griffen damals normalerweise in engen Formationen an, die ein ideales Ziel für die Artillerie darstellten. Die Artilleriewaffe kam auch auf Schiffen der Marine von Admiral Yi Sun-sin zum Einsatz, wie etwa auf Panokseons in der Schlacht von Noryang Point.", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Eine Hwacha bestand aus einem einfachen Handkarren, auf dem eine hölzerne Startrampe montiert war, die zwischen 100 und 200 Löcher für \"singijeon\" (altertümliche koreanische Raketen) aufwies. Die Raketen bestanden aus Pfeilen, an die Papierbeutel mit Schwarzpulver montiert und mittels Zünder abgefeuert wurden. Bis zu 100 Raketen konnten gleichzeitig abgefeuert werden und hatten eine Reichweite von bis zu 500 Metern. Hwachas wurden zumeist aus Kiefernholz hergestellt, seltener auch aus Eichenholz, die verwendeten Seile waren Hanfseile. Die Waffen wurden verpackt und mit einer großen Eskorte zum Kampfschauplatz transportiert. Ähnlich wie bei den europäischen Bliden wurde die Artilleriewaffe erst am Schlachtfeld aufgebaut, die Halterung der Raketen wurde ähnlich wie bei Legoblöcken auf dem Karren montiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Hwacha oder Hwach'a war eine Antipersonen- und Schwarzpulverwaffe, die im 15. Jahrhundert in Korea entwickelt und auch dort eingesetzt wurde. Sie bestand aus einem Karren, auf dem eine Startrampe für kleine Raketen montiert war. Auf den Raketen wurden Projektile montiert, die bei Detonation scharfe Eisenstücke verstreuten. Zusammen mit dem Schildkrötenschiff soll diese technologische Errungenschaft laut einiger Historiker entscheidend zum Sieg Koreas über Japan im Imjin-Krieg zwischen 1592 und 1598 beigetragen haben.", "tgt_summary": "火车()是古代朝鲜半岛的一种战车,属于早期的多管火箭炮,可用于发射上百支神机箭。其类似于中国明代的架火战车。", "id": 336019} {"src_title": "Gertrud Bodenwieser", "tgt_title": "格特鲁德·鲍登维沙", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Tochter von Theodor und Maria Bondi, einem wohlhabenden jüdischen Ehepaar, wandte sich dem Tanz zu und wählte den Künstlernamen Gertrud Bodenwieser, unter dem sie in Wien aufsehenerregende Erfolge als Tänzerin feierte. Bodenwieser wurde von 1905 bis 1910 durch Carl Godlewski in klassischem Ballett unterrichtet. Aufbauend auf diesem entwickelte sie ab 1910 einen neuen Tanzstil. Sie wurde von den Werken von Isadora Duncan und Ruth St. Denis inspiriert. 1917 nahm sie den Nachnamen Bodenwieser an und hatte am 5. Mai 1919 im Wiener Konzerthaus ihren ersten Auftritt. Ihr Tanzstil stieß bei Publikum, Kritik und jungen Schülerinnen auf Begeisterung. Einer ihrer größten Erfolge wurde „Dämon Maschine“, eine Tanzperformance, in der sich eine Gruppe von Tänzerinnen in Maschinen verwandelte. In Wien unterrichtete sie von 1920 bis 1928 auf Vertragsbasis und von 1928 bis 1938 als Professorin für Tanz an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst. Im Keller des Konzerthauses führte sie ein eigenes Tanzstudio. Ihre Schülerinnen schickte sie als „Bodenwieser Tanzgruppe“ auf Tourneen durch ganz Europa. Ihr Tanz „Die Masken Luzifers“ zeigt Intrige, Terror und Hass als Personifikationen des politischen Totalitarismus und wurde als Verkörperung des unheilvollen Zeitgeist berühmt. Mai 1938 floh Gertrud Bodenwieser aus Österreich und schloss sich einer Handvoll Schülerinnen in Kolumbien an, wo sie im Rahmen der 400-Jahr-Feiern von Bogotá ein Gastspiel gaben. Die Emigration führte Gertrud Bodenwieser weiter nach Australien. In Sydney unterrichtete sie schließlich Tanz. Ihr Unterricht brachte einige der wichtigsten Choreografen und Tänzer Australiens hervor, darunter Anita Ardell, Keith Bain, Margaret Chapple und Eileen Kramer. Bodenwieser war ab 1920 mit dem Wiener Regisseur und Dramaturgen Friedrich Rosenthal verheiratet, der 1942 im KZ Auschwitz vom NS-Regime ermordet wurde. Im Jahr 2016 wurde in Wien-Donaustadt (Seestadt Aspern) die \"Gertrud-Bodenwieser-Gasse\" nach ihr benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gertrud Bodenwieser (geboren 3. Februar 1890 in Wien, Österreich-Ungarn; gestorben 10. November 1959 in Sydney) war Tänzerin, Choreografin, Tanzlehrerin und Wegbereiterin des Ausdruckstanzes.", "tgt_summary": "格特鲁德·鲍登维沙(Gertrud Bodenwieser, 1890年2月3日出生于维也纳;1959年11月10日逝世于悉尼),是一名舞蹈员、编舞者、舞蹈老师和表现派舞蹈的先驱。", "id": 2022555} {"src_title": "Chartwell", "tgt_title": "查特韦尔庄园", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Geschichte bis 1922.", "content": "Das Grundstück wurde spätestens im frühen 16. Jahrhundert bebaut, als das Grundstück Well Street hieß. Der Ursprung des Namens ist Chart Well, eine Quelle () nördlich des aktuellen Hauses, sowie unebenen Boden (). Heinrich VIII. verweilte angeblich im Haus, während er um die Gunst von Anne Boleyn im nahegelegenen Hever Castle warb. Bestandteile des Tudor-Haus sind heute noch sichtbar. Im Historic England-Eintrag für Chartwell ist festgestellt, dass Ziegelwerke aus dem 16. oder evtl. dem 17. Jahrhundert an einigen Außenwänden zu sehen sind. Im 17. Und 18. Jahrhundert wurde das Haus als Bauernhaus genutzt und wechselte häufig den Besitzer. 1848 wurde das Anwesen von John Campbell Colquhoun, einem ehemaligen Parlamentsabgeordneten erworben. Die Campbell Colquhouns waren eine Familie schottischer Landbesitzer, Juristen und Politiker. Das ursprüngliche Bauernhaus wurde von den Campbell Colquhuons erweitert und umgestaltet, darunter der Anbau des Staffelgiebels, ein schottisch-fürstlicher-Kniefall für das Land ihrer Väter. Oliver Garnett, der Autor eines Reiseführers von 2008 für Chartwell bezeichnete das Anwesen, als es von Churchill erworben wurde, als Beispiel für die unattraktivste viktorianische Architektur, als ein schwerfälliges Herrenhaus aus rotem Backstein dessen Giebel mit Ziegeln abgedeckt und dessen Erker winzig gewesen seien.", "section_level": 2}, {"title": "Churchill in Chartwell.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1922 bis 1939.", "content": "Im Juli 1921 sah Churchill das erste Mal Chartwell, kurz bevor das Haus mit dem Anwesen versteigert werden sollte. Im selben Monat besuchte Churchill mit seiner Frau das Landgut noch einmal. Anfangs fand Lady Churchill das Anwesen sehr attraktiv. Ihre Begeisterung während einer weiteren Besichtigung ließ nach. Als das Haus im September 1922 nicht versteigert werden konnte wurde es Churchill für 5.500 Pfund angeboten. Er zahlte 5.000 Pfund, nachdem sein erstes Angebot unter dem Hinweis, dass das Haus größtenteils umgebaut werden müsste und die Gegenwart von Hausschwamm ein sehr ernsthafter Nachteil darstellen würde, für 4.800 Pfund abgelehnt wurde. Der Verkäufer war Captain Archibald John Campbell Colquhoun, der das Haus im Juni 1922, nach dem Tod seines Bruders Campbell Colquhoun geerbt hatte. Campbell Colquhoun war ein Altersgenosse von Churchill in den 1880er Jahren auf der Harrow School. Nach der Eigentumsübergabe im September 1922 schrieb ihm Churchill: „ich bin wirklich sehr glücklich, der Eigentümer von ‚Chartwell‘ geworden zu sein. Ich habe zwei Jahre lang ein Zuhause auf dem Land gesucht und der Standort ist der schönste und bezauberndste Platz den ich je gesehen habe.“ Der Verkauf wurde am 11. November 1922 abgeschlossen. Die vorausgegangenen 15 Monate verliefen persönlich und beruflich katastrophal. Im Juni 1921 starb Churchills Mutter, drei Monate später starb sein jüngstes Kind, Marigold. In der zweiten Hälfte des Jahres 1922 bekam er eine Blinddarmentzündung und zum Jahresende verlor er seinen schottischen Parlamentssitz in Dundee. Philip Tilden, Churchills Architekt, begann mit seiner Arbeit am Haus ab 1922 wobei die Churchills sich ein Bauernhaus in der Nähe von Westerham mieteten und Churchill durch häufige Besuche den Baufortschritt verfolgte. Die zweijährigen Umbauarbeiten, die ständig steigenden Kosten welche von ursprünglich 7.000 Pfund auf über 18.000 Pfund in die Höhe schnellten und ein Reihe von Schwierigkeiten am Bau, insbesondere in Bezug auf Feuchte im Haus verschlechterte die Beziehung zwischen dem Architekten und dem Bauherrn so sehr, dass beide im Jahr 1924 kaum noch miteinander sprachen. Rechtliche Auseinandersetzungen wurden zwischen den Anwälten von Churchill und Tilden bis in das Jahr 1927 ausgetragen. Clementines Befürchtungen bezüglich der Kosten des Umbaus und dem anschließenden Bewohnen von Chartwell währte fort. Im September 1923 schrieb Churchill ihr: „Meine Geliebte, ich flehe dich an, mach dir keine Sorgen um Geld und fühle dich nicht unsicher. Chartwell wird unser Zuhause sein und wir müssen uns bemühen dort für viele Jahre zu wohnen.“ Im April 1924 zog Churchill schließlich in das Haus ein. Ein Brief datiert vom 17. April 1924 an seine Frau Clementine beginnt mit: „Dies ist der erste Brief den ich von diesem Ort aus geschrieben habe und es ist richtig, dass dieser Brief für dich ist.“ Im Februar 1926 beschreibt Churchills politischer Kollege Sir Samuel Hoare seinen Besuch bei Churchill in einem Brief an den Medienunternehmer Lord Beaverbrook: „Ich habe Winston vorher noch nie in der Rolle eines Eigentümers gesehen,... die technischen Arbeiten mit denen er sich beschäftigt bestehen darin, eine Reihe von Fischteichen in einem Tal anzulegen und es scheint, dass Winston hierin mehr interessiert ist, als für alles andere auf der Welt.“ Im Januar 1928 war James Lees-Milue Gast von Churchills Sohn Randolph. Er beschrieb wie folgt den Abend nach dem Abendessen: „Wir blieben bis nach Mitternacht an dem runden Tisch. Mr. Churchill veranschaulichte mit Karaffen und Weingläsern zwei Stunden lang wie die Schlacht von Skagerrak verlief. Er war wie ein Schuljunge aufgestachelt, imitierte Artilleriefeuer und blies den Zigarrenrauch über die Kampfszene, um den Pulverdampf nachzuahmen.“ Am 26. September 1927 verfasste Churchill die erste seiner \"Chartwell Bulletins\", die sehr lange Briefe an seine Frau Clementine waren, welche zu der Zeit im Ausland war. In den Bulletins beschreibt Churchill ausführlich die andauernden Arbeiten am Haus und den Gärten, sowie sein Leben in Chartwell. Der Brief vom 26. September beginnt mit Ausführungen zu Churchills stärker werdendem Interesse an seiner Malerei. „Freitag Nacht kam Sickert und wir arbeiteten schwer an verschiedenen Gemälden... Ich bin wirklich begeistert... Ich sehe mich auf dem Weg, weit bessere Bilder zu malen, als ich das jemals für möglich gehalten habe.“ Im ersten Band seiner Geschichte des 2. Weltkrieges, \"The Gathering Storm\", beschrieb Churchill sein Leben in Chartwell in den späten 1930er Jahren. „Ich hatte viel um mich zu amüsieren. Ich baute... zwei Häuschen... und Wände und baute... einen großen Swimmingpool der... beheizt werden konnte als Ergänzung zu unserem launischen Sonnenschein. Demzufolge wohnte ich in Frieden auf meinem Wohnsitz.“ Bill Deakin, einer von Churchills Forschungsassistenten, erinnerte sich an Churchills Arbeitsalltag. „Churchill begann den Tag früh um 8 Uhr mit einer Lektüre. Dann begann er seine Post zu lesen. Das Mittagspausengespräch war ziemlich großartig... absolut frei von allen. Nach dem Mittagessen, wenn er Gäste hatte, zeigte er diesen seinen Garten. Um 19 Uhr nahm er ein Bad und zog sich zum Abendessen um. Wenn seine Gäste um Mitternacht Chartwell verließen, begann er mit seiner Arbeit... bis drei oder vier Uhr morgens. Das Geheimnis war seine phänomenale Gabe, sich zu konzentrieren.“ Nach Ansicht von Robin Fedden, Diplomat und später stellvertretender Generalsekretär des National Trust, sowie Autor des ersten Reisehandbuchs (Reiseführer) über Chartwell, war Chartwell „das wichtigste Landhaus in Europa.“ Viele Freunde, Mitarbeiter, unzufriedene Beamte und besorgte Offiziere des Militärs kamen zum Landsitz um Churchill Informationen für seinen Kampf gegen die englische Appeasement-Politik gegenüber Deutschland bereitzustellen. Laut Fedden entwickelt Churchill auf Chartwell sein eigenes „kleines Auswärtige Amt. Der Mittelpunkt des Widerstandes.“ Das Besucherbuch von Chartwell, welches seit 1922 detailliert geführt wurde, erwähnt ca. 780 Gäste. Nicht alle davon waren Freunde, jedoch waren alle Gäste Wasser auf Churchills Mühlen für seine Agenda. Ein Beispiel für letzteres war Sir Maurice Hankey, Sekretär des Staatsrats (Privy Council), der im April 1936 zum Abendessen Gast von Churchill war. Hankey schrieb im Anschluss: „Normalerweise mache ich mir keine Notizen über private Gespräche, aber einige Punkte fanden Erwähnung, welche Aufschluss darüber gaben, wie Mr. Churchill in den bevorstehenden Parlamentsdebatten über die Beschaffung von Kriegsmaterial wahrscheinlich argumentieren wird.“ Eine Woche später besuchte Reginald Leeper, ein älterer Beamter des Auswärtigen Amtes und Vertrauter von Robert Vansittart Churchill, um ihm den Standpunkt Vansittarts und Leepers mitzuteilen, dass der Völkerbund wegen den deutschen Aggressionen eingeschaltet werden muss. Vansittart schrieb: „Es ist keine Zeit zu verlieren. Es ist in der Tat eine sehr große Gefahr, dass wir hierbei zu spät sind.“ Churchill dokumentierte auch Besuche in Chartwell von zwei seiner wichtigsten Informanten, die ihn mit vertraulichen Regierungsinformationen versorgten. Desmond Morton und Ralph Wigram besorgten Churchill Informationen, die er zu seiner Meinungsbildung sowie Bekräftigung seiner Meinung über die Hitler-Bewegung verwendete. Chartwell war aber auch Schauplatz von direkteren Versuchen Britannien auf den bevorstehenden Konflikt vorzubereiten. Im Oktober 1939, als Churchill zu Kriegsausbruch wieder zum Ersten Lord der Admiralität ernannt wurde, schlug er eine Verbesserung der Flugabwehr mit Granaten vor. „Solche Granaten können mit Diethylzink befüllt werden, das sich selbst entzündet... Mit dem Bruchteil einer Unze (31,10348 Gramm) wurde das im vergangenen Sommer auf Chartwell vorgeführt.“ 1938 erwog Churchill aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten wieder den Verkauf von Chartwell. Chartwell wurde als Haus mit 5 Empfangsräumen, 19 Schlaf- und Ankleidezimmern, Badezimmern, 80 Hektar Land mit drei Häusern auf dem Grundstück und einem beheizten Swimmingpool mit Flutlicht beworben. Er nahm Abstand vom Verkauf nachdem er sich mit dem Industriellen Henry Strakosch darauf einigte, dass dieser Churchills Aktienportfolio, das schwer durch Verluste an der Wall Street getroffen war, für drei Jahre übernehmen sollte und die mit dem Portfolio verbundenen Schulden abbezahlen sollte.", "section_level": 3}, {"title": "1939 bis 1965.", "content": "Chartwell war während dem Zweiten Weltkrieg meistens ungenutzt. Seine exponierte Lage in einer Grafschaft so nah am von Deutschland besetzten Frankreich bedeutete, dass Chartwell von deutschen Luftangriffen oder Überfallkommandos gefährdet war. Zur Vorbeugung wurden die Seen mit Reisig abgedeckt, um das Haus aus der Luft weniger erkennbar zu machen. Als Churchill im Juli 1940 eine Flakbatterie in Kent besichtigte, verband er diese Inspektion mit einem seiner seltenen Besuche in Chartwell. Sein Formulierungsgehilfe vor dem Krieg, Eric Seal, dokumentierte den Besuch: „Am Abend gingen der Premierminister (PM), Frau C (Clementine Churchill) und ich nach Chartwell. Eine der Besonderheiten dieses Ortes ist, dass es dort eine ganze Reihe an Teichen gibt, die voll sind mit enormen Goldfischen. Der Premierminister (PM) liebt es, die Goldfische zu füttern.“ Die Churchills verbrachten stattdessen ihre Wochenenden im Ditchley Haus in Oxfordshire, bis die Arbeiten zur Verbesserung der Sicherheit am offiziellen Landsitz des Premierministers, Chequers in Buckinghamshire, abgeschlossen waren. Im Dezember 1940 beim Abendessen in Chequers dokumentierte John Colville, Churchills stellvertretender Kabinettschef, Churchills Pläne für die Nachkriegszeit. „Er würde sich nach Chartwell zurückziehen und ein Buch über den Krieg schreiben, welches er sich bereits gedanklich vorstellte, Kapitel für Kapitel.“ Chartwell blieb ein Zufluchtsort in Zeiten von akutem Stress. Churchill verbrachte dort die Nacht kurz vor dem Fall Frankreichs 1940. Nachdem Churchill aufgrund der dringenden Bitte von Lord Gort, den Truppenrückzug nach Dünkirchen zu genehmigen, nach London zurück kam, hielt Churchill seine erste Rede zum Krieg an die Nation über Rundfunk: „Bewaffnet Euch und seid Männer des Heldenmuts... denn es ist besser für uns in der Schlacht zu sterben als auf die Schandtaten an unserer Nation zu blicken“. Am 20. Juni 1941 kehrte er nach dem Scheitern der Operation Battleaxe zur Befreiung Tobruks wieder entschlossen zurück, den Befehlshaber für den Mittleren Osten, General Wavell zu entlassen. John Colville dokumentierte Churchills Überlegungen in seinem Tagebuch: „... verbrachte den Nachmittag auf Chartwell. Nach einem langen Schlaf erschien der Premierminister in einem purpurfarbenen Morgenmantel sowie einem grauen Filzhut und nahm mich mit, um seine Goldfische zu sehen. Er dachte intensiv über das Schicksal von Tobruk nach und erwog Möglichkeiten wieder in die Offensive zu gehen.“ Churchill stattete dem Haus weiter vereinzelte Kurzbesuche ab; bei einem davon, am 24. Juni 1944, kurz nach der Landung in der Normandie, beschrieb sein Sekretär das Haus als „abgeriegelt und ziemlich verödet.“ Das erste Mal nach der Kapitulation Deutschlands besuchten die Churchills Chartwell am 18. Mai 1945 wo sie laut dem Gartenbauingenieur und Gartenhistoriker Stefan Buczacki von „der größten Menschenmenge die Westerham je gesehen hat“ begrüßt wurden. Dem militärischen Sieg folgte sehr schnell die politische Niederlage, als Churchill im Juni 1945 die Parlamentswahlen verlor. Er ging sofort ins Ausland, während seine Frau Clementine zurück nach Chartwell kam und begann, mit dem Arbeitsvorgang, das Haus für Churchills Rückkehr vorzubereiten. „Es wird schön sein, wenn die Tarnung von dem See wieder entfernt ist.“ Im selben Jahr hatte Churchill wiederholt Überlegungen, Chartwell zu verkaufen, da er über die laufenden Kosten zur Aufrechterhaltung des Landsitzes beunruhigt war. Eine Gruppe von Freunden, organisiert von Lord Camrose, sammelte 55.000 Pfund, die dem National Trust übergeben wurde damit dieser das Haus von Churchill für 43.800 Pfund erwerben konnte. Der Überschuss des Geldes wurde als Stiftungskapital zur Verfügung gestellt. Der Verkauf wurde am 29. November abgeschlossen. Im Gegenzug für die Zahlung einer Pacht von 350 Pfund pro Jahr plus Grundsteuer verpflichten sich die Churchills zu einer Pachtdauer von 50 Jahren, was ihnen ermöglichte, bis zu ihrem Lebensende auf Chartwell wohnen zu können. Zu diesem Zeitpunkt würde der Landsitz dann zurück an den National Trust gehen. Churchill beschreibt seine Dankbarkeit in einem Brief an Lord Camrose im Dezember 1945: „Ich fühle, wie unzureichend mein Dank war, mein lieber Bill, der (...) niemals während all der langen und turbulenten Jahre von ihrer Freundschaft abrückte.“ Im Sommer 1953 wurde Chartwell einmal mehr Schutzort für Churchill da er, wieder im Amt als Premierminister, einen schweren Schlaganfall erlitt. Am Ende eines Abendessens mit dem italienischen Ministerpräsidenten Alcide De Gasperi am 23. Juni in der Downing Street 10, kollabierte Churchill und war weder in der Lage aufzustehen, noch zu sprechen. Am 25. Juni wurde er nach Chartwell gebracht, wo sein Zustand sich weiter verschlechterte. Churchills Arzt, Lord Moran erklärte „er glaube nicht, dass der Premierminister das Wochenende überleben könnte“. An diesem Abend berief Colville Churchills engste Freunde bei der Presse, Lord Beaverbrock, Lord Camrose und Brendan Bracken ein, die beim Gang über die Grünflächen von Chartwell vereinbarten, eine Pressesperre sicherzustellen, um eine Berichterstattung über den Zustand Churchills zu verhindern. Colville beschrieb das Ergebnis, „sie erreichten den unglaublichen Erfolg, der Fleet Street einen Maulkorb zu verpassen. So etwas würden sie für keinen, außer Churchill machen. Kein Wort wurde über den Schlaganfall des Premierministers veröffentlicht, bis er den Schlaganfall beiläufig ein Jahr später im Unterhaus erwähnte.“ Abgeschieden und geschützt in Chartwell machte Churchills Genesung beeindruckende Fortschritte und Gedanken über seinen Rücktritt traten schnell in den Hintergrund. Während seiner Genesung nutzte Churchill die Gelegenheit, den sechsten und letzten Band seiner Kriegsmemoiren: „Triumph und Tragödie“, zu beenden, was er 1951 mit dem erneuten Einzug in die Downing Street 10, zur Seite legte. Ca. 16 Monate später, am 5. April 1955, gab er sein politisches Amt auf und hatte das letzte Mal den Vorsitz im Kabinett – fast 50 Jahre nachdem er das erste Mal in Downing Street 10 als Präsident das „Board of Trade“ im Jahr 1908 saß. Am nächsten Tag veranstaltete er eine Tea Party für die Angestellten der Downing Street bevor er nach Chartwell fuhr. Als er bei seiner Ankunft von einem Journalisten gefragt wurde, wie es sich anfühlen würde nicht mehr Premierminister zu sein, antwortete Churchill „Es ist immer schön zu Hause zu sein.“ In den folgenden 10 Jahren verbrachte Churchill viel Zeit in Chartwell, obwohl er und Lady Churchill viel reisten. Die meiste Zeit verbrachte er mit Schreiben, Malen und „Bézique“-spielen. Er saß auch am Fischteich und fütterte die Goldorfen und meditierte. Über seine letzten Jahre auf dem Anwesen erinnerte sich seine Tochter Mary Soames „in den zwei Sommern die ihm übrig blieben lag er in seinem schubkarrenähnlichen Stuhl und blickte ins Tal, das er schon so lange liebte“. Am 13. Oktober 1964 hatte Churchill seine letzten Gäste zum Abendessen auf Chartwell. Dies waren sein ehemaliger Kabinettchef Sir Leslie Rowan und dessen Frau. Lady Rowan erinnerte sich später: „es war sehr traurig anzusehen, wie so ein großer Mann so gebrechlich geworden ist.“ In der darauf folgenden Woche, nachdem sich sein Zustand stetig verschlechterte, verließ Churchill das Haus zum letzten Mal. Sein offizieller Biograph Martin Gilbert dokumentierte, dass Churchill sein geliebtes Chartwell nie wieder sehen würde. Nach seinem Tod im Januar 1965 gab Lady Churchill sofort den Pachtvertrag auf und überreichte Chartwell an den National Trust. Ein Jahr nach Churchills Tod wurde Chartwell der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.", "section_level": 3}, {"title": "National Trust: 1966 bis 2017.", "content": "Das Haus wurde restauriert und gepflegt, damit es so wie in den 1920er und 1930er Jahren aussah. Zum Zeitpunkt des Erwerbs von Chartwell durch den Trust verpflichtete sich Churchill, das Anwesen so zu verlassen, dass es „ausstaffiert und eingerichtet war, für das Interesse der Öffentlichkeit“. Die Zimmer sind mit Erinnerungsstücken und Geschenken, der originalen Möbilierung und den Büchern, sowie mit Auszeichnungen und Orden welche Churchill erhielt, ausgestattet. Lady Churchills langjährige Sekretärin Grace Hamblin, wurde zur ersten Nachlasspflegerin des Hauses ernannt. Zuvor zerstörte Miss Hamblin das von Graham Sutherland gemalte Portrait von Winston Churchill, ein Geschenk von beiden Häusern des Parlaments, zu Churchills 80. Geburtstag. Das Bild wurde 1954 von Churchill und Lady Churchill verabscheut und im Keller von Chartwell gelagert, bevor es heimlich verbrannt wurde. Für die Eröffnung des Hauses war es notwendig, Räumlichkeiten für die Besucher zu errichten. Ein Restaurant wurde von Philip Jebb entworfen und nördlich des Hauses gebaut, samt Souvenir-Shop und Ticket Office. Für die Wartung wurden Veränderungen in den Gärten vorgenommen. Im Jahr 1987 verursachte der Westeuropa-Orkan erhebliche Schäden in den Gärten. 23 Bäume wurden durch den Sturm gefällt. In den Wäldern, die das Haus umgaben, traten größere Schäden auf. Diese Wälder verloren über 70 % ihrer Bäume. Im Jahr 2016 kamen ca. 232.000 Besucher nach Chartwell. Damit ist Chartwell eine der beliebtesten Liegenschaften des National Trust. Im selben Jahr führte der National Trust den Churchill Chartwell Appeal zum 50-jährigen Jubiläum der Hauseröffnung ein, um 7,1 Millionen Pfund für den Erwerb von hunderten persönlichen Gegenständen Churchills zu erwerben, die als Leihgabe der Familie Churchill in Chartwell waren. Die Gegenstände die dem National Trust zu Verfügung stehen beinhalten Churchills Literaturnobelpreis, der ihm 1953 „für seine Meisterschrift in der historischen und biographischen Darstellung sowie für die glänzende Redekunst, mit welcher er als Verteidiger von höchsten menschlichen Werten hervortritt“, verliehen wurde. Die Medaille wird momentan im Museumszimmer im 1. Stock von Chartwell ausgestellt. Am anderen Ende des Hauses befindet sich das Arbeitszimmer, aus welchem er, laut John F. Kennedy, bei Churchills Verleihung der amerikanischen Ehrenbürgerschaft, „die englische Sprache mobilisierte und in die Schlacht schickte“.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur und Beschreibung.", "content": "Der höchste Punkt des Anwesens ist etwa 200 Meter über dem Meeresspiegel gelegen und das Haus bietet hervorragende Aussichten auf den Weald of Kent. Der Blick vom Haus aus war für Churchill von entscheidender Bedeutung. Jahre später äußerte er sich: „ich habe Chartwell wegen dieser Aussicht gekauft“.", "section_level": 1}, {"title": "Außenbereich.", "content": "Churchill heuerte den Architekt Philip Tilden an, der von 1922 bis 1924 daran arbeitete, das Haus zu modernisieren und erweitern. Tilden war ein Architekt der „Society“ der zuvor schon für Churchills Freund Philip Sassoon an dessen Haus in Kent, Port Lympne arbeitete. Zudem entwarf Tilden David Lloyd Georges Landsitz Bron-y-de bei Churt. Der Architekturstil ist traditionell. Das Haus wurde erbaut aus rotem Backstein, es verfügt über zwei Etagen, mit einem Untergeschoss (Keller) und großflächigen Dachböden. In der Mitte des Vordereingangs ist eine Türeinfassung aus dem 18. Jahrhundert die von einem Londoner Antiquitätenhändler erworben wurde. Der Architekturhistoriker John Newman bezeichnete es als „groß und prächtig und fehl am Platz“. Die Gartenmauer an der Mapleton Road ist dem Quebec House nachempfunden, dem Wohnsitz von General Wolfe, nahe Westerham. Für die Gartenseite entwarf Tilden einen dreigeschossigen Anbau mit abgestuften Giebeln, welche Churchill als „mein Vorgebirge“ bezeichnete. Dieser Anbau beinhaltet die drei wichtigsten Zimmer des Hauses, das Esszimmer, der Salon und Lady Churchills Schlafzimmer.", "section_level": 2}, {"title": "Innenbereich.", "content": "Seit der National Trust das Anwesen 1966 übernahm, wurde der Innenraum neu gestaltet um Besucher aufzunehmen und eine große Anzahl von Churchills Gegenständen ausstellen zu können. Ins besonders wurden mehrere Gästezimmer miteinander verbunden, um den Museumsraum und den Uniformraum zu errichten. Dennoch wurde die Mehrheit der Haupträume so rekonstruiert und eingerichtet, wie sie in den 1920er – 30er Jahren aussahen. Diese Räume sind für die Öffentlichkeit zugänglich, mit aktueller Ausnahme von Churchills eigenem Schlafzimmer.", "section_level": 2}, {"title": "Eingangshalle und Empfangshalle.", "content": "Die von Tilden entworfenen Räume ersetzen eine frühere holzgetäfelte Halle, die zur Bibliothek, dem Salon und zu Lady Churchills Wohnzimmer führt.", "section_level": 3}, {"title": "Esszimmer.", "content": "Der untere Teil von Tildens „Vorgebirge“-Erweiterung ist das Esszimmer, welches noch über die Originalgarnitur von Tisch und Esszimmerstühlen verfügt, die von Heal's, basierend auf Churchills anspruchsvollen Anforderungen, entworfen wurden. Ein Skizzenentwurf eines geplanten Bildes von William Nicholson mit dem Titel „Breakfast at Chartwell“ (Frühstück in Chartwell), hängt im Raum. Nicholson war ein regelmäßiger Besucher in Chartwell. Er gab Churchill Malunterricht und zeichnete die Skizze für ein fertiges Bild, das als Geschenk für den silbernen Hochzeitstag der Churchills 1933, gedacht war. Jedoch zerstörte Nicholson das Bild, weil ihm die Endfassung nicht gefiel. Das Bild zeigt die Churchills, wie sie zusammen frühstücken, was sie tatsächlich selten taten und es zeigt Churchills orangerote Katze Tango. Die Tradition eine orangerote Katze in Chartwell zu haben wurde von Churchill eingeführt, währte während seiner gesamten Zeit in Chartwell und wird heute vom National Trust in Übereinstimmung mit Churchills Wünschen aufrechterhalten. In einem Brief an Randolph, im Mai 1942, schrieb Churchill von einem kurzen Besuch in Chartwell in der vergangenen Woche: „Die Gans und der schwarze Schwan sind beide dem Fuchs zum Opfer gefallen. Die gelbe Katze hat mir jedoch seine fortdauernde Freundschaft bewusst gemacht, obwohl ich seit acht Monaten nicht mehr da war“. Oberhalb des Esszimmers ist der Salon und darüber ist das Schlafzimmer von Lady Churchill, welches von Churchill als „ein großartiges luftiges Frauengemach“ beschrieben wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Arbeitszimmer.", "content": "Churchills Arbeitszimmer im ersten Stock war „über 40 Jahre lang sein Arbeitsraum“ und „das Herz von Chartwell“. In diesem Raum plante er als Schatzkanzler in den 1920er Jahren die Staatshaushalte, in den 1930er Jahren verfasste er hier in Abgeschiedenheit seine Reden, die vor dem Aufstieg Hitlers warnten und diktierte Bücher und Artikel um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Als er 1945 die Wahlen verlor, zog er sich hierher zurück um seine Geschichten zu schreiben; und hier, nach seinem endgültigen Rücktritt, verbrachte er in hohem Alter viel Zeit. Während der gesamten 1930er Jahren war das Arbeitszimmer durchweg eine Basis für das Schreiben vieler seiner erfolgreichsten Bücher. Seine Biographie über seinen Vorfahren „Marlborough“ sowie „The World Crisis“ wurden hier geschrieben. Sein Werk „A History of the English-Speaking Peoples“ wurde in Chartwell begonnen und nach Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg abgeschlossen. In seinem Arbeitszimmer schrieb er auch viele seiner Vorkriegsreden, obwohl das Haus während des Krieges weniger genutzt wurde. Tilden legte die früheren Dachbalken frei, in dem er die spätviktorianische Decke entfernte und dafür einen Tudor-Türrahmen einbaute. An dem Gebälk hängen drei Banner: Churchills Standarte der Ritter des Hosenbandordens als Knight of the Garter, seine Standarte als Lord Warden of the Cinque Ports sowie die Union Flag, die am 5. Juni 1944 in Rom gehisst wurde – die erste britische Flagge die über einer befreiten Hauptstadt wehte. Die Union Flag war ein Geschenk von Harold Alexander, 1. Earl Alexander of Tunis. Das Arbeitszimmer enthält auch Porträts von Churchills Eltern, Randolph Churchill und Jennie Churchill. Das Porträt seiner Mutter wurde von John Singer Sargent gemalt. Der Boden ist mit einem Chorasan-Teppich bedeckt, welcher Churchill von Schah des Iran zum 69. Geburtstag auf der Teheran-Konferenz im Jahr 1943 geschenkt wurde. Dem Arbeitszimmer gegenüberliegend ist Churchills Schlafzimmer mit eigenem Badezimmer, welches über eine eingelassene Badewanne verfügt. Zur Zeit der Eröffnung des Hauses für die Öffentlichkeit im Jahr 1966 wurden diese Räume für die Besichtigung auf Bitte der Familie Churchill nicht zugänglich gemacht. Kurz vor ihrem Tod im Jahr 2014 gab Churchills Tochter Mary die Erlaubnis, diese Räume für die Besucher zu öffnen. Der Trust plant diese Räume bis zum Jahr 2020 für die Besucher zugänglich zu machen.", "section_level": 3}, {"title": "Architektonische Anerkennung.", "content": "Weder das ursprüngliche viktorianische Haus mit seinen Erweiterungen, noch Tildens Umbau wurde von den Kritikern hoch geschätzt. John Newman vermerkte, dass das Haus mit den Gartenterrassen, vom Blick auf die offene Landschaft profitiert. Dies sei die Gruppierung, auf die es ankam. Er verwarf die andere Seite des Hauses als eine „lange, unentschlossene Eingangsfront, in der Nähe der Straße“ und die gesamte Zusammensetzung als „dumpfe rote Ziegel und in einem eigenartigen unentschlossenen Stil“. Der Architekturautor und Vorsitzende des National Trust Simon Jenkins hielt das Haus für „gewöhnlich“. Der Reiseführer des National Trust beschreibt das ursprüngliche Gebäude als „viktorianische Architektur, mit ihrer geringsten Attraktivität“. Das Haus ist als Grade I gelistet, aber sein kurzer Eintrag im „Historic England Listing“ macht deutlich, dass dies „aus historischen Gründen“ und nicht wegen seiner architektonischen Qualität der Fall ist. Die Gärten sind als Grade II* gelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Die Gärten und das Anwesen.", "content": "Die Gärten rund um das Haus umfassen acht Hektar und weitere 23 Hektar Parklandschaft. Die Gestaltung der Anlage erfolgte überwiegend durch Churchill und Lady Churchill. Lanning Roper, Gartenberater des National Trust [100], leistete zu einem späteren Zeitpunkt noch einen bedeutenden Beitrag dazu. Der viktorianische Garten war mit Koniferen und Rhododendren bepflanzt, die für diese Zeit typisch waren. Die Churchills entfernten viele dieser Pflanzungen, während die umliegenden Wälder beibehalten wurden. Innerhalb des eigentlichen Gartens schufen die Churchills das gesamte Landschaftsbild, Architektur- und Wasserelemente, so wie sie auch heute noch zu sehen sind. Die Gartenseite des Hauses öffnet sich auf eine Rasenterrasse, die ursprünglich vom Garten dahinter durch ein Ha-Ha und danach in den 1950er Jahren durch eine Kalksteinwand mit Steinen aus Kent („Kentish ragstone“) getrennt war. Im Norden ist der Rosengarten, der von Lady Churchill und ihrer Cousine Venetia Stanley angelegt wurde. Der nahe gelegene Marlborough Pavillon wurde von Tilden gebaut und 1949 mit Fresken von Churchills Neffen John Spencer Churchill verziert. Jenseits des Rosengartens befindet sich der „Water Garden“, welcher von den Churchills mit dem Goldorfenteich angelegt wurde. Hier fütterte Churchill seine Fische. Des Weiteren befindet sich ein und in den 1930er Jahren erbautes Schwimmbecken im „Water Garden“. Churchill suchte Rat bei seinem Freund und wissenschaftlichen Guru Frederick Lindemann, für die ideale Methode zum Beheizen und Reinigen des Schwimmbeckens. Im Süden befindet sich der Krocket-Rasen, der zuvor ein Tennisplatz war. Im Gegensatz zu Winston Churchill war Lady Churchill eine versierte Turnierspielerin beider Sportarten. Außerhalb des Rasens befinden sich mehrere Bauten, die um den viktorianischen Küchengarten gruppiert sind. Bei der Erstellung von vielen dieser Bauten war Churchill beteiligt. Als er Chartwell kaufte, hatte er ein großes Interesse am Maurerhandwerk entwickelt. Während der 1920er und 1930er Jahre baute er Mauern, ein Sommerhaus und mehrere Häuser auf dem Anwesen. 1928 trat Churchill der Amalgamated Union of Building Trade Workers bei, ein Schritt, der einige Kontroversen verursachte. In der Nähe des Küchengartens befindet sich der „Golden Rose walk“, ein Geschenk von Churchills Kindern zum goldenen Hochzeitstag im Jahr 1958. Des Weiteren befindet sich in der Nähe des Küchengartens Churchills Mal-Atelier, welches in den 1930er Jahren erbaut wurde und in dem heute eine große Sammlung seiner künstlerischen Arbeiten untergebracht ist. Südlich der Rosenterrasse liegt der obere und untere See, Schauplatz von Churchills ehrgeizigsten Landschaftsbauprojekten. Als die Familie Colquhoun noch im Besitz von Chartwell war, gab es bereits den unteren See. Die Insel im unteren See, sowie der obere See wurden von Churchill selbst entworfen. Am 1. Januar 1935, während Lady Churchill auf einer Kreuzfahrt bei Sumatra war, beschrieb Churchill die Anfänge seiner Unternehmungen in einer seiner Chartwell-Bulletins: „Ich habe einen von diesen großen mechanischen Baggern bestellt. In einer Woche kann der Bagger mehr erledigen als 40 Leute. Es gibt keine Schwierigkeit, den Bagger auf das Gelände zu bringen, da es sich um ein Raupenfahrzeug handelt, welches selbst die unwegsamsten Gebiete durchqueren kann“. Die Ausgrabungsarbeiten erwiesen sich als schwieriger als Churchill es erwartet hatte. Zwei Wochen später schrieb er erneut: „Der mechanische Bagger ist eingetroffen. Er bewegt sich mit seinen Raupen nur mit größter Schwierigkeit auf diesem nassen Boden“. Auf den Seen lebte Churchills große Sammlung von Wildvögeln, darunter auch Trauerschwäne, welche ihm von der australischen Regierung geschenkt wurden, die den Bestand 1975 wieder auffüllte. In den Jahren 1946 und 1947 erweiterte Churchill seinen Landsitz mit dem Erwerb der Chartwell Farm und der Parkside Farm, sowie anschließend der Bardogs Farm und einer Gemüsegärtnerei. 1948 bewirtschaftete er etwa 500 Acres (ca. 200 Hektar). Die Bauernhöfe wurden von Marys Ehemann Christopher verwaltet. Churchill hielt Rinder und Schweine und baute Nutzpflanzen und Marktgemüse an. Die Bauernhöfe waren nicht rentabel. 1952 überstieg Churchills Betriebs- verlust 10.000 Pfund pro Jahr. Am Ende des Jahrzehnts wurden die Bauernhöfe und der Tierbestand verkauft. Ein lukrativeres Geschäft war hingegen der Besitz und die spätere Zucht von Rennpferden. 1949 hatte Churchill das Pferd Colonist II erworben, welches sein erstes Rennen, die Upavon Stakes in Salisbury, im selben Jahr gewann. Es erzielte ein Preisgeld in Höhe von 13.000 Pfund für Churchill. 1955 kaufte Churchill das Gestüt „Newchapel Stud“. Bis 1961 überstieg sein gesamtes Preisgeld aus den Pferderennen die Summe von 70.000 Pfund. In den 1950er Jahren dachte er über sein Engagement im Pferdesport nach. „Vielleicht hat die Fügung ihm das Pferd Colonist gegeben, als Annehmlichkeit in seinem hohen Alter und als Trost für erlittene Enttäuschungen“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chartwell (auch Chartwell Mansion) ist ein zwei Meilen südlich der Ortschaft Westerham in der Grafschaft Kent in England gelegenes Anwesen.", "tgt_summary": "查特维尔(Chartwell),是温斯顿·丘吉尔最主要的住所,是他和妻子克莱门汀1922年购买的地产,位于英格兰肯特郡韦斯特汉姆南2英里。", "id": 579202} {"src_title": "Russische konstituierende Versammlung", "tgt_title": "俄国立宪会议", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Bildung einer demokratisch gewählten Konstituante war eines der Hauptziele der russischen Revolutionsparteien vor der Russischen Revolution 1905. Die zaristische Regierung verfügte die Einführung grundlegender Bürgerrechte und hielt Wahlen für eine neue Legislative ab, die Duma von 1906. Diese war jedoch weder autorisiert eine neue Verfassung zu beschließen, noch die Zarenherrschaft abzuschaffen. Die Mehrheit erlangten hier die Kadetten und nicht die marxistischen Sozialisten. Die Regierung löste die Duma sowohl im Juli 1906 als auch nach der Neuwahl am 3. Juni 1907 wieder auf. Infolgedessen wurde ein neues Wahlgesetz erlassen, welches die Armen und Arbeiter mit einbezog. Die Beschlüsse der Duma wurden häufig durch ein Veto des Zaren Nikolaus II. bzw. des Oberhauses des Parlaments abgelehnt, weshalb sie als ineffektiv sowie als Repräsentanz in erster Linie der \"unteren\" Bevölkerungsschichten angesehen wurde und auch die vermögenden Schichten weiterhin ein allgemeines Wahlrecht forderten.", "section_level": 1}, {"title": "Provisorische Regierung (Februar bis Oktober 1917).", "content": "Mit dem Abdanken des Zaren nach der Februarrevolution 1917 übernahm eine Provisorische Regierung die Macht. Sie wurde von der liberalen Duma-Mehrheit gebildet und vom sozialistisch dominierten Petrograder Sowjet gestützt. Nach dem Willen des Großfürsten Michael II., der nach dem Abdanken seines Bruders den Thron ablehnte, sollte die neue Regierung eine landesweite Wahl zu einer verfassunggebenden Versammlung abhalten, welche dann die Regierungsform festlegen würde. Teile des Russischen Reiches waren allerdings im Rahmen des Ersten Weltkriegs von den Mittelmächten besetzt. Zwischen Februar und Oktober 1917 existierten vier Regierungen, die bis zum Beschluss einer endgültigen Staatsform durch die angestrebte Konstituante deshalb eine ‚provisorische‘ war. Nach dem ursprünglichen Plan des Großfürsten war eine konstituierende Versammlung die einzige Körperschaft bzw. Autorität, die zum Wechsel der Regierungsform in Russland befugt war. Alexander Kerenski und die provisorische Regierung erklärten, dass sie nach Kriegsende Wahlen abhalten würden. Anders als in der ursprünglichen Vereinbarung vom Juli 1917 erklärten sie das Land allerdings zur Republik und begannen, Vorbereitungen für Wahlen eines „Vorparlaments“ zu treffen, später „Rat der russischen Republik“ genannt. Dieses Vorgehen erzeugte Kritik von rechter wie von linker Seite. In den Augen der Monarchisten war die republikanische Regierungsform unakzeptabel, während die Linke den Einfluss der Sowjets beschnitten sah. Kurz darauf ermöglichte es der Militärputsch Kornilows, den Bolschewiki mit der Oktoberrevolution die Macht zu übernehmen, da Kerenski zum Schutz der Republik deren Rote Garden bewaffnet hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Bolschewiki und die Konstituante.", "content": "Die Position der Bolschewiki zur Konstituante, welche sie zunächst noch befürworteten, wandelte sich während des Jahres 1917. Lenin forderte nach seiner Rückkehr aus dem Schweizer Exil im April 1917 „Alle Macht den Sowjets!“ und meinte damit die Übergabe der staatlichen Macht von der provisorischen Regierung an die sozialistisch dominierten Arbeiter- und Soldatenräte, die sogenannten Sowjets, und nicht an die verfassungsgebende Versammlung. So schrieb Lenin am 12./14. September an das Zentralkomitee der Bolschewiki: Am stürzten die Bolschewiki in der Oktoberrevolution mit Hilfe des Petrograder Sowjets und des „militärischen Revolutionstribunals“ die provisorische Regierung. Der Aufstand fiel zeitlich mit dem 2. Kongress der Arbeiter- und Soldatensowjets zusammen, auf dem die Bolschewiki 390 der 649 Delegierte stellten und die die Staatsgewalt an den Sownarkom übertrugen. Abgeordnete der moderateren sozialistischen Parteien wie der Menschewiki und der Sozialrevolutionäre protestierten gegen die, wie sie es nannten, illegitime Machtübernahme und verließen den Kongress. Innerhalb weniger Wochen etablierten die Bolschewiki ihre Kontrolle über die meisten der ethnisch russischen Gebiete, allerdings weniger erfolgreich in ethnisch nichtrussischen Gebieten. Die neue Regierung verbot sporadisch nichtsozialistische Zeitungen, erlaubte aber andererseits für den 12./25. November 1917 die noch von der provisorischen Regierung angesetzten Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung. Offiziell erklärte sich die Sowjetregierung noch selbst als provisorisch und als dem Willen der kommenden Konstituante unterworfen. Lenin schrieb am 5. November:", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse vom 12./25. November 1917.", "content": "Die Wahl zur konstituierenden Versammlung erbrachte folgende Resultate: Durch die Größe des Landes, den andauernden Ersten Weltkrieg und ein unzureichendes Kommunikationssystem waren die Wahlergebnisse nicht sofort vollständig. Eine Teilzählung (54 von 79 Wahlbezirken) wurde von N. W. Swiatitski in \"A Year of the Russian Revolution. 1917–18\", Moskau, Zemlya i Volya Verlag, 1918, veröffentlicht. Diese Daten wurden von allen politischen Parteien, einschließlich der Bolschewiki, akzeptiert und ergaben: Das Ergebnis war, dass die Bolschewiki 22 bis 25 % der Stimmen erhielten und dabei klare Gewinner in russischen Städten und unter den Soldaten der Westfront waren, von denen 2/3 abstimmten. Sie traten für eine sofortige Beendigung des Krieges ein. Die Sozialrevolutionäre erhielten 57 bis 58 % der Stimmen (mit ihren verbündeten sozialdemokratischen Parteien 62 %) besonders durch die Landbevölkerung. Allerdings nahmen die ukrainischen Sozialrevolutionäre nicht an der Wahl teil. Durch eine Spaltung unterstützten die linken Sozialrevolutionäre zudem nun die Bolschewiki.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischen Wahl und Konstituante (November 1917 bis Januar 1918).", "content": "Die Bolschewiki begannen darüber nachzudenken, ob sie die konstituierende Versammlung sofort nach der Wahl einberufen sollten, da eine mögliche Niederlage nicht ausgeschlossen werden konnte. Am 14. November 1917 erklärte Lenin auf dem Außerordentlichen Kongress der Sowjets der Arbeiterdeputierten: Am 21. November befahl Marine-Volkskommissar Dybenko 7.000 probolschewistischen Kronstädter Matrosen „volle Gefechtsbereitschaft“ für den Tag des Zusammentretens der Konstituanten am 26. November. Eine Versammlung von 20.000 Kronstädter „Soldaten, Matrosen, Arbeitern und Bauern“ erklärte, dass sie nur eine Konstituante unterstützen würden, die: Mit den abgespaltenen Linken Sozialrevolutionären formten die Bolschewiki eine Koalitionsregierung. Am 28. November erklärten sie die Kadettenpartei zur „Partei der Feinde des Volkes“, verboten sie und Lenin dekretierte die Verhaftung ihrer Führer. Sie verschoben die Konstituierung der Versammlung auf Anfang Januar 1918. Die Schuld dafür gaben sie anfangs technischen Problemen und Machenschaften ihrer Feinde, allerdings publizierte Lenin am 26. Dezember 1917 seine \"Thesen zur konstituierenden Versammlung\", in denen er argumentierte, dass die Sowjets eine höhere Form der Demokratie seien als die gewöhnliche bürgerliche Republik mit einer Versammlung. Zudem hätte die Partei mit den meisten Wählern (Sozialrevolutionäre) bei der Wahl eine Einheitsliste vorgelegt, sich aber im November gespalten und wäre somit nicht mehr repräsentativ. Die Interessen der Revolution stünden höher als die formalen Rechte der Versammlung.", "section_level": 1}, {"title": "Versammlung der Konstituante am 5./18. Januar 1918.", "content": "Am Morgen des 5. Januar 1918 wurde eine große Demonstration zur Unterstützung der verfassunggebenden Versammlung von loyalen Truppen der bolschewistischen Regierung beschossen und zerstreut. Eine beschlussfähige konstituierende Versammlung fand sich am zwischen 16.00 und 4.40 Uhr im Taurischen Palais zusammen. In einer von Lenin vorbereiteten Rede erklärte der prominente Bolschewik Iwan Skworzow-Stepanow warum sich seine Partei nicht der gewählten Konstituante unterwerfen werde: Ein Vorschlag der Bolschewiki zur Anerkennung ihrer Regierung und somit der Entmachtung der Versammlung, fand keine Mehrheit. Wiktor Tschernow, Führer der Sozialrevolutionäre, wurde mit 244 Stimmen gegen die von den Bolschewiki unterstützte linke Sozialrevolutionärin Maria Spiridonowa mit 153 Stimmen zum Vorsitzenden gewählt. Bolschewiki und linke Sozialrevolutionäre traten nun zu einer besonderen Versammlung, dem Rat der Volkskommissare, zusammen und entschieden die Konstituante aufzulösen. Nach dem Verlesen einer vorbereiteten Stellungnahme durch den Marine-Volkskommissar Fjodor Raskolnikow verließen die beiden Fraktionen den Sitzungssaal. Lenin verließ das Gebäude mit der Anweisung: Um 4 Uhr morgens sagte der Chef der Wachmannschaft A.G. Schelesniakow zu Tschernow: \"„Die Wachen sind müde. Ich schlage vor, dass sie die Sitzung beenden und alle nach Hause gehen lassen.“\" Tschernow verlas noch einmal die Hauptpunkte der von den Sozialrevolutionären eingebrachten radikalen Landreform, ein Gesetz zur Umwandlung Russlands in eine demokratische föderale Republik (Ratifizierung einer Entscheidung der provisorischen Regierung vom November 1917) und einen Aufruf an die Entente für einen demokratischen Frieden. Die Versammlung beschloss die Vorlagen, Tschernow beendete die Versammlung um 4:40 Uhr morgens und setzte die nächste Sitzung für 17 Uhr an. Am Abend fanden die Abgeordneten das Gebäude dann verschlossen. Die Regierung der Bolschewiki erklärte die verfassunggebende Versammlung für aufgelöst und das Gesamtrussische Zentralexekutivkomitee (GZEK, VTsIK) erließ darüber am selben Tag, dem 6./19. Januar, ein Dekret.", "section_level": 1}, {"title": "Von Petrograd nach Samara (Januar bis Juni 1918).", "content": "Vom Taurischen Palais ausgesperrt, hielten die Abgeordneten der Konstituante mehrere geheime Versammlungen in der Gurewitsch-Oberschule ab, mussten aber feststellen, dass die Umstände zunehmend gefährlich wurden. Einige versuchten in das von der \"Zentralen Rada\" kontrollierte Kiew auszuweichen, welche aber selbst am 15. Januar 1918 genötigt war die Stadt zu verlassen. Letztlich löste dies die Konstituante als zusammenhängende Körperschaft auf. Das Zentralkomitee der Sozialrevolutionäre traf sich im Januar und entschied gegen einen bewaffneten Widerstand: Stattdessen entschieden die Sozialisten (Sozialrevolutionäre und ihre menschewistischen Verbündeten) im Sowjet-System mitzuarbeiten und kehrten in die GZEK, den Petrograder Sowjet und andere sowjetische Körperschaften zurück, die sie während der Oktoberrevolution 1917 verlassen hatten. Verbunden damit war die Hoffnung, dass die Bolschewiki angesichts der sozialen und ökonomischen Probleme die nächsten Wahlen verlieren würden, was ihnen die Mehrheit in den Sowjets und vielleicht der sowjetischen Regierung brächte um die Konstituante wieder einzusetzen. Durch Wahlgewinne im Winter und besonders im Frühling 1918 gelang es Ihnen in verschiedenen Sowjets pro-SR und antibolschewistische Mehrheiten zu erringen, allerdings weigerte sich die Sowjetregierung die Wahlergebnisse zu akzeptieren und löste die entsprechenden Gebietssowjets einfach auf. Einer der bolschewistischen Führer in Tula, N. W. Kopulow, schrieb an das Zentralkomitee der Bolschewiken Anfang 1918: Als Antwort begannen die Sozialrevolutionäre und Menschewiken parallel zu den bolschewistischen Sowjets Versammlungen von Arbeiterdepudierten abzuhalten. Die Idee war unter den Arbeitern populär, hatte aber wenig Wirkung auf die bolschewistische Regierung. Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Brest-Litowsk am 3. März 1918 sah die sozialrevolutionäre Parteiführung die Bolschewiki zunehmend als Ableger Deutschlands. Sie war nun gewillt eine Allianz mit der liberalen Kadettenpartei einzugehen, was sie auf ihren 4. Parteikongress im Dezember 1917 noch abgelehnt hatte. Sozialisten und Liberale führten im März 1918 in Moskau Gespräche zur Bildung einer anti-bolschewistischen Front, allerdings zerbrachen die Verhandlungen an der Frage der Konstituante, die die SR, so wie sie im Dezember 1917 gewählt worden war, einzusetzen gedachte, während die Liberalen, die demnach nur 17 Abgeordnete stellen würden, Neuwahlen wünschten.", "section_level": 1}, {"title": "Das Samara-Komitee (Juni bis September 1918).", "content": "Am 7. Mai 1918 (ab hier nach gregorianischem Kalender) entschied sich das Acht-Parteien-Konzil in Moskau zwecks Wiedereinsetzung der Konstituante für den Aufstand der Sozialrevolutionäre gegen die Bolschewiki. Noch während der Vorbereitungen überwältigte zwischen Mai bis Anfang Juni die Tschechoslowakische Legion die Bolschewiki in Sibirien, dem Ural und der Wolga-Region und das Zentrum der SR-Aktivitäten verlagerte sich nach dort. Am 8. Juni 1918 formten fünf Abgeordnete der Konstituante ein \"Allrussisches Komitee der Konstituante\" (Komutsch) in Samara und erklärten diese zur obersten Autorität im Land. Das Komitee hatte die Unterstützung der Legion und konnte sein Einflussgebiet auf die Wolga-Kama-Region ausdehnen, allerdings wurden Sibirien und der Ural von ethnischen Gruppen, Kosaken und liberal-rechten lokalen Regierungen kontrolliert, die in ständiger Auseinandersetzung mit dem Komitee lagen. Das Komitee arbeitete bis zum September 1918 und wuchs möglicherweise auf 90 Abgeordnete der Konstituante, als die sogenannte „Staatskonferenz“, die alle anti-bolschewistischen Provinzregierungen von der Wolga bis zum Pazifik zusammenfasste, eine Koalition der \"Allrussischen obersten Staatsgewalt\" (auch Ufa-Direktorium) formierte. Das Hauptziel bestand in der Wiedereinsetzung der konstituierenden Versammlung und der Anerkennung ihrer Entscheidungen sobald es die Umstände erlauben würden. Die Vereinbarung wurde getragen vom sozialrevolutionären Zentralkomitee, welches zwei seiner rechten Mitglieder, Nikolai Awksentjew und Wladimir Sensinow, in das fünfköpfige Direktorium delegierten. Die Kadetten stellten die Mitglieder Winogradow und Wolgogodskij. Als allerdings Wiktor Tschernow am 19. September 1918 in Samara eintraf, überzeugte er das ZK von der konservativen Ausrichtung des Direktoriums sowie der unzureichenden SR-Präsenz, so dass die Unterstützung der SR zurückgezogen wurde. Die Entscheidung ließ das Direktorium in einem politischen Vakuum zurück und es wurde am 18. November 1918 überstimmt, als rechte Offiziere Koltschak zu ihrem „obersten Führer“ erklärten.", "section_level": 2}, {"title": "Zerfall.", "content": "Nach dem Fall des Ufa-Direktoriums formulierte Tschernow einen „dritten Weg“ sowohl gegen die Bolschewiki als auch die Weißen, allerdings war die Formierung einer unabhängigen Armee erfolglos und die Partei, ohnehin zersplittert, begann zu zerfallen. Auf dem rechten Flügel verließen Awksentiew und Zenzinow mit Erlaubnis Koltschaks das Land, während die Linke mit den Bolschewiki zusammen ging. Tschernow versuchte einen Aufstand gegen Koltschak, der aber niedergeschlagen und dessen Teilnehmer exekutiert wurden. Im Februar 1919 entschied das SR ZK, dass die Bolschewiki das kleinere Übel seien und gaben den Kampf gegen sie auf. Die Bolschewiki erlaubten den Sozialrevolutionären ihr ZK in Moskau zu re-etablieren, welches ab März 1919 auch eine Parteizeitung verlegte. Sie wurden jedoch bald inhaftiert und verbrachten den Rest des Russischen Bürgerkrieges im Gefängnis. Tschernow selbst ging in die Illegalität und verließ Russland während die inhaftierten ZK-Mitglieder 1922 zum Tode verurteilt wurden. Die Urteile wurden später wieder aufgehoben. Mit dem Verschwinden der größten Partei der verfassunggebenden Versammlung blieb die Entente die einzige Kraft die deren Wiedereinsetzung unterstützte. Am 26. Mai 1919 bot sie Koltschak ihre Unterstützung unter der Kondition freier Wahlen auf allen Ebenen und der Wiedereröffnung der Konstituante an. Letzteres lehnte dieser mit der Begründung, dass die Wahlen unter der bolschewistischen Regierung stattgefunden hatten und nicht wirklich frei waren, ab. Am 12. Juni 1919 akzeptierten die Alliierten diese Entscheidung. Sowohl Koltschak als auch Denikin in Südrussland verweigerten jede Festlegung auf ein politisches und soziales System nach einem Sieg über die Bolschewiki, erklärten aber, nicht zur alten Regierungsform zurückzukehren und eine Form öffentlicher Repräsentanz finden zu wollen. Ein russischer Journalist dieser Zeit bemerkte: Nach dem Sieg der Bolschewiki im Bürgerkrieg Ende 1920 trafen sich 1921 in Paris 38 Mitglieder der Konstituante und formierten ein, allerdings wirkungsloses, Exekutivkomitee. Daran beteiligt waren die Konstitutionellen Demokraten unter Pawel Miljukow, einer der Führer der Progressisten Alexander Iwanowitsch Konowalow, das Ufa-Direktoriumsmitglied Awksentiew und der frühere Premierminister Kerenski.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Forschung.", "content": "Nach Marcel Liebman (\"Leninism under Lenin\",1975) hatten die Bolschewiki durch ein differenziertes Wahlsystem die Mehrheit in den Sowjets. Nach der sowjetischen Verfassung von 1918 hatte ein Stadtsowjet (gewöhnlich pro-bolschewistisch) einen Delegierten je 25.000 Stimmen, während ein ländlicher Sowjet (zumeist pro-sozialrevolutionär) 1 Delegierten je 125.000 Stimmen entsenden konnte. Die Bolschewiki lösten die Konstituante mit dem Hinweis auf die Spaltung der SR auf. Einige Wochen später erhielten linke und rechte Sozialrevolutionäre etwa gleiche Stimmzahlen in den Arbeitersowjets. Die Bolschewiki argumentierten weiter, dass die Sowjets demokratischer waren, da die Delegierten von ihren Wählern sofort entlassen werden konnten, während der parlamentarische Stil der Konstituante die Entlassung der gewählten Vertreter erst nach einer Reihe von Jahren bei den nächsten Wahlen ermöglichte. Das Buch merkt an, dass die Wahlen zu den Bauern- und Stadtsowjets frei waren und dass diese Sowjets dann den allrussischen Kongress wählten, welcher seinerseits die sowjetische Regierung wählte: Der zweite Kongress fand vor der Zusammenkunft der Konstituante, der dritte kurz danach statt. Zwei neuere Bücher, die sich auf sowjetische Archive beziehen (\"Die Russische Revolution\" von Richard Pipes und \"Tragödie eines Volkes. Die Epoche der russischen Revolution 1891–1924\" von Orlando Figes), geben eine andere Sicht wieder. Pipes argumentiert, dass der 2. Kongress nicht fair war, da etwa ein Sowjet mit 1.500 Mitgliedern 5 Delegierte sandte, was mehr als die Deputierten der Stadt Kiew entsprach. Sowohl Menschewiki als auch SR hätten diese Wahl als illegal und nicht repräsentativ bezeichnet. Das Buch merkt an, dass die Bolschewiki zwei Tage nach Auflösung der Konstituante eine Gegen-Versammlung, durchführten, den 3. Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte. Dabei gaben sie sich selbst und den linken Sozialrevolutionären 94 % der Sitze, also wesentlich mehr als sie im Ergebnis der einzigen nationalen demokratischen Parlamentswahl in Russland zu dieser Zeit erlangt hatten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die russische konstituierende Versammlung (, Wserossijskoje Utschreditelnoje sobranie), auch \"russische Konstituante\", war eine demokratisch gewählte verfassunggebende Körperschaft in Sowjetrussland nach der Oktoberrevolution von 1917. Sie bestand von 16 Uhr abends bis 5 Uhr morgens für 13 Stunden und wurde von der Regierung der Bolschewiki aufgelöst.", "tgt_summary": "俄国立宪会议(,拉丁转写:Vserossiiskoe Uchreditelnoe sobranie) 为1917年,俄国二月革命中推翻俄罗斯帝国后而产生的一个宪政民主议会。这个民主的议会在1918年1月5日(儒略历)16时由民选代表召开,但翌日凌晨5时即遭列宁等布尔什维克强制解散,存在了13个小时。", "id": 176796} {"src_title": "Plounévez-Lochrist", "tgt_title": "普卢内韦洛克里斯 (菲尼斯泰尔省)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Plounévez-Lochrist liegt in Nordwestfrankreich im Nordwesten der Bretagne am Ärmelkanal, etwa 33 Kilometer nordöstlich von Brest, etwa 29 Kilometer nordwestlich von Morlaix, dem Sitz der Unterpräfektur des Arrondissements, und 5,8 Kilometer südwestlich von Plouescat, dem Hauptort des Kantons auf einer mittleren Höhe von 48 Metern über dem Meeresspiegel. Die Mairie steht auf einer Höhe von 56 Metern. Nachbargemeinden von Plounévez-Lochrist sind Tréflez im Westen, Plouescat im Nordosten, Lanhouarneau im Süden und Plouider im Südwesten. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 3954 Hektar. Die Gemeinde ist einer Klimazone des Typs Cfb (nach Köppen und Geiger) zugeordnet: Warmgemäßigtes Regenklima (C), vollfeucht (f), wärmster Monat unter 22 °C, mindestens vier Monate über 10 °C (b). Es herrscht Seeklima mit gemäßigtem Sommer.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Der sogenannte Fels von Kernic, ein Hügel in der Nähe des Strands, steht als Site Inscrit (‚Naturdenkmal‘) unter Denkmalschutz. In dem Hügel gibt es Ruinen von Befestigungsgebäuden aus dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945). Die Pfarrei Plounévez-Lochrist gehört zur römisch-katholischen Pfarrgemeinschaft \"\" im Dekanat \"St Pol de Léon\" des Bistums Quimper. Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Plounévez-Lochrist", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Im Jahr 2009 waren 39,5 Prozent der Erwerbstätigen in der Gemeinde beschäftigt, die anderen waren Pendler. 7,5 Prozent der Arbeitnehmer waren arbeitslos. Es gibt eine private Grundschule in der Gemeinde. Der nächstgelegene Haltepunkt ist der 15,9 Kilometer entfernte Bahnhof von La Roche-Maurice. Der nächste Flughafen ist der 24 Kilometer entfernt liegende Flughafen Brest in Guipavas. Auf dem Gemeindegebiet gelten kontrollierte Herkunftsbezeichnungen (AOC) für Zwiebeln \"(Oignon de Roscoff)\" sowie geschützte geographische Angaben (IGP) für Geflügel \"(Volailles de Bretagne)\", Buchweizenmehl \"(Farine de blé noir de Bretagne - Gwinizh du Breizh)\" und Cidre \"(Cidre de Bretagne\" und \"Cidre breton)\". Die rosafarbenen Zwiebeln aus der Gegend um Roscoff soll es seit dem 17. Jahrhundert geben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Plounévez-Lochrist () ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Finistère in der Region Bretagne. Sie ist bezüglich der Fläche des Gemeindegebiets die größte Gemeinde im Kanton Plouescat.", "tgt_summary": "普卢内韦洛克里斯()是法国菲尼斯泰尔省的一个市镇,属于莫尔莱区(Morlaix)普卢埃斯卡县(Plouescat)。该市镇总面积39.54平方公里,2009年时的人口为2398人。", "id": 303482} {"src_title": "Erzbistum Lyon", "tgt_title": "天主教里昂总教区", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Erzbistum Lyon wurde als erstes Bistum in den drei römischen Provinzen Galliens errichtet. Durch die Bulle \"Antiqua sanctorum patrum\" (1079) wurde der Erzbischof von Lyon von Papst Gregor VII. zum Primas von Gallien erhoben. Damit verbunden war die Oberhoheit über die Erzbistümer Rouen, Tours und Sens. Suffragansitze waren bis zur französischen Revolution die Bistümer Autun, Chalon, Dijon (ab 1731), Langres, Mâcon und Saint-Claude (ab 1742). 1801 wurde die Kirchenprovinz um die im Zuge des Konkordats aufgelösten Erzdiözesen Vienne und Embrun mit den Suffraganbistümern Mende, Grenoble und Chambéry erweitert. Außerdem erfolgte die Erweiterung der Erzdiözese um das Gebiet der aufgehobenen Bistümer Belley und Macon. 1822 wurde das Bistum Mende und der Titel der Kirchenprovinz Embrun an das Erzbistum Aix übertragen und das Erzbistum Lyon wurde in „Lyon-Vienne“ umbenannt. Es erfolgte die Abtretung des restituierten Bistums Belley. Suffragansitze sind nun die Bistümer Autun, Dijon, Grenoble, Langres und Saint-Claude. Die Neugründung des Bistums Saint-Etienne erfolgte 1970 durch Herauslösung aus der Erzdiözese Lyon. Diese umfasst seitdem das Département Loire und große Teile des Départements Rhône. Seit 2002 ist die Kirchenprovinz Lyon in das Erzbistum Lyon sowie die Bistümer Annecy, Belley-Ars, Chambéry, Grenoble-Vienne, Saint-Étienne, Valence und Viviers gegliedert. Ein Strafverfahren gegen den amtierenden Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin, den amtierenden Ortsbischof von Auch, Erzbischof Maurice Gardès und den amtierenden Bischof von Nevers, Thierry Brac de la Perrière, wegen Vertuschung sexuellen Missbrauchs wurde am 7. Januar 2019 in Lyon eröffnet. Obwohl die Staatsanwaltschaft keine Verurteilung gefordert hatte, wurde Barbarin zu einer sechsmonatigen Haftstrafe mit Bewährung verurteilt. Das Gericht bezog sich auf einen noch nicht verjährten Vertuschungsfall im Jahr 2014. Barbarin legte Berufung gegen das Urteil ein. Unter Hinweis auf die Unschuldsvermutung lehnte Papst Franziskus den von Barbarin selbst angebotenen Rücktritt am 19. März 2019 ab und beließ ihn im Amt. Der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz, Georges Pontier, äußerte Verwunderung über die päpstliche Entscheidung, die zu einer noch nie dagewesenen Situation führe. Am 24. Juni 2019 ernannte der Papst mit Michel Marie Jacques Dubost CIM einen Apostolischen Administrator \"sede plena\"; ab diesem Tag ruhte Barbarins Jurisdiktion. Erst nach Barbarins Freispruch im Berufsverfahren nahm der Papst am 6. März 2020 dessen Rücktrittsangebot an. Bischof Dubost wurde für die Zeit bis zur Bestellung eines neuen Erzbischofs zum Apostolischen Administrator \"sede vacante\" bestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Erzbistum Lyon (, ) ist ein im Osten Frankreichs gelegenes Erzbistum der römisch-katholischen Kirche. Das Bistum mit Sitz in Lyon wurde bereits im 2. Jahrhundert begründet und hat seit dem 3. Jahrhundert den Status einer Metropole.", "tgt_summary": "天主教里昂总教区()是天主教会在法国中部设立的总教区之一。里昂总主教拥有「高卢首席主教」的头衔。", "id": 124222} {"src_title": "Psych", "tgt_title": "灵异妙探", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Shawn Spencer ist ein junger Mann, der sich in Santa Barbara mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Mit einer außergewöhnlichen Beobachtungsgabe ausgestattet, erkennt er zunächst in Fernsehberichten von Tatorten gelegentlich wichtige Hinweise und teilt diese der Polizei telefonisch mit. Eines Tages gerät er selbst ins Visier der Ermittler und wird als Tatverdächtiger verhaftet. Um sich aus der Situation zu retten, behauptet er, ein Medium zu sein. Die Hinweise habe er durch übersinnliche Wahrnehmungen erhalten. Obwohl die Beamten skeptisch bleiben, wird Shawn als spiritueller Berater für den Fall engagiert und kann ihn mit Hilfe seines Freundes Burton „Gus“ Guster lösen. Die beiden gründen daraufhin die Agentur \"Psych\", in der sich Shawn als hellseherischer Detektiv ausgibt. Im Laufe der Zeit gibt das Polizeirevier immer wieder Fälle an die beiden ab. Die meisten Episoden kommen ohne Gewaltdarstellung aus, der Fokus liegt auf Shawns Beobachtungen am Tatort und anderen Schlüsselorten. Die Momente vor der Tat werden im Laufe der Handlung aus Rückblenden, Kommentaren und Beweisstücken rekonstruiert.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Shawn Spencer.", "content": "Shawn Spencer ist der Sohn des ehemaligen Polizeiobermeisters Henry Spencer und der Polizeipsychologin Madeleine Spencer, die ein fotografisches Gedächtnis für ihren Hörsinn hat. Henry bereitete Shawn seit seinem achten Lebensjahr auf eine Laufbahn als Polizist vor und schulte gezielt die außergewöhnliche Auffassungsgabe des Jungen, meist durch Aufgaben aus dem Alltag. Im Alter von 15 Jahren erzielt Shawn die Höchstpunktzahl von 100 Punkten bei der Prüfung für Detectives. Madeleine ließ sich von Henry scheiden, um sich anderswo im Job entfalten zu können, nachdem Shawn die Leland Bosseigh High School in Santa Barbara im Jahr 1995 abgeschlossen hatte. Henry erzählt Shawn jedoch, er hätte sich um die Scheidung bemüht, um die Interessen Madeleines zu wahren. Shawn stellt sich wie zu erwarten gegen die Pläne seines Vaters, kehrt der Polizei den Rücken und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. \"Psych\" ist der erste Job, den er auf Dauer halten kann. Statt auf Verhöre, Zeugenaussagen und Bürokratie setzt Shawn auf Einfallsreichtum, seine Beobachtungsgabe und Burton Gusters Fachwissen. In Ermangelung „echter“ Wahrsagerfähigkeiten bedient sich Shawn einfacher Beobachtungen, die er jederzeit abrufen und geschickt verknüpfen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Burton Guster.", "content": "Burton „Gus“ Guster kennt Shawn schon seit seiner Kindheit. Eigentlich ist er Pharmavertreter, wird zu Beginn der Serie aber des Öfteren von Shawn bei seiner Arbeit gestört, um bei einem Fall behilflich zu sein. Burton gilt als sehr zuverlässig und fürchtet, durch die Besuche von Shawn seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Später wird er Shawns Geschäftspartner und hilft offiziell bei den Fällen, dabei ist er immer um ein seriöses Auftreten von Psych bemüht. Gus trägt vor allem durch sein breites Allgemeinwissen sowie seinen ausgeprägten Geruchssinn zur Lösung vieler Fälle bei. Ein Running-Gag der Serie sind die \"Decknamen\" Gusters, welche ihm meistens von Shawn bei der Befragung von Personen gegeben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Carlton Lassiter.", "content": "Carlton „Lassie“ Lassiter ist leitender Detective im Santa Barbara Police Department. Er kann Shawn nicht leiden und nimmt ihm seine Rolle als Medium nicht ab. Lassiter muss in der zweiten Staffel zweimal (Folgen 19 und 29) auf Shawns Dienste zurückgreifen, was er als persönliche Niederlage wertet. Er gilt als Waffennarr und -kenner, der ausgiebig von seinen Schusswaffen Gebrauch macht. Außerdem hat er eine Scheidung durchgemacht.", "section_level": 2}, {"title": "Juliet O’Hara.", "content": "Juliet „Jules“ O’Hara ist eine junge Polizistin. Sie wird in der zweiten Folge aus Miami Beach nach Santa Barbara versetzt und zur neuen Kollegin von Detective Lassiter ernannt, nachdem Shawn dessen Verhältnis mit seiner vorherigen Partnerin aufgedeckt hat. Sie bewundert Shawn und steht seinen unkonventionellen Ermittlungsmethoden offen gegenüber. Sie ahnt, dass er kein Medium ist, kann aber die letzten Zweifel nicht abschütteln. Obwohl O’Hara im Laufe der zweiten Staffel beruflich mit Lassiter gleichgestellt wird, gibt er ungern Fälle an sie ab und beschäftigt sie häufig mit lästigen Recherchen.", "section_level": 2}, {"title": "Chief Karen Vick.", "content": "Karen C. Vick (geborene Dunlap) ist die Chefin des Santa Barbara Police Department. Sie gilt als streng aber fair, außerdem engagiert sie Shawn und Burton nur widerwillig zu Beginn eines neuen Falls. Shawn gelingt es aber meist, sie davon zu überzeugen, dass er nützlich sei.", "section_level": 2}, {"title": "Henry W. Spencer.", "content": "Henry William Spencer Jr. ist der Vater von Shawn, ehemaliger Polizist (Sergeant) und trainierte seinen Sohn seit dessen Kindheit, selbst Polizist zu werden. Dabei ging er hart mit ihm um und lobte ihn kaum, was schließlich dazu führte, dass sein Sohn auszog. Er war der Polizist, der Shawn als Jugendlicher verhaftet hat, nachdem dieser für ein Mädchen ein Auto gestohlen hat, obwohl er weiß, dass Shawn durch die resultierende Vorstrafe niemals Polizist werden kann. Zu Beginn der Serie haben Shawn und Henry keinen Kontakt miteinander. Doch mit der Zeit bittet Shawn seinen Vater immer wieder einmal um Mithilfe.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand unter dem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Michael Nowka durch die Synchronfirma \"Hermes Synchron GmbH\" in Potsdam.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Die 15 Folgen umfassende erste Staffel strahlte USA Network vom 7. Juli 2006 bis zum 2. März 2007 aus. Die zweite Staffel mit 16 Folgen folgte vom Juli 2007 bis Februar 2008. Die ebenfalls 16 Folgen umfassende dritte Staffel lief zwischen Juli 2008 und Februar 2009. Zwischen dem 7. August 2009 und dem 10. März 2010 wurde die vierte Staffel mit erneut 16 Folgen gesendet. Mit auch 16 Folgen wurde die fünfte Staffel vom 14. Juli 2010 bis zum 22. Dezember 2010 ausgestrahlt. Die sechste Staffel mit erneut 16 Folgen wurde am 28. September 2010 angekündigt, die Ausstrahlung der ersten neun Folgen dieser Staffel hat am 12. Oktober 2011 begonnen. Im Januar 2012 verlängerte USA Network \"Psych\" um eine siebte Staffel, deren Ausstrahlung vom 27. Februar bis zum 29. Mai 2013 stattfand. Am 15. Dezember 2013 wurde der Musical-Fernsehfilm \"Psych: The Musical\" gesendet. Noch bevor die Ausstrahlung der siebten Staffel in den USA begonnen hat, wurde im Dezember 2012 die Produktion einer achten Staffel angekündigt. Die achte Staffel ist die letzte, das Serienfinale wurde am 26. März 2014 gezeigt. In den USA war \"Psych\" 2006 die erfolgreichste neu gestartete Serie des Jahres auf einem Kabelsender. Um das durch den Streik der US-Autoren verursachte „Loch“ im Jahr 2008 zu füllen, strahlte NBC, der Mutterkonzern von USA Network, Wiederholungen der Serie aus.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschsprachiger Raum.", "content": "Der Schweizer Sender 3+ strahlte die erste Staffel vom 25. Oktober 2007 an aus. Die Ausstrahlung auf RTL begann am 30. Oktober 2007 mit einem guten Start, die Werte fielen dann später aber stetig. Der Durchschnitt aller 15 Folgen lag bei 1,93 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer (19,8 Prozent Marktanteil). Insgesamt konnte der Sender 2,8 Millionen Menschen (12,7 Prozent Marktanteil) für die Ausstrahlung gewinnen. Die Ausstrahlung der zweiten Staffel startete bei RTL am 21. Oktober 2008 als deutschsprachige Erstausstrahlung, 3+ begann die Ausstrahlung am 3. März 2010. Die Erstausstrahlung bei RTL erreichte im Durchschnitt der 16 Folgen 2,48 Millionen Zuschauer (11,2 Prozent Marktanteil). In der werberelevanten Zielgruppe wurde mit 1,75 Millionen Zuschauern und 18,2 Prozent Marktanteil ein solides Ergebnis erzielt. Ab dem 30. November 2010 sendete RTL die ebenfalls 16 Folgen umfassende dritte Staffel der Serie. Im Verlauf der Ausstrahlung wurde die neunte Folge \"Es begab sich aber zu der Zeit... viel zu viel! (Christmas Joy)\" von RTL vorgezogen und, da es sich um eine Weihnachtsfolge handelt, am 28. Dezember 2010 als fünfte Folge der RTL-Ausstrahlung gesendet. Die Quoten der dritten Staffel setzten den schon in den ersten beiden Staffeln zu beobachtenden Abwärtstrend fort. Mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 10,3 Prozent bei 2,39 Millionen Zuschauern des Gesamtpublikums und 1,58 Millionen Zuschauern (15,9 Prozent Marktanteil) der werberelevanten Zielgruppe lag die Ausstrahlung unterhalb des RTL-Senderschnitts. Im direkten Anschluss an die Ausstrahlung der dritten Staffel startete RTL ab dem 5. April 2011 die deutschsprachige Erstausstrahlung der vierten Staffel, die insgesamt 16 Folgen umfasst. Geplant war die ersten acht Folgen der vierten Staffel zu senden, ausgestrahlt wurden bis zum 10. Mai 2011 schließlich nur die ersten sechs Folgen, deren Einschaltquoten deutlich über denen der dritten Staffel lagen. Die noch ausstehenden zehn Folgen der vierten Staffel wurden ab dem 8. Mai 2012 bei RTL gezeigt. In der Schweiz wurde die dritte und vierte Staffel auf dem Sender SRF zwei vom 2. April bis zum 3. Juni 2013 ausgestrahlt. Im Anschluss wurden bis zum 28. August 2012 noch die ersten sieben Episoden der fünften Staffel ebenfalls bei RTL gezeigt. Die restlichen Episoden der fünften Staffel strahlte RTL vom 16. Mai bis zum 11. Juli 2013 aus. Eine Woche später begann der Sender mit der Ausstrahlung der ersten fünf Episoden der sechsten Staffel, die er am 15. August 2013 beendete. Die restlichen Episoden der sechsten Staffel strahlte der RTL-Schwestersender Super RTL ab dem 1. September 2014 in Doppelfolgen aus. Die siebte Staffel startete direkt im Anschluss an die sechste Staffel ab dem 6. Oktober 2014 auf Super RTL. Ebenfalls direkt im Anschluss wurde die letzte Staffel ab dem 1. Dezember 2014 auf Super RTL ausgestrahlt. Das Serienfinale wurde am Montag, den 5. Januar 2015 um 22.10 Uhr ausgestrahlt. Im deutschen Pay-TV wurde die Serie von 2009 bis 2013 auf TNT Serie ausgestrahlt und wird seit 2014 auf Universal Channel ausgestrahlt. Heute wird die Serie in chronologischer Reihenfolge, 2 Folgen pro Wochentag (Montag bis Freitag), auf dem Free-TV-Sender ZDFneo ausgestrahlt.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "\"Psych\" wird weltweit in mehr als 32 Ländern ausgestrahlt, darunter im asiatischen Raum über Star World und im arabischen Raum über Showtime Arabia.", "section_level": 2}], "src_summary": "Psych ist eine US-amerikanische Krimiserie, die von den Ermittlungen des Detektivs und vorgeblichen Hellsehers Shawn Spencer und seines Partners Burton Guster handelt. Sie besteht aus acht Staffeln mit insgesamt 121 Episoden, darunter auch der etwa 90 Minuten lange Musical-Fernsehfilm \"Psych: The Musical\" und ein nachfolgender Film \"Psych: The Movie\" Ende 2017\".\"", "tgt_summary": "《鬼灵侦探》(英语:\"Psych\")是一部美国侦探/罪案题材的喜剧,讲述一个年轻的警署顾问Shawn,有敏锐的观察力和缜密的推理能力,通过罪案现场的一点点蛛丝马迹和犯罪嫌疑人的不经意的小动作,就可以推理出罪案经过和真凶;而喜欢搞笑和恶作剧的Shawn则故意装做自己会通灵探案,和Gus在海滩旁一起开设了侦探社。", "id": 882810} {"src_title": "Naididae", "tgt_title": "仙女蟲科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Schlammröhrenwürmer weisen einerseits die allgemeinen Kennzeichnen der Gürtelwürmer (Clitellata) und der Wenigborster (Oligochaeta) auf. Daneben zeichnen sie sich speziell durch charakteristische zweispitzige Borsten aus. Manche Arten (nur innerhalb der Naidinae) haben sekundär einfache Augen entwickelt. Ferner können bei den Tubificinae vereinzelt Penisbildungen auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Biologie und Ökologie.", "content": "Die Naididae sind wie die Wenigborster im Allgemeinen grundsätzlich Zwitter. Die Vermehrung geschieht daher grundsätzlich über die normale zweigeschlechtliche Fortpflanzung. Daneben kommt aber auch ungeschlechtliche Vermehrung durch Kettenbildung und Teilung vor (insbesondere bei den Naidinae). Manche Arten sind durch Hämoglobin blutrot, z. B. die \"Tubifex\"-Arten. Manche Arten haben hierdurch und durch andere physiologische Anpassungen die Möglichkeit, eine Zeit lang unter sauerstofffreien Bedingungen zu überleben. Einige Arten werden zur Gewässergütebeurteilung herangezogen. Meeresarten, die in sauerstofffreien sulfidischen Milieus leben, haben vielfach keinen funktionierenden Darm, sondern leben in Symbiose mit speziellen chemoautotrophen Bakterien (z. B. Gattung \"Inanidrilus\"). Gattungen, die im Gewässerschlamm von Flüssen oder stehenden Binnengewässern vorkommen, sind u. a. \"Tubifex\" und \"Limnodrilus\". Eine Massenvermehrung tritt nur in Gewässern auf, deren Sedimente einen hohen Anteil an verwertbarem organischem Material haben.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Naididae kommen überwiegend im marinen Bereich vor, daneben aber auch häufig im Süßwasser.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Naididae umfassen etwa 800 Arten und werden in mehrere Unterfamilien aufgeteilt, die früher teilweise als Familien geführt wurden oder teilweise immer noch werden. Beispielsweise waren die Naidinae früher eine eigene Familie. Nach der Zusammenlegung mit den Unterfamilien der damals so genannten Tubificidae wurde die gesamte Familie auf Grund der Prioritätsregel in Naididae umbenannt. Andererseits kann die folgende Gesamtzusammenstellung teilweise auch als Überfamilie Tubificoidea aufgefasst werden, in denen die meisten Unterfamilien den rang von Familien erhalten. Die weitere molekulargenetische Forschung kann auch in der Zukunft noch zu größeren Veränderungen in der Systematik führen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterfamilien.", "content": "Molekulargenetische Untersuchungen ergaben folgende Verwandtschaftsverhältnisse: Fallweise werden folgende monotypische oder monogenerische Taxa ebenfalls als eigene Unterfamilien aufgefasst, manchmal sind diese in der Systematik sogar im Familienrang zu finden:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Naididae (Syn.: Tubificidae Vejdovský, 1876) sind eine Familie der Ringelwürmer (Annelida). Sie gehören zur Ordnung der Wenigborster (Oligochaeta). Es handelt sich um recht unterschiedlich aussehende, ca. 1–100 mm lange Würmer, die sowohl im Meer als auch im Süßwasser vorkommen. Zu ihnen gehört auch das bei Aquarianern beliebte Fischnährtier \"Tubifex tubifex\".", "tgt_summary": "仙女虫科(Naididae),以往称为颤蚓科,是环带纲的环节动物,其下包括有正颤蚓。牠们是淡水及海洋底栖带生态系统的重要成员。", "id": 717138} {"src_title": "Dénia (Taifa)", "tgt_title": "德尼亞泰法", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Den Zerfall des Kalifats von Córdoba nutzte Mudschahid (DMG: Muǧāhid), ein freigelassener \"Saqlab\" (arabische Bezeichnung für vorwiegend hellhäutige Sklaven; übersetzt: „Slawe“) Almansors († 1002), des ersten Ministers und Feldherrn des Kalifen Hischam II. († 1013), um sich zwischen 1010 und 1014 in den Besitz des Gebiets um Dénia und der Balearen zu bringen. Mudschahid, ein begabter Herrscher, baute seinen Machtbereich, zu dem kurzzeitig auch Valencia gehörte, zu einem wohlhabenden und leistungsfähigen Territorium aus. Seine Flotte erlangte eine beherrschende Stellung im westlichen Mittelmeer und mehrte durch Piraterie den Reichtum der Taifa von Dénia. 1015 unternahm Mudschahid einen groß angelegten Versuch, Sardinien seinem Machtbereich einzuverleiben. Wie der arabische Geschichtsschreiber Ibn al-Chatib (1313–74) berichtet, landete er mit 120 Schiffen, die auch 1.000 Reiter an Bord hatten, auf der „\"acht Tagereisen große[n], von vier Königen... regierte[n] Insel\".“ Er schlug einen der vier Inselkönige, „\"eroberte ein beträchtliches Gebiet\"“ und machte dabei so viele Gefangene, dass auf dem Sklavenmarkt „\"die Kopfpreise erheblich sanken.\"“ Dass es sich bei Mudschahids Flottenunternehmen gegen Sardinien um mehr als einen bloßen Raubzug handelte, geht auch daraus hervor, dass er schon bald mit dem Bau einer neuen Residenzstadt begann, in die er auch seine Familie nachkommen ließ. Papst Benedikt VIII. (reg. 1012–24) brachte schließlich eine Allianz der Seestädte Genua und Pisa zustande, um die Muslime wieder von der Insel zu vertreiben. Mudschahid wollte sich vor der drohenden Gefahr auf die Balearen zurückziehen, die Flotte der verbündeten Seestädte schnitt ihm jedoch den Weg ab und brachte ihm 1016 eine katastrophale Niederlage bei. Ibn al-Chatib schreibt, dass von Mudschahids Flotte „\"nur fünf Schiffe und vier Boote verschont\"“ geblieben seien. Seine gesamte Familie, darunter auch Ali, sein damals einziger Sohn, waren in Gefangenschaft geraten. Nach Bezahlung eines entsprechenden Lösegeldes kamen die meisten Familienangehörigen relativ schnell frei, Ali aber blieb noch bis 1032/33 in Gefangenschaft, da das geforderte Lösegeld die Mittel des Vaters überstieg. Nach Mudschahids Tod wurde 1045 sein Sohn Iqbal al-Daula Ali (Iqbāl ad-Daula ʿAlī) sein Nachfolger. Gleich zu Beginn seiner Regentschaft kam es zur Auseinandersetzung mit seinem Bruder Hasan, den Mudschahid noch während Alis Abwesenheit als Nachfolger vorgesehen hatte. Hasan konspirierte mit den Abbadiden von Sevilla, die ihm Hilfe beim Mordanschlag zusagten, den er auf seinen Bruder plante. Das Komplott schlug jedoch fehl und Hasan musste aus Dénia fliehen. Unter Alis Herrschaft konnte sich Dénia friedlich entwickeln und zu hoher wirtschaftlicher Blüte gelangen. Ibn al-Chatib lobt besonders Alis „\"das Wohl des Volkes fördernde, erfolgreiche Steuer- und Finanzpolitik.\"“ Dieser Wohlstand aber erregte den Neid der Hudiden in Saragossa. Alis Schwager al-Muktadir (reg. 1046–1081), der Herrscher von Saragossa, besetzte Dénia 1076 und schloss Ali in seiner Residenz ein. Dieser musste sich schließlich mit seinem Sohn ergeben und wurde nach Saragossa gebracht, wo er auch starb. Nachdem der Festlandteil der Taifa von Dénia von den Hudiden annektiert worden war, machte sich der Gouverneur der Balearen, Abdallah al-Murtada, selbständig und begründete eine eigene Taifa. Diese geriet 1114, nach der Eroberung von Ibiza und Mallorca durch eine verbündete pisanisch-katalanische Streitmacht, in die Abhängigkeit der nordafrikanischen Almoraviden und ging schließlich in deren Reich auf.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Dénia war im 11. Jahrhundert wegen seines Reichtums und seines kulturellen Niveaus in ganz al-Andalus bekannt. Mudschahid, ein eifriger Sammler von Büchern, scharte Gelehrte, darunter vor allem Koranleser, um sich und soll ein begabter Philologe gewesen sein. Mit der Philologie habe er sich eingehend beschäftigt, um die Koranwissenschaften studieren zu können. An seinem Hof wirkten beispielsweise der Astronom as-Saffar († 1035), der der Nachwelt bedeutende astronomische Tafeln hinterließ, und der Lexikograf Ibn Sida (1007–1066). Ibn al-Chatib zufolge wurden die Lehren der zahlreichen Gelehrten an Mudschahids Hof „\"«so sehr zum Allgemeingut, dass sie sogar unter seinen Sklaven und Sklavinnen Verbreitung fanden.»\"“", "section_level": 1}], "src_summary": "Dénia (arabisch: \"Dāniya\") war eines der maurischen Taifa-Reiche, die nach dem Zerfall des Kalifats von Córdoba im 11. Jahrhundert entstanden. Sein Territorium umfasste neben der am Golf von Valencia gelegenen gleichnamigen Stadt Dénia auch die Inselgruppe der Balearen. In al-Andalus, wie der von Muslimen beherrschte Teil der Iberischen Halbinsel genannt wurde, war die Taifa von Dénia wegen ihres Wohlstands und der glänzenden Hofhaltung ihrer Herrscher berühmt. Militärisch konnte sie sich jedoch auf Dauer gegen ihre Nachbarstaaten nicht behaupten und ging schließlich im Reich der Hudiden von Saragossa auf.", "tgt_summary": "德尼亚泰法,是西班牙中世纪一个摩尔人王国,统治范围是巴伦西亚海岸和伊维萨岛,巴利阿里群岛。德尼亚是首都。由1010年生存至1227年。", "id": 1965575} {"src_title": "Iki (Insel)", "tgt_title": "壹岐島", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Iki liegt in der Tsushima-Straße, wobei wiederum die zwischen Iki und Higashi-Matsuura verlaufende Meeresstraße als \"Iki-Kanal\" (, \"Iki-suidō\") oder \"Iki-Straße\" (, \"Iki-kaikyō\") bezeichnet wird. Die Fläche der Insel umfasst 133,92 km2 bei einer Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 17, und einer Ost-West-Ausdehnung etwa 14 km. Zu Iki gehören 23 weitere Inseln: 4 bewohnte und 19 unbewohnte.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die durchschnittliche Höhe der Landoberfläche liegt bei 100 m über NN, einige Hügel erheben sich in Höhen um 200 m. Die höchste Erhebung in diesem schwach geschwungenen Relief ist der \"Dakenotsuji\" () mit 212,9 m. Die Insel ist ein Basaltplateau effusiven Ursprungs und bestückt mit pyroklastischen Kegeln, von denen die letzten vor 600.000 Jahren aktiv waren. Der Nordwesten der Insel ist noch aktiv, hier – im Ortsteil \"Yunomoto\" (, wörtlich: „Heißwasserquelle“) - befinden sich heiße Quellen.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Iki gehört zur Klimaprovinz Nord-Kyūshū, die den Nordteil Kyūshūs (nördlich des Kyūshū-Gebirges), das westliche Chūgoku mit Shimonoseki und die Inseln der Tsushima-Straße umfasst. Unter der Klimaprovinzen Japans hat sie eine Ausnahmestellung inne: Obwohl auf der Nordseite Japans gelegen, zählt sie dem Jahresgang des Niederschlages nach, nicht zu den Klimatypen der „japanischen Rückseite“ (\"ura Nihon\"), den am Japanischen Meer gelegenen Landstrichen, noch zu dem der Seto-Inlandsee. Für erstere fehlt das winterliche Niederschlagsmaximum, für letzteren sind die hier anzutreffenden jährlichen Niederschlagssummen von 1600 bis 2000 mm zu hoch. Der warme Tsushima-Strom sorgt auf Iki für milde Winter: die mittlere Januartemperatur sinkt nicht unter 7 °C. Im heißesten Monat August liegen die Temperaturen um 27 °C. Es gibt zwei etwa gleich hohe Niederschlagsmaxima, im September mit etwa 267 mm und im Juni mit etwa 277 mm. Die Niederschlagsjahressumme liegt über 2000 mm.", "section_level": 2}, {"title": "Status als Gebietskörperschaft.", "content": "Auf Iki befand sich ursprünglich die Provinz Iki, über die und einem Teil der Provinz Hizen sich wiederum das Lehen (\"Han\") Hirado erstreckte. Mit der Abschaffung der Han und der Gründung der Präfekturen im Jahr 1871 kam Iki zunächst zur – aus dem Han Hirado entstandenen – Präfektur Hirado, die jedoch noch im gleichen Jahr in der Präfektur Nagasaki aufging. Die ursprünglich zwei Landkreise (\"Gun\") wurden 1896 zum Iki-gun vereinigt. Zählte man nach den 1889 üblichen Regularien im alten Iki-gun noch sieben und im alten Ishida-gun noch fünf Dörfer, so blieb nach weiteren Gemeindezusammenschlüssen bis zum Jahr 1970 noch eine Zahl von vier Orten übrig. Die Insel behielt bis zum 1. März 2004 den Status eines Landkreises. Der lokale Verwaltungssitz war die Gemeinde Iki. Der Kreis ging im Jahr 2004 - im Zuge der sukzessiven Neuordnung der japanischen Verwaltungseinheiten – in die Stadt (\"Shi\") über, welche die gesamte Insel umfasst und sich aus den vier „Vierteln“ (\"Chō\") Gōnoura, Katsumoto, Ashibe und Ishida zusammensetzt. Aufgrund der abgelegenen Lage werden viele Verwaltungsfunktionen der Präfektur vom Regionalbüro Iki (, \"Iki chihō kyoku\") – bis 2004 Unterpräfektur Iki – wahrgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Insel wird von 28.941 Einwohnern (Stand 1. Oktober 2011) bewohnt. Auf den umliegenden vier bewohnten Inseln leben zusätzlich Personen. Vor allem infolge der Abwanderung junger Menschen zählt Iki heute nur noch etwa halb so viele Einwohner wie Mitte der 1950er Jahre. Die Plateauflächen im Landesinneren sind dispers besiedelt. Agrarische Nutzflächen wechseln sich mit vereinzelten Gehöften ab. Die Fischersiedlungen entlang der Küste hingegen weisen ein konzentriertes Siedlungsmuster auf.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Die Insel verfügt über reiche Grundwasserreserven und Speicherseen, was auf den meliorierten Flächen nahe der Küste Reisanbau auf Nassfeldern erlaubt. Im Hinterland werden vor allem Tabak, Wassermelonen und Mikan angepflanzt. Der örtliche Shōchū gilt als Spezialität. Daneben existieren einige kleinere Rindermastbetriebe und Fischereien.", "section_level": 2}, {"title": "Fischerei und Walfang.", "content": "Der vom warmen Tsushima-Strom, einer langsam fließenden Zweigströmung des Kuroshio, umgebenen Insel boten sich seit jeher reiche Fischgründe. Die ersten Fischersiedlungen lassen sich schon für die Yayoi-Zeit nachweisen. Zwar ist der kommerzielle Fischfang eingeschränkt. In kleinem Stil wird dennoch gefischt und Meeresfrüchte geerntet. Der Rote Thun wird meist auf traditionelle Weise mit Angel und Leine gefangen. Die in Katsumoto, dem wichtigsten Fischereihafen der Insel, angelandete Thun-Fangmenge ging jedoch von 358 Tonnen im Jahre 2005 auf 138 Tonnen im Jahre 2015 zurück. In die Netze der Fischer gehen vor allem Sardinen (\"Sardinops melanostictus\",, \"iwashi\"), Makrelen (\"Seriola quinqueradiata\",, \"buri\") und Tintenfische (, \"ika\"). Daneben werden von Ama-Taucherinnen und -Tauchern Muscheln, Schnecken und Kombu geerntet, vor allem Seeohren, Seeigel und sogenannte Turbanschnecken (\"Turbo (Batillus) cornutus\",, \"sazae\"). Als maritime Kulinaria der Insel gelten vor allem Seeigel und Buri.", "section_level": 2}, {"title": "Walfang.", "content": "Früher betrieb man auf den Inseln Walfang. In den 1970er und 1980er Jahren gerieten vor allem die Fischereibetriebe des Ortes Katsumoto in die Schlagzeilen. Man hatte die lokalen Minkwal- und Delfinbestände stark dezimiert, um einen natürlichen Konkurrenten im kommerziellen Fischfang auszuschalten. Nach 1982 verbot die Stadtverwaltung den kommerziellen Fang von \"Buri\". 1977 luden örtliche Fischer Fernsehanstalten ein, eine Massenschlachtung von Delfinen zu filmen. Die Aufnahmen führten zu scharfen Verurteilungen durch Umweltaktivisten. Heute wird auf Iki kein kommerzieller Walfang mehr betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Die Insel wirbt als Tourismusstandort mit Onsen, Hotels, Badestränden sowie Golf- und Campingplätzen. An der Nordküste der Insel existiert ein Delfinarium. Zusammen mit der benachbarten Insel Tsushima bilden Teile der Insel seit 1968 den Iki-Tsushima-Quasi-Nationalpark, der in das Tourismuskonzept eingeflochten ist.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seit jeher waren die Insel Iki und Tsushima wichtige Brücken zwischen Japan und der koreanischen Halbinsel. Ihre Nähe zum asiatischen Festland machte sie jedoch wiederholt zu einem empfindlichen Angriffsziel für kontinentale Invasionsversuche.", "section_level": 1}, {"title": "Altertum.", "content": "Im \"Weizhi Worenchuan\" (jap., \"Gishi Wajinden\", dt. „Aufzeichnungen von Wei: Leben der Menschen von Wa“), ein Teil der \"Chroniken der Drei Reiche\", einem zum Ende des dritten Jahrhunderts verfassten chinesischen Bericht über das auf einem weitgestreckten Archipel östlich der koreanischen Halbinsel lebende Volk der \"Wa\" wird ein „Land Iki“ (, \"Iki-koku\") als eines der vom Königreich Yamatai beherrschten Länder aufgeführt. Doch da die Entfernungsangaben in dem Bericht die Insel als Standort dieses Landes ausschließen, bestehen Zweifel, ob das Iki der Yayoi-Zeit mit der heutigen Insel übereinstimmt. Durch archäologische Grabungen in der Taishō- und Shōwa-Zeit, bei der mehrere große Yayoi-zeitliche Siedlungen entdeckt wurden, rückte die Wahrscheinlichkeit dieser Übereinstimmung wieder in greifbare Nähe.", "section_level": 2}, {"title": "\"Harunotsuji\" – Die Hauptsiedlung des Landes Iki zur Yayoi-Zeit?", "content": "Im Dezember 1995 veröffentlichte das für die Auswertung der Funde und Befunde zuständige „Komitee für Bildung und Erziehung, Präfektur Nagasaki“ (, \"Nagasaki-ken kyōiku iinkai\"), dass die Fundstätte \"Harunotsuji\" () die Hauptsiedlung jenes im \"Gishi Wajinden\" genannten Landes Iki gewesen sei. Für diese These spräche, dass die Entfernungsangaben in der Chronik äußerst ungenau sind. Die geografische Position ließe sich somit nicht präzise ermitteln. Abgesehen von den unstimmigen Entfernungsangaben bestehe daher kaum Anlass zum Zweifel, dass es sich bei der Insel um jenes antike Iki handele. \"Harunotsuji\" ist zudem die zweitgrößte Yayoi-zeitliche Siedlung nach der Grabung \"Tōko\" () in der Präfektur Nara. Die Auswertung der ausgegrabenen Artefakte, darunter Magatama, Waffen, Keramika, Knochen und Glasschmuck, weisen auf einen engen Kontakt zu den japanischen Inseln und dem asiatischen Festland während der Yayoi-Zeit hin. Neben \"Harunotsuji\" wurden bei den zwei weiteren Grabungen an den Fundstätten \"Karakami\" () und \"Kurumade\" () Artefakte der Yayoi-Zeit geborgen.", "section_level": 3}, {"title": "Mittelalter bis Frühmoderne.", "content": "Nach der Toi-Invasion (1019) entspannen sich private Handelsbeziehungen zwischen Goryeo, Tsushima, Iki und Kyūshū. Die Insel wurde der Herrschaft der Matsuura-Sippe (, \"Matsuura-tō\") unterstellt. In der Kamakura-Zeit rissen durch die mongolischen Invasionsversuche der Jahre 1274 und 1281 die Handelsbeziehungen wieder ab. Die Invasoren fielen beide Male zunächst grausam über die schlecht verteidigten Inseln Iki und Tsushima her, bevor man zur Bucht von Hakata weiterzog. Später wurde die Insel neben Tsushima und Matsuura zu einem Hauptstützpunkt der Wokou-Piraten. In der Edo-Zeit war die Insel unter der Herrschaft des Klans der Hirado-Matsuura ein Teil des Lehens Hirado.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Insel verfügt über Fährterminals in Ashibe, Ishida und Gōnoura, welche Iki nach Japan anbinden. Der an der Ostküste befindliche Flughafen Iki verbindet die Insel mit der Präfekturhauptstadt Nagasaki. Die Staatsstraße 382 verbindet die Ortschaften des Insel miteinander, der ÖPNV ist durch Buslinien der Gesellschaft „Iki-Kōtsū“ gewährleistet.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nicht-Japanische Sekundärliteratur.", "content": "Volkskunde Archäologie", "section_level": 2}, {"title": "Japanische Sekundärliteratur.", "content": "Archäologie", "section_level": 2}], "src_summary": "Iki (japanisch, \"Iki no shima\", wörtlich: „Einkap-Insel“) ist eine japanische Insel, die sich in 20 km Entfernung nordnordwestlich vor Kyūshūs Halbinsel Higashi-Matsuura und südöstlich der Tsushima-Inseln befindet.", "tgt_summary": "壹岐岛是一个位于日本九州北方玄界滩的岛,南北17公里、东西14公里。壹岐岛除了本岛以外,还有21个附属岛屿:当中5个岛有人居住、其余16个岛是无人岛。壹岐岛的位置刚好在九州和对马岛的中间。", "id": 1423526} {"src_title": "Ōtani Kōzui", "tgt_title": "大谷光瑞", "src_document": [{"title": "Lebensweg.", "content": "\"Ōtani Kōzui\" trug in seiner Kindheit den Namen \"Takamaro.\" Er war der Sohn einer Konkubine seines Vaters \"Ōtani Koson.\" Mit 10 Jahren trat er in den Orden ein, wo er den buddhistischen Namen \"Kyō-nyo\" () erhielt. Seine Ausbildung erhielt er an der Adligenschule (\"gakushū'in\") in Tokio. Unter Maeda Keiun hatte er in Kyōto bereits buddhistische und chinesische Klassiker studiert.", "section_level": 1}, {"title": "Europareise.", "content": "Ōtani und seine Frau „studierten“ in London, wobei er es nicht für nötig erachtete, die englische Sprache zu erlernen, da er ein angemessenes Gefolge mit Dolmetschern unterhielt (S. 52, 92). Er wurde als erster Japaner Mitglied der Royal Geographical Society und traf mehrere Zentralasienforscher, wie beispielsweise Sven Hedin und Albert von Le Coq. Noch von England aus organisierte er drei kleinere Expeditionen, die, aus drei verschiedenen Richtungen kommend, buddhistische Monumente in Zentralasien erforschen sollten. Tatsächlich startete nur eine dieser Forschungsreisen. Er selbst begab sich „in Stil“ von London zum Kaspischen Meer, von dort per Pferd nach Kaschgar und in den Pamir. Danach widmete er sich den buddhistischen Stätten in Indien. In Sarnath hinterließ er eine Gedenktafel mit der Inschrift, dass „Kozui von Japan“ diese Stätte wiederentdeckt habe. In Bodhgaya traf er 1903 mit Kawaguchi Ekai zusammen, der, von seiner ersten Reise aus Tibet kommend, dem jungen Hakushaku aus erster Hand über dieses Land berichtete (S. 4, 93).", "section_level": 2}, {"title": "Tempel-Vorsteher.", "content": "Nach dem Tod seines Vaters Myōnyo (1850–1903) trat er 1903, schnell nach Japan zurückkehrend, die Nachfolge des Vorstehers des Nishi Hongan-ji an. Zugleich erbte der 27-jährige den Kazoku-Titel Hakushaku. Gleichzeitig förderte er weiter Expeditionen. Nach einer Reise in die Mandschurei 1906 widmete er sich der „Modernisierung“ des japanischen Buddhismus, die so aussehen sollte, dass die anderen Schulen der Jōdo-Shinshū unterstellt werden sollten. Die bedeutende Schule war seit dem ersten chinesisch-japanischen Krieg in China und der Mandschurei missionierend aktiv geworden. Im Jahr 1908 traf sein jüngerer Bruder \"Sonyu\" mit dem Dalai Lama zusammen, der sich am Wu Tai Shan () aufhielt (S. 76). Auf dem Kōbe überblickenden Hügel \"Rokko\" errichtete Ōtani auf einem weitläufigen Gelände die verschwenderisch ausgestattete Villa \"Nirakuso,\" deren Steine aus China importiert wurden. Zu ihr gehörten auch eine Wetterstation, eine Druckerei und ein Schulungszentrum für Jugendliche. Er machte keinen Unterschied zwischen seinem Privatvermögen und dem des Nishi Hongan-ji. Er hielt englische Dienstmädchen und einen Butler. Im Jahre 1910 begab er sich zum dritten Mal nach Indien, eine Jagdreise im großen Stil, die in den Nahen Osten und nach Europa fortgesetzt wurde. Seine Frau infizierte sich mit Malaria, an deren Folgen sie kurz nach der Rückkehr nach Japan starb. Sein verschwenderischer Lebensstil führte 1913 dazu, dass er und die Sekte vor dem Bankrott standen. Die Schulden betrugen etwa 5 Millionen Yen. Der Verkauf einiger Kunstwerke des Tempels konnte die Summe nicht decken. Er versuchte sich in spekulativen Geschäften und Schwindel. Der Versuch, Tempelland an die kaiserliche Familie zum 20fachen Preis zu verkaufen wurde vereitelt, als die entsprechenden Bestechungsversuche bekannt wurden. Der Finanzskandal, von der Presse totgeschwiegen, zwang ihn 1914 zur Niederlegung seines Amtes, sein Adelsprädikat verlor er. Am 1. November verließ er das Land in der Überzeugung, nie wieder zurückkehren zu können (S. 148ff). Sein minderjähriger Neffe Shōnyo (1911–2002) wurde 23. Vorsteher. Die Villa brannte unter ungeklärten Umständen ab. Die gewährte Pension erlaubte es ihm, auf dem asiatischen Festland weiterhin anständig zu leben. Er erwarb Plantagen auf Formosa, Java und in China.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungstätigkeit.", "content": "Die anderen Teilnehmer seiner ersten Expedition kehrten im Mai 1904 nach Japan zurück. Ōtani selbst nahm nie die Mühen einer Reise nach Tibet auf sich, er war jedoch die treibende Kraft hinter den entsprechenden Expeditionen, besonders während der Zeit 1910–1920, als sich die tibetisch-japanischen Beziehungen entfalteten. 1908 und 1911–1912 sandte er Tachibana Zuichō und Yoshikawa Koichiro in die Region von Dunhuang. Während ihres achtwöchigen Aufenthalts sammelten sie 400 Manuskripte ein. Jeder ihrer Schritte wurde von Agenten der Russen und Briten überwacht, da angenommen wurde, dass es sich eigentlich um eine Spionagemission handele. Aoki Bunkyo () hielt sich für die Sekte in Lhasa auf. Etwa ein Drittel der Sammlungen verkaufte Ōtani an den langjährigen Freund der Familie General Terauchi Masatake, als dieser Generalgouverneur von Korea war. Dieser, der hochwertigste Teil seiner „Ōtani-Sammlung“ von Antiquitäten, verblieb nach Ende des Krieges in Korea und ist seit 1988 im Koreanischen Nationalmuseum ausgestellt (S. 97 Fn. 8). Die anderen Teile sind für die Zentralasienforschung noch immer bedeutend, obwohl sie heute verstreut sind. Zusätzlich zu seinen religiösen Verpflichtungen und seinen Zentralasien-Aktivitäten schrieb Ōtani über China, die Mandschurei und über chinesisches Porzellan.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Tätigkeit.", "content": "Ōtani war zeitlebens ein fanatischer, xenophober Nationalist, der sich gegen das Erlernen des Englischen an japanischen Schulen aussprach. Politisch war er stark für die imperialistische Entwicklung Japans engagiert. Während des Russisch-japanischen Kriegs forderte der Patriarch seine Gläubigen auf, Kriegsanleihen zu zeichnen, dafür stellte er 1500 seiner Priester in 29 Tempeln ab, was ihm zwei Jahre nach Kriegsende vom Tennō eine Belobigung einbrachte. 130 seiner Priester dienten als Armeeseelsorger, die danach als Missionare in der Mandschurei blieben (S. 3, 93ff). Er brachte auch seine Interpretation des Nirvana-Sutras zum Ausdruck, dass die Tötung von Minderwertigen (durch japanische Waffen) an sich eine Gnadenhandlung darstelle, da sie derartigen Untermenschen die Chance auf eine bessere Wiedergeburt gäbe. Bald nachdem die nationalistischen Ideologien, denen Ōtani nahestand, in Japan zur Doktrin erhoben wurden und die militaristische Fraktion die Regierungsgewalt übernahm, wuchs Gras über die Finanzaffäre und er konnte zurückkehren. In das \"Dai-Tōa kensetsu shingikai\" wurde er 1941 berufen. Nach der Niederlage 1945 hat er sich aus der Öffentlichkeit nach Kyōto zurückgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Seine Frau \"Kazuko,\" die er 1898 heiratete, war die ältere Schwester der Kaiserin Teimei Kōgō, Tochter des kaiserlichen Prinzen Kujō Michitaka und wird als starke Persönlichkeit beschrieben, die auch innerhalb der Sekte eine führende Rolle einnahm. Bis zu ihrem frühen Tod 1911 begleitete sie ihn auf allen seinen Reisen (S. 92f). Die Dichterin Kujō Takeko ist seine jüngere leibliche Schwester.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Die japanische Nationalbibliothek verzeichnet seine Werke unter der „Author Heading=/大谷光瑞18761948“", "section_level": 1}], "src_summary": "Ōtani Kōzui, jap., (* 27. Dezember 1876; † 5. Oktober 1948) war der 22. Oberste (, \"Monshu\") des buddhistischen Tempels Nishi Hongan-ji der Jōdo-Shinshū (der \"Wahren Schule des Reinen Landes\") im japanischen Kyōto. Nach 1868 wurde er in den nach westlichem Modell gebildeten Adelsstand erhoben und erhielt den Titel \"Graf\". Er finanzierte Expeditionen zu buddhistischen Stätten in Zentralasien, wie zum Beispiel Subashi. Nach seinem Rücktritt wegen betrügerischer Machenschaften widmete er sich der Erforschung des Buddhismus auf dem asiatischen Festland. Auf ihn gehen die Verbindungen der Sekte und ihrer Ōtani-Universität mit Tibet zurück.", "tgt_summary": "大谷光瑞(,1876年-12月27日-1948年-10月5日),日本僧人、探险家,净土真宗西本愿寺派第22代当主(1903年至1914年在位),法号镜如,伯爵。其父是本愿寺第21代家主本愿寺明如,幼名峻麿。", "id": 1044782} {"src_title": "Sophie von Oranien-Nassau", "tgt_title": "索菲公主 (荷蘭)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sophie war die einzige Tochter von König Wilhelm II. der Niederlande (1792–1849) und seiner Ehefrau, der russischen Großfürstin Anna Pawlowna, eine Tochter des Zaren Paul I. und der Zarin Maria Feodorowna, geborene Prinzessin Sophia Dorothea von Württemberg. Die Prinzessin wurde sehr sorgfältig ausgebildet. Den Religionsunterricht übernahm Sophies Vater, der auch dafür sorgte, dass die Prinzessin in ländlichen Tätigkeiten wie Melken, Käsemachen und Spinnen unterwiesen wurde. Sophie heiratete am 8. Oktober 1842 in Den Haag ihren Cousin, den nachmaligen Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (1818–1901), den einzigen Sohn des Großherzogs Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach und Sophies Tante, der Zarentochter Maria Pawlowna Romanowa. Sie zog zu ihrem Mann nach Weimar ins Residenzschloss. Sophie war nach dem Tod der drei Söhne ihres Bruders, Wilhelm III., König der Niederlande, ab 1890 die nächste in der Thronfolge der Niederlande. Nach dem Tod ihres ältesten Sohnes zog sich Sophie weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Sie verstarb nach einer Erkältung an Herzschwäche. Nach Sophie wurde die Sophienhütte, eine 1852 gegründete Glashütte in Ilmenau, benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Sophie und der schriftliche Goethe-Nachlass.", "content": "Die Großherzogin war als Allein-Erbin von Goethes schriftlichem Nachlass hauptverantwortlich für weitreichende, bis heute prägende Entscheidungen, die die schriftliche Hinterlassenschaften Goethes und danach auch Schillers und weiterer Geistesgrößen zusammenhielten und die Unterbringung sowie die wissenschaftliche Erschließung und Erforschung in einem eigens zu diesem Zwecke errichteten schlossähnlichen Archivgebäude – dem heutigen Goethe- und Schiller-Archiv – zur Folge hatten. Walther von Goethe, der letzte Nachkomme Johann Wolfgang von Goethes, hatte die Großherzogin in seinem Testament zur Allein-Erbin der schriftlichen Hinterlassenschaft seines Vorfahren bestimmt. 1885 entstand auf Sophies Anregung die Goethe-Gesellschaft in Weimar mit Unterstützung von Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach. Dem Beispiel des Walther von Goethe folgten Enkel und Urenkel Schillers, die dessen Bibliothek 1889 der Großherzogin in einer Schenkung überantworteten. Sophie initiierte auch die erste kritische, 143 Bände umfassende Ausgabe der veröffentlichten Werke Goethes im Böhlau Verlag von Hermann Böhlau, die sogenannte „Sophien-Ausgabe“. Eine Tafel am heutigen Stadtarchiv Weimar, dem einstigen Verlagshaus Böhlau (Anschrift: Kleine Teichgasse 6), erinnert an diese „Sophien-Ausgabe“.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Sophie engagierte sich als Landesmutter sehr sozial. Aus ihrem königlichen Erbe standen der Großherzogin bedeutende finanzielle Mittel zur Verfügung. Sie gründete 1854 die erste höhere Mädchenschule, das so genannte „Sophienstift“ (das als ihre „Lieblingsgründung“ galt), und 1875 die Sophienhausschwesternschaft als Pflegerinnenanstalt, die Blinden- und Taubstummen-Anstalt in Weimar, die Sophienheilstätte bei Bad Berka und ein Krankenhaus in Kaltennordheim. Sie förderte das Schulwesen und die Gründung von Kleinkinderbewahranstalten. Sophie war auch die Gründerin des Kinderheilbades in Stadtsulza (heute Bad Sulza), das nach ihr benannt wurde. Vor allem im ärmeren Landesteil des Großherzogtums, der Rhön, unterstützte Sophie – ganz bewusst fernab der öffentlichen Wahrnehmung – Gemeinden, Schulen und Kirchen. Sie ließ 1886 auf Anregung von Dr. Ludwig Pfeiffer das sogenannte „Sophienhaus“, das Diakonissen-Mutterhaus von Weimar, erbauen. 1887 begann im Sophienkrankenhaus die systematische Ausbildung von Krankenschwestern. – Ein Engagement, dessen Tradition bis heute wirkt: Weimars heutiges modernes Krankenhaus – die Sophien- und Hufeland-Klinikum gGmbH – ist Nachfolgerin des Jahrzehnte lang betriebenen Sophien-Krankenhauses und hat einen Teil seiner Wurzeln im sozialen Verantwortungsbewusstsein der Großherzogin Sophie. Zu den fast in Vergessenheit geratenen Fakten gehört, dass Großherzogin Sophie als Mäzenatin maßgeblich den Wiederaufbau der Wartburg gefördert hat. Das nach ihr benannte Sophienbad in Eisenach ist eines der ältesten Jugendstilbäder Deutschlands. 1899 eröffnet, wird es heute anders genutzt – die Gesamtanlage steht unter Bestandschutz. Die Zeit, in der sie und ihr Gemahl das Großherzogtum regierten, wird in Weimar „Silbernes Zeitalter“ genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Schulbenennung zu Ehren der Großherzogin Sophie.", "content": "Im Jahr 1902 bestand die Zweite Bürgerschule Weimar aus drei Schulgebäuden. Daher beschloss der verstärkte Schulvorstand am 21. Oktober 1902, jeder der drei Schulen einen Namen zu geben: die in der Bürgerschulstraße wurde zur \"Karl-August-Schule\", die in der Sophienstraße zu Ehren der Großherzogin zur \"Sophien-Schule\" und die in der Röhrstraße zu Ehren der Großherzogin Luise zur \"Luisen-Schule\". Die erste als Schulgebäude gebaute Schule in Apolda bekam den Namen \"Sophienschule\" und wurde am 3. Juli 1890 eingeweiht (nach 1945 Umbenennung in Pestalozzischule).", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus ihrer Ehe mit Carl Alexander stammen folgende Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelmina Sophie Marie Luise von Oranien-Nassau (* 8. April 1824 in Den Haag; † 23. März 1897 in Weimar) war eine Prinzessin der Niederlande und Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach.", "tgt_summary": "荷兰的索菲公主(,1824年-4月8日-1897年-3月23日),萨克森-魏玛-艾森纳赫大公夫人,荷兰国王威廉二世的独女。", "id": 1062353} {"src_title": "Diquatdibromid", "tgt_title": "敌草快", "src_document": [{"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Durch oxidative Kupplung von Pyridin über einem Raney-Nickel-Katalysator wird dieses zu 2,2'-Bipyridin umgesetzt. Die Ethylenbrücke in Diquatdibromid wird dann durch 1,2-Dibromethan gebildet:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Diquatdibromid ist ein 1957 von ICI (jetzt Syngenta) eingeführtes Kontaktherbizid, wird gegen Unkräuter eingesetzt und wirkt durch Hemmung der Photosynthese. Es eignet sich jedoch besonders zur Abtötung von Kartoffelkraut vor der Ernte (Sikkationsmittel). Die Anwendung der Verbindung ist jedoch in Deutschland auf wenige Fälle eingeschränkt (Kartoffeln, Hopfen). Eine Anwendung in Naturschutzgebieten und Nationalparks ist verboten (der Stoff wird als besonders gefährlich für Bienen und Wasserorganismen angesehen).", "section_level": 1}, {"title": "Zulassung.", "content": "In einer Reihe von Staaten der EU, unter anderem Deutschland und Österreich, waren Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen. 2019 wurde die EU-Genehmigung für Diquat als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln nicht erneuert. Für einige Mittel gilt noch eine Abverkaufsfrist bis zum 4. November 2019 und eine Aufbrauchfrist bis zum 4. Februar 2020. In der Schweiz sind weiterhin Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Diquat erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Diquatdibromid ist giftig. Es ist, wie Paraquat, ein sehr potenter Redoxzykler und führt zur Bildung von Superoxidanionen. Die gebildeten Hydroxylradikale zerstören die Lipidketten der Zellmembranen und führen so zum Zelltod. Als potentiell letale Dosis wird mit 6–8 mg angegeben, wobei es einen dokumentierten Vergiftungsfall gab, bei der der Patient eine Dosis von 60 mg/kg überlebte. Diquat führt initial zu einer lokalen toxischen Reaktion mit Ulzerationen und Schleimhautschwellungen im Gastrointestinaltrakt, was mit Erbrechen, Diarrhoe und Abdominalschmerzen verbunden ist. Im weiteren Verlauf kann es zu einem paralytischen Ileus mit Flüssigkeitssequestration und hypovolämem Schock kommen. Ein akutes Nierenversagen tritt meist innerhalb von ein bis vier Tagen auf. Häufig kommt es zu einer Leberzellnekrose mit gestörter Leberfunktion, die jedoch meist mild verläuft, transient ist und sich spontan bessert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diquatdibromid ist ein Salz und zugleich eine heterocyclische, organische Verbindung aus der Klasse der Bipyridine, die als schnell wirkendes Kontaktherbizid eingesetzt wird. Es ist ein farbloses bis gelbliches Pulver.", "tgt_summary": "敌草快(英语:Diquat)是一种兼具干燥剂与落叶剂作用的除草剂,通常以其二溴盐的形式即二溴敌草快作为有效成分。敌草快有许多商品名,包括Aquacide, Dextrone, Preeglone, Deiquat, Detrone, Reglone, Reglon, Reglox, Ortho-Diquat, Weedtrine-D, Weedol 2 以及与草甘膦组合使用的Resolva。", "id": 771341} {"src_title": "Bahnhof Kita-Senju", "tgt_title": "北千住站", "src_document": [{"title": "Verbindungen.", "content": "Kita-Senju ist ein Kreuzungsbahnhof, der von vier verschiedenen Bahngesellschaften genutzt wird. Die Jōban-Linie von JR East führt von Shinagawa und Ueno entlang der Pazifikküste nach Sendai. Je nach Tageszeit verkehren vier bis sieben Eil- und Schnellzüge je Stunde. Der Lokalverkehr auf der Jōban-Linie von und nach Abiko weist kurze Zugfolgen von wenigen Minuten auf; die Züge werden in Kita-Senju üblicherweise zur Chiyoda-Linie von Tōkyō Metro durchgebunden und fahren weiter bis Yoyogi-Uehara. Die Isesaki-Linie der Tōbu Tetsudō (im stadtnahen Bereich auch \"Tokyo-Skytree-Linie\" genannt) verbindet Asakusa mit Tōbu-dōbutsu-kōen, wo sich die Stammstrecke in mehrere Äste verzweigt. Es herrscht ein reger Verkehr mit kurzen Zugfolgezeiten und einer Vielzahl von Eil- und Lokalzügen, wobei letztere oft zur Hibiya-Linie von Tōkyō Metro durchgebunden werden. Der Tsukuba-Express stellt eine Verbindung zwischen Akihabara und Tsukuba her. Sämtliche Eil- und Lokalzüge halten hier, was ebenfalls eine dichte Zugfolge ergibt (einzelne Züge wenden in Moriya). Auf dem westlichen Vorplatz steht ein bedeutender Busbahnhof, der von 15 Linien der Gesellschaften Toei Bus, \"Tōbu Bus Central\" und \"Shin-Nihon Sightseeing Bus\" bedient wird, ebenso von mehreren Nachtbuslinien und einem Flughafenzubringer. Vor dem östlichen Eingang halten zwei Buslinien der Gesellschaft \"Keisei Bus\".", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Bahnhof steht an der Grenze der Stadtteile Senju (im Westen) und Senju-asahichō (im Osten), die beide zum Tokioter Bezirk Adachi gehören. Die Anlage ist von Süden nach Norden gerichtet und besitzt insgesamt 14 Gleise für den Personenverkehr, davon sieben ebenerdige, vier unterirdische und drei in erhöhter Lage. Diese verteilen sich auf vier Bahnhofteile, die durch weitläufige Fußgängerpassagen miteinander verbunden sind. Beim Osteingang steht die Tokyo Denki University, vor dem Westeingang die Einkaufszentren \"Lumine\" und \"Senju Mildix\". Unter dem westlichen Bahnhofsvorplatz halten die Chiyoda-Linie und die durchgebundenen Lokalzüge der Jōban-Linie. Der von Tōkyō Metro betriebene zweigleisige U-Bahnhof besitzt zwei Seitenbahnsteige. Daran schließt sich der älteste Bahnhofteil von JR East an, der den Eilzügen der Jōban-Linie vorbehalten ist. Er besitzt drei Gleise an einem Seiten- und einem Mittelbahnsteig. Darüber spannt sich das Empfangsgebäude in Form eines Reiterbahnhofs. An diesen angebaut ist der Bahnhof des Tsukuba-Express. Die beiden Gleise befinden sich in erhöhter Lage an zwei Seitenbahnsteigen, die mit Bahnsteigtüren ausgestattet sind. Dieser Teil ist der neueste; bis zu seinem Bau lagen hier Gleise für den Güterverkehr. Ganz im Osten teilen sich Tōbu Tetsudō und Tōkyō Metro den vierten und größten Bahnhofteil. Die dreigeschossige und vollständig überdachte Anlage umfasst sieben Gleise. Züge der Isesaki-Linie halten ebenerdig an zwei Mittelbahnsteigen mit vier Gleisen. Das erste Obergeschoss ist eine Verteilerebene mit zahlreichen Läden und Restaurants. Im zweiten Obergeschoss halten die U-Bahnen der Hibiya-Linie an einem Seiten- und einem Mittelbahnsteig mit zusammen drei Gleisen. Nach Shinjuku, Shibuya und Ikebukuro ist Kita-Senju der am viermeisten frequentierte Bahnhof in den Bezirken Tokios. Im Fiskaljahr 2018 nutzten durchschnittlich 220.903 Fahrgäste von JR East den Bahnhof, hinzu kamen 50.643 bei der Shutoken Shintoshi Tetsudō. Im Fiskaljahr 2017 betrug das durchschnittliche Fahrgastaufkommen der Tōbu Tetsudō 225.784 Personen täglich, während 149'510 Personen die Hibiya-Linie und 148.392 Personen die Chiyoda-Linie frequentierten.", "section_level": 1}, {"title": "Gleise.", "content": "JR East (ebenerdig) Tōbu Tetsudō / Tōkyō Metro Chiyoda-Linie (unterirdisch) Tōbu Tetsudō / Tōkyō Metro Hibiya-Linie (ebenerdig und in erhöhter Lage) Shutoken Shintoshi Tetsudō (in erhöhter Lage)", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die private Bahngesellschaft Nippon Tetsudō eröffnete den Bahnhof am 25. Dezember 1896, als Teil der Strecke zwischen dem heutigen Güterbahnhof Tabata und Tsuchiura, welche die Hauptstadt Tokio mit dem bedeutenden Jōban-Kohlerevier bei Hitachi verband. Knapp drei Jahre später entwickelte sich Kita-Senju zu einem suburbanen Eisenbahnknoten, als die Tōbu Tetsudō am 27. August 1899 den ersten Abschnitt der Isesaki-Linie von hier nach Kuki in Betrieb nahm. Weitere knapp drei Jahre vergingen bis zur Eröffnung der Strecke zwischen Kita-Senju und Azumabashi (heute Tokyo Skytree) am 1. April 1902. Nach dem Inkrafttreten des Eisenbahnverstaatlichungs­gesetzes übernahm das Eisenbahnamt (das heutige Eisenbahnministerium) am 1. November 1906 die Nippon Tetsudō, während die Tōbu Tetsudō bis heute unabhängig blieb. Im Vergleich zu den stadtseitigen Endstationen Ueno und Asakusa war die Fahrgastfrequenz in Kita-Senju ein halbes Jahrhundert lang deutlich geringer, was sich Anfang der 1960er Jahre zu ändern begann. Die \"Teito Kōsokudo Kōtsū Eidan\" (kurz Eidan, seit der Privatisierung im Jahr 2004 als Tōkyō Metro bekannt) verlängerte die Hibiya-Linie am 31. Mai 1962 von Minami-Senju bis hierher, mitsamt Durchbindung zur Isesaki-Linie. Am 20. Dezember 1969 verlängerte die Eidan die Chiyoda-Linie von Ōtemachi bis Kita-Senju, womit der Bahnhof nun an zwei U-Bahn-Linien angeschlossen war. Schließlich folgte am 20. April 1971 die Verlängerung der Chiyoda-Linie nach Ayase. Die Fahrgastfrequenzen stiegen rapide an und entsprachen bald den Werten von Bahnhöfen an der Yamanote-Linie. Aus diesem Grund musste der Bahnhof Kita-Senja in mehreren Etappen erweitert werden, um die Überlastung vor allem während der Hauptverkehrszeit zu verringern. Das in den Bahnhof integrierte Einkaufszentrum öffnete seine Tore am 28. März 1985. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Bahnhof am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über. 1992 begann der Ausbau des Bahnhofteils mit der Isesaki-Linie und der Hibiya-Linie zu einer dreigeschossigen Anlage, nach fünf Jahren waren die Arbeiten im März 1997 abgeschlossen. Am 24. August 2005 wurden die Bahnsteige für den Tsukuba-Express von Akihabara nach Tsukuba in Betrieb genommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Kita-Senju (jap., \"Kita-Senju-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū. Er befindet sich im Bezirk Adachi in Tokio und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, an dem sich drei Bahnstrecken und zwei U-Bahn-Linien kreuzen.", "tgt_summary": "北千住站()是位于日本东京都足立区千住旭町与千住二丁目,属于东日本旅客铁道(JR东日本)、东京地下铁、东武铁道、首都圈新都市铁道的铁路车站。", "id": 630569} {"src_title": "Vatopedi", "tgt_title": "瓦托派季乌修道院", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Unglaubwürdig ist der Bericht einer Gründung durch Kaiser Theodosius I., zutreffender dürfte die Version sein, auf Anregung des Athanasios Athonites hätten drei \"archontes\" aus Adrianopel – Athanasios, Nikolaus und Antonios – ein verfallenes Kloster wiederhergestellt (um 972). Das erste urkundliche Zeugnis stammt aus dem Jahre 985: auf einer Urkunde des \"protos\" für das Kloster Iviron hat der \"hegoumenos\" Nikolaus als Zeuge noch an letzter Stelle unterschrieben. 996 konnte der \"hegoumenos\" Nikephoros bereits an zweiter Stelle seine Unterschrift setzen – Vatopedi und Iviron folgten gleichrangig in der Hierarchie hinter der Großen Laura. Durch Schenkungen Kaiser Andronikos II. 1292 wurde Vatopedi zu einem der großen Landbesitzer, später förderten ebenso bulgarische Zaren und serbische Könige das Kloster, in dem gegen Ende des 12. Jahrhunderts der Zuzug slawischer Mönche eingesetzt hatte. In jungen Jahren war Gregorios Palamas Mönch in Vatopedi, sowie Sava von Serbien, bevor das Kloster Hilandar gegründet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude und Bibliotheksbestand.", "content": "Das Kloster hat das Erscheinungsbild einer Festung, die Gebäude stammen aus verschiedenen Epochen. Die Bibliothek besitzt rund 600 Handschriften aus byzantinischer Zeit, darunter seltene Werke des Claudius Ptolemäus, von Strabon und Pausanias, aber auch illuminierte Psalter und das berühmte Oktateuchfragment Codex Vatopedinus 602 mit 164 farbigen Miniaturen.", "section_level": 1}, {"title": "Immobilienskandal.", "content": "Das Kloster und sein aus Zypern stammender Archimandrit Efraim standen um 2008 im Mittelpunkt eines Immobilienskandals, der die Regierung des Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis aufs Schwerste erschütterte. Hauptstreitpunkt im Skandal um umstrittene Immobilientransaktionen zwischen dem griechischen Staat und dem Kloster war der Vistonida-See. Der See war dem Kloster angeblich vor fast 1000 Jahren von byzantinischen Kaisern vermacht worden. Obwohl die Besitzansprüche des Klosters streitig waren, wurden sie vom Staat anerkannt. Im Tausch gegen den See mit seiner gesamten Wasseroberfläche und allen Ufergrundstücken erhielt das Kloster 260 werthaltige Grundstücke in touristisch entwickelten Gebieten, auch im Olympiadorf in Athen, die es teilweise sogleich mit Gewinn weiterverkaufte. kritisierte die Opposition. Der dem Staat entstandene Schaden, der dadurch entstanden ist, dass die vom Kloster beanspruchten Seegrundstücke stark überbewertet und die staatlichen Tauschgrundstücke stark unterbewertet wurden, wird mit 100 Millionen Euro beziffert. Der Immobilienskandal führte bereits zum Rücktritt des in die Immobiliengeschäfte verwickelten Handelsmarineministers Giorgos Voulgarakis. Zwei Staatsanwälte traten zurück, weil sie von der Regierung in ihrer Ermittlungstätigkeit behindert worden seien. Unter starken Beschuss der Opposition geriet ferner der Regierungssprecher Staatsminister Theodoros Rousopoulos, ein Freund von Archimandrit Efraim und gleichzeitig enger Vertrauter von Ministerpräsident Kostas Karamanlis; Rousopoulos trat am 23. Oktober 2008 zurück. Am 25. Dezember 2011 wurde der Archimandrit von der griechischen Polizei festgenommen; wenige Tage später wurde er in das Hochsicherheitsgefängnis Korydallos bei Athen gebracht. Am 30. März 2012 wurde er nach Hinterlegung einer Kaution entlassen und kehrte in das Kloster zurück. Der russische Präsident Putin hatte sich für ihn eingesetzt, nachdem die wichtigste Reliquie des Klosters während der Wahlphasen in Russland erstmals überhaupt das Kloster verlassen hatte, um in Russland gezeigt zu werden. Der Putin-Vertraute Wladimir Jakunin hatte dazu erklärt, „Wir hoffen damit die geistliche Wiedergeburt Russlands, sowie der christlichen Werte und vor allem der Familie zu fördern.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kloster Vatopedi ( oder Βατοπαίδι, auch \"Vatopaidion\" umschrieben) liegt auf dem Berg Athos. Zwischen 1999 und 2007 lebten 50 bis 80 Mönche im Kloster. In der hierarchischen Rangordnung der Athosklöster nimmt Vatopedi heute den zweiten Rang ein. Es gilt als reichstes der Athos-Klöster.", "tgt_summary": "瓦托派季乌修道院 (;英语:Holy and Great Monastery of Vatopedi) 是希腊阿索斯山的一个东正教修道院,由三位来自哈德良堡的修士亚他那修、尼古拉和安东尼建于10世纪下半叶。", "id": 1524647} {"src_title": "Taqī ad-Dīn an-Nabhānī", "tgt_title": "塔基丁·纳卜哈尼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nabhani wurde 1909 in der Ortschaft Ijzim im damaligen osmanischen Haifa geboren. Er entstammte einer sufistischen Familie. Die Grundschule besuchte er in seinem Geburtsort, die weiterführende Schule in Akkon. Anschließend studierte er ab 1928 vier Jahre islamisches Recht an der al-Azhar-Universität. Im Jahre 1932 schloss er sein Studium an der islamischen Hochschule Dar al-Ulum ab. Während seiner Zeit in Ägypten nahm Nabhani Kontakt zur Moslembruderschaft auf und lernte auch Sayyid Qutb kennen, jedoch trennte er sich von diesen – aufgrund von persönlichen Problemen. Nach seinem Studium kehrte er nach Palästina zurück und arbeitete als Lehrer an einer weiterführenden Schule in Haifa. Im Jahre 1940 wurde er zum beisitzenden Richter ernannt. Aus dieser Zeit stammen auch seine Kontakte zum nationalistischen Hadschi Amin el-Hosseini; 1945 wurde Nabhani zu dessen Anhänger. Dieser hat ihn als Vorsitzender eines hohen Rates zunächst als richterlicher Assistent in Haifa und später als Richter in Ramallah vermittelt wo er bis 1948 blieb. 1950 wechselte Nabhani als Richter zu einem Gerichtshof in Jerusalem und etablierte dort Kontakte zu einer Gruppe, die nach dem Palästinakrieg im Zuge der Jordanischen Annexion des Westjordanlandes zu Wortführern der nationalistischen Absichten ihrer Gemeinden aufgestiegen waren. Im Jahr 1953 gründete er die \"Hizb ut-Tahrir\". Bei den Parlamentswahlen 1954 erlangte diese Partei einen Sitz im Nordwesten der Westbank; diesen Sitz bekam ihr Mitglied Ahmad ad-Da'ur. In Nablus, Dschenin, Jerusalem und Hebron unterlag die Hizb ut-Tahrir den Kandidaten der nationalistischen und linksgerichteten Parteien. Im Jahre 1955 versagte Jordanien ihm die Wiedereinreise, so dass er sich in Beirut niederließ. 1973 geriet er in irakische Haft, wurde aufgrund der Intervention von einflussreichen Personen wieder freigelassen. Nabhani starb 1977 in Beirut und wurde dort auch beerdigt. Er veröffentlichte eine Reihe von Schriften in arabischer Sprache, auf welche sich Hizb ut-Tahrir stützt.", "section_level": 1}, {"title": "Ideologie.", "content": "Nabhani vertrat eine sehr rigide und radikale Interpretation des Islam. Sein Hauptwerk ist das Buch \"Nizam al-Islam\" (Die Ordnung des Islam). Er plädierte für Vollstreckung der Todesstrafe bei Unzucht und für das Abhacken der Hand bei Diebstahl. Menschen, die vom Gebet ablassen, sollen seiner Ansicht nach mit einer materiellen Strafe, z. B. Haft belegt werden. Der Mensch müsse an der Schari'a Allahs festhalten, die ihm vom Gesandten Allahs überbracht wurde. Die Scharia ist nach seiner Lesart eine von dem menschlichen Verstand unabhängige Quelle. Auch als Beleg für ein Urteil der Scharia dürfe der Verstand nicht herangezogen werden. Als Beleg für die Scharia gelten die Offenbarungstexte, somit sei die Scharia keinerlei Veränderung unterworfen, sondern von Zeit, Ort und Menschenbild unabhängig. Der Islam ist in dieser Sicht die Lösung für alle Probleme der Menschheit, zu jedem Zeitalter, an jedem Ort, bei jedem Volk und in jeder Generation. Der Islam ist bei ihm eine Religion und Lebensordnung zugleich, die über alle anderen herrscht (Sure 3, Vers 19). Sein zentraler Begriff ist die Da'wa (Mission). Mit ihrer Hilfe sollen die Menschen sich wieder dem wahren Islam zuwenden. Vorbild dabei ist das Leben des Propheten Mohammed. Er ruft zum Kampf gegen die „westlichen Kolonialherren“ auf. Er verstand den Dschihad als ein Krieg gegen alle, die der Da'wa im Wege stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Der islamische Staat.", "content": "In seiner Schrift „Die Lebensordnung des Islam“ legt Nabhani in einem Verfassungsentwurf dar, wie er sich den islamischen Staat vorstellt. Eine kurze Auswahl aus dem 186 Artikel umfassenden Entwurf:", "section_level": 2}], "src_summary": "Scheich Muhammad Taqi ad-Din bin Ibrahim bin Mustafa bin Ismail bin Yusuf an-Nabhani (auch \"Taqiuddin an Nabhani\", ; * 1909 in Haifa; † 1977) war ein islamischer Rechtsgelehrter. Er war Gründer und Führer der Hizb ut-Tahrir.", "tgt_summary": "穆罕默德·塔基丁·本·易卜拉欣·本·穆斯塔法·本·伊斯梅尔·本·优素福·纳卜哈尼(1909年-1977年-12月11日)生于巴勒斯坦海法,伊斯兰教组织伊扎布特的创始人。", "id": 2040185} {"src_title": "Inoue Kowashi", "tgt_title": "井上毅", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er stammt aus einer Samurai-Familie und war der dritte Sohn von Iida Kengoei bzw. Gongobei (), einem Vasallen des \"Nagaoka kenmotsu\" () im Han (Lehen) Kumamoto. 1866 wurde er von Inoue Shigesaburō () adoptiert. Inoue zeigte schon früh eine hohe intellektuelle Begabung, so soll er bereits als Kleinkind das \"Hyakunin Isshu\" auswendig aufsagen gekonnt haben. Im Alter von vierzehn Jahren wurde er zur Unterrichtung zum konfuzianischen Gelehrten Kinoshita Saitan (; 1805–1867) geschickt, der schon Yokoi Shōnan (; 1809–1869) und Motoda Nagazane (1818–1891) ausgebildet hatte. 1862 begann Inoue ein Studium am Jishūkan (), der konfuzianischen Hochschule des Kumamoto-han, wo er sein Interesse für das Verhältnis von Religion und Politik entwickelte. 1867 wurde Inoue von der Han-Regierung nach Edo geschickt, um dort Französisch zu lernen. Wegen der politischen Wirren der Meiji-Restauration verließ er Edo jedoch und setzte von Dezember 1867 bis April 1868 sein Studium am Sankeijuku () in Yokohama unter dem anti-christlichen Konfuzianer Yasui Sokken (; 1799–1876) fort. Danach kehrte er kurzfristig nach Kumamoto zurück, studierte einige Monate in Nagasaki und kehrte schließlich zum Abschluss seiner Studien nach Tōkyō zurück. 1871 begann Inoue seinen Dienst im Justizministerium unter Etō Shimpei (; 1834–1874). Im folgenden Jahr nahm Inoue an einer von Etō organisierten Mission teil, bei der er in Europa ausländische Rechtssysteme studierte. So hörte er für drei Monate Vorlesungen von Gustave Emile Boissonade (1825–1910) an der Sorbonne und lernte das preußische Verfassungswesen schätzen. Nach seiner Rückkehr nach Japan im November 1873 übersetzte Inoue mehrere europäische Rechtstexte, darunter das französische Strafgesetzbuch. Nachdem Etō von seinem Regierungsamt zurücktreten musste, begann Inoue für Ōkubo Toshimichi zu arbeiten, dem er in den diplomatischen Belangen bezüglich der von Saigō Tsugumichi (, 1843–1902) militärisch geführten, japanischen Taiwan-Expedition von 1874 half und zusammen mit Boissonade nach Peking begleitete. 1875 trat Inoue als Berater in den Dienst von Itō Hirobumi. Im selben Jahr begleitete Inoue Mori Arinori (, 1847–1889) auf einer Mission zur Beilegung der Korea-Problematik nach China. Ab Ende der 1870er half Inoue als Verfasser von zwei maßgeblichen Gedenkschriften, die er mit zusammen mit Hermann Roesler schrieb, Iwakura Tomomi bei dessen Bestrebungen, die geplante Meiji-Verfassung inhaltlich am preußischen System auszurichten. Inoue argumentierte hierin damit, dass die preußische Verfassung eher dem japanischen Kokutai entspräche als die englische und dass die vollständige Souveränität des japanischen Staates in der Person des Tennō liegen müsse. Von 1886 bis 1888 beteiligte sich Inoue aktiv an konkreten Entwürfen zur Verfassung, wobei seine Entwürfe in wesentlichen Punkten liberaler als die schließlich tatsächlich verkündete Meiji-Verfassung waren. Inoue engagierte sich ab 1878 auch aktiv in der japanischen Bildungspolitik, worin er sich ebenfalls stark am Kokutai-Ideal orientierte. Im Sinne einer starken japanischen Nation argumentierte er in einer für Yamagata Aritomo geschriebenen Rede für einen durch staatliche Erziehung geförderten Patriotismus. Mitte 1890 beteiligte sich Inoue unter dem neuen Bildungsminister Yoshikawa Akimasa (; 1842–1920) an der Ausarbeitung des Kaiserlichen Erziehungsedikts. Inoues unter Beteiligung von Yamagata Aritomo und Motoda Eifu zustande gekommener Entwurf wurde schließlich maßgeblich für das im Oktober desselben Jahres erlassene Edikt. 1893 wurde Inoue zum Bildungsminister im zweiten Kabinett von Itō Hirobumi ernannt. In seiner kurzen Amtszeit machte er sich stark für moralische Erziehung im konfuzianischen Sinn, die Bereitstellung gleicher Bildungschancen für alle japanischen Untertanen und die Stärkung praktischer Ausbildung, insbesondere im technisch-industriellen Sektor. Aus gesundheitlichen Gründen musste Inoue am 29. August 1894 zurücktreten und zog sich auf eine Residenz zurück, ohne sich jedoch bis zu seinem Tod wieder zu erholen. Im Januar 1895 wurde er mit dem Titel Shishaku geehrt. Am 17. März desselben Jahres verstarb er.", "section_level": 1}], "src_summary": "Inoue Kowashi (jap. ; * 18. Tag des Zwölften Monats im Jahr 1843 (Tempō 14) bzw. am 6. Februar 1844 in Takebe, Kumamoto-han, Provinz Higo; † 17. März 1895) war ein bedeutender japanischer Staatsmann, der sich insbesondere in den Bereichen der Verfassungskunde und der Bildungspolitik der Meiji-Zeit erfolgreich engagiert hatte.", "tgt_summary": "井上毅(1843年-2月6日-1895年-3月17日),是日本明治时期的一位政治家。", "id": 2160875} {"src_title": "Alexander William Williamson", "tgt_title": "亚历山大·威廉·威廉姆逊", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Williamson wurde am 1. Mai 1824 in Wandsworth, einem Stadtteil Londons, als zweites von drei Kindern geboren. Nach Schulbesuchen in London, Dijon und Wiesbaden begann er 1841 ein Medizinstudium in Heidelberg. Leopold Gmelin weckte dort sein Interesse an der Chemie. 1844–1846 lernte Williamson im Labor von Justus von Liebig in Gießen und wurde dort promoviert. Anschließend studierte er in Paris von 1846 bis 1849 Mathematik; nebenbei baute er ein privates Labor auf und entwickelte dort die ersten Schritte der Ethersynthese. 1849 nahm Williamson die Professur für Angewandte Chemie am University College London an, ab 1855 auch für Allgemeine Chemie. 1850–1851 entstanden Veröffentlichungen über die Struktur von Alkoholen und Ethern, worin er die Ähnlichkeit dieser Stoffklassen mit Wasser aufzeigt. Nach Untersuchungen der Ethersynthese aus Ethyliodid und Natriumethylat sowie aus Ethanol unter Schwefelsäure-Zusatz erschienen mehrere Veröffentlichungen zu diesem Thema, worin Williamson seinen berühmten Zeitgenossen Liebig, Alexander Mitscherlich und Jöns Jakob Berzelius widerspricht und letztlich Recht behält. Der Brite entdeckte auch als einer der ersten, dass viele organische Reaktionen je nach gewählten Bedingungen reversibel verlaufen. Ab 1869 studierte er die damals noch recht junge Atomtheorie und sah darin eine hervorragende Erklärung der von ihm entdeckten Zusammenhänge. 1887 zog sich Williamson von der aktiven Lehrtätigkeit und Forschung zurück. 1855 wurde er Mitglied (Fellow) der Royal Society. 1862 erhielt er die Royal Medal. 1873 wurde er korrespondierendes Mitglied der Académie des sciences. Ab 1874 war er auswärtiges Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften, ab 1875 korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und ab 1891 der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg. 1883 wurde er Ehrenmitglied (\"Honorary Fellow\") der Royal Society of Edinburgh.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander William Williamson (* 1. Mai 1824 in Wandsworth; † 6. Mai 1904 in Haslemere) war ein britischer Chemiker des 19. Jahrhunderts, der vor allem durch die nach ihm benannte Ethersynthese bekannt wurde.", "tgt_summary": "亚历山大·威廉·威廉姆逊(英语:Alexander William Williamson,另译:亚历山大·威廉·威廉森,1824年-5月1日-1904年-5月6日),英国化学家,他被认为是有机合成的先驱人物。有机化学工业中著名的“威廉姆逊合成”即以他的名字命名。他也是日本近代化先驱“长州五杰”的重要导师。", "id": 801830} {"src_title": "Dasmariñas", "tgt_title": "达斯马里尼亚斯", "src_document": [{"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Dasmariñas grenzt im Norden an die Stadtgemeinde Imus, im Osten an die Stadtgemeinde San Pedro, im Nordosten durch den Fluss Embarcadero getrennt an die Stadtgemeinde Carmona, im Süden an die Stadtgemeinde Silang sowie durch den Fluss Ylang-Ylang getrennt an die Stadtgemeinde General Trias. Bis auf San Pedro in der Provinz Laguna gehören alle Nachbargemeinden zur Provinz Cavite.", "section_level": 1}, {"title": "Baranggays.", "content": "Dasmariñas ist politisch unterteilt in 76 Baranggays.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name geht auf den spanischen Gouverneur Gómez Pérez Dasmariñas zurück, der von 1590 bis 1593 Gouverneur der Philippinen war. Nach seinem Tod war sein Sohn Luis Pérez Dasmariñas von 1593 bis 1596 Gouverneur der Philippinen. Dasmariñas bedeutet in galizischer Sprache wörtlich übersetzt „von der Marine“", "section_level": 1}, {"title": "Bestrebungen zur Stadterhebung.", "content": "Bestrebungen Dasmariñas von einer Stadtgemeinde (\"municipality\") zu einer Stadt (\"component city\") zu erheben, führten zu Volksabstimmungen in den Jahren 1997 und 2000. Beides Mal wurde das Referendum von einer überwältigenden Mehrheit abgelehnt. Im Dezember 2009 wurde Dasmarinas schließlich zur Stadt gemacht.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Dasmariñas ist eine der am schnellsten wachsenden Stadtgemeinden der Provinz Cavite. Zahlreiche Geschäfte, darunter große Einkaufszentren, Fast Food Restaurants, Lebensmittelgeschäfte, Warenhäuser, Restaurants und andere dienstleistungsorientierten Geschäfte konzentrieren sich überwiegend im Hauptort. Industrieunternehmen sind am Stadtrand angesiedelt. Dasmariñas ist die Stadtgemeinde mit den meisten Universitäten in der Provinz Cavite. Dasmariñas hat sich von einer auf Landwirtschaft basierenden Wirtschaft zu einer hoch verdichteten Industriestadt gewandelt. Drei bedeutende Industrieparks, namentlich \"First Cavite Industrial Estate (FCIE)\" im Baranggay Langkaan, Dasmariñas Technopark im Baranggay Paliparan I und NHA in Bagong Bayan liegen in Dasmariñas. Darüber hinaus gibt es verteilt auf die verschiedenen Baranggays 240 weitere Fabriken und Geschäfte. Insgesamt gibt es in Dasmariñas 309 laufende Wirtschaftsunternehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Dasmariñas ist Standort mehrerer High Schools, Universitäten, Hochschulen und Fach- und Berufsschulen. Unter den Bildungseinrichtungen in Dasmariñas sind:", "section_level": 2}], "src_summary": "Dasmariñas (oft verkürzt auf \"Dasma\"; offiziell: \"City of Dasmariñas\"; Filipino: \"Lungsod ng Dasmariñas \") ist eine Stadt (\"component city\") in der philippinischen Provinz Cavite. Sie liegt ungefähr 30 km südlich von Manila. Dasmariñas war bis zur Stadterhebung am 25. November 2009 durch den \"Republic Act No. 9723\" bezogen auf die Einwohnerzahl die größte Stadtgemeinde der Philippinen.", "tgt_summary": "达斯马里尼亚斯(西班牙语:Dasmariñas)是菲律宾甲拉巴松甲米地省的城市之一,位于首都马尼拉市以南30公里,名称来源于过去西班牙的菲律宾总督戈麦斯·佩雷斯·达斯马里尼亚斯()的名字,2009年升级为城市,2010年人口为575817人,土地面积为90.1万平方公里,共有75个镇,主要宗教为基督教。", "id": 2857644} {"src_title": "Münzprüfer", "tgt_title": "驗鈔機", "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Münzprüfer können die Münzen auf Größe, Dicke, Gewicht, Prägetiefe, Rändelung und andere Materialeigenschaften testen. Sie sortieren dabei nicht nur Falschgeld aus, sondern weisen auch unerwünschte Münzwerte zurück. Einfache Münzprüfer führen nur eine Gut-Schlecht-Sortierung durch, komplizierte Modelle können die angenommenen Münzen auch nach ihrem Wert sortieren. Münzgeldwechsler sammeln angenommene Münzen und geben sie auf Verlangen zum Beispiel als Wechselgeld aus. Statt Münzen können auch Jetons oder Tokens angenommen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Mechanische Münzprüfer.", "content": "Der einfachste mechanische Münzprüfer ist der Münzeinwurfschlitz. Er kann schon nach Größe und Dicke sortieren. Eine andere einfache Form eines mechanischen Münzprüfers ist der Drehhebel bei Kaugummiautomaten. Mechanische Münzprüfer werden beim Bau auf einen oder mehrere Münzwerte festgelegt und können nicht ohne großen Aufwand auf einen anderen Münzwert umgebaut werden. Die Münzprüfung durch eine Mechanik erlaubt es nicht, die Münzen auf so viele Parameter zu testen, wie es für einen elektronischen Münzprüfer möglich ist. Meist werden sie nur nach Durchmesser, Dicke und magnetischer Permeabilität geprüft, bei aufwendigeren Systemen ist über ein Wippensystem auch eine Sortierung nach Gewicht möglich. Nach Einführung des elektronischen Münzprüfers wurden die mechanischen Münzprüfer weitestgehend verdrängt. Ein großes Einsatzgebiet für mechanische Münzprüfer war lange Zeit noch der Zigarettenautomat, da dieser nicht immer über einen Stromanschluss für einen elektronischen Münzprüfer verfügt. Nachdem Münzprüfer mit Batterieversorgung erhältlich waren, verschwand auch diese Nische. Mechanische Münzprüfer werden heute noch hauptsächlich in Spielautomaten eingesetzt, beispielsweise in Flipperautomaten.", "section_level": 1}, {"title": "Elektronische Münzprüfer.", "content": "Der erste Einsatz von elektronischen Münzprüfern fand in den Fahrkartenautomaten der Deutschen Bundesbahn während der Olympischen Spiele 1972 in München statt. Es handelte sich dabei um einen Münzprüfer der Firma National Rejectors (NRI). Elektronische Münzprüfer können eine Münze auf mehr Parameter testen, als es für einen mechanischen Münzprüfer möglich ist. Neben Durchmesser, Dicke und Gewicht kann auch die Prägtiefe, die Rändelung oder Eigenschaften des Materials, aus dem die Münze geprägt wurde, überprüft werden. Sie erlauben auch die Annahme von mehr Münzwerten als mechanische Münzprüfer. Elektronische Münzprüfer sind im Gegensatz zu ihren mechanischen Gegenstücken programmierbar, das heißt, die Geräte lassen sich leicht auf verschiedene Währungen programmieren. An moderne Münzprüfer lassen sich auch Banknoten- oder Geldkartenleser anschließen und sie können die Steuerung des Automaten, in dem sie eingebaut sind, teilweise oder ganz übernehmen. Heutzutage arbeiten Münzprüfer mit Induktivitätsmessung. Der Münzeinwurfschlitz und die Rollschiene bis hin zum Münzprüfer selbst sind so konstruiert, dass die Einwurfgeschwindigkeit keinen Einfluss auf das Messergebnis hat. Im Münzprüfer selbst wird durch eine Lichtschranke die „Ankunft“ einer Münze signalisiert. Direkt hinter dieser befinden sich zwei Spulen, welche mittels Induktionsmessung den Münztyp bestimmen. Wird die Münze vom System angenommen, wird sie über ein mechanisches oder elektromechanisches Sortiersystem in den jeweiligen Hopper oder die jeweilige Münzröhre, bzw. bei Automaten ohne Rückgabefunktion, in den „Geldtank“, sortiert. Wird die Münze nicht angenommen, wird diese von einem elektromechanischen System nicht in die Sortiermechanik gelassen. Diese wird meist über einen Rückgabeschacht an den Benutzer zurückgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Euroumstellung.", "content": "Eine große Herausforderung für die Hersteller von Münzprüfern war die Umstellung auf Euromünzen. Die Hersteller von Münzprüfern gehörten zu den ersten, die unter strengen Sicherheitsmaßnahmen mit den neuen Euromünzen arbeiten konnten. Neue elektronische Münzprüfer konnten sowohl auf die DM als auch auf den Euro programmiert werden. Sie mussten am Stichtag nur noch umgestellt werden, einige Modelle taten dies auch automatisch.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Verkaufsautomat", "section_level": 1}], "src_summary": "Münzprüfer (auch: Münzer) sind Geräte, die Münzen nach bestimmten Vorgaben sortieren. Sie werden in Automaten eingesetzt, um Falschgeld, Fremdwährung oder unerwünschte Münzwerte zu erkennen und auszusortieren.", "tgt_summary": "验钞机,又称钞票智能测检机,是可以分办钞票真伪的机器。验钞机常用于商店、食肆及银行的出纳处等常收受金钱的地方,以避免收到伪钞招致无谓的金钱损失。", "id": 2597989} {"src_title": "Jim Sturgess", "tgt_title": "吉姆·史特格斯", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Sturgess wuchs in Farnham, Surrey auf und trat 1993 bis 1995 im Londoner \"National Youth Music Theatre\" auf. Seine erste Filmrolle spielte er an der Seite von Albert Finney, Greta Scacchi, Matthew Modine und Julian Sands im britischen Filmdrama \"Schrei in die Vergangenheit\" von Mike Figgis aus dem Jahr 1994. 1997 schloss er die \"School of Media, Music and Performance\" der \"University of Salford\" ab. Entdeckt wurde er während einer Aufführung seiner selbstgeschrieben und -produzierten, auf Dichtung basierenden One-Act-Show namens „Buzzin'“. Danach spielte er kleinere Rollen in einigen britischen Fernsehserien und Independent-Filmen und wurde Mitglied in zwei Bands („Dilated Spies“ und „Saint Faith“). Als sich beide auflösten, begann er, sich mehr auf die Schauspielerei zu konzentrieren. Eine der größeren Rollen spielte er neben Ciarán Hinds im Fernsehdrama \"Thursday the 12th\" (2000). Im Musikfilm \"Across the Universe\" (2007) übernahm Sturgess die Hauptrolle eines englischen Hafenarbeiters, der in die Vereinigten Staaten reist und sich dort verliebt. Die Veröffentlichung des Filmdramas \"Die Schwester der Königin\", in dem er an der Seite von Natalie Portman und Scarlett Johansson spielte, wurde im Februar 2008 auf der Berlinale 2008 vorgeführt. Eine seiner bekanntesten Rollen spielte er in \"21\". Darin verkörpert er einen MIT-Studenten, der durch Kartenzählen in den Casinos von Las Vegas Millionen verdient. In \"Crossing Over\" (2009) spielt er an Seite von Harrison Ford, Ray Liotta und Ashley Judd. Der Spielfilm handelt von verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Ländern, die in die USA immigriert sind und versuchen eingebürgert zu werden. Im selben Jahr erschien \"50 Dead Men Walking – Der Spitzel\", in dem er, in der Hauptrolle, einen jungen Iren darstellt, der von der britischen Polizei den Auftrag bekommt die IRA auszuspionieren und dadurch das Leben von über 50 Menschen rettet. Für den Horrorfilm \"Heartless\" (2009) von Philip Ridley bekam Sturgess 2010 den Best Actor Award beim Fantasporto Film Festival. Im Abenteuerdrama \"The Way Back – Der lange Weg\" (2011) von Peter Weir spielt er an Seite von Colin Farrell und Ed Harris einen polnischen Soldaten. In dem Film, der im Zweiten Weltkrieg spielt, bricht er mit einer Gruppe von Gefangenen aus einem russischen Vernichtungslager aus und läuft mit ihnen von Sibirien bis ins nicht-kommunistische Indien. Im November 2011 erschien in Deutschland die Liebesgeschichte Zwei an einem Tag, der auf dem Bestsellerroman von David Nicholls basiert. Darin spielt Sturgess die männliche Hauptrolle Dexter, während Anne Hathaway die weibliche Hauptrolle der Emma Morley verkörpert. Der Film handelt von zwei Studenten, die sich am 15. Juli 1988 das erste Mal treffen. Danach wird ihre Geschichte jeden 15. Juli über die folgenden 20 Jahre erzählt. Seine neuesten Filmprojekte waren \"Upside Down\", eine Science-Fiction-Romanze mit Kirsten Dunst, \"Promised Land\" und \"Ashes\". Neben seiner Schauspielkarriere ist Jim Sturgess außerdem als Songwriter und Musiker aktiv. So schrieb und sang er zwei Lieder für seine Rolle in Crossing Over und drei Lieder für den Film \"Heartless\". Momentan beschäftigt er sich mit einer Band namens \"Tragic Toys\", in Zusammenarbeit mit seiner Lebensgefährtin. Sein Musikgenre bezeichnet er als Alternative, Ambient und Electro. 2014 wurde bestätigt, dass Sturgess und Bae Doona, Co-Star in Cloud Atlas, in einer Beziehung sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jim Sturgess (* 16. Mai 1978 in London, England, Vereinigtes Königreich; gebürtig \"James Anthony Sturgess\") ist ein englischer Schauspieler und Musiker.", "tgt_summary": "吉姆·史特哲斯(英语:Jim Sturgess,1978年-5月16日),是一名英国演员和创作歌手,著名主演作品有2007年的歌舞片《恋爱心曲》和2008年的赌博片《决胜21点》。", "id": 114770} {"src_title": "Stuart Parkin", "tgt_title": "斯圖爾特·帕金", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Parkin erhielt 1977 den BSc in Physik und theoretischer Physik am Trinity College, Universität Cambridge. 1980 erhielt er seinen Doktor am Cavendish Laboratory. Dann arbeitete er für zwei Jahre an der Royal Society European Exchange Fellowship der Universität Paris-Süd. 1982 kam er ans IBM Almaden Research Center. Seit April 2014 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle und erhielt 2014 eine Humboldt-Professur an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ursprünglich arbeitete er an Supraleitern und untersuchte organische und keramische Hochtemperatursupraleiter. Später forschte er an dünnen magnetischen Filmstrukturen und schuf wichtige Beiträge zum Verständnis des GMR-Effekts. Die konkrete Möglichkeit, den GMR-Effekt u. a. in einen Sensor für ein magnetisches Feld einzusetzen (und damit als einen neuen Typ Lesekopf in einem Festplattenlaufwerk), die bereits implizit von den genannten zwei Nobelpreisträgern erkannt worden war, wurde hauptsächlich durch ein IBM-Forschungsteam unter Stuart Parkin sehr schnell realisiert, wobei Parkin vor allem die oszillatorische Abhängigkeit von der Breite der magnetischen Schicht untersuchte. Er replizierte den Effekt mit polykristallinen Schichten. IBM stellte im Dezember 1997 das erste kommerzielle Laufwerk her, das diesen Effekt nutzte. In den letzten Jahren (2010, 2011) befasst sich Parkin vor allem mit dem sogenannten Racetrack-Speicher, einem neuartigen, auf Magnetoelektronik basierenden Speichermedium, das er selbst seit 2008 bei IBM konzipiert und vorangetrieben hat. Er hat etwa 400 wissenschaftliche Aufsätze veröffentlicht und hält rund 90 Patente. Parkin ist mit der Chemikerin Claudia Felser verheiratet, die unter anderem in Dresden tätig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Für seine Arbeiten erhielt Parkin 1994 den \"International New Materials Prize\" der American Physical Society und den European Physical Society Hewlett-Packard Europhysics Prize 1997, die beiden letztgenannten Preise zusammen mit den späteren Nobelpreisträgern Albert Fert und Peter Grünberg für die Arbeiten am GMR-Effekt, der von letzteren 1988 entdeckt wurde und hauptsächlich von Stuart Parkin und Mitarbeitern in konkrete Anwendungen umgesetzt wurde. Alle drei erhielten auch gemeinsam im Jahr 2007 die Ehrendoktorwürde der RWTH Aachen. Am 25. November 2008 erhielt Parkin den \"Gutenberg Research Award\" der Graduiertenschule Materials Science in Mainz an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Materialforschungsverbund Dresden, zusammen mit weiteren Partnern, verlieh Parkin 2009 den Dresden Barkhausen Award. Ebenfalls 2009 erhielt Stuart Parkin am 27. Juli eine der höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Erforschung des Magnetismus: Er wurde in Karlsruhe mit dem „International Union of Pure and Applied Physics magnetism Award“ (IUPAP) und der Louis-Neel-Medaille ausgezeichnet. Zudem ist er seit 2008 Mitglied der National Academy of Sciences, seit 2009 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Am 20. Dezember 2011 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Physik der Universität Regensburg. 2012 wurde ihm der Von Hippel Award zugesprochen. Am 3. Juni 2013 verlieh ihm der Fachbereich Physik der Technischen Universität Kaiserslautern die Ehrendoktorwürde. Ebenfalls 2013 wurde er mit der Swan Medal des \"Institute of Physics\" ausgezeichnet. Zuvor wurde Parkin 1992 zum Fellow der American Physical Society, 1999 zum IBM Fellow sowie 2003 zum Fellow der American Association for the Advancement of Science gewählt, im Jahr 2000 zum Fellow der Royal Society und im Jahr 2011 zum Fellow des Gutenberg-Forschungskollegs der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Für 2014 wurde ihm der Millennium Technology Prize zugesprochen. 2015 wurde er in die Leopoldina gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stuart S. P. Parkin FRS, vollständig \"Stuart Stephen Papworth Parkin\" (* 9. Dezember 1955 in Watford) ist ein britischer Experimentalphysiker. Im April 2014 wurde er auf eine Alexander von Humboldt-Professur an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen und zum Direktor am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle bestellt.", "tgt_summary": "斯图尔特·史提芬·帕沃斯·帕金(英语:Stuart Stephen Papworth Parkin,1955年-12月9日),生于英格兰沃特福德,英国物理学家,IBM院士,为IBM阿尔马登研究中心(IBM Almaden Research Center)电磁研究组的负责人。2014年千禧年科技奖得主。", "id": 2887427} {"src_title": "Die Judenbraut", "tgt_title": "犹太新娘", "src_document": [{"title": "Bildbeschreibung.", "content": "Dargestellt ist ein dunkler, vager Raum, in dem sich ein elegant gekleideter Mann und eine Frau befinden. Der Mann hat seinen Arm um die Frau gelegt und hält seine Hand an ihre Brust. Sie berührt seine Hand mit ihren Fingerspitzen. Beide blicken ins Leere. Im Hintergrund ist neben der Frau eine Pflanze in einem Topf zu erkennen. Hinter ihr befindet sich ein architektonisches Fragment. Am hellsten sind die beiden Personen gemalt. Ihre Kleidung und ihre Körper sind detailliert und genau dargestellt. Je mehr sich der Blick von der Bildmitte wegbewegt, umso weicher, ungenauer und fließender wird die Pinselführung. Die Farbwahl besteht überwiegend in Braun- und Goldtönen, sowie dem intensiven Rot im Kleid der Frau.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund und Deutung.", "content": "Das Gemälde erhielt seinen derzeitigen Namen im frühen 19. Jahrhundert, als ein Amsterdamer Kunstsammler die Darstellung als die Szene eines jüdischen Vaters, der seiner Tochter an ihrem Hochzeitstag eine Halskette schenkt, ansah. Diese Interpretation stimmt jedoch nicht mehr mit der Lehrmeinung überein, die Identität des Paares ist ungewiss. Diese Ungewissheit wird noch durch fehlende mündliche Überlieferungen verstärkt, sodass lediglich das universelle Thema eines Liebespaares bleibt. Die Spekulationen bezüglich der Identität der Dargestellten reichen von Rembrandts Sohn Titus und seiner Braut, über den Amsterdamer Dichter Miguel de Barrios und seine Frau bis hin zu diversen Paaren des Alten Testaments wie Abraham und Sara oder Boas und Rut. Am wahrscheinlichsten handelt es sich jedoch um die Darstellung von Isaak und Rebekka, wie sie in beschrieben sind. Dies wird durch eine Zeichnung Rembrandts zum selben Thema unterstützt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Judenbraut (Öl auf Leinwand, 121,5 × 166,5 cm, niederländisch: \"Het Joodse bruidje\") ist ein Gemälde von Rembrandt van Rijn, das 1667 fertiggestellt wurde. Das Gemälde ist ein permanentes Ausstellungsstück im Rijksmuseum Amsterdam.", "tgt_summary": "犹太新娘(The Jewish Bride,荷兰文:Het Joodse bruidje)是伦勃朗作于大约1667年的一幅画作。该画作的名字由一位19世纪的阿姆斯特丹的收藏家所取,他认为这幅画描绘的是一位犹太父亲为自己出嫁的女儿带上项链的场景。但这一解释后来不再被人们广泛承认。关于画中两人身份的说法有很多,但不可否认的是伦勃朗在此画中表现的崇高与深刻的爱情。该画现藏于阿姆斯特丹国家博物馆。", "id": 214358} {"src_title": "Rajendra Pachauri", "tgt_title": "拉金德拉·帕乔里", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pachauri absolvierte 1972 an der North Carolina State University seinen \"Master of Science\" in Industrial Engineering und promovierte 1974 zum Doktor mit den Hauptfächern Industrial Engineering und Ökonomie. Er war 1981–2001 Direktor und 2001–2016 Generaldirektor am \"The Energy and Resources Institute\" (bis 2003 \"Tata Energy and Research Institute\", TERI) in New Delhi. Von 2002 bis zu seinem Rücktritt im Februar 2015 war er Vorsitzender des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC/Weltklimarat); regulär hätte seine Amtszeit im Oktober 2015 geendet. Ins Amt gekommen war Pachauri 2002 insbesondere auf Drängen der US-Regierung. Kurz nach Erscheinen des Dritten Sachstandberichts des IPCC 2001 lobbyierte der Ölkonzern ExxonMobil bei der Regierung Bush, den damaligen IPCC-Vorsitzenden Robert Watson abzusetzen. Zuvor hatte der Klimaforscher Watson erklärt, dass die globale Erwärmung real sei. 2002 lehnte die US-Regierung daraufhin Watsons Nominierung für eine zweite Amtszeit ab und setzte sich stattdessen für Pachauri ein. Entgegen den ursprünglichen Hoffnungen erwies sich Pachauri nach seiner Wahl aber ebenfalls als Verteidiger der Klimaforschung gegen Klimaleugner. Diese warfen ihm daraufhin vor, Geld von Energieunternehmen erhalten zu haben, was Pachauri bestreitet. Vor seiner Wahl war die Nominierung Pachauris von vielen Forschern als Teil einer Kampagne von Industriekonzernen und der US-Regierung gesehen worden, die Glaubwürdigkeit des IPCC zu untergraben. Im Jahr 2001 unterstützte Pachauri einen Boykott gegen den texanischen Ölkonzern ExxonMobil wegen dessen Haltung zur globalen Erwärmung. ExxonMobil hat laut einem Bericht der Union of Concerned Scientists (UCS) in den letzten Jahren fast 16 Millionen Dollar investiert, um Klimawandelleugner zu unterstützen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschleiern und Politiker und Medien zu manipulieren. Zu dieser Zeit war Pachauri Vorstandsvorsitzender der Indian Oil Corporation. Pachauri war Botschafter der Klimaschutzorganisation 350.org.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Für seine Verdienste um den Umweltschutz wurde Pachauri 2001 mit dem Padma Bhushan ausgezeichnet. 2007 nahm Pachauri als Vorsitzender des IPCC stellvertretend für letzteren zusammen mit Al Gore den Friedensnobelpreis entgegen. 2008 erhielt er den Padma Vibhushan. Die Redaktion des Wissenschaftsmagazins Nature verlieh ihm 2007 den Titel \"Nachrichtenmacher des Jahres\", da es ihm gelungen sei, durch Publikationen und Interventionen eine Verwässerung der wissenschaftlichen Resultate bezüglich des Weltklimas zu verhindern. Am 14. Juli 2008 wurde er zum UNIDO Goodwill Ambassador ernannt. Im Oktober 2009 wurde Rajendra Pachauri der Titel \"Professor honoris causa\" der HEC Paris verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Im Januar 2010 geriet Pachauri als IPCC-Vorsitzender aufgrund eines Fehlers im zweiten Band des vierten Sachstandsberichts des IPCC über das Abschmelzens der Himalayagletscher in Kritik, was Rücktrittsforderungen nach sich zog. Nach Anschuldigungen der konservativen britischen Zeitung \"Daily Telegraph\" gegen Pachauri bezüglich angeblicher Interessenkonflikte führte die Buchprüfungsgesellschaft KPMG eine umfassende Prüfung von Pachauris Einkünften durch und veröffentlichte im August 2010 einen abschließenden Prüfungsbericht. Darin entlastete die KPMG Pachauri von jeglichem Vorwurf des Interessenkonflikts. Der \"Daily Telegraph\" entschuldigte sich daraufhin bei Pachauri. Im Februar 2015 wurde Pachauri von einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin am \"Energy and Resources Institute\" (TERI) sexuelle Belästigung u. a. durch unerwünschte E-Mails, SMS- und WhatsApp-Nachrichten vorgeworfen. Pachauri wies die Vorwürfe als unbegründet zurück und ließ durch seine Anwälte mitteilen, dass seine E-Mails, sein Handy und sein Computer gehackt worden seien. Am 24. Februar 2015 trat Pachauri vom Amt des IPCC-Vorsitzenden mit der Begründung, dass das IPCC eine starke Führung und die volle Aufmerksamkeit des Vorsitzenden benötige, was er jedoch unter den momentanen Umständen nicht leisten könne, vorzeitig zurück. Seine Amtszeit als IPCC-Vorsitzender hätte regulär bis Oktober 2015 gedauert. Eine Kommission des TERI befand 2015, dass Pauchari die wissenschaftliche Mitarbeiterin sexuell belästigt hätte. TERI verlängert seinen im März 2016 auslaufenden Vertrag als Generaldirektor nicht mehr. Im Februar 2015 leitete die indische Polizei Untersuchungen wegen sexueller Belästigung, Stalking und Einschüchterung ein. Im Januar 2019 begann die Beweisaufnahme zum Vorwurf der sexuellen Belästigung, die anderen Vorwürfe wurden vom Gericht fallengelassen. Insgesamt neun ehemalige Mitarbeiterinnen warfen nach 2015 Pachauri sexuelle Belästigung vor. Pachauri wies die Vorwürfe zurück und versuchte, weil er die Schädigung seines Rufs befürchtete, im Februar 2018 eine Verfügung zur erwirken, die Medien die Berichterstattung über die Vorwürfe der Mitarbeiterinnen verboten hätte. Diese wurde jedoch von einem Gericht in Delhi abgelehnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rajendra Kumar Pachauri ( ; * 20. August 1940 in Nainital, Indien; † 13. Februar 2020 in Neu-Delhi, Indien) war ein indischer Ökonom und Ingenieur.", "tgt_summary": "拉金德拉·帕乔里(Rajendra Kumar Pachauri,1940年-8月20日-2020年-2月13日),前联合国政府间气候变化专门委员会主席(2002年-2015年)。", "id": 2582640} {"src_title": "Gandhi (Film)", "tgt_title": "甘地傳", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt 1948 mit der Ermordung Gandhis durch Nathuram Godse und blickt dann auf sein Leben und Wirken zurück. Gandhi geht 1893 nach seinem Studium in Großbritannien und Tätigkeit als Anwalt in Bombay nach Südafrika. Dort soll er zunächst nur einen Rechtsstreit lösen, erfährt dann aber Folgen der Apartheid am eigenen Leib. Er setzt sich für die Rechte der in Südafrika lebenden Inder ein und entwickelt das Prinzip des gewaltlosen Widerstandes. Nach mehreren gewaltlosen Protesten gibt die Regierung in Südafrika nach und ändert einige diskriminierende Gesetze zugunsten der Inder. Zurück in Indien gründet er den Harijan-Aschram und übernimmt die Führung der Kongresspartei. In seinen Bemühungen um die Unabhängigkeit Indiens ruft er zur „Kampagne der Nichtkooperation“ auf. Gandhi wird verhaftet, kommt aber wenig später wieder frei. Die britische Regierung erlässt Notstandsgesetze, die unter anderem Versammlungen verbieten. Von indischer Seite aus folgen weitere Protestaktionen, die sich unter anderem gegen das britische Baumwollmonopol richten. Als sich 1919 entgegen einem Versammlungsverbot etwa 1500 Menschen in Amritsar versammeln und gewaltlos für die Unabhängigkeit Indiens protestieren, werden sie von einigen Soldaten der britischen Armee beschossen, und mindestens 379 Menschen sterben. Im Gedenken an dieses „Massaker von Amritsar“ folgt im Film eine zweiminütige Pause mit schwarzem Bild und Sitarmusik. Gandhi, der regelmäßig mit der britischen Kolonialregierung verhandelt, teilt den Briten mit, dass es für sie Zeit sei, zu gehen. Er kündigt an, dass „100.000 Briten 350 Millionen Inder nicht dauerhaft gegen ihren Willen regieren werden“. Die Spannungen zwischen Briten und Indern nehmen immer mehr zu. Als bei einem Protestmarsch einige Teilnehmer von Polizisten verprügelt werden, eskaliert die Gewalt, die Polizisten werden getötet, und es kommt im ganzen Land zu Unruhen. Gandhi fastet mit dem Ziel, die Unruhen zu stoppen, was ihm gelingt. Einige Jahre später löst Gandhi 1930 den Salzmarsch aus, was den zivilen Ungehorsam des indischen Volkes ausdrücken soll. Er wird von der britischen Kolonialregierung zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, kommt aber später wieder frei. Nachdem Indien 1947 unabhängig geworden ist, kommt es zu Ausschreitungen zwischen Hindus und Moslems. Hierbei spielt vor allem die Teilung Indiens in Indien und Pakistan, bestehend aus Ost- und Westpakistan, eine Rolle. Um die Massaker der Religionsgruppen zu beenden, fastet Gandhi erneut und beendet die Gewalt erfolgreich. Der Film endet mit seiner Anfangsszene: Gandhi wird ermordet.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Für die Rolle des Gandhi waren zunächst Anthony Hopkins als auch Alec Guinness im Gespräch. Mit hohem Produktionsaufwand und einem geschätzten Budget von 22 Millionen US-Dollar entstanden an Originalschauplätzen in Indien und in den englischen Shepperton Studios authentische Filmsets. Die britisch-indische Koproduktion wurde von internationalen Filminvestoren, der National Film Development Corporation Ltd. of India, Goldcrest Films International und Indo-British Films Ltd. finanziert. Die Dreharbeiten begannen am 26. November 1980 in Indien und dauerten bis zum 10. Mai 1981. Am 31. Januar 1981, dem 33. Jahrestag von Gandhis Begräbnis, entstand auch die Szene, in der Gandhi im Film „zu Grabe“ getragen wurde. Zur Zeit der Produktion war dies die Szene mit den meisten Statisten. Annähernd 300.000 Statisten wurden verpflichtet, knapp 200.000 davon Freiwillige. Der Rest, etwa 94.600 Personen, erhielt eine kleine Gage. Elf Kamerateams waren nötig, um die Aufnahmen zu dieser einzigen Szene zu drehen. Die Premiere fand in Neu-Delhi statt, die US-Premiere folgte kurz darauf im Dezember 1982.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Oscarverleihung 1983 Golden Globe Awards 1983 British Academy Film Awards 1983 Directors Guild of America Award 1983 Das British Film Institute wählte \"Gandhi\" im Jahr 1999 auf Platz 34 der besten britischen Filme aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronsprecher.", "content": "Die Synchronsprecher für die deutsche Fassung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Gandhi ist ein britisch-indischer Spielfilm von Richard Attenborough aus dem Jahr 1982. Er erzählt die Lebensgeschichte des indischen Unabhängigkeitskämpfers Mohandas Gandhi, genannt Mahatma Gandhi.", "tgt_summary": "《甘地传》(英语:\"Gandhi\")是一部英印合制的1982年传记电影,描述圣雄甘地怎样透过和平抵抗运动将印度从英国殖民者手中解放出来。电影由李察·艾登堡禄执导,甘地则由宾·京士利扮演。", "id": 1630094} {"src_title": "Beale Air Force Base", "tgt_title": "比爾空軍基地 (加利福尼亞州)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "\"Camp Beale\" wurde 1942 als Trainingsstützpunkt der United States Army für die \"13th Armored\" und die \"81st\" und \"96th Infantry Division\" eingerichtet. Während des Zweiten Weltkrieges lebten 60.000 US-Soldaten auf der Basis, außerdem wurde dort ein 1000-Betten-Hospital eingerichtet und es wurde als Lager für Kriegsgefangene genutzt. Nach Kriegsende wurde es 1948 von der Army an die Air Force übergeben, die dort Trainingsziele für ihre Bomber nutzte, später dann auch zum Training von Bodencrews. Im Jahr 1958 wurde die Start- und Landebahn errichtet, ein Jahr später wurden die ersten Tanker des Typs Boeing KC-135 nach \"Beale\" verlegt. Im Jahr 1964 teilte das Department of Defense mit, das neue Überschall-Aufklärungsflugzeug Lockheed SR-71 \"Blackbird\" auf der \"Beale AFB\" zu stationieren. Das \"4200th Strategic Reconnaissance Wing\" wurde 1965 geschaffen, 1966 kam die erste von zwei \"Blackbirds\" auf die kalifornische Luftwaffenbasis. Diese wurden im Sommer 1966 dem \"9th Strategic Reconnaissance Wing\", ebenfalls auf \"Beale\", zugewiesen. Im Jahr 1976 wurden die Aufklärungskapazitäten durch Lockheed U-2 ergänzt, die von der Davis-Monthan Air Force Base kamen. Im Jahr 1990 wurden die \"SR-71\" deaktiviert, 1994 gingen auch die Tanker des \"350th Air Refueling Squadron\", diese wurden auf die McConnell Air Force Base verlegt. Im Jahr 1998 kamen wieder Tanker des Reserve-Geschwaders \"940th Air Refueling Wing\", 2001 dann Aufklärungseinheiten des \"12th Reconnaissance Squadron\". Diese betreibt von \"Beale\" aus U-2, Trainingsjets Northrop T-38 \"Talon\" und die Drohne \"RQ-4A Global Hawk\". Auf der \"Beale Air Force Base\" unterhält das Air Force Space Command zudem eine Radarstation des PAVE-PAWS-Netzwerkes zur Erfassung von Starts von \"Submarine-launched ballistic missiles\" im Pazifik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Beale Air Force Base (kurz: Beale AFB) ist ein Militärflugplatz der United States Air Force nahe Marysville, Kalifornien. Der ICAO-Code lautet KBAB, der IATA-Code BAB. Der Stützpunkt wurde nach dem Pionier Edward Fitzgerald Beale (1822–1893) benannt. Seit 1992 untersteht \"Beale\" dem Air Combat Command.", "tgt_summary": "比尔空军基地(英语:Beale Air Force Base)是位于美国加利福尼亚州尤巴县的一个人口普查指定地区。", "id": 1447306} {"src_title": "Herzog von Alburquerque", "tgt_title": "阿尔布克尔克公爵", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Graf war Affonso Sanchez († 1329), „Bastard von Portugal“, als unehelicher Sohn von König Dionysius, der 1304 den Grafentitel erhielt, nachdem er Teresa Martíns de Menezes († 1350) geheiratet hatte, die 5. Herrin von Albuquerque als Erbtochter von Juan Alfonso de Menezes, Herrn von Albuquerque. Dessen Sohn und Enkel wurden Opfer des kastilischen Königs Peter I. der Grausame. Wenig später befand sich Alburquerque in der Hand von Peters Halbbruder Sancho Alfonso (1342–1374), einem unehelichen Sohn des Königs Alfons XI. von Kastilien. Seine Nachkommen führten den Grafentitel bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts; 1476 wurden sie zu „Herzögen von Segorbe“ ernannt. Der Titel eines „Herzogs von Alburquerque“ wurde schließlich am 26. November 1464 verliehen. Erster Titelträger war Beltrán Fernández de la Cueva (1443–1492), der als Geliebter der Johanna von Portugal gilt, der Ehefrau des Königs Heinrich IV. von Kastilien († 1474), genannt „el impotente“. Die Tochter aus dieser Ehe, Johanna von Kastilien (1462–1530) wurde unter ihrem Beinamen \"la Beltraneja\" bekannt, da Heinrich IV. seine Vaterschaft niemals glaubhaft machen konnte. Johanna wurde 1474 zur Königin proklamiert, aber bald durch ihre Tante Isabella I. „die Katholische“ ersetzt. Beltrán de la Cueva wurde nach der Geburt Johannas vom Hof entfernt und erhielt als Entschädigung den Titel eines „Herzogs von Alburquerque“; er ließ ab 1461 das Castillo de Mombeltrán bauen. Drei Jahre später belehnte ihn der König mit Stadt und Schloss Cuéllar, das bis heute Familiensitz ist. Weitere bekannte Herzöge sind der 8. Herzog von Alburquerque, der Gründer der Stadt Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico, sowie Beltrán Osorio y Díez de Rivera (1919–1994), Herzog von Alburquerque, der als Amateurjockey ab 1952 versuchte, das Grand National Steeplechase zu gewinnen, bis ihm 1976 zu seiner eigenen Sicherheit die Lizenz entzogen wurde. Der spanische Titel \"Herzog von Alburquerque\" ist zu unterscheiden vom portugiesischen Titel \"Herzog von Albuquerque\", der von der Familie \"Costa de Sousa de Macedo\" geführt wird, seitdem er am 19. Mai 1886 João Afonso da Costa de Sousa de Macedo verliehen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Graf von Alburquerque und später Herzog von Alburquerque sind Titel des spanischen Hochadels, die sich auf die Stadt Alburquerque in der Provinz Badajoz beziehen.", "tgt_summary": "阿尔布克尔克公爵(Duque de Alburquerque)是西班牙王国最悠久的公爵封号之一。该家族起源于14世纪安达卢西亚乌韦达的贵族胡安·桑切斯·德·拉·库埃瓦(Juan Sánchez de la Cueva),他是“弑兄者”特拉斯塔马拉的恩里克的资助者。他的后代迭戈·费尔南德斯·德·拉·库埃瓦成为当地著名的商人和银行家。卡斯蒂利亚国王恩里克四世1460年封迭戈为韦尔马子爵(vizconde de Huelma),在国王恩里克四世至乌韦达巡游时,将迭戈的次子贝尔特兰带至王宫抚养。贝尔特兰后来成为恩里克四世的宠臣,以及恩里克四世的第二位王后葡萄牙的约安娜的情夫。1464年,贝尔特兰·德·拉·库埃瓦被国王恩里克四世封为阿尔布克尔克公爵。", "id": 2184000} {"src_title": "Geosat", "tgt_title": "Geosat", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Der auf der Struktur des \"GEOS-3\"-Satelliten basierende Körper des Satelliten wog 635 kg und wurde vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University entwickelt. Als wissenschaftliches Instrument diente das GRA (Geosat Radar Altimeter), das auf Basis des Altimeters des NASA-Satelliten \"Seasat\" entwickelt wurde. Damit konnte die Meereshöhe mit einer vertikalen Genauigkeit von 3 cm gemessen werden. Die horizontale Auflösung betrug 10 – 15 km. Die Daten von bis zu 12 Stunden Messungen wurden mittels zweier Bandrekorder aufgezeichnet und beim Überfliegen der Bodenstation über ein S-Band-Telemetriesystem übertragen. Die Stromversorgung wurde über acht abgeklappte Solarzellenausleger gesichert. Der Satellit wurde über ein an einem Ausleger ausgefahrenes Gewicht durch Gravitationsstabilisation mit einer Abweichung von weniger als 1° senkrecht auf die Erde ausgerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Mission.", "content": "Geosat bestimmte mittels des Radar-Altimeters den genauen Abstand zwischen der Meeresoberfläche und seinem genau bekannten Orbit. Ziel war es, die räumlichen und zeitlichen Änderungen des Meereshöhe zu bestimmen. Die Mission von Geosat war in zwei Phasen eingeteilt: Im Januar 1990 endete die Betriebsfähigkeit mit dem Versagen beider Datenrekorder. Bis zum Jahre 1995 wurden in mehreren Schritten alle bis dato geheimen Vermessungsdaten freigegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolgemissionen.", "content": "Nach dem Ende der Lebensdauer des Geosat-Satelliten sollte die Mission durch ein auf dem für Anfang der 1990er Jahre geplanten Ozeanbeobachtungssatelliten \"N-ROSS\" montierten Radaraltimeter fortgeführt werden. Als \"N-ROSS\" aus Kostengründen gestrichen wurde, plante die US Navy das Radaraltimeter als alleiniges Instrument auf dem Mikrosatelliten \"SALT\" zu starten, der jedoch ebenfalls gestrichen wurde. Erst 1998 stand mit dem \"Geosat Follow-On\"-Satelliten eine Nachfolgemission zur Verfügung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Geosat (\"Geodetic Satellite\") war ein Erdbeobachtungssatellit der US Navy, der mit einem Radar-Altimeter ausgerüstet war und der Satellitengeodäsie und der Ozeantopographie diente. Der Satellit wurde am 12. März 1985 auf einer abgerüsteten und zum Satellitenträger umgebauten Atlas-E-Interkontinentalrakete von der Vandenberg AFB in einen polaren Erdorbit (757 × 814 km, 108,1°) gestartet.", "tgt_summary": "Geosat(),亦称大地测量卫星,是美国海军在1985年至1990年间运营的卫星测高任务,主要用于军事、大地测量学和海洋学方面的研究,具体目标包括为海军提供全球的格网测高数据、研究海洋锋面、漩涡、风浪、冰川地形及海面地形等。Geosat在当地时间1985年3月12日从美国西海岸的范登堡空军基地发射升空,先后执行了为其18个月的大地测量任务和为期三年的精密重复任务。后因技术故障,Geosat被迫于1990年1月提前终止所有任务。", "id": 456653} {"src_title": "David J. Thouless", "tgt_title": "戴维·索利斯", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Thouless machte 1955 seinen Bachelor-Abschluss an der Universität Cambridge, promovierte 1958 an der Cornell University unter Hans Bethe und war danach 1958/59 als Postdoc in Berkeley (Lawrence Berkeley National Laboratory) und 1959 bis 1961 an der Birmingham University bei Rudolf Peierls. 1961 bis 1965 war er Lecturer an der Universität Cambridge. 1965 bis 1978 war er Professor für mathematische Physik in Birmingham, war 1978 Professor an der Queen’s University (Kingston), bevor er 1979/1980 Professor of Applied Science an der Yale University und 1980 Professor für Physik an der University of Washington in Seattle wurde. 1988 bis 1998 war er dort \"Uehling Distinguished Scholar\". Seit 2003 ist er dort Professor Emeritus. 1983 bis 1985 war er Royal Society Research Fellow und Professor an der Universität Cambridge.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Thouless leistete viele wichtige Beiträge zur Theorie der kondensierten Materie und Vielteilchentheorie. Während seiner Zeit in Birmingham untersuchte er mit mathematischen Mitteln die Natur der Kosterlitz-Thouless-Übergänge im XY-Modell, die Beispiele für topologische Phasenübergänge sind (Übergänge zwischen zwei Unordnungsphasen, von denen die eine durch Bildung topologischer Vortex-Anregungen erzeugt wird). Außerdem beschäftigte er sich mit der Anderson-Lokalisierung von Elektronen in ungeordneten Festkörpern und mit Spin-Gläsern. Ab den 1980er Jahren beschäftigte er sich u. a. mit quantisierten Vortex-Anregungen in Supraflüssigkeiten und Supraleitern und dem Quanten-Hall-Effekt. Anfang der 1960er Jahre beschäftigte er sich auch mit kollektiven Anregungen in Atomkernen und mit der Theorie der Kernmaterie. Eine Arbeit von Thouless, Mahito Kohmoto, M. P. Nightingale und M. den Nijs von 1982 identifizierte eine topologische Invariante im ganzzahligen Quanten-Hall-Effekt (die TKNN-Invariante) (in einem vereinfachten Modell ohne Wechselwirkung der Elektronen untereinander), die eine Erklärung der Stabilität des Effekts liefert. Die TKNN-Zahl ist eine ganze Zahl formula_1, die über formula_2 die quantisierte Hall-Leitfähigkeit für jedes Band ergibt und über ein Integral der Bloch-Wellenfunktionen über die magnetische Brillouin-Zone ausgedrückt werden kann. Sie entspricht topologisch der ersten Chernklasse eines U(1)-Faserbündels. Topologische Phasen in Festkörpern wurden 2005 aktuell mit der Einführung Topologischer Isolatoren durch Charles L. Kane und Shoucheng Zhang, die auch experimentell beobachtet wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Mitgliedschaften.", "content": "Thouless war Fellow der Royal Society, Fellow der American Physical Society, Fellow der American Academy of Arts and Sciences und seit 1995 Mitglied der US-amerikanischen National Academy of Sciences. Er erhielt 1973 die Maxwell-Medaille, 1990 den Wolf-Preis für Physik, 1993 die Dirac-Medaille, den Holweck-Preis, den Fritz London Memorial Prize (1984), 2000 den Lars-Onsager-Preis sowie 2016 den Nobelpreis für Physik gemeinsam mit F. Duncan M. Haldane und J. Michael Kosterlitz für die theoretischen Entdeckungen der topologischen Phasenübergänge und Phasen der Materie. 1986 erhielt er einen Sc.D. der Universität Cambridge.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "1958 heiratete er Margaret Scrase. Er hatte mit ihr zwei Söhne und eine Tochter.", "section_level": 1}], "src_summary": "David James Thouless (* 21. September 1934 in Bearsden, Schottland; † 6. April 2019 in Cambridge) war ein britischer theoretischer Physiker und Gewinner des Wolf-Preises. 2016 erhielt er (zusammen mit F. Duncan M. Haldane und J. Michael Kosterlitz) für Forschungen zur Theorie topologischer Phasen der Materie den Nobelpreis für Physik.", "tgt_summary": "戴维·詹姆斯·索利斯,FRS(英语:David James Thouless,1934年-9月21日-2019年-4月6日),英国凝聚体物理学家,与邓肯·霍尔丹及约翰·科斯特利茨因“在物质的拓扑相变和拓扑相领域的理论性发现”而获得2016年的诺贝尔物理学奖,并曾获得沃尔夫奖。", "id": 2493147} {"src_title": "Estanislao Esteban Karlic", "tgt_title": "埃斯坦尼斯劳·斯德望·卡尔利克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Estanislao Esteban Karlic, Sohn einer kroatischen Einwandererfamilie, trat 1947 ins Priesterseminar ein und studierte von 1948 bis 1954 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom Philosophie und Theologie. Er empfing am 8. Dezember 1954 das Sakrament der Priesterweihe. Er war von 1955 bis 1963 Dozent am Priesterseminar in Córdoba. 1964 wurde er an der Gregoriana promoviert und war anschließend Theologieprofessor an der Universidad Católica de Córdoba in Córdoba. Am 6. Juni 1977 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Titularbischof von \"Castrum\" und zum Weihbischof im Erzbistum Córdoba. Die Bischofsweihe empfing er am 15. August 1977 durch den Erzbischof von Córdoba, Raúl Francisco Kardinal Primatesta. Mitkonsekratoren waren Alfredo Guillermo Disandro, Weihbischof in Córdoba, und Cándido Genaro Rubiolo, Bischof des Bistums Villa María. Am 19. Januar 1983 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Koadjutorerzbischof des Erzbistums Paraná. Die Amtseinführung fand am 20. März desselben Jahres statt. Mit dem Rücktritt Adolfo Tortolos am 1. April 1986 folgte er ihm als Erzbischof von Paraná nach. Er engagierte sich in zahlreichen administrativen Aufgaben. Von 1996 bis 2002 war er Präsident der argentinischen Bischofskonferenz. Papst Johannes Paul II. nahm am 29. April 2003 Karlics Rücktrittsgesuch aus Altersgründen im 78. Lebensjahr an. 2004 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien ausgezeichnet. Am 24. November 2007 nahm ihn Papst Benedikt XVI. als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"Beata Maria Vergine Addolorata a piazza Buenos Aires\" in das Kardinalskollegium auf. Da er zu diesem Zeitpunkt bereits das 80. Lebensjahr vollendet hatte, nahm Kardinal Karlic nach Benedikts Rücktritt nicht am Konklave 2013 teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Estanislao Esteban Kardinal Karlic (* 7. Februar 1926 in Oliva in der Provinz Córdoba, Argentinien) ist emeritierter römisch-katholischer Erzbischof von Paraná.", "tgt_summary": "埃斯坦尼斯劳·斯德望·卡尔利克(;1926年-2月7日)是阿根廷籍天主教司铎级枢机。也是巴拉那总教区荣休总主教。", "id": 156877} {"src_title": "Bahnhof Higashi-Kanagawa", "tgt_title": "東神奈川車站", "src_document": [{"title": "Verbindungen.", "content": "Higashi-Kanagawa ist ein Trennungsbahnhof an der Keihin-Tōhoku-Linie von Tokio nach Yokohama. Von dieser zweigt die Yokohama-Linie nach Hachiōji ab. Auf beiden Linien bietet JR East einen dichten Regionalverkehr mit Zugfolgen von drei bis zehn Minuten an. Fast alle Züge der Yokohama-Linie werden zum benachbarten Bahnhof Yokohama durchgebunden. Tagsüber verkehren zwischen 10:00 Uhr und 15:30 Uhr Eilzüge von Hachiōji über Higashi-Kanagawa und Yokohama nach Sakuragichō. Regional- und Eilzüge der Keihin-Tōhoku-Linie werden in Yokohama auf die Negishi-Linie geleitet, Endpunkte sind Ōmiya und Ōfuna. Beim westlichen Ausgang des Bahnhofs halten acht Buslinien des Verkehrsamtes der Stadt Yokohama, beim östlichen Ausgang eine weitere. Etwa 150 Meter in südöstlicher Richtung befindet sich der Bahnhof Nakakido an der Keikyū-Hauptlinie der Bahngesellschaft Keikyū; eine Fußgängerpassage führt direkt dorthin.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Benannt ist der Bahnhof nach dem Stadtteil Higashikanagawa, der zum Bezirk Kanagawa-ku im Osten der Stadt gehört. Er ist von Nordosten nach Südwesten ausgerichtet und besitzt acht Gleise, von denen vier dem lokalen Personenverkehr dienen. Diese liegen an der Ostseite an zwei überdachten Mittelbahnsteigen. Die parallel verlaufenden Gleispaare der Tōkaidō-Hauptlinie und der Shōnan-Shinjuku-Linie an der Westseite besitzen keine Bahnsteige, sodass ihre Züge hier nicht halten können. Das Empfangsgebäude besitzt die Form eines Reiterbahnhofs, der sich über die gesamte Anlage spannt. Treppen, Aufzüge und Rolltreppe führen zu den Bahnsteigen hinunter. Diese wiederum sind an ihrem nördlichen Ende durch eine gedeckte Fußgängerbrücke miteinander verbunden. Über dem Osteinang erhebt sich das sechsgeschossige, im Jahr 2009 eröffnete Einkaufszentrum \"CIAL PLAT\". Es bietet 19 Läden und wird von einer Tochtergesellschaft von JR East betrieben. Im Fiskaljahr 2018 nutzten durchschnittlich 37.378 Fahrgäste täglich den Bahnhof.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die private Bahngesellschaft \"Yokohama Tetsudō\" eröffnete den Bahnhof am 23. September 1908, zusammen mit der Yokohama-Linie auf ihrer gesamten Länge nach Hachiōji. Bis 1928 existierte etwas weiter südwestlich ein Bahnhof namens \"Kanagawa\", weshalb der neue den Namenszusatz \"Higashi\" („Ost“) erhielt. Die \"Yokohama Tetsudō\", deren Management identisch mit jenem der Yokohama-Lagerhausgesellschaft \"(Yokohama sōko)\" war, ließ auf neu aufgeschüttetem Land an der Bucht von Tokio einen Kai und ein Lagerhaus errichten. Zu deren Erschließung entstand eine Güteranschlussstrecke nach Umikanagawa, die am 10. Dezember 1911 in Betrieb ging. Bereits am 1. April 1910 war die Yokohama-Linie an das Eisenbahnamt (das spätere Eisenbahnministerium) geleast worden, das nun den gesamten Bahnverkehr durchführte und das Unternehmen am 1. Oktober 1917 ganz übernahm. Am 20. Dezember 1914 eröffnete das Eisenbahnamt die Keihin-Tōhoku-Linie, die zwischen Tokio und Yokohama den Lokalverkehr der Tōkaidō-Hauptlinie ersetzte. Doch nur sechs Tage später musste der Betrieb vorübergehend eingestellt werden, da die elektrischen Anlagen fehlerhaft erstellt worden waren. Die Störungen waren schließlich am 10. Mai 1915 behoben. Am 17. Juni 1917 folgte die Eröffnung einer weiteren Anschlussstrecke zum Güterbahnhof Takashima. Das Eisenbahnministerium elektrifizierte am 4. April 1925 auch das Teilstück Higashi-Kanagawa–Machida der Yokohama-Linie. Zunächst diente dieser Abschnitt nur zu Testzwecken; erst ab 1. Oktober 1932 verkehrten elektrische Züge nach Fahrplan. Vom selben Tag an war es auch möglich, Züge der Yokohama-Linie umsteigefrei nach Sakuragichō zu führen. Während eines Flächenbombardements der United States Army Air Forces auf Yokohama am 29. Mai 1945 brannte das ursprüngliche Empfangsgebäude vollständig nieder; an dessen Stelle trat ein Provisorium. Die Direktverbindung zwischen der Yokohama-Linie und Sakuragichō blieb bis zum 13. April 1959 unterbrochen. Aufgrund einer Reorganisation der Verkehrsströme im Hafen von Yokohama legte die Japanische Staatsbahn am 1. April 1959 die Zweigstrecken nach Umikanagawa und Takashima still. Im darauf folgenden Jahr konnte das heute bestehende Empfangsgebäude bezogen werden. Aus Kostengründen stellte die Staatsbahn am 1. Februar 1984 die Gepäckaufgabe ein. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Bahnhof am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über. Die Gleise 1 und 4 wurden am 27. Dezember 2018 mit Bahnsteigtüren ausgestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Higashi-Kanagawa (jap., \"Higashi-Kanagawa-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū. Er wird von der Bahngesellschaft JR East betrieben und befindet sich in der Präfektur Kanagawa auf dem Gebiet der Stadt Yokohama.", "tgt_summary": "东神奈川车站()是一个位于神奈川县横滨市神奈川区一丁目,属于东日本旅客铁道(JR东日本)的铁路车站。", "id": 1191218} {"src_title": "Bahnhof Kikuna", "tgt_title": "菊名站", "src_document": [{"title": "Verbindungen.", "content": "Kikuna ist ein Kreuzungsbahnhof, an dem sich zwei Linien auf unterschiedlichen Ebenen kreuzen. Es sind dies die Tōyoko-Linie der Tōkyū Dentetsu von Shibuya nach Yokohama und die Yokohama-Linie der JR East von Hachiōji nach Higashi-Kanagawa. Vom Verkehrsaufkommen her ist die Tōyoko-Linie die bedeutendere. Auf ihr halten sämtliche Eil- und Nahverkehrszüge (mit Ausnahme des \"S-Train\"), wobei tagsüber stündlich 13 bis 18 Züge und während der Hauptverkehrszeit bis zu 23 Züge angeboten werden. Sie werden an drei Stellen zu U-Bahn-Linien durchgebunden: in Shinjuku zur Fukutoshin-Linie, in Naka-Meguro zur Hibiya-Linie und in Yokohama zur Minatomirai-Linie. Auf der Yokohama-Linie werden werktags zwischen 9 und 15 Uhr sowie an Wochenenden zwischen 9 und 17 Uhr stündlich drei Eilzüge angeboten, die von Hachiōji nach Higashi-Kanagawa und anschließend via Yokohama bis nach Sakuragichō verkehren. Ergänzt wird das Angebot durch Nahverkehrszüge zwischen Hachiōji und Higashi-Kanagawa sowie zwischen Hashimoto und Sakuragichō (jeweils dreimal stündlich), was sechs Verbindungen je Stunde ergibt. Zu den übrigen Tageszeiten entfallen die Eilzüge und werden durch Nahverkehrszüge ersetzt (fünf je Stunde am Abend, bis zu 15 während der Hauptverkehrszeit), wobei die Mehrzahl bis Sakuragichō durchgebunden wird (in einzelnen Fällen bis Ōfuna). An der Straße vor dem östlichen Eingang befindet sich eine Bushaltestelle, die von einer Linie der Gesellschaft \"Kawasaki Tsurumi Rinko Bus\" bedient wird. Rund 200 Meter davon entfernt halten zwei weitere Buslinien des Verkehrsamts der Stadt Yokohama an der Präfekturstraße 2.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Turmbahnhof steht im namensgebenden Stadtteil Kikuna, der zum Bezirk Kōhoku-ku gehört. Von Osten nach Westen ausgerichtet ist der Hochbahnhof der Yokohama-Linie. Er besitzt zwei Gleise an einem vollständig überdachten Mittelbahnsteig. Treppen, Rolltreppen und Aufzüge stellen eine Verbindung zum nordöstlich davon gelegenen viergeschossigen Empfangsgebäude her. Er wird von beiden Bahngesellschaften geteilt und spannt sich in Form eines Reiterbahnhofs über die Tōyoko-Linie. Dieser ebenerdige Bahnhofteil besitzt vier Gleise an zwei teilweise überdachten Mittelbahnsteigen, die leicht in Richtung Südosten gekrümmt sind. Die Bahnsteige der Tōyoko-Linie sind im Norden zusätzlich über eine gedeckte Überführung erreichbar. Südlich des Bahnhofs befindet sich zwischen den Durchfahrtsgleisen ein Auszugsgleis, das gelegentlich zum Abstellen von Zügen verwendet wird. Im Fiskaljahr 2018 nutzten durchschnittlich 193.224 Fahrgäste täglich den Bahnhof. Davon entfielen 139.166 auf Tōkyū Dentetsu und 54.058 auf JR East.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die private Bahngesellschaft \"Tōkyō Yokohama Dentetsu\" (eine Vorgängerin der Tōkyū Dentetsu ) eröffnete am 14. Februar 1926 den ersten Abschnitt der Tōyoko-Linie zwischen Tamagawa und Kanagawa, wozu auch der Bahnhof Kikuna gehörte. Da diese Strecke die seit 1908 bestehende Yokohama-Linie kreuzte, richtete das Eisenbahnministerium am 1. September 1926 einen eigenen Bahnhofteil ein. Im März 1927 kam ein Verbindungsgleis zwischen beiden Strecken hinzu, das bis September 1966 in Betrieb war. Am 1. April 1970 stellte die Japanische Staatsbahn den Güterumschlag ein. Wiederholt war die Tōyoko-Linie von Überschwemmungen betroffen. Zur Lösung dieses Problems wurden die Trassen beider Strecken angehoben und die Tōyoko-Linie viergleisig ausgebaut. Ebenso errichtete die Tōkyū Dentetsu ein neues Empfangsgebäude und die Staatsbahn einen Mittelbahnsteig. Zum Ausbau, der am 27. Juli 1972 abgeschlossen war, gehörte auch Ausziehgleis für Notfälle auf der Tōyoko-Linie. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Bahnhofteil an der Yokohama-Linie in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über. Vom 9. August 1988 bis zum 15. März 2013 nutzte die zur U-Bahn Tokio gehörende Hibiya-Linie den Bahnhof Kikuna als südliche Endstation für durchgebundene Züge. 1991 verlängerte die Tōkyū Dentetsu ihre Bahnsteige auf eine Länge von acht Wagen, wozu ein höhengleicher Bahnübergang unmittelbar am südlichen Ende durch einen Straßentunnel ersetzt werden musste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Kikuna (jap., \"Kikuna-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū, der von den Bahngesellschaften Tōkyū Dentetsu und JR East betrieben wird. Er befindet sich in der Präfektur Kanagawa auf dem Gebiet der Stadt Yokohama, genauer im Bezirk Kōhoku-ku.", "tgt_summary": "菊名站()是一个位于神奈川县横滨市港北区七丁目,属于东日本旅客铁道(JR东日本)、东急电铁(东急)的铁路车站。", "id": 2221082} {"src_title": "Herzeleid (Album)", "tgt_title": "心痛", "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "Das erste Album Rammsteins wurde unter schwierigen Umständen produziert. Das erste Problem bestand darin, einen passenden Produzenten für das Album zu finden. Man wollte zuerst Greg Hunter als Produzent ins Boot holen, der zuvor bereits mit Musikern wie Killing Joke und Paul McCartney gearbeitet hatte. Doch bei Proben von Rammstein war Greg Hunter kaum begeistert und schlief Bandmitgliedern zufolge dabei sogar ein. Darauf fragte man bei Jacob Hellner an, der unter anderem Clawfinger produziert hatte. Man lud ihn auf ein Konzert im Dezember 1994 in Hamburg ein. Als er die sechs live sah, sagte er spontan zu, sie zu produzieren. Sie flogen nach Schweden, um dort das Album aufzunehmen. In den \"Polar Studios\", die von ABBA erbaut wurden, fanden die ersten Proben statt, doch dort fühlten sie sich unwohl und wechselten nach einer Woche in das Privatstudio von Jacob Hellner. Nach drei Monaten waren die Aufnahmen fertig und es ging ans Abmischen. Das Abmischen überließ die Band Hellner und dessen Mixer und Assistenten Carl-Michael Herlöffson. Richard Kruspe war der einzige, der beim Mischen anwesend war. Da ihm das Ergebnis missfiel, entschloss er sich, eine Krisensitzung in Berlin einzuberufen. Dort waren die restlichen Bandmitglieder, Produzent Jacob Hellner, Manager Emanuel Fialik und Vertreter der Plattenfirma \"Motor Music\" anwesend. Sie entschieden, den Mixer Carl-Michael Herlöffson gegen den Niederländer Ronald Prent auszutauschen. Nach diesem Wechsel lief es wieder besser, Rammstein waren sehr zufrieden und sie veröffentlichten ihr erstes Album im September 1995.", "section_level": 1}, {"title": "Artwork.", "content": "Herzeleid hat auf dem Frontcover eine Blume, welche an Flammen erinnert, die Rammstein auf ihren Konzerten gerne beschwören. Eine ähnliche Blume ist auf dem Cover der Single \"Du riechst so gut ’98\" abgebildet. Im Vordergrund ist die Gruppe mit nackten, eingeölten Oberkörpern zu sehen. Das Booklet enthält neben den Liedtexten (teilweise auf Französisch) Porträts zu jedem der sechs Gruppenmitglieder. Das Cover stand in der Presse heftig in der Kritik. So berichtete Rammstein-Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz 1997 in einem Interview mit dem Musiksender Viva, Zeitungen hätten als Reaktion auf das Cover geschrieben, die Band würde sich als Herrenmenschen darstellen. Rammstein waren entsetzt über diese Behauptung, die sie als unberechtigt zurückwiesen. In seinem Buch \"Am Anfang war das Feuer – Die Rammstein-Story\" zitiert Autor Ulf Lüdeke eine Plattenkritik, ihm zufolge im Oktober 1995 im Magazin \"Musikexpress/Sounds\" erschienen, wie folgt: Sänger Till Lindemann bezeichnete das Cover später in einem Interview als „Broilerfoto“ („Broiler“ ostdt. Brathähnchen). Richard Kruspe ergänzte, dass die Bilder auf einem Parkplatz gemacht wurden, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolg.", "content": "Das Album stieg in der 43. Kalenderwoche des Jahres 1995 auf Platz 99 in die deutschen Charts ein. Erst nach der Veröffentlichung des zweiten Albums Sehnsucht erreichte es die Höchstposition 6. Insgesamt hielt sich Herzeleid 110 Wochen in den deutschen Top 100. Für mehr als 500.000 Verkäufe erhielt die Band in Deutschland eine Platin-Schallplatte. In Österreich und der Schweiz reichte es für die Plätze 11 und 20. In den Niederlanden und Frankreich stieg es ebenfalls ein auf Platz 72 und 85. Die ersten beiden Singleveröffentlichungen \"Du riechst so gut\" und \"Seemann\" von 1995 und 1996 blieben ohne Charterfolg. Die erneute Veröffentlichung von \"Du riechst so gut\" im Jahre 1998 erreichte in Deutschland Platz 16. In Australien veröffentlichten sie 2001 auch noch die Single \"Asche zu Asche\".", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Auf der südkoreanischen Version steht das Lied \"Das alte Leid\" nicht in der Titelliste, ist aber auf der CD selbst enthalten. Es existieren einige frühe Pressungen, auf denen beim Lied \"Weisses Fleisch\" die Wörter „Schulhof“ und „töten“ durch Pieptöne zensiert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Informationen zu einzelnen Songs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wollt ihr das Bett in Flammen sehen.", "content": "In dem Stück sind vereinzelt Samples aus dem Computerspiel \"Doom\" eingearbeitet, speziell ein Schrei der Spielfigur sowie das Durchladen einer Schrotflinte. Von den Excrementory Grindfuckers wurde das Lied 2004 auf dem Album \"Fertigmachen, Szeneputzen!\" unter dem Titel \"Neue Deutsche Soziale Härte\" parodiert.", "section_level": 2}, {"title": "Weisses Fleisch.", "content": "Das Lied beginnt mit den Worten: Du, auf dem Schulhof – ich, zum Töten bereit und keiner hier weiß von meiner Einsamkeit Auch dieser Song ist auf den Demo Tapes von 1994/95 zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Asche zu Asche.", "content": "Bei \"Asche zu Asche\" mischen Rammstein Metal mit elektronischer Musik und Klangeffekten. Im Song spielen durchgehend harte Gitarrenriffs, die mit einem durch lang ausgehaltene Grundtöne (H – A – G) unterlegten Synthesizer-Pattern wechseln. Der Song wurde 2001 nur in Australien als Single veröffentlicht. Das dazugehörige Video war dieselbe Live-Aufnahme wie auf der VHS beziehungsweise DVD \"Live aus Berlin\".", "section_level": 2}, {"title": "Seemann.", "content": "\"Seemann\" ist die erste Ballade von Rammstein. Das Lied teilt sich in zwei Teile. In den Strophen ertönen ruhige Melodien, in den Refrains sind schließlich die typischen E-Gitarren-Riffs von Rammstein zu hören. Im Video sieht man eine Prostituierte sowie die Bandmitglieder, die ein stilisiertes Schiff durch eine Wüste ziehen. Das Video wurde in Hamburg unter der Regie von Lazlo Kadar gedreht. Das Lied wurde 2003 von Nina Hagen und Apocalyptica gecovert. \"Seemann\" unter dem Namen „Matrose“ auf dem 1994er 6-Track-Demo der Band zu hören.", "section_level": 2}, {"title": "Du riechst so gut.", "content": "Auf dem Demotape, das Rammstein für den Berliner Senatswettbewerb abgaben, war ebenfalls \"Du riechst so gut\" enthalten, jedoch zu dieser Zeit noch mit einem englischen Songtext. \"Du riechst so gut\" wurde zweimal veröffentlicht: einmal am 24. August 1995, ein weiteres Mal am 17. April 1998, da es bei der Erstveröffentlichung der Single im Jahre 1995 zu wenig Zuspruch fand.", "section_level": 2}, {"title": "Das alte Leid.", "content": "Dieser eher ruhige Song war neben drei weiteren Songs auf dem Demotape, damals noch mit englischem Text. \"Das Alte Leid\" hatte ursprünglich den Arbeitstitel „Hallo Hallo“. Im Verlauf des Liedes hört man ein Kind schreien.", "section_level": 2}, {"title": "Heirate mich.", "content": "Das Lied handelt von einem Nekrophilen, dessen Frau vor einem Jahr gestorben ist. Er gräbt in der Nacht die Leiche seiner Frau aus, um mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben. Die erste Silbe des Titels wird im Refrain immer dreimal wiederholt („Hei-, Hei-, Hei!“), was von einigen Kritikern als „Heil, Heil, Heil!“ interpretiert wurde, woraufhin Rammstein ohne weitere Beweise und entgegen der eigenen Aussage oft als rechtsradikal oder nationalsozialistisch dargestellt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Herzeleid.", "content": "Dieses Lied wiederholt, untermauert von Instrumenten, ein altes Sprichwort, das man häufig auf Hochzeits-Glückwunsch-Karten findet. Beinahe jede Silbe wird einzeln gesprochen: Bewahret einander vor Herzeleid, denn kurz ist die Zeit, die ihr beisammen seid. Denn wenn euch auch viele Jahre vereinen, einst werden sie wie Minuten euch scheinen. Bewahret einander vor der Zweisamkeit Herzeleid! ", "section_level": 2}, {"title": "Rammstein.", "content": "Das Lied markiert Christoph Schneider zufolge die Geburtsstunde der Band. Der Text ist der einzige, der von allen Mitgliedern gemeinsam geschrieben wurde. Er entstand in einer Dorfkneipe in Hohen Viecheln, dem damaligen Wohnort Till Lindemanns. Der Song selbst handelt vom Flugtagunglück in Ramstein, das 1988 70 Todesopfer gefordert hat, die Musiker ließen sich beim gemeinsamen Schreiben von ihren spontanen Assoziationen im Hinblick auf das Geschehen leiten.", "section_level": 2}, {"title": "Tour.", "content": "Bereits vor der Veröffentlichung des Albums hatten Rammstein immer wieder kleinere Konzerte. Ihre erste Tour nach der Herzeleid-Veröffentlichung hatten sie im Oktober 1995 als Vorband von \"Project Pitchfork\". Im Ausland spielten sie erstmals im Vorprogramm von \"Clawfinger\" in Warschau (Polen) und Prag (Tschechien), später noch in Österreich und der Schweiz. In Deutschland zurück hatten sie ihre erste Headliner-Tour. Im Januar 1996 ging es mit 14 Konzerten weiter. Sie spielten als Vorgruppe der \"Ramones\" bei deren Abschiedstour durch Deutschland. Man lud Rammstein am 27. März nach London in die MTV-Sendung \"Hanging Out\", wo sie \"Wollt ihr das Bett in Flammen sehen\" und \"Du riechst so gut\" spielten. Im Sommer traten sie unter anderem beim Bizarre-Festival auf. Am 27. September desselben Jahres hatten sie ihr 100. Konzert, das den Namen \"100 Jahre Rammstein\" trug. Die fast 7000 Konzertbesucher bekamen eine Jacke mit Logo und später noch das Video des Konzertes geschenkt. Während des Songs \"Heirate mich\" kam es zu einem Unfall, als ein brennendes Rammstein-Logo ins Publikum fiel. Till Lindemann half kurz den Verletzten während die anderen Bandmitglieder weiterspielten. Es gab einige Leichtverletzte. Bis zur Veröffentlichung von \"Sehnsucht\" tourte Rammstein noch weiter durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Auch traten sie wie 1996 wieder beim \"Bizarre-Festival\" und anderen großen Musikfestivals wie dem \"Pink Pop-Festival\" auf.", "section_level": 1}, {"title": "Singles und Videos.", "content": "Du riechst so gut Seemann Du riechst so gut ’98 Rammstein Asche zu Asche", "section_level": 1}], "src_summary": "Herzeleid ist das Debütalbum der deutschen Metal-Band Rammstein. Es wurde am 24. September 1995 veröffentlicht. Es stieg bis zum Oktober 1998 fünfmal in die Charts ein und hielt sich insgesamt 102 Wochen in den deutschen Album-Charts. Die höchste Position war Platz sechs.", "tgt_summary": "《心痛》(德语:Herzeleid)是NDH乐队Rammstein的首张专辑,于1995年9月29日发售,该专辑封面是乐队成员们裸露着上半身。其中\"Heirate Mich\"和\"Rammstein\"这两首歌出现在大卫·林奇导演的影片\"Lost Highway\"中。\"Herzeleid\"的英文直译为\"Heartache\",但在一次采访中Richard Kruspe表示不是翻译成\"Heartache\",在德语里,这跟接近于\"Heartbreak\"。", "id": 1952981} {"src_title": "Propuesta Republicana", "tgt_title": "共和国方案", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Partei \"Compromiso para el Cambio\" besteht seit 2002, ihr ursprünglicher Name war \"Creer y Crecer\". Ihr Gründer und bekanntester Exponent ist der Unternehmer Mauricio Macri, der unter anderem Präsident des Sportvereins Boca Juniors war. Macri trat im August 2003 zu den Bürgermeisterwahlen in Buenos Aires an. Er erreichte im ersten Wahlgang den ersten Platz, musste sich jedoch in der Stichwahl dem Kandidaten der Frente País Solidario, Aníbal Ibarra, geschlagen geben. Im selben Jahr war ebenfalls die Partei \"Recrear para el Crecimiento\" als Wahlplattform für den Politiker Ricardo López Murphy, der in der Regierung Fernando de la Rúas zeitweise Wirtschaftsminister war, entstanden. López Murphy verfehlte mit einem dritten Platz im September 2003 die Stichwahl um die Präsidentschaft, die letztendlich Néstor Kirchner wegen Absage des Kontrahenten Carlos Menem für sich entscheiden konnte. Im Jahre 2005 vereinigten sich die beiden Parteien für die Parlamentswahlen im selben Jahr zu einer Wahlallianz. Propuesta Republicana trat in Buenos Aires, der Provinz Buenos Aires, Entre Ríos und Mendoza an, erreichte jedoch nur in der Hauptstadt mit über 30 % ein gutes Ergebnis, während in den anderen Distrikten mit Werten um 10 % die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückblieben. 2007 präsentierte sich Macri erneut zu den Bürgermeisterwahlen in Buenos Aires. Er konnte im ersten Wahlgang sein Ergebnis von 2003 deutlich verbessern und zog mit großem Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Daniel Filmus in die Stichwahl ein, die er mit 60,96 % für sich entscheiden konnte. Er trat das Amt im Dezember 2007 an. Zu den Präsidentschaftswahlen präsentierte die Allianz keinen offiziellen Kandidaten. López Murphy trat jedoch für \"Recrear\" an und wurde inoffiziell auch von Macri unterstützt. Er musste jedoch im Vergleich zu 2003 erdrutschartige Verluste hinnehmen und kam nur auf 1,43 % der gültigen Stimmen und damit auf den 5. Platz. Bei den Parlamentswahlen 2009 trat PRO in einer Listenverbindung gemeinsam mit konservativen, gegen die Regierung Cristina Fernández de Kirchner gerichteten Mitgliedern der peronistischen Partei unter dem Kürzel \"Unión-Pro\" an. PRO konnte die Anzahl der Mandate im Abgeordnetenhaus von 9 auf 11 ausbauen. 2011 konnte Macri sein Amt als Bürgermeister von Buenos Aires mit einem hohen Sieg in der zweiten Runde verteidigen. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2011 hatte Macri erwägt, als Präsidentschaftskandidat anzutreten; in Umfragen lag er jedoch weit hinter Cristina Fernández de Kirchner und etwa gleichauf mit Ricardo Alfonsín und Eduardo Duhalde. PRO unterstützte bei der Wahl schließlich die Allianzen \"Frente Popular\" und \"Compromiso Federal\", die jedoch nur den fünften und vierten Platz erreichten. Bei den gleichzeitigen Parlamentswahlen trat PRO nur in der Stadt Buenos Aires sowie den Provinzen La Rioja und Santa Fe an und erreichte ein Ergebnis von insgesamt 2 %, wobei sie mit 19,3 % am besten in der Stadt Buenos Aires abschnitt. Vor der Präsidentschaftswahl 2015 gründeten PRO, die UCR und die Coalición Cívica ARI die Allianz \"Cambiemos\" (etwa \"Lasst uns verändern\"). Sie gewann mit ihrem Kandidaten Mauricio Macri die Präsidentschaftswahl in der Stichwahl. 2017 gewann Cambiemos bei den Zwischenwahlen für den Kongress Sitze hinzu, besitzt dort jedoch keine absolute Mehrheit. Für die Präsidentschaftswahl 2019 benannte sich das Wahlbündnis in Juntos por el Cambio um und kandidierte mit Macri für eine zweite Amtszeit. Er unterlag jedoch den Herausforderern Alberto Fernández / Cristina Fernández (Frente de Todos).", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltliches Profil.", "content": "Die Partei will laut eigenen Aussagen auf der Webseite den „Geist“ von Arturo Frondizi, der zwischen 1958 und 1962 argentinischer Präsident für die Unión Cívica Radical war, wiederbeleben. Insgesamt ist PRO dem gemäßigten Konservativismus zuzuordnen, ebenfalls sind Elemente des Wirtschaftsliberalismus vorhanden. Im Parteiprogramm nimmt der Begriff der Sicherheit einen großen Stellenwert ein, so soll durch gezielte Prävention, aber auch konsequente und schnelle Anwendung des Strafrechts gegen Delinquenten sowie die Schaffung von Schnellprozessen in der Justiz die Kriminalität bekämpft werden. Eine der bekanntesten Forderungen der Partei war die Schaffung einer eigenen Polizeidivision für die Stadt Buenos Aires, für deren Sicherheit vorher die Bundespolizei (\"Policía Federal\") verantwortlich war. Die \"Policía Metropolitana\" genannte Division wurde zwischen 2008 und 2011 in der ersten Amtszeit von Mauricio Macri als Bürgermeister von Buenos Aires eingerichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Propuesta Republicana (abgekürzt PRO, span. etwa \"republikanischer Vorschlag\") ist eine argentinische konservativ-liberale Partei. Sie ging aus einer 2005 in der Stadt Buenos Aires gegründeten Parteienallianz zwischen der nur lokal bedeutenden Gruppierung \"Compromiso para el Cambio\" und der landesweit aktiven Partei \"Recrear para el Crecimiento\", einer Abspaltung der UCR, hervor.", "tgt_summary": "共和国方案(,缩写为PRO)亦称为共和党,是阿根廷的一个中间偏右保守主义政党。该党在2005年被创立之初为一个选举联盟,但于2010年6月3日转型为一个统一政党。现与激进公民联盟共同为阿根廷的执政党。", "id": 2547507} {"src_title": "Das leere Haus", "tgt_title": "空屋 (福尔摩斯)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte beginnt damit, dass Dr. Watson von dem seltsamen Mordfall erzählt, welchem der adlige Ronald Adair zum Opfer fiel: Adair wurde erschossen, aber niemand hat einen Schuss gehört. Watson besichtigt die Straße vor dem Tatort, wo er auf einen alten Mann mit Büchern trifft. Zurück in seinem Haus, besucht ihn der alte Mann, der sich als Sherlock Holmes entpuppt. Watson, der dachte, dass Holmes tot sei, ist sehr überrascht und bittet um Aufklärung, was in der Schweiz nun wirklich passierte. Holmes erzählt ihm daraufhin, wie er nach den Ereignissen in \"Das letzte Problem\" Moriarty entkommen konnte: Moriarty und Holmes kämpften, doch Holmes konnte dessen Griff entweichen, so dass nur Moriarty in die Tiefe stürzte. Anschließend versteckte sich Holmes, wobei er jedoch von Sebastian Moran – einem Komplizen Moriartys, der ebenfalls am Reichenbachfall war – angegriffen wurde. Um Morans Anschlägen zu entgehen, kehrte Holmes nicht gleich nach London zurück, sondern fuhr erst in die Hauptstadt, als er von einem Mordfall hörte, der allem Anschein nach von Moran begangen worden war. Anschließend bringen Holmes und Watson Moran ins Gefängnis, indem sie eine Situation arrangieren, in der Moran versucht, Holmes zu erschießen. In Wahrheit feuert er jedoch auf eine Wachsfigur von Holmes. Die Waffe ist ein leistungsstarkes, nahezu lautloses Luftgewehr (eine sog. Windbüchse), die Moran auch bei Adair verwendet hat, so dass er auch für diesen Mord verhaftet werden kann. Die in dieser Geschichte kurz erwähnte \"Auszeit\" nach dem Sturz von den Reichenbachfällen, die Sherlock Holmes unter dem Decknamen \"Sigerson\" u. a. in Tibet verbracht hat, wird in der Pastiche-Geschichte von Jamyang Norbu in dem 2004 in deutscher Übersetzung erschienenen Roman \"Das Mandala des Dalai Lama\" (Originaltitel: The Mandala of Sherlock Holmes: The Adventures of the Great Detective in India and Tibet) dargestellt. Weitere Autoren widmen sich in Sherlock-Holmes-Pastiches diesem Zeitabschnitt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Geschichte markiert die Rückkehr von Holmes und knüpft an die Geschehnisse von \"Das letzte Problem\" an. Sie erzählt, wie Holmes dem Tod in den Reichenbach-Fällen in Meiringen entging und wie Professor James Moriarty in Wirklichkeit den Tod fand.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "1986 wurde die Story von \"Granada Television\" als erste Folge der dritten Staffel der Fernsehserie \"Sherlock Holmes\" mit Jeremy Brett als Holmes und Edward Hardwicke als Dr. Watson verfilmt. Eine zweite Verfilmung gab es 2014 unter dem Titel \"Der leere Sarg\" für die Fernsehserie Sherlock mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das leere Haus (\"The Adventure of the Empty House\") ist eine Sherlock-Holmes-Kurzgeschichte von Sir Arthur Conan Doyle aus dem Jahr 1903, welche im \"Collier’s Weekly\" erschien und von Sidney Paget illustriert wurde. 1905 erschien sie im Gesamtband Die Rückkehr des Sherlock Holmes (\"The Return of Sherlock Holmes\").", "tgt_summary": "空屋(英语:The Adventure of the Empty House),阿瑟·柯南·道尔爵士所写的福尔摩斯短篇故事之一,收入于《福尔摩斯归来记》之中。故事讲述在《最后一案》中被认为坠入瀑布身亡的夏洛克·福尔摩斯意外回到了伦敦,和老朋友华生医生共同侦破一件枪杀案的过程。1927年柯南·道尔将这篇故事排在自己最喜欢的十二个福尔摩斯故事的第六位。", "id": 2490531} {"src_title": "Lisp-Maschine", "tgt_title": "Lisp机器", "src_document": [{"title": "Technische Idee hinter den Lisp-Maschinen.", "content": "Für Forschungsprojekte zur Künstlichen Intelligenz wurde während der 1960er und 1970er Jahre meistens die Programmiersprache Lisp verwendet. Die verfügbaren Computer waren darauf optimiert, Programme in Sprachen wie Assembler oder Fortran mit möglichst wenig Speicherverbrauch und Rechenzeit zu verarbeiten. Die Ausführung von Lisp-Programmen erforderte dagegen für damalige Verhältnisse erhebliche Ressourcen. Ein Grund dafür waren die komplexer werdenden Lisp-Programme und die großen Datenmengen, die in KI-Anwendungen verarbeitet wurden. Lisp verwendet Dynamische Typisierung und dynamische Speicherverwaltung (Garbage Collection). Die Lisp-Maschinen bieten oftmals generische Operationen. Die Maschinen-Operation + akzeptiert zur Laufzeit beliebige Zahltypen. Der Prozessor ermittelt die Typen der Argumente, überprüft diese auf Anwendbarkeit, führt Konvertierungen durch, wählt die passende Addition aus und wendet diese dann an. Dazu wurden die Datenwörter mit Typ-Informationen versehen \"(getagt)\". Die Typ-Überprüfung konnte parallel erfolgen und war wesentlich schneller als eine Software-Implementierung. Typische Wortlängen für Lisp-Maschinen sind 32 Bit (z. B. TI-Explorer-Microprocessor), 36 Bit (Symbolics 3600) oder 40 Bit (Symbolics Ivory). Mit einer Wortlänge von 36 Bit passen auch Daten mit 32 Bit und Tags mit 4 Bit in ein Datenwort. Außerdem wurde virtueller Speicher eingeführt und die Garbage Collection durch die Hardware unterstützt. In kommerziellen Lisp-Maschinen wurden auch ganze Lisp-Funktionen in Hardware umgesetzt. Um den Anwendern möglichst viel Rechenleistung zu bieten, wurden Lisp-Maschinen als Einzelplatz-Rechner (mit Unterstützung für Bitmap-Bildschirme, Tastatur, Maus, Netzwerkschnittstelle, Festplatten, Bandlaufwerke und diverse Erweiterungssteckplätze) entworfen. Dies war für die damalige Zeit unüblich, in der Großrechner über Terminals als Mehrbenutzersystem verwendet wurden. Um das gemeinsame Arbeiten von mehreren Benutzern zu ermöglichen, wurden Lisp-Maschinen mit der Fähigkeit entworfen, Rechnernetze zu bilden (zunächst Chaosnet, später auch Ethernet), was für die Zeit ebenfalls unüblich war. Auch im Bereich Hypertext waren Lisp-Maschinen damals führend. Das Dokumentationssystem des Lisp-Maschinen-Herstellers Symbolics gewann mehrere Auszeichnungen. Auf Lisp-Maschinen laufen nicht nur Lisp-Programme. Es existieren auch Compiler für beispielsweise C, Pascal, Fortran, Ada und Prolog. Diese Compiler wurden meist auch in Lisp geschrieben und können ebenso interaktiv verwendet werden wie der Lisp-Compiler.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge am MIT AI Lab und bei Xerox.", "content": "1973 begannen Richard Greenblatt und Tom Knight mit der Entwicklung eines Prototyps für eine Maschine, die Lisp-Code optimiert ausführen sollte. Die erste Maschine, über die Knight seine Masterarbeit schrieb, wurde \"CONS machine\" (nach der Lisp-Funktion codice_1) genannt und 1976 fertiggestellt. Die \"CONS machine\" hatte eine 24-Bit-Architektur und benötigte noch eine PDP-10 zum Betrieb. Nach einer Vorstellung der Maschine 1978 bei einer Konferenz über Künstliche Intelligenz begann die DARPA damit, das Projekt zu finanzieren, und Firmen äußerten ihr Interesse am Erwerb einer Lisp-Maschine. Dies führte zur Entwicklung der \"CADR machine\" (nach der Lisp-Funktion codice_2), von der 25 Stück produziert wurden. Das große Interesse an Lisp-Maschinen führte dazu, dass die Gründung einer Firma für die Vermarktung geplant wurde. Parallel zur Entwicklung am MIT entwickelte BBN Technologies eine eigene Lisp-Maschine \"(Jericho)\", die jedoch nie vermarktet wurde. Das enttäuschte Team wurde dann von Xerox abgeworben und entwickelte am Xerox PARC 1979 eine Lisp-Maschine mit dem Namen \"Dolphin\". Die Xerox-Lisp-Maschinen basierten auf InterLisp, im Gegensatz zu den MIT-Maschinen, die auf Maclisp basierten.", "section_level": 2}, {"title": "Kommerzialisierung: Symbolics Inc., Lisp Machines Inc..", "content": "1979 kam es zum Streit zwischen Russell Noftsker und Greenblatt über das Geschäftsmodell der Firma. Noftsker wollte eine traditionelle Firma aufbauen, während Greenblatt vor allem ein mit der Hacker-Ethik des MIT AI Labs zu vereinbarendes Geschäftsmodell anstrebte, das auf Risikokapital verzichten sollte. Da Noftsker, der das AI Lab 1973 verlassen hatte, um in der freien Wirtschaft zu arbeiten, bereits Erfahrungen in der kommerziellen Welt hatte und es auch aus anderen Gründen zu Streit zwischen Greenblatt und einigen Mitarbeitern am AI Lab kam, gelang es Noftsker viele Mitarbeiter, unter anderem Thomas Knight, für seine Pläne zu gewinnen und er gründete Symbolics Inc. Greenblatt blieb zunächst passiv und war sehr verärgert über Noftsker. Control Data Corporation (CDC) zeigte jedoch großes Interesse, eine MIT-CADR-Maschine zu erwerben; Alexander Jacobson, ein Consultant von CDC, brachte daher Greenblatt dazu, endlich eine eigene Firma zu gründen, die Lisp Machines Inc. (LMI). 1980/1981 brachte Symbolics die LM-2 auf den Markt, die eine „neuverpackte“ MIT-CADR-Maschine war. LMI brachte ebenfalls eine MIT-CADR-Maschine heraus, die LMI-CADR-Maschine. Der Konkurrenzkampf zwischen LMI und Symbolics führte dazu, dass die Mitarbeiter beider Firmen das AI Lab verlassen mussten. Nur Richard Stallman und Marvin Minsky blieben zurück. Außerdem hatten LMI und Symbolics ihre Technik und Software zwar vom MIT lizenziert und räumten dafür dem MIT ein Nutzungsrecht ihrer Veränderungen ein, aber Symbolics verweigerte dem MIT die Änderungen in den ursprünglichen Prototyp und die Software zu integrieren, damit LMI diese nicht nutzen konnte. Dies verärgerte Stallman, der dadurch zum Advokaten freier Software wurde. Stallman nutzte den Zugang am MIT zu den Lisp-Maschinen, um die Änderungen zu rekonstruieren und LMI zur Verfügung zu stellen. LMI hielt jedoch eigene Änderungen an der Lisp-Maschine ebenso verschlossen. LMI lizenzierte ihre Lisp-Maschinen an die Firma Texas Instruments, die mit Explorer I/II auf der LMI Lambda basierende Maschinen produzierte.", "section_level": 2}, {"title": "Ende der Lisp-Maschinen.", "content": "Gegen Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre brach der ohnehin kleine Markt der Lisp-Maschinen zusammen. LMI war bereits 1986 insolvent und ein Versuch, die Firma als \"GigaMos Systems\" wiederzubeleben, scheiterte an juristischen Problemen des Investors. Xerox hatte schon relativ früh die Entwicklung weiterer Lisp-Maschinen gestoppt. Gründe für den Zusammenbruch gibt es viele. Zum einen war der Markt sehr klein. Spekulationen gehen von zwischen 5000 und 7000 Maschinen aus. Dies sorgte dafür, dass die Hersteller weniger Geld in die technische Weiterentwicklung der Lisp-Maschinen investieren konnten, während die Hersteller herkömmlicher Computer immer bessere Verfahren entwickelten und Lisp-Maschinen bald an Geschwindigkeit einholten und sogar überholten. Firmen wie Lucid Inc. und Franz Inc. begannen, Lisp-Umgebungen für Microcomputer zu verkaufen. Die Portierung der Symbolics-Betriebssystemsoftware Genera von 1992 auf ein DEC Tru64-UNIX/Alpha-System war dreimal so schnell wie die schnellste Lisp-Maschine. Außerdem erfüllten sich die überzogenen Erwartungen an die Künstliche Intelligenz nicht, weshalb die Gelder für viele KI-Forschungsprojekte gekürzt wurden (der sogenannte KI-Winter). Besonders die massiven Kürzung der Mittel für das SDI-Projekt (auch \"Star Wars\"-Projekt genannt) trafen den Markt hart. Viele KI-Forschungsprojekte (besonders im Bereich Expertensysteme) waren über SDI-Mittel finanziert worden. Damit brach der wichtigste Markt für Lisp-Maschinen ein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Lisp-Maschine (kurz oft \"LispM\") ist ein Computer, dessen Prozessor für die Ausführung von LISP-Programmen optimiert ist und dessen Betriebssystem wie auch typische Anwendungen in LISP geschrieben sind. Lisp-Maschinen boten eine komfortable Integrierte Entwicklungsumgebung. Manche Lisp-Maschinen wurden aber auch ohne Entwicklungsumgebung für die Nutzung von Lisp-Anwendungen eingesetzt. Lisp-Maschinen wurden in den 1970er und 1980er Jahren entworfen, um Aufgaben im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) besser erledigen zu können. Auch für Animation wurden einige Maschinen benutzt. Die Anzahl der eingesetzten Lisp-Maschinen war sehr gering. Es gibt Schätzungen zwischen 5000 und 7000 Stück.", "tgt_summary": "Lisp机器(英语:Lisp machines)是被设计来高效运行以Lisp语言为主要软件开发语言的通用型计算机(通常通过硬件支持)。在某种意识上,Lisp机器是第一个商业的单用户工作站。尽管在数量上表现不如意(在1988年大概只有7000套),Lisp机器在商业上开创了许多现行的技术,包括高效的内存垃圾收集,激光打印,窗口化系统,计算机鼠标,高分辨率的位图,计算机图像解析和网络革新(像CHAOSN)。", "id": 147225} {"src_title": "Black Beauty (Roman)", "tgt_title": "黑神駒", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Roman ist aus der Sicht des schwarzen Hengstes Black Beauty erzählt und schildert dessen erste etwa fünfzehn Lebensjahre – vom behütet aufgewachsenen Fohlen zum Reit- und Kutschpferd in einer tierlieben und verständnisvollen Familie über mehrere Stationen abwärts. Black Beauty gerät in unkundige Hände, die ihn und seine Gefährtin, die Fuchsstute Ginger, mit Aufsatzzügeln quälen, er wird von einem unerfahrenen Stalljungen durch falsche Behandlung in Lebensgefahr gebracht und von einem Betrunkenen in hohem Tempo über eine steinige Straße gejagt, obwohl er ein loses Hufeisen hat und zwangsläufig stürzen muss. Auch die Gefahren, die von falscher Fütterung und Haltung auf schmutziger Streu ausgehen, werden geschildert. Als Droschken- und Mietpferd in London büßt Black Beauty wegen der Unterbringung in einem finsteren Stall fast sein Augenlicht ein. Nach und nach kommt er so herunter, dass kaum mehr Hoffnung auf ein glückliches Ende besteht. Doch als Black Beauty wieder einmal verkauft werden soll, zieht er die Aufmerksamkeit eines kleinen Jungen auf sich, der seinen Großvater überreden kann, das Pferd zu kaufen. Glücklicherweise gerät er so in die Hände seines einstigen Stalljungen, und die Erzählung endet mit der beruhigenden Aussicht, dass das Tier nun sein Gnadenbrot erhält und nie wieder verkauft werden soll.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Sewell kritisierte in ihrem Buch nicht nur die Fehler in der Tierhaltung und Ausnutzung der Kutschpferde, sondern hatte auch die ungünstigen Lebensumstände vieler Menschen ihrer Zeit im Auge. Ihr Ziel, die Aufmerksamkeit ihrer Leser auf die grausamen Bedingungen zu lenken, unter denen viele Arbeitspferde ihr Leben verbringen mussten, erreichte sie nicht unmittelbar, doch wurde der Roman im 20. Jahrhundert zu einem der bekanntesten Jugendbücher.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "\"Black Beauty\" wurde mehrfach verfilmt. Im Jahr 1921 entstanden gleich zwei Stummfilme unter der Regie von David Smith und Edward H. Griffith. Der erste Tonfilm zum Thema \"Black Beauty\" stammt aus dem Jahr 1933 und von Phil Rosen. 1946 drehte Max Nosseck mit dem damals noch sehr jungen tierischen Filmstar Beauty und mit Musik von Dimitri Tiomkin den vielleicht am besten gelungenen Film nach Anna Sewells Vorlage. 1971 entstand die Kinoversion \"Black Beauty\" von James Hill mit Uschi Glas und Walter Slezak, 1972 die englische Fernsehserie \"Black Beauty\" (gedreht unter anderem auf der Stockers Farm im Londoner Vorort Rickmansworth), 1978 ein US-amerikanischer Fernseh-Fünfteiler, der sich eng an die Romanvorlage hält, 1990 die englische Fortsetzung der 1972er Serie unter dem Namen \"Neue Abenteuer mit Black Beauty\" und 1994 die wohl bekannteste Verfilmung von Caroline Thompson.", "section_level": 1}], "src_summary": "Black Beauty ist der Titel des einzigen Buches der britischen Autorin Anna Sewell. Der Roman wurde am 24. November 1877 veröffentlicht unter dem Originaltitel \"Black Beauty: The Autobiography of a Horse\" (\"Black Beauty: Die Autobiografie eines Pferdes\") als „Übersetzung aus der Pferdesprache“.", "tgt_summary": "《黑神驹》(Black Beauty)为英国作家安娜·休厄尔于1877年完成之小说。小说出版后立即成为畅销书,出版五个月后,休厄尔逝世。《黑神驹》卖出5000万本,是史上最畅销的书籍之一。", "id": 1457334} {"src_title": "Alfredo Pérez Rubalcaba", "tgt_title": "阿尔弗雷多·佩雷斯·鲁瓦尔卡瓦", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alfredo Pérez Rubalcaba trat 1974 in die – zu jener Zeit, ein Jahr vor dem Tod des Diktators Francisco Franco, noch verbotene – PSOE ein und engagierte sich zunächst in der Bildungs- und Forschungspolitik. Im Jahr 1988 wurde er unter dem ersten PSOE-Ministerpräsidenten Felipe González zum Staatssekretär für Bildung ernannt, 1992 zum Minister für Bildung und Wissenschaft. Nach den spanischen Wahlen von 1993, bei denen er erstmals in das spanische Parlament gewählt wurde, erhielt Rubalcaba das neu geschaffene Ressort des „Ministers für die Präsidentschaft und die Beziehungen zum Parlament“, das in etwa dem deutschen Chef des Bundeskanzleramtes entspricht. Nach der Wahlniederlage der PSOE gegen die konservative PP 1996 wurde Rubalcaba 1997 zum Kommunikationsbeauftragten seiner Partei gewählt. In den Verhandlungen, die im Jahr 1999 auf eine Waffenstillstandsankündigung der baskischen Terrororganisation ETA folgten, wurde er zum wichtigsten Ansprechpartner in der PSOE für die Regierung José María Aznar. Auf dem Parteikongress 2000, auf dem José Luis Rodríguez Zapatero zum neuen PSOE-Generalsekretär gewählt wurde, wurde Rubalcaba Mitglied des Parteivorstandes. Nach dem Bruch des Waffenstillstandes durch ETA handelte er im Dezember 2000 für seine Partei den „Pakt für die Freiheiten und gegen den Terrorismus“ (sog. „Antiterror-Pakt“) zwischen PSOE und PP aus. Vor den Parlamentswahlen am 14. März 2004 war Rubalcaba für die Wahlkampfstrategie der PSOE verantwortlich. Als sich nach den Madrider Zuganschlägen vom 11. März 2004 am Vortag der Wahlen eine Menschenmenge vor dem Parteisitz der PP versammelte und die Abwahl Aznars forderte, wurde ihm von der PP vorgeworfen, diese nicht genehmigte Demonstration organisiert zu haben; der Vorwurf ließ sich aber nicht nachweisen. Nach dem Wahlsieg der PSOE am 14. März wurde Rubalcaba Vorsitzender der PSOE-Fraktion im Parlament. Nachdem ETA am 26. März 2006 erneut einen Waffenstillstand angekündigt hatte, wurde der in Antiterrorpolitik erfahrene Pérez Rubalcaba am 11. April 2006 zum Innenminister ernannt. In diesem Amt löste er José Antonio Alonso Suárez ab, der dafür das Verteidigungsressort übernahm. Rubalcaba verantwortete damit den Versuch der spanischen Regierung, durch einen Dialog mit der ETA ein Ende des Terrorismus zu erreichen. Diese Versuche wurden von den meisten spanischen Parteien unterstützt, stießen jedoch auf eine heftige Ablehnung seitens der PP, deren Abgeordnete ihn wiederholt kritisierten. Nach dem Bruch des Waffenstillstands durch ETA im Dezember 2006 beendete die Regierung den Dialog und verschärfte auch wieder die polizeilichen Aktionen gegen die Terrororganisation, was innerhalb kurzer Zeit zu mehreren Festnahmeerfolgen führte. Obwohl Rubalcaba zunächst geplant hatte, sich nach den spanischen Parlamentswahlen 2008 aus familiären Gründen aus der aktiven Politik zurückzuziehen, übernahm er schließlich – vor allem auf Drängen der baskischen Sozialisten – erneut das Innenministerium. Im Oktober 2010 wurde er zudem bei einer Kabinettsumbildung als Nachfolger von María Teresa Fernández de la Vega erster Vizeregierungschef. Nachdem Zapatero im April 2011 angekündigt hatte, bei den nächsten Wahlen, die bei einem regulären Ende der Legislaturperiode im März 2012 angestanden hätten, nicht erneut für das Amt des Ministerpräsidenten zur Verfügung zu stehen, kürte die PSOE Pérez Rubalcaba zu ihrem Spitzenkandidaten für die Parlamentswahlen 2012. Um sich dieser Aufgabe widmen zu können, trat er im Juli 2011 von allen Regierungsämtern zurück. Am 29. Juli 2011 kündigte Ministerpräsident Zapatero vorzeitige Neuwahlen an, die am 20. November 2011 stattfanden und für die PSOE verloren gingen. Nach den Wahlen übernahm Pérez Rubalcaba den Fraktionsvorsitz und wurde am 4. Februar 2012 auf dem 38. Parteitag der PSOE auch zum Nachfolger Zapateros im Amt des Generalsekretärs der Partei gewählt, wobei er sich nur mit knapper Mehrheit gegen seine Mitbewerberin Carme Chacón durchsetzte. Mitte 2014 erklärte er seinen Rückzug aus der Politik, sein Nachfolger als PSOE-Generalsekretär wurde Pedro Sánchez. Pérez Rubalcaba starb im Mai 2019 in einem Krankenhaus in Majadahonda an den Folgen eines zwei Tage zuvor erlittenen Schlaganfalls.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfredo Pérez Rubalcaba (* 28. Juli 1951 in Solares, Kantabrien; † 10. Mai 2019 in Majadahonda bei Madrid) war ein spanischer Politiker und vom 4. Februar 2012 bis zum 26. Juli 2014 Generalsekretär der sozialistischen PSOE. Von April 2006 bis Juli 2011 war er Innenminister im Kabinett Zapatero. In den 1990er Jahren war er unter Felipe González Bildungs- und Wissenschaftsminister (1992–1993) bzw. Präsidentschaftsminister (1993–1996, entspricht dem deutschen Kanzleramtsminister).", "tgt_summary": "阿尔弗雷多·佩雷斯·鲁瓦尔卡瓦(,,1951年-7月28日-2019年-5月10日),生于西班牙的坎塔布里亚,为西班牙工人社会党政府的内政大臣,并于2010年及2011年间出任副首相。他在马德里康普顿斯大学取得化学博士学位,之后在该校任教。自1996年起担任西班牙议会议员。", "id": 1980239} {"src_title": "Strawberry Hill (Bauwerk)", "tgt_title": "草莓山莊", "src_document": [{"title": "Bauwerk.", "content": "1748 hatte Horace Walpole eine kleine Villa an der Themse gekauft und dachte daran, es in sein „little gothic castle“ umzubauen. Er fertigte eine grobe Skizze an, die den Architekten vorgab, wie er sich die neogotische Veränderung vorstellte. Ab 1749 wurde es daher in mehreren Baustufen erweitert. Walpole hatte dazu mit zwei Freunden, dem Architekten John Chute und dem Zeichner Richard Bentley, das „Committee of Taste“ gegründet. Bentley verließ das „Committee“ 1761 nach einem Streit, da Walpole dessen Entwürfe inzwischen rigoros ablehnte. William Robinson (1720–1775) vom Royal Office of Works sorgte für die professionelle Bauaufsicht. Von ihm stammen auch der Kaminsims und das Erkerfenster im Frühstücksraum. Architektonische Vorbilder waren verschiedene Gebäude in England und anderen Ländern aus der Zeit der Gotik. Eine unter Heinrich VII. erbaute Kapelle in der Westminster Abbey lieferte das Vorbild für ein Kreuzrippengewölbe oberhalb der Galerie, aber auch Details von Grabmälern in Westminster und Canterbury konnten in abgeänderter Form in den Bau integriert werden. Äußere Formen von Kathedralen verwendete Walpole im Inneren seines Hauses, außen war der Bau eine Mischung aus Burg mit Zinnen und Türmen und gotischem Kirchenbau mit Spitzbogenfenstern. Der erste Bauabschnitt wurde 1749 begonnen und 1753 fertiggestellt, der zweite begann 1760. Von 1772 bis 1776 wurden weitere Veränderungen und Zubauten vorgenommen wie der \"Beauclerk Tower\". Dieser wurde nach den Plänen eines professionellen Architekten, James Essex, fertiggestellt. Das Jahr 1776 wird in der Kunstgeschichte auch meist als die Trennlinie zwischen „gothic survival“ und „gothic revival“, also Nachgotik und Neugotik angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Gothic Novel.", "content": "Strawberry Hill war auch Vorbild für den Roman \"Das Schloss von Otranto\" (\"The Castle of Otranto\"), Walpoles 1764 zuerst unter einem Pseudonym veröffentlichten Werk, mit dem er die Literaturgattung der „\"Gothic Novel\"“ begründete. Seitdem spielte in jedem Schauerroman die Architektur des Schauplatzes eine wesentliche Rolle. Treppen, Galerien, verborgene Räume, Gewölbe und Verliese waren in der Folgezeit mit diesem in der Romantik sehr gepflegten Genre verbunden. Während aber Walpoles Literatur letztlich noch der Aufklärung verbunden war, tritt in späteren literarischen Werken dieser Gattung das Irrationale wieder stärker in den Vordergrund.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Besitzer und Gegenwart.", "content": "Nach Walpoles Tod, erbte seine Cousine Anne Seymour Damer Strawberry Hill House. 1797 kam es in den Besitz von John Waldegrave, einem Enkel von Maria Walpole, der illegitimen Tochter von Walpoles älterem Bruder Edward. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte Strawberry Hill zwei aufeinander folgende Besitzer, die Brüder John und George Waldegrave. Als diese den größten Teil des Familienvermögens ausgegeben hatten, wurde 1842 der gesamte Inhalt von Strawberry Hill House in einer vierundzwanzigtägigen Auktion verkauft. 1883 erwarb der deutschstämmige Bankier Baron Hermann de Stern (1815–1887) das Anwesen. 1923 gelangte Strawberry Hill House in den Besitz des St. Mary’s University College in Twickenham. Die Nutzung als Fortbildungsstätte für Lehrer und Studenten konnte nicht verhindern, dass das Gebäude nahe der Themse von Feuchtigkeitsschäden und Rost bedroht war. 2004 war Strawberry Hill auf der alle zwei Jahre erscheinenden Liste des World Monuments Fund zu finden, auf der besonders wichtige, aber gefährdete historische Baudenkmale verzeichnet sind. 2007 wurde das Gebäude langfristig an den Strawberry Hill Trust verpachtet, der sich die originalgetreue Restaurierung zum Ziel gesetzt hat. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten, bei denen alle Schäden beseitigt und spätere Einbauten entfernt wurden, kann das Bauwerk jetzt wieder besichtigt werden. Auch die Gärten wurden im Sinne des Erbauers wiederhergestellt. Als Lebensstätte von Horace Walpole ist das Schloss auch eine literarische Gedenkstätte ersten Ranges, vergleichbar mit Abbotsford, dem schlossartigen Wohnsitz des schottischen Schriftstellers Walter Scott. 2013 wurde dem Strawberry Hill Trust der Grand Prix des Europa-Nostra-Preises in der Kategorie „Erhaltung“ zugesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "1966 fanden hier die Dreharbeiten zum \"Edgar Wallace\"-Film \"Das Geheimnis der weißen Nonne\" statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Strawberry Hill (dt. Erdbeerhügel) ist ein schlossartiges Landhaus, das sich der Schriftsteller und Politiker Horace Walpole, 4. Earl of Orford, in den Jahren 1749 bis 1776 an der Themse nahe Twickenham (London) erbauen ließ. Das Bauwerk wurde Vorbild für eine große Zahl ähnlicher Villen und Schlösser in Europa und gab Anstoß für die Gothic Revival (Neugotik) genannte Wiederbelebung des gotischen Baustils.", "tgt_summary": "草莓山庄(英语:Strawberry Hill House),通常简单称为草莓山(英语:Strawberry Hill),是 哥特式复兴样式别墅,建立在伦敦特威克纳姆,由霍勒斯·沃波尔(1717-1797)从1749年起兴建。它是\"草莓山哥特式\"建筑风格类型的例子,预示着十九世纪哥特式的复兴。", "id": 823811} {"src_title": "Flugzeugkollision über dem Grand Canyon", "tgt_title": "1956年大峽谷空中相撞事件", "src_document": [{"title": "Fluggeräte.", "content": "Der TWA-Flug 2 wurde mit einer Lockheed Super Constellation mit dem Namen \"Star of the Seine\" und dem Luftfahrzeugkennzeichen N6902C durchgeführt, welche 64 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord hatte. Die Super Constellation war um 09:01 Uhr gestartet, 31 Minuten nach der geplanten Abflugszeit. Er verlief bis Daggett im kontrollierten Luftraum und verließ diesen dann mit einem Kurs von 59 Grad in Richtung Trinidad, Colorado. Das Flugzeug des United-Flugs 718 war \"Mainliner Vancouver\", eine Douglas DC-7 mit dem Kennzeichen N6324C, in der sich 53 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder befanden. Die DC-7 verließ Los Angeles um 09:04 Uhr und flog in einer Flughöhe von 21.000 Fuß im kontrollierten Luftraum bis Palm Springs und verließ danach den kontrollierten Luftraum dann mit einem Kurs von 46 Grad in Richtung St. Joseph, Missouri.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Für beide Flugzeuge wurde angenommen, dass diese gegen 10:31 Uhr eine Positionslinie an der Painted Desert erreichen würden. Diese Wüste ist etwa 280 Kilometer lang und reicht vom Bryce Canyon, Utah bis nach Winslow, Arizona und lag außerhalb des kontrollierten Luftraumes. Wie in der damaligen Zeit üblich, waren Flugzeuge nicht direkt mit der Luftverkehrskontrolle in Verbindung, sondern durch den firmeneigenen Funkoperator der Fluggesellschaft. Durch diesen erfragten die Piloten des Fluges 2 die Freigabe einer Flughöhe von 21.000 Fuß. Dieser Wunsch wurde jedoch wegen der United DC-7 abgelehnt, da die beiden Flugzeuge später im kontrollierten Luftraum in Konflikt geraten würden. Stattdessen erhielten die Piloten auf dem Flug 2 eine Freigabe für, das heißt 1000 Fuß über der Wolkendecke, wobei der Flugkapitän selbst dafür verantwortlich war, die Super Constellation von anderen Flugzeugen entfernt zu halten. Diese Freigabe erlaubte es allerdings der TWA-Maschine, bis auf 21.000 Fuß zu steigen. Um 10:31 Uhr hörten sowohl Funker von United Air Lines in Salt Lake City, Utah, als auch in San Francisco, Kalifornien, einen verstümmelten Funkspruch auf der Frequenz der Fluggesellschaft. Dies war der letzte Kontakt mit einem der beiden Flugzeuge. Spezialisten des \"Civil Aeronautics Board\" entzifferten später die Übertragung als die Stimme des Kopiloten des Fluges 718, der sagte:. Die Überreste beider Flugzeuge und die Leichen wurden am nächsten Tag im Grand Canyon nahe der Mündung des Little Colorado Rivers in den Colorado River gefunden. Alle 128 Personen an Bord beider Maschinen wurden beim Aufprall getötet. Der Flugunfall führte zu einer weitreichenden Reaktion der Medien in den Vereinigten Staaten. Ein Kongressausschuss überprüfte den Zustand des Luftverkehrs, wobei eines der Themen die große Zahl von Zusammenstößen und Beinahezusammenstößen aufgrund des veralteten Systems der Luftverkehrskontrolle war. Die Flugsicherung litt unter Geldmangel und fehlendem Personal und war, ohne Radar, nicht in der Lage, den Flugverkehr außerhalb der klar markierten Luftstraßen und der Kontrollzonen um die großen Flughäfen herum zu kontrollieren. Dort waren Flugzeuge sich selbst überlassen und mussten nach dem Prinzip „Sehen und gesehen werden“ navigieren. In diesem Beispiel war die Luftverkehrskontrolle trotz der Erwartung, dass beide Flugzeuge zur selben Zeit die 175 Meilen (280 km) lange „Painted Desert Line“ erreichen würden, nicht in der Lage, die Flugbahnen beider Maschinen auseinanderzuhalten, ohne den genauen Punkt des Erreichens dieser Linie zu kennen. Außerdem funktionierte das Prinzip „Sehen und gesehen werden“ bei niedrigeren Fluggeschwindigkeiten und in niedriger Flughöhe, war jedoch eine unsichere Methode in Flughöhen, in denen die Sichtverhältnisse selbst an klaren Tagen getrübt sein konnten. Das \"Civil Aeronautics Board\" (die Vorgängerinstitution des National Transportation Safety Board) stellte als vermutliche Unfallursache fest: Der Flugunfall unterstrich die Begrenzungen, denen das Prinzip „Sehen und gesehen werden“ unterlag, und führte mit einer Reihe anderer Kollisionen in der Luft zu verschiedenen Entwicklungen im System der Luftverkehrskontrolle in den Vereinigten Staaten. Eine Verbesserung der Bodeneinrichtungen erlaubt es den Flugzeugen, ständig mit der Flugsicherung in Kontakt zu sein. Das Konzept der engen kontrollierten Luftstraßen wurde durch weiter ausgelegte Flugzonen abgelöst. Die CAA (Vorläufer der FAA) stimmte schließlich zu, Radar zur Kontrolle des Flugverkehrs zu verwenden, und benutzte dazu in der Anfangszeit militärische Einrichtungen. Flugzeuge in größerer Flughöhe durften nicht mehr nach Sichtflugregeln fliegen. Für den nicht kontrollierten Luftraum wurden Verkehrshinweise eingeführt. Durch diese Änderungen, deren Umsetzung einige Jahre in Anspruch nahm, wurde die Zahl der Kollisionen und Beinahezusammenstöße in der Luft deutlich reduziert. TWA verwendete die Flugnummer 2 später bis zur Fusion mit American Airlines auf der Route Honolulu–St. Louis. 2013 verwendete United Airlines die Flugnummer 718 für die Verbindungen von San Francisco nach Mexiko-Stadt und San Diego.", "section_level": 1}, {"title": "Absturzorte.", "content": "Die beiden Absturzorte liegen im Nordosten des Grand-Canyon-Nationalparks und wurden am 22. April 2014 als National Historic Landmark ausgewiesen. 1957 und erneut 1976 wurden alle größeren Überreste der Flugzeuge und sonstigen Trümmerteile bei gründlichen Untersuchungen eingesammelt und entfernt. Die genauen Koordinaten der Absturzorte auf den beiden Ufern des Colorado Rivers oberhalb des \"Marble Canyon\" werden geheim gehalten, sie liegen in einem nicht durch Wege erschlossenen Teil des Parks und das Umfeld ist aus Gründen der Pietät auch für Backcountry-Trekking gesperrt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Im Jahre 2012 wurde der Unfall als sechste Folge der 10. Staffel als \"Grand Canyon Disaster\" auf Englisch und als \"Zusammenstoß über dem Grand Canyon\" auf Deutsch bei der kanadischen Fernsehserie Mayday – Alarm im Cockpit nachgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "United-Air-Lines-Flug 718 war ein Linienflug vom Los Angeles International Airport nach Chicago, Newark und Philadelphia, auf dem eine Douglas DC-7 am 30. Juni 1956 mit einer Lockheed Super Constellation auf dem TWA-Flug 2 auf dem Weg von Los Angeles nach Kansas City und New York über dem Grand Canyon in der Luft kollidierte, wobei alle 128 Personen an Bord der beiden Maschinen getötet wurden.", "tgt_summary": "1956年大峡谷空中相撞事件是在美国当地时间1956年6月30日,星期六上午10点30分左右发生的一起空难;两机上包括所有乘客和机组人员在内,合共128人全部罹难。这起空难在当时是史上最严重的商用客机空难。事件促使美国彻底改变原有的飞行规则。", "id": 2052521} {"src_title": "Schloss Angers", "tgt_title": "昂热城堡", "src_document": [{"title": "Das Schloss König Ludwigs IX..", "content": "Schon in römischen Zeiten stand auf dem schroffen Felsen über dem Maine-Tal eine Festung. Auch die Grafen von Anjou errichteten wegen der strategischen Vorteile hier ihre Residenz. Nachdem Ende des 12. Jahrhunderts das Anjou zum Königreich Frankreich gekommen war, entwickelte sich Angers zu einer regionalen Hauptstadt. Anfang des 13. Jahrhunderts begann der Herzog der Bretagne, Pierre de Dreux, die Autorität Ludwigs IX., des Heiligen, anzufechten und eroberte die Stadt, die aber bald wieder an die Krone zurückfiel. In der Folge versuchte der König, Angers zu einer Bastion zu machen, die den Bretonen trotzen konnte. Dazu errichtete er um 1230, angeregt von der Regentin Blanka von Kastilien, um den ehemaligen Grafenpalast herum die gewaltige Zitadelle als Lager für die königlichen Armeen. Da es jedoch zu keiner kriegerischen Auseinandersetzung mit den Nachbarn kam, umschlossen die gewaltigen Mauern schließlich ein Areal, das vornehmlich später erbauten Palästen Platz bot. 1246 übertrug Ludwig das Bauwerk samt Grafschaft an seinen Bruder Karl. Nach außen imponiert die Feste Ludwig des Heiligen durch die Wucht ihrer 17 Türme und ihrer Wehrmauer. Im Inneren der Festung überrascht das Schloss durch elegante Gebäude und Gartenanlagen. Die Festung nimmt ein Areal von über 20 000 m2 ein. Die Türme aus dunklem Schiefer und hellem Tuffstein sind 30 Meter hoch und auf drei oder vier Etagen mit Schießscharten bestückt. Für das große königliche Schloss waren traditionell zwei Schlosstore vorgesehen, eines zur Stadt hin, und die \"Porte des Champs\", die aus der Stadt hinaus führt; heute besteht aber nur noch die \"Porte de la Ville\". Gesichert waren die Tore mit doppelten Fallgattern. Über den Toren befinden sich \"Mordlöcher\" bzw. Pechnasen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Schloss der Herzöge von Anjou.", "content": "Mit Philipp VI. als König von Frankreich gelangte 1328 die Linie Valois auf den Thron, und zugleich wurde das Anjou wieder mit der Krone vereinigt. König Johann II. erhob es zu einem Herzogtum und gab es seinem zweiten Sohn, der als Ludwig I. 1382 König von Neapel und Stammvater des vierten Hauses Anjou wurde. Das Herzogtum gehörte nun den Königen von Neapel, bis es 1480 nach dem Tod Renés II. von Ludwig XI. faktisch in Besitz genommen und für immer mit der französischen Krone vereinigt wurde. Nach dem Frieden von Brétigny hatte Frankreich 1365 die Pest sowie den Krieg überstanden, und in der Zeit von Karl V. setzte ein erstaunlicher Wirtschaftsaufschwung ein. In der Folge ließen die Fürsten eine neue Kunst und Architektur erblühen, die im Bau etlicher neuer Schlösser gipfelte. Im Schloss Angers entwickelte sich in dieser Zeit unter den argevinischen Herzögen Ludwig I. und Ludwig II. sowie König René ein schillerndes höfisches Leben. Zahlreiche Aufenthalte in Neapel beeinflussten sowohl Lebensart als auch künstlerische sowie architektonische Gestaltung. Das mit pittoresken, von spitzen Dächern gekrönten Ecktürmchen gestaltete Chatelet stammt aus der Zeit Renés und bildet das Eingangsportal zum herrschaftlichen Wohnsitz. Im Innenhof finden sich der von Ludwig II. und seiner Gemahlin Jolanthe von Aragón errichtete königliche Wohntrakt und die Kapelle. Das königliche Wohnhaus ist das einzige Relikt der im 14. Jahrhundert errichteten Wohngebäude. Die einschiffige Kapelle stammt aus der Zeit um 1410 und zeichnet sich durch die Raumweite und das Anjou-Gewölbe aus. An das königliche Wohnhaus ließ René von Anjou 1450 eine Galerie anbauen, deren Fassade von drei Strebepfeiler untergliedert und von Stabwerkfenstern durchbrochen wurde. René konnte so vom Fenster aus den Festen im Hof beiwohnen. Vom großen Saal des gräflichen Palastes ist im hinteren Teil des Innenhofs noch eine Mauer vorhanden. Der mehr als 1000 Jahre alte Saal stellte den Kern des Bauwerkes dar, das vom 9. bis 11. Jahrhundert die Residenz der Grafen von Anjou war. Später wurde der Saal wiederholt dem Geschmack der jeweiligen Epoche angepasst. Die große Mauer mit den vier großen sechsteiligen Fenstern lässt die Pracht, den der Saal zur Zeit der Herzöge von Anjou ausgestrahlt haben muss, nur erahnen. Im Mittelalter war ein „großer Saal“ ein bevorzugter Ort für offizielle Veranstaltungen des Fürsten oder Lehnsherrn. Er diente je nach Bedarf als Bankett-, Gerichts-, Versammlungs- oder Ballsaal. Er wurde durch einen 5,40 Meter breiten offenen Kamin, der sich an der linken Stirnwand befindet, beheizt. Vor dem Hintergrund der Religionskriege und der Autonomiebestrebungen der Stadt rückte Ende des 16. Jahrhunderts der Verteidigungszweck der Anlage wieder in den Vordergrund. Auf Befehl Heinrichs III. wurden die Dächer von den Türmen entfernt, um als Stellungen für moderne Artillerie zu dienen. Auch trug man für den Fall eines Angriffs die Wälle ab.", "section_level": 1}, {"title": "Galerie der Apokalypse.", "content": "Ein besonderes Kunstwerk wird im Schloss in der zwischen 1952 und 1954 an der Stelle der verschwundenen Gebäude errichteten Galerie der Apokalypse ausgestellt. Der Bildteppich illustriert das letzte Buch der Bibel, das von Johannes am Ende des 1. Jahrhunderts geschrieben wurde. Der Zyklus wurde 1375 von Ludwig I., Herzog von Anjou, in Auftrag gegeben und vermutlich 1382 fertiggestellt. Das Werk besticht durch seine außergewöhnliche Größe: es besteht aus 70 heute noch erhaltenen Einzelbildern, die bei einer Höhe von 4,50 m eine Gesamtlänge von rund 100 m ergeben. Der Wandteppichzyklus der Apokalypse ist der älteste erhaltene Bildteppich dieser Größe. Seine stilistische und technische Qualität zeugen von dem Ehrgeiz des königlichen Geldgebers, Bruder König Karls V. Über die Darstellung der Apokalypse hinaus gibt das Werk wertvolle Aufschlüsse über die soziale und politische Situation Ende des 14. Jahrhunderts, als noch immer der Hundertjährige Krieg wütete. Für welchen Zweck oder welchen Raum diese Tapisserien gedacht waren, ist nicht bekannt. Vielleicht wurden sie auch nur bei großen Gelegenheiten innerhalb des Schlossbezirkes unter freiem Himmel aufgehängt. Ganz allgemein hatten Wandteppiche im Mittelalter die Aufgabe, die Wohnungen oder die religiösen Gebäude vor Zugluft zu schützen und zu verschönern. Wie besondere Möbelstücke, so wurden Wandteppiche auch auf Reisen mitgenommen. Als Geschenk spielten sie sogar bei der Pflege diplomatischer Beziehungen eine Rolle. Möglicherweise handelte es sich um eine prunkvolle Ausstattung für den „Ordre de la Croix“, den Kreuzorden, den Ludwig I. um das Jahr 1370 gegründet hatte. Die Tatsache, dass der Teppich eine Fahne mit dem Kreuz mit einem doppelten Balken enthält, Zeichen der Verehrung des Herzogs für die Reliquie des echten Kreuzes im Anjou, lässt dies vermuten. Aber sicher ist das nicht, wohl aber, dass man sich seinerzeit der Bedeutung dieser Teppiche bewusst war. Erst in der Barockzeit ging der Sinn für diese Kostbarkeit verloren. 1782 wurden sie zum Verkauf angeboten. Während der Französischen Revolution zerschnitt man sie und benutzte sie als Decken, Bettvorleger oder Abdeckplanen, um Orangenbäume im Winter vor der Kälte zu schützen. 1843 erwarb der Bischof von Angers einen großen Teil der Teppichfragmente von der Domänenversammlung zurück, andere fanden sich nach hartnäckigem Suchen. Trotzdem blieb etwa ein Drittel der Szenen für immer verloren. Die ursprünglich leuchtenden Farben sind noch auf der Rückseite zu sehen. Die Vorderseiten sind deutlich blasser geworden, daher auch die heutigen Maßnahmen gegen zu viel Licht. Das Gebäude, in dem sich der Teppichzyklus heute befindet, ist 1953–54 extra für diesen Zweck errichtet worden. Fast vollständig erhalten blieb der erste Teppich, ebenso sind der vierte und fünfte in alter Größe vorhanden. Von den anderen blieben Einzelszenen und Fragmente übrig, die sich nicht mehr in allen Fällen einem bestimmten Teppich zuordnen lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Angers liegt am Fluss Maine, in der Nähe des Zusammenflusses von Maine und Loire. Angers ist heute die Hauptstadt des Départements Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire; sie war die alte Hauptstadt des Anjou.", "tgt_summary": "昂热城堡(Château d'Angers)是法国昂热的一座大型法式城堡。", "id": 2369669} {"src_title": "Mark 82", "tgt_title": "Mk 80系列炸彈", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Obwohl das Gewicht der Mk 82 mit 227 Kilogramm angegeben wird, hängt dies von der Ausführung ab und kann deshalb zwischen 232 und 259 kg variieren. Bautechnisch handelt es sich um einen gegossenen Stahlmantel, der mit 89 kg des hochexplosiven Sprengstoffs Tritonal gefüllt ist. Die Mk 82 ist mit einer Vielzahl von Flügelsätzen am Heck, Zündern und Verzögerungssätzen für verschiedene Zwecke ausrüstbar. Die Mk 82 wird als Gefechtskopf für die lasergesteuerte GBU-12-Bombe aus der US-amerikanischen Paveway-Reihe sowie für die GBU-38 JDAM und GBU-54 LJDAM verwendet, das heißt, die benötigten Flügelsätze und Sensoren werden am Stahlmantel montiert. Die Mk 82 kann mit Hilfe eines Umbani-Präzisions-Lenkbomben-Kits zu einem gelenkten Flugkörper mit einer Reichweite von 120 Kilometern ausgerüstet werden. Die Mk 82 wird von den französischen Luftstreitkräften mit einem AASM-Kit (Armament Air-Sol Modulaire) als Lenkbombe mit verschiedenen Suchköpfen (GPS, IR, Laser) verwendet. Zurzeit wird die Mk 82 in 17 Fabriken weltweit produziert. Ausschließlich General Dynamics in Garland, Texas, USA, fertigt sie jedoch mit einer DoD-Zertifizierung zur Herstellung von Bomben für die amerikanischen Streitkräfte. Die Mk 82 wird derzeit überarbeitet, damit sie die Anforderungen des amerikanischen Kongresses für feuer- und stoßgesicherte Munition erfüllt.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mark 94.", "content": "Die Ausführung Mk 94 war eine Mk 82-Bombe welche neben Sprengstoff mit chemischem Kampfstoff befüllt war. Die Mk 94 wog 200 kg und enthielt 49 kg flüssiges Sarin. Mit dem Inkrafttreten der Chemiewaffenkonvention wurden die Mk 94-Bomben vernichtet.", "section_level": 2}, {"title": "BLU-111/B.", "content": "Mk 82 geladen mit \"PBXN-109\" (vs. H-6); Gefechtsgewicht 480 lbs. \"PBXN-109\" ist ein weniger empfindlicher explosiver Füllstoff. Die \"BLU-111/B\" ist auch der Gefechtskopf der \"A-1\"-Version des Joint Stand Off Weapon (JSOW).", "section_level": 2}, {"title": "BLU-111A/B.", "content": "Wird von der United States Navy benutzt, um die Sicherheitsbestimmungen für den Einsatz auf Flugzeugträgern zu erfüllen. Sie entspricht der \"BLU-111/B\", hat jedoch eine zusätzliche thermische Schutzschicht. Diese Beschichtung soll bei Bränden in einem Schiffsmagazin selbständige Zündungen, im Englischen auch „Cook off“ genannt, verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "BLU-126/B.", "content": "Wurde auf Grund eines Wunsches der United States Navy nach einer Bombe für geringere Kollateralschäden bei Luftangriffen entwickelt. Die Lieferung war für spätestens März 2007 geplant. Sie ist auch bekannt als „Low Collateral Damage Bomb“ (LCDB). Es handelt sich um eine \"BLU-111\" mit einer kleineren Sprengladung. Eine nicht explosive Füllung wird zum Gewichtsausgleich hinzugefügt, wodurch erreicht wird, dass die ballistische Flugbahn der Bombe gleich bleibt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Mark 82 \"(Mk 82)\" ist eine ungelenkte Mehrzweck-Freifallbombe der Mark-80-Serie. Mit einem Gewicht von 227 Kilogramm bzw. 500 englischen Pfund ist sie bei den US- und NATO-Streitkräften die zweitkleinste, jedoch am häufigsten verwendete „Eisenbombe“. Sie ist eine der häufigsten aus der Luft abgeworfenen Waffen.", "tgt_summary": "MK 80系列炸弹的全名为低阻力通用炸弹(Low-Drag General Purpose Bomb,LDGP),是美国以及许多国家使用中的无导引,传统炸药的空用炸弹。同时也是诸多精确制导武器的主体,譬如以GPS/惯性导引为组合的联合直接攻击弹药就是采用这一系列的炸弹为主体。", "id": 875585} {"src_title": "Lepcha (Sprache)", "tgt_title": "绒巴语", "src_document": [{"title": "Volk der Lepcha.", "content": "Die Lepchas teilen sich in vier Hauptgruppen auf, wobei die Zuteilung nach der Region geschieht. Die Lepchas von Kalimpong, Kurseong, Mirik und Darjeeling nennen sich \"támsángmú\" und diejenige von Sikkim \"renjóngmú\" (Plaisier 2007: 2). Die Lepcha-Gruppe in Nepal wird \"ʔilámmú\" genannt und die von Bhutan ist unter dem Namen \"promú\" bekannt. Bezüglich der Sprache repräsentieren diese vier Gruppen nicht unterschiedliche Dialekte. Trotzdem gibt es aber regionale Unterschiede, die aber vor allem lexikalischer Natur sind und auf Lehnwörter von in den jeweiligen Regionen gesprochenen Sprachen zurückgehen. Die Lepchas sind in Clans oder Familien organisiert, die \"putsho\" genannt werden. Die ursprüngliche Religion der Lepchas ist schamanistischer Art. Obwohl die Lepchas im 18. Jahrhundert zum Buddhismus konvertiert wurden, wird der Schamanismus daneben immer noch praktiziert. Im Darjeeling-Distrikt gibt es einige Lepchas, die im 19. Jahrhundert zum Christentum konvertiert sind. Viele dieser haben aber ihre Sprache und die schamanistischen Rituale aufgegeben. Bambus spielt im Leben und in der Kultur der Lepchas eine wichtige Rolle. Verschiedene Arten von Bambus werden beispielsweise für das Bauen von Häusern und Brücken oder auch für Pfeile, Körbe, Zäune und weitere Gegenstände für den Haushalt gebraucht. Die Lepchas haben eine eigene traditionelle Kleidung, wobei aber die Lepchas von Bhutan nicht mehr diese Kleidung tragen, sondern diejenige, die sonst in Bhutan üblich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Lepcha gehört klar zu den transhimalajischen Sprachen (auch tibeto-birmanisch genannt). Die genaue Position innerhalb der transhimalajischen Sprachen ist jedoch bis heute noch unklar. In van Driems (2014) Fallen Leaves Model stellt Lepcha deshalb ein eigenes Leaf dar. In früheren Zeiten gab es aber bereits Annahmen über die Klassifikation von Lepcha innerhalb der transhimalajischen Sprachfamilie. So teilte beispielsweise Robert Shafer Lepcha seiner \"Northern-Naga\"-Gruppe zu. Er sah Lepcha sogar als nahe verwandt mit der praktisch unbekannten Tengsa-Sprache.", "section_level": 1}, {"title": "Schrift.", "content": "Die Lepchas haben eine eigene Literaturtradition, die auf das 18. Jahrhundert zurückgeht, sowie eine eigene Schrift. Die Lepcha-Schrift wurde wahrscheinlich während der Regentschaft des dritten Chögel von Sikkim, Chögä Châdo ’Namgä, im 18. Jahrhundert eingeführt. Gemäß der Lepcha-Tradition wurde die Schrift aber vom Wissenschaftler Thikúng Mensalóng kreiert. Es wird geglaubt, dass dieser zur Zeit des Schutzpatrons von Sikkim, ’Lama Lhatsün Chenpo, gelebt hat, der eine entscheidende Rolle bei der Konvertierung Sikkims zum Buddhismus gespielt hat. Die Lepcha-Schrift würde demnach bereits seit dem 17. Jahrhundert existieren. Es scheint plausibel, dass die Einführung der Schrift während der Konvertierung zum Buddhismus vollzogen wurde. Vielfach ist es so, dass die Missionare die religiösen Texte in die lokale Sprache übersetzen wollten und dafür ein Alphabet benötigt wurde. Die Lepcha-Schrift wird von links nach rechts geschrieben mit Abständen zwischen den Wörtern. Es gibt 36 Zeichen für Konsonanten. Diese sind in Abbildung 1 aufgeführt. Vokale werden mit Diakritika geschrieben, wobei das Fehlen eines solchen den Vokal \"a\" meint. Die Diakritika für die Vokale sind in Abbildung 2 zu sehen. Es gibt insgesamt neun Diakritika für die Vokale. Zu Beginn eines Wortes können alle Konsonanten auftreten, am Ende jedoch nur \"-k, -t, -n, -p, -m, -r, -l\" und \"-ng\". Für diese Konsonanten am Schluss eines Wortes werden andere Zeichen verwendet. Diese sind in Abbildung 3 aufgelistet. Konsonantencluster gibt es mit den Glides \"-y, -l, -r\". Dafür gibt es wiederum spezielle Symbole. Diejenige für \"-l\" sind bereits in Abbildung 1 aufgeführt. Das Cluster, welches als \"hl\" transliteriert wird, ist dabei eigentlich kein Cluster, sondern ein stimmloser alveolarer lateraler Frikativ [l]̥. Für die Cluster mit \"-y\" wird das Zeichen in Abbildung 4 verwendet. Retroflexe werden in der Transliteration als Cluster mit \"-r\" geschrieben, obwohl sie eigentlich keine Konsonantencluster darstellen. Retroflexe kommen nur in Lehnwörtern aus dem Dränjoke vor. Das Symbol bzw. Diakritikum, das verwendet wird, um retroflexe Laute zu schreiben, ist in Abbildung 4 zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Aspekte der Grammatik.", "content": "Hier werden einige Aspekte zur Grammatik des Lepchas aufgeführt, wobei es sich aber nicht um eine Zusammenfassung der gesamten Grammatik handelt.", "section_level": 1}, {"title": "Phonologie.", "content": "Das Konsonanteninventar ist in Abbildung 5 zu sehen. Lepcha hat labiale, dentale, retroflexe, palatale und velare Plosive, wobei zwischen stimmlos aspiriert, stimmlos unaspiriert und stimmhaft unterschieden wird. Einzig bei den palatalen Plosiven gibt es keinen stimmhaften. Der stimmlose velare Plosiv /k/ wird vor den Vokalen /i/ und /e/ zu [kj] palatalisiert. Am Schluss einer Silbe werden /k/, /t/ und /p/ ungelöst realisiert, meist mit einem vorangehenden glottalen Plosiv. Der stimmhafte velare Plosive /g/ wird vor /i/ und /e/ ebenfalls palatalisiert [gj]. Bei den Nasalen unterscheidet Lepcha zwischen labial, dental, palatal und velar. Am Anfang einer Silbe wird der velare Nasal manchmal als stimmhafter glottaler Frikativ [ɦ] realisiert. Gemäß Plaisier (2007: 23) gibt es nicht viele attestierte Formen mit diesem Fall, welcher das Gegenteil von Rhinoglottophilie darstellt. Die hier als dental bezeichneten Plosive können auch frei als alveolar gesprochen werden. Zwischen dem labiodentalen Frikativ /f/ und dem bilabialen [ɸ] besteht eine freie Alternation. Der Unterschied zwischen /f/ und /ph/ scheint unter dem Einfluss von Nepali immer mehr zu verschwinden. Lepcha unterscheidet zwischen einem alveolaren /s/ und einem postalveolaren Frikativ /ʃ/. Die Unterscheidung wird aber vor einem /i/ neutralisiert. Der stimmhafte alveolare Frikativ /z/ wird manchmal auch als alveolare Affrikate [dz] realisiert. Die Unterscheidung zwischen /z/ und /ʒ/ wird gemäß Plaisier (2007: 28) von einigen Sprechern nicht mehr gemacht. Das Phonem /r/ ist ein Trill, wobei es manchmal auch als Flap [ɾ] realisiert wird. Durch den Kontakt mit dem Nepali verschwindet auch die Unterscheidung zwischen /v/ und /w/ immer mehr. Im Lepcha gibt es acht phonemische Vokale. Diese sind in Abbildung 6 aufgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Morphologie.", "content": "Bezüglich der Wortarten gibt es Nomen, Verben, Adjektive, Adverbien, Pronomen, Numeralien, Postpositionen, Suffixe, Konjunktionen und Partikeln.", "section_level": 2}, {"title": "Nominalmorphologie.", "content": "Nomen können mit Pluralsuffixen markiert werden, um Mehrzahl auszudrücken. Es gibt zwei verschiedene Pluralsuffixe im Lepcha. \"-pang\" wird für Tiere, Dinge etc. gebraucht bzw. für alles außer Menschen. Das Pluralsuffix für Menschen ist \"-sang\". Es wird auch gebraucht für Götter und gute übernatürliche Wesen. \"-pang\" dagegen wird benutzt für böse Wesen wie Dämonen etc. Die Pluralsuffixe werden jedoch nicht angefügt, wenn eine Numeralie vor dem Nomen steht. Bei den Personalpronomen wird zwischen drei Personen unterschieden, sowie zwischen Singular, Dual und Plural. Die Personalpronomen sind in Abbildung 7 aufgelistet. Es gibt sechs Kasussuffixe im Lepcha: Ablativ \"-nun\" ∼ \"-nu\", Lativ \"-lóm\", Genitiv \"-sá\", Komitativ \"-sá\"∼ \"-sa\", Lokativ \"-ká\" und Dativ \"-m\".", "section_level": 3}, {"title": "Numeralien.", "content": "In Abbildung 8 sind die Zahlen von 1-10 zu sehen. Diejenigen von 11 bis 19 werden mit dem Suffix \"-tháp\" an der jeweiligen Zahl gebildet. Es gibt dabei volle Zahlen und abgekürzte Formen davon. Von 20 an wird nach dem Vigesimalsystem gezählt, wobei \"khá\" ”one score“ als Basis dient.", "section_level": 3}, {"title": "Verbalmorphologie.", "content": "Tempus, Aspekt, Modus und anderes werden mit Postpositionen und Hilfsverben ausgedrückt. Die Verben im Lepcha haben jeweils zwei Verbstämme; einen regulären und einen flektierten. Diejenigen Verben mit einem geschlossenen Stamm, d. h. mit einem Konsonanten im Auslaut, und einige Ausnahmen mit einem offenen Stamm haben nur einen regulären Stamm. In Tabelle 9 sind alle Affixe und Hilfsverben zur Bildung von Tempus, Aspekt, Modus etc. aufgelistet.", "section_level": 3}, {"title": "Partikeln.", "content": "Es gibt im Lepcha einige Partikeln, um Modus und Emotionen auszudrücken. Diese stehen jeweils am Ende der Clause. Mit dem Partikel \"le\" wird eine höfliche Bitte ausgedrückt, während \"ce\" Autorität bezeichnet, was bedeutet, dass der Adressat zu etwas aufgefordert wird. Weiter gibt es einen Dubitativpartikel \"te\" und den Partikel \"pú\", mit dem Möglichkeiten ausgedrückt werden. Für Folgerungen und Vermutungen gibt es den Partikel \"lyók\". Weiter existieren die Partikeln \"pá\" für Sicherheit, die auf direkter Wahrnehmung oder Beobachtung beruht, und \"yâmbá\", der ausdrückt, dass etwas gerade erst entdeckt wurde. Etwas, das von jemandem anderes erzählt wurde, wird mit dem Partikel \"mere\" markiert.", "section_level": 3}], "src_summary": "Lepcha ist eine transhimalajische Sprache, welche vor allem in Sikkim und im Distrikt Darjeeling im indischen Bundesstaat Westbengalen gesprochen wird. Die Anzahl der Sprecher in Indien wird auf ca. 30.000 geschätzt, wobei die genaue Zahl unklar ist. Außerhalb von Indien gibt es ca. 100 Lepcha-Haushalte im Ilām-Distrikt von Nepal und ungefähr 1000 Sprecher im südwestlichen Bhutan. Gemäß \"Ethnologue\" zählt das Lepcha insgesamt 66.730 Sprecher. Die Lepchas nennen sich selber \"Róng\" und ihre Sprache \"Róng ríng\", wobei das Lepcha Wort für Sprache \"ʔáríng\" lautet. Der Begriff „Lepcha“ stammt vom nepalesischen Wort \"lāpce\" oder \"lāpcā\", welches ursprünglich eine abschätzige Konnotation hatte und unartikuliertes Sprechen oder brabbeln bezeichnete. Die Lepchas stellen vermutlich die ursprüngliche Bevölkerung Sikkims dar. Heute bilden sie in Sikkim jedoch nur noch eine Minderheit, da es sehr viele Immigranten aus Nepal gibt.", "tgt_summary": "绒巴语,又称雷布查语,是绒巴族的母语,使用地域位于印度锡金邦及西孟加拉邦,在尼泊尔和不丹也有人使用。这种语言被认为是当地的土著语言,因为绒巴语的使用者比藏语族(锡金语、宗喀语等)以及尼泊尔语的使用者更早生活在这片土地上。根据印度的普查,共有50,000名绒巴语使用者,但母语使用者更接近于30,000人。", "id": 1070590} {"src_title": "Türkiye Komünist Partisi (2001)", "tgt_title": "土耳其共產黨 (2001年)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Wurzeln der Partei liegen in der Gruppe Sozialistische Macht (\"Sosyalist İktidar\"), die sich 1978 aus ausgeschlossenen Mitgliedern der Arbeiterpartei der Türkei (TİP) formierte. Nach dem Staatsstreich wurde die Gruppe aufgelöst. 1986 gründeten einige prominente Personen der ehemaligen Gruppe die Zeitschrift \"Gelenek\" („Tradition“), um die sich eine neue politische Bewegung zu bilden begann. Der Name Tradition war ein Bekenntnis zur „traditionellen“, d. h. am sowjetischen Sozialismus angelehnten Linken. Lange noch wurde Gelenek von der TKP als deren hauptsächliches Theorieorgan veröffentlicht. Von Gelenek-Kadern wurde 1992 auch die Partei für eine Sozialistische Türkei (\"Sosyalist Türkiye Partisi\", STP) gegründet, die allerdings vom Verfassungsgericht verboten wurde. Nachfolgepartei war die SİP, die sich schließlich den immer noch aktuellen Namen TKP gab. Obwohl Art. 96 des türkischen Parteiengesetzes das Auftauchen der Bezeichnung „kommunistisch“ in einem Parteinamen verbietet, wurde die TKP nicht verboten oder gezwungen, ihren Namen zu ändern. Es gab von staatlicher Seite den Vorstoß zu einem Parteiverbot, der Beschluss wurde jedoch vom Verfassungsgericht auf unbestimmte Zeit vertagt. Nach ihrer Spaltung 2014 entstand die Kommunistische Partei (KP) und die Kommunistische Volkspartei der Türkei (HTKP).", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landesweit.", "content": "2002 nahm die Partei an den Parlamentswahlen teil, konnte aber nur 0,19 % erreichen. Bei den Ortswahlen des Jahres 2004 verbesserte sich das Ergebnis leicht auf 0,26 %. Das Wahlergebnis der Parlamentswahlen von 2007 lag bei 0,22 %. Das mit 1,42 % beste lokale Ergebnis stammte aus der Grenzregion Ardahan in der Nähe von Georgien, obwohl die TKP dort kein Parteibüro besaß. Das aktuelle Wahlergebnis der Parlamentswahl 2011 liegt bei nur noch 0,15 %. Damit bleibt die TKP unter der 10-%-Hürde.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunal.", "content": "Als größter Erfolg der Partei gilt die Wahl zum Bürgermeister von Ovacık (Provinz Tunceli) am 30. März 2014. Kandidat Fatih Mehmet Maçoğlu gewann die Wahl mit 655 von 1.812 abgegebenen Stimmen, dies entspricht insgesamt 36 %. Damit ist Maçoğlu der erste Bürgermeister einer kommunistischen Partei in der Geschichte der türkischen Republik. Bei der nächsten Kommunalwahl 2019 wurde Maçoğlu zum Bürgermeister der Stadt Tunceli gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Parteiprogramm und Aktivitäten.", "content": "Die TKP genießt begrenzte Unterstützung unter Arbeitern, Studenten und linken Intellektuellen, wobei ihre Aktivitäten wie auch ihrer Sympathisanten und Mitglieder in Istanbul zentriert sind. Schwierigkeiten hat die Partei dagegen, sich in den Dörfern etwa Ostanatoliens zu etablieren. Seit der Gründung der „Patriotischen Front“ nutzt die TKP diese Organisation (zum Beispiel bei der 1. Mai-Demonstration in Kartal), um an die Öffentlichkeit zu treten und ein breiteres Publikum zu erreichen. Andere Umfeldorganisationen, die den Einfluss der Kernpartei erweitern waren die Assoziation der Universitätsräte, das Nazım-Hikmet-Kulturzentrum, die José Martí-Vereinigung für Freundschaft zu Kuba und das Friedensbündnis. Wie die meisten kommunistischen Parteien setzt auch die TKP stark auf die internationale Kooperation der kommunistischen Bewegungen. Bevorzugter Partner der TKP ist die weitaus einflussreichere Kommunistische Partei Griechenlands, mit der sie eine enge theoretische Übereinstimmung und damit auch eine freundschaftliche Beziehung verbindet. Beispiele dafür wären das Bekenntnis zum Marxismus-Leninismus, die Ablehnung des Reformweges, den andere europäische (zum Beispiel in Frankreich, Italien und Russland) und außereuropäische (zum Beispiel in Japan) Kommunistische Parteien eingeschlagen haben und die konsequente Kritik an der EU und der NATO. Die TKP ist damit auch Gegner des EU-Beitritts der Türkei und betrachtete die EU als eine „imperialistische Organisation.“ Ähnlich wie die KKE oder zum Beispiel auch die Deutsche Kommunistische Partei unterstützt die Partei die Regierungen von Nicolás Maduro und Raúl Castro. Weil in Abweichung von den Schriften Lenins (die sich besonders auf Russland bezogen) die TKP die geforderte Klassenallianz von Bauern und Industrieproletariat als der türkischen Situation unangemessen empfindet, weicht auch das Aussehen der TKP-Flagge von der traditionell üblichen kommunistischen Symbolik ab: Anstatt Hammer und Sichel zeigte sie einen Hammer, der mit einem halben Zahnrad gekreuzt ist und einen kleinen gelben Stern auf rotem Hintergrund.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Türkiye Komünist Partisi (kurz \"TKP\"),, ist eine kommunistische Kleinpartei in der Türkei. Als TKP war sie bekannt, seit die Partei für Sozialistische Macht (\"Sosyalist İktidar Partisi\", SİP) 2001 diesen Namen annahm.", "tgt_summary": "土耳其共产党(),简称土共(TKP),是土耳其的一个共产主义政党。目前,该党在通杰利(通杰利省省会)执政。", "id": 2082267} {"src_title": "Hybridelektrokraftfahrzeug", "tgt_title": "混合动力电动汽车", "src_document": [{"title": "Wirkungsgrad-Vorteile.", "content": "Ein Verbrennungsmotor lässt sich folgendermaßen charakterisieren: Der Wirkungsgrad eines Ottomotors beträgt bei optimaler Drehzahl und Auslastung maximal ca. 37 %. Er ist bei gegebener Drehzahl stark lastabhängig – knapp unter Volllast am höchsten, Absinken bis zum Leerlauf auf null. Das heißt im Teillastbetrieb, wenn wenig Gas gegeben wird, haben Ottomotoren einen schlechten Wirkungsgrad. Bei Marx werden für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor 20 % Effizienz angegeben. Teillast und Leerlauf des Verbrennungsmotors kommen im Stadtverkehr häufig vor und können in Hybridelektrokraftfahrzeugen weitgehend vermieden werden. Der Verbrenner kann nun häufiger und länger bei hoher Last mit günstigem Wirkungsgrad betrieben werden. Die anfallende überschüssige Energie wird über einen Generator für die Akkuladung verwendet. Beim Beschleunigen können Verbrennungs- und Elektromotor gemeinsam arbeiten. Bei gleicher Beschleunigung kann also ein kleinerer Verbrennungsmotor verwendet werden (Downsizing). Beim Bremsen und im Schubbetrieb wird der größere Teil der Bremsenergie in den Akkumulator zurückgeführt (Nutzbremse). Insbesondere im Stadtverkehr tragen diese Rückgewinnungen zur Verbrauchsverminderung um bis zu 60 % bei. Der Verbrennungsmotor ist abgeschaltet, wenn keine oder wenig Antriebsleistung benötigt wird. Die Lärmreduktion im Schubbetrieb, bei Stillstand oder bei Langsamfahren (Einparken) mit geladenem Akku ist im städtischen Raum ein weiterer Gewinn. Auf einen separaten Anlasser kann verzichtet werden, weil der Elektromotor die Funktion mit übernimmt. Elektromotoren haben einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad von über 90 %. Dieser bleibt über einen weiten Drehzahlbereich hoch. Die Effizienz sinkt bei hohem Drehmoment ab, insbesondere bei Überlastung. In die elektrische Gesamtbilanz geht noch der Speicherwirkungsgrad des Akkumulators ein. Superkondensatoren werden bisher selten verbaut. Letztere sind ebenso wie die Leistungselektronik sehr effizient (>90 %), während die Effizienz des Akkumulators aufgrund des Peukert-Effektes je nach Akkuchemie und Belastung geringer sein kann. Für Elektroantriebe wird ein Gesamtwirkungsgrad von 85 % angegeben. Elektromotoren sind zudem überlastbar, das heißt sie können ein höheres Drehmoment und kurzzeitig eine höhere Leistung abgeben als ihre Nennleistung. Dieses Drehmoment steht auch bei stehendem Motor zur Verfügung, anders als beim Verbrennungsmotor, der erst ab einer Mindestdrehzahl belastet werden kann. Durch Kombination der beiden Motoren kann das Fahrzeug bei gleicher Systemleistung um etwa 10–20 % schneller beschleunigen (elektrisches Boosten). Aufgrund des bei Hybridfahrzeugen oft klein ausgelegten Verbrennungsmotors haben sie häufig eine etwas geringere Höchstgeschwindigkeit und sind bei hoher Leistungsanforderung lauter, weil sie dann in höheren Drehzahlbereichen arbeiten müssen. Das Fahrmanagement sorgt einerseits für einen hohen Fahrkomfort und gewünschte Beschleunigungswerte, andererseits optimiert es durch die Wahl und Aufteilung der zwei Antriebe den Gesamtwirkungsgrad. Es bestehen drei Möglichkeiten: Dadurch lässt sich der Gesamtwirkungsgrad des Fahrzeuges auf über 38 % steigern. Zur Anzeige des Betriebszustands kann ein Econometer dienen. Dieselmotoren haben einen etwas günstigeren Wirkungsgradverlauf (kleine Drosselverluste), weshalb sie weniger vom Einbau eines Elektromotors und Akkumulators profitieren.", "section_level": 1}, {"title": "Masse.", "content": "Bei unrealistisch angenommener konstanter, schneller Fahrt auf der Autobahn kann sich das Zusatzgewicht in einem höheren Verbrauch niederschlagen. Wird beschleunigt und abgebremst oder wechseln sich Berg- und Talfahrten ab, dann kann der durch das Zusatzgewicht bedingte Mehrverbrauch durch die Möglichkeit der Nutzbremse überkompensiert werden. Eine vorausschauende Fahrweise kann schon beim normalen Pkw 10 bis 20 Prozent des Verbrauchs einsparen, während dieser Wert beim Hybrid nochmals zunimmt, weil jedes vorausschauende Bremsen der Energiegewinnung dienen kann. Der Verbrennungsmotor arbeitet bei Autobahngeschwindigkeit bereits in einem relativ günstigen Wirkungsgradbereich.", "section_level": 2}, {"title": "Verbrenner-Optimierung.", "content": "Der Hybridantrieb ermöglicht es, den Verbrennungsmotor anders auszulegen als in einem Fahrzeug, in dem er allein ständig das Fahrzeug antreiben muss. So betreibt Toyota den Verbrennungsmotor im Atkinson-Zyklus und erzielt damit Kraftstoffeinsparung und Lautstärkereduzierung bei niedriger bis mittlerer Leistung. Honda realisiert eine Zylinderabschaltung und betreibt den Motor mit dem als \"aktive\" Schwungscheibe direkt auf der Kurbelwelle sitzenden Elektromotor auch in Arbeitsbereichen, die ohne elektromotorische Unterstützung zu unkomfortablem Motorlauf oder Ausgehen des Motors führen würden.", "section_level": 2}, {"title": "Klassifizierung.", "content": "Werden die Akkumulatoren nur mit dem Verbrennungsmotor über den eingebauten Generator geladen, wird der Hybrid als autark bezeichnet. Beim Plug-in-Hybrid können die Akkus hingegen auch am Stromnetz geladen werden. Im Allgemeinen wird nach der elektrischen Leistung klassifiziert in drei Hybridisierungsstufen: Mikro-, Mild- und Vollhybrid. Zudem wird nach der Systemstruktur unterschieden in Seriell-, Parallel- und Mischhybrid.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung nach Systemstruktur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Serieller Hybrid.", "content": "Bei einem seriell angeordneten Hybridantrieb, der dem klassischen dieselelektrischen Antrieb bei zum Beispiel Schiffen oder Lokomotiven entspricht, hat der zweite Energiewandler keinerlei mechanische Verbindung mehr zur eigentlichen Antriebsachse. Meist treibt aber ein Verbrennungsmotor einen elektrischen Generator an, der die Fahrenergie bereitstellt oder den Fahrakku lädt. Die Leistungsfähigkeit der Motor-Generator-Kombination oder der Brennstoffzelle bestimmt dabei die Dauerleistung und -höchstgeschwindigkeit. Bei kurzzeitigem höheren Leistungsbedarf können die Akkus zusätzlichen Strom liefern. Der oder die antreibende(n) Elektromotor(en) müssen immer das gesamte geforderte Drehmoment und die gesamte geforderte Leistung erbringen. Beispiele: der BMW i3 mit Range Extender, der lieferbare Fisker Karma, der aktuell nur in Japan verfügbare Nissan Note ePower, die Studie Opel Flextreme GT/E sowie der Prototyp Mindset. Die Darstellung mit einem magnetisch-elektrischen Getriebe-Automaten wird auch \"Direkthybrid\" genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Paralleler Hybrid.", "content": "Anders als beim seriellen Hybridantrieb kann beim parallelen Hybridantrieb ein Betriebszustand eingeschaltet werden, bei dem Elektromotor und Verbrennungsmotor zugleich auf den Antriebsstrang wirken, was die Drehmomente der einzelnen Antriebe addiert. Das ermöglicht eine schwächere Auslegung aller Motoren, was Kosten, Gewicht und Bauraum spart, im Falle des Verbrennungsmotors auch Kraftstoff (downsizing). Parallelhybride lassen sich vergleichsweise kostengünstig als Mildhybrid verwirklichen. Falls auch ein rein elektrischer Fahrbetrieb möglich sein soll, muss der Elektromotor dementsprechend ausgelegt werden. Naunin schreibt dazu: \"Charakteristisch für den parallelen Hybrid ist, dass beide Antriebsaggregate aufgrund der Leistungsaddition bei gleichen Fahrleistungen im Vergleich zum konventionellen Antrieb kleiner dimensioniert werden können\". Die Parallelhybride werden je nach Position und Eingriffspunkt der E-Maschine (EM) zum Verbrennungsmotor (VM) in die Kategorien P0-P4 eingeteilt: Für P0 und P1 gilt: P4 erlaubt auch einen Allradantrieb, zumindest in dem Geschwindigkeitsbereich, in dem beide Maschinen antreiben können. Varianten können auch zusammengesetzt werden, z. B. als P0/4. Bei Fahrzeugen wie dem Nissan March/Cube e-4WD gab es eine japanische Variante in P4-Auslegung. Der VM treibt die Vorderachse und einen Generator für den Antrieb der EM an der Hinterachse. Über die Erregung des Generators wurde die Leistungsabgabe der EM geregelt. In einer ersten Variante war so ein Allrad bis 25 km/h möglich, in der folgenden Generation bis 40 km/h. Energiequelle war immer der VM, da keine Batterien für elektrischen Antrieb und Rekuperation vorhanden waren. Ein Beispiel für einen parallelen Hybrid ist der Honda Civic Hybrid. In jedem Fall ist ein Getriebe am Verbrennungsmotor notwendig, was Gewichts- und Kostenvorteile teilweise wieder aufhebt.", "section_level": 3}, {"title": "Leistungsverzweigender Hybrid (Mischhybrid).", "content": "Mischhybride kombinieren den seriellen und den parallelen Hybridantrieb (oft variabel) während der Fahrt entsprechend den Fahrzuständen. Je nach Betriebsart und Fahrzustand kann entweder der Verbrennungsmotor mit dem Generator nur den elektrischen Energiespeicher (Hybridbatterie) laden und den Elektromotor antreiben (serieller Hybridantrieb) oder mechanisch mit den Antriebswellen gekoppelt sein (paralleler Hybridantrieb). Bei diesem kombinierten Hybridantrieb wird lediglich mittels einer (automatisch betätigten) Kupplung zwischen den beiden Betriebsarten umgeschaltet. Als Beispiele für Mischhybride sind der Chevrolet Volt, der Opel Ampera und der seit 2014 auf dem Markt befindliche Cadillac ELR sowie der Mercedes-Benz B-Klasse E-Cell Plus zu nennen. Demgegenüber wird beim Leistungsverzweigten Hybridantrieb ein Teil der Leistung des Verbrennungsmotors mechanisch, ein weiterer Teil über die als elektrisches Getriebe (serieller Hybridantrieb) arbeitende Motor-Generator-Kombination auf die Räder übertragen. Ein Beispiel für Leistungsverzweigung ist der Toyota Prius mit dem Hybrid Synergy Drive, in dem die Leistungsverzweigung und somit die Drehzahlen und die Übersetzung ausschließlich über die Ansteuerung der elektrischen Maschinen erfolgt. Diese \"One-Mode-Getriebe\" werden bei Toyota, Lexus, Ford und anderen eingesetzt. Im Gegensatz dazu bietet das Two-Mode-Getriebe von Allison Transmission verschiedene Betriebsmodi, die mit Lamellenkupplungen geschaltet werden. Das Getriebe besitzt zwei leistungsverzweigte Fahrbereiche. Dadurch kann gegenüber \"One-Mode-Getrieben\" der elektrische Leistungsanteil verringert werden, wodurch die Anforderungen an die elektrischen Maschinen verringert werden. Es ergibt sich zudem ein Wirkungsgradvorteil (höherer mechanischer Leistungsanteil). Neben den zwei Fahrbereichen stehen zusätzlich auch noch vier mechanische Übersetzungen bereit (zusätzlich feste Gänge), in denen das System als Parallelhybrid arbeiten kann. Mit diesem aufwändigeren Konzept sind weitergehende Anpassungen an verschiedene Fahrzustände, wie etwa hohe Geschwindigkeiten, möglich. Dieses Getriebe wird in einer Kooperation zwischen General Motors, Daimler AG und BMW entwickelt.", "section_level": 3}, {"title": "Einteilung nach dem Anteil der elektrischen Leistung.", "content": "Nach dem Leistungsanteil des elektrischen Antriebs an der Gesamtleistung (Hybridisierungsgrad) des Fahrzeugs und den möglichen Betriebszuständen werden drei Stufen unterschieden. Es gibt zudem unterschiedlichste Zwischenformen. Darüber hinaus sind auch Fahrzeuge darstellbar, die überwiegend elektrisch angetrieben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Micro-Hybrid.", "content": "Grundsätzlich kennzeichnet ein Hybridfahrzeug das Vorhandensein zweier unterschiedlicher für den Fahrzeugantrieb eingesetzter Energiewandler, was beim sogenannten Mikrohybrid nicht der Fall ist. Mikrohybridfahrzeuge haben im Wesentlichen die folgenden Merkmale: Nach Naunin hat sie eine Leistung von 2,7–4 kW/t (spezifisches Leistungsgewicht in Kilowatt Leistung des Elektroantriebs pro Tonne Fahrzeugmasse). Vorteil ist eine Kraftstoffeinsparung durch Motorabschaltung im Stillstand und geringere Leistungsverluste als bei einer konventionellen Lichtmaschine. Beispiel: Die BMW-1er-Baureihe ab Modelljahr 2007 mit Schaltgetriebe. Nachteil der Start-Stopp-Funktion ist der durch das häufige Anlaufen bedingte höhere Verschleiß der Kurbelwelle, die mit einer reibungsarmen Lagerung auf eine andauernde Rotation ausgelegt ist. Wie groß diese Auswirkungen einer Start-Stopp-Funktion auf die Lebensdauer eines Motors sind, werden die nächsten Jahre zeigen.", "section_level": 3}, {"title": "Mild-Hybrid.", "content": "Der Elektroantriebsteil unterstützt den Verbrennungsmotor zur Leistungssteigerung. Die Bremsenergie kann in einer Nutzbremse teilweise wiedergewonnen werden. Im Wesentlichen hat damit diese Ausführung folgende Merkmale: Als elektromotorische Leistungen werden etwa 6–14 kW/t angegeben. Durch die Kraftstoffersparnis lässt sich eine CO-Einsparung von etwa 15 Prozent realisieren. Parallel arbeitende Hybridantriebe werden oft als Mildhybrid ausgeführt. Beispiele sind der Honda Civic Hybrid, der seit Modelljahr 2006 nahezu Vollhybridmerkmale aufweist, der \"Smart Fortwo mhd\" sowie der Honda Insight (ab 2009).", "section_level": 3}, {"title": "Voll-Hybrid.", "content": "Vollhybridfahrzeuge sind mit ihrer elektromotorischen Leistung von mehr als 20 kW/t in der Lage, auch rein elektromotorisch zu fahren (einschließlich Anfahren und Beschleunigen) und stellen daher die Grundlage für einen Seriellen-Hybrid dar. In groben Zügen lassen sich die Merkmale wie folgt zusammenfassen: Beispiele: Der BMW ActiveHybrid X6, der rein elektromotorisch etwa 60 km/h erreichen kann, der Toyota Prius, der etwa 70 km/h erreichen kann, siehe: Toyota Hybrid Synergy Drive oder zum Beispiel der schweizerische Mindset, wobei Mindset die Entwicklung seines Elektroautoprojektes 2009 weitgehend eingestellt hat.", "section_level": 3}, {"title": "Range Extender.", "content": "Der Begriff des Range Extenders (Reichweitenverlängerer, auch REX) stellt die Fähigkeit in den Vordergrund, im Normalbetrieb rein oder überwiegend mit elektrischer Energiezufuhr zu fahren, aber bei Bedarf (z. B. mangels Ladesäulen) auch einen Verbrennungsmotor in Betrieb zu nehmen, der weniger leistungsstark ist, z. B. beim BMW i3 (Modell von 2013) 28 kW aufweist gegenüber 125 kW des Elektromotors und als Ausstattungsoption angeboten wird. So können eventuelle Nachteile aufgrund mangelnder elektrischer Reichweite oder fehlender elektrischer Nachlademöglichkeiten ausgeglichen werden. Nachteile des REX sind das erhöhte Gewicht durch Motor, Getriebe und Tank, eine meist die recht begrenzte Tankkapazität (BMW i3 REX: neun Liter), sowie die durch die verringerte Leistung des Extenders dann bei leerer Batterie begrenzte Durchschnittsgeschwindigkeit im Nachladebetrieb (beim i3 ca. 120 km/h).", "section_level": 3}, {"title": "Eigenschaften der verschiedenen Konzepte.", "content": "Der Hybridantrieb wird verwendet, um einen geringeren Kraftstoffverbrauch zu erzielen oder um Leistung oder Fahrkomfort zu steigern. Bei ihm ergänzen sich die Leistungskennlinien eines Elektromotors mit seinem hohen Drehmoment im unteren Drehzahlbereich und eines Verbrennungsmotors, dessen Stärken im oberen Drehzahlbereich liegen. Zusätzlich kann durch eine Nutzbremse ein Teil der Bremsenergie zurückgewonnen werden. Ein systembedingter Nachteil des Vollhybridantriebes sind die notwendigen größeren Energiespeicherkapazitäten, die durch höhere Eigengewichte den Nutzen verringern. Das kann jedoch durch Einsparungsmöglichkeiten an anderer Stelle (zum Beispiel vereinfachtes Getriebe, Entfallen der Lichtmaschine und des Anlassers) teilweise kompensiert werden. Es ist allerdings auch zu erwarten, dass moderne Akkumulatoren wie zum Beispiel Lithium-Polymer-Akkus oder auch Superkondensatoren beziehungsweise Lithium-Ionen-Kondensatoren diesen Nachteil noch weiter verringern. Ein weiterer Nachteil ist die aufwändige Produktion der Hauptkomponenten Elektromotor und Akkumulator, die die Herstellungsbilanz belasten. Bisher fehlt es an unabhängigen Untersuchungen zur Klärung der Frage, wie viel mehr an Energie für die Herstellung von Hybridfahrzeugen aufgewendet werden muss bzw. mit welcher Kraftstoffmenge man das im Vergleich zu einem Standardfahrzeug verrechnen müsste. Derzeit hat der Mildhybrid bei geringerem Aufwand ebenfalls ein gutes Einsparpotenzial. Diese Antriebsart ist mit wenig Aufwand in vorhandene Fahrzeugkonzepte zu integrieren, während für Vollhybride mehr Entwicklungsaufwand vonnöten ist. Der einfachste Ansatz des Mildhybrid ist der Startergenerator, der den Anlasser und die Lichtmaschine in einem Elektromotor vereint und an den Antriebsstrang angebunden ist. Bei Vollhybriden, mit Einschränkung auch bei Mildhybriden, besonders ausgeprägt bei Leistungsverzweigung und stufenlosem Getriebe können ungünstige Motorbetriebspunkte weitgehend vermieden werden. Dieser Zusatznutzen ist beim Diesel-Hybridantrieb nur in geringerem Ausmaß möglich, da der Dieselmotor ohnehin in den meisten Motorbetriebspunkten einen sehr guten Wirkungsgrad aufweist. Weil sich aber das nötige Beschleunigungsdrehmoment des Verbrennungsmotors durch die Kombination mit dem Elektromotor verringert, kann beim Dieselmotor eine erhebliche Verringerung der Stickoxid-Emission (NO) erreicht werden, wenn das Downsize-Potenzial nicht ausgenutzt wird. Der Diesel-Hybridantrieb hat also neben dem Verbrauchsnutzen auch einen Emissionsnutzen vorzuweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Plug-in-Hybride.", "content": "Eine Erweiterung der Hybrid-Technik stellen die Plug-in-Hybride (PHEV) dar, die versuchen, den Kraftstoffverbrauch weiter zu senken, indem die Akkus nicht mehr ausschließlich durch den Verbrennungsmotor, sondern zusätzlich auch am Stromnetz aufgeladen werden können. Das englische Wort \"Plug\" bedeutet soviel wie \"Stecker\", der für den Anschluss des Fahrzeugs an das Stromnetz nötig ist. Bei diesem Konzept wird gesteigerter Wert auf eine Vergrößerung der Akkukapazität gelegt, um auch größere Strecken ohne lokale Emissionen zurücklegen zu können. Bei ausreichender Kapazität können Kurzstrecken (etwa 60 bis 80 Kilometer) so ausschließlich im Elektrobetrieb zurückgelegt werden, während der Verbrennungsmotor zusätzlich als Generator zum Nachladen der Batterien verwendet wird, um auch größere Strecken zu ermöglichen. Durch den möglichen Alleinbetrieb des Verbrennungsmotors sind auch bei leerer Batterie größere Fahrstrecken möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Modelle von 1994 bis heute.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Toyota.", "content": "Von Toyota wurden bereits weltweit elf Millionen Hybridautos verkauft und damit 77 Millionen Tonnen CO eingespart. Derzeit sind 33 verschiedene Hybridmodelle von Toyota verfügbar.", "section_level": 3}, {"title": "Busse, Lastkraftwagen und andere Nutzfahrzeuge.", "content": "Hybridantriebe im Nutzfahrzeug werden bislang vor allem im Bussegment erfolgreich im Markt angeboten. So werden Hybridbusse von Volvo, von Solaris Bus & Coach (Urbino 18 Hybrid) oder auch der Aero Niederflur-Hybridbus von der Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation angeboten. Ein zusätzlicher Vorteil bei Hybrid-Stadtbussen ist, dass kurze Strecken (zum Beispiel im Stadtzentrum bzw. Altstadt) durch ausschließliche Nutzung des Elektroantriebes emissionslos befahren werden können. Viele Oberleitungsbusse werden standardmäßig mit einem Verbrennungsmotor als Hilfsaggregat ausgestattet, mit dem sie notfalls bei Stromausfall weiterfahren können. Moderne Ausführungen sind nicht mehr nur schwache Hilfsmotoren, sondern durchaus leistungsfähige Antriebe, deren Leistung dem Hauptantrieb kaum nachsteht. AnsaldoBreda bietet in Italien in Serie hergestellte Hybridbusse für den Stadtverkehr an (AlterEco). Diese Busse werden seit einigen Jahren in Bologna eingesetzt. Schon Mitte der 1990er Jahre wurden in Ferrara Stadtbusse versuchsweise auf Hybridantrieb umgerüstet. Im Lastwagensegment gibt es weit fortgeschrittene Überlegungen zum Hybrid (siehe z. B. ); eine größere Marktdurchdringung ist bislang nicht erreicht worden. Erste Fahrzeuge werden allerdings angeboten; beispielsweise im Leicht-Lkw Canter Eco Hybrid. In den USA bietet der Lkw-Hersteller Peterbilt Hybrid-Lkw an. Im schweizerischen Winterthur verkehrt – vor allem im Stadtzentrum – seit 2013 ein Kehrichtsammelwagen mit leisem Hybridantrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung in Deutschland und Österreich.", "content": "Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes und der Statistik Austria umfasste der Bestand an Personenkraftwagen mit der Kraftstoffart \"Hybrid\" seit 2005:", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Förderung.", "content": "In mehreren Ländern wird der Kauf und/oder der Betrieb von Hybridfahrzeugen subventioniert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Hybridelektrokraftfahrzeug (, \"HEV\"), gemäß EU-Richtlinie kurz Hybridelektrofahrzeug, ugs. auch Hybridfahrzeug oder Hybridauto, akademisch \"Fahrzeug mit Hybridantrieb\", ist ein Elektrofahrzeug, das von mindestens einem Elektromotor sowie einem \"weiteren Energiewandler\" angetrieben wird und Energie sowohl aus seinem elektrischen Speicher (Akku) als auch einem zusätzlich mitgeführten Kraftstoff bezieht. Nur in der Ausführung als Plug-in-Hybrid ist eine elektrische Aufladung am Stromnetz vorgesehen. Klassisch wird dazu ein Verbrennungsmotor mit einem elektrischen Generator eingesetzt, zunehmend auch Brennstoffzellen, die aus mitgeführtem Wasserstoff \"direkt\" Elektrizität gewinnen, speziell bezeichnet als \"Brennstoffzellenfahrzeug\" (, \"FCHV\"): Ein Hybridantrieb kann mit unterschiedlichen Zielvorgaben gestaltet werden: Schon in seiner historischen Entwicklung für erste Elektrofahrzeuge um 1900 ging es allein um Reichweite. Im Serien-Automobilbau sowie im Motorrennsport wird er zuweilen ergänzend als Beschleunigungsreserve eingesetzt, die vor allem im niedrigen Drehzahlbereich das Drehmoment steigert. Zudem um mit Rekuperationsbremse sowie durch optimalen Arbeitspunkt des Verbrennungsmotors dessen Effizienz und Kraftstoffverbrauch zu verbessern. Gegenwärtig werden Verbrennungsmotoren mit Akkumulatoren kombiniert, es lassen sich aber auch Superkondensatoren als besonders leistungsstarke Kurzzeit-Reserve für höchste Beschleunigung einsetzen.", "tgt_summary": "混合动力电动汽车(英语:hybrid electric vehicle,简称HEV)是一种将传统的内燃机与电动推进系统()结合在一起的混合动力车辆。电动动力总成的存在旨在实现比传统车辆拥有更好的燃油经济性或更好的性能。混合动力电动汽车最常见的形式是混合动力汽车,尽管也有混合动力电动卡车(皮卡车和拖拉机)和公共汽车。", "id": 1018246} {"src_title": "William C. Bullitt", "tgt_title": "威廉·布列特", "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Bullitt wurde in eine der vermögenden Familien Philadelphias geboren. Er studierte an der Yale University und der Rechts-Fakultät der Harvard University. Dieses Studium brach er beim Tod des Vaters 1914 ab. Mehrere Male hielt er sich in Europa auf, darunter mit William Jennings Bryan und Thomas Alva Edison jr. Er versuchte sich erfolglos als Kriegskorrespondent in London und Kriegsfreiwilliger der französischen Armee. 1916 heiratete Bullitt die Sozialistin Aimee Ernesta Bowen. Die Hochzeitsreise während des Krieges verband er mit Interviews von Regierungsvertretern und Diplomaten in Österreich-Ungarn und dem Deutschen Kaiserreich für den \"Philadelphia Public Ledger\". Der Ledger versetzte ihn in sein Washingtoner Büro, wo er Kontakte mit Edward Mandell House und anderen Mitarbeitern des Präsidenten Woodrow Wilson knüpfte.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Als Kenner europäischer Angelegenheiten aus erster Hand ernannte ihn Wilson 1917 zum stellvertretenden Außenminister. 1919 arbeitete er in der Verhandlungsdelegation Wilsons bei der Pariser Friedenskonferenz und galt als Unterstützer des Internationalismus, der dem Isolationismus in den USA gegenüberstand. Auf einer Geheimmission mit dem schwedischen Kommunisten Karl Kilbom und dem Journalisten Lincoln Steffens sondierte er die Möglichkeit diplomatischer Kontakte mit der Regierung der Bolschewiki in Sowjetrussland und traf dabei Litwinow, Tschitscherin und Lenin. In einer Anhörung vor dem Senat sagte er zum Versailler Vertrag aus und gab seinen Bericht über Sowjetrussland zu den Akten. Der Senat lehnte die Ratifizierung des Vertrages und damit die Mitgliedschaft der USA im Völkerbund, ab. Da Bullitt davon überzeugt war, dass der Vertrag zu einem neuen Krieg führen würde, lehnte er ihn ab und verließ Wilsons Stab. Bullitt hat das Ausscheiden aus der Regierung Wilson diesem persönlich übel genommen. Angeblich in Zusammenarbeit mit Sigmund Freud, den er aus seinem Europa-Aufenthalt 1920 kannte, schrieb er ein Psychogramm Wilsons, das 1967 in den USA publiziert wurde. Nach Trennung von seiner ersten Frau und dem Ausscheiden aus der Regierung heiratete er 1924 die Witwe des Journalisten John Reed, Louise Bryant. Mit ihr hatte er die Tochter Anne, das Paar trennte sich 1930. 1933 arbeitete Bullitt im Wahlkomitee von Franklin D. Roosevelt und schrieb dessen außenpolitische Reden. Obwohl er den Botschafterposten in Frankreich anstrebte, wurde er nach dessen Wahlsieg nur zum Sondervertreter des Außenministers Cordell Hull ernannt. Die Funktion erhielt Jesse Isidor Straus, der Neffe von Oscar Solomon Straus.", "section_level": 1}, {"title": "Botschafter in der Sowjetunion.", "content": "Mit der diplomatischen Anerkennung von Stalins Sowjetunion durch die USA im November 1933 ernannte Roosevelt Bullitt zum Botschafter in Moskau. Einer seiner wichtigsten Mitarbeiter war George F. Kennan. Bullitt hatte die Vorverhandlungen geführt, in denen es um das Einstellen der Komintern-Propaganda in den USA, um den Schutz ziviler und religiöser Rechte von US-Bürgern sowie um die Rückzahlung von Krediten aus der Zeit des Zarenreichs ging. 1935 vereinbarte er das erste Handelsabkommen zwischen beiden Staaten. Seine Partys in der Botschafterresidenz \"Spaso House\" galten als legendär – Bulgakow beschrieb eine solche in Der Meister und Margarita. In dieser Zeit reiste Bullitt nach Asien und sprach mit dem japanischen Kaiser Hirohito sowie drei Mal mit Chiang Kai-shek. Er informierte Roosevelt über die Ermordung Kirows 1934 und den beginnenden Großen Terror in der Sowjetunion im Jahre 1937. Donald Day, ein Journalist der Chicago Tribune, deckte auf, dass Bullitt ungeachtet des offiziellen sowjetischen Wechselkurses (1 US$:1,13 Torgsin-Rubel) in Warschau tausende Dollar zum Kurs von 1:50 getauscht und im Diplomatengepäck in die Sowjetunion geschleust hatte. Sein Handel war so umfangreich, dass der illegale Wechselkurs auf 1:30 fiel. Für das Geld kauften die Diplomaten Antiquitäten und Eigentum ermordeter oder exilierter Aristokraten in besonderen Geschäften der sowjetischen Geheimpolizei. Days Artikel erschien in der polnischen Presse und machte ihn in Polen zur persona non grata. Er führte zur Abberufung Bullitts. Bullitts Erfahrungen in der Sowjetunion machten ihn zum Antikommunisten.", "section_level": 2}, {"title": "Botschafter in Frankreich.", "content": "Im August 1936 ernannte ihn Roosevelt zum Botschafter in Frankreich, was die konservative \"Tribune\" mit dem Leitartikel „Nach oben gefallen“ kommentierte. In dieser Zeit warnte Bullitt vor einer Beteiligung der USA an einem künftigen europäischen Krieg, war Kriegsgegner und versuchte eine deutsch-französische Verständigung zu vermitteln. Seit Januar 1939 sicherte er jedoch dem polnischen Botschafter Potocki in Washington die Unterstützung der USA gegenüber Hitlers Forderung nach Rückgabe Danzigs und Verhandlung über den Korridor zu. Dies setzte er nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei im März 1939 fort, denn „sollten England und Frankreich nicht in der Lage sein, Hitler in Europa zu schlagen, werden amerikanische Soldaten seine Armeen in Amerika bekämpfen müssen.“ Durch das neueste Neutralitätsgesetz Roosevelts war das teilweise möglich. Als ehemaliger Patient von Sigmund Freud ermöglichte Bullitt gemeinsam mit Prinzessin Marie Bonaparte die Flucht Freuds und seiner Familie aus dem seit 1938 von den Nazis besetzten Wien über Paris nach London. 1939 informierte ihn der französische Präsident Édouard Daladier über die Spionagetätigkeit von Donald und Alger Hiss für die Sowjetunion im US-Außenministerium. Bei der Einnahme von Paris durch die Wehrmacht im Westfeldzug im Juni 1940 wollte Bullitt zunächst vor Ort bleiben, anstatt der französischen Regierung nach Bordeaux zu folgen. Dies wurde ihm von Roosevelt enorm verübelt und führte zum dauerhaften Bruch zwischen beiden. Nach der Niederlage Frankreichs 1940 reiste Bullitt von Paris zur neuen Regierung nach Vichy. Er sprach mit François Darlan und Henri Philippe Pétain und bescheinigte der neuen Regierung Defätismus. Am 15. Juli 1940 verließ er Europa und wurde durch Admiral William D. Leahy ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Nahost-Mission und Frankreich.", "content": "Nach seiner Rückkehr in die USA versuchte Bullitt in Roosevelts Kabinett eine Position als Kriegs- oder Marineminister zu erlangen, dieser bevorzugte jedoch die Republikaner Henry L. Stimson und William F. Knox. Bullit schrieb unzählige Artikel und Kommentare über die Gefahren von Faschismus und Kommunismus und die Gefährdung des Landes. Eine seiner Reden wurde in 2 Millionen Kopien gedruckt und landesweit verteilt, um dem starken Einfluss des America First Committee zurückzudrängen. Im Januar 1941 wurde er formal demissioniert, im Juli jedoch als \"persönlicher Repräsentant (Roosevelts) im Botschafter-Rang\" in den Nahen Osten entsandt. Ausgestattet mit Empfehlungen Winston Churchills bereiste er Bethlehem, Jerusalem, Bagdad, Kairo, Damaskus und den Libanon und schuf Voraussetzungen für die Operation Torch. Inzwischen dem Marineministerium zugeordnet, war Bullitt 1943 an einer Intrige beteiligt, um Sumner Welles aus der Regierung zu drängen, was ihn allerdings seine eigene Position kostete. 1944 bewarb er sich erfolglos in Philadelphia als demokratischer Bürgermeister. Nachdem es ihm nicht gelungen war, in die US-Army einzutreten, trat er im Mai 1944 Charles de Gaulles französischer Befreiungsarmee bei und landete im August des Jahres mit den Truppen Jean de Lattre de Tassignys. Bis Kriegsende blieb er bei dieser Einheit. Er erhielt den Croix de guerre mit bronzenem Palmzweig und wurde in die Ehrenlegion aufgenommen. Zurückgekehrt in die USA, strebte er erfolglos eine Position in der Truman-Regierung an. Auch bei Dwight D. Eisenhower konnte er nichts mehr erreichen, gehörte allerdings zu den Gründern des American Committee for a United Europe. Bullit starb am 15. Februar 1967 in Neuilly-sur-Seine bei Paris an Leukämie.", "section_level": 2}], "src_summary": "William Christian Bullitt (* 25. Januar 1891 in Philadelphia; † 15. Februar 1967 in Neuilly-sur-Seine) war ein US-amerikanischer Diplomat und Autor. 1933 war er der erste US-Botschafter in der Sowjetunion.", "tgt_summary": "小威廉·克里斯蒂安·布列特(英语:William Christian Bullitt, Jr.;1891年-1月25日-1967年-2月15日),曾担任美国驻法大使和第一任美国驻苏大使。", "id": 1401678} {"src_title": "Fußball-Oberliga Niederrhein", "tgt_title": "下莱茵足球高级联赛", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Liga wurde 1956 mit 16 Klubs als höchste Liga des Fußballverbands Niederrhein gegründet. Zuvor waren die heute noch unter der Verbandsliga existierenden Landesligen die höchsten Spielklassen des Verbandes. Zum Zeitpunkt der Einführung war die Verbandsliga Niederrhein die dritthöchste deutsche Fußballklasse. Mit Einführung der Oberliga Nordrhein und der Regionalliga West/Südwest wurde die Verbandsliga Niederrhein 1978 zur vierthöchsten und 1994 zur fünfthöchsten Spielklasse. Im Zuge der Umstrukturierung des Ligensystems in Deutschland 2008 und der damit verbundenen Einführung der 3. Fußball-Liga stellte sie ab der Saison 2008/09 nur noch die sechsthöchste Spielklasse dar. Der Meister der Niederrheinliga war direkt für die nächsthöhere NRW-Liga qualifiziert. Die drei letztplatzierten Mannschaften stiegen in die dreigleisige Landesliga Niederrhein ab. Im Zuge der Regionalliga-Reform 2012 wurde die sechstklassige Verbandsligaebene ab der Saison 2012/13 wieder zur fünftklassigen Oberliga. Zusammen mit der neuen Mittelrheinliga und der wieder eingeführten Oberliga Westfalen bildet die Oberliga Niederrhein seither den Unterbau zur geografisch verkleinerten Regionalliga West und ersetzte somit teilweise die aufgelöste NRW-Liga. Durch die Reform gab es in der Saison 2011/12 einige Umstellungen. So qualifizierten sich die 13 bestplatzierten Vereine direkt für die fünftklassige Oberliga Niederrhein, ebenso wie die Meister der drei Landesliga-Staffeln. Der Meister der Niederrheinliga konnte sich in Relegationsspielen gegen einen der auf Rang 4 bis 7 platzierten Vereine der NRW-Liga für die Regionalliga West qualifizieren. Dies gelang dem FC Kray, der sich gegen den favorisierten KFC Uerdingen durchsetzen konnte und somit von der sechst- in die vierthöchste Spielklasse aufstieg. Aufgrund des Abschneidens der FVN-Vereine in der NRW-Liga und des Teilnahmeverzichts des 1. FC Viersen durften der Tabellen-14. und -15. in die Oberliga Niederrhein aufrücken. Die Vereine auf den Plätzen 16 bis 18 dagegen stiegen in die Landesliga ab.", "section_level": 1}, {"title": "Die Gründungsmitglieder der Verbandsliga Niederrhein 1956/57.", "content": "Die folgenden 16 Mannschaften spielten in der ersten Saison in der Verbandsliga Niederrhein: TSV Eller 04 – VfL Benrath – Grün-Weiß Viersen – SpVgg Gräfrath – TuRU Düsseldorf – Duisburger FV 08 – TuS Lintfort – SpVgg Hochheide – Homberger SV – SC Kleve 63 – TuS Duisburg 48/99 – Sterkrade 06/07 – BV Osterfeld – 1. FC Styrum – SV Borbeck – TSG Karnap 07", "section_level": 1}, {"title": "Mannschaften der Saison 2019/20.", "content": "Für die Spielzeit 2019/20 haben sich bislang folgende Vereine sportlich qualifiziert:", "section_level": 1}, {"title": "Die bisherigen Meister.", "content": "Anmerkung: Die Liga hieß von 1956 bis 2008 \"Verbandsliga Niederrhein\" und ab 2008 \"Niederrheinliga;\" seit 2012 heißt sie \"Oberliga Niederrhein\".", "section_level": 1}, {"title": "Verbandsliga Niederrhein / drittklassig (1956 bis 1978).", "content": "Der Meister der Verbandsliga Niederrhein ermittelte mit dem Meister der Verbandsliga Mittelrhein und dem Meister bzw. Vizemeister der Verbandsliga Westfalen die Aufsteiger in die nächsthöhere Liga. Aufsteiger sind mit gekennzeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Verbandsliga Niederrhein / viertklassig (1978 bis 1994).", "content": "Die Meister der Verbandsliga Niederrhein stiegen automatisch in die Oberliga Nordrhein auf.", "section_level": 2}, {"title": "Verbandsliga Niederrhein / fünftklassig (1994 bis 2008).", "content": "Die Meister der Verbandsliga Niederrhein stiegen automatisch in die Oberliga Nordrhein auf.", "section_level": 2}, {"title": "Niederrheinliga / sechstklassig (2008 bis 2012).", "content": "Von 2009 bis 2011 stieg der Meister automatisch in die NRW-Liga auf. Der Meister von 2012, FC Kray, setzte sich in der Relegation zur Regionalliga West gegen den KFC Uerdingen 05 durch.", "section_level": 2}, {"title": "Oberliga Niederrhein / fünftklassig (seit 2012).", "content": "Der Meister steigt automatisch in die Regionalliga West auf.", "section_level": 2}, {"title": "Rekordmeister.", "content": "Der VfB Homberg ist Rekordmeister der Verbandsliga Niederrhein mit fünf Titeln. Dahinter folgen der 1. FC Union Solingen und der KFC Uerdingen 05 mit jeweils vier Meisterschaften. Bei Homberg werden die Erfolge des Homberger SV, bei Solingen die Erfolge von Union Ohligs und der SG Union Solingen mit berücksichtigt. Im Falle von Uerdingen wird der Titel des Vereins Bayer 05 Uerdingen mitgezählt, von dem sich die Fußballabteilung einst abgespalten hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Oberliga Niederrhein (bis 2008 Verbandsliga Niederrhein, bis 2012 Niederrheinliga) ist die höchste Spielklasse im Fußball-Verband Niederrhein und derzeit die fünfthöchste Klasse im deutschen Ligasystem.", "tgt_summary": "下莱茵足球高级联赛(,2008年以前称为下莱茵足协联赛,2012年以前称为下莱茵联赛)是由下莱茵足球协会主办的最高级别足球赛事。它也是德国足球高级联赛的组成部分,位处德国足球联赛系统中的第五级。", "id": 484366} {"src_title": "GAZ-69", "tgt_title": "GAZ-69人員車", "src_document": [{"title": "Fahrzeuggeschichte.", "content": "Erste Prototypen des Fahrzeugs wurden bereits im Oktober 1947 gefertigt. Dabei wich die Form der Karosserie noch vom späteren Serienfahrzeug ab. Eine zweite und dritte Serie von Prototypen wurde im Februar 1948 gebaut, alle Varianten wurden 12.500 Kilometer lang ausgiebig getestet. Die werksseitigen Erprobungen wurden im Sommer 1948 abgeschlossen und das Fahrzeug zur Produktion empfohlen. Im Mai 1951 baute das GAZ-Werk den Prototyp einer viertürigen Version, der später als GAZ-69A produziert werden sollte. Auch dieses Fahrzeug wurde Tests unterzogen, die bis zum September 1951 abgeschlossen waren. Eine Serienproduktion wurde aber nach wie vor nicht genehmigt, stattdessen lief die Fertigung des Vorgängers GAZ-67 weiter. Die Serienproduktion des Fahrzeugs begann am 25. August 1953. Die Verzögerungen waren auch dadurch begründet, dass die Fertigung als militärisch relevant eingestuft und umfassende Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Die Montage erfolgte in einem separaten Produktionskomplex, der nur von ausgewählten Personen betreten werden durfte. Auf einer Parade am 7. November 1953 in Moskau wurde das Fahrzeug präsentiert. Bis zum Jahresende verließen insgesamt 1302 Stück das Werksgelände. Ein Jahr später, 1954, wurde die Produktion von Gorki in das Uljanowski Awtomobilny Sawod verlagert. Das Werk in Gorki hatte chronische Schwierigkeiten, weil zu viele Modelle auf einmal produziert wurden. Indem man die Fertigung des GAZ-69 abgab, wurden Kapazitäten für die Lastwagenproduktion frei. Technische Änderungen gab es keine, lediglich der Schriftzug auf der Motorhaube änderte sich von GAZ in UAZ. 1957 nahm der rumänische Hersteller ARO die Lizenzproduktion auf. Zunächst wurden die Fahrzeuge unter dem Namen IMS 57 gebaut, ab 1959 unter wechselnden Bezeichnungen. Bei UAZ erschien einige Jahre vor dem Produktionsende eine überarbeitete Version des Fahrzeugs mit stärkerem 2,4-Liter-Motor, die als GAZ-69M beziehungsweise auch UAZ-69M bezeichnet wurde. Auch vom GAZ-69A gab es eine solche Version, die als GAZ-69AM oder auch UAZ-69AM bezeichnet wurde. 1972 endete die Produktion aller Varianten in Uljanowsk zugunsten des Nachfolgers UAZ-469. Insgesamt wurden 634.285 Exemplare aller Versionen gefertigt. Darunter waren 356.642 GAZ-69, 230.185 GAZ-69A und 10.551 Stück der überarbeiteten Versionen GAZ-69M und GAZ-69AM. In Rumänien lief die Fertigung erst 1975 aus, dort wurden noch einmal über 100.000 Stück gebaut. Der GAZ-69 wurde in insgesamt 56 Staaten exportiert. Die DDR importierte ab 1961 um die 2500 Exemplare sowie zusätzlich knapp 5000 Stück aus rumänischer Produktion.", "section_level": 1}, {"title": "Modellversionen.", "content": "Das Fahrzeug wurde von verschiedenen Herstellern über zwei Jahrzehnte mit diversen Modifikationen hergestellt. Die nachfolgende Liste gibt einen Überblick über ausgewählte Varianten und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Die Daten gelten für das Grundmodell GAZ-69, wobei die Spezifikationen der anderen Modelle nur geringfügig abweichen. Abmessungen und Gewichte", "section_level": 1}], "src_summary": "Der GAZ-69 () ist ein Geländewagen mit Allradantrieb, der ab 1953 zuerst vom sowjetischen Gorkowski Awtomobilny Sawod (GAZ) in Serie produziert wurde. Er ist der Nachfolger des GAZ-67B aus dem Jahr 1944 und wurde zu Beginn der 1970er-Jahre durch den UAZ-469 ersetzt. Baugleiche Fahrzeuge erhielten im Rahmen von Herstellerwechseln auch die Bezeichnung UAZ-69. Der rumänische Fahrzeughersteller ARO fertigte das Fahrzeug in verschiedenen Versionen von 1957 an in Lizenz.", "tgt_summary": "GAZ-69人员车是GAZ-67人员车的后继车型,其总设计师是杰戈尔.华沙文(Grigoriy Vasserman),1946年开始设计,1947年推出原型车,1953年投产,这原是高尔基汽车厂出品但在1956年改在乌兹车厂(UAZ)生产直至1972年停产,故GAZ-69又名「UAZ-69」。", "id": 506851} {"src_title": "Tinia", "tgt_title": "提尼亞", "src_document": [{"title": "Mythologische Repräsentanz und Funktion.", "content": "Zusammen mit den beiden Göttinnen, seiner Gattin Uni (die römische Juno bzw. griechische Hera) und beider Tochter Menrva (die römische Minerva und griechische Athene) bildete er die höchste Dreiheit oder Trias des Pantheons der etruskischen Mythologie, der in etruskischen Städten drei Tempel und drei Tore geweiht waren. Der römische Gott Jupiter bzw. der griechische Göttervater Zeus gelten als seine Entsprechungen. Seine hohe Position wird auf Darstellungen oft dadurch unterstrichen, dass er auf einem Thron sitzt. Als Himmels-, Blitz- und Lichtgott sowie auch als Vegetationsgott herrschte er nach römischer Überlieferung über den Zwölferrat der von den Römern später Dei Consentes genannten Gottheiten. Gemäß der Blitzlehre der Etrusker war das Himmelsgewölbe in 16 Sektoren eingeteilt, von wo aus die Blitzgötter ihre Blitze schleuderten. Tinia bewohnte drei nebeneinanderliegende Sektoren, einen im für die Menschen positiven Nordosten und zwei im Nordwesten, der als der unheilvollste Teil des Himmels galt. In dieser Himmelsrichtung lag auch der Zugang zur Unterwelt. Im Gegensatz zu Zeus und Jupiter war er nicht alleiniger Herr der Blitze. Auch andere Götter der etruskischen Götterwelt bedienten sich derer. \"Tinia\" verfügte aber über besondere Blitze mit gewaltiger Zerstörungskraft. Nur einen davon, den schwächsten, konnte er nach eigenem Gutdünken verwenden. Beim zweiten Typus mit größerer Wirkung musste er zuvor die Zustimmung des Zwölferrates einholen. Beim Gebrauch der dritten Art mit unabsehbarer Wirkung hatte er sogar die Dei involuti um Erlaubnis zu bitten, jene den Göttern übergeordneten Schicksalsmächte. Aufgabe von Blitzdeutern war es, daraus den Willen der Gottheit zu lesen. Das Hauptattribut Blitz nimmt vor allem in späteren Darstellungen allerdings mitunter auch das Aussehen einer Frucht an und betont so Tinias Funktion als Fruchtbarkeits- und Erdgott. Vor allem in dieser Eigenschaft wurde er als einer der wenigen etruskischen Götter auch von den Römern verehrt, hier insbesondere als Schutzherr des Weinbaues, und sein Standbild befand sich am Vicus Tuscus („Etruskische Straße“).", "section_level": 1}, {"title": "Deutungsproblematik.", "content": "In Tinia vereinigen sich die Charakteristika eines Himmelsgottes bzw. Wettergottes und die eines chthonischen Vegetationsgottes mit den Aspekten des Jenseitigen, eine für die etruskische Religion, einer prophetischen Offenbarungsrelegion, die die enge Verbindung beider Sphären betont, typische Situation. Zudem vereinigen sich in ihm griechische Merkmale mit lokal etruskischen und später noch mit römischen, denn schon im 8. und 7. vorchristlichen Jahrhundert standen die griechische, lateinische und etruskische Kultur eng miteinander in Verbindung, und die ersten Könige Roms waren Etrusker (etwa die aus dem Geschlecht des Tarquinius). Man muss zudem davon ausgehen, dass gerade die Römer der Kaiserzeit manches an Tinia nicht mehr verstanden und ihn teilweise mit anderen Göttern verschmolzen oder verwechselten, vor allem mit Vertumnus, dessen Kult 264 v. Chr. nach Rom kam und der zuvor nur die höchste Gottheit in dem trotz aller Spekulationen über verschiedene archäologische Fundstätten bis heute nicht mit Sicherheit identifizierten Hauptheiligtum Fanum Voltumnae bei Orvieto oder Volsinii gewesen war und keineswegs der Göttervater aller Etrusker. Typisch für den Kult Tinias sind Libationsaltäre für Trankopfer, die in Griechenland für den Kult chthonischer Gottheiten reserviert waren, da die Opfergabe über eine Öffnung im Altar in die Tiefe der Erde eindringen kann. Daraus wurde geschlossen, dass „die Ikonographie den Himmelsgott herausstellt, der Kult jedoch einen alten mediterranen Vegetationsgott betont“. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Etruskische keine indoeuropäische Sprache war und die Herkunft der Etrusker bis heute umstritten und vermutlich nicht indoeuropäisch ist. Als Weingott übernahm Tinia offenbar zudem Funktionen des Bacchus, die Jupiter, dem der Weinbau zunächst fremd war, seinerseits später wiederum von Tinia übernahm. Das Grundproblem all dieser Unsicherheiten ist die Tatsache, dass unsere modernen Kenntnisse der etruskischen Religion auf den Aussagen und Darstellungen römischer Autoren wie Seneca oder Ovid beruhen, die aus einer Zeit stammen, als es diese Religion nicht mehr gab oder doch nur in römisch überlagerten Resten, so dass es durchaus möglich ist, dass diese Berichterstatter diese Religion und ihren wie bei vielen Offenbarungsreligionen ohnehin relativ unzugänglichen geistigen Hintergrund nicht mehr verstanden und falsch deuteten. Etruskische Schriftzeugnisse sind zudem selten und schwer zu deuten; wohl sind ihre Schriftzeichen lesbar, doch die Sprache selbst ist noch wenig verstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellungen und Textbelege.", "content": "Zu Tinia existieren zahlreiche allerdings nicht einfach zu deutende Darstellungen, vor allem auf Bronzespiegeln, in der Vasen- und Grabmalerei sowie Plastiken, meist Votivstatuetten. Auf solchen Darstellungen sind ihm als Attribute meist ein Bündel mit Blitzen, ein Speer und ein Szepter beigegeben. Er trägt auf manchen Abbildungen einen Vollbart, nur in der etruskischen Spätzeit wurde er gelegentlich auch als bartloser Jüngling abgebildet, der dem Aspekt des Vegetationsgottes entsprechen könnte, also dem Aspekt des Voltumna. Auf der Bronzeleber von Piacenza, der bedeutendsten Darstellung der etruskischen Religion, wird Tinia in seiner Eigenschaft als Blitz- und Schicksalsgott fünfmal erwähnt. Neben wenigen meist späten literarischen Belegen, etwa in den Metamorphosen des Ovid, gibt es vor allem zahlreiche knappe epigraphische Zeugnisse, insbesondere Weiheinschriften, etwa auf Spiegeln, oder Opfertexte, so z. B. auf der Chimäre von Arezzo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tinia, Tin oder Tins ist der Name des Hauptgottes der Etrusker, die in der Antike im nördlichen Mittelitalien lebten. Allerdings konkurriert Tinia in dieser Position mit dem alten etruskischen Gott Voltumna (römisch \"Vertumnus\", von lateinisch \"vertere\" „drehen, wenden“). Beide Gottheiten scheinen aber identisch oder miteinander verschmolzen zu sein und lediglich verschiedene Aspekte desselben Gottes darzustellen. Voltumna ist der etruskische Gott des Wandels der Jahreszeiten und beinhaltet vor allem den chthonischen Aspekt der Erdverbundenheit. Der Name \"Tinia\" ist ursprünglich etruskisch, \"Vertumnus\" hingegen eher römisch. Die Römer (Marcus Terentius Varro) wiederum bezeichneten Voltumna als „den höchsten Gott Etruriens“ \"(deus Etruriae princeps)\".", "tgt_summary": "提尼亚(英语:Tinia,又做英语:Tin、英语:Tinh、英语:Tins或英语:Tina)是伊特鲁里亚神话中最高位阶的天神,等同于罗马神话中的朱庇特和希腊神话中的宙斯。 他是塔尔纳或乌尼的丈夫与赫丘勒的父亲。", "id": 1575137} {"src_title": "Virtual Appliance", "tgt_title": "虚拟设备", "src_document": [{"title": "Einsatzgebiete.", "content": "Software als virtuelle Appliance einzusetzen, erleichtert die Installation und das Management. Unternehmenssoftware erleichtert den IT-Abteilungen zudem die Konfiguration und die Sicherstellung der Verfügbarkeit wesentlich, wodurch die Kosten für Ressourcen und Arbeitsaufwand gesenkt werden können. Da die Software-Hersteller ihre virtuellen Geräte nur zentral aktualisieren und anpassen müssen, sinken auch ihre Kosten für den Kundendienst und die Pflege der Programme. Von dieser Kostensenkung profitieren wiederum die Anwender. Anwender profitieren von einer höheren Verfügbarkeit und weniger Zeitbedarf für Installation, Konfiguration, Aktualisierung, Fehlerbehebung und Verwaltung der Anwendungsprogramme. Da die virtuellen Geräte zentral im Rechenzentrum verwaltet werden, können die Appliances schnell, zuverlässig und zügig weltweit verteilt und in Betrieb genommen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Dateiformate.", "content": "Virtuelle Appliances werden dem Benutzer oder Kunden als Dateien zur Verfügung gestellt, entweder durch elektronische Downloads oder physische Verteilung. Das am häufigsten verwendete Dateiformat ist das Open Virtualization Format (OVF). Es kann auch als Open Virtual Appliance (OVA) vertrieben werden, das Dateiformat.ova ist austauschbar mit.ofv. Die Distributed Management Task Force (DMTF) veröffentlicht die Dokumentation der OVF-Spezifikation.[1] Die meisten Virtualisierungsplattformen, darunter die von VMware, Microsoft, Oracle und Citrix, können virtuelle Appliances aus einer OVF-Datei heraus installieren.", "section_level": 1}, {"title": "Grid-Computing.", "content": "Virtualisierung löst ein Schlüsselproblem im Grid-Computing-Bereich - nämlich die Tatsache, dass jedes ausreichend große Grid zwangsläufig aus einer Vielzahl heterogener Hardware- und Betriebssystemkonfigurationen besteht. Das Hinzufügen von virtuellen Appliances ermöglicht eine extrem schnelle Bereitstellung von Grid-Knoten und, was wichtig ist, eine saubere Entkopplung des Netzbetreibers vom Grid-Verbraucher, indem das gesamte Wissen über die Anwendung in der virtuellen Appliance gekapselt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastructure as a Service.", "content": "Virtuelle Appliances sind kritische Ressourcen in Infrastructure-as-a-Service Cloud-Computing. Das Dateiformat der virtuellen Appliance ist Sache des Cloud-Anbieters und für den Cloud-Benutzer in der Regel nicht relevant, auch wenn der Cloud-Benutzer Eigentümer der virtuellen Appliance sein kann. Herausforderungen können jedoch bei der Übertragung des Eigentums an der virtuellen Appliance oder bei der Übertragung von virtuellen Appliances zwischen Cloud-Rechenzentren auftreten. In diesem Fall können Funktionen zum Kopieren oder Exportieren/Importieren von virtuellen Appliances verwendet werden, um dieses Problem zu lösen.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einfachere Verteilung von Unternehmensanwendungen.", "content": "Da die Software-Anwendungen vorinstalliert und vorkonfiguriert sind, ein Betriebssystem einschließen und in einem lauffähigen Format verpackt sind, vermeiden Virtual Appliances komplexe, teure, langwierige und fehlerträchtige Installations- und Konfigurationsprozesse. Einfache Verteilungs-Mechanismen bieten große Vorteile bei der Verteilung von neuen Software-Versionen und Anwendungen auf entfernte Niederlassungen und Zweigstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinfachte Fehlerkorrektur und Aktualisierung.", "content": "Virtuelle Geräte unterstützen die Verteilung von Fehlerkorrekturen, die direkt vom Software-Hersteller geliefert werden. Die bereitgestellten Aktualisierungen können direkt auf die Anwendungen und das Betriebssystem angewandt werden. Dadurch werden die Probleme bei Inkompatibilitäten der Anwendungsprogramme ausgeschlossen, die durch unterschiedliche Versionen entstehen. Jegliche Verbesserung oder Veränderung von virtuellen Geräten wird direkt von den Software-Herstellern verwaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Portabilität und Betriebssystemunabhängigkeit.", "content": "OVF-formatierte \"Virtual Appliances\" bieten eine hohe Flexibilität auf Anwenderseite, die Unternehmenssoftware einsetzen. Unternehmen können ein OVF-formatiertes virtuelles Gerät wahlweise auf unterschiedlichen Virtualisierungsplattform ausführen. Dadurch bleibt das Unternehmen unabhängig vom Anbieter und kann die Plattform auswählen auf die Anforderungen angepasst ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Virtual Appliances sind vorinstallierte, vorkonfigurierte und sofort einsetzbare Anwendungen und Software-Lösungen, die bereits mit einem Betriebssystem in der virtuellen Maschine zusammengestellt sind. Virtuelle Geräte verändern grundsätzlich die Entwicklung, die Verteilung und die Verwaltung von Unternehmenssoftware. Sogenannte \"Independent Software Vendors\" (ISVs) entwickeln ihre Anwendungen nur noch für eine einzige Plattform und senken dabei die Kosten und die Komplexität der Software-Entwicklung und der Produktverwaltung. Software-Hersteller können somit ihre Virtual Appliances effizient und sicher im OVF-Standard (Open Virtualization Format, Industriestandard) verteilen.", "tgt_summary": "虚拟设备(英语:Virtual Appliance),或译为虚拟电器、虚拟器件,是一类运行于虚拟化平台(如 VMware、Xen、VirtualBox)之上的、面向应用的虚拟机映像。虚拟设备是软件设备的子集,与其它软件设备类似,它简化了复杂应用程序栈的安装、配置过程,降低了运营维护成本。", "id": 2945499} {"src_title": "Osamu Shimomura", "tgt_title": "下村脩", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Shimomura schloss sein Studium der Pharmazie 1951 in Nagasaki ab und war dann vier Jahre lang Assistent von Shungo Yasunaga an der Pharmazie-Abteilung der Universität Nagasaki. 1955 wechselte er zur organischen Chemie ans Labor von Yoshimasa Hirata der Universität Nagoya. 1960 wurde er für seine Studien zum Luciferin der \"Cypridina\" zum Doktor in organischer Chemie promoviert. Anschließend ging er zu Frank Johnson an die Princeton University. Nach einer außerplanmäßigen Professur für Geowissenschaften 1963 bis 1965 an der Universität Nagoya ging er endgültig in die USA: 1965 bis 1982 forschte er an der Princeton University. 1982 bis 2001 war er Honorarprofessor an der Boston University und Forscher am Meeresbiologischen Laboratorium Woods Hole. Ab 2001 betrieb er sein privates \"Photoprotein Laboratory\". Shimomura arbeitete auf dem Gebiet der Biolumineszenz, besonders von marinen Lebewesen. Ab 1955 untersuchte er das blaue Leuchten von \"Cypridina\", deren Luciferin er 1956 kristallisieren konnte. 1961 entdeckte er Aequorin und das grün fluoreszierende Protein (GFP) in der Qualle \"Aequorea victoria\". Sein weiteres Forscherleben widmete er fast vollständig dem Erkunden der Eigenschaften dieser beiden Moleküle. Um die Struktur von Aequorin – das bei Anwesenheit von Ca Chemolumineszenz zeigt – genauer zu untersuchen, musste er zweieinhalb Tonnen Quallen (etwa 50.000 Tiere) fangen und daraus das blau fluoreszierende Molekül AF-350 gewinnen. Später entwickelte er semi-synthetische Aequorinmoleküle mit verbesserter Calciumempfindlichkeit. Nachdem es Martin Chalfie 1994 gelungen war, das Aequorin-Gen in anderen Lebewesen zur Expression zu bringen, waren größeren Mengen verfügbar, sodass Shimomura im Jahr 2000 schließlich die Struktur von Aequorin mittels Kristallstrukturanalyse bestimmen konnte. 1974 konnte er mit Hilfe von Mitarbeitern den Energietransport von Aequorin auf das GFP aufklären und 1979 die Struktur vom GFP bestimmen. Shimomura war mit Akemi Shimomura verheiratet. Er starb im Oktober 2018 im Alter von 90 Jahren. Sein Sohn Tsutomo Shimomura ist Computersicherheitsexperte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Osamu Shimomura (, \"Shimomura Osamu\"; * 27. August 1928 in Kyōto; † 19. Oktober 2018 in Nagasaki) war ein japanischer Biochemiker und gemeinsam mit Martin Chalfie und Roger Tsien Träger des Nobelpreises für Chemie 2008.", "tgt_summary": "下村修(,1928年-8月27日-2018年-10月19日),有机化学家、海洋生物学家,波士顿大学名誉教授。美国国家科学院外籍院士。文化勋章表彰。文化功劳者。", "id": 2305079} {"src_title": "Linearisierung", "tgt_title": "線性化", "src_document": [{"title": "Tangente.", "content": "Das einfachste Verfahren zur Linearisierung ist das Einzeichnen der Tangente in den Graphen. Daraufhin können die Parameter der Tangente abgelesen werden, und die resultierende lineare Funktion (Punktsteigungsform der Geraden) approximiert die Originalfunktion um den Punkt formula_2. Dabei ist formula_3 der Anstieg im Punkt formula_2. Wenn die Funktion in analytischer Form vorliegt, kann die Gleichung der Tangente direkt angegeben werden. Der relative Fehler der Approximation ist Für die Funktion formula_6 gilt beispielsweise: Die Bestimmung der Tangente entspricht der Bestimmung des linearen Glieds des Taylorpolynoms der zu approximierenden Funktion.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Anwendung findet die Linearisierung unter anderem in der Elektrotechnik und der Regelungstechnik zur näherungsweisen Beschreibung nichtlinearer Systeme durch lineare Systeme. Das Ergebnis einer Netzwerkanalyse ist unter Umständen ein nichtlineares Gleichungssystem. Dies kann unter gewissen Voraussetzungen in ein lineares Gleichungssystem überführt werden. Nicht die einzige, aber die einfachste Methode der Linearisierung ist die Linearisierung in einem Arbeitspunkt. Nur diese ist in den folgenden Abschnitten beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Linearisierung der Multiplikation.", "content": "In einem Signalflussplan lassen sich komplexe Systeme durch ein Blockbild darstellen, das zur qualitativen Visualisierung von mathematischen Modellen dient. Befindet sich in diesem Signalflussplan eine Multiplikationsstelle, so lässt sich diese durch Linearisierung in eine Additionsstelle umwandeln. Im Folgenden bezeichnen wir mit formula_8 das Produkt zweier Zahlen formula_9 und formula_10: Im Arbeitspunkt (AP) können wir die Multiplikation linearisieren, indem wir formula_9 als Summe des Arbeitspunkts und der Differenz formula_13 schreiben: Wir können dieses Produkt nach dem Distributivgesetz ausmultiplizieren. Es ergibt sich die Summe: Wir nehmen nun an, dass das Verhältnis der Abweichungen vom Arbeitspunkt formula_16 und dem Arbeitspunkt selber klein ist: formula_17und somit auch das Produkt formula_18 klein ist. Die linearisierte Multiplikation lautet also:", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Wähle die Zahlen: Nun stellt sich, die Frage, wie die Arbeitspunkte zu wählen sind. Um die Rechnung zu vereinfachen runden wir formula_21 auf formula_22 ab und formula_23 auf formula_24 ab: Wähle also: formula_25 Das linearisierte Produkt ist also mit dem Fehler formula_27.", "section_level": 3}, {"title": "Linearisierung der Division.", "content": "Wir betrachten nun den Quotienten formula_28 zweier Zahlen formula_29 und formula_30: Analog wie zur Multiplikation entwickeln wir formula_32 um den Arbeitspunkt formula_33. Damit können wir den Quotienten wie folgt schreiben:formula_34Ausklammern der Arbeitspunkte liefert für Division: Wir wollen nun den Zähler und den Nenner des Bruches linearisieren. Dazu verwenden wir die Geometrische Reihe. Für eine Nullfolge formula_36 gilt:formula_37 Hierbei ist entsprechend formula_38 mit formula_39 zu wählen. Einsetzen liefert die Linearisierungformula_40 Analog lässt sich der Nenner des obigen Bruchs linearisieren. Die linearisierte Division lässt sich schreiben durch:formula_41", "section_level": 2}, {"title": "Linearisieren gewöhnlicher Differentialgleichungen.", "content": "Ein bekanntes Beispiel für die Linearisierung einer nichtlinearen Differentialgleichung ist das Pendel. Die Gleichung lautet: Der nichtlineare Teil ist formula_43. Dieser wird für kleine Schwankungen um einen Arbeitspunkt formula_44 approximiert durch: Mit dem Arbeitspunkt formula_46 gilt: Diese linearisierten Differentialgleichungen sind meist deutlich einfacher zu lösen. Für ein mathematisches Pendel (wähle formula_49) lässt die Gleichung durch einfache Exponentialfunktionen lösen, wobei die nicht-linearisierte nicht analytisch lösbar ist. Weitere Details über das Linearisieren von Differentialgleichungen sind in dem Artikel über die Zustandsraumdarstellung beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Tangentialebene.", "content": "Soll eine gegebene Funktion formula_50 in einem Punkt formula_51 linearisiert werden, wird sich der Taylor-Formel bedient. Das Ergebnis entspricht der Tangentialebene in diesem Punkt. Für die Funktion formula_50 gilt in der Umgebung des Punktes formula_53: Beispiel: ergibt die Tangentialebene", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei der Linearisierung werden nichtlineare Funktionen oder nichtlineare Differentialgleichungen durch lineare Funktionen oder durch lineare Differentialgleichungen angenähert. Die Linearisierung wird angewandt, da lineare Funktionen oder lineare Differentialgleichungen einfach berechnet werden können und die Theorie umfangreicher als für nichtlineare Systeme ausgebaut ist.", "tgt_summary": "数学上的线性化(linearization)是找函数在特定点的线性近似,也就是函数在该点的一阶泰勒级数。在动力系统研究中,线性化是分析非线性微分方程系统或是非线性离散系统,在特定平衡点局部稳定性的一种方法。 此方法常应用在工程学、物理学、经济学及生态学的应用中。", "id": 103314} {"src_title": "Mandelsulz", "tgt_title": "法式奶凍", "src_document": [{"title": "Zubereitung.", "content": "Auguste Escoffier beschreibt in seinem Mandelsulz-Rezept zuerst die Zubereitung der Mandelmilch: Man nehme 500 g süße Mandeln und 4–5 bittere Mandeln. Die Mandeln werden gewässert und geputzt, dann zerstoßen, wobei löffelweise 0,8 l Wasser hinzugegeben werden. Die Masse wird unter Drehen durch ein Tuch gepresst, sodass etwa 0,7 l Mandelmilch entsteht. Es geht weiter mit der Beschreibung der Zubereitung des Mandelsulz: In der Mandelmilch werden 200 g Zucker aufgelöst. Anschließend wärmt man einen Teil des Sirups auf, löst 30 g Gelatine darin auf und gibt sie zu dem Mandelmilchsirup. Die Masse wird dann durch ein Musselintuch passiert, in eine Form gefüllt, gekühlt und gestürzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Kulturhistoriker halten es für möglich, dass das Gericht ursprünglich aus der arabischen Küche übernommen wurde, die ein Gericht mit dem Namen \"isfidhabaj\" (weiße Speise) kannte. Die meisten Rezepte hierfür enthielten aber offenbar keine Mandelmilch, dafür mitunter fein zerkleinert oder gestossene Hühnchenbrust. Es ist ein Merkmal der arabischen Küche, Fleischgerichte auch süß zuzubereiten. Mandelsulz ist seit dem Mittelalter in Europa bekannt. Rezepte dafür sind seit dem 14. Jahrhundert aus verschiedenen europäischen Ländern überliefert. So findet sich beispielsweise als drittes Rezept im \"buoch von guoter spîse\", dem ältesten deutschsprachigen Kochbuch (entstanden um 1350) das folgende Rezept für Blanc-manger (\"blamenser\"): Auch das 76. und 77. Rezept des Buches behandeln Rezepte für Mandelsulz. „Weißes Essen“ war eine gehobene Speise des europäischen Adels. Es wird unter anderem im Prolog der Canterbury Tales erwähnt. Es wurde ursprünglich sowohl süß als auch herzhaft mit Reis, Fleisch, Geflügel und Fisch zubereitet. Die wichtigsten Zutaten waren Milch oder Mandelmilch, Zucker, Huhn oder Fisch, häufig auch Reis. Da in dieser Zeit noch keine Gelatine verwendet wurde, nutzte man andere kollagenhaltige Bindemittel wie Hausenblase oder ausgekochte Kalbsfüße. \"Blanc-Manger\" war ein Hauptgericht. Im 18. Jahrhundert war Mandelsulz in der deutschen Küche ein „Beigericht“, also noch kein Nachtisch. Die Oeconomische Encyclopädie von Johann Georg Krünitz bezeichnet \"Blanc manger\" als „eine Mandel-Suppe mit Fleischbrühe zugerichtet; oder eine aus einer kräftigen Fleischbrühe, oder mit Saft von Kapaunen, oder von blanchierten Kalbsfüßen etc. mit Milch oder kleingestoßenen Mandeln und einem Zusatz von Zucker und Gewürz zubereitete weiße Gelee oder Gallerte.“ Mittlerweile wurde also auch Gelatine zur Zubereitung verwendet. Später wurde der Begriff \"Blanc-Manger\" auf die Süßspeise verengt, die mittlerweile auch mit Maisstärke oder Pfeilwurzelmehl hergestellt wurde. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich die Mandelsulz in England zu einem fleischlosen Pudding, der mit Sahne, Eiern und später mit Gelatine zubereitet wurde. Meyers Konversationslexikon bezeichnet das Gericht Ende des 19. Jahrhunderts als „aus Sahne, Mandelmilch etc. mit Hausenblase unter Zusatz von Vanille oder anderem Gewürz bereitetes Gelee.“ \"Blanc-Manger\" verlor seit Beginn des 20. Jahrhunderts gegenüber anderen Süßspeisen an Bedeutung. Bereits 1907 beklagte Escoffier, dass \"Blanc-Manger\" „heute nur noch selten gemacht“ werde, obwohl es eine der besten Süßspeisen sei.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Etymologie.", "content": "Das Wort \"Blanc-Manger\" stammt vom altfranzösischen \"blanc mangier\". Im modernen englischen wissenschaftlichen Sprachgebrauch etablierte sich auch für die Süßspeise der Begriff \"whitedish\". Im Mittelalter existierten für \"Blanc-Manger\" diverse regionale Bezeichnungen: Ein dem \"Blanc-Manger\" ähnliches Gericht, das heute noch in der Türkei mit Hühnerfleisch zubereitet wird, ist Tavuk Göğsü. In Italien gilt das heute \"Biancomangiare\" genannte \"Blanc-Manger\" als landestypische Süßspeise, besonders in Sizilien, Sardinien (\"papai-biancu\") und im Aostatal.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Mandelsulz lässt sich durch Zugabe von pürierten Früchten, Schokolade, Kaffee, Likör und anderen geschmacksgebenden Zutaten in vielen Geschmacksrichtungen abwandeln; auch können die Mandeln ganz oder teilweise durch Haselnüsse oder Pistazien ersetzt werden. Ist die Grundzubereitung tatsächlich noch von reiner weißer Farbe, so gilt das für die Varianten natürlich oftmals nicht mehr. Dennoch heißen auch sie Blancs-Mangers; die französische Bezeichnung wird nicht mehr wörtlich aufgefasst – selbst die farbenfrohe gebänderte Mandelsulz heißt französisch \"blanc-manger rubané\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Mandelsulz (auch Blanc-manger [], für \"weiße Speise\") ist eine Süßspeise aus zerkleinerten Mandeln, Zucker und Gelatine. Im Wesentlichen handelt es sich um ein Gelee aus gesüßter Mandelmilch; in jüngeren Rezepten wird auch noch Schlagsahne untergehoben. Mandelsulz lässt sich außerdem in vielen Geschmacksrichtungen zubereiten, zum Beispiel mit pürierten Erdbeeren oder Himbeeren, Kaffee, Schokolade oder Pistazien.", "tgt_summary": "法式奶冻 (, ) 是一种用牛奶或鲜奶油和糖制成的甜点,以明胶、玉米淀粉或爱尔兰苔(Irish moss,鹿角菜胶的其中一种来源)增稠,加入杏仁增添风味。", "id": 1397440} {"src_title": "Air Burkina", "tgt_title": "布基納航空", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Air Burkina nahm am 17. März 1967 unter dem Namen \"Air Volta\" als Gemeinschaftsunternehmen der Regierung von Obervolta, der französischen Fluggesellschaft Union de Transports Aériens (UTA) und privaten Investoren den Flugbetrieb auf. Eingesetzt wurden anfangs zwei Piper PA-32. Mitte der 1970er Jahre ergänzte eine De Havilland Canada DHC-6 die Flotte, die bis dahin nur aus Kleinflugzeugen bestand. Im August 1978 übernahm \"Air Volta\" eine Embraer EMB 110 und im Januar 1983 ihre erste Fokker F28. Kurz nach der sankaristischen Revolution im Jahr 1983 wurde die Gesellschaft größtenteils verstaatlicht und infolge der Änderung des Staatsnamens (von Obervolta in Burkina Faso) ein Jahr später in \"Air Burkina\" umbenannt. Trotz steigender Nachfrage schaffte es Air Burkina nicht, sich wirtschaftlich erfolgreich zu behaupten. Die Schuldenlast erhöhte sich im Jahr 1994 durch die Abwertung des CFA-Franc zusätzlich. Nach dem Niedergang der Fluggesellschaft \"Air Afrique\", an welcher der burkinische Staat ebenfalls beteiligt war und die 17 Prozent der Anteile an Air Burkina hielt, wurde die staatliche Gesellschaft im Jahr 2001 teilprivatisiert. Das Stammkapital wurde auf 3.5 Milliarden CFA erhöht, wobei 66 % der Anteile im Besitz des AKFED/IPS-Konsortiums waren, welches zum Aga Khan Development Network gehört. Im Mai 2017 hat der burkinische Staat 51 % der insgesamt 56 % Anteile von der AKFED übernommen. Seit Juni 2017 sucht der Staat nun einen neuen Eigentümer für Air Burkina. Im Juli 2019 wurde bekannt, dass die Fluggesellschaft erneut, wie schon zwischen 2001 und 2017, privatisiert werden soll.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Air Burkina bedient (Stand März 2018) von Ouagadougou aus, neben Bobo-Dioulasso im Inland, internationale Ziele in West- und Ostafrika. Im Codesharing mit Air France wird ebenfalls Paris bedient.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Flotte.", "content": "Mit Stand März 2020 besteht die Flotte der Air Burkina aus fünf Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 13,6 Jahren:", "section_level": 2}], "src_summary": "Air Burkina (ursprünglich \"Air Volta\") ist die nationale Fluggesellschaft Burkina Fasos mit Sitz in Ouagadougou und Basis auf dem Flughafen Ouagadougou.", "tgt_summary": "布基纳航空(Air Burkina)是一家以布基纳法索瓦加杜古为基地的航空公司。这是布基纳法索的国家航空公司,提供定期航班往一个国内航点(博博迪乌拉索),以及周边地区:多哥、贝宁、马里、尼日尔、科特迪瓦和加纳。航空公司的枢纽机场为瓦加杜古机场。", "id": 2155541} {"src_title": "Finisterre-Gebirge", "tgt_title": "菲尼斯特雷岭", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der offiziell unbenannte höchste Gipfel des Gebirgsrückens ist lokal unter dem Namen Mount Boising bekannt und befindet sich bei. Seine Höhe wird üblicherweise mit angegeben, aber die SRTM-Daten deuten eher auf eine Höhe von ungefähr 4.120 m hin. In der Rangliste der Berge nach Schartenhöhe steht er damit weltweit auf Platz 45. In Papua-Neuguinea ist es nach dem Mount Wilhelm (dt.: \"Wilhelmsberg\") und dem Mount Giluwe der dritthöchste Berg. Darüber hinaus sind der Disraeliberg (auch: \"Schopenhauerberg\") mit einer Höhe von 3.350 m und der Gladstoneberg (auch: \"Kantberg\") mit einer Höhe von 3.175 m weitere auffallende Berggipfel. Der wild zerschluchtete Gebirgszug geht im Osten in die Saruwaged Range über und bildet mit ihr zusammen eine natürliche Barriere zwischen den Tälern der Flüsse Ramu und Markham im Süden zu der Maclayküste und der Vitiaz-Straße im Norden. Der Ramu selbst gehört auch zu den vielen Flüssen, die im Finisterre-Gebirge entspringen. Außerdem durchfließt der Yupno das Gebirge, nachdem sich auch die hier lebende Gruppe der Yupno benennt. Große Teile des Gebirges werden vom Regenwald bedeckt. Während des Zweiten Weltkrieges fanden in den Jahren 1943 und 1944 im Rahmen der Finistere Range Campaign im Gebirgszug des Finisterre einige schwere Gefechte zwischen den Australischen Truppen und den Verbänden des Japanischen Kaiserreiches statt, darunter auch die Schlachten am Shaggy Ridge. Im Finisterre-Gebirge sind nach Angaben im Deutschen Kolonial-Lexikon die folgenden Gesteinsarten gefunden worden:", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Zur Avifauna des Finisterre-Gebirges gehören unter anderem der Dreigang-Laubenvogel, die Blaubrust-Paradieselster und der Wahnesparadiesvogel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Finisterre-Gebirge, im englischen Sprachraum \"Finisterre Range\" genannt, ist ein in einer Nord- und einer Südkette verlaufender Küsten-Gebirgszug im Nordosten von Papua-Neuguinea in der dicht besiedelten Morobe Province.", "tgt_summary": "菲尼斯特雷岭(Finisterre Range)是巴布亚新几内亚东北部的一座山脉,大致在附近。山脉的最高峰没有命名,位于。大多数地方认为最高峰海拔4,175米,但SRTM数据显示该峰海拔4,120米。", "id": 2169674} {"src_title": "Hafen Rotterdam", "tgt_title": "鹿特丹港", "src_document": [{"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Im Jahr 2000 bewältigte der Hafen 37 % des Güterverkehrs in Tonnen auf dem Abschnitt zwischen Le Havre und Hamburg, gefolgt vom Antwerpener Hafen mit 14 %. Die auf 30.000 See- und 110.000 Binnenschiffen transportierten Güter beliefen sich im Jahr 2000 zur Hälfte auf flüssiges Massengut (circa 80 % davon Erdöl, der Rest vor allem Chemikalien, andere Öle und Fette sowie Fruchtsaft), zu 30 % auf trockenes Massengut und zu 20 % auf Container. Der Hafen ist der bei weitem wichtigste Handelspunkt für Erdöl in Europa. Dort kamen 2004 101 Millionen Tonnen Erdöl an, von denen die Hälfte mit Pipelines ins Ruhrgebiet und nach Antwerpen geleitet wurde, die andere Hälfte wurde direkt im Hafen weiterverarbeitet. Im Hafen stehen vier große Raffinerien, die sich meist mehrere Firmen teilen, angesiedelt haben sich 40 Unternehmen der Erdöl- und Chemiebranche, drei Produzenten von Gas und 13 Unternehmen, die sich primär mit Öllagerung und -verteilung beschäftigen. Vom Hafen aus verlaufen mehrere Rohöl-Pipelines nach Deutschland und Belgien sowie eine Produktpipeline über das Ruhrgebiet bis nach Ludwigshafen am Rhein. Im Hafengebiet selbst verlaufen insgesamt 1.500 Kilometer an Pipelines. Darüber hinaus läuft ein großer Teil der in Europa importierten Kohle durch den Hafen. Ferner entluden 102 Containerkräne im Jahr 2007 10.790.604 TEU. 2016 wurden 12,4 Mio. TEU (127,1 Mio. t) umgeschlagen, womit der Hafen sich vor Antwerpen und Hamburg auch als größter Containerhafen Europas behaupten konnte. 2015 waren es 12,2 Mio. TEU, 2014 wurden 12,3 Mio. TEU (127,6 Mio. t) umgeschlagen. Ebenso ist er der wichtigste europäische Hafen für Obst, Gemüse und Fruchtsäfte. 2000 wurden dort 900.000 Tonnen Gemüse und Früchte umgeschlagen, die europäische Börse für Zitrusfrüchte befindet sich ebenfalls in der Stadt. Insgesamt betrug der Umschlag des Hafens Rotterdam im Jahr 2007 407 Millionen Tonnen, im Jahr 2013 440,5 Mio. Tonnen. Im Jahr 2014 waren es rund 445 Mio. Tonnen, davon 202,5 Mio. t Flüssiggüter, 127,6 Mio. t containerisiertes Stückgut (12,3 Mio. TEU), 88,6 Mio. t trockene Massengüter und gut 26 Mio. t Stückgut und RoRo-Ladung. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 461,177 Mio. t Seegüter (2015: 466,363 Mio. t = −1,1 %) umgeschlagen, davon 101,858 Mio. t Rohöl (2015: 103,09 Mio. t = −1,2 %), 88,761 Mio. t Ölprodukte (2015: 88,496 Mio. t = +0,3 %), 1,705 Mio. t LNG (2015: 2,308 Mio. t = −26,1 %), 31,195 Mio. t sonstige Flüssiggüter (2015: 30,746 Mio. t = +1,5 %), 31,229 Mio. t Eisenerze und Schrott (2015: 33,865 Mio. t = −7,8 %), 28,443 Mio. t Kohle (2015: 30,691 Mio. t = −7,3 %) (etwa 40 % davon als Koks), 10,449 Mio. t Agrar-Massengut (2015: 10,834 Mio. t = −3,5 %) und 12,179 Mio. t sonstiges Massengut (2015: 12,349 Mio. t = −1,4 %). An containerisiertem Stückgut wurden 127,064 Mio. t (2015: 126,245 Mio. t = +0,6 %) umgeschlagen, das waren 12,385 Mio. TEU (2015: 12,235 Mio. TEU = +1,2 %). Der Umschlag im RoRo-Verkehr betrug 22,412 Mio. t (2015: 22,03 Mio. t = 1,7 %). Der Hafen Maasvlakte ist ein Tiefwasserhafen mit einer 26 Meter tiefen Fahrrinne. Damit ist Rotterdam der einzige Hafen der westlichen Welt und einer von dreien weltweit, den der Schüttgutfrachter Berge Stahl voll beladen anlaufen kann. Darüber hinaus hat sich auch ein großer Teil der Offshore-Ölindustrie dort angesiedelt, da er als einer der wenigen Häfen genug Tiefgang für deren Geräte bietet. Auf einer Länge von 40 Kilometern breitet er sich über 10.500 Hektar aus; mit dem Bau der zweiten Maasvlakte findet eine weitere Vergrößerung mit geplanter Fertigstellung 2014 statt. Der Weitertransport der Güter (Hinterlandverkehr) erfolgt zzt. vor allem mit dem Lkw (2017: Anteil 56 %), aber auch mit Binnenschiffen über den Rhein z. B. zum Ruhrgebiet und nach Südwestdeutschland bis Basel sowie über den Main, den Main-Donau-Kanal und die Donau nach Österreich und bis zum Schwarzen Meer. 2017 wurden mit 105.000 Binnenschiffs-Anläufen insgesamt 160 Mio. t Güter von bzw. zum Hafen Rotterdam befördert. Durch den Hafen wurde Rotterdam auch wichtiger Eisenbahn-Knotenpunkt, wozu auch der außerhalb der Stadtgrenze an der Eisenbahnstrecke nach Dordrecht gelegene Rangierbahnhof Kijfhoek zwischen den Nachbarorten Barendrecht und Zwijndrecht gehört. Neuestes Projekt ist dabei die Betuweroute, die ab 2007 eine neue Route schaffte, um den Hafen mit dem Ruhrgebiet zu verbinden. Verwaltung, Betrieb und Entwicklung des Rotterdamer Hafens sind die Aufgaben der Hafengesellschaft Rotterdam.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Häfen in der alten Innenstadt bis 1872.", "content": "Seit seiner Entstehung im 14. Jahrhundert bis etwa 1920 lag der größte Teil des Hafengebiets direkt im Stadtzentrum. Die \"Hoogstraat\", auf dem Schielands-Hoge-Seedeich, teilte Rotterdam in die Landstadt und die Wasserstadt. In der Wasserstadt wurden die ersten Häfen angelegt: der \"Oude Haven\", der \"Haringvliet\" und der \"Leuvehaven\". Der Hafen entwickelte sich dabei zuerst vor allem am Nordufer der Nieuwe Maas, wobei die Arbeiter sich vor allem am Südufer im Stadtteil Feijenoord ansiedelten. Im Laufe des 19. Jahrhunderts konnten Schiffe Rotterdam wegen der Versandung der Brielse Maas immer schlechter erreichen. Der Kanal door Voorne wurde angelegt, war aber bald zu klein für die immer größer werdenden Schiffe. Von 1866 bis 1872 wurde der Nieuwe Waterweg gegraben, so dass Rotterdam eine direkte Verbindung zur Nordsee bekam. König Willem I. und Johannes Goldberg sorgten für Industrieansiedlungen. Der Hafen wuchs in Richtung Nordsee, besonders am südlichen Ufer der Nieuwe Maas, wo zwischen den Hafenanlagen immer wieder neue Arbeitersiedlungen entstanden. Nach der Übernahme von Delfshaven 1886 hatte man auch auf dem rechten Maasufer Platz für die Hafenerweiterung. Zwischen 1900 und 1930 wurden dort mehrere Stückguthäfen angelegt, die bis an die Gemeindegrenze von Schiedam reichten. Nach 1950 verloren diese Häfen an Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Häfen auf der Insel IJsselmonde, seit 1872.", "content": "Nach der Eröffnung des Nieuwe Waterwegs wurde die Entwicklung der Häfen am Südufer der Maas und auf der Insel IJsselmonde vorangetrieben. Die ersten, relativ kleinen Häfen baute noch die Rotterdamsche Handelsvereeniging. 1882 übernahm die Gemeinde Rotterdam, nach dem Kauf der Handelseinrichtungen der \"Rotterdamsche Handelsvereeniging\", den Ausbau der Häfen. Hafenanlagen, die dem Güterumschlag dienten, wurden fortan als gemeindliche Handelseinrichtungen betrieben. Merkmal dieser Einrichtungen war, dass man Liegeplätze für Schiffe, Lagerflächen, Gebäudeflächen und Verladekrane für Stunden, Tage oder Wochen mieten konnte. Daneben vermietete Rotterdam auch größere Flächen und Lagerhäuser an Spediteure. Dieses Geschäft betrieb die Stadt bis in die 1960er Jahre. Danach löste sie die \"Gemeentelijke Handelsinrichtingen\" auf und verkaufte Krananlagen und Lagerhäuser.", "section_level": 2}, {"title": "Aus dem Stadtgebiet: Waalhaven und Pernis seit 1920.", "content": "Die sehr starke Zunahme des Warenumschlags erforderte immer größere Hafenflächen. Dazu wurden der Rijnhaven, der Waalhaven und der Maashaven angelegt. Ab 1929 baute man bei Pernis den \"Eerste Petroleumhaven\" und siedelte dort Petrochemische Industrie an. Die neuen Häfen zeigten dabei die starke Expansion an: sie nahmen mehr Platz ein als die gesamte Stadtfläche von Rotterdam vorher betragen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegsentwicklungen: Botlek, Europoort, Maasvlakte.", "content": "Da die Insel IJsselmonde nicht ausreichenden Platz für Erweiterungen hatte, wurde ab 1947 das \"Botlekgebiet\" westlich der Oude Maas entwickelt. Dort sind große petrochemische Werke angesiedelt. Wegen der Blockade des Sueskanals 1956 wurden immer größere Tanker gebaut. Rotterdam reagierte darauf mit dem Bau des Europoorts, in dem auch die größten Schiffe anlegen konnten. Ab 1962 war Rotterdam der größte Hafen der Welt. Der Europoort ist ausschließlich für den Umschlag und die Verarbeitung von Rohöl eingerichtet. Da auch die Bulkcarrier immer größer wurden, hatte man im Westteil von Europoort Flächen für den Erz- und Getreideumschlag reserviert. Der Kai des \"Ertsoverslagbedrijf Europoort\" ist neben dem Hafen von São Paulo der einzige Hafen, den die Berge Stahl anlaufen kann. 1966 wurden die ersten 400 Container in Rotterdam gelöscht. Ein Jahr später wurde der Hafen mit dem \"Europe Container Terminal\" (ECT) im Eemhaven eröffnet, der bis in die 2010er Jahre größte Containerumschlagbetrieb in Europa, an dem 2005 insgesamt 9 Millionen Container anlandeten. Am 23. November 2007 wurde der 10-millionste Container innerhalb eines Jahres verladen. Die Maasvlakte war die letzte Ausbreitungsmöglichkeit für den Rotterdamer Hafen. Um 1970 entstanden Pläne, das Gebiet von Hoekse Waard bis zum Hollands Diep zum Hafen auszubauen. Allerdings wurde dafür keine Genehmigung erteilt. Auf der Maasvlakte werden neben Erz und Rohöl seit 1985 auch Container verladen, da die Containerschiffe für den stadtnahen Eemhaven zu groß wurden. Betrieb die Stadt den Hafen bis dahin fast ausschließlich mit dem Ziel der Expansion und allein in Reaktion auf wechselnde wirtschaftliche Anforderungen, änderte sich dieser Kurs in den späten 1970er Jahren. Zum einen begann sich lokaler Widerstand gegen den zunehmenden Raubbau an der Natur und der damit einhergehenden sinkenden Lebensqualität im Gebiet zwischen Rotterdam und Nordsee zu bilden. Zum anderen sorgte auch eine lang anhaltende Rezession in den Niederlanden dafür, dass die bisherigen Pläne und Konzepte zum Hafenausbau noch einmal überdacht wurden. Da der Hafen in seiner Geschichte aus der Innenstadt immer weiter nach Westen an die Nordsee wanderte, sind im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Flächen in der Innenstadt freigeworden, die die Stadt seit einigen Jahren in aufwändigen Stadterneuerungsprogrammen zu revitalisieren sucht. Seit den 1980er Jahren gibt es hierzu Pläne, die das Unterhaus der Niederlande 1988 auch offiziell verabschiedete, was auch bedeutet, dass die Hafenentwicklung nun auch als nationale Aufgabe der Niederlande begriffen wird. Die wichtigsten konkreten Pläne für den Hafen Aus- und Umbau standen im \"Port Plan 2010\", den die Rotterdamer Ratsversammlung 1993 verabschiedete.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung seit 1990.", "content": "Für den Hafen selbst waren die wichtigsten Projekte der Bau der neuen Eisenbahnstrecke Betuweroute nach Deutschland und der Bau der zweiten Maasvlakte direkt in die Nordsee hinein. Die Betuweroute wurde etwa 2010 fertiggestellt; allerdings wuchsen die Kosten von den Planungen 1990 bis 2003 von 1 Milliarde Euro auf 4,5 Milliarden Euro, während gleichzeitig ein zweiter Streckenabschnitt in die nördlichen Niederlande nicht gebaut wurde. Für die zweite Maasvlakte, die das Hafengebiet um 2000 Hektar vergrößern, hatten sich bis 2003 noch nicht genügend Investoren gefunden. Im Oktober 2011 wurde das GATE-Terminal in Betrieb genommen, wo der Gas-Umschlag stattfindet. Am 11. Juli 2012 wurde der elf Kilometer lange Schutzdeich für die „Tweede Maasvlakte“ (Zweite Maasebene) geschlossen und damit auch die Niederlande um 20 km2 größer und um 8 km Freizeitstrand bereichert. Nach der Verlagerung des Containerumschlags zur Maasvlakte endete am 1. Oktober 2015 der Container-Umschlag im inzwischen in \"ECT City Terminal\" umbenannten Terminal im stadtnahen Hafen (Eem-/Waalhaven-Bereich). Hier ist jetzt der „Cool Port“ als Kühllogistikzentrum (Reefer Service Centrum) geplant. Ab 2017 soll dies für die Spezialdienstleister Klosterbour und die Kramer Groep – zunächst auf einer Fläche von 5,5 Hektar – gebaut werden.", "section_level": 2}, {"title": "Stadterneuerung auf freien Hafenflächen.", "content": "Wichtigstes Projekt dieser Entwicklung ist das Kop van Zuid – eine Fläche am Südufer der Nieuwe Maas, direkt gegenüber der Innenstadt gelegen. Die Fläche wurde seit der deutschen Bombardierung 1940 nicht mehr als Hafen genutzt und verfiel in den folgenden Jahrzehnten zusehends. Mit dem Bau der Erasmusbrug 1996 schuf die Stadt eine direkte Verbindung zwischen den beiden Maasufern, seitdem entstanden zahlreiche öffentliche Bauten wie Luxor-Theater, mehrere Museen, aber auch Büro- und Wohnhochhäuser.", "section_level": 2}, {"title": "Hafengliederung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hafennummern.", "content": "Alle Rotterdamer Häfen haben die für die Orientierung in den Gewerbegebieten der Niederlande üblichen Nummern. Am Nordufer sind es die von 100 bis 1000, am Südufer von 1001 bis 9900. Diese Nummern sind auf den Wegweisern angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "ÖPNV und Tourismus.", "content": "Im Hafen von Rotterdam gibt es verschiedene öffentliche Verkehrsmittel. Über Wasser gibt es einen Wasserbus-Linie (\"waterbus\") nach Dordrecht, Wassertaxis zum Hotel New York sowie eine schnelle Fähre von Hoek van Holland zur Maasvlakte. Diese Verbindung wird von der Rotterdamse Elektrische Tram betrieben und wird nicht nur von Arbeitern, sondern auch von Touristen genutzt. Hafenrundfahrten sind bei Touristen beliebt, um die ganze Stadt kennenzulernen und um insbesondere die Schiffe zu sehen. Die Hafenrundfahrten starten am Nordende der Erasmusbrücke. Jedes Jahr im September wird der Welthafentag gefeiert; ein großes Fest, bei dem man den Hafen genauer kennenlernen kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hafen Rotterdam ist einer der größten Seehäfen der Welt und der größte Tiefwasserhafen Europas. Der im Rhein-Maas-Delta an der Rheinmündung (Nordsee) gelegene Hafen hatte im Jahr 2019 einen Seegüterumschlag von 469,402 Millionen Tonnen (2018: 468,984 Mio. t; 2017: 467,354 Mio. t; 2016: 461,177 Mio. t; 2015: 466,363 Mio. t).", "tgt_summary": "鹿特丹港()位于荷兰鹿特丹,北海沿岸,莱茵河与新马斯河汇合口,是欧洲最大的港口,占地达到105平方公里。鹿特丹港现有7个港区,包含5个集装箱码头,40多个港池,码头岸线总长37km。共有650多个泊位,同时可供600多艘轮船作业。现每10分钟左右就有一艘远洋船进港或出港,是世界上最繁忙的港口之一。", "id": 1612216} {"src_title": "Hominine Fossilien von Dmanissi", "tgt_title": "喬治亞原人", "src_document": [{"title": "Fundgeschichte.", "content": "Die archäologischen Grabungen auf dem Dmanissi-Plateau im südlichen Georgien (1171 Meter über dem Meeresspiegel gelegen) galten ursprünglich – ab 1983 – einer aufgegebenen mittelalterlichen Stadt. Im Verlauf dieser Grabungen wurde festgestellt, dass unter der Stadt die Überreste weit früherer Ansiedlungen liegen; neben fossilen Säugetierknochen wurden auch Steinwerkzeuge vom sehr ursprünglichen Oldowan-Typ (Mode 1) entdeckt. Bei Grabungen der Georgischen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum entdeckte Antje Justus 1991 unter anderem einen Unterkiefer (Inventarnummer D211; Geodaten der Fundstelle: ). Dieses Fossil wurde im selben Jahr während einer Fachtagung im Forschungsinstitut Senckenberg erstmals öffentlich vorgestellt. Dessen Altersbestimmung (1,8 bis 1,6 Millionen Jahre) und Zugehörigkeit zu \"Homo erectus\" blieben allerdings – trotz seiner großen Ähnlichkeit mit dem Unterkiefer des Nariokotome-Jungen – umstritten. Auch ein 1997 entdeckter, gleich alter homininer Fußknochen brachte keine Klärung. Im Mai 1999 wurde nach starken Regenfällen ein Hirnschädel im Erdreich sichtbar, der mutmaßlich einem jungen Erwachsenen gehört hatte (Inventarnummer D2280). Begleitfunde von Zähnen der fossilen Nager-Gattung \"Mimomys\" bezeugen ein Alter von 1,6 bis 2,0 Millionen Jahren, und mit Hilfe der Argon-Argon-Methode konnten die fossilienführenden Erdschichten sicher auf 1,8 bis 2,0 Millionen Jahre datiert werden; andere Datierungsmethoden wiesen auf ein Alter von 1,77 Millionen Jahren hin. In den folgenden Jahren wurden aus derselben Bodenschicht insgesamt fünf gut erhaltene Schädel, davon vier mit zugehörigem Unterkiefer, sowie weitere hominine Knochen geborgen und wissenschaftlich beschrieben, darunter der besonders gut erhaltene „Schädel 3“ (D 2700, siehe Abbildung). Der 2005 entdeckte, gleichfalls ungewöhnlich gut erhaltene „Schädel 5“ (Archivnummer D 4500 mit zugehörigem, seit dem Jahr 2000 bekannten Unterkiefer D 2600) wurde erst 2013 ausführlich beschrieben; seine bei keinem zuvor bekannten \"Homo-\"Fossil gesehenen Besonderheiten – insbesondere das kleine Schädelinnenvolumen von nur rund 450 cm3 in Kombination mit einer weit vorspringenden, also ausgeprägt prognathen Schnauze und großen Zähnen – veranlassten die Autoren der Studie, die bis dahin getroffenen Abgrenzungen der Arten \"Homo ergaster\" und \"Homo erectus\" sowie \"Homo rudolfensis\" und \"Homo habilis\" infrage zu stellen. Die besondere Bedeutung der Dmanissi-Funde besteht vor allem darin, dass auf einer Fläche von knapp 20 × 20 Metern mindestens sieben Individuen unterschiedlichen Alters aus derselben Epoche gefunden wurden, die Aussagen zur inter-individuellen Variabilität dieser \"Homo\"-Population ermöglichen. Die Gründe, warum diese Individuen gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig zu Tode kamen, wurden bisher nicht zweifelsfrei rekonstruiert. Im Februar 2008 publizierten französische Forscher allerdings nach der Untersuchung von 30 Bodenproben die Vermutung, es habe sich möglicherweise um eine Familie gehandelt, die von einem Vulkanausbruch überrascht und unter einer Ascheschicht begraben wurde; als Alter der Skelette wurden nunmehr 1,81 ± 0,05 Mio. Jahre genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Fundbeschreibungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1991: Der erste Unterkiefer.", "content": "In der ersten Fundbeschreibung von 1995 wurde der 1991 entdeckte Unterkiefer D211 aufgrund seiner Altersdatierung – 1,8 bis 1,6 Millionen Jahre – sowie der Übereinstimmung mehrerer Merkmale mit vergleichbar alten afrikanischen und asiatischen Fossilfunden \"Homo erectus\" zugeordnet, 1998 wurde ihm eine Nähe zu \"Homo ergaster\" [„\"Homo sp. indet. (aff. ergaster)\"“] zugeschrieben. Da bis dahin kein Forscher mit einem derart frühen Auftreten von Vertretern der Gattung \"Homo\" in Eurasien gerechnet hatte, wurde die Datierung weithin angezweifelt; manchen Forschern erschien die Form des Kiefers zu „modern“ für einen derart alten \"Homo erectus\", so dass sie vermuteten, der Unterkiefer sei erst sehr viel später – lange nach dem Tod des Individuums – in die alten Bodenschichten geraten.", "section_level": 2}, {"title": "1999: Zwei gut erhaltene Schädel.", "content": "Klarheit brachten erst die beiden 1999 entdeckten, gut erhaltenen Schädel, die in zwei Metern Entfernung zu D211 ausgegraben und zweifelsfrei auf zirka 1,7 bis 1,8 Millionen Jahre datiert werden konnten. Der eine, mutmaßlich einem erwachsenen Mann gehörende Schädel D 2280 wies nur ein Schädelinnenvolumen von 775 cm3 auf; bei ihm waren auch Teile des Gesichtsschädels und des Oberkiefers mitsamt vier Zähnen erhalten geblieben. Der zweite, aus der gleichen Bodenschicht geborgene Schädel D 2282 gehörte mutmaßlich einer jugendlichen Frau und wies nur ein Volumen von 650 cm3 auf (zum Vergleich: heutige erwachsene Männer verfügen über ein Volumen von etwa 1500 cm3). Diverse andere Merkmale der Schädel wurden als übereinstimmend mit den aus Afrika bekannten Funden von \"Homo ergaster\" erkannt. „Überraschend“ sei die geringe Übereinstimmung der durchgehend als „Dmanisi-hominids“ bezeichneten Funde mit späteren europäischen und asiatischen \"Homo\"-Funden.", "section_level": 2}, {"title": "2001: Ein \"Homo ergaster\" mit extrem kleinem Gehirn?", "content": "Noch weniger Ähnlichkeit mit den späteren Vertretern der Gattung \"Homo\" hatten zwei weitere Funde, die 2001 entdeckt wurden: der „Schädel 3“ D 2700 und der ein Meter davon entfernt entdeckte Unterkiefer D 2735; beide Fossilien wurden in knapp 15 Metern Entfernung von den bereits bekannten Schädelfunden ausgegraben. Das Gehirnvolumen von nur ungefähr 600 cm3 war wesentlich kleiner als das aller zuvor bekannten Vertreter von \"Homo erectus\", es entsprach vielmehr dem Mittelwert von \"Homo habilis\", so dass unter anderem Tim White darauf hinwies, die Dmanissi-Funde seien womöglich eine neuerliche Stütze für die ältere und als überholt geltende Theorie, \"Homo habilis\" habe sich erst außerhalb Afrikas zur asiatischen Variante des \"Homo erectus\" entwickelt. Neben dem kleinen, entwicklungsgeschichtlich also „primitiven“ Gehirn erwiesen sich auch die Eckzähne und der Gesichtsschädel als „ursprünglich“. In der wissenschaftlichen Beschreibung der Dmanissi-Funde erläuterten die Autoren im Juli 2002 in \"Science\", dass man die neuen Funde zwar – wie zuvor – als „Repräsentanten von \"Homo ergaster\" mit extrem kleinem Gehirn“ deuten könne, aber auch als „die bislang primitivsten Individuen, die \"Homo erectus\" zugeordnet“ wurden. Allerdings könne man auch argumentieren, „dass diese Population nahe verwandt mit \"Homo habilis\"“ sei, wie man diesen aufgrund von Funden in Tansania (Olduvai-Schlucht) und Kenia (Koobi Fora) kenne. Gemäß den Autoren weisen die Funde zudem einige anatomische Merkmale auf, „die ein gewisses Maß an Isolation von verwandten Gruppen in Afrika und dem Fernen Osten aufzeigen“. Besonders der bis dahin noch nicht beschriebene Unterkiefer D2600, der im September 2000 ausgegraben worden war, weiche von den bekannten Varianten des \"Homo ergaster\" / \"Homo erectus\" stark ab. 2014 wurde eine genaue Analyse der Zähne dieses Unterkiefers nachgereicht, in der berichtet wurde, dass alle Zähne extrem stark abgenutzt sind, was auf den Verzehr einer sehr harten und daher den Zahnschmelz weitgehend abreibenden Pflanzenkost schließen lasse, wie sie von Schimpansen und Gorillas bekannt ist, nicht aber von vergleichbar alten Funden der Gattung \"Homo\". Zudem weisen die Zahnwurzeln Anzeichen für Entzündungen auf.", "section_level": 2}, {"title": "2002: Aus \"Homo ergaster\" wird \"Homo georgicus\".", "content": "Zwei Monate später, im September 2002, wurde diese Andeutung einer „Isolation von verwandten Gruppen in Afrika und dem Fernen Osten“ in einer Zeitschrift der Académie des sciences von den Doyens der georgischen Paläoanthropologie, Léo Gabounia und Abesalom Vekua, zur Erstbeschreibung der neuen Art \"Homo georgicus\" ausgebaut; als Holotypus wurde der Unterkiefer D2600 benannt. Die nunmehr auf ein Alter von 1,81 ± 0,05 Millionen Jahre datierten Fossilien wurden in die Nähe von \"Homo habilis\" gestellt, und es wurde postuliert, sie seien die Basisgruppe aller späteren Vertreter von \"Homo erectus\" in Europa und Asien. 2006 wurde diese Zuordnung, wiederum in einer französischen Fachzeitschrift, bekräftigt, wobei auf fünf Schädel, vier Unterkiefer und zahlreiche weitere Knochenfragmente Bezug genommen wurde. Auch wurde das Alter beim Eintritt des Todes erstmals genannt: ein ca. 13- bis 14-jähriges Mädchen („Schädel 3“), eine 18- bis 20-jährige Frau („Schädel 2“), zwei männliche Erwachsene von ca. 25 bis 30 und 40 Jahren („Schädel 1“ und „Schädel 5“) sowie ein zahnloser Greis („Schädel 4“). Dieser Publikation zufolge sind die Dmanissi-Schädel nicht nur klein, sondern auch relativ kurz und schmal. Das Stirnbein sei weniger stark entwickelt als bei \"Homo erectus\" und weise eine merkliche Verengung hinter den Augenöffnungen auf. Die Schädeldächer seien flacher als bei \"Homo erectus\" und \"Homo ergaster\", jedoch höher als bei \"Homo habilis\"; am ehesten vergleichbar seien sie mit \"Homo rudolfensis\". Bezüglich der Höhe und der transversalen Entwicklung des Schädel-Mittelteils (in der Parieto­temporalregion) liegen die Dmanissi-Exemplare zwischen \"Homo habilis\" und \"Homo ergaster\". Auch das Hohlvolumen des Schädels liege zwischen diesen beiden \"Homo\"-Arten. Das Schläfenbein sei lang und flach, die Pars mastoidea kurz. Der obere Teil des Hinterhauptbeins sei niedrig und schmal, die Schädelkämme dünn und weniger stark entwickelt als in der \"Homo-erectus-\"Gruppe. Die oberen Temporalkämme liegen an hoher Stelle, und ein Torus angularis sei bei jenem Exemplar, das als männlicher Erwachsener gedeutet wurde, vorhanden. Die Grazilität des Gesichts, die Schmalheit des Hinterhauptbeins und das Muster ihrer Schädelbasis unterscheiden der Studie zufolge die Dmanissi-Schädel von \"Homo erectus\". Die orthognathe Orientierung des Gesichts unterscheide die Exemplare von Dmanissi von frühpleistozänen Homininen (\"Homo habilis\" und \"Homo ergaster\") sowie von den ersten eurasischen \"Homo-erectus-\"Funden; jedoch sei die subnasale Region des Gesichts noch vorspringend. Die Morphologie des mittleren Gesichtsteils, mit ausgeprägtem Stirnnasenpfeiler (zwischen den Augenhöhlen und der Nasenöffnung), einer inframalaren Einkrümmung des Jochbeins und einer vorne gelegenen Wurzel des zygomaticomaxillaren Kamms deuten eine starke Kaubelastung an. Die Knochen im Bereich der Schultergelenkspfanne sind groß und scharfkantig. In Abwägung der Schädelmerkmale und Schädelabmessungen sowie der weiteren Knochenfunde liegen die Dmanissi-Schädel der Publikation zufolge im Übergang zwischen der älteren \"Homo-habilis-\" / \"Homo-rudolfensis-\"Gruppe und dem jüngeren \"Homo ergaster\", wobei sie der älteren (besonders dem \"Homo rudolfensis-\"Fund ER 1470) anatomisch näher stehen. Da die Dmanissi-Schädel jedoch auch anhand vieler Merkmale von \"Homo rudolfensis\" unterscheidbar seien, wurden sie trotz der ihnen zugewiesenen taxonomischen Nähe zu dieser Art zur neuen Art \"Homo georgicus\" gestellt. Rückschlüsse auf das Sozialverhalten der Dmanissi-Menschen erlaubte der 2005 in \"Nature\" beschriebene Fund eines weiteren, sehr gut erhaltenen Schädels und Unterkiefers, dessen Besitzer Jahre vor seinem Tod alle Zähne bis auf einen verloren hatte. Zahlreiche Begleitfunde (Steinwerkzeuge und Knochen mit Einkerbungen von Steinwerkzeugen) sowie die klimatischen Bedingungen vor 1,8 Millionen Jahren wurden dahingehend gedeutet, dass die Dmanissi-Menschen sich – zumindest im Winter – überwiegend von Fleisch ernährt haben. Die Zahnfächer dieses ältesten, zahnlosen homininen Schädels lassen daher den Schluss zu, dass das Individuum – obwohl es grobe Nahrungsmittel nicht mehr zerkauen konnte – mit stark zerkleinerten Nahrungsmitteln versorgt und trotz seiner Behinderung sozial integriert gewesen sein muss. 2004 ergab eine statistische Analyse des Schädel-Innenvolumens, dass die bis dahin bekannten Funde trotz sehr unterschiedlicher Volumina einer einzigen Art zugeschrieben werden können.", "section_level": 2}, {"title": "2006: Statt \"Homo georgicus\" „Dmanisi-Hominine“.", "content": "Bemerkenswert ist im Zusammenhang mit der Namensgebung, dass Dawit Lortkipanidse, der schon 1991 als Grabungsleiter am Fund des ersten Unterkiefers beteiligt war, zwar Co-Autor der Zuordnung aller Dmanissi-Funde zur Art \"Homo georgicus\" war. In den von ihm als Hauptautor in \"Nature\" veröffentlichten Fundbeschreibungen verwendete er jedoch diesen von seinem früheren Vorgesetzten Léo Gabounia gewählten Artnamen nicht, sondern umschrieb 2007 die Funde beispielsweise als „Dmanisi hominins“, die „weitgehend mit dem frühesten \"Homo\" (das ist \"Homo habilis\") vergleichbar“ seien. Zudem waren die Schädel bereits 2006 in einer ausführlichen Studie so bezeichnet, anhand ihrer anatomischen Merkmale zwischen \"Homo habilis\" und \"Homo erectus\" platziert und zurückhaltend an die Basis jener \"Homo-\"Population gestellt worden, „aus der \"Homo erectus\" evolvierte.“ Tatsächlich hatte sich die Absonderung der Dmanissi-Funde zur Art \"Homo georgicus\" – außerhalb des französischsprachigen Schrifttums – in der Fachwissenschaft nicht etablieren können. So merkte Winfried Henke in einem Übersichtsartikel zu „Ursprung und Verbreitung des Genus \"Homo\"“ an, der von Vekua und Gabunia propagierte Artstatus sei vorläufig. Vorbehalte gegen die Festlegung einer neuen Art bestanden hauptsächlich, weil unklar blieb, ob sie im Sinne einer Chronospezies, einer Morphospezies oder gar einer Biospezies definiert wurde. Lortkipanidse selbst bezeichnete den Artnamen zurückhaltend als „a proposal“ (ein Vorschlag), dessen Tragfähigkeit sich erst anhand weiterer Funde erweisen werde. 2007 veröffentlichte Lordkipanidse in \"Nature\" die Beschreibung von mehr als 30 Knochen und Knochenfragmenten aus dem Bereich des Schultergürtels, der Wirbelsäule, der Oberarme, der Oberschenkel und der Unterschenkel, die man zwischen 2003 und 2005 in Dmanissi geborgen hatte. Einige dieser postkranialen Funde konnten den bereits bekannten Schädeln zugeordnet werden und gaben erstmals Aufschluss über das mutmaßliche äußere Erscheinungsbild der Dmanissi-Menschen. Aufgrund dieser Fossilien wurde ihr Körpergewicht auf 40 bis 50 kg, die Körpergröße auf etwa 145 bis 166 cm und das Hirnvolumen auf knapp die Hälfte des modernen Menschen geschätzt. Selbst im Vergleich zu ihrer geringen Körpergröße war ihr Gehirn so klein wie das der allerersten Vertreter der Gattung \"Homo\" aus Afrika und deutlich kleiner als das Gehirn der bis dahin bekannten Funde von \"Homo erectus\". Aufgrund einiger afrikanischer \"Homo-erectus-\"Funde – unter anderem nach der Entdeckung des so genannten Nariokotome-Jungen – hatten die Paläoanthropologen vermutet, dass die ersten außer-afrikanischen Vertreter der Gattung \"Homo\" wesentlich größer gewesen seien. Hingegen besaßen die Dmanissi-Menschen bereits ähnliche Körperproportionen wie die modernen Menschen: Ihre Beine waren wesentlich länger als ihre Arme, und ihre Oberschenkel waren länger als ihre Oberarme. Aufgefundene Fußknochen wurden dahingehend gedeutet, dass sie dank eines Fußgewölbes zu einem federnden, zweibeinigen Gang befähigt und gute Läufer waren. Die Anatomie von Schultern und Armen unterschied sich hingegen vom modernen Menschen: Beispielsweise wiesen Unterarme und Hände in Ruhestellung – bei herunterhängenden Oberarmen – nicht zum Körper, sondern nach vorn. Der Bau ihrer Arme erleichterte ihnen vermutlich noch das Klettern in Bäumen.", "section_level": 2}, {"title": "2013: \"Homo erectus ergaster georgicus\".", "content": "In einer im Oktober 2013 in \"Science\" publizierten Studie widerriefen die Erforscher der homininen Dmanissi-Fossilien schließlich die Zuschreibung der Funde zu \"Homo georgicus\", indem sie die Ausweisung des Unterkiefers D2600 als Holotypus der Art formell zurückzogen. Hierzu sahen sie sich insbesondere aufgrund der Merkmale von „Schädel 5“ (Archivnummer D 4500 mit zugehörigen Unterkiefer D 2600) veranlasst, der einerseits typische Merkmale der Gattung \"Homo\" aufweise; andererseits habe „Schädel 5“ mit 450 cm3 nur ein sehr kleines Schädelinnenvolumen, aber eine stark ausgeprägte Schnauze und große Zähne – eine Kombination, die bis dahin von keinem \"Homo-\"Fossil bekannt gewesen sei, auch nicht von den anderen Schädelfunden aus Dmanissi. Aus der Zusammenschau aller fünf Schädelfunde leiteten die Forscher um David Lordkipanidze daher nunmehr ab, dass die frühen Vertreter der Gattung \"Homo\" offenbar eine sehr große, bislang nicht gekannte, inter-individuelle phänotypische Variabilität besaßen, vergleichbar mit der Variabilität bei den heute lebenden Menschen und bei den heute lebenden Schimpansen. Die durch die Dmanissi-Fossilien belegte Variabilität sei so groß, hieß es in der Studie, dass sowohl die Merkmale der vergleichbar alten Fossilfunde aus Afrika als auch aus Asien die Grenzen dieser Variabilität nicht überschreiten; wörtlich schrieben die Forscher: Weitergehend schlugen die Forscher vor, die Nomenklatur zu präzisieren: Die von anderen Forschern als \"Homo ergaster\" von \"Homo erectus\" abgetrennten afrikanischen Fossilien seien vor dem Hintergrund der Dmanissi-Funde als \"Homo erectus ergaster\" – das heißt als frühe Unterart – mit \"Homo erectus erectus\" wieder zusammenzuführen. Die homininen Fossilien aus Dmanissi wurden in diesem Zusammenhang verbindlich (formally) als \"Homo erectus ergaster georgicus\" ausgewiesen, verbunden mit dem Hinweis, die Anfügung \"georgicus\" verweise auf die Herkunft der lokalen georgischen Abstammungsgruppe. Zudem könne die neue Sicht auf die Variabilität der Gestalt von \"Homo erectus\" auch Auswirkungen auf die Abgrenzung von \"Homo habilis\" und \"Homo rudolfensis\" von \"Homo erectus\" haben: Möglicherweise sei es angemessen, auch jene Fossilien der Abstammungsgruppe \"erectus\" zuzuordnen, die bislang diesen beiden Arten zugeschrieben wurden. Auch gegen die Benennung \"Homo erectus ergaster georgicus\" gab es Widerspruch; der Bau der Zähne, der Unterkiefer und der Schädel lege „taxonomische Vielfalt“ nahe, und das spreche insbesondere für die Gültigkeit des bisherigen Namens \"Homo georgicus\". Zudem weichen die morphologischen Merkmale von Schädel 5 laut Ian Tattersall so stark von den Merkmalen der anderen vier Schädel ab, dass man die Funde – wären sie an unterschiedlichen Orten geborgen worden – zwei Arten zuordnen würde. Darüber hinaus gebe es zwischen den Dmanissi-Funden und dem Typusexemplar von \"Homo erectus\", dem Schädeldach \"Trinil 2\" aus Java, keine nachvollziehbaren abgeleiteten Merkmale, so dass die Zuordnung zu dieser Art taxonomisch unbegründet und nur dem Umstand geschuldet sei, dass die Funde aus Dmanissi ähnlich alt seien wie die Funde aus Java.", "section_level": 2}, {"title": "Die wissenschaftliche Bedeutung der Funde.", "content": "Die homininen Fossilien von Dmanissi widerlegen die zuvor aus afrikanischen Vormenschen-Funden abgeleitete, in der Paläoanthropologie allgemein akzeptierte Annahme, die ersten aus Afrika ausgewanderten Menschen hätten ein Hirnvolumen von mindestens 1000 cm3 besessen, seien etwa 170 cm groß gewesen und hätten über fortgeschrittene kulturelle Techniken verfügt. Die von Bernard Wood als Übergangsform (\"transitional form\") bezeichnete Kombination von „anatomisch ursprünglichen“ und „anatomisch modernen“ Merkmalen (sehr kleines Gehirn, auf Menschenaffen verweisende Schultern und Arme, aber von \"Homo sapiens\" kaum unterscheidbare Beine) belegen erstmals in einem einheitlichen Fund-Zusammenhang die Abfolge der evolutiven Prozesse von den archaischen Vertretern der Gattung \"Homo\" hin zum modernen Menschen. Während eines Besuchs im Forschungsinstitut Senckenberg wies der Entdecker der Fossilien, Dawit Lortkipanidse, im November 2007 zudem auf verblüffende Ähnlichkeiten der Dmanissi-Funde mit \"Homo floresiensis\" hin. Erstmals bei derart alten Menschen-Fossilien können zudem Aussagen über die Variationsbreite der anatomischen Merkmale in einer Population getroffen werden, was zu einer Neubewertung der Abgrenzung von Arten führen könnte, die – wie \"Homo erectus\" und \"Homo habilis\" – häufig nur anhand eines einzigen Unterkiefers definiert wurden. Infrage gestellt wurde unter Verweis auf die Dmanissi-Fossilien auch die Annahme, \"Homo erectus\" habe sich in Afrika aus \"Homo habilis\" entwickelt; möglicherweise entwickelte sich \"Homo erectus\" erst nördlich der Levante, und Teile der Population wanderten später wieder zurück nach Afrika, andere Richtung Asien und Europa.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die homininen Fossilien von Dmanissi sind die ältesten außerhalb Afrikas entdeckten Fossilien aus dem Formenkreis der Hominini, der engsten Vorfahren des Menschen. Ihre Überreste wurden seit 1991 unter Leitung von Dawit Lortkipanidse bei Dmanissi (international: \"Dmanisi\") in Georgien ausgegraben und als Angehörige der Gattung \"Homo\" gedeutet. Fundschichten im Liegenden wurden auf ein Alter von nahezu 1,85 Millionen Jahren datiert.", "tgt_summary": "乔治亚原人(学名:\"\")是灵长目人科人属的一种,于2002年建议用来描述于1999年及2001年在乔治亚德马尼西发现的头颅骨及颚骨化石,被认为是巧人及直立人的过渡形态。一部分格鲁及亚人的骨骼亦于2001年被发现,这些化石估计可追溯至180万年前。这些遗骸最先由乔治亚科学家David Lordkipanidze于1991年发掘出来,同时亦发现工具及动物骨头。", "id": 2372396} {"src_title": "MAN", "tgt_title": "MAN集團", "src_document": [{"title": "Unternehmensentwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Die Wurzeln des heutigen MAN-Konzerns liegen einerseits im Ruhrgebiet und andererseits in Süddeutschland. Als ältestes Vorläufer-Unternehmen gilt die 1758 gegründete Eisenhütte St. Antony in Oberhausen, die zugleich den Ursprung der Montanindustrie im Ruhrgebiet markiert. Im Jahr 1808 wurde sie mit zwei benachbarten Eisenhütten zur \"Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel & Huyssen\" zusammengeschlossen, aus der 1873 wiederum die „Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Sterkrade“ (GHH) hervorging. Unabhängig davon gründete Ludwig Sander (1790–1877) zusammen mit Jean Gaspard Dollfus (1812–1889) 1840 in Augsburg das erste Vorläuferunternehmen von MAN in Süddeutschland, die Sander’sche Maschinenfabrik. Aus ihr wurde die C. Reichenbach’sche Maschinenfabrik, benannt nach dem Druckmaschinenpionier Carl August Reichenbach, und später die Maschinenfabrik Augsburg. 1898 fusionierte sie mit der 1841 in Nürnberg gegründeten Eisengießerei und Maschinenfabrik Klett & Comp. (ab 1873 Maschinenbau-Actiengesellschaft Nürnberg) zur \"Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG\" und 1908 schließlich zur \"M. A. N.\" Während der Schwerpunkt im Ruhrgebiet vor allem auf dem Erzabbau und der Eisenproduktion lag, wurde in Augsburg und Nürnberg der Maschinenbau und im MAN Werk Gustavsburg ab 1859 der Brücken- und Stahlbau zum dominierenden Geschäftszweig. Heinrich von Buz machte als Direktor der Maschinenfabrik Augsburg bis 1913 aus einem überschaubaren Betrieb mit 400 Beschäftigten ein Großunternehmen mit 12.000 Arbeitern. In Gustavsburg konstruierte Max Carstanjen die Wuppertaler Schwebebahn, an dessen Bau die Gustavsburger auch maßgeblich beteiligt waren. Auch die zwischen 1893 und 1897 erbaute Müngstener Eisenbahnbrücke war eine Leistung der Konstrukteure sowie Brücken- und Stahlbauer aus Gustavsburg. Letztere war nicht nur die höchste deutsche Eisenbahnbrücke, sondern auch die erste im freien Vorbau errichtete. Die erste Stahlbrücke, wie die 1857 erbaute Großhesseloher Brücke in München, war eine der letzten Brücken, für die die Nürnberger noch unter der Leitung Heinrich Gottfried Gerbers zeichneten. Mit der Rotationsdruckmaschine war der massenhafte Buch- und Zeitungsdruck möglich, denn nun konnte man Endlospapier auf Rollen verwenden und brauchte nicht mehr mühsam einzelne Blätter einzulegen. Vier Jahre lang tüftelte Rudolf Diesel ab 1893 mit späteren MAN-Ingenieuren im Augsburger Labor, bis sein erster Dieselmotor lief. 1915 gelang es Anton von Rieppel nach längeren Verhandlungen mit dem Schweizer Unternehmer Adolph Saurer, ein Joint-Venture-Unternehmen zu gründen. Das Gemeinschaftsunternehmen aus Automobilwerke Adolph Saurer und der \"Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG\" wurde am 21. Juni 1915 als „Lastwagenwerke M.A.N.-Saurer“ in das Nürnberger Handelsregister eingetragen. Die \"M.A.N.-Saurer GmbH\" fertigte zuerst Lastwagen in Lindau am Bodensee und ab November 1915 begann die Verlagerung der Produktion nach Nürnberg, die 1916 abgeschlossen wurde. 1921 bündelten MAN und der Haniel-Konzern ihre Ölinteressen zu gleichen Anteilen in der Oelhag. Ein Teil der Anteile ging in den 1920er Jahren an die Atlantic Refining, die restlichen Anteile während der Weltwirtschaftskrise vollständig an die Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft und Rhenania-Ossag. Ebenfalls 1921 übernahm die Gutehoffnungshütte unter Paul Reusch die Mehrheit an der damals finanziell stark angeschlagenen MAN; bis 1986 hieß der Konzern nun GHH. Durch gezielte Beteiligungen und Käufe von weiterverarbeitenden Betrieben – zum Beispiel Deutsche Werft (1918), Ferrostaal (1921), Zahnräderfabrik Augsburg, vorm. Joh. Renk (Act. Ges.) (1923) sowie der Deggendorfer Werft und Eisenbau (1924) – stieg das Unternehmen zu einem landesweit agierenden Konzern auf.", "section_level": 2}, {"title": "Krise und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Gleichzeitig verschlechterte sich jedoch die ökonomische Situation der GHH stark. Grund dafür waren unter anderem die Reparationsforderungen an die Weimarer Republik nach dem Ersten Weltkrieg, die Ruhrbesetzung und die Weltwirtschaftskrise. In nur zwei Jahren sank die Zahl der Beschäftigten bei MAN von 14.000 im Jahr 1929/30 auf 7.400 im Jahr 1931/32. Während das zivile Geschäft damals weitgehend einbrach, nahm das Militärgeschäft mit der Aufrüstung unter dem NS-Regime erheblich zu. GHH/MAN-Unternehmen lieferten U-Boot-Dieselmotoren, Panzer und Zylinder für Geschosse sowie Geschütze aller Art. Im Zweiten Weltkrieg war das MAN-Werk Augsburg als Produktionsstätte von U-Boot-Dieselmotoren das Ziel von Luftangriffen. Wiederholt traf es auch das Werk Nürnberg, vor allem wegen der dort gebauten Panther-Kampfpanzer. Gleichzeitig setzte sich Otto Meyer dafür ein, die Produktion von zivilen Nutzfahrzeugen so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. In den Jahren 1941/42 wurden 1085, 1942/43 1719 Stück und im Juni 1944 sogar noch 63 zivile Lkw gebaut, bevor im Oktober 1944 die Nürnberger Hallen und Maschinen für den Lastwagenbau durch Luftangriffe fast vollständig zerstört waren.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegsentwicklung.", "content": "Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand eine Entflechtung des GHH-Konzerns durch die Alliierten statt. Eine vertikale Verflechtung, bei der sich Bergbau, Eisen- und Stahlproduktion sowie Weiterverarbeitung unter einem Konzerndach befinden, war nicht mehr erlaubt. Die Gutehoffnungshütte mitsamt den süddeutschen MAN-Unternehmen konzentrierte sich deshalb auf den Maschinen- und Anlagenbau sowie die Bereiche Nutzfahrzeuge und Druckmaschinen, der Bergbau musste abgegeben werden. Unterstützt wurde dies durch strategische Unternehmenskäufe und -verkäufe. Zu den wichtigsten gehören neben einem 1953 abgeschlossenen Joint Venture mit der chinesischen \"Jinhua Youngman Vehicle Co. Ltd.\" die Übernahme der Lkw- und Bussparte des Nutzfahrzeugherstellers Büssing (1971), der Verkauf der Anteile an der Deutschen Werft (1966/67) sowie die Übernahme des Druckmaschinenherstellers \"Faber & Schleicher\" und die Fusion zur \"MAN Roland Druckmaschinen AG\" (1979). 1982/83 geriet die Gutehoffnungshütte in eine schwere Unternehmenskrise. Das Unternehmen litt unter den Spätfolgen der zweiten Ölkrise und einer schlechten Konjunktur, was sich vor allem im dramatischen Rückgang der Absatzzahlen bei den Nutzfahrzeugen zeigte. Hauptursache der Probleme war neben äußeren Faktoren die veraltete Konzernstruktur mit einem großen Maß an Quersubventionierungen unter den Geschäftsbereichen. Zu dieser Zeit legte der damalige GHH-Chef Manfred Lennings ein Sanierungskonzept vor, das eine vollständige Verschmelzung der Tochter in den Mutterkonzern vorsah. Dieses Konzept stieß jedoch bei den GHH-Hauptanteilseignern Allianz AG und Commerzbank auf massiven Widerstand. In der Presse wurde seinerzeit über eine „bayerische Verschwörung“ gegen die Oberhausener Konzernspitze spekuliert. 1986 bekam der Konzern unter Klaus Götte eine neue Struktur und wurde ein Vertragskonzern mit wirtschaftlich eigenständigen Bereichen an verschiedenen Standorten. Im Geschäftsjahr 1985/86 fand eine grundlegende Umstrukturierung des M.A.N.-Konzerns statt. Auf der obersten Ebene verschmolzen die \"Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg Aktiengesellschaft\" und die \"Gutehoffnungshütte Aktienverein Aktiengesellschaft\" zur \"MAN Aktiengesellschaft\". Der Firmensitz wurde daraufhin von Oberhausen nach München verlegt. Auf Ebene der Tochtergesellschaften wurde der Unternehmensbereich Nutzfahrzeuge, vormals UBN, ausgegliedert und in eine rechtlich selbstständige Gesellschaft überführt: Zuerst als \"MAN Nutzfahrzeuge GmbH\" am 6. Dezember 1985, die damit auch die Nachfolge der \"Büssing Automobilwerke GmbH\" übernahm, und später – durch Eintrag ins Handelsregister am 15. März 1989 – dann als AG firmierte. In ähnlicher Weise durchliefen auch die anderen Unternehmensbereiche von MAN wie \"Neue Technologie\", \"B&W Diesel\" und \"Gutehoffnungshütte\" diesen Weg zu eigenen Unternehmensgesellschaften. Am 20. Juni 2001 erfolgte die Übernahme der Marke NEOPLAN der \"Gottlob Auwärter GmbH & Co. KG\" durch die \"MAN Nutzfahrzeuge AG\" in München. NEOPLAN und die Omnibussparte von MAN wurden zunächst unter dem Dach der \"NEOMAN GmbH\" in Salzgitter geführt. Zum 1. Februar 2008 wurde der Busbereich als Sparte \"MAN Bus\" in die \"MAN Nutzfahrzeuge\"-Gruppe integriert. 2003 wurde mit dem Verkauf der 50-prozentigen Beteiligung an der SMS Holding und der Stärkung des Bereichs Turbomaschinen durch die Übernahme von Sulzer Turbo der Fokussierungsprozess bei MAN eingeleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Streit um Scania.", "content": "Im September 2006 legte MAN ein Angebot zur Übernahme des schwedischen Nutzfahrzeug-Konkurrenten Scania vor. Die EU-Kommission billigte die Übernahme am 19. Dezember. MAN zog das Angebot jedoch am 23. Januar 2007 freiwillig zurück, nachdem die Scania-Großaktionäre VW und die einflussreiche Wallenberg-Familie das MAN-Angebot abgelehnt hatten. Am 24. Dezember 2008 gab MAN bekannt, über weitere Aktienoptionen bei Scania zu verfügen, und damit mehr als 20 % der Stimmrechte des Unternehmens zu halten. Zeitgleich erhöhte VW seinen Anteil an MAN von anfänglich 15 % im Oktober 2006 auf knapp unter 30 %. Anfang Dezember 2008 übernahm MAN das Unternehmen \"VW Truck and Bus Brasilien\" und firmierte es zu \"MAN Latin America\" um. Damit wurde MAN mit 30 % Marktanteil Marktführer in Brasilien. Im Frühjahr 2009 veräußerte MAN 70 % seiner Tochter MAN Ferrostaal an IPIC aus Abu Dhabi. Seit Mai 2009 ist das Unternehmen als europäische Aktiengesellschaft (SE) eingetragen. Im Juli 2009 gab das Unternehmen bekannt, die Töchter MAN Turbo, die MAN Diesel und Renk zum Konzernbereich \"Power Engineering\" zu fusionieren. Des Weiteren ging das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Lkw-Hersteller Sinotruk ein.", "section_level": 2}, {"title": "Korruptionsaffäre.", "content": "Ermittler der Münchner Staatsanwaltschaft deckten 2009 eine Korruptionsaffäre auf, in dessen Zuge MAN in den Jahren 2001 bis 2007 in über zwanzig Ländern Regierungen und Geschäftspartner mit bis zu 80 Millionen Euro bestochen hatte, um Großaufträge unter anderem für Busse und Lkw zu erhalten. MAN-Chef Håkan Samuelsson und andere Vorstandsmitglieder mussten zurücktreten. Das Unternehmen wendete rund 220 Millionen Euro für Bußgelder und Steuernachzahlungen auf. Zum Nachfolger bestellte das Präsidium des Aufsichtsrats den Österreicher Georg Pachta-Reyhofen, der am 17. Dezember 2009 vom Aufsichtsrat zum Sprecher des Vorstandes und Arbeitsdirektor berufen wurde. Am 1. Mai 2010 ging MAN ein Joint Venture mit Rheinmetall ein und gründete zusammen die Firma Rheinmetall MAN Military Vehicles. In einem Prozess vor der 6. Strafkammer des Landgerichts München I wurde ein ehemaliger Vorstandschef der MAN Turbo im Juni 2010 zu zwei Jahren Haft auf Bewährung sowie zur Zahlung von 100.000 Euro an wohltätige Einrichtungen verurteilt. Der pensionierte MAN-Manager hatte gestanden, im Jahr 2004 neun Millionen Euro Bestechungsgelder angewiesen zu haben, um an einen Auftrag aus Kasachstan zu gelangen. Der Vorsitzende Richter Hans-Joachim Eckert zollte dem Angeklagten Respekt für seine Haltung während des Verfahrens, in dem er ohne Umschweife sein Verhalten zugegeben und nicht versucht habe, die Verantwortung für seine Taten anderen zuzuschieben. Der frühere LKW-Bereichsvorstand Anton Weinmann wurde im September 2012 wegen Beihilfe bei den Schmiergeldzahlungen von MAN vom Landgericht München I zu zehn Monaten Freiheitsstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurden, sowie zu einer Geldauflage in Höhe von 100.000 Euro verurteilt. Weinmann hatte lange Zeit versucht, seine Unschuld nachzuweisen. Der Vorsitzende Richter der 6. Strafkammer des Landgerichts, Hans-Joachim Eckert, erklärte, dass Weinmann weder persönlich Bestechung noch eine persönliche Bereicherungsabsicht vorgeworfen würde und er tatsächlich viel für eine Verbesserung der Compliance in den damals geradezu als „Saustall“ zu bezeichnenden Verhältnissen bei MAN getan habe. Das am 19. September 2012 verkündete Urteil basierte auf einer außergerichtlichen Verständigung aller am Verfahren Beteiligten, in deren Zuge Weinmann teilweise Vorwürfe eingeräumt hatte. Über eine Erklärung seines Anwalts \"Holger Matt\" räumte Weinmann schließlich ein, auf indirektem Wege Beihilfe zu Bestechungszahlungen geleistet zu haben. Der Vorsitzende Richter Eckert bekundete seinen Respekt vor Weinmann. In seiner Urteilsbegründung sagte er außerdem, dass Weinmann lediglich wegen Beihilfe zur Bestechung durch Unterlassung belangt werden könne: „Vorsätzliches Handeln wirft Ihnen weder die Staatsanwaltschaft, noch die Kammer vor.“ Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Samuelsson konnte sich im August 2013 mit der Münchner Staatsanwaltschaft außergerichtlich auf einen Deal einigen, im Rahmen dessen die Korruptionsermittlungen gegen ihn eingestellt wurden und er im Gegenzug 500.000 Euro an gemeinnützige Organisationen spendete. Der Schwede war zu diesem Zeitpunkt bereits Chef von Volvo und begründete seine Bereitschaft zu diesem Deal mit seiner Verantwortung als Vorstandsvorsitzender, nicht jedoch mit der Anerkennung einer Schuld. Parallel einigte sich Samuelsson mit MAN auf die Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 1,25 Millionen Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Übernahme durch Volkswagen.", "content": "Am 31. Mai 2011 gab die \"VW AG\" ein Pflichtangebot gemäß dem Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz an die Aktionäre der \"MAN SE\" ab, um MAN zu übernehmen und mit ihrer Tochter Scania zu fusionieren. Allen Aktionären wurden bis 29. Juni 2011 von der \"VW AG\" je MAN Stammaktie 95,00 Euro und je Vorzugsaktie 59,90 Euro angeboten. Am 9. November 2011 erhöhte Volkswagen schließlich seinen Anteil an MAN auf 55,90 % der Stimmrechte und 53,71 % des Grundkapitals. Ziel der Übernahme: Volkswagen will gemeinsame Potentiale der drei Firmentöchter MAN, Scania und Volkswagen Nutzfahrzeuge heben und damit alle drei auf dem Weltmarkt stärken. Zuvor hatten MAN und Scania auf dem Weltmarkt Marktanteile an chinesische und indische Lkw-Hersteller verloren. Daher bestand Handlungsbedarf bei den Beteiligten, MAN und Scania zum Verkauf wettbewerbsfähigerer Produkte zu verhelfen. Durch sinnvolle Koordination der drei Firmentöchter MAN, Scania und Volkswagen Nutzfahrzeuge lassen sich Kosten senken und Entwicklungsvorhaben optimieren, was zur Konkurrenzfähigkeit der fortan im VW-Konzern entwickelten Nutzfahrzeuge beiträgt. Auf der MAN-Aktionärshauptversammlung vom 6. Juni 2013 wurde ein zwischen VW und MAN geschlossener Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag bestätigt, der das Ende der Eigenständigkeit von MAN als Unternehmen formal besiegelt: MAN wird damit Volkswagen operativ durchgreifend unterstellt. Damit geraten nicht nur Gewinne, Verluste und Risiken, sondern vor allem auch die Weisungsbefugnis über das Unternehmen unter die Kontrolle von Volkswagen. Nach einer Marathonsitzung auf der Aktionärsversammlung endete die Abstimmung über den Beherrschungsvertrag mit einer klaren Zustimmung. Für die Leitung von Volkswagen ging es darum, eine Konstellation herzustellen, die es ihr ermöglicht, MAN, Scania und Volkswagen Nutzfahrzeuge enger miteinander zu verzahnen.", "section_level": 2}, {"title": "MAN und Scania in der Traton Group.", "content": "Am 5. Mai 2015 kündigte der Mehrheitseigner Volkswagen an, einen integrierten Nutzfahrzeugkonzern zu schaffen. Dabei fungiert die Traton seit 2018 als neue Holding der VW AG für die Nutzfahrzeugmarken MAN, Scania, Neoplan und Volkswagen Caminhões e Ônibus sowie die von MAN angeführte Digitalmarke RIO. Assoziiert sind die leichten Nutzfahrzeuge von Volkswagen (Kastenwagen, Kleintransporter, Pick-ups), welche seit 2017 auch unter der Marke MAN erhältlich sind. Ziel der Holding ist es, die Zusammenarbeit der drei Unternehmen \"MAN Truck & Bus AG\", \"MAN Latin America\" und \"Scania AB\" zu koordinieren und Synergiepotenziale zu nutzen. Andreas Renschler, Geschäftsführer der Holding, gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Eigenständigkeit der Marken MAN und Scania erhalten bleibe.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftsfelder und Beteiligungen.", "content": "Der MAN-Konzern besteht aus den Teilkonzernen MAN Truck & Bus und MAN Latin America sowie an der Beteiligung an dem Hersteller Sinotruk (China). Das Power-Engineering-Geschäft, bestehend aus MAN Energy Solutions (vormals \"MAN Diesel & Turbo\") und dem Getriebe-Hersteller Renk AG, wurde zum 31. Dezember 2018 an eine Konzerngesellschaft der Volkswagen AG veräußert. Seit Januar 2019 ist das Power-Engineering-Geschäft nicht mehr Teil der MAN Gruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Aktie.", "content": "Die Aktien der MAN SE werden an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Im Sommer 2009 befanden sich 42 % der Aktien in ausländischem Streubesitz, 29 % gehörten Volkswagen, 19 % nicht veröffentlichungspflichtigen Aktionären und die restlichen 10 % wurden von inländischen institutionellen Anlegern gehalten. Am 13. April 2012 gab die \"VW AG\" bekannt, 73 % der Stammaktien zu besitzen. Am 5. Juni 2012 teilte die \"VW AG\" mit, durch eine weitere Aufstockung nun 75,03 % der Stammaktien zu besitzen und dass damit die Sperrminorität weiterer Aktionäre aufgehoben sei. Die MAN-Aktie notiert weiterhin an der Frankfurter Wertpapierbörse, wird zukünftig allerdings komplett von der \"VW AG\" in deren Jahresabschluss konsolidiert. Da eine reguläre Ausschüttung von Dividenden in dem Vertragswerk nicht vorgesehen ist, haben alle ausstehenden Aktionäre die Möglichkeit, sich eine jährliche Ausgleichszahlung von 3,07 Euro oder eine einmalige Barabfindung von 80,89 Euro je Stamm- und Vorzugsaktie zahlen zu lassen. Der Vorstand der Volkswagen Truck & Bus AG kündigte im August 2018 den mit MAN geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Wirkung zum 1. Januar 2019. Daraufhin setzte im September 2018 das Oberlandesgericht München die zu leistende Barabfindung auf 90,29 Euro und den jährlichen Ausgleich auf 5,47 Euro (brutto) je MAN-Stamm- oder Vorzugsaktie fest. Infolge dieser Entscheidung konnten die MAN-Aktionäre bis einschließlich 8. Oktober 2018 ihre Aktien gegen die Barabfindung tauschen. Die Aktionäre können die Aktien jedoch auch weiterhin im Depot halten oder über die Börse verkaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Unternehmensbereiche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "MAN Schienenverkehrstechnik.", "content": "Die Eisengießerei Klett & Comp. war eines der beiden Vorgängerunternehmen von MAN und produzierte ab 1851 am Standort Nürnberg unter anderem Schienenfahrzeuge. 1898 schloss sich dieses Unternehmen mit der \"Maschinenfabrik Augsburg\" zur \"Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbauges. Nürnberg AG\" zusammen. Von 1908 bis 1986 war es ein Geschäftsbereich der MAN. Die Schienenfahrzeug-Abteilung von MAN baute vor allem Triebwagen, sowohl für die Eisenbahn (beispielsweise MAN-Schienenbus), wie auch für den öffentlichen Personennahverkehr (Straßenbahn-, Stadtbahn-, U-Bahn und S-Bahn-Fahrzeuge). 1986 wurde die Sparte Schienenverkehrstechnik der \"Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg AG\" in die \"MAN Gutehoffnungshütte Schienenverkehrstechnik AG\" ausgelagert, die 1990 an die AEG verkauft wurde. Ab dem 1. Juli 1993 hieß dieses Unternehmen \"AEG Schienenfahrzeuge Nahverkehr & Wagen GmbH\", Nürnberg. Dieses Unternehmen wurde am 1. Januar 1996 in die \"ABB Daimler Benz Transportation (Adtranz)\" eingegliedert, die wiederum inzwischen in Bombardier Transportation aufgegangen ist. Die Produktion von Schienenfahrzeugen am Standort Nürnberg wurde 2001 eingestellt. Als letztes Fahrzeug verließ Ende 2000 der ICE 3 \"403 537-4\" die Werkhallen. Fahrzeugproduktion Eisenbahnen Fahrzeugproduktion Personennahverkehr", "section_level": 2}, {"title": "MAN Ackerdiesel.", "content": "Von 1921 bis 1962 (mit Unterbrechungen) stellte MAN auch Landmaschinen her. Die Traktoren trugen den Namen MAN Ackerdiesel. 1962 wurde die Produktion mit Porsche zusammengelegt, die die Produktion 1963 einstellten und an Renault verkauften.", "section_level": 2}, {"title": "MAN Heiztechnik.", "content": "1953 übernahm MAN die Firma \"WAHODAG\" und stieg damit in die Produktion von Schiffsturbinen und Ölzerstäubern ein. Ab 1969 wurden als \"MAN Heiztechnik\" auch Ölbrenner für den Hausgebrauch hergestellt. 2005 gelangte die Firma durch einen Management-Buy-out an neue Besitzer und firmiert seitdem unter \"MHG Heiztechnik GmbH\".", "section_level": 2}, {"title": "MAN Technologie.", "content": "MAN beteiligte sich mit der Tochtergesellschaft MAN Technologie von Anfang an an der Entwicklung der ARIANE-Trägerraketenserie. Von MAN stammten Technologiekomponenten wie Booster, Treibstoff- und Hochdrucktanks sowie die Turbopumpen. Die MAN Technologie gehört inzwischen zum Luft- und Raumfahrtunternehmen MT Aerospace.", "section_level": 2}, {"title": "MAN Logistics.", "content": "Das Unternehmen wurde 1922 von Erwin Mehne in Heilbronn gegründet und entwickelte sich vom Hersteller statischer Stahl- und Schweißkonstruktionen für Brücken und Hallen zu einem der führenden Anbieter förder- und materialflusstechnischer Komponenten, Systeme und Komplettlösungen. Bereits 1968 realisierte die \"Mehne GmbH\" ihr erstes automatisiertes Hochregallager für den Papiergroßhändler PAGEDA aus Darmstadt. Im Jahr 1989 übernahm MAN die Mehne GmbH und führte diese mit der 1974 gegründeten Tochtergesellschaft \"MAN Lager- und Systemtechnik\" mit Sitz in München zusammen. Der Hauptsitz der neuen \"MAN Logistics GmbH\" und die Produktionshallen verblieben in Heilbronn. Mit Wirkung zum 1. April 2005 übernahm eine Investorengruppe um den seit 1997 amtierenden Geschäftsführer Stefan Seidl die \"MAN Logistics GmbH\" und überführte sie in die \"MLOG Logistics GmbH\". Im Jahr 2009 zogen das Unternehmen mit Hauptsitz und Produktion nach Neuenstadt am Kocher um. Im April 2010 gab das Unternehmen bekannt, dass die \"MLOG Logistics GmbH\" durch die Kardex-Gruppe übernommen werde. Weiter schrieb das Unternehmen: Die Kardex-Gruppe übernimmt zum Preis von rund 30 Millionen Euro die \"MLOG Logistics GmbH\". Das Unternehmen wird am bisherigen Standort Neuenstadt am Kocher unter der Leitung des MLOG-Managements weitergeführt und ergänzt als dritter Geschäftsbereich \"Kardex MLOG\" (Automatische Lager- und Materialflusssysteme) die zwei bisherigen Geschäftsbereiche \"Kardex Remstar\" und \"Kardex Stow\".", "section_level": 2}, {"title": "MAN Aufzugbau.", "content": "Der Aufzugbau der MAN umfasste neben Standardaufzügen, Fahrtreppen und Bettenaufzügen in Krankenhäusern unter anderem auch Schnellaufzüge wie beispielsweise die des Henninger-Turms, des AfE-Turms in Frankfurt und im Bonner Stadthaus. Produziert wurde im MAN-Werk Gustavsburg bei Mainz. Um 1980 ging der Aufzugbau an das Unternehmen Thyssen. Dessen Aufzugbau firmierte bis 1984 unter Thyssen-M.A.N.", "section_level": 2}, {"title": "Logo.", "content": "Das Logo der MAN-Fahrzeuge trägt seit dem Zukauf der Büssing Automobilwerke deren Wappentier, einen stilisierten Braunschweiger Löwen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die MAN SE (ehemals \"Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg\") ist ein börsennotierter Fahrzeug- und Maschinenbaukonzern mit Sitz in München. Die Volkswagen AG hält mittels der Traton SE mit 94,36 % die Mehrheit der Stammaktien an dem Konzern. Im Geschäftsjahr 2018 beschäftigte MAN 38.430 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 12,1 Milliarden Euro.", "tgt_summary": "曼恩欧洲股份公司(MAN SE,其前身为MAN AG),亦可称其为曼恩集团,MAN可译作曼、曼恩、猛狮,这三个字母由公司前身Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg(奥格斯堡-纽伦堡机械工厂股份公司)的第一个字母组成,是一家总部位于德国巴伐利亚州慕尼黑的机械制造公司。曼恩集团是一个欧洲领先的工程集团,业务领域涉及商用车、柴油发动机、涡轮机、汽轮机、印刷机械和其他机械,在各个业务领域都处于全球领先地位。", "id": 3033609} {"src_title": "Musqueam", "tgt_title": "玛斯昆族国", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte.", "content": "Das traditionelle Gebiet umfasst die heutige Stadt Vancouver und ihre Umgebung, einschließlich North Vancouver und Richmond. Es reichte im Norden bis zum Crown Mountain und im Süden bis zum südlichen Mündungsarm des Fraser Rivers. Dörfer bestanden etwa am Jericho Beach, im späteren Stanley Park und am False Creek. Ihre Nachbarn waren die Coquitlam, Squamish, Tsleil-Waututh und Tsawwassen. Die Musqueam werden auch auf \"C’simlenexw\" und seinen Stamm zurückgeführt, der ursprünglich zu den fünf Stämmen der Katzie gehörte.", "section_level": 2}, {"title": "Simon Fraser, 2. bis 3. Juli 1808.", "content": "Am 28. Mai 1808 verließ eine 24-köpfige Gruppe unter Führung von Simon Fraser Fort George in vier Kanus. Fraser ließ die Stämme weiter flussabwärts jeweils benachrichtigen, um sie über ihre baldige Ankunft und ihre guten Absichten zu informieren. Doch unweit des heutigen Vancouver, stieß er am Samstag, dem 2. Juli auf die Musqueam, die die Gruppe verfolgten, ebenso wie später der benachbarte Stamm der Kwantlen, der sie bis nach Hope trieb. Fraser befuhr für kurze Zeit die Strait of Georgia, besuchte dann aber am 2. Juli den Ort „Misquiame“ (Musqueam). Doch in dem Dorf, das Fraser als 1.500 mal 90 Fußgroß beschreibt, und dessen Langhäuser mit wenigen Ausnahmen in Reihen standen, waren nur alte Männer und Frauen. Nachdem einer von ihnen sie durch ein Haus geführt hatte, riet er ihnen, den Ort bald zu verlassen, denn sie würden sonst angegriffen. Nach einer Stunde fanden sie ihre Kanus im Schlick der Ebbe und versuchten sie ins offene Wasser zu ziehen. Die „Masquiamme“-Krieger versuchten, diese Lage zu nutzen und näherten sich in ihren Kanus unter Wolfsgeheul und Trommeln. Die 24 Männer konnten jedoch das offene Wasser erreichen und ruderten zu einem zweiten Dorf, dessen Lokalisierung nicht bekannt ist. Doch unterließen sie es, das Dorf zu besuchen, sondern kehrten um. Auf der Höhe des ersten Dorfes trafen sie wieder auf die feindlichen Kanus, während am Ufer Indianer kriegerische Rufe anstimmten. Erst als Frasers Männer die Gewehre auf sie richteten, brachen sie die Verfolgung ab. Auch die Stämme am Oberlauf hatten inzwischen ihre Einstellung geändert – Fraser sah sich gezwungen, den Häuptling um sein Kanu zu betrügen, woraufhin die 700 Krieger Anstalten machten, Gewalt anzuwenden – und die Rückreise ähnelte eher einer Flucht, die sie am 6. August 1808 in Fort George beendeten. Immer wieder kam es zu Versuchen, Teile der Ausrüstung zu stehlen, die Europäer durch kriegerisches Auftreten einzuschüchtern, dann zu einer Verhandlung um den Verkauf des Kanus. Offenbar wurden sogar Krieger eingeschleust, nachdem den Indianern klar geworden war, dass einige freundlich gesinnte Indianer mit den Weißen reisten und ebenso freundlich aufgenommen wurden. An der Westgrenze des Musqueam-Reservats steht seit 1931 ein Denkmal, das an Frasers Reise erinnert.", "section_level": 2}, {"title": "Verschiebung der Machtverhältnisse unter den First Nations.", "content": "Die europäischen Händler, die vor Fraser die Pazifikküste aufsuchten, kamen zunächst wegen der Fischotterpelze, die sie in China mit enormen Gewinnmargen weiterverkaufen konnten. Sie lieferten dafür Metalle und andere Waren, dazu Waffen. Die Erträge und die Musketen veränderten die Machtverhältnisse zwischen den Stämmen dramatisch. Die Pelzhändler, die sich bald auf Biber verlegten, nachdem die Fischotterpopulation komplett zusammengebrochen war, lieferten ihre Waffen zunächst an die Indianer, die in pelztierreichen Gebieten lebten. Die mächtigsten unter ihnen bildeten schnell eine Art Monopol. Bei ihnen sammelten sich die Waffen, die durch Potlatches und durch Raub weitere Verbreitung fanden. Die Küsten-Salish, die im Gegensatz zu den Kwakwaka'wakw und den Nuu-chah-nulth nur wenig vom Pelzhandel profitierten und bereits früh unter den eingeschleppten Epidemien litten, suchten ihr Heil in Bündnissen. So verbündeten sich die Snuneymuxw (engl. \"Nanaimo\"), Saanich, Songhees, Esquimalt, Musqueam und Squamish gegen die Indianerstämme, die mit ihren neuen Waffen auf Raub und Sklavenjagd ausgingen, wie etwa die Lekwiltok. In der Maple Bay lockten sie die Lekwiltok in eine Falle. Das größte Stammesbündnis der Geschichte Westkanadas wollte wohl 1843 Fort Victoria angreifen, doch kam es zu einem Friedensschluss.", "section_level": 2}, {"title": "Reservate.", "content": "Joseph Trutch, \"Commissioner of Lands and Works\", reduzierte wenige Jahre nach der verheerenden Pockenepidemie von 1862 nicht nur die Landansprüche der Indianer in der Region Vancouver, sondern verminderte auch den Anspruch pro Familie auf 10 ha. 1870/73 wurde vorgeschlagen, 20 ha zu konzedieren, was aber immer noch weit unter dem Durchschnitt in British Columbia lag. 1876–77 wurden zwei Reservate, 1879 ein drittes zugewiesen. Ab 1888/89 durften die Musqueam nur noch für den Eigenbedarf fischen. Sie durften sie weder verkaufen noch tauschen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Stadt Vancouver.", "content": "Das schnelle Wachstum der Stadt Vancouver bedrohte zunehmend die Existenzgrundlagen der Musqueam. Nachdem sie, wie alle First Nations, ein Reservat zugewiesen bekommen hatten, und 1910 die Universität gegründet worden war, begann die Abholzung ihres Gebietes. Die Erträge dienten von 1865 bis 1951 u. a. der Finanzierung der Hochschule. 1865 erhielten \"Vancouver Island Spar\", \"Lumber and Sawmill Company Limited\" (später die \"Hastings Sawmill Company\") eine Holzeinschlaglizenz für 21 Jahre. Die verbliebenen Wälder, die als \"second\" und \"third growth\" nach ein- oder mehrmaliger Abholzung doch einen ansehnlichen Baumbestand darstellten, wurden schließlich unter Schutz gestellt und bilden heute den 763 ha großen Pacific Spirit Park (1988/89). Dort, wo heute das Museum of Anthropology steht, befand sich über Jahrhunderte ein Ausguck, der, über Waldpfade für die Läufer mit den Dörfern verbunden, wichtig für die rechtzeitige Warnung vor Überfällen etwa der Squamish oder Haida war. Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg wurden hier Geschütze aufgestellt. 1960 errangen die First Nations das Wahlrecht und nach und nach wurden die \"Residential Schools\" geschlossen, in denen die zwangsweise Assimilation aller Indianer in Kanada versucht wurde. 1976 forderten Musqueam ihr traditionelles Gebiet, das sie nie aufgegeben hatten, zurück. 1984 stellte der \"Supreme Court of Canada\", der Oberste Gerichtshof, fest, dass die Regierung zu respektieren habe, das die First Nations bereits da waren, bevor der kanadische Staat existierte. Daher müsse der Staat ihre Interessen schützen. 1958 hatte die Regierung im Namen der Musqueam 1,7 km2 Land zum Teil (0,7 km2) an \"Shaughnessy Heights Golf Club\" für den Bau eines Golfclubs verpachtet. Dabei wurden die Vertragsbedingungen dem Stamm in, wie sich später herausstellte, verfälschter Form mitgeteilt. Erst 1970 wurde dies deutlich und die Musqueam klagten, weil die Regierung behauptete, sie sei nicht verpflichtet gewesen, den gesamten Inhalt mitzuteilen. Der Oberste Gerichtshof stellte jedoch fest, sie sei sehr wohl dazu verpflichtet, und verurteilte die Regierung zu einer Wiedergutmachung von 10 Millionen Dollar. Doch vor dem Appellationsgerichtshof scheiterte der Stamm und wandte sich daraufhin an den Obersten Gerichtshof in Ottawa. Dieser verpflichtete den kanadischen Staat auf eine besondere Treueverpflichtung und bestätigte die Verurteilung des Regierungsverhaltens. Die \"University of British Columbia\" und die Führer der Musqueam einigten sich 1984, nachdem die Universität erklärt hatte, die Repräsentation und die Bildungsmöglichkeiten mit den Indianern teilen zu wollen, ein \"First Nations House of Learning\" und \"Long House\" zu gründen. Später intensivierte sich die Zusammenarbeit mit dem Völkerkundlichen Museum, dem \"Museum of Anthropology\", das \"Musqueam Weaving Program\" wurde initiiert und das \"Musqueam 101 education project\". 1992 akzeptierte die Regierung ein Fischereisonderrecht der Tsawwassen und der Musqueam. 1993 nahmen die Musqueam Vertragsverhandlungen mit der Regierung von British Columbia im Rahmen des \"BC Treaty Process\"auf. 1965 hatten die Musqueam das Land am südwestlichen Point Grey für eine durchschnittliche Jahrespacht von rund 400 CAD pro Grundstück (ca. 3.000 m2) angeboten. Das Department of Indian Affairs hatte die Verhandlungen geführt; der Stamm erfuhr erst genaueres, als die Grundstücke ab 1970 vergeben wurden. Dort entstanden große Anwesen, deren Größe in wachsendem Missverhältnis zur Höhe der Pacht stand, doch der Stamm durfte die Pacht kaum erhöhen. Nach dreißig Jahren durften die Musqueam die Pacht jedoch an die gängigen Marktpreise anpassen, was nach heftigen Streitigkeiten dazu führte, dass ein Gericht die Durchschnittspacht auf 22.400 CAD festsetzte. Dies betraf immerhin 75 Haushalte. Da fast alle die Zahlung verweigerten, drohten die Musqueam mit Räumungsbeschluss durch den Obersten Gerichtshof. Im Jahr 2000 setzte dieser Gerichtshof die Pacht auf 6 % des Wertes fest.", "section_level": 2}, {"title": "Reservat.", "content": "Die Musqueam besitzen drei Reservate. Sie befinden sich am Nordarm des Fraser River, in seinem Mündungsbereich, und auf Sea Island, direkt neben dem Internationalen Flughafen. \"Musqueam 2\", das auf der Nordseite des Frasernordarms liegt, ist dabei mit 190,4 ha das größte Reservat, gefolgt von \"Musqueam 4\" mit 57,3 ha, das südlich des Frasersüdarms liegt. Hinzu kommt das in der Nordwestecke von Sea Island gelegene \"Sea Island 3\". Insgesamt haben die Reservate eine Fläche von 250,7 ha. Im Januar 2010 lebten 635 vom Staat anerkannte Musqueam im Reservat, 103 in anderen Reservaten, 493 außerhalb der Reservate. Insgesamt waren 1.232 Menschen als Stammesangehörige registriert.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Situation.", "content": "Insgesamt gelten die Musqueam, die mitten in der Boomregion Metro Vancouver leben, als ökonomisch durchaus erfolgreich. Am 26. November 2004 unterzeichneten die Häuptlinge der Squamish, der Tsleil-Waututh First Nation, der Musqueam und Lil'wat Bands einen Vertrag, der ihnen eine stärkere Beteiligung an den Olympischen Spielen in Vancouver im Jahr 2010 sichern soll. Seit 2005 stehen die Musqueam auf der dritten Stufe des \"B.C. Treaty Process\", so dass ein endgültiger Vertrag mit British Columbia näher rückt. Im selben Jahr verdeutlichte der Oberste Gerichtshof, dass die Regierung zwar nicht gezwungen sei, auf Einwände der \"Aboriginal Groups\" Rücksicht zu nehmen, dennoch sei sie zu adäquaten Konsultationen verpflichtet. Das betrifft besonders die Frühzeitigkeit des Konsultationsbeginns. Die Unternehmen, hier die Gas- und Ölbranche, seien verpflichtet, ähnlich wie mit Anteilseignern zu verhandeln. Anfang Oktober 2007 bestätigte der Oberste Gerichtshof erneut, dass bei umfangreichen Verkäufen von staatlichen Gebäuden in Vancouver die Musqueam konsultiert werden müssen. Diese Entscheidung betraf das \"Sinclair Centre\" und ein anderes Gebäude in der Burrard Street. Die richterliche Entscheidung ist die Fortentwicklung einer früheren Entscheidung, dass die Haida bei allen Fragen, die ihr traditionelles Gebiet betreffen, konsultiert werden müssen. Derzeitiger Häuptling ist Ernest Clark Campbell.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Musqueam oder Musqueam Indian Band sind eine der kanadischen First Nations im Südwesten der Provinz British Columbia. Sie leben in der Region Metro Vancouver. Zu ihrem traditionellen Gebiet gehört das Gelände der Universität von Vancouver, der \"University of British Columbia\".", "tgt_summary": "玛斯昆族国是一个位于加拿大英属哥伦比亚省的国族,紧邻温哥华。", "id": 1121382} {"src_title": "Bahnhof Fuchū-Honmachi", "tgt_title": "府中本町站", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Fuchū-Hommachi ist ein Trennungsbahnhof an der Nambu-Linie, die Kawasaki mit Tachikawa verbindet. Von dieser zweigt die Musashino-Linie ab, welche die zentralen Bezirke Tokios halbringförmig im Norden umfährt und nach Nishi-Funabashi in der Präfektur Chiba führt. Der südlich von Fuchū-Honmachi liegende Streckenabschnitt nach Tsurumi ist dem Güterverkehr vorbehalten. Auf der Nambu-Linie verkehren Regionalzüge je nach Tageszeit alle vier bis zehn Minuten; hinzu kommen zweimal stündlich Eilzüge, die mehrere Zwischenbahnhöfe auslassen. Auf der Musashino-Linie verkehren Regionalzüge in der Regel alle sieben bis zehn Minuten entweder nach Nishi-Funabashi, Kaihinmakuhari oder – überleitend auf die Keiyō-Linie – nach Tokio. Zweimal täglich verkehrt ein Regionalzug direkt nach Ōmiya. Auf dem Bahnhofsvorplatz halten Busse auf je einer Linie der Gesellschaften \"Keiō Dentetsu Bus\" und \"Chū Bus\". Der Bahnhof liegt im östlichen Bereich des Stadtteils Honmachi. Er ist von Süden nach Norden ausgerichtet und besitzt sechs Gleise, von denen vier dem Personenverkehr dienen. Züge der Nambu-Linie nutzen die beiden äußersten Gleise und halten an Seitenbahnsteigen, während Züge der Musashino-Linie zwei Stumpfgleise an einem Mittelbahnsteig nutzen. Je ein Gleis zwischen der Nambu- und der Musashino-Linie ist dem Güterverkehr vorbehalten. Das Empfangsgebäude besitzt die Form eines Reiterbahnhofs, der sich zusammen mit dem Bahnhofsvorplatz quer über die gesamte Anlage spannt. Gegenüber den gewöhnlichen Bahnsteigsperren steht eine zweite, bedeutend größere Anlage dieser Art, die nur während der Renntage auf der nahe gelegenen Pferderennbahn Tokio verwendet wird. Im Fiskaljahr 2018 nutzten durchschnittlich 17.489 Fahrgäste täglich den Bahnhof.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die private Bahngesellschaft Nambu Tetsudō eröffnete den Bahnhof am 11. Dezember 1928, zusammen mit dem zwischen Minami-Tama und Bubaigawara gelegenen Teilstück der Nambu-Linie. Während des Pazifikkriegs strebte der japanische Staat danach, verschiedene Privatbahnen von strategisch wichtiger Bedeutung, die nach der Verstaatlichungswelle von 1906/07 entstanden waren, unter seine Kontrolle zu bringen. Entsprechend einer 1941 erlassenen Verordnung waren insgesamt 22 Bahngesellschaften betroffen, darunter die \"Nambu Tetsudō\", deren Schienennetz am 1. April 1944 in staatlichen Besitz überging. Am 1. August 1962 stellte die Japanische Staatsbahn den Güterumschlag ein. Knapp elf Jahre später, am 1. April 1973, folgte die Eröffnung des Abschnitts Fuchū-Honmachi–Shin-Matsudo der Musashino-Linie. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Bahnhof am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Fuchū-Honmachi (jap., \"Fuchū-Honmachi-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū. Er wird von der Bahngesellschaft JR East betrieben und befindet sich in der Präfektur Tokio auf dem Gebiet der Stadt Fuchū.", "tgt_summary": "府中本町站()位于日本东京都府中市本町一丁目,是东日本旅客铁道(JR东日本)的铁路车站。", "id": 3037353} {"src_title": "Kliesche", "tgt_title": "歐洲黃蓋鰈", "src_document": [{"title": "Ökologie.", "content": "Der Lebensraum der Kliesche besteht aus sandigen weichen Böden bis in eine Tiefe von rund 100 Metern, inklusive des Wattenmeeres. Ein wichtiges Merkmal zur Unterscheidung der Kliesche von anderen Plattfischen in demselben Lebensraum ist die markant halbkreisförmig gebogene Seitenlinie über der Brustflosse, dennoch wird sie oft beispielsweise mit der Scholle verwechselt. Die Tiere ernähren sich von Wirbellosen (Schlangensternen, Würmern, Muscheln, Krebsen) und gelegentlich von kleinen Fischen. Sie werden bis zu 40 Zentimeter groß, das höchste bekannte Alter ist zwölf Jahre. Die Laichzeit erstreckt sich von Dezember bis Juni mit Schwerpunkt März bis Mai (andere Quellen sagen Februar–April). Klieschen werden mit rund zwei Jahren und 10 bis 12 Zentimeter (im Falle der Männchen) beziehungsweise mit 14 bis 20 Zentimeter und drei Jahren (im Falle der Weibchen) geschlechtsreif. Die Eier sind frei treibend (planktonisch). Im Gegensatz zu Scholle und Flunder zeigt die (insbesondere weibliche) Kliesche keinen Wandertrieb, als Standfisch zieht sie nur vom tieferen Wasser in Küstennähe und wieder zurück. Klieschen sind recht gut erforscht, zum einen, weil sie verhältnismäßig häufig sind (geschätzter Gesamtbestand in der Nordsee 1,5 Mio. Tonnen), zum anderen, weil sie sich daher eignen, anhand der Entwicklungen des Bestandes den Zustand des Lebensraumes zu überwachen. Klieschen sind empfindlich gegenüber anthropogenen Umweltveränderungen und zeigen daher in der südlichen Nordsee eine hohe Rate an Missbildungen (Skelettdeformationen, Geschwüre, Leberveränderungen).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Klieschen sind Speisefische, als solche tauchen sie auf Fischmärkten auf, frisch oder tiefgefroren, getrocknet oder geräuchert. Sie sind nicht so teuer wie beispielsweise Seezungen. Klieschen können gut vom Ufer aus beangelt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kliesche (\"Limanda limanda\"), auch Scharbe, Eisflunder, Skantjes und Rauhe Scholle, ist ein Plattfisch, der an den west- und nordeuropäischen Küsten (Nordseeanrainerstaaten, Biskaya, Ostatlantik bis ungefähr in der Höhe von Trondheim und der Ostsee bis Höhe Gotland) verbreitet ist. Der Hauptraum der Verbreitung ist die südliche Nordsee.", "tgt_summary": "欧洲黄盖鲽(学名:),又名孙鲽鱼,是一种在北欧浅海很常见的食用鱼类,经常出没于北海约100米水深的海沙上,主要捕食甲壳动物与小鱼。欧洲黄盖鲽的外貌很像名贵的比目鱼,但由于懂得烹调的人很少,以致捕鱼者利用拖网捕捉鳕鱼时,往往因为缺乏商业价值,把网内的欧洲黄盖鲽丢回海里,使牠们大量死亡,造成浪费。欧洲黄盖鲽理论上可以生长至40公分长,1公斤重,虽然到现在捕捉到的标本都不超过30公分。", "id": 1288744} {"src_title": "John Burroughs (Künstler)", "tgt_title": "约翰·巴勒斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Burroughs Elternhaus stand mitten in den Catskill Mountains. Er verließ es mit 17, da sein Vater nichts von Burroughs Bildungsdrang wissen wollte. Sein Studium in New York muss er sich selbst finanzieren. In dieser Zeit liest er die Werke von William Wordsworth und Ralph Waldo Emerson, die ihn nachhaltig beeinflussen. 1856 verlässt er das Cooperstown Seminar; ein Jahr darauf heiratete er Ursula North (1836–1917). Einen ersten literarischen Erfolg erzielt er 1860 mit einem Essay in der von James Russell Lowell herausgegebenen Zeitschrift \"Atlantic Monthly\". Während des amerikanischen Sezessionskrieges (1861–65) nimmt er in Washington, D.C. eine Stelle als Sekretär des \"United States Department of the Treasury\" an; später avanciert er zum Prüfer für die Bundesbank. Parallel beginnt er Essays zur Naturkunde zu verfassen. In dieser Zeit begegnet er Walt Whitman, woraus sich eine langjährige Freundschaft ergibt. Der bekannte Dichter bestärkt ihn im Schreiben. Da Burroughs Aufsätze begeisterte Leser finden, wagt er sich bald auch an Bücher. 1874 kauft er eine Farm in Westpark, New York (heute zur Town of Esopus gehörig), beschäftigt sich mit Obstanbau, schreibt weiterhin naturkundliche Bücher und Essays, die ihn geradezu populär machen. 1895 errichtet er mit seinem Sohn Julian ein Blockhaus, das sie \"Slabsides\" taufen. Dort empfängt er zahlreiche Prominente inmitten der Natur. 1911 erwählt er sich ein renoviertes Bauernhaus unweit seines Geburtsortes als Sommersitz. Hier in \"Woodchuck Lodge\" verfasst der Naturphilosoph seine Bestseller. Zu Lebzeiten verkauft er mehr als 1,5 Millionen Exemplare seiner Werke. 1901 begegnet er seiner Verehrerin Clara Barrus (1864–1931). Die Ärztin wird die große Liebe seines Lebens und schließlich auch die Betreuerin seines Nachlasses. Nach Ursulas Tod (1917) zieht sie zu Burroughs. Dieser wird 1921, kurz vor seinem Tod, in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Nach Burroughs sind allein elf nordamerikanische Schulen benannt. Im Mount Rainier National Park gibt es einen \"Burroughs-Berg\". Sein Alterssitz \"Woodchuck Lodge\" wird heute von der John Burroughs Association als offenes Haus für Naturfreunde betrieben. Ihren Sitz hat die Gesellschaft am American Museum of Natural History in New York City. Seit 1926 vergibt sie die John-Burroughs-Medaille für das beste naturkundliche Buch des Jahres.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Burroughs (* 3. April 1837 bei Roxbury, Delaware County, New York; † 29. März 1921 auf einer Zugfahrt von Kalifornien nach New York) war ein US-amerikanischer \"literarischer Naturforscher\", so die Kennzeichnung durch seinen Biographen Edward Renehan. Im Genre des nordamerikanischen naturkundlichen Essays gilt er als bedeutendster Autor nach Henry David Thoreau.", "tgt_summary": "约翰·巴勒斯(John Burroughs,1837年4月3日-1921年3月29日),美国博物学家、散文家,美国中的重要人物。国会图书馆项目中的传记作家,将约翰·巴勒斯视作继梭罗之后,美国文学的自然散文领域中,最重要的实践者。", "id": 2751041} {"src_title": "Delta (British Columbia)", "tgt_title": "三角洲 (卑詩省)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde liegt 27 km südlich von Vancouver und ist auf drei Seiten von Gewässern umgeben, dem Fraser River im Norden, der Straße von Georgia im Westen und der Boundary Bay im Süden. Im Osten liegt die Gemeinde Surrey. Der Mündungsbereich des Fraser River weist zahlreiche Inseln auf. Die wichtigsten sind Annacis Island im Nordosten, Deas Island im Norden und Westham Island im Westen. Der Burns Bog ist ein rund 40 km großes Torfmoor. Die Boundary Bay und die Inseln im Mündungsbereich des Fraser River sind bedeutende Rastgebiete für Zugvögel. Delta besteht aus drei Teilgemeinden, die mehrere Kilometer voneinander entfernt sind. North Delta (52.000 Einwohner) liegt im äußersten Nordosten am Fraser River und grenzt unmittelbar an Surrey. Weiter flussabwärts befindet sich Ladner (25.000 Einwohner), das administrative Zentrum der Gemeinde. Auf einer Halbinsel zwischen der Straße von Georgia und der Boundary Bay liegt Tsawwassen (25.000 Einwohner). Mitten durch die Halbinsel verläuft der 49. Breitengrad, der gleichzeitig die Grenze zu den Vereinigten Staaten bildet. An der Südspitze dieser Halbinsel liegt Point Roberts, eine US-amerikanische Exklave.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vor der europäischen Besiedlung waren die Ebenen und Küstengebiete Deltas vom Indianerstamm der Tsawwassen besiedelt, der zur Gruppe der Küsten-Salish gehört. Die Europäer erkundeten diesen Landstrich erstmals 1791, der spanische Entdecker Francisco de Eliza hielt das Gebiet fälschlicherweise für eine Insel, die er „Isla Capeda“ nannte. Die ersten europäischen Siedler waren die Brüder Thomas Ellis Ladner und William Henry Ladner aus Cornwall, die 1868 einen Bauernhof errichteten. In den ersten Jahrzehnten bildeten Landwirtschaft und Fischerei die wirtschaftliche Grundlage des Gemeinwesens. Die offizielle Gründung und damit verbunden die Zuerkennung der kommunalen Selbstverwaltung für die Gemeinde erfolgte am 10. November 1879 (\"incorporated\" als \"District Municipality\"). Aufgrund der Lage war Delta bis weit ins 20. Jahrhundert hinein relativ isoliert. Dies änderte sich mit der Fertigstellung mehrerer bedeutender Verkehrsbauwerke. 1959 wurde der George Massey Tunnel eröffnet, der Ladner mit Richmond und Vancouver verbindet. 1960 folgte der Tsawwassen-Terminal für die Fähren nach Vancouver Island und 1962 erhielt der Highway 99 eine neue Streckenführung durch das Gebiet von Delta. Im Verlauf der nächsten zwanzig Jahre verfünffachte sich die Bevölkerungszahl. Seit 1986 verbindet die Alex Fraser Bridge North Delta mit New Westminster.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die letzte offizielle Volkszählung, der \"Census 2016\", ergab für die Ansiedlung eine Bevölkerungszahl von 102.238 Einwohnern, nachdem der Zensus 2011 für die Gemeinde noch eine Bevölkerungszahl von 99.863 Einwohnern ergab. Die Bevölkerung nahm damit im Vergleich zum letzten Zensus im Jahr 2011 um 2,4 % zu und entwickelte sich schwächer als im Provinzdurchschnitt, dort mit einer Bevölkerungszunahme von 5,6 %. Im Zensuszeitraum 2006 bis 2011 hatte die Einwohnerzahl in der Gemeinde auch schon unterdurchschnittlich um 3,3 % zugenommen, während sie im Provinzdurchschnitt um 7,0 % zunahm. Dieses unterdurchschnittliche Bevölkerungswachstum setzt sich damit seit mehr als 25 Jahren fort. Zum Zensus 2016 lag das Durchschnittsalter der Einwohner bei 42,4 Jahren und damit weit über dem Provinzdurchschnitt von 42,3 Jahren. Das Medianalter der Einwohner wurde mit 44,4 Jahren ermittelt. Das Medianalter aller Einwohner der Provinz lag 2016 bei 43,0 Jahren. Zum Zensus 2011 wurde für die Einwohner der Gemeinde noch ein Medianalter von 42,8 Jahren ermittelt, bzw. für die Einwohner der Provinz bei 41,9 Jahren. Bei einer Zählung im Jahr 2005 waren rund 23 % der Einwohner damals sogenannte „sichtbare Minderheiten“ (wie Personen nichteuropäischer Abstammung in Kanada genannt werden). Weiterhin wurden unter diesen damals rund 12.000 Südasiaten und 5.400 Chinesen gezählt. Auf dem Gebiet von Delta lebten auch 1.400 Angehörige der First Nations, etwa ein Viertel davon vom Stamm der Tsawwassen, die in Delta ein Reservat besitzen. Bevölkerungsentwicklung", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "North Delta und insbesondere Annacis Island sind stark industrialisiert. In Ladner sind vor allem Dienstleistungsbetriebe angesiedelt. Tsawwassen ist aufgrund der Lage am Meer und der zahlreichen Parkanlagen auch eine bedeutende Tourismusdestination. In den zwischen den Städten gelegenen Gebieten sowie auf Wentworth Island wird in großem Umfang Landwirtschaft betrieben, wobei Beerenplantagen überwiegen. Die Region Greater Vancouver ist aufgrund der landschaftlichen und kulturellen Vielfalt der drittwichtigste Standort der nordamerikanischen Filmindustrie. Auch in der Gemeinde Delta wurden zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen realisiert, insbesondere in Ladner und Tsawwassen. Zu den bekanntesten gehören \"Bill & Ted’s verrückte Reise in die Zukunft\", \"Jumanji\", \"Final Destination\", \"Josie and the Pussycats\", \"Insomnia – Schlaflos\", \"Snakes on a Plane\", \"Mörderischer Vorsprung\", \"\", \"Smallville\", \"Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI\", \"Stargate – Kommando SG-1\", \"Supernatural\" und \"Da Vinci’s Inquest\".", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Über den Highway 99 und durch den George Massey Tunnel ist Delta mit Richmond und Vancouver verbunden, über den Highway 91 und die Alex Fraser Bridge mit New Westminster. Der Highway 10 stellt die Verbindung mit Langley und Surrey her. Die Gemeinde wird von zahlreichen Buslinien von TransLink erschlossen. Delta besitzt kein öffentliches Schienenverkehrsmittel, die nächste Station des Sky Train befindet sich in Surrey. Zwar zieht sich eine Eisenbahnlinie der Canadian National Railway durch das gesamte Gemeindegebiet, diese dient jedoch nur dem Güterverkehr von und zum Roberts Bank Superport, einem zum Hafen Vancouver gehörenden Verladeterminal. Vom Tsawwassen Ferry Terminal aus verkehren Fähren der Gesellschaft BC Ferries nach Swartz Bay auf Vancouver Island und zu den Gulf Islands. Der Boundary Bay Airport östlich von Ladner ist der Flughafen mit den fünftmeisten Flugbewegungen in Kanada. Aufgrund der geringen Distanz zum Vancouver International Airport wird er aber nicht von Linienflugzeugen angeflogen, sondern dient der allgemeinen Zivilluftfahrt, insbesondere Flugschulen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Delta ist eine Distriktgemeinde (engl. \"district municipality\") im Südwesten der kanadischen Provinz British Columbia. Sie liegt südlich von Vancouver im Mündungsbereich des Fraser River an der Grenze zu den USA. Die Gemeinde gehört zum Bezirk Metro Vancouver und besteht aus den drei Städten Ladner, Tsawwassen und North Delta.", "tgt_summary": "三角洲(英文:Delta,又作「德尔塔」)是加拿大不列颠哥伦比亚省大温哥华地区的一个地方行政区。它位于菲沙河南支流注入乔治亚海峡所在,北面隔河与列治文和二埠相望,东临素里,南面则与美国华盛顿州的罗伯茨角为邻。三角洲是由三个独特的社区构成,分别是拉德纳、措瓦森和北三角洲。", "id": 2197309} {"src_title": "Verwünscht", "tgt_title": "曼哈頓奇緣", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Giselle lebt im fantastischen Zeichentrickland \"Andalasien\", das von der bösen Königin Narissa regiert wird. Deren größte Angst ist es, dass ihr Stiefsohn Prinz Edward seine große Liebe findet und selber König werden will. Um das zu verhindern, wird Edward stets von dem Bediensteten Nathaniel begleitet, der dafür sorgt, dass der Prinz durch die Jagd auf Trolle nicht auf den Gedanken kommt, sich eine Frau zu suchen. Auf einer dieser Trolljagden kommt Prinz Edward im Wald in die Nähe des Häuschens, in dem Giselle, umgeben von vielen Tieren, lebt. Als er sie singen hört, ist er sich sicher, dass er seine Prinzessin gefunden hat. Nathaniel versucht noch, das sich ankündigende Glück durch das Freilassen des gerade gefangenen Trolls zu zerstören, doch Edward rettet Giselle, und da es Liebe auf den ersten Blick ist, beschließen die beiden, sofort am nächsten Tag zu heiraten. Davon ist Königin Narissa nicht begeistert, weshalb sie sich am nächsten Morgen in eine alte Frau verwandelt und Giselle auf dem Weg zur Hochzeit abfängt und in einen angeblichen Wunschbrunnen stößt, der sich aber als Tor in die Wirklichkeit erweist. Nun folgt der erste Wechsel von der Zeichentrick- zur realen Welt. Verstört und in ihrem Hochzeitskleid landet Giselle mitten auf dem Times Square in New York City. Nach unschönen Erfahrungen mit einigen New Yorkern trifft sie auf den Scheidungsanwalt Robert und dessen kleine Tochter Morgan, die der Unglücklichen helfen will. Robert ist weniger begeistert über die Fremde, doch er lässt sie in seiner Wohnung übernachten. Als seine Fast-Verlobte Nancy Giselle am nächsten Morgen nur mit einem Handtuch bekleidet vorfindet, kommt es zum Streit und Robert beschließt, seinen unliebsamen Gast möglichst schnell wieder loszuwerden. Er nimmt Giselle mit in die Kanzlei und bittet dort die Empfangssekretätin, ihre Heimreise zu organisieren. Inzwischen hat Giselle damit begonnen, eine Scheidungsklientin mit deren Ehegatten zu versöhnen, was seinen Chef erzürnt. Robert bringt Giselle nach draußen auf die Straße und schickt sie mit etwas Geld weg. Vom schlechten Gewissen geplagt, folgt er ihr aber in einen Park, wo sich die beiden besser kennenlernen und auch auf einige Unterschiede stoßen. So irritiert Robert von Giselles märchenhaften Vorstellungen von der Liebe ist, so verstörend findet sie seine harten Worte über die Realität zwischenmenschlicher Beziehungen. Ein Freund von Giselle, das Backenhörnchen Pip, hat aber beobachtet, wie sie in den Brunnen gestoßen wurde und eilt ihr mit Prinz Edward zur Hilfe. Die böse Königin schickt auch ihren Gehilfen Nathaniel hinterher, um zu verhindern, dass sich das Paar wiederfindet. Pip, der zufällig vom Plan der Königin erfährt, Giselle mit Hilfe von vergifteten Äpfeln in einen magischen Schlaf zu versetzen, kann in der realen Welt nicht sprechen, und seine wiederholten pantomimischen Kommunikationsversuche versteht der Prinz einfach nicht. Nur durch Glück entgeht Giselle zwei Vergiftungsversuchen. Ein weiteres Problem ist, dass Edward nicht weiß, wo genau er nach ihr suchen soll, bis er sie schließlich in den Lokalnachrichten im Fernsehen sieht. Giselle, die sich in der Zwischenzeit in Robert verliebt hat, freut sich nicht so sehr wie erwartet über das Wiedersehen mit ihrem Prinzen und bittet ihn vor der Hochzeit erst um ein Date. Auf einem Kostümball unter dem Motto „Könige & Königinnen“ treffen sie Robert und Nancy. Direkt beim ersten Tanz sollen die Partner getauscht werden und Robert und Giselle kommen sich nahe. Doch die bevorstehende Rückkehr nach Andalasien mit Edward belastet Giselle sehr. Da erscheint, wieder als alte Frau verkleidet, die böse Königin und setzt ihren Vergiftungsplan selbst in die Tat um. Das Entsetzen ist groß, als Giselle leblos zu Boden fällt, doch kurz vor Mitternacht kommt Robert die Idee, dass ein „Kuss der wahren Liebe“ sie noch retten könnte. Nach einem vergeblichen Versuch von Prinz Edward ist er an der Reihe und erlöst die Schlafende von dem Fluch. Wütend verwandelt sich Narissa in einen Drachen und entführt Robert auf die Spitze des Hochhauses. Giselle klettert hinterher, um ihren Liebsten zu retten, was ihr schließlich auch gelingt. Während Giselle mit Robert und Morgan in der realen Welt glücklich wird, kehrt Edward mit Nancy nach Andalasien zurück, wo die beiden (in Zeichentrickform) heiraten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezensionen.", "content": "James O'Ehley beschrieb den Film auf www.scifimoviepage.com als „\"schrullig, köstlich und charmant\"“. Die Zeitschrift \"Cinema\" schrieb, der Film spiele selbstironisch mit nahezu allen Klischees klassischer Disney-Trickfilme, bleibe deren versöhnlichem Geist aber stets treu. Das mache „\"dieses flotte, zuckersüße Prinzessinnen-Abenteuer zum perfekten Weihnachtsfilm für die ganze Familie\"“. Angela Zierow schrieb in TV Digital 26 vom 14. Dezember 2007, dass der Film eine \"herrliche Modernisierung und augenzwinkernde Hommage an den Disney-Klassiker \"Aschenputtel\" sei, der Erwachsenen und Kindern gleichermaßen Spaß machen dürfte\". Das Lexikon des Internationalen Films urteilt: „\"Unterhaltsames Märchen als Mischung aus Animations- und Realfilm, das mit einigen hübschen Einfällen aufwartet. Dabei zelebriert der Film den Disney-Kitsch, den er zunächst persifliert, freilich auf Dauer selbst und überzuckert den Erdenalltag mit einer recht großen Portion Naivität.\"“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Sowie weitere drei Gewinne und 20 Nominierungen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film wurde in New York City gedreht. Seine Weltpremiere fand am 20. Oktober 2007 auf dem The Times bfi London Film Festival statt; am 27. Oktober 2007 wurde er auf dem \"RomaCinemaFest\" gezeigt. Die Kinovorführungen in den USA starteten am 21. November 2007 und in Deutschland am 20. Dezember 2007. Im Film parodierte Filme (ebenfalls von Disney): Cinderella, Schneewittchen und die sieben Zwerge, Dornröschen, Susi und Strolch, Arielle, die Meerjungfrau, Die Schöne und das Biest, Mary Poppins Im Original übernahm Amy Adams auch die Gesangsparts, in der deutschen Synchronisation sprach Giuliana Jakobeit wie üblich für sie, Kerstin Heiles übernahm die Gesangsparts. Die englischen Sprecherinnen von Arielle und Belle, Jodi Benson und Paige O’Hara, haben im Film Cameo-Auftritte als Rezeptionistin beziehungsweise Soap-Darstellerin. Des Weiteren ist Judy Kuhn, die Gesangsstimme von Pocahontas, in einer Szene als dreifache Mutter zu sehen. Dem deutschen Filmverleih ist bei der Übersetzung des Filmtitels ein Fehler unterlaufen: Der Originaltitel \"Enchanted\" bedeutet übersetzt \"verwunschen\". Das Wort \"verwünscht\" existiert im Deutschen lediglich als konjugierte Form des Verbs \"verwünschen\" in der 3. Person Präsens, umgangssprachlich und im Österreichischen auch in der 2. Person Präsens, sowie als Partizip II in Verbindung mit \"haben\". Als Adjektiv – wie in diesem Fall genutzt – ist \"verwünscht\" sprachlich falsch.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Budget betrug rund 85 Millionen US-Dollar. Das Einspielergebnis betrug rund 340 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Verwünscht ist eine US-amerikanische Fantasy-Komödie mit Musical-Einlagen aus dem Jahr 2007. Es ist ein Realfilm mit Zeichentrick-Elementen, wobei die ersten 10 Minuten reiner Zeichentrick sind und danach der Realfilm mit Zeichentrick-Elementen angereichert wird. Die Handlung dieser Produktion aus den Disney-Studios ist inspiriert von den eigenen klassischen Märchenfilmen Disneys. Die Zeichentricksequenzen sind bewusst im traditionellen Zeichenstil (Cel Animation) ohne Mitwirkung von Computern entstanden. Allerdings sind im Realfilm zahlreiche computergenerierte Effekte und Animationen enthalten.", "tgt_summary": "《曼哈顿奇缘》(英语:\"Enchanted\")是一部于2007年上映的美国电影,由迪士尼发行。本片特色在于将传统二维动画童话故事中的公主带入现实的纽约市,跨越两个世界以及公主的「水土不服」成为一大卖点。2007年11月21日自美国上映后大受好评,成为截至2007年史上感恩节电影票房第2名。在台湾、香港则以贺岁新片方式,于2008年正月初一上映。美国和加拿大收获1.27亿,全球累计3.4亿美元,为07年度全球票房第15高作品。", "id": 1293880} {"src_title": "Chemiefabrik", "tgt_title": "化學工廠", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Etablierung chemischer Fabriken erfolgte mit der industriellen Revolution, da das Verständnis chemischer Vorgänge im 19. Jahrhundert gesteuerte chemische Reaktionen in größerem Maßstab beherrschbar machte. Zuvor setzte man chemische Prozesse etwa beim Gerben von Häuten oder der Farbherstellung zumeist im Manufakturmaßstab ein, ohne die zugrunde liegenden chemischen Vorgänge zu kennen. 1778 wurde in Winterthur mit dem Laboratorium die erste chemische Fabrik der Schweiz errichtet. Die 1788 gegründete Chemische Fabrik Marktredwitz war die erste Chemiefabrik in Deutschland. Auch die im Jahr 1759 in Braunschweig gegründete Chemische Fabrik Gebrüder Gravenhorst wird in Publikationen aus dem Bereich Chemie- und Pharmaziegeschichte oft als erste Chemiefabrik im deutschen Sprachraum bezeichnet. Die ersten großtechnisch hergestellten Produkte waren Seifen, Hilfsstoffe zum Bleichen von Textilien und zur Glasherstellung – hiermit begann beispielsweise die Geschichte der BASF gegen 1865.", "section_level": 1}, {"title": "Techniken.", "content": "Chemische Fabriken benötigen eine Reihe spezieller Gerätschaften:", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Transportwege.", "content": "Eine chemische Fabrik benötigt Anschlüsse an Transportwege. Für zahlreiche Chemikalien (Gefahrgüter) bedingen Transportbeschränkungen und -vorschriften, oft einen Bahnanschluss und manchmal einen Schiffsanleger. Bspw. darf Chlor nicht per LKW transportiert werden. In größerem Umfang werden zudem Pipelines zum An- und Abtransport von Gasen (etwa Erdgas oder Ethen) und Flüssigkeiten (etwa Erdöl) verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Abwasser/Abluft.", "content": "Chemische Fabriken haben zumeist eine eigene Abwasserbehandlung und -aufbereitung, da die Verunreinigungen oft sehr komplex und von normalen Kläranlagen nicht beherrschbar sind. Für die verunreinigte Abluft chemischer Anlagen sind spezifische Filtersysteme vorgesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Werkfeuerwehr.", "content": "Größere chemische Fabriken verfügen über eine speziell ausgebildete den Anforderungen entsprechend ausgerüstete Werkfeuerwehr wie auch über eine durch geschultes Personal sichergestellte Erste-Hilfe-Versorgung auf dem Gelände.", "section_level": 2}, {"title": "Lagerung.", "content": "Die Lagerung von Rohstoffen und Produkten ist erforderlich, um eine kontinuierliche Produktion zu gewährleisten. Instabile oder bspw. feuergefährliche Stoffe benötigen spezielle Sicherungsmaßnahmen.", "section_level": 2}, {"title": "Zugangsbeschränkungen.", "content": "Chemische Fabriken haben strikte Zugangsbeschränkungen, sind nur durch bewachte Tore zugänglich und ansonsten vollständig umzäunt. Mitarbeiter haben Betriebsausweise, während Lieferanten und Besucher sich an den Eingängen an- und abmelden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Energieversorgung.", "content": "An Energie wird in einer chemischen Fabrik im Wesentlichen Wärme und in kleinerem Umfang elektrischer Strom benötigt. Wärme wird oft zumindest teilweise intern erzeugt, da einzelne (exotherme) Prozesse Wärme erzeugen, die an anderen Anlagen genutzt werden kann. Die Wärme wird dabei zumeist als überhitzter Wasserdampf transportiert. Größere Fabriken besitzen oft eigene Kraftwerke für die Erzeugung von Wärme und elektrischem Strom.", "section_level": 2}, {"title": "Personal.", "content": "Die Mitarbeiter in einer chemischen Fabrik sind speziell ausgebildete Chemiefacharbeiter, heute Chemikanten genannt, Chemieingenieure und (oft technische) Chemiker sowie Elektriker, Schlosser und andere Fachleute, die für den Betrieb einer technischen Anlage notwendig sind.", "section_level": 1}, {"title": "Gefahren.", "content": "Chemische Fabriken bergen vielerlei Gefahren:", "section_level": 1}, {"title": "Regulierungen.", "content": "Chemische Fabriken unterliegen umfangreicher staatlicher Aufsicht und Auflagen, die den sicheren Betrieb sicherstellen sollen. Dies betrifft zum einen die verwendeten Chemikalien, deren Verwendung und deren Eigenschaften (siehe auch REACH) dokumentiert werden müssen. Für die sicherheitstechnischen Vorschriften zum Schutz der Arbeiter und Angestellten sind Berufsgenossenschaften zuständig und für die Einhaltung von Arbeits- und Umweltvorschriften die Gewerbeaufsicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Chemiefabrik (auch \"Chemiewerk\"; \"Chemische Fabrik\") ist eine technische Anlage, in der Rohstoffe und Reaktionsprodukte durch chemische Reaktionen industriell aufbereitet werden. Dabei ist das Ziel, aus preiswerten Rohstoffen und Zwischenprodukten teurere Wertstoffe zu produzieren.", "tgt_summary": "化学工厂(英文:Chemical plant),亦称化工厂,为进行化学品制造、加工及处理的工厂。化工厂常利用化学反应、生物转化、分离程序等方式,改变原物料的性质,使其产生质变或是相变,进而生产出具有高价值的制品及商品,另外,化工厂在制造过程中会使用专门的设备(如锅炉、蒸馏塔、反应槽等)、装置以及技术,而且生产程序的规模通常较为巨大。", "id": 303696} {"src_title": "Adam und Eva (Dürer)", "tgt_title": "亚当和夏娃 (丢勒)", "src_document": [{"title": "Beschreibung und Geschichte.", "content": "Dargestellt sind Adam und Eva. Beide stehen, frontal in Lebensgröße, vor schwarzem Hintergrund auf bräunlichem, steinigen Boden. Ihre Geschlechtsteile sind von tief hängenden Zweigen verdeckt. Die Schlange windet sich rechts neben Eva um einen Ast und überreicht ihr die verbotene Frucht. Datierung und Monogramm befinden sich auf einer Tafel links unterhalb der Scham Evas. Ein zweites Monogramm ist zu Füßen Adams in den Erdboden geritzt. Es handelt sich bei Adam und Eva nicht um wirklichkeitsgetreue Darstellungen, sondern um Idealbildnisse nach der Dürerschen Proportionslehre. Die 1507 entstandenen Gemälde gehören zur Sammlung des Museo del Prado in Madrid. Über den Auftraggeber ist nichts bekannt. 1516 befanden sich die Tafeln im Besitz eines Breslauer Bischofs. Später gelangten sie in die Sammlung von Kaiser Rudolf II. Während des Dreißigjährigen Krieges fanden die Bilder als Kriegsbeute ihren Weg nach Stockholm. 1654 werden sie von der schwedischen Königin Christina dem spanischen König Philipp IV. geschenkt. Als Werke Dürers wurden sie im 19. Jahrhundert von Johann David Passavant in Spanien wiederentdeckt. Die Tafeln werden als erste autonome Nacktdarstellungen nördlich der Alpen angesehen. Die lebensgroße Darstellung von Adam und Eva findet bei Lucas Cranach d. Ä. und bei Hans Baldung ihre Fortsetzung.", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufer und Kopien.", "content": "Dürer hatte eine solche Szene bereits 1504 in einer als Kupferstich verbreiteten Zeichnung dargestellt, dort allerdings mit Wald und Gebirgslandschaft im Hintergrund und Tieren wie Maus, Katze, Hase, Elch, Rind (Ochse), Papagei und Gämse. Eine Kopie aus der Werkstatt Dürers befindet sich im Landesmuseum Mainz (Inv. Nr. 438 a und b). Diese Tafeln hingen bis 1801 im Nürnberger Ratssaal, danach brachten sie Kunstkommissare der französischen Revolutionsarmee nach Paris. Bereits 1803 erhielt sie Mainz als Geschenk im Rahmen des Chaptal-Erlasses.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adam und Eva ist ein zweiteiliges Gemälde, aber kein Diptychon, von Albrecht Dürer. Die Maße der Ölmalerei auf Kiefernholz betragen je 209 x 81 cm. Ausstellungsort ist das Museo del Prado in Madrid.", "tgt_summary": "《亚当和夏娃》是德国艺术家阿尔布雷希特·丢勒所作的板面油画,完成于1507年。丢勒曾在,但是这组画绘于从威尼斯返回纽伦堡后不久,受到了意大利艺术的影响。丢勒的第二次意大利之旅给了他描绘理想的人体形象的新方法,完成了德国绘画中第一件正面裸体作品。", "id": 287773} {"src_title": "Mario Mandžukić", "tgt_title": "马里奥·曼祖基奇", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jugend und Aufstieg zum Profi in Kroatien.", "content": "Mandžukić kam 1992 als Flüchtlingskind aus dem kroatischen Slavonski Brod nach Ditzingen bei Stuttgart. Dort entwickelte er beim TSF Ditzingen seine fußballerischen Fähigkeiten. 1996 mussten er und seine Eltern Deutschland verlassen und nach Kroatien zurückkehren. Dort spielte Mandžukić in Slavonski Brod für den NK Marsonia Slavonski Brod, bis er für die Saison 2003/04 an den NK Željezničar Slavonski Brod ausgeliehen wurde. Danach spielte er ein weiteres Jahr für Marsonia und wechselte dann zum NK Zagreb, von wo aus er nach zwei Jahren zu Dinamo Zagreb weiterzog. Mit Dinamo wurde er 2008 kroatischer Meister und Pokalsieger. In der Saison 2007/08 und 2008/09 spielte er mit Dinamo im UEFA-Pokal. Dabei erzielte er am 4. Oktober 2007 in der Verlängerung beim Auswärtsspiel gegen Ajax Amsterdam zwei Tore und sicherte seinem Verein so den Einzug in die Gruppenphase.", "section_level": 3}, {"title": "VfL Wolfsburg.", "content": "Im Juli 2010 wechselte Mandžukić für eine Ablösesumme von sieben Millionen Euro zum deutschen Bundesligisten VfL Wolfsburg. In der Hinrunde der Saison 2010/11 kam er als Einwechselspieler regelmäßig zum Einsatz. Das änderte sich nach dem Weggang des erfolgreichsten Stürmers Edin Džeko und einem Trainerwechsel nicht, sondern erst mit seinem ersten Bundesligator am 26. Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg und dem zweiten Trainerwechsel zu Felix Magath. In seinen letzten sieben Saisoneinsätzen erzielte er acht Tore. Mit seinen beiden wichtigsten Toren drehte er am letzten Spieltag die Partie gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Wolfsburg gewann und sicherte sich so den Ligaverbleib.", "section_level": 3}, {"title": "FC Bayern München.", "content": "Im Juni 2012 wechselte Mandžukić zum FC Bayern München, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2016 laufenden Vertrag unterschrieb. In seinem ersten Pflichtspiel, dem um den DFL-Supercup gegen Borussia Dortmund, erzielte er auch gleich sein erstes Tor. In der ersten Runde des DFB-Pokals gegen SSV Jahn Regensburg steuerte er beim 4:0-Sieg zwei Tore bei. Sein erstes Bundesligator für die Bayern erzielte er am 25. August 2012 (1. Spieltag) beim 3:0-Sieg im Auswärtsspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth mit dem Treffer zum 2:0. Im Dezember 2012 wurde Mandžukić zu Kroatiens Fußballer des Jahres gewählt. Am 28. Spieltag gewann er seine erste Deutsche Meisterschaft. Es war die bisher früheste in der Bundesligahistorie. Am 25. Mai 2013 gewann er die Champions League. Im Finale erzielte er beim 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund die 1:0-Führung für den FC Bayern München in der 60. Minute. Am 1. Juni 2013 gewann er mit der Mannschaft auch das DFB-Pokal-Finale in Berlin mit 3:2 gegen den VfB Stuttgart. Somit gewann Mandžukić in seinem ersten Jahr mit dem FC Bayern München das Triple. Am 30. August 2013 gewann er dazu noch den UEFA Super Cup und die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2013 in Marokko, für die sich der Verein als Sieger der Champions League qualifiziert hatte. Am 25. März 2014 (27. Spieltag) stand Mandžukić mit dem FC Bayern München so früh wie keine Mannschaft zuvor rechnerisch als Deutscher Meister fest. Am 17. Mai 2014 gewann er mit dem DFB-Pokal im Finale gegen Borussia Dortmund das Double, stand allerdings nicht im Kader.", "section_level": 3}, {"title": "Atlético Madrid.", "content": "Zur Saison 2014/15 wechselte Mandžukić zu Atlético Madrid und erhielt dort einen Vierjahresvertrag. Am 22. August 2014 gewann er mit Atlético durch einen 1:0-Sieg im Rückspiel (Hinspiel 1:1) gegen den Stadtrivalen Real Madrid den spanischen Supercup, wobei er in der 2. Minute den Siegtreffer erzielte. Sein Ligadebüt gab er am 25. August 2014 (1. Spieltag) beim torlosen Remis im Stadtderby bei Rayo Vallecano. Sein erstes Ligator erzielte er am 30. August 2014 (2. Spieltag) beim 2:1-Sieg im Heimspiel gegen SD Eibar mit dem Treffer zum 2:0 in der 25. Minute.", "section_level": 3}, {"title": "Juventus Turin.", "content": "Zur Saison 2015/16 wechselte Mandžukić zum italienischen Erstligisten Juventus Turin, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2019 gültigen Vertrag erhielt. Sein Pflichtspieldebüt krönte er am 8. August 2015 mit dem 1:0-Führungstor im Finale um den italienischen Supercup, das mit 2:0 gegen Lazio Rom gewonnen wurde. Am 25. Mai 2017 wurde Mandžukićs Vertragslaufzeit in Turin vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Der Kroate absolvierte 162 Pflichtspieleinsätze für Juve, in denen er 44 Tore und 18 Vorlagen beisteuern konnte. Darüber hinaus wurde er mit dem Verein viermal in Folge italienischer Landesmeister und gewann zweimal den nationalen Supercup. In der Saison 2019/20 wurde er trotz eines noch bis Juni 2021 gültigen Arbeitspapiers kein einziges Mal mehr berücksichtigt.", "section_level": 3}, {"title": "Al-Duhail SC.", "content": "Mit Wirkung vom 1. Januar 2020 wechselte Mandžukić zum katarischen Erstligisten al-Duhail SC.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Mandžukić absolvierte neun Spiele für die U-21-Nationalmannschaft, konnte sich allerdings mit ihr nicht für die Europameisterschaft 2009 qualifizieren. Am 17. November 2007 bestritt er sein erstes Länderspiel für die A-Nationalmannschaft, die in Skopje mit 0:2 gegen die Auswahl Mazedoniens verlor. Am 10. September 2008 erzielte er im Spiel gegen die Auswahl Englands sein erstes Länderspieltor. In der Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft 2012 erzielte er zwei Tore für Kroatien. 2012 nahm er mit der kroatischen Mannschaft an der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine teil und gehörte neben Mario Gómez und Alan Dsagojew (Russland) mit drei Treffern zu den besten Torschützen der Vorrunde. Bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gehörte Mandžukić zum Kader der kroatischen Nationalmannschaft. Am 18. Juni 2014 erzielte er im zweiten Gruppenspiel gegen die Auswahl Kameruns zwei Tore und wurde zum Man of the Match gewählt; Kroatien schied dennoch nach der Gruppenphase aus dem Turnier aus. Bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das kroatische Aufgebot aufgenommen. In den ersten beiden Partien gegen die Türkei und gegen Tschechien gehörte er zur Stammelf. Im letzten Gruppenspiel gegen Spanien kam er wie vier andere Stammspieler nicht zum Einsatz. Gegen Portugal im Achtelfinale wurde er kurz vor Ende der regulären Spielzeit ausgewechselt. In der Verlängerung verlor das Team dann das Spiel und schied aus. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland zählte er zum Aufgebot der Kroaten. Im Achtelfinale gegen Dänemark erzielte er in der 4. Spielminute den Ausgleichstreffer; Nach einem 1:1-Unentschieden nach der Verlängerung setzte sich Kroatien im anschließenden Elfmeterschießen mit 3:2 durch. Im Halbfinale gegen England am 11. Juli 2018, das nach der regulären Spielzeit mit 1:1 endete, erzielte Mandžukić das Siegtor zum 2:1 und schoss damit die Kroaten erstmals in ein WM-Finale. Im Finale gegen Frankreich war er der erste Spieler, der jemals ein Eigentor in einem WM-Endspiel erzielte, als er den Freistoß von Antoine Griezmann unglücklich ins eigene Netz köpfte und Frankreich mit 1:0 führte. Später konnte er den zweiten Treffer für Kroatien erzielen, indem er einen Fehler vom französischen Torhüter Hugo Lloris ausnutzte, als das Spiel schließlich mit einer 2:4-Niederlage endete. Mit diesem Tor wurde Mandžukić der zweite Spieler in der WM-Geschichte, der in einem einzigen Spiel für beide Mannschaften traf (Nach Ernie Brandts) und der erste Spieler in einem Finale. Am 14. August 2018 trat Mandžukić mit einem offenen Brief aus der Nationalmannschaft zurück.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mario Mandžukić [] (* 21. Mai 1986 in Slavonski Brod, SR Kroatien, SFR Jugoslawien) ist ein kroatischer Fußballspieler, der in Katar beim al-Duhail SC unter Vertrag steht. Von 2007 bis 2018 spielte er für die kroatische Nationalmannschaft, mit der er bei der WM 2018 Vize-Weltmeister wurde.", "tgt_summary": "马里奥·曼祖基奇(,1986年-5月21日),克罗地亚足球运动员,司职前锋,现效力卡塔尔星级足球联赛球队艾杜哈尼,也是前克罗地亚的其中一员。他除了是一名多产的射手之外,他为人所知的是他的积极的防守贡献和制空力量。", "id": 3057965} {"src_title": "Lanxi Daolong", "tgt_title": "蘭溪道隆", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lanxi war in China ein Zen-Priester, der in der Linji zong (, Vorläufer der japanischen Rinzai-shū) ordiniert war. Er war Dharma-Nachfolger von Wuming Huixing (; 1162–1237). Andere Meister von Lanxi waren Wuzhun Shifan (; 1177–1249) und Chijue Daochong (; 1169–1250). Lanxi traf 1246 auf Einladung von Hōjō Tokiyori in Hakata ein. Von Hōjō Tokiyori wurde er umgehend nach seinem Eintreffen in Kamakura zum Vorsteher des für ihn zu einem Zen-Tempel umfunktionierten Jōraku-ji berufen. Eine der ersten Amtshandlungen Lanxis war die Einrichtung einer eigenen Mönchshalle (, \"sōdō\"). Das dort praktizierte, reine Zen (bislang war Zen in Japan immer nur in Verbindung mit den Ritualen anderer Schulen praktiziert worden) erwies sich aber als zu erfolgreich, die Einrichtungen des Jōraku-ji erwiesen sich schnell als zu klein für die Masse der neuen Schüler. Aus diesem Grund ließ Hōjō Tokiyori einen neuen Tempel für Lanxi bauen, der 1253 fertiggestellt wurde und komplett nach dem architektonischen Vorbild chinesischer Chan-Klöster konzipiert worden war: den Kenchō-ji (benannt nach der Ära Kenchō, 1249 bis 1256). Lanxi wurde als Gründungsvorsteher eingesetzt. Der bedeutendste Schüler Lanxis aus dieser Zeit war Nampo Jōmin. 1256 ordinierte Lanxi Hōjō Tokiyori. Durch die große Popularität des Tempels unter Lanxi (es fanden sich über 200 Mönche ein), erlangte er schnell großen Ruhm im Land und wurde im Jahr 1259 in die Hauptstadt Kyōto an den Kennin-ji berufen. Lanxis Nachfolger am Kenchō-ji wurde Wuan Puning (; jap. \"Gottan Funei\"; 1197–1276). Am zuvor von Enni Ben’en (1201–1280) restaurierten Kennin-ji wirkte Lanxi als elfter Vorsteher bis 1261 und führte in dieser Zeit ebenfalls die Praxis reinen Zens am Tempel ein. Am Kaiserhof hielt er unterdessen auf Einladung des abgedankten Go-Saga-tennō, den er auch in der Meditation unterwies, Vorträge über Zen. Bald nach seiner Zeit in Kyōto wirkte Lanxi wieder, als Nachfolger von Wuan Puning, als Vorsteher am Kenchō-ji. Nach dem Tod seines Gönners Hōjō Tokiyori wurde Lanxi jedoch Opfer von Verleumdungen; er wurde im Jahr 1265 beschuldigt, ein Spion Yuan-Chinas zu sein und musste daher in die Verbannung gehen. Kurze Zeit wurde ihm erlaubt, sich am Jufuku-ji aufzuhalten. Erst kurz vor seinem Tod wurde er begnadigt und konnte wieder sein Amt am Kenchō-ji einnehmen. Tokiyoris Sohn Hōjō Tokimune versuchte, ihm wieder zu altem Ruhm zu verhelfen und plante, Lanxi zu diesem Zweck einen eigenen Tempel zu bauen. Dies sollte der Engaku-ji werden, dessen Fertigstellung Lanxi allerdings nicht mehr erlebte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lanxi Daolong (; jap., \"Rankei Dōryū\"; * 1213 in Sichuan; † 1278) war ein chinesischer Chan-Meister und Kalligraph, der in der frühen Kamakura-Zeit in Japan aktiv war und dort wesentlich dazu beitrug, Zen als eigenständige Schule zu etablieren. Sein postumer Titel lautet Daikaku Zenji (), wovon sich der Name der von ihm begründeten Tradition Daikaku-ha () ableitete, die bis zu ihrer Isolation im Kamakura der Muromachi-Zeit stark im Kriegerstand vertreten war.", "tgt_summary": "兰溪道隆(1213年-1278年-8月13日)是中国南宋时期的一位僧人。后来前往日本弘法,开创日本禅宗大觉派。", "id": 559794} {"src_title": "Music Station", "tgt_title": "MUSIC STATION", "src_document": [{"title": "Informationen.", "content": "\"Music Station\" wurde bereits in den 1980er Jahren als japanisches Pendant zum britischen Top of the Pops entwickelt. Die Erstausstrahlung erfolgte am 24. Oktober 1986. Seitdem hatte die Sendung neben vielen nationalen Künstlern, die zum Teil ihr Debüt bei MSta gaben, auch namhafte internationale Musiker, wie z. B. Shakira, Beyoncé oder die Red Hot Chili Peppers zu Gast. Seit März 2007 wird \"Music Station\" von Animax in Südost-Asien, Hongkong, Taiwan und anderen asiatischen Ländern gezeigt. Die Moderation erfolgt seit 1989 durch den japanischen Komiker Tamori, dessen Markenzeichen seine dunkle Sonnenbrille ist. Außerdem wird Tamori stets von einer Co-Moderatorin begleitet; seit April 2004 ist das \"Mariko Do\". Da Tamori in nahezu jeder Sendung seit 1989 dabei war, hat er bereits mehr als 800 Ausgaben von Music Station moderiert. Die Ansage der Gäste inklusive eines Slogans (z. B.: \"This is it, this is Music Station! Come on, bring it on!\") am Anfang der Sendung sowie einige weitere Einspielungen aus dem Off erfolgen immer auf Englisch und werden von \"Ward E. Sexton\" gesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Nach der Vorstellung der Gäste nehmen diese gemeinsam mit den Moderatoren auf einer kleinen Sitztribüne platz. Anschließend werden der Reihe nach alle Stars einzeln kurz interviewt, woraufhin jeweils der aktuelle Hit – meist in einer auf drei Minuten gekürzten Form – gespielt wird. Zwischen den Auftritten werden die Zuschauer über die momentanen Charts, die nicht den Oricon-Charts entsprechen, sondern eigens ermittelt werden, und weitere Neuigkeiten aus der japanischen Musikwelt informiert.", "section_level": 2}, {"title": "Kategorien.", "content": "Bei Music Station gibt es einige Unterkategorien, die als eigenständige Segmente in die Sendung eingebaut werden. Bei den meisten Einspielungen werden die Gäste und deren Reaktionen abwechselnd, wie im japanischen Fernsehen üblich, in einem kleinen Kasten eingeblendet. Die einzelnen Kategorien sind dabei nicht regelmäßig in der Sendung vertreten (außer die Single-Charts). Zu diesen Segmenten gehören:", "section_level": 2}, {"title": "Specials.", "content": "TV Asahi zeigt mehrmals im Jahr \"Music Station Specials\", die zwischen zwei und drei Stunden dauern. Dabei werden Themen behandelt wie die \"100 besten Love-Songs\" oder die \"100 besten Sommer-Hits\", wie man es auch aus dem deutschen Fernsehen kennt. Außerdem präsentieren auch hier wieder Gäste ihre aktuellen Hits oder Songs, die im Ranking des Specials vertreten sind. Specials von 2006: Specials von 2007:", "section_level": 2}, {"title": "Super Live.", "content": "Seit 1992 veranstaltet Music Station jährlich Ende Dezember ein Live-Konzert mit Auftritten von zwischen 20 und 40 Gästen als Weihnachts- und Jahresabschlussfest. Dabei werden die Gäste im Talk oft gefragt, wie ihr Jahr verlaufen ist, und was sie sich für das nächste Jahr wünschen. Seit 2003 dauert \"Super Live\" vier Stunden (zuvor drei Stunden). Der bisherige Gästerekord liegt bei 43 Künstlern und wurde beim \"Super Live\" im Jahr 2006 aufgestellt. Die Veranstaltungsorte waren:", "section_level": 2}], "src_summary": "Music Station (jap. ) ist eine japanische Musiksendung, die freitags zwischen 20 und 21 Uhr (Ortszeit) auf dem Fernsehsender TV Asahi ausgestrahlt wird. Die Sendung ist auch unter der Abkürzung \"MSta\" (jap. ) bekannt.", "tgt_summary": "《MUSIC STATION》()是日本朝日电视台的音乐直播节目,自1986年10月24日起于日本时间每星期五晚间播出。该节目在日本经常被简称为「」(日语罗马字:M Sute)。现任主持人为塔摩利,副主持人为朝日电视台主播并木万里菜。由于节目内容以日本流行音乐为主,在日本以外地区亦有播出。", "id": 1685904} {"src_title": "Palazzo Ducale (Mantua)", "tgt_title": "公爵宮 (曼托瓦)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ältesten Bereiche des Palasts bestehen aus dem \"Palazzo del Capitano\", der im frühen 14. Jahrhundert von Guido Buonacolsi errichtet wurde, dessen Familie Mantua von 1271 bis 1328 beherrschte, und der \"Magna Domus\". Am Ende dieses Jahrhunderts kam durch Bartolino da Novara, einem der berühmtesten Militärbaumeister der Zeit, das \"Castello di San Giorgio\" hinzu. Die \"Domus Nova\" wurde ein Jahrhundert später von Luca Fancelli vollendet. Er ist außerdem für den \"Corte Nuova\" (Neuer Hof) verantwortlich, in dem sich die herzöglichen Räume mit den berühmten Freskenzyklen von Giulio Romano befinden. Die Kirche \"Santa Barbara\", Palastkapelle (Basilica Palatina) der Gonzaga, wurde von Giovan Battista Bertani entworfen. Im 16. und 17. Jahrhundert fügte der Architekt und Maler Maria Viani die Gemächer des Vincenzo I und den sogenannten \"Raum der Metamorphosen\" und die \"Loggia di Eleonora\" hinzu. Am 24. Februar 1607 erlebte Monteverdis Oper \"L’Orfeo\" ihre Uraufführung im herzoglichen Palast. Der genaue Ort der Aufführung innerhalb des Palastkomplexes ist nicht bekannt. Die Gonzaga bewohnten den Palast von 1328 bis 1707, als die Dynastie erlosch. Anschließend erlebten die Gebäude einen schnellen Verfall; ein Prozess, der erst im 20. Jahrhundert durch Restaurierung und seine neue Zweckbestimmung als Museum umgekehrt werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Der Eingang ist an der Piazza Sordello, an der die ältesten Gebäudeteile stehen, der \"Palazzo del Capitano\" und \"Magna Domus\". Die monumentale \"Scalone delle Duchesse\" (Herzoginnentreppe), im 17. Jahrhundert erbaut und 1779 von Paolo Pozzo erweitert, führt in den Raum des Morone, benannt nach dem Gemälde des Veroneser Domenico Morone (1494), das die \"Vertreibung der Bonacolsi im Jahre 1328\" darstellt (das Geschehen findet auf der Piazza Sordello statt). Im Piano nobile befindet sich die \"Stanza di Guastalla\", mit einem Fries voll Fresken mit Porträts der Gonzaga-Familie, die ursprünglich bis in den nächsten Raum reichten, die \"Camera di Pisanello\". Antonio Pisanello wurde nach 1433 mit Fresken beauftragt, die ein „Turnier“ zeigten und weitere, unvollendete Szenen. Die \"Galleria Nuova\" ist ein Korridor, der 1778 von Giuseppe Piermarini errichtet wurde, um die Guastalla-Gemächer mit denen des Herzogs zu verbinden. Er beherbergt mehrere Altäre vom frühen 16. bis ins späte 18. Jahrhundert von Francesco Borgani, Carlo Bononi, Spagnoletto und anderen. Die Galerie schließt mit der grandiosen \"Sala degli Arcieri\" (Raum der Bogenschützen), in der sich einst die Wohnung des Vincenzo befand. Berühmt ist ein Altarbild von Peter Paul Rubens (1605), ursprünglich Teil eines Triptychons der Kirche der Santissima Trinità in der Stadt, das die \"Gonzaga-Familie in der Verehrung der heiligen Dreifaltigkeit\" darstellt. Schließlich folgt die \"Galleria degli Specchi\" (Spiegelgalerie): Als offene Loggia unter Vincenzo I. errichtet, mit neoklassizistischer Dekoration von 1773–1779. Das Gewölbe wurde freskiert von zwei Schülern des Guido Reni.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Palazzo Ducale (dt.: \"Herzogspalast)\" ist ein Gebäudekomplex des 14. bis 17. Jahrhunderts im italienischen Mantua in der Lombardei, überwiegend von der Familie der Gonzaga als ihr Herrschaftssitz errichtet.", "tgt_summary": "曼托瓦公爵宫()是一组位于意大利北部伦巴第大区曼托瓦的宫殿建筑,主要修建于14世纪到17世纪之间。这组建筑包括500多个房间,面积达34,000平方米。贡扎加家族曾在1328年至1707年期间居住在这里,之后建筑一度失修,20世纪之后重新得到修复。现在曼托瓦公爵宫作为博物馆对外开放。", "id": 2656149} {"src_title": "Schwedische Antarktisexpedition", "tgt_title": "瑞典南極遠征", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Auf dem Sechsten Internationalen Geographischen Kongress wurde 1895 in London beschlossen, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit allen verfügbaren Mitteln die noch wenig bekannte Antarktis zu erforschen. Daraufhin gründete eine Vielzahl von Nationen Institute und Organisationen für Polar- und Antarktisforschung. Bis 1900 fanden aber lediglich die Belgica-Expedition unter Leitung von Adrien de Gerlache de Gomery und die Southern-Cross-Expedition unter Leitung von Carsten Egeberg Borchgrevink statt. 1901 folgten Robert Falcon Scotts Discovery-Expedition und die deutsche, von Erich von Drygalski geleitete Gauß-Expedition, 1902 die Schottische Nationale Antarktisexpedition von William Speirs Bruce. Zu dieser Zeit hatte auch Otto Nordenskjöld seine Vorbereitungen für eine privat finanzierte Antarktisexpedition abgeschlossen. Er hatte die betagte, schon 1871 in Norwegen gebaute Bark \"Antarctic\" gekauft, die zusätzlich zu ihren drei Masten mit einer Dampfmaschine ausgestattet war. Es handelte sich um dasselbe Schiff, von dem aus Borchgrevink 1895 am Kap Adare als wahrscheinlich Erster das antarktische Festland betreten hatte. Da es Nordenskjöld nicht gelungen war, genug Sponsoren für das Unternehmen zu interessieren und er auch keine Unterstützung durch den schwedischen Staat erhielt, hatte er Schulden aufnehmen müssen und war gezwungen, die \"Antarctic\" im Sommer 1901 an Gerard De Geer zu verleihen, der mit ihr nach Spitzbergen fuhr. Die schlechte finanzielle Ausstattung behinderte die Expedition. Allerdings war es Nordenskjöld gelungen, den erfahrenen Walfänger Carl Anton Larsen als Kapitän zu gewinnen, der bereits 1892/93 die Weddellsee befahren hatte. Nordenskjöld selbst hatte schon eine Expeditionen nach Patagonien und Feuerland und eine ins Klondike-Gebiet geleitet und besaß Polarerfahrung durch seine Teilnahme an der Ostgrönland-Expedition des Dänen Georg Carl Amdrup im Sommer 1900.", "section_level": 1}, {"title": "Der Expeditionsplan.", "content": "Es war geplant, an der Ostküste der Antarktischen Halbinsel möglichst weit nach Süden vorzudringen und an einem geeigneten schneefreien Platz eine Station zu errichten, wo Nordenskjöld und ein Forschungsteam überwintern konnten. Hier sollten meteorologische und erdmagnetische Beobachtungen vorgenommen werden, die mit den gleichzeitigen deutschen und britischen Expeditionen sowie dem argentinischen Año-Nuevo-Observatorium abgestimmt waren. Letzteres wurde eigens auf einer kleinen, der Staateninsel () vorgelagerten Insel errichtet. Nordenskjöld wollte versuchen, mit Hundeschlitten weiter nach Süden vorzudringen und das Gebiet zu kartieren. Während des südlichen Winters sollte die \"Antarctic\" nach Südamerika zurückkehren und für hydrografische, geologische und biologische Arbeiten im Feuerlandarchipel, bei den Falklandinseln oder Südgeorgien eingesetzt werden. Im darauffolgenden antarktischen Sommer sollte das Schiff die Expeditionsmannschaft wieder aufnehmen und anschließend nach Europa zurückkehren. Wegen ihres bekannten Reichtums an Fossilien tendierte Nordenskjöld von Anfang an zu einem Winterquartier auf der Seymour-Insel oder in unmittelbarer Nähe. Hinzu kamen 19 Mann Besatzung der \"Antarctic\".", "section_level": 1}, {"title": "Der Verlauf der Expedition.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1901.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Vorbereitungen.", "content": "Die \"Antarctic\" legte in Göteborg am 16. Oktober 1901 ab. In Falmouth ging Ole Jonassen mit 14 grönländischen Schlittenhunden an Bord. Nach der Überquerung des Äquators am 24. November legte man in Buenos Aires den nächsten Zwischenstopp ein, wo man von der argentinischen Regierung Lebensmittel, Kohle und weitere Unterstützung erhielt. Es war verabredet worden, dass Nordenskjöld im Gegenzug für die Einrichtung des Año-Nuevo-Observatoriums einem argentinischen Marineoffizier ermöglichen würde, auf der \"Antarctic\" mitzufahren. Jetzt wurde er aber mit der weitergehenden Forderung konfrontiert, diesen Offizier, Leutnant José Sobral, in die kleine Überwinterungsmannschaft aufzunehmen. Nach einem Gespräch mit dem jungen Mann (in deutscher Sprache) war Nordenskjöld dazu bereit, womit Sobral zum ersten Argentinier in der Antarktis wurde. In Buenos Aires ging auch der US-amerikanische Maler und Zeichner Frank Wilbert Stokes als zahlender Passagier an Bord. Am 21. Dezember verließ das Schiff den Hafen in Richtung Falklandinseln, um dort Ersatz für zehn auf der Reise verendete Schlittenhunde zu besorgen.", "section_level": 3}, {"title": "1902.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Suche nach einer Passage in die Weddellsee.", "content": "Am 6. Januar 1902 lief die \"Antarctic\" die Staateninsel an, wo die Instrumente mit denen des Observatoriums abgeglichen werden sollten, die allerdings noch nicht aufgestellt waren. Am 11. Januar ging die Expedition nach dem Überqueren der Drakestraße auf der Nelson-Insel, Südliche Shetlandinseln, an Land. Anschließend durchfuhr sie die Bransfieldstraße und schwenkte bei Trinity Island in den Orléans-Kanal ein, von dem Larsen glaubte, dass er in die Weddellsee führe. Man geriet aber in die Gerlache-Straße und wendete südlich der Brabant-Insel, weil sich keine Möglichkeit ergab, in die Weddellsee vorzustoßen. Die Expedition folgte nun der Küste der Antarktischen Halbinsel, bis sich an der Spitze der Trinity-Halbinsel endlich eine Durchfahrt fand, die „Joinville-Land“ zur Joinville-Insel machte und nach dem Expeditionsschiff Antarctic-Sund genannt wurde. Gemäß seinem ursprünglichen Plan versuchte Nordenskjöld nun, in der Weddellsee so weit wie möglich nach Süden vorzudringen, stieß aber bei 66° 10′ südlicher Breite auf eine kompakte Eisbarriere. Er wich nach Osten aus, konnte aber auch hier keinen Weg nach Süden finden. Schließlich kehrte die \"Antarctic\" nach Norden zurück. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für die Überwinterung wurde Nordenskjöld am 12. Februar 1902 auf Snow Hill Island fündig. Ein mitgebrachtes Fertighaus wurde aufgebaut, und am 14. Februar versuchte Larsen ein letztes Mal, mit der \"Antarctic\" weiter nach Süden vorzudringen und für eine spätere Schlittenexpedition ein Lebensmitteldepot auf den Robbeninseln anzulegen. Am 21. Februar war das Schiff zurück und stach nun mit der Weisung in See, im kommenden südlichen Sommer so früh wie möglich zurückzukehren.", "section_level": 3}, {"title": "Die Arbeiten der Überwinterungsmannschaft.", "content": "Die Überwinterungsmannschaft bestand neben Nordenskjöld und Sobral aus dem Hydrografen und Meteorologen Gösta Bodman, dem Arzt und Bakteriologen Erik Ekelöf, dem Hundeschlittenführer Ole Jonassen und dem Matrosen Gustav Åkerlundh. Bodman begann am 2. März mit regelmäßigen meteorologischen Beobachtungen, die während des gesamten Aufenthalts auf Snow Hill Island fortgesetzt wurden. Daneben gab es bakteriologische, magnetische und geologische Untersuchungen. Nordenskjöld sammelte eine große Zahl an Fossilien. Noch vor Eintritt des Winters wurden erste Boots- und Schlittenfahrten unternommen, um die Umgebung des Winterlagers zu kartieren. Im März ergab eine Bootsfahrt auf der Admiralitätsstraße den Inselcharakter von Snow Hill. Im April wurde die Seymourinsel besucht. Selbst in den Wintermonaten Juli und August gab es mehrtägige Ausflüge zur James-Ross-Insel. Die ergebnisreichste und ausgedehnteste Schlittentour unternahmen Nordenskjöld, Sobral und Jonassen vom 30. September bis zum 4. November 1902. Mit fünf Hunden und zwei Schlitten legten sie auf dem Weg nach Süden über die Robertson-Insel und das Larsen-Schelfeis bis an die Ostküste der Antarktischen Halbinsel, die bei erstmals betreten wurde, etwa 650 km zurück. Anschließend begann die Mannschaft, sich auf die Abreise vorzubereiten. Im Januar 1903 war Snow Hill von dickem Packeis umgeben, das kein Schiff durchbrechen konnte, und Nordenskjöld erkannte, dass eine zweite Überwinterung unvermeidlich war.", "section_level": 3}, {"title": "Die Fahrt der \"Antarctic\".", "content": "Die \"Antarctic\" hatte am 5. März 1902 Ushuaia angelaufen und die Kohlevorräte ergänzt. Hier verließ Stokes das Schiff und trat die Heimreise an. Die nächste Station war Port Stanley auf den Falklandinseln, wo am 27. März der Geologe Johan Gunnar Andersson an Bord kam, um die Expedition in Abwesenheit von Nordenskjöld zu leiten. Der schwer erkrankte Ohlin kehrte nach Schweden zurück, wo er ein Jahr später starb. Vom 12. bis 23. April wurden mit Hilfe einer neu an Bord genommenen Lotmaschine Tiefenmessungen zwischen den Falklandinseln und Südgeorgien vorgenommen. Zur Finanzierung der Expedition wurden hier auch Robben geschlagen. Von Anfang Juli bis Mitte September befand sich das Schiff erneut im Falkland-Archipel und kehrte am 15. September nach Ushuaia zurück, um noch einmal Proviant und Kohle aufzunehmen und einige notwendige Reparaturen ausführen zu lassen. Insgesamt war der südliche Winter angefüllt mit wissenschaftlichen Arbeiten: Die Natur der besuchten Länder wurde erforscht und Schleppnetzzüge ausgeführt, um sich ein Bild von der maritimen Fauna zu machen. Am 4. November verließ die \"Antarctic\" den Hafen von Ushuaia, um die Überwinterungsmannschaft abzuholen. Erst am 22. November gelang es, einen Packeisgürtel vor den Südlichen Shetlandinseln zu überwinden. Andersson entschied, zunächst noch einmal den Orléans-Kanal und die Gerlache-Straße anzulaufen und von Duse genau kartieren zu lassen. Nach Abschluss der Arbeiten nahm das Schiff am 5. schließlich Kurs auf Snow Hill Island, fand den Antarctic-Sund aber blockiert. Larsen versuchte, einen Weg östlich der Joinville-Insel zu finden, wobei das Schiff vom Eis eingeschlossen wurde und mit diesem fünf Tage in Richtung Elefanteninsel driftete, ehe es freikam und am 19. Dezember 1902 wieder am Eingang zum Antarctic-Sund lag. In dieser Situation traf Andersson folgende Entscheidung: Am 29. Dezember betrat Johan Gunnar Andersson in Begleitung von Samuel August Duse und dem Matrosen Toralf Grunden den Strand der Hoffnungsbucht.", "section_level": 3}, {"title": "1903.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verlust der \"Antarctic\".", "content": "Larsens zweiter Versuch, in den Erebus-und-Terror-Golf zu gelangen, indem er die Joinville-Insel östlich umfuhr, war erfolgreich. In einem schweren Sturm geriet die \"Antarctic\" aber in eine schwere Eispressung und wurde am 11. Januar zerdrückt. Einen Monat lang driftete das Wrack manövrierunfähig mit dem Eis, bis es am 12. Februar verlassen werden musste und sank. Die Mannschaft rettete sich durch einen sechzehntägigen Marsch über das Eis unter Mitnahme des Beiboots auf die Paulet-Insel. Hier wurde eine Steinhütte mit doppelten Mauern errichtet und die Fugen mit Guano verfüllt. Die von der \"Antarctic\" geretteten Lebensmittelvorräte wurden um einige Robben, Vogeleier und etwa 1100 Pinguine ergänzt. Am 7. Juni starb der norwegische Matrose Ole Christian Wennersgaard (1881–1903) an Herzschwäche.", "section_level": 3}, {"title": "Überwinterung an der Hoffnungsbucht.", "content": "Andersson, Duse und Grunden überquerten, nachdem sie an der Hoffnungsbucht ein Depot angelegt hatten, die Spitze der Antarktischen Halbinsel und setzten ihren Weg anschließend über das Meereis in Richtung James-Ross-Insel fort. Sie entdeckten und betraten die Vega-Insel, stießen auf ihrer Südseite aber auf offenes Wasser. Ohne Boot war ein weiteres Vorankommen nicht möglich. Andersson war sich nun auch sicher, dass die \"Antarctic\" Snow Hill ohne Probleme erreichen würde. Die Männer kehrten um und waren am 13. Januar wieder in der Hoffnungsbucht. Am darauffolgenden Tag gelang Andersson ein spektakulärer Fossilienfund an der Nordflanke des Flora-Bergs. Der gut erhaltene Abdruck von jurassischen Pflanzen bewies, dass in der Antarktis einst ein tropisches Klima geherrscht haben musste. Anfang Februar begannen die Männer, sich auf eine Überwinterung vorzubereiten. Sie errichteten eine Steinhütte, die sie von innen mit ihrem Zelt auskleideten. Ohne ausreichende Lebensmittelvorräte waren sie gezwungen, etwa 700 Pinguine zu töten und 21 Robben zu schießen.", "section_level": 3}, {"title": "Snow Hill Island.", "content": "Nordenskjöld unternahm im Januar und Februar zwei Ausflüge auf die Seymour-Insel. Während der erste noch rein wissenschaftlichen Zwecken diente und vor allem mit geologischen Arbeiten ausgefüllt war, lag der Schwerpunkt der zweiten Exkursion in der Beschaffung von Proviant für die drohende zweite Überwinterung. Der folgende Winter war deutlich milder als der von 1902. Am 5. August, also mitten im Winter, wurde eine Temperatur von 9,3 °C gemessen. Im August wurden auch die Schlittenexkursionen wieder aufgenommen. Vom 29. September bis 16. Oktober 1903 umrundeten Nordenskjöld und Jonassen mit dem Hundeschlitten die James-Ross-Insel, wobei sie durch die Entdeckung des Prinz-Gustav-Kanals erst deren Inselcharakter feststellten. Am 12. Oktober trafen sie auf der Vega-Insel auf Andersson, Duse und Grunden, die wieder auf dem Weg nach Snow Hill Island waren.", "section_level": 3}, {"title": "Die Rettung.", "content": "Das Ausbleiben der \"Antarctic\" hatte in Schweden und Argentinien zu Besorgnis geführt. Man kam überein, eine Hilfsexpedition aus zwei Schiffen, der argentinischen Korvette \"Uruguay\", die zu diesem Zweck verstärkt wurde, um eistauglich zu sein, und dem eilig gecharterten Walfänger \"Fridtjof\" auszusenden. Als die \"Fridtjof\" bis zum vereinbarten Termin, dem 1. November 1903, nicht in Ushuaia eintraf, wartete der mit der Hilfsexpedition betraute Leutnant Julián Irizar (1869–1935) nicht länger. Innerhalb einer Woche erreichte er die Seymour-Insel und traf dort auf Bodman und Åkerlundh, die hier und auf der Cockburn-Insel Fossilien gesammelt hatten. Am 8. November war Irizar mit einem seiner Offiziere am Winterlager auf Snow Hill Island. Noch bevor die biologischen und geologischen Sammlungen an Bord der \"Uruguay\" genommen werden konnten, landete nach einer siebentägigen Bootsfahrt auch Kapitän Larsen mit fünf Männern auf der Insel. Am 11. November wurden die restlichen Expeditionsmitglieder von der Paulet-Insel abgeholt. Nach Aufnahme der an der Hoffnungsbucht zurückgelassenen Fossiliensammlung brach die \"Uruguay\" nach Buenos Aires auf, wo sie am 2. Dezember 1903 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung empfangen wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Die schwedische Antarktisexpedition war in wissenschaftlicher Hinsicht sehr erfolgreich. Sie hatte zwar kein neues Land entdeckt, weil sie nicht einmal den Polarkreis überschritten hatte, zur Kenntnis der Geographie der Antarktis wurde aber trotzdem viel beigetragen. Es konnte gezeigt werden, dass es im nördlichen Teil der Antarktischen Halbinsel keine Wasserverbindung von der Westseite zur Weddellsee im Osten gibt. Das Gebiet des Orléans-Kanals wurde ebenso genau untersucht und kartiert wie der Umkreis der Admiralitätsstraße. Nordenskjöld entdeckte den Prinz-Gustav-Kanal und benannte die James-Ross-Insel. Einen wesentlichen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten bildeten die geologischen Untersuchungen. Insbesondere die Fossilienfunde erweiterten das Wissen über die Klimageschichte der Antarktis wesentlich. Zu erwähnen sind auch die glaziologischen Arbeiten und die regelmäßigen meteorologischen Beobachtungen und Messungen über einen Zeitraum von über 600 Tagen. Für die Publikation der Ergebnisse gewährte das schwedische Parlament Nordenskjöld einen Kredit von 55.000 Kronen. Bis 1918 erschienen sechs Bände der \"Wissenschaftlichen Ergebnisse der schwedischen Südpolar-Expedition 1901–1903\". Finanziell war die Expedition für Nordenskjöld ein Desaster.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die schwedische Antarktisexpedition von 1901 bis 1903 hatte das Ziel, die Ostküste der Antarktischen Halbinsel zu erforschen. Sie wurde von Otto Nordenskjöld geleitet, dem Carl Anton Larsen als Kapitän des Expeditionsschiffs \"Antarctic\" zur Seite stand.", "tgt_summary": "瑞典南极远征()是于1901年至1904年由奥托·努登舍尔德和卡尔·安东·拉森所率领的瑞典远征行动。", "id": 2916965} {"src_title": "Stade Auguste-Delaune", "tgt_title": "奧古斯特德洛納體育場", "src_document": [{"title": "Das alte \"Stade Vélodrome Municipal Auguste-Delaune\".", "content": "Das ursprüngliche Stade Auguste-Delaune wurde ab 1931 als kombiniertes Rad- und Fußballstadion (\"stade vélodrome\") erbaut, ab 1934 genutzt und 1935 durch den seinerzeitigen Staatspräsidenten Albert Lebrun offiziell eingeweiht. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1938 war es Austragungsort des Achtelfinalspiels zwischen den Mannschaften Ungarns und Niederländisch-Indiens. Bis 1945 hieß es Stade Vélodrome Municipal; dann erhielt es den Namen des 1943 von der Gestapo ermordeten Sportlers und Widerstandskämpfers Auguste Delaune. Nach dem Zweiten Weltkrieg erspielte Stade Reims seine zahlreichen Titel und Erfolge (sechs Meisterschaften und zwei Landespokalgewinne bis Mitte der 1960er Jahre) darin. Zu seinen internationalen Freundschafts- und den Heimspielen im Europapokal der Landesmeister wich der Klub allerdings häufig in den Pariser Parc des princes aus, weil dort Kapazität und Zuschauerzuspruch deutlich höher waren: selbst in den erfolgreichsten Jahren des Vereins entrichteten selten mehr als 10.000 bis 11.000 Besucher ihren Obolus an den Kassenhäuschen des Stade Auguste-Delaune. Der Rekordbesuch mit 27.774 Zuschauern bei einem Pokalhalbfinalspiel gegen Olympique Marseille datierte vom 2. Juni 1987, als die Heimelf längst nicht mehr in der höchsten Spielklasse vertreten war. Der höchste Besuch in einem Spiel der \"Division 1\" stammt aus dem November 1976, als 25.225 Zuschauer der Begegnung zwischen Stade Reims und der AS Saint-Étienne beiwohnten. Die Radrennbahn war eine der schnellsten Pisten Frankreichs, auf der mehrere französische Radsportmeisterschaften ausgetragen und unter anderem durch Serge Blin (1950), Raymond Galopin, Jacques Séguin (beide 1956) sowie Yvon Ramella (1957) nationale Stundenrekorde aufgestellt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Der Neubau Anfang des 21. Jahrhunderts.", "content": "Nachdem das Stadion in den 1980er und 1990er Jahren – parallel zum sportlichen und finanziellen Niedergang des Vereins – mangels Erhaltensinvestitionen immer weiter verfiel und 1999 nur noch für eine Kapazität von rund 7.000 Plätzen zugelassen war, entstand um die Jahrtausendwende die Idee zu einem Neubau, der den Vorgaben der Fußballverbände FFF und UEFA und den veränderten Ansprüchen an den Komfort entsprechen sollte. Nach Komplettabriss der traditionsreichen Spielstätte einschließlich der Radpiste wurden schrittweise die neuen, reinen, vollständig überdachten Sitztribünen, das Spielfeld und die Stadioninfrastruktur errichtet. 2006 wurden die Haupt- und die Nordtribüne fertiggestellt, die beiden anderen Tribünen des auch kurz \"Delaune II\" genannten Stadions Anfang Oktober 2008. Das von Architekt Michel Rémon entworfene Stade Auguste-Delaune bietet seither 21.684 Zuschauern Platz. Die einzelnen Tribünen bestehen jeweils aus einem getrennt erschlossenen Ober- und einem Unterrang; da sie zudem relativ steil sind, besteht von allen Plätzen aus sehr gute Sicht auf den Naturrasenplatz. In den Neubau ist der zentrale Fanshop von Stade Reims integriert. Als einzige Reminiszenz an die „große Zeit“ des Reimser Fußballs wurden die historischen Namen der vier Stadionseiten beibehalten: sie heißen \"Tribune Henri Germain\" (Haupttribüne, 5.056 Plätze), \"Tribune Albert Batteux\" (Nordtribüne, 4.180 Plätze, davon 992 für Gästefans), \"Tribune Francis Méano\" (Gegen-) und \"Tribune Robert Jonquet\" (Südtribüne), die letzten beiden mit zusammen 12.448 Plätzen. Ein erster Auslastungsrekord wurde mit 19.995 zahlenden Besuchern am 5. Dezember 2008 anlässlich des Gastspiels von Zweitliga-Tabellenführer RC Lens erreicht. Am 1. März 2011 wurden anlässlich des Pokalviertelfinalspiels gegen OGC Nizza zwar „nur“ 19.763 Zuschauer verzeichnet, weil der Gegner lediglich etwa 200 Plätze beanspruchte; mehr Karten durften aufgrund der Fan-Trennung jedoch nicht verkauft werden. Am 31. Mai 2012 hat das neue Stadion erstmals die französische Männer-Nationalelf empfangen, die dort gegen Serbien ein Vorbereitungsspiel auf die Europameisterschaftsendrunde austrug. Am 29. Juni 2013 kehrten auch Frankreichs Frauen an diese „Geburtsstätte des französischen Frauenfußballs“ zurück, die in Reims gegen Norwegen gleichfalls ein EM-Vorbereitungsmatch bestritten.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019 in Reims.", "content": "Sechs Mal kam das Stadion von Reims bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019 zum Einsatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Stade Auguste-Delaune ist ein reines Fußballstadion im Besitz der Stadt Reims, in dem Stade Reims seine Heimspiele austrägt.", "tgt_summary": "奥古斯特德洛纳体育场 ()是一座位于法国兰斯多功能体育场。目前主要用于足球比赛,并且是法国足球甲级联赛球队兰斯体育会的主场球场。1938年世界杯足球赛期间,该球场曾是比赛场馆之一,期间曾举办过第一轮匈牙利对荷属东印度群岛比赛,匈牙利最后以6-0取胜。", "id": 379329} {"src_title": "Zweiter Barbareskenkrieg", "tgt_title": "第二次巴巴利战争", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Sieg im ersten Barbareskenkrieg (1801–1805) richtete sich die Aufmerksamkeit der USA auf die sich verschlechternden Beziehungen zu Frankreich und Großbritannien, die im Krieg von 1812 kulminierten. Die Barbareskenstaaten nutzten diese Gelegenheit, um erneut US-amerikanische Handelsschiffe im Mittelmeer zu attackieren und deren Besatzung als Geiseln zu nehmen. Mangels momentaner militärischer Ressourcen sahen sich die USA vorerst gezwungen, Lösegeld zu zahlen. Allmählich stellten die USA aber diese Zahlungen ein. Die Vertreibung US-amerikanischer Handelsschiffe durch britische Kriegsschiffe aus dem Mittelmeer während des Kriegs von 1812 ermutigte die Barbareskenstaaten zu weiteren Attacken. Omar ben Mohammed, der Dey von Algier, ließ den US-Konsul Tobias Lear ausweisen und erklärte den Vereinigten Staaten den Krieg, da sie nicht ihren Tributzahlungen nachgekommen waren. Da sich zu diesem Zeitpunkt keine US-amerikanischen Handelsschiffe im Mittelmeer befanden, blieb die Kriegserklärung zunächst unbeantwortet.", "section_level": 1}, {"title": "Die Antwort der USA.", "content": "Nachdem der Krieg von 1812 beendet war, konnten die Vereinigten Staaten ihre Aufmerksamkeit erneut Nordafrika zuwenden. Am 3. März 1815 bewilligte der Kongress die Ausrüstung einer Militärexpedition von zehn Schiffen unter den Kommandanten Stephen Decatur Jr. und William Bainbridge, Veteranen aus dem ersten Barbareskenkrieg. Am 20. Mai 1815 lief Decaturs Geschwader Richtung Mittelmeer aus. Bainbridge konnte erst am 1. Juli auslaufen und verpasste damit die Kampfhandlungen. Kurz nachdem Decatur Gibraltar passiert hatte, traf sein Geschwader auf das algerische Flaggschiff \"Meshuda\" und zwang es nach kurzem Kampf die Flagge zu streichen. Dabei kam auch dessen Kapitän Hamidu Reis ums Leben. Kurz danach fiel ihnen auch die algerische Brigg \"Estedio\" in die Hände. In der letzten Juniwoche erreichte er schließlich Algier und verhandelte mit dem Dey. Durch das Bestehen auf Kompensationszahlungen – vermischt mit Zerstörungsdrohungen – zwang Decatur den Dey, einem Vertrag zur Beendigung des Konflikts zuzustimmen. Am 3. Juli 1815 wurde in der Bucht von Algier an Bord der \"Guerriere\" der Vertrag unterzeichnet. Decatur stimmte darin zu, die \"Estedio\" und die \"Meshuda\" zurückzugeben, während die Algerier alle US-amerikanischen Gefangenen (ca. 10) zusammen mit einer größeren Zahl europäischer Geiseln gegen 500 algerische Geiseln und 10.000 $ Kompensationszahlungen austauschen mussten. Der Vertrag garantierte den USA außerdem die Freiheit von weiteren Tributzahlungen und freies Geleit für alle US-amerikanischen Schiffe. Kurz nachdem Decatur Richtung Tunis ausgelaufen war, um dem Bey von Tunis und später dem Pascha von Tripolis einen ähnlichen Vertrag aufzuzwingen, erklärte der Dey von Algier den Vertrag für nichtig. Im Folgejahr lief jedoch eine Britisch-Holländische Flotte unter dem Befehl des britischen Admirals Edward Pellew, Lord Exmouth, in die Bucht von Algier ein, versenkte dort die gesamte algerische Flotte und bombardierte die Stadt neun Stunden lang. Dadurch war der Dey gezwungen, einen zweiten Vertrag zu unterschreiben, worin er Decaturs Konditionen bestätigte. Außerdem musste der Dey darin versichern, keine Christen mehr als Sklaven zu nehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Im Gegensatz zum ersten Barbareskenkrieg, während und nach dem sich die europäischen Mächte im Krieg untereinander befanden beziehungsweise auch die USA einen Krieg gegen Großbritannien führten, gab es nach dem zweiten Barbareskenkrieg keine europäischen Kriege. So konnten die europäischen Mächte ihre Streitkräfte aufbauen und ohne Ablenkung die Piraterie der Barbareskenstaaten bekämpfen. Die Barbareskenstaaten verloren nach dem zweiten Barbareskenkrieg zusehends an Macht. Algerien und Tunesien wurden 1830 bzw. 1881 französische Kolonien, während Tripolis 1835 wieder unter die Kontrolle des osmanischen Reiches fiel und 1911 italienische Kolonie wurde. Mit dem Aufkommen moderner, eiserner Kriegsschiffe Ende des 19. Jahrhunderts endete das Zeitalter der Piraterie im Mittelmeer endgültig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zweite Barbareskenkrieg 1815 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den Barbareskenstaaten Algier, Tunis und Tripolis. Er endete mit einem Sieg der USA und einem Ende der US-amerikanischen Lösegeld- und Tributzahlungen an die Barbareskenstaaten.", "tgt_summary": "第二次巴巴利战争(The Second Barbary War),又名阿尔及利亚战争(Algerian War),是指美国与北非巴巴利地区的第二次战争。", "id": 2451898} {"src_title": "Politische Mitte", "tgt_title": "中间主义", "src_document": [{"title": "Deutschland.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchten die neu und wieder gegründeten Parteien breitere Schichten der Bevölkerung anzusprechen und sich zur politischen Mitte hin zu orientieren. Es kam zur Herausbildung der sogenannten Volksparteien. Die nach klassischer Definition eigentlich gemäßigt rechte Volkspartei CDU/CSU als interkonfessionelle Sammlungsbewegung beansprucht seit jeher die Position der politischen Mitte. Auf dem Godesberger Parteitag der SPD von 1959 kam der Wandel der Partei von einer sozialistischen Arbeiterpartei hin zu einer Volkspartei zum Ausdruck. Da die Links-rechts-Skala in jüngerer Zeit zusehends unzulänglich geworden und aus der Mode gekommen ist und insbesondere das Attribut \"rechts\" vielen als Stigma gilt, neigen demokratische Parteien insbesondere in Deutschland dazu, die politische Mitte für sich selbst zu beanspruchen und andere als links bzw. rechts davon einzuordnen. Dies gilt vor allem für die großen Volksparteien und wird dort zusätzlich verstärkt durch den Anspruch, einen möglichst großen Teil der Bevölkerung anzusprechen, wobei der politischen Mitte hier auch die Konnotation der „Mitte der Gesellschaft“ anhaftet. 1972 verwendete Bundeskanzler Willy Brandt erstmals den Ausdruck \"Neue Mitte\" auf dem Dortmunder Wahlparteitag der SPD. Diese Ausrichtung erfolgte vor dem Hintergrund eines stetig sinkenden Arbeiteranteils an der Bevölkerung von 55 Prozent (1959) auf 27 (1972). Gegen die Traditionalisten in der SPD, die die SPD als Arbeiterpartei profilieren wollten, strebte Brandt die Öffnung der SPD zu einer Partei der \"neuen Mitte\" an. Einerseits sollte mit dem Wort die sozialliberale Regierungspolitik beschrieben werden, andererseits stellte der Begriff ein Konzept für die Integration der Studentenbewegung dar. In seiner ersten Regierungserklärung 1982 sowie in fast allen weiteren Regierungserklärungen bezeichnete Helmut Kohl das Regierungsbündnis von CDU, CSU und FDP als „Koalition der Mitte“. Ziel dieser Formulierung sei es gewesen, eine griffige politische Standortbestimmung der Koalition zu schaffen sowie im Hinblick auf die Wählerschaft die Vertretung der Mittelschicht als besonderes Anliegen der Regierung zu reklamieren. In Anlehnung an Tony Blairs New Labour oder Bill Clintons New Democrats etablierte die SPD im Bundestagswahlkampf 1998 erneut das Schlagwort Neue Mitte. Im 1999 veröffentlichten sogenannten Schröder-Blair-Papier wurden von Tony Blair und Gerhard Schröder unter dem Schlagwort „Neue Mitte“ vor dem Hintergrund des Thatcherismus und der Ära Kohl und unter Bezugnahme auf die Strukturationstheorie von Anthony Giddens neue sozialdemokratische Positionen und Leitbilder eines dritten Weges zwischen dem neoliberalen Kapitalismus und der klassischen Sozialdemokratie formuliert. Als ein zentrales Element der neuen Sozialdemokratie sieht Giddens einen aktivierenden Sozialstaat. Dieser bedeute für den einzelnen Bürger eine zunehmende Individualisierung und damit eine Zunahme von Verpflichtungen. 2001 initiierte Franz Müntefering (SPD) erneut eine Diskussion um die Position der SPD im bundesdeutschen Parteiengefüge: „Mitte ist da, wo die linke Volkspartei SPD ist.“ Im „Bremer Entwurf“ für ein neues Grundsatzprogramm im Januar 2007 wurde die SPD als „Partei der solidarischen Mitte“ definiert; im 2007 verabschiedeten Hamburger Programm bezeichnet sich die SPD als „linke Volkspartei“. Der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel will die Mitte nicht als einen sich nach Einkommens- oder Berufsgruppen oder politischen Einstellungen orientierenden „festen Ort“ verstanden wissen, sondern als „Deutungsort der Gesellschaft“. Die SPD müsse mit den „richtigen Fragen“ und den „richtigen Antworten“ die Mitte behaupten, um die Deutungshoheit zu erobern.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Länder.", "content": "In den Parlamenten von Ländern mit einem stärker polarisierten Parteienspektrum – in dem also auch die Volksparteien sich deutlich als links oder rechts definieren – gibt es häufig auch Parteien mit einem „zentristischen“ Programm, die sich ausdrücklich über ihre Mittelposition definieren. Dazu zählen etwa das französische Mouvement démocrate (MoDem), die italienische Italia Viva (IV) oder die spanische Unión Progreso y Democracia (UPyD). Auch in den nordischen Ländern gibt es zahlreiche Zentrumsparteien (etwa die finnische Suomen Keskusta, die schwedische Centerpartiet und die norwegische Senterpartiet), die meist auf Agrarparteien zurückgehen. Ferner sind viele Minderheitenparteien zentristisch, da sie sowohl linke als auch rechte Angehörige einer ethnischen Minderheit integrieren wollen. Auf internationaler Ebene gehören diese Zentrumsparteien meist der Liberalen Internationalen und der liberalen Europapartei ALDE an, ohne allerdings eindeutig liberale Positionen zu vertreten. Dennoch können auch liberale Parteien sich als zentristisch bezeichnen. Außerdem existiert eine Europäische Demokratische Partei (EDP), die vor allem vom französischen MoDem dominiert wird und sich selbst ausdrücklich als zentristisch versteht. ALDE und EDP arbeiten im Europäischen Parlament in der ALDE-Fraktion zusammen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als politische Mitte bezeichnet man einen Standpunkt im politischen Spektrum, der zwischen „links“ und „rechts“ liegen soll. Wo genau sich diese „Mitte“ befindet und durch welche Positionen sie charakterisiert wird, ist jedoch umstritten; entsprechend diffus ist auch die Verwendung des Ausdrucks.", "tgt_summary": "中间主义(英语:Centrism)是一种政治观点,一般主张以中庸的态度解决问题,并反对政治变革。奉行这种观点的派别被称之为中间派。中间派的政治观点介于左派和右派之间。在多党制国家的选举中,中间派选民通常会受到各方重点关注和拉拢。", "id": 734098} {"src_title": "Sparta (Gemeinde)", "tgt_title": "斯巴达 (自治市)", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Gemeinde Sparta bedeckt das obere Tal des Evrotas und wird durch die Gebirgszüge des Taygetos westlich und des Parnonas östlich begrenzt, in die das Gemeindegebiet weit hineinreicht. Die Nachbargemeinden sind im Norden Tripoli, im Osten jenseits des Parnonas Voria Kynouria und Notia Kynouria und in der südlich gelegenen Mündungsebene des Evrotas die Gemeinde Evrotas. Südwestlich liegen die Gemeinden Dytiki Mani und Kalamata am westlichen Anfang des Taygetos, nordwestlich schließt sich die Gemeinde Megalopoli an.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wurde 1836 im südlichen Bereich der antiken gleichnamigen Stadt auf Betreiben des wittelsbachischen Königs Otto I. von Griechenland gegründet. In ihrer Funktion als landschaftliches Zentrum ersetzte sie die Stadt Mistra, die in den Befreiungskriegen weitgehend unbewohnbar geworden war. Otto I. ließ die Stadt im Andenken an die Polis des antiken Griechenlands an dieser Stelle und mit diesem Namen von einem bayerischen Architekten errichten. Das Straßennetz ist schachbrettartig mit außergewöhnlich breiten Straßen und Plätzen angelegt. Den Bürgermeister Spartas stellt seit Jahrzehnten die Nea Dimokratia.", "section_level": 1}, {"title": "Militärflugplatz.", "content": "Der Militärflugplatz ( IATA: SPJ, ICAO: LGSP) liegt 17 Kilometer südlich von der Stadt Sparta entfernt. Die asphaltierte Start- und Landebahn mit einer Ausrichtung von 06/24 ist 1.000 m lang und 23 m breit. Der Militärflugplatz liegt auf einer Höhe von 152 m (500 ft) über dem Meeresspiegel.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswertes.", "content": "Im Norden der Stadt liegen die Überreste der antiken Stadt Sparta. Sie zeigen auf dem Akropolishügel den Tempelbereich der Athena Chalkioikos, das hellenistisch-römische Theater, den großen Platz und weiter im Südosten die Fundamente des Heiligtums der Artemis Orthia. Ein lokales Museum bewahrt die wenigen für Touristen interessanten Artefakte auf, darunter den bekannten Torso des sogenannten Leonidas aus der Zeit nach den Perserkriegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sparta ( ) ist eine Landstadt und Gemeinde auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Sie ist ein lebendiges Zentrum von Handel und Gewerbe und war bis 2010 Verwaltungssitz der Präfektur Lakonien. Die Gemeinde Sparta wurde zuletzt 2010 durch Eingemeindungen erheblich vergrößert; 35.259 Einwohner leben in sieben Gemeindebezirken, davon 16.239 in der Kernstadt.", "tgt_summary": "斯巴达()是希腊伯罗奔尼撒大区的一座城市,拉克尼亚州州府,人口35,259人(2011年)。斯巴达坐落于伯罗奔尼撒半岛南部,塔伊耶托斯山脉东麓,埃夫罗塔斯河富饶的河谷地带。历史上的斯巴达曾经是希腊最强大的城邦。今天的斯巴达是1834年重建的,市内古迹已不多见。", "id": 811086} {"src_title": "Linn-Kristin Riegelhuth Koren", "tgt_title": "琳-克丽斯廷·瑞格尔胡什·科伦", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Linn-Kristin Riegelhuth Koren begann mit vier Jahren das Handballspielen in ihrem Heimatort bei Ski IL Håndball, bei dem sie unter anderem von ihrer Mutter trainiert wurde. Bis zu ihrem 15. Lebensjahr spielte sie ebenfalls Fußball. Im Jahre 1999 schloss sie sich dem Verein Holmlia Sportsklubb an. Ein Jahr später wechselte Riegelhuth zu Furuset Håndballklubb. Hier durfte die damalige Jugendspielerin auch Spielpraxis in der Damenmannschaft sammeln, die in der 1. Division, die zweithöchste norwegische Spielklasse, antrat. Im Jahre 2002 unterzeichnete Riegelhuth einen Vertrag beim norwegischen Spitzenverein Larvik HK. Als ihre Mannschaftskameradin Kristine Duvholt Havnås im Herbst 2002 schwanger wurde, erhielt sie fortan große Spielanteile. In ihrer ersten Saison gewann die im rechten Rückraum oder auf Rechtsaußen spielende Linkshänderin zugleich die Meisterschaft. In den folgenden Spielzeiten entwickelte sie sich in Larvik zur Leistungsträgerin. Nachdem Riegelhuth sich in der Saison 2005/06 die Torschützenkrone der norwegischen Eliteserien noch mit Linn Jørum Sulland teilen musste, stellte sie eine Saison später mit 221 Treffern in einer Spielzeit einen neuen Ligarekord auf. Neben fünf weiteren Meistertitel mit Larvik (2005 bis 2009) gewann sie 2005 und 2008 jeweils den Europapokal der Pokalsieger. Im Sommer 2009 wechselte Riegelhuth zum dänischen Erstligisten FCK Håndbold. Im 2. Januar 2010 gewann sie mit dem von Anja Andersen trainierten FCK den dänischen Pokal. In der regulären Saison 2009/10 belegte der FCK den ersten Platz. Die Norwegerin erzielte insgesamt 124 Treffer in 22 Meisterschaftsspielen und belegte mit Ann Grete Nørgaard einen geteilten zweiten Platz in der Torschützenliste. In den Play-offs der Saison 2009/10 gelang es dem FCK jedoch nicht, sich für das Meisterschaftsfinale zu qualifizieren. Im Sommer 2010 kehrte Riegelhuth wieder zu Larvik HK zurück. Mit Larvik gewann sie 2011, 2012, 2013, 2014 und 2015 die Meisterschaft sowie 2011 die EHF Champions League. Am 7. Januar 2015 bestritt sie ihr 500. Pflichtspiel für Larvik. Seit dem Mai 2015 befindet sie sich in der Babypause. Im März 2016 feierte sie im Ligaspiel gegen Rælingen Håndballklubb ihr Comeback. Am 24. September 2017 bestritt sie gegen Glassverket IF das letztes Spiel ihrer Karriere. Nachdem Riegelhuth Koren sich ab dem Oktober 2017 in der Babypause befand, gab sie im Dezember 2018 ihr Karriereende bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "In der Nationalmannschaft.", "content": "Riegelhuth Koren streifte sich anfangs 14-mal das Trikot der norwegischen Jugend-Nationalmannschaft über. Anschließend kam sie 27-mal für die norwegische Juniorinnen-Auswahl zum Einsatz, mit der sie bei der Juniorinnen-Weltmeisterschaft 2003 die Bronzemedaille gewann. Die Linkshänderin gab am 23. September 2003 ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft. Noch im selben Jahr nahm sie mit der Weltmeisterschaft an ihrem ersten großen Turnier teil. Nachdem Norwegen die Qualifikation zu den Olympischen Spielen misslang, gehörte Riegelhuth bei der Europameisterschaft 2004 dem norwegischen Kader an. Mit Norwegen stand sie im Finale, das Norwegen mit 27:25 gegen Dänemark gewann. Riegelhuth steuerte hierbei fünf Tore zum Finalsieg bei. An der Weltmeisterschaft 2005 konnte sie aufgrund einer schweren Handverletzung nicht mitwirken. Riegelhuth kehrte im April 2006 wieder in den Kader der Nationalmannschaft zurück. Ende des Jahres nahm sie an der Europameisterschaft in Schweden teil. Mit Norwegen gelang es ihr gegen Russland den EM-Titel zu verteidigen. Ein Jahr später stand sie bei der Weltmeisterschaft wiederum gegen Russland im Finale, jedoch setzte sich diesmal die russische Auswahl erfolgreich durch. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking standen sich im Finale wiederum Norwegen und Russland gegenüber. Beim 34:27-Finalsieg über Russland war Linn-Kristin Riegelhuth mit neun Toren die torgefährlichste Spielerin der Begegnung. Mit Norwegen gelang es ihr im Jahre 2008 erneut den EM-Titel zu verteidigen. Riegelhuth gewann dabei mit 51 Toren die Torschützenkrone und wurde in das Allstar-Team gewählt. Mit der norwegischen Auswahl belegte sie bei der Weltmeisterschaft 2009 in China den dritten Platz und wurde erneut in das Allstar-Team gewählt. Ein Jahr später triumphierte Riegelhuth mit dem norwegischen Team zum vierten Mal in Folge bei der Europameisterschaft. Ihre vierte WM bestritt Riegelhuth 2011 in Brasilien. Durch einen 32:24-Erfolg über Frankreich gewann sie erstmals den WM-Titel. Im Sommer 2012 nahm Riegelhuth Koren erneut an den Olympischen Spielen teil, wo sie wiederum die Goldmedaille gewann. Am 6. Oktober 2012 erzielte Riegelhuth ihren 800. Länderspieltreffer für Norwegen, was vor ihr nur Kjersti Grini, Cathrine Roll-Matthiesen, Susann Goksør Bjerkrheim und Trine Haltvik gelang. Bei der EM 2012 in Serbien stand sie zum fünften Mal in Folge im EM-Finale, das Montenegro gewann. Bei der Weltmeisterschaft 2013 schied sie mit Norwegen im Viertelfinale aus. Im Turnierverlauf erzielte sie 13 Treffer in sieben Partien. Beim Triumph im EM-Finale 2014 war sie mit zehn Treffern die erfolgreichste Spielerin ihrer Mannschaft. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann sie die Bronzemedaille.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Linn-Kristin Riegelhuth Koren hat einen deutschen Vater. Ihre Schwester Betina Riegelhuth spielt ebenfalls in der höchsten norwegischen Liga. Im Sommer 2011 heiratete sie den norwegischen Handballspieler Einar Sand Koren. Im Dezember 2015 brachte sie eine gemeinsame Tochter zur Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Linn-Kristin Riegelhuth Koren (* 1. August 1984 in Ski, Norwegen) ist eine ehemalige norwegische Handballspielerin. Sie spielte bei Larvik HK und in der norwegischen Handballnationalmannschaft. 2008 wurde sie zur Welthandballerin gewählt.", "tgt_summary": "琳-克丽斯廷·瑞格尔胡什·科伦(,1984年-8月1日),挪威女子手球运动员,亦是挪威国家女子手球队队员,司职后卫/右翼。曾在2011年世界女子手球锦标赛为挪威队夺得冠军,2008年曾当选「国际手联年度世界球员」(IHF World Player of the Year)。", "id": 1290671} {"src_title": "Orjoler Operation", "tgt_title": "庫圖佐夫行動", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die sowjetisch-deutsche Front war Ende März 1943 zum Stehen gekommen, nachdem im vorangegangenen Winter großangelegte Gegenoffensiven der Roten Armee die Verbände der Wehrmacht weit zurückgedrängt hatten. Nach der Niederlage in der Schlacht um Stalingrad war zeitweise der gesamte deutsche Südflügel in Gefahr geraten, abgeschnitten und überrannt zu werden, bevor ein Abwehrerfolg in der Schlacht bei Charkow die deutschen Linien stabilisierte. Absichten, diesen Erfolg zu weiteren Gegenangriffen auszunutzen, scheiterten am katastrophalen Zustand der deutschen Divisionen. Da jedoch auch die sowjetischen Truppen große Verluste erlitten hatten, beschränkten sich ab Ende März 1943 beide Seiten auf die strategische Defensive und bereiteten sich auf die Fortsetzung der Operationen nach Ende der Schlamm-Periode vor.", "section_level": 1}, {"title": "Sowjetische Planungen.", "content": "Die Planung für die Orjoler Operation begann Ende April 1943 als Teil der Planungen für die Verteidigung von Kursk. Der ursprüngliche Plan sah den Angriff in drei Richtungen vor. Die 11. Gardearmee (General Baghramjan) der Westfront sollte zusammen mit der im Juni neu aufgestellten 4. Panzerarmee (Generalmajor Badanow) von Norden her angreifen. Zwei Angriffsgruppen der Brjansker Front, die 61. und die 3. Armee hatten zusammen mit der 63. Armee (Generalleutnant Kolpaktschi) von Osten vorzugehen. Von Süden sollte die Zentralfront mit der 13. und 70. Armee nach Norden angreifen. Die Offensive sollte beginnen, wenn der deutsche Angriff im Süden des Kursker Bogens gestoppt worden war. Die Angriffsvorbereitungen blieben der deutschen Aufklärung weitestgehend verborgen.", "section_level": 2}, {"title": "Truppenstärke und Aufmarsch.", "content": "Drei sowjetische Fronten, die Brjansker Front unter dem Befehl von Markian Popow, die Zentralfront unter Konstantin Rokossowski und der linke Flügel der Westfront unter Wassili Sokolowski, mit einer Gesamtstärke von 1,286,049 Soldaten (davon 927.494 in den kämpfenden Truppen), 26.379 Geschützen, 2.409 Panzern und 3.023 Flugzeugen standen zwei Armeen der deutschen Heeresgruppe Mitte, der 2. Panzerarmee und der 9. Armee gegenüber. Die deutschen Verbände hatten laut Frieser zu Beginn des Unternehmens Zitadelle 495.000 Mann. Zu Beginn der Operation Kutuzov schätzt er die Stärke der Fronttruppen auf 307.000. Die beiden Armeen hatten außerdem 5.500 Geschütze inklusive PaK und FlaK sowie 625 Panzer und Sturmgeschütze und 610 einsatzbereite Flugzeuge. Seit 11. April 1943 wurde die deutsche 2. Panzerarmee nominell durch General der Infanterie Clößner in Vertretung des verhafteten Generals Rudolf Schmidt geführt. Generaloberst Model, dem Oberbefehlshaber der zeitgleich im Raum zwischen Ponyri und Olchowatka festgefahrenen 9. Armee, wurde darauf auch die oberste Führung im Oreler Frontbogen übertragen. Der 2. Panzerarmee waren zum Zeitpunkt des Angriffes 3 Armeekorps mit 14 Infanteriedivisionen unterstellt, als einzige bewegliche Reserve war die 5. Panzerdivision unter Generalleutnant Fäckenstedt verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Noch während des Angriffes der deutschen 9. Armee startete die Westfront unter Wassili Danilowitsch Sokolowski am 12. Juli ihren Angriff gegen die deutsche 2. Panzerarmee. Nach dreistündigem vorbereitenden Artilleriebeschuss folgte gegen 6.05 Uhr der sowjetische Infanterie- und Panzerangriff der 11. Gardearmee. Relativ schnell gelangen dem 36. Garde-Schützenkorps (Generalmajor A. S. Ksenofontow) mehrere taktische Einbrüche in die schwachen vorderen deutschen Stellungen. Nachdem sechs Gardedivisionen an der Naht zwischen der deutschen 211. und 293. Infanterie-Division durchgebrochen waren, wurde das 5. Panzerkorps unter Generalmajor Sachno in die Lücke zum Vorstoß gegen Uljanowo eingeführt. Ein Gegenstoß der deutschen 5. Panzerdivision wird abgeschlagen. Am rechten Flügel Baghramjans erreichte das 16. Garde-Schützenkorps unter Generalmajor Lapschow den Durchbruch zur Resseta. Der zuzügliche Einsatz des 1. Panzerkorps (Generalleutnant W. W. Butkow) brach bis zum Abend 8 Kilometer tief in die Front des deutschen LIII. Armeekorps ein. Am Sucha-Abschnitt gegenüber der sowjetischen 3. und 63. Armee hatte General Rendulic (XXXV. A.K.) die Gefahr für die 56. und 262. Infanteriedivision richtig eingeschätzt und ausreichende Vorkehrungen getroffen. Das zwischen Mzensk und der Oserka unerwartet tiefgestaffelte deutsche Verteidigungssystem ließ die starken sowjetischen Angriffe unter schweren Verlusten zerschellen. Die deutsche Führung befürchtete bereits die Abschneidung der wichtigen Bahnlinie von Orel nach Brjansk und reagierte mit der notwendigen Verlegung einiger Divisionen aus dem Bereich der 9. Armee. Dies hatte zur Folge, dass die ohnehin langsam vorankommenden deutschen Verbände am nördlichen Abschnitt des Kursker Frontbogen noch mehr an Kraft verloren. Am 14. Juli traf zur Verstärkung des LIII. Armeekorps das Panzer-Regiment 52 und die 20. Panzerdivision an der Linie Sorokino-Ukolizy ein und brachten den Vormarsch das 36. Garde-Schützenkorps zum Stehen. Die 34. Infanterie-Division hielt das von Norden und Osten bedrängte Bolchow gegen die sowjetische 61. Armee (Generalleutnant P. A. Below). Am 17. Juli griff die sowjetische 63. Armee aus dem Raum westlich Nowosil nochmals gegen Bortnoje an und brach durch das neu eingeführte 1. Garde-Panzerkorps an der Front der deutschen 36. und 56. Infanterie-Division durch. Die neu herangeführte 12. Panzerdivision (Generalleutnant von Bodenhausen) verhinderte den Verlust Orjols und hielt am Optucha-Abschnitt stand. Zur Erhöhung der Angriffskraft führte die Stawka die strategischen Frontreserven in die Schlacht ein. Am 19. Juli bei der Brjanskerfront die 3. Gardepanzerarmee (Generalleutnant Rybalko), am 20. Juli bei Westfront zuerst die 11. Armee (Generalleutnant Fedjuninski), und am 26. Juli schließlich auch die 4. Panzerarmee (Generalleutnant W. M. Badanow). Dem 46. Schützenkorps (Generalmajor Konstantin M. Jerastow) der sowjetischen 61. Armee gelang am 28. Juli die Eroberung von Bolchow. General der Infanterie Zorn, Kommandierender General des XXXXVI. Panzerkorps fiel am 2. August südlich von Orjol durch einen sowjetischen Fliegerangriff. Am 5. August fiel die Stadt Orjol in die Hände der sowjetischen 63. Armee. Am 6. August näherten sich das 8. und 36. Garde-Schützenkorps von Nordwesten und Südosten der Stadt Chotynez, das 16. Garde-Schützenkorps (Generalmajor Fedjunkin) ging gleichzeitig auf Karatschew vor, während das 25. Panzerkorps in Richtung Bunino angesetzt wurde. Als Reserve wurde das 30. Panzerkorps (General Rodin) von der 4. Panzerarmee eingeführt. Am rechten Flügel der 11. Gardearmee blieb das 16. Garde-Schützenkorps am Wytebetfluß stecken und musste durch die 217. Schützendivision (Oberst Ryschikow) verstärkt werden. Am 9. August schnitten das 8. Gardekorps (General Malyschew) und das 1. Panzerkorps die Bahnlinie nach Karatschew ab. Das 36. Garde-Schützenkorps drang in den Westteil von Chotynez ein, das von den Deutschen vorzeitig geräumt wurde. Aufbauend auf diesen Erfolg setzte die sowjetische 11. Gardearmee weiter nach Westen und begann am 12. August von Süden und aus dem Osten den Angriff auf Karatschew. Generaloberst Model verstärkte die 293. Infanteriedivision im Raum Karatschew mit der Division Großdeutschland, der 8. Panzer- sowie 34. und der 56. Infanterie-Division. Vom Norden griff die sowjetische 11. Armee mit der 238. und 369. Schützendivision gegen die Stadt an. Die Einkreisung Karatschews von Norden zwang die Deutschen am 13. August zusätzlich die 78. Sturmdivision heranzuziehen und die Stadt am 14. August aufzugeben. Die deutsche Führung war nicht mehr in der Lage die überlegenen sowjetischen Verbände zu stoppen. Generaloberst Model kämpfte noch hinhaltend um das schwere Heeresgerät aus den Frontbogen zu bekommen und zog seine Truppen stetig in die Tiefe zurück. Alle Wehrmachtsverbände setzten in Richtung der \"Hagenstellung\" ab. Die Hagenstellung war eine ausgebaute Stellung im Hinterland, sie verlief in Nord-Süd-Richtung und stellte für die Wehrmacht eine günstig zu verteidigende Linie dar. Außerdem konnten durch diese Frontverkürzung mehrere Divisionen frei gemacht werden, welche entweder direkt zu kritischen Frontabschnitten gebracht werden konnten oder als Reserven benutzt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Verluste und Folgen.", "content": "Die Rote Armee stieß auf der 400 Kilometer breiten Front bis zu 150 Kilometer nach Westen vor, zerschlug 14 deutsche Divisionen (nach sowjetischen Angaben 90.000 Tote) und verlor 430.000 Soldaten (113.000 Tote), 2.500 Panzer, 900 Geschütze und 1.000 Flugzeuge. Von den auf deutscher Seite eingesetzten 90 Jagdpanzern vom Typ „Ferdinand“ gingen 39 verloren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Orjoler Operation (, auch als Operation Kutusow bekannt) war eine Offensive der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg, die als Teil der Schlacht am Kursker Bogen angesehen wird. Die Offensive begann am 12. Juli 1943 und endete am 18. August 1943. Im Rahmen der Offensive konnte zum ersten Mal das Konzept der „Operation in der Tiefe“ erfolgreich umgesetzt werden. Durch Angriffe in divergierende Richtungen konnte dabei eine Zersplitterung der deutschen Verteidigungsmaßnahmen erreicht werden, die letztlich den Rückzug der deutschen Truppen aus dem Raum Orjol zur Folge hatte.", "tgt_summary": "库图佐夫行动是第二次世界大战中苏联红军对德意志国防军所发动的军事行动代号,取自于沙皇时代的俄国名将库图佐夫,该人在1812年的俄法战争中保卫俄国而闻名。", "id": 2397602} {"src_title": "Time Machine (Apple)", "tgt_title": "Time Machine", "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Die Time Machine erstellt im Betrieb des Computers Momentaufnahmen (\"snapshots\") des Dateisystems und speichert sie auf einem beliebigen Laufwerk oder in einem mitwachsenden Disk Image, einem sogenannten \"sparse bundle\". Am Beginn steht eine Urfassung der zu sichernden Verzeichnisse, die gespiegelt werden. Für jeden folgenden Sicherungsvorgang wird dann daneben ein neues Verzeichnis angelegt, das nach dem Datum, dem Gerätenamen und der Uhrzeit benannt ist. Alle gesicherten Dateien werden nur einmal abgelegt, um Speicherplatz zu sparen; zu unveränderten Dateien werden dafür Hardlinks angelegt. Die Sicherung kann so lange durchgeführt werden, bis das Speichermedium (meist eine externe Festplatte) voll ist. Dann löscht Time Machine automatisch die ältesten Datensätze durch Bereinigung. Time Machine erstellt daher kein vollständiges Archiv, sondern nur eine Reihe von Abbildern eines Dateisystems im zeitlichen Ablauf. Sie funktioniert nur zuverlässig, wenn ihre Integrität unbeschädigt ist, insbesondere solange alle erstellten Verknüpfungen intakt sind. Die Sicherung kann im Dauerbetrieb ständig „nebenher“ erfolgen (meist im Intervall von einer Stunde) oder punktuell, z. B. wenn das Ziellaufwerk hierfür nur zeitweise angeschlossen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Lokale Datensicherung.", "content": "Time Machine kann Daten auf interne Festplatten oder externe Speichermedien, die über USB, FireWire oder Thunderbolt mit dem Computer verbunden sind, sichern. Hierfür wird eine HFS+-formatierte Festplatte oder Partition vorausgesetzt. Dieses Speichermedium darf nicht das Start-Volume des Computers sein.", "section_level": 2}, {"title": "Datensicherung über das Netzwerk.", "content": "Für die Datensicherung über das Netzwerk bot Apple von 2008 bis 2018 die Apple Time Capsule (mit eingebauter Festplatte) an. Alternativ kann ein gewöhnlicher Router mit angeschlossener USB-Festplatte oder ein NAS verwendet werden, zumal die meisten Hersteller von Routern und Netzwerkspeichern für den Heimbereich Unterstützung für die Time Machine anbieten.", "section_level": 2}, {"title": "Umfang der Datensicherung.", "content": "Time Machine kann zusätzlich eine Datensicherung für Laufwerke durchführen, die unmittelbar am Mac angeschlossen sind. Die Sicherung kann also neben der eingebauten Festplatte, auf der das Betriebssystem läuft, auch weitere direkt an den Mac angeschlossene, externe Laufwerke umfassen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich Netzlaufwerke wie SMB-Shares nicht mit Time Machine sichern lassen. Welche Laufwerke gesichert werden sollen, kann der Benutzer in der Time-Machine-Konfiguration selbst festlegen.", "section_level": 2}, {"title": "Bedienung der Time Machine.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Punktuelle Datenwiederherstellung.", "content": "Wenn Daten beschädigt oder verlorengegangen sind, kann der Benutzer diese über Time Machine wiederherstellen. Als erstes muss dazu der Benutzer das jeweilige Programm aufrufen, in welchem er Daten vermisst. Das kann zum Beispiel eine Datei im Finder sein, aber auch eine E-Mail in Apple Mail oder ein Kontakteintrag im Apple-Adressbuch. Im zweiten Schritt startet der Benutzer das Time-Machine-Programm. Jetzt werden alle Fenster, bis auf das Fenster, in dem der Benutzer seine Daten vermisst (Finder, Mail...), ausgeblendet. Der Hintergrund wechselt in ein 3D-Universum mit einer chronologischen Reihenfolge hintereinander liegender Fenster mit einem Zeitstrahl, auf dem alle Sicherungszeitpunkte ersichtlich sind. Durch Auswahl eines Zeitpunktes kann der jeweilige vormalige Datenzustand betrachtet werden. Wenn die vermissten Daten bzw. die richtige Version wiedergefunden wurde, kann alles oder nur ein Teil aus der Vergangenheit mit einem Klick in die aktuelle (neue) Version zurückgeholt werden. Welches Fenster im 3D-Stapel dargestellt wird, hängt von der Time Machine-Integration der jeweiligen Anwendung ab. Bei Apple Mail, Kontakte oder in älteren Systemen bei iPhoto kann das jeweilige Programm mit den in der Vergangenheit vorhandenen Daten (die früheren Mails, Notizen, Adressen, Fotos usw.) angezeigt werden. Andere Programme bieten keine so tiefe Time-Machine-Integration – teils gilt das auch für Anwendungen von Apple, wie etwa Aperture oder iTunes. Hier erscheint dann das Finder-Fenster, und man muss anhand der Dateinamen die richtige Information hervorholen. Bei Office-Programmen, in denen der Benutzer ständig mit Dateinamen arbeitet und alles bewusst im Finder ablegt, erfolgt die Darstellung des Finders aufgabenorientiert. Bei Anwendungen, bei denen die Software die Dateiverwaltung übernimmt und der Benutzer dateinamenlos arbeitet (wie etwa bei iTunes, Aperture oder VMware), kann sich das Wiederfinden etwas schwieriger gestalten. Die Softwarehersteller bauten die Integration der Time-Machine-Kompatibilität über die Jahre immer mehr aus. Ein Beispiel ist etwa VMware Fusion 4.0, das, im Gegensatz zu früheren Versionen, für das einfache Wiederfinden der richtigen Version aus der Vergangenheit statt eines Finder-Fensters ein richtiges GUI anzeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Vollständige Datenwiederherstellung.", "content": "Ist das ganze System wiederherzustellen, beispielsweise nach einem Festplattenwechsel, so ist der Computer im macOS-Wiederherstellungmodus von der Wiederherstellungspartition zu booten, anschließend kann das ganze Time-Machine-Backup zurückgespielt werden. Die Migration auf einen anderen Computer lässt sich mit dem Migrationsassistenten durchführen, hierbei lässt sich als Quelle ein Time-Machine-Backup nutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Möglichkeiten.", "content": "Der Zugriff auf Time-Machine-Backups ist von jedem macOS-System aus möglich, sei es über das Time-Machine-Dienstprogramm oder durch das manuelle Mounten des Sparsebundles, in dem das Backup abgelegt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Grenzen und Kritikpunkte.", "content": "Wie bei jeder anderen differenziellen Datensicherung wird bei einer Änderung der Datei die ganze Datei neu gesichert. Daher ist Time Machine beispielsweise für die Sicherung von virtuellen Maschinen, die aus einer einzigen großen Datei bestehen, weniger gut geeignet. Gleiches gilt für E-Mail-Clients, bei denen alle Mails standardmäßig in einer einzigen großen Mailbox-Datei gespeichert werden, wie etwa Mozilla Thunderbird. Für solche Fälle wäre eine inkrementell arbeitende Datensicherung besser geeignet. Paket-Dateien (im Finder präsentieren sich diese für den Benutzer wie eine Datei) werden hingegen von Time Machine als Ordner behandelt und dann nur die darin veränderten Dateien bei Veränderungen gesichert. Folgende Kritikpunkte wurden über mehrere Generationen von neuen Mac-OS-Versionen schrittweise behoben:", "section_level": 1}], "src_summary": "Time Machine (englisch für \"Zeitmaschine\") ist eine Datensicherungssoftware von Apple, die seit Mac OS X Leopard (10.5) in das Betriebssystem macOS integriert ist. Das Programm kann für die automatische Sicherung aller Computerdaten und Einstellungen benutzt werden.", "tgt_summary": "时光机是苹果公司就著macOS操作系统而推出用作备份的工具程序,此软件于2006年8月7日在苹果电脑全球研发者大会(WWDC)中首次公开,并内建于 Mac OS X v10.5「Leopard」操作系统中,此设计跟苹果公司出品的网络储存装置AirPort 时光囊、内置无线Wi-Fi网络的硬盘、内置及外置的设备配搭使用。在2017年12月推出的macOS 10.13.2 High Sierra中,简体中文接口的时光机被翻译为「时间机器」,繁体中文系统直到2018年6月推出的macOS 10.14 Mojave中才被翻译为「时光机」。", "id": 1006230} {"src_title": "Belgorod-Charkower Operation", "tgt_title": "別爾哥羅德-卡爾可夫攻勢", "src_document": [{"title": "Die Vorgeschichte.", "content": "Anfang Juli eröffnete die Wehrmacht ihre Offensive gegen den Kursker Bogen, welche sich aber gegen gut aufgestellte sowjetische Verteidiger festlief. Die Operation, die letzte deutsche Großoffensive an der Ostfront, wurde daraufhin von Hitler abgebrochen. Die Rote Armee begann teilweise schon während des deutschen Angriffes ihrerseits ihre lange geplante Sommeroffensive. Teil dieser umfassenden Offensive war auch die Operation Rumjanzew, die als direkter Gegenangriff gegen die vorstoßenden deutschen Verbände geplant war. Dafür wurde eine ganze sowjetische Front (vergleichbar mit einer deutschen Heeresgruppe) als Reserve aufgestellt. Da der deutsche Angriff die sowjetische Führung veranlasst hatte, diese Reserve frühzeitig einzusetzen, konnte die Operation Rumjanzew nicht zum geplanten Termin beginnen. Insbesondere die hohen Verluste an Panzern machten eine Auffrischung nötig. Während die Gegenoffensive nördlich von Kursk (Operation Kutusow) im vollen Gange war, blieb es daher um Belgorod herum ruhig. Zusammen mit den enormen Panzerverlusten der Woronescher und Steppenfront im südlichen Teil des Kursker Bogens führte dies zu der Fehleinschätzung der Wehrmacht, die Rote Armee wäre hier nicht mehr zu einem großen Angriff fähig. Auf deutscher Seite kam es deshalb zu einem Abzug von mehreren Panzer-Divisionen. Viele davon wurden nach Norden geschickt, um die in Bedrängnis geratenen Armeen unter Walter Model zu unterstützen. Die 9. Armee sowie die 2. Panzerarmee sahen sich dort, während der Orjoler Operation, schweren Angriffen von drei sowjetischen Fronten ausgesetzt. Des Weiteren wurde zum Beispiel die SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler nach Italien verlegt, um dem erwarteten Abfall des Achsenpartners zu begegnen.", "section_level": 1}, {"title": "Sowjetische Pläne.", "content": "Die Operation Rumjanzew war von der Stawka als der Hauptstoß der Sommeroffensive geplant. Während die Operation Kutusow hauptsächlich die Verteidigung im Kursker Bogen unterstützen sollte, hatte Rumjanzew weitaus ambitioniertere Vorgaben. Die Operation zielte darauf ab, die während des Unternehmens Zitadelle geschwächten deutschen Armeen zu zerschlagen. Die 4. Panzerarmee sowie die \"Armeeabteilung Kempf\" sollten direkt am Kursker Bogen vernichtet werden, um dann nach Süden zu schwenken und die 1. Panzerarmee und die 6. Armee an der Schwarzmeerküste einzukesseln. Dies wäre dann die Vernichtung der ganzen Heeresgruppe Süd unter Erich von Manstein gewesen. Stalin wollte den Angriff bereits am 23. Juli beginnen, doch Schukow erklärte, dass die Verbände Zeit benötigten, um aufgefrischt zu werden. Das erste Ziel der vorstoßenden Armeen sollte die direkte Einnahme des wichtigen Knotenpunkts Bogoduchow sein. Von dort aus sollten die Panzerarmeen einschwenken und Charkow einkesseln. Um die Operation vorzubereiten, begannen bereits am 17. Juli die Süd- und Südwestfront mit Angriffen auf Mansteins Südflügel im Donezbecken (Donez-Mius-Offensive). Diese Angriffe scheiterten zwar unter hohen Verlusten, führten aber gleichzeitig zu einem Abzug von Truppen im Belgorod-Charkow-Sektor. Die Operation, welche als Maskirowka geplant war, erfüllte somit ihren Zweck, den Nordflügel Mansteins zu schwächen. Für den direkten Angriff standen schon in der ersten Phasen zehn Armeen bereit, davon zwei Panzerarmeen. Des Weiteren wurden fünf selbständige Korps bereitgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Truppenstärke.", "content": "Zwei sowjetische Fronten, die Woronescher Front unter Nikolai Watutin und die Steppenfront unter Iwan Konew, verfügten über eine Truppenstärke von 1.144.000 Soldaten, 12.886 Geschütze, 2.418 Panzer und 1.311 Flugzeuge. Die 4. Panzerarmee und die \"Armeeabteilung Kempf\" der deutschen Heeresgruppe Süd unter Erich von Manstein verfügten über insgesamt 250.000 Soldaten, 237 Panzer und Sturmgeschütze, sowie 796 Flugzeuge. Durch Verstärkungen erhöhte sich die Zahl der deutschen Kampfwagen bis zum 10. August auf 567. Durch gelungene sowjetische Ablenkungsangriffe im Süden und die kritische Lage im Norden, welche deutsche Truppenverschiebungen nötig machte, ergab sich im Bereich Belgorod/Charkow ein äußerst günstiges Verhältnis für die Rote Armee.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Um 5 Uhr am 3. August begann die Operation mit einer dreistündigen Feuerwalze. Danach richtete sich das Feuer der Artillerieeinheiten auf gegnerische Ziele im Hinterland, gleichzeitig begannen die sowjetischen Bodentruppen ihren Vormarsch. Um 8.00 Uhr griffen die sowjetische Truppen nach drei Stunden Artillerievorbereitung und Luftangriffen an. Die im Süden des Kursker Frontvorsprungs angesetzten Streitkräfte der 6. und 5. Gardearmee (Generalleutnant A. S. Schadow) hatten über Tomarowka und Borissowka den Durchbruch auf Achtyrka zu erzwingen. Im ersten Treffen der 6. Gardearmee operierten die 67. und 71. Garde-Schützen-Division (22. Garde-Schützenkorps) und die 51. und 52. Gardedivision (23. Garde-Schützenkorps), dahinter im zweiten Treffen folgten die 90. Garde- und die 309. Schützen-Division. Knapp drei Stunden nach Beginn des Angriffs durchbrachen die Stoßgruppen der 5. und 6. Gardearmee (Generalleutnant I. M. Tschistjakow) die feindlichen Verteidigungsanlagen, große Panzerformationen stürmten in die entstandene 15 Kilometer breite Lücke. In der Nacht des 3. August, nach Einsetzen der Dunkelheit wurden bei der 6. Gardearmee Teile der ersten Staffel durch die frische 90. Garde- und 309. Schützendivision abgelöst. Das Einführen der beiden sowjetische Panzerarmeen überrannte die vorderen deutschen Stellungen, die durch das Artilleriefeuer und Luftangriffe bereits geschwächt waren. Es entstand eine Frontlücke zwischen Belgorod und Tomarowka, durch die sowjetische gepanzerte Stoßkeile bis zu 25 Kilometer vorstießen. Die sowjetische Infanterie drang bis zu acht Kilometer tief in die deutschen Stellungen ein. Am zweiten Tag der Schlacht wurde beim 32. Garde-Schützenkorps der 5. Gardearmee die in der zweiten Staffel verbliebene 66. Garde-Schützendivision nachgezogen, um die bisherigen Geländegewinne zwischen Puschkarnoje und Stepnoje zu konsolidieren. Am Abend des zweiten Tages bauten zwei deutsche Panzer-Divisionen in der Nähe von Tomarowka eine Verteidigungsstellung auf und schafften es, den Vormarsch der beiden Panzerarmeen zeitweilig zu stoppen. Bis zum 5. August hatte das 32. Garde-Schützenkorps der 5. Gardearmee die noch haltende Verteidigung der deutschen 332. Infanterie-Division überwunden. Am Morgen des dritten Angrifftages blockierte die 66. Garde-Schützendivision die feindliche Verteidigungslinien bei Tomarowka. In Zusammenarbeit mit dem 23. Garde-Schützenkorps wurde die deutsche Verteidigung bei Borissowka umgangen und aufgerollt. Teile von fünf deutschen Divisionen wurden im Bereich Borissowka teilweise eingeschlossen und versuchten, den sowjetischen Vormarsch zu verlangsamen. Die sowjetischen Schützendivisionen, die eigentlich den gepanzerten Stoßkeilen folgen sollten, sahen sich gezwungen, gegen die deutschen Widerstandsnester vorzugehen. Das kostete Zeit und ließ die Panzerverbände teilweise ohne infanteristische Unterstützung. Diese deutschen Verbände wurden später, bis zum 9. August, durch gekonnte Gegenangriffe der 11. Panzer-Division und der hastig herangeführten Großdeutschlanddivision wieder entsetzt. Bis zum 5. August konnten die sowjetischen Truppen Belgorod zurückerobern und die Rote Armee begann mit dem Angriff in Richtung Charkow. Die sowjetischen Verbände rissen mit ihrer großen Masse an Panzern genau an der Nahtstelle der beiden deutschen Großverbände ein Loch in die Front. Am 7. August klaffte eine 50 Kilometer große Lücke, durch die sowjetische Verbände weiter vordrangen. Dem sowjetischen 6. Panzerkorps (Generalmajor A. L. Getman) der 1. Panzerarmee gelang am gleichen Tag die Besetzung von Bogoduchow. Dieser Erfolg gilt als einer der ersten sowjetischen operativen Durchbrüche durch deutsche Linien.", "section_level": 1}, {"title": "Kämpfe bei Bogoduchow.", "content": "Ab 10. August schwenkte die sowjetische 1. Panzerarmee scharf nach Süden in Richtung Walki (37 km südlich Bogoduchow) ab und bedrohte die Eisenbahnlinie Charkow-Poltawa. Im deutschen Führungsstab kam es zu Panik und bereits verlegte Panzereinheiten wurden zurückbeordert. Bis zum 10. August wurden die deutschen Verbände durch zehn weitere Panzer- und Panzergrenadierdivisionen verstärkt, darunter die SS-Panzergrenadier-Division „Das Reich“ und SS-Panzergrenadier-Division „Totenkopf“ sowie die Division Großdeutschland. Die nachgeführten Panzer-Divisionen erhöhten die Anzahl der deutschen Kampfwagen beträchtlich und ermöglichten erste Gegenangriffe. Teile der neu eingetroffenen SS-Panzergrenadier-Divisionen „Das Reich“ und „Totenkopf“ starteten am 12. August einen Gegenangriff gegen die sowjetische 1. Panzerarmee und 5. Gardepanzerarmee, die versuchten, südlich von Boguduchow weiter Raum zu gewinnen. Die sowjetischen Verbände hatten durch ihren raschen Vormarsch ihre Flanken überdehnt und waren dementsprechend verwundbar. In den folgenden schweren Gefechten konnten die deutschen Verbände große Teile der sowjetischen Einheiten einkesseln und aufreiben. Auch hier schafften es die sowjetischen Panzerverbände trotz beträchtlicher materieller Überlegenheit nicht, die deutschen Truppen zurückzudrängen. Alle Angriffe der Roten Armee wurden abgeschlagen. Die deutschen Verbände fügten den zwei sowjetischen Panzerarmeen beträchtliche Verluste zu, daraufhin stellten diese ihre Angriffe ein. Bis zum 17. August waren die zwei sowjetischen Armeen zurückgedrängt und büßten praktisch ihre gesamte Angriffskraft ein. Die beiden Panzerarmeen hatten von ihren ursprünglich über 1000 Panzern nur noch 200 zur Verfügung und waren vorerst nicht mehr dazu fähig, Operationen auszuführen. Auch wenn der Angriff der beiden sowjetischen Panzerarmeen gestoppt wurde, blieb weiter westlich am Psel-Abschnitt die Lage noch immer kritisch für die Wehrmacht. Das 52. Schützenkorps der 40. Armee befreite am 19. August Lebedin im Zusammenwirken mit dem 2. mechanischen Korps (Generalmajor A. F. Popow). Das 47. Schützenkorps (Generalmajor S. A. Grjasnow) bedrohte bereits die Zugänge nach Gadatsch. Die Lücke zwischen der deutschen 4. Panzer- und der 8. Armee (umbenannte Armeeabteilung Kempf) war noch immer nicht geschlossen. Die deutsche Führung entschied deshalb, mit einem Zangenangriff zu versuchen, die vorgedrungenen sowjetischen Verbände einzukesseln und zu vernichten und damit gleichzeitig die Front wiederherzustellen. Dafür stellte die 4. Panzerarmee das XXIV. Panzerkorps, das von Norden her angriff. Von Süden her griff die SS-Panzergrenadier-Division „Totenkopf“ der 8. Armee an. Am 18. August startete der Angriff und bereits am 20. August trafen sich Verbände der Divisionen Totenkopf und Großdeutschland, unter Hyazinth Graf Strachwitz, im Rücken der sowjetischen Stoßkeile. Neben zwei sowjetischen Panzerkorps wurden große Teile der 6. Gardearmee und 27. Armee eingeschlossen. Die völlig unzureichenden infanteristischen Kräfte der Deutschen schafften es nicht, diesen Kessel völlig abzuriegeln, weshalb große Teile der sowjetischen Verbände ausbrechen und sich zurückziehen konnten. Um den Ausbruch der sowjetischen Kräfte zu unterstützen, griffen weitere Verbände der Roten Armee die Stellungen der deutschen 57. Infanterie-Division an. Das folgende schwere Artilleriebombardement traf die Stellungen der Division so hart, dass sie in Folge in Unordnung geriet und ihre Positionen verließ. Dieser Vorfall war für die Wehrmacht ein äußerst seltenes Ereignis und führte dazu, dass deutsche Truppen den Angriff aufgaben und sich wieder zurückzogen. Die Führung der Roten Armee entschied, sich vorerst auf Charkow zu konzentrieren, und nutzte ihre Überlegenheit weiter westlich nicht weiter aus.", "section_level": 2}, {"title": "Die Einnahme von Charkow.", "content": "Nachdem der sowjetische Angriff in Richtung Westen vorerst gestoppt wurde, richtete sich der weitere Vormarsch nun primär auf Charkow. Die Stadt und ihre Umgebung waren stark befestigt. Für die Verteidigung der Stadt waren hauptsächlich das XXXXII. und XI. Armeekorps zuständig. Demgegenüber beteiligten sich bis zu fünf sowjetische Armeen an dem Angriff auf Charkow. Konew plante eine Umfassung der Stadt und griff bereits am 12. August den äußeren Verteidigungsring der Stadt an. Die 5. Garde-Panzerarmee unter Pawel Rotmistrow diente der Roten Armee dabei als Stoßkeil. General Kempf wies auf die Gefahr eines möglichen Einschlusses der deutschen Truppen hin und forderte eine Aufgabe der Stadt, woraufhin Hitler forderte, die Stadt „unter allen Umständen“ zu halten. Die deutschen Verteidiger sahen sich aufgrund der Versorgungslage und der Übermacht der sowjetischen Verbände nicht imstande, die Stadt gegen die von mehreren Richtungen angreifenden Armeen zu verteidigen. Insbesondere der Munitionsmangel der Artillerie machte den Verteidigern zu schaffen. General Kempf, der schon am 14. August für eine Räumung der Stadt plädierte, wurde durch Hitler seines Kommandos enthoben und durch General Otto Wöhler ersetzt, der aber auch für eine Evakuierung votierte. Die heftigen Kämpfe forderten auf beiden Seiten hohe Verluste. Die sowjetischen Angriffe wurden teilweise sehr übereilt ausgeführt und blieben deshalb oft mit hohen Verlusten liegen. Laut Frieser berichtete Stalin den Westmächten voreilig über die Einnahme der Stadt und ließ deshalb diese ohne Rücksicht auf Verluste angreifen, um nicht dementieren zu müssen. Die Führung der 8. Armee (vorher Armeeabteilung Kempf) meldete nach den schweren Kämpfen erneut Munitionsmangel, so dass schließlich Feldmarschall Erich von Manstein den Rückzug anordnete. Hitler hatte zuvor die unbedingte Verteidigung der Stadt gefordert, wurde aber im Generalstab überzeugt, die Erlaubnis für den Rückzug zu erteilen. Um die politischen Konsequenzen zu mindern, befahl er aber, die Stadt nur im Notfall aufzugeben und den Rückzug so lange wie möglich hinauszuzögern. Manstein zufolge befürchtete Hitler vor allem negative Auswirkungen auf die Haltung der neutralen Türkei und des verbündeten Bulgariens. Die 5. Garde-Panzerarmee versuchte am 22. August vergeblich, die Evakuierungsrouten der deutschen Verbände zu blockieren und konnte den relativ geordneten Rückzug der Wehrmacht nicht verhindern. Am 23. August wurde schließlich das weitestgehend geräumte Charkow von Truppen der Roten Armee befreit. Das von beiden Seiten als Prestigeobjekt angesehene Charkow wechselte während des Krieges mehrmals den Besitzer. Diese letzte Schlacht um Charkow wird auch als Vierte Schlacht um Charkow bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "Auch wenn die Rote Armee ihr Ziel, die zwei deutschen Armeen zu vernichten, nicht erreichte, errang sie einen Sieg. Die Stawka war nach der Schlacht mit ihren Ergebnissen weitestgehend zufrieden und weitere Angriffe weiter nördlich zwangen Mansteins Truppen zum erneuten Rückzug. Die sich stetig entwickelnde Sowjetarmee erzwang schon in der Anfangsphase des Angriffes einen entscheidenden Durchbruch. Die neuen Verfahren der sowjetischen Panzerwaffe und insbesondere der Artillerie, die nach Studien der früheren Niederlagen entstanden, zeigten erstmals ihr Potential. Sowjetische Panzerverbände wurden konzentriert eingesetzt, um die deutschen Linien zu durchbrechen und dann in der operativen Tiefe zu agieren. Georgi Schukow nannte diese Angriffe später „Hammerschläge“, was die Intensität der Angriffe gut charakterisiert. Gleichzeitig wurde aber auch erneut offensichtlich, dass die Wehrmacht ihre taktische Überlegenheit nicht verloren hatte. So konnte sie letztendlich größere Verluste auf ihrer Seite verhindern und sich relativ geordnet in Richtung Dnepr zurückziehen. Die taktische Überlegenheit der Wehrmacht, insbesondere bei den Panzerverbänden, führte zu relativ hohen Verlusten auf Seite der Roten Armee, die bei ihren „Hammerschlägen“ wenig Rücksicht auf Verluste nahm. Im Gegensatz zur Roten Armee war die Wehrmacht aber nicht in der Lage, ihre Verluste ausreichend zu kompensieren. Die bessere strategische Planung der Stawka führte dazu, dass mit Beginn der Operation Rumjanzew gleichzeitig der stetige Rückzug der Wehrmacht einsetzte. Die zahlenmäßige sowjetische Überlegenheit mit nun verbesserter Führung sorgte dafür, dass die Wehrmacht nicht mehr in der Lage war, die strategische Initiative zu übernehmen. Die kontinuierlichen sowjetischen Angriffe auf breiter Front führten dazu, dass die Wehrmacht nicht mehr fähig war, Truppen für Operationen größeren Ausmaßes zu sammeln. Nach Beendigung der Operation Rumjanzew begann sofort die Schlacht am Dnepr. Im Zuge dieser Schlacht überschritten sowjetische Verbände den Dnepr und befreiten große Teile der östlichen Ukraine.", "section_level": 1}, {"title": "Verluste.", "content": "Die sowjetischen Verluste waren beträchtlich. In der Literatur wird das Buch von Generaloberst Grigori Kriwoschejew als Standardwerk für sowjetische Verluste akzeptiert. Demnach verloren die sowjetischen Verbände 255.566 Mann, wovon 71.611 tot oder vermisst waren. Bei den Angaben zu personellen Verlusten ist zu beachten, dass das damalige sowjetische Meldesystem oft fehlerhaft war. Deshalb sehen einige Historiker diese offiziellen Zahlen als untere Grenze an. Einzelne Historiker geben bis zu doppelt so hohe Zahlen an. An Panzerverlusten wurden 1.864 gemeldet, was in etwa den Verlusten des Unternehmens Zitadelle entspricht. Die Verluste an Flugzeugen sind schwer zu bestimmen, da die sowjetischen Archive hier nicht komplett sind. Frieser schätzt anhand der deutschen Abschussmeldungen, dass die Rote Luftwaffe 942 Maschinen verloren hat. Die Verluste für die deutsche Seite sind ebenfalls nicht eindeutig zu bestimmen. Da Verlustmeldungen für deutsche Operationen angegeben sind und diese sich zeitlich von den sowjetischen unterscheiden, gibt es nur relativ genaue Schätzungen. Laut Frieser verloren die 4. Panzerarmee und die Armeeabteilung Kempf insgesamt 30.000 Mann, wovon 10.000 entweder tot oder vermisst waren. Die Panzerverluste sind noch schwieriger zu bestimmen. Frieser gibt für die Operationen um Kursk eine generelle Panzerverlustrate von 8:1 zugunsten der Wehrmacht an. Laut Frieser ist dieses Verhältnis auch bei Operation Rumjanzew gültig. Die deutsche Luftwaffe verlor 147 Flugzeuge. Vor allem die sowjetische Nachkriegsliteratur gibt für die deutsche Seite weitaus höhere Verluste an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Belgorod-Charkower Operation (auch als Operation Rumjanzew bekannt; ) war eine Offensive der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg, die vom 3. bis zum 23. August 1943 dauerte und aus sowjetischer Sicht als Teil der Schlacht am Kursker Bogen angesehen wird. Die Operation war Teil der lange geplanten sowjetischen Sommeroffensive, in deren Verlauf fast alle Fronten der Roten Armee auf breiter Front zum Angriff übergingen. Während der Operation wurden am 5. August Belgorod und am 23. August Charkow von den deutschen Besatzern zurückerobert.", "tgt_summary": "别尔哥罗德-卡尔可夫攻势(代号为:「鲁缅采夫团长行动」,该名来自18世纪后期的俄国名将彼得·鲁缅采夫元帅)是第二次世界大战中苏联红军对德意志国防军实施的夏季战略进攻行动之一,旨在夺回别尔哥罗德、哈尔科夫地区,并摧毁德国第4装甲军团以及肯夫军团。这次行动由沃罗涅日方面军与草原方面军执行。", "id": 1963177} {"src_title": "William Joseph Brennan", "tgt_title": "小威廉·布倫南", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Familie.", "content": "William Brennan wurde 1906 als zweites von acht Kindern irischer Einwanderer geboren. Sein Vater, der zunächst als Metallpolierer gearbeitet hatte, war von 1917 bis 1930 Beauftragter für öffentliche Sicherheit der Stadt Newark. Brennan besuchte öffentliche Schulen in Newark und erlangte hier an der \"Barringer High School\" auch seinen High-School-Abschluss. Im Alter von 21 Jahren heiratete er; mit seiner Frau Marjorie Leonard hatte er später zwei Söhne und eine Tochter. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1982 heiratete er ein Jahr später in zweiter Ehe seine langjährige Sekretärin Mary Fowler. Er begann ein Studium an der University of Pennsylvania, das er 1928 mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften beendete. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Juristischen Fakultät der Harvard University und schloss das Studium 1931 ab. In der Folgezeit praktizierte er in seinem Heimatstaat New Jersey als Anwalt in der Kanzlei \"Pitney, Hardin, and Skinner\", die ihn später als Partner aufnahm, und spezialisierte sich im Bereich des Arbeitsrechts. Von 1942 bis 1945 leistete er Militärdienst in der Armee der Vereinigten Staaten als Angehöriger der Personalabteilung der Materialbeschaffung. Nach dem Ende des Krieges kehrte er in seine Kanzlei zurück. Seine Karriere als Richter begann 1949 mit der Berufung durch den Gouverneur des Staates New Jersey an den \"Superior Court\", ein Staatsgericht für Zivilrechts-, Strafrechts- und Berufungsverfahren. Zwei Jahre später wurde er vom Gouverneur zum Richter am New Jersey Supreme Court ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Richter am Obersten Gerichtshof.", "content": "Am 30. September 1956 wurde William Brennan vom republikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower als Richter an den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten berufen. Die Ernennung erfolgte dabei im Rahmen eines sogenannten \"Recess Appointment\", also unter Umgehung des Senats während einer Sitzungspause. Brennan wurde später vom Senat mit nur einer Gegenstimme bestätigt und damit als Nachfolger von Sherman Minton der 90. Richter in der Geschichte des Gerichts. Er begann seine Tätigkeit am 16. Oktober 1956. William Brennan galt während seiner gesamten Zeit am Obersten Gerichtshof als einer der liberalsten Richter. Insbesondere in der Zeit des Gerichts unter der Führung des Vorsitzenden Richters Earl Warren spielte er eine wichtige Rolle bei den Urteilen zur Ausweitung der Bürgerrechte, wie beispielsweise 1966 im Grundsatzurteil \"Miranda v. Arizona\". Diese und eine Reihe weiterer Entscheidungen waren kennzeichnend für das Wirken des liberal dominierten Warren-Courts und veränderten die Gesellschaft der Vereinigten Staaten über dessen Ära hinaus. Zwischen Earl Warren und William Brennan bestand während dieser Zeit eine enge Freundschaft. Dies führte zum Spitznamen „Deputy chief“ (stellvertretender Chef) für William Brennan, da Earl Warren ihm oft die Aufgabe übertrug, in Entscheidungen die Mehrheitsmeinung zu formulieren. So verfasste er 1962 die Entscheidung im Fall \"Baker v. Carr\", durch welche der Standard „One man, one vote“ (ein Mensch, eine Stimme) als Grundlage bei der Bemessung von Wahlbezirken etabliert wurde. Earl Warren bezeichnete diese Entscheidung nach seinem Rückzug vom Gericht als die wichtigste während seiner Zeit als Vorsitzender Richter. William Brennan wirkte am Warren-Court insbesondere vermittelnd auf die konservativen Richter ein, um diese von einer Unterstützung der entsprechenden Gerichtsentscheidungen zu überzeugen. Nachdem der Gerichtshof später unter der Führung des Vorsitzenden Richters Warren E. Burger ein zunehmend moderates Profil bekam, profilierte sich William Brennan vor allem als überzeugter Gegner der Todesstrafe und Unterstützer eines Rechts auf Schwangerschaftsabbruch. Wichtige Entscheidungen in dieser Zeit waren \"Furman v. Georgia\", mit der 1972 die Anwendung der Todesstrafe ausgesetzt wurde, und \"Gregg v. Georgia\", durch welche die Wiederzulassung erfolgte. Neben Thurgood Marshall war William Brennan dabei der einzige Richter, welcher in beiden Urteilen die Todesstrafe unter allem Umständen für verfassungswidrig hielt, da sie seiner Meinung nach gegen das im achten Verfassungszusatz enthaltene Verbot von grausamen und ungewöhnlichen Strafen verstoßen würde. Er lehnte demzufolge gemeinsam mit Thurgood Marshall die Mehrheitsmeinung in \"Gregg v. Georgia\" ab. Die wichtigste Entscheidung zur Abtreibungsfrage war das bis in die Gegenwart umstrittene Urteil \"Roe v. Wade\" im Jahr 1973, durch das ein grundlegendes Recht auf Schwangerschaftsabbruch etabliert wurde. Wichtig für dieses Urteil war die von William Brennan wesentlich mitgestaltete Entscheidung im Fall \"Eisenstadt v. Baird\" ein Jahr zuvor, durch die ein Verbot der Abgabe von Verhütungsmitteln an Frauen aufgehoben worden war. Mit der Ernennung von William Rehnquist zum Vorsitzenden Richter, der zu diesem Zeitpunkt als konservativstes Mitglied des Gerichtshofs galt, und der Berufung von Antonin Scalia und Anthony Kennedy als Nachfolger von Warren E. Burger und Lewis F. Powell verschob sich die Ausrichtung des Gerichts hin zu einer deutlich konservativen Prägung. Damit verblieben mit William Brennan und Thurgood Marshall nur noch zwei liberale Richter aus der Warren-Ära, und beide sahen sich in ihrer Haltung in zunehmendem Maße isoliert. Ihr gemeinsames Vorgehen in einer Reihe von Fällen, insbesondere ihre konsistente Ablehnung aller Entscheidungen, in denen ein Todesurteil bestätigt wurde, brachte ihnen die Bezeichnung „Justice Brennan-Marshall“ bei den Gerichtsdienern und Praktikanten ein. Im Urteil \"Glass v. Louisiana\", in dem die konservative Gerichtsmehrheit 1985 eine Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl als mit der Verfassung vereinbar bewertete, bezeichnete William Brennan diese Hinrichtungsmethode als „nicht weniger als das zeitgenössische technologische Äquivalent zur Verbrennung von Menschen auf dem Scheiterhaufen“. Ein Schwerpunkt seines Wirkens in den 1980er Jahren wurden Entscheidungen wie \"United States v. Weber Aircraft Corp.\" (1984) und \"Johnson v. Transportation Agency of Santa Clara County\" (1987) zur Affirmative Action, also zu Vorgaben zur Bevorzugung von Minderheiten bei der Vergabe von Ämtern, Studienplätzen, Arbeitsstellen und ähnlichen Entscheidungen mit dem Ziel der Gleichstellung. In der Schlussphase seiner Amtszeit schrieb er die Mehrheitsmeinungen in den Entscheidungen \"Texas v. Johnson\" (1989) und \"United States v. Eichman\" (1990), in denen das Verbrennen der Flagge der Vereinigten Staaten als eine durch den ersten Verfassungszusatz geschützte freie Meinungsäußerung beurteilt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Rückzug vom Richteramt und Tod.", "content": "William Joseph Brennan zog sich am 20. Juli 1990 aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. In der Folgezeit unterrichtete er noch bis 1994 an der Georgetown University. Darüber hinaus blieb er dem Gericht bis zu seinem Tod als sogenannter \"Senior justice\" verbunden, einschließlich der Möglichkeit, bei Bedarf an unteren Bundesgerichten eingesetzt zu werden. 1991 wurde Brennan in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Am 30. November 1993 erhielt er die Presidential Medal of Freedom, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen der USA. Er überstand im Laufe seines Lebens unter anderem eine Kehlkopfkrebserkrankung sowie zwei Schlaganfälle, und starb 1997 nach einem längeren Krankenhausaufenthalt an den Komplikationen einer Hüftverletzung. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Nationalfriedhof Arlington.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtsphilosophie und Bewertung.", "content": "William Brennan erreichte mit fast 34 Jahren eine der längsten Amtszeiten in der Geschichte des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und war an einigen der bedeutendsten Entscheidungen in dessen jüngerer Geschichte beteiligt. Er arbeitete in dieser Zeit mit 22 anderen Richtern am Gericht zusammen, was zum Zeitpunkt seines Rückzugs einem Fünftel aller jemals am Obersten Gerichtshof aktiven Richter entsprach. Mit insgesamt 1.360 Stellungnahmen, davon 461 Mehrheitsmeinungen, gilt er als einer der aktivsten, einflussreichsten und wichtigsten Richter seiner Ära. So schrieb die konservative Zeitschrift National Review im Jahr 1984 und damit schon während seiner Amtszeit, dass kein Mensch einen tiefgründigeren und nachhaltigeren Einfluss auf die öffentliche Ordnung in den Vereinigten Staaten hätte als William Brennan. Sein Nachfolger David Souter bezeichnete ihn in seiner Grabrede als die Stimme des Gerichts während dessen liberaler Phase. Er war jedoch in seinem Wirken nicht unumstritten. Seine Rechtsphilosophie beruhte vor allem auf einer zeitgemäßen Interpretation der Verfassung der Vereinigten Staaten, die er in diesem Sinne als „lebendiges Dokument“ (\"living document\") betrachtete. Dem Konzept der Stare decisis, also einer strengen Bindung an frühere Entscheidungen, maß er nur begrenzte Bedeutung bei. Seine Ansichten standen damit in direktem Widerspruch zum \"Strict constructionism\", also einer wortgetreuen Auslegung der Verfassung, wie sie von den meisten konservativen Richtern praktiziert wurde und wird. Von diesen wurden viele seiner Entscheidungen und Stellungnahmen deshalb als richterlicher Aktivismus kritisiert. Die Nominierung William Brennans durch Dwight D. Eisenhower erfolgte, vor dem Hintergrund seiner irisch-katholischen Herkunft und seiner politischen Ausrichtung, vor allem aus wahltaktischen Erwägungen. Eisenhower betrachtete seine Entscheidung später als einen der schwerwiegendsten Fehler seiner Amtszeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Joseph Brennan (* 25. April 1906 in Newark, New Jersey; † 24. Juli 1997 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Jurist und von 1956 bis 1990 Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Er galt als ausgesprochen liberal in seinen Ansichten und Stellungnahmen, was insbesondere durch seine konsistente und in vielen Entscheidungen zum Ausdruck kommende ablehnende Haltung zur Todesstrafe sowie seine Unterstützung eines Rechts auf Schwangerschaftsabbruch zum Ausdruck kam. Da er im Laufe seiner fast 34 Jahre andauernden Amtszeit, die eine der längsten aller bisherigen amerikanischen Verfassungsrichter war, am Zustandekommen einer Reihe von weitreichenden Grundsatzentscheidungen beteiligt war, zählt er zu den einflussreichsten Richtern in der jüngeren Geschichte des Gerichtshofs.", "tgt_summary": "小威廉·约瑟夫·布伦南(William Joseph Brennan, Jr.,1906年-4月25日-1997年-7月24日),美国最高法院大法官(1956年-1990年)。1956年获美国第34任总统德怀特·艾森豪威尔提名任此职,后来成为沃伦法院的自由派成员而广为人知。他以直言不讳公开自己的自由主义、进步主义思想而闻名,包括明确反对死刑、支持女性堕胎权,是第14任首席大法官厄尔·沃伦的重要盟友。布伦南被认为是20世纪美国最高法院最具影响力的大法官之一。", "id": 449836} {"src_title": "NO-Synthasen", "tgt_title": "一氧化氮合酶", "src_document": [{"title": "Isoformen.", "content": "Man unterscheidet -je nach Einteilung- drei oder vier Isoformen der NOS: 1. eNOS in den Zellen an der Innenseite von Blutgefäßen (\"Endothelzellen\"): NO bewirkt indirekt, durch Erhöhung des cGMP (Cyclisches Guanosinmonophosphat)-Spiegels, die Relaxation der glatten Gefäßmuskulatur, was zu einer Vasodilatation und damit zu einer Absenkung der Nachlast des Herzens und des Blutdrucks führt. Durch diese Reaktion wurde die Wirkungsweise einer ganzen Gruppe von Medikamenten verständlich, darunter Amylnitrit, Nitroprussid und Nitroglycerin. Diese Medikamente setzen NO im Körper frei. Der gleiche Mechanismus liegt bei der diätetischen Behandlung von Arteriosklerose-Patienten mit Arginin selbst zugrunde. Das gasförmige NO wird im Rahmen spezieller Herzkatheteruntersuchungen verabreicht, um die Reaktion der Lungengefäße darauf zu testen. 2. iNOS in Makrophagen/Mikrogliazellen: Eine weitere Wirkung von NO ist der Schutz des Körpers vor Eindringlingen. So produzieren Makrophagen große Mengen von NO, das Bakterien und Zellen abtötet. Eine übermäßige Produktion von NO durch die Makrophagen kann auch Nebenwirkungen haben. So ist die gefährliche Absenkung des Blutdrucks bei einem septischen Schock zu erklären. 3. nNOS in Neuronen: NO ist auch im Gehirn (Kopfteil des Zentralnervensystems, kurz ZNS) nachweisbar. Dort übernimmt es die Funktion eines Neurotransmitters, wobei es unter anderem die Synthese von cGMP erhöht. Das kleine Molekül kann leicht in Zellen hinein- und hinausdiffundieren, da es membrangängig ist. Man vermutet auch, dass NO, bedingt durch seine schnelle Diffusion, relativ große Areale des ZNS modulieren kann. 4. mtNOS in Mitochondrien: mtNOS ist ein Stoffwechselmodulator für Synthese, Proliferation, Apoptose und Regulation des Sauerstoffverbrauchs. Die Einordnung als eigene Isoform ist fraglich, da die mtNOS eher als eine Splicing-Variante der nNOS angesehen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Expression.", "content": "eNOS und nNOS sind im menschlichen Körper konstitutiv exprimiert (ständig vorhanden), weshalb sie manchmal (veraltet) auch gemeinsam als cNOS (\"constitutive NOS\") bezeichnet werden – im Gegensatz nur iNOS, die zwar auch konstitutiv, insbesondere jedoch nach Aktivierung durch Transkriptionsfaktoren vermehrt exprimiert wird. Durch Bakteriengifte (Endotoxine) oder proinflammatorische Cytokine wird die iNOS induziert. Die bekanntesten Induktoren der iNOS in Makrophagen sind IFN-γ, Tumornekrosefaktor-α, Interleukin-1β sowie bakterielle Lipopolysaccharide.", "section_level": 1}, {"title": "Katalysierte Reaktion.", "content": "Es handelt sich um die Fünf-Elektronen-Oxidation (siehe Reaktionsschema) eines der Guanidino-Stickstoffatome von L-Arginin, die in zwei Schritten mit dem Intermediat NOHLA abläuft. Bei der Reaktion wird L-Citrullin abgespalten, so dass man diese Reaktion auch als Kurzschluss des Harnstoffzyklus – unter Umgehung der Intermediate Ornithin und Argininosuccinat – betrachten kann.", "section_level": 1}, {"title": "Regulation der Aktivität.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "eNOS und nNOS.", "content": "Da beide mischfunktionellen Oxidasen ständig im Organismus vorhanden sind, muss ihre Aktivität einem strengen Regulationsmechanismus unterliegen. Es konnte jedoch beim Corpus pineale der Ratte gezeigt werden, dass die nNOS durchaus auch induzierbar ist. Bei Ratten, deren zirkadiane Rhythmik durch Dauerlicht gestört wurde, war ein fast vollständiges Verschwinden der nNOS in den Zellen des Corpus pineale zu beobachten. Hier bleibt zu vermuten, dass der Organismus der Ratte die Produktion eines für die Regulation nicht mehr nötigen Moleküls abschaltet, anstatt dessen Aktivität herabzusetzen.", "section_level": 2}, {"title": "eNOS.", "content": "Die Aktivität der eNOS im Gefäßendothel ist zwar auch von mechanischen Kräften (Schubspannung) abhängig, überragende Bedeutung hat jedoch die Regulation über die intrazelluläre Calciumkonzentration. Die aktive Form der eNOS besteht aus einem heterogenen Tetramer aus zwei Monomeren eNOS Molekülen und zwei Ca/Calmodulin-Komplexen. Bei niedriger intrazellulärer Calciumionen-Konzentration bildet sich diese aktive Form nicht aus, kann aber alternativ durch Phosphorylierung auch bei Ruhe-Calciumionen-konzentrationen aktiviert werden.", "section_level": 3}, {"title": "iNOS.", "content": "Im Gegensatz dazu ist die Aktivität der iNOS kaum reguliert, sodass es nach Exprimierung zu einer schnellen, starken und langanhaltenden NO Synthese kommt. Die von der iNOS produzierte Menge an NO kann um das 1000-fache höher sein als durch die konstitutive eNOS. In dieser hohen Konzentration wirkt NO zytotoxisch und dient damit z. B. den Makrophagen zur Immunabwehr. Bei einer Sepsis kann dies jedoch problematische Folgen haben, da NO auch eine Rolle bei der Regulation der Gefäßweite spielt.", "section_level": 2}, {"title": "Konkurrenz mit Arginase.", "content": "Eine Hemmung der durch die iNOS vermittelten NO-Synthese kann über die Verfügbarkeit des Substrates L-Arginin erreicht werden, beispielsweise durch Erhöhung der Expression der extrahepatischen Form des kompetitiven Enzyms Arginase, welche L-Arginin zu L-Ornithin und Harnstoff spaltet und durch die Interleukine 4,10 und 13 sowie bakterielle Lipopolysaccharide induziert wird. Neutrophile Granulozyten modulieren die Immunantwort durch Sekretion von Arginase. In Psoriasisläsionen wird Arginase überexprimiert. Dies führt zu verminderter Verfügbarkeit von Stickstoffoxid im Gewebe, da Arginase mit NO-Synthase um Arginin konkurriert. Dieselbe Konkurrenz innerhalb von Macrophagen wird von intrazellulären Pathogenen wie \"Mycobacterium tuberculosis\", \"Toxoplasma gondii\" und anderen ausgenutzt, um der Immunreaktion zu entgehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Enzym Stickstoffmonoxid-Synthase, kurz NO-Synthase (NOS), katalysiert die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) aus der Aminosäure L-Arginin. Es kommt in den meisten Eukaryoten, aber auch in manchen Bakterien vor. NO hat im Organismus in Abhängigkeit von Zielstruktur und Konzentration eine Vielzahl von physiologischen Aufgaben, aber nur eine Halbwertszeit von fünf Sekunden, weswegen es ständig neu hergestellt werden muss. Beim Menschen sind drei Isoformen der NO-Synthase bekannt, die von unterschiedlichen Genen codiert werden. Mutationen in einem dieser Gene (\"NOS1\") können Pylorusstenose Typ 1 (IHPS1) zur Folge haben.", "tgt_summary": "一氧化氮合酶(缩写NOS)是一组酶(EC1.14.13.39)的统称。这种酶负责将精氨酸中的氮原子,在氧气(O)及其他辅助因素包括烟酰胺腺嘌呤二核苷酸磷酸(NADPH)、黄素腺嘌呤二核苷酸(FAD)、黄素单核苷酸(FMN)、原血红素及四氢生物蝶呤(BH)的存在环境下,合成一氧化氮。", "id": 2213738} {"src_title": "Mauser Modell 71", "tgt_title": "毛瑟1871型步槍", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Während der Auswahlversuche in den Jahren 1870/1 mit verschiedensten Gewehren war das bayerische Werder-Gewehr M/1869 der Hauptkonkurrent für Mausers Modell. Die Mauser-Waffe wurde Ende 1871 ausgewählt und mit Ausnahme Bayerns im Deutschen Kaiserreich in Dienst genommen, wenn auch unter Vorbehalt, da die Sicherheit noch erhöht werden sollte. Nach der Erprobung von 2500 Versuchsgewehren erfolgte der endgültige Beschluss am 22. März 1872. Der Verschluss entsprach nicht dem des im Deutsch-Französischen Krieg eingesetzten Zündnadelgewehrs. Das Gewehr 71 war ein Hinterlader mit Zylinderverschluss und verschoss mit 5 Gramm Schwarzpulver ein 25 Gramm schweres Projektil in einer Metallpatrone im Kaliber 11 × 60 mm R. Der Lauf war eine Kopie des französischen Chassepotgewehrs, das nach dem deutsch-französischen Krieg massenhaft ins Deutsche Reich gekommen war, wobei die Drallrichtung nach rechts geändert wurde. Der Verschluss wurde durch die Vorwärtsbewegung und das Drehen mit einer Verriegelungswarze geschlossen und verriegelt. Das Schloss wurde beim Öffnen vorgespannt. Das Gewehr war ein Einzellader. Der vorangegangene Krieg hatte eindrücklich die Notwendigkeit leistungsfähiger Schusswaffen für die Kavallerie vor Augen geführt, woraufhin 1873 der Entschluss gefällt wurde, einen Kavalleriekarabiner für die neue Einheitspatrone zu fertigen. Dieser wurde ab 1875 eingeführt und bis zur Ablösung durch den neueren Nachfolger Karabiner 88 bis 1892 geführt.", "section_level": 1}, {"title": "M71/84.", "content": "Nach Truppenversuchen mit Probeexemplaren 1882/1883 wurde ab 1884 eine Neukonstruktion eingeführt, so dass ein 8-Schuss-Röhrenmagazin nach Kropatschek verwendet werden konnte. Somit wurde die Waffe zum ersten Repetiergewehr des deutschen Heeres, bei dem das Magazin mit einem Stellhebel abgeschaltet werden konnte, wenn das Gewehr als Einzellader benutzt werden sollte. Das zum M71/84 weiterentwickelte Gewehr hat mit dem M71 nur mehr eine einzige Schraube gemeinsam, obwohl es auf den ersten Blick vollkommen gleich aussieht. Von dieser Ausführung wurden keine Sonderausführungen als Karabiner für Kavallerie oder Jäger hergestellt, abgesehen von einer geänderten Anbringung des Trageriemens. Die Munition des M71/84 wies ein anderes Geschoss (abgeflacht) auf, um eine Entzündung der voranliegenden Patrone im Magazin zu verhindern. Ab 1886, dem Einführungsjahr des M71/84, verschwand das M71 allmählich in den Depots. Das Gewehr 71/84 wurde schließlich ab 1888 durch das Gewehr 88 („Kommissionsgewehr“) ersetzt. Verwendung fanden die Waffen noch während des Ersten Weltkriegs und davor bei den Schutztruppen in den deutschen Kolonien.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Die Firma Mauser selbst fertigte nur etwa 100.000 Gewehre für das Königreich Württemberg, während die Mehrzahl der Gewehre von den staatlichen Gewehrfabriken Amberg, Danzig und Spandau hergestellt wurde. Auch Privatfirmen wie die „Productionsgenossenschaft Spangenberg, Sauer, Schilling und Haenel“ in Suhl, die Österreichische Waffenfabriksgesellschaft in Steyr sowie die „National Arms & Ammunitions Corp.“ in Birmingham (75.000 Stück) fertigten das M/71. Die Ausgabe des M/71 an die deutsche Truppe begann Ende des Jahres 1873 und war im Herbst 1875 abgeschlossen. Ab 1877 ersetzte Bayern das Werder-Gewehr M/1869 durch das M/71. Dieter Storz schätzt die Gesamtzahl der für die deutschen Armeen produzierten Mauser-M/71-Gewehre und -Jägerbüchsen auf 1,82 Millionen. Für den Karabiner 71 gilt die Beschaffung von mindestens 80.050 Stück als gesichert; die Gesamtproduktion dürfte 100.000 nicht überschritten haben. Die Firma Mauser stellte in den 1870er-Jahren für das chinesische Kaiserreich noch 26.000 Gewehre M/71 her. Dort erfreute es sich großer Beliebtheit, so dass später noch knapp eine Million ausrangierte Mauser M/71 und M71/84 gekauft wurden. Für Serbien produzierte Mauser im Jahre 1881 Gewehre und Karabiner im Kaliber 10,15 × 63 mm R, die dort als „Mauser Koka“ noch im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurden. Im Jahre 1887 bestellte das Osmanische Reich 550.000 dem M71/84 ähnliche Gewehre (Tufek 1887), jedoch im Kaliber 9,5 × 60 mm R. Nachdem 270.000 Gewehre und 4000 Karabiner geliefert werden konnten, wurde die Bestellung jedoch auf das Modell 1890 im Kaliber 7,65 × 53,5 mm umgestellt. Kleinere Mengen fanden ihren Weg auch nach Südamerika. Nachdem die deutschen Staaten 1870/71 über Frankreich gesiegt hatten, wandten sich viele südamerikanische Staaten militärisch dem Deutschen Kaiserreich zu und engagierten immer häufiger deutsche Militärberater, darunter auch Argentinien. Ab 1874 beschaffte Argentinien eine Reihe von Modelltypen (Albini, Enfield, Berdan, Springfield, Whitney, Werndl), ohne jedoch eines davon zum Standardgewehr zu machen. Erst das deutsche Gewehr 71 und der Karabiner 71, die in den staatlichen preußischen Gewehrfabriken bzw. in Steyr gefertigt wurden, entsprachen den Ansprüchen. So wurde das Mauser Modelo Argentino 1891 das Ordonnanzgewehr Argentiniens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mauser M 1871, auch M/71 (M 71) sowie Gewehr 71 bzw. Infanterie-Gewehr 71 (I.G. Mod. 71) genannt, war das erste Gewehr, das ab 1871 in großer Stückzahl durch Peter-Paul Mauser und Wilhelm Mauser von den Mauserwerken produziert wurde. Ab 1884 wurde mit dem Mauser M71/84 eine Neukonstruktion eingeführt, so dass ein 8-Schuss-Röhrenmagazin nach Kropatschek verwendet werden konnte.", "tgt_summary": "毛瑟1871型(被德军制式命名为“Gewehr 71”;意为“71型步枪”,步枪上亦刻有「I.G.Mod.71」的字样)是德国毛瑟公司生产的第一款步枪,由保罗·毛瑟和威廉·毛瑟所设计,后来在施潘道兵工厂大规模生产。", "id": 961556} {"src_title": "Biak", "tgt_title": "比亞克島", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Biak wird im Norden durch den Pazifischen Ozean und im Süden durch die Straße von Yapen begrenzt. Im Westen trennt Biak die nur wenige Meter breite Meeresenge Teluk Surendidori von der Insel Supiori. Die Insel hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von ungefähr 60 Kilometern und eine Ost-West-Ausdehnung von im Durchschnitt etwa 30 Kilometern. Im Gegensatz zur südlichen Nachbarinsel Yapen ist Biak relativ flach, die höchste Erhebung liegt etwa 700 Meter über dem Meeresspiegel. Die Insel ist umringt von artenreichen Korallenriffen vor Biak und den Padaio-Inseln. An der Südküste der Insel liegt Kota Biak, Hauptort von Biak.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Da sich die Insel nur wenige Kilometer südlich des Äquators befindet, herrscht hier das ganze Jahr über warmes tropisches Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturen sind durch den hier steilen und das ganze Jahr über gleichen Einfallswinkel der Sonne das Jahr über nahezu konstant und das Klima ist von ganzjährig hohen Niederschlägen geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Bedingt durch die hohen Niederschläge und die vorteilhaften Temperaturen ist die Insel üppig von tropischem Regenwald bewachsen und beheimatet eine Vielzahl verschiedener Tier- und Pflanzenarten. Aufgrund der seit der Frühzeit abgeschotteten Lage Biaks (die Insel war vermutlich nicht mit der größeren Insel Neuguinea verbunden) hat sich hier eine Reihe endemischer Tierarten entwickelt, u. a. der Biakliest und die Beccari-Zwergohreule. Die Tierwelt ist in gewisser Weise mit jener Australiens vergleichbar. Ornithologen beobachten zahlreiche Kakadu- und Papageienarten. Kronentauben und Paradiesvögel.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Der auf der Insel ansässige Fußballverein PSBS Biak spielt aktuell in der zweithöchsten Spielklasse Indonesiens, der Liga 2.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Insel war 1944 Schauplatz der Schlacht um Biak. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden eine große Anzahl von überzähligen Flugzeugen aus dem pazifischen Raum nach Biak geflogen und schlussendlich bis Anfang 1950 dort verschrottet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Biak ist eine Insel in der ostindonesischen Cenderawasih-Bucht im Pazifischen Ozean. Biak ist mit 1.746 km2 die größte Insel der Schouten-Inselgruppe und gehört zur indonesischen Provinz Papua.", "tgt_summary": "比亚克岛亦作韦亚克岛(Wiak Islands),印度尼西亚官方语作Pulau Biak。", "id": 2580912} {"src_title": "Wick-Rotation", "tgt_title": "威克轉動", "src_document": [{"title": "Quantenmechanik und Statistische Mechanik.", "content": "Die Wick-Rotation verbindet Quantenmechanik und Statistische Mechanik in überraschender Weise dadurch, dass sie die inverse Temperatur formula_8 durch die imaginäre Zeit formula_9 ersetzt. Gegeben sei ein großes Ensemble von harmonischen Oszillatoren bei einer Temperatur formula_10. Die relative Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Oszillator bei der Energie formula_11 anzutreffen, ist mit der Boltzmannkonstante formula_13. Der Erwartungswert einer Observablen formula_14 ist bis auf eine Normierungskonstante Sei nun ein quantenmechanischer harmonischer Oszillator in einer Überlagerung von Basiszuständen und entwickle sich während der Zeit formula_3 mit dem Hamiltonoperator formula_17. Die relative Phasenänderung eines Basiszustandes mit der Energie formula_11 ist mit dem reduzierten Planckschen Wirkungsquantum formula_20. Die Wahrscheinlichkeitsamplitude, dass eine gleichförmige Überlagerung der Zustände sich zu einem beliebigen Zustand entwickelt, ist bis auf eine Normierungskonstante", "section_level": 1}, {"title": "Statik und Dynamik.", "content": "Die Wick-Rotation verknüpft statische Probleme in formula_24 Dimensionen mit dynamischen Problemen in formula_25 Dimensionen, indem sie eine Raum- durch eine Zeitdimension austauscht. Ein einfaches Beispiel mit formula_26 ist eine hängende Sprungfeder in einem Gravitationsfeld. Die Form der Feder ist die Kurve formula_27. Die Feder ist im Gleichgewicht, wenn die mit dieser Kurve verbundene Energie sich an einem kritischen Punkt befindet, typischerweise einem Minimum, sodass dieses Prinzip gewöhnlich als das der kleinsten Energie bezeichnet wird. Um die Energie zu berechnen, integrieren wir über die Energiedichte an jedem Punkt: mit der Federkonstanten formula_29 und dem Gravitationspotential formula_30. Das korrespondierende dynamische Problem ist das eines nach oben geworfenen Steins; seine Trajektorie ist ein kritischer Punkt der Wirkung. Diese ist das Integral der Lagrangefunktion; auch dieser kritische Punkt ist typischerweise ein Minimum, was dem Prinzip die Bezeichnung \"Prinzip der kleinsten Wirkung\" verdankt: Wir erhalten die Lösung des dynamischen Problems (bis auf einen Faktor formula_32) durch Wick-Rotation aus dem statischen, indem wir formula_33 durch formula_3 ersetzen, formula_35 durch formula_36, und die Federkonstante formula_29 durch die Masse formula_38 des Steins:", "section_level": 1}, {"title": "Kombination der Paare Thermodynamik/Quantenmechanik und Statik/Dynamik.", "content": "Kombiniert zeigen die beiden oberen Beispiele, wie die Pfadintegralformulierung der Quantenmechanik mit der statistischen Mechanik zusammenhängt: Die Form jeder Feder in einem Ensemble bei der Temperatur formula_10 wird aufgrund thermischer Fluktuationen von der Form mit der geringsten Energie abweichen; die Wahrscheinlichkeit, eine Feder mit gegebener Form zu finden, fällt exponentiell mit der Energiedifferenz zu dieser Minimalenergie-Form. Auf ähnliche Weise lässt sich ein einzelnes Quantenteilchen, das sich in einem Potential bewegt, als Superposition von Pfaden jeweils mit der Phase formula_41 beschreiben: Die thermischen Schwankungen der Federform quer über das Ensemble sind hier durch eine Quantenunschärfe im Weg des Quantenteilchens ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In der Quantenfeldtheorie wird die Wickrotation verwendet, um die Singularitäten der Greenschen Funktionen auf dem Lichtkegel zu umgehen. Auch für die Definition des Pfadintegrals spielt die Wick-Rotation eine bedeutende Rolle. Quantenfeldtheorien im euklidischen Raum, die man durch Wick-Rotation in Quantenfeldtheorien in der Minkowski-Raumzeit umwandeln kann, spielen auch in der konstruktiven Quantenfeldtheorie eine bedeutende Rolle. Die euklidischen greenschen Funktionen müssen dabei insbesondere eine Eigenschaft erfüllen, die \"Reflexionspositivität\" heißt, damit sich sinnvolle Quantenfeldtheorien in der Minkowski-Raumzeit ergeben. Die Schrödingergleichung und die Wärmeleitungsgleichung hängen durch die Wick-Rotation zusammen. Diese Beziehung setzt sich auch in der thermischen Quantenfeldtheorie fort, in der die Thermodynamik von Quantenfeldern derart beschrieben werden kann, dass der Kehrwert der Temperatur als imaginäre Zeit behandelt wird. Eine genaue Definition thermodynamischer Zustände mittels einer solchen imaginären Zeit ist in Form der KMS-Zustände gegeben. Die Wick-Rotation wird \"Rotation\" genannt, weil in der komplexen Zahlenebene die Multiplikation mit formula_42 einer Drehung eines Vektors um einen Winkel von 90° oder formula_43 entspricht. Man beachte, dass die Wick-Rotation nicht als Rotation im komplexen Vektorraum (Norm und Metrik seien durch das Skalarprodukt gegeben) aufgefasst werden kann. In diesem Fall würde die Rotation aufgehoben werden und keine Wirkung haben. Als Stephen Hawking in seinem Buch \"Eine kurze Geschichte der Zeit\" über „imaginäre Zeit“ schrieb, bezog er sich auf die Wick-Rotation.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wick-Rotation (nach Gian-Carlo Wick) ist eine Methode für die Herleitung einer Lösung eines Problems im Minkowski-Raum aus der Lösung eines verwandten Problems im Euklidischen Raum durch analytische Fortsetzung.", "tgt_summary": "物理学中,威克转动(Wick rotation)是一个找寻解的方法,将闵可夫斯基空间中的问题转到欧几里得空间中,于其中求解,再逆转回闵可夫斯基空间中。其所根据的是解析延拓(analytic continuation)。", "id": 2244272} {"src_title": "Zärtlich ist die Nacht", "tgt_title": "夜色温柔", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der amerikanische Psychiater Richard Diver, kurz: Dick, lernt bei einem Besuch in einem Schweizer Sanatorium Nicole Warren, die psychisch kranke Tochter eines schwerreichen Industriellen, kennen und verliebt sich in sie. Dick ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet und ihm steht eine vielversprechende Karriere bevor. Er heiratet Nicole, um sie als ihr Arzt und Ehemann zu heilen. Sie bekommen zwei Kinder und führen in den folgenden Jahren durch Nicoles Reichtum einen luxuriösen Lebensstil an der Côte d’Azur. Die Erzählperspektive wechselt an dieser Stelle und das Geschehen wird nun aus dem Blickwinkel der 18-jährigen aufsteigenden Schauspielerin Rosemary geschildert, welche die Riviera auf einer Urlaubsreise besucht und dabei die Divers kennenlernt. Sie erfährt die dekadente Welt der reichen Exilamerikaner und ist umso faszinierter von dem liebevollen und freundlichen Ehepaar, besonders von Dick, in den sie sich heftig verliebt. Die Divers nehmen sie mit auf eine Reise nach Paris und Dick entwickelt ebenfalls eine starke Liebe zu ihr. Nicole erleidet aus dem Schmerz ihrer Eifersucht heraus einen Rückfall in die Psychose und Dick entschließt sich daraufhin, mit ihr abzureisen und Rosemary nicht mehr zu sehen. Etwas geht dabei in seinem Leben zu Bruch, halbherzig, auch um Nicoles willen, nimmt er das Angebot seines Schweizer Kollegen Gregorovius wahr, eine psychiatrische Anstalt für Reiche zu gründen. Dort verbringt die Familie die folgenden Jahre, Dicks seelische Ausgeglichenheit geht nach und nach zu Grunde. Als Nicole, wiederum aus Eifersucht, einen Autounfall provoziert, nimmt sich Dick frei, um sich zu erholen. Auf der Reise erhält er die Nachricht vom Tod seines Vaters und begibt sich nach Amerika zu dessen Beerdigung. Seine Rückreise führt ihn über Rom, wo er Rosemary wiedertreffen möchte, weil er hofft, dass die Beziehung zu ihr den verlorenen Sinn in seinem Leben wiederherstellen könnte. Er wird in dieser Hoffnung jedoch bitter enttäuscht. Nach dieser Zeit verfällt er immer mehr dem Alkoholismus. Sein Partner Gregorovius überzeugt ihn, sich aus dem Klinikprojekt zurückzuziehen. Nicole geht es jedoch immer besser. Die beiden kehren an die Riviera zurück, wo sich mittlerweile der Jet-Set in seiner ganzen Oberflächlichkeit und Degeneration entfaltet hat. Dick – zutiefst zynisch und seiner Trunksucht ausgeliefert – muss erkennen, dass seine Frau, nun endgültig geheilt, sich in den Söldner Tommy Barban verliebt. Sie lässt sich von ihm scheiden und Dick kehrt nach Amerika zurück, wo sich seine Spur verliert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zärtlich ist die Nacht, englischer Originaltitel \"Tender is the Night\", ist ein Roman des amerikanischen Schriftstellers F. Scott Fitzgerald, der zum ersten Mal 1934 veröffentlicht wurde. Der autobiographisch geprägte Roman kritisiert die Mitglieder der in Europa lebenden amerikanischen Finanzaristokratie. Der Titel ist ein Zitat aus John Keats' „Ode an eine Nachtigall“ \"(Ode to a Nightingale)\", das dem Roman auch als Motto vorangestellt ist.", "tgt_summary": "《夜色温柔》(英语:\"Tender Is the Night\")是美国作家弗朗西斯·斯科特·菲茨杰拉德的第四部也是最后一部小说。1934年1月至4月,首先在《斯里布纳杂志》上分四期连载。标题取自约翰·济慈的诗歌《夜莺颂》(Ode to a Nightingale)。", "id": 2955511} {"src_title": "Monticello (Illinois)", "tgt_title": "蒙蒂塞洛 (伊利諾伊州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Nach Angabe des \"United States Census Bureau\" hat die Stadt eine Gesamtfläche von 3,0 square miles, das entspricht (7,7 km2).", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Eine Sehenswürdigkeit ist der der Stadt unmittelbar benachbarte \"Robert Allerton Park\", hier befindet sich auch ein Konferenzzentrum der University of Illinois in Urbana-Champaign. Der Park ist nach einem reichen Privatmann benannt, der ihn anlegen ließ und mit Statuen schmückte. Die bekannteste Statue ist der im Zentrum des Parks befindliche „Sun Singer“.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Siedler in Monticello war George Haworth im Jahre 1822, der als Verbindungsmann zu örtlichen Indianerstämmen tätig war. Der Beginn dauerhafter Ansiedlung fällt jedoch auf das Jahr 1829 und geht auf James A. Piatt zurück, nach dem später auch das County benannt wurde. 1837 kam es zur Entstehung der eigentlichen Stadt. Abraham Marquiss, William Barnes, James McReynolds, und James A. Piatt Jr. gründeten eine Aktiengesellschaft und erwarben Land von James A. Piatt. Nach dem Vorschlag McReynolds' zufolge wurde die Stadt nach dem Landsitz von Thomas Jefferson auf den Namen \"Monticello\" getauft. Das offizielle Gründungsdatum der Stadt ist der 1. Juli 1837, die Gründungsfeierlichkeiten fanden jedoch erst drei Tage später statt. Bereits am 27. Januar 1841 wurde das örtliche County mit Monticello als County-Sitz eingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "2000 lebten in Monticello 5.138 Menschen in 2.146 Haushalten und 1.446 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 665,7 Einwohner/km2. Es standen 2.226 Wohngebäude mit einer durchschnittlichen Dichte von 288,4/km2. Als Bevölkerungsteile ergaben sich im Zensus 99,01 % Weiße, 0,08 % Afroamerikaner, 0,14 % Urbevölkerung, 0,14 % Asiaten, 0,02 % Ozeanier, 0,08 % andere, sowie 0,54 % geteilter Abstammung. Hispanics bzw. Latinos hatten einen Anteil von 0,80 %. Von den 2.146 Haushalten hatten 29,2 % im Haushalt lebende Kinder unter 18 Jahren. 58,4 % der Haushalte gehörten zu Eheleuten, 6,8 % zu alleinerziehenden Mütter, 32,6 % bildeten keine Familien. 29,7 % waren Single-Haushalte, bei 16,6 % handelte es sich um Single-Haushalte, dessen zugehörige Person älter als 65 Jahre war. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug im Jahr 2000 2,34 und durchschnittliche Familiengröße 2,91 Personen. Die Stadt zeigt eine ausgeglichene Altersstruktur mit relativ ähnlichen Anteilen der einzelnen Alterskohorten. Das Durchschnittsalter der Einwohner betrug 42 Jahre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Monticello ist eine Kleinstadt im Piatt County im US-Bundesstaat Illinois. Nach dem Zensus von 2000 hatte Monticello 5.138 Einwohner. Die Stadt ist Sitz der Countyverwaltung (County Seat).", "tgt_summary": "蒙蒂塞洛(英语:Monticello)是一个位于美国伊利诺伊州皮亚特县的城市。根据2010年美国人口普查,该地共人口5548人,而该地的面积约为9.98平方千米。同时该地也是皮亚特县的县治。", "id": 97934} {"src_title": "Mittelmeer-Muräne", "tgt_title": "澤生鯙", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Körper der Mittelmeer-Muräne ist länglich, seitlich abgeflacht und anterior komprimiert, was der Muräne ein schlangenartiges Aussehen verleiht. Ihr Kopf ist kurz, massiv und im dorsalen Profil erscheint er konvex. \"Muraena helena\" besitzt zwei Nasenlöcherpaare, welche hintereinander liegen und röhrenförmig sind. Die vorderen und hinteren Nasenlöcher sind durch Kanäle verbunden, in welchen Sinneszellen eingelagert sind, die den Tieren erlauben, Geruchsstoffe in höchst geringen Konzentrationen wahrzunehmen. Dies verleiht \"M. helena\" einen äußerst guten Geruchssinn. Ober- und Unterkiefer der Mittelmeer-Muräne sind gleich lang. Sie sind besetzt von langen, spitzen und konischen (kegelförmigen) Zähnen. Die Kiemenöffnungen sind verengt und beschränken sich auf kleine, seitliche Öffnungen. Der Anus liegt leicht vor dem Mittelpunkt des Körpers. Die Mittelmeer-Muräne besitzt zwischen 139 und 143 Wirbel. Die Rückenflosse (Dorsalis) die Analflosse (Analis) und die Schwanzflosse (Caudalis) sind zu einem umlaufenden Flossensaum verbunden, wobei die Dorsalis etwas vor den Kiemenöffnungen beginnt. Die Brustflossen (Pectoralia), sowie die Bauchflossen (Ventralia) fehlen vollständig. \"Muraena helena\" besitzt eine schuppenlose, ledrige und schleimig-glatte Haut. Das Seitenlinienorgan, mit welchem die Tiere Bewegungen wahrnehmen können, ist auf den Kopf konzentriert. Die Färbung der Mittelmeer-Muräne ist sehr variabel und kann sich zwischen den einzelnen Individuen beträchtlich unterscheiden. Die Grundfarbe ist schokoladenbraun, mehr oder weniger dunkel, mit regelmäßigen schwarzen, gelben, cremefarbenen oder weißen Flecken. Die Kiemenöffnungen und die Mundwinkel sind schwarzrandig. Die größte gefangene Mittelmeer-Muräne war 150 cm groß, jedoch erreicht \"Muraena helena\" normalerweise nur eine Länge von etwa 80–130 cm. Das schwerste je gefangene Tier wog 6,5 Kilogramm und das älteste je gefangene Tier hatte ein Alter von 38 Jahren. Normalerweise werden die Tiere etwa 12–15 Jahre. Um das Alter der Tiere zu bestimmen, können die Ohrsteine (Otolithen) herauspräpariert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "\"Muraena helena\" ist im gesamten Mittelmeer, sowie im Ostatlantik von den Britischen Inseln bis zur Straße von Gibraltar verbreitet. Ihr Verbreitungsgebiet zieht sich weiterhin entlang der Küste von Marokko bis zum Golf von Guinea und umfasst außerdem die Kanaren, die Azoren, die Kapverdischen Inseln und Madeira. Der Lebensraum der Mittelmeer-Muräne besteht vor allem aus felsigen Küsten mit vielen Spalten, Höhlen, Löchern und durch Überhänge oder Algen geschützte Stellen, welche ihr als Versteck dienen. Sie kommt im Flachwasser von wenigen Metern Tiefe bis zu einer Tiefe von 100–300 m vor. Nach Matic-Skoko et al. (2011) soll \"Muraena helena\" in noch tiefere Gewässer von unter 600 m vordringen, um dort zur Sommerzeit abzulaichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Die Mittelmeer-Muräne ist tagsüber kaum aktiv und versteckt sich in Spalten oder Höhlen. Ihre aktive Zeit beginnt mit der Dämmerung, wenn sie auf Jagd geht. Sie ist dann auch außerhalb ihres Versteckes, freischwimmend anzutreffen. \"Muraena helena\" ist relativ standorttreu, sie hat jedoch meist mehrere Unterschlüpfe in ihrem Territorium, in denen sie sich zurückziehen kann. Hält sich die Muräne in ihrem Versteck auf, so schaut meist nur ihr weit aufgerissenes Maul heraus. Fälschlicherweise wird dies oft mit einer aggressiven Abwehrhaltung der Muräne verwechselt. In Wirklichkeit muss das Maul so weit geöffnet sein, um eine ausreichende Atmung zu gewährleisten, da durch die verengten Kiemenöffnungen die Atmung erschwert ist. Generell zeigt die Mittelmeer-Muräne ein sehr ruhiges Verhalten. Nur wenn sie stark bedrängt wird, hungrig ist oder sogar vom Menschen harpuniert wird, kann sie ein aggressives Verhalten zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "\"Muraena helena\" gilt in den felsigen, benthischen Lebensgemeinschaften als einer der Top-Prädatoren. Sie ernährt sich karnivor, wobei ihre hauptsächliche Beute aus benthischen Fischen (Osteichytes), aber auch aus Cephalopoden und Krebstieren besteht, die sie entweder als Lauerjäger („sit and wait“) oder durch aktive Suche („foraging“) erbeutet. \"Muraena helena\" schafft es auch mühelos große Beutetiere zu vertilgen. Die Mittelmeer-Muräne jagt normalerweise nachts und zieht sich am Tage in ihre Verstecke zurück. Jedoch wurde sie auch schon bei der Jagd am Tage beobachtet. Bei der Jagd verlässt sie sich kaum auf ihren Sehsinn, welcher nicht besonders gut ausgeprägt ist, sondern nimmt ihre Beute hauptsächlich durch ihren gut entwickelten Geruchssinn wahr. Um Beutetiere aus Spalten zu bekommen bedienen sich Muränen einer bestimmten Taktik. Sie bilden mit ihrem Körper einen Knoten, den sie als Widerlager nutzen. Damit stützen sie sich ab, um ihren Kopf, mitsamt der Beute hindurch zu ziehen. So sind sie auch in der Lage Stücke aus großen Beutetieren zu reißen, wenn diese zu groß sind, um sie komplett verschlucken zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung und Entwicklung.", "content": "\"Muraena helena\" ist eine getrenntgeschlechtliche (gonochoristische) Art. Die Reproduktion der Mittelmeer-Muräne findet in der warmen Jahreszeit (Sommerzeit) statt. Die Weibchen legen 5 – 5,5 mm große Eier ab, aus denen eine Leptocephalus-Larve schlüpft (beschrieben von Grassi, 1913). Die Leptocephalus-Larve ist ein seitlich abgeflachtes, transparentes Larvenstadium, welches es nicht nur bei Muränen, sondern auch bei Aalen, beim Grätenfisch (\"Albula vulpes\"), bei Tarpunen (Gattung \"Megalops\") und bei den Frauenfischen (Elopidae) gibt. Die Leptocephalus-Larve der Muräne ist jedoch einzigartig in ihrer Morphologie, denn bei Muränen zeigt schon das Larvenstadium reduzierte Brustflossen (Pectoralia), wohingegen bei anderen Aalen die Pectoralia erst im adulten Stadium reduziert sind. Das pelagische Larvenstadium von \"M. helena\" kann bis zu 2 Jahre andauern. Dabei verbleibt die Leptocephalus-Larve im Plankton. Die Larve kann außerdem mit minimaler metabolischer Verstoffwechselung zu einer beachtlichen Größe heranwachsen, was eine ungewöhnliche, aber durchaus erfolgreiche Entwicklungsstrategie darstellt. Mit drei bis zehn Jahren und einer Größe von etwa 80 cm wird die Mittelmeer-Muräne geschlechtsreif, paart sich und wandert dann von der Küste weg in eine Tiefe von unter 600 m, um dort abzulaichen. Die sexuelle Reife der Tiere erkennt man an den Gonaden. Sind noch keine Gonaden enthalten, so sind die Tiere noch nicht geschlechtsreif. Reife weibliche Tiere erkennt man an den großen orangen Eiern. Reife männliche Tiere erkennt man hingegen an den großen, weißen Hoden.", "section_level": 1}, {"title": "Feinde.", "content": "\"Muraena helena\" gilt als einer der Top-Prädatoren und steht sehr weit oben in der Nahrungskette. Sie besitzt dadurch kaum natürliche Feinde. Dennoch können ihr größere Raubfische wie z. B. große Haiarten gefährlich werden. Außerdem stellt der Mensch eine nicht zu unterschätzende Bedrohung dar, da \"M. helena\" zuweilen als Speisefisch verwendet wird, oder auch als Beifang endet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Im antiken Rom war \"Muraena helena\" ein äußerst beliebter Speisefisch. Heutzutage hat sie jedoch einen eher geringen Stellenwert als Speisefisch. Sie wird manchmal gekocht, gebraten oder gebacken angeboten. Die Haut der Mittelmeer-Muräne kann zu Leder verarbeitet werden. Außerdem wird \"M. helena\" gerne in öffentlichen Aquarien gehalten und zur Schau gestellt. Aufgrund der geringfügigen Verwendung der Mittelmeer-Muräne in Fischerei und zu Ausstellungszwecken ist diese keiner größeren Bedrohung ausgesetzt (Rote Liste). Laut IUCN (2017) wird \"Muraena helena\" als „Least Concern“ eingestuft, es werden also keine artspezifischen Erhaltungsmaßnahmen ergriffen. Dennoch gibt es einige Meeresschutzgebiete, in welchen auch \"M. helena\" vorkommt und somit vom Schutzgebiet profitiert.", "section_level": 1}, {"title": "Mensch und Muräne.", "content": "Der Biss einer Mittelmeer-Muräne ist entgegen weitläufiger Meinungen nicht giftig. \"Muraena helena\" besitzt keine Giftzähne oder Giftdrüsen in der Mundhöhle. Dennoch ist der Biss einer Muräne nicht ganz ungefährlich, da es durch Verunreinigung der Bisswunde durch z. B. Hautschleim oder Speichel der Muräne zu Sekundärinfektionen kommen kann. Vor allem im Speichel der Muränen sind Bakterien der Gattungen \"Pseudomonas\" und \"Vibrio\" anwesend. Um eine Bisswunde also ausreichend zu behandeln, kann neben einer lokalen Wundversorgung eine Gabe von entsprechenden Antibiotika, welche gegen \"Pseudomonas\"- und \"Vibrio-\"Arten gerichtet sind, durchaus von Vorteil sein. Das Fleisch von Muränen kann Gifte wie Organochlorpestizide enthalten. Diese organischen Schadstoffe können sich aufgrund ihrer lipophilen Eigenschaften und ihrer Resistenz gegen Zersetzung global verbreiten. Sie stehen im Verdacht endokrine und reproduktive Störungen, sowie Krebs auszulösen. Sind die Organochlorpestizide einmal im Ökosystem der Weltmeere freigesetzt, so können sich in Organismen mit einem höheren trophischen Niveau, wie z. B. \"Muraena helena\", hohe Konzentrationen des Giftes anhäufen. Das Blut der Muränen enthält, wie das Blut aller Aalartigen giftige Proteine. So muss das Fleisch, wenn es verzehrt werden soll, auf mindestens 75° erhitzt werden. Im antiken Rom wurden Muränen als beliebte Speisefische in großen Stückzahlen in Aquarien gehalten. Mit ihrer Haltung werden viele Anekdoten verbunden, in welchen oft die Extravaganz der Besitzer dieser Tiere thematisiert wird. Höchstwahrscheinlich war \"Muraena helena\" die am häufigsten gehaltene Muränenart. Sie gilt als anpassungsfähigste Art der Felsenküste und die damaligen Beschreibungen einer aalförmigen Gestalt, ohne Flossen und Kiemen, passen am ehesten zu der Mittelmeer-Muräne, mit ihren vollständig reduzierten Brust- und Bauchflossen und den restlichen zum Flossensaum verwachsenen Flossen, sowie den verengten Kiemenspalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mittelmeer-Muräne (\"Muraena helena\") ist ein versteckt lebender, nachtaktiver Räuber aus der Familie der Muränen (Muraenidae). Der schwedische Naturforscher Carl von Linné beschrieb \"Muraena helena\" erstmals im Jahre 1758.", "tgt_summary": "泽生鯙,又称泽生海鳝,为辐鳍鱼纲鳗鲡目鯙亚目鯙科的其中一种,分布于东大西洋区,从不列颠群岛东部至塞内加尔海域,包括地中海,栖息深度15-50米,体长可达150公分,为底栖性鱼类,生活在礁石区、珊瑚礁,属肉食性,夜间觅食,以鱼类、甲壳类、鱿鱼等为食,可做为食用鱼及观赏鱼。", "id": 11191} {"src_title": "Physalis angulata", "tgt_title": "苦蘵", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Physalis angulata\" ist eine kriechende oder aufrecht wachsende, krautige Pflanze mit einer Höhe von bis zu 1 m. Die Sprossachse ist kantig und bis auf feine, anliegende Trichome an den jungen Trieben unbehaart. Die bis zu 10 cm langen Laubblätter sind eiförmig oder elliptisch, an der Spitze zugespitzt oder spitz zulaufend, die Basis ist spitz zulaufend und oftmals schräg. Die Ränder sind ganzrandig, gewellt, gezähnt oder unregelmäßig eingeschnitten. Die Blattstiele besitzen etwa 1/3 bis 1/2 der Länge der Blattspreite. Die Blüten stehen an 5 bis 12 mm langen Blütenstielen, die fein mit aufwärts gerichteten Trichomen besetzt sind. Der Kelch ist zur Blühzeit 3 bis 5 mm lang, 2 bis 4 mm im Durchmesser und bis auf die Ränder und Spitzen der breit zugespitzten Kelchzipfel unbehaart. Die Krone ist 4 bis 10 mm lang, biegt sich bald nach hinten um. Die Staubblätter sind gelegentlich ungleich lang, die Staubfäden sind schlank, die 2 bis 2,5 mm langen Staubbeutel sind bläulich, manchmal auch ins gelbliche übergehend, im Alter trocknen sie ein oder krümmen sich ein. Die Früchte sind 10 bis 12 mm große, kugelförmige Beeren, die an 10 bis 25 mm langen Stielen stehen, der Kelch vergrößert sich auf 20 bis 30 mm, ist zehnkantig oder drehrund und umschließt die Frucht vollständig. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Standorte.", "content": "Die Art ist die häufigste und am weitesten verbreitetste Art innerhalb der Gattung der Blasenkirschen (\"Physalis\"). Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet reicht von Manitoba (Kanada) bis ins südliche Argentinien, aber auch in der alten Welt ist die Art inzwischen weit verbreitet. Die Pflanzen können sich an eine Vielzahl ökologischer Bedingungen anpassen, am besten wachsen sie jedoch in ruderalen Gebieten und an anderen gestörten Standorten.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Das Artepitheton \"angulata\" bezieht sich auf die auffälligen Kanten des Kelches an der reifen Frucht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Physalis angulata ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Blasenkirschen (\"Physalis\") in der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Es ist die häufigste und am weitesten verbreitetste Art der Blasenkirschen.", "tgt_summary": "苦蘵(, '),又称为炮仔灯、天泡子、天泡草、黄姑娘、小酸浆、朴朴草、打额泡,是茄科酸浆属的一种植物。", "id": 2266617} {"src_title": "Malcolm Rifkind", "tgt_title": "馬爾科姆·里夫金德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rifkind wurde als Kind einer jüdischen Familie geboren und besuchte das George Watson’s College und die Edinburgh University, wo er Jura studierte, an das er erfolgreich ein Postgraduiertenstudium in Politikwissenschaft anschloss (Gegenstand seiner Arbeit war die Landreform in Südrhodesien). Während seines Studiums nahm er Teil an einer Studienreise in den Nahen Osten und nach Indien. Er trat auch beim University Challenge auf, einer Quizshow im britischen Fernsehen. Er ist ein großer Anhänger Israels und hat Familienangehörige dort. Er ist Vater des Times-Kolumnisten Hugo Rifkind.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter.", "content": "Rifkind kandidierte erstmals 1970 zum Unterhaus, wobei er den Wahlkreis Edinburgh Central verlor. Bei den allgemeinen Unterhauswahlen im Februar 1974 zog er als Repräsentant der Schottischen Konservativen Partei im Wahlkreis Edinburgh Pentlands ins Parlament. 1979 zum Juniorminister des Scottish Office in der Regierung von Margaret Thatcher berufen, stieg er 1983 zum Staatsminister des Foreign Office auf.", "section_level": 1}, {"title": "Regierungsmitglied.", "content": "1986 wurde er als Schottlandminister in das Kabinett aufgenommen. Er erwarb sich in sozialen und wirtschaftlichen Fragen einen Ruf als moderate Stimme und hatte zeitweilig Auseinandersetzungen mit Thatcher. Nach dem Bombenattentat auf Pan-American-Flug 103 reiste er als Schottlandminister als erstes Kabinettsmitglied am 21. Dezember 1988 nach Lockerbie. Nach Besichtigung der Trümmer gab er die erste Einschätzung, dass das Flugzeug explodiert sei. Er sagte zu den Reportern: \"„Das Flugzeug erlitt ganz klar irgendeine Form von Explosion, die dazu führte, dass Teile der Maschine an vielen verschiedenen uns bekannten Orten hinabstürzten. Aber was dies verursacht haben könnte, Entschuldigung, aber darüber kann ich nicht einmal spekulieren.“\" Später stellte sich heraus, dass eine terroristische Bombe das Flugzeug gesprengt hatte. 1990 wurde er von John Major auf eine Reihe von Kabinettsposten vom Schottlandminister, zum Verkehrsminister und 1992 zum Verteidigungsminister verwendet. 1994 kündigte er das Programm zu Einsparungen im Verteidigungshaushalt unter dem Titel Front Line First an. In den letzten Jahren der Major-Regierung wurde er britischer Außenminister. In dieser Funktion hielt er am 24. September 1996 vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Rede, bei der er eine UN-Deklaration forderte, die politisches Asyl für Terroristen ausschloss, wobei er die Ansicht vertrat, dass es ihnen nicht möglich sein sollte, vom Schutz der UN-Flüchtlingskonvention von 1951 zu profitieren. In der gleichen Rede betonte er Großbritanniens Bekenntnis zum Ziel des freien Welthandels bis 2020. Er forderte alle Regierungen auf, ihre Wirtschaft zu liberalisieren und Handelsrestriktionen aufzuheben.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlniederlage 1997.", "content": "Anlässlich des Amtsverlustes von John Major schlug dieser 1997 der Königin vor, Rifkind zum Ritter des Ordens von St. Michael und St. George (KCMG) in Anerkennung seiner Arbeit als Außenminister zu schlagen. Bei den allgemeinen Unterhauswahlen 1997 verlor Rifkind seinen Unterhaussitz Pentlands zusammen mit allen konservativen Abgeordneten in Schottland und Wales. Seine Nachfolgerin im Wahlkreis wurde die Labour-Kandidatin Lynda Clark. Rifkind war einer von wenigen Kandidaten, die bei den Unterhauswahlen 2001 sich erneut in ihrem alten Wahlkreis bewarben – in seinem Fall Edinburgh Pentlands; obwohl er sein Ergebnis von 1997 verbesserte, war er nicht im Stande, den ansehnlichen Vorsprung von 10,6 % bei einer Wahl wettzumachen, bei der die Konservativen kaum Fortschritte erzielten. Während dieser Zeit war er als Präsident der Schottischen Konservativen aktiv und benutzte seine Stellung außerhalb des Parlaments von Westminster, um 2003 den Irak-Krieg und Blairs Unterstützung für die amerikanische Invasion zu kritisieren. Zu dieser Zeit unterstützte die Conservative Party standhaft die Invasion. Am 13. April 2004 wurde Rifkind zum „Aufsichtsratsvorsitzenden“ des privatwirtschaftlichen Sicherheitsunternehmens ArmorGroup ernannt, die „60 % ihres Umsatzes im Irak erzielt“, berichtete die Financial Times am 5. November 2005. ArmorGroup hat mehr als 5.000 Beschäftigte in über 40 Niederlassungen, die in über 50 Ländern tätig sind.", "section_level": 1}, {"title": "Rückkehr ins Unterhaus.", "content": "Der Wahlkreis Edinburgh Pentlands wurde infolge der Reduzierung der Anzahl der Wahlkreise bei den Unterhauswahlen 2005 abgeschafft, so dass Rifkind sich frei fühlte, nach einem neuen Wahlkreis Ausschau zu halten. Bei den Unterhauswahlen 2005 gewann er den ultrasicheren konservativen Londoner Wahlkreis Kensington und Chelsea mit einem Vorsprung von 12.418 Stimmen. Hier war er Nachfolger von Michael Portillo, der sich anlässlich dieser Wahlen aus der Politik zurückzog. Am 10. Mai 2005 wurde er ins Schattenkabinett für den Aufgabenbereich Arbeit und Pensionen berufen. Am 14. August 2005 gab er seine Bewerbung als Konkurrent von Michael Howard um den Vorsitz der Konservativen bei ihrem Parteitag im November 2005 bekannt. Als Kenneth Clarke am 31. August in Newsnight seinerseits seine Kandidatur bekannt gab und bei dieser Gelegenheit seinen Widerstand gegen den Irakkrieg betonte, unterstrich Rifkind seinen eigenen Widerstand gegen den Krieg, kritisierte den Regierungsbericht zum Irakkrieg und forderte den Rückzug britischer Truppen und ihren Ersatz durch Truppen gemäßigter arabischer Staaten. Am 11. Oktober 2005 gab Rifkind seinen Rückzug von der Kandidatur um den Parteivorsitz und seine Unterstützung für Clarkes Kandidatur bekannt. Am 7. Dezember 2005 verließ Rifkind die erste Reihe der Konservativen im Parlament, als der siegreiche neue Parteivorsitzende David Cameron sein Team bildete. Er räumte ein, dass er nicht länger dem Schattenkabinett anzugehören wünschte außer in der Position als Schattenaußenminister, die allerdings bereits an William Hague vergeben war. Rifkind erklärte seine Loyalität zum neuen Parteivorsitzenden und blieb eine der erfahrensten Figuren der Conservative Party. Anlässlich des Aufstiegs von Gordon Brown zum Parteivorsitzenden der Labour Party und britischen Premierminister im Juni 2007 – und des Wechsels des ehemals gemäßigten konservativen Abgeordneten Quentin Davies zur Labour Party gab es Spekulationen in den Medien, ob Rifkind ebenfalls einen Wechsel zu Labour in Betracht zöge. Rifkind gehört zu den 89 Personen aus der Europäischen Union, gegen die Russland im Mai 2015 ein Einreiseverbot verhängt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Korruptionsvorwürfe.", "content": "Am 23. Februar 2015 suspendierte die konservative Partei Rifkind vorübergehend von seiner Funktion als Whip, für die Dauer der internen Untersuchung. Ihm war vorgeworfen worden, dass er in einem Gespräch mit Vertretern einer Hongkong-chinesischen Firma Angebote gemacht hatte, gegen Bezahlung seinen politischen Einfluss im Sinne der Firma nutzbar zu machen. Bei den vermeintlichen Chinesen handelte es sich jedoch um investigative Reporter des Daily Telegraph und des Channel 4, die die Unterhaltung mit versteckter Kamera aufnahmen. Unter anderem hatte Rifkind gesagt, dass er „nützliche Kontakte“ (\"„useful access“\") zu jedem britischen Botschafter auf der Welt vermitteln könne. Gewissermaßen als Rechtfertigung für seine geschäftlichen Aktivitäten äußerte er gegenüber seinen Gesprächspartnern, dass er „Freiberufler ohne festes Einkommen“ sei und daher „selbst für sein Einkommen sorgen“ müsse (\"„I am self-employed – so nobody pays me a salary. I have to earn my income.“\"). Das Entgelt, das er erwarte, bewege sich für einen halben Tag Arbeit „irgendwo in der Gegend zwischen 5.000 und 8.000 £“. Nach Bekanntwerden des Interviews gab er zu, dass seine Aussage, dass er kein Gehalt beziehe angesichts seiner Abgeordnetendiät von jährlich 67,000 £ Unsinn gewesen sei (\"„a silly thing to say“\"). Er habe sich aber nichts vorzuwerfen (\"„nothing to be embarrassed about“\") und die Vorwürfe der Bestechlichkeit und Vorteilsannahme seien unbegründet. Ähnliche Vorwürfe, ebenfalls durch die den \"Telegraph\" und \"Channel 4\" vorgebracht, wurden gegen den Labour-Politiker Jack Straw erhoben. In beiden Fällen ergab die Untersuchung kein Fehlverhalten der Politiker; gerügt wurde das Vorgehen der Journalisten.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Tätigkeiten.", "content": "Er ist Mitglied im European Leadership Network.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Malcolm Leslie Rifkind, KCMG, QC (* 21. Juni 1946 in Edinburgh, Schottland) ist ein konservativer Politiker und Abgeordneter des britischen Unterhauses für den Wahlkreis Kensington und Chelsea. Von 1995 bis 1997 war er Außenminister des Vereinigten Königreichs unter John Major. In den Jahren 1990 bis 1995 amtierte er erst als Verkehrs- und dann als Verteidigungsminister.", "tgt_summary": "马尔康·芮夫金(Sir Malcolm Leslie Rifkind;1946年-6月21日),英国保守党政治家和肯辛顿国会议员。他在撒切尔和约翰·梅杰首相内阁内担任部长,包括苏格兰事务大臣(1986-1990年),国防部长(1992-1995年)和外交及联邦事务大臣(1995-1997)。", "id": 2270630} {"src_title": "M-Pesa", "tgt_title": "M-Pesa", "src_document": [{"title": "Bezeichnung und Verbreitung.", "content": "Die Bezeichnung „M-Pesa“ setzt sich zusammen aus dem Kürzel „M“ für \"mobile\" und dem aus dem Swahili stammenden Wort „Pesa“ für Bargeld. Seit Februar 2008 wird von Vodafone und der Mobilfunkfirma Roshan unter der Bezeichnung M-Paisa in Afghanistan ein vergleichbarer Dienst angeboten. M-Pesa ist darüber hinaus seit April 2008 in Tansania, seit 2010 und auf Fidschi, seit 2012 in der Demokratischen Republik Kongo, seit 2013 in Indien, Mosambik, Lesotho sowie unter der Bezeichnung Vodafone Cash in Ägypten, seit 2014 in Rumänien und seit Mai 2015 in Albanien verfügbar. In Südafrika war der Dienst seit 2010 verfügbar, wurde jedoch 2017 aufgrund niedriger Teilnehmerzahlen wieder eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Als Agents fungieren bei M-Pesa beispielsweise die Niederlassungen der kooperierenden Mobilfunkgesellschaften oder die Inhaber von Tankstellen, Supermärkten, Straßenkiosken, Internetcafés und Handyläden. Neben der bargeldlosen Übertragung zwischen M-Pesa-Agents und M-Pesa-Kunden sowie zwischen verschiedenen M-Pesa-Kunden besteht für M-Pesa-Kunden auch die Möglichkeit, ein als \"Airtime\" bezeichnetes Prepaid-Gesprächsguthaben zu kaufen, das durch eine direkte Übertragung an andere Safaricom-Kunden als Ersatzwährung fungieren kann. Eine weitere verbreitete und vom Anbieter nicht vorhergesehene Anwendung ist die Nutzung des M-Pesa-Guthabens als elektronische Geldbörse durch Ein- und spätere Auszahlung von größeren Geldbeträgen zum sicheren Transfer während einer Reise. M-Pesa fungiert damit in zunehmendem Umfang als Alternative zu einem regulären Bankkonto beziehungsweise einer Kreditkarte sowie anderen Formen des Geldtransfers und des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Deren Nutzbarkeit ist in vielen Ländern insbesondere im ländlichen Bereich durch die geringe Vor-Ort-Verfügbarkeit von Bankfilialen und Geldautomaten stark eingeschränkt. Auch für Kunden, für die aufgrund ihres geringen Einkommens ein Bankkonto oder eine Kreditkarte nicht erhältlich oder nicht wirtschaftlich ist, stellt M-Pesa eine Ersatzlösung dar. Durch spätere Erweiterungen um Spareinlage-, Termingeld- und Kreditfunktionen, die unter der Bezeichnung \"M-Shwari\" seit November 2012 vermarktet werden, näherte sich die Funktionalität von M-Pesa den Angeboten von Banken weiter an. Die Bezahlung der Nutzung von M-Pesa erfolgt pro Transaktion, so dass keine Kosten für den Bestand des Guthabens entstehen. Die Gebühren liegen dabei in Kenia, abhängig vom Empfänger und vom Betrag der Transaktion, bei bis zu 66 Prozent für einen Transfer zu einem nicht registrierten Benutzer sowie zwischen 0,16 Prozent und 30 Prozent für einen Transfer zu einem registrierten Benutzer. Das Geldabheben bei einem M-Pesa-Agent kostet zwischen 0,47 Prozent und 20 Prozent des Betrags. Die Transaktionen werden durch die Übertragung von SMS-Nachrichten zwischen den Kunden beziehungsweise zwischen den Kunden und den Agents abgewickelt. Technisch basiert M-Pesa auf der Ergänzung der Funktionen der SIM-Karte des Telefons durch sogenannte SIM-Toolkit-Erweiterungen, die jeweils spezifisch für M-Pesa-Kunden und für M-Pesa-Agents sind. Es ist damit ohne weitere technische Voraussetzungen mit nahezu jedem Mobiltelefon nutzbar.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Nach einer ab Oktober 2005 laufenden Testphase mit acht Agents und 500 Kunden, die mit kostenlosen Telefonen ausgestattet wurden, besteht das System in Kenia seit März 2007 als regulärer Dienst. Bereits einen Monat nach Einführung hatten sich 20.000 Kunden registriert. Rund ein Jahr nach dem Start hatte M-Pesa in Kenia bereits rund 1,6 Millionen Nutzer, was zu diesem Zeitpunkt etwa einem Drittel aller Safaricom-Kunden und fast fünf Prozent der kenianischen Bevölkerung entsprach. Auch in den Folgejahren stieg die Zahl der Kunden weiter, im ersten Halbjahresbericht 2011 gab Safaricom die Zahl der M-Pesa-Nutzer mit 14,9 Millionen an. Damit nutzten rund 80 Prozent der Mobilfunkkunden den Service. Nach Angaben von Anja Bengelstorf vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, basierend auf Daten der Kenianischen Zentralbank, betrug das Volumen der über M-Pesa im Jahr 2014 bewegten Beträge rund eine Milliarde Schweizer Franken. Die M-Pesa-Muttergesellschaft erwirtschaftete dabei einen Gewinn von etwa 268 Millionen Schweizer Franken, was rund 27 Prozent der bewegten Summe entspricht. Im Februar 2008 begann Vodafone zusammen mit der Mobilfunkfirma \"Roshan\" mit der Einführung eines vergleichbaren Dienstes in Afghanistan, der beispielsweise auch von Firmen zur Auszahlung von Gehältern an ihre Mitarbeiter genutzt werden kann. Im Rahmen dieses \"M-Paisa\" genannten Projekts erproben Vodafone und Roshan aufgrund der geringen Alphabetisierungsrate in Afghanistan darüber hinaus die Nutzung einiger der angebotenen Funktionen mittels Spracherkennung. Seit Ende April 2008 bietet die Firma Vodacom M-Pesa auch in Tansania an, seit August 2010 kooperierte Vodafone diesbezüglich mit der Bankengruppe Nedbank in Südafrika. In der Folgezeit wurde M-Pesa in weiteren Ländern eingeführt, so im Juni 2010 mit dem Namen \"M-Paisa\" auf Fidschi, im November 2012 in der Demokratischen Republik Kongo und 2013 in Indien, Mosambik, Lesotho sowie unter der Bezeichnung \"Vodafone Cash\" in Ägypten. Seit März 2014 wird M-Pesa in Rumänien und somit erstmals in einem europäischen Land angeboten. In Albanien ist der Service seit Mai 2015 verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzielle Inklusion und Armutsbekämpfung.", "content": "M-Pesa gilt als ein Musterbeispiel dafür, wie man mit innovativer Finanztechnologie die Menschen in das formelle Finanzsystem integrieren, dabei Gewinne erzielen und gleichzeitig die Armut bekämpfen kann. Tavneet Suri vom Massachusetts Institute of Technology und William Jack von der Georgetown University haben in einer Serie von wissenschaftlichen Studien seit 2011 die positiven Wirkungen von M-Pesa für die Armutsbekämpfung dargelegt. Insbesondere ihr 2016 in \"Science\" veröffentlichter Aufsatz, demzufolge durch die Verbreitung von M-Pesa 194.000 Haushalte oder 2 % der kenianischen Bevölkerung aus Armut befreit wurden, war in der Entwicklungshilfe-Community sehr einflussreich. Entwicklungsinstitutionen führen dieses Ergebnis zu M-Pesa regelmäßig als Beleg an, wenn sie über das Potential von innovativer Finanztechnologie für Armutsbekämpfung und Entwicklung publizieren. So heißt es in einem UN-Bericht zu \"Finanzierung für Entwicklung\", die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen eröffne neue Möglichkeiten für finanzielle Inklusion im Einklang mit der 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung und der Umsetzung der Ziele für soziale Entwicklung. In Kenia habe die Verbreitung von mobilem Geld zwei Prozent der Haushalte über die Armutsgrenze gehoben.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Es wird kritisiert, dass Safaricom seine monopolähnliche Stellung ausnutze, um überhöhte Preise von seinen oft sehr armen Kunden zu verlangen. Die Bill and Melinda Gates Foundation warnte 2013, dass Mangel an Konkurrenz bei mobilen Bezahldiensten zu überhöhten Preisen führen könne. Als Negativbeispiel führte sie M-Pesa in Kenia an, denn dort koste es umgerechnet 0,30 Dollar, einen Betrag von 1,50 Dollar zu transferieren. Im Nachbarland Tansania, wo mehr Konkurrenz herrsche, verlange der gleiche Anbieter nur ein Zehntel so viel für eine derartige Überweisung. Eine von der US-Entwicklungshilfeorganisation USAID finanzierte Studie kam zu dem Ergebnis, dass arme, ungebildete und oft durch Sehstörungen behinderte Kunden von M-Pesa Ziel von unfairen Vertriebspraktiken waren. Dazu gehörten intransparente Angebote für teure Abonnements von Klingeltönen, die mit einem Klick abzuschließen, aber für diese Klientel ohne Hilfe nur sehr schwer wieder zu kündigen waren. Die Autorinnen schlussfolgerten, dass die marginalisierten Menschen in Kenia nicht von M-Pesa profitierten, wohl aber Safaricom. Auch der Entwicklungsökonom Alan Gibson kam in einer Studie, welche der an der Entwicklung und Verbreitung von M-Pesa beteiligte Financial Sector Development Trust Kenya aus Anlass seines 10-jährigen Jubiläums in Auftrag gegeben hatte, zu einem ähnlichen Resümee. Er beklagte, dass die Kreditvergabe an Unternehmen sich durch M-Pesa nicht verbessert habe, und dass die Kreditverfügbarkeit für den wichtigen Agrarsektor sich sogar verschlechtert habe, und resümierte, dass der Finanzsektor stark von M-Pesa profitiert habe, während sich die Lebensbedingungen der Bevölkerung nicht verbessert hätten. Milford Bateman u. a. kommen in einer kritischen Besprechung des einflussreichen Beitrags von Suri und Jack in \"Science\" sogar zu dem Schluss, dass die Verbreitung von M-Pesa zulasten kostenloser Bargeld-Transaktionen die wirtschaftliche Entwicklung Kenias behindert habe. Sie diagnostizieren schwere methodische Mängel der Studie von Suri und Jack, die positive Effekte von M-Pesa bei der Bekämpfung der Armut festgestellt hatte. Als Gegenstück zu den durch M-Pesa begünstigten Gründungen von Mikro-Unternehmen und kleinen Handelsaktivitäten durch M-Pesa-Kundinnen hätten aus ihrer Sicht unbedingt die Verdrängung schon bestehender Kleinstunternehmen in der Region und nach kurzer Zeit gescheiterte Gründungen berücksichtigte werden müssen.Bateman u. a. bezeichnen M-Pesa als ein extraktives Geschäftsmodell. Es generiere durch Bepreisung unzähliger kleiner Transaktionen hohe Gewinne, die zu einem großen Teil an Anteilseigner von Safaricom im Ausland transferiert würden. Das bedeute einen Entzug von regionaler Kaufkraft, der es den regionalen Unternehmen erschwere, genug Nachfrage zu finden. In Sachen Datenschutz wird kritisiert, dass es in Kenia bisher kein Datenschutzgesetz gibt, was dazu führt, dass Safaricom sensible Daten seiner Nutzer recht freizügig nutzen und weitergeben kann. Zu einem größeren Datenskandal kam es zuletzt im Mai 2019, als Daten von 11,5 Millionen M-Pesa-Nutzern, die das System für Glückspiel genutzt hatten, auf dem Schwarzmarkt angeboten wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "M-Pesa ist ein von der kenianischen Mobilfunkfirma Safaricom in Kooperation mit dem Kommunikationsunternehmen Vodafone entwickeltes und Anfang 2007 in Kenia eingeführtes System für die Abwicklung von grundlegenden Funktionen des Geldtransfers und des bargeldlosen Zahlungsverkehrs über Mobiltelefone ohne die Notwendigkeit eines regulären Bankkontos. Es ermöglicht den Nutzern über als \"M-Pesa-Agents\" bezeichnete Händler die Ein- und Auszahlung von Bargeld auf ein elektronisch geführtes Guthaben. Auf dieser Basis können dann direkte bargeldlose Übertragungen vom eigenen M-Pesa-Guthaben an andere M-Pesa-Nutzer und Übertragungen von Geld an Personen ohne eigenes M-Pesa-Guthaben durch Abwicklung über einen M-Pesa-Agent durchgeführt werden.", "tgt_summary": "M-Pesa是由电信集团沃达丰旗下在非洲经营的通信商Safaricom与Vodacom于2007年开始推出,一种可经由手机进行汇款、转账、支付等金融方面交易的移动支付服务。此服务名称当中,「M」代表着行动的英语字词「Mobile」开头字首,「Pesa」则是斯瓦希里语里代表「金钱」的意思。", "id": 1762318} {"src_title": "Kate Sheppard", "tgt_title": "凯特·谢泼德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Catherine Wilson Malcolm wurde als zweitälteste Tochter der schottischen Familie von Andrew Wilson Malcolm (1819–1862) und Jemima Crawford Souter (1822–1881) geboren. Sie hatte zwei Schwestern (Marie und Isabella) und zwei Brüder (Robert und Frank). Catherine, die ihre frühe Kindheit in London, im schottischen Nairn und im irischen Dublin verbrachte, änderte ihren Namen in Katherine und verwendete später nur noch die Kurzform Kate. Ihre streng christlich-religiösen Prinzipien und ihre ausgeprägte soziale Einstellung waren auf den Einfluss ihres Onkels zurückzuführen, der Pastor der Free Church of Scotland in Nairn war. Mit einer guten Bildung versehen, besaß sie ein umfangreiches Wissen in Wissenschaft, Kunst und Recht. Nach dem frühen Tod ihres Vaters 1862 wanderte die gesamte Familie 1868 nach Neuseeland aus und siedelte sich im Frühjahr 1869 in Christchurch an. Am 21. Juli 1871 heiratete sie den Großhandelskaufmann Walter Allen Sheppard. Mit ihm hatte sie einen Sohn, Douglas, der am 8. Oktober 1880 in Christchurch geboren wurde. Kate Sheppard überlebte ihren Mann, der 1915 starb, und ihren Sohn, der 1910 verstarb. Im Alter von 78 Jahren, 10 Jahre nach dem Tod ihres ersten Mannes, heiratete sie erneut. Die Hochzeit mit dem 72-jährigen William Sidney Lovell-Smith fand am 15. August 1925 statt. Kate Sheppard verstarb am 13. Juli 1934 in ihrem Wohnort Riccarton (heute Christchurch) im Alter von 87 Jahren. Ihr Wohnhaus wurde als Kate Sheppard House 2010 vom New Zealand Historic Places Trust als Baudenkmal der Kategorie I eingestuft.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "In den ersten Jahren ihrer Ehe engagierte sich Kate in der in Christchurch, besuchte Bibelstunden und sammelte Spenden. Später wurde sie dann Sekretärin der (Frauenverband) und engagierte sich gegen Alkoholismus in der Familie. 1885 kam Mary Leavitt, delegiert von der Woman’s Christian Temperance Union (WCTU), aus den Vereinigten Staaten nach Neuseeland und gründete zusammen mit Kate Sheppard die. Den Frauen war schnell klar, dass sie politisch nur dann mehr erreichen konnten, wenn Frauen das aktive Wahlrecht innehätten und auch selbst gewählt werden könnten. Zu diesem Zwecke wurde 1887 innerhalb der WCTU in Neuseeland das (Wahlrechtsabteilung) gegründet, deren Leiterin Kate Sheppard wurde. Von nun an führte sie die Kampagne, das uneingeschränkte Wahlrecht für Frauen in Neuseeland einzuführen. 1888 veröffentlichte sie veröffentlichte die sehr einflussreiche Schrift \"Zehn Gründe, warum neuseeländische Frauen das Wahlrecht erhalten sollen\" (Ten Reasons Why the Women of New Zealand Should Vote) und zeigte darin eine sehr eigenständige, unerschrockene Denkweise: Die Bedeutung der Frauen für die Kindererziehung gebe ihnen die Möglichkeit, über den Augenblick hinauszuschauen; die schwächere körperliche Konstitution lehre sie Rücksicht und Einsatz für die Bewahrung von Frieden, Gesetz und Ordnung, vor allem die Höherstellung von Recht über Macht; die Verdopplung der Wählerschaft würde das Risiko von Korruption vermindern; und nicht zuletzt stünde es einer Demokratie wie Neuseeland gut an anzuerkennen, dass alle Unbescholtenen bei der Abfassung von Gesetzen, die für alle gelten sollten, mitwirken müssten. Zwischen 1888 und 1893 organisierte sie fünf Parlaments-Petitionen. In der 5. Kampagne 1893 bekam sie 31.872 Unterschriften von Mitstreiterinnen zusammen, das entsprach einem Drittel aller neuseeländischen Frauen über 21 Jahren. Dieses Druckmittel verhalf schließlich dazu, dass die männlichen Parlamentarier am 19. September 1893 das Wahlrecht () entsprechend änderten. Damit war Neuseeland, von den Pitcairninseln im Südpazifik abgesehen, das erste Land der Welt (Kolonien eingeschlossen), in dem Frauen das aktive Wahlrecht zugestanden wurde. Ein Erfolg, der sich auch in der folgenden Wahlbeteiligung niederschlug. Ungefähr 85 % aller wahlberechtigten Frauen über 21 Jahre ließen sich zur Wahl registrieren und 65 % davon nahmen ihr erkämpftes Recht wahr und gingen 1893 zur Wahl. 1894 reiste Kate Sheppard nach England, um mit ihren engagierten Reden und ihren Erfahrungen im Kampf um das Frauenwahlrecht die englische Frauenbewegung zu stärken. 1895 nahm sie als Delegierte Neuseelands an der Weltkonferenz der WCTU in London teil. Ihre Reden dort fanden allgemeine Beachtung. Vom Internationalen Frauenrat in London wurde sie anschließend gebeten, in Neuseeland einen (Frauenparlament) zu gründen. Zurück in Neuseeland stellte sie fest, dass bereits Gründungsvorbereitungen hierfür im Gange waren. Auf der Gründungskonferenz im April 1896 wurde Kate Sheppard schließlich zur ersten Präsidentin des Nationalen Frauenrats von Neuseeland gewählt, eine Funktion, die sie drei Jahre lang ausfüllte. Das 1895 von der WCTU gegründete Journal \"\" war lange Zeit die einzige ausschließlich von Frauen erstellte Zeitung Neuseelands. Unter der ausgesprochen aktiven Mitarbeit von Kate Sheppard wurde das Journal das Sprachrohr von beiden Organisationen, der und des Nationalen Frauenrats von Neuseeland. Kate Sheppards aktivste politische Zeit als Sozialreformerin war die von 1887 bis 1902. Im April 1903 trat sie auf der WCTU-Konferenz in Dunedin aus gesundheitlichen Gründen von ihren Ämtern zurück. Auf Wunsch ihres Ehemanns gingen beide im Juli 1903 zurück nach England. In London, ihre Gesundheit hatte sich etwas gebessert, trat sie wieder öffentlich und engagiert für die Rechte der Frauen ein. Im September 1904 ging sie doch wieder zurück nach Neuseeland und sollte wegen personeller Engpässe wieder für den WCTU kandidieren. Sie lehnte ab und zog sich nun 59-jährig auf Grund ihres sich verschlechternden Gesundheitszustandes vom öffentlichen politischen Leben zurück. 1990 wurde von der beschlossen, alle Banknoten zu erneuern. Seitdem ziert Kate Sheppard kommentarlos die Vorderseite der neuseeländischen 10-Dollar-Banknote.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kate Sheppard (* 1848 oder 10. März 1847 in Liverpool, England; † 13. Juli 1934 in Christchurch, Neuseeland) war eine Sozialreformerin, Suffragette und die erste Präsidentin des Nationalen Frauenrats in Neuseeland.", "tgt_summary": "凯瑟琳·威尔逊·谢泼德(英语:Katherine Wilson Sheppard,1848年-3月10日-1934年-7月13日),原名凯瑟琳·威尔逊·马尔科姆(英语:Catherine Wilson Malcolm),是新西兰妇女参政权运动中最杰出的人物,也是新西兰最知名的女性参政者。她出生于英国利物浦,1868年随家人移居至新西兰。在新西兰,她成为了包括基督教妇女禁酒联盟(WCTU)在内的各种宗教和社会组织的活跃成员。1887年,谢泼德担任基督教妇女禁酒联盟主管参政权及立法的全国负责人,在她任职期间,新西兰的妇女参政权事业得以推动。", "id": 1063503} {"src_title": "Tanger", "tgt_title": "丹吉尔", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Stadt Tanger liegt nahe der Nordwestspitze Marokkos; sie erstreckt sich zwischen mehreren küstennahen Hügeln in Höhen von ca. 10 bis. Das Klima wird sowohl vom Mittelmeer als auch vom Atlantik beeinflusst und kann sowohl mild als auch kalt und stürmisch sein; der für marokkanische Verhältnisse reichliche Regen (ca. 760 mm/Jahr) fällt ganz überwiegend in den Wintermonaten. Südlich der Stadt befindet sich der Flughafen Tanger-Boukhalef; zwischen Tanger und Ceuta gibt es seit dem Jahr 2007 mit Tanger-Med einen Seehafen für den Container- und RoRo-Umschlag am Mittelmeer. Die Stadt ist an die Hochgeschwindigkeit-Eisenbahnstrecke LGV Tanger–Kenitra angeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerung der Stadt besteht nahezu ausschließlich aus Angehörigen verschiedener Berberstämme der Umgebung. Die meisten sind – wegen der harten Arbeitsbedingungen in ihren Heimatdörfern, aber auch aus soziokulturellen Gründen (Hoffnung auf Arbeit, Verbesserung der materiellen Lebensbedingungen und der Gesundheitsvorsorge, bessere Möglichkeiten zur schulischen Ausbildung der Kinder etc.) – seit den 1970er Jahren zugewandert.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Tanger ist in erster Linie eine Hafen- und Handelsstadt, doch haben sich auch viele Handwerksbetriebe und Dienstleister aller Art angesiedelt. In riesigen Hallen in der Umgebung der Stadt werden beispielsweise Nordseekrabben gepult. Der Automobil-Konzern Renault produziert seit dem Jahr 2012 Fahrzeuge der Konzernmarke Dacia in Melloussa bei Tanger. Später sollen bis zu 400.000 Fahrzeuge hergestellt werden, ab 2016 auch ein Fahrzeug, das auf Märkten wie Indien nicht mehr als umgerechnet 3.000 Euro kosten soll. Auch diese Fahrzeuge werden in Tangers Seehafen Tanger-Med verschifft. Im Jahr 2015 wurden dort insgesamt 42,0 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen (eine Steigerung von +0,9 % gegenüber 2014), darunter 2,96 TEU (−3,7 %), 5,3 Mio. t Flüssiggüter (Erdöl) (+38 %), 496.400 t Stückgut (+17 %), im RoRo-Verkehr wurden 237.000 Lkw/Trailer (+8 %) umgeschlagen, der Neuwagenumschlag für Renault betrug 260.000 Fahrzeuge (+23 %), am Autoterminal wurden 63.000 Fahrzeuge (+48 %) verschifft. Darüber hinaus hat Tanger eine hohe touristische Bedeutung. Dabei handelt es sich in aller Regel um Tagesausflügler aus dem Urlaub in Andalusien. Tanger ist vom spanischen Tarifa aus nur eine Stunde mit dem Schiff entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Legende nach hat Antaios, Sohn von Poseidon und Gaia, die Stadt gegründet. Herkules spaltete an dieser Stelle die Erde und schuf so die Meerenge von Gibraltar, in der Mittelmeer und Atlantik ihre Gewässer vermischen. Wahrscheinlich wurde Tanger im 5. oder 6. Jahrhundert v. Chr. von Karthagern gegründet. Später geriet die Siedlung Tingis unter römische (\"siehe auch:\" Mauretania Tingitana) bzw. byzantinische Herrschaft, bevor sie im Jahr 702 von den Arabern erobert wurde. Im Jahr 1471 hielten die Portugiesen Einzug, denen im Jahr 1580 die Spanier und 1661 die Briten folgten – Katharina von Braganza brachte es als Mitgift in die Ehe mit Karl II. ein. Doch schon kurz darauf (1684) wurde Tanger an Marokko unter den Alawiden übergeben. Die geographische Lage Tangers machte die Stadt zum marokkanischen Zentrum europäischer Diplomatie und Wirtschaft im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Eine internationale Krise löste die Rede Kaiser Wilhelms II. anlässlich seines Besuches der Stadt (1905) aus, in der er eine Erklärung zur fortwährenden Unabhängigkeit Marokkos abgab. Im Jahr 1912 verlor Marokko jedoch seine Unabhängigkeit und wurde faktisch zwischen Frankreich und Spanien geteilt, wobei letzteres gleich ganz Nordmarokko und einen Teil der Atlantikküste im Süden besetzte. Der Status von Tanger blieb ungeklärt. Im Jahr 1923 wurde die Stadt und ein kleines Gebiet um sie herum zur Internationalen Zone von Tanger erklärt und von acht Mächten verwaltet (Frankreich, Spanien, Großbritannien, Niederlande, Belgien, Portugal, Sowjetunion und seit 1928 Italien). Der Hafen von Tanger war zollfrei und so wurde der Schmuggel zum einträglichen Geschäft. Tanger hatte im Jahr 1927 etwa 60.000 Einwohner, davon 35.000 Muslime, 15.000 Juden und 10.000 Ausländer. Im Jahr 1950 lebten ca. 150.000 Einwohner in der Stadt, darunter 43.000 Christen und 15.000 Juden. So etablierte sich in der Zonenzeit eine einzigartige multiethnische Gemeinschaft der christlichen Nationalitäten und der (jüdischen und muslimischen) Untertanen des Sultans. Tanger konnte damals mit seiner Infrastruktur als modernste Stadt Afrikas bezeichnet werden; sie war jedoch niemals eine europäische Kolonie. Dieser Zustand blieb, mit Ausnahme der Zeit von 1940 bis 1945, als es wegen des Zweiten Weltkrieges unter alleiniger spanischer Verwaltung stand, bis zum 29. Oktober 1956 erhalten (an die Stelle Italiens traten jedoch die USA und die UdSSR). Die Freizügigkeit der Stadt in den 1940er und 1950er Jahren machte sie zu einem Magneten für europäische und amerikanische Schriftsteller, für „Aussteiger“ und Außenseiter jeder Art. Am 29. Oktober 1956 jedoch traten die „Protokolle von Tanger“ in Kraft, die die Stadt mit dem wenige Monate zuvor wieder unabhängig gewordenen Staat Marokko wiedervereinigten und ihre Freizügigkeit beendeten. Danach begann auch der Exodus der rund 13.000 Juden oder Hebräer, wie sie sich nannten, aus Tanger. Seit etwa 2015 zählte die Stadt über eine Million Einwohner, etwa 5.000 Ausländer werden offiziell von den verschiedenen Konsulaten gemeldet, und es soll nur noch 70 einheimische Juden geben. In den 1960er und 1970er Jahren erlebte Tanger einen politischen und ökonomischen Niedergang, jedoch eine zweite literarische Blüte als „Mekka“ von europäischen und US-amerikanischen Schriftstellern der neu entstandenen Popliteratur. Paul Bowles, Jane Bowles, Tennessee Williams, Jack Kerouac, Muhammad Asad, Truman Capote und William S. Burroughs waren nur einige von ihnen. Außer dem Ehepaar Bowles handelt es sich bei den Literaten aber um keine dauerhaften Bewohner der Stadt, sondern um expatriierte Besucher. Diese waren literarisch sehr produktiv, ihre Darstellungen dominieren das Bild Tangers für die Amerikaner und Europäer bis heute. Auch Marokkos wohl berühmtester Schriftsteller, Mohamed Choukri, lebte hier. Er verarbeitete seine Erfahrungen als armer Heranwachsender im Tanger der 1950er Jahre in seinem Roman „Das nackte Brot“ (arabisch „al-Chubs al-hafi“). Später lebten der Multimilliardär Malcolm Forbes, die Schauspielerin Elizabeth Taylor und die Woolworth-Erbin Barbara Hutton in der Stadt. Auch der ehemalige israelische Außenminister Schlomo Ben Ami, die spanische Almodóvarschauspielerin Bibiana Fernández und der französische Sozialistenführer Jean-Luc Mélenchon wurden in Tanger geboren. Heute noch leben bekannte Autoren in der Stadt (z. B. Bernard-Henri Lévy). Unter der Regentschaft von Hassan II. wurden die Stadt und der Norden Marokkos planmäßig vernachlässigt. Erst mit der Regentschaft von König Mohammed VI. (ab 1999) erlebte Tanger eine neue Blüte. Urbanistische Großprojekte wie etwa die Freilegung der alten Stadtmauern oder die Verlagerung der Hafenfunktionen in den neuen Seehafen Tanger-Med östlich der Stadt, sowie das urbane Umbauprogramm Tanger-Métropole, gestalten den Charakter Tangers seit etwa 2010 auf grundlegende Weise neu.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Aus karthagischer Zeit stammen die in den Fels gehauenen und in römischer Zeit wiederverwendeten Steinkistengräber der Nekropole von Marshan. Die Römer umgaben im 3. und 4. Jahrhundert den Burgberg – das heutige Kasbah-Viertel – mit einer Stadtmauer, die von den Portugiesen im 15. und 16. Jahrhundert verstärkt wurde. Sehenswert ist das Kasbah-Museum mit vielen interessanten archäologischen Fundstücken zur mehr als 2000 Jahre währenden Stadtgeschichte; Glanzstück ist das aus Volubilis stammende Bodenmosaik mit der Darstellung einer „Seefahrt der Venus“. Größte Attraktion der Stadt ist die belebte Medina (Altstadt) rund um den \"Petit Socco\" mit ihren Märkten, Handwerksbetrieben, Geschäften und Cafés. In der Umgebung des \"Grand Socco\" befinden sich mehrere Galerien; sie präsentieren Wechselausstellungen mit Werken marokkanischer und europäischer Künstler. Auch die im Jahr 1894 erbaute anglikanische Kirche des Heiligen Andreas mit dem sie umgebenden Friedhof lohnt einen Besuch. Unweit des Kap Spartel befindet sich die Herkulesgrotte, in deren Nachbarschaft sich wiederum die Ruinen der römischen Garum-Fabrik von \"Cotta\" befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Bedeutsam ist der mediterrane Charakter, der Tanger von anderen Städten Marokkos unterscheidet. Generell war die Stadt durch ein Miteinander von europäischer, muslimischer und jüdischer Kultur geprägt. So ist beispielsweise die Altstadt architektonisch weitgehend von typisch mediterranen Baumerkmalen geprägt (z. B. Fenster zur Straße, Balkone). Auch im lokalen arabischen Dialekt spiegelt sich der Einfluss romanischer Sprachen (z. B. forn von span. horno für Backofen, cusina von span. cocina für Küche). Die religiösen Gruppen lebten zusammen in denselben Stadtvierteln und Wohnblöcken, in der Zeit der Internationalen Zone war die Klassenschichtung bedeutsamer als die der nationalen Herkunft oder Zuordnung. Angehörige aller Gruppen pflegten neben ihren offiziellen religiösen Ausrichtungen auch die Verehrung der Dschinn, die in Tanger spezielle Örtlichkeiten der Verehrung hatten: insbesondere die Felsen von Lalla Jmila und Sidi Hammou wurden von christlichen, jüdischen und muslimischen Frauen verehrt, um Liebesglück und Fruchtbarkeit zu erbitten. Noch heute wird das Heiligtum von Sidi Maimoun aus diesen Gründen besucht. Traditionell spielten und spielen die Zünfte und die Sufibruderschaften der Gnawa, Aissawa und Hamadsa eine wichtige Rolle im kulturellen Gefüge der Stadt. Mit dem Zustrom von Marokkanern aus dem Hinterland, insbesondere seit den 2000er Jahren, hat sich auch die kulturelle Geprägtheit der Stadt stark verändert. Heute findet man auch in Tanger mehr und mehr verschleierte Frauen; bis in die 2000er Jahre hinein zeichnete sich die Stadt durch einen legèren Kleidungsstil – insbesondere auch von Frauen (europäische Röcke, offene Haartracht) – aus. Diese Veränderung ist sichtbarstes Zeichen der allgemeinen Entwicklung der lokalen Kultur seit der Jahrtausendwende, weg von einem mediterranen hin zu einem zunehmend arabischen Lebensstil. Seit dem Jahr 2000 findet alljährlich im Sommer das Jazz-Festival \"Tanjazz\" statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tanger (,, ) ist eine Stadt mit ca. einer Million Einwohnern im Nordwesten Marokkos in der Provinz Tanger-Asilah. Sie liegt an der nordafrikanischen Küste westlich der Straße von Gibraltar.", "tgt_summary": "丹吉尔(柏柏尔语:;阿拉伯语:';转写:Tanja\";西班牙语:;法语:),又译坦几亚\"',是北非国家摩洛哥北部的一个滨海城市,在直布罗陀海峡西面的入口,与大西洋及地中海的交界。有定期渡轮连接西班牙本土最南端的城市塔里法()。", "id": 795003} {"src_title": "Rückenstrichgarnele", "tgt_title": "玫瑰蝦", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Über ihren ursprünglichen Lebensraum in Seen sowie kleinen und mittleren Fließgewässern Ostchinas hinaus, kommt die Rückenstrichgarnele inzwischen auch in anderen Teilen Chinas, in Japan, Taiwan und Hawaii vor. Innerhalb Chinas wurde die Art mit Besatzfischen aus dem Tai-See in andere Binnengewässer verbracht, in Hawaii konnte sie sich durch die Freisetzung von ursprünglich als Zierfischfutter angebotenen Exemplaren verbreiten. In Taiwan werden die Tiere ebenfalls als Fischfutter vermehrt. Da sich die Rückenstrichgarnele robust gegenüber niedrigen Wassertemperaturen zeigt, besteht die Gefahr der Auswilderung durch ehemalige Halter auch in Europa.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Die Färbung der Rückenstrichgarnele ist äußerst variabel und reicht von schwarz, braun, rot, dunkelgrün und hellem Weiß bis hin zur Transparenz. Die Proteine der transparenten Exemplare werden durch den Tod intransparent weiß. Erscheint eine zuvor transparente Garnele leicht milchig, stirb sie wenig später. Eine Zeichnung ist möglich, aber nicht obligatorisch. Ein dorsaler Längsstrich über dem Abdomen der weiblichen Tiere, wie er hier namensgebend war, ist auch bei vielen anderen Süßwassergarnelen zu finden und stellt kein hinreichendes Artmerkmal dar. Die Rückenstrichgarnele erreicht eine Gesamtlänge bis zu 28,5 Millimeter wovon bis zu 6,5 Millimeter auf den Carapax entfallen. Männliche Exemplare bleiben meist kleiner und sind weniger füllig als ihre weiblichen Artgenossen. Die Uropodenfalte ist mit zehn bis 21 Dornen besetzt. Bei Männchen beträgt das Verhältnis von Länge und Breite der Endopoditen (paddelartige Äste der Schwimmbeine) am ersten Schwimmbeinpaar etwa 1,2. Die unbezahnte Spitze des Rostrums reicht nicht über das Ende der Antennenbasis hinaus, die Rostrumformel lautet 2-3 + 7-19(14-16) / 1-9.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die friedliche und sehr anpassungsfähige Art ernährt sich von Aufwuchs auf verrottendem Pflanzenmaterial sowie sehr kleinen Wirbellosen und Insektenlarven. Sie pflanzt sich während der wärmeren Jahreszeit fort. Aus den 20 bis 50 etwa 0,55-0,58 × 0,85-1 Millimeter großen Eiern schlüpfen die an eine bodenorientierte Lebensweise angepassten, ca. 3 Millimeter großen Larven, die bereits die Körpergestalt der adulten Tiere haben. Ihr Oberkörper ist zunächst weiß gefärbt und der Unterkörper ist durchsichtig. Nach einigen Tagen beginnen die Tiere leicht umzufärben. Rückenstrichgarnelen haben eine Lebenserwartung von ungefähr 1,5 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Zuchtformen.", "content": "Vor allem in der Aquaristik haben sich die bereits erwähnte rote (\"Neocaridina davidi\" var. red) und eine gelbe Farbform (\"Neocaridina davidi\" var. yellow) herausgebildet, die umgangssprachlich als \"Red Fire\" oder \"Yellow Fire\" bezeichnet werden. Letztere sind im Handel auch oft schlicht unter dem Namen \"Gelbe Garnele\" zu finden. Tiere mit besonders geschlossener, möglichst auch die Extremitäten umfassender Färbung werden als \"Sakura\" (rot) oder \"Neon\" (gelb) bezeichnet. Das Wort \"Sakura\" stammt aus dem Japanischen und bedeutet \"Kirschblüte\" (jap. ). In jüngerer Zeit findet sich im Handel auch eine orangefarbene Zuchtform unter dem Namen \"Orange Sakura\". Darüber hinaus gibt es Diskussionen über eine \"Black Sakura\", also eine schwarze Zuchtform, von der aber nicht eindeutig ist, ob es sich um einen erbfesten Farbschlag handelt. Weiter werden \"Rili Red\", \"Orange Rili\", \"Carbon Rili\" oder \"Rili Blue\" - Garnelen angeboten, bei denen es sich ebenfalls um Zuchtformen der \"Neocaridina davidi\" handelt: Hier ist die eigentliche Farbgebung der Garnele durch einen blass-weißen Mittelteil unterbrochen. Aus \"Rili Blue\" wurde eine rein bläuliche Form ausgelesen (\"Blue Jelly\" bzw. \"Full Blue Rili\"). Außerdem gibt es einen grünen Farbschlag (\"Green Jade\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rückenstrichgarnele (\"Neocaridina davidi\", Syn.: \"Neocaridina heteropoda\"), auch Algengarnele, Invasionsgarnele oder Guppygarnele genannt, ist eine ursprünglich aus Ostchina stammende Süßwassergarnele (Atyidae) aus der Gattung \"Neocaridina\".", "tgt_summary": "玫瑰虾(),又名火焰虾或樱花虾,是来自台湾的一种淡水虾,为黑壳虾经人工繁殖之改良品种,其色为浅红且成网纹,具观赏价值。若其色为遍体深红或酒红者,则会赋以美名为极火虾或烤漆虾,但在观赏水族市场上没有清楚明确的分级标准,并非称为极火虾即有相同程度的品质。目前除红色虾系外,已改良出多色鲜艳的新米虾,如蓝、黄、橘、黑,深受水族小缸或水草缸玩家喜爱。", "id": 727452} {"src_title": "Firestorm (Comicreihe)", "tgt_title": "火風暴 (漫畫)", "src_document": [{"title": "Veröffentlichungen unter dem Firestorm-Titel.", "content": "DC brachte die erste Firestorm-Serie 1978 auf den Markt. Dieser Serie wurde jedoch binnen weniger Monate – im Zuge einer umfangreichen Reduzierung der Produktpalette (sogenannte \"DC-Implosion\") im Herbst 1978 nach nur fünf Ausgaben eingestellt. Nachdem der amerikanische Comicmarkt sich von einem Nachfragetief in den späten 1970er Jahren erholt hatte, wurde \"Firestorm\" im Juni 1982 unter dem Titel \"Fury of Firestorm\" neugestartet. Diese zweite Serie erwies sich als weitaus langlebiger als der Vorgängertitel und erreichte bis zum Zeitpunkt ihrer Einstellung im August 1990 genau einhundert reguläre Ausgaben, sowie fünf als \"Annuals\" betitelter Sonderausgaben. Die Ausgaben Nr. 65–92 erschienen dabei unter dem Titel \"Firestorm, the Nuclear Man\" während die Ausgaben Nr. 93–100 einfach kurz als \"Firestorm\" betitelt wurden. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren erschienen zudem einige Firestorm-Geschichten als Backup-Story in der Serie \"The Flash\", aus denen schließlich die 1982 gestartete zweite Firestorm-Serie hervorging. Vom Juli 2004 bis zum Juni 2007 brachte DC schließlich eine neue, dritte, Firestorm-Serie auf den Markt die insgesamt fünfunddreißig Ausgaben erreichte. Die Liste der Autoren die an Firestorm arbeiteten umfasst neben dem Schöpfer der Figur, Gerry Conway, der die erste Firestorm-Serie komplett und die zweite Serie bis zur Ausgabe Nr. 50 schrieb unter anderem John Ostrander (2. Serie, Nr. 50–100), Dan Jolley (3. Serie, Nr. 1–13), Stuart Moore (Nr. 14–32) und Dwayne McDuffie (Nr. 33–35). Zu den wichtigen Zeichnern der Firestorm-Comics zählen Pat Broderick, der die erste Serie komplett und für die zweite Serie die Ausgaben #1-7 und #10-11 gestaltete, Rafael Kayanan, George Pérez (Kurzgeschichten in \"The Flash\"). Joe Brozowski (Vol. 2, #55-56, 58-64, 66, 71-80, 100), Tom Grindberg (Vol. 2, #81-85, 100), Tom Mandrake (Vol. 2, Serie, #86-100), Criss Cross (Vol. 3, #1-5) und Jamal Igle (3. Serie, #8-10, 12-18, 19-23, 23-31, 32). Gastzeichner die einzelne Firestorm-Hefte gestalteten waren unter anderen Jerome Moore (Vol. 2, #8-9), Joe Delbo (Vol. 2, #57), Ross Andru (Vol. 2, #65), J. J. Birch (Vol. 2, #67, 69-70, 100), Richard Howell (Vol. 2, #68), Chris Batista (Vol. 3, #6), Liam Sharpe (Vol. 3, 7), Dale Eaglesham (Vol. 3, #11), Patrick Olliffe (Vol. 3, #18), Freddie E. Williams II (Vol. 3, #31), Dan Jurgens (Vol. 3, 33), Pop Mhan (Vol. 3, 34-35).", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Alle Firestorm-Serien beschreiben die Abenteuer eines gleichnamigen Superhelden der über \"Superkräfte\" auf nuklearer Basis verfügt und dessen Markenzeichen ein feuriger Flammenschweif ist, der seinem Kopf anstelle von Haar entströmt. Einem Wechsel war dabei die Identität der Männer unterworfen, die sich hinter Firestorm verbergen. Während der Titelheld der ersten beiden Firestorm-Serien ein Mischwesen aus dem Physikstudenten Ronald Raymond und seinem Professor, dem Nobelpreisträger Martin Stein, war, die durch einen nuklearen Unfall in ihrem Labor während eines Experiments zu einer neuen Person \"zusammengeschmolzen\" wurden – wobei Raymond die Kontrolle des gemeinsamen Körpers innehat, während Stein, der während des Unfalls ohnmächtig wurde, als beratende Stimme in Raymonds Kopf \"umherschwirrt\" – steht im Mittelpunkt der dritten Serie ein afroamerikanischer Teenager namens Jason Rusch. Nachdem die ersten Firestorm-Comics den Unfall, der Raymond und Stein in Firestorm transformiert, beschreiben und zeigen wie die beiden sich an ihre neue Lebenssituation gewöhnen, folgt in den weiteren Ausgaben die Schilderung des Entschlusses der beiden ihre neugewonnenen Fähigkeiten – Firestorm verfügt über Superstärke, kann fliegen und Materie kontrollieren bzw. transformieren – in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen und als Superheld ihren Mitmenschen beizustehen und diese zu beschützen. Als Wächter über die Stadt New York bekommt Firestorm es in der Folge mit dem Kriminellen Multiplex und mit allerlei anderen \"Superschurken\" wie Killer Frost, Plastique, Hyena, Zuggernaut, Typhoon und Black Bison zu tun. Als Co-Heldin und \"love interest\" für Firestorm wurde zudem die rassige Heldin Firehawk 1984 in die Serie eingeführt. Charakteristisch für die von Gerry Conway geschriebenen Firestorm-Geschichten war dabei der zänkisch-freundliche innere Dialog den Stein und Raymond während ihrer Abenteuer führten: Dabei stritten beide meist über den richtigen Lösungsansatz zur Bewältigung eines offenen Problems wobei Raymond meist einen vorwärtspreschenden Ansatz befürwortete, während Stein ihn belehrte, dass es ratsamer sei, einen subtileren Ansatz zu wählen. Nachdem John Ostrander die Firestorm 1986 übernommen hatte, wurden die Geschichten der Serie deutlich politischer: So beschreibt Ostranders erster Story-Arc Firestorms Versuch die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion zur Vernichtung ihrer Nuklearwaffen-Arsenale zu zwingen. Konsequenterweise wurde in der Folge die sowjetische Hauptstadt Moskau zu einem der Hauptschauplätze der Serie und Steins Bewusstsein wurde durch das des Russen Mikhail Arkadin (Pozhar) als zweiter Bestandteil von Firestorms Geist – neben Raymond – ersetzt. Es folgten Auseinandersetzungen mit ihren jeweiligen Regierungen, sowie die Entdeckung, dass Firestorm eigentlich ein \"Naturelementarwesen\", die lebendige Verkörperung eines der vier Elemente, ist und als solches durch den Geist der Natur ins Leben gerufen worden war. Nachdem die letzten Ausgaben von Ostranders Firestorm-Serie den Titelhelden – in einem drastisch veränderten, nun scharlachroten, Outfit – als eine Art Umweltaktivisten agieren lassen, nimmt die finale Ausgabe #100 noch einmal drastische Veränderungen am Status quo vor: Dort wird Professor Stein – der eigentlich derjenige war, der vom Geist der Natur vorgesehen war, zu Firestorm zu werden (ein Umstand der durch Raymonds Anwesenheit in Steins Labor \"aus Versehen\" durcheinandergebracht worden war) – als neuer Firestorm in die Rolle des Titelhelden eingesetzt. Raymond und Arkadin kehren – nur mehr wieder als normale Menschen – indessen in ihr altes Leben zurück, während der Professor zu einer Odyssee ins Weltall aufbricht. Später kehrt Professor Stein in der Serie \"Extreme Justice\" kurzzeitig zurück, heilt Raymond – der inzwischen an Leukämie erkrankt ist – von seinem Leiden und macht ihm die ursprünglichen Firestorm-Kräfte zum Geschenk, so dass Raymond seine alte Rolle als Firestorm wieder annehmen kann, während Stein (der sich zur besseren Unterscheidung \"Elemental Firestorm\" nennt) erneut zu einer Reise durch die Weiten des Alls aufbricht. In den frühen Ausgaben der dritten Firestorm-Serie von 2004 wird zunächst geschildert, wie der schurkische Shadow Thief Ronald Raymond im Kampf besiegt und tötet. In der Folge übernimmt der junge Jason Thomas Rusch die Firestorm-Rolle, wobei Raymond fortan als beratender Geist in Ruschs Kopf präsent ist, so wie seinerzeit Stein in seinem Kopf \"anwesend\" war. Später löst sich Raymonds Bewusstsein auf ungeklärte Weise auf und Rusch ist auf sich allein gestellt. In weiteren Abenteuern wird Rusch Mitglied der Justice League, freundet sich mit den Helden Animal Man, Starfire und Supergirl an, trifft die Telepathin Ghennea und verliert seinen Freund Mick Won, der durch sein Mitverschulden ums Leben kommt. In den letzten Ausgaben der Serie kehrt Professor Stein zurück, um Jason fortan auf die gleiche Weise zu unterstützen wie einst Raymond.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "Firestorm trat als Figur in der ABC-Zeichentrickserie \"\", der Nachfolgeserie \"The Super Powers Team: Galactic Guardians\" auf, wobei er im Original von Mark L. Taylor (Ronald Raymond) bzw. Olan Soule (Prof. Stein) synchronisiert wurde. Weiterhin tritt Firestorm in der Fernsehserie \"The Flash\" sowie dessen Spin-off \"DC's Legends of Tomorrow\" auf.", "section_level": 1}, {"title": "Nachdrucke.", "content": "Die Ausgaben Nr. 23–27 von \"Firestorm: The Nuclear Man\" wurden 2007 als Sammelband unter dem Titel \"Firestorm The Nuclear Man: Reborn\" nachgedruckt (ISBN 1-4012-1219-0).", "section_level": 1}], "src_summary": "Firestorm (dt. \"Feuersturm\") ist der Titel einer Reihe von Comicveröffentlichungen, die der US-amerikanische Verlag DC-Comics seit 1978 herausgibt.", "tgt_summary": "火风暴(英语:Firestorm)是DC漫画旗下的虚构漫画超级英雄,同时也是数名角色曾使用过的名字。该角最知名的是以双重身份(角色)来组成一名英雄而闻名。罗尼·雷蒙(Ronnie Raymond)和马丁·斯坦因(Martin Stein)是火风暴的第一个化身,于《Firestorm the Nuclear Man》#1(1978年3月)首次登场,由葛瑞·康维与艾尔·米尔格龙所创作。而杰森·鲁西(Jason Rusch)的版本则较为现代,他首次于《火风暴》第三卷#1(2004年7月)中登场,由丹·乔利和ChrisCross创作。其他版本的反派角色也曾以死亡风暴(英语:Deathstorm)作为称号。", "id": 449793} {"src_title": "Geistige Behinderung", "tgt_title": "智能障礙", "src_document": [{"title": "Diagnose und Differentialdiagnose.", "content": "Eine Diagnose der geistigen Behinderung bezieht sich oft auf die Messung einer deutlichen Intelligenzminderung mit Hilfe standardisierter Intelligenztests. Ein Intelligenzquotient (IQ) im Bereich von 70 bis 85 ist unterdurchschnittlich; in diesem Fall spricht man von einer Lernbehinderung. Ein IQ unter 70 bedingt dann die Diagnose der geistigen Behinderung. Eine weitere Unterteilung dieses Bereiches wird von manchen Autoren als obsolet angesehen, da es keine Messverfahren gibt, die hier valide und reliable Ergebnisse mit der nötigen Trennschärfe ergeben. Ist die Durchführung eines Intelligenztests zum Beispiel wegen einer körperlichen Behinderung oder einer Verhaltensstörung nicht möglich, werden andere Tests durchgeführt (zum Beispiel selbständiges Essen und Trinken, Arbeitsproben, selbständiges Ankleiden). Im Bereich der geringsten Intelligenzleistungen, die bei schweren Krankheitsbildern, Verwachsungen im Gehirn oder kriegsbedingt zerstörten Hirnteilen auftreten, wurde früher die Konditionierbarkeit auf bestimmte Reize diagnostisch verwendet. So ließen sich früher als „imbezil“ bezeichnete Patienten mit positiven Reizen oder regelmäßigen Gewohnheiten (Süßigkeiten, Essenszeiten) konditionieren, wohingegen bei einem IQ unter 20 nur noch aversive Reize mit einer Vermeidungsreaktion verbunden werden konnten. Klinisch wurde die Diagnose vor allem im Sinn einer Grenzangabe (z. B. grenzdebil) verwendet, obgleich auch eine Skalierung mit Punktwerten vornehmbar war. Die Angaben verloren daher im unteren Bereich ihren Wert als Verteilungsfunktion und waren eine reine diagnostische Klasse. Auch heute ist die Zuschreibung einer geistigen Behinderung per Intelligenzmessung sehr umstritten. Mittlerweile ist sie einer individuellen Einzelfallbeschreibung im Rahmen einer systemischen Analyse der Mensch-Umfeld-Verhältnisse gewichen, wobei IQ-Tests zwar regelmäßig durchgeführt, aber nicht als alleiniger Wert interpretiert werden (dürfen). Einige Krankheits- oder Behinderungsbilder ähneln oberflächlich der geistigen Behinderung, sind jedoch im Sinne einer Differentialdiagnose von ihr zu unterscheiden. Das ist zum Beispiel der frühkindliche Autismus, die psycho-soziale Deprivation (auch \"Deprivationssyndrom\" oder \"Hospitalismus\"), die Demenz oder auch hirnorganische Krankheiten. Auch die so genannte \"Pseudodebilität\" (auch: \"Pseudodemenz\", beim Erwachsenen \"Ganser-Syndrom\") ist von der geistigen Behinderung zu unterscheiden, denn hier ist die kognitive Beeinträchtigung Konversionssymptom. Die hauptsächlichen Unterscheidungen bestehen darin, dass die geistige Behinderung von Anfang an besteht, dass keine Wahnsymptome vorhanden sind und dass das Sozialverhalten nicht autistisch ist.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Am auffälligsten sind die Verzögerung der kognitiv-intellektuellen Entwicklung im Kindesalter, die Lernschwierigkeiten in der Schule und das herabgesetzte Abstraktionsvermögen (wie Hängenbleiben am Detail oder am sinnlich Wahrgenommenen, Leichtgläubigkeit). Nicht nur die durchschnittlich maximal erreichbare Intelligenz, sondern teilweise auch das Anpassungsvermögen und die soziale und emotionale Reife sind beeinträchtigt. Eine geistige Behinderung ist häufig mit anderen Besonderheiten verbunden (wie Autismus, Fehlbildungen des Gehirns, Lernstörungen, Beeinträchtigung der Motorik und der Sprache). Sie beeinflusst nicht unbedingt die Fähigkeit, Gefühle zu empfinden wie Freude, Wut oder Leid (vgl. kognitive Behinderung), jedoch zum Teil die Fähigkeit, mit diesen Gefühlen umzugehen und sie (lautsprachlich) zu kommunizieren. Die Lebenserwartung von Menschen mit einer geistigen Behinderung ist in der Regel nicht geringer als die von Menschen ohne eine geistige Behinderung. Bei einigen Syndromen gehen geistige Behinderungen jedoch mit zum Teil schwerwiegenden Beeinträchtigungen im körperlich-organischen Bereich einher, die sich teils nur im Einzelfall, teils jedoch auch generell (behinderungsspezifisch) negativ auf die Lebenserwartung auswirken.", "section_level": 1}, {"title": "Grade der geistigen Behinderung.", "content": "Die ICD-10-Klassifikation teilt die geistige Behinderung in verschiedene Grade ein. Dies sind:", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Als Ursachen für eine geistige Behinderung gelten einerseits endogene Faktoren, die meist eine erbliche Grundlage (Erbkrankheiten) oder Chromosomen-Besonderheiten wie Down-Syndrom, Sotos-Syndrom oder Katzenschrei-Syndrom aufweisen; Exogene Faktoren während der Schwangerschaft sind erworbene cerebrale Schädigungen des Embryos durch beispielsweise Niedrige Vitamin-D-Blutwerte sind möglicherweise ungünstig für die Gehirnleistung. Darauf deuten Daten einer US-Studie mit 858 Teilnehmern über 65 Jahre hin. Bei Teilnehmern mit niedrigen Vitamin-D-25-OH-Werten zu Studienbeginn (unter 25 nmol/l) war nach sechs Jahren die Rate für kognitive Beeinträchtigungen um 60 % höher als bei Teilnehmern mit hohen Werten (über 75 nmol/l) und um 31 % höher als bei ausreichenden Ausgangswerten. Die häufigste genetische Ursache von geistigen Behinderungen ist das Down-Syndrom. Die häufigste nicht genetische Ursache von geistiger Behinderung ist das fetale Alkoholsyndrom, das durch Alkoholkonsum der Schwangeren ausgelöst oder verursacht wird. Eindeutige Ursachenzuschreibungen sind manchmal schwierig bzw. nicht möglich. In vielen Fällen sind sie – in Form einer „Schuldzuschreibung“ – auch für eine rechtzeitige Frühförderung und Förderung eher hinderlich oder kontraproduktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Genetik.", "content": "Die häufigste genetische Ursache von verminderter Intelligenz ist das Down-Syndrom mit einer durchschnittlichen Häufigkeit (Prävalenz) von etwa 1:500. Auch andere Chromosomenaberrationen können die neuronale Entwicklung beeinträchtigen. Im Gegensatz zu Erbkrankheiten sind Chromosomenaberrationen erst kurz vorher in einer Eizelle der Mutter entstanden. Erbkrankheiten im engeren Sinn sind seltene bis sehr seltene Mutationen, die meist bereits über mehrere Generationen übertragen wurden. Im Folgenden eine Liste der Erbkrankheiten, die zu neuronalen Entwicklungsstörungen mit verminderter Intelligenz beim Neugeborenen führen können. siehe auch Autosomal-rezessive primäre Mikrozephalie und X-chromosomale mentale Retardierung.", "section_level": 2}, {"title": "Förderung in Deutschland.", "content": "Um Kinder mit einer geistigen Behinderung in ihrer Entwicklung bestmöglich zu fördern, absolvieren sie oft mit einem möglichst frühen Beginn eine gezielte Frühförderung. Ihnen stehen im entsprechenden Alter Kindergärten offen, mancherorts gibt es integrative Einrichtungen oder spezielle Sonderkindergärten. Da in Deutschland das Schulrecht eine Pflicht zum Besuch einer Schule für alle Kinder und Jugendlichen vorsieht, beträgt die Schulpflichtzeit auch bei Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung (inklusive Berufsschulstufe) insgesamt zwölf Jahre. Diese Zeit kann jedoch aufgrund besonderer Umstände (bei noch zu erwartender Leistungsentfaltungen) um mehrere Jahre verlängert werden. Sprach man bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Menschen mit einer geistigen Behinderung noch weitgehend die Fähigkeit zur Bildung ab, so entstanden im Laufe der Jahre ab etwa 1960 mehr und mehr spezielle Sonderschulen. Die traditionelle Bezeichnung der \"Sonderschule für geistig Behinderte\" wird in den einzelnen Bundesländern mittlerweile durch andere Bezeichnungen abgelöst. Spätestens seit den 1990er Jahren bemüht man sich um eine schulische Integration auch von Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung: sie besuchen Regelschulen. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern (Skandinavien, Italien, Frankreich), die eine Integrationsrate von teilweise über 80 % erreichen, beträgt in Deutschland der Anteil der Schüler mit einer geistigen Behinderung, die in eine Sonderschule gehen, 97 %; lediglich 3 % werden integrativ beschult. Im Zuge der Integrationsbewegung ist auch eine Erwachsenenbildung für Menschen mit einer geistigen Behinderung vielerorts Realität geworden. Im Bereich der Pädagogik kümmert sich die Geistigbehindertenpädagogik als Teilgebiet der Sonderpädagogik oder auch Heilpädagogik wissenschaftlich um die Belange von Menschen mit einer geistigen Behinderung. Menschen mit einer geistigen Behinderung benötigen in der Regel zur selbstständigen Orientierung Texte in einfacher Sprache, sofern sie erfolgreich Lesen gelernt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeits- und Wohnsituation in Deutschland.", "content": "Menschen mit einer geistigen Behinderung ein möglichst autonomes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, schließt auch die Forderung nach einer angemessenen Arbeits- und Wohnsituation ein. Mit zunehmendem Schweregrad der Behinderung wächst allerdings der Bedarf an Unterstützung in verschiedenen Lebensbereichen: Beweglichkeit, Räumliche Mobilität, Kontinenz oder Kommunikation können bis hin zur Pflegebedürftigkeit beeinträchtigt sein. Spätestens mit der Gründung von speziellen Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) seit den 1960er Jahren gab es flächendeckend in Deutschland entsprechende Arbeitsplätze des zweiten Arbeitsmarktes. Zunehmend arbeiten Menschen mit einer geistigen Behinderung auch in Arbeitsstellen des ersten Arbeitsmarktes oder in Integrationsbetrieben. Menschen mit geistiger Behinderung werden heute in der Regel nicht mehr in Anstalten oder Krankenhäusern untergebracht, was früher zur Ausgrenzung und regelmäßig zu Hospitalismus führte. Moderne Wohnformen sollen nur die jeweils notwendige Unterstützung bieten und die Selbstbestimmung fördern. Die Möglichkeiten umfassen das \"betreute Wohnen\" in der eigenen Wohnung oder in einer Wohngemeinschaft, das \"Wohnheim\" mit individueller Betreuung und Assistenz, das \"Wohnen in Pflegefamilien\" (Beispiel: Geel), in \"integrativen Dörfern\" (Beispiel: evangelische Stiftung Alsterdorf in Hamburg), oder auch in \"integrativen Wohngemeinschaften\" (wie in München). Während die Aufnahme einer Arbeitsstelle in der Regel nach der Schule erfolgt, verbleiben viele junge Erwachsene noch für viele Jahre in ihrer Ursprungsfamilie.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtslage in Deutschland.", "content": "Auch Menschen mit einer geistigen Behinderung wird das Recht der Teilnahme am öffentlichen Leben nicht abgesprochen. Eine Entmündigung, eine Vormundschaft oder Gebrechlichkeitspflegschaft gibt es in Deutschland seit 1992 nicht mehr. Bei Zweifeln an der Fähigkeit zur selbständigen Lebensführung kann das zuständige Amtsgericht für die jeweilige Person eine Betreuung durch andere einrichten. Eine Schuldfähigkeit im Strafrecht, eine Deliktsfähigkeit und Geschäftsfähigkeit im Zivilrecht oder eine Handlungsfähigkeit im Verwaltungsrecht werden allerdings Menschen mit geistiger Behinderung häufig abgesprochen. Entsprechende Regelungen enthalten StGB, BGB und BGB.", "section_level": 1}, {"title": "Psychische Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungstheorien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erklärungsmodelle von psychischen Störungen bei geistig Behinderten.", "content": "Die Entstehung besonderer psychischer Probleme geistig Behinderter wird entwicklungspsychologisch untersucht, nicht zuletzt, weil sich in den vorangegangenen Jahrzehnten der Schritt vom Defekt-Modell zum Entwicklungsmodell vollzogen hat. Diese neue Sichtweise schreibt geistig behinderten Menschen die Möglichkeit zur Entwicklung zu, wobei sich die Entwicklungsschritte, -phasen und -abfolgen keineswegs von Nichtbehinderten unterscheiden. In der Entwicklungspsychologie existieren unterschiedliche Entwicklungstheorien, wobei sie sich alle auf die Erkenntnisse der zwei großen Psychiater Sigmund Freud und Adolf Meyer stützen. Das Zusammenwirken beider Richtungen kann als Psychodynamik bezeichnet werden. Neben psychodynamischen Aspekten treten in der Entwicklungspsychiatrie genetische Faktoren, organische Eigenschaften, neuropsychologische Zustände, kulturelle Einflüsse, Temperamentsqualitäten und Entwicklungsmuster verschiedener psychischer Funktionen und anderen hinzu. Wie bereits erwähnt, bedienen sich die Untersucher auf dem Gebiet psychischer Beeinträchtigungen geistig behinderter Menschen Methoden vor dem Hintergrund der Entwicklungspsychiatrie. Eine entwicklungsdynamische Betrachtungsweise schließt die psychische Beeinträchtigung mit ein, die durch ein Fehlverhalten der sozialen Umwelt hervorgerufen werden kann. Das entwicklungsdynamische Modell hilft dabei die Probleme geistig Behinderter besser zu verstehen. Zur Erklärung des Auftretens von psychischen Störungen bei geistig Behinderten wird bei DOSEN ein multidimensionales Modell der sozio-emotionalen Entwicklung verwendet. Die Reifung des Kindes im sozio-emotionalen, kognitiven und neurophysiologischen Bereich vollzieht sich in Abhängigkeit zueinander. Die Bereiche entwickeln sich in einem Prozess, der in drei Phasen eingeteilt ist, sprich die Adaptionsphase, die Sozialisationsphase und die individuelle Phase. In jeder Phase, also in der Zeit vom ersten zum dritten Lebensjahr, werden wichtige Funktionen ausgebildet und Wesensmerkmale erworben. Es wird davon ausgegangen, dass bei geistig Behinderten mit psychischen Störungen die kognitive und sozio-emotionale Seite sich nicht parallel und ausgeglichen ausbilden. Der kognitive Bereich entwickelt sich gegenüber dem sozio-emotionalen Bereich besser. Bei einem ungünstigen Verlauf der sozio-emotionalen Entwicklung d. h. wenn ein Kind von der normalen Entwicklung in einer altersspezifischen Phase (Adaption, Sozialisation und individuelle Phase) abweicht oder stehen bleibt, sind nach Menolascino (1970) psychische Erkrankungen die Folge. Weiterhin kann eine psychische Störung auf eine erworbene Ursache zurückgehen. Bei einer Gruppe von 730 klinisch untergebrachten Kindern stellte man bei 81 % eine psychische Störung fest. Ihre psychischen Erkrankungen wurden nach dem Diagnoseschema von Menolascino eingestuft. Bei 33 % der Probanden ermittelte man eine blockierte sozio-emotionale Entwicklung, ein Anteil von 26 % war der abweichenden sozio-emotionalen Entwicklung zugeordnet und die restlichen 22 % beliefen sich auf erworbene psychische Erkrankungen.", "section_level": 3}, {"title": "Blockade der sozio-emotionalen Entwicklung.", "content": "Bei einer Blockierung bezüglich der sozio-emotionalen Entwicklung reißt die sozio-emotionale Entwicklung ab, während die kognitive weiterläuft. Kommt es in der ersten Adaptionsphase zum Stillstand, so stellt sich beim Kind eine “primäre Kontaktstörung” ein. Eine „sekundäre Kontaktstörung“ liegt vor, wenn sich die Symptome einer Kontaktstörung nach einer ersten Bindungserfahrung zeigen.", "section_level": 3}, {"title": "Abweichende sozio-emotionale Entwicklung.", "content": "Unter „abweichende sozio-emotionale Entwicklung“ versteht man, dass die sozio-emotionale Entwicklung des Kindes voranschreitet, aber sich in Qualität und Richtung von einer Normalentwicklung unterscheidet.", "section_level": 3}, {"title": "Erworbene psychische Erkrankungen.", "content": "Die Betroffenen haben hierbei eine Prädisposition für eine bestimmte Abweichung in einem bestimmten Alter erworben, die unter bestimmten Umständen aufbrechen kann.", "section_level": 3}, {"title": "Diagnostik.", "content": "In der Anamnese werden der Patient und seine Familie vom Untersucher zur Krankheitsvorgeschichte befragt. Eine Grundmethode der Psychologie zur Persönlichkeitsentwicklung ist die Verhaltensbeobachtung. Der Untersucher kann den Patienten auf ein bestimmtes Verhalten in einer bestimmten Situation hin wahrnehmen. Bei Menschen, die einen IQ unter 50 haben, ist besonders häufig eine Abweichung des ZNS vorzufinden. Da eine Verhaltens- und psychische Störung Ausdruck einer organischen Störung (z. B. Abweichung des ZNS) sein kann, muss durch eine körperliche Untersuchung geprüft werden, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Störungen besteht. Da das Nervensystem alle organischen und psychologischen Vorgänge im Körper beeinflusst, wird hierbei auch eine neuropsychologische Untersuchung notwendig. Des Weiteren folgen verschiedene Zusatzuntersuchungen wie Röntgenaufnahmen des Schädels, EEG, CCT und biochemische Blut- und Urinuntersuchungen. Psychometrische Tests dienen zur Untersuchung von Persönlichkeitsmerkmalen. Auch die Intelligenz fällt darunter und kann mit sogenannten Intelligenztests ermittelt werden. Sie ziehen damit die Grenze zwischen Normalität und geistiger Behinderung. Ein Proband kann nach seinem errechneten IQ in eine Kategorie mit entsprechendem Ausprägungsgrad eingestuft werden. Lerntests versuchen auch die kognitiven Leistungen des Kindes zu erfassen. Das geschieht, indem das Kind die Aufgaben immer löst. Nach der Feststellung des Leistungsniveaus wird dem Kind geholfen und anschließend wird die Leistung gemessen. Es dient dem Zweck, festzustellen, welche und in welchem Umfang das Kind Hilfe benötigt, um die Aufgabe zu lösen. Mit Hilfe von sozialen und adaptiven Verhaltensskalen können Verhaltensabläufe von geistig Behinderten in ihrer Umgebung registriert werden. Bei der psychiatrischen Untersuchung stehen dem Psychiater zwei Verfahren und Mittel zur Verfügung, die ihm das Erforschen psychischer Erkrankungen erleichtern. Diese werden auch bei Nichtbehinderten kombiniert angewandt. Bevor der Psychiater Tests durchführt, wird er über Kommunikation und Beobachtung notwendige Informationen über seinen Patienten sammeln. Der Psychiater wird das Gespräch dahingehend gestalten, dass der Patient mit emotional beladenen Themen konfrontiert wird. Die Reaktionen des Patienten werden vom Psychiater ausgewertet. Schließlich wird das Gespräch wieder auf entspannte Themen gelenkt und dem Patienten wird Solidarität vermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Leitprinzipien für Pädagogik und Therapie.", "content": "Pädagogen, Therapeuten und Psychotherapeuten sollten sich bei den Aufgaben und Zielen nicht im Weg stehen, sondern sich gegenseitig unterstützen. Es muss eine gemeinsame Basis gefunden werden, um den Patienten bestmöglich zu helfen. Zur Unterstützung der Therapie dienen neun Leitprinzipien:", "section_level": 2}, {"title": "Geistige Behinderung und Sexualität.", "content": "Sind Menschen mit geistiger Behinderung im rechtlichen Sinne handlungsfähig und geschäftsfähig, so dürfen sie auch durch Heirat eine Ehe eingehen. Eingriffe in die sexuelle Selbstbestimmung Volljähriger, etwa durch das Personal von Heimen in Form der Verhinderung jeglicher sexueller Betätigung geistig behinderter Bewohner, sind unzulässig. Seit 1992 sind Zwangssterilisationen von Menschen mit geistiger Behinderung (wie zum Beispiel zur Zeit des Nationalsozialismus, aber auch noch in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland üblich) in Deutschland verboten. Ohne ihre Zustimmung dürfen Menschen nicht mehr sterilisiert werden. Das gilt auch für Minderjährige. Bei nicht einwilligungsfähigen Menschen darf ihr Betreuer nur unter den engen Voraussetzungen des § 1905 BGB einwilligen. Soll eine Sterilisation durchgeführt werden, ist ein zusätzlicher Sterilisationsbetreuer zu bestellen. Art. 23 Absatz 1c des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen der UNO fordert von den Mitgliedsstaaten der UNO eine Garantie, dass „Menschen mit Behinderungen, einschließlich Kindern, gleichberechtigt mit anderen ihre Fruchtbarkeit behalten.“", "section_level": 1}, {"title": "Anliegen für die Zukunft.", "content": "Die Anliegen, deren Realisierung ein Ziel von Menschen mit unterschiedlichen kognitiven Behinderungen und deren Familien und Freunden ist, lassen sich zusammenfassen in den Leitgedanken:", "section_level": 1}, {"title": "Diskussionen über den Begriff und das ihm zugrunde liegende Konzept.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veraltete Bezeichnungen.", "content": "Schwachsinn ist ein veralteter Fachbegriff für eine \"geistige Behinderung\" oder besser, nach aktueller Nomenklatur, „Intelligenzminderung“. Die alten Begriffe Debilität (von lat. \"debilis\" ‚ungelenk, schwach‘), Imbezillität (von lat. \"imbecillus\" ‚schwach, gebrechlich‘) und Idiotie (von gr. ἰδιώτης \"idiotes\" ‚der abgesondert, für sich Lebende‘), auch Idiotismus, bezeichneten unterschiedliche Grade des Schwachsinns. Auf Vorarbeiten von Philippe Pinel aufbauend hatte Jean Étienne Esquirol Anfang des 19. Jahrhunderts die „Idiotie“ von der Demenz unterschieden. Nach heutiger Nomenklatur entspricht die Debilität einer leichten (ICD-10F 70), die Imbezillität einer mittelgradigen (F 71) und schweren (F 72) und die Idiotie einer schwersten Intelligenzminderung (F 73). Die alten Begriffe sind vollständig aus der Fachsprache verschwunden. Die Begriffe Idiotie und Debilität (weniger Imbezilität) fanden als Schimpfwörter Eingang in die Alltagssprache und waren daher zuletzt aufgrund dieser negativen Konnotation gar nicht mehr fachsprachlich verwendbar. Der Begriff Schwachsinn ist auch inhaltlich ungeeignet, weil er nur kleine Teilaspekte der geistigen Behinderung bezeichnet, die man früher fälschlicherweise als wesentlich für die Behinderung ansah. Der Begriff \"Schwachsinn\" findet sich noch im Strafgesetzbuch (StGB) der Bundesrepublik Deutschland ( StGB „Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen“). Im Betreuungsrecht, das erst 1992 eingeführt wurde, wird demgegenüber der modernere Begriff der geistigen Behinderung in BGB verwendet. Der aktuelle Begriff der „Intelligenzminderung“ hat noch keinen Eingang in Gesetzestexte gefunden.", "section_level": 2}, {"title": "Alternativen für den Begriff „geistig Behinderte“, Interpretations- und Zuordnungsprobleme.", "content": "Auch der Sprachgebrauch im Umgang mit Menschen, die diese Behinderung haben, hat sich deutlich gewandelt. So wurde in den 1960er Jahren noch von „geistig Behinderten“ oder „Schwachsinnigen“ gesprochen. Da diese Formulierungen jedoch die Behinderung vor dem Menschen betonen und diesen damit stigmatisieren, wurde später vom „Menschen mit geistiger Behinderung“ gesprochen. Damit wird der Mensch in den Vordergrund gestellt und die geistige Behinderung ist eine von vielen Eigenschaften. In der DDR wurde der Begriff teilweise durch „psychische Behinderung“ ersetzt, da man die Psyche in ihrer Eigenschaft als Körperfunktion unterstreichen wollte und nicht als geistige, körperunabhängige Eigenschaft verstand. Beide Begriffe sind noch gebräuchlich, werden als konnotativ neutral verwendet, bezeichnen jedoch leicht unterschiedliche Dinge, denn die „psychische Behinderung“ bezeichnet auch psychiatrische Krankheitsbilder, die nicht oder unwesentlich mit einer Intelligenzminderung einhergehen, die Person aber in ihrer Alltagstüchtigkeit beeinträchtigen. So können ausgeprägte depressive Syndrome – durch Antriebsminderung, Interessenverlust und Konzentrationsminderung – die Lern- und Leistungsfähigkeit so weit behindern, dass man von einer „depressiven Pseudodemenz“ spricht, wobei eine „geistige“ Behinderung nach heutigem Begriffsverständnis aber keineswegs vorliegt. Auch Sichtweisen, die eine Behinderung als soziale und weniger als personale Kategorie ansehen, haben die Sichtweise von geistiger Behinderung gewandelt. So unterscheidet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2001 zwischen der ursächlichen \"Schädigung\", der daraus resultierenden \"Beeinträchtigung der Aktivität\", der \"Beeinträchtigung der Teilhabe\" in einem Lebensbereich oder einer Lebenssituation, sowie den \"Umfeldfaktoren\" in der physikalischen, sozialen und einstellungsbezogenen Umwelt. Damit muss eine Schädigung oder eine Aktivitätsbeeinträchtigung nicht zwingend zu einer sozialen Beeinträchtigung und damit Behinderung führen. In den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz von 1994 und 1998 wird vom \"Förderschwerpunkt geistige Entwicklung\" als Zielgebiet der Sonderpädagogen gesprochen. Als Bezeichnung für entsprechende Schüler wird weiterhin \"Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung\" verwendet; es tauchen jedoch vereinzelt schon Bezeichnungen auf wie \"Kinder und Jugendliche mit dem Förderbedarf geistige Entwicklung\" oder \"Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf im Bereich ganzheitliche Entwicklung\".", "section_level": 2}, {"title": "Alternativbegriff „Menschen mit einer kognitiven Behinderung“.", "content": "Von einigen Autoren und zunehmend auch Vertretern verschiedener pädagogischer Richtungen wie Sonderpädagogik, Sozialpädagogik oder Heilpädagogik wird der Begriff \"kognitive Behinderung\" bevorzugt. Der Begriff \"kognitive Behinderung\" (cognitive disability) wird von einer Anzahl von Vertretern aus Literatur und Lehre gegenüber der \"geistigen Behinderung\" bevorzugt, da er den qualitativen Unterschied zwischen Geist und Gehirn oder zwischen geistigen Fähigkeiten und kognitiven Fähigkeiten herausstelle. So zählten zu den \"geistigen\" Fähigkeiten eines Menschen auch das Vermögen, Gefühle – wie etwa Wut, Trauer, Freude, Glück oder auch Empathie – zu empfinden beziehungsweise auszudrücken. Dieses Fähigkeitsspektrum ist beispielsweise bei Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21), denen bislang das Attribut einer \"geistigen Behinderung\" zugeschrieben wurde, normalerweise gar nicht beeinträchtigt, weshalb die gängige Bezeichnung ihren Kritikern als zu unscharf oder sogar als diskriminierend erscheint. Zu den von einer Behinderung betroffenen \"kognitiven\" Fähigkeiten zählten dagegen Aufmerksamkeit, Wahrnehmungsfähigkeit, Erkenntnisfähigkeit, Schlussfolgerung, Urteilsfähigkeit, Erinnerungsvermögen und Merkfähigkeit, Lernfähigkeit, Abstraktionsvermögen und Rationalität. Gegner einer alternativen Sprachregelung führen an, dass auch der neue Begriff Unschärfen berge – so konzentriere er sich auf Fähigkeiten der \"Ratio\", decke aber im Gegensatz zur alten Nomenklatur Aspekte der emotionalen und sozialen Reife nicht ab, die durchaus von einer \"geistigen Behinderung\" betroffen sein können. Die diskriminierende Wirkung des alten Begriffs unterliege der Bedeutungsverschlechterung, die auch jede Neuschöpfung nach längerem Gebrauch erfassen würde und ihrerseits eine Ersetzung erfordere. Der Stand der Verbreitung des neuen Begriffs in Literatur und Lehre ist sehr unterschiedlich, je nach Autor und Fakultät. Während er die meiste Verbreitung unter progressiven Vertretern der Sonder- und Sozialpädagogik findet, ist er etwa im Bereich der Medizin und der Psychiatrie kaum bekannt. In der Terminologie der Neurologie würde man unter einer kognitiven Behinderung im Wortsinn dagegen auch den isolierten Ausfall einer kognitiven Funktion, etwa eine starke Störung der Merkfähigkeit, verstehen wie sie etwa durch eine Schädigung des Gehirns hervorgerufen werden kann. In den Alltagssprachgebrauch außerhalb der Fachwelt hat der Begriff \"kognitive Behinderung\" noch keinen Einzug gehalten.", "section_level": 3}, {"title": "Alternativbegriff „Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung“.", "content": "Ein Trend ist erkennbar, das Wort „Behinderung“ generell zu meiden und durch das Wort „Beeinträchtigung“ zu ersetzen. Demnach würden sprachlich aus „Menschen mit einer geistigen Behinderung“ „Menschen mit einer kognitiven (oder mentalen) Beeinträchtigung“. So Sprechende und Schreibende verkennen allerdings, dass das deutsche Sozialrecht eine scharfe Grenze zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zieht. Diese Grenze verteidigte Peter Masuch, Präsident des Bundessozialgerichts, auf dem Werkstättentag 2016 in Chemnitz: „Während [...] der Mensch ohne Behinderung sich wegen des Nachrangs der Sozialhilfe selber helfen kann und muss, bedarf der Mensch mit Behinderung der Unterstützung durch Mitmenschen und Gesellschaft.“ So sind beispielsweise Beschäftigte in einer Werkstatt für behinderte Menschen zuverlässig vor Arbeitslosigkeit geschützt, nicht aber Menschen unterhalb des gesetzlichen Renteneintrittsalters, denen bescheinigt wurde, zumindest teilweise erwerbsfähig zu sein. Hintergrund der Aussage Masuchs ist die Absicht, den Personenkreis, der sich rechtwirksam auf die UN-Behindertenrechtskonvention berufen können soll, in Grenzen zu halten. Wer Menschen mit einer Behinderung als „beeinträchtigt“ oder auch „benachteiligt“ bezeichnet, verunklart, ob bzw. inwieweit Vorschriften des Sozialgesetzbuchs auf die betreffenden Personen anwendbar sind, da nicht jede, sondern nur eine \"dauerhafte und gravierende\" Beeinträchtigung rechtlich als „Behinderung“ gilt. Beim Begriff „Beeinträchtigung“ wird (Kategorie „Dauerhaftigkeit)“ verunklart, dass z. B. Menschen mit einer wahrscheinlich mittelfristig ausheilenden Fraktur (anders als Menschen mit einer Behinderung) nur vorübergehend auf Barrierefreiheit angewiesen sind, während z. B. Personen, die einen Kinderwagen schieben, nicht „gravierend“ durch Drehtüren beeinträchtigt sind.", "section_level": 3}, {"title": "Alternativbegriff „Praktisch Bildbare“.", "content": "Im Land Hessen wurde 1962 offiziell eine neue Schulform eingerichtet, die „Schule für Praktisch Bildbare (Sonderschule)“. Durch diese neue Schulform wurde nicht nur anerkannt, dass auch Menschen, die aller Voraussicht nach nie lesen, schreiben und rechnen können werden, ein Recht auf Bildung besitzen, wenn sich diese auch weitgehend auf praktische Fertigkeiten beschränkt, die die betreffenden Menschen erlernen können. Zugleich wird durch die Begriffswahl sprachlich das Wortfeld „Behinderung“ gemieden. Der Begriff „praktisch Bildbare“ ist bis heute im amtlichen Sprachgebrauch in Hessen üblich.", "section_level": 3}, {"title": "Alternativbegriff „Menschen mit Lernschwierigkeiten“.", "content": "Die Self-Advocacy-Bewegung (Selbstvertretung behinderter Menschen), in Deutschland am stärksten vertreten durch den Verein People First e.V., lehnt den Ausdruck „geistige Behinderung“ ebenfalls aufgrund der ihm zugeschriebenen Diskriminierung ab und setzt sich für seine Abschaffung ein. Sie fordert, den Begriff „Menschen mit Lernschwierigkeiten“ zu verwenden und damit den Unterschied zu Menschen mit Lernbehinderungen aufzuheben, weil es so etwas wie „geistige Behinderung“ gar nicht gebe. Der Unterschied zwischen Sachverhalten, die üblicherweise als „geistige Behinderung“ bezeichnet werden, und üblicherweise als „Lernbehinderung“ bezeichneten Sachverhalten wird dabei bewusst verwischt. Andere Selbsthilfegruppen haben den Impuls von „Mensch zuerst“ wohlwollend aufgegriffen: Der Begriff „Menschen mit Lernschwierigkeiten“ hat auch Eingang in wissenschaftliche Studien gefunden. Einige Ortsverbände der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung haben, aufgrund ihrer Öffnung für andere Behindertenrichtungen, den Begriff „geistige“ aus ihrem Namen gestrichen, während andere bei der alten Bezeichnung geblieben sind. In einer von der Bundesvereinigung Lebenshilfe herausgebrachten Informationsbroschüre wird bereits eingeräumt, dass sei und man es nur so lange weiter verwende, bis ein besserer Begriff gefunden wird. Die \"Lebenshilfe Österreich\" hat sich bereits dazu entschlossen, sich auf Bundesebene nunmehr „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung“ zu nennen und auf das „geistiger“ vollständig zu verzichten. Momentan wird über Alternativen nachgedacht; es soll basiert. Auch andere Selbsthilfeorganisation halten den Kompromiss für akzeptabel, den Begriff „Behinderung“ (ohne Attribut) beizubehalten, zumal er ein Schlüsselbegriff des deutschen Sozialrechts sei, ohne dessen Benutzung man keine brauchbaren Aussagen über die Rechtslage machen könne. Ein Problem bei dem völligen Verzicht auf das Wortfeld „Behinderung“ im Zusammenhang mit dem Begriff „Menschen mit Lernschwierigkeiten“ besteht darin, dass einer Studie zufolge 20 bis 25 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland von „Lernschwierigkeiten“ betroffen sein sollen. Die meisten dieser jungen Menschen gelten nicht als behindert. Eigentlich werden von Psychologen „eher temporäre, partielle und leichtere Formen der Lernerschwernis“ als „Lernschwierigkeiten“ bezeichnet. Wenn die Formulierung „Mensch mit Lernschwierigkeiten“ im Sinne von „Mensch zuerst“ zum gängigen Sprachgebrauch wird, versteht z. B. nur derjenige, der weiß, dass Ausbildungsgänge zum Fachpraktiker in der Regel nicht für Menschen mit geistigen Behinderungen geeignet sind, auf Anhieb, dass mit der Aussage: „Die Ausbildung zum/zur ‚Fachpraktiker/-in Service in sozialen Einrichtungen‘ dauert zwei Jahre und richtet sich an Haupt- und Förderschüler/-innen ab 16 Jahren mit Lernschwierigkeiten“ geistig behinderte Schulabsolventen nicht mitgemeint sind. (An anderer Stelle im zitierten Text ist allerdings davon die Rede, dass der Ausbildungsgang „jungen, lernbehinderten [sic!] Menschen eine echte Chance auf dem 1. Arbeitsmarkt ermöglichen“ solle).", "section_level": 3}, {"title": "Alternativbegriffe „anders Begabte“ und „Menschen mit besonderen Fähigkeiten“.", "content": "Zunehmend werden Menschen mit einer geistigen Behinderung von institutioneller Seite als „anders Begabte“ oder als „Menschen mit besonderen Fähigkeiten“ bezeichnet. Diese Bezeichnung ist durchaus ernsthaft gemeint. Anerkannt ist das künstlerische Schaffen geistig behinderter Menschen, dessen Ergebnisse dem Sammelbegriff \"Art brut\" zugeordnet werden. Es gibt eine Reihe von Ansätzen, das kreative und künstlerische Potenzial geistig Behinderter gesellschaftlich bewusst zu machen und zu fördern. So ist das Projekt „Spinnst du?“, in dem geistig Behinderte künstlerisch aktiv werden, mit dem „Förderungspreis für Kunst- und Kulturprojekte zur Integration von Menschen mit Behinderung 2006“ der Republik Österreich und mit einem Preis der Unruhe Privatstiftung der „SozialMarie 2008“ ausgezeichnet worden. Diese Begriffe haben sich im Alltagsgebrauch der Mehrheitsbevölkerung allerdings noch nicht durchgesetzt. Allerdings besteht die Gefahr einer Euphemismus-Tretmühle und, dass der Begriff „Menschen mit besonderen Fähigkeiten“ auf herkömmliche Weise interpretiert wird. Mit diesem Begriff werden traditionell eher Hochbegabte und Menschen mit ausgeprägten Spezialtalenten bezeichnet.", "section_level": 3}, {"title": "Länderspezifische Situation.", "content": "Während ein hoher medizinischer und pädagogischer Standard und ein verbessertes Wissen um Entwicklungsmöglichkeiten es Menschen mit geistiger Behinderung mittlerweile in vielen Ländern ermöglicht, ein gutes und langes Leben zu führen, sieht es in manchen Regionen dahingehend noch sehr schlecht aus. In Russland beispielsweise wird auch heute noch Eltern eines behinderten Kindes geraten, es in ein Heim zu geben. Durch unzureichende personelle und materielle Ausstattung, Mangelernährung und wenig Bewegungsfreiheit und so gut wie keine pädagogische Zuwendung, Förderung und Therapie werden viele Entwicklungsschritte nicht erreicht (Laufen und Sprechen). Oftmals versterben die Kinder bereits vor dem Erreichen der Pubertät, da sie medizinisch kaum oder ungenügend behandelt werden. Eine Schulbildung ist wenn überhaupt nur für leicht beeinträchtigte Kinder und Jugendliche vorgesehen und Arbeitsmöglichkeiten für erwachsene Menschen mit Behinderung sind nur sporadisch vorhanden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Begriff geistige Behinderung (auch „geistige Zurückgebliebenheit“ und „mentale Retardierung“) bezeichnet einen andauernden Zustand deutlich unterdurchschnittlicher kognitiver Fähigkeiten eines Menschen sowie die damit ggf. verbundenen Einschränkungen seines Gefühlslebens und Verhaltens sowie motorischer Fähigkeiten.", "tgt_summary": "智能障碍(英语:Intellectual disability,缩写为 ID;或 general learning disability;或mentally retarded,缩写为MR),又称智能发展迟缓、智障、弱智,是指在一般的金钱管理、阅读识字、计算、日常生活等需要使用脑袋思考的行为,是指资质、能力迟缓的表现,大多都为印象或比较下才可得到的结果。 智能障碍的成因分为先天和后天两种。先天的智能障碍可能是由于染色体异常;而后天的成因则可能是脑部受到损伤(例如:车祸),或是受到外在事物的刺激(例如:不客观的评价也可能导致智力障碍)。", "id": 568960} {"src_title": "Carol Channing", "tgt_title": "卡罗尔·钱宁", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Carol Channing war die Tochter eines Zeitungsredakteurs und hatte deutsche sowie afroamerikanische Vorfahren. Nachdem sie das Bennington College nach einem Jahr verließ, stand sie seit Anfang der 1940er-Jahre in New York als Theaterschauspielerin auf der Bühne. Den Durchbruch feierte Channing ab 1949 mit dem Erfolgsmusical \"Blondinen bevorzugt\" in der Rolle der materialistischen Blondine \"Lorelei Lee\". In der gleichnamigen Verfilmung von Howard Hawks übernahm allerdings Marilyn Monroe ihre Rolle. Channing setzte ihre Broadway-Karriere fort und erhielt für ihre Auftritte in \"The Vamp\" (1954) und \"Show Girl\" (1961) jeweils Nominierungen für den Tony Award. Ihren wahrscheinlich größten Erfolg feierte sie in der Originalproduktion des Musicalklassikers \"Hello, Dolly!\" (1964), in welcher sie die Heiratsvermittlerin \"Dolly Gallagher Levi\" spielte. Sie verkörperte diese Rolle, die ihr den Tony Award einbrachte, anschließend in über 5000 Aufführungen und belebte sie im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neu. Zu ihren Markenzeichen gehörten die raspelige Stimme und ihr großes Lächeln. 1995 erhielt sie einen weiteren Tony Award für ihr Lebenswerk und fand auch Aufnahme in die American Theatre Hall of Fame. Noch mit über 90 Jahren trat sie mit einem Bühnenprogramm auf, in dem sie Anekdoten aus ihrem Leben und Songs aus ihren Musicals sang. Neben ihrer umfangreichen Arbeit am Broadway trat sie zwischen 1950 und 2006 auch in insgesamt rund 30 Film- und Fernsehproduktionen auf. Für ihre Rolle in \"Modern Millie – Reicher Mann gesucht\" (1967) an der Seite von Julie Andrews erhielt sie eine Auszeichnung mit dem Golden Globe Award sowie eine Oscar-Nominierung als Beste Nebendarstellerin. Channing war insgesamt viermal verheiratet; ihre ersten beiden Ehen wurden geschieden, ihre letzten beiden Ehemänner überlebte sie. Ihr Sohn ist der Cartoonist Channing Carson. 2002 veröffentlichte sie ihre Autobiografie \"Just Lucky I Guess\", ein Dokumentarfilm über ihr Leben entstand 2012 unter dem Titel \"Larger Than Life\". Sie starb im Januar 2019, rund zwei Wochen vor ihrem 98. Geburtstag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carol Elaine Channing (* 31. Januar 1921 in Seattle, Washington; † 15. Januar 2019 in Rancho Mirage, Kalifornien) war eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin, die als Legende des New Yorker Broadways gilt.", "tgt_summary": "卡罗尔·伊莱恩·钱宁(英语:Carol Elaine Channing,1921年-1月31日-2019年-1月15日),或译卡洛·香宁,是一名美国女演员。1964年,她凭借《你好,多莉!》夺得托尼奖最佳音乐剧女演员奖,后来又在其他作品中多次扮演多莉。她也是一名很成功的电影演员,1967年凭借《蜜莉姑娘》中的演出获得金球奖最佳电影女配角奖及奥斯卡最佳女配角奖提名。此外,她也曾出演多部电视剧。", "id": 619294} {"src_title": "Ace Attorney", "tgt_title": "逆转裁判系列", "src_document": [{"title": "Produktions- und Veröffentlichungsgeschichte des Spiels.", "content": "Die Serie hat ihren Ursprung auf dem Game Boy Advance, für den 2001 und nur in Japan das erste Spiel der Reihe, \"Gyakuten Saiban\", erschien. Diesem folgten dann bis 2004 zwei weitere Teile. Ab 2005 wurde diese abgeschlossene Trilogie für den Nintendo DS wiederveröffentlicht, der erste Teil unter dem Titel \"Gyakuten Saiban: Yomigaeru Gyakuten\" (). Diese neuen, erweiterten Nintendo-DS-Fassungen nutzen des Weiteren die Möglichkeiten der neuen Plattform (Mikrophon, Touchscreen, beide Bildschirme) und bieten exklusive Inhalte. Diese Nintendo-DS-Spiele wurden schließlich auch unter dem Titel \"Ace Attorney\" im Westen veröffentlicht. Die erste Trilogie beinhaltet zudem den Namen der Hauptfigur \"Phoenix Wright\" im Titel. In Japan erschien die \"Phoenix-Wright\"-Trilogie 2005 bis 2006 auch als Umsetzung für Windows. 2019 wurde die Trilogie für die PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch und erneut für Windows veröffentlicht. Bislang erschienen in Deutschland sechs Teile der Reihe, \"\" und dessen Nachfolger \"Phoenix Wright: Ace Attorney – Justice for all\" und \"Ace Attorney: Apollo Justice\", alle für den Nintendo DS. Kurioserweise wurde der vierte Teil, \"Ace Attorney: Apollo Justice\", in Europa rund ein halbes Jahr vor dem dritten Teil veröffentlicht. Eine Veröffentlichung des dritten Spieles \"Phoenix Wright: Ace Attorney: Trials and Tribulations\" erschien daher einige Zeit als fraglich. Jedoch wurde das Spiel schließlich im Sommer 2008 durch die Produzentin der \"Ace-Attorney\"-Reihe, Minae Matsukawa, im Gespräch mit Nintendo of Europe offiziell angekündigt und am 3. Oktober 2008 schließlich in Europa (auch mit deutscher Lokalisierung) unter dem Namen \"Ace Attorney: Trials and Tribulations\" veröffentlicht. Der fünfte Teil der Reihe, \"Gyakuten Saiban 5\", wurde bereits am 22. Mai 2007 von Capcom angekündigt, wobei weiter gehende Informationen diesbezüglich jedoch ausblieben. Zudem erschien am 27. Mai 2009 das Spiel \"Gyakuten Kenji\" () für den Nintendo DS in Japan. Dabei handelt es sich um einen Ableger der Hauptserie, der den Staatsanwalt Miles Edgeworth und den Ermittler Dick Gumshoe thematisiert. 2009 wurde dieser Ableger mit dem lokalisierten Titel \"Ace Attorney Investigations: Miles Edgeworth\" auch offiziell für den Westen angekündigt. Das Spiel erschien im Februar 2010 in den USA und Europa (allerdings nur auf Englisch). \"Ace Attorney 5\" bietet, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, eine komplette Sprachausgabe. Dafür wurden die serientypischen Soundeffekte aufgegeben. Protagonist Phoenix Wright hat eine neue Partnerin an seiner Seite, Kokone Kizuki. Der fünfte Teil der Hauptserie erschien 2013 für den Nintendo 3DS. Der Spin-off-Titel, \"Dai Gyakuten Saiban: Naruhodō Ryūnosuke no Bōken\", erschien am 7. Juli 2015 in Japan. Eine Veröffentlichung außerhalb Japans ist aktuell nicht geplant. Der sechste Teil der Reihe, \"Gyakuten Saiban 6\", wurde am 1. September 2015 angekündigt und erschien in Japan am 9. Juni 2016. Zeitgleich gab Capcom über den offiziellen Twitter-Account der Reihe bekannt, den neuen Teil auch im Westen zu veröffentlichen. Er erschien unter dem Namen \"Ace Attorney: Spirit Of Justice\" am 8. September 2016 in Nordamerika und Europa. In diesem Spiel der Reihe treten Phoenix Wright, Apollo Justice, Klavier Gavin, Maya Fey und Miles Edgeworth als wiederkehrende Charaktere auf.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Die Spiele sind grafisch in einem Anime-Stil gehalten. Die Fälle (vier oder fünf pro Spiel, mit nur einer Ausnahme Mordfälle) folgen einer linearen Handlung, die im fortlaufenden Spielverlauf zunehmend spannender, länger, komplexer und anspruchsvoller wird. Quer durch alle Spiele besteht ein roter Handlungsfaden. Die Spiele spielen in einer nicht näher genannten japanischen Großstadt (die US-Lokalisierung verlegte das Setting kurzerhand nach Los Angeles). Zu Beginn des ersten Spieles schlüpft man als Spieler in die Rolle des jungen Strafverteidigers \"Phoenix Wright\" (im Original:, \"Naruhodō Ryūichi\"), der soeben sein Studium beendet hat und noch keinerlei Berufserfahrung besitzt. Bereits das erste Mandat beschert Phoenix Wright einen Mordfall und die Verteidigung eines unter Mordverdacht stehenden Freundes. Weite Teile der Spiele bestehen aus Gesprächen und Wortgefechten, denen Aufmerksamkeit entgegengebracht werden sollte. Des Weiteren ist es nötig, direkt zu ermitteln, etwa in der Strafanstalt, dem Tatort et cetera, um Beweise zu finden und Zeugen zu befragen. Hat man genug Beweise in der Hand, geht es zur ersten Gerichtsverhandlung. Dabei liefert man sich Wortgefechte mit Anklägern (Staatsanwälten), dem Richter und nimmt Zeugen ins Kreuzverhör. Um die Lügen und Lücken in den Aussagen aufzudecken, müssen dem Gericht passende bzw. entgegenstehende Beweise vorgelegt werden. In fast jedem Fall steht dem Spieler ein Helfer zur Verfügung, der Phoenix Wright mit Tipps zum Geschehen oder einer „speziellen Fähigkeit“ unterstützt. So können die Mitglieder der Fey-Familie Maya und Pearl den Geist unter anderem von Mia Fey beschwören, die ihm hilfreiche Tipps gibt, währenddessen Ema Skye als eine Art wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. im Verlauf der Spielserie als Ermittlerin der Polizei mit Fingerabdruckpulver und einem Röntgengerät arbeitet. Inspektor Dick Gumshoe wiederum bietet dem Spieler in ausgewählten Fällen Zugriff auf einen Metalldetektor oder einen Polizeispürhund. Der Spieler erhält in allen Fällen auch eine eingehende Einführung in den Umgang mit den Utensilien. Die zu lösenden Mordfälle sind logisch, aber nicht realistisch gehalten. Neben dem etwas ungewöhnlichen Justizsystem, bei dem der Angeklagte umgekehrt seine Unschuld beweisen muss und Zeugenaussagen selbst nach mehreren nachgewiesenen Falschaussagen noch Gültigkeit besitzen, kommen doch sehr viele skurrile und unrealistisch comichafte Charaktere vor, z. B. muss Phoenix Wright auch einen Papagei und die Puppe eines Bauchredners befragen. Ein weiterer zentraler Punkt sind übernatürliche Elemente, so werden bestimmte Personen in der Umgebung des Protagonisten mehrere Male vom Geist seiner verstorbenen Kollegin Mia Fey (, \"Ayasato Chihiro\") besessen. Außerdem gibt es ab dem zweiten Spiel die Möglichkeit, mit einem Magatama (einer Art Glücksbringer) sogenannte „Psychoblockaden“ in den Unterhaltungen zu entdecken und mit Hilfe von gesammelten Beweisstücken Schritt für Schritt zu durchbrechen, um an neue Informationen zu gelangen. Auch die Persönlichkeiten der „normalen“ Charaktere sind meistens etwas überzogen dargestellt und geben der ganzen Reihe einen durchaus erwünschten Surrealismus. Einige Beispiele dafür sind eine im Gerichtssaal peitschenschwingende Staatsanwältin, ein voreiliger Richter (durch seine leichte Naivität dient dieser als eine Art FAQ, da gelegentlich bestimmte Fachbegriffe und Sachverhalte, die der Spieler vielleicht nicht kennt, erörtert werden), oft extravagante Zeugen bzw. Verdächtige, oder ein einfältiger Inspektor. Doch gerade diese Gestaltung der Charaktere und die oft amüsanten Unterhaltungen sind nicht unbedeutend für den Erfolg der gesamten Serie. Spielerisch ist die Reihe ein klassisches Point-and-Click-Adventure (gesteuert mit dem DS-Stylus) und Japanisches Adventure (mit den typischen langen Gesprächen und animierten Charakteren). Ab dem vierten Spiel der Reihe \"Ace Attorney: Apollo Justice\" (, \"Odoroki Hōsuke\") und dem Remake der ersten drei Teile für den Nintendo DS werden die Fähigkeiten des Handhelds vollständig ausgeschöpft (Mikrofon, Touchpad). So hat man unter anderem die Möglichkeit, an passenden Stellen selbst „Moment mal!“, „Einspruch!“ oder „Nimm das!“ zu rufen. Um das Spiel anspruchsvoller zu gestalten, stehen dem Spieler während einer Gerichtsverhandlung oder dem Durchbrechen der Psychoblockaden nur eine gewisse Anzahl von Fehlversuchen zur Verfügung, die durch einen Lebensbalken oder Ausrufezeichen (Phoenix Wright: Ace Attorney) symbolisiert werden. Wie viel Lebensenergie der Spieler für einen Fehlversuch abgezogen bekommt, hängt von der Art des Fehlers ab: falsche Verdächtigungen können das Spiel sofort beenden, während ein falsch vorgelegter Beweis „nur“ mit etwa 20 Prozent Abzug bestraft wird. Ein Fehlversuch wird durch das Spiel angezeigt, indem der Richter während der Gerichtsverhandlung eine Strafe gegen Phoenix Wright ausspricht. Auch beim Durchbrechen der Psychoblockaden kann der Spieler Lebensenergie verlieren, indem er einen falschen Beweis vorzeigt. Ist die Lebensleiste komplett geleert, ist das Spiel an dieser Stelle beendet. War der Spieler zu diesem Zeitpunkt vor Gericht, ist der Prozess verloren und man muss von vorne beginnen. Versuchte der Spieler, die Psychoblockade zu durchbrechen, muss er ebenfalls von vorne beginnen und hat nur noch einen Fehlversuch übrig. Um Lebensenergie wiederherzustellen, muss der Spieler die Blockaden erfolgreich knacken, dann erhält er 50 % der Energie zurück. Verlorene Lebensenergie vor Gericht wird prinzipiell in die Ermittlungsphase übernommen. In Folgen ohne Psychoblockaden füllt sich die Lebensenergie bei jedem automatischen, vom Spiel vorgegebenen Speicherpunkt von selbst vollständig auf.", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Da sich \"Gyakuten Saiban\" in Japan größter Beliebtheit erfreut, erscheint dort auch eine offizielle Manga-Reihe. Diese stammt vom Autor Kenji Kuroda (bekannt durch \"Cunning Girl\") und dem Zeichner Kazuo Maekawa (u. a. \"Shurabaka!\"). Die Reihe startete 2006 in der Seinen-Anthologie \"Bessatsu Young Magazine\" des Verlages Kōdansha. Des Weiteren erschienen von diesem \"Phoenix Wright\"-Manga bislang vier zusammenfassende Tankōbons. Eine westliche Veröffentlichung dieser offiziellen Manga-Serie fand bislang nicht statt. Allerdings wurde 2008 in den USA der Band \"Official Casebook Vol. 1 – The Phoenix Wright Files\" veröffentlicht. Dieser, in Japan ursprünglich 2006 erschienene Band, bietet zahlreiche, vor allem heitere, Dōjinshi, Anfang 2009 folgte \"Official Casebook Vol. 2 – The Miles Edgeworth Files\".", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Am 11. Februar 2012 startete eine Realverfilmung unter der Regie von Takashi Miike in den japanischen Kinos, basierend auf der Handlung des ersten Spiels. In Deutschland wurde der Film auf dem Fantasy Filmfest 2012 gezeigt und 2013 auf DVD und Blu-ray veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Anime-Serie.", "content": "Das Animationsstudio A-1 Pictures adaptierte die Spielereihe als Anime-Fernsehserie \"Gyakuten Saiban – Sono „Shinjitsu“ Igi Ari!\" (). Regie führt Ayumu Watanabe, während das Character Design und die Animationsleitung von Keiko Ōta und Kōji Watanabe stammt. Autor war Atsuhiro Tomioka und die verantwortlichen Produzenten sind Koji Nagai und Masanori Miyake. Die Musik komponierte Kaoru Wada. Die Handlung der etwa 25 Minuten langen Folgen dreht sich wie die Spiele um die ersten Fälle des jungen Anwalts Phoenix Wright. Die Verbrechen spielen sich oft in seinem persönlichen Umfeld ab und konfrontiert ihn schnell mit seinem Rivalen, dem Staatsanwalt Miles Edgeworth. Die 24 Folgen umfassende Serie wurde vom 2. April bis 24. September 2016 auf Yomiuri TV ausgestrahlt. Crunchyroll streamte die Serie parallel zur japanischen Ausstrahlung als Simulcast weltweit außerhalb Asiens auch mit deutschen Untertiteln als \"Ace Attorney.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Ace Attorney (\"Anwaltsass\") ist eine populäre japanische Videospielserie von Capcom. In Japan ist die Reihe bekannt als Gyakuten Saiban (, dt. etwa: „Wendung im Gerichtsverfahren“). In den Spielen übernimmt man jeweils die Rolle eines Strafverteidigers, wobei einem die Aufgabe zuteilwird, die Unschuld des eigenen Mandanten zu beweisen. Neben den Gerichtsverhandlungen ist ein wesentlicher Teil der Spiele die Ermittlung und Detektivarbeit. Bezüglich des Genres ist die \"Ace-Attorney\"-Reihe sowohl eine Gerichtssimulation als auch ein Adventure (japanisches Adventure). Die gesamte Serie gilt als äußerst erfolgreich. Laut Capcom wurden bis Ende Dezember 2019 weltweit mehr als 7,3 Millionen Exemplare der Reihe verkauft. 2006 wurde das Spiel als Manga adaptiert, 2012 erschien ein Film von Takashi Miike, der auf der Videospielserie basiert und 2016 eine Anime-Serie, die auch deutsch untertitelt gestreamt wird.", "tgt_summary": "是卡普空制作的法庭战斗冒险游戏,游戏中玩家扮演辩护律师,通过侦查收集证据,然后在假想规则的日本法庭上质疑检察官和证人的证词来为嫌疑人获得「无罪」的判决作为胜利目的。", "id": 2994066} {"src_title": "José María Calatrava", "tgt_title": "何塞·马里亚·卡拉特拉瓦", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium und spanischer Unabhängigkeitskrieg.", "content": "Nach der Schulausbildung absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften. Während der Zeit der Besetzung Spaniens durch Frankreich und des Spanischen Unabhängigkeitskrieges war er aktives Mitglied der Obersten Junta von Extremadura (\"Junta Suprema de Extremadura\"), die ihn 1810 auch zum Mitglied der Cortes von Cádiz wählte. Nach der Wiederherstellung der Monarchie und der absoluten Macht von König Ferdinand VII. wurde er festgenommen und anschließend zu einer Haftstrafe in Melilla verurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Spanische Revolution und Ministerpräsident.", "content": "Erst im Zuge der Spanischen Revolution von 1820 (\"Trienio Liberal\") wurde er aufgrund einer Amnestie aus der Haft entlassen und im Anschluss daran zunächst zum Mitglied des Magistrats des Oberstem Gerichts (Tribunal Suprema de España) ernannt. Zwischen 1822 und 1823 wurde er dann zum Minister für Gnadengesuche und Justiz (\"Ministro de Gracia y Justicia\") berufen. Zugleich war er Mitglied des Parlaments (\"Cortes\"). Nach dem Ende dieser liberalen dreijährigen Regierungszeit und der erneuten Machtfestigung König Ferdinands VII. war er zusammen mit seinem Bruder Ramón María de Calatrava, einem späteren Schatzminister, gezwungen ins Exil nach England zu gehen. Calatrava konnte erst 1834 nach dem Tode König Ferdinands und dem Beginn der Herrschaft der Regentin Maria Christina von Sizilien im September 1833 nach Spanien zurückkehren. 1836 wurde er wieder zum Richter am Obersten Gericht ernannt. Am 14. August 1836 wurde er nach dem Aufstand von La Granja de San Ildefonso als Nachfolger von Francesco Xavier de Isturiz zum Ministerpräsidenten Spaniens (\"Presidente de Gobierno\") berufen. Als solcher berief er sogleich Juan Álvarez Mendizábal zum Schatzminister um dessen Reformen des öffentlichen Eigentums zu vollenden. Zugleich bemühte sich seine Regierung um einige Änderungen der Verfassung nach französischem Vorbild. Nach etwas mehr als einem Jahr wurde er dann am 18. August 1837 von Baldomero Espartero als Ministerpräsident abgelöst. Während seiner Amtszeit war er außerdem als Staatsminister (\"Ministerio de Estado\") für auswärtige Angelegenheiten zuständig. Am 22. September 1837 wurde er zum Abgeordneten des Parlaments (\"Congreso de los Diputados\") gewählt, wo er bis zu seinem Tod abwechselnd die Wahlkreise von Madrid, Castellón und Badajoz vertrat. Zeitweise war er von September bis November 1839 auch als Präsident des Deputiertenkongresses tätig und im Anschluss daran Präsident des Obersten Gerichts.", "section_level": 2}], "src_summary": "José María Calatrava (* 26. Februar 1781 in Mérida; † 16. Januar 1846 in Madrid) war ein spanischer Rechtswissenschaftler, Politiker und Ministerpräsident Spaniens (\"Presidente de Gobierno\").", "tgt_summary": "何塞·马里亚·卡拉特拉瓦(,1781年-2月26日-1846年-1月16日)是19世纪西班牙法学家和政治人物。", "id": 2656686} {"src_title": "200 Pounds Beauty", "tgt_title": "醜女大翻身", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Han-na ist eine gute Sängerin, arbeitet jedoch im Telefonsexbereich. Zusätzlich liefert sie die Stimme für den bekannten Popstar Ammy. Han-na hat ein enormes Übergewicht und kann von daher nicht in der Öffentlichkeit als Sängerin auftreten, obwohl ihre Stimme sehr gut ankommt. Insgeheim liebt sie den Musikproduzenten Sang-jun. Dadurch erträgt sie ihr Schicksal. Bis eines Tages sie zufälligerweise mitbekommt, dass sie eigentlich nur wegen ihrer Stimme noch geduldet wird. Sie plant, sich das Leben zu nehmen. Es kommt jedoch anders und per Zufall landet sie bei einem ihrer Telefonsexkunden, der Schönheitschirurg von Beruf ist. Sie bringt ihn dazu, sie zu operieren und nach einer längeren Pause und Rehabilitation erscheint Hanna als eine nicht wieder zu erkennende Person wieder. Nicht mal ihre beste Freundin Jung-min erkennt sie wieder. Sie öffnet sich jedoch ihrer Freundin und gemeinsam erfinden sie eine neue Identität für Han-na. Von nun an nennt sie sich Jenny und gibt sich als Amerikanerin koreanischer Herkunft aus. Sie geht auch zu einem Vorsingen für den Popstar Ammy, welches ihr aber einen eigenen Plattenvertrag einbringt. Sie unterzeichnet bei Sang-jun einen Vertrag und singt als ihr Debütlied das Lied „Maria“. Währenddessen ist Ammy verzweifelt auf der Suche nach Han-na, da sie ihre Stimme wieder benötigt. Deswegen beginnt sie auch, sich um den Vater von Han-na zu kümmern, in der Hoffnung dadurch an Han-na heranzukommen. Durch Verstrickungen wird ihr dann aber klar, dass die neue Jenny Han-na ist. Ebenfalls realisiert Sang-jun, dass Jenny, zu der er sich sehr hingezogen fühlt, die alte Han-na ist. Er eröffnet ihr, dass er auf jeden Fall eine Platte mit ihr aufnehmen wird, aber er distanziert sich von ihr. Daraufhin bricht für Han-na eine Welt zusammen. Sie hat die enorme Bürde der Schönheitschirurgie auf sich genommen, hat ihren gesamten Körper und ihre Diät geändert, bloß um am Ende zu erkennen, dass es umsonst war. An ihrem Konzert gibt sie daraufhin bekannt, dass sie in Wahrheit nicht die Jenny ist, sondern die Han-na. Durch ihr tränenreiches Geständnis gerührt beginnen die Zuschauer „Macht nichts!“ zu rufen. Am Ende nimmt Han-na als Kang Han-na eine neue Platte auf. Sie hat durch ihre Geschichte viele Fans gewonnen, jedoch gibt es immer noch Neider, die ihr das Leben schwer machen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Außerhalb Asiens wurde \"200 Pounds Beauty\" lediglich auf einigen Festivals vorgeführt, ohne von den Medien besonders beachtet zu werden. Die schauspielerischen Leistungen, vor allem von Hauptdarstellerin Kim Ah-jung, wurden generell gut bewertet. Der All Movie Guide kritisiert jedoch, dass der Film sich nicht sachlich genug mit dem ernsten Thema der Schönheitsoperationen beschäftige. Auch Jay Seaver von eFilmCritic.com zieht das Fazit, dass der Film sich zwar Mühe gebe, aber trotzdem nicht ganz funktioniere. James Mudge von BeyondHollywood.com bezeichnet \"200 Pounds Beauty\" hingegen als eine der besten südkoreanischen romantischen Komödien der letzten Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Das Titellied des Films ist eine Coverversion des Liedes „Maria“ von der Band Blondie. Die Schauspielerin Kim Ah-jung singt das Lied selbst.", "section_level": 1}], "src_summary": "200 Pounds Beauty () ist ein südkoreanischer Spielfilm aus dem Jahr 2006. Der Film ist als eine romantische Komödie angelegt und basiert auf einem japanischen Manga von Yumiko Suzuki. Der Film hatte in Südkorea mehr als 6,6 Millionen Kinobesucher und markierte den Durchbruch der Hauptdarstellerin Kim Ah-jung.", "tgt_summary": "《丑女大翻身》(,英语:200 Pounds Beauty)是一部2006年上映的韩国电影,改编自铃木由美子的漫画《》。片名「」直译为《美女多烦恼》。描述一名外貌欠佳的女子接受改造一跃成名的故事。2009年5月30日,于周六下午16点30分在纬来电影台首播。", "id": 1446122} {"src_title": "Jiufen", "tgt_title": "九份", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Während der Anfänge der Qing-Dynastie bestand der Ort aus neun Haushalten. Versorgungslieferungen kamen über den Seeweg, von denen der Ort jeweils „neun Teile“ anforderte. Jiufen (auf Chinesisch „neun Teile“) wurde somit später zum Namen des Ortes. Jiufen war bis 1893, als Gold in seiner Nähe entdeckt wurde, ein abgeschiedener Ort. Der anschließende Goldrausch ließ den Ort schnell zu einer Stadt anwachsen und erreichte seinen Höhepunkt unter der japanischen Herrschaft. Man trifft heute noch auf Spuren der japanischen Vergangenheit, wie z. B. das Kronprinzenchalet im nahen Ort Jinguashi (), das in Erwartung des Besuches des japanischen Kronprinzen von der Bergwerksgesellschaft Tanaka gebaut wurde. In den 1930er Jahren nahm der Goldbergbau ab und der Kupferabbau zu. Während des Zweiten Weltkrieges wurde in Jinguashi das Kriegsgefangenenlager Kinkaseki errichtet, in dem etwa 1000 alliierte (hauptsächlich britische) Kriegsgefangene aus Singapur interniert wurden, welche unter unmenschlichen Bedingungen im nahen Kupferbergwerk arbeiten mussten. Ein Drittel der Kriegsgefangenen überlebte den Krieg nicht. Die Erzförderung nahm nach dem Zweiten Weltkrieg ab, bis das Bergwerk schließlich 1971 geschlossen wurde. Jiufen verlor schnell an Bedeutung und geriet zeitweise in Vergessenheit.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Jiufen wurde 1989 zu neuem Leben erweckt, als der Regisseur Hou Hsiao-hsien mit seinem Film \"Die Stadt der Traurigkeit\" einen Kassenschlager landete. Dieser Film behandelte zum ersten Mal den sogenannten Zwischenfall vom 28. Februar 1947 – die blutige Niederschlagung von Unruhen in der taiwanischen Bevölkerung durch die neuangekommenen Nationalchinesen. Dieser Vorfall galt bis dato als Tabuthema und wurde in der Öffentlichkeit kaum thematisiert. Die nostalgischen Filmszenen, die in Jiufen gedreht wurden, sowie das anschließende Medienecho führten Anfang der 90er Jahre zu einem Boom, da die Stadt zahlreiche Touristen anzog. Etliche Cafés im chinesischen Retro-Stil, Teehäuser und Souvenirläden wurden eröffnet, deren Namen oftmals auf den Film „City of Sadness“ anspielten. Gegenwärtig ist Jiufen ein beliebtes Touristenziel Taiwans und zieht viele Wochenendausflügler aus Taipeh an. Auch bei japanischen Touristen ist es beliebt, wegen des Gerüchtes, dass das Stadtzentrum 2001 für den Anime-Film \"Chihiros Reise ins Zauberland\" Modell stand. Dies wurde allerdings von Miyazaki selbst verneint. Die umgebenden Berge sind mit Wanderwegen gut erschlossen, die Ausblick auf die Ortschaften, die Überreste der Bergwerksanlagen und das naheliegende Meer geben. Bemerkenswert sind hier der \"Goldene Wasserfall\" und die Yinyang-Bucht, die vom mineralhaltigen Bergwasser gelb eingefärbt werden. Kurios mutet der Teekannenberg an, dessen Spitze in bestimmten Blickwinkeln die Form einer Teekanne annimmt. Der \"Gold Ecological Park\" informiert über die Geschichte des Bergbaus und den Goldrausch; u. a. kann ein echter Bergwerksstollen besichtigt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jiufen, auch Jioufen oder Chiufen (), ist ein Bergort im Bezirk Ruifang der Stadt Neu-Taipeh im Norden Taiwans. Er liegt etwa 10 km östlich von Keelung nahe der Nordostküste Taiwans am Ostchinesischen Meer.", "tgt_summary": "九份是台湾新北市瑞芳区的一个地区,早期因金矿而兴盛,矿坑挖掘殆尽后一度没落。1990年代后,因电影《悲情城市》于九份取景,其独特的旧式建筑、坡地及风情透过此片吸引国内外的注目,也为此地区重新带来生机,九份亦曾被误传为宫崎骏神隐少女的背景地,吸引许多日本游客前往,目前已经成为观光景点。", "id": 660269} {"src_title": "Wahl des Legislativ-Yuans der Republik China 2008", "tgt_title": "2008年中華民國立法委員選舉", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "2005 war eine Verfassungsreform erfolgt, die die Synchronisierung der Wahlen zum Legislativ-Yuan (dem gesetzgebenden Parlament der Republik China) und den Präsidentenwahlen vorsah. Die Wahl wurde dadurch zeitlich etwas vorgezogen. Die Wahl galt auch als Stimmungstest für die Präsidentschaftswahlen am 22. März 2008.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlmodus.", "content": "Am 23. August 2004 war eine Verfassungsänderung verabschiedet worden, die wesentliche Änderungen im Wahlmodus vorsah. Die Zahl der Parlamentssitze war dabei von 225 auf 113 Sitze verringert und die Legislaturperiode von drei auf vier Jahre verlängert worden. Die jetzigen Wahlen erfolgten in einem Grabenwahlsystem aus relativem Mehrheitswahlrecht (in nur einem Wahlgang) in 73 Einzelbewerber-Wahlkreisen (vorher hatte es je nach Größe des Wahlkreises mehrere Kandidaten pro Wahlkreis gegeben) und Verhältniswahl für 34 Sitze, die entsprechend dem prozentualen Stimmenanteil der Parteien von den landesweiten Listen der Parteien besetzt wurden. Dabei galt eine Fünf-Prozent-Sperrklausel. Bei der Wahl der Listenplatz-Abgeordneten waren auch Übersee-Taiwaner wahlberechtigt. Außerdem war vorgeschrieben, dass von den Listenplatz-Abgeordneten mindestens die Hälfte Frauen sein mussten. Auf dem Stimmzettel waren daher zwei Stimmen zu vergeben (die Erststimme für den Wahlkreiskandidaten, die Zweitstimme für die Partei). Sechs weitere Sitze waren für die indigene taiwanische Bevölkerung reserviert, drei davon für die Bewohner des Hochlands und drei für die des Tieflands.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Die pan-grüne Koalition erzielte die Mehrheit in den Landkreisen Pintung, Tainan, sowie z. T. Chiayi sowie in der Stadt Kaohsiung und Tainan. Im Ergebnis zeigte sich ein überwältigender Sieg der Kuomintang bzw. der Parteien der \"Pan-blauen Koalition\" über die Demokratische Fortschrittspartei und die Parteien der \"Pan-grünen Koalition\". Die Wahlbeteiligung lag bei 58 % (Erststimmen: 58,29 %, Zweitstimmen: 58,5 %). Acht Kandidaten der Qinmindang zogen auf der Kuomintang-Liste aufgrund eines Abkommens zwischen Qinmindang und Kuomintang als \"KMT-QMD-Co-Nominierte\" (國親共推) ins Parlament ein. Die beiden gewählten Kandidaten der Neuen Partei wurden intern durch die KMT aufgestellt (新黨背書). Die Kuomintang erreichte über die Landesliste 20 Mandate, die Demokratische Fortschrittspartei 14, alle anderen Parteien blieben unter der Fünf-Prozent-Hürde.", "section_level": 1}, {"title": "Zusatzreferenden.", "content": "Nebst den Sitzen für die 7. Legislativperiode wurden zwei weitere Volksreferenden durchgeführt. Das erste wurde von der derzeitigen Regierungspartei DPP initiiert für \"ein Gesetz zur Behandlung von Vermögen, das sich politische Parteien unlauter angeeignet haben.\" Nach DPP-Angaben soll \"dieses Sondergesetz die rechtliche Grundlage dafür bieten, die jetzige Oppositionspartei Kuomintang dazu zu zwingen, ihr Parteivermögen, das sie sich während ihrer Regierungszeit in Taiwan unlauter angeeignet hatte, an den Staat zurückzugeben.\" Ein zweites Referendum zielte nach KMT-Angaben besonders auf Staatspräsident Chen Shui-bian ab, der wegen Veruntreuung von Staatsgeldern angeklagt worden war, aber aufgrund seines Präsidentenamtes politische Immunität genießt. Darin sollte über eines neuen Gesetz entschieden werden, auf dessen Basis Nachprüfungen erlaubt wären, ob die \"jeweiligen Staatsoberhäupter und deren Angehörige, ob mit Absicht oder wegen Nachlässigkeit, dem Staat großen Schaden zugefügt haben. Das Parlament soll auf der Basis des Gesetzes einen Sonderuntersuchungsausschuss gründen können, um einen solchen Fall zu untersuchen. Die in den Fall verwickelten Personen sollen nach dem Gesetz bestraft werden. Vermögen, das sie sich illegal angeeignet haben, soll an den Staat zurückgegeben werden.\" Wegen zu geringer Wahlbeteiligung scheiterten beide Referenden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wahl zum Legislativ-Yuan der Republik China 2008 fand am 12. Januar 2008 statt. Sie führte zu einem erdrutschartigen Sieg der oppositionellen Kräfte (82 der 113 Parlamentssitze), insbesondere der Kuomintang, über die Demokratische Fortschrittspartei des regierenden Präsidenten Chen Shui-bian.", "tgt_summary": "中华民国第七届立法委员于2008年1月12日举行,自本届起,立法院委员由原先的225席减半至113席,任期由3年改为4年。本次选举合并第三案、第四案全国性公民投票于同日举行。", "id": 1957534} {"src_title": "Intel Pentium Dual-Core (Desktop)", "tgt_title": "奔騰雙核", "src_document": [{"title": "Technisches.", "content": "Die Desktop-Versionen für den Sockel 775 basieren auf der Intel-Core-Mikroarchitektur, sind Ableger der Intel-Core-2-Duo-Prozessoren und unterstützen Intel 64. Die auf dem Allendale-Kern basierenden Prozessoren sind bis auf den geringeren Cache mit den Core-2-Duo-Prozessoren der E4000-Reihe identisch, die Wolfdale-basierten Varianten mit der Core-2-Duo-E7000-Serie. Die beim Penryn eingeführten SSE4.1-Befehle sind beim Pentium deaktiviert. Intels Virtualisierungstechnologie VT wird ab dem Pentium E6300 nicht mehr deaktiviert. Ab dem Januar 2010 gibt es Pentium-G-Versionen für den Sockel 1156, basierend auf der Nehalem(Westmere)-Architektur. Sie besitzen die gleichen Prozessorkerne wie die Core-i3-Prozessoren und haben ebenfalls einen Grafikchip als extra Die in ihrem Gehäuse. Sie besitzen jedoch kein Hyper-Threading, sind beim Cache beschnitten und langsamer getaktet. Ab dem 22. Mai 2011 gibt es Pentium-G-Versionen für den Sockel 1155, basierend auf der Sandy-Bridge-Architektur. Sie besitzen die gleichen Prozessorkerne wie die Core i3-Prozessoren auf derselben Architektur und haben ebenfalls einen integrierten Grafikprozessor in den Chip integriert. Sie besitzen jedoch kein SMT/Hyper-Threading, sind langsamer getaktet und es fehlt die neue Instruction-Set-Erweiterung AVX, die mit \"Sandy Bridge\" bei Core-i-Prozessoren eingeführt wurde. Auch die Grafikeinheit hat all ihre zusätzlichen Features beim Pentium verloren. Damit fehlt Intels \"Quick Sync\"-Technologie, die fürs schnelle encodieren von Videos mit bestimmten Codecs eingesetzt werden kann. Auch die Decodierfunktionen wurden eingeschränkt, so dass die \"Clear Video HD\"-Technologie und \"InTru-3D\"-Technologie nicht nutzbar sind. Bei der 3. Pentium Reihe (Pentium G3xxx), die auf Haswell basiert, wurde die Quick Sync-Technologie wieder hinzugefügt und somit kann mit der iGPU des Prozessors wieder Videos encodiert werden. Dies könnte auch bei dem Streaming Programmen, wie z. B. Open Broadcaster Software (kurz OBS), von nutzen sein, da somit der Prozessor beim Stream deutlich entlastet wird, somit könnte auch mit den schwächeren Pentium Dual-Core-Prozessoren gestreamt werden. Mit der ersten 4. Pentium Reihe (Pentium G44xx bis G4520), die auf Skylake basiert, kam die Unterstützung für XD-Bit und AES-NI hinzu. Die integrierte Grafikeinheit unterstützte nun auch Auflösung bis zu 4K bei 60 Hertz, und \"InTru-3D\" sowie \"Clear Video HD\".", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Pentium Dual Core für den Sockel 775 wurde, wie viele andere günstige Prozessoren, gerne übertaktet, da der Prozessor im Vergleich zu anderen baugleichen CPUs mit einem relativ niedrigen Standardtakt ausgeliefert wird. Zudem hatten viele Pentium-Prozessoren einen relativ niedrigen FSB bei hinreichend hohem Multiplikator, so dass man per FSB-Übertaktung leicht den Takt anheben kann, ohne an das FSB-Übertaktungslimit zu kommen. Pentiums für den Sockel 1155 lassen sich hingegen gar nicht mehr übertakten, genau so wie ihre größeren Kollegen aus der Core i3-Serie. Im Juni 2014 erschien ein Pentium als \"Anniversary\" Edition, da der Pentium sein 20-jähriges Jubiläum feiert, mit frei wählbarem Multiplikator.", "section_level": 1}, {"title": "Modelldaten Sockel 775.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allendale-1024.", "content": "Doppelkernprozessor (Dual-Core)", "section_level": 2}, {"title": "Wolfdale-1024.", "content": "Doppelkernprozessor (Dual-Core)", "section_level": 2}, {"title": "Penryn-2048.", "content": "Doppelkernprozessor (Dual-Core)", "section_level": 2}, {"title": "Modelldaten Sockel 1156.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Clarkdale.", "content": "Zweikernprozessor (Dual-Core)", "section_level": 2}, {"title": "Modelldaten Sockel 1155.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sandy Bridge.", "content": "Zweikernprozessor (Dual-Core)", "section_level": 2}, {"title": "Ivy Bridge.", "content": "Zweikernprozessor (Dual-Core)", "section_level": 2}, {"title": "Modelldaten Sockel 1150.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Haswell.", "content": "Zweikernprozessor (Dual-Core)", "section_level": 2}, {"title": "Modelldaten Sockel 1151.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Skylake.", "content": "Zweikernprozessor (Dual-Core)", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Pentium (Dual-Core) bezeichnet Intel eine Familie von Doppelkernprozessoren (Dual-Core) für Desktop-PCs, die als preisgünstige Prozessoren platziert sind und verhältnismäßig wenig Last-Level-Cache (L2- bzw. L3-Cache, je nach Architektur) besitzen. Mit der im Jahr 2010 eingeführten Pentium-Versionen auf Westmere-Basis verzichtet Intel im Namen auf den Zusatz \"Dual-Core\".", "tgt_summary": "Pentium Dual-Core是由英特尔公司推出,采用Core微架构的中央处理器系列产品。该系列布局于英特尔处理器的中低阶,介乎Celeron及Core 2之间。首款产品发表于2007年6月3日,用于取代基于NetBurst架构的Pentium D系列处理器。", "id": 1406784} {"src_title": "Kirschblüten – Hanami", "tgt_title": "當櫻花盛開", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Trudi und Rudi Angermeier leben zurückgezogen im ländlichen Schongau. Trudi erfährt nach einer ärztlichen Untersuchung, dass ihr Ehemann schwer krank ist und nicht mehr lange zu leben hat. Der Arzt schlägt eine letzte gemeinsame Unternehmung vor. Trudi beschließt, die Erkrankung geheim zu halten und den Rat zu befolgen. Sie überredet Rudi, mit ihr einige ihrer Kinder und Enkelkinder in Berlin zu besuchen. Dort angekommen stellen die beiden jedoch fest, dass ihre Kinder mit ihrem eigenen Leben so beschäftigt sind, dass sie sich nicht um die Eltern kümmern. Sie beschließen daraufhin, an die Ostsee zu fahren. Dort stirbt Trudi unerwartet. Rudi ist völlig aus der Bahn geworfen und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Als er dann auch noch von der Freundin seiner Tochter erfährt, dass Trudi eigene Lebenspläne ihm zuliebe aufgegeben hatte, sieht er seine verstorbene Frau mit neuen Augen. Rudi versucht, Trudis versäumtes Leben nachzuholen. Da ihre heimliche Leidenschaft Japan und dem japanischen Ausdruckstanz Butoh galt, reist Rudi zu seinem in Tokio arbeitenden Sohn Karl und zieht in dessen Wohnung ein. Karl ist von der Situation aber bald überfordert und wünscht seinen Vater wieder fort. Da lernt Rudi zur Zeit der Kirschblüte in einem Park die junge Japanerin Yu kennen, die ihm auffällt, weil sie dort täglich den Butoh tanzt. Yu lebt in einem Zelt, hat erst vor einem Jahr ihre Mutter verloren, kann Rudis Situation gut nachvollziehen und hilft ihm, sich in der Großstadt zurechtzufinden. Trotz sprachlicher Verständigungsprobleme und großer kultureller Unterschiede verstehen sich die beiden bald sehr gut. Da Trudi gern den heiligen Berg Fuji gesehen hätte, überredet Rudi seine neue Freundin, mit ihm dorthin zu fahren. Der Berggipfel liegt jedoch hinter einer dichten Wolkendecke, und so beziehen die beiden ein Zimmer in einer traditionellen Pension an einem See und warten tagelang auf besseres Wetter. Rudis Gesundheitszustand verschlechtert sich. Als er eines Nachts erwacht und vor die Tür tritt, liegt der Fuji wolkenfrei im hellen Mondlicht. Rudi zieht die Kleider seiner Frau an, schminkt sich wie eine japanische Tänzerin und beginnt, am Seeufer die langsamen Bewegungen des Butoh nachzuahmen. In einer Vision erscheint ihm seine verstorbene Frau, nimmt ihn bei den Händen, und beide vereinen sich zum gemeinsamen Tanz vor der erhabenen Kulisse von Wasser und Berg. Als Yu am folgenden Morgen Rudis leeres Bett sieht und nach ihm sucht, entdeckt sie ihn tot am Ufer des Sees. In seinem Gepäck findet sich, neben Fotos seiner Frau und einem Bildband über den Fuji auch ein großer Briefumschlag („For You, Yu“), in dem Rudi ihr seine gesamten Ersparnisse hinterlassen hat. Zwei kontrastierende Szenen beschließen den Film: einerseits die Feuerbestattung Rudis in Japan, bei der sein Sohn Karl und Yu in einer feierlichen Zeremonie die in der Asche verbliebenen Knochenreste mit Stäbchen in eine japanische Urne legen; andererseits das von völligem Unverständnis geprägte Tischgespräch seiner übrigen Kinder in Deutschland, die sich über den kauzigen Vater und sein skandalöses Faible für Trudis Kleider und die Freundschaft zu der jungen Frau empören.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "\"Kirschblüten – Hanami\" war nach \"Erleuchtung garantiert\" (2000) und \"Der Fischer und seine Frau\" (2005) der dritte Film Doris Dörries, der – zumindest teilweise – in Japan entstand. Bereits Mitte der 1980er Jahre hatte Dörrie den asiatischen Inselstaat besucht, um vor Ort ihren ersten Spielfilm \"Mitten ins Herz\" (1983) auf dem Tokyo International Film Festival vorzuführen; 1994 kehrte sie mit ihrer Tochter Carla für einen Urlaub erneut nach Japan zurück. Zwei Jahre später, im Jahr 1996, verstarb Dörries Mann, der Kameramann Helge Weindler, während der Dreharbeiten zur Komödie \"Bin ich schön?\" (1998) im spanischen Almería an einer Hirnhautentzündung. Dörrie, die zunächst geglaubt hatte, ohne Weindler keinen weiteren Film mehr inszenieren zu können, ließ sich schließlich von einem Freund ihres verstorbenen Mannes, Werner Penzel, überreden, den Dokumentarfilm \"Augenblick\" für die Reihe \"Denk ich an Deutschland...\" zu drehen. Der Regisseurin gefiel der spontane, uninszenierte Charakter des Drehs fernab großer Filmteams, eines festgelegten Drehbuchs und einer exakt geplanten Shotlist. Dieselbe Vorgehensweise versuchte Dörrie anschließend auch auf ihren nächsten Spielfilm, das Roadmovie \"Erleuchtung garantiert\", zu übertragen, der mit einem absichtlich nicht ausformulierten Drehbuch, zwei kleinen Videokameras, den beiden Schauspielern Gustav Peter Wöhler und Uwe Ochsenknecht sowie einer Crew von lediglich fünf Personen vorwiegend in Japan entstand. Mit \"Nackt\" (2002) und \"Der Fischer und seine Frau\" verfilmte sie nachfolgend wiederum Projekte, deren „Drehbücher weder die digitale Aufnahme, noch die guerillahafte Produktionsweise rechtfertigten“ und mit großem Stab auf konventionellem 35-mm-Film produziert wurden. Gewillt, wieder in kleinerem Rahmen zu drehen, begab sich Dörrie zwischenzeitlich auf die Suche nach einer geeigneten Geschichte, die auch Produzenten überzeugen würde, in ähnlicher Machart wie \"Erleuchtung garantiert\" realisiert zu werden. Entscheidend inspiriert wurde die Regisseurin dabei nach eigenen Aussagen von Yasujirō Ozus Film \"Die Reise nach Tokyo\" (1953), dessen Geschichte seinerseits auf der US-amerikanischen Produktion \"Kein Platz für Eltern\" von Leo McCarey aus dem Jahr 1937 beruht und von einer Reise von West nach Ost und zurück erzählt. Inspiriert von der Anfangskonstellation in Ozus Film, die wie alle seiner Produktionen auf dem Thema Familie basiert und von einem verwitweten Vater berichtet, entwickelte Dörrie den Charakter weiter, aus welchem später die Rolle Rudi werden sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "Produziert wurde \"Kirschblüten – Hanami\" von Molly von Fürstenberg und Harry Kügler von der Olga Film GmbH. Beide hatten im Jahr 1986 bereits bei Dörries Spielfilm \"Paradies\" die Produktion übernommen. Ausführende Produzenten waren Patrick Zorer und Ruth Stadler. Als Co-Produzenten fungierten Degeto Film, der Bayerische Rundfunk und ARTE. Der FilmFernsehFonds Bayern förderte die Produktion mit 500.000 Euro und im Verleih mit 150.000 Euro. Weitere Fördermittel wurden vom Medienboard Berlin-Brandenburg, der Filmförderungsanstalt (FFA) und dem Deutschen Filmförderfonds zur Verfügung gestellt. Für die DVD-Veröffentlichung produzierte der BR auch eine Audiodeskription, die 2009 für den deutschen Hörfilmpreis nominiert wurde. Die Bildbeschreibungen werden von Christian Baumann gesprochen. Die Dreharbeiten fanden zwischen März und April 2007 in unchronologischer Reihenfolge zunächst in Japan und anschließend in Deutschland statt. Während des zweiwöchigen Aufenthalts in Japan entstanden im Großraum Tokio unter anderem Szenen im Westen von Shinjuku, am Südausgang des Bahnhofs Shinjuku, dem Vergnügungsviertel Kabuki-cho sowie die Flusspromenade in Meguro, dem Yoyogi-Park und dem Inokashira-Park statt. Die traditionelle japanische Pension „Maruya-sō“ (), in der Rudi und Yu am Ende des Films übernachten, liegt am Kawaguchi-See in der Präfektur Yamanashi, am Fuße des Fuji. In Deutschland wurde zunächst an verschiedenen Berliner Schauplätzen weitergedreht, darunter der ACUD-Kunstverein an der Veteranenstraße in Mitte, die Oranienburger Straße nahe der Neuen Synagoge sowie der Hauptbahnhof im Ortsteil Moabit und der Spreebogen nahe dem Reichstagsgebäude. Anschließend zog die Crew an die Ostsee. Abgeschlossen wurden die Dreharbeiten im Allgäu rund um Dörries langjährigen Wohnort Bernbeuren, darunter auch die Gemeinden Burggen und Steingädele im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau.", "section_level": 2}, {"title": "Rezension.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Der Film hatte seine Premiere im Rahmen des Wettbewerbs der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2008, wo er in „einer ersten Vorstellung mit Applaus und großer Anerkennung aufgenommen“ wurde. Die Produktion war eine von lediglich zwei deutschen Filmen im Wettbewerb um den Goldenen Bären. Deutschlandweiten Kinostart feierte \"Kirschblüten – Hanami\" schließlich am 6. März 2008 im Majestic Filmverleih. Der Film zählte nach Ende der ersten Vorführwochenendes rund 61.400 Besucher in den Kinos und platzierte sich damit umgehend auf Platz neun der deutschen Kinocharts. Das Einspielergebnis betrug 431.087 Euro bei 111 Kopien. Nachfolgend gelang es dem Film, seine Kopienanzahl auf insgesamt 185 Exemplare auszuweiten und bis Platz sieben der deutschen Kinocharts zu klettern. Den 500.000 Besucher verzeichnete \"Hanami\" nach sechs Wochen Laufzeit; die Eine-Million-Besucher-Marke wurde wiederum nach 25 Wochen am 13. September 2008 überschritten. Insgesamt sahen den Film bis Jahresende mehr als 1,08 Millionen Kinobesucher. Das Gesamteinspielergebnis in Deutschland betrug 6,9 Millionen Euro. Die Produktion belegte damit Platz acht der erfolgreichsten deutschen Produktionen des Jahres. Gleichwohl avancierte \"Kirschblüten\" zum meistbesuchten Arthouse-Film des Jahres 2008. In Österreich und der Schweiz feierte die Produktion am 27. März 2008 Kinostart. In der Deutschschweiz erreichte \"Hanami\" Platz sieben der Kinocharts und hielt sich 17 Wochen in den Top 25. Insgesamt sahen den Film bis Juli 2008 dort knapp 50.000 Kinobesucher. Die Erstausstrahlung im Fernsehen erfolgte am 25. Februar 2010 durch den Sender ARTE, wo der Film zur Hauptsendezeit 1,55 Millionen Zuschauer erreichte. Der Marktanteil lag bei überdurchschnittlichen 4,8 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2008 kam der Film gemeinsam mit Tom Schreibers \"Dr. Alemán\", Dennis Gansels \"Die Welle\" und Andreas Dresens \"Wolke Neun\" in die engere Auswahl als deutscher Bewerber für den Auslands-Oscar nominiert zu werden, hatte aber gegenüber Uli Edels \"Der Baader Meinhof Komplex\" das Nachsehen.", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Ende 2018 hat Doris Dörrie eine Fortsetzung namens „Kirschblüten & Dämonen“ gedreht. Der Kinostart war am Donnerstag, 7. März 2019.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kirschblüten – Hanami ist ein Filmdrama von Doris Dörrie aus dem Jahr 2008. Die Produktion mit Elmar Wepper, Hannelore Elsner und Aya Irizuki in den Hauptrollen erzählt die Geschichte des unheilbar erkrankten Rudi, der nach dem unerwarteten Tod seiner Frau Trudi nach Japan reist, um vor Ort deren versäumtes Leben nachzuholen.", "tgt_summary": "当樱花盛开是一部2008年的德国电影,由多莉丝‧朵利执导,艾玛‧魏波、娜萝蕾‧艾尔斯纳、以及入月彩主演。电影叙述罹患绝症的主人公鲁迪,在妻子杜莉突然过世之后,发现妻子为了他放弃了原本想要的生活;为了重新认识妻子,而踏入了陌生的日本国度的故事。", "id": 11987} {"src_title": "Ixonanthaceae", "tgt_title": "粘木科", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Es handelt sich um immergrüne, verholzende Pflanzen, die als Bäume oder Sträucher wachsen. Die wechselständigen, meist spiralig, selten asymmetrisch und zweizeilig, an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind einfach mit glattem, gesägtem oder gezähntem Blattrand. Es sind kleine Nebenblätter vorhanden oder fehlen. Die zymösen, traubigen oder rispigen Blütenstände sind end- oder achselständig. Die kleinen, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch bis schwach zygomorph und meist fünfzählig (selten vierzählig) mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die (selten vier) fünf Kelchblätter sind frei oder verwachsen, wobei die Kelchröhre deutlich kürzer ist als die Kelchzähne. Es sind selten vier, meist fünf Kronblätter vorhanden. Es sind fünf bis zehn oder bis zu zwanzig freie, fertile Staubblätter vorhanden; sie sind entweder alle gleich oder deutlich verschieden. Meist zwei oder fünf, selten vier, Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. In jeder Blüte gibt es einen Griffel mit einer kopfigen Narbe. Es ist ein Diskus vorhanden. Es werden meist Kapselfrüchte gebildet. Die Samen sind geflügelt oder sie besitzen einen Arillus.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Familie Ixonanthaceae wurde 1858 durch Jules Émile Planchon in Friedrich Anton Wilhelm Miquel: \"Flora van Nederlandsch Indië\", Band 1, Nummer 2, VIII, S. 494 aufgestellt. Typusgattung ist \"Ixonanthes\". Die heute in die Ixonanthaceae gestellten Taxa waren früher in die Simaroubaceae oder Erythroxylaceae eingeordnet. Die Familie Ixonanthaceae besitzt eine pantropische Verbreitung. In der Neotropis gibt es zwei Gattungen mit etwa neun Arten. Die neotropischen Arten gedeihen in Höhenlagen zwischen 0 und 1400 Metern nur im Guayana-Hochland in Guyana, Französisch-Guyana, in Brasilien im Amazonasraum sowie in Bolivien. Die Familie Ixonanthaceae enthält (vier bis) etwa fünf Gattungen mit etwa 21 bis 30 Arten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ixonanthaceae sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Malpighienartigen (Malpighiales). Die etwa fünf Gattungen mit etwa 21 bis 30 Arten sind in den Tropen verbreitet.", "tgt_summary": "粘木科共有5属21种,分布在全球热带地区,中国有2种,分布在云南、广西、广东和福建。", "id": 2756134} {"src_title": "Ernolsheim-lès-Saverne", "tgt_title": "埃诺尔赛姆-莱萨韦尔讷", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde Ernolsheim-lès-Saverne liegt im Süden des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Vosges du Nord, etwa sechs Kilometer nördlich von Saverne. Einen Kilometer westlich des Ortes befindet sich der Daubenschlagfelsen mit den Resten der mittelalterlichen Burg \"Warthenberg\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Das Dorf Ernolsheim lag im Amt Buchsweiler, das am Anfang des 14. Jahrhunderts als Amt der Herrschaft Lichtenberg entstand. Es gehörte zur Hälfte zum „Urbestand“ der Herrschaft, der schon Anfang des 13. Jahrhunderts vorhanden war und war allodialer Besitz der Herren von Lichtenberg. Später gehörte es insgesamt zur Herrschaft Lichtenberg. Ernolsheim bildete zugleich den Vorort einer eigenen kleinen Büttelei, zu der neben Ernolsheim selbst noch Zell (heute eine Wüstung) und Neuenhof, eine Kleinst-Siedlung oder ein Einzelhof, gehörten. Eine „Büttelei“ war die Untergliederung eines Amtes. Um 1330 kam es zu einer ersten Landesteilung zwischen Johann II. von Lichtenberg, aus der älteren Linie des Hauses, und Ludwig III. von Lichtenberg. Dabei fiel Ernolsheim in den Teil des Besitzes, der künftig von der älteren Linie verwaltet wurde oder an die jüngere Linie – die Angaben hierzu sind widersprüchlich. Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), Tochter von Ludwig V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474), und eine von zwei Erbtöchtern mit Ansprüchen auf die Herrschaft, heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480). Der hatte eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten, um sie heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Jakob von Lichtenberg, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Die andere Hälfte gelangte an seinen Schwager, Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Buchsweiler – und damit auch Ernolsheim – gehörten zu dem Teil von Hanau-Lichtenberg, den die Nachkommen von Anna erbten.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun lutherisch wurde. Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kam das Amt Buchsweiler unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, fiel das Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Buchsweiler – an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, Landgraf Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde Ernolsheim französisch. Bis zum 5. Mai 1956 hieß die Gemeinde „Ernolsheim-Saverne“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ernolsheim-lès-Saverne (deutsch \"Ernolsheim\") ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) am Rande der Vogesen im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).", "tgt_summary": "埃诺尔赛姆-莱萨韦尔讷(,发音:[ɛʁnɔlsaim.lɛ.savɛʁn];德语:Ernolsheim),或意译作萨韦尔讷附近埃诺尔赛姆,是法国下莱茵省的一个市镇,属于萨韦尔讷区和萨韦尔讷县(Saverne)。该市镇总面积10.94平方公里,2009年时的人口为600人。", "id": 3018503} {"src_title": "Pedro Pablo Ramírez", "tgt_title": "佩德罗·帕布洛·拉米雷斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ramírez schloss 1904 seine Ausbildung an der argentinischen Militärakademie ab und wurde 1910 zum Leutnant der Kavallerie befördert. 1911 wurde er zur weiteren Ausbildung nach Deutschland geschickt. Mit seiner deutschen Frau kehrte er 1913 nach Argentinien zurück. 1930 war er am Putsch von General José Félix Uriburu gegen Präsident Hipólito Yrigoyen beteiligt. Anschließend war er bis 1932 als Beobachter im faschistischen Italien. Als Uriburu 1932 aus dem Amt gewählt wurde, begann Ramírez faschistische Kreise im Militär zu organisieren. 1942 ernannte Präsident Ramón Castillo ihn zum Kriegsminister, entließ ihn aber am 18. Mai 1943. Ramírez wurde darauf zu einem der Initiatoren des Putsches der faschistisch gesinnten Offiziersgruppe Grupo de Oficiales Unidos gegen Castillo am 4. Juni 1943. Der Staatsstreich wurde formal von General Arturo Rawson angeführt. Nach drei Tagen als Kriegsminister verdrängte Ramírez am 7. Juni Rawson aus dem Präsidentenamt, das er acht Monate innehatte. Zunächst löste er das Parlament auf und regierte fortan durch Erlasse. Er trat zwar nicht in den Zweiten Weltkrieg ein, unterstützte aber die Achsenmächte, ließ in Argentinien alliiertenfreundliche Kräfte sowie sämtliche Oppositionsbewegungen verfolgen und die jüdische Presse verbieten. An Schulen und Universitäten wurden neben Oppositionellen sämtliche jüdischen Lehrenden entfernt. Diese repressive Machtausübung führte zu steigendem Unwillen in der Bevölkerung. Als zunehmend japanische und deutsche Agenten von Argentinien aus operierten, kam es zu scharfen diplomatischen Protesten der USA. Dieser innere und äußere Widerstand zwang Ramírez im Januar 1944 zum Abbruch aller diplomatischen Beziehungen zu den Achsenmächten und am 24. Februar zum Rücktritt. Sein Nachfolger, der bisherige Vizepräsident Edelmiro Julián Farrell, betrieb eine nach innen und außen gemäßigte faschistische Politik, während Juan Perón sowohl unter Ramírez als auch unter Farrell seinen Aufstieg zum eigentlichen Machthaber begann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pedro Pablo Ramírez Machuca (* 30. Januar 1884 in La Paz, Entre Ríos; † 12. Mai 1962 in Buenos Aires) war von 1943 bis 1944 kurzzeitig argentinischer Präsident.", "tgt_summary": "佩德罗·帕布洛·拉米雷斯·马楚卡(,1884年-1962年),阿根廷总统(1943-1944)、将军。曾任拉蒙·卡斯蒂略总统的国防部长。", "id": 1112182} {"src_title": "Osmanisch-saudischer Krieg", "tgt_title": "奥斯曼-沙特战争", "src_document": [{"title": "Auslöser.", "content": "Muhammad ibn Saud aus der Dynastie der Saud schloss 1744 ein Bündnis mit Muhammad ibn ʿAbd al-Wahhāb, dem Begründer der Wahhabiten. Ibn Saud versprach in seinem künftigen Reich die wahhabitische Interpretation von Koran und Sunna als alleingültig durchzusetzen, ibn Abd al-Wahhab hingegen sicherte zu, den Herrschaftsanspruch des saudischen Herrschers religiös zu legitimieren. Durch diese bis heute bestehende Verbindung der Verbreitung des Islams in wahhabitischer Sichtweise und der Machtinteressen der Saud-Familie begannen Stämme aus dem Hochland Nadschd mit der Unterwerfung der Beduinenstämme und zogen bald darauf gegen die Randgebiete der arabischen Halbinsel. Nach einem Feldzug gegen Kerbela, wo sie 1802 Tausende von Einwohnern töteten und den Imam-Husain-Schrein plünderten, eroberten sie 1803 die unter dem Schutz des Osmanischen Reichs stehenden Städte Mekka und Medina. Das Osmanische Reich, das sich mitten in einer Umbruchphase befand und mit Kriegen gegen Europa und Russland ausgelastet war, reagierte erst spät. Der osmanische Sultan Mahmud II. wollte die neue Macht in Zentral-Arabien einschränken und erteilte seinem ägyptischen Statthalter Muhammad Ali Pascha fünf Jahre später den Befehl, einen Feldzug gegen die Saudis durchzuführen. Der Befehlshaber der ägyptischen Armee war ab 1816 Ibrahim Pascha, der Sohn von Muhammad Ali Pascha.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsverlauf.", "content": "Die Osmanen hatten schon 1812 und 1813 Medina und Mekka zurückerobert und bereiteten sich auf einen Feldzug in den Nadschd vor, dafür wurden auch Serratkuli mobilisiert. Allerdings hatten die osmanischen Truppen aus Ägypten (20.000 Mann) große Nachschubprobleme, die erst gelöst werden konnten, nachdem Muhammad Ali Pascha das Kommando in Arabien übernahm. Im Januar 1815 gelang es Muhammad Ali, den Saudis unter Faisal zwischen Turaba und Kulakh im Naschd eine schwere Niederlage beizubringen, zuvor hatte die Osmanische Armee bereits sechs Gefechte für sich gewinnen können. Die Eroberung von Diriyya, der damaligen Hauptstadt des Saudi-Reiches, konnte aber zunächst verhindert werden, da Muhammad Ali durch Unruhen der Mamlucken in Ägypten abgelenkt wurde und mit Abdallah I. einen Friedensvertrag abschloss. 1817 ließ Muhammad Ali den Krieg durch seinen Stiefsohn Ibrahim Pascha fortsetzen, dem schon im Mai ein Erfolg über Abdallah I. gelang. Im März 1818 erreichten die osmanischen Truppen unter Ibrahim Diriyya und erzwangen nach sehr heftigen Kämpfen und sechs Monate dauernder Belagerung mit schwerer Artillerie im September die Kapitulation der Stadt. Abdallah I. ibn Saud geriet in ägyptische Gefangenschaft und wurde an die Osmanen ausgeliefert. Am 17. Dezember 1818 erfolgte in Istanbul seine Hinrichtung durch Enthauptung mit einem Schwert, zuvor wurde er von einem Gericht wegen „Korruption auf Erden“, „Spaltung von Muslimen“ und „Rebellion gegen den Kalifen“ zum Tode verurteilt. Ein Großteil des Saudi-Clans wurde von Ibrahim nach Kairo und Istanbul deportiert. Im folgenden Jahr wurde Diriyya von der Osmanischen Armee vollständig zerstört. Die ruinösen Ortsteile \"al-Turaif\" und \"Ghasiba\" sind heute ein Ziel für einheimische Touristen in Saudi-Arabien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der osmanisch-saudische Krieg (auch bekannt als \"frühe Arabische Revolte\") war eine Auseinandersetzung zwischen dem Osmanischen Reiches unter Mahmud II. und einem Bündnis von Beduinenstämmen im Gebiet des heutigen Saudi-Arabien geführt von Saud I. ibn Abd al-Aziz, ab 1814 von dessen Sohn Abdallah I. ibn Saud.", "tgt_summary": "奥斯曼-沙特战争(,英语:Ottoman–Saudi War),又称为奥斯曼-瓦哈比战争(,英语:Ottoman–Wahhabi War),是1811年至1818年期间奥斯曼帝国埃及省和第一沙特王国之间的战争。最终埃及帕夏(总督)穆罕默德·阿里帕夏在多场战役中获胜,并消灭第一沙特王国。", "id": 557815} {"src_title": "Marckolsheim", "tgt_title": "马科尔赛姆", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Marckolsheim liegt im Süden der Landschaft \"Grand Ried\". Die Entfernung zum östlich gelegenen Rhein, der hier die Grenze zu Deutschland bildet, beträgt sechs Kilometer, nach Colmar im Südwesten sind es 22 km, nach Straßburg im Norden 50 km. Marckolsheim ist die südlichste Gemeinde des Départements Bas-Rhin. An ihrem Westrand verläuft der Rhein-Rhône-Kanal. Nachbargemeinden von Marckolsheim sind Mackenheim im Norden. Sasbach am Kaiserstuhl (Deutschland) im Osten, Artzenheim im Süden, Jebsheim und Grussenheim im Südwesten, Elsenheim im Westen sowie Ohnenheim im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte Marckolsheims ist eng mit der Geschichte des Elsass verbunden. Der Ort wurde 960 erstmals in einem Güterverzeichnis des Klosters Lorsch erwähnt. 1299 erhielt der Ort vom römisch-deutschen König Albrecht I. das Stadtrecht verliehen. Im Lauf des 14. Jahrhunderts wurde die Stadt befestigt. Diese Anlagen wurden zum Teil während des Dreißigjährigen Kriegs (1618–1648) wieder zerstört. Die Bevölkerung hatte in dieser Zeit unter Verwüstungen und Plünderungen zu leiden und verfiel großenteils in Armut. Im Westfälischen Frieden wurde der größte Teil des Elsass Frankreich zugesprochen. Im 19. Jahrhundert gab es einen wirtschaftlichen Aufschwung. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 wurde Marckolsheim Teil des deutschen Reichlands Elsass-Lothringen. Viele Bewohner zogen weg in andere Gebiete Frankreichs. Die Dagebliebenen durften sich aber über die Einführung von Elektrizität und Telefon sowie über einen Eisenbahnanschluss freuen. 1918 war diese Zeit mit der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg zu Ende. Der Zweite Weltkrieg zog den grenznahen Ort stark in Mitleidenschaft. Die Bevölkerung wurde im September 1939 nach Le Bugue in das südwestfranzösische Département Dordogne evakuiert. Im Juni 1940 wurde der Ort von deutschen Kampfflugzeugen bombardiert und zu 80 % zerstört. Dabei ging auch die Kirche St. Georg in Flammen auf. Im Oktober 1940 kehrte die Bevölkerung zurück und wurde von den Deutschen in einem Barackenlager untergebracht. Nach dem Krieg begann man mit dem Wiederaufbau des Ortes. Die Kirche wurde 1961 neu errichtet. Marckolsheim wurde 1974/75 auch bekannt durch den Kampf der badisch-elsässischen Bürgerinitiativen gegen die Errichtung eines Bleichemiewerks. Die damalige Besetzung des geplanten Bauplatzes gehörte zu den Anfängen der Umweltbewegung.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Casemate de Marckolsheim Sud.", "content": "Die Bunkeranlage im Osten der Stadt ist ein Teil der 1930 bis 1940 gebauten Maginot-Linie, heute Museum. Das \"Mémorial-Musée de la Ligne Maginot\" liegt im Süden der Stadt. Das Museum nutzt die erhaltenen Kasematten 35/3 der Maginot-Linie für seine Ausstellung, die auch Panzer und Geschütze umfasst. ()", "section_level": 2}, {"title": "Kapelle Saint-Grégoire.", "content": "Diese Kapelle mit wiederhergestellten Fresken aus dem 13. Jahrhundert führt ein verborgenes Dasein. () Im Weiler Mauchen, im Süden von Marckolsheim, befindet sich die \"Chapelle Saint-Grégoire\" (\"Kapelle St.-Gregor\"). Im 10. Jahrhundert soll hier bereits ein Kultort gewesen sein. Die Kapelle wurde 1246, am Ende der romanischen Epoche, errichtet und ist die einzige Spur vom Dorf \"Mauchenheim\", dessen erste Erwähnung auf das Jahr 777 datiert. Zur Zeit der Erbauung der Kapelle hat sich hier eine Adelsfamilie \"von Mauchenheim\" niedergelassen. Zwischen 1200 und 1300 verschwand das 200 bis 250 Seelen zählende Dorf infolge von Plünderungen, Überfällen, Überschwemmungen des Rheins und Pestepidemien. Über dem Eingangsportal der Kapelle ist eine Wiederherstellung der Fresken aus dem 13. Jahrhundert zu sehen, die wohl auf die Ursprungszeit der Kapelle und die Familie \"von Mauchenheim\" zurückgehen. Zu Zeiten des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Kapelle zerstört. Die Stadt Marckolsheim übernahm die Kosten für eine Wiederherstellung Mitte des 18. Jahrhunderts. Wenig später wurde die kleine Kirche ein Kultort bis 1850. Die katholischen Gemeinden der Umgebung unternahmen hierher Prozessionen an den Festtagen des Hl. Gregor und Hl. Markus. Erneut verlassen, diente die Kapelle als Scheune, Kuhstall und Wohnung. Während der beiden Weltkriege war sie Fluchtstätte und wurde am 15. August 1970, nach einer Restaurierung, ihrem kultischen Zweck wieder zugeführt. Von außen stellt man eine zeitgemäße Ost-West-Ausrichtung des Gebäudes fest. Zwei Dinge sind deutlich auszumachen: Die Bedachung und die Fenster des Schiffes datieren aus dem Jahre 1740, dem Jahr der Renovierung durch die Stadt Marckolsheim. Der kleine Glockenturm aus rotem Sandstein stammt aus dem 17. Jahrhundert, ist also älter. Betritt man heute die Kapelle, fällt einem die Schmucklosigkeit auf. Die Fresken aus dem 18. Jahrhundert, die weitgehend Opfer des Zweiten Weltkriegs wurden, bezeugten, dass es nicht immer so war. Die Fresken waren zweigeteilt: Über der Eingangstür stellten sie einen Teile der Schöpfungsgeschichte dar; der zweite Teil, vermutlich vom Ende des Mittelalters, stellt die 12 Apostel dar. Nur die Erstgenannten sind dank einer Sicherungsverwahrung im Jahre 1907 erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Staustufe.", "content": "Auf der Gemarkung von Marckolsheim befindet sich eine Staustufe des Rheinseitenkanals mit Schleuse, die jährlich von etwa 20.000 Schiffen passiert wird, und dem Wasserkraftwerk Marckolsheim der Électricité de France (EDF), das seit 1961 besteht und jährlich mehr als 800 Millionen Kilowattstunden elektrischen Strom erzeugt. Hier befindet sich auch ein Grenzübergang nach Deutschland über die Rheinbrücke Sasbach–Marckolsheim ins benachbarte Sasbach am Kaiserstuhl.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindepartnerschaften.", "content": "Marckolsheim hat 1988 eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Le Bugue in Aquitanien geschlossen in Erinnerung an die Evakuierung eines Teils der Bevölkerung zu Beginn des Zweiten Weltkriegs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marckolsheim (deutsch: \"Markolsheim\", auf Mundart „Markelse“) ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Sélestat im Arrondissement Sélestat-Erstein und ist Mitglied sowie Sitz des 2012 gegründeten Gemeindeverbandes Ried de Marckolsheim.", "tgt_summary": "马科尔赛姆(,发音:[maʁkɔlsaim];德语:Markolsheim)是法国下莱茵省的一个市镇,位于该省东南部,莱茵河左岸,与德国隔河相望,属于塞莱斯塔-埃尔什泰因区(Sélestat-Erstein)和塞莱斯塔县(Sélestat)。该市镇总面积33.36平方公里,2009年时的人口为4242人。", "id": 2228919} {"src_title": "British Columbia Liberal Party", "tgt_title": "卑詩自由黨", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Beitritt von British Columbia zur kanadischen Konföderation im Jahr 1871 kannte das politische System der Provinz während über drei Jahrzehnten keine politischen Parteien. Dies änderte sich 1903, als der neugewählte Premierminister Richard McBride die British Columbia Conservative Party gründete. Noch im selben Jahr erfolgte die Gründung der British Columbia Liberal Party. Diese war zunächst in der Opposition und hatte 1912 trotz eines Wähleranteils von über einem Viertel keinen einzigen Sitz im Parlament. 1916 bildeten die Liberalen nach einem überwältigenden Wahlsieg unter Harlan Carey Brewster erstmals die Regierung. Brewster führte das Frauenwahlrecht und die Prohibition ein und bekämpfte die Korruption. Nach seinem Tod 1918 übernahm John Oliver das Amt. Oliver verlor zwar 1924 seinen eigenen Parlamentssitz, blieb aber bis 1927 im Amt und wurde von John Duncan MacLean abgelöst. MacLean erlitt bei der Wahl 1928 eine Niederlage. Die Konservativen konnten die sozialen Probleme der Weltwirtschaftskrise nicht bewältigen und zerfielen in mehrere Gruppen. Thomas Dufferin Pattullo führte die Liberalen 1933 zu einem überwältigenden Wahlsieg. Während seiner Amtszeit betrieb Pattullo eine teilweise sozialdemokratische Politik, was häufig zu Konflikten mit der Bundespartei und der Bundesregierung unter William Lyon Mackenzie King führte. Er weigerte sich 1941, eine Koalition mit den Konservativen einzugehen und wurde von John Hart abgelöst. Auf Hart folgte 1947 Byron Ingemar Johnson. Als die Konservativen 1952 die Koalition verließen, brach die Regierung auseinander. Bei der darauf folgenden Wahl erlitten beide Parteien eine empfindliche Niederlage. Der Wähleranteil der Liberalen pendelte sich zunächst um 20 % ein, weshalb die Partei jeweils nur noch ein paar wenige Sitze gewinnen konnte. Mitte der 1970er Jahre begann ein rapider Zerfall; 1979 erreichte die Liberal Party mit einem Anteil von 0,47 % ihren absoluten Tiefpunkt und stand kurz vor der Auflösung. Unter Gordon Wilson begann ab 1987 der Wiederaufstieg, begünstigt durch zahlreiche Skandale der regierenden British Columbia Social Credit Party. Viele liberale und reformorientierte Wähler wandten sich von der Social Credit Party ab und unterstützten nun die Liberal Party. Nach einer Unterbrechung von zwölf Jahren waren die Liberalen ab 1991 wieder im Parlament vertreten und etablierten sich als Konkurrenz zur sozialdemokratischen British Columbia New Democratic Party (NDP). 1993 übernahm Gordon Campbell, der Bürgermeister von Vancouver, das Amt des Parteivorsitzenden und unter seiner Führung setzten die Liberalen ihren Aufstieg fort. Bei der Wahl 1996 wurde die Liberal Party zwar nach fast 50 Jahren wieder wählerstärkste Partei, gewann aber aufgrund von Verzerrungen des Mehrheitswahlrechts weniger Sitze als die NDP. Nachdem die Regierung der NDP von mehreren Skandalen erschüttert worden war, erzielte die Liberal Party 2001 den größten Wahlsieg in der Geschichte der Provinz; mit einem Wähleranteil von 57,62 % gewann sie in 77 von 79 Wahlkreisen. Mit einer deutlich reduzierten Mehrheit wurde die liberale Regierung 2005 und 2008 bestätigt. Im März 2011 löste Christy Clark Campbell als Regierungschefin und Parteivorsitzende ab. Bei der Wahl am 9. Mai 2017 verpassten die Liberalen die Mehrheit um einen Sitz und bildeten eine Minderheitsregierung. Diese wurde am 29. Juni 2017 durch ein Misstrauensvotum der Koalition aus NDP und Green Party of British Columbia gestürzt.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse.", "content": "Ergebnisse der British Columbia Liberal Party bei den Wahlen zur Legislativversammlung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die British Columbia Liberal Party (frz. \"Parti libéral de la Colombie-Britannique\"), kurz auch als BC Liberals bezeichnet, ist eine liberale politische Partei in der kanadischen Provinz British Columbia. Sie ist organisatorisch unabhängig von der Bundespartei, der Liberalen Partei Kanadas, und deckt nach rechts ein breiteres politisches Spektrum ab, da in der Provinz keine nennenswerte konservative Partei existiert. Parteivorsitzende ist Christy Clark, die amtierende Premierministerin der Provinz. Nach der Wahl am 9. Mai 2017 stellten die Liberalen 43 von 87 Abgeordneten in der Legislativversammlung von British Columbia.", "tgt_summary": "卑诗自由党(英语:British Columbia Liberal Party)是加拿大不列颠哥伦比亚省的主要政党之一,最近一次在该省执政的时期介乎2001年至2017年。该党以中间偏右政党的姿态参政,现时党魁为韦勤信。", "id": 366099} {"src_title": "Belte und Sunde", "tgt_title": "丹尼斯海峽", "src_document": [{"title": "Wortherkunft.", "content": "In skandinavischen Wörterbüchern wird das Wort \"sund\" mit dem altnordischen, altenglischen, isländischen und norwegischen \"sund\" (Schwimmen) gleichgestellt. Ein Sund wäre somit eine Meeresenge, über die man schwimmen kann. Das passt mit der Tatsache zusammen, dass Meeresengen mit dem Sund-Namen relativ schmal sind. Nach einer anderen Erklärung lässt sich das Wort vom altnordischen Verb \"sundr\" herleiten. Es bedeutet „trennen“ oder „aufteilen“ (vgl. deutsch \"(ab)sondern\", heutiges skandinavisch \"sondre\" und schwedisch \"sönder\" „zerbrochen“). Damit wäre ein \"Sund\" eine Landtrennung oder ein Bruchspalt. Jedenfalls sind alle \"Sunde\" an Europas Küsten Meeresstraßen. In Nordamerika und Neuseeland heißen einige fjordartige Meeresbuchten \"Sound\", was von der europäischen Bedeutung abweicht. In Schottland heißen neben zahlreichen Meerengen auch zwei Fjorde \"Sound\".", "section_level": 1}, {"title": "Dänemark und westliche Ostsee.", "content": "Mit der stehenden Redewendung „Belte und Sund“ sind die drei Meeresstraßen gemeint, die das Binnenmeer Ostsee mit dem Kattegat, also einer Bucht des Weltmeeres verbinden: „Belte und Sund“ bezeichnet außerdem ein Vorhersagegebiet (B12) des Seewetterdienstes. Es gibt jedoch weitere Belte und zahlreichere weitere Sunde. Die Belte bilden ein Y-förmiges System von Meeresstraßen zwischen der dänischen Insel \"Seeland\" (Sjælland) und der aus Jütland (\"Jylland\") und Schleswig-Holstein bestehenden Kimbrischen Halbinsel. Wo es einen Belt und einen Sund parallel zueinander gibt, bezeichnet \"Belt\" die breitere Meeresstraße, \"Sund\" die engere: Alle aufgeführten Sunde werden heutzutage von Seebrücken (Öresund östliche Teilstrecke Brücke, westliche Teilstrecke Tunnel) überquert, außer dem auf Brücken zu umfahrenden Grønsund. In Dänemark gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Sunde:", "section_level": 1}, {"title": "Sunde in Norwegen.", "content": "An der norwegischen Fjordküste gibt es außer „typischen“ Fjorden, also Meeresbuchten mit nur einer Einfahrt, auch „Fjorde“, die teilweise oder ganz von Inseln begrenzt sind. Dort heißen die engeren Durchfahrten oftmals „Sund“. An manchen Stellen sind die hinteren Enden zweier trichterförmiger „Fjorde“ durch einen „Sund“ verbunden. So ist die teilweise den Lofoten, teilweise den Vesterålen zugerechnete Insel Hinnøya durch den Tjeldsund vom Festland (der Tjeldsund verbindet den Vestfjord und den Vågsfjord) sowie durch den Raftsund, den Sortlandsund, den Risøysund und den Toppsund von den Nachbarinseln getrennt. Der Karmsund im norwegischen Rogaland spielte in der Wikingerzeit eine wichtige Rolle in der Beherrschung des Handels entlang der Küste und war schließlich bedeutsam für die Reichseinigung durch Harald Schönhaar. Am Karmsund finden sich eine Reihe archäologischer Fundstellen, die die Bedeutung des Ortes für die norwegische Geschichte aufzeigen. Während „Sund“ als Meerenge im Norwegischen sächlich ist (also \"sundet\"), gibt es die grammatisch männliche Form als Seenname. So heißt der Quellsee der Glomma Aursunden.", "section_level": 1}, {"title": "Sunde in Schweden.", "content": "Abgesehen davon, dass im Schwedischen auch Meerengen außerhalb Nordeuropas als Sund bezeichnet werden, z. B. \"Gibraltar sund\", gibt es auch in schwedischen Gewässern mehrere Sunde. So trennt der Kalmarsund die Insel Öland vom Festland und der Fårösund die Insel Fårö von Gotland.", "section_level": 1}, {"title": "Sunde in Estland.", "content": "In Estland, das jahrhundertelang erst von Dänemark und dann von einer deutschen Minderheit regiert wurde, gibt es für die Meerengen zwischen den vorgelagerten Inseln und dem Festland dänische, schwedische und deutsche Namen mit der Bezeichnung Sund:", "section_level": 1}, {"title": "„Belt“ im Deutschlandlied.", "content": "Der Begriff \"Belt\" wird auch in der ersten Strophe des Deutschlandliedes verwendet. Das Lied wurde 1841 gedichtet. Damals gehörte das Herzogtum Schleswig noch nicht zu Deutschland, sondern seit der Staatenbildung zeitweise als Lehen, zeitweise direkt zu Dänemark. Holstein gehörte zwar zum Deutschen Bund und hatte vorher zum Heiligen Römischen Reich gehört, unterstand aber ebenfalls Dänemark, seit Kaiser Friedrich III. es dem König von Dänemark zu Lehen gegeben hatte. Da Holstein ganz und Schleswig teilweise deutschsprachig war, wurde Schleswig-Holstein von einer deutschen Bewegung beansprucht. Im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde Schleswig-Holstein vom Deutschen Bund erobert, zunächst zwei Jahre lang von Preußen und Österreich gemeinsam verwaltet, mit der Auflösung des Deutschen Bundes dann 1867 Preußen als Provinz eingegliedert. Seit der Abtretung Nordschleswigs an Dänemark 1920 entspricht die deutsch-dänische Grenze noch mehr der Sprachgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Sund wird im Ostseeraum und in Norwegen eine enge Meeresstraße oder deren engster Teil bezeichnet. Viele dieser Sunde sind nach der Insel benannt, die sie vom Festland oder einer größeren Nachbarinsel trennt. Meerengen namens Belt gibt es nur in Dänemark oder an dessen Grenze.", "tgt_summary": "丹尼斯海峡(Danish straits)是连结波罗的海和北海之间的诸海峡之总称。", "id": 804812} {"src_title": "Drachenläufer", "tgt_title": "追風箏的孩子", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Amir und Hassan, zwei befreundete Jungen aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, wachsen im Kabul der 1970er Jahre auf. Amir, Sohn eines großbürgerlichen Paschtunen, macht sich für den Tod seiner Mutter, die bei seiner Geburt starb, schwere Vorwürfe. Hassan, der Sohn des Hausdieners Ali und Angehöriger der Hazara, einer diskriminierten Ethnie, lässt sich gerne von Amir Geschichten vorlesen. Hassan kann nicht lesen und nicht schreiben, ist aber charakterlich ein durch und durch aufrichtiger Mensch und Amir, den er sehr bewundert, in unerschütterlicher Freundschaft ergeben. Die beiden Jungen genießen das Leben im bürgerlichen Kabul. Eines Tages versucht der kräftigere Assef, die beiden Freunde zu verprügeln. Hassan vertreibt Assef und seine Freunde mit seiner Zwille. Baba, Amirs Vater, schenkt Hassan zum Geburtstag eine Operation, die dessen angeborene Hasenscharte entfernt. Etwas später, am Tag als die beiden zusammen einen mit Papierdrachen ausgetragenen Wettkampf gewinnen, wird jedoch Hassan von Assef zusammengeschlagen und vergewaltigt. Amir, der dies heimlich beobachtet, aber zu feige ist, Hassan zu helfen, macht sich nach diesem Vorfall schwere Vorwürfe. Aus Scham über sein Versagen kann er nicht damit umgehen, dass Hassan weiter in seiner Nähe ist, und schiebt Hassan einen fingierten Diebstahl unter, damit dieser aus dem Haus gejagt wird. Hassan gesteht die Tat, obgleich er diese nicht begangen hat. Amirs Vater – von ihm Baba genannt – verzeiht die angebliche Tat, aber Hassans Vater Ali verlässt das Haus mit seinem Sohn, um der Schande zu entgehen. Nach der sowjetischen Invasion fliehen Amir und sein Vater nach Pakistan. Später ziehen sie nach Kalifornien, wo Amir das College absolviert. Amir lernt die ebenfalls aus Afghanistan geflohene Soraya, Tochter eines angesehenen afghanischen Generals, kennen und heiratet sie. Kurz nach der Hochzeit verstirbt Amirs Vater. Amirs erstes Buch erscheint. Im Jahr 2001 wird Amir vom alten Freund seines Vaters Rahim Khan, der ihn seinerzeit zum Schreiben ermuntert hat, gebeten, nach Pakistan zu kommen. Dort eingetroffen, erfährt er von diesem, dass Hassan der Sohn seines Vaters Baba und der Dienerin Sanaubar war. Hassan und seine Frau Farzana wurden von den Taliban getötet und hinterließen einen Sohn, Suhrab. Rahim Khan bittet Amir, nach Kabul zurückzukehren, um Suhrab aus dem Waisenhaus zu holen. Im von den Gräueln der Taliban-Herrschaft gezeichneten Kabul erfährt Amir, dass Suhrab nicht mehr im Waisenhaus ist, sondern von einem einflussreichen Taliban verschleppt wurde. Es stellt sich heraus, dass dieser Taliban-Funktionär Assef ist und Suhrab als Baccha Baazi missbraucht. Amir fordert die Herausgabe von Suhrab, wird jedoch von Assef zu einem Kampf auf Leben und Tod herausgefordert und brutal verprügelt. Suhrab rettet ihn mit einem Zwillenschuss in Assefs Auge – er kann dies genauso gut wie sein Vater. Mit Hilfe eines Fahrers können die beiden zurück nach Pakistan fliehen. Amir möchte den Jungen adoptieren und mit in die Vereinigten Staaten nehmen, doch es stellt sich heraus, dass dies alles andere als einfach ist. In Islamabad erfährt Suhrab, dass er möglicherweise noch einmal in ein Waisenhaus muss, worauf er einen Selbstmordversuch unternimmt. Amir nimmt den Jungen zu sich in die Vereinigten Staaten. Suhrab lebt in sich zurückgezogen und spricht nicht mehr. Erst beim Drachensteigen an der kalifornischen Küste schmilzt das Eis zwischen ihm und Amir.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "Amir – im Jahr 1963 in Kabul geboren, ist die Hauptfigur und auch der Erzähler des Romans. Er ist ein wohlhabender Paschtunenjunge im monarchischen Afghanistan, der nach der sowjetischen Invasion mit seinem Vater nach Amerika auswandert. Amir ist Hassans Halbbruder, was er jedoch erst sehr viel später erfährt. Er ist mit Soraya verheiratet. Hassan – geboren im Winter 1964, ist ein loyaler Jugendfreund von Amir. Obwohl sich Amir nie richtig zu ihm bekannt hat, sind sie die besten Freunde. Er hat ein puppenartiges, chinesisches Gesicht, grüne Augen und eine gespaltene Lippe. Zunächst erscheint Hassan als der Sohn von Ali und Sanaubar. Später stellt sich jedoch heraus, dass Hassan der uneheliche Sohn von Baba und Sanaubar und damit Amirs Halbbruder ist. Hassan stirbt, ohne die Wahrheit über seine Verwandtschaft mit Amir und Baba zu kennen. Assef – ein sadistischer, pädophiler und soziopathischer Teenager aus der Nachbarschaft Amirs in Kabul, der Antagonist Amirs. Der Sohn eines afghanischen Vaters und einer deutschen Mutter ist ein Befürworter der Paschtunenherrschaft über die Hazara. Als Teenager vergewaltigt er Hassan. Nach der Vergewaltigung schenkt er Amir anlässlich dessen Geburtstagsfeier ein Buch über seinen großen Helden, Adolf Hitler. Viele Jahre später wird er ein Henker der Taliban. Als Erwachsener vergewaltigt er wiederholt Hassans Sohn – Suhrab – und zahlreiche andere kleine Kinder beiderlei Geschlechts. Baba – der Vater von Amir und Hassan. Er ist im Jahr 1933 geboren (als der afghanische König seine 40-jährige Regierungszeit beginnt). Er ist ein überdurchschnittlich großer, starker Mann mit wildem braunem Haar und Bart. Er liebt Feste in seinem großen Haus in Kabul und ist für seine Stärke bekannt – er hat angeblich in jüngeren Jahren mit einem großen schwarzen Bären gekämpft und gewonnen. Baba ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und eine wohlwollende Kraft in der Gemeinde. Er hilft vielen anderen Menschen beim Aufbau ihres eigenen Unternehmens und hat ein Waisenhaus aus seiner eigenen Tasche finanziert und aufgebaut. Er glaubt, dass es nur eine Sünde gebe, nämlich den Diebstahl, und dass alle anderen Verfehlungen aus dieser Sünde resultieren. Er ist nicht im üblichen Sinne gläubig. Baba wünscht sich, dass sein Sohn, der sich in Bücher vertieft, „männlicher“ sei. Nach der Flucht aus Afghanistan und der Einreise in die USA altert er schnell und stirbt im Alter von dreiundfünfzig Jahren an Krebs. Er lebt lange genug, um zu sehen, wie sein Sohn Amir eine junge afghanische Frau namens Soraya heiratet. Bei seiner Beerdigung nehmen viele Menschen von ihm Abschied. Ali – ist der Diener von Baba und dessen guter Freund. Er gehört zur Familie, seit er von Babas Vater, einem bekannten Richter, nach dem Tod seiner Eltern durch einen rücksichtslosen Fahrer, adoptiert wurde. Infolge von Kinderlähmung ist sein rechtes Bein gelähmt. Zunächst erscheint er als Hassans Vater, was sich später jedoch als falsch herausstellt. Nachdem Baba und Amir Afghanistan verlassen haben, wird er von einer Landmine getötet. Rahim Khan – Babas Geschäftspartner und bester Freund in Afghanistan. Er erzählt später Amir, dass Baba Hassans leiblicher Vater ist. Amir mag ihn seit seiner Kindheit, auch weil er der einzige Erwachsene ist, der ihn zum Schreiben ermutigt. Rahim Khan holt Amir zurück nach Pakistan, um Suhrab aus den Händen der Taliban in Afghanistan zu befreien. Er hinterlässt Amir einen Brief, in dem steht, dass er nicht nach ihm suchen soll. Er stirbt friedlich mit dem Wissen, dass er Amir zu dem Mann gemacht hat, den Baba immer wollte. Soraya – eine afghanische Frau, die in Fremont, Kalifornien, mit ihren Eltern lebt. Ihr Vater ist ein ehemaliger afghanischer General namens Taheri. Sie heiratet Amir, den sie bei dem wöchentlichen Flohmarkt kennenlernt. Denn genau wie Amir und sein Vater verkaufen ihre Eltern gebrauchte und aus zweiter Hand erworbene Sachen auf dem Markt um das Einkommen ihrer Familie zu erhöhen. General Taheri lebt hauptsächlich von der öffentlichen Wohlfahrt. Er hält sich zu vornehm für die normale Arbeit und wartet ständig auf einen Rückruf aus Afghanistan, damit er wieder zu seiner früheren Position zurückkehren kann. Bevor sie Amir kennenlernte, lief sie mit einem afghanischen Freund davon. Das macht sie eigentlich – der afghanischen Tradition zufolge – ungeeignet für die Ehe. Weil Amir selbst eine große Schuld trägt, liebt und heiratet er sie trotzdem. Soraya möchte unbedingt Kinder haben, kann aber aufgrund ungeklärter Unfruchtbarkeit keines bekommen. Ein großer Wunsch ihrerseits ist es auch, Lehrerin zu werden. Suhrab – ist der Sohn von Hassan. Er ist traumatisiert, nachdem seine Eltern von den Taliban ermordet wurden und er wiederholt von Assef vergewaltigt wurde. Rahim Khan kontaktierte Amir, um ihn zur Rückkehr nach Afghanistan zu bewegen, damit er Hassans Sohn Suhrab findet. Am Ende wird er von Amir und Soraya adoptiert und geht mit Amir in die USA, um bei ihnen zu leben. Sanaubar – ist Alis Frau. Sie gebiert Hassan als Folge einer Affäre mit Baba. Sie verlässt danach ihr Zuhause, um ein Leben als Zigeunerin zu führen. Sie hatte vielleicht auch mit einem afghanischen Armeesoldaten eine Affäre, was dieser gegenüber Hassan behauptet hat. Ob das wahr ist, oder ob der Soldat sich nur über die Hazara lustig machen wollte, ist nie aufgeklärt worden. Als Hassan erwachsen ist, kehrt sie aufgrund von Schuldgefühlen zu ihm zurück, da sie ihn verlassen hat, als er noch ein kleines Kind war. Sie hat außerdem einen großen Stellenwert für Suhrab als Großmutter, der ihr den Spitznamen „Sasa“ gegeben hat. Farid – ein tadschikischer Fahrer, der zunächst Amir nicht leiden kann, später aber sich mit ihm anfreundet. Zwei der sieben Töchter von Farid waren von einer Landmine Jahre zuvor getötet worden, wobei auch seine linke Hand verstümmelt und einige seiner Zehen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Farid ist Amirs Fahrer, der Informationen und Kenntnisse über das aktuelle Afghanistan hat und dadurch eine große Hilfe bei der Suche nach Suhrab ist. Nach einer Nacht bei der verarmten Familie von Farids Bruder versteckt Amir ein Bündel Geld unter der Matratze, auf der er schläft, damit er sich bei dieser armen Familie für die Gastfreundschaft dankbar erweisen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Als Khaled Hosseini den Roman \"Drachenläufer\" 2003 veröffentlichte, rechnete kaum einer damit, dass dieses Buch zu einem großen Erfolg werden würde. Der Drachenläufer wurde aber zu einem Weltbestseller. Acht Millionen Exemplare wurden von dem Buch bis heute verkauft, das in 34 Sprachen verfügbar ist. Außerdem ist der Roman im Jahr 2007 als Film erschienen. Drachenläufer erhielt den südafrikanischen Buchpreis im Jahr 2004. Laut dem amerikanischen Buchverlag Nielsen BookScan war es auch der erste Bestseller im Jahr 2005 in den USA. Der Roman wurde auch zum Buch des Jahres 2006 und 2007, einer Liste von 60 Titeln gewählt, die von Marktteilnehmern eingereicht wurde und gewann den Penguin/Orange Reading Preis des zweitgrößten Buchverlags der Welt Penguin Books.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "Im Jahre 2007 wurde der Roman vom deutsch-schweizerischen Regisseur Marc Forster nach einem Drehbuch von David Benioff verfilmt. Gedreht wurde in verschiedenen Orten in Kalifornien und in China. Der Roman wurde in den USA von Matthew Spangler für die Bühne adaptiert. Die Premiere von Drachenläufer fand auf der Bühne der \"Arizona Theatre Company\" im September 2009 statt, Regie führte David Ira Goldstein. Im September 2011 erschien Drachenläufer als Graphic Novel im Bloomsbury Verlag, mit Illustrationen von Fabio Celoni und Mirka Adolfo. Die deutsche Übersetzung aus dem Italienischen stammt von Pieke Biermann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Drachenläufer ist ein Roman des afghanisch-amerikanischen Schriftstellers Khaled Hosseini, der 2003 erschien. Die Geschichte über eine Kindheit in Afghanistan wurde über acht Millionen Mal in über 34 Ländern verkauft. 2007 wurde der Roman von Marc Forster verfilmt.", "tgt_summary": "《追风筝的人》(英语:\"The Kite Runner\",又译“追风筝的孩子”)是美籍阿富汗裔作家卡勒德·胡赛尼的第一部小说,也是第一部由阿富汗裔作家创作的英文小说。小说于2003年由河源出版社在美国出版,以第一人称讲述了来自阿富汗首都喀布尔富人区的普什图少年阿米尔(英语:Amir)和他的童年好友,父亲的哈扎拉仆人哈桑(英语:Hassan)之间的故事。故事的背景设定涵盖了一系列复杂的历史事件,其中包括阿富汗君主制被推翻,苏联军事入侵,阿富汗难民逃往巴基斯坦和美国,以及塔利班政权的崛起等重要事件。", "id": 2740472} {"src_title": "Writers Guild of America", "tgt_title": "美国编剧工会", "src_document": [{"title": "Streik 1988.", "content": "Am Streik im Jahr 1988 nahmen 9000 Autoren beider Gewerkschaften, der Writers Guild of America, East (WGAE) und der Writers Guild of America, West (WGAW) teil. Der Streik dauerte vom 7. März bis zum 7. August 1988. Es waren sowohl Fernseh- als auch Kinoproduktionen betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Streik 2007–2008.", "content": "Im November 2007 rief die Writers Guild of America zu einem unbefristeten Streik auf, der bis zum 12. Februar 2008 andauerte. Grund dafür waren gescheiterte Verhandlungen über höhere Tantiemen auf DVD- und Internetverkäufe. Sämtliche anstehenden Fernseh- und Kinoproduktionen ohne fertige Drehbücher konnten bis zum Ende des Streiks nicht weiter fortgesetzt werden. Manche amerikanischen Fernsehsender hatten für ihre Serien noch genügend Drehbücher auf Vorrat, um auch durch einen länger dauernden Streik zu kommen. Die meisten Serien waren jedoch direkt vom Streik beeinträchtigt und wurden entweder in die frühzeitige Winterpause geschickt und/oder mussten mit verkürzten Staffeln rechnen. Speziell von dem Streik betroffen waren auch Telenovelas und Seifenopern, da deren Drehbücher laufend geschrieben werden müssen. Nach einer Weile setzten Fernsehsender verstärkt auf Wiederholungen, Nachrichten, Reality-TV und Sendungen ohne Drehbücher (zum Beispiel \"Who Wants to Be a Millionaire?\"). Da von der siebten Staffel der Fernsehserie \"24\" noch nicht alle Folgen fertig waren und so keine fortlaufende Ausstrahlung gewährleistet werden konnte, wurde die Ausstrahlung der kompletten Staffel infolge des Streiks um ein Jahr auf den Januar 2009 verschoben. Die Streikenden wurden auch von vielen Schauspielern unterstützt. Die Talkshows \"The Tonight Show\" und \"Late Night with Conan O’Brien\" gingen trotz des andauernden Autorenstreiks ab dem 2. Januar 2008 wieder auf Sendung. Die Showrunner begründeten ihre Entscheidung mit ihrer Verantwortung den Angestellten gegenüber. Die von David Lettermans Produktionsfirma \"Worldwide Pants\" produzierten Talkshows gingen ebenfalls am 2. Januar 2008 wieder auf Sendung, nachdem \"Worldwide Pants\" und die WGA einen Abschluss basierend auf den Forderungen der Gewerkschaft abschlossen. Einen vorläufigen Vertrag unter ähnlichen Bedingungen schloss das von Tom Cruise geführte unabhängige Filmstudio United Artists Anfang Januar 2008 mit der WGA. Warner Bros. drohte aufgrund des anhaltenden Streiks mit der Streichung von 1000 Arbeitsplätzen. Da die Produktionen zurückgingen, könnten nicht alle Stellen weiter finanziert werden. Die Produzenten der Gala zur Verleihung der Golden Globe Awards 2008 konnten sich dagegen nicht mit der WGA über eine Aussetzung der Proteste während der am 13. Januar 2008 geplanten Fernsehshow einigen. Nachdem die Schauspielergewerkschaft SAG ihre Solidarität mit den streikenden Drehbuchautoren erklärt und das Fernbleiben aller nominierten Film- und Fernsehschauspieler angekündigt hatte, konnte die Golden-Globe-Verleihung nicht wie geplant stattfinden. Stattdessen wurden die Preisträger im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Auch für die Oscarverleihung am 24. Februar 2008 hatte die WGA das Aufstellen von Streikposten angedroht. Der finanzielle Schaden, der durch das Entfallen von Werbeeinnahmen entstand, betrug mehrere Millionen Dollar. Der entfallende Einnahmen-Anteil für die Hollywood Foreign Press Association (HFPA) betrug schätzungsweise fünf Millionen Dollar. Nach der Aushandlung eines vorläufigen Vertrages mit der AMPTP (Vereinigung der Film- und Fernsehproduzenten) wurde der Streik mit einer Urabstimmung der Autoren am 12. Februar 2008 beendet. Die Autoren kehrten zu ihrer Arbeit zurück und die Verleihung der Oscars fand ungestört statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Writers Guild of America (\"WGA\") ist die gemeinsame Gewerkschaft der Autoren in der Film- und Fernsehindustrie der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "美国编剧工会()是由两个代表美国电影与电视编剧的工会所组成。", "id": 2224606} {"src_title": "Schuppenkehlmoho", "tgt_title": "奧亞吸蜜鳥", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Schuppenkehlmoho erreichte eine Länge von 20 Zentimetern. Der Kopf war schwarz mit ein paar weißen Längslinien. Der Schwanz war schwarz, die mittleren Steuerfedern waren verlängert. Die Flügel waren schwarz mit einem weißen Feld an den Rändern. Die hellen Achselfedern waren unscheinbar grau-lohfarbenen. Die restliche Oberseite war schieferbraun. Flanken und Bürzel waren rostrot. Die Brust- und Kehlfedern waren schwarz und zeigten jeweils ein weißes Subterminalband, wodurch der Brust- und Kehlbereich ein schuppenartiges Aussehen hatte. Dies war beim Weibchen intensiver ausgeprägt als beim Männchen. Die übrige Unterseite war schieferbraun. Die Oberschenkel waren gelb befiedert. Die Iris war hellgelb. Schnabel und Füße waren schwarz. Bei Jungvögeln waren die Unterseite, der Schnabel und die Beine heller gefärbt als bei den adulten Vögeln. Auf den Flügeln fehlte das weiße Feld und die Beine waren unbefiedert. Die Iris war blaugrau.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Schuppenkehlmoho war ein lebhafter Vogel, der sich bei der Nahrungssuche pfeilschnell durchs Laubwerk oder Unterholz bewegte, aber nicht so hoch über den Bäumen zu beobachten war wie der Prachtmoho. Seine Nahrung bestand aus Schaben, Spinnen, Hundertfüßern, Grillen, anderen Insekten und Raupen, die er aus der lockeren Rinde pickte. Blütennektar von ʻŌhiʻa-Bäumen und Lobelien sowie die fleischigen Hüllblätter der Ieie-Rebe ergänzten das Nahrungsspektrum. Der Ruf, der sich wie ein \"took took\" anhörte, wurde als der lauteste von allen Waldvögeln auf Kauaʻi beschrieben. Sein Gesang bestand aus flötenartigen Tönen. Im Mai 1971 wurde das erste Nest des Schuppenkehlmohos entdeckt. Es befand sich in einer Baumhöhle und war mit kleinen Zweigen und Gras gepolstert. Der Jungvogel war etwa 10 Tage alt.", "section_level": 1}, {"title": "Aussterben.", "content": "Der Schuppenkehlmoho wurde noch 1899 als ziemlich häufig beschrieben, aber bei Expeditionen in den Jahren 1928 und 1936 konnte der Ornithologe George Campbell Munro kein Exemplar nachweisen. 1940 hörte der Ornithologe Walter Raymond Donaghho einen Gesang, der vermutlich der des Schuppenkehlmohos gewesen sein könnte. Er war sich anschließend aber nicht mehr sicher. Erst 1960 wurde eine kleine Population von etwa 34 Individuen im dichten Alakaʻi-Sumpfwald am Mount Waiʻaleʻale auf Kauaʻi in einer Höhenlage von 1000 m wiederentdeckt. 1975 besuchten die Ornithologen Harold Douglas Pratt und Robert Shallenberger den Alakaʻi-Sumpf und waren in der Lage, ein Männchen zu fotografieren und zu filmen. Bei der nächsten Expedition im Jahre 1981 wurde ein Pärchen entdeckt. Nach dem Hurrikan Iwa im Jahre 1982 war das Weibchen verschwunden. Das Männchen wurde 1985 zuletzt beobachtet und 1987 zuletzt gehört. Nach fehlgeschlagenen Suchexpeditionen in den Jahren 1989 und nach dem Hurrikan Iniki im Jahre 1993 wurde die Art im Jahre 2000 in die Liste der ausgestorbenen Vogelarten der IUCN aufgenommen. Als mögliche Ursachen für das Aussterben des Schuppenkehlmohos werden Lebensraumzerstörung, eingeschleppte Hausratten und Schweine, sowie ebenfalls eingeschleppte Moskitos vermutet, die die Vogelmalaria und Vogelpocken auf Hawaii verbreiteten und unter der endemischen Avifauna ein Artensterben verursachten. Mit dem Schuppenkehlmoho wurde innerhalb von 150 Jahren die letzte Art aus der Gattung der Krausschwänze ausgerottet. Über 100 Bälge befinden sich in etwa 16 Museumssammlungen, darunter Leiden (Niederlande), Brüssel (Belgien), Tring (England), Paris (Frankreich), Stockholm (Schweden), Frankfurt (Deutschland), Dresden (Deutschland), New York (USA), Los Angeles (USA) und Honolulu (USA).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schuppenkehlmoho (\"Moho braccatus\"), auch als Kauai-Krausschwanz oder Kauaʻi ʻŌʻō bezeichnet, ist ein höchstwahrscheinlich ausgestorbener Singvogel aus der Gattung der Krausschwänze. Er war endemisch auf Kauaʻi im Hawaii-Archipel.", "tgt_summary": "奥亚吸蜜鸟(\"Moho braccatus\")是可爱岛特有及已灭绝的吸蜜鸟。牠们在20世纪初的亚热带森林甚为普遍,但自此数量就开始下降。1987年仍有听到牠们的歌声,但之后就被认为是已灭绝。灭绝的原因包括黑鼠、猪和带有鸟类疾病的蚊入侵,以及栖息地的破坏。", "id": 625365} {"src_title": "United States Army Training and Doctrine Command", "tgt_title": "美國陸軍訓練及準則司令部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das \"Training and Doctrine Command\" der US Army wurde im Juli 1973 aufgestellt, um als federführende Institution den Anforderungen der persönlichen militärischen Ausbildung und der Fortentwicklung von Kampftechniken adäquat zu begegnen. Aufgestellt in der Nachkriegsphase des Vietnamkrieges und in einer Zeit der allgemeinen Demobilisierung, hatte das \"TRADOC\" die Aufgabe, die neu gewonnenen taktischen Erkenntnisse auszuwerten und in die Entwicklung neuer Kampfstrategien einfließen zu lassen. Ein weiterer Grund für die zentrale Bündelung aller Ausbildung und Strategieentwicklung innerhalb der US Army war der Sparzwang. Da die Ausbildung und Sicherstellung der Gefechtsbereitschaft einen hohen Kostenfaktor darstellte, sollte das \"TRADOC\" auch Synergieeffekte nutzen und die allgemeine waffentechnische und taktische Zukunftsplanung bündeln. In Ausführung dieser Aufgabe hat das \"TRADOC\" maßgeblichen Anteil an der Modernisierung, Doktrinneuentwicklung, Ausbildungsreform und Neuausrichtung der US Army und steht damit auch immer mehr im Brennpunkt von Kritik.", "section_level": 1}, {"title": "Auftrag.", "content": "TRADOC ist als höchste Kommandodienststelle sämtlicher Ausbildungseinrichtungen der US Army sowohl verantwortlich für den laufenden Ausbildungsbetrieb als auch für die Entwicklung neuer Trainingsstandards und -methoden. Damit ist es das zentrale Element für die Durchführung und Weiterentwicklung der Ausbildung der Landstreitkräfte der Vereinigten Staaten. Zudem ist es zuständig für die Entwicklung neuer Strategien der Gefechtsführung des Heeres. Die offiziellen Ziele sind:", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Das \"TRADOC\" überwacht den Betrieb von 33 Militärschulen und -zentren an 16 verschiedenen Ausbildungseinrichtungen und Instituten. Die Schulen bieten 1.753 einzelne Lehrgänge an und beschäftigen 9.141 Ausbilder. Zurzeit durchlaufen 328.918 Soldaten, 25.059 technisches Personal, 6.165 Soldaten ausländischer Streitkräfte und 27.816 Zivilangestellte die Ausbildungseinrichtungen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterstellte \"Sub Major Commands\".", "content": "Sämtliche aufgelistete Einrichtungen werden von Kommandierenden Generälen geführt:", "section_level": 2}, {"title": "Führung und Liste der Kommandeure.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Command Group.", "content": "Die Kommandogruppe \"(Command Group)\" des Stabes besteht aus dem Kommandierenden General David G. Perkins, seinem Stellvertreter und Stabschef Lieutenant General David D. Halverson, dem stellvertretenden Stabschef Major General Mark J. MacCarley sowie Command Sergeant Major Daniel A. Dailey.", "section_level": 2}, {"title": "Kommandeursliste.", "content": "→\"Quelle \"", "section_level": 2}], "src_summary": "Das United States Army Training and Doctrine Command (\"TRADOC\", ) ist eines von drei Heereskommandos auf Armeeebene und ein Major Command der United States Army. Der Verband ist für die Ausbildung und die Entwicklung neuer Strategien der Gefechtsführung und deren Umsetzung innerhalb der militärischen Aus- und Weiterbildung und deren Standardisierung verantwortlich. Ferner ist TRADOC zuständig für die Bedarfsanalyse, Entwicklung, Beschaffung und Erprobung neuer Waffensysteme der US Army. Das Motto des Kommandos lautet \"Victory starts here\" ( für \"Der Sieg beginnt hier\"). Das Hauptquartier des \"TRADOC\" befindet sich in Fort Monroe im US-Bundesstaat Virginia.", "tgt_summary": "美国陆军训练及准则司令部(英语:United States Army Training and Doctrine Command,缩写为英语:TRADOC),美国陆军司令部之一,建立于1973年7月1日,总部位于维吉尼亚州尤斯蒂斯堡(Fort Eustis)。负责美国陆军各级单位及特战单位训练课程的制定,编定教材及作战手册,以及新武器系统的研发。", "id": 788190} {"src_title": "Schacholympiade 1992", "tgt_title": "第30届国际象棋奥林匹克", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Gespielt wurde im \"Philippine International Convention Center\". Es nahmen 102 Mannschaften mit insgesamt 617 Spielern teil, darunter 117 Großmeister, 146 Internationale Meister und 38 FIDE-Meister. Jede Mannschaft spielte an 4 Brettern im Schweizer System, sodass möglichst punktgleiche Mannschaften gegeneinander antraten. Zeitkontrollen waren nach 2 Stunden für die ersten 40 Züge, dann eine Stunde für 20 weitere Züge. Bei dieser Olympiade traten erstmals 12 verschiedene Mannschaften aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion an. Die Auflösung des bisherigen jugoslawischen Staates führte zum erstmaligen selbständigen Antreten von Mannschaften aus Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Außerdem kehrte Südafrika nach der 1974 erfolgten Suspendierung in den Kreis der Teilnehmer zurück. Die Veranstaltung war der internationale Durchbruch für den späteren Schachweltmeister Wladimir Kramnik. Er trug damals nur den Titel eines FIDE-Meisters, war aber auf Empfehlung von Garri Kasparow ins russische Team berufen worden und erzielte am ersten Reservebrett ein sensationelles Ergebnis von 8,5 Punkten aus 9 Partien, was einer Elo-Performance von 2958 entsprach.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse des offenen Turniers.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Medaillen.", "content": "Im offenen Turnier wurden folgende Medaillen vergeben. Bestes Rating Brett 1 Brett 2 Brett 3 Brett 4 Reservebrett 1 Reservebrett 2", "section_level": 2}, {"title": "Deutsches Team.", "content": "Für Deutschland spielten Robert Hübner (3,5 Punkte aus 8 Partien), Eric Lobron (7,5 aus 12), Gerald Hertneck (7 aus 12), Vlastimil Hort (7 aus 10), Matthias Wahls (3,5 aus 6) und Christopher Lutz (4 aus 8).", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse des Damenturniers.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Medaillen.", "content": "Bei den Damen wurden folgende Medaillen vergeben. Bestes Rating Brett 1 Brett 2 Brett 3 Reservebrett", "section_level": 2}, {"title": "Schweizer Team.", "content": "Für die Schweiz spielten: Tatjana Lematschko (9,5 Punkt aus 13 Partien), Barbara Hund (7 aus 13), Claude Baumann (4 aus 11) und Corinne Schneider (2 aus 5).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 30. Schacholympiade fand vom 7. bis 25. Juni 1992 in Manila auf den Philippinen statt. Sie wurde von der FIDE organisiert und bestand aus einem offenen Teamwettbewerb und einem speziell für Frauen. Zusätzlich fanden noch diverse Attraktionen statt, um Schach bekannt zu machen.", "tgt_summary": "第30届国际象棋奥林匹克是由世界国际象棋联合会主办的国际象棋赛事,于1992年6月7日至6月25日在菲律宾首都马尼拉举行。", "id": 1143653} {"src_title": "Simon Yam", "tgt_title": "任達華", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Simon Yam wurde 1955 als zweites von drei Kindern des ehemaligen Polizei-Chef Hongkongs geboren, wo er auch aufwuchs. Im Alter von elf Jahren verstarb der Vater, so dass seine Familie mit einem bescheidenen Einkommen hauswirtschaften musste. Erste Arbeiten als männliches Fotomodell sicherten ihm und seiner Familie ein finanzielles Auskommen. Über die lukrativen Fotoshootings finanzierte Yam sich diverse Unterrichtsstunden, wirkte später in ersten Fernsehproduktionen des Hongkonger Fernsehsender TVB (Television Broadcasts Limited), später auch bei ATV (Asia Television Limited), als Darsteller mit bis er Mitte der 1970er Jahre beim Film debütierte. Sein Ruf als Schauspieler gleicht dem eines Chamäleons: vielseitig und abwechslungsreich gestaltet er sein Repertoire. Wenn er in Filmen zuvor noch den coolen Draufgänger (z. B. \"Bullet in the Head\", \"Raped by an Angel\") mimte, ist er im nächsten schon wieder der Antiheld und Gangster (z. B. \"Killers Romance\", \"Full Contact\") oder er verkörpert einfach den charmanten Polizisten (\"Naked Killer\", \"Fulltime Killer\") der alles Böse auf der Welt vernichten möchte. Yam ist ein charismatischer Darsteller, und dafür lieben ihn unzählige Filmfans auf der ganzen Welt. Seine Wandlungsfähigkeit ist einzigartig in der chinesischen Filmlandschaft. Neben seiner Schauspielerei widmet Yam sich ausgiebig dem Fotografieren. Am 20. Juli 2019 wurde Simon Yam in der Stadt Zhongshan auf einer Bühne Opfer eines Messerangriffs. Er überlebte jedoch mit Verletzungen im Bauchraum und an den Armen.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Yam war 1981 bis 1986 in erster Ehe mit Ho Sui-Yi () kinderlos verheiratet. Mit seiner zweiten Frau Sophia Kao (), bekannt als Model Qui Qui (), ist er seit 1997 verheiratet und hat seit 2004 eine gemeinsame Tochter namens Ella (). Sein älterer Bruder ist Peter Yam Tat-Wing (), der bei der Hongkonger Polizei arbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Synchronsprecher.", "content": "Simon Yam wurde in Deutschland u. a. von Peter Flechtner, Thomas Darchinger, Rainer Schmitt, Johannes Berentz, Dennis Schmidt-Foß und Tobias Kluckert synchronisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Simon Yam Tat-Wah (; * 19. März 1955 in Hongkong) ist ein chinesischer Schauspieler, der vorwiegend in Hongkong-Spielfilmproduktionen auftritt. Er spielte in seiner 40-jährigen Filmkarriere in über 175 Filmen sowie in 40 Fernsehserien mit.", "tgt_summary": "任达华(Simon Yam Tat Wah,1955年-3月19日),香港男演员兼模特儿,籍贯广东东莞,于香港成长。", "id": 2200783} {"src_title": "Fernando Llorente", "tgt_title": "費蘭度·路蘭迪", "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Llorente, der im navarresischen Pamplona zur Welt kam und in der Heimatstadt seiner Eltern, Rincón de Soto in La Rioja, aufwuchs, begann mit dem Fußballspielen in der Jugend der örtlichen Vereine FC Funes und CA River Ebro. Als Zwölfjähriger wechselte er im Sommer 1997 zu Athletic Bilbao. Bei den Basken durchlief er diverse Jugendmannschaften, bis er 2003 an das Farmteam CD Baskonia abgegeben wurde, für das er mit 18 Jahren in der Tercera-División-Saison 2003/04 in 33 Spielen zwölf Tore erzielte. In der folgenden Saison wurde er in die zweite Mannschaft von Athletic geholt, bei der er in der ersten Saisonhälfte der Segunda División B vier Tore in 16 Einsätzen erzielte. Daher wurde Anfang 2004 sein Vertrag bis 2008 verlängert. Kurz vor seinem 20. Geburtstag gab er am 16. Januar 2005 beim 1:1 gegen Espanyol Barcelona sein Debüt in der Primera División. Drei Tage später erzielte er einen Hattrick in der Copa del Rey-Begegnung gegen UD Lanzarote. Er absolvierte in dieser Saison noch 14 weitere Ligaspiele und stand dabei neunmal in der Startelf. In der Saison 2005/06 wurde er immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, so dass er nur zehn Ligaspiele von Anfang an bestritt. Vor Beginn der Saison 2006/07 verlängerte Llorente seine Vertragslaufzeit bis 2011. Er ging in die Saison als vierter Stürmer hinter Aritz Aduriz, Joseba Etxeberria und Ismael Urzaiz. Das führte dazu, dass er in dieser Saison nur zweimal in der Startaufstellung stand und nur zwei Treffer in 21 Ligaeinsätzen erzielte. Seinen endgültigen Durchbruch schaffte Llorente in der Saison 2007/08, als er mit elf Ligatoren bester Torschütze seines Vereins war. In der folgenden Spielzeit traf er in 34 Ligaspielen 14-mal und erreichte mit Athletic Bilbao das Pokalfinale, das man gegen den FC Barcelona verlor. In der Saison 2009/10 erzielte er erneut 14 Ligatreffer in 37 Spielen. In der UEFA Europa League 2009/10 war er sechsmal als Torschütze erfolgreich und damit drittbester Torjäger des Wettbewerbs. In der Spielzeit 2010/11 stellte er mit 18 Toren in 38 Ligaspielen eine neue Karrierebestmarke auf. In der Saison 2011/12 schoss er am 31. Januar 2012 im Halbfinale der Copa del Rey sein 100. Pflichtspieltor für Athletic Bilbao. Insgesamt traf Llorente im Laufe der Spielzeit in 32 Ligaspielen 17-mal. Mit weiteren fünf Toren in der Copa del Rey sowie sieben Toren in der Europa League kam Llorente in 53 Pflichtspielen auf 29 Tore und erreichte mit seinem Verein in beiden Pokalwettbewerben das Endspiel. Zu Beginn der Saison 2012/13 lehnte Llorente ein Verlängerungsangebot seines zum Saisonende auslaufenden Vertrages ab, woraufhin verschiedene europäische Topklubs ihr Interesse am Spanier bekundeten. Athletic Bilbao bestand jedoch auf einer Erfüllung von Llorentes Vertrag; er war fortan nur noch Ergänzungs- und Einwechselspieler und überwarf sich zwischenzeitlich mit Trainer Marcelo Bielsa. Anfang Dezember 2012 bekräftigte Llorente erneut, seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Zum Saisonende verließ er im Sommer 2013 Athletic Bilbao nach neun Jahren und über 300 Pflichtspielen und schloss sich ablösefrei dem italienischen Erstligisten Juventus Turin an. Am 27. August 2015 kehrte Llorente in die Primera División zurück und schloss sich dem FC Sevilla an. Er erhielt nach einer Vertragsauflösung mit Juventus Turin beim amtierenden Europa-League-Sieger einen Dreijahresvertrag mit einer Ausstiegsklausel in Höhe von 20 Millionen Euro. Im August 2016 wechselte er nach Wales zu Swansea City und unterschrieb einen Zweijahresvertrag erhielt. Ende August 2017 schloss er sich Tottenham Hotspur an. Am 2. September 2019 wechselte er zur SSC Neapel.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Bei der Junioren-Fußballweltmeisterschaft 2005 erreichte er mit der spanischen U-20-Auswahl das Viertelfinale und wurde am Ende des Turniers als zweitbester Torschütze mit dem silbernen Schuh ausgezeichnet. Llorente trug sich beim Gruppenspiel gegen Chile (7:0) viermal in die Torschützenliste ein und erzielte insgesamt sechs Tore, eines weniger als Torschützenkönig Lionel Messi, der drei Spiele mehr bestritten hatte. Am 19. November 2008 bestritt er sein erstes Länderspiel für die spanische Nationalmannschaft beim 3:0 gegen Chile, in dem er in der 57. Minute eingewechselt wurde. Bereits im nächsten Spiel gegen England erzielte Llorente sein erstes Länderspieltor; es war der Treffer zum 2:0-Endstand. Beim Confed-Cup 2009 wurde er mit der Nationalmannschaft Dritter. Er wirkte sowohl im Gruppenspiel als auch im Spiel um den dritten Platz gegen Südafrika mit, dabei schoss er im erstgenannten Spiel das letzte Tor zum 2:0. 2010 wurde er als Ergänzungsspieler in den spanischen Kader für die WM 2010 berufen. Llorente läuft seit 2005 – wie einige seiner ehemaligen Teamkollegen von Athletic – regelmäßig für die baskische Fußballauswahl auf.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Verein: Nationalmannschaft: Individuell:", "section_level": 1}], "src_summary": "Fernando Llorente Torres [] (* 26. Februar 1985 in Pamplona) ist ein spanischer Fußballspieler. Er steht bei der SSC Neapel unter Vertrag.", "tgt_summary": "费兰度·路兰迪·托利斯(Fernando Llorente Torres,1985年-2月26日)是一名西班牙足球运动员,司职前锋,现效力于意甲球队拿玻里。曾效力英超球队热刺。", "id": 2160053} {"src_title": "21 (Film)", "tgt_title": "決勝21點", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ben Campbell ist ein überragender Student am Massachusetts Institute of Technology, der mit seinen Freunden an einem Forschungsprojekt für einen Technikwettbewerb arbeitet und davon träumt, ein Medizinstudium an der Harvard University aufzunehmen. Da er nicht die exorbitanten Studiengebühren bezahlen kann, bewirbt er sich um ein Stipendium. Der zuständige Juror sagt ihm, dass es eine Menge Studenten mit ähnlichen Lebensläufen gäbe und er ihm eine Geschichte erzählen solle, die ihn \"vom Stuhl haue\", damit er das Stipendium bekäme. In einer Rückblende erzählt Campbell seine Geschichte: Er wird eines Tages von seinem Mathematikprofessor Micky Rosa in eine geheime Gruppe eingeladen. Rosa rekrutiert die talentiertesten Schüler der Fakultät. Unter seiner Führung erlernen sie die Berechnung des Kartenspiels Black Jack. Campbell lehnt zunächst ab. Rosa macht Ben aber schnell deutlich, wie mächtig er ist, etwa indem er ihm durch seinen Einfluss exzellente Abschlussnoten verschaffen kann, ohne dass Ben die dazu eigentlich notwendigen Arbeiten einreichen muss. Ben, der das Geld braucht, schließt sich daraufhin dem Team an. Die Gruppe fliegt jedes Wochenende nach Las Vegas und spielt dort unter falschen Identitäten in diversen Kasinos Karten. Durch Kartenzählen und eine spezielle Zeichensprache gewinnen sie so hohe Summen Geld. Es dauert nicht lang, bis Cole Williams, der für die Sicherheit in verschiedenen Kasinos verantwortlich und Spezialist auf dem Gebiet des strategischen Spielens ist, auf ihn und die Gruppe aufmerksam wird. Verführt vom Reichtum, dem bunten Leben in Las Vegas und der Möglichkeit, mit seiner intelligenten und hübschen Teamkameradin Jill Taylor eine Beziehung aufzubauen, erhöht Ben seine Einsätze immer weiter. Weil er sich nicht genügend um sein Forschungsprojekt kümmert, kommt es zum Streit mit seinen früheren besten Freunden, die sich vernachlässigt fühlen, ihm mangelndes Interesse vorwerfen und schließlich nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten wollen. Fortan ist Ben frustriert, verlässt sich eines Abends am Spieltisch nicht auf sein rationales Denken und ignoriert die Zeichen seiner Mitstreiter, das Spiel zu beenden. Damit verliert er in einer Nacht zweihunderttausend Dollar, was zum Disput mit Professor Rosa führt, der das verspielte Geld von Ben zurückfordert. Ben weigert sich und wirft Rosa vor, kein Risiko bei der Sache zu übernehmen und trotzdem abzukassieren. Rosa verlässt daraufhin mit seinem Gepäck das Hotel, erklärt, alleine nach Boston zurückzufliegen, und lässt die vier Studenten in Las Vegas zurück. Die Gruppe beschließt nach einiger Diskussion, unter der neuen Leitung von Ben ohne ihren alten Anführer weiterzuspielen. Professor Rosa ist jedoch weiterhin in Las Vegas, beobachtet die Truppe und verrät Ben anonym an Williams, der Ben daraufhin am Spieltisch abfängt und in einem separaten Raum zusammenschlägt. Nach der Rückkehr nach Boston bemerkt Ben, dass Rosa ihm sein gesamtes erspieltes Vermögen gestohlen hat, das er in seinem Studentenzimmer versteckt hatte, und zudem veranlasst hat, dass Ben in dem Kurs, für den er aufgrund des Versprechens von Rosa keine Abschlussarbeit eingereicht hat, durchgefallen ist. Bens Perspektiven scheinen sich zunehmend in Luft aufzulösen, da sowohl sein Abschluss am MIT als auch sein weiterer Werdegang an der Universität Harvard gefährdet sind. Er schlägt daher Micky Rosa einen letzten Coup vor. Gemeinsam wollen sie – verkleidet, denn eine spezielle Gesichtserkennungs-Software hat ihre Gesichter bereits gespeichert – noch einmal groß Kasse machen, bevor die zunehmende elektronische Überwachung der Kasinos ihren Aktivitäten endgültig einen Riegel vorschiebt. An besagtem Abend werden sie von Williams beobachtet, der nun die Chance sieht, endgültig zuzuschlagen. Im letzten Moment können die Kartenzähler entkommen, nicht ohne sich dabei zu trennen. Rosa flüchtet mit der Beute in ein Auto, muss dort aber feststellen, Williams’ Leuten in die Hände gefallen zu sein, und auch die Beute wurde von Ben geschickt gegen Schokoladen-Chips ausgetauscht. Ben trifft auf Williams, und es wird klar, dass die beiden dieses Vorgehen abgesprochen hatten. Williams witterte von Beginn an Micky Rosa hinter der Aktion, der vor längerer Zeit schon einmal einem Kasino hohe Verluste beschert hatte, für das Williams verantwortlich war, was damals zur Kündigung von Williams geführt hatte. Ben muss seinen erspielten Gewinn an Williams übergeben, der sich damit zur Ruhe setzen will. Williams unterstreicht seine Forderung, indem er Ben einen Revolver zeigt. Zurück in Boston versöhnt sich Ben mit seinen Freunden und bekommt seinen MIT-Abschluss. Außerdem können seine Freunde ebenfalls gut mit Zahlen umgehen und haben das Kartenspiel analysiert. Zusammen bilden sie ein neues Team, das hohe Geldsummen erspielt. Für die Erteilung des Harvard-Stipendiums beeindruckt er am Ende des Films sichtlich den zuständigen Juror, indem er ihm seine aufregende Lebensgeschichte erzählt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Titel des Films bezieht sich auf das französische Kartenspiel \"Vingt et un\" (französisch für „Einundzwanzig“), wovon das Spiel \"Black Jack\" abgeleitet ist. Im Film werden zwei mathematische Strategien, vor allem aus den Bereichen der Wahrscheinlichkeit und Statistik, dargestellt, um in Glücksspielen die Chancen auf einen Gewinn zu erhöhen. Ursprünglich war Kevin Spacey lediglich als Produzent des Films vorgesehen, doch dann wurde die Rolle des Mickey Rosa durch Peter Steinfeld für Spacey geschrieben, so dass er sowohl vor als auch hinter der Kamera bei der Produktion des Filmes beteiligt war. Das Kasino des MGM Grand Hotels war eines der Kasinos, das vom MIT Blackjack Team um Jeff Ma durch Kartenzählen um größere Geldbeträge gebracht wurde. Dennoch – oder gerade deswegen – übernahm MGM die Produktion des Films und die Betreiber des Kasinos willigten in die Dreharbeiten in ihrem Kasino ein, die bei laufendem Kasino-Betrieb durchgeführt wurden. Einer der beteiligten MIT-Studenten, Jeff Ma, erhielt einen Cameo-Auftritt als Blackjack-Dealer Jeffrey im Planet Hollywood Resort and Casino. In dieser Rolle wird er vom Hauptdarsteller Ben Campbell mit den Worten „Jeffrey, mein Bruder im Geiste“ als Anspielung auf die Herkunft von Bens Rolle begrüßt. Für die Innenaufnahmen, die am MIT spielten, wurden die Räumlichkeiten der Universität Boston genutzt, da keine Dreherlaubnis für die Räumlichkeiten des MIT vorlag. Die Produktionskosten wurden auf 35 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Film spielte in den Kinos weltweit rund 158 Millionen US-Dollar ein, davon 81 Millionen US-Dollar in den USA.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation wurde bei FFS Film- & Fernseh-Synchron in Berlin produziert. Das Dialogbuch schrieben Klaus Bickert und Stephan Klapdor, Dialogregie führte Axel Malzacher.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "„Trotz guter Besetzung und spannender Story verliert die Geschichte“ laut Alina Bacher von Filmstarts „gegen Ende hin leider ein wenig die Fahrt, was den Popcorn-Spaß aber nicht sonderlich trübt. Wer knappe zwei Stunden gute und packende Unterhaltung möchte, ist mit ‚21‘ genau richtig beraten.“ Margret Köhler von kino.de lobte die Darsteller, denn der „prickelnd-spannende Trip in die Glitzerwelt lebt von Jim Sturgess als schüchternem Überflieger und Oscar-Preisträger Kevin Spacey als durchtriebenem Strippenzieher“.", "section_level": 1}], "src_summary": "21 ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2008. Der Film basiert auf dem journalistischen Sachbuch \"Bringing Down the House\" von Ben Mezrich, wobei die Buchvorlage nur sehr lose in die Handlung des Films übernommen wurde. \"21\" feierte seine Weltpremiere am 7. März 2008 auf dem South by Southwest Film Festival. Das Buch basiert auf den Aktivitäten eines der verschiedenen \"MIT Blackjack Teams\", welche von 1979 an bis in dieses Jahrhundert hinein mit Kartenzählen beim Black-Jack-Spiel die Casinos dieser Welt bereisten und große Gewinnsummen erspielten. Im Film versuchen die Kasinos dies auch unter Einsatz von Gewalt zu verhindern.", "tgt_summary": "《决胜21点》(英语:21),2008年上映的美国赌博电影,或译为《决战21点》,由哥伦比亚影业制作,由吉姆·史特格斯、凯文·史贝西、凯特·柏斯沃和劳伦斯·费许朋所主演。这个故事主要架构在于1990年间的麻省理工学院的21点社团「MIT Blackjack Team」。", "id": 3014003} {"src_title": "Pierce-Schaltung", "tgt_title": "皮爾斯震盪器", "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Der Widerstand R stellt den linearen Betrieb des ersten Inverters U (z. B. den Baustein 74HC04) sicher und kann in manchen Anwendungen auch weggelassen werden, da der ohmsche Anteil des Schwingquarzes \"X\" bereits ausreicht. R begrenzt den Spitzenstrom und kann, wenn der Ausgangswiderstand des Inverters hoch genug ist, auch durch eine direkte Verbindung (0 Ohm) ersetzt werden. Im Rückkopplungszweig befindet sich der Schwingquarz \"X\". Die beiden Ziehkondensatoren C, C dienen zur Phasenverschiebung, um die Phasenbedingung von 180° sicher erfüllen zu können. Sie stellen mit dem Schwingquarz ein π-Filter dar. Aufgrund der kleinen Kapazitätswerte reichen auch hier in manchen Aufbauten bereits parasitäre Kapazitäten im Bereich der Leiterplatte aus. Der Schwingquarz arbeitet unterhalb der Resonanzfrequenz als eine Induktivität mit sehr großer Kreisgüte. Der Schmitt-Trigger U dient als Verstärkerstufe und liefert an seinem Ausgang einen für Digitalschaltungen nötigen rechteckförmigen Spannungsverlauf, in der Skizze in der Farbe Blau angedeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Ziehkondensator.", "content": "Da der Quarz als Bauteil mit induktivem Charakter arbeitet, muss auf der Schwingfrequenz die restliche Beschaltung kapazitiven Charakter aufweisen. Deshalb kann ein sogenannter Ziehkondensator mit einer Größe von wenigen Pikofarad seriell oder parallel zum Schwingquarz die Resonanzfrequenz der Gesamtschaltung wieder auf den Nominalwert ziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Lastkapazität.", "content": "Die Kapazität, welche der Schwingquarz an seinen Anschlüssen von der restlichen Schaltung „sieht“, wird als Lastkapazität C bezeichnet. Sie wird vom Hersteller des Schwingquarzes im jeweiligen Datenblatt aufgeführt. Bei handelsüblichen Quarzen liegt sie im Bereich um 20 pF und wird bei Parallelresonanz durch die Reihenschaltung der Kondensatoren bestimmt. Neben den diskreten Bauelementen C und C, deren Werte beim Entwurf einer Schaltung leicht wählbar sind, treten dabei noch andere Kapazitäten in Erscheinung, die man eher als gegeben hinnehmen muss: die Eingangs- bzw. Ausgangskapaztäten C und C der Inverterstufe (Schmitt-Trigger) sowie die Streukapazität C, welche primär durch den Aufbau der Leiterplatte und durch das Gehäuse des Schwingquarzes bestimmt wird. Die Streukapazität liegt bei typischen Aufbauten im Bereich von 3 pF bis 9 pF. Die Lastkapazität C ist gegeben als: Eine Vergrößerung der Lastkapazität reduziert geringfügig die Frequenz des Oszillators.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Pierce-Schaltung, auch Pierce-Oszillator genannt, ist eine Oszillatorschaltung die nach ihrem Erfinder George W. Pierce benannt ist. Es ist eine abgewandelte Form der Colpitts-Schaltung, die mit einem Minimalaufwand an diskreten Bauelementen und deshalb sehr kostengünstig aufgebaut werden kann. Deshalb ist sie in der Digitaltechnik eine oft verwendete Form des Quarzoszillators. Sie kann mit einem Schwingquarz, oder alternativ dazu, auch mit einem kostengünstigen Keramikresonator aufgebaut werden.", "tgt_summary": "皮尔斯震荡器(英语:Pierce oscillator,或称皮尔斯晶体震荡器)是一种电子振荡电路,特别适用于配合石英振荡晶体以产生振荡讯号。得名于发明者:乔治·皮尔斯(英语:George W. Pierce,1872-1956)。", "id": 605020} {"src_title": "Königinblume", "tgt_title": "大花紫薇", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Lagerstroemia speciosa\" ist ein meist laubabwerfender Baum. Das Erscheinungsbild wird erheblich vom Standort beeinflusst. An Flussläufen und auf grundwassernahen Böden wachsen bis zu 40 Meter hohe, geradstämmige Bäume. In trockenen Gebieten außerhalb des natürlichen Areals werden sie 10 (bis selten 15) Meter hoch, meist mit krummem Stamm und runder Krone. Der Stammdurchmesser erreicht 60–150 Zentimeter. Die bräunliche bis gräuliche, relativ glatte Borke ist in Flicken oder Streifen abblätternd. Die Laubblätter sind gegen- bis wechselständig angeordnet. Die eiförmige bis elliptische oder lanzettliche bis längliche Blattspreite ist kahl, 12 bis 22 Zentimeter lang und 3,5 bis 8 Zentimeter breit. Sie ist spitz bis zugespitzt und an der Basis abgerundet. Die Stiele sind dicklich, meist gekrümmt und 6 bis 12 Millimeter lang. Die Nervatur ist wechselnd gefiedert. Austreibende Blätter sind rötlich, später grün, die Unterseite von einem helleren grün als die Oberseite. Die Art verliert im Februar und März die alten, dann rötlichbraun verfärbten Blätter, ist aber selten vollkommen kahl. Die frischen Blätter erscheinen ab April bis in den Mai. Es können kleine Nebenblätter vorhanden sein.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Von Mai bis Oktober treten in 15 bis 38 Zentimeter langen, achsel- oder endständigen und kurzhaarige rispigen Blütenständen zahlreiche Blüten auf. Die Blütenfarbe verschiedener Bäume kann zwischen purpurrot, malvenfarben und rosa variieren. Die kurz gestielten, zwittrigen, sechszähligen Blüten mit doppelter Blütenhülle, weisen Durchmesser von 5 bis 7,5 Zentimetern und eine Länge von 3 Zentimetern auf. Der außen kurz behaarte, rippige und grüne Kelch ist becherförmig mit kleinen dreieckigen, zurückgelegten Spitzen. Die sechs knittrigen, genagelten Kronblätter haben eine rundliche Platte mit gekerbten Rand. Die zahlreichen meist weißen oder teils auch rötlichen Staubblätter sind 1,8 Zentimeter lang, der oberständige, haarige Fruchtknoten ist fünf- bis sechsfächerig. Der schlanke, rötliche Griffel ist 2,5 Zentimeter lang, die kopfige Narbe ist grün. Die 1,2 bis 2 Zentimeter langen und bis 0,9–1,8 Zentimeter breiten, verholzten und bespitzten, lokulizidalen, eiförmigen bis rundlichen und bräunlichen Kapselfrüchte mit beständigem Blütenboden und Kelch sowie Griffelresten an der Spitze, sind grau- bis schwarzbraun und öffnen sich mit oft sechs Klappen. Sie reifen zwischen November und Jänner. Die einseitig geflügelten Samen sind braun-hellbraun und haben eine Länge von bis 0,8 Zentimeter inkl. Flügel, die Tausendkornmasse beträgt etwa 5–7 Gramm. \"Lagerstroemia speciosa\" keimt epigäisch, an natürlichen Standorten zu Beginn der Regenzeit. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Heimat von \"Lagerstroemia speciosa\" sind die tropischen Feuchtgebiete West- und Südindiens, außerdem Assam, Burma, Landesteile von Sri Lanka und große Teile der Malaiischen Halbinsel. Weitere natürliche Vorkommen gibt es in Südchina, auf den Philippinen und in Nordaustralien. Auf den Westindischen Inseln, in Mittel- und Südamerika wird sie als Straßen- und Parkbaum eingesetzt. In ihrem natürlichen Areal liegen die Maximaltemperaturen bei 35 °C bis 43 °C, Minimaltemperaturen bei 2 °C bis 18 °C. Die Jahresniederschlagsmenge variiert von 1500 bis 4500 Millimeter. Sie wächst an Feuchtstandorten und an Flussläufen, optimal auf nährstoffreichen, tiefgründigen, en igen Schwemmböden.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Synonyme für \"Lagerstroemia speciosa\", sind z. B. \"Lagerstroemia flos-reginae\", \"Lagerstroemia munchausia\", \"Lagerstroemia plicifolia\", \"Lagerstroemia reginae\", \"Adambea glabra\" u. a. und das Basionym \"Munchausia speciosa\"", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Art liefert in Indien, Indonesien und Burma Nutzholz, das zusammen mit anderen Lagerstroemien-Arten den Handelsnamen \"Tabek\", \"Bungur\" oder \"Pyinma\" sowie \"Asian\" oder \"Cambodian Satinwood\" führt. Es wird zum Haus- und Bootsbau verwendet, auch zur Herstellung von Möbeln und Paneelen. Es kann auch zu Schreibpapier verarbeitet werden. Bekannt ist die Art als Garten- und Parkbaum aber auch als schattenspendender Straßenbaum in Indien und anderen tropischen Ländern. Auch volksmedizinisch werden Wurzeln, Rinde, Blätter und Samen des Baums eingesetzt. Aus der Rinde kann ein gelber Farbstoff gewonnen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Königinblume (\"Lagerstroemia speciosa\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Lagerströmien. Das natürliche Verbreitungsgebiet des laubabwerfenden Baums sind die tropischen Feuchtgebiete West- und Südindiens und anderer Teile Asiens. Sie ist auch unter dem Namen Banaba bzw. \"Banabá\" bekannt.", "tgt_summary": "大花紫薇(学名:'),又名洋紫薇,旧名为大叶紫薇,桃金娘目千屈菜科落叶大乔木。", "id": 1386201} {"src_title": "Schajetet 13", "tgt_title": "第13突擊隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellung und die ersten Jahre.", "content": "Die Schajetet 13 hat ihre Wurzeln in der Ha’Chulya, einer Sondergruppe des Palyam für Sabotageaktionen gegen die britische Mandatsregierung. Mit der Staatsgründung Israels wurde der Palyam aufgelöst und in die israelische Marine übernommen, dabei wurden zwei Sondereinheiten installiert: Die Unterwassersabotage unter der Leitung von Yossale Dror, und die Sprengboote unter der Leitung von Yohai Ben-Nun, dem späteren sechsten Kommandeur der israelischen Marine. Zum 1. Januar 1950 wurden die beiden Sondereinheiten zusammengelegt und daraus die Schajetet 13 gegründet. In den ersten Jahren wurden die Notwendigkeit und die Existenz einer eigenen maritimen Spezialeinheit innerhalb des israelischen Militärs kritisch gesehen, was dazu führte, dass ihr anfangs nur ein geringes Budget zur Verfügung stand.", "section_level": 2}, {"title": "Sechs-Tage-Krieg.", "content": "Der Ausbruch des Sechstagekrieges 1967 traf die Einheit relativ unvorbereitet und in einem eher mittelmäßigen Ausbildungsstand. Das hatte zur Folge, dass eine ganze Reihe von Operationen scheiterte, am spektakulärsten am 6. Mai 1967, als sechs Soldaten der \"Schajetet 13\" durch ägyptische Streitkräfte während einer verdeckten Operation in ägyptisch kontrolliertem Gebiet gefangen genommen wurden. Erst sechs Monate später, im Januar 1968, wurden die Soldaten wieder freigelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Abnutzungskrieg.", "content": "1969, während des so genannten Abnutzungskrieges, erlitt die Einheit eine weitere schwere Niederlage, als bei einem Einsatz sechs Soldaten getötet und zehn schwer verwundet wurden. Dies führte zu einem Umdenken und einer Neuausrichtung des taktischen Einsatzkonzeptes und des Ausbildungsschwerpunktes. Ab 1970 wurde nun der Fokus auf ein klassisches Einsatzprofil maritimer Kommandoeinheiten gelegt, auf das Anlanden und die Infiltration von See her. Von da an war die \"Schajetet 13\" verantwortlich für den maritimen Transport anderer Spezialeinheiten zu ihren Einsatzorten und das Aufklären und Beseitigen von Unterwassersicherungseinrichtungen, wie Sperren und Seeminen, griff selbst aber nicht mehr in das Kampfgeschehen an Land ein.", "section_level": 2}, {"title": "Operation Frühling der Jugend.", "content": "Am 9. April 1973, fünf Monate vor dem Jom-Kippur-Krieg, stellte die Schajetet 13 die maritime Komponente bei der Operation Frühling der Jugend, der erfolgreichen nächtlichen Infiltration eines Teams der Sajeret Matkal von See her nach Beirut, welches, unterstützt durch Mossad-Agenten vor Ort, die Verantwortlichen für das Olympia-Attentat der Terrorgruppe Schwarzer September überfiel und tötete. Anschließend gelang auch die Exfiltration ohne eigene Verluste. Zwar konnten alle Zielpersonen getötet werden, aber etliche unbeteiligte Zivilisten und libanesische Sicherheitskräfte kamen bei dem Gefecht ums Leben.", "section_level": 2}, {"title": "Jom Kippur Krieg.", "content": "Im Jom-Kippur-Krieg vom 6. bis zum 25. Oktober 1973 infiltrierten Schajetet 13 Einheiten die ägyptischen Häfen in Hurghada und Port Said und versenkten fünf ägyptische Kriegsschiffe.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Libanonkrieg.", "content": "Ab den 1980er Jahren nahmen die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern immer mehr zu und Israel marschierte am 6. Juni 1982 in den Libanon ein (Libanonkrieg 1982) und rückte bis Beirut vor, was dann schließlich 1987 in der Ersten Intifada eskalierte. In der Zeit bis dahin hatte sich die \"Schajetet 13\" in etlichen erfolgreichen Operationen sowohl auf israelischem als auch auf libanesischem Gebiet eine exzellente Einsatzstatistik erarbeitet, bei der sie keine Verluste erlitten hatte. Typische Einsatzmuster waren das erfolgreiche Verhindern der maritimen Infiltration der Hisbollah, die Lokalisierung und das Ausheben etlicher ihrer Führungszentren und das Verminen ihrer bevorzugten Routen nach Israel. Am 8. September 1997 erlitt die Einheit ihre bis dahin größte Niederlage, als sie bei einem eigenen Überfall von einem heftigen Gegenangriff der Hisbollah überrascht wurde und 11 Soldaten verlor, einschließlich des Kommandeurs der Gruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Intifada.", "content": "Während der Zweiten Intifada wurden erstmals wieder Soldaten der \"Schajetet 13\" auch ohne maritimen Bezug in reinen Landoperationen eingesetzt, vornehmlich in Antiterroroperationen im Westjordanland und Gazastreifen. Dabei führten sie in zahllosen Einsätzen gezielte Tötungen von Hamas-Führern durch oder aber entführten diese. Gleichzeitig bekämpften sie auf dieselbe Weise die Gruppierungen Islamischer Dschihad und al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, welche maßgeblich für die Förderung und den Einsatz von Selbstmordattentätern verantwortlich zeichneten. Trotz dieser Einsatzdichte waren sie auch auf ihrem angestammten Sektor weiter tätig und es gelang ihnen unter anderem die Aufbringung der Frachter \"Karine A\" und \"Santorini\", welche große Mengen geschmuggelter Waffen für die palästinensischen Kämpfer an Bord hatten. Die Kaperung der \"Karine A\" (\"Operation Noah's Ark\") wurde möglich durch einen Hinweis der CIA und war die diffizilste Operation dieser Art, die die \"Schajetet 13\" je ausführen musste, die sie aber erfolgreich abschloss. In den Jahren 2002 und 2003 gewann der Kommandeur der \"Schajetet 13\" auf Grund der zahlreichen und erfolgreichen Antiterror-Operationen jeweils den \"Chief-of-Staff-Award\" (Preis der Stabschefs).", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Libanonkrieg.", "content": "Während des Zweiten Libanonkrieges unternahm die Einheit unter anderem 2006 den Angriff auf die südlibanesische Stadt Tyros.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroversen.", "content": "In den letzten Jahren erkrankten auffällig viele Veteranen der \"Schajetet 13\" an Krebs, wahrscheinlich verursacht durch Verunreinigungen des Kischon-Flusses, der in die Bucht von Haifa mündet. Eine Untersuchungskommission wurde eingesetzt, um die Vorwürfe zu prüfen und kam zu dem Ergebnis, dass es keine statistischen Beweise gäbe, dass das Tauchen in dem Fluss krebsauslösend sei. Dennoch gewährte der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas den Familien der Betroffenen Entschädigungen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbringung des Schiffs \"Klos-C\" im Roten Meer.", "content": "Am 5. März 2014 brachte die Einheit in einer Geheimoperation das unter panamaischer Flagge fahrende Schiff \"Klos-C\" im Roten Meer vor der eritreischen Küste auf und beschlagnahmte die Ladung. Nach israelischen Angaben befanden sich an Bord des aus dem Iran über Irak kommenden Frachtschiffs neben Zement moderne Boden-Boden-Raketen des syrischen Typs M-302 mit einer Reichweite von rund 160 km, die für den Gazastreifen bestimmt waren.", "section_level": 2}, {"title": "Auftrag.", "content": "Die Schajetet 13 ist zu Lande, zu Wasser und aus der Luft einsetzbar. Ihr Einsatzspektrum umfasst Aufklärung und die Abwehr feindlicher Aufklärung, direkte Kampfeinsätze, asymmetrische Kriegführung, Terrorismusbekämpfung und Geiselbefreiung sowie Befreiungs- und Rettungsoperationen. Asymmetrische Kriegführung umfasst zahlreiche verdeckte Operationen in gegnerisch kontrolliertem oder politisch schwierigem Umfeld, unter anderem Guerilla-Kriegführung gegen wichtige Ziele hinter gegnerischen Linien, Psychologische Kriegführung und Sabotage. Dabei ist die \"Schajetet 13\" vor allem auf maritime und küstennahe Umgebung ausgelegt, auf die unerkannte Bewegung zum Einsatzziel durch das Wasser, überfallartige Operationen und den schnellen Rückzug auf dem Wasserweg. Dies soll ihnen den Zugriff auf Objekte ermöglichen, die für größere Verbände nicht oder nur nach schweren Kämpfen erreichbar sind. Da die \"Schajetet 13\" meist nur in kleinen Teams operiert, haben sie eine geringe Feuerkraft, und können, wenn sie von größeren Einheiten entdeckt werden, leicht aufgerieben werden. Deshalb ist es wichtig, dass sie während des Einsatzes unentdeckt bleiben und ihre Rückzugsroute gesichert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die \"Schajetet 13\" besteht aus einem verstärkten Bataillon, welches sich aus drei Einsatzkompanien und einigen Unterstützungseinheiten für Ausbildung, Planung, Versorgung zusammensetzt. Die genaue Struktur ist geheim. Die drei Einsatzkompanien sind jeweils auf ein bestimmtes Missionsprofil spezialisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kommando-Kompanie.", "content": "Sie ist spezialisiert auf Überfälle, Infiltration von See, maritimen Antiterrorkampf und Geiselbefreiung.", "section_level": 2}, {"title": "Kampftaucher-Kompanie.", "content": "Sie ist spezialisiert auf alle Arten des Unterwasserkampfes, wie Unterwasseraufklärung von möglichen Landeabschnitten und deren Sicherung, Minenlegen und Entschärfen am Meeresgrund, aber auch für das Anbringen von Haftminen an Schiffsrümpfen und Hafenanlagen sowie maritime nachrichtendienstliche Aufklärung.", "section_level": 2}, {"title": "Überwasser-Kompanie.", "content": "Sie steuert die schnellen Angriffsboote vom Typ \"Zodiak\" und auch alle anderen Überwasserfahrzeuge, von denen aus die beiden anderen Kompanien operieren, und ist auf das Absetzen von Einsatzkräften an Land spezialisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Rekrutierung und Ausbildung.", "content": "Die Ausbildung dauert ca. 20 Monate und ist wegen ihres maritimen Aspektes, der zu den üblichen Kommandofähigkeiten, den die \"Schajetet 13\" mit vergleichbaren Einheiten der anderen Teilstreitkräfte gemein hat, hinzukommt, äußerst strapaziös. Das Ausbildungsprogramm unterteilt sich in fünf unterschiedliche Phasen:", "section_level": 1}, {"title": "Phase 1.", "content": "Phase 1 dauert sechs Monate, findet in einer normalen Infanterieeinheit des Heeres statt und beinhaltet neben der Grundausbildung ein weiterführendes Training der infanteristischen Gefechtsführung.", "section_level": 2}, {"title": "Phase 2.", "content": "In Phase 2 erfolgt die dreiwöchige Sprungausbildung an der Fallschirmsprungschule der 35. Fallschirmjäger-Brigade des Heeres.", "section_level": 2}, {"title": "Phase 3.", "content": "Phase 3 ist die so genannte Vorbereitungsphase und dauert drei Monate. Sie umfasst alle Aspekte der fortgeschrittenen infanteristischen Gefechtsführung, Waffentraining und die Grundelemente der maritimen Kriegführung, wie das Steuern kleinerer Boote, Langstreckenschwimmen sowie Gewaltmärsche und Sprengtechniken.", "section_level": 2}, {"title": "Phase 4.", "content": "In Phase 4 durchläuft der Rekrut die Ausbildung zum Kampftaucher. Dieser Kurs dauert vier Wochen. In ihm werden die Grundelemente des Kampftauchens erlernt, wie der Umgang mit Kälte, Strömungen, das Tauchen und Orientieren in schmutzigem bis undurchsichtigem Wasser, wie es in Hafenbecken zu finden ist, und der Umgang mit tauchspezifischen Risikosituationen, wie Druck und Tiefe.", "section_level": 2}, {"title": "Phase 5.", "content": "Die Phase 5, auch \"Weihe\"- oder \"Widmungsphase\" genannt, dauert fast ein ganzes Jahr. In diesem letzten Ausbildungsabschnitt wird der Rekrut mit fortgeschrittenen Tauchtechniken vertraut gemacht, wie zum Beispiel der Umgang mit Kreislauftauchgeräten, mit Unterwassersabotage und -sprengtechniken, dem Anbringen von Minen und deren Entschärfen, Infiltrations- und Exfiltrationstechniken via Luft, Boden und See. Ferner beinhaltet Phase 5 auch einen dreiwöchigen Kurs an der \"IDF Counter Terror Warfare School\", der Schule für militärische Terrorismusbekämpfung, wo der Rekrut alle Aspekte der Geiselbefreiung und des Antiterrorkampfes verinnerlicht. Danach durchläuft er Kurse in Entertechniken und der Gefechtsführung in beengten Raum auf Schiffen, Bohrinseln und in küstentypischen Gebäuden. In dieser Abschlussphase, in der alle vorangegangenen Fertigkeiten nicht nur in Kombination wiederholt und vertieft werden, entscheidet sich, je nach den gezeigten Leistungen, aber auch nach den persönlichen Wünschen der Rekruten, welcher Kompanie er am Ende zugeteilt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "Die Einheit verwendet die Selbstladepistolen Glock 17 und Glock 19, Sturmgewehre des Typs Tavor TAR-21, Maschinenpistolen des Typs Micro Uzi und Micro Para Uzi, Scharfschützengewehre der Typen IMI Galatz, Mauser 86SR, M24 und Steyr SSG 69 und Vorderschaftrepetierflinten der Typen Remington 870 und Mossberg 500.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schajetet 13 (, ) ist eine Kampfschwimmereinheit der israelischen Marine für litorale und asymmetrische Kriegführung. Sie gehört neben der Sajeret Matkal des Heeresnachrichtendienstes Aman und der Jechidat Schaldag der israelischen Luftstreitkräfte zu den Kommandoeinheiten der israelischen Streitkräfte. Die \"Schajetet 13\" existiert seit 1949 und hat ihr Hauptquartier in Atlit südlich von Haifa.", "tgt_summary": "第13突击队()是以色列海军所属的特种部队,它是以色列国防军的其中一个主要特战单位。该部队专门从事由海上到陆地的渗透行动、反恐、破坏行动、海上情报搜集、海上人质救援以及登陆作战。从成立至今,第13突击队几乎在每一场以色列参与过的战争中担任着重要角色(以色列国防军是在二次大战后战斗经验最丰富的武装部队),并是以色列国防军中最神秘的部队之一。因此,任何涉及到该单位的行动及人员身份等均是属于高度机密。第13突击队亦被认为是世界上最精锐的其中一支特种部队,更会经常拿来跟美国海豹突击队及英国特别舟艇队作比较。与其他以色列特战单位不同的是,第13突击队只会从36个月强制兵役中出租车兵里挑选人员,而志愿人士则必须同意服役至少4年半(比起正常兵役还要多18个月)。", "id": 1867917} {"src_title": "Parlamentswahlen in Italien 2008", "tgt_title": "2008年義大利大選", "src_document": [{"title": "Ausgangssituation.", "content": "Nach einer verlorenen Vertrauensabstimmung über die Regierung von Romano Prodi im Senat am 24. Januar 2008 und den vergeblichen Bemühungen von Senatspräsident Franco Marini zur Bildung einer Übergangsregierung (30. Januar – 4. Februar 2008) löste Staatspräsident Giorgio Napolitano beide Parlamentskammern am 6. Februar 2008 auf und schrieb vorzeitige Neuwahlen aus. Da sich die beiden politischen Lager nach dem Aus für die zweite Regierung Prodi nicht mehr auf eine Reformierung des vielfach kritisierten Wahlrechts durch ein überparteiliches provisorisches Kabinett verständigen konnten, endete die 15. Legislaturperiode des Parlaments als die bislang kürzeste in der italienischen Nachkriegsgeschichte nach nur knapp zwei Jahren. Aus Gründen der Kostenersparnis wurden zudem die ursprünglich im Frühsommer anstehenden Kommunalwahlen vorgezogen und an zwei von Politikern und Medien als \"Election day\" bezeichneten Wahltagen (13./14. April) mit den Parlamentswahlen zusammengelegt. Die Wahlen zur Abgeordnetenkammer und zum Senat bestritten die beiden politischen Lager nicht mehr als kompakten Lagerwahlkampf wie 2006. Während sie vor zwei Jahren noch in den Blöcken Casa delle Libertà (Mitte-rechts) und L’Unione (Mitte-links) darum bemüht waren, mit möglichst breiten Bündnissen möglichst viele Stimmen zu erhalten, lösten sich diesmal die stärksten Parteien aus ihren jeweiligen Allianzen heraus, um möglichst keine Kompromisse mehr mit den vielen Kleinparteien eingehen zu müssen. Nach der Ankündigung Walter Veltronis, des Spitzenkandidaten der größten Mitte-links-Partei Partito Democratico, sich von seinen linken Bündnispartnern der \"L'Unione\" zu trennen und mit einer Einzelliste ins Rennen zu gehen, sah sich auch Silvio Berlusconi zu einem ähnlichen Schritt veranlasst: Aus seiner Forza Italia, der Alleanza Nazionale und einigen Splitterparteien bildete er die Liste Popolo della Libertà (PdL), mit der Option eines späteren Zusammenschlusses zu einer großen Sammlungspartei. Die nur im Norden antretende Lega Nord ging – ohne direkte Beteiligung am PdL – mit diesem ein wahlstrategisches Bündnis (eine Listenverbindung) ein. Kein Übereinkommen konnte Berlusconi dagegen mit der UDC von Pier Ferdinando Casini erzielen, welche mit der Ende Januar von ihr abgespaltenen Rosa Bianca eine gemeinsame Liste der politischen Mitte bildete. Auf Seiten des Mitte-links-Lagers schlossen sich die vier größten Parteien der radikalen Linken in der Sammelliste La Sinistra – L’Arcobaleno unter dem kommunistischen Parlamentspräsidenten Fausto Bertinotti als Spitzenkandidat zusammen, während Veltronis PD zwei kleinere Partner hinzugewinnen konnte: Die Radicali Italiani beteiligten sich mit ihren Kandidaten an der Liste des PD, und mit Antonio Di Pietros IdV konnte ein Bündnis (\"mini-coalizione\") ausgehandelt werden. Einige Kleinparteien wie der PS, La Destra, die UDpC u. a. traten ohne Listen- oder Bündnispartner an und riskierten dadurch, an den Sperrklauseln (4 % zum Abgeordnetenhaus, 8 % zum Senat) zu scheitern.", "section_level": 1}, {"title": "Umfragen.", "content": "Schon einige Monate vor Prodis Rücktritt lag das Mitte-rechts-Lager um Silvio Berlusconi in der Wählergunst vorn: Nach Aussagen des Meinungsforschungsinstituts IPSO hatte es nach dem Ausbruch der Regierungskrise mit ca. 56 % der Stimmen einen Vorsprung von 10 – 15 % vor Prodis Mitte-links-Koalition (bei 43 – 44 %). Spätere Umfragen von IPR Marketing ließen allerdings eine allmähliche Verringerung des Abstands auf 8 % erkennen (52,5 % Mitte-rechts gegenüber 44,5 % Mitte-links), was in erster Linie mit dem „effetto Veltroni“, der Bereitschaft des populären Walter Veltroni zum Spitzenduell mit Berlusconi, erklärt wurde. Eine am 3. März 2008 veröffentlichte Umfrage desselben Instituts, welche die neusten Listen- und Bündnisbildungen berücksichtigte, kam zu folgendem Ergebnis: PdL-LN-MpA: 43 % (entspricht 38 % + 4,5 % + 0,5 %), PD-IdV: 36 % (entspricht 32 % + 4 %), Sinistra-Arcobaleno: 7,5 %, UdC: 7 %, La Destra: 2,5 %, PS: 1,5 %. Nach den letzten Umfragen vor dem allgemeinen Veröffentlichungsverbot für Prognosen (ab dem 29. März 2008) ergab sich das folgende Bild: PdL-LN-MpA: 43,3 – 46 %, PD-IdV: 35,5 – 39,1 %, Sinistra-Arcobaleno: 6,0 – 7,8 %, UdC: 5,1 – 7,7 %, La Destra: 2,0 – 4,0 %, PS: 0,7 – 2,3 %, Sonstige: 0,5 – 3,4 %.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Am 13. April 2008 betrug die Wahlbeteiligung bis 22 Uhr nach offiziellen Angaben 62,728 % und ist damit gegenüber 2006 gesunken – damals betrug sie zur selben Zeit 66,643 %. Die Wahllokale schlossen am 14. April um 15 Uhr. Insgesamt betrug die Beteiligung an beiden Tagen bei den Wahlen zur Abgeordnetenkammer 80,456 % und bei den Senatswahlen 80,507 %, was einem Rückgang von ca. 3 % entspricht. Nach dem vorläufigen Endergebnis hat Berlusconis Wahlbündnis PdL – LN – MpA in beiden Kammern gegenüber Veltronis PD – IdV klar gewonnen, im Senat mit einem Vorsprung von 9,3 % (47,3 % gegenüber 38,0 %) und in der Abgeordnetenkammer mit 9,2 % Vorsprung (46,8 % gegenüber 37,6 %). Verloren hat demnach vor allem Bertinottis \"La Sinistra – L'Arcobaleno\", die mit nur 3,1 / 3,2 % den Wiedereinzug in beide Kammern verfehlt, während die christdemokratische UdC mit 5,6 / 5,7 % den Einzug in die Abgeordnetenkammer sowie in Sizilien auch in den Senat (mit dort 8,7 %) schafft. Überraschend stark hinzugewonnen hat insbesondere Berlusconis Bündnispartner in den norditalienischen Regionen, die \"Lega Nord\", die auf landesweit 8,3 / 8,1 % der Stimmen kam und ihr Ergebnis somit fast verdoppeln konnte (2006: 4,6 / 4,5 %). Walter Veltroni hat Berlusconi telefonisch zu seinem Wahlsieg gratuliert und die eigene Niederlage öffentlich eingeräumt. Aufgrund der laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaften in Reggio Calabria und Rom wegen des Verdachts der Wahlfälschung an 50.000 Stimmzetteln von in Südamerika lebenden Italienern verzögert sich die Auszählung der Stimmen der Auslandsitaliener und damit auch die Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses. In den Wahlbetrugsskandal sollen der \"Forza Italia\"-Senator Marcello Dell’Utri und ein Clan der kalabrischen ’Ndrangheta verwickelt sein.", "section_level": 1}, {"title": "Auslandswahlkreis Europa: Deutschland, Österreich, Schweiz.", "content": "Gegen den nationalen Trend wählten die Italiener im Auslandswahlkreis Europa mehrheitlich für den Partito Democratico. Die gesamteuropäische Wahlbeteiligung lag bei niedrigen 35,407 %. In Deutschland konnte das Popolo della Libertà wiederum einen deutlichen Vorsprung einfahren. In den folgenden Tabellen sind nur jene Parteien aufgezeichnet, die im Wahlkreis Europa Mandate erhalten haben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Wahlen zur 16. Legislaturperiode der beiden Kammern des italienischen Parlaments fanden am 13. und 14. April 2008 statt. Berlusconis Parteienbündnis gewann in beiden Kammern (siehe unten); Berlusconi bildete das Kabinett Berlusconi IV (8. Mai 2008 bis zum 16. November 2011).", "tgt_summary": "2008年意大利国会选举选出参(315席)众(630席)两院。总统乔治·纳波利塔诺于2008年1月24日宣布解散议会,选举活动开始。选举结果,曾两度出任意大利总理的贝卢斯科尼领导的中间偏右联盟胜出,第三次出任总理。", "id": 2368762} {"src_title": "William Morris Agency", "tgt_title": "奋进公司", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf ein Büro zurück, dass der junge, aus Deutschland eingewanderte \"Vaudeville Agent\" William Morris 1898 in New York City eröffnete. Offiziell wurde die \"William Morris Agency\" erst am 31. Januar 1918 gegründet. Morris führte die Agentur inzwischen gemeinsam mit seinem Sohn, William jun., und einem Partner, Abe Lastfogel. Das Büro vertrat nicht nur Vaudeville-, sondern in zunehmendem Umfang auch Filmkünstler. Als die amerikanische Filmindustrie um 1920 aus New York nach Hollywood umzog, eröffneten Morris und seine Partner dort 1922 ein weiteres Büro. Stars wie Al Jolson, die Marx Brothers, Mae West und Charles Chaplin ließen sich von Morris vertreten und sorgten dafür, dass das Unternehmen florierte. 1930 zog William Morris sen. sich zurück und überließ die Geschäftsführung allein William Morris jun. (Hollywood) und Abe Lastfogel (New York). Die Agentur vertrat inzwischen eine beeindruckende Anzahl prominenter Stars, darunter James Cagney, Louis Armstrong und Will Rogers; später kamen Sammy Davis junior, Milton Berle und Rita Hayworth dazu. Auch deutsche Emigranten wie Erwin Piscator ließen sich von der Agentur vertreten. Nachdem das Unternehmen im Dezember 1949 die \"Berg-Allenberg Agency\" aufkaufte, vertrat es auch Frank Capra, Clark Gable und Judy Garland. Als in den 1940er Jahren das Fernsehen Verbreitung fand, war die William Morris Agency eine der ersten Agenturen, die auch in diesem Medium in großer Zahl Künstler vermittelten. Im Filmbereich blieb die Agentur jedoch weiterhin erfolgreich. In den folgenden Jahren vertrat sie z. B. Steve McQueen, Frank Sinatra, Andy Griffith, Marilyn Monroe, Elvis Presley, Katharine Hepburn, Spencer Tracy, Jack Lemmon, Walter Matthau, Kim Novak, Dick Van Dyke und Bill Cosby. In den 1960er Jahren entwickelte sich die Musikabteilung zum einträglichsten Sektor der William Morris Agency. Zu den Klienten, die sie vertrat, zählten z. B. The Rolling Stones, The Byrds, The Beach Boys und Sonny&Cher. 1989 kaufte das Unternehmen die \"Jim Halsey Company\" auf, die u. a. die Oak Ridge Boys, Waylon Jennings und Tammy Wynette vertrat. 1992 wurden auch die bedeutenden \"Triad Artists\" Teil der William Morris Agency. 1993 gründete die Agentur ein \"Corporate Advisory/New Media Department\" („William Morris Consulting“) und ist seitdem auch in der Industrieberatung tätig. In den frühen 1990er Jahren kam eine Literaturabteilung dazu. Weitere Niederlassungen der \"William Morris Consulting\" bestehen heute in London (seit 1965), Nashville (1973), Miami Beach (2003) und Shanghai (2004).", "section_level": 1}], "src_summary": "William Morris Agency ist der Name einer US-amerikanischen Künstleragentur, die Künstler aus allen Teilen der Unterhaltungsindustrie (u. a. Film, Fernsehen, Musik, Literatur, Bühne) vertritt. Das Unternehmen ist nach eigener Auskunft das größte und am stärksten diversifizierte seiner Art weltweit.", "tgt_summary": "奋进集团控股公司(;简称:奋进公司(英语:Endeavor)),曾用名“威廉·莫里斯奋进娱乐公司”(英语:William Morris Endeavor Entertainment;简称:英语:WME英语:WME-IMG),是美国一家为人才或媒体提供中介代理服务的私人控股公司,其主要办事处位于美国加利福尼亚州的比弗利山。奋进公司成立于2009年1月29日,于同年4月完成对与的并购重组。奋进公司不仅代理电影、电视、音乐、舞台剧、数字媒体与出版领域的人才,同时还代理着美国橄榄球大联盟和美国冰球大联盟的相关运动员人才。同时,奋进公司下属的子公司还拥有终极格斗冠军赛和环球小姐等项目。", "id": 533508} {"src_title": "Justin Hartley", "tgt_title": "賈斯汀·哈特雷", "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Justin Hartley wuchs in Orland Park, Illinois mit einem älteren Bruder sowie zwei jüngeren Schwestern auf. Er war begeisterter Basketballer, spielte aber auch Fußball und Baseball an der Carl Sandburg High School. Er besuchte die Southern Illinois University und die University of Illinois at Chicago, wo er Geschichte und Theater als Hauptfach studierte.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Vom Ende 2002 bis 2006 spielte er Fox Crane in der NBC-Seifenoper \"Passions\". 2006 spielte er die Comicfigur Aquaman in einer Pilotfolge von \"Aquaman\" für CW. Da der Pilotfilm nie ausgestrahlt worden war, wurde er später online gestellt. Später in diesem Jahr spielte er in sieben Folgen der sechsten Staffel von \"Smallville\" den Milliardär Oliver Queen alias Green Arrow. Auch in der siebten Staffel hatte er einen Gastauftritt. Ab der achten Staffel gehörte er zum Hauptcast. Von Oktober 2012 bis Februar 2013 war Hartley in der CW-Serie \"Emily Owens\", zuvor mit dem Arbeitstitel \"First Cut\", als Will Collins zu sehen. Im Anschluss erhielt er die Nebenrolle des Patrick Osbourne in der ABC-Dramaserie \"Revenge\", die er von September 2013 bis März 2014 verkörperte. Es folgten weitere Fernsehrollen. Seit 2016 spielt er den Kevin Pearson, eine der Hauptfiguren der Fernsehserie \"This Is Us.\"", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Ab 2003 führte Hartley eine Beziehung mit seiner \"Passions\"-Kollegin Lindsay Korman; sie heirateten im Mai 2004. Im Juli 2004 bekam das Paar eine Tochter. Im Mai 2012 reichten sie die Scheidung ein. Seit Anfang 2014 ist er in einer Beziehung mit der Schauspielerin Chrishell Stause. Sie heirateten im Oktober 2017.", "section_level": 1}], "src_summary": "Justin Hartley (* 29. Januar 1977 in Knoxville, Illinois) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Seine bekanntesten Rollen sind die des Oliver Queen/Green Arrow in der Fernsehserie \"Smallville\" und des Kevin Pearson in \"This Is Us.\"", "tgt_summary": "贾斯汀·哈特雷(英语:Justin Hartley;1977年-1月29日)是一位美国演员。他最著名的作品是NBC肥皂剧《激情 (NBC电视剧)》和《超人前传》。出演过《红色大峡谷》、《青春趴趴走》、《挑战者》、《恶猎游戏》等电影,以及《水行侠》、《CSI犯罪现场:纽约》、《铁证悬案》、《惊世巨裂》、《宅男特务》、《灵书妙探》、《南国医恋》、《医缘》、《憨管家俏主人》、《复仇》、《猎艳情人》、《不安分的青春》、《这就是我们》等电视。", "id": 299260} {"src_title": "Super Bowl XXXVIII", "tgt_title": "第三十八届超级碗", "src_document": [{"title": "Super-Bowl-XXXVIII-Hintergründe.", "content": "Der Super Bowl XXXVIII war das erste Endspiel der NFL, das in einem Stadion ausgetragen wurde, das ein ausfahrbares Dach besaß. Während des Spiels und der Shows war dieses Dach geschlossen. Für die Carolina Panthers war es die erste Teilnahme an einem Super Bowl, sie gingen auch als klarer Außenseiter in dieses Spiel. Head Coach John Fox konzentrierte sich darauf, das Laufspiel anderer Teams zu stoppen und das eigene Laufspiel zu forcieren, was in der Saison gut gelang, sie schlossen die Saison mit einer 11:5 Bilanz und dem ersten Platz in ihrer Division ab. Den New England Patriots gelang es, nach ihrem Sieg im Super Bowl XXXVI, auch zwei Jahre später wieder ins Endspiel einzuziehen, mit einer Bilanz von 14:2, dem Top-Spot in der Division und einer beachtlichen Siegesserie von 14 Spielen in Serie.", "section_level": 1}, {"title": "Spielverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Halbzeit.", "content": "Im ersten Viertel wurden hauptsächlich Punts ausgetauscht. Die Patriots nutzten die Chancen zur Führung nicht, da Vinatieri ein Field Goal verkickte. Auch ein eroberter Fumble von Jake Delhomme führte zu keinen Punkten. Die Panthers blockten zu Beginn des zweiten Viertels einen weiteren Fieldgoalversuch von Adam Vinatieri und verhinderten so in Rückstand zu geraten. Dann begannen die Offenses zu funktionieren, den ersten Score brachte ein Pass von Brady auf Branch, den Ausgleich ein Pass von Delhomme zu Smith. New England erhöhte mit einem weiteren Touchdownpass und Carolina kam mit einem Fieldgoal in letzter Sekunde aus 50 Yards noch auf 14-10 heran.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Halbzeit.", "content": "Das dritte Viertel blieb, wie schon das erste, punktelos, die New England Patriots erhöhten aber zu beginn des vierten Viertels auf 21-10. Nach einem Touchdown zum 21-16 kamen die Patriots bis in die \"Red Zone\" der Panthers, Brady warf aber seine erste Interception in einer Super Bowl in die Endzone und ermöglichte den Panthers die Chance auf die Führung. Diese geschah auch, durch den längsten (offensiven) Spielzug in der Geschichte des Super Bowls, einem 85-Yard Pass von Jake Delhomme auf Muhsin Muhammad. Danach erzielten beide Teams noch je einen Touchdown und es sah so aus, als ob die Teams in die erste Verlängerung der Super-Bowl-Geschichte gehen würden. Doch Vinatieri verwandelte schließlich ein letztes Fieldgoal und kickte die Patriots zum zweiten Super-Bowl-Triumph.", "section_level": 2}, {"title": "Halbzeitshow-Eklat.", "content": "→ \"Hauptartikel: Nipplegate\" Während der „Halftimeshow“ kam es zu unangenehmen Szenen für den Broadcaster, als sich die Garderobe von Janet Jackson unter Einflussnahme von Justin Timberlake auflöste und ihre rechte Brust zu sehen war. Diese \"„wardrobe malfunction“\" führte zu unzähligen Beschwerden amerikanischer Fernsehzuschauer und bewirkte in der Folge, dass manche Sendungen um ein paar Sekunden zeitversetzt ausgestrahlt wurden um notfalls eingreifen zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Super Bowl XXXVIII war der 38. Super Bowl, das Endspiel der Saison 2003 der National Football League (NFL) im American Football. Am 1. Februar 2004 konnten die New England Patriots mit einem 32:29-Sieg gegen die Carolina Panthers, zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren die Vince Lombardi Trophy gewinnen. Zum Super Bowl MVP wurde der Quarterback der Patriots, Tom Brady, gewählt.", "tgt_summary": "第三十八届超级碗(英语:Super Bowl XXXVIII)是美国国家橄榄球联盟2003赛季的总决赛,由美联冠军新英格兰爱国者队对阵国联冠军卡罗来纳黑豹队。比赛于2004年2月1日在休斯顿的NRG体育场(Reliant Stadium)举行。", "id": 1157837} {"src_title": "Öldscheitü", "tgt_title": "完者都", "src_document": [{"title": "Konversion.", "content": "Öldscheitü wurde 1290 durch seinen Vater christlich getauft und erhielt den Namen Nicholas. Der Vater wählte diesen Namen zu Ehren des Papstes Nikolaus IV. Aber in seiner Jugend konvertierte er selbst erst zum Buddhismus und später zusammen mit seinem Bruder Ghazan zum sunnitischen Islam. Als Muslim wählte er sich den Namen Mohammad aus.", "section_level": 1}, {"title": "Herrschaft.", "content": "Als Öldscheitü die Herrschaft antrat, stand er unter dem Einfluss des schiitischen Geistlichen al-Hilli. Nach al-Hillis Tod wurde dessen Leichnam von Bagdad zu einem Schrein in Soltanije gebracht. Öldscheitü wechselte wohl 1310 zum schiitischen Islam, in dem Glauben, dass die Schia die wahre Form des Islams sei. 1309 gründete Öldscheitü das \"Dar as-Sayyidah\" in Schiras und stiftete ihm 10.000 Dinare pro Jahr. Nach seinem Tod 1316 wurde sein Sohn Abū Saʿīd neuer Herrscher. Das Öldscheitü-Mausoleum in Soltanije ist das besterhaltene Bauwerk der Ilchane.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehungen zu Europa.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handel.", "content": "Es gab unter Öldscheitü intensive Handelskontakte zwischen den Ilchanen und Europa. So trafen zum ersten Mal genuesische Händler 1280 in Täbris ein. 1304 hatte Genua einen Konsul in Täbris. 1306 kam es auch zu einem Handelsvertrag mit Venedig. Marco Polo berichtete, dass Täbriz sich auf die Produktion von Gold und Seide spezialisiert habe, und dass westliche Händler hier Edelsteine in Mengen erwerben können.", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Bündnisse.", "content": "Öldscheitü war an einem Bündnis mit dem Westen gegen die Mamluken interessiert. Schon sein Vater Arghun hatte sich um ein Bündnis zwischen den christlichen Nationen und dem Ilchanat bemüht. Im April 1305 sandte Öldscheitü einen Botschafter, der von Buscarello de Ghizolfi begleitet wurde, zum französischen König Philipp IV., zu Papst Clemens V. und König Eduard I. von England. Ein Brief, der an Philipp IV. gerichtet war, ist bis heute erhalten geblieben. In diesem Brief steht unter anderem: Weiterhin sagt Öldscheitü, dass die internen Konflikte zwischen den Mongolen beigelegt seien: Dieser Brief zeigte den Christen, dass man eine Allianz immer noch für möglich hielt. Eine andere Gesandtschaft geführt von Tommaso Ugi di Siena, der Öldscheitüs Schwertträger (Ildüchi) war, wurde 1307 nach Europa geschickt. Die Mongolen äußerten gegenüber Papst Clemens V. die Möglichkeit das Heilige Land den Christen wieder zu übergeben. Die Beziehungen zur Kirche waren recht gut, so dass Clemens V. mit Johannes von Montecorvino einen Erzbischof von Cambaluc und Patriarchen des Ostens ernannte. Die Europäer bereiteten sich auf einen Kreuzzug vor, aber verschoben diesen dann. Ein Plan des Großmeisters des Johanniterordens Guillaume de Villaret sah einen Angriff der Ilchane auf das mamlukische Syrien als ersten Teil des Kreuzzuges an. Dann sollten die Europäer ins Geschehen eingreifen. Es ist bekannt, dass eine Abteilung von fränkischen Soldaten mit Mangonelen die Ilchane bei der Einnahme Herats im Jahr 1307 unterstützten. Als am 4. April 1312 Papst Clemens V. den Kreuzzug auf dem Konzil von Vienne ausrief, schickte Öldscheitü eine dritte Gesandtschaft in den Westen und zu Eduard II. Der französische König Philipp IV. folgte dem Aufruf des Papstes, kam aber bei einem Jagdunfall ums leben. Öldscheitü griff die Mamluken zum letzten Mal 1312/13 an und war erfolglos. Erst 1322 konnte sein Sohn mit den Mamluken einen Friedensvertrag vereinbaren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Öldscheitü (, ; * 1280; † 16. Dezember 1316 in Soltanije, auch bekannt als ) war ein ilchanidischer Herrscher von 1304 bis 1316. Als Sohn Arghuns und dessen Frau Buluqhan-Chatun war er der Bruder Mahmud Ghazans, den er beerbte.", "tgt_summary": "完者都(;波斯语: ';1280年-1316年-12月16日)又作完者拔都、合儿班答,蒙古人,阿鲁浑第三子,合赞之弟,伊儿汗国的第八任君主。1304年7月21日 -1316年12月16日在位。", "id": 532231} {"src_title": "Lee Hyori", "tgt_title": "李孝利", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fine Killing Liberty.", "content": "Lee Hyori begann ihre Karriere als Leader der Girlgroup Fin.K.L. Ihr Debüt gab die Gruppe am 22. Mai 1998 mit der Single „Blue Rain“. Die zweite Singleauskopplung „To My Boyfriend“ wurde ihr erster Nummer-1-Hit. Fin.K.L entwickelte sich schnell zu einer der erfolgreichsten Gruppen Südkoreas und so dominierten sie zusammen mit S.E.S. und Baby V.O.X. die Popszene. 2002 hatte sie als Mitglied von Fin.K.L. einen Cameo-Auftritt in der Filmsatire \"Emergency Measure 19\" (), in der zahlreiche weitere südkoreanische Popstars zu sehen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Beginn ihrer Solo-Karriere.", "content": "Ein Jahr nach dem vierten Album von Fin.K.L namens \"Forever\", veröffentlichte sie Ende 2003 ihr erstes Solo-Album \"STYLISH...E hyOlee\". Für dieses Album räumte sie bei den Daesangs 2003 kräftig ab und gewann drei der vier wichtigsten Musikpreise Südkoreas. Das Album verkaufte sich über 153.590 Mal in Südkorea. Sie wurde schnell zu einer Ikone und man sprach in der Öffentlichkeit vom „Hyori-Syndrom“, da sie in allen Medien präsent war. Zudem übernahm Lee Hyori 2005 die weibliche Hauptrolle in dem Drama \"Three Leaf Clover\". Allerdings erhielt die Sendung schlechte Wertungen und wurde schon nach 16 Episoden abgesetzt. 2005 trat sie gemeinsam mit der nordkoreanischen Tänzerin Cho Myong-ae in einem Werbeclip von Samsung Electronics auf. Dieser wurde in später in dem Film \"The Spy Gone North\" (2018) referenziert. Ein Jahr später veröffentlichte Lee ihr zweites Album \"Dark Angel\". Der erste Song, der ausgewählt wurde um das Album zu promoten, war „Get Ya“. Allerdings konnte sie nur wenige Male mit diesem Lied auftreten bevor sie von den Machern von Britney Spears' „Do Somethin'“ des Plagiats beschuldigt wurde. Danach wurden alle Auftritte des Liedes gestoppt und Lee Hyori kehrte mit einer zweiten Single „Shall We Dance“ zurück. Doch aufgrund des Plagiatsvorwurfs war weder das Album noch die Single erfolgreich.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel des Labels.", "content": "Im November 2006 wurde bekanntgegeben, dass Lee Hyori einen Dreijahresvertrag bei Mnet Media unterzeichnet hat für 2,2 Milliarden ₩. Im Februar 2007 spielte Lee Hyori in dem Mini-Drama „If In Love... Like Them“ mit, an der Seite von Lee Dong-gun. Vier Episoden wurden auf Mnet ausgestrahlt.", "section_level": 2}, {"title": "H-Logic.", "content": "Zwei Jahre nach Erscheinen des dritten Albums \"It's HYORISH\" veröffentlichte Lee Hyori ihr viertes Album \"H-Logic\" am 23. April 2010. Das Album beinhaltet 14 Musiktitel und sie kollaborierte Big Bangs Daesung, 4minutes Jiyoon, After Schools Bekah, Gary von Leessang und Sang Chu von Mighty Mouth. Sie arbeitete außerdem wieder mit E-Tribe zusammen, dem Duo, das auch für den Song „U-Go-Girl“ von ihrem vorherigen Album verantwortlich war. Am 31. März 2010 veröffentlichte Lee Hyori das Musikvideo zu \"Geune\" (, \"Swing\"). Am 13. April 2010 veröffentlichte sie schließlich das Musikvideo zu dem Lied „Chitty Chitty Bang Bang“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lee Hyori (* 10. Mai 1979 in Cheongwon), auch Lee Hyolee, ist eine südkoreanische Sängerin und Schauspielerin. Ihre Karriere begann als Mitglied der erfolgreichen K-Pop-Girlgroup Fin.K.L. Nach Auflösung der Gruppe im Jahr 2002 wurde sie Solo sehr erfolgreich. Mit ihrem ersten Album gewann sie zwei Daesangs (Südkoreas höchster Musikpreis). Seitdem ist sie die bestbezahlte Sängerin Südkoreas.", "tgt_summary": "李孝利(,1979年-5月10日)是韩国的知名女歌手及演员,性感符号的代表性人物,1998年以韩国歌唱团体Fin.K.L.的队长身份出道,现独立发展。2013年9月1日,李孝利与于二人在济州岛的别墅内举行婚礼。2015年新闻报导李孝利暂时隐退至少2年。2017年,李孝利与丈夫出演韩国JTBC的综艺节目《孝利家民宿》,以民宿老板娘身份公开婚后生活,而别墅也变成民宿。", "id": 1258493} {"src_title": "Demokratisierung", "tgt_title": "民主化", "src_document": [{"title": "Demokratisierung von unten oder von oben.", "content": "Ein Beispiel für die Demokratisierung \"von unten\" ist der Zerfall des Ostblocks. Versuche, Deutschland (vgl. Entnazifizierung), Afghanistan oder den Irak zu demokratisieren, gelten als Demokratisierungen \"von oben\". Otfried Höffe behauptet, dass „bei beiden Falltypen [...] die Demokratisierung nur [gelingt], wenn sich außer den staatlichen Institutionen eine facettenreiche Bürgerschaft ausbildet.“ Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit unterscheidet drei Phasen um ein Land nach einem Konflikt zu demokratisieren: den unmittelbaren Aufbau, Dialog und Rekonstruktion und Institutionalisierung und Konsolidierung. Beispiele einer solchen Demokratisierung nach einem Konflikt sind: Bosnien-Herzegowina, Libanon, Ruanda und Südafrika. Länder nach einem Konflikt zu einer Demokratie zu transformieren erweist sich als schwierig. „In den achtzehn Nachkriegsgesellschaften, in denen die Vereinten Nationen zwischen 1988 und 2002 Demokratisierungsprozesse unterstützten, haben allein dreizehn trotz vielfach unbestreitbarer Verbesserungen nicht den Sprung in eine demokratische Staats- und Gesellschaftsform geschafft.“ Buckley-Zistel folgert aus diesen Erfahrungen, dass „der Anstoß für eine Demokratisierung aus der Gesellschaft selbst kommen“ muss und die „Interessen der verschiedenen Akteure und mögliche Konflikte müssen sensibel vorausgesehen und berücksichtigt werden“. Eine Reihe von Institutionen unterstützen den Prozess der Demokratisierung durch Demokratieförderung.", "section_level": 1}, {"title": "Demokratisierungswellen.", "content": "Samuel P. Huntington unterscheidet drei Demokratisierungswellen, in denen sich vermehrt autokratische Systeme in Demokratien wandelten: Die erste Welle verortet er zwischen 1828, als in den Vereinigten Staaten erstmals die Mehrheit der weißen, männlichen Bevölkerung wahlberechtigt war (→ „Jacksonian Democracy“), und 1922, als Benito Mussolini in Italien an die Macht gelangte (→ „Marsch auf Rom“). Den Beginn der zweiten Welle datiert Huntington auf 1943, als Mussolinis Herrschaft in Italien endete, und deren Ende auf 1962, als Jamaika die Unabhängigkeit von der britischen Krone erlangte. Die dritte Welle entfaltete sich seit 1974, dem Jahr der „Nelkenrevolution“ in Portugal, und ebbte Mitte der 1990er-Jahre langsam ab. Nach Wolfgang Merkel ist jene letzte Demokratisierungswelle, „die mit dem Ende der letzten Rechtsdiktaturen in Westeuropa (Portugal, Griechenland, Spanien) Mitte der 70er Jahre begann, sich in Lateinamerika in der 80er Jahre fortsetzte, Ostasien erreichte, die kommunistischen Regime Osteuropas und der Sowjetunion erfasste und selbst einige Länder Afrikas berührte, [...] beispiellos in der Geschichte.“ In der Regel werden die sozioökonomischen Modernisierungsprozesse als Auslöser der Demokratisierungswellen angesehen. Ihre Wellendynamik hängt dagegen von kulturellen Rahmenbedingungen und herrschenden Machtzentren der politischen Eliten ab. Klaus von Beyme bezeichnete die Umstürze infolge des Falls des Eisernen Vorhangs und des Zusammenbruchs der Sowjetunion als vierte Demokratisierungswelle. Diese umfasste insgesamt 47 Staaten, darunter neben dem ehemaligen Ostblock auch einige Staaten Afrikas und Asiens wie Benin und Bangladesch. Kenan Engin spricht angesichts des Arabischen Frühlings von einer fünften Demokratisierungswelle. Seine These beruht auf den Parallelitäten der politischen Entwicklungen zwischen der dritten Demokratisierungswelle in Lateinamerika und dem Arabischen Frühling. Ähnlich wie jüngst in der arabischen Welt wurden in den 1970er und 80er-Jahren viele lateinamerikanischen Diktatoren durch eine Welle von Protesten gestürzt und durch gewählte Regierungen ersetzt. Entstanden sind nicht immer rechtsstaatliche liberale Demokratien, sondern viele „defekte Demokratien“. Diese, von Juan Linz und Alfred Stepan auch als „hybride Regime“ bezeichneten Staaten, nehmen eine Stellung zwischen Demokratie und Autokratie ein. Nach Wolfgang Merkel gibt es dafür keine primäre Ursache, sondern ein Ursachenbündel, welches den Modernisierungspfad, das Modernisierungsniveau, die Wirtschaftskonjunktur, das Sozialkapital, die Zivilgesellschaft, die Staats- und Nationalbildung sowie den Typ des autoritären Vorgängerregimes, die Art des Transitionsmodus, die politischen Institutionen und die internationalen Rahmenbedingungen berücksichtigen muss. „Liberale Demokratien“ sind entstanden im Umkreis der Europäischen Union. „Die Kombination von marktwirtschaftlichen Interessen- und demokratischer Wertegemeinschaft macht die EU zu einem Modell, das bisher einzigartig in der Welt ist.“ Alle anderen Organisation wie NATO, ASEAN, Mercosur oder die Vereinten Nationen hatten keine vergleichbare Wirkung. Die „defekten Demokratien“ können nach Merkel relativ stabile Regime sein. „Dies ist vor allem in Gesellschaften mit niedrigen Bildungsniveau, klientelistischen und patrimonialen Strukturen der Fall.“", "section_level": 1}, {"title": "Demokratisierung der Demokratie.", "content": "Claus Offe weist darauf hin, dass keine Demokratie einer anderen gleicht und dass die Ansprüche an eine Demokratie, die Qualität einer Demokratie, unterschiedlich sind. Zum einen unterscheidet man weiter reife Demokratien (USA, Großbritannien) von unreifen. Andererseits verfallen reife Demokratien. Offe bezeichnet dies als „Dekonsolidierung der liberalen Demokratie“. Wenn der unstrittige Kern einer Demokratie sich zusammensetzt „aus den Grundsätzen der bürgerlichen Freiheit, der politischen Gleichheit und der zugleich effektiven und verantwortlichen Regierung“, dann muss man laut Offe überlegen, wie „sich die Demokratie demokratisieren lässt“. Der erste Grundsatz, bürgerliche Freiheit, steht heute unter der Herausforderung, dass die Bürger das politische System als unübersichtlich empfinden. „Es ist die notorische kognitive Überforderung der Bürger durch die Komplexität und oft die Neuartigkeit der zur Entscheidung anstehenden öffentlichen Angelegenheiten [...].“ Potenziert wird dies durch eine fehlende Motivation der Bürger. Politische Gleichheit, der zweite Grundsatz, empfinden die Bürger nicht, da ihre soziale Macht beschränkt ist im Gegensatz zu politischen Akteuren, die die politische Tagesordnung bestimmen können (Lobbyismus usw.). Inwieweit Regierungen heute noch effektiv regieren können, der dritte Grundsatz, ist fraglich. Kritisiert wird hier von Offe, dass nationale Regierungen ihre Macht an internationale Institutionen abgeben. Des Weiteren werden politische Entscheidungen in nicht institutionalisierten Gremien, hinter verschlossenen Türen getroffen. Eine Regierung kann sich somit der politischen Verantwortung („blame avoidance“) entziehen. Offe fordert zusätzlich eine „Verantwortlichkeit“ von Regierungen. „Unter dieser Verantwortlichkeit sind zwei Modi der Kommunikation zwischen Politik und Gesellschaft zu verstehen, die in der feinkörnigeren englischen Terminologie als »accountability« und »responsibility«, als passiver und aktiver Aspekt von Verantwortlichkeit unterschieden werden.“ Unter »accountability« versteht Offe die Befähigung der Bürger politische Entscheidungen „kognitiv zu erfassen, sie Akteuren zuzurechnen und im Falle abweichender Präferenzen diese Akteure zur Verantwortung zu ziehen“. Das Gegenteil ist die Dominanz einer Elite. Unter »responsibility« versteht Offe, dass die Regierenden die Verantwortung übernehmen für ihre Politik, also auch unpopuläre Lösungen durchzusetzen. Das Gegenteil wäre »responsiveness«, ein verantwortungsloses, populistisches Regierungshandeln. Die Lösung der obigen Probleme, und somit eine Demokratisierung der Demokratie, sieht Offe in einer „»bottom-up«-Kommunikation des Wählens und Abstimmens, die »laterale« Kommunikation zwischen repräsentativen Akteuren und die »top-down«-Kommunikation des verbindlichen, in die Form von Regierungsentscheidungen, Rechtsbefehlen und Verwaltungsanordnungen gekleideten hierarchischen Entscheidens.“ Bei der »bottom-up«-Kommunikation setzt Offe auf eine Stärkung der Zivilgesellschaft und des bürgerlichen Engagements. Die »laterale« Kommunikation soll das Verhältnis zwischen Institutionen und den Kollektivakteuren (z. B. Parteimitgliedern) verbessern. Zum Beispiel durch eine Reform des Föderalismus oder einer Reform der Parteiensysteme. Die »top-down«-Kommunikation soll »an der Spitze von Entscheidungshierarchien« ansetzen und »die Stärkung autonomer, sachverständiger, langfristig amtierender und unparteiischer, zumindest für eine längere Zeitstrecke dem Parteienkonflikt enthobener Gremien« vorsehen.", "section_level": 1}, {"title": "Demokratisierung weiterer Gebiete.", "content": "Demokratie stellt zunächst einmal ein politisches System dar und der Begriff der Demokratisierung einen Vorgang, der zur Schaffung oder Intensivierung der Demokratie in politischen Systemen führt. Daneben wird jedoch vielfach auch eine „Demokratisierung“ andere Lebensbereiche gefordert und der Begriff nimmt auch den Charakter eines politischen Schlagwortes oder Kampfbegriffes an. Beispiele sind die Forderung nach einer Demokratisierung der Hochschulen und dort insbesondere die nach einer Viertelparität. Im Bereich der Wirtschaft wird die Einführung einer Wirtschaftsdemokratie oder zumindest die Ausweitung der Mitbestimmung gefordert. Die Demokratisierung der Schule soll zur Demokratischen Schule führen. Unter anderem die Initiative Kirche von unten fordert eine Demokratisierung der Kirche. Der Politikwissenschaftler Wilhelm Hennis kritisiert die Demokratisierung der Sozialbereiche außerhalb der eigentlichen Politik. Im harmlosten Fall sei das Schlagwort von der „Demokratisierung“ eine inhaltsleere Sprachhülse, die jedoch eine ungerechtfertigte Dramatik erzeugen würde: Alltägliche Sachverhalte würden mit der heftigen Kritik, undemokratisch zu sein überladen. Noch problematischer sei der häufige Fall, dass die zu „demokratisierenden“ Strukturen nicht unter dem Aspekt ihrer Funktion, sondern dem der Macht betrachtet würden. So ist beispielsweise der Zweck einer Hochschule die Forschung und Lehre. Beide Funktionen entziehen sich dem Mehrheitsprinzip. Die Forderung nach „Demokratisierung“ geht hier von der faktischen Macht aus, die die Hochschullehrer ausüben. Die Kontrolle dieser Macht durch Demokratisierung steht jedoch in direktem Gegensatz zu den Erfordernissen, die sich aus der Funktion der Institution ergeben. Die größte Gefahr sei jedoch der Missbrauch des Schlagworte, um die Beseitigung aller Formen von Ungleichheit zu fordern. Historisch sei im Westen eine Trennung des öffentlichen und des privaten Bereiches erfolgt und für die Kultur des Abendlandes konstitutiv. Während die Demokratie, in der jedermann gleiches Stimmrecht hat, im ersteren die Freiheit sicherte, so wirken außerhalb der Politik Ungleiche frei zusammen. Der Versuch, diese Ungleichen Gleich zu machen, ist nur „um den Preis der Despotie“ möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Demokratisierung der Arbeitswelt.", "content": "Eine Demokratisierung der Industrieproduktion gehörte bereits in der Entstehungsphase der Industrialisierung zu den Kernforderungen der Arbeiterbewegung. Angestrebt wurde dies sowohl auf revolutionärem Weg wie auch durch Reformen, für letzteres stehen Konzepte wie Produktivgenossenschaften oder die in den 1920er Jahren in den deutschen Gewerkschaften entwickelte Idee der Wirtschaftsdemokratie. Einige dieser Ideen wurden von Philanthropen oder rebellischen Belegschaften in die Tat umgesetzt, teils mit Erfolg, wie etwa die Kommuneideen von Robert Owen aus dem 19. Jahrhundert oder die seit der Krise von 2001 in Argentinien entstandenen Selbstverwalteten Fabriken. Auf gesamtstaatlicher Ebene wurde lediglich in Jugoslawien mit dem Konzept der Arbeiterselbstverwaltung der Versuch unternommen, die Unternehmen einer Volkswirtschaft flächendeckend zu demokratisieren. Der Versuch fand mit dem Zerfall Jugoslawiens Anfang der 1990er Jahre ein Ende. Abzugrenzen von den skizzierten Ideen der Wirtschaftsdemokratie sind Managementmethoden, die mit dem Ziel einer produktionssteigerung mittleren und leitenden Angestellten höhere Freiheitsgrade erlauben. Der brasilianische Unternehmer Ricardo Semler hat etwa in seinen Betrieben demokratische Strukturen eingeführt, indem Untergebene regelmäßig ihre Vorgesetzten bewerten, Mitarbeiter selbst entscheiden, wie sie den Arbeitsplatz oder die Arbeitsweise gestalten oder beispielsweise welche Hotelkategorie sie bei Reisen wählen. Er beschrieb sein Managementsystem im Buch „Das Semco System“. Anders als bei Genossenschaften oder anderen Konzepten verbleibt hier jedoch der Unternehmensgewinn beim Privatunternehmer Semco.", "section_level": 2}, {"title": "Demokratisierung des Wissens.", "content": "Wissen ist im 21. Jahrhundert fast jedem in westlichen Kulturkreisen sehr schnell zugänglich und muss nicht mehr mühsam aus Bibliotheken zusammengesucht werden, deren Zugang auch nicht immer gegeben ist. Dank dem Internet und Web 2.0-Angeboten wie Wikipedia kann sich jeder Wissen aneignen. Hans-Ulrich Wehler merkt kritisch an, dass „die Bürger mit der Informationsflut nichts anfangen [können], wenn sie nicht gelernt haben, damit umzugehen. Sie müssen eine Auswahl treffen, interpretieren. Das setzt intellektuelle Fertigkeiten voraus, die mit dem technischen Zugang zu den Informationen nichts zu tun haben.“", "section_level": 2}, {"title": "Schlagwort „Demokratisierung“ in der SBZ/DDR.", "content": "In der SBZ und später der DDR wurde das Schlagwort „Demokratisierung“ verwendet, um die Gleichschaltung der staatlichen Institutionen schönfärberisch zu beschreiben. Das Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule vom Mai/Juni 1946 war die rechtliche Basis der Umformung des Schulsystems in der (SBZ) hin zu einer von der SED beherrschten Einheitsschule. Die „Demokratisierung der Justiz“ führte zur Umformung der DDR-Justiz zum Vollstreckungsorgan des Willens der herrschenden SED.", "section_level": 1}], "src_summary": "Demokratisierung ist ein Begriff der Politikwissenschaft sowie der Soziologie und beschreibt den Abbau von nicht demokratisch legitimierter Herrschaft und die Ausweitung und Entwicklung von Demokratie in zuvor nicht oder weniger demokratischen Staaten oder Gesellschaftsbereichen. So wird neben der Demokratisierung von Staaten und politischen Systemen auch eine Demokratisierung von Bildung, Wirtschaft, Religion und anderen Bereichen gefordert. Nach Wilhelm Hennis ist Demokratisierung ein „Kampf um die Grenze zwischen dem politischen und nicht-politischen Bereich“.", "tgt_summary": "民主化通常指的是政权由独裁体制转变成民主体制的过程。不少人主张民主化可以被视为一种长期而且连续的历史过程,而且可以发生在各种社会领域,例如经济民主化、家庭民主化等等,,近来也有学者讨论全球化的民主治理议题。但是在一般人与大多数社会科学家的理解中,民主化通常是指从威权主义或极权主义等其他各种政治体制转变成自由民主制的过程。在这个过程中,政治权威的组织方式可能会出现本质上的改变。民主化的社会生态会产生很大改变。", "id": 907861} {"src_title": "Warburg (Familie)", "tgt_title": "沃伯格家族", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der früheste bekannte Vorfahre der Familie Warburg ist Anselmo Asher Levi Del Banco (1480–1532). Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war Del Banco einer der führenden Geld- und Pfandleiher der italienischen Handelsmetropole Venedig. Per Dekret vom 29. März 1516 beschloss die Regierung Venedigs die jüdische Gemeinde in einem einzigen Stadtviertel zu ghettoisieren. Nach weiteren Einschränkungen verließen Mitglieder der Familie Del Banco Venedig und siedelten ins Fürstentum Hessen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Ab 1556 wirkte Simon Del Banco (1500–1566) als Geldverleiher für Bauern und Getreidehändler in Kassel, der Residenz von Philipp I. Nach einer Hausdurchsuchung änderte Del Banco aus Sorge vor weiteren Repressalien und im Sinne der Integration seinen Namen in Simon von Cassel. Via Herford und Beckum siedelte Simon von Cassel 1557 mit Frau, Kindern und Dienerschaft schließlich in die westfälische Hansestadt Warburg im Fürstbistum Paderborn. In Warburg wurde ihm am 3. Januar 1559 gegen eine einmalige Zahlung von 100 Talern sowie weiteren jährlich zu entrichtenden Gebühren vom Rat der Stadt Warburg eine zeitlich begrenzte Wohn- und Handelserlaubnis ausgestellt. Bis ins 19. Jahrhundert brauchten Juden eine Genehmigung, um sich niederlassen zu dürfen. Dafür mussten sie Gebühren entrichten, gleichzeitig formulierten diese Schutzbriefe teils rigide Bedingungen für den Aufenthalt. Vor dem Hintergrund des kanonischen Zinsverbots für Christen benötigte die Stadt Kreditgeber die qua ihres Glaubens nicht dem Zinsnahmeverbot unterlagen. Dementsprechend wurde die wirtschaftliche Tätigkeit der Familie Warburg auf das Geldverleihgeschäft eingegrenzt. Die zunächst auf zehn Jahre begrenzte Aufenthaltsgenehmigung wurde vom zuständigen Fürstbistum Paderborn immer wieder verlängert, so dass die Familie fast über 100 Jahre im Westfälischen blieb. Offenbar gelangte sie in dieser Zeit zu Wohlstand und Ansehen. Nach einigen Jahren adaptierte Simon von Cassel schließlich Warburg als neuen Familiennamen und gilt seither als Ur-Ahn der Familie Warburg. Simon von Cassels Urenkel Levi Juspa Joseph Warburg (1627–1678) verlagerte nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) den Familiensitz 1668 nordwärts in das unter dänischer Verwaltung stehende Altona, da den deutschen Kleinstaaten nach dem Westfälischen Frieden (1648) der Weg zum Meer versperrt blieb und der Handel im Binnenland zum Erliegen kam. Gumprich Marcus Samuel Warburg (1727–1801) verlegte 1773 seinen Wohnsitz von Altona in die nur wenige Kilometer entfernte Wirtschaftsmetropole Hamburg. Der in voller Blüte stehende Stadtstaat hatte seine eigene Handelsflotte, ein eigenes Militär und verfügte über viele ausländische Konsulate. Europas Reichtum floss durch den Hamburger Hafen: Fischladungen nach Skandinavien, Wolle nach Flandern, Pelze aus Russland. Die Seehandelsatmosphäre, die Hamburgs Bewohner eng mit London, Amsterdam und anderen Städten im Ausland verband, gepaart mit einer toleranten Bürgerkultur brachte die Warburgs mit einem Kosmopolitismus in Berührung, das nach den Erfahrungen im provinziellen Binnenland befreiend war. In der Hansestadt entwickelten Gumprichs ungleiche Söhne Moses Marcus Warburg (1763–1830) und Gerson Warburg (1765–1825) aus dem Geldleih- und Pfandwechselgeschäft ihres Vaters im Jahre 1798 das bis heute bestehende Bankhaus M.M.Warburg & CO. Die vierte Generation der Familie Warburg aus der von Moritz M. Warburg (1838–1910) und seiner Frau Charlotte Esther Warburg (geb. Oppenheim, 1842–1921) gegründeten Familienlinie der \"Mittelweg-Warburgs\" prägte das frühe Zeitalter der Globalisierung dies- und jenseits des Atlantiks. Während Max M. Warburg (1867–1946) die familieneigene \"M.M.Warburg & CO\" in Hamburg zu einer der größten und renommiertesten Privatbanken der Welt entwickelte, wurden seine Brüder Paul M. Warburg (1868–1932) und Felix M. Warburg (1871–1931) Teilhaber des Wall Street-Bankhauses Kuhn, Loeb & Co. in New York. Paul M. Warburg war zudem maßgeblich an der Entwicklung der US-Notenbank Federal Reserve System, sowie an der Gründung des politikberatenden Council on Foreign Relations beteiligt. Felix M. Warburg gründete 1914 die weltgrößte jüdische Wohltätigkeitsorganisation American Jewish Joint Distribution Committee. Zur Zeit der NS-Diktatur (1933–1945) ermöglichten Max M. Warburg, Felix M. Warburg, Edward M.M. Warburg, Bettina Warburg, Eva Warburg, Gisela Warburg, Anita Wolf-Warburg und Lola Nina Hahn-Warburg mit enormer finanzieller, politischer und organisatorischer Hilfe zehntausenden Juden die Emigration nach Palästina, England, die USA und Skandinavien. Lola Nina Hahn-Warburg (1901–1989), seit 1933 aktives Vorstandsmitglied in der Reichsvertretung der Juden in Deutschland, war zu dieser Zeit die Geliebte von Chaim Weizmann, dem damaligen Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation und späteren ersten Präsidenten des 1948 gegründeten Staates Israel. Mit ihrer Schwester Anita Wolf-Warburg engagierte sich Lola Nina Hahn-Warburg in besonderer Weise bei der Betreuung deutsch-jüdischer Flüchtlinge in Großbritannien. Durch die 1938 abgehaltenen Verhandlungen einer Delegation unter Leitung von Chaim Weizmann und Lola Hahn-Warburgs Beteiligung beim britischen Innenministerium gelang es, dass die britische Regierung und das britische Unterhaus eine unbegrenzte Anzahl von Kindern nach Großbritannien emigrieren ließ. Über 10.000 jüdische Kinder konnten zwischen 1938 und 1939 mittels dieser Kindertransporte gerettet werden. Fast die gesamte Warburg-Familie emigrierte bis 1938 in die USA, England und Schweden. In London gründete Siegmund George Warburg 1938 das Bankhaus S. G. Warburg & Co. und wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten britischen Bankiers. Eric M. Warburg (1900–1990), als Erich Hermann Moritz Warburg in Hamburg geborener Sohn von Max M. Warburg, gründete nach seiner Emigration im September 1938 in New York die E.M. Warburg & Co-Investmentbank. Während des Zweiten Weltkrieges diente Warburg nach dem Angriff auf Pearl Harbor von 1941 bis 1945 der US Army. Die US-Streitkräfte brauchten dringend Männer die fließend deutsch sprachen und die politischen und geographischen Gegebenheiten des Kriegsgegners kannten. Nach der Offiziersausbildung in Florida besuchte er eine Nachrichtendienstschule der US Air Force in Harrisburg, Pennsylvania und absolvierte seinen Stabsdienst in Washington. Auf eigenem Wunsch wurde Eric M. Warburg 1943 nach England abkommandiert und diente künftig als Verbindungsoffizier zwischen den Generalstäben der US Air Force und der britischen Royal Air Force. In England bekam er eine Ausbildung in einem geheimen Verhörzentrum in der Grafschaft Buckinghamshire, in dem britische Agenten deutsche Kriegsgefangene in die Mangel nahmen. Eric M. Warburg landete im November 1942 mit den alliierten Streitkraften in Nordafrika. Nach der Invasion Siziliens im Juli 1943 kundschaftete er Stellungen für die Luftwaffe aus. Während einer krankheitsbedingten Erholungspause erledigte er im US-Verteidigungsministerium in Washington einige Aufgaben. Von hier aus erwirkte er, dass Lübeck nicht ein weiteres Mal durch die britische Royal Air Force bombardiert wurde. Zudem sorgte er beim \"Planungsstab für die Gestaltung des Nachkriegsdeutschlands\" dafür, dass Hamburg und Schleswig-Holstein im Gegensatz zur ursprünglichen Planung nicht in die Sowjetzone fallen und die Elbe die zukünftige Grenze bildete. Als nächsten Auftrag stellte Eric M. Warburg, mittlerweile im Rang eines Majors, für die bevorstehende Invasion in der Normandie eine Nachrichteneinheit zusammen. Im Juni 1944 nahm er mit dieser Einheit an der Landung der Alliierten in der Normandie (D-Day) teil. Anschließend wirkte er mit einer kleinen Gruppe amerikanischer und britischer Offiziere bei der Befreiung von Paris im August 1944 mit. Wenig später sorgte Eric M. Warburg für die überlebenden Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944. In den turbulenten Tagen des Kriegsendes kurz vor der Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 gelang Lt. Col. Eric M. Warburg als Oberstleutnant im Nachrichtendienst der US-Luftwaffe ein waghalsiges Unternehmen, mit dem er den Sowjets zuvorkam: Mit Jeeps und Lastwagen holte er innerhalb von drei Wochen 160 deutsche Wissenschaftler und ihre Familien aus Ostdeutschland heraus und brachte sie in die Obhut der US-Streitkräfte nach Bad Kissingen ins Hotel Wittelsbacher Hof. Darunter waren Spezialisten für die Atomforschung und die V2-Raketen. Unter ihnen Wernher von Braun und zahlreiche Wissenschaftler, die später am amerikanischen Raumfahrtprogramm zur Mondlandung mitwirkten. Zudem traf er auf den mit ihm entfernt verwandten Freund, Nobelpreisträger und Biochemiker Otto Warburg, der unbehelligt von den Nationalsozialisten weiterhin als Wissenschaftler im Dritten Reich tätig war. Als Leiter für Vernehmungen von Kriegsgefangenen der US Air Force führte Eric M. Warburg die ersten Verhöre führender Wehrmachtsoffiziere auf europäischem Boden, unter ihnen die Generäle Halder und von Falkenhausen. Im Mai 1945 sprach er in Augsburg über 20 Stunden lang mit Hermann Göring, dem Leiter der deutschen Luftwaffe. Für Eric M. Warburgs im Krieg geleisteten Verdienste verliehen ihm die Amerikaner den Verdienstorden Legion of Merit, die Briten den Order of the British Empire und die Franzosen das Kriegskreuz Croix de guerre. Im September 1945 kehrte Eric M. Warburg nach New York zurück. 1949 wurde der Warburg-Vertraute John Jay McCloy von der US-Regierung als Hochkommissar für Deutschland bestellt und war damit wichtigster Vertreter der Alliierten im Nachkriegsdeutschland. Eric M. Warburg und John McCloy waren bereits seit den 1920er miteinander befreundet, da McCloy als Anwalt des mit den Warburgs verwobenen New Yorker Bankhauses Kuhn, Loeb & Co. arbeitete und man zudem gemeinsam die Freizeit gestaltete. Kurz nach McCloys Amtsantritt war Eric M. Warburg einer der ersten Gäste des neuen Hochkommissars in Bonn. Warburg plädierte bei einem Abendessen engagiert dafür, dass die Demontage der deutschen Industriebetriebe völlig eingestellt werden müsse, denn sonst könne nichts Gutes aus Nachkriegsdeutschland erwachsen. McCloy reagierte zunächst ablehnend, hat sich schließlich allerdings doch für den Demontage-Stopp von zwölf deutschen Industriekonzernen eingesetzt und verwirklicht. Kurz danach gründeten Eric M. Warburg und John Jay McCloy in Hamburg die Atlantik-Brücke und in New York die Schwesterorganisation American Council on Germany zur Förderung der deutsch-amerikanischen Wirtschafts- Militär- und Kulturbeziehungen im Nachkriegsdeutschland. „McCloy wurde in seinem Denken tiefstens von Eric M. Warburg beeinflusst“, so der deutsche Diplomat Walther Leisler Kiep in seinem Buch \"Bridge Builder: An Insider’s Account of Over 60 Years in Postwar Reconstruction, International Diplomacy, and German-American Relation\". Während des Zweiten Weltkriegs diente Paul M. Warburgs in Hamburg geborener Sohn James Paul Warburg (1897–1969) als \"Special Assistant\" der US-Regierungsbehörde Office of the Coordinator of Information zur Zentralisierung der Propaganda- und Geheimdienstaktivitäten während des Zweiten Weltkrieges in Washington. Von 1942 bis 1944 führte er seine Tätigkeit als stellvertretender Direktor der Nachfolgebehörde United States Office of War Information weiter. Mitglieder der Familie Warburg leisteten bedeutende international anerkannte natur- und kulturwissenschaftliche Beiträge. Aby M. Warburg gründete zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Hamburg die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg. Im ehemaligen Wohnhaus von Felix M. Warburg auf der New Yorker 5th Avenue befindet sich seit 1944 das Jüdische Museum. Otto Warburg (1859–1938) war 1918 Mitbegründer der Hebräischen Universität Jerusalem, Leiter der dortigen botanischen Abteilung und fungierte zwischen 1911 und 1920 als Präsident der Zionistischen Weltorganisation. Otto Heinrich Warburg (1882–1970), Leiter des Berliner Kaiser-Wilhelm-Instituts für Zellphysiologie, erhielt 1931 für seine biochemischen Arbeiten den Nobelpreis für Medizin.", "section_level": 1}, {"title": "Genealogie.", "content": "Als Matriarchin der Warburg-Familie galt Sara Warburg (1805–1884), die einzige Tochter von Moses Marcus Warburg, dem Gründer der \"M.M.Warburg & CO\". Nach dem Tod ihres Mannes Abraham Samuel Warburg (1798–1856) führte Sara Warburg als Alleininhaberin die Geschäfte der \"M.M.Warburg & CO\" für einige Jahre. Ihren wie sie streng jüdisch-orthodox lebenden Söhnen Siegmund Warburg (1835–1889) und Moritz M. Warburg (1838–1910) übertrug Sara Warburg zwischen 1859 und 1863 nach und nach Geschäftsanteile und Führungsaufgaben an der familieneigenen Bank. 1865 schied Sara Warburg aus der Bank aus und übertrug die Führung des Finanzinstituts endgültig auf die beiden Söhne. Samt ihren jeweiligen Familien pflegten Siegmund und Moritz M. Warburg über Jahrzehnte eine von wechselnder Überlegenheit und eifersüchtiger Rivalität geprägte Beziehung zueinander. Die Brüder waren nicht nur äußerlich sehr unterschiedlich. Siegmund hatte eine stumpfe Nase, dicke Lippen, war dunkelhäutig und galt als geschäftstüchtig, barsch und leicht erregbar. Moritz hingegen hatte feine Gesichtzüge, einen hellen Teint und war eher träge, dandyhaft und beliebt bei Frauen. Aus den ungleichen Brüdern entstanden zwei Familienlinien: Siegmund Warburg heiratete 1862 die aus Kiew stammende Théophilie Rifka Tova Rosenberg (1840–1905) und begründete die \"Alsterufer-Warburgs\". Siegmund baute am \"Alsterufer 18\" ein prachtvolles Palais für seine Familie und machte aus dem Hause Warburg durch die Heirat mit seiner aus Russland stammenden Frau ein multinationales Unternehmen im kleinen Maßstab. Théophilies Schwester Anna war verheiratet mit Baron Horace de Gunzburg, einem kosmopolitischen Russen, der Banken in St. Petersburg und Paris besaß, ein Freund des französischen Kaisers war und später als Berater des russischen Zaren Nikolaus II. fungierte. Eine weitere Schwester von Siegmunds Frau Théophilie war mit dem in Odessa wirkenden Bankier L.E. Aschkenasi verheiratet. Théophilies Schwester Rose heiratete in München den Hofbankier Baron Josef von Hirsch, wodurch sich weitere persönliche Beziehungen zu den Bankhäusern Bischoffsheim & Goldschmidt ergaben. Am 12. Juni 1864 heiratete Moritz Warburg die Frankfurter Juwelierstochter Charlotte Oppenheim. Daraus ergaben sich Beziehungen zu den führenden Frankfurter Bankhäusern, insbesondere zum Bankhaus Moritz B. Goldschmidt. Die Zweckheiraten trugen weiterhin maßgeblich zur Ausdehnung des Geschäftsbereich der \"M.M.Warburg & CO\" bei. Das Pendant zu Siegmund bildete sein Bruder Moritz M. Warburg, der fortan die Geschicke der \"Mittelweg-Warburgs\" aus der Villa am \"Mittelweg 17\" führte. Die Straßen \"Alsterufer\" und \"Mittelweg\" verlaufen in unmittelbarer Nähe parallel zueinander im Hamburger Stadtteil Rotherbaum und werden heutzutage durch die \"Warburgstraße\" durchschnitten. Über Jahrzehnte tobte ein Streit darüber, welcher Anteil am Ruhm der Familie höher anzusetzen sei, derjenige der \"Alsterufer\"- oder derjenige der \"Mittelweg-Warburgs\". Das führte so weit, dass die männlichen Familiennachkommen vom Alsterufer hinter ihre Vornamen ein „S.“ für Siegmund setzten, die vom Mittelweg ein „M.“ für Moritz. Trotz aller Differenzen konnte der Zusammenhalt der Familie jedoch nicht gefährdet werden. Beide Warburg-Familien gehörten finanziell zur Oberschicht und pflegten als wohlhabende Hamburger Juden einen großbürgerlich-hanseatischen Lebensstil. Die Warburgs waren in der jüdischen Tradition verwurzelt: Die Kinder lernten hebräisch, das Essen war koscher, jüdische Feiertage und religiösen Gesetze wurden eingehalten. Aus der Familienlinie der \"Mittelweg-Warburgs\" von Moritz M. Warburg und seiner Frau Charlotte Esther Warburg (geb. Oppenheim, 1842–1921) stammen neben den Töchtern Olga Charlotte Kohn-Speyer (geb. Warburg; 1873–1904) und Louisa Martha Derenberg (geb. Warburg; 1879–1973) die seinerzeit fünf international überaus wirkungsstarken Söhne: Aus der Familienlinie der \"Alsterufer-Warburgs\" von Siegmund M. Warburg und seiner Frau Théophilie Rosenberg stammen fünf Töchter und zwei Söhne:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Familie Warburg ist eine deutsch-jüdische Familie, aus der international herausragende Bankiers, Mäzene, Politikberater sowie Natur- und Kulturwissenschaftler hervorgegangen sind. Die Warburgs gehören seit dem späten 19. Jahrhundert vor allem in Deutschland und den USA zu den bedeutendsten Familien des jüdischen Bürgertums.", "tgt_summary": "沃伯格家族(英语:Warburg family)是一个著名的德国犹太人后裔的美国银行家族。该家族的主要成就分布于投资银行、法律、物理学、古典音乐、美术史、药理学、生理学、金融、私人股权投资和慈善等行业。", "id": 2851320} {"src_title": "Datsun Z", "tgt_title": "日產Z系列", "src_document": [{"title": "Datsun 240Z.", "content": "Auf der Tokyo Motor Show Ende 1969 präsentierte Nissan als Nachfolger des Datsun Fairlady einen neuen, geschlossenen Sportwagen, der in Japan wieder als Fairlady, im Export als Datsun 240Z vermarktet wurde. Das zweisitzige Kombicoupé mit selbsttragender Stahlblechkarosserie war im Export mit einem 2,4-Liter-Reihensechszylinder (Typ L24) mit Leichtmetallzylinderkopf und zwei Gleichdruckvergasern Hitachi HJB ausgestattet. Zur Wahl standen Schaltgetriebe mit vier oder fünf Gängen und eine Dreigangautomatik. Alle Räder waren einzeln an Federbeinen und Querlenkern aufgehängt: vorne eine MacPherson- und hinten eine Chapmanachse. In Japan war der 2,4-Liter nicht lieferbar (oberhalb von 2,0 Litern Hubraum fiel Luxussteuer an), der dortige \"Fairlady\" hatte einen Zweiliter-Reihensechszylinder (Typ S20) mit Doppelnockenwellen Zylinderkopf und 3 Doppelvergaser der Marke Mikuni. Auf dem Heimatmarkt wurde der \"Fairlady Z\" mit kürzerer, dem Exportmodell entsprechender Frontpartie angeboten, daneben der \"Fairlady ZG\" mit knapp 20 cm längerer Schnauze, mit Plexiglasabdeckungen vor den Scheinwerfern und in die Stoßstange verlegter Kühlluftöffnung. Zudem gab es mit dem \"Fairlady Z432\" ein Motorsport-Evolutionsmodell mit ganz eigenem 24V-Zweiliter-Sechszylindermotor (Typ S20), der wesentlich kurzhubiger und damit drehfreudiger ausgelegt war als die Serienmaschine (Bohrung × Hub: 82 × 62,8 statt 78 × 69,7 mm). Der Serienmotor war, wie der des 240Z, mit zwei SU-Vergasern bestückt, der Z432-Motor mit drei Mikuni-Doppelvergasern. Auf dem Z432 basierte der Z432R, eine Leichtbauversion mit Plexiglasscheiben und weiteren Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung. Insgesamt entstanden 156.073 Fahrzeuge dieses Typs. In Deutschland wurde der \"Datsun 240Z\" Ende 1973 zum Preis von 17.600 DM eingeführt und 303-mal verkauft. 1996 begann Nissan in den USA im Zuge einer \"Vintage Z\" genannten Marketingaktion, gebrauchte 240Z aufzukaufen und einer aufwändigen Restaurierung zu unterziehen. Anschließend wurden diese bei zehn verschiedenen Nissan-Händlern für $25.000 mit Neuwagengarantie verkauft. Von geplanten 200 Exemplaren wurden nur 37 fertiggestellt und 1997 ausgeliefert, weil die Restaurierung mehr Zeit kostete als gedacht.", "section_level": 1}, {"title": "Datsun 260Z.", "content": "Auf der Tokyo Motor Show 1973 zeigte Datsun erstmals das neue Exportmodell mit größerem 2,6-Liter-Sechszylinder (Typ L26), den 260Z, der 1974 in den Verkauf ging. Zusätzlich zum bisherigen Zweisitzer kam im Frühjahr 1974 ein 2+2-Sitzer auf 30 cm längerem Radstand ins Programm. 1975 war der 260Z und 260Z 2+2 Deluxe erhältlich. Die Hubraumerhöhung ging auf die strenger werdenden Abgasvorschriften im Z-Hauptmarkt USA zurück, wo von dem 240Z rund 148.000 Exemplare verkauft worden waren; trotz der Vergrößerung leistete der Sechszylinder dort kaum mehr PS als zuvor, da er zugleich eine niedrigere Verdichtung und in Kalifornien einen Katalysator erhielt. In Japan blieb es beim Datsun Fairlady beim Zweilitermotor; den Z432 gab es nicht mehr. In Deutschland wurde der 260 Z 2+2 im Frühsommer 1975 eingeführt, kostete anfangs DM 23.950 und blieb bis Juni 1979 im Programm; den Zweisitzer gab es hier ab 1975, wie auch auf anderen europäischen Märkten, etwa in der Schweiz. Ende 1977 erfolgten zahlreichen kleineren Änderungen an Farbauswahl, Innenraum, Getriebe und Motor dessen Leistung um 3 kW (4 PS) angehoben wurde (geänderte Nockenwelle) und die Endgeschwindigkeit von 205 auf 194 km/h sank. In den USA wurden von 260Z und 260Z 2+2 in knapp zwei Jahren (1974/1975) annähernd 80.000 Stück verkauft. Nach Europa gelangten aber nur 1.638 Exemplare des 260Z 2+2. Im Jahre 2006 gab es in Deutschland noch ca. 50 fahrbereite und verkehrssichere (Zustand 3 oder besser) 260Z.", "section_level": 1}, {"title": "Datsun 280Z.", "content": "Im Sommer 1975 wurde der 260Z ausschließlich in Nordamerika durch den 280Z (nicht zu verwechseln mit dessen Nachfolger Datsun 280ZX) mit nochmals vergrößertem 2,8-Liter-Reihensechszylinder (Typ L28E) ersetzt. Zugleich wurde die Maschine von Vergasern auf Einspritzung umgestellt. Die Einspritzung entsprach dem Prinzip der L-Jetronic von Bosch. Die in Kalifornien ausgelieferten Wagen besaßen bereits einen ungeregelten Katalysator. Nach wie vor standen ein reiner Zweisitzer und die 2+2-sitzige Variante im Programm. Bis zum Ende des Modelljahrs 1978 wurden vom 280Z in den USA noch einmal über 150.000 Stück abgesetzt. Im Juni 1976 erhielt auch der japanische Fairlady, nach wie vor mit Zweilitermotor, eine Einspritzung (Motor Typ L20E). Im Rahmen einer Werbekampagne erschien im November 1976 der Arcade-Automat Datsun 280 ZZZAP. In Europa wurde der 280Z nicht angeboten. Ab Herbst 1978 wurden 260Z und 280Z auf allen Märkten durch den Nachfolger Datsun 280ZX abgelöst. Die amerikanische Firma McBurnie nutze den 280Z im Jahre 1986 als Basis für eine Replika des Ferrari 250 GTO.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Datsun 240Z/260Z/280Z ist ein von Herbst 1969 bis Sommer 1978 gebauter Sportwagen des japanischen Automobilherstellers Nissan.", "tgt_summary": "日产Z系列()是日本日产汽车推出的其品牌下的跑车,日本内销版称为Fairlady Z,所以有「淑女」这个别称。Z系列于1969年10月面世,出口版型号分为240Z、260Z、280Z、280ZX、300ZX、350Z以及370Z。", "id": 2937550} {"src_title": "John Rutledge", "tgt_title": "约翰·拉特利奇", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "John Rutledge stammte aus einer reichen Familie und erhielt eine private Erziehung. Anschließend studierte er in London Jura. Nach seiner Rückkehr in die damalige britische Kolonie South Carolina ließ er sich in Charleston als Anwalt nieder. Schon in seinen jungen Jahren war er politisch aktiv. Er wurde Mitglied im kolonialen Parlament von South Carolina.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aufstieg und Präsident von South Carolina.", "content": "Im Jahr 1765 war er Präsident einer Kommission, die eine Petition gegen das so genannte Stempelgesetz an das Oberhaus des britischen Parlaments verfasste. In der Folge wurde er Delegierter beim ersten und zweiten Kontinentalen Kongress der 13 Kolonien, die sich um ihre Unabhängigkeit vom Mutterland bemühten. Noch vor der offiziellen Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten am 4. Juli 1776 begann Rutledge in South Carolina mit dem Aufbau eines neuen Regierungssystems. Er war auch an der Entstehung der ersten Verfassung dieses Staates beteiligt. Diese wurde bereits am 26. März 1776 verabschiedet. Das neugewählte Repräsentantenhaus von South Carolina bestimmte Rutledge zum ersten Präsidenten des Staates, Henry Laurens wurde sein Vizepräsident. Der Titel eines Gouverneurs wurde erst 1779 eingeführt. Rutledge amtierte bis zum März 1778 als Präsident. Wegen eines Streits um eine geplante Verfassungsänderung trat er am 7. März zurück. Neuer und letzter Präsident von South Carolina wurde Rawlins Lowndes. Nach ihm wurde der Titel des Präsidenten abgeschafft, weil dieses Amt dem gemeinsamen Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten vorbehalten sein sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von South Carolina.", "content": "In dieser Zeit wurde South Carolina von den Wirren des Unabhängigkeitskrieges heimgesucht. Die Briten drangen nach South Carolina vor und besetzten weite Teile des Landes. In diesen Wirren wurde Rutledge nun zum ersten offiziellen Gouverneur gewählt. Er trat sein Amt am 9. Januar 1779 an und behielt es bis zum 31. Januar 1782. Rutledge und seine Regierung mussten zeitweise vor den Briten nach North Carolina fliehen. Seine Besitzungen wurden zum Teil von den Briten zerstört. Dabei erlitt er enorme wirtschaftliche Einbußen, von denen er sich nie mehr richtig erholen konnte. Im Jahr 1781 gelang der Kontinentalarmee die teilweise Rückeroberung von South Carolina und Rutledge begann eine neue Verwaltung aufzubauen. Im Januar 1782 trat er als Gouverneur zurück und wurde Abgeordneter im Parlament seines Staates.", "section_level": 1}, {"title": "Juristische Laufbahn.", "content": "John Rutledge war auch Delegierter auf dem Kontinentalkongress der Jahre 1782 bis 1783. Dort vertrat er vor allem die Interessen der Südstaaten. Nach der Verabschiedung der Verfassung wurde er von US-Präsident George Washington als Richter an den Obersten Gerichtshof (\"Supreme Court\") berufen. Dort diente er von 1789 bis 1791. Er trat 1791 von diesem Amt zurück, um Oberster Richter (\"Chief Justice\") in South Carolina zu werden. Dieses Amt übte er bis 1795 aus. In diesem Jahr berief ihn Präsident Washington außerhalb der Sitzungsperiode des Kongresses per Recess Appointment als Nachfolger von John Jay zum Obersten Bundesrichter. Da die Ernennung auf der Basis der Abwesenheit des Kongresses vorläufig wirksam wurde, musste die Zustimmung des Senats in der folgenden Sitzungsperiode nachgeholt werden. Nach vier Monaten Amtszeit ging die Abstimmung im Senat am 26. Dezember 1795 jedoch mit 10 zu 14 Stimmen gegen ihn aus; es ist bis heute das einzige Mal, dass eine Recess Appointment für den Supreme Court nicht bestätigt wurde bzw. ein amtierender Richter vom Senat aus dem Amt gebracht wurde. Immerhin wird er (mit der mit Abstand kürzesten Amtszeit) als zweiter Oberster Richter der USA in der Geschichte des Supreme Court geführt. Seine temporäre Ernennung hätte noch bis zum Ende dieser Sitzungsperiode im Juni des folgenden Jahres weiter Wirkung gehabt, doch Rutledge vollzog bereits am 28. Dezember seinen Rücktritt. Der Grund für den Vertrauensverlust im Senat war Rutledges ablehnende Haltung gegenüber dem mit England geschlossenen Jay-Vertrag, in dem die Übergabebedingungen englischer Militäranlagen im Bereich der Großen Seen festgelegt wurden, die er kurz nach seiner Ernennung in einer radikalen Rede kundgetan hatte. Der Vertrag wurde allgemein kontrovers diskutiert, vor allem von Föderalisten aber unterstützt und im Senat mit mehr als zwei Dritteln angenommen. Außerdem wurden von der föderalistischen Presse Zweifel an Rutledges mentaler Stabilität gestreut, da er sich vom Tod seiner Frau im Jahr 1792 nicht richtig erholt hätte. Ein Selbstmordversuch am Tag seiner Ablehnung, dem 26. Dezember, gab diesen Zweifeln weitere Nahrung. John Rutledge starb am 18. Juli 1800 und wurde in Charleston beigesetzt. Er war mit Elizabeth Grimle verheiratet, das Paar hatte zehn Kinder. Sein Bruder Edward war von 1798 bis 1800 ebenfalls Gouverneur von South Carolina, sein Sohn John saß von 1797 bis 1803 für South Carolina im US-Repräsentantenhaus.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Rutledge (* 17. September 1739 bei Charleston, South Carolina; † 18. Juli 1800 ebenda) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker. Er war der erste Gouverneur von South Carolina und zweiter Oberster Bundesrichter der USA und gehörte der Föderalistischen Partei an.", "tgt_summary": "约翰·拉特利奇(英语:John Rutledge,1739年-9月17日-1800年-7月23日),美国政治家、律师、奴隶主,南卡罗来那州人。他生于查尔斯顿,父亲是爱尔兰移民和医生,其弟爱德华·拉特利奇是美国独立宣言的签署人之一。曾在伦敦学习法律并从律师业,后返回南卡罗莱那继续法律生涯,积蓄了一大笔财产、种植园和奴隶。1761年,他开始从政,被选入省殖民议会直至独立战争爆发。1765年,英国加强印花税条例,他建立委员会上书英国上议院表示反对。拉特利奇参加了第一、二届美国大陆会议,主张温和。他在南卡罗来那州政府任职并参与撰写州宪法。1778年,保守的他因反对州宪法中的民主修正案,愤而辞去职务,曾获得“独裁者约翰”的绰号。1779年他被选为州长,1782年辞职,但仍保留州议员职务。1787年他参加了费城制宪会议,支持奴隶制和强大的中央政府。1789年他被乔治·华盛顿任命为美国最高法院陪审法官至1791年,1795年任最高法院首席法官。他于1800年逝世,埋葬在查尔斯顿。", "id": 1476254} {"src_title": "Seeigel", "tgt_title": "海膽", "src_document": [{"title": "Bau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Skelett.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "„Gehäuse“.", "content": "Das Skelett von Seeigeln besteht aus Kalziumkarbonat („kohlensaurer Kalk“, CaCO) in der Modifikation Calcit. Der Teil des Skelettes, der die inneren Weichteile schützend umschließt, wird zwar oft als „Gehäuse“ oder „Schale“ bezeichnet, jedoch liegt dieses Gehäuse, anders als das Kalkgehäuse von Schnecken oder die Klappen von Muscheln, unterhalb der dünnen Epidermis. Deshalb handelt es sich, im Gegensatz zu den Gehäusen und Schalen der meisten anderen wirbellosen Tiere, um ein Kalk-Innenskelett. Das Gehäuse der regulären Seeigel („Regularia“), die die typischen langstacheligen Formen stellen, zeichnet sich durch eine regelmäßige fünfzählige (pentamere) Radialsymmetrie aus. Je nach Art kann es fast kugelförmig oder deutlich ellipsoid abgeplattet sein. Es besteht im Wesentlichen aus 5 Doppelreihen von Ambulakralplatten (Ambulacralia) und 5 Doppelreihen von Interambulakralplatten (Interambulacralia). Die einzelnen Gehäuseplatten, bei denen es sich um Calcit-Einkristalle handelt, haben jeweils die Form unregelmäßiger Fünf- oder Sechsecke. Die Ambulakralplatten sind kleiner als die Interambulakralplatten und enthalten kleine Löcher (Ambulakralporen), durch die die inneren Anteile der Ambulakralfüßchen hindurchtreten. Sowohl Ambulakral- als auch Interambulakralplatten tragen runde Gelenkhöcker („Warzen“), die als Lager für die Stacheln dienen. Die unter der Bezeichnung irreguläre Seeigel (Irregularia) zusammengefassten Formen, zu denen unter anderem die Sanddollars und die Herzigel gehören, unterscheiden sich ganz wesentlich von den regulären Seeigeln. Ihr Skelett ist oft abgeflacht (besonders extrem bei den Sanddollars) und nicht radialsymmetrisch, sondern bilateralsymmetrisch, wenngleich die ursprüngliche Pentamerie noch erkennbar ist. Es gibt bei diesen Vertretern somit ein Vorne und Hinten sowie ein Links und Rechts, und die Fortbewegung findet immer mit einer Tendenz nach vorne statt. Stacheln sind in ihrer Größe stark reduziert, nicht aber in ihrer Anzahl, sodass das Stachelkleid entfernt an ein Haarkleid erinnert. Diese Unterschiede im Körperbau sind als Anpassung an eine grabende Lebensweise entstanden.", "section_level": 3}, {"title": "Stacheln.", "content": "Die Stacheln der Seeigel bestehen ebenfalls aus Calcit und liegen zumeist ebenfalls unterhalb der Epidermis. Sie sitzen auf kleinen Gelenkhöckern und sind durch Muskeln in alle Richtungen beweglich. Die Ausbildung der Stacheln, deren Größe, Funktion usw. können je nach Art sehr unterschiedlich sein. Bei den regulären Seeigeln werden drei Haupttypen unterschieden, bei den irregulären gar zehn bis zwölf. Die Stacheln dienen vor allem zum Schutz vor Räubern wie Seesternen, großen Schnecken und Fischen und können bei einigen Arten beim Stechen sogar Gift abgeben; besonders giftig dabei sind die Lederseeigel (Feuerseeigel). Es gibt Seeigel, die sich mit ihren Stacheln in Hartsubstrate wie Korallenriffe und Felsen einbohren. Bei vielen irregulären Seeigeln wird mit den Stacheln Nahrung angetrieben. Bewohner weicher Böden benutzen ihre Stacheln auch zur Fortbewegung. Tritt ein Mensch auf einen Stachel, bricht dieser unter Umständen ab und bleibt im Fuß stecken, was zu schmerzhaften eitrigen Entzündungen führen kann. Zudem sind die Stacheln einiger Arten schwierig zu entfernen.", "section_level": 3}, {"title": "Pedicellarien.", "content": "Pedicellarien sind kleine zangenförmige, evolutiv aus Stacheln hervorgegangene Anhänge. Ihre Funktion besteht darin, die Oberfläche des Seeigels zu reinigen und Parasiten zu entfernen. Einige der Pedicellarien verfügen über Giftdrüsen.", "section_level": 3}, {"title": "Periprokt (und Peristom).", "content": "Der Bereich um die Afteröffnung wird bei Seeigeln aus mehreren, unregelmäßig angeordneten Kalkplatten gebildet und als Analfeld oder Periprokt bezeichnet. Bei den radialsymmetrischen regulären Seeigeln befindet sich das Analfeld zentral auf der Oberseite des Gehäuses, gegenüber der Mundöffnung (Peristom), die zentral auf der Unterseite liegt. Bei den bilateralsymmetrischen irregulären Seeigeln markiert das Periprokt hingegen das hintere Ende des Gehäuses. Meist weist es direkt nach hinten, aber bei einigen Formen liegt es sogar im hinteren Bereich der Gehäuseunterseite. Das Peristom liegt bei irregulären Seeigeln nicht zentral auf der Unterseite, sondern ist nach vorn versetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Mundapparat.", "content": "Zum Zerkleinern ihrer Nahrung wie Seetang oder Aas besitzen die regulären Seeigel einen speziellen, komplex aufgebauten Kieferapparat mit calcitischen Hartteilen, die Laterne des Aristoteles. Bei den irregulären Seeigeln ist dieser Kieferapparat entweder teilweise oder vollständig reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Ambulakralsystem.", "content": "Der Innenraum der Seeigel ist durch eine Reihe schlauchförmiger, flüssigkeitsgefüllter Hohlräume – das Ambulakralsystem – gegliedert. Allen Seeigeln (und auch Seesternen) gemeinsam sind die Ambulakralfüßchen, dünne schlauchartige Fortsätze, deren innere Anteile Ausstülpungen des Ambulakralsystems und deren äußere Anteile Ausstülpungen der Epidermis sind. Sie können durch Veränderung des Druckes der in den inneren Anteilen enthaltenen Flüssigkeit (Hämolymphe) bewegt werden, enden meistens in einer kleinen epidermalen Saugscheibe und werden unter anderem zur Fortbewegung, Befestigung am Untergrund oder zum Transport von Nahrungspartikeln zum Mund benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Fressfeinde.", "content": "Zu den Fressfeinden der Seeigel gehören manche Seesterne. Da die Art Pycnopodia helianthoides (Sonnenblumen-Seestern) bedingt durch die Überhitzung des Lebensraums im Rahmen des Klimawandels und aufgrund eines Virus gegenwärtig von einem Massensterben betroffen ist, verlieren Seeigel einen bedeutenden Fressfeind und breiten sich stellenweise explosionsartig aus, was sich wiederum auf die Bestände von Seetang auswirken, der für Seeigel als Nahrungsquelle dient.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Seeigel sind getrenntgeschlechtlich. Ei- und Samenzellen werden in großen Mengen ins Wasser abgegeben. Die planktonisch lebenden, bilateralsymmetrischen Sekundärlarven der Seeigel werden als Plutei (Einzahl Pluteus) bezeichnet. Bei Seeigeln vor Elba im Mittelmeer wurde in ca. 40 m Tiefe die Bildung von Fortpflanzungsgruppen beobachtet. Dabei finden sich mehrere (10–30) Individuen an einem Ort zusammen, zum Großteil so nah, dass sie sich mit den Stacheln berühren. In diesen Gruppen werden dann gleichzeitig von vielen Tieren Ei- und Samenzellen abgegeben und damit die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung deutlich erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "In Südfrankreich, Süditalien, Griechenland, Marokko, Chile und Korea sowie zahlreichen anderen Ländern sind die fünf Geschlechtsdrüsen der Seeigel, roh oder in Salzwasser gekocht, vor allem als Vorspeise beliebt. In der japanischen Küche sind die Eier von Seeigeln unter der Bezeichnung „Uni“ auf der Speisekarte zu finden und werden in unterschiedlichen Gerichten verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Seeigel (Echinoidea) ( „Igel“) bilden eine der Klassen, die dem Stamm der Stachelhäuter angehören. Es sind in allen Meeren lebende, wirbellose Tiere. Die Klasse wird in 14 Ordnungen aufgeteilt. Bis heute sind etwa 950 Arten bekannt. Sie bevölkern die Erde seit rund 480 Millionen Jahren.", "tgt_summary": "海胆是棘皮动物门分类下的一个纲,其正式学名是海胆纲(Echinoidea),意思是「像豪猪般的动物」),又名「海刺猬」。海胆生活在海洋中,广泛分布于世界各地的海洋,从潮间带至数千米的深海底都可发现其踪迹。全世界现存约有1000种海胆,化石700种以上。", "id": 1593497} {"src_title": "Celbridge", "tgt_title": "塞爾布里奇", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Name \"Celbridge\" ist vom irischen \"Cill Droichid\" abgeleitet, was so viel wie „Kirche an der Brücke“ bedeutet. Teilweise findet man auch die Form \"Kildrought\" im Englischen. Die Stadt Kildrought (oder \"Kildroighid\") entwickelte sich um eine im frühen 13. Jahrhundert von Thomas de-Hereford gegründete Fabrik herum. Die Häuser im Stadtzentrum entstanden über einen Zeitraum von etwa 200 Jahren, beginnend mit der Abtei Celbridge, die 1703 von Bartholomew Van Homrigh erbaut wurde. 1709 kaufte William „Speaker“ Conolly das Anwesen von Thomas Dongan, erbaute seine eigene Villa und überließ die Stadtentwicklung den protestantischen Freiwilligen, die ihm nach Celbridge gefolgt waren. Ihre Löhne waren unter der Bedingung garantiert, dass sie Steinhäuser mit Satteldächern bauten. Die Entwicklung der Hauptstraße begann 1720, als Robert Baillie das Kildrought House erbauen ließ. Das heutige St.-Raphaels-Krankenhaus wurde 1724 von Arthur Price errichtet, als er Bischof von Meath wurde. Die frühere \"Collegiate School\" in der \"Clane Road\" erbaute 1732 der Architekt Thomas Burgh, der ebenso die \"Royal Barracks\" und die Bibliothek des Trinity College (beide in Dublin) schuf. Die \"Collegiate School\" wurde als Armenschule gegründet und diente bis 1972 als protestantisches Mädcheninternat. Heute befindet sich in dem Gebäude das Setanta-Hotel. Das Gut Mills, erbaut von Laurence Atkinson 1805 und restauriert 1985, beherbergt heute ein Gemeindezentrum. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die katholische Kirche von 1857, das Kloster \"Holy Faith\" (1877) und die \"Christ Church\" (1884) der Church of Ireland, die noch den Turm einer älteren Kirche von 1813 enthält. Die erste Pfarrkirche in Celbridge wurde im 14. Jahrhundert gebaut und brannte 1798 nieder. Sie stand am heutigen Friedhof in der \"Tea Lane\". Das Haus Main Street 22, wurde eine Zeit lang von Richard Guinness und seinen Söhnen Arthur, dem Gründer der Guinness-Brauerei, und Samuel, bewohnt. Im frühen 20. Jahrhundert war in Celbridge die \"Callender Paper Company\" angesiedelt, die aus Torf Papier herstellte.", "section_level": 1}, {"title": "Castletown House.", "content": "Das \"Castletown House\" gehört zu Irlands bekanntesten Landhäusern im Stil des Palladianismus. Es handelt sich um ein imposantes Gebäude, das 1722 vom Sprecher des Unterhauses, William Conolly (1662–1729), erbaut wurde. Tom Connolly erbte das Haus 1758 und seine Frau, Lady Louisa, vervollständigte die Innendekoration während der 1760er und 1770er. Das Landhaus enthält die Long Gallery, einen 24,4 Meter (80 foot) langen Raum, dekoriert in pompejischem Blau und Gold, sowie die freitragende Haupttreppe aus weißem Portland-Stein.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straße.", "content": "Das schnelle Wachstum der Stadt brachte Verkehrsprobleme mit sich, zumal es nur eine Brücke über die Liffey gibt. 2003 wurde daher mit der \"Celbridge Interchange\" eine Verbindung zur Autobahn M4 und zu dem irischen Intel-Werk geschaffen. Die Verwaltung der Grafschaft Kildare installierte 2000 einige Ampeln an der Kreuzung von Liffey-Brücke und \"Main Street\", wogegen es erfolgreiche Proteste von Seiten der örtlichen Geschäftsleute gab: Die Ampeln wurden wieder abgeschaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Bus.", "content": "Celbridge wird von Dublin Bus mit den Linien 67, 67A und 67X erschlossen. Diese Buslinien verbinden die Stadt mit Dublin sowie den nahe gelegenen Städten Lucan und Maynooth. Außerdem verbindet auch das irische, überregionale Busunternehmen Bus Éireann Celbridge mit Dublin.", "section_level": 2}, {"title": "Bahn.", "content": "Züge der Iarnród Éireann halten am Bahnhof in Hazelhatch, das etwa drei Kilometer von Celbridge entfernt liegt. Zubringerbusse bringen Reisende zu dem Bahnhof. Im Rahmen von \"Transport21\" wird die Strecke elektrifiziert, um eine neue DART-Linie über Celbridge nach Balbriggan zu eröffnen. Die Fertigstellung ist für 2015 geplant.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Celbridge hat sechs Grundschulen, eine Förderschule (Saint Raphael’s), zwei Sekundarschulen (St. Wolstans Community School für Mädchen (die einzige Schule mit einer rein weiblichen Schulgemeinschaft in Irland) und das \"Salesian College\" für Jungen). Mit der \"Glebe Primary Montessori School\" verfügt Celbridge seit 1978 über eine der wenigen Montessori-Schulen Irlands. Weiterhin ist hier die \"North Kildare Educate Together School (N.K.E.T.S.)\" zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Celbridge befindet sich im Wahlkreis \"Kildare North\", der vier Abgeordnete in das Dáil Éireann entsendet. Es handelte sich zunächst um einen Drei-Mandate-Wahlkreis, aufgrund der Bevölkerungszunahme wurde jedoch ein viertes Mandat eingeführt. Obwohl Kommunen mit mehr als 7500 Einwohnern eigentlich einen Stadtrat haben, gibt es in Celbridge kein solches Organ.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "\"Celbridge GAA\" ist der drittälteste Verein im County Kildare und wurde am 15. August 1885 gegründet. \"Ballyoulster United\" und \"Celbridge Town AFC\" sind die beiden wichtigsten Fußballclubs in Celbridge. Die \"Celbridge Paddlers\" sind ein Verein, der verschiedene Wassersportarten anbietet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Celbridge (irisch \"Cill Droichid\" „Kirche an der Brücke“) ist eine irische Stadt an der Liffey. Politisch gehört sie zum County Kildare in der Provinz Leinster. Die Entfernung zur Hauptstadt Dublin beträgt etwa 22 Kilometer (13 Meilen). Beim Census 2011 hatte Celbridge 15.312 Einwohner und ist damit die drittgrößte Stadt in Kildare.", "tgt_summary": "塞尔布里奇(英语:Celbridge,)是爱尔兰共和国基尔代尔郡的一座城市。塞尔布里奇位于都柏林以西23公里处,是大都柏林地区城市。赛尔布里奇有人口19,537人,是基尔代尔郡最大的城市,爱尔兰共和国第22大城市及爱尔兰岛上第36大城市。在2002年至2006年期间,塞尔布里奇的人口增加了7.8%。", "id": 804481} {"src_title": "Meine Frau, die Spartaner und ich", "tgt_title": "這不是斯巴達", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit der Inspektion eines Babys im \"Shrek\"-Look, das, nachdem es durch die harten Kriterien der Spartaner gefallen ist, von einem Hügel getreten wird. Das Baby Leonidas dagegen gilt mit seinem muskulösen Körper und seinem Bart bereits als richtiger Spartaner, der darauf folgend die harte Ausbildung eines Spartaners durchlaufen muss. Neben den Kämpfen mit seiner Großmutter und einer Folter im James-Bond-Stil muss er sich in der Wildnis einer Eislandschaft einem riesigen Pinguin stellen. Während er von seiner Königsweihe zurückkehrt, begegnet Leonidas Margo, der er sofort verfällt und um deren Hand er anhält. Als Antwort verrät sie ihm die Zahlenkombination ihres Keuschheitsgürtels. Die Handlung wendet sich daraufhin wieder schnell dem Anfang der Geschichte zu und zeigt, wie Leonidas seinen Sohn trainiert, bis der Hauptmann Leonidas von der Ankunft eines persischen Boten berichtet, der die Forderung seines Königs Xerxes I. überbringt. Leonidas begrüßt den Boten ganz nach spartanischer Art: High five für die Frauen und Zungenküsse für die Männer. Der Perser fordert die Unterwerfung Spartas, hat aber nicht mit der Wut Leonidas gerechnet. Er tritt den Boten in die „Todesgrube“ sowie auch dessen Leibwächter und weitere Charaktere, die ihn nerven, von Britney Spears bis hin zu den American Idol-Juroren. Jedoch sieht sich Leonidas nun der Übermacht der Perser gegenüber. Um eine Lösung zu finden, sucht Leonidas das Orakel auf, um ihm eine erotisch klingende Strategie vorzuschlagen, dabei versucht er das Orakel mit Körperpflegeprodukten zu überzeugen. Nun offenbart das Orakel Leonidas’ Schicksal: Sollte er in den Krieg ziehen, werde er sterben. Leonidas trifft daraufhin die Soldaten, die für den Kampf rekrutiert worden sind, und stellt mit Erschrecken fest, dass statt 300 nur 13 Männer dem Ruf des Krieges gefolgt sind. Unter diesen befindet sich neben dem Hauptmann und seinem Sohn Sonio ein weiterer Spartaner namens Dilio, der sich durch seine mangelnde Fitness auszeichnet. Die 13 halten Händchen und „wandern“ hinter Leonidas zu den Thermopylen, wo sie Paris Hilton (mit einem Buckel und einem deformierten Arm) treffen. Paris’ Wunsch, der Armee beitreten zu dürfen, wird jedoch abgelehnt. Leonidas und seine Truppe sehen sich daraufhin mit Xerxes’ Boten (Method Man) und seinen Kämpfern konfrontiert, die sie allerdings in einem Tanzwettbewerb schlagen und eine Klippe hinunterstoßen können. Xerxes ist beeindruckt und versucht, Leonidas näherzukommen, indem er versucht, ihn zu bestechen (im Stil der Spielshow Deal or No Deal). Leonidas lehnt jedoch das Angebot ab und verkündet, dass er stattdessen den Gottkönig zu Fall bringen wird. Die Spartaner müssen sich nun Xerxes’ Armee in einem „Beschimpfungs“-Kampf stellen, der in einem Sieg endet, auch wenn Dilio dabei sein Augenlicht einbüßt. Daraufhin schickt Leonidas Dilio zurück nach Sparta. In der Zwischenzeit verrät Paris Hilton Xerxes den Weg zu dem geheimen Ziegenpfad, der hinter Leonidas’ 13 führt. Ihr wurde versprochen, dass ihr als Belohnung der Buckel entfernt wird. Indem Xerxes einen Bluescreen benutzt, um seine Armee zu vergrößern, gelingt es ihm, die zwölf restlichen Spartaner zu überwältigen, wobei Sonio und sein Vater getötet werden. Xerxes’ Armee wird dabei jedoch restlos vernichtet. Xerxes findet aber einen Allspark und verändert ein herumstehendes Cabriolet in einen Kampfanzug. Aber der „Fetterkerlvonborattron“ endet, indem er, wie Leonidas es vorausgesagt hat, „fällt“, allerdings erdrückt er dabei die verbliebenen Spartaner. Der blinde Dilio überlebt als einziger die letzte Schlacht und kehrt nach Sparta zurück, um von Leonidas’ letztem Moment zu erzählen. Ein Jahr später führt Dilio eine Armee von 100 echten Spartanern und hunderttausenden animierten Kämpfern in den Krieg, um die Perser zu besiegen. Allerdings folgt er dem falschen Weg und führt die Spartaner nach Malibu, wo sie auf Lindsay Lohan treffen, die gerade die Reha-Klinik verlässt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film befindet sich in der Tabelle der 100 am schlechtesten bewerteten Filme der Besucher der Internet Movie Database auf Platz 21 mit einer Bewertung von 2,8 (von 10). (Stand: 12. Januar 2020 bei 98.901 abgegebenen Stimmen) Auf Rotten Tomatoes erhielt der Film eine Wertung von 2 % (Durchschnittswertung 1,9 von 10) bei 48 gezählten Kritiken. Der zusammengefasste Konsens lautet: „Eine müde, witzlose, anstößige Zeitverschwendung.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für den Negativpreis Goldene Himbeere 2009 war der Film in fünf Kategorien nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Meine Frau, die Spartaner und ich (Originaltitel: \"Meet the Spartans\") ist eine Filmkomödie aus dem Jahr 2008, deren Handlung hauptsächlich eine Parodie des Films \"300\" darstellt. Sowohl der englische Original-Titel als auch die deutsche Version sind eine Anspielung auf die Filmtitel der Reihe, die mit \"Meine Braut, ihr Vater und ich\" begann. Regie führten Jason Friedberg und Aaron Seltzer, die auch das Drehbuch verfassten.", "tgt_summary": "《这不是斯巴达》(英语:\"Meet the Spartans\")是2008年恶搞《300壮士:斯巴达的逆袭》的电影,由杰森·佛雷和艾伦·赛兹(Aaron Seltzer)联合执导。性质相似于《惊声尖笑》、《史诗大帝国》和《正宗约会电影》等嘲讽类型电影,带起一连串恶搞电影的风潮。故事以《300壮士:斯巴达的逆袭》为主线剧情,加上讽刺恶搞众多电影、电视秀和名人时事。内容带有许多性暗示的粗俗用语和一些暴力画面,因此北美地区评级为PG-13。", "id": 2714909} {"src_title": "Boston Public Library", "tgt_title": "波士顿公共图书馆", "src_document": [{"title": "Geschichte, Architektur und Sammlungen.", "content": "Für die Gründung waren mehrere Personen von wesentlicher Bedeutung. Der Harvard-Professor und Treuhänder des Boston Athenæum, George Ticknor, erwog 1826 die Gründung einer öffentlichen Bibliothek in Boston, konnte aber zu dem Zeitpunkt nicht ausreichend Interesse erwecken. 1841 schlug der Franzose Alexandre Vattemare vor, dass alle Bostoner Bibliotheken zum Vorteil der Öffentlichkeit zusammengelegt werden könnten. Diese Idee wurde den Bibliotheken in Boston vorgelegt, aber die meisten waren nicht interessiert. Auf Vattemares Ersuchen schenkte Paris 1843 und 1847 Bücher, um eine vereinte öffentliche Bibliothek zu unterstützen. Auch Vattemare machte 1849 eine solche Schenkung. Josiah Quincy, Jr. stiftete anonym 5000 US-Dollar, um eine neue Bibliothek zu gründen, als er Bürgermeister von Boston war. Indirekt beeinflusste auch John Jacob Astor die Gründung, da er bei seinem Tod 400.000 US-Dollar der Stadt New York City stiftete, um dort eine öffentliche Bibliothek zu gründen. Aufgrund der kulturellen und wirtschaftlichen Rivalität zwischen Boston und New York City rief diese Stiftung eine große Diskussion in Boston bezüglich einer Bibliotheksgründung hervor. 1848 ermöglichte ein Erlass des Great and General Court of Massachusetts die Schaffung der Bibliothek, die 1852 offiziell gegründet wurde. Bemüht, die Bücherei zu unterstützen, sammelte Edward Everett in beiden Kammern des Kongresses Dokumente und ließ diese auf eigene Kosten binden. Dann stellte er diese Sammlung der neuen Bibliothek zur Verfügung. George Ticknor beteiligte sich zu diesem Zeitpunkt aktiv an den Planungen für die Bibliothek. 1852 stellte Joshua Bates 50.000 US-Dollar zur Gründung der Bibliothek in Boston zur Verfügung. Danach stellte Ticknor Listen auf, welche Bücher erworben werden sollten, und reiste ausgiebig, um Bücher einzukaufen. Ein früheres Schulhaus in der Mason Street wurde ausgewählt, um das erste Domizil der öffentlichen Bücherei zu werden. Am 20. März 1854 öffnete des Leseraum für die Öffentlichkeit. Die Leihabteilung nahm ihre Tätigkeit am 2. Mai desselben Jahres auf. Die 16.000 Bände des Anfangsbestandes gingen in das Gebäude in der Mason Street, aber schon frühzeitig wurde deutlich, dass die Räumlichkeiten inadäquat waren. Im Dezember 1854 wurde deswegen der Umzug in ein Gebäude in der Boylston Street genehmigt. Schließlich wurde die Bibliothek auch für diesen Bau zu groß. 1878 empfahl ein Komitee ein neues Bibliotheksgebäude an anderer Stelle. 1880 autorisierte die Gesetzgebung des Bundesstaates den Bau eines besseren und größeren Bibliotheksgebäudes. Als Standort wurde die zentral gelegene Ecke von Boylston Street und Dartmouth Street am Copley Square gegenüber der von Henry Hobson Richardson erbauten Trinity Church ausgewählt. Nach einigen Jahren der Diskussion über Architekt und Baustil des Neubaus erhielt 1887 die bekannte New Yorker Architektenkanzlei McKim, Mead, and White den Auftrag, das neue Bibliotheksgebäude zu planen. 1888 stellte Charles Follen McKim einen Entwurf vor, der auf dem Stil der Renaissance basierte und Zustimmung bei den Trustees der Bibliothek fand, womit die Bauarbeiten beginnen konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Das McKim Building.", "content": "Als die neue Boston Public Library 1895 eröffnete, wurde sie als ein „Palast für die Leute“ bezeichnet. Das Gebäude beinhaltet auch einen Raum für Kinder – ein Novum in den Vereinigten Staaten – und einen Skulpturengarten, der von einer Bogengalerie im Stil eines Kreuzganges der Renaissance umgeben ist. Zum Copley Square hin erinnert die Fassade an den Palazzo della Cancelleria, einem Bau aus dem 16. Jahrhundert in Rom. Die Bogenfenster zeigen Züge der seitlichen Ansichten von Leone Battista Albertis Bau Tempio Malatestiano in Rimini, dem frühesten vollständig im Stil der Renaissance ausgeführten Gebäude. McKim, Mead, and White ließen sich ebenfalls von der Bibliothèque Sainte-Geneviève in Paris inspirieren, die zwischen 1845 und 1851 erbaut worden war. Dabei imitierten die Architekten nicht einfach die Bauwerke ihrer Vorgänger. Die drei zentralen Bögen sind hervorgehoben, ohne den Rhythmus der Fassade zu unterbrechen. Die Büchereigebäude ist auch eine der ersten wichtigen Bauwerke in den Vereinigten Staaten, bei denen die Ziegelschalentechnik des spanischen Baumeisters Rafael Guastavino zur Verwendung kamen. Sieben verschiedene Typen von Rafael Guastavinos katalanischen Wölbungen sind am Gebäude der Boston Public Library erkennbar.", "section_level": 2}, {"title": "Monumentale Inschriften.", "content": "Architekt Charles Follen McKim entschied sich für einige monumentale Inschriften, die denen von Basiliken und Monumenten Roms ähnlich sind und an den Hauptgesimsen der drei Hauptfassaden des Gebäudes angebracht sind. Auf der Südseite steht: „MDCCCLII • FOUNDED THROUGH THE MUNIFICENCE AND PUBLIC SPIRIT OF CITIZENS“, an der Ostseite „THE PUBLIC LIBRARY OF THE CITY OF BOSTON • BUILT BY THE PEOPLE AND DEDICATED TO THE ADVANCEMENT OF LEARNING • A.D. MDCCCLXXXVIII“ und die Nordfassade teilt mit, „THE COMMONWEALTH REQUIRES THE EDUCATION OF THE PEOPLE AS THE SAFEGUARD OF ORDER AND LIBERTY“. Dieser letzte Ausspruch wird dem Board of Trustees der Bibliothek zugeschrieben. Eine Inschrift oberhalb des Schlusssteines am Haupteingang erklärt: „FREE TO ALL“. Gegenüber dem Haupteingang befindet sich auf der anderen Straßenseite ein Denkmal aus dem 20. Jahrhundert, das dem im Libanon geborenen Poeten und Philosophen Khalil Gibran gewidmet ist, der als junger Einwanderer sich in der Boston Public Library fortbildete. Die Inschrift des Denkmals ist eine Antwort auf die Inschriften des Bibliotheksgebäudes: „IT WAS IN MY HEART TO HELP A LITTLE, BECAUSE I WAS HELPED MUCH“. Der Text entstammt einem Brief, der Gibrans großzügige Stiftung zugunsten der Bibliothek begleitete.", "section_level": 2}, {"title": "Bates Hall.", "content": "Bates Hall hat seinen Namen nach dem ersten großen Begünstiger der Bibliothek, Joshua Bates (1788–1864). Der Journalist des Boston Globes Sam Allis bezeichnet \"„Bates Hall, den großen Leseraum der BPL, überwältigend und verstummt und beleuchtet mit einem Überfluss von grünen Lampenschirmen wie Leuchtkäfer“\" als einen von Bostons \"„säkularen Punkten, die heilig sind“\". Der Grundriss von Bates Hall ist rechteckig, wird aber an beiden Enden von einer halbrunden Apsis begrenzt und erinnert an eine romanische Basilika. Eine Serie robuster Doppel-Kassetten an der Decke verleiht dem Raum ein bildhauerisches Firmament. Die östliche Seite bildet eine Serie von Bogenfenstern, wobei der Lichteinfall von außen durch weit überhängende Schürzen gedämpft wird. Die schweren grünen Samtvorhänge, die 1888 installiert und in den 1920er und 1930er Jahren erneuert worden waren, wurden bei der letzten Rekonstruktion 1993 nicht mehr eingebracht. Allerdings trugen diese Vorhänge zur Geräuschdämpfung bei und senkten die Helligkeit des Raumes.", "section_level": 2}, {"title": "Johnson Building.", "content": "Das moderne Gebäude von Philip Johnson, das ein wenig die postmoderne Architektur vorwegnimmt, wurde 1967–1971 erbaut und 1972 eingeweiht. Das Johnson Building weist ähnliche Proportionen auf und ist aus demselben rosafarbenen Granit gebaut wie das McKim Building. Kritiker haben es mit einem Mausoleum verglichen, weil der Anteil der Fenster sehr gering ist und diese in der massiven Außenfassade untergehen. Seit der Eröffnung befindet sich in diesem Gebäude der Hauptanteil der umlaufenden Sammlungen, zu denen Werke in mehreren Fremdsprachen gehören. Auch die Zentrale der Filialen befindet sich hier. Im McKim Building ist seitdem die Forschungsabteilung untergebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Die Bibliothek heute.", "content": "Nach den Angaben auf der Website ist die Sammlung der Boston Public Library auf 7,5 Millionen Bände angewachsen, was sie zu einer der größten städtischen Bibliotheken der Vereinigten Staaten und der Welt macht. Jährlich werden mehr als 15 Millionen Bände umgesetzt. Die Bibliothek ist Mitglied der Association of Research Libraries (ARL), einer gemeinnützigen Vereinigung von Forschungsbibliotheken in Nordamerika. Die einzige andere \"öffentliche\" Bibliothek, die ebenfalls Mitglied dieser Vereinigung ist, ist die New York Public Library. Bestandteil der Sammlung der BPL für die Forschung sind mehr als 1,7 Millionen seltene Bücher und Manuskripte. Dazu gehören Erstausgaben der Werke von William Shakespeare, Aufzeichnungen aus der Kolonialzeit Bostons und die 3800 Bände umfassende persönliche Bibliothek von John Adams. Der Schwerpunkt liegt auch im Bereich Kunst und Kunstgeschichte, sowie Amerikanischer Geschichte. Die Bibliothek unterhält ein Depositorium von Regierungsdokumenten und große Sammlungen von Drucken, Loseblattveröffentlichungen, Photographien, Karten, seltene Bücher, Inkunabeln und mittelalterliche Manuskripte. Zu den Wandmalereien gehören inzwischen restaurierte Werke von John Singer Sargent über das Thema Judentum und Christentum, Edwin Austin Abbeys bekanntestes Werk einer Serie über die Gralslegende und die Gemälde der Musen von Pierre Puvis de Chavannes. Die Bibliothek zeigt regelmäßig seltene Exemplare ihrer Sammlungen in Ausstellungen, bei denen Loseblattwerke, Bücher und Kunstwerke kombiniert werden. Zu diesem Zweck gibt es im dritten Stockwerk des McKim Buildings Ausstellungsräume, die solchen Ausstellungen vorbehalten sind. Es gibt ebenfalls Räume für Vorlesungen und Tagungen. Aus diesen Gründen hat der Historiker David McCullough die Boston Public Library als eine der fünf wichtigsten in den Vereinigten Staaten bezeichnet; die anderen sind demnach die Library of Congress, die New York Public Library, sowie die Universitätsbibliotheken von Harvard und Yale. In den letzten Jahren leidet diese Bibliothek unter unzureichenden Finanzmitteln, die nicht ihrem Status entsprechen. Der Stand der Mittel für die Konservierung lag im Jahr 2006 deutlich unter dem Niveau vergleichbarer Einrichtungen; die BPL beschäftigt zwei Konservatoren, was im Vergleich zu den 35 Fachleuten der New York Public Library miserabel erscheint. Viele Aufzeichnungen aus der Kolonialzeit und die Manuskripte von John Adams sind brüchig, verblassen und bedürfen konservatorischer Maßnahmen, was den Verantwortlichen für kostbare Bücher und Manuskripte zur Äußerung veranlasste, dass \"„diese auseinanderfallen“\".", "section_level": 2}, {"title": "Filialsystem.", "content": "In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts arbeiteten die Bibliothekare der BPL fieberhaft an der Entwicklung und Ausweitung eines Filialsystems. In der Absicht, die Präsenz der Bibliothek über das Stadtgebiet zu verbreiten, entwickelte sich das System der Filialen von der Idee im Jahr 1867 zur Realität im Jahr 1870, als in East Boston die erste Filiale einer Bibliothek in den Vereinigten Staaten ihre Tätigkeit aufnahm. Derzeit unterhält die Bibliothek 27 Filialen, die über die verschiedenen Stadtviertel verteilt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Moderne Technik.", "content": "Eine der Dienstleistungen, die durch die Boston Public Library als erste angeboten wurde, ist der öffentliche WLAN-Internetzugang. Im gesamten Bibliotheksgebäude und in allen 27 Zweigstellen kann jeder Benutzer, der eine Lesekarte hat, mit einem Laptop auf diese Weise auf das Internet zugreifen. In der Bates Hall sind (kabelgebundene) Ethernet-Anschlüsse vorhanden. Die Boston Public Library unterhält verschiedene Internetdatenbanken, mit denen der Zugriff auf den Katalog oder die Volltextrecherche in Teilen der Sammlung möglich sind. Der öffentliche Internetzugang ist auch für Nutzer ohne eigenen Rechner möglich. Wegen der hohen Nachfrage ist die Nutzungsdauer dieser Arbeitsstationen eingeschränkt, falls andere Interessenten warten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Boston Public Library ist die größte städtische öffentliche Bibliothek in den Vereinigten Staaten. Sie war die erste durch öffentliche Mittel unterstützte Einrichtung ihrer Art, die für die US-amerikanische Öffentlichkeit zugänglich war und gleichzeitig die erste Bibliothek, die es den Besuchern ermöglichte, Bücher und andere Materialien auszuleihen und zu Hause zu nutzen. Die Boston Public Library ist seit 1970 per Gesetz \"library of last recourse\" des Commonwealth of Massachusetts; allen erwachsenen Einwohnern dieses Bundesstaates steht die Ausleihe und Recherche in der Bibliothek zur Verfügung und die Bücherei erhält staatliche Fördermittel. Nach den Angaben der American Library Association ist die Bostoner Bibliothek die zweitgrößte Bibliothek der Vereinigten Staaten, was die Anzahl der archivierten Bände angeht (mehr Bücher gibt es nur in der Library of Congress). Sie ist eine der größten Bibliotheken der Erde. Das Gebäude ist seit dem 6. Mai 1973 in das National Register of Historic Places eingetragen. Seit dem 24. Februar 1986 hat die Boston Public Library den Status einer National Historic Landmark.", "tgt_summary": "波士顿公共图书馆(英语:Boston Public Library,1848年建立)是美国马萨诸塞州波士顿的市立公共图书馆。它是美国第一个公共支持的市立图书馆,第一大向公众开放的图书馆,和第一个允许普通市民借阅书籍和其他材料、并把它们带回家阅读和使用的图书馆。波士顿公共图书馆也是美国马萨诸塞州联邦政府最后支援图书馆,马萨诸塞所有成年居民都有借阅和研究的权限,图书馆受国家专项拨款支援。波士顿公共图书馆有890万件图书和音频/视频(约24万件,包括所有格式),根据美国图书馆协会的统计是美国第二大的公共图书馆,仅次于美国国会图书馆。", "id": 909916} {"src_title": "Maria Kleophae", "tgt_title": "馬利亞 (革羅罷的妻子)", "src_document": [{"title": "Biblische Überlieferung.", "content": "Der griechische Text lässt offen, ob es sich um die Tochter, Frau oder sogar Mutter des Kleophas handelt, in der christlichen Tradition wird sie durchgehend als Frau des Kleophas angesehen. Von Richard Bauckham wird Kleophas mit Kleopas gleichgesetzt, der ein Verwandter Jesu (vielleicht ein Bruder des Hl. Joseph?) und später eine führende Person der Jerusalemer Urgemeinde war. Im Johannesevangelium () wird Maria Kleophae als eine der Frauen unter dem Kreuz erwähnt: \"„Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.“\" Aufgrund des Satzbaus wird sie von einigen als Schwester der Mutter Jesu angesehen, während andere es für eher unwahrscheinlich halten, dass zwei Schwestern den gleichen Namen haben. Sie könnte aber auch eine Schwägerin gewesen sein, da „Schwester“ im biblischen Kontext nicht unbedingt eine leibliche Schwester bezeichnen muss. In der Parallelstelle bei Matthäus () ist unter den Frauen am Kreuz eine „Maria... Mutter des Jakobus und des Josef“ erwähnt, bei Lukas unter den Frauen am Grab eine „Maria... Mutter des Jakobus“ (), die in der Regel beide mit der Maria des Kleophas gleichgesetzt werden. Der Sohn mit Namen Jakobus wird bibelkundlich auch als Jakobus der Kleine bezeichnet, über den nichts weiter bekannt ist (sofern man ihn nicht mit Jakobus dem Jüngeren, dem Sohn des Alphäus, identifiziert). Ebenso wird die „andere Maria“ () regelmäßig mit der Maria des Kleophas identifiziert. Es ist allerdings auch denkbar, dass Kleophas und seine Frau die Eltern der beiden „Herrenbrüder“ Simon und Judas waren; dann könnte man die „andere Maria“ als Mutter der anderen beiden „Herrenbrüder“ Jakobus und Joses (und mit Alphäus verheiratet) ansehen. In dieser Konstruktion würde der Herrenbruder Jakobus mit dem „jüngeren“ Jakobus („Sohn des Alphäus“) gleichgesetzt, was in erster Linie dazu dient, die Annahme einer niemals verlorenen Jungfräulichkeit der Mutter Jesu aufrechtzuerhalten (sonstige Anhaltspunkte für diese Gleichsetzung der verschiedenen Träger des Namens Jakobus gibt es nicht).", "section_level": 1}, {"title": "Maria Jakobäa.", "content": "In der mittelalterlichen Legenda aurea wird Kleophas unmittelbar mit Alphäus, dem Vater Jakobus' des Jüngeren () identifiziert, sodass seine Frau Maria als Mutter von Jakobus dem Jüngeren, Simon Zelotes und Judas Thaddäus angesehen wird. Diese Identifizierung wird auch heute von einzelnen, zumeist katholischen Auslegern vertreten, die aufgrund der Ähnlichkeit der Namen eine Gleich- oder Wechselnamigkeit ein und derselben Person annehmen, wie sie bei der Gräzisierung jüdischer Namen häufiger vorkam (angenommen wird eine Person mit dem semitischen Namen \"Chalpai\").", "section_level": 1}, {"title": "Die Drei Marien.", "content": "Nach einer Überlieferung war Maria Kleophae zusammen mit (Maria) Salome von Galiläa und ihrer (möglicherweise dunkelhäutigen) Dienerin Sara-la-Kâli vor einer Christenverfolgung auf einem Schiff aus dem Heiligen Land geflohen und an dem Ort in Südfrankreich gelandet, der heute nach ihnen Saintes-Maries-de-la-Mer genannt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung.", "content": "Sie wird nur im Zusammenhang der Heiligen Sippe und bei Szenen im Leben Jesu dargestellt. In Darstellungen des Spätmittelalters wird von der Identität zwischen Maria Kleophas und der Mutter des Jakobus ausgegangen. Mit oder ohne Mann wird sie zumeist mit ihren Kindern Jakobus, Sohn des Alphäus, Simon Zelotes, Judas Thaddäus und Joses oder Barnabas abgebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "In Georg Friedrich Händels Oratorium La Resurrezione (uraufgeführt 1708 in Rom) ist die Person Marias des Kleophas eine der tragenden Rollen (italienisch \"Cleofe\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Heilige Maria des Kleophas oder Maria des Klopas (auch Maria Jakobäa) ist im Neuen Testament als Jüngerin von Jesus von Nazaret erwähnt.", "tgt_summary": "马利亚,革罗罢之妻(,英语:Cleophas,英语:Mary of Clopas),新约圣经人物,为耶稣的门徒之一。四福音中其他三位马利亚记载的事迹不少,惟有革罗罢的妻子马利亚仅记载一处。", "id": 809789} {"src_title": "Franklin (Texas)", "tgt_title": "富蘭克林 (德克薩斯州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt am U.S. Highway 79, nahe dem Countyzentrum im mittleren Westen von Texas und hat eine Gesamtfläche von 2,4 km ohne nennenswerte Wasserfläche.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde 1872 als \"Morgan\" gegründet. 1879 wurde der Sitz der Countyverwaltung von Calvert nach Morgan verlegt. Als das erste Postbüro eröffnet werden sollte, wurde der Name abgelehnt, da es bereits ein anderes Morgan gab und die Einwohner benannten den Ort um in Franklin.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten hier 1.470 Menschen in 533 Haushalten und 351 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 616,9 Einwohner pro km. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 75,51 % weißer Bevölkerung, 19,52 % Afroamerikanern, 0,20 % amerikanischen Ureinwohnern, 0,41 % Asiaten, 0,07 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 2,93 % aus anderen ethnischen Gruppen. Etwa 1,36 % waren gemischter Abstammung und 8,84 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 533 Haushalten hatten 36,8 % Kinder unter 18 Jahre, die im Haushalt lebten. 44,5 % davon waren verheiratete, zusammenlebende Paare. 17,8 % waren allein erziehende Mütter und 34,0 % waren keine Familien. 30,8 % aller Haushalte waren Singlehaushalte und in 18,2 % lebten Menschen, die 65 Jahre oder älter waren. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,53 und die durchschnittliche Größe einer Familie belief sich auf 3,20 Personen. 29,0 % der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 6,9 % von 18 bis 24, 25,0 % von 25 bis 44, 18,4 % von 45 bis 64, und 20,6 % die 65 Jahre oder älter waren. Das Durchschnittsalter war 37 Jahre. Auf 100 weibliche Personen aller Altersgruppen kamen 85,4 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren und darüber kamen 80,6 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 27.400 USD, das Durchschnittseinkommen einer Familie 33.889 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 31.818 USD gegenüber den Frauen mit 20.441 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 13.490 USD. 18,9 % der Bevölkerung und 15,4 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 23,5 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und 25,0 % waren 65 oder älter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franklin ist die Bezirkshauptstadt und Sitz der Countyverwaltung (County Seat) des Robertson County im US-Bundesstaat Texas in den Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "富兰克林(英语:Franklin)是一个位于美国德克萨斯州罗伯森县的城市。根据2010年美国人口普查,该地共人口1564人,而该地的面积约为2.40平方千米。同时该地也是罗伯森县的县治。", "id": 764308} {"src_title": "U-Bahn-Linie 1 (New York City)", "tgt_title": "紐約地鐵1號線", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Teil der Broadway Seventh Avenue Local wurde am 3. Juni 1917 eröffnet. Das erste Teilstück dieser Strecke reichte südlich vom Times Square in der 42nd Street bis zur 34th Street Penn-Station. Später wurde die Subway bis nach South Ferry erweitert. Zudem wurde eine Art Abzweigung zur Wall Street über Chambers Street gebaut. Heute verkehrt dort die Linie 2 und die Linie 3 nach Brooklyn. Diese wurde am 1. Juni 1918 eröffnet. Am 21. August 1989 wurde auf der Strecke nördlich von 135. City College ein Skip-stop-Service mit der Linie 9 eingeweiht, jedoch wurde er am 27. Mai 2005 wieder eingestellt. Bei den Anschlägen am 11. September 2001 wurde die Station Cortlandt Street schwer beschädigt. Als Folge musste die Linie für einige Zeit über die Linie 3 nach Brooklyn zum Endpunkt New Lots Avenue umgeleitet werden. Aufgrund der Unpassierbarkeit des Cortlandt-St-Stationstunnels wurde ein neuer Tunnel um die alte Cortlandt-Street-Station gebaut, wo eigentlich eine neue Station eröffnen sollte, dies ist allerdings nicht geschehen weshalb die Linie 1 bis heute durch einen Rohbau einer Station fährt. Am 16. März 2009 wurde eine neue Haltestelle eröffnet: South Ferry. Als Hurrikan Sandy im November 2012 auch in New York tobte, wurde die neue Haltestelle so überflutet, dass sie bis 2016 nicht befahrbar sein wird. Deshalb wurde am 4. April 2013 vorübergehend die alte Station wiedereröffnet. Dabei können aufgrund der nicht ausreichenden Bahnsteiglänge in der als Wendeschleife konstruierten Station nur die ersten fünf Wagen eines Zuges am Bahnsteig halten, worauf entlang der gesamten Linie und in den Wagen mit Aushängen sowie im Bahnhof Rector Street mit Durchsagen hingewiesen wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Linie 1 ist eine U-Bahn-Linie der New York City Subway, die auf dem Liniennetzplan und den Stationen die Kennfarbe Rot trägt.", "tgt_summary": "1号百老汇-第七大道慢车(英语:1 Broadway–Seventh Avenue Local),又称纽约地铁1号线,是纽约地铁纽约地铁A分部的地铁服务(运行系统)。由于该线全线使用IRT百老汇-第七大道线,因此其路线徽号为红色。", "id": 566999} {"src_title": "Toronto-Dominion Bank", "tgt_title": "多倫多道明銀行", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Gründung der Bank wurde im Jahre 1855 von einer Gruppe Unternehmer in Westkanada (heute Provinz Ontario) gegründet. Ziel war es, eine Institution zu gründen, die spezifische Finanzdienstleistungen für die Unternehmer anbietet. 1854 wurde die erste Petition der damaligen Provinzregierung vorgelegt. Somit nahm die neugegründete \"Millers, Merchants and Farmers Bank of Canada West\" erste Züge an. Am 18. März 1855 wurde der Antrag für eine Vollbanklizenz in Toronto mit einem Grundkapital von 500.000 Britischen Pfund hinterlegt. Im Juli 1856 eröffnete die Bank of Toronto ihre erste Niederlassung, mit drei Mitarbeitern in der \"78 Church Street\". Die Bank begann mit der Errichtung eines Filialnetzes in der Provinz Ontario. 1860 folgte eine Niederlassung in Montreal. Die Bank of Toronto hatte zeitweise Ihre Verwaltung im Gebäude an der 205 Yonge Street. Zum 1. Februar 2000 übernahm TD die Bank Canada Trust von British American Tobacco und gliederte sie ein. In der Folge wird das Privat- und Geschäftskundengeschäft unter der Marke \"TD Canada Trust\" betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsbereiche.", "content": "TD Bank Financial Group Geschäftsbereiche gliedern sich in: Gehandelt werden fixed-income und Eigenkapital-Produkte, Währungen, Rohstoffe und Derivate an den Finanzmärkten weltweit. TD Securities verfügt über Büros in 18 Städten weltweit und beschäftigt 3.000 Mitarbeiter. TD Securities is einer der führenden Investment-Händler in Nordamerika und verfügt eine starke Präsenz in Europa und ist in Asien tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Die Bank ist Mitglied der Canadian Bankers Association (CBA) sowie der \"Canada Deposit Insurance Corporation (CDIC)\", eine Agentur auf Bundesebene, die den Geldverkehr aller amtlich registrierten Banken Kanadas sichert. Weitere Mitgliedschaften sind:", "section_level": 1}, {"title": "Standorte.", "content": "Das Bankhaus verfügt in jeder Provinz von Kanada, einschließlich des Yukon und der Nordwest-Territorien mehrere Standorte. Daneben verfügt das Unternehmen über Standorte in den USA darunter in:", "section_level": 1}], "src_summary": "Toronto-Dominion Bank (TD) ist ein kanadisches Unternehmen mit Firmensitz in Toronto. Das Unternehmen ist im Aktienindex S&P/TSX 60 gelistet. Das Unternehmen bietet Finanzdienstleistungen für seine Kunden an. \"Toronto-Dominion Bank\" ist das zweitgrößte Kreditinstitut in Kanada. 1855 wurde die \"Bank of Toronto\" gegründet und 1871 entstand die \"Dominion Bank\". 1955 fusionierten diese beiden Banken zur \"Toronto-Dominion Bank\". Sie hat ihren Sitz im gleichnamigen Toronto-Dominion Centre im Financial District von Toronto.", "tgt_summary": "多伦多道明银行(英文:Toronto-Dominion Bank), 按市值和存款计算是加拿大第二大银行,北美第六大银行。 该集团于1955年通过合并前多伦多银行和道明银行,成立现时的多伦多道明银行金融集团。", "id": 108879} {"src_title": "Aqua (Manga)", "tgt_title": "水星領航員", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Welt.", "content": "Zu Beginn des 23. Jahrhunderts wurde der Mars für den Menschen bewohnbar gemacht. Große Teile des Planeten sind von Wasser bedeckt, weshalb er in \"Aqua\" umbenannt wurde. Auf Aqua gibt es eine Stadt namens \"Neo-Venezia\", die ein Nachbau des Erd-Venedigs ist. Dort dürfen in den Kanälen nur Gondeln fahren, aller anderer Verkehr geht durch die Luft. Mit den Gondeln fahren vor allem Touristen. Sie werden von sogenannten Undinen gelenkt, weibliche Gondolieren, die auch singen und durch die Stadt führen. Unter den Unternehmen, die Gondeln betreiben, gibt es drei besonders Bekannte: die Aria Company, die Firma Himeya und die Firma Orange Planet. Alle Unternehmen haben in der Regel de jure eine gleichnamige blauäugige Katze als Direktor (de facto: Maskottchen), weil diese auf Aqua als besondere Glücksbringer gelten. Dass diese Namenskonvention nicht immer eingehalten wird zeigt beispielsweise \"Direktorin Maa\" von Orange Planet. Diese Katzen sind zudem besonders intelligent, wenn sie auch nicht reden können. Ein aquarianisches Jahr dauert exakt zwei Erdjahre, weshalb es eine eigene Zeitrechnung (AC: Aqua Calendar) mit 24 Monaten pro Jahr gibt, wobei je 6 Monate eine Jahreszeit bilden. Die Bewohner des Planeten feiern ihren „echten“ Geburtstag nur einmal im aquarianischen Jahr; 12 Monate versetzt im AC-Kalender feiern sie „Zusatzgeburtstag“. Aqua ist eine Welt, auf der es viele unerklärliche Phänomene gibt, eine Welt der Geister, Träume und Wunder, die allerdings unbemerkt von den meisten Bewohnern existiert, für die das nur Sagen und Erzählungen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "Das Mädchen Akari Mizunashi kommt von der Erde nach Neo-Venezia, um dort Undine zu werden. Um sich diesen Traum zu erfüllen, beginnt sie eine Lehre bei der Aria Company. Ihre Lehrerin wird Alicia Florence, eine der drei besten Undinen der Stadt. Bald freundet sie sich mit Aika S. Granzchesta von Himeya und Alice Carroll von Orange Planet an, die auch Lehrlinge sind. In der folgenden Zeit versuchen Akari und ihre Freundinnen, zu den besten Undinen der Stadt zu werden. Während ihrer Fahrten durch die Stadt begegnen sie den unterschiedlichsten Personen und Geschichten. Obwohl im Verlaufe der insgesamt 14 Bände (2 Aqua, sowie 12 Aria) mehrfach die verschiedenen Jahreszeiten auf Aqua Einzug halten, spielt sich die gesamte Handlung in den Jahren 2301 bis 2303 ab. Diese vier Erdjahre würden 2 aquarianischen Jahren entsprechen, aber es vergehen mindestens 3 vollständige aquarianische Jahre im Verlauf der Handlung.", "section_level": 2}, {"title": "Charaktere.", "content": "Akari Mizunashi () Alicia Florence () Aika S. Granzchesta () Alice Carroll () Akatsuki Izumo ()", "section_level": 2}, {"title": "Manga.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aqua.", "content": "Der Manga Aqua von Kozue Amano erschien von Juli 2001 bis Oktober 2002 im Magazin \"Stencil\" des Verlags Enix. Die Kapitel wurden in zwei Sammelbänden (Tankōbon) zusammengefasst. Die Reihe wurde unter anderem auf Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch übersetzt. Die beiden deutschen Bände wurden vom Verlag Tokyopop im September 2006 und Januar 2007 veröffentlicht. Die Übersetzung stammt von Keiko Ando.", "section_level": 2}, {"title": "Aria.", "content": "Ab November 2002 erschien die Reihe \"Aqua\" unter dem Titel \"Aria\" im Magazin \"Comic Blade\" von Mag Garden. Die Reihe wurde mit der Veröffentlichung des letzten Kapitels im April 2008 beendet. Der Manga wird ebenfalls in zwölf Tankōbon zusammengefasst veröffentlicht. Der Manga wurde auf Englisch, Spanisch und Italienisch übersetzt. Auf Deutsch erschien der Manga unvollständig in zwei Bänden am 28. August 2006 beziehungsweise 1. Dezember 2006 bei Tokyopop. Eine Neuauflage erschien ab 22. Dezember 2009 ebenfalls bei Tokyopop und wurde am 10. März 2011 in sechs Doppelbänden abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Im Jahr 2005 produzierte das Studio Hal Film Maker eine 13-teilige Anime-Fernsehserie zum Manga \"Aria\" unter dem Titel \"Aria The Animation\". Dabei führte Junichi Sato Regie, das Charakter-Design entwarf Makoto Koga und die künstlerische Leitung übernahm Junichiro Nishikawa. Die Serie wurde vom 5. Oktober 2005 an auf dem Sender TV Osaka ausgestrahlt, einige Tage später begannen die Ausstrahlungen auf den Sendern AT-X, TV Aichi, TV Hokkaido, TV Q Kyūshū, TV Setōchi und TV Tokyo. Die Erstausstrahlung auf TV Osaka dauerte bis zum 28. Dezember 2005 an. 2006 wurde eine zweite Staffel mit 26 Folgen unter dem Titel \"Aria The Natural\" produziert, bei der die künstlerische Leitung von Hiroshi Yoshikawa übernommen wurde. An der Produktion waren auch die Studios GAINAX und Production I.G beteiligt. Die Staffel wurde vom 2. April 2006 bis zum 24. September 2006 auf den Sendern AT-X, TV Aichi, TV Osaka und TV Tokyo ausgestrahlt. Am 21. September 2007 wurde eine 30-minütige OVA mit dem Titel \"Aria The OVA – Arietta\" veröffentlicht. Die OVA wurde zuvor am 2. September auf dem Sender AT-X gesendet. Eine dritte Staffel mit dem Titel \"Aria The Origination\" wurde 2007 und 2008 produziert. Bei dieser Staffel war Kenichi Tajiri künstlerischer Leiter. Die Serie mit 13 Folgen wurde vom 7. Januar bis zum 31. März 2008 auf den Sendern AT-X, TV Aichi, TV Osaka und TV Tokyo ausgestrahlt. Zwischen dem 24. September 2015 und dem 24. Juni 2016 erschien die dreiteilige OVA \"Aria The Avvenire\". Künstlerischer Leiter ist Masahiro Satō und die Animationen werden von TYO Animations angefertigt. Die ersten beiden Staffeln der Serie wurden vom Sender Animax auch in Südkorea gesendet. Das amerikanische Unternehmen Right Stuf lizenzierte den Anime für Nordamerika und will diesen ab September 2008 auf DVD veröffentlichen.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serien wurde von Choro Club und Takeshi Senoo produziert. Als Vorspanntitel der ersten Staffel verwendete man \"Undine\" von Yui Makino, als Abspann \"Rainbow\" von ROUND TABLE feat. Nino. Bei der zweiten Staffel wurden folgende Lieder verwendet: Vorspann Abspann Für die OVA wurde \"Nanairo no Sora o\" von SONOROUS als Vorspannlied verwendet, \"Ashita, Yuugure Made\" von Erino Hazuki für den Abspann. Das Vorspannlied der dritten Staffel, \"Spirale\", wurde gesungen von Yui Makino, der Abspanntitel \"Kin no Nami Sen no Nami\" wurde produziert von Akino Arai.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiel.", "content": "Zu Aria und Aqua erschienen mehrere Hörspiele auf CD. Dabei werden die Charaktere von anderen Sprechern als im Anime gesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Bücher.", "content": "Es erschienen zu Aqua und Aria mehrere Artbooks und ein \"Führer\" durch die Welt von Aqua. Außerdem erschienen im Januar 2008 zwei Light Novels bei Mag Garden. \"Mizu no Miyako to Kanashiki Utahime no Monogatari\" () wurde von Ayuna Fujisaki geschrieben. Die zweite, \"Shiki no Kaze no Okurimono\" () stammt von Mari Okada, Ayuna Fujisaki, Tatsuhiko Urahata und Reiko Yoshida.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Dirk Deppey vom \"Comic Journal\" spricht bei \"Aqua\" und \"Aria\" von „eine der besten Comicserien für Grundschulmädchen“ und „einem Meisterwerk der Erzählkunst und Illustration“. Die Reihe wurde für die Magie der Bilder und die futuristische Welt gelobt. Die Zeichnungen seinen detailreich und die Linien klar. Laut Christel Scheja von Splashcomics geht es in der Geschichte um die Begeisterung für eine Arbeit, die man sich erträumt hat und Freundschaft zwischen Kollegen. Die Zeichnungen seien warmherzig und die Handlung ruhig erzählt und sehr besinnlich. Es fehlen jedoch Spannung und Höhepunkte. Der Anime wurde bei einer Umfrage des Sender TV Asahi 2006 unter die 100 beliebtesten Fernseh-Anime gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aqua (jap. ) ist ein Manga der japanischen Zeichnerin Kozue Amano aus dem Jahr 2001. Die Reihe wurde später unter dem Titel Aria () fortgesetzt und es entstanden drei Anime-Fernsehserien. Zusätzlich wurde eine OVA produziert.", "tgt_summary": "是日本漫画家天野梢所创作的漫画,以及依此改编的电视动画、小说、PS2游戏等。", "id": 2304421} {"src_title": "Gay and Lesbian Alliance Against Defamation", "tgt_title": "GLAAD", "src_document": [{"title": "Arbeit.", "content": "Nicht nur, aber auch durch die Arbeit von GLAAD werden Schwule und Lesben heute in den unterschiedlichsten Medien dargestellt, vom Zeitungsartikel über die Seifenoper bis zum Comic-Strip. Negative und unausgeglichene Berichte über die Gesellschaft der Lesben und Schwulen haben abgenommen. Als zukünftige Aufgaben sieht die Organisation vor allem die Sichtbarkeit von Transgendern und Bisexuellen, die Darstellung der ganzen Vielfalt der queeren Community und die richtige Darstellung von Beziehungen. GLAAD ist eine bedeutende Quelle für Ressourcen und Informationen zu diesem Themenkomplex und stellt sie den Unterhaltungs- und Nachrichtenmedien zur Verfügung und organisiert auch Weiterbildungen für Redakteure und Verantwortliche. Es werden aber keine überzogenen Forderungen gestellt und Unterhaltungsmedien-Direktor Scott Seomin sagt: „Wir können nicht nur bildschöne Darstellungen selbstloser Organspender verlangen, die in ihrer Freizeit Bücher für die Blinden transkribieren.“ GLAAD ist in verschiedenen Koalitionen involviert wie lokale und nationale Gruppen, welche die Don’t ask, don’t tell-Politik des Militärs ändern möchten, die \"National Freedom to Marry coalition\" und die \"National Coalition of Anti-Violence Programs\". Eines der sichtbarsten Programme sind die jährlichen vergebenen GLAAD Media Awards. Mit diesen werden Personen und Projekte in den Mainstream-Medien und der Unterhaltungsindustrie der USA ausgezeichnet für ihre faire, sorgfältige, inklusive und positive Darstellung der LGBT-Gesellschaft und jener Belange die ihr Leben beeinflussen. Die Preisverleihungen finden in Los Angeles, Miami, New York City und San Francisco statt. GLAAD wurde im Jahre 1992 von der Zeitschrift Entertainment Weekly als eine der 100 mächtigsten Entitäten Hollywoods bezeichnet. Die Los Angeles Times beschrieb GLAAD als „wahrscheinlich die erfolgreichste Organisation, welche bei den Medien Lobbying für Inklusion betreibt.“", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Büros existieren in New York City, Los Angeles und San Francisco. Der geschäftsführende Vorstand besteht aus dem derzeitigen Präsidenten Neil G. Giuliano, der Entwicklungs- und Finanzchefin Julie Anderson, den Kommunikationsleiter Marc C. McCarthy, dem Personalchef und Administrator Michelle MacGaffey und dem Verantwortlichen für Medienprogramme Rashad Robinson. Darüber hinaus existiert ein Aufsichtsrat mit 36 Mitgliedern. Die Arbeit ist in fünf Regionen aufgeteilt: Die Oberaufsicht hat Paul Karr und zusätzlich existiert ein übergeordneter Koordinator. Darüber hinaus gibt es noch weitere Mitarbeiter und Mitglieder.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Darstellung gleichgeschlechtlich empfindender Menschen in den Medien war lange ein großes Problem. Die Worte \"schwul\" und etwas weniger \"lesbisch\" waren meist verpönt. Die Darstellung homosexueller Menschen fiel vor allem in zwei Kategorien: verleumderisch und negativ sowie nicht-existierend. Inzwischen gibt es eine viel breiter gefächerte und auch positive Darstellung. GLAAD wurde im Jahre 1985 in New York von Arnie Kantrowitz, Darrell Yates Rist und Vito Russo gegründet, um gegen die sensationsheischende und verleumderische AIDS-Berichterstattung der New York Post zu protestieren. Die Berichterstattung der Post unterstrich das Problem des generellen Fehlens queerer Darstellung in den Medien und die Verwendung homophober Stereotype, wenn Schwule einmal zu seltenen Gelegenheiten sichtbar wurden. Kurz darauf begann GLAAD auf der anderen Seite der USA, in Los Angeles, die Unterhaltungsindustrie Hollywoods von der der Wichtigkeit einer sorgfältigeren und realistischeren Darstellung von Schwulen und Lesben in Film und Fernsehen zu überzeugen. Es folgte die Gründung von Ortsverbänden in Atlanta, Dallas, Denver, Kansas City, Los Angeles, San Diego, San Francisco und Washington, D.C., bevor sie 1995 zu einer nationalen Organisation wurde. In den ersten Jahren wurden einige bahnbrechende Erfolge erzielt. 1986 wurde die in Los Angeles produzierte wöchentliche Radiosendung \"Naming Names\" gestartet, welche für 600 Radiostationen in den USA verfügbar wurde. Die New York Times änderte 1987 nach Gesprächen mit GLAAD ihre redaktionelle Richtlinie und verwendete die Bezeichnung \"gay\" statt \"homosexual\". Nach einem Antrag von GLAAD entwertete die United States Postal Service im Juni 1989, 20 Jahre nach Stonewall, die Briefe mit einem Sonderstempel. Im Jahre 2002 hatte das Projekt \"Announcing Equality\" erreicht, dass in 140 Zeitungen im ganzen Land – inklusive der New York Times – Anzeigen für Eingetragene Partnerschaften und Gleichgeschlechtliche Ehen neben den anderen Hochzeitsanzeigen auflisten. 2004 waren es schon 504 Zeitungen. Der Contentfilter-Hersteller Cyber Patrol sperrte einmal alle Webseiten aus, auf denen es um Homosexualität ging, egal ob es sich um Pornografie, Menschenrechtsorganisationen oder politische Gruppen handelte. Nach einer Intervention von GLAAD korrigierte der Hersteller seine Position und nahm Mitglieder der GLAAD in seinen Beraterstab auf. GLAAD beeinflusste auch Berichterstattungen mit großer Reichweite. Nach der Ermordung von Matthew Shepard 1998 halfen sie vor Ort in Laramie den Medienrummel und die Nachtwachen zu koordinieren. Sie lenkten auch die Medienaufmerksamkeit auf die Morde von Brandon Teena (1993), Arthur Warren (2000), Fred Martinez (2001), Gwen Araujo (2002) und anderer wie die antihomosexuellen Aussagen von Laura Schlessinger, Trent Lott und Rick Santorum oder die beleidigenden Texte von Eminem.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gay & Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD, dt.: \"Allianz von Schwulen und Lesben gegen Diffamierung\") ist eine Non-Profit-Organisation von LGBT-Aktivisten in den Vereinigten Staaten. Sie sieht ihren Zweck darin eine „faire, korrekte und inklusive Darstellung von Menschen und Ereignissen in den Massenmedien als ein Mittel gegen Homophobie und gegen Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung“ zu fördern und zu sichern.", "tgt_summary": "GLAAD,前称Gay & Lesbian Alliance Against Defamation(同性恋者反诋毁联盟)是一个美国非政府媒体监测组织,由媒体业中的LGBT人士创办。2013年3月之前,\"GLAAD\"一直是正式名称\"Gay & Lesbian Alliance Against Defamation(同性恋者反诋毁联盟)\"的缩写,但由于同性恋者反诋毁联盟这个名称不包括双性恋和跨性别,因此组织将GLAAD改为正式名称。", "id": 2265633} {"src_title": "Gendün Chökyi Nyima", "tgt_title": "更登確吉尼玛", "src_document": [{"title": "Auswahl des 11. Penchen Lama.", "content": "1989 wurde eine Suchkommission tibetisch-buddhistischer Mönche des Klosters Trashilhünpo mit der Suche nach der Reinkarnation (Trülku) des im selben Jahr verstorbenen 10. Penchen Lama beauftragt. Da der Dalai Lama gemäß der Tradition in Tibet eine wichtige Rolle bei der Auffindung des Penchen Lama spielt, kontaktierten die Mönche, mit ausdrücklicher Billigung der chinesischen Regierung, auch die tibetische Exilregierung, um den Dalai Lama zu ersuchen an der Auswahl teilzunehmen. Dem Dalai Lama wurde somit 1994 von der gebildeten Suchkommission eine detaillierte Liste mit Fotos der in Frage kommenden Kandidaten übergeben, worauf dieser aus seinem indischen Exil in Dharmshala (Himachal Pradesh) – allerdings ohne weitere Rücksprachen mit der tibetischen Suchkommission bzw. den chinesischen Behörden gehalten zu haben – am 14. Mai 1995 den sechsjährigen Gendün Chökyi Nyima als Penchen Lama anerkannte. Die Wahl wurde von den chinesischen Behörden mit der Begründung abgelehnt, die Eltern wünschten sich, dass ihr Privatleben respektiert werde und Gendün Chökyi Nyima ein normales Leben führen solle. Die Zusammenarbeit zwischen der Exilregierung und der Suchkommission wurde daraufhin abgebrochen. Der vom Dalai Lama erwählte Gendün Chökyi Nyima wurde offiziell durch die mit der Suche beauftragten Mönche abgelehnt und Gendün Chökyi Nyima sowie seine Familie wurden drei Tage nach seiner Auswahl von den chinesischen Behörden an einen unbekannten Ort gebracht. Durch Ziehung aus der „Goldenen Urne“ wurde später der 5-jährige Gyeltshen Norbu im Jokhang in Lhasa zum 11. Penchen Lama ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufenthaltsort.", "content": "Der genaue Aufenthaltsort und das Wohlbefinden Gendün Chökyi Nyimas sind seit seinem Verschwinden unbekannt. Von ihm gibt es nach wie vor nur ein einziges Foto, das ihn als sechsjährigen Jungen zeigt. Wiederholte Anfragen und Bitten von Exil-Tibetern an die chinesischen Behörden blieben unbeantwortet oder wurden ausweichend beantwortet. Auch der involvierte UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen äußerte sich wiederholt besorgt über sein Schicksal. Nach Darstellung chinesischer Behörden sei er auf Bitten seiner Eltern an einen sicheren Ort gebracht worden. Seine Sicherheit sei bedroht und es bestünde Gefahr, dass er von tibetischen Separatisten entweder gekidnappt oder politisch instrumentalisiert werde. 1998 teilten die chinesischen Behörden mit, dass die Mutter Gendün Chökyi Nyimas eine Haftstrafe verbüße. Der Grund für die Strafe und deren Dauer wurden nicht mitgeteilt. Die UN-Sonderberichterstatterin für Religions- und Glaubensfreiheit Asma Jahangir erhielt am 7. September 2005 eine Mitteilung der chinesischen Regierung, wonach Gendün Chökyi Nyima eine weiterführende Schule besuche, ein normales, glückliches Leben führe und eine gute kulturelle Bildung erhalte. Die Auskunft der chinesischen Behörden kann allerdings nicht von unabhängigen Beobachtern überprüft werden. Der durch Ziehung aus der „Goldenen Urne“ ermittelte Gyeltshen Norbu wird von vielen Tibetern nicht als Penchen Lama anerkannt. Viele Klöster in Tibet haben zwar Bilder des 10. Penchen Lama, von Gyeltshen Norbu jedoch keine.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gendün Chökyi Nyima (tib.: \"dge 'dun chos kyi nyi ma\", tibetisch: དགེ་འདུན་ཆོས་ཀྱི་ཉི་མ་; * 25. April 1989, in der Region Lhari in Nagchu im Autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik China) ist der vom 14. Dalai Lama Tendzin Gyatsho anerkannte 11. Penchen Lama.", "tgt_summary": "更登确吉尼玛(又译为「根敦曲吉尼玛」,,1989年-4月25日),藏族人,生于中华人民共和国西藏自治区那曲地区嘉黎县。", "id": 2575313} {"src_title": "Central (Zürich)", "tgt_title": "中央广场 (苏黎世)", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Central liegt an der rechten Seite der Limmat gegenüber dem Hauptbahnhof Zürich im Norden des Stadtkreises Altstadt (Kreis 1), innerhalb dessen es zum Quartier Hochschulen gehört. Das Central bildet das nördliche Ende des Limmatquais.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet des Platzes lag bis ins 17. Jahrhundert vor der Stadtmauer direkt jenseits des Niederdorftors, eines der vier wichtigen Stadttore Zürichs. Hier begann früher die «Strasse nach Schaffhausen» oder «Untere Strasse», die dem Stadtteil Unterstrass den Namen gab (heute Stampfenbachstrasse). Zwischen Strasse und Limmat stand seit dem 12. Jahrhundert eine Mühle, die «Paradiesmühle». Um 1657 wurde sie mit dem Bau der dritten Stadtbefestigung ins damalige «Paradiesbollwerk» integriert. Die «Niederdorfpforte» führte durch das neue Bollwerk aus der erweiterten Stadt hinaus. Vor dem Niederdorftor, wo auch Seiler- und Unterer Hirschengraben einmüdeten, entstand ein kleiner Platz. 1834 wurde das Tor, die Stadtmauer und das Bollwerk abgerissen. Mit dem Bau der Bahnhofsbrücke in den Jahren 1861 bis 1863 entstand beim heutigen Central ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Der Platz östlich der Brücke hiess ursprünglich \"Leonhardsplatz\", benannt nach der einstigen Kapelle St. Leonhard beim heutigen Walcheplatz, die 1240 erstmals erwähnt und bis 1880 in ihren Hauptmauern erhalten geblieben ist. In den Jahren 1855 bis 1859 wurde das Limmatquai bis zum Central verlängert. Seinen heutigen Namen erhielt das Central wie das Bellevue von einem Hotelbetrieb, dem für die Landesausstellung 1883 erbauten «Hotel Central» im Haus Nr. 1 des einstigen Leonhardplatzes. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war umgangssprachlich nur noch \"Central\" für den Leonhardsplatz gebräuchlich. Dem wurde 1950 mit der amtlichen Umbenennung Rechnung getragen. Anfang der 1950er Jahre wurde der Platz umgestaltet, wobei sogar Häuser abgebrochen wurden, um mehr Raum für den Verkehr zu schaffen. Die in der Limmat vorgelagerte Papierwerd-Insel wurde in dieser Zeit ebenfalls abgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsknotenpunkt.", "content": "Das eigentliche Central mit der Tramstation gleichen Namens bildet den Kern eines grob fünfeckigen Platzareals von insgesamt weniger als 100 Metern grösster Länge, das vom Individualverkehr auf sechs Hauptverkehrsachsen in Form einer schiefen Acht umrundet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentlicher Verkehr.", "content": "Am 22. Oktober 1897 wandelte sich der damalige Leonhardsplatz vom Treffpunkt des öffentlichen Lebens zum Ausgangspunkt des städtischen öffentlichen Verkehrs mit der Strassenbahn Zürich–Oerlikon–Seebach, auf der rund 5,5 Kilometer langen Strecke Stampfenbachstrasse – Milchbuck (der damaligen nördliche Stadtgrenze) – Oerlikon nach Seebach. Mittlerweile verkehren sechs Tramlinien – 3, 4, 6, 7, 10 und 15 – und die beiden Trolleybuslinien 31 und 46 der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) am Central. Zudem befindet sich hier die Talstation des Polybähnlis, das bereits seit 1889 auf einer Länge von 176 Metern bei einer Fahrdauer von knapp einer Minute 41 Höhenmeter ins Hochschulquartier überwindet. Am Wochenende verkehren zudem mehrere ZVV-Nachtlinien (N12, N14 bis N19, N45 und N78) übers Central. Täglich steigen rund 46'000 Passagiere am Central aus und in die Trams sowie Busse. Im innerstädtischen Vergleich steht das Central hinsichtlich Frequenz und Personenaufkommen an siebter Stelle der rund 600 Haltestellen in Stadt und Region – Spitzenreiter ist das Bellevue. 1943 wurde die Idee eines sogenannten \"SBB-Bahnhofs Leonhardsplatz\" für die damalige Rechtsufrige Zürichseebahn diskutiert, der über einen Zugangsstollen und einer Liftanlage mit der ETH hätte verbunden werden sollen. Beim Bau der S-Bahn-Verbindung (1990) vom Bahnhof Zürich Stadelhofen zum Hauptbahnhof Zürich kam diese Station als \"Station Universität\" wieder ins Gespräch, sie blieb aber bis heute unrealisiert. Der Hauptbahnhof und das Shopville sind zu Fuss zwei Minuten entfernt, der S-Bahn-Knotenpunkt Stadelhofen ist mit dem Tram in rund zehn Minuten erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Individualverkehr.", "content": "Der kleine Platz hat keine Freiflächen. Am Central kommen sechs wichtige Verkehrsachsen zusammen (von Norden im Uhrzeigersinn):", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Anlässe.", "content": "Das Central ist aufgrund seiner neuralgischen Lage in Zürich üblicherweise bei Anlässen nicht gesperrt und wird im Gegensatz zu anderen wichtigen öffentlichen Plätzen beispielsweise auch vom Sechseläuten- oder Fasnachts-Umzug oder der Street Parade nur am Rande tangiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Central ist ein Platz in der Stadt Zürich an der Limmat gegenüber dem Hauptbahnhof Zürich. Es ist ein Nadelöhr des öffentlichen und privaten Verkehrs und wegen seiner Lage einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Innenstadt.", "tgt_summary": "中央广场(Central)原名Leonhardplatz,是瑞士苏黎世的一个广场,位于利马特河滨河路北端。它是该市道路和公共交通的枢纽之一,登山缆车、3、4、6、7、10、15路电车以及31、46路巴士均经此。", "id": 2844801} {"src_title": "Kernkraftwerk Shippingport", "tgt_title": "碼頭市核電站", "src_document": [{"title": "Der Reaktor.", "content": "Das Kraftwerk hatte einen Druckwasserreaktor und eine elektrische Bruttoleistung von 68 MW, eine Nettoleistung von 60 MW und eine thermische Leistung von 236 MW. Der Reaktor wurde als Prototyp für die kommerzielle Stromerzeugung errichtet. 1977 wurde er zu einem Leichtwasser-Brutreaktor (\"PLWBR\", \"P\"ressurized \"L\"ight-\"W\"ater \"B\"reeder \"R\"eactor) umgebaut, bei dem Thorium-232, statt des teureren Uran-233, der Ausgangs-Brennstoff war. Der Thoriumbetrieb dauerte fünf Jahre an.", "section_level": 1}, {"title": "Bau und Reaktortyp.", "content": "Im Jahr 1953 hielt der damalige US-Präsident Dwight D. Eisenhower seine Rede \"Atoms for Peace\". Die friedliche Nutzung der Kernenergie war der wichtigste Teil seiner Rede. Deshalb wurde am 1. Januar 1954 mit dem Bau des Kernkraftwerks Shippingport begonnen. Der Kernreaktor des Kraftwerks entsprach in der technischen Auslegung der nuklearen Antriebsmaschine der US-Atom-U-Boote. Das Kernkraftwerk an Land übernahm die Kompaktheit und damit die hohe Leistungsdichte der U-Boot-Reaktoren, somit auch deren Sicherheitskonzept. Forschungstechnisch war man der Auffassung, der hier erstmals halbkommerziell zur Anwendung gelangende Typ des Leichtwasserreaktors sei inhärent sicher, weil er einen negativen Void-Koeffizienten aufweist, das heißt, er schaltet sich bei Blasenbildung im Kühlmittel ab. Später musste man zur Kenntnis nehmen, dass es auch andere Kernschmelze-Szenarien gibt. Man hatte das Risiko nicht erkannt, das in der Nachzerfallswärme begründet ist. Ihretwegen bedürfen die empfindlichen Brennelemente des Leichtwasserreaktors der aktiven Kühlung auch nach Abschaltung des Kernkraftwerks, selbst noch nach ihrer Entnahme aus dem Reaktor über etwa fünf Jahre. Der vom U-Boot-Konzept übernommene Reaktordruckbehälter hat eine Restwahrscheinlichkeit des Berstens. Beides gilt für alle weltweit in Bau und Betrieb befindlichen Leichtwasserreaktoren.", "section_level": 1}, {"title": "Inbetriebnahme.", "content": "Am 2. Dezember 1957 wurde das Kernkraftwerk erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert. Am 26. Mai 1958 ging der Reaktor in den kommerziellen Leistungsbetrieb. 1977 wurde er dann zum PLWBR umgebaut und ging noch im selben Jahr wieder ans Netz.", "section_level": 1}, {"title": "Abschaltung.", "content": "Am 1. Oktober 1982 wurde der Reaktor nach fast 25 Jahren Betrieb abgeschaltet. Der Abbau der Anlage begann im September 1985. Im Dezember wurden die insgesamt 956 Tonnen schweren Teile wie zum Beispiel der Reaktordruckbehälter und der Neutronenschild aus dem Containment gehoben und zur Entsorgung in den Bundesstaat Washington gebracht. Das Gelände wurde gereinigt und dekontaminiert und anschließend für die uneingeschränkte Nutzung freigegeben. Der Rückbau kostete 98 Mio. US-Dollar laut einer Schätzung von 1990.", "section_level": 1}, {"title": "Daten der Reaktorblöcke.", "content": "Das Kernkraftwerk Shippingport hatte einen Kraftwerksblock:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kernkraftwerk Shippingport wurde ab 1954 in Shippingport am Ohio River in Pennsylvania, etwa 40 km von Pittsburgh entfernt, gebaut und ging 1957 in Betrieb. Es war der erste zivile Kernreaktor in den Vereinigten Staaten und nach dem Kernkraftwerk Vallecitos das zweite Kernkraftwerk der USA, das ans Netz ging. Eigentümer und Betreiber waren das Department of Energy und Duquesne Light. Lieferant war Westinghouse Electric. Das größere Kernkraftwerk Beaver Valley wurde ab 1967 am gleichen Ort errichtet.", "tgt_summary": "码头市核电站(英语:Shippingport Atomic Power Station)是世界上第一个商业核子动力发电厂。码头市核电站位于海狸谷核发电站附近,坐落于美国宾夕法尼亚州比弗县俄亥俄河畔,距离匹兹堡大约25英里(40公里)。", "id": 2425609} {"src_title": "Molyneux-Problem", "tgt_title": "莫利紐茲問題", "src_document": [{"title": "Die Formulierung des Problems durch Molyneux.", "content": "In einem Brief an John Locke formulierte Molyneux am 7. Juli 1688: John Locke antwortete auf diesen Brief nicht. Locke griff aber wenig später diese Fragestellung, die Molyneux ihm erneut am 2. März 1692 (nachdem sie Freunde geworden waren) in ähnlicher Form – diesmal aber mit einer vorgeschlagenen Antwort – schickte, im \"An Essay Concerning Humane Understanding\" im Jahre 1693 wieder auf. Dies führte zu einem wissenschaftlichen Diskurs der zeitgenössischen Philosophie, in der keine Seite ihre Position unzweifelhaft darlegen konnte. John Locke schrieb: Mit diesem Absatz über die Wahrnehmung bezog er sich direkt auf William Molyneux’ Aussage und ergänzte sie um die Beantwortung des Problems aus der Sicht Molyneux’:", "section_level": 1}, {"title": "Historische Ansätze der Problemlösung.", "content": "Die Diskussion der damaligen zeitgenössischen Philosophie betraf insbesondere das Verhältnis zwischen Sehen und Tastsinn und die entsprechende Fragestellung, ob das Auge physiologisch in der Lage sei, Formen wahrzunehmen oder die Körper- und Raumwahrnehmung vom Tastsinn nur „geliehen“ sei, also der visuelle Eindruck mit den zuvor aus den anderen Sinnen erworbenen Informationen in Verbindung gebracht werden könne. Da Molyneux bereits am 11. Oktober 1698 verstarb, konnte er den Diskurs nicht mehr ergänzen. Über die Unterschiede zwischen visuellen und haptischen Sinneseindrücken herrschte Einigkeit, nicht jedoch über die Beziehungen der verschiedenen Sinne untereinander. So ging der Diskurs darum, ob die Beziehung der verschiedenen Sinne zueinander durch Erfahrung erlernt werde oder ob eine natürliche Beziehung der verschiedenen Sinne zueinander, die automatisch entstehe, vorliege. Molyneux’ Fragestellung beschäftigt sich daher damit, ob die visuelle Wahrnehmung von der haptischen Wahrnehmung getrennt ist und erst durch Erfahrung verknüpft wird, dann wäre die Figurenunterscheidung und Figurenbenennung nach Erlangen der Sehfähigkeit nur aufgrund der visuellen Wahrnehmung unmöglich. Oder die visuelle und haptische Wahrnehmung beruhen auf dem gleichen Konzept und eine Verbindung erfolgt automatisch, dann wäre die Figurenunterscheidung und Figurenbenennung allein durch die visuelle Wahrnehmung möglich. Molyneux und auch Locke argumentieren, dass eine vorige haptische Erfahrung nötig ist, um die Gegenstände zu unterscheiden, und dass beide Formen nicht allein durch die Optik korrekt bezeichnet werden könnten. Gottfried Wilhelm Leibniz und Francis Hutcheson hingegen waren der Ansicht, dass auch Blinde in der Lage seien, Geometrie ohne bildliche Vorstellung zu verstehen, aufgrund von haptischer Formerfahrung. Dies würde auf der Ähnlichkeit der zugrundeliegenden Idee der Sinnesmodalitäten Vision und Haptik beruhen. So bejahten sie beide Molyneux’ Frage. George Berkeley hingegen stimmt mit Locke und Molyneux überein, differenziert aber genauer, in dem er postuliert, dass das Sehen ein Lernprozess ist und dem nun Sehenden vormals Blinden ein Erfahrungskonzept mit der neuen Modalität Sehen fehlen würde.", "section_level": 1}, {"title": "Empirische Ansätze der Problemlösung.", "content": "Da Molyneux’ Problem auf den ersten Blick wie eine empirisch überprüfbare Fragestellung aussieht, sollte man annehmen, dass heute, mehr als drei Jahrhunderte später, eine eindeutige Antwort auf die Frage gegeben werden kann. Es gibt jedoch auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch keine wirklich umfassende und allgemeingültige Antwort. Zwar wurden inzwischen Studien mit Personen durchgeführt, die seit der Geburt oder Kindheit blind waren und deren Sehkraft operativ hergestellt wurde, doch die Ergebnisse dieser Studien sind teilweise widersprüchlich oder nicht eindeutig, auch wenn mit Kontrollgruppen gearbeitet wurde, also einigen Patienten explizit Molyneux’ Aufgabe gestellt wurde und anderen nicht. So konnten einige Patienten Molyneux’ Aufgabe – also die Figurenbestimmung – durchführen, andere nicht. Zudem wurde die Zuverlässigkeit und Genauigkeit einiger Studien kritisiert. So wird kritisiert, dass visuelle Eindrücke unmittelbar nach einer Operation aufgrund des Status des Auges nicht vergleichbar mit denen Normalsichtiger mit lebenslanger Seherfahrung seien. Die Ausgeprägtheit der Sinneswahrnehmungen nach erfolgreicher Operation war ebenfalls sehr unterschiedlich, so konnten einige Patienten nach der Operation nur hell und dunkel unterscheiden, andere wiederum Farben und einige wenige konnten Bewegung, Distanz und Größe wahrnehmen. Ein weiterer Kritikpunkt an empirischen Studien zu Molyneux’ Problem sind die unterschiedlichen Lebensalter beim Erlangen der Sehfähigkeit, die von der Kindheit bis zum späten Erwachsenenalter reichten. Der englische Arzt William Cheselden lieferte mit seinem Bericht über die erste erfolgreiche Iridektomie im Jahre 1728 eine medizinisch-praktische Grundlage für das bis dahin spekulativ-philosophisch formulierte Problem. Cheseldens Patient war ein dreizehnjähriger Junge, der das Augenlicht so früh verloren hatte, dass er keine Erinnerung an Seheindrücke mehr hatte. Cheseldens Studie über die Erfahrungen des Jungen wurde von Berkeley, Thomas Reid, Voltaire und anderen kommentiert. Einige, darunter Berkeley und der Mathematiker und Theologe Robert Smith (1689–1768), beriefen sich auf Cheseldens Studie als Unterstützung ihrer eigenen negativen Antwort auf die Frage von Molyneux. Andere wiederum bezweifelten die Relevanz von Cheseldens Studie, da der Junge anfangs überhaupt keine Figuren unterscheiden konnte. Cheselden schrieb, als der Junge das erste Mal sehen konnte, „kannte er nicht die Form von irgendetwas, und konnte keine Gegenstände unterscheiden, ganz gleich wie unterschiedlich sie in der Form waren.“ Cheseldens Studie schien Lockes und Molyneux’ Vermutung zu bestätigen, dass das Erkennen von Gegenständen nicht zum Grundinhalt der optischen Wahrnehmung gehört, sondern Gegenstände erst erkannt werden, wenn die entsprechende haptische Erfahrung gemacht worden ist und dann mit der optischen Wahrnehmung kombiniert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Moderne Ansätze der Problemlösung.", "content": "Die Erörterung des Molyneux-Problems blieb zwar bis ins 21. Jahrhundert in der wissenschaftlichen Diskussion, geriet aber unter Augenärzten, Psychologen und Neurophysiologen eher in den Hintergrund und wurde vor allem als philosophische Debatte der Aufklärung betrachtet. Ein aktueller Zwischenstand der Lösung des Molyneux-Problems aus der Sicht des 21. Jahrhunderts gibt überwiegend Lockes und Molyneux’ Verneinung recht, jedoch mit einer anderen Begründung. Insbesondere dem von Locke hervorgehobenen Erkenntnisgewinn durch die Erfahrung der Zusammenarbeit von Vision und Haptik wird nur noch eine geringe Relevanz beigemessen. Vielmehr sei der gesamte Wahrnehmungsprozess in einem angeborenen Schema organisiert und werde durch einen ständigen Lernprozess verbessert. Bei diesem Lernprozess können Erfahrungen und Wahrnehmungen eines Sinnes die der anderen beeinflussen. Seit der Jahrtausendwende richtet sich das Interesse der Forschung, insbesondere durch die weitreichenden technologischen Entwicklungen im Mikrochip- und Neurochipbereich, wieder verstärkt auf die parallele Nutzung unterschiedlicher Sinneswahrnehmungen, die sogenannte multimodale Wahrnehmung, und die Verarbeitung von Informationen sowie das Ersetzen einer Sinneswahrnehmung durch eine andere, so z. B. auf dem Forschungsgebiet der menschlichen Echoortung. Sie ähnelt der Echoortung, wie sie von Fledermäusen und Delfinen verwendet wird, wobei eine trainierte Person die reflektierten Töne naher Objekte interpretieren und so ihren Ort und teilweise ihre Größe bestimmen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Experimentelle Lösung des Problems.", "content": "2011 wurden fünf von Geburt an blinde Kinder, die nach einer Operation im Alter von acht bis siebzehn Jahren erstmals die Sehfähigkeit erlangt hatten, in einem ähnlichen Versuchsaufbau untersucht. Vor der Operation ertasteten die Kinder ähnliche Figuren aus Bausteinen und lernten sie zu unterscheiden. Nach der Operation wurden ihnen die zuvor ertasteten Gegenstände nur zum Ansehen gegeben. Sie konnten das Gesehene dem Ertasteten zunächst nicht zuordnen, lernten dies im weiteren Verlauf jedoch sehr schnell.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Molyneux-Problem ist ein von William Molyneux erstmals 1688 aufgezeigtes philosophisches Problem, das die Entstehung der menschlichen Erkenntnis und der Begriffsbildung anhand der Blindheit thematisiert.", "tgt_summary": "莫利纽兹问题(英语:Molyneux's Problem),一个有关于人类认知能力的思想实验,由威廉·莫利纽兹提出,首次见于约翰·洛克的《人类理解论》一书中。简单来说,这个问题是,如果一个人天生眼盲,但他可以透过触觉来分辨不同的形状,如圆形、或方形。假设他有一天恢复视力,在未接触到物体之前,他能不能够单纯以视觉来分辨出不同的形状?", "id": 2708167} {"src_title": "Linn Boyd", "tgt_title": "林恩·博伊德", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Linn Boyd wurde 1800 als Sohn von Abraham und Elizabeth Linn in Nashville geboren. Im Alter von 19 Jahren war Boyd bereits \"United States Commissioner\" und schloss im Auftrag des Präsidenten Andrew Jackson einen Vertrag, der das Land von den Chickasaw-Indianern in der Nähe des Mississippi und Ohio River in amerikanischen Besitz brachte. 1826 zog er auf den so genannten „Jackson Purchase“ ins neu geschaffene Calloway County und gründete dort eine Farm. Unter seinen Mitbürgern war er sehr beliebt und er wurde schon 1827 Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Kentucky. Auch nach seinem Umzug ins Trigg County 1831 wurde er wieder ins Staatsparlament gewählt. Nachdem er 1833 das Rennen um einen Sitz im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten verloren hatte, war er bei seinem zweiten Versuch erfolgreicher und seine erste Amtszeit im Kongress dauerte vom 4. März 1835 bis zum 3. März 1837. Ein Erdrutschsieg eines Whigs verlangte ein Aussetzen für eine Legislaturperiode. Doch schon 1839 kehrte Boyd nach Washington zurück und vertrat seinen Staat vom 26. bis zum 33. Kongress, dessen Sprecher er vom 1. Dezember 1851 bis zum 3. März 1855 war. 1848 lehnte er nach der Wahl durch seine Partei die Kandidatur für den Posten des Gouverneurs von Kentucky ab. Während seiner Amtszeit spielte er eine wichtige Rolle bei der Annexion von Texas und der Verabschiedung des Kompromisses von 1850. 1852 zog er nach Paducah im McCracken County. Die Delegierten auf der Democratic National Convention des Jahres 1856 entschieden sich gegen Boyd als möglichen Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten und für John C. Breckinridge. 1859 wurde Linn Boyd zum Vizegouverneur von Kentucky gewählt; er starb jedoch am 17. Dezember desselben Jahres, noch bevor er vereidigt werden konnte. Boyd war zweimal verheiratet. Seine erste Ehefrau Alice C. Bennett starb und aus seiner zweiten Ehe mit Anna Rhey Dixon ging ihr Sohn Rhey Boyd hervor. Nach ihm ist Boyd County in Kentucky benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Linn Boyd (* 22. November 1800 in Nashville, Tennessee; † 17. Dezember 1859 in Paducah, Kentucky) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei), der von 1851 bis 1855 als Sprecher des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten fungierte.", "tgt_summary": "林恩·博伊德(英语:Linn Boyd, Lynn,1800年-11月22日-1859年-12月7日),美国田纳西州那什维尔人,美国著名的政治家。他在1851年至1855年,担任美国众议院议长。博伊德代表肯塔基州当选为美国众议院议员,任期从1835年至1837年、1839年至1855年,一共七届。肯塔基州博伊德县以他命名。", "id": 2101663} {"src_title": "Klimawandel", "tgt_title": "氣候變遷", "src_document": [{"title": "Paläoklimatischer Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung der Erdatmosphäre.", "content": "Die Erde entstand vor 4,57 Milliarden Jahren aus mehreren Protoplaneten unterschiedlicher Größe. Ihre heutige Masse soll sie der Kollisionstheorie zufolge durch einen seitlichen Zusammenstoß mit einem marsgroßen Himmelskörper namens Theia vor 4,52 Milliarden Jahren erhalten haben. Dadurch wurden Teile des Erdmantels und zahlreiche Trümmerstücke von \"Theia\" in den damals noch sehr niedrigen Orbit geschleudert, aus denen sich innerhalb von 10.000 Jahren der zu Beginn glutflüssige Mond formte. Über dieses früheste und chaotisch geprägte Stadium der Erdgeschichte sind mangels valider Daten keine gesicherten Aussagen möglich. Erst ab der Zeit vor 4,0 bis 3,8 Milliarden Jahren, nach der Entstehung der Ozeane und erster Lebensformen, existieren fossile Spuren", "section_level": 2}, {"title": "Klimawandel-Ereignisse im Phanerozoikum.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Paläozoikum.", "content": "Vor 541 Millionen Jahren begann mit dem Phanerozoikum das jüngste Äon der Erdgeschichte. Zugleich markiert dieser Zeitpunkt den Beginn des Paläozoikums (Erdaltertum) mit dem geologischen System des Kambriums. Während der Kambrischen Explosion entstanden innerhalb von nur 5 bis 10 Millionen Jahren die damaligen Vertreter aller heute existierenden Tierstämme. Unter klimatischen Aspekten war das Kambrium eine Periode mit zum Teil extrem erhöhtem Vulkanismus, mit globalen Temperaturwerten um 20 °C oder zum Teil darüber und einer atmosphärischen CO-Konzentration über 5.000 ppm (bei gleichzeitig verminderter Strahlungsleistung der Sonne um etwa 5 Prozent). Diese Umweltbedingungen beeinflussten die chemische Beschaffenheit der Ozeane, sodass die marinen Biotope durch Schwefeldioxid- und Kohlenstoffdioxid-Eintrag, Sauerstoffverknappung (Hypoxie) sowie durch die bakterielle", "section_level": 3}, {"title": "Mesozoikum.", "content": "Mit der Trias (252,2 bis 201,3 mya) begann das überwiegend von einem Warmklima geprägte Mesozoikum (Erdmittelalter), wobei die globalen Durchschnittstemperaturen nach anfänglichen heftigen Fluktuationen zunächst 2 bis 3 °C über den Werten des bisherigen 21. Jahrhunderts lagen. An der Trias-Jura-Grenze bewirkte die Entstehung der 11 Millionen km2 umfassenden \"Zentralatlantischen Magmatischen Provinz\" aufgrund umfangreicher CO-Emissionen eine Erwärmungsspitze im Bereich von +4 bis +6 °C und zusammen mit einer weltweiten Schadstoffbelastung ein weiteres Massenaussterben. Für die wechselhafte Klimageschichte des Juras (201,3 bis 145 mya) sind mehrere Abkühlungsphasen belegt, die laut einigen Studien zur Bildung von kontinentalen Eisschilden geführt haben könnten. Andere Publikationen postulieren einen eher moderaten Temperaturrückgang und bewerten die Existenz größerer Eiskappen als unwahrscheinlich. Eine umfassende Analyse der prägnanten und sehr rasch verlaufenden Meeresspiegelschwankungen im Jura kommt", "section_level": 3}, {"title": "Känozoikum.", "content": "Der Asteroideneinschlag an der Kreide-Paläogen-Grenze vor 66 Millionen Jahren, der etwa 75 Prozent der damaligen Arten auslöschte, eventuell verbunden mit einem globalen Dauerfrostklima über mehrere Jahre, bildet den Übergang vom \"Erdmittelalter\" zur \"Erdneuzeit\" (Känozoikum). Nach der Stabilisierung des Erdklimasystems und der relativ zügig verlaufenden Regeneration der Biosphäre herrschte zu Beginn des Paläozäns (der ersten Serie des Känozoikums) zunächst ein warm-gemäßigtes Klima, das jedoch im weiteren Verlauf zunehmend subtropischer wurde. Einige Studien nennen für das frühe und mittlere Paläozän mit 300 bis 450 ppm geringere CO-Werte als in der späten Kreide, während andere Arbeiten auf der Basis von Multiproxy-Auswertungen einen Mittelwert von 600 ppm mit entsprechend höherer Globaltemperatur berechneten. An der Grenze zum Eozän (56 mya) entstand mit dem Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum (PETM) die erste und ausgeprägteste von mehreren Wärmeanomalien. Durch massive Emissionen aus vulkanischen oder ozeanischen Quellen gelangten innerhalb kurzer Zeit mehrere tausend Gigatonnen Kohlenstoffdioxid und Methan in die Atmosphäre, und die Globaltemperatur stieg von etwa 18 °C im späten Paläozän auf dem Höhepunkt der rund 200.000 Jahre dauernden Anomalie auf mindestens 24 °C. Als primäre Ursache für die abrupte Erwärmung am Beginn des PETM favorisieren mehrere Studien den CO-Ausstoß der \"Nordatlantischen Magmatischen Großprovinz\", die während der Bildung des Nordatlantiks entstand. Diese Annahme ist jedoch nicht unumstritten und konkurriert mit anderen Erklärungsansätzen. Als gesichert gilt, dass die Ausdehnung der tropischen", "section_level": 3}, {"title": "Ursachen für natürliche Klimaveränderungen im Erdsystem.", "content": "Klimaveränderungen beruhten in der Erdgeschichte oftmals auf einer Kombination mehrerer Faktoren. Zahlreiche zyklische und nichtzyklische Prozesse und Ereignisse wirken auf das Erdsystem ein und verstärken oder neutralisieren sich gegenseitig. Die meisten dieser Klimafaktoren sind mittlerweile wissenschaftlich genau verstanden und zum Teil messtechnisch belegt, andere sind als grundsätzlicher Kausalzusammenhang allgemein anerkannt, und einige sind aufgrund von guten Korrelationen der vermuteten Einflussgrößen mit bestimmten klimatischen Entwicklungen naheliegend, im Detail aber noch nicht endgültig geklärt. Generell wird zwischen positiven und negativen Rückkopplungen unterschieden, wobei positive als selbstverstärkende Rückkopplungen bezeichnet werden (wie Eis-Albedo-Rückkopplung oder Wasserdampf-Rückkopplung) und negative als sich selbst abschwächende oder stabilisierende Rückkopplungen. Ein negativ rückgekoppeltes System wird somit Störungen seiner energetischen Balance ausgleichen und zum ursprünglichen Klimazustand zurückkehren. Auch während einer erdgeschichtlich ereignisarmen Periode war das Klima nie wirklich stabil und auch abseits der großen Umweltkrisen deutlichen Schwankungen über Zeiträume von mehreren 10.000 oder 100.000 Jahren unterworfen. Als Gründe hierfür kommen in erster Linie Veränderungen der Vegetationsbedeckung mit Rückwirkungen auf Albedo und Kohlenstoffzyklus in Frage, darüber hinaus länger anhaltende vulkanische Aktivitäten mit entsprechender Freisetzung von CO, Aerosolen und Schwefeldioxid oder regional auftretende plattentektonische Prozesse wie die Öffnung beziehungsweise Schließung von Meeresstraßen, jeweils verbunden mit einer Verlagerung, Intensivierung oder Abschwächung atmosphärischer und ozeanischer Zirkulationsmuster. In einigen Hypothesen wird die Auffassung vertreten, dass auf der Skala der Erdgeschichte der Klimaverlauf nicht nur von terrestrischen Faktoren, sondern auch von variierenden kosmischen Strahlungseinflüssen gesteuert wird. So sollen laut dieser Annahme die Kaltzeiten des Phanerozoikums mit regelmäßigen Spiralarmdurchgängen der Sonne und ihrer Heliosphäre korrelieren. Periodisch auftretende kosmische Einflüsse auf die biologische und klimatische Entwicklung sind jedoch nach aktuellem Forschungsstand nur schwach belegt und spielen bestenfalls eine untergeordnete Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Sonne.", "content": "Von jenen Faktoren, die das irdische Klima von Beginn an prägten und bis heute bestimmen, spielt der externe Einfluss der Sonne auf das Erdklimasystem die wichtigste Rolle. Die in einem thermonuklearen Fusionsprozess erzeugte und abgestrahlte solare Energie ist die Grundlage für die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde. Die langjährig gemittelte Strahlungsintensität in Form der Solarkonstante beträgt gegenwärtig 1367 W/m2. Bedingt durch die Exzentrizität der Erdbahn variiert deren Stärke im Verlauf eines Jahres zwischen 1325 W/m2 und 1420 W/m2. Jedoch ist das Maß der Sonneneinstrahlung an der Erdoberfläche wesentlich geringer als außerhalb der Atmosphäre. So beläuft sich die Einstrahlung der sommerlichen Mittagssonne in Zentraleuropa bei klarem Himmel auf etwa 700 W/m2, im Winter hingegen", "section_level": 2}, {"title": "Erdumlaufbahn, Präzession und Achsneigung.", "content": "Die Erdbahn um die Sonne, die Präzession der Erdrotationsachse sowie die Neigung der Erdachse und damit die wechselnden Einfallswinkel der Sonneneinstrahlung auf der Nord- und Südhemisphäre unterliegen verschiedenen Zyklen mit einer Dauer von 25.800 bis etwa 100.000 beziehungsweise 405.000 Jahren. Sie wurden zuerst von dem serbischen Astrophysiker und Mathematiker Milutin Milanković (1879–1958) im Hinblick auf geowissenschaftliche Fragestellungen untersucht und berechnet. Die durch die Milanković-Zyklen verursachten Schwankungen der Insolation auf die Erdoberfläche fallen relativ geringfügig aus, fungieren jedoch im Klimasystem als „Impulsgeber“ und gelten als Hauptursache für den Wechsel der Warm- und Kaltphasen innerhalb des gegenwärtigen Eiszeitalters. Zum Beispiel bewirkte die von den Orbitalparametern eingeleitete leichte Temperaturerhöhung einen Anstieg der atmosphärischen CO-Konzentration, was in der Folge zu einer weiteren Erwärmung und zu einem Übergang von einer Kalt- zu einer Warmzeit führte, wobei beide Anstiege nach neueren Untersuchungen in vielen Fällen fast synchron verliefen. Obwohl der Prozess einer sich allmählich verändernden Insolation erhebliche Zeiträume beansprucht, kann er über Jahrtausende messtechnisch nachgewiesen werden. So belegen Sedimentbohrkerne aus der Tiefsee ein holozänes Klimaoptimum", "section_level": 2}, {"title": "Treibhausgase.", "content": "In der irdischen Atmosphäre sind mehr als 20 Treibhausgase natürlichen und anthropogenen Ursprungs nachweisbar, darunter hochwirksame Klimagase wie Distickstoffmonoxid (Lachgas), Schwefelhexafluorid und Carbonylsulfid. Obwohl im Hinblick auf prägnante Klimawandel-Ereignisse der Vergangenheit neben dem Wasserdampf nahezu ausschließlich Kohlenstoffdioxid und Methan eine primäre Rolle spielten, ist die Bedeutung der übrigen Treibhausgase durchaus relevant, da sie gegenwärtig in ihrer Gesamtwirkung fast dasselbe Treibhauspotential wie das Kohlenstoffdioxid aufweisen. Im Unterschied zu Stickstoff, Sauerstoff und allen Edelgasen sind Treibhausgase dank ihrer molekularen Struktur infrarot-strahlungsaktiv. So kann beispielsweise CO die solare Wärmeenergie bei Wellenlängen von 4,26 μm und 14,99 μm absorbieren und diese in Richtung Erdoberfläche re-emittieren. Aufgrund dieses Treibhauseffekts, der bereits 1824 von Joseph Fourier erstmals beschrieben wurde, erhöht sich", "section_level": 2}, {"title": "Plattentektonik.", "content": "Die Plattentektonik als „Antriebsmotor“ aller großräumigen Vorgänge in der äußeren Erdhülle (Lithosphäre) ist in erdgeschichtlichem Maßstab einer der wichtigsten Klimafaktoren mit einer Vielzahl von damit verbundenen Prozessen und Auswirkungen. Dazu zählen die Entstehung von Faltengebirgen (Orogenese), die verschiedenen Formen des Vulkanismus (Hotspots bzw. Manteldiapire, Magmatische Großprovinzen u. a.), die Bildung Mittelozeanischer Rücken, das „Abtauchen“ ozeanischer Kruste unter kontinentale Lithosphärenplatten (Subduktion) sowie die Kontinentaldrift, jeweils mit direkten Folgen für die atmosphärische Konzentration von Treibhausgasen und damit auf den Klimazustand der Erde. Nach geographischer Definition existieren auf der Erde sieben Kontinente, wobei deren gegenwärtige Lage und Anzahl das Ergebnis einer Entwicklung ist, die vor mehr als 150 Millionen Jahren einsetzte. Während des Paläozoikums und", "section_level": 2}, {"title": "Vulkanismus.", "content": "Vulkanische Eruptionen der Stärke 5 oder 6 auf dem Vulkanexplosivitätsindex besitzen das Potenzial, eine aerosolbedingte, mit mehreren Rückkopplungen verbundene globale Abkühlung von etwa –0,3 bis –0,5 °C über einige Jahre zu bewirken, wie dies unter anderem für den Ausbruch des Pinatubo 1991 nachgewiesen wurde. Insbesondere Gase können dabei bis in die Stratosphäre (17 bis 50 km Höhe) gelangen. Über drei Prozesse, bekannt als Gas-zu-Partikel- (GPC, gas-to-particle conversion), Tropfen-zu-Partikel- (DPC, drop-to-particle conversion) bzw. Klumpen-zu-Partikel-Umwandlung (BPC, bulk-to-particle conversion), werden dabei ausgeworfene Partikel und Gase zu Aerosolen. Durch die Höhenströmungen (Starkwindbänder) breiten sich diese in der Stratosphäre aus, wo sie über Absorption, Streuung und Reflexion die transmittierte solare Einstrahlung verändern. Diese Prozesse haben einen direkten Einfluss auf die Temperatur in allen Luftschichten. Die Auswirkungen einer vulkanischen Eruption können im weiteren Zeitverlauf sehr unterschiedlich sein. Je nach Entstehungsprozess besitzen Aerosole typische Radien von r <", "section_level": 2}, {"title": "Supervulkane.", "content": "Aufgrund ihrer Auswurfmenge von über 1000 km3 an Lava, Asche und Aerosolen (Tephra) haben Supervulkane in prähistorischer Zeit das Klima über Jahrzehnte hinweg beeinflusst und eine abrupte globale Abkühlung ausgelöst. Auf dem Vulkanexplosivitätsindex sind sie mit dem Wert VEI-8 in die höchste Kategorie eingestuft. Im Gegensatz zu den meisten anderen Vulkanen hinterlassen Supervulkane nach einem Ausbruch, bedingt durch die Größe ihrer Magmakammer, keine Vulkankegel, sondern riesige Calderen. Die bisher letzte Eruption eines Supervulkans ereignete sich auf", "section_level": 3}, {"title": "Magmatische Großprovinzen.", "content": "In erdgeschichtlichem Rahmen waren sogenannte Magmatische Großprovinzen (englisch \"Large Igneous Provinces\") die Ursache für tiefgreifende und relativ rasch verlaufende Klimawandel-Ereignisse. Dabei handelt es sich um den großvolumigen Austritt magmatischer Gesteine aus dem Erdmantel, überwiegend in Form von Flutbasalten, die sich im Verlauf von einigen Hunderttausend Jahren gelegentlich über Millionen km2 ausbreiteten. In Abhängigkeit von Ausmaß und Dauer der Flutbasalt-Freisetzung gelangten erhebliche Mengen an Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre, daneben in signifikantem Umfang auch Chlorwasserstoff, Fluor und Schwefeldioxid. Im Unterschied zum „normalen“ Vulkanismus bewirkten die Aktivitäten einer Magmatischen Großprovinz keine aerosolbedingte Abkühlung, sondern führten im Gegenteil zu einer weltweiten Temperaturzunahme, im Extremfall gekoppelt mit einer zusätzlichen Erwärmungsspirale unter Mitwirkung von Methan beziehungsweise Methanhydrat aus ozeanischen Lagerstätten. Sehr wahrscheinlich stehen die meisten Massenaussterben der Erdgeschichte mit dem großflächigen Ausfluss von Flutbasalten und der anschließenden Destabilisierung terrestrischer und mariner Biotope in direkter Verbindung. Bekannte \"Magmatische Großprovinzen\", die in unterschiedlich starker Weise einen Einfluss auf Klima und Biodiversität ausübten, sind der Sibirische Trapp (Perm-Trias-Grenze, 252 mya), der Dekkan-Trapp im heutigen Westindien (Kreide-Paläogen-Grenze, 66 mya) sowie der nordamerikanische Columbia-Plateaubasalt (Mittleres Miozän, Hauptaktivität 16,7 bis 15,9 mya).", "section_level": 3}, {"title": "Weitere klimawirksame Faktoren.", "content": "Weitere Faktoren, die das Klima nachhaltig", "section_level": 2}, {"title": "Anthropogene Klimaveränderung.", "content": "Neben den natürlichen Faktoren beeinflusst der Mensch das Klima vor allem seit Beginn der Industrialisierung in erheblichem und weiter zunehmendem Umfang: Der „Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen“ (Intergovernmental Panel on Climate Change) (IPCC), der den Stand der Wissenschaft im Auftrag der Vereinten Nationen zusammenfasst, kam 2007 zu dem Schluss, dass die Erwärmung der Atmosphäre und der Ozeane seit Beginn der Industrialisierung vor allem auf der Freisetzung von Treibhausgasen durch den Menschen beruht, wobei die zunehmende Kohlenstoffdioxid-Konzentration und ihr messbarer Einfluss auf die Strahlungsbilanz den Hauptfaktor des Erwärmungsprozesses bildet. Aktuelle Analysen kommen zu dem Ergebnis, dass die anthropogenen Klimagas-Emissionen im bisherigen 21. Jahrhundert im Jahresdurchschnitt jene des Paläozän/Eozän-Temperaturmaximums um etwa das Zehnfache übertreffen. Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts rechnet der IPCC im ungünstigsten Fall \"(repräsentativer Konzentrationspfad RCP 8.5)\" mit einem Temperaturanstieg im Bereich von 2,6 bis 4,8 °C. Der IPCC schreibt in seinem 2013 erschienenen fünften Sachstandsbericht,", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Zeitschriften zum Thema Klimawandel.", "content": "Im Folgenden werden einige international renommierte Fachjournale mit interdisziplinärer Ausrichtung aufgeführt, deren Impact Factor weit über dem Durchschnitt liegt. Die thematischen Schwerpunkte der einzelnen Publikationen sind unterschiedlich, beschreiben jedoch in der Summe umfassend alle Klimawandel-Ereignisse des \"Phanerozoikums\" und des Präkambriums unter Einbeziehung angrenzender Fachgebiete. Das beginnt bei der gegenwärtigen \"globalen Erwärmung\" mit besonderem Fokus auf Meteorologie, Atmosphärenwissenschaften und Ozeanographie, erstreckt sich über die Darstellung früherer klimatischer Auswirkungen auf die Biosphäre (Paläontologie und Paläobiologie) bis hin zu verschiedenen klimarelevanten Aspekten von Geologie und Geophysik in erdgeschichtlichen Zeiträumen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Klimawandel, auch Klimaveränderung, Klimaänderung oder Klimawechsel, ist eine weltweit auftretende Veränderung des Klimas auf der Erde oder erdähnlichen Planeten/Monden, die eine Atmosphäre besitzen. Die mit einem Klimawandel verbundene Abkühlung oder Erwärmung kann über unterschiedlich lange Zeiträume erfolgen. Die gegenwärtige, vor allem durch den Menschen verursachte (anthropogene) globale Erwärmung (siehe dort) ist ein Beispiel für einen sehr rasch verlaufenden, aber noch nicht abgeschlossenen Klimawandel. Hierfür wird in der öffentlichen Diskussion ebenfalls der Begriff Klimawandel synonym genutzt (dann aber als „\"Der\" Klimawandel“), in letzter Zeit häufiger auch die Bezeichnung „Klimakrise“.", "tgt_summary": "气候变化是指气候在一段时间内的波动变化,一段时间也可能是指几十年或几百万年,波动范围可以是区域性或全球性的,其平均气象指数的变化。目前对气候变迁讨论最多的是关于环境政策对当代气候的影响,也就是说人为因素对气候的影响,尤其是关于全球变暖问题。而对于当前发生的全球暖化,多数气候科学家认为「人类活动极有可能是导致近半个世纪的全球暖化现象的主要原因」。", "id": 2902455} {"src_title": "École Centrale de Lille", "tgt_title": "里尔中央理工学院", "src_document": [{"title": "Aufnahme.", "content": "Die zukünftigen Ingenieure werden im Rahmen einer Auswahlprüfung, dem sogenannten \"concours\", ausgewählt, die nach einer zweijährigen Vorbereitung in den \"classes préparatoires\" stattfinden. Der Hauptanteil der Studenten absolviert den \"concours Centrale-Supélec\", ein gemeinsam organisiertes Auswahlverfahren aller \"écoles centrales\" und der \"Supélec\". Dieses Auswahlverfahren besteht aus einer Woche schriftlicher Prüfungen im April, gefolgt von einer Woche mündlicher Prüfungen im Juli. Der Inhalt der Prüfungen ist auf die jeweiligen \"filières\", also die Studiengänge der Studenten in den \"classes préparatoires\" ausgelegt. Die üblichen sind MP (\"Mathématiques-Physique\"), PC (\"Physique-Chimie\"), PSI (\"Physique-Sciences de l'Ingénieur\"), TSI (\"Technologie-Sciences de l'Ingénieur\"). Es ist aber auch möglich, sich mit einer naturwissenschaftlichen licence (Universitätsabschluss) zu bewerben, dafür gibt es eine spezielle Prüfung. Im Allgemeinen haben nur die besten dieses Concours die Chance auf einer der \"écoles centrales\" akzeptiert zu werden. Im Schnitt melden sich knapp 3000 Studenten für diese Aufnahmeprüfung an (von ungefähr 22.000 Studenten im zweiten Studienjahr in einer \"classe préparatoire\", das Jahr, in dem man die Prüfungen ablegt). Nur 472-1183 (die Anzahl variiert je nach Hochschule in der Gruppe der écoles centrales, für Centrale Lille waren es 707), wurden im Jahr 2014 für die mündlichen Prüfungen zugelassen. Der letzte genommene Student war in Centrale Lille auf Rang 628.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Das allgemeine Studium der Ingenieurwissenschaften beginnt im dritten Studienjahr. Es dauert in der Regel drei Jahre und ist folgendermaßen gegliedert:", "section_level": 1}, {"title": "Doppeldiplome Master Ecole Centrale de Lille.", "content": "Die \"École Centrale de Lille\" zeichnet sich durch ihre internationale Offenheit aus: 18 % der Studenten kommt aus dem Ausland. Sie hat mit prestigeträchtigen Universitäten Doppeldiplomabkommen abgeschlossen:", "section_level": 1}, {"title": "Campus.", "content": "Die École Centrale de Lille liegt inmitten der sog. Cité Scientifique auf dem Campus Lille I (Campus der 'Université des Sciences et Technologies de Lille (USTL) in Villeneuve-d’Ascq mit ca. 20.000 Studenten). Mit der Métro-Linie 1 kann man an der Station 'Quatre Cantons' aussteigen, 50 Meter von der École Centrale de Lille entfernt. Die meisten der Studenten wohnen in der Résidence Leonard de Vinci, einem Wohnheim, welches 600 Bewohnern Platz bietet und circa 10 Gehminuten von der École Centrale entfernt liegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die École Centrale de Lille (Centrale Lille oder EC-Lille) ist eine französische Ingenieurschule in Villeneuve-d’Ascq, auf dem Campus der Universität Lille I (Université Lille Nord de France).", "tgt_summary": "里尔中央理工学校(,简称:)是法国历史最悠久的五所工程师大学校之一,属大学校(),是中央理工学校联合体成员之一,位于法国北部诺尔省里尔市郊阿斯克新城。学校约有学生1500名。", "id": 125087} {"src_title": "Yousaf Raza Gilani", "tgt_title": "优素福·拉扎·吉拉尼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg.", "content": "Gilani stammt aus einer politisch und religiös prominenten Familie iranischer Abstammung in Multan, Punjab. Sein Vater Syed Musa Pak war ein bekannter Derwisch bei den Qadiri-Sufis, deren Begründer, der Mystiker Abdul-Qadir Gilani, aus der iranischen Provinz Gilan stammte. Nach dem Abschluss des Studiums des Journalismus an der University of the Punjab mit einem MA 1976 begann er seine politische Tätigkeit in der Muslimliga. Er war von 1985 bis 1986 während der mit einem Militärputsch begonnenen und auf das Kriegsrecht gestützten Präsidentschaft von Mohammed Zia ul-Haq Minister in der Regierung von Muhammad Khan Junejo. 1988 wechselte er zur PPP unter Benazir Bhutto, welcher er seither angehört. Für diese wurde er seit 1989 wiederholt in die Nationalversammlung gewählt und war von 1989 bis 1990 Minister sowie 1993 bis 1997 Parlamentspräsident. Während der Herrschaft von Pervez Musharraf verbrachte Gilani die Zeit von Februar 2001 bis Oktober 2006 nach einer Verurteilung wegen Patronage während seiner Amtszeit als Parlamentspräsident im Gefängnis.", "section_level": 2}, {"title": "Premierminister.", "content": "Nach dem Erfolg der Oppositionsparteien bei der Wahl zur Nationalversammlung im Februar 2008 wurde er am 24. März 2008 mit 264 von 328 Abgeordneten des Unterhauses zum Premierminister gewählt. Präsident Musharraf vereidigte ihn am 25. März 2008. Auf Gilani wurde am 3. September 2008 ein erfolgloser Mordanschlag in Rawalpindi verübt, während seine Autokolonne auf dem Weg zu seinem Wohnsitz war. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Verurteilung und Amtsenthebung.", "content": "Am 13. Februar 2012 klagte ihn der Oberste Gerichtshof Pakistans wegen Missachtung der Justiz an. Grund dafür war die Weigerung Gilanis, die Ermittlungen wegen Korruption gegen den Präsidenten Pakistans, Asif Ali Zardari, wiederaufzunehmen. Im April 2012 verurteilte das Gericht Gilani wegen Missachtung der Justiz. Als symbolisches Strafmaß verhängten die Richter, dass er so lange in der Gewalt der Justiz bleibe, wie die Verhandlung andauere. Nach knapp einer Minute endete das Verfahren und Gilani hatte seine Strafe abgebüßt. Ihm drohte dadurch der Verlust seines Amtes, da Verurteilte laut der pakistanischen Verfassung kein öffentliches Amt bekleiden dürfen. Am 19. Juni forderte der Oberste Gerichtshof Zardari auf, Neuwahlen einzuleiten. Als Begründung gab er die „Amtsunfähigkeit“ von Gilani aufgrund der Vorstrafe an. Gilani zog noch in der Nacht auf den 20. Juni aus der für den Premierminister bestimmten Residenz aus und Zardari berief eine Parlamentssitzung für den 22. Juni ein, in der der Nachfolger für Gilani bestimmt werden sollte. Am 21. Juni wurde zunächst Makhdoom Shahabuddin als Nachfolgekandidat der PPP, ihrer Koalitionspartner und Zardari bestimmt. Unmittelbar danach erließ die pakistanische Justiz jedoch aufgrund eines Drogenskandals aus dem Jahr 2011 einen Haftbefehl gegen Shahabuddin. Daraufhin wurde der ehemalige Energie- und Wasserminister Raja Pervaiz Ashraf als Ersatzkandidat nominiert und am 22. Juni 2012 vom Parlament zum neuen Premierminister Pakistans gewählt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Makhdoom Syed Yousaf Raza Gilani (, auch Jussuf Raza Gilani; * 9. Juni 1952 in Karatschi) war der 26. Premierminister von Pakistan in einer Koalitionsregierung aus Pakistanischer Volkspartei, Muslimliga Pakistans, Awami-Nationalpartei, der Muttahida-Qaumi-Bewegung und der Nationalpartei Belutschistans.", "tgt_summary": "马赫杜姆·赛义德·优素福·拉扎·吉拉尼(;1952年-6月9日)巴基斯坦政治家,巴基斯坦人民党成员,曾任巴基斯坦国民议会议长(1993年-1997年),现任巴基斯坦人民党副主席、前巴基斯坦总理。", "id": 1261763} {"src_title": "Grüne Zone", "tgt_title": "綠區 (巴格達)", "src_document": [{"title": "Name und Situation vor 2003.", "content": "Der offizielle Name, der dem Bereich von der irakischen Interimsregierung gegeben wurde, lautet „Internationale Zone“, trotzdem wird das Areal meist als „Grüne Zone“ bezeichnet. Demgegenüber steht die sogenannte „Rote Zone“, die sich auf Teile Bagdads direkt außerhalb der Grünen Zone bezieht, aber auch allgemein für ungesicherte Bereiche außerhalb von Militärposten verwendet wird. Beide Wortschöpfungen kommen aus der militärischen Sprache. Das Areal beherbergte ursprünglich die Villen von hohen Regierungsbeamten, einige Staatsministerien und Paläste von Saddam Hussein und seiner Familie. Der größte Palast war der sogenannte Republikanische Palast, Husseins hauptsächlicher Regierungssitz.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Invasion 2003.", "content": "Das Areal wurde von amerikanischen Truppen im April 2003 nach einigen der heftigsten Kämpfe um Bagdad eingenommen. Wenige amerikanische Soldaten wurden getötet, allerdings starben viele Iraker bei den Kampfhandlungen. Kurz vor der Invasion flüchtete Saddam Hussein und die meisten anderen Bewohner aus dem Gebiet, da man Gefangennahmen durch die Koalitionstruppen oder Repressalien durch Iraker fürchtete. Obwohl ein Großteil der Ministerien durch Luftschläge bereits zerstört worden war, existierte noch eine große Anzahl an nun freistehenden Gebäuden im Zentrum Bagdads. Die zivilen Kräfte der Koalitions-Übergangsverwaltung, die kurz nach den Invasionstruppen vor Ort waren, entschieden sich aufgrund der optimalen Voraussetzungen dafür, den Bereich administrativ zu nutzen. Jay Garner, der Chef des Wiederaufbauteams, schlug seine Zelte im Republikanischen Palast auf; andere Villen wurden von Regierungsbeamten und privaten Unternehmen bezogen. Ungefähr 5000 offizielle und zivile Kräfte siedelten sich in dem Gebiet an. Die verlassenen Gebäude waren nicht nur für die Koalitionstruppen attraktiv, sondern auch für obdachlose Iraker. Einige dieser hatten ihre Häuser während der Kampfhandlungen verloren, aber die meisten waren vor dem Krieg schon Bettler und/oder ohne ständigen Wohnsitz in den Slums der Stadt unterwegs gewesen und hoben durch Umzug in die leerstehenden Häuser ihren Lebensstandard in nicht unerheblichem Maße an. Sie gingen davon aus, dass sie, da sie nicht der Baath-Partei Saddam Husseins angehörten, genauso das Recht hätten, die Häuser zu bewohnen wie die Verwaltung der Koalitionstruppen. Im Moment leben ungefähr 5000 dieser Iraker weiterhin in der Grünen Zone. Die Grüne Zone beherbergt darüber hinaus eine kleine Garnison amerikanischer Truppen, die den ganzen Komplex bewacht und die Zufahrten zur Zone mit Soldaten ausstattet. Grundsätzlich übernimmt diese Aufgabe ein Bataillon unter der Führung der multinationalen Division Bagdads. Zusätzlich bewachten Soldaten Georgiens einige der Zufahrten zur internationalen Zone. Einige der ursprünglichen Bewohner, die nicht flüchteten, leben auch weiterhin in dem Bereich. Viele sind nicht gemeldete Hausbesetzer in einem Areal, das man gemeinhin „215 Apartments“ nennt. Die Grüne Zone wird komplett von hohen Betonmauern, T-Mauern und Stacheldrahtzaun umgeben. Zugang zum Gebiet bieten eine Handvoll Checkpoints, die alle von Koalitionstruppen kontrolliert werden. Dies führte in der Vergangenheit zu einigen Rebellenangriffen, u. a. mit Raketen, die einige Opfer forderten. Im Oktober 2004 wurde die Zone von zwei Selbstmordattentaten erschüttert, die den Basar und das Café in der Grünen Zone zerstörten. Am 12. April 2007 wurde eine Bombe im Café des irakischen Parlaments gezündet. Mohammed Awad, ein Mitglied der Sunnitischen Nationalen Front für Dialog, wurde getötet. 22 weitere Personen – darunter einer der Vizepräsidenten – kamen ebenfalls ums Leben. Von Ostern 2008 bis zum 5. Mai 2008 wurde die Grüne Zone fast täglich mit Raketen bombardiert, die größtenteils vom Stadtteil Sadr City aus abgefeuert wurden. Am 6. April 2008 wurden zwei US-amerikanische Soldaten getötet und 17 weitere verwundet. Seit der Wiedererlangung der Souveränität sind viele der Gebäude in der Grünen Zone der neuen irakischen Regierung übergeben worden. Die Grüne Zone ist noch immer Ausgangsbasis für viele privatwirtschaftliche Unternehmen im Militärbereich und beherbergt die US-Botschaft sowie die Großbritanniens, Ägyptens und Australiens. Die ständige Vertretung der USA wurde im südlichen Bereich der Grünen Zone errichtet, mit Blick über den Tigris. Am 5. Januar 2009 wurde sie offiziell eröffnet. Sie besteht aus 27 Gebäuden, in denen rund 1000 Personen arbeiten. Sie ist damit die größte und teuerste diplomatische Vertretung der USA weltweit. Am 1. Juni 2010 wurden die letzten amerikanischen Soldaten offiziell von der Bewachung der Grünen Zone abgezogen, nachdem die Verantwortung für die Sicherheit in der Grünen Zone schon zum 1. Januar 2009 an die irakische Armee übergeben worden war. Bald darauf wurde die Grüne Zone wiederholt Ziel von Raketen- und Mörserangriffen. Am 30. April 2016 drangen erstmals seit 2003 mehrere hundert Iraker in die Grüne Zone ein. Der arabische Nachrichtensender al-Arabiya zeigte Bilder von Anhängern des schiitischen Predigers Muqtada as-Sadr, die über Betonmauern kletterten. Die Eindringlinge verschafften sich auch Zutritt zum irakischen Parlament, wo sie die irakische Fahne schwenkten und Losungen skandierten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grüne Zone (auch Internationale Zone von Bagdad) ist ein 10 km2 großes Areal im Zentrum Bagdads, das die irakische Übergangsregierung beherbergte und bis heute das Zentrum internationaler Präsenz in der Stadt darstellt. Auch das irakische Parlament liegt in der Grünen Zone.", "tgt_summary": "绿区(阿拉伯语:المنطقةالخضراء,al-minṭaqahal-ḫaḍrā)是巴格达国际区最常使用的名称。 这是伊拉克巴格达中部卡尔卡区的一个10平方公里(3.9平方英里)的地区,是美国在2003年入侵伊拉克以来联盟驻伊拉克临时管理当局的政府中心。 伊拉克临时政府所订的官方名称是国际区,但绿区仍然是最常用的术语。 对比的红区指的是巴格达的外围部分,或者宽松地指非现场军事以外的所有无担保地区。 绿区和红区两个术语都属于军事术语。", "id": 2140055} {"src_title": "Horgoš", "tgt_title": "霍尔戈什", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Herkunft des Namens Horgoš ist ungarisch (altung. \"Horgas\") und bedeutet so viel wie ‚Hakenförmig‘ oder ‚Engpass‘. Der Ort gehörte im Königreich Ungarn historisch zur Batschka. Administrativ war er mehrere Jahrhunderte Teil des Komitats Csongrád. Mit der Eingliederung in das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen wurde er 1920 wieder der Batschka zugeordnet, während er heute administrativ zum Nord-Banat gehört. 2015 geriet der Ort in den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit, als im Zuge der Flüchtlingskrise in Europa Ungarn seinen Grenzzaun zu Serbien errichtete. Das Bahnstück Röszke–Horgoš der Bahnstrecke Szeged–Röszke–Subotica diente während des Baues bis zuletzt als Hauptstrecke der Flüchtlinge auf der Balkanroute. Hier passierten Anfang September des Jahres täglich mehrere tausende Menschen, die versuchten, von Griechenland aus Deutschland oder andere EU-Länder zu erreichen. Zwischen Dorf und Staatsgrenze herrschten in Wartecamps ohne Wasser und Infrastruktur völlig chaotische Zustände. Per 14. September wurde dann diese Bahnlinie als letzte Baumaßnahme ungarischerseits mit einem Eisentor verschlossen. An der Grenze stauten sich nun binnen eines Tages an die 20.000 Menschen, die noch versuchen wollten, Ungarn zu erreichen. Am Grenzübergang kam es zu Tumulten, bei denen die ungarischen Sicherheitskräfte einen Durchbruch der Absperrungen verhinderten. In Folge sperrte Ungarn den Grenzübergang für 30 Tage vollständig. Die Verbliebenen machten sich teils selbstständig auf an die serbisch-kroatische Grenze bei Šid/Tovarnik, das nun zum Brennpunkt der Flüchtlingskrise wurde, die anderen wurden von den serbischen Behörden mit Bussen dorthin verlegt. Bei Horgoš/Röszke flaute der Flüchtlingstrom binnen Tagen ab, durch die Informationen in sozialen Medien reagierten die Migranten sehr schnell auf die veränderte Situation. Ende Mai 2016 campierten wieder Flüchtlinge in Horgoš; Ungarn verbot dem UNHCR, große Zelte zu errichten oder kleine Zelte an Flüchtlinge zu verteilen.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Die Mehrheit der Einwohner des Dorfes ist römisch-katholischer Konfession. Es gibt aber auch, eine Minderheit serbisch-orthodoxer Christen in Horgoš. Im Ort steht die römisch-katholische Kirche St. Johannes Nepomuk. Im Dorf gibt es auch eine serbisch-orthodoxe Christi-Verklärungs-Kirche, welche als Filialkirche zur Pfarrei Kanjiža gehört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Horgoš (, ) ist ein Dorf der Opština Kanjiža im Okrug Severni Banat in der serbischen Provinz Vojvodina. Die Einwohnerzahl beträgt 6.325 (2002). 83,8 % der Einwohner sind Ungarn. Der Ort ist bekannt für seine Paprika – \"Horgoška paprika\". In der Nähe des Dorfes befindet sich der wichtigste Grenzübergang zwischen Serbien und Ungarn.", "tgt_summary": "霍尔戈什(,)是位于塞尔维亚北巴纳特州卡尼扎一个村。它位于伏伊伏丁那自治省。该村人口为6,325人(2002年人口普查),匈牙利族占多数(83.82%)。 村庄附近是进入匈牙利的国家边界。", "id": 60012} {"src_title": "Karaman (Beylik)", "tgt_title": "卡拉曼侯國", "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Die Herrscher der Karamaniden waren Mitglieder des Oghusenstammes Afschar. Die Karamaniden führten ihren Ursprung auf Hoca Sadeddin und seinen Sohn Nure Sufi, der aus Aserbaidschan nach Sivas auswanderte, zurück. Er zog von dort in das westliche Taurusgebirge nahe der Stadt Larende, wo er als Holzfäller arbeitete. Nure Sufis Sohn Kerimeddin Karaman Bey erhielt die Kontrolle über die bergigen Teile Kilikiens in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Eine hartnäckige aber falsche Legende besagt, dass der seldschukische Sultan Kai Kobad I. die Karamaniden in diesem Gebiet einsetzte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Karamaniden erweiterten ihr Gebiet, indem sie die Festungen von Ermenek, Mut, Gülnar und Silifke eroberten. Als eine Belohnung für diese Expansion von seldschukischem Land, gab Sultan Kılıç Arslan IV. die Stadt Larende, die jetzt zu Ehren der Dynastie Karaman hieß, den Karamaniden. In der Zwischenzeit wurde der Bruder Karaman Beys Bunsuz ein Leibwächter (Candar) von Kılıç Arslan IV. Ihre Macht stieg als ein Ergebnis der Vereinigung der türkischen Stämme in den bergigen Regionen Kilikiens mit den neuen türkischen Elementen, die von Kai Kobad I. in die Region gebracht wurden. Die guten Beziehungen zwischen den Seldschuken und den Karamaniden hielten nicht lange an. Nach ihrer Niederlage gegen die mongolischen Ilchane in der Schlacht vom Köse Dağ (1243) wurden die Rum-Seldschuken deren Vasallen und bekamen einen ilchanischen Wesir zu Seite gestellt. 1261 marschierten Karaman Bey und seine zwei Brüder Zeynül-Hac und Bunsuz unter dem Vorwand, dem wegen einer Intrige seines Wesirs Pervane nach Konstantinopel geflohenen Sultan Kai Kaus II. helfen zu wollen, mit 20.000 Männern auf die seldschukische Hauptstadt Konya zu. Eine vereinigte seldschukische und mongolische Armee unter dem Befehl von Mu’in al-Din Suleyman besiegte jedoch die Karamaniden und nahm Karaman Beys Brüder gefangen. Nach dem Tod Karaman Beys wurde sein älterer Sohn Şemseddin Mehmet I. 1262 neuer Führer der Dynastie. Er führte sofort Verhandlungen mit anderen turkmenischen Clans, um eine Armee gegen die Seldschuken aufzustellen. Während der Revolte des Hatıroğlu Şemseddin Bey 1276 gegen die mongolische Herrschaft über Anatolien besiegten auch die Karamaniden einige mongolisch-seldschukische Armeen. Besonders in der Schlacht von Göksu 1277 erhielt die Zentralmacht der Seldschuken einen ernsten Schlag. Mehmed Bey nutzte den Vorteil, eroberte am 12. Mai Konya und setzte einen Thronerben namens Jimri, der sich als Sohn des Kai Kaus II. ausgab, ein. Mehmed wurde jedoch noch im selben Jahr von seldschukischen und mongolischen Kräften besiegt und zusammen mit seinen Brüdern hingerichtet. Trotz dieses Schlages weiteten die Karamaniden ihre Macht und ihren Einfluss aus. Unterstützung unterhielten sie dabei größtenteils von den Mamluken von Ägypten, besonders während der Herrschaft Baibars’. Die Karamaniden eroberten Anfang des 14. Jahrhunderts Konya noch zwei weitere Male, wurden zunächst von Amir Tschupan, dem ilchanidischen Gouverneur Anatoliens, und dann von dessen Sohn und Nachfolger Timurtasch besiegt. Der Zusammenbruch der Herrschaft der Ilchane Mitte des 14. Jahrhunderts bedeutete für Karaman und die anderen Beyliks in Kleinasien die vollständige Unabhängigkeit. Gleichzeitig entstand ein Machtvakuum, das die Herrscher (Beys) zum jeweils eigenen Machtgewinn auszunutzen suchten. So weiteten die Karamaniden ihr Gebiet auf Kosten der benachbarten Beyliks aus. Diese wiederum suchten zum Teil Schutz bei den Osmanen, die ihrerseits ihren Herrschaftsbereich sukzessive sowohl nach Westen als auch ins Innere Anatoliens erweitert hatten. Um einen Konflikt zwischen beiden Dynastien zu verhindern, gab der osmanische Sultan Murad I. seine Tochter Nefise Hatun dem Karamaniden Alâeddin Ali Bey zur Frau, so dass dieser ein Damad der Osmanen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Konflikte mit den Osmanen.", "content": "Als die osmanische Macht Richtung Balkan expandierte, eroberte Aleaddin Ali Bey die osmanische Stadt Beyşehir. Es dauerte nicht lange bis die Osmanen reagierten und auf Konya, die Hauptstadt der Karamaniden, marschierten. Alâeddin Ali Bey wurde 1387 von seinem Schwiegervater besiegt. Es wurde ein Vertrag zwischen den beiden Reichen ausgehandelt und es herrschte bis zur Herrschaft Bayezids I. Frieden. 1396 nahm dann Alâeddin Ali Bey das osmanische Ankara ein, als Sultan Bayezid I. auf dem Balkan im Krieg war. Doch Alâeddin Ali Bey unterlag wieder den Osmanen und wurde seinem Schwager ausgehändigt, der ihn hinrichten ließ und seine Söhne als Geiseln am Hof in Bursa hielt. Als Timur Richtung Anatolien expandierte und die Osmanen bei Ankara besiegte, gab er allen ehemaligen Fürsten ihre Ländereien zurück. Die Karamaniden erhielten die Herrschaft über Kayseri, Kırşehir und Sivrihisar. Neuer Herrscher wurde Mehmed Bey, der älteste Sohn des Aleaddin Ali Bey. Nachdem Bayezid I. 1403 starb, glitt das osmanische Reich in eine politische Krise. Während dieser Zeit wurde die osmanische Familie Opfer eines internen Streites. Dies war nicht nur eine Gelegenheit für die Karamaniden, sondern auch für alle anderen anatolischen Beyliks. Mehmed Bey versammelte eine Armee und marschierte 1413 auf Bursa. Er eroberte die Stadt und beschädigte sie. Dies sollte nicht die letzte Invasion der Karamaniden im osmanischen Land sein. Mehmed Bey aber wurde von Bayezid Pascha gefangen genommen und ins Gefängnis gesteckt. Er entschuldigte sich für seine Taten und wurde vom osmanischen Sultan begnadigt. Mehmed Bey starb aber 1423 bei der Verteidigung Antalyas gegen die Osmanen durch eine Kugel. Ramazanoğlu Ali Bey eroberte Tarsus, während Mehmed Bey in Gefangenschaft war. Mustafa Bey, Sohn des Mehmed Bey, nahm die Stadt während eines Konflikts zwischen den Emiren von Damaskus und Ägypten wieder ein. Danach schickte der ägyptische Sultan eine Armee, um Tarsus von den Karamaniden zurückzuerobern. Die ägyptischen Mamluken beschädigten Konya nachdem sie die Karamaniden besiegt hatten und Mehmed Bey sich aus Konya zurückzog. Ramazanoğlu Ali Bey setzte ihm nach und nahm ihn gefangen. Entsprechend einem Abkommen zwischen den beiden Führern wurde Mehmed Bey für den Rest seines Lebens ins Exil nach Ägypten geschickt. Während des Kreuzzuges von Warna gegen die Osmanen 1443–1444 marschierte der Karamanide İbrahim Bey nach Ankara und Kütahya und zerstörte beide Städte. Mittlerweile kehrte der osmanische Sultan Murad II. nach einem Sieg gegen die ungarischen Kreuzfahrer aus Rumelien zurück. Wie alle islamischen Emirate in Anatolien wurden die Karamaniden des Hochverrats beschuldigt. Von da an akzeptierte İbrahim Bey alle osmanischen Bedingungen. Das Beylik Karaman wurde schließlich endgültig 1468 von den Osmanen beseitigt, als die Macht der ägyptischen Verbündeten schwand. Karaman wurde zu einer osmanischen Provinz.", "section_level": 2}, {"title": "Flagge.", "content": "Nach A. Cresques’ \"Catalan Atlas\" von 1375 bestand die Flagge der Karamaniden aus einem blauen sechseckigen Stern. Die Flagge der Karamaniden kann mit dem Davidstern, dem jüdischen Symbol, das heute in der Flagge Israels benutzt wird, verwechselt werden. Im Mittelalter war der Stern auch ein islamisches Symbol und als Siegel Salomons unter den türkischen Beyliks in Anatolien sehr beliebt. Das Siegel wurde auch von den Osmanen zur Dekoration ihrer Moscheen benutzt, für ihre Münzen und für die persönlichen Flaggen der Paschas, einschließend Khair ad-Din Barbarossa benutzt. Ein anderer Staat, der das Siegel in der Flagge benutzte, waren die Candaroğlu.", "section_level": 2}, {"title": "Die Macht des Karamanidenstaates in Anatolien.", "content": "Nach dem Buch Mesâlik-ül-Ebsâr von Schehâbeddin Ömer hatte die Karamanidenarmee 25.000 Reiter und 25.000 Sarazenen. Sie konnten sich auch auf einige turkmenische Stämme und deren Krieger verlassen. Ihre ökonomischen Aktivitäten hingen meist von der Kontrolle der strategischen und kommerziellen Gebiete wie Konya und den Häfen von Lamos, Silifke, Anamur und Manavgat ab.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Die Karamaniden waren der erste Staat in Anatolien, der Türkisch zur Amtssprache erklärte. Dieser Erlass wurde nach der Eroberung Konyas 1277 und Beratungen im Diwan beschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Von den Karamaniden sind bis heute 66 Moscheen, 8 Hamams, 2 Karawanserein und 3 Medresen erhalten. Einige unter ihnen sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Beylik von Karaman oder der Karamaniden (auch Beylik der Karamanoğlu, im türkischen Plural \"Karamanoğulları\") war ein türkisches Beylik (Fürstentum) mit Zentrum im südzentralen Anatolien in der heutigen Provinz Karaman. Vom 13. Jahrhundert bis zu seinem Untergang 1468 war das von der \"Karamanidendynastie\" oder kürzer den \"Karamaniden\" beherrschte Beylik einer der mächtigsten Staaten in Anatolien.", "tgt_summary": "卡拉曼侯国,或译为尕勒莽侯国(土耳其语:Karamanoğulları Beyliği),是建立于安那托利亚地区众多安纳托利亚侯国的其中一个,卡拉曼人信奉伊斯兰教,是当时最强大的突厥人政权之一,卡拉曼的国土大致位于现今土耳其中南部的卡拉曼省一带,卡拉曼侯国建立于13世纪中叶,直到1487年才遭到奥斯曼帝国灭亡。", "id": 2649937} {"src_title": "10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18", "tgt_title": "LeFH 18榴彈炮", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Firma Rheinmetall in Düsseldorf entwickelte die \"10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18\" in den Jahren 1928 und 1929. Im Jahre 1935 wurde sie als Nachfolgerin der 10,5-cm-leichten-Feldhaubitze 16 bei der Wehrmacht eingeführt. Im Jahre 1940 wurden die Geschütze mit einer Mündungsbremse ausgestattet und erhielten die Bezeichnung \"leFH 18M\". Bei Kriegsausbruch im September 1939 befanden sich 4845 Geschütze dieses Typs im Bestand der Wehrmacht. Während des Zweiten Weltkrieges wurden weitere 6986 Stück der Ausführungen 18 und 18M produziert. Der Herstellungspreis des Geschützes im Jahr 1936 betrug 44.000 RM. Vor 1938 hatten die Niederlande, Spanien, Ungarn und einige Staaten Südamerikas wie Brasilien Exemplare der \"leFH 18\" erhalten; während des Krieges wurden weitere 53 Stück nach Finnland exportiert und dort als \"105 H 33\" geführt. Das Geschütz kam vor dem Zweiten Weltkrieg sowohl im Spanischen Bürgerkrieg 1936–1939 auf Seiten der Nationalisten unter General Francisco Franco als auch im Slowakisch-Ungarischen Krieg im März 1939 zum Einsatz. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand sie Verwendung in der CSSR, Jugoslawien und Österreich.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die ursprüngliche \"leFH18\" hatte eine Spreizlafette mit genieteten Kastenholmen und großen Klappspornen, um das Geschütz im Boden zu verankern. Die anfangs noch verwendeten Holzspeichenräder mit Stahlreifen wurden schnell durch Stahlgussspeichenräder mit Vollgummireifen ersetzt. Sie waren an gefederten Stummelachsen mit Trommelbremsen aufgehängt. Das Rohr war aus einem Stück gefertigt, das Bodenstück mit dem horizontal gleitendem Schubkurbelflachkeilverschluss (Keilverschluss) aber abnehmbar. Die Abfeuerung erfolgte durch einen Schlagbolzen. Eine Sicherung erlaubte die Schussauslösung nur, wenn der Verschluss vollständig geschlossen war, außerdem gab es eine handbediente Sicherung. Als Richtmittel war ein Rundblickfernrohr vorhanden. Der Vorholer befand sich über dem Rohr, die Rücklaufbremse darunter in der Wiege. Der Schild war relativ klein und hatte einen klappbaren unteren Teil.", "section_level": 1}, {"title": "Munition.", "content": "Wie alle Geschütze dieser Bauart verwendete die \"10,5 cm leFH 18\" getrennte Munition (mit Treibladung und Geschoss), die Zahl der Ladungen variiert aber. Die verwendete Munition umfasst: FH Gr., FH Gr 38 Stg., FH Gr. Nb., FH Gr. 38 Nb., 10 cm Pz. Gr., 10 cm Pz. Gr. Rot, 10 cm Pz. Gr. 39 Rot. Die Splitterwirkung der Sprenggranate betrug 10 Meter nach vorn und 30 bis 35 Meter nach den Seiten. Bei direkten Treffern konnten zwei Meter Erddeckung durchschlagen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die \"leFH 18\" war in allen Divisionen der Wehrmacht und bei leichten Artillerie-Abteilungen eingesetzt. Das Geschütz wurde im Pferdezug, im motorisierten Zug oder als Selbstfahrlafette wie etwa der Panzerhaubitze Wespe beweglich gemacht. Im Pferdezug wurde das Geschütz in einer Last vor eine Protze gespannt. Das Geschütz mit Protze wurde sechsspännig gefahren, wobei die Fahrer auf den Zugpferden (Sattelpferde) der linken Seite saßen. Die Pferde auf der rechten Seite hießen Handpferde. Die Gespanne wurden Vorder-, Mittel-, und Stangenpferde genannt. Im motorisierten Zug wurde das Geschütz in einer Last hinter den Halbketten-Zugkraftwagen, dem le.Zgkw. 3 t (Sd.Kfz. 11) oder dem m.Zgkw. 5 t (Sd.Kfz. 6) gefahren. Später kamen zum Teil auch Gleisketten-LKW vom Typ Maultier zum Zuge. Der Bestand in der Wehrmacht erhöhte sich kontinuierlich von 4845 Haubitzen (1. September 1939) über 7076 (1. Juni 1941) auf bis zu 8059 Haubitzen (1. Januar 1945).", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Die Erfahrungen der ersten Kriegsjahre, vor allem aber der Krieg gegen die Sowjetunion, machten diverse Schwachstellen der \"leFH 18\" sichtbar. So wurde die Reichweite als zu gering, das Gewicht als zu hoch und der Seitenrichtbereich als zu eng angesehen. Bis zur Einführung leistungsstärkerer Modelle (die jedoch nicht zur Einführung kamen), behalf man sich durch leichte Modifikationen des ursprünglichen Entwurfs. Ersatzweise wurde auch die tschechoslowakische \"10-cm-leichte Feldhaubitze 30(t)\" eingesetzt, von der allerdings nur 158 Stück übernommen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "10,5-cm-leFH 18M.", "content": "Die \"leFH 18M\" sollte vor allem die Reichweite des Geschützes steigern, indem eine Mündungsbremse verwendet wurde. Diese verringerte den Rückstoß um 27 Prozent und erlaubte die Verwendung einer um 1,77 Kilogramm größeren Treibladung, die mit einem speziell für die leFH 18M entwickelten Ferngeschoss (FH Gr. Fern) die Mündungsgeschwindigkeit auf 540 m/s und die Schussweite auf 12.325 Meter steigerte. Da die Verwendung derart starker Ladungen allerdings den Rohrverschleiß erheblich erhöhte, wurde meist mit geringerer Ladung geschossen. Die \"leFH 18M\" verfügte neben ihrer Mündungsbremse auch über ein den gewachsenen Belastungen angepasstes Vorhol-/Rücklaufsystem. Das Gewicht stieg dadurch auf 2040 Kilogramm, und die Rohrlänge mit Mündungsbremse vergrößerte sich um 367 Millimeter.", "section_level": 2}, {"title": "10,5-cm-leFH 18/40.", "content": "Die seit 1943 produzierte \"leFH 18/40\" übernahm im Sinne der Produktions-Standardisierung die Unterlafette der \"7,5-cm-PaK 40;\" Oberlafette und Rohr wurden von der \"leFH 18M\" übernommen. Die Lafette hatte eine Drehstabfederung, die beim Spreizen der Holme selbstständig blockierte, sowie breitere Räder, um den Stabilitätsverlust teilweise zu kompensieren. Außerdem wurde der Wirkungsgrad der Mündungsbremse auf 42 Prozent verbessert. Die Höhen- und Seitenrichtkurbeln befanden sich nun auf der linken Seite. Den fertigungstechnischen Ansprüchen kam die \"leFH 18/40\" durchaus nach, allerdings um den Preis einer artilleristisch deutlich schwächeren Lösung in Hinsicht auf Lebensdauer und Standfestigkeit. Zwischen 1943 und 1945 wurden insgesamt 10.265 Geschütze dieses Typs produziert. Das Gewicht des Geschützes fiel durch die leichtere Lafette auf 1950 Kilogramm.", "section_level": 2}, {"title": "10,5-cm-leFH 18/42.", "content": "Die \"leFH 18/42\" war der Konkurrenzentwurf der Firma Krupp zur \"10,5-cm-leFH 42\" von Rheinmetall. Ziel der Entwicklung war vorrangig die Erhöhung der Schussweite, die mit einem neuen 3.255 mm langen Rohr mit Mündungsbremse auf 12.700 m gesteigert werden konnte. Da die gleiche Lafette verwendet wurde wie bei der \"leFH 18\", stieg das Gewicht in Feuerstellung auf 2.040 kg. Daher und weil neue Forderungen nach größerer Rohrerhöhung aufkamen, wurde der Entwurf nicht angenommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18 (kurz \"10,5 cm leFH 18\" oder \"leFH 18\") war eine leichte Feld-Haubitze und als solche ein Standard-Artilleriegeschütz der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Sie war in allen Divisionen und bei Artillerie-Abteilungen zu finden. Das Geschütz wurde auch an verbündete Staaten geliefert und auch auf Selbstfahrlafette beweglich gemacht.", "tgt_summary": "10.5 公分 leFH 18榴弹炮(,意为「口径 10.5公分-18型轻型野战榴弹炮」)是德意志国防军于第二次世界大战中配备的制式榴弹砲,为德军的野战炮兵装备,至战争结束时共生产了22,133门,主要供德军及其盟邦的师级炮兵营使用。", "id": 406623} {"src_title": "Weimar", "tgt_title": "魏玛", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Weimar liegt in rund 200 Metern Höhe in der Mitte Thüringens. Die Landschaft wird durch fünf Regionen bestimmt. Durch die Stadt verläuft die Ilm in einem Bogen. Sie tritt bei Taubach im Südosten ins Stadtgebiet ein, fließt weiter durch Oberweimar und die Altstadt, bevor sie unterhalb Tiefurts das Stadtgebiet in nordöstlicher Richtung verlässt. Nach Westen erstreckt sich vom Ilmtal an das Thüringer Becken als zweite Landschaftskomponente. Es handelt sich um eine fruchtbare, sanft hügelige Lößlandschaft, in der die Ortsteile Gaberndorf, Tröbsdorf und Niedergrunstedt liegen. Das nördliche Stadtgebiet wird vom Ettersberg eingenommen. Er ist mit 481,6 Metern der höchste Berg im Thüringer Becken und erstreckt sich über rund acht Kilometer von Ottstedt am Berge im Westen", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Weimar befindet sich im Zentrum der Thüringer Mulde, einer sedimentären Struktur des Zechstein und der Trias. Der oberflächennahe geologische Untergrund der Stadt wird geprägt von den Gesteinen des Muschelkalks und des Keupers. Etliche Verwerfungen im Stadtgebiet wie die Weimarer Störung und die Oberweimarer Störung, die in Nordost-Südwest-Richtung verlaufen, und durch Faltung entstandene Rücken komplizieren den geologischen Bau. Entlang des Ilmgrabens, der durch die Störungen entstandenen Senke, fließt seit dem Mittelpleistozän die Ilm, die dort für den Eintrag alluvialer Schotter sorgte. Travertin und Löß aus dem Pleistozän und Holozän bilden Deckschichten, während sich in der Kaltzeit des Pleistozän Solifluktionszungen in Nordwestrichtung bildeten. Das", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Weimar gehört aufgrund seiner Lage zur Vegetationszone des sommergrünen Laubwaldes im humiden Klimagebiet. Beeinflusst wird das lokale Klima durch die Lage", "section_level": 2}, {"title": "Ausdehnung des Stadtgebiets.", "content": "Der älteste Siedlungskern Weimars ist der Bereich zwischen Graben, Schillerstraße und Stadtschloss mit dem Marktplatz und dem Herderplatz als Mittelpunkte. Noch im Mittelalter wurde das Jakobsviertel nördlich des Grabens bis zur Friedensstraße in die Stadtbefestigung einbezogen. In der Neuzeit wuchs die Stadt über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus und die Stadtmauern wurden abgetragen. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wuchs die Stadt sehr rasch in alle Himmelsrichtungen. Zwischen der Altstadt und der Thüringer Bahn entstand die Nordvorstadt mit den Straßen nach Ettersburg und Buttelstedt als Hauptstraßen, im Westen zwischen Schwanseestraße und Humboldtstraße die Westvorstadt, im Süden die Südstadt zwischen Berkaer Straße und Belvederer Allee. Im Osten entstand entlang der Jenaer Straße die Parkvorstadt. Bedingt durch den hohen Anteil an Beamten und Angestellten, der nur wenigen Arbeitern gegenüberstand, bestehen in diesen Vierteln vor allem Villen und verhältnismäßig wenige im Block gebaute Mietskasernen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einleitung.", "content": "Weimar ist reich an Geschichte und dies im Guten und im Schlechten.", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "In Ehringsdorf, einem Stadtteil im Südosten Weimars, wurde 1925 das Skelett des Ehringsdorfer Urmenschen gefunden, dessen Alter auf etwa 200.000 bis 250.000 Jahre geschätzt wird. Dabei handelt es sich um die fossilen Überreste einer etwa 20- bis 30-jährigen Frau. Im selben Steinbruch wurden bereits 1908 menschliche Schädelknochen entdeckt. In einem Torfstich bei Possendorf wurde 1850 ungefähr 6 m", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Die ältesten Aufzeichnungen über Weimar reichen bis ins Jahr 899 zurück. Der Name geht auf die althochdeutschen oder altsächsischen Wörter \"wīh\" für „Heiligtum, Tempel“ und \"mer, meri\" für „See, Meer“ zurück und bedeutete damit ursprünglich „Heiligtumsee“. Frühe überlieferte Formen sind „actum Wimares“ ([9. Jh.] 1150/65), „in Wimeri“ ([984] 1012/18), „de Wimari“ (1123/37), „Wymar“ (1506) und schließlich „Weimar“ (1556). Zwischen 946 und 1346 existierte die Grafschaft Weimar (später als Grafschaft Weimar-Orlamünde) als eigenständige politische Einheit. Kaiser Otto II. erwähnte auf einer am 3. Juni 975 für das Kloster Fulda ausgestellten Urkunde die Siedlung \"Burg Weimar;\" diese", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "1552 machte Herzog Johann Friedrich der Großmütige Weimar zur Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Weimar (später Sachsen-Weimar-Eisenach). Sie blieb Haupt- und Residenzstadt dieses Staates bis 1918. Von 1561 bis 1681 kam es auch in Weimar zu Hexenverfolgungen. Sechs Menschen wurden in Hexenprozessen angeklagt. Besonders bekannt wurden", "section_level": 2}, {"title": "„Goldenes Zeitalter“.", "content": "Eine wichtige Rolle spielte die Stadt als Ort der Weimarer Klassik während der Regentschaft der Herzogin Anna Amalia und unter ihrem Sohn Herzog Carl August Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts durch die Anwesenheit Wielands, Goethes, Herders, Schillers und Falks sowie anderer wichtiger Persönlichkeiten der Epoche. Carl August", "section_level": 2}, {"title": "„Silbernes Zeitalter“.", "content": "Unter der Großherzogin Maria Pawlowna und ihrem Sohn Carl Alexander sowie dessen Frau Großherzogin Sophie erlebte die Stadt auf künstlerischer und kultureller Ebene einen neuen Aufschwung. 1842 wurde Franz Liszt zum Kapellmeister berufen; 1849 floh Richard Wagner zu seinem Förderer und späteren Schwiegervater nach Weimar, bevor er sich in die Schweiz absetzte; Liszt setzte 1850 die Uraufführung von Wagners Lohengrin in Weimar durch. Aber nicht nur die Musik wurde gefördert; 1860 gründete Carl Alexander die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar, an der Arnold Böcklin, Franz Lenbach und Reinhold Begas unterrichteten. Die von ihnen", "section_level": 2}, {"title": "Neues Weimar.", "content": "Auch Carl Alexanders Enkel Wilhelm Ernst verpflichtete sich u. a. der Förderung der Bildenden Kunst; unter seiner Regierung wurde Weimar zu einem Zentrum der Moderne. Im Jahre 1910 erhob er die von seinem Vater gegründete \"Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar\" in den Rang einer Hochschule. Bereits 1905 hatte er die Weimarer Bildhauerschule unter der Leitung von Adolf Brütt gegründet. 1907 folgte die Gründung der Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar auf Initiative des belgischen Architekten Henry van de Velde, der schon 1905/06 den dafür notwendigen Kunstgewerbeschulbau errichten ließ und von 1904 bis 1911 ebenso für die Planung des", "section_level": 2}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "Im Jahre 1919 fand im Deutschen Nationaltheater in Weimar die verfassungsgebende Versammlung der Nationalversammlung statt, die sich nach der Abschaffung der Monarchie in Deutschland und der Ausrufung der Republik konstituierte. Aufgrund des Orte wurde das parlamentarische Deutschland, wie es von 1919 bis 1933 bestand, als Weimarer Republik bezeichnet. Weimar wurde außerdem am 1. Mai 1920 Landeshauptstadt des neu gegründeten Landes Thüringen. 1919 wurde in Weimar auch das Bauhaus durch die Vereinigung der Kunstschule in Weimar mit der 1907 von Henry van de Velde gegründeten \"Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar\" gegründet. Während des Kapp-Putsches reaktionärer Militärs gegen die verfassungsmäßige Ordnung beteiligten sich hunderte Weimarer Arbeiter", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Wie überall im Reich begann mit der Übergabe der Kanzlerschaft an Adolf Hitler die Verfolgung von politischen und humanistischen Gegnern. Am 1. April 1933 wurden jüdische Geschäfte und Einrichtungen boykottiert. Am 21. Juni 1933 fand im heutigen Ortsteil Niedergrunstedt bei der Sonnwendfeier des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes in Nachahmung der „Aktion wider den undeutschen Geist“ eine Bücherverbrennung statt. Zahlreiche Gegner des Nationalsozialismus wurden zu Gefängnis- und Zuchthausstrafen verurteilt und in die ersten KZ Nohra und Bad Sulza und später in das KZ Buchenwald verbracht. Dennoch bildeten sich kommunistische und sozialdemokratische Widerstandsgruppen, die Aufklärungs- und Sabotagearbeit leisteten. Auch Geistliche und andere Anhänger der Bekennenden Kirche stellten sich gegen Maßnahmen des NS-Regimes. In Weimar wurden auch Todesurteile gegen Feinde der Nationalsozialisten vollstreckt oder solche durch den Volksgerichtshof im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Nach dem Novemberpogrom von 1938 verließen zahlreiche jüdische Weimarer die Stadt zur", "section_level": 2}, {"title": "Weimar während der US-Besatzung, in der SBZ und DDR.", "content": "Nachdem die 3. US-Armee am 11. April 1945 das in der Hand des Internationalen Lagerkomitees Buchenwald befindliche KZ Buchenwald erreicht hatte und ein amerikanisches Stadtkommando in Weimar eingerichtet worden war, ordnete dieses einen Pflichtbesuch von eintausend Einwohnern in dem befreiten Lager an, um ihnen das Grauen des Konzentrationslagers vor Augen zu führen. Anfang Juli zogen sich die US-Truppen aus Thüringen zurück, und auch in Weimar begann die Zeit der sowjetischen Besatzung. Weimar wurde ein großer Standort der sowjetischen Truppen mit dem Kommando der 8. Gardearmee im nahegelegenen Nohra. Sie belegten die früheren Wehrmachtskasernen. 1945 wurde der seit 1847 bestehende Mittwoch-Verein „Schlüssel“ zu Weimar aufgelöst. Am 12. August 1945 wurde auf dem Gelände des Konzentrationslagers Buchenwald das Speziallager Nr. 2", "section_level": 2}, {"title": "Seit der deutschen Wiedervereinigung.", "content": "Am 5. November 1993 beschlossen die EU-Kulturminister, Weimar für das Jahr 1999 zur Kulturhauptstadt Europas zu ernennen. Dies war eine besondere Herausforderung, da die Stadt Weimar 1995 praktisch bankrott war und in Weimar als erster deutscher Gemeinde mit Horst Krautter ein externer Controller eingesetzt wurde. Der aus Württemberg stammende Krautter wurde zusammen mit dem früheren Stadtkämmerer Egbert Geier durch die staatliche Kommunalaufsicht eingesetzt, um die städtischen Finanzen zu sanieren. Ansonsten hätte Weimar die Einsetzung eines Staatskommissars gedroht. Weimars besondere kulturgeschichtliche Bedeutung über verschiedene Epochen hinweg wurde bereits mehrfach von der UNESCO gewürdigt. 1996 wurde der Eintrag \"Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau\" in die Welterbeliste aufgenommen, wobei Weimar mit drei Objekten vertreten ist: mit der ehemaligen Kunstgewerbeschule Weimar, dem heutigen Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar sowie dem Haus Am Horn. 1998 folgte ein weiterer Eintrag, der das Ensemble \"Klassisches", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Im Jahr 1955 erreichte die Einwohnerzahl der Stadt Weimar mit knapp 67.000 ihren historischen Höchststand. Die Bevölkerungszahl ist seit Ende der 1930er Jahre relativ stabil geblieben und schwankte die ganze Zeit – trotz hoher Arbeitslosigkeit und Geburtenrückgang seit der Wende in der DDR im Jahre 1989 – zwischen 60.000 und 67.000. Entscheidend für die Bevölkerungsentwicklung Weimars nach der Wende war unter anderem die Eingemeindung der heutigen Ortsteile Gaberndorf, Gelmeroda, Legefeld, Niedergrunstedt, Possendorf, Süßenborn, Taubach und Tröbsdorf im Jahre 1994. In den letzten Jahren konnte Weimar", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Seit der Kommunalwahl am 26. Mai", "section_level": 2}, {"title": "Oberbürgermeister.", "content": "Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister (seit 1793) Die Jahreszahlen hinter den Namen geben die Amtsjahre an, wobei das Amtsjahr nicht dem Kalenderjahr entsprach. Seit 1838 hat die Stadt einen Oberbürgermeister. Der Oberbürgermeister Peter Kleine", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundsätzliche Einordnung.", "content": "Durch seine zahlreichen Klassikerstätten, durch weitere Museen, Galerien und Baudenkmale sowie Kulturstätten (Theater, Studenten- und Alternativ-Kultur) ist Weimar das bedeutendste Ziel für Städtetourismus in Thüringen. Bedeutend ist vor allem der Bildungstourismus. Die Stadt ist mit Führungen in den einzelnen Museen und mit zahlreichen thematischen Stadt- und Kostümführungen darauf eingerichtet. Des", "section_level": 2}, {"title": "Wandern, Fahrradfahren.", "content": "Weimar liegt unter anderem am 124 Kilometer langen Ilmtal-Radweg und ist gut in das in Thüringen bestehende Netz aus Wanderwegen eingebunden. Das Goethehaus in Weimar ist beispielsweise der Anfangspunkt des historischen Goethe-Wanderwegs nach Großkochberg. Außerdem ist Weimar", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Im Stadtgebiet befinden sich", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelle Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationaltheater.", "content": "Das Deutsche Nationaltheater mit der Staatskapelle Weimar ist der bedeutendste Theaterbetrieb Weimars.", "section_level": 2}, {"title": "Schlösser und Palais.", "content": "Seit dem Mittelalter besitzt Weimar ein Stadtschloss, das mehrmals erneuert wurde. Aus der Zeit der Weimarer Klassik stammt dagegen das Wittumspalais, in dem Anna Amalia ihre letzten Jahre verbrachte. Schloss und Park", "section_level": 2}, {"title": "Kirchen.", "content": "Die größte Kirche Weimars ist die Stadtkirche St. Peter und Paul, die im Wesentlichen um 1500 erbaut wurde. Sie ist auch als Herderkirche bekannt; dieser Name geht auf das Wirken des Theologen und Philosophen Johann Gottfried Herder zur Zeit der Weimarer Klassik zurück. Das Altarbild wurde von Lucas Cranach dem Älteren und dem Jüngeren geschaffen. Die barocke Jakobskirche, die ehemalige Hofkirche, ist die Traukirche Johann Wolfgang Goethes. Auf ihrem Kirchhof sind die Grabmale mehrerer berühmter Persönlichkeiten zu sehen. Die katholische Herz-Jesu-Kirche wurde zwischen 1889", "section_level": 2}, {"title": "Kunstmuseen und -galerien.", "content": "Zeitgenössische Kunst wird sowohl im Neuen Museum Weimar ausgestellt, einer Einrichtung der Klassik Stiftung Weimar, als auch in der von einem Verein betriebenen Galerie Eigenheim und in der Kunsthalle Harry Graf Kessler. Das Bauhaus-Museum zeigt mehr als", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtsmuseen.", "content": "Das Thüringische Landesamt für Archäologische Denkmalpflege unterhält in Weimar das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens. Die Geschichte der Stadt selbst wird im Stadtmuseum dargestellt, das sich im \"Bertuchhaus\" befindet. Die Ausstellung beginnt mit den Spuren der", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Der bekannteste Verein der Stadt ist der Fußballverein SC 1903 Weimar, früher Motor Weimar. Er hat zu DDR-Zeiten meist in der DDR-Liga (2. Liga), kurzzeitig auch in der Oberliga (1. Liga) gespielt, befindet sich zurzeit in der Thüringenliga. Die Heimspiele werden im reinen Fußballstadion \"Am Lindenberg\" ausgetragen,", "section_level": 2}, {"title": "Sportstätten.", "content": "Zwischen Zentrum und Weimar West liegt die größte Ballung von Sportstätten der Stadt, bestehend aus Schwanseebad, Johannes-Schwimmhalle, Wimaria-Stadion, Tennisgelände", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung in Deutschland.", "content": "Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Weimar Platz 108 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Die Stadt ist Sitz des Amtsgerichts", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im Jahre 2016 erbrachte Weimar, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,001 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 31.147 € (Thüringen: 27.674 €/ Deutschland 38.180 €) und damit über dem thüringischen aber unter dem nationalen Durchschnitt. In der Stadt gibt es 2017 ca. 34.300 erwerbstätige Personen. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 5,7 % und damit leicht über dem Durchschnitt von Thüringen mit 5,2 %. In Weimar arbeiten 11,2 Prozent der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe und 87,7 Prozent im Dienstleistungssektor. Davon entfallen allein 37,6 Prozent auf", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Bahn und ÖPNV In Weimar treffen die Thüringer Bahn, die Ilmbahn und die Holzlandbahn aufeinander. Der Bahnhof Weimar ist ein wichtiger Bahnhof in Thüringen der Bahnhofskategorie 3. An den Fernverkehr ist Weimar im Wesentlichen über den ICE-Halt Erfurt angebunden, der in weniger als 15 Bahnminuten erreichbar ist. In Weimar selbst halten nur noch einzelne IC und ICE. Im Nahverkehr ist Weimar im Takt des Regionalexpress Göttingen–Erfurt–Weimar–Jena–Glauchau/Zwickau oder Erfurt–Weimar–Jena–Gera/Altenburg alle zwei Stunden erreichbar, dazu sind die Regionalbahn Eisenach–Erfurt–Weimar–Naumburg–Halle (Saale) und die Regionalbahn Weimar–Kranichfeld wichtige Anbindungen. Im Stadtgebiet befinden sich die zwei Bahnhöfe: \"Weimar\" und \"Weimar Berkaer Bahnhof\" sowie fünf Haltepunkte: Oberweimar, Weimar West, Nohra (b Weimar), Holzdorf, Legefeld. Obgleich nicht auf Weimarer Flur gelegen gehört auch die Station Obergrunstedt zum Tarifbereich Weimar. Der Bahnhof Weimar, in Weimar als „Hauptbahnhof“ ausgeschildert, wurde 2005 von der Allianz pro Schiene als Bahnhof des Jahres in der Kategorie Klein- und Mittelstädte ausgezeichnet. Der öffentliche Personennahverkehr wird von der Stadtwirtschaft Weimar GmbH mit einem Stadtbusnetz durchgeführt. Die zentrale Umsteigehaltestelle am Goetheplatz wird von allen acht Stadtbuslinien bedient. Weitere wichtige –", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Weimar", "section_level": 2}, {"title": "Energie.", "content": "Die Energieversorgung in Weimar ist zunehmend durch Erneuerbare Energien geprägt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Einwohner Weimars werden als \"Weimarer\" bezeichnet, wobei noch Johann Wolfgang von Goethe die Einwohner Weimars als \"Weimaraner\" bezeichnete. Heute versteht man unter Weimaraner eine Hunderasse, die im 19. Jahrhundert hier gezüchtet wurde. Adjektivisch oder adverbial werden sowohl \"Weimarer\" (dann meist in Bezug auf die Stadt), als auch \"Weimarische/-r/-s\" (dann meist in Bezug auf das Land Sachsen-Weimar/Sachsen-Weimar-Eisenach) gebraucht (z. B. Weimarer Bürgermeister, Weimarischer Staatsrat).", "section_level": 1}], "src_summary": "Weimar ist eine kreisfreie Stadt in Thüringen in Deutschland, die vor allem für ihr kulturelles Erbe bekannt ist. Die Mittelstadt liegt an einem Bogen der Ilm südöstlich des Ettersberges, des mit 478 Metern höchsten Berges im Thüringer Becken. Die Stadt ist nach Erfurt, Jena und Gera die viertgrößte Thüringens und liegt etwa auf halbem Wege zwischen Erfurt im Westen und Jena im Osten.", "tgt_summary": "魏玛()位于德国中部的联邦州图林根,埃特斯山的山脚,伊尔姆河的河畔。德国历史上第一个统一共和国——魏玛共和国和历史上第一部民主宪法正是在这里诞生。这里是现代设计——包豪斯的发源地,对世界艺术与设计的发展有着巨大的贡献。虽然它仅有6万人口,但却是一座风景优美、古色古香充满着文化气息的都市。这里有着各种各样的博物馆,在宫殿博物馆和市立博物馆里有很多国家收藏的艺术品。在德国的国家大剧院前面有著名雕刻家恩斯特·里彻尔所创作的歌德和席勒纪念雕像。1998年,“古典魏玛”(Classical Weimar)被列为世界文化遗产。", "id": 1757180} {"src_title": "Brassolini", "tgt_title": "大翅環蝶族", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Falter sind teilweise groß und haben eine beige bis braune Grundfarbe. Die Flügeloberseiten der Männchen schimmern teilweise bläulich. Auf den Flügelunterseiten befinden sich auffällige Augenflecke aus sich abwechselnden hellen und dunklen Ringen. Die Augenflecke sind bei der Gattung \"Caligo\" am größten und sehen echten Augen sehr ähnlich. Die Männchen haben auffällige Duftorgane die sich als Duftschuppen oder pinselförmige Strukturen auf den Flügeln oder dem Abdomen befinden. Diese verströmen einen auch für Menschen angenehmen Geruch, etwa nach Vanille. Bei \"Eryphanis polyxena\" wurde zum ersten Mal eine Sekretfüllung in den Duftschuppen der Flügel und am Abdomen nachgewiesen. Bei anderen Arten der Tribus wurde bisher kein Drüsengewebe gefunden. Die Duftschuppen von \"Caligo\"-Faltern können bis zu zwei Monate lang Duftsekrete produzieren.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Stadien.", "content": "Die Eier sind rund, mit glatter oder geriffelter Oberfläche und werden einzeln oder in Gruppen abgelegt. Bei allen Gattungen, bis auf \"Brassolis\", haben die Raupen mehrere auffällige und nach hinten gerichtete Dornen an der Kopfkapsel, die oft gebogen sind und Noppen aufweisen. Alle Raupen, ebenfalls bis auf \"Brassolis\", haben eine teilweise recht große Schwanzgabel. Auf dem Rücken besitzen einige Raupen kleine, dreieckige Dornen. Ob alle Raupen eine ausstülpbare Nackendrüse haben, ist nicht bekannt. Diese dient wahrscheinlich der Abwehr von Parasiten und Fressfeinden wie etwa Ameisen. Die Formen der Puppen variieren sehr stark. Runde und eckige Formen finden sich bei \"Opsiphanes\" und \"Caligo\", Puppen von \"Eryphanis\" sind schlank und die der Gattung \"Dynastor\" ähneln dem Kopf von Schlangen.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Falter sind meist dämmerungsaktiv und sehr schnelle Flieger, so dass sie fast wie Fledermäuse erscheinen. Sie ruhen mit geschlossenen Flügeln. Die Raupen ernähren sich ausschließlich von Einkeimblättrigen (Monokotyledone). Sie behielten die Vorliebe für Palmengewächse (Arecaceae) und Süßgräser (Poaceae) von ihren Vorfahren. Daneben sind Bananengewächse (Musaceae), Helikonien (Heliconiaceae) und Bromeliengewächse (Bromeliaceae) wichtige Nahrungspflanzen. Einige Arten können zu Pflanzenschädlingen werden, etwa die \"Brassolis\"-Raupen, die ganze Kokosplantagen entlauben können oder die \"Caligo\"-Arten, die Schäden in Bananenplantagen anrichten können. Allerdings werden die \"Caligo\"-Raupen von Parasiten unter Kontrolle gehalten, solange nicht mit Insektiziden gespritzt wird. Bei deren Einsatz werden auch die Parasiten getötet und die Raupen können sich anschließend ungehemmt vermehren.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Verbreitung der Tribus reicht von Mexiko über Mittelamerika bis nach Südamerika. Auf den Karibik-Inseln sind nur Trinidad und Tobago mit wenigen Arten besiedelt. Der Verbreitungsschwerpunkt befindet sich im Amazonasbecken.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Tribus umfasst über 90 Arten in 3 Untertriben mit insgesamt 17 Gattungen, von denen mindestens vier monotypisch sind. In älteren Einordnungen wird die Klade als eigene Unterfamilie (Brassolinae) oder Tribus der ehemaligen Unterfamilie der Morphofalter (Morphinae, heute Tribus Morphini) geführt. Eine enge verwandtschaftliche Beziehung zu den Augenfaltern (Satyrinae) ist schon lange bekannt. Aufgrund neuerer phylogenetischer Untersuchungen wird die Klade heute als Tribus der Unterfamilie der Augenfalter eingeordnet. Eine Sonderstellung hat die Gattung \"Bia\", die 150 Jahre lang von den meisten Lepidopterologen als Gattung der Augenfalter betrachtet wurde. Untersuchungen der ersten Stadien und DNA-Analysen haben aber gezeigt, dass sie zu den Brassolini gehört. Die Duftorgane am Abdomen sind typisch für einige Gattungen der Tribus, ebenso wie die Flügelzeichnung. Daher wurde die Gattung unter die Untertribus Biina gestellt, die neben den Untertribus Brassolina und Naropina steht. Gattungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Brassolini ist eine Tribus in der Unterfamilie der Augenfalter (Satyrinae) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) mit über 90 Arten. Die Falter der Gattung \"Caligo\" gehören mit zu den größten Schmetterlingen der Neotropis und sind unter dem deutschen Trivialnamen Bananenfalter bekannt, zu denen manchmal auch die Falter der nahe verwandten Gattungen \"Caligopsis\" und \"Eryphanis\" gezählt werden.", "tgt_summary": "大翅环蝶族(学名:\"Brassolini\")又俗称作猫头鹰蝶,是鳞翅目蛱蝶科眼蝶亚科中的一个族。物种分布于新热带界,主要于巴西东南部大西洋沿岸的森林。幼虫以单子叶植物作寄主,如棕榈科植物。成虫常于黄昏时分活动。", "id": 1650021} {"src_title": "Schwarze Stumpfnase", "tgt_title": "滇金丝猴", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Fell der Schwarzen Stumpfnasen ist als Anpassung an den kühlen Lebensraum relativ lang, es ist am Rücken, an den Gliedmaßen und an der Oberseite des Kopfes überwiegend schwarz oder dunkelbraun gefärbt. Das Gesäß, der Hals, die Armbeugen und der Bauch sind weißlich. Die Schnauzenregion ist unbehaart und rosafarben, der Bereich um die Augen ist hellgelb oder hellgrün. Wie alle Stumpfnasenaffen sind sie durch die stark verkleinerte Nase charakterisiert, deren Löcher nach vorne weisen. Männliche Tiere weisen darüber hinaus einen Haarschopf, verlängerte Haare im Schulter- und Oberarmbereich und größere Eckzähne auf. Auch hinsichtlich des Gewichts herrscht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus: Männchen sind mit 15 bis 17 Kilogramm deutlich schwerer als Weibchen, die 9 bis 12 Kilogramm erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Schwarze Stumpfnasen sind in China endemisch, wo sie im nordwestlichen Yunnan und im südöstlichen Tibet vorkommen. Ihr Lebensraum sind Koniferen- und Mischwälder zwischen 3000 und 4500 Metern Seehöhe. In ihrem Verbreitungsgebiet sinken die Temperaturen in mehreren Monaten des Jahres unter 0 °C und Schneefälle sind häufig. Diese Primaten zählen zu den kältetolerantesten Primaten überhaupt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise und Ernährung.", "content": "Schwarze Stumpfnasen sind wie alle Altweltaffen tagaktiv, die Höhepunkte der Aktivitätszeit liegen am frühen Morgen und am späten Nachmittag. Zu Mittag rasten sie. Sie halten sich sowohl in den Bäumen als auch am Boden auf, sind also im stärkeren Ausmaß als die meisten anderen Schlankaffen semi-terrestrisch. Sie leben in großen Verbänden von bis zu 200 Tieren zusammen. Diese Verbände bestehen aus einzelnen Haremsgruppen, die sich aus einem Männchen, mehreren Weibchen und dem dazugehörigen Nachwuchs zusammensetzen. Die Verbände teilen sich immer wieder in diese Einzelgruppen auf und kommen wieder zusammen (Fission-fusion-Modell), das dürfte vom Nahrungsangebot und von Störungen von außen abhängen. Die Territorien der Gruppen können anhängig vom Lebensraum sehr groß sein (bis 46 km2). Im Winter wandern diese Tiere in tiefer gelegene Regionen. Schwarze Stumpfnasen sind Pflanzenfresser. Den Hauptbestandteil ihrer Nahrung dürften junge Blätter und Flechten ausmachen, insbesondere Bartflechten und Flechten der Gattung \"Bryoria\". Ergänzt wird ihr Speiseplan durch Baumrinde und – wenn vorhanden – auch Früchte und Nüsse.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Paarung der Schwarzen Stumpfnasen erfolgt im August und September, im März oder April bringt das Weibchen dann meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Neugeborene haben ein komplett weißes Fell, das erst im Lauf mehrerer Jahre die typische Erwachsenenfärbung annimmt. Männchen sind mit 5 bis 6 Jahren und Weibchen mit 4 bis 5 Jahren geschlechtsreif.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Die westliche Welt erhielt erst in den 1890er-Jahren Kenntnis von dieser Primatenart. Danach gab es über Jahrzehnte keine Beobachtungen und bis zu ihrer Wiederentdeckung in den 1960er-Jahren wurde sie vereinzelt schon als ausgestorben betrachtet. Ihre heutige Hauptbedrohung stellt der Verlust ihres Lebensraumes durch Waldrodungen dar, in geringerem Ausmaß kommt auch die Bejagung hinzu. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf mehrere kleine Regionen zersplittert worden. Schätzungen über die Gesamtpopulation belaufen sich auf rund 1500 Tiere, die IUCN listet die Art als stark gefährdet (\"endangered\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schwarze Stumpfnase (\"Rhinopithecus bieti\") ist eine Primatenart aus der Gruppe der Schlankaffen (Presbytini). Sie bewohnt Gebirgswälder im südlichen China und ist nach dem Menschen die am höchsten über dem Meer lebende Primatenart.", "tgt_summary": "滇金丝猴(学名:)又名黑白仰鼻猴、雪猴、大青猴、白猴、花猴、飞猴,藏语中称其为「知解」,傈僳族语称为「扎密普扎」,白语称为「摆药」(按:白文baip hhod,白猴之意)。它不同于人们熟悉的川金丝猴,它的体色是灰黑色的。滇金丝猴仅在中国的云南和西藏高山针叶林有分布,是世界上栖息海拔高度最高的灵长类动物,也因此它们很晚才被人们认识。长期以来滇金丝猴一直是人们狩猎的对象,现在由于人类活动,它们正受到栖息地缩小和分割的影响。", "id": 237951} {"src_title": "Sir-Tech", "tgt_title": "Sir-Tech", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde \"Sir-Tech Software, Inc.\" Anfang der 1980er Jahre von Norman und Robert Sirotek in Ogdensburg, New York, nahe der kanadischen Grenze. Anlass war, gemeinsam mit Robert Woodhead die Vermarktung seines von \"Dungeons & Dragons\" inspirierten Computer-Rollenspiels \"\" und seines Arcade-Titels \"Galactic Attack\" in die eigenen Hände zu nehmen. Ihr Vater, der Unternehmer Frederick Sirotek Jr., hatte eine Geschäftsbeziehung mit Woodheads Mutter. Woodhead hatte für das gemeinsame Geschäft auf Siroteks Apple II ein Programm zur Berechnung von Frachtkosten entwickelt. Im Gegenzug hatte Sirotek Woodhead erlaubt, den Computer für eigene Programmierversuche zu nutzen. Als Woodhead zusammen mit Norman Sirotek das daraus entstandene \"Wizardry\" – damals noch \"Dungeons of Despair\" genannt – und \"Galactic Attack\" auf einer Messe in Trenton (New Jersey) präsentierte, erkannte Norman die Möglichkeiten und überzeugt seinen Bruder und seinen Vater von der Gründung eines eigenen Unternehmens. \"Galactic Attack\" erschien 1980 zunächst noch unter der Firmenbezeichnung Siro-Tech. Ab \"Wizardry\" wurde daraus Sir-Tech, was nicht mehr nur auf den Familiennamen und den Begriff Technologie, sondern in Anlehnung an das Fantasyszenario des Spiels nun auch die mittelalterliche Anrede „Sir“ anspielte. \"Wizardry\" zählte zu den frühesten und erfolgreichsten Serien seines Genres (u. a. Origins Award 1982 für \"Wizardry 2\"), die es auf acht Titel und zahlreiche Ableger brachte. Mit Ausnahme von \"\" stammten die Ableger von asiatischen Firmen, die meist nicht im westlichen Markt veröffentlicht wurden. Sehr bekannt wurde auch die \"Jagged-Alliance\"-Serie, die ab 1995 erschien. 1990 veröffentlichte Sir-Tech \"Freakin’ Funky Fuzzballs\", die Entwicklungsarbeit des Kanadiers Ian Currie. Currie gründete später in Montreal das Studio MadLab Games und entwickelte \"Jagged Alliance\", das er Sir-Tech zur Veröffentlichung anbot. Sir-Tech nahm das Spiel unter Vertrag und beschloss außerdem, ein eigenes Entwicklungsstudio aufzubauen. Standort sollte die nicht weit von Ogdensburg entfernte kanadische Hauptstadt Ottawa sein. Gemeinsam mit Linda Sirotek, der Schwester der Firmengründer, baute Ian Currie die \"Sir-Tech Canada Ltd.\" auf und die beiden heirateten. Obwohl sich beide Standorte denselben Firmennamen teilten, waren sie operativ getrennt und hatten unterschiedliche Eignerstrukturen. Ottawa übernahm die Entwicklung von Spielen, während Ogdensburg diese und die Titel externer Entwickler verlegte (u. a. die, unter dem Titel \"Realms of Arkania\"). Der Publishingarm stellt 1998 seine Geschäftsaktivitäten ein und Sir-Tech US wurde aufgelöst. Das Entwicklerstudio operierte zunächst weiter. 1999 erschien die Fortsetzung \"Jagged Alliance 2\", 2000 das dazugehörige Add-on \"\". 2001 musste Sir-Tech Kanada seine Entwicklungsteams für die in Planung befindlichen Spiele \"Jagged Alliance 3\" und \"Wizardry 9\" entlassen, da das Unternehmen keine ausreichende Finanzierung sicherstellen konnte. Nach der Veröffentlichung von \"Wizardry 8\" stellte schließlich auch der kanadische Teil von Sir-Tech seine Arbeit ein. Die Markenrechte für \"Jagged Alliance\" gingen 2002 an den kanadischen Publisher Strategy First, der auch einen Teil des Entwicklerteams um Ian Currie übernahm. Das Firmenlogo wurde bei manchen \"Wizardry\"-Folgen mit einem längeren Drachen im Profil ergänzt. Später gab es auch ein Logo, das ein Auge darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Zu den selbst produzierten Titeln von Sir-Tech gehören: Daneben vertrieb Sir-Tech die Titel anderer Studios auf dem amerikanischen Markt, etwa Attics zu \"Das Schwarze Auge\" (unter dem Serientitel \"Realms of Arkania\" 1993–1997) oder \"Der Druidenzirkel\" (1995).", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir-Tech war ein amerikanischer Publisher und Entwickler von Computerspielen. Bekannt wurde das Unternehmen mit der \"Wizardry\"- und \"Jagged-Alliance\"-Serie. Das Unternehmen bestand aus zwei Standorten mit unterschiedlichen Teilhabern, dem ursprünglichen, amerikanischen Publishingarm in Ogdensburg und dem kanadischen Entwicklerstudio in Ottawa. 1998 wurde die amerikanische Niederlassung, 2001 schließlich auch das kanadische Entwicklungsstudio aufgelöst.", "tgt_summary": "Sir-Tech Software, Inc.是美国已歇业电子游戏开发商及发行商,以电子角色扮演游戏系列巫术而知名。", "id": 3067474} {"src_title": "Islam auf den Philippinen", "tgt_title": "菲律賓伊斯蘭教", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Islamisierung.", "content": "Händler und muslimische Missionare aus Malaysia und Indonesien brachten den Islam auf die Philippinen. Die Islamisierung der Inseln ist auf die Macht des damaligen muslimischen Indien zurückzuführen. 1380 gelangte der Araber Sarif Maqdum als islamischer Missionar nach Mindanao. Er bereitete den Weg für \"Raja Baginda\", der die Jolo-Inseln zusammen mit malaiischen Siedlern in Besitz nahm. Weitere malaiische Eroberer folgten, die im südlichen Mindanao muslimische Sultanate gründeten und damit die Islamisierung vorantrieben, die jedoch die alten Bräuche der Einheimischen weitgehend tolerierte. Einer von ihnen, Shariff Mohammed Kabungsuwan von Johor, ein Mitglied des Königshauses von Malakka, drang Mitte des 15. Jahrhunderts in das Zentralland von Mindanao vor. Er heiratete dort eine einheimische Prinzessin und gründete 1475 das Sultanat von Maguindanao. Hier begann er, den Islam auf seinem Herrschaftsgebiet und in dessen Umkreis zu verbreiten. In dieser Zeit wurde auch Manila als Festung an der Mündung des Pasig-Flusses durch den malaiischen Muslim \"Raja Sulayman\" gegründet. Er stammt aus Brunei, wo er Raja Muda genannt wurde, und war der Schwiegersohn des damals herrschenden Sultans von Brunei Abdul Kahar. Obwohl sich der Islam bis auf Luzon ausbreitete, blieben die animistischen Lokalreligionen weiterhin auf den Inseln der Philippinen vorherrschend. Muslimische Einwanderer führten in ihren Einflussgebieten eine politische Gliederung ein, die einzelne territoriale Staaten vorsah, welche von Rajas oder Sultanen regiert wurden. Diese obersten Führer wurden wiederum über die Datus gestellt. Doch weder die Konzeption einzelner politischer Staaten, noch die Strategie einer begrenzten Gebietsverteilung wie bei den sesshaften Bauern von Luzon konnte sich über die Region hinaus verbreiten, in der sie sich etabliert hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Während der katholischen Missionierung.", "content": "Als die Spanier im 16. Jahrhundert die Inseln erreichten, lebte die Mehrheit der schätzungsweise 500.000 Bewohner in Siedlungen, die der Kategorie eines Baranggays entsprach. Im Süden der Philippinen war der Islam zum Zeitpunkt der Ankunft der Spanier bereits tiefer verwurzelt, so dass die dortigen Muslime, von den Spaniern Moros genannt, von diesen nie völlig unterworfen werden konnten. Die Spanier schätzten 1625, dass etwa 100.000 Moros auf Mindanao lebten (etwa 12 Prozent der Gesamtbevölkerung). Auch die Bergstämme im Norden Luzons, Igorots genannt, widersetzten sich der Christianisierung.", "section_level": 2}, {"title": "Philippinische Muslime.", "content": "In den 1950er-Jahren wurde die systematische Einwanderung christlicher Siedler nach Mindanao durch die philippinische Zentralregierung in Manila gefördert. Die muslimischen Einwohner wurden damit in ihren angestammten Gebieten zur Minderheit. (Siehe: Konflikt auf den Südphilippinen) Religionszugehörigkeit laut der Volkszählung im Jahr 2000 sind 5 Prozent der Bevölkerung Muslime. Verglichen mit den anderen Landesteilen ist der Anteil an Muslimen unter der Bevölkerung auf Mindanao besonders hoch (knapp ein Drittel muslimisch). Einzig auf den Sulu-Inseln stellen Muslime mit über 85 Prozent die Mehrheit der Einwohner.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Islam erreichte die südlichen Inseln der Philippinen erstmals Ende des 14. Jahrhunderts und breitete sich bis zum 16. Jahrhundert auf den ganzen Philippinen aus. Heute ist er hauptsächlich auf Mindanao und dem Sulu-Archipel verbreitet. Etwa 4 Millionen Filipinos sind Muslime.", "tgt_summary": "菲律宾伊斯兰教,是菲律宾最古老的一神论宗教。伊斯兰教在14世纪由印度南方穆斯林商人和波斯湾商人传入,他们来到菲律宾南方成立苏禄苏丹国。据美国2010年国际宗教自由报告,菲律宾的穆斯林人口的5%至9%,其中多数是逊尼派,什叶派占少数。", "id": 477063} {"src_title": "Huffpost", "tgt_title": "赫芬顿邮报", "src_document": [{"title": "Publikationsmodell.", "content": "Die \"Huffpost\" vereint verschiedene Autorenmodelle, unter anderem eigene Artikel, externe Links zu Nachrichtenquellen und -kolumnisten sowie Inhalte von freien Journalisten und Bloggern. Ein schwankender Anteil der Beiträge wird von unbezahlten, freiwilligen Autoren verfasst. Teilweise wird dabei Inhalt dritter Anbieter neu aufgearbeitet und verlinkt. Daneben stehen hauseigene Kolumnen von Huffington selbst und einem Kernteam von Mitarbeitern. Zudem publiziert die \"Huffpost\" Beiträge von Prominenten aus dem Bereich Politik, Journalismus, Wirtschaft und Unterhaltung (u. a. Norman Mailer, John Cusack, Bill Maher).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung ab 2008.", "content": "Ab 2008 begann Huffington auf der Basis des wirtschaftlichen Erfolgs ihr Unternehmen umzustrukturieren. Sie engagierte namhafte Journalisten von etablierten Medien und baute eine Redaktion auf, die eigenständigen Journalismus betreibt. Im Februar 2011 verkaufte Huffington ihr Unternehmen für 315 Millionen US-Dollar als Ganzes an AOL. In der Folge wurden sämtliche journalistischen Bereiche beider Unternehmen unter dem Dach \"AOL Huffington Post Media Group\" und der Leitung Huffingtons zusammengeführt. Seit 2011 expandiert die \"Huffpost\" weltweit, zumeist mit Kooperation mit nationalen Medienhäusern. So startete im Mai 2011 eine kanadische \"Huffpost,\" welche, je nach regionalem Fokus, in englischer und französischer Sprache \"(Le Huffington Post Québec)\" erscheint. Es folgten Länderversionen für Großbritannien im Juli 2011, Frankreich im Oktober 2011 (mit dem Partner \"Le Monde\"), Spanien im Juni 2012 (mit dem Partner El País) und Italien im September 2012 (mit dem Partner \"Gruppo Espresso\"). Seit April 2013 gibt es eine deutsche (siehe unten), und seit Mai 2013 auch eine japanische Version zusammen mit dem Partner Asahi Shimbun, im Juni 2013 folgte die französischsprachige Ausgabe \"Al Huffington Post\" für die Staaten im nordafrikanischen Maghreb. Im Januar 2014 kam die portugiesische Ausgabe \"Brasil Post\" mit dem Partner \"Grupo Abril\" und im Februar die koreanische \"Huffington Post\" mit dem Partner \"Hankyoreh\" heraus. Im August 2016 kündigte Huffington ihren Rücktritt als Chefredakteurin an. Sie wird seit 6. Dezember 2016 durch Lydia Polgreen ersetzt, die von der New York Times kam. Seit September 2017 gehört die Huffpost zu Oath, einem durch Verschmelzung der Marken AOL und Yahoo! entstandenen Unternehmen, das eine vollständige Tochtergesellschaft von Verizon ist.", "section_level": 2}, {"title": "Huffpost Deutschland.", "content": "Die deutsche Ausgabe der \"Huffpost\" wurde seit Ende 2011 von AOL geplant und nahm im April 2013 konkretere Formen an, als zusammen mit der Burda-Tochter \"Tomorrow Focus\" der deutschsprachige Ableger gegründet wurde. Am 10. Oktober 2013 startete die deutsche Ausgabe mit Sebastian Matthes als Chefredakteur und Cherno Jobatey als Herausgeber. Redaktionssitz wurde München. Zum 1. Januar 2018 wechselte Sebastian Matthes in die Handelsblatt-Chefredaktion. Die redaktionelle Leitung übernahmen die stellvertretenden Chefredakteure Benjamin Reuter und Kinga Rustler, der Chefredakteursposten blieb vakant. Am 11. Januar 2019 wurde von Burda Forward die Einstellung der deutschen Ausgabe zum 31. März 2019 bekannt gegeben. Nach eigenen Angaben hätte Burda Forward das Portal gerne weitergeführt, aber der anscheinend in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckende amerikanische Mutterkonzern der HuffPost wollte offenbar nicht mehr weiter in den deutschen Ableger investieren und machte von einem außerordentlichen Kündigungsrecht Gebrauch, wobei sie den Lizenzvertrag für die deutsche HuffPost vorzeitig kündigten.", "section_level": 2}, {"title": "Kolumnisten/Blogger.", "content": "Für die \"Huffpost\" schreiben viele bekannte Kolumnisten (als Blogger bezeichnet), unter ihnen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Huffpost (Eigenschreibweise \"HuffPost\", bis 2017 \"The Huffington Post\", auch \"HuffPo\") ist eine US-amerikanische Onlinezeitung mit verschiedensprachigen Regionalausgaben. Sie wurde von Arianna Huffington, Kenneth Lerer, Andrew Breitbart und Jonah Peretti gegründet und ging am 9. Mai 2005 als Nachrichten- und Nachrichtenkommentarplattform online. Laut Encyclopædia Britannica wurde sie als liberale Alternative zum \"Drudge Report\", einer konservativen Nachrichten- und Kommentarwebsite von Matt Drudge, gegründet.", "tgt_summary": "《赫芬顿邮报》(英语:\"Huffpost\",原名英语:\"The Huffington Post\")是一个美国的多语言网络传媒。该传媒由阿里安娜·赫芬顿、、安德鲁·布莱巴特及创办,并以新闻报导及其评论平台之形式开始运作于2005年5月9日。其立场被认为是左派社会自由主义。", "id": 3018111} {"src_title": "Tony Vincent", "tgt_title": "托尼·文森特", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Bereits im Alter von 7 Jahren spielte Vincent in kleineren Theaterproduktionen seiner Schule mit. Seine professionelle Gesangskarriere begann während seiner Studienzeit an der Belmont University in Nashville. Zu dieser Zeit nahm er seine erste Single \"Love Falling Down\" auf. Durch die Veröffentlichung wurde Star Song Records / EMI auf Vincent aufmerksam, wo er seinen ersten Plattenvertrag unterzeichnete. Während der nächsten 6 Jahre veröffentlichte er 3 Alben, worunter 6 Songs Platz 1 der Billboards Radio Charts in den USA erreichten.", "section_level": 1}, {"title": "Musical.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rent.", "content": "1998 zog Vincent nach New York um sich bereits kurze Zeit später in der nationalen Tour der Rent-Produktion in einer der Hauptrollen wiederzufinden. Im Januar 1999 machte er sein Broadway-Debüt in derselben Produktion. Hier spielte er die zunächst Roger und später Mark.", "section_level": 2}, {"title": "Jesus Christ Superstar.", "content": "2000 war Vincent in dem Filmremake von \"Jesus Christ Superstar\" in der Rolle des Simon Zealotes zu sehen. In der späteren Broadway-Produktion war Vincent wieder für dieselbe Rolle vorgesehen. Aufgrund des Ausscheidens von Jason Pebworth, der Originalbesetzung für die Rolle des Judas, 3 Wochen vor der Premiere wurde Vincent durch den Komponisten der Show Andrew Lloyd Webber auf die Hauptrolle umbesetzt. Vincents Auftritte als Judas brachte ihm eine Nominierung für die Outer Critics Awards als „Best Featured Actor“ ein. Beeindruckt von seiner Broadway Darstellung, wählte A.L. Webber Vincent für eine Produktion in China aus, die die Musik von Andrew Lloyd Webber in China bekannt machen sollte. Diese Aufführung wurde später auf DVD als Andrew Lloyd Webber-Masterpiece (Live in Beijing) veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "We Will Rock You.", "content": "2002 übernahm Vincent die Hauptrolle des Galileo Figaro im Queen-Musical \"We Will Rock You\" (WWRY) im Londoner West End. Er spielte diese Rolle bis November 2003. Zudem stand er zusammen mit den verbliebenen Bandmitgliedern von Queen bei der \"Party at the Palace\" anlässlich des 50-jährigen Thronjubiläums von Königin Elisabeth II. im Juni 2002 auf der Bühne und sang den Song \"Bohemian Rhapsody\". Die Nordamerika-Produktion von WWRY startete 2004. Vincent übernahm hier wieder die Hauptrolle des Galileo. Hier lernte er seine zukünftige Frau, Aspen Miller (jetzt Aspen Vincent) kennen, die in der Produktion die weibliche Hauptrolle der Scaramouche spielte. Vincent spielte hier bis zum Juli 2005, um sich dann wieder seiner Solo-Karriere zu widmen.", "section_level": 2}, {"title": "American Idiot.", "content": "Vincent gehörte zur Originalbesetzung der Produktion in Rolle des St. Jimmy. Das mit Tony-Awards ausgezeichnete Musical basiert auf Green Days gleichnamigen Album. Die Show wurde zunächst am Berkeley Repertory Theatre aufgeführt. Die Broadway-Premiere fand am 20. April 2010 statt. Tony Vincent blieb in der Produktion bis Ende Dezember 2010.", "section_level": 2}, {"title": "Solokarriere.", "content": "Vincent veröffentlichte vier Solo-Alben: Love Falling Down (1993), Tony Vincent (1995), One Deed (1997), und die 5 Songs umfassende EP A Better Way (2007). Er hatte sechs Nummer-1-Songs in den amerikanischen Billboards CHR/CRR Radio Charts: Simple Things, Whole New Spin, Out of My Hands, High, Do You Really und One Deed. Im Februar 2011 Vincent gründete zusammen mit Kevin Max und David Larring die Band Bad Omens. Gegenwärtig arbeiten sie an Songs für ein geplantes Album.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tony Vincent (* 25. Juli 1973 in Albuquerque, New Mexico; eigentlicher Name \"Anthony Peter Strascina\") ist ein US-amerikanischer Rocksänger und Musicaldarsteller. Seinen Künstlernamen hat er nach seinem Großvater gewählt.", "tgt_summary": "托尼·文森特(英语:Tony Vincent,1973年7月25日- )是一位美国演员、歌手、音乐创作者,主要活动于美国纽约州纽约市。早期作为基督教歌手出道,为追求摇滚梦来到纽约,却意外进入戏剧界成为一名音乐剧演员,在百老汇与伦敦西区的舞台上大放异彩。主攻摇滚音乐剧,先后与安德鲁·劳埃德·韦伯、皇后乐队、绿日乐队合作,主演过《耶稣基督万世巨星》《We Will Rock You》《美国白痴》等著名音乐剧。在剧院之外同时作为一名独立音乐人从事着摇滚音乐的表演和创作,以戏剧化的高音与极富激情的表演着称。音乐创作上则受英伦摇滚和基督教影响深远。", "id": 290495} {"src_title": "Half-Life: Opposing Force", "tgt_title": "半衰期:针锋相对", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Spiel setzt nicht die Handlung fort, sondern sie verläuft parallel zu den Ereignissen von Half-Life. Während Gordon Freeman durch Black Mesa eilt, wird Corporal Adrian Shephard mit einem Team dorthin geschickt, um den Wissenschaftler auszuschalten. Die Transportmaschine wird jedoch beschossen und stürzt ab. Shephard muss sich alleine durch Black Mesa schlagen, wobei ihn nicht nur außerirdische Wesen aufhalten, sondern auch die \"Black Ops\". Diese wurden geschickt, um nicht nur die Vorgänge in Black Mesa zu vertuschen, sondern auch die Marines auszuschalten, die daran beteiligt waren. Im Endkampf tötet Shephard dann ein riesiges Insektenalien und findet sich an Bord eines Helikopters dem G-Man gegenüber. Dieser erklärt, dass die Regierung weiterhin den Tod von Shephard befohlen hatte, vom G-Man dann aber umgestimmt wurde. Letztendlich wird Shephard inhaftiert, was, wie der G-Man betont, „im Vergleich zu den anderen sich bietenden Möglichkeiten eine Lösung ist, über die man sich nicht beklagen solle“.", "section_level": 1}, {"title": "Neuerungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spiel.", "content": "Das Spiel beinhaltet neue taktische Möglichkeiten: So ist es jetzt möglich, an Seilen hochzuklettern oder sich von einem Seil zum nächsten zu schwingen. Zudem ist häufig die Zusammenarbeit mit anderen Soldaten notwendig, um z. B. einen gemeinsamen Angriff zu starten oder sich von einem Pionier eine verschlossene Tür aufschweißen zu lassen. Häufig findet man auch Sanitäter, die neben Unterstützung mit der Pistole auch Heilung von Wunden bieten. Zudem gibt es auch neue Arten von außerirdischen Gegnern. Anders als bei Half-Life selbst, wurden die menschlichen Gegner in der deutschen Version diesmal nicht durch Roboter ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Waffen.", "content": "Hinzu kommt eine Vielzahl neuer Waffen: Anstatt der Brechstange hat man nun ein Messer sowie eine Rohrzange zur Verfügung, der Revolver weicht einer Desert Eagle mit Laservisier zum besseren Zielen. Völlig neu bei den militärischen Waffen sind hierbei das Scharfschützengewehr sowie ein Schweres Maschinengewehr. Ebenso gibt es nun eine Waffe, die Portalkugeln erzeugen kann, die man – ähnlich wie der Nihilanth dies am Ende von Half-Life anwendete – auf den Gegner schleudern kann, sodass dieser nach Xen befördert wird. Alternativ kann man sich auch selbst dorthin schicken, wo man nach Aufsammeln einiger Ausrüstungsgegenstände durch ein Portal wieder zurück an den Ausgangsort gelangt, jedoch kostet dies über die Hälfte der Energie der Waffe. Die Waffe eignet sich vor allem, um größere Gegner, wie z. B. die Ichthyosaurier, auszuschalten. Im Spiel kommen zudem auch drei neue Alienwaffen vor. Bei einer davon handelt es sich um ein lebendes Wesen, das man mit Früchten füttern muss, damit es Säure abfeuern kann. Mit einem Barnacle, das ansonsten lauernd an der Decke hängt, kann man sich an organischem Material festkleben und heranziehen. Ähnlich der Hivehand aus Half-Life findet sich auch hier wieder eine Alienwaffe, die sich von selbst auflädt und diesmal mit Blitzen schießt.", "section_level": 2}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack zum Spiel stammt von Chris Jensen und wurde später bei der US-Version von Blue Shift wiederverwendet, wo es zusammen mit Opposing Force in einem Pack neu veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Opposing Force (dt.: \"Gegnertruppe bzw. Gegenkraft\") oder auch Half-Life: Opposing Force ist die erste Erweiterung für das Computerspiel Half-Life und wurde 1999 von Valve und Gearbox herausgegeben. Obwohl es ursprünglich als Erweiterung für Half-Life vertrieben wurde, kann es nun als eigenständiges Spiel über Steam erworben werden.", "tgt_summary": "是一个由Gearbox Software开发的针对《半衰期》的广受欢迎的扩展游戏包,由Valve在1999年11月19日发布。扩展包里面包含了和原来游戏一样设置的单人游戏,除了主角由戈登·弗里曼换成了阿德里安·谢泼德。谢泼德被送去黑山研究所进行一项秘密任务,但是事态的发展已经不可控制,为了生存,他需要对抗邪恶的政府和那些怪异的外星人。", "id": 1170106} {"src_title": "Morrison-Formation", "tgt_title": "莫里遜組", "src_document": [{"title": "Geologische Geschichte.", "content": "Nach Ergebnissen der radiometrischen Datierung ist die Morrison-Formation an ihrer Basis 156.3 ± 2 Millionen Jahre und an ihrem oberen Ende 146.8 ± 1 Millionen Jahre alt, weshalb sie zum späten Oxfordium, Kimmeridgium und frühen Tithonium (Geologische Stufen) des späten Jura gehört. In ihrem Alter ähnelt sie den Solnhofener Plattenkalken in Deutschland und den Tendaguru-Schichten in Tansania. Im Westen der USA liegt sie zum Teil über den mitteljurassischen Schichten der Summerville-, Sundance-, Bell Ranch-, Wanakah-, und Stump-Formation. Zur Zeit der Ablagerungen ist die nördliche Landmasse Laurasia gerade zu den heutigen Kontinenten Nordamerika und Eurasien auseinandergebrochen, obwohl es noch immer verbindende Landbrücken gab. Nordamerika bewegte sich nordwärts und passierte die subtropischen Regionen. Im Norden erstreckte sich das Sundance-Meer, ein Ausläufer des arktischen Ozeans, durch die Gebiete des heutigen Kanada bis in die USA hinein. In der Morrison-Formation von Montana wurde Kohle entdeckt, was zeigt, dass der nördliche Teil der Formation entlang des Küstenstreifens nass und sumpfig war. Im Südwesten der Formation wurden Sandsteine gefunden, die durch äolischen Transport (z. B. Sandstürme) entstanden sind, was auf eine wesentlich trockenere, wüstenartige Umgebung mit Sanddünen hindeutet. Im Colorado-Plateau wird die Morrison-Formation in folgende Schichtglieder (Subformationen) unterteilt: Die Ablagerung der Morrison-Formation endete vor etwa 147 Millionen Jahre. Oberhalb der Gesteinseinheit folgt eine Diskordanz – für einen 30 Millionen Jahre währenden Zeitraum nach Bildung der Morrison-Formation sind keine Sedimentgesteine belegt. Die darüber liegenden Schichten stammen aus der frühen Kreide und schließen die Cedar Mountain-, Burro Canyon-, Lytle-, und Cloverly-Formation mit ein.", "section_level": 1}, {"title": "Fossilfunde.", "content": "Obwohl viele der Fossilien nur fragmentarisch erhalten sind, bieten sie ein gutes Bild der Flora und Fauna der Region während des Kimmeridgiums. Insgesamt war das Klima trocken, die Region ähnelte wohl einer Savanne, obwohl die Vegetation anders war: Es gab weder Gräser noch andere Blütenpflanzen, dafür Koniferen, Ginkgos, Baumfarne und Schachtelhalme. Viele von den fossil überlieferten Pflanzen lebten in Flusstälern. Entlang der Flüsse lebten Fische, Frösche, Salamander, Eidechsen, Krokodile, Schildkröten, Pterosaurier, Krebse, Muscheln sowie Säugetiere, wobei die größten so groß wie Ratten waren. Die Dinosaurier lebten wahrscheinlich ebenfalls entlang der Flüsse. Hunderte Fossilien von Dinosauriern wurden entdeckt, darunter \"Camptosaurus\", \"Ornitholestes\", verschiedene Stegosaurier (mindestens \"Stegosaurus\" und der etwas ältere \"Hesperosaurus\"), frühe Ankylosaurier wie \"Mymoorapelta\" und \"Gargoyleosaurus\", und eine Reihe von riesigen Sauropoden. Da zumindest von einigen Spezies bekannt ist, dass sie in diesem Gebiet genistet haben (z. B. wurden \"Camptosaurus\"-Embryonen entdeckt), geht man davon aus, dass es sich um einen guten Lebensraum für Dinosaurier handelte, die dort nicht nur saisonal lebten. Sauropoden aus der Morrison-Formation schließen den berühmten, durch ein fast vollständig erhaltenes Skelett bekannten \"Diplodocus\", den am häufigsten gefundenen \"Camarasaurus\", \"Apatosaurus\" (früher als Brontosaurus bekannt), \"Brachiosaurus\" und seltenere Gattungen wie \"Barosaurus\", \"Haplocanthosaurus\" und \"Suuwassea\" mit ein. Diese Vielfalt an Sauropoden wirft die Frage auf, wie diese riesigen Pflanzenfresser alle zusammen in diesem Lebensraum existiert haben konnten. Während sie sich in ihrem Körperbau kaum unterscheiden (langer Hals, langer Schwanz und elefantenähnlicher Körper), hatten sie wahrscheinlich unterschiedliche Fressgewohnheiten. Der größte Fleischfresser der Morrison-Formation ist der populäre \"Allosaurus\"; drei Viertel aller \"Allosaurus\"-Funde entstammen dieser Formation: mehr als 60 teilweise und nahezu vollständige Skelette, inklusive des Holotypus, des ersten entdeckten Fossils.", "section_level": 1}, {"title": "Berühmte Fundorte.", "content": "Wichtige Fossilien stammen unter anderem aus folgenden Fundorten:", "section_level": 1}, {"title": "Wirbeltierfauna.", "content": "Es folgt eine Auflistung der gefundenen Wirbeltiere, wobei nur beschriebene Taxa aufgeführt werden. Die Informationen stammen zum Großteil aus und.", "section_level": 1}, {"title": "Fische.", "content": "Es wurden sowohl Strahlenflosser als auch Fleischflosser gefunden. Die gefundenen Strahlenflosser schließen \"Hulettia hawesi\", \"Morrolepis schaefferi\" und weitere nicht identifizierte Funde mit ein, während sich unter den Fleischflossern Lungenfische (Dipnoi) der Gattung \"Ceratodus\" finden, einschließlich \"Ceratodus guentheri\", \"C. fossanovum\" und \"C. robustus\".", "section_level": 2}, {"title": "Amphibien.", "content": "Amphibien der Morrison-Formation schließen Frösche sowie Salamander mit ein. Zu den Fröschen gehören die Funde \"Enneabratrachus hechti\" und \"Rhadinosteus parvus\", während Salamander mit \"Comonecturoides marshi\" und zwei weiteren, noch nicht benannten Skeletten aus dem Dinosaur National Monument vertreten sind.", "section_level": 2}, {"title": "Schildkröten.", "content": "Schildkröten sind sehr häufige Fossilien in der Morrison-Formation, da sie durch ihre Schilde am ehesten erhalten bleiben. Am häufigsten ist \"Glyptops plicatus\", nicht ganz so häufig ist \"Dinochelys whitei\". Weitere Schildkröten sind \"Dorsetochelys buzzops\" und \"Uluops uluops\".", "section_level": 2}, {"title": "Sphenodonten, Schuppenkriechtiere und Choristodera.", "content": "Die Morrison-Formation beherbergt verschiedene kleine Reptilien: Sphenodonten sind durch \"Opisthias rarus\", \"Eilenodon robustus\" und \"Theretairus antiquus\" vertreten, Schuppenkriechtiere (Squamata) durch \"Dorsetisaurus\" sp., \"Paramacellodus\" sp., \"Parviraptor gilmorei\", \"Saurillodon\" sp., und \"Schilleria utahensis\". Die zu den Choristodera gehörenden Champsosauriden (Wasserreptilien mit oberflächlichen Ähnlichkeiten mit den Krokodilen) werden von \"Cteniogenys antiquus\" repräsentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Krokodile.", "content": "Die Krokodile waren mit einer großen Bandbreite von verschiedenen Größen und Habitaten häufig. Zu den Mesosuchiern gehören \"Hallopus victor\" und \"Fruitachampsa callisoni\", modernere Krokodile schließen \"Goniopholis felix\" (häufig), \"G. gilmorei\", \"G. lucasi\", \"G. stovalli\", \"Hoplosuchus kayi\", und \"Macelognathus vagans\" mit ein.", "section_level": 2}, {"title": "Pterosaurier.", "content": "Die Pterosauria (oder Flugsaurier) sind aufgrund ihrer zerbrechlichen Knochen in der Morrison-Formation sehr selten. Es sind mehrere Arten bekannt, sowohl langschwänzige Arten (Rhamphorhynchoideen) als auch kurzschwänzige Arten (Pterodactyloideen). Die Rhamphorhynchoideen schließen \"Comodactylus ostromi\", \"Harpactognathus gentryii\", und \"Utahdactylus kateae\" mit ein, während die Pterodactyloideen mit \"Dermodactylus montanus\", \"Kepodactylus inseperatus\", \"Laopteryx priscus\" und \"Mesadactylus ornithosphyos\" vertreten waren.", "section_level": 2}, {"title": "Theropode Dinosaurier.", "content": "Theropoden, die karnivoren Dinosaurier, kommen mit mehreren Typen vor. Die primitiveren Formen, die Ceratosaurier und die Megalosauriden, schließen \"Ceratosaurus nasicornis\", \"C. dentisulcatus\", \"C. magnicornis\", \"Elaphrosaurus\" sp., \"Torvosaurus tanneri\" (evtl. einschließlich \"Edmarka rex\") mit ein. Die Allosauriden waren \"Allosaurus fragilis\" (einschließlich \"Epanterias amplexus\"), \"A.\" neue Spezies, \"Antrodemus valens\", und der gigantische \"Saurophaganax maximus\". Coelurosaurier, fortgeschrittenere Theropoden, waren \"Coelurus fragilis\", \"Ornitholestes hermanni\", \"Tanycolagreus topwilsoni\", der eventuelle Troodontide \"Koparion douglassi\", und der definitive Troodontide WDC DML 001. Des Weiteren wurde \"Stokesosaurus clevelandi\" gefunden, der vielleicht ein früher Tyrannosauroide war. \"Marshosaurus bicentesimus\" war ein mittelgroßer Theropode unbekannten Typs, der vielleicht mit den Allosauriden verwandt war.", "section_level": 2}, {"title": "Sauropode Dinosaurier.", "content": "Die Sauropoden, gigantische langhalsige Herbivoren, gehören zu den häufigsten und populärsten Fossilien der Formation. Einige haben ungewisse Verwandtschaftsbeziehungen, wie \"Apatosaurus\" \"minimus\", \"Haplocanthosaurus priscus\" und \"H. delfsi\". Die Brachiosauriden wie \"Brachiosaurus altithorax\" waren selten, aber verwandte Gattungen wie \"Camarasaurus supremus\", \"C. grandis\", \"C. lentus\" und \"C. lewisi\" waren sehr häufig. Häufig waren auch die langen Diplodociden \"Apatosaurus ajax\", \"A. excelsus\" (\"Brontosaurus\"), \"A. louisae\", \"A. parvus\", \"Atlantosaurus montanus\", \"Barosaurus lentus\", \"Diplodocus longus\", \"D. carnegii\", \"D. hallorum\" (früher \"Seismosaurus\"), \"D.\" \"hayi\", \"D.\" \"lacustris\", \"Dyslocosaurus polyonychius\", \"Eobrontosaurus yahnahpin\", und der gigantische \"Supersaurus vivianae\" (inklusive \"Dystylosaurus edwini\" und \"Ultrasauros macintoshi\"). Andere, mit den Diplodociden verwandte Diplodocoideen waren seltener, wie \"Amphicoelias altus\", der gigantische \"A. fragilimus\" sowie \"Suuwassea emiliae\".", "section_level": 2}, {"title": "Ornithischia.", "content": "Die herbivoren Ornithischia (Vogelbeckendinosaurier) weisen in der Morrison-Formation eine große Diversität auf, waren aber nicht so häufig wie die Sauropoden. Nicht einordbare Mitglieder dieser Gruppde sind \"Echinodon\", ein eventueller Heterodontosauride, und der dubiose \"Tichosteus lucasanus\" sowie \"T. aequifacies\". Die mit Rückenplatten ausgestatteten Stegosauriden waren mit \"Hesperosaurus mjosi\", \"Hypsirophus discursus\", \"Stegosaurus armatus\" (evtl. inklusive \"S. ungulatus\"), \"S. stenops\" und \"S.\" \"longispinus\" vertreten. Ankylosaurier (Gepanzerte Dinosaurier) werden erst seit den 1990ern entdeckt, so sind heute \"Gargoyleosaurus parkpinorum\" und \"Mymoorapelta maysi\" bekannt. Ornithopoden waren in mehreren Formen vertreten. Die kleinen Hypsilophodontiden schließen \"Drinker nisti\", \"Laosaurus celer\", \"L.\" \"gracilis\", \"Nanosaurus agilis\", \"Othnielia rex\" und \"Othnielosaurus consors\" mit ein. Größere, aber ähnlich aussehende Arten waren die Dryosauriden, die durch \"Dryosaurus altus\" repräsentiert waren. Noch größer war der häufige \"Camptosaurus dispar\", der vielleicht \"Brachyrophus altarkansanus\" und \"Symphyrophus musculosus\" mit einschließt. Dryosauriden und Camptosauriden waren frühe Iguanodonten, eine Gruppe, die später die Hadrosauriden (Entenschnabeldinosaurier) hervorbringen sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Säugetiere.", "content": "Viele Arten früher Säugetiere (Mammalia) sind aus der Morrison-Formation bekannt, die fast alle kleine, nagetierähnliche Tiere waren. Eine nicht einzuordnende Art ist \"Fruitafossor windscheffeli\". Weiter sind Docodonten wie \"Docodon\" (\"D. victor\", \"D. striatus\" und \"D. superbus\") und \"Peraiocynodon\" sp. bekannt, ebenso Multituberculata wie \"Ctenacodon serratus\" (\"C. laticeps\", \"C. scindens\", \"C.\" \"brentbaatar\"), \"Glirodon grandis\", \"Psalodon fortis\" (\"?P. marshi\", \"P. potens\") und \"Zofiabaatar pulcher\". Triconodonten schließen \"Aploconodon comoensis\", \"Conodon gidleyi\" (AKA \"Phascolodon\" und \"Phascolotheridium\"), \"Priacodon ferox\" (\"P. fruitaensis\", \"P. gradaevus\", \"P. lulli\", \"P. robustus\"), \"Triconolestes curvicuspis\" und \"Trioracodon bisulcus\" mit ein. Symmetrodonten waren \"Amphidon superstes\", \"Eurylambda aequicrurius\" (vielleicht \"Tinodon\") und \"Tinodon bellus\" (einschließlich \"T. lepidus\"). Schließlich waren zwei Familien der Dryolestoidea anwesend: die Paurodontidae, inklusive \"Araeodon intermissus\", \"Archaeotrigon brevimaxillus\", \"A. distgamus\", \"Comotherium richi\", \"Euthlastus cordiformis\", \"Foxraptor atrox\", \"Paurodon valens\", \"Pelicopsis dubius\" und \"Tathiodon agilis\"; und die Dryolestidae, einschließlich \"Amblotherium gracilis\", der häufig gefundene \"Dryolestes obtusus\", \"D. priscus\", \"D. vorax\", \"Laolestes eminens\", \"L. grandis\" und \"Miccylotyrans minimus\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Morrison-Formation ist eine Abfolge von randmarinen und kontinentalen Sedimentgesteinen des späten Jura in den westlichen Vereinigten Staaten und Kanada und die ergiebigste Quelle für Dinosaurier-Fossilien in Nordamerika. Sie besteht aus Tonsteinen, Sandsteinen, Schluffsteinen und Kalksteinen und hat eine hellgraue, grüngraue oder rötliche Farbe. Die meisten Fossilien stammen aus den grünen Schluffsteinablagerungen und aus den unteren Sandsteinen – Bildungen der Flüsse und Überflutungsebenen der Jurazeit.", "tgt_summary": "莫里逊层(英语:Morrison Formation),或译摩里山层,是位于美国西部与加拿大的一系列侏罗纪晚期层积岩层。是北美洲产有最多恐龙化石的地层。组成的岩石种类包括泥岩、沙岩、沙泥岩以及石灰岩,颜色呈现浅灰色、灰绿色或红色。大多数化石出现在绿色的沙泥岩床与其下方的沙岩,属于侏罗纪时期的河流与泛滥平原之残留物。", "id": 1258763} {"src_title": "Bard College Berlin", "tgt_title": "柏林巴德学院", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das College wurde 1999 als „European College of Liberal Arts“ gegründet; es war die erste Einrichtung in Deutschland, die ein Studium der \"Liberal Arts\" anbot. Gründer waren Stephan Gutzeit, Anne Sliwka und Olaf Amblank, die eine „Campus-Universität für Generalisten“ schaffen wollten. 2009 wurde das erste Bachelor-Programm eingeführt. Seit 2011 ist Bard College Berlin Teil des US-amerikanischen Bard College. Im Juli 2015 wurden Florian N. Becker und Taun N. Toay zu Geschäftsführern berufen. Träger ist die „Bard College Berlin, A Liberal Arts University gGmbH“.", "section_level": 1}, {"title": "Programme.", "content": "Zur Zeit bietet Bard College Berlin folgende „Programme“ an: Im Jahre 2016 wurde am Bard College Berlin das Program for International Education and Social Change eingeführt. Das Programm ermöglicht Studenten aus von wirtschaftlichen, sozialen, und politischen Krisen betroffenen Regionen auf der Basis von Vollstipendien Zugang zum Studium der Liberal Arts am Bard College Berlin. Dies basiert auf einer langen Tradition am Bard College. Das Studium beinhaltet vielfältige Formen der Begegnung und Auseinandersetzung mit der Metropole Berlin, einschließlich Museumsbesuchen, Kursen zur Geschichte und Kultur, Praktika und ehrenamtlicher Tätigkeit. Möglichkeiten des Studierendenaustauschs und des Studiums im Ausland umfassen das Bard-Netzwerk von Partneruniversitäten und Studienprogrammen in Kirgistan, Palästina, Russland, Ungarn und USA (Annandale-on-Hudson, NY; New York City). Bard College Berlin ist auch Teil des ERASMUS-Netzwerks mit Partnerschaften in Frankreich und den Niederlanden. Das College ist in Deutschland durch den Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert (seit Januar 2017), durch den Berliner Senat anerkannt (seit 2011) und in den USA durch die Middle States Commission on Higher Education (MSCHE) akkreditiert. Der B.A. in Humanities, the Arts and Social Thought und der B.A. in Economics, Politics, and Social Thought wurden im Herbst 2013 bzw. Herbst 2015 von ACQUIN akkreditiert. Das Bachelor-Studium am Bard College Berlin ist auf acht Semester ausgelegt und umfasst 240 ECTS-Punke.", "section_level": 1}, {"title": "Campus.", "content": "Das College besitzt einen grünen Campus in Pankow-Niederschönhausen im Norden von Berlin. Die Wohnheime befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Campus. Die meisten der Gebäude wurden in den 1970er-Jahren erbaut und gehörten früher Botschaften mehrerer Länder in der DDR (einschließlich Kuba, Ägypten und Nigeria).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bard College Berlin – A Liberal Arts University, vormals \"European College of Liberal Arts\" (ECLA), ist eine staatlich anerkannte Universität in Berlin, die interdisziplinäre Studienprogramme im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften anbietet. Sie ist Teil des US-amerikanischen Bard Colleges. Das Curriculum verbindet klassische Bildung mit der kritischen Betrachtung zeitgenössischer Herausforderungen. Die Studierenden kommen aus mehr als 40 Staaten und die Unterrichtssprache in allen Programmen ist Englisch. Die Studienprogramme können mit einem amerikanischen und gleichzeitig mit einem deutschen Bachelor-of-Arts-Abschluss (B.A.) abgeschlossen werden.", "tgt_summary": "柏林巴德学院(英语:Bard College Berlin),是德国柏林的一所私立本科院校。根据著名美国哲学家Martha Nussbaum,该学院是欧洲博雅教育的典范。 教学语言以英语为主,并且颁发的学位同时获得了美国和德国教育部的认证。", "id": 309676} {"src_title": "Leo Varadkar", "tgt_title": "李歐·瓦拉德卡", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Varadkar wuchs als Sohn eines in Bombay geborenen indischen Arztes und einer in Dungarvan geborenen irischen Krankenschwester in den Dubliner Vororten Blanchardstown und Castleknock auf. Er studierte Medizin am Dubliner Trinity College und war als Arzt am \"Blanchardstown Hospital\" tätig. Seine politische Karriere begann Varadkar in der Young Fine Gael; dort war er unter anderem Mitglied des Vorstandes. Des Weiteren hatte Varadkar das Amt eines Vizepräsidenten der Youth of the European People’s Party inne. Im Mai 2007 wurde Varadkar für die Fine Gael in den 30. Dáil Éireann gewählt. Zuvor war er seit Oktober 2003 Mitglied des \"Fingal County Council\" gewesen. Als Abgeordneter setzte er sich etwa durch den Ausbau und die Modernisierung des dortigen öffentlichen Verkehrs und die Eröffnung eines neuen Flügels am \"Blanchardstown Hospital\" für seinen Wahlbezirk \"Dublin West\" ein. Am 9. März 2011 wurde er Minister für Verkehr, Tourismus und Sport in der neuen Regierung von Ministerpräsident Enda Kenny; seit der Regierungsumbildung vom 11. Juli 2014 war er Gesundheitsminister. Nachdem Kenny seinen Rücktritt angekündigt hatte, setzte Varadkar sich bei einer zwischen Ende Mai und Anfang Juni 2017 durchgeführten Wahl um die Nachfolge von Kenny als Parteivorsitzender gegen den einzigen Gegenkandidaten, Wohnungsbauminister Simon Coveney, durch. Damit wurde er auch der Nachfolger Kennys im Amt des Regierungschefs, das er am 14. Juni 2017 antrat. Im Januar 2015 outete er sich an seinem 36. Geburtstag als erster Minister in der irischen Geschichte als homosexuell. Er wollte vor dem Referendum über die gleichgeschlechtliche Ehe klarstellen, dass es von ihm aus keine „versteckte Agenda“ gebe. Er wünschte sich, dass das Referendum positiv ausgehe, da er ein gleichwertiger Bürger in seinem eigenen Land sein wolle, was er zu diesem Zeitpunkt nicht gewesen sei. Sein Partner, Matthew Barrett, ist Arzt am \"Mater Misericordiae University Hospital\" in Dublin. Varadkar setzte sich erfolgreich für die Legalisierung der Abtreibung in Irland ein. Infolge des überraschenden Siegs der linksgerichteten Sinn Féin über die bürgerlichen Parteien bei den Wahlen zum Dáil Éireann 2020 bot Varadkar am 20. Februar 2020 seinen Rücktritt an. Bis zur Wahl eines Nachfolgers bleibt er geschäftsführend im Amt.", "section_level": 1}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Im Zuge der COVID-19-Pandemie in Irland 2020 engagiert sich Varadkar als freiwilliger Helfer bei den Gesundheitsdiensten. Varadkar werde an einem Tag pro Woche als Freiwilliger im Einsatz sein, teilte ein Regierungssprecher am 5. April 2020 in Dublin mit. Nach Informationen der \"Irish Times\" wird er in der Telefonberatung von Patienten aushelfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leo Varadkar (* 18. Januar 1979 in Dublin) ist ein irischer Politiker und seit 2007 Abgeordneter des Dáil Éireann. Seit dem 2. Juni 2017 ist er Parteivorsitzender von Fine Gael und seit dem 14. Juni 2017 der Premierminister von Irland.", "tgt_summary": "李欧·瓦拉德卡(Leo Varadkar,;1979年-1月18日)是出身于爱尔兰都柏林的政治人物,隶属于爱尔兰统一党,现任爱尔兰总理。", "id": 1933909} {"src_title": "Societas Urielis", "tgt_title": "烏列爾傳道會", "src_document": [{"title": "Struktur.", "content": "Die Societas Urielis ist teils als Brüdergemeinschaft und teils als offener Verein organisiert. Dabei sehen die Statuten der SoU keinen großen institutionellen Handlungs- und Verwaltungsapparat vor, sondern eine überschaubare, aktive Gruppe, die anderen Menschen hilft „Ihren Glauben zu ergründen, zu festigen und den Wunsch und die Fähigkeiten zu entwickeln diesen zu verbreiten“. Das Erreichen der Ziele wird also maßgeblich über einen Multiplikatoreffekt angestrebt. Generelles Ziel ist die Schaffung von Netzwerken zwischen der SoU-Leitung (interne Bezeichnung: Kapitel), einzelnen SoU-Gruppen (interne Bezeichnung: Commendaturae, bis 2009 „Komturaien“) und kooperierenden Einzelpersonen sowie externen Gruppen (interne Bezeichnung: Auxiliares). Der Gegenschluss ist natürlich, dass eine Mitgliedschaft von neuen Personen im Rahmen der Umsetzung von Projektierungen nicht zwingend notwendig ist. Dies sowie die Tatsache, dass man keine Mitgliedschaft beantragen kann, sondern vorgeschlagen wird, bremsen das Wachstum der SoU beträchtlich und mit Absicht. Die aktive Verlangsamung des Wachstums der Gemeinschaft ist auch an den langen Postulats- und Noviziatszeiten, beide zusammen minimal drei Jahre, ablesbar. Die Intention dabei ist die Homogenität der SoU zu bewahren. Erwähnenswert wäre in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass keine gezielte Mitgliederwerbung erfolgt. Alle Ämter, oder besser Positionen, innerhalb der SoU sind ehrenamtlich. Die Brüdergemeinschaft innerhalb der SoU zeichnete ein straffe Ordnung aus. Nach der Fusion stellt sich die Gemeinschaft als basisdemokratische Vereinigung dar und hat als Beschlussorgan das Plenum der Konvente. Jede Gruppe oder Person, die der SoU beitritt, geht eine vertragliche Verpflichtung mit dem Kapitel ein, wobei diese vor allem die Verwendung von Namen, Regularien und das Auftreten für die Gemeinschaft regelt. Die mit Stand April 2008 größten SoU-Gruppen (interne Bezeichnung Commendaturae) bestehen in Köln-Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) und Berlin (Metropolregion Berlin/Brandenburg). Dabei ist es Usus die lateinischen Namen hinter den Begriff Commendatura zu setzen.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele der Societas.", "content": "Das generelle Ziel, mit verschiedenen Varianten, ist die Umsetzung der apostolischen Tätigkeit der Gläubigen als Gruppe im Einklang mit dem 2. Vatikanischen Konzil. Die Bereiche sind im Groben wie folgt: Da eine umfassende theologische Ausbildung Grundlage einer jeder Missionsarbeit darstellt, wie man der Präambel der Statuten entnehmen kann, bietet die SoU Ihren Mitgliedern zahlreiche Unterstützungsangebote, finanzieller und persönlicher Art, und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Gleichzeitig stehen aber auch eine Reihe von Veranstaltungen der breiten Öffentlichkeit kostenlos zum Besuch frei, da „Glaubensfestigung in der Regel leichter ist, als die Arbeit Menschen zum katholischen Glauben hinzuführen“, wie Diakon P. Oranuba in der Eröffnungsrede der Akademie in Fulda erklärte. Aus diesen Gründen gewährt die SoU grundsätzlich Unterstützung beim Theologiestudium von Mitgliedern sowie von Mitgliedern die sich zum Dienst in der Kirche berufen fühlen bzw. regt Mitglieder zur Aufnahme eines Studiums an. Der Prozess der Weiterbildung dauert für Mitglieder, den Impulsen des Zweiten Vatikanischen Konzils zur „formatio continua“ entsprechend, ein Leben lang. Die SoU ist in Form von Akademien, Symposien und kostenlosen Lehrveranstaltungen, der Ausrichtung von Bibelkreisen und Gebetsgemeinschaften, der Bereitstellung von kostenlosen Lern- und Lehrmaterialien (siehe Open Source Projektierungen) sowie zahlreichen regional-bezogenen Tätigkeiten (siehe Handapparate der Bibliothek, siehe Gedenkwanderungen) aktiv. Neben kommerziellen Angeboten, deren Erlös in die Spendenaktionen der SoU fließen, bietet sie eine Reihe von regelmäßig stattfindenden, kostenlosen Kursen und Seminaren, unter dem Motto „Missionierung in Deutschland“ an. Stand April 2008 waren dies 1042 Unterrichtseinheiten in den drei größten Commendaturae, regelmäßig stattfindende Bibelkreise nicht mitgezählt. Hier steht die Organisation sowie die Durchführung der Unterstützung von eigenen und partnerschaftlich betriebenen Projekten in katholischen Gemeinschaften in Afrika im Vordergrund. Die konkrete Umsetzung erfolgt u. a. durch Bereitstellung von Sach- und Geldspenden, aktiver personeller Hilfe vor Ort. Primärziel ist die Förderung der Hilfe zur Selbsthilfe.", "section_level": 1}, {"title": "Open Source Projekte.", "content": "Die Bereitstellung von theologischen Texten, sei es für das Studium oder die eigene Vertiefung des Wissens in Glaubensfragen, zählt mit zu den wichtigsten Punkten der SoU. Dabei ist ein erheblicher Teil entweder als Online-Versionen oder als Nachschlagewerke in der Präsenzmediathek in Wadgassen, auch für Nichtmitglieder, verfügbar. Alle Kumturaien sind angehalten zumindest eigene theologische Handapparate vor Ort bereitzustellen. Zum einen die mobilen Versionen der Edda (aktuelles Release: 3.0002), des Codex Iuris Canonici, Buch Enoch und des Koran, zum anderen die windows-basierten Latein- und Neugriechisch-Lernprogramme (aktuelles Release: 12.0001b). Das dritte Hauptprojekt wurde erst Ende 2007 beschlossen und setzt einen kompletten Bibelatlas um. Alle Projektierung sind entweder Open Source oder auf Grund der HTML-basierten Struktur sowieso editierbar und vom Quellcode her offen und stehen kostenlos zum Download bereit. Eine Kennzeichnung als SoU-Software-Entwicklungen erfolgt erst seit Januar 2008, vorher erfolgten sie unter den Namen der jeweiligen Autoren. Die mobilen Versionen stellen mit mehr als 120.000 Downloads das erfolgreichste Projekt dar.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenkwanderungen.", "content": "Öffentlichkeitsarbeit nicht für die SoU, sondern vielmehr für den Glauben. Unter diesem Motto wurden und werden zum einen „Der Weg zum Wendelinus“ und zum anderen der „Urielweg“ durchgeführt. „Der Weg zum Wendelinus“ jeweils am 19. Oktober, seit 2001. Der Weg beginnt am 19. Oktober in Wadgassen und endet jeweils am 20. Oktober an der Wendalinusbasilika in St. Wendel, Saarland. Eingeladen, den Weg mitzubeschreiten, sind alle Katholiken. Die Höchstzahl an Mitwanderern wurde 2004 mit 67 Personen erreicht. Die Strecke umfasst rund 54 km und ist damit recht anspruchsvoll. Senioren wird angeraten, erst ab Illingen hinzuzustoßen. Der „Weg zum Wendelinus“ stellt zum einen eine Pilgerreise dar, zum anderen eine Erinnerung an die ersten beiden Commendaturae der Societas: Wadegotia und Wendelina. Seit 2006 findet „Der Weg zum Wendelinus“ nur noch alle drei Jahre statt. Als Grund hierfür wird primär die Belastung für die Teilnehmer angegeben. „Urielweg“ ursprünglich SoU-interner Spitzname, auf Grund der U-Form des abgeschrittenen Weges, der jedoch seit 2002 auf allen Plakaten der Societas zu finden ist und somit zum offiziellen Terminus für die offene Veranstaltung wurde. Der Urielweg wird jeden 8. November, am Gedenktag Uriels, von Mitgliedern und Interessierten beschritten. Stationen des Weges sind die jeweiligen Katholischen Kirchen in Wadgassen, Lisdorf, Ensdorf, Bous. Den Abschluss bildet ein gemeinsamer Besuch, meist mit Messe, der Marienkapelle auf dem Glockenberg. Von 2003 bis 2007 fand der „Urielweg“ immer in ungeraden Jahren statt.", "section_level": 1}, {"title": "Gebetsgemeinschaft.", "content": "Aus dem ursprünglichen „Katholischen Gemeinschaftskreis Saarbrücken“ wurde von der Societas der Bereich Gebetsgemeinschaft übernommen, fortgeführt und thematisch ausgeweitet. Einmal dient die Gebetsgemeinschaft dazu gemeinsame religiöse Erfahrung zu sammeln und sich in Zeiten der Not beizustehen, zum anderen um praktizierten Glauben vor Ort zu zeigen und andere zum Mitmachen anzuregen. Mit dem Projekt \"Pädophilie Opfer und Täter\" soll die „die den Ruf der Kirche Gottes schädigende und die Arbeit der SoU erschwerende Wirkung“ abgemildert werden. Das Projekt besteht aus einem jährlichen Gedenktag am 9. Dezember., also dem Tag an dem das US-amerikanische Bistum Spokane, auf Grund hoher Regresszahlungen durch mehrere hunderte verlorener Missbrauchs-Prozesse Konkurs anmelden musste, sowie der ständigen Fürbittenseite \"Wir bitten für\".", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen.", "content": "Jährlich erscheint seit 2000 die Zeitschrift 'Impavidi progrediamur' der SoU im Eigenverlag mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren. Darin werden neben aktuellen theologischen und kirchenrelevanten Themen die Konvente beschrieben, die Predigten bei den Konventsmessen abgedruckt und Fotos der Zusammenkünfte veröffentlicht; ferner werden die Ziele der Societas Urielis erklärt, neu aufgenommene Mitglieder vorgestellt und die Termine der Konvente des kommenden Jahres aufgeführt. Verteilungsgebiet Stand November 2007: 4.200 interner Verteiler, 5.800 Exemplare freie Verteilung Raum Saarlouis, Raum Saarbrücken und Raum Kaiserslautern.", "section_level": 1}, {"title": "Leiter und Praetoren.", "content": "In der folgenden Aufzählung wird die Zugehörigkeit durch folgende Kürzel gekennzeichnet: Gemeinschaftskreis (G), OGFU (O), Societas Urielis (S). Vor der Fusion: Nach der Fusion:", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaft.", "content": "Ein Vollmitglied ist nach dem Codex Societatis (Abkürzung: CSo; entspricht einer Satzung) jedes ordentliche Mitglied, das vertraglich seinen Willen bekundet hat, der Gemeinschaft anzugehören. Diese steht Frauen und Männern katholischen Glaubens offen. Dabei wird von Seiten der SoU betont, dass auch Personen, die aus der Kirche ausgetreten sind, sowie Andersgläubige gerne gesehen sind. Der Grund hierfür findet sich auf allen Einladungsschreiben, Flyern und Plakaten der SoU „Denn erst durch Kommunikation kann die Lehre und Gnade Gottes erkannt werden.“ Einer Sonderregelung unterliegen natürliche Mitglieder. Hierbei handelt es sich um Angehörige des katholischen Klerus. Diese gelten ab der Diakonweihe und ihrer schriftlichen Beitrittserklärung als natürliche Mitglieder (interne Bezeichnung Fratres). Aktuelle Mitgliedszahlen (Stand April 2008) Über die Zahl der als Auxiliares bezeichneten kooperierenden Mitglieder der Gemeinschaft stehen keine genauen Angaben zur Verfügung, da diese Listen überwiegend in den einzelnen SoU-Gruppen selbst gepflegt werden. So weist z. B. die Commendatura Wadegotia in der Festschrift des Konventes August 2007 wie folgt aus: Numeri (34), Kamerun (12), Elfenbeinküste (2), Kongo (22), Indien (3). Die Numeri (lat. numerus, -i; deutsch: Zahl, Hilfstruppe) werden hierbei nur auf Grund der Tatsache aufgezählt, da Mitglieder, die sich noch in der Probezeit befinden, normalerweise nicht ausgewiesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Zirkel und Wappen.", "content": "Mit Stand 2008 werden innerhalb der Societas Urielis zwei Zirkel geführt, meist bei Unterzeichnung von Dokumenten und Urkunden. Diese weisen auf die Verbindungshistorie einiger Gründungsmitglieder hin. Die Blasonierung des geänderten Wappens, wie sie am 1. Dezember 2006 in der Offenen Wappenrolle SaarLorLux aufgenommen worden ist. Genutzt wurde die englische Blasonierungsvariante.", "section_level": 1}, {"title": "Leitspruch.", "content": "Der Leitspruch der Societas Urielis wurde vom OGFU übernommen und lautet „impavidi progrediamur“ (lat.; deutsch „Unerschrocken vorwärts“). Er steht einmal für das Einstehen der Mitglieder zu den Glaubenslehren des Papstes und der römisch-katholischen Kirche, andererseits für das Einstehen der Mitglieder zueinander.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Societas Urielis (lat.; deutsch \"Gesellschaft Uriels\", Kurzform: SoU) entstand 2005 aus dem Zusammenschluss der beiden katholischen Laienvereinigungen \"Katholischen Glaubensgemeinschaft Saarbrücken\" (1984–2005) und der Laienbruderschaft OGFU (Abk. f. \"Ordo nova militia gladii fraternitas equitum sancti urielis archangeli\", seit 2002 reduziert auf \"Ordo gladii fraternitas sancti urielis archangeli\"; 2000–2005).", "tgt_summary": "乌列尔传道会 (拉丁语:Societas Urielis,简称SoU) 成立于2005年,由萨尔布鲁根天主教团体 (德语:\"Katholischen Glaubensgemeinschaft Saarbrücken\",1984-2005) 和OGFU兄弟会 (拉丁语全称:\"Ordo nova militia Gladii Fraternitas equitum sancti Urielis archangeli\",自2002年起易名为 \"Ordo Gladii Fraternitas sancti Urielis archangeli\",2000-2005) 这两个天主教教友会组织合并而来。", "id": 1614077} {"src_title": "Chera", "tgt_title": "哲罗", "src_document": [{"title": "Die frühen Cheras.", "content": "Auf den Ashoka-Edikten befindet sich eine Inschrift, wonach es ein unabhängiges Gebiet im Süden gäbe, das Ceraputta heißt. Im \"Periplus Maris Erythraei\" wird das Land Cerobothra erwähnt. Plinius der Ältere bezeichnete es als Caelobothras. Man nimmt an, dass die Cheras Anhänger des Shivaismus waren. Die frühen Cholas beherrschten ein großes Gebiet im Südwesten Indiens inklusive des heutigen Kerala über Vasallen. Sie hielten Beziehungen zu den Satavahanas sowie florierende Handelsbeziehungen mit den Römern und Griechen über das Meer. Das Gold des Auslands wurde vornehmlich gegen Pfeffer ausgetauscht. Archäologen fanden auch Münzen der Römer. Die Hauptstadt der Cheras war Karur. In der frühen Sangam-Literatur finden sich verschiedene Namen für die Cheras: Cheral, Kuttuvan, Irumporai, Kollipurai und Athan. Sie wurden als Kothai oder Makothai getitelt. Selbst bezeichneten sie sich als Vanavar. Der gesamte Adel der Cheras wurde Cheraman genannt. Folgende Herrscher werden im \"Paditruppattu\" genannt: Die ersten zwei Könige waren Söhne von Uthiyan Cheralathan und Veliyan Nallini, während der dritte, vierte, und fünfte König jeweils ein Sohn von Nedum Cheralathan war. Chola-Prinzessin Manikilli war die Mutter des vierten Königs, der auch Chenkuttuvan genannt wurde. Der sechste König war Sohn von Anthuvan Cheral Irumporai und Porayan Perumthevi. Der Siebente war Sohn des sechsten Königs. Der achte König war Sohn des Chola-Herrschers Kuttuvan Irumporai, Sohn von Mantharan Cheral Irumporai. In der \"Pagalur\"-Inschrift finden sich folgende drei Generationen: Adam Cheral Irrumporai, sein Sohn Perumkadungo, und dessen Sohn Ilamkadungo. Im \"Purananuru\" gibt es den König Udiyan Cheral, der im 1. bis 2. Jahrhundert gelebt haben dürfte. Imayavaramban Nedum Cheralathan, ein weiterer Herrscher der Sangam-Zeit, gibt an sein Herrschaftsgebiet bis zum Himalaya ausgestreckt zu haben. Unterdessen berichtet das buddhistische Mahavamsa davon, dass einer ihrer Ceylon-Herrscher zu Besuch bei Chenkuttuvan, einem Chera-König, war.", "section_level": 1}, {"title": "Die Cheras der Bhakti-Ära.", "content": "Wenig bekannt ist über die Cheras des 5. bis 8. Jahrhunderts. Eine unbekannte Macht, die Kalabhras, drangen in das tamilische Gebiet ein, und regierten dann etwa drei Jahrhunderte lang. Die Kalabhras wurden daraufhin im 6. Jahrhundert von den Pallavas und den Pandyas vertrieben. Arikesari Parankusa Maravarman (730–765), Pallava-Herrscher, berichtet auf einer Kupferplatte davon, dass er einen Chera-König geschlagen haben soll. Der Name dieses Chera-Königs ist nicht bekannt, aber man kann aus der Kupferplatte schließen, wie groß dieses Chera-Reich war, welches noch immer die Südwestküste und den äußersten Süden Indiens umschloss. Pulakesin II., ein Chalukya-Herrscher, schrieb über seinen Feldzug gen Süden: „Pulikesin II, der die Pallava hinter die Mauern von Kanchi zurückschlug, gelangte in den Süden bis zum Fluss Kaveri und führte die Cholas, Cheras und Pandyas zu Wohlstand.“ Während der Regierungszeit des Pandya-Königs Parantaka Nedumjadaiyan (765–790) waren die Cheras noch immer in Karur und waren engverbündete Alliierte der Pallavas. Pallavamalla Nadivarman schlug den Pandya Varaguna unter Mithilfe des Chera-Königs. Auch der kulturelle Austausch florierte. Die Chera-Könige nahmen den Titel „Perumal“ an und förderten den Vishnuismus. Kulasekkara Alvar, Chera-König im 8. Jahrhundert, widmete sich der frommen vishnuistischen Poesie. Der Shaivait Cheraman Perumal und der Vishnuit Kulasekkara waren bedeutende Persönlichkeiten der Hinduismus-Bewegung. Kulasekkara wurde später ein gefeierter Bhakti-Alvar (Apostel). Sein Werk wurde als \"Perumal Thirumozhi\" bekannt. Er war ein Zeitgenosse von Adi Shankara.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende der Cheras.", "content": "Rajaraja I. drang im Jahr 994 in das Kernland der Chera ein und zerstörte die Schiffsflotte von Bhaskara Ravi Varman Thiruvadi (978–1036) in der Schlacht von Kandalur Salai. Dadurch wurden die Cheras stark geschwächt. Sie konnten sich noch einige Jahrzehnte lang erfolgreich gegen den Chola zur Wehr setzen, aber der Tod des letzten Chera-Königs Rama Varma Kulasekhara beendete ihre Herrscherdynastie. Die Ländereien Venad und Travancore kamen nach Rama Varmas Tod unter seinen unabhängigen Herrschern Udaya Marthanda Varma (1175–1195) und Ravi Varma Kulasekkara (1299–1314), der ein Nachkomme der Cheras war, zur Hochblüte. Unter Ravi Varma Kulasekkara kam es zu bis dahin unerreichter kultureller Entwicklung und Gelehrsamkeit. Auch für sein diplomatisches Geschick konnte er viel Ruhm ernten. So war er in der Lage das Pandya-Reich zu befrieden, nachdem das Delhi-Sultanat das Land verwüstete. Nach dem Tod von Ravi Varma Kulasekkara gab es keine nennenswerten Cheras mehr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Chera-Dynastie war eine der großen tamilischen Herrscherfamilien, welche die Südwestküste Indiens und Teile des heutigen Tamil Nadu von der Antike bis zum 15. Jahrhundert kontrollierte. Die anderen beiden waren die Cholas und die Pandyas. Diese drei Dynastien begannen ihre Herrschaft bereits vor der dritten Sangam-Periode (300 v. Chr.) und regierten unabhängig voneinander bis ins indische Mittelalter, teilweise auch darüber hinaus.", "tgt_summary": "哲罗王朝(泰米尔语:சேரர்,古译名为鸡罗)约前4世纪-12世纪间长期存在于印度南方的一个泰米尔人古国。", "id": 3013429} {"src_title": "Juanita Moore", "tgt_title": "胡安妮塔·摩尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Afroamerikanerin wurde wahrscheinlich 1914, nach einigen Quellen aber auch 1922 geboren, wuchs in ihrer Geburtsstadt Los Angeles auf und besuchte die Jefferson High School. Auf Anraten eines Lehrers und inspiriert von der bekannten afroamerikanischen Schauspieltruppe \"Lafayette Players\" schlug sie eine Schauspielausbildung ein. Moore besuchte zusammen mit dem jungen Marlon Brando das \"Actor’s Lab\" in Hollywood und arbeitete später mit dem Ebony Showcase Theater zusammen. Ihre Schauspielkarriere begann Moore Ende der 1940er Jahre mit einer Statistenrolle in Elia Kazans oscarnominiertem Drama \"Pinky\" (1949) mit Jeanne Crain in der Titelrolle einer hellhäutigen Afroamerikanerin. Weitere Filmrollen folgten, als zu Anfang der 1950er Jahre die großen Studioproduktionen Hollywoods sich auch für afroamerikanische Schauspieler empfänglich zeigten. Häufig war Moore auf Statisten- oder stereotype Rollen wie etwa als Dienstmädchen festgelegt. Diese spielte sie in Filmen wie \"Fluß der Rache\" (1954), Michael Curtiz' \"Ein Leben im Rausch\" (1957) oder dem Liebesdrama \"Bomber B-52\" (beide 1957), in denen Ann Blyth, Karl Malden, Paul Newman oder Natalie Wood die Hauptrollen spielten. Den Durchbruch als Schauspielerin ebnete Moore Filmregisseur Douglas Sirk, der ihr 1959 unter anderem gegenüber Pearl Bailey den Vorzug für sein Melodram \"Solange es Menschen gibt\" gab. In der Wiederverfilmung des Fannie-Hurst-Romans \"Imitation of Life\" sind Moore und Lana Turner als alleinerziehende Mütter zu sehen. Während Turner eine aufstrebende Schauspielerin mimt, die sich durch ihre Karriere von der Tochter entfremdet, schlüpfte Moore in die Rolle eines farbigen Hausmädchens, deren Tochter (gespielt von Susan Kohner) sich lieber als Weiße ausgeben möchte. Obwohl \"Solange es Menschen gibt\" ein großer finanzieller Erfolg war, fiel der Film bei der Kritik überwiegend durch. Nur die Schauspielleistungen von Kohner und Moore fanden Anklang. Der Part der Annie Johnson brachte der afroamerikanischen Schauspielerin 1960 eine Oscar- und eine Golden-Globe-Nominierung ein; in der Kategorie \"Beste Nebendarstellerin\" hatte sie aber gegenüber Shelley Winters \"(Das Tagebuch der Anne Frank)\" beziehungsweise Susan Kohner jeweils das Nachsehen. Sie war nach der siegreichen Hattie McDaniel sowie Ethel Waters und Dorothy Dandridge erst die vierte afroamerikanische Schauspielerin, die eine Oscarnominierung erhalten hatte. Trotz des Erfolges blieben ihr ähnlich groß angelegte Filmrollen verwehrt. Nach den Dreharbeiten von \"Solange es Menschen gibt\" folgte Moore einem Theaterengagement im Londoner West End, wo sie die Rolle der matriarchalischen Lena Younger in Lorraine Hansberrys \"A Raisin in the Sun\" interpretierte. Bis 1988 sollten über 30 weitere Film- und Fernsehrollen folgen. Parallel dazu gab sie Schauspielunterricht für einkommensschwache Studenten am \"Ebony Showcase Theater\" in ihrer Heimatstadt. Im Frühjahr 2000 wurde Moore nach über zwölf Jahren Leinwandabstinenz für den Film wiederentdeckt, als sie ihren Enkel zu einem Vorsprechen begleitete. Sie übernahm Rollen in Jon Turteltaubs Komödie \"The Kid – Image ist alles\" und hatte einmalige Gastauftritte in den Fernsehserien \"Emergency Room – Die Notaufnahme\" und \"Für alle Fälle Amy\". Juanita Moore starb am Neujahrstag 2014 im Alter von 99 Jahren eines natürlichen Todes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juanita Moore (* 19. Oktober 1914 in Greenwood, Mississippi; † 1. Januar 2014 in Los Angeles, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin.", "tgt_summary": "胡安妮塔·摩尔(英语:Juanita Moore,1914年-10月19日-2014年-1月1日),美国电影、电视剧和戏剧演员。她是第五位提名奥斯卡金像奖的非裔美国人。她最著名的电影是出演《春风秋雨》的配角安妮·约翰逊。", "id": 301750} {"src_title": "World Cosplay Summit", "tgt_title": "世界Cosplay高峰會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Veranstalter des WCS war bis 2012 der japanische Fernsehsender TV Aichi, der bekannt für seine Anime-Serien ist. 2013 wurde die eigenständige Firma \"WCS Inc.\" gegründet, die seither die Veranstaltung des World Cosplay Summits übernimmt. Der World Cosplay Summit fand erstmals im Herbst 2003 statt. Zu dieser Zeit gab es beim WCS allerdings noch keinen Wettbewerb, es war lediglich eine Zusammenkunft von Cosplayern aus verschiedenen Ländern.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf des World Cosplay Summit.", "content": "Der World Cosplay Summit besteht aus verschiedenen Events (die sich von Jahr zu Jahr ändern). Feste Bestandteile des WCS sind inzwischen der Red Carpet Walk, die Cosplay Parade (die während des Osu Kannon Festivals stattfindet) und die World Cosplay Championship (der eigentliche Wettbewerb). Das gesamte Regelwerk ist auf der Webseite des World Cosplay Summit aufgeführt. Qualität, Originalität, Kreativität und Unterhaltung. Qualität und Ähnlichkeit zum Original. Anlehnung der Performance an die Handlung und die Charaktere der Serie.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland beim WCS.", "content": "In Deutschland findet der Vorausscheid für \"Team Deutschland\" jährlich auf der Connichi in Kassel, einer Convention für japanische Anime und Manga, statt. Auch hier treten die Teilnehmer in Zweierteams vor einer Jury mit Kostüm und Performance gegeneinander an. Das Team, welches sich qualifiziert, vertritt Deutschland und tritt im World Cosplay Summit gegen die Teams der anderen Länder an.", "section_level": 1}, {"title": "Vorausscheid.", "content": "Prinzipiell hat jeder Cosplayer die Möglichkeit sich beim Vorausscheid für den World Cosplay Summit zu qualifizieren. Die jeweils geltenden (nationalen) Regeln werden kurz nach dem WCS bekanntgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Auswahlverfahren, um \"Team Deutschland\" zu ermitteln, verschärften sich von Jahr zu Jahr. Der Trend zeigt, dass in Deutschland zunehmend die Qualität der Präsentation und Performance an Wichtigkeit gewinnt. \"Auswahlverfahren:\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Der World Cosplay Summit (abgekürzt WCS) ist ein internationaler Cosplay-Wettbewerb, bei der sich die Teams verschiedener Länder einen Wettbewerb, bestehend aus Kostüm und Performance, liefern. Die Teams müssen sich vorher durch einen nationalen Vorausscheid für das WCS qualifiziert haben. Der World Cosplay Summit ist der einzige internationale Cosplaywettbewerb. Die Teilnehmerzahl umfasst derzeit 22 Länder, unter anderem: Brasilien, Deutschland, Spanien, Italien, Korea, Japan, Mexiko, Thailand, USA.", "tgt_summary": "世界Cosplay高峰会(;英语:World Cosplay Summit,简称WCS),是2003年起源于日本的Cosplay赛事,每年都会评选出全球顶尖的Coser。", "id": 2677695} {"src_title": "New Pedestrianism", "tgt_title": "新徒步主义", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Wie New Urbanism hat New Pedestrianism seine Wurzeln in dichten, mischgenutzten Wohngegenden, die in den USA (und anderswo) in und vor dem ersten Viertel des Zwanzigsten Jahrhunderts üblich waren. New Pedestrianism beruht auf früheren städteplanerischen Experimenten, die sich auf die Trennung von Fußgängern und Fahrzeugen konzentriert haben. In einigen Strandgemeinden in Süd Kalifornien, u. a. Venice, Kalifornien wurden um 1905 „Gehstraßen“ in einigen Blöcken in Strandnähe gebaut. Die Häuser lagen an 1–3 m breiten Gehzonen. Schmale Gassen im hinteren Bereich waren für Autos und Parken vorgesehen. Die Kanäle in Venice wurden in demselben Zeitfenster gebaut und hatten ebenfalls beide Gehwege und Kanäle vor dem Haus angeordnet. Städteplaner Ebenezer Howard und Sir Patrick Geddes hatten früh Einfluss auf den Entwurf von New Jersey, das zum Anbruch des Automobilzeitalters 1929 gebaut wurde. Radburn hatte Fußgängerzonen vorne und Autozugang hinten in sogenannten cul-de-sac Anlagen, die in große Blöcke mit Mischnutzung vorstießen. Eine Studie von John Lansing an der Universität von Michigan 1970 zeigte, dass 47 % seiner Bewohner ihre Einkäufe zu Fuß erledigten, verglichen mit 8 % in der Nähe liegender üblicher Wohngebiete. Er ermittelte auch, dass Radburns Einwohner insgesamt weit weniger Auto fuhren als in anderen Gegenden. Der Radburn-Grundriss wurde seitdem in verschiedenen Ländern wie Schweden, England, Neuseeland und Australien kopiert. Der San Antonio River Walk, auch bekannt als „Paseo del Rio,“ wurde 1929 angelegt. In diesem Fall wurde der San Antonio Fluss reguliert und in einen friedlichen Kanal mit beidseitigen belebten Promenaden, Plätzen, Straßenrandcafes, Restaurants, Clubs, Läden, Hotels und anderen Angeboten verwandelt, welche von jeglichem Autoverkehr völlig separiert waren. Die Promenaden führen unterhalb der Straßen durch, da sich Paseo del Rio eine Etage unterhalb der Straße, und die Autozufahrt zu den Gebäuden eine Etage oberhalb des Flusses befand. Dorfheime in Kalifornien wurden 1975 von Michael und Judy Corbett begründet. Die 70 Morgen haben 225 Eigenheime und 20 Wohnungen. Solar Design und Solarkollektoren wurden zur Wärmegewinnung eingesetzt. Die Häuser haben auf der einen Seite Gehwege, die durch ein ausgedehntes Grüngürtelsystem führen und Autozufahrten auf der anderen Seite. Einige Straßen in der neuen städtischen Bebauung in Florida haben ebenfalls Promenaden vor einem Teil der Häuser. 2005 wurde New Pedestrianism von Arth als Teil einer Lösung für den Wiederaufbau von New Orleans angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "New Pedestrianism für Obdachlose.", "content": "Arth schlug vor, dass ein Fußgängerdorf für die Obdachlosen im Kreis Volusia, Florida, als Prototyp für eine nationale Lösung gebaut werden sollte, was weniger kosten würde als das, was er als „momentaner Flicken-Ansatz für das Problem“ beschreibt. Tiger Bay Village würde nahezu autofrei sein und sechs verschiedene Behausungstypen zur Verfügung stellen, welche von Mehrbettkasernen in Gebäuden, die wie traditionelle zweigeschossige Häuser aussehen, bis zu Katrina Cottages variieren. Es würde einen See, Schwimmlagune, Pool, Wanderwege, Gemeinschaftsgärten und Obstgarten geben. Die Bewohner würden helfen, das Dorf zu bauen und zu unterhalten, und es würde auch als Dauerheim für Menschen mit geistiger Behinderung dienen. Alle Bedürfnisse sowohl der kurzfristigen, als auch der langfristigen Bewohner, würden vor Ort gestillt, und das Dorf würde an einer Hauptbuslinie liegen. Der Vorschlag heizte eine nationale Debatte an, wie mit Obdachlosen umgegangen werden sollte, während es zur gleichen Zeit von verschiedenen Quellen als „Resort für Obdachlose“ und „Arbeitslager Reservat“ verspottet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Filme über New Pedestrianism (Neue Fußgängerkultur).", "content": "\"The Labors of Hercules: Modern Solutions to 12 Herculean Problems\" '(Die Aufgaben des neuen Herkules: Moderne Lösungen zu den 12 'Herkules Problemen). Mit 2008 als geplantem Erscheinungstermin folgt diese abendfüllende Dokumentation dem Buch mit demselben Titel und wird gesellschaftliche Fragen ansprechen, die mit New Pedestrianism in Zusammenhang stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Beispiele für Pedestrian Villages (Fußgängerdörfer) im Stil des New Pedestrianism, welche verschiedene Typen repräsentieren:", "section_level": 1}], "src_summary": "New Pedestrianism (oder kurz \"NP\"), deutsch etwa: „Neue Fußgängerkultur“, ist eine Variante des New Urbanism im Städtebau. Sie wurde 1999 durch Michael Edward Arth, einen amerikanischen Künstler, Designer, Futuristen und Autor begründet. Sie spricht Probleme an, die in Verbindung mit dem New Urbanism auftreten und ist ein Versuch, verschiedene soziale, gesundheitliche, energierelevante, wirtschaftliche, ästhetische und Umweltprobleme zu lösen, mit besonderem Augenmerk auf die Verminderung der Rolle des Autos und die Steigerung der Fußgängerfreundlichkeit. Ein Viertel oder eine neue Stadt, die sich NP zu Nutze macht, nennt man Pedestrian Village (Fußgängerdorf). Pedestrian Villages können von nahezu autofrei bis zur Anordnung von Autozufahrten hinter nahezu jedem Heim und Geschäft variieren, jedoch liegt die Fußgängerzone immer vorne.", "tgt_summary": "新徒步主义(,简称NP),是一个基于步行计划理论进行理想化的新城市主义,由美国作家、艺术家、未来主义者、城市/室内/环境设计师麦克·E·亚瑟于1999年提出。", "id": 2127691} {"src_title": "Müllsucher", "tgt_title": "拾荒", "src_document": [{"title": "Erwerbsgrundlage.", "content": "Unter den verwertbaren Müll fallen unter anderem: Diese können sie zu Kilopreisen verkaufen. Ihr tägliches Essen besteht zu einem Großteil aus im Müll gefundenen Resten. Ihre Lebensbedingungen sind dementsprechend schlecht. Der Biomüll, welcher rund 60 % des Gesamtmülls ausmacht, wird einerseits für die Fütterung ihrer Tiere verwendet, andererseits selbst verzehrt. Als Unterschlupf dient ihnen meist nur ein Verschlag aus Pappe und Blech. Das Problem, dass Menschen auf Müllhalden leben müssen, betrifft nicht einzelne Länder, sondern bezieht sich auf alle Kontinente. Die Müllmenschen stammen hauptsächlich aus dem ländlichen Raum, die in den Großstädten die Hoffnung auf ein besseres Leben haben, doch dort ist es für sie kaum möglich, Fuß zu fassen.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheiten.", "content": "Die fehlende Hygiene, das Trinkwasserproblem, die Moskitos und natürlich viele gefährliche Gegenstände, die sich im Müll befinden, bilden die Voraussetzungen für Krankheiten und Verletzungen:", "section_level": 1}, {"title": "Lateinamerika.", "content": "Als Pepenadores, Recicladores oder auch Cartoneros werden im lateinamerikanischen Raum die (wörtlich) Müllsucher bezeichnet. Diese Menschen aus den unteren sozialen Schichten, selbst schlechtergestellt als Arbeiter und Gelegenheitsarbeiter, haben es sich zur Aufgabe gemacht, in den Mülldeponien der Metropolen nach wiederverkaufbaren Resten zu suchen. Nur so sind sie in der Lage, sich ihre Existenz minimal zu sichern. Auf der städtischen Zentraldeponie Mexiko-Stadts sollen sich allein schon 2500 dieser Pepenadores befinden, das heißt grob gerechnet einer je Tonne Abfall, die hier täglich anfällt.", "section_level": 1}, {"title": "Nicaragua.", "content": "In Nicaragua – genauer: in der Nähe der Hauptstadt Managua – liegt La Chureca, die größte Müllhalde Zentralamerikas. Sie umfasst rund 420 Hektar und ist Arbeitsgebiet von mehr als 1700 Menschen, von denen mindestens 80 % Minderjährige sind. Es leben etwa 280 Familien mit durchschnittlich sechs Familienmitgliedern auf dem Gelände von La Chureca. Weitere hunderte kommen täglich, um sich dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Öl und Gas werden von Versorgungsfirmen aufgrund von technischen Problemen und Korruption teilweise den ganzen Tag abgestellt. Ausreichende Hygiene ist bei einem Leben auf einer Müllhalde nicht vorhanden. Durch die schlechte Ernährung mit verschimmeltem Essen ist das Krebsrisiko sehr hoch. Rückstände von Blei und Quecksilber im Blut sind eine weitere Auswirkung des schlechten Essens. Viele Leute ernähren sich zusätzlich noch von im Managuasee gefangenen Fisch, der auf Grund der starken Wasserverschmutzung gesundheitsschädlich ist. In den Sommermonaten (von Dezember bis April) werden riesige Mengen von Müll unter freiem Himmel verbrannt. Man nutzt hier die regenfreie Zeit, um sich des Mülls auf diese Art und Weise zu entledigen. Dies hat aber wiederum große Luftverschmutzung zur Folge. Für La Chureca ist die Stadtverwaltung Managuas nicht zuständig. Dieser Verwaltungsbezirk hat mehr als 1,3 Millionen Einwohner, wodurch eine dementsprechend große Menge an Müll (rund 82 Tonnen pro Tag) anfällt. Um diesen zu beseitigen, fahren täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr hunderte von Müllwagen auf das Gelände von La Chureca, um den Müll dort abzuliefern. Viele kommen auch mit Pick-ups oder Lastwagen und laden ihren Müll privat ab. Recycling gibt es in Managua von offizieller Seite nicht. Am 3. März 2008 begannen die Bewohner von La Chureca einen Streik. Sie wollten sich gegen das Verhalten der Lastwagenfahrer wehren, welches ihre Situation noch verschlechtert hatte. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine feste Ordnung, die besagte, wo genau die Müllwagen den Müll abladen sollen. So wurden teilweise große Mengen direkt vor den Hütten der dort wohnenden Menschen abgeladen und von fahrenden LKW Müll abgeworfen, wobei es sich mitunter um harte Gegenstände handelte. Die LKW fuhren mit hohen Geschwindigkeiten, was besonders in Bezug auf den großen Anteil der dort ansässigen Kinder gefährlich erscheint. Die für die Stadtverwaltung arbeitenden Müllmänner beanspruchten für sich jegliche Materialien, die wiederverkauft werden können, wie Kupfer, Zink, Aluminium und Papier. Plastikflaschen kann man zurzeit zum Kilopreis von vier Córdobas verkaufen, das sind etwa 30 Flaschen zum Preis von umgerechnet 0,14 €, was in Nicaragua nicht viel ist (zum Vergleich: Bohnen, das Haupternährungsmittel der Nicaraguaner, kosten zurzeit 17 Córdobas das Pfund). Aus Protest blockierten die Müllmenschen von La Chureca am 3. März 2008 alle Zufahrten zum Areal, sodass kein Lastwagen mehr auf das Gebiet kommen konnte. Dies führte zu einem vollkommenen Chaos in der ganzen Stadt. Die direkten Folgen waren eine starke Verschmutzung der Straßen, die direkt zur Müllhalde führen. Viele LKW-Ladungen wurden vor den offiziellen Eingängen der Müllhalde illegal abgeladen oder brachten den Müll in andere Gebiete. Am 7. März wurde ein Abkommen unterzeichnet, welches festlegt, dass die für die Stadt arbeitenden Müllmänner den Müll nicht mehr für sich beanspruchen dürfen. Dieser darf nun ausschließlich von den Arbeitern der Chureca genutzt werden. Jedoch wurde dieser Vertrag von der Mehrheit der Churcequeros (den Leuten, die in La Chureca leben) bisher nicht anerkannt. Sie argumentieren, dass die Personen, die diesen Vertrag ausgehandelt haben, nicht aus ihrer Gemeinschaft stammen. Sie versuchen weiterhin, die Müllablagerung zu verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Ägypten.", "content": "In Kairo bestehen acht Müllsiedlungen, wo rund 50.000 Müllmenschen, Zabbalin () genannt, zu finden sind. Izbat an-Nakhl ist die Müllsiedlung im Süden von Kairo, der Hauptstadt Ägyptens, in der etwa 8000 Müllmenschen wohnen. Eine ähnliche Müllsiedlung im Osten von Kairo befindet sich in Manschiyyet Nasser. Die Müllmenschen sind überwiegend koptische Christen. Da Ägypten islamisch dominiert ist, haben sie mit vielen Benachteiligungen zu kämpfen. 2003 wurde eine zentrale Müllabfuhr eingerichtet, um den Müllmenschen ihre Lebensgrundlage zu entziehen. Die Lebensgrundlage der Zabbalin besteht aus Müllgebühren und dem Gewinn aus dem Wiederverkauf des verlesenen Mülls. Müllmenschen gehen mit ihren Eselskarren von Haus zu Haus und sammeln dort den Müll ein. Es ist wichtig, dass sie noch vor der städtischen Müllabfuhr dort sind, denn das Müllsammeln in Ägypten ist illegal. Vor der Gründung der städtischen Müllabfuhr bekamen die Zabbalin noch ein kleines Trinkgeld von den Bewohnern. Der faulende Müll wird nach dem Sammeln in Plastik, Papier, Glas, Dosen und Essensresten aussortiert. Plastik, Papier und Glas werden von einem Händler abgeholt und zu den Recyclingstellen gebracht. Das Blech alter Dosen ist sehr begehrt. Es wird von den Menschen in den Müllsiedlungen aufgeschnitten und dann an Händler weiterverkauft. Der Müll wird an Sammelstellen zu 100-kg-Paketen gepresst und daraufhin zu den Wiederverwertungsstellen am Rande der Viertel gebracht. Fleisch essen die Zabbalin nicht, denn es ist zu teuer. Auf den Tisch kommen Brot, Milch, Käse und Gemüse. Bis abends muss der Müll fertig sortiert und verladen sein, denn die Zabbalin brauchen diesen Platz zum Schlafen und Wohnen. Die Lebenserwartung der Zabbalin beträgt rund 50 Jahre. Grund dafür ist die hohe Verletzungs- und Infektionsgefahr.", "section_level": 1}, {"title": "Philippinen.", "content": "Die 15.000 Müllsammler, die auf den Philippinen leben, kommen hauptsächlich aus 3 Gebieten Manila, Quezon-Stadt und Cebu City. In Manila leben die Menschen auf den beiden Müllhalden Smokey Mountain und Payatas. Es handelt sich hierbei um riesige Müllberge (bis zu 40 Meter hoch), wobei der Smokey Mountain sogar als international bekanntes Wahrzeichen der Hafenstadt Manila gilt. In der Region rund um Cebu-City werden die Müllsammler auch „Scavengers“ (engl. für Müllsammler oder Aasfresser) genannt. Der Verkauf von Müll findet in so genannten „Junkshops“ statt und bringt den „Scavengers“ im Schnitt täglich zwischen 50 und 65 Pesos (rund 0,75–1 €) ein. Hunderte starben bereits, wenn einer der großen Müllberge meist infolge eines anhaltenden Monsunregens in sich zusammenstürzte und viele Menschen unter sich begrub. Immer wieder wird den Müllsammlern staatliche Hilfe, saubere Unterkünfte, richtige Arbeit oder ähnliches versprochen, doch werden diese Versprechen kaum oder gar nicht von den Zuständigen eingehalten. Mittlerweile gibt es immer mehr Hilfe aus dem Ausland wie etwa Ärzte, Ordensleute und Vereine, die den „Scavengers“ aus ihrem Elend helfen möchten.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Besonders in den Ballungszentren der Großstädte tritt das Phänomen der Flaschensammler auf; vergleichbare Erscheinungen existieren auch in anderen Staaten mit Pfandsystem auf Getränkeverpackungen. Diese Personen sammeln liegengelassene oder illegal weggeworfene Pfandflaschen oder neben Pfandautomaten aufgegebene Fehlwürfe auf oder suchen in (hauptsächlich öffentlichen) Abfalleimern oder auch Altglascontainern danach und führen sie dem Pfandsystem wieder zu.", "section_level": 1}, {"title": "Hilfsmaßnahmen.", "content": "Durch Bildung soll den Menschen aus dem Elend geholfen werden. Auf dem stillgelegten Teil der Müllhalde von Smokey Mountain, Tondo, Manila entsteht mit Unterstützung aus Deutschland eine Schule. Diese Schule wird mit recyceltem Material errichtet. Nach ihrer Fertigstellung im Jahre 2010 soll das digitale Lerncenter 1.000 Schulabbrechern die Möglichkeit bieten, einen Abschluss zu machen. Die meisten Kinder können nicht zur Schule gehen, nur wenige erlangen einen Schulabschluss, da die Schule auf den Philippinen nicht kostenfrei ist. Die \"Deutsche Oenophilogen Gesellschaft Gemeindienst e.V.\", ein gemeinnütziger Weinverein aus Oberhausen, baut diese Schule mit einem Gesamtkostenvolumen von 109.000 Euro. Im Jahr 2010 sollten zunächst 400, später 800 Kinder hier unterrichtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nichtregierungsorganisationen in Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Oenophilogen Gesellschaft Gemeindienst e.V..", "content": "Der Verein Deutsche Oenophilogen Gesellschaft Gemeindienst e.V. unterstützt seit 1999 ausschließlich Ausbildungsprojekte in Tondo, Manila (Smokey Mountain). 2009 wurde vom Verein eine gemeinnützige, selbständige Stiftung zur Unterstützung der Projekte gegründet.", "section_level": 2}, {"title": "„Die Müllkinder von Kairo“.", "content": "Der Neuwieder Verein „Die Müllkinder von Kairo“ wurde 2001 gegründet und unterstützt eine koptische Ordensgemeinschaft in Ägypten, die im Müllgebiet von Ezbeth el Nakl ihr Zentrum hat. Die Ordensgemeinschaft betreibt Bildungseinrichtung für muslimische und christliche Kinder und Jugendliche.", "section_level": 2}, {"title": "Afrika-Freundeskreis.", "content": "Der Afrika-Freundeskreis entstand auf Initiative von Geografiestudenten der Universität Bayreuth. Er wurde am 2. Juli 1992 gegründet und hat inzwischen weltweit 160 Mitarbeiter. Derzeit unterstützen sie Projekte in Kenia, Tansania, Äthiopien, Ägypten und dem Sudan.", "section_level": 2}, {"title": "Yalla e.V..", "content": "Yalla e.V. leitet „Hilfe zur Selbsthilfe“ in arabischen Ländern. Der Verein entstand aus der Begegnung von Studierenden mit der Ordensschwester Maria Theresia Grabis in Kairo 1992. Das Hauptanliegen des Vereins ist es einen aktiven Beitrag zur Völkerverständigung zwischen Europa und den arabischen Ländern zu leisten. Mit Spenden und Arbeitseinsätzen vor Ort unterstützt der Verein Selbsthilfeprojekte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit dem Ausdruck Müllsucher (gelegentlich auch \"Müllmenschen\") werden Menschen vor allem in der dritten Welt bezeichnet, die von, in und mit Müll leben, den sie sammeln, recyceln oder verkaufen. Hiervon abzugrenzen ist das Ankämpfen gegen die Vermüllung.", "tgt_summary": "拾荒,雅称为捡字纸,俗称捡破烂,指从他人所弃置的物品当中,拾取仍可使用的物品自用或转售的行为。进行这种行为的人称为拾荒者或捡破烂的,他们多数是贫穷的弱势社群。拾荒者出现于街道、商场、住宅后巷、垃圾堆填区等。从人类社会产生的废品中,寻找有剩余价值的物料,交二手市场、废料回收商或收买者,换取收入。", "id": 1801686} {"src_title": "Conoidea", "tgt_title": "芋螺總科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Gehäuse sind sehr unterschiedlich in der Form und variieren von spindelförmig und turmförmig bis verkehrt-kegelförmig. Entsprechend ist das Gewinde sehr flach bis sehr hoch. Die letzte Windung kann kurz und eiförmig oder sehr lang und schlitzförmig sein. Die Spindel weist keine Falten auf, nur sehr selten einige Runzeln oder Knoten. In der Radula ist der Mittelzahn (gegenüber anderen Vertreter der Neuschnecken) reduziert; es sind nur noch ein oder zwei Seitenzähne vorhanden. Diese sind lang und spitz, oft mit Widerhaken besetzt. Sie besitzen eine Rinne oder Kanal, die mit einer Giftdrüse in Verbindung steht.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Vertreter der Überfamilie leben räuberisch von Fischen, Borstenwürmern, anderen Weichtieren wie Schnecken und Muscheln oder Krebsen, die mit Gift, das mit Hilfe der Giftzähne injiziert wird, erbeutet werden. Sie kommen weltweit vor allem in den wärmeren Meeren vor. Ihr Vorkommen reicht vom Flachwasser bis in die Tiefsee.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Conoidea werden nach der Radulaform mit spitzen, oft mit Widerhaken versehenen Zähnchen, durch die ein mit Giftdrüsen verbundener Hohlraum führt, auch als Toxoglossa (Pfeilzüngler oder Giftzüngler) bezeichnet. Der Name Toxoglossa beschreibt zwar die Radula dieser räuberisch lebenden Schnecken, er ist aber nach den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur nicht als Name für eine Überfamilie geeignet, da er nicht auf dem wissenschaftlichen Namen einer Familie oder Gattung aus beruht. Bouchet und Rocroi unterteilten die Conoidea im Jahr 2005 in acht Familien: Nach einer Revision im Jahr 2011 gab es zunächst 15 Familien, 2012 kam eine weitere hinzu:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Conoidea sind eine artenreiche Überfamilie fast ausschließlich mariner Schnecken, die räuberisch leben. Die Vertreter dieser Überfamilie besitzen eine Giftdrüse, deren Gift mittels eines hohlen Giftzahns in das Opfer injiziert wird. Auf Grund dieses Merkmals werden sie auf Deutsch auch Pfeilzüngler oder Giftzüngler (früher Toxoglossa) genannt.", "tgt_summary": "芋螺总科(学名:)是一种掠食性的海螺,是新腹足类支序之下的一个海洋腹足纲软体动物的总科。这个总科在海洋软体动物中是一个很大的群组,估计包括约340个近期有效的属与亚属、接近四千个不同的物种。", "id": 2754342} {"src_title": "St. Étienne M1907", "tgt_title": "聖艾蒂安M1907中型機槍", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Um die Jahrhundertwende begutachtete das französische Militär einige MG-Entwicklungen des privaten Unternehmens Hotchkiss et Cie. Während die Testexemplare technisch überzeugten und einige auch angeschafft wurden, hatte man aus politischen Gründen beschlossen, dass die Hauptbewaffnung aus staatseigenen Betrieben stammen müsse. Ein erster Versuch war das neuentwickelte MG \"Puteaux M1905\", das sich als untauglich herausstellte. Daraufhin wurde im staatlichen Arsenal von Saint-Étienne der Entwurf überarbeitet, was aber zu keiner entscheidenden Verbesserung führte. Im Grabenkrieg während des Ersten Weltkrieges traten die Mängel des St. Étienne zu Tage, fortwährende Ladehemmungen machten die Waffe unzumutbar für die Frontsoldaten. Ab 1917 endlich zog man das St. Étienne M1907 von der Front ab und ersetzte es durch das einfachere und weitaus robustere Hotchkiss-MG. Dies kam in seiner überarbeiteten Modellvariante Hotchkiss M1914 dann doch noch zum Zuge und wurde zum Standard-MG bestimmt. Restbestände des M1907 wurden an Sekundärtruppen, Schutztruppen in französischen Kolonien oder an Italien weitergegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Wie das Konkurrenzmodell von Hotchkiss ist das St. Étienne ein Gasdrucklader. Der Gaskolben mit einer hinten angebrachten Zahnstange wird jedoch nach vorn gestoßen, die Kraftübertragung auf den Verschluss erfolgt umständlich über ein Zahnrad, die Schließfeder liegt weitgehend offen unter dem Lauf. Die Schusskadenz der Waffe kann mit einer hydraulischen, vom Puteaux-Vormodell übernommenen Verzögerungsvorrichtung zwischen 500 und 8 Schuss/Min. reguliert werden. Diese Vorrichtung machte die schon gegen Verschmutzung empfindliche und unzuverlässige Waffe zusätzlich kompliziert. Zu diesen Problemen kam erschwerend das minderwertige Material hinzu. Der verwendete Stahl war nicht hitzeresistent genug; bei fortgesetztem Dauerfeuer neigten entweder Verschlussteile zu Brüchen oder die Schließfeder erlahmte. Geladen wurde das MG durch seitlich zugeführte Laderahmen, die sich leicht verbogen und eine zusätzliche Schwachstelle darstellten. Insgesamt wurden 41.000 Exemplare dieser Waffe gefertigt (30.000 in St.-Étienne und 11.000 in Châtellerault).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das St. Étienne M1907 (franz.: \"Mitrailleuse Saint-Étienne modèle 1907\") ist ein luftgekühltes Maschinengewehr aus französischer Produktion, das im Ersten Weltkrieg und Zweiten Weltkrieg im Einsatz war.", "tgt_summary": "圣艾蒂安M1907()是法国军队于第一次世界大战及第二次世界大战期间所装备的一种中型机枪。", "id": 2805878} {"src_title": "Man Mohan Adhikari", "tgt_title": "曼·莫汉·阿迪卡里", "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Adhikari wurde in Lazimpat, einem Dorf in der Nähe der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, geboren und verbrachte seine Kindheit in Biratnagar. Im Jahr 1938 ging er nach Varanasi in Indien, um dort an der Banaras Hindu University zu studieren.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Im Jahr 1942 nahm er, wie viele andere Politiker auch, an der „Quit India“-Bewegung teil und wurde deshalb mit anderen Politikern von den britischen Kolonialherren verhaftet. Wegen seiner politischen Gesinnung lebte er viele Jahre im Exil, vor allem in China und Indien, wo er der Kommunistischen Partei Indiens beitrat. Außerdem verbrachte er 15 Jahre in Gefangenschaft teils in Nepal während der Regentschaften der Könige Tribhuvan, Mahendra und Birendra, teils bei den Briten. Nachdem er 1949 die Kommunistische Partei Nepals mitgründete, wurde er 1953 deren Generalsekretär.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlprogramm.", "content": "Man Mohan Adhikari setzte sich eine Reihe sozialer Reformen zum Ziel, vor allem eine Landreform, die Anhebung der politischen Mitbestimmung von Minderheiten, die Emanzipation der Frau, das Verbot der Kinderarbeit, ein Dorfprojekt, um die Armut auf dem Land zu beseitigen, sowie eine Minimalrente.", "section_level": 3}, {"title": "Regierungszeit.", "content": "Im Jahr 1994 wurde Adhikari im Alter von 73 Jahren zum Ministerpräsidenten Nepals gewählt. Durch seinen Wahlsieg drängte er seinen vier Jahre jüngeren Cousin Girija Prasad Koirala, mit dem er während der Regentschaft König Birendras gemeinsam im Exil gewesen war, aus dem Amt. Durch seinen Wahlsieg und die Abwahl des pro-indisch orientierten Vorgängers fürchtete Indien eine Stärkung des Einflusses Chinas in der Region. In der Zeit von 1994 bis 1995 war Adhikari für neun Monate Premierminister Nepals. Er war der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Nepals (Vereinigte Marxisten-Leninisten) (CPN-UML) sowie der einzige demokratisch gewählte nepalesische Premierminister dieser Partei. Während seiner Amtszeit als Regierungschef wurde der Bau des Arun III-Staudamms durch den damaligen Weltbankchef Paul Wolfowitz abgelehnt. Dieser sollte auch von Deutschland finanziell gefördert werden, das die freigewordenen Mittel für andere Projekte in Nepal verwendete. Des Weiteren trieb er einige Reformen voran, beispielsweise das \"build-your-own-village\"-Programm. Außerdem begann zu seiner Regierungszeit eine umfassende Kooperation mit der Mongolei, die er bei einem Treffen in Ulaanbaatar mit dem damaligen mongolischen Ministerpräsidenten Puntsagiin Dschasrai vereinbarte. Seine Regierungszeit endete, nachdem die Nepalesische Kongresspartei (Nepali Congress Party, NCP) ein Misstrauensvotum gegen seine Minderheitsregierung stellte. Daraufhin bat Adhikari König Birendra Bir Bikram Shah Dev, das Parlament aufzulösen. Dieser Schritt musste nach einer Klage vor dem Obersten Gerichtshof Nepals wieder rückgängig gemacht werden. Daraufhin bestimmte der König den Fraktionsvorsitzenden der NCP, Sher Bahadur Deuba, zum Ministerpräsidenten. Dieser bildete eine Koalition aus seiner eigenen Partei, der Freundschaftspartei und der Nationaldemokratischen Partei.", "section_level": 3}, {"title": "Politische Betätigung nach der Regierungszeit.", "content": "Auch nach seiner Amtszeit engagierte Adhikari sich für die Emanzipation der Frauen.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Adhikari starb am 26. April 1999 im Alter von 78 Jahren in Kathmandu an einem Myokardinfarkt, nachdem er für sieben Tage in einem Krankenhaus Kathmandus im Koma gelegen hatte. Noch kurz vor seinem Tod, der ihn im Wahlkampf für die im Mai vorgesehene Wahl ereilte, war er einer der beliebtesten Politiker Nepals und galt als Favorit für die Wahlen zum Premierminister. Ihm wurde ein Staatsbegräbnis zuteil – als zweitem Politiker nach Ganesh Man Singh. Bei seiner Beerdigung, die am heiligen Fluss Bagmati stattfand, erwiesen ihm über 200.000 Menschen die letzte Ehre. Im gesamten Land wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt. Nach seinem Tod führte Madhav Kumar Nepal die Partei fort.", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung.", "content": "Er galt als eine der wenigen demokratischen Integrationsfiguren Nepals.", "section_level": 1}], "src_summary": "Man Mohan Adhikari (Nepali:, ; * 20. Juni 1920 in Lazimpat; † 26. April 1999 in Kathmandu) war ein nepalesischer Politiker und Ministerpräsident seines Landes von 1994 bis 1995.", "tgt_summary": "曼·莫汉·阿迪卡里(英语:Man Mohan Adhikari;1920年-6月-1999年-4月26日)1994年到1995年出任尼泊尔首相,他是尼泊尔共产党和尼泊尔共产党(联合马列)创始人之一,他是第一个经民选成为尼泊尔政府首脑的共产党人。", "id": 2364459} {"src_title": "Kyōko Nakayama", "tgt_title": "中山恭子", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nakayama studierte französische Sprache und Literatur an der Universität Tokio, wo sie 1963 ihren Abschluss (BA) machte. 1964 wurde sie Beamtin im Außenministerium, zwei Jahre später wechselte sie in das Finanzministerium. Von 1975 bis 1978 arbeitete sie beim Internationalen Währungsfonds. 1993 verließ sie das Finanzministerium und war für sechs Jahre Vizepräsidentin der Japan Foundation, die sich im Auftrag der Regierung um internationalen Kulturaustausch bemüht. 1999 wurde sie zur Botschafterin in Usbekistan ernannt. 2002 kehrte Nakayama nach Japan zurück und arbeitete zunächst im Kabinettssekretariat zwei Jahre lang als Beraterin für die Entführungsfrage, im September 2006 wurde sie dann Sonderberaterin des Premierministers für die Entführungsfrage. Bei der Sangiin-Wahl 2007 bewarb sie sich erfolgreich für die Liberaldemokratische Partei (LDP) über den Verhältniswahlblock um ein Mandat. In der LDP schloss sie sich der Machimura-Faktion an. Im August 2008 ernannte Premierminister Yasuo Fukuda Nakayama zur Nachfolgerin von Yōko Kamikawa als Staatsministerin für die Bekämpfung des Geburtenrückgangs und für Geschlechtergleichstellung; zusätzlich erhielt sie im Kabinett die Zuständigkeit für die Entführungsfrage, die bisher beim Chefkabinettssekretär gelegen hatte. Im September 2008 ersetzte sie Fukudas Nachfolger Tarō Asō durch Yūko Obuchi, ernannte sie aber wieder zur Sonderberaterin. Im Juni 2010 trat Nakayama aus der LDP aus und gemeinsam mit ihrem Ehemann der Tachiagare Nippon von Takeo Hiranuma bei, die 2012 in der Taiyō no Tō von Shintarō Ishihara, dann der Nippon Ishin no Kai aufging. Für diese trat sie bei der Sangiin-Wahl 2013 erneut im Verhältniswahlsegment an, erhielt 306.341 Stimmen und erzielte damit Listenplatz 2, der bei sechs Verhältniswahlmandaten insgesamt die sichere Wiederwahl bedeutete. Im Sommer 2014 schloss sie sich bei der Spaltung der Ishin no Kai der Jisedai no Tō (später umbenannt) von Shintarō Ishihara und Takeo Hiranuma an. Nakayamas Ehemann, Nariaki Nakayama, ist Kibō-Abgeordneter im Shūgiin und war im 2. umgebildeten und 3. Kabinett Koizumi Minister für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie sowie einige Tage Minister im Kabinett Asō. Im September trat Nakayama aus der Nippon no Kokoro aus und schloss sich der Kibō no Tō von Yuriko Koike an. Im April 2019 kündigte Nakayama an, sich aus der aktiven Politik zurückziehen zu wollen und trat bei der Sangiin-Wahl 2019 nicht mehr an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kyōko Nakayama (jap., \"Nakayama Kyōko\"; * 26. Januar 1940 in der Präfektur Tokio) ist eine japanische Politikerin (LDP→Taiyō→Kokoro→Kibō). Sie war von 2007 bis 2019 Abgeordnete im Sangiin, dem Oberhaus des Nationalparlaments, für den nationalen Verhältniswahlkreis, und 2008 Ministerin im Kabinett Fukuda.", "tgt_summary": "中山恭子,知名日本外交官和政治人物,守护日本之魂党党首。", "id": 2311982} {"src_title": "Die elementaren Formen des religiösen Lebens", "tgt_title": "宗教生活的基本形式", "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte, Einflüsse.", "content": "Mit dem Themenkomplex ‚Religion’ beschäftigte sich Durkheim nicht erst im Rahmen dieses Buches, sondern bereits viele Jahre zuvor. Bei der Entwicklung seiner soziologischen Theorie im Allgemeinen und religionssoziologischer Ansichten im Speziellen haben im Wesentlichen drei Gelehrte einen großen Einfluss ausgeübt: Durkheims Ansatz stellt eine direkte Fortsetzung und Weiterentwicklung der Ansichten von Fustel de Coulanges und Robertson Smith dar; beide vertraten bereits eine strukturelle Theorie der Entstehung der Religion aus der elementaren Gesellschaft. Durkheim wollte darüber hinaus noch den Prozess der Entstehung darlegen. Schon im ersten Band der \"L’Année Sociologique\", erschienen im Jahr 1898, richtete Durkheim einen gesonderten Abschnitt für den Bereich ‚Religionssoziologie’ ein und veröffentlichte in den ersten beiden Bänden dieser Zeitschrift eine Reihe von Artikeln zu diesem Thema (darunter im zweiten Band 1899 unter dem Titel \"De la définition des phénomènes religieux\" einen ersten Ansatz einer Definition von Religion, präziser gesagt von religiösen Tatsachen (\"faits réligieux\"), eines Begriffs, der analog zu den \"faits socieux\" gebildet ist; des Weiteren sei auf zwei kleinere Arbeiten über den Totemismus verwiesen (\"La prohibition de l’inceste\" 1898 und \"Sur le totémisme\" 1902), die als Vorstudien zu seinem religionssoziologischen Hauptwerk angesehen werden können). Bis zur letzten Ausgabe der Zeitschrift (1913) blieb der Abschnitt über Religion der umfangreichste und wichtigste. Das große Interesse an der Religion ist auf den ersten Blick verblüffend, wenn man bedenkt, dass es sich bei Durkheim um einen Vertreter des Laizismus handelt; in diesem Punkt ist er mit Max Weber zu vergleichen. Durkheim wollte nachweisen, dass Religion jeglicher Transzendenz entbehrt und vielmehr auf einer rationalen Basis begründet ist, die die Sozialstruktur einer Gesellschaft darstellt; aus diesem Grund entwickelt sich die Religion auch aus der Gesellschaft. Mit diesem Ansatz wird Durkheim auch zu einem Pionier der Wissenssoziologie, da die Religion hier als Ursprung und Stütze der gesellschaftlichen Wissensstrukturen gesehen wird. Somit ist es wenig verwunderlich, dass Durkheims Theorie auch einer der wesentlichen Einflussfaktoren für die wissenssoziologischen Überlegungen von Peter L. Berger und Thomas Luckmann wurde, welche in ihrem Buch Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit ausführlich dargelegt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Nach \"De la division du travail social\" (1893) und \"Le suicide\" (1897) bildet \"Les formes élémentaires de la vie religieuse\" (1912) das dritte große Buch, das Durkheim verfasste. Es ist mit Sicherheit das bedeutendste und einflussreichste. Das umfangreiche, knapp 600 Seiten umfassende Werk ist in drei Bücher unterteilt. In der vorausgehenden Einleitung wird zunächst das „Objekt der Untersuchung“ umrissen. Durkheim formuliert zwei Ziele seines Buches: Der Hauptzweck liegt in der Analyse der elementaren Formen des religiösen Lebens mittels Studium der „primitivsten und einfachsten“ Religion (die heute als ethnische Religionen bezeichnet werden). Das zweite Ziel besteht in der Darstellung der Entstehung von Grundbegriffen des Denkens und der Kategorien, warum sie religiösen und somit auch sozialen Ursprungs sind und wie sich daraus schließlich eine Erkenntnistheorie ableiten lässt. Im ersten Buch, betitelt mit ‚Einleitende Fragen’, legt Durkheim zunächst notwendige, theoretische Grundlagen dar und erörtert sie. Das erste Kapitel bietet eine Definition des religiösen Phänomens und der Religion (allgemein), denn dies sei notwendig „um die primitivste und einfachste Religion herauszufinden“ (S. 45). Die Argumentation erfolgt in mehreren Etappen: Zunächst werden zwei herkömmliche Ansätze präsentiert (I. Die Religion definiert als das Übernatürliche und Mysteriöse; II. Die Religion definiert hinsichtlich einer Gottesidee), im Anschluss aber sogleich widerlegt (ad I. Der Begriff des Übernatürlichen ist erst jüngeren Ursprungs und hat „nichts Primitives an sich“ (S. 49); ad II. Es gibt auch Religionen ohne Götter). Danach macht sich Durkheim im folgenden Abschnitt (III) auf die Suche nach einer positiven Definition. Es scheint ihm zielführender, Religion nicht in ihrer Gesamtheit als System, sondern zunächst die Elementarphänomene zu definieren: Religiöse Phänomene lassen sich in zwei Kategorien aufteilen: Glaubensüberzeugungen und Riten, wobei erstere Meinungen, letztere Handlungsweisen darstellen. Da sich Riten auf bestimmte Ziele beziehen, die in den Glaubensüberzeugungen gefunden werden, ist es notwendig, den Glauben vor dem Ritus zu bestimmen. Vorausgesetzt wird eine Aufteilung der Welt in zwei Bereiche: profan und heilig. Durkheim definiert die eingeführten Begriffe zusammenfassend wie folgt (S. 67): Als vorläufige Definition für Religion ergibt sich aus den dargelegten Gedankengängen somit „die Summe der Überzeugungen und der entsprechenden Riten“. Dieser Vorschlag beinhaltet jedoch das Problem, dass es sich in gleicher Weise auch auf die Magie anwenden lässt. Die Lösung des Problems ergibt sich durch Einbeziehung des Begriffs der Kirche („Eine Gesellschaft, deren Mitglieder vereint sind, weil sie sich die heilige Welt und ihre Beziehungen mit der profanen Welt auf die gleiche Weise vorstellen und diese Vorstellungen in gleiche Praktiken übersetzten“ (S. 71)), denn während nämlich jede Religion eine Kirche besitzt, gibt es in der Magie zwischen den Individuen und dem Magier keine dauerhaften Beziehungen. Durkheim kommt somit am Ende zu folgender Definition: „Eine Religion ist ein solidarisches System von Überzeugungen und Praktiken, die sich auf heilige, d. h. abgesonderte und verbotene Dinge, Überzeugungen und Praktiken beziehen, die in einer und derselben moralischen Gemeinschaft, die man Kirche nennt, alle vereinen, die ihr angehören.“ (S. 75) Mit Hilfe dieser Definition macht sich Durkheim nun an die Untersuchung der elementaren Religion und prüft zunächst in den folgenden beiden Kapiteln (2 und 3), ob die beiden damals wichtigsten Konzeptionen der Elementarreligion, der Animismus und der Naturismus (Naturmythologie), den aufgestellten Kriterien standhalten. Der Animismus, zu dessen Hauptvertreter Edward B. Tylor und Herbert Spencer zählen, ist ein Geisterglaube, der von einer beseelten Natur ausgeht; der Naturismus (Naturmythologie), von Friedrich Max Müller begründet, postuliert eine Verehrung verklärter Naturkräfte durch den Menschen. Beide Thesen untersucht Durkheim detailliert, um sie schließlich zu widerlegen, weil sie seiner Meinung nach den Gegenstand auflösen. Religionen hingegen können keine Illusionen sein, denn dann wäre die Religionswissenschaft auch keine Wissenschaft, weil sich diese Disziplin dadurch auszeichnet, dass sie sich auf eine gegebene Wirklichkeit bezieht. Für Durkheim stellt alleine die Gesellschaft eine durch sich selbst geheiligte Wirklichkeit dar und deshalb ist der Totemismus für ihn die einfachste Religion schlechthin. Im abschließenden 4. Kapitel des ersten Buches gibt er einen knappen historischen Überblick über die Geschichte dieses Systems und führt methodische Überlegungen zur (regionalen) Auswahl jener Gruppe an, die beispielgebend für ein allen Gesellschaften gemeinsames Phänomen ist und im Hauptteil im Zentrum der Betrachtungen steht. Durkheim geht es nicht darum, eine Vielzahl von religiösen Erscheinungsformen zu untersuchen, sondern er möchte das Religiöse anhand der Beschreibung eines Einzelfalls darstellen, der als Prototyp fungiert. Der Ansatz, dass der Totemismus die elementarste Religionsform darstellt, impliziert, dass sich alle anderen Formen daraus entwickelt haben. Alle bisherigen Arbeiten zum Totemismus beschäftigten sich intensiv mit Totemismus in nordamerikanischen Gesellschaften, doch stellen diese nach Meinung Durkheims nicht das ideale Forschungsfeld dar, denn sie haben „die rein totemistische Phase bereits überschritten“ (S. 131). Totemismus findet sich allerdings auch in Australien. Neue Entdeckungen von Walter Baldwin Spencer und Francis James Gillen (\"The Native Tribes of Central Australia\" 1899; \"The Northern Tribes of Central Australia\" 1904) und deren umfangreiche Publikationen (ergänzt durch die teilweise abweichenden Standpunkte des Missionars Carl Strehlow sowie des Anthropologen Moritz von Leonhardi) ermöglichen nun erstmals einen umfassenden Einblick in das Funktionieren einer totemistischen Religion und deshalb wird diese Region Durkheims Hauptbeobachtungsfeld. Trotz der Fokussierung auf diesen Kontinent sollte jedoch die Lage in Nordamerika nicht völlig aus den Augen verloren werden. Ein derart angestellter Vergleich sei seiner Meinung nach durchaus legitim, weil sich in beiden Gebieten die zentralen Elemente der Sozialstruktur, nämlich die Clanorganisation, gleichen. Nach diesem einleitenden Abschnitt, der etwa ein Viertel des Werks ausmacht, folgt nun eine umfangreiche Darstellung der Religion des (australischen) Totemismus, angelegt in zwei Teilen, deren erster die elementaren Glaubensvorstellungen (2. Buch) darstellt. Am Beginn dabei steht die Definition und Beschreibung der Begriffe Clan und Totem (Kapitel 1 bis 4), dann folgt eine Auseinandersetzung mit Theorien, die den Totemismus aus einer noch früheren Religionsform ableiten, gefolgt von deren Widerlegung (Kapitel 5). Im Anschluss daran wird das Totemprinzip (\"mana\") dargelegt (Kapitel 6 und 7), worauf mit der Analyse der Seelenvorstellung (Kapitel 8) ein Höhepunkt des Werks anschließt. Das 9. Kapitel schließlich ist dem ‚Geister und Gottesbegriff’ gewidmet. Das Totem (in der Regel symbolisiert durch ein Tier oder eine Pflanze) repräsentiert die Versammlung. Durch die Verehrung, die ihm zuteilwird, verwandelt er die einzelnen Individuen zu einer moralischen Gemeinschaft und schweißt sie zusammen. Unter dem Totemprinzip versteht Durkheim die Vorstellung einer unpersönlichen Macht (bezeichnet mit dem aus dem Melanesischen übernommenen Begriff \"mana\"), die in einem jeden Individuum als Seele präsent ist, es mit dem Sakralen verbindet und somit den Anfang religiösen Denkens ausmacht. Der Totemismus erfüllt somit die zwei wichtigen, von Durkheim geforderten Funktionen von Religion: die Verkörperung der Gesellschaft (die Totems sind ein Symbol des Clans, sie sind der Gott des Clans und das Totemprinzip kann somit nichts anderes sein als der Clan selbst, S. 284) und die Entstehung von Erkenntniskategorien („Weil die Menschen in Gruppen eingeteilt waren, konnten sie die Dinge gruppieren“, S. 202). Nach den Glaubensvorstellungen folgt als zweiter Teil der Studie im dritten Buch eine Darstellung der rituellen Praktiken. Er unterscheidet die negativen (Kapitel 1 und 2), die positiven (Kapitel 3 und 4) und Sühneriten (Kapitel 5). Zu den negativen Riten zählen vor allem Verbote; positive Riten sind Gemeinschaftsriten. Der Zweck aller Riten liegt in der Aufrechterhaltung der Gemeinschaft, der Stärkung des Gefühls der Zusammengehörigkeit der Gruppe und zur Bewahrung des Glaubens. Durkheims Beweisführung ist damit zu Ende; die umfangreichen Beschreibungen haben gezeigt, dass sich trotz der Einfachheit des Systems (dies entspricht allerdings nicht der Realität; Durkheim ist in diesem Punkt einem Irrtum aufgesessen; vgl. dazu den folgenden Abschnitt (2.3.3 Kritik)) „alle großen Ideen und alle hauptsächlichen Ritualhaltungen [...]: die Einteilung der Dinge in heilige und profane; den Begriff der Seele, des Geistes, der mythischen Persönlichkeiten, der nationalen und sogar der übernationalen Gottheit“ (S. 556) etc. wiederfinden. Durkheim geht nun einen Schritt weiter und behauptet, dass die erzielten Ergebnisse nicht nur auf den Totemismus allein beschränkt sind, sondern für die Religion im Allgemeinen vorausgesetzt werden können. Einem möglichen Kritikpunkt, nämlich der Beschränkung auf eine einzige Religion begegnet er mit dem Argument, „dass ein Beweis allgemeingültig ist, wenn ein Gesetz durch ein richtig durchgeführtes Experiment bewiesen worden ist“ (S. 556).", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Schon zu Lebzeiten befand sich Durkheim im Kreuzfeuer der Kritik, in der Mitte zwischen zwei Polen. Auf der einen Seite stand die Gruppe der ‚Gläubigen’ (sowohl Katholiken als auch Protestanten), die ihn beschuldigten, Religion bloß auf eine soziale Komponente zu beschränken und die Existenz (eines) Gottes zu leugnen. Bei aller Konzentration auf das Soziale würden individuelle und spirituelle Bereiche völlig außer Acht gelassen werden. Beispielhaft sei hier nur auf die Kritik von Gaston Richard (\"L’Athéisme dogmatique en sociologie religieuse\" 1923) Durkheims ehemaligen Mitarbeiter, verwiesen, der aufgrund zunehmender Auseinandersetzungen die Gruppe rund um die \"L’Année Sociologique\" verließ. Auf der anderen Seite befanden sich extreme Rationalisten, die davon überzeugt waren, dass Religion überhaupt eine Illusion, eine Ideologie im marxistischen Sinn oder bestenfalls in der Gesellschaft nur eine sekundäre Rolle spielt, wie etwa Gustave Belot, der der Ansicht war, dass Religion sich aus der Ethik entwickelt habe. Eine Reihe von namhaften Gelehrten hat sich in der Folgezeit mit Durkheims Werk \"Die elementaren Formen des religiösen Lebens\" auseinandergesetzt und kritisch dazu Stellung genommen: Darunter zählen etwa Alexander Aleksandrovich Goldenweiser (\"Early Civilisation\" 1922), Wilhelm Schmidt (\"Der Ursprung der Gottesidee\" 1930), Alfred Kroeber, Edward E. Evans-Pritchard (\"Theories of Primitive Religion\" 1965) oder etwas später der deutsche Religionsethnologe Josef Franz Thiel (\"Religionsethnologie\" 1984). Schmidt (1930: 579ff.) fragt sich, warum Durkheim sich gerade zu der Zeit so sehr auf die religiöse Natur des Totemismus versteife, als die meisten Forscher bereits seine angebliche Verbindung mit Religion zurückweisen. Des Weiteren kritisiert Schmidt Durkheims Fokussierung auf den australischen Totemismus, während doch seine globale Verbreitung und Vielfältigkeit schon hinlänglich bekannt waren. Außerdem seien gerade die Aranda in Zentralaustralien keinesfalls die von Durkheim postulierte ‚Urform’, sondern würden die jüngste Bevölkerungsschicht darstellen, wie Schmidt selbst durch eingehende Analyse der Sprachen festgestellt hat (vgl. \"Die Gliederung der australischen Sprachen und ihre Beziehungen zu der soziologischen Gliederung der australischen Stämme\" 1919). Bei der ältesten Schicht allerdings, zu der etwa die Kurnai im Südosten des Kontinents zählen, würde man gar keinen Totemismus vorfinden. Evans-Pritchard (1981: 105ff.) macht in seiner Kritik vor allem auf Mängel und Ungereimtheiten im ethnographischen Beweismaterial aufmerksam: - die starre Dichotomie von Heiligem und Privatem sei nicht aufrecht zu halten; vielmehr seien beide Sphären miteinander verbunden und könnten nicht getrennt werden - die für die Untersuchung relevanten Gruppen könnten keine Clans, sondern müssten \"bands\" oder \"tribes\" sein (Evans-Pritchard verweist an diesem Punkt auf das herrschende Chaos bei der Terminologie für politische Gruppierungen australischer ethnischer Gruppen) - der australische Totemismus stelle eine untypische, spezialisierte Form dar und man könne deshalb nicht auf einen Totemismus im Allgemeinen schließen; die getroffene Auswahl sei zu selektiv; Durkheims Erklärung von unterschiedlich entwickelten Formen des Totemismus halte nicht stand; die Annahme, der australische Totemismus stelle eine Urform dar, sei willkürlich - Durkheims Annahme dass der Totemismus im Wesentlichen eine Religion der Clans sei, sei nicht haltbar, denn es gilt Völker, die Clans, aber keine Totems und andere, die Totems, aber keine Clans haben. Thiel (1984: 39) äußert sich im Wesentlichen zu drei Kernthesen in Durkheims Theorie: Erstens werde die Gesellschaft, genauer gesagt der Verwandtschaftsbund über alles gestellt auf Kosten des Individuums, das völlig vernachlässigt wird und dem beispielsweise außerhalb des Sippenverbandes keine persönliche religiöse Erfahrung zugestanden wird, obwohl Durkheim doch als Paradebeispiel eines Schreibtischgelehrten gilt, niemals Feldforschungen vor Ort betrieben hat und über keinerlei persönliche Erfahrungen verfügen konnte, was sich tatsächlich im Leben der einzelnen ethnischen Gruppen abspielt. Zweitens entbehren zahlreiche Erklärungen Durkheims, etwa für den Ursprung des Religiösen, eines Beweises und verbleiben bloße Behauptungen. Drittens ist Durkheims Theorie zu sehr von der Existenz des Totemismus abhängig gemacht. Bereits Sigmund Freud weist in seiner Kritik darauf hin, dass es zwar durchaus viele Völker auf der Welt gibt, die keinen Totemismus besitzen oder besessen haben, dennoch aber über Religion und Vorstellungen einer absoluten Macht verfügen. Auf der anderen Seite existieren wiederum zahlreiche andere Völker, wo Totemismus eine reine soziale Rolle spielt und mit Religion nichts zu tun hat.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption, Nachwirkung.", "content": "Trotz aller Kritik, die in den meisten Fällen durchaus berechtigt ist, wirken Durkheims Vorstellungen in ganz Europa bis in die USA und unterschiedlichsten methodischen Richtungen weiter. Zwei Richtungen lassen sich unterscheiden: eine im frankophonen Bereich (im weitesten Sinn strukturalistisch), die über Marcel Mauss und Arnold van Gennep zu Claude Lévi-Strauss und Louis Dumont bis hin zu Maurice Godelier führt; die zweite im anglophonen Bereich (funktionalistisch, strukturfunktionalistisch, symbolistisch) über Bronisław Malinowski, Alfred Radcliffe-Brown und Talcott Parsons über Edward E. Evans-Pritchard bis hin zur Manchester School (Victor Turner).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die elementaren Formen des religiösen Lebens. Das totemistische System in Australien (\"Les formes élémentaires de la vie religieuse. Le système totémique en Australie\") ist ein 1912 erschienenes Buch von Émile Durkheim.", "tgt_summary": "《宗教生活的基本形式》(),是法国社会学家艾弥尔·涂尔干最后一部学术著作,出版于1912年。", "id": 287205} {"src_title": "Bowenia", "tgt_title": "波温鐵屬", "src_document": [{"title": "Beschreibung und Ökologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Sprossachsen sind unterirdisch und bilden rüben- oder kartoffelförmige Knollen. Von diesen steigen Stämme oder Hälse auf, deren Spitzen zunächst Cataphylle bilden, dann Blätter oder Zapfen. Die Blätter sind doppelt gefiedert. Dies kommt bei Palmfarnen nur noch bei \"Cycas multipinnata\" und \"Cycas debaoensis\" vor, alle anderen Arten haben einfach gefiederte Blätter.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die weiblichen Zapfen sind etwa faustgroß, kugelig. Pro Wachstumspunkt gibt es nur einen Zapfen. Eine Pflanze kann jedoch über mehrere Wachstumspunkte verfügen. Die Bestäubung muss durch Insekten erfolgen, da die Zapfen unter dem Bodenlaub verborgen sind. Reife Samen sind weiß bis blau, werden auch braun. Die Ausbreitung erfolgt wahrscheinlich über Nagetiere oder andere Säugetiere. Die männlichen Zapfen stehen ebenfalls einzeln an Wachstumspunkten, zunächst aufrecht, dann schräg. Die männlichen Zapfen sind weiß bis cremefarben und bei einer Länge von etwa 7,5 Zentimetern sowie einem Durchmesser von etwa 2,5 Zentimetern zylindrisch. Sie sind kurzlebig und verrotten nach dem Ausstreuen des Pollens rasch. Die Chromosomenzahl beträgt für beide Arten 2n = 18.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Gattung \"Bowenia\" ist im australischen Bundesstaat Queensland endemisch. Sie kommt überwiegend in den Küstenebenen vor, einige Populationen gibt es auch auf den Atherton Tablelands. Sie wachsen im Regenwald oder an dessen Rändern in Höhenlagen vom Meeresniveau bis auf 600 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Bowenia\" wurde durch William Jackson Hooker 1863 erstbeschrieben. Der Gattungsname \"Bowenia\" ehrt George Ferguson Bowen (1821–1899), den ersten Gouverneur von Queensland. \"Bowenia\" ist neben \"Stangeria\" die zweite Gattung der Familie Stangeriaceae. Zur Gattung \"Bowenia\" gehören nur zwei Arten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Bowenia ist eine Gattung der Palmfarne (Cycadales). Die nur zwei Arten kommen nur im australischen Bundesstaat Queensland vor. Deshalb wird auch selten der deutschsprachige Trivialname Queenslandsagopalmfarn verwendet.", "tgt_summary": "波温铁属(学名:'),又名波温苏铁属,是澳洲的一属苏铁,包含了两个现存种及两个化石物种。两个现存物种:裂叶苏铁及波温苏铁都是分布在昆士兰,在温暖及潮湿的热带雨林、近河流及低地生长。", "id": 2215205} {"src_title": "Arabeske (Film)", "tgt_title": "谍海密码战", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der amerikanische Professor David Pollock ist Experte für altertümliche Sprachen und lehrt an der britischen Oxford-Universität. Eines Tages bittet ihn der zwielichtige Major Sloane um die Entzifferung einer hethitischen Inschrift. Vom finanziellen Angebot unbeeindruckt lehnt Pollock ab. Kurz darauf wird er von Hassan Jena, dem Premierminister eines arabischen Staates, der sich inkognito in England aufhält, um einen Gefallen gebeten. Er soll den Reeder Nejim Beshraavi ausspionieren, der angeblich einen Staatsstreich plant und in dessen Auftrag Sloane arbeitet. Pollock willigt ein und beginnt in Beshraavis Londoner Stadtvilla gegen eine Bezahlung von 30.000 Dollar mit der Dechiffrierung der Schriftzeichen. Sein ohnehin unbequemer Aufenthalt erhält zusätzliche Dramatik, als er von Yasmin Azir, der Geliebten Beshraavis, gewarnt wird, Beshraavi habe die Absicht, ihn nach Abschluss der Arbeit zu töten. In seiner Verzweiflung nimmt Pollock den Zettel mit den Logogrammen an sich und flieht mit Yasmin als Geisel aus der Villa. Nach einer Verfolgungsjagd durch den Londoner Zoo treffen Pollock und Yasmin auf den CID-Agenten Webster, der die beiden vor Beshraavis grobschlächtigem Diener in Sicherheit bringt. Der vermeintliche Retter entpuppt sich jedoch als Helfer von Yussef Kasim, Widerstandskämpfer und Erzrivale Beshraavis, der ein ebenso undurchsichtiges Spiel treibt. Pollock wird von Kasim in einem Lieferwagen unter Drogen gesetzt, um das Versteck der Inschrift zu verraten, und nach vergeblichen Bemühungen auf einer stark befahrenen Straße außerhalb Londons ausgesetzt. Er bleibt unverletzt und wird tags darauf in seiner Wohnung von Yasmin aufgesucht, der es mit fragwürdigen Erklärungen über ihr familiäres Schicksal in der Heimat gelingt, sein Vertrauen zurückzugewinnen. Webster, der offenbar unter einem Loyalitätskonflikt leidet, findet die Schriftzeichen in Kasims Lieferwagen und vereinbart mit Beshraavi ein Treffen in Ascot zwecks Übergabe. Mit einer halsbrecherischen Aktion auf der dortigen Pferderennbahn bringt Pollock den Zettel wieder in seinen Besitz. Eigene Nachforschungen lassen bei ihm erneut Zweifel über Yasmins wahre Identität aufkommen. Zurück in London werden beide von Kasim, der sich hintergangen fühlt, unter einem Vorwand auf eine verlassene Baustelle gelockt. Nach mehreren Angriffen mit einer Abrissbirne kommen Pollock und Yasmin nur knapp mit dem Leben davon, Kasim selbst wird bei einem Stromschlag getötet. Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass die angeblichen Schriftzeichen nur einen einfachen Kinderreim symbolisieren, der Originalzettel aber eine verborgene Nachricht in Mikroschrift preisgibt: Demnach plant Beshraavi noch am selben Tag ein Attentat auf Premierminister Jena. Pollock und Yasmin begeben sich zum Londoner Flughafen, wo Jena eine Pressekonferenz anlässlich seines offiziellen Staatsbesuches gibt. Nach der Ankunft fallen tatsächlich Schüsse, welche durch eine Rettungstat Pollocks ihr Ziel zunächst verfehlen. Wenig später wird Jena jedoch von einem seiner Begleiter ermordet. Yasmin gibt sich als Spionin zu erkennen und findet anhand der Fernsehaufzeichnung heraus, dass der echte Premierminister unmittelbar nach seiner Landung gegen einen Doppelgänger ausgetauscht worden ist. Dieser wurde engagiert, um eine falsche politische Erklärung zur Nichtunterzeichnung eines Vertrages abzugeben, der Beshraavi finanziell ruiniert hätte. Der echte Premierminister wurde von Beshraavis Gefolgsleuten entführt und in einer Kiste versteckt. Pollock und Yasmin klettern in den Laderaum des Lieferwagens und befreien Jena während der Fahrt. Am Landsitz Beshraavis angekommen, fliehen die drei bedrängt von Erntemaschinen erst durch ein Weizenfeld und dann zu Pferd. Mit einem Hubschrauber nehmen Beshraavi und Sloane die Verfolgung auf. Jena wird von einem Schuss am Arm getroffen, kann sich aber zusammen mit seinen Begleitern auf eine stillgelegte Brücke retten. Dort bringt Pollock den Hubschrauber mit einer abgeworfenen Leiter zum Absturz und sorgt für ein glückliches Ende.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation von Arabeske.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arabeske (Originaltitel: \"Arabesque\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Regisseur Stanley Donen aus dem Jahr 1966 mit Gregory Peck und Sophia Loren in den Hauptrollen. Als Vorlage diente der Roman \"The Cipher (Die Geheimschrift)\" von Gordon Cotler.", "tgt_summary": "《谍海密码战》(英语:\"Arabesque\")是一部1966年合拍的喜剧惊悚片,由斯坦利·多南执导,格里高利·派克和索非娅·罗兰主演。改编自亚历山大·戈登(Alex Gordon)的1961年小说《The Cypher》。由于片中的主角都是个莫名陷入危机的普通人,使得该片和导演前作《谜中谜》(1963年)一起被称为「希区考克式」。", "id": 1251909} {"src_title": "Jun Mizutani", "tgt_title": "水谷隼", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Mizutanis Eltern waren Tischtennistrainer in Japan. Als Fünfjähriger begann Mizutani mit dem Tischtennisspielen. Entdeckt wurde er von dem deutschen Trainer Mario Amizic. 2003 kam er nach Deutschland, wo er sich dem Regionalligisten DJK SV Borussia 07 Münster anschloss. Ein Jahr später wechselte er zu DJK Germania Holthausen in die 2. Bundesliga. Ab 2004 war er auch international im Erwachsenenbereich zunehmend aktiv, in Dänemark gewann er Bronze im Doppel und damit seine erste Medaille auf der Pro Tour. 2005 nahm er zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teil und kam unter die letzten 32, außerdem wurde er in diesem Jahr nach einer Finalniederlage gegen Patrick Baum Jugend-Vizeweltmeister. Im Oktober rückte er in der Weltrangliste erstmals auf eine Top 100-Position vor. 2006 wurde er von Borussia Düsseldorf verpflichtet, später spielte er beim russischen Verein UMMC Verkhnaya Pyshma. Mit Bronze gewann er bei den Chinese Taipei Open 2007 seine erste Einzelmedaille auf der Pro Tour, bei der Asienmeisterschaft im selben Jahr holte er Bronze im Doppel und – wie auch bei den nächsten drei Teilnahmen – Silber mit der Mannschaft. Im Team folgte 2008 mit WM-Bronze – nach Platz 14 bei der letzten Teilnahme – ein weiterer großer Erfolg, außerdem qualifizierte sich Mizutani für die Olympischen Spiele. Im Doppel mit Seiya Kishikawa erreichte er das WM-Halbfinale 2009, sowohl im Einzel als auch im Doppel gelangen ihm in diesem Jahr zudem die ersten Siege auf der Pro Tour. Im Oktober nahm er das erste Mal am World Cup teil, in der Weltrangliste näherte er sich immer weiter den Top 10 an, die er im Januar 2010 schließlich erreichte. In diesem Jahr holte er bei den Asienspielen Bronze, qualifizierte sich erstmals für die Pro Tour Grand Finals, bei denen er Gold im Einzel gewann, und kam beim World Cup auf den vierten Platz, genau wie im Jahr darauf. 2012 nahm er wieder an den Olympischen Spielen teil, bei denen er im Einzel das Achtelfinale erreichte. Im Doppel mit Seiya Kishikawa gewann er auch bei der WM 2013 noch einmal Bronze, im Einzel kam er aber nur unter die letzten 128, und in der Weltrangliste fiel er vorübergehend wieder bis auf Platz 15 zurück. Erfolgreicher verlief das darauffolgende Jahr, in dem er durch einen 4:3-Finalsieg über Dimitrij Ovtcharov erneut die Grand Finals gewinnen konnte und beim World Cup zum dritten Mal in Folge mit Platz 4 nur knapp einen Medaillenrang verfehlte. Mit dem Team gewann er sowohl bei den Asienspielen als auch bei der Weltmeisterschaft Bronze. Ende des Jahres stand er wieder auf Rang 5 der Weltrangliste. 2015 kam er im Einzel ins WM-Viertelfinale, seine bis dahin beste Platzierung. Beim World Cup belegte er zum vierten Mal in Folge den vierten Platz. Auch 2016 zeigte er starke Leistungen: Bei der Mannschafts-WM holte er zum ersten Mal Silber, bei den Kuwait Open ging er gegen Xu Xin im Entscheidungssatz mit 10:4 in Führung, verlor aber noch 10:12. Xu Xin konnte er dann im Team-Finale der Olympischen Spiele schlagen, bei denen Mizutani Silber mit der Mannschaft und nach einem Sieg über Vladimir Samsonov Bronze im Einzel gewann. Auf Vereinsebene wechselte er zu Gazprom Fakel Orenburg, mit dem er auf Anhieb die Champions League gewinnen konnte. Ansonsten konnte er 2017 jedoch nicht an die starken Leistungen aus 2016 anknüpfen. Bei der Weltmeisterschaft 2017 schied er überraschend gegen den 13-jährigen Tomokazu Harimoto aus, beim World Cup gegen Simon Gauzy. Mit Einführung der neuen Weltranglistenberechnung ab 2018 fiel er dann wieder aus den Top 10 der Welt heraus. Bei der WM 2018 war er erneut Teil des japanischen Teams, das als amtierender Vize-Weltmeister antrat, in der Gruppenphase aber überraschend gegen England und im Viertelfinale gegen Südkorea verlor und somit zum ersten Mal seit 2006 ohne Medaille ausschied. 2019 nahm Mizutani unter anderem an der WM teil, schied dort jedoch in der Runde der letzten 32 aus. Ab diesem Jahr bildete er zudem ein gemischtes Doppel mit Mima Itō, mit der er unter anderem Silber bei den Grand Finals gewann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jun Mizutani (jap., \"Mizutani Jun\"; * 9. Juni 1989 in Iwata, Präfektur Shizuoka) ist ein japanischer Tischtennisprofi, der in Tokio für die Meiji-Universität und zusätzlich für den chinesischen Superliga-Club Sichuan spielt. Er gilt als großes Talent, da er bereits im Alter von 17 Jahren bis dato jüngster nationaler japanischer Meister wurde und weitere internationale Erfolge vorweisen kann. Zu den größten gehören eine olympische Bronzemedaille 2016, zwei Siege bei den ITTF Pro Tour Grand Finals sowie mehrere Silber- und Bronzemedaillen mit der Nationalmannschaft bei Welt- und Asienmeisterschaften.", "tgt_summary": "水谷隼(,1989年-6月9日)是日本男子乒乓球运动员。静冈县出生,毕业于青森山田中学校及青森山田高校,现就读于明治大学。球感细腻,远台高球防守能力出色,经常能在远台防守时反攻对手。", "id": 286069} {"src_title": "Eurico Gaspar Dutra", "tgt_title": "尤里科·加斯帕尔·杜特拉", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Laufbahn, General und Kriegsminister.", "content": "Dutra absolvierte eine Offiziersausbildung im Heer \"(Exército Brasileiro)\" der Streitkräfte \"(Forças Armadas do Brasil)\" und fand nach seiner Beförderung zum Leutnant 1910 verschiedene Verwendungen als Offizier sowie Stabsoffizier. Er unterstützte die jeweiligen Regierungen gegen alle revolutionären Bewegungen. Nach seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 16. Mai 1929 wurde er am 2. Juni 1929 Kommandeur des 15. Unabhängigen Kavallerieregiments und verblieb bis zum 11. Dezember 1930 auf diesem Posten. Er stand zunächst in Opposition zu Getúlio Vargas, der in einem Putsch am 3. November 1930 die Macht übernommen und den am 1. März 1930 gewählten Staatspräsident Júlio Prestes abgesetzt hatte. Er wurde am 17. Dezember 1931 zum Oberst befördert und war zwischen dem 12. Februar und dem 18. August 1932 Kommandeur des 4. Kavallerieregiments und verteidigte die Regierung von Vargas bei einer Revolte in São Paulo 1932. Am 22. September 1932 wurde er zum Brigadegeneral befördert und schlug als Kommandeur der 1. Brigade 1935 eine kommunistische Revolte in Rio de Janeiro nieder. Nach seiner Beförderung zum Generalmajor am 9. Mai 1935 war er als Nachfolger von Brigadegeneral Álvaro Guilherme Mariante vom 13. Mai 1935 bis zu seiner Ablösung durch Generalmajor Waldomiro Castilho de Lima am 8. Dezember 1936 Kommandeur der 1. Militärregion \"(1.a Região Militar)\". Am 31. Januar 1936 berief Staatspräsident Vargas Dutra zum Kriegsminister \"(Ministro da Guerra)\" in dessen Kabinett und damit zum Nachfolger von João Gomes Ribeiro Filho. In dieser Funktion hatte er maßgeblichen Einfluss bei der Ausarbeitung der Verfassung von 1937. Am 3. August 1945 wurde er von Dutra als Kriegsminister entlassen und durch Pedro Aurélio de Góis Monteiro abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Staatspräsident Brasiliens.", "content": "Im Oktober 1945 zwang er den de facto diktatorischen Präsidenten Getúlio Dornelles Vargas zum Rücktritt, nachdem Befürchtungen aufkamen, dieser würde sich nach 15 Jahren Amtszeit, in denen er nie gewählt und nur vom Militär legitimiert worden war, entgegen seinen Ankündigungen dennoch zur Präsidentschaftswahl im Jahr 1945 stellen. Dutra kandidierte daraufhin im Dezember 1946 bei der Präsidentschaftswahl und wurde mit Unterstützung der Sozialdemokratischen Partei PSD \"(Partido Social Democrático)\" zum Staatspräsidenten Brasiliens gewählt. Er wurde zudem von den Landarbeitern sowie durch Vermittlung von Vargas auch von der von dessen Anhängern am 15. Mai 1945 gegründeten Arbeiterpartei PTB \"(Partido Trabalhista Brasileiro)\" unterstützt. Als Staatspräsident verbot der konservative Dutra 1947 die Kommunistische Partei PCB \"(Partido Comunista Brasileiro)\" und brach die diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion ab. Zugleich verbesserte er die Beziehungen zur USA durch die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). Allerdings verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage, sodass Vargas die Präsidentschaftswahlen 1950 gewann und am 31. Januar 1951 als Nachfolger Dutras abermals Staatspräsident wurde. Am 5. Dezember 1952 schied Dutra formell aus dem aktiven Militärdienst aus und erhielt den Dienstgrad eines Marschalls \"(Marechal do Exército Brasileiro)\". Er unterstützte 1964 den Militärputsch von General Humberto Castelo Branco. Nach ihm wurde die Autobahn zwischen São Paulo und Rio de Janeiro (BR-116/SP-60) benannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eurico Gaspar Dutra (* 18. Mai 1883 in Cuiabá, Mato Grosso; † 11. Juni 1974 in Rio de Janeiro, Guanabara) war ein brasilianischer Marschall und Politiker der Sozialdemokratischen Partei PSD \"(Partido Social Democrático)\", der unter anderem zwischen 1946 und 1951 Staatspräsident Brasiliens war.", "tgt_summary": "欧里科·加斯帕尔·杜特拉(,1883年-5月18日-1974年-6月11日),巴西将军,政治家,从1946年至1951年任巴西总统。", "id": 2217986} {"src_title": "Gasturbinenlokomotiven der Union Pacific Railroad", "tgt_title": "聯合太平洋鐵路燃氣輪機車系列", "src_document": [{"title": "Prototyp.", "content": "Union Pacific hatte schon immer danach gestrebt, die größten und technisch besten Lokomotiven zu haben. In den 1930er Jahren waren bereits erste Versuche mit zwei Dampfturbinenlokomotiven unternommen worden, die aber nicht zufriedenstellend waren. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg führte Union Pacific Diesellokomotiven ein, die hauptsächlich vor Personenzügen eingesetzt wurden. Um die Zugkraft einer großen Dampflokomotive zu erreichen, wären vier dieser Diesellokomotiven erforderlich gewesen. Union Pacific stellte fest, dass die Unterhaltungskosten einer Lokomotive von ihrer Antriebsleistung unabhängig waren und somit wenige leistungsstarke Lokomotiven günstiger zu unterhalten sein würden als eine größere Anzahl schwächerer Lokomotiven. Es wurde daher nach einem Antriebskonzept mit größerer Leistung gesucht. General Electric hatte Erfahrung mit dem Bau von Gasturbinen für Flugzeuge und schlug vor, eine Gasturbine als Antrieb einer starken Lokomotive einzusetzen. Union Pacific kam zu dem Schluss, dass Turbinenlokomotiven am besten vor Ferngüterzügen eingesetzt werden sollten. Bei Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit über längere Strecken ohne Zwischenhalt konnten die Turbinen über lange Zeit hinweg in einem wirtschaftlichen Drehzahlbereich betrieben werden. Nach Interessensbekundung seitens Union Pacific baute Alco-GE einen Prototyp, die GE 101, welcher 1948 geliefert wurde. Diese Lokomotive wurde später in UP50 umgezeichnet und in den Union-Pacific-Farben lackiert, obwohl sie nie Eigentum von Union Pacific wurde. Im Gegensatz zu den meisten nordamerikanischen Lokomotivtypen mit Verbrennungsmotor hatte diese Lokomotive Führerstände an beiden Fahrzeugenden. Die Führerhäuser ähnelten denen der gleichzeitig von Alco-GE gebauten ALCO-FA-Lokomotivfamilie. Seitlich an der Lokomotive befanden sich zahlreiche Lüftungsgitter, welche in verschiedenen Konstellationen geöffnet und geschlossen werden konnten. Die Achsformel war (Bo'Bo')(Bo'Bo'). Die Turbine erzeugte eine Leistung von 4.800 PS (3,6 MW), wovon 4.500 PS (3,4 MW) als Antriebsleistung verfügbar waren. Das war mehr als die doppelte Leistung damaliger dieselelektrischer Lokomotiven. Zusätzlich war noch ein kleiner Dieselmotor eingebaut, der verwendet wurde, um die Lokomotive zu rangieren und die Turbine zu starten. Die Turbine wurde mit Dieselkraftstoff angelassen, danach wurde automatisch auf Bunker-C-Öl umgeschaltet. Die Lokomotive war über 24 m lang und 230 t schwer. Nach intensivem Test des Prototyps wurden drei Bauserien von Turbinenlokomotiven gebaut. Union Pacific hatte die Absicht, die damals aus dem Dienst ausscheidenden Dampflokomotiven vom Typ Big Boy durch Turbinenlokomotiven zu ersetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Bauserie UP51–UP60.", "content": "Die erste Bauserie mit den Lokomotiven 51 bis 60 wurde ab 1952 ausgeliefert. Diese Fahrzeuge waren mit dem Prototyp bis auf den fehlenden zweiten Führerstand identisch. Die Turbinenlokomotiven wurden fast immer mit Treibstofftendern eingesetzt, wobei umgebaute Schlepptender von Dampflokomotiven mit einer Kapazität von 87.000 l verwendet wurden. Die Tender erhielten durchgehende Steuerkabel für Vielfachsteuerung (englisch \"multiple-unit train control\", \"MU\"), um Mehrfachtraktion zu ermöglichen. Einheit 57 wurde zwischenzeitlich auf Propanfeuerung umgebaut und erhielt einen Druckgaskesselwagen als Tender. Das Propangas verbrennt wesentlich sauberer als Öl, ist aber schwierig zu transportieren, weswegen der Umbau schließlich rückgängig gemacht wurde und auch keine anderen Lokomotiven umgebaut wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Bauserie UP61–UP75.", "content": "Die zweite Bauserie mit den Lokomotiven 61 bis 75 wurde ab 1954 ausgeliefert. Diese Lokomotiven unterschieden sich äußerlich deutlich von denen der ersten Bauserie. Überdachte, seitlich offene Wartungsgänge auf beiden Seiten brachten ihnen den Spitznamen \"Verandas\" ein. Die Lüftungsgitter konnten nun nicht mehr geschlossen werden. Turbine und Elektromotoren blieben gleich.", "section_level": 1}, {"title": "Dritte Bauserie UP1–UP30.", "content": "Die dritte Bauserie mit den Einheiten 1 bis 30 wurde von 1958 bis 1961 ausgeliefert. Diese unterschieden sich stark von den beiden vorherigen Bauserien: Eine größere Turbine mit einer Leistung von 8.500 PS (6,3 MW) wurde eingebaut, und bei jeder Einheit handelte es sich um eine Doppellokomotive aus zwei fest gekuppelten sechsachsigen Fahrzeugen. Die Achsformel jeder Einheit war Co'Co'+Co'Co'. Ein Fahrzeug enthielt den Führerstand, den Hilfsdiesel und weitere Aggregate, während das andere Fahrzeug Turbine und Generator beherbergte. Beide Teile einer Einheit trugen die gleiche Nummer; zur Unterscheidung wurde der Nummer des führerstandlosen Teils daher ein „B“ hinzugefügt (führerstandslose \"Booster\"-Lokomotiven werden in Nordamerika ebenfalls als \"B-Units\" bezeichnet). Auf Meereshöhe konnte die Turbine eine Maximalleistung von 10.000 PS (7,5 MW) erzeugen, der Generator war jedoch nur auf 8.500 PS (6,3 MW) ausgelegt. Bis heute ist diese Turbine einer der leistungsfähigsten Antriebe, die je in einem einzelnen Schienenfahrzeug installiert wurden. Die dritte Bauserie, die aufgrund des von ihnen erzeugten Lärms den Spitznamen „Big Blow“ erhielt, verdrängte mit der Zeit die Einheiten 51 bis 75 aus dem Dienst. Da bei den älteren Bauserien Probleme mit verstopften Treibstofffiltern aufgetreten waren, wurden diese entfernt und der Treibstoff stattdessen vor dem Betanken gefiltert. Die Turbinenlokomotiven beförderten zeitweise mehr als 10 % des Frachtaufkommens bei Union Pacific. Der Treibstoffverbrauch war hoch, etwa doppelt so groß wie der einer gleich leistungsfähigen Diesellokomotive. Um die Treibstoffkosten zu senken, wurden die Turbinen daher mit billigem Bunker-C-Öl betrieben. \"Bunker C\" ist in kaltem Zustand jedoch sehr zähflüssig. Die Treibstofftender wurden daher mit einer Heizeinrichtung ausgerüstet, die das Öl auf etwa 90 °C aufheizte. An allen Turbinen traten mit der Zeit Rußablagerungen und Korrosion der Turbinenschaufeln durch aggressive Rückstände auf.", "section_level": 1}, {"title": "Ausmusterung.", "content": "Der Kostenvorteil von Bunker C schwand, als die Raffinerien begannen, Schweröle zu cracken und gleichzeitig die Nachfrage der Kunststoffindustrie nach Erdölprodukten anstieg. Steigende Treibstoffkosten machten die Gasturbinen gegenüber anderen, effizienteren Verbrennungsantrieben unwirtschaftlich. Die letzten Turbinenlokomotiven wurden 1970 ausgemustert. Die Fahrgestelle und einige andere Teile wurden für dieselelektrische Lokomotiven der GE-U50-Lokomotivfamilie verwendet. Zwei Einheiten der letzten Bauserie blieben erhalten. Einheit 26 befindet sich in Ogden (Utah) und Einheit 18 im Illinois Railway Museum. Einige Tender wurden wieder zu Schlepptendern für die Dampflokomotiven der Union Pacific umgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Experimentelle Kohlenstaubturbinenlokomotive.", "content": "Im Oktober 1961 konstruierte Union Pacific eine eigene, experimentelle Turbinenlokomotive. Dazu wurde eine dieselelektrische Lokomotive vom Typ ALCO PA-2 als vorderes Fahrzeug mit Führerstand, ein als Schrott von der Great Northern Railway gekauftes Fahrwerk einer elektrischen Lokomotive vom Typ GE W-1 und die (modifizierte) Turbine einer Lokomotive aus einer der beiden ersten Bauserien verwendet. Der Verband erhielt zunächst die Nummer 80 und wurde 1965 in 8080 umgezeichnet, um einen Nummerierungskonflikt mit den neu beschafften Lokomotiven vom Typ EMD DD35 zu vermeiden. Die Achsformel des Verbands war (A1A)'(A1A)'+(Bo'Do')(Do'Bo'), also insgesamt 18 Achsen, von denen 16 angetrieben waren. Ein \"Centipede\"-Schlepptender (Achsformel 2'5) einer Big Boy-Dampflokomotive erhielt ein Kohlenmahlwerk, um Kohle zu Kohlenstaub zu zermahlen und diesen der Turbine zuzuführen. Die Turbine erzeugte mit diesem Brennstoff eine Leistung von 5.000 PS (3,8 MW). Der beibehaltene Dieselmotor der führenden Lokomotive erzeugte eine Leistung von weiteren 2.000 PS (1,5 MW). Die Gesamtleistung des Gespanns betrug 7.000 PS (5,3 MW). Die Kohlefeuerung vergrößerte die Probleme mit Rußablagerungen und Abnutzung der Turbinenschaufeln noch. Die Kohle fein genug zu mahlen, erwies sich ebenfalls als problematisch; zu große Kohlepartikel konnten die Turbinenschaufeln beschädigen. Das Experiment wurde schließlich als Fehlschlag eingestuft und die Einheit verschrottet. Während die konventionellen Gasturbinen bis zu ihrer Ausmusterung jeweils mehr als eine Million Meilen im Dienst zurücklegten, wurde der Kohlenstaubturbinenprototyp bereits nach 10.000 Meilen abgeschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Union Pacific Railroad besaß den weltweit größten Fuhrpark an gasturboelektrischen Lokomotiven (englisch \"gas turbine-electric locomotive\", \"GTEL\"). Der erste Prototyp, die UP50, wurde von Alco-GE für Gütertransporte auf der Bergstrecke über die Rocky Mountains von Ogden (Utah) nach Green River (Wyoming) gebaut und 1948 bei Union Pacific in Dienst gestellt. Es folgten drei weitere Bauserien, die in Betrieb waren, bis steigende Treibstoffkosten sie Ende der 1960er Jahre unwirtschaftlich machten.", "tgt_summary": "联合太平洋铁路燃气轮机车(英文:Union Pacific GTELs)为联合太平洋铁路曾经装备的铁路干线货运燃气轮机车。1950年代初至1960年代末,联合太平洋铁路装备有世界上最大的燃气轮机车车队,取代大男孩级蒸汽机车投入干线货运。其原型车,UP50,由奇异公司(美国机车公司-奇异联合体,1953年解体)制造并于1948年交付。在此基础上,联合太平洋铁路燃气轮机车发展了三代,共生产了55台。在鼎盛时期,燃气轮机车车队承担了全路10%的运量。", "id": 1679731} {"src_title": "Tallinner Dom", "tgt_title": "圣母主教座堂 (塔林)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Kirche an der heutigen Stelle wurde wahrscheinlich 1219, kurz nach der Eroberung des heutigen Dombergs in der Schlacht von Lyndanisse, errichtet. Sie ist eine dänische Gründung und stellt wahrscheinlich die erste christliche Kirche auf dem estnischen Festland überhaupt dar. Der erste Kirchenbau war aus Holz. Mit der Ankunft von Dominikaner-Mönchen aus dem dänischen Kloster Ribe 1229 wurde die Kirche durch einen Steinbau ersetzt. 1233 kamen die Mönche bei Auseinandersetzungen zwischen dänischen Vasallen und dem Schwertbrüderorden ums Leben. Ein Schreiben nach Rom vom selben Jahr, das um die erneute Weihe der Kirche bittet, ist der erste schriftliche Beleg der Kirche auf dem Domberg. 1240 wurde der einschiffige Bau fertiggestellt und der Jungfrau Maria geweiht. Seit diesem Jahr trägt sie den Namen Domkirche. Anfang des 14. Jahrhunderts begannen umfangreiche Umbauarbeiten, die die Kirche erweiterten. Seit den 1330er Jahren wurde das Gotteshaus nach dem Vorbild der gotländischen Kirchen in eine dreischiffige Basilika im gotischen Stil umgebaut. Hundert Jahre später waren die Arbeiten abgeschlossen. Bei dem großen Feuer auf dem Domberg am 6. Juni 1684 wurde die Kirche sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Bögen sowie der Altarraum stürzten ein. Kunsthistorisch wertvolle Steinmetzarbeiten wurden zerstört. Kurz nach dem Feuer wurde die Kirche unter der Leitung des Bau- und Schreinermeisters Daniel Bickel weitgehend originalgetreu wiederhergestellt, wobei die Steinmetzarbeiten von Johann Gustav Stockenberg ausgeführt wurden, während die neue barocke Ausstattung, unter anderem Wappenepitaphe, der Hochaltar und die mit Apostelfiguren geschmückte Kanzel, vornehmlich aus der Werkstatt des Tallinner Meisters Christian Ackermann stammte. 1685 schuf der Glockengießer Detlof Riedeweg sowohl die Marienglocke als auch die kleinere Salvatorglocke, die später als Einzeldenkmal in das nationale Register der Kulturdenkmäler Estlands aufgenommen wurde. Ein Werk des Bildhauers Heinrich (Hinrik) Martens ist der vom Ältesten der Domgilde Hermann Rahr 1694 gestiftete und vom Malermeister Lorenz Buchau vergoldete Kalvarienberg, die „Golgotha-Gruppe“, ein vier Meter hohes Kruzifix, flankiert von Skulpturen Marias und Johannes'. 1778/79 wurde ein neuer, barocker Kirchturm am westlichen Ende des Langschiffs angefügt. Zwei der vier Kirchenglocken stammen aus dem 17. Jahrhundert, die beiden anderen aus dem 18. Jahrhundert. Dominant im Kircheninneren sind die zwei Familienlogen aus dem 18. Jahrhundert (von Patkul und von Manteuffel). Das Altargemälde „Christus am Kreuz“ stammt von dem Düsseldorfer Maler Eduard Gebhardt (1866). Die Tallinner Domkirche ist auch für ihre zahlreichen Grabplatten vom 13. bis zum 18. Jahrhundert und für ihre steinernen Sarkophage aus dem 17. Jahrhundert bekannt. Darunter sind die Grabmale von Pontus de la Gardie und seiner Frau Sofia Gyllenhielm, Carl Huringson Horn (beide von Arent Passer), Adam Johann von Krusenstern, Samuel Greigh, Caspar von Tiesenhausen, Hermann Rahr, Reinhold Otto von Taube und Otto von Uexküll. Die Wände der Domkirche zieren die 107 Wappenepitaphe der deutschbaltischen Adligen Estlands.", "section_level": 1}, {"title": "Ladegast-Sauer-Orgel.", "content": "Die Orgel der Domkirche wurde 1878 vom Weißenfelser Orgelbauer Friedrich Ladegast hergestellt und 1913/14 von der Orgelwerkstatt W. Sauer Orgelbau modernisiert. Sie wurde 1998 mit finanzieller Hilfe der Deutschen Botschaft in Tallinn durch die Orgelbauwerkstatt Scheffler aufwändig restauriert und ist heute eine der führenden Konzertorgeln Europas. Das Instrument hat 73 Register auf drei Manualen und Pedal.", "section_level": 1}, {"title": "Kuriosa.", "content": "In der Nähe des Haupteingangs befindet sich eine Steinplatte mit der Aufschrift: „Grab des Otto Johann Thuve, Gutsbesitzer von Edise, Vääna und Koonu, 1696 A.D.“ Der Legende nach war Thuve ein besonders lüsterner Mann, der rauschende Feste mit Wein, Weib und Gesang liebte. Auf dem Sterbebett überkam ihn jedoch Reue. Daher bat er, sich an der Schwelle der Domkirche begraben zu lassen, so dass die gottesfürchtigen Menschen, die am Kircheneingang zum Gebet niederknien, seine Seele retten mögen. Der spöttische Tallinner Volksmund behauptet allerdings, Thuve habe auch nach seinem Tod den jungen Frauen unter die Röcke schauen wollen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tallinner Dom () ist eines der Wahrzeichen der estnischen Hauptstadt. Er befindet sich auf dem Domberg in Tallinn. Der Tallinner Dom ist der Jungfrau Maria geweiht. Ursprünglich war die Kirche eine römisch-katholische Kathedrale. Mit dem Abschluss der Reformation in Estland 1561 wurde sie zur lutherischen Domkirche. Sie ist heute die Bischofskirche des Erzbischofs der Estnisch Evangelisch-Lutherischen Kirche.", "tgt_summary": "塔林圣母主教座堂(;简称 Tallinna toomkirik、Toomkirik)是爱沙尼亚首都塔林主教座堂山上的一座教堂,由丹人创建于13世纪,是塔林和爱沙尼亚最古老的教堂,也是17世纪大火后座堂山上唯一幸存的建筑。", "id": 2921286} {"src_title": "Freda Dudley Ward", "tgt_title": "弗麗達·達德利·沃德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Winifred May Birkin war die älteste Tochter von vier Kindern des wohlhabenden Textilfabrikanten und Colonels Charles Wilfred Birkin (1865–1932) und seiner amerikanischen Ehefrau Claire Lloyd Howe († 1934). Zusammen mit ihren Geschwistern, Violet Hilda Margaret (1899–1953), Vera Lilian Margaret (1903–1970) und Charles Lloyd (1907–1985), verbrachte Freda – wie sie innerhalb der Familie gerufen wurde – die Sommermonate in Nottinghamshire und in Biarritz. Sie wurde von Privatlehrern sowie im exklusiven Mädcheninternat \"Les Ruches\" in Fontainebleau erzogen. Am 9. Juli 1913 heiratete sie in der St Margaret’s Church, Westminster, London, den Parlamentsabgeordneten William Dudley Ward (1877–1946), Sohn von William Humble Ward und Eugenie Violet Adele Brett. Aus der Ehe, die 1931 geschieden wurde, gingen zwei Töchter hervor: Im Februar 1918 war Mrs. Dudley Ward mit einer Freundin unterwegs, als ein Bombenalarm sie zwang, in einem Hauseingang am Belgrave Square Schutz zu suchen. Die Hausherrin, die gerade eine Party gab, bat die beiden Frauen in den sicheren Keller zu kommen. Hier lernte Freda den britischen Thronfolger Eduard, genannt \"David\" (1894–1972) kennen und blieb später auf der Party. In den nächsten fünf Jahren war \"Fredie\", wie er sie nannte, seine ständige Begleiterin bei Dinners, Gartenpartys und Festen in der höheren Gesellschaft, in der die Liaison allgemein bekannt war, auch Fredas Gatte wusste davon. 1929 wurde Thelma Furness, Viscountess Furness, die Ehefrau eines Schiffsmagnaten, die neue Favoritin des Prinzen. Freda Dudley Ward blieb nach wie vor seine engste Vertraute bis 1934, bis zum Beginn seiner Beziehung mit der zweimal geschiedenen Wallis Simpson. Am 20. Oktober 1937 heiratete Freda in zweiter Ehe den Aristokraten Pedro Jose Isidro Manuel Ricardo Mones Maury, Marques de Casa Maury († 1968). Die Ehe wurde 1954 geschieden. Später lebte sie zurückgezogen in ihrem Londoner Stadthaus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Freda Dudley Ward (* 28. Juli 1894 in Nottinghamshire als \"Winifred May Birkin\"; † 16. März 1983 in London) war eine britische High-Society Lady und Mätresse des Prince of Wales und späteren Königs Eduard VIII.", "tgt_summary": "卡萨·莫里侯爵夫人威妮弗蕾德·梅 (Winifred May, Marquesa de Casa Maury; 1894年-7月28日-1983年-3月16日),英国上流社会的社交名流,其第一次婚姻后的名字「弗丽达·达德利·沃德」(Freda Dudley Ward)更广为人知。并以威尔士亲王爱德华的情人身份而知名,爱德华后来登基,是为英王爱德华八世。", "id": 644567} {"src_title": "Mylan (Unternehmen)", "tgt_title": "邁蘭", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mylan wurde 1961 vom serbischstämmigen Milan Puškar (1934–2011) sowie vom italienischstämmigen Don Panoz (1935–2018) unter dem Namen Milan Pharmaceuticals in White Sulphur Springs (West Virginia) gegründet und 1972 in Mylan umbenannt. Die Firma erlangte 2007 erstmals in Deutschland Bedeutung durch den Erwerb des Generikageschäfts der Merck KGaA, Darmstadt. Seit diesem Zeitpunkt ist Mylan neben Firmen wie der Hexal AG, Ratiopharm, Sandoz und Stada einer der bedeutendsten Zulassungsinhaber für generische Arzneimittel in Deutschland, wo das Unternehmen unter der Bezeichnung Mylan dura GmbH (vormals Merck dura GmbH) am Markt auftritt. Mitte 2014 übernahm Mylan den Geschäftsbereich Spezial- und Markengenerika für Märkte außerhalb der USA von Abbott Laboratories für 5,3 Milliarden US-Dollar in Aktien von Mylan. Anfang 2015 verlegte das Unternehmen seinen Sitz von Canonsburg, Pennsylvania nach Amsterdam. Die operative Hauptzentrale wurde zunächst nach Potters Bar verlegt, später nach Hatfield. Die Aktien des Unternehmens sind an der NASDAQ gelistet und Bestandteil des Aktienindex S&P 500. Anfang April 2015 kündigte Mylan an, dass es seinen irischen Konkurrenten Perrigo für 28,9 Milliarden US-Dollar übernehmen möchte. Am 24. April 2015 erhöhte Mylan sein Angebot auf 31,27 Milliarden US-Dollar, was jedoch von Perrigo erneut als zu niedrig abgelehnt wurde. Am 29. April 2015 stockte Mylan sein Angebot abermals auf 33 Milliarden US-Dollar mit einem höheren Baranteil auf. Am 21. April 2015 kündigte der israelische Generikakonzern Teva Pharmaceutical Industries an, dass er Mylan für 40,1 Milliarden US-Dollar (das entspricht 82 Dollar je Aktie) in einer feindlichen Übernahme übernehmen werde. Rund 50 Prozent des Kaufpreises sollten in bar, der Rest in Aktien der Teva gezahlt werden. Voraussetzung für das Angebot sei allerdings das Scheitern der Übernahme von Perrigo durch Mylan. Im Juli 2015 beendete Teva seine Übernahmeabsichten, nachdem Mylan erfolgreich mit einer Giftpille dagegen vorgegangen ist. Am 20. Juli 2016 genehmigte die EU-Kommission die Übernahme der schwedischen MEDA-Gruppe (mitsamt ihren Tochterfirmen, darunter Rottapharm Madaus) durch Mylan. Im September 2016 musste CEO Heather Bresch vor Vertretern des US-Kongresses auftreten, um die Preispolitik des Unternehmens für Adrenalin-Fertigspritzen (EpiPens) in den USA zu rechtfertigen. Das Medikament war 2007 von Mylan eingekauft worden und der Verkaufspreis für ein Doppelpack hatte sich seitdem von 100 US-Dollar auf 600 US-Dollar erhöht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mylan ist ein niederländisches Arzneimittelunternehmen mit Hauptsitz in Amsterdam, operativer Hauptzentrale in Hatfield im Vereinigten Königreich und deutschem Sitz in Bad Homburg. Zum Jahresende 2016 beschäftigte Mylan weltweit knapp 35.000 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von 11,1 Milliarden US-Dollar.", "tgt_summary": "迈兰(Mylan N.V.)是一家非专利药、特色药、原料药生产公司,该公司创始于美国,注册于荷兰,运营总部则在英国赫特福德郡哈特菲尔德。2007年收购印度制药公司“Matrix Laboratories Limited”和德国制药公司“Merck KGaA”之后成为世界第二大非专利药生产商。 它在各大洲还运营有多个子公司。", "id": 190401} {"src_title": "Wirtschaft Kanadas", "tgt_title": "加拿大經濟", "src_document": [{"title": "Wirtschaftssektoren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rohstoffe.", "content": "Aufgrund des Rohstoffreichtums spielt der Bergbau eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Kanada ist der weltweit größte Produzent von Zink, Uran, Kaliumcarbonat, Kadmium, Schwefel und Nickel. Jeweils an dritter Stelle rangiert das Land beim Abbau von Aluminium, Titan, Kobalt, Molybdän, Gold und Blei. Rund 80 % der ausgebeuteten Rohstoffe werden exportiert, hauptsächlich in die USA. Die mineralischen Vorkommen sind höchst unterschiedlich verteilt. So wird beispielsweise das gesamte kanadische Eisenerz in Neufundland und Labrador und im Nordwesten von Québec abgebaut. Der Gold- und Kupfer­abbau ist vor allem im Norden Ontarios verbreitet, der Kohlebergbau in Alberta, British Columbia und Nova Scotia. Der Abbau von Diamanten ist auf die Nordwest-Territorien konzentriert, der Uranbergbau auf Saskatchewan. Québec liefert einen Fünftel des weltweiten Bedarfs an Asbest, in Labrador befindet sich das weltweit größte Nickel-Vorkommen. Dank den großen Waldflächen und des damit verbundenen, scheinbar unerschöpflichen Rohstoffpotenzials fällt der Forstwirtschaft eine wichtige Stellung zu. Diese ist vor allem in British Columbia, Ontario und Québec verbreitet. Kanada ist der weltweit größte Produzent von Holzschliff, Zellstoff, Papier und Pappe. Vor allem in den östlichen Provinzen wird Ahornsirup hergestellt, der ein typischer Bestandteil der nordamerikanischen Küche ist. Die relativ große Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen wirkt sich in verschiedener Hinsicht auf die Wirtschaft und Gesellschaft Kanadas aus. In den dünn besiedelten Gebieten des Nordens, wo die Landwirtschaft schwierig zu betreiben oder gar unmöglich ist, hängt die Existenz zahlreicher Siedlungen direkt von Mineralien- oder Holzvorkommen ab. Die ungleichmäßige Verteilung der Bodenschätze bewirkt das Herausbilden unterschiedlicher Wirtschaftsstrukturen, was zu einem stark ausgeprägten Regionalismus führt. Zugleich wird das Land als Ganzes durch den Export eng in die Weltwirtschaft eingebunden.", "section_level": 2}, {"title": "Energie.", "content": "Kanada ist eines der wenigen entwickelten Länder, das Netto-Exporteur von Energie ist. Am bedeutendsten sind die umfangreichen Vorkommen an Erdöl und Erdgas in Alberta (teilweise auch in den benachbarten Provinzen British Columbia und Saskatchewan). Mit den Athabasca-Ölsanden im Norden Albertas verfügt Kanada über die weltweit drittgrößten Reserven an Erdöl nach Venezuela und Saudi-Arabien. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts entwickeln sich die Atlantischen Provinzen, insbesondere Neufundland und Labrador, zu einem zweiten Zentrum der Erdöl- und Erdgasförderung (Offshore-Bohrungen). Das Erdöl wird in Pipelines transportiert, die Raffinerien befinden sich überwiegend in Edmonton, Montreal und Sarnia. In mehreren Provinzen, insbesondere Québec, British Columbia und Ontario, aber auch in Alberta und Manitoba, steht mit der Wasserkraft eine erneuerbare und relativ umweltfreundliche Energiequelle in großer Menge zur Verfügung. In Ontario befinden sich 16 der 18 aktiven Kernreaktoren des Landes. Ein Spannungsfeld der kanadischen Innenpolitik ist die Tatsache, dass das größte Angebot an Energiequellen im eher dünn besiedelten Westen zu finden ist, während die größte Nachfrage im Süden Ontarios und Québecs besteht, wo nur wenige natürliche Energieressourcen vorhanden sind. Der Erdöltransport von Alberta in die USA ist billiger als in den Osten Kanadas, weshalb diese Provinzen große Mengen Erdöl importieren müssen. Um diese Diskrepanz auszugleichen, versuchte die Bundesregierung mit dem National Energy Program Alberta dazu zu zwingen, Erdöl zu günstigen Konditionen nach Ostkanada zu verkaufen. Das Programm schlug fehl, als die Erdölpreise Mitte der 1980er Jahre einbrachen.", "section_level": 2}, {"title": "Landwirtschaft und Fischerei.", "content": "→ \"Siehe auch: Weinbau in Kanada, Robbenjagd in Kanada, Walfang heute\" Obwohl nur 8 % der Staatsfläche landwirtschaftlich genutzt werden, ist Kanada einer der weltweit wichtigsten Exporteure landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die kanadische Landwirtschaft lässt sich in fünf Hauptgruppen unterteilen: Hauptsächlich für den Export bestimmt sind Getreide und Ölsaaten (34 % der Agrarerträge) sowie Fleischprodukte und lebendes Vieh (27 %). Für den Heimmarkt bestimmt sind Milchwirtschaft (12 %), Obst und Gemüse aus dem Gartenbau (9 %) sowie Geflügel und Eier (8 %). Die Betriebe sind in hohem Maße technisiert und mechanisiert. Während die Farmen in den Prärien im Durchschnitt eine Fläche von über 300 ha erreichen, umfassen die Betriebe in Ostkanada durchschnittlich weniger als 100 ha. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern müssen sich die kanadischen Landwirte größtenteils ohne Subventionen der Regierung auf dem internationalen Markt behaupten. Lediglich Produkte, die für den Heimmarkt bestimmt sind, genießen einen Schutz durch Importzölle. Auffallend ist dabei die regionale Verteilung: Während die exportorientierten Zweige der Landwirtschaft in den Prärieprovinzen konzentriert sind, wird in den Provinzen im Osten hauptsächlich für den Heimmarkt produziert. Eine Ausnahme bildet dabei der in Ontario konzentrierte Weinbau (so ist Kanada der weltweit größte Exporteur von Eisweinen). Die reichen Fischgründe des Pazifiks und des Atlantiks bilden die Grundlage der kanadischen Fischereiwirtschaft, die u. a. Lachs, Kabeljau, Amerikanischer Hummer und Hering exportiert. Führend ist hier dabei die Provinz Nova Scotia mit 30 % der Erträge, gefolgt von British Columbia und Neufundland (je 20 %). Die Neufundlandbank gehört zu den ertragreichsten Fischgründen der Welt. Zwar gibt es eine nicht unbedeutende Binnenfischerei, sie ist aber vorwiegend als Sportfischerei zu betrachten. Auch der Pelztierfang und die Pelztierzucht sind immer noch bedeutsam, jedoch stark rückläufig.", "section_level": 2}, {"title": "Industrie.", "content": "Auf der Basis seines Rohstoffreichtums hat Kanada eine breit gefächerte Industrie aufgebaut, deren Schwerpunkte im Automobil- und Flugzeugbau, in der Metallindustrie, in der Nahrungsmittelverarbeitung sowie in der Holz- und Papierverarbeitung liegen. Ebenfalls eine bedeutende Rolle spielen die chemische und die elektrotechnische Industrie, zunehmend auch der Hightech-Bereich. Historisch gesehen war die Industrie in Kanada gegenüber anderen Wirtschaftssektoren jedoch stets nachrangig, wenn auch keineswegs unbedeutend. Aus diesem Grund war das Land in den 1970er- und 1980er-Jahren weitaus weniger stark von der Deindustrialisierung betroffen als andere Industrienationen. Rund drei Viertel aller Industriebetriebe liegen in den Provinzen Ontario und Québec. Dort ist vor allem die Endfertigung konzentriert, während in den übrigen Provinzen die Zwischenverarbeitung von Rohstoffen dominiert. Eine bedeutende Rolle spielen Zweigbetriebe der amerikanischen und japanischen Automobilindustrie sowie Zulieferbetriebe. Attraktiv für diese Konzerne ist der hohe Bildungsstand bei gleichzeitig etwas geringerem Lohnniveau als in den USA. Eigenständige kanadische Industriekonzerne sind in der Minderheit.", "section_level": 2}, {"title": "Dienstleistungen.", "content": "Der Dienstleistungssektor ist vielfältig. Er beschäftigt rund drei Viertel aller Erwerbstätigen und erwirtschaftet etwa zwei Drittel des Bruttoinlandprodukts. Den größten Anteil nimmt dabei der Groß- und Einzelhandel ein, gefolgt vom Finanzwesen, wozu Banken, Versicherungen und Immobilien gehören. Dieser Teil der Wirtschaft konzentriert sich in großen städtischen Zentren wie Toronto, Calgary und Montreal. Sieben der zehn größten kanadischen Unternehmen sind im Banken- und Versicherungsbereich tätig. Ebenfalls von großer Bedeutung sind das Bildungs- und das Gesundheitswesen, die beide fast gänzlich der Kontrolle des Staates unterliegen. Eine immer wichtigere Rolle nehmen die Informationstechnik und die Unterhaltungsbranche ein. Der Tourismus ist der fünftgrößte Wirtschaftszweig des Landes, wobei die überwiegende Mehrheit der Touristen aus den USA stammt.", "section_level": 2}, {"title": "Währung.", "content": "Die nationale Währung Kanadas ist der Kanadische Dollar, der von der Bank of Canada ausgegeben wird. Ein Dollar wird in 100 Cents unterteilt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Wechselkurse der letzten Jahre. Auffallend ist vor allem die markante Wertsteigerung gegenüber dem US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Regionale Unterschiede.", "content": "Die kanadischen Provinzen und Territorien verzeichnen durchwegs hohe BIP-Werte, doch bestehen unter diesen große Unterschiede. Die bevölkerungsreichste Provinz Ontario allein wäre – verglichen mit anderen Ländern – auf Platz 25 der größten Volkswirtschaften der Welt. Die BIP-Werte der Territorien sind mit jenen kleinerer Inselstaaten vergleichbar, aber auch kleiner als jene zahlreicher kanadischer Städte. Es bestehen auch große Unterschiede beim BIP pro Kopf. Hauptsächlich wegen der Erdölindustrie ist dieser Wert in Alberta mehr als doppelt so hoch wie in Prince Edward Island. Um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, sammelt die Bundesregierung Ausgleichszahlungen von den reicheren Provinzen (insbesondere Ontario und Alberta) und verteilt diese an die ärmeren. In absoluten Zahlen ist Québec seit jeher der größte Empfänger von Ausgleichszahlungen. In der Mitte der Bandbreite liegen British Columbia und Saskatchewan, die häufig zwischen Bezahlen und Empfangen wechseln. Neufundland und Labrador, traditionell eine wenig wohlhabende Provinz, erlebte seit Beginn des 21. Jahrhunderts aufgrund mehrerer Offshore-Erdölförderprojekte ein weit höheres BIP-Wachstum als der Landesdurchschnitt und wird deshalb ab dem Fiskaljahr 2008 keine Ausgleichszahlungen mehr erhalten. Das BIP der Territorien beruht auf einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Ausgleichszahlungen, wegen der weit höheren Lebenshaltungskosten im arktischen Klima des Nordens. Vergleich der Provinzen und Territorien (Wertangaben in kanadischen Dollar)", "section_level": 1}, {"title": "Kennzahlen.", "content": "Verschiedene makroökonomische Indikatoren der kanadischen Wirtschaft von 1980 bis 2017. Alle BIP-Werte sind in Dollar angeben.", "section_level": 1}, {"title": "Freihandelsabkommen.", "content": "Zurzeit sind folgende Freihandelsabkommen in Kraft: Laufende Verhandlungen über Freihandelsabkommen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Kanada gehört zu den wohlhabendsten Ländern der Welt; es ist Mitglied der WTO, der OECD, des IWF, der Weltbank und der G7. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt liegt Kanada mit 1.529,760 Mrd. US-Dollar auf dem zehnten Platz. Bei der Kaufkraftparität liegt es mit 1.682,503 Mrd. internationalen Dollar auf Platz 16, beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf mit 42.225 US-Dollar auf Platz 18 (Stand jeweils 2016). Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Kanada Platz 14 von 137 Ländern (Stand 2017–18). In der Rangfolge des vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen veröffentlichten Index der menschlichen Entwicklung, der auch nichtökonomische Faktoren berücksichtigt, lag Kanada 2016 auf dem zehnten Platz von 188 ausgewerteten Ländern.", "tgt_summary": "加拿大是世界最富裕的国家之一,为世界第十大经济体。为OECD和G8成员。加拿大经济以服务业为主,全国民众有四分之三都从事服务业,在先进国家中位居前列。制造业则主要集中在东部地区。美国是加拿大最大的贸易伙伴。", "id": 2951560} {"src_title": "Perfect World (Computerspiel)", "tgt_title": "完美世界 (游戏)", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Im Januar 2006 wurde in China das Spiel \"Perfect World\" veröffentlicht. Es wird durch Gebühren finanziert, die dem Spieler für einen gewissen Zeitraum den Zugang zum Spiel ermöglichen. Im November 2006 veröffentlichte man \"Perfect World II\", eine Abwandlung des ursprünglichen \"Perfect World\", das sich durch den Verkauf von Spielgegenständen finanziert. Dieses Spiel ist nun kostenlos und entgeltfrei zugänglich, innerhalb des Spieles besteht die Möglichkeit durch den Einsatz von realem Geld virtuelle Gegenstände zu erwerben. \"Perfect World II\" ist das erste Spiel der Firma, für das Lizenzen ins Ausland verkauft wurden, und somit auch die Version, die im europäischen Raum bekannt ist. Im September 2007 erfolgte die Veröffentlichung der englischen Version von Perfect World Malaysia, wodurch es internationalen Spielern erstmals möglich war das Spiel in englischer Sprache zu spielen. Seit September 2008 ist das Spiel in Nordamerika und Europa unter dem Namen \"Perfect World International\" bekannt und wird in englischer Sprache und auf nordamerikanischen Servern zur Verfügung gestellt. Seit Juli 2011 gibt es für Europa auch eine deutsche und eine französische Sprachversion des Spiels mit je einem dazugehörigen eigenen Server. Die einzelnen Sprachversionen sind inhaltlich nicht alle auf demselben Stand. Nachdem in die chinesische Version von \"Perfect World II\" neue Spielinhalte implementiert wurden, werden diese zur weiteren Bearbeitung an die entsprechenden Firmen weitergegeben und dort für die Veröffentlichung bearbeitet. Daraus ergeben sich unterschiedliche Erscheinungsdaten für Verbesserungen und vor allem auch Erweiterungen.", "section_level": 1}, {"title": "Spielwelt.", "content": "Die fiktive Welt von \"Perfect World\" bezieht sich stark auf Pangu aus der chinesischen Mythologie. Pangu, der erste Gott des Universums, schuf eine neue Welt indem er seinen Körper in die fünf Elemente Metall, Holz, Erde, Wasser und Feuer teilte und aus ihnen Luft, Land, Berge, Flüsse, Seen und Pflanzen formte. Schließlich erschuf er die drei Rassen der Menschen, der Chimären und der Windelfen, welche schließlich \"Perfect World\" schufen. Mit der Erweiterung \"Rising Tide\" kam die Rasse der Meereskinder hinzu, mit \"Genesis\" folgten die Erdwächter. Jede der fünf Rassen verfügt über ihre eigene Hauptstadt. Die Menschen bewohnen die Stadt \"Ätherklinge\", die Windelfen \"Rovalia\", die Chimären die \"Stadt der Verlorenen\", die Meereskinder die \"Stadt der Rasenden Fluten\" und die Erdwächter \"Tellus\". Den Knotenpunkt der Welt bildet die Stadt \"Archosaur\", in welcher innerhalb des Spielverlaufes zum ersten Mal alle fünf Rassen aufeinander treffen, sowie wichtige Ansprechpartner und Werkstätten zu finden sind. Neben den großen Städten gibt es noch zahlreiche Dörfer, weitere Städte und Tempel, sowie mehrere Instanzen. In der dreidimensionalen Spielwelt werden der Wechsel zwischen Tag und Nacht, sowie verschiedene Wetterphänomene dargestellt. Seine Figur steuert man im Allgemeinen aus der Verfolgerperspektive. Zwischen den einzelnen Städten und Gebieten kann man sich nicht nur zu Fuß fortbewegen, sondern auch via Teleport. Windelfen besitzen von Anfang an die Fähigkeit zu fliegen, die anderen Rassen erhalten mit Stufe 15 ein temporäres und mit Stufe 30 ein permanentes Fluggerät. Zusätzlich besteht die Möglichkeit Reittiere zu erwerben. Neben den Figuren anderer Spieler, mit denen verschiedene Interaktionen durchgeführt werden können, gibt es noch sogenannte Nicht-Spieler-Charaktere, mit denen Interaktionen wie Gespräche und Handel möglich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Das Spiel.", "content": "Am Anfang steht die Wahl des Servers. Es kann nicht nur zwischen verschiedenen Standorten gewählt werden, sondern auch zwischen PvE (Player versus Environment) und PvP (Player versus Player). Es folgt die Kreation einer Spielfigur, auch Avatar genannt. Eine Besonderheit bei \"Perfect World\" ist, dass die Figur bis ins kleinste Detail gestaltet werden kann. So kann nicht nur zwischen verschiedenen, teilweise rassespezifischen Frisuren gewählt werden, sondern sogar die einzelnen Gesichtsattribute und -proportionen können individuell gestaltet werden. Des Weiteren können Haar-, Augen- und Hautfarbe frei gewählt und die Körperproportionen können durch Regler den eigenen Vorstellungen angepasst werden. Nach dem Einstieg ins Spiel beginnt man damit mit seiner Figur verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Die Aufgaben können reine Gespräche oder Botengänge umfassen, oder das Töten von Monstern oder Sammeln von Gegenständen beinhalten. Nach dem positiven Beenden einer Aufgabe erhält man Spielgeld (Münzen), Erfahrungspunkte, Nox und Gegenstände. Münzen werden für jegliche Kauftätigkeiten innerhalb der Spielwelt benötigt, sei es mit Nicht-Spieler-Charakteren oder anderen Spielern. Hat man genug Erfahrungspunkte gesammelt, steigt die Figur eine Stufe auf. Neben Münzen wird vor allem Nox (Spirit) benötigt, damit die eigene Figur spezielle Fähigkeiten erlernen kann. Diese Fähigkeiten unterscheiden sich je nach Rasse und Klasse. Neben den normalen Aufgaben, die den Spieler von einem Gebiet ins nächste führen, gibt es noch verschiedene spezielle Aufgabengruppen. So muss man bestimmte Aufgaben erfüllen, um die Figur spirituell ausbilden und weitere Fähigkeiten erlernen zu können. Es gibt auch sogenannte \"Ruf der Pflicht\"-Aufgaben, die den Spieler ab Stufe 19 gezielt in verschiedene Instanzen führen.", "section_level": 1}, {"title": "Rassen.", "content": "Der Spieler entscheidet sich für eine von fünf Rassen, in welchen er zwischen je zwei Klassen wählen kann. Jede Rasse, aber auch jede Klasse, besitzt ihre Besonderheiten, sowie charakteristische Fähigkeiten und Eigenschaftswerte.", "section_level": 2}, {"title": "Handwerke.", "content": "Jede Figur kann in \"Perfect World\" bis zu vier verschiedener Handwerke erlernen, um Waffen, Rüstungen und Zubehör herzustellen. Für die Herstellung der einzelnen Gegenstände benötigt man verschiedene Materialien, die gesammelt oder bei getöteten Monstern gefunden werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Fraktionen.", "content": "Die Spieler haben die Möglichkeit, sich in sogenannte Fraktionen zusammenzuschließen. Zur Gründung einer Fraktion muss die gründende Spielfigur mindestens Stufe 20 sein, außerdem muss eine Gebühr von 100.000 Münzen entrichtet werden. Je nach Fraktionsstufe kann eine bestimmte Anzahl an Spielern in die Fraktion eingeladen werden. Die Vorzüge einer Fraktion bestehen darin, dass Spieler mit Figuren höherer Stufe anderen Spielern helfen können, um schwierige Gegner zu besiegen. Sucht man außerhalb einer Fraktion nach Helfern, kann dies oft viel Zeit in Anspruch nehmen. Zudem werden innerhalb einer Fraktion Gegenstände oft günstiger angeboten oder sogar verschenkt. Jede Fraktion hat zusätzlich die Möglichkeit, sich an den Territorien-Kriegen zu beteiligen. Die Welt von \"Perfect World\" ist in einzelne Territorien unterteilt, um die gekämpft werden kann. Um ein Gebiet erobern zu können muss zunächst ein Gebot in Form von Münzen abgegeben werden, die Fraktion mit dem höchsten Gebot erhält den Zuschlag und darf dem entsprechenden Gebiet den Krieg erklären. Die siegreiche Fraktion erhält das Gebiet und der Fraktionsname wird innerhalb des Spieles kurz zusammen mit dem Gebietsnamen eingeblendet.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Bisher gab es zu \"Perfect World\" vier große Erweiterungen, die zusätzlichen Spielinhalt hinzugefügt haben. In der nordamerikanischen und deutschen Version sind alle Erweiterungen erschienen, bei der englischsprachigen Malaysia Version ist \"Genesis\" bisher nicht erschienen, wird aber unter dem Titel \"Perfect World 2012\" noch in das Spiel integriert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Perfect World ( \"wanmei shijie\" \"Perfekte Welt\") ist ein chinesisches 3D-Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel (MMORPG) vom gleichnamigen Entwickler Perfect World. In Europa ist es vorrangig unter dem Namen Perfect World International bekannt.", "tgt_summary": "《完美世界》(\"Perfect World\")是北京完美世界公司开发的一款大型多人在线角色扮演游戏。目前在中国大陆、台湾、日本展开营运。大陆由刘亦菲、林俊杰代言。2006年7月25日台湾智冠科技与其开发公司签约,并找林志玲代言,并搭配游戏主题曲《完美世界》由杨培安演唱,并由旗下的游戏新干线代理发行。2006年7月28日日本由C&C Media取得代理授权。之后越南、菲律宾、韩国等地,也有公司取得代理。台湾方面,请到林志玲代言,并于2006年12月13日开放公测。", "id": 625458} {"src_title": "Tschadbecken", "tgt_title": "乍得盆地", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Tschadbecken ist im Süden von der bis zu 1420 Meter hohen Nordäquatorialschwelle umgeben, die sich bis zu dem kontinentalen Wasserscheidepunkt zwischen Nil, Kongo und Schari in dem bis zu 1330 Meter hohen Bongo-Massiv erstreckt. Im Osten erstreckt es sich bis zum 3088 Meter hohen Djebel Marra im Darfur, im Nordosten des Beckens steigt das Ennedi-Massiv bis auf 1450 Meter an. Im Norden der Senke befindet sich im vulkanischen Gebirge des Tibesti mit 3415 Metern (Emi Koussi) die höchste Erhebung der Zentral-Sahara und das Plateau von Djado. Die Grenze im Nordwesten markieren die Gebirgszüge des Tassili n’Ajjer, höchster Berg Dschebel Azao mit 2.158 Metern, in Algerien und des Aïr-Gebirges im Niger. Im Südwesten des Tschadbeckens markieren das Bauchiplateau, das Biu-Plateau und das Mandara-Gebirge die geographische Grenze. Im nordöstlichen Zentrum befindet sich die Bodélé-Depression, sie ist zugleich die tiefste Stelle des Tschadbeckens – etwa 155 Meter über Meeresniveau – und gilt als eine der ergiebigsten natürlichen Staubquellen der Erde. Aus dieser Region werden durch die stetigen Passatwinde bis zu 700.000 Tonnen Feinstaub pro Jahr in die Stratosphäre mobilisiert, der sich dann in Richtung Westen über den Atlantik bewegt, und wesentlich zur Düngung des Amazonas-Regenwaldes beiträgt. Der Tschadsee im südwestlichen Zentrum befindet sich auf 275 Metern über Meeresniveau. Entlang der großen Flusssysteme dehnen sich auf einer Fläche von 90.000 bis 100.000 km2 die großen Überflutungssavannen in der Logone-Ebene/Toupouri-Senke, Massenya-Ebene, Ebene des Aouk und Salamat im Tschad, Grand Yaeres in der Grenzregion Kamerun/Tschad sowie die Hadejia-Nguru-Feuchtgebiete in Nigeria aus. Zugvögel der nördlichen Hemisphäre nutzen diese Feuchtsavannen als Rast- und Überwinterungsquartier auf ihren Zugrouten in das tropische Afrika. Die niedrigste Einschartung in den Ring der das Tschadbecken umgebenden Wasserscheiden und damit die Überlaufschwelle für den Abfluss aus dem prähistorischen Mega-Tschad lag bei etwa 325 Meter Meereshöhe südwestlich der am Logone gelegenen Stadt Bongor. Über den Mayo Kébbi ergoss sich seinerzeit das überschüssige Seewasser aus dem Tschadbecken in den Benue und den Niger und erreichte so den Atlantik.", "section_level": 1}, {"title": "Territoriale Gliederung.", "content": "Am \"Tschadbecken\" haben insgesamt acht afrikanische Staaten Anteil. Die Grenzziehung zwischen ihnen folgt der Aufgliederung der Region aus der Kolonialzeit, wodurch sich Stammesgebiete, wie das der Tuareg, auf mehrere Staaten verteilen. Es handelt sich um folgende Staaten: Tschad nimmt", "section_level": 2}, {"title": "Tschadseebecken-Kommission.", "content": "→ \"Hauptartikel: Tschadseebecken-Kommission\" Die Tschadseebecken-Kommission wurde am 22. Mai 1964 gegründet mit Hauptsitz in Fort Lamy, jetzt N’Djamena. Die Gründerstaaten dieser Kommission waren Kamerun, Niger, Nigeria und Tschad. Die Tschadseekommission hat momentan sechs Mitgliedsländer: Tschad, die Zentralafrikanische Republik, Kamerun, Nigeria, Niger und seit April 2007 Libyen. Der Sudan hat nur einen Beobachterstatus seit 1994 und Algerien hat keine Aktivitäten. Die Kommission ist verantwortlich für die Regulierung und Überwachung der Nutzung von Wasser und anderen natürlichen Ressourcen", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Die größten Gebiete des Tschadbeckens werden von quartären Sanden bedeckt. Unterhalb der Sandschicht, auf etwa 75 m Tiefe, liegen Tonerden, die im Pliozän entstanden sind und eine mittlere Dicke von ca. 280 m haben. Unter dieser Tonschicht liegt nochmals eine ca. 30 Meter dicke Schicht aus Sanden, die im unteren Pliozän entstanden ist. Unterhalb dieser Schicht liegen die Grundwasser führenden Schichten des eigentlichen Pliozän-Aquifer. Darunter erscheinen Sandsteinformationen, die als \"Continental Terminal\" bezeichnet werden und im Tertiär entstanden, mit einer Dicke von etwa 150 m. Unterhalb dieser Schicht liegt der unterste Grundwasserleiter, die als \"Continental Hamadien\" bezeichnet wird und in der Kreidezeit entstanden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Grundwasserspeicher.", "content": "Die Grundwasserspeicher im Tschadbecken setzen sich hauptsächlich aus einer Reihe von Ablagerungen zusammen. Diese Sedimente lassen die vier Grundwasserleiter entstehen: die obere quartär-phreatische Grundwasserleiter, die untere Pliozän-Grundwasserleiter, die Continental Terminal und der Continental Hamadien. Untersuchungen legen nahe, dass diese Grundwasserspeicher aus versickernden Oberflächenwasser gespeist werden. Aus diesem Grunde reagieren sie sehr empfindlich auf Veränderungen der klimatischen Bedingungen und vor allem auf Veränderungen im Oberflächenabflussregime. Die Qualität des Grundwassers des quartär-phreatischen Aquifer ist geeignet für den Verbrauch von lokaler Bevölkerung und Vieh. Der", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "Das Tschadbecken wurde durch extensionale tektonische Kräfte während der Kreidezeit gebildet. Die geologische und geomorphologische Entwicklung des Beckens wurde durch ein langsames und „kaltes“ Ausdehnen der Senkungszone begleitet, bedingt durch", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Gesamtbevölkerung wurde im Jahre 2003 mit ca. 39 Mio. Einwohnern ermittelt und setzt sich aus über 70 Völkern oder Volksgruppen zusammen. In Nigeria leben ca. 22 Mio. Menschen – das entspricht ca. 59 % der Gesamtbevölkerung – im Tschad ca. 8 Mio., im Sudan ca. 3 Mio., im Niger ca. 2 Mio., in Kamerun ca. 2 Mio. und der Zentralafrikanischen Republik ca. 1 Mio. Menschen. Die Gebiete in Algerien und Libyen gelten als nicht bewohnt und werden nur zeitweise von Nomaden besucht. Die Bevölkerungsdichte ist sehr ungleich verteilt: Während die nördlichen Regionen eine Bevölkerungsdichte von 0 bis 1 Einwohner/km2 haben, steigt diese in den südwestlichen Regionen Nigerias bis auf 500 Einwohner/km2 an. Dabei ist die bevölkerungsreichste Region um Kano in Nigeria, dem Ost- und dem Südufer des Tschadsees, zu finden. Eine spezifische Datenerhebung ist jedoch sehr schwierig, da die Staaten oft unter politischen Instabilitäten leiden.", "section_level": 1}, {"title": "Archäologie und schriftliche Quellen über das Tschadbecken.", "content": "Im Jahre 2001 wurde in der Fundstelle TM 266 bei Borkou ein 6 bis 7 Millionen Jahre altes Fossil gefunden, das \"Sahelanthropus tchadensis\" benannt wurde. Von seinen Entdeckern wurde es als das möglicherweise älteste bislang entdeckte Glied im Stammbaum des Menschen nach der Abtrennung von den Schimpansen bezeichnet, das heißt als enger Verwandter der frühesten gemeinsamen Vorfahren der Hominini. 1995 war an der nord-tschadischen Fundstelle KT 12 bereits ein 3 bis 3,5 Millionen Jahre alter Unterkiefer entdeckt worden, der zur", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die Klimatypen im Tschadbecken unterteilen sich von vollaridem Klima im Norden, charakterisiert durch die Wüsten, über semiarides Klima in der Zone des Sahel bis zum semihumiden Klima im Bereich südlich des Tschadsees und vollhumidem Klima in den Gebirgsregionen Nigerias, Kameruns und der Zentralafrikanischen Republik. Das Tschadbecken liegt in der Zone der Innertropischen Konvergenzzone, kurz ITCZ genannt, die sich von 15° nördlicher bis 15° südlicher Breite erstreckt. Die jahreszeitliche Verschiebung dieser Konvergenzzone ergibt für die Region eine Trennung in Regen- und Trockenzeit. Niederschläge fallen generell von April bis Oktober im Süden und Juli bis September im nördlichen Teil des Beckens. In dieser Zeit liegt die Region unter dem Einfluss des Süd-West-Monsuns. Generell fallen die Niederschläge von Juli bis September am ergiebigsten aus. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Tschadbecken ist aufgrund der klimatischen Verhältnisse sehr ungleich verteilt. Der Südwesten verzeichnet 1600 mm pro Jahr im Durchschnitt, der Norden hingegen weniger als 150 mm pro Jahr. Die Verdunstungsrate ist mit 2300 mm/Jahr sehr hoch. Die Auswirkung des Südwestmonsuns anhand der durchschnittlichen monatlichen Durchströmung des Flusses Schari gemessen an der hydrologischen Station von N'Djamena (in m3/s)(Berechnet mit den Daten eines Zeitraums von 58 Jahren, 1933–91) In der Trockenzeit der Monate November bis März liegt das \"Tschadbecken\" unter dem Einfluss der Nord-Ost-Passatwinde aus der Sahara. Diese werden Harmattan genannt. Im Juli liegen die durchschnittlichen Tagestemperaturen im gesamten Gebiet des Tschadbeckens bei um die 30 Grad Celsius, in den nördlicheren Regionen erreichen sie 35 bis 40 Grad Celsius. Die Regionen im \"Tschadbecken\" haben in der Vergangenheit wiederholt das Ausbleiben des \"Süd-West-Monsuns\" erlebt. Dies führte zu den großen Trockenzeiten der Jahre 1972–74 und 1983–84 mit den bekannten Hungerkatastrophen für die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten.", "section_level": 1}, {"title": "Verdunstungspotenzial.", "content": "Das Verdunstungspotenzial ist generell sehr hoch im Tschadbecken und erreicht seinen Gipfel im April und Mai, wenn das Luftfeuchtigkeitssättigungsdefizit hoch ist. Es reduziert sich im Juli und August mit dem Eintreffen der Niederschläge des westafrikanischen Monsuns. Es folgt ein kurzer Anstieg im September und Oktober und fällt dann auf", "section_level": 2}, {"title": "Der Westafrikanische Monsun.", "content": "Der westafrikanische Monsun (WAM) ist ein gekoppeltes Atmosphäre-Ozean-Land-System, das durch sommerliche Niederschläge und Winter-Trockenheit über dem Kontinent gekennzeichnet ist. Die Prozesse in diesem System über dem Land, dem Meer und der Atmosphäre zeichnen sich in den interagierenden Raum- und Zeitskalen aus. Die Untersuchungen des \"Westafrikanischen Monsun-Multidisziplinäre-Analysen-Projekts\" (AMMA) haben gezeigt, dass der Zustrom von kaltem Wasser in dem guineischen Golf zu Beginn der Monsunzeit eine entscheidende Rolle in diesem System spielt. Ähnlich den meteorologischen Bedingungen im Mittelmeer oder im Indischen Ozean gelten die Wassertemperaturen als Schlüsselfaktor der Variabilität und des Rückzugs der Monsunniederschläge im Herbst. Der jährliche Zyklus der Temperatur der Meeresoberfläche im Golf von Guinea ist asymmetrisch mit einer raschen Abkühlung von den höchsten Wassertemperaturen im April auf die niedrigsten Wassertemperaturen im August und einer schrittweise erfolgenden Erhöhung der Wassertemperatur bis zum nächsten", "section_level": 2}, {"title": "Paläoklima.", "content": "Von der Klimageschichte des \"Tschadbeckens\" ist nur das Zeitalter des jüngeren Quartär ausreichend erforscht worden. Die Auswirkungen der häufigen Wechsel von feuchtwarmen Pluvial- und wüstenhafter Interpluvialzeiten auf das Relief sind jedoch mangels radiometrischer Altersbestimmungen und mangels erhaltener datierbarer Spuren sowie aufgrund der Auslöschung älterer Reliefzustände nur unzureichend erforscht worden. Nachweisen lässt sich eine Altdünenzone, \"Erg Ancien\" genannt, die sich bis über die heutige 800-mm-Isohyete-Linie ausdehnte und auf ein extrem arides Klima bis vor ca. 40 000 Jahren hindeutet. Es schloss sich eine feuchtere Phase von vor 40.000 bis 20.000 Jahren an. Dieser humiden Phase folgte eine extreme", "section_level": 2}, {"title": "Klimakarussell der letzten 1.000 Jahre.", "content": "Das Klima der letzten 1.000 Jahre im Tschadbecken oszilliert zwischen arid und semiarid in der Zone des Sahel sowie semiarid und humid in der Zone der Sudan-Großlandschaft. Dieser Wechsel erfolgte in unterschiedlich langen Zeitskalen, wobei ab ca. 1700 n. Chr. die Oszillation in immer kürzeren Zeitskalen erfolgte. Nur aus dem Zeitraum ab ca. 900 n. Chr. liegen auch schriftliche Quellen über das Tschadbecken vor. Durch die Länderbeschreibung von Kanem-Bornu in arabischen Aufzeichnungen konnten auch Rückschlüsse auf die Klimaverhältnisse gezogen werden. So konnten durch Auswertungen der schriftlichen arabischen Quellen und durchgeführter Kernbohrungen am und im Tschadsee ermittelt werden, dass das Klima in der Sahelzone bis ca. 1150 n. Chr. semiarid bis semihumid mit einem verringerten", "section_level": 2}, {"title": "Gewässer.", "content": "Im Tschadbecken befinden sich zwei große Flusssysteme, das des Schari-Logone und das des Komadougou Yobe, sowie einige kleinere Flüsse und Wadis. In dieser großen Region befindet sich eine Vielzahl von Binnenseen, von denen der Tschadsee, der Nguru-See und der Fitri-See die bekanntesten sind und eine überregionale Bedeutung haben. Zahlreiche Seen der Region sind zusätzlich Schutzgebiete gemäß der Ramsar-Konvention, wie der Maladumba-See. Aber auch die Seen im Norden des Tschadbeckens wie der Mare de Zoui bieten Flora und Fauna einzigartige Habitate zum Überleben in dem ariden Klima der Sahara. Die Seen im Süden des Beckens sind vor allem durch den Fischfang für die lokale Bevölkerung von Bedeutung, wie der Bomboro-See und der Mamoun-See. Seen wie der Fianga-See sind einzigartig, da er auf einer Wasserscheide liegt und in zwei unterschiedliche Flusssysteme entwässert. Über den saisonal auftretenden Mare de Tizi ist hingegen wenig bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Flüsse.", "content": "Das Schari-Logone-Flusssystem hat einen Einzugsbereich von ca. 650.000 km2, das vom Hochland von Adamaua bis in die Region Darfur im Sudan reicht. Das Flusssystem steht unter dem Einfluss des tropischen Klimas im Hochland der Nordäquatorialschwelle und hat eine einzige Flutsaison, die die Feuchtgebiete des Yaeres in der Waza-Ebene in den Monaten August bis November teilweise überfluten. Die durchschnittliche Abflussmenge aus diesem Flusssystem in den Tschadsee wird mit 37,8 km3/Jahr angegeben. Im Hochland von Adamaua entspringen die Flüsse Yedseram und Ngadda, die ebenfalls dem Tschadsee entgegenstreben, ihn aber seit den Trockenperioden der 1960er und 80er nicht mehr erreichen. Der Yedseram und Ngadda durchfließen an ihrem Oberlauf", "section_level": 2}, {"title": "Wadis.", "content": "Im Norden und Osten des Tschadbeckens existieren nur einige Wadis, die zeitweise oder saisonal Oberflächenwasser führen. Zu nennen ist der aus dem Darfur kommende Wadi Kaya. Der ebenfalls dem Darfur entspringende Wadi Bahr Azoum bildet saisonal einen Teil des Schari-Logone-Flusssystems. Der aus dem Tassili n'Ajjer kommende Wadi Tafassassed erreicht den Nordrand der Wüste Ténéré. In der Region des Tibesti-Gebirges werden Wadis als Enneri bezeichnet. Fünf große Enneris fließen nach Norden bis in die Region Sarir Tibesti in Libyen, wobei die Wasserabflussmenge von der Ergiebigkeit der Niederschläge abhängig ist. So wurde am Enneri Bardargué eine Wasserabflussmenge von 453 m3/s im Jahre 1954 gemessen. Dieser Flutspitze folgten vier Jahre mit einer durchschnittlichen Abflussmenge von 5 m3/s und 1963 erreichte er drei Flutspitzen mit 4, 9 und 32 m3/s. Nach Süden entwässern die zeitweise", "section_level": 2}, {"title": "Tschadsee.", "content": "Der Tschadsee ist der größte See des Tschadbeckens und hat eine lange Geschichte hinter sich, die man mit den Worten „vom Mega-Tschad zum kleinen Tschadsee“ charakterisieren kann. Seine größte Ausdehnung erreichte er im Tschadien, vor ca. 10.000 bis 5.000 Jahren, und umfasste eine Fläche von ca. 350.000 km2. Dies lässt sich an den Sedimentationsflächen und den noch heute sichtbaren Strandwällen ablesen. Die Größe des Tschadsees hat sich bis in die Gegenwart hinein", "section_level": 2}, {"title": "Fitri-See.", "content": "Der Fitri-See liegt bei den Koordinaten 12°41'–13°00'N/17°24'–17°38'O, ca. 250 km östlich des Tschadsees. Im Volksmund wird er auch kleiner Bruder des Tschadsees genannt, mit dem er bis vor 5.000 Jahren verbunden war. Er bedeckt eine Fläche von 300 km2 mit einer maximalen Ausdehnung von 35×20 km mit einer Ausrichtung von Nordwest nach Südost. Er", "section_level": 2}, {"title": "Iro-See.", "content": "Der Iro-See ist ein kleiner See, 15 km lang und bis zu 7 km breit und liegt bei 10°05'N/19°25'O, ca. 5 km nördlich des Bahr Salamat, mit dem er mehr oder weniger kontinuierlich", "section_level": 2}, {"title": "Die Seen in der Kanem-Region.", "content": "Mehrere permanente, kleinere Seen liegen unmittelbar östlich des Tschadsees in dem Dünengebiet des Erg Kanem, wo der Grundwasserspiegel die Oberfläche erreicht und in den Mulden zwischen den Dünen diese Seen bildet. In den zurückliegenden Pluvial-Perioden waren sie ein Teil des Tschadsees und Tonerden lagerten sich auf dem Seegrund ab. Die drei \"Djikare-Seen\" liegen Tschadsee am nächsten. Der größte, \"der Bodou-See\", liegt ca. 71 km nordwestlich von Bol und 11 km landeinwärts von der Küste", "section_level": 2}, {"title": "Ounianga-Seen.", "content": "Im Südosten des Tibesti-Gebirges am Rand des Mega-Tschad-Beckens liegt das Gebiet der Ounianga-Seen, die an einer NW-SO-Achse liegen. Dieses Gebiet wird von einer Sandsteinstruktur belegt. Zu seinen Füßen liegt eine Reihe von permanenten Salzseen in Höhe von etwa 402 m über dem Meeresspiegel. Diese Seen verdanken ihre Existenz der Tatsache, dass Wasser aus einem unterirdischen Grundwasserleiter die Oberfläche erreicht und in Vertiefungen zwischen Sanddünen hervortritt. Die wichtigsten Seen liegen bei Ounianga Kebir (19°05'N/20°31'O).", "section_level": 2}, {"title": "Vegetationszonen.", "content": "Das \"Tschadbecken\" lässt sich in neun verschiedene Vegetationszonen unterteilen. Diese bieten eine große Vielfalt an Lebensräumen für die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten. So gibt es ausgedehnte Wüsten, Dornenstrauchsavannen, Savannen, Flüsse, Seen, Feuchtgebiete und ausgedehnte Bergregionen mit einer vielfältigen Flora und Fauna. So finden sich im Tschadbecken alle großen afrikanischen Tierarten wie die Hyänen, Löwen, Elefanten, Nilpferde, Geparden, Krokodile und Straußenvögel. Der Tschadsee mit seinen Zuflüssen und deren Feuchtgebieten lässt ein einzigartiges Ökosystem von weltweiter Bedeutung entstehen. Dieses bietet nicht nur einheimischen Tierarten einen Lebensraum, sondern dient auch Zugvögeln aus der nördlichen Hemisphäre als Rast- und Überwinterungsmöglichkeit auf ihren Zugstrecken. Zusätzlich bietet dieses ausgedehnte Ökosystem einen wirksamen Schutz gegen die weitere Ausbreitung der Wüsten.", "section_level": 1}, {"title": "Sahara-Vegetationszone.", "content": "Die Oberfläche der Vegetationszone Sahara im \"Tschadbecken\" wird geprägt durch ausgedehnte Wüsten mit Sanddünen – \"Erg\", \"Chech\" oder \"Raoui\" genannt –, großen Stein- und Felswüsten mit ihren bewuchslosen Plateaus, \"Hamadas\" genannt, großen Schotterflächen, \"Reg\" genannt, trockenen Flussbetten, Wadis und großen, flachen Salzbetten. Der Niederschlag in diesen Gebieten kann unter 25 mm pro Jahr liegen. Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen um die 25 Grad Celsius und", "section_level": 2}, {"title": "Tibesti-Djebel-Uweinat-Gebirgswüsten-Vegetationszone.", "content": "Die Gebirgsregion des Tibesti gehört zu der Kategorie ariden Wüstenklimas. Die jährliche Niederschlagsmenge wird aufgrund seiner Höhe mit unter 600 mm pro Jahr angegeben, aber es existieren geringe bis keine Böden, die diese Feuchtigkeit aufnehmen und speichern können, da diese als aridisole Wüstenböden klassifiziert werden. Die bekannten maximalen Temperaturen liegen um die 30 °Celsius in den Niederungen und um 20 °Celsius in den Höhenlagen des Gebirges. In den Wintermonaten fällt diese jedoch auf ca. 12 °C in den Niederungen und 9 °Celsius in den Höhenlagen. Die Vegetation im", "section_level": 2}, {"title": "Westsahara-Gebirgswüsten-Vegetationszone.", "content": "Diese Vegetationszone des Tschadbeckens wird durch die Topographie der Gebirge Tassili n'Ajjer und des Aïr bestimmt. Das Klima dieser Region wird als heiß und trocken in den Sommermonaten und kalt und trocken in den Wintermonaten beschrieben. Der jährliche Niederschlag wird mit 150 mm angegeben. Die Temperaturen erreichen 30 °C in der Niederungen und 12 bis 18 °C in den höheren Lagen der Gebirge, in denen auch Bodenfröste auftreten und in den kalten Wintermonaten Schnee fallen kann. In den Gebirgen finden sich Gueltas in schmalen Schluchten, die permanent Wasser führen und durch ihre niedrige Verdunstungsrate Flora und Fauna in diesen sonst kargen Gebirgen ein Überleben", "section_level": 2}, {"title": "Südsahara-Gras- und Strauchsavanne.", "content": "Die \"Vegetationszone\" der Südsahara-Gras- und Strauchsavanne ist eine Trockensavanne, zugleich ein Grenzland und eine Transitzone zwischen der Sahara und der Sahel-Akazien-Savanne. Sie ist 100 bis 200 km breit. Die Niederschläge sind hier reichhaltiger als in der Sahara und belaufen sich auf zwischen 100 und 200 mm im Jahr. Die Flora wird im Norden dieser Region bestimmt durch saisonale Grassavannen, die im Sommer, begünstigt durch die Niederschläge", "section_level": 2}, {"title": "Sahel-Akazien-Savanne.", "content": "Die \"Vegetationszone\" der Sahel-Akazien-Savanne ist eine Trocken- und Dornstrauchsavanne. Sie schließt sich an die \"Südsahara-Gras- und Strauchsavanne\" an und umfasst den größten Teil des \"Tschadbeckens\". Die Topographie in dieser Ökoregion ist generell flach, ohne größere Erhebungen oder Gebirge. Die Niederschlagsmengen variieren zwischen 200 mm im nördlichen Bereich und 600 mm pro Jahr im südlichen Bereich der Region. Die monatlichen Höchsttemperaturen schwanken zwischen 33 und 36 °Celsius, die niedrigsten Temperaturen sind 18 bis 21 °C in den kühleren Monaten. Die junge und dünne Bodenkrume ist ohne erkennbare Schichtung und entspricht den Entisol-Böden der USDA-Bodenklassifikation. Sie", "section_level": 2}, {"title": "Tschadsee-Überflutungssavannen.", "content": "Die Tschadsee-Überflutungssavanne liegt in der Zone des Tschadsees und der angrenzenden Überflutungsgebiete seiner Zuflüsse. Die in diesen Gebieten liegenden Überflutungszonen und Feuchtgebiete bedecken eine ungefähre Fläche von 2,5 Mio. Hektar und haben eine große, weit über das Tschadbecken hinausreichende Bedeutung. Die Vegetationszone besteht aus einer Vielzahl verschiedener Oberflächenformen, so finden sich kleine Inselgruppen, große Sumpfgebiete, Riedgras-Savannen und große offene Wasserflächen im Bereich des Tschadsees und permanente Grassavannen und saisonale Grassavannen wie dem Yaéré. Der in dieser Region gebräuchliche Begriff „Sudd“ bezeichnet ein permanentes Überflutungsgebiet. Der Tschadsee teilt sich auf ein nördliches und südliches Seebecken. Das nördliche Seebecken hat eine ungefähre Tiefe von 6 Metern und ist zurzeit (2011) nur saisonal mit Wasser des Komagoudou Yobe geflutet. Das südliche Seebecken hat eine Tiefe von 2 bis 3 Metern und ist zurzeit nur im Kernbereich des Zuflusses des Schari mit einer", "section_level": 2}, {"title": "Westliche Sudan-Savanne.", "content": "Die Westliche Sudan-Savanne ist eine Feuchtsavanne und bedeckt die südwestlichen Gebiete des Tschadbeckens in den Staaten Nigeria und Niger. Es ist ein Flachland ohne größere Erhebungen, das von der \"Östlichen Sudansavanne\" durch das Mandara-Gebirge im Hochland von Kamerun getrennt wird. Die Temperaturen erreichen im Sommer 35 bis 40 °C und im Winter 15 bis 20 °C. Die jährliche Niederschlagssumme in dieser Region reicht von 600 mm pro Jahr im Norden bis zu 1600 mm pro Jahr in", "section_level": 2}, {"title": "Östliche Sudan-Savanne.", "content": "Die \"Östliche Sudansavanne\" ist eine Trockensavanne und breitet sich im Süden des Tschad und im Nordwesten der Zentralafrikanischen Republik aus. Seine Topographie zeichnet sich durch ein ausgeprägtes Flachland ohne größere Erhebungen aus. Sein Klima wird geprägt durch eine Zweiteilung in Trocken- und Regenzeit. Die höchsten Temperaturen liegen bei 30 bis 33 °C und die niedrigsten bei 18 bis 21 °C. Die Jahresniederschlagsmenge reicht von 600 mm im Norden bis zu 1.000 mm im südlichen Teil. Die Bodenqualität nach USDA-Bodenklassifikation reicht von Entisol- über Ultisol- bis zu Alfisolböden. Die Flora in dieser Vegetationszone", "section_level": 2}, {"title": "Nördliche Kongo-Wald-Savannen-Vegetationszone.", "content": "Diese Vegetationszone umfasst die nördlichen Gebiete der Nordäquatorialschwelle in der Zentralafrikanischen Republik (CAR) und der Hochländer in Kamerun und entspricht in ihrer Klassifikation der einer Feuchtsavanne. Sie ist eine schmale Transitzone zwischen den kongolesischen Regenwaldgebieten und den Sudan-/Sahel-Grassavannen. Die nördliche Kongo-Wald-Savannen-Vegetationszone bildet die nördlichste Waldsavannenlandschaft des afrikanischen Kontinents mit einer großen Anzahl an verschiedenen Ökosystemen. Die jährlichen Niederschlagsmengen reichen von 1.200 bis 1.600 mm. In der Regenzeit erreichen die Temperaturen", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Tschadbecken, auch Tschadseebecken genannt, bezeichnet man eine tiefgelegene, vom Zentrum in allen Richtungen allmählich ansteigende Ebene in Zentral- und Westafrika. Von der dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, kurz UNEP, angeschlossenen Abteilung zur Globalen Internationalen Gewässerbewertung, kurz GIWA, wird die Region des \"Tschadbeckens\" als GIWA-Region Nr. 43 geführt.", "tgt_summary": "乍得盆地是非洲中北部一个巨大的内陆盆地,地跨乍得、尼日尔尔、尼日尔利亚和中非共和国等国家,盆地内有非洲大陆最大的内陆水系。盆地内为粘土和沙质沉积物,周边为山地。北部有提贝斯提山,东北为恩内迪高原,东部接瓦达伊高地,南为乌班吉高原,乍得湖位于盆地中部。", "id": 1904484} {"src_title": "Internationale Filmfestspiele von Cannes 2008", "tgt_title": "第61届戛纳电影节", "src_document": [{"title": "Internationaler Wettbewerb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wettbewerbsjury.", "content": "Als Nachfolger des letztjährigen Jurypräsidenten Stephen Frears wurde am 3. Januar 2008 der US-Amerikaner Sean Penn präsentiert. Der US-regierungskritische Schauspieler und Regisseur steht laut dem künstlerischen Leiter des Filmfestivals, Thierry Frémaux, für das „unabhängige amerikanische Kino“ sowie eine „Vision von Amerika, die wir mögen“ Penn selbst freute sich über die Aufgabe als Jurychef, wie er in der offiziellen Presseerklärung preisgab und schlug selbst die Präsentation von Alison Thompsons Dokumentarfilm \"The Third Wave\" vor, der über die Tsunami-Katastrophe 2004 berichtet. In den vergangenen Jahren hätte sich nach seiner Meinung eine neue Generation an jungen Filmemachern etabliert und es sei eine Zunahme an provokativen und phantasievollen Filmen zu beobachten. Das Filmfestival von Cannes sei laut Penn immer das \"„Epizentrum dieser Entdeckungen“\" gewesen. Penn hatte zuletzt mit seiner Regiearbeit \"Into the Wild\" (2007) auf sich aufmerksam gemacht. Penn standen acht Jurymitglieder zur Seite. Es handelte sich fast ausschließlich um Filmschaffende: Die ursprünglich aus sieben Mitgliedern bestehende Jury wurde am 30. April 2008 um Balibar und Satrapi ergänzt, nachdem der internationale Wettbewerb nachträglich um weitere Filme erweitert worden war. Satrapi war mit ihrer eigenen Comic-Verfilmung \"Persepolis\" im letztjährigen Wettbewerb vertreten und hatte den \"Preis der Jury\" erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Konkurrenten um die Goldene Palme.", "content": "Die übrigen Jurymitglieder wie auch das offizielle Programm wurden am 23. Mai 2008 auf einer Pressekonferenz in Paris vorgestellt. Bereits im Vorfeld als sicher galt die Teilnahme des Regisseurs Clint Eastwood, der mit seinem Mystery-Thriller \"Der fremde Sohn\" zum fünften Mal im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten war. Weiterhin im Wettbewerb erwartet wurden noch vor der offiziellen Bekanntgabe die neuen Filme \"24 City\" und \"My Magic\" der asiatischen Regisseure Jia Zhangke (Sieger des Goldenen Löwen 2006) beziehungsweise Eric Khoo. Nachdem in den vergangenen Jahren die Kritik aufkam, dass amerikanische Produktionen das Filmfestival dominiert hätten, kamen in diesem Jahr traditionell die meisten Filmproduktionen aus Europa (8 Filme), gefolgt von Lateinamerika und den Vereinigten Staaten (je 4) und Asien (3). Das Teilnehmerfeld wurde durch Beiträge aus Israel, Kanada und der Türkei ergänzt. Zehn der Regisseure waren zum ersten Mal im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten, darunter auch der renommierte Drehbuchautor Charlie Kaufman. Der US-Amerikaner feiert mit \"Synecdoche, New York\" sein Regiedebüt, in dem Philip Seymour Hoffman als Theaterregisseur zu sehen sein wird. Drei der im Wettbewerb vertretenen Filmemacher waren in der Vergangenheit bereits mit dem Hauptpreis in Cannes gewürdigt worden: der Deutsche Wim Wenders (1984 für \"Paris, Texas\"), der US-Amerikaner Steven Soderbergh (1989 für \"Sex, Lügen und Video\") und das belgische Brüderpaar Jean-Pierre und Luc Dardenne (1999 für \"Rosetta;\" 2005 für \"Das Kind\"). Ein historischer Sieg wäre die Prämierung des Dramas \"Le Silence de Lorna\" der Gebrüder Dardenne gewesen, in dem die noch relativ unbekannte Schauspielerin Arta Dobroshi die Titelrolle übernimmt. Bisher konnte noch kein Regisseur dreimal in Cannes triumphieren. Wim Wenders war zum neunten Mal im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten, so oft wie kein anderer deutscher Regisseur (1976 debütierte er in Cannes mit dem Drama \"Im Lauf der Zeit\"). In seinem neuen Film \"Palermo Shooting,\" den er nach Jahren wieder in Europa produzierte, spielt Campino, Frontmann der deutschen Rockband Die Toten Hosen, einen erfolgreichen Fotografen, der in eine Lebenskrise gerät. Diese führt ihn von Düsseldorf bis nach Palermo, wo er von einem mysteriösen Schützen verfolgt wird. Als einer der Mitfavoriten galt Steven Soderberghs vierstündige Filmbiografie \"Che,\" die aus den beiden Teilen \"The Argentine\" und \"Guerrilla\" besteht. Beide Filme, die noch rechtzeitig vom Regisseur fertiggestellt werden konnten, porträtieren unterschiedliche Episoden aus dem Leben des kubanischen Revolutionärs Ernesto „Che“ Guevara (gespielt von Benicio del Toro). \"The Argentine\" spielt im Jahr 1956 und widmet sich den Kampf Che Guevaras und Fidel Castros gegen die Diktatur Fulgencio Batistas. \"Guerrilla\" ist acht Jahre später in New York angesiedelt, wo Che Guevara plant, vor den Vereinten Nationen eine Rede zu halten. In der Präsenz der Soderbergh-Filme, der aus Argentinien stammenden Beiträge \"La mujer sin cabeza\" von Lucrecia Martel (Mitglied der Hauptjury 2006) und \"Leonera\" von Pablo Trapero, sowie \"Linha de Passe\" des Brasilianers Walter Salles sah Charlotte Higgins von der britischen Zeitung \"The Guardian\" ein Festival das sich 2008 vor allem lateinamerikanischen Themen zuwendet. Nachträglich erhielt auch der Brasilianer Fernando Meirelles für \"Die Stadt der Blinden\" eine Einladung zum Wettbewerb. Das Drama in dem Julianne Moore und Mark Ruffalo die Hauptrollen spielen, ist eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von José Saramago. Ein britischer Film war dagegen zum zweiten Mal in Folge nicht im Wettbewerb vertreten. Mit drei Filmproduktionen im Wettbewerb vertreten war Frankreich, dessen letzter Sieg auf das Jahr 1987 zurückging. Neben Philippe Garrels \"La frontière de l'aube\" und \"Entre les murs\" von Laurent Cantet, der schließlich den Wettbewerb gewann, durfte sich unter anderem Arnaud Desplechin auf den Hauptpreis Hoffnungen machen. In seinem tragikomischen Familienfilm \"Un conte de Noël\" konnte der Franzose auf so bekannte Namen wie Catherine Deneuve, ihre Tochter Chiara Mastroianni, Mathieu Amalric und Emmanuelle Devos zurückgreifen. Auf zwei Wettbewerbsbeiträge kam Italien, das mit Matteo Garrones \"Gomorra\" und Paolo Sorrentinos \"Il Divo\" vertreten war. Garrone verfilmte Roberto Savianos gleichnamigen Bestseller, der sich dem neapolitanischen Verbrechersyndikat Camorra widmet. Sorrentino nahm sich dem Leben Giulio Andreottis an. Dem siebenmaligen Ministerpräsidenten Italiens werden ebenfalls Verbindungen zur Mafia nachgesagt. In beiden Produktionen spielt der italienische Darsteller Toni Servillo die Hauptrolle. Nach \"Persepolis\" war dieses Jahr wieder ein Animationsfilm im Wettbewerb vertreten. Der israelische Regisseur Ari Folman setzt sich mit \"Waltz with Bashir\" mit dem Massaker von Sabra und Schatila aus dem Jahr 1982 auseinander. Folman selbst spricht von seinem semi-autobiographischen Werk als \"„Dokumentarfilm im Zeichentrickgewand“\".", "section_level": 2}, {"title": "Spielfilme.", "content": "Eine Übersicht über die 22 Spielfilmproduktionen, die im internationalen Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten waren. Diese wurden aus 1.792 eingesendeten Vorschlägen aus 96 Ländern ausgewählt. Die Wettbewerbsbeiträge \"Blindness, Entre les murs\" und \"Two Lovers\" wurden am 30. April 2008 nachnominiert, nachdem ursprünglich nur ein französischer Beitrag von den Organisatoren nachgereicht werden sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Un Certain Regard.", "content": "In der Reihe \"Un Certain Regard\" werden vornehmlich Werke von wenig bekannten Filmemachern gezeigt, die mit einem 30.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet werden. In diesem Jahr war der deutsche Beitrag \"Wolke Neun\" von Andreas Dresen mitvertreten, in dem eine verheiratete Mittsechzigerin (gespielt von Ursula Werner) sich der sexuellen Liebe zu einem 76-jährigen Mann (Horst Westphal) hingibt. Der amerikanische Regisseur James Toback widmete sich in seinem Dokumentarfilm \"Tyson\" der Karriere des Boxsportlers Mike Tyson. Als Präsident der Jury fungierte der deutsche Regisseur Fatih Akin.", "section_level": 1}, {"title": "Filme außer Konkurrenz, „Cannes Classics“ und „Cinema Master Class“.", "content": "Außerhalb des Wettbewerbs feierten unter anderem Steven Spielbergs Abenteuerfilm \"Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels,\" Woody Allens romantische Komödie \"Vicky Cristina Barcelona\" und der Animationsfilm \"Kung Fu Panda\" ihre Weltpremieren. Spielbergs Film schließt an die erfolgreiche Indiana-Jones-Trilogie der 1980er Jahre an, in dem erneut Harrison Ford in die Rolle des Titelhelden schlüpfen wird. Spielberg selbst hatte zuletzt in den 1980er Jahren das Festival besucht, wo \"E.T. – Der Außerirdische\" (1982) und die \"Die Farbe Lila\" (1985) ihre Welturaufführung gefeiert hatten. Woody Allen erzählt in seinem in Barcelona gedrehten Film die Geschichte von einem Maler (gespielt von Javier Bardem) der mit zwei amerikanischen Touristinnen eine Affäre beginnt. Eine der weiblichen Hauptrollen übernimmt neben Penélope Cruz und Rebecca Hall auch die amerikanische Schauspielerin Scarlett Johansson, die Woody Allen bereits in seinen vorangegangenen Filmen \"Match Point\" (2005) und \"Scoop – Der Knüller\" (2006) eingesetzt hatte. Der Animationsfilm \"Kung Fu Panda\" wiederum stellt einen Großen Pandabären in den Mittelpunkt, der davon träumt ein berühmter Kung-Fu-Kämpfer zu werden. Für die Originalstimmen der Produktion aus dem Hause DreamWorks Animation \"(Shrek – Der tollkühne Held, Madagascar)\" konnten unter anderem so bekannte Schauspieler wie Jack Black, Jackie Chan, Dustin Hoffman oder Lucy Liu gewonnen werden. Im Rahmen des \"Cannes Classics line-up\" wurde bei den diesjährigen Filmfestspielen eine Auswahl der Filme gezeigt, die im Wettbewerb der 21. Auflage des Festivals im Jahr 1968 nicht ihre Premiere feiern konnten. In diesem Jahr waren die Filmfestspiele aufgrund der Pariser Mai-Unruhen vorzeitig abgebrochen worden. Gezeigt wurden unter anderem die Dramen \"Peppermint Frappé\" und \"Ich liebe dich, ich liebe dich\" von Carlos Saura beziehungsweise Louis Malle, sowie Alexander Sarchis Tolstoi-Verfilmung \"Anna Karenina\" mit Tatjana Samoilowa als Titelheldin. Eröffnet wurde die Reihe mit einer restaurierten Fassung von Max Ophüls' \"Lola Montez\" (1955), die unter Mitwirkung der Cinémathèque française realisiert wurde. Der US-amerikanische Filmemacher Quentin Tarantino, 1994 Gewinner der Goldenen Palme für \"Pulp Fiction\" hielt während der Filmfestspiele eine „Cinema Master Class“ ab, in der er auf seine Arbeit als Filmemacher und Drehbuchautor einging. Damit folgte er seinen Regiekollegen Martin Scorsese, Stephen Frears, Wong Kar-Wai, Nanni Moretti und Sydney Pollack, die bei den Filmfestspielen in den letzten Jahren Einblick in ihre Arbeit gegeben hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Europatag und Verleihung der Ehrenpalme.", "content": "Am 19. Mai 2008 fand zum sechsten Mal der \"Europatag\" der Internationalen Filmfestspiele von Cannes statt. Wie schon in den Vorjahren fanden sich die Kulturminister der EU-Mitgliedstaaten sowie EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in Cannes ein, um über die Förderung des europäischen Films zu diskutieren. Schirmherr der Veranstaltung war der rumänische Regisseur Cristian Mungiu, dessen Film \"4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage\" im Vorjahr die Goldene Palme gewonnen hatte. Am Abend des Europatages wurde der 99-jährige portugiesische Regisseur Manoel de Oliveira mit einer Goldenen Palme für sein Lebenswerk ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Cinéfondation.", "content": "Für die 2005 ins Leben gerufene Reihe Cinéfondation, wurden siebzehn Kurzfilmarbeiten aus fünfzehn verschiedenen Ländern ausgewählt, darunter sowohl Animations- als auch Realfilme. Als deutscher Beitrag ging das Kurzfilmdebüt \"Gestern in Eden\" des Deutschen Jan Speckenbach ins Rennen. Das Programm hilft jungen Filmstudenten bei der Förderung und Fertigstellung ihrer Projekte. Als Präsident der Jury fungierte der taiwanische Filmemacher Hou Hsiao-Hsien. Die Jury wurde von der dänischen Regisseurin Susanne Bier, der französischen Schauspielerin Marina Hands, dem französischen Regisseur Olivier Assayas und Larry Kardish, Kurator für Film und Kino im Museum of Modern Art, komplettiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kurzfilmwettbewerb.", "content": "Die Goldene Palme für den besten Kurzfilm wurde ebenfalls von der Cinéfondation-Jury vergeben. Im Wettbewerb war unter anderem das Regiedebüt der preisgekrönten französischen Schauspielerin Mélanie Laurent vertreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 61. Internationalen Filmfestspiele von Cannes fanden vom 14. bis 25. Mai 2008 statt. Das Filmfestival wurde mit Fernando Meirelles Drama \"Die Stadt der Blinden\" (Originaltitel: \"Blindness\") eröffnet und endete mit Barry Levinsons Tragikomödie \"What Just Happened?,\" die außerhalb des Wettbewerbs gezeigt wurde. Mit dem Hauptpreis, der Goldenen Palme, wurde der französische Beitrag \"Entre les murs\" von Laurent Cantet ausgezeichnet.", "tgt_summary": "第61届戛纳电影节于2008年5月14日(法国当地时间)至5月25日举行,法国影片《我和我的小鬼们》是继1987年《恶魔天空下》之后,再度由法国影片夺下金棕榈奖。本届戛纳影展评审团主席是美国导演西恩·潘(Sean Penn)。", "id": 2811361} {"src_title": "Thronvers", "tgt_title": "寶座經文", "src_document": [{"title": "Text.", "content": "Arabische Originalfassung:ٱللَّهُ لَآ إِلَٰهَ إِلَّا هُوَ ٱلْحَىُّ ٱلْقَيُّومُ لَا تَأْخُذُهُۥ سِنَةٌ وَلَا نَوْمٌ لَّهُۥ مَا فِى ٱلسَّمَٰوَٰتِ وَمَا فِى ٱلْأَرْضِ مَن ذَا ٱلَّذِى يَشْفَعُ عِندَهُۥٓ إِلَّا بِإِذْنِهِۦ يَعْلَمُ مَا بَيْنَ أَيْدِيهِمْ وَمَا خَلْفَهُمْ وَلَا يُحِيطُونَ بِشَىْءٍ مِّنْ عِلْمِهِۦٓ إِلَّا بِمَا شَآءَ وَسِعَ كُرْسِيُّهُ ٱلسَّمَٰوَٰتِ وَٱلْأَرْضَ وَلَا يَـُٔودُهُۥ حِفْظُهُمَا وَهُوَ ٱلْعَلِىُّ ٱلْعَظِيمُÜbersetzung von Muḥammad Ibn Aḥmad Ibn Rassoul: Übersetzung von A. Th. Khoury: Übertragung von Friedrich Rückert:", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung im Islam.", "content": "Im Ḥadīṯ wird zum einen die besondere Bedeutung des Thronverses als „Herrscher aller Verse des Korans“ herausgestellt, zum andern seine Schutzfunktion betont („Rezitiere ihn in deinem Haus, dann wird sich weder ein Satan noch sonst jemand anderes dir nähern“). Diese Schutzfunktion hat im Volksglauben weite Verbreitung gefunden, so dass sich der Vers häufig auch auf Amuletten findet. Als Ausgangspunkt für die Interpretation als Schutzvers können insbesondere die Worte „es fällt ihm nicht schwer, sie [Himmel und Erde] zu bewahren“ gelten, ergänzt durch die Wachsamkeit Gottes („nicht Schlummer noch Schlaf“) und die „Fürsprecher“. Am Anfang des Verses steht mit dem Bekenntnis zum Monotheismus eine Grundaussage des Islam. Mit „der Lebendige“ ('), „der Beständige“ (') folgen zwei der 99 Namen Gottes. „[...] was vor ihnen und was hinter ihnen liegt“: „ihnen“ kann sich entweder auf die Engel, Propheten, Heiligen usw. beziehen, denen Gott die Erlaubnis zur Fürsprache gibt, oder auf die Wesen, die in den Himmeln und auf der Erde Gott gehören. „Was vor ihnen liegt“, lässt sich als das Jenseits, „was hinter ihnen liegt“, als das Diesseits interpretieren (wird bisweilen auch umgekehrt gesehen). Die Aussage vom „Thron“ Gottes wird teilweise wörtlich, teilweise als Symbol für Gottes \"Macht\", sein \"Wissen\" (vgl. vorangehende Wörter) oder seine \"Erhabenheit\" (vgl. Vers-Ende) verstanden. Den Schluss bilden zwei weitere der „99 Namen“: „der Erhabene“ ('), „der Majestätische“ (').", "section_level": 1}, {"title": "Parallelen in Tanakh und Neuem Testament.", "content": "Die jüdischen und christlichen Parallelen sind zahlreich; eine kleine Auswahl:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Thronvers () ist ein Vers (255) aus der 2. Sure () des Koran, benannt nach dem darin erwähnten Thron Gottes. Er dürfte wie der größte Teil der 2. Sure ca. im Jahre 624 entstanden sein.", "tgt_summary": "宝座经文(阿拉伯语:آية الكرسى;罗马化:ʾāyatu-l-kursī)是《古兰经》第二章黄牛章的第255节。这节经文被伊斯兰世界广为诵读。", "id": 1748479} {"src_title": "Autonome Republik Aserbaidschan", "tgt_title": "阿塞拜疆人民政府", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Bereits im Anschluss an den Ersten Weltkrieg bzw. die russischen Revolutionswirren hatte es 1920 erstmals eine prosowjetische Autonomieregierung in Täbris gegeben, während bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine ähnliche Entwicklung. Am 25. August 1941 marschierten im Rahmen der „anglo-sowjetischen Invasion Irans“ britische Truppen in den Süden und sowjetische Truppen in den Norden des Iran ein. Sowjetische Truppen aus der Armenischen und Aserbaidschanischen SSR und britische und indische Truppen aus dem Irak betraten iranisches Territorium und übernahmen bald die Kontrolle über das Land. Im September zwangen die Briten Reza Schah Pahlavi zu Gunsten seines Sohnes Mohammad Reza Pahlavi abzudanken. Den Nordiran unter sowjetische Besatzung zu stellen, gehörte zu Stalins Plan, den Sozialismus durch Schaffung separatistischer Marionettenstaaten zu verbreiten. Die kurdische Republik Mahabad war bereits ein derartiger Staat, und die Sowjets beschlossen, auch einen separatistischen Staat für die Aserbaidschaner im Nordiran zu gründen.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam es am 12. Dezember 1945 auf dem ersten Nationalkongress der Demokratischen Partei in Täbris zur Ausrufung der \"Autonomen Republik Aserbaidschan\" mit Premierminister Dschaʿfar Pischewari an der Spitze der Regierung. Die Partei Pischevaris, die, die auf direkte Anordnung Stalins gegründet worden war, lehnte sich gegen die Zentralregierung in Teheran auf. Ziel Stalins war es, die Ölvorkommen im Norden des Iran unter sowjetische Kontrolle zu bringen. Dschaʿfar Pischewari, selbsternanntes Staatsoberhaupt der Republik Aserbaidschan erklärte, dass von nun an Türkisch als Amtssprache gelte. Die Regierung entsandte Verstärkung für die in Täbris stationierten Gendarmerieeinheiten, doch die Gendarmen wurden am Firuzkuh-Pass von sowjetischen Truppen am weiteren Vormarsch nach Täbris gehindert. Am 13. September 1945 erklärte die aserbaidschanische Landesgruppe der Tudeh-Partei ihre Selbstauflösung und den Übertritt in die \"Firqeh Demokrat\" Pischevaris. Premierminister Mohsen Sadr, der offiziell Protest gegen das Vorgehen der sowjetischen Truppen einlegen wollte, wurde von sowjetischen Botschafter in Teheran nicht empfangen. Sadr trat am 21. Oktober 1945 zurück und Ebrahim Hakimi wurde neuer Premierminister. Während dieser Zeit wurde eine Wiederbelebung der aserbaidschanischen Literatursprache, die in starkem Maße vom Persischen verdrängt worden war, mit Hilfe von Autoren, Journalisten und Lehrern aus der Aserbaidschanischen SSR vorangetrieben. Im Bestreben, eine nationale Homogenität in einem Land, dessen Hälfte der Bevölkerung aus ethnischen Minderheiten besteht, zu erreichen, hatte Reza Schah zuvor Verbote der Aserbaidschanischen Sprache zunächst in Schulen, Theatern, religiösen Zeremonien und schließlich auch in Buchveröffentlichungen erlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Direktiven erlassen wurden, obwohl Reza Schahs Mutter Nooshafarin und seine Ehefrau Taj-Ol-Moluk Ayrimlu beide aserbaidschanischer Herkunft waren. Am 13. Juni 1946 wurde ein Vertrag zwischen der Zentralregierung in Teheran und den Delegierten aus Aserbaidschan unter Leitung von Pischevari ausgehandelt. Nach diesem Vertrag stimmte Pischevari der Teilautonomie und dem Anschluss an den Iran zu. Das Parlament wurde in einen Provinzrat, einem System, das von der iranischen Verfassung anerkannt und berücksichtigt wurde, umgewandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Firqeh Demokrat.", "content": "Die \"Firqeh Demokrat\" (Demokratische Partei) verkündete ihre Gründung am 3. September 1945 in Täbris durch eine Gruppe von kommunistischen Veteranen, geführt von Dschaʿfar Pischewari. Nach dieser Verkündung löste sich die kommunistische von den Sowjets unterstützten Tudeh Partei ihre Abteilung in Aserbaidschan auf und befahl ihren Mitgliedern, der Firqeh Demokrat beizutreten. Die Firqeh Demokrat verbreitete sich in ganz Iranisch-Aserbaidschan und führte einen Staatsstreich durch, während die sowjetische Armee die iranischen Verstärkungen daran hinderte, die Provinz zu betreten. Während der ersten Septemberwoche 1945 erklärte die Firqeh Demokrat, die jetzt von einem Führer der revolutionären Bewegung in Gilan namens Dschaʿfar Pischewari geführt wurde, dass sie Iranisch-Aserbaidschan kontrollierten und versprach liberale demokratische Reformen und löste die Tudeh Partei auf. Später im September 1945 autorisierte die Firqeh Demokrat auf ihrem ersten Kongress die Bildung einer Miliz, die bis Mitte November 1945 die übrig gebliebenen Regierungsstellungen in der Provinz besetzten. So wurde Iranisch Aserbaidschan eine autonome Republik unter der Leitung eines nationalen Exekutivkomitees mit 39 Mitgliedern. Der erste und einzige Ministerpräsident dieser kurzlebigen Republik war Ahmad Kordary.", "section_level": 1}, {"title": "Ende.", "content": "Zur selben Zeit verstärkte die USA ihre militärische Unterstützung für die Regierung in Teheran. Unter dem Druck der Westmächte zog die Sowjetunion ihre Hilfe für den neu gegründeten Staat zurück, und das iranische Militär stellte die iranische Kontrolle im November 1946 wieder her. Nach Tadeusz Swietochowski: Nach Prof. Gary R. Hess: Mitte Dezember 1946 rückte die iranische Armee in Täbris ein und bereitete der ARA nach einem Jahr ein Ende. Viele der Führer suchten Zuflucht in der Aserbaidschanischen SSR. Dschaʿfar Pischewari, der nie das volle Vertrauen von Stalin hatte, starb bei einem Autounfall unter mysteriösen Umständen. Ministerpräsident Kordary wurde viele Jahre lang inhaftiert und wurde später aufgrund der Bemühungen seines Bruders Kazem Kordary entlassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Autonome Republik Aserbaidschan kurz ARA (, ) war eine kurzlebige von der Sowjetunion gestützte Republik in Nordiran. Gegründet in Iranisch-Aserbaidschan war die Hauptstadt der ARA Täbris. Seine Gründung und Auflösung war Teil der Irankrise, die ein Vorläufer des Kalten Krieges war.", "tgt_summary": "阿塞拜疆人民政府 (APG;,,, \"Azerbajdzhanskoe narodnoe pravitel'stvo\") 是一个短暂的未被普遍承认的国家,属于单方面宣布独立。 在伊朗北部从1945年11月到1946年12月。在伊朗阿塞拜疆成立,阿塞拜疆人民共和国的首都是大不里士。 它的建立和消亡是伊朗危机的一部分,它是冷战的先驱。", "id": 2932694} {"src_title": "Peking-Dialekt", "tgt_title": "北京话", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Der Begriff Peking-Dialekt bezeichnet linguistisch im engeren Sinn den Dialekt, der in Peking und der unmittelbaren Umgebung gesprochen wird. Dagegen bezieht die von Sprachwissenschaftlern bevorzugt verwendete Bezeichnung \"Pekinger Mandarin\" auch andere ähnliche Dialekte in Nordchina mit ein. Der Dialekt der etwa 300 km nördlich von Peking gelegenen Stadt Chengde ist sprachwissenschaftlich gesehen dem Peking-Dialekt so nah, dass er als eine Variante des \"Pekinger Mandarin\" beschrieben werden kann. Weitere Dialekte, die als Teil des \"Pekinger Mandarin\" gesehen werden können, sind die Dialekte aus Hailar in der Inneren Mongolei und Karamay in Xinjiang. Auch in der Stadt Shenzhen und der Provinz Guangdong wird \"Pekinger Mandarin\" immer mehr zur Verkehrssprache. Der Grund ist, dass immer mehr Han-Chinesen dorthin immigrieren und sich als gemeinsame Sprache das \"Pekinger Mandarin\" etabliert hat, da die Dialektvielfalt sonst zu groß wäre.", "section_level": 1}, {"title": "Phonologie.", "content": "Phonologisch gesehen sind Mandarin und das \"Pekinger Mandarin\" fast identisch. Die Phonologie des Mandarin kann auf der Seite Hochchinesisch eingesehen werden. Allerdings gibt es einige markante Unterschiede. Der auffälligste Unterschied ist wahrscheinlich die weite Verbreitung von rhotischen Vokalen. Alle rhotischen Vokale sind das Resultat von ér /-ɹ/, einer Endsilbe von Nomen, ausgenommen sind nur ein paar Wörter, die /ɑɹ/ ausgesprochen werden. Diese Sprachgewohnheit ist auch im Mandarin zu beobachten, aber bei Weitem nicht so oft wie im \"Pekinger Mandarin\". Diese Ausprägung ist auch unter dem Begriff Érhuà () bzw. „\"r-Suffix\"“ bekannt. Außerdem werden im \"Pekinger Mandarin\" manche Silben „verschluckt“, was aber als sehr umgangssprachlich gilt und daher im Mandarin nicht gängig ist. Dieses Phänomen der Lenisierung kann bei folgenden Beispielen beobachtet werden: Der Tabelle können noch weitere Besonderheiten entnommen werden: Im \"Pekinger Mandarin\" tendiert man dazu, die Töne ausgeprägter auszusprechen als im Mandarin. Im Mandarin gibt es folgende vier Töne: hoher Ton, steigender Ton, niedrig-fallend-steigender Ton und den fallenden Ton. Im \"Pekinger Mandarin\" werden die ersten beiden Töne etwas höher ausgesprochen, der dritte wird stärker betont und der vierte sinkt tiefer.", "section_level": 1}, {"title": "Lexikon (Vokabular).", "content": "Einige Unterschiede zwischen dem Peking-Dialekt und dem Hochchinesischen finden sich auch im Bereich des Lexikons (Vokabular), nicht zuletzt im Bereich des Grundwortschatzes. So heißt „heute“ im Hochchinesischen, im Peking-Dialekt aber.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Peking-Dialekt (, auch ) oder Pekinger Mandarin () wird die in und um Peking gesprochene regionale Variante der chinesischen Sprache bezeichnet.", "tgt_summary": "北京话、北京方言,属于汉语官话北京官话的京师片(亦称幽燕片京承小片),流传于北京市区。通常指的北京话是指北京市区的口音,不包括北京郊县的方言。说话人带有明显的儿化尾音,有人把北京话的浓重口音称为“京片子”、「京腔」。", "id": 1231003} {"src_title": "Dynamik (Physik)", "tgt_title": "動力學", "src_document": [{"title": "Physik.", "content": "In der Physik wird die Dynamik eingeteilt in die Statik, die den Fall des Kräftegleichgewichts behandelt (unbeschleunigte Körper) und in die Kinetik, die sich mit beschleunigten Körpern befasst. Im Unterschied dazu beschränkt sich die Kinematik als weiteres Gebiet der Mechanik auf eine geometrische Beschreibung der Bewegungen, ohne dabei Kräfte zu berücksichtigen.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Mechanik.", "content": "In der Technischen Mechanik wird die Dynamik als Lehre von den Bewegungen fester Körper verstanden. Mit Gasen und Flüssigkeiten befasst sich dagegen die Fluiddynamik. In der Technischen Mechanik wird die Dynamik meist eingeteilt in Die Dynamik ist somit neben der Statik und der Festigkeitslehre eines der drei Hauptgebiete der Technischen Mechanik. Zum Teil wird auch die Auffassung vertreten, dass die Dynamik aus den beiden Gebieten der Statik und der Kinetik besteht, die entsprechenden Werke sind jedoch bei allen Autoren in drei Bände oder Kapitel unterteilt, von denen je eines die Statik und die Festigkeitslehre behandeln und ein weiteres Kinetik und Kinematik. Zum Teil werden diese Bände als \"Dynamik\" bezeichnet, teils auch als \"Kinetik und Kinematik\" oder nur \"Kinetik\" bezeichnet. Zu den Inhalten zählen die Kinematik und Kinetik von einzelnen Punktmassen, von mehreren Punktmassen und von starren Körpern sowie Schwingungen. Wenn in Problemstellungen die Trägheitskräfte mit einbezogen werden, lassen sie sich mit Methoden der Statik lösen. Insofern baut die Dynamik methodisch auf der Statik auf und wird daher erst nach der Statik gelehrt. Die Dynamik kennt folgende Unterbereiche umfassenderer Bedeutung:", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "Der Name „Dynamik“ für die Lehre von den Kräften wurde 1695 von Gottfried Wilhelm Leibniz in seinem \"Specimen Dynamicum\" eingeführt. In Anlehnung an die Lehre von Aristoteles verstand Leibniz allerdings unter „Kraft“ die dem jeweiligen Körper innewohnende „Materieeigenschaft“, die ihn bewegt. Diese identifizierte er im Wesentlichen mit dem, was heute als die kinetische Energie des Körpers bezeichnet wird. In der auf Isaac Newton zurückgehenden klassischen Mechanik dagegen ist die Materie absolut passiv, und das Einwirken einer äußeren Kraft verändert ihren Bewegungszustand, wie im zweiten Newtonschen Gesetz von 1687 definiert und von Leonhard Euler 1739 explizit in der heute üblichen Formel formula_1 festgelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dynamik ( \"dynamis\" ‚Kraft‘) ist das Teilgebiet der Mechanik, das sich mit der Wirkung von Kräften befasst. In der Physik wird unter Dynamik die Beschreibung der Bewegung von Körpern in ihrer Abhängigkeit von den einwirkenden Kräften verstanden.", "tgt_summary": "动力学(英语:Dynamics)是古典力学的一门分支,主要研究运动的变化与造成这变化的各种因素。换句话说,动力学研究力对物体之运动所造成的影响。运动学则是纯粹描述物体的运动,完全不考虑导致运动的因素。 更仔细地说,动力学研究由于力的作用,物理系统怎样改变。动力学的基础定律是艾萨克·牛顿提出的牛顿运动定律。对于任意物理系统,只要知道其作用力的性质,引用牛顿运动定律,就可以研究这作用力对于这物理系统的影响。 在经典电磁学里,物理系统的动力状况涉及了经典力学与电磁学,需要使用牛顿运动定律、马克士威方程序、劳仑兹力方程序来描述。动力学是机械工程与航空工程的基础课程。", "id": 515063} {"src_title": "UNCITRAL", "tgt_title": "聯合國國際貿易法委員會", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Schaffung der Kommission wurde von der UN-Generalversammlung am 17. Dezember 1966 mit der Resolution 2205(XXI) beschlossen. Mit der Gründung von UNCITRAL wurde von der Generalversammlung anerkannt, dass der Internationale Handel durch Ungleichheiten in den nationalen Gesetzen behindert wird. Die Kommission hat daher den Auftrag die und sieht es als ihre Aufgabe, Hemmnisse für den Internationalen Handel, wie z. B. veraltete, nicht mehr der Praxis entsprechende Gesetze, zu identifizieren und Lösungen auszuarbeiten, die für Staaten mit verschiedenen Rechtssystemen und unterschiedlichem wirtschaftlichem und sozialem Entwicklungsstatus akzeptabel sind. Die Kommission hatte ursprünglich ihren Hauptsitz in New York City (UNO-Hauptquartier) und wurde September 1979 in Wiens UNO-City verlegt. Sie tagt abwechselnd in Wien und New York. Unterstützt wird die Kommission in ihrer Arbeit durch die Abteilung Internationales Handelsrecht () des Bereichs Rechtsangelegenheiten () des UN-Sekretariats. UNCITRAL ist innerhalb des Systems der Vereinten Nationen ein der UN-Generalversammlung untergeordneter Ausschuss. Mitglieder dieses Ausschusses sind Vertreter von derzeit 60 UN-Mitgliedsstaaten, die von der UN-Generalversammlung auf jeweils sechs Jahre gewählt werden. Die Liste der Mitgliedsstaaten samt Beendigung ihrer eigentlichen Mitgliedschaft wird von der UNCITRAL online veröffentlicht. Die 60 Staaten setzen sich wie folgt zusammen: 14 aus Afrika, 14 aus Asien, 8 aus Osteuropa, 10 aus Lateinamerika und der Karibik, sowie 14 aus Westeuropa und anderen Ländern. Durch die Zusammensetzung der Mitgliedsstaaten wird garantiert, dass die unterschiedlichen geographischen Regionen mit den wesentlichen Wirtschafts- und Rechtssystemen berücksichtigt werden und folglich in die eigentlichen Arbeiten einfließen können. UNCITRAL ist gegliedert in sechs Arbeitsgruppen, die jeweils auf bestimmten Rechtsgebieten aktiv sind und der Kommission gegenüber hierzu Bericht erstatten. Derzeit sind folgende Arbeitsgruppen tätig:", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutende Ergebnisse der Arbeit von UNCITRAL.", "content": "Zur Erfüllung dieses Auftrages hat UNCITRAL in den vergangenen 40 Jahren verschiedenste Rechtsakte erarbeitet. Dabei handelt es sich nicht immer um verbindliche internationale Übereinkommen, sondern oft auch z. B. um Modellgesetze, die den Mitgliedsländern als Muster für nationale Gesetzesreformen dienen sollen.", "section_level": 1}, {"title": "UN-Kaufrecht.", "content": "Am bedeutendsten ist die aus dem Jahr 1980, das sogenannte \"Wiener Kaufrecht\", oder auch \"UN-Kaufrecht\". Dabei handelt es sich um ein internationales Übereinkommen, welches die rechtlichen Rahmenbedingungen für grenzüberschreitende Kaufverträge regelt. Mittlerweile ist es in 80 Staaten in Kraft getreten, darunter seit 1989 in Österreich und seit 1991 in Deutschland und der Schweiz.", "section_level": 2}, {"title": "Schiedsgerichtsbarkeit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "New York Convention.", "content": "Zwar ist das New Yorker Übereinkommen vor der Gründung von UNCITRAL unter der Federführung der Vereinten Nationen in Kraft getreten. Die Förderung des Übereinkommens ist aber eine der wesentlichen Aufgaben von UNCITRAL.", "section_level": 3}, {"title": "UNCITRAL-Modellgesetz.", "content": "Das UNCITRAL-Modellgesetz zur internationalen Handelsschiedsgerichtsbarkeit wurde am 21. Juni 1985 verabschiedet. Es wurde inzwischen von mehr als 50 Staaten ganz oder in Teilen übernommen, darunter 1998 in Deutschland im Rahmen der Reform des 10. Buchs der Zivilprozessordnung. Das Modellgesetz wurde 2006 aktualisiert, um die Verwendung moderner Kommunikationsmittel zu ermöglichen und detailliertere Regeln für vorläufige Maßnahmen bereitzustellen.", "section_level": 3}, {"title": "UNCITRAL-Schiedsgerichtsordnung.", "content": "Die UNCITRAL-Schiedsgerichtsordnung ist eine umfassende Verfahrensordnung für Schiedsverfahren. Die UNCITRAL-Schiedsgerichtsordnung bietet den Interessierten eine Basis für das Verfahren vor einem frei wählbaren Schiedsgericht mit oder ohne die Unterstützung einer Schiedsinstitution. Die Regeln können von den Parteien weitgehend frei abgeändert und den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden (Art. 1 Abs. 1 UNCITRAL-Schiedsgerichtsordnung 1976). Die UNCITRAL-Schiedsgerichtsordnung 1976 (UNCITRAL-SchGO 1976) wurde am 28. April 1976 von der UNCITRAL angenommen und von der Vollversammlung am 15. Dezember 1976 zur Verwendung empfohlen. Am 25. Juni 2010 wurde zur Anpassung an geänderte Bedürfnisse eine neue UNCITRAL-Schiedsgerichtsordnung beschlossen (UNCITRAL-SchGO 2010).", "section_level": 3}, {"title": "Transparenzregeln für Investitionsschiedsverfahren.", "content": "2013 veröffentlichte die UNCITRAL neue Regeln zur Transparenz bei Investor-Staat-Schiedsverfahren. Danach müssen der gesamte Schiedsspruch und alle verfahrensrelevanten Dokumente wie die Schriftsätze der Parteien, Verhandlungsprotokolle und Beschlüsse veröffentlicht werden (Art. 3). Für die Veröffentlichung betreibt die UNCITRAL eine Webseite. Das Schiedsgericht bekommt Ermessen eingeräumt, amicus curiae-Schriftsätze zuzulassen (Art. 4). Auch die mündlichen Verhandlungen sind grundsätzlich öffentlich, es sei denn, das erweist sich als logistisch unmöglich (Art. 6). Die Transparenz aller Verfahrensschritte steht außerdem unter dem Vorbehalt, dass Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse vertraulich zu behandeln sind und kein beklagter Staat Informationen preisgeben muss, die seine Sicherheitsinteressen betreffen (Art. 7). Außerdem darf die \"Integrität\" des Verfahrens durch Transparenz nicht beeinträchtigt werden, indem die Beweisaufnahme behindert, Zeugen, Parteivertreter oder Schiedsrichter eingeschüchtert werden oder in „vergleichbar außergewöhnlichen Umständen“. Um die einfache Anwendung der Regeln sicherzustellen, ohne dass alle bestehenden Investitionsabkommen neu verhandelt werden müssen, verabschiedete die UN-Hauptversammlung Ende 2014 eine Konvention zur Transparenz in Investor-Staat-Schiedsverfahren (Mauritius-Konvention), die seit März 2015 ratifiziert werden kann. Bis zum 1. April 2015 haben zehn Staaten, darunter Deutschland und die Schweiz, die Konvention unterzeichnet. Die Anwendbarkeit der Regeln ist in dem im September 2014 veröffentlichten Entwurf des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Kanada vorgesehen.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstige Rechtsnormen.", "content": "Weitere Rechtsakte hat UNCITRAL z. B. auf dem Gebiet der internationalen Insolvenz, des internationalen Warentransportes oder des elektronischen Handels erlassen. So hat UNCITRAL im Jahr 1996 mit dem versucht, den Grundstein für einen rechtssichereren elektronischen Handel zu legen. Alle Voraussetzungen für einen traditionellen Vertragsabschluss werden darin für die Bedürfnisse des elektronischen Handels angepasst. Dabei wurde auf eine technologieneutrale Gestaltung des Rechts geachtet. Im Jahre 2001 hat die UNCITRAL auch ein herausgegeben, welche eine beispielhafte Rechtsordnung für elektronische Signaturen schafft. Die UNCITRAL entwirft aber auch schon länger juristische Regelwerke für grenzüberschreitende elektronische Zahlungsverfahren (z. B. den UNCITRAL ).", "section_level": 2}, {"title": "Praktische Relevanz.", "content": "UNCITRAL hat keine eigene Gesetzgebungskompetenz. Die Relevanz der entwickelten Instrumente hängt daher entweder von der Annahme durch nationale Gesetzgeber ab (so bei den Modellgesetzen und dem UN-Kaufrecht), und/oder vom entsprechenden Willen der Vertragsparteien (so bei den UNCITRAL-Schiedsregeln oder dem UN-Kaufrecht, dessen Anwendung vertraglich ausgeschlossen werden kann).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kommission der Vereinten Nationen für internationales Handelsrecht (, UNCITRAL;, CNUDCI) hat den Zweck, die Vereinheitlichung des internationalen Handelsrechts aktiv zu fördern.", "tgt_summary": "联合国国际贸易法委员会(贸易法委员会)由联合国大会根据其1966年12月17日的第2205号决议第XXI章成立,旨在「促进国际贸易法逐步协调和统一」。联合国国际贸易法委员会在纽约市和维也纳轮流举行年会,处理工作。", "id": 2789936} {"src_title": "Leeres Produkt", "tgt_title": "空积", "src_document": [{"title": "Zusammenhang zu Potenzen und der leeren Summe.", "content": "Analog bezeichnet man die Addition von 0 Summanden als die leere Summe und gibt ihr den Wert null. Dies ist anschaulich begründbar: \"Beim Addieren von nichts erhält man nichts\" (\"nichts\" = Null ist das neutrale Element der Addition). Für jedes endliche Produkt mit formula_2 Faktoren und den Logarithmus zu einer beliebigen Basis formula_3 gilt nun: Wird formula_6 gesetzt, erhält man links das leere Produkt und rechts im Exponenten die leere Summe: Da die Wertzuweisung der leeren Summe auf 0 sehr plausibel ist, muss das leere Produkt im Sinne der Widerspruchsfreiheit den Wert von formula_8 erhalten, der zumindest auch für alle formula_9 konstant sein muss.", "section_level": 1}, {"title": "Problematiken der Wertzuweisung.", "content": "Es ist allgemein üblich, formula_10 für reelles formula_11 zu definieren. Damit werden die reellwertigen Exponentialfunktionen stetig und analytisch im Punkt formula_12 fortgesetzt. In den komplexen Zahlen ist es etwas komplizierter, da formula_12 dort ein Verzweigungspunkt ist, für reelles formula_14 bleibt es auch dort richtig. Somit spricht nichts gegen formula_15 Ein Schönheitsfehler wird deutlich, wenn man versucht, dies auch auf formula_16 zu verallgemeinern. Die Potenz formula_17 zu setzen, ist immer noch mit den gängigsten Definitionen vereinbar, da aber für alle formula_18 gilt: formula_19, sorgt dies bei der Funktion formula_20 mit formula_21 für eine Unstetigkeitsstelle bei formula_22. Siehe auch „null hoch null“.", "section_level": 1}, {"title": "Leeres kartesisches Produkt.", "content": "Das kartesische Produkt zweier Mengen formula_23 ist definiert als die Menge aller geordneten Paare: formula_24. Allgemeiner kann man dies für jede beliebige Indexmenge formula_25 wie folgt definieren: Gilt nun dann ist die formula_25-te Potenz einer jeden Menge formula_30 (auch formula_31) gegeben durch Damit ergibt sich für das \"leere kartesische Produkt\": weil als spezielle Relation formula_34 Da die Zahlen formula_35 mengentheoretisch als formula_36 und formula_37 definiert werden können, folgt weiter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das leere Produkt ist in der Mathematik der Sonderfall eines Produktes mit null Faktoren. Ihm wird in der Regel der Wert Eins zugewiesen.", "tgt_summary": "在数学领域,空积(英语:empty product)也叫零项积(英语:nullary product),是零个因子相乘的结果。一般假设任何乘法运算中都隐含单位元因子,所以认为空积的值与乘法单位元 1 相等。这和空和(零个数相加的结果)等于加法单位元 0 是类似的。", "id": 3032997} {"src_title": "Hancock (Iowa)", "tgt_title": "漢考克 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nach Erhebungen des United States Census Bureau beträgt die Stadtfläche rund 2,0 Quadratkilometer, von denen 0,1 Quadratkilometer Wasserfläche sind.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten in Hancock 207 Einwohner, die sich auf 90 Haushalte und 68 Familien aufteilten. Die Bevölkerungsdichte lag bei 107 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 99,5 Prozent Weißen und 0,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern. 1 Prozent der Einwohner waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 90 Haushalten hatten 21 Prozent minderjährige Kinder, die noch im Haushalt lebten. 61 Prozent waren verheiratete, zusammen lebende Paare. 9 Prozent waren alleinerziehende Mütter und 24 Prozent waren keine Familien. 22 Prozent waren Singlehaushalte, und in 13 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 oder darüber. Die durchschnittliche Haushaltsgröße lag bei 2,30, die durchschnittliche Familiengröße bei 2,68. 16 Prozent der Einwohner waren jünger als 18 Jahre, 10 Prozent der Einwohner waren zwischen 18 und 24 Jahren, 23 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren und 30 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren alt; 20 Prozent waren 65 Jahre und älter. Das Durchschnittsalter lag bei 48 Jahren. Auf 100 weibliche Personen kamen statistisch 99,0 männliche Personen und auf 100 weibliche Personen über 18 Jahre kamen statistisch 96,6 männliche Personen. Das mittlere Haushaltseinkommen lag bei 33.056 US-Dollar, das mittlere Familieneinkommen bei 37.500 US-Dollar. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 31.429 US-Dollar, Frauen 19.083 US-Dollar. Das Pro-Kopf-Einkommen lag bei 17.200 US-Dollar. 2,5 Prozent der Bevölkerung lebten unter der Armutsgrenze, darin sind 9 Prozent der Einwohner unter 18 Jahren, aber niemand über 65 Jahren berücksichtigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hancock ist eine Stadt im Pottawattamie County, Iowa, Vereinigte Staaten am West Nishnabotna River. Zum Stand der Volkszählung im Jahr 2000 betrug die Einwohnerzahl 207.", "tgt_summary": "汉考克(英语:Hancock)是一个位于美国爱荷华州波特瓦特米县的城市。", "id": 255922} {"src_title": "Die Klasse", "tgt_title": "墙壁之间", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "François Marin unterrichtet seit vier Jahren Französisch an einer Pariser Schule im 20. Arrondissement mit einem hohen Migrantenanteil. Er ist ein Einzelgänger, der sich nur in sachlichen Fragen mit seinen Kollegen verständigt. Im Gegensatz zu diesen versucht Marin nicht, Störenfriede des Unterrichts zu verweisen und trägt lieber die Konflikte öffentlich im Klassenzimmer aus. Selbst auf Fragen zu seiner eigenen Sexualität antwortet er den Schülern, die ihn spöttisch \"„Mammsel Marin“\" nennen. Seine Toleranz macht sich auch beim Handy-Verbot bemerkbar, dem sich seine Schüler während des Unterrichts widersetzen dürfen. Zu Beginn des neuen Schuljahres im September wird Marin Lehrer der Klasse 4.3. Zu seinen 25 Schülern gehört die vorlaute Esmeralda, die davon träumt, Polizistin oder Rapperin zu werden. Der chinesische Immigrant Wei ist lernwillig und diszipliniert, beherrscht aber nur unzureichend die französische Sprache. Der korangläubige Souleymane aus Mali lehnt die französische Nationalität völlig ab, schwänzt häufig oder erscheint immer unvorbereitet zum Unterricht. Carl, der von den Antillen stammt, stößt im Verlauf des Schuljahres zur Klasse hinzu. Sein älterer Bruder sitzt im Gefängnis, er identifiziert sich aber mit Frankreich und versucht, sich nach einem Schulverweis anzupassen. Schon die ersten Stunden nach den Ferien verlaufen nicht frei von Konflikten. Die 14- bis 15-jährigen Schüler verschwenden Marins Meinung nach zu viel Zeit zu Unterrichtsbeginn, sind aufsässig und weigern sich Namensschilder aufzustellen. Beim Lesen und Verstehen von Texten bestehen große Wissenslücken und Leistungsunterschiede – die Schüler haben Probleme mit Worten von \"Herablassung\" und \"Argentinier\" bis hin zu Sprachbildern wie \"Wink mit dem Zaunpfahl\". Auch bei der Konjugation von einfachen Verben stoßen die Schüler bald an ihre Grenzen und verdächtigen öffentlich ihren Lehrer, die Klasse \"„auflaufen“\" zu lassen. Als Marin eines Tages feststellen muss, dass seine Schüler nicht wie angeordnet das Tagebuch der Anne Frank gelesen haben, verliert er die Geduld. Er zwingt die Schülerin Khoumba dazu, den Text zu lesen. Diese weigert sich aber. Mit der Einforderung einer aufrichtigen Entschuldigung nach dem Unterricht bringt er die Schülerin gegen sich auf, die daraufhin beschließt, nicht mehr mitzuarbeiten und Marin völlig zu ignorieren. Ein Erfolg bei den Schülern ist hingegen Marins Vorschlag, Selbstporträts zu verfassen. Auch Souleymane beteiligt sich mit Bildern aus seinem Alltag, die er mit dem Handy aufgenommen hat. Seine Mutter ist des Französischen nicht mächtig, wie Marin auf einem Elternabend feststellt, während andere Eltern seinen Unterricht als zu lasch kritisieren oder das französische Schulsystem gänzlich ablehnen. Das Vortragen der Selbstporträts führt zu Streit unter den Schülern. Nach einem Konflikt mit seinem Mitschüler Carl über das Thema Fußball duzt Souleymane Marin und landet daraufhin beim Direktor. Auf Klassenkonferenzen diskutieren die Lehrer darüber, dass Sanktionen bei den Schülern nicht mehr greifen und schlagen erfolglos neue Sanktionssysteme vor. Bei der abschließenden Notenkonferenz verteidigt Marin Souleymane vor seinen Kollegen, gibt aber zu, dass der Junge möglicherweise „beschränkt“ in seinem Leistungsvermögen sei. Persönlich angegriffen fühlt sich der Lehrer durch die Disziplinlosigkeit der Schülersprecherinnen Esmeralda und Louise, die während der Konferenz ununterbrochen kichern. Das Verhalten der beiden wird während der Konferenz von der Lehrerschaft ignoriert. Am nächsten Tag eskaliert die Situation im Unterricht: Marin kritisiert vor der gesamten Klasse den fehlenden Ernst seiner beiden Schülerinnen. Er äußert sich gegenüber den beiden Mädchen in der Form, dass sich so nur „Schlampen“ verhalten würden. Beide hatten zuvor verbotenerweise Schüler der Klasse, darunter Souleymane über die Geschehnisse auf der Konferenz und deren Noten informiert. Souleymane bezichtigt daraufhin die gesamte Lehrerschaft der Rache an ihm. In der anschließend heftig geführten Diskussion, duzt der Junge verbotenerweise Marin erneut, rastet aus, will den Klassenraum verlassen, wird von einem Klassenkameraden festgehalten und reißt sich von seinen Kameraden los. Schließlich verletzt er versehentlich Khoumba mit seiner Schultasche und verlässt den Unterricht ohne Erlaubnis. Souleymanes Verhalten zieht Konsequenzen nach sich. Er wird zwei Tage vom Unterricht ausgeschlossen. Gleichzeitig weigert sich Marin, die Verantwortung für seine eigene Entgleisung zu tragen. Er verschweigt die Beleidigung seiner beiden Schülerinnen im offiziellen Bericht, was aber nicht unbemerkt bleibt. Zu Marins Verblüffung steht die Klasse aber nach wie vor hinter Souleymane, dem eine Abschiebung nach Mali droht, sollte er einen Schulverweis erhalten. Marin beginnt das System zu hinterfragen. Der Disziplinarausschuss geht trotz der Fürsprache seiner Mutter zu Ungunsten des Schülers aus, wie in allen anderen 12 Fällen im letzten Schuljahr. In der letzten Französischstunde vor den Ferien befragt Marin seine Schüler, was sie Neues gelernt haben. Carl hat sich für chemische Versuche begeistern können, Khoumba für Musik und Spanisch. Esmeralda gibt an, dass sie nichts gelernt hätte und kritisiert die Literaturauswahl des Lehrers. Auf Nachfragen verblüfft sie Monsieur Marin mit der Tatsache, dass sie privat Platons’ \"Der Staat\" liest – \"„Kein Buch für Schlampen“\", wie Esmeralda stolz feststellt. Nach dem Unterricht wird der Lehrer vom Geständnis der stillen Henriette überrascht, die angibt, in allen Fächern nichts gelernt zu haben, obwohl ihre Leistungen für eine Versetzung ausreichten. Sie vertraut Marin außerdem ihre Angst vor der bevorstehenden Berufsschule an. Das Schuljahr endet im Juni mit einem Fußballspiel auf dem Schulhof zwischen Lehrern und Schülern.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Roman \"Entre les murs\" fand Cantet das Material und die dokumentarische Unterstützung für seine Idee, einen Film über den Schulalltag zu machen. Die Persönlichkeit von François Bégaudeau und seine Beziehung zu den Schülern stellte eine weitere Inspirationsquelle dar. Der Freiraum zur Improvisation war dem Regisseur trotzdem wichtig: \"Wir wollten nicht sofort einen narrativen Faden, sondern dass sich die Figuren sukzessive entwickelten, ohne dass man diese Entwicklung voraussehen konnte.\" Die meisten Darsteller sind im wirklichen Leben ebenfalls Schüler oder Lehrer an der Schule im Pariser Nordosten. Die Schüler spielen jedoch nicht sich selbst, sondern jeweils zusammen mit dem Regisseur in Improvisationsworkshops entwickelte Persönlichkeiten. Der Realismus entsteht neben dem Einsatz von Laiendarstellern großteils durch drei ständig installierte Kameras, die alle Bewegungen der Klasse einfangen. Zwei Kameras wurden fix auf die Schüler bzw. den Lehrer gerichtet. Eine weitere flexible Kamera wurde für unvorhersehbare Szenen genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film feierte seine Uraufführung am 24. Mai 2008 auf den 61. Filmfestspielen von Cannes, wo \"Die Klasse\" als einer der letzten Wettbewerbsbeiträge um die Goldene Palme gezeigt wurde. Der Film decke laut Thomas Sotinel (Le Monde) in zwei Stunden die sehr große Kluft zwischen einem Lehrer und seinen Schülern auf. Regisseur und Hauptdarsteller ließen dabei die Widersprüche des französischen Schulsystems für sich arbeiten: \"„die Bemühungen, niemanden auszuschließen und der Wille, die Disziplin aufrechtzuerhalten; die Anerkennung der Vielfältigkeit und das Unterrichten einer einmaligen Kultur...“\", so Sotinel. Als Gegenpol zu Nicolas Philiberts Dokumentarfilm \"Sein und Haben\" begriff Gérard Lefort (Libération) den Film, der im Gegensatz zu seinem Originaltitel die Trennwände abreiße und \"„die Fenster öffne“\". Authentizität bescheinigte dem Film auch Marie-Françoise Nonnon, Geographielehrerin an einer Problemschule im Kanton Grande-Synthe, die in Cannes den \"Prix de l'Education nationale\" an Sergei Dworzewois \"Tulpan\" mit vergab: \"„Sein (Cantets) Film ist ein Schock, eine Art Spiegel, nicht immer leicht zu akzeptieren, über das tägliche Leben vieler Lehrer... der Film zeigt die schwierige Ausbildung junger Lehrer, oft ohne feste Stelle. Es ist ein Film, der einen Ort zeigt, wo es schwierig ist Wissen zu vermitteln und der traditionelle Unterricht nicht mehr erfolgt“\", so Nonnon. Äußerst positiv wurde der Film auch von der deutschsprachigen Fachpresse aufgenommen. Laut der Kritikerin Susan Vahabzadeh (Süddeutsche Zeitung) balanciere \"Die Klasse\" \"„kunstvoll am Rande des Dokumentarfilms“\". \"„Cantet erzählt das vorurteilsfrei und unparteiisch, und ohne jeden Lösungsansatz“\", das mache den Film \"„so aufwühlend, dass er nichts simplifiziert und die Sehnsucht nach Schuldzuweisungen nicht erfüllt.“\" Christoph Egger (Neue Zürcher Zeitung) zog Vergleiche zu Regisseuren wie Frederick Wiseman oder Mike Leigh. \"„Ein Kino der Unmittelbarkeit, wie es diesmal nicht einmal die Brüder Dardenne zustande gebracht haben“\", so Egger. Für Rüdiger Suchsland (film-dienst) bildete der Unterrichtsstoff \"„im Film die Kulisse und das Material für die alltäglichen Kulturkämpfe; der Klassenraum wird zum Mikrokosmos der Gesellschaft.“\" Der Film sei zwar \"„ein guter, auch künstlerisch interessanter und mutiger Film“\", Suchsland zählte ihn aber zu den uninteressanteren Werken in Cantets Filmografie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Klasse (Originaltitel: \"Entre les murs\", dt. „Zwischen den Mauern“) ist ein französischer Kinofilm von Laurent Cantet, der auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von François Bégaudeau basiert.", "tgt_summary": "《墙壁之间》(),2008年法国电影,由洛宏·康铁导演。根据法国作家的2006年同名小说改编,小说是根据作者在巴黎的内城区中学担任教师,任教法文及文学课时的经历而写成,电影剧本由作者亲自撰写。", "id": 2724124} {"src_title": "Jérôme D’Ambrosio", "tgt_title": "热罗姆·丹布罗西奥", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge im Motorsport.", "content": "Nach mehreren Jahren im Kartsport, wo er 2002 den World Cup in der Formel A gewann, wechselte D’Ambrosio 2003 in den Formelsport. Er fuhr zunächst in der belgischen Formel Renault 1.6. Mit Thierry Boutsen Racing gewann er die Fahrerwertung. Im gleichen Jahr fuhr er auch in der Formel König und wurde Vierter in der Gesamtwertung. 2004 wurde D’Ambrosio in das Renault-Förderprogramm aufgenommen. Er ging für Graff Racing in der französischen Formel Renault an den Start und wurde Vierter. Darüber hinaus fuhr er für Graff Racing im Formel Renault 2.0 Eurocup und erreichte den 15. Platz im Gesamtklassement in dieser Serie. 2005 trat D’Ambrosio für Euronova Racing in mehreren Rennserien an. In der italienischen Formel Renault wurde er Vierter. In der Winterserie dieser Meisterschaft erreichte er den dritten Platz. Im Eurocup wurde er erneut 15. Darüber hinaus fuhr er ein Rennen in der italienischen Formel 3000 und trat im GT-Sport zu einem Rennen der FIA-GT-Meisterschaft für Belgian Racing an. 2006 startete D’Ambrosio in der Formel Renault 3.5 für Tech 1 Racing. Nachdem er die ersten sieben Rennen ohne Punkte geblieben war, verließ er die Serie. Er kehrte darauf zu Euronova Racing zurück und startete in der Euroseries 3000, der ehemaligen italienischen Formel 3000. Bis auf zwei Rennen, bei denen er ausschied, kam er stets in die Top-5. Damit gelang es ihm, die Saison trotz des späten Einstiegs noch auf dem fünften Platz der Fahrerwertung zu beenden. Außerdem trat er erneut für Belgian Racing zu einem Rennen der FIA-GT-Meisterschaft an. 2007 fuhr D’Ambrosio in der neugegründeten Internationale Formel Master für Cram Competition. Er gewann fünf Rennen, erzielte 100 Punkte und wurde der erste Meister dieser neuen Rennserie. Er hatte 35 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Chris van der Drift.", "section_level": 2}, {"title": "GP2-Serie.", "content": "2008 wechselte D’Ambrosio in die GP2-Serie und wurde bei DAMS Teamkollege von Kamui Kobayashi. Zunächst startete er in der ersten Saison der GP2-Asia-Serie. Er erzielte zwei Podest-Platzierungen und belegte den elften Gesamtrang. Mit 12 zu 22 Punkten unterlag er intern Kobayashi. Anschließend ging er für DAMS in der regulären GP2-Serie an den Start. Im Sprintrennen auf dem Valencia Street Circuit erreichte er Platz zwei. Beim nächsten Sprintrennen in Spa-Francorchamps führte D’Ambrosio das Rennen bis zur letzten Runde, in der er von Pastor Maldonado überholt wurde, an. Am Ende wurde er wieder Zweiter. Zum Saisonende belegte D’Ambrosio mit 21 Punkten den elften Platz der Gesamtwertung. Damit setzte er sich gegen Kobayashi, der zehn Punkte erzielt hatte, durch. Darüber hinaus bestritt er zwei GT-Rennen für die \"Scuderia Latorre\" in der International GT Open. So wie sein Teamkollege Kobayashi ging auch D’Ambrosio in der GP2-Asia-Serie-Saison 2008/2009 und der GP2-Serie 2009 für DAMS an den Start. Nachdem D’Ambrosio nach fünf von sechs Rennwochenenden der GP2-Asia-Serie auf dem siebten Platz lag, gelang ihm am letzten Rennwochenende in Sachir mit einem dritten und zweiten Platz der Sprung auf den zweiten Gesamtrang. Insgesamt erzielte D’Ambrosio vier Podest-Platzierungen, die er allesamt in Sachir einfuhr. Ein Rennsieg gelang ihm nicht. Zusammen mit seinem Teamkollegen Kobayashi, der den Meistertitel gewann, komplettierte D’Ambrosio das gute Gesamtergebnis für DAMS. In der regulären GP2-Serie stand D’Ambrosio dreimal auf dem Podium und schloss die Saison auf dem neunten Gesamtrang ab. Alle Podest-Platzierungen erzielte er innerhalb der ersten vier Rennen. D’Ambrosio entschied das interne Duell gegen Kobayashi mit 29 zu 13 Punkten für sich. In der Saison 2009 war er der Fahrer mit den meisten Punkten, der kein Rennen gewonnen hatte. Außerdem fuhr er 2009 zwei Rennen in der Formula Le Mans für DAMS, die er beide gewann. In der Formel-1-Saison 2010 war er ein Testfahrer des Renault-Teams. Während der Saison wurde er darüber hinaus zum Ersatzfahrer von Virgin Racing und nahm an vier Grand-Prix-Wochenenden am ersten freien Training teil. Außerdem ging er zunächst zusammen mit seinem Renault-Testfahrer-Kollegen Ho-Pin Tung für DAMS, die in denselben Farben wie Renault antraten, in der GP2-Serie 2010 an den Start. Am zweiten Rennwochenende auf dem Circuit de Monaco gelang ihm beim Sprintrennen sein erster GP2-Sieg. Mit dem ersten Sieg im 44. Rennen gehört er zu den GP2-Piloten, die am längsten auf ihren ersten Sieg warten mussten. Während D’Ambrosio in der ersten Saisonhälfte nur in Monaco Punkte erzielte und ansonsten nicht auf sich aufmerksam machte, schaffte es Romain Grosjean, der D’Ambrosio für ein Rennen vertrat, auf Anhieb schnelle Runden mit demselben Auto zu erzielen. Nach seiner Rückkehr fuhr D’Ambrosio regelmäßig im vorderen Feld mit und verpasste bei seinem Heimrennen in Spa-Francorchamps einen weiteren Sieg nur knapp. Er hatte von der Pole-Position startend die besten Chancen auf den Sieg, bevor er kurz vor Ende des Rennens mit technischen Problemen ausfiel. Er beendete die Saison schließlich auf dem zwölften Gesamtrang.", "section_level": 2}, {"title": "Formel 1.", "content": "2011 debütierte D’Ambrosio für Virgin als Teamkollege von Timo Glock in der Formel 1. Sein erstes Rennen in Australien beendete er auf dem 14. Platz. Im weiteren Verlauf der Saison gelang es ihm, dieses Ergebnis ein weiteres Mal zu wiederholen. D’Ambrosio schloss die Saison auf dem 24. Platz der Weltmeisterschaft ab. Damit lag er eine Position vor Glock, der jedoch im Rennduell mit 10:9 vor ihm lag und die Duelle im Qualifying deutlich mit 15:4 gewann. Beide Fahrer blieben ohne Punkte. Für die Formel-1-Saison 2012 wurde D’Ambrosio durch Charles Pic ersetzt. Er wechselte zu Lotus und übernahm dort die Position des Test- und Ersatzfahrers. In dieser Funktion kam er beim Großen Preis von Italien zum Einsatz, da Stammpilot Romain Grosjean gesperrt war. Mit einem 13. Platz erzielte er seine bis dahin beste Platzierung in der Formel 1. 2013 blieb D’Ambrosio als Testfahrer bei Lotus.", "section_level": 2}, {"title": "Blancpain Endurance Series und FIA-Formel-E-Meisterschaft.", "content": "2014 startete D’Ambrosio zunächst im GT-Sport und erhielt bei M-Sport Bentley ein Cockpit in der Blancpain Endurance Series. Er beendete die Saison auf dem 17. Platz im Pro Cup. Darüber hinaus trat D’Ambrosio 2014/15 in der neugegründeten FIA-Formel-E-Meisterschaft für Dragon Racing an. Im ersten Rennen, dem Beijing ePrix, wurde er Sechster. Beim Berlin ePrix gewann D’Ambrosio erstmals in der Formel E. Er profitierte dabei von der Disqualifikation von Lucas di Grassi. Die letzten beiden Rennen in London beendete er beide auf dem zweiten Platz. In der Fahrerwertung wurde D’Ambrosio Vierter. 2015/16 blieb D’Ambrosio bei Dragon. Beim dritten ePrix in Punta del Este holte er die Pole-Position und wurde Dritter im Rennen. In Mexiko-Stadt gewann er, nachdem er sich im Rennen mit Sébastien Buemi eng duelliert hatte. Wie bei seinem ersten Formel-E-Sieg profitierte D’Ambrosio auch diesmal von einer Disqualifikation di Grassis. Beim letzten Saisonrennen, dem London ePrix erreichte er als Dritter erneut das Podest. Er beendete die Saison auf dem fünften Gesamtrang und setzte sich mit 83 zu 60 Punkten intern gegen seinen Teamkollegen Loïc Duval durch. In der FIA-Formel-E-Meisterschaft 2016/17 trat D’Ambrosio erneut für Dragon an. Am Saisonende belegte er den 18. Platz im Gesamtklassement. 2017/18 blieb D’Ambrosio bei Dragon. In Zürich feierte er mit dem dritten Platz sein erstes Podiumsresultat seit dem Saisonfinale 2015/16. Am Ende der Saison belegte er den 14. Platz in der Fahrerwertung. 2018/19 wechselte D’Ambrosio zu Mahindra Racing. Nach dem Sieg beim Marrakesch E-Prix übernahm er die Führung in der Gesamtwertung, konnte in der zweiten Saisonhälfte jedoch nicht mehr an die Leistungen anknüpfen. Er belegte er am Saisonende mit 67 Punkten den elften Platz in der Fahrerwertung.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "content": "Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jérôme D’Ambrosio (* 27. Dezember 1985 in Etterbeek) ist ein belgischer Automobilrennfahrer. Er gewann 2007 den ersten Meistertitel der Internationalen Formel Master und startete zwischen 2008 und 2010 in der GP2-Serie. 2011 und 2012 nahm er an insgesamt 20 Formel-1-Rennen teil. Seit 2014 tritt er in der FIA-Formel-E-Meisterschaft an.", "tgt_summary": "热罗姆·丹布罗西奥(Jérôme d'Ambrosio,1985年-12月27日)出生于比利时埃特尔贝克,是电动方程序车手。", "id": 2312650} {"src_title": "Flo Hyman", "tgt_title": "弗罗拉·海曼", "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Flora Jean Hyman wurde als Tochter von George W. Hyman und Warrene Hyman geboren. Sie war bereits mit zwölf Jahren 1,83 m groß und erreichte ausgewachsen eine Größe von 1,96 m, die bei ihrer Volleyballkarriere vorteilhaft war. Obwohl sie auch Talent für Basketball zeigte, entschloss sie sich für Volleyball, ein Spiel, das überwiegend von Weißen gespielt wurde und seltener von schwarzen Angehörigen der Arbeiterklasse. Hyman schloss die Morningside High School in Inglewood ab und studierte an der University of Houston Mathematik und Sport. Ihr wurde als erster Frau ein Sport-Stipendium an dieser Universität gewährt. Sie schloss das letzte Jahr jedoch nicht ab, da sie sich ganz ihrer Volleyball-Karriere widmete.", "section_level": 1}, {"title": "Volleyball.", "content": "Auf Vereinsebene war Hyman für die Houston Cougars aktiv. Ab 1974 war Hyman Mitglied der Frauen-Volleyballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten. Sie spielte jedoch wegen des Boykotts nicht bei den Olympischen Spielen 1980 von Moskau. Sie spielte 1981 im World Cup, gewann mit dem amerikanischen Team 1982 bei der Weltmeisterschaft die Bronzemedaille. Bei den Panamerikanischen Spielen 1983 in Caracas sowie den Olympischen Spielen 1984 führte Hyman die USA jeweils zur Silbermedaille. Im olympischen Finale wurde das Team von China geschlagen, obwohl es den USA im gleichen Turnier zuvor gelungen war, China zu besiegen.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Nach den Sommerspielen zog Hyman nach Japan, wo sie für das japanische Daiei-Team spielte. Im Sommer 1986 wollte sie in die Vereinigten Staaten zurückkehren. Flo Hyman starb jedoch überraschend während eines Volleyballspiels gegen Hitachi. Es stellte sich heraus, dass sie an einem Aortariss gestorben war. Dieser war durch die zuvor nicht diagnostizierte seltene genetische Erkrankung Marfan-Syndrom entstanden. Flo Hyman spielte in dem Film „Order of the Black Eagle“ eine mit einem Messer bewaffnete Söldnerin namens Spike. 1988 wurde Flo Hyman in die „Volleyball Hall of Fame“ aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Flo Hyman Award.", "content": "Der \"Flo Hyman Memorial Award\" wurde jährlich zwischen 1987 und 2004 von der US-amerikanischen Women's Sports Foundation in Washington, D.C., Vereinigte Staaten, auf dem nationalen Mädchen und Frauen Sporttag ungeachtet Nationalität und Sportart, an die Sportlerin verliehen, welche am besten die Würde, den Geist und den Willen zu Spitzenleistungen verkörpert, der für die Volleyballerin Flo Hyman typisch war. Hyman war eine Fürsprecherin für die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Sport und für die Verabschiedung des \"Civil Rights Restoration Act of 1988\". Der Preis wurde sowohl für herausragende sportliche Leistungen, als auch für wohltätige Aktivitäten vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Flora Jean „Flo“ Hyman (* 31. Juli 1954 in Inglewood, Kalifornien; † 24. Januar 1986 in Matsue, Japan) war eine US-amerikanische Volleyballspielerin. Sie gewann bei den Olympischen Spielen von 1984 eine Silbermedaille.", "tgt_summary": "弗罗拉·简·海曼(Flora Jean Hyman,1954年-7月31日-1986年-1月24日),美国女子排球运动员,著名主攻手,曾与郎平和米雷亚·路易斯并称世界女排三大主攻手。", "id": 678810} {"src_title": "Carmen Amaya", "tgt_title": "卡門·阿瑪雅", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Carmen Amaya wurde im hauptsächlich von Gitanos bewohnten Elendsviertel \"Somorrostro\" von Barcelona geboren. Der Flamenco gehörte zu ihrem familiären Erbe: Sowohl der Großvater mütterlicherseits, Juan Amaya Jiménez, als auch ihre Tante Juana la Faraona waren professionelle Tänzer bzw. Tänzerin. Auch ihre Mutter Micaela Amaya tanzte und trat gelegentlich auf. Ihr Vater José Amaya \"El Chino\" spielte Gitarre auf semiprofessionellem Niveau. Sie war die zweitälteste von sieben Geschwistern, von denen fünf andere ebenfalls ihren Beruf im Flamenco fanden. Die Tänzerin und Schauspielerin La Chunga ist eine jüngere Cousine von ihr. Ihr Geburtsdatum ist umstritten. Montse Madridejos und David Pérez Merinero nennen das Jahr 1918 und führen als Beleg das Einwohnerverzeichnis der Stadt Barcelona von 1930 an, in dem eine Familie \"Amalla\" mit einer 12-jährigen Tochter Carmen verzeichnet ist. Eine Geburtsurkunde sei nicht auffindbar und die Taufurkunde sei bei einem Kirchenbrand verloren gegangen. Ferner stelle ein Ölgemälde von Julio Moisés von 1920 mit dem Titel \"Maternidad\", das eine Mutter und ein zwei bis drei Jahre altes Kleinkind zeigt, Carmen und ihre Mutter dar. Fotografien, die Carmen Amaya in augenscheinlich kindlichem Alter zeigen, sprechen ihrer Auffassung nach ebenfalls für das Geburtsjahr 1918. José Luis Navarro García nennt, wie die meisten anderen Quellen, den 2. November 1913. Für seine Auffassung spricht ein Auftritt in Madrid 1923, der mit einer Fünfjährigen unwahrscheinlich wäre, den Madridejos und Pérez Merinero allerdings nicht erwähnen. Außerdem zitiert er Carmen Amaya wörtlich im Zusammenhang mit ihrem Auftritt bei der Weltausstellung 1929 in Barcelona: Die Sterbeurkunde schließlich nennt den 1. November 1915 als Geburtsdatum, ebenso die Library of Congress. Im Alter von vier Jahren begann sie mit dem Tanz. Gemeinsam mit dem Vater trat sie in den Bars und Cafés von El Raval auf, um für ihre Familie etwas Geld zu verdienen. Es folgten Auftritte in den renommierteren Cafés von Barcelona. Der erste Auftrag außerhalb Barcelonas war 1923 im \"Palacio de la Música\" in Madrid. Das Engagement endete nach 10 Tagen, da der Impresario verschwand, der sie und den Vater engagiert hatte. Anschließend tourte sie mit der Truppe von Manuel Vallejo ein Jahr lang durch Andalusien. Nach Barcelona zurückgekehrt, hatte sie unter anderem einen Auftritt im \"Teatro Español\". 1924 schloss sie ihren ersten festen Vertrag mit der \"Bar del Manquet\". In diesem Jahr hatte sie auch ihren ersten Auftritt auf der Theaterbühne im \"Teatro Español del Paralelo\". Rasch machte sie sich in der Künstlerszene Barcelonas einen Namen. Aufgrund ihrer Bühnenpräsenz und energischen Ausstrahlung nannte man sie alsbald \"La Capitana\": Gleichwohl war die Bar für sie auch eine Fortbildungsstätte, wo sie von den professionellen Künsten anderer Tänzerinnen und Tänzer lernen konnte, unter anderem von ihrer Tante Juana la Faraona. Gegen Ende der 1920er Jahre hatte sie einen gemeinsamen Auftritt mit der Tante in Sacromonte vor König Alfons XIII. Er bedachte beide mit einem für die damaligen Umstände sehr großzügigen Honorar. 1929 folgte ein triumphaler Auftritt im Pariser Théatre Palace im Rahmen der Show \"Paris-Madrid\" von Raquel Meller. Das Engagement endete jedoch abrupt im Streit zwischen Raquel Meller und Juana La Faraona. Nach einigen Auftritten in den Cafés von Montmartre reisten Tante und Nichte zurück nach Barcelona. Dort fand im selben Jahr die 20. Weltausstellung statt. Ihre Auftritte dort fanden großen Anklang bei überwiegend einheimischem Publikum. Darunter befand sich inkognito Carlos Maria de Bourbon, der ihr ein großzügiges Honorar, verbunden mit einem üppigen Geschenkkorb, für eine Privatvorstellung zukommen ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbruch aus der Heimat und Karriere als internationaler Star.", "content": "Die Familie konnte nun in eine bessere, immer noch bescheidene Wohnung umziehen. Der künstlerische Horizont blieb jedoch zunächst begrenzt. Der Alltag bestand bis Anfang 1935 aus gemeinsamen Auftritten mit dem Vater, El Chino, in der \"Bar del Manquet\" und in der \"Villa Rosa de Borrull\". Der Gitarrist Sabicas überredete die beiden schließlich zu einem Umzug nach Madrid und unterstützte sie dabei auch finanziell. In den dortigen Cabarets machte sie mit ihren Auftritten Furore und wurde alsbald zum Stadtgespräch. Man engagierte sie für Auftritte im Teatro Coliseum, im Teatro de la Zarzuela und im Teatro Fontalva. Bei Antonio de Triana lernte sie die Grundlagen des Tanzes zu einem Orchester und trat 1935 gemeinsam mit ihm im Casino von San Sebastián auf. Ebenfalls im Jahr 1935 hatte sie in \"La hija Juan Simón\" ihren erste Rolle im Kinofilm. Ein Jahr später spielte sie die Titelrolle im Film \"María de la O\", dem aufwendigsten Film des republikanischen Spaniens. Neben ihr traten unter anderem Pastora Imperio und Antonio Moreno auf, und Antonio Mairena sang. Sie reiste nun von Ort zu Ort mit ihren Auftritten und war eine bekannte Künstlerin. Mit ihren Einkünften konnte sie ihre Angehörigen unterstützen, was sie auch zeitlebens tat. Besonderes Aufsehen erregte Anfang 1936 ein Auftritt in Sevilla, der sie mit damaligen \"Grandes Dames\" des Flamenco, Juana la Macarrona und Magdalena la Malena zusammenbrachte und der der Überlieferung nach beide zu Tränen rührte. Als 1936 der spanische Bürgerkrieg ausbrach, setzte Carmen Amaya sich nach Lissabon ab. Dort schickte man ihr ein Angebot für ein Engagement in Buenos Aires für die Dauer von drei Monaten, mit einem Garantiehonorar von einer Million Peseten. Auf ihrer Reise nach Südamerika begleiteten sie ihre Tante, ihr Vater, ihr Bruder Paco und El Pelao als Gitarristen, Anita Sevilla als Sängerin sowie Manuel García Matos als Pianist. Die Premiere in Buenos Aires im Dezember 1936 wurde zu einem durchschlagenden Erfolg. Dieses Engagement endete im Februar 1937 mit einem gemeinsamen Auftritt mit den \"Rosario y Antonio\". Bis Ende 1938 trat sie dann noch fortwährend in der argentinischen Hauptstadt auf. In den darauf folgenden Jahren tourte sie durch Argentinien und die anderen Länder Lateinamerikas. Anfang 1940 erschien in Havanna der Kurzfilm \"El embrujo del Fandango\" mit ihr in der Hauptrolle.", "section_level": 2}, {"title": "USA, 1941 – 1945.", "content": "Ende 1940 engagierte sie der Impresario Sol Hurok für die USA. Ab Mitte Januar 1941 trat sie 17 Wochen lang im eleganten Kabarett \"Beachbomber\" in New York auf. Rasch wurde sie zum Liebling von Publikum und Prominenz. Zu ihren Verehrerinnen und Verehrern zählten Charles Chaplin, Greta Garbo, Dolores del Río, Orson Welles und Arturo Toscanini. Präsident Franklin Roosevelt lud sie zu einer Vorstellung ins Weiße Haus ein. General Douglas MacArthur ernannte sie zur Ehrenkapitänin der Marineinfanterie. Mitte des Jahres sang sie für eine Reihe von Schallplattenaufnahmen bei Decca und tanzte im Kurzfilm \"Original Gypsy Dances\". Im Januar 1942 folgte ein großer Auftritt in der Carnegie Hall. Sie hatte erneut großen Erfolg beim Publikum, während die Kritik sich differenzierter äußerte. Der renommierte Kritiker John Martin schrieb in der New York Times, sie sei eine bewundernswerte Künstlerin voller Vitalität und Dynamik in den typischen Tänzen der Gitanos. Für klassische Stücke, beispielsweise \"Córdoba\" von Isaac Albéniz, fehlten ihr jedoch die nötigen Varianten und Nuancen im Repertoire. Ähnlich äußerte sich Edwin Denby in \"Looking at the Dance\" in der Ausgabe von März/April 1942. Gleichwohl war dieser Auftritt ein historischer Moment: Von ihr wurde bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal in der Geschichte des Flamenco der Taranto als Tanz interpretiert. Zudem wurden die Auftritte in der Carnegie Hall zum Sprungbrett für eine Tournee durch die gesamten Vereinigten Staaten. 1943 trat sie erneut vor Präsident Roosevelt bei dessen Geburtstagsfeier im New Yorker Waldorf Astoria Hotel auf. Im selben Jahr tanzte sie, begleitet vom Los Angeles Philharmonic, in der Hollywood Bowl vor 20.000 Zuschauern an der Seite von Antonio de Triana \"El amor brujo\". 1944 trat sie in den Filmen \"Knickerbocker Holiday\" und \"Follow the Boys\" auf und 1945 in \"See my lawyer\".", "section_level": 2}, {"title": "Lateinamerika, 1945 – 1947.", "content": "1945 reiste sie mit ihrem Anhang nach Mexiko. Dort führte sie \"Malagueña\" von Ernesto Lecuona auf und trat in den Filmen \"Sangre torera\", \"Maravillas del torero\", \"Pasión gitana\" und \"Los amores de un torero\" auf. Anschließend reisten sie nach Buenos Aires und führten dort \"Feria de Sevilla\" auf. Die weitere Tournee führte sie nach Kuba, Peru, Kolumbien und Bolivien. 1946 starb ihr Vater \"El Chino\" in Argentinien an Kehlkopfkrebs.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Spanien und internationale Auftritte.", "content": "1947 kehrte Amaya mit ihrer Künstlergruppe nach Spanien zurück. Die erste Vorstellung gaben sie in Madrid mit \"Embrujo español\". Es folgte eine Tournee durch Spanien. 1948 folgten Auftritte in Paris und London, und in den Jahren bis 1952 Auftritte in großen Teilen Europas, in Lateinamerika, Marokko und in Belgisch Kongo. 1949 nahm sie an einer Aufführung vor Papst Pius XII. in Rom teil. 1951 heiratete Carmen Amaya ihren Gitarristen Juan Antonio Agüero. Die Mitwirkung in Carmen Amayas Künstlergruppe bedeutete harte Arbeit und ständige Reisen. Ab 1950 lösten sich daher eine Reihe von Mitgliedern aus ihrer Verwandtschaft von der Gruppe: sie verlor ihren Charakter als Familienunternehmen. Aufgrund der harten Bedingungen herrschte hohe Fluktuation; José Luis Navarro García nennt mehr als 60 Namen von Tänzerinnen, Tänzern, Sängerinnen, Sängern und Musikern, die ihr im Laufe der Jahre angehörten. 1955 trat sie erneut in New York auf. Dieses Mal reagierten die Kritiker, unter ihnen wieder John Martin, mit uneingeschränktem Lob, und hoben ihre Qualitäten als gereifte, vollständige Künstlerin hervor. 1956 und 1957 nahm sie gemeinsam mit Sabicas an der Gitarre die Schallplattenalben \"Queen of the Gypsies\" und \"Flamenco!\" auf. Filmauftritte hatte sie in den 1950er Jahren in 1958 kehrte sie nach Spanien zurück und setzte ihre Tourneen in Europa fort.", "section_level": 2}, {"title": "Die letzten Jahre.", "content": "1959 errichtete die Stadt Barcelona ihr zu Ehren einen Brunnen nahe der Uferstraße von Somorrostro, die \"Fuente de Carmen Amaya\". Im selben Jahr verlieh ihr die Stadt Madrid die Goldmedaille für die Schönen Künste. 1960 unternahm sie eine Tournee durch Europa und 1961 und 1962 weitere Tourneen in Nord- und Lateinamerika. 1962 fanden die Dreharbeiten für \"Los Tarantos\" statt. Das Drehbuch von Alfredo Mañas beruht auf Romeo und Julia von William Shakespeare. Sie trat darin, begleitet von ihrer Kompanie, als Tänzerin und Schauspielerin auf. Unter anderem tanzten auch Sara Lezana in der Rolle der Juana (Julia) und Antonio Gades als Mojigondo (Mercutio) in Hauptrollen. Der Film erschien 1963, fand großen Anklang bei den Festspielen von Cannes, wurde für den Oscar nominiert und mit drei weiteren Preisen ausgezeichnet. Anfang 1963 begannen sie die Kräfte zu verlassen. Starke Rückenschmerzen zwangen sie, das Bett zu hüten. Ihr Tagesablauf bewegte sich zwischen ihrem Hotel und ihren Bühnenauftritten. Nach einem Zusammenbruch auf der Bühne reiste sie nach Spanien zurück. Sie richtete sie in der Villa ein, die sie in Begur gekauft hatte, und nahm ärztliche Hilfe in Anspruch. Sie versuchte noch einen Auftritt beim Stadtfest, erlitt dabei jedoch wieder einen Zusammenbruch. Am 13. November 1963 verlieh die Regierung ihr das Band des Ordens von Isabel la Católica, zwei Tage später die Stadt Barcelona die Verdienstmedaille für Schöne Künste. Am 19. November starb sie an der Seite ihres Mannes an Nierenversagen. Zu ihrem Begräbnis in Begur kamen Pilar López. Rosario. Antonio Gades und die gesamte Flamenco-Künstlergemeinschaft von Barcelona. Bereits vor ihrem Zusammenbruch hatte sie schon einige Jahre unter chronischen und wiederkehrenden Nierenentzündungen gelitten, hatte es aber abgelehnt, sich deswegen zu schonen. Sie selbst glaubte, nur durch ständige Bewegung die Krankheit unterdrücken zu können. Auch einige ihrer Ratgeber und ihr Biograf David Pérez Merinero teilten und teilen diese Auffassung. In medizinischer Hinsicht erscheint dies fragwürdig. Die ununterbrochene harte körperliche Beanspruchung, der sie sich aussetzte, führte möglicherweise im Gegenteil dazu, dass sie sich von ihrer Erkrankung nicht erholen konnte und ihr schließlich erlag. Auf Wunsch ihres Ehemannes Juan Antonio Agüero wurden ihre sterblichen Überreste 1970 zum Friedhof von Ciriego, einem Stadtteil von Santander, überführt.", "section_level": 2}, {"title": "Stil und Rezeption.", "content": "Carmen Amaya verfügte über ein überaus breites Repertoire. Sie beherrschte sowohl die Palos des Flamenco als auch sinfonische Tänze, beispielsweise die großen Werke von Manuel de Falla, Maurice Ravel oder Enrique Granados. Sie tanzte den Garrotín und die Farruca, und erfand für sich den Taranto. In ihren Soleares und ihren Seguiriyas erschien sie majestätisch in der \"Bata de cola\", in ihren rasant getanzten Alegrías war sie in der Lage, vier Minuten lange Zapateados auf die Bühne zu trommeln, ohne dass Monotonie aufkam. Sowohl im Flamenco als auch im sinfonischen Tanz pflegte sie einen sehr persönlichen Stil, geprägt von Spontaneität. Kaum je tanzte sie einen Tanz in zwei Aufführungen in genau derselben Weise. Sie pflegte wenig zu proben, so dass das Publikum häufig, ohne es zu merken, Zeuge eines künstlerischen Schöpfungsprozesses wurde. Am meisten Bewunderung erregte jedoch das Tempo ihrer Bewegungen. In der Zeit, in der eine andere Tänzerin eine Drehung vollbrachte, tanzte sie deren zwei. Ihre Bewegungen waren voll explosiver Aggressivität. Gleichwohl bewegte sie sich genau dem Rhythmus entsprechend, und auch ihre Haltung und ihr Ausdruck schlugen das Publikum in den Bann. Aufsehen erregte ihr Auftreten in Männerkleidung, in Hosen und eng geschnittener Jacke. Mit ihrem \"bailar al hombre\", dem Tanz nach Männerart, beeindruckte sie beispielsweise bei ihren Auftritten im \"Beachbomber Club\" oder im Film \"Follow the Boys\". Sie war nicht die erste, die in Männerkleidung auftrat, aber keine vor ihr erreichte diese Perfektion. Auch ihre Kolleginnen und Kollegen in der Musik- und Tanzszene erkannten ihre Einzigartigkeit an. Arturo Toscanini sagte über sie: Von Juana la Macarrona und Magdalena la Malena berichtet die Presse, dass sie anlässlich einer Aufführung in Sevilla 1947 stehend applaudierten und ihr zuriefen: Antonio Gades schrieb: Ähnlich äußerte sich Rosario: Und Rosarios langjähriger Tanzpartner Antonio Ruiz Soler schrieb:", "section_level": 2}], "src_summary": "Carmen Amaya Amaya (* 2. November 1913 oder 1918 oder 1. November 1915 in Barcelona; † 19. November 1963 in Begur, Provinz Girona) war eine spanische Flamenco-Tänzerin, -Sängerin und Schauspielerin.", "tgt_summary": "卡门·阿玛雅()是一位具有吉普赛血统的佛拉明哥舞者暨歌。她被誉为西班牙当代最杰出的吉普赛舞者,其鲜明非凡的人格特质与艺术风格,至今无人能出其右。", "id": 2610458} {"src_title": "Ștefan Radu", "tgt_title": "斯特凡·拉杜", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Ștefan Radu begann beim Hauptstadtverein Dinamo Bukarest mit dem Fußballspielen und durchlief die Jugendmannschaften, bis er mit 18 Jahren erstmals in der zweiten Mannschaft in der Divizia B eingesetzt wurde. Gegen Ende der Saison 2004/05 durfte er bereits zweimal für die Divizia-A-Mannschaft in der höchsten rumänischen Spielklasse antreten. Dinamo I wurde damals Vizemeister und konnte den rumänischen Pokalwettbewerb gewinnen. Die zweite Saison bei den Senioren verlief ähnlich für den Abwehrspieler. Wieder wurde er in beiden Mannschaften von Dinamo eingesetzt, wobei er diesmal insgesamt 19 Spiele absolvierte. Sportlich endete die Saison allerdings mit dem Abstieg von Dinamo II und die 1. Mannschaft wurde auch nur Meisterschaftsdritter, dafür konnte man sich für die Vorrunde des UEFA-Cups qualifizieren. Die Saison 2006/07 bedeutete dann den Durchbruch für Radu. Er wurde zum festen Stammspieler und gewann mit Dinamo die Meisterschaft klar mit sechs Punkten Vorsprung vor dem Lokalrivalen Steaua Bukarest. Und im UEFA-Pokal verpasste man den Einzug ins Achtelfinale nur knapp gegen Benfica Lissabon. Im Jahr darauf spielte er nur noch in der Hinrunde für seinen rumänischen Stammverein, dann nutzte er ein Angebot aus Italien und wechselte zunächst auf Leihbasis zu Lazio Rom. Dort konnte er ab Februar 2008 in der Serie A bei elf Einsätzen so sehr überzeugen, dass die Römer den 22-Jährigen im April für eine Ablösesumme von 4,5 Millionen Euro fest unter Vertrag nahmen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Mit seiner Etablierung in der ersten rumänischen Liga 2006 kam für Ștefan Radu auch die Berufung in die Nationalmannschaft. Bei einem Freundschaftsspiel in Spanien wurde er am 15. November 2006 in den Schlussminuten erstmals eingewechselt. Danach kam er unter anderem zweimal in der EM-Qualifikation zum Einsatz und wurde ins EM-Aufgebot Rumäniens für die Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz berufen. Nach dreijähriger Pause kehrte er im August 2011 in die Nationalmannschaft zurück, als er in der Startelf für das Freundschaftsspiel gegen San Marino stand.", "section_level": 2}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Ștefan Daniel Radu (* 22. Oktober 1986 in Bukarest) ist ein rumänischer Fußballspieler. Er steht seit Januar 2008 bei Lazio Rom in der italienischen Serie A unter Vertrag.", "tgt_summary": "斯特凡·丹尼尔·拉杜(Ștefan Daniel Radu,1986年-10月22日),是一名罗马尼亚足球运动员,司职后卫,现效力于意大利足球甲级联赛球队拉齐奥。", "id": 234110} {"src_title": "Kubanische Volleyballnationalmannschaft der Frauen", "tgt_title": "古巴国家女子排球队", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltmeisterschaften.", "content": "Kuba nahm 1970 erstmals an einer Volleyball-Weltmeisterschaft teil und wurde Achter. Beim folgenden Turnier steigerten sich die Kubanerinnen auf den siebten Platz. 1978 wurden sie im Finale gegen Japan erstmals Weltmeister. Nach einem fünften Platz 1982 erreichten sie 1986 wieder das Finale, wo sie gegen China unterlagen. 1990 gab es einen vierten Platz. 1994 holte die Kubanerinnen gegen Gastgeber Brasilien ihren zweiten WM-Titel, den sie vier Jahre später gegen China verteidigten. Bei den Turnieren 2002, 2006 und 2010 gab es mit den Plätzen fünf, sieben und zwölf schlechtere Ergebnisse.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Spiele.", "content": "1972 in München war Kuba zum ersten Mal beim olympischen Turnier dabei und belegte den sechsten Platz. Bei den Spielen 1976 und 1980 wurden die Kubanerinnen Fünfter. Zwölf Jahre später begann ihre Erfolgsserie. Bei den Turnieren 1992 (gegen Russland), 1996 (gegen China) und 2000 (wieder gegen Russland) wurden sie dreimal in Folge Olympiasieger. 2004 in Athen holten sie Bronze. 2008 in Peking verpassten die Kubanerinnen mit einer 1:3-Niederlage im Spiel um den dritten Platz gegen den Gastgeber eine Medaille.", "section_level": 2}, {"title": "NORCECA-Meisterschaften.", "content": "Bei der ersten NORCECA-Meisterschaft 1969 sowie 1971 im eigenen Land unterlag Kuba jeweils im Finale gegen Mexiko. 1973 wurden die Kubanerinnen gegen Kanada erstmals NORCECA-Meister und verteidigten den Titel dreimal in Folge gegen die USA. 1981 und 1983 scheiterten sie im Finale gegen den gleichen Gegner. Anschließend holten sie den Titel achtmal nacheinander (siebenmal gegen die USA, einmal gegen Kanada). Von 2001 bis 2005 war dann wiederum die USA im Endspiel erfolgreicher. 2007 gewann Kuba seinen 13. NORCECA-Titel.", "section_level": 2}, {"title": "World Cup.", "content": "Bei der ersten Ausgabe des World Cup belegte Kuba 1973 den fünften Platz. 1977 erreichten die kubanischen Frauen bereits das Finale gegen Japan. Nach dem sechsten Platz 1981 standen sie 1985 erneut im Endspiel und unterlagen gegen China. Anschließend gewannen sie den Wettbewerb von 1989 bis 1999 viermal in Folge (gegen die Sowjetunion, China, Brasilien und Russland). 2003 und 2007 gab es die Plätze sechs und vier.", "section_level": 2}, {"title": "World Grand Prix.", "content": "Im Finale gegen China wurde Kuba 1993 erster Sieger des World Grand Prix. Es folgten zwei dritte Plätze und zwei Endspielniederlagen gegen Brasilien und Russland. Nach dem dritten Platz 1998 und dem fünften Rang 1999 gab es im Jahr 2000 gegen Russland den zweiten Titel. Anschließend wurden die Ergebnisse mit Rang vier und sieben schlechter. 2003 endete der Wettbewerb bereits in der Vorrunde. Von 2004 bis 2006 war Kuba jeweils Vierter. 2007 reichte es nur zu Platz sieben. Im Wettbewerb 2008 mussten die Kubanerinnen sich nur Brasilien geschlagen geben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die kubanische Volleyballnationalmannschaft der Frauen ist eine Auswahl der besten kubanischen Spielerinnen, die die Federación Cubana de Voleibol bei internationalen Turnieren und Länderspielen repräsentiert.", "tgt_summary": "古巴女子排球队是古巴女子排球的国家队,其特点在于强劲的弹跳力和扣杀力,故有“黑色橡胶”的外号。", "id": 2276924} {"src_title": "Kathedrale von Reggio Calabria", "tgt_title": "雷焦卡拉布里亚主教座堂", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Kirchenbau entstand um 300 n. Chr. auf den Ruinen eines griechischen Apollo-Tempels. Er wurde im Lauf der Jahrhunderte erweitert und umgebaut. Durch das Erdbeben von Messina 1908 völlig zerstört, wurde die Kathedrale im Stil der Neoromanik neu aufgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "Die Hauptfassade wird gegliedert durch vier Türme. Auf der Freitreppe befinden sich links und rechts des Portals die Statuen des Heiligen Paulus und des Heiligen Stefans. Der Kirchenbau wurde 1928, der 28 m hohe Campanile 1931 fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Innenraum.", "content": "Auf der Innenseite des Portals ist die Region Kalabrien mit den wichtigsten Kirchen abgebildet. Der dreischiffige Innenbau beherbergt die Grabstätten einiger Bischöfe und einen wertvollen Kirchenschatz mit Silber- und Goldschmiedearbeiten aus dem 15. und 16. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Sakramentskapelle.", "content": "Die Seitenkapelle Santissimo Sacramento, die Bischof Agostino Gonzalez 1539 errichten ließ, wurde mehrmals durch Eroberer oder Erdbeben zerstört und immer wieder rekonstruiert. Neben Heiligenfiguren sind originale Intarsienarbeiten aus dem 16. Jahrhundert erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel wurde in den Jahren 2002–2008 von der Orgelbaufirma Fabbrica Artigiana Organi Michelotto Francesco di Michelotto Daniele erbaut, wobei weitgehend das Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel wiederverwendet wurde. Das Instrument ist auf zwei Gehäusekörper aufgeteilt, die im Querschiff untergebracht sind. Im linken Querschiff, auf einer kleinen Tribüne oberhalb des Eingangs zur Sakramentskapelle, befindet sich das zentrale Orgelgehäuse, welches die ersten drei Manualwerke und das Pedal umfasst, die weitgehend aus der Vorgängerorgel hervorgegangen sind. Im rechten Querschiff befindet sich auf einer kleinen Tribüne das im Jahre 2008 ergänzte Echowerk (IV. Manual, Organo Eco). Die beiden Orgelgehäuse sind aus Nussbaum-Holz gefertigt und mit dekorativen Elementen ausgestattet. Der fahrbare Spieltisch steht normalerweise im Hauptschiff, nahe am Ambo, d. h. zum rechten Querhaus hin. Die Orgel hat insgesamt 71 Register (4.805 Pfeifen) und drei Effektregister (Campane) auf vier Manualen und Pedal. Von den 71 Registern sind 52 Register voll ausgebaut, bei den übrigen Registern handelt es sich überwiegend um extendierte Stimmen bzw. Transmissionen. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch. Die Orgel hat 33 Koppeln.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Kathedrale Maria Santissima Assunta in Reggio Calabria ist die Kathedrale des Erzbistums Reggio Calabria-Bova in der italienischen Region Kalabrien. Sie ist die größte Kirche der Region und ist Maria als der in den Himmel Aufgenommenen geweiht.", "tgt_summary": "雷焦卡拉布里亚圣母升天圣殿都主教座堂(Basilica Cattedrale Metropolitana di Maria Santissima Assunta)的主保是圣母,位于意大利卡拉布里亚大区首府雷焦卡拉布里亚老城中心的主教座堂广场,是天主教雷焦卡拉布里亚-波瓦总教区的总主教座堂。目前的教堂始建于1917年,1928年祝圣。1978年升为宗座圣殿。", "id": 1222021} {"src_title": "Der Exorzist", "tgt_title": "大法師", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Auf einer nordirakischen Ausgrabungsstätte entdeckt der kranke Jesuitenpater Lankester Merrin eine Dämonenfigur, den Pazuzu. Während er darüber mit einem Kollegen in einem Museum redet, bleibt eine Pendeluhr stehen. Beunruhigt kehrt Merrin nach Georgetown zurück, einem Stadtbezirk von Washington, D.C. Der ebenfalls in Georgetown lebende Jesuitenpater Damien Karras leidet darunter, dass seine greise Mutter einsam in einem verwahrlosten Mietshaus in New York lebt und er sie nicht überreden kann, in ein Seniorenheim zu gehen. Als sie von ihrem Bruder in eine armselige Irrenanstalt gebracht wird und bald darauf stirbt, macht Karras sich noch größere Vorwürfe. Er zweifelt an Gott und will sich von seinen Pflichten als psychiatrischer Berater der Georgetown University entbinden lassen. Zur selben Zeit stößt ein anderer Priester in der Kirche auf eine geschändete Marienstatue. Die Filmschauspielerin Chris MacNeil ist für Dreharbeiten von Hollywood nach Washington, D.C. gekommen und hat ihre 12-jährige Tochter Regan dabei. In der Stadtvilla, die sie in Georgetown bewohnen, werden sie von dem Kindermädchen Sharon Spencer und den Hausangestellten Karl und Willie Engstrom umsorgt. Chris ist geschieden. Mit dem Regisseur Burke Dennings sei sie nur befreundet, erklärt sie ihrer Tochter, als diese schon glaubt, sie bekomme einen Stiefvater. Nachts hört Chris Geräusche vom Dachboden und lässt Karl dort Fallen aufstellen, weil sie davon ausgeht, dass es sich um Ratten handelt. Aber es wird kein Ungeziefer gefunden. Während einer medizinischen Untersuchung bei Dr. Klein flucht Regan und sagt, er solle „seine Finger von ihrer gottverdammten Fotze lassen“. Als Dr. Klein darüber mit Chris redet, kann sie es sich kaum vorstellen, denn sie kennt Regan nur als wohlerzogenes und liebenswürdiges Mädchen. Dr. Klein verschreibt Regan Ritalin gegen Hyperaktivität. Die Verhaltensstörungen verstärken sich dennoch: Regan wird immer aggressiver und ausfallender. Dr. Klein vermutet, dass die 12-Jährige an einer Anomalie des Schläfenlappens leidet, aber Röntgenaufnahmen ergeben keinen Befund. Von der Konsultation eines Psychiaters rät Dr. Klein ab, stattdessen nimmt er weitere Untersuchungen des Gehirns vor. Eines Abends hat Chris Freunde und Kollegen eingeladen. Plötzlich taucht Regan im Nachthemd auf, uriniert vor den Gästen auf den Teppich und prophezeit einem Astronauten mit den Worten „Du wirst da oben sterben“ den Tod. Regans Zustand verschlimmert sich immer mehr, und als Chris eines Abends nach Hause kommt, findet sie Regan allein in ihrem Schlafzimmer bei geöffnetem Fenster vor. Kurz danach kehrt das Kindermädchen Sharon zurück, das auf Regan aufpassen sollte, und erklärt ihre Abwesenheit damit, Medikamente für Regan besorgt zu haben, während Regisseur Dennings, der sich zufällig im Haus aufgehalten habe, bei Regan geblieben sei. Dieser ist jedoch nicht im Haus. Chris und Sharon erhalten kurz darauf die Nachricht, dass seine Leiche am Fuße einer Steintreppe unterhalb von Regans Zimmerfenster gefunden wurde. Polizei-Lieutenant William F. Kinderman vom Morddezernat untersucht den Fall und findet es merkwürdig, dass Dennings’ Kopf um 180 Grad verdreht ist. Weil er annimmt, dass Dennings aus Regans Zimmerfenster stürzte, befragt er Chris MacNeil. Doch die Schauspielerin ist völlig davon überzeugt, dass der mit ihr befreundete Regisseur nicht in Regans Zimmer war. Mit eigenen Augen sieht Chris, wie das Bett, in dem ihre Tochter liegt, von unsichtbaren Kräften herumgerüttelt wird. Dr. Klein versucht das zunächst mit Spasmen des Mädchens zu erklären, aber Chris hat das Vertrauen zu ihm verloren. Weitere Ärzte und schließlich auch ein Psychiater werden hinzugezogen. Alle Untersuchungen und Beratungen bleiben ergebnislos. Da schlägt einer der Ärzte vor, es mit Exorzismus zu versuchen. Dies sei zwar eine fragwürdige Methode und habe nichts mit den von der Kirche behaupteten Vorgängen zu tun, aber hin und wieder könne so eine Teufelsaustreibung durch die suggestive Wirkung psychosomatische Störungen beseitigen. In ihrer Verzweiflung und Angst um ihre Tochter wendet sich Chris an Damien Karras. Sie ist inzwischen davon überzeugt, dass Regan in ihrer Besessenheit Dennings umgebracht hat. Der Jesuit weigert sich zunächst, das aus dem Mittelalter stammende Ritual überhaupt in Betracht zu ziehen, aber Chris drängt ihn, sich ihre inzwischen auf dem Bett festgebundene, schrecklich verunstaltete, blasphemische, obszöne, schreiende, geifernde und sich windende Tochter Regan anzusehen. Durch mehrere Besuche kommt der unter Glaubenszweifeln leidende Geistliche zu der Überzeugung, dass Regan tatsächlich von einem Dämon besessen ist. Bischof Michael erlaubt den Exorzismus unter der Bedingung, dass er von einem erfahrenen Pater wie Lankester Merrin vorgenommen wird und Karras nur als Assistent mitwirkt. Die beiden Jesuiten beginnen mit der Teufelsaustreibung. Als Karras nach kurzer Abwesenheit wieder in Regans Zimmer zurückkommt, findet er Merrin tot vor. Mit den Worten „Nimm mich!“ fällt er wütend über die Besessene her, der Dämon springt auf ihn über, und der Exorzist stürzt sich durch das Fenster auf die Steintreppe. Karras erhält in der Stunde seines Todes die Absolution von Pater Dyer, der ihm die Beichte abnimmt. Regan ist vom Bösen befreit und wieder ein liebenswürdiges Mädchen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Als der Film in die Kinos kam, verheimlichte Friedkin aus marketingtechnischen Gründen die Tatsache, dass der Part der von Pazuzu besessenen Regan aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt war (in mehreren Szenen spielte statt der zwölfjährigen Linda Blair die Darstellerin Eileen Dietz, während die dämonische Stimme von Mercedes McCambridge beigesteuert wurde). Beide Darstellerinnen wurden in den Credits nicht genannt. McCambridge erkämpfte sich eine Nennung im Abspann auf gerichtlichem Weg, und die Offenlegung von Dietz’ Beitrag in einem Artikel der \"LA Times\" kurz nach Linda Blairs Golden-Globe-Gewinn und vor der Oscarverleihung 1974 verhinderte nach Ansicht von Hollywood-Insidern, dass Blair den Oscar erhielt. Von der Europapremiere in London wurde berichtet, dass es Abwanderungen und Ohnmachtsanfälle gegeben habe. Die österreichische \"Neue Kronen Zeitung\" zitierte den Manager des Kinos: „Am Ende des Films war unser Theater eher ein Erste-Hilfe-Platz als ein Kinosaal. [...] 20 Männer und Frauen, alle mit grünen Gesichtern, mußten wir mit Riechsalz behandeln. Etwa zehn Prozent unserer Besucher verließen die Vorführung vorzeitig.“ 1977 kam die Fortsetzung des Films mit dem Titel \"Exorzist II – Der Ketzer\" in die Kinos. Der zweite Teil mit Linda Blair, Richard Burton und Louise Fletcher konnte nicht an den Erfolg des Originals anschließen. 1980 erschien eine 18 Minuten lange \"Selected-Scenes\"-Edition von Warner Bros. auf Schmalfilm. Diese wirkt wie ein überlanger Trailer und zeigt die Höhepunkte aus dem gesamten Film. Der Handlungsstrang blieb dabei erhalten. Ein Jahr später folgte eine 3-×-110-m-Fassung mit einer Spieldauer von ca. 47 Minuten. Beide Fassungen wurden in englischer, deutscher und spanischer Sprache international vertrieben, wobei die Kopien für den deutschsprachigen Raum ebenfalls in den USA gefertigt wurden. Die 18-Minuten-Fassung enthielt Szenen, die in die 47-Minuten-Fassung übernommen werden konnten, wobei dann eine ungefähre Gesamtlaufzeit von 52 Minuten entstand. Die Schmalfilmfassungen konzentrieren sich auf die wesentlichen Inhalte und Schauderszenen des Originalfilms. An einer Stelle wurde die Reihenfolge von Szenen geändert. Im Jahr 1990 wurde schließlich die zweite Fortsetzung \"Der Exorzist III\" veröffentlicht, bei der Jason Miller als \"Patient X\" in einer Nebenrolle zu sehen ist. Regie führte William Peter Blatty, und als Vorlage diente dessen eigener Roman \"Legion\" (dt. Titel: \"Das Zeichen\"). Ebenfalls im Jahr 1990 erschien die Persiflage \"Von allen Geistern besessen\" mit der Hauptdarstellerin Linda Blair. 2001 erschien der Director’s Cut von \"Der Exorzist\" in den Kinos – eine um 10 Minuten längere und digital überarbeitete Version. Die Teufelsfratze, die in kurzen Zwischensequenzen erscheint (und sich im Director’s Cut während einer Nachtszene auf der Dunstabzugshaube der Küche zeigt), wird von Eileen Dietz verkörpert, die für Rollen mit aufwändiger Maske in vielen Filmen bekannt wurde und auch anstelle von Linda Blair die berüchtigtsten Szenen während Regans Besessenheit spielte. Der Film wurde durch die Digitalisierung des Films neu synchronisiert. Im November 2004 erschien mit \"\" ein Prequel zur bisherigen Filmreihe. Gezeigt wird die erste Begegnung von Pater Lankester Merrin (Stellan Skarsgård) mit einer dämonischen Macht in Afrika. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wartet dieser Film mit einer Vielzahl von spektakulären Spezialeffekten auf. Regie führte Renny Harlin. Im Oktober 2005 erschien ein weiteres Prequel auf DVD (\"\"), welches eine alternative Version zu \"Exorzist: Der Anfang\" ist. Dieser Film war die ursprünglich gedrehte Version von \"\", der aber dem Studio und Testpublikum nicht gefallen hat, weshalb mit einem neuen Drehbuch fast der ganze Film noch einmal neu gedreht wurde. 2016 entstand eine US-amerikanische Fernsehserie, die ebenfalls auf der literarischen Vorlage beruht.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Synchronisation.", "content": "Die deutsche Fassung entstand bei Aura Film Synchron GmbH in München. Das Dialogbuch schrieb Herbert Asmodi, für die Dialogregie waren Bernhard Wicki und Conrad von Molo zuständig. 2001 erschien die Director’s Cut-Version des Filmes, die auch neu Synchronisiert wurde. Die Neusynchronisation erfolgte im FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH in München, nach einem Dialogbuch von Hartmut Neugebauer, der auch die Dialogregie führte.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film erhielt 1974 zwei Oscars für das \"Beste Drehbuch\" und für den \"Besten Ton\". Ferner gab es Nominierungen in den Kategorien \"Bester Nebendarsteller\", \"Beste Hauptdarstellerin\", \"Beste Nebendarstellerin\", \"Bestes Szenenbild\", \"Beste Kamera\", \"Beste Regie\", \"Bester Schnitt\", \"Bester Film\". Vier Golden Globes (\"Bester Film\"; \"Beste Regie\"; \"Bestes Drehbuch\"; \"Beste Nebendarstellerin\") gingen ebenfalls an den Film, für drei weitere war er nominiert (\"Beste Hauptdarstellerin\"; \"Bester Nebendarsteller\"; \"Beste Nachwuchsdarstellerin\"). Weitere Preise waren: Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“. 2010 wurde \"Der Exorzist\" als ein besonders erhaltenswerter US-amerikanischer Film in das National Film Registry aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Exorzist ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1973. Er beruht auf dem Roman \"Der Exorzist\" von William Peter Blatty, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. \"Der Exorzist\" zählt zu den größten Filmerfolgen der frühen 1970er Jahre und löste weltweit Diskussionen aus. Am 26. Dezember 1973 kam der Film in den Vereinigten Staaten in die Kinos.", "tgt_summary": "《驱魔人》(英语:\"The Exorcist\")是一部1973年的美国恐怖电影,由威廉·弗莱德金导演,并且由威廉·彼得·布拉蒂根据其1971年的The Exorcist (novel)改编而成。此小说是受到1949年罗兰·多伊驱魔事件的启发而撰写的,此事件涉及了一位被恶魔附身的12岁小女孩,她的母亲不顾一切的尝试拯救自己的女儿,并请来了两位神父来指挥这次驱魔工作。", "id": 735709} {"src_title": "Burmafeldzug", "tgt_title": "緬甸戰役", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Britisch-indische Truppen hatten Burma bereits 1885 als Ergebnis des Dritten Anglo-Birmanischen Krieges erobert. Das Land wurde 1886 in die Kronkolonie Britisch-Indien eingegliedert. Die Monarchie der Konbaung-Dynastie wurde abgesetzt, und die Regierung des Landes übernahm ein britischer Generalgouverneur, der dem Secretary of State for the Colonies in London unterstand. Mehrere kleinere Unabhängigkeitsbewegungen in Burma wurden zwischen 1895 und 1932 von der Kolonialmacht niedergeschlagen. Die größte Rebellion, der Saya-San-Aufstand, entbrannte 1930 und konnte erst nach zwei Jahren unterdrückt werden. Der buddhistische Führer des Aufstandes Saya San wurde daraufhin verurteilt und erschossen. Nach dem Saya-San-Aufstand wurde die britische Vorherrschaft jedoch bis zum Ausbruch des Pazifikkriegs nicht mehr herausgefordert. 1937 wurde Burma von Britisch-Indien offiziell getrennt. Eine neue Verfassung und der Status als Kronkolonie sollten den Birmanen größere Mitwirkungsmöglichkeiten an der Verwaltung ihres Landes geben. Gleichzeitig mit der Trennung von Britisch-Indien wuchsen in Burma jedoch auch die nationalistischen Aktivitäten, vor allem unter der studentischen Dobama Asiayone („Wir-Birmanen-Vereinigung“; informell \"Thakins\" genannt). Ende der 1930er Jahre beschloss die britische Regierung Burmas mit Sitz in Rangun erstmals, die britische Streitmacht in Burma zu einer einzigen \"Burma-Armee\" zusammenzufassen, die aus britischen und indischen Soldaten bestand. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde dann von einigen birmanischen Nationalisten als Gelegenheit gesehen, Zugeständnisse von der britischen Kolonialmacht im Gegenzug für die Unterstützung der Kriegsbemühungen zu erzwingen. Andere, darunter die \"Thakin\"-Bewegung unter Kodaw Hmaing, lehnten jegliche Unterstützung für den Krieg ab, und die \"Thakins\" warteten bereits auf eine bevorstehende japanische Invasion. Nach der Niederlage Frankreichs gegen Nazideutschland 1940 versuchte der britische Generalgouverneur Sir Archibald Cochrane, mehr Waffen und Ausrüstung für die Burma-Armee zu beschaffen. Er war der Meinung, sie würde im Falle einer japanischen Invasion nicht standhalten können. Die Lieferungen aus dem Vereinigten Königreich jedoch nahmen mit der Zeit zusehends ab, da ein Großteil der produzierten Waffen zur Verteidigung gegen eine erwartete deutsche Landung in England behalten wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Alliierte Truppenstärke 1941.", "content": "Ende 1941, kurz vor dem Ausbruch des Pazifikkrieges, bestand die Burma-Armee aus rund 50.000 Soldaten, darunter 4.621 Offiziere. Unter den restlichen Truppen waren rund 30.000 indische Soldaten: die meisten davon waren kampferprobte Sikhs und Gurkhas, die jedoch nicht genügend Waffen und Munition besaßen. Ungefähr 20.000 Soldaten waren Briten, und nahezu auch alle höheren Offiziere. Zu diesen Truppen, die nicht ausreichend mit schweren Waffen und Flugzeugen ausgerüstet waren, kamen etwa 10.000 chinesische Soldaten, die der \"Y-Force\" angehörten, der nationalchinesischen Streitmacht in Indochina. Diese chinesischen Einheiten waren ebenfalls schlecht ausgerüstet, da ihre Bewaffnung nur aus alternden amerikanischen Springfield M1903 oder erbeuteten Arisaka Typ 99 Gewehren bestand. Sie besaßen auch keine schwere Artillerie. Bis November 1941 wurde die Truppenstärke der Burma Armee auf rund 60.000 Mann erhöht, doch bis auf die britischen und wenigen indischen Einheiten waren die restlichen Soldaten unzureichend ausgebildet und bewaffnet. Im November 1941 standen der Royal Air Force in Burma an", "section_level": 2}, {"title": "Japanische Vorbereitungen.", "content": "Bereits vor dem Angriff auf Pearl Harbor und dem Ausbruch des Krieges wurden im Kaiserlichen Heeresministerium in Tokio Pläne zur Invasion und Eroberung Südostasiens formuliert. Premier- und Kriegsminister Hideki Tojo, Stabsoberhaupt Marschall Sugiyama Hajime, Marineminister Osami Nagano und der gesamte Kaiserliche Generalstab setzten bereits im Februar 1941 den endgültigen Eroberungsplan fest, der dem Angriff auf Pearl Harbor folgen sollte. Dieser Operationsplan wurde am 2. November 1941 Kaiser Hirohito vorgetragen, der ihn am selben Tag genehmigte und zur Durchführung freigab. Die Philippinen, mehrere amerikanische Stützpunkte im Pazifik wie Wake Island und die Marianen, Niederländisch-Indien, Britisch-Malaya, Singapur, Britisch-Borneo und Burma sollten durch japanische Truppen wenige Tage nach der Kriegserklärung angegriffen werden. Burma besaß und besitzt zahlreiche Erdölquellen um die Stadt Yenangyaung, die eine kriegswichtige Ressource für die japanische Kriegsindustrie darstellten. Zudem wurden in Burma Leinen, Kautschuk und große Mengen Reis hergestellt. Da Burma direkt an Französisch-Indochina und Thailand grenzte, die bereits von japanischen Truppen besetzt worden waren, lagen die britischen Stützpunkte in Burma und vor allem die militärischen Anlagen in der Hauptstadt Rangun im direkten Zugriffsbereich der japanischen Streitkräfte. Der Angriff auf Burma musste nach dem japanischen Heeresministerium möglichst schnell nach der Kriegserklärung erfolgen, bevor die britischen Truppen einen Angriff gegen Indochina starten konnten. Zudem war es entscheidend, die feindlichen Truppen in Burma von der britischen Festung Singapur abzuschneiden, um die Nachschub- und Versorgungslinien der Verteidiger von Singapur zu unterbinden. Daher war die Invasion Burmas kurz nach der Kriegseröffnung mit dem Angriff auf Pearl Harbor strategisch unabdingbar.", "section_level": 1}, {"title": "Der japanische Angriffsplan.", "content": "Der japanische Generalstab hatte bereits im Oktober 1941 einen Operationsplan für den geplanten Angriff auf Burma ausgearbeitet. Dieser sah vor, zunächst die britischen Verbände im Süden Burmas, sowie in der Hauptstadt Rangun anzugreifen, und sie von der restlichen Garnison im Norden abzuschneiden. Falls die Einkesselung der britischen Truppen um Rangun nicht gelingen sollte, sollten die beteiligten japanischen Armeen die feindlichen Truppen bis zum Sittang zurückdrängen und Rangun einnehmen. Bei diesem Plan blieb allerdings offen, was nach der Eroberung Ranguns geschehen und ob man sich erst der britischen Besatzung im Norden zuwenden oder erst die wichtigsten", "section_level": 2}, {"title": "Vorgesehene Truppen.", "content": "Für die Eroberung Burmas war eine reguläre japanische Einheit, die 15. Japanische Armee, die aus der 33. und 55. Infanteriedivision bestand und von Generalleutnant Iida Shōjirō befehligt wurde, vorgesehen. Diese Einheit umfasste rund 38.000 Mann. Dabei handelte es sich um gut ausgebildete Soldaten, überwiegend Veteranen, die man zumeist aus China und Mandschukuo nach Thailand verlegt hatte. Diese Truppen waren erfahrene und kampferprobte Männer, die durch Maschinengewehre und andere schwere Infanteriewaffen unterstützt wurden, doch die meisten Soldaten waren nur mit relativ einfachen Arisaka Typ 99 Gewehren ausgerüstet. Auch bestanden bei der 15. Armee Nachschub- und Versorgungsprobleme, die aufgrund der wenigen Lastwagen und motorisierten Einheiten auftraten und sich insbesondere in einem Mangel an Verpflegung und Treibstoff bemerkbar machten. Außerdem fehlte es an Fernmeldegerät, Fahrzeugen, großkalibriger Munition und anderen Gütern, die nicht zur 15. Armee gesandt wurden, da sie zu General Yamashita Tomoyukis Armee, die auf", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten des Feldzuges.", "content": "Der Burmafeldzug war gekennzeichnet von einigen politischen, geografischen und klimatischen Besonderheiten, die gesammelt an keinem weiteren Kriegsschauplatz des Pazifikkriegs zu finden waren. Aus politischer Sicht trafen in Burma die unterschiedlichsten Interessen der beteiligten Kriegsgegner aufeinander. Burma war bis 1937 Teil des Kaiserreich Indiens und wurde in diesem Jahr zur britischen Kronkolonie erklärt. Während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs versorgten die Briten und Amerikaner die Nationalchinesischen Truppen über die östlichen Ausläufer des Himalaya verlaufenden Nachschub- und Versorgungslinien. Am 17. Juli 1940 schlossen die Briten unter massivem diplomatischen Druck der", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Der Burmafeldzug kann in vier Phasen unterteilt werden. Die erste Phase ist von der japanischen Eroberung im Januar 1942, bei der die in Burma stationierten Truppen des britischen Commonwealth und der nationalchinesischen Armee durch die eingespielten Einheiten der japanischen 15. Armee aus Burma", "section_level": 1}, {"title": "Japanische Eroberung Burmas 1942.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einmarsch japanischer Truppen.", "content": "Am 16. Januar 1942 drangen die beiden Divisionen der Kaiserlich Japanischen Armee von der thailändischen Grenze aus in das südliche Burma ein. Am 16. Januar begann die 33. Division bei besten Wetterbedingungen unter Generaloberst Shōzō Sakurai ihren Angriff gegen die britische Front in Südburma. Bis gegen 19.00 Uhr am 16. Januar hatten diese Truppen den linken Flügel der Verteidigungsstellungen der britischen und indischen Soldaten des Burma Corps durchbrochen und gingen auf den Fluss Salween vor, während die Truppen der 55. Division von Norden her vorstießen. General Iida und Generalstabschef Sakurai befahlen noch in derselben Nacht, die britischen Truppen zu verfolgen um sie bei den wenigen Übergängen des Salween einzukesseln, während der britische", "section_level": 2}, {"title": "Japanischer Vormarsch auf Rangun.", "content": "Mit dem Rückzug der Briten aus \"Victoria Point\" und Mergui am 20. Januar fielen den japanischen Truppen der 33. Division drei weitere, bereits gebaute Flugfelder in die Hände. Mehrere militärische Anlagen waren von den englischen Pionieren vor dem Abzug ihrer Einheiten gesprengt worden. Am Morgen des 21. Januars jedoch konnten die ersten japanischen Flugzeuge einen Luftangriff gegen Rangun fliegen, wobei sie vor allem die Docks und Depots der britischen Truppen am Hafen bombardierten. Am selben Tag begannen die japanischen Jagdflugzeuge, die Straßen in Südburma anzugreifen, um jegliche feindliche Truppenbewegung zu unterbinden. Während die britischen Truppen sich aus Südburma zum Salween zurückzogen, traten am 22. Januar auch die Truppen der 55. Infanteriedivision im Norden von Mergui zur Offensive an. Der Angriff der 55. Division der 15. Armee unter Generaloberst Iida durchbrach am Abend des 22. Januars die britischen Verteidigungslinien der 1. indischen Division am östlichen Ufer des Salween. Die 55. Division stieß am 23. Januar in den rückwärtigen Raum vor und konnte schon am 4. Oktober mit einigen Einheiten der 33. Division zwei Brücken über dem Strom einnehmen, doch britische Pioniere konnten beide Übergänge zerstören. Die Truppen der 55. Division drangen", "section_level": 2}, {"title": "Schlacht am Fluss Bilin.", "content": "Die britischen Truppen der 17. Division (Gen. Smyth), die den Salween überqueren konnten, wurden vom Operationsstab in Rangun und vor allem von General Hutton am 13. Februar angefordert neue Verteidigungsstellungen am Fluss Bilin zu bemannen, doch die englischen Truppen hatten bereits bei Rückzug alle Kraftfahrzeuge und Geschütze verloren. Deshalb konnten die indischen und britischen Soldaten die gut befestigte Stellung am Bilin-Fluss gegen einige angreifende japanischen Einheiten der 33. Division, die durch Flugzeuge unterstützt wurden und dank einer Pontonbrücke über den Strom Salween gekommen waren, nicht lange halten und mussten nach dreitägigen Kämpfen zum Sittang zurückweichen. Dem japanischen Oberkommando kam es nun darauf an, die erschöpften Kräfte der 33. Division, welche die Positionen am Bilin am 18. Februar eingenommen hatte, durch die infanteristischen Kräfte der 55. Division", "section_level": 2}, {"title": "Schlacht an der Sittang-Brücke.", "content": "Die sich nach der Schlacht am Fluss Bilin auf dem Rückzug befindliche 17. Indische Infanterie Division hatte am 19. Februar, wenige Stunden nach dem Beginn des Rückzuges, durch den Operationsstab in Burma die Freigabe erhalten sich über den Fluss Sittang abzusetzen. General Smyth beschloss mit seinen erschöpften indischen und britischen Truppen einen Gewaltmarsch anzutreten, um die letzte intakte Brücke schnellstmöglich zu erreichen. Diese Brücke, über der die Bahnstrecke von Peku, dem heutigen Bago, nach Thaton verlief, war nahe dem Ort Mokpalin gebaut. In der Nacht vom 19. auf den 20. Februar konnten sich die indischen Soldaten fast 50 km von den anrückenden japanischen Verbänden der 33. Division in westliche Richtung entfernen. Zwei japanische Regimenter der 33. Division konnten jedoch am", "section_level": 2}, {"title": "Eroberung von Rangun.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlacht um Pegu.", "content": "Nachdem die britischen Truppen am Sittang schwere Verluste erlitten hatten und alle Gegenangriffe der indischen Truppen in der Umgebung gescheitert waren beantragte General Wavell noch am 25. Februar eine Zurücknahme seiner Front in die Linie Rangoon-Yenangyaung. Unterdessen hatte jedoch General Harold Alexander, der Hutton und Smyth des Kommandos enthoben hatte, das Oberkommando in Burma übernommen und sich angesichts der japanischen Übermacht entschieden Rangun nicht zu verteidigen, aber den Japanern zumindest eine starke Verteidigungsbereitschaft durch einen gesicherten und nur unter Widerstand stattfindenden Rückzug zu zeigen. Doch erst am Nachmittag des 2. März konnten alle noch kampffähigen Truppen, die durch M3 Stuart Panzer der 7. britischen Panzerbrigade (Brigadier John H. Astice) und indische Truppen der 64. Infanteriebrigade verstärkt worden waren, ihre Positionen in der neuen \"Main Line of Resistance\" einnehmen. Jedoch konnten mehrere indische Verbände, die weit zurückgestaffelt waren und bereits von japanischen Truppen der 55. Division, die durch Typ 95 Ha-Go Panzer unterstützt wurden, angegriffen wurden, ihre Stellungen nicht besetzen. Einige britische Infanterie- und Panzerverbände versuchten die eingebrochenen japanischen Truppen bei dem Dorf Pegu aufzureiben. Als eine Schwadron der 7. Hussaren, die zur 7. Panzerbrigade gehörte, den Ort Payagyi, nördlich von Pegu, erreichte, stellten die englischen", "section_level": 2}, {"title": "Eroberung der Hauptstadt.", "content": "Nach Auffassung Alexanders und des gesamten Generalstabes in Rangun, wurde aufgrund der großen Geländeverluste die Phase der statischen Verteidigung im Großraum Rangun als beendet angesehen und der Burma Armee wurde am 7. März die Evakuierung der Stadt befohlen. Die britischen Geschwader der RAF und die amerikanischen Flugzeuge der AVG (Flying Tigers) waren in den vorherigen Wochen durch die japanischen Flugzeuge in heftige Luftkämpfe verwickelt worden, wodurch ein Großteil der noch einsatzfähigen alliierten Flugzeuge zerstört worden waren. Japanische Bomber des Typs Mitsubishi Ki-21 und Nakajima Ki-49 hatten seit Anfang Februar mehrere erfolgreiche Luftangriffe gegen Rangun geflogen, wodurch viele militärische Einrichtungen der Stadt zerstört oder beschädigt worden waren. Vor allem die Hafenanlagen am Mündungsdelta des Irrawaddy und mehrere Flugabwehrkanonen in der Stadt waren durch die feindlichen Angriffe zerstört worden. General Alexander und General Wavell ordneten am 7. März, als bereits etwa", "section_level": 2}, {"title": "Weiterer Verlauf des Feldzuges.", "content": "Die jetzt im Norden Burmas stehenden britisch-indischen Einheiten wurden im weiteren Verlauf von den unter General Stilwell stehenden chinesischen Truppen unterstützt. Doch nachdem auch immer mehr burmesische Widerständler sich gegen sie richteten und die zivile Verwaltung in den noch gehaltenen Gebieten zusammenbrach, entschied sich die Führung auch hinsichtlich der sehr schlechten Nachschubsituation zum Rückzug nach Indien. Dieser fand unter äußerst widrigen Umständen statt. Unter völliger Desorganisation versuchten die Einheiten den Weg über die engen Dschungelpfade nach Norden zu gehen. Verwundete und Verletzte sorgten zudem immer wieder für erhebliche Verzögerungen. Die meisten Ausrüstungsgegenstände blieben dabei auf der Strecke und der kurz vor Erreichen der Grenze einsetzende, stetige und heftige Regen führte zu immer ungesunderen Verhältnissen. Der einsetzende Monsun sowie Nachschubschwierigkeiten führten im Juni auch", "section_level": 1}, {"title": "Alliierte Operationen in Nordburma.", "content": "Unterdessen unternahmen die Alliierten während der Trockenperiode 1942–1943 zwei Gegenoffensiven. Die erste führte in die Region Arakan mit dem Versuch die Mayu-Halbinsel und die Insel Akyab einzunehmen, auf der sich ein wichtiges Flugfeld befand. Die Japaner hatten dort stark befestigte Stellungen ausgebaut und konnten diese auch halten. Die anrennenden alliierten Truppen erlitten dabei große Verluste. Nachdem es den Japanern dann gelang, über von den Alliierten als unpassierbar angesehenes Gebiet Verstärkung heranzuführen, wurden etliche alliierte Einheiten überrannt. Dies führte dazu, dass sie sich im weiteren Kampfverlauf wieder hinter die indische Grenze zurückfallen lassen mussten. Die zweite Operation war umstritten und wurde von der neu gegründeten Einheit unter Brigadier Orde Wingate, den Chindits ausgeführt. Sie stießen bis tief auf burmesisches Gebiet hinter die japanischen Linien vor um die nord-südliche Eisenbahnverbindung zu unterbrechen, die von den Japanern als Nachschubweg genutzt wurde. Während der Operation, genannt Longcloth, drangen etwa 3.000 Soldaten nach Zentralburma ein. Zwar gelang es, japanische Kommunikationslinien zu unterbrechen und die Bahn für rund zwei Monate außer Betrieb zu setzen, doch kostete es sehr hohe Verluste.", "section_level": 1}, {"title": "Rückeroberung 1943–1945.", "content": "Im August 1943 wurde von den Alliierten ein gemeinsames Südostasienkommando (SEAC) eingerichtet, dessen Leitung Ende 1943 der Brite Louis Mountbatten übernahm. Die britischen Bodentruppen wurden kontinuierlich verstärkt und im Rahmen der im Oktober 1943 aufgestellten 14. Armee unter den Oberbefehl von General William Slim gestellt. In Ledo befand sich das Hauptquartier des überwiegend aus chinesischen Truppen gebildeten und von Stilwell geführten Northern Combat Area Command (NCAC), das Ende 1943 eine Operation zur Rückeroberung von Myitkyina begann. Durch diesen Kommandowechsel veränderte sich die Situation im Kampfgebiet erheblich. Dies war auch nicht zuletzt auf eine bessere Ausbildung der Truppen und eine bessere Ausrüstung zurückzuführen, was auch eine Auswirkung auf die Moral der Soldaten hatte. Ebenso wurden die kommunikativen Möglichkeiten verbessert und mehr Gebrauch von einer Versorgung der Einheiten aus der Luft gemacht. Im Norden Burmas rückten ab Oktober die Chinesen mit einer Division von Ledo aus nach Myitkyina und Mogaung vor, während US-amerikanische Bautrupps mit der Unterstützung indischer Arbeiter die Ledo-Straße hinter ihnen ausbauten. Die 18. Japanische Division konnte von der US-Spezialeinheit Merrill’s Marauders umgangen werden, so dass ihr die Einkesselung drohte. Weiter südwestlich drangen die Chindits während der groß angelegten Luftlandung, der Operation Thursday, wieder", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Burmafeldzug war ein Feldzug während des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg. Alliierte Einheiten kämpften dabei gegen Truppen des Japanischen Kaiserreichs und dessen Verbündete. Die Kämpfe in Burma (heute Myanmar) begannen im Januar 1942, wenige Wochen nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor und dem darauffolgenden Kriegseintritt der Vereinigten Staaten. Die japanischen Truppen der 15. Armee, die von General Iida Shōjirō kommandiert wurden, überschritten Mitte Januar 1942 die Burma-Thailand Grenze, wobei sie innerhalb weniger Wochen die Hauptstadt Rangun erreichen konnten. Ziel des japanischen Feldzugs gegen Burma war es zum einen, die über die östlichen Ausläufer des Himalaya verlaufenden Nachschub- und Versorgungslinien zwischen Britisch-Indien und dem von chinesischen Kuomintang-Truppen bei Chungking gehaltenen Territorium abzuschneiden, um auf diese Weise den seit 1937 dauernden Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg zu beenden. Bei dem raschen japanischen Vormarsch wurden die englischen und indischen Truppen des Britischen Commonwealth, sowie einige chinesische Einheiten der nationalchinesischen Regierung unter Chiang Kai-shek, die Burma gegen eine japanische Invasion hätten verteidigen sollen, binnen einiger Monate fast komplett aufgerieben, wobei sie bis zum Chindwin-Fluss zurückweichen mussten. Ende 1942 konnten jedoch amerikanische (Merrill’s Marauders) und britische (Chindits) Guerilla-Truppen mehrere Sabotage- und Guerilla-Aktionen hinter den japanischen Linien begehen, und Anfang 1944 konnten die britischen und amerikanischen Truppen wieder in die Offensive gehen, wobei die japanischen Einheiten bis nach Rangun zurückgetrieben wurden. Nach diesem ersten Vorstoß konnten die alliierten Truppen fast ganz Burma bis Juli 1945 von den japanischen Besatzern zurückerobern, doch erst mit der offiziellen japanischen Kapitulation am 2. September 1945 ergaben sich auch die letzten japanischen Truppen im Süden.", "tgt_summary": "缅甸战役,是指在1942年—1945年由于日本及泰国入侵并占领缅甸的历史,是第二次世界大战的一部分。", "id": 1788980} {"src_title": "Three World Trade Center", "tgt_title": "世界貿易中心三號大樓", "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Das Three World Trade Center (deutsch: \"Welthandelszentrum Gebäude Nr. 3\") ist Teil des neuen Komplexes World Trade Center. In New York war das Hochhaus nach seiner Fertigstellung mit einer Höhe von 329 m das sechsthöchste Gebäude, nach dem One World Trade Center (541 m), 432 Park Avenue (426 m), 30 Hudson Yards (395 m), dem Empire State Building (381 m) und dem Bank of America Tower (366 m). 2020 nahm es mittlerweile Platz acht ein. Ursprünglich war eine Höhe von 378 m in Planung, was jedoch nach einer Überarbeitung des Baukonzepts auf nur 329 m reduziert wurde. Innerhalb des neuen World Trade Centers wird der Turm das drittgrößte Bauwerk darstellen. Über dem Dach sollte zunächst an jeder Ecke eine Spitze folgen, wodurch die offizielle Gebäudehöhe erreicht wird. Ende Juni 2015 wurde jedoch bekannt, dass die Spitzen nicht mehr zum Design gehören werden, währenddessen die neue Dachhöhe nun 329 m beträgt. Die Fassade des 80 Stockwerke umfassenden Turms besteht ausschließlich aus Glas. An der Vorder- und Rückseite oberhalb der achten Etage sollten ursprünglich große, sich kreuzende Stahlverstrebungen eingebaut werden, die von außen sichtbar sind. Dieses architektonische Konzept wurde jedoch wieder verworfen, sodass im Sommer 2011 eine normale Glasfassade vorgestellt wurde. Die meisten Stockwerke des Turms stehen für Büros zur Verfügung, während in den ersten acht Geschosse, dem Podium, Geschäfte und technische Einrichtung vorgesehen sind. Im Inneren wird das Gebäude einen massiven Stahlbetonkern aufweisen, in dem Aufzüge, Treppenhäuser sowie Versorgungsleitungen untergebracht sind. Durch diese Baueigenschaft soll die Sicherheit im Turm erheblich erhöht werden. Nach diesem Prinzip werden alle Wolkenkratzer im neuen World Trade Center Komplex errichtet (ebenso die Mehrzahl aller Hochhäuser weltweit).", "section_level": 1}, {"title": "Realisierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Streit um die Baufinanzierung.", "content": "Der gesamte Ground Zero ist im Besitz der New Yorker Hafenbehörde, wurde jedoch von Silverstein Properties gepachtet. Die Gebäude 2, 3 und 4 World Trade Center werden auch Eigentum von Silverstein Properties sein, während die Hafenbehörde mit dem Bau des höchsten Gebäudes, des One World Trade Center betraut ist. Aufgrund der allgegenwärtigen Wirtschaftslage, es herrscht geringer Bedarf an großen Büroflächen, bat Silverstein Properties die Hafenbehörde, bei der Finanzierung der Türme 2, 3 und 4 zu helfen, bzw. für eine Summe von 3,2 Milliarden US-Dollar zu bürgen. Die Port Authority (Hafenbehörde) lehnte dies jedoch ab. Sie gab bekannt, Silverstein lediglich mit 800 Millionen Dollar zu helfen, um \"einen\" Turm zu bauen, und zwar das kleinere Four World Trade Center, dessen Bau schon im Jahre 2008 begann. Am 11. Mai 2009 schlug die Hafenbehörde vor, die Gebäude Two World Trade Center und Three World Trade Center in lediglich fünfgeschossige Bauwerke umzuwandeln, also nur das Podium der Türme zu errichten. Ein kompletter Verzicht auf beide Bauwerke ist nicht möglich, da aufgrund des Gesamtplans eine komplexe unterirdische Infrastruktur auf dem World Trade Center-Gelände besteht. Dieser Umstand lässt es nicht zu auf eines der Bauvorhaben zu verzichten. Larry Silverstein, Vorsitzender von Silverstein Properties, lehnte es jedoch ab, die beiden Türme so zu verkleinern. Als Folge entbrannte ein Streit um die Zukunft der beiden Gebäude. Die Hafenbehörde sieht es als ein zu großes Risiko an, in die Errichtung von Bauwerken zu investieren, die bisher keinen Mieter vorweisen können. Larry Silverstein argumentierte aber, dass er das 7 World Trade Center auch gebaut habe, ohne dass er bei Baubeginn einen Mieter hatte. Nun ist das 2006 eröffnete Gebäude fast vollständig vermietet. Außerdem sei es nicht zu erwarten, dass der geringe Bürobedarf über viele weitere Jahre anhalten würde. Am 11. Juni 2009 fand ein Treffen zwischen der Hafenbehörde, Silverstein Properties und dem auch inzwischen in die Sache mit einbezogenen New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg statt, um über die Zukunft der Türme 2 und 3 zu beraten. Eine Lösung wurde jedoch nicht gefunden, da beide Parteien ihren Standpunkt nicht verlassen wollten. Michael Bloomberg gab jedoch bekannt, er werde alles an eine vernünftige Lösung setzen und dafür sorgen, dass die Gespräche weiterhin aufrechterhalten werden. In mehreren New Yorker Zeitungen sagte Bloomberg, dass eine längere Verzögerung des World Trade Center Wiederaufbaus inakzeptabel sei. Im Januar 2010 wurde von einem inzwischen begonnenen Schiedsgerichtsverfahren eine weitere Frist von 45 Tagen vereinbart, in der es zwischen Silverstein Properties und der Hafenbehörde weitere Gespräche geben sollte. Am 10. März 2010, kurz vor Ablauf der Frist, die das Schiedsgericht gesetzt hatte, kam es zu einer Demonstration von Bauarbeitern, die gegen weitere Verzögerungen protestierten. Dabei legten sie die Arbeiten am One World Trade Center, dem World Trade Center Memorial und dem vierten Turm (der von 2008 bis 2013 errichtet wurde) nieder, um an die Hafenbehörde und Silverstein zu appellieren, sich endlich auf ein Finanzierungskonzept zu einigen. Dabei skandierten die Arbeiter Sprüche wie „Build the WTC now!“ (dt. ‚Baut das WTC endlich!‘). Beide Seiten gaben nach wie vor bekannt, gesprächsbereit zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Beilegung des Streits und Mietverträge.", "content": "Am 26. März 2010 wurde bekannt, dass eine Einigung zwischen der Hafenbörde, der Stadt und Silverstein Properties gefunden sei. Demnach soll der Bau von Turm 3 (Three World Trade Center oder 175 Greenwich Street) unverzüglich beginnen. Dabei werden von Hafenbehörde, der Stadt, als auch dem Bundesstaat ausreichend Finanzmittel zur Verfügung gestellt, die erlauben, sowohl das Fundament als auch das Podium des Turms (etwa acht überirdische Stockwerke umfassend) zu errichten. Dies wird etwa knapp zwei Jahre in Anspruch nehmen. In dieser Zeit ist Silverstein Properties aufgefordert, mindestens 16 % der Nutzfläche des Turms zu vermieten. Wird dieses Ziel nicht erreicht, sollen die Arbeiten am Three World Trade Center nach Errichtung des Podiums gestoppt werden. Sollten hingegen bis dahin mindestens 16 % unter Vermietung stehen, ist geplant, die Bauarbeiten am Gebäude vollständig abzuschließen. Auf einen Zeitplan für den zweiten, teureren Turm (das höhere Two World Trade Center) hat man sich vorerst nicht festgelegt. Dessen Bau soll erst nach vollständiger Erholung der New Yorker Immobilienwirtschaft beginnen. Der tatsächliche Baubeginn erfolgte nach offiziellen Angaben Anfang Juli 2010. Im Januar 2013 wurde offiziell von Seiten des Eigentümers Silverstein Properties bekannt gegeben, dass der Abschluss eines Pachtvertrages mit Interessenten in greifbarer Nähe liege und im Gegensatz zum Two World Trade Center eine Unterbrechung der Bauarbeiten nicht zu erwarten ist. Demnach wäre eine Fertigstellung nicht später als 2015 geplant. Silverstein Properties gab im Juli 2013 schlussendlich bekannt, dass für das Three World Trade Center ein Mietvertrag mit dem Mediendienstleistungsunternehmen \"GroupM\" geschlossen wurde. Das Unternehmen plant 47.000 m2 Bürofläche in dem Gebäude anzumieten, wodurch mit einem raschen Weiterbau zur Fertigstellung des Wolkenkratzers gerechnet wird. US-amerikanische Medien sprachen von einem Meilenstein. Im September 2014 nannte Silverstein Properties eine Fertigstellung von Three World Trade Center Anfang des Jahres 2018 wahrscheinlich. Das Gebäude wurde schließlich am 11. Juni 2018 eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Baustelle.", "content": "Die Bauplatzvorbereitung fand bereits 2008 statt. Die ersten Fundamentgründungsarbeiten begannen erst im Juli 2010. Anfang des Jahres 2011 wurden im Fundament große Mengen an Beton verbaut, insbesondere für den massiven Gebäudekern im Inneren des Turmes. Im April 2011 wurde ein erster Baukran installiert, der zweite Kran folgte im Juni 2011. Im Dezember 2011 erreichte der Gebäudekern aus Stahlbeton die Straßenhöhe, während die Geschossflächen sich noch eine Ebene weiter unten befanden. Im Frühjahr 2012 begann der Kern über Straßenniveau hinauszuwachsen, im Juni 2012 hatte er eine Höhe von fünf Geschossen erreicht, während die unterirdischen Etagen einschließlich des Erdgeschosses im Rohbau vollständig errichtet waren. Erste größere Stahlpfeiler für die Außenhülle um die Lobby und vertikale Stahlträger für das erste oberirdische Stockwerk wurden zu dieser Zeit ebenfalls installiert. Ende Juli 2014 wurden die zeitweilig ruhenden Bauarbeiten wieder aufgenommen. Am 6. Oktober 2016 erreichte das Gebäude seine finale Endhöhe.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Bauwerke.", "content": "In Seoul, der Hauptstadt von Südkorea, gibt es ein Bauprojekt zu einem Gebäude namens \"Parc 1 Tower A\", welches ebenfalls von Richard Rogers entworfen wurde. Dessen Design ähnelt jenem des Three World Trade Centers, ist jedoch mit 338 m etwas höher. Auch verfügt dieses Gebäude nicht über vier Spitzen, sondern schließt mit einem Dach ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Three World Trade Center, auch unter dem Namen seiner Adresse 175 Greenwich Street bekannt, ist ein neuer Super-Wolkenkratzer in New York City, der im Rahmen des neuen World-Trade-Center-Komplexes entstand. Die Bauarbeiten wurden im Juli 2010 begonnen und im Juni 2018 beendet. Geplant wurde das Gebäude vom britischen Architekten Richard Rogers.", "tgt_summary": "世界贸易中心三号大楼(英文:Three World Trade Center)为纽约市曼哈顿下城未来的一栋摩天大楼,建在世贸四期原址上。约329米、80层楼高,原估计2015年完工,但最终工程延迟至2018年完工。", "id": 604465} {"src_title": "Tamika Catchings", "tgt_title": "塔米卡·卡钦斯", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Tamika Catchings spielte als Small Forward von 1997 bis 2001 für die Tennessee Lady Volunteers, das Damen-Basketballteam der University of Tennessee.", "section_level": 2}, {"title": "WNBA (2001 bis 2016).", "content": "Catchings wurde im WNBA Draft 2001 von den Indiana Fever an der dritten Stelle gezogen. Die Saison 2001 musste sie wegen einer Verletzung auslassen. Somit begann ihre WNBA-Karriere 2002 in der sie zum Rookie of the Year gewählt wurde. Catchings gehört seit ihrer ersten Saison zu den besten Spielerinnen der WNBA und blieb auch in ihrer weiteren Karriere dem Team aus Indianapolis treu. Nachdem zu Beginn die Teamerfolge noch gering blieben, erreichten die Fever um Catchings aber seit 2005 immer die Playoffs und erreichten damit zum Ende der Saison 2016 mit 12 Playoff-Teilnahmen in Folge die längste Serie in der Geschichte der WNBA. In diesem Zeitraum konnten dreimal die WNBA-Finals erreicht werden, dabei wurde 2012 der WNBA-Titel errungen. 2009 und 2015 gingen die Finalserien verloren. Neben diesen Teamerfolgen sammelte sie auch viele individuelle Auszeichnungen. Den Kim Perrot Sportsmanship Award als fairste Spielerin der Liga erhielt sind in den Saisons 2010, 2013 und 2016. Die Auszeichnung für die beste Verteidigungsspielerin der regulären Saison erhielt sie insgesamt fünfmal (2005, 2006, 2009, 2010 und 2012) und ist damit Rekordgewinnerin dieser Auszeichnung. Auch keine der anderen WNBA-Auszeichnungen wurde bisher so häufig an eine Spielerin vergeben. In der Saison 2011 erhielt sie mit dem MVP Award die begehrte Auszeichnung als beste Spielerin der WNBA. Nachdem das Team 2012 die WNBA-Meisterschaft gewinnen konnte, ging wie üblich auch die Final-MVP-Ehrung an ein Mitglied des Teams und diese Ehre wurde ihr zuteil. Nachdem sie nach der WNBA-Saison 2016 und den Olympischen Spielen in Rio ihre aktive Karriere beendete, wurde Catchings am 24. Juni 2017 im Rahmen eines Heimspiels der Fever offiziell verabschiedet und gleichzeitig wurde verkündete dass ihre Trikotnummer 24 zukünftig im Team nicht mehr vergeben wird. Bis zu diesem Zeitpunkt bestritt sie in 15 WNBA-Saisons in der regulären Saison 457 Spiele, dabei stand sie 448 Mal in der Startformation und erzielte 7380 Punkte, 3316 Rebounds und 1488 Assists. In 68 Playoff-Partien (davon 67 in der Startformation) erzielte sie 1141 Punkte, 598 Rebounds und 223 Assists. Sie wurde für ihre Leistungen in der WNBA sowohl 2006 in das aus zehn Spielerinnen bestehende WNBA All-Decade Team als auch zum 15-jährigen Jubiläum der Liga im Jahr 2011 zu den WNBA's Top 15 Players of All Time gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "In der Saisonpause der WNBA spielte Catchings wie viele WNBA-Spielerinnen in Europa. Sie stand dabei für Teams aus Russland, Polen und der Türkei auf dem Platz nachdem sie zuvor während der Saison-Pause in der WNBA auch für die Chicago Blaze in der National Women’s Basketball League spielte.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Auch im Nationaltrikot ist Tamika Catchings sehr erfolgreich. Sie gewann mit der US-amerikanischen Basketballnationalmannschaft bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen, bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London und bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro mittlerweile viermal die Goldmedaille. Auch bei den Basketball-Weltmeisterschaften konnte sie im US-Team 2002 und 2010 den Titel erringen. Nur die Basketball-WM 2006 endet für sie und ihr Team nach einem dritten Platz ohne Titel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tamika Devonne Catchings (* 21. Juli 1979 in Stratford, New Jersey, Vereinigte Staaten) ist eine ehemalige professionelle Basketball-Spielerin. Sie wurde 2020 als Spielerin in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame und die Women’s Basketball Hall of Fame aufgenommen.", "tgt_summary": "塔米卡·德冯娜·卡钦斯(英语:Tamika Devonne Catchings,1979年-7月21日),美国前职业篮球运动员,曾为WNBA的印第安纳狂热队效力15个赛季。卡钦斯曾赢得1个WNBA冠军(2012年),1个WNBA最有价值球员(2011年),1个WNBA总决赛最有价值球员(2012年),5个WNBA年度最佳防守球员奖(2005年,2006年,2009年,2010年,2012年),4枚奥运金牌奖牌(2004年,2008年,2012年,2016年),以及WNBA年度最佳新秀奖(2002年)。 她还10次入选WNBA全明星阵容,12次入选WNBA最佳阵容,12次入选WNBA最佳防守阵容。2011年,卡钦斯被球迷评选为WNBA历史15大球员之一 。", "id": 2060990} {"src_title": "Konoe Sakihisa", "tgt_title": "近衛前久", "src_document": [{"title": "Lebensweg.", "content": "\"Konoe Sakihisa\", der ursprünglich \"Harutsugu\" () hieß, war der Sohn von Konoe Tanaie und \"Noriko\" (). Sein Vater war ein enger Vertrauter von Ashikaga Yoshiteru. Aufgrund seiner noblen Geburt in die bedeutendste Familie des Hochadels (\"kuge\") wurde er wie sein Vater \"Kampaku\" (Regent). Er hatte fünf Geschwister. Bereits seit frühester Kindheit erhielt er verschiedene Ämter bei Hofe verliehen. Mit fünf Jahren stieg er in den wirklichen dritten Hofrang auf. Sein ältester Sohn war Nobutada später als Maler und Kalligraph berühmt. Das Amt des \"Naidaijin\" bekam er 1547, es folgte 1553 die Ernennung zum \"Udaijin\" („Kanzler zur Rechten“). Nach Amtsantritt als \"Sadaijin\" („Kanzler der Linken“) 1554 – er war 18 Jahre alt – und zugleich als \"Kampaku\" für den Go-Nara-Tennō änderte er Anfang 1555 seinen Namen \"Harutsugu\" in \"Sakitsugu\" (). Später im selben Jahr folgte die Erhebungen in den folgenden ersten Hofrang. Er behielt das Kanzleramt bis 1557, die Regentschaft übte er, auch für den Ōgimachi-Tennō, bis 1568 aus. Bereits 1558 wollte er die Unterstützung der Ōtomo suchen, um eine Veränderung der ungeordneten Machtverhältnisse im zersplitterten Land herbeizuführen. Er war dem Regionalherrscher von Echigo, Uesugi Kenshin (1530–78), seit dessen „Besuch,“ in Begleitung seiner Armee, in Kioto 1559, eng verbunden. Sie schlossen ein Abkommen, wobei Sakihisa Unterstützung bei Eroberung des ganzen Kantō zusagte. Er begab sich 1560 nach Echigo als er noch Regent war, ein in der Geschichte einmaliger Vorgang. Im folgenden Jahr bereiste er die Provinzen \"Ueno\" und \"Shimousa.\" Als er im achten Monat 1562 in die Hauptstadt zurückkehrte, hatte er den Namen \"Sakihisa\" angenommen, unter dem er noch heute bekannt ist. Nachdem sich seine Beziehungen zum siegreichen Ashikaga Yoshiaki weiter verschlechtert hatten, floh Sakihisa 1568 – des \"Kampaku\"-Amtes verlustig – zunächst in den Ishiyamahonganji von Ōsaka. Politisch war er, etwas engstirnig, der Ansicht, dass gesellschaftliche Stabilität innerhalb des traditionellen Systems zu erhalten sei. Für seine Unterstützung von Miyoshi erhielt er Land im Wert von 3000 \"koku.\" Dann ging er 1572 nach der Schlacht von Wakae (Provinz Kawachi), im Jahr darauf nach Tamba von wo er in die Hauptstadt zurückkehrte. Nun verbündete er sich mit Oda Nobunaga, dessen erklärter Gegner er gewesen war, und wurde bis Ende 1573 dessen wichtigster Berater. Er nahm auch am Feldzug Nobunagas gegen den \"Tada-Klan\" teil. Als Nobunaga an alle Höflinge vom 5. Rang aufwärts Land verschenkte, erhielt Sakihisa mit 300 \"koku\" die größte Gabe. Gleichzeitig trat er als \"arbiter elegantiae\" und Förderer der Künste auf, so z. B. beim Bau der Burg Azuchi. Er überwarf sich jedoch mit dem Feldherrn, weshalb er schon zwei Jahre später erneut floh, diesmal zwischen Kagoshima in der Provinz Satsuma und Higo hin- und herpendelnd. Nach seiner erneuten Rückkehr – und Aussöhnung – im zweiten Monat 1576, wurde er 1577/i7/20 an den Hof gerufen. Anfang des folgenden Jahres wurde er zum Großkanzlers (\"dajo daijin\"); im dritten Monat begleitete er Nobunaga in die Provinzhauptstadt von Kai. Als Nobunaga am 21. Juni 1582 beim Vorfall am Honnō-ji Selbstmord begangen hatte, kam es zu einer unvermeidlichen Wende im Leben Sakihisas. Vom Amt des Großkanzlers trat er noch im selben Monat zurück. Er trat in ein buddhistisches Kloster ein, danach unter dem Ordensnamen \"Ryūzan\" () bekannt. Zunächst begab er sich nach Nara, dann nach Saga (Provinz Yamashiro) wo er das \"Saga-ki\" 1583 vollendete. Der nicht besonders diplomatische Sakihisa weigerte sich Hideyoshi auf dessen Wunsch hin ein Schwert zu zeigen, das er von Nobunaga geschenkt bekommen hatte, da er Hideyoshi für unwürdig hielt. In dem Streit wurde von Tokugawa Ieyasu vermittelt. Sakihisa adoptierte 1584, wohl gezwungenermaßen, nach Vermittlung durch Maeda Gen’i, Toyotomi Hideyoshi (damals noch \"Hashiba Hidetoshi\"), der dadurch die nötige Legitimität erhielt, um die Regentenwürde zu übernehmen. Im Gegenzug adoptierte Hideyoshi Sakahisas Tochter \"Sakiko,\" die als Gemahlin des Go-Yōzei-Tennō (r. 1586–1611), den späteren Go-Mizunoo-Tennō gebar (r. 1611-29). Ab 1585, von zwei kurzen Aufenthalten in Kioto abgesehen, führte er ein abgeschiedenes Dasein in einer Klause des Jishō-ji. Sakihisa starb 1612/5/8, das schon einen Monat danach ergangene Verbot der Falknerei für Adlige durch Tokugawa Ieyasu wird als persönliche Beleidigung des Verblichenen, eines begeisterten Falkners, gesehen. Sein Grab befindet sich im Tōfuku-ji.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Eine seiner Frauen war \"Hōjuin\" (1532–1630), die, je nach Quelle, eine Dienerin im Konoe-Haushalt war oder aus dem Klan der Takeda stammte. Sie gilt als die Mutter von Konoe Nobutada. Seine Schwester war mit dem Shogun Ashikaga Yoshiteru verheiratet. Kinder:", "section_level": 2}], "src_summary": "Konoe Sakihisa (jap. ; * 1536; † 7. Juni 1612; (jap. Kalender: Keichō 17/5/8), veraltete Umschrift: \"Konoye Sakihisa\", war von 1554 bis 1568 Kampaku (Regent) für zwei japanische Kaiser während der Sengoku-Zeit.", "tgt_summary": "近卫前久(1536年-1612年-6月7日),日本战国时代和安土桃山时代的公卿。近卫家当主,在战国动乱时期担任关白、左大臣、太政大臣职务。初名晴嗣。", "id": 2010707} {"src_title": "MDK (Computerspiel)", "tgt_title": "亡命暗殺令", "src_document": [{"title": "MDK.", "content": "MDK wurde 1997 von Shiny Entertainment für PC veröffentlicht und später auf die PlayStation portiert. Es wurde von der Presse gelobt (z. B. PC Games: 94 %, PC Action 92 % Spielspaß) und war einer der innovativsten Titel seines Genres. Dennoch war es wirtschaftlich erfolglos. Die vom Spieler gesteuerte Person ist Hausmeister \"Kurt Hectic\", der für den Wissenschaftler \"Dr. Fluke Hawkins\" arbeitet und von diesem ausgesendet wird, die Erde vor einer außerirdischen Invasion zu retten. Um dies zu bewerkstelligen, muss er mehrere gigantische Panzer zerstören, die jeweils ein ganzes Level bilden. Zu Beginn jedes Levels muss er den Anflug auf diese Panzer meistern: Im freien Fall gilt es feindlichen Geschossen auszuweichen und Extras einzusammeln. \"Kurt Hectic\" besitzt einen besonderen Kampfanzug, der neben einem integrierten Schnellfeuergewehr mit einem im Helm implementierten Zielfernrohr ausgestattet ist. Der dadurch mögliche Scharfschützen-Modus, durch den es dem Spieler möglich ist, die Spielewelt wie mit einem Zielfernrohr zu vergrößern, war eine Innovation im Computerspieldesign. Zudem kann Kurt mit dem Anzug kurzzeitig schweben, indem er eine Art Gleitschirm aktiviert. In den Levels mit Kurt finden sich immer wieder besondere Sorten von Munition, die Kurt verwenden kann, oder auch Gadgets, mit denen er die Gegner ablenken oder sich unsichtbar machen kann. Eines dieser Gadgets ermöglicht es außerdem, den \"sechsbeinigen Roboter-Hund Max\" einen Luftangriff auf feindliche Ziele fliegen zu lassen. Max trifft nur die angegebene Position und ist nicht in der Lage, bewegliche Gegner zu verfolgen. Ebenso wie sein Nachfolger MDK2 zeichnet sich MDK durch sehr skurrilen Humor und düstere, zum Teil surrealistisch wirkende Levels aus.", "section_level": 1}, {"title": "MDK2.", "content": "MDK2 erschien im Jahr 2000 und ist der von BioWare programmierte Nachfolger. Erschienen ist das Spiel für PC und Dreamcast. Zudem gibt es noch eine erweiterte Version unter dem Namen MDK2: Armageddon für PlayStation 2. Zum Spielen der PC-Version benötigt man mindestens einen Prozessor mit 200 MHz, 16 MB RAM, eine OpenGL-Grafikkarte mit 4 MB sowie 250 MB Speicherplatz auf einer Festplatte. Empfohlen werden ein Prozessor mit 300 MHz, 32 MB RAM sowie eine OpenGL-Grafikkarte mit 8 MB.", "section_level": 1}, {"title": "Story und Gameplay.", "content": "Die Story knüpft direkt an das Ende des ersten Teils an. Ein weiteres außerirdisches Riesengefährt wird in der Stadt Edmonton geortet und Kurt muss wieder einmal in den Panzer eindringen und den Piloten ausschalten, um das Gerät zum Anhalten zu bringen. Zusätzlich zum \"Hausmeister Kurt\" darf man im Nachfolger auch die Kontrolle des zerstreuten \"Dr. Fluke Hawkins\" und des \"sechsbeinigen Roboter-Hundes Max\" übernehmen. Das Spiel bietet 10 Levels und 20 verschiedene Gegner. Gerade die Endgegner sind extrem abwechslungsreich. Der Spieler übernimmt abwechselnd die Kontrolle über die drei Charaktere mit ihren jeweils unterschiedlichen Fähigkeiten: \"Kurt\" entspricht der Darstellung im ersten Teil. \"Max\" kann bis zu 4 Waffen gleichzeitig benutzen und an einigen Stellen einen speziellen Raketenrucksack einsetzen. Die Abschnitte mit Max spielen sich am rasantesten. \"Dr. Fluke Hawkins\" behauptet sich vor allem durch die geschickte Kombination der Gegenstände, die er im Spiel findet, im Kampf gegen die Aliens. Aus einem Toaster, Brot, sowie etwas radioaktiver Flüssigkeit wird so zum Beispiel eine effektive Waffe. Allerdings kann der Doktor auch kurzzeitig zu einem Riesen mutieren.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung der Abkürzung „MDK“.", "content": "In der auf der Installations-CD mitgelieferten Readme werden einige Bedeutungen von MDK aufgelistet:", "section_level": 1}], "src_summary": "MDK ist ein 1997 veröffentlichtes Computerspiel. Der Nachfolger \"MDK2\" kam zwei Jahre später auf den Markt. Die Spiele lassen sich als 3D-Shoot ’em ups in Third-Person-Perspektive einstufen, die teilweise auch die Egoperspektive verwenden.", "tgt_summary": "为电子游戏公司Shiny娱乐在1997年推出的3D动作游戏。除有发行对应Windows、Mac OS、PlayStation等不同主机平台版本外,游戏另在2000年公开续作《亡命暗杀令2》。", "id": 1050935} {"src_title": "Austin Butler", "tgt_title": "奥斯汀·巴特勒", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Austin Butler wurde als Sohn von Lori und David Butler in Anaheim, bei Los Angeles, im US-Bundesstaat Kalifornien geboren. Sein Debüt als Schauspieler gab er als Nebendarsteller in der von Nickelodeon produzierten Jugendserie \"Neds ultimativer Schulwahnsinn\", bei der auch seine ältere Schwester Ashley mitspielt. Von 2007 bis 2008 bekam er die Hauptrolle des \"James Garrett\" in der vierten Staffel von \"Zoey 101\". Es folgten weitere Film- und Fernsehauftritte, unter anderem in \"Hannah Montana\", \"iCarly\", \"JONAS L.A.\", \"Zeke und Luther\" und \"Die Zauberer vom Waverly Place\". 2009 war er in der Serie \"Ruby & the Rockits\" als \"Jordan Gallagher\" zu sehen, jedoch wurde die erfolglose Serie nach 10 Folgen eingestellt. 2010 wurde er für den Serienpiloten \"Betwixt\" für The CW gecastet, der jedoch nicht als Serie bestellt wurde. Später stand er mit Ashley Tisdale für den Film \"Die Noobs – Klein aber gemein\" vor der Kamera. 2011 standen die beiden für den Disney Channel Original Movie \"Sharpays fabelhafte Welt\" zum zweiten Mal gemeinsam vor der Kamera. Außerdem war er von 2011 bis 2012 in der Nebenrolle des \"Wilke\" in der ABC-Family-Serie \"Switched at Birth\" zu sehen. Im Oktober 2011 wurde er für den ABC-Family-Serienpiloten \"Intercept\" gecastet. Darin sollte es um eine Erfindung, die Verbrechen bekämpft, gehen, die mögliche Serie erhielt jedoch keine Bestellung. Am 3. März 2012 wurde bekannt gegeben, dass Butler die männliche Hauptrolle zu dem Sex-and-the-City-Prequel \"The Carrie Diaries\" des Senders \"The CW\" bekommen hat, die von Januar 2013 bis Januar 2014 auf dem Sender ausgestrahlt wurde. Ab Januar 2016 verkörpert er die Hauptrolle des \"Wil Ohmsford\" in der MTV-Fantasy-Fernsehserie \"The Shannara Chronicles\", die auf dem gleichnamigen Roman von Terry Brooks basiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Austin Butler (* 17. August 1991 in Anaheim, Kalifornien als \"Austin Robert Butler\") ist ein US-amerikanischer Schauspieler, der vor allem durch seine Rollen als \"James Garrett\" in \"Zoey 101\" und als \"Sebastian Kydd\" in \"The Carrie Diaries\" Bekanntheit erlangte.", "tgt_summary": "奥斯汀·罗伯特·巴特勒(英语:Austin Robert Butler,1991年-8月17日)是一位美国男演员和歌手。他最著名的作品是在电视剧《错位青春》饰演James \"Wilke\" Wilkerson角色。", "id": 2804770} {"src_title": "William Henry Smyth", "tgt_title": "威廉·亨利·史密斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als einziger Sohn von des Amerikaners Joseph Smyth und seiner Frau Georgiana Caroline Pitt Pilkington wurde William Henry Smith in England geboren. Ohne seinen Vater kennengelernt zu haben, wuchs er mit den Halbgeschwistern Augustus und Phoebe Earle auf. Mi 15 Jahren büxte er aus und begann auf einem Handelsschiff der Ostindien-Kompanie seine Seemannskarriere. Als das Schiff der Royal Navy für militärische Zwecke unterstellt wurde, wechselte Smith zur Navy und sammelte Erfahrungen auf verschiedenen mit Kanona ausgestatteten Seglern in indischen, chinesischen und australischen Gewässern. Während der Napoleonischen Kriege diente er 1810 –1821 im Mittelmeer, wo er den Rang eines Admirals erreichte. 1815 heiratete er Eliza Anne Warington, genannt „Annarella“, einzige Tochter von Thomas Warington, des Britischen Vizekonsuls aus Neapel. Sie wurde seine Begleiterin und Assistentin bei all seinen späteren wissenschaftlichen Arbeiten. Während eines Auftrags zur Bestimmung von schiffbaren Gewässern traf er 1817 den italienischen Astronomen Giuseppe Piazzi in Palermo und besuchte dessen Sternwarte. Dadurch wurde sein Interesse für die Astronomie erweckt. So nahm er 1825 nahm Abschied von der Marine und gründete eine Privatsternwarte in Bedford, England die mit einem Fernrohr mit 15 cm Öffnungsweite von Tully ausgestattet war. Er beobachtete damit über zwei Jahrzehnte eine Vielzahl an Deep Sky Objekten, 1844 veröffentlichte er seine Beobachtungen unter dem Titel \"Cycle of Celestial Objects\". Dies brachte ihm 1845 die Goldmedaille der Royal Astronomical Society einbrachte und zugleich den Vorsitz der Gesellschaft. Der erste Band seiner Arbeit handelte über Astronomie allgemein, aber der zweite Band enthielt die Entdeckungen von 1.604 neuen Doppelsternen und Nebeln und wurde als \"Bedford Catalogue\" bekannt; er diente in Fachkreisen als Standardwerk für die folgenden Jahre. Kein Beobachter vor ihm hatte einen so ausführlichen Katalog lichtschwacher Objekte erstellt. 1826 wurde Smith zum Fellow der Royal Society gewählt und war deren Vize-Präsident 1836–1837, 1846–1847, 1856–1857. 1837 wurde er korrespondierendes Mitglied der Académie des sciences. 1839 hatte er seine Beobachtungen abgeschlossen und ging in Cardiff in den Ruhestand. Seine Sternwarte wurde abgebaut, sein Teleskop an John Lee verkauft und in einer neuen Sternwarte im Hartwell House untergebracht. Smyth hatte aber immer noch die Gelegenheit, es zu benutzen, da sein Haus an der St. John's Lodge in Stone nicht weit davon entfernt war, und konnte bis 1859 weitere astronomische Beobachtungen durchführen. Das Teleskop befindet sich heute im Science Museum in London. 1847 wurde Smith er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Smyth erlitt Anfang September 1865 einen Herzinfarkt und schien sich zunächst wieder zu erholen. Am 8. September zeigte er seinem Enkelsohn Arthur Smyth Flower den Planeten Jupiter durch ein Teleskop. Einige Stunden später, am Morgen des 9. September, starb er im Alter von 78 Jahren in seinem Haus \"St. John's Lodge\" im walisischen Cardiff. Er wurde auf dem Friedhof in Stone, Buckinghamshire nahe Aylesbury beerdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Seine Mutter, Georgina Caroline Pitt Pilkington, war eine Enkelin der irischen Schriftsteller Matthew und Laetitia Pilkington. William hatte drei Söhne: Charles Piazzi Smyth, Sir Warington Wilkinson Smyth und General Sir Henry Augustus Smyth. Von seinen Töchtern heiratete Henrietta Grace Smyth den Mathematikprofessor Baden Powell und war selbst Mutter von Robert Baden-Powell, während Georgiana Rosetta Smyth Sir William Henry Flower heiratete.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Das Mondmeer Mare Smythii, eines der kleineren MAria, das sich aber durch eine Schwereanomalie auszeichnet, wurde nach ihm benannt. Ebenso erhielt in der Antarktis das Kap Smyth von Sturge Island seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Henry Smyth (* 21. Januar 1788 in Westminster, London; † 9. September 1865 in Cardiff, Wales) war Admiral der Royal Navy und ein britischer Astronom.", "tgt_summary": "海军上将威廉·亨利·史密斯,KFM,民法学博士,FRS,FRAS,FRGS,FSA(英语:William Henry Smyth,1788年-1月21日-1865年-9月8日),英国海军军官、水文地理学家、天文学家与钱币学家。他最著名的事迹是参与许多早期学术团体,贡献他的水文地理图、天文学研究成果与广泛的出版著作与翻译。", "id": 1026546} {"src_title": "United States Navy SEALs", "tgt_title": "海豹部隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Der Ursprung der US Navy SEALs liegt bei den \"Navy Combat Demolition Units (NCDU)\", die im eigentlichen Sinne ein reiner Kampfmittel-Räumdienst der Marine waren, dessen Aufgabe darin bestand, vor allem vor Landungen, wie zum Beispiel bei der Operation Overlord, Strände aufzuklären und mögliche Hindernisse bzw. Sperren zu räumen. Die Mitglieder der NCDU setzten sich zum größten Teil aus \"Pionierbataillonen\" (SEABEES) der \"United States Navy\" zusammen. Es gab zwei verschiedene Teams – die NCDUs, die hauptsächlich in Europa eingesetzt wurden, sowie die UDTs (Underwater Demolition Teams), die im pazifischen Kriegsgebiet arbeiteten. Die UDTs unterschieden sich gegenüber den NCDUs vor allem durch ihre leichtere Ausrüstung, so trugen die UDTs während einfacher Einsätze oftmals nur Badehose und Flossen. In Japan waren die UDTs fast an jeder Landeoperation beteiligt, und ihre Stärke betrug am Ende des Krieges etwa 3000 Mann. Während des Krieges in Korea operierten sie aber oftmals an Land. In der Kubakrise zeigte sich aufgrund der missglückten Landung an der Schweinebucht, dass die CIA damals nicht fähig war, Sonderoperationen durchzuführen. Um das Defizit zu beheben, befahl US-Präsident John F. Kennedy die Aufstellung militärischer Spezialeinheiten. Die US Navy begann daraufhin mit der Aufstellung ihrer SEAL-Teams. Die Bezeichnung SEAL (Sea, Air, Land) kennzeichnete die Umgebungen, in denen sie später operieren sollen. Schließlich wurden am 1. Januar 1962 das SEAL Team 1 in Coronado, Kalifornien an der Pazifikküste und das Team 2 in Little Creek, Virginia an der Ostküste aufgestellt. Viele Mitglieder der UDT wurden direkt übernommen, die UDT blieb aber trotzdem bestehen. Die Mitgliederzahl war anfangs mit jeweils zehn Offizieren und fünfzig SEALs gering. Direkt nach deren Aufstellung erfolgten ein großer Ausrüstungskauf und das Üben alter und das Entwickeln neuer Taktiken bzw. Techniken.", "section_level": 2}, {"title": "Vietnamkrieg.", "content": "Ab 1963 zunächst unter dem Kommando des örtlichen CIA-Residenten als Ausbilder südvietnamesischer Truppen besonders der „vietnamesischen SEALs“ \"Lien Doc Nguoi Nhia (LDNN)\" sowie Aufklärungseinheiten (Provincial Reconnaissance Units) in Da Nang eingesetzt, wurden die SEALs 1964 dem Military Assistance Command, Vietnam (MACV), dem militärischen Oberkommando für Vietnam, unterstellt und waren somit erstmals direkte Kombattanten im Vietnamkrieg. Dabei erwarben sie sich einen exzellenten Ruf als Kämpfer und waren beim Kriegsgegner, soweit überhaupt als eigenständige Einheit wahrgenommen, sehr gefürchtet. Neben ihren ursprünglichen Aufgaben waren sie maßgeblich an dem von der CIA geleiteten Phoenix-Programm beteiligt, der gezielten Liquidierung kommunistischer Führungskader hinter feindlichen Linien, dem rund 6500 (nach US-Quellen) Personen zum Opfer fielen. Im Februar 1966 wurde das SEAL Team ONE nach Südvietnam beordert und nahm an Operationen im Raum Nhà Bè südlich von Saigon (heute Ho-Chi-Minh-Stadt) teil. Das letzte SEAL-Platoon verließ am 7. Dezember 1971 Vietnam, die letzten Ausbilder im März 1973. Die Gesamtzahl der in Vietnam eingesetzten SEALs betrug nicht mehr als 200 Soldaten und etwa 30 Offiziere.", "section_level": 2}, {"title": "Die Reagan-Ära und Gründung des Naval Special Warfare Command.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Auflösung der UDTs.", "content": "Ab Mai 1983 teilten sich Kampfschwimmer in Navy-SEAL-Einheiten auf.", "section_level": 3}, {"title": "Naval Special Warfare Command.", "content": "Der \"Goldwater-Nichols Act\" und dessen Anhang, das \"Nunn-Cohen Amendment\", stellte die Spezialeinsatzkräfte der USA auf eine eigene finanzielle Basis und trennte sie durch ihre Zusammenfassung im \"United States Special Operations Command\" \"(SOCOM)\" (dt. „US-Oberkommando für Sondereinsätze“) von ihren Mutterteilstreitkräften. Dies hatte zur Folge, dass sie nun nicht mehr mit ihren Teilstreitkräften um Etats konkurrieren mussten und fortan nicht mehr finanziell „stiefmütterlich“ behandelt werden konnten. Durch diese Maßnahmen entstand de facto eine eigene Teilstreitkraft, in der alle \"Special Operations Forces\" des US-Militärs zusammengefasst sind. Die Navy richtete am 16. April 1987 im Marinestützpunkt Coronado bei San Diego, Kalifornien das US Naval Special Warfare Command (\"NAVSPECWARCOM\" oder \"NAVSOC\") ein. Das neue Oberkommando war von nun an für die Einsatzbereitschaft, Ausbildung und Verfügbarkeit sämtlicher Sondereinsatzkräfte der Navy verantwortlich und fungiert als maritimes Komponentenkommando des übergeordneten US Special Operations Command (SOCOM), in dem alle militärischen Sondereinsatzkräfte der Vereinigten Staaten vereint sind.", "section_level": 3}, {"title": "Nach dem Kalten Krieg bis heute.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Panama, Somalia, Bosnien, Haiti und Liberia.", "content": "Die SEALs waren von 1989 bis 1990 in Panama, von 1987 bis 1991 am Persischen Golf während der Operation Earnest Will sowie in Somalia (Operation Restore Hope), Bosnien (Operation Joint Endeavour), Haiti (Operation Uphold Democracy) und Liberia (United Nations Mission in Liberia) im Einsatz.", "section_level": 3}, {"title": "Afghanistan (Operation Enduring Freedom).", "content": "2002 nahmen SEALs als Teil der Combined Joint Special Operations Task Force (CJSOTF) South an der Operation Anaconda in Afghanistan teil und 2003 wurden sie im größeren Rahmen bei der Invasion des Iraks (Operation Iraqi Freedom) zur Sicherung der Ölterminals und Hafenanlagen in Umm Qasr eingesetzt. Im September 2008 wurden rund 20 Navy Seals, unterstützt durch Hubschrauber und ein sogenanntes \"Gunship\" (dt. „Kanonenboot“, ein schwerbewaffnetes Flugzeug) vom Typ AC-130 \"Spectre\", in Südwasiristan in Pakistan gegen mögliche Al-Qaida-Kämpfer eingesetzt. 2008 erhielt Lieutenant Michael P. Murphy posthum die Medal of Honor für seinen Einsatz in Afghanistan am 27. und 28. Juni 2005. Nach ihm wurde der Lenkwaffenzerstörer USS Michael Murphy (DDG-112) benannt. Der Soldat Michael Anthony Monsoor erhielt 2008 ebenfalls posthum die Medal of Honor für seinen Einsatz im Irak. Am 6. August 2011 kamen nach Angaben der ISAF beim Abschuss eines Transporthubschraubers vom Typ CH-47F Chinook im Distrikt Sayd Abad in der Provinz Wardak 30 US-Soldaten (darunter 22 Navy SEALs), sieben afghanische Soldaten und ein Dolmetscher ums Leben. Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff.", "section_level": 3}, {"title": "Horn von Afrika.", "content": "Am 12. April 2009 wurde der von vier somalischen Piraten auf einem Rettungsboot gefangengehaltene Richard Phillips, Kapitän des Containerschiffs Maersk Alabama, von einem SEAL-Team befreit, wobei drei der vier Piraten getötet wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Pakistan.", "content": "Am 2. Mai 2011 wurde der damals meistgesuchte Terrorist der Welt, Osama bin Laden, der auch als Drahtzieher für die Terroranschläge am 11. September 2001 verantwortlich war, von Angehörigen der United States Naval Special Warfare Development Group in Abbottabad erschossen. Der Codename der Aktion war Operation Neptune’s Spear. Dabei wurden vier Helikopter sowie 25 Soldaten und ein Hund eingesetzt, wobei ein Helikopter während des 40-minütigen Einsatzes notlanden musste und danach von den eigenen Soldaten zerstört wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Levantisches Meer nahe Zypern.", "content": "Das United States Special Operations Command Europe ordnete auf Befehl von US-Präsident Barack Obama, nach einer Bitte der libyschen und zypriotischen Regierungen an die USA, die Erstürmung des staatenlosen Tankschiffs \"Morning Glory\" an. Navy SEALs starteten am Abend des 16. März 2014 vom Zerstörer \"Roosevelt\" und konnten den Tanker in internationalen Gewässern südlich von Zypern unter ihre Kontrolle bringen. Milizen in Libyen wollten mit dem Tanker auf eigene Faust Rohöl exportieren. Drei bewaffnete Aufständische hatten das Schiff einige Tage vorher am Ölterminal von as-Sidr unter ihre Kontrolle gebracht. Das Schiff fuhr früher unter nordkoreanischer Flagge. Der Zerstörer \"Stout\" begleitete den Tanker zurück nach Libyen.", "section_level": 3}, {"title": "Jemen.", "content": "Im Wadi al Kifah im Gouvernement al-Baida' im Jemen greifen die US-Streitkräfte am 29. Januar 2017 mit Kampfdrohnen (UCAV) und Apache-Kampfhubschraubern einen Stützpunkt der Terrororganisation al-Qaida auf der arabischen Halbinsel (AQAP) an. Dabei sterben 41 al-Qaida-Kämpfer und 14 Zivilisten. Unter den Getöteten sollen sich auch die Anführer Abdulraouf, Sultan al-Zahab und Saif Alawai al-Jawfi befinden. Der Navy SEAL Chief Special Warfare Operator William \"Ryan\" Owens wird dabei getötet und drei weitere US-Soldaten beim Absturz einer MV-22 Osprey verletzt.", "section_level": 3}, {"title": "Somalia.", "content": "Bei einem Einsatz in Barii in der Region Shabeellaha Hoose gegen die islamistische al-Shabaab-Miliz wird der Navy SEAL Senior Chief Special Warfare Operator Kyle Milliken am 5. Mai 2017 getötet und zwei weitere verletzt.", "section_level": 3}, {"title": "Auftrag.", "content": "Die SEALs sind für den Marine-, Luftlande- und Bodenkampf einsetzbar. Ihr Aufgabenspektrum umfasst Aufklärung und die Abwehr feindlicher Aufklärung, direkte Kampfeinsätze, unkonventionelle Kriegführung, Terrorismusbekämpfung, Unterstützung anderer US-Behörden beim Kampf gegen den internationalen Drogenhandel, außerdem Befreiungs- und Rettungsoperationen. Unkonventionelle Kriegführung umfasst zahlreiche verdeckte Operationen in gegnerisch kontrolliertem oder politisch schwierigem Umfeld, unter anderem Guerilla-Kriegführung gegen wichtige Ziele hinter gegnerischen Linien, psychologische Kriegsführung und Sabotage. Dabei sind sie vor allem auf maritime und küstennahe Umgebung ausgelegt, auf die unerkannte Bewegung zum Einsatzziel durch das Wasser, blitzartige Operationen und den schnellen Rückzug auf dem Wasserweg. Dies soll ihnen den Zugriff auf Objekte ermöglichen, die für größere Verbände nicht oder nur nach schweren Kämpfen erreichbar sind. Darüber hinaus legt das Konzept der Navy SEALs hohen Wert auf die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl anderer Truppengattungen und Funktionsfähigkeit unter Einsatzbedingungen vom Friedens- über den Konflikt- bis hin zum Kriegsfall. Primär ist es den SEALs wichtig, dass sie während des Einsatzes nicht entdeckt werden und Rückzugsmöglichkeiten haben. Operiert wird meist in kleinen Teams; die Feuerkraft variiert je nach Auftrag.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Die etwa 2500 Navy SEALs sowie 600 Unterstützungsmannschaften (\"Special Warfare Combatant-Crew\", SWCC) unterstehen dem Marine-Sondereinsatzkommando (\"United States Naval Special Warfare Command\", NAVSPECWARCOM) und gliedern sich in vier Marine-Sondereinsatzgruppen (\"Naval Special Warfare Groups\", NSWG) mit den Hauptquartieren Coronado (Schwerpunkt Pazifik, Naher Osten und Korea) sowie Little Creek, Virginia (Schwerpunkt Europa, Süd- und Zentralamerika, Mittelmeerraum) für die Sondereinsatzgruppen eins und zwei und identischen Hauptquartieren, jedoch anderen Schwerpunkten für die Sondereinsatzgruppen drei und vier. Die Sondereinsatzgruppe eins umfasst die vier ungerade nummerierten SEAL-Teams, Gruppe zwei die vier gerade nummerierten SEAL-Teams, wobei ein Team aus jeweils acht Zügen (Platoons) besteht. Die Personalstärke pro Zug beträgt 16 Mann, die Gesamteinsatzstärke 128. Der Sondereinsatzgruppe in Little Creek ist rein administrativ noch eine fünfte Mannschaft und die \"United States Naval Special Warfare Development Group (DEVGRU)\" zugeordnet. Sie ist jedoch als reine Anti-Terror-Einheit zusammen mit der Delta Force dem US Joint Special Operations Command (JSOC) unterstellt. Darüber hinaus existieren mehrere kleine, weltweit stationierte Führungszellen, die einen schnellen Einsatz der SEALs ermöglichen sollen. Dem Marine-Sondereinsatzkommando gehören des Weiteren Logistik- und Führungstruppen sowie Einheiten mit Spezialbooten (\"Special Boat Teams\", SBT) an. Letztere sind mit speziell ausgerüsteten Booten ausgestattet und werden von sogenannten \"Special Warfare Combatant-craft Crewman\" (SWCC) bedient. Zu den Booten gehören das \"Mark V Special Operations Craft (MKV SOC)\", ein Aluminiumboot für Küstenpatrouillen und als Plattform für Sondereinsätze sowie weitere Boote von Festrumpfschlauchbooten bis hin zu kleineren Patrouillenbooten (\"Special Operations Craft Riverine\", SOCR) aus Aluminium für Flusseinsätze. Alle Boote werden genutzt, um die SEALs oder andere Spezialeinheiten zu ihren Einsatzorten zu bringen und dort Operationsunterstützung zu leisten. Die \"SEAL Delivery Vehicle Teams\" (SDVT) bringen die SEALs in Spezial-U-Booten zu ihren Einsatzorten. Für den Lufttransport nutzen die SEALs die Kapazitäten der Navy, der Air Force und des 160th Special Operations Aviation Regiment (Airborne). Im März 2016 waren 21 Afroamerikaner Mitglied der United States Navy SEALs, das entspricht einem Anteil von weniger als 2 Prozent. Ein Experte des Pentagons sprach in diesem Zusammenhang 2015 von Potenzial, das den Spezialeinheiten verloren gehe.", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzungen.", "content": "Um überhaupt zum BUD/S-Lehrgang zugelassen zu werden, muss der angehende SEAL folgende Grundvoraussetzungen erfüllen: Ein besseres Abschneiden in der sportlichen Eignungsprüfung wird von potenziellen SEAL-Anwärtern erwartet.", "section_level": 1}, {"title": "Rekrutierung und Ausbildung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die 1. Phase.", "content": "Der erste Teil der Grundausbildung dauert neun Wochen und in dieser Grundausbildung werden physische Fähigkeiten vermittelt. Dauerlauf und andere Kraft-, Tauch- und Schwimmübungen werden geprobt. Ebenso werden Hindernisläufe sowie Bootsübungen gemacht. Der Abschluss dieser ersten Phase ist die legendäre Hellweek, in der künftige SEALs bis an die totale Grenze ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit gebracht werden. Ständige Schwimm-, Lauf- und Paddelübungen gehören ebenso dazu, wie der Kontakt mit Explosivmitteln, dazu gehört zum Beispiel das Unterkriechen von Maschinengewehrfeuer. Während der Hellweek verlassen oftmals 60 % der Teilnehmer den Lehrgang vorzeitig. Wer aus Krankheitsgründen mit dem Training aufhören muss, kann es im nächsten Jahr aber am gleichen Punkt wiederaufnehmen. Nach der Hellweek folgt leichter Dienst, unter anderem das Vermessen von Stränden. Außerdem bekommen die angehenden SEALs eine umfangreiche Waffenausbildung.", "section_level": 2}, {"title": "Die 2. Phase.", "content": "In der zweiten Phase erlernen die Teilnehmer das Tauchen mit offenem und geschlossenem Atemkreis sowie Unterwassernavigation. Es erfolgt eine grundlegende Ausbildung im Schwimmbecken, die später im offenen Meer vertieft wird.", "section_level": 2}, {"title": "Die 3. Phase.", "content": "Die dritte Phase ist geprägt von einer umfangreichen infanteristischen Ausbildung, in der unter anderem das Wissen über inländische und ausländische Waffen vermittelt wird. Ebenso wird Aufklärung sowie Kampf mit Pionierwerkzeugen gelernt. Die gelernten Dinge werden später auf der Insel San Clemente vertieft. Nach dieser dritten Phase wird von den SEALs das Fallschirmspringer-Abzeichen in Fort Benning erworben. Nun werden die SEALs in die unterschiedlichen Einheiten verlegt und bekommen dort ihren letzten Feinschliff. Nach einem weiteren halben Jahr bekommen die SEALs ihr Abzeichen, das Trident und dürfen sich nun SEALs nennen. Trotzdem ist die Ausbildung noch nicht beendet, denn ein SEAL bildet sich bis zu seinem Karriereende weiter und erwirbt zum Beispiel das Luftlandepfadfinder-Abzeichen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Boote.", "content": "Neben der umfangreichen Standardausrüstung der US-Streitkräfte können die SEAL-Teams auf speziell für ihre Bedürfnisse abgestimmte Entwicklungen zurückgreifen. Das NAVSPECWARCOM hat unter anderem diese vier Wasserfahrzeuge in Auftrag gegeben: Das \"Mark-V-Schnellboot\" wird für den Transport von Special Operations Forces (SOF), jedoch hauptsächlich für den Transport von SEALs verwendet. Die Boote werden zum Ein- und Ausschiffen von Einsatzteams verwendet aber auch für Küstenpatroullienfahrten. Das Mark V ist das neueste \"Special Operations Craft\" (SOC), das für Naval Special Warfare (NSW) bei den Special Boat Teams (SBR) eingeführt wurde. Die ersten MARK V sind durch die Bemühungen des „United States Special Operations Command“ (USSOCOM) „Special Operations Acquisition Executive“ (SOAE) schon 18 Monate nach dem Beginn der Entwicklungsphase in Dienst gestellt worden. Das \"Special Operations Craft Riverine\" (SOC-R) ist ebenfalls ein neues Boot, das den Special Boat Units untersteht. Es wurde als Schnellboot mit hoher Fracht- und Waffenkapazität entwickelt. Von Bedeutung war auch die Fähigkeit, auf Flüssen tief im Landesinneren zu operieren, um Bodentruppen schnell verlegen zu können. Das SOCR ist 9,50 m lang und 2,75 m breit. Bei einem Tiefgang von nur 20 cm ist es optimal für den Einsatz auf flachen Flüssen geeignet. Zwei Dieselmotoren liefern mit je 440 PS ausreichend Schub, um schnell auf die Maximalgeschwindigkeit von rund 42 Knoten (ca. 78 km/h) zu beschleunigen. Der Aluminiumrumpf macht das Boot sehr leicht, aber dennoch robust. Es kann problemlos bis zu 9.300 kg an Personal, Waffen und Munition transportieren. Aufgrund seiner geringen Größe kann es mit Hubschraubern wie dem CH-47 oder dem CH-53 luftverlegt werden. Der Rumpf des Boots hat Montagemöglichkeiten für ballistische Schutzplatten sowie für diverse Waffen. Üblicherweise werden Waffen wie das M2-.50-Kaliber-Maschinengewehr, Mk-19-Granatwerfer sowie 7,62-mm-Miniguns montiert.", "section_level": 2}, {"title": "Kleinst-U-Boote.", "content": "Das SEAL Delivery Vehicle (SDV) MK8 – auch \"Swimmer Delivery Vehicle\" genannt – ist ein Kleinst-U-Boot, mit dem ein kleines Team unbemerkt an Land gebracht werden kann. Das SDV verfügt über keine Druckkammer, jedoch werden die SEALs in der gefluteten Zelle über ein Atemluftsystem versorgt. Das SDV kann maximal vier Taucher über eine Entfernung von 8 bis 12 Kilometern transportieren. Das SDV wird von einer Lithium-Ionen-Batterie angetrieben und ist mit Elektro-Antrieb sowie Navigations- und Kommunikationselektronik ausgestattet. Für gewöhnlich werden SDVs mit U-Booten wie beispielsweise der Los-Angeles-Klasse per Huckepack-Verfahren in ihr Einsatzgebiet transportiert. So können hinter dem Turm, auf dem Rücken des U-Bootes, sogenannte Dry Deck Shelter montiert werden, die eine Trockenschleuse zum Boot, einen „SDV-Hangar“ und eine eigene Druckkammer enthalten. Die SEALs an Bord können sich in dieser Schleuse im Trockenen vorbereiten und müssen erst unmittelbar vor dem Fluten auf ihre Kreislaufatemgeräte zurückgreifen. Das Advanced SEAL Delivery System (ASDS) ist ein etwa 20 Meter langes Kleinst-U-Boot, das eine Verdrängung von etwa 70 Tonnen hat. Es wird von einer zweiköpfigen Crew bedient. Eine Lithium-Ionen-Batterie sorgt für ausreichend Energie, um bei einer Geschwindigkeit von fast 7,5 Knoten (14 km/h) und einer Tauchtiefe von 200 Fuß (61 m) einen Einsatzradius von rund 200 km zu ermöglichen. In der trockenen Druckkammer können dabei bis zu 14 Soldaten mit leichtem Gepäck oder 8 Soldaten mit Standardausrüstung, Tauchausrüstung und Waffen transportiert werden. Das ASDS verfügt über eine Schleuse (sog. Lock-In-Out-Kammer, LIO), die es ermöglicht, SEALs unter Wasser abzusetzen und wieder aufzunehmen, ohne das gesamte U-Boot fluten zu müssen. Darüber hinaus verfügt das ASDS über ein passives und aktives Sonar sowie Navigations- und Kommunikationsausrüstung. Nachdem die ersten Studien für das ASDS 1983 in Auftrag gegeben waren, wurden in den späten 1980er-Jahren verschiedene Entwürfe ausgearbeitet mit dem Ziel der Entwicklung eines tauchfähigen Transportmittels, das unbemerkt maritime Spezialkräfte über lange Strecken transportieren kann. Die trockene Tauchzelle soll im Gegensatz zum Seal Delivery Vehicle (SDV) einen langen Aufenthalt im kalten Meerwasser vermeiden. Mit dem Bau des ersten ASDS wurde 1996 begonnen, die Einheit erhielt das Fahrzeug im Jahr 2000. Es kostete rund 300 Millionen Dollar und überstieg die anfänglichen Kalkulationen um 140 Millionen Dollar. Für die fünf geplanten U-Boote wurden Baukosten von rund 125 Mio. Dollar pro Stück veranschlagt. Jedoch wurde die Produktion des zweiten ASDS im Dezember 2005 unterbrochen; im April 2006 wurde schließlich die gesamte Bestellung storniert und das Programm eingestellt. Das einzige fertiggestellte ASDS wurde ab 2003 in mehreren Übungen verwendet. Es brannte am 9. November 2008 jedoch völlig aus, nachdem beim Aufladen der Batterien ein Feuer an Bord ausgebrochen war. Aufgrund der voraussichtlichen Reparaturkosten von 237 Millionen Dollar wurde das ASDS abgeschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Museum.", "content": "Das 1985 gegründete \"National Navy UDT-SEAL Museum\" in North Hutchinson Island, Florida, ist das einzige Museum für die Navy SEALs. Es zeigt unter anderem die Ausrüstung der Navy Underwater Demolition Teams (UDT) und SEAL-Teams. Träger des Museums ist die Non-Profit-Organisation \"UDT-SEAL Museum Association, Inc.\" Es wird demnächst unter der Trägerschaft der U.S. Navy stehen. Der Abgeordnete Tim Mahoney (D-FL16) brachte am 19. Juni 2007 beim 110. Kongress die Gesetzesinitiative H.R. 2779 mit 44 Unterstützern ein. Über die Initiative wurde am 13. Oktober 2007 beraten und mehrheitlich beschlossen. Die Gesetzesinitiative wurde vom Repräsentantenhaus am 1. Oktober 2007 angenommen und vom Senat am 31. Oktober 2007 einstimmig beschlossen. Der Präsident unterzeichnete diese am 13. November 2007 (\"Public Law No: 110-115\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die United States Navy SEALs [] sind eine Spezialeinheit der US Navy. Sie unterstehen dem \"United States Naval Special Warfare Command (NAVSPECWARCOM)\", das sein Hauptquartier im kalifornischen Coronado hat und selbst Teil des \"US Special Operations Command (USSOCOM)\" ist.", "tgt_summary": "美国海军三栖特战队(英语:United States Navy SEa, Air and Land Teams,英语:SEAL),一般称作海豹部队,是直属美国海军的一支特种部队,亦是世界知名的特种三栖部队,主要任务包括:非常规战争、国内外防御、直接行动、反恐行动、特殊侦查任务五项。要成为一个三栖特战队成员,甄选者必须得先通过基础水下爆破训练(Basic Underwater Demolition/SEAL,BUD/S)以及专业的三栖资格训练(SEAL Qualification Training,SQT),最后才能佩带予显示三栖特战队的佩章。三栖特战队为了与支持他们的单位相吻合,成员们须穿着战斗服的修改版本,例如在三栖特战队参与越南战争时期,穿着的是类似老虎斑纹的迷彩服,当队员们易服执行巡逻任务时,经常穿着与平民们一样的蓝色牛仔裤和珊瑚蓝高筒帆布鞋。", "id": 234958} {"src_title": "Waxhaw-Massaker", "tgt_title": "沃克斯華戰役", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Colonel Abraham Buford führte eine Truppe mit 350 bis 380 Mann der dritten Einheit der Virginia Continental Army, bestehend aus dem 7. Virginia Regiment, zwei Kompanien des 2. Virginia Regiments und einer Artillerieeinheit mit zwei Sechspfündern nach South Carolina, um die Belagerung von Charleston zu unterstützen. Noch vor ihrer Ankunft erfuhren sie, dass die Stadt bereits von den Briten erobert worden war und kehrten nach Virginia zurück. Der britische Colonel Banastre Tarleton hörte, dass der patriotische Governor South Carolinas, John Rutledge mit Buford reiste. Begierig diesen gefangen zu nehmen, nahm Tarleton mit einer Truppe von knapp 230 Mann die Verfolgung auf. Diese Truppe bestand aus 130 Dragonern, 100 Mann der berittenen Infanterie der britischen Legion und einem Dreipfünder. Am Angriff selbst waren nur eine 60 Mann starke Abteilung der 17. Light Dragoons und der Kavallerie der Legion, 60 Mann der berittenen Infanterie und eine flankierende Gruppe aus 30 Dragonern mit ein paar Infanteristen beteiligt.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf der Schlacht.", "content": "Am 29. Mai 1780 holte Tarleton Buford in den Waxhaws ein, dem Grenzgebiet zwischen North und South Carolina, an einer Kreuzung im heutigen Buford. Rutledge hatte zu dieser Zeit die patriotische Abteilung bereits verlassen. Während Tarleton darauf wartete, dass seine Reserveeinheiten zu ihm aufholten, schickte er Captain David Kinlock zu Buford um dessen Kapitulation zu fordern. In seiner Nachricht übertrieb er seine Truppenstärke und behauptete 700 Mann bei sich zu haben, um Bufords Entscheidung zu beeinflussen. Buford antwortete mit der Nachricht: Ungeachtet dessen entschied sich Buford dafür weiter zu marschieren, anstatt sich auf die Schlacht vorzubereiten. Als der Angriff kam, wartete Buford bis Tarletons Männer auf unter 10 Meter herangekommen waren, bevor er den Feuerbefehl erteilte. Dieser hatte minimalen Effekt auf die angreifende Kavallerie und resultierte in einer verheerenden Niederlage der Virginianer. Laut dem Schlachtbericht Tarletons fielen auf Seiten der Patrioten 113 Männer, 147 wurden verwundet und auf Ehrenwort freigelassen, die Kanonen und 26 Transportkarren wurden von den Briten erobert. Die Briten verloren 5 Mann, 12 wurden verwundet, während 11 Pferde getötet und 19 verletzt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen der Schlacht.", "content": "Die Schlacht wurde immer heftig diskutiert, da die Männer Tarletons nach Durchbrechen der Linien Buford viele der Patrioten mit ihren Säbeln niedergemetzelt hatten. Einige Quellen, beispielsweise Bufords Adjutant Henry Bowyer und der Chirurg Brownfield, sagen aus, dass Buford bereits die weiße Flagge gehisst hatte, diese aber von Tarleton ignoriert wurde. Nach Tarletons eigenem Bericht gibt er das Massaker zwar zu, behauptet aber sein Pferd wurde unter ihm erschossen und weil seine Männer ihn für tot gehalten hätten, sei es zu diesem Ausbruch von Gewalt gekommen. Ein Mitglied der britischen Armee, der Chirurg Robert Brownfield schrieb hingegen, Tarleton sei als Beteiligter mitten in dem Gemetzel gewesen. Die Verwundeten auf beiden Seiten wurden von den Briten hingegen gleich gut behandelt. Die reiseunfähigen amerikanischen Offiziere und Mannschaften wurden am nächsten Morgen freigelassen und in benachbarten Plantagen unweit des Schlachtfeldes untergebracht. Zusätzliche Chirurgen wurden aus Camden und Charlotte angefordert und jede erdenkliche Hilfe wurde den Patrioten von den Briten zuteil. Vor dem Massaker wurde davon ausgegangen, dass die Südstaaten die patriotische Sache nicht unterstützen würden und den Briten loyal zur Seite stehen würden. Nach den Berichten aus Waxhaw schien sich die Richtung des Krieges im Süden jedoch zu ändern. Viele, die eher neutral zu der Frage der Unabhängigkeit standen, wandten sich daraufhin den Patrioten zu. Die Rufe „Tarleton’s Quarter!“ und „Remember Buford“ wurden zu Kriegsschreien der Patrioten, das Massaker selbst löste den Marsch der \"Overmountain Men\" über die Appalachen auf das Schlachtfeld bei Kings Mountain aus, die für die Zerstörung der Truppen Major Patrick Fergusons mitverantwortlich waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Waxhaw-Massaker ist ein alternativer Begriff für die Schlacht von Waxhaw, die am 29. Mai 1780 in Lancaster, South Carolina während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges stattfand. An der Schlacht waren Patrioten unter Abraham Buford und die überwiegend aus Loyalisten bestehenden Truppen unter Banastre Tarleton beteiligt.", "tgt_summary": "沃克斯华战役(Battle of Waxhaws (also known as the Waxhaws or Waxhaw massacre, and Buford's massacre) )是美国独立战争中的一场战役,爆发于1780年5月29日的兰卡斯特,交战双方分别是阿布拉罕·布佛得率领的大陆军(美军)及伯纳斯特·塔尔顿率领的英军。当其他美军听闻塔尔顿拒绝了布佛得的投降后,便称此战役为沃克斯华大屠杀。", "id": 2239879} {"src_title": "Front de libération du Québec", "tgt_title": "魁北克解放阵线", "src_document": [{"title": "Gewalttaten.", "content": "Die Bewegung, deren Mitglieder und Sympathisanten als \"Felquistes\" bezeichnet werden, entstand zu einer Zeit, als sich Québec einem tief greifenden sozialen und wirtschaftlichen Wandel unterzog, der als Stille Revolution (\"révolution tranquille\") bekannt ist. Die Struktur der FLQ konnte bis heute nicht genau rekonstruiert werden, es existierten jedoch mindestens sieben Zellen: Dieppe, Louis Riel, Nelson, Saint-Denis, Viger, Libération und Chénier. Die beiden letzten traten am häufigsten in Erscheinung und waren letztlich für die Oktoberkrise verantwortlich. Die Geschichte der FLQ lässt sich in sechs Wellen unterteilen, die der Oktoberkrise vorausgingen. Die erste Gruppierung, die als FLQ auftrat, wurde im März 1963 von Georges Schoeters gegründet, einem belgischen Linksaktivisten, dessen Vorbild Che Guevara war und der radikalisierte Mitglieder der linksnationalistischen Partei \"Rassemblement pour l'indépendance nationale\" um sich scharte. Die Gruppe sprengte unter anderem eine Bahnlinie, auf der später ein Zug mit Premierminister John Diefenbaker an Bord hätte verkehren sollen. Auch ermordete sie einen Wachmann in einem Rekrutierungszentrum der kanadischen Armee. Bis Juni 1963 war die gesamte erste Gruppe verhaftet. Eine zweite Gruppe mit sechs Personen (davon zwei Brüder von FLQ-Mitgliedern, die 1963 verhaftet wurden), war zwischen September 1963 und April 1964 für eine zweite Gewaltwelle verantwortlich. Sie erbeutete bei Überfällen Waren und Geld im Wert von über einer halben Million kanadischer Dollar. Wenige Monate später wurde die dritte Gruppe aktiv. Ein fehlgeschlagener Bankraub führte am 29. August 1964 zu zwei Toten. Fünf Mitglieder wurden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Im Juli 1965 vereinigten Charles Gagnon und Pierre Vallières ihre „Volksbefreiungsbewegung“ mit der FLQ. Dies führte dazu, dass die FLQ verstärkt sozialistisches Gedankengut übernahm, sich mit streikenden Arbeitern solidarisierte und vorgab, für deren Interessen einzutreten. Diese neue vierte Gruppe raubte ein Büro der Neuen Demokratischen Partei und eine Radiostation aus und veröffentlichte ein Manifest mit dem Titel \"La Cognée\" („die Axt“). Sie machte auch vermehrt Gebrauch von Sprengstoff. Am 5. März 1966 wurde eine Büroangestellte beim Bombenanschlag auf eine Schuhfabrik getötet. Bis August 1966 konnte die Royal Canadian Mounted Police zahlreiche FLQ-Mitglieder verhaften. Gagnon und Vallières, die nach New York City geflüchtet waren, traten vor dem UNO-Hauptsitz in einen Hungerstreik und wurden später ebenfalls verhaftet. Vallières schrieb daraufhin \"Nègres blancs d’Amérique\" („Weiße Neger Amerikas“), eine historische Dokumentation mit marxistischer Polemik. 1967 wurden er und Gagnon nach Kanada ausgeliefert. 1968 gründete sich eine fünfte FLQ-Gruppierung, die im Verlaufe eines Jahres 52 Bomben legte und ein neues Manifest mit dem Titel \"La Victoire\" („der Sieg“) veröffentlichte. Ein Anschlag auf die Börse von Montreal am 13. Februar 1969 richtete großen Sachschaden an und verletzte 27 Personen. Sämtliche Mitglieder dieser Gruppe konnten bis Mai 1969 verhaftet werden. Mit Hilfe von Geheimdienstinformationen verhinderte die RCMP 1969 Ausschreitungen von Studenten an der McGill University. Daraufhin bildeten sich zwei weitere FLQ-Gruppierungen, die Zellen Libération und Chénier. Sie kauften drei Häuser, beschafften sich Ausrüstung und planten das weitere gemeinsame Vorgehen.", "section_level": 1}, {"title": "Oktoberkrise.", "content": "Die Libération-Zelle entführte am 5. Oktober 1970 den britischen Handelskommissar James Richard Cross, der sich auf dem Weg zu seinem Büro befand. Die FLQ forderte die Freilassung verurteilter und verhafteter Mitglieder sowie die öffentliche Verkündung ihres Manifests. Drei Tage später wurde das Manifest in sämtlichen französisch- und englischsprachigen Medien Québecs veröffentlicht. Die FLQ konkretisierte darin ihre Forderungen, unter anderem die Freilassung von 23 „politischen Gefangenen“, 500.000 Dollar in Gold, die Wiederanstellung von 450 entlassenen Postmitarbeitern sowie ein Flugzeug, das die Entführer und ihre Anwälte nach Kuba oder Algerien bringen sollte. Darüber hinaus warnte die FLQ, Provinzpremierminister Robert Bourassa müsse sich im Verlaufe des nächsten Jahres „der Realität stellen: 100.000 revolutionäre Arbeiter, bewaffnet und organisiert.“ Am 10. Oktober entführte die Chénier-Zelle Pierre Laporte, den Arbeitsminister und Vizepremier von Québec. Die Provinzregierung, verantwortlich für Recht und Ordnung, bat die Armee am 15. Oktober formell um Unterstützung in Form einer Intervention, woraufhin der kanadische Premierminister Pierre Trudeau den Ausnahmezustand verhängte, zum ersten und bisher einzigen Mal überhaupt in Friedenszeiten. Am darauf folgenden Tag wurden die bürgerlichen Rechte suspendiert. Dies ermöglichte es der Armee, kurzzeitig die Kontrolle über Québec zu übernehmen. Bis Ende des Jahres wurden 457 Personen verhaftet, die im Verdacht standen, mit der FLQ zu sympathisieren. Die meisten kamen nach kurzer Zeit ohne Anklage wieder frei. Ein anonymer Anrufer meldete sich am 17. Oktober bei einer Radiostation und sagte, Laporte sei ermordet worden. Die Polizei fand ihn später an der angegebenen Stelle erdrosselt auf, im Kofferraum eines Autos liegend. Am 3. Dezember wurde James Richard Cross nach 60-tägiger Gefangenschaft freigelassen. Die kanadische Regierung gewährte fünf Terroristen freies Geleit nach Kuba, mit Fidel Castros Einverständnis. Pierre Vallières, der ideologische Anführer der FLQ, verkündete am 13. Dezember 1970, er habe sich vom Terrorismus losgesagt und trete nun für den üblichen politischen Prozess als Mittel zur Erlangung der Unabhängigkeit Québecs ein. Die drei letzten Terroristen der Chénier-Zelle wurden am 28. Dezember verhaftet und vor Gericht gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Niedergang.", "content": "Der Niedergang der FLQ kann einerseits auf die effektive Arbeit der Polizei zurückgeführt werden, andererseits auch auf den geringen Rückhalt in der Bevölkerung. Die Antiterroreinheit der Montrealer Polizei hatte mehrere hochrangige Informanten innerhalb der FLQ. Am 4. und 5. Oktober 1971, ein Jahr nach Beginn der Oktoberkrise, verhaftete die Polizei vier FLQ-Mitglieder. Im Verlaufe der nächsten 13 Monate erfolgten über 20 weitere Verhaftungen. Die Verhaftungswelle führte dazu, dass die FLQ keine neuen Anhänger mehr rekrutieren konnte. Die Unterstützung und der politische Einfluss der FLQ waren 1970 drastisch geschwunden. Nach der Oktoberkrise und Laportes Ermordung verlor die FLQ jegliche Unterstützung in der Öffentlichkeit, die Gewalt strikt ablehnte. Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung befürwortete den Ausnahmezustand und die Präsenz der Armee in Québec. Die separatistische Parti Québécois, die mit friedlichen politischen Mitteln die Unabhängigkeit der Provinz erreichen wollte, erhielt großen Zulauf. Der Aufstieg der Parti Québécois bewog aktive Mitglieder und Sympathisanten der FLQ dazu, sich von deren gefährlichen Aktivitäten fernzuhalten. Pierre Vallières verkündete im Dezember 1971, er werde sich ebenfalls der Partei anschließen und begründete dies damit, die FLQ sei eine „Schockgruppe“, deren Aktionen nur die „repressiven Kräfte“ stärken würden. Jene Terroristen, die ins Ausland geflohen waren, kehrten bis 1982 zurück und erhielten verhältnismäßig geringe Freiheitsstrafen. Viele von ihnen traten der Parti Québécois bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Front de libération du Québec (), allgemein unter ihrer Abkürzung FLQ bekannt, war eine linksextremistisch-nationalistische Terrororganisation, die von 1963 bis 1970 in der kanadischen Provinz Québec aktiv war.", "tgt_summary": "魁北克解放阵线(,英语:Quebec Liberation Front)常使用法文缩写FLQ,是早期魁北克独立运动中于1960年代建立的社会主义和民族主义组织。", "id": 489498} {"src_title": "Transmashholding", "tgt_title": "运输机械控股集团", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die in Moskau ansässige Holding ist eine Aktiengesellschaft, deren Mehrheitspaket nominell der niederländischen Investmentgesellschaft \"The Breakers Investments B. V.\" gehört, die wiederum vom russischen Steinkohleförderungsunternehmen \"Kusbassrasresugol\" () sowie vom Verkehrsunternehmen \"TransGroup\" kontrolliert wird. Seit Dezember 2007 hält außerdem die Russische Staatsbahn ein 25-Prozent-Paket der Investmentgesellschaft, und im März 2010 wurde ein Paket von 25 % plus einer Aktie von The Breakers Investment an den französischen Eisenbahnhersteller Alstom veräußert, mit dem eine gemeinsame Entwicklung und Produktion von Zügen und Lokomotiven für den russischen Markt geplant ist. In Argentinien wurde 2017 die TMH Argentina gegründet die ein Instandhaltungswerk in Mechita, Provinz Buenos Aires, übernahm. Hier soll Instandhaltung und Neubau von Eisenbahnfahrzeugen erfolgen. Die Transmashholding ist in Russland der größte Hersteller von Elektrolokomotiven, Diesellokomotiven und elektrisch betriebenen Personenzügen. Außerdem produzieren zu Transmashholding gehörende Werke Güter- und Industriewagen, Dieselmotoren und U-Bahn-Wagen. Der wichtigste Abnehmer der Produktion von TMH ist der Miteigentümer Russische Staatsbahn; so werden hierfür die Nahverkehrszüge heute meistens vom zur TMH gehörenden Maschinenwerk Demichowo produziert, das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion den größten Marktanteil in Russland in diesem Segment anstelle der Rigaer Waggonfabrik übernommen hat. Außerdem werden sämtliche U-Bahnfahrzeuge für die Metro Moskau und für einige andere U-Bahnbetriebe in Russland vom Metrowagonmasch-Werk produziert, das ebenfalls Teil der Transmashholding ist.", "section_level": 1}, {"title": "Tochterunternehmen.", "content": "Zur Holding gehören die folgenden Werke in Russland: Außerdem hielt Transmashholding 50 % der Aktien der Gesellschaft \"Bombardier Transportation Transmashholding AG\", die zwei gemeinsame Projekte von TMH und Bombardier Transportation verwaltete; letzteres hielt die restlichen 50 %. Die Gesellschaft wurde 2010 aufgelöst, nachdem TMH eine strategische Partnerschaft mit Alstom eingegangen war. Die deutsche FTD Fahrzeugtechnik Dessau AG gehörte 2006 bis 2008 zur Transmashholding und wurde dann nach Insolvenz von der rumänischen CTF übernommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Transmaschholding (; englisch \"Transmashholding\") ist ein russisches Maschinenbauunternehmen und der größte Hersteller von Eisenbahnfahrzeugen landesweit. Es wurde 2002 durch einen Zusammenschluss mehrerer Werke in verschiedenen Regionen des Landes gebildet.", "tgt_summary": "运输机械控股集团(,简称ТМХ;英语:CJSC Transmashholding,简称TMH)是俄罗斯最大的铁路设备制造商,下辖14家铁路机车车辆制造工厂。集团成立于2002年,一直以来与俄罗斯国营铁路、俄罗斯联邦交通运输部及其他政府部门如俄罗斯联邦工业和能源部等拥有密切的合作关系。公司唯一股东为荷兰Breakers Investments公司,公司25%加一股股份由俄罗斯铁路集团公司持有,其余股份归富商伊斯坎德尔·马哈茂多夫和安德烈·博卡列夫名下公司所有。", "id": 913696} {"src_title": "Sakyō-ku (Kyōto)", "tgt_title": "左京區", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Name Sakyō, „linker Hauptstadtbezirk“, stammt daher, dass der japanische Kaiser Richtung Süden saß, wenn er im Kaiserpalast residierte, so dass die östlichen Stadtgebiete von ihm aus links lagen. Entsprechend heißt der westliche Bezirk Ukyō-ku, was „rechter Hauptstadtbezirk“ bedeutet. Ursprünglich bezeichnete \"Sakyō\" die östlichen Teile der historischen Innenstadt, der heutige Bezirk Sakyō-ku dagegen liegt östlich des Kamo und damit außerhalb der historischen Stadtgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Der Süden des Bezirks ist durch Wohngebiete und Bildungseinrichtungen geprägt. Zum Beispiel hat die Universität Kyōto hier ihren Hauptcampus. Der Ortsteil Iwakura unterliegt städtebaulichen Beschränkungen, die größere Neubaugebiete oder die Errichtung von Hochhäusern begrenzen. So finden sich hier immer noch viele Reisfelder. Der Norden von Sakyō-ku ist bergig und besitzt eine wachsende Holzindustrie. Die größten Straßen des Bezirks Kawabata, Higashiōji und Shirakawa verlaufen von Süd nach Nord. Der Bahnhof Demachiyanagi wird sowohl von der Keihan Ōtō-Linie angefahren, die südlich nach Ōsaka führt, als auch von der Eizan Hauptlinie und der Eizan Kurama-Linie, die nur innerhalb des Stadtbezirks nördlich zu den Bahnhöfen Yase bzw. Kurama verkehren.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Zu den Sehenswürdigkeiten in Sakyō-ku gehören die Tempel Ginkaku-ji und Nanzen-ji, der Kamo-Schrein und der Schrein Heian-jingū. Im Norden liegen Kurama-dera, Kifune-jinja, Sanzen-in, die Ruinen eines Hauses, in dem Iwakura Tomomi inhaftiert war, die Kaiserliche Villa Shugakuin, der Manshuin-Tempel und die Kyoto International Conference Center in dem das Kyoto-Protokoll verabschiedet wurde. Sakyō-ku beherbergt außerdem den Botanischen Garten von Kyoto. Während des jährlichen Gozan no Okuribi-Festes werden auf mehreren Bergen im Norden große Feuer entfacht, die aus der Ferne gesehen japanische Schriftzeichen ergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Sakyō-kun befindet sich die private Kyoto University of Art and Design.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sakyō-ku (, deutsch „linker Hauptstadtbezirk“) ist einer von elf Stadtbezirken \"(ku)\" von Kyōto, Japan. Er wurde am 1. April 1929 eingerichtet, indem er von Kamigyō-ku abgetrennt wurde. Sakyō-ku liegt im Nordosten Kyotos, der Fluss Kamo bildet die Grenze zur Innenstadt.", "tgt_summary": "左京区()是构成京都市的11区之一,位于京都市内的东北部,为京都市面积第二大的区,东侧与滋贺县大津市相邻。主要市区位于南部,以住宅区和文教区为主,中部有些许农田,北部为山林地,林业相当盛行。", "id": 839402} {"src_title": "Hancock (Film)", "tgt_title": "全民超人", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "John Hancock ist ein mit Superkräften ausgestatteter Einwohner von Los Angeles. Seine Kräfte umfassen Unverwundbarkeit, eine gleichsam grenzenlose Körperkraft, die Fähigkeit mit sehr hohen Geschwindigkeiten zu fliegen sowie potentielle Unsterblichkeit. Im Gegensatz zum klassischen Superhelden kommt er mit seiner Rolle allerdings nicht zurecht: Er lebt wahlweise in einem schäbigen Wohnwagen mitten in der Wüste oder als Obdachloser auf einer Parkbank, ist ständig betrunken und reagiert gereizt und unmotiviert, sobald er auf Verbrecherjagd gehen soll. Bei seinen Einsätzen verursacht er regelmäßig umfangreiche Kollateralschäden, weshalb ihm die Bevölkerung zunehmend mit Ablehnung entgegentritt und Hancock im Gegenzug diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit beleidigt. Nachdem eine Gangsterjagd am Anfang des Films mehrere Millionen Dollar Sachschaden verursacht hat, fordern Medien und Öffentlichkeit zum wiederholten Male teils, dass er aus der Stadt verschwindet, teils, dass er ins Gefängnis geht. Ray Embrey ist selbständiger PR-Berater und versucht, seinen Teil dazu beizutragen, die Welt zu verbessern, indem er eine Kampagne zur weltweiten Menschenhilfe geschaffen hat, die jedoch von seinen Kunden kaum ernst genommen wird. Als er nach einer erfolglosen Präsentation seines unkonventionellen Konzepts bei einem finanzstarken Konzern frustriert auf dem Weg nach Hause in einem Stau steckt, steht sein Auto mitten auf den Bahngleisen, als sich die Schranken schließen – und die Fahrertür klemmt. Hancock stoppt den herannahenden Güterzug, wobei zahlreiche Waggons entgleisen, sich übereinander stapeln und die Lok schwer beschädigt wird. Sein nicht optimales Vorgehen wird von der Menge in gewohnter Weise verurteilt. Nur Ray bedankt sich bei Hancock, dass er ihm das Leben gerettet hat, und lädt ihn zum Abendessen zu sich nach Hause ein, sehr zum Missmut seiner Frau Mary. Ray bietet Hancock schließlich an, ihn zu beraten und sein Image zu verbessern. Nach einiger Überlegung beschließt Hancock, es auf einen Versuch ankommen zu lassen, und Ray entdeckt sogleich die perfekte Möglichkeit, Hancock als gesetzestreuen Bürger darzustellen: Dieser soll freiwillig eine Freiheitsstrafe absitzen und damit für die von ihm verursachten Sachschäden büßen. Bisher hatte Hancock diverse Haftbefehle einfach ignoriert, weil er aufgrund seiner Superkräfte gar nicht verhaftet werden konnte. Nun will er gleichzeitig an einem Antiaggressionstraining teilnehmen und einen Alkoholentzug durchführen. Ray spekuliert darauf, dass während Hancocks Haft die Kriminalität in Los Angeles ansteigen und man Hancock bitten wird, wieder einzugreifen. Ray gibt Hancock im Gefängnis Unterricht darin, wie man sich als Superheld verhalten sollte, etwa bei An- und Abflug keine Krater zu hinterlassen und der harten Arbeit der sterblichen und verwundbaren Einsatzkräfte wertschätzend zu begegnen. Auch solle Hancock in Zukunft eine Art „Superheldenkostüm“ tragen. Tatsächlich steigt die Kriminalität in Los Angeles schon nach wenigen Hafttagen stark an. Kurz darauf bittet ihn der Polizeichef bei einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Bank um Hilfe. In seinem neuen Kostüm bei der Bank angekommen, rettet er eine Polizistin aus dem Kugelhagel, dankt nach erfolgreichem Einsatz den Einsatzkräften für ihre gute Arbeit und befreit die mit Sprengstoffgürteln bedrohten Geiseln, indem er dem Anführer der Gruppe die Hand abtrennt, die den Fernzünder hält. Umjubelt gehen Ray, Mary und Hancock essen. Hancock erzählt Ray, dass er vor 80 Jahren in einem Krankenhaus in Miami aufgewacht sei und seitdem an retrograder Amnesie leide. Alles, was er bei sich hatte, waren Kaugummi und zwei Kinotickets zum Film \"Frankenstein\". Auf einigen Kisten stand John Hancock Corporation, weshalb er sich den Namen \"John Hancock\" gab. Hancock leidet darunter, dass niemals jemand nach ihm gesucht hat. Nachdem Hancock später am Abend den betrunkenen Ray ins Bett getragen hat, küsst er in der Küche Mary, die ihn daraufhin wutentbrannt mit einer ähnlich großen Körperkraft, wie sie Hancock selbst besitzt, durch eine Hauswand schleudert – und damit das bisherige Geheimnis ihrer wahren Natur preisgibt. Hancock will die zögernde Mary zwingen, ihm etwas über seine Identität und seine Kräfte zu berichten, da sie zweifellos Kenntnisse darüber besitzt, und verspricht ihr im Gegenzug, Ray nichts von ihren Kräften zu erzählen. Am nächsten Tag erfährt er, dass er und sie alte gottähnliche Wesen sind und die letzten ihrer Art. Hancock ist mit den Informationen noch nicht zufrieden – zumal Mary behauptet, sie seien wie Bruder und Schwester, was er wegen des Kusses nicht glaubt. Er erklärt die Einigung für gescheitert und das Treffen der beiden Superhelden in Hancocks Haus endet mit einer heftigen Auseinandersetzung. Dies eskaliert zu einem wilden Kampf mit Superkräften, in dem beide Helden trotz der erheblichen Verwüstung, die der Kampf und die Tornados hervorrufen, unversehrt bleiben. Mary verrät unweigerlich, dass sie und Hancock praktisch verheiratet sind. Solche Wesen gab es seit Jahrtausenden immer paarweise. Hancock ist wieder sehr deprimiert, weil er nicht alles erfahren hat, was ihm wichtig erscheint, und will wieder große Mengen Alkohol trinken. Im Schnapsladen wird er zufällig in einen Überfall verwickelt, dabei von Revolverkugeln getroffen und zu seiner Überraschung tatsächlich verwundet. Er wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Mary erzählt ihm dort, dass dies auch mit den anderen Superhelden geschah: Sie verliebten sich ineinander, verloren ihre Superkräfte, wurden menschlich. Dies sei den beiden in einem Zeitraum von mehr als 3000 Jahren schon häufiger passiert, und jedes Mal rettete Hancock Mary und trug dabei Narben davon, die noch in der Gegenwart zu sehen sind. Zum letzten Mal rettete er sie vor 80 Jahren, als sie nach einem Kinobesuch angegriffen wurden, und wurde dabei schwer verletzt. Mary entfernte sich daraufhin von Hancock, was seine Wunden, abgesehen von der Amnesie, schnell wieder heilen ließ. Im Krankenhaus sind unterdessen drei Verbrecher, unter ihnen der Anführer des von Hancock vereitelten Banküberfalls, eingedrungen, die Hancock ins Gefängnis brachte und die auf Rache sinnen. Sie verwunden Mary und Hancock schwer. Nachdem Hancock zwei von ihnen besiegt hat, streckt der Anführer Hancock zu Boden und will ihn töten. Plötzlich taucht jedoch Ray aus dem Hintergrund auf und hackt dem Anführer auch die andere Hand ab. Hancock verhindert daraufhin Marys Tod, indem er mit letzter Kraft aus dem Krankenhaus springt und mühsam davonfliegt. Einen Monat später hat Mary sich vollständig erholt und spaziert mit Ray und dessen Sohn durch Los Angeles. Sie erhalten einen Anruf von Hancock, der nun in New York City lebt. Hancock hat als Dankeschön an Ray den Mond mit dessen gemeinnützigem PR-Logo versehen. In der Schlussszene tritt er noch einmal als Superheld auf, der wieder Freude an der Jagd auf Verbrecher hat.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Drehbuchautor Vincent Ngo schrieb das Drehbuch \"Tonight, He Comes\", auf dem \"Hancock\" beruht, bereits im Jahr 1996. Es war keine Auftragsarbeit, sondern zum Verkauf auf dem freien Markt gedacht. Sein Entwurf, der von einem gestörten Zwölfjährigen und einem in Ungnade gefallenen Superhelden handelt, wurde anfänglich von Regisseur Tony Scott als potenzielles Projekt aufgegriffen. Auch der Produzent Akiva Goldsman stieß auf Ngos Drehbuch, das er als Verfilmungskandidat in Betracht zog, und er ermutigte Richard Saperstein, den damaligen Präsidenten der Produktions- und Entwicklungsabteilung von Artisan Entertainment, es zu erwerben. Zuerst wurde Regisseur Michael Mann die Regie für den Film angeboten, aber stattdessen entschied er sich, bei \"Miami Vice\" Regie zu führen. Schließlich ließ Artisan Entertainment das Projekt fallen und bot es anderen Studios zum Kauf an, woraufhin Goldsman es erwarb. Goldsman ließ Ngos Drehbuch von Vince Gilligan umschreiben und bot Jonathan Mostow die Regie für den Film an. Unter Mostows Leitung wurde ein zehnseitiges Drehbuch erstellt und Will Smith zugeschickt, der die Hauptrolle übernehmen sollte, da Mostow und Smith bereits 2005 in \"Hitch – Der Date Doktor\" zusammengearbeitet hatten. Mostow und Smith wurden noch nicht sofort verpflichtet, damit das Projekt keinen Vorrang erhielt. Mehrere Studios boten Goldsman an, den Film zu finanzieren, jedoch gelang es letztlich Columbia Pictures im Februar 2005, dass Goldsman ihnen den Vorzug bei der Finanzierung des Films einräumte. Daraufhin wurde ein zweiter Drehbuchentwurf von Gilligan geschrieben, der den Abschluss des Finanzierungsvertrages mit Columbia besiegelte. Ursprünglich war geplant, den Film im Sommer 2006 in die Kinos zu bringen. Im November 2005 verpflichteten Jonathan Mostow und Will Smith sich, mit der Produktion von \"Tonight, He Comes\" im Sommer 2006 in Los Angeles zu beginnen. Will Smith hatte darüber hinaus einen „Pay-or-Play“-Vertrag mit Warner Bros. vorbereitet, der vorsah, dass er nach der Fertigstellung von \"Tonight, He Comes\" in \"I Am Legend\" mitspiele. Mostow schied schließlich aufgrund „kreativer Differenzen“ aus dem Projekt. Regisseur Gabriele Muccino übernahm dafür Mostows Posten im Mai 2006. Da Muccino mit der Bearbeitung seines Filmes \"Das Streben nach Glück\" beschäftigt war, der im Dezember 2006 erscheinen sollte und bei dem Smith die Hauptrolle übernahm, verschob Smith den Dreh und drehte zuerst \"I Am Legend\", um anschließend bei \"Tonight, He Comes\" mitwirken zu können. Daraufhin verschob Warner Bros. den Produktionsstart auf den Sommer 2007, so dass es ihnen möglich war, mit Smith die Produktion von \"I Am Legend\" zu beginnen. Später verließ auch Muccino das Projekt, da er sich außer Stande sah, die Handlung filmisch umzusetzen. Im Oktober 2006 wurde Peter Berg verpflichtet, bei \"Tonight, He Comes\" Regie zu führen, und es war vorgesehen, dass die Produktion im Mai 2007 in Los Angeles, dem Ort der Handlung, beginnen sollte. Bevor die Dreharbeiten am 3. Juli 2007 in Los Angeles begannen, wurde \"Tonight, He Comes\" in \"John Hancock\" umbenannt. Ein Teil des Films wurde im Sommer 2007 in den Universal Studios in Hollywood gedreht, und der Filmtitel wurde schließlich auf \"Hancock\" gekürzt.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack zu \"Hancock\" wurde von John Powell komponiert und produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Holger Kreitling von Die Welt beschreibt den Film als positiv und humorvoll, während er Will Smiths „intelligente Superhelden-Modifikation“ lobt. Daniel Kothenschulte von der Frankfurter Rundschau zieht dagegen einen anderen Schluss. Trotz vergnüglichen Beginns wirke der Film „spießig“, da „Hollywood sich eine bessere, eine Frank-Capra-Welt, in der Heldentaten honoriert werden“ wünsche. Außerdem vermittle der Film in der Liebesgeschichte um Mary und Hancock „mehr Romantik als eine Genreparodie ertragen kann“. Auch Peter Uhling von der Berliner Zeitung findet es schade, dass „diese doch recht originelle Gesellschaftssatire nach einer Stunde schon vorbei ist, um einer öden Fantasy-Geschichte zu weichen“. Da der Film letztlich auf die Umerziehung und Vorgeschichte mitsamt Romanze Hancocks hinauslaufe, sei Will Smiths „Spiel in der ersten Hälfte eigentümlich desinteressiert“, da hier „die große Sympathen-Show“ noch nicht anlaufe. Uhlings Resümee beschreibt den Film als letztlich „eher misslungen“.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzieller Erfolg.", "content": "In den USA dominierte der Film am Eröffnungswochenende die Kinocharts mit 62,6 Millionen US-Dollar. Insgesamt spielte die Inszenierung in den Vereinigten Staaten 228 Millionen US-Dollar ein, hinzu kommen Erlöse aus dem internationalen Verleih in Höhe von 396 Mio. Dollar. Weltweit spielte Hancock 625 Mio. Dollar ein, während sich die Produktionskosten auf etwa 150 Millionen US-Dollar beliefen. In Deutschland wurde der mit 978 Kopien gestartete Streifen am Startwochenende von rund 1,2 Millionen Menschen besucht. \"Hancock\" platzierte sich somit auf Platz eins der deutschen Kinocharts. Im gesamten Jahr 2008 besuchten den Film in Deutschland über 3,9 Millionen Kinogänger, womit der Film auf Platz vier der Jahreskinocharts liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Seit 2008 ist eine Fortsetzung von Hancock im Gespräch, wiederum mit Will Smith und Charlize Theron in den Hauptrollen. 2012 meinte Berg, dass eine Fortsetzung weiterhin in Planung sei, allerdings falle die zeitliche Planung schwer.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Obwohl die Filmemacher eine PG-13-Freigabe brauchten, um ein breites Publikum zu erreichen, bewertete die Motion Picture Association of America bis zum April 2008 den Film zweimal mit R-rated – das heißt, dass Jugendliche unter 17 Jahren den Film nur in Begleitung eines Elternteils oder Erwachsenen sehen dürfen. Die Filmemacher mussten eine Szene schneiden, die den sexuellen Missbrauch von Jugendlichen darstellte. Peter Berg stellte dabei fest: „Die Werbe-Kampagne für diesen Film ist viel freundlicher als der Film.“ John Hancock war im 18. Jahrhundert der erste Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung. Im amerikanischen Englisch ist \"John Hancock\" daher ein Synonym für „seine Unterschrift geben“, vergleichbar mit der deutschen Floskel „seinen Friedrich Wilhelm druntersetzen“. In der englischen Originalfassung des Films gab sich Hancock diesen Namen, weil man ihn im Krankenhaus nach seinem „John Hancock“ fragte. In der deutschen Fassung unterschreibt er mit John Hancock, da er im Krankenhaus auf einem Karton „John Hancock & Co.“ las.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hancock ist ein Superhelden-Film mit Will Smith, Jason Bateman und Charlize Theron aus dem Jahr 2008, bei dem Peter Berg Regie führte.", "tgt_summary": "是一部于2008年上映的美国超级英雄喜剧片,由彼得·柏格执导,威尔·史密斯、杰森·贝特曼和莎莉·赛隆等人主演。电影的故事最早于1996年出自于编剧吴文森之手,在好莱坞曾陷入苦思阶段,本片进行拍摄企划期间也经过不同导演的替换,包括东尼·史考特(Tony Scott)、麦可·曼(Michael Mann)、强纳森·莫斯托和盖布瑞·穆契诺。", "id": 2774446} {"src_title": "Burg Veveří", "tgt_title": "維維日城堡", "src_document": [{"title": "Sage.", "content": "Nach einer Überlieferung verirrte der Brünner Fürst Konrad aus dem Geschlecht der Přemysliden sich etwa um das Jahr 1059 bei der Jagd während eines Gewitters. Er betete und versprach, eine Kapelle und eine Burg zu bauen, wenn er gesund davonkäme. Daraufhin fand er die Hütte eines armen Köhlers, in der er übernachten konnte. Der Fürst entlohnte den Köhler und ließ an der Stelle seiner Errettung eine Burg sowie eine Kapelle bauen. Während er bei einem Spaziergang unter der Burg überlegte, wie er sie nennen sollte, warf ein Eichhörnchen einen Zapfen auf den Kopf des Fürsten, woraufhin er auf die Idee kam, die Burg \"Veveři\" (\"veverka\" – „Eichhörnchen“) zu nennen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In ihrer zum guten Teil erhaltenen Form stammt die Burg mit ihren Befestigungen durch Schanzen, Graben und Bastionen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie wurde als böhmische Königsburg errichtet. Der Palast hat einen Gratturm. Die frühgotische Burgkapelle \"Jungfrau Maria\" steht abseits am Gelände der ehemaligen Vorburg. Das Bild der Madonna von Veveří aus dem 14. Jahrhundert ist im Diözesanmuseum Brünn zu sehen. 1802 kaufte der Textilfabrikant Wilhelm von Mundy die Burg mit der zugehörigen Herrschaft und dem Gut Ritschans auf. Johann von Mundy und seine Frau nahmen ihren Sitz auf der Burg. Ihr Sohn Jaromír von Mundy wurde auf Eichhorn geboren. Später wurde es die Sommerresidenz von Prinz Gustav von Wasa-Holstein-Gottorp, dessen Tochter, die spätere Königin Carola von Sachsen hier Kindheitsjahre verbrachte. Im Jahr 1896 ging die Burg in den Besitz des englischen Adligen Maurice Arnold de Forest über. Sein Jugendfreund, der spätere britische Premierminister Winston Churchill, besuchte die Burg Veveří insgesamt dreimal. Im Jahr 1908 verbrachten Churchill, damals Handelsminister, und seine Gattin Clementine einen Teil ihrer Hochzeitsreise auf der Burg. Die Burg befindet sich seit 1925 im (damals tschechoslowakischen) Staatsbesitz und wird derzeit aufwändig renoviert. Von 1942 bis 1945 diente sie den deutschen Truppen als Wehrmachts- und SS-Lazarett.", "section_level": 1}], "src_summary": "Burg Veveří (deutsch \"Burg Eichhorn\") ist eine Burg in Südmähren, Tschechien. Sie liegt 12 km nordwestlich von Brünn (Stadtkern) am Brünner Stausee.", "tgt_summary": "维维日城堡(,)皇家城堡 是位于捷克城市布尔诺西南15公里处的一座城堡。城堡第一次在文献中被提到是在1213年和1222年。 在1336年至1342年,他服务于后来的皇帝查理四世 (神圣罗马帝国)。 在1375年至1411年间,他被摩拉维亚统治者和后来的德国国王以及皇帝JoštMoravský使用.二战期间城堡被德军占领。战后城堡曾一度对外开放,但在1950年代之后被其他单位使用。2002年开始城堡恢复对外开放。", "id": 1365702} {"src_title": "Eomanis", "tgt_title": "始穿山甲屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Eomanis\" erreichte eine Kopf-Rumpf-Länge von 25 bis 27 cm, die Schwanzlänge betrug etwa 22 cm und damit etwa 88 % der Länge des restlichen Körpers. In seinem Gesamthabitus glich es den heutigen Schuppentieren (Manidae), allerdings war der Körperbau etwas plumper und die Gliedmaßen kürzer und stämmiger. Der Schädel wurde 7,3 cm lang und war langschmal geformt mit einer in Seitenansicht keilförmigen Gestaltung. Er besaß ein flaches Schädeldach. Das sehr schmale Nasenbein wies mit 2,9 cm Länge rund 40 % der Gesamtschädellänge auf, während das Stirnbein 1,9 cm maß. Die Jochbögen waren wie bei heutigen Schuppentieren nicht vollständig ausgebildet. Die Orbita wies keine Abgrenzung zur Temporalgrube auf, was darauf hinweist, dass die Augen sehr klein gewesen sein müssen. Der Unterkiefer besaß eine Länge von 5 cm, er war langgestreckt und spangenförmig gebaut. Am Gelenkende erreichte er maximal 1,2 cm Höhe. Aufgrund des Fehlens von Alveolen kann davon ausgegangen werden, dass keine Zähne ausgebildet waren, wie es auch heute bei den Schuppentieren der Fall ist. Das Körperskelett ist umfassend bekannt. So bestand die Wirbelsäule aus 7 Hals-, 12 Brust-, 5 Lenden-, 4 Kreuzbein- und 24 Schwanzwirbel. Die Halswirbelsäule war kurz und die einzelnen Wirbelkörper bildeten nur niedrige Knochenkämme als Dornfortsätze aus. Auch die Lendenwirbelsäule war deutlich gedrungen mit sehr kurzen Wirbeln, wodurch der Rumpf markant gekürzt erschien. Die Schwanzwirbel wiesen vor allem im hinteren Bereich keine Fortsätze auf und hatten insgesamt eine eher kleine und schmale Gestalt. Der Oberarmknochen besaß eine robuste Form, Elle und Speiche waren nicht miteinander verwachsen. Die Elle erreichte eine Länge von 5 cm und besaß ein ausgedehntes oberes Gelenk (Olecranon), das allein 1,6 cm der gesamten Knochenlänge einnahm. Auch der Oberschenkelknochen war kräftig geformt und maß bis zu 6 cm. Der auffällige Dritte Trochanter, eine Muskelansatzstelle, lag weit oben am Knochenschaft nahe dem oberen Gelenk. Die Knochen des unteren Beinabschnitts waren wie bei den Armen nicht verwachsen. Das Schienbein wurde bis zu 5 cm lang und wies einen säulenförmigen Schaft auf, ebenso wie das Wadenbein, das nahezu gerade verlief und recht schlank war. Arme und Beine endeten in jeweils fünfstrahlige Hände und Füße mit kurzen und breiten Phalangen. Dabei war vor allem der Mittelstrahl (III) deutlich verlängert. Die Finger und Zehen liefen in scharfen Krallen aus, allerdings waren die jeweiligen Endglieder nicht gespalten. Heutige Schuppentiere besitzen ein charakteristisches Schuppenkleid, dem sie aufgrund der dachziegelartigen Anordnung der einzelnen Schuppen auch den Trivialnamen „Tannenzapfentiere“ verdanken. Die Schuppen bestehen aus Keratin, was sich fossil selten erhält. Ein aufgefundenes Skelett besitzt aber im Bereich des Oberschenkelknochens noch erhaltene Schuppenreste und lässt annehmen, dass \"Eomanis\" über eine ähnliche Panzerung verfügte. Die Schuppen waren recht klein und wiesen mit dem zugespitzten Ende nach hinten. Die Oberfläche besaß eine feine Längsriefelung, während der Rand von einer kleinen Borde umgrenzt war. Insgesamt entsprachen die Schuppen von \"Eomanis\" in etwa jenen der heutigen Schuppentiere.", "section_level": 1}, {"title": "Fossilfunde.", "content": "Die bisher einzigen bekannten fossilen Überreste von \"Eomanis\" stammen aus der Grube Messel bei Darmstadt. Die gesamte Fundstelle wird in das Mittlere Eozän gestellt und weist so ein Alter von rund 47 Millionen Jahre auf. Bekannt sind wenigstens fünf nahezu vollständige Skelette, darunter auch eines von einem Jungtier. Auffällig ist dabei, dass ein Großteil der Skelette in Rücken-, seltener in Bauchlage aufgefunden wurden, was von der sonst in Messel üblichen Seitenlage der Säugetierfunde abweicht (mit Ausnahme der Fledertiere). Grund dafür dürfte der wohl eher gedrungene Körperbau sein, weiterhin sorgte möglicherweise die Ausbildung eines gewölbten Schuppenpanzers, der relativ schwer war, für eine meist mit der konvexen Oberfläche nach unten zeigenden Einregelung im Stillwassermilieu des ehemaligen Maarsees.", "section_level": 1}, {"title": "Paläobiologie.", "content": "Insgesamt besaß \"Eomanis\" einen kräftigen Körperbau mit kurzen Gliedmaßen und erinnerte an die heutigen Schuppentiere, hat aber vergleichsweise einen kürzeren und etwas plumperen Rumpf und einen größeren Schädel, was eventuell mit einer weniger stark spezialisierten Lebensweise zusammenhängt. Vor allem die Vorderbeine zeichneten sich durch einen kurzen und breiten Oberarmknochen aus, der viel Platz für Muskelansatzstellen bot. Das sehr ausgedehnte obere Gelenk (Olecranon) der Elle ist vergleichbar zu dem bei heute grabend lebenden Säugetieren wie die rezenten Schuppen- aber auch die Gürteltiere, was für eine ähnliche Lebensweise spricht. Darauf verweisen auch der verlängerte Mittelfinger und die breiten Fingerglieder. Wahrscheinlich lebte \"Eomanis\" als Scharrgräber, der seine Nahrung unterirdisch suchte und Schutzbaue vor Fressfeinden anlegte. Der relativ dünne Schwanz lässt aber annehmen, dass dieser nicht als Stütze beim Graben, Klettern oder Aufrichten fungierte, wie dies bei Schuppentieren oder analog bei Ameisenbären und Gürteltieren der Fall ist. Aus diesem Grund lebte \"Eomanis\" wahrscheinlich als reines Bodentier und bewegt sich dort plantigrad fort. Auch zeigen die Hinterbeine einige Besonderheiten. So ist der dritte Trochanter bei \"Eomanis\" deutlich in Richtung zum oberen Gelenkende versetzt und nicht wie bei den meisten spezialisierten Gräbern zur Mitte am Knochenschaft. Dadurch waren die hinteren Extremitäten weniger gut streckbar und für Grabarbeiten nicht so sehr geeignet, sie dienten demnach wohl nicht zum Wegschieben des Aushubs. Auch die Halswirbelsäule war sehr kurz und breit und der Kopf dadurch weniger beweglich. Trotz einzelner anatomischer Unterschiede erscheint \"Eomanis\" in seinem Habitus stark an eine Lebensweise wie die der heutigen Schuppentiere angepasst gewesen zu sein. Diese ernähren sich überwiegend von staatenbildenden Insekten wie Ameisen und Termiten (\"Myrmecophagie\"). Dass \"Eomanis\" offensichtlich ein bereits voll entwickelter Myrmecophage war, zeigen überdies bestimmte Merkmale des Schädels. Hierzu gehören die verlängerte, teils röhrenförmige Schnauze, der Verlust der Zähne und die spangenförmige, schmale Ausprägung des Unterkiefers, aber auch die nur geringen Muskelansatzflächen, die eine reduzierte Kaumuskulatur angeben. Derartige Merkmale entwickelten sich mehrfach unabhängig und kommen nicht nur bei den Schuppentieren vor, sondern auch bei den Ameisenbären. Die Nahrungsaufnahme erfolgt bei beiden Gruppen über eine lange, bewegliche und klebrige Zunge, die aufgrund des Schädelbaus auch bei \"Eomanis\" angenommen werden kann. Im Widerspruch zu diesen eindeutig myrmecophagen Anpassungen stehen aber die bei einigen der Messeler Skelettreste aufgefundenen Nahrungsreste im Magen-Darm-Bereich. Zu einem Teil bestehen die Reste aus Sandkörnern, die in den Maarseeablagerungen von Messel nicht vorkommen. Sand wird auch von den heutigen Schuppentieren aufgenommen und dient dazu, die aufgrund der fehlenden Zähne unzerkaute Nahrung zu zerkleinern. Daneben sind aber nur vereinzelt Insektenreste nachgewiesen, vor allem die Chitinhüllen. Hinzu kommen allerdings große Mengen an pflanzlichem Material wie Blattreste mit gut erhaltenem Zellgewebe und Krautstängel. Eine angedachte Möglichkeit war, dass ein Großteil der Insektenreste im Magenraum durch Ameisensäure abgebaut worden war – heutige Vertreter der Schuppenameisen besitzen bis zu 70%ige Ameisensäure als Wehrsekret –, welche jedoch die pflanzlichen Reste nicht zersetzte, was in Experimenten nicht bestätigt werden konnte. Anderseits wurde vermutet, dass es sich nur um scheinbare Nahrungsreste handelt, die sich sekundär im Bauchbereich der auf dem Rücken liegenden Tiere angesammelt hatten und nach der Zersetzung des Weichgewebes in diesen hinein sackten. Aber auch hier ergeben sich einige taphonomische Probleme, da sich dann unter anderem die Pflanzenreste bei den verschiedenen \"Eomanis\"-Skeletten in einem frisch zerkleinerten Zustand hätten einlagern müssen und nicht als zerfallener Detritus, was eher der Fall gewesen wäre. Aus diesem Grund nahmen die Bearbeiter der Funde an, dass die Nahrung von \"Eomanis\" aus klein geschnittenen Pflanzenteilen von Blattschneideameisen bestand, wobei die energiereichen Insekten als „Beifang“ mit aufgenommen wurden, und sich innerhalb der Vorläufer der Schuppentiere erst später eine Anpassung auf Ameisen und Termiten herausbildete. Allerdings erklärt dieses Modell nicht die eindeutig myrmecophage Merkmalsausbildung bei \"Eomanis\". Daher sehen andere Wissenschaftler in \"Eomanis\" einen voll entwickelten Insektenfresser, der Pflanzen nur zufällig verschluckte, wobei die Insektenreste aus unbekannten Gründen nicht oder nur kaum erhalten geblieben sind. Bisher ist die Dominanz des Pflanzenmaterials in den Nahrungsresten nicht geklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Eomanis\" ist eine Gattung aus der Familie der Eomanidae, die wiederum zur Ordnung der Pholidota gehört, der auch die heute lebenden Schuppentiere (Manidae) als einzige rezente Familie zugewiesen werden. Zusammen mit den ausgestorbenen Palaeanodonta, die sich auf das Paläogen Nordamerikas und Europas beschränken, formen sie die Überordnung Pholidotamorpha. Ursprünglich galt \"Eomanis\" als ausgestorbenes Mitglied der heutigen Schuppentiere und als deren ältester unzweifelhafter Vertreter, später wurde es aber in die verwandten Patriomanidae ausgegliedert, die alle Fossilvertreter der Schuppentiere beinhalteten. Erst im Jahr 2003 erfolgte aufgrund des sich ergebenden paraphyletischen Ursprungs der Patriomanidae eine Zuweisung zur Familie Eomanidae. Zu den nahen Verwandten von \"Eomanis\" gehören \"Euromanis\" und \"Eurotamandua\", die beide ebenfalls aus der Grube Messel überliefert sind. Die beiden Gattungen zusammen mit \"Eomanis\" stehen an der Basis der Entwicklung der Pholidota und weisen noch zahlreiche ursprüngliche Merkmale auf, die sie mit den Palaeanodonta gemeinsam haben und aus denen sie sich möglicherweise entwickelten. Dazu gehören unter anderem ein C-förmig gestalteter Mittelkieferknochen, eine kleine Knochenrippe am hinteren Ende des Kiefers und einige besondere Charakteristika der Vordergliedmaßen wie etwa die verlängerten Endglieder der Vorderfüße. Lange Zeit gab es eine systematische Kontroverse, ob \"Eurotamandua\" mit \"Eomanis\" in Beziehung steht, da ersterer ursprünglich als Vertreter der Ameisenbären identifiziert worden war – es wäre somit der einzige europäische Vertreter dieser sonst nur aus Südamerika bekannten Tiergruppe und der älteste überhaupt. Diese Kontroverse wurde auch dadurch bedingt, dass Schuppentiere und Ameisenbären große Ähnlichkeiten im Körperbau aufweisen und lange für nahe miteinander verwandt gehalten wurden. Erst durch jüngere, molekulargenetische Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass diese Ähnlichkeit lediglich auf Konvergenz beruht. Es ist eine Art bekannt, \"Eomanis waldi\", die von Gerhard Storch im Jahr 1978 erstbeschrieben wurde. Der Holotyp (Exemplarnummer SMF Me 84) ist ein vollständiges Skelett, dass auf dem Rücken liegt. Es befindet sich im Privatbesitz des Finders, ein Abguss liegt im Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt am Main vor. Der Gattungsname \"Eomanis\" bezieht sich auf das Alter der Funde (Eozän) und die Beziehung zu den Schuppentieren (die Gattung \"Manis\" innerhalb der Manidae). Der Artname \"waldi\" ehrt den Finder Rudolf Wald, der den Fund für Forschungszwecke zur Verfügung stellte. Eine weitere Art, \"Eomanis krebsi\", im Jahr 1994 ebenfalls von Storch eingeführt, wird heute als ein Vertreter der Gattung \"Euromanis\" angesehen, die 2009 ihre Erstbeschreibung erhielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eomanis ist ein ausgestorbenes Säugetier aus der Familie der Eomanidae und stellt einen der ältesten unzweifelhaften Verwandten der Schuppentiere (Manidae) dar, von denen bis heute acht Arten in Afrika und Asien leben. Es war ein kleines, etwa einen halben Meter langes Tier, das typische Anpassungen an ein Bodenleben besaß und möglicherweise Erdbaue anlegte. Im Habitus wies \"Eomanis\" typische, auf staatenbildende Insekten als Nahrung verweisende Merkmale auf. Aufgefundene Nahrungsreste legen bisher aber eine pflanzliche Ernährung nahe. Fossilfunde stammen nur aus der Grube Messel und datieren in das Mittlere Eozän vor 47 Millionen Jahren. Die Erstbeschreibung der Gattung erfolgte 1978.", "tgt_summary": "始穿山甲属(学名\"Eomanis\")是已知最古老的穿山甲,生存于始新世的欧洲。在德国麦塞尔化石坑发现的化石显示牠们长50厘米,外观像现存的穿山甲,但尾巴及脚都没有鳞片。从其胃内发现牠们是吃昆虫及植物。与牠们同期的是没有鳞片及像食蚁兽的欧食蚁兽。", "id": 53965} {"src_title": "Frederick Coyett", "tgt_title": "揆一", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Familie wanderte wahrscheinlich um 1569 aus Flandern nach Schweden aus. Der Vater Gillis Coijet oder Julius Coyet \"der Jüngere\" († 1634) war Goldschmied und Münzmeister. Die Mutter Catharina von Steinberg war die Tochter des Stockholmer Kaufmanns und Goldschmiedes Johann von Steinberg. Coyett, ursprünglich ein Bäckerknecht (?), heuerte bei der Niederländischen Ostindien-Kompanie an und wurde 1644 zweiter Oberkaufmann in der Festung von Batavia. Drei Jahre später wurde er nach Nagasaki geschickt. Er war der erste Schwede, der japanischen Boden betrat. Hier leitete er zweimal für je ein Jahr (1647–48, 1652–53) als Oberhaupt (\"opperhoofd\") die Niederlassung Dejima (Nagasaki). Der erste Turnus wurde jedoch von Ereignissen überschattet, auf die er keinen Einfluss hatte. Im Sommer 1647 traf auch eine portugiesische Gesandtschaft in Nagasaki ein und versuchte, die von den Japanern 1639 abgebrochenen Beziehungen wieder anzuknüpfen. Die Kompanie hatte diesem Schiff in Batavia sogar technische Hilfe geleistet, war aber nach Ansicht der überraschten japanischen Behörden ihrer Informationspflicht nicht nachgekommen. Nach zähen Verhandlungen zogen die Portugiesen schließlich unverrichteter Dinge wieder ab. Doch in japanischen Regierungskreisen war die Verärgerung derart groß, dass man, als Coyett im folgenden Frühjahr nach Edo zog, um dem Shogun die alljährlich anstehende Reverenz zu erweisen, die Audienz absagte und die mitgebrachten Geschenke ablehnte. Damit hatten die niederländisch-japanischen Beziehungen innerhalb von zwei Jahrzehnten zum zweiten Mal einen Tiefpunkt erreicht. Coyetts nächster Turnus in Japan verlief ruhiger, da die Kompanie 1649/50 eine aufwendige Sondergesandtschaft nach Japan geschickt hatte, welche die während der vierziger Jahre akkumulierten Spannungen auflösen konnte. Zusammen mit seinem Bruder Peter Julius wurde er 1649 in den schwedischen Adelsstand erhoben. Im März 1653 wurde er zum zweiten Mann (\"secunde\") im Fort Zeelandia an der Bucht „Tayoean“ auf der von der Kompanie okkupierten Insel Formosa (heute Taiwan) ernannt. 1656 stieg er zum Gouverneur der Insel auf. Die heftigen Kämpfe auf dem Festland zwischen den Truppen der Mandschu (Qing) und der niedergehenden Ming-Dynastie blieben nicht ohne Auswirkung auf die Lage Formosas. 1658 und 1659 kam es zur ersten Flüchtlingswelle. 1661 landete der chinesische Truppenführer Zheng Chenggong (Koxinga), ein Anhänger der Ming, mit 25.000 Mann auf der Insel, um einen Stützpunkt einzurichten und seine Kräfte zu regruppieren. Nach neunmonatiger Belagerung und zähen Verhandlungen übergab Coyett Anfang Februar 1662 Zeelandia und zog mit den Seinen nach Batavia ab. Allerdings geriet eine beträchtliche Zahl von Niederländern, die sich in der Umgebung aufgehalten hatten, in chinesische Gefangenschaft. Die letzten Überlebenden wurden erst 1684 freigelassen. Das Zeitalter der niederländischen Kontrolle über die Insel war damit nach achtunddreißig Jahren zu Ende. Entsprechend heftig reagierte man im Generalgouvernement in Batavia. Coyett kam vor Gericht und wurde für 12 Jahre auf die Banda-Inseln verbannt. 1675 veröffentlichte er das Werk „'t Verwaerloosde Formosa“ („Das vernachlässigte Formosa“), in dem er die Kompanie der Unwissenheit beschuldigte. Sie habe ihm Verstärkung verweigert, was zum Fall von Formosa geführt habe. Das war nicht völlig falsch. Auf Coyetts Anforderung hin hatte man zwar ein Schiff mit Soldaten unter Dirk van der Laan nach Zeelandia geschickt, doch van der Laan hielt die Befürchtungen Coyetts für übertrieben und zog wieder nach Batavia ab. Unter den Soldaten, die er zurückließ, war auch Albrecht Herport, der in seinem Reisebuch über die Vorgänge eingehend berichtet. Coyett hatte 1650 in Indien \"Helena von der Wik\" geheiratet, die Tochter eines Generals. Ihr gemeinsamer Sohn Balthasar Coyett (1651–1728) wurde Gouverneur auf Ambon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederick Coyett, auch \"Fredric Coijet\" (* 1615 oder 1620 in Stockholm; † 17. Oktober 1687 in den Niederlanden), war der letzte Gouverneur der Niederländischen Ostindien-Kompanie von Formosa (dem heutigen Taiwan).", "tgt_summary": "揆一(,1615年-1687年-10月17日),直译为弗雷德里克·科耶特,是一名瑞典贵族、荷兰东印度公司官员,也是台湾荷兰统治时期的第十一任最后一任台湾长官。", "id": 785446} {"src_title": "Gewöhnliche Besenrauke", "tgt_title": "播娘蒿", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Bei der Gewöhnlichen Besenrauke handelt es sich um eine einjährige, krautige Pflanze, die in der Regel Wuchshöhen zwischen 25 und 100 Zentimetern erreicht. Der bläulich-grüne bis graugrüne Stängel wächst aufrecht. Die Laubblätter sind bläulich-grün bis graugrün. Die Stängelblätter sind zwei- bis dreifach fiederschnittig geteilt und besitzen linealische Zipfel.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Blütezeit erstreckt sich vorwiegend über die Monate Mai bis September. Die Blütenstiele sind doppelt bis dreimal so lang wie der Kelch. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die lediglich 1,5 bis 2 Millimeter langen, kaum 1 Millimeter breiten, blassgrünlichen bis grünlich-gelben Kronblätter sind in der Regel kürzer als die Kelchblätter. Die einnervigen Schoten wachsen aufwärts-gebogen, sind 15 bis 25 Millimeter lang und sitzen auf viel dünneren, 7 bis 15 Millimeter langen Stielen. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Es erfolgt meist Selbstbestäubung. Die vielsamigen Schoten sind Selbstausstreuer, Wind- und Tierstreuer und Wintersteher. Die Samen breiten sich als Klebhafter aus.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von ganz Europa bis nach Asien. Die Gewöhnliche Besenrauke kommt auch in Nordafrika und selbst in Grönland vor. In Mitteleuropa gilt sie als Archaeophyt. In Australien, Neuseeland, Nordamerika, Südamerika, Hawaii, Japan, Korea und im südlichen Afrika ist sie ein Neophyt. Die Gewöhnliche Besenrauke ist in Ostdeutschland verbreitet und häufig zu finden. In den anderen deutschen Gebieten kommt sie eher zerstreut vor; im Bergland ist sie selten. In Österreich kommt die Gewöhnliche Besenrauke im pannonischen Gebiet sehr häufig vor, darüber hinaus ist sie eher zerstreut zu finden. In der Schweiz wächst sie insbesondere in den wärmeren Gegenden ziemlich häufig. Die Gewöhnliche Besenrauke wächst in Schuttunkrautgesellschaften und an trockenen Hängen, auf Äckern und an trockenen Wegrändern. Sie gedeiht am besten auf mehr oder weniger trockenen, stickstoffreichen und sandigen Böden. Sie ist in Mitteleuropa eine lokale Charakterart des \"Sisymbrietum sophiae\" (Sisymbrion-Verband), kommt aber auch in Onopordion-Gesellschaften vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gewöhnliche Besenrauke (\"Descurainia sophia\"), auch Sophienrauke genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Besenrauken (\"Descurainia\") innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Die Gattung ist in Deutschland und Österreich nur mit dieser einen Art vertreten; weltweit sind etwa 47 Arten bekannt. Der wissenschaftliche Gattungsname ehrt den französischen Apotheker und Botaniker François Descurain (1658–1749).", "tgt_summary": "播娘蒿(学名:)又称米蒿、米米蒿、麦蒿,为十字花科播娘蒿属下的一年生草本植物,为播娘蒿属的模式种。耐寒。分布于亚洲、欧洲、北非和北美。播娘蒿是常见的麦田杂草,可造成小麦减产,同时也是一种野菜,具有一定的食用和药用价值。", "id": 1991995} {"src_title": "Primär sklerosierende Cholangitis", "tgt_title": "原發性硬化性膽管炎", "src_document": [{"title": "Krankheitsentstehung.", "content": "Der genaue Entstehungsmechanismus ist bisher noch ungeklärt. Besonders häufig (bei 85 % der Patienten) tritt die Erkrankung in Zusammenhang mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auf, dabei vor allem bei Colitis ulcerosa. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Erscheinungen.", "content": "Anzumerken ist, dass 35 % aller Patienten beschwerdefrei sind.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchungsmethoden.", "content": "Die eindeutigste Methode ist die Darstellung der Gallenwege mittels ERC (endoskopisch retrograde Cholangiographie). Wegen der relativ hohen Komplikationsrate ist aber heute die bildgebende Methode der Wahl die MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie). Auch Autoantikörper, die sogenannten pANCA (perinukleäre antineutrophile zytoplasmatische Antikörper) können typischerweise nachgewiesen werden, sie treten aber nur bei 70 % der Patienten auf.", "section_level": 1}, {"title": "Typische Laborbefunde.", "content": "Wie bei allen Erkrankungen, bei denen der Abfluss der Gallenflüssigkeit aus der Leber nicht gewährleistet werden kann, sind die Stauungsparameter im Blut erhöht. In ungefähr 70 % der Fälle findet man den Autoantikörper p-ANCA. Patienten mit einem erhöhten Wert des Tumormarkers CA 19-9 haben einen schneller fortschreitenden Verlauf.", "section_level": 1}, {"title": "Histologie.", "content": "Es finden sich herdförmige periduktale Entzündungsinfiltrate aus Lymphozyten, Granulozyten und Plasmazellen. Es entsteht eine progressive Fibrose („zwiebelschalenartig“) der Gallengänge, die in eine Gangatrophie übergeht und dazu führt, dass die Gallengänge durch fibröse Stränge ersetzt werden. Hieraus ergibt sich der proximale Gallenstau mit dem Bild von Gallengangsdilatationen.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die PSC ist eine fortschreitende Erkrankung, die schubweise verläuft. Die Patienten bemerken eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes und eine Zunahme der oben genannten Symptome. Besonders problematisch ist, dass es zur Bildung von Gallensteinen kommen kann, die dann noch zu einer zusätzlichen Verstärkung der Symptome führen. Da die PSC eine entzündliche Erkrankung ist, besteht außerdem die Möglichkeit, dass es zu einer Entartung der Gallengangsschleimhaut kommt. Hier wurde besonders häufig das Gallengangskarzinom genannt. Es soll bei 5–10 % der PSC-Patienten entstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Therapie der Wahl erfolgt mit Ursodeoxycholsäure (UDC). Sie senkt die erhöhten Leberwerte, v. a. AP und GGT. Außerdem wird der Juckreiz deutlich vermindert. Darüber hinaus müssen bei entsprechender Bildung von Gallensteinen oder Gallenwegsverengungen diese beseitigt werden, womöglich im Rahmen der zur Diagnose durchgeführten ERCP. Eine Rückbildung der schon bindegewebig umgebauten Strukturen der Leber kann mit UDC nicht erreicht werden, auf die Fibrose nimmt das Medikament keinen Einfluss. Die Therapie muss lebenslang erfolgen. Neben dem Basistherapeutikum UDC stehen noch andere Medikamente zur Verfügung. Colestyramin und Colestipol wirken ähnlich, wenn auch nicht so effizient wie UDC. Das dominierende Problem im Langzeitverlauf der PSC sind rezidivierende Entzündungen der Gallenwege mit teilweise schweren Schüben und Verläufen, die zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Diese müssen antibiotisch und auch antimykotisch behandelt werden, d. h. mit Medikamenten gegen Bakterien und Pilze. Letztere werden vor allem im Langzeitverlauf das führende Problem. Aus diesem Grund wurden die Richtlinien der Bundesärztekammer dahingehend geändert, diesen Patienten eine Transplantation unter den Bedingungen des MELD-Scores zu ermöglichen. Hinzu kommt, dass mit der Länge der Erkrankung sich ein deutlich erhöhtes Risiko Gallenwegskarzinome zu entwickeln einstellt, die unter der Erkrankung in der Regel nicht diagnostiziert werden können und in der Regel erst durch den Pathologen bei der Aufarbeitung des Gewebes der im Rahmen einer Lebertransplantation entnommenen Leber diagnostiziert werden. Entsprechend den Richtlinien der Bundesärztekammer empfiehlt sich daher eine regelmäßige Kontrolle und Überwachung des Verlaufes. Die Lebertransplantation stellt die definitive und kurative Heilung dar. Nach den Daten einer Heidelberger Langzeitstudie kann durch eine jährliche ERCP und eine Ballondilatation dominanter Stenosen die Zeit bis zum terminalen Leberversagen verlängert werden. Dominante Stenosen sind Gallenwegsverengungen auf < 1,5 mm im Ductus hepaticus communis oder < 1,0 mm im Ductus hepaticus dexter bzw. sinistra. In der Studie wurde eine Gruppe nur bei entsprechender Symptomatik dilatiert. Die zweite Gruppe erhielt eine jährliche ERCP und eine Dilatation aller dominanter Stenosen unabhängig von der Symptomatik. Das Überleben ohne Transplantation war bei jährlicher ERCP und Ballondilatation im Median 17,8 Jahre, bei Dilatation nur bei Symptomatik (Juckreiz, Gelbsucht oder akute bakterielle Cholangitis) nur 11,1 Jahre. Eine Leitlinie zu Diagnostik und Therapie der PSC auf Basis publizierter wissenschaftlicher Daten und Erfahrungen ist 2017 erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Prognose.", "content": "Die mittlere Überlebenszeit ohne Lebertransplantation ist bei etwa 10–20 Jahren. Eine Heilung ist momentan noch nicht möglich. Die 5-Jahresüberlebensrate nach Lebertransplantation liegt bei 75–85 %, allerdings kann es hier (genau wie bei der PBC) in 20 % zu einem Wiederauftreten der Erkrankung im Transplantat kommen. Die Prognose wird in erster Linie durch das Entstehen häufig wiederkehrender Entzündungsschübe einhergehend mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Gallenwegskarzinomen bestimmt. Das Ziel einer Therapie muss es demnach sein, das Fortschreiten der Erkrankung so weit wie möglich hinauszuzögern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine chronische Entzündung der Gallenwege (Cholangitis) innerhalb und/oder außerhalb der Leber. Sie führt zu einer narbigen Verhärtung (Sklerose) und damit verbunden zu einer Verengung der Gallenwege.", "tgt_summary": "原发性硬化性胆管炎(Primary sclerosing cholangitis,简称PSC)是描述一种肝内或肝外胆管发炎以及闭塞性纤维化的疾病。胆道原先可将胆汁输入肠道中,但被阻塞后则可能导致肝硬化、肝衰竭,甚至可能诱发胆管癌及肝细胞癌。目前此疾病的成因尚未明朗,有人认为可能是自体免疫,或是肠道菌相生态失调。目前发现近75% PSC的患者也患有炎症性肠病(IBD),其中最常见的为溃疡性结肠炎。肝脏移植是目前效果最好的治疗,不过未必所有患者都需要进行肝脏移植。", "id": 2731596} {"src_title": "Tuttlingen", "tgt_title": "图特林根", "src_document": [{"title": "Siedlungsgeografische Einordnung.", "content": "Tuttlingen liegt im Tal der Oberen Donau beidseits des noch jungen Flusses. Die Stadt wurde am Fuß des Honbergs erbaut, eines Umlaufberges der Urdonau, die sich hier durch die Kalksteinformationen ihren Weg bahnte. Heute schließt die Stadt den Berg vollkommen ein. Obwohl die Burg Honberg von den Tuttlingern selbst vollständig zerstört wurde, ist das wieder errichtete Denkmal mit seinen zwei charakteristischen Türmen zum Wahrzeichen der Stadt geworden. Der höchste Punkt Tuttlingens befindet sich im Ortsteil Eßlingen mit, der niedrigste auf der Gemarkung Nendingen mit.", "section_level": 1}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Tuttlingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt: Mühlheim, Fridingen, Neuhausen ob Eck, Emmingen-Liptingen, Immendingen, Talheim, Seitingen-Oberflacht, Wurmlingen (alle Landkreis Tuttlingen).", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Stadtgebiet besteht aus der Kernstadt und der im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Stadt Möhringen und den ehemals selbständigen Gemeinden Nendingen und Eßlingen. Die eingemeindeten Stadtteile sind zugleich Ortschaften im Sinne von § 67ff der Gemeindeordnung, das heißt, sie haben jeweils einen von den Wahlberechtigten bei Kommunalwahlen direkt zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Zu einigen Stadtteilen gehören weitere räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenen Namen, die oft sehr wenige Einwohner haben oder Wohngebiete mit eigenen Namen, deren Bezeichnung sich im Laufe der Bebauung ergeben haben und deren Grenzen meist nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Gebiete:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike und Mittelalter.", "content": "Frühgeschichtlich lag der Landstrich um Tuttlingen vermutlich im Siedlungsgebiet der keltischen Tulinger, welche ab dem Jahre 15 v. Chr. vom Römischen Reich unterworfen und romanisiert wurden. Als Teil der späteren römischen Provinz Obergermanien lag der Landstrich bis ungefähr 95 n. Chr. am Obergermanisch-Raetischen Limes auf der Donausüdstraße (\"via iuxta Danuvium\"). Auf dem Gebiet der heutigen Tuttlinger Altstadt befand sich zu dieser Zeit vermutlich ein Kastell. Wegen der heutzutage dichten Besiedlung des Gebiets wurde von Ausgrabungen bisher abgesehen, sodass recht wenig über das Tuttlinger Kastell bekannt ist. Nach dem Rückzug der römischen Legionen besiedelten die Sueben und/oder Alamannen das hiesige Gebiet. Im Mittelalter wurde Tuttlingen erstmals 797 urkundlich erwähnt und gehörte kurze Zeit später zum Kloster Reichenau. Der Ort erhielt vor 1338 das Stadtrecht und gehörte seit 1376/77 zu Württemberg. Mit dem Bau der Festungsanlage auf dem Honberg wurde Tuttlingen von Eberhard im Bart um 1460 zu einer Grenzfestung ersten Ranges ausgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "Als befestigter südlicher Außenposten Württembergs war es im Dreißigjährigen Krieg stets umkämpft. Hauptereignis war am 24. November 1643 die Schlacht bei Tuttlingen, bei der die gesamte französische Armee von den vereinigten kaiserlich-bayerischen Truppen unter Melchior Graf von Hatzfeldt, Franz von Mercy und Johann von Werth aufgerieben wurde. 1703 überquerte eine rund 35.000 Mann starke französische Armee während des Spanischen Erbfolgekrieges unter Marschall Villars erneut den Rhein, nahm die Festung Kehl ein und wandte sich schließlich gegen das Kinzigtal. Hier standen gerade einmal 4000 Verteidiger des schwäbischen Reichskreises unter dem Kommando Prosper Ferdinands von Fürstenberg-Stühlingen. Dieser erkannte die aussichtslose Lage und konnte sich mit Glück nach Wolfach zurückziehen. Gengenbach, Zell am Harmersbach und Haslach wurde von den Franzosen eingenommen, Hausach dem Erdboden gleichgemacht. Die Wolfacher hingegen hatten Glück. Villars ließ seine Armee nach einigem Zögern in südlicher Richtung durch das Gutachtal nach Villingen abmarschieren. Dort misslang ihm am 4. und 5. Mai ein Handstreich auf die nur unzulänglich befestigte Stadt. Am 12. Mai traf er in Tuttlingen mit den Bayrischen Truppen unter Kurfürst Maximilian II. Emanuel zusammen. Noch im selben Jahr schlugen sie gemeinsam die kaiserlichen Truppen in der Ersten Schlacht von Höchstädt. Tuttlingen war schon früh Sitz eines Obervogteiamtes und wurde 1755 Sitz eines württembergischen Oberamtes, das im Laufe seiner Geschichte mehrmals verändert wurde. Am 1. November 1803 brannte Tuttlingen innerhalb der Stadtmauern vollständig ab. Die Stadt wurde ab 1804 nach einem Plan des Landbaumeisters Carl Leonard von Uber mit klassizistisch rechtwinkligen Straßen und quadratisch angelegten Häuserquartieren neu erbaut.", "section_level": 2}, {"title": "Tuttlingen nach dem Stadtbrand 1803.", "content": "Durch die Rheinbundakte vom 12. Juli 1806 fiel Tuttlingen zusammen mit dem Teil des Oberamts Tuttlingen auf der rechten Seite der Donau an das Großherzogtum Baden. Dieses Gebiet wurde jedoch noch im Oktober desselben Jahres über den Tausch- und Epurationsvertrag wieder dem Königreich Württemberg angegliedert und gemäß der verfügten Verwaltungsgliederung als Sitz des Oberamts Tuttlingen bestätigt. 1830 wurden die beiden württembergischen Exklaven innerhalb Badens, Bruderhof (267 ha) und Hohentwiel (116 ha), der Tuttlinger Stadtflur zugeordnet und gehörten ab 1851 als Teilgemeinden zur Stadt Tuttlingen. Dieser Zustand blieb bis Ende 1968 erhalten (siehe hierzu Württembergische Exklaven). Für die spätere industrielle Entwicklung hatte der Anschluss der Stadt an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn 1869 entscheidende Bedeutung. Der damalige Tuttlinger Bahnhof wurde 1933 durch einen Neubau ersetzt. Während der NS-Zeit in Württemberg wurde das Oberamt Tuttlingen 1934 in \"Kreis Tuttlingen\" umbenannt. 1938 wurde der Kreis in den Landkreis Tuttlingen überführt, welcher um den aufgelösten Kreis Spaichingen vergrößert wurde. Während des Zweiten Weltkriegs befanden sich in Tuttlingen Kriegsgefangenenlager und Zwangsarbeiterlager, in denen Arbeitskräfte, die der Industrie vor Ort zwangszugewiesen waren, untergebracht worden waren. Im Februar und März 1945 erlebte Tuttlingen insgesamt fünf Luftangriffe, von denen vier überwiegend dem Bahnhof galten. Am 21. April 1945 besetzten Teile der französischen 1. Armee die Stadt. Damit wurde Tuttlingen Teil der Französischen Besatzungszone. Eisenbahnbrücken wurden gesprengt und bis 1952 war das Kriegsgefangenenlager „Mühlau“, das „Dépôt de transit N°2“, für Hunderttausende deutsche Kriegsgefangene Durchgangs- und Entlassungslager der französischen Besatzungszone. Heute stehen auf diesem Gelände das Immanuel-Kant-Gymnasium und das Otto-Hahn-Gymnasium. 1947 kam Tuttlingen zum Land Württemberg-Hohenzollern, 1952 zum neu gegründeten Bundesland Baden-Württemberg und dort in den Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern. Bereits 1949 hatte die Einwohnerzahl die 20.000 überschritten. Daher erklärte man schon mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 Tuttlingen zur Großen Kreisstadt. Die beiden Tuttlinger Exklaven Bruderhof und Hohentwiel sind 1967 bzw. Anfang 1969 in die Stadt Singen (Hohentwiel) eingegliedert worden. Bei der Kreisreform 1973 erhielt der Landkreis Tuttlingen seine heutige Ausdehnung, was die Einwohnerzahl um ein Drittel und die Fläche auf das Dreifache steigen ließ – gleichzeitig wurde der Landkreis nun dem Regierungsbezirk Freiburg zugeordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Stadtteile.", "content": "\"Möhringen\" wurde 786 als Mereingen erstmals erwähnt. Um 973 kam der Ort an die Reichenau, welche ihn an verschiedene Adelsgeschlechter verliehen. Im 13. Jahrhundert war Möhringen Sitz eines Vogteiamtes der Reichenau. Um 1300 wurde Möhringen vermutlich von Heinrich von Klingenberg, Bischof von Konstanz, zur Stadt erhoben. Im 15. Jahrhundert ging die Gerichtsbarkeit auch auf die Klingenberg über, welche die Stadt 1527 mit den Dörfern Eßlingen und Ippingen an die Fürstenberger verkauften. 1806 kam Möhringen an Baden und gehörte zunächst zum Oberamt Möhringen, ab 1813 zum Amt Engen, ab 1824 erneut zum Amt Möhringen, ab 1844 erneut zum Amt Engen und nach dessen Auflösung 1936 zum Bezirksamt Donaueschingen, aus dem 1939 der Landkreis Donaueschingen hervorging. Mit der Eingemeindung in die Stadt Tuttlingen am 1. Januar 1973 kam Möhringen zum Landkreis Tuttlingen. Möhringen hat seit 1980 den Titel „Staatlich anerkannter Luftkurort“. \"Nendingen\" wurde 1092 erstmals erwähnt, doch wurde der Ort wohl wesentlich früher gegründet. Er war im Besitz der Grafen von Nellenburg, die ihn an die Hirscheck-Konzenberg, diese an die von Wartenberg weitergaben. Schließlich kam er über die Grafen von Zollern an die Herrschaft von Weitingen. 1411 war Nendingen Teil der Herrschaft Mühlheim, doch hatten zahlreiche Klöster Besitz im Ort. Mit Mühlheim kam Nendingen 1805 an Württemberg und wurde dem Oberamt Tuttlingen zugeordnet. \"Eßlingen\" wurde 1225 als „Esselingen“ erstmals erwähnt. Als Bestandteil der Herrschaft Möhringen gelangte der Ort im 16. Jahrhundert an das Fürstentum Fürstenberg und kam 1806 an Baden. Zunächst gehörte Eßlingen zum Oberamt Möhringen, ab 1813 zum Amt Engen, ab 1824 erneut zum Amt Möhringen, ab 1844 erneut zum Amt Engen und ab 1849 zum Amt bzw. Bezirksamt Donaueschingen, aus dem 1939 der Landkreis Donaueschingen hervorging. Mit der Eingemeindung in die Stadt Tuttlingen am 1. Juni 1972 kam der Ort zum Landkreis Tuttlingen.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "In die Stadt Tuttlingen wurden folgende Gemeinden eingegliedert: Die Stadt Möhringen und die Gemeinde Eßlingen gehörten vor der Eingemeindung zum Landkreis Donaueschingen.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze). 1 Volkszählungsergebnis", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Tuttlingen gehörte zunächst zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat „ante nemus“ (Kapitel Meßkirch) zugeordnet. Infolge der Zugehörigkeit zum Herzogtum Württemberg wurde hier, wie im übrigen Württemberg, ab 1535 im Auftrag von Herzog Ulrich durch Ambrosius Blarer die Reformation eingeführt. Danach war Tuttlingen über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Sie wurde auch bald Sitz eines Dekanats (siehe Kirchenbezirk Tuttlingen) innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Die evangelische Hauptkirche ist die Stadtkirche St. Peter und Paul (auch: Stadtkirche), ursprünglich eine kleine Kapelle, die mehrmals erweitert wurde und nach der Reformation Pfarrkirche wurde. Die Vorgängerpfarrkirche war die Martinskirche, die bei der bäuerlichen Vorgängersiedlung Tuttlingens, vor der Stadt, lag. Sie wurde bei der Schlacht von Tuttlingen 1643 zerstört und 1862 durch eine kleine Kapelle ersetzt. Die Stadtkirche brannte beim Stadtbrand 1803 ab und wurde danach wieder aufgebaut. Als die Gemeinde durch Zuzug stark anwuchs, wurden 1958 die Martinskirche, 1966 die Auferstehungskirche und 1986 noch die Versöhnungskirche im Wohngebiet Lohmehlen gebaut. An den vier Kirchen wirken mehrere Pfarrer. Die Gemeinden bilden zusammen mit der Erlöserkirchengemeinde Wurmlingen die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Tuttlingen. Die Stadtteile Tuttlingens blieben infolge der Zugehörigkeit zu Fürstenberg bzw. zur Johanniterkommende Villingen überwiegend katholisch. Doch gibt es dort heute auch protestantische Gemeindeglieder. Im Stadtteil Eßlingen gehörten sie zunächst zur Kirchengemeinde Öfingen (Evangelische Landeskirche in Baden), wurden jedoch 1977 in die Kirchengemeinde Talheim (Württemberg) umgepfarrt. Die Möhringer Protestanten gehörten zunächst zur Pfarrei Immendingen, doch gibt es seit 1952 eine eigene Kirche und inzwischen auch eine eigene Kirchengemeinde. Die Nendinger Protestanten gehörten bis 2010 zur Kirchengemeinde Mühlheim, ab dem 1. Januar 2011 wurden sie in die Stadtkirche Tuttlingen integriert. In Nendingen gibt es seit 1970 eine eigene Kirche „Krippe Christi“. Seit der Zuordnung der Eßlinger Protestanten zur Pfarrei Talheim gehören alle evangelischen Einwohner im Stadtgebiet Tuttlingen zur Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken nach Tuttlingen. 1868 bis 1872 wurde die katholische Kirche St. Gallus gebaut, die 1873 zur Pfarrei erhoben wurde. Nach dem Bau der Kirche Maria Königin 1961 wurde dort 1965 eine zweite Pfarrei errichtet. In Nendingen wurde die dortige katholische Kirche seit 1366 von der Johanniterkommende Villingen unterhalten. Anstelle der alten Kirche wurde die heutige Kirche St. Peter und St. Jakobus 1755 neu erbaut. Der Turm wurde erst 1863 ergänzt. Die Gemeinden in Nendingen und die beiden Tuttlinger katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Tuttlingen-Spaichingen der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die katholischen Gemeinden in Eßlingen und Möhringen gehören jedoch zum Dekanat Donaueschingen des Erzbistums Freiburg, weil beide Gemeinden ab 1806 zu Baden gehörten. Die Eßlinger Kirche St. Jakob der Ältere und Andreas wurde 1494 erbaut und 1854 vergrößert. Die Kirche St. Andreas Möhringen wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut, doch gab es zuvor bereits eine Kirche. Der Turm wurde 1934 angefügt. Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Tuttlingen auch Freikirchen, darunter die Evangelisch-methodistische Kirche (Immanuelskirche). Auch die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas sind vertreten. Vor allem durch jüngere Einwanderung kam der Islam nach Tuttlingen, sodass heute drei muslimische Gemeinden, darunter die Merkez Camii der türkischen Religionsbehörde und eine bosnische muslimische Gemeinde, in Tuttlingen ansässig sind.", "section_level": 1}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 36,8 % der Einwohner römisch-katholisch, 27,6 % evangelisch und 35,6 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Die Tuttlinger Bevölkerung gehört derzeitig (Stand 31. Dezember 2019) zu 31,2 % (11.429) der römisch-katholischen und zu 20,8 % (7.610) der evangelischen Kirche an. 48,0 % (17.597) der Bevölkerung gehören anderen oder keinen Religionsgruppen an.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "An der Spitze der Stadt Tuttlingen standen seit dem 14. Jahrhundert die „Zwölf“, dem der Schultheiß, der Bürgermeister und zehn weitere Mitglieder des Gerichts angehörten. Dazu gab es zwölf Ratsmitglieder. Später war der von der Herrschaft eingesetzte Tuttlinger Oberamtmann zugleich Bürgermeister der Stadt. Ab 1822 gab es einen gewählten Stadtschultheißen und den Gemeinderat. Derzeit trägt das Stadtoberhaupt von Tuttlingen die Amtsbezeichnung „Oberbürgermeister“. Er wird heute für eine Amtszeit von acht Jahren direkt gewählt und ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der 1. Beigeordnete (seit 2006 Emil Buschle, CDU) mit der Amtsbezeichnung „Erster Bürgermeister“ und der 2. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“ (seit 2006 Willi Kamm, SPD).", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgemeinschaft.", "content": "Mit den Gemeinden Emmingen-Liptingen, Neuhausen ob Eck, Rietheim-Weilheim, Seitingen-Oberflacht und Wurmlingen ist die Stadt Tuttlingen eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzen.", "content": "Laut Haushaltsplan 2017 hatte die Stadt Tuttlingen zum 31. Dezember 2017 einem Schuldenstand von 14,6 Euro Millionen Euro. Den laufenden Ausgaben von 97,2 Mio. Euro standen Einnahmen von 95,7 Mio. Euro, davon 33,8 Mio. Euro Gewerbesteuer, gegenüber.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen und Banner.", "content": "Die Flagge ist blau-gelb. Sie wird mit und ohne Wappen gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Tuttlingen unterhält seit 1979 eine Städtepartnerschaft mit Bex im Kanton Waadt (Schweiz) sowie mit Draguignan in Frankreich seit 1989. Am 1. Juli 2006 wurde in der Teilgemeinde Möhringen das Jubiläum „50 Jahre Städtepartnerschaft“ gefeiert. Erste Partnerstadt von Möhringen war 1956 Bischofszell im Kanton Thurgau (Schweiz); im gleichen Jahr folgten das österreichische Waidhofen an der Ybbs und Battaglia Terme bei Padua in Venetien (Italien). Im Rahmen des Jubiläums wurde ein neuer Partnerschaftsverbund geschlossen, dem nun die sechs europäischen Städte Bex, Draguignan, Bischofszell, Battaglia Terme, Waidhofen an der Ybbs und Tuttlingen angehören.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Tuttlingen liegt an der Schwäbischen Albstraße. Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Stadthalle.", "content": "Ein Kulturzentrum Tuttlingens ist die Stadthalle. Theater und Konzerte, sowohl klassische als auch Pop & Rock, konzentrieren sich auf diesen Ort. Als die Alte Festhalle am Stadtgarten zu klein wurde, um Künstler von internationaler Größe gewinnen zu können, wurde nach einem Wettbewerb im Jahr 1997 bis 2002 an der Wöhrdenbrücke durch die Stuttgarter Architektenpartnerschaft Heckmann. Kristel. Jung die neue Stadthalle erbaut.", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkstätten.", "content": "Auf dem Friedhof wurde 1947 ein Ehrenmal für Opfer des Nationalsozialismus eingerichtet, unter denen sich auch Opfer der „Euthanasie“-Tötungsaktion T4 befanden. Auf sechs Steintafeln wird ihrer gedacht. Zahlreiche Leichen aus Tuttlingen und Umgebung sind im Krematorium der Stadt damals verbrannt worden, darunter auch ermordete und umgekommene KZ-Häftlinge aus den regionalen KZ-Außenlagern. An ihr Schicksal erinnert ein Obelisk. Im Mai 2016 wurden in der Fußgängerzone die ersten fünf Stolpersteine verlegt, im Oktober 2017 folgten siebzehn weitere.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Die evangelische Stadtkirche verleiht dem Stadtbild etwas Charakteristisches. Da die Innenstadt 1803 vollständig abbrannte, fehlen historische Gebäude. Die Stadtkirche wurde unter großen Mühen und mit vielen Spenden errichtet und ist ein Lichtblick in der sonst eher schlicht gebauten Innenstadt. Ihre reich gegliederte Jugendstilfassade gilt als eine der schönsten in Süddeutschland. Die katholische Pfarrkirche St. Gallus wurde 1869 bis 1873 von Georg Morlok erbaut und 1937 bis 1939 umgebaut. Weitere Kirchen sind die evangelische Martinskirche (1958), die evangelische Auferstehungskirche (1968) und die evangelische Versöhnungskirche sowie die katholische Kirche Maria Königin (1961/63). Die spätmittelalterliche Burg Honberg wurde im Dreißigjährigen Krieg bis auf die Grundmauern zerstört. Die beiden Türme, heutzutage Wahrzeichen der Stadt, konnten erst durch Spenden auf Initiative eines Fördervereins im 19. Jahrhundert wieder errichtet werden. Die weitläufigen Mauerreste der Festung beherbergen heute immer wieder Veranstaltungen wie den \"Honberg-Sommer\" und bieten den besten Ausblick auf die Innenstadt. Eine weitere Burgruine ist die Burgruine Luginsfeld, im Nordosten der Innenstadt an der Südwestspitze des Leutenberges gelegen. \"Tuttlinger Hut\" bezeichnet eine für die Stadt typische Dachform. Es handelt sich um eine Walmdach-Variante, die vor einem Stadtbrand schützen soll. Bei der Neugestaltung der Innenstadt nach dem Stadtbrand 1803 wurde diese spezielle Dachform zum Standard für die Innenstadt. In den Stadtteilen finden sich alte katholische sowie zwei neue evangelische Kirchen (siehe Abschnitt Religionen).", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Bahnhof Tuttlingen ist ein regionaler Eisenbahnknoten, an dem die Bahnstrecke Stuttgart–Tuttlingen auf die Bahnstrecke Tuttlingen–Inzigkofen sowie die Bahnstrecke Tuttlingen–Hattingen trifft. Auf der Gäubahn ist Tuttlingen Halt der im Zwei-Stunden-Takt verkehrenden Intercity-Züge zwischen Stuttgart und Zürich. Zusätzlich halten zeitversetzt die im Zwei-Stunden-Takt fahrenden Regionalexpress-Züge von Singen nach Stuttgart in Tuttlingen, so dass stündlich schnelle Verbindungen nach Stuttgart und Singen angeboten werden. Zwischen Ulm und Neustadt (Schwarzwald) verkehren im Zwei-Stunden-Takt Interregio-Express-Züge. Darüber hinaus ist Tuttlingen an das Ringzug-System angeschlossen, das Tuttlingen mit Zollhaus-Blumberg, Fridingen an der Donau und Rottweil verbindet. Insgesamt verfügt Tuttlingen mit einer Kombination aus Fernverkehr, schnellem Nahverkehr und Ringzug über ein gutes Angebot im Schienenverkehr. Der heutige Tuttlinger Bahnhof wurde 1933 erbaut und liegt außerhalb des Tuttlinger Stadtkerns. Stadtbusse verbinden den Bahnhof mit dem Omnibusbahnhof in der Innenstadt. Neben dem Bahnhof Tuttlingen mit seiner herausgehobenen Bedeutung als Eisenbahnknoten und Fernverkehrsbahnhof verfügt die Stadt Tuttlingen außerdem über insgesamt weitere sieben Ringzug-Haltepunkte und ist Ausgangspunkt zahlreicher Buslinien. Tuttlingen ist in den Verkehrsverbund TUTicket eingegliedert. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Geisingen oder Tuningen und führen auf die Bundesautobahn 81 (Stuttgart–Singen). Der am 17. Februar 2011 eröffnete \"Kreuzstraßentunnel\" führt die Bundesstraße 311 (Ulm–Donaueschingen) und die Bundesstraße 14 (Stockach–Rottweil) gemeinsam durch die Weststadt von der Alexanderstraße bis in die Nähe des Aesculap-Platzes. Tuttlingen ist an etliche Radfernwege angeschlossen, unter anderem an den europäischen Radfernweg Flussroute EuroVelo EV6, welcher vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer verläuft, und den Donauradweg.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen.", "content": "In Tuttlingen haben über 1900 Unternehmen ihren Sitz – vom Ein-Mann-Betrieb bis zum multinationalen Unternehmen. Durch die Vielzahl von führenden Chirurgiebetrieben in und um Tuttlingen versteht sich die Stadt als „Weltzentrum der Medizintechnik“ (rund 600 Betriebe sind unmittelbar mit der Herstellung von chirurgischen und medizintechnischen Erzeugnissen beschäftigt). Die Medizintechnik-Unternehmen sind eng verflochten mit dem Medizintechnik-Cluster im pakistanischen Distrikt Sialkot. Wichtige Arbeitgeber sind ferner der Maschinenbau und das Bauhandwerk. Bis vor einigen Jahren galt Tuttlingen außerdem als „Schuh-Stadt“. Die Schuhindustrie siedelte sich aufgrund zahlreicher Gerbereien an der Donau an, von denen heute nur noch wenige existieren. Das Gerberhandwerk hatte in Tuttlingen durch die Donau und die verbreitete Viehwirtschaft gute Bedingungen. Viehzucht dominierte die Landwirtschaft aufgrund wenig fruchtbarer Böden und der im Frühjahr oft überschwemmten Anbauflächen. Liste wichtiger Tuttlinger Unternehmen Seit 2011 besitzt die Medizintechnikindustrie ein Clustermanagement mit dem Namen \"MedicalMountains\". Die von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, dem Landkreis Tuttlingen und der Landesgesellschaft \"Biopro Baden-Württemberg\" gegründete Initiative zur Standortsicherung bietet ein Netzwerk, um Innovationen zu fördern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittelständischen Unternehmen zu stärken. Die Gesellschaft ist Preisträger im Clusterwettbewerb des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg und wird durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg gefördert. In der Medizintechnik-Ausstellung ACIG (Ausstellung von Chirurgie-Instrumenten und Geräten) präsentieren ca. 70 klein- und mittelständische Unternehmen aus der Medizintechnik ihre Produkte den Facheinkäufern aus der ganzen Welt. Die Ausstellung ist ganzjährig geöffnet, für jedermann zugänglich und der Eintritt ist frei. Zudem veröffentlicht die ACIG jedes Jahr im November eine neue Ausgabe des Bezugsquellen-Fachbuches \"Der Chirurgieführer\" mit derzeit über 150 Unternehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Gericht, Behörden und Einrichtungen.", "content": "Tuttlingen ist Sitz des Landkreises Tuttlingen. Ferner gibt es hier ein Finanzamt, ein Notariat und ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Rottweil und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört. Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Tuttlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und des Dekanats Tuttlingen-Spaichingen der Diözese Rottenburg-Stuttgart.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Über das lokale Geschehen in Tuttlingen berichtet als Tageszeitung der \"Gränzbote\", eine Lokalausgabe der Schwäbischen Zeitung. Der Hörfunksender Radio 7 hat ein Studio in der Stadt. Seit 2005 sendet auch der regionale Fernsehsender Regio TV Bodensee im dortigen Kabelnetz, via Satellit sowie im Livestream.", "section_level": 2}, {"title": "Bildungseinrichtungen.", "content": "Tuttlingen hat zwei Gymnasien (das Otto-Hahn-Gymnasium und das Immanuel-Kant-Gymnasium), zwei Realschulen (Hermann-Hesse-Realschule und Ludwig-Uhland-Realschule), eine Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen (Albert-Schweitzer-Schule), eine Gemeinschaftsschule mit Grundschule (Wilhelmschule), sechs Grundschulen (Grundschule im Holderstöckle, Grundschule Karlschule, Schildrainschule, Schrotenschule, Anton-Braun-Grundschule Möhringen und Donauschule Nendingen) sowie eine Werkrealschule (Schillerschule). Zudem unterhält die Stadt Tuttlingen die Musikschule und die Jugendkunstschule ZEBRA. Der Landkreis Tuttlingen ist Schulträger der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule (Gewerbliche Schule, unter anderem mit Technischem Gymnasium), der Fritz-Erler-Schule (vormals Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schulen, unter anderem mit Wirtschafts-, Ernährungswissenschaftlichem, Biotechnologischem und Sozialwissenschaftlichem Gymnasium), der Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Kreiskliniken Tuttlingen und Spaichingen und der Johann-Peter-Hebel-Schule für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung. Die private Gotthilf-Vollert-Schule für Erziehungshilfe und der private Schulkindergarten für Kinder mit geistiger Behinderung runden das schulische Angebot in Tuttlingen ab. Ein neuer Campus als Außenstelle der Hochschule Furtwangen wurde zum Wintersemester 2009/2010 eingerichtet. Er nimmt den Betrieb auf mit den neuen technischen Studiengängen \"Industrial medtec\", \"Industrial Systems Design\" und \"Industrial Manufacturing\" mit jeweils 35 Studienanfängerplätzen. Dazu wurden mit der Wirtschaft in Tuttlingen Kooperationsvereinbarungen geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenbürger.", "content": "Die Stadt Tuttlingen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:", "section_level": 2}, {"title": "Ehrengeschenk \"Kannitverstan\".", "content": "Die höchste derzeit verliehene Auszeichnung der Stadt ist der \"Kannitverstan\". Sie ist das Pendant zur Ehrenbürgerwürde, welche nicht mehr verliehen wird. Im Moment haben ihn:", "section_level": 2}], "src_summary": "Tuttlingen ist eine Stadt im Süden Baden-Württembergs. Sie ist die Kreisstadt und größte Stadt des Landkreises Tuttlingen sowie ein Mittelzentrum innerhalb der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, zu dessen Mittelbereich alle 36 Städte und Gemeinden des Landkreises gehören. Seit dem 1. April 1956 ist Tuttlingen eine Große Kreisstadt. Die nächste größere Stadt Villingen-Schwenningen liegt etwa 30 Kilometer nordwestlich von Tuttlingen.", "tgt_summary": "图特林根是德国巴登-符腾堡州最西南端弗赖堡行政区图特林根县的首府。邻近城市有特罗辛根(Trossingen)、施派欣根(Spaichingen)。图特林根建于中世纪,曾经在1803年几乎被全面烧毁。", "id": 1158244} {"src_title": "Strukturwandel der Öffentlichkeit", "tgt_title": "公共领域的结构转型", "src_document": [{"title": "Einleitung.", "content": "Habermas habilitierte sich 1961 in Marburg bei Wolfgang Abendroth, nachdem er 1959 das Frankfurter Institut für Sozialforschung nach Konflikten mit dem ursprünglich als Betreuer der Habilitation vorgesehenen Max Horkheimer verlassen hatte. Horkheimer hatte Habermas als Marxist bezeichnet, der „den Geschäften der Herren im Osten Vorschub“ leiste, nachdem Habermas einen Forschungsbericht zu Marx und dem Marxismus verfasst hatte, in dem er die Einheit von kritischer Theorie und revolutionärer Praxis als Apriori des Marxismus bezeichnet hatte. Als Direktor des Instituts bat Horkheimer daraufhin Adorno, seinen Assistenten Habermas zu entlassen. Das Abendroth gewidmete Buch \"Strukturwandel der Öffentlichkeit\" (künftig, sofern das Buch gemeint ist: \"SdÖ\") wurde seit seiner Erstveröffentlichung vielfach wieder aufgelegt und in mehrere Sprachen übersetzt. Jürgen Habermas entwirft darin eine Geschichte vom Aufstieg und Niedergang der bürgerlichen Öffentlichkeit, die trotz ihrer historisch-empirischen Schwächen einen einflussreichen Beitrag zu verschiedenen Bereichen kritischer Kulturtheorie leistet: Über das Verständnis der Funktion der Öffentlichkeit beabsichtigte Habermas nichts Geringeres, als die gegenwärtige Gesellschaft über eine ihrer zentralen Kategorien in den Griff zu bekommen und letztlich in aufklärerisch-rationaler Weise zu demokratisieren. Daneben lässt das Werk als Vorarbeit seiner späteren Untersuchungen bereits die Grundlinien erkennen, in denen Habermas seit den 1970er Jahren die nach eigenem Anspruch normativ gehaltvolle, empirisch angemessene und theoretisch einflussreiche Diskurstheorie entfaltete (vgl. \"SdÖ\", § 25). Dabei spielt neben dem Status der Schrift \"SdÖ\" in Habermas’ Gesamtwerk der Einfluss der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule eine besondere Rolle, der in \"SdÖ\" inhaltlich wie sprachlich deutlich wird und von Habermas bereits hier produktiv umgewandelt werden konnte. Zunächst folgt ein Überblick über Habermas’ Darstellung der theoretischen und empirischen Herausbildung der bürgerlichen Öffentlichkeit als Prinzip und Institution im Verhältnis zu Staat und Gesellschaft. Anschließend wird ein Blick auf die soziale Grundlage bürgerlicher Öffentlichkeit und ihre politische Wirkung zu werfen sein, außerdem auf den normativen Charakter von Habermas’ Öffentlichkeitsbegriff, auf den Anschluss an die Kritische Theorie und auf den Zusammenhang mit Habermas’ Gesamtwerk. Schließlich ist noch auf Ursachen und Formen des Strukturwandels der Öffentlichkeit einzugehen sowie auf Habermas’ damalige und neuere Lösungsansätze dieser gesellschaftlichen Entwicklungsproblematik.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte der bürgerlichen Öffentlichkeit.", "content": "Den zentralen Begriff in Habermas' Öffentlichkeitskonzept stellt die „bürgerliche Öffentlichkeit“ dar, die sich seit der europäischen Frühen Neuzeit aus der zuvor dominierenden, monarchisch beherrschten „repräsentativen Öffentlichkeit“ entwickelt habe. Mit dem Adjektiv „öffentlich“ belegt Habermas all jene Hervorbringungen menschlicher Existenz, die von allgemeiner Bedeutung sind, also sämtliche Angehörigen einer Gruppe betreffen, und somit Aushandlungs- und Reglementierungsprozessen der Gesamtheit unterliegen. Dem gegenüber steht der Sektor des Privaten, der grundsätzlich der Herrschaft des Einzelnen unterliegt und vor Eingriffen der Allgemeinheit, seien sie staatlicher oder gesellschaftlicher Natur, geschützt ist. Die jeweiligen Relationen von Staat und Gesellschaft sowie zwischen monarchischer und demokratischer Repräsentation komplettieren daher Habermas' Verständnis des Verhältnisses von Öffentlichkeit und Privatheit.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliches und Privates.", "content": "Den wesentlichen Hintergrund zu Habermas’ Theorie des Öffentlichen in der Moderne bilden die antiken griechischen Stadtstaaten, in denen der Sektor des Hauses (oikos) strikt von demjenigen der gemeinschaftlichen Aushandlung öffentlicher Belange (polis) getrennt gewesen sei. Nachdem das europäische Mittelalter, in Habermas' Sicht, eine solche Trennung von Öffentlichem und Privatem nicht vollzogen habe, sei dieses dichotomische Konzept in der Renaissance wiederentdeckt worden und bilde bis in die Gegenwart das dominierende Deutungsmodell gesellschaftlicher Verfasstheit. Trotz dieser Parallelen zwischen antikem und neuzeitlichem Öffentlichkeitsverständnis fallen aber auch wesentliche Differenzen ins Auge: Die griechischen Stadtstaaten hatten ihre Dichotomie von privatem und öffentlichem Sektor auf der Basis antik-demokratischer Gesellschaftsstrukturen entwickelt, während die vorherrschende Gesellschaftsform der europäischen Vormoderne gerade die Monarchie war. Bis zur europäischen Aufklärung stand daher der staatlich-herrschaftlichen Sphäre des Monarchen die freiheitlich-private Sphäre gegenüber, in der die private Autonomie des Beherrschten gewahrt werden sollte (\"SdÖ\", § 1). Fielen also im griechischen Stadtstaat der Antike Staat und Gesellschaft (der Vollbürger) grundsätzlich zusammen, existierten sie in der europäischen Neuzeit in einem wesentlichen Gegensatzverhältnis (\"SdÖ\", § 3).", "section_level": 2}, {"title": "Staat und Gesellschaft.", "content": "Die Entwicklungsgeschichte der europäischen Öffentlichkeitsidee ist für Habermas vorrangig mit dem gesellschaftlichen Aufstieg des Bürgertums verbunden, einer Gruppe, die zwar über wesentlichen wirtschaftlichen Einfluss, aber kaum über gesellschaftliche Gestaltungsmacht verfügte. Mit fortschreitender faktischer gesellschaftlicher Bedeutung entwickelte das Bürgertum die Idee eines vor Ein- und Übergriffen des absolutistischen Staates geschützten, privaten Freiheitsraums, in dem sich der zunehmende Grad positiven bürgerlichen Selbstverständnisses ausdrückte. Einen ersten Kulminationspunkt in diesem Prozess stellte die Erklärung der Menschenrechte der französischen Nationalversammlung dar, die das Recht des Einzelnen auf Schutz vor herrschaftlichem Zwang kodifizierte. Den Beginn des Prozesses der „Verbürgerlichung“ der europäischen Gesellschaften setzt Habermas seit dem 16. Jahrhundert an, da sich parallel zum wirtschaftlichen Aufstieg des Bürgertums die Idee des bürgerlichen Publikums herausbildete. Dieses Publikum erfuhr herrschaftliche Reglementierungen primär in Formen der „öffentlichen Gewalt“ und verstand sich daher zunehmend als Gegenentwurf zum monarchisch organisierten Staat, dessen herrschaftlichem Handeln es die eigene, sogenannte „öffentliche Meinung“ gegenüberstellte, die allein der Legitimierung obrigkeitlicher Entscheidungen im Sinne des Gemeinwohls dienen sollte (\"SdÖ\", § 3). Letztliche Grundbedingung für diesen grundsätzlichen Wandel des Begriffs der „Öffentlichkeit“ war die zeitgleiche Veränderung des Begriffs der „Repräsentation“.", "section_level": 2}, {"title": "Monarchische und demokratische Repräsentation.", "content": "Die Veränderung des Repräsentationsbegriffs kann noch heute veranschaulicht werden durch die unterschiedliche Bedeutung von „repräsentativ“ in den Wendungen „repräsentativer Hof“ und „repräsentative Demokratie“. Das dominante Herrscherkonzept mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Monarchien baute auf der Vorstellung einer im Körper des Herrschers real manifestierten, göttlichen Legitimation qua Amt auf (Gottesgnadentum). Der jeweilige Herrscher repräsentierte somit durch seine Herrschaft die göttliche Weltordnung. Im Zuge fortschreitender Diversifizierung staatlicher Aufgaben (Verwaltung, stehendes Heer), die sich parallel zu den wirtschaftlichen Veränderungen durch den Merkantilismus herausbildeten, wandelte sich das Verständnis herrschaftlicher Repräsentation grundsätzlich: An die Stelle der Repräsentation göttlicher Allmacht durch den Herrscher trat nunmehr das jeweilige beherrschte Volk, das vom Herrscher zu repräsentieren war. Zum Maßstab einer erfolgreichen Form dieser neu verstandenen herrschaftlichen Repräsentation avancierte der wirtschaftliche Erfolg einer Gesellschaft, der letztlich die Basis jeglichen herrschaftlichen Handelns bildete (\"SdÖ\", § 2). Aus Habermas' Sicht bedingte diese Veränderung des Repräsentationsbegriffs zugleich die Veränderung der „repräsentativen Öffentlichkeit“ monarchischer Hofhaltung hin zur „bürgerlichen Öffentlichkeit“. Das zentrale Mittel einer massenhaften Verbreitung dieses neuartigen Konzepts von Öffentlichkeit drückte sich in der Herausbildung neuartiger Formen bürgerlicher Publizität aus; die zunehmende Verbesserung der Drucktechnik führte europaweit zum Entstehen periodisch erscheinender Presseorgane. Zum ersten lieferten diese Zeitungen und Magazine ihrem bürgerlichen Publikum politische und wirtschaftliche Nachrichten, die, bisweilen schon tagesaktuell, über öffentlich relevante Ereignisse und Reglementierungen im jeweiligen Nationalstaat berichteten (z. B. Befehle und Verordnungen). Zum zweiten lieferten sie mit Themen wie „Wunderkuren und Wolkenbrüche“ auch unterhaltsam-eskapistische Neuigkeiten. Zum dritten, und dies ist das für Habermas wesentliche Merkmal des bürgerlichen Zeitungswesens, ermöglichten sie die Kritik des bürgerlichen Lesepublikums am monarchisch-herrschaftlichen Handeln (\"SdÖ\", § 3). Die bürgerliche Öffentlichkeit, repräsentiert durch die öffentliche Meinung des Zeitungspublikums, wurde somit fortschreitend zum Probierstein der Erfolge und Misserfolge der herrschaftlichen Repräsentation des Volkes durch den Herrscher (\"SdÖ\", § 4). Dies führte letztlich zu der paradoxen Situation, dass die Frage nach der Legitimität oder Illegitimität monarchisch-herrschaftlichen Handelns an die Zustimmung oder Ablehnung durch die öffentliche Meinung gekoppelt wurde und damit obrigkeitlich-staatliche Macht in einer Institution, der bürgerlichen Presse, zum Diskussionsgegenstand werden konnte, die dem reglementierenden Zugriff des Herrschers nur durch Mittel der Einschränkung der bürgerlichen Freiheitssphäre (Pressezensur) unterworfen werden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Grundlage bürgerlicher Öffentlichkeit.", "content": "Habermas beschreibt die gesellschaftlichen Schichten, aus denen das zu einer kritischen Öffentlichkeit versammelte Publikum entsprang, als geprägt von den Faktoren des Privateigentums (\"SdÖ\", § 4), der bürgerlich-patriarchalischen Kleinfamilie (\"SdÖ\", § 6) und der neuzeitlichen literarischen Kultur (\"SdÖ\", § 7).", "section_level": 1}, {"title": "Privateigentum.", "content": "Die ökonomische Rolle des Bürgertums in den Anfängen der kapitalistischen Produktionsweise bestimmte auch die von ihm konstituierte Öffentlichkeit. Handels- und Finanzkapital sowie Manufaktur- und beginnendes Industriekapital prägten die entstehende bürgerliche Öffentlichkeit gemeinsam mit den bildungsbürgerlichen Schichten der Beamten, Akademiker und Offiziere. Diese „Bourgeoisie“ war es, die einerseits durch die öffentliche Kritik einen vom Staat nicht beeinträchtigten Bereich des freien Warenverkehrs durchsetzen, andererseits staatliche Garantien etwa für wirtschaftliche Großunternehmen einfordern wollte. Auch die mit der Industrialisierung einhergehenden Konflikte zwischen den bürgerlichen Gruppen wurden in der bürgerlichen Öffentlichkeit ausgetragen, um sie einer staatlich gestützten Lösung zuzuführen. Entscheidend für die Formierung bürgerlicher Öffentlichkeit war, dass als Privatmann nur Teil des Publikums sein konnte, wer auch als Privateigentümer ökonomisch unabhängig war und eine entsprechende Bildung genossen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgerliche Familie.", "content": "Als solcher Privatmann und Privateigentümer kam im Rahmen der bürgerlichen Familienstruktur nur der Familienvater (pater familias) in Frage. Die Bedeutung der anderen Familienmitglieder richtete sich an ihrer Bedeutung für den Patriarchen aus, oder an ihrer Aussicht, in der Zukunft (durch Weitergabe des Familienvermögens) in diese Position aufzurücken. Zu differenzieren ist hier zwischen den englischen Kaffeehäusern (→Café#Geschichte), die sozial etwas breiter, dafür aber rein männlich dominiert waren, und den französischen Salons (→Literarischer Salon), in denen die Damen der obersten Schichten (Adel, Großbürgertum, Intelligenz) eine wichtige Rolle spielten. Die Zugangsbedingungen zu diesen neben der deutschen Tischgesellschaft klassischen Orten bürgerlicher Diskussion (\"SdÖ\", § 5) wurden in der Privatheit der bürgerlichen Familie hergestellt: Die Entdeckung von Subjektivität und individueller Autonomie sowie die Heranbildung einer kulturellen Literarizität fanden in der kleinfamilialen Privatsphäre statt, die durch die Ausdehnung des Privaten auf den Warentausch zu einer Intimsphäre komprimiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Literarische Öffentlichkeit.", "content": "Gegen Habermas’ Theorie des Vorausgehens einer literarischen vor der politischen Öffentlichkeit wird eingewandt (z. B. Böning 2008), dass Zeitungen von Anfang an politische Berichterstattung leisteten. Die Kritik ist, wie viele andere empirisch-historische Kritik an \"SdÖ\" prinzipiell berechtigt, zumal Habermas die literarische Öffentlichkeit zwar ausführlich, aber etwas undeutlich behandelt: Er berichtet von der Lektüre psychologischer Romane (als Paradebeispiel \"Pamela\" von Samuel Richardson) und der Diskussion darüber, die sich bald vom Salon in die Presse ausdehnte, da jener zu eng geworden war, und von der daraus erwachsenden Kulturkritik als zuerst vorhandener Infrastruktur, die zur politischen Kritik benutzt werden konnte. Die Einwände gegen Habermas’ Theorie der literarischen Öffentlichkeit als Grundlage der politischen Öffentlichkeit können beantwortet werden mit den beiden Hinweisen, dass (1.) die früheste politische Presse (gerade unter den Bedingungen der Zensur) zwar eine Berichterstattung leisten konnte, nicht aber eine unbeeinträchtigte politische Kritik. Gleichwohl ist diese politische Information als Voraussetzung späterer politischer Kritik zu betrachten. Auf kulturellem Gebiet war jedoch (gerade unter den Bedingungen des Wandels der Kultur zur Warenform) solche Kritik früher möglich und diente auf diese Weise zum Einüben des „kritischen Geschäfts“, das in der Folge auf die Politik übertragen werden konnte. Weiter ist darauf hinzuweisen, dass (2.) Habermas’ Begriff einer literarischen Öffentlichkeit nicht lediglich eine Öffentlichkeit meint, die (schöne) Literatur thematisiert, sondern eine Öffentlichkeit, die (a) anhand von Belletristik individuell und kollektiv geschult ist, das Urteilen eingeübt hat, und die (b) literarisch ist im Gegensatz zu subliterarischen und postliterarischen Öffentlichkeiten (\"SdÖ\" § 25), in denen Habermas’ Anforderungen an einen rationalitätsfunktionalen öffentlichen Diskurs nicht erfüllt werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Normativer Begriff der Öffentlichkeit.", "content": "Hieran zeigt sich auch der normative Charakter des Öffentlichkeitsbegriffs bei Habermas, der nämlich bereits andeutet, was Habermas in den folgenden Jahrzehnten als Diskurstheorie entwickeln sollte: Die Explikation der \"Bedingungen der Möglichkeit einer rationalen gesellschaftlichen Organisation\" ist der rote Faden, der sich durch Habermas’ Gesamtwerk zieht. Dabei beruft er sich auf die reflexiv gewordene Vernunft, die Hauptforderung der (von Habermas positiv gewendeten) \"Dialektik der Aufklärung\", die aber ihre traditionelle Zentrierung im Subjekt verliert und in den intersubjektiven Bereich der menschlichen Kommunikation verlagert wird: In seinem Hauptwerk \"Theorie des kommunikativen Handelns\" entwirft Habermas eine Diskurstheorie, die unter Berufung auf Kant die drei Vernunftformen der theoretischen, praktischen und ästhetischen Vernunft umfasst und deren Realisierung (getrennt und als Einheit) in Form von Diskursen anstrebt. Die Diskurstheorie, der zufolge eine Behauptung darauf referiert, dass (unter Bedingungen einer idealen Kommunikationsgemeinschaft) der Geltungsanspruch der Aussage jederzeit und überall in einen Konsens überführt werden könnte, sei unter realen Bedingungen nur durch begründete Konsense substituierbar, so Habermas (→Konsenstheorie der Wahrheit). Bürgerliche Öffentlichkeit, deren „Idee und Ideologie“ Habermas unter Verweis auf Kant (\"SdÖ\", § 13), Hegel und Marx (\"SdÖ\", § 14), J. S. Mill und Tocqueville (\"SdÖ\", § 15) analysiert, beansprucht nach Habermas Wahrheit (theoretische Vernunft), Richtigkeit (praktische Vernunft) und Wahrhaftigkeit (ästhetische Vernunft) (→Konsensustheorie der Wahrheit (Habermas)). Im Prinzip könne sie diesen Anspruch auch einlösen, da sie herrschaftsfrei, gleich und allgemein gedacht sei, nur den \"zwanglosen Zwang des besseren Arguments\" einsetze und keine Bereiche als unhinterfragbar ausschließe. Aber – und hierin liegt sowohl die Chance der bürgerlichen Öffentlichkeit, als auch der Keim ihres Zerfalls: Was alle angeht, darüber müssen auch alle beraten können. Der allgemeine Zugang zur bürgerlichen Öffentlichkeit ist ihr notwendiges Postulat – und doch ihr bloß ideologischer Bestandteil: Durch die Zugangskriterien des Privateigentums und der Bildung waren die weitaus meisten Menschen vom öffentlichen Räsonnement (der vernünftigen Diskussion in Kaffeehäusern, Salons, Zeitungen und Zeitschriften) ausgeschlossen. Die bürgerliche Öffentlichkeit war dadurch nicht nur unvollständig, sondern „vielmehr gar keine Öffentlichkeit.“ (\"SdÖ\", § 11) Habermas' Bild der frühbürgerlichen Öffentlichkeit des 17. und 18. Jahrhunderts gilt in der Geschichtswissenschaft seit den 1980er Jahren als eine nicht durch die Quellenlage gedeckte Idealisierung.", "section_level": 1}, {"title": "Dialektik der Öffentlichkeit.", "content": "Entfaltung von bürgerlicher Demokratie und kapitalistischer Wirtschaft konnte mit Hilfe der bürgerlichen Öffentlichkeit gelingen, die Überwindung des „Klassencharakters“ ihrer Herrschafts- und Wirtschaftsform jedoch naturgemäß nicht. Die Verfassungskodifikationen schützten die Bedingungen der bürgerlichen Öffentlichkeit (z. B. Pressefreiheit), aber auch die Bedingungen ihrer Abgrenzung gegenüber dem „vierten Stand“ (dem Proletariat zum Schutz des Privateigentums). Doch durch den rational-normativen Gehalt der Allgemeinheit als notwendiger Bedingung von Öffentlichkeit überhaupt strebte die bürgerliche Öffentlichkeit über sich selbst hinaus. Die Verbreiterung ihrer gesellschaftlichen Basis durch Arbeiterbewegung, Verallgemeinerung des Wahlrechts und erste sozialstaatliche Ansätze führte zur Schwächung der kritischen Kraft und letztlich zur unwiederbringlichen Auflösung bürgerlicher Öffentlichkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Strukturwandel der Öffentlichkeit: Neo-Feudalismus.", "content": "Die oben ausgeführte Trennung von Staat und Gesellschaft, Öffentlichem und Privatem, war die Grundlage bürgerlicher Öffentlichkeit. Nachdem diese ihren höchsten Entwicklungsstand vielleicht einhundert Jahre lang bis ins späte 19. Jahrhundert erlebt hatte (\"SdÖ\", § 16), begann ihre Auflösung mit dem Verwischen der genannten Trennungen. Der niemals ganz erreichte Äquivalententausch nach liberalem Modell wurde zunehmend unglaubwürdiger, je mehr die Konzentration von Kapital und gesellschaftlicher Macht in einzelnen Händen die Idee der wirtschaftlichen Gleichheit kleiner Wareneigentümer ad absurdum führte. Die notwendige Entwicklung zur „sozialstaatlich verfassten Industriegesellschaft“ (\"SdÖ\", § 16) vermischte Staat und Gesellschaft, Öffentliches und Privates, und führte zur Entstehung einer „Zwischensphäre“: Während der familiäre Freizeit-Bereich immer privater wurde, rückte die Arbeitswelt in eine Zwischenposition zwischen privatem und öffentlichem Bereich, was mit einem Funktionsverlust der bürgerlichen Familie einherging (\"SdÖ\", § 17). Auf diesen folgte notwendig der Zerfall der darauf aufbauenden „literarischen Öffentlichkeit“ im Aufstieg der Kulturindustrie und dem Niedergang des allgemeinen Räsonnements über kulturelle Themen. Die Massenmedien konnten nur eine Schein-Öffentlichkeit erzeugen, da ihre Kommunikation fast ausschließlich in nur eine Richtung verläuft, das Publikum tendenziell verstummt (\"SdÖ\", § 18). Die Auflösung von kritischer Publizität in manipulative Werbung ließ selbst die formal demokratisierte Politik verkümmern. Sie führte zur bloßen Inszenierung von Öffentlichkeit und zu ihrer Refeudalisierung: Die monarchische Repräsentation kehrte zurück, diesmal in Form von Public Relations mehr oder weniger privater Personen und Verbände, die ihre privaten Interessen als allgemeine darstellen wollen (\"SdÖ\", § 20f.).", "section_level": 1}, {"title": "Lösungen.", "content": "Habermas’ ursprünglicher Impuls war die Demokratisierung und Umgestaltung der halböffentlich gewordenen gesellschaftlichen Großorganisationen, die (1.) funktionsfähige interne Öffentlichkeiten und (2.) untereinander eine funktionsfähige Gesamtöffentlichkeit bilden sollten. Letztere Konzeption ist abgelegt, die Demokratisierung auch der anderen gesellschaftlichen Subsysteme neben der Politik hingegen nicht (Brunkhorst 2006). Wichtig ist – und bei ihm auch später immer wieder zu beobachten –, dass Habermas nicht dem Kurzschluss verfiel, die sozialstaatliche Entwicklung, die mit dem Zerfall der „idealen“ Öffentlichkeit einherging, für diese verantwortlich zu erklären und ihre Rücknahme zu fordern. Vielmehr zielt er in \"SdÖ\" wie in seiner Diskurstheorie des Rechts \"Faktizität und Geltung\" 1992 auf eine konsequente Umsetzung der Erfordernisse des Sozialstaats als eines „Faktum der [sozialen] Evolution“ (Brunkhorst 2004): Zu den Menschen- und Bürgerrechten müssen die Rechte sozialer Teilhabe und politischer Teilnahme hinzutreten, um das „System der Rechte“ (\"Faktizität und Geltung\") zu vervollständigen (\"SdÖ\", § 23). Gegen die entpolitisierte Öffentlichkeit der paternalistischen Adenauer-Ära (Brunkhorst 2006) wandte sich Habermas implizit in \"SdÖ\". Die 68er-Bewegung forderte auch im Anschluss an Habermas eine Repolitisierung der Öffentlichkeit und eine öffentliche Diskussion über alle öffentlichen (also politischen) Angelegenheiten. Darüber hinaus präsentiert sich Habermas’ Theorie der Öffentlichkeit weiter als ein normativer Ansatz, der die von der älteren Generation der Frankfurter Schule in ein unbestimmtes Jenseits verlegte Möglichkeit gesellschaftlicher Verbesserungen wieder als reale Chance begreift und die Negation von Herrschaft und Gewalt als Ergebnis einer rationalen gesellschaftlichen Organisation im Rahmen des demokratischen Rechtsstaats (\"Faktizität und Geltung\") in Aussicht stellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Strukturwandel der Öffentlichkeit ist der Titel der 1962 erschienenen politikwissenschaftlichen Habilitationsschrift von Jürgen Habermas, die den Untertitel \"Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft\" trägt. Mit dem Titel \"Strukturwandel der Öffentlichkeit\" bezeichnet Habermas wie die an ihn anschließende sozialwissenschaftliche Diskussion einen umfassenden gesellschaftlichen Prozess, an dem Massenmedien und Politik sowie Bürokratie und Wirtschaft beteiligt waren und der die Entstehung der modernen Massengesellschaft prägte.", "tgt_summary": "《公共领域的结构转型——论资产阶级社会的类型》(,英语:\"The Structural Transformation of the Public Sphere: An Inquiry into a Category of Bourgeois Society\")是德国哲学家尤尔根·哈贝马斯于1962年出版的首部重要著作。本书阐发自他的教授职称评定论文,由政治学家沃尔夫冈·阿本德罗特审阅。1989年,本书由托马斯·伯格和弗雷德里克·劳伦斯译介到英文学术界,引起了巨大反响,为哈贝马斯赢得了世界性声誉。", "id": 580197} {"src_title": "Kontaktgeometrie", "tgt_title": "切触几何", "src_document": [{"title": "Geometrische Idee.", "content": "Die nebenstehenden Bilder stellen Ausschnitte aus Ebenenverteilungen auf formula_2 dar, das heißt, dass pro Punkt im dreidimensionalen Raum eine Ebene ausgewählt ist, von der jeweils ein kleines Stück gezeichnet wurde. Im unteren Bild passen die ausgewählten Ebenen so zusammen, dass sie überall als Tangentialebenen an eine Blätterung interpretiert werden können; solche Verteilungen heißen integrierbar. Im oberen Bild hingegen ist dies nicht der Fall, und das sogar in keinem einzigen Punkt. Eine Ebenenverteilung mit dieser Eigenschaft heißt vollständig nicht-integrierbar oder maximal nicht-integrabel und definiert eine Kontaktstruktur. Tatsächlich sieht jede Kontaktstruktur im Kleinen ungefähr wie die im Bild dargestellte aus; dies ist die Aussage des weiter unten dargestellten Satzes von Darboux. Die Kontaktgeometrie stellt sich deshalb die Frage, wie Kontaktstrukturen auf verschiedenen Mannigfaltigkeiten im Großen aussehen können und welche Eigenschaften sie haben.", "section_level": 1}, {"title": "Definitionen.", "content": "Eine Kontaktstruktur auf einer Mannigfaltigkeit formula_3 ist durch ein Feld formula_4 von Hyperebenen gegeben, also für jeden Punkt formula_5 von formula_3 die Angabe einer Hyperebene im Tangentialraum formula_7, wobei dieses Feld vollständig nicht-integrierbar sein muss. Der Satz von Frobenius besagt, wann eine Ebenenverteilung wie formula_4 integrierbar ist; eine Kontaktstruktur ist also eine Ebenenverteilung, die in keinem Punkt die Bedingungen dieses Satzes erfüllt. Oft ist es praktischer, nicht direkt mit Kontaktstrukturen, sondern mit Kontaktformen zu arbeiten. Eine Kontaktform ist eine differenzierbare 1-Form formula_9 auf einer (2n+1)-dimensionalen Mannigfaltigkeit formula_3, die in folgendem Sinne nirgendwo degeneriert ist: wobei das heißt, dass formula_14 eine Volumenform ist. Eine Kontaktform definiert eindeutig eine Kontaktstruktur. Der Kern formula_4 von formula_9 ist ein Hyperebenenfeld und die obige Bedingung bewirkt nach dem Satz von Frobenius, dass formula_4 eine Kontaktstruktur ist: Dieses Feld ist vollständig nicht-integrierbar. Umgekehrt, ebenfalls nach dem Satz von Frobenius, lässt sich ein integrierbares Ebenenfeld lokal als Kern einer geschlossenen (eine Differentialform formula_9 heißt geschlossen, wenn formula_19) 1-Form beschreiben; hingegen ist eine Kontaktstruktur ein Ebenenfeld, das sich lokal als der Kern einer Kontaktform beschreiben lässt. Äquivalent zur Bedingung von oben kann man die Nicht-Degeneriertheit von formula_9 dadurch fordern, dass formula_21 eine symplektische Form auf dem Hyperebenenfeld sein soll.", "section_level": 1}, {"title": "Namenskonventionen.", "content": "Eine Mannigfaltigkeit formula_3 mit Kontaktstruktur formula_4 heißt Kontaktmannigfaltigkeit formula_24. Ein Diffeomorphismus zwischen Kontaktmannigfaltigkeiten, der verträglich mit den jeweiligen Strukturen ist, nennt man einen Kontaktomorphismus, ursprünglich bei Lie Berührungstransformation. Die beiden Kontaktmannigfaltigkeiten heißen dann kontaktomorph.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dimension 1.", "content": "In Dimension 1 stimmen die Kontaktformen genau mit den Volumenformen überein, die Kontaktstrukturen sind dementsprechend trivial.", "section_level": 2}, {"title": "Dimension 3.", "content": "Als Grundbeispiel einer Kontaktstruktur gilt formula_2, ausgestattet mit den Koordinaten formula_26 und der 1-Form Die Kontaktebene formula_4 in einem Punkt formula_26 wird durch die Vektoren und aufgespannt. Diese Kontaktstruktur ist ganz oben im Artikel abgebildet. Im Bild rechts ist die Kontaktstruktur dargestellt, wobei formula_33 zylindrische Koordinaten für formula_2 sind.", "section_level": 2}, {"title": "Dimension 2\"n\" + 1.", "content": "Das Grundbeispiel auf formula_2 lässt sich zur Standardkontaktform auf formula_36 verallgemeinern: Auf formula_36, ausgestattet mit den Koordinaten formula_38, definieren die beiden formula_1-Formen und zwei zueinander kontaktomorphe Kontaktstrukturen.", "section_level": 2}, {"title": "Reeb-Vektorfelder.", "content": "Eine Kontaktform enthält mehr Informationen als eine Kontaktstruktur, unter anderem definiert sie zusätzlich ein Reeb-Vektorfeld. Dieses Vektorfeld ist pro Punkt durch den eindeutigen Vektor formula_42 definiert, so dass formula_43 und formula_44. Die Weinstein-Vermutung besagt, dass jedes Reeb-Vektorfeld geschlossene Orbiten hat.", "section_level": 1}, {"title": "Kontaktgeometrie und symplektische Geometrie.", "content": "Sei formula_45 eine symplektische Mannigfaltigkeit mit konvexem Rand, formula_46 in einer Umgebung von formula_47. Dann definiert formula_48 eine Kontaktstruktur auf formula_47. Man sagt, die Kontakt-Mannigfaltigkeit formula_50 ist \"symplektisch füllbar\" (engl.: \"symplectically fillable\"). Ein \"Liouville-Gebiet\" ist eine symplektische Füllung, bei der formula_48 mit formula_46 auf ganz formula_53 definiert ist. Eine \"schwache symplektische Füllung\" einer Kontaktmannigfaltigkeit formula_54 ist eine symplektische Mannigfaltigkeit formula_45 mit formula_56 und formula_57 konform äquivalent zu formula_58. In Dimensionen formula_59 ist jede schwach füllbare Kontaktstruktur auch symplektisch füllbar, weshalb man in diesen Dimensionen einen schwächeren Begriff von schwacher Füllbarkeit betrachtet: formula_45 ist eine schwache Füllung von formula_61 wenn formula_62 für alle formula_63 ist.", "section_level": 1}, {"title": "Legendre-Untermannigfaltigkeiten.", "content": "Die interessantesten Untermannigfaltigkeiten einer Kontaktmannigfaltigkeit formula_24 sind ihre Legendre-Untermannigfaltigkeiten. Die Nicht-Integrabilität des Kontakt-Hyperebenenfeldes auf einer formula_65-dimensionalen Mannigfaltigkeit bedeutet, dass keine formula_66-dimensionale Untermannigfaltigkeit dieses Feld als Tangentialbündel besitzt, nicht einmal lokal. Allerdings lassen sich formula_67-dimensionale (eingebettete oder immersierte) Untermannigfaltigkeiten formula_68 finden, deren Tangentialräume im Kontaktfeld liegen, d. h. Man kann zeigen, dass solche, sogenannt \"isotrope\", Untermannigfaltigkeiten höchstens Dimension formula_67 erreichen. Eine Untermannigfaltigkeit dieser maximalen Dimension wird Legendre-Untermannigfaltigkeit genannt. Zwei solcher Untermannigfaltigkeiten heißen äquivalent, wenn sie sich durch eine Familie von Kontaktomorphismen der umgebenden Mannigfaltigkeit verbinden lassen, ausgehend von der Identität. Betrachtet man Kontaktmannigfaltigkeiten der Dimension drei, dann bilden die zusammenhängenden kompakten Legendre-Mannigfaltigkeiten Knoten, die man Legendre-Knoten nennt. Jeder Knoten in formula_2 mit seiner Standard-Kontaktstruktur (siehe das Beispiel oben) lässt sich als Legendre-Knoten realisieren. Manchmal kann dies auf verschiedene Arten geschehen: Inäquivalente Legendre-Knoten können als gewöhnliche Knoten äquivalent sein. Aus der symplektischen Feldtheorie lassen sich Invarianten von Legendre-Untermannigfaltigkeiten gewinnen, relative Kontakthomologie genannt, die manchmal verschiedene Legendre-Untermannigfaltigkeiten unterscheiden können, welche topologisch identisch sind.", "section_level": 1}, {"title": "Der Satz von Darboux.", "content": "Der Satz von Darboux ist ein grundlegendes Resultat der Kontaktgeometrie wie auch der noch bekannteren symplektischen Geometrie. Er ist nach Jean Gaston Darboux benannt, der damit das Pfaffsche Problem (nach Johann Friedrich Pfaff) löste. Eine der Konsequenzen des Satzes ist, dass zwei beliebige Kontaktmannigfaltigkeiten derselben Dimension immer lokal kontaktomorph sind. Es gibt also für jeden Punkt formula_5 aus formula_3 eine Umgebung formula_75, die formula_5 enthält, und lokale Koordinaten auf formula_75, in denen die Kontaktstruktur die oben angegebene Standardform hat. Im Vergleich zur Riemannschen Geometrie ist dies ein starker Kontrast: Riemannsche Mannigfaltigkeiten haben interessante lokale Eigenschaften wie etwa die Krümmung. Im Gegensatz dazu gibt es im Kleinen nur ein einziges Modell von Kontaktmannigfaltigkeiten. Zum Beispiel sind die beiden beschriebenen und abgebildeten Kontaktstrukturen auf formula_2 lokal kontaktomorph und können deshalb (cum grano salis) beide \"Standardkontaktstruktur\" auf formula_2 genannt werden.", "section_level": 1}, {"title": "3-dimensionale Kontaktgeometrie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"Tight\" vs. \"overtwisted\".", "content": "In der 3-dimensionalen Kontaktgeometrie gibt es die Dichotomie zwischen \"straffen\" (engl.: \"tight\") und \"überdrehten\" (engl.: \"overtwisted\") Kontaktstrukturen. Eine Kontaktstruktur formula_24 heißt überdreht, wenn es eine \"überdrehte\" Kreisscheibe gibt (d. h. deren induzierte Blätterung eine Singularität im Inneren und ansonsten von der Singularität in den Rand der Kreisscheibe laufende Orbits hat). Die Kontaktstruktur heißt straff, falls es keine überdrehte Kreisscheibe gibt. Wenn eine Kontaktstruktur (schwach) symplektisch füllbar ist, dann ist sie straff. Die Inklusionen sind in Dimension 3 echte Inklusionen. Neben überdrehten Kreisscheiben ist das Nichtverschwinden der \"Giroux-Torsion\" ein weiteres Hindernis für symplektische Füllbarkeit. Die Giroux-Torsion ist definiert als das maximale formula_67, für das eine Einbettung von formula_83 in formula_24 existiert. Für überdrehte Kontaktstrukturen gilt ein h-Prinzip, ihre Klassifikation bis auf Homotopie ist äquivalent zur Klassifikation der Ebenenfelder bis auf Homotopie.", "section_level": 2}, {"title": "Offene Bücher.", "content": "Satz von Giroux: Auf orientierbaren 3-Mannigfaltigkeiten gibt es eine Bijektion zwischen der Menge der Kontaktstrukturen bis auf Isotopie und der Menge der Offenen Bücher bis auf positive Stabilisierung.", "section_level": 2}, {"title": "Satz von Boothby-Wang.", "content": "Eine Kontaktmannigfaltigkeit heißt regulär, wenn jeder Punkt eine Umgebung hat, durch die jede Integralkurve des Reeb-Vektorfeldes höchstens einmal durchläuft. Der Satz von Boothby-Wang charakterisiert kompakte reguläre Kontaktmannigfaltigkeiten formula_85: diese sind genau die formula_86-Bündel formula_87 über symplektischen Mannigfaltigkeiten formula_88, deren symplektische Form formula_89 eine integrale Kohomologieklasse formula_90 bestimmt. Weiterhin gibt es in diesem Fall eine nullstellenfreie Funktion formula_91, so dass das Reeb-Vektorfeld zu formula_92 die formula_86-Wirkung erzeugt, und es gilt formula_94.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das mathematische Gebiet der Kontaktgeometrie ist ein Teilgebiet der Differentialgeometrie, das sich mit bestimmten geometrischen Strukturen auf differenzierbaren Mannigfaltigkeiten befasst, nämlich mit vollständig nicht-integrierbaren Feldern von Hyperebenen im Tangentialbündel, sogenannten Kontaktstrukturen. Die derart beschriebene geometrische Idee ist recht einfach: Für jeden Punkt der Mannigfaltigkeit wird eine Ebene ausgewählt, wobei eine Zusatzbedingung den Spezialfall ausschließt, dass die Ebenen in Schichten liegen, wie sie im zweiten Bild dargestellt sind.", "tgt_summary": "数学上,切触几何(英语:Contact geometry)是研究流形上的\"完全不可积\"超平面的几何。根据弗洛比尼斯定理,这个(大致来讲)可以通过叶状结构的不成立来识别。作为它的姐妹,辛几何属于偶数维的世界,而切触几何是奇数维的对应几何。", "id": 323565} {"src_title": "Intelligenter Zähler", "tgt_title": "智慧型電表", "src_document": [{"title": "Terminologie.", "content": "Die Verwendung des Begriffs ist uneinheitlich. Bislang wurden digitale Zähler mit oder ohne Kommunikationsmodul zusammengefasst als \"Moderne Zähler\" oder \"EDL21/EDL40-Zähler\" bezeichnet. Nach dem Messstellenbetriebsgesetz vom September 2016 werden nun einfache digitale Zähler als \"Moderne Messeinrichtungen\" bezeichnet und digitale Zähler, die zusätzlich auch vernetzt sind, werden \"Intelligente Messsysteme\" oder eben \"Smart Meter\" genannt. Die Verbreitung der \"Intelligenten Messsysteme\" wird erst ab 2020 langsam zunehmen, da es zuvor kaum Zählsysteme gab, die den Sicherheitsanforderungen der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik neu entwickelten", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche.", "content": "Für Versorger ist die Verwendung der Smart Meter interessant, um die Bereitstellung dem Verbrauch anzupassen. Fernauslesbare Zähler machen auch die jährliche Ablesung vor Ort überflüssig, da die Zählerdaten elektronisch vom Anbieter ausgelesen werden können. Außerdem können die Ablesungen und auch die Abrechnungen mehrerer Versorgungsnetze kombiniert werden. Der Einbau kommunikativer Zähler ist primär dann interessant, wenn für Strom- oder Gaszähler, wo zunehmend eine gesetzliche Verpflichtung besteht, sowieso eine entsprechende Infrastruktur geschaffen werden muss, sowie beim routinemäßigen Austausch alter Zähler. Als optionaler Kundenservice werden variable Tarife, zum Beispiel stundenweise oder lastvariable Abrechnung möglich und damit auch bessere Tarifsysteme. Für den Verbraucher ist auch interessant, dass die Geräte über eine Schnittstelle, etwa via Fernseher oder Computer, aktuelle Daten liefern. Damit kann der Verbrauch optimiert werden, sowohl durch Änderung des Nutzungsverhaltens, wie im Ausfindigmachen von Geräten mit besonders hohem Verbrauch. Insgesamt können intelligente Zähler nicht nur wirtschaftlich interessant sein, sie dienen auch der nachhaltigeren Ressourcennutzung.", "section_level": 1}, {"title": "Elektrische Energie.", "content": "Prominentestes Beispiel sind die intelligenten Stromzähler, die in der Minimalversion die aktuelle Leistung, darüber hinaus auch den Verbrauch der letzten 24", "section_level": 2}, {"title": "Erdgas.", "content": "Für den Erdgasbereich sind ähnliche Varianten wie für die Stromzähler möglich. Damit kann der aktuelle Gasverbrauch durch Versorger wie Kunden ausgelesen werden. Ebenfalls angedacht ist die", "section_level": 2}, {"title": "Fernwärme.", "content": "Fernwärme ist ein", "section_level": 2}, {"title": "Wasser.", "content": "Es gibt auch Smart Meter für Nutz- und Trinkwasser. Diese zeigen den aktuellen Verbrauch, was bei", "section_level": 2}, {"title": "Technische Realisierung.", "content": "Stromzähler sind per se elektrische Messgeräte. Gas-, Fernwärme oder Wasserzähler kann man mit verschiedenen Methoden fernauslesbar gestalten. Mechanische Balgengaszähler oder Flügelradzähler für Wasser kann man genauso wie elektromechanische Ferraris-Zähler leicht mit elektronischer Schnittstelle und integrierter Fernübertragungseinrichtung ausstatten. Rein mechanische Messgeräte oder ältere Zählwerke kann man mit einem digitalen Auslesegerät nachrüsten, das mit einer optischen Texterkennung den Zählerstand ermittelt.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragungstechnik.", "content": "Zur Datenfernübertragung gibt es unter anderem folgende Möglichkeiten: Übertragungstechniken werden auch oft", "section_level": 2}, {"title": "Zentrales System.", "content": "Der Betrieb der Smart Meter erfolgt über ein zentrales System, bestehend aus folgenden Komponenten:", "section_level": 2}, {"title": "Advanced Meter Management (AMM).", "content": "Oberbegriff für das System aus Head", "section_level": 3}, {"title": "Head End System (HES).", "content": "Das Head End System bindet die Smart Meter an das zentrale System an und ermöglicht es, die Funktionen der Smart Meter", "section_level": 3}, {"title": "Advanced Metering Infrastructure (AMI).", "content": "Dieses System verarbeitet die Messwerte und Alarme, die vom HES weiter geleitet werden, und leitet sie an das NOC sowie an andere Komponenten des zentralen Systems, wie das MDM weiter. Das AMI", "section_level": 3}, {"title": "Meter Data Management (MDM).", "content": "Das MDM System beinhaltet die zentrale Messwertdatenbank der Smart Meter. Das MDM überprüft die Messwerte nach vordefinierten Regeln auf Konsistenz, bildet Statistiken über Messwerte, fasst Messwerte nach bestimmten Kriterien zusammen (z. B.", "section_level": 3}, {"title": "Network Operation Center (NOC).", "content": "Das NOC koordiniert den Betrieb des Smart Meter Netzwerks. Das NOC überwacht die Smart-Meter-Messungen, reagiert auf Alarme und fehlende Messwerte und organisiert Reparaturarbeiten, wenn Fehler auftreten. Hierzu wird nicht nur das eigene Netzwerk betrachtet, sondern auch Fehler in anderen Netzwerken analysiert (z. B. bei Ausfall der Smart-Meter-Messungen wegen Problemen im Mobilfunknetz). Auf Grund", "section_level": 3}, {"title": "Field Force.", "content": "Die Feldtechnik ist verantwortlich für alle Arbeiten vor Ort, wie Installation, Wartung, Austausch von Smart Metern beim Kunden, Arbeiten am", "section_level": 3}, {"title": "Customer Relationship Management (CRM).", "content": "Oberbegriff für das System aus", "section_level": 3}, {"title": "Customer Information System (CIS).", "content": "Das CIS ist die zentrale Kundendatenbank. Sie enthält alle relevanten Kundendaten, wie Das CIS wird bei", "section_level": 3}, {"title": "Work Order Management (WOM).", "content": "Zu allen Änderungen, die am Netz oder den Smart Metern vorgenommen werden, werden Work Ordern erstellt, diese werden über das NOC koordiniert. Hierzu gehören Alle Aktionen am Netz werden über das Work Order Management System koordiniert. Ist Arbeit vor Ort erforderlich, koordiniert das", "section_level": 3}, {"title": "Billing Center.", "content": "Das Billing Center koordiniert alle Kundenrechnungen. Es erstellt die Kunden-Rechnung aus den gemessenen Smart-Meter-Werten aus dem MDM und den Kundeninformationen aus dem CIS. Dem Kunden werden die Rechnungen zugestellt bzw.", "section_level": 3}, {"title": "Customer Contact Center (CCC).", "content": "Das Kunden-Kontakt-Zentrum arbeitet in zwei Richtungen Das Kunden-Kontakt-Zentrum zeichnet die Daten aller Kundenkontakte auf und gibt diese Informationen dann entsprechend an NOC oder Feldtechnik weiter.", "section_level": 3}, {"title": "Einführung intelligenter Zähler und Gesetzeslagen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Die Umsetzung des Smart-Metering-Ansatzes wird auf mehreren Ebenen gesetzlich bestimmt. Für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sind dies die Richtlinien der EU sowie ihre nationalen Gesetze. Andere Staaten betreiben den Ansatz nach individuellen nationalstaatlichen Regelungen. In Italien, Schweden,", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Union.", "content": "Die Europäische Union hat in der Richtlinie 2006/32/EG über Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen vom 5. April 2006 beschlossen, dass in allen Mitgliedsstaaten, soweit technisch machbar, finanziell vertretbar und im Vergleich zu den potentiellen Energieeinsparungen angemessen, alle Endkunden in den Bereichen Strom, Erdgas, Fernheizung und/oder -kühlung und Warmbrauchwasser individuelle Zähler zu wettbewerbsorientierten Preisen erhalten sollen, die den tatsächlichen Energieverbrauch des Endkunden und die tatsächliche Nutzungszeit anzeigen. Eine der Grundlagen für Smart Metering ist der Artikel 13 der Richtlinie 2006/32/EG (EDL 2006/32/EG: ). Die Richtlinie richtete sich auf die Förderung des Einsatzes von bidirektionalen elektronischen Messeinrichtungen. Die Einbeziehung aller Beteiligten der Energieerzeugung, der Übertragung und des Verbrauchs soll eine optimale Nutzung der vorhandenen Ressourcen fördern. Ein weiteres", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Seit 2005 ist das Zählwesen in Deutschland liberalisiert, die Messung wurde im September 2008 für den Wettbewerb geöffnet. Grundlage für den Aufbau der Smart-Metering-Infrastruktur nach den Vorgaben des BSI in Deutschland ist die „Kosten-Nutzen-Analyse für einen flächendeckenden Einsatz intelligenter Zähler“. Sie erfolgte nach Vorgaben der EU aufgrund Richtlinie 2009/72/EG und Empfehlung 2012/148/EU im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums durch Ernst & Young. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass für die gesamte Volkswirtschaft der größte Nutzen entstünde, wenn jeder Haushalt ab einem jährlichen Stromverbrauch von 3.000 kWh oder mehr mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet würde. Das wäre jeder deutsche Durchschnittshaushalt (jährlicher Verbrauch etwa 3.500 kWh). Solch ein volkswirtschaftlich optimaler Rollout wird von den Autoren aber nicht empfohlen. Es sei nicht zu erwarten, dass in Durchschnittshaushalten die Kosten für BSI-konforme intelligente Messsysteme von entsprechenden Einsparungen gedeckt seien.", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzeslage in Deutschland.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Pilotprojekte.", "content": "Derzeit werden deutschlandweit intelligente Zähler in Pilotprojekten bei Energieversorgern getestet, z. B. bei acteno, E.ON, EnBW, Vattenfall und auch RWE. Yello Strom und Discovergy, sowie die star.Energiewerke bieten als bisher einzige Anbieter diesen Zähler deutschlandweit an. 2008 haben die Stadtwerke Haßfurt GmbH in Haßfurt mit der bundesweit ersten Markteinführung von digitalen Zählern der EVB Energy Solutions GmbH begonnen.", "section_level": 3}, {"title": "Messstellenbetreiber.", "content": "Für die Messlokation (also der Ort, an dem Energie gemessen wird) ist es nach § 14 MsbG möglich, dass Messeinrichtungen in der Energiewirtschaft (zum Beispiel Stromzähler, Gaszähler) von unabhängigen dritten Messstellenbetreibern eingebaut und betrieben werden können. Dieser Wechsel ist kostenlos. Das politische Ziel ist, einen freien Markt für das Messwesen und damit auch für die Smart Meter Gateway Administration zu schaffen, der im Interesse des Kunden zu sinkenden Messentgelten führen soll. Der Messstellenbetreiber hat mit dem Netzbetreiber einen Messstellenbetreibervertrag zu schließen, in welchem unter anderem Folgendes geregelt ist: Die", "section_level": 3}, {"title": "Datenschutzmodell im Messstellenbetriebsgesetz.", "content": "Das deutsche Modell zum Datenschutz sieht vor, dass die kontinuierliche Übermittlung von Verbrauchsdaten erst bei bedarfsmäßig höheren Verbrauchern durchgeführt wird. Verbrauchsdaten werden 15-minütig im Gerät gespeichert, § 55 MsbG. Nur zu bestimmten gesetzlich definierten Zwecken wird den Akteuren des Energiesystems Zugang zu einzelnen dort gespeicherten Daten gewährt, §§ 60ff. MsbG. Der Kunde muss dagegen alle seine Daten immer einsehen können, § 61 MsbG. Der Kunde kann darüber hinaus selbst entscheiden, wem er Zugang zu seinen Daten gewährt, § 65 Nr. 1 MsbG. Auf welche personenbezogenen Daten standardmäßig Lieferanten und Netzbetreiber Zugriff haben, ist in § 60 Abs. 3 MsbG beschrieben. Die Zugriffsrechte unterscheiden sich je nach dem jährlichen Stromverbrauch des Kunden. Dabei gelten für Kunden mit weniger als 10.000 kWh Stromverbrauch strengere Vorschriften, weil hierunter auch Haushaltskunden fallen können. Es wird im Gesetz davon ausgegangen, dass es kaum Haushaltskunden mit mehr als 10.000 kWh Jahresverbrauch gibt. Ein Jahresverbrauch von 10.000 kWh entspräche in etwa einer Wohnung mit Elektroheizung, einem Einfamilienhaus mit Wärmepumpenheizung oder einem 10-Personen-Haushalt. Bei Kunden unter 10.000 kWh Jahresverbrauch (entspricht einer monatlichen Stromrechnung unter 250 Euro) dürfen Netzbetreiber und Lieferant nur einmal im Jahr sogenannte Jahresarbeitswerte abfragen. Das ist ein Wert, nämlich der Gesamtverbrauch eines Jahres. Zugriff auf die 15-Minutenwerte oder andere Daten erhalten sie nicht. Die Daten werden über einen verschlüsselten und integritätsgesicherten Kanal übertragen,", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "Jeder Netzbetreiber hat bis Ende 2015 10 %, bis Ende 2017 mindestens 70 %, und bis Ende 2019 mindestens 95 % aller an dessen Netz angeschlossenen Zählpunkte als – gemäß § 7 \"Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz\" (ElWOG 2010) und der \"Intelligente Messgeräte-Anforderungsverordnung\" (IMA-VO 2011) – entsprechende Zähler auszustatten. Grundlage für diese Vorgabe bildet die von der Netzregulierungsbehörde", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Intelligente Zähler sind", "section_level": 2}, {"title": "Fernablesung und variable Abrechnungsmodelle.", "content": "Ein intelligenter Zähler meldet nicht nur regelmäßig den Verbrauch an den Versorger, sondern liefert weitere Daten. Auch kann der Versorger eine kurzfristigere (etwa monatliche) Rechnungsstellung vornehmen. Der Kunde kann finanzielle Vorteile durch intelligenten Stromverbrauch, z. B. durch Lastverschiebung in Nebenzeiten mit günstigeren Tarifen erhalten. \"Siehe auch: Laststeuerung\" Durch kurzfristigere Ableseintervalle wäre die", "section_level": 1}, {"title": "Fernschaltung und Fernabschaltung.", "content": "Mit intelligenten Messsystemen sind prinzipiell Fernschaltfunktionen möglich, mit denen einzelne Geräte des Verbrauchers vom Versorger geschaltet werden können. Im Entwurf des Smart Meter Gateway ist hierfür die CLS-Schnittstelle vorgesehen, an die Verbraucher oder Erzeuger angeschlossen werden können. Über den Zähler wird dann ein Steuersignal an Geräte des Anschlussnutzers zur Steuerung weitergereicht \"(Lastmanager)\". In diesem Fall kann dieses Gerät durch den Netzbetreiber oder andere Dienstleister gesteuert werden. Eine Unterbrechung der Versorgung per Fernabschaltung, etwa als Sanktionsmaßnahme bei einem", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Elektronische Stromzähler mit Fernsteuerbarkeit und Datenübermittlung sind teurer als herkömmliche Zähler. Verbraucher und Verbraucherorganisationen kritisieren die Einführung der neuen Zählertechnologie massiv.", "section_level": 1}, {"title": "Messfehler.", "content": "Im März 2017 wurde eine Studie von Mitarbeitern der Universität Twente, der Amsterdam University of Applied Science und der Fa. Thales Nederland bekannt, in welcher bei mehreren elektronischen Zählern der Baujahre 2007 bis 2014 Messfehler zwischen −32 % und +582 % gegenüber einem als Vergleichgerät zu Grunde gelegten elektromechanischen Ferraris-Zähler festgestellt wurden. Die Abweichungen wurden bei nicht-linearen Lasten wie etwa gedimmten Leuchten beobachtet. Als mögliche Ursache werden die Rückwirkung der geleiteten hochfrequenten Störausstrahlung dieser Lasten auf den Zähler, hohe Anstiegsgeschwindigkeiten der Ströme sowie die Abweichungen des Stromes von einem sinusförmigen Zeitverlauf genannt. Beim Eichen der elektronischen Zähler werde allerdings nur mit linearen Lasten und sinusförmigen Strömen gearbeitet, so dass diese Messfehler dort nicht auftreten. Außerdem seien bei den", "section_level": 2}, {"title": "Kostensteigerung für Privathaushalte.", "content": "Die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young erarbeitete Kosten-Nutzen-Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass sich mit intelligenten Zählern in Durchschnittshaushalten keine Kosten einsparen lassen. Danach übertreffen die Kosten die möglichen Einsparungen erheblich. Eine Einbauverpflichtung wird als unzumutbar bewertet. Australische Verbraucher und Verbraucherorganisationen kritisieren, dass mit Einführung des Smart Metering die Stromkosten massiv steigen. Insbesondere ärmere, ältere Personen und Familien seien benachteiligt, da sie den Tagesverlauf komplett umstellen müssen, um den Strombezug in den Zeiten niedriger Strompreise – z. B. der Wasch- und Geschirrspülmaschine – zu verlegen.", "section_level": 2}, {"title": "Datenschutz.", "content": "Der Datenschutz spielt eine wichtige Rolle beim Einsatz von Smart Metern, weil die detaillierte Aufzeichnung von Stromverbrauchsdaten Rückschlüsse auf den Lebensablauf von Bürgern ermöglichen kann. Die Diskussionen drehen sich daher neben Aspekten der Verschlüsselung regelmäßig darum, welche Daten gespeichert werden, wo sie gespeichert werden und wer Zugang zu den Daten erhält. Dabei findet der Datenschutz je nach Land eine unterschiedliche Ausprägung. Auf der einen Seite des Spektrums steht der sehr strenge und detaillierte deutsche Ansatz. Auf der anderen Seite steht der US-amerikanische Ansatz, bei dem hochauflösende Daten kontinuierlich an den Netzbetreiber gesendet und dort", "section_level": 2}, {"title": "Gefährdung durch elektronische Angriffe.", "content": "Eine weitere Problematik des intelligenten Stromnetzes ist die Gefährdung durch elektronische Angriffe bis hin zu einem Blackout dem plötzlichen Stromausfall großer Stromnetze. (In dem Techno-Thriller \"Blackout – Morgen ist es zu spät\" beschreibt Marc Elsberg ein solches Szenario literarisch.) Während davon ausgegangen wird, dass die zentralen Steuer- und Datenspeichersysteme der Versorger nach Stand der Technik geschützt sind,", "section_level": 2}, {"title": "Volkswirtschaftliche Kostenverteilung und Versorgungseffizienz.", "content": "Eine von der Deutschen Energie-Agentur (dena) gemeinsam mit einem Beraterteam von Deloitte, der TU Dortmund und der Jacobs University Bremen durchgeführte Studie untersuchte 2014 u. a. die Kosten und Einflussfaktoren des Rollouts von intelligenten Zählern und intelligenten Messsystemen. In der dena-Smart-Meter-Studie werden zwei Szenarien betrachtet: die Fortschreibung des aktuell gültigen Rechtsrahmens und eine auf dem vom BMWi empfohlenen „Rolloutszenario Plus“ aufbauende Analyse. Die Kosten für die Ausstattung von einer Million Messpunkten liegen nach den Berechnungen der dena zwar zwischen 467 und 837 Millionen Euro, die Einführung von Smart Metern kann aber bis 2030 die für den Netzausbau notwendigen Investitionen um bis zu 36 Prozent reduzieren. Die Verteilernetzstudie des BMWi kommt zu dem Ergebnis, dass durch die Kommunikation und Regelung von EEG-Anlagen im Zusammenspiel mit regelbaren Ortsnetztransformatoren der notwendige Ausbau der Verteilnetze mindestens von 131.000 km auf 57.000 km gesenkt werden kann. Die Kosten für den durch die Netzentgelte finanzierten Verteilnetzausbau würden so von 1,8 Mrd. Euro auf 1,4 Mrd. Euro jährlich gesenkt. Technisch können die Geräte auch weitere im Haushalt anfallende Verbrauchswerte wie Heizwärme oder Gasverbrauch etc. über das Smart Meter Gateway übermitteln, so dass eine separate Ablesung im Haus mit entsprechenden Kosten überflüssig wird. Durch den Einsatz intelligenter Messsysteme können die Prognose-, Abrechnungs- und Bilanzierungsprozesse des Energiesystems effizienter gestaltet werden. Diese basieren heute immer noch vielfach auf Schätzungen, sogenannten Standardlast- und Standardeinspeiseprofilen. Die Kosten für deren Ungenauigkeit dafür tragen alle Kunden über die Netzentgelte. Bereits durch das Angebot zweier Tarife – einen für die Tagesstunden, einen für die Nacht – werden Verschiebungen der Lastspitzen im privaten Verbrauch möglich. Zugleich ändert sich jedoch mit zunehmender Einspeisung aus Erneuerbaren Energien die Preisstruktur im Großhandel. Anders als früher sind nicht mehr die Nachtstunden die Stunden niedriger Preise, sondern die schlechter planbaren Stunden mit hoher Einspeisung aus Wind und Sonne bei geringer Nachfrage, vor allem am Wochenende. Eine im Juni 2019 veröffentlichte Standardisierungsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Potenziale der Digitalisierung erst durch eine Konkretisierung des § 14a EnWG (Flexibilitätsgesetzgebung) und regulatorische Kostenanerkennung der netzdienlichen Leistungen des grundzuständigen Messstellenbetreibers (gMSB) entfalten können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein intelligenter Zähler () ist im engeren Sinne ein Stromzähler, der digital Daten empfängt und sendet und dazu in ein Kommunikationsnetz eingebunden ist. Empfangene Daten sind z. B. Tarifänderungen, gesendete Daten z. B. die durchgeleitete elektrische Energie.", "tgt_summary": "智能电表(英语:Smart meter),简称智慧电表、智能电表,是一种新型的数码电度表。它会精确的标示出用电量,并透过网络回报资讯。它可以成为智慧电网的一部分。", "id": 995982} {"src_title": "Constant Djakpa", "tgt_title": "康斯坦·賈克帕", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Djakpa ist Linksfuß und wird hauptsächlich auf der Position des Linksverteidigers eingesetzt. Seine Karriere begann beim Stella Club, einem Fußballverein aus seiner Heimatstadt Abidjan. Dort spielte er in der Jugend und anschließend ein Jahr in der ersten Mannschaft, bis er 2006 zu Sogndal IL, einem norwegischen Verein aus Sogndal in der zweiten norwegischen Liga, wechselte. Dort war er ein Jahr Stammkraft. 2007 wurde Djakpa vom rumänischen Club Pandurii Târgu Jiu aus der ersten Liga des Landes verpflichtet. Im Juni 2008 wurde bekanntgegeben, dass Bayer Leverkusen den Ivorer verpflichtet hat. Er unterschrieb einen Vier-Jahres-Vertrag bis 2012. Am 16. August 2008 gab er bei der 2:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund sein Debüt in der Fußball-Bundesliga. In der Sommerpause 2009 wurde Djakpa für zwei Jahre an Hannover 96 verliehen. Nach Ablauf dieser Zeit wechselte er zu Eintracht Frankfurt. Im Januar 2017 verpflichtete ihn der 1. FC Nürnberg ablösefrei und gab ihm einen Vertrag bis Saisonende. Anschließend war Djakpa bis September 2018 vereinslos, ehe er einen bis zum 30. Juni 2019 laufenden Vertrag beim Regionalligisten SC Hessen Dreieich unterschrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Djakpa debütierte am 21. November 2007 beim 6:1-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Katar in der ivorischen Nationalmannschaft. Mit der Auswahl nahm er am Afrika-Cup 2008 in Ghana sowie an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien teil. Sein neuntes und letztes Länderspiel bestritt er im März 2016.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Djakpa hat mit seiner Frau Marie einen Sohn. Sein bester Freund aus Kindheitstagen ist Aristide Bancé.", "section_level": 1}], "src_summary": "Constant Tohouri Zahoui Djakpa (* 17. Oktober 1986 in Abidjan) ist ein ivorischer Fußballspieler. Der Abwehrspieler und neunmalige ivorische Nationalspieler stand zuletzt beim Regionalligisten SC Hessen Dreieich unter Vertrag.", "tgt_summary": "康斯坦·贾克帕 (英文:Constant Djakpa)生于1986年10月17日,是一位科特迪瓦籍的足球员,在场上司职左后卫,目前效力于德国足球甲级联赛的法兰克福", "id": 2042550} {"src_title": "HHA Typ DT5", "tgt_title": "漢堡地鐵 DT5 型電聯車", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Mit dem DT5 beschafft die Hochbahn nach dem vierteiligen DT4 wieder dreiteilige Fahrzeuge mit einer Länge von 39,6 m. Der mittlere Fahrzeugteil hat zwei Drehgestelle, die Endwagen haben nur ein Enddrehgestell und sind jeweils auf den Mittelwagen aufgesattelt. Die Drehgestelle der Endwagen und die jeweils zur Fahrzeugmitte weisenden Radsätze der Drehgestelle des Mittelwagens sind angetrieben. Zum ersten Mal in der Geschichte der Hochbahn sind die einzelnen Fahrzeugeinheiten durchgängig begehbar.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Im Vergleich zu den älteren Fahrzeuggenerationen bietet der DT5 Mehrzweckflächen für Fahrräder, Kinderwagen, Rollstühle und Gepäck. Diese befinden sich jeweils in den äußeren Wagen im Bereich vor den Übergängen. Um den notwendigen Platz zu gewinnen, wurde auf einen Viererblock Sitzplätze verzichtet und hierfür zwei Klappsitze eingebaut. Erstmals seit dem Typ DT3-LZB wurden wieder Längssitze eingebaut, welche an den Übergängen anschließen. Weiterhin verfügt der DT5 über erweiterte Fahrgastinformationssysteme, Videoüberwachung, Notrufeinrichtungen und Klimaanlage. Weiterentwickelte luftgefederte Drehgestelle sollen die Laufruhe erhöhen. Die Brandschutzmaßnahmen übersteigen die zurzeit gesetzlich verbindlichen Anforderungen. Der DT5 ist zusätzlich zu den Sprinkleranlagen, die bereits beim DT4 vorhanden sind, mit Sprinkleranlagen mit Temperaturfühlern an den E-Schränken ausgestattet. Erstmals ist der Türmechanismus so eingestellt, dass sich die Türen automatisch schließen, wenn sich keine Fahrgäste in ihrer Nähe aufhalten. In den älteren Fahrzeugen konnte die Türschließung lediglich manuell durch das Fahrpersonal oder durch die Fahrgäste selbst vorgenommen werden. Durch die automatische Schließung wird unter anderem der Energieeinsatz für Heizung bzw. Kühlung des Fahrgastraumes reduziert. Auf den Einbau von Abfallbehältern wurde verzichtet. Jeder Wagen ist mit zwei Bildschirmen ausgestattet, auf denen jeweils auf einer Seite Werbung, Informationen und Haltestellenhinweise, und auf der anderen Seite die Linienführung angezeigt wird. Im Dezember 2016 wurde die Einheit 338 probeweise mit USB-Ladebuchsen im Fahrgastraum ausgestattet, um Fahrgästen das Aufladen von bspw. Smartphones während der Fahrt zu ermöglichen. Inzwischen werden schrittweise alle DT5-Fahrzeuge mit USB-Ladebuchsen ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltaspekte.", "content": "Die Fahrzeuge bestehen laut Hochbahn zu fast 95 % aus recyclingfähigen Materialien. Auf eine Lackierung der Außenhaut wurde zugunsten einer Edelstahl-Beplankung verzichtet. Wie schon beim Typ DT4 wird beim Bremsvorgang Energie in das Stromnetz zurückgespeist. Bei einem Tempo von 60 km/h darf ein Schalldruckpegel formula_1 von 77 dB nicht überschritten werden. Dazu sind die Räder der Fahrzeuge mit speziell entwickelten axialen Radschallabsorbern ausgestattet, welche die Schwingbewegung der Räder gezielt dämpfen. Nahe am Entstehungsort des vom Rad abgestrahlten Luftschalls werden die Absorber am Radkranz der Räder montiert, um dort die Schwingungsenergie unmittelbar in Wärme umzusetzen. Der Elektromotor ist wassergekühlt, das Bremssystem (außer bei bestimmten Fahrzeugen, wie 326) wegen der geräuscharmen Scheibenbremsen besonders leise.", "section_level": 2}, {"title": "Design.", "content": "Das Design des Fahrzeugs wurde vom Büro \"Tricon Design\" aus Kirchentellinsfurt entwickelt und greift sowohl Merkmale der Vorgängergeneration DT4 als auch der älteren Baureihen DT2 und DT3 auf. An den DT4 erinnert insbesondere das kantige Design mit dem mittig auskragenden Wagenkasten. Augenfälliger sind jedoch die Parallelen zum DT2/DT3; so verfügt der DT5 durch den Verzicht auf eine Lackierung ebenfalls über eine silbergraue Außenhaut, ähnlich sind ebenfalls die unterhalb der Fenster gesickten Seitenwände, die roten Türbereiche und der rote Fahrzeugkopf. Anders als beim DT3 sind jedoch nicht die gesamten Türen, sondern lediglich die oberen Türbereiche und der darüberliegende Bereich des Fahrzeugdaches rot gehalten, das Rot am Fahrzeugkopf ist lediglich als umlaufender Rahmen ausgebildet. Das Interieur ist in Beige- und Grautönen gehalten, die Sitzbezüge entsprechen in ihrer Farbigkeit dem von der Hochbahn künftig in allen Fahrzeugflotten verwendeten Burgunderrot. Zur Begutachtung der Planung wurde 2009 ein Mock-up hergestellt, anhand dessen weitere Designänderungen erarbeitet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz.", "content": "Am 1. Dezember 2011 traf mit Einheit 306 der erste Zug in Hamburg ein. Die Hochbahn unternahm im ersten Halbjahr 2012 Testfahrten im gesamten Netz, um die Eignung für den Alltagseinsatz zu prüfen. Am 28. Januar 2012 wurde die Einheit der Öffentlichkeit im Bahnhof Jungfernstieg vorgestellt. Ab dem 8. November 2012 wurde der DT5 auf allen Linien eingesetzt. Seit Juli 2013 verkehrt er vorwiegend auf der U3. Dabei wird – wie bereits bei den DT3 auf dieser Linie – eine Konfiguration aus zwei Einheiten benutzt, da die Bahnsteige auf dieser Linie mit lediglich 90 m wesentlich kürzer als die übrigen Bahnsteige des Netzes (125 m) sind. Dadurch konnte auf der U3 der Einsatz der letzten DT4-Kurzzüge zu den Hauptverkehrszeiten beendet werden. Hier ersetzen sie seit 2015 auch die DT3. Seit Sommer 2017 werden die Umläufe fast ausschließlich durch DT5 geleistet. Die letzten 15 DT2 wurden bereits im November 2015 außer Dienst gestellt und ein Großteil der DT3 wird seit Ende 2016 ebenfalls ausgemustert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der DT5 (Doppeltriebwagen 5) ist ein U-Bahn-Fahrzeug der Hamburger Hochbahn AG. Er wird seit dem 6. November 2012 im Fahrgastbetrieb eingesetzt. Insgesamt hat die Hochbahn 131 Einheiten des Typs für den U-Bahn-Betrieb bestellt.", "tgt_summary": "DT5型是汉堡地铁的电联车,是其系统中第一种有空调以及车厢之间通道的列车。", "id": 1009849} {"src_title": "ITTF World Tour", "tgt_title": "國際桌總世界巡迴賽", "src_document": [{"title": "Durchführung.", "content": "Bei mehreren internationalen Meisterschaften, die als World-Tour-Wettbewerb deklariert sind, erwerben die Teilnehmer je nach Platzierung eine gewisse Punktzahl. Die Punkte werden addiert. Die 16 Damen und Herren mit den meisten Punkten bestreiten das World-Tour-Finale (\"World Tour Grand Finals\") im Einzel, ebenso qualifizieren sich die 8 erfolgreichsten Doppel für das Finale. Allerdings ist die Teilnahme an mindestens sechs Turnieren auf drei verschiedenen Kontinenten erforderlich. Bis einschließlich 2016 fand bei den Grand Finals auch ein U-21-Wettbewerb statt, für den sich die 8 Spieler mit den meisten im U-21-Bereich gesammelten Punkten qualifizierten. Bei jedem World-Tour-Turnier werden Preisgelder ausgespielt. Erstmals wurde die Pro-Tour-Serie 1996 ausgespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 1996.", "content": "In 10 Pro-Tour-Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale. Insgesamt stand ein Preisgeld von 500.000 US-Dollar für alle 11 Veranstaltungen zur Verfügung, davon 199.000 US-Dollar für das Finale. Dieses fand vom 12.–15. Dezember 1996 in Tianjin (China) statt. Hierfür waren aus Deutschland nur Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner, jedoch keine Damen qualifiziert. Die Kämpfe wurden im KO-System ausgetragen. Roßkopf erreichte im Einzel nach Siegen über Liu Song (Argentinien) und Carl Prean das Halbfinale, wo er gegen den Chinesen Kong Linghui verlor. Im Doppel spielte er mit Wladimir Samsonow. Sie besiegten Kong Linghui/Liu Guoliang (China) und Lu Lin/Wang Tao und kamen ins Endspiel. Hier unterlagen sie Wang Liqin/Yan Sen (China). Damit kam Roßkopf auf ein Preisgeld von 10.000 US-Dollar. Fetzner war nur für das Einzel qualifiziert und schied hier sofort gegen Carl Prean aus.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 1997.", "content": "In 14 Pro-Tour-Wettbewerben – alle mit Preisgeldern dotiert – kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale, für das ein Preisgeld von insgesamt 210.000 US-Dollar zur Verfügung stand. Das Finale fand vom 18.–22. Dezember 1997 in Hongkong statt. Hierfür hatten sich aus Deutschland drei Teilnehmer qualifiziert, die im Einzel alle in der ersten Runde ausschieden: Jörg Roßkopf gegen Wang Liqin, Jie Schöpp gegen die zweite der Weltrangliste Li Ju und Jing Tian-Zörner gegen Wang Nan. Im Doppel besiegten Roßkopf/Samsonow die Südkoreaner Kim Bong Chul/Yoo Nam-kyu. Durch einen weiteren Sieg über die Chinesen Wang Liqin/Yan Sen gelangten sie ins Endspiel. Hier unterlagen sie Kong Linghui/Liu Guoliang (China), was jedem ein Preisgeld von 2000 Dollar einbrachte.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 1998.", "content": "In 11 Pro-Tour-Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale, für das ein Preisgeld von insgesamt 220.000 US-Dollar zur Verfügung stand. Das Finale fand vom 7.–10. Januar 1999 in Paris statt. Hierfür hatten sich aus Deutschland Peter Franz, Jing Tian-Zörner und Qianhong Gotsch qualifiziert. Alle schieden in der ersten Runde aus: Peter Franz gegen Waldner, Qianhong Gotsch gegen die spätere Zweite Lin Ling sowie Jing Tian-Zörner im Einzel gegen Tamara Boroš und im Doppel (mit Wong Ching, Hongkong) gegen die Japanerinnen Ai Fujinuma / An Konishi.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 1999.", "content": "In 12 Pro-Tour-Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale, für das ein Preisgeld von insgesamt 230.000 US-Dollar zur Verfügung stand. Das Finale fand vom 13.–16. Januar 2000 in Sydney statt. Hierfür hatten sich aus Deutschland die Damen Jing Tian-Zörner und Qianhong Gotsch qualifiziert. Deutsche Herren waren nicht am Start. Jing Tian-Zörner verlor in der ersten Runde gegen Chire Koyama (Japan). Qianhong Gotsch erreichte nach Siegen über Xu Jing (Taiwan) und An Konishi (Japan) das Halbfinale, wo sie der späteren Siegerin Chen Jing aus Taiwan unterlag.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 2000.", "content": "In 9 Pro-Tour-Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale, für das ein Preisgeld von insgesamt 230.000 US-Dollar zur Verfügung stand. Davon erhält der Sieger der Herren 37.000 Dollar, die Siegerin im Damenwettbewerb 26.000 Dollar. Das Finale fand vom 11.–14. Januar 2001 in Yokohama (Japan) statt. Jörg Roßkopf verlor in der Auftaktrunde gegen den Chinesen Kong Linghui mit 0:3. Auch Jing Tian-Zörner schied in der ersten Runde gegen Krisztina Tóth (Ungarn) aus.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 2001.", "content": "In 12 Pro Tour Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale, für das ein Preisgeld von insgesamt 230.000 US-Dollar zur Verfügung stand. Das Finale fand vom 10.–13. Januar 2002 in Tianjin (China) statt. Überraschend war China in den Doppelendspielen der Damen und Herren nicht vertreten. Timo Boll verlor in der Auftaktrunde gegen Trinko Keen (Niederlande) mit 3:4. Das Doppel Boll/Fejer-Konnerth schlug die Chinesen Wang Liqin/Yan Sen und unterlag dann im Halbfinale den späteren Siegern Kim Taek-soo/Oh Sang-eun (KOR). Auch Jie Schöpp schied in der ersten Runde gegen Aya Umemura (Japan) aus.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 2002.", "content": "In 13 Pro-Tour-Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale, für das ein Preisgeld von insgesamt 240.000 US-Dollar zur Verfügung stand. Das Finale fand vom 12.–15. Dezember 2002 in Stockholm (Schweden) statt. Außer im Herreneinzel, das der Taiwaner Chuang Chih-Yuan gewann, siegte China allen Disziplinen. Timo Boll erreichte das Halbfinale. Hier unterlag er, gehandicapt durch eine Verletzung, gegen Kalinikos Kreanga. Vorher hatte er Peter Karlsson und den amtierenden Weltmeister Wang Liqin ausgeschaltet. Nicole Struse kam durch einen Sieg über Jing Jun Hong (Singapur) ins Viertelfinale, wo sie gegen die Chinesin Niu Jianfeng verlor.", "section_level": 1}, {"title": "Junioren U21 2002.", "content": "2002 wurde auch ein Junioren-Finale ausgetragen. Als einziger Deutscher nahm Christian Süß. In der Vorrunde gewann er gegen Dániel Zwickl (Ungarn), verlor aber gegen Gustavo Tsubois (Brasilien) und Yang Xiaofu (China). Damit konnte er sich nicht für das Halbfinale qualifizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Pro Tour 2003.", "content": "In 11 Pro Tour Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale, für das ein Preisgeld von insgesamt 240.000 US-Dollar zur Verfügung stand. Die Sieger erhielten 38.000 Dollar. Das Finale fand vom 11.–14. Dezember 2003 in Guangzhou (China) statt. Die Chinesen gewannen alle vier Wettbewerbe. Deutsche Teilnehmer waren nicht vertreten. Wegen einer langwierigen Verletzung konnte sich Timo Boll nicht für das Finale qualifizieren. Jörg Roßkopf und das Doppel Torben Wosik/Zoltan Fejer-Konnerth waren zwar qualifiziert, nahmen aber wegen Verpflichtungen mit ihrem Verein nicht teil.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 2004.", "content": "In 16 Pro Tour Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale. Das Finale fand im Dezember 2004 in Peking (China) statt. Die Chinesen dominierten dieses Turnier und bestritten alle Endspiele in allen vier Wettbewerben. Timo Boll siegte u. a. gegen Lucjan Błaszczyk (Polen), verlor dann aber im Halbfinale gegen Ma Lin. Im Doppel mit Christian Süß scheiterte er im Viertelfinale an den Dänen Michael Maze/Finn Tugwell. Peter Franz spielte Doppel mit Jens Lundqvist, mit dem er im Viertelfinale gegen Ma Lin/Chen Qi. Als einzige deutsche Dame war Kristin Silbereisen vertreten. Sie verlor schied in der ersten Runde gegen Tamara Boroš aus.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 2005.", "content": "In 16 Pro Tour Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale. Dieses fand vom 9. bis 11. Dezember 2005 in Fuzhou (China) statt. Einige der stärksten chinesischen Damen und Herren waren nicht vertreten. Erstmals gewann Timo Boll das Turnier, nachdem er sich gegen Chuang Chih-Yuan (Taiwan), Ko Lai Chak (Hongkong), Ryu Seung-min (Korea) und schließlich im Endspiel gegen den Belgier Jean-Michel Saive durchgesetzt hatte. Auch den Doppelwettbewerb gewann er zusammen mit Christian Süß. Sie besiegten Cheung Yuk/Leung Chu Yan (Hongkong), Ko Lai Chak/Li Ching (Hongkong) und Lee Jung-woo/Oh Sang-eun (Korea). Peter Franz schied in Runde 1 gegen Ma Long aus. Nicole Struse setzte sich gegen Zhang Rui (Hongkong) und verlor danach gegen die spätere Siegerin Zhang Yining (China). Auch Elke Wosik scheiterte an Zhang Yining. Das Doppel Tanja Hain-Hofmann/Georgina Póta (Ungarn) erreichte durch einen Sieg über Tan Paey Fern/Zhang Xueling (Singapur) das Halbfinale, wo es gegen die Koreanerinnen Kim Bok-rae/Kim Kyung-ah verlor.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 2006.", "content": "In 16 Pro Tour Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale. Dieses fand vom 14. bis 17. Dezember 2006 in Hongkong statt. Es stand ein Preisgeld von 315.000 Dollar zur Verfügung. Davon erhielten die Sieger der Einzelwettbewerbe jeweils 38.000 Dollar. China gewann alle vier Wettbewerbe. Timo Boll besiegte den Österreicher Chen Weixing mit 4:0. Danach verlor er im Viertelfinale 3:3 gegen Oh Sang-eun (Korea). Im Doppel konnten Timo Boll/Christian Süß ihren Sieg aus dem Vorjahr nicht verteidigen. Sie verloren im Viertelfinale gegen Ko Lai Chak/Li Ching (Hongkong). Deutsche Damen waren nicht am Start. Parallel fand das U21-Pro Tour Grand Final statt. Hier erreichte Patrick Baum nach Siegen in den Gruppenspielen über Cazuo Matsumoto (Brasilien), Johan Axelquist (Schweden) und Kim Tae Hoon (Südkorea) das Halbfinale, in dem er den Spanier Marc Duran ausschaltete. Im Endspiel unterlag er dem Ungarn János Jakab.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 2007.", "content": "In 18 Pro-Tour-Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale. Dieses fand vom 13. bis 16. Dezember 2007 in Peking statt. Erneut gewann China alle vier Wettbewerbe. In den Halbfinals der Einzel standen sich ausschließlich chinesische Sportler gegenüber. Timo Boll warf in der ersten Runde Dimitrij Ovtcharov aus dem Rennen. Danach verlor er im Viertelfinale gegen Ma Lin. Im Doppel schieden Ovtcharov/Süß gegen Ko Lai Chak/Li Ching (Hongkong) aus. Bei den Damen war Wu Jiaduo als einzige Deutsche vertreten. Sie scheiterte in der ersten Runde an Wang Yuegu (Singapur). Im Parallelturnier \"U21\" überstand Zhenqi Barthel die erste Runde nicht. Sie verlor gegen Li Qian (Polen).", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 2008.", "content": "In 16 Pro Tour Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale. Dieses fand vom 11. bis 14. Dezember 2008 in Macao (china) statt. China gewann die Einzelwettbewerbe, Singapur die Doppelwettbewerbe. Timo Boll hatte zu wenig Pro-Tour-Turniere gespielt und war daher nicht qualifiziert. Dimitrij Ovtcharov schied in der ersten Runde gegen Wladimir Samsonow (Russland) aus, genauso wie Wu Jiaduo gegen Guo Yan (China). Im Parallelturnier \"U21\" erreichte Zhenqi Barthel Platz drei.", "section_level": 1}, {"title": "Pro Tour 2009.", "content": "In 14 Pro Tour Wettbewerben kämpften die Sportler um den Einzug ins Finale. Dieses fand vom 7. bis 10. Januar 2010 in Macao (China) statt. In den Endspielen der Einzelwettbewerbe waren nur Chinesen vertreten. Dagegen gewannen die Deutschen Timo Boll/Christian Süß die Doppelkonkurrenz. Im Einzel schieden Timo Boll (gegen Xu Xin, China), Dimitrij Ovtcharov (gegen Ma Long, China) und Patrick Baum (gegen Bastian Steger) in der ersten Runde aus. Bastian Steger scheiterte im Viertelfinale an Xu Xin (China). Auch für Christian Süß war nach seinem Sieg Oh Sang-eun (Korea) im Viertelfinale Endstation, wo er gegen Ma Long (China) verlor. Als einzige deutsche Teilnehmerin im Einzel musste Wu Jiaduo in der ersten Runde gegen Ding Ning (China) passen. Boll/Süß gelangten durch Siege über die beiden französischen Doppel Christophe Legoût/Abdel-Kader Salifou und Emmanuel Lebesson/Adrien Mattenet ins Endspiel. Hier setzten sie sich mit 4:1 gegen Gao Ning/Yang Zi (Singapur) durch. Baum/Hielscher verloren im Halbfinale gegen Gao Ning/Yang Zi (Singapur). Das Damendoppel Elke Schall/Wu Jiaduo erreichte durch einen Sieg über Sayaka Hirano/Reiko Hiura (Japan) das Halbfinale. Hier unterlagen sie den späteren Siegern Ding Ning/Liu Shiwen (China). Im Parallelturnier \"U21\" scheiterte Steffen Mengel in den Gruppenspielen, wo er gegen Oh Sang-eun (Korea) gewann, aber gegen Ma Liang (Singapur) und Jung Young-sik (Korea) verlor. Ruwen Filus überstand die Gruppenspiele durch Siege über Ovidiu Ionescu (Rumänien) und Abdel-Kader Salifou (Frankreich). Im Halbfinale setzte er sich gegen Jung Young Sik (Korea) durch. Das Endspiel verlor er gegen den Ukrainer Yaroslav Zhmudenko.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das ITTF World Tour ist eine Serie von Tischtennisturnieren, die vom Weltverband ITTF jährlich durchgeführt wird. Es werden für Damen und Herren Einzel-, Doppel- und U-21-Wettbewerbe ausgetragen. Dabei stehen Preisgelder zur Verfügung.", "tgt_summary": "国际桌总世界巡回赛(ITTF World Tour)由国际台球总会于1996年创立,是为了提升运动的质量。赛事分为六个小项:男子和女子单打、男子和女子双打、U21男子和女子单打。巡回赛拥有自己的积分制,根据选手的参赛表现来积分,最高积分者会被邀请参加国际桌总世界巡回赛总决赛。", "id": 2925531} {"src_title": "Social Media Marketing", "tgt_title": "社會網路行銷", "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Die Begriffe Social Network Marketing und Social-Media-Marketing werden oft synonym benutzt. Die inhaltliche Abgrenzung besteht darin, dass Social-Media-Marketing sich neben den sozialen Netzwerken auch mit Bilder- und Videoplattformen (Youtube, flickr) beschäftigt, während der Fokus beim Social Network Marketing einzig auf die sozialen Netzwerke gelegt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele und Methoden.", "content": "Das Wachstum der sozialen Medien hat seit etwa 2005 einen großen Einfluss auf die Kommunikationsweise der Unternehmen mit ihren (potenziellen) Kunden und anderen Stakeholdern. Da es die sozialen Medien, erlauben, mit anderen Teilnehmern nicht nur zu kommunizieren, sondern auch zu interagieren, hilft das \"Social-Media-Marketing\" dabei, die netzaffinen Early Adopters und Meinungsführer zu erreichen, die zum Beispiel bei Twitter besonders hohe Zahlen an Followern haben. Über diese Wege können einzelne Produkte oder Marken beworben werden. Auch Künstler oder Politiker nutzen das Marketing über soziale Medien, um ihr Markenimage und ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. \"Social-Media-Marketing\" ist verhältnismäßig kostengünstig und kann mit ähnlichen Software-Werkzeugen gleich diverse Plattformen bespielen, um Marketingkampagnen aufzusetzen. Die Unternehmen bekommen auf diesem Weg zudem direktere Rückmeldungen ihres Zielmarkts als etwa bei der Fernsehwerbung. Eines der Hauptziele beim Einsatz von Social Media im Marketing ist die Kommunikation mit (potenziellen) Kunden und die Produktpräsentation. Es erlaubt den Einfluss auf die Zielgruppe in jedem Stadium des Entscheidungsprozesses der Interessenten. Es lassen sich auch weitere, indirektere Vorteile durch das Social-Media-Marketing für die Unternehmen aufzeigen. Sieben der zehn einflussreichsten Faktoren auf das Ranking bei Google lassen sich auf Aktivitäten in sozialen Netzwerken zurückführen. Das bedeutet, dass Marken mit einer niedrigen Präsenz und Aktivität in Social-Media-Plattformen tendenziell in den Suchergebnissen weiter hinten gelistet werden. B2B-Unternehmen setzen Social-Media-Marketing zudem oft auch im Rahmen des Employer Brandings ein. Obwohl Plattformen wie Twitter oder Facebook eine weitaus größere Anzahl an aktiven Nutzern aufweisen, haben die mobilen Medienplattformen im Vergleich eine höhere Interaktionsrate. Zum Vergleich: Instagram hat eine Interaktionsrate von 1,46 % mit durchschnittlich 130 Millionen Benutzern im Monat, während Twitter eine Interaktionsrate von 0,03 % aufweist, mit 210 Millionen monatlichen Nutzern. Im Unterschied zu den traditionellen Marketingmethoden kann Social-Media-Marketing deutlich günstiger sein. Auch lässt sich u. U. dadurch eine weiter reichende Zielgruppe erreichen als durch traditionelle Kommunikationsmaßnahmen. Dieser Umstand hat zu einem Umdenken in der Art geführt, wie Unternehmen mit Stakeholdern interagieren, da ein substanzieller Prozentsatz der Interaktionen nun über Online-Plattformen mit einer größeren Reichweite durchgeführt wird. Konsumenten haben auch die Möglichkeit Produktbewertungen zu verfassen, den Kundenservice zu bewerten und Fragen oder Kritik direkt an das Unternehmen zu adressieren. Die Öffentlichkeitsarbeit mittels Social Media wird Social-Media-Relations genannt. Gebündelt werden diese Maßnahmen häufig in einem Social-Media-Newsroom.", "section_level": 1}, {"title": "Strategien.", "content": "Beim zielgerichteten \"Social-Media-Marketing\" ist es erforderlich, eine Social-Media-Strategie zu entwickeln. Aus ihr leiten sich operative Maßnahmen ab, die auf den Social-Media-Plattformen zum Einsatz kommen können: Die sozialen Netzwerke ermöglichen Unternehmen Informationen über das Konsumverhalten ihrer Kunden, sowie über ihre Vorlieben und Ablehnungen zu erhalten. Diese Informationen werden von den Unternehmen verwendet, um ihre Zielgruppen einzugrenzen und Informationen zu veröffentlichen, die sich nach diesen Vorlieben richtet. Die markenspezifischen Konsumentenaktivitäten im Internet (Consumer’s online brand related activities – COBRAs) sind eine weitere Methode um Produkte über Social Media zu bewerben. Darunter versteht man Aktionen, welche Konsumenten dazu motivieren Produkte über Social-Media-Plattformen auf eigene Faust zu bewerben, beispielsweise durch das Uploaden eines Produktfotos. Eine weitere Methode für das Social-Media-Marketing ist das \"electronic word of mouth\" (eWOM). Darunter versteht man Interaktionen zwischen Konsumenten, beispielsweise über Erfahrungsberichte von Hotelaufenthalten oder Buchrezensionen. Die Entwicklung und Umsetzung der Strategien kann über spezialisierte Social-Media- oder „Seeding“-Agenturen erfolgen, die über ein Netzwerk von Meinungsführern (Influencern) verfügen, um Werbebotschaften gezielt über Social-Media-Plattformen zu verbreiten.", "section_level": 2}, {"title": "Tools und Plattformen.", "content": "Neben bekannter Forschungstechniken stellen verschiedene Unternehmen spezialisierte Plattformen und Tools für das Social-Media-Marketing zur Verfügung. Diese umfassen neben Social-media-measurement und -monitoring (das aktive Überwachen von Social-Media-Kanälen von Unternehmen), Social-network-aggregation (der Miteinbezug von vielen verschiedenen Social-Media-Plattformen in eine einzige große Präsentation), Social Bookmarks (ein Service der Benutzern erlaubt Internet-Lesezeichen zu erstellen, teilen und kommentieren) und Social analytics (eine Methode zur Messung, Analyse und Interpretation von Interaktionen zwischen Personen, Themen und Ideen) auch Methoden zur Automatisierung von Prozessen, Blog Marketing und Brand Management. Soziale Netzwerke erlauben Interaktionen zwischen Benutzern und den Aufbau von Beziehungen. Wenn Unternehmen an diesen Kanälen teilnehmen, können Konsumenten direkt mit ihnen kommunizieren. Diese Art der Kommunikation kann in manchen Fällen als persönlicher aufgefasst werden, als traditionelle Methoden des Outbound-Marketings. Die persönliche Interaktion kann bei den Benutzern und potenziellen Kunden ein Gefühl der Loyalität instillieren und die konsequente Selektion der Interaktionen mit dem Rest des sozialen Netzwerks durch das Unternehmen kann die Zielgruppe auf die gewünschten Eigenschaften reduzieren. In diesem Kontext funktionieren soziale Netzwerke nach dem Prinzip der Mundpropaganda. Sie ermöglichen den Benutzern Seiten oder Posts, beispielsweise über Fanpages, zu teilen, wodurch der Inhalt den verbundenen Personen sichtbar gemacht wird. Diese haben nun ihrerseits wieder die Möglichkeit den Inhalt zu teilen, wodurch die Reichweite des Inhalts erhöht wird. Soziale Netzwerke beinhalten eine große Menge an Informationen über Produkte und Dienstleistungen. Über semantische Analysetechnologien können Interessensgruppen über die Aktivitäten von Benutzern identifiziert und akquiriert werden. Soziale Netzwerke werden von 76 % der Unternehmen für Marketingstrategien verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Chancen und Risiken.", "content": "Social-Media-Marketing bietet der Vermarktung von Unternehmen und Prominenten gleichermaßen Chancen und Risiken: Einerseits kann auf diese Weise ein breites Publikum schnell und kostengünstig angesprochen und eine direkte Verbindung zwischen Unternehmen und Kunden hergestellt werden. Nach einem niedrigschwelligen Bekenntnis des Kunden per Mausklick – etwa einem Facebook-„Like“ – erscheinen dann die Botschaften des Unternehmens regelmäßig auf dem Bildschirm der Zielgruppe. Andererseits birgt dieser Kanal aber auch die Gefahr, dass die Kommunikation der Werbebotschaften und die Darstellung in der Öffentlichkeit außer Kontrolle geraten, da die Meinungen im Internet nicht notwendigerweise denen des Unternehmens entsprechen müssen. Sie können sich nämlich unkontrollierbar verselbständigen. Leicht können auch negative Meinungen im Web entstehen und dem Image einer Marke, einer Firma oder einer Person schaden. Umgekehrt kann darin für Unternehmen aber auch eine Chance liegen, indem sie eine solche Kritik aufgreifen, ihr eigene Botschaften entgegenstellen, die die andere Seite vom Gegenteil überzeugen sollen, und dabei an ihrem Image arbeiten. Das ist die Ausgangslage für die Aufgabe, die der Unternehmenskommunikation in den sozialen Netzwerken gestellt ist. Aber auch die Nutzer sozialer Netzwerke müssen sich darauf einstellen, dass sie auf diesen Plattformen regelmäßig mit Social-Media-Marketing-Aktivitäten zu tun haben.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen auf traditionelle Werbemaßnahmen.", "content": "Da das Social-Media-Marketing in steigendem Maße Raum einnimmt, werden traditionelle Werbemaßnahmen (gedruckte Werbung, Werbung in Rundfunk) zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Mittlerweile ist das Internet die größte Werbeplattform und hat, das Fernsehen überholt. Webseiten beinhalten oftmals Werbebanner und Popups. Soziale Netzwerke arbeiten nicht notwendigerweise mit solchen Werbemethoden, sondern stellen Unternehmen ganze Seiten zur Verfügung, in denen Produkte vorgestellt werden können und die Möglichkeit zur Interaktion mit (potenziellen) Konsumenten gegeben wird. In Fernsehwerbung werden diese Vorteile umgesetzt, indem auf die firmeneigene Webseite verwiesen wird. In gedruckten Werbeinseraten kommen zusätzlich QR-Codes zum Einsatz, die auf die Produktwebseite verweisen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Social-Media-Marketing (aus dem Englischen für \"Marketing über soziale Medien\", abgekürzt SMM) ist ein Begriff aus dem Marketing und Management. Er beschreibt Strategien und Taktiken, mit denen Organisationen (bspw. Unternehmen, Parteien, Non-Profit Organisationen) soziale Medien nutzen, um organisatorische Ziele zu erreichen, indem sie Wert für Stakeholder schaffen und kommunizieren. Häufig adressierte Stakeholdergruppen im Social-Media-Marketing sind (potenzielle) Kunden, (potenzielle) Mitarbeiter, Blogger, Journalisten oder die Öffentlichkeit. Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter haben im Social-Media-Marketing eine hohe Relevanz. Kritiker, insbesondere Datenschützer, monieren, diese Verfahren verletzten die Privatsphäre der Betroffenen, auf die Social-Media-Marketing zielt. Neben der Nutzung von sozialen Medien umfasst Social-Media-Marketing auf strategischer Ebene auch das Management einer Social-Media-Kultur, die Rolle von Mitarbeitern (bspw. mittels Social-Media-Guidelines), Entscheidungen über den Social-Media-Scope (bspw. die aktive oder passive Nutzung) und die organisatorische Verankerung. Aus diesem Grund wird Social-Media-Marketing in der Managementforschung als interdisziplinäres und abteilungsübergreifendes Konzept verstanden.", "tgt_summary": "社会网络行销(Social Network Marketing),或称为社会媒体行销(Social Media Marketing),指企业为了行销的目的,在社群网络服务(包括 Blog、Youtube、Facebook、Twitter等社会化媒体)上创造特定的讯息或内容来吸引消费大众的注意,引起线上民众的讨论,并鼓励读者透过其个人的社会网络去传播散布这些行销内容,并进而提升与客户的关系与满意度的行销策略。", "id": 1676455} {"src_title": "Thai Sa", "tgt_title": "泰沙", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Er war der älteste Sohn von König Phrachao Suea ( – „Der Tiger-König“, auch: Suriyentharathibodi), der seine beiden Söhne zwar als Uparat eingesetzt hatte, ihnen aber nie voll vertraute. Nach dem Tod von Phrachao Suea im Jahre 1709 wurde Prinz Phet im Alter von 30 Jahren einhellig als König Phuminthararacha gekrönt, er wurde allerdings eher „Thai Sa“ genannt, was wörtlich etwa „Am Ende des Sees“ bedeutet, ein Hinweis auf seine Residenz, die inmitten eines Sees lag. Die 24 Jahre seiner Regierung waren relativ friedlich, er hatte nur den vietnamesischen Einfluss auf den Thron seines Vasallen Kambodscha zu unterdrücken. Dies führte 1720 zu einem Kriegszug Siams nach Kambodscha, wo versucht wurde, König Thommoreachea wieder auf den Thron zu verhelfen. Als dies misslang, konnte König Ang Em dazu „überredet“ werden, einen jährlichen Tribut an Ayutthaya zu entrichten. In der Regierungszeit von König Thai Sa konnte ein merkenswerter Zuwachs des Außenhandels mit China verzeichnet werden. Dies betraf besonders den Export von siamesischem Reis. Dies lag zunächst daran, dass das Phrakhlang-Ministerium (ursprünglich: \"Schatzministerium\", später auch \"Handelsministerium\") von Siamesen chinesischer Abstammung dominiert wurde. Als 1727 dann die chinesische Regierung alle südchinesischen Häfen bedingungslos für den Import aus Siam öffnete, erfuhr der Handel einen großen Boom. Der König restaurierte einige Tempel, darunter Wat Maheyong im Osten der Hauptstadt und Wat Phra Putthabat beim heutigen Saraburi. Zum Wat Phra Putthabat machte er mehrere Pilgerreisen. Der König ließ einige Kanäle \"(Khlong)\" begradigen, so zum Beispiel den Khlong Khok Kham (, etwa: \"Kanal des Indigo-Hügels\"), der die Mündung des Mae Nam Tha Chin (\"Tha-Chin-Fluss\") mit dem Mae Nam Chao Phraya verband. Die Arbeit wurde von 30.000 Corvée-Arbeitern ausgeführt und dauerte drei Monate. Der König gab ihm anschließend den Namen „Khlong Sanam Chai“, später wurde er in „Khlong Maha Chai“ umbenannt. Der Khlong Samrong, der eine Verbindung zwischen dem Chao Phraya und dem Bang Pakong in Chachoengsao ermöglichte, ließ der König bis zum Jahr 1721 fertigstellen. Es scheint, dass bei der Planung der Arbeiten Europäer mit modernen Messgeräten hinzugezogen wurden. Zusätzlich soll 1721 während der Regierungszeit von Thai Sa der \"Khlong Lat Kret\" () fertiggestellt worden sein, der eine große Schleife des Chao Phraya abkürzt. Dieser Kanal bildet mit dem Chao Phraya die Insel Ko Kret (heute: Provinz Nonthaburi). Allerdings sieht es so aus, als ob dieser Kanal bereits auf einer recht exakten holländischen Seekarte aus dem Jahr 1650 verzeichnet ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thai Sa (Vollständiger Name: Somdet Phrachao Thai Sa, Thai:, auch: Phuminthararacha, oder: Somdet Phrachao Sanphet IX. ; * 1679; † Januar 1733) war von 1709 bis 1733 der 32. König des siamesischen Königreiches von Ayutthaya.", "tgt_summary": "泰沙(,?-1733年),即讪佩九世(),泰国阿瑜陀耶王朝国王,1709年至1733年在位。", "id": 2538737} {"src_title": "Llorona", "tgt_title": "哭泣女", "src_document": [{"title": "Die Legende.", "content": "Es existieren viele unterschiedliche Versionen dieser Geschichte; hier wird eine vergleichsweise geläufige Variante genannt: Maria (La Llorona) war eine wunderschöne Frau und sie wollte den stattlichsten aller Männer heiraten. Was sie sich wünschte, trat ein, und nachdem sie geheiratet hatte, gebar sie drei Kinder. Als erstes einen Sohn, dann eine Tochter und zuletzt einen weiteren Sohn. Als Marias Gatte außerhalb der Stadt arbeiten musste, ging er fort, behielt sich jedoch vor, seine Familie weiterhin zu besuchen. Nach ungefähr einem Monat kam der Ehemann jedoch nur noch seine Kinder besuchen und schenkte seiner Frau keine Beachtung mehr. Eines Tages kam er mit einer anderen Frau und erzählte seinen Kindern, dass er eine andere Frau heiraten werde. Maria wurde dadurch so wütend, dass sie ihre Kinder zum Fluss brachte und sie ertränkte. Als ihr klar wurde, was sie verbrochen hatte, begann sie zu weinen und beging daraufhin Selbstmord. Am nächsten Morgen fanden die Dorfbewohner die tote Maria und begruben sie. In der darauf folgenden Nacht hörte man eine Frau um ihre Kinder weinen, und die Dorfbewohner fanden heraus, dass es sich um Marias Geist handelte, woraufhin sie „La Llorona“ genannt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "In den Vereinigten Staaten ist die Legende der Llorona durch die mexikanische Bevölkerung im südlichen Teil des Landes, der ehemals mexikanisches Territorium darstellte, verbreitet worden. Aus diesem Grund ist sie meist auch nur der mexikanischstämmigen Bevölkerung geläufig und entspricht zu weiten Teilen der mexikanischen Fassung. So war die Llorona im Süden Texas eine junge, hübsche Frau, welche das Interesse eines Mannes mit reichen Eltern erweckt hatte. Aufgrund ihrer ärmlichen Herkunft heirateten sie im Geheimen. Sie hatten zusammen Kinder, doch eines Tages wurde dem jungen Mann offenbart, dass sein Vater eine Hochzeit für seinen Sohn mit einer Frau aus derselben gesellschaftlichen Klasse arrangiert habe. Der Sohn ging also zu seiner Gattin und erzählte ihr von der geplanten Hochzeit und dass er sie nie wiedersehen werde. Geblendet durch ihr gebrochenes Herz und die Wut auf ihren Mann ging sie daraufhin mit ihren Kindern zum Fluss und ertränkte sie. Als der Mann dies erfuhr, machte er sich mit einigen Leuten aus dem Dorf auf die Suche nach seiner Frau, fand diese aber nur noch tot vor, da sie sich nach dem Kindesmord selbst getötet hatte. Sie fuhr in den Himmel auf und wurde dort von Gott vor Gericht gestellt. Er fragte sie: „Wo sind deine Kinder?“, woraufhin sie antwortete: „Ich weiß es nicht.“ Gott wiederholte die Frage drei Mal und erhielt jedes Mal dieselbe Antwort. Gott verdammte sie daraufhin zurück auf die Erde, um dort nach ihren Kindern zu suchen. Es wird gesagt, dass es deshalb ratsam sei, die Llorona zu meiden, da sie Menschen ertränkte und versuchte, diese als ihre Kinder auszugeben, um dadurch in den Himmel zu kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Mexiko.", "content": "Eine weitere Variante der Geschichte ist in Mexiko verbreitet. Sie lebte in Tequila, Jalisco, und ging zu einer Wahrsagerin, um sich ihre Zukunft vorhersagen zu lassen. Dort wurde ihr offenbart, dass sie und ihre Kinder bald sterben würden. In derselben Nacht, als alles schlief, trat der Fluss durch einen Sturm über seine Ufer und riss das Haus der Llorona mit sich. Alle ihre Kinder kamen dabei um. Die Llorona ging entlang des Flusses auf die Suche nach ihren Kindern, starb jedoch, ohne sie jemals wieder zu Gesicht bekommen zu haben. Im Süden Mexikos, insbesondere in Guerrero, wird erzählt, dass die Llorona eine Prostituierte gewesen sei. Sie trieb ihre unehelichen Kinder ab und warf diese in den nahe gelegenen Fluss Tecpan. Nachdem sie dies über Jahre hinweg getan hatte, starb sie eines Tages, und der Legende nach wurde ihr von Gott gesagt, dass sie erst in den Himmel komme, wenn sie ihm alle ihre toten Kinder gebracht habe. Daraufhin befahl Gott seinen Engeln, sie in ein weißes Kleid zu hüllen, und sandte sie auf die Suche nach ihren Kindern. Nun streift sie weinend um die Flüsse der ganzen Welt, um nach ihren toten Kindern zu suchen.", "section_level": 2}, {"title": "Guatemala.", "content": "Die verbreitete Fassung in Guatemala ist der mexikanischen ähnlich, ein Unterschied ist jedoch, dass darin dem Wehklagen der Llorona eine unheimliche Eigenschaft nachgesagt wird. So wird ihr Klagen leiser, wenn sie in unmittelbarer Nähe ist, und lauter, wenn sie weiter weg ist. Dies ähnelt den Geräuschen der Tik-Tiks aus der philippinischen Folklore. Es gibt auch Varianten, in denen erzählt wird, dass die Llorona eine Kreolin gewesen sei. Sie war die Frau eines wohlhabenden Spaniers. Auf einem Ausflug verliebte sie sich jedoch in einen armen Mann von unreinem Geschlecht und wurde von diesem schwanger. Um diesen Vorfall zu verheimlichen, ertränkte sie das Kind, wofür sie verdammt wurde. Es wird gesagt, dass die Llorona nur in unmittelbarer Nähe von Wasser erscheinen kann, also von Flüssen, Brunnen, Bächen oder Wasserlöchern. Meist wird sie von Männern gesichtet, welche nach einer Begegnung mit ihr wahnsinnig oder zumindest schwer traumatisiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Honduras.", "content": "Die Erzählung der Llorona ist auch in Honduras zu finden. Obwohl es sich auch hier um eine Frau handelt, welche um ihre ertrunkenen Kinder weint, findet man stellenweise Unterschiede in der Geschichte. Eine alternative honduranische Fassung ist die Geschichte einer wunderschönen, verheirateten Frau, welche von ihrem Mann verlassen wurde. Aus diesem Grund zog sie um die Ufer der Flüsse und verführte vorbeigehende Männer. Wenn diese ihr zu nahe kamen, verwandelte sie sich in eine hässliche alte Frau und trieb die Männer in den Wahnsinn. So lautet ein bekannter Spruch von ihr: „Toma mi teta, que soy tu nana“ (Fass meine Brüste an, ich bin deine Mutter). In Honduras ist sie als „La Sucia“ (Das schmutzige Weib) bekannt. Sie wird auch als „Ciguanabana“ bezeichnet, eine Mischung aus „Cihuatl“ (Frau) und „Nahuatl“ (Geist/Seele).", "section_level": 2}, {"title": "El Salvador.", "content": "Die Geschichten der Llorona in El Salvador sind denen aus Mexiko sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass es sich um eine Pipil handelt, welche in einen Adligen verliebt war. Er liebte sie ebenfalls, jedoch nicht ihre Kinder und lehnte es ab, sie zu heiraten, solange sie die Kinder nicht losgeworden sei. Von ihrer Lust getrieben, brachte sie ihre Kinder zum Fluss und ertränkte sie. Nachdem ihr klar geworden war, was sie getan hatte, floh sie in Panik, stolperte jedoch und schlug sich ihren Kopf an einem Stein. Stunden vergingen, ehe sie ihr Bewusstsein wiedererlangte, und es wurde dunkel. Als sie sich auf den Weg zurück ins Dorf machte, verirrte sie sich und starb im Wald. Es wird gesagt, dass sie um Flüsse herum spukt und klagt „Donde estan mis hijos?“ (Wo sind meine Kinder?). Andere Legenden sagen, dass sie in Häuser eindringt und weinende Kinder aufsucht, um ihre Seelen zu stehlen, die dann die Seelen ihrer toten Kinder ersetzen sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Panama.", "content": "In Panama ist die Geschichte der Llorona eine der meistverbreiteten Folkloren des Landes. Hier wird die Geschichte jedoch als „La Tulivieja“ bezeichnet. Laut dieser Version war die Tulivieja eine wunderschöne junge Frau, welche mit einem wichtigen Geschäftsmann verheiratet war. Das Paar hatte nur ein kleines Kind. Der Ehemann verbot seiner Frau, auf Feste zu gehen, und befahl ihr, daheim zu bleiben, um auf ihren Sohn aufzupassen. Eines Tages war in einem Nachbardorf ein großes Fest, und da der Ehemann arbeiten war, beschloss sie, zu dem Fest zu gehen. Sie nahm ihr Kind mit sich, ließ dieses jedoch unter einem nahe gelegenen Baum in der Nähe des Flusses. Da sie den Ort als sicher einschätzte, ließ sie ihr Kind alleine dort zurück und ging auf das Fest, um zu tanzen. In dieser Nacht wurde das Dorf von einem schrecklichen Sturm heimgesucht, und als die Frau zu ihrem Kind zurückkam, konnte sie es unter dem Baum nicht mehr finden. Sie begann zu weinen und suchte entlang des Flusses nach ihrem Kind. Gott war sehr erzürnt über die Verantwortungslosigkeit der Frau, weshalb er sie in eine hässliche Frau verwandelte mit Löchern im Gesicht, Hühnerbeinen und langen Haaren, die ihren ganzen Körper verdeckten. Die Legende besagt, dass sie in Städten und Dörfern in der Nähe von Flüssen auftaucht, wobei Sichtungen besonders im Westen Panamas und in ländlichen Gegenden am häufigsten sind.", "section_level": 2}, {"title": "Chile.", "content": "Die Legende der Llorona ist auch in Chile von kultureller Bedeutung, da ihr eine ähnlich wichtige Rolle wie den Erzählungen „La Calchona“, „La Viuda“ und „La Condena“ beigemessen wird. Sie ist in ganz Chile verbreitet. Neben einigen Varianten, welche sich nur geringfügig von der mexikanischen Legende unterscheiden, existieren in Chile auch diverse Versionen, welche sich stark von den anderen Varianten unterscheiden und in dieser Form nur hier zu finden sind. So erscheint die Llorona in Chile zwar ebenfalls als Geist einer Frau, welche auf der Suche nach ihrem Sohn ist, jedoch wird sie in enge Verbindung mit dem Tod gebracht. In den meisten chilenischen Versionen wird die Llorona als „La Pucullén“ bezeichnet, und es heißt, dass sie um ihren Sohn weint, welcher in jungen Jahren starb. Sie trägt ein weißes Kleid und kann nur von Menschen gesehen werden, welche dem Tode nahe sind, von Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten (wie z. B. die Machis oder die Kalkus) oder von Tieren mit geschärften Sinnen (wie beispielsweise Hunden, welche in ihrer Gegenwart zu jaulen anfangen). Sie gilt als Wegweisende der Seelen und führt die Toten ins Jenseits, indem sie ihnen mit ihren Fußabdrücken den Weg zeigt. Mit ihren vielen Tränen weint sie eine kristallklare Pfütze, welche den Ort aufzeigen soll, wo der Tote begraben werden soll. Es wird gesagt, dass – nachdem der Sarg an der richtigen Stelle vergraben wurde – das Grab von den Verwandten vollständig mit Erde bedeckt werden muss, da sonst ein Verwandter des Verstorbenen in Kürze selbst sterben wird. Andere Versionen sagen, dass die Llorona die Herzen derer, welche ihre Klagen hören, zum Zittern bringt, und dass sie Wanderer hypnotisiert, welche vor dem Morgengrauen unterwegs sind, und mit ihnen den Rest der Nacht verbringt, um sich über den Tod ihres Sohnes hinwegzutrösten. Seltener findet man auch die Überzeugung, dass – wenn man sich die Augen mit den Tränen eines Hundes reibt – man die Llorona sehen kann, jedoch muss man ein reines Herz besitzen, da sie sonst in einer grauenhaften Gestalt erscheint.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen der Legende auf die Gesellschaft.", "content": "Da die Legende der Llorona in vielen unterschiedlichen Varianten zu finden ist, unterscheidet sich ihre Aussage auch oft mehr oder minder stark. Generell kann jedoch gesagt werden, dass die Legende der Llorona auf mehreren Ebenen die Funktion einer mahnenden Erzählung einnimmt. So lehrt sie die Kinder, dass schlechtes Benehmen sowie das Herumtreiben in der Dunkelheit dazu führt, von der Llorona heimgesucht zu werden. Junge Frauen lehrt sie, dass man sich nicht von Reichtum, sozialem Status, materiellen Gütern oder falschen Liebeserklärungen blenden lassen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungen zu Kulturen oder historischen Persönlichkeiten.", "content": "Die Geschichte der Llorona spiegelt sich in der griechischen Mythologie in ähnlicher Form im Mythos der Medea wider, welche ebenfalls ihre Kinder ermordete, nachdem sie von Jason verlassen worden war. Im Gegensatz zur Llorona zeigte Medea jedoch keine Reue an ihrer Tat. Es ist wahrscheinlich, dass die lokale aztekische Folklore von der Legende der Llorona beeinflusst wurde, was sich darin äußert, dass die Göttin Cihuacóatl kurz vor der von Hernán Cortés geführten mexikanischen Invasion um ihre toten Kinder weinte, was als Zeichen für den Untergang des aztekischen Reiches gesehen wurde. Manchmal wird die Llorona auch in Verbindung mit der Malinche gebracht, einer Einheimischen, welche Cortés als Übersetzerin diente und darum stellenweise beschuldigt wird, Mexiko an die spanischen Invasoren verraten zu haben. In einer volkstümlichen Geschichte wird sie zu Cortés' Mätresse und gebärt ihm ein Kind, wird später jedoch von Cortés verlassen und begeht aufgrund ihres verletzten aztekischen Stolzes den Kindesmord. Historisch finden sich hierfür jedoch keinerlei Zeugnisse. In der Erzählung wird eine Verbindung zwischen der spanischen Invasion Mexikos und dem daraus resultierenden Aussterben der indigenen Kultur und dem Verlust der Llorona gezogen.", "section_level": 1}], "src_summary": "La Llorona (IPA: [la ʝoˈɾona], spanisch für „Die Weinende“) ist eine Figur der lateinamerikanischen Folklore und bezeichnet im Genaueren den Geist einer Frau, die um ihre Kinder weint, welche sie in einem Fluss ertränkt hat.", "tgt_summary": "哭泣女()是一则主要流行于拉丁美洲的女鬼传说。这个传说中的“哭泣女子”是一名失去了孩子的女鬼,她在河边一边寻觅自己的孩子,一边哭泣,并常常会给附近听到她哭声的人们带来不幸。这则传说遍布墨西哥的各个角落,有向都市传说发展的趋势。", "id": 2430950} {"src_title": "Dienstekomposition", "tgt_title": "编排 (计算机)", "src_document": [{"title": "Orchestrierung.", "content": "Orchestrierung (englisch ', Instrumentierung, Inszenierung) ist das flexible Kombinieren mehrerer Services zu einer Komposition. Diese Komposition beschreibt einen ausführbaren Geschäftsprozess. Sowohl unternehmensinterne als auch unternehmensexterne Dienste können kombiniert werden. Der Prozessfluss wird durch einen Teilnehmer gesteuert. Jeder Dienst hat dabei einen eingeschränkten Sichtbereich (englisch ') und kann für Prozesse nur innerhalb seines Sichtbereichs entscheiden. Aktivitäten hinter einem direkten Kommunikationspartner bleiben verborgen. WS-BPEL ist ein Beispiel für eine Sprache zur Orchestrierung von Webservices.", "section_level": 1}, {"title": "Choreographie.", "content": "Bei der Choreographie (englisch \"\") beschreibt jeder Dienst seine eigene Aufgabe in der gesamten Komposition. Es gibt keinen zentralen Punkt, der die Korrektheit sicherstellt und die Aufgabenerfüllung steuert. Der Fokus liegt auf dem Nachrichtenaustausch zwischen den Diensten. WS-CDL ist ein Beispiel für eine Choreographiesprache.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung Orchestrierung und Choreographie.", "content": "Die Orchestrierung enthält eine Beschreibung der Services, ihre Bedingungen zum Aufruf sowie Abhängigkeiten und Alternativen. Dabei ist der Prozess aus der Perspektive eines der „Beteiligten“ gesehen, das heißt, dieser ruft andere Prozesse auf. Im Gegensatz dazu beschreibt Choreographie, wie die einzelnen Prozesse untereinander agieren. Entsprechend dem Schema rechts ist die Orchestrierung die lokale Beschreibung eines (Geschäfts-)Prozesses (blau umrahmt), wohingegen die Choreographie die Interaktion mehrerer Prozesse umfasst (rot umrahmt). Man kann den Unterschied zwischen Orchestrierung und Choreographie auch anschaulich am Beispiel einer Straßenkreuzung erklären: Orchestrierung entspricht einer Ampelsteuerung zur zentralen Steuerung sämtlicher Fahrzeuge durch Lichtzeichen. Choreographie entspricht dagegen einem Kreisverkehr ohne zentrale Steuerung. Allgemeine Regeln im Kreisverkehr legen fest, wie Fahrzeuge in den Kreisverkehr einbiegen und diesen dann wieder verlassen. Ein weiteres Beispiel wäre die Situation in einem klassischen Orchester: Betrachtet man aus der Sicht eines Orchestermitglieds eine Einzelstimme, dann entspricht dies der Choreographie. Schaut man hingegen durch die Augen des Dirigenten auf die Partitur, dann bekommt man einen Überblick über das, was insgesamt abläuft. Folglich entspricht dies der Orchestrierung.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Als Beispiel für eine Orchestrierungssprache wäre WS-BPEL zu nennen. Im Gegensatz dazu wäre WS-CDL ein Beispiel für eine Choreographiesprache. Dienstkomposition wurde auch in öffentlich geförderten Forschungsprojekten beforscht, welche für verschiedene Domänen und verschiedene Beschreibungssprachen Dienstkomposition untersuchen. Ein Beispiel für eine solche Domäne ist die Elektromobilität und die dazugehörigen Dienstleistungen. Ein mehr technisches Beispiel ist der Ansatz SEMAPLAN von Akkiraju.", "section_level": 1}, {"title": "Diensteorchestrierung aus Konzeptsicht.", "content": "Ein anderer Ansatz, Orchestrierung in der IT zu beschreiben, nutzt eine weiter gefasste und undifferenzierte Sicht auf die nötigen Konzeptebenen und Technologien, die bei der Zusammenarbeit von Services zur gemeinsamen Leistungserbringung relevant sind. Die Orchestrierung spielt sich demzufolge in einem weiten Feld ab und berührt u. a. folgende Bereiche: Für diese Konzeptebenen gibt es unterschiedliche Lösungen, die jeweils eigene technologische Schwerpunkte setzen.", "section_level": 1}, {"title": "Diensteorchestrierung in statischen Prozessumgebungen.", "content": "Für verschiedene Anwendungsbereiche wurde das Zusammenspiel bestimmter Techniken auf einigen Konzeptebenen vielfach erprobt, wodurch sich gewisse Best-Practices etabliert haben. So wird in Umgebungen, die eine serviceorientierte Architektur auf Basis von Webservice ermöglichen und zusätzlich eher statische Prozesse implementieren (wie beispielsweise die Schnittstelle von Google AdWords), sehr häufig das Dreigespann WSDL, UDDI und SOAP eingesetzt. Hierbei werden sowohl die Beschreibung und Identifikation der Dienste als auch der Aufbau und die zuverlässige Durchführung der Kommunikation zwischen den Systembeteiligten ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "Diensteorchestrierung in dynamischen Prozessumgebungen.", "content": "Beim Einsatz von SOA in dynamischen Umgebungen, in denen das System sich auf flexibel ändernde Prozessabläufe und unvorhersehbare Dienst-Verfügbarkeiten einstellen muss, stößt die oben genannte Technologiekombination an Grenzen. In solchen Umgebungen stehen zusätzlich zu den oben genannten Herausforderungen zur Dienste-Beschreibung und System-Kommunikation andere Aspekte im Fokus der SOA-Lösung. Der dynamischen Dienste-Analyse, -Generierung und -Bindung kommt dann eine besondere Bedeutung zu. Diese setzt sowohl eine semantische Beschreibung der Dienste als auch eine Art intelligent agierender Orchestrierungsschicht voraus, die die Funktion eines rein passiven Dienste-Verzeichnisses (wie beispielsweise UDDI) entscheidend erweitert. Solche semantischen bzw. ontologischen Ansätze zur Diensteorchestrierung finden sich beispielsweise beim Adaptive Services Grid, wobei bislang keine Fälle von dynamischer Dienstekomposition bekannt sind. Statt semantischer Verfahren wäre auch eine einfache thematische Gliederung oder eine Standardisierung von Parametern innerhalb einer Plattform eine Alternative.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dienstekomposition () ist ein Begriff aus der Informatik und beschreibt die Art und Weise, wie Dienste miteinander verknüpft sind. Da der Begriff meistens im Bereich der serviceorientierten Architektur verwendet wird, ist er auch unter \"Web Service Composition\" geläufig. Es werden zwei Arten der Kompositionen unterschieden: \"Orchestrierung\" und \"Choreographie\". Eine Dienstekomposition kann aus einer oder beiden Arten bestehen.", "tgt_summary": "编排(英语:orchestration)是对计算机系统和软件的自动化配置、协调和管理。", "id": 40011} {"src_title": "Lagunitas-Forest Knolls", "tgt_title": "拉貢尼塔斯-諾爾斯森林 (加利福尼亞州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Lagunitas-Forest Knolls' amtliche geographische Koordinaten sind (38,015064, −122,693874). Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat der CDP eine Fläche von 11,0 km2, die vollständig aus Land besteht. Der San Geronimo Creek (der vor Ort auch \"Paper Mill Creek\" genannt wird) fließt durch beide Siedlungen und ist einer der wenigen verbliebenen Laichplätze des Silberlachses. Lagunitas und Forest Knolls liegen in der Westhälfte des San Geronimo Valleys und reichen die bewaldeten Hänge im Süden und die mehr mit Gras bewachsenen Hänge im Norden hinauf. Lagunitas befindet sich an der Ostgrenze des Samuel P. Taylor State Parks. Wie der Park selbst ist die Umgebung von Lagunitas-Forest Knolls mit Nadelholzwäldern bewachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten Lagunitas-Forrest Knolls 1835 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 166,3 Personen pro km2. Es gab 776 Wohneinheiten, durchschnittlich 70,3 pro km2. Die Bevölkerung Lagunitas-Forrest Knollss bestand zu 88,61 % aus Weißen, 1,42 % Schwarzen oder African American, 0,93 % Native American, 1,36 % Asian, 0,11 % Pacific Islander, 3,38 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 4,20 % nannten zwei oder mehr Rassen. 5,56 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Lagunitas-Forrest Knolls verteilten sich auf 745 Haushalte, von denen in 35,2 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 45,1 % der Haushalte stellten Verheiratete, 12,6 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 36,2 % bildeten keine Familien. 26,3 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 3,0 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,43 und die durchschnittliche Familiengröße 2,87 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 24,2 % Minderjährige, 5,2 % 18–24-Jährige, 29,6 % 25–44-Jährige, 35,4 % 45–64-Jährige und 5,6 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Das Durchschnittsalter betrug 41 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 97,7 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 96,5 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Lagunitas-Forrest Knolls betrug 55.917 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 72.411 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 60.035 US-Dollar, gegenüber 40.625 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 31.504 US-Dollar. 6,0 % der Bevölkerung und 4,1 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 3,4 % der Minderjährigen und 2,0 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lagunitas-Forest Knolls ist ein Census-designated place, der aus zwei unincorporierten Gebieten besteht und im Marin County in Kalifornien, Vereinigte Staaten, liegt. Bei der Volkszählung im Jahr 2000 hatte der Ort 1835 Einwohner.", "tgt_summary": "拉贡尼塔斯-诺尔斯森林(英语:Lagunitas-Forest Knolls)是位于美国加利福尼亚州马林县的一个人口普查指定地区。", "id": 1312035} {"src_title": "High School Musical 3: Senior Year", "tgt_title": "歌舞青春3:畢業季", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Wildcats befinden sich im Abschlussjahr, dem \"Senior Year\", an der East High School. Der Film beginnt während des letzten Basketballspiels, in dem die Wildcats zurückliegen. In der Pause macht Troys Vater (Jack Bolton), der Trainer, den Jungs klar, worum es in dem letzten Spiel geht, woraufhin die Mannschaft wieder kämpft. Hier wird der Song „Now or Never“ gespielt. Nachdem durch Troy Jimmie, ein neuer Schüler, eingewechselt wird, und Troy den entscheidenden Wurf an ihn abgegeben hat, gewinnen die Wildcats und das gesamte Team sowie weitere East-High-Schüler feiern bei Troy zu Hause. Troy und Gabriella gehen nach einiger Zeit in Troys altes Baumhaus und singen „Right Here, Right Now“. Am nächsten Tag verkündet Sharpay, dass sie einen Assistenten für ihre Termine sucht, worauf sich die neue Schülerin aus England, Tiara Gold, bei ihr meldet, die Stelle bekommt und schon vorher alle Vorbereitungen für Sharpays Tag getroffen hat. Kurz darauf werden im Unterricht Verkündungen getätigt. So nennt Taylor Termine für das Jahrbuch sowie den Abschlussball und Kelsi gibt die Liste der Teilnehmer am Frühlingsmusical ab. Etwas später ergibt sich, dass Kelsi die anderen ohne deren Einwilligung am Musical angemeldet hat. Dass diese trotzdem mitmachen, ist erst Gabriellas und Troys Einstellungen zu verdanken. Miss Darbus erklärt, worum es im Musical gehen soll: Die letzten Tage der Schüler an der East High. In diesem Zusammenhang erwähnt sie auch, dass Sharpay, Ryan, Kelsi und Troy Kandidaten für ein Stipendium an der Schauspielschule Julliard in New York sind, obwohl sich Troy dort gar nicht beworben hatte. Genervt reagiert sich Sharpay in der Mittagspause ab, denn sie wollte beim letzten Musical ohne Konkurrenz eine Rolle bekommen. Um Ryan ebenfalls klarzumachen, worum es ihr geht, singen die beiden den Song „I Want It All“, der hauptsächlich aus einer Traumsequenz besteht, in der sich die beiden Zwillinge vorstellen, wie ihr Leben nach der Schule aussehen könnte. Dabei stellt sich Sharpay auch ihre Klassenkameraden als ihre Untergebenen vor. Vor dem Unterricht am nächsten Tag ruft Troy Gabriella zu sich hoch in den Dachgarten der Schule. Dort bringt Gabriella Troy den Walzer für den Abschlussball bei, während die beiden „Can I Have This Dance“ singen. Später in der Cafeteria will Chad Taylor bitten, ihn zum Ball zu begleiten. Nachdem Taylor erst nicht zuhört und Chad sie dann sogar noch einmal laut von einem Tisch aus fragt, willigt sie ein. In der nächsten Szene sind die Jungs und Mädchen unterwegs, um sich ihre Klamotten zu besorgen. Diese Szene geht jedoch über und wird zur Mitte hin eine Probe für das Musical. Während des Einkaufens und der Proben wird „A Night to Remember“ von den Darstellern gesungen. Nach der Probe sagt Sharpay Ryan, dass er von Kelsi den neuen Song für Troy und Gabriella besorgen soll. Dies tut er auch, indem er freiwillig Kelsi zum Abschlussball einlädt. Kurz darauf singen Kelsi und Ryan das Lied „Just Wanna Be With You“, das nach etwa einem Drittel trotzdem von Troy und Gabriella weitergesungen wird. Tiara erfährt, dass Gabriella an der Stanford-Universität angenommen wurde und schon zwei Wochen vorher an einem Vorbereitungskurs für Hochbegabte teilnehmen soll und somit unter anderem das Musical verpassen würde. Als ihre Assistentin erzählt sie dies Sharpay, die allen davon erzählt, damit Gabriella es auch tatsächlich tut und Sharpay selbst eine größere Rolle als ihre eigene im Musical bekommt und mit Troy zusammen singen kann. Am Abend fahren Chad und Troy mit dessen kaputten Auto zum Schrottplatz, um Ersatzteile zu besorgen. Dort erinnern sie sich an ihre Kindheit und ahmen Szenen aus ihrer Kindheit nach, während sie „The Boys Are Back“ singen. Am nächsten Morgen an der Schule erzählt Sharpay Troy von Gabriella und ihrem Vorhaben, damit er ihr auch noch zuredet, dass sie diese Chance nicht ignorieren darf. Und tatsächlich funktioniert Sharpays Plan und Gabriella zieht mit ihrer Mutter in das ungefähr 1500 Kilometer entfernten Palo Alto in Kalifornien, um an der Stanford-Universität studieren zu können. Während der Vorbereitungen und des eigentlichen Umzugs singt Gabriella „Walk Away“. Dadurch sind alle an der East High traurig, und auch die Planungen für das Musical kommen nicht wirklich voran. Als Gabriella abends auch noch anruft, dass sie auch zum Abschlussball nicht zurückkommen würde, ist Troy geschockt und fährt zur East High, um sich dort abreagieren zu können. Dies tut er in verschiedenen Bereichen der East High, während er „Scream“ singt. Als er in der Aula angekommen ist, erkennt er Miss Darbus, die ihm erklärt, dass sie Troy an der Julliard-Schauspielschule angemeldet hat, da sie dachte, dass Troy sich auf der Bühne wohl fühlt. Über Nacht fährt Troy nach Palo Alto, um Gabriella dort am nächsten Tag zu überraschen und dort ihren eigenen kleinen Abschlussball zu veranstalten, wobei sie die Wiederholung von „Can I Have This Dance“ singen. Und tatsächlich gelingt es Troy, Gabriella für das Musical wieder mitzunehmen. Als die Vorstellung beginnt, sind Troy und Gabriella noch nicht wieder zurück und Kelsi und Ryan beginnen das „Senior Year Spring Musical“ mit der Ballade „Last Chance“. Da Gabriella und Troy immer noch nicht da sind, besetzt Miss Darbus Sharpay als Gabriella, Tiara als Sharpay und Jimmie als Troy. Bei dem Musical geht es weiter mit der Wiederholung von „Now or Never“, die die East-High-Basketballmannschaft und die Cheerleader singen. Direkt danach singt Ryan mit ein paar Tänzerinnen erneut „I Want It All“. In der nächsten Szene im Musical beginnt Sharpay den Anfang von „Just Wanna Be With You“, nichtsahnend, dass Troy von Jimmie ersetzt wird. Als Troy nicht auftaucht und Sharpay das Lied schon herauszögert, kommt Jimmie plötzlich auf den Balkon, auf dem die Szene spielt, und Sharpay versucht vor ihm zu flüchten, da er ein Parfum genommen hat, auf das sie allergisch reagiert. Nach dem Lied verlässt Sharpay wütend die Bühne und sieht, dass Troy und Gabriella gerade ankommen. Die beiden singen das Lied anschließend zu Ende. Als Sharpay sich aber für ihre eigene Rolle umziehen will, entdeckt sie Tiara in ihrer Garderobe, die sie hintergangen hat, damit sie Sharpay spielen kann und in den nächsten Jahren die beste Schauspielerin an der Schule sein kann. Tiara verlässt die Garderobe für ihren Auftritt und auch Sharpay zieht sich um. Als Tiara schon angefangen hat, den Song „A Night to Remember“ zu singen, kommt Sharpay von oben mit dem Stichwort „Surprise!“ auf die Bühne gefahren und kämpft um ihre Rolle. Nach dem Musical ruft Miss Darbus die einzelnen Schüler auf und verkündet, wohin sie nach der Schule gehen werden. Sie beginnt mit Kelsi und Ryan, die beide ein Stipendium an der Julliard-Schule bekommen. Danach folgt Sharpay, die verkündet, dass sie an der Universität von Albuquerque studieren wird und Miss Darbus an der East High assistieren wird, damit Tiara nicht bekommt, was sie wollte. Chad wird ebenfalls auf die Universität von Albuquerque gehen, wo er in der Basketballmannschaft „Red Hawks“ mitspielen wird. Gabriella wird auch weiterhin nach Stanford gehen und Troy entscheidet sich, auch auf eine Universität in Kalifornien zu gehen, nämlich Berkeley, die nicht weit von der von Gabriella entfernt ist, wo er sowohl das Schauspiel als auch das Basketballspiel erlernen will und auch gegen das Team von Chad spielen wird. In der Zeit wird im Hintergrund „We're All In This Together (Graduation Mix)“ gesungen. Schließlich hält Troy bei der Zeugnisvergabe die Abschiedsrede und im Anschluss singen alle Darsteller das Stück „High School Musical“. Am Ende des Films treten noch einmal die sechs Hauptdarsteller auf und verbeugen sich vor dem Publikum. Troy muss sich zwischen seinem Talent als Basketballspieler, Sänger und seiner Liebe zu Gabriella entscheiden. Gabriella macht sich viele Gedanken um ihre Zukunft und ihre Beziehung mit Troy. Sharpay verfolgt weiterhin ihren Traum, am Broadway aufzutreten. Auf dem Weg zu ihrem Traum und ihrer Publicity-Liebe zu Troy stiftet sie auch die kleine Tiara an. Außerdem hat sie das Ziel, ein Stipendium zu bekommen. Ryan verliebt sich in Kelsi. Er will später auch weiterhin im Showbusiness arbeiten. Am „Senior Year“-Musical arbeitet er an der Choreografie. Chad ist jetzt fest mit Taylor zusammen. Er ist traurig, dass die beiden auf verschiedene Colleges gehen, freut sich aber auch auf die Uni-Zeit auf der UfA. Taylor wird nach Yale aufs College gehen, vorher will sie aber den perfekten Abschlussball erleben. Außerdem träumt sie davon, Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der erste Song „Now or Never“ wurde als Weltpremiere am 18. Juli 2008 bei Radio Disney veröffentlicht. Als zweiter Song wurde „I Want It All“ gesendet, der am 15. August 2008, ebenfalls auf Radio Disney. Als weitere \"Planet Premieren\" wurden noch „A Night to Remember“, „Right Here, Right Now“ und in der Nacht vom 18. Oktober auf den 19. lief der gesamte Soundtrack. Der Song „The Boys Are Back (US5 Version)“ von US5 hatte am 18. September morgens um 6:50 Uhr Weltpremiere bei Radio Teddy. „Now or Never“ wurde am 2. September in das Sortiment des amerikanischen iTunes Stores genommen. Eine Woche später, am 7. September, folgte „I Want It All“. Beide Lieder werden dort in den längeren Filmfassungen verkauft. Zu den Songs „Now or Never“, „Right Here, Right Now“, „I Want It All“, „Can I Have This Dance“ und „A Night to Remember“ wurden Musikvideos auf den nationalen Disney-Channel-Sendern gezeigt, die jeweils ca. 1,5 Minuten lang sind. Außerdem sollen die letzten drei Songs, die vor dem Film veröffentlicht werden, „Just Getting Started“ (16. September), „A Night to Remember“ (26. September) und „Right Here, Right Now“ (14. Oktober) auch noch in den iTunes Store aufgenommen werden. Zu einer vorherigen Veröffentlichung auf Radio Disney wurden noch keine Informationen gefunden. Das Album wurde in den USA am 21. Oktober 2008 auf CD veröffentlicht. Die deutsche Version erschien am 24. Oktober auf dem Markt. Die Reihenfolge auf der CD:", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "High School Musical 3 erreichte gleich am ersten Wochenende einen neuen US-Rekord: mit Einnahmen von 42 Millionen Dollar (33 Millionen Euro) in den ersten drei Tagen ist er der erfolgreichste Musicalfilm in den USA und belegte in den ersten Wochen Platz 1 in den amerikanischen Kino-Charts. Weltweit hat der Film am ersten Wochenende 40 Millionen Dollar eingespielt. Das macht ein Gesamt-Einspielergebnis von 82 Millionen Dollar am Startwochenende. Bis zum 5. August 2009 spielte der Film in den USA 90.559.416 Dollar ein. Weltweit spielte der Film $252.909.177 ein. Die fünf erfolgreichsten Länder waren dabei, sortiert nach Einnahmen: Am Startwochenende sahen 1.036.520 Millionen Zuschauer in Deutschland den Film, womit der Film auf Platz 1 der Kino-Charts einstieg. Insgesamt hatte der Film in Deutschland 2.311.636 Millionen Besucher. High School Musical 3 liegt damit auf Platz 15 der erfolgreichsten Filme des Jahres 2008. Er liegt damit hinter Filmen wie I Am Legend, Sex and the City oder The Dark Knight. In Großbritannien wurden mehr Kinokarten im Vorverkauf abgesetzt als für Harry Potter und der Feuerkelch im Jahr 2005. Bisher hat sich die DVD/Blu-ray des Films weltweit knapp 11 Millionen Mal verkauft. Das macht ein Einspielergebnis von rund 200 Millionen Dollar. Nimmt man das Kinoergebnis $252.909.177 und das Heimkino-Ergebnis $200.000.000, kommt der Film auf ein Gesamteinspielergebnis von $452.909.177. Aufgrund des Erfolgs der ersten drei Teile wird Disney eine vierte Episode des Musicalfilms herausbringen. Bereits im April 2008, während der Dreharbeiten von High School Musical 3 gab Disney-Präsident Rich Ross bekannt, dass am Drehbuch des vierten Teils gearbeitet wird, wobei allerdings unwahrscheinlich sei, dass die ganze Besetzung wieder dabei sein wird. Im Sommer 2010 stand Ashley Tisdale für ihr eigenes Spin-off vor der Kamera. Der Film trägt den Titel \"Sharpay's Fabulous Adventure\" und handelt von Sharpay, die am Broadway in New York City ihre Träume verfolgt, Schauspielerin zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Moviejones.de McLovin schrieb „Der Beste Musicalfilm der Neuzeit, Zac Efron ist die nächste Generation!“", "section_level": 2}, {"title": "Merchandising.", "content": "Neben dem Soundtrack wurde in Deutschland am 6. November 2009 ein Videospiel „High School Musical 3: Senior Year – Dance!“ für die Plattformen Wii, Xbox 360, PC und PlayStation 2 veröffentlicht. Eine Nintendo-DS-Version wird den einfachen Namen „High School Musical 3: Senior Year“ tragen. Ein weiteres Spiel \"Disney Sing It: High School Musical 3\" ist seit dem 27. November auf Playstation 2, Wii und PlayStation 3 erhältlich. Zusätzlich wurden 5 Bücher zum Film veröffentlicht, teilweise nur in den USA. Darunter fallen einmal „Das Buch zum Film“, ein Posterbuch und drei ausgedachte Geschichten. Außerdem gibt es auch wieder eine 2-Disc CD + DVD-Soundtrack-Version. Diese besteht aus dem normalen Soundtrack und einer DVD mit Musikvideos, Trailern etc. Für die Konsolen PlayStation 2, PlayStation 3 und die Wii sind zwei Videospiele veröffentlicht worden. In Deutschland ist \"High School Musical 3: Senior Year Extended Edition\" auf DVD mit Autogrammkarten im Pappschuber in der Erstauflage erschienen. Die Blu-ray ist mit der DVD zusammen erschienen. Auch hier gibt es in der Erstauflage einen Glanzschuber.", "section_level": 1}], "src_summary": "High School Musical 3: Senior Year ist ein Film von Walt Disney Pictures, der nach seinen beiden Vorgängern High School Musical und High School Musical 2, die als \"Disney Channel Original Movies\" im Fernsehen liefen, für die Kinos produziert wurde. In den USA lief der Film am 24. Oktober 2008 an, in Deutschland bereits am 23. Oktober und ist am 5. März 2009 auf DVD erschienen. Die Dreharbeiten begannen am 3. Mai 2008 und waren Ende Juni 2008 abgeschlossen, die Produktionskosten beliefen sich auf 13,3 Millionen US-Dollar. Für den Film wurden 14 Lieder produziert und aufgenommen. Die Premiere fand in Deutschland am 5. Oktober 2008 in München statt, dazu waren Zac Efron, Vanessa Anne Hudgens, Ashley Tisdale, Corbin Bleu und Kenny Ortega anwesend.", "tgt_summary": "《歌舞青春3:毕业季》(英语:High School Musical 3:Senior Year )是风靡全美的迪士尼原创电影——歌舞青春2的续集,也是《歌舞青春》系列(\"High School Musical, HSM\" franchise)的第三集电影。在2008年10月24日于美国、英国、香港和台湾等十个国家地区同步上映。不同于它的前集歌舞青春、歌舞青春2,本集将不只在迪士尼频道播映,也同时在剧院上映。", "id": 800344} {"src_title": "Neptunium(VI)-fluorid", "tgt_title": "六氟化镎", "src_document": [{"title": "Darstellung.", "content": "Neptuniumhexafluorid wurde erstmals im Jahre 1943 von dem amerikanischen Chemiker Alan E. Florin dargestellt. Er erhitzte eine Probe von Neptunium(III)-fluorid in einem Nickeltiegel in einem Fluorgasstrom und kondensierte das flüchtige Neptuniumhexafluorid in einer dünnwandigen Glaskapillare. Die Darstellung von Neptuniumhexafluorid sowohl aus Neptunium(III)-fluorid wie auch Neptunium(IV)-fluorid wurde von Glenn T. Seaborg und Harrison S. Brown am 17. Oktober 1947 in Form einer Patentschrift publiziert und eingereicht.", "section_level": 1}, {"title": "Standardmethode.", "content": "Die gängige Methode zur Darstellung von Neptuniumhexafluorid ist die Umsetzung von Neptuniumtetrafluorid (NpF) mit elementarem Fluor (F) bei 500 °C. Uranhexafluorid (UF) entsteht relativ zügig schon bei 300 °C aus Urantetrafluorid (UF) und Fluor (F), während Plutoniumhexafluorid (PuF) erst bei 750 °C aus Plutoniumtetrafluorid (PuF) und F entsteht. Auf diesem Wege können Uran, Neptunium und Plutonium effektiv voneinander getrennt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Mit anderen Ausgangsstoffen.", "content": "Neptuniumhexafluorid wurde auch durch Fluorierung von Neptunium(III)-fluorid oder Neptunium(IV)-oxid dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Mit anderen Fluorverbindungen.", "content": "Die Darstellung gelingt auch mittels starker Fluorierungsreagenzien wie Bromtrifluorid (BrF) oder Brompentafluorid (BrF). Diese Reaktionen können gezielt zur Trennung von Plutonium herangezogen werden, da Plutoniumtetrafluorid (PuF) keine entsprechenden Reaktionen eingeht. Neptuniumdioxid und -tetrafluorid werden praktisch vollständig durch Disauerstoffdifluorid (OF) zum flüchtigen Neptuniumhexafluorid umgewandelt. Dies gelingt sowohl in Gas-Feststoff-Reaktionen bei moderaten Temperaturen als auch in flüssigem wasserfreien Fluorwasserstoff bei −78 °C: Diese Reaktionstemperaturen stehen in deutlichem Gegensatz zu den ansonsten höheren Temperaturen von über 200 °C, die zuvor zur Darstellung von NpF bei Verwendung von elementarem Fluor oder Halogenfluoriden benötigt werden. Bei dieser Reaktion wurde Neptunyl(VI)-fluorid (NpOF) durch Raman-Spektroskopie als wesentliches Zwischenprodukt bei der Reaktion mit Neptuniumdioxid identifiziert. Eine direkte Reaktion von NpF mit flüssigem OF führt dagegen zu einer heftigen Zersetzung des OF mit geringer bis keiner Umsetzung zu NpF.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Neptuniumhexafluorid bildet orangefarbene orthorhombische Kristalle. Sie schmelzen bei Normaldruck (1013,25 hPa) bei 54,4 °C. Der Siedepunkt liegt bei 55,18 °C. Der Tripelpunkt, an dem die drei Phasen fest, flüssig und gasförmig im Gleichgewicht stehen, liegt bei einer Temperatur von 55,10 °C bei einem Druck von 1010 hPa (758 Torr). Dies bedeutet, dass unterhalb dieses Drucks – der nur geringfügig unterhalb des Normaldrucks liegt – festes Neptuniumhexafluorid beim Erwärmen durch Sublimation direkt in den gasförmigen Zustand übergeht. Die Flüchtigkeit von NpF ist ähnlich derjenigen von Uranhexafluorid (UF) und Plutoniumhexafluorid (PuF); sie gehören zusammen zu den drei bekannten Hexafluoriden der Actinoidenelemente. Die Bildungsentropie (S) beträgt für NpF 229,1 ± 0,5 J·K·mol. Festes NpF ist paramagnetisch; die molare magnetische Suszeptibilität χ beträgt 165 · 10 cm·mol.", "section_level": 2}, {"title": "Kristall- und Molekülstruktur.", "content": "Neptuniumhexafluorid ist eine kovalente Verbindung und kein Salz. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe mit den Gitterparametern \"a\" = 990,9 pm, \"b\" = 899,7 pm und \"c\" = 520,2 pm mit vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. Im gasförmigen Zustand besteht es aus regulär oktaedrischen Molekülen (\"O\") mit einheitlicher Np–F-Bindungslänge von 198,1 pm.", "section_level": 2}, {"title": "Spektroskopische Eigenschaften.", "content": "Neptuniumhexafluorid besitzt sechs Grundschwingungen. \"ν\", \"ν\" und \"ν\" sind Streckschwingungen und \"ν\", \"ν\" und \"ν\" sind Biegeschwingungen. Davon sind \"ν\", \"ν\" und \"ν\" Raman-aktiv, \"ν\" und \"ν\" IR-aktiv, \"ν\" ist IR- und Raman-inaktiv.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Neptuniumhexafluorid ist beständig in trockener Luft. Es reagiert hingegen sehr heftig mit Wasser (schon durch Luftfeuchtigkeit), wobei das wasserlösliche Neptunyl(VI)-fluorid (NpOF) und Fluorwasserstoff (HF) entstehen. Es kann unbegrenzt bei Raumtemperatur in Quarz- oder PYREX-Ampullen aufbewahrt werden, wenn sichergestellt ist, dass keine Spuren von Feuchtigkeit vorhanden sind, das Glas selbst von allen Gaseinschlüssen frei ist und eventuell vorhandener Fluorwasserstoff (HF) restlos entfernt wurde. NpF und PuF sind lichtempfindlich und zersetzen sich zu den Tetrafluoriden und Fluor. NpF bildet mit Alkalifluoriden Fluorokomplexe. Mit Caesiumfluorid (CsF) bildet es bei 25 °C das CsNpF, mit Natriumfluorid (NaF) reagiert es reversibel zum NaNpF. In beiden Fällen erfolgt eine Reduktion vom sechswertigen Neptunium zum fünfwertigen. In Gegenwart von Chlortrifluorid (ClF) als Lösungsmittel und bei tieferen Temperaturen gibt es Anzeichen für die Bildung eines instabilen Np(VI)-Komplexes. Die Hydrolyse von Neptuniumhexafluorid in fast wasserfreier Fluorwasserstoff-Lösung führt zum Oxid-Fluorid NpOF. Es hat die gleiche Struktur wie die trigonale Form des UOF. Eine Oxidation des NpOF durch Kryptondifluorid (KrF) in wasserfreiem HF zur maximal möglichen Oxidationsstufe Np(VII) erfolgt jedoch nicht. Neptuniumhexafluorid reagiert mit Kohlenstoffmonoxid (CO) und Licht zu einem feinen weißen Pulver, welches aus Neptuniumpentafluorid (NpF) und weiterem, nicht identifiziertem Material besteht.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Bei der Bestrahlung von Brennelementen in Kernkraftwerken entstehen neben den Spaltprodukten auch Transurane, darunter Neptunium und Plutonium. Die Trennung von Uran, Neptunium und Plutonium ist für die Wiederaufarbeitung erforderlich. Neptuniumhexafluorid spielt aufgrund seiner Flüchtigkeit vor allem eine Rolle bei der Abtrennung von Neptunium sowohl von Uran als auch von Plutonium. Zur Abtrennung des Urans (95 % der Gesamtmasse) aus abgebrannten Brennelementen wurde vorgeschlagen, das Material fein zu zerkleinern und mit elementarem Fluor zu behandeln („direkte Fluorierung“). Die dabei entstehenden flüchtigen Fluoride (hauptsächlich UF und geringe Mengen NpF) lassen sich leicht von den nichtflüchtigen Fluoriden, z. B. Plutonium(IV)-fluorid (PuF), Americium(III)-fluorid (AmF), Curium(III)-fluorid (CmF), sowie den Fluoriden der meisten Spaltprodukte abtrennen. Aus Gemischen von Uran- und Neptuniumhexafluorid wird mit pelletiertem Cobalt(II)-fluorid selektiv das Neptuniumhexafluorid zum Neptuniumtetrafluorid reduziert, bei Temperaturen im Bereich von 93 bis 204 °C. Das im Gemisch vorhandene Uranhexafluorid geht diese Reaktion nicht ein. Bei Verwendung von Magnesiumfluorid bei 100 °C wird Neptuniumhexafluorid zu 60–70 % absorbiert, während Uranhexafluorid keine Reaktion eingeht.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Neptuniumhexafluorid bildet beim Kontakt mit Feuchtigkeit Flusssäure, die auf der Haut und den Schleimhäuten der Atemwege Verätzungen hervorruft und bei längerer Exposition zu Pneumonitis und Lungenödemen und damit zum Tod führen kann. Es ist außerdem wie alle Neptuniumverbindungen radioaktiv. Die Aktivität ist von der Isotopenzusammensetzung des Neptuniums abhängig. Das zumeist in Frage kommende Np hat eine Halbwertszeit von 2,144 Millionen Jahren und ist ein α-Strahler. Np und Np haben Halbwertszeiten von 396,1 Tagen bzw. 154.000 Jahren und sind daher deutlich aktiver; beide zerfallen in erster Linie durch Elektroneneinfang. Einstufungen nach der GHS-Verordnung liegen nicht vor, weil diese nur die chemische Gefährlichkeit umfassen, die eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber den auf der Radioaktivität beruhenden Gefahren spielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neptunium(VI)-fluorid (NpF), meistens Neptuniumhexafluorid genannt, ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Neptunium und Fluor. Es ist ein orangefarbener kristalliner Feststoff, welcher leicht flüchtig, radioaktiv und korrosiv ist. Neptuniumhexafluorid ist beständig in trockener Luft, reagiert jedoch sehr heftig mit Wasser. In den meisten Fällen wird es aus Neptunium(IV)-fluorid (NpF) durch Umsetzung mit elementarem Fluor (F) gewonnen.", "tgt_summary": "六氟化镎 (NpF) 是镎的最高价氟化物,是已知17种二元六氟化物之一。它是一种橙色的固体。六氟化镎非常难以运送,因为它有腐蚀性,放射性和挥发性。", "id": 1281302} {"src_title": "Wilton (Wiltshire)", "tgt_title": "威爾頓 (威爾特郡)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte von Wilton reicht zurück bis in angelsächsische Zeiten. Im 9. Jahrhundert war der Ort der Hauptort von \"Wiltunscire\", einem Teil des Königreiches Wessex. Bis zum 11. Jahrhundert blieb Wilton das Verwaltungszentrum Wiltshires. Das 773 von Earl Wulfstan von Wiltshire gegründete Kloster machte den Ort zu einer wichtigen Stätte für die englische Kirche. Im Jahr 800 wurde das Kloster in ein Nonnenkonvent umgewandelt. Nach seinem Sieg über das dänische Große Heer bei Wilton im Jahr 871 ließ König Alfred von Wessex (König 871–899) auf dem Gelände eines königlichen Hofes ein neues Kloster errichten. Edith von Wilton (961–984), die uneheliche Tochter König Edgar des Friedfertigen (König 959–975) stiftete in Wilton eine weitere Kirche und trat später in das Kloster ein. Nach ihrem Tod wurde sie heiliggesprochen und zum Namenspatron der Abtei. Der dänische König Sven Gabelbart zerstörte Wilton auf seinen Eroberungszügen durch England im Jahr 1003. Das Kloster, das vorher wohl aus Holz gebaut war, wurde in Stein neu errichtet. In den bürgerkriegsartigen Kämpfen zwischen Matilda und Stephan von Blois, die in England zwischen 1135 und 1154 um den Besitz des Königsthrons tobten, war Wilton 1143 ein Angriffsziel Stephans. Sein Angriff wurde jedoch zurückgeschlagen und er entkam nur knapp einer Gefangennahme. 1539 wurde das Kloster durch Heinrich VIII. (König 1509–1542) säkularisiert. Das Gelände des ehemaligen Klosters wurde nun zum Wohnsitz des königlichen Günstlings William Herbert, einem Nachkommen der adeligen Familie Herbert aus den walisischen Grenzgebieten und erster Earl of Pembroke, der hier eine Residenz, \"Wilton House\", errichten ließ. Im 17. Jahrhundert war die Weberei eines der traditionsreichsten Gewerbe in Wilton geworden. 1741 erfolgte ein Aufschwung, als zwei französische Weber, die im Auftrag des Earl of Pembroke neue Webtechniken an die einheimischen Handwerker vermittelten, hier ansiedelten. Teppichwebereien wurden gegründet und die Industrie blühte bis zum Ende der Napoleonischen Kriege 1815, als die einheimischen Produkte der europäischen Konkurrenz ausgesetzt wurden. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die \"Wilton Royal Carpet Factory\" gegründet, die die Teppichweberei in Wilton zusammenfasste und noch einmal stärkte. 1995 stellte sie jedoch endgültig ihren Betrieb ein.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Wilton House wurde ab 1544 an Stelle des ehemaligen Klosters errichtet und ist heute noch Sitz der Familie Herbert. Das Herrenhaus gilt als eines der Hauptwerke des Palladianismus in Großbritannien und besitzt prächtige, im Stil des Frühbarock ausgestattete Staatsgemächer sowie einen weitläufigen Garten. Die in der Stadt befindliche Kirche St. Mary und St. Nicholas wurde zwischen 1841 und 1844 auf dem Gelände der mittelalterlichen St. Nicholas-Kirche in neoromanischem Stil erbaut. Die Kirche bezieht ihre architektonischen Vorbilder von den romanischen Basiliken der Lombardei. Passend dazu der als Campanile gebaute etwa 35 m hohe Glockenturm. Ungewöhnlich ist die Nord-Süd-Ausrichtung der Kirche. Sie geht wahrscheinlich auf die Situation des Bauplatzes zurück. Beim Bau wurden italienische Säulen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. benutzt. Ebenso wurden französische Glasfenster aus dem 12. Jahrhundert wiederverwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Wilton befinden sich die von der anglikanischen Kirche unterstützte Wilton and Barford Primary School, sowie die Southills School.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilton ist eine Stadt und eine Verwaltungsgemeinde (Civil parish) im Süden der englischen Grafschaft und Unitary Authority Wiltshire und ehemals im Distrikt Salisbury. Die Stadt Wilton liegt an der Mündung des River Wylye in den River Nadder. Bei der Volkszählung 2001 wurden 3873 Einwohner ermittelt.", "tgt_summary": "威尔顿(Wilton)是英国英格兰威尔特郡的一个城镇和民政教区,拥有丰富的历史遗产,其历史可以追溯至盎格鲁-撒克逊人时期。自18世纪开始,威尔顿是一个地毯生产地。现在威尔顿的知名度虽然远不及其邻近的索尔兹伯里,但仍然有一些著名的商店和景点,包括威尔顿庄园。威尔顿是威利河和纳德河的会流地点。", "id": 1906974} {"src_title": "Sejfulla Malëshova", "tgt_title": "赛依弗拉·马利绍瓦", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Malëshova stammte aus dem Përmet-Gebiet im südlichen Albanien. Nach einem Studium der Medizin in Italien nahm er 1924 als persönlicher Sekretär des albanisch-orthodoxen Bischof und Politiker Fan Noli aktiv an der von Noli geführten sogenannten \"Junirevolution\" teil. Nach dem Sturz der Regierung Noli floh Malëshova nach Paris und von dort weiter nach Moskau, wo er sich 1930 der kommunistischen Partei anschloss und Marxismus-Leninismus studierte. 1932 wurde er als Bucharinist aus der Partei wieder ausgeschlossen. Später arbeitete er im Komintern. Nach der italienischen Besetzung Albaniens 1939 ging Malëshova in den Widerstand und kämpfte als Partisan und selbsternannter „Rebellendichter“ gegen die italienischen und deutschen Besatzungstruppen. 1942 wurde er Mitglied des von den Kommunisten dominierten Führungsrats der albanischen Befreiungsbewegung LNÇ („Levizja Nacional Çlirimtare“), 1943 Mitglied des Generalstabs der albanischen Volksbefreiungsarmee. Er war eines der Gründungsmitglieder der kommunistischen Partei Albaniens und Mitglied des Zentralkomitees sowie des Politbüros. 1945 wurde er zum „Minister für Kultur und Propaganda“ ernannt. Im gleichen Jahr wählte man ihn außerdem zum Präsidenten der im Oktober 1945 neu gegründeten „Liga der albanischen Schriftsteller“. Als Kulturminister verfolgte Malëshova einen relativ liberalen Kurs und versuchte, auch nichtkommunistische Schriftsteller wie Gjergj Fishta in den kulturellen Kanon des neuen Staates zu integrieren. Seine undogmatische Veröffentlichungspolitik brachte ihn mehrfach in Gegensatz zu Enver Hoxha, KP-Generalsekretär und Ministerpräsident. Außenpolitisch vertrat er die Position, dass ein Bruch mit den westlichen Alliierten vermieden werden sollte. Auf seine Anregung hin wandte sich der Schriftstellerverband mit der Bitte um Anerkennung Albaniens an Harry Truman und Clement Attlee. Malëshova wurde zum Sprecher einer der zwei Fraktionen innerhalb der KP Albaniens, die um die Vormacht innerhalb der Partei kämpften: Auf der einen Seite standen die sogenannten „Intellektuellen“ oder „Gemäßigten“ um Malëshova, Generalstabschef Mehmet Shehu und Wirtschaftsplanungschef Nako Spiru, auf der anderen die sogenannten „Arbeiter“ unter Führung von Koçi Xoxe, Vizepremier, Innenminister und Leiter des Staatssicherheitsdienstes Sigurimi. Anfangs betrafen die Streitigkeiten das Tempo der sozialistischen Umgestaltung des Landes. Dahinter ging es aber eigentlich um die Frage, wie weit der Einfluss von Titos Jugoslawien auf Albanien gehen sollte. Im Februar 1946 beschuldigte Xoxe mit jugoslawischer Rückendeckung Malëshova und seine Anhänger als „Rechtsabweicher“ und „Jugoslawienfeinde“. Malëshova wurde ferner vorgeworfen, er propagiere eine „opportunistische und liberale Politik“ gegenüber den „imperialistischen Ländern“. Er wurde aus seinen Ämtern entlassen und aus der Parteiführung ausgeschlossen. Es folgte eine Säuberungsaktion unter den albanischen Schriftstellern. In den nächsten Monaten verschärften sich die Auseinandersetzungen zwischen den „Nationalisten“ um Hoxha und dem jugoslawienfreundlichen Flügel unter Xoxe. Im Mai 1947 ließ Xoxe neun antijugoslawische Mitglieder der Volksversammlung, darunter Malëshova, verhaften. Sie wurden vor das von Xoxe kontrollierte Volksgericht gestellt und wegen „staatsfeindlicher Tätigkeit“ zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. In der Zwischenzeit war Malëshova anscheinend in die Sowjetunion verschleppt gewesen. 1948 begann nach dem Bruch zwischen Tito und Stalin eine Welle von Säuberungen innerhalb der kommunistischen Parteien der unter sowjetischem Einfluss stehenden Ostblockstaaten. Die Säuberungen in Albanien führten zum Sturz von Xoxe und im Mai 1949 zu seiner Hinrichtung als Titoist. Innerhalb eines Jahres wurde der gesamte jugoslawische Flügel der albanischen Partei entmachtet und getötet oder interniert. Zahlreiche führende Kommunisten, die von Xoxe aus ihren Positionen entfernt worden waren, wurden rehabilitiert und übernahmen wieder hohe Staats- und Parteiämter. Nicht so Malëshova. Er wurde zwar nach zwei oder drei Jahren Haft, die er in Ballsh verbüßte, entlassen, musste aber den Rest seines Lebens als Lagerist in der Provinzstadt Fier verbringen. Als er 1971 an Blinddarmentzündung starb, waren bei seiner Beerdigung nur seine Schwester, der Totengräber und zwei Sigurimi-Agenten anwesend. In seinem Buch \"The Titoites\" denunzierte Enver Hoxha 1982 Malëshova rückwirkend als \"petty-bourgeois, liberalen Demokraten und Trotzkisten\":", "section_level": 1}, {"title": "Dichterisches Werk.", "content": "Den überwiegenden Teil seines lyrischen Werks verfasste Malëshova unter seinem Dichterpseudonym „Lamë Kodra“ im Exil, so 1935 das Gedicht \"Rebellendichter (Poeti Rebell):\" In Buchform wurden seine Gedichte in albanischer Sprache erstmals 1945 unter dem Titel \"Vjersha\" in Tirana veröffentlicht. 1998 erschien auf Albanisch und Englisch eine neue Ausgabe seiner Werke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sejfulla Malëshova, Pseudonym Lamë Kodra (* 2. März 1901 in Limar; † 9. Juni 1971 in Fier), war ein albanischer Lyriker, Politiker und hoher Funktionär der Kommunistischen Partei Albaniens (PPSh).", "tgt_summary": "赛依弗拉·马利绍瓦(;1900年-3月2日-1971年-6月9日),是阿尔巴尼亚的政治家、党和国家领导人,阿尔巴尼亚共产党中央政治局委员,阿尔巴尼亚宣传和文化部部长、教育部部长、作家和艺术家协会主席。1946年,被指责企图建立资产阶级民主制度,发展资本主义私有制经济,向美英让步,犯了右倾机会主义错误,被开除出党。之后的余生靠当一名仓库保管员度过,直到1971年去世。", "id": 134623} {"src_title": "Pyrenäen-Gämse", "tgt_title": "比利牛斯臆羚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Pyrenäen-Gämsen erreichen eine Kopfrumpflänge von 90 bis 130 Zentimeter, wozu noch ein kurzer, 3 bis 4 Zentimeter langer Schwanz kommt. Die Schulterhöhe liegt bei rund 80 Zentimetern und das Gewicht variiert zwischen 24 und 50 Kilogramm. Das Fell ist im Sommer kurz und rötlich gefärbt (deutlicher rot als bei der Gämse), das Winterfell ist lang, dicht und dunkelbraun und weist charakteristische weiße Flecken am Nacken, an den Schultern und an den Flanken auf. Beide Geschlechter tragen bis zu 20 Zentimeter lange Hörner, diese ragen zunächst senkrecht nach oben und biegen sich dann hakenförmig nach hinten.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Trotz ihres Namens leben Pyrenäen-Gämsen (\"Rupicapra pyrenaica pyrenaica\") nicht nur in den Pyrenäen, sondern auch im Kantabrischen Gebirge (\"Rupicapra pyrenaica parva\"), im nördlichen Spanien sowie im Apennin in Mittelitalien – die italienischen Bestände werden unter dem Namen Abruzzengämse (\"Rupicapra pyrenaica ornata\") als eigene Unterart geführt. Ihr Lebensraum sind Wiesen und Felsregionen im Hochgebirge – Wälder meiden sie weitgehend.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Diese Tiere sind geschickte Kletterer, die im Sommer in höher gelegene Regionen hinaufsteigen, im Winter aber tiefere Gebiete aufsuchen. Die Weibchen leben mit den Jungtieren in Gruppen, während die Männchen die meiste Zeit des Jahres einzelgängerisch leben. Es sind Pflanzenfresser, die sich je nach Jahreszeit von Kräutern, Gräsern, Moosen, Flechten und anderen Pflanzen ernähren. Nach einer rund 170-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im Frühling meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, Zwillinge und Drillinge sind selten.", "section_level": 1}, {"title": "Pyrenäen-Gämsen und Menschen.", "content": "Die Bestände wurden durch die Bejagung stark dezimiert, hinzu kommt der Verlust des Lebensraums. Die Population wird auf rund 35.000 Tiere geschätzt. Die IUCN listet die Art als nicht gefährdet. Als gefährdet gilt hingegen die Abruzzengämse, sie ist sehr selten und es gab in den letzten Jahrhunderten wahrscheinlich nie besonders viele Tiere dieser Unterart. In den 1920ern wurden es mehr, weil sie ab dann besseren Schutz genossen. Später, während des Zweiten Weltkriegs, verringerte sich die Populationsgröße wieder bis sogar auf ein paar Dutzend Tiere. 1980 gab es wieder ca. 400 Individuen, bis zum heutigen Tage konnte man diese Anzahl wieder auf etwa 1100 Individuen erhöhen. Die IUCN listet diese Unterart der Pyrenäen-Gämse als gefährdet. Mit nur 3 vorhandenen Populationen gibt es äußerst wenig genetische Vielfalt. Die Abruzzengämse ist besonders durch die Futter- und Territorialkonkurrenz mit anderen Tieren, besonders mit einheimischen Ziegen, gefährdet. Manchmal kommt es auch zu Wilderei, was die Populationen im Abruzzen-Nationalpark, ihrem Hauptrückzugsgebiet, aber nicht zu groß zu beeinflussen scheint. Darüber hinaus gibt es einige Tiere als genetische Reserve in Zoologischen Gärten, etwa im Tierpark Hellabrunn in München.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pyrenäen-Gämse (\"Rupicapra pyrenaica\") ist eine in Südeuropa lebende Paarhuferart. Sie ist eng mit der auch in Mitteleuropa vorkommenden (eigentlichen) Gämse verwandt.", "tgt_summary": "比利牛斯臆羚(在法语中为 Izard或Isard,在西班牙语中为 Rebeco或Sarrio)生活于比利牛斯山脉、坎塔布连山脉和亚平宁山脉。是臆羚(\"Rupicapra rupicapra\")的同属近亲。", "id": 197259} {"src_title": "Vaterländische Volksbewegung", "tgt_title": "爱国人民运动 (芬兰)", "src_document": [{"title": "Ideologie.", "content": "Etliche der stark vom Faschismus und vom skandinavischen Nationalistischen Aktivismus beeinflussten Parteioberen waren Geistliche oder Mitglieder der überwiegend ostbottnischen Pietistenbewegung \"Herännäisyys\", die die Partei ideologisch strikt nationalistisch und antikommunistisch ausrichteten. Die IKL sah sich als „christlich-moralisches Gewissen“ des Parlaments. Sie stand der Sowjetunion und schwedischsprachigen Finnen und ihrem Status feindselig gegenüber. Die vom charismatischen Priester Elias Simojoki angeführte Jugendorganisation \"Sinimustat\" orientierte sich an den mitteleuropäischen faschistischen Jugendorganisationen. Die Uniform der IKL bestand aus einem schwarzen Hemd mit blauer Krawatte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1933 nahm die Vaterländische Volksbewegung erstmals an Parlamentswahlen teil und bildete mit der konservativen Nationalen Sammlungspartei ein Wahlbündnis. Die IKL errang 14 von insgesamt 200 Sitzen, \"Kokoomus\" hingegen büßte von ihren bisherigen 42 Sitzen 24 ein. Nach dieser Wahlschlappe wurde Juho Kusti Paasikivi zum neuen \"Kokoomus\"-Vorsitzenden bestimmt, der dann die größten IKL-Sympathisanten aus der Partei drängte. Bei den Wahlen von 1936 konnte die IKL ihre 14 Sitze erneut behaupten, 1939 kam sie jedoch nur noch auf acht Sitze. 1938 verhängte der Innenminister Urho Kekkonen ein Parteiverbot gegen die IKL, welches aber von einem Gebietsgericht in Helsinki aufgehoben wurde. Der „Winterkrieg“ und insbesondere der Friedensschluss mit Moskau wurden von der IKL und ihren Anhängern als der entscheidende Beweis für eine gescheiterte Außenpolitik der Regierung angesehen. Nach dem Winterkrieg wurde die finnische Außenpolitik drastisch geändert und entsprach dann im Großen und Ganzen den Vorstellungen der Vaterländischen Volksbewegung, die im Dezember 1940 sogar Teil des Allparteienkabinetts wurde. Nachdem im Fortsetzungskrieg 1941 während des ersten Kriegswinters die anfängliche öffentliche Euphorie abnahm, wurde die IKL im Frühjahr 1943 nicht mehr in das Kabinett von Edwin Linkomies einberufen. Nach dem Fortsetzungskrieg wurde die IKL auf Forderung der Sowjetunion schließlich am 23. September 1944 verboten, vier Tage nach Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens zwischen Finnland und der Sowjetunion.", "section_level": 1}, {"title": "Neugründung 1993.", "content": "Von 1993 bis 2010 bestand eine Neugründung der Partei unter demselben Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die finnische Vaterländische Volksbewegung (finn.: \"Isänmaallinen kansanliike\", IKL, schwed.: \"Fosterländska folkrörelsen\") war die Nachfolgerin der faschistisch-nationalistischen und antikommunistischen Lapua-Bewegung.", "tgt_summary": "爱国人民运动(,IKL;)是芬兰的一个民族主义和反共政党。该党是之前被禁的“拉普阿运动”的继承者。该组织存在于1932年至1944年,其意识形态与其前身类似,只是该党参加了选举,但收效甚微。", "id": 1053004} {"src_title": "Adam Taubitz", "tgt_title": "亞當·陶比茨", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Im Alter von fünf Jahren erhielt Taubitz den ersten Violinunterricht bei seinem Vater. Mit elf Jahren debütierte er als Solist mit der Schlesischen Philharmonie; später setzte er sein Studium in Freiburg im Breisgau bei Wolfgang Marschner fort. Taubitz war Preisträger zahlreicher Wettbewerbe wie z. B. bei Tibor Varga, Sion; Nicolò Paganini, Genua oder dem Ludwig Spohr Wettbewerb in Freiburg. 1989 wurde er 1. Konzertmeister des Sinfonieorchesters Basel unter Nello Santi. 1992 übernahm er die künstlerische Leitung der Chamber Symphonie Basel und dazu von 1994 bis 1996 die \"Camerata de Sa Nostra\" in Palma. Ab 1997 war er als erster Stimmführer der Zweiten Violinen bei den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado engagiert. Seine musikalische Neugier führte ihn schon als Jugendlicher in verschiedene Musikrichtungen, wobei Jazz immer an erster Stelle stand. Aus diesem Grund lernte er autodidaktisch Trompete. 1999 gründete er \"The Berlin Philharmonic Jazz Group\", mit der er als Violinist und Trompeter in ganz Europa und Japan auftritt. Zudem ist er auch festes Mitglied des Absolute Ensemble New York City unter Kristjan Järvi und Primarius des Aura Quartetts Basel. Taubitz machte zahlreiche CD-Einspielungen sowohl als klassischer Solist wie auch als Jazzmusiker. Er spielte unter anderem mit Kirk Lightsey, Philip Catherine, Dave Taylor, Roman Dyląg, Julio Barreto, Daniel Schnyder, Jean-Paul Brodbeck, Marcin Grochowina, Daniel Pezzotti, Andy Scherrer, Adrian Mears, Christian Gutfleisch, Emmanuel Pahud, Stephan Kurmann, Makaya Ntshoko, Heiner Althaus, Thomas Hampson, Ole Edvard Antonsen, Dieter Hallervorden, Angelika Milster, Famoudou Don Moye, Thomas Quasthoff und Nigel Kennedy. Er lebt derzeit als freischaffender Musiker in der Schweiz.", "section_level": 1}, {"title": "Festivals.", "content": "Zu den Festivals, auf denen Adam Taubitz aufgetreten ist, zählen unter anderem: das Lucerne Festival, das Menuhin-Festival Gstaad, die Salzburger Festspiele, das Bremer Musikfest-Preis, das Jazz Festival Willisau, das Zelt-Musik-Festival, das JazzFest Berlin, das Festival da Jazz und das Montreux Jazz Festival.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adam Taubitz (* 7. Oktober 1967 in Chorzów, Oberschlesien) ist ein deutscher Violinist, Trompeter, Gitarrist und Komponist der klassischen Musik und des Jazz.", "tgt_summary": "亚当·陶比茨(Adam Taubitz,生于1967年10月7日在霍茹夫,上西里西亚),是德国爵士乐和古典音乐家、小提琴家、小号手、吉他手、乐队指挥与作曲家。从1997年起,他是克劳迪奥·阿巴多指挥下的柏林爱乐乐团第二小提琴首席。他也许最出名的是他与自己在1999年创建的柏林爱乐爵士乐队,及与灵气四重奏(Aura Quartett)合作的作品。", "id": 1701709} {"src_title": "Das Herz ist ein einsamer Jäger", "tgt_title": "心是孤独的猎手", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Carson McCullers erzählt die Geschichte des Taubstummen John Singer in einer Innenstadt des Bundesstaates Georgia Ende der 1930er Jahre. Angefangen von seinen Erlebnissen mit einem zweiten Taubstummen Spiros Antonapoulos, bis dieser in eine Irrenanstalt eingeliefert wird, bis hin zu seinen Begegnungen mit weiteren wichtigen Protagonisten des Romans wie Mick Kelly, dem Wirt Biff Brannon, dem Marxisten Jake Blount und dem schwarzen Arzt Benedict Copeland schildert McCullers die alltäglichen Ereignisse in Singers Leben. Die vier Personen spielen insofern eine Rolle, als sie mit den Problemen, die sie haben, gerade zu Singer, dem Taubstummen, kommen und sich von ihm verstanden fühlen. Am Anfang des Buches leben die Taubstummen Singer und Antonapoulos zusammen. Nach einiger Zeit wird Antonapoulos verhaltensauffällig und in eine Irrenanstalt eingeliefert. Singer fühlt sich einsam und verlassen und zieht sich weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück. Seine Mahlzeiten nimmt er im Café New York ein, wo er den Wirt Biff Brannon und den trinkenden Revolutionär Jake Blount kennenlernt. Singer lebt in einer Mietwohnung der Familie Kelly. Mick Kelly ist die 13-jährige Tochter der Vermieterin. Benedict Copeland begegnet Singer zum ersten Mal, als dieser ihn besucht, um sich mit ihm über Taubstummheit zu unterhalten. Alle vier Personen pflegen ein gutes Verhältnis zu Singer und kommen ihn oft besuchen. Das Buch endet mit dem Suizid von John Singer. Singer und Antonapoulos werden kurz beschrieben. Antonapoulos wandelt sich zu einem rücksichtslosen Rüpel, stiehlt Sachen aus Geschäften und wird von seinem Vetter Charles Parker, der befürchtet, irgendwann für die entstandenen Schäden aufkommen zu müssen, mit Hilfe eines Eilantrages in eine Irrenanstalt eingeliefert. Die Szene spielt im Café New York. Jake Blount betrinkt sich im Restaurant und unterhält sich schließlich mit John Singer, verwundert, dass dieser nicht antwortet. Blount weiß noch nichts von der Taubstummheit Singers. Schließlich verlässt Blount das Restaurant, wird aber pöbelnd von der Polizei aufgeschnappt und ins Café zurückgebracht. Singer bietet an, den Betrunkenen bei sich schlafen zu lassen. Singer besitzt eine Mietwohnung bei den Kellys. Mick Kelly rückt das erste Mal richtig ins Geschehen. Es wird auf ihre Vorliebe zur Musik eingegangen. Blount erfährt von Singers Taubstummheit. Er sucht eine Anstellung, die er auf einem Rummelplatz als Mechaniker findet. Auf dem Weg trifft er einige Arbeiter, die er vergeblich versucht, über den Missstand der Arbeiter in der Gesellschaft aufzuklären. Portia, das Hausmädchen der Kellys, besucht ihren Vater, den Arzt Benedict Copeland. Dieser hat seit Jahren mit Portias drei Brüdern Karl Marx „Buddy“, Hamilton und William „Willie“ keinen Kontakt. Singer empfängt nun regelmäßig Besuch von Mick Kelly, Jake Blount und manchmal von Biff Brannon. Portia schlägt ihrem Vater vor, er solle Singer einen Brief schreiben, um sich mit ihm über Taubstummheit zu unterhalten. Copeland interessiert das Thema sehr, da er einen taubstummen Patienten hat. Mick organisiert ein Promenadenfest, zu dem sie Schüler ihrer Schule im Alter zwischen 12 und 15 Jahren einlädt. Zum ersten Mal in ihrem Leben schminkt sie sich und zieht sich ein Kleid an. Das Fest wird durch Nachbarsjungen gestört, die nicht eingeladen waren und die Gelegenheit nutzen, als Mick gerade einen Spaziergang macht, um sich ins Haus zu schleichen. Biff Brannons langjährige Frau Alice stirbt im mittleren Alter an einem Tumor. Zum ersten Mal tritt Lucile, Brannons Schwägerin, und ihre talentierte Tochter Baby auf. Lucile erzählt über alte Zeiten mit ihrer Schwester Alice und wie sie Baby fördern wolle, damit sie Karriere macht. Doktor Copeland besucht nun John Singer häufig und die beiden pflegen ein gutes Verhältnis. Portia besucht ihren Vater und berichtet ihm von einer Schlägerei mit Körperverletzung ihres Bruders William, der daraufhin für neun Monate ins Gefängnis muss. Portia lädt ihren Vater außerdem zu einem Familientreffen ein, zu dem erstmals seit langer Zeit die Kinder von Benedict Copeland kommen werden. Jake Blount berichtet Singer über Erlebnisse in seiner Vergangenheit und seinen Glauben an den Kommunismus. Bubber Kelly, 7 Jahre alt, ist begeistert von Babys Kostüm. Baby geht die Straßen auf und ab und wirkt sehr arrogant. Fortwährend will Bubber ihr Kostüm anfassen und sie tanzen sehen, gleichzeitig spielt er mit einem Gewehr herum. Als sie schließlich wieder an ihm vorbeigeht, schießt er ihr in den Kopf. Baby erleidet einen Schädelbruch, überlebt jedoch. Bubber, der sich unmittelbar nach der Tat in einem Baumhaus versteckt, wird von Mick gefunden. Sie erzählt ihm, er müsse ins Jugendgefängnis und Baby sei tot, lässt ihn allerdings allein. Als sie später nach ihm sehen will, ist er nicht mehr da. In Portias Wohnung finden die Kellys einen Zettel, auf dem Bubber erklärt, er wolle nach Florida. Die Kellys finden ihn einen knappen Kilometer außerhalb der Stadt. Bubber ist von nun an völlig verändert und wird auch nicht mehr Bubber, sondern mit seinem richtigen Namen George genannt. Die Kellys müssen Babys Einzelzimmer im Krankenhaus sowie eine Privatpflegerin bezahlen. Benedict Copeland veranstaltet wie jedes Jahr ein Weihnachtsfest, auf das, bis auf Singer, nur Schwarze eingeladen sind. Er hält eine lange Rede, in der er auf die Probleme der Schwarzen im alltäglichen Leben hinweist, die Überlegungen und Schriften von Karl Marx lobt und versucht, die Menge von seiner Meinung zu überzeugen. Außerdem verleiht Copeland Lancy Davis einen Preis für den besten Aufsatz in dem Jahr mit dem Thema \"Mein höchstes Streben: die Verbesserung der Stellung der Negerrasse in der menschlichen Gesellschaft\". Singer schreibt Antonapoulos einen Brief, in dem er erwähnt, dass er ihn bald wieder besuchen werde. Als er in der psychiatrischen Anstalt ankommt, erklärt ihm ein Assistenzarzt, Antonapoulos sei an Nierenentzündung erkrankt. Biff Brannon schwelgt in alten Erinnerungen an die Zeit mit seiner Frau Alice. Die Kosten, die durch die Bezahlung von Einzelzimmer und Privatpflegerin für die Kellys entstehen, sind so hoch, dass die Familie finanziell ruiniert ist. Harry, ein jüdischer Nachbarsjunge, erklärt Mick, sein größtes Ziel sei es, Adolf Hitler umzubringen und den Faschismus zu bekämpfen. Portia erfährt durch einen ehemaligen Gefängniskameraden ihres Bruders, dass Willie zusammen mit ihm und einem weiteren Gefangenen im Winter in eine Eiszelle gesperrt worden ist. William mussten beide Füße amputiert werden. Die Auswirkungen von Copelands Erkrankung an Lungentuberkulose werden sichtbar. Im gleichen Kapitel versucht Copeland, mit einem Richter wegen Williams Misshandlungen zu sprechen. Beim Versuch, zum Richter zu gelangen, wird er von drei Weißen geschlagen und ins Gefängnis gebracht. Mick macht mit Harry einen Ausflug zu einem 25 Kilometer außerhalb der Stadt gelegenen Fluss. Dort hat sie ihr erstes Mal Sex mit Harry, der daraufhin beschließt, in einer anderen Stadt als Mechaniker zu arbeiten. Seine Mutter ruft verzweifelt bei Mick an und erkundigt sich bei ihr, ob sie wisse, wo Harry sei, doch Mick sagt ihr, sie wisse es nicht. Jake Blount erfährt, dass sich zwei Arbeitskollegen hinter seinem Rücken über seine Größe und seine Ideologie lustig gemacht haben. Im Alkoholrausch beschimpft er Fremde und druckt fortan Flugblätter und schreibt Parolen an Wände, die Lesende zum Nachdenken bringen sollen. Singer und Blount besuchen Willie Copeland, der aus dem Gefängnis zurückgekehrt und bei seinem Vater untergekommen ist. Benedict Copeland, der nicht sonderlich gut mit Blount auskommt, führt am gleichen Abend ein langes Gespräch mit dem Trinker, in dem sie die Probleme der Gesellschaft besprechen. Beide sind überzeugte Kommunisten. Sie versuchen, Pläne zu entwickeln, um die Gesellschaft umzuformen, kommen aber auf keine Einigung, sodass das Gespräch in einem Streit endet. Wilbur Kelly, der Vater von Mick, will, bedingt durch die immer größeren Geldsorgen, seine Uhren-Reparaturwerkstatt vergrößern. Mick bewirbt sich um eine Stelle beim Warenhaus Woolworth, bekommt die Stelle und geht von der Schule ab. Ein halbes Jahr nach seinem letzten Besuch reist Singer wieder zu seinem Freund Antonapoulos in die Stadt, in der die Irrenanstalt liegt. Als er dort ankommt, sagt man ihm, Antonapoulos sei tot. Wieder zu Hause begeht Singer mit einem Schuss in sein Herz Suizid.", "section_level": 1}, {"title": "Dritter Teil.", "content": "Der dritte Teil besteht aus nur vier Kapiteln und spielt an nur einem Tag, dem 21. August 1939. \"morgens\", Benedict Copeland zieht zu seinen Kindern auf die Farm, die sie führen. \"nachmittags\", Das Kapitel beginnt mit einer Massenschlägerei auf dem Rummel, in die auch Blount verwickelt ist. Zwei Menschen sterben, darunter der Gewinner des Aufsatzpreises, Lancy Davis. Blount beschließt, die Stadt zu verlassen. \"abends\", Mick geht nach ihrer Arbeit ins Café New York und blickt darauf zurück, wie sie Singer nach dessen Selbstmord gefunden hat. Sie nimmt sich vor, ein Klavier zu kaufen und die Stücke, die sie selbst komponiert hat, zu spielen. \"nachts\", Biff Brannon befindet sich in seinem Lokal. Er blickt auf alte Zeiten und auf die Trauerfeier und Singers Beerdigung zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "Im Jahr 1968 drehte Robert Ellis Miller den gleichnamigen Film zum Buch mit den Darstellern Alan Arkin und Sondra Locke. Der Film wurde 1968 für den Oscar als bester Hauptdarsteller (Alan Arkin) und die beste Nebendarstellerin (Sondra Locke) nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Herz ist ein einsamer Jäger ist ein Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin Carson McCullers. Das Buch erschien im Mai 1940 bei Houghton Mifflin in Boston unter dem Titel The Heart Is a Lonely Hunter. McCullers begann 1937 mit den Arbeiten an ihrem Debütroman und schloss ihn 1939 ab. Zunächst hieß das Buch \"The Mute\" (zu Deutsch: \"Der Stumme\"), bei der Veröffentlichung 1940 wurde es aber in \"The Heart Is a Lonely Hunter\" umbenannt. Das Buch trägt die Widmung \"To Reeves McCullers and to Marguerite and Lamar Smith\".", "tgt_summary": "《心是孤独的猎手》(英语:The Heart Is a Lonely Hunter)美国女性小说家卡森·麦卡勒斯的长篇小说。 它是卡森·麦卡勒斯的第一部长篇小说(处女作),该长篇小说美国版本出版于1940年,当时卡森·麦卡勒斯23岁。 《心是孤独的猎手》得到了美国脱口秀主持人奥普拉·温弗里的推荐,成为亚马逊书店的畅销书。", "id": 2223315} {"src_title": "Lupus erythematodes", "tgt_title": "全身性紅斑狼瘡", "src_document": [{"title": "Herkunft des Namens.", "content": "Der Name \"Lupus\" wurde von dem lombardischen Chirurgen Roger Frugardi (um 1140–1195) eingeführt, ist aber auch schon im 10. Jahrhundert belegt. Der Begriff Lupus leitet sich vom lateinischen Namen für den Wolf ab. Früher verglich man die Narben, die nach dem Abheilen der Hautschäden verbleiben, mit Narben von Wolfsbissen. Heute kommt es dank moderner Behandlungsmöglichkeiten nur noch selten zu derartig entstellenden Narben. Das Wort \"erythematodes\" bedeutet „errötend“ und leitet sich von den Hautrötungen des Schmetterlingserythems her, das bei dieser Krankheit häufig vorkommt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Erkrankung ist mindestens seit dem Mittelalter bekannt. Der Franzose Pierre Louis Alphée Cazenave (1795–1877) beschrieb 1851 die Erkrankung als Erster in einer wissenschaftlich akkuraten Form. 1872 wurde die Erkrankung von dem ungarischen Hautarzt Moritz Kaposi beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache und Entstehung.", "content": "Für die Erkrankung spielen eine genetische Prädisposition sowie endogene und exogene Auslöser eine Rolle. Die normale Immunreaktion ist bei der Autoimmunkrankheit Lupus erythematodes fehlreguliert: Sie ist dauerhaft aktiviert und produziert anhaltend eine erhöhte Zahl von Antikörpern gegen körpereigene Zellkernbestandteile, so genannte antinukleäre Antikörper (ANA). Diese Autoantikörper schädigen körpereigene Zellen. Im Rahmen der Zellschädigung durch die Autoantikörper kommt es zum Absterben von Zellen. Die abgestorbenen Zellen zerfallen, so dass deren Kernbestandteile freigesetzt werden. Dadurch werden auch die Zellkernbestandteile gesunder körpereigener Zellen durch das fehlgesteuerte Immunsystem als fremd erkannt. Bei gesunden Menschen werden abgestorbene Zellen sofort eliminiert, so dass Zellkernbestandteile für das Immunsystem nicht sichtbar sind. Das Immunsystem reagiert auf die fälschlicherweise als fremd erkannten Zellkernbestandteile gesunder körpereigener Zellen, und es kommt zur Aktivierung des körpereigenen Immunsystems und zur Produktion von weiteren antinukleären Antikörpern. Die Aktivierung des Immunsystems löst eine Entzündungsreaktion aus und schädigt damit das jeweilige Gewebe zusätzlich. Aus Zellkernbestandteilen und Autoantikörpern bilden sich Immunkomplexe. Diese können vom retikulohistiozytären System, einem Teil des körpereigenen Immunsystems, nicht beseitigt werden und lagern sich an den verschiedensten Orten ab, z. B. an den Wänden der Blutgefäße. Durch diese verstärkte Arteriosklerose kann eine Gefäßverengung oder ein Gefäßverschluss entstehen, so dass die Organe oder Organsysteme nur mangelhaft durchblutet werden und zusätzlich geschädigt werden können. Auch kommt es durch die Ablagerung von Immunkomplexen an den Wänden der Blutgefäße zu Entzündungsreaktionen. Diese können eine Vaskulitis hervorrufen. Die genaue Ursache für diese krankhafte Reaktion des Immunsystems ist bisher unbekannt. Es wird jedoch unter anderem angenommen, dass eine erhöhte Interferonaktivität des Typ-I-Interferons eine wichtige Rolle spielt. Etwa 80 % der SLE-Patienten tragen eine solche sogenannte IFN-Signatur, wenn man Blutzellen untersucht. Die Detektion von IFN im Blut ist aufgrund vieler Subtypen sehr schwierig, weshalb man die indirekte Nachweismethode wählt. Hier stehen verschiedene Proteine zur Verfügung, die als Antwort auf Interferon produziert werden. Eines, das mittlerweile gut untersucht wurde, ist IP-10, ein anderes ist SIGLEC1. Die Inteferonsignatur, ausgelesen über solche Proteine, wird hauptsächlich in Studien bestimmt bzw. z. T. auch in der Routinediagnostik. Dabei korreliert die Höhe der IFN-Signatur mit der Höhe der Krankheitsaktivität.", "section_level": 1}, {"title": "Kutaner Lupus erythematodes (CLE).", "content": "Beim kutanen Lupus erythematodes (lat. cutis = Haut) (CLE), auch Lupus erythematodes cutaneus oder Hautlupus, ist meistens nur die Haut betroffen. Aus allen Formen des kutanen Lupus erythematodes (CLE) kann sich ein systemischer Lupus erythematodes (SLE) entwickeln. Bei der Systematisierung der verschiedenen Formen des kutanen Lupus erythematodes (CLE) werden unterschiedliche Systeme verwendet. Daraus resultiert eine unterschiedliche Verwendung der Krankheitsnamen und Abkürzungen. In der Literatur wird der Begriff CLE auch für die Hautmanifestation eines systemischen Lupus erythematodes (SLE) verwendet. Die AWMF-Leitlinien definieren den kutanen Lupus erythematodes (CLE) aber zur Vereinheitlichung der Begrifflichkeiten und Systematik als eigenes Krankheitsbild. Die Systematisierung hier folgt, der Systematisierung der AWMF-Leitlinien entsprechend, der so genannten \"Düsseldorfer Klassifikation\" der Dermatologen James N. Gilliam und Richard D. Sontheimer. Neben den hier aufgeführten klassischen Formen des kutanen Lupus erythematodes (CLE) gibt es noch weitere seltene Varianten, die heute aber nicht mehr als eigene Subtypen aufgeführt, sondern den klassischen Formen zugeteilt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Epidemiologie.", "content": "Die Häufigkeit der Erkrankung (Prävalenz) liegt in Europa bei weniger als 50 pro 100.000 Einwohner. Das entspricht ca. 40.000 an kutanem Lupus erythematodes (CLE) Erkrankten in Deutschland. Frauen erkranken drei- bis sechsmal häufiger als Männer daran. Beim Lupus erythematodes tumides (LET) ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Formen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Akut kutaner Lupus erythematodes (ACLE).", "content": "Die Bezeichnung \"Erythematodus acutus\" ist eine veraltete Bezeichnung für den systemischen Lupus erythematodes. Die Hautsymptome des systemischen Lupus erythematodes (SLE), Schmetterlingserythem, Hautausschlag, Schleimhautveränderungen, können auch ohne weitere Organbeteiligung auftreten und werden von einigen Autoren als akut kutaner Lupus erythematodes (ACLE) bezeichnet. Wenn neben den Hautsymptomen weitere Organbeteiligungen auftreten, ist die Krankheit nach der ICD-10-Klassifikation der WHO und den AWMF-Leitlinien dem systemischen Lupus erythematodes (SLE) zuzuordnen.", "section_level": 3}, {"title": "Subakut kutaner Lupus erythematodes (SCLE).", "content": "Der subakut kutane Lupus erythematodes (SCLE), auch subakuter Lupus erythematodes cutaneus, ist eine seltene Form des Lupus erythematodes. Er hat eine Zwischenstellung zwischen dem kutanen Lupus erythematodes (CLE) und dem systemischen Lupus erythematodes (SLE). Beim subakut kutanen Lupus erythematodes (SCLE) sind in ca. 50 % der Fälle die ACR-Kriterien für die Diagnose eines systemischen Lupus erythematodes (SLE) formal erfüllt. Der subakut kutane Lupus erythematodes (SCLE) zeigt der Psoriasis ähnliche runde Herde, die ineinanderfließen können, oder ähnliche papulosquamöse Hautveränderungen. Selten zeigt sich ein TEN-ähnliches Bild, also eine blasige Ablösung der Oberhaut. Die Hautveränderungen treten meist symmetrisch an lichtexponierten Stellen oder generalisiert auf. Im Gegensatz zum chronisch diskoiden Lupus erythematodes (CDLE) vernarben diese Hauterscheinungen in der Regel nicht, können aber Pigmentierungsstörungen hinterlassen. Ein Schmetterlingserythem ist möglich. Darüber hinaus sind Gelenk- und Muskelschmerzen, selten auch Nierenbeteiligung und Beteiligung des zentralen Nervensystems, mit milder Symptomatik, beschrieben. Der subakut kutane Lupus erythematodes wird häufig durch Medikamente ausgelöst. Dann heilt er üblicherweise nach Absetzen des auslösenden Medikamentes ab. Auch kann der subakut kutane Lupus erythematodes, als so genannte paraneoplastische Dermatose, mit Karzinomen oder einem Hodgkin-Lymphom assoziiert sein.", "section_level": 3}, {"title": "Chronisch kutaner Lupus erythematodes (CCLE).", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Chronisch diskoider Lupus erythematodes (CDLE).", "content": "Der chronisch diskoide Lupus erythematodes (Diskus griechisch δίσκος = Scheibe) (CDLE), auch diskoider Lupus erythematodes (DLE) genannt, ist die weitaus häufigste Form des kutanen Lupus erythematodes (CLE) und wird deshalb häufig als Oberbegriff für die weiteren Formen des Hautlupus verwendet und oft auch selbst als Hautlupus bezeichnet. Der chronisch diskoide Lupus erythematodes (CDLE) ist hauptsächlich an lichtexponierten Hautarealen lokalisiert, v. a. Gesicht, Kopfhaut, Dekolleté, Streckseiten der Extremitäten, Oberkörper. Auch Veränderungen im Bereich von Lippenrot und Wangenschleimhaut treten auf. Er kann durch irritative Stimuli ausgelöst werden (Köbner-Phänomen). Die Hautveränderungen des chronisch diskoiden Lupus erythematodes (CDLE) manifestieren sich meistens in Scheibenform. Diese Hautveränderungen sind oft berührungsempfindlich und zeigen einen dreiphasigen Aufbau: Ein Schmetterlingserythem ist möglich. Die Hautveränderungen heilen meist unter Narbenbildung und/oder Hypopigmentierung ab. Dabei können Verstümmelungen von Nase und Mund auftreten. Selten entwickelt sich in den Narben ein Plattenepithelkarzinom. In behaarten Hautbezirken können die Narben zu dauerhaftem kreisrunden Haarausfall (Alopezie) führen.", "section_level": 4}, {"title": "Lupus erythematodes profundus (LEP).", "content": "Der Lupus erythematodes profundus (lat. profundus = tiefliegend) (LEP), auch Lupus-Pannikulitis genannt, ist eine seltene Form des kutanen Lupus erythematodes (CLE) mit derben Knoten im subkutanen Fettgewebe von Gesicht, Schultern, Gesäß und Extremitäten. Die darüberliegende Haut kann normal aussehen, rötlich entzündet sein oder die Hautveränderungen des chronisch diskoiden Lupus erythematodes (CDLE) aufweisen. Beim Abheilen können tiefe atrophische Narben bleiben. Beim Lupus erythematodes profundus (LEP) tritt üblicherweise keine Photosensibilität auf.", "section_level": 4}, {"title": "Chilblain Lupus erythematodes (CHLE).", "content": "Beim seltenen Chilblain Lupus erythematodes (CHLE), auch Chilblain-Lupus genannt (engl. chilblain = Frostbeule), treten symmetrische, auf Druck schmerzhafte bläulich-rote Schwellungen auf, die in große begrenzte polsterartige Knoten übergehen können. Die Abgrenzung zu Frostbeulen ist schwierig. Der Chilblain Lupus erythematodes (CHLE) tritt meistens in der feuchtkalten Jahreszeit auf. Befallen sind meist kälteexponierte Areale, also Zehen, Fersen, Fußsohlen, Finger, Ohren und Nase. Beim Chilblain Lupus erythematodes (LEP) tritt üblicherweise keine Photosensibilität auf.", "section_level": 4}, {"title": "Intermittierender Lupus erythematodes (ICLE).", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Lupus erythematodes tumidus (LET).", "content": "Die Hautläsionen des seltenen Lupus erythematodes tumidus (LET) sind meistens an sonnenexponierten Stellen lokalisiert. Klinisch zeigen sich scharf begrenzte, rötliche Papeln mit meist glänzender Oberfläche, die häufig kreisförmig oder halbmondförmig angeordnet sind. Diese heilen meist ohne Narbenbildung oder Pigmentierungsveränderungen ab. Auch spontane Rückbildungen sind möglich.", "section_level": 4}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die Anamnese, die klinische und dermatologische Untersuchung ermöglichen häufig bereits die Zuordnung zu einer bestimmten Form des kutanen Lupus erythematodes (CLE). Eventuell müssen die Hautveränderungen des kutanen Lupus erythematodes (CLE) zur Diagnose auch über eine Photoprovokation provoziert werden. Ergänzt und abgesichert wird die Diagnose durch eine feingewebliche Untersuchung und die Bestimmung der Immunfluoreszenz (DIF) einer Hautprobe: Bei der Untersuchung unter dem Mikroskop zeigen sich in den untersuchten Hautarealen spezifische für den jeweiligen Subtyp des kutanen Lupus erythematodes (CLE) typische Hautveränderungen. Bei der Bestimmung der Immunfluoreszenz werden farbstoffmarkierte Antikörper eingesetzt, die sich an körpereigene Antigene binden. Dadurch kann man unter dem Immunfluoreszenzmikroskop beim Lupus erythematodes die Anreicherung dieser Antigene entlang der Basalmembran der Haut erkennen. Da die Basalmembran das Epithel vom Bindegewebe abgrenzt, entsteht das Bild eines leuchtenden Bandes, das so genannte Lupusband. Zur weiteren Ergänzung und Absicherung der Diagnose sowie zum Ausschluss oder Nachweis von Organbeteiligung sind Laboruntersuchungen des Blutes und des Urins notwendig. Abhängig von Verlauf und Symptomatik kann eine zusätzliche apparative Diagnostik notwendig werden, um eine Organbeteiligung zu überprüfen.", "section_level": 3}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Diagnose eines Lupus erythematodes an sich ist kein Grund für eine medikamentöse Behandlung. Beim Befall einzelner Hautareale können äußerlich als Salbe angewandte Glukokortikoide oder Retinoide wirksam sein. Besonders für die Behandlung im Gesicht sowie für die längere Behandlung kommen Calcineurininhibitoren in Frage. Therapieresistenz, ausgedehnte Beteiligung der Haut, das Risiko von Vernarbung oder Pigmentierungsstörungen machen auch beim kutanen Lupus erythematodes (CLE) häufig eine innerlich angewandte (systemische) Therapie notwendig.", "section_level": 2}, {"title": "Systemischer Lupus erythematodes (SLE).", "content": "Der systemische Lupus erythematodes (SLE), auch Lupus erythematodes disseminatus (von lateinisch disseminare = aussäen) (LED) oder veraltet Lupus erythematodes visceralis (visceraler Lupus erythematosus) sowie \"Kaposi-Libman-Sacks-Syndrom\" und volkstümlich \"Schmetterlingskrankheit\" genannt, ist die generalisierte Verlaufsform des Lupus erythematodes. Der SLE kann jedes Organ und Organsystem befallen und schwer schädigen. Da das späte Krankheitsstadium heute medikamentös fast immer vermieden werden kann, tritt das Vollbild nur noch sehr selten auf.", "section_level": 1}, {"title": "Epidemiologie.", "content": "Die Häufigkeit der Erkrankung (Prävalenz) beträgt in Europa ca. 25–27 pro 100.000 Einwohner, in Deutschland etwa 37 pro 100.000. Das entspricht für Deutschland ca. 30.000 an systemischem Lupus erythematodes Erkrankten. Die Häufigkeit der Neuerkrankungen (Inzidenz) wird mit ca. 6–8 pro 100.000 Einwohner und Jahr angegeben. Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich in den letzten vier Jahrzehnten verdreifacht. Ein Grund dafür liegt wahrscheinlich in einer verbesserten Diagnostik. Neuerkrankungen sind im Frühjahr und im Sommer besonders häufig. Beim systemischen Lupus erythematodes sind ca. 90 % aller Erkrankten Frauen. Im Jahr 2002 betrug der Frauenanteil bei ärztlich diagnostiziertem SLE in Deutschland jedoch nur ca. 80 %.", "section_level": 2}, {"title": "Symptome.", "content": "Je nachdem, welche Organe oder Organsysteme betroffen sind, ist die Symptomatik des systemischen Lupus erythematodes (SLE) höchst unterschiedlich und kann im Laufe der Erkrankung wechseln. Für den systemischen Lupus erythematodes gibt es deshalb keine sicheren und obligaten Leitsymptome. Die hier beschriebenen Symptome treten nicht sämtlich bei allen Erkrankten, sondern in unterschiedlichen Kombinationen auf. Sie können gleichzeitig oder zeitlich versetzt auftreten. Daneben gibt es beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) eine Vielzahl von weiteren möglichen Symptomen und eine Vielzahl von möglichen Folgeerkrankungen.", "section_level": 2}, {"title": "Diagnose.", "content": "Zwecks Abgrenzung von anderen Autoimmunkrankheiten wurden 1982 zur Erleichterung der Diagnose des systemischen Lupus erythematodes vom \"American College of Rheumatology\" (ACR) Diagnosekriterien entwickelt, die so genannten ACR-Kriterien, vormals ARA-Kriterien. 1997 wurden diese Kriterien überarbeitet. Bei Vorhandensein von vier der elf Kriterien, gleichzeitig oder zeitversetzt, kann mit einer Sicherheit von 96 % die Diagnose eines SLE gestellt werden. Die elf ACR-Kriterien lauten: Da die ACR-Kriterien allein vier Hautkriterien umfassen, sind sie nur eingeschränkt geeignet, zwischen einem systemischen Lupus erythematodes (SLE) und einem Hautlupus (CLE) zu unterscheiden. Die Diagnosestellung des systemischen Lupus erythematodes (SLE) kann sehr schwierig sein, so dass es nicht gerechtfertigt ist, diagnostische Bemühungen als entbehrlich zu bezeichnen. Es gibt auch sehr milde Verlaufsformen, bei denen nur ein oder zwei ACR-Kriterien erfüllt sind. Diese Verlaufsformen können nach jahrelangem Verlauf in das Vollbild eines systemischen Lupus erythematodes (SLE) übergehen. Viele von Autoimmunkrankheiten Betroffene weisen mehr als \"ein\" Zielorgan auf. Deshalb ist auch eine Überlappung verschiedener Autoantikörper möglich. Beispielsweise werden bei einem Erkrankten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) und rheumatischer Arthritis sowohl antinukleäre Antikörper (ANA) als auch Rheumafaktoren im Serum gefunden, ohne dass Kreuzreaktionen vorliegen.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie.", "content": "Lupus erythematodes ist bisher nicht heilbar. Der SLE sollte regelmäßig und lebenslang durch einen versierten internistischen Rheumatologen (Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie) kontrolliert werden. Die Therapie zielt darauf, eine Verschlimmerung der Krankheit und Folgeschäden sowie die mit der Krankheit verbundenen Einschränkungen zu verhindern oder zu vermindern. Die medikamentöse Therapie des systemischen Lupus erythematodes ist stufenförmig aufgebaut und richtet sich nach der Stärke der Beschwerden, der aktuellen Krankheitsaktivität, der Organbeteiligung und der Wirksamkeit bei dem einzelnen Erkrankten. Bei leichter Erkrankung ist eine symptomatische Behandlung mit so genannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) sinnvoll; diese Mittel haben eine leicht entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Hydroxychloroquin senkt Krankheitsaktivität, Organschäden und Sterblichkeit und sollte deshalb von jedem SLE-Patienten eingenommen werden, der es verträgt. Bei akuten Krankheitsschüben werden oft Glucocorticoide (Cortison) als Stoßtherapie eingesetzt. Dabei werden über einen kurzen Zeitraum hohe Dosen verabreicht. Glukokortikoide haben gegenüber anderen Immunsuppressiva den Vorteil, dass sich ihre entzündungshemmende Wirkung bereits nach einigen Stunden bis Tagen entfaltet und dass sie von jedem vertragen werden. Nach dem Schub wird die Dosis wieder schrittweise reduziert, soweit es die Krankheitsaktivität zulässt. Ziel ist dabei die Reduktion auf null oder zumindest unter die Cushing-Schwelle (im Falle von Prednisolon unter 7,5 mg pro Tag). Bei langfristiger Glucocorticoid-Therapie, insbesondere bei Nichtunterschreiten der Cushing-Schwelle, ist die Einnahme von Vitamin D angezeigt, um die Entwicklung einer Osteoporose zu verhindern. In mittelschweren Fällen kommen Immunsuppressiva wie Azathioprin, Methotrexat (MTX) oder Ciclosporin zum Einsatz. Diese Medikamente müssen eingeschlichen werden und entfalten ihre volle Wirkung oft erst nach Wochen oder Monaten. Wenn die Krankheit ein lebenswichtiges Organ (wie die Niere) zu zerstören droht, ist oft eine Bolustherapie mit dem Zytostatikum Cyclophosphamid oder alternativ die Gabe von Mycophenolat-Mofetil (MMF) hilfreich. Unter strenger Überwachung wird in schweren Fällen auch Thalidomid (Contergan) eingesetzt. Kombinationen von Immunsuppressiva, insbesondere mit Hydroxychloroquin und einem Glucocorticoid, sind möglich. Zur Ergänzung der Standardtherapie ist seit 2011 der monoklonale Antikörper Belimumab zugelassen; die Wirkung tritt frühestens nach drei Monaten ein. Allen Immunsuppressiva gemein ist eine erhöhte Anfälligkeit für schwere Infektionen. Auch können opportunistische Infektionen auftreten oder latente Infektionen wieder aufflammen. Die bisherige Annahme aber, dass die immunsuppressiven Medikamente, die zur Therapie des systemischen Lupus erythematodes (SLE) eingesetzt werden, das Risiko für bösartige Tumoren, insbesondere des lymphatischen Gewebes (Lymphome), erhöhen, wurde in einer internationalen Studie mit über 5000 Lupus-Patienten widerlegt: Das Risiko, an einem malignen Lymphom zu erkranken, ist für Lupus-Patienten weder durch eine gesteigerte Krankheitsaktivität noch durch Immunsuppressiva erhöht. Da der SLE das Risiko für Atherosklerose massiv erhöht, sollten die Risikofaktoren Rauchen, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung konsequent eingedämmt werden. So lassen sich nicht nur Herzinfarkte und Schlaganfälle verhindern; insbesondere die Blutdruckkontrolle dient auch dem Erhalt der Nierenfunktion. Weitere mögliche Behandlungsverfahren sind Immunadsorption, Plasmapherese, Stammzelltransplantation, Immunglobuline und physikalische Therapien.", "section_level": 2}, {"title": "Verlauf und Prognose.", "content": "Der systemische Lupus erythematodes (SLE) beginnt meistens schleichend. Am häufigsten verläuft er schubartig in regelmäßig wiederkehrend aktiven Phasen. Zwischen den Schüben können lange Phasen liegen, in denen die Krankheit nicht oder nur wenig aktiv ist. Die während des Schubes aufgetretenen Schäden können sich während der so genannten Remissionsphasen teilweise zurückbilden. Da die Schäden aber nicht vollständig zurückgebildet werden, ist die Krankheit insgesamt fortschreitend. Es gibt aber auch schleichende dauerhaft aktive langsam fortschreitende Verlaufsformen. Diese Verlaufsform ist besonders schwer zu diagnostizieren. Selten beginnt der systemische Lupus erythematodes plötzlich akut und verläuft foudroyant, also schwer und schnell fortschreitend. Diese Verlaufsform führte früher häufig und schnell zum Tod. Sie ist heute dank moderner Behandlungsmethoden sehr selten geworden. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt heute ca. 95 % bei angemessener Behandlung. Meistens sterben Erkrankte nicht am systemischen Lupus erythematodes (SLE) selbst, sondern an Komplikationen, z. B. Thrombosen und Infektionen. Wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und angemessen behandelt wird, haben die meisten Betroffenen eine annähernd normale Lebenserwartung.", "section_level": 2}, {"title": "Arzneimittelinduzierter systemischer Lupus erythematodes.", "content": "Der arzneimittelinduzierte systemische Lupus erythematodes wird auch als Pseudo-Lupus-erythematodes-Syndrom bezeichnet. Durch einige Arzneimittel, z. B. Hydrazine, Hydantoine, Procainamid, Sulfasalazin, kann ein dem systemischen Lupus erythematodes sehr ähnliches Krankheitsbild ausgelöst werden. Laborparameter dafür sind antinukleäre Antikörper (ANA) und Histon-Antikörper. Dieses Krankheitsbild klingt meist nach Absetzen des Arzneimittels rasch ab.", "section_level": 2}, {"title": "Auslöser.", "content": "Der Lupus erythematodes wird oft durch Auslöser hervorgerufen, unterhalten und/oder verschlimmert. Diese Auslöser sind individuell unterschiedlich und können z. B. körperlicher, geistiger, seelischer oder sozialer Stress, Infektionen, Hormone und Hormonveränderungen, Lichtexposition oder Medikamente sein. Seit 2018 ist bekannt, dass auch bestimmte Bakterienarten als Auslöser fungieren. Dies betrifft \",\" ein Pathogen aus der Geflügelmast, sowie, das als Nutztier-Probiotikum in der Massentierhaltung eingesetzt wird und anschließend auch als Probiotikum gegen Mundkrankheiten, Durchfall und Magenschleimhautentzündung Einzug in die Humanmedizin erhalten hat. Bei schubhaftem Krankheitsverlauf können diese Auslöser weitere Schübe auslösen. Oft erfahren die Betroffenen Benachteiligungen und eine gewisse Stigmatisierung in ihrem sozialen Umfeld.", "section_level": 1}, {"title": "Lichtexposition und Photosensibilität.", "content": "Lichtexposition ist ein häufiger Auslöser der Krankheit Lupus erythematodes selbst sowie von Krankheitsschüben bei schubhaftem Verlauf. Bei sehr vielen an Lupus erythematodes Erkrankten tritt eine ausgeprägte Photosensibilität auf: Die Hautsymptome des Lupus erythematodes können durch Licht provoziert, verstärkt oder unterhalten werden. Daneben kann sich die Photosensibilität des Lupus erythematodes sowohl in sonnenbrandähnlichen Hautveränderungen bereits nach geringer Lichtexposition äußern als auch durch ein Brennen auf der Haut ohne sichtbare Rötung. Die Hautreaktionen können mit einer Verzögerung bis zu drei Wochen nach der Lichtexposition auftreten. Einige der beim Lupus erythematodes notwendigen Medikamente wirken photosensibilisierend und können die Photosensibilität des Lupus erythematodes auslösen, unterhalten oder verstärken. Die Photosensibilität kann sich auch in einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes sowie in Schwäche, Müdigkeit oder Gelenk- oder Muskelschmerzen nach Lichtexposition bemerkbar machen.", "section_level": 2}, {"title": "Tertiärprävention.", "content": "Eine Vorbeugung gegen die Krankheit selbst gibt es nicht. Prävention zielt darauf ab, eine Verschlimmerung der Krankheit und Folgekrankheiten zu vermeiden. Bei schubhaftem Verlauf sollen weitere Schübe verhindert oder verzögert werden. Dabei ist es wichtig, die individuellen Auslöser der Erkrankung zu kennen und zu meiden.", "section_level": 1}, {"title": "Kontrazeption und Hormonersatztherapie bei Lupus erythematodes.", "content": "Reine Östrogenpräparate erhöhen das Risiko der Erkrankung und Verschlechterung eines systemischen Lupus erythematodes (SLE) oder eines chronisch diskoiden Lupus erythematodes (CDLE). Kombinationspräparate mit Gestagenen scheinen einen eher schützenden Effekt zu haben. Für an Lupus erythematodes Erkrankte kommen deshalb, neben nicht hormoneller Schwangerschaftsverhütung, möglichst niedrig dosierte Gestagene oder allenfalls östrogenarme Kombinationspräparate in Betracht. 2005 konnten mehrere Studien zeigen, dass für eine kleine Gruppe von Erkrankten unter bestimmten Bedingungen die Einnahme östrogenhaltiger Präparate sicher sein kann.", "section_level": 2}, {"title": "Schwangerschaft.", "content": "Eine Schwangerschaft bei SLE-Patientinnen ist stets eine Risikoschwangerschaft. Viele Medikamente zur Behandlung des SLE (Immunsuppressiva wie Mycophenolat-Mofetil und Cyclophosphamid, aber auch ACE-Hemmer und Sartane zur Blutdruckkontrolle) dürfen in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden; höhere Dosen an Glucocorticoiden sind zu vermeiden. Um Schübe in der Schwangerschaft möglichst zu verhindern, sollte ein SLE vor Beginn der Schwangerschaft stabil mit Medikamenten eingestellt sein, die in der Schwangerschaft weitergenommen werden können. Dies sind insbesondere Hydroxychloroquin, nötigenfalls auch Azathioprin und Ciclosporin. Die Schwangerschaft muss engmaschig durch einen Gynäkologen und einen Rheumatologen oder Nephrologen betreut werden, wobei die Blutdruckkontrolle besonders wichtig ist. Von einer Schwangerschaft unter noch aktiver Lupusnephritis ist dringend abzuraten, da das Präeklampsierisiko bis zu 60 % beträgt. Außerdem sind die folgenden Risikofaktoren zu bedenken:", "section_level": 1}, {"title": "Antiphospholipid-Syndrom.", "content": "Ein Antiphospholipid-Syndrom erhöht das Risiko für Fehlgeburten und Präeklampsie wesentlich. Es sollte daher in der Schwangerschaft mit ASS und niedermolekularem Heparin behandelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Neonataler Lupus erythematodes.", "content": "Ein neonataler Lupus erythematodes kann bei Kindern von Müttern mit SSA- oder SSB-Antikörpern auftreten, da diese über die Plazenta auf das Kind übertragen werden. SSA- oder SSB-Antikörper kommen beim Lupus (insbesondere beim SCLE), aber auch beim Sjögren-Syndrom vor. Eine Übertragung ist ab der 16. Schwangerschaftswoche möglich. Die Mutter selbst kann zu diesem Zeitpunkt noch symptomlos sein. Symptome beim Kind sind Hautveränderungen, die denen des subakuten kutanen Lupus erythematodes (SCLE) ähneln. Auch kann eine Myokardfibrose mit AV-Block auftreten. Diese Herzerkrankung des Kindes wird bereits während der Schwangerschaft erworben (kongenitaler Herzblock). Sie ist auch durch eine immunsuppressive Therapie nicht wieder rückgängig zu machen und muss meist mit einem Herzschrittmacher behandelt werden. Mit Ausnahme des AV-Blocks am Herzen hat die Erkrankung eine gute Prognose, weil die übrigen Symptome mit dem Abbau der passiv von der Mutter übertragenen Autoantikörper von allein innerhalb von zwei Jahren verschwinden. Nur ein geringer Anteil der Kinder von an systemischem Lupus erythematodes (SLE) oder dem Sjögren-Syndrom erkrankten Müttern entwickelt einen neonatalen Lupus erythematodes. In einer prospektiven Studie wurden Hautveränderungen in 16 %, ein AV-Block III. Grades in 1,6 %, erhöhte Leberwerte in 26 % und hämatologische Auffälligkeiten in 27 % der Fälle beschrieben. Symptome an anderen Organen wie den Nieren, den Lungen, dem Nervensystem oder den Blutzellen treten sehr viel seltener auf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Lupus erythematodes (, und aus, und Suffix ), auch Schmetterlingsflechte und Schmetterlingskrankheit, ist eine seltene Autoimmunerkrankung, die in verschiedenen Formen und Subformen auftritt:", "tgt_summary": "全身性红斑狼疮(英语:systemic lupus erythematosus,简称英语:SLE)又称系统性红斑狼疮,是一种慢性的自体免疫性疾病。乃身体因不知明原因,促使免疫系统产生自身抗体攻击自身细胞和组织,导致发炎和组织损害。症状的严重程度因人而异,常见症状包含关节炎、发烧、胸痛、脱发、口腔溃疡、淋巴腺肿大、疲倦,及脸部红疹等等,本疾病的病情会随病程有所变化,病情较严重的时期称为「发作」(Flares),病情较轻微的时期则称「缓解」。 造成本疾病的原因尚不明朗,目前认为可能与激素、环境因子,及遗传有关。如果同卵双胞胎其中一个患病,另一个有24%的机会也会患病。其他可能的潜在危险因子还包含雌性激素、阳光、抽烟、维生素D缺乏症,以及其他感染因素。造成疾病的抗体一般为抗核抗体,并造成发炎。部分患者不易诊断,需结合患者症状辅以实验室检验才能确诊。除了本疾病以外,另还有很多其他类型的红斑性狼疮,包含圆盘状红斑狼疮、新生儿红斑狼疮,以及亚急性皮肤红斑狼疮。 迄今仍无根治方法,目前使用的治疗药物包含NSAID、皮质类固醇、免疫抑制剂、羟氯喹,以及氨甲蝶呤。替代疗法的结果并没有实质帮助。SLE的患者预期寿命比一般人短,并提升了心血管疾病的风险,为患者最常见的死因。现代的疗法可使80%的患者存活15年以上。罹患此病的孕妇具有较高的风险,但通常能够成功生产。 本疾病的发生率约为每10万人有20至70例,其中适婚年龄的女性的病例数为男性的九倍。罹病的年龄约于 15 至 45 岁之间。非裔、加勒比海人,及华裔的罹病率较高加索人为高。至于开发中国家的发生率目前仍未知。「红斑性狼疮」译自拉丁文「Lupus erythematosus」,其中「Lupus」一词指的是狼的意思,乃因18世纪期间人们相信该疾病是因狼咬而导致。", "id": 2265824} {"src_title": "Lucy Hale", "tgt_title": "露西·黑尔", "src_document": [{"title": "Leben und Schauspielkarriere.", "content": "Hale wuchs mit einer älteren Schwester und einem Stiefbruder auf. Als Kind erhielt sie Gesangsunterricht, und von 2003 bis 2005 war sie Mitglied der Musikgruppe American Juniors, die einige Alben veröffentlichte. Sie gab ihr Schauspieldebüt in einer Folge der Fernsehserie \"Neds ultimativer Schulwahnsinn\" aus dem Jahr 2005. Nach einigen weiteren Gastauftritten in Fernsehserien spielte sie eine größere Rolle in der Science-Fiction-Actionserie \"Bionic Woman\" aus dem Jahr 2007. In der Komödie \"Eine für 4 – Unterwegs in Sachen Liebe\" (2008) trat sie an der Seite von Alexis Bledel (deren jüngere Schwester sie verkörperte), America Ferrera, Blake Lively und Amber Tamblyn auf. Von 2008 bis 2009 spielte Hale eine Hauptrolle in der Serie \"Privileged\", die jedoch nach der ersten Staffel abgesetzt wurde. Außerdem hatte sie noch einige Gastauftritte in \"Die Zauberer vom Waverly Place\" und spielte dabei die Freundin von \"Justin Russo\" (David Henrie). Von 2010 bis 2017 spielte Hale in der Serie \"Pretty Little Liars\" die Rolle der \"Aria Montgomery.\" 2012 erzählte sie, dass sie früher unter einer Essstörung litt.", "section_level": 1}, {"title": "Musikkarriere.", "content": "Lucy Hales Musik wurde unter anderem von Shania Twain, Faith Hill und vor allem von Britney Spears’ \"Baby One More Time\" beeinflusst. Sie sang den Titelsong zum Film \"Cinderella Story: Es war einmal ein Lied\" und nahm drei weitere Lieder für den Soundtrack auf. Im Juni 2012 schloss sie einen Plattenvertrag mit Hollywood Records ab. Ihre Debütsingle \"You Sound Good to Me\" wurde am 7. Januar 2014, ihr erstes Album, das den Titel \"Road Between\" trägt, am 3. Juni 2014 veröffentlicht. Die zweite Single des Albums \"Lie a Little Better\" wurde am 21. Juli 2014 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Alben Singles Soundtracks", "section_level": 1}, {"title": "American Juniors.", "content": "Soundtracks", "section_level": 2}], "src_summary": "Karen Lucille „Lucy“ Hale (* 14. Juni 1989 in Memphis, Tennessee) ist eine US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin. Sie gewann die Reality-Show \"American Juniors\". Bekannt wurde sie durch ihre Rollen als \"Beca Sommers\" in \"Bionic Woman\", \"Rose Baker\" in \"Privileged\", \"Sharrie\" im Horrorfilm \"Scream 4\" und \"Aria Montgomery\" in der ABC Family Serie \"Pretty Little Liars\".", "tgt_summary": "凯伦·露西儿·「露西」·黑尔(英语:Karen Lucille \"Lucy\" Hale,1989年-6月14日)出生于美国田纳西州孟菲斯,为美国女演员和女歌手。", "id": 2760483} {"src_title": "Charles William Eliot", "tgt_title": "查尔斯·艾略特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren und aufgewachsen ist Charles William Eliot in Boston. Sein Vater Samuel Atkins Eliot (1798–1862) war Bürgermeister von Boston, US-Kongressabgeordneter und von 1842 bis 1853 Schatzmeister in Harvard. Charles W. Eliot selbst besuchte ab 1849 auch das Harvard College, wo er 1853 seinen Abschluss machte. Dort unterrichtete er ab 1854 Mathematik und Chemie. 1857 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Zwischen 1858 und 1863 hatte er eine Stelle als Assistenzprofessor inne, bevor er zwei Jahre in Europa lebte. Hier studierte er insbesondere die Ausbildungssysteme von Frankreich und Deutschland. 1865 kehrte er zurück und wurde Professor für Chemie am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Insbesondere sein zweiteiliger Artikel \"The New Education: Its Organization\", der sich mit der Reform des Ausbildungssystems in den Vereinigten Staaten beschäftigte und 1869 im Atlantic Monthly erschien, fand großen Anklang und brachte ihm schließlich die Präsidentschaft in Harvard ein. Seit 1871 war er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society.", "section_level": 1}, {"title": "Eliot als Präsident.", "content": "Während seiner Amtszeit wandelte sich Harvard vom College zu einer modernen Universität. An der Law School führte er die dreijährige Ausbildung ein und ergänzte das Curriculum um konkrete Fallstudien. Auch die Medizinausbildung wurde praktischer: Die neu eingeführten Laborarbeit wurde schon bald durch die Zusammenarbeit der Harvard University mit Bostoner Krankenhäusern bereichert. Darüber hinaus mussten in allen Fächern schriftliche Prüfungen abgelegt werden. Seit 1872 ist es möglich einen Doktortitel in Harvard zu erlangen. Eliots Bemühungen erstreckten sich auch auf die Ausbildung in weiterführenden Schulen. So forderte er einen verstärkten Unterricht von Fremdsprachen und Mathematik in den siebten Klassen. Mit der Einführung von Junior Highschools in den Vereinigten Staaten im Jahr 1910 wurden diese Forderungen schließlich umgesetzt. Um das beste Personal anzuwerben traf Eliot verschiedene Entscheidungen. Schon im ersten Jahr seiner Präsidentschaft erhöhte er die Gehälter von 3.000 auf 4.000 US-Dollar. Außerdem waren – ungewöhnlich für diese Zeit – Fakultätsangehörige jeder Religion willkommen, solange sich nur die Qualität der Ausbildung verbesserte. Damit man sich schneller von nicht mehr benötigten Fachkräften trennen konnte, wurde 1880 ein Rentensystem eingeführt. Es sollte ein Anreiz sein, in den Ruhestand zu treten. Die bekannteste Neuerung unter Eliot ist jedoch das Wahlsystem, das es \"undergraduates\" ermöglichte, neben Pflichtveranstaltungen auch aus Kursen für fortgeschrittenere Studenten zu wählen, anstatt einem rigiden vorgegebenen Stundenplan zu folgen. Den Graduierten war sogar komplett freie Wahl gelassen. Dass er mehr Freiheit für die Studenten forderte, zeigte sich auch daran, dass während seiner Präsidentschaft das Regelbuch von vierzig auf fünf Seiten reduziert wurde. 1894 war Eliot der erste, der standardisierte Aufnahmeprüfungen vorschlug, was schließlich zu einer besseren Abstimmung der verschiedenen Colleges untereinander führte. Schon um die Jahrhundertwende hatte sich Harvard zu einer herausragenden Forschungseinrichtung entwickelt. 1909 trat er vom Amt des Präsidenten zurück und wurde von Abbott Lawrence Lowell abgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Tätigkeiten.", "content": "Neben seinem Amt in Harvard engagierte sich Charles W. Eliot auch in der \"National Education Association\" (NEA), der US-amerikanischen Lehrergewerkschaft, deren Präsident er 1903 wurde. Außerdem gehörte er der \"Carnegie Foundation for the Advancement of Teaching\" an. Im Jahr 1910 gab er die 50-bändige Anthologie \"Harvard Classics\" (auch \"Dr. Eliot’s Five Foot Shelf\" genannt) heraus, die es jedem Menschen ermöglichen sollte, mit fünfzehn Minuten täglichen Lernens eine liberale Ausbildung zu erhalten. Zwischen 1914 und 1917 war er ebenso in der Rockefeller-Stiftung aktiv und wurde 1919 zum Ehrenpräsidenten der \"Progressive Education Association\" ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Vermächtnis.", "content": "Charles William Eliot starb am 22. August 1926 in Northeast Harbor, Maine und wurde auf dem \"Mount Auburn Cemetery\" in Cambridge, Massachusetts beigesetzt. Er war zweimal verheiratet. Seine erste Frau \"Ellen Derby Peabody\", die er 1858 geheiratet hatte, starb 1869 an Tuberkulose. Aus ihrer Ehe gingen zwei Söhne hervor. Darunter war auch Charles Eliot (1859–1897), der ein berühmter Bostoner Landschaftsarchitekt war. Mit seiner zweiten Frau \"Grace Mellen Hopkinson\" (1846–1924) hatte er keine Kinder. Charles W. Eliot gehörte mit Andrew D. White, James Rowland Angell und Daniel Coit Gilman zu den herausragenden Bildungsreformern des auslaufenden neunzehnten und beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles William Eliot (* 20. März 1834 in Boston, Massachusetts; † 22. August 1926 in Northeast Harbor, Maine) war ein US-amerikanischer Professor für Chemie, Autor und Herausgeber. Mit einer Amtszeit von 40 Jahren (1869 bis 1909) ist er bis heute dienstältester Präsident der Harvard University.", "tgt_summary": "查尔斯·威廉·艾略特(英文:Charles William Eliot,1834年-3月20日-1926年-8月22日)是一位美国学者。他在1869年当选为哈佛大学校长。艾略特把一个地方院校转变成了一所美国知名的研究型大学。直到1909年结束校长任期,艾略特是美国大学历史上在位时间最长的校长。曾在袁世凯寻求称帝的合法性时给予过帮助,为其派遣过一位名为弗兰克·古德诺的宪法顾问 。", "id": 376755} {"src_title": "Wirtschaft Eritreas", "tgt_title": "厄立特里亞經濟", "src_document": [{"title": "Landwirtschaft.", "content": "In der Landwirtschaft sind etwa 80 % der Bevölkerung tätig. Gleichzeitig trägt die Landwirtschaft 23 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die Ernteerträge sind stark vom Klima abhängig. Selbst in guten Erntejahren konnte Eritrea nicht mehr als 60 % der Bevölkerung ernähren. Angebaut werden hauptsächlich Kaffee, Hirse, Obst und Baumwolle. An den Küsten werden Garnelen, Hummer und Krebse gefangen. Die Fangmenge lag im Jahr 2006 bei 12.000 Tonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Bodenschätze.", "content": "Das Land verfügt über bedeutende Bodenschätze. Dazu gehören Gold, Kupfer, Silber und Zink. Der Abbau dieser Bodenschätze erfolgt seit Ende 2010 durch ein eritreisch-kanadisches Konsortium. Des Weiteren besitzt das Land Baryt-, Feldspat- und Kaolinvorkommen. Die Baritvorkommen werden auf 1,4 Millionen Tonnen, die Feldspatvorkommen auf 200.000 Tonnen und die Kaolinvorkommen auf 2,5 Millionen Tonnen geschätzt. Einige weitere Bodenschätze sind Pottasche, Salz, Gips, Granit, Asbest und Marmor.", "section_level": 1}, {"title": "Industrie.", "content": "Die Industrie trägt 22 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Hiervon steuert allein die Bauindustrie 10 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die Bauindustrie befindet sich fast ausschließlich in Staatsbesitz, nachdem im Jahr 2006 die private Bauindustrie verboten wurde. Ebenfalls in Staatsbesitz sind alle eritreischen Banken, obwohl 60 % der NICE-Anteile, bedingt durch die angestrebte Privatisierung, an eritreische Investoren verkauft wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Der Tourismus ist in Eritrea unbedeutend, da dieser Wirtschaftszweig bisher wenig entwickelt ist. Im Jahr 2006 wurden 78.000 Besucher gezählt, wobei 79 % Auslandseritreer waren. Die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen im gleichen Jahr 60 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Außenhandel.", "content": "Exportprodukte sind Nahrungsmittel, Vieh, Textilien und Industriegüter. Importiert werden hauptsächlich Maschinen, Fahrzeuge, Lebensmittel, Fertigerzeugnisse, Chemikalien und chemische Produkte. 2006 wurden Waren im Wert von 556,67 Millionen US-Dollar importiert und Waren im Wert von 68,43 Millionen US-Dollar exportiert, was zu einem erheblichen Handelsdefizit führte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die eritreische Wirtschaft wurde durch den Grenzkrieg mit Äthiopien von 1998 bis 2000 und durch eine mehrjährige Dürre stark geschädigt. Das Bruttoinlandsprodukt Eritreas lag Schätzungen zufolge im Jahr 2014 bei 3,858 Milliarden US-Dollar, das entspricht 755 US-Dollar pro Kopf. Genaue Angaben können nicht gemacht werden, da die Regierung prinzipiell keinerlei Wirtschaftsdaten beziehungsweise Haushaltspläne veröffentlicht. Somit gehört Eritrea zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Inflation lag im gleichen Jahr bei 12 %. Die Außenverschuldung Eritreas lag 2006 bei 717,22 Millionen US-Dollar. Da die Regierung keine Wirtschaftsdaten veröffentlicht, sind viele Daten geschätzt.", "tgt_summary": "厄立特里亚经济近年大幅增长,2012年10月的国内生产总值较2011年增加7.5%,然而从国外汇回的工资估计占国内生产总值的32%。厄立特里亚拥有丰富的天然资源,如铜、黄金、花岗岩、大理石和钾肥,该国经济因独立战争经历极端变化。", "id": 2809237} {"src_title": "Sally Pearson", "tgt_title": "莎莉·皮尔森", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "In ihrer Jugend war Sally McLellan zuerst Turnerin. Erst nachdem ihre Familie von New South Wales nach Queensland umgezogen war, kam sie zur Leichtathletik. 2003 gewann sie den Titel über die 100 Meter Hürden bei den Juniorenweltmeisterschaften in 13,42 s. Infolgedessen wurde sie als jüngste Athletin aller Zeiten für die australische Mannschaft bei den Weltmeisterschaften 2003 in Paris nominiert. Dort wurde sie in der 4-mal-100-Meter-Staffel eingesetzt. Bei den Australian Open im März 2005 gewann McLellan als erste Teilnehmerin die 100 Meter und die 100 Meter Hürden. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2007 in Osaka erreichte McLellan die Halbfinals über 100 Meter und 100 Meter Hürden, verpasste jedoch jeweils die Finals. Mit der 100-Meter-Staffel scheiterte Sally McLellan bereits im Vorlauf. Beim IAAF Super Grand Prix 2007 in Doha wurde McLellan Dritte. Zudem erreichte sie 2007 bei den IAAF Golden League Meeting in Berlin den vierten, in Brüssel und Zürich den sechsten Platz. 2008 erreichte sie bei den Golden League Meeting in Rom den vierten, Oslo den sechsten und Berlin den siebten Platz. Sally McLellan gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking in 12,64 s die Silbermedaille hinter Dawn Harper. Seit 2010 ist sie mit Kieran Pearson verheiratet, dessen Namen sie annahm. Im selben Jahr gewann sie bei den Commonwealth Games im indischen Delhi den 100-Meter-Hürdenlauf. Ein Jahr später siegte Pearson auch bei den Weltmeisterschaften 2011 im südkoreanischen Daegu über ihre Paradestrecke. Dabei lief sie eine Zeit von 12,28 s und verfehlte den Weltrekord über diese Strecke nur um 7 Hundertstelsekunden. Am Ende der Saison wurde sie von der IAAF zur Welt-Leichtathletin des Jahres 2011 gekürt. 2012 holte sie in London bei den Olympischen Spielen Gold beim 100-Meter-Hürdenlauf mit einer Zeit von 12,35 s. Ein Jahr später gewann sie bei den Weltmeisterschaften in Moskau die Silbermedaille, nachdem ihre Saison aufgrund zweier Muskelfaserrisse nur mäßig erfolgreich verlaufen war. Im Winter 2014 zeigte sie sich in guter Verfassung, um ihren Hallenweltmeistertitel zu verteidigen: Bei einem Freiluftmeeting in Perth siegte sie in 12,59 s und am 1. März gewann sie mit einer Weltjahresbestleistung von 7,79 s das erstmals ausgetragene ISTAF indoor Berlin. 2017 wurde sie zum zweiten Mal Weltmeisterin bei den Weltmeisterschaften in London. Anfang August 2019 gab Pearson aufgrund anhaltender Verletzungen ihren sofortigen Rücktritt vor der Leichtathletik bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sally Pearson (* 19. September 1986 in Sydney als \"Sally McLellan\") ist eine ehemalige australische Leichtathletin, die sich vor allem auf den 100-Meter-Hürdenlauf spezialisiert hatte. 2008 gewann sie die olympische Silbermedaille, 2011 und 2017 wurde sie in ihrer Paradedisziplin Weltmeisterin und 2012 gewann sie Gold bei Olympia in London.", "tgt_summary": "莎莉·皮尔森,OAM(旧姓麦克莱伦,英语:Sally Pearson,1986年-9月19日)生于悉尼,是一名澳大利亚田径运动员。主攻短跑和短距离跨栏项目。她曾获得2008年北京奥运女子100米栏银牌和2012年伦敦奥运女子100米栏金牌。除此之外,她还是2011年和2017年田径世锦赛该项目的冠军得主,同时也是该项目大洋洲纪录保持者。", "id": 366725} {"src_title": "Cedric Maxwell", "tgt_title": "塞德里克·麦克斯维尔", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Maxwell wurde im NBA-Draft von 1977 an 12. Stelle von den Celtics gezogen. Wegen seiner Ähnlichkeit zum Charakter Cornbread im Film \"Cornbread, Earl, and Me\" von 1975 wurde er Cornbread genannt. Die damals schwachen Celtics erlebten eine miserable Saison und gewannen nur 29 ihrer 82 Saisonspiele, und Maxwell erzielte von der Bank kommend 7 Punkte und 5 Rebounds pro Spiel. Auch die Saison 1978–79 war für Boston unspektakulär, doch der filigrane Maxwell etablierte sich als Stammspieler und erzielte nun 19 Punkte und 10 Rebounds pro Spiel. Als Boston Superstar-Flügelspieler Larry Bird 1979 verpflichtete, begann die Renaissance der Celtics. Mit Maxwell nah am Korb, den legendären Bird von der Mitteldistanz und Veteran Tiny Archibald auf Aufbau erreichten die Celtics 1981 die NBA-Finalrunde gegen die Houston Rockets von Center Moses Malone. Vor dem wichtigen 5. Spiel stand es 2:2, und Bird hatte bis dahin mäßig gespielt. Maxwell sprang für ihn ein, führte Boston zu Siegen in Spielen 5 und 6 und wurde zum „Wertvollsten Spieler“ (NBA Finals Most Valuable Player Award) der Finalserie gewählt. In den folgenden Jahren musste Maxwell damit fertigwerden, dass sein Ersatzmann Kevin McHale ihn in die Reserve verdrängte. Trotzdem wurde Maxwell in den NBA-Finals 1984 zum Helden. Im 7. Spiel gegen die Erzrivalen Los Angeles Lakers ermutigte er seine zweifelnden Teamkollegen, „auf seine Schultern zu hüpfen“, und legte mit einem starken Spiel die Grundlage für den alles entscheidenden Sieg. Doch dann bekam Maxwells Karriere einen abrupten Knick, als er sich mit Celtics-Patriarch Red Auerbach zerstritt und 1985 zu den schwachen Los Angeles Clippers abgeschoben wurde. Dort spielte er ordentlich (15 Punkte und 8 Rebounds pro Spiel), aber kam nie wieder in die Nähe der Playoffs. Bei den Houston Rockets ließ er seine Karriere ausklingen. Nachdem es in den 90er Jahren zur Versöhnung mit Auerbach kam, zogen die Celtics Maxwells Trikotnummer 31 für immer zurück. Er ist einer von vier Spielern, die mehr als 800 NBA-Spiele benötigten, um das erste Triple Double zu erreichen: Karl Malone (860), Patrick Ewing (834), Tony Parker (826) und Cedric Maxwell (824).", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Maxwell hatte zwei Geschwister. Sie kamen aus einem behüteten Elternhaus: sein Vater war Soldat, und seine Mutter war Hausfrau. Einen Teil seiner Kindheit verbrachte er auf Hawaii. Heute arbeitet Maxwell als Radiokommentator.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cedric Bryan Maxwell (* 21. November 1955 in Kinston, North Carolina, Vereinigte Staaten) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler der Boston Celtics, Los Angeles Clippers und Houston Rockets in der NBA. Der 2,03 Meter große Maxwell spielte die Position des Power Forward und gelegentlich Small Forward. Der „Cornbread“ genannte Maxwell war Mitglied jener Celtics-Teams, die 1981 und 1984 NBA-Meister wurden, und wurde 1981 zum Wertvollsten Spieler der Finalrunde gewählt.", "tgt_summary": "塞德瑞克·麦克斯维尔(英语:Cedric Maxwell,1955年-11月21日),美国前职业篮球运动员。", "id": 2874137} {"src_title": "Wirkung (Informatik)", "tgt_title": "副作用 (计算机科学)", "src_document": [{"title": "Spezifizierte Wirkungen.", "content": "Eine Variable repräsentiert zu jedem Zeitpunkt des Programmablaufes einen ganz bestimmten Wert. Die Gesamtheit aller Variablen und ihrer Werte definiert den Programmzustand einer abstrakten Maschine (siehe operationale Semantik). Operationen mit spezifizierten Wirkungen können ihn verändern. Von diesen spezifizierten Wirkungen zu unterscheiden sind die unspezifizierten Wirkungen, die außerhalb der Betrachtung des Systems liegen. Dazu kann beispielsweise, je nach Definition, auch die Bildschirmausgabe gehören. Für die abstrakte Maschine werden diese Effekte ggf. nicht berücksichtigt.", "section_level": 1}, {"title": "Programmiersprachen.", "content": "In den meisten Programmiersprachen kann die Auswertung eines Ausdrucks eine spezifizierte Wirkung haben. Ausdrücke und Funktionen können entweder wirkungsbehaftet oder wirkungsfrei sein. Zur Gruppe der Funktionen mit Wirkung gehören beispielsweise in der Regel alle, die mit der Ein- oder Ausgabe von Daten zu tun haben. Wirkungsfreie Funktionen in Hochsprachen sind etwa mathematische Funktionen wie Sinus, Kosinus oder Quadratwurzel.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkungsfreiheit in der rein funktionalen Programmierung.", "content": "In rein funktionalen Programmiersprachen hat die Auswertung eines Ausdrucks im Unterschied zu anderen Programmiersprachen niemals eine spezifizierte Wirkung. Es gibt in solchen Sprachen keine Anweisungen, sondern nur Ausdrücke. Es werden keine Variablen und keine Wertezuweisungen verwendet. Eine Wirkung in Form der Ausgabe eines Ergebnisses ist in diesem Fall keine spezifizierte Wirkung. In der rein funktionalen Programmierung treten deshalb keine Zustandsänderungen im Sinne der obigen Definition und somit auch keine Wirkungen auf. Die Programmiersprache ist zustandslos und wirkungsfrei. Diese Eigenschaft einer Programmiersprache wird als referenzielle Transparenz bezeichnet. Sie besagt, dass der Wert eines Ausdrucks nur von seiner Umgebung abhängt und nicht vom Zeitpunkt oder einer bestimmten Reihenfolge der Auswertung. Beispiele für gänzlich wirkungsfreie Sprachen sind die rein funktionalen Programmiersprachen Haskell, Elm oder reines Lisp (\"pure Lisp\"). In anderen funktionalen Programmiersprachen wie etwa Scheme können Prozeduraufrufe die Werte von Variablen verändern oder Bildschirmausgaben auslösen. Die referenzielle Transparenz geht verloren und Scheme ist damit keine rein funktionale Sprache. Um diese Eigenschaft in der für Lehrzwecke eingesetzten Sprache Scheme hervorzuheben, werden mit Wirkungen behaftete Prozeduren mit einem Ausrufezeichen gekennzeichnet, zum Beispiel in der Variablenzuweisung codice_1.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Das folgende, mit seinen Klammern und der Präfixnotation für eine Sprache wie Lisp oder Scheme typische Beispielprogramm liefert abhängig von einer Bedingung eines von zwei möglichen Berechnungsergebnissen zurück. Die Zuweisung des Ergebnisses zu einer Variable findet nicht statt. Insbesondere aber hat die Reihenfolge der Auswertung der einzelnen Funktionen (codice_2, codice_3, codice_4 und codice_5) keinerlei Einfluss auf das Ergebnis. Jeder Ausdruck kann an jeder Stelle durch seinen Wert ersetzt werden. Das ist die referenzielle Transparenz.", "section_level": 3}], "src_summary": "In der theoretischen Informatik bezeichnet Wirkung die Veränderung des Zustands, in dem sich eine abstrakte Maschine befindet. Manchmal wird auch von Seiteneffekt gesprochen, eine Bezeichnung, die auf eine Rückübersetzung des englischen \"side effect\" (deutsch: Nebenwirkung) zurückgeht.", "tgt_summary": "在计算机科学中,函数副作用指当调用函数时,除了返回函数值之外,还对主调用函数产生附加的影响。例如修改全局变量(函数外的变量),修改参数或改变外部存储。", "id": 2757577} {"src_title": "IO-Link", "tgt_title": "IO-Link", "src_document": [{"title": "Systemaufbau.", "content": "Ein IO-Link-System besteht aus einem IO-Link-Master und einem oder mehreren IO-Link-Geräten, also Sensoren oder Aktoren. Der IO-Link-Master stellt die Schnittstelle zur überlagerten Steuerung (SPS) zur Verfügung und steuert die Kommunikation mit den angeschlossenen IO-Link-Geräten. Ein IO-Link-Master kann einen oder mehrere IO-Link-Ports haben, an dem jeweils nur ein Device angeschlossen werden kann. Dies kann auch ein \"Hub\" sein, der als Konzentrator den Anschluss von klassisch schaltenden Sensoren und Aktoren ermöglicht. Ein IO-Link-Gerät kann ein intelligenter Sensor, Aktor, Hub, oder aber bedingt durch die bidirektionale Kommunikation auch eine Mechatronik-Komponente z. B. ein Greifer oder ein Netzteil mit IO-Link-Anbindung sein. Intelligent heißt im Hinblick auf IO-Link, dass ein Gerät Identifikationsdaten z. B. eine Typbezeichnung und eine Seriennummer oder Parameterdaten (z. B. Empfindlichkeiten, Schaltverzögerungen oder Kennlinien) besitzt, die über das IO-Link-Protokoll lesbar bzw. schreibbar sind. Das Ändern von Parametern kann damit z. T. im laufenden Betrieb durch die SPS erfolgen. Intelligent heißt aber auch, dass es detaillierte Diagnoseinformationen liefern kann. Die Parameter der Sensoren und Aktoren sind geräte- und technologiespezifisch, daher gibt es für jedes Gerät Parameterinformationen in Form einer IODD (IO Device Description) mit der Beschreibungssprache XML. Die IO-Link Community stellt Schnittstellen zu einem \"IODD Finder\" zur Verfügung, der von Engineering- oder Master-Tools genutzt werden kann, um zu einem Device die passende IODD zu präsentieren.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragungsverfahren.", "content": "IO-Link setzt auf die klassischen 24 V Signale der IEC 61131-2. Die Signalpegel \"0\" (0 V) bzw. \"1\" (24 V) zeigten traditionell das Über- oder Unterschreiten eines Schwellenwertes an. Dieser Betrieb wird als \"Schalt-Modus\" oder SIO bezeichnet. Bei IO-Link kann dieses Schalten (0/1) rasch hintereinander und codiert durchgeführt werden. Die Codierung und die daraus folgenden Rahmen und Datenpakete sind im IO-Link-Protokoll festgelegt. Das Umschalten vom \"Schalt-Modus\" (IO-Link SIO) in den \"Datenpaket-Modus\" geschieht durch einen vom Master ausgelösten \"Wake-up\"-Vorgang. Wenn Übertragungen fehlschlagen wird das Datenpaket noch 2-mal wiederholt. Erst nach dem Fehlschlagen des zweiten Wiederholversuchs erkennt der IO-Link Master einen Kommunikationsabbruch und meldet diesen an die übergeordnete Steuerung.", "section_level": 1}, {"title": "IO-Link Safety.", "content": "IO-Link Safety ist eine Erweiterung von IO-Link, indem es eine zusätzliche Sicherheitskommunikationsschicht auf den vorhandenen Master- wie auch auf den Device-Schichten vorsieht, die dadurch zum \"FS-Master\" und \"FS-Device\" werden. Man spricht auch von Black Channel - Prinzip. Das Konzept wurde durch IFA und TÜV SÜD geprüft. IO-Link Safety hat zudem die bei funktionaler Sicherheit bei einer berührungslos wirkenden Schutzeinrichtung (BWS) üblichen Ausgangsschaltelemente OSSD (Output Switching Signal Device) erweitert zu OSSDe. Wie bei Standard IO-Link kann ein FS-Device sowohl im Schaltbetrieb als OSSDe wie auch über funktional sichere IO-Link Kommunikation betrieben werden. Bei der Implementierung sind die Sicherheitsregeln der IEC 61508 und/oder EN ISO 13849 zu beachten.", "section_level": 1}, {"title": "IO-Link Wireless.", "content": "IO-Link Wireless ist eine Erweiterung von IO-Link auf der physikalischen Ebene. Zum übergeordneten System verhält sich ein IO-Link Wireless Master (\"W-Master\") wie ein Master. Es gibt nach \"unten\" zu den IO-Link Wireless Devices (\"W-Devices\") nur noch virtuelle Ports über eine Funkstrecke auf Basis IEEE 802.15.1. Ein Übertragungszyklus besteht aus zwei Phasen. Der W-Master sendet zur Übertragung von Ausgangsdaten ein Multicast-W-Frame (Downlink) mit Daten für die W-Devices in zugewiesenen Zeitschlitzen (Slots). Danach geht der W-Master auf Empfang und sammelt im Uplink Daten von den W-Devices, die nach einem vereinbarten festen Schema nacheinander senden. Zur Sicherung der Übertragung kommen Frequency Hopping und Channel-Blacklisting zum Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung von Geräten.", "content": "Sämtliche IO-Link Spezifikationen stehen auf der Webseite des IO-Link Konsortiums im Download-Bereich kostenlos zur Verfügung. Bei Implementierungen in Geräte ist die Policy der IO-Link Community zu beachten. Die Konformität der Implementierung eines Masters oder Devices zum IO-Link- bzw. SDCI-Standards erklärt der Hersteller durch eine Unterschrift auf einer Herstellererklärung. Die nötigen Voraussetzungen hierfür hat die IO-Link Community durch eine IO-Link Testspezifikation und durch die Verfügbarkeit von Master- und Device-Testern geschaffen. Es gibt Kompetenzzentren zur Entwicklungsunterstützung. Deren Aufgabe ist es, bei der Entwicklung von IO-Link-Geräten beratend, als auch entwickelnd, tätig zu werden. Die Herstellererklärung ist seit dem 1. Juli 2011 für alle Geräte verpfichtend, die ab diesem Zeitpunkt in Umlauf gebracht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit dem Markennamen IO-Link ist ein Kommunikationssystem zur Anbindung intelligenter Sensoren und Aktoren an ein Automatisierungssystem in der Norm IEC 61131-9 unter der Bezeichnung \"Single-drop digital communication interface for small sensors and actuators\" (SDCI) normiert. Die Standardisierung umfasst dabei sowohl die elektrischen Anschlussdaten als auch ein digitales Kommunikationsprotokoll, über das die Sensoren und Aktoren mit dem Automatisierungssystem in Datenaustausch treten.", "tgt_summary": "IO-Link是将智能传感器及执行器连接到自动化系统的通讯系统,依照IEC 61131-9标准中的Single-drop digital communication interface for small sensors and actuators(SDCI)。此规范包括电气的连接方式以及数码的通讯协定,智能传感器及执行器可以依此和自动化系统互动。", "id": 374280} {"src_title": "George Michael Leader", "tgt_title": "乔治·迈克尔·利德", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "George Leader wuchs auf der Geflügelfarm seiner Eltern auf. Danach besuchte er die \"York High School\" und das Gettysburg College. An der University of Pennsylvania studierte er Philosophie, Wirtschaftslehre und politische Wissenschaften. Nach der Universitätszeit arbeitete er ab 1939 in der Buchhaltung der elterlichen Geflügelfarm. Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der US-Marine an Bord eines Flugzeugträgers im pazifischen Raum.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Nach dem Krieg arbeitete Leader erneut für den familieneigenen Betrieb; gleichzeitig begann er aber eine politische Karriere. Er wurde in der Demokratischen Partei aktiv und auf lokaler Ebene in verschiedene führende Positionen gewählt. Zwischen 1950 und 1954 war er Mitglied des Senats von Pennsylvania. 1952 bewarb er sich erfolglos um den Posten des Finanzministers. Im Jahr 1954 wurde er gegen den bisherigen Vizegouverneur Lloyd H. Wood zum neuen Gouverneur gewählt. Leader trat seine vierjährige Amtszeit am 18. Januar 1955 an. Zur Konsolidierung des Haushalts erhöhte er einige Steuern. Er modernisierte die Verwaltung und führte ein einheitliches Rechnungssystem in der Haushaltsverwaltung ein. Damals wurden erstmals elektronische Rechner eingesetzt. Der Gouverneur erhöhte den Bildungsetat, um die angespannte Lage, die vom „Baby Boom“ und den daraus entstandenen größeren Schulklassen ausgelöst worden war, zu verbessern. Er setzte sich auch für die Rassengleichberechtigung und den Schutz von Minderheiten ein. Auch Krankenhäuser, vor allem die für geistig Behinderte, wurden reformiert und verbessert. Im öffentlichen Dienst wurde das so genannte Merit-System eingeführt. Nach diesem System wurden Tausende von Beschäftigten nach ihrer Leistung bewertet und beschäftigt. Dadurch sollte der politische Einfluss in der Verwaltung verringert werden. Gouverneur Leader öffnete auch die Verwaltung für die Öffentlichkeit. Akten wurden, soweit es möglich war, dem Publikum zugänglich gemacht und die Bürger bekamen das Recht, Anfragen an die lokalen Instanzen zu stellen, die diese auch beantworten mussten. Nach Ablauf seiner Amtszeit durfte Leader aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht direkt wieder kandidieren. Daher schied er am 20. Januar 1959 aus seinem Amt aus.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebensweg.", "content": "Im Jahr 1958 bewarb sich Leader erfolglos um einen Sitz im US-Senat. Danach hat er kein weiteres öffentliches Amt mehr angestrebt. Er blieb aber seiner Partei verbunden und hat zu vielen politischen Themen der Zeit Stellung bezogen. In den 1980er und 1990er Jahren hat er mit seiner Familie einige Seniorenheime erbaut. Diese werden auch heute noch von der Familie geleitet. George Leader lebte zuletzt in Hummelstown. Zusammen mit seiner Frau Mary Jane Strickler hatte der Ex-Gouverneur vier Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Michael Leader (* 17. Januar 1918 in York, Pennsylvania; † 9. Mai 2013 in Hershey, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei). Er war von 1955 bis 1959 der 38. Gouverneur des Bundesstaates Pennsylvania.", "tgt_summary": "乔治·迈克尔·利德(英语:George Michael Leader,1918年-1月17日-2013年-5月9日)美国政治人物,曾于1955年至1959年任宾夕法尼亚州州长。", "id": 2526793} {"src_title": "Tanni Grey-Thompson, Baroness Grey-Thompson", "tgt_title": "譚妮·葛雷-湯普森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Athletin, die eine zwei Jahre ältere Schwester namens Sian hat, wurde mit Spina bifida, einer Neuralrohrfehlbildung geboren und ist auf den Rollstuhl angewiesen. 1991 schloss sie ihr Studium an der Loughborough University mit dem Bachelor in Politik- und Sozialwissenschaften ab. Im Laufe der Jahre wurden ihr Ehrendoktorwürden von 25 Hochschulen verliehen. 2005 wurde sie Pro Chancellor der Staffordshire University. Grey-Thompson ist seit 1999 verheiratet, hat eine Tochter (* 2002) und lebt in der englischen Kleinstadt Redcar im Borough Redcar and Cleveland in der Region North East England. Sie arbeitet als Moderatorin und Sprecherin sowohl bei Hörfunkanstalten als auch im Fernsehen und ist bei den Sendern BBC Wales, S4C und BBC One tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Sportlaufbahn.", "content": "Grey-Thompsons erstes größeres Turnier waren die \"Junior National Games for Wales\" im Jahre 1984. Vier Jahre später debütierte sie bei den Sommer-Paralympics in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, wo sie eine Bronzemedaille im 400-Meter-Rennen erreichte. Ihren internationalen Durchbruch feierte die Britin bei denfolgenden Sommer-Paralympics in Barcelona. Dort errang sie vier Goldmedaillen und dominierte die Sprintwettbewerbe in ihrer Klassifikation. Während sie vier Jahre darauf in Atlanta lediglich eine Gold-, dafür aber drei Silbermedaillen gewann, vermochte sie 2000 in Sydney ihren Vierfacherfolg zu wiederholen. Bei den Sommer-Paralympics 2004 in Athen sicherte sich Grey-Thompson zwei Siege. Grey-Thompson nahm auch am London-Marathon teil und siegte dort sechs Mal (1992, 1994, 1996, 1998, 2001, 2002) im Behindertenrennen. Am 28. Februar 2007 kündigte sie an, sich im Anschluss an den im Mai 2008 in Manchester stattfindenden Paralympic-Weltcup aus dem Leistungssport zurückzuziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaft im House of Lords.", "content": "Am 24. März 2010 wurde Tanny Grey-Thompson zur Life Peeress ernannt. Sie trägt den Titel \"Baroness Grey-Thompson\", of Eaglescliffe in the County of Durham. Am 29. März 2010 wurde sie offiziell ins House of Lords eingeführt. Grey-Thompson sprach ihren Eid und wurde dabei von Sebastian Coe und Ilora Finlay, Baroness Finlay of Llandaff unterstützt. Sie sprach den Eid auf Englisch und Walisisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carys Davina „Tanni“ Grey-Thompson, Baroness Grey-Thompson DBE (* 26. Juli 1969 in Cardiff) ist eine aus Wales stammende, ehemalige britische Leichtathletin, die zu den erfolgreichsten Paralympioniken der olympischen Geschichte zählt. Grey-Thompson startete in der Klassifizierung TW3 und stellte dort mehr als 30 Weltrekorde auf. Seit 2010 ist sie Mitglied des House of Lords.", "tgt_summary": "嘉莉丝·狄维娜·「谭妮」·葛雷-汤普森,葛雷-汤普森女男爵,DBE(,1969年-7月26日)为英国残障奥运顶尖选手之一,共参加过5届残障奥运,获得11面金牌。", "id": 167489} {"src_title": "Schwarznasenhai", "tgt_title": "黑吻真鲨", "src_document": [{"title": "Aussehen und Merkmale.", "content": "Der Schwarznasenhai ist ein mittelgroßer Hai mit einer maximalen Körperlänge von etwa 200 cm und Durchschnittslängen von 125 Zentimeter bei einem Gewicht von etwa 10 Kilogramm. Er hat eine graue Körperfarbe und einen auffälligen schwarzen Fleck an der Schnauzenspitze im Bereich der Nase oder kurz darunter. Der Fleck ist vor allem bei Jungtieren deutlich ausgeprägt und verblasst später. Die zweite Rückenflosse und der obere Lobus der Schwanzflosse besitzen dunkle bis schwarze Flecken. Er besitzt eine Afterflosse und zwei Rückenflossen. Dabei ist die erste Rückenflosse klein und liegt leicht auf der Höhe der freien Enden der Brustflossen. Auch diese sind klein im Vergleich zu verwandten Arten. Wie alle Arten der Gattung besitzen die Tiere fünf Kiemenspalten und haben kein Spritzloch. Der Schwarznasenhai gleicht im Habitus anderen Arten der Gattung \"Carcharhinus\" mit langer und abgerundeter Schnauze, aufgrund der auffälligen schwarzen Schnauzenspitze besteht jedoch keine Verwechslungsgefahr.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Schwarznasenhai ist eine häufige Küsten- und Flachwasserart, die vor allem über sandigem und korallenartigem Untergrund zu finden ist. Er ernährt sich räuberisch vor allem von verschiedenen Fischen der Uferzonen wie den Meerbrassen (Sparidae). Er selbst wird von größeren Haiarten gejagt. Die Haie sind lebendgebärend und bilden eine Dottersack-Plazenta aus (plazentale vivipar). Die Weibchen bekommen nach einer Tragzeit von 8 bis 9 Monaten in einem Wurf zwischen 3 und 6 Jungtiere mit einer Länge von etwa 40 bis 50 cm. In der Region um Florida liegt die Gebärzeit in den Monaten Januar bis April, für andere Populationen liegen keine Daten vor. Dabei bevorzugen die Weibchen küstennahe Zonen, die als \"nursery grounds\" bezeichnet werden. Innerhalb von zwei Jahren erreichen die Jungtiere die Geschlechtsreife bei einer Körperlänge von etwa 100 Zentimeter.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Schwarznasenhai ist im westlichen Atlantischen Ozean in tropischen Gewässern im Gebiet zwischen den Breitengraden 40°N - 37°S und den Längengraden 100°W - 33°W verbreitet. Er lebt in den Küstengebieten Nordamerikas von South Carolina bis Florida, an den Bahamas und dem Golf von Mexiko sowie an der südamerikanischen Ostküste bis nach Südbrasilien. Dabei kommt er vor allem in flachen Gewässern über dem Kontinentalschelf vor.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung für den Menschen.", "content": "Der Schwarznasenhai wird generell als harmlos eingestuft, dabei wurde bei dieser Art wie bei anderen Verwandten das so genannte Drohschwimmen (\"hunching\") beobachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "In seinem gesamten Verbreitungsgebiet ist dieser Hai wahrscheinlich Beifang und auch Ziel von Fischerei. Ein Problem stellen US-amerikanische Schleppnetze die zum Fang von Garnelen genutzt werden dar, im gesamten Golf von Mexiko und an der karibischen Küste Südamerikas wird diese Methode intensiv genutzt. Dies führt zu einer Überfischung dieser Art und tötet meist junge Tiere und stellt dabei die größte Gefahr für die Bestände dar. In den genannten Verbreitungsgebieten bestehen jedoch keine Informationen über Fangquoten oder Populationsentwicklungen. Verfügbare Daten kommen aus Nord- und Nordostbrasilien, diese geben keine Hinweise auf schrumpfende Populationen. Geschlechtsreife Tiere kommen in dieser Region häufig vor. Andere Entwicklungen zeigen sich in den US-amerikanischen Populationen. Dort wird seit dem Jahr 2000 ein vermehrter Rückgang verzeichnet. Um diesen Rückgang auszugleichen müssen Maßnahmen gesetzt werden. Weitere Daten sollten erhoben werden da es nicht genau klar ist welche Auswirkungen Fischerei grundsätzlich im gesamten Verbreitungsgebiet hat. Darüber hinaus sollten Wachstumsraten der Populationen überwacht werden. Aufgrund dieser Entscheidungsgrundlage wird der Schwarznasenhai seit 2008 von der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schwarznasenhai (\"Carcharhinus acronotus\") ist eine Art der Gattung \"Carcharhinus\" innerhalb der Requiemhaie (Carcharhinidae). Die Art ist in den Gewässern der Ostküste Nord- und Südamerikas sowie im Golf von Mexiko verbreitet.", "tgt_summary": "黑吻真鲨(学名:\"\"),是软骨鱼纲板鳃亚纲真鲨目真鲨的一种。它们通常生活在大西洋西部的热带和亚热带海域。黑吻真鲨一般居住在沿着海岸的海草,沙地等区域。成年黑吻真鲨则喜欢栖息在更深的水域之中。小的黑吻真鲨一般身长就有1.3米。黑吻真鲨具有长而圆的前吻,大眼睛以及小的前背鳍,是典型的流线型「真鲨科」的身形。它的俗名源自它前吻顶部上的黑色斑点,不过年长黑吻真鲨的这一特征会变得较为模糊。", "id": 2996422} {"src_title": "Tödliches Kommando – The Hurt Locker", "tgt_title": "拆彈部隊", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit dem Zitat „Der Rausch des Kampfes wird oft zu einer mächtigen und tödlichen Sucht. Denn Krieg ist eine Droge.“ (original \"„The rush of battle is a potent and often lethal addiction, for war is a drug.“\") von Chris Hedges, Kriegs-Korrespondent und Journalist der New York Times. Irak 2004, zu einem frühen Zeitpunkt der Besetzung des Irak: Ein Team des Explosive Ordnance Disposal (EOD) der US-Armee verliert seinen Vorgesetzten, Sergeant Thompson, bei der Räumung einer getarnten Bombe. Der kampferprobte und ruppige Sergeant James soll ihn ersetzen. James, der zuvor in Afghanistan im Einsatz war, ist völlig anders als sein fürsorglicher Vorgänger, und so kommt es während der ersten Einsätze bald zu Spannungen im Team. Sergeant James beweist sich als waghalsiger Draufgänger, der nicht viel davon hält, mit seinem Team zu kommunizieren. Sergeant Sanborn und Specialist Eldridge zweifeln bald, ob sie mit James als Teamleiter die wenigen Tage bis zur Heimreise überleben. Während der Beseitigung von entschärften Bomben ziehen sie sogar den Mord an ihrem Vorgesetzten in Betracht. Sanborn zögert, James bemerkt nichts. Kurz darauf gerät das Team in ein Feuergefecht mit Aufständischen. Unter widrigen Bedingungen verteidigen sich die Männer erfolgreich. Diese Erfahrung scheint die Stimmung im Team völlig zu verändern. Wieder in ihrer Basis, betrinken sie sich zusammen und James offenbart seinen Männern einiges aus seinem Leben. Er ist Vater eines Sohnes und lebt auch noch mit der Mutter des Kindes zusammen, fühlt sich emotional aber wie von ihr geschieden. Außerdem entdecken seine Kameraden eine Kiste unter seinem Bett, in der Teile der Bomben sind, die James bisher entschärfte. In der Kiste findet sich außerdem sein Ehering, da die Kiste all das enthält, „was ihn beinahe umgebracht hätte“. Bei einem Einsatz dringt das Team in ein verlassenes Versteck von Terroristen ein. Dort finden sie den präparierten Leichnam eines Jungen, den James zu kennen glaubt. Seiner Meinung nach handelt es sich um einen DVD-Händler, Spitzname „Beckham“, mit dem James sich angefreundet hatte. Dem Jungen wurde Sprengstoff implantiert. Das normale Vorgehen wäre, die Bombe durch eine Sprengladung zu vernichten, aber James entscheidet sich, die Bombe zu entschärfen. Er ermöglicht dem Jungen somit ein würdiges Begräbnis. Bei dem Einsatz wird das Team von einem Psychologen im Rang eines Colonels begleitet, der Eldridge beweisen möchte, dass er wie jeder Soldat im Einsatz seinen Mann stehen kann. Er versucht, einige Araber zu vertreiben, die dort mit einem Eselskarren Steine abtransportieren. Er spricht die Araber freundlich an, schüttelt ihnen die Hand, beantwortet Fragen nach seiner Herkunft und komplimentiert die Männer äußerst höflich aus der Gefahrenzone. Die Gruppe will bereits abfahren. Bis auf den Colonel sitzen schon alle im Humvee. Als dieser noch den Arabern nachwinkt, wird er von einer Sprengfalle zerfetzt, die dort vermutlich von den Arabern platziert wurde. Eldridge findet nur seinen Helm. James möchte den Tod des Jungen aufklären und versucht, Informationen von einem Mann zu erpressen, der den Jungen kannte. Dieser führt ihn aber auf eine falsche Fährte und verschwindet. Noch in derselben Nacht wird das Team zu einem Einsatz gerufen. Die Männer sollen den Grund für die Explosion eines Tanklastwagens untersuchen. Entgegen den Vorschriften versucht James auf eigene Faust die Bombenleger, die er in der Nähe vermutet, zu fassen. Dabei kommt es zu einem Feuergefecht und Eldridge wird von den Terroristen verschleppt. Bei der folgenden Befreiung Eldridges, durch James und Sanborn, wird er am Oberschenkel verletzt. Er verlässt den Irak, um zu Hause behandelt zu werden. Die letzten Tage und einen letzten Einsatz muss das Team nun zu zweit bestreiten: Ein irakischer Mann wurde an eine Bombe gekettet. Den Männern gelingt es nicht, sie rechtzeitig zu entschärfen und sie müssen den Mann zurücklassen. Auf dem Rückweg bricht Sanborn im Auto zusammen. Er erklärt, dass er dem Druck seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen sei. Wieder zu Hause werde er versuchen, eine Familie zu gründen, so Sanborn. Er will von James wissen, wie er diese Belastung aushält, zumal das Bombenentschärfen nach Sanborns Meinung ein ständiges Glücksspiel um Leben und Tod sei. Nach ihrer Heimkehr sieht man James beim Versuch, seinen alltäglichen Aufgaben nachzukommen. Es scheint, dass er sich nicht in die zivile Welt einfügen kann. In Gedanken ist er immer noch im Irak. Eines Abends erklärt er seinem zweijährigen Sohn, dass es für ihn nur noch eine Sache gebe, „die er wirklich liebe“. In der nächsten Szene sieht man James zurück im Irak; er hat sich für ein weiteres Jahr verpflichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Titel.", "content": "Der Originaltitel \"Hurt Locker\" kann vielfältig übersetzt werden; es handelt sich um Slang. Einer Filmkritik nach bezeichnet Hurt Locker im Soldatenjargon einen \"Ort, an dem der Schmerz weggesperrt wird\". „Hurt“ bedeutet hier: seelischer Schmerz, „Locker“ ist ein Spind, manchmal aber auch eine Kiste, an Stelle eines Spindes, in welcher ein Soldat alle seine Bekleidungsstücke, Ausrüstungsgegenstände und privaten Habseligkeiten aufbewahrt. Die Betonung beim Aussprechen liegt dabei auf „Hurt“. Es kann verstanden werden als „jemand, der seinen seelischen Schmerz weggesperrt hat“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2016 belegte \"The Hurt Locker\" bei einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 67. Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Drehbuchautor Mark Boal ist freiberuflicher Journalist, der als sogenannter embedded Journalist mit einer amerikanischen Truppe im Irak war. In einem Interview sagte er, der Film solle der erste Film sein, der den Irakkrieg aus der Sicht der einfachen Soldaten zeige. Die ersten Ankündigungen des Filmprojekts nannten u. a. Willem Dafoe, Colin Farrell und Charlize Theron als Beteiligte, die jedoch auf Mitarbeit verzichtet haben. Für die Regisseurin war der Film das erste Kinoprojekt seit dem an den Kinokassen gefloppten U-Boot-Drama \"K-19 – Showdown in der Tiefe\" (2002). Das Budget für die Produktion wird auf 11 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Film spielte auf dem nordamerikanischen Markt bis zu diesem Zeitpunkt nur 16,4 Millionen US-Dollar ein, was der Produzent Voltage Pictures auf illegales Filesharing zurückführte und daher 5000 Nutzer einer BitTorrent-Tauschbörse verklagte. Die Dreharbeiten fanden zum größten Teil in Jordanien statt. Die in den USA spielenden Szenen mit Sgt. James und seiner Familie wurden in Vancouver gedreht. Die Weltpremiere des Films fand auf den am 27. August 2008 begonnenen 65. Internationalen Filmfestspiele von Venedig statt, an denen er als Wettbewerbsbeitrag teilnahm. Auf dem \"Seattle International Film Festival\" 2009 gewann Kathryn Bigelow für den Film den Regiepreis.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Im Vorfeld der Oscarverleihung 2010 sorgte einer der Produzenten des Films, Nicolas Chartier, mit seinem Verhalten für Aufsehen. So soll er Mitgliedern der Academy of Motion Picture Arts and Sciences E-Mails geschickt haben, in denen er die Wahlberechtigten ersuchte, doch für \"The Hurt Locker\" zu stimmen und nicht für einen \"500-Millionen-Dollar-Film\" – wie er es nannte. Gemeint war \"Avatar – Aufbruch nach Pandora\", der ebenfalls als Favorit ins Oscar-Rennen ging. Als Konsequenz für den sehr aggressiven Stimmenfang wurde Chartier von der Oscarverleihung ausgeladen und sein Erscheinen untersagt. Kurz vor der Oscarverleihung meldete sich Jeffrey Sarver, ehemaliger Warrant Officer der United States Army zu Wort, der hinter der fiktiven Handlung von \"The Hurt Locker\" seine eigene Geschichte vermutete. Der frei erfundene Charakter des \"Will James\" soll auf ihm basieren. Auch der Titel \"The Hurt Locker\" soll von Sarver stammen. Geld habe der ehemalige Soldat von den Filmproduzenten bis heute nicht erhalten. Nach Sarvers These soll Mark Boal, der einst Sarvers Einheit im Irak als Journalist begleitet hatte, die Informationen ohne sein Einverständnis verwendet haben. Die Produzenten behaupteten darauf hin, dass die Handlung fiktiv sei und mit Sarver nicht das Geringste zu tun habe. Im anschließenden Gerichtsverfahren wurde die Klage abgewiesen und Sarver zur Zahlung der Anwaltsgebühren der Beklagten in Höhe von 187.000 US-Dollar verurteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tödliches Kommando – The Hurt Locker ist ein US-amerikanisches Kriegsdrama aus dem Jahr 2008. Regie führte Kathryn Bigelow, das Drehbuch schrieb Mark Boal. Der Film lief am 13. August 2009 in den deutschen Kinos an. 2010 wurde er mit sechs Oscars ausgezeichnet, unter anderem als bester Film und für die beste Regie. Es ist der bisher (Stand 2020) einzige Regie-Oscar, der an eine Frau verliehen wurde.", "tgt_summary": "是一部于2008年上映的美国战争电影,为凯瑟琳·毕格罗执导,编剧马克·鲍尔于2004年以战地记者身份在伊拉克战场上的见闻所创作。以及由杰瑞米·雷纳、安东尼·麦基及布莱恩·格拉格提等担任演出。电影的剧情背景为美伊战争,描述美国陆军拆弹部队的成员。", "id": 282} {"src_title": "Darío Cvitanich", "tgt_title": "達利奧·施維坦歷治", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge (bis 2008).", "content": "Cvitanich spielte seit 2003 für Banfield. Bei seinem Debüt am 20. Oktober 2003 war er 18 Jahre alt. In 92 Spielen erzielte er 37 Tore, davon einen Hattrick gegen die Newell's Old Boys. Cvitanich spielte 2007 auch in der Copa Libertadores für Banfield und erwies sich bereits während seiner frühen Karrierephase als ein zuverlässiger Teamspieler für seinen damaligen Verein.", "section_level": 3}, {"title": "Ajax Amsterdam und auf Leihbasis in Lateinamerika (2008–2012).", "content": "Ab der Saison 2008/09 spielte Cvitanich für Ajax Amsterdam. Am 30. August 2008 gab der Stürmer sein Debüt in der Eredivisie. Auf seinen ersten Ligatreffer musste Cvitanich bis zum 12. Dezember 2008 warten. Er wurde vom 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2010 an den mexikanischen Verein CF Pachuca verliehen. In der Saison 2011/12 war er an die Boca Juniors ausgeliehen.", "section_level": 3}, {"title": "OGC Nizza (2012–2015).", "content": "Anfang August 2012 wechselte er zum französischen Erstligisten OGC Nizza. Nachdem er in den ersten drei Spielen nicht im Kader gestanden hatte, absolvierte er am 2. September 2012, dem vierten Spieltag, sein Debüt beim 1:1-Unentschieden gegen Girondins Bordeaux in der Anfangsformation. Am 29. September 2012 erzielte er sein erstes Tor für den OGC Nizza beim 2:2-Unentschieden gegen den SC Bastia am siebten Spieltag zur 1:0-Führung. Cvitanich wurde Stammspieler und erzielte 19 Treffer, womit er in der Torschützenliste den zweiten Platz mit Pierre-Emerick Aubameyang teilte. Der Verein erreichte den vierten Platz und durfte an der Qualifikation zur Europa League teilnehmen. In der Qualifikation scheiterte Nizza an Apollon Limassol. In der Liga kam Cvitanich zu 31 Einsätzen und acht Toren.", "section_level": 3}, {"title": "CF Pachuca (seit 2015).", "content": "Im Januar 2015 wechselte er nach Mexiko zu CF Pachuca.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Da die Vorfahren des in Argentinien geborenen Darío Cvitanich aus Kroatien stammen, nahm er die kroatische Staatsbürgerschaft an, und äußerte seinen Wunsch, für die Nationalmannschaft Kroatiens spielen zu wollen, weil „eine solche Chance nur einmal kommt, und man diese einfach annehmen muss“. Cvitanich erhielt im August 2008 seinen kroatischen Reisepass. Im Januar 2009 wurde bekannt, dass er gemäß FIFA-Regularien keine Einsatzberechtigung für die kroatische Nationalelf besitzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Darío Cvitanich (* 16. Mai 1984 in Baradero, Provinz Buenos Aires, Argentinien, kroatische Schreibweise des Familiennamens: \"Cvitanić\") ist ein argentinischer Fußballspieler.", "tgt_summary": "达利奥·施维坦历治(Darío Cvitanich,1984年-5月16日)出生于布宜诺斯艾利斯巴拉德罗(Baradero),阿根廷籍克罗地亚裔足球运动员,司职前锋,现效力荷甲球会阿贾克斯。", "id": 2987549} {"src_title": "Wirtschaftsrechnung im Sozialismus", "tgt_title": "经济计算问题", "src_document": [{"title": "Grundgedanke.", "content": "Mises argumentierte, dass eine Wirtschaft, die durch zentrale Planentscheidungen gesteuert werde und somit den Markt und die freie Preisbildung ausschalte, zu einer realistischen Rechnungsweise – also zu einer rationalen Verwendung ihrer Ressourcen – nicht in der Lage sei. Kosten hätten in ihr keine Bedeutung mehr, der Wert der Produktionsfaktoren sei daher nicht bestimmbar; ohne Geldrechnung, so Mises, gebe es „kein Mittel, zu erkennen, was rationell ist“. Nach einer Aufhebung des Privateigentums – oder, mit Mises, des „Sondereigentums“ – trete an die Stelle der „anarchischen Produktionsweise (...) das nutzlose Gebaren eines zweckwidrigen Apparates (...). Die Räder werden sich drehen, doch sie werden leer laufen.“ Daraus leitete Mises die objektive „Unmöglichkeit“ einer sozialistischen Wirtschaftsweise ab: Die Annahme, dass der Sozialismus „unmöglich“ sei, wurde in späteren Jahren von Mises zwar nicht zurückgenommen, aber unter anderem von Hayek und Robbins insofern entschärft und anschlussfähiger gemacht, als nun unter Rückgriff auf die Grundgedanken Mises' die stattfindende realsozialistische Planung als – verglichen mit dem Marktpreis-Mechanismus – „unglaublich plump, primitiv und unzureichend“ bewertet wurde. Hayek und Robbins betrachteten das Problem als eine Frage von mehr oder weniger wirtschaftlicher Effizienz, nicht aber – wie Mises ursprünglich – als ein Beweis der Unmöglichkeit des Sozialismus schlechthin. Für Hayek war die Debatte über die Wirtschaftsrechnung im Sozialismus der Ausgangspunkt für seine späteren Überlegungen über die Funktion von Wissen in der Gesellschaft. Mises selbst blieb allerdings bei seiner ursprünglichen Ansicht, die er in seinem theoretischen Hauptwerk \"Human Action\" (1949) weiter ausführte. In Bezug auf das Modell von Lange und Lerner (siehe unten) schrieb er, beide Autoren würden die (Markt-)Wirtschaft aus der statischen Perspektive eines angestellten Managers betrachten, der relativ simple Optimierungsaufgaben zu erfüllen hätte. Mit den dynamischen, risikobehafteten und spekulativen Entscheidungen von Unternehmern sei dies allerdings nicht zu vergleichen, da nur Unternehmer im engeren Sinne zukunftsgerichtete Entscheidungen treffen würden:", "section_level": 1}, {"title": "Gegenposition von Lange und Lerner.", "content": "Die marxistischen Ökonomen Oskar Lange und Abba Lerner entwickelten als Reaktion auf Mises' Argumente das \"Lange-Lerner-Theorem\" (später erweitert zum \"Lange-Taylor-Dickenson-Modell\"). Auf Basis der neoklassischen Theorie schlugen die beiden Ökonomen einen Trial-and-Error-Prozess für eine Wirtschaft mit staatlichem Eigentum an den Produktionsmitteln und zentraler Wirtschaftsplanung vor. Unter solchen Bedingungen, schlossen Lange und Lerner, sei der Preismechanismus auch im Sozialismus funktionsfähig und ein Pareto-effizienter Zustand auch in einer sozialistischen Wirtschaft erreichbar. Durch strikte Regeln über das Verhalten von Managern und die Preisbildung könne der Markt quasi simuliert werden. Lange und Lerner waren auf Basis der neoklassischen Annahmen sogar der Ansicht, Sozialismus würde besser funktionieren als Kapitalismus, da nur im Sozialismus vollständiger Wettbewerb herrschen könne, während der Kapitalismus von Monopolen geprägt sei. In seinem 1936 erschienenen Werk \"On the Economic Theory of Socialism\" wies Lange – mit deutlich ironischem Unterton – auf die Bedeutung von Mises' Überlegungen hin: In einer späten Arbeit \"Computer und Markt\" aus dem Jahr 1965 kehrte Lange nochmals zur Frage der Wirtschaftsrechnung im Sozialismus zurück. Nunmehr war er der Ansicht, dass der Marktmechanismus durch die technologische Innovationen überholt sei: Leistungsfähige Großrechner könnten jedwede ökonomische Gleichung in Sekunden lösen und benötigten den Markt nicht mehr; dieser sei nichts anderes als eine „Rechenmaschine der vor-elektronischen Zeit“ gewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitgenössische Rezeption.", "content": "Für zeitgenössische Autoren war die Debatte um die Wirtschaftsrechnung im Sozialismus zugunsten von Lange und Lerner entschieden; Mises' Gedanken betrachtete man als unzutreffend oder bestenfalls von theoretischem Interesse. So erklärte z. B. Frank H. Knight von der Chicago School, die Debatte über Wirtschaftsrechnung im Sozialismus sei nichts als „Schall und Rauch“, die einzelnen Wirtschaftsteilnehmer würden im Sozialismus nicht anders handeln als im Kapitalismus. Der Sozialismus sei eine politische Frage, zu deren Behandlung die Wirtschaftstheorie kaum etwas beitragen könne. Auch Joseph Schumpeter, selbst aus der Tradition der Österreichischen Schule kommend, sah die Ansichten von Mises und Hayek als definitiv falsch an und erklärte in seinem Hauptwerk \"Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie\" (1942): „Kann der Sozialismus funktionieren? Selbstverständlich kann er es. Kein Zweifel ist darüber möglich, wenn wir einmal annehmen, dass erstens die erforderliche Stufe der industriellen Entwicklung erreicht ist und dass zweitens Übergangsprobleme erfolgreich gelöst werden können.“", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Bewertung.", "content": "Der Zusammenbruch der sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme in Osteuropa führte zu einer Neuberwertung der Debatte um die Wirtschaftsrechnung im Sozialismus. So kam etwa der postkeynesianische polnische Ökonom Kazimierz Laski im Jahr 1989 zur Auffassung, es sei Oskar Lange und seinen Mitstreitern „letztlich nie gelungen, der österreichischen Kritik zu begegnen“ Der Ökonom Geoffrey Hodgson, der selbst der Schule der Institutionenökonomik angehört, kam 1999 zu dem Schluss, dass Mises und Hayek mit ihrer Kritik in den zentralen Punkten recht behalten hätten, da es im Modell von Lange, Taylor und Dickenson letztlich nicht möglich sei, Grenzkosten zutreffend zu berechnen und dadurch rationale Entscheidungen zu treffen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Debatte über die Wirtschaftsrechnung im Sozialismus (engl. \"Socialist Calculation Debate\") war eine wirtschaftswissenschaftliche Auseinandersetzung, die zuerst 1920 und 1922 durch Ludwig von Mises angestoßen wurde. Mises versuchte, den theoretischen Nachweis zu führen, dass ein sozialistisches Wirtschaftssystem wegen des Fehlens des Marktmechanismus und den daher mangelhaften Informationen über Kosten und Preise nicht funktionieren könne. Die sozialistisch orientierten Ökonomen Oskar Lange und Abba Lerner traten Mises entgegen, indem sie ein Modell entwickelten, das auf der Simulation des Marktmechanismus durch eine zentrale Planungsbehörde abzielte.", "tgt_summary": "经济计算问题是针对使用经济计划作为生产要素基于市场的分配方式的替代品的批评。首先由路德维希·冯·米塞斯在他1920年的文章《Economic Calculation in the Socialist Commonwealth》中提出,后由弗里德里希·哈耶克加以拓展。在他第一篇文章中,米塞斯描述了资本主义下的价格体系的天性并描述了社会中个人的主观价值是如何转变为资源的理性的分配所必要的目标信息的。", "id": 2034973} {"src_title": "Hilary Koprowski", "tgt_title": "希拉里·科普罗夫斯基", "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Hilary Koprowski wuchs in Warschau auf, wo er das Mikołaj-Rej-Gymnasium besuchte, und seit dem 12. Lebensjahr Klavierunterricht am Warschauer Konservatorium nahm. Er promovierte 1939 an der Medizinischen Fakultät der Universität Warschau zum Dr. med. Er schloss auch Examina in Musik am Warschauer Konservatorium und nach der Flucht aus Polen 1939/40 an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom ab. Seine Lebensaufgabe wurde jedoch die medizinische Forschertätigkeit, obwohl er die Musik nie aufgab und zahlreiche musikalische Werke komponierte. Nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939 flohen Koprowski und seine Frau Irena, eine Ärztin, zunächst nach Rom, und 1940 über Frankreich, Spanien, Portugal nach Brasilien, wo er für die Rockefeller-Stiftung in Rio de Janeiro arbeitete. Sein Forschungsgebiet für einige Jahre war die Suche nach einer Impfung mit lebenden Viren gegen das Gelbfieber. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen sich die Koprowskis in Pearl River nieder, wo Koprowski als Forscher in den Lederle Laboratorien, der pharmazeutischen Abteilung von American Cyanamid, beschäftigt war. Hier begann er seine Versuche mit Polioviren, die schließlich zur Entdeckung des ersten Polio-Schluckimpfstoffes führte. Die Tätigkeit in einem Pharmaunternehmen trug ihm in Kreisen der akademischen Wissenschaftler den Spitznamen „kommerzieller Wissenschaftler“ ein. Aus der 1938 mit Irena Koprowska geschlossenen Ehe gingen zwei Söhne hervor: Claude Koprowski (geboren 1940 in Paris), heute ein pensionierter Arzt, und Christopher Koprowski (geboren 1951), ein Neurologe und Onkologe.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung des ersten Polio-Schluckimpfstoffes.", "content": "Koprowski erzeugte den ersten Polio-Impfstoff, auf der Basis von oral verabreichten attenuierten Polioviren. Auf der Suche nach einem wirksamen Impfstoff hatte er sich auf abgeschwächte (das heißt nicht mehr virulente) lebende Viren konzentriert, statt der toten Viren, wie sie später in den injizierten Impfstoffen von Jonas Salk verwendet wurden. Koprowski betrachtete den Lebendimpfstoff als wirksamer, da er den Darmtrakt direkt erreichte und für lebenslange Immunität sorgen konnte, während die Salk-Impfung Auffrischungsimpfungen erforderlich machte. Auch ist eine orale Impfung leicht, wohingegen eine Injektion medizinische Geräte erforderte und teurer war. Das erste Kind wurde mit dem Koprowski-Impfstoff am 27. Februar 1950 geimpft, und innerhalb von zehn Jahren wurde dieser auf vier Kontinenten verwendet. Albert Sabins Polioimpfung mit abgeschwächten lebenden Polioviren wurde aus Virenmaterial entwickelt, das Sabin von Koprowski erhalten hatte. Koprowski war Präsident der Biotechnology Foundation Laboratories, Inc., und Leiter des Zentrums für Neurovirologie an der Thomas Jefferson University in Philadelphia. Er ist Autor von über 875 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Mitherausgeber von mehreren Zeitschriften. Er diente als Berater der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse um die Entstehung von AIDS.", "content": "Der britische Journalist Edward Hooper veröffentlichte 1999 ein Buch mit der Hypothese, dass AIDS in den späten 1950er Jahren durch Hilary Koprowskis Polioimpfungen im Belgischen Kongo entstanden sei. Die daraus entwickelte These über den Zusammenhang zwischen Schluckimpfung und AIDS wurde von der Wissenschaft weithin zurückgewiesen. Die Zeitschrift \"Science\" schrieb über Hoopers Behauptungen, „... es kann mit fast einhundertprozentiger Sicherheit festgestellt werden, dass der große Feldversuch mit der Polioschutzimpfung [...] nicht die Ursache von AIDS war.“ Auch Koprowski selbst wies die Vorwürfe zurück und gewann eine Klarstellung und eine symbolische finanzielle Entschädigung von 1 US$ in einer Verleumdungsklage gegen das Magazin \"Rolling Stone\", das in einem Artikel im März 1992 ähnliche Vorwürfe erhoben hatte. Ein parallel geführtes Verleumdungsverfahren, das Koprowski gegen die Associated Press angestrengt hatte, wurde einige Jahre später beigelegt, obwohl die Klauseln der Vereinbarung nie veröffentlicht wurden. Koprowskis ursprüngliche Berichte aus den Jahren 1960–61, in denen seine Impfkampagne im Kongo teilweise detailliert dargestellt wird, sind im Internet von der Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Koprowski hat viele Ehrendoktortitel und weitere Ehrungen erhalten, unter anderem den Löwenorden des belgischen Königs, den französischen Verdienstorden für Forschung und Erfindungen, ein Fulbright-Stipendium, die Ernennung zum Alexander von Humboldt Professor am Münchener Max-Planck-Institut für Biochemie. 1989 erhielt er den Medizinpreis von San Marino und die Nikolaus-Kopernikus-Medaille der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau. Zahlreiche Ehrungen erhielt Koprowski in Philadelphia, z. B. den Philadelphia-Preis für Krebsforschung, den HJohn-Scott-Preis und im Mai 1990 die höchste Auszeichnung seiner Stadt, den Philadelphia-Preis. Er ist Mitglied des Ärztekollegs von Philadelphia, das ihn schon 1959 mit dem Alvarenga-Preis auszeichnete. Koprowski war Mitglied der National Academy of Sciences, der American Academy of Arts and Sciences, der New York Academy of Sciences, und des Polish Institute of Arts and Sciences of America. Er war Auslandsmitglied in der Jugoslawischen und in der Polnischen Akademie der Wissenschaften, der russischen Akademie der Medizinwissenschaften und der Finnischen Gesellschaft der Natur – und Geisteswissenschaften. Am 22. März 1995 wurde Koprowski der Titel „Kommandant des Löwenordens von Finnland“ vom finnischen Staatspräsidenten verliehen. 1997 wurde er Mitglied der Französischen Ehrenlegion und am 29. September 1998 erhielt er das Komturkreuz mit Stern des Verdienstordens der Republik Polen aus der Hand des polnischen Präsidenten. Am 25. Februar 2000 wurde Koprowiski mit einem Empfang an der Thomas Jefferson University geehrt, zur fünfzigsten Wiederkehr der ersten Schluckimpfung mit seinem Impfstoff. Bei diesem Empfang wurde seine Leistung vom US-Senat, dem Senat von Pennsylvania und von Gouverneur Tom Ridge gewürdigt. Am 1. Mai 2007 ehrte ihn das Sabin Vaccine Institute in Baltimore durch Verleihung der Albert Sabin Goldmedaille. Eine vollständige Aufzählung aller Ämter und Ehrungen Koprowskis findet sich in seinem Lebenslauf auf der Website.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hilary Koprowski (* 5. Dezember 1916 in Warschau, Polen; † 11. April 2013 in Philadelphia) war ein polnisch-amerikanischer Virologe und Immunologe. Er war der Entdecker der ersten Polioschutzimpfung mit lebenden Viren.", "tgt_summary": "赫拉里·科普罗夫斯基(,1916年-12月5日-2013年-4月11日),波兰裔犹太人,美国病毒学家,研发脊髓灰质炎疫苗的先驱科学家。", "id": 432794} {"src_title": "Branko Mikulić", "tgt_title": "布兰科·米库利奇", "src_document": [{"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Branko Mikulić entstammte einer kroatischen Bauernfamilie aus Gornji Vakuf. Sein Vater war Mitglied der Kroatischen Bauernpartei, die er während des Zweiten Weltkriegs im Antifaschistischen Rat zur Volksbefreiung Bosnien-Herzegowinas vertrat. Mikulić studierte nach dem Krieg in Zagreb Ökonomie und schloss sich der Kommunistischen Partei Jugoslawiens an.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Nach dem Studium kehrte er in seine Heimatregion zurück und begann seine Karriere als hauptamtlicher Funktionär. Zuerst war er in lokalen Parteigremien in Gornji Vakuf, Bugojno, Livno und Zenica tätig. Danach Parteisekretär in Bugojno und später in Jajce war er auch Mitglied im Zentralkomitee der bosnischen Kommunisten. 1965 stieg Mikulić zum Sekretär des Zentralkomitees auf. Ein Jahr später wurde er zum bosnischen Parteivorsitzenden gewählt. Zwischenzeitlich war er auch Präsident des bosnischen Parlaments und 1967 wurde er Mitglied des Zentralkomitees des gesamtjugoslawischen Bundes der Kommunisten. Während die Republik Bosnien-Herzegowina in den ersten beiden Jahrzehnten des sozialistischen Jugoslawiens nur eine untergeordnete Rolle gespielt hatte, gelang es Mikulić, ihren Einfluss im Gesamtstaat zu steigern und nicht die ökonomischen Interessen Bosniens erfolgreich zu vertreten. Zum größten Teil finanziert aus Bundesmitteln startete er ein umfangreiches Investitionsprogramm und es wurden im ganzen Land zahlreiche Straßen und Schulen gebaut. In den 1970er Jahren ließ er ein eigenes bosnisches Energiekombinat gründen und siedelte zahlreiche Betriebe der verarbeitenden Industrie in seiner Republik an. Ein schwieriges Problem der bosnischen Partei- und Staatsführung war in den 1960er Jahren die ungelöste Nationalitätenfrage. Mikulić bemühte sich erfolgreich um die Gleichstellung der muslimischen Bosniaken, die in Jugoslawien bisher als \"national unentschieden\" geführt wurden, und erreichte deren Anerkennung als eigenständige Nation. Die pauschal als Ustascha-Anhänger und Klerikalfaschisten ausgegrenzten Kroaten der Herzegowina reintegrierte Mikulić ins politische System der Republik. Zu Beginn der 1970er Jahre gehörte Branko Mikulić zu jenen jugoslawischen Politikern, die die orthodoxe Parteilinie gegen reformkommunistische Bewegungen in Kroatien (vgl. Kroatischer Frühling) und Serbien vertraten, weil er diese Strömungen in Verbindung mit einem wieder erstarkenden Nationalismus als gefährlich für Jugoslawien und besonders für Bosnien ansah. Von serbischen und kroatischen Parteiführern, wie z. B. Dobrica Ćosić, Mihailo Marković, Savka Dabčević-Kučar und Miko Tripalo, wurde Mikulićs konservativer Kurs hart kritisiert. Bosnien-Herzegowina unter seiner Führung wurde als \"stalinistischer Staat\", \"dunkles Vilayet\" und als \"Bantustan\" charakterisiert. Nach der Unterdrückung der liberalen Reformer war Mikulić einer der Vertrauten des greisen und schon durch Krankheit geschwächten Staatspräsidenten Josip Broz Tito. Im Oktober 1978 wurde er deshalb auf Vorschlag Titos zum geschäftsführenden Vorsitzenden des Staatspräsidiums gewählt. In diesem neu geschaffenen Amt sollte Mikulić die alltäglichen Aufgaben wahrnehmen und die Sitzungen des Präsidiums leiten, wenn Tito selbst daran gehindert war. Gleichzeitig war der bosnische Politiker 1978/79 für ein Jahr Parteichef des Bundes der Kommunisten. Nach dem Tod Titos ging Mikulić nach Sarajevo zurück. Von 1982 bis 1983 war er Vorsitzender des bosnischen Staatspräsidiums. Unter seinem Einfluss fand 1983 ein spätstalinistischer Schauprozess gegen muslimische Intellektuelle, darunter Alija Izetbegović, statt. Sie wurden wegen angeblichen Plänen zur Zerstörung Jugoslawiens zu hohen Haftstrafen verurteilt. Die Olympischen Winterspiele in Sarajevo stellten 1984 für Mikulić den Gipfel des politischen Erfolgs dar. Aber die Spiele konnten die tiefe ökonomische und politische Krise, in der sich Jugoslawien spätestens seit dem Tod Titos befand, nur kurz übertünchen. In dieser schwierigen Situation wurde Mikulić 1986 zum jugoslawischen Ministerpräsidenten gewählt. Er versuchte mit einer Reihe von halbherzigen und unkoordinierten Wirtschaftsreformen die Staatsverschuldung und die Inflation in den Griff zu bekommen. Die Führungen der einzelnen Republiken lehnten diese Politik ab und übten sich in Obstruktion. Unter Druck geriet der Ministerpräsident, weil er tief in den 1987 öffentlich gewordenen Korruptionsskandal um das Handelsunternehmen \"Agrokomerc\" unter Leitung von Fikret Abdić verstrickt war. Dies war einer der wesentlichen Gründe für Mikulićs Rücktritt im Dezember 1987. Zu diesem Zeitpunkt war die Teuerungsrate auf 250 % gestiegen. Die offene und verdeckte Arbeitslosigkeit addierte sich auf mehr als die Hälfte der aktiven Bevölkerung. Gleichzeitig nahm der innerjugoslawische Konkurrenzkampf vor dem Hintergrund der Krise immer härtere Formen an. An politischen Reformen, insbesondere der notwendigen Demokratisierung Jugoslawiens hatten sich der konservative Kommunist Mikulić und seine Regierung vor diesem Hintergrund gar nicht versucht. Bereits in der Endphase seiner Regierung waren die Bundesorgane Jugoslawiens politisch nicht mehr handlungsfähig. Deshalb dauerte es auch bis März 1989, ehe mit Ante Marković ein Nachfolger für das Amt des jugoslawischen Ministerpräsidenten gefunden werden konnte. Branko Mikulić starb 1994 während der Belagerung Sarajevos in der bosnischen Hauptstadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Branko Mikulić (* 10. Juni 1928 in Bugojno, Königreich Jugoslawien; † 12. April 1994 in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina) war ein jugoslawischer Politiker. Mikulić war unter anderem Vorsitzender des Staatspräsidiums der SR Bosnien und Herzegowina sowie von 1986 bis 1989 Ministerpräsident Jugoslawiens. In den 1970er Jahren war er Gegner der liberalen Reformkommunisten in Serbien, Slowenien und Kroatien und verfolgte einen orthodox-kommunistischen Kurs.", "tgt_summary": "布兰科·米库利奇(;;1928年-6月10日-1994年-4月12日),克罗地亚族,是南斯拉夫的党和国家领导人,南斯拉夫共产主义者联盟中央主席团执行主席,南斯拉夫社会主义联邦共和国主席团委员、执行委员会主席。", "id": 488159} {"src_title": "Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen", "tgt_title": "成人注意力不足過動症", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die adulte Form der Störung wurde erst in den 1990er Jahren verstärkt beachtet. Damals zeigten Langzeitstudien immer deutlicher, dass – anders als ursprünglich angenommen – ADHS häufig nicht im Erwachsenenalter verschwindet. Die daraufhin einsetzende Forschung ergab, dass auch im Erwachsenenalter meist noch in so vielen Lebensbereichen Beeinträchtigungen fortbestanden, dass eine Diagnose weiterhin gerechtfertigt erschien. Entdeckt wurde ADHS bei Erwachsenen jedoch weitaus früher: Paul Wender untersuchte bereits Ende der 1970er Jahre Erwachsene, deren \"minimale cerebrale Dysfunktion (MDB)\" nach der Kindheit weiterbestand. Das führte 1980 zu einer ersten entsprechenden Diagnosekategorie im Diagnostischen und statistischen Manual psychischer Störungen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Im Gegensatz zur Verbreitung bei Kindern und Jugendlichen gibt es bei Erwachsenen erst vorläufige Abschätzungen (Stand Februar 2016). Nach einer Metaanalyse von 2009 betrug sie 2,5 %, nach einer anderen, doppelt so umfangreichen, jedoch mit Daten überwiegend junger Erwachsener unter 25 Jahren, von 2012 dagegen 5 %. Eine Studie an der Universität Erlangen-Nürnberg von 2012 auf der Grundlage einer repräsentativen Stichprobe von 1.655 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren ergab einen Wert von 4,7 %. Eine gleichfalls repräsentative Erfassung von 2.092 Australiern im Alter von 47–54 Jahren zeigte eine Rate von 6,2 %.", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild.", "content": "ADHS im Erwachsenenalter kann leichte bis extreme Schwierigkeiten zu Hause, in der Ausbildung oder am Arbeitsplatz mit sich bringen. Es besteht ein besonderes Problem, das eigene Leben zu ordnen und einfache, tägliche Aufgaben zu planen. Dies kann zum Verlust von sozialen Kontakten und zu häufigen Jobwechseln führen. Die Probleme entstehen nicht nur aus dem direkten Verhalten, sondern auch durch die vielen Dinge, die ein Betroffener im Alltag vergisst, besonders wenn von einem Menschen in ähnlichem Alter oder mit ähnlicher Erfahrung erwartet wird, dass dies nicht passiert. Erwachsene mit einer ausgeprägten hyperaktiv-impulsiven Symptomatik von ADHS fühlen sich extrem angetrieben und ruhelos. Um sich selbst zu beruhigen, bleiben sie ständig auf dem Sprung und fangen Tätigkeiten an, aber scheitern gewöhnlich daran, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun (Multitasking). Sie wirken auf ihre Umgebung, als würden sie nicht nachdenken, bevor sie handeln oder sprechen. Hier ist das größte Problem, Selbstbeherrschung zu entwickeln. Die mangelnde Selbstregulation ist häufig ein Grund für medikamentöse Behandlung. Fehlende Selbsteinschätzung und Selbstkontrolle im Allgemeinen behindert auch die Einsicht, wann oder wie Aufgaben am besten ausgeführt werden, und ebenso, wie andere Menschen die Ergebnisse auffassen. Anzeichen von ADHS können sich von Person zu Person stark unterscheiden und auch im Laufe des Lebens erheblich variieren. Am häufigsten sind Störungen der exekutiven Funktionen, also Probleme mit der Planung und Organisation von Handlungen. Diese exekutiven Defizite führen dazu, dass Menschen mit ADHS Probleme damit haben können, effektiv zu handeln und ihre geplanten Vorhaben systematisch und zielgerichtet zu verwirklichen. Daher sehen inzwischen einige Experten ADHS auch vor allem als Störung der Umsetzungskompetenz und Leistungserbringung – und nicht als einen Mangel an Fähigkeiten und Wissen. Ein anderes Anzeichen ist mangelndes Zeitgefühl.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die Diagnosekriterien für ADHS und die Subtypeneinteilung sind bei Erwachsenen und Kindern gleich. Die Erstellung einer Diagnose kann einfacher als bei Kindern sein, wegen der besseren Beurteilung der eigenen Geschichte, größeren Wissens und mehr Einsicht. Paul Wender entwickelte folgende Kriterien speziell für ADHS bei Erwachsenen: ADHS im Erwachsenenalter kann nur dann vorliegen, wenn diese Anzeichen auch schon in der Kindheit vorlagen (auch wenn sie nicht bewusst wahrgenommen wurden). Eine Möglichkeit, das festzustellen, ist die \"Wender-Utah-Rating-Scale\". Zusätzlich müssen andere medizinische oder psychische Störungen als Ursache der Symptome ausgeschlossen sein. Eine entscheidendes Diagnosebedingung ist, dass mehrere Anzeichen in verschiedenen Situationen (Ausbildung, Arbeit, zu Hause etc.) über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten beobachtet wurden und zu spürbaren Einschränkungen in mehreren Lebensbereichen geführt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Begleitende und Folgeerkrankungen.", "content": "Eine begleitende Erkrankung (Komorbidität) erfordert immer auch eine Erweiterung der Diagnose, damit sie in der späteren Therapie angemessen mit berücksichtigt werden kann. Zunächst stehen begleitende psychische Abweichungen im Blickpunkt, die ursächlich mit der Grunderkrankung (ADHS) zusammenhängen können oder ohne erkennbaren Zusammenhang nebenher existieren. Bei der ADHS werden insbesondere die Störung des Sozialverhaltens und umschriebene Entwicklungsstörungen als häufigste begleitende Erkrankungen beschrieben. Oft übersehen werden emotionale Störungen.", "section_level": 1}, {"title": "Substanzmissbrauch.", "content": "Das Verhältnis von ADHS und Substanzmissbrauch ist kompliziert, jedoch durch die große Zahl derer, die von beidem betroffen sind, von herausragender Bedeutung. In einer Vielzahl von Studien zeigte sich, dass von denen, die Hilfe wegen Substanzmissbrauch suchten, bis zu 40 % die Diagnose-Kriterien für ADHS erfüllten. Umgekehrt verdoppelt ADHS das Risiko eines späteren Substanzmissbrauchs, wobei die Steigerung des Risikos bei verpasster oder unvollständiger Behandlung zusätzlich erhöht ist. In einer schwedischen Untersuchung von 2016 auf der Grundlage von 18.167 Zwillingen im Alter von 20 bis 45 Jahren zeigte sich im Fall von ADHS ein erhöhtes Risiko von Nikotinkonsum (Faktor 1,33), Mischkonsum von Drogen (Faktor 2,54) und Alkoholabhängigkeit (Faktor 3,58). Interessanterweise waren die erhöhten Risiken nicht abhängig von den ADHS-Subtypen, von der bevorzugten Substanz oder vom Geschlecht. Die Autoren der Untersuchung verwiesen auf die Notwendigkeit, dass die Einschätzung und Therapie von ADHS grundsätzlich ein Bestandteil bei Hilfen gegen Substanzmissbrauch sein sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Stimmungsstörungen.", "content": "Die Affektiven Störungen (Stimmungsstörungen) umfassen eine Gruppe psychischer Erkrankungen, die sich von der Manie über die bipolare Störung bis zur Depression erstreckt. Verbindendes Merkmal ist eine anhaltende Störung der Affekte (also der Grundstimmung).", "section_level": 2}, {"title": "Angststörungen.", "content": "Angststörungen bezeichnen eine Gruppe von psychischen Erkrankungen, in denen eine unangemessene Angst vor einem Objekt oder einer Situation im Vordergrund steht. Zu den Angststörungen gehören nach der ICD-10: Bei der Komorbidität von ADHS und Angststörungen ändert durch die Wechselwirkung beider Störungen das äußere Erscheinungsbild: Das Impulskontrolldefizit wird durch die Angst reduziert, während die Arbeitsgedächtnisprobleme zunehmen. Umgekehrt bekommt die Angststörung durch die ADHS möglicherweise einen weniger phobischen Charakter.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeitsstörungen.", "content": "Persönlichkeitsstörungen sind verschiedene überdauernde Erlebens- und Verhaltensmuster mit Beginn in der Kindheit und Jugend, die von einem flexiblen, situationsangemessenen („normalen“) Erleben und Verhalten in jeweils charakteristischer Weise abweichen. Sie sind durch relativ starre Reaktionen und Verhaltensformen gekennzeichnet, vor allem in Situationen, die für die jeweilige Person konflikthaft sind. Die persönliche und soziale Funktions- und Leistungsfähigkeit ist meistens beeinträchtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Sexualhormonschwankungen.", "content": "In einer Übersichtsstudie von 2014 wurde es als erwiesen betrachtet, dass wichtige Gehirnfunktionen – auch solche, die von ADHS betroffen sind – durch Veränderungen in den Sexualhormonspiegeln beeinflusst werden. Die Autoren beklagten jedoch ausdrücklich, dass bis dato keine Studien vorlägen, die die Schwankungen dieser Hormone im Menstruationszyklus in Bezug auf mögliche Auswirkungen bei ADHS untersucht hätten. Insofern sind Ratgeber, die einen Zusammenhang zwischen Menstruationszyklus und ADHS-Merkmalen aufgrund von Einzelberichten herstellen, zwar grundsätzlich plausibel, können jedoch bislang (Stand Februar 2016) keine verlässlichen Angaben zu möglichen Anpassungen in Verhalten oder Medikation machen.", "section_level": 2}, {"title": "Schlafstörungen.", "content": "Nach einer Studie in den Niederlanden von 2013 waren von 202 erwachsenen ADHS-Patienten 26 % gleichzeitig vom verzögerten Schlafphasensyndrom (Delayed sleep-phase disorder, DSPD) betroffen. In einer Kontrollgruppe von 189 Nicht-Patienten trat DPSD dagegen nur mit einer Häufigkeit von 2 % auf. Darüber hinaus war bei den ADHS-Patienten insgesamt der Schlaf kürzer, die Einschlafphasen länger, und die Mitte des gesamten Nachtschlafs später. Untersuchungen in einem Mannheimer Schlaflabor hatten bereits 2008 gezeigt, dass die Behandlung mit Methylphenidat die ADHS-typischen Schlafstörungen bei Erwachsenen verminderte und die Patienten sich hierdurch nach dem Schlaf besser erholt fühlten.", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung.", "content": "Generell gilt, dass die Behandlungsmöglichkeiten von ADHS bei Erwachsenen in der Regel noch besser sind als bei Kindern. Erwachsene haben normalerweise eher die Möglichkeit, bewusst und planvoll mitzuwirken. Studien zeigen, dass ADHS im Erwachsenenalter mit einer medikamentösen Therapie in Verbindung mit einer Verhaltenstherapie erfolgreich behandelt werden kann. Dies zeigt, wie wichtig es ist, ADHS mit einer Kombination aus drei Therapieelementen zu behandeln: der medikamentösen Therapie, der Psychoedukation und einer Psychotherapie.", "section_level": 1}, {"title": "Medikation.", "content": "Die medikamentöse Therapie soll Konzentrations- und Selbststeuerungsfähigkeit verbessern sowie den Leidensdruck und die Alltagseinschränkungen verringern. Dabei ist zu berücksichtigen, ob das jeweilige Medikament eine Arzneimittelzulassung hat und ob die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. In Deutschland gab es lange Zeit Zulassungen nur für Kinder und Jugendliche, nicht aber für Erwachsene (abgesehen von bestimmten Antidepressiva, die manchmal bei ADHS eingesetzt werden). In Anbetracht dieser Lage haben niedergelassene Ärzte ADHS-spezifische Medikamente häufig \"off label\" an Erwachsene verschrieben. Dadurch musste der Patient die Kosten für das Medikament meist vollständig selbst tragen; abgesehen von den Behandlungskosten. Per Stand September 2019 besitzen folgende Medikamente eine Zulassung für Erwachsene: Guanfacin (Handelsname \"Intuniv\") ist auch ein Kandidat für eine Off-Label-Verschreibung an Erwachsene, bei denen andere Substanzen nicht ausreichend wirken oder aus anderen Gründen ungeeignet ist. Es hat einen anderen Wirkmechanismus als die zugelassenen Medikamente und ist in der gesamten EU seit September 2015 für Kinder und Jugendliche zugelassen. Dort erwies es sich in mehreren Studien Atomoxetin überlegen. Einige Patienten mit ADHS können eine nach Standardkriterien definierte symptomatische Verbesserung (Remission) erreichen. Dennoch bleiben viele speziell der erwachsenen Patienten trotz Einsatzes einer geeigneten medikamentösen Therapie durch eine verbleibende Restsymptomatik in ihrer Lebensführung beeinträchtigt. Es ist daher für Behandler wichtig zu berücksichtigen, dass ADHS-bedingte Beeinträchtigungen der akademischen, beruflichen und sozialen Funktionsfähigkeit mit einer Verbesserung der Kernsymptome nicht immer ganz verschwinden. Behandlungsstrategien, um eine weitere Symptomverbesserung herbeizuführen, wenn die anfängliche Therapie unzureichend war, umfassen eine Dosissteigerung, der Wechsel auf ein anderes Medikament und die Verstärkung der Monotherapie mit einem zweiten Wirkstoff. Diese Strategien spiegeln die Tatsache wider, dass das Ziel der Behandlung bei ADHS nicht nur eine Symptomverringerung ist, sondern die Herstellung einer nahezu normalen unbeeinträchtigten Funktionsfähigkeit, Lebensqualität und Teilhabe.", "section_level": 2}, {"title": "Psychoedukation.", "content": "Die Psychoedukation soll Betroffene und ihre Angehörigen über ADHS aufklären und Ihnen damit einen besseren Umgang mit der Erkrankung ermöglichen. Patienten, die besser über ihre Erkrankung informiert sind, können Auswirkungen besser beurteilen und/oder beeinflussen. Ihr Selbstbild und Selbstwert kann sich drastisch verbessern, da die Ursachen für das eigene (Fehl-)Verhalten eine medizinische Begründung haben. Auch Angehörige gelingt es durch das nötige Wissen besser mit der Erkrankung Ihrer Vertrauen umzugehen und diese zu unterstützen.", "section_level": 2}, {"title": "Psychotherapie.", "content": "Das letzte Therapieelement ist die Psychotherapie, bei ADHS von Erwachsenen besonders die Verhaltenstherapie, die dabei helfen soll, neue Denk-/Verhaltensweisen zu erlernen und alte, eingeübte und ungeeignete Verhaltensmuster abzulegen. Die Verhaltenstherapie soll Betroffene dabei helfen, ein Bewusstsein dafür zu bekommen, wie sie in bestimmten (für sie schwierigen) Situationen passend reagieren sollten oder könnten. Durch die Psychotherapie ist es möglich, das persönliche Wohlbefinden zu verbessern und mit den negativen Konsequenzen von ADHS besser umzugehen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Auswirkungen.", "content": "Im Jahr 2004 schätzten Forscher, dass aufgrund von ADHS im Erwachsenenalter die Betroffenen in den Vereinigten Staaten insgesamt 77 Milliarden US-Dollar (USD) weniger Einkommen einnahmen. Highschoolabsolventen mit ADHS verdienten im Jahr durchschnittlich 10.791 USD weniger als solche ohne ADHS, bei Collegeabsolventen betrug der Unterschied durchschnittlich 4.334 USD zu Ungunsten der Menschen mit ADHS. Eine 2015 veröffentlichte dänische Studie konnte zeigen, dass Erwachsene mit ADHS ein doppelt so hohes Risiko haben, vorzeitig zu sterben. Dies war vor allem durch Unfälle bedingt.", "section_level": 1}, {"title": "ADHS im Straßenverkehr.", "content": "Mit Fahrsimulatoren lässt sich das Verkehrsverhalten von Patienten und Nicht-Patienten sehr präzise unter Laborbedingungen – inklusive Eye-Tracking – vergleichen. In einer britischen Studie von 2015 zeigten ADHS-Betroffene – nach Absetzung ihrer Medikation 24–36 Stunden vorher – im Vergleich zu Nicht-Betroffenen höhere Fahrtgeschwindigkeiten, schlechtere Fahrzeugkontrolle, mehr Ungeduld mit dem Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer (mehr negative Kommentare), weniger sicheres Fahren beim Spurwechsel und Überholen auf der Autobahn sowie mehr Unfälle und Beinahe-Unfälle bei plötzlichen Gefahrensituationen im Stadtverkehr. In einer schwedischen Studie von 2014 wurde untersucht, in welchem Ausmaß 17.408 erwachsene ADHS-Patienten der Jahrgänge 1960–1988 an schweren Verkehrsunfällen (Krankenhaus oder Tod) während der Jahre 2006–2009 beteiligt waren. Die Unfallbeteiligung war bei Männern um 47 % und bei Frauen um 45 % gegenüber der übrigen Bevölkerung erhöht. Bei Männern mit Medikation war sie jedoch um 58 % niedriger als bei Männern ohne Medikation. Nach Schätzungen aufgrund dieser Daten wären bei Männern, die keine Medikamente nahmen, 41–49 % der Unfälle durch Medikation vermieden worden. Bei Frauen – wo die Unfallzahlen insgesamt deutlich geringer waren – war der Einfluss der Medikation geringer und erreichte keine statistische Signifikanz. Eine systematische Übersichtsarbeit von 2014 ergab auf der Grundlage von 15 Einzelstudien, dass das Verhalten von ADHS-Betroffenen im Straßenverkehr durch Medikation positiv beeinflusst wird.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Einführung Ratgeber Verhaltenstherapiemanuale Leitlinien", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen oder adulte ADHS ist die bei Erwachsenen fortbestehende Form der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Dabei handelt es sich um eine neurobiologisch bedingte Entwicklungsverzögerung der Selbstregulation, die in der Kindheit beginnt. Die Störung zeichnet sich durch Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität, den exekutiven Funktionen und manchmal auch Hyperaktivität aus.", "tgt_summary": "成人注意力不足过动症(英语:Adult attention deficit hyperactivity disorder、adult ADHD、adult with ADHD、ADHD in adults、或AADD)是持续到成年的注意力不足过动症,属于神经生理病症。有ADHD症状的儿童青少年中,大约有三分之一到三分之二的人的症状会持续到成年乃至终身。", "id": 6504} {"src_title": "Zhang Xiaoping", "tgt_title": "张小平", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Zhang Xiaoping stammt aus der inneren mongolischen autonomen Region. Er ist 1,88 m groß und wiegt ca. 81 kg. Dem Boxen hat er sich in seiner Jugend zugewandt. Das erste von ihm bekannte Ergebnis ist der 2. Platz bei der chinesischen Meisterschaft 2005. Er verlor in diesem Jahr im Finale dieser Meisterschaft im Halbschwergewicht gegen Lei Yuping. Im Laufe des Jahres 2006 gelang es Zhang Xiaoping, den bis dahin führenden chinesischen Halbschwergewichtsboxer Lei Yuping abzulösen und die Nr. 1 in China in dieser Gewichtsklasse zu werden. Im Mai 2006 startete er in der chinesischen Nationalstaffel, die zu zwei Länderkämpfen gegen Kuba in Havanna weilte. Zhang Xiaoping verlor dabei im Halbschwergewicht den ersten Kampf gegen Yusiel Napoles nach Punkten (3:13), siegte aber im zweiten Kampf gegen Yanier Lescuy (18:15). Im gleichen Jahr startete er auch bei den Asien-Spielen in Doha. Er unterlag dort im Achtelfinale gegen Dschachan Kurbanow aus Tadschikistan nach Punkten und belegte in der Endabrechnung den 9. Platz. Im Jahre 2007 setzte im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Peking eine intensive Förderung der chinesischen Boxer ein. Davon profitierte auch Zhang Xiaoping. Dies zeigte sich schon bei den Asien-Meisterschaften in Ulaanbaatar. Zhang gewann dort gegen Mehdi Ghorbani aus dem Iran nach Punkten (15:12), besiegte dann Dschachan Kurbanow nach Punkten (24:11) und siegte auch über Ri Jong Bom aus Nordkorea nach Punkten (22:7). Lediglich im Finale verlor er gegen Abbos Atoyev aus Usbekistan nach Punkten (3:6) und kam damit auf den 2. Platz. Bei der Weltmeisterschaft des Jahres 2007 in Chicago siegte er über Jasveer Singh aus Indien (17:3) und Gottlieb Weiss aus Deutschland (17:13) nach Punkten. Im Achtelfinale unterlag er aber gegen Yerkabulan Schinalijew aus Kasachstan nach Punkten und landete damit auf dem 9. Platz. Die Startberechtigung für die Olympischen Spiele in Peking erkämpfte sich Zhang Xiaoping beim Olympia-Qualifikationsturnier im Januar 2008 in Bangkok. Er siegte dort erneut über Mehdi Ghorbani und besiegte dann Dinesh Kumar aus Indien nach Punkten (25:7). Damit erkämpfte er sich sein Startrecht. Im abschließenden Endkampf gab er in der 3. Runde leicht verletzt gegen Dschachan Kurbanow auf. Bei den Olympischen Spielen selbst galt Zahng Xiaoping keineswegs als Favorit. Er besiegte dort im ersten Kampf Mourad Sahroroui aus Tunesien nach Punkten (3:1) und gewann im zweiten Kampf gegen Vize-Weltmeister Artur Beterbijew aus Russland klar nach Punkten (8:2). Spätestens nach diesem Sieg zählte er zu den Favoriten auf die Goldmedaille. Mit Siegen über Abdelhafid Benchabla aus Algerien (12:7), Yerkabulan Schinalijew (+4:4) und Kenneth Egan aus Irland schaffte er dann tatsächlich den Olympiasieg, wobei sein Sieg über Yerkabulan Schinalijew äußerst knapp war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zhang Xiaoping, 张小平, Zhāng Xiǎopíng (* 1. April 1982 in Xilin Hot, Innere Mongolei) ist ein chinesischer Boxer und Olympiasieger 2008 in Peking im Halbschwergewicht.", "tgt_summary": "张小平(1982年-4月1日),中国男子拳击运动员,蒙古族,出生于内蒙古锡林浩特。他在北京奥运夺得了拳击81公斤级金牌。", "id": 2623361} {"src_title": "Bill Meléndez", "tgt_title": "比爾·門勒德茲", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Meléndez wurde in Hermosillo im nordmexikanischen Bundesstaat Sonora geboren. Seine Familie emigrierte 1928 in die Vereinigten Staaten. Er besuchte die Schule in Douglas, Arizona, und studierte Kunst am \"Chouinard Art Institute\", das heute Teil des \"California Institute of the Arts\" ist. 1938 wurde Bill Meléndez von Walt Disney als Zeichner eingestellt. Meléndez wirkte sowohl an den Langfilmen \"Pinocchio\", \"Fantasia\", \"Dumbo\" und \"Bambi\", als auch an mehreren Micky-Maus- und Donald-Duck-Filmen mit. Nach dem Streik von 1941, der die Arbeit in den Disney Studios für fünf Wochen lahmlegte, wurde Meléndez entlassen und wechselte zu Leon Schlesingers Trickfilmproduktion bei Warner Bros. Bei Warner arbeitete Meléndez zunächst in dem Team von Bob Clampett, nach dessen Weggang dann unter der Leitung von Arthur Davis und Robert McKinsom. Meléndez animierte unter dem Namen \"J. C. Melendez\" zahlreiche Bugs-Bunny-, Daffy-Duck- und Schweinchen-Dick-Cartoons der \"Looney-Tunes\"-Reihe. 1948 wechselte Meléndez zur UPA, wo er unter anderem als Animator an dem oscarprämierten Cartoon \"Gerald McBoing-Boing\" mitwirkte. Bei UPA begann Meléndez erstmals, Werbespots zu produzieren. Er verließ daraufhin UPA und produzierte mehr als 1000 Industriefilme und Werbespots. Für seine Arbeit in diesem Bereich gewann Meléndez zahlreiche Preise. 1964 gründete Bill Meléndez schließlich mit \"Bill Meléndez Production, Inc.\" seine eigene Produktionsfirma. Schon im Jahr 1959 arbeitete Meléndez mit Charles M. Schulz an einer Umsetzung seiner \"Peanuts\"-Comics als Zeichentrickfilm, nachdem der Automobilkonzern Ford Interesse an einer Verwendung der Comicfiguren für eine Werbekampagne gezeigt hatte. 1965 wurde schließlich mit dem halbstündigen Weihnachtsspecial \"Die Peanuts – Fröhliche Weihnachten\" (\"A Charlie Brown Christmas\") ein erster \"Peanuts\"-Fernsehfilm von Meléndez produziert. Der nach einem Drehbuch von Schulz realisierte Fernsehfilm gewann einen Emmy Award und wurde zu einem Fernsehklassiker, der jährlich zu Weihnachten im US-amerikanischen Fernsehen wiederholt wird. Charles M. Schulz verfügte, dass nur Meléndez Filme mit seinen Peanuts-Figuren produzieren durfte. In den folgenden 40 Jahren entstanden so rund 75 halbstündige Specials, fünf einstündige Fernsehfilme, vier Spielfilme (darunter der oscarnominierte Film \"Charlie Brown und seine Freunde\") und mehr als 370 Werbespots. Meléndez war dabei nicht nur als Regisseur und Produzent tätig, sondern sprach auch die Originalstimmen von Snoopy und Woodstock. Neben den Arbeiten an den \"Peanuts\"-Filmen blieb Meléndez auch weiterhin in der Werbebranche aktiv. 1970 eröffnete er ein Studio in London. In diesem Studio wurde 1979 der Zeichentrickfilm \"Der König von Narnia\" basierend auf C. S. Lewis’ Roman \"Der König von Narnia\" produziert, für den Meléndez eine weitere Emmy-Auszeichnung gewann. In den 1980er Jahren produzierte Meléndez die ersten \"Garfield\"-Cartoons fürs Fernsehen. Darüber hinaus entstanden mit der \"Charlie Brown und Snoopy Show\" und der Miniserie \"„This Is America, Charlie Brown“\" weitere Fernsehproduktionen in Zusammenarbeit mit Charles Schulz. Bill Meléndez starb 91-jährig am 2. September 2008 im St. John's Hospital im kalifornischen Santa Monica. Er war bis zuletzt aktiv im Filmgeschäft, sein letztes Charlie-Brown-Special wurde im Jahr 2006 veröffentlicht. Die Produktionsfirmen in Hollywood und London werden nach seinem Tod von seinem Sohn Steven C. Melendez weitergeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bill Meléndez (* 15. November 1916 als \"José Cuauhtemoc Meléndez\" in Hermosillo, Mexiko; † 2. September 2008 in Santa Monica, Kalifornien) war ein mexikanischstämmiger amerikanischer Trickfilmzeichner. In einer mehr als 60 Jahre dauernden Karriere arbeitete Meléndez unter anderem als Animator in den Trickfilmstudios von Walt Disney, Leon Schlesinger und United Productions of America (UPA). Am bekanntesten wurde aber seine Zusammenarbeit mit Charles M. Schulz bei den Peanuts-Filmen.", "tgt_summary": "比尔·门勒德兹(英语:Bill Melendez,出生名为,1916年-11月5日-2008年-10月2日),墨西哥裔美国人,是一名著名动画师、电影监制及配音员。门勒德兹出生于墨西哥西北部城市埃莫西约,于美国的道格拉斯读书,学院修读于乔伊纳德艺术学院(即后来的加州艺术学院。门勒德兹早年曾在迪士尼工作,1941年参与罢工后离开,后来辗转加入了美国联合制作,又曾经在华纳兄弟旗下绘画宾尼兔等动画,最令人印象深刻的是,由于门勒德兹与花生漫画的作者查尔斯·舒兹熟稔,因此获邀替史奴比和糊涂塌客配音。2008年,91岁的门勒德兹在加洲一间医院中去世。", "id": 356108} {"src_title": "Patrick Ewing Jr.", "tgt_title": "小帕特里克·尤因", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Ewing Jr. meldete sich im Mai 2003 zum Studium an die Indiana University an, deren Basketballmannschaft \"Hoosiers\" zu den erfolgreichsten Mannschaften in der bedeutendsten US-amerikanischen College-Liga NCAA gehören. 2005 wechselte er dann an die Alma Mater seines Vaters, die Georgetown University in Washington, D.C. Nach Regeln der NCAA musste er wegen des Hochschulwechsels die komplette Saison 2005/06 aussetzen, in der er für die Hochschulmannschaft \"Hoyas\" keine Meisterschaftsspiele absolvieren durfte. Ewing Jr. trug anschließend bei den Hoyas die Trikot Nummer 33, die auch schon sein Vater bei dieser Hochschulmannschaft getragen hatte. Der Hall-of-Fame-Center Alonzo Mourning war zuvor der letzte Spieler gewesen, der mit dieser Nummer bei den Hoyas gespielt hatte. Kurioserweise wurde Ewing Jr. bei den Hoyas von John Thompson III trainiert, dem Sohn des Trainers, der mit Ewings Vater die einzige NCAA Division I Basketball Championship 1984 für die Hoyas gewonnen hatte. 2007 erreichte man das Final Four-Turnier dieser landesweiten Endrunde, wo man jedoch im Halbfinale den \"Buckeyes\" der Ohio State University unterlag. Dagegen schied man ein Jahr später überraschend bereits in der zweiten Runde aus und verpasste das Halbfinale; stattdessen durfte Ewing Jr. in seiner abschließenden Collegespielzeit 2008 am Rande des Final Four-Turniers in San Antonio zumindest am \"NCAA Slam Dunk Contest\" teilnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Profikarriere.", "content": "Nachdem Ewing Jr. im NBA Draft 2008 von den Sacramento Kings ausgewählt worden war, kam er über einen Spielertausch mit den Houston Rockets schließlich zu den New York Knicks, für die sein Vater nahezu seine gesamte Karriere gespielt hatte. Trotz einer ansprechenden Leistung im letzten Vorbereitungsspiel, wo er zumindest im letzten Viertel starke Leistungen zeigte, wurde Ewing Jr. als einer der letzten Spieler vor Saisonbeginn aus dem endgültigen Saisonkader gestrichen. Mitte Dezember 2008 unterschrieb Ewing Jr. daher bei den Reno Bighorns in der NBA Development League (D-League) einen Vertrag und spielte für dieses Farmteam die nächsten drei Spielzeiten. Ende März 2011 bekam Ewing Jr. dann endlich einen ersten 10-Tages-Vertrag von einem Club der NBA. Die New Orleans Hornets holten Ewing Jr. in die am höchsten dotierte Profiliga hoch und verlängerten seinen Vertrag bis Saisonende. Für die folgende Spielzeit musste Ewing Jr. jedoch wieder zurück in die D-League und spielte für die Skyforce aus Sioux Falls. Nachdem Ewings Aussichten auf einen längerfristigen NBA-Vertrag auf ein Minimum gesunken waren, wechselte er zur BBL-Saison 2012/13 nach Deutschland und erhielt einen Vertrag bei den Telekom Baskets aus Bonn in der Basketball-Bundesliga. Im Dezember 2012 wurde der Vertrag zwischen den Telekom Baskets und Ewing frühzeitig aufgelöst, nachdem Ewing die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte. In 12 Spielen erzielte Ewing im Schnitt 11,5 Punkte und holte 6,1 Rebounds pro Spiel für die Baskets aus Bonn. Im Januar 2013 unterzeichnete Ewing einen Vertrag bei Blancos de Rueda aus Valladolid in der spanischen Liga ACB. Der Vertrag hatte eine Laufzeit bis Saisonende und wurde Mitte März 2013 vorzeitig beendet. Für Valladolid kam Ewing Jr. in 9 Spielen auf 4,3 Punkte und 1,3 Rebounds pro Spiel. Den Sommer 2013 verbrachte Ewing in den USA und lief in der NBA Summer League für das Team der Charlotte Bobcats auf. Für die Saison 2013/14 unterschrieb er einen Vertrag in der griechischen Basket League beim Nachfolgeverein des AS Trikala 2000. Zur Spielzeit 2014/2015 wechselte Ewing innerhalb der griechischen Liga zu AENK Dimoulas. Seine letzte Station als Profibasketballer war Al Rayyan SC aus der katarischen Basketball-Liga (2015).", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Ewing Jr. gewann mit der jamaikanischen Basketballnationalmannschaft bei der Mittelamerikameisterschaft Centrobasket 2012 Bronze. Anschließend spielte er ein Jahr später bei der Premiere der jamaikanischen Mannschaft in der kontinentalen Endrunde Amerikameisterschaft 2013, bei der man den bisherigen Vizemeister Brasilien in der Vorrunde besiegte und die Zwischenrunde erreichte. Dort gelang immerhin noch der Sieg gegen den Titelverteidiger und Olympia-Vierten Argentinien.", "section_level": 2}], "src_summary": "Patrick Aloysius Ewing Jr. (* 20. Mai 1984 in Boston, Massachusetts) ist ein ehemaliger US-amerikanisch-jamaikanischer Basketballspieler. Sein Vater ist Patrick Ewing, ehemaliger Center der New York Knicks, zweifacher Olympiasieger und Mitglied der Naismith Memorial Basketball Hall of Fame.", "tgt_summary": "小帕特里克·阿洛伊修斯·尤英(英语:Patrick Aloysius Ewing Jr.,1984年-5月20日),美国篮球运动员,身高2米03,场上位置小前锋,先后曾就读于印第安纳大学、乔治城大学,在2008年NBA选秀中以第二轮第43顺位为沙加缅度国王选中。是奈史密斯篮球名人纪念堂成员帕特里克·尤英的儿子。", "id": 879247} {"src_title": "Oklahoma City Thunder", "tgt_title": "俄克拉何马城雷霆", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Zeit in Seattle (1967 bis 2008).", "content": "Die Seattle SuperSonics wurden 1967 gegründet und waren Seattles erste professionelle Basketballmannschaft. Sie gewannen 1979 ihre einzige NBA-Meisterschaft. Die Mannschaft gehörte zwischen 2001 und 2006 dem Gründer und Präsidenten der Starbucks-Coffee Shop-Kette, Howard Schultz.", "section_level": 2}, {"title": "Umzug von Seattle nach Oklahoma City (seit 2008).", "content": "Da im August 2005 Hurrikan Katrina im Großraum New Orleans, Louisiana enorme Schäden anrichtete, spielten die New Orleans Hornets während der Saison 2005/06 und 2006/07 in Oklahoma City. Die Hornets trugen in dieser Zeit ihre Heimspiele im Ford Center aus. Aufgrund der großen Unterstützung der Bewohner der Stadt und guten Besucherzahlen war David Stern, der Commissioner der NBA, der Meinung, dass Oklahoma City ein ausgezeichneter Ort für ein NBA-Franchise wäre. Im Juli 2006 verkaufte der bisherige Inhaber Howard Schultz die SuperSonics für 350 Millionen US-Dollar an eine Investmentgruppe um Clay Bennett aus Oklahoma City. Bennet verlangte kurz nach dem Kauf des Franchise eine Unterstützung von der Stadt Seattle für den Bau einer neuen Arena oder die Renovierung der KeyArena, sonst werde er das Franchise umsiedeln. Wegen fehlender Unterstützung der Stadt Seattle verkündete Bennett bereits im November 2007, dass das Franchise nach Oklahoma City umziehen wird. Aufgrund eines bis 2010 laufenden Nutzungsvertrages für die KeyArena kam es im Juni 2008 zu einem Gerichtsverfahren zwischen Bennett und der Stadt Seattle. Man einigte sich schließlich darauf, dass Bennett 45 Millionen US-Dollar an die Stadt Seattle für die Auflösung des Vertrages zahlt und weitere 30 Millionen, falls Seattle bis 2013 kein neues Team hat. Somit stand einer Übersiedlung nach Oklahoma City nichts mehr im Wege. Der Name \"SuperSonics\" und die Team-Farben bleiben in Seattle. Die Banner sowie die Trophäe nach dem Gewinn der Meisterschaft 1979 werden sich abwechselnd in Oklahoma City und in Seattle befinden. Sollte Seattle ein Expansion-Team erhalten, werden die beiden Städte sich die Geschichte der Sonics „teilen“. Am 3. September 2008 wurden der Teamname, das Logo und die Farben der Mannschaft präsentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Sportliche Entwicklung unter Durant und Westbrook (2008 bis 2016).", "content": "In der Saison 2008/09 waren die Thunder mit den ein Jahr zuvor gedrafteten Jungstars Kevin Durant, Jeff Green und Rookie Russell Westbrook, der im NBA-Draft 2008 an vierter Stelle ausgewählt wurde, eines der jüngsten Teams der NBA. In dieser Phase des Neuaufbaus startete die Mannschaft schlecht in ihre erste NBA-Saison. Daraufhin wurde Headcoach P. J. Carlesimo entlassen und mit Scott Brooks ersetzt. Die Playoffs wurden zwar verfehlt, die sportliche Entwicklung Durants und Westbrooks ließ jedoch Gutes für die Zukunft erhoffen. Im NBA-Draft 2009 zogen die Thunder mit James Harden ein weiteres Talent an dritter Stelle, der das Team neben Durant und Westbrook verstärken sollte. Ein Jahr später qualifizierten sich die Thunder für die Playoffs, schieden jedoch gegen die favorisierten Los Angeles Lakers bereits in der ersten Runde aus. Durant gewann den Titel des NBA-Top-Scorers und wurde als erster Thunder-Spieler in das NBA All-Star Game berufen. In der Saison 2010/11 hatten sich die Thunder in der NBA etabliert. Durant und Westbrook wurden für ihre Leistung ins NBA-All Star Game berufen. In der Mitte der Saison gab das Team Jeff Green für Kendrick Perkins und Nate Robinson zu den Boston Celtics ab. Erneut qualifizierte sich die Mannschaft für die Playoffs und stand nach Playoff-Siegen gegen die Denver Nuggets und Memphis Grizzlies das erste Mal in den Western Conference Finals, wo sie auf die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki trafen. Die Thunder verloren die Serie mit 1:4 und Dallas zog in die NBA-Finals ein, welches sie ebenfalls gewinnen konnten. In der Saison 2011/12 trafen die Thunder in der ersten Runde der Playoffs erneut auf die Mavericks, gewannen die Serie diesmal jedoch mit 4:0. Nachdem OKC im Conference-Halbfinale mit 4:1 gegen die Los Angeles Lakers gewann, bezwang das Team in den Conference-Finals die San Antonio Spurs trotz anfänglichen 0:2-Rückstandes noch mit 4:2 und stand somit in den Finals 2012 gegen die Miami Heat. Die Thunder verloren mit 1:4 gegen die Heat, die damit den zweiten Titel ihrer Teamgeschichte gewinnen konnte. Vor Beginn der neuen Saison konnten sich die Thunder mit James Harden, der während der Playoffs eine sehr wichtige Rolle spielte, nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen und transferierten ihn zu den Houston Rockets. In der folgenden Saison, am 6. März 2013 im Heimspiel gegen die Los Angeles Lakers, unterliefen der Mannschaft nur zwei Turnovers, womit sie einen NBA-Rekord aufstellte. Mit knappem Vorsprung vor den San Antonio Spurs konnte er sich erstmals den ersten Platz in der Western Conference sichern. Die Saison 2012/13 beendeten die Thunder auf Platz eins der Western Conference mit 60 Siegen und 22 Niederlagen. In der ersten Runde der Playoffs traf das Team auf die Houston Rockets um Ex-OKC-Spieler James Harden. Die Thunder setzten sich mit 4:2 durch, Russell Westbrook erlitt jedoch einen Meniskusriss und musste aus dem Spiel genommen werden. In der folgenden Runde trafen die Thunder auf die Memphis Grizzlies, denen sie sich mit 1:4 Siegen geschlagen geben mussten. In der Saison 2013/14 erreichten das Team den zweiten Platz der Western Conference mit 59 Siegen. Die Thunder mussten einen Großteil der Saison auf Westbrook verzichten, der wegen einer Verletzung nur 46 Spiele absolvieren konnte. Kevin Durant spielte eine sehr gute Saison und wurde am Ende mit der MVP-Trophäe ausgezeichnet. Die Thunder erreichten nach Siegen über die Memphis Grizzlies und Los Angeles Clippers die Conference-Finals, schieden jedoch gegen die San Antonio Spurs mit 2:4 Siegen aus. Die Saison 2014/15 war geprägt von großen Verletzungssorgen im Kader von Oklahoma City. Immer wieder mussten Stars wie Kevin Durant, Russell Westbrook oder Serge Ibaka aussetzen. Auch die Nachverpflichtung von Center Enes Kanter via Trade von den Utah Jazz brachte nicht mehr den erhofften Umschwung. Mit 45 Siegen und 37 Niederlagen verpassten die Thunder auf Platz 9 der Western Conference die Playoffs. Als Reaktion auf die schwache Saisonleistung wurde Head Coach Scott Brooks noch im April 2015 von seinen Aufgaben entbunden. Kurz nach seiner Entlassung wurde Billy Donovan, der bis dahin das Basketballteam der Florida Gators in der Collegeliga NCAA trainiert hatte, als neuer Coach angeheuert. Die Saison 2015/16 beendeten die Thunder auf Platz 3 im Westen mit einer Bilanz von 55:27. Das Duo Durant/Westbrook erzielte gemeinsam 3.907 Punkte, 1.215 Rebounds und 1.195 Assists; kein anderes Spielerpaar der NBA erreichte jemals solche Zahlen. In den NBA-Playoffs trafen die Thunder nach Siegen über die Mavericks und Spurs in den Conference-Finals auf den Titelverteidiger, die Golden State Warriors. Die Thunder führten in der Serie mit 3:1, verloren jedoch die nachfolgenden drei Spiele und schieden mit 3:4 gegen die Warriors aus. Damit waren sie das zehnte Team der NBA-Geschichte, das nach einer 3:1-Führung aus den Playoffs ausschied.", "section_level": 2}, {"title": "Neubeginn mit Westbrook (Seit 2016).", "content": "Im NBA-Draft 2016 wurde Serge Ibaka zu den Orlando Magic abgegeben. Im Gegenzug wechselten unter anderem Rookie Domantas Sabonis und Victor Oladipo nach Oklahoma City. Durant entschied sich zu einem Wechsel zum Rivalen, den Golden State Warriors, an denen die Thunder in den Playoffs gescheitert sind. Westbrook dagegen verlängerte seinen Vertrag um drei weitere Jahre. Nachdem die Thunder die Saison 2016/17 mit einer Bilanz von 47-35 auf Platz 6 der Western Conference abgeschlossen hatten, scheiterten sie in der ersten Runde der Playoffs an den Houston Rockets. Westbrook erzielte in der Regular Season im Schnitt ein Triple-Double (als erster Spieler seit Oscar Robertson in der Saison 1961/62) und wurde zum MVP der regulären Saison gewählt. Am 30. Juni 2017 transferierte Manager Sam Presti Victor Oladipo und Domantas Sabonis für All-Star Paul George zu den Indiana Pacers. Im weiteren Verlauf der Off-Season gelang es Presti, sowohl Andre Roberson erneut mit einem Vertrag (30 Millionen über 3 Jahre) auszustatten, als auch Patrick Patterson und Raymond Felton zu verpflichten. Am 23. September 2017 tauschte Presti Enes Kanter, Doug McDermott und einen Zweitrunden-Draftpick der Chicago Bulls für All-Star Carmelo Anthony zu den New York Knicks. Russell Westbrook verlängerte anschließend seinen Vertrag bis 2023. In der Saison 2017/18 konnten die Thunder die hohen Erwartungen nicht immer erfüllen, sie qualifizierten sich jedoch für die Playoffs. Trotz Heimvorteil in der ersten Playoffrunde gegen die Utah Jazz, scheiterten die favorisierten Thunder im sechsten Spiel der Serie und schieden mit 2-4 gegen Utah aus. Zur Saison 2017/18 verlängerte Paul George überraschend seinen mit Saisonende auslaufenden Vertrag um vier Jahre bis 2022, außerdem konnte man in der Free-Agency-Phase Nerlens Noel verpflichten. Die Verlängerung des Vertrages von George kam für viele unerwartet, da dieser noch in der vorhergegangenen Saison mitteilte, dass er zu den Los Angeles Lakers wechseln wolle. Am 19. Juli 2018 transferierten die Thunder den alternden All-Star Carmelo Anthony in einem 3-Team-Trade zu den Atlanta Hawks. Im Gegenzug erhielten sie den deutschen Point Guard Dennis Schröder von den Hawks und Timothé Luwawu-Cabarrot von den Philadelphia 76ers. Nach einer enttäuschenden Saison 2018–19, in der die Thunder erneut in der ersten Runde der Playoffs ausschieden, gaben sie in der Off-Season Paul George an die Los Angeles Clippers ab und erhielten im Gegenzug Guard Shai Gilgeous-Alexander, Danilo Gallinari und fünf Erstrunden-Draftpicks. Kurz darauf transferierte das Team auch Superstar Russell Westbrook zu den Houston Rockets, für den Point Guard Chris Paul nach Oklahoma City wechselte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Oklahoma City Thunder sind ein professionelles Basketball-Franchise aus der nordamerikanischen Basketballliga NBA. Die Mannschaft ist in der Hauptstadt Oklahoma City des Bundesstaats Oklahoma beheimatet und trägt ihre Spiele in der Chesapeake Energy Arena aus.", "tgt_summary": "俄克拉何马城雷霆(英语:Oklahoma City Thunder),是一支位于美国奥克拉荷马州奥克拉荷马市的NBA篮球队,分属于西区的西北组,主场为切萨皮克能源球场。", "id": 804296} {"src_title": "Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas", "tgt_title": "辛提人和罗姆人纪念碑", "src_document": [{"title": "Standort.", "content": "Das Denkmal befindet sich in der Nähe der anderen zentralen Gedenkorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen am Großen Tiergarten, dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas, dem Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen und dem Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde. Wie diese wird das Denkmal von der \"Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas\" betreut. Standort ist ein Grundstück am Simsonweg bzw. an der Scheidemannstraße im Berliner Ortsteil Tiergarten, das nahe dem Brandenburger Tor und direkt gegenüber dem Reichstagsgebäude liegt und vom Land Berlin zur Verfügung gestellt wurde. Die Festlegung des konkreten Ortes erfolgte 2001.", "section_level": 1}, {"title": "Gestaltung.", "content": "Durch eine das Gelände der Gedenkstätte abgrenzende Wand von milchglasfarbenen Glasplatten führt ein schmales Tor in die Gedenkstätte. Diese Informationstafeln aus Glas umgeben das Gelände mit einer „Chronologie des Völkermordes an den Sinti und Roma“. Auf der Außenseite der Glasplatten wird in Englisch, auf der Innenseite in deutsch die Verfolgung der Sinti und Roma für die einzelnen Jahre von 1933 bis 1945 dokumentiert, z. B. für 1933 (verschärfte Diskriminierung), für 1938 (Rolle Heinrich Himmlers bei der Planung der Ermordung) und für 1945 (Opferzahl bis zu 500.000 ermordete Männer, Frauen und Kinder). Die Gestaltung stammt von dem israelischen Künstler Dani Karavan. Karavan konzipierte einen Ort der inneren Anteilnahme, der Erinnerung. Er entwarf ein kreisrundes Wasserbecken („Brunnen“) mit schwarzem – „endlos tiefem“ – Grund. Die Kreisform sei Ausdruck der Gleichheit. Das Wasser im Rundbecken symbolisiere die Tränen. In die Beckenmitte platzierte der Künstler eine dreieckige steinerne Stele, die in der Aufsicht an den Winkel auf der Kleidung der KZ-Häftlinge erinnern soll. Auf ihr liegt eine Blume. Hat sie ihre Frische verloren, wird sie durch eine neue ersetzt. Die Blume solle „gleichzeitig Symbol des Lebens, der Trauer und Erinnerung“ sein. Das Symbol des Brunnens spiegele auch wider – so Karavan –, dass die Beteiligten angesichts der Erinnerungsthematik an die NS-Verbrechen nicht Streit, sondern Besinnung walten lassen sollten. Auf dem Rand des Brunnens ist auf Englisch, Deutsch und Romanes das Gedicht „Auschwitz“ des italienischen Rom Santino Spinelli (Künstlername „Alexian“) zu lesen: „Eingefallenes Gesicht / erloschene Augen / kalte Lippen / Stille / ein zerrissenes Herz / ohne Atem / ohne Worte / keine Tränen“. Über die Installation von Lautsprechern wird dazu die von Romeo Franz für das Mahnmal komponierte Melodie \"Mare Manuschenge\" eingespielt. Das Wasserbecken wird von einem etwa drei Meter breiten Band aus einzelnen unregelmäßig geformten weißen Steinplatten umgeben. In diesem Teppich aus Steinplatten sind in unregelmäßigen Abständen Steine mit den eingemeißelten Namen von Konzentrationslagern enthalten, z. B. Neuengamme oder Auschwitz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1992: Denkmalsbeschluss.", "content": "Im Jahr 1992 stimmte die Bundesregierung einem Vorschlag des Bundesinnenministeriums zu, ein „Denkmal für die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma“ zu errichten. Sie erfüllte damit eine lange bestehende Forderung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Diese Forderung stieß lange auf Widerspruch, ihre Umsetzung war konfliktreich. Aus der CDU Berlin hieß es noch 2000 gegen eine solche Gedenkstätte, dass aus dem Berliner Stadtzentrum keine „Gedächtnismeile“ werden solle. Der postnationalsozialistische Tsiganologe und vormalige Berater der Regierung Adenauer Hermann Arnold meldete sich 2004 zu Wort. Es gehe den „Zigeunern“ um Wiedergutmachung, die unangebracht sei, da sie gar nicht Opfer des NS-Rassismus gewesen seien.", "section_level": 2}, {"title": "Diskussion.", "content": "Um den Text einer zunächst geplanten Widmung des Denkmals gab es zwischen den beiden von der Bundesregierung in die Vorbereitungen einbezogenen Opferverbänden Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und Sinti Allianz Deutschland sowie der Bundesregierung jahrelange Meinungsverschiedenheiten. Ein wesentlicher Streitpunkt war, wie die Opfergruppe zu bezeichnen sei. Die Bundesregierung hatte „Zigeuner“ für den Denkmaltext vorgesehen, was der Zentralrat als unwürdig und unzumutbar ablehnte. Unterstützung erhielt die Regierung ab 2005 von der Sinti Allianz. Ein weiterer Streitpunkt war die Frage des Vergleichs des Genozids an der Roma-Minderheit mit dem an der jüdischen Minderheit. Der Zentralrat kritisierte, dass der Textvorschlag der Bundesregierung diesem opferpolitischen Problem aus dem Weg gehe. Mit dem Eintritt des im Zuge der Mahnmaldiskussion 2006 gegründeten Jenischen Bunds in Deutschland und Europa e. V. entstand zusätzlicher Konfliktstoff durch dessen Forderung nach Anerkennung eines „Holocaust am jenischen Volk“. Man sei ebenfalls als „Zigeuner“ verfolgt worden. Das Einigungsproblem verschärfte sich auch deshalb, weil die kleine Sinti Allianz nun über einen Bündnispartner gegen den gewichtigeren Zentralrat verfügte. Da ein Kompromiss unmöglich war, wurde unter Federführung des Kulturstaatsminister-Büros vom Institut für Zeitgeschichte in München und dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln statt einer Widmung eine „Chronologie des Völkermordes an den Sinti und Roma“ erarbeitet, die der Bundesrat am 20. Dezember 2007 einstimmig beschloss. Der Text der Historiker grenzt gegen die opfer- und minderheitspolitischen Positionen der Selbstvertretungen ab und gibt den Forschungsstand wieder. Damit werde, so der Kulturstaatsminister, „den Anliegen der Opferverbände in größtmöglicher Weise Rechnung getragen.“", "section_level": 2}, {"title": "2012: Realisierung.", "content": "Die zunächst bereits für das Jahr 2004 vorgesehenen und durch die Meinungsverschiedenheiten verzögerten Bauarbeiten zum Denkmal begannen symbolisch am 19. Dezember 2008, dem offiziellen Gedenktag des Bundesrates für die Opfer des Völkermordes an den Roma. Sie sollten im Laufe des Jahres 2009 abgeschlossen sein, zogen sich aber vor allem wegen der Konflikte zwischen dem beauftragten Künstler und den mit der Umsetzung Betrauten bis 2012 hin. Bauausführung und Bauleitung lagen beim Land Berlin. Das Denkmal wurde am 24. Oktober 2012 im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck eingeweiht. Das Denkmal wurde mit Bundesmitteln errichtet, da es als Gedenkstätte von nationaler und internationaler Bedeutung eingestuft ist. Rund 2,8 Millionen Euro hat die Errichtung gekostet.", "section_level": 2}, {"title": "2020: Zeitweise Sperrung des Denkmals droht.", "content": "Die Deutsche Bahn plant eine neue S-Bahn-Strecke, die in einem Tunnel direkt unter dem Denkmal hindurchführen soll. Ursprünglich wollte die Bahn dafür das Denkmal vollständig abbauen lassen. Nach einem Gespräch mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und dem Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma soll die Anlage nach den aktuellen Plänen der Deutschen Bahn AG temporär entfernt oder in Teilen gesperrt werden. Beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma stößt auch das auf Empörung und Widerstand.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas ist eine Gedenkstätte am Simsonweg im Großen Tiergarten in Berlin südlich des Reichstags. Sie soll an den Porajmos erinnern, den nationalsozialistischen Völkermord an den als „Zigeuner“ verfolgten europäischen Roma mit bis zu 500.000 Opfern an Männern, Frauen und Kindern. Der Entwurf stammt von Dani Karavan.", "tgt_summary": "辛提人和罗姆人纪念碑,全称纳粹时期欧洲被害辛提人和罗姆人纪念碑(),是位于德国首都柏林的一个纪念地,紧邻德国国会大厦南侧。纪念碑的设立,是为了纪念纳粹德国试图消灭当时在欧洲被称为“茨冈人”的辛提人和罗姆人的一场种族灭绝运动。纪念碑的名称“”不能随意更替为“吉普赛人”,因为“Sinti und Roma”是1980年代确定的非歧视性的种族称呼,以替代此前由外族强加的“吉普赛人(Gypsy)”、“茨冈人(Zigeuner)”等其他带有歧视含义的称呼。", "id": 1698058} {"src_title": "Kathedrale von Angoulême", "tgt_title": "昂古萊姆主教座堂", "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fassade.", "content": "Der Bau der Kathedrale begann, im Gegensatz zu der üblichen Kirchenbauweise mit der Errichtung der Fassade. Sie zeigt unter den romanischen Werken ihrer Art in Frankreich den größten Umfang und reichsten Dekor. Allerdings hat sie durch eine 1866–1875 von Paul Abadie durchgeführte Restaurierung gelitten. Dazu schrieb Marcel Durliat, einer der renommiertesten Kenner der romanischen Kunst in Frankreich: \"„Paul Abadie hat die Westfassade genauso pietätlos behandelt [wie den Innenraum]. Mit prächtiger Ungeniertheit hat Abadie hier nachgeschnitten, dort vervollständigt, ein Mittelportal rekonstruiert, das ihm unbekannt war, und besonders das ganze durch eine vollkommen unpassende Bekrönung kopflastig gemacht.“\" Die Fassade ist eine mehrgeschossige, durch fünffache Bogenstellung in mehreren Reihen aufgeteilte Schauwand mit einem selbst für westfranzösische Gewohnheiten außergewöhnlich reichen figürlichen und ornamentalen Skulpturenschmuck. Sie ist fest datierbar auf 1115–1136, allerdings fällt in diesen Zeitraum ein Wechsel in der Fassadenkonzeption (Brauer). In der Ikonographie ihrer 75 Figuren verbinden sich Elemente der Himmelfahrt Christi mit Standardmotiven der Maiestas Domini und des Weltgerichts. Das apokalyptische Jüngste Gericht war an den Westfassaden mittelalterlicher Kirchen, also dort, wo auch tatsächlich Gericht gehalten wurde, häufig dargestellt. Zentrales Motiv des ganzen Bildprogramms ist in der obersten Zone über dem Mittelfenster Christus in der Mandorla, umgeben von den Evangelistensymbolen (Adler – Johannes, geflügelter Mensch – Matthäus, Löwe – Markus, geflügelter Stier – Lukas). Darunter erscheinen sechs Engel, vier kleinere in der Mitte, die ihre Blicke nach oben wenden auf Christus und die Apostel, sowie zwei größere an den Seiten, die nach unten schauen. Vier Bogenfelder daneben umrahmen jeweils zwei nicht ganz sicher deutbare Figurenpaare, die in erregter Bewegung zum Weltenrichter hinaufblicken (ursprünglich Apostel aus einer Himmelfahrtsdarstellung [Rupprecht] oder Selige aus dem Weltgericht [Droste]?). In 12 inneren Arkaden der zwei Reihen seitlich des Fensters sind die Muttergottes mit 11 Aposteln (?) zusammen gruppiert, während neben ihnen, in den vier äußeren Bögen, zwei Teufel und zwei gepeinigte Sünder für die Verdammten des Jüngsten Gerichts stehen. Weiter unten folgen zwei Hochreliefs, die Heiligen Georg und Martin zu Pferde, sie wurden, ebenso wie das Portaltympanon und oben die Fassadenbekrönung mit Giebel und Türmchen, von Abadie willkürlich ergänzt. Die Bogenfelder über den seitlichen Scheinportalen dagegen gehören zum romanischen Originalbestand, sie stellen noch einmal die Versammlung der Apostel dar. Der reich ornamental geschmückte Fries in der Kapitellzone darunter enthält eine wiederholt kontrovers diskutierte Reiterkampfszene, die entweder auf das Chanson de Roland zurückgeht, sich auf die Kreuzzüge bezieht oder allgemeiner den Kampf zwischen dem Guten und Bösen symbolisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Innenraum.", "content": "Das Langhaus setzt sich aus drei aufeinanderfolgenden mit Kuppeln überwölbten Jochen zusammen, eine für diese Region typische Bauform, die nach dem bedeutendsten Bau dieser Gruppe in Périgueux die „Périgord-Schule“ genannt wird. Diese Kuppelkirchen haben keine Seitenschiffe und keinen Chorumgang, dafür aber häufig auch Kuppeln über den Querhäusern. Man nimmt zum Teil an, dass hier im Périgord das sonst übliche Tonnengewölbe deshalb aufgegeben oder erst gar nicht angewandt worden ist, weil die Baumeister nicht wussten, wie man es abstützen konnte. Möglicherweise sind dieser Haltung negative Erfahrungen mit eingestürzten Gewölben wie in Cluny III vorausgegangen – dieser Erklärungsversuch scheint jedoch recht unwahrscheinlich, da die hier eingesetzten Kuppeln ein höheres Maß an architektonischen Fähigkeiten voraussetzen. Eine andere Theorie vermutet dagegen – da diese Bauten der „Périgord-Schule“ kurz nach dem ersten Kreuzzug entstanden sind – dass sie ihnen östliche Vorbilder zugrunde liegen, allerdings nicht islamische, sondern byzantinische. Das Planschema dieses Baus geht auf die ehemalige Apostelkirche in Konstantinopel zurück, welche Justinian I. als kaiserliches Mausoleum hatte erbauen lassen. Diese Apostelkirche war auch das Vorbild des 1063 begonnenen Neubaus der Markuskirche in Venedig. Ob Angoulême und das benachbarte Périgueux unmittelbar von Byzanz oder erst durch Venedig angeregt wurde, lässt sich heute nicht mehr entscheiden. Und das byzantinische Vorbild – wenn es denn ein solches gewesen ist – wurde auch nicht einfach kopiert, sondern in mehrerer Hinsicht entscheidend abgewandelt. Der Grundriss hat die Form des griechischen Kreuzes, was deutlich auf byzantinischen Einfluss schließen lässt. Nicht byzantinisch ist dagegen die Längsreihung zu einer einschiffigen Anlage. Im byzantinischen Raum sind bei solchen Kuppelkirchen auch die Seitenschiffe gewölbt, um die Kuppeln des Mittelschiffes zu stützen. Hier in Frankreich übernehmen massive Mauern und Pfeiler diese Aufgabe. Die Innenräume wirken dadurch weniger lichtvoll als im Osten. Die Organisation des Langhauses als Aufeinanderfolge von Kuppelräumen bedingt, dass die drei einzelnen Raumteile eine viel höhere Selbstständigkeit besitzen als in einem Langhaus mit durchlaufender Tonne als Gewölbe. Die Abstützung des großen Kuppelgewölbes sieht im Prinzip ähnlich aus wie die eines Vierungsturmes, was bedeutet, dass an den vier Ecken kräftige Pfeiler den Gewölbedruck aufnehmen müssen. Die Wand dazwischen wirkt wie eingespannt, der Raum wird durch diese Kuppeleinheiten bestimmt und es entwickelt sich nicht jene betonte Längsausdehnung, die wir aus vielen anderen Kirchen kennen. Der saubere, fast schon klinische Eindruck dieser Kirche ist ein Ergebnis der Restaurierung des 19. Jhs., die ebenfalls Paul Abadie durchführte. Zu dieser Erneuerung gehört auch der komplette Komplex von Chor und Vierung mit deren zu groß geratener Kuppel.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die erste Orgel wurde in den Jahren 1781–1783 von dem Orgelbauer Simon-Pierre Miocque (Paris) errichtet. Dieses Instrument wurde mehrfach umgebaut und erweitert. Das Instrument hat heute 55 Register auf drei Manualen und Pedal mit elektropneumatischen Registertrakturen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale St. Pierre in Angoulême im westfranzösischen Département Charente (Region Nouvelle-Aquitaine) ist ein in den Jahren 1105 bis 1128 im Stil der Spätromanik errichteter Sakralbau. Diese in sehr kurzer Zeit errichtete Kathedrale ist ein typisches Beispiel der aquitanischen Kuppelkirche.", "tgt_summary": "昂古莱姆主教座堂()是位于法国夏朗德省昂古莱姆的一座教堂,为法国罗马式建筑和雕刻艺术的代表作。昂古莱姆大教堂也是天主教昂古莱姆教区的主教座堂。现在的大教堂建筑主要修建于1110年至1128年期间,但之后又得到了扩建。1866年至1885年期间,教堂得到了修复。", "id": 2409399} {"src_title": "Old-Red-Sandstein", "tgt_title": "老红砂岩", "src_document": [{"title": "Erforschungsgeschichte.", "content": "Der Name wurde in der geologischen Literatur das erste Mal 1822 von William Daniel Conybeare und William Phillips benutzt. Der Fossilinhalt der Gesteinsabfolge wurde von Hugh Miller, Henry Thomas de la Bèche, Roderick Murchison und Adam Sedgwick intensiv studiert, und ein großer Teil der stratigraphischen Debatten dieser Zeit drehten sich um diese Gesteine. Sedgwick war 1839 derjenige, der den Old-Red-Sandstein in das Devon stellte. 1841 erschien Hugh Millers klassische Arbeit \"Old Red Sandstone\". Er beschrieb die Vorkommen im Norden entlang der Küste von Schottland, erläuterte die Abfolge der verschiedenen unterscheidbaren Gesteine und fügte eine detaillierte Beschreibung der darin enthaltenen Fossilien bei, vor allem der reichlich vorhandenen Fische.", "section_level": 1}, {"title": "Sedimentologie und Verbreitung.", "content": "Der Old-Red-Sandstein ist eine überwiegend nach ihren roten Sandsteinen und Arkosen benannte Gesteinsfazies, die nach der Kaledonischen Orogenese im späten Silur, während des Devons und des unteren Karbons abgelagert wurde. Die Old-Red-Fazies wird beherrscht von Sedimenten wie Sandsteinen, Arkosen, Siltsteinen und Konglomeraten. Sie lässt sich zwei Ablagerungsgebieten zuordnen: zum einen dem Kerngebiet in England, Schottland und Westnorwegen, das ausschließlich meeresferne Ablagerungen zeigt, zum anderen einem ausgedehnten, im Devon an das Meer grenzenden Gürtel von überwiegend rotgefärbten Sedimenten, der sich vom südwestlichen England über Frankreich, Belgien und Deutschland bis in das östliche Baltikum verfolgen lässt. Im Kerngebiet des Old Red sammelten sich die Ablagerungen vorwiegend in Sedimentbecken an, welche nach der Kaledonischen Orogenese im Gebiet des noch jungen Gebirges abgelagert wurden. Das in diese Becken geschüttete Material entstammte meistens der unmittelbaren Umgebung, die Ablagerungen erreichten Mächtigkeiten von bis zu 7.000 m. Die Abfolgen des Old Red werden gegliedert durch Diskordanzen, die hier eine grobe Dreiteilung des Old-Red-Sandsteins zulassen. Anzeichen der Ablagerungsbedingungen sind Schrägschichtung, Wellenrippeln und Trockenrisse, die für den älteren Teil des Old Red zusammen mit der geringen und auf wenige Stellen konzentrierten Fossilführung eine Entstehung in Flüssen und Seen unter semiaridem Klima belegen. Dünenablagerungen und Windkanter im Zusammenhang mit der Bildung von ausgedehnten Bodenkrusten sind die Anzeichen dafür, dass der jüngere Teil des Old Red in wüstenhaftem Klima abgelagert wurde. Die gewöhnlich rote Farbe wird von Eisenoxid verursacht. Nicht alle Gesteine des Old-Red-Sandsteins sind jedoch rot gefärbt, graue Tonsteine und Konglomerate sind ebenfalls nicht selten. Die Konglomerate bilden des Öfteren bemerkenswerte Gesteinsformationen, so zum Beispiel die Klippen des Fowlsheugh Nature Reserve in Kincardineshire. In älteren geologischen Publikationen vor der Formulierung der Theorie der Plattentektonik wurden die Gesteine des so genannten Catskill-Deltas in den Catskill Mountains der Vereinigten Staaten als Teile des Old-Red-Sandsteins angesehen. Heute ist bekannt, dass die beiden stratigraphisch nicht zusammenhängen, sondern nur etwa gleich alt und auf Grund ähnlicher Ablagerungsbedingungen sehr ähnlich ausgebildet sind.", "section_level": 1}, {"title": "Old-Red-Sandstein als Baumaterial.", "content": "In Gebieten, in denen die Gesteine des Old-Red-Sandsteins nahe oder an der Oberfläche aufgeschlossen sind, diente das Material als Baumaterial für viele Steinhäuser. Bemerkenswerte Beispiele sind in der Gegend um Stirling, Stonehaven, Perth und Tayside zu finden. Die Bewohner von Caithness an der Nordostspitze von Schottland gebrauchten den Baustein ebenfalls in größerem Ausmaß.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Old-Red-Sandstein (engl.: \"Old Red Sandstone\"), kurz auch Old Red oder \"ORS\", ist eine Gesteinsformation von beträchtlicher Bedeutung für die Paläontologie und die historische Geologie. Von diesen in England und Schottland weit verbreiteten Gesteinen leiten sich die Bezeichnungen Old-Red-Fazies und \"Old-Red-Kontinent\" ab, die in der regionalen Geologie Europas eine weit über Großbritannien hinausreichende Bedeutung besitzen.", "tgt_summary": "老红砂岩(Old Red Sandstone)主要指分布于欧洲西北部的泥盆纪陆相沉积物。在陆地上,苏格兰东北部沿海区域,奥克尼群岛(Orkney Island),设得兰群岛(Shetland Island),米德兰山谷(Midland Valley),英格兰西南部,爱尔兰以及斯堪的纳维亚半岛西岸均有分布;在北海区域,老红砂岩主要分布于北海中部和北部,而北海南部迄今为止没有关于钻遇该地层的报告。", "id": 399321} {"src_title": "Salzdrüse", "tgt_title": "鹽腺", "src_document": [{"title": "Salzdrüsen in der Botanik.", "content": "In der Botanik werden als Salzdrüsen spezialisierte Drüsenzellen der Epidermis bezeichnet, mit denen Pflanzen in der Lage sind, überschüssiges Salz auszuscheiden. Diese Zellen finden sich vor allem bei Pflanzen extrem salziger Standorte, also bei den sogenannten Halophyten. Die Exkretion der Salze erfolgt bei diesen Zellen aktiv, also unter Aufwendung von Energie, durch einen Ionentransport durch die Zellmembran, und wird entsprechend nur bei Salzüberschuss verwendet (siehe Elimination bei Salzpflanzen). Neben Pflanzen der Mangroven besitzen vor allem Pionierpflanzen des Strandbereiches wie der Gewöhnliche Strandflieder (\"Limonium vulgare\"), das Strand-Milchkraut (\"Glaux maritima\"), der Strand-Dreizack (\"Triglochin maritimum\") und das Schlickgras (\"Spartina anglica\") Salzdrüsen.", "section_level": 1}, {"title": "Salzdrüsen in der Zoologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fische, Amphibien und Reptilien.", "content": "Salzdrüsen können bei unterschiedlichen Wirbeltieren ausgebildet sein, um die Osmoregulation zu unterstützen und überschüssiges Salz auszuscheiden. Man findet sie entsprechend bei einer Reihe von Meerestieren sowie bei Tieren, die im Brackwasser der Ästuare leben. Dabei handelt es sich beispielsweise um die Orbitaldrüsen bei Meeresschildkröten, die Unterzungendrüse bei Seeschlangen sowie die Salzdrüsen auf der Oberfläche der Zunge bei marinen Krokodilen, außerdem existieren bei einer Reihe von Knorpelfischen Salzdrüsen, die im Enddarm der Tiere münden. Weitere Formen können bei verschiedenen Knochenfischen, anderen Reptilien und wenigen Amphibien gefunden werden.", "section_level": 2}, {"title": "Meeresvögel.", "content": "Die bekanntesten und im Regelfall auch am ehesten als Salzdrüsen bezeichneten Drüsen dieser Art besitzen meereslebende Vögel in Form von paarigen Nasendrüsen oberhalb der Augen, über die ein stark salzhaltiges Sekret in die Nasenlöcher abgegeben und so ausgeschieden wird. Diese Drüsen sind komplex aufgebaut und bestehen aus mehreren tausend Tubuli, die jeweils ein Transportepithel besitzen und in einem Kapillarnetz liegen. Die Konzentrierung des Salzes in dem Sekret findet unter Ausnutzung des Gegenstromprinzips statt. Die für den aktiven Transport notwendige Energie wird durch eine Na+/K+-ATPase bereitgestellt. Dadurch kann das Ausscheidungssekret die doppelte Salzkonzentration des Meerwassers erreichen. Besonders hohe Konzentrationen kommen bei Hochseevögeln wie den Albatrossen vor, die durch ihre Nahrung hohe Salzkonzentrationen aufnehmen. Salzdrüsen können bei einer Reihe von Vogelgruppen unterschiedlicher Ordnungen nachgewiesen werden und sind homolog entstanden und ausgebaut. Sie lassen somit Rückschlüsse auf eine nähere Verwandtschaft der entsprechenden Vogelgruppen zu, da von einer einmaligen Entstehung des komplexen Organs ausgegangen werden kann. Zu den Vogelordnungen, bei denen Salzdrüsen nachgewiesen sind, gehören Röhrennasen, Ruderfüßer, Stelzvögel, Flamingos, Gänsevögel, Greifvögel und Regenpfeiferartige (in denen die Möwen enthalten sind).", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Salzdrüsen werden in der Biologie alle Drüsen benannt, die überschüssiges Salz ausscheiden. Entsprechende Drüsenzellen findet man bei salztoleranten Pflanzen sowie als kompakte Drüsen bei einer Reihe unterschiedlicher meeresgebundener Tiergruppen zur Osmoregulation.", "tgt_summary": "盐腺是板鳃亚纲、海鸟和一些爬行动物用来排出盐分的器官。其中鲨鱼的盐腺位于直肠,鸟类和爬行动物则位于头部的眼睛、鼻子或嘴附近。其发达程度在不同物种身上不尽相同。盐腺的存在使得更有效的渗透调节成为可能,因此这些动物才可以直接饮用海水。鸟与龟身上存在盐腺也从另外一个方面说明了它们的肾功能不如哺乳动物完善,毕竟在海生哺乳类动物身上并不存在盐腺。而它们皮肤渗透性不如两栖动物这一点也使得其体内盐分无法通过皮肤排出。", "id": 182902} {"src_title": "New Orleans", "tgt_title": "新奥尔良", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Stadt liegt im Delta des Mississippi River und hat eine Fläche von 907,0 km2, wovon 467,6 km2 auf Land und 439,4 km2 auf Wasser (48,34 %) entfallen. Wegen ihrer Lage zwischen dem Mississippi im Süden und dem Lake Pontchartrain im Norden, die ihr einen Stadtumriss in Form einer Mondsichel gegeben hat, erhielt New Orleans die Bezeichnung \"Mondsichelstadt\" ( \"Crescent City\"). Am Westufer gegenüber der Altstadt liegt der Stadtteil Algiers. Bei der Gründung der Stadt bebauten französische Siedler ein kleines, etwas höher gelegenes Stück Land, das heute als „French Quarter“ bekannt ist. Das Gebiet des heutigen New Orleans ist erst vor 2500 Jahren aus vom Fluss angeschwemmten Sedimenten entstanden. Es ist größtenteils ein mehrere hundert Meter tiefer Sumpf, der sich unter dem Druck seines eigenen Gewichtes verdichtet und bei Ausbleiben der Sedimentablagerung weiter unter den Meeresspiegel sinken wird. Seitdem der Mississippi von den Franzosen und anschließend vom United States Army Corps of Engineers eingedeicht wurde, sinkt das Gebiet von New Orleans um etwa 8 mm pro Jahr. 70 % der Stadtfläche liegen bis zu 1,6 m unterhalb des Meeresspiegels, wobei der angrenzende 1839 km2 große \"Lake Pontchartrain\" über die Wasserstraße \"Rigolets Strait\" und die Lagune \"Lake Borgne\" mit dem Golf von Mexiko verbunden ist. In den 1910er Jahren legte Albert Baldwin Wood die Stadt, die von Sümpfen umringt war, mit zahlreichen großen Pumpen trocken. Der auf der südlichen Seite des Mississippis nahegelegene Naturpark \"Barataria Preserve\" in Marrero zeigt Reste der ursprünglichen Landschaft im Mississippi-Delta. Ein Drainagesystem von mehreren hundert Kilometern Länge durchzieht heute New Orleans und entwässert über 22 Pumpstationen bei starkem Regen die gesamte Stadt. Durch die Trockenlegung konnte New Orleans um erhebliche Flächen erweitert werden, sie führte jedoch auch zu einer ausgedehnten Absenkung des Terrains. Heute ist die Stadt im Norden von einem 5 bis 6 Meter hohen Deich sowie im Süden von einem 9 Meter hohen Deich gegen Wassereinlauf geschützt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kolonialzeit.", "content": "New Orleans wurde 1718 von dem Franzosen Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville gegründet und erhielt zu Ehren von Philipp II., Herzog von Orléans den Namen \"La Nouvelle-Orléans\". 1722 wurde die Stadt die Hauptstadt von Louisiana. Seit spätestens 1721 wurde in unmittelbarer Nähe zu New Orleans eine Reihe deutschsprachiger Kolonisten von der französischen Kolonialverwaltung angesiedelt. 1762 ging die Kolonie im Rahmen des geheimen Abkommens von Fontainebleau an Spanien, was im Pariser Frieden 1763 bestätigt wurde; bis 1766 wurde jedoch kein spanischer Gouverneur eingesetzt. Am Karfreitag, dem 21. März 1788 wurde die Stadt durch einen Großbrand beinahe völlig vernichtet. 856 der rund 1100 Gebäude der Stadt fielen den Flammen zum Opfer. Nach nur sechs Jahren des Wiederaufbaus zerstörte am 8. Dezember 1794 ein erneuter Brand mehr als 200 Häuser im \"French Quarter\".", "section_level": 2}, {"title": "Erwerb durch die Vereinigten Staaten.", "content": "Im Jahr 1795 gewährte Spanien den Vereinigten Staaten im Pinckney-Vertrag das Recht auf Niederlassung und erlaubte den Amerikanern, den Hafen der Stadt zu nutzen. Im Rahmen des 1800 von Napoleon Bonaparte diktierten Abkommens von San Ildefonso ging das 1763 Spanien zugesprochene Gebiet westlich des Mississippi zurück an Frankreich. 1803 verkaufte Napoleon im sogenannten \"Louisiana Purchase\" die gesamte Kolonie für 15 Mio. US-Dollar an die Vereinigten Staaten. New Orleans, das zu dieser Zeit etwa 10.000 Einwohner hatte, wurde offiziell am 20. Dezember 1803 den Vereinigten Staaten übergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg zum Zentrum der Südstaaten der Vereinigten Staaten.", "content": "Von seinen frühen Tagen an war New Orleans bekannt für seine kosmopolitische und polyglotte Bevölkerung und die zahlreichen Kulturen, die dort existierten. Die Stadt wuchs schnell mit Einflüssen aus Frankreich, Amerika und der kreolischen Karibik. Während des Britisch-Amerikanischen Krieges wollten die Briten die Stadt erobern, sie wurden aber von den von General Andrew Jackson angeführten Truppen einige Meilen flussabwärts am 8. Januar 1815 zurückgeschlagen (Schlacht von New Orleans). Die Stadtbevölkerung verdoppelte sich in den 1830ern und 1840ern, und New Orleans wurde die größte Stadt im amerikanischen Süden und außerhalb des „Atlantic Seaboards“. Bis 1849 war New Orleans die Hauptstadt des Staates Louisiana, später wieder von 1865 bis 1882. Der Hafen war vor allem für den Sklavenhandel wichtig, obwohl New Orleans gleichzeitig die Stadt mit den meisten farbigen Personen Nordamerikas war. Die Bedeutung der Stadt nahm zu, als die Regierung 1838 eine lokale Münze neben den südlichen Münzprägeanstalten von Charlotte (North Carolina) und Dahlonega einrichtete. Im Gegensatz zu den beiden anderen Münzen wurden in New Orleans neben Gold- auch Silber-Münzen geprägt, was zur Stellung als wichtigste Prägeanstalt im Süden beigetragen haben könnte. Im Jahr 1853 war New Orleans von einer schweren Gelbfieber-Epidemie betroffen, bei der fast 8000 Menschen starben. Im Amerikanischen Bürgerkrieg wurde New Orleans bereits am 28. April 1862 durch eine von Admiral David Glasgow Farragut geleitete Schiffsoperation von der Union kampflos erobert, wodurch ein Großteil der historischen Gebäude erhalten blieb. Ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war der berühmte Rotlichtbezirk \"Storyville\".", "section_level": 2}, {"title": "New Orleans im 20. Jahrhundert.", "content": "Bis heute ist New Orleans auch für seine kreolische und seine Voodoo-Kultur bekannt, die mit dem Sklavenhandel aus Afrika nach Amerika gekommen war. Ebenso bekannt ist die Stadt für ihre vielfältigen Musikrichtungen. So entstand hier als Synthese aus verschiedenen Musiktraditionen – auch den damals das Straßenbild prägenden Street Bands – seit der Jahrhundertwende der Jazz, der hier vor allem in den frühen 1920ern seine große Blüte erlebte. Zur selben Zeit wurden zur Modernisierung des Stadtbilds die alten gusseisernen Balkone in der Canal Street entfernt, in den 1960er Jahren ersetzte die Stadt die \"Canal Streetcar Line\" (Straßenbahn) durch Busse. Beide Maßnahmen wurden in den 1990er Jahren wieder rückgängig gemacht. Im Jahr 1927 trat der Mississippi auf einer Fläche von etwa 70.000 km2 über die Ufer und machte mehrere 100.000 Menschen obdachlos. Auslöser für die Mississippiflut 1927 war ein lang andauernder Regen. Er begann im August 1926 und dauerte bis in den Frühling 1927. Damals sprengte man die Deiche bei der 18 km entfernt gelegenen Stadt Poydras auf einer Länge von 450 m, um New Orleans vor den Wassermassen zu schützen. 1965 erlebte New Orleans seine bis dahin schlimmste Hurrikankatastrophe. Der Hurrikan \"Betsy\" setzte einen Großteil der Stadt unter Wasser und machte tausende Bewohner New Orleans’ und Louisianas obdachlos.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die ersten Einwohner von New Orleans waren eine Mischung kanadischer Grenzbewohner, Handwerker und Truppen der \"John Law’s Gesellschaft des Westens\", die das Gebiet beherrschte, bis es 1731 an die französischen Kronkolonie zurückging, sowie Häftlingen, schwarzen und indianischen Sklaven. 1727 erreichten 88 aus Pariser Gefängnissen befreite Frauen die Stadt, begleitet von acht ursulinischen Nonnen, um sich in der Stadt niederzulassen. Die unerschrockenen Nonnen ließen sich in der heutigen Chartres Street nieder; auch ein Konvent wurde etwas weiter unten auf der Straße gebaut. Dieses Gebäude, dessen Bau 1745 begonnen wurde und das sich in der Nähe des heutigen \"French Market\" befindet, ist das einzige erhaltene Gebäude aus der Zeit der französischen Herrschaft. Französische Abenteurer und andere Europäer folgten bald den ersten Siedlern. Der Begriff Kreole, in Französisch-Westindien geprägt und gebraucht, wurde in Louisiana als Bezeichnung einer Person eingeführt, die dort als reiner Franzose geboren wurde. Die Abstammung und der Begriff gehen auf das spanische Wort \"criollo\" zurück, das die erste Generation von spanischen Eltern in der neuen Welt bezeichnete. Im Jahr 1755 kam eine Gruppe von Cajuns in das Gebiet. Sie waren Nachfahren französischer Kolonisten, die sich in Akadien, der späteren kanadischen Provinz Nova Scotia, niedergelassen hatten und dort von den Briten vertrieben worden waren. Die Spanier übernahmen 1762, vier Jahre nach dem Abkommen von Fontainebleau die Kontrolle über die Stadt. Nach Unterdrückung einer Revolte ließen sie sich nieder und prägten die Stadt mit ihrer Architektur und Lebensart. Vom 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert gab es eine große Einwanderungswelle in die Vereinigten Staaten, die Deutsche, Iren und Italiener nach New Orleans brachte. Trotz des französischen Namens der Stadt wird kaum noch Französisch gesprochen, seit 1968 wird aber seitens des Bundesstaates Louisiana die Wiederbelebung der französischen Sprache gefördert (\"siehe\" Französisch in Louisiana). Die Stadt New Orleans hatte bis zur Evakuierung am 28. August 2005 durch die Folgen von Hurrikan Katrina nach Angaben des United States Census Bureau 454.863 Einwohner (Stand 1. Juli 2005). Am 1. Juli 2006 waren es mit 223.388 nur noch etwa die Hälfte und im Juli 2007, fast zwei Jahre nach der Katastrophe, war die Zahl lediglich auf 239.124 Einwohner gestiegen. Es stand zu befürchten, dass es in den kommenden Jahren kaum wesentlich mehr werden, da ein sicherer Hochwasserschutz in den tiefliegenden Kernzonen mit einem finanziell vertretbarem Aufwand kaum vorstellbar ist und es sich viele ehemalige Bewohner finanziell nicht leisten können zurückzukehren. Für Stadtplaner eröffnete es neue Gestaltungsmöglichkeiten auf den zerstörten (und verlassenen) Wohnbauflächen. Nach den Ergebnissen der Volkszählung im Jahr 2010 ergab sich eine Steigerung der Einwohnerzahl auf 343.829. Die Bevölkerungsdichte betrug 478 Einwohner pro Quadratkilometer. In der Stadt lebten 28,05 Prozent Weiße; 67,25 Prozent Afroamerikaner; 0,20 Prozent Ureinwohner; 2,26 Prozent Asiaten und 3,06 Prozent Hispano-Amerikaner. Im Großraum New Orleans, der Metropolitan Area, lag die Bevölkerungszahl am 1. Juli 2005 bei 1.313.787. Am 1. Juli 2006 betrug sie mit 1.024.678 rund 300.000 Personen weniger. Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Von 1769 bis 1800 und von 2005 bis 2007 handelt es sich um Schätzungen des United States Census Bureau, in den jeweils vollen Jahrzehnten von 1810 bis 2010 um Volkszählungsergebnisse. Laut Jakob/Schorb (2008) schwanken die Schätzungen der Einwohner für den März 2008 zwischen dem City Council, die von 300.000 Rückkehrern ausgehen und den Bundesbehörden, die von 240.000 Rückkehrern ausgehen. Die unterschiedlichen Einschätzung führen die beiden Soziologen auf die jeweils unterschiedlichen Interessen zurück: „Die Höhe der Bundeszuschüsse an die finanzschwache Kommune bemisst sich nämlich an der Höhe der Einwohnerzahl.“ Am 1. Juli 2013 lag die Einwohnerzahl der Stadt wieder bei 378.715, verglichen mit 223.388 exakt 7 Jahre zuvor. Das Wachstum der Stadt scheint sich fortzusetzen, zwischen der Volkszählung 2010 und dem 1. Juli 2013 lag der Anstieg bei 10,1 Prozent, verglichen mit 2,1 Prozent für ganz Louisiana.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikane.", "content": "New Orleans liegt im Einzugsgebiet von Hurrikanen. Bei Hurrikanen handelt es sich um tropische Stürme, die sich zwischen Mai und Oktober über dem Atlantischen Ozean bilden. Der bisher verheerendste, Hurrikan Katrina, traf die Stadt am 29. August 2005 und sorgte in Zusammenhang mit einer auf den Hurrikan zurückgehenden Flutkatastrophe für die fast vollständige Verwüstung der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Hurrikan Katrina 2005.", "content": "Am 29. August 2005 wurde New Orleans von Hurrikan Katrina heimgesucht, der einer der vier schwersten Hurrikane war, die in den Vereinigten Staaten jemals gemessen wurden. Obwohl New Orleans nur von Ausläufern des Hurrikans in Mitleidenschaft gezogen wurde, brachen die Wände zweier Kanäle, worauf das Wasser des Lake Pontchartrain die Stadt fast vollständig überschwemmte. Auch die großen Wasserpumpen der Stadt fielen aus. Unterspülte Gebäude brachen zusammen, was die Situation deutlich verschlimmerte. Wasser, Müll und Schutt spülten in den als Notunterkunft genutzten \"Superdome\". Dieser war Ziel jener gewesen, die die Stadt nicht rechtzeitig verlassen hatten und dort auf die Verteilung von Wasser und Essen durch die Armee warteten. Zusätzlich verschlechterten Wasser- und Stromausfall die Bedingungen im Innern des Stadions. Am 30. August 2005 brachen auch die Wände des Industrial Canal, der den Lake Pontchartrain im Norden der Stadt mit dem Mississippi südlich des Zentrums verbindet, und Wasser lief in die am tiefsten gelegenen Stadtviertel. Einen Tag später waren mehrere Stadtteile der Jazzmetropole erneut überflutet. Das betraf dort besonders die Sozialbausiedlungen der „Big Four“, so genannte Public Housing Projects, die zwischen 1941 und 1955 in den tiefergelegenen Gebieten in damals als Wohnorte unbeliebten Teilen des Zentrums erbaut wurden. Das Wasser stand in Ninth Ward zwei Meter hoch in den Straßen und dreiviertel aller Bewohner mussten fliehen oder wurden evakuiert. Als das Ausmaß der Überflutung deutlich wurde, beschloss die Regierung am 31. August, die Stadt – und damit auch den Superdome – komplett zu evakuieren, zuerst mit Bussen und später mit einer Luftbrücke. Ziel war zunächst der Astrodome von Houston, dessen Kapazitäten jedoch bereits nach einem Tag ausgeschöpft waren. Nach einigen Tagen des Notstandes wurde der Ausnahmezustand, das Kriegsrecht und der Gesundheitsnotstand ausgerufen. Der \"Louis Armstrong New Orleans International Airport\", der täglich etwa 300 Flugzeuge abfertigt, konnte nach wenigen Tagen wieder in Betrieb genommen werden. Da er etwas westlich der Stadt im weitgehend verschont gebliebenen Vorort Kenner liegt, wurden Landebahn und Tower durch den Hurrikan nicht zerstört, allerdings standen Bodenradar und Befeuerung der Landebahn zunächst nicht mehr zur Verfügung. Am 5. September 2005 wurde bekannt gegeben, dass der Deich zum Lake Pontchartrain repariert sei, jedoch das Abpumpen des Wassers mindestens drei Monate dauern werde. An einigen Deichen halfen vom deutschen Technischen Hilfswerk zur Verfügung gestellte Hochleistungspumpen. Am 6. September 2005 ordnete Bürgermeister Ray Nagin die Zwangsevakuierung der letzten in der Stadt verharrenden Einwohner an. Jeder, der nicht am Wiederaufbau beteiligt war, musste die Stadt verlassen, da die Gefahr von Seuchen bestand. Am 20. September 2005 wurde New Orleans erneut evakuiert, weil befürchtet wurde, dass der Hurrikan Rita die Stadt in den nächsten Tagen überqueren würde, woraufhin die wenigen Rückkehrer die Stadt wieder verließen. Mitte Oktober 2005 war die Stadt wieder trockengelegt. Doch musste die Bevölkerung am 18. Oktober auf eine weitere mögliche Evakuierung vorbereitet werden: Der Hurrikan Wilma, dessen Entwicklung zunächst ungewiss war, zog allerdings über Florida gen Atlantik.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtveränderung durch die Folgen der Katastrophe.", "content": "Während der Ruf nach einem schnellen Wiederaufbau New Orleans mit entsprechender staatlicher Unterstützung lauter wurde und der politische Druck auf die Verantwortlichen wuchs, mehrten sich auch Zweifel, ob New Orleans nicht aufgegeben werden sollte, da in Zukunft mit einer Verschlechterung der Situation zu rechnen sei. Die Stadt entschied sich für eine geringere Bevölkerungsdichte vor allem in den Sozialwohnungsgebieten (Public Housing Projects). Im Rahmen dieser Gentrifikation wurden diese Public Housing Projects zum Großteil abgeriegelt und nicht mehr saniert bzw. abgerissen. Vor allem in der Innenstadt wurden diese Gebiete an Immobilienfirmen ausgeschrieben und dünner besiedelte Wohngebiete mit gemischten Einkommen errichtet bzw. geplant. Die Naturkatastrophe traf vor allem Schwarze und sozial benachteiligte Bewohner. John Logan, Stadtforscher von der Brown University in Rhode Island, analysierte das Datenmaterial der amerikanischen Katastrophenschutzbehörde FEMA. Danach waren Afroamerikaner, Arme, Mieter und Arbeitslose „weit überproportional“ von den Folgen des Hurrikans betroffen. In den zerstörten Gebieten lebten zu etwa 75 Prozent Afroamerikaner, während in den intakten Gebieten überwiegend Weiße lebten. Logan kommt zu dem Schluss, dass die Risikoverteilung zwischen wirtschaftlich starken und schwachen Bewohnern ungleich war. Arme und Schwarze hätten auch über weniger Mittel und Möglichkeiten verfügt, nach New Orleans zurückzukehren und ihre Häuser wieder aufzubauen. Schon vor der Katastrophe war klar, dass die tieferliegenden Gebiete der Stadt – Wohngebiete der Schwarzen und der Armen – die gefährdetsten Teile sein würden. Der Journalist Jordan Flaherty stellt 2016 hierzu fest: \"New Orleans ist heute kleiner, wohlhabender und weißer als vor dem Sturm\".", "section_level": 2}, {"title": "Gustav 2008.", "content": "Ende August 2008 bedrohte Hurrikan Gustav die Stadt. Am 31. August wurde ihre Evakuierung angeordnet. Die Autobahn wurde kurzfristig zu einer Einbahnstraße stadtauswärts umgestaltet, so dass tausende Bürger den sicheren Weg Richtung Norden und Nordosten antreten konnten. Der Hurrikan bewegte sich jedoch weiter westlich auf die Küste zu und New Orleans blieb weitgehend verschont. Es zeigte sich, dass die Behörden (im Besonderen FEMA) nun ein besseres Vorbeugungsmanagement praktizierten, auch wenn die Herausforderungen und Ausmaße nicht mit denen von Hurrikan Katrina verglichen werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das bekannte French Quarter, auch „Vieux Carré“ genannt, das noch aus der französischen und spanischen Zeit stammt und an den Mississippi, die Rampart Street, Basin Street, die Canal Street und die Esplanade Avenue grenzt, wurde 1721 von Ingenieur Adrian de Pauger entworfen. Vor allem der French Market (Französischer Markt), ein Platz, an dem die Choctaw-Indianer handelten, mit dem Café du Monde, das berühmt für seinen Zichorienkaffee und seine Beignets ist, ist ein ebenso großer Anziehungspunkt für Touristen wie die legendäre Bourbon Street, auf der allabendlich Partys bis in den Morgen gefeiert werden. Am nördlichen Ende des French Quarters liegt im Stadtviertel Treme der Louis Armstrong Park. Der Jackson Square liegt im Zentrum der gitterförmigen Anlage des Vieux Carre gegenüber dem Fluss. Früher war der Platz als Paradeplatz als der „Place d' Armes“ (Waffenplatz) bekannt. Soldaten exerzierten vor der Stadtkirche, die von den Hauptquartieren des spanischen Stadtrats flankiert wurden. Nachdem die Spanier die Gemeinde übernommen hatten, tauften sie den Platz „Plaza de Armas“. Die Bezeichnung Jackson Square entstand im 19. Jahrhundert, als eine Reiterstatue Andrew Jacksons auf der Platzmitte aufgestellt wurde. Am Jackson Square steht auch die nach dem Stadtbrand von 1788 in den Jahren 1789 bis 1794 neu errichtete römisch-katholische St.-Louis-Kathedrale.", "section_level": 1}, {"title": "Straßenbahnen.", "content": "Straßenbahnen gehören auch zum Flair von New Orleans. Am bekanntesten ist die Linie St. Charles mit ihren grünen Wagen, die 1924 von Perley-Thomas gebaut wurden und die seit 1893 New Orleans mit der Vorstadt Carrollton verbindet. Entlang der Strecke durch die St. Charles Avenue kann man im Stadtteil Garden District zahlreiche herrschaftliche Villen aus dem 19. Jahrhundert bewundern. Auch zwei private Universitäten befinden sich hier, die Tulane University und die Loyola University. Eine weitere Strecke ist die Riverfront-Linie, auch bekannt als „Ladies in Red“, die 1988 wieder in Betrieb genommen wurde. Sie läuft parallel zum Fluss von der Canal Street ins French Quarter. 2004 wurde die Linie Canal Street wiedereröffnet. Sie bedient unter anderen den City Park mit dem Kunstmuseum New Orleans Museum of Art durch einen Abzweig in die North Carrollton Avenue. Die Strecke, nach der Tennessee Williams sein bekanntes Drama \"A Streetcar Named Desire\" \"(Endstation Sehnsucht)\" benannte, wurde bereits 1948, ein Jahr nach der Veröffentlichung, eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Friedhöfe.", "content": "Wegen der tiefen Lage von New Orleans und dem damit verbundenen sehr feuchten Boden gibt es in der Stadt keine herkömmlichen Friedhöfe, weil Seuchen befürchtet werden. Seit 1830 werden die Toten in Mausoleen beerdigt; diese „Cities of the Dead“ sind Touristenattraktionen. Die Stadt entwickelte ihre eigene Art der Begräbnisse: Ein traditionelles Jazz Funeral wird von einer Marching Band begleitet, die traurige, auf das Jenseits ausgerichtete Musik (Hymnen) auf dem Weg zur Beerdigung hin und fröhliche, weltliche Musik (Hot Jazz) auf dem Weg zurück spielt. Dieses Motiv wird in dem Film \"\"James Bond 007 – Leben und sterben lassen\"\" aufgegriffen.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Gebäude.", "content": "Im French Quarter befindet sich in der Dumaine Street 632 die historische Madame John’s Legacy. Das dreiteilige Anwesen wurde 1970 ins National Register of Historic Places aufgenommen und wegen seines prägenden kreolischen Architekturcharakters im National Historic Landmark eingetragen. In der Canal Street 423 befindet sich das historische Old Post Office and Custom House, das 1974 ebenfalls in das National Register of Historic Places aufgenommen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Musik und Feste.", "content": "New Orleans war immer ein Zentrum der Musik. Es vermischte europäischen Stil mit dem aus Lateinamerika und afroamerikanischen Kulturen. Vor allem der Jazz mit Blechbläsern hat seine Wurzeln in New Orleans. Eine der bekanntesten Musikclubs für New-Orleans-Jazz ist die Preservation Hall im French Quarter. Die Stadt ist ebenfalls bekannt für Rhythm and Blues, der den Rock ’n’ Roll maßgeblich prägte, und auch Cajun- und Zydeco-Musik ist vielerorts zu hören. Ende der 1980er Jahre prägten einige lokale Metal-Bands einen eigenen Doom-Metal-Stil, der später als Sludge bekannt wurde und häufig als \"NOLA-Sound\" umschrieben wird. Die bekannteste Musikveranstaltung ist das Jazz and Heritage Festival, kurz Jazz Fest, das an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden Ende April und Anfang Mai auf der Pferderennbahn Fairgrounds stattfindet. Auf vielen Bühnen treten bekannte und unbekannte Musiker verschiedener Genres auf, neben Jazz sind auch Rock, Blues und Zydeco zu hören. Ein Stammgast war zum Beispiel der in der Stadt geborene Dr. John, aber auch Nelly und Brian Wilson waren hier schon zu hören. Weiterer Höhepunkt im Musikkalender der Stadt ist das French Quarter Festival. Mitte April werden hier für ein Wochenende im French Quarter, hauptsächlich in der Bourbon Street und in der Royal Street sowie auf dem Jackson Square, Bühnen aufgebaut, auf denen lokale und internationale Bands kostenlose Konzerte geben. Auch das Satchmo SummerFest zieht viele Jazzfreunde an; das nach dem bekanntesten Sohn der Stadt, Louis Armstrong benannte Fest findet jedes Jahr am ersten Augustwochenende statt. Neben den Konzerten, ähnlich dem French Quarter Festival, gibt es diverse Ausstellungen zum Thema Jazz und auch eine Jazzmesse. Die bekannteste Feier in New Orleans ist der Karneval, der seinen Höhepunkt in einem Umzug am sog. Mardi Gras findet (französische Bezeichnung für den letzten der Karnevalstage). Während der Karnevalszeit gibt es mehrere große Umzüge in und um New Orleans, verschiedene \"Krewes\" (Karnevalsvereine) gestalten \"Floats\" (gezogene Wagen) und Trucks, fahren damit durch die Straßen und werfen Beads, bunte Plastikketten. Lila, Grün und Gold sind die offiziellen Farben des Mardi Gras, die 1872 vom Karnevalskönig Rex festgelegt wurden. Dieser „König“ stellt einen Seitenhieb auf die historische Alte Welt, ihre Monarchen und deren Bevormundung der Bevölkerung dar.", "section_level": 1}, {"title": "Küche.", "content": "New Orleans ist berühmt für seine Esskultur. Die Spezialitäten reichen von Po’ boy (lokale Aussprache von \"poor boy\" = „armer Junge“; eine Art belegte Baguettes) und Muffuletta-Sandwiches über Bananas Foster bis zu Pompano en Papillote, Golf-Austern und anderen Meerestieren. Zahlreiche kreolische und Cajun-Gerichte wie Crawfish Étouffée, Jambalaya und Gumbo sind in New Orleans ebenfalls sehr beliebt. Eine weitere Spezialität ist Red beans and rice; das herzhafte Eintopfgericht wird traditionell montags serviert. Die oft verwechselten Begriffe „kreolisch“ und „cajun“ in Bezug auf die lokalen Speisen (und Kulturen) bedeuten etwas Unterschiedliches. Beide Kulturen basierten zunächst auf französischen Einwanderern, doch die späteren Kreolen kamen aus Europa und vermischten sich bald mit Spaniern, Indianern und Schwarzen, die Cajuns dagegen sind Einwanderer aus Nordostkanada, vor allem Nova Scotia, und vermischten sich lange Zeit kaum mit der übrigen Bevölkerung. Ihr Siedlungsgebiet blieb außerdem weitgehend auf Südwestlouisiana beschränkt. Entsprechend entwickelte sich die heutige kreolische Küche durch Vermischung aller Speisentraditionen sämtlicher Einwanderer, die Cajun-Küche nahm nur zögerlich neue Elemente auf. New Orleans beherbergt eine Vielzahl von preisgekrönten Restaurants wie beispielsweise Antoine’s, Arnaud’s, Brennan’s oder Commander’s Palace. Der amerikaweit durch zahlreiche Kochsendungen und auch in Deutschland durch tv.gusto bekannte Koch Kevin Belton führt die New Orleans School of Cooking, eine Kochschule für Spezialitäten der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Das größte Unternehmen mit Sitz in New Orleans ist Entergy. Der Hafen New Orleans ist der sechstgrößte in den Vereinigten Staaten. Die Metropolregion von New Orleans erbrachte 2016 eine Wirtschaftsleistung von 67,6 Milliarden US-Dollar. Nach dem BIP pro Kopf zählt New Orleans zu den ärmeren Städten des Landes.", "section_level": 1}, {"title": "Schifffahrt.", "content": "New Orleans liegt am Knotenpunkt des Gulf Intracoastal Waterway, des Mississippis und des \"Mississippi River-Gulf Outlet Canal\", einem 106 km langen und 10,8 m tiefen Kanal vom Innenhafen New Orleans zum Golf.", "section_level": 2}, {"title": "ÖPNV und Eisenbahn.", "content": "Der ÖPNV wird von der Regional Transit Authority New Orleans, kurz RTA betrieben, es werden Bus- und Straßenbahnlinien angeboten. Außerdem gibt es noch einen Anschluss der Eisenbahngesellschaft Amtrak (Bahnknotenpunkt) und zahlreiche Verbindungen der Überlandbusgesellschaft Greyhound.", "section_level": 2}, {"title": "Autoverkehr.", "content": "Die Stadt hat mit der Interstate 10 einen direkten Autobahnanschluss, welcher bis an die Bundesstaaten Kalifornien an der Westküste sowie Florida an der Ostküste reicht. Über die im Westen der Stadt beginnende Interstate 55 gibt es eine direkte Verbindung in nördlicher Richtung bis Illinois. Nördlich der Stadt befindet sich mit der Interstate 12 eine Umgehung für den Fernverkehr um die Stadt. Im Zentrum von New Orleans existiert ein gut ausgebautes Autobahnsystem, zu dem neben der Interstate 10 auch die Interstates 310, 510 und 610 sowie die U.S. Highways 61 und 90 gehören. Die Crescent City Connection ist die einzige Brücke über den Mississippi im Stadtgebiet und gleichzeitig die letzte Brücke über den Strom vor seiner Mündung.", "section_level": 2}, {"title": "Flughafen.", "content": "New Orleans hat mehrere Flughäfen, der größte ist der Louis Armstrong New Orleans International Airport (MSY), der im Vorort Kenner liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Im Mai 2012 gab Advance Publications, Inc. als Herausgeber der Zeitung \"The Times-Picayune\" (Pulitzer-Preis im Jahr 2006 für die Berichterstattung zum Hurrikan Katrina) bekannt, dass das Blatt zukünftig nicht mehr täglich erscheinen werde. Von 2012 bis 2014 war die gedruckte Version der Zeitung nur mittwochs, freitags und sonntags erhältlich. 2014 kehrte man zum täglichen Andruck zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Internet.", "content": "Am 13. Dezember 2019 wurden nach dem Feststellen einer massiven Cyberattacke alle Server der Stadtverwaltung heruntergefahren und der Ausnahmezustand erklärt. Auf einigen Rechnern der Stadt wurde Ransomware gefunden.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "New Orleans ist die Heimat drei bekannter Teams nordamerikanischer Profiligen: Amateurvereine: Seit 1965 findet der Mardi Gras Marathon statt. Am 3. Februar 2013 war New Orleans zum 10. Mal Gastgeber für das Endspiel der nordamerikanischen Profiliga NFL, dem Super Bowl XLVII.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaft.", "content": "New Orleans listet folgende fünfzehn Städtepartnerschaften auf:", "section_level": 1}], "src_summary": "New Orleans (\"amerikanisches Englisch\":, lokal: []) ist mit 391.006 Einwohnern (2018) die größte Stadt im Bundesstaat Louisiana in den Vereinigten Staaten. Sie ist ein Industriezentrum mit einem bedeutenden Hafen am Mississippi River. Die Stadt ist bekannt für ihre lokale kreolische Küche und ihre historische Altstadt („French Quarter“), in der sich zahlreiche Gebäude im spanischen und französischen Kolonialstil befinden. Außerdem gilt New Orleans als die „Wiege des Jazz“.", "tgt_summary": "新奥尔良(英语:New Orleans,,,或,),旧译纽柯连,是位于美国路易斯安那州南部的港口城市,同时也是该州最大的城市。行政上与奥尔良堂区(英语:Orleans Parish)同域。", "id": 3064721} {"src_title": "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre", "tgt_title": "关于称义教义的联合声明", "src_document": [{"title": "Inhalt der Erklärung.", "content": "In der Erklärung heißt es unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Mit dieser Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre und den vereinbarten Zusatzdokumenten (der Gemeinsamen Offiziellen Feststellung und dem Annex) wurde feierlich bekundet, dass zwischen Lutheranern und Katholiken ein Konsens in Grundsätzen der Rechtfertigungslehre besteht. Sie verbinden damit die Feststellung, dass die gegenseitigen Lehrverurteilungen aus dem 16. Jahrhundert zur Lehre des Partners über die Rechtfertigung des Sünders vor Gott keinen Bestand mehr haben. An den Differenzen über die Rechtfertigung und die Ablasspraxis war in der Reformationszeit die Einheit der westlichen Kirche zerbrochen. Zum ersten Mal seit der Reformation ist es mit der Gemeinsamen Erklärung und den Zusatzdokumenten gelungen, dass die seit damals getrennten Kirchen gemeinsame Aussagen zu jener Lehre machen, die einst Ausgangspunkt für die Spaltung der abendländischen Kirche gewesen ist. Die Lehrverurteilungen, die sich auf die Rechtfertigungslehre beziehen, haben somit ihre kirchentrennende Wirkung verloren. Das damit Erreichte bedeutet jedoch noch nicht die Herstellung von Kirchengemeinschaft, da zum Beispiel im Verständnis des kirchlichen Amtes nach wie vor große Unterschiede zwischen römisch-katholischer Kirche und Lutheranern bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Debatte.", "content": "Auf der Leserbriefseite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde 1999 wochenlang eine theologische Debatte über die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre ausgetragen, die sich nicht zuletzt daran entzündete, dass die Kirchenredakteurin Heike Schmoll eine Gegnerin der Erklärung war. An der Debatte beteiligten sich u. a. die evangelischen Theologieprofessoren Johannes Wallmann, Volker Drehsen, Thomas Kaufmann, Reinhard Schwarz, Ingolf U. Dalferth, Karl-Hermann Kandler, Albrecht Beutel, Ekkehard Mühlenberg und Wilfried Härle sowie der evangelische Kirchenhistoriker Dietrich Blaufuß und der LWB-Generalsekretär Ishmael Noko. Schon 1998 hatten sich 160 deutsche evangelische Theologen, unter ihnen Eberhard Jüngel, gegen die Gemeinsame Erklärung ausgesprochen, weil sie den lutherischen Gedanken verwässere. Der Dogmatiker Jüngel bezeichnete die Gemeinsame Erklärung streitbar als \"Gegenstand für ein dogmatisches Proseminar\", weil aus ihr \"keinerlei praktische Konsequenzen für die Ökumene\" folgten. Auch die römisch-katholische Kirche sah sich in der Folge zu einer Präzisierung ihres Standpunktes veranlasst. Die Kongregation für die Glaubenslehre und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen wiesen in einer \"offiziellen Antwort\" auf abweichende Positionen hin, die weiterhin bestünden. Diese beträfen Fragen nach der Konkupiszenz nach der Taufe, der Bedeutung der Rechtfertigungslehre im Gesamtsystem des Glaubens, der Fähigkeit des Menschen, gemäß der Lehre des Tridentinums aktiv an der Annahme der Gnade mitwirken zu können, der Bedeutung der Buße und danach, inwieweit der Lutherische Weltbund einen Partner mit verbindlicher Autorität darstelle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre ist ein zentrales Dokument der Ökumenischen Bewegung, das einen Konsens über Grundwahrheiten der Rechtfertigung zwischen dem Lutherischen Weltbund (LWB), der römisch-katholischen Kirche und dem Weltrat methodistischer Kirchen ausdrückt. Am 31. Oktober 1999 (d. h. am Reformationstag) unterzeichneten Kardinal Edward Idris Cassidy, der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, und der LWB-Präsident Christian Krause in der evangelisch-lutherischen Kirche St. Anna in Augsburg die Erklärung, der die Methodisten am 23. Juli 2006 durch Unterschrift des Präsidenten Bischof Sunday Mbang und des Generalsekretärs George Freeman beitraten.", "tgt_summary": "《关于称义教义的联合声明》(英语:Joint Declaration on the Doctrine of Justification,JDDJ),也称《因信称义联合声明》,是一份由天主教会和世界信义宗联会于1999年正式签署的一份声明。该联合声明宣称双方教会对“通过对基督的信念,凭借神的恩典称义”这一观点的一致。", "id": 900432} {"src_title": "Chasmosaurinae", "tgt_title": "開角龍亞科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Chasmosaurinae bewegten sich wie alle Ceratopsidae quadruped (vierbeinig) fort, wobei die Vorderbeine deutlich kürzer als die Hinterbeine waren. Die Extremitäten waren generell kräftig, der Körper stämmig. Der Schädel war groß und wuchtig und wies eine zugespitzte Schnauze auf. Diese war wie bei allen Ceratopsia aus dem Rostralknochen (vor dem Oberkiefer) und dem Praedentale (vor dem Unterkiefer) gebildet. Die Bezahnung bestand wie bei allen Ceratopsidae aus Zahnbatterien, das sind in Reihen angeordnete Zähne, die nach Abnutzung durch den nachfolgenden Zahn ersetzt wurden. Die auffälligsten Unterschiede zu den Centrosaurinae bestanden in den Hörnern und im Nackenschild. Das Nasenhorn war stark verkürzt, im Gegenzug waren die Überaugenhörner deutlich verlängert. Der Nackenschild, der wie bei allen höheren Ceratopsia aus dem Scheitel- und dem Schuppenbein gebildet war, war meistens lang – manchmal bis zu 100 Prozent der eigentlichen Schädellänge – und wies große Öffnungen auf – nur bei \"Triceratops\" war er verkürzt und geschlossen. Die Schädellänge einschließlich des Nackenschildes erreichte bei \"Pentaceratops\" und \"Torosaurus\" über zwei Meter, das sind die längsten bekannten Schädel unter allen landbewohnenden Tieren. Die knöchernen Strukturen am Rand des Schildes (Epoccipitalia) waren bestenfalls einfache Noppen und keine Stacheln wie bei manchen Centrosaurinae.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Systematik.", "content": "Wie bei allen Ceratopsidae finden sich auch die fossilen Zeugnisse der Chasmosaurinae nur im westlichen Teil Nordamerikas. Der Westen des Kontinents war während des größten Teils der Kreide eine Insel, die als Laramidia bezeichnet wird. Diese Paläoinsel war durch ein flaches Meer, den Western Interior Seaway, isoliert, daher blieben die Ceratopsiden auf Laramidia beschränkt, waren also dort endemisch. Fossile Überreste dieser Dinosauriergruppe sind nur aus der Oberkreide (mittleres Campanium bis Maastrichtium) bekannt und damit etwa 80 bis 66 Millionen Jahre alt. Folgende Gattungen werden zu den Chasmosaurinae gestellt: Da das Material von \"Ceratops\", nach dem die Ceratopsidae benannt werden, zu dürftig für eine genaue systematische Bestimmung ist, benannte Lawrence Lambe diese Gruppe 1915 nach \"Chasmosaurus\". Die Zugehörigkeit von \"Triceratops\" zu dieser Gruppe wurde erst später erkannt, da dieser Dinosaurier mit seinem kurzen Nackenschild deutlich von den anderen Mitgliedern abweicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Chasmosaurinae (auch Ceratop(s)inae) sind ein Taxon (eine systematische Gruppe) der Dinosaurier. Zusammen mit den Centrosaurinae bilden sie die Gruppe der Ceratopsidae innerhalb der Ceratopsia.", "tgt_summary": "开角龙亚科(学名:)又名角龙亚科,是角龙下目角龙科的一个亚科,角龙科的另一个亚科是尖角龙亚科。", "id": 1152706} {"src_title": "Bateau-Lavoir", "tgt_title": "洗濯船", "src_document": [{"title": "Das Haus und seine Bewohner.", "content": "Maxime Maufra war im Jahr 1892 der erste Mieter in dem Haus, das zu diesem Zeitpunkt noch „Maison du Trappeur“ (Haus des Fallenstellers) genannt wurde. Es folgten spanische und italienische Künstler im Umkreis des Sammlers und Malers Paco Durrio. Der deutsche Maler Friedrich Ahlers-Hestermann, Schüler der Académie Matisse, beschrieb das Atelierhaus als „eine unheimlich große Holzbaracke, die, nach der Place Ravignan zu einstöckig, sich hinten fünf Stockwerke tief am Abhang erstreckte.“ Der Name bedeutet auf Deutsch „Waschschiff“, da das Haus den Booten auf der Seine ähnelte, auf denen Waschfrauen ihre Arbeit verrichteten. Vermutlich gab ihm der Schriftsteller, Maler und Bewohner Max Jacob diese Bezeichnung. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten eine Reihe bekannter Künstler und Schriftsteller im Bateau-Lavoir. Einer der Bewohner war Picasso, der das Studio von Paco Durrio übernahm und dort von 1904 bis 1909 mit seinem Hund Frika lebte. 1905 traf er hier seine erste Lebensgefährtin Fernande Olivier. In diesem Atelier malte er die ersten kubistischen Werke, schuf 1906 Gertrude Steins Porträt und im folgenden Jahr sein Gemälde \"Les Demoiselles d’Avignon\". Das Atelierhaus Bateau-Lavoir kann daher als Geburtsort des Kubismus bezeichnet werden. Die Kunstsammlerin Gertrude Stein schildert die häufigen Sitzungen in Picassos Atelier zu ihrem Porträt in ihrem Buch \"The Autobiography of Alice B. Toklas\": „Da war eine Couch, wo jeder saß und schlief, da war ein kleiner Küchenstuhl, auf dem Picasso beim Malen saß, da war eine große Staffelei und da waren viele Bilder und da war ein kleiner Foxterrier...“ Damit sie sich nicht langweilte, las Picassos Gefährtin Fernande Olivier ihr aus den Fabeln von La Fontaine vor. Außerdem fanden Kees van Dongen, Otto Freundlich, Pablo Gargallo, Juan Gris, Max Jacob, Amedeo Modigliani, Pierre Reverdy und André Salmon hier ihre bezahlbare Unterkunft in dem sonst teuren Paris. Weiterhin war das Haus ein Treffpunkt vieler bekannter Personen der Avantgarde, wie beispielsweise Guillaume Apollinaire, Georges Braque, Henri Matisse und Jean Cocteau, die die dort lebenden Künstler besuchten. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 zogen viele Künstler in die Künstlersiedlung \"La Ruche\" im Pariser Quartier Montparnasse um. Das Haus gehört seit 1965 zu den Monuments historiques von Paris. Im Mai 1970 wurde das Gebäude durch einen Brand zerstört und 1978 durch einen Neubau ersetzt, der wiederum 25 Künstlerateliers beherbergt. Die Fassade wurde nach dem ursprünglichen Erscheinungsbild rekonstruiert.", "section_level": 1}, {"title": "Das Bankett für Rousseau.", "content": "Im November 1908 fand ein Bankett für Henri Rousseau in Picassos Studio im Bateau-Lavoir statt, an dem viele Montmartre-Künstler und Freunde Picassos teilnahmen. Dieses Bankett ist ebenfalls in die Kunstgeschichte eingegangen. Der Anlass war der Kauf Picassos von Rousseaus Bild \"Portrait de femme\", das er für fünf Francs bei einem Trödler gekauft hatte. Dieses Gemälde nahm Picasso bei allen Umzügen mit und behielt es bis zu seinem Tod. Teilnehmer des bekannten Festes waren unter anderem Apollinaire, Braque, Salmon, Marie Laurencin, Modigliani, der Galerist Wilhelm Uhde, Gertrude und Leo Stein sowie Gertrudes Freundin Alice B. Toklas. Rousseau war vom Wert seiner Malwerke so vollkommen überzeugt, dass er unter den Zeitgenossen neben sich nur noch Picasso gelten ließ, dessen Malweise er aus unerklärlichen Gründen für „ägyptisch“ hielt. „Wir sind die beiden größten Maler dieser Zeit“, sagte er auf dem Bankett zu Picasso, „du im ägyptischen Stil und ich im modernen.“ Über dieses historische Essen, eines der berühmtesten Ereignisse aus der Kinderzeit der modernen Kunst, gibt es mindestens fünf Zeugenberichte, die einander jedoch erheblich widersprechen. Nach Auskunft der Gastgeberin, Picassos damaliger Gefährtin Fernande Olivier, saß der Zöllner Rousseau auf einem „Thron“, einem Stuhl, der auf einer Kiste stand; das Atelier war mit Fahnen und Lampions geschmückt, und auf einem Spruchband stand: „Hoch lebe Rousseau!“ Die Schriftstellerin Ursula von Kardorff schreibt in ihrem Buch \"Adieu Paris\" über das Fest, dass Rousseau sich gerührt bei den Rednern bedankte und seine Violine holte, um auf ihr zu spielen: „Dabei bemerkte er nicht, wie das Wachs der Kerzen auf seine Glatze heruntertropfte und einen kleinen Hügel bildete. Braque spielte Ziehharmonika, alles tanzte. Jedermann war schön blau. Nüchtern blieben nur die Geschwister Gertrude und Leo Stein und die Freundin Alice Toklas. [...] Das Fest endete, als die Sonne schon am Himmel stand.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Le Bateau-Lavoir war ein verwahrlostes Haus auf dem Montmartre in der Rue Ravignan Nr. 13 (heute \"place Émile-Goudeau\" no. 13) im 18. Arrondissement in Paris. Der Name des Hauses ging in die Kunstgeschichte ein, da um die Wende zum 20. Jahrhundert eine Gruppe von später berühmt gewordenen Künstlern dort gelebt und Ateliers gemietet hatte. Es wurde 1970 durch einen Brand zerstört und 1978 als Atelierhaus rekonstruiert.", "tgt_summary": "洗濯船是位于巴黎蒙马特区拉维尼昂13街的一座肮脏的建筑物。这个地方之所以有名是因为在20世纪之交有一批出色的艺术家在此生活,并将其租为自己的工作室。第一批艺术家于1890年代居住于此,但1914年以后他们开始搬往其他的地方(大部分去了蒙帕纳斯)。", "id": 2706707} {"src_title": "Stono-Aufstand", "tgt_title": "史陶諾動亂", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Dem Aufstand gingen eine Reihe von Ereignissen voraus, die für einen erfolgreichen Ausbruchsversuch günstige Bedingungen schufen. Die Macht der Sklavenhalter war nach einer Gelbfieberepidemie beeinträchtigt; es gab Gerede über einen möglichen Krieg zwischen England und Spanien; den Sklaven war bekannt, dass viele geflohene Sklaven in Florida Zuflucht gefunden hatten, wo die Spanier ihnen, wenn sie sich zum katholischen Glauben bekannten, Freiheit gewährten. Ein Faktor, der die aufständischen Sklaven zur Eile antrieb, war möglicherweise der \"Security Act of 1739\", ein Gesetz, das am 29. September in Kraft treten sollte und durch das alle männlichen Weißen verpflichtet wurden, sonntags Waffen zu tragen. Der Führer des Aufstandes, Jemmy, war ein gebildeter Sklave, der als „Angolaner“ bezeichnet wurde, was wohl bedeutet, dass er aus dem zentralafrikanischen Kongoreich stammte. Ihm und anderen wichtigen Beteiligten muss – so wird in der Fachliteratur vermutet – klar gewesen sein, dass ein nach dem 29. September ausgeführter Ausbruchsversuch kaum Aussicht auf Erfolg gehabt hätte.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Unter der Führung von Jemmy versammelten sich am 9. September 1739 20 afrikastämmige Sklaven in der Gegend des Stono River, südwestlich der Stadt Charleston. Sie marschierten die Straße entlang, trugen ein Banner mit der Aufschrift „Liberty“ (\"Freiheit\") und sangen dieses Wort unisono. In einem Laden an der Stono River Bridge verschafften sie sich Waffen und töteten zwei Kaufleute. Sie zogen eine Fahne auf und zogen in Richtung Süden, wo sie in Florida ihre Freiheit zu erlangen hofften. Unterwegs schlossen sich ihnen immer neue Sklaven an; ihre Zahl betrug schließlich 80. Sie brannten sieben Plantagen nieder und töteten 20 Weiße. Der Vizegouverneur von South Carolina, William Bull, der gemeinsam mit vier Freunden zu Pferde unterwegs war, stieß zufällig auf die Gruppe, konnte jedoch entkommen und alarmierte andere Pflanzer. Diese bildeten einen Trupp Bewaffneter zur Verfolgung der aufständischen Sklaven. Am folgenden Tag stießen berittene Milizionäre auf die 80 Aufständischen. Während des Kampfes, bei dem die Aufständischen unterlagen, wurden 20 Weiße und 44 afrikanischstämmige Sklaven getötet; die gefangenen Sklaven wurden enthauptet.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Im folgenden Jahr kam es zu einem weiteren Aufstand in Georgia, und noch ein Jahr später fand erneut ein Sklavenaufstand in South Carolina statt. Aus Sorge vor weiteren Sklavenaufständen kam es in Charleston im Anschluss an den Stono-Aufstand zu einem 10-jährigen Einfuhrstopp für Sklaven. Auch das Sklavengesetz wurde verschärft; insbesondere wurde den Sklaven das Recht auf Bildung und auf eigenes Geldverdienen genommen. Aus Angst vor weiteren Sklavenaufständen wurden in South Carolina auch im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg Milizen außerhalb der Front belassen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Stono River Rebellion Site.", "content": "Der Standort von \"Hutchinson’s Warehouse\", wo der Aufstand begann, wurde 1974 zum National Historic Landmark erklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Alle angegebenen Webseiten sind englischsprachig:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Stono-Aufstand (: \"Stono Rebellion\", manchmal auch \"Cato’s Conspiracy\" oder \"Cato’s Rebellion\") war ein Sklavenaufstand, der sich am 9. September 1739 im Gebiet des Stono River bei Charleston in der britischen Kolonie South Carolina ereignete. Der bewaffnete Aufstand, an dem 80 afrikastämmige Sklaven teilnahmen, um in die spanische Kolonie Florida zu entkommen, wurde blutig niedergeschlagen. Der Stono-Aufstand gilt als einer der ersten Sklavenaufstände auf dem Staatsgebiet der heutigen Vereinigten Staaten und als der größte der Kolonialzeit.", "tgt_summary": "史陶诺动乱(英语:Stono rebellion)是一场发生在美国南卡罗来纳州的奴隶叛乱。", "id": 2017363} {"src_title": "Hoffnungskirche (Berlin-Pankow)", "tgt_title": "潘科希望教堂", "src_document": [{"title": "Gebäude.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kirchenschiff.", "content": "Die Kirche ist ein verputzter Mauerwerksbau, dessen Fundament auf Eichenpfählen steht. In ihrer neoklassizistischen Monumentalität lehnt sie sich an die Berliner Sakralarchitektur des 18. Jahrhunderts an. Es lassen sich aber auch Elemente des Barock und des Zopfstils ausmachen. Die Fronten sind durch kolossale Pilaster gegliedert. Das Dach ist wie bei einer Pagode gestaltet. Über einem Dachgesims befindet sich eine Attika, darüber erhebt sich ein hohes Walmdach. Über dem westlichen Hauptportal stehen Skulpturen aus Sandstein auf der Attika, zwei Engel inmitten des segnenden Christus. Der Baustil unterscheidet sich von den damals herkömmlichen neugotischen Backsteinkirchen in Berlin. Das Wiesbadener Programm von 1890 forderte eine Abkehr vom historisierenden Baustil, um eine wirksame liturgische Beteiligung der Gemeinde zu ermöglichen. Im Kern war dies eine Abkehr von einem Langhaus hin zu einem Zentralbau. Der Grundriss hat die Form eines griechischen Kreuzes, das nach Osten zum Altar und nach Westen zur Orgel gleichmäßig verlängert ist. Drei Seiten des Innenraums sind von massiven Emporen auf je vier Säulen umgeben. In Längsrichtung der Innenraum mit einem kassettierten Tonnengewölbe versehen, in das die Tonnengewölbe der kurzen Querarme einschneiden. Der auf diese Weise künstlerisch abgebildete Weltraum vereint die Gemeinde und schließt sie zusammen. So entsteht besonders bei gut besuchten Gottesdiensten ein besonderes Gefühl der Verbundenheit untereinander.", "section_level": 2}, {"title": "Turm.", "content": "Das Straßenbild wird durch den an der Südwestseite angefügten Turm beherrscht. Seine Gestaltung lehnt sich an die Garnisonkirche in Potsdam an. Er ist in mehrere Geschosse gegliedert. Über den Klangarkaden der Glockenstube befinden sich die Turmuhren. Der achtseitige Aufsatz ist mit einer Haube bedeckt, die von einer Laterne gekrönt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausmalung.", "content": "Im Inneren ist sie mit der unverwechselbaren Formensprache und Farbgebung eines der bedeutendsten sakralen Bauwerke des späten Jugendstils in Berlin. Die Eingänge haben grelle Farben – der wichtigste ist in violett gehalten. Dazu kontrastieren die Mondlichtfarben; im Kircheninneren: rosé, fliederfarben, stuckfarben, lichtgrau. Diese wiederum stehen in einem farblichen Dialog mit schwarzen Vertikalen, in denen sich kunstvolle Grisaille-Malereien befinden und der königsblauen Altarwand mit einem Sternenhimmel. Das wichtige Motiv des Jugendstils, die alles beherrschende Frau, erscheint sakral abgewandelt in vielen Engelsgestalten der Kirche wieder. Die meisten der insgesamt 36 Engel sind in zum Teil sehr aufwendigen Techniken gemalt, einige sind aus Stein gestaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Altar und Kanzel.", "content": "In der Altarnische befand sich ursprünglich ein Kanzelaltar, der 1962–1964 entfernt wurde. Die Kanzel fand in reduzierter Form einen neuen Platz. Bei der Restaurierung 1985–1987 wurde versucht, den Zustand aus der Erbauungszeit wiederherzustellen. Die Altarnische ließ sich in ihrer alten Gestalt nicht rekonstruieren. An der Ostwand wurde das Gemälde \"Die Heimkehr des verlorenen Sohnes\" von Bernhard Rode angebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Von der Ausstattung der Erbauungszeit blieb der geschwungene Orgelprospekt erhalten. Im Mittelpunkt, vor dunklem Hintergrund, erscheint die Büste Johann Sebastian Bachs. Die erste Orgel stammte von der Firma Sauer. Sie hatte anfangs 29 Register, zwei Manuale und ein Pedal. Sie wurde mehrfach umgebaut und erweitert. Außerdem hat die Kirche ein fahrbares Positiv.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die evangelische Hoffnungskirche im Berliner Ortsteil Pankow, Elsa-Brändström-Straße 33–36 / Trelleborger Straße 66, wurde von einer Künstlergruppe unter Leitung des Architekten Walter Koeppen errichtet. Die Einweihung fand am 12. September 1913 statt.", "tgt_summary": "潘科希望教堂 (Hoffnungskirche) 是柏林的一座新教教堂,位于潘科区埃尔萨布兰德施特勒姆大街33–36号,特雷勒伯格大街66号,是柏林最重要的晚期新艺术运动风格的宗教建筑物之一。", "id": 1391899} {"src_title": "Spam", "tgt_title": "濫發電子訊息", "src_document": [{"title": "Begriffsherkunft.", "content": "SPAM war ursprünglich ein Markenname für Dosenfleisch, der bereits 1936 entstanden ist aus \"SPiced hAM\", fälschlicherweise auch \"Spiced Pork And Meat/hAM\" oder \"Specially Prepared Assorted Meat\" genannt. Während der Rationierung im Krieg war Spam eines der wenigen Nahrungsmittel, die in Großbritannien praktisch überall und unbeschränkt erhältlich waren. Die Omnipräsenz dieses Fleisches, ähnlich wie später die unerwünschten Botschaften (zum Beispiel als E-Mails), förderte die Entwicklung des Begriffs. Als Synonym für eine unnötig häufige Verwendung und Wiederholung wurde der Begriff durch den Spam-Sketch der englischen Comedyserie Monty Python’s Flying Circus geprägt: In einem Café besteht die Speisekarte fast ausschließlich aus Gerichten mit \"Spam\". Mehrfach stimmt eine Gruppe Wikinger lauthals", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Spam verursacht im System der weltweiten Kommunikation erheblichen Schaden. Dieser ist vor allem auf die zusätzliche Datenmenge und den Aufwand der damit verbundenen Bearbeitung zurückzuführen. Durch Spam entsteht allein in den Vereinigten", "section_level": 1}, {"title": "Arten von Spam.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "E-Mail-Spam.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Unverlangte Massen-E-Mail.", "content": "An erster Stelle ist wegen des großen Umfangs und des daraus resultierenden Bekanntheitsgrades die \"Unverlangte Massen-E-Mail\" (kurz \"UBE\", von englisch „Unsolicited Bulk E-Mail“) zu nennen. Es handelt sich dabei um E-Mails, die an", "section_level": 3}, {"title": "Unverlangte kommerzielle E-Mail.", "content": "Die \"unverlangte kommerzielle E-Mail\" (kurz UCE, von englisch „Unsolicited Commercial E-Mail“) ist eine E-Mail mit kommerziellen Inhalten, die an Empfänger (auch wenige oder einzelne) verschickt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Kollateraler Spam, Backscatter.", "content": "Als \"kollateraler Spam\" oder \"Backscatter\" werden E-Mails bezeichnet, die als Antwort auf eine eingehende E-Mail erzeugt und einem unbeteiligten Dritten zugestellt werden. Auslöser von kollateralem Spam sind besonders häufig Malware- oder Spam-Mails, da hier in der Regel gefälschte Absender benutzt werden. Kollateraler Spam entsteht im Wesentlichen auf zwei Wegen: \"Siehe auch:\" Backscatter (E-Mail)", "section_level": 3}, {"title": "Usenet-Spam.", "content": "Mitte der 1990er Jahre, als nur die wenigsten Menschen und Unternehmen eine E-Mail-Adresse hatten und schon allein daher massenhafter E-Mail-Versand noch nicht möglich war, fand das Wort \"Spam\" seinen Weg ins Usenet. Es sollte die Tätigkeit Einzelner bezeichnen, ihre", "section_level": 2}, {"title": "Suchmaschinen-Spamming.", "content": "Beim Suchmaschinen-Spamming wird versucht, über Einträge in", "section_level": 2}, {"title": "Referrer-Spam.", "content": "Referrer-Spam ist eine Sonderform des Suchmaschinen-Spamming. Hierbei werden Webseiten massenhaft", "section_level": 2}, {"title": "Spam over Internet Telephony (SPIT).", "content": "Als Spam over Internet Telephony, kurz \"SPIT\", werden unerwünschte und automatisch eingespielte Anrufe per VoIP bezeichnet. Dabei wird", "section_level": 2}, {"title": "Spam over Mobile Phone (SPOM).", "content": "Auch die Kommunikation per Mobiltelefon wird von Spam beeinträchtigt. Unerwünschte Kurzmitteilungen oder Anrufe werden als \"(Mobile) Phone Spam\", teils auch als \"Spam over Mobile Phone (SPOM)\" bezeichnet. Durch verstärkten Einsatz", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige.", "content": "Weitere Formen von Spam sind Spam over Instant Messaging, kurz \"SPIM\", das", "section_level": 2}, {"title": "Technische Voraussetzungen für E-Mail-Spam.", "content": "Um unerwünschte E-Mail-Werbung zu versenden, wird lediglich ein E-Mail-Programm benötigt, das Spam-Mails mit den Empfängeradressen versieht, sowie ein SMTP-Relay-Server, der diese Mails dann an die Empfänger versendet. Da jede E-Mail viele Adressdaten enthalten kann, wird für die Übertragung an den Relay-Server nur eine vergleichsweise geringe Bandbreite", "section_level": 1}, {"title": "Gegenmaßnahmen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Maßnahmen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Autorisierung.", "content": "Damit der Benutzer nicht von unerwünschten Personen belästigt wird, bieten die meisten Instant Messenger", "section_level": 3}, {"title": "Rückverfolgbarkeit.", "content": "Da das Versenden unerwünschter Werbung in den meisten Ländern wie auch in Deutschland illegal ist, kann der Versender verklagt werden, wenn er rückverfolgbar ist. So lässt sich über die IP-Adresse des Versenders die Identität des Versenders herausfinden, wenn der Internetprovider die zugeteilte IP-Adresse mit Zuordnung des Kunden speichert.", "section_level": 3}, {"title": "Maßnahmen gegen E-Mail-Spam.", "content": "Generell können an jeder Instanz, die Spam erzeugt oder transportiert, Maßnahmen ergriffen werden, die das Spam-Aufkommen verringern. Derzeit wird Spam hauptsächlich durch Spam-Filter bekämpft. Neuere Verfahren schlagen vor, Spam durch Korrekturen im Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) oder im Domain Name System (DNS) zu bekämpfen. Vereinzelt finden sich auch Vorschläge, Spammern das Sammeln der Empfängeradressen zu erschweren, was aber aufgrund des existierenden Adresshandels nur das Sammeln von Adressen im Internet verhindert, nicht aber die Nutzung von aus anderen Quellen (zum Beispiel Preisausschreiben oder Online-Bestellungen) stammenden Adressen. Eine wirksame Methode stellt auch das sogenannte Greylisting dar. Hierbei kann Spam um etwa 95 % reduziert werden, der Nachteil liegt aber darin, dass eingehende Nachrichten nur mit Verzögerung eintreffen.", "section_level": 2}, {"title": "Verhindern, dass die eigene E-Mail-Adresse in die Adressliste von Spammern gerät.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Maßnahmen für Betreiber von Mailservern.", "content": "Kann der einzelne Benutzer nur verhindern, dass er selbst UBE erhält, bietet sich für Administratoren von Mailservern die Möglichkeit, die Verbreitung von UBE einzuschränken. Dies beginnt bei der richtigen Konfiguration des Mailservers, der es nur autorisierten Benutzern gestatten sollte, E-Mails zu verschicken. Auf der Gegenseite kann der Mailserver den Empfang von E-Mails, die von sogenannten Open Relays stammen, über die jeder unautorisiert Mails einliefern kann, ablehnen. Mehrere Organisationen, zum Beispiel die \"Open Relay Database\", bieten Listen solcher fehlkonfigurierter Mailserver an (RBL), die der Serveradministrator zur Überprüfung nutzen kann. Da sich offene Relais immer seltener finden, ist eine mittlerweile weitaus effektivere Möglichkeit, das Anliefern durch Einwahlzugänge nur nach Authentifizierung zu gestatten. Auch hierfür gibt es öffentliche Datenbanken (\"DialUp Lists (DUL)\"). Eine breite Unterstützung von SMTP-Message-Submission durch Mailserverbetreiber könnte mittelfristig helfen, die Verbreitung von Spam und Malware über Botnetze einzudämmen. Wenn die Mailprogramme der Endanwender ihre Mail ausschließlich über den Message-Submission-Port 587 einliefern dürfen, können die Betreiber von Mailservern (ISPs) die Einlieferung von Spam erheblich erschweren: Von extern via SMTP", "section_level": 3}, {"title": "Spamfilter.", "content": "Inzwischen gibt es eine Vielzahl verschiedener Spamfilter-Techniken zur automatischen Erkennung und Entfernung von Spam im Postfach. Einige E-Mail-Programme wie z. B. der Mozilla Thunderbird oder Microsoft Outlook haben integrierte Spamfilter, die Werbemails von vornherein aussortieren. Allerdings leiden die Filter unter ihren Fehlerraten: So werden häufig Spam-Mails nicht zuverlässig erkannt und gelangen trotzdem in den Posteingang, man spricht von \"false negatives\". Auch der umgekehrte Fehler ist möglich: Erwünschte Mails können durch zu strenge Filter als Spam eingestuft werden (sogenannte \"false positives\") und erreichen so den Empfänger unter Umständen nicht oder nur verzögert. Lediglich gut konfigurierte Spamfilter, die individuell auf den Benutzer oder eine Benutzergruppe zugeschnitten sind, haben hohe Erfolgsquoten. In solchen Fällen lassen sich \"false positives\" fast vollständig ausschließen und \"false negatives\" auf 10 % bis unter 1 %", "section_level": 3}, {"title": "Beschwerden/Rechtsweg.", "content": "Wenn die direkte Beschwerde beim Spammer nichts bewirkt, so kann man sich beim Provider des Spammers beschweren. Sollte auch danach die gewünschte Wirkung ausbleiben, bleibt nur der Rechtsweg: Durch die entstehenden Verfahrenskosten und zu zahlenden Ordnungsgelder kann der Versand von Spam möglicherweise langfristig teuer werden. Allerdings verursacht dieser Weg bei manueller Bekämpfung sehr viel Arbeit. Weniger Arbeit hat man, wenn man die Beschwerden so gut es geht automatisiert, um möglichst viele pro Tag zu bearbeiten. Kritiker (halb-)automatisierter Spam-Reports weisen allerdings zu Recht darauf hin, dass automatisierte oder über entsprechende Dienstleister/Software erzeugte Beschwerden nicht nur oft fehlerhaft sind und daher nicht selten Unbeteiligte treffen, sondern von den Beschwerde-Bearbeitern vieler Provider auch pauschal gelöscht werden. Der Provider", "section_level": 3}, {"title": "Internet-Beschwerdestelle.", "content": "Seit dem 1. Januar 2007 nimmt die Internet-Beschwerdestelle des Bündnispartners eco-Verband Spam-Beschwerden an, und für Rechtsberatungen zum Thema Spam stehen seitdem die Verbraucherzentralen zur Verfügung. Bis zum 31. Dezember 2006 hatte sich der Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (im Folgenden VZBV abgekürzt) in einem Versuchsprojekt um die Verfolgung und Ahndung unerwünschter E-Mails gekümmert. Am 1. Juli 2005 hatte das vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) zusammen mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. ein mittlerweile wieder eingestelltes Projekt einer Beschwerdestelle zur Bekämpfung von Spam gestartet. Unter beschwerdestelle@spam.vzbv.de konnten Verbraucher dem VZBV per Mail unerwünscht", "section_level": 3}, {"title": "eBay/PayPal.", "content": "Auch eBay oder PayPal verfolgen – natürlich primär im eigenen Interesse – Spam-Versender. Diese werden auf Unterlassung verklagt, mit dem Ziel, dass es keine Spam-Mails über die Firma mehr gibt. eBay und PayPal gehen jedem", "section_level": 3}, {"title": "Mimikry.", "content": "Neben technischen Möglichkeiten gibt es noch weitere Methoden, den Täter an der Ausführung seiner Geschäfte zu hindern. So können Empfänger von UCE z. B. zum Schein mit falschen persönlichen Daten auf die angebotenen Geschäfte eingehen. Dies bewirkt beim Händler, dem der Täter zuarbeitet, eine Flut von Fehlern bei Bestellungen von Kunden, die vom Täter angeworben wurden. Das führt möglicherweise sogar zur Beendigung des Geschäftsverhältnisses. Dieses Vorgehen lässt sich automatisieren (beispielsweise mit Proxys), ist", "section_level": 3}, {"title": "SpamMatters.", "content": "Australien hat eine sehr komfortable und effektive Methode zur Bekämpfung entwickelt. Den Australiern wird das kostenlose Programm SpamMatters zur Verfügung gestellt, welches die vom Benutzer als Spam gekennzeichneten E-Mails an die australische Telekommunikationsbehörde ACMA übermittelt. Diese identifiziert den Spammer und informiert die zuständigen Strafverfolgungsbehörden.", "section_level": 3}, {"title": "Rechtslage.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Rechtslage in Deutschland.", "content": "Eine Haftungsfrage für den Versand von E-Mail-Würmern und Trojanern, die den größten Anteil an der UBE nach UCE ausmachen dürften, ist in Deutschland noch umstritten. Unter sehr eingeschränkten Bedingungen sehen einige Autoren zumindest Unternehmen als haftbar an, für Privatpersonen verneint die Literatur überwiegend eine Haftungsverpflichtung. Ein Unterlassungsanspruch gegen versehentliche Wurmversender wurde bislang noch nicht durchgesetzt. Strafrechtlich ist das Erstellen und Verbreiten von Würmern, Viren und Trojanern als Computersabotage relevant. Im Jahr 2005 wurde in Deutschland deswegen ein Schüler als Autor von Netsky und Sasser zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Aus unerwünschter E-Mail-Werbung kann sowohl ein wettbewerbsrechtlicher als auch ein privatrechtlicher Unterlassungsanspruch des Empfängers an den Versender erwachsen. Es ist dabei unerheblich, ob und wie häufig der Spammer schon spammte: Ein Unterlassungsanspruch entsteht ab der ersten E-Mail.", "section_level": 2}, {"title": "Wettbewerbsrecht.", "content": "Nach ständiger Rechtsprechung der Instanzgerichte und mittlerweile auch des BGH (BGH, Urteil vom 11. März 2004, AZ: I ZR 81/01) zum alten Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) ist eine Zusendung von unerwünschten Werbe-E-Mails nach den gleichen Grundsätzen sitten- und damit wettbewerbswidrig, die schon auf die Werbung per Telex, Telefax und Telefon angenommen wurden. Demzufolge ist es dem Empfänger nicht zuzumuten, Werbung zu tolerieren, in deren Empfang er nicht eingewilligt hat, wenn dadurch auf Seiten", "section_level": 3}, {"title": "Haftungsrecht.", "content": "Weniger umfassend, dafür individuell schützend und ohne Wettbewerber-Position lässt sich auch aus dem allgemeinen Haftungsrecht ein Unterlassungsanspruch gegenüber dem Spammer herleiten. Er konstruiert sich, wie jeder Unterlassungsanspruch in diesem Bereich, aus den §§ 1004", "section_level": 3}, {"title": "Strafrecht.", "content": "Vermehrt wird in letzter Zeit auch diskutiert, den Absender von unerwünschter Werbe-E-Mail strafrechtlich zu verfolgen. Einen Ansatz lieferte dazu die Dissertation \"Zur strafrechtlichen Bewältigung des Spamming\" von Thomas Frank. Eine Zusammenfassung davon war in Computer und Recht 2/2004, S. 123ff. abgedruckt. Allerdings ist die", "section_level": 3}, {"title": "Anti-Spam-Gesetz.", "content": "Der Deutsche Bundestag hatte am 17. Februar 2005 in erster Lesung den Entwurf eines Anti-Spam-Gesetzes beraten. Das Anti-Spam-Gesetz soll das Teledienstegesetz um folgende Regelung erweitern: Ein Verstoß gegen diese Regelung soll als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Die Regelung würde allerdings nur die Irreführung über Absender und Inhalt der Mail verbieten, nicht aber das unverlangte Zusenden von Werbe-E-Mails selbst. Das Gesetz wurde in der 15. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages nicht mehr verabschiedet und konnte in der 16. Legislaturperiode als eigenständiges Gesetz nicht in Kraft treten. Stattdessen wurde eine ähnliche Regelung im neuen Telemediengesetz als § 6 Abs. 2 eingeführt, vgl. den vorangehenden Abschnitt \"Strafrecht\". Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb schützt Verbraucher seit 2004 aber auch unabhängig umfassend vor Belästigung durch unerwünschte Werbung. und wird in Ratgebern zum rechtskonformen E-Mail-Versand als Bezug genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Rechtslage in Österreich.", "content": "In Österreich war von 1999 bis 2003 für das Versenden von Massen- oder Werbe-E-Mail nach § 101 Telekommunikationsgesetz (TKG) 1997 die vorherige Zustimmung des Empfängers erforderlich (Opt-in), UCE und UBE somit verboten. Die Nachfolgeregelung, § 107 TKG 2003, erlaubte UCE an Unternehmen oder Behörden, mit Einschränkungen auch bei bestehenden Privatkundenbeziehungen, wenn diese weitere Nachrichten ablehnen können (Opt-out). Massen- oder Werbe-E-Mail an Privatpersonen bedarf weiterhin der vorherigen Zustimmung des Empfängers (Opt-in). Seit März 2006 ist der Versand von UCE und UBE (ohne vorherige Zustimmung des Empfängers) wieder generell verboten. Auch eine Mail oder ein Anruf um eine solche Zustimmung einzuholen erfüllt den Tatbestand nach § 107 TKG.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtsfolgen bei Verstößen.", "content": "Durch das unerbetene Tätigen eines Anrufs, das unerbetene Schicken eines Telefax oder die Zusendung unerbetener elektronischer Post begeht der Absender eine Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geldstrafe in der Höhe von bis zu € 37.000,- zu bestrafen. Für die Anzeige einer", "section_level": 3}, {"title": "Voraussetzungen für elektronische Post ohne vorherige Zustimmung.", "content": "Eine vorherige Zustimmung für elektronische Post ist ausnahmsweise nicht notwendig, wenn die folgenden fünf", "section_level": 3}, {"title": "Massensendungen.", "content": "Laut Gesetz gilt elektronische Post mit mehr als 50 Empfängern als Massensendung, auch wenn sie keine Werbung zum Inhalt hat.", "section_level": 3}, {"title": "Zustimmung.", "content": "Die Zustimmung kann ausdrücklich vom zukünftigen", "section_level": 3}, {"title": "Kennzeichnung.", "content": "Jede (Direkt-)Werbung in elektronischer Kommunikation muss als solche gekennzeichnet werden. Die Kennzeichnung kann zum Beispiel in", "section_level": 3}, {"title": "Impressum.", "content": "Nach dem Unternehmensgesetzbuch (§ 14 UGB) und der Gewerbeordnung (§ 63 GewO) müssen alle E-Mails ein Impressum enthalten. Für Aussendungen, die mindestens vier Mal im Kalenderjahr in vergleichbarer Gestaltung elektronisch verbreitet werden (z. B. E-Mail-Newsletter), ist nach dem Mediengesetz direkt im Newsletter ein Impressum anzugeben. Darüber hinaus ist eine Offenlegung im Newsletter selbst oder per Link auf eine Website anzuführen.", "section_level": 3}, {"title": "Rechtslage in anderen Ländern.", "content": "Im übrigen Europa ist die Rechtslage durch die Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Verarbeitung personenbezogener Daten und den Schutz der Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation (2002/58/EG) vom 12. Juli 2002, die bis Ende 2003 von den EU-Mitgliedstaaten in nationales Recht umzusetzen war, im Ergebnis vergleichbar: Die Zusendung von E-Mail-Werbung ist nur dann erlaubt, wenn der Empfänger vorher eingewilligt hat. Die konkrete Umsetzung in das jeweilige nationale Recht ist in den jeweiligen Ländern unterschiedlich. Eine Übersicht dazu liefert die Dissertation von Björn Bahlmann, \"Möglichkeiten und Grenzen der rechtlichen Kontrolle unverlangt zugesandter E-Mail-Werbung. Internationale Regelungen und alternative", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelles und Ausblick.", "content": "Im Kampf um/gegen UBE wird von beiden Seiten ein immer größer werdender Aufwand getrieben. Das UBE-Aufkommen stieg in den letzten Jahren exponentiell an. Im Jahr 2003 überstieg das UBE-Aufkommen erstmals die Menge der regulären Mails, so eine Meldung von www.spamhaus.org Ende des Jahres. Im November 2008 wurde der kalifornische Webhosting-Provider McColo vom Netz getrennt, dessen Hosting-Angebote von Kriminellen zum Steuern von Bot-Netzen missbraucht worden waren. Daraufhin sank das weltweite Spam-Aufkommen auf ein Drittel bis ein Viertel.", "section_level": 1}, {"title": "Verstärkter Aufwand für Gegenmaßnahmen – auf beiden Seiten.", "content": "Im Folgenden werden die bekanntesten Maßnahmen gegen UBE und die daraus erfolgten Reaktionen der Spammer gegen neue Filter- und andere Techniken zu dessen Vermeidung beschrieben. Dies zeigt deutlich den erhöhten Aufwand auf beiden Seiten. Die Überprüfung der Gültigkeit von Absenderadressen führte zur Verwendung gültiger Adressen. Dies hatte den Effekt, dass Unschuldige mit Tausenden bis zu Millionen von Bounces überschüttet wurden. Die Einführung von Filtern, die Mails auf bestimmte Begriffe überprüften, führte zu Mails, die absichtliche Schreibfehler enthielten (beispielsweise \"V1a9ra\" statt \"Viagra\") oder durch ungültiges HTML (das von HTML-darstellenden Mailreadern ignoriert wird) den wahren Inhalt verschleierten. Den immer besser werdenden Textfiltern gegen Spam wird", "section_level": 2}, {"title": "Neue Lösungsansätze: Ablösung von SMTP durch neue Mail-Übertragungsmethoden.", "content": "Die Verwendung neuer Übertragungsmethoden von Mail, die eine Authentifizierung der beteiligten Mailserver erlauben, sollen das bisherige System (SMTP) ablösen. Erstellt wird ein neuer Standard von Seiten der IETF, gleichzeitig arbeiten große Mailanbieter an eigenen Lösungen. Das Sender Policy Framework (SPF) ist ein Konzept, das das Fälschen von E-Mail-Absenderadressen erschwert und auf einem zusätzlichen DNS-TXT-Eintrag basiert. Es werden bereits Patches für viele populäre sogenannte MTAs (Mail Transfer Agents) angeboten. Allerdings werden durch dieses Verfahren Mailweiterleitungen erschwert. Ein weiterer Ansatz ist die Einführung von", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Spam oder Junk (, für,Müll') werden unerwünschte, in der Regel auf elektronischem Weg übertragene massenhafte Nachrichten (Informationen) bezeichnet, die dem Empfänger unverlangt zugestellt werden, ihn oft belästigen und auch häufig werbenden Inhalt enthalten. Dieser Vorgang wird \"Spamming\" oder \"Spammen\" genannt, der Verursacher \"Spammer\".", "tgt_summary": "滥发电子讯息(Electronic spamming,一般称为spamming)是指一种电子讯息被滥发的行为,常用作广告,以及在同一地址不断重复发送相同的讯息。最常见的情况是垃圾电邮,而新闻组、论坛、网志、Wiki、搜索引擎、网上分类广告、电视、社交、传真、手提电话及即时通讯软件等同样常见滥发电子讯息的发生。英文Spam的来源是一种午餐肉的牌子,由于午餐肉在西方是日用的快餐垃圾食物,因而得名。", "id": 1737491} {"src_title": "Der Mann, der niemals lebte", "tgt_title": "謊言對決", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der CIA-Agent Roger Ferris ist Anti-Terror-Spezialist im Nahen Osten. Ferris spricht fließend Arabisch und hat die Aufgabe, mit den Einheimischen Kontakte zu knüpfen. Seine Aktionen werden mit Hilfe einer Drohne überwacht und von dem CIA-Strategen Ed Hoffman von Washington aus geleitet. Bei einer vom Oberkommando in Washington verpatzten Aktion, bei der sein Partner und ein Informant sterben, kann Ferris noch im letzten Moment einige CDs und Videobänder retten, die in einer Feuerstelle verbrannt werden sollten. Anhand dieser stellt er fest, dass einer der Anführer einer terroristischen Organisation in Jordanien lebt. Die Terroristen sind für die hoch technisierte CIA schwer zu fassen, da sie nicht über Mobiltelefone oder mit Hilfe des Internets kommunizieren, sondern alle Mitteilungen und Aufträge persönlich übermitteln oder auf kleinen Zetteln in toten Briefkästen hinterlegen. Ferris' Vorgesetzter Ed Hoffman schickt ihn nach Jordanien, damit er als Leiter der dortigen Einheit den Terroristen sucht. Ferris verbündet sich mit dem Chef des jordanischen Nachrichtendienstes, Hani Salaam. Doch der politische Druck ist seit Selbstmordattentaten in Manchester und Amsterdam so groß, dass Hoffman zu einem riskanten Manöver gezwungen ist. Entgegen Ferris ausdrücklichem Wunsch und ohne dessen Wissen versucht Hoffman, einen jordanischen Doppelagenten aus den Reihen der Islamisten zu entführen, um an Informationen zu gelangen. Diese Aktion schlägt fehl, wodurch die Spur in Jordanien erlischt. Hani Salaam glaubt Ferris nicht, dass er keine Kenntnis von der Operation hatte. Ferris fällt bei Hani Salaam in Ungnade und muss Jordanien verlassen. Obwohl Ferris Hoffman für das Scheitern der Operation und das Zerwürfnis mit dem jordanischen Geheimdienst verantwortlich macht, bauen beide eine fingierte Terrororganisation auf in der Hoffnung, dass der Führer der Terroristen versuchen wird, mit ihnen in Kontakt zu treten. Diesen Coup können Hoffman und Ferris nur im kleinen Kreis ohne Wissen der CIA-Zentrale durchführen. Dabei bedienen sie sich der Identität eines ahnungslosen islamischen Architekten. Um glaubwürdig zu sein, wird ein Anschlag auf eine US-Basis in der Incirlik Air Base vorgetäuscht und in den Medien verbreitet. Daraufhin melden sich viele Terrorgruppen bei dem Architekten, darunter auch die von Ferris und der CIA gesuchte. Die Gruppe entführt den Architekten, um mit ihm zu reden. Da er nichts über den Anschlag weiß, bleibt als Erklärung nur der Amerikaner Ferris, der ihn im Rahmen der Operation mehrmals getroffen hat. So fliegt die Aktion letztendlich auf. Ferris bekommt nun Zweifel an Hoffmans Qualifikation. Hani bricht die Beziehung zu Ferris ab, als dieser ihm von der Aktion berichtet. Daraufhin entwickelt Hani den Plan, Ferris an die Terroristen auszuliefern. In einem geschickten Manöver lässt er Ferris glauben, die Terroristen hätten seine Freundin Aisha, die er während eines Krankenhausaufenthaltes in Amman kennengelernt hatte, entführt. Verzweifelt und auf sich allein gestellt, lässt sich Ferris den Terroristen ausliefern, um sein Leben gegen das seiner iranischen Freundin einzutauschen. Im Lager der Terroristen werden Ferris, vor laufender Kamera, zwei Finger zerschlagen und er im Anschluss den Folterern überlassen. Als die Terroristen ihn exekutieren wollen, dringt in letzter Sekunde ein Spezialkommando von Hani in das Gebäude ein und rettet Ferris. Al Saleem wird festgenommen. Ferris quittiert seinen Dienst bei der CIA und beschließt, mit Aisha in Jordanien ein neues Leben zu beginnen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Roger Ebert verglich den Film in der \"Chicago Sun-Times\" vom 8. Oktober 2008 mit den James-Bond-Filmen, von denen ihn allerdings „realistische Filmsets“ und „knappe Dialoge“ unterschieden. Die Darstellungen seien überzeugend und DiCaprio wirke selbst inmitten der Absurditäten der Handlung glaubwürdig. Owen Gleiberman schrieb in der Zeitschrift \"Entertainment Weekly,\" die erste Filmstunde sei „todlangweilig“. Der Teil der Handlung, in dem ein Terrorist als Köder erfunden wird, hätte den ganzen Film ausmachen sollen. Und Gleiberman spottete, der (englische Original-) Titel würde eher zu einem Erotikthriller mit Colin Farrell und Madonna passen. Die Filmzeitschrift \"Cinema\" zog folgendes Fazit: „Ein Politthriller für Erwachsene, der trotz zäher Momente die Ohnmacht im Terror-Kampf packend in Szene setzt.“ Die Jury der FBW begründete ihr „Prädikat besonders wertvoll“ u. a. so: „‚Der Mann, der niemals lebte‘ ist ein politischer Film, der die Kulisse des Actionfilms nutzt, um auf die Sinnlosigkeit militärischer Einsätze in einer Welt internationaler Verstrickungen und undurchsichtiger Intrigen hinzuweisen. Dabei führen überraschende Wendungen und Täuschungen den Zuschauer immer wieder in die Irre. Nie kann er sicher sein, ob er den Bildern wirklich trauen kann.“", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Produktionsunternehmen Warner Bros. beauftragte im März 2006 William Monahan mit dem Drehbuch. Ein Jahr später wurde die Scriptvorlage von David Ignatius mit dem Titel \"Penetration\" als Roman veröffentlicht. Sie erhielt den Titel \"Body of Lies,\" weswegen auch das Filmprojekt umbenannt wurde. Als Hauptdarsteller wurde Leonardo DiCaprio gewonnen, der zu diesem Zeitpunkt noch über die Details seines Vertrags verhandelte. Währenddessen suchte Ridley Scott in Marokko geeignete Filmsets. Der Film wurde in Annapolis, in Baltimore und an einigen anderen Orten in Maryland, in Virginia, in Washington, D.C. sowie in Marokko gedreht. Ein Teil der Handlung spielt in Manchester und in Amsterdam, die entsprechenden Szenen wurden jedoch in den Vereinigten Staaten gedreht. Für eine Szene, die in England spielt, wurde echte Ausrüstung der britischen Polizei verwendet. Ursprünglich sollte der Film 2008 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig außerhalb des Wettbewerbs gezeigt werden. Er kam am 9. Oktober 2008 in Australien und in Singapur in die Kinos und in den USA am 10. Oktober 2008. Der deutsche Kinostart war am 20. November 2008. Der Film spielte bei einem Budget von ca. 70 Mio. US-Dollar bis zum 15. Januar 2009 (Spielende) in den US-Kinos ca. 39,4 Mio. US-Dollar ein, weltweit waren es über 115 Mio. US-Dollar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mann, der niemals lebte (Originaltitel: \"Body of Lies\") ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 2008. Regie führte Ridley Scott, das Drehbuch schrieb William Monahan nach dem gleichnamigen Roman von David Ignatius.", "tgt_summary": "是一部2008年的美国间谍电影,由列尼·史葛导演和监制。主演是里安纳度·狄卡比奥、罗素·高尔和马克·史壮。本片的舞台设在了中东,描述了美国和约旦之间情报工作者之间的关系以及美国和中东文明的冲突。", "id": 887523} {"src_title": "Ausweichflugplatz", "tgt_title": "分流机场", "src_document": [{"title": "Unterscheidung von Ausweichflugplätzen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Destination Alternate.", "content": "Falls eine Landung am Zielflugplatz (engl.: \"destination airport\", oft nur kurz: \"destination\") wegen der unzureichenden Wetterbedingungen oder sonstiger Umstände als unsicher erscheint, so wird eine Landung auf einem dem Zielflugplatz naheliegenden Flugplatz durchgeführt. Für die Treibstoffberechnung wird ein Landeanflug und ein Durchstartmanöver einkalkuliert, sowie ein Reiseflug in einer Flughöhe, die frei von Hindernissen ist und direkt zum Ausweichflugplatz führt. Dort soll für die Durchführung eines Instrumentenlandeanfluges noch eine Mindestmenge an Treibstoff (engl. \"final reserve\") vorhanden sein. In der Flugplanungsphase, also vor Abflug, muss die Wettervorhersage für den Ausweichflugplatz deutlich besser sein, als es das Instrumentenanflugverfahren vor Ort tatsächlich erfordert. Während des Fluges ist eine Wetterverschlechterung bis hin zur Mindestsicht des tatsächlichen Instrumentenanflugverfahrens akzeptabel. Verschlechtert sich das Wetter weiter, muss während des Fluges ein anderer Ausweichflugplatz gewählt werden.", "section_level": 2}, {"title": "En-Route Alternate.", "content": "Während der gesamten Flugdauer muss stets eine Landemöglichkeit in einer bestimmten Distanz, je nach Art des Fluges und Flugzeugtyp, zur aktuellen Position gegeben sein. Normalerweise entspricht diese Entfernung jener Strecke, die ein Flugzeug mit der Geschwindigkeit zurücklegt, die es mit einem verbleibenden Triebwerk noch fliegen kann – Verkehrsflugzeuge müssen mindestens zwei Triebwerke haben. Halter eines AOC müssen daher für die von ihnen betriebenen Flugzeuge eine \"Einmotoren-Reisegeschwindigkeit\" (engl.: \"single engine cruise speed\") festlegen. In besonderen Fällen, das heißt, wenn der Flugzeughersteller eine besondere Störungssicherheit seiner Ausrüstung nachweisen kann, kann diese Zeit bis zum Erreichen des \"Enroute Alternate\" auf zwei bis drei Stunden ausgedehnt werden. Die genauen Modalitäten werden in den ETOPS-Regeln festgelegt. Für ETOPS-Ausweichflugplätze gelten strengere Auswahlkriterien als für normale Enroute Alternates. Die Wetterbedingungen für die Planungsphase und während des Fluges sind beim \"Enroute Alternate\" die gleichen wie beim \"Destination Alternate\". Beim \"ETOPS Alternate\" sind die Anforderungen unter Umständen höher.", "section_level": 2}, {"title": "„3 % En-Route Alternate“.", "content": "Bei der Treibstoffplanung bis zum \"Destination Alternate\" wird davon ausgegangen, dass der Zielflugplatz zuerst angeflogen wird, bevor ein Weiterflug zum \"Destination Alternate\" erfolgt. Im Gegensatz dazu kann eine knapp bemessene Treibstoffplanung auch erfordern, den Ausweichflugplatz bereits ab einem \"vorbestimmten Punkt\" (engl.: \"pre-determined point\") \"direkt\" anzufliegen, ohne erst eine Landung am Zielflugplatz zu versuchen. Die JAR-OPS verwendet für diese Planungsart den Fachbegriff „Pre-determined Point Procedure“, kurz: PDP. Die Planung mit einem „Pre-determined Point“ ermöglicht bei der Berechnung der Treibstoffreserven für Mehrverbrauch während des Reisefluges für den gesamten Flug von den normalerweise 5 % Treibstoffreserven auf 3 % zurückzugehen. In manchen Betriebshandbüchern von Fluggesellschaften wird dieser Ausweichflugplatz auch als \"Fuel En-Route Alternate\" bezeichnet. Im Falle einer Ausweichlandung auf den „3 % En-Route Alternate“ wird vorher kein Landeversuch auf dem Zielflugplatz unternommen, auch ein Durchstartmanöver mit entsprechend hohem Treibstoffverbrauch entfällt daher für die Treibstoffplanung. Wird die Entscheidung getroffen, den „3 % En-Route Alternate “ anzufliegen, gibt es keine zusätzliche Ausweichlandemöglichkeit mehr. Das unterscheidet diese Planungsart von der „\"decision point planning based on reclearance“\", bei der sowohl für den \"Reclearance-Flugplatz\" als auch für den Zielflugplatz prinzipiell jeweils ein Ausweichflugplatz einzuberechnen sind. Die Notwendigkeit eines Ausweichflugplatz entfällt wiederum, wenn der \"Reclearance-Flugplatz\", beziehungsweise der Zielflugplatz ohne Ausweichflugplatz geplant werden kann (also bei zwei separaten Landepisten, zwei Instrumentenlandeverfahren, fünf Kilometer Sicht, Wolkenuntergrenze 600 Meter oder höher). In der aktuellen Terminologie der JAR-OPS wird diese Planungsart als „Reduced Contingency Fuel“ Planung bezeichnet, da bis zum Erreichen des \"Decision Point\" die Anforderungen an die Treibstoffreserven für Mehrverbrauch im Reiseflug zu vernachlässigen sind. Der „3 % En-Route Alternate“ muss so liegen, dass die gesamte Flugstrecke vom Startflugplatz zum Ausweichflugplatz kürzer ist als vom Startflugplatz zum Zielflugplatz. Die Wettervorhersage muss den Kriterien für den \"Destination Alternate\" entsprechen.", "section_level": 2}, {"title": "Take-Off Alternate.", "content": "In gewissen Fällen kann es erforderlich sein, einen Ausweichflugplatz für den Start auszuwählen. Insbesondere für den seltenen, aber immer möglichen Fall, dass während des Starts ein Triebwerk ausfällt, der Start jedoch fortgesetzt werden muss, da er nach Überschreiten der Startabbruchgeschwindigkeit v nicht mehr abgebrochen werden darf. Die Sichtbedingungen am Startflugplatz können zwar für den Start ausreichen, für eine Landung aber zu schlecht sein, da für einen Instrumentenlandeanflug mit einem ausgefallenen Triebwerk strengere Anforderungen an das Wetter gestellt werden als bei regulärem Betrieb. Für diesen Fall benötigt das Flugzeug nach dem Start einen nahe gelegenen Ausweichflugplatz (engl. \"take-off alternate\", \"alternate departure airport\" oder \"departure alternate\"). Die Distanz wird auch in diesem Fall von der flugzeugtypischen Einmotoren-Reisegeschwindigkeit bestimmt. Der Take-Off Alternate muss mit dieser Geschwindigkeit in einer Stunde zu erreichen sein. ETOPS-zertifizierte Flüge können die Distanz zu ihrem Take-Off Alternate auf ein bis zwei Stunden Flugzeit mit Einmotoren-Reisegeschwindigkeit ausdehnen.", "section_level": 2}, {"title": "Zusatzkosten durch Ausweichlandungen.", "content": "Im Fall einer tatsächlichen Landung auf einem Ausweichflugplatz entstehen der Fluggesellschaft oder dem Halter des Flugzeuges zusätzliche Kosten in Form von Lande- und Abfertigungsgebühren. Fluggäste, deren Flugticket einen Beförderungsvertrag darstellt, müssen auf Kosten des Vertragspartners zu ihrem Reiseziel gebracht werden. Sollte die Verzögerung ursächlich durch das Verhalten der Fluggesellschaft oder einer ihrer Beauftragten begründet sein, besteht unter Umständen Anspruch auf Schadensersatz, sofern der durch die Verzögerung entstandene Schaden klar dargestellt werden kann. Im Falle einer Verzögerung wegen einer Ausweichlandung, die durch schlechtes Wetter bedingt war, besteht zwar trotzdem der Beförderungsvertrag, es ergibt sich jedoch kein Anspruch auf Schadensersatz. Spätankünfte und dadurch versäumte Anschlussflüge bedingen manchmal, dass die Fluggesellschaft, welche den Flug durchgeführt hat, die Kosten für die Übernachtung mit Frühstück in einem Hotel, welches von der Fluggesellschaft zugewiesen wird, bezahlen muss. In den meisten Fällen gehört auch der Transport der Passagiere des umgeleiteten Fluges per Bus oder Bahn, oder falls möglich, mit dem Flugzeug zum eigentlich vorgesehenen Reiseziel, zu der Serviceleistung, die auf Kosten der Fluggesellschaft oder des Reiseveranstalters ohne Aufpreis zu erbringen ist. Inwieweit Reisepreisminderungen (z. B. nach der Frankfurter Tabelle bei Pauschalreisen) zustehen, richtet sich nach den Gründen. Hat die Fluggesellschaft die Verzögerung verschuldet, dann kommen Reisepreis:minderungen in Betracht. Ansonsten ist bei witterungsbedingter Umleitung ein Ausschluss wegen höherer Gewalt gerechtfertigt. Bei Schließung des geplanten Zielflugplatzes wegen Bombendrohung oder anderer Sicherheitsrisiken veranlasst der Flugplatz die Umleitung und muss auch die Kosten tragen. Der Flugplatzbetreiber wird versuchen, diese Kosten vom Verursacher des Sicherheitsrisikos wieder zurückzufordern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Ausweichflugplatz (engl.: \"alternate airport\", oft nur kurz: \"alternate\") ist ein Flugplatz, der eine Landemöglichkeit darstellt, falls eine Landung auf dem Zielflugplatz als nicht sicher eingeschätzt wird. Der häufigste Grund für die Landung auf einem Ausweichflugplatz ist schlechtes Wetter (Flugwetter) am Zielflugplatz. Andere Gründe könnten Verkehrsüberlastung oder eine unvorhergesehene Schließung des Zielflugplatzes sein. Als allgemeine Regel muss jeder Flugplan, der nach Instrumentenflugregeln (IFR) durchgeführt wird, einen Ausweichflugplatz benennen und in die Treibstoffplanung miteinbeziehen. Ausnahmen von dieser Regel können gemacht werden, wenn der Zielflugplatz zwei getrennt liegende Landebahnen mit je einem Instrumentenanflugverfahren hat und die Wettervorhersage eine Stunde vor und eine Stunde nach dem Zeitpunkt der geplanten Landung eine Sichtweite von mindestens fünf Kilometern und eine Wolkenuntergrenze von mindestens 600 Metern verspricht, oder wenn der Zielflugplatz geografisch so abgelegen ist (Fachbegriff: \"Isolated Destination\"), dass zum Erreichen des nächstgelegenen Ausweichflugplatzes eine Flugzeit von zwei Stunden oder mehr notwendig wäre.", "tgt_summary": "分流机场(英语:Diversion airport),是航空器在航程途中若遇到机械故障、乘员急病等状况,需紧急降落时所使用之目的地以外的机场。", "id": 2109363} {"src_title": "Gefleckter Python", "tgt_title": "童蟒", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der gefleckte Python ist eine relativ kleine Pythonart mit einer Körperlänge von durchschnittlich etwa 75 cm und einer Maximallänge von 112 cm. Die Körperfärbung ist regional sehr unterschiedlich meist grau- bis rötlichbraun mit helleren Flanken und dunkelbraunen, reihenartig angeordneten Querbändern und Flecken. Der Kopf setzt sich nur mäßig vom Hals ab und ist auf der Oberseite meist einfarbig braun. Ein dunkelbraunes Schläfenband zieht sich vom Mundwinkel über das Auge bis zur Nasenöffnung. Allgemein sind die Jungtiere dunkler mit deutlicherer Zeichnung, bei älteren Tieren verblasst die Färbung. Im nördlichen Bereich des Verbreitungsgebiets finden sich auch einfarbig dunkelbraune Individuen. Von den 10 bis 14 Infralabialschilden weisen der siebte bis zehnte Sinnesgruben auf, die 10 bis 12 Supralabialschilde sind ohne Gruben. Der Rumpf weist 35 bis 44 schräge Schuppenreihen, 240 bis 295 Bauch- und 37 bis 40 Schwanzschilde, sowie einen ungeteilten Analschild auf.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Art kommt in Nordaustralien vom Nordosten Westaustraliens bis zum Nordwesten Queenslands sowie auf einigen küstennahen Inseln vor. Sie besiedelt vielfältige Habitate, von den küstennahen Regenwäldern bis zu Inlandwüsten und kommt auch in direkter Nachbarschaft von menschlichen Siedlungen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise und Fortpflanzung.", "content": "Der gefleckte Python ist vorwiegend bodenbewohnend und nachtaktiv. Das Beutespektrum umfasst Echsen, Frösche, Vögel und Kleinsäuger. Die Paarung findet in den kühlen Monaten Mai bis August statt, die Männchen führen ritualisierte Kämpfe um die Weibchen aus. Die 7 bis 15 Eier werden im September oder Oktober gelegt und vom Weibchen umschlungen. Nach der Befruchtung halten die trächtigen Weibchen durch Aufsuchen warmer Stellen eine höhere und stabilere Körpertemperatur. Nach der Eiablage wird das Gelege vom Weibchen umschlungen, was wahrscheinlich nicht zu einer weiteren Erwärmung führt, aber einen verringerten Wasserverlust zur Folge hat. Die etwa 25 cm langen Jungtiere schlüpfen im Dezember.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gefleckte Python oder Children-Python (\"Antaresia childreni\") ist eine Schlangenart aus der Familie der Pythons (Pythonidae). Das Artepitheton \"childreni\" wurde zu Ehren des britischen Zoologen, Chemikers und Mineralogen John George Children vergeben.", "tgt_summary": "童蟒(学名:\"Antaresia childreni\")是蛇亚目蟒科下的一个无毒蛇种,主要分布于澳洲。其命名者约翰·爱德华·格雷取其学名为「childreni」,目的是为了纪念其业师,大英博物馆前馆长及著名动物学家约翰·乔治·乔尊(\"John George Children\")。童蟒中文名字的译法,是意译而非音译,其实亦有不准确的地方。目前童蟒未有任何亚种被确认。", "id": 526051} {"src_title": "Newburgh–Beacon Bridge", "tgt_title": "纽堡-比肯大桥", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zwischen der am Westufer des Hudsons gelegenen Stadt Newburgh und den Orten Matteawan und Fishkill Landing östlich des Flusses, aus denen 1913 die Stadt Beacon hervorging, bestand seit 1743 eine Fährverbindung. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Überlegungen aufgenommen, die nur für Personen, nicht jedoch für PKW nutzbare Fähre durch eine Brücke zu ersetzen und damit auch Gebiete östlich des Hudsons an die westlich des Flusses entstehende mautpflichtige Schnellstraße New York State Thruway anzubinden. Im Herbst 1951 wurden daraufhin Vermessungsarbeiten vorgenommen, auf deren Basis der Brückenbau im Februar 1953 durch die New York State Assembly genehmigt wurde. Der zuständigen New York State Bridge Authority (NYSBA) wurden jedoch zunächst keine finanziellen Mittel zur Konstruktion bewilligt. 1956 wurde der Verlauf der künftigen, in Ost-West-Richtung verlaufenden Fernstraße I-84 festgelegt, die den Hudson auf der geplanten \"Newburgh–Beacon Bridge\" queren sollte. 1959 sollte daraufhin unter Verwendung von Bundesmitteln der Bau einer vierstreifigen Brücke begonnen werden. Nachdem diese Gelder jedoch auch im folgenden Jahr nicht zur Verfügung standen, entschied die NYSBA auf Betreiben von Gouverneur Nelson Rockefeller, die Konstruktion einer lediglich zweistreifigen Brücke aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Nach einem Entwurf des durch Ralph Modjeski gegründeten Unternehmens \"Modjeski & Masters\" entstand daraufhin ab 1. April 1960 eine insgesamt 2.394 Meter lange, 19,5 Millionen US-Dollar teure Brückenkonstruktion, die am 2. November 1963 eröffnet wurde. Schon im ersten Betriebsjahr 1964 nutzten rund 25.000 Fahrzeuge die Brücke – jene Anzahl, für die ursprünglich eine vierstreifige Brücke vorgesehen war, ehe die Prognosen nach unten korrigiert wurden. Nachdem das Verkehrsaufkommen in den folgenden Jahren weiter zunahm, wurden Mitte der 1970er-Jahre Möglichkeiten zur Kapazitätssteigerung diskutiert. Die Ergänzung der bestehenden Brücke um weitere Fahrbahnen über oder unter der bestehenden Trasse wurde verworfen, da die ursprüngliche Konstruktion nicht darauf ausgelegt war. Stattdessen wurde 1975 beschlossen, unmittelbar südlich der vorhandenen Querung eine zweite Brücke mit vier Fahrstreifen zu errichten. Mit der Planung wurde wiederum \"Modjeski & Masters\" beauftragt, der offizielle Baubeginn erfolgte am 1. Juni 1976. Nach knapp vierjähriger Bauzeit konnte die 93,6 Millionen US-Dollar teure südliche Querung am 1. November 1980 eröffnet werden. Die nördliche Brücke wurde daraufhin in den folgenden vier Jahren generalüberholt und um einen Fahrstreifen erweitert, die vier Fahrstreifen der neueren südlichen Konstruktion anschließend zu drei Fahrstreifen umkonfiguriert. 1997 wurde der offizielle Name der beiden Brücken zu \"Hamilton Fish Newburgh–Beacon Bridge\" ergänzt, um die Leistungen des Politikers Hamilton Fish zu würdigen. Die Fährverbindung zwischen Newburgh und Beacon wurde am 2. November 1963, einen Tag nach der Eröffnung der ersten Brücke, eingestellt. Primär zur Verbindung der Stadt Newburgh mit der Bahnstation Beacon an der Hudson Line New York City–Poughkeepsie der Metro-North Railroad wurde der Fährbetrieb jedoch im Herbst 2005 wieder aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Kernelemente beider Brücken sind freitragende Stahlgitterträger mit einer Länge von je 305 Metern, die sich jedoch nicht in der Mitte des Hudsons, sondern deutlich westlich davon befinden. Die übrige Distanz wird mittels kürzerer Fachwerkträger unterschiedlicher Länge überspannt, wovon sich westlich der Hauptträger je Brücke drei und östlich je acht befinden. Beide Konstruktionen sind rostfarben. Während die ältere, nördliche Brücke entsprechend gestrichen wurde, bestehen die Träger der südlichen Konstruktion aus einer Kortenstahl-Legierung, bei der die Oxidierung der äußersten Schicht als Rostschutz für den Kern fungiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Newburgh–Beacon Bridge, auch \"Hamilton Fish Newburgh–Beacon Bridge\", werden zwei nebeneinanderliegende Trägerbrücken bezeichnet, die den Hudson River im US-Bundesstaat New York etwa 90 km nördlich von New York City zwischen den Städten Newburgh und Beacon überspannen. Sie tragen die Fernstraße I-84, die \"New York State Route 52\" sowie einen Fußgängerweg und werden täglich von rund 65.000 Fahrzeugen genutzt.", "tgt_summary": "汉密尔顿·菲什纽堡-比肯大桥(英语:Hamilton Fish Newburgh–Beacon Bridge)是一个纽约州跨越哈德逊河的收费悬臂桥,承载84号州际公路(I-84)和52号纽约州州道(NY 52)连接了纽约州的纽堡市和比肯。1963年2月完工的原北桥承担向西行车流,1980年完成的南桥所有向东行车流。在1997年,这座桥为纪念纽约州州长、参议员汉密尔顿·菲什改为现名,但仍常被称为纽堡-比肯大桥。", "id": 2422222} {"src_title": "Jiayuguan (Pass)", "tgt_title": "嘉峪关", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Pass liegt am engsten Punkt des westlichen Abschnitts des Hexi-Korridors, sechs Kilometer südwestlich der Stadt Jiayuguan. Das Pass-Bauwerk liegt zwischen zwei Hügeln, einer davon trägt den Namen „Jiayuguan-Hügel“. Es wurde in der Nähe einer Oase erbaut, die zu dieser Zeit an der äußersten Westgrenze von China lag.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Jiayuguan besteht aus drei Verteidigungslinien: einer inneren und einer äußeren Stadt sowie einem Graben. Das Passbauwerk ist trapezförmig, es besitzt einen Umfang von etwa 740 m und eine Fläche von mehr als 33.500 m2. Die Höhe der Umgebungsmauer beträgt 11 Meter. In der Mauer sind zwei Tore, eines auf der Ostseite und eines im Westen, und jeder Ecke der Mauer ist ein Türmchen aufgesetzt. Über jedem Tor befindet sich ein Gebäude, auf dem westlichen Gebäude ist eine Tafel mit der chinesischen Inschrift „Jiayuguan“ angebracht. Die Nord- und Südseite der Anlage sind mit der Großen Mauer verbunden. An der Nordseite sind die Tore mit breiten Straßen verbunden, die zur Passhöhe hinaufführen.", "section_level": 1}, {"title": "Legende und Geschichte.", "content": "Das Bauwerk wurde ursprünglich um das Jahr 1372 in der frühen Ming-Dynastie erbaut. Die Festung wurde zwischen 1488 und 1506 sowie nach 1539 wesentlich ausgebaut und verstärkt. Eine märchenhafte Legende erzählt von der sorgfältigen Planung, die zur Errichtung der Passanlage nötig war. Demnach wurde der Baumeister der Anlage vom verantwortlichen Offizier gefragt, wie viele Steine denn nun für den Bau gebraucht würden, und er nannte ihm die genaue Zahl. Der Offizier bezweifelt seine Antwort und stellte ihm die Frage, ob dies wirklich genug Steine seien. Daraufhin fügte der Baumeister einen Ziegel hinzu. Als die Bauarbeiten beendet waren, blieb ein Ziegel übrig, der lose auf eines der Torgebäude gelegt wurde, wo er sich heute noch befindet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Von den Übergängen an der Großen Mauer ist Jiayuguan das am vollständigsten erhaltene Militärgebäude. Der Pass ist auch unter dem Namen 天下第一雄关 („Erster und Größter Pass unter dem Himmel“) bekannt. Dies sollte nicht mit 天下第一关 („Erster Pass unter dem Himmel“) verwechselt werden, einer Bezeichnung für Shanhaiguan am Ostende der Großen Mauer bei Qinhuangdao, Hebei. Der Pass besaß ein Schlüsselfunktion als Wegestation im Verlauf der alten Seidenstraße. In der Umgebung von Jiayuguan befinden sich einige historische Stätten Chinas, so etwa die Mogao-Grotten, und viele Fresken wurden im Umkreis gefunden. Der \"Jiayuguan-Abschnitt der Großen Mauer\" () steht seit 1961 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (1-103).", "section_level": 1}], "src_summary": "Jiayuguan oder Jiayu-Pass () ist der erste Übergang am Westende der Chinesischen Mauer in der Nähe der Stadt Jiayuguan in der Provinz Gansu. Zusammen mit Juyongguan und Shanhaiguan ist er einer der wichtigsten Übergänge der Großen Mauer.", "tgt_summary": "嘉峪关位于甘肃省嘉峪关市向西5公里处,是明长城西端的第一重关,也是古代“丝绸之路”的交通要冲。", "id": 2876983} {"src_title": "Key (Spieleentwickler)", "tgt_title": "Key (遊戲品牌)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vor der Gründung von Key, arbeiteten dessen Gründungsmitglieder für den Erogē-Ren’ai-Adventure-Entwickler Tactics. An der Produktion von dessen erstem Spiel \"Dōsei\" arbeiteten vier spätere Key-Gründungsmitglieder: Itaru Hinoue als künstlerischer Leiter, Shinji Orito als Komponist, Miracle Mikipon und Shinory als Grafiker. Nach \"Dōsei\" schloss sich der Rest der Gründungsmitglieder an und arbeitete an zwei weiteren Spielen: \"Moon.\" und \"One – Kagayaku Kisetsu e\". Nach der Veröffentlichung von \"One\" am 26. Mai 1998 gingen diese Entwickler zu Visual Art’s wo sie Key formten, dessen Name durch Mehrheitsentscheid entstand. Ihr Erstlingswerk \"Kanon\" wurde am 4. Juni 1999 als Erogē veröffentlicht, wobei dennoch die Sexszenen auf ein Minimum beschränkt wurden. Der Spieler sollte sich dadurch auf die Handlung, die Grafik und die Musik konzentrieren, \"was zu dieser Zeit außergewöhnlich war\". Ein Jahr später am 8. September 2000 veröffentlichte Key mit \"Air\", ebenfalls ein Erogē mit ähnlicher Erzählweise, sein zweites Spiel. Das dritte Spiel \"Clannad\" wurde direkt für alle Altersklassen veröffentlicht. Ursprünglich für 2002 angekündigt, verzögerte sich die Veröffentlichung auf den 28. April 2004. Sieben Monate später, veröffentlichte Key sein kürzestes Spiel, \"\", am 29. November 2004. Im Gegensatz zu Keys vorherigen Spielen, läuft \"Planetarian\" linear ab, erfordert keine Entscheidungen vom Benutzer, der einfach nur die Geschichte genießen soll. Dieses Konzept wurde als Kinetic Novel bezeichnet. Das fünfte Spiel \"Tomoyo After – It’s a Wonderful Life\" war wieder ein Erogē und wurde am 25. November 2005 veröffentlicht. Das Spiel war als Nachfolger von \"Clannad\" gedacht um die von der Sexzenen-freien Fassung von \"Clannad\" enttäuschten Fans zu besänftigen. Es stellte die Heldin aus \"Clannad\" Tomoyo Sakagami in den Vordergrund. \"Little Busters!\" (, \"Ritoru Basutāzu!\"), das sechste Spiel, wurde am 27. Juli 2007 wieder für alle Altersklassen veröffentlicht, jedoch folgte eine weitere Fassung namens \"Little Busters! Ecstasy\" (, \"Ritoru Basutāzu! Ekusutashī\") am 25. Juli 2008 mit zusätzlichem Erogē-Inhalt, Handlung und Grafiken. Basierend auf der Handlung um die Figur Kudryavka Noumi in letzterem Spiel erschien am 25. Juni 2010 das Spin-off \"Kud Wafter\" (, \"Kudo Wafutā\"), das ebenfalls ab 18 war. Zum 10-jährigen Jubiläum erschien die \"Key 10th Memorial Box\", die die Spiele \"Kanon\", \"Air\", \"Clannad\", \"Planetarian\", \"Tomoya After\" und \"Little Busters! Ecstasy\" enthielt, jeweils in jugendfreien Fassungen. Das vorerst letzte Spiel \"Rewrite\" wurde am 1. April 2008 angekündigt und erschien am 24. Juni 2011. Dieses war wieder für alle Altersstufen gedacht. Eine Fortsetzung, \"Rewrite Harvest festa!\", ist für den 27. Juli 2012 geplant. 2013 wurde \"Angel Beats!-1st beat-\" als Adaption des Anime \"Angel Beats!\" von Jun Maeda angekündigt und soll am 26. Juni 2015 erscheinen. Jun Maeda begann dabei nach der Ausstrahlung im Jahr 2010 das Szenario für das Spiel zu schreiben. Es soll in 6 Episoden eingeteilt sein und die erste soll die ersten 10 Episoden des Anime beinhalten – dazu kommen noch die Routen für Iwasawa, Matsushita und Yui.", "section_level": 1}, {"title": "Key Sounds Label.", "content": "2001 schuf VisualArt’s das Plattenlabel \"Key Sounds Label\" (KSL). Ab diesem Zeitpunkt von Key veröffentlichte Alben und Singles erschienen bei diesem Label, was somit 2 vorher veröffentlichte Alben und eine Single ausschließt. Das erste Album war \"Humanity...\", dessen einzige Verbindung zu Werken von Key darin besteht, das es einen Remix des Vorspanntitels von \"Air\" enthält. Die Alben dieses Labels stammen von den Hauskomponisten von Key: Jun Maeda, Shinji Orito und Magome Togoshi. Drei Singles enthalten Lieder der Sängerin Lia und ein Album, \"Love Song\", von Riya von eufonius. Weiterhin wurden drei Hörspiel-CDs veröffentlicht. Zum 10-jährigen Bestehen von Key wurde am 10. Mai 2008 in Tokio und später nochmal am 17. Mai 2008 in Osaka ein Konzert namens \"KSL Live World 2008 – Way to the LittleBusters! EX\" veranstaltet. Die Konzerte dauerten zweieinhalb Stunden mit Stücken von Lia, Rita, Chata und Tomoe Tamiyasu, die vorher schon auf Singles und Alben des Labels erschienen.", "section_level": 2}, {"title": "Comiket.", "content": "Key ist ein aktiver Teilnehmer der Comiket, einer jedes Jahr im August und Dezember stattfindenden Comic Convention, seit der Comiket 57 im Dezember 1999, wo sie Produkte zu \"Kanon\" (damals ihrem einzigen Werk) verkauften. Die ersten Produkte zu \"Air\" wurden auf der Comiket 59 im Dezember 2000 verkauft. Typische Produkte schließen Postkarten, Telefonkarten, Kalender, Poser und Alben ein und beziehen sich auf deren Werke. Key nimmt durch VisualArt’s zusammen mit anderen Marken unter VisualArt’s im Allgemeinen an der Winter-Comiket teil, teilweise aber auch zur Sommer-Comiket, wie zur Comiket 70 im August 2006, wo Produkte zu \"Planetarian: Chiisana Hoshi no Yume\" verkauft wurden. Die Produkte kosten zwischen 3.000 und 5.000 Yen. Dies schließt auch Alben von Keys Plattenlabel \"Key Sounds Label\" ein, das mit der Comiket 60 im August 2001 mit den ersten beiden Alben des Labels \"Humanity...\" und \"Natsukage / Nostalgia\" anfing diese auf der Comiket zu vertreiben. Für zum Ende einer Comiket unverkaufte Produkte einer Marke von VisualArt’s, richtete VisualArt’s eine Bestellwebsite ein. Nach der Comiket 73 im Dezember 2007 gab VisualArt’s am 4. März 2008 bekannt, Bestellungen anzunehmen, nur um 10 Tage später am 10. März zu vermelden, das alle Produkte von Key zur Comiket verkauft wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Key Radio.", "content": "Key produziert eine Internet-Radiosendung namens \"Key Radio\" (Key, \"Key Raji\"), die am 13. Dezember 2007 erstmals ausgestrahlt wurde. Die Sendung wird moderiert von Shinji Orito und Itaru Hinoue von Key und einer Frau namens Chiro von Pekoe, einem anderen Spieleentwickler unter Visual Art’s. Zuhörer können ihre Meinung und Vorschläge zur Sendung und Fragen an das Moderatorentrio über ein Webformular zusenden. Die Sendungen können über Keys Website heruntergeladen werden und die ersten neun waren auch über das Blog der Radiosendung herunterladbar. Die Sendungen sind auch über Visual Art’s’ YouTube \"Visual Channel\" verfügbar. Die ersten sechs Sendungen hatten 5 Ecken bzw. Teile, die mit Begrüßungen durch die Moderatoren anfingen und dann die Meinungen und Eindrücke der Zuhörer zur Sendung fortgeführt wurden. Danach kam ein lockeres Gespräch zwischen den Moderatoren, gefolgt von einem Abschnitt lobende Zuhörerbeiträge gegenüber Key durch die Moderatoren vorgelesen wurde. Die vierte Ecke beantwortete Zuhörerfragen und in der letzten spielte Orito Flöte, wobei die Zuhörer Liedervorschläge geben konnten. Mit der siebten Sendungen wurden zwei weitere Ecken hinzugefügt. In der ersten lasen die Moderatoren eigene oder von Zuhörern zugesandte Gruselgeschichten vor. Diese Ecke wurde auch aufgenommen weil Hinoue solche Geschichten mag. In der zweiten Ecke nahm Hinoue Zusendungen der Zuhörer mit Beschreibungen für neue fiktive Charaktere und kombinierte mehrere von diesen. Während der Sendungen wurden Stücke von Soundtracks die bei Key Sounds Label erschienen im Hintergrund gespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Leaf, Key Keijiban.", "content": "Am 26. Januar 2000 wurde ein Bulletin Board System (BBS) namens \"Leaf, Key Keijiban\" (leaf,key), Spitzname: \"Ha-Kagi Ita\" (, dt. „Blatt-Schlüssel-Brett“), eingerichtet, basierend auf dem Internetforum 2channel. Das Board hat seinen Ursprung in einem Streit in 2channels Videospiel-Board im Dezember 1999 wegen des Spiels \"Kizuato\". \"Kizuato\" war ein frühes Spiel des Ren’ai-Adventure-Entwicklers Leaf. Schließlich gingen die Fans in 2channels Erogē-Board, wo gleichzeitig auch die Fans von Key wegen ihrer Diskussionen über \"Kanon\" und das bevorstehende \"Air\" gemieden wurden. Schließlich verließen beide Fangruppen 2channel und formierten sich im PINKchannel-Internetforum neu. Für November 2007 verzeichnete das BBS täglich ungefähr 1500 Einträge. Wie in 2channel ist anonymes Posten voreingestellt mit \"Nanashi-san dayomon\" (, dt. „Anonymus dayomon“) als Namen. Dies ist eine Referenz auf die Protagonistin Mizuka Nagamori aus \"One – Kagayaku Kisetsu e\", welche die Angewohnheit hat ihre Sätze mit \"da yo\" und \"mon\" zu beenden.", "section_level": 2}, {"title": "Mitarbeiter.", "content": "Jun Maeda war als Szenarioschreiber und Komponist für alle Werke von Key außer \"Planetarian\" tätig. In der Februar-2007-Ausgabe der \"Comptiq\" gab er bekannt, dass er nach \"Little Busters!\" nicht mehr als Szenarioschreiber tätig sein würde. Er blieb aber weiterhin Komponist. Itaru Hinoue war Künstlerische Leiterin bei Keys ersten drei Spielen. Na-Ga, ein Grafiker, arbeitete in den frühen Werken an den Hintergrundzeichnungen. Zusammen mit Hinoue wurde er Künstlerischer Leiter bei \"Little Busters!\". Weitere Grafiker sind Mochisuke (), Minimo Tayama (, \"Tayama Minimo\") und Shinory (, \"Shinorī\"). Keys Hauptkomponist Shinji Orito (), arbeitet seit \"Kanon\" für den Spieleentwickler. Seitdem Maeda nicht mehr als Szenarioschreiber tätig ist übernahm Yūto Tonokawa diese Aufgabe und arbeitete mit \"Little Busters!\" die Handlung seines Erstwerks aus. Er übernahm ebenfalls die Rolle des Szenarioschreibers in \"Rewrite\".", "section_level": 1}, {"title": "Andere.", "content": "Kazuki Fujii () half beim Szenario zu \"Air\" als Szenario-Assistent. Ēji Komatsu () war Künstlerischer Leiter bei der Kinetic Novel \"Planetarian\" und Fumio () bei \"Tomoyo After\". Von außen hinzugezogene Szenarioschreiber waren Leo Kashida (), der bei Key an \"Tomoyo After\" und \"Little Busters!\" arbeitete, und Chika Shirokiri (), der an \"Little Busters!\" arbeitete. Zwei neue Komponistens namens Manack und PMMK halfen bei der Musik zu \"Little Busters!\", sowie MintJam beim Arrangement. Für \"Rewrite\" wurden außerdem zwei Autoren von außen hinzugezogen: Ryūkishi07 (07) von 07th Expansion, bekannt als Szenarioschreiber der Sound Novel \"Higurashi no Naku Koro ni\", und Romeo Tanaka (), bekannt als Szenarionschreiber von \"CROSS†CHANNEL\".", "section_level": 2}, {"title": "Frühere.", "content": "Ein früherer Mitarbeiter war z. B. Naoki Hisaya () als einer der Hauptszenarioschreiber von \"Kanon\", der nach dessen Fertigstellung Key verließ. OdiakeS war Komponist bei \"Kanon\" und half bei zwei Musikalben zur \"Air\" und \"Clannad\"; arbeitete aber 2004 nicht mehr mit Key zusammen. Takashi Ishikawa () arbeitete nur an \"Air\" als Szenarioschreiber. Seit 2000 arbeitet Ishikawa für andere Marken unter VisualArt’s. Kai () und Tōya Okano () arbeiteten als Szenarioschreiber an \"Air\" und \"Clannad\". 2004 wechselte Kai zur VisualArt’s-Marke Ram und Okano zur VisualArt’s-Marke Giant Panda. Ein anderer Szenarioschreiber, Yūichi Suzumoto (), arbeitete bei Key zwischen \"Air\" und \"Planetarian\", wechselte 2004 aber zum Spieleentwickler Leaf unter dem Publisher Aquaplus. Einer der anfänglichen Computergrafiker, Miracle Mikipon (), ging nach \"Clannad\". Ab 2004 arbeitete er für die Marke Psycho unter dem Publisher Nexton, wechselte dann aber zur VisualArt’s-Marke Ham Ham Soft. Magome Togoshi () arbeitete mit Key seit \"Air\" als wesentlicher Komponist, verließ Key aber im Oktober 2006.", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss.", "content": "Nach Satoshi Todomes \"Shoshinsha no Tame no Gendai Gyarugē Erogē Kōza\" stammt Keys Einfluss auf die Erogē-Welt von vor dessen Gründung als die Gründungsmitglieder noch für Tactics unter dem Publisher Nexton arbeiteten. Angeregt durch den Erfolg von Leafs 1997 veröffentlichter Visual Novel \"To Heart\" erdachten die Entwickler von Tactics eine einfache Handlungsformel: eine lustige erste Hälfte, eine warmherzige Liebesgeschichte zur Mitte gefolgt von einer tragischen Trennung und schließlich eine emotionale Wiedervereinigung. Spiele nach diesem Schema werden als Nakigē (, dt. etwa: „tränenreiches Spiel“) bezeichnet und sollen den Spieler zum Weinen bringen um nach Spielende einen größeren Eindruck zurückzulassen. Dieses Schema kam in Tactics zweitem Spiel \"One – Kagayaku Kisetsu e\" zum Tragen. Nach dessen Fertigstellung verließ das Entwicklungsteam Tactics um Key zu gründen und wendete bei mit großem Erfolg \"Kanon\" dasselbe Schema an. Der Erfolg des Nakigē-Schemas von \"One – Kagayaku Kisetsu e\" und \"Kanon\" beeinflusste andere Spieleentwickler ähnliche Spiele zu erschaffen, wie D.O. mit \"Kana – Imōto\", KID mit \"Memories Off\", Circus mit \"D. C. – Da Capo\", Studio Mebius (ebenfalls Visual Art’s zugehörig) mit \"Snow\" und minori mit \"Wind – a breath of heart\". Insgesamt wurden die Erogē daraufhin von Industrie und Kunden nicht mehr nur für simple Sex-Spiele gehalten, sondern es kam die Einsicht auf dass diese auch eine fesselnde Handlung haben können. Key ist eine von 17 Marken unter Visual Art’s die im \"Lycèe\"-Sammelkartenspiel von Broccoli vertreten sind. Charaktere aus Key ersten fünf Spielen kamen in den ersten 3 von 4 Visual-Art’s-Kartendecks vor, und Charaktere aus \"Little Busters!\" im 5. VisualArt’s-Kartendeck. Weiterhin bilden 7 von 55 seltenen Werbekarten Charaktere aus Key-Spielen ab. Andere im Sammelkartenspiel enthaltene, bekannte Bishōjo-Spieleentwickler sind AliceSoft, August, Leaf, Navel und Type-Moon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Key ist ein japanischer Spieleentwickler unter dem Publisher Visual Art’s und bekannt für seine dramatischen und handlungsorientierten Ren’ai-Adventures.", "tgt_summary": "Key是电子游戏出版公司Visual Art's股份有限公司旗下的一个游戏品牌,于1998年7月21日在日本大阪府北区创立,该视觉小说开发公司主要产品集中在美少女游戏(包含成人游戏)部分,并在推出《Kanon》、《AIR》和《CLANNAD》等著名的泣系游戏作品后成名。其中在1999年6月Key发表其第一部视觉小说作品《Kanon》后,精心设计的故事情节、符合当时喜好的动漫绘画风格以及衬托游戏的音乐呈现使得游戏大受欢迎。2000年9月Key公司第二部作品《AIR》,除了继续维持《Kanon》的水准外,还另外搭配有更为复杂的故事情节以及独特的游戏游玩设计。尽管《Kanon》与《AIR》一开始都是被设计成色情游戏发售,但是之后Key决定改变这类游戏风格并在2004年4月时推出了适合任何年龄层游玩的第三部作品《CLANNAD》。2011年6月时推出的第九款作品《Rewrite》,并在2012年7月时推出该作品Fan disc内容《Rewrite Harvest festa!》。之后Key于2015年6月推出视觉小说作品《Angel Beats!》。Key于2016年9月推出《Harmonia》。Key又于2018年6月推出《Summer Pockets》。", "id": 34738} {"src_title": "Robert Lewandowski", "tgt_title": "罗伯特·莱万多夫斯基", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge in Polen.", "content": "Lewandowski stammt aus einer sportlich aktiven Familie. Sein Vater Krzysztof war Junioren-Europameister im Judo, seine Mutter Iwona spielte in der höchsten polnischen Volleyball-Liga. Beide studierten Sport und waren nach ihrer aktiven Karriere als Sportlehrer tätig. Robert Lewandowski begann mit acht Jahren in Leszno bei \"Partyzant Leszno\" mit dem Fußballspielen und war anschließend sieben Jahre in der Jugendabteilung von \"Varsovia Warschau\" aktiv. 2005 spielte er beim Viertligisten \"Delta Warschau\" und wechselte zum Stadtrivalen Legia Warschau, für dessen zweite Mannschaft er in der 2. Liga zum Einsatz kam. Im Jahre 2006 ging er zum Drittligisten Znicz Pruszków, bei dem er in seiner ersten Saison mit 15 Toren Torschützenkönig wurde und mit ihm aufstieg. In der Saison 2007/08 erzielte er in 32 Spielen 21 Tore und wurde Torschützenkönig der 2. Liga. Am 18. Juni 2008 unterschrieb Lewandowski einen Vierjahresvertrag beim Erstligisten Lech Posen. Im Qualifikationsspiel zur Teilnahme am UEFA-Pokal am 17. Juli 2008, beim 1:0-Hinspielsieg beim aserbaidschanischen Meister Chazar Lenkoran, erzielte er sein erstes Tor in einem internationalen Vereinswettbewerb. Am 8. August 2008 (1. Spieltag) erzielte er bei der 2:3-Niederlage im Heimspiel gegen GKS Bełchatów mit dem Treffer zum 2:1 in der 67. Minute sein erstes Erstligator. Im Dezember 2008 wurde Lewandowski zum „Newcomer des Jahres“ in Polen gewählt. Am 19. Mai 2009 gewann er mit Lech Posen den Vereinspokal mit einem 1:0 im Finale gegen Ruch Chorzów. Nach der Saison wurde er zur „Neuentdeckung der Saison“ 2008/09 gekürt. Am 25. Juli 2009 gewann er nach dem 4:3-Sieg im Elfmeterschießen gegen Wisła Krakau auch den Supercup, seinen zweiten Titel innerhalb eines Jahres. Im Dezember 2009 wurde er für die Wahl zu „Polens Fußballer des Jahres“ nominiert, unterlag aber seinem Namensvetter Mariusz Lewandowski.", "section_level": 2}, {"title": "Borussia Dortmund.", "content": "In der Sommerpause 2010 wechselte Lewandowski zum deutschen Bundesligisten Borussia Dortmund, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2014 datierten Vertrag unterschrieb. Am 22. August 2010 (1. Spieltag) debütierte er bei der 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen, als er in der 63. Minute für Sebastian Kehl eingewechselt wurde. Sein erstes Bundesligator erzielte Lewandowski am 19. September 2010 (4. Spieltag) beim 3:1-Sieg im Auswärtsspiel gegen den FC Schalke 04. Das erste Pflichtspiel in der Startaufstellung bestritt er am 2. Dezember 2010 in der Europa League, als er den verletzten Lucas Barrios ersetzte. In seiner ersten Saison absolvierte er 33 von 34 Bundesligaspielen und trug mit acht Toren zur Meisterschaft bei. Lewandowski kam überwiegend als Einwechselspieler zum Einsatz und war der beste Joker der Bundesligasaison. In der Saison 2011/12 profitierte er vom verletzungsbedingten Ausfall von Lucas Barrios und bestritt alle Ligaspiele bis zur Winterpause von Beginn an. Mit Borussia Dortmund gewann er 2012 erneut die Meisterschaft, wurde mit 22 Toren drittbester Torschütze und löste Jan Furtok als bislang besten polnischen Torschützen in einer Bundesligasaison – Zweiter mit 20 Toren 1990/91 – ab. Am 12. Mai 2012 erzielte Lewandowski im DFB-Pokalfinale beim 5:2-Sieg gegen den FC Bayern München drei Tore und verhalf dem BVB zu seinem ersten Double. Am 24. April 2013 erzielte er im Halbfinal-Hinspiel der Champions League beim 4:1-Sieg gegen Real Madrid alle Tore für Borussia Dortmund; es waren die meisten Tore, die ein Spieler bis dahin in einem Halbfinale des Wettbewerbs erzielt hatte. Damit ebnete er dem BVB den Weg ins Finale, das am 25. Mai 2013 im Londoner Wembley-Stadion gegen den FC Bayern München mit 1:2 verloren wurde. Am Saisonende 2013/14 wurde Lewandowski mit 20 Toren Torschützenkönig der Bundesliga.", "section_level": 2}, {"title": "FC Bayern München.", "content": "Zur Saison 2014/15 wechselte Lewandowski ablösefrei zum FC Bayern München, der ihn am 4. Januar 2014 mit einem bis zum 30. Juni 2019 laufenden Vertrag ausstattete. Sein erstes Pflichtspiel für den FCB absolvierte er bei der 0:2-Niederlage am 13. August 2014 im Spiel um den DFL-Supercup gegen den BVB, seinen ehemaligen Verein. Sein Bundesligadebüt für den FCB gab er am 22. August 2014 (1. Spieltag) beim 2:1-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg. Sein erstes Bundesligator für den FC Bayern erzielte er am 30. August 2014, dem 2. Spieltag, beim 1:1 im Auswärtsspiel gegen den FC Schalke 04 mit dem Führungstreffer in der 10. Minute. 2015 gewann er mit der Mannschaft die deutsche Meisterschaft. Am 22. September 2015 erzielte er beim 5:1-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg als erster Einwechselspieler in der Bundesliga fünf Tore. Innerhalb von acht Minuten und 59 Sekunden drehte er das Spiel nach der 1:0-Führung der Wolfsburger zugunsten des FC Bayern. In nur drei Minuten und 22 Sekunden erzielte er dabei den bisher schnellsten Hattrick in der Bundesliga und auch die Zeiträume für die erzielten vier bzw. fünf Tore sind Rekord. Er ist der 14. Spieler, der fünf Treffer in einem Bundesligaspiel markiert hat, und es war der 16. so genannte „Fünferpack“ der Liga. Sein fünfter Treffer per Seitfallzieher wurde zum Tor des Monats gewählt. Am folgenden Spieltag, am 26. September 2015, erzielte Lewandowski im Spiel gegen Mainz 05 mit dem Treffer zum 1:0 sein 100. Bundesligator und mit dem 2:0 beim 3:0-Auswärtssieg sein zehntes Saisontor. Zuvor hatte nur Gerd Müller in der Bundesliga nach sieben Spieltagen eine zweistellige Trefferzahl erzielt. Am 4. Oktober 2015 erzielte er beim 5:1-Sieg gegen seinen ehemaligen Verein Borussia Dortmund zwei Tore und stellte mit zwölf Toren in den ersten acht Bundesligaspielen den Rekord von Christian Müller (1964/65) und Gerd Müller (1968/69) ein. Mit neun Treffern in drei aufeinanderfolgenden Bundesligaspielen stellte er einen weiteren Rekord auf. Nach dem 21. Spieltag der Saison hatte er 21 Tore erzielt, die meisten seit Gerd Müller in der Saison 1972/73 sowie eines mehr als in seiner gesamten Saison 2013/14, in der er Bundesliga-Torschützenkönig war. Am Saisonende 2015/16 wurde Lewandowski mit 30 Toren zum zweiten Mal Torschützenkönig. Er ist der sechste Spieler, der 30 oder mehr Tore in einer Bundesligasaison erzielt hat. In der Saison 2016/17 gelangen ihm erneut 30 Tore. Er ist nach Gerd Müller der zweite Spieler der Bundesligageschichte, der in zwei Saisons jeweils 30 Tore oder mehr erzielte. Im Juli 2017 wurde Lewandowski vom Fußballmagazin 11 Freunde als bester Spieler der Bundesligasaison 2016/17 ausgezeichnet. Am 13. Dezember 2016 verlängerte er seine Vertragslaufzeit vorzeitig bis 2021. Seinem Strafstoßtor zum 3:0 in der 53. Minute beim 3:1-Sieg zum Saisonauftakt 2017/18 im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen ging der von Videoschiedsrichter Jochen Drees erstmals in einer Bundesligabegegnung durchgeführte Videobeweis voraus. Lewandowski hatte Schiedsrichter Tobias Stieler auf ein von Charles Aránguiz an ihm begangenes Foul aufmerksam gemacht. Am 10. März 2018 traf er dreimal im Bundesligaspiel gegen den Hamburger SV (6:0) und erzielte mit seinem dritten Tor seinen 100. Treffer für die Münchner. Am 6. April 2019 erzielte Lewandowski zwei Tore gegen seine frühere Mannschaft aus Dortmund (Endstand 5:0). Das erste von beiden war sein insgesamt 200. Bundesligatreffer. In der Saison 2019/20 erzielte er in den ersten elf Bundesligaspielen jeweils mindestens ein Tor und stellte damit einen neuen Rekord auf. Am 10. Spieltag dieser Saison absolvierte der Pole beim 1:5 in Frankfurt sein 300. Bundesligaspiel. Beim 6:0-Auswärtssieg in Belgrad im vorletzten Champions-League-Gruppenspiel traf der Pole innerhalb von 15 Minuten viermal. In derselben Saison zug er sich einen Anbruch der Schienbeinkante am linken Kniegelenk zu. Sein Vertrag beim FC Bayern läuft bis 2023.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Lewandowski debütierte am 10. September 2008 in der A-Nationalmannschaft, die in Serravalle im WM-Qualifikationsspiel mit 2:0 gegen San Marino gewann. Mit dem Treffer zum 2:0 in der 67. Minute erzielte er sein erstes Länderspieltor. Im Eröffnungsspiel der Europameisterschaft 2012 am 8. Juni in Warschau erzielte er beim 1:1 gegen Griechenland das erste Turniertor. Seit Dezember 2014 ist er Kapitän der Nationalmannschaft; er folgte seinem früheren Dortmunder Kollegen Jakub Błaszczykowski nach. Im EM-Qualifikationsspiel gegen die Auswahl Georgiens am 13. Juni 2015 erzielte er einen Hattrick innerhalb von exakt vier Minuten, den bisher schnellsten Hattrick der EM-Qualifikationsgeschichte. Insgesamt schoss er in 10 Qualifikationsspielen 13 Tore, womit er den Rekord von David Healy in diesem Wettbewerb einstellte. Er verhalf Polen damit zur direkten Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich. Am 12. Mai 2016 nominierte ihn Nationaltrainer Adam Nawałka für den Kader für die Europameisterschaft 2016. Er war Kapitän und kam in allen Spielen der Polen von Beginn an zum Einsatz; in der Viertelfinalpartie gegen den späteren Europameister Portugal erzielte er sein einziges Tor. Wie schon im Achtelfinale wurde auch diese Partie im Elfmeterschießen entschieden; beide Male trat er als erster Schütze für Polen an und war erfolgreich. Dennoch schied das Team gegen Portugal aus. Am 5. Oktober 2017 erzielte er in seinem 90. Länderspiel, dem WM-Qualifikationsspiel gegen Armenien, das mit 6:1 gewonnen wurde, sein 50. Länderspieltor. In dem Spiel erzielte er drei Tore; mit dem ersten stellte er den 37 Jahre alten polnischen Rekord von Włodzimierz Lubański ein und mit dem zweiten ist er nun alleiniger polnischer Rekordtorschütze. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland gehörte er zum polnischen Aufgebot. Er wurde, ohne Torerfolg, in allen Gruppenspielen über die volle Spielzeit eingesetzt und schied mit der Mannschaft nach der Gruppenphase aus.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Seit dem 22. Juni 2013 ist Lewandowski mit der polnischen Karateka Anna Lewandowska (* 7. September 1988; geb. Stachurska) verheiratet, die unter anderem mit der Nationalmannschaft die Goldmedaille bei der Fudokan-Karate-WM 2013 in Prag gewann. Das Paar hat zwei Töchter (* 2017 und 2020). Lewandowski ist Katholik und engagierte sich 2013 für eine missionarische Initiative in Polen. Seit März 2014 ist er UNICEF-Botschafter \"(Goodwill Ambassador)\". Im Oktober 2017 beendete Lewandowski den Bachelor-Studiengang \"Sport\" an der Sporthochschule Warschau mit Auszeichnung. Das Thema seiner Bachelorarbeit (Titel: \"RL 9. Der Weg zum Ruhm\") war seine eigene Karriere. 2017 wurde in der polnischen Stadt Kuźnia Raciborska eine Straße nach ihm benannt. 2018 gab die polnische Post eine Briefmarke mit dem Porträt Lewandowskis heraus. Die Auflage der Briefmarke, die einen Wert von 6 Złoty aufweist und für Großbriefe eingesetzt werden kann, betrug fünf Millionen Stück. Seit dem 28. September 2019 hält er einen Rekord inne: Er ist der einzige Spieler der Fußball-Bundesliga, dem es gelang, in den ersten 6 Saisonspielen 10 Tore zu schießen. Lewandowski und seine Frau Anna unterstützen unter anderem die Initiative #WeKickCorona.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Lewandowski (* 21. August 1988 in Warschau) ist ein polnischer Fußballspieler. Der Stürmer steht seit der Saison 2014/15 beim Bundesligisten FC Bayern München unter Vertrag und ist seit 2014 Kapitän der polnischen A-Nationalmannschaft, deren Rekordspieler und -torschütze er ist.", "tgt_summary": "罗伯特·莱万多夫斯基(,波兰语发音: [ˈrɔbɛrt lɛvanˈdɔfskji],1988年-8月21日),波兰足球运动员。当今足坛最佳前锋之一,现效力于德国足球甲级联赛俱乐部拜仁慕尼黑。 并先后四次夺得德国甲组足球联赛神射手荣誉,仅次于德国传奇球星「轰炸机」穆勒的七次。同时亦为波兰国家足球队队长。利云度夫斯基拥有出色的位置感,技术,以及终结能力,是当今足坛最佳前锋之一", "id": 876123} {"src_title": "Fußpunkt-Transformation", "tgt_title": "垂足曲线", "src_document": [{"title": "Mathematische Darstellung.", "content": "Für die Konstruktion der Fußpunktkurve wird in der Ebene ein Punkt (der sog. Pol) formula_1 gewählt. Eine gegebene Kurve formula_2 wird dann wie folgt abgebildet: Einem Punkt formula_3 wird der Fußpunkt formula_4 des Lotes von formula_1 auf die Tangente von formula_2 in formula_7 zugeordnet. Die Konstruktion des Bildpunktes lässt sich elementar beschreiben: formula_4 ist der Schnittpunkt der Tangente zu formula_2 in formula_7 mit dem Thaleskreis über formula_11. Die Tangente an die Fußpunktkurve in formula_4 ist die Tangente an den Thaleskreis in formula_4. Daraus ergibt sich auch die wichtige Erkenntnis, dass nicht die gesamte Kurve bekannt sein muss um den Bildpunkt zu konstruieren, sondern nur der Punkt selber sowie die Richtung der Tangente. Die Konstruktion des Bildpunktes lässt sich analytisch beschreiben: Wir legen dazu ein kartesisches Koordinatensystem durch den Pol formula_1 und denken uns den Punkt formula_7 durch Koordinaten formula_16 gegeben. Die Tangentenrichtung ist durch formula_17 festgelegt. Gesucht sind nun die Koordinaten formula_18 des Fußpunktes formula_4. Wir werden außerdem die Tangentenrichtung formula_20 der Fußpunktkurve in formula_4 bestimmen. Da der Punkt formula_4 auf der Tangenten zu formula_2 durch formula_7 sowie auf der Normalen durch formula_1 liegt, erfüllen seine Koordinaten formula_18 die Gleichungen Daraus ergeben sich und Weiterhin lässt sich mit der Differentialrechnung formula_20 bestimmen:", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Im Folgenden ist der Begriff \"Kurve\" in einem erweiterten Sinn zu verstehen, z. B. soll auch ein Punkt als Kurve verstanden werden.", "section_level": 2}, {"title": "Erhaltung von Linienelementen.", "content": "In der Mathematik wird ein Tripel formula_39 als \"Linienelement\" bezeichnet. Die analytischen Formeln der Fußpunkt-Transformation zeigen, dass Linienelemente ein-eindeutig aufeinander abgebildet werden. Berühren sich zwei Kurven (d. h., sie haben neben einem Punkt auch die Tangente gemeinsam), so berühren sich die Fußpunktkurven im Bildpunkt.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Da die Fußpunkt-Transformation Linienelemente ein-eindeutig aufeinander abbildet, lässt sie sich als „Übertragungsprinzip“ im Sinne von Klein's Erlanger Programm nutzen: Aus gewissen Sätzen über Punkte, Geraden und Kegelschnitte lassen sich direkt Sätze über Punkte, Geraden und Kreise beweisen und umgekehrt. Einige Beispiele von Sätzen, die durch Anwenden der Fußpunkt-Transformation übertragen lassen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fußpunkt-Transformation ist in der Mathematik eine Operation, die aus einer Kurve in der Ebene eine neue Kurve, ihre Fußpunktkurve, bildet.", "tgt_summary": "在曲线微分几何中,踩踏板曲线是从给定曲线所创造的曲线,构造方法像自行车用脚踩踏在原有曲线上,故称为踩踏板曲线,又译作垂足曲线。给定一个曲线和一个定点\"P\"(称为垂足点或踩踏点(Pedal Point))。在曲线的任何一条切线\"T\"上,都存在唯一的一个点\"X\",要么是\"P\"本身,要么与\"P\"形成的直线与\"T\"垂直。垂足曲线是符合这种性质的所有点\"X\"所组成的集合。", "id": 2564853} {"src_title": "Rotation (Billard)", "tgt_title": "輪番撞球", "src_document": [{"title": "Regeln.", "content": "Im Gegensatz zu 8-Ball ist Rotation kein Ansagespiel, es müssen also weder zu versenkende Kugeln noch Taschen angesagt werden. Wie im 9-Ball muss zuerst die Kugel mit der niedrigsten Nummer angespielt werden, es zählen die Kugeln, die danach versenkt werden. Kombinationen sind also zulässig und besonders in der Anfangsphase des Spieles lohnend, wenn eine der höherwertigen Kugeln versenkt werden kann. Die eigene Aufnahme muss fortgesetzt werden, solange Objektbälle korrekt gelocht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Break.", "content": "Die Kugeln werden zu Beginn in einem Dreieck aufgebaut, mit der „1“ vorne, der „2“ an der linken, „3“ an der rechten Ecke und der „15“ in der Mitte des Dreiecks. Beim Eröffnungsstoß muss die „1“ angespielt werden und mindestens vier Kugeln eine Bande anlaufen oder eine Kugel versenkt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Korrekter Stoß.", "content": "Für einen korrekten Stoß reicht es aus, den Objektball mit der niedrigsten Nummer auf dem Tisch als erstes anzuspielen und nach der Kollision mit dem Spielball oder einem Objektball eine Bande zu berühren. Ein Foul liegt vor, wenn: Sollten in einem Stoß mehrere Fouls begangen werden, wird dies trotzdem nur als ein Foul gewertet. Bleibt der Spielball oder ein Objektball direkt auf dem Rand des Tisches liegen, liegt ebenfalls ein Foul vor. Der Ball gilt dann als \"vom Tisch gefallen\", da die Banden nicht zur Spielfläche gehören, sondern diese lediglich abgrenzen. Rollt eine Kugel jedoch kurzzeitig über die Bande und kommt wieder auf die Spielfläche zurück, ist der Stoß korrekt. Sollte eine Tasche bereits so überfüllt sein, dass die herausragenden Kugeln das Spielgeschehen beeinflussen, z. B. den Spielball davon abhalten, in die Tasche zu fallen, liegt ebenfalls ein Foul vor.", "section_level": 2}, {"title": "Strafe bei Fouls.", "content": "Bei einem Foul hat der Gegenspieler im Gegensatz zu anderen Disziplinen des Poolbillard nicht \"Ball in Hand\", sondern darf wie beim Snooker entscheiden, ob er selbst weiterspielen will oder den foulenden Spieler fortfahren lässt. Ein Punktabzug findet nicht statt, nicht korrekt versenkte Kugeln werden nach den einschlägigen Regeln wieder auf den Fußpunkt aufgesetzt. Fällt die Spielkugel vom Tisch, kann der Gegenspieler die Kugel frei im Kopffeld platzieren. Befindet sich die nächste anzuspielende Kugel ebenfalls im Kopffeld, so wird sie auf den Fußpunkt versetzt. Auch in diesem Fall kann der Gegenspieler den Foulenden weiterspielen lassen, dieser hat dann \"Ball in Hand\". Drei Fouls in Folge führen zu sofortigem Spielverlust.", "section_level": 2}, {"title": "Taktik.", "content": "Im Gegensatz zum 9-Ball befinden sich wesentlich mehr Kugeln auf dem Tisch, und der Gewinn des Spieles hängt nicht zwingend vom Versenken der letzten Kugel ab. Kombinationen sind erlaubt und können bereits in der Anfangsphase des Spiels, wo auf geringwertige Kugeln gespielt wird, einem Spieler einen deutlichen Vorteil verschaffen (Die 15 zählt so viel wie die ersten fünf Kugeln zusammen). Dadurch, dass nur eine Kugel angespielt werden darf, aber bis zu 14 andere Kugeln im Weg liegen, sind die Aufnahmen kürzer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rotation ist eine Disziplin des Poolbillards, bei dem mit 15 durchnummerierten Kugeln und einem Spielball (eine weiße Kugel) auf einem Poolbillardtisch gespielt wird. Jeweils die Kugel mit der niedrigsten Zahl muss angespielt werden, und versenkte Kugeln zählen Punkte entsprechend ihrer Nummer. Es gewinnt der Spieler, der von 120 möglichen Punkten zuerst 61 erreicht.", "tgt_summary": "轮番台球(Rotation),是台球运动的其中一种玩法,采用花式台球的设备。球桌上会有16颗球,包含一个母球和15颗子球,球桌有6个袋口。轮番台球是比较冷门的比赛,规则也相当混乱。", "id": 2254846} {"src_title": "Und dann gabs keines mehr", "tgt_title": "一個都不留", "src_document": [{"title": "Geschichte des Titels.", "content": "In den USA erschien der Roman mit Rücksicht auf die afroamerikanische Bevölkerung im Januar 1940 bei \"Dodd, Mead and Company\" unter dem seit 1985 auch in Großbritannien und international verwendeten Titel And Then There Were None. Die erste deutschsprachige Ausgabe erschien 1944 im Scherz Verlag (Bern) unter dem Titel Letztes Weekend in der Übersetzung von Anna Katharina Rehmann-Salten. Ab 1982 wurde dann der Titel Zehn kleine Negerlein verwendet. 1985 wurde der Roman von Ursula Gail neu übersetzt. Für die Neuübersetzung von Sabine Deitmer 2003 wurde dann der bis heute verwendete Titel Und dann gabs keines mehr gewählt. In den englischsprachigen Ausgaben wurde ab 1985 nicht nur, sofern nicht bereits früher geschehen, der Titel geändert, sondern auch der Schauplatz von \"Nigger Island\" in \"Indian Island\" umbenannt und alle sonstigen Verwendungen des heute als massiv rassistische Beleidigung geltenden Begriffs \"Nigger\" durch \"Indian\" ersetzt. Dies bot sich an, da der Kinderreim in seiner ältesten bekannten Fassung tatsächlich \"Ten Little Indians\" heißt. In der TV-Adaption des BBC von 2015 verwendet die Drehbuchautorin Sarah Phelbs den Begriff \"Ten little Soldier Boys\" (in der deutschen Synchronfassung \"Zehn kleine Kriegerlein\") und die Insel auf der die Geschichte spielt, wird \"Soldier Island\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Die Handlung.", "content": "Zehn Personen erhalten je eine Einladung (teilweise einen kurzzeitigen Arbeitsplatz) nach Nigger Island, einer Insel vor der Küste Devons. Die zehn Menschen gelangen mit einem Boot auf die Insel. Schnell bemerken sie, dass die Einladungen auf die jeweilige Person zugeschnitten sind und angeblich von verschiedenen Absendern stammen. Meistens kann der Absender mit U. N. Owen abgekürzt werden, was man \"unknown\" (engl. „unbekannt“) aussprechen kann. Durch eine Schallplattenstimme kommt ans Tageslicht, dass alle einst einen oder mehrere Todesfälle verschuldet hatten. Nach dem ersten Todesfall (Anthony James Marston) am Abend denkt noch keiner an eine Mordserie. Als aber die zweite Person stirbt (Mrs. Rogers), glaubt keiner mehr an einen Zufall. Nach einer organisierten Suche durch das Haus und über die Insel kommt man zur Feststellung, dass sich keine weitere Person auf der Insel befindet. Der Mörder muss also unter den noch verbliebenen acht Personen sein. Dem Butler Mr. Rogers fiel nach dem zweiten Mord auf, dass auf dem Tisch am Tag ihrer Ankunft Figuren von zehn kleinen Negerlein standen und es nun nur noch acht sind. Im Laufe der nächsten Tage werden weitere der zu Beginn zehn Personen ermordet, und jeder findet den Tod genau oder metaphorisch entsprechend wie das Negerlein in der jeweiligen Strophe. Im Haus traut nach kurzer Zeit keiner mehr dem anderen. Es bilden sich immer mehr Theorien unter den Beteiligten, wer der Mörder sei. Zum Ende sind noch zwei Personen übrig: Philip Lombard und Vera Claythorne. Durch die Angst und den erlittenen Wahn erschießt Vera Claythorne Philip Lombard, als sie die Leiche von Dr. Armstrong aus dem Wasser bergen wollen. Aufgrund dieses Vorfalls ist sie die Letzte und feiert innerlich ihren Sieg. Durch Wahnvorstellungen wegen ihrer Schuld am Verlust eines Menschenlebens getrieben, begeht sie am Ende Suizid durch den Strick, den sie in ihrem Zimmer, schon fertig präpariert von der Decke hängend, findet. Bis zum Ende des Buches ist kaum ersichtlich, wer der Mörder ist. Auf den letzten Seiten wird ein in einer Flaschenpost gefundener Brief von Richter Wargrave veröffentlicht, in dem er alles gesteht. Seinen eigenen Tod täuschte er mithilfe von Dr. Armstrong vor. Dies tat er, um im Haus nicht in den Verdacht zu geraten, all die Morde begangen zu haben. Aus dem Brief geht außerdem hervor, dass er sich später, als alle anderen tot waren, mit einer Pistole erschoss, die mit einem elastischen Band am Türknauf befestigt war. Als sich die Tür schloss, wurde die Pistole davongeschleudert. Dadurch sah es für die Polizei so aus, als wäre er von jemand anderem erschossen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Bezüge zu anderen Werken.", "content": "In diesem Roman bezieht Agatha Christie eindeutig Stellung zugunsten von Selbstjustiz, wenn der Arm des Gesetzes nicht greift. Diese Haltung hatte sie bereits in Mord im Orientexpress vertreten. Während dort jedoch die Täter davonkommen, endet der Mörder in diesem Roman durch Suizid.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen für das Theater und den Film.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "And Then There Were None (1943, Theaterstück).", "content": "Agatha Christie selbst schuf die Bühnenfassung dieses Romans. Dabei sah sie sich vor das Problem gestellt, dass die Auflösung aus ihrem Buch (ein Polizist liest Richter Wargraves Geständnis vor) als Szene auf der Bühne für die Zuschauer zu langweilig sein würde, daher wandelte sie das Ende ab: Der vermeintliche Philip Lombard ist hier sein Freund Charles Morley. Dieser gibt sich als Lombard aus, weil der echte Lombard sich im Vorfeld selbst tötete und die Einladung von Mr. Owen bei ihm gefunden wurde. Blore war anfangs bereits misstrauisch wegen der Initialen C. M. auf dem Koffer, seine wahre Identität gibt Morley Vera Claythorne aber erst kurz vor Ende preis. Diese wiederum hat das ihr zur Last gelegte Verbrechen nicht begangen, sondern vielmehr ihre Schwester gedeckt. Daraufhin erkennen die zwei, dass einer der Toten sein Ende nur vorgetäuscht haben muss, und wenden eine Kriegslist an. Vera gibt vor, Lombard erschossen zu haben. In einem anderen Raum wartet bereits Richter Wargrave auf sie. Vera konfrontiert den Richter und bekräftigt noch einmal, für das ihr zur Last gelegte Verbrechen nicht verantwortlich zu sein. Wargrave zeigt sich davon unbeeindruckt und hält Vera vor Augen, dass sie ja gerade Lombard erschossen habe und nun dieses Verbrechens schuldig sei. Außerdem habe er gerade Gift eingenommen, so dass man Vera letztlich für alle neun Toten auf der Insel verantwortlich machen würde. Er fordert sie auf, es sich leicht zu machen und nicht auf die Polizei zu warten, sondern einen von ihm vorbereiteten Galgen zu benutzen. Mit deutlicher Befriedigung über sein eigenes Genie, die Morde unentdeckt begangen zu haben, legt er ein volles Geständnis ab. Bei seinen letzten Worten betritt Lombard den Raum. Wargrave erkennt, dass er verloren hat, und stirbt. Vera und Morley, die beiden wirklich Unschuldigen, verlassen die Insel lebend und klären die Polizei über den wahren Verlauf der Dinge auf. Die Premiere fand am 17. November 1943 im Londoner West End im St James’s Theatre statt. Unter dem Titel \"Ten Little Indians\" hatte das Stück am 27. Juni 1944 seine Premiere am Broadway.", "section_level": 2}, {"title": "Das letzte Wochenende (1945).", "content": "Die erste Verfilmung des Romans stammt bereits aus dem Jahr 1945. Regie führte René Clair, es spielten unter anderem Walter Huston, Barry Fitzgerald, Sir C. Aubrey Smith und Judith Anderson. Diese Verfilmung hält sich eng an den Roman und für die Schlussszene an das Bühnenstück. 1946 gewann der Film beim \"Locarno International Film Festival\" den Preis für den besten Film.", "section_level": 2}, {"title": "Geheimnis im blauen Schloß (1965).", "content": "Unter der Regie von George Pollock entstand eine Verfilmung mit internationaler Starbesetzung, unter anderem mit Hugh O’Brian, Shirley Eaton, Marianne Hoppe, Mario Adorf und Christopher Lee, der \"Mr. Owen\" seine Stimme lieh.", "section_level": 2}, {"title": "Zehn kleine Negerlein (1969).", "content": "Eine deutsche Fernsehfassung des Klassikers, basierend auf dem Theaterstück, Regie: Hans Quest. Die gesamte Handlung, die sich – abgesehen von der Schlussszene – eng an die Theatervorlage hält, spielt in einer großen Hotelhalle auf einer kleinen Insel. Der Gastgeber wird als Ulick Norman B. Kannt erwähnt. Kürzt man die Vornamen ab, erhält man \"Unbekannt\". Hier spielt ein deutsches Staraufgebot: Alfred Schieske, Fritz Haneke, Rolf Boysen, Alexander Kerst, Nora Minor, Peter Fricke, Ingrid Capelle, Werner Peters, Günther Neutze, Edith Volkmann und Mathias Hell.", "section_level": 2}, {"title": "Ein Unbekannter rechnet ab (1974).", "content": "Auch die Verfilmung von 1974 in der Regie von Peter Collinson weist ein großes Aufgebot an internationalen Stars auf.", "section_level": 2}, {"title": "Desjat negritjat (1987, russ. Десять негритят).", "content": "Diese Verfilmung aus der UdSSR von Stanislaw Goworuchin ist eine sehr beklemmende und die werkgetreueste Leinwandadaption. Sie orientiert sich im Verlauf der Handlung stark am Theaterstück, ist aber die einzige Version, die das ursprüngliche Ende des Romans verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Zehn kleine Negerlein (1989).", "content": "(alternativer Titel: \"Agatha Christie’s Death on Safari – Todesfalle Afrika\") 1989 wurde der Roman erneut verfilmt. Die Premiere fand am 17. Mai 1989 während des Filmfestivals in Cannes statt.", "section_level": 2}, {"title": "Sabotage (2014).", "content": "Der 2014 in den Kinos ausgestrahlte Thriller mit Arnold Schwarzenegger und Sam Worthington in den Hauptrollen orientiert sich lose an der Geschichte und Logik von Agatha Christies Romanvorlage.", "section_level": 2}, {"title": "Und dann gabs keines mehr (2015).", "content": "Die BBC produzierte eine dreiteilige Adaption, welche vom 26. bis 28. Dezember 2015 auf BBC One ausgestrahlt wurde. Das Drehbuch stammt von Sarah Phelps und die Regie führte Craig Viveiros.", "section_level": 2}, {"title": "Computerspiel.", "content": "2005 veröffentlichte \"The Adventure Company\" ein auf dem Roman basierendes Adventure. Das Grundmotiv der zehn einander unbekannten und nacheinander ermordeten Personen wurde beibehalten, gegenüber dem Roman wurde der Verlauf jedoch in mehreren Punkten geändert. Während im Roman das Boot, das die zehn handlungstragenden Personen auf die Insel bringt, zum Festland zurückkehrt, sinkt es im Computerspiel nach der Ankunft auf der Insel, so dass der Kapitän des Bootes, die vom Spieler übernommene und im Roman nicht vorkommende Figur Patrick Narracott, als mehr oder weniger unbeteiligte elfte Person ebenfalls auf der Insel bleiben muss. Außerdem wird am Ende eine völlig andere Auflösung mit einem anderen Täter präsentiert. Sobald nur noch die letzten beiden Personen (wie im Roman Capt. Philip Lombard und Vera Claythorne) übrig sind, kann der Spieler auf verschiedene Weise ins Spiel eingreifen und so dafür sorgen, dass entweder beide, nur eine von ihnen oder keine am Leben bleiben. Die eigentliche Geschichte des Romans erzählt sich weitestgehend in den Zwischensequenzen. Die Aufgaben des Spielers bestehen zwar vermeintlich in der Aufklärung des Falles, er kann jedoch die weiteren Morde nie verhindern und beschäftigt sich adventuretypisch hauptsächlich mit dem Beschaffen von Gegenständen und Finden von Personen. Hierbei werden viele Entdeckungen gemacht, die im Roman nicht erwähnt werden (z. B. ein Geheimzimmer in der Bibliothek mit einem nicht betriebsbereiten Funkgerät, das der Spieler für einen Hilferuf wieder in Gang setzen soll). Das letzte Rätsel des Spiels besteht darin, eine Filmrolle zu finden, die das vorgelesene originale Ende des Romans enthält. Bei den nacheinander verschwindenden Porzellanfiguren handelt es sich im Spiel nicht um \"Negerlein\", sondern um Kinder in Matrosenuniform. Der verwendete Abzählreim ist dementsprechend in \"Zehn kleine Leichtmatrosen\" abgeändert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Und dann gabs keines mehr ist der 26. Kriminalroman von Agatha Christie. Er erschien im Vereinigten Königreich am 6. November 1939 im \"Collins Crime Club\" unter dem Titel Ten Little Niggers.", "tgt_summary": "《无人生还》(And Then There Were None,1939年发行时书名为Ten Little Niggers,后改为Ten Little Indians),又译《十个小黑人》、《童谣谋杀案》、《无人生还》、《孤岛奇案》、《十个小印第安人》、《一个都不留》、《孤岛十命》等,是著名的英国推理小说作家阿加莎·克里斯蒂的作品,也是她生涯中最著名的作品之一,被认为是历史上成就最高的推理小说之一,出版于1939年,全球销量超过一亿册。", "id": 2296438} {"src_title": "Zwergpfeifgans", "tgt_title": "栗树鸭", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Zwergpfeifgänse erreichen ein Körpergewicht von 450 bis 680 Gramm. Die Flügellänge beträgt zwischen 17 und 20,4 Zentimeter. Sie weisen einen nur sehr geringen Geschlechtsdimorphismus auf. Männchen sind in der Regel etwas größer als die Weibchen. Wie bei vielen Arten der Pfeifgänse sind auch bei den Zwergpfeifgänsen die Flankenfedern etwas verlängert, allerdings bei weitem nicht so stark und auffällig wie bei der Sichelpfeifgans. Bauch und Bürzelregion sind von einem kräftigen Rotbraun. Die Rückenfedern sind ein dunkles Graubraun und weisen einen hellen Endsaum auf. Auffällig sind der lange, schlanke Hals und die langen Beine. Charakteristisch ist für sie – wie bei den meisten Pfeifgansarten – eine aufrechte Körperhaltung in der Ruhephase. Noch nicht geschlechtsreife Pfeifgänse haben einen nur angedeuteten Augenring. Bei adulten Vögeln ist der Augenring leuchtend gelb. Bei ihnen sind auch der Bauch und Bürzel noch lehmfarben und noch nicht rotbraun wie bei adulten Gänsen. Zwergpfeifgänse sind bevorzugt dämmerungsaktiv. In dieser Phase wechseln sie auch in großen Fluggruppen von ihren Ruheplätzen zu den Nahrungsgründen. Die lauten, pfeifenden Fluggeräusche, die sie durch die eingekerbte Innenfahne der 1. Handschwinge erzeugen, dienen dabei als Kontaktsignal innerhalb der Fluggruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Zwergpfeifgans umfasst Südostasien. Sie bewohnt dort dicht mir Schwimm- und Unterwasserpflanzen bewachsene Flachgewässer sowohl in Wald- als auch in landwirtschaftlich genutzten Regionen. Besonders häufig ist sie in Gegenden mit großen Reisanbauflächen zu finden. Anders als bei den unter anderem in Australien beheimateten Sichelpfeifgänsen sind im Lebensraum die Niederschläge verhältnismäßig gleichmäßig verteilt. Daher fehlen ausgeprägte Wanderbewegungen. Trotzdem kommt es zwischen den Brutphasen regional zu sehr großen Ansammlungen von Zwergpfeifgänsen.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung in Europa.", "content": "Seit etwa 100 Jahren werden Zwergpfeifgänse in Europa auch als Wasserziergeflügel gehalten. Ihre Importe blieben jedoch bis in die 1990er Jahre immer verhältnismäßig selten. Die Bestände bestanden bis zu dieser Zeit überwiegend aus importierten Tieren. In Europa war es der Wildfowl Trust, der im Jahre 1975, erstmals Zwergpfeifgänse nachzüchtete. Die Welterstzucht in menschlicher Obhut gelang 1931 in Kalifornien.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die genaueren Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Pfeifgänse sehen folgendermaßen aus:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zwergpfeifgans (\"Dendrocygna javanica\") ist eine Art aus der Unterfamilie der Pfeifgänse. Innerhalb dieser Unterfamilie ist sie die kleinste Art. Sie ist stellenweise sehr häufig und in ihrem Gesamtbestand nicht bedrängt. In Thailand zählt sie zu den häufigsten Entenvögeln. In vielen Gegenden mit Reisanbau wird sie jedoch zu den Schädlingen gezählt und wird deshalb bejagt.", "tgt_summary": "栗树鸭(学名:)为鸭科树鸭属的鸟类,又名树鸭,俗名尼鸭、啸鸭。分布于斯里兰卡、印度、孟加拉、缅甸、泰国、中南半岛、琉球群岛、印度尼西亚(苏门答腊、爪哇、加里曼丹西南部及邻近岛屿、台湾岛以及中国大陆的长江中下游、云南、广西、广东及沿海岛屿、海南、福建等地,多生活于池塘、沼泽以及水库。该物种的模式产地在印度尼西亚的爪哇。", "id": 1793356} {"src_title": "Herbstpfeifgans", "tgt_title": "紅嘴樹鴨", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Herbstpfeifgänse weisen wie für Pfeifgänse charakteristisch keinen Geschlechtsdimorphismus auf. Die Körperlänge der Nominatform beträgt etwa 53 Zentimeter. Männchen wiegen zwischen 728 und 951 Gramm, Weibchen dagegen zwischen 831 und 978 Gramm. Herbstpfeifgänse haben den charakteristischen Körperbau aller Pfeifgänse: lange Beine, langen Hals und breite Flügel. Auffällig ist die sehr aufrechte Körperhaltung, die diese Enten annehmen. Während der Brutzeit haben fortpflanzungsaktive Herbstpfeifgänse einen karminroten Schnabel. Nach dem Ende der Brutzeit verblasst dieser wieder zu einem blassen Rotbraun. Auffällig ist der weiße Augenring. Es werden für die Art zwei Unterarten unterschieden, die sich in der Brustfärbung und in der Körpergröße unterscheiden. Die Nördliche Herbstpfeifgans (\"D. a. autumnalis\"), die die Nominatform darstellt, ist die deutlich größere Unterart. Sie weist eine rotbraune Brustfärbung auf. Die etwas kleinere und zierliche Südliche Herbstpfeifgans (\"D. a. fulgens\") hat stattdessen eine graue Brustfärbung. Beide haben einen schwarzen Bauch und schwarze Flanken. Noch nicht geschlechtsreife Herbstpfeifgänse haben anders als die adulten Vögel einen weißlichen Bauch. Ihre Flanken wirken noch bräunlich. Der Flug der Herbstpfeifgänse ist langsam und erratisch. Die langen Beine werden dabei weit nach hinten ausgestreckt. Herbstpfeifgänse sind außerdem sehr ruffreudig. Der Ruf ist pfeifend und klingt \"pe-che-che-che\" und \"wa-chu-whe-whe\".", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Herbstpfeifgänse sind verhältnismäßig häufige Vögel, deren Verbreitungsgebiet vom Südrand der USA bis nach Zentralargentinien reicht. In den letzten drei Jahrzehnten hat dieser Entenvogel sein Verbreitungsgebiet ausgeweitet und kommt jetzt auch in Texas und Arizona vor. Als Irrgäste wurden sie auch schon in Missouri, New Mexico und dem Süden Kaliforniens beobachtet. Zumindest die in den USA brütenden Populationen sind Kurzstreckenziehen. Sie ziehen von August bis Oktober wenige hundert Kilometer nach Nordmexiko und kehren im April zu ihren Brutgebieten zurück. Vergleichbares gilt für die südlichsten Populationen in Südamerika, die dann nach Norden ziehen. Die Populationen, die in Regenwaldzone brüten, sind standorttreu. Herbstpfeifgänse sind Bewohner nahrungsreicher Flachgewässer. Sie finden sich dabei sowohl in Sumpfgebieten als auch an Flussniederungen, in bewaldeten Regionen und an Staugewässern in landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dort, wo vorhanden, bauen sie gerne auf Bäumen und großen Sträuchern auf. Ähnlich wie bei anderen Pfeifgänsen kommt es auch bei der Herbstpfeifgans zu großen Schwarmbildungen, wenn in Regionen mit periodischen Niederschlägen sich die Vögel an Restgewässern versammeln. Herbstpfeifgänse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber ruhen sie in und an der Uferzone. Die Nahrung besteht zum überwiegenden Teil aus Getreide, Gräsern und Waldhirse. Hinzu kommen Kleintiere, die sie im Wasser aufnehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Herbstpfeifgänse nisten in Baumhöhlen, die sich in unmittelbarer Nähe zum Wasser befinden. Ein Gelege besteht in der Regel aus zwölf bis 16 weißen Eiern, die von beiden Elternvögel zwischen 23 und 30 Tagen bebrütet werden. Die Dunenjungen verlassen das Nest in einem Alter von etwa einem Tag und werden durch beide Elternvögel geführt. Dunenjungen sind nach etwa 56 Tagen flügge. Gelegentlich legen Herbstpfeifgänse ihre Eier auch in Gelege von Brautenten, die diese häufig erfolgreich mit ihrer Brut heranziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Es werden für die Art zwei Unterarten unterschieden. Die Nördliche Herbstpfeifgans (\"D. a. autumnalis\"), die die Nominatform darstellt, ist die deutlich größere Unterart. Sie weist eine rotbraune Brustfärbung auf. Die etwas kleinere und zierliche Südliche Herbstpfeifgans (\"D. a. fulgens\") hat stattdessen eine graue Brustfärbung. Die genaueren Verwandtschaftsverhältnisse der Pfeifgänse sehen folgendermaßen aus:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Herbstpfeifgans (\"Dendrocygna autumnalis\") ist eine Art der Familie der Entenvögel. Die Herbstpfeifgans ist in beiden Amerikas beheimatet. Seit den 1950er Jahren hat die Nördliche Herbstpfeifgans sogar ihr Brutareal von Mexiko ausgehend bis in die Südstaaten der USA erweitern können. Die Art spielt als Jagdwild keine Rolle. Sie gilt – ähnlich wie in Südostasien die Zwergpfeifgans, die der gleichen Gattung angehört – in der Landwirtschaft als Schädling und wird wie diese deswegen verfolgt.", "tgt_summary": "红嘴树鸭(\"Dendrocygna autumnalis\")是分布在美国南端及中美洲热带至南美洲中南部的树鸭属。", "id": 2631212} {"src_title": "Walter Alvarez", "tgt_title": "沃爾特·阿爾瓦雷茨", "src_document": [{"title": "Familie und Ausbildung.", "content": "Alvarez wurde in eine Familie von Wissenschaftlern und Künstlern hineingeboren. Er ist der Sohn des mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Physikers Luis Walter Alvarez. Sein Großvater war der bekannte Mediziner Walter C. Alvarez und sein Urgroßvater Luis F. Alvarez arbeitete als Arzt in Hawaii, wo er eine verbesserte Diagnosemethode für die Frühform der Lepra entwickelte. Seine Großtante Mabel Alvarez war eine bekannte kalifornische Malerin. Seinen Bachelor of Arts in Geologie legte Alvarez im Jahr 1962 am Carleton College in Minnesota ab und erwarb 1967 den Ph. D. in Geologie an der Princeton University.", "section_level": 1}, {"title": "Laufbahn als Wissenschaftler.", "content": "In den ersten Berufsjahren arbeitete er für die Ölgesellschaft American Overseas Petroleum Limited in den Niederlanden und während der Zeit der Revolution von Oberst Muammar al-Gaddafi in Libyen. In dieser Zeit entwickelte er ein Interesse an der Geoarchäologie, verließ die Ölgesellschaft und verbrachte einige Zeit in Italien mit dem Studium der Vulkane in der Umgebung von Rom und ihres Einflusses auf die Verteilung von Siedlungen im Alten Rom. Nach seinem Italienaufenthalt trat Alvarez eine Stelle am Lamont-Doherty Geological Observatory der Columbia University an, um die Tektonik des Mittelmeeres im Licht der neuen Theorie der Plattentektonik zu studieren. Seine Arbeit zu paläomagnetischen Daten in Italien führte zu einer Studie über die magnetische Polarität in italienischen Tiefsee-Kalksteinen, und er und seine Kollegen konnten die magnetische Polarität für Gesteine aus einem Zeitraum von mehr als 100 Millionen Jahren bestimmen. Alvarez ist bis heute auf diesem Gebiet tätig. Ende der 1970er Jahre untersuchte er im Rahmen eines wissenschaftlichen Abkommens zwischen der UdSSR und den USA Methoden zur Erdbebenvorhersage in Tadschikistan und Kirgisistan. Seit Mitte der 1990er Jahre untersucht er die Stratigraphie von Utah.", "section_level": 1}, {"title": "Die Iridium-Anomalie von Gubbio.", "content": "Alvarez wurde bekannt durch die zusammen mit seinem Vater Luis und den Kernchemikern Frank Asaro und Helen Michel gelungene Entdeckung einer stark mit Iridium angereicherten Tonschicht an der Kreide-Tertiär-Grenze (K-T-Grenze) in Gubbio in der Region Umbrien in Italien. Da dieses Element in Asteroiden häufig vorkommt, auf der Erde jedoch selten ist, kamen sie zu dem Schluss, dass diese Anreicherung auf den Impakt eines großen Asteroiden zurückzuführen sei. Darüber hinaus könnte dieser Einschlag durch seine Folgeerscheinungen zum Massenaussterben an der Kreide-Tertiär-Grenze vor etwa 65 Millionen Jahren geführt haben, bei dem 85 % aller Tierarten ausstarben, unter anderem auch die Dinosaurier. Alvarez beschreibt die Entdeckung der iridiumreichen Schicht und die Entwicklung der Theorie in seinem Buch \"T. Rex and the Crater of Doom\" (\"T. Rex und der Krater des Verderbens\"). In der Folgezeit wurden Iridiumanomalien auch an vielen anderen Stellen der Erde entdeckt und schließlich mit dem Chicxulub-Krater in Verbindung gebracht. Die Theorie wird unter Wissenschaftlern auch heute noch heftig diskutiert, hat sich jedoch bei vielen durchgesetzt. Alvarez forscht auch heute noch über Massenaussterben und den Chicxulub-Krater.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Alvarez veröffentlichte im Laufe seiner Karriere mehr als 130 Aufsätze und wissenschaftliche Arbeiten und hat viele Auszeichnungen und Preise entgegennehmen können, darunter 1997 den Dickson Prize in Science, 2002 die Penrose-Medaille, die höchste Auszeichnung der Geological Society of America, die Ehrendoktorwürde in Geowissenschaften der Universität Siena, Italien, sowie die Nevada Medal im Jahr 2006, verbunden mit einem Preisgeld von 20.000 US-Dollar. Zudem wurde er 1991 in die National Academy of Sciences und 1993 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Alvarez (* 3. Oktober 1940 in Berkeley, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Geologe und Geologie-Professor des \"Earth and Planetary Science Department\" (Fakultät für Erd- und Planetenwissenschaften) der University of California, Berkeley. Mit der zusammen mit seinem Vater Luis Walter Alvarez entwickelten Theorie über einen Asteroideneinschlag, der unter anderem zur Ausrottung der Dinosaurier führte, wurde Alvarez weltbekannt.", "tgt_summary": "沃尔特·阿尔瓦雷茨(Walter Alvarez,1940年-10月3日)是一位美国地质学家,诺贝尔物理学奖得主路易斯·阿尔瓦雷茨之子。任教于柏克莱加州大学地球与行星科学系。因为与其父共同提出恐龙灭绝是因为小行星或彗星撞击地球的理论而闻名。", "id": 2656799} {"src_title": "Die wilden Zwanziger", "tgt_title": "憤怒的二十年代", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg kehren die amerikanischen Veteranen Lloyd Hart, George Hally und Eddie Bartlett, die sich in Frankreich im Schützengraben kennengelernt haben, in ihre Heimatstadt New York City zurück. Hart arbeitet als Rechtsanwalt, Eddie hingegen hat seinen alten Job als Mechaniker verloren. Er beginnt sich als Taxifahrer durchzuschlagen. Die Prohibition bietet ihm die Chance, als Schwarzbrenner zu Macht und Reichtum zu gelangen. Mit Durchsetzungskraft und Härte baut er sich eine Bande auf, deren Boss er ist. Auf diesem Weg begleiten ihn Hart als Rechtsberater und die Bardame Panama. Panama ist in Eddie verliebt, was dieser jedoch ignoriert. Eddie verliebt sich in die junge Jean und fördert ihre Karriere als Sängerin. Diese tritt regelmäßig in einer Flüsterkneipe auf, die von Eddie mit Schnaps beliefert wird. Jean erwidert die Liebe jedoch nicht, sondern verliebt sich in Hart. Eddie befindet sich in Konkurrenz zum mächtigen Bootlegger Nick Brown und Eddie beschließt, eines seiner Schiffe auszurauben. Bei einem nächtlichen Überfall von Eddies Bande auf ein Schmugglerschiff trifft Eddie Hally wieder, der es ebenfalls durch Härte und Brutalität als Alkoholschmuggler weit gebracht hat. Die beiden arbeiten zusammen und bauen ihre kriminellen Geschäfte aus. Während eines nächtlichen Überfalls auf ein Alkohollager treffen Eddie und Hally ihren ehemaligen Vorgesetzten von der Front in Frankreich wieder, der als Wachmann arbeitet. Obwohl dieser bereits überwältigt am Boden liegt, ermordet Hally diesen, um sich an ihm zu rächen. Hart beendet die Zusammenarbeit mit den beiden und Hally droht ihm dessen Ermordung an, falls er aussagen sollte. Hart und Eddie beenden ihre Freundschaft, als Eddie begreift, dass Jean und Hart sich lieben. Nach der Wirtschaftskrise und dem Ende der Prohibition endet Eddies Karriere. Er muss sich Geld von Hally leihen, der seine eigene Bande aufgebaut hat. Er hatte darunter gelitten, in Eddies Bande nur als Handlanger zu dienen. Eddie muss eine Gefängnisstrafe absitzen und endet als alkoholkranker Taxifahrer im Elend. Er trifft Jean durch Zufall wieder und fährt sie in seinem Taxi nachhause. Hart arbeitet mittlerweile als Staatsanwalt, ist mit Jean verheiratet und beide haben einen Sohn. Eddie sieht bei Jean das Leben, das er hätte haben können. Nachdem Eddie gefahren ist, wird Jean am nächsten Morgen von Hally, der immer noch erfolgreich als Gangster tätig ist, bedroht, da Hart in dem Mordfall am Wachmann gegen Hally ermittelt. Jean sucht Eddie auf und bittet diesen um Hilfe. Am Silvesterabend besucht Eddie Hally und bittet diesen, Hart unversehrt zu lassen. Daraufhin beschließt Hally, Eddie zu ermorden. In einem gewaltsamen Showdown befreit sich Eddie jedoch, tötet Hally und einige seiner Leibwächter. Auf der Flucht erschießt einer der Leibwächter Eddie, welcher auf der Treppe einer Kirche in den Armen Panamas stirbt. Ein herbeigeeilter Polizist befragt Panama zu dem Toten. Auf die Frage, wer er war, antwortet sie:.", "section_level": 1}, {"title": "Stilmittel.", "content": "Zwischen die Handlung werden immer wieder Szenen eingeblendet, die wie Reportagen aus Wochenschauen wirken. Diese erklären die historischen Hintergründe der Handlung. Die drei Hauptfiguren, Hart, Bartlett und Hally, die sich alle im Schützengraben kennenlernen, sollen die Facetten der Moral widerspiegeln. Während Hart einen edlen und Hally einen verdorbenen Charakter haben, ist Bartlett derjenige, der im Grunde seines Herzens gut ist, sich jedoch durch die Umstände genötigt sieht, ein Gangster zu werden. In Martin Scorseses \"Eine Reise durch den amerikanischen Film (A Century Of Cinema – A Personal Journey With Martin Scorsese Through American Movies)\" wird \"Die wilden Zwanziger\" erwähnt. Vor allem die Schlussszene, die wie eine Pietà inszeniert sei, wurde besonders hervorgehoben.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichung.", "content": "Der Film erschien am 25. Februar 2005 auf Warner Home Video. Die DVD enthält die englische Originalfassung, sowie die deutsche und spanische Fassung. Zahlreiche Specials sind mit dabei: Eine Einleitung von Leonard Maltin, eine Original-Dokumentation \"Die wilden Zwanziger: Die Welt dreht sich weiter (u. a. mit Martin Scorsese)\", den USA-Kinotrailer, Ausschnitte aus der Wochenschau, sowie zwei Kurzfilme.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die wilden Zwanziger ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 1939 mit James Cagney und Priscilla Lane in den Hauptrollen. Eine Nebenrolle wurde mit Humphrey Bogart besetzt. Regie führte Raoul Walsh.", "tgt_summary": "是1939年的犯罪惊悚电影,由鲁尔·窝路殊执导,编剧是杰里·沃尔德、Richard Macaulay和罗伯特·罗森。主演是詹姆斯·卡格尼、普里斯利拉·莲恩、堪富利·保加及格拉迪斯·乔治。这部史诗电影内容跨越1919年与1933年之间的时期。", "id": 555145} {"src_title": "Michiko & Hatchin", "tgt_title": "道子與哈金", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einem fiktiven, Brasilien nachempfundenen Land wächst die elternlose Michiko Malandro () in einem Kinderheim auf. Die Heimleiterin ist jedoch nur an dem Geld für die Unterkunft interessiert und verkauft die Kinder an Meistbietende. So wird Michiko zusammen mit ihrer Freundin Atsuko Jackson () in diesem Heim groß. Kaum alt genug, um das Heim verlassen zu können, lernt sie Hiroshi Morenos () kennen, der ein Freund des Ganoven Satoshi Batista () ist. Infolge der Ereignisse kommt Hiroshi angeblich bei einem Busunglück um und Michiko landet für lange Zeit im Gefängnis, wo sie von ihrer einstigen Freundin Atsuko eingesperrt wurde, die mittlerweile für die Polizei arbeitet. Nach zwölf Jahren gelingt Michiko Malandro die Flucht. Während dieser Zeit wuchs Hana „Hatchin“ Morenos (, ) bei einer christlichen Adoptivfamilie auf. Die behandelt sie jedoch wie einen Sklaven. So gibt sich der Pfarrer nach außen hin als besonders großzügiger Mensch aus, obwohl er und seine Frau Hana immer wieder für sämtliche Hausarbeiten heranziehen. Während ihrer Arbeiten wird sie immer wieder von dem leiblichen Sohn und der Tochter der Familie auf teils brutale Weise misshandelt. Dabei schreckt die Tochter nicht einmal vor dem Einsatz eines Bügeleisens zurück. Als die Familie einen Brief von Michiko erhält, in der sie das Sorgerecht für Hana beansprucht, beschließt der Pfarrer Michiko bei der Übergabe zu erschießen. Von der plötzlichen Landung Michikos mit ihrem Motorrad auf dem Esstisch der Familie überrascht, gelingt ihm dies jedoch nicht und sie kann zusammen mit Hana entkommen. Auf der Fahrt stellen sich die starken charakterlichen Unterschiede zwischen den beiden heraus. So ist Michiko zwar eine erwachsene, attraktive Frau, doch kümmert sie sich überhaupt nicht um Gesetze und scheint den Tod nicht zu fürchten. Die zehnjährige Hana (Hana wird in Episode 7 10 Jahre alt), von Michiko als Hatchin bezeichnet, bildet hier einen starken Gegenpol. Denn anders als Michiko beachtet sie die Gesetze und würde niemanden verletzen wollen. Zudem durchschaut sie die Tricks, mit denen Michiko regelmäßig abgezockt wird, sehr schnell. Zusammen auf der Flucht vor der christlichen Familie und der Polizei machen sie sich auf, den angeblich schon toten Vater von Hatchin zu finden. Dabei stehen ihnen immer wieder kleinere Diebe oder eben auch Atsuko, die wegen ihrer dunklen Haut und des blonden Haars als „Jambo“ bezeichnet wird, im Weg. Auf der Suche nach Hiroshi verstricken sich beide immer mehr in die Machenschaften der innerhalb der zwölf Jahre zu einer großen Organisation herangewachsenen Gangsterbande.", "section_level": 1}, {"title": "Konzeption.", "content": "Die Geschichte des Anime spielt in einer brasilianischen Städten und Landschaften nachempfundenen Umgebung eines fiktiven Landes. Dabei dienten insbesondere die Städte São Luís, Olinda, Recife, Barreiras und Rio de Janeiro als Vorlage für die Orte in \"Michiko to Hatchin\". Aber nicht nur die äußerliche Erscheinung wurde adaptiert, sondern auch die bekannten Probleme wie Korruption, schlechte Lebensverhältnisse, teils rücksichtsloser Umgang mit dem christlichen Glauben und nicht ernst genommene Gewalt.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "Regie der vierten im Studio Manglobe entstandenen Serie führte Sayo Yamamoto, die mit \"Michiko to Hatchin\" ihr Debüt als Serienregisseurin gab – zuvor führte sie bereits Regie bei einzelnen Serienfolgen. Zuvor arbeitete sie hauptsächlich als Drehbuchautorin für Serien wie \"Eureka Seven\", \"Ergo Proxy\", \"Death Note\", \"Kemonozume\" oder \"Magical Shopping Arcade Abenobashi\". An ihrer Stelle schrieb Takashi Ujita das Drehbuch. Die Musik wurde von Shin’ichirō Watanabe, bekannt aus \"Samurai Champloo\" und \"Cowboy Bebop\", produziert und vom Brasilianer Alexandre Kassin komponiert. Das Charakterdesign stammt von Hiroshi Shimizu. Vom 15. Oktober 2008 bis zum 18. März 2009 wurde die Serie auf den japanischen Fernsehsendern Fuji TV und BS Fuji übertragen. Die Veröffentlichung auf Blu-ray Disc und DVD begann am 23. Januar 2009. Anime Virtual veröffentlichte von August 2009 bis April 2010 die Serie sowohl auf deutsch synchronisiert als auch mit deutschen und polnischen Untertiteln auf insgesamt 6 DVDs. Die erste DVD musste dabei wegen eines Masteringfehlers zurückgerufen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation stammt von VSI Synchron Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Musikveröffentlichungen.", "content": "Victor Entertainment kündigte für den 23. Januar 2009 die erste Veröffentlichung eines Soundtracks zur Serie an. Das Album \"Michiko to Hatchin Original Soundtrack CHAPTER-1\" ( CHAPTER-1) enthält sowohl die Titelmusik „Paraiso“ der Serie als auch 20 weitere Titel, die aus einer Zusammenarbeit zwischen Alexandre Kassin und Shin’ichirō Watanabe entstanden. Der Soundtrack ist zugleich die erste Veröffentlichung des unter Victor Entertainment neu gegründeten Labels \"Speedstar\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Michiko & Hatchin (jap., \"Michiko to Hatchin\") ist eine Anime-Fernsehserie vom Studio Manglobe, die seit dem 15. Oktober 2008 im japanischen Fernsehen ausgestrahlt wird. Sie erzählt die Geschichte der gerade aus dem Gefängnis ausgebrochenen Michiko, die das Mädchen Hatchin den Fängen der korrupten Familie ihres Adoptivvaters und Pfarrers entreißt und sich mit ihr auf die Flucht begibt.", "tgt_summary": "《道子与哈金》(),是manglobe制作的日本原创电视动画。2008年10月至2009年3月于富士电视台播出。", "id": 503774} {"src_title": "Astronomisches Observatorium Yunnan", "tgt_title": "中国科学院云南天文台", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke am 7. Juli 1937 und der am 13. August 1937 begonnenen Schlacht um Shanghai beschloss die Academia Sinica, das damalige Astronomische Forschungsinstitut auf dem purpurnen Berg bei Nanjing (中央研究院天文研究所, heute „Sternwarte am purpurnen Berg“) zu evakuieren. Am 23. August 1937 verließen alle Wissenschaftler und Angestellten unter der Führung von Direktor Yu Qingsong (余青松, 1897–1978) unter Mitnahme einiger Geräte, Akten, Fotoplatten etc. die Stadt und begaben sich zunächst nach Changsha in der Provinz Hunan. Dies war eine kluge Entscheidung; im Dezember 1937 wurde die Sternwarte in Nanjing während der Bombardierung der Stadt durch die Kaiserlich Japanischen Luftstreitkräfte fast völlig zerstört. Als die Japaner den Jangtse entlang nach Westen drängten und Changsha bedrohten, zogen die Astronomen weiter nach Guilin in der Provinz Guangxi, um sich schließlich, ebenso wie die Vereinigte Südwest-Universität, in Kunming niederzulassen. Nach der Ankunft in Kunming im Frühjahr 1938 stellte Prof. Yu fest, dass die Stadt durch ihre Höhenlage und dünne Luft – der Dian Chi-See am südwestlichen Stadtrand liegt 1886,5 m über dem Meeresspiegel – sowie das milde Klima mit geringer Bewölkung und sternklaren Nächten für astronomische Beobachtungen außerordentlich gut geeignet war. So entschloss er sich, für die Dauer des Krieges in Kunming ein astronomisches Observatorium aufzubauen, um die Forschung in China nicht zum Erliegen kommen zu lassen. Nach langen Bergwanderungen in der Umgebung der Stadt wählte er schließlich den mehr als 2000 m hohen Phönixberg – von der Kunming-Ebene aus gesehen eher ein Hügel – am östlichen Stadtrand als Standort aus. Zusammen mit den Angestellten der Nanjinger Sternwarte erstellte er eine genaue topographische Karte des Hügels und zeichnete Pläne für die Gebäude. Mit der Bauausführung beauftragte er die aus Shanghai nach Kunming verlagerte Baufirma Lu Gen Ji (陆根记营造厂), damals die berühmteste Baufirma Chinas. Im Herbst 1938 fand der erste Spatenstich statt, im Frühjahr 1939 die Einweihung. Damals hatte die zunächst „Observatorium auf dem Phönixberg zu Kunming“ (昆明凤凰山天文台) genannte Einrichtung vier Gebäude: Wie schon in Nanjing, befasste man sich auf dem Phönixberg primär mit Sonnenbeobachtung. 1940 wurde die Beobachtung der Chromosphäre wieder aufgenommen, und am 30. Juni 1941 brach man zu einer unter den Kriegsbedingungen äußerst schwierigen Expedition nach Lanzhou auf, um dort die totale Sonnenfinsternis am 21. September zur Beobachtung der Sonnenkorona zu nutzen. In jenem Jahr gab Prof. Yu Qingsong den Direktorposten auf, um sich in Guilin und Chongqing der Entwicklung optischer Instrumente zu widmen. Die Leitung des Observatoriums übernahm zunächst Prof. Zhang Yuzhe (张钰哲, 1902–1986), dann ab 1946 Prof. Wang Shikui (王士魁, 1904–1969) von der Yunnan-Universität. Von 1946 bis 1950 wurde die nun der Einfachheit halber nur noch „Observatorium auf dem Phönixberg“ (凤凰山天文台, Pinyin \"Fènghuángshān Tiānwéntái\") genannte Einrichtung vom Astronomischen Institut der Academia Sinica (中央研究院天文研究所) und der Yunnan-Universität gemeinsam betrieben, nach der Gründung der Volksrepublik China von 1950 bis 1958 von der Yunnan-Universität gemeinsam mit der wieder aufgebauten Sternwarte am purpurnen Berg bei Nanjing. Ab 1951 hieß die Einrichtung auf Anordnung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften „Astronomische Station Kunming der Sternwarte am purpurnen Berg“ (紫金山天文台昆明天文工作站). Im Jahr 1962, also zwei Jahre nach dem Bruch mit der Sowjetunion und dem Ende der Unterstützung des Sputnik-Programms bzw. drei Jahre vor dem Beginn des „Projekts 651“(651工程, Pinyin \"651 Gōngchéng\") für einen eigenen chinesischen Satelliten, begann man auf dem Phönixberg Personal für die optische Bahnverfolgung von Satelliten auszubilden. Zwei Jahre später, 1964, wurden mehrere Teleskope für Zwecke der Satellitenbeobachtung umgebaut. Im Jahr 1974, im Zusammenhang mit dem „Bahnbrecher“ (尖兵, Pinyin \"Jiānbīng\") Programm, erwarb man eine Satellitenkamera aus Deutschland, um besagte Aufklärungssatelliten besser im Auge behalten zu können; die sichere Rückführung der Bahnbrecher-Satelliten war ausgesprochen schwierig.", "section_level": 1}, {"title": "Sonnenbeobachtungsstation am Fuxian-See.", "content": "Schon 1959 hatte man in Kunming darüber diskutiert, an einem zweiten Standort in Yunnan ein eigenes Sonnenobservatorium einzurichten. Diese Pläne wurden jedoch zunächst zurückgestellt und man erweiterte stattdessen das Observatorium auf dem Phönixberg um ein eigenes Gebäude für das alte Sonnenspektrometer; 1966 wurde auf dem Phönixberg ein weiteres Gebäude für Chromosphären-Beobachtung errichtet. Im Jahr 1982 kam man dann jedoch auf das alte Projekt zurück und begann, Pläne für ein neues Sonnenobservatorium auszuarbeiten. Die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete sich äußerst schwierig und zog sich über mehr als 10 Jahre hin. Schließlich fiel die Wahl auf den Adlerhorst (老鹰地, Pinyin \"Lǎo Yīng Dì\") auf dem Gebiet des Dorfes Yijiu (矣旧村), etwa 60 km südöstlich von Kunming in der Großgemeinde Yousuo (右所镇) des Kreises Chengjiang am Nordostufer des Fuxian-Sees, Yuxi. Dort beträgt die tatsächliche Sonnenscheindauer etwa 2200 Stunden pro Jahr. Im Jahr 2000 begann das Observatorium Kunming mit der Entwicklung eines Vakuumteleskops mit 1 m Durchmesser, mit dem vor allem im Infrarot-Bereich die feinen Strukturen der Sonne, sowohl in der Photosphäre als auch in der Chromosphäre, mit hoher Auflösung beobachtet werden sollten. Nachdem die Sonnenbeobachtungsstation am Fuxian-See (抚仙湖太阳观测站, Pinyin \"Fǔxiān Hú Tàiyáng Guāncè Zhàn\") 2005 von der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform genehmigt worden war, begann man die einzelnen Bauteile in Russland, Nanjing und vor Ort in Kunming herstellen zu lassen, für einen Gesamtbetrag von etwa 15 Millionen Yuan (von der Kaufkraft her etwa 15 Millionen Euro). Mitte 2008 fand der erste Spatenstich für das größte Sonnenobservatorium Asiens statt. Am 30. Juni 2009 begann man mit dem Bau des Turms für das Vakuumteleskop. Im August 2010 waren alle Hilfssysteme installiert, und am 1. September 2010 wurde der erste Sonnenfleck fotografiert. Der reguläre Beobachtungsbetrieb begann im Juni 2011.", "section_level": 1}, {"title": "Astronomische Beobachtungsstation Lijiang.", "content": "Im Jahr 1972 wurde die Astronomische Station Kunming aus dem Verbund mit Nanjing herausgelöst und in „Astronomisches Observatorium Yunnan der Chinesischen Akademie der Wissenschaften“ (中国科学院云南天文台, Pinyin \"Zhōngguó Kēxuéyuàn Yúnnán Tiānwéntái\") umbenannt. Von der englischen Bezeichnung „Yunnan Astronomical Observatory“ leitet sich die offizielle Abkürzung YNAO ab, die aus juristischen Gründen bis heute beibehalten wurde, obwohl es unter dem Dach der Hauptverwaltung in Kunming mittlerweile drei Observatorien gibt, weswegen die englische Langform in „Yunnan Observatories“ geändert wurde (bei der chinesischen Bezeichnung war aus grammatikalischen Gründen keine Änderung nötig). Schon damals hatte man über einen weiteren Standort nachgedacht, an dem ein optisches Teleskop mit großer Apertur installiert werden sollte. Wie bei der Sonnenbeobachtungsstation in Yuxi zog sich das Projekt über mehrere Jahrzehnte hin. In den 1970er und 1980er Jahren favorisierte man zunächst Standorte in Binchuan, Bezirk Dali, und Luquan bei Kunming. Nachdem das Projekt einige Jahre geruht hatte, stellte das Observatorium Kunming im Januar 1992 erneut eine Arbeitsgruppe für die Standortwahl zusammen, die sich bei der Vorauswahl auf das eher trockene, d. h. wolkenarme West-Yunnan (滇西, Pinyin \"Diān Xī\") konzentrierte. Am Ende blieben vier Orte als Kandidaten: Yao’an im Bezirk Chuxiong sowie Yongsheng, Ninglang und Yulong im Bezirk Lijiang. Man fuhr in zufällig ausgewählter Reihenfolge zu den einzelnen Orten und machte dort mit tragbaren Fernrohren astronomische Beobachtungen. Nach zehn Runden kam die Arbeitsgruppe zu dem Ergebnis, dass Gaomeigu (高美古村) auf dem Gebiet des Verwaltungsdorfs Tianhong (天红村), Gemeinde Tai’an (太安乡) im Kreis Yulong als Standort für das neue Observatorium am besten geeignet sei. „Gao mei gu“ bedeutet in der Sprache der örtlichen Naxi-Ethnie „Ort, der höher als der Himmel ist“; der Standort des Observatoriums liegt 3193 m über dem Meeresspiegel, im Durchschnitt sind dort an 254 Tagen im Jahr die Nächte wolkenlos, dazu noch 30 km von der Kreisstadt Yulong und Störlicht von Straßenlampen. Um jedoch absolut sicher zu gehen, begann das Observatorium Kunming im Juli 1994 eine dreijährige Wetterbeobachtungsphase in Gaomeigu. Anhand der hierbei gesammelten Daten über Wolkenmenge, Luftunruhe (d. h. Seeing), Nachthimmellicht, Extinktion etc. befand auch die Projektprüfgruppe der Akademie der Wissenschaften (中国科学院验收组, Pinyin \"Zhōngguó Kēxuéyuàn Yànshōuzǔ\") im April 1998, dass Gaomeigu ein hervorragender Standort für ein Observatorium im Süden Chinas sei. Am 29. September 2003 fand der erste Spatenstich für das neue Observatorium statt. Zunächst wurde ein Gebäude mit Kuppel für das geplante 2,4-m-Teleskop errichtet, ein Gebäude für die Belüftung und Klimaanlage (die Durchschnittstemperatur in Gaomeigu liegt bei 7 °C), ein Beschichtungsgebäude, ein Gebäude für die wissenschaftliche Forschung und ein Wohnheim für die Astronomen. Das allein kostete schon 30 Millionen Yuan. Dazu kam dann noch das eigentliche Spiegelteleskop, entworfen und gebaut von der britischen Telescope Technologies Limited, einem ausgegliederten Unternehmen der Liverpool John Moores University, das in Pfund zu bezahlen war und die Gesamtkosten für die Astronomische Beobachtungsstation Lijiang (丽江天文观测站, Pinyin \"Lìjiāng Tiānwén Guāncè Zhàn\", internationaler Code O44) auf 68 Millionen Yuan trieb. Mit einem Spiegeldurchmesser von exakt 2,45 m war dies seinerzeit das weltweit größte vollautomatische und robotergesteuerte Teleskop, das Objekte nicht nur selbstständig über lange Zeiträume verfolgen konnte, sondern sich auch per Fernsteuerung in Sekundenschnelle auf neue Ziele einschwenken ließ. Im Februar 2005 waren die Gebäude fertiggestellt, im Oktober 2005 begann man das Teleskop zu installieren, und im Mai 2007 wurde es von Li Yan (李焱, *1963), dem damaligen Direktor der Yunnaner Observatorien, feierlich eingeweiht. Außerdem besitzt die seit Mai 2008 für auswärtige Astronomen geöffnete Beobachtungsstation ein 1,8-m-Spiegelteleskop, auf das im September 2009 eine aus 127 Elementen bestehende adaptive Optik montiert wurde. Seit Ende 2011 ist dieses Teleskop an das Taiwan Automated Telescope Network, kurz TAT, angeschlossen, das vom Department für Physik der Tsing-Hua-Nationaluniversität in Hsinchu koordiniert wird und die Helligkeitsschwankungen pulsationsveränderlicher Sterne kontinuierlich misst. In einem weiteren Schritt arbeitete das Institut für Optik und Elektronik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Chengdu zusammen mit dem Forschungszentrum für Laserphysik und -technik am Technischen Institut für Physik und Chemie der Akademie in Peking und den Nationalen Astronomischen Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften seit Ende 2012 an der Entwicklung einer adaptiven Optik mit einem Natrium-Laserleitstern, also einem durch einen Laserstrahl mit der Wellenlänge der Natrium-D-Linie erzeugten Lichtpunkt in der Natriumschicht der Atmosphäre in 90 km Höhe, der der adaptiven Optik die Korrektur der Luftunruhe ermöglicht. Im Jahr 2013 wurde das System auf das 1,8-m-Teleskop montiert, und am 25. Januar 2014 wurde damit der erste Stern fotografiert. Da das Teleskop sehr genau ausgerichtet werden kann, wurde es 2016, ähnlich wie das 1,2-m-Teleskop in Nanshan, Xinjiang, für Quantenkommunikation ausgebaut, um die verschränkten Photonen zu empfangen, die der eine direkte Sichtverbindung benötigende Wissenschaftliche Quantenexperiment-Satellit (量子科学实验卫星, Pinyin \"Liàngzǐ Kēxué Shíyàn Wèixīng\"), wegen der englischen Bezeichnung \"Quantum Experiments at Space Scale\" international QUESS abgekürzt, zur Erde sandte.", "section_level": 1}, {"title": "40-m-Radioteleskop Kunming.", "content": "China besaß mit den 25-m-Radioteleskopen in Sheshan bei Shanghai und Nanshan südlich von Ürümqi zwar schon seit 1986 bzw. 1993 zwei Großteleskope, aber für das Mondprogramm der Volksrepublik China wurden noch zwei weitere derartige Teleskope benötigt, um ein zuverlässiges VLBI-Netzwerk zur Überwachung und Steuerung der Monsonden aufbauen zu können. Als Standorte hierfür wurden Kunming und Miyun bei Peking gewählt. Während der Prototyp des Orbiters Chang’e-1 im Jahr 2005 seine ersten Tests durchlief, begann man gleichzeitig in Kunming und Miyun mit dem Bau der Radioteleskope. Das 40-m-Teleskop für Kunming war von den Nationalen Astronomischen Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften gemeinsam mit dem 39. Forschungsinstitut der China Electronics Technology Group Corporation (中国电子科技集团公司第三十九研究所, Pinyin \"Zhōngguó Diànzǐ Kējì Jítuán Gōngsī Dì Wǔshísì Yánjiūsuǒ\") entwickelt und gebaut worden, das damals der Abteilung für elektronische Kampfführung des Generalstabs unterstand (seit dem 1. Januar 2016 der Strategischen Kampfunterstützungstruppe der Volksbefreiungsarmee). Im August 2005 fand die Grundsteinlegung statt, und kaum ein Jahr später, im Mai 2006, war das Teleskop einsatzbereit. Seine Hauptaufgabe war, die von den Mondsonden zur Erde gesandten wissenschaftlichen Daten zu empfangen und als Teil des Chinesischen VLBI-Netzwerks (中国VLBI网, Pinyin \"Zhōngguó VLBI Wǎng\") an der präzisen Flugbahnüberwachung mitzuwirken. Der Parabolspiegel der 360 t schweren Antenne in Cassegrain-Bauform ist in seinem inneren Teil, bis zu einem Durchmesser von 26 m, aus 208 einzelnen Blechen aus einer Aluminiumlegierung zusammengesetzt, daran anschließend, bis zum vollen Durchmesser von 40 m, aus 256 Gitterelementen aus rostfreiem Stahl. Die Antenne arbeitet im S- und X-Band, kann auf 30 Winkelsekunden genau ausgerichtet und mit einer Geschwindigkeit von 1°/s (horizontal) bzw. 0,5°/s (vertikal) geschwenkt werden. Seit dem Start von Chang’e-1 am 24. Oktober 2007 wurde die Antenne bei allen Mondmissionen eingesetzt, und zwar jeweils durchgehend während der gesamten Missionsdauer; ab der Chang’e-3 Mission wurde bei der Bahnverfolgung das Delta-DOR-Verfahren verwendet. Wenn das Radioteleskop nicht für das Mondprogramm arbeitet, wird es für astronomische Forschung benutzt, vor allem zur Beobachtung von Pulsaren. Außerdem nimmt es, obwohl das Astronomische Observatorium Yunnan bei diesen Organisationen kein Vollmitglied ist, je nach Bedarf am Europäischen VLBI-Netzwerk sowie dem Internationalen VLBI Service für Geodäsie und Astrometrie (IVS) teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Astronomische Observatorium Yunnan (, kurz: \"YNAO\") ist eine Sternwarte der Chinesischen Akademie der Wissenschaften auf dem Phönixberg (凤凰山) in der Einwohnergemeinschaft Yangfangwang des Straßenviertels Jinma im Bezirk Guandu am östlichen Stadtrand von Kunming, Provinz Yunnan, China. Die Einrichtung ging im Jahr 1938 aus der Sternwarte am purpurnen Berg bei Nanjing hervor. Direktor des Observatoriums ist seit 2014 Bai Jinming (白金明), Leiter der Beobachtungsstation Lijiang.", "tgt_summary": "中国科学院云南天文台(Yunnan Observatories, Chinese Academy of Sciences)位于云南省昆明市东郊风景秀丽的凤凰山上,海拔2000多米,原来是紫金山国立中央研究院天文研究所(现紫金山天文台)的工作站,1972年扩建为综合性天文台。2001年,经中央机构编制委员会批准,云南天文台与原北京天文台、乌鲁木齐天文观测站(现新疆天文台)、长春人造卫星观测站等台站、及南京天文光学技术研究所和国家授时中心(原陕西天文台)整合为中国科学院国家天文台。云南天文台保留原级别,同时具有法人资格。 截至2015年6月,云南天文台共有正式职工240人,其中科技人员为210多人。科技人员包括研究员和正高级工程师30多人、副研究员和高级工程师50多人。博士研究生60多人,硕士生60多人,以及在站博士后5人。", "id": 1976671} {"src_title": "Gestreifter Seewolf", "tgt_title": "大西洋狼魚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Kennzeichnend für die Art sind 10 bis 15 dunkle Streifen die von der Rückenflosse über den langgestreckten Körper abwärts laufen. Der Gestreifte Seewolf ist meist von graugrüner Farbe. Es gibt aber auch rötlichbraune und schwarze Exemplare. Das Gebiss ist sehr kräftig, die Zähne werden im Winter ausgewechselt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Gestreifte Seewolf lebt solitär auf dem Meeresgrund in felsigen Habitaten, seltener auf Sand- oder Schlammböden, in Tiefen von 20 bis 500 Metern. Er ernährt sich vor allem von hartschaligen Wirbellosen wie Muscheln, Seeigeln und Krebsen. Gestreifte Seewölfe laichen von Oktober bis Januar. Die Weibchen legen bis zu 25.000 Eier, die einen Durchmesser von 5 bis 6 mm haben. Der auf dem Meeresgrund liegende Eiballen wird bis zum Schlupf der Larven nach etwa zwei Monaten vom Männchen bewacht. Die Larven sind beim Schlupf etwa einen Zentimeter lang und leben noch 3 bis 4 Monate von ihrem Dottersack. Danach leben sie pelagisch, um mit einer Länge von 5 bis 6 Zentimeter zum Bodenleben zurückzukehren.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der Gestreifte Seewolf ist in Europa ein begehrter Speisefisch. Er stammt aus den kalten Meeren der nördlichen Halbkugel und wird nur als Beifang gefischt, so dass er nicht zu bestimmten Jahreszeiten angeboten wird. Die Fischer gehen vorsichtig mit ihm um, da er noch lange nach der Landung wild um sich beißen kann. Er gilt als überfischt. Als ganzer (und ausgenommener) Fisch wird er teils auch zum Grillen verwendet. Wegen des derben Aussehens wird der Fisch jedoch meist filetiert gehandelt, teils auch in Scheiben („Karbonadenfisch“). Die Filets oder Scheiben werden frisch oder eingefroren als Kat(t)fisch, Karbonadenfisch oder unter dem Handelsnamen „Steinbeißer“ vermarktet. Er hat jedoch nichts mit dem geschützten Süßwasserfisch Steinbeißer zu tun. Das relativ feste Fleisch eignet sich zum Braten, Pochieren und Dämpfen. Als Kochfisch harmoniert er gut mit klassischen Zutaten wie Senf(sauce) und Kartoffeln. In der Küchensprache wird er im deutschen Sprachraum manchmal auch als Lupo di mare bzw. Loup de mer bezeichnet. \"Siehe auch: Gefleckter Seewolf\" (wird ebenfalls unter dem Handelsnamen „Steinbeißer“ vermarktet)", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gestreifte Seewolf (\"Anarhichas lupus\") ist ein 1,25 bis 1,5 Meter langer Meeresfisch, der in der Nordsee, rund um die Britischen Inseln, in der Biscaya, entlang der Küste Norwegens, in der Barentssee, bei Island, an der Küste des südlichen Grönland und im westlichen Atlantik von Labrador, über Neufundland bis Cape Cod in Massachusetts vorkommt. In der Ostsee soll er bis Rügen und Bornholm leben.", "tgt_summary": "大西洋狼鱼(\"Anarhichas lupus\")是狼鱼属的一种鱼类,生活在北大西洋海域。它是一种肉食鱼,对控制普通滨蟹、海胆的数量起到至关重要的作用,但它本身的数量由于人类的过度捕捞而持续减少。", "id": 2214497} {"src_title": "Nieuwe Kerk (Amsterdam)", "tgt_title": "新教堂 (阿姆斯特丹)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bau der Nieuwe Kerk begann 1408 auf einem zuvor als Baumgarten genutzten Gelände im Westen der wachsenden Stadt Amsterdam. Stifter war Willem Eggert, die Hauptpatronin der Kirche war die Heilige Maria. Mit dem Bau des nördlichen Querhauses 1530–1540 wurde die Kirche vollendet. 1565 wurde mit dem Bau eines Turms begonnen; das Projekt wurde wegen der reformatorischen Wirren aber bald aufgegeben. 1645 erlitt die Kirche durch Brand schweren Schaden. Die Kirche wurde beim Wiederaufbau ohne Türme gebaut. 1648–1665 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft das neue Rathaus der Stadt Amsterdam, das heutige Königliche Palais errichtet. 1959 und 1980 wurde die Nieuwe Kerk durchgreifend renoviert. Sie wird heute für wechselnde Ausstellungen und Orgelkonzerte genutzt. Seit 1814 ist sie Krönungskirche der Niederlande. Das Kircheninnere beherbergt Gräber berühmter Personen, unter anderem des Dichters Joost van den Vondel (1587–1679), des Admirals de Ruyter (1607–1676) und des Kapitäns Johan van Galen (1604-1653). Am 2. Februar 2002 heirateten in der Kirche Maxima Zorreguieta und Prinz Willem.", "section_level": 1}, {"title": "Orgeln.", "content": "In der Nieuwe Kerk befinden sich zwei Orgeln: Die Hauptorgel an der Westwand, und eine kleinere Orgel in der Vierung (Transeptorgel)", "section_level": 1}, {"title": "Hauptorgel.", "content": "Die Hauptorgel wurde 1655 von dem Orgelbauer Hans Wolff Schonat erbaut, und bereits im Jahre 1673 durch die Orgelbauer van Hagerbeer und Duschot erweitert. Das Orgelgehäuse wurde von Jacob van Campen gestaltet. Auffallend ist die Statue von König David mit Harfe auf dem Orgelgehäuse. Das Instrument hat 48 Register auf drei Manualen und Pedal. Siehe hierzu: Liste von Orgelregistern, für die einzelnen Bezeichnungen", "section_level": 2}, {"title": "Transept-Orgel.", "content": "Die Vierungsorgel stammt aus dem 16. Jahrhundert. Das Instrument hatte den Kirchenbrand von 1645 unbeschadet überstanden, und wurde 1645 von dem Orgelbauer Germer Galtusz van Hagerbeer neu errichtet, und zuletzt in den Jahren 1986–1989 durch die Orgelbaufirma Flentrop restauriert. Das Instrument hat 19 Register auf zwei Manualen, und ein angehängtes Pedal.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nieuwe Kerk (dt. \"Neue Kirche\") ist eine spätgotische Basilika und nach der Oude Kerk die zweitälteste Kirche in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Sie ist die \"Krönungskirche\" der niederländischen Monarchen.", "tgt_summary": "新教堂(Nieuwe Kerk)是荷兰阿姆斯特丹的一座教堂,位于市中心的水坝广场,毗邻阿姆斯特丹王宫,用于皇室加冕礼(最近一次是在2013年)和婚礼(最近一次是2002年威廉-亚历山大的婚礼) 。", "id": 2021742} {"src_title": "Dallia pectoralis", "tgt_title": "阿拉斯加黑魚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Fische haben eine kurze, flache Schnauze und, wie die Hechte, weit nach hinten verlagerte Rücken- und Afterflossen. Die Kiemenreusefortsätze sind kurz. Das Seitenlinienorgan hat winzige Poren. Entlang der Körpermitte haben sie 76 bis 100 Schuppen. Die Brustflossen sind gerundet, die Bauchflossen sehr klein und stehen weit hinten, kurz vor dem Anus. Die Schwanzflosse ist breit und abgerundet. Die Fische werden 33 Zentimeter lang. Sie sind oberseits dunkelgrün oder braun, die Unterseite ist hell mit dunkeln Flecken. Auf den Flanken haben sie vier bis sechs unregelmäßige dunkle Bänder oder Flecken. Rücken-, After und Schwanzflosse haben einen dunkelbraunen Rand, der bei laichbereiten Tieren rot oder rosafarben wird. Flossenformel: Dorsale 10–14, Anale 12–16, Ventrale 3, Pectorale 33", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Fische leben normalerweise in stark bewachsenen Sümpfen und Teichen, gelegentlich auch in mittleren und großen Flüssen und Seen mit reichlicher Vegetation. Sie wandern im Frühling von den Flussunterläufen stromaufwärts zu ihren Laichgründen und im Herbst zurück in tiefere Gewässer. \"Dallia pectoralis\" ist sehr kältetolerant und überlebt auch das teilweise Einfrieren. Die Fische können ihre Speiseröhre als zusätzliches Atemorgan nutzen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Traditionell wird die Gattung \"Dallia\" in die Familie der Hundsfische (Umbridae) gestellt. Phylogenetische Untersuchungen in letzter Zeit legen aber nahe, dass \"Dallia\" näher mit den Hechten (\"Esox\") als mit \"Umbra\" verwandt ist; \"Dallia\" ist demnach die Schwesterart eines Taxons aus \"Esox\" und \"Novumbra hubbsi\", einer weiteren Art, die traditionell in die Familie Umbridae gestellt wird. Alle drei Gattungen zusammen sind die Schwestergruppe von \"Umbra\". Wiley und Johnson ordneten \"Dallia\" deshalb in die Familie Esocidae ein. Neben \"Dallia pectoralis\" (dem „Alaskan blackfish“) wurden zwei weitere Arten der Gattung \"Dallia\" beschrieben, die aber wenig erforscht und vielleicht nur Synonyme zu \"Dallia pectoralis\" sind. Beide Arten leben im nordöstlichen Sibirien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dallia pectoralis ist ein Süßwasserfisch aus der Ordnung der Hechtartigen (Esociformes). Er lebt in Alaska, den Inseln des Beringmeeres und am Ende der Tschuktschen-Halbinsel im nordöstlichen Sibirien.", "tgt_summary": "阿拉斯加黑鱼为辐鳍鱼纲狗鱼目泥狗鱼科的其中一种,分布于美国阿拉斯加、白令岛、加拿大育空地方及俄罗斯西伯利亚东北部的淡水流域。本鱼体短,鼻部扁平,体为暗绿色或褐色,背鳍软条10-14枚;臀鳍软条12-16枚,体长可达33公分。栖息在植物生长茂盛的池塘、沼泽或小溪,繁殖期在春季,秋季时会迁徙到较深水域,属肉食性,可作为食用鱼或观赏鱼。", "id": 1508686} {"src_title": "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes", "tgt_title": "哈利·波特与死亡圣器", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Einleitung.", "content": "Bei einem Treffen zwischen Lord Voldemort und seinen Todessern im Haus der Malfoys teilt Severus Snape wichtige Informationen über die bevorstehende Flucht Harrys aus dem Haus der Dursleys mit: Der \"Orden des Phönix\" plane demnach, Harry am kommenden Samstag bei Sonnenuntergang zum Haus eines der Mitglieder zu bringen, da das Haus der Dursleys ihm bald keinen Schutz mehr bietet. Ein Zauber bewirkt, dass Voldemort Harry an dem Ort, den Harry als Zuhause bezeichnet, nicht berühren oder schädigen kann. Dieser Zauber endet, wenn Harry sein 17. Lebensjahr vollendet hat. Da er beabsichtigt, Harry persönlich zu töten, beschließt Voldemort, beim geplanten Angriff mitzuwirken. Der Todesser Yaxley berichtet außerdem von der geplanten Übernahme des Zaubereiministeriums. Dazu hat Yaxley auch den hohen Ministeriumsbeamten Pius Thicknesse, der später Zaubereiminister wird, mit dem Imperius-Fluch unter seine Kontrolle gebracht. Während des Treffens tötet Voldemort die Hogwarts-Lehrerin Charity Burbage durch einen Todesfluch. Der \"Orden des Phoenix\" beschließt, Vielsaft-Trank einzusetzen, um mögliche Gegner während Harrys Eskorte zu verwirren. So nehmen mehrere Mitglieder des Ordens Harrys Aussehen an. Jeder der falschen Harrys wird von einem erfahrenen Zauberer begleitet; der echte Harry reist mit Hagrid. Kurz nach Verlassen des Hauses auf Flugbesen, Thestralen und einem verzauberten Motorrad kreist sie in der Luft eine Schar Todessern ein und trennt die Gruppe. Der echte Harry wird schließlich identifiziert und von Voldemort persönlich angegriffen, was jedoch ähnlich misslingt wie am Ende von Harry Potter und der Feuerkelch. Mit knapper Not erreichen Harry und sein Begleiter das sichere Versteck, den Fuchsbau. George Weasley verliert durch einen Fluch von Severus Snape ein Ohr und Alastor Moody stirbt durch Voldemorts Zauber. Während des Aufenthaltes im Fuchsbau bekräftigen Ron Weasley und Hermine Granger ihre Entscheidung, Harry auf seiner Suche nach den Horkruxen zu begleiten. Während dieser Tage besucht sie der Zaubereiminister Rufus Scrimgeour, um ihnen drei Erbstücke des ehemaligen Schulleiters von Hogwarts Albus Dumbledore zu übergeben: Dumbledores Deluminator für Ron und das Buch \"„Märchen von Beedle dem Barden“\" für Hermine. Harry erhält den Schnatz, den er in seinem ersten Quidditch-Spiel in Hogwarts gefangen hat. Das ihm ebenfalls vermachte Schwert von Godric Gryffindor verweigert Scrimgeour ihm jedoch. Auf der Hochzeit von Bill und Fleur trifft Harry auf Lunas Vater Xenophilius Lovegood, der ein seltsames Zeichen auf seiner Brust trägt. Es handelt sich dabei um das Symbol des Schwarzmagiers Gellert Grindelwald. Harry kann aber nicht glauben, dass Lunas Vater etwas mit den Dunklen Künsten zu tun hat. Zudem lernt Harry Rons alte Tante Muriel kennen, die ihm Gerüchte über den verstorbenen Schulleiter Dumbledore erzählt. Mitten in dieses Gespräch platzt der Patronus von Kingsley Shacklebolt, der die Nachricht von der Übernahme des Zauberministeriums durch die Todesser und der Ermordung Scrimgeours überbringt und die Hochzeitsgesellschaft vor kommenden Todessern warnt. Augenblicke später greifen diese die Hochzeitsgesellschaft an. Harry, Ron und Hermine können in letzter Sekunde in die Tottenham Court Road von London apparieren. Sie werden kurz darauf von Todessern in einem Café gefunden. Nach einem Kampf fliehen die drei erneut und finden einen zunächst sicheren Unterschlupf im Grimmauldplatz 12. Später stellt sich heraus, dass die Todesser die drei durch ein Tabu, das auf dem Gebrauch des Namens „Voldemort“ liegt, gefunden haben.", "section_level": 3}, {"title": "Die Suche nach den Horkruxen.", "content": "Grimmauldplatz Nummer 12 wird zum Hauptquartier des Trios. Dort decken sie die Identität von R.A.B. auf: Es handelt sich um Sirius' Bruder Regulus Arcturus Black, der seinerzeit den Horkrux – das Slytherin-Medaillon – aus Voldemorts Versteck entfernte, mit der Absicht diesen zu zerstören. Zwischenzeitlich befindet sich dieser jedoch im Besitz von Dolores Umbridge. Nachdem Harry, Hermine und Ron das Zaubereiministerium einen Monat lang ausgespäht haben, dringen sie mit Hilfe des Vielsaft-Tranks dort ein. Harry und Hermine gelingt es, Dolores Umbridge das Medaillon zu entwenden. Zudem befreien sie mehrere muggelgeborene Zauberer, die inzwischen vom Ministerium verfolgt werden, und ermutigen sie, das Land zu verlassen. Auf der Flucht wird ihr Versteck im Grimmauldplatz 12 entdeckt, wodurch sie fortan gezwungen sind, an ständig wechselnden Orten in einem Zelt zu übernachten. Nach einigen Monaten auf der Flucht belauschen sie die Unterhaltung mehrerer Vogelfreier, unter ihnen der Kobold Griphook. Sie erfahren, dass das Ministerium unwissentlich nur eine Kopie von Gryffindors Schwert besitzt – der Aufbewahrungsort des Originals sei unbekannt. Harry befragt hierzu das Porträt von Phineas Nigellus, eines früheren Schulleiters von Hogwarts, und erfährt, dass Dumbledore das Schwert zur Zerstörung eines der Horkruxe benutzt hat. Da es Harry bisher nicht gelungen ist, das Medaillon zu zerstören, plant er, das echte Schwert zu finden. Nach mehreren Wochen erfolgloser Suche eskaliert ein Streit zwischen Ron und Harry, und Ron verlässt verärgert die Gruppe. Hermine und Harry setzen die Suche zu zweit fort und reisen dazu nach Godric’s Hollow, Harrys Geburtsort. Auf dem dortigen Friedhof besuchen sie die Gräber von Harrys Eltern und Dumbledores Familie. Dabei entdecken sie auf einem alten Grabstein das rätselhafte Symbol, das Harry bei Xenophilius Lovegood gesehen hat. Am zerstörten Haus von Harrys Eltern treffen die beiden auf Bathilda Bagshot, eine Nachbarin des jugendlichen Dumbledore. Sie folgen ihr in der Hoffnung auf Informationen über das Schwert. Doch sie erkennen, dass Voldemorts Schlange Nagini sich des Körpers von Bathilda bedient hat, um Harry aufzulauern und ihn für Voldemort festzusetzen. Die beiden entkommen nur knapp. In dem Getümmel zerbricht Harrys Zauberstab. Ihre nächste Zuflucht finden Harry und Hermine im Forest of Dean. Eines Nachts führt ein Patronus in Form einer Hirschkuh Harry zu einem zugefrorenen Teich im Wald. Auf dessen Grund entdeckt er das Schwert von Gryffindor und taucht in das eiskalte Wasser, um es zu bergen. Unter Wasser zieht sich die Kette des Slytherin-Medaillons um seinen Hals zusammen und erdrosselt ihn beinahe. Als Harry wieder zu sich kommt, ist Ron bei ihm, der ihn gerettet hat. Mit Hilfe des ihm hinterlassenen Deluminators konnte Ron die beiden anderen finden. Ron zerstört anschließend den Horkrux mit dem Schwert von Gryffindor. Danach entschuldigt er sich für seine Flucht und sie versöhnen sich wieder.", "section_level": 3}, {"title": "Die Heiligtümer des Todes.", "content": "Ron, Harry und Hermine suchen Xenophilius Lovegood auf, um ihn zu dem Symbol zu befragen, das er auf der Hochzeit getragen hat – ein Dreieck, darin ein Kreis und ein senkrechter Strich. Er verweist auf ein altes Märchen, „Die Geschichte der Drei Brüder“, das Hermine aus ihrem Märchenbuch vorliest. Die Geschichte ist im Buch mit demselben Symbol illustriert. Die Geschichte handelt von drei Brüdern, denen einst der Tod persönlich jeweils einen Wunsch erfüllte. Alle drei wollten dabei mit ihren Wünschen den Tod überwinden. Der älteste Bruder wünschte sich einen Zauberstab, der mächtiger sei als alle anderen. Der Tod schnitzte ihm einen Stab aus einem Holunderzweig – den Elderstab (\"Elder Wand\", „elder“ (dt. \"Holunder\"), aber auch \"älter\" oder \"der Älteste\"). Der zweite wünschte sich die Macht, Tote zu erwecken und bekam den Stein der Auferstehung. Der jüngste schließlich wollte sich vor dem Tod verbergen können und erhielt des Todes eigenen Tarnumhang. Den beiden älteren Brüdern brachten die Geschenke nicht den erhofften Erfolg und so machte sie sich der Tod schnell zu eigen. Der dritte Bruder jedoch lebte lange und in Frieden, bis er als alter Mann den Tarnumhang ablegte und diesen an seinen Sohn weitergab. So fand ihn schließlich der Tod, und er starb. Der Elderstab, der Stein der Auferstehung und der Tarnumhang sind in der Zauberwelt als die sogenannten „Heiligtümer des Todes“ bekannt, doch kaum jemand glaubt, dass diese wirklich existieren – so anfangs auch Hermine. Doch die Legende hat einen wahren Kern: Harry erkennt, dass er, ohne es zu wissen, seit Jahren im Besitz eines der Heiligtümer ist – dem Tarnumhang, den er von seinem Vater geerbt hat. Doch bevor sie weitere Überlegungen dazu anstellen können, bemerken sie, dass Xenophilius ein Geheimnis vor ihnen verbirgt. Todesser halten seine Tochter Luna als Geisel und er will sie auslösen, indem er Harry, Ron und Hermine ausliefert. Herbeigerufene Todesser greifen das Haus an, doch erneut gelingt ihnen die Flucht. Kurze Zeit später spricht Harry zum ersten Mal wieder den Namen „Voldemort“ aus. Dies führt zu ihrer sofortigen Entdeckung, da das Wort mit einem Tabu-Fluch belegt wurde. Greifer (Kopfgeldjäger) nehmen sie zusammen mit dem ebenfalls flüchtigen Dean Thomas und dem Kobold Griphook gefangen und bringen sie zum Anwesen der Malfoys. Bellatrix Lestrange erkennt Godric Gryffindors Schwert unter ihren Sachen und gerät in Panik, da dieses sicher in ihrem Verlies in Gringotts liegen sollte. Sie lässt Ron und Harry in den Keller sperren, während sie Hermine unter Folter verhört. Im Keller trifft Harry auf den Zauberstabmacher Ollivander und Luna. Harry sieht in einer Scherbe seines magischen Spiegels ein Auge und bittet um Hilfe. Kurz darauf erscheint Dobby im Verlies und verhilft Dean, Griphook, Luna und Ollivander zur Flucht. Ron und Harry befreien Hermine; dabei besiegt Harry Draco Malfoy im Duell. Der zurückgekehrte Dobby rettet auch das Trio und bringt es zu Fleurs und Bills Haus an der Küste Englands. Dabei verletzt ein von Bellatrix Lestrange geschleudertes Messer Dobby jedoch schwer und er stirbt. Später begräbt Harry Dobby. Ollivander bestätigt Harry, dass sein Zauberstab irreparabel zerstört ist. Harry benutzt stattdessen den Zauberstab, den er Draco Malfoy abgenommen hat. Aus Bellatrix’ panischer Reaktion auf das Schwert folgern die drei, dass sich in ihrem Verlies in der Zaubererbank Gringotts ein weiterer Horkrux befindet. Zusammen mit Griphook, der früher in Gringotts gearbeitet hat, brechen sie dort ein und können unter größter Gefahr den nächsten Horkrux, Helga Hufflepuffs Kelch, sichern. Die drei fliehen auf dem Rücken eines erblindeten Drachen, der die ältesten Verliese der Bank bewachte. Durch die noch immer bestehende Verbindung zwischen Harrys und Voldemorts Seele ist es Harry möglich, Voldemorts Gedanken zu lesen, wenn dieser sehr aufgeregt ist. So findet er heraus, dass Voldemort den Elderstab inzwischen an sich gebracht hat und dass sich der letzte Horkrux in Hogwarts befindet. Da Voldemort wegen des Einbruchs bei Gringotts nun begriffen hat, dass Harry auf der Suche nach seinen Horkruxen ist, will er die übrigen Verstecke überprüfen – zuletzt das in Hogwarts, welches er als den sichersten Aufbewahrungsort ansieht. Harry, Ron und Hermine bleibt somit nicht mehr viel Zeit, den Horkrux in Hogwarts zu finden. Sie apparieren nach Hogsmeade und werden dort beinahe entdeckt, da das Dorf einer Ausgangssperre unterliegt. Dumbledores Bruder Aberforth versteckt sie in seinem Gasthof und erzählt ihnen von der Jugendfreundschaft zwischen Dumbledore und Gellert Grindelwald. Außerdem erfahren sie, dass es Aberforth war, der Dobby zu ihrer Rettung aus dem Landsitz der Malfoys schickte und dessen Auge in der Spiegelscherbe stets zu sehen war. Er zeigt ihnen den einzigen nicht überwachten Weg nach Hogwarts, einen Geheimgang von seinem Pub in den Raum der Wünsche. Dort erwarten Harry fast alle Mitglieder von \"Dumbledores Armee\" (DA). Neville Longbottom ruft auch die ehemaligen Mitglieder herbei, die den \"Orden des Phönix\" benachrichtigen. Mit Lunas Hilfe macht Harry sich auf die Suche nach dem in Hogwarts vermuteten Horkrux – dem verlorenen Diadem Rowena Ravenclaws.", "section_level": 3}, {"title": "Die Schlacht von Hogwarts.", "content": "Professor McGonagall schlägt Schulleiter Severus Snape in die Flucht. Die eintreffenden Mitglieder des Ordens, die Lehrer und die \"DA\" organisieren danach die Evakuierung der jüngeren Schüler und die Verteidigung von Hogwarts. Voldemort stellt das Ultimatum, wenn Harry sich ihm ausliefere, würde er alle anderen verschonen, um nicht zu viel magisches Blut zu vergießen. Doch die verbleibenden Verteidiger entscheiden sich für den Kampf, um Harry Zeit für seine Aufgabe zu geben. In der Zwischenzeit zerstören Ron und Hermine in der \"Kammer des Schreckens\" Helga Hufflepuffs Kelch mit dem Giftzahn des dort getöteten Basilisken. Die Schlacht beginnt und Harry erkennt, dass der gesuchte Horkrux im Raum der verborgenen Dinge versteckt sein muss, einer speziellen Erscheinungsform des Raums der Wünsche, von dem Voldemort glaubt, dass nur er ihn kennt. Zusammen mit Hermine und Ron betritt er den Raum, wo ihnen jedoch Draco Malfoy, Crabbe und Goyle auflauern. Crabbe bewirkt einen Dämonsfeuer-Zauber, der den Raum vollständig ausbrennt. Dabei wird auch der Horkrux vernichtet. Harry, Ron und Hermine retten Draco und Goyle als sie den brennenden Raum verlassen. Crabbe kommt in seinem eigenen Feuer um. Als letzter Horkrux verbleibt nun Voldemorts Schlange Nagini. Harry liest Voldemorts Gedanken und erkennt, dass dieser sich in der Heulenden Hütte aufhält. Gemeinsam mit Ron und Hermine belauscht er dort ein Gespräch zwischen Voldemort und Snape. Er erfährt, dass der Elderstab Voldemort nicht so diene wie erhofft, da Voldemort nicht sein wahrer Meister sei. Nur derjenige, der den vormaligen Besitzer des Elderstabs getötet habe, könne laut Voldemort dessen neuer Meister sein. Im Glauben, Snape, der mit Dumbledore den letzten Besitzer getötet hat, sei der Meister des Zauberstabs, lässt Voldemort Nagini auf Snape los. Danach verlässt er die Hütte. Sterbend überlässt Snape Harry einen Teil seiner Erinnerungen für das Denkarium, während Voldemort ein weiteres Ultimatum stellt: Der Angriff werde für eine Stunde unterbrochen, dann solle Harry zum Duell im Verbotenen Wald erscheinen. Snapes Erinnerungen erklären Dumbledores unerschütterliches Vertrauen in Snape, der von Anfang an Dumbledores Doppelagent und ihm immer absolut treu ergeben war. Selbst Dumbledores „Ermordung“ geschah auf dessen ausdrücklichen Wunsch, auch weil Dumbledore durch sein unvorsichtiges Anlegen des Horkrux-Rings mit einem Fluch belegt wurde, der ihm nur noch etwa ein Jahr zu leben ließ. Snape liebte Harrys Mutter Lily seit beider Kindheit und konnte sich seinen Verrat an ihr nie verzeihen. Snape hatte auch die Patronus-Hirschkuh, die Harry das Schwert Gryffindors zeigte, gesendet und vorher das Schwert im Weiher abgelegt. Harry erfährt weiter, dass er seit der Ermordung seiner Eltern durch Voldemort selbst einen Teil von Voldemorts Seele in sich trägt, der nur vernichtet werden kann, wenn Harry sich von Voldemort töten lässt. Harry beschließt, sich zu opfern, und begibt sich in den Wald. Unterwegs erteilt er Neville den Auftrag, Voldemorts Schlange Nagini zu töten. Es gelingt ihm, den Schnatz zu öffnen, den Dumbledore ihm vererbt hat. Darin findet er den entzweigebrochenen Stein der Auferstehung, den er benutzt, um Schatten seiner Eltern, seines Patenonkels Sirius und Lupins herbeizurufen. Sie geleiten ihn auf seinem letzten Gang und machen ihm Mut. Harry leistet keine Gegenwehr, als Voldemort ihn mit dem Todesfluch belegt. Er findet sich in einer Art Zwischenwelt wieder, wo er Dumbledore trifft, der ihm seine Lebensgeschichte erzählt sowie seinen scheinbaren Verrat erklärt. Wie geplant, ist Harry nicht tot, weil ein Teil des Schutzes seiner Mutter auch in Voldemort lebe, seit dieser sein Blut zur Wiederauferstehung benutzt habe. So lebe das Opfer von Harrys Mutter in Voldemort weiter, und Harry könne nicht sterben, solange Voldemort lebt. Der erneute Versuch, Harry zu töten, habe den siebten und letzten Horkrux in Harry vernichtet. Jetzt habe er die Wahl zwischen Weiterleben und -kämpfen oder dem Tod. Zurück im Leben, stellt sich Harry tot. Voldemort belegt den vermeintlich Toten mit dem Cruciatus-Fluch, der diesem aber keine Schmerzen zufügt. Voldemort begibt sich mit seiner Gefolgschaft zum Schloss. Dabei muss Hagrid, den die Todesser vorher gefangen genommen haben, Harry tragen. Da sich Voldemort nun sicher glaubt, hat er den magischen Schutzkäfig um Nagini aufgehoben. Doch auch jetzt wollen die Verteidiger des Schlosses nicht aufgeben. Neville lehnt die Unterwerfung unter Voldemorts Regime ab, woraufhin dieser ihn mit dem herbeigerufenen Sprechenden Hut erniedrigt. Zu aller Überraschung greifen nun die Zentauren an, die sich bislang aus den Kämpfen herausgehalten haben. Andere magische Tiere des Waldes wie Thestrale und Sirius’ Hippogreif Seidenschnabel, sowie Hagrids Halbbruder Grawp und weitere inzwischen hinzugekommene Zauberer unterstützen sie. In dem Durcheinander versteckt sich Harry unter seinem Tarnumhang. Neville gelingt es, das Schwert Godric Gryffindors aus dem Sprechenden Hut zu ziehen, Nagini zu enthaupten und damit den letzten Horkrux zu vernichten. In den Kampf in der großen Halle des Schlosses greifen auch die Hauselfen ein, die Kreacher anführt. Die Verteidiger Hogwarts’ schlagen die Todesser zurück, sodass schließlich nur noch Voldemort und Bellatrix kämpfen. Molly Weasley gelingt es, Bellatrix zu töten. Harry legt nun den Tarnumhang ab und tritt wieder in Erscheinung, um Voldemort im entscheidenden Kampf gegenüberzutreten. Er erklärt Voldemort, dass dieser nicht der Meister des Elderstabes sei, sondern Harry. Denn Draco Malfoy hatte Dumbledore schon vor Snapes Todesfluch besiegt, indem er ihm den mächtigen Zauberstab magisch abgenommen habe. Draco, dem die Tragweite seines Entwaffnungszaubers \"Expelliarmus\" nie bewusst war, sei vor einigen Wochen, im Herrenhaus der Malfoys, seinerseits von Harry selbst besiegt worden und dessen Zauberstab diene jetzt Harry. Als es zum Duell kommt, zeigt Harrys Entwaffnungszauber dadurch Wirkung. Voldemorts Todesfluch prallt auf ihn selbst zurück und er stirbt endgültig. Während der Siegesfeier besuchen Harry, Ron und Hermine erneut das Büro des Schulleiters und sprechen dort mit Dumbledores Porträt über die Bedeutung der \"Heiligtümer des Todes\". Im Gegensatz zu Dumbledore ist Harry ihrer gefährlichen Faszination nicht erlegen. Statt zu versuchen, die Heiligtümer gegen Voldemort zu richten, hat er an dem Plan festgehalten, Voldemort über seine Horkruxe zu zerstören. Obwohl rechtmäßiger Eigentümer und damit Meister aller Heiligtümer (den Auferstehungsstein hat er allerdings bereits im Wald weggeworfen), entscheidet sich Harry, nur den Tarnumhang zu behalten und den Elderstab in Dumbledores Grab zurückzulegen, nachdem er seinen zerstörten eigenen Zauberstab damit repariert hat. Sollte Harry bis zu seinem Tod nicht mehr bezwungen werden, wäre niemand mehr in der Lage, die ganze Macht des Stabes zu nutzen.", "section_level": 3}, {"title": "Epilog.", "content": "\"(Nach Angabe von J. K. Rowling wurde dieses letzte Kapitel bereits bei der Entstehung des 1. Bandes verfasst, vor der Veröffentlichung aber überarbeitet.)\" Im Epilog, der 19 Jahre später spielt, haben Harry und Ginny Weasley sowie Ron und Hermine geheiratet. Harrys und Ginnys Kinder heißen James Sirius, Albus Severus und Lily Luna; die Kinder von Ron und Hermine Rose und Hugo. Zu Schuljahresbeginn treffen sich alle am Hogwarts-Express. Während Lily und Hugo noch zu jung sind, um mitzukommen, besteigen die anderen den Zug nach Hogwarts. Im Bahnhof wird Harry kurz von Draco Malfoy gegrüßt, der seinen Sohn Scorpius begleitet. Harry hat seine Narbe nun seit 19 Jahren nicht mehr gespürt. Das Buch endet mit den Worten: „Alles war gut“ (im Original: „All was well“).", "section_level": 3}, {"title": "Liste der getöteten Figuren.", "content": "In diesem Buch sterben mehr Figuren als in jedem anderen Buch der Reihe. Die namentlich bekannten Getöteten sind in der folgenden Liste aufgeführt. Bei der Schlacht von Hogwarts sterben insgesamt 54 Menschen, die gegen Voldemort kämpfen und eine unbekannte Zahl auf Voldemorts Seite. Es werden im Verlauf des Buches auch einige Muggel auf zum Teil unbekannte Weise getötet.", "section_level": 2}, {"title": "Liste der gefundenen Horkruxe.", "content": "Das letzte (achte) Stück von Tom Riddles Seele blieb in Voldemort und wurde durch ihn selbst zerstört, als ein Todesfluch, den er auf Harry Potter richtete, auf ihn selbst zurückfiel.", "section_level": 2}, {"title": "Auflage und Ausgaben.", "content": "Bereits vor dem Erscheinungstermin wurde das Buch weltweit 1,6 Millionen Mal vorbestellt, womit der siebte Teil seinen Vorgänger überholte. In Deutschland lagen zum Verkaufsstart insgesamt 450.000 Vorbestellungen vor, davon alleine 270.000 beim Online-Buchhändler Amazon. In den ersten fünf Jahren nach dem Erscheinen wurden weltweit 44 Millionen Exemplare verkauft. Die Erstauflage der britischen Ausgabe vom Bloomsbury-Verlag umfasste 2,6 Millionen Exemplare, die deutschsprachige Erstauflage vom Carlsen Verlag sollte nach Angaben der Druckerei Clausen & Bosse in Leck (Nordfriesland) 3 Millionen Exemplare betragen. Dort wurden 800.000 Exemplare gedruckt, weitere Großdruckereien in Ulm und in Thüringen wurden beauftragt. Mitte Oktober hieß es, der Verlag habe wegen der großen Nachfrage noch einmal nachbestellt. Die US-amerikanische Ausgabe vom Scholastic-Verlag erschien in den USA mit einer Startauflage von 14 Millionen Exemplaren. Die Auflagenzahl der kanadischen Ausgabe wird vom Verleger \"Raincoast Books\" geheim gehalten. Die Höhe der Auflage in den USA übertrifft den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2005, als der sechste Harry-Potter-Band mit einer Startauflage von 10,8 Millionen erschien. Die Verkaufszahlen erreichten wieder einen neuen Rekord, in den ersten 24 Stunden wurden 8,3 Millionen Exemplare verkauft, nach 10 Tagen waren es sogar 11,5 Millionen. Die US-amerikanische Ausgabe von Scholastic umfasst 759 Seiten, was deutlich über der Zahl des sechsten Bandes (672), aber auch deutlich unter den 870 Seiten des fünften Bandes liegt. Die Seitenzahl der britischen Ausgabe liegt bei 607, genauso viele wie beim sechsten Band. Die Diskrepanz in der Seitenanzahl zur amerikanischen Ausgabe entsteht dadurch, dass die Seitenanzahl der britischen Ausgabe durch entsprechende Formatierung geringer ist, um die Umwelt zu schonen. Zudem gibt es zu jeder Kapitelüberschrift in der US-amerikanischen Ausgabe eine kleine Illustration. Die deutsche Ausgabe umfasst lt. Carlsen Verlag 736 Seiten. Eine Teilauflage der britischen Ausgabe wurde in der Druckerei GGP Media in Pößneck (Thüringen) gedruckt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Der siebte Band der Harry-Potter-Reihe wurde, anders als die Bücher zuvor, in zwei Teilen verfilmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Originaltitel: \"Harry Potter and the Deathly Hallows\") ist der siebte und, wie die Autorin Joanne K. Rowling bekanntgegeben hat, letzte Band der Harry-Potter-Reihe. Englischsprachige Ausgaben erschienen weltweit am 21. Juli 2007 in verschiedenen Verlagen für den kanadischen, US-amerikanischen und den Weltmarkt (bei Bloomsbury Publishing). Unter anderem erschienen Erwachsenen- und Hörbuchausgaben gleichzeitig. Die deutsche Übersetzung erschien am 27. Oktober 2007 im Carlsen Verlag. Wie auch für alle anderen deutschsprachigen Harry-Potter-Bände hat Klaus Fritz die Übersetzung angefertigt und Sabine Wilharm das Cover gestaltet.", "tgt_summary": "《哈利·波特与死亡圣器》(英语:Harry Potter and the Deathly Hallows)是英国作家J·K·罗琳的奇幻小说《哈利波特》系列的第七集。这本书包括哈利的最后冒险,和他将如何跟佛地魔做最后的战斗。本书共607页(英国版)/759页(美国精装版),英文版的书名是在2006年12月21日在罗琳的网站上公布的。罗琳曾说过,她最近没有打算再写任何关于哈利·波特的书籍,但是罗琳有说过她有可能会写一个关于魔法世界的百科全书,应该是用于给慈善团体筹资。截至2007年,罗琳已经花了17年用于完成哈利·波特。罗琳说过这本书的结尾将“包含所有『他们』会需要的之前的故事”(\"have all the back story they'll need\"),也就是说没有必要写“前传”之类的东西。", "id": 2371091} {"src_title": "Oenpellipython", "tgt_title": "昂培立莫瑞蟒", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Mit einer durchschnittlichen Länge von 2 bis 3 Metern und einer Maximallänge von über 4 Metern gehört der Oenpellipython zu den größten Schlangenarten Australiens. Der Kopf ist langgestreckt und deutlich vom Hals abgesetzt. Der Körper ist auffällig schlank für einen Python und seitlich zusammengedrückt. Der Rücken ist rehbraun gefärbt, die Flanken sind blassgrau, der Bauch cremefarben bis gelblich. Als Zeichnung trägt die Art unregelmäßig geformte dunkle Flecken und Tupfen in vier bis sechs Längsreihen. Der Kopf trägt braune Schläfenstreifen, die Oberseite kann einfarbig oder gefleckt sein. Der Frontalschild ist groß und ungeteilt, teilweise geteilt oder vollständig in drei oder vier Schilde geteilt. Davor liegen 15 bis 35 kleine Schilde, die an die hintere Präfrontale grenzen. Das vordere Paar Präfrontalia grenzt an ein Paar Internasalschilde. Das große Auge ist von 5 bis 8 Prä- und 5 bis 7 Postocularschilden umgeben. Es sind 27 bis 50 Lorealschilde vorhanden. Wärmesinnesgruben liegen auf dem Rostralschild und auf den ersten sechs bis sieben der 22 bis 25 Infralabialschilde und fehlen auf den 13 bis 16 Supralabialschilden. Der Rumpf weist 70 Reihen glatter Schuppen in schrägen Reihen, 429 bis 445 Ventralschilde und 155 bis 163 meist geteilte Subkaudalschilde und einen ungeteilten Analschild auf.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensweise.", "content": "Der Oenpellipython kommt endemisch im westlichen Arnhemland im australischen Northern Territory vor. Der Lebensraum umfasst die verwitterten Sandsteinmassive und Trockenwälder sowie einige Flecken Monsunwald. Die Art lebt sowohl am Boden als auch auf Bäumen und ernährt sich vorwiegend von mittelgroßen bis großen Säugetieren, insbesondere Opossums und Kängurus. Tagsüber verstecken die Tiere sich in Felsspalten, Höhlen oder großen Baumstümpfen. Über die Fortpflanzung ist wenig bekannt, in Gefangenschaft wurden Gelege aus 4 bis 9 Eiern beobachtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Oenpellipython (\"Simalia oenpelliensis\", Syn.: \"Morelia oenpelliensis\"), auch Oenpelli-Python, ist eine Art aus der Familie der Pythons (Pythonidae).", "tgt_summary": "昂培立莫瑞蟒(学名:)是蛇亚目蟒科树蟒属下一种体型巨大的无毒蟒蛇,主要分布于澳洲,目前未有任何亚种被确认。", "id": 1318664} {"src_title": "Gelbkopfschildkröte", "tgt_title": "緬甸陸龜", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Die Gelbkopfschildkröte ist eine mittelgroße bis große Landschildkrötenart. Ihre Carapaxlänge beträgt bis zu 33 Zentimeter. Ausgewachsene Exemplare wiegen durchschnittlich 3,5 Kilogramm. Der Rückenpanzer ist bei dieser Art eher länglich und schmal. Die Farbe des Rückenpanzers ist gelb oder gelbgrünlich. Er weist eine Anzahl schwarzer und unregelmäßiger Flecken auf. Auf den Vorderbeinen finden sich große spitze Schuppen, die einander überlagern. Die Hinterbeine sind dagegen mit großen flachen Schuppen besetzt. Der Schwanz endet in einem Hornnagel. Die Geschlechter lassen sich daran unterscheiden, dass Weibchen normalerweise etwas kleiner bleiben. Weibchen haben außerdem eine etwas rundlichere Form; ihr Rückenpanzer ist etwas breiter als bei den Männchen. Männchen weisen außerdem einen längeren und dickeren Schwanz auf und haben einen konkaven Bauchpanzer. Bei Weibchen dagegen ist das Plastron völlig flach. Die Fußnägel der Weibchen sind an den vorderen Extremitäten außerdem deutlich länger als bei Männchen und stärker gekrümmt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensweise.", "content": "Gelbkopfschildkröten kommen sowohl im Süden Nepals als auch im Norden Indiens vor. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich außerdem über Bangladesch, Myanmar, Thailand, Kambodscha, Vietnam, Laos, die chinesischen Provinzen Guangxi und Yunnan bis in den Norden von Malaysia. Der Lebensraum der Gelbkopfschildkröte sind Waldregionen in hügeligen bis bergigen Gegenden, die meist niederschlagsreich sind. Sie kommt aber auch in trockenen Regionen vor. Besonders häufig sind sie in Sal- und Teakwäldern. Sie sind sowohl in kühleren Regionen mit Temperaturen um 12 Grad als auch in ausgesprochen heißen Regionen zu finden. Die Gelbkopfschildkröte hat eine besondere Technik entwickelt, um sehr hohe Temperaturen gut zu überstehen. Sie speichelt ihren Kopf und Nacken sowie die Vorderfüße ein und kühlt auf diese Weise ihren Körper ab. Sie ist dadurch in der Lage, Umgebungstemperaturen bis zu 48 Grad Celsius zu überstehen. Gelbkopfschildkröten ernähren sich omnivor und fressen Pflanzenteile, Früchte, Pilze und besonders gerne Nacktschnecken. Ungewöhnlich ist eine Verfärbung des Gesichtes während der Paarungszeit. Bei beiden Geschlechtern verfärbt sich dann die Haut um die Augen und um die Nasenlöcher ins Rosafarbene. Dieses Phänomen tritt allerdings auch bei der nah verwandten Travancore-Landschildkröte auf. Während der Paarungszeit sind die Tiere relativ aggressiv. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Gelege, die in der Regel zwischen zwei und sechs Eier umfassen. Die Dauer, bis Jungtiere aus diesen Eiern schlüpfen, ist abhängig von der Umgebungstemperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit. Sie beträgt zwischen 108 und 180 Tagen.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Genaue Bestandszahlen liegen für das große Verbreitungsgebiet nicht vor. Wie für die meisten anderen Schildkrötenarten stellt jedoch Lebensraumverlust eine Bedrohung dar. Die Gelbkopfschildkröte wird außerdem in großem Stil als Nahrungsmittel gehandelt. Sie ist beispielsweise die häufigste Schildkrötenart, die von Vietnam nach China exportiert und dort für den Verzehr verkauft wird. Der Handel findet statt, obwohl die Art auf der CITES-Liste Anhang II geführt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gelbkopfschildkröte (\"Indotestudo elongata\") ist eine der drei Arten der Asiatischen Landschildkröten, die zur Familie der Landschildkröten gehören. Ihr Verbreitungsgebiet ist der Südosten Asiens und reicht von Nepal bis Malaysia. Es ist das größte Verbreitungsgebiet der Asiatischen Landschildkröten. Die Art ist vermutlich die häufigste Schildkrötenart, die im indo-malaysischen Gebiet vorkommt.", "tgt_summary": "缅甸陆龟(学名:)又名黄头陆龟或黄头象龟,为陆龟科印支陆龟属的爬行动物。分布于印度、尼泊尔、经孟加拉、缅甸到印度支那、马来西亚半岛以及中国大陆的广西等地,多栖息于热带和亚热带地区的山地、丘陵中。该物种的模式产地在缅甸若开邦。", "id": 92364} {"src_title": "The Bottom", "tgt_title": "博托姆", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Botte wurde von seeländischen Kolonisten gegründet, die zuvor ab etwa 1640 in Fort Bay gesiedelt hatten, welches 1651 durch einen Erdrutsch zerstört wurde, was die Siedler zwang, ins Innere der Insel zu ziehen. Durch Ansiedlung englischer, irischer und schottischer Seeleute, Piraten sowie afrikanischer Sklaven wurde in den folgenden Jahrhunderten Englisch zur dominierenden Sprache auf Saba, was schließlich auch zur Änderung des Ortsnamens führte. Der ursprüngliche Name des Ortes beschreibt seine Lage, allerdings mitnichten der aktuelle englische Name „The Bottom“ (), der lediglich eine Verballhornung des ehemaligen niederländischen Namens „Botte“ (ein altes niederländisches Wort für „Schüssel“ oder „Schale“, auch „Senke“) ist, den die ersten seeländischen Siedler dem von hohen Felsen umringten Ort gaben.", "section_level": 1}, {"title": "Leverock.", "content": "Einige Quellen kolportieren, der „offizielle“ Name des Ortes sei „Leverock City“, „Leverock Town“, „Leverick Town“, „Leverock“ oder ähnliches, je nach Quelle. Dies sei, je nach Quelle, entweder auf die im Ort mit einer großen Anzahl Personen vertretene Familie Leverock (bzw. Leverick) zurückzuführen, oder auf die Person des Moses Leverock (1814–1875), der in der Zeit von 1863 bis 1875 Gouverneur der Insel war. Der auf die Niederländischen Antillen spezialisierte Historiker J. Hartog schreibt dazu: \"As far back as people can remember, the capital of Saba has been called ”The Bottom“. [...] In 1868 some of the leading citizens decided to immortalize his name by linking it with the capital. On Christmas morning in 1868 they gathered in the home of Richard Simpson and decided officially to name The Bottom ”Town of Leverock“ or ”Leverock’s Town“.\" Jedoch bestätigen weder die Inselregierung Sabas noch die niederländische Regierung eine offizielle Umbenennung. In amtlichen Dokumenten wird der Ort als „The Bottom“ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Bei der letzten Volkszählung 2001 hatte der Ort 462 Einwohner. Auf der gesamten Insel lebten seinerzeit 1349 Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur und Verwaltung.", "content": "In The Bottom residieren die Verwaltung und der Gouverneur (Gezaghebber) der Insel. Zudem gibt es in The Bottom eine Polizeistation und ein medizinisches Zentrum. The Bottom hat drei Kirchen: die anglikanische \"Christ Church\" aus dem 18. Jahrhundert, die römisch-katholische \"Sacred Heart Church\" von 1877 und die \"Wesleyan Holiness Church\", die im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Zusammenschluss der \"Apostolic Faith Church\", der \"Pilgrim Holiness Church\" und der \"Wesleyan Methodist Church\" entstanden ist. 1935 wurde in The Bottom der nach der damaligen Königin benannte Wilhelminapark angelegt, eine kleine Grünanlage mit einem achteckigen Musikpavillon. Seit 1992 gibt es die Saba University School of Medicine, eine Hochschule für Medizin. Über drei kurvenreiche Bergstraßen ist The Bottom mit dem einzigen Hafen der Insel in der Fort Bay (südwestlich), der Wells Bay (nördlich) und dem weiter östlich gelegenen Dorf St. Johns und dem wirtschaftlichen Zentrum der Insel Windwardside verbunden. In The Bottom befindet sich das Major Osmar Ralph Simmons Museum.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Bottom (ursprünglich ) ist der Hauptort der Insel Saba. Seit 10. Oktober 2010 ist Saba eine Besondere Gemeinde der Niederlande. Zuvor war die Insel Teil der Niederländischen Antillen.", "tgt_summary": "博托姆(荷兰语、英语:The Bottom)是荷兰海外属地萨巴的首府。总人口495,是该地最大的居民点。博托姆是萨巴医学院的所在地。当地有一所医院。", "id": 1648827} {"src_title": "Ryanair", "tgt_title": "瑞安航空", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ryanair wurde 1984 unter anderen vom irischen Unternehmer Tony Ryan als Regionalfluggesellschaft gegründet und startete mit täglichen Flügen zwischen der irischen Stadt Waterford und London-Gatwick. Eingesetzt wurden Turboprop-Maschinen des Typs Embraer EMB 110 Bandeirante. Später folgten größere Flugzeuge des Typs ATR 42. In den folgenden Jahren versuchte die Airline ohne großen Erfolg, in den lukrativen Markt von Aer Lingus und British Airways auf der „Rennstrecke“ Dublin–London einzubrechen. Die Gesellschaft blieb stark defizitär. Seit 1993 führt Michael O’Leary das Unternehmen, nachdem er schon seit 1988 leitende und beratende Funktionen bei Ryanair hatte. Er übernahm die Strategie der Familie Ryan nicht und setzte von Anfang an voll auf das Billigflug-Konzept „Niedrigste Preise/Keine Extras“ der US-amerikanischen Fluggesellschaft Southwest Airlines, indem er unrentable Strecken einstellte und sich auf einen Flugzeugtyp beschränkte. Ab März 1994 wurde die Flotte komplett von BAC 1-11 auf Boeing 737 umgerüstet. Ryanair begann 1997 im Rahmen der Deregulierung des EU-Luftverkehrs mit der Expansion auf das europäische Festland. Seit 1999 ist der ehemalige Militärflugplatz Hahn, der eigens zu diesem Anlass in „Frankfurt-Hahn“ umbenannt wurde, erster deutscher Stützpunkt im Ryanair-Flugplan. Im Jahr 2003 übernahm Ryanair den verlustreichen Niedrigpreis-Ableger Buzz von KLM Cityhopper. Zweiter deutscher Stützpunkt der Ryanair wurde Ende März 2007 der Flughafen Bremen. Der Flughafen Niederrhein ist seit Juni 2007 der dritte deutsche Stützpunkt. Mittlerweile landen die Maschinen der Fluggesellschaft auch auf vielen anderen Flughäfen in Deutschland. Aus Wettbewerbsgründen hat die Europäische Kommission Ende Juni 2007 Ryanair eine Übernahme der irischen Aer Lingus untersagt. Beide Unternehmen zusammen würden sonst 80 % der innereuropäischen Flüge ab Dublin beherrschen, was den Verbrauchern schaden würde. Das Unternehmen macht immer wieder mit aggressiver Werbung auf sich aufmerksam und polemisiert gegen Konkurrenten („Auf Wiedersehen Späthansa“ oder „Bye Bye Latehansa“ als Anspielung auf Lufthansa). Einen Höhepunkt dieser Werbestrategie gab es im Mai 2003, als Ryanair-Mitarbeiter mit einem Weltkriegspanzer zum Flughafen London-Luton fuhren, um den „Preiskrieg“ gegen easyJet in Szene zu setzen. Galionsfigur der Medienpräsenz der Ryanair ist Geschäftsführer Michael O’Leary. Laut Angaben des Luftfahrtverbandes IATA beförderte Ryanair 2009 mit etwa 81,4 Millionen Fluggästen mehr Passagiere im internationalen, das heißt grenzüberschreitenden Luftverkehr, als jede andere Fluggesellschaft. Ryanair bezeichnet sich daher als die größte internationale Fluggesellschaft. Ryanair ist eine Aktiengesellschaft, deren Aktien an den Börsen in Dublin, London und New York gehandelt werden. Im August 2013 wurde Ryanair durch die britische Wettbewerbsbehörde dazu verpflichtet, ihren Anteil an Aer Lingus von knapp 30 auf 5 Prozent zu senken. Dies macht nach mehreren gescheiterten Versuchen einen weiteren Anlauf zur Übernahme unwahrscheinlich. Am 31. März 2017 gab das Unternehmen bekannt, dass man ab Sommer 2018 vom Flughafen Warschau-Modlin mit fünf Boeing 737-800 Charterflüge für polnische Reiseveranstalter durchführen will; hierfür soll eigens eine neue Gesellschaft mit dem Namen Ryanair Sun entstehen. Diese Gesellschaft wurde im Herbst 2019 zu Buzz umbenannt. Eine gleichnamige Gesellschaft hatte Ryanair schon früher gekauft. Im März 2018 kündigte Ryanair an, bis zu 75 % der Anteile der neuen Fluggesellschaft LaudaMotion übernehmen zu wollen. Nach Angaben von Ryanair-Chef Michael O’Leary wolle man so vor allem Einblicke in den Betrieb einer Airbus-Flotte erlangen. Inzwischen hat Ryanair Laudamotion zu 100 % übernommen. Am 24. März stellte Ryanair den Flugbetrieb aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie für mindestens zwei Monate ein.", "section_level": 1}, {"title": "Strategie.", "content": "Ryanair verfolgt ein sogenanntes No-frills-Konzept. Darunter ist zu verstehen, dass konsequenter als bei anderen Fluggesellschaften üblich Kosten eingespart werden. Dies geschieht bei Ryanair insbesondere anhand folgender Maßnahmen:", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitnehmerstrukturen.", "content": "Bis 2009 waren Ryanair-Piloten Angestellte; seitdem müssen sie in Irland ihr eigenes Unternehmen gründen, was Ryanair Sozialabgaben erspart.", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeuge.", "content": "Ryanair betreibt eine einheitliche, junge Flotte von Flugzeugen des Typs Boeing 737-800. Dies spart Lagerhaltung, Wartungspersonal und Pilotenschulungen. Außerdem wird die Flugplanung dadurch weniger komplex, da die Flugzeuge beliebig austauschbar sind und immer die gleiche Sitzplatzzahl und Leistung zur Verfügung stehen. Eine Ausstattung mit Winglets senkt den Treibstoffverbrauch. Auf die sonst üblichen Verstellmöglichkeiten der Rückenlehnen und Sitztaschen wird bei Ryanair verzichtet, um Gewicht zu sparen. Außerdem sind die Sitze mit wischfestem Kunstleder bezogen, um eine schnelle Reinigung zu ermöglichen. Ein Großteil der Flotte ist innen mit Werbeflächen ausgestattet. Die Bestuhlung ist mit 189 Sitzplätzen relativ eng und es gibt kein In-flight Entertainment an Bord. Es werden kontinuierlich neue Maschinen gekauft und alte verkauft, um Wartungskosten zu sparen. Zudem liegt die Auslastung der Sitze mit teilweise 96 % (Juli 2017) sehr hoch im Vergleich zu Mitbewerbern.", "section_level": 2}, {"title": "Auswahl der Flughäfen.", "content": "Ryanair sucht sich ihre Zielflughäfen vorrangig nach den Kosten aus. Die Gesellschaft versucht, große Vergünstigungen zu erzielen und erhält diese auch in Form von Subventionen, mehrheitlich in Gebieten mit wirtschaftlich schwacher Infrastruktur. Die Legalität dieser Subventionen ist oftmals umstritten. Diese Regionen erhoffen sich durch die Ansiedlung von Ryanair einen wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung und somit die Entstehung von Arbeitsplätzen. Allerdings wird immer wieder der Betrieb zu einigen Flughäfen – teils sehr kurzfristig – eingestellt, wenn dort die Gebühren erhöht werden oder der Vertrag für die verbilligten Abgaben ausgelaufen ist. Ein zweites und wichtiges Kriterium besteht darin, kurze Standzeiten der Maschine von etwa 25 Minuten zu garantieren. Dabei wird nicht nur auf die vorhandene Kapazität von Abfertigungsressourcen Augenmerk gelegt, sondern auch auf kurze Rollzeiten. Im Blickpunkt von Ryanair stehen somit Flughäfen mit eher geringer Auslastung und damit vielen Reserven, die meist abseits der großen Ballungszentren liegen. So kann der Turnaround deutlich kürzer ausfallen. Da Ryanair zum Teil nicht die zentralen Flughäfen großer Städte anfliegt, werden die angeflogenen kleineren und weiter davon entfernten Flughäfen oft mit dem Namen der nächstliegenden Metropole kombiniert wie beispielsweise Stockholm-Västerås, Hamburg-Lübeck, Düsseldorf-Weeze, Frankfurt-Hahn oder Barcelona-Girona. Dieses Verfahren wird auch von anderen Billigfluggesellschaften angewandt, ist jedoch sehr umstritten und wird von vielen anderen Fluggesellschaften scharf kritisiert, da die Flughäfen teils über 100 Kilometer und eine entsprechend lange Fahrzeit entfernt vom Stadtzentrum liegen und somit die Namensgebungen den Verbraucher täuschen würden.", "section_level": 2}, {"title": "Flughäfen und Streckennetz.", "content": "Die Stützpunktflughäfen sind so über Europa verteilt, dass es nicht zu „Einsatzflügen“ morgens und abends kommen muss. Der Großteil der Flugzeuge startet und endet an einem Stützpunkt (wenige Ausnahmen als W-Muster = A → B → C → B → A). Die Flughäfen müssen (mit wenigen Ausnahmen) ermöglichen, einen 25-minütigen Turn-Around (Zeit zwischen Landung und Abflug) durchzuführen, sodass die Maschinen möglichst wenig am Boden stehen. Es werden nur Punkt-zu-Punkt-Flüge durchgeführt, wodurch kein Gepäckmanagement oder Risiko durch verpasste Anschlussflüge entsteht. Überwiegend werden Reiseziele mit günstigen Flughafengebühren oder – wenn möglich – regionalen Subventionen angeflogen, „teurere Flughäfen“ nur bei erwarteter hoher Auslastung (z. B. Berlin, London, Dublin, Barcelona, Madrid, Frankfurt am Main). Ryanair nutzt, wo möglich, die in die Maschinen integrierte Fluggasttreppe.", "section_level": 2}, {"title": "Gepäck- und Zusatzgebühren.", "content": "Ryanair erhebt für den Online-Check-In keinen Aufpreis, für den Check-In am Schalter dagegen schon. Auch für optionale Dienstleistungen fallen Entgelte an, unter anderem für Getränke und Mahlzeiten sowie die Beförderung von aufgegebenem Gepäck. Seit Januar 2012 können zudem erstmals Sitzplätze in der vordersten Reihe oder am Notausgang gegen Entgelt reserviert werden. Trotz dieser Kosten war laut Stiftung Warentest Ryanair im Jahr 2009 günstiger als andere Fluglinien. Der durchschnittliche Ticketpreis lag Ende 2016 bei rund 33 Euro. Im Oktober 2013 kündigte Ryanair eine deutliche Senkung einiger Entgelte an, für den Ausdruck einer vergessenen Bordkarte beispielsweise von 70 auf 15 Euro. Ebenso wird ein zweites kleines Handgepäckstück erlaubt, und Tippfehler bei der Buchung sind zukünftig über die Hotline oder den Ryanair-LiveChat ohne Aufpreis änderbar. Am 24. August 2018 kündigte Ryanair an, auf Flügen ab 1. November 2018 die Handgepäckregelung für Gäste ohne \"Priority Boarding\" (6 Euro) zu ändern: Statt eines großen (55×20×40 cm, max. 10 kg) und eines kleinen Handgepäckstücks (35×20×20 cm) wird nur noch ein Handgepäckstück als Freigepäck kostenfrei befördert, dessen Größe auf 40×20×25 cm erhöht wurde (42×20×30 cm werden derzeit aus Kulanz akzeptiert). Kleinere Gepäckstücke müssen in erster Linie unter dem Vordersitz verstaut werden. Um weiterhin ein größeres Gepäckstück (55×20×40 cm, max. 10 kg) als Handgepäck in die Kabine mitnehmen zu können, muss nunmehr das erwähnte Priority Boarding (ein größeres und ein kleines Gepäckstück) gebucht oder das Gepäck (55×20×40 cm, max. 10 kg) als Reisegepäck für 8 (bei Buchung) bzw. 10 Euro (später) deklariert und wie Reisegepäck aufgegeben werden. Aufgrund der faktisch begrenzten Gepäckablagekapazität in den Kabinen (nur rund 100 große Handgepäckstücke) können nur rund 95 Fluggäste das neue Priority Boarding buchen. Ryanair begründet die Änderungen insbesondere damit, dass wegen der faktisch auf 100 Gepäckstücke begrenzten Gepäckablagen der Kabinen insoweit überzählige Gepäckstücke erst am Gate als Reisegepäck aufgegeben wurden, was zu Verzögerungen geführt habe.", "section_level": 2}, {"title": "Flugziele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht.", "content": "Ryanair bedient fast alle europäischen Staaten sowie Länder in Vorderasien, dem Kaukasus sowie Marokko. Die Anzahl der Ziele lag mit Stand Dezember 2016 bei 200. Deutschsprachiger Raum In Deutschland fliegt Ryanair Berlin-Schönefeld, Berlin-Tegel Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Dresden, Frankfurt-Hahn, Frankfurt am Main, Hamburg, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Memmingen, München, Nürnberg, Rostock-Laage, Stuttgart und Niederrhein an und verbindet diese mit zahlreichen Zielen in Europa, dem Nahen Osten, namentlich Israel und Jordanien, sowie Marokko. In Österreich werden Linz und Salzburg angeflogen. Für die Schweiz, das Elsass und Südbaden wird der in Frankreich gelegene Flughafen Basel-Mülhausen bedient.", "section_level": 2}, {"title": "Codesharing.", "content": "Seit Mai 2017 ist Air Europa Codesharing-Partner der Ryanair. Geplant sind außerdem Partnerschaften mit Air Malta, Norwegian Air International/Norwegian Air Shuttle und Aer Lingus.", "section_level": 2}, {"title": "Basen.", "content": "Mit Stand Mai 2017 sind 86 der genutzten Flughäfen von Ryanair als Basen oder „Stützpunkte“ ausgelegt, an denen jeweils mindestens ein Flugzeug mit Besatzungen fest stationiert ist. Größte Basis ist London-Stansted, von wo aus gegenwärtig 40 dort stationierte Maschinen über 100 Ziele bedienen. Die Basen im Einzelnen (alphabetisch nach Ländernamen):", "section_level": 2}, {"title": "Flotte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Flotte.", "content": "Mit Stand April 2020 besteht die Flotte der Ryanair aus 273 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 11,4 Jahren:", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten hinsichtlich der Flotte.", "content": "Ryanair betreibt ausschließlich Maschinen des Typs Boeing 737 und zugleich die weltweit zweitgrößte Flotte dieses Typs. Diese Begrenzung auf einen Flugzeugtyp resultiert aus dem Ryanair-Grundsatz des \"einfachen Flottenmanagements\", einer Strategie mit dem Ziel, durch die Vereinheitlichung der Flotte Kosten für Einkauf, Wartung und Personalschulung einzusparen. Am 17. Dezember 2018 wurde die letzte von Ryanair bestellte Boeing 737-800 ausgeliefert, nun stehen nur noch die 135 bestellten Boeing 737 MAX 200 zur Lieferung aus. Da sich Ryanair auf eine Boeing 737-Flotte festgelegt hat, ist die Fluggesellschaft die größte aus dem EU-Raum, die noch nie eine Maschine der Marke Airbus betrieben hat. Mit der Übernahme von Anteilen an LaudaMotion ist Ryanair jedoch indirekter Betreiber mehrerer Airbus-Maschinen.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Flugzeugtypen.", "content": "In der Vergangenheit setzte Ryanair unter anderem folgende Flugzeugtypen ein:", "section_level": 2}, {"title": "Sonderbemalungen.", "content": "Ryanair betreibt einige ihrer Maschinen mit Sonderbemalungen, die meist entweder Werbung (in der Regel für bestimmte Städte oder Regionen, die angeflogen werden) tragen oder aber Konkurrenten der Gesellschaft provokativ thematisieren. Wie zum beispiel die Bemalung \"bye bye EasyJet\".", "section_level": 2}, {"title": "Tochtergesellschaften.", "content": "Tochter Gesellschaften der Ryanair Holdings Group außer Ryanair.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kundenservice.", "content": "In einem von der Stiftung Warentest 2009 durchgeführten Vergleichstest schnitt Ryanair in puncto \"Information und Buchung\" unter zehn getesteten Billigfliegern am schlechtesten ab. Es gab nur folgende Kontaktmöglichkeiten: Eine Telefon-Hotline für Neu- und Umbuchungen sowie Stornierungen, eine für den „erweiterten Internet-Support“, eine Anschrift für schriftliche Belange, die jedoch in englischer Sprache an die Zentrale in Irland geschickt werden mussten, und eine Faxnummer, die aber nur Beanstandungen für genutzte Flüge betrifft. Eine E-Mail-Adresse war auf der Website von Ryanair nicht angegeben, obwohl Kapitel II Artikel 5 Absatz 1c) der \"EG-Richtlinie über den elektronischen Geschäftsverkehr\" dies zwingend vorschreibt. Ein Kontaktformular für Anfragen ist jedoch auf der Website der Gesellschaft vorhanden. Neuerdings gibt es eine E-Mail-Adresse sowie einen Chat. Auch kann man Fragen auf Twitter stellen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbraucherschutz.", "content": "Probleme hatte Ryanair schon unter anderem mit der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs wegen der Bezeichnung von Flughäfen. Diese werden oft nach Großstädten benannt, die zumeist weit entfernt von der jeweiligen Stadt liegen. So liegen beispielsweise die Flughäfen Düsseldorf (Weeze), Frankfurt-Hahn, Stockholm-Skavsta und Paris-Beauvais mehr als 50 km von der Stadt entfernt, nach der sie benannt wurden. Vor Gericht hat allerdings zumeist Ryanair Recht bekommen. Mittlerweile haben sich einige Flughäfen auch offiziell den Namen gegeben, der zuvor schon von Ryanair verwendet wurde. In anderen Fällen hat die Fluggesellschaft selbst einen anderen Namen gewählt. So hieß der Leipzig-Altenburg Airport bei Ryanair bis zur Einstellung des Betriebes nur noch „Altenburg“. Der Flughafen Memmingen wird nur in Klammern mit dem Hinweis „München-West“ versehen. Probleme gab es auch mit den restriktiven Geschäftsbedingungen in vergangenen Jahren. Im März 2004 entschied das Landgericht Köln, dass die bisherige Klausel „Sämtliche bezahlte Beträge (einschließlich Steuern und Gebühren) sind nicht erstattbar“ für den Fall einer Stornierung ungültig ist, Ryanair also wenigstens die Steuern und Gebühren erstatten muss. Denn diese Kosten entstehen Ryanair in diesem Falle erst gar nicht. Geklagt hatte die Wettbewerbszentrale. Aufgrund dieser Klage wurden die AGB geändert. Ryanair erhebt jedoch inzwischen (Stand Oktober 2010) eine „Verwaltungsgebühr für Rückerstattung staatlicher Steuern“ in Höhe von 20 Euro. Wenn der zu erstattende Betrag weniger beträgt (was häufig der Fall ist) als die Verwaltungsgebühr, erfolgt keine Erstattung. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Gebühren erstattungsfähig sind. Für die sogenannte Passenger Service Charge ist bereits bei der Flugbuchung „Non Refundable“ vermerkt. Somit verringern sich die erstattungsfähigen Gebühren teilweise um über 50 %. Ausgefallene, stornierte, erheblich verspätete Flüge und auch Flüge, bei denen Ryanair die Abflugzeit um mehr als drei Stunden per Flugplanänderung nach Buchung geändert hat, können vom Passagier nach Erhalt einer entsprechenden Benachrichtigung oder auf der Website kostenlos auf einen anderen Flug umgebucht werden. Wahlweise erhalten die Personen auch innerhalb sieben Tagen eine Erstattung von Flugpreis und Gebühren oder einen Gutschein, der ebenfalls auf der Website von Ryanair eingelöst werden kann. Ryanair erhielt eine rund drei Millionen Euro schwere Strafe, weil sie etwa 180 Passagieren während des Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 und den darauf folgenden Flugausfällen besonders am Flughafen Rom-Ciampino nicht (beispielsweise durch Getränke) geholfen hat. Nun bietet die Fluggesellschaft Entschädigungen an. Einer Klage des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen wegen Erhebung von Gebühren für alle Kartenzahlungen mit Ausnahme der nicht weit verbreiteten Visa-Electron-Karte wurde am 30. April 2009 vor dem 23. Zivilsenat des Kammergerichts Berlin stattgegeben. Die durch Ryanair gegen dieses Urteil eingelegte Revision wurde vom Bundesgerichtshof (AZ: Xa ZR 68/09) zurückgewiesen. Ungeachtet dieser Gerichtsurteile hält Ryanair weiterhin an der Praxis fest, Gebühren für alle Zahlungsmöglichkeiten mit Ausnahme der in Europa wenig verbreiteten Mastercard Prepaidkarte und der Zahlungsmethode „Sofortüberweisung“ zu erheben. Mittlerweile kann man seinen Flug auch mit PayPal bezahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Subventionen durch Flughäfen.", "content": "Ryanair fliegt in erster Linie kleinere Regionalflughäfen an, wobei das Unternehmen größere Gebührennachlässe aushandelt. An manchen Flughäfen soll Ryanair keinerlei Gebühren zahlen, sondern stattdessen Marketingmaßnahmen für die Flughäfen übernehmen. Wie Erfahrungen zeigen, setzt Ryanair oftmals explizit auf die dauerhafte Subventionierung ihrer Strecken durch regionale Gebietskörperschaften. Nach einer Klage von Konkurrenten wurde deshalb Ryanair im September 2003 verpflichtet, die vom elsässischen Flughafen Straßburg illegal erhaltenen Subventionen zurückzuzahlen. Infolgedessen kehrte das Unternehmen dem französischen Flughafen den Rücken und fliegt seit Oktober 2003 vom ca. 40 km nördlich liegenden Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden. Am 3. Februar 2004 entschied die Europäische Kommission, dass ca. 75 Prozent der Subventionen, die das Unternehmen vom staatlichen Flughafen Brüssel-Charleroi erhalten hatte, unrechtmäßig seien und von Ryanair zurückgezahlt werden müssten. Der Europäische Gerichtshof urteilte im anschließenden Gerichtsverfahren, dass die EU-Kommission bei der Beurteilung fehlerhaft vorgegangen sei. Die EU-Kommission entschied erneut im Oktober 2014 und stellte nun fest, dass Teile der Beihilfen für Charleroi zulässig seien, ein Anteil von sechs Millionen Euro jedoch zurückgezahlt werden müsse. Zudem wurden Belgien wettbewerbsrechtliche Auflagen zur marktgerechten Ausgestaltung der Landegebühren gemacht. Ob und welche Konsequenzen diese Entscheidung für Ryanair und die anderen betroffenen Flughäfen hat, ist noch unklar. Das Landgericht Kiel entschied am 8. August 2006, dass eine eventuelle Unterstützung, die Ryanair vom Flughafen Lübeck erhalten haben könnte, nicht rechtmäßig sei. Der Flughafen Lübeck wurde vom Landgericht aufgefordert, die Verträge mit Ryanair offenzulegen. Der Flughafen hat gegen diesen Entscheid Einspruch eingelegt. Das Oberlandesgericht Schleswig hat dem Flughafen Lübeck Recht gegeben. Gegen diese Entscheidung strengte Air Berlin ein Revisionsverfahren vor dem Bundesgerichtshof an. Eine Klage der Deutschen Lufthansa AG wegen unerlaubter Beihilfen für den Flughafen Frankfurt-Hahn wurde in erster und zweiter Instanz von rheinland-pfälzischen Gerichten zunächst abgewiesen, der Revision vor dem BGH wurde 2011 jedoch stattgegeben und 2013 vom Europäischen Gerichtshof auch die Zuständigkeit des Oberlandesgerichtes für die Durchsetzung der Beihilfeentscheidungen der Europäischen Kommission bestätigt. Am 1. Oktober 2014 entschied dann die EU-Kommission in sieben Fällen über die Zulässigkeit von staatlichen Beihilfen an Flughäfen oder Fluggesellschaften: im Falle von Frankfurt-Hahn wurden dabei die Beihilfen aber nicht beanstandet und in vollem Umfang für zulässig erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitnehmerrechte.", "content": "Des Weiteren wird von Gewerkschaftsseite oft der Umgang mit den Arbeitnehmern kritisiert. Es gibt weder gewerkschaftliche Organisationen noch eine innerbetriebliche Personalvertretung. Ein Tarifvertrag für die Mitarbeiter existiert deshalb auch nicht. Ein großer Teil der Piloten und Flugbegleiter wird von Zeitarbeitsfirmen gestellt (ca. 50 %). Zu erwähnen ist dabei die Kampagne „Ryan be fair“ im Internet, die von der britischen Transportarbeitergewerkschaft zur Etablierung einer Arbeitnehmervertretung initiiert wurde. Die Gewerkschaft ver.di und ehemalige Stewardessen, die als Leiharbeiterinnen bei Ryanair eingesetzt wurden, kritisieren, dass die zahlreichen Leiharbeitnehmer faktisch nur die reine Flugzeit bezahlt bekämen, am Zielflughafen ohne gesonderte Entlohnung Kabinen inklusive Toiletten putzen müssten, nur 20 Tage bezahlten Urlaub im Jahr erhielten, bei Krankheit keine Lohnfortzahlung bekämen, sich mehrmals im Monat unbezahlt am Heimatflughafen in Bereitschaft halten müssten und laut Arbeitsvertrag bei Streik mit Entlassung zu rechnen hätten. In internen Rundschreiben drohte Ryanair ihren Beschäftigten mit Jobverlust, sollten sie Kontakte zu Arbeitnehmervertretungen aufnehmen. Im Oktober 2014 wurde Ryanair in Aix-en-Provence in zweiter Instanz zu Schadenersatz von gut acht Millionen Euro und einer Geldstrafe verurteilt, weil das Gericht es als Schwarzarbeit einstufte, dass die Sozialabgaben der 127 Mitarbeiter am Flughafen Marseille nicht in Frankreich, sondern sehr viel günstiger in Irland abgeführt wurden. Über die Gehälter von Ryanair-Piloten verhandeln lokale Pilotenvertretungen mit dem Unternehmen. Im November 2017 starteten die Piloten eine Initiative, mit der, mithilfe der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) die Fluggesellschaft zu Tarifverhandlungen bewegt werden soll. Dazu sei nun eine Tarifkommission mit einem professionellen Verhandlungsführer gegründet worden, berichtet VC. Auch die deutsche Gewerkschaft der Flugbegleiter Ufo drängt auf einen Tarifvertrag für die in Deutschland stationierten Kabinenmitarbeiter. Ryanair-Chef Michael O'Leary lehnte jegliche Verhandlungen ab; er hatte die VC in der Vergangenheit als „Gewerkschaft der Lufthansa“ bezeichnet. Nachdem die Piloten Weihnachten 2017 mit Streiks gedroht hatten, gab Ryanair Mitte Dezember bekannt, dass man mit den Gewerkschaften verhandeln wolle. Bei Streiks im September 2018 drohte Ryanair dem Personal bei Fortsetzung der Streiks mit Stellenabbau. Nachdem am 28. September 250 Flüge ausgefallen waren, kündigte die Fluggesellschaft am 1. Oktober 2018 an, zum 5. November 2018 die Basis Bremen mit 90 Beschäftigten sowie jene in Eindhoven zu schließen und die Anzahl der in Niederrhein stationierten Flugzeuge von fünf auf drei zu reduzieren.", "section_level": 2}, {"title": "Mangelnde Gleichstellung.", "content": "Wie sich aus einer Veröffentlichung der Equality and Human Rights Commission, der Behörde für Gleichberechtigung, ergab, betrug 2017 der Männeranteil in der Gruppe der Spitzenverdiener 97 Prozent, der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern 72 Prozent. In keinem der britischen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, deren Zahlen aufgrund einer gesetzlichen Verpflichtung veröffentlicht wurden, war die Chancenungleichheit größer. Die Arbeitsplätze der weiblichen Angestellten sind meist schlecht bezahlt.", "section_level": 2}, {"title": "Treibstoffpolitik.", "content": "Nachdem am 26. Juli 2012 drei Ryanair-Maschinen, die von Madrid nach Valencia umgeleitet worden waren, wegen Treibstoffmangels notlanden mussten, wurde Ryanair von der deutschen Vereinigung Cockpit kritisiert, sie setze Piloten unter Druck, nicht zu viel Treibstoff zu tanken. Ryanair wies die Kritik zurück und sagte, sie bewege sich im rechtlichen Rahmen. Ryanair war nur eine von mehreren Fluggesellschaften, die an diesem Tag wegen Treibstoffmangels notlanden mussten. Der Flughafenbetreiber AENA teilte mit, dass die Behauptung, nur Ryanair-Flüge wären betroffen gewesen, falsch sei. Am 19. Dezember 2011 hatte sich allerdings der zweite Chefpilot in einem firmeninternen Rundschreiben über einige Ryanair-Piloten beklagt. Diese bestünden darauf, mit drei Tonnen zusätzlichem Treibstoff zu starten, was vollkommen inakzeptabel sei.", "section_level": 2}, {"title": "Duldung rassistischen Verhaltens.", "content": "Ein Vorfall im Oktober 2018, bei dem ein Fluggast seine 77-jährige jamaikanische Sitznachbarin Delsie Gayle als „hässlicher schwarzer Bastard“ bezeichnete und anderweitig massiv rassistisch beschimpfte, sorgte für einen Shitstorm. Statt den Verursacher entsprechend den offiziellen Regelungen des Unternehmens aus dem Flugzeug zu entfernen, veranlasste die Crew, dass sich die Frau auf einen anderen Platz setzen musste. Ryanair ergriff eigenständig keine Maßnahmen gegen den Täter, erst auf Druck der Öffentlichkeit wurde der auf Video dokumentierte Vorfall der Polizei gemeldet. Eine Entschuldigung oder Entschädigung des Opfers erfolgte bislang nicht. Change.org versucht dies mit einer Online-Petition mit bislang etwa 310.000 Unterzeichnern bei dem offensichtlich wenig interessierten Unternehmen durchzusetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Treibhausgas-Emissionen.", "content": "2018 wurde Ryanair die erste Airline, die zu den zehn Unternehmen mit den höchsten Treibhausgas-Emissionen innerhalb der EU gezählt wurde. Ryanair wies 9,9 Megatonnen CO aus, mehr hatten nur Kohlekraftwerke in Polen, Deutschland und Bulgarien. Innerhalb von fünf Jahren hatten sich die Emissionen von Ryanair um 49 % gesteigert.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Ryanair verzeichnete in ihrer Geschichte bis Oktober 2018 einen Zwischenfall mit Totalverlust eines Flugzeuges:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ryanair ist eine irische Billigfluggesellschaft mit Sitz in Dublin und Heimatbasis auf dem Flughafen Dublin. Sie ist nach Passagierzahlen mit 129 Millionen Reisenden im Jahr 2017 nach der Lufthansa Group die zweitgrößte Fluggesellschaft Europas. Das Unternehmen ist Mitglied im ISEQ Overall Index an der Börse Dublin.", "tgt_summary": "瑞安航空公司(英文:Ryanair) 是一家总部设在爱尔兰的航空公司。它是欧洲最大的廉价航空公司,拥有830条廉价航线,遍布欧洲17个国家的165个目的地。", "id": 558256} {"src_title": "Hoffmann-Zweifingerfaultier", "tgt_title": "霍氏樹懶", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitus.", "content": "Das Hoffmann-Zweifingerfaultier erreicht eine Gesamtlänge von 57 und 71 cm, wobei Weibchen durchschnittlich etwas größer sind als Männchen. Der kurze und äußerlich nicht sichtbare, von Fell bedeckte Schwanz nimmt dabei 1,4 bis 3 cm ein. Das Gewicht variiert zwischen 2,7 und 9 kg. Es stellt somit die kleinere Art der Zweifinger-Faultiere dar. Allgemein ist der Kopf klein, jedoch länger als bei den Dreifinger-Faultieren. Die Ohren haben eine runde Form und werden maximal 3,7 cm lang, sie sind ebenfalls im Fell verborgen. Das Fell weist generell eine gelbliche bis heller oder dunkler bräunliche Färbung auf. Das Gesicht ist aber meist heller getönt, die Schnauzenregion bleibt demgegenüber unbehaart. Wie das Eigentliche Zweifingerfaultier (\"Choloepus didactylus\") besteht das Fell nur aus dem Deckhaar, eine Unterwolle wie bei den Dreifinger-Faultieren kommt nicht vor. Die mit bis zu 17 cm längsten Haare treten dabei im Schulterbereich auf. Teilweise schimmert das Fell je nach Lichteinfall grünlich, was von einer Symbiose mit Algen herrührt, die im Fell leben. Diese Symbiose dient dem Tier vermutlich zur Tarnung vor Fressfeinden, wobei der Effekt am stärksten in der Regenzeit wirkt. Der Scheitel des Fells liegt nicht wie bei anderen Säugetieren auf dem Rücken, sondern auf dem Bauch, so dass das Regenwasser besser abfließen kann. Die langen Gliedmaßen sind für das Klettern und Hangeln in den Bäumen bestens geeignet. Die Vorderbeine sind geringfügig länger als die Hinterbeine. Die Hände bestehen aus je zwei, die Füße aus je drei funktionalen Strahlen. Diese tragen lange und gebogene Krallen, die vorn und hinten bis zu 6,5 cm lang werden können. Die Hinterfußlänge beträgt durchschnittlich 13,2 cm.", "section_level": 2}, {"title": "Schädel- und Gebissmerkmale.", "content": "Der Schädel weist eine Länge zwischen 9,8 und 11,1 cm auf. Die Breite an den Jochbeinen erreicht durchschnittlich 6,3 bis 6,7 cm, hinter den Augen liegt sie aber bei rund 3,5 cm. Charakteristisch ist der nicht vollständig ausgebildete Jochbogen. Allerdings weist er am vorderen Ansatz einen zusätzlichen, nach unten gerichteten Knochenfortsatz auf. Das Gebiss weicht wie bei allen Faultieren von dem für Höhere Säugetiere typischen ab. So sind im Oberkiefer je Kieferast fünf, im Unterkiefer vier Zähne ausgebildet, insgesamt also 18. Die hinteren besitzen eine molarenartige Gestaltung, der jeweils vorderste ist konisch spitz und ähnelt dadurch dem Eckzahn, zudem ist er von den hinteren Zähnen durch ein größeres Diastema getrennt. Er überragt außerdem die hinteren Zähne deutlich und ist manchmal bei geschlossenem Maul äußerlich sichtbar. Schneidezähne sind nicht ausgebildet. Die obere Zahnreihe erreicht eine Länge von 2,4 cm.", "section_level": 2}, {"title": "Sinnesleistungen und Lautäußerungen.", "content": "Allgemein ist der Sehsinn des Hoffmann-Zweifingerfaultiers schlecht entwickelt und nur für kurze Distanzen ausgelegt. Aufgrund der stark gekrümmten Hornhaut der Augenlinse erreicht die Sehkraft nur 3 bis 4 Dioptrien. Das Gehör deckt weitgehend einen niederfrequenten Bereich ab. Daran sind auch die nur wenig bekannten Lautäußerungen ausgerichtet. So rufen Jungtiere ihre Mutter, wenn sie voneinander getrennt werden mit jammernden oder weinerlichen Lauten unter 1,4 kHz, wobei die Durchschnittslänge pro Ruf bei 0,48s liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Hoffmann-Zweifingerfaultier hat ein zweigeteiltes Verbreitungsgebiet: Die nördlichen Populationen bewohnen Mittel- und den äußersten Nordwesten von Südamerika von Honduras und Nicaragua bis in das westliche Venezuela und westlich der Anden entlang der Pazifikküste bis nach Ecuador. Das Verbreitungsgebiet der südlichen Population liegt östlich der Anden und erstreckt sich vom nördlichen und zentralen Peru über den äußersten Westen Brasiliens bis in das zentrale Bolivien. Die Faultierart kommt vom Meerspiegelniveau bis in höhere Gebirgsregionen vor. So sind Tiere in Costa Rica bis in Höhen von 3328 m nachgewiesen, in Panama bis 1925 m und in Venezuela bis 1150 m. Vor allem bei den Populationen in höheren Gebirgslagen ist das Fell deutlich dichter ausgebildet. Das gesamte Verbreitungsgebiet wird mit rund 1,6 Millionen Quadratkilometern angegeben. Der Großteil des Verbreitungsgebietes des Hoffmann-Zweifingerfaultiers überlappt sich mit dem des Braunkehl-Faultiers (\"Bradypus variegatus\"), mit dem des näheren Verwandten, dem Eigentlichen Zweifingerfaultier, gibt es nur wenige Überschneidungen. Als Lebensraum nutzt das Hoffmann-Zweifingerfaultier Berg- und Tieflandwälder, wobei es sowohl in immergrünen tropischen Regenwäldern als auch in teils laubwerfenden Wäldern und Sekundärwäldern vorkommt. Gemieden werden aber weitgehend Trockenwälder. Allerdings wurden Tiere in Costa Rica auch in Kakaoplantagen gesichtet, wo sie teils größere Strecken zu Nahrungspflanzen zurücklegen. In Honduras konnten Individuen zudem in offenen Grasländern, bestanden mit Trockenvegetation und Dornengestrüpp beobachtet werden. Die Populationsdichte variiert je nach bevorzugtem Lebensraum. Auf Barro Colorado Island in Panama liegt sie bei 1,05 bis 2,7 Individuum je Hektar, in der Andenregion Kolumbiens bei 0,3 bis 1,5 und im Tiefland Kolumbiens bei 0,2 bis 0,8 Individuen auf einer vergleichbar großen Landfläche.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Territorialverhalten.", "content": "Das Hoffmann-Zweifingerfaultier ist nachtaktiv und lebt einzelgängerisch, zwei oder mehr Individuen zusammen werden selten beobachtet. Überwiegend halten sich die Tiere in den Baumkronen der Bäume auf, etwa 14 bis 15 m über dem Erdboden. Mit den stark gebogenen Krallen klammert sich die Faultierart an den Ästen fest und hängt kopfunter. Auf diese Weise bewegt sich ein Tier über horizontale Äste, wobei die Bewegungen selbst sehr langsam sind und eine Geschwindigkeit von rund 500 m je Stunde erreichen (0,14 m je Sekunde). Die täglich zurückgelegte Strecke liegt bei bis zu 300 m, was deutlich weiter ist als bei den Dreifinger-Faultieren. Bei einem Tier auf einer Kakaoplantage konnte eine nächtliche Wanderung zwischen zwei Nahrungsbäumen hangelnd über ein Transportkabel über eine Entfernung von 1500 m nachgewiesen werden. Der Waldboden wird nur aufgesucht, um zu einem anderen Baum zu gelangen oder um zu defäkieren, letzteres findet häufig aber auch im Geäst hängend statt. Am Boden läuft die Faultierart eher unbeholfen, beim Gang berühren in der Regel drei Füße den Boden. Jedoch ist das Hoffmann-Zweifingerfaultier ein guter Schwimmer. Wie andere Faultiere kann es bis zu 20 Stunden am Tag schlafen in der freien Wildbahn wird das allerdings selten erreicht; hier liegt die Ruhezeit bei durchschnittlich 13 Stunden, durchgehende Aktivitätszeiten können bis zu 7,6 Stunden betragen. Zum Schlafen nutzt das Hoffmann-Zweifingerfaultier meist Ansammlungen von Lianen. Einzelne Tiere besitzen Aktionsräume, die je nach Landschaftstyp unterschiedlich groß sind. Auf Barro Colorado Island in Panama variieren diese von 0,4 bis 3,9 ha (durchschnittlich 2 ha). In einer Kakaoplantage in Costa Rica lag die durchschnittliche Größe der Aktionsräume bei 4,4 ha, wobei jene der männlichen Tiere deutlich größer waren und bis zu 21 ha erreichten. In der Regel grenzen oder überschneiden sich die Aktionsräume der männlichen Tiere mit jenen der weiblichen, so dass im Revier eines Männchen durchschnittlich 3,2 Weibchen auftreten. Nur in ihren Kerngebieten zeigen Männchen dabei eine gewisse Territorialität.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung.", "content": "Das Hoffmann-Zweifingerfaultier ernährt sich rein pflanzlich. Außer Blättern und jungen Trieben vertilgt es auch Früchte und Blüten. Untersuchungen in Costa Rica ergaben 101 unterschiedliche Baumarten, in denen die Faultierart sich aufhielt, etwa ein Drittel davon diente auch als Nahrungsressource. Zu den bevorzugten Pflanzen gehörten dabei unter anderem Ameisenbäume, Hammersträucher, Kordien, Feigen sowie Korallen- und Kakaobäume. Die letzteren beiden wurden dabei am häufigsten aufgesucht, alle anderen eher selten. In Kolumbien ist zudem \"Brownea\" eine häufig vom Hoffmann-Zweifingerfaultier genutzte Pflanzengruppe. Im Durchschnitt frisst ein Tier 350 g je Tag oder 85 g je Kilogramm Körpergewicht.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Während die Weibchen mit drei bis fünf Jahren geschlechtsreif werden, brauchen die Männchen möglicherweise ein Jahr länger. Es wird angenommen, dass die Paarungszeit ganzjährig ist, teilweise aber auch abhängig von den Jahreszeiten. Der Abstand zwischen zwei Geburten liegt bei etwa 15 Monaten. Die Paarung dauert bis zu zwei Stunden, wobei die einzelnen Geschlechtsakte meist knapp eine Minute währen, unterbrochen von einer doppelt so langen Pause. Nach einer Tragzeit von elf bis zwölf Monaten, teilweise werden auch nur acht angegeben, bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt. Das Geburtsgewicht liegt bei 340 bis 454 g, die Länge bei 22 cm. Das Neugeborene ist fellbedeckt und hat geöffnete Augen sowie voll ausgeprägte und ausgehärtete Krallen. Es klettert eigenständig auf den Bauch der Mutter, wo es die ersten Lebensmonate verbringt. Bereits innerhalb der ersten 24 Stunden beginnt das Neugeborene erstmals Milch zu saugen, was dann mehrmals am Tag geschieht. Wasser trinkt ein Jungtier erstmals nach einer Woche, die erste feste Nahrung nimmt es nach zwei bis vier Wochen zu sich. Im gleichen Zeitraum fängt es auch an zu spielen oder an Ästen zu hangeln, während es nach wenigstens sieben Wochen auf eigene Erkundungen geht. Wann die Entwöhnung einsetzt, ist ungeklärt, das Jungtier ist allerdings frühestens mit rund sechs Monaten unabhängig von der Mutter, der Prozess kann aber auch bis zu zwei Jahre dauern. Ebenfalls nach rund einem halben Jahr reagieren Muttertiere nicht mehr auf die Rufe des Jungtiers. Die Lebenserwartung des Hoffmann-Zweifingerfaultiers in freier Wildbahn ist unbekannt, in menschlicher Obhut wurde ein Tier 32 Jahre alt.", "section_level": 2}, {"title": "Fressfeinde und Feindverhalten.", "content": "Zu den bedeutendsten Fressfeinden gehört unter anderem der Jaguar. Analysen von Kotresten aus Costa Rica ergaben in fast einem Viertel Hinweise auf das Hoffmann-Zweifingerfaultier als Beute. Daneben stellen auch der Ozelot und die Langschwanzkatze der Faultierart nach, selten auch der Kojote. Unter den Vögeln ist vor allem die Harpyie hervorzuheben, wobei Untersuchungen auf Barro Colorado Island in Panama zufolge das Hoffmann-Zweifingerfaultier bis zu 56 % der Gesamtbeute des Greifvogels einnimmt. Weiterhin können Anakondas als Beutegreifer unter den Schlangen genannt werden. Tiere in Bedrängnis entblößen ihre Zähne oder schlagen mit den scharfen Krallen zu.", "section_level": 2}, {"title": "Parasiten und Kommensalen.", "content": "Da die Zweifinger-Faultiere kein Unterfell besitzen, treten äußere Parasiten nicht ganz so häufig auf wie bei den Dreifinger-Faultieren. Typische Ectoparasiten des Hoffmann-Zweifingerfaultiers sind unter anderem Zecken der Gattung \"Amblyomma\" und Milben wie \"Edentalges\" und \"Sarcoptes\", weiterhin auch Moskitos wie \"Aedes\" und \"Haemagogus\" sowie verschiedenste Fliegen- und Schmetterlingsmückenarten. Im Fell leben zudem Motten der Gattung \"Cryptoses\", welche aber keine Parasiten darstellen. Die Motten legen Eier in den Dung des Hoffmann-Zweifingerfaultiers und geben Stickstoffverbindungen an die im Fell lebenden Algen ab. Durch Ablecken des Fells nimmt die Faultierart die Algen auf und erhält dadurch wichtige Ergänzungsstoffe, die durch die eher energiearme Blattnahrung nicht bereitgestellt werden. Innere Parasiten stellen hauptsächlich Bandwürmer und Kokzidien dar. Darüber hinaus sind Protozoen wie \"Endotrypanum\" und \"Leishmania\" sowie der Einzeller \"Trypanosoma\" bekannt. Vor allem \"Leishmania\" ist sehr häufig beim Hoffmann-Zweifingerfaultier nachgewiesen, allerdings ist es weitgehend immun dagegen, was auf eine lange Anpassung schließen lässt. Jedoch gilt die Faultierart in einigen Regionen als Reservoir für diese Protozoen, die beim Menschen zur Leishmaniose führen. Sie ist auch als Träger des Oropouche-Virus bekannt, der durch Stechmücken wie \"Culicoides\" übertragen wird und beim Menschen das Oropouche-Fieber hervorrufen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Hoffmann-Zweifingerfaultier ist neben dem Eigentlichen Zweifingerfaultier (\"Choloepus didactylus\") die zweite Art aus der Gattung der Zweifinger-Faultiere (\"Choloepus\"). Die Stellung der Zweifinger-Faultiere innerhalb der Unterordnung der Faultiere (Folivora) wird unterschiedlich bewertet. Nach skelettanatomischen Merkmalen favorisieren die meisten Wissenschaftler eine Zuweisung zur Familie der Megalonychidae. Diese ist aber laut molekulargenetischen Untersuchungen und Proteinanalysen aus dem Jahr 2019 polyphyletisch und schließt sowohl große Bodenfaultiere Süd- und Nordamerikas als auch die Formen der Westindischen Inseln ein. Die einzelnen Gruppen sind aber nicht näher miteinander verwandt. Die Untersuchungen befürworten daher eine Einordnung der Zweifinger-Faultiere in die monotypische Familie der Choloepodidae, die wiederum der Überfamilie der Mylodontoidea angehört. Als nächste verwandte Gruppe innerhalb der rezenten Faultiere sind die Dreifinger-Faultiere (\"Bradypus\") anzusehen, die eine eigene, gleichfalls monotypische Familie stellen. Die Faultiere bilden gemeinsam mit den Ameisenbären (Vermilingua) die engere Verwandtschaftsgruppe der Zahnarmen (Pilosa), eine Ordnung innerhalb der Nebengelenktiere (Xenarthra). Molekulargenetik Untersuchungen ergaben eine Abspaltung der Faultiere von der gemeinsamen Linie mit den Ameisenbären im ausgehenden Paläozän vor etwa 58 Millionen Jahren. Die beiden heute noch lebenden Gattungen \"Bradypus\" und \"Choloepus\" trennten sich dann im Oligozän vor rund 29 Millionen Jahren voneinander. Die Linien der zwei Arten der Zweifinger-Faultiere bildeten sich im Oberen Miozän vor etwa 9 Millionen Jahren aus. Fossilfunde des Hoffmann-Zweifingerfaultiers sind unbekannt. Heute werden fünf Unterarten unterschieden: Eine weitere Unterart, \"C. h. florenciae\", etablierte Ángel Cabrera im Jahr 1958, sie gilt heute aber als zum Eigentlichen Zweifingerfaultier gehörig. Dagegen wurde \"C. h. pallescens\" 1928 von Einar Lönnberg ursprünglich zum Eigentlichen Zweifingerfaultier gestellt. Die Erstbeschreibung des Hoffmann-Zweifingerfaultiers erfolgte 1858 durch Wilhelm Peters, der weiterhin die Typuslokalität mit Costa Rica angab. Diese wurde 1980 von Ralph M. Wetzel mit \"Heredia, Volcán Barba\" genauer spezifiziert. Der Artname ehrt den deutschen Naturforscher Karl Hoffmann.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Größere Bedrohungen für das Hoffmann-Zweifinger-Faultier sind nicht bekannt. Allerdings sind einige Populationen, so vor allem in Kolumbien und in Mittelamerika von der fortschreitenden Waldrodung betroffen, die zur Zerstörung oder Zersplitterung der bewohnbaren Habitate führt. In einigen Regionen des Verbreitungsgebietes wird die Faultierart von indigenen Gruppen bejagt. Vor allem in Kolumbien gelangen einzelne Tiere, hauptsächlich Jungtiere mit einem Gewicht unter 700 g auf den Handelsmarkt und werden als Souvenir auch an Touristen verkauft. Aufgrund ihres großen Verbreitungsgebietes ist die Art aber in ihrem Bestand nicht bedroht, die IUCN listet sie als „nicht gefährdet“ (\"least concern\"). Das Hoffmann-Zweifingerfaultier ist in zahlreichen geschützten Gebieten präsent.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hoffmann-Zweifingerfaultier (\"Choloepus hoffmanni\") ist eine Art aus der Familie der Megalonychidae. Sie ist in Mittel- und Teilen von Südamerika verbreitet, besitzt aber ein zweigeteiltes Verbreitungsgebiet. Der Lebensraum umfasst sowohl tropische Regenwälder und teils laubabwerfende Wälder im Tiefland und in höheren Lagen. Dort lebt das Hoffmann-Zweifingerfaultier einzelgängerisch in den Baumkronen und ernährt sich weitgehend von Blättern und jungen Zweigen. Charakteristisch ist vor allem das bräunliche Fell und das hellere Gesicht sowie das Hangeln kopfüber im Geäst. Es werden mehrere Unterarten unterschieden, die Gesamtpopulation ist nicht gefährdet. Wissenschaftlich erstbeschrieben wurde das Hoffmann-Zweifingerfaultier im Jahr 1858. Es ist nach dem deutschen Naturforscher Karl Hoffmann benannt.", "tgt_summary": "霍氏树懒(学名:\"\")是中美洲及南美洲的一种树懒。牠们独居,夜行性及栖于树上,生活在次生雨林及落叶林。牠们的毛长,爪巨大,行动缓慢。牠们重5.5-7公斤,长60厘米,很适合攀树。与二趾树懒两种构成整个二趾树懒科。", "id": 655474} {"src_title": "Australische Zyklonsaison 2008–2009", "tgt_title": "2008-2009年澳洲地區熱帶氣旋季", "src_document": [{"title": "Saisonprognosen.", "content": "Das Tropical Cyclone Warning Center in Perth gab am 20. Oktober bekannt, dass es mit fünf bis sieben tropischen Zyklonen in seinem Verantwortungsbereich rechnet. Es wurde davon ausgegangen, dass mindestens zwei Zyklone auf die Küste auftreffen würden und dass das Risiko für einen tropischen Wirbelsturm vor Weihnachten größer als gewöhnlich sei. Das Risiko für das Auftreffen eines schweren tropischen Zyklons auf die nordwestaustralische Küste wurde als \"„signifikant“\" bewertet. Das TCWC in Darwin sagte an dem Tag voraus, dass die Saison 2008–2009 im Northern Territory \"„überdurchschnittlich“\" verlaufen werde. In einer durchschnittlichen Saison bilden sich zwei oder drei Zyklone in diesem Verantwortungsbereich, zu dem der Carpentaria-Golf gehört. Das TCWC Darwin nahm an, dass sich ein schwerer tropischer Zyklon bilden wird, und dass in der Timorsee ein Wirbelsturm vor Weihnachten entsteht. Am 30. Januar gab das Tropical Cyclone Warning Center in Perth eine aktualisierte Prognose bekannt, die von mindestens drei weiteren tropischen Zyklonen bis zum Ende der Zyklonsaison 2009 im Verantwortungsbereich des TCWCs Perth ausging. Das TCWC in Brisbane ging für Queensland ebenfalls von einer überdurchschnittlichen Saison aus. Seit 1980 war das allgemeine Klimamuster in den drei Monaten vor dem Beginn der Zyklonsaison ähnlich wie in den Monaten August bis Oktober, und jedes Mal gelangte in der folgenden Saison ein Zyklon in der Kategorie 2 oder 3 von der Korallensee aus über das Festland. Schon am 26. September hatte das neuseeländische National Institute of Water & Atmospheric Research eine Saisonvorhersage für den südlichen Pazifischen Ozean östlich des 150. Grades östlicher Länge ausgegeben. Das Institut sagte für das Zyklonjahr 2008–2009 eine durchschnittliche Saison voraus, was bedeutet, dass sich östlich von Australien insgesamt acht bis zehn tropische Wirbelstürme mit Windgeschwindigkeiten von über 35 Knoten bilden würden.", "section_level": 1}, {"title": "Stürme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tropischer Zyklon Anika.", "content": "Am westlichen Rand des Beobachtungsgebietes des TCWCs Djakarta formte sich eine Wetterstörung, die am 18. November als tropisches Tiefdruckgebiet \"01J\" klassifiziert wurde. Südlich von 10° südlicher Breite intensivierte sich das System zum Zyklon, und das TCWC Perth gab dem Sturm den Namen Anika. Am 20. November wurde der Zyklon etwa 400 km südwestlich der Weihnachtsinsel in die zweite Kategorie hochgestuft. Als solcher erreichte der Sturm seine Spitzenintensität mit Windgeschwindigkeiten von 95 km/h und einem Luftdruck von 984 hPa. Das System zog in ostsüdöstlicher Richtung an den Kokosinseln vorbei und die Zyklonwarnungen wurden widerrufen. Später am 20. November schwächte sich der Zyklon ab und aufgrund kühleren Wassers und stärker Windscherung löste sich Annika am 22. November über dem offenen Meer auf.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 02U (Bernard).", "content": "Am 15. November bildete sich im Verantwortungsgebiet von Météo-France im südwestlichen Indischen Ozean ein Tiefdruckgebiet, das sich bis zum 20. November zum Moderaten tropischen Sturms Bernard intensivierte. Aufgrund ungünstiger Bedingungen schwächte sich das System ab. Das Resttief des Sturmes zog ostwärts über den 90. Grad östlicher Länge und wurde vom TCWC in Perth als tropisches Tief klassifiziert. Im Tagesverlauf löste sich das System jedoch auf.", "section_level": 2}, {"title": "Schwerer Tropischer Zyklon Billy.", "content": "Am 17. Dezember bildete sich in der Arafurasee nordwestlich von Darwin im Northern Territory ein Tiefdruckgebiet. Es wanderte sehr langsam in den Joseph-Bonaparte-Golf. In der Nacht vom 18. Dezember intensivierte sich das System zu einem Kategorie-1-Zyklon und erhielt den Namen \"Billy\". Am 20. Dezember gelangte Billy als Kategorie-2-Zyklon etwa 65 km nördlich von Wyndham über Land. Anschließend schwächte sich Billy zum tropischen Tief ab und wanderte langsam nach Südwesten. Das System löste sich nördlich von Kuri Bay von der Küste und entwickelte sich am 22. Dezember erneut zum tropischen Zyklon, als der Sturm langsam in nord-nordöstlicher Richtung schwenkte. Am späten 24. Dezember begann Billy eine rasche Intensivierung und erreichte die Kategorie 4 am frühen 25. Dezember. Im Tagesverlauf schwächte sich Billy zur Kategorie 3 ab und zog vom Festland weg. Der Sturm schwächte sich weiter ab, am 27. Dezember zu einem Kategorie-1-Zyklon und am 28. Dezember zu einem tropischen Tief. Im Tagesverlauf stellte das TCWC die Sturmwarnungen ein. Zwei abgelegene Siedlungen der Aborigines, Kulumburu und Oombulgurri, waren durch von Billy verursachte Sturzfluten vom Straßennetz abgeschnitten, die Landepisten waren nicht benutzbar.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 04U.", "content": "Am 20. Dezember bildete sich im Carpentaria-Golf, 1000 km östlich von Darwin im Northern Territory ein tropisches Tiefdruckgebiet, das westwärts wanderte und sich am 24. Dezember über dem Festland auflöste, ohne Zyklonstatus erreicht zu haben. Am nächsten Tag klassifizierte das Bureau of Meteorology in Darwin als tropisches Tief. Am südlichen Rand des Systems bildeten sich Bandstrukturen aus und da Tief unter Einfluss eines Antizyklons geriet, erwartete das TCWC eine weitere Intensivierung. Um 5:26 Uhr Ortszeit am 23. Dezember gelangte das Tief bei Port Roper über Land, wodurch eine weitere Entwicklung verhindert wurde. Etwa 36 Stunden nach dem Landfall erklärte das Bureau of Meteorology das System über Land als aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 05U.", "content": "Am 23. Dezember stellte das TCWC in Brisbane fest, dass sich in der Solomonensee ein schwaches tropisches Tief gebildet hatte, etwa 1330 km/s nordöstlich von Cairns. Während der nächsten paar Tage zog das System langsam südwestlich in die die Korallensee.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Zyklon Charlotte.", "content": "Am 8. Januar klassifizierte das TCWC Darwin ein tropisches Tiefdruckgebiet im südlichen Carpentaria-Golf. Am nächsten Tag erklärte das TCWC Brisbane eine Sturmwarnung für die Küstenorte zwischen Aurukun auf der Kap-York-Halbinsel und der Grenze zwischen dem Northern Territory und Queensland. Am 11. Januar intensivierte sich das tropische Tief zum Tropischen Zyklon Charlotte. Dieser zog südostwärts und überquerte am 12. Januar um 4:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr UTC am 11. Januar) die Küste zu Queensland in der Nähe der Mündung des Gilbert Rivers mit Spitzenböen von 120 km/h. Heftige Regenfälle, die bis zu etwa 150 mm Niederschlag akkumulierten, verursachten die Überflutung von mindestens einhundert in niedrigliegenden Gebieten der Kap-York-Halbinsel, etwa in Babinda, Mt. Sophia oder Normanton und setzte die Straße nach Karumba unter Wasser. Die Sturmschäden werden auf 15 Millionen US-Dollar geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Zyklon Dominic.", "content": "Am 22. Januar stellte das TCWC Perth fest, das sich über Land nördlich von Broome, Western Australia das tropische Tief 08U gebildet hat. Am 25. Januar gab das TCWC die Warnung vor einem tropischen Zyklon für die Küste Western Australias zwischen Wickham und Exmouth aus. Das System intensivierte sich und wurde am 26. Januar zum Tropischen Zyklon Dominic hochgestuft. Dominic intensivierte sich einige Stunden später zu einem Kategorie-2-Zyklon der australischen Skala und gelangte in dieser Stärke bei Onslow gegen 7:00 Uhr Ortszeit über Land. Im Tagesverlauf schwächte sich der Zyklon über Land rasch ab. Bei der Vorbereitung auf den Sturm wurde in Port Hedland ein Arbeiter bei der Demontage eines Kranes getötet. Der Schaden in der Stadt war gering. Der Wind erreichte in Böen mehr als 130 km/h und der Niederschlag summierte sich auf 238 mm.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 08U.", "content": "Am 21. Januar bildete sich 360 km nord-nordwestlich der Kokosinseln im zentralen Indischen Ozean eine tropische Störung mit schwacher Bodenzirkulation und disorganisierter Konvektion. Das System befand sich innerhalb eines Gebietes mit starker vertikaler Windscherung, sodass die Bedingungen für eine Intensivierung ungünstig waren. Die Störung zog nach Osten und wurde am 25. Januar durch das TCWC Perth als starkes Tropisches Tief 08U klassifiziert. Am nächsten Tag wanderte das System über den 90. Grad östlicher Länge nach Westen aus dem Verantwortungsbereich des BoM hinaus. Derweil meldete das JTWC die Auflösung des Systems.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 09U.", "content": "Im Carpentaria-Golf bildete sich am 28. Januar ein tropisches Tief. Das System zog über das Festland des Northern Territorys und löste sich am 30. Januar auf.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Zyklon Ellie.", "content": "Früh am 30. Januar stellte das TCWC in Brisbane fest, dass sich innerhalb eines Monsuntroges ein tropisches Tief gebildet hat. Das JTWC meldete im Tagesverlauf, dass Multispektralaufnahmen die beginnende Entwicklung einer Zirkulation am Boden in Verbindung mit tiefer Konfektion im westlichen Quadranten zeigten. Spät am nächsten Tag meldete das Bureau of Meteorology die Intensivierung des Systems in einen tropischen Zyklon und vergab den Namen \"Ellie\". Mit andauernden zehnminütigen Windgeschwindigkeiten von 75 km/h war Ellie ein Kategorie-1-Zyklon auf der australischen Intensitätsskala für tropische Zyklone. Das Joint Typhoon Warning Center, das dem System die Bezeichnung \"12P\" zugewiesen hatte, stellte einminütige Windgeschwindigkeiten von 75 km/h fest und stufte den Sturm so als tropischen Sturm nach der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala ein. Ellies Landfall erfolgte am 3. Februar etwa um 0:00 Uhr AEST (2. Februar, 14:00 Uhr UTC) in der Nähe von Mission Beach in der Kategorie 1. über Land schwächte sich Ellie schnell zum Tropischen Tief ab. Das TCWC Brisbane erwartete, dass das Tropische Tief ex-Ellie innerhalb von 24–36 Stunden über das Wasser der Korallensee gelangen und sich da erneut zu einem tropischen Zyklon entwickeln würde, da das System in den südöstlichen Carpentaria-Golf zog. Sintflutartiger Regen von den Resten des Zyklons führte zu Überschwemmungen im Norden von Queensland, wodurch Schäden in Höhe von etwa 110 Millionen Australische Dollar (2009 etwa 70,7 Millionen US-Dollar) entstanden. In Ingham zwischen Cairns und Townsville wurde rund fünfzig Häuser überflutet, 32 Personen wurden evakuiert.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Zyklon Freddy.", "content": "Am 2. Februar stellte das TCWC Perth fest, dass sich in der Monsunrinne über Kimberly ein tropisches Tief gebildet hat. Am 3. Februar um 03:45 WDT gab das BoM in Perth eine Zyklonwarnung für die Küste zwischen Kalumburu und Broome aus. Der Sturm intensivierte sich, erreichte Windgeschwindigkeiten von 75 km/h und zog nach Westen. Am 5. Februar befand sich das System rund 500 km nordwestlich von Port Hedland, Western Australia und wanderte in den offenen Indischen Ozean hinaus, ohne australisches Festland weiter zu gefährden. Die äußeren Regenbänder erzeugten schwere Niederschläge in Indonesien. Ein so verursachter Erdrutsch tötete zwei Personen.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 12U.", "content": "Am 5. Februar bildete sich in der Monsunrinne über dem äußersten Norden von Queensland ein tropisches Tief. Dieses wanderte langsam in die Korallensee und intensivierte sich zunächst langsam, schwächte sich aber dann ab und löste sich am 7. Februar auf.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 13U.", "content": "Am 13. Februar meldete das zuständige TCWC ein Tropisches Tief in der Monsunzone nordöstlich von Port Hedland. Das System befand sich in einer ungünstigen Umgebung. Es entwickelte sich deswegen nicht weiter und löste sich am 16. Februar auf.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 14U (Innis).", "content": "Am 18. Februar wanderten das außertropische Resttief von Zyklon Innis in die australische Region, weswegen der TCWC in Brisbane dem System die Bezeichnung 14U zu. Da allerdings erwartet wurde, dass das System innerhalb von 24 Stunden in die Südpazifische Region zurückwanderte, blieb die Verantwortlichkeit beim TCWC in Wellington. Im Tagesverlauf zog Ex-Innis wieder in den südlichen Pazifik.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 15U (Hina).", "content": "Am 25. Februar meldete das TCWC in Darwin ein tropisches Tief, das sich innerhalb der Monsunrinne westlich von Darwin, Northern Territory entwickelte. Am nächsten Tag begann das JTWC Perth mit der Ausgabe von Sturmwarnungen und löste Bereitschaft für die Küste von Pilbara aus. Das Tief überquerte die Küstenlinie bei Port Hedland, ohne sich zu einem tropischen Zyklon zu intensivieren. Das System lud entlang der Pilbara-Küste teilweise über 110 mm Niederschlag ab, weswegen für bestimmte Flussabschnitte Hochwasserwarnungen ausgegeben wurden und teilweise leichtere Überflutungen verzeichnet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief Gabrielle.", "content": "Gabrielle bildete sich aus einem sich schnell entwickelnden Tiefdruckgebiet. Der Sturm zog nach Südosten und schwächte such wieder ab. Nach einer Richtungsänderung über Süd nach Südwest intensivierte sich das System langsam erneut und wurde als tropischen Zyklon eingestuft. Da sich südlich des Systems ein Antizyklon entwickelte, erwartete das Bureau of Meteorology eine weitere Intensivierung, bevor sich Gabrielle über kühlerem Wasser auflösen würde. Eine unerwartete Wendung nach Westen führte jedoch zur Auflösung des Systems. Bei der Nachanalyse stellte das Bureau of Meteorology fest, dass Gabrielle Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke nur in einem Quadranten des Systems aufwies und damit nicht die Kriterien für einen tropischen Wirbelsturm nach den australischen Definitionen erfüllte. Diese verlangen, dass die Windgeschwindigkeit mindestens in einem Halbkreis Orkanstärke erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Schwerer tropischer Zyklon Hamish.", "content": "Am 4. März entwickelte sich ein schwaches tropisches Tief in einem Trog über der nordwestlichen Korallensee und wanderte langsam nach Südosten. Trotz der Nähe zum Festland des Nordens von Queensland intensivierte sich das System und um 23:00 Uhr ostaustralischer Zeit teilte das Bureau of Meteorologie in Brisbane mit, dass sich das Tief zum Tropischen Zyklon Hamish entwickelt hat und die Bildung konvektiver Bänder eingesetzt habe. Zwölf Stunden später wurde der Zyklon in die zweite Kategorie nach der australischen Intensitätsskala hochgestuft. Weitere zwölf Stunden später hatte sich der Zyklon erneut verstärkt. Der schwere tropische Zyklon in der Kategorie 3 nach BoM-Kriterien hatte inzwischen ein gut definiertes Auge ausgebildet und begann, sich auf den Nordosten von Queensland auszuwirken. Der Sturm zog über eine wesentliche Dauer seiner Existenz mehr oder weniger parallel zur Ostküste Australiens. Am 7. März war das Sturmzentrum rund 230 Kilometer von Cairns entfernt. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden gewann Hamish an Kraft und erreichte als erster tropischer Wirbelsturm seit Zyklon George die fünfte Kategorie der australischen Intensitätsskala. Zu diesem Zeitpunkt erreichte der Sturm seine größte Nähe zu Hayman Island. Am 8. März schwächte sich der Schwere tropische Zyklon Hamish in die Kategorie 4. Die Prognosen gingen davon aus, dass der Zyklon in dieser Stärk bei Bundaberg die Küstenlinie queren würde, doch das Bureau of Meteorology änderte seine Vorhersage dann dahingehend, das Hamish die Küste nur streifen und langsam weiter nach Südosten ziehen würde. Ein Fischkutter mit vier Personen an Bord geriet in Seenot und sendete Notrufsignale aus. Die Rettungsmaßnahmen wurden durch Hamish erschwert und schließlich abgebrochen. Später wurde der Kutter gefunden und ein Seemann konnte gerettet werden. Hamish schwächte sich kontinuierlich ab und erreichte am 11. März um 7:00 Uhr Ortszeit (21:00 Uhr UTC) nur noch die Kategorie 2. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Sturm fast stationär und drehte allmählich auf eine nordwestliche Richtung. Im Tagesverlauf erklärte das Bureau of Meteorology Hamish als außertropisch und stufte ihn zu einem außertropischen Tief ab.", "section_level": 2}, {"title": "Schwerer tropischer Zyklon Ilsa.", "content": "Am 12. März identifizierte das TCWC in Darwin ein schwaches tropisches Tief in der Arafurasee und das TCWC in Perth begann mit der Ausgabe von Warnungen für den Schiffsverkehr. Spät am 17. März intensivierte sich das System zum Tropischen Zyklon Ilsa, der am 18. März zum schweren tropischen Zyklon wurde und entgegen den Vorhersagen am nächsten Tag die vierte Kategorie auf der australischen Skala erreichte. Die Abschwächung setzte kurz darauf ein und am 20. März schwächte sich Ilsa in die Kategorie 3 ab und am 22. März in die Kategorie 2. Am 24. März war hatte sich Ilsa zum tropisches Tief abgeschwächt, und die Ausgabe von Sturmwarnungen wurde eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 19U.", "content": "Am 16. März identifizierte das TCWC in Brisbane ein schwaches Tief, das sich bei 13° südlicher Breite und 158° östlicher Länge in der Korallensee aus den Resten Hamishs entwickelte. Am 22. März klassifizierte das Bureau of Meteorology das System als tropisches Tief. Die Bedingungen für eine weitere Entwicklung waren in den folgenden Tagen ungünstig und das System löste sich am 20. März rasch auf. Das System bildete sich im selben Gebiet wie einige Wochen zuvor Zyklon Hamish, sodass die Behörden an der Sunshine Coast einen neuerlichen Zyklon fürchteten. Ein solcher Sturm wörde auch die Reinigungsarbeiten nach der Ölpest behindern, die durch die Beschädigung eines Frachters während Zyklon Hamish entstand.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Zyklon Jasper.", "content": "Am 23. März formiere sich aus dem Resttief des tropischen Tiefs 19U und Ausläufern der Monsunrinne ein neues Tiefdrucksystem. Diese konsolidierten sich rasch zu einem tropischen Tief und am 24. März entwickelte sich das System in der östlichen Korallensee zum Tropischen Zyklon Jasper. Jasper intensivierte sich rasch und erreichte die zweite Kategorie auf der australischen Zyklonskala, wanderte aber sich abschwächend ostwärts in das Verantwortungsgebiet des RSMCs in Nadi hinüber.", "section_level": 2}, {"title": "Tropical Low 21U.", "content": "In der Arafurasee bildete sich am 27. März ein tropisches Tiefdruckgebiet, das während der nächsten Tage langsam nordwärts in die Bandasee driftete, wo es sich langsam zu intensivieren begann. Das JTWC gab einen Tropical Cyclone Formation Alert aus, der aber aufgrund des fehlenden Corioliseffekts, trockener Luft und der Landeinwirkung am 31. Marz widerrufen wurde. Im Tagesverlauf stellte das TCWC in Darwin die Warnungen zu dem System ein.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tief 22U.", "content": "Am 19. April meldete das TCWC in Darwin die Bildung eines schwachen tropischen Tiefs in der Arafurasee. Dieses konnte sich nicht weiter intensivieren und löste sich am nächsten Tag auf.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Zyklon Kirrily.", "content": "Am 25. April meldete das TCWC in Darwin die Bildung eines schwachen tropischen Tiefs in der Arafurasee. Die nächsten beiden Tage intensivierte sich das System langsam, wobei es erst in südöstlicher Richtung driftete, dann aber langsam nach Nordosten und schließlich nach Nordwesten drehte und in die östliche Timorsee zog. Das Joint Typhoon Warning Center klassifizierte das System am 27. April als tropischen Zyklon 27S und einige Stunden später stufte das TCWC Darwin das System 23U zum Tropischen Zyklon Kirrily in der Kategorie 1 nach der australischen Sklaa auf. Noch vor Ende des Tages zog Kirrily über die Aru-Inseln hinweg. Der Einfluss des Landes führte zur Abschwächung des Sturms, sodass sowohl das JTWC als auch das Bureau of Meteorology den Zyklon zum Tiefdruckgebiet abstuften. Am 27. April konnte sich das Tief Kirrily nochmals kurz intensivieren, löste sich aber am folgenden Tag auf.", "section_level": 2}, {"title": "Sturmnamen.", "content": "Die verschiedenen Tropical Cyclone Warning Center vergeben die Namen für Stürme, die sich in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich bilden. Die Stürme behalten ihren Namen, wenn sie von einem Zuständigkeitsbereich in einen anderen wandern. Allerdings werden Stürme, die in den Verantwortungsbereich von Météo-France auf Réunion wechseln, dort neu benannt. Stürme, die von dort kommend in den Verantwortungsbereich des TCWC in Perth gelangen, behalten den im südwestlichen Indischen Ozean vergebenen Namen. Auf den folgenden Namenslisten sind Namen, die in dieser Zyklonsaison noch nicht vergeben wurden in hellgrau dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "TCWC Djakarta.", "content": "Das TCWC in Djakarta beobachtet tropische Zyklone, die sich zwischen dem Äquator und 10° südlicher Breite und zwischen 90° und 125° östlicher Länge bilden. Durch das australische Bureau of Meteorology werden in diesem Gebiet zur Unterstützung spezielle Sturmhinweise ausgegeben. Sollte sich ein tropischer Zyklon innerhalb dieses Verantwortungsbereiches bilden, dann vergibt das TCWC Djakarta einen Namen von der folgenden Liste; der nächste zu vergebende Name ist Anggrek.", "section_level": 2}, {"title": "TCWC Port Moresby.", "content": "Tropische Wirbelstürme, die sich zwischen 10° südlicher Breite und dem Äquator sowie zwischen 141° und 160° östlicher Länge bilden, werden Namen durch das Tropical Cyclone Warning Centre in Port Moresby auf Papua-Neuguinea zugewiesen. Die Bildung tropischer Zyklone in diesem Gebiet ist selten, während der Saison 2007–2008 war es nur ein Sturm, Zyklon Guba. Die nachfolgende Liste nennt die Namen, die das TCWC in Port Moresby vergibt. Es ist unklar, welches der nächste Name ist, der vergeben wird.", "section_level": 2}, {"title": "TCWCs in Perth, Darwin und Brisbane.", "content": "Von Beginn der Zyklonsaison 2008–2009 verwendet das australische Bureau of Meteorology nur noch eine einzige Namensliste, betreibt aber nach wie vor drei TCWCs, in Perth, Darwin und Brisbane. Diese beobachten alle tropischen Wirbelstürme, die sich zwischen 90° und 160° östlicher Länge bilden und geben spezielle Warnungen heraus, wenn Zyklone in den Verantwortungsbereich der TCWCs in Djakartas oder Port Moresbys entstehen. Der erste Name, der vergeben wurde, war Anika.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Australische Zyklonsaison 2008–2009 begann offiziell am 1. November 2008 und dauerte bis zum 30. April 2009. Der operative Plan der World Meteorological Organization sieht für die Gewässer auf der Südhalbkugel zusätzlich ein „tropisches Zyklonjahr“ vor. Dieses begann bereits am 1. Juli 2008 und wird am 30. Juni 2009 enden.", "tgt_summary": "2008-09年澳洲地区热带气旋季泛指在2008年七月至2009年六月内的任何时间,于澳洲地区所产生的热带气旋。大部分于澳洲地区的热带气旋通常都会于十一月至四月期间形成。首个被命名的风暴Anika在11月18日被澳洲气象局升为1级热带气旋。", "id": 1184039} {"src_title": "Tropischer Sturm Olga (2007)", "tgt_title": "2007年热带风暴奥尔加", "src_document": [{"title": "Sturmverlauf.", "content": "In der ersten Dezemberwoche 2007 führte die Westwärtsbewegung eines Höhentiefs zur Bildung eines breiten oberflächennahen Trogs östlich der nördlichen Kleinen Antillen. Nordöstlich dieses Trogs lag ein starker Rücken, sodass der Trog langsam in westlicher Richtung zog, vereinzelt Konvektion und leichte zirkulare Luftbewegung produzierend. Am 8. Dezember begann die Konvektion in Verbindung mit dem System dauerhaft zu sein. Am 9. Dezember begannen die Meteorologen des Tropical Prediction Centers mit der Klassifizierung des Systems durch Anwendung der Hebert-Poteat-Technik und mehrere Vorhersagemodelle sagten die Bildung eines tropischen Wirbelsturmes voraus. Das System mit sturmstarken Winden im Norden des Troges setzte seinen westlichen Kurs fort und gelangte dabei über ein Gebiet mit mäßig warmem Meerwasser. Am 10. Dezember bildete das System eine oberflächennahe Zirkulation, die Konvektion des Systems hatte sich jedoch disorgnisiert und vom Sturmzentrum ein gutes Stück entfernt. Südliche Windscherung führte dazu, dass die Struktur des Systems jedoch sehr asymmetrisch war, und die Konvektion verstärkte sich in der Nähe des Zentrum kontinuierlich. Ein Höhentief lag direkt südlich des Zentrums, sodass das National Hurricane Center das System um 3:00 Uhr UTC des 11. Dezembers etwa 85 km östlich von San Juan, Puerto Rico zu einem subtropischen Sturm erklärte. Nach der Klassifizierung als subtropischer Wirbelsturm behielt Olga einen gut definierten Ausfluss und im Südosten des starken Rückens über dem westlichen Atlantik zog das System in west-südwestlicher Richtung. Als der Sturm an der Nordküste Puerto Ricos entlang zog, intensivierte er sich leicht, und nachdem die Konvektion in Zentrumsnähe zugenommen hatte, gelangte Olga bei Punta Cana in der Dominikanischen Republik um 18:00 Uhr UTC über Land. Ein Aufklärungsflug in den Sturm ergab einen engen Windgradient und Spitzenwinde von 95 km/h und um 0:00 UTC am 12. Dezember klassifizierte das National Hurricane Center Olga neu als tropischen Sturm. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Sturmzentrum noch über Land. Die Konvektion wurde schnell schwächer, als der Sturm die Mitte von Hispaniola überquerte, und nach dem Erreichen des Karibischen Meeres fehlte dem System die Konvektion, die es benötigte, um weiter als tropisches System zu gelten. Zwar wiesen die Regenbänder im Nordosten noch stärkere Winde auf, aber das Zentrum wurde aufgrund von trockener Luftmassen und starker Windscherung schwer erkennbar. Am späten 12. Dezember nahm die Konvektion über dem Zentrum zu, obwohl Olga sich zu diesem Zeitpunkt zu einem tropischen Tiefdruckgebiet abschwächte. Da keine deutliche Konvektion weiterbestand, stellte das the National Hurricane Center am 13. Dezember die Ausgabe von Warnungen ein, als sich Olga etwa 130 km nordwestlich von Kingston, Jamaika befand. Das Resttief setzte seinen Weg in west-nordwestlicher Richtung fort. Die klar erkennbare Zirkulation in niedriger Höhe führte vereinzelt zu Gewittern auf den Kaimaninseln und über Kuba und die Ausläufer der Feuchtigkeit reichten bis in den Süden Floridas. Ein kleines Konvektionsgebiet bildete sich direkt östlich des Zentrums und die oberflächennahe Zirkulation blieb gut definiert, als sich Olga der Küste von Yucatán näherte. Olgas Resttief drehte nach Norden in den Golf von Mexiko, während sich dem Zentrum eine Kaltfront von Nordwesten näherte. Spät am 16. Dezember und früh am 17. intensivierte sich das Tief bei der Annäherung an die Westküste Floridas. Die andauernden Winde erreichten Sturmstärke, in Böen wurden in Clearwater Beach Windgeschwindigkeiten von mehr als Sturmstärke 12 auf der Beaufort-Skala gemessen. Letztendlich wurde das Resttief von der Kaltfront absorbiert, als diese über Florida hinwegzog. Diese Kaltfront war verbunden mit einem starken Wintersturm, der Auswirkungen auf den größten Teil der östliche Teil Nordamerikas hatte und in sechs US-Bundesstaaten insgesamt 25 Personen tötete und drei kanadische Provinzen mit den feuchten Luftmassen Olgas versorgte, als er zumeist über Wasser an der Ostküste der Vereinigten Staaten nach Nordosten zog.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitungen.", "content": "Am 10. Dezember gab das Tropical Prediction Center eine Sturmwarnung für die Gewässer nördlich der Kleinen Antillen, von Puerto Rico und der Dominikanischen Republik aus, die in Zusammenhang mit Vorläufer-Störung stand, die später zu Olga wurde. Als das System zum subtropischen Zyklon erklärt wurde, erließ die Regierung der Dominikanischen Republik für die Nordküste zwischen Cabo Engaño und der Staatsgrenze zu Haiti die Warnung vor einem tropischen Sturm aus; für die Südküste wurde im Abschnitt um Santo Domingo Sturmbereitschaft erklärt. Bevor der Sturm über Land zog, gab die Regierung Haitis Warnungen vor einem tropischen Sturm für den Norden des Landes aus. Später wurden auch Warnungen für Turks- und Caicosinseln und die südöstlichen Bahamas erteilt. Das Büro des National Weather Service in San Juan gab eine Hochwasserwarnung für Puerto Rico, einschließlich der Inseln Culebra und Vieques aus. Ausgedehnte Niederschläge veranlassten auch die Warnung vor Sturzfluten in Teilen der Insel. Der Fährverkehr zwischen Fajardo sowie den Inseln Culebra und Vieques wurde während des Durchzugs von Olga vorübergehend eingestellt. In der Dominikanischen Republik richteten die Behörden in 15 Provinzen Notunterkünfte ein und forderte die Bürger auf, niedrig gelegene Gebiete während der Passage des Sturms zu verlassen; 22 Gemeinden wurden evakuiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Über Puerto Rico ließ der Wirbelsturm leichte bis mäßige Regenmengen fallen. deren Höchstwert mit 283 mm bei Ponce gemessen wurde. Der Regen erhöhte die Wasserstände an verschiedenen Flüssen in Puerto Rico, darunter der Arecibo Big River, der einige Fuß über der Hochwassermarke kulminierte. Durch die Passage von Olga verloren etwa 79.000 Einwohner die Stromversorgung und 144.000 waren ohne Trinkwasser. Im Norden der Insel führte der Regen zu einer Schlammlawine, wodurch ein Autofahrer in seinem Fahrzeug getötet wurde. In der Dominikanischen Republik wurde verbreitet Starkregen beobachtet, der örtlich mehr als 250 mm betrug. Der Regen führt zu Überschwemmungen am Río Yaque del Norte und anfänglich drohte das Bersten des Tavera-Staudammes, wodurch das Leben von Tausenden in der Provinz Santiago gefährdet war. Die Behörden entschlossen sich deswegen am 12. Dezember um 04:00 Uhr UTC zum öffnen aller sechs Fluttore, wodurch 6100 m3/s Wasser in den Fluss entlassen wurden. Das Ablassen verursachte eine rund 20 m hohe Flutwelle von der viele überrascht wurden, weil der Schritt nach Ortszeit am späten Abend erfolgte und die Öffnung der Fluttore nur 15 Minuten nach der Ankündigung erfolgte. Die Flutwelle tötete mindestens 35 Personen (andere Meldungen geben die Zahl zwanzig an) und überschwemmte Häuser in sieben Städten. Zwei weitere Todesfälle durch den Sturm wurden aus anderen Landesteilen gemeldet. Insgesamt flohen mehr als 34.000 Bewohner aus ihren Häusern und mehr als 7.500 Häuser wurden beschädigt. Der Schaden im Land wurde auf $1,5 Milliarden DOP (2007 etwa $45 Millionen US-Dollar) beziffert. Aus dem angrenzenden Haiti wurden zwei Tote aus den nördlichen Landesteilen gemeldet. Eine Wetterstation der Turks- und Caicosinseln meldete am 11. Dezember andauernde Winde von 58 km/h. Während sich Olga noch in der westlichen Karibik befand, setzten entlang eines Trogs in seinem nordöstlichen Quadrantenam 14. Dezember Regenfälle ein. Diese summierten sich auf 180 mm in Nettles Island, Florida. Das Resttief intensivierte sich aufgrund gelegentlicher Konvektion in der Nähe und östlich des Zentrums, als sich das System Florida näherte. Clearwater Beach meldete am 16. Dezember zwischen vier und fünf Uhr morgens Ortszeit einen Luftdruck von 1002 hPa und andauernde Winde von 70 km/h, mit Böen von 125 km/h. Als sich eine Kaltfront näherte, litt das System und löste sich auf, bevor es die Küste Floridas erreichte. Ungeachtet der Zahl der Todesopfer wurde der Namen nicht von der Liste der Namen tropischer Wirbelstürme gestrichen und kann in der Saison 2013 wieder verwendet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tropische Sturm Olga war der fünfzehnte benannte Sturm der atlantischen Hurrikansaison 2007. In der zweiten Dezemberwoche, nach dem offiziellen Ende der Saison, bildete sich östlich der nördlichsten Inseln der Kleinen Antillen ein Tiefdruckgebiet. Es entwickelte langsam tropische Eigenschaften und am Abend des 10. Dezembers klassifizierte das National Hurricane Center das System als subtropischen Sturm- Damit war die Saison 2007 neben 1887, 1953 und 2003 eine der wenigen Jahre, die sowohl Aktivität vor Beginn als auch danach aufweisen. Olga war auch einer der wenigen Stürme, der außerhalb der Saison über Land gelangte und mit 40 Opfern ist Olga im atlantischen Becken bislang der Sturm mit den meisten Toten nach dem offiziellen Ende der Saison. Der Sturm gelangt am 11. Dezember an der östlichen Spitze der Dominikanischen Republik über Land. Kurze Zeit später ging der subtropische Sturm in ein tropisches System über. Olga zog über Hispaniola und gelangte in das Karibische Meer. Starke Windscherung und trockene Luft schwächten den Sturm in der Frühe des 13. Dezembers zu einem Resttief ab.", "tgt_summary": "热带风暴奥尔加(英语:Tropical Storm Olga)是2007年大西洋飓风季第15场获得命名的风暴,系统源于小安的列斯群岛最北部以东的低气压区,形成时飓风季已经正式结束超过1星期。低气压缓慢获得热带天气系统特征,美国国家飓风中心于12月10日晚将位于波多黎各以北近海的天气系统归类成亚热带风暴奥尔加,并且很快就成为2005年的热带风暴泽塔后首场在飓风季正式结束后形成的北大西洋热带气旋,2007年大西洋飓风季也由此成为历史上第4个在正式时间段之前和之后都有风暴形成的飓风季。12月11日,奥尔加从多米尼加共和国最东端登陆,并在不久后转变成热带风暴。气旋经伊斯帕尼奥拉岛进入加勒比海,然后在强烈风切变和干燥空气的不利影响下于12月13日清晨退化成残留低气压。", "id": 638578} {"src_title": "Asia Series", "tgt_title": "亞洲職棒大賽", "src_document": [{"title": "Asia Series 2005–2008.", "content": "Der Wettbewerb wurde zwischen den Siegern der Nihon Series des NPB (Japan), der Hanguk Series der KBO (Rep. Korea), der Taiwan Series der CPBL (Rep. China) und des Finalspiels der CBL (VR China) ausgespielt. Bis 2007 nahmen für die CBL die \"China Stars\", ein All-Star-Team der CBL, an der Asia Series teil. Zunächst spielten in einer Round-Robin-Runde alle Mannschaften einmal gegeneinander, die beiden bestplatzierten treten dann im Finale gegeneinander an. Ein Spiel um den dritten Platz fand nicht statt. Durch einen Sponsorenvertrag sicherte sich der Videospielhersteller Konami in den ersten Jahren die Namensrechte, das Turnier hieß daher offiziell \"Konami Cup Asia Series\". Die ersten vier Ausgaben wurden im Tokyo Dome in Tokio, Japan ausgetragen. Allerdings war für die Zukunft geplant, zu einer Rotation des Austragungsorts zwischen den vier Teilnehmerländern überzugehen.", "section_level": 1}, {"title": "Ziel des Wettbewerbs.", "content": "Laut Veranstalter war es das Ziel des Wettbewerbs, die beste Mannschaft Asiens zu bestimmen und zur Internationalisierung des Baseballs beizutragen. Für die Zukunft war geplant, in einem Duell mit dem Sieger der World Series aus der nordamerikanischen Major League Baseball einen \"World Champion\" zu ermitteln, der diesen Namen auch verdient.", "section_level": 2}, {"title": "Japanisch-Koreanische Klubmeisterschaft.", "content": "An die Stelle der Asia Series trat 2009 die Japanisch-Koreanische bzw. Koreanisch-Japanische Klubmeisterschaft (jap. \"Nikkan club championship\",, kor. \"hanil club championship\", engl. \"NPB-KBO Club Championship\") aus einem einzigen Spiel zwischen den Meistern aus Japan und Korea. 2009 besiegten im Baseballstadion der Präfektur Nagasaki (\"Nagasaki-ken-ei yakyūjō\") in der Stadt Nagasaki die Yomiuri Giants die Kia Tigers 9–4. 2010 fand die Meisterschaft im Tokyo Dome statt, die Chiba Lotte Marines siegten über die SK Wyverns mit einem 3–0-Shutout.", "section_level": 1}, {"title": "Asia Series seit 2011.", "content": "Bei der Wiederaufnahme 2011 fand die Asia Series erstmals nicht in Japan statt. In der Vorrunde erreichten zwar die Hawks aus Fukuoka mit drei Siegen den ersten Platz; aber die Samsung Lions, die das direkte Duell in der Vorrunde 0–9 verloren hatten, konnten im Finale durch ein starkes fünftes Inning, in dem sie fünf Runs erzielten, einen 5–3-Sieg erringen und den Titel erstmals nach Korea holen. Jang Won-sam, der Lions-Starter im Finale, wo er nur einen Run in 6 1/3 Innings zuließ, wurde als MVP ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Asia Series ist ein internationaler Baseballwettbewerb für Vereinsmannschaften in Ostasien und Australien.", "tgt_summary": "亚洲职棒大赛(英语:Asia Series;简称亚职、亚职大赛)是以东亚区为主的国际职业棒球竞赛,自2005年开始举行,固定于每年10月或11月举办。比赛由日本(两个职棒联盟冠军队间「日本大赛」优胜队伍)、韩国(「韩国大赛」优胜队伍)、台湾(「台湾大赛」优胜队伍)与中国大陆(2005年-2007年、2012年为中国棒球联赛明星队,队伍取名为\"中国之星\",2008年则为中国棒球联赛优胜队伍)的职棒联盟或联赛总冠军队参加,第5届时澳洲职棒总冠军首次参赛,而中国之星未派队参加。首先进行单组预赛,然后由胜率前两名的队伍进行总决赛,争取「亚洲第一」的优胜头衔。2013年后停办三年,2017年起改为亚洲职棒冠军争霸赛。", "id": 1907629} {"src_title": "Moon.", "tgt_title": "MOON.", "src_document": [{"title": "Spielmechanik.", "content": "Moon. benötigt, wie für Ren’ai-Adventure üblich, nur eine geringe Interaktion vom Spieler, der die meiste Zeit mit dem Lesen der angezeigten Texte beschäftigt ist. Die Präsentation wird durch Hintergrundgrafiken der Szenen, Charakteren im Stile eines Manga und einer der Situation angepassten Hintergrundmusik unterstützt. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle der Protagonistin die sich hauptsächlich im Dialog mit den anderen Figuren befindet, aber auch ihre inneren Gedanken und Gefühle preisgibt. In zeitlich variablen Abständen kann an Entscheidungspunkten aus mehreren Möglichkeiten (üblicherweise zwei oder drei) ausgewählt werden. Der Spieler lenkt damit die Handlung in eine gewisse Richtung um bei mehrmaligem Durchspielen unterschiedliche Handlungsstränge einzuschlagen und auch Pfade zu erotische Inhalte zu finden. Zwischenzeitlich wird dieses Konzept leicht unterbrochen wenn der Spieler sich von einem Ort zum anderen bewegen muss. Dazu klickt er sich durch die Korridore und Landschaften der Spielwelt. Das Spiel gliedert in 20 Abschnitte mit eigenem Titel in englischer Sprache die in schwarzer Schrift, unterbrochen von einzeln hervorgehobenen roten Buchstaben, präsentiert werden. Es gibt sieben mögliche Enden von denen eines als „echtes Ende“ bezeichnet wird. In zwei Fällen ergibt sich ein gewöhnliches und in den verbleibenden vier Fällen ein schlechtes Ende. In der Originalfassung wurde ein Bonus-Rollenspiel eingebaut, welches im Hauptmenu erschien nachdem Moon. mindestens einmal durchgespielt wurde. Dieser Bestandteil wurde bei der vollständig vertonten DVD-Fassung entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Überblick über die Handlung.", "content": "Ikumi Amasawa (, ', Synchronsprecher (Seiyū): Ruru), die junge Protagonistin, findet heraus das die Organisation \"FARGO\" mit dem Tod ihrer Mutter Miyoko (, \"Amasawa Miyoko\") in Beziehung steht. Miyoko starb sechs Jahre vor Beginn der Handlung unter mysteriösen Umständen. Um diese aufzuklären versucht Ikumi ebenfalls der Organisation beizutreten und besucht mit in einer Gruppe von zehn Mädchen ein Seminar um aufgenommen zu werden. Auf der gemeinsamen Fahrt zu FARGO lernt sie zwei Mädchen kennen die ihr ähnliche Ziele verfolgen. Dies sind Haruka Mima (, ', Seiyū: Aya), die ihren älteren Bruder beschützen will, und Yui Nakura (, ', Seiyū: Miya Serizono), die auf der Suche nach ihrer großen Schwester Yuri (, \"Nakura Yuri\", Seiyū: Komugi Nishida) ist. Ihr zugewiesenes Zimmer teilt sich Ikumi Jungen „Shōnen“ (, Seiyū: Arashi Tsunami) der ihr viel über die Vergangenheit ihrer Mutter zu berichten weiß und dessen wahrer Name nie genannt wird. Zusammen mit ihren neuen Freunden versucht sie hinter die Geheimnisse der Organisation zu kommen. Ihnen stehen dabei die vom Glauben in die Organisation überzeugte Yōko Kanume (, ', Seiyū: Satomi Kodama) und Tsuki (, engl. „Moon“), Antagonist und Anführer von FARGO, gegenüber. Je nach Auswahl des Spielers ergeben sich dabei Szenarien mit sehr unterschiedlichen Enden, die auch die vergangenen Ereignisse unterschiedlich darlegen.", "section_level": 1}, {"title": "Beteiligte.", "content": "Die Produktion von \"Moon.\" wurde von YET11 geleitet und Jun Maeda entwarf das Szenario, das er in Zusammenarbeit mit Naoki Hisaya niederschrieb. YET11 und Jun Maeda waren ebenfalls zu geringen Anteilen an der Produktion der Musik beteiligt, die hauptsächlich von Shinji Orito in Mithilfe von Ishisan komponiert wurde. Die künstlerische Leitung übernahm Itaru Hinoue während die Computergrafiken von Miracle ☆ Mikipon und Shinory erstellt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Das Spiel wurde am 21. November 1997 für Windows 95 auf dem PC als CD-ROM veröffentlicht. Mit \"Moon.Renewal\" (21. August 1998) und \"Memorial Selection Moon.\" (14. September 2000) erschienen zwei Neuauflagen des Spiels die hauptsächlich die Unterstützung neuerer Betriebssysteme sicherstellten und kaum Veränderungen am Spiel vorgenommen wurden. Mit \"Moon.DVD – Final Version\" und \"Moon. DVD LimitedEdition.\" wurden am 12. Juli 2002 vollständig vertonte Fassungen auf DVD veröffentlicht. Die Computergrafiken wurden überarbeitet und ein animierter Vorspann ergänzt. Am 20. September 2002 erfolgte eine Umsetzung der \"Moon. DVD LimitedEdition.\" auf 3 CDs als \"Moon. CD LimitedEdition.\" Die bisher letzte Veröffentlichung des Spiels war eine am 30. Januar 2003 als DVD Players Game (DVDPG) herausgegebene Fassung mit dem Titel \"Moon.DVDPG Edition\".", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Medien.", "content": "Die Handlung von \"Moon.\" wurde in einer gleichnamigen Light Novel \"Moon.\" ISBN 4-89601-387-5 durch Midori Tateyama aufgegriffen. Das 255 Seiten umfassende Buch wurde seit dem Juli 1998 durch Movic veröffentlicht. Diesem folgte im Oktober 1998 das Artbook \"タクティクスMOON.&ONE〜輝く季節へ〜設定原画集\" ISBN 4-87763-014-7 das Skizzen und Originalzeichnungen von \"Moon.\" und \"One – Kagayaku Kisetsu e\" des Studios enthielt, die mit Kommentaren der Ersteller versehen waren. Zu dem Spiel und dessen Vorgänger \"Dōsei\" wurde der Soundtrack \"Dōsei and Moon. Original Soundtracks\", eine Zusammenfassung von Musikstücken aus beiden Spielen, auf dem Comiket 58 angeboten. Die von Exobitant Records veröffentlichte CD beinhaltete 31 Musikstücke wovon die ersten 15 aus \"Dōsei\" und letztere aus \"Moon.\" stammten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Verkaufszahlen waren nicht überdurchschnittlich und so tauchten die beiden Varianten \"Moon.DVD\" und \"Moon.Limited\" im Jahr 2002 nur kurz in den wöchentlichen Verkaufscharts der 50 meistverkauften Bishōjo-Spiele Japans auf. Obwohl \"Moon.\" kein großer Erfolg war legte es die Grundbausteine für das für den später aus Tactics hervorgehenden Spieleentwickler Key, der von einem Großteil der Beteiligten nach Abschluss des Folgewerks \"One – Kagayaku Kisetsu e\" gegründet und durch die Werke \"Kanon\", \"Air\", \"Clannad\" und deren Adaptionen international bekannt wurde. In vielen der Spiele von Key finden sich immer wieder Cameo-Auftritte der Charaktere früherer Werke. So finden sich die Charaktere aus \"Moon.\" beispielsweise auch in \"One: Kagayaku Kisetsu e\" an einer Bar wieder. \"Ayu Tsukimiya\" aus \"Kanon\" erschrickt beispielsweise vor einem Filmplakat eines Horrorfilms mit einer eindeutigen Anspielung auf \"Moon.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Moon. ist ein Erogē und Ren’ai-Adventure das von dem japanischen Spieleentwickler Tactics, einer Marke des Unternehmens Nexton, entwickelt wurde. Es erschien am 21. November 1997 erstmals für Windows 95 auf dem PC auf CD-ROM. Die Entwickler beschrieben es selbst als ein „das Herz erreichendes Adventure“ (jap. AVG, \"\"). Der Spieler schlüpft in die Rolle der jungen Ikumi Amasawa, die den Tod ihrer Mutter aufklären will und sich in die Machenschaften der Organisation \"FARGO\" verstrickt. Dabei baut sie enge Beziehungen zu den ebenfalls weiblichen Heldinnen auf. Moon. hebt sich durch die Wahl eines weiblichen Protagonisten von der Masse der Ren’ai-Adventures ab, die überwiegend auf eine männliche Hauptfigur setzen.", "tgt_summary": "“MOON.”是NEXTON旗下品牌Tactics于1997年11月21日发售,最初企划是“鬼畜催泪系ADV”的恋爱冒险游戏。", "id": 592404} {"src_title": "Pokémon Diamant- und Perl-Edition", "tgt_title": "精靈寶可夢 鑽石·珍珠", "src_document": [{"title": "Welt und Handlung.", "content": "Die \"Diamant-Edition\" und die \"Perl-Edition\" spielen in der Region Sinnoh, einer fiktiven Insel basierend auf der japanischen Insel Hokkaidō. Sinnoh verfügt über keinerlei Verbindung zu den Regionen der vorherigen Pokémon-Spiele und ist durchzogen von einem mit Schnee bedeckten Gebirge. Sinnoh ist, im Gegensatz zu den Regionen der Vorgänger, die einzige Region mit verschneiten Routen. Außerdem gibt es in Sinnoh drei große Seen (See der Wahrheit/Stärke/Kühnheit), die ein Dreieck bilden. Im Untergrund von Sinnoh gibt es viele Höhlen und Tunnel. Die Spiele bringen 107 neue Pokémon mit sich und führen das Konzept weiter, einen Pokémon-Trainer zu spielen und als dieser Pokémon zu fangen, zu trainieren und Liga-Champion zu werden. In der \"Diamant-Edition\" und der \"Perl-Edition\" gibt es acht von Arenaleitern geführte Arenen, in denen man den jeweiligen Arenaleiter besiegen muss, um einen Orden zu erlangen. Diese sind notwendig, um an der Pokémon-Liga teilnehmen zu dürfen. Das Spiel beginnt in Zweiblattdorf. Nachdem man sich einen Fernsehbericht über die Suche der Medien nach dem roten Garados in einem weit entfernten See (Der See des Zorns in Johto) ansieht, gehen der Protagonist und sein Freund/seine Freundin los, um am örtlichen See nach ähnlichen Pokémon zu schauen. Sie finden Professor Eibe, einen Pokémonexperten, und seinen Assistenten Lucius/seine Assistentin Lucia (der Charakter, den man nicht als spielbaren Charakter auswählt). Nach einem kurzen Gespräch verlassen Lucius/Lucia und der Professor den See, vergessen dabei aber ihren Aktenkoffer. Als dann der Protagonist und sein Freund von wilden Staralilis attackiert werden, öffnen sie den Koffer und finden dabei drei Pokébälle. Man kann nun auswählen zwischen den Starter-Pokémon Chelast, Panflam oder Plinfa. Nachdem man die Staralilis besiegt hat, kehrt Lucia/Lucius zurück, um den Koffer zu suchen und ihn dem Professor zu bringen. Der Professor erklärt nun den Protagonisten und seinen Rivalen, dass sie die Pokémon behalten können, aufgrund der Beziehung die sie zueinander aufgebaut haben, bittet sie aber zugleich, den Pokédex für ihn zu vervollständigen. Im Laufe des Spiels begegnet der Protagonist immer wieder dem Team Galaktik, einer Verbrecherorganisation wie schon Team Rocket, Team Magma und Team Aqua in den anderen Teilen. Dieses will das Universum mit Hilfe von Palkia oder Dialga (je nach Edition) vernichten und ein neues perfektes erschaffen. Hierzu benötigen sie die drei Pokémon, Selfe, Vesprit und Tobutz, welche die Seen von Sinnoh bewachen. Nachdem diese entführt wurden, erschafft der Anführer von Team Galaktik, Zyrus, die rote Kette und ruft mit ihr bei der Speersäule Dialga/Palkia. Der Protagonist besiegt jedoch Zyrus, bevor er seinen Plan umsetzen kann, und besiegt/fängt danach Palkia/Dialga und bewahrt so das Universum vor der Zerstörung. Nachdem der Protagonist die acht Orden aus den acht Arenen von Sinnoh bekommen hat, kann dieser die Top 4 herausfordern. Danach und nachdem man jedem Pokémon (Manaphy nicht notwendig) der Sinnoh-Region begegnet ist, kann man die Fähre nehmen und eine Insel nordöstlich von Sinnoh besuchen, wo es starke Pokémon und viele Trainer gibt. Dort existiert ein Vulkan, der Kahlberg, der kurz vor dem Ausbruch steht. Dies liegt an Heatran, das man fangen oder besiegen kann. Anschließend beruhigt sich der Vulkan wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Gameplay.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neue Pokémon.", "content": "Eine Neuerung der vierten Pokémon-Generation ist die Einführung 107 neuer Pokémon, womit die Anzahl der Pokémon auf insgesamt 493 steigt. Man kann aber nicht alle 493 Pokémon fangen, sondern lediglich die 107 neuen Pokémon und ein paar aus den vorherigen Spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Features.", "content": "Das „Tag-und-Nacht-System“ der „zweiten Pokémon-Generation“ (\"Goldene Edition\", \"Silberne Edition\", \"Kristall-Edition\") findet wieder Verwendung in den Spielen \"Diamant-Edition\" und \"Perl-Edition\". Der Trainer ist mit einem Pokétch ausgestattet, welcher viele verschiedene Funktionen enthält (Uhr, Notizblock, Karte, Itemradar u.v.m.)", "section_level": 2}, {"title": "Pokémon Global Trade Station.", "content": "Die GTS (Global Trade Station) ist eine Online Wi-Fi Tauschbörse. Hier kann man nach Pokémon suchen und Pokémon Online zum Tausch anbieten. Die GTS befindet sich in den Spielen in Jubelstadt. Der Onlineservice ist seit dem 20. Mai 2014 nicht mehr verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "\"Nintendo DS Pokémon Diamond & Pearl Super Music Collection\" ist der Soundtrack zu den Spielen. Die Musik stammt von Gou Ichinose, Hitomi Sato sowie Junichi Masuda, der lediglich die Kampfmusiken komponierte.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die \"Diamant-Edition\" und die \"Perl-Edition\" erhielten größtenteils gute Kritiken; so beschrieb das Magazin „Nintendo Power“ die Spiele als „das ultimative Pokémon-Erlebnis“. Vor allem die Nutzung von Wi-Fi und des Voice Chats wurden gelobt. Jedoch wurden die Spiele auch aufgrund der veralteten Grafik kritisiert. Nach dem japanischen Magazin Famitsu wurden die \"Diamant-Edition\" und die \"Perl-Edition\" in den ersten vier Tagen nach dem Release 1.586.360 mal verkauft. Am 27. Dezember 2006 wurde bekanntgegeben, dass es die ersten zwei Nintendo-DS-Spiele sind, die sich über 5 Millionen Mal verkauft haben. In Japan überschritten die \"Diamant-Edition\" und die \"Perl-Edition\" die 5-Millionen-Marke in der 29. Verkaufswoche (9.–15. April 2009). In den USA waren über 533.000 Vorbestellungen zu verbuchen und eine Million Spiele wurden innerhalb der ersten Verkaufswoche abgesetzt. Ende April 2007 waren in den USA 1.045.000 Einheiten der \"Diamant-Edition\" und 712.000 Einheiten der \"Perl-Edition\" verkauft worden.", "section_level": 1}, {"title": "Pokémon Platin-Edition.", "content": "Pokémon Platin-Edition ist die „Zusatz-Edition“ der Spiele \"Diamant-Edition\" und \"Perl-Edition\". Dort sind zum Beispiel auch einige Pokémon der älteren Versionen enthalten. Außerdem kann man Dialga und Palkia erhalten (in der \"Diamant-Edition\" bzw. der \"Perl-Edition\" konnte man nur eines erhalten). Die Geschichte am Kahlberg wurde erweitert, wobei jetzt Team Galaktik (beziehungsweise die Überreste davon) involviert ist. Der \"Sinnoh-Dex\" wurde um 59 Pokémon auf 210 erweitert. Zudem gibt es jetzt die \"Zerrwelt\", eine Art Paralleluniversum, in der nur \"Giratina\" (in der Urform) lebt. Außerdem kann man im Gegensatz zu der \"Diamant-\" und der\" Perl-Edition \"zusätzlich die Pokémon Tangela, Tangoloss, Arktos, Zapdos, Lavados, Tropius, Regirock, Regice und Registeel fangen. Des Weiteren wurde eine \"Kampfzone\" hinzugefügt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pokémon Diamant-Edition (jap., \"Poketto Monsutā: Daiyamondo\") und Pokémon Perl-Edition (, \"Poketto Monsutā: Pāru\") bilden zusammen mit der Spezial-Version \"Platin-Edition\" die vierte Generation der Pokémon-Rollenspiel-Serie. Sie wurden von Game Freak entwickelt und von Nintendo vertrieben und veröffentlicht. Die \"Diamant-Edition\" und die \"Perl-Edition\" erschienen in Japan im Jahr 2006 und ein Jahr später in Nordamerika, Europa und Australien.", "tgt_summary": "《精灵宝可梦 钻石·珍珠》()是由GAME FREAK开发,株式会社精灵宝可梦、任天堂发售的任天堂DS专用游戏软件。", "id": 344790} {"src_title": "Cape No. 7", "tgt_title": "海角七號", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Als Japan nach dem Zweiten Weltkrieg Taiwan an die Republik China zurückgeben muss, ist der japanische Lehrer (Kousuke Atari) gezwungen aus Hengchun nach Japan zurückzukehren und sich von seiner Freundin Taiwanerin (Rachel Liang) trennen. Auf dem Schiff zurück nach Japan schreibt er sieben Liebesbriefe an seine Angebetete, die ursprünglich mit nach Japan kommen wollte, sendet sie jedoch nie ab. Erst nach seinem Tod schickt die Tochter des Lehrers die Briefe nach Taiwan, wegen der veralteten, im japanischen Stil geschriebenen Adresse („Cape No. 7“), sind sie jedoch nicht ohne weiteres zuzustellen. Die Briefe fallen dem Briefträger Aga (Van Fan) in die Hände. Der Rockmusiker hatte in der Hauptstadt Taipeh keinen Erfolg und kehrte danach in den Süden der Insel zurück. Den Job als Briefträger verschaffte ihm sein Stiefvater und Stadtrat (Ju-Lung Ma), nachdem sein Onkel Mao (Johnny C.J. Lin) nach einem Motorradunfall keine Briefe mehr austragen kann. Aga trägt jedoch um Zeit zu sparen nicht alle Briefe aus und öffnet zudem noch das Paket mit den unzustellbaren Liebesbriefen des japanischen Lehrers. Als im Kenting-Nationalpark ein Konzert des japanischen Sängers Kōsuke Atari geplant ist, setzt Aga als Stadtrat durch, dass eine lokale Band als Vorgruppe zwei Lieder spielen soll. Da sich in Hengchun jedoch keine geeignete Musikgruppe findet, wird kurzfristig eine Band aus ganz unterschiedlichen Charakteren zusammengestellt. Aga wird Leadsänger der neu gegründeten Band, während dass Keyboard von eine Grundschülerin übernommen wird. Als Managerin dieser bunt zusammengewürfelten Band wird die Japanerin Tomoko (Chie Tanaka) engagiert. Nach einem frustrierenden Beginn kommen sich Aga und Tomoko näher, bei dem Tomoko beinahe die Stadt wieder verlässt, kommen sich die beiden nach einem Fest näher. Am nächsten Morgen nach dem One-Night-Stand entdeckt Tomoko die geöffneten Liebesbriefe neben seinem Bett und bittet Aga die Empfängerin der von ihm geöffneten Liebesbriefe ausfindig zu machen. Als Tomoko kurz vor dem geplanten Konzert die korrekte Adresse von einer Enkelin und Angestellten ihres Hotels erfährt, teilt sie dies Aga noch während den letzten Proben mit und dieser bricht sofort auf, um die Briefe noch rechtzeitig vor ihrem Konzert abzuliefern. Rechtzeitig nach der Zustellung der Briefe kehrt er zurück zum Konzert, welches am Strand von Kenting ein großer Erfolg wird. Als Zugabe spielt die Band spontan \"Heidenröslein\" von Franz Schubert auf Chinesisch und Japanisch und Aga gesteht auf der Bühne seine Liebe zu Tomoko. Derweil findet die Taiwanerin die Briefe, die Aga neben die schwerhörige Frau gelegt hat und sie erinnert sich an die Liebe von vor sechzig Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film wurde für 50 Millionen Neue Taiwan-Dollar (ca. 1,2 Mio. Euro) produziert, wobei ein Zehntel aus einem Filmförderungsprogramm der Regierung stammte. Damit war es eines der größten Filmprojekte Taiwans in der jüngeren Geschichte. Das ursprünglich vorgesehene Budget reichte jedoch nicht aus, so dass es zwischendurch Zahlungsschwierigkeiten gab. Dennoch wird der Erfolg des Filmes auf Mundpropaganda sowie zahlreiche Berichte im Internet, zum Beispiel in Blogs, zurückgeführt. Der Film wurde zwischen September und November 2007 in Hengchun sowie weiteren Orten im Landkreis Pingtung gedreht, einige wenige Szenen wurden bei Taipeh gefilmt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufführungen.", "content": "Erstmals wurde der Film bei den Filmfestspielen von Taipeh vorgeführt und dort am 20. Juni als Eröffnungsfilm gezeigt. Circa zwei Monate später, am 22. August kam der Film auch in die taiwanischen Kinos. Im Ausland wurde die Produktion bei einigen Festspielen in den USA (Hawaii), Hongkong, Korea (Pusan) und Japan, im Herbst 2009 auch in München, gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei seiner Erstaufführung beim Taipei Film Festival holte der Film sowohl den Hauptpreis, einen Publikumsauszeichnung sowie Auszeichnungen für die beste Filmmusik und die beste Kameraführung. Mit noch mehr Preisen wurde der Film beim ebenfalls in Taiwan stattfindenden Golden Horse Film Festival bedacht, der Film respektive dessen Exponenten gewannen dort Preise in den Kategorien „Best Supporting Actor“ (Ma Ju-lung), „Best Original Film Score“ (Fred Lu, Lo Chi-Yi), „Best Original Film Song“ (Matthew Yen, Tseng Chih-Hao, Van Fan), „Outstanding Taiwanese Film of the Year“, „Outstanding Taiwanese Filmmaker of the Year“ sowie mit dem „Audience Choice Award“ den Publikumspreis. Außerhalb Taiwans gewann der Film den Hauptpreis gewann das Festival im Jahr 2008 beim Asian Marine Film Festival in Makuhari. Beim Hawaii International Film Festival konnte der Film den Halekulani Golden Orchid Award für die beste Erzählung entgegennehmen. Außerdem wurde der Kameramann Chin Ting-Tang beim Kuala Lumpur International Film Festival ein weiteres Mal ausgezeichnet. Im Jahr 2009 gewann der Film bei den Chinese Film Media Awards den Spezialpreis der Jury sowie eine „Film of Merit“-Auszeichnung bei den Shanghai Film Critics Awards. Zudem konnte Edward Yang als Spezialpreis den New Talent Award an den dritten Asian Film Awards in Hongkong entgegennehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Es werden vor allem die Beherztheit der bodenständigen Darsteller sowie das zeigen der Natur im Süden Taiwans hervorgehoben. Die Handlung sei manchmal ein bisschen zu ausschweifend, weil jedem einzelnen Charakter zu viel Zeit gewidmet werde, dem könne aber wegen der gelungenen Darstellung der Landschaft verziehen werden, schreibt Maggie Lee für den Hollywood Reporter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cape No. 7 () ist ein taiwanischer Kinofilm aus dem Jahr 2008. Regie führte Wei Te-Sheng, für den der Film das erste größere Projekt war. In Taiwan war die Produktion sehr erfolgreich und liegt dort mit über 220 Millionen NT (ca. 5,25 Mio. Euro) bei den Box-Office-Einnahmen an zweiter Stelle hinter Titanic in Taiwan. Wei schrieb zudem das Drehbuch, nachdem er in den Medien von einem Brief gelesen hatte, der trotz der veralteten japanischen Adresse zugestellt werden konnte.", "tgt_summary": "《海角七号》(英语:Cape No. 7),是一部于2008年上映的台湾电影,为台湾导演魏德圣的首部剧情长片,由台湾歌手范逸臣和日本模特儿兼演员的田中千绘以及众多音乐人共同合作,新生代歌手梁文音和日本歌手中孝介也在本片参与特别演出。本电影获选为2008年台北电影节的开幕片,同时为《海角七号》的首映;2008年8月22日,本电影在台湾公开上映,于12月12日在全台湾首轮戏院下片。", "id": 2413829} {"src_title": "Polymerdispersion", "tgt_title": "乳胶", "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Nach der Art ihrer Herstellung können Polymerdispersionen in Naturlatizes, synthetische Polymerdispersionen oder durch Dispergierung eines Polymers hergestellte Sekundärdispersionen eingeteilt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Naturlatizes.", "content": "Die wichtigste, natürlich vorkommende Polymerdispersion ist Naturlatex, der Milchsaft des Gummibaums (Hevea brasiliensis). Es handelt sich um eine Polyisoprendispersion mit > 97 % cis-1,4-Polyisopren und einer Teilchengröße zwischen 100 und ca. 1500 nm. Eine weitere, zumindest zeitweilig bedeutende Quelle ist der Guttaperchabaum (Palaquium gutta), dessen Milchsaft fast reines trans-1,4-Polyisopren enthält.", "section_level": 2}, {"title": "Synthetische Polymerdispersionen.", "content": "Synthetische Polymerdispersionen werden durch Polymerisation der entsprechenden Monomere in der wässrigen Phase gewonnen. Zum Einsatz kommende Polymerisationsverfahren sind die Emulsionspolymerisation, die Suspensionspolymerisation sowie (als eine spezielle Form der Suspensionspolymerisation) die Miniemulsionspolymerisation. Die Teilchen werden dabei entweder während der Polymerisation in der wässrigen Phase gebildet (Emulsionspolymerisation) oder gehen durch Polymerisation der Monomertröpfchen aus diesen hervor (Suspensions- und Miniemulsionspolymerisation).", "section_level": 2}, {"title": "Sekundärdispersionen.", "content": "Sekundärdispersionen werden durch Dispergierung eines Polymers in der wässrigen Phase erhalten. Dies kann z. B. durch Dispergieren einer Polymerlösung in Wasser und anschließendes Abdestillieren des Lösemittels erfolgen. Andere Verfahren sind das Ausfällen einer Polymerlösung in einem wassermischbaren Lösemittel durch Wasserzugabe oder die fortschreitende Dispergierung von Wasser in einem Polymer bis zum Auftreten einer Phaseninversion. Ein Beispiel für Sekundärdispersionen sind am Markt erhältliche Polyurethandispersionen, die durch Dispergierung einer Lösung gewonnen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Stabilität von Polymerdispersionen.", "content": "Polymerdispersionen sind im Allgemeinen thermodynamisch nicht stabil: Durch Koagulation der Dispersion, d. h. durch Zusammenlagern der einzelnen Polymerpartikel zu kompakteren Gebilden (dem Koagulat), wird die Grenzfläche formula_1 zwischen den beiden Phasen und damit die innere Grenzflächenenergie formula_2 des Systems drastisch reduziert (formula_3 ist die Grenzflächenspannung zwischen dem Polymeren und der wässrigen Phase). Wird beispielsweise durch eine elektrisch geladene Doppelschicht auf den Teilchen eine Energiebarriere für die Koagulation geschaffen, so spricht man von einem kinetisch stabilen bzw. metastabilen System. Die Dispersion ist damit immer noch thermodynamisch instabil, für eine Koagulation muss aber erst eine gewisse Energie (z. B. durch Scherung) aufgewendet werden, um die Energiebarriere zu überwinden. Die Metastabilität der Polymerdispersionen ist bedeutend für ihre Anwendung und Verarbeitung. So können Polymerdispersionen durch entsprechend hohe Scherkräfte, wie sie z. B. in Pumpen, an Rohreinbauten (z. B. Blenden), Siebanlagen und so weiter auftreten, koagulieren. Beim Abmischen zu Farben, Klebstoffformulierungen und so weiter kann es durch ungeeignete Rührwerke (z. B. schnelldrehende Dissolverscheiben) zur scherinduzierten Koagulation kommen. Weiterhin besteht die Gefahr der Auslösung von Koagulatbildung durch einzelne Rezepturbestandteile, wie z. B. starke Säuren oder Basen (pH-Wert Änderung, Verminderung der Solvatisierung der hydrophilen Anteile an- bzw. kationischer Tenside), mehrwertiger Metallionen (ionische Vernetzung), Füllstoffe oder Pigmente ohne gleichzeitige, ausreichende Netzmittelzugabe (Emulgatormoleküle wandern von den Polymerpartikeln auf die Füllstoffteilchen) u. a. Weitere Ursachen für die Koagulation können starke Temperaturänderungen, Einfrieren oder ein starker Viskositätsanstieg des Serums (z. B. durch zu schnelle Zugabe von Verdickern) sein. Die Stabilisierung von Polymerdispersionen kann erfolgen mit anionischen oder kationischen Tensiden durch Bildung einer elektrisch geladenen Doppelschicht oder durch sterische Stabilisierung mit nichtionogenen Tensiden oder Schutzkolloiden.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften, Charakterisierung.", "content": "Die interessierenden Eigenschaften und deren Charakterisierung hängen naturgemäß stark vom jeweiligen Anwendungszweck oder – bei Entwicklungsarbeiten – von der entsprechenden Fragestellung ab. Die nachfolgende Auflistung kann daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern nur einige Möglichkeiten aufzeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Festkörper.", "content": "Der Festkörpergehalt einer Polymerdispersion ergibt sich aus dem Anteil der nicht verdampfbaren Bestandteile. Den Hauptbestandteil machen die Polymerpartikel aus, weitere Anteile sind Emulgatoren, Schutzkolloide und andere in der wässrigen Phase gelösten Bestandteile (z. B. Salze). Hochsiedende Lösemittel und Weichmacher werden meist auch dem Festkörper zugerechnet, leichterflüchtige Lösemittel (z. B. als Filmbildehilfsmittel) dagegen nicht. Die Bestimmung erfolgt gravimetrisch durch Bestimmung des Verdampfungsrückstandes, üblicherweise wird auf die DIN EN ISO 3251 Bezug genommen.", "section_level": 2}, {"title": "pH-Wert.", "content": "Die Bestimmung des pH-Wertes wird meist mittels einer Glaselektrode ausgestatteten Messgeräten vorgenommen (meist auf DIN 53785 verweisend). Die Einhaltung eines bestimmten pH-Wertes der Polymerdispersion ist für Anwendungen wichtig, bei denen der pH-Wert eine entscheidende Rolle spielt, beispielsweise bei der Formulierung von Dispersionsfarben, wo viele der eingesetzten Verdicker und Netzmittel starke pH-Abhängigkeiten aufweisen. Ferner ist der pH-Wert für die Stabilität der Dispersion selbst von Bedeutung, da anionische Tenside und im Polymer gebundene Säuregruppen (z. B. aus Methacrylsäure) nur im neutralen bis leicht basischen Bereich ausreichend zur kolloidalen Stabilisierung beitragen können.", "section_level": 2}, {"title": "Viskosität, Rheologie.", "content": "Das rheologische Verhalten von Polymerdispersionen ist meist recht komplex und weicht häufig deutlich vom newtonschen Fließverhalten ab. Lediglich schutzkolloidfreie Dispersionen mit sehr geringem Festkörpergehalt zeigen ein annähernd Newtonsches Verhalten. Meist liegt ein thixotropes und/oder strukturviskoses Fließverhalten vor. Durch Abweichungen bzw. Fehler bei der Herstellung (z. B. Emulsionspolymerisation) können auch dilatante Dispersionen gebildet werden. Charakterisiert werden können die rheologischen Eigenschaften nur durch die Aufnahme von Fließkurven bei unterschiedlichen Scherraten. In der Qualitäts- bzw. Wareneingangskontrolle beschränkt man sich dennoch oft auf die Messung der Viskosität bei einer Scherrate mit dem Brookfield Rheometer (Viskositätsangabe dann unter Angabe von Geschwindigkeit und Spindelnummer). Speziell für genauere Messungen ist eine genaue Temperierung von Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopische Methoden.", "content": "Die konventionelle Lichtmikroskopie stößt bei den gängigen Polymerdispersionen mit Teilchengrößen im Bereich einiger hundert Nanometer an ihre Auflösungsgrenzen. Es ist zwar möglich, die Brownsche Bewegung der Teilchen bei stark verdünnten Dispersionen und nicht zu kleinen Teilchendurchmessern zu beobachten (besser: zu erahnen), Abmessungen oder gar innere Strukturen lassen sich aber nicht erkennen. Die derzeit effizienteste und aussagekräftigste, mikroskopische Charakterisierungsmethode für Polymerdispersionen ist die Transmissionselektronenmikroskopie. Aufgrund der viel geringeren Wellenlänge der Strahlung können Einzelheiten bis zur Größe weniger Nanometer dargestellt werden. Da die Elektronenstrahlung die Polymere durchdringt, können neben der äußeren Gestalt auch innere Strukturen der Partikel abgebildet werden. Die Beispielaufnahme zeigt eine Dispersionen aus schwach vernetzten Partikeln aus Poly(Butylacrylat/Ethylacrylat), in denen in einem zweiten Polymerisationschritt Inklusionen aus Polystyrol (mit etwas Divinylbenzol) gebildet wurden. Die Inklusionen wurden durch eine selektive Kontrastierung mit Rutheniumtetroxid (welches sich nur in der Polystyrol-Phase anlagert) sichtbar gemacht. Nachteilig ist der hohe apparative Aufwand sowie die Empfindlichkeit einiger Polymere (z. B. Acrylate) gegen die Elektronenstrahlung. Bei der Bestimmung der Teilchengröße anhand von TEM-Aufnahme muss berücksichtigt werden, dass gerade Partikel aus weicheren Polymeren auf dem Objektträger etwas „breitlaufen“ können und damit einen größeren Durchmesser vortäuschen. Steht ein Rasterelektronenmikroskop zur Verfügung, so können zumindest die äußere Gestalt der Partikel und ihre Größe bestimmt werden. Rückschlüsse auf die innere Struktur sind i. A. nicht möglich. Auch mit dem noch relativ jungem Verfahren der Rasterkraftmikroskopie können die einzelnen Partikel von Polymerdispersionen sichtbar gemacht werden. Ähnlich wie bei der Rasterelektronenmikroskopie können nur die Ausmaße und die äußere Gestalt der Teilchen abgebildet werden, innere Strukturen bleiben unsichtbar. Im sogenannten „Tapping-Mode“ einiger Mikroskope können unterschiedliche mechanische Eigenschaften von einzelnen Phasen visualisiert werden. Das Beispielbild zeigt dieselbe Dispersion wie das TEM-Bild. Die harten, bis an die Oberfläche reichenden PS-Inklusionen sind in der weichen Acrylatmatrix aufgrund der abweichenden Phasenlage des Signals sichtbar (Materialkontrast, im Gegensatz zum TEM \"ohne\" spezielle Kontrastierung). Die relativ weichen Teilchen sind auf dem Objektträger (frisch gespaltener Glimmer) zusammengelaufen (verfilmt), so dass die ursprüngliche Kugelform nur noch zu erahnen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Mindestfilmbildetemperatur.", "content": "Für viele Anwendungen, wie z. B. als Klebstoffe oder Bindemittel in Beschichtungen ist die Fähigkeit der Polymerdispersionen, beim Eintrocknen einen durchgehenden Film zu bilden, von entscheidender Bedeutung. Beim Verdunsten des Wassers rücken die Partikel zunehmend enger zusammen, bis schließlich die zwischen den Partikeln wirkenden Kapillarkräfte so groß werden, dass die Abstoßung durch Tenside oder Schutzkolloide überwunden wird und sich die Teilchen berühren. Sind die Partikel ausreichend verformbar, so werden sie durch die wirkenden Kräfte deformiert und verschmelzen schließlich zu einem durchgehenden Film. Für ein ausreichendes Verformungsvermögen der Polymerteilchen muss die Temperatur bei der Verfilmung oberhalb einer bestimmten Temperatur, der Mindestfilmbildetemperatur oder kurz MFT, liegen. Die MFT hängt naturgemäß stark mit der Glasübergangstemperatur des Polymeren zusammen, wird aber auch durch den Anteil an hydrophilen Polymerbestandteilen (wasserlösliche Monomere wie Methacrylsäure, Hydroxyethylmethacrylat, Acrylamid und so weiter), die Partikelmorphologie (z. B. Kern/Schale), evtl. in der wässrigen Phase enthaltene Schutzkolloide, externe Weichmacher u. a. beeinflusst. Die Bestimmung der MFT erfolgt meist auf einer Filmbildebank mit Temperaturgefälle.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Klebstoffe.", "content": "Im einfachsten Fall kann eine gegebenenfalls noch geringfügig modifizierte (Zugabe von Weichmacher, Verdicker) Polymerdispersion bereits als Klebstoff verwendet werden. Ein Beispiel ist der Kaltleim (oder Weißleim) in der Holzverarbeitung. Es handelt sich im Wesentlichen um eine oft mit Polyvinylalkohol stabilisierte Polyvinylacetatdispersion (meist copolymerisiert mit geringen Anteilen an Butylacrylat oder anderen Acrylsäureestern, Acrylamid, Acrylsäure u. a.). Weitere Anwendungen sind Klebstoffdispersionen für Selbstklebeetiketten (Copolymere auf Basis Styrol-Butadien oder (Meth) Acrylsäureester) sowie Klebstoffe in der Bauchemie wie Fliesenkleber oder Kleber für Wärmedämmverbundsysteme (meist Copolymerisate aus Styrol und (Meth) Acrylsäureestern).", "section_level": 2}, {"title": "Dispersionsfarben.", "content": "In Dispersionsfarben, wässrigen Lacken und ähnlichen Beschichtungen werden Polymerdispersionen als Bindemittel eingesetzt. Für Fassadenfarben kommen vorzugsweise witterungsbeständige Copolymere auf Basis von (Meth)Acrylsäureestern und Styrol zum Einsatz. Preiswertere Qualitäten basieren auf Vinylacetatcopolymeren mit Acrylsäureestern, für einige Spezialanwendungen auch Copolymere mit Dibutylmaleinat (rissüberbrückende Systeme) oder mit Vinylestern der Versaticsäure (VeoVa-Monomere der Shell, verbesserte Witterungsbeständigkeit). Innendispersionsfarben werden heute nur noch selten auf Basis von Styrolcopolymerisaten formuliert. Meistens werden Copolymere von Ethylen, Vinylacetat und Acrylsäureestern verwendet. Für die Realisierung der heute zunehmend geforderten emissions- und lösemittelfreien Farben (Blauer Engel) werden weichmacherfreie Dispersionen mit relativ weichem Polymer (niedrige Glasübergangstemperatur) und geringem Restmonomeranteil eingesetzt. Für die Formulierung wässriger Lacke setzt man überwiegend Polyurethan- oder Reinacrylatdispersionen ein. Letztere werden häufig unter Verwendung spezieller Comonomere hergestellt, die eine verbesserte Haftung des Lackes auf schwierigen Untergründen, eine Vernetzung der Teilchen nach dem Trocknen untereinander u. a. bewirken sollen. Eine weitere (Nischen-)Anwendung finden sogenannte Hohllatizes als Weißpigment. Es handelt sich um Dispersionen aus mehrphasigen Polymerpartikeln, die einen wassergequollenen Kern beinhalten. Beim Auftrocknen der Dispersion diffundiert das Wasser aus dem Kern heraus, das gequollene Polymer trocknet unter Schrumpfen ein und hinterlässt einen Hohlraum, an dem im Polymerfilm das Licht gestreut wird.", "section_level": 2}, {"title": "Kunststoffindustrie.", "content": "Bei der Herstellung von Kunststoffen spielen Polymerdispersionen in einigen Fällen als Zwischenprodukt eine Rolle. Neben der Herstellung von PVC und Polyacrylnitril werden vor allem ABS und schlagzähes PMMA über den Zwischenschritt einer Polymerdispersion hergestellt. Man nutzt hierbei die Möglichkeit der Emulsions- und Suspensionspolymerisation aus, mehrphasiger Polymerpartikel genau definierter Morphologie herstellen zu können, wie sie für die Schlagzähmodifizierung spröder Polymere notwendig sind. Nachteilig ist neben der Notwendigkeit des Abtrennens des Wassers die hohe Verunreinigung durch Tenside und Salze, die sich nachteilig auf die Produkteigenschaften (Verfärbungen, Zersetzungsneigung bei der Verarbeitung) auswirken können.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Polymerdispersion oder auch \"Polymerlatex\" bezeichnet man eine kolloidal stabile Dispersion von Polymerpartikeln in einer wässrigen Phase. Der Durchmesser der Polymerpartikel kann zwischen einigen 10 Nanometern und wenigen Mikrometern liegen. Je nach Teilchendurchmesser und Polymergehalt erscheinen Polymerdispersionen als mehr oder weniger trübe bis weiße Flüssigkeiten. Die kolloidale Stabilität der Dispersion wird meistens durch grenzflächenaktive Stoffe, wie Tenside oder Schutzkolloide erzielt. Polymerdispersionen können durch verschiedene Polymerisationsverfahren (z. B. Emulsionspolymerisation, Suspensionspolymerisation) direkt aus den Monomeren oder auch durch Dispergieren eines Polymeren hergestellt werden. Ein Beispiel für eine natürlich vorkommende Polymerdispersion ist der Naturlatex des Gummibaumes (Hevea brasiliensis). Industriell werden Polymerdispersionen in großem Umfang produziert (s. a. Synthesekautschuk) und direkt – z. B. als Klebstoff, Bindemittel für Dispersionsfarben und so weiter – oder als Zwischenprodukt in der Kunststoff- und Kautschukindustrie genutzt.", "tgt_summary": "乳胶是指从天然的树木(被子植物,例如橡胶树)中抽取的树液,在空气中会凝固。它是一种微粒聚合物混合的乳剂,成分包括蛋白质、生物碱、淀粉、糖类、植物油、单宁酸、树脂、树胶等等。大多植物的乳胶都呈「乳白色的」,但是也有黄色、橘色或红色、绿色的乳胶。", "id": 1940134} {"src_title": "Stari Grad (Belgrad)", "tgt_title": "舊格拉德", "src_document": [{"title": "Stadtbild.", "content": "Stari Grad wird durch vier eigene urbane Einheiten geprägt, die die Stadtentwicklung vom 15. Jahrhundert bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts widerspiegeln. Der eigentliche Kern von Stari Grad ist der Stadtteil, der sich seit dem 16. Jahrhundert vom Park Kalemegdan bis zur ehemaligen Stadtmauer (sie beschrieb das Rechteck zwischen der Straße \"Cara Dusana\", \"Francuska\", \"Obiličev Venac\" und \"Kosaničev Venac\") erstreckt. Die Anlage der Festung von Belgrad mit Ober- und Unterstadt entstammt in ihrer jetzigen Form den Ausbauten im 15. und 18. Jahrhundert. Vor der Festung liegt der Kleine und Große Kalemegdan. Das Viertel auf der Donauterrasse, Dorčol, galt als ehemaliges Judenviertel. Die nach der Schleifung der Stadtmauer nach 1868 neu errichteten Stadtteile von Stari Grad reichen bis zur \"Takovska ulica\" und \"Ulica Kneza Miloša\". Der älteste Teil von Stari Grad ist durch Altbauten und die Kirche \"Saborna crkva\" mit dem serbisch-orthodoxen Patriarchat sowie das Serbische Nationalmuseum, das Serbische Nationaltheater am Trg Republike sowie die Prachtstraße \"Ulica Kneza Mihaila\" und das \"Kapetan Misino Zdanje\" am Studentski trg geprägt. Auch die letzte Moschee der Stadt, die Bajrakli džamija, liegt hier. In den nach 1868 erweiterten Bereichen liegt der Botanische Garten Jevremovac, das Parlament Serbiens sowie das Alte und Neue Königsschloss.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Auf einem Kalkfelsen 50 m über der Savemündung in die Donau liegt die 50 ha große Festung von Belgrad. Auf dem ehemaligen Glacis liegt heute der größte Park im Stadtteil Stari Grad, der Kalemegdan.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Wie die anderen zwei alten Stadtteile im Stadtzentrum (Savski Venac und Vračar) ist die demographische Entwicklung in Stari Grad seit Jahrzehnten durch eine starke Bevölkerungsabnahme geprägt, bleibt aber nach wie vor eine der am dichtesten besiedelten Bezirke in Serbien. Nach dem Zensus von 2002 lebten in Stari Grad 55.543 Einwohner (7.935 Einwohner je Quadratkilometer), verglichen mit 96.517 (13.788 Einwohner je Quadratkilometer) im Jahr 1971. Bevölkerungsentwicklung von Stari Grad: Ethnien (2002):", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Obwohl der älteste Teil von Belgrad, ist der Stadtteil erst als einer der letzten gebildet worden. Stari Grad entstand durch Zusammenlegen der Bezirke Skadarlija und eines Teils vom Bezirk Terazije am 1. Januar 1957.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "\"Partnerstädte von Stari Grad sind:\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Stari Grad (, deutsche Übersetzung: Altstadt) ist der älteste Ortsteil Belgrads und einer von 17 Stadtbezirken die Belgrad, die Hauptstadt Serbiens, bilden. Das historische Herz Belgrads liegt in Stari Grad.", "tgt_summary": "旧格拉德(),即老城区,是塞尔维亚首都贝尔格莱德的十七个自治城市之一。旧格拉德位于贝尔格莱德的市中心,是贝尔格莱德历史最古老的地区。行政区划上的旧格拉德面积7平方公里,是贝尔格莱德面积第二小的行政区。旧格拉德在2011年人口普查时有人口48,061人。1961年人口普查时,旧格拉德有人口96,517人。然而由于许多人白天在旧格拉德工作,因此这里白天的人口是夜间的一倍。旧格拉德的人均生产毛额是塞尔维亚全国平均值的六至八倍。旧格拉德聚集有众多政治机关及历史建筑,是贝尔格莱德的主要观光区。", "id": 2176806} {"src_title": "Suzuki Splash", "tgt_title": "鈴木Splash", "src_document": [{"title": "Motorisierungen.", "content": "Der nur fünftürig lieferbare Splash wurde wahlweise mit drei Motoren angeboten: zwei Ottomotoren von Suzuki und ein Commonrail-Diesel mit Partikelfilter aus der Kooperation von General Motors und Fiat, der von Suzuki in Indien produziert wird. Der Einliter-Motor mit 48 kW (65 PS) war nur im Splash „Basic“ für 9990 € erhältlich. Der 1.2-Liter-Motor leistet 63 kW (86 PS) und kostete 3010 € mehr (davon 2510 € Aufpreis für die Ausstattung „Club“). Dieser Motor war auch mit einer 4-Stufen-Automatik für weitere 2600 € extra erhältlich (davon 1300 € Aufpreis für die darin enthaltene Ausstattung „Comfort“). Der Splash 1.3 DDiS mit einem Dieselmotor mit 55 kW (75 PS) Leistung war zu einem Preis von 14.700 € („Club“) bzw. 16.000 € („Comfort“) das teuerste Modell.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Das Kofferraumvolumen beträgt 178–1050 Liter; der Wendekreis 9,4 Meter. Der Splash war ohne Aufpreis nur in zwei Außenfarben (weiß und rot) erhältlich. Separat war nur eine Metalliclackierung für 380 € extra bestellbar – weitere zusätzliche Ausstattungen waren aus Gründen einer rationellen Produktion nur in den Modellen „Club“ und „Comfort“ enthalten:", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Im Frühjahr 2012 erhielt der Splash eine leichte Modellpflege, die einen vergrößerten Kühlergrill, eine abgerundete Motorhaube sowie neu gestaltete Fassungen für die Nebelscheinwerfer mit sich bringt. Die Heckstoßstange bekam Luftaustrittslöcher. Ende 2014 lief die Produktion des Splash aus.", "section_level": 1}, {"title": "Zulassungszahlen.", "content": "Zwischen 2008 und 2015 sind in der Bundesrepublik insgesamt 31.612 Suzuki Splash neu zugelassen worden. Über ein Drittel aller Fahrzeuge wurde im Jahr 2009 zugelassen. Dies ist auf die Umweltprämie zurückzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Elektroversion.", "content": "Ab Juli 2010 baute das nordhessische Unternehmen German E Cars den Splash auf Elektroantrieb um und lieferte ihn unter dem Namen Stromos als Elektromobil aus. Beim Umbau wurde im Heck und im Tunnel die Batterie untergebracht, der Verbrennungsmotor entfernt und am Getriebeflansch ein Elektromotor angeflanscht. Das Schaltgetriebe blieb dabei erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Suzuki Splash (Typenbezeichnungen EXB22 und EXB32) ist ein Microvan-Modell der Minivan-Klasse, der wie sein Vorgänger seine Plattform mit dem Opel Agila teilt. Das Fahrzeug wurde 2007 auf der IAA in Frankfurt am Main vorgestellt und war in Deutschland ab April 2008 erhältlich. Zuvor war eine Studie mit gleichem Namen 2006 auf dem Mondial de l’Automobile in Paris zu sehen. Der Splash wurde zusammen mit dem Opel Agila bei Magyar Suzuki Zrt. in Esztergom (Ungarn) gebaut.", "tgt_summary": "铃木Splash()乃是日本铃木公司自2008年至2014年间开发制造的都市车,其兄弟车为欧宝Agila、佛贺Agila(英国)。由于福特汽车已经在印度市场注册使用「Splash」,故马鲁蒂铃木公司将之取名为马鲁蒂Ritz。原厂位于中国的合资企业昌河铃木于2011年将之国产化,命名为铃木派喜。", "id": 2672541} {"src_title": "Malaysische Sprache", "tgt_title": "馬來西亞語", "src_document": [{"title": "Abgrenzung zur indonesischen Sprache.", "content": "Auch die indonesische Sprache – in Indonesien als \"Bahasa Indonesia\" bezeichnet – verwendet als linguistischen Unterbau die malaiische Sprache. Da sich die beiden Sprachversionen linguistisch zu mehr als 80 Prozent gleichen, gehört die auf \"Bahasa Melayu\" basierende Sprachgruppe mit etwa 200 Millionen Sprechern zu den meistgesprochenen Sprachen der Erde.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachcode.", "content": "Malaysisch hat den Sprachcode codice_1 beziehungsweise codice_2 oder codice_3 (nach ISO 639).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits während der Kolonialzeit hatten Richard Olaf Winstedt und Richard James Wilkinson die Grundlagen des heutigen Bildungssystems in Malaysia geschaffen und durch ihre Arbeiten nicht nur die Systematik der malaiischen Sprache erforscht, sondern auch die bis heute gültigen malaiisch-englischen Wörterbücher geschaffen. Bei der Entlassung der Föderation Malaya in die Unabhängigkeit wurde der Begriff „Bahasa Melayu“ von den Vätern der Unabhängigkeit Malaysias, allen voran Tunku Abdul Rahman, als Artikel 152 in die Verfassung eingeführt, um dem Vielvölkerstaat durch eine gemeinsame Sprache eine Identität zu verschaffen. Nach den blutigen ethnischen Unruhen im Jahr 1969 führte Premierminister Tun Abdul Razak Hussain den Begriff „Bahasa Malaysia“' ein, um auf diese Weise die Einheit der Ethnien Malaysias zu demonstrieren und um dem Streit um die Vorherrschaft der indigenen Malaien die Schärfe zu nehmen. Unter dem Minister für Bildung Anwar Ibrahim wurde im Jahr 1986 die Bezeichnung „Bahasa Melayu“ wieder eingeführt. Im April 2007 sprach sich das malaysische Kabinett einstimmig dafür aus, „Bahasa Malaysia“ wieder als offiziellen Begriff für die nationale Sprache aller Ethnien in Malaysia zu verwenden. Der Gebrauch des Ausdrucks „Bahasa Malaysia“ ist für alle in Malaysia erscheinenden Zeitungen, Radio- und Fernsehsendungen zwingend vorgeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachregulierung.", "content": "\"Bahasa Malaysia\" wird durch die staatliche Institution \"Dewan Bahasa dan Pustaka\" (Institut für Sprache und Literatur) reguliert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die malaysische Sprache oder Bahasa Malaysia ist die offizielle Landessprache des Staates Malaysia. Ihr linguistischer Unterbau ist die malaiische Sprache. Der Gebrauch des Ausdrucks „Bahasa Malaysia“ ist für alle in Malaysia erscheinenden Zeitungen, Radio- und Fernsehsendungen zwingend vorgeschrieben. Da Malaysisch nicht nur als Amtssprache gut eingeführt ist, sondern auch bereits in der Primarstufe des malaysischen Bildungssystems Pflichtfach ist, kann davon ausgegangen werden, dass Malaysisch zumindest als Zweitsprache von der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung verstanden und gesprochen wird. Entsprechend der Bevölkerungszahl liegt die Zahl der Sprecher damit bei etwa 28 Millionen.", "tgt_summary": "马来西亚语(Bahasa Malaysia)或称标准马来语(Bahasa Melayu Baku),是指马来西亚所使用的一种马来语,是柔佛-廖内方言的一种标准化版本。虽然马来西亚的官方语言按照该国宪法所定为「马来语」,但马来西亚政府仍然在某些时期偏好使用「马来西亚语」一词。在马来西亚的初等与中等学校此语为必修科目。", "id": 1141445} {"src_title": "Boy A", "tgt_title": "男孩A", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Manchester: Eric Wilson unterhält sich mit seinem Betreuer Terry über sein nun neu beginnendes Leben: Er heißt von nun an Jack Burridge. Zusammen mit Terry mietet er eine Wohnung, eröffnet ein Konto und nimmt eine Stelle in einer Logistikfirma an. Er findet sich in der Welt nicht zurecht, denn als 10-Jähriger ging er für 14 Jahre ins Gefängnis. Bei der Arbeit lernt der introvertierte Jack die hübsche Büroangestellte Michelle kennen und kommt ihr in den darauffolgenden Tagen näher. Zwischenzeitlich wird in Rückblenden die Geschichte des Mordes erzählt. Jacks Geburtsname ist Eric. Eric freundete sich als 10-Jähriger mit Phillip an, einem gleichaltrigen Jungen, der sich im Gegensatz zu Eric nicht leicht einschüchtern lässt, sondern sich auch mit Fäusten wehrt, stiehlt und im Allgemeinen zur Kriminalität neigt. Phillip erzählte er, dass er von seinem älteren Bruder mehrmals sexuell missbraucht wurde. Erics Mutter erfuhr zu dem Zeitpunkt von ihrer tödlichen Krebserkrankung. Der Mord, den Eric und Phillip beim Spielen begangen haben, ereignete sich ohne besonderen Grund. Das Mordopfer war ein gleichaltriges Mädchen aus der gemeinsamen Schule, das die beiden auf Vandalismus ansprach und sie asozial nannte und beleidigte. Phillip verletzte das Mädchen mit dem Teppichmesser an den Armen und zerrte es unter eine Brücke. Eric hob das Messer auf und folgte den beiden. Wer das Mädchen umgebracht hat, bleibt unklar. Im Gefängnis kam Phillip um. Jack glaubt, dass Phillip von anderen Insassen getötet und schließlich erhängt wurde, um es wie einen Selbstmord aussehen zu lassen. In der Gegenwart verlieben sich Jack und Michelle ernsthaft ineinander. Jack und sein bester und einziger Freund und Kollege Chris werden durch Zufall Zeuge eines Autounfalls und retten einem kleinen Mädchen das Leben. Dadurch bekommen die beiden in der Lokalpresse Aufmerksamkeit. Dies und die positive Entwicklung von Jacks Rehabilitation erfüllt Terry mit großem Stolz auf Jack und sich selbst. Terrys eigener Sohn besucht nach langer Trennung wieder seinen Vater und lebt vorübergehend mit ihm zusammen. Terry kritisiert ihn dafür, dass er keine Arbeit hat, keine Freunde und zu viel zu Hause rumhängt und Alkohol trinkt. Terrys Sohn findet durch einige Äußerungen seines Vaters und durch die Durchsuchung dessen Akten und Computer heraus, wer Jack wirklich ist und informiert darüber die Presse. Er handelt aus Eifersucht, weil sein Vater Jack offenbar mehr schätzt als ihn selbst. Infolge dessen verliert Jack seinen Job und Chris möchte mit ihm nichts mehr zu tun haben. Zudem erscheint Michelle nicht mehr zur Arbeit, Jack kann sie nicht erreichen. Chris vermutet, dass Jack ihr etwas angetan haben könnte, sie hat sich allerdings nur in ihre Wohnung zurückgezogen und hadert mit der Enthüllung um Jack/Eric. Als die Presse von Jacks wahrer Identität erfährt, belagert sie seine Wohnung. Jack fürchtet sich davor, gelyncht zu werden, da im Internet eine Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt ist. Bei Terry ist nur der Anrufbeantworter zu erreichen. Jack flieht vor den Reportern, die vor seiner Haustür lauern, über das Dach, verletzt sich das Bein, und flüchtet mit dem Zug an die Küste nach Blackpool. Dort trifft er ein letztes Mal auf Michelle und sie verabschieden sich voneinander – wahrscheinlich stellt sich Jack dieses letzte Gespräch mit ihr bloß in seinem Kopf vor. Jack hinterlässt darauf Terry und Chris einen Abschiedsgruß auf dem Anrufbeantworter. Der Film endet damit, dass Jack am Pier steht und sich offenbar das Leben nehmen will.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boy A ist ein britischer Film aus dem Jahr 2007. Er handelt von einem jungen Mann, der als Kind einen Mord beging und nun aus der Haft entlassen wird, um mit anderer Identität ein neues Leben zu beginnen. Der Film von Regisseur John Crowley kreist um die Themen Resozialisierung, Schuld und Identität, aber auch den Sensationsjournalismus. In der Hauptrolle ist Andrew Garfield zu sehen, neben ihm Peter Mullan und Katie Lyons.", "tgt_summary": "《男孩A》(英语:Boy A,又译心灵铁窗、男孩甲、蛮童之歌、头号男孩)是一部2007年的英国电影。影片改编自乔纳森·崔格尔创作的获得评论界广泛好评的男孩A (小说)。小说的故事情节与英国的詹姆斯·巴杰尔谋杀案有诸多相似之处。影片在2007年多伦多国际电影节上首映,随后与同年11月26日在英国第四台首次在电视公开放映。", "id": 2172210} {"src_title": "Jakov Fak", "tgt_title": "雅科夫·法克", "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Der gebürtige Kroate Jakov Fak wechselte im Jahr 2000 vom Skilanglauf zu dem in dieser Zeit in Kroatien populärer gewordenen Biathlonsport. Erstmals international in Erscheinung trat Jakov Fak im Rahmen der Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2002 im italienischen Ridnaun. Dort belegte er im Sprint den 64. und im Einzel den 72. Platz und erreichte gemeinsam mit der kroatischen Staffel den 17. Rang im entsprechenden Wettbewerb. Im Januar 2003 gab er in einem Sprint in Forni Avoltri sein Debüt im Biathlon-Europacup mit einem 46. Platz. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2003 im polnischen Kościelisko wurde er 28. im Sprint, 32. in der Verfolgung, 38. im Einzel und 18. gemeinsam mit der Staffel. In den Wettkämpfen der Juniorenweltmeisterschaften 2004 in der französischen Haute-Maurienne kam er in den Einzelrennen nicht über Platzierungen jenseits der besten 50 Athleten hinaus. Mit der Staffel erreichte er den 15. Rang. Anschließend dauerte es bis 2007, ehe er wieder bei den Titelkämpfen der Junioren antrat. In Martell wurde er 24. des Einzel-, 23. des Sprint- und 18. des Verfolgungsrennens. 2008 gelang ihm als Zehnter des Sprints in Ruhpolding sein bestes Resultat bei Weltmeisterschaften der Junioren. Ferner belegte er in der Verfolgung den 13. und im Einzel den 31. Platz. Auch bei den Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften der Junioren 2008 in der Haute-Maurienne trat er an. Nachdem er im Sprintwettbewerb zunächst Achter geworden war, konnte er in der Verfolgung die Goldmedaille gewinnen. Am 8. Dezember 2006 debütierte Fak im Rahmen eines Sprints in Hochfilzen im Biathlon-Weltcup. Diesen beendete er als 107. Im Verlauf des Biathlon-Weltcups 2006/07 startete er in sieben weiteren Wettkämpfen, unter anderem auch bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2007 in Antholz, seinen ersten im Erwachsenenbereich. Dort wurde er 78. im Sprint und 93. im Einzel. Eine Platzierung in den Punkterängen blieb ihm dabei verwehrt und der 78. Rang aus Antholz sollte sein bestes Resultat bleiben. Ähnlich verlief auch die darauffolgende Saison. Sein bestes Ergebnis war der 43. Platz im Einzel auf der Pokljuka. Bei den Weltmeisterschaften 2008 im schwedischen Östersund wurde er 69. im Sprint, verzichtete jedoch auf einen Start im Einzel. Bereits seit Sommer 2008 trainierte Fak, zunächst noch unter kroatischer Flagge, gemeinsam mit der Nationalmannschaft Sloweniens. Laut eigener Aussage habe er erst durch diesen Schritt den Sprung vom Amateur zum Profi geschafft. Im zweiten Rennen der Saison 2008/09, einem Sprint in Östersund, erzielte er mit dem 37. Platz seine ersten Weltcuppunkte. Eine nochmalige Leistungssteigerung gelang dem Kroaten im Einzel beim Weltcup in Hochfilzen. In diesem wurde er 15. und übertraf damit sein bis dahin bestes Weltcupresultat um 22 Ränge. Der Durchbruch in die Weltspitze seiner Sportart gelang Jakov Fak bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2009 im südkoreanischen Pyeongchang. Nachdem er im Sprint 14. und in der Verfolgung 25. geworden war, gewann er im Einzel über 20 Kilometer die Bronzemedaille. Dabei musste er sich lediglich Ole Einar Bjørndalen aus Norwegen und Christoph Stephan aus Deutschland geschlagen geben. Dies war zugleich seine erste Podiumsplatzierung bei einem Wettkampf im Rahmen des Biathlon-Weltcups und der erste Medaillengewinn Kroatiens bei Weltmeisterschaften in den nordischen Skisportarten und dem damit verwandten Biathlon. Im Massenstart belegte er den 19. Platz. Den Winter 2008/09 beendete er auf Platz 44 des Gesamtweltcups. Nachdem er sich im Verlauf der Weltcup-Saison 2009/10 bis dahin nur in Antholz als 24. des Sprints sowie als 17. der Verfolgung in den Punkterängen klassifiziert hatte, gewann er bei den Olympischen Winterspielen 2010 im kanadischen Vancouver die Bronzemedaille im Sprint über zehn Kilometer hinter dem Franzosen Vincent Jay und dem Norweger Emil Hegle Svendsen. Bei seiner ersten Teilnahme an den Winterspielen wurde er zudem 25. der Verfolgung, 51. des Einzels und Neunter des Massenstarts. Im Hinblick auf die gesamte Saison steigerte er sich im Vergleich zum Vorjahr und wurde 38. des Gesamtweltcups. Bereits in der Zeit um seinen Medaillengewinn bei den Weltmeisterschaften 2009 fanden Gespräche zwischen den Verbänden über einen Wechsel Faks vom kroatischen zum slowenischen Nationalverband nach den Olympischen Winterspielen 2010 statt. Im August 2009 gab Fak bekannt, „zu 99,9 Prozent“ sicher zu sein, den Wechsel aufgrund der in Slowenien besseren Trainingsbedingungen im darauffolgenden Jahr zu vollziehen. Im April 2010 machte der slowenische Teamdirektor Borut Nunar deutlich, dass es eine weitere Zusammenarbeit der Slowenen mit Fak nur bei einem Verbandswechsel des Athleten geben werde. Nachdem der kroatische Verband vom slowenischen zunächst eine Ablösesumme über 100.000 Euro gefordert hatte, einigten sich die beiden Verbände im November 2010, womit Fak seit der Saison 2010/11 unter slowenischer Flagge antritt. In diese startete er mit drei Resultaten unter den ersten Zehn in Östersund, darunter ein dritter Platz in der Verfolgung. Dieser war seine erste Podiumsplatzierung im Weltcup außerhalb von Großereignissen. Im Verlauf der Saison platzierte er sich regelmäßig in den Punkterängen. Nachdem Fak beim Weltcup in Fort Kent Mitte Februar 2011 schwere Erfrierungen an seinem Abzugsfinger erlitten hatte, musste er seine Teilnahme an den Weltmeisterschaften 2011 in Chanty-Mansijsk absagen, um keine mit einem unfreiwilligen Karriereende gleichbedeutende Amputation des Fingers zu riskieren. Er beendete die Saison somit vorzeitig und wurde 24. des Gesamtweltcups. Zu Beginn der Saison 2011/12 gewann Fak zunächst einen in Östersund ausgetragenen Sprint im Rahmen des zweitklassigen IBU-Cups. Im Weltcup erzielte er, wie schon im Vorjahr, regelmäßig Punktgewinne. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2012 in Ruhpolding erreichte er seinen bis dahin größten sportlichen Erfolg: Nachdem er bereits in der Mixed-Staffel über 2 × 6 und 2 × 7,5 Kilometer gemeinsam mit Andreja Mali, Teja Gregorin und Klemen Bauer die Silbermedaille gewonnen und in Sprint und Verfolgung die Plätze elf beziehungsweise acht belegt hatte, wurde er am 6. März 2012 Weltmeister im Einzel über 20 Kilometer. Er lag dabei vor Simon Fourcade aus Frankreich und Jaroslav Soukup aus Tschechien. Der Weltmeistertitel war gleichzeitig sein erster Sieg im Weltcup und der erste für Slowenien im Biathlon. Am Ende der Saison stand für Fak der 17. Platz im Gesamtweltcup und der zweite Platz in der Disziplinwertung im Einzel. Nachdem er sich zum Auftakt der Weltcup-Saison 2012/13 in Östersund in drei Rennen nicht unter den besten 30 Athleten klassifizieren konnte, erreichte er beim zweiten Weltcup in Hochfilzen mit einem dritten Platz im Sprintrennen die erste Podiumsplatzierung des Winters. Einen Tag später gewann er am 8. Dezember 2012 die Verfolgung und damit sein zweites Weltcuprennen. Am 13. Dezember 2012 gewann er mit dem Sprint beim slowenischen Heimweltcup auf der Pokljuka das zweite Einzelrennen nacheinander und wurde im Massenstart Zweiter. In Antholz erreichte er als Dritter des Sprints und Zweiter der Verfolgung zwei weitere Male das Podest. Bei den Weltmeisterschaften 2013 im tschechischen Nové Město na Moravě kam er als Schlussläufer der slowenischen Mixed-Staffel, die in derselben Besetzung wie im Vorjahr antrat, als Fünfter ins Ziel. Im Sprint konnte er hinter Emil Hegle Svendsen und Martin Fourcade die Bronzemedaille und damit sein bis dahin insgesamt viertes Edelmetall bei Weltmeisterschaften gewinnen. Bei diesen blieb es seine einzige Medaille: In der Verfolgung wurde er Sechster, im Einzel 20., in der Staffel mit Peter Dokl, Klemen Bauer und Janez Marič 13. und belegte im abschließenden Massenstart den 19. Platz. Zum Ende der Saison blieben ihm weitere Podestplatzierungen verwehrt, wodurch er im Gesamtweltcup, in dem er lange hinter Fourcade und Svendsen auf dem dritten Rang gelegen hatte, noch hinter Dominik Landertinger auf Platz vier zurückfiel. Seine bis dahin beste Weltcup-Saison schloss er mit zwei Siegen und sieben Podien auf diesem Platz ab. Auf dem Weg zu den Olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sotschi startete Fak mit einem 49. Platz im Einzel beim traditionellen Auftakt in Östersund in die Saison 2013/14. In der Verfolgung von Ruhpolding lief er als Zweiter erstmals in diesem Jahr auf das Podest. Bei den Winterspielen konnte er erstmals seit den Weltmeisterschaften 2008 bei einem Großereignis in keinem Wettkampf eine Medaille gewinnen. Er wurde Zehnter des Sprints, jeweils 31. in Verfolgung und Einzel und Vierter im Massenstart. Mit Dokl, Bauer und Marič erreichte er in der Staffel den sechsten Platz. Nach den Spielen gewann Fak den Sprint von Oslo. Im Massenstart an gleicher Stelle wurde er Dritter, im Gesamtweltcup lag er auf Platz zwölf. Im Weltcup 2014/15 sollte Fak seine bislang beste Gesamtleistung aus dem Winter 2012/13 übertreffen. Bereits vor Weihnachten erreichte er im Sprint von Östersund und in der Verfolgung von Hochfilzen mit dem jeweils dritten Rang zwei Podestplätze. Nach dem Jahreswechsel wurde er in Antholz Dritter des Sprints und gewann in Nové Město na Moravě sowohl Sprint als auch Verfolgung. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Kontiolahti wurde er 15. mit der Mixed-Staffel, 14. im Sprint, Achter in der Verfolgung, Zehnter im Einzel und Achter mit der Herrenstaffel. Im Massenstart über 15 Kilometer gewann er am 15. März 2015 vor Ondřej Moravec und Tarjei Bø seinen zweiten Weltmeistertitel. Die Saison beschloss er nach einem weiteren Sieg im letzten Rennen, einem Massenstart in Chanty-Mansijsk, auf Platz drei im Gesamtweltcup hinter Martin Fourcade und Anton Schipulin. 2015/16 blieb Fak erstmals seit der Saison 2007/08 im gesamten Saisonverlauf ohne Podestplatz. In guter Form präsentierte er sich bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2016 in Oslo: Er wurde 39. im Sprint, Fünfter in der Verfolgung, Sechster im Einzel und Siebter im Massenstart. Die drei letztgenannten waren seine einzigen Top-Zehn-Resultate in dieser Saison. Die Mixed-Staffel mit Andreja Mali, Teja Gregorin, Klemen Bauer und Jakov Fak erreichte den 13. Platz. Nachdem er in der Saison 2016/17 aufgrund gesundheitlicher Probleme nur zwei Rennen in Ruhpolding absolviert hatte, in denen er ohne Punkte geblieben war, und auch die Weltmeisterschaften 2017 verpasst hatte, gelang ihm 2017/18 die Rückkehr in die Weltspitze. Vor den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang platzierte er sich mit Ausnahme des Sprints von Antholz durchgehend unter den besten 15 und reiste daher neben Martin Fourcade, Johannes Thingnes Bø, Arnd Peiffer und Tarjei Bø als von der Internationalen Biathlon-Union benannter Favorit auf Medaillen nach Südkorea. Nach zunächst durchwachsenen Ergebnissen als 23. im Sprint und 47. in der Verfolgung gewann er mit Silber im Einzel über 20 Kilometer hinter Johannes Thingnes Bø und vor Dominik Landertinger seine zweite olympische Medaille. Im Massenstart wurde er Zehnter, mit der Mixed-Staffel erzielte er Platz 14. Nach den Spielen klassifizierte er sich bis zum Saisonende weiterhin konstant in den Punkterängen. Die Saison beendete er mit drei Podestplätzen auf Platz sechs des Gesamtweltcups. Die Saison 2018/19 wiederum verlief für Fak ohne Podestplatzierung. Bestes Resultat war ein vierter Platz im Einzel gleich zum Saisonauftakt, der in diesem Jahr aufgrund der in Östersund ausgetragenen Biathlon-Weltmeisterschaften 2019 ausnahmsweise auf der Pokljuka stattfand, sowie ein neunter Rang im Sprint von Hochfilzen. Bei den Weltmeisterschaften wurde Fak 17. im Sprint, 26. in der Verfolgung, 42. im Einzel, Fünfter mit der Staffel – mit Miha Dovžan, Klemen Bauer und Rok Tršan – und 14. im Massenstart. Die Saison endete für ihn auf Platz 26 der Gesamtwertung. Nach Auskunft auf seiner Homepage möchte Fak seine sportliche Laufbahn bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking fortsetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Faks älterer Bruder war ebenfalls als Biathlet aktiv und absolvierte unter anderem mit ihm gemeinsam den Staffelwettbewerb bei den Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2002 in Ridnaun. Fak heiratete im Juni 2018 seine langjährige Verlobte. Er ist Vater einer 2016 geborenen Tochter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jakov Fak (geboren am 1. August 1987 in Rijeka, Sozialistische Republik Kroatien, Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien) ist ein slowenischer Biathlet kroatischer Herkunft. Seit 2006 startet er im Biathlon-Weltcup, zunächst für den kroatischen und seit 2010 für den slowenischen Nationalverband. In dieser Wettkampfserie konnte er bislang acht Rennen gewinnen und wurde in der Saison 2014/15 Dritter des Gesamtweltcups. Ferner gewann er zwei Medaillen bei Olympischen Winterspielen sowie fünf bei Biathlon-Weltmeisterschaften. 2012 wurde er im Einzel über 20 Kilometer, 2015 im Massenstart über 15 Kilometer Weltmeister. Fak gehört dem Verein \"SD Pokljuka\" an.", "tgt_summary": "雅科夫·法克(,1987年-8月1日),斯洛文尼亚冬季两项运动员。法克生于南斯拉夫社会主义联邦共和国里耶卡,2010年前代表克罗地亚国家队参赛,2010年起改投斯洛文尼亚国家队。代表克罗地亚参赛期间,他在2009年冬季两项世界锦标赛上夺得铜牌,在2010年温哥华冬奥会上再夺一枚铜牌,还在温哥华冬奥会开幕式上担任旗手。2010年,法克宣布自己加入斯洛文尼亚冬季两项国家队,并从2010至2011赛季开始代表斯洛文尼亚比赛。2012年冬季两项世锦赛上,法克获得20公里个人赛金牌。2015年冬季两项世锦赛上,他获得15公里集体出发赛金牌。2018年平昌冬奥会上,他摘得20公里个人赛银牌。", "id": 2283255} {"src_title": "Transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz", "tgt_title": "輸血相關急性肺損傷", "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Antikörper, die gegen weiße Blutkörperchen (Granulozyten) des Empfängers gerichtet sind und hauptsächlich mit Frischplasmen (FFP) und Thrombozytenkonzentraten transfundiert werden, werden als Hauptursache der TRALI verantwortlich gemacht. Die Antikörper binden an humane Leukozytenantigene (HLA) der Klasse I und humane Neutrophilen-Antigene (HNA) der Granulozyten. Diese agglutinieren daraufhin, werden aktiviert und können in der Folge nicht mehr die Lungenkapillaren passieren. Durch die Ausschüttung von Sauerstoffradikalen und Enzymen wird die Durchlässigkeit (Permeabilität) der Lungengefäße erhöht, Blutplasma tritt aus und bildet ein Lungenödem aus. Als Antikörper-unabhängiger Auslösemechanismus sind weiterhin biologisch aktive Lipide (Phosphatidylcholine) bekannt, die mit Blutkonserven übertragen werden und ebenfalls Granulozyten aktivieren können. Der klinische Verlauf dieser sogenannten \"nichtimmunogenen TRALI\" ist in der Regel milder.", "section_level": 1}, {"title": "Klinik.", "content": "TRALI äußert sich typischerweise als akut auftretende Atemnot (Dyspnoe), häufig von Blutdruckabfall (Hypotonie) und Fieber begleitet. Im Röntgenbild des Brustkorbes (Röntgen-Thorax) können erhebliche Infiltrate infolge des Lungenödems auftreten, die oft in Diskrepanz zum klinischen Bild stehen. Oft findet sich auch ein Abfall der Leukozyten im Blutbild. Eine Unterscheidung zum akuten Lungenversagen (ARDS) anderer Ursache ist anhand des klinischen Bildes meist nicht möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die Diagnose ergibt sich aus klinischem Bild im Zusammenhang mit einer Transfusion und der Röntgen-Thorax-Aufnahme. Bei der wichtigsten Differenzialdiagnose, dem kardiogenen Lungenödem aufgrund einer Überlastung des Kreislaufes durch das Transfusionsvolumen (\"transfusion-associated circulatory overload\", TACO), ist oft die linksventrikuläre Pumpfunktion eingeschränkt (Echokardiographie), die Herzsilhouette verändert (Röntgen-Thorax) und das \"Brain Natriuretic Peptide\" erhöht. Die verabreichten Konserven werden immunologisch auf HNA- und HLA-Antikörper untersucht.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Zur Behandlung erhalten die Patienten Sauerstoff. Die Indikation zur Intubation und Beatmung wird früh gestellt, diese können für den Verlauf entscheidend sein. Der Nutzen von Kortikosteroiden ist nicht gesichert, die Gabe wird dennoch teilweise praktiziert. Die weitere (gegebenenfalls intensivmedizinische) Therapie erfolgt symptomatisch. Die Erholung erfolgt in den meisten Fällen rasch.", "section_level": 1}, {"title": "Prävention.", "content": "Auf die Transfusion von Produkten der Spender, deren Blutprodukte als Auslöser identifiziert werden konnten, wird in der Folge verzichtet. Die meisten TRALI-Fälle werden durch FFP-Transfusion von Spenderinnen übertragen, die in mehreren Schwangerschaften gegen Leukozyten-Antigene sensibilisiert wurden und entsprechende Antikörper gebildet haben. Risikomindernd ist daher die Nutzung von Blutprodukten von Frauen ohne vorhergehende Schwangerschaften oder nur von Männern, was in der Praxis aufgrund der Knappheit der Blutkonserven jedoch nur eingeschränkt stattfindet. Eine routinemäßige Testung aller Spender auf die entsprechenden Antikörper ist nicht vorgeschrieben und wird aus ökonomischen Gründen meist nicht durchgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz (\"Transfusion-related acute lung injury\", TRALI; veraltet: transfusionsassoziiertes nichtkardiogenes Lungenödem) ist eine akute Erkrankung der Lunge, die nach einer Transfusion von Blutprodukten auftritt und eine der schwerwiegendsten Transfusionsnebenwirkungen darstellt.", "tgt_summary": "输血相关急性肺损伤(Transfusion related acute lung injury;TRALI)是一种会引发急性肺水肿的严重输血并发症。", "id": 520716} {"src_title": "Nassim Nicholas Taleb", "tgt_title": "納西姆·尼可拉斯·塔雷伯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Talebs Wurzeln liegen in Amioun im Libanon. Er stammt aus einer griechisch-orthodoxen Familie. Er ist Sohn von Najib Taleb, einem Onkologen und Anthropologen, und Minerva Ghosn. Seine Familie spielte eine bedeutende Rolle in der libanesischen griechisch-orthodoxen Gemeinschaft: mütterlicherseits waren sowohl sein Großvater als auch sein Urgroßvater Vizepremierminister des Libanon; väterlicherseits war sein Großvater Richter am obersten Gerichtshof und sein Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater war Gouverneur der osmanischen semi-autonomen Provinz Libanon. Im Libanesischen Bürgerkrieg ab 1975 verlor die Familie ihren Einfluss und ihren Reichtum. Taleb schloss als MBA an der Wharton School der University of Pennsylvania sowie als Ph.D. in Betriebswissenschaft an der Universität Paris-Dauphine ab. Er ist gegenwärtig Ehrenprofessor für Risikoanalyse am Polytechnischen Institut der New York University und Gastprofessor für Marketing (Kognitionswissenschaft) an der London Business School. Er war Professor an der University of Massachusetts Amherst, außerordentlicher Professor für Mathematik am Courant Institute der New York University und Fakultätsmitglied an der Wharton School. Sein ehemaliges Unternehmen Empirica LLC beteiligt sich an Hedgefonds und betreibt Forschung, doch der Hauptteil der Geschäftstätigkeit besteht aus Strategien zum Portfolio-Schutz für Hedgefonds. Taleb ist Berater von Universa Investments, einem Investmentunternehmen, das sich auf asymmetrische Auszahlungen spezialisiert. Als Börsenhändler ging Taleb mit einer skeptischen Haltung an die übliche mathematische Betrachtungsweise gegenüber Risiko und Ungewissheit heran, und er misstraute den herrschenden mathematischen Modellen und statistischen Interpretationen. Er zeigte die Geringschätzung des Praktikers für Akademiker im „Elfenbeinturm“. Seine früheren Arbeitgeber waren UBS, CS-First Boston, Banque Indosuez, CIBC-Wood Gundy, Bankers Trust, BNP Paribas sowie Chicago Mercantile Exchange. Taleb sieht sich weniger als Geschäftsmann, sondern vielmehr als Epistemologen des Zufalls, der durch Börsenhandel persönliche Unabhängigkeit erlangte, wie er in seinem Buch \"Narren des Zufalls\" (original: \"Fooled by Randomness\") darlegt. Dieses Werk wurde nach seinem Erscheinen 2001 zum Kultbuch an der Wall Street. Es wurde in 23 Sprachen übersetzt. Taleb spricht fließend Englisch, Französisch, klassisches Arabisch und Libanesisch-Arabisch, beherrscht auch Italienisch und Spanisch und liest klassische Texte in Griechisch, Latein, Aramäisch und Hebräisch sowie in kanaanäischer Schrift.", "section_level": 1}, {"title": "Zufall und die Unvorhersagbarkeit von Ereignissen.", "content": "Taleb bezeichnet sich selbst als einen „skeptischen Empiristen“. Die Skepsis bezieht sich auf ‚rationale‘ Modelle und Erklärungen von Phänomenen (oder Datenreihen), die er als platonisch bezeichnet. Deren Brauchbarkeit werde generell überschätzt; zugleich werde das Auftreten unvorhersehbarer und nicht zu erklärender Ereignisse (oder zufälliger Veränderungen in Datenreihen) unterschätzt. Taleb bezieht dies unter anderem auf Naturwissenschaftler, Ökonomen, Historiker, politische Entscheidungsträger, Geschäftsleute und Bankiers. Er stellt sich in die Tradition skeptischer Philosophen wie Sokrates, Sextus Empiricus, Al-Ghazali, Pierre Bayle, Michel de Montaigne, David Hume und Karl Popper. Taleb ist der Auffassung, dass wir viel weniger wissen als wir zu wissen meinen, und dass die Vergangenheit nicht in naiver Weise dazu benutzt werden sollte, die Zukunft zu prognostizieren. Taleb konzentriert sich inzwischen auf die Forschungstätigkeit im Bereich der Philosophie des Zufalls und die Rolle von Unbestimmtheit in Wissenschaft und Gesellschaft mit besonderem Gewicht auf der Geschichtsphilosophie und der Rolle glücklicher oder unglücklicher Zufallsereignisse mit großen Auswirkungen, die er „schwarze Schwäne“ (\"black swans\") nennt. Viele Menschen betrachten die Welt als geordnet und grundsätzlich verstehbar und unterschätzen oder ignorieren Taleb zufolge deshalb die Möglichkeit unvorhersehbarer Ereignisse mit großen positiven oder negativen Auswirkungen – „schwarze Schwäne“ (siehe auch Ambiguitätstoleranz). Taleb bezeichnet dies als „platonischen Fehlschluss“. Das Bevorzugen von Ordnungen und gleichzeitige Abwerten von Zufällen zeige sich unter anderem in drei kognitiven Verzerrungen: Dementsprechend beschreibt Taleb hinsichtlich der Deutung von Geschichte und ihrer Auswirkung auf die Gegenwart ein „Triplett der Opazität“ (\"triplet of opacity\"): Wissen und Technologie werden Taleb zufolge eher durch „stochastische Bastelei“ geschaffen und kaum durch zielgerichtete rationale Forschung. Er stellt sich gegen sozialwissenschaftliche Theorien und unterstützt dagegen das Experimentieren und Sammeln von Fakten. Er lehnt es ab, \"platonische\" Theorien zu bilden, die Fakten diktieren und nicht analysieren wollen. Im Einklang mit der Ablehnung von auf Platon beruhenden oder ihm ähnelnder Sichtweisen widerstrebt es Taleb, wenn seine Ideen „Theorien“ genannt werden. Da er sich gegen allgemeine Theorien und Top-down-Konzepte stellt, verwendet er nie das Wort „Theorie“ in Verbindung mit dem „schwarzen Schwan“. Der Ausdruck \"Black Swan theory\" ist für ihn ein Widerspruch in sich, und er fordert seine Leser auf, den „schwarzen Schwan“ nicht zu „platonifizieren“. Vielmehr würde Taleb seine Überlegung als „Anti-Theorie“ oder „Schwarze-Schwan-Vermutung“ (\"Black Swan conjecture\") bezeichnen. Er lehnt die akademische Aura von Wirtschaftstheorien ab. Seiner Meinung nach leiden auch sie unter dem Problem der Theoriefindung. In seinem im April 2007 publizierten Buch \"Der Schwarze Schwan\" warnte Taleb vor den Gefahren, die durch die Konzentration und gegenseitige Abhängigkeiten im Bankenwesen geschaffen werden. Er sah insbesondere Institutionen wie Fannie Mae einem extremen Risiko ausgesetzt und kritisierte Wissenschaftler, welche dieses Risiko herunterspielten. Nach seinen Strategien geführte Anlagen erwirtschafteten in der letzten Finanzkrise zudem massive Gewinne.", "section_level": 1}, {"title": "Antifragilität.", "content": "Unter dem Begriff der \"Antifragilität\" erweitert Taleb seine Beobachtungen und Erkenntnisse über unvorhersehbare Ereignisse auf weite Lebensbereiche, beispielsweise Evolution, Politik, Wirtschaft, Kultur, technische Innovation, Gesundheit, Erziehung. Taleb umfasst und beschreibt mit dem Begriff der \"Antifragilität\" das generelle Phänomen, dass sich angesichts von Unbeständigkeit und den verschiedenen Formen der Unsicherheit auch produktive und positive Entwicklungen ereignen – und nicht nur negative und destruktive. \"Antifragilität\" ist demnach allgemein die Eigenschaft oder Fähigkeit, sich unter Unsicherheit, Variabilität, Störungen und Stress zu verbessern. Antifragilität ist hinsichtlich dieser Folgen des Ausgesetztseins in einer sich verändernden und unvorhersehbaren Umwelt als das Gegenteil von Fragilität definiert. Fragiles leidet unter dem Einfluss von Zufälligkeit, Variabilität, Störung und Stress; es wird schlechter oder geht zugrunde. Antifragiles dagegen gewinnt unter demselben Einfluss; es wird ‚besser‘, während das Robuste davon nur lediglich nicht beeinträchtigt wird und ‚unverändert‘ bleibt. Taleb beschreibt dabei eine Triade („Dreierschema“) fragil–robust–antifragil. Antifragilität ist dabei nicht absolut, sondern stets bis zu einem gewissen Grad der Intensität von Veränderung oder Störung gegeben und außerdem beobachterbezogen. Die Eigenschaft der Antifragilität lässt sich vor allem im Bereich des Lebendigen und Sozialen (und damit auch inklusive der Wirtschaft) beobachten und beschreiben. Das Überleben von Institutionen wie Banken oder politischen Einrichtungen hängt demnach von ihrem Grad der Fragilität oder Antifragilität ab. Angesichts von Unsicherheit und Ungewissheit lassen sich demnach Entscheidungen anhand des Kriteriums treffen, ob etwas als (eher) fragil oder (eher) antifragil angesehen werden kann. Dabei braucht nicht auf Prognosen oder Vorhersagen zurückgegriffen werden. Genaue Prognosen im Bereich des Sozialen und Lebendigen sind aufgrund des unvollständigen Wissens nicht (oder nur in einem sehr beschränkten Umfang) möglich. Antifragilität zeigt sich im Allgemeinen in Überkompensation und Überreaktion gegenüber Störungen und Stress, die oft zu einem besseren Ergebnis führt als erwartet oder befürchtet. Diese Erkenntnisse sind mindestens seit der Antike in Sprichwörtern zusammengefasst, z. B. \"ingenium mala saepe movent\" (lateinisch „Widrigkeiten wecken den Verstand“), \"When life gives you a lemon, make lemonade\" (engl. „Wenn das Leben dir Saures gibt, mach Limonade daraus“, \"Not macht erfinderisch\"). Dazu gehört posttraumatisches Wachstum oder die Beobachtung, dass Aufmerksamkeit und Konzentration auf etwas, beispielsweise einen mündlichen Vortrag oder einen schriftlichen Text, in einer unruhigen und lauten Umgebung steigen. Dies gilt jeweils immer nur bis zu einem gewissen Grad an Störung. Ein Beispiel für die Beobachtung von Antifragilität im Bereich des Biologischen ist die Beobachtung des Berliner Chirurgen Julius Wolff (1836–1902), dass Knochen bei episodischer Belastung dichter werden und sich abbauen, wenn sie nicht belastet werden (Wolffsches Gesetz). Ausbleibende Belastung durch wenig Bewegung und lange Ruhephasen und der damit einhergehende Rückgang der Knochendichte kann demnach auch ein Grund – und nicht ausschließlich die Folge – für Alterungsprozesse sein.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wichtigste Buchveröffentlichungen.", "content": "\"Incerto\" (5 Bände) \"Englische Originalveröffentlichung\" Sonstige Buchveröffentlichungen", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Taleb erhielt im Februar 2001 einen Platz in der Derivatives Hall of Fame. 2007 gewann Taleb den \"GetAbstract International Book Award\". Zu den früheren Preisträgern gehören Benoît Mandelbrot, Malcolm Gladwell, Robert Shiller und Chris Anderson.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Talebs Vorbringen, dass sich Statistiker als Pseudowissenschaftler herausstellten, sobald finanzielle Risiken auftauchen – weil Statistiker dann versuchten, ihre mangelnde Kompetenz durch komplizierte mathematische Gleichungen zu verdecken –, hat allgemein Kritik von Statistikern hervorgerufen. Dabei hat die US-Statistiker-Vereinigung insbesondere Talebs Schreibstil und seine Bezugnahme auf die statistische Literatur angegriffen. Robert Lund meint, dass \"Black Swan\" manchmal „unbekümmert vorgeht und zu großartigen Übertreibungen neigt; der berufsmäßige Statistiker wird das Buch für universell naiv halten“. Für Aaron Brown scheint es, als ob „Taleb nie etwas von nichtparametrischen Methoden, Datenanalysen, Visualisierungsinstrumenten oder robusten Schätzungen“ gehört habe, hält dessen \"Black Swan\"-Buch dennoch für „Pflichtlektüre“, da es zu selbstständigem Denken anrege. Westfall und Hilbe beklagen trotz ihres Lobes, dass Talebs Kritik „oftmals unzutreffend und manchmal unerhört ist“. Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman zählt Taleb dagegen zu den weltweit bedeutendsten Intellektuellen und lobt sein Buch \"Der Schwarze Schwan\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Nassim Nicholas Taleb ([]; ; * 1. Januar 1960 in Amioun, Libanon) ist ein Essayist und Forscher in den Bereichen Statistik, Zufall und Epistemologie und ehemaliger Finanzmathematiker. Er arbeitete als Spezialist für komplexe Finanzderivate in mehreren Wall-Street-Unternehmen, bevor er eine zweite Karriere als Wissenschaftler begann und sich mit den Methoden der Berechnung und Interpretation von Zufallsereignissen und dem Umgang mit unvorhergesehenen seltenen, aber mächtigen Ereignissen (von ihm „Schwarze Schwäne“ genannt) beschäftigte.", "tgt_summary": "纳西姆·尼可拉斯·塔雷伯(,英语:Nassim Nicholas Taleb,1960年-1月1日),黎巴嫩裔美国人。知名思想家,经验主义、怀疑经验论者,金融业人士,风险工程学教授、哲学随笔作家,以《黑天鹅效应》一书闻名于世,诺贝尔经济学奖得主丹尼尔·卡内曼称其「改变了世界对于『不确定性』的想法」。", "id": 2608009} {"src_title": "Stadt", "tgt_title": "城市", "src_document": [{"title": "Form und Entwicklungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtgröße und Stadttyp.", "content": "Je nach Größe, Bedeutung,", "section_level": 2}, {"title": "Definition nach Einwohnerzahl.", "content": "Während etwa in Dänemark die Untergrenze der Bevölkerungszahl bei einer städtischen Siedlung bei 200 Einwohnern liegt, sind es in Deutschland und Frankreich 2000, in Österreich 5000, in der Schweiz, Italien, Spanien und Großbritannien 10.000 und in Japan 50.000 Einwohner. Der Begriff Stadt ist rechtlich nicht eindeutig definiert, und", "section_level": 2}, {"title": "Stadtplanung, Städtebau.", "content": "Mit der Planung von Städten beschäftigt sich die Stadtplanung und der Städtebau. Essenziell für das Funktionieren einer Stadt sind die Stadt- und Verkehrsplanung. Bebauungs- und Flächennutzungspläne beschäftigen", "section_level": 2}, {"title": "Stadt und Verstädterung.", "content": "Die Zahl der Städte nimmt zu, dies kann durch Neugründungen oder Verleihung des Stadttitels geschehen. Typische Gründungsphasen sind Hochmittelalter, Barock (Residenz-/Festungsstädte) und das Industriezeitalter (Wolfsburg, Eisenhüttenstadt). Um 1800 lebten nur etwa 25 % der deutschen Bevölkerung in Städten und 75 % auf dem Land, 2005 wohnten 85 % der Bevölkerung in der Stadt. Eine ähnliche Entwicklung ist in allen Industrienationen zu verzeichnen, in denen im Jahr 2005 zwischen 61 %, wie in Irland, und 97 %, wie in Belgien, der", "section_level": 2}, {"title": "Stadtrecht.", "content": "Der historische Stadtbegriff, der sich in Europa aus dem mittelalterlichen Stadtrecht herleitet, hatte als wesentliche Merkmale das Marktrecht, das Recht auf Selbstverwaltung, die Freiheit der Stadtbürger, das Recht auf Besteuerung, der Gerichtsbarkeit, die Aufhebung der Leibeigenschaft, das Zollrecht, das Recht zur Einfriedung und Verteidigung sowie das Münzrecht. Im heutigen deutschen Sprachraum gibt es kein Stadtrecht mehr im eigentlichen Sinne, d. h. die Selbstverwaltung in den Städten regeln staatliche Grundsätze und Ländergesetze. Bei den Gemeindeordnungen in Deutschland handelt es sich um Landesgesetze, die jeweils vom Parlament eines Bundeslandes erlassen werden. Die Gemeindeordnung ist die „Verfassung“ einer Gemeinde. Die Bezeichnung Stadt ist ein Titel. Titularstadt nennt man eine Gebietskörperschaft, die formell den Titel Stadt trägt und", "section_level": 2}, {"title": "Stadtstatus.", "content": "In Deutschland unterscheidet man rechtlich Alle zusammen, auch die kreisfreien Städte, sind Gemeinden. Auf amtlichen topografischen Karten Deutschlands werden Städte in Versalien beschriftet. Diese Konvention wurde weithin von Herstellern von Straßenatlanten übernommen, jedoch in den digitalen Kartenangeboten nicht mehr fortgeführt. In Österreich unterscheidet man zwischen Städten mit eigenem Statut (sind Gemeinden die zugleich die Aufgaben eines Bezirkes übernehmen) und sonstigen Städten (sind Gemeinden, die zu einem Bezirk gehören). Eine Stadt mit eigenem Statut ist meist auch Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Umland-Bezirks, der auch in den meisten Fällen so heißt (zum Beispiel Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land). Heute kann jede Stadt mit mehr als 20.000 Einwohnern ein eigenes Statut anfordern. Eine der kleinsten Städte überhaupt ist das niederösterreichische Hardegg: mit allen eingemeindeten Orten hat es 1384 Einwohner, die eigentliche ursprüngliche Stadt jedoch nur 78. Die tatsächlich kleinste Stadt", "section_level": 2}, {"title": "Siedlungsstruktur.", "content": "Der Begriff Siedlungsstruktur beschreibt die Struktur der menschlichen Siedlungen. Darin ist die Verteilung der Bevölkerung im Raum, die Art und Dichte der Bebauung, Nutzungen, Infrastruktur und zentrale Einrichtungen enthalten. Eine grundlegende Theorie zur Verteilung zentraler Nutzungen im Raum stammt von Walter Christaller. Anhand von Untersuchungen in Süddeutschland entwickelte er 1933 die Zentrale-Orte-Theorie. „Zentrale Orte“ besitzen einen Bedeutungsüberschuss: Sie sind", "section_level": 2}, {"title": "Stadtstruktur.", "content": "Die Strukturen einer Stadt bestehen aus baulichen Elementen und aus Netzen. Sie müssen auf die Ausweitung und auf die Änderungen der Kapazitätsanforderungen der Stadt durch", "section_level": 2}, {"title": "Die Entwicklung der Stadt (international).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtentwicklung und Stadtgeschichte.", "content": "Städte entwickelten sich, je mehr Überschüsse ihre Bewohner durch ihre Arbeit erwirtschafteten. Dies führte zu immer weiterer arbeitsteiliger Spezialisierung ihrer Bewohner und zur Herausbildung typisch städtischer Tätigkeiten, etwa des Handels und des Handwerks. Durch den Tausch der selbst angebotenen Ware oder Dienstleistung gegen die von anderen entstand eine städtische Ökonomie, die sich in ihrer Komplexität erheblich von der ländlichen unterschied. Die städtischen Funktionen, etwa der Handel mit anderen Regionen oder die Funktion als zentraler Ort für ein ländliches Umland, verlangen eine möglichst günstige Einbindung der Stadt in ihre Umgebung. Deshalb wurden die meisten Städte an sorgfältig ausgewählten Standorten gegründet, etwa an Kreuzungen bereits bestehender Handelsstraßen, an Flussübergängen oder an sturmgeschützten Meeresbuchten. Zur verkehrlich-wirtschaftlichen Bedeutung des Standorts kam häufig auch eine militärische, etwa um den Verkehr auf einer wichtigen Route kontrollieren zu können. Die wichtigste Änderung städtischer Entwicklung", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgrundriss, Straßennetz und Stadtzentrum.", "content": "Die entwicklungsgeschichtlichen Unterschiede bedingen den Unterschied in der äußeren Gestalt von Städten sowie ihrer jeweiligen sozialen und funktionalen Struktur. Seit den Anfängen städtischer Siedlungsentwicklung (Urbanisierung) vor achttausend Jahren sind vor allem baulicher Grund- und Aufriss (oder Ansicht und Stadtbild, siehe unten) der Städte durch eine fortwährende Entwicklung und Veränderung gekennzeichnet. Dabei findet das siedlungsbezogene Planungs- und Gestaltungshandeln der Menschen seinen Ausdruck in jeweils spezifischem Stadtgrundriss und Stadtbild, die allerdings zugleich auch die jeweilige technologische Machbarkeit repräsentieren. Sehr früh entstehen nach den Himmelsrichtungen nord-süd- oder ost-west-ausgerichtete rechtwinklige Straßenraster und Stadtgrundrisse (zum Beispiel altchinesische Städte, z. T. alt-amerikanische Städte). Ebenso bilden sich kreisrunde (zum Beispiel Bagdad), aber genauso Städte mit unregelmäßigem, sich dem Gelände anpassendem Umriss (zum Beispiel alt-griechische und organisch gewachsene deutsche mittelalterliche Städte). Jericho (ab 9000 v. Chr.) war nach biblischer Überlieferung offensichtlich eine der ersten Städte mit Stadtmauer. Hingegen besaßen die Städte des alten Kreta keine Stadtbefestigung und wurden um", "section_level": 2}, {"title": "Stadtbild, Bebauungshöhe und Baumaterial.", "content": "Im Stadtbild, in der Ansicht oder in der Höhe ragen Städte heraus, zuerst aufgrund von Türmen (Zikkurat, so der Turm zu Babel, Babylon, oder die mittelalterlichen Kirchtürme), besonders jedoch ab dem 19. Jahrhundert, d. h. der Industrialisierung, der Erfindung des Aufzugs (Lift) und dem Beginn", "section_level": 2}, {"title": "Stadtviertel und Sozialstruktur.", "content": "Stadtviertel bilden sich hierarchisch, d. h. die Oberschicht wohnt geräumig in den natürlich günstigen Stadtgebieten (mit viel Platz auf stabilem und gesundem Baugrund und angenehmem Stadtklima), untere Bevölkerungsschichten eng beieinander in den weniger günstigen Stadtgegenden (mit wenig Wohnraum auf eventuell sumpfigem Boden und schlecht durchlüfteter Umgebung, zum", "section_level": 2}, {"title": "Historisch bedeutende Städte (bis etwa 1500).", "content": "Die historisch bedeutenden sowie zugleich oft ältesten Städte entsprechen den Metropolen der bedeutenden Epochen der Menschheitsgeschichte und sind dort archäologisch oder überliefert nachweisbar. Diese Städte hatten teilweise schon mehrere zehntausend bis um eine Million Einwohner und waren die größten ihrer Epoche. All jene Städte weisen mehr oder minder die zuvor dargestellten Merkmale bezüglich Stadtgrundriss und Stadtbild, Stadtviertel und Sozialstruktur auf, jedoch in besonderen, in weiterführender Literatur einzeln beschriebenen Ausprägungen. Darauf wird hier aber nicht eingegangen. Historisch bedeutende Menschheitsepochen sind: die jüngere oder endende Steinzeit in", "section_level": 2}, {"title": "Die neuzeitlich größten Städte und Stadtregionen (ab etwa 1500).", "content": "Die Menschheit verteilte und verteilt sich nicht gleichmäßig über die Erde, sondern ballt sich in gemäßigten oder küstennahen Erdregionen, historisch ausgehend von den günstigen Naturräumen wie Flusstälern, buchtenreichen Küsten, klimatisch angenehmen Hochebenen in Tropen und Subtropen. Die Bevölkerungsdichte ist von jeher ein gewichtiger Ausdruck allgemeiner und besonders wirtschaftlicher Leistungskraft. Dabei fällt jedoch auf, dass die meisten Über-Zehn-Millionen-Städte in Schwellenländern liegen, allerdings solchen mit überdurchschnittlichen wirtschaftlichen Zuwachsraten wie in China und Indien. Nachfolgend aufgezählte Städte sind die größten neuzeitlichen (ab etwa 1500) und gegenwärtigen Städte bzw. dichtest besiedelten Stadtregionen. Sie haben in", "section_level": 2}, {"title": "Die Entwicklung der Stadt in Europa.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Antike.", "content": "Die abendländische Stadt hat ihre Wurzeln in der griechisch-römischen Kultur der Antike.", "section_level": 2}, {"title": "Griechische und phönizische Kolonisation.", "content": "Die Kultur der Polis im antiken Griechenland, 800–338 v. Chr., (Sparta, Korinth, Athen) verbreitete sich nach Kleinasien \"(Milet, Ephesos)\" und bis zur Krim, nach \"Megale Hellas\" („Großgriechenland“), d. h. Sizilien \"(Syrakus)\" und Unteritalien \"(Tarent),\" ferner nach Südfrankreich (Marseille), nach", "section_level": 3}, {"title": "Imperium Romanum.", "content": "Im Imperium Romanum kam es vor allem in Westeuropa, aber auch in der römischen Provinz Africa sowie auf dem Balkan, zu einem Urbanisierungsschub (der östliche Mittelmeerraum war bereits vorher stark städtisch geprägt). Als Blütezeit der antiken Stadt kann man das 1. bis 3. Jahrhundert sehen, viele antike Ruinen datieren aus dieser Zeit. Rom hatte in dieser Epoche eine differenzierte Stadtstruktur mit fast 1.000.000 Einwohnern. Eine Stadt kann bestimmt sein durch ihre Hauptfunktion, staatsrechtliche und religiöse Rolle, sowie durch die Art, wie die Stadt Zugang zur römischen Welt gefunden hat. Des Weiteren lassen sich Orte darin unterscheiden, ob sie rituell gegründet wurden oder nicht. Mit ritueller Gründung sind Oppidum und Colonia (Rom). Ohne rituelle Gründung sind Vicus und Municipium. Römerstädte in Deutschland entstanden vornehmlich an Rhein und Donau, vor allem aus Legionslagern: Castra Regina (Regensburg), Augusta Vindelicorum (Augsburg), Confluentes (Koblenz), Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln), Augusta Treverorum (Trier), Mogontiacum (Mainz), Sorviodurum (Straubing) und Colonia Ulpia Traiana (Xanten). In Österreich entstanden viele Römerstädte aus Legionslagern am Donaulimes, aber auch im Landesinneren: Vindobona (Wien) und Carnuntum bei Wien, Iuvavum (Salzburg), Lauriacum auf dem Stadtgebiet von Enns, Virunum bei Klagenfurt, Teurnia bei Spittal an der Drau sowie Flavia Solva bei Leibnitz. In der Schweiz sind folgende Römerstädte nachgewiesen: Augusta Raurica (Kaiseraugst), Aventicum (Avenches), Iulia Equestris/Noviodunum (Nyon) und Forum Claudii Vallensium (Martigny). Die frühesten Wohnhäuser in den germanischen Provinzen waren Holzbauten mit verputzen Wänden, ab der Mitte des 1. Jh. n. Chr. jedoch durch Bauten mit Steinfundamenten ersetzt. Die Struktur dieser römischen Stadt war hoch entwickelt und wurde im Laufe der Stadtgründung bei der Limitation (Vermessung) festgelegt. Ein charakteristisches Merkmal war das „Schachbrettmuster“ als Planstadt, welches aus den sich rechtwinklig schneidenden Straßen resultierte, die meist von einer Stadtmauer umschlossen waren. Bei Municipia, Civitas Hauptstädten oder Vici wurde das „Schachbrettmuster“ der Straßen nicht grundsätzlich angewandt. Die Regelmässigkeit im Straßenbild ergab sich hier durch die Anlage der Straßen im rechten Winkel zu der Hauptdurchgangsstraße. Den Mittelpunkt einer römischen Stadt bildete der Schnittpunkt der von Ost nach West verlaufenden Hauptstraße \"(decumanus maximus)\" und der Nord-Süd-Achse \"(cardo maximus)\". Hier befand sich das Forum, wo sich der Großteil des politischen, religiösen und wirtschaftlichen Lebens abspielte. Des Weiteren wurde dort die Gerichtsbarkeit ausgeübt. Meist schloss sich an das Forum die Basilika an, in der öffentliche Versammlungen stattfanden. Zudem wurden in der Nähe des Forums noch das Kapitol (der Haupttempel) und für das öffentliche Leben wichtige Bauten, wie zum Beispiel Theater und Thermen errichtet. Um dieses", "section_level": 3}, {"title": "Stadtentwicklung im Mittelalter.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalterliche Stadtgründungen.", "content": "Mit der Völkerwanderung verfielen die Städte in Mitteleuropa weitgehend. Beginnend mit dem Alemanneneinfall von 260 waren nach und nach zunächst die rechtsrheinischen Limesstädte zerstört worden. Bis zum 5. Jahrhundert eroberten die Germanen auch die Römerstädte am Rhein. Nur noch in wenigen Städten konnten sich geringe gallorömische Restbevölkerungen halten. Die Germanen selbst mieden die Städte und die von ihnen übrig gebliebenen Trümmerfelder als Siedlungsgebiete. Die bedeutenden Römerstädte blieben aber erhalten (zum Beispiel Trier, Köln, Regensburg, Bonn, Augsburg), wenn auch nicht in der Bausubstanz. Viele der alten Stadtkerne wurden im Frühmittelalter aufgegeben und Neugründungen am Rand der ehemaligen Zentren etabliert. Neue Stadtbefestigungen ersetzten die alten, viel zu groß gewordenen Mauern. Wichtigstes Element der Kontinuität waren die Funktionen als Bischofssitze. Diese Städte blieben religiöse und", "section_level": 3}, {"title": "Sozialstruktur der mittelalterlichen Stadt.", "content": "Ab dem 11. Jahrhundert begann sich aus der städtischen Grundbesitzer- und Fernhändlerschicht zunächst ein sogenanntes „Meliorat“, dann das mittelalterliche Patriziat zu entwickeln. Das Patriziat bildete eine gegen sozialen Aufstieg zunehmend abgeschottete Gruppe, in der es in vielen Städten noch einmal eine Führungsgruppe „ratsfähiger“ Familien gab. Nur aus deren Reihen durften sich Mandatsträger rekrutieren. Später wurden auch Ministeriale, die zunächst von den Stadtherren als Verwaltungsbeamte eingesetzt worden waren, sowie Ritter aus dem Umland in das Patriziat aufgenommen. Im 13. Jahrhundert begannen verstärkte Konflikte innerhalb", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaftsstruktur der mittelalterlichen Stadt.", "content": "Nach dem Soziologen Max Weber ist die „okzidentale Stadt“ primär ein Markt für den Fernhandel \"(siehe auch Stadtsoziologie)\". Die Stadt und das Umland waren, anders als heute, stark voneinander abgegrenzt. Die räumliche Trennung entsprach auch der wirtschaftlichen Trennung. Das Umland versorgte die Stadt mit Nahrung und Rohstoffen (primärer Sektor) und die Stadt versorgte das Umland mit handwerklichen Erzeugnissen und Dienstleistungen (sekundärer und tertiärer Sektor). Wichtig für das Entstehen und die Entwicklung der Städte war das „Marktwesen“. Siedlungen, an", "section_level": 3}, {"title": "Das Recht in der mittelalterlichen Stadt.", "content": "Die rechtliche Stellung der mittelalterlichen Stadt war geprägt von ihrem Status als freie Reichsstadt oder Fürstenstadt, wobei der genaue Status sehr unterschiedlich sein konnte. Generell hatten die Städte das Bestreben, sich von der Herrschaft der Stadtherren, der in ihr residierenden Bischöfe und Burgvögte (vgl. Reichsstadt Nürnberg) zu befreien, was ihnen mehr oder weniger erfolgreich gelang. Bei den Gründungsstädten wurden diese Freiheiten, um die ältere Städte oft lange kämpften, bereits im Stadtrecht zur Gründung verankert. Viele Städte wurden durch Handel und Handwerk sehr reich und konnten sich dadurch lange gegenüber den Stadtherren behaupten, die Städte gerne aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen unter ihre Kontrolle bringen wollten. Die mittelalterliche Stadt stand damit in", "section_level": 3}, {"title": "Stadtstaaten oder Stadtrepubliken.", "content": "Im Mittelalter entwickelten sich mehr oder weniger abhängige Stadtstaaten oder Stadtrepubliken, Städte die sich im Heiligen Römischen Reich den Status einer Freien Reichsstadt erworben hatten oder in Italien selbständige Staaten waren. Ein Stadtstaat ist im Gegensatz zum Flächenstaat ein Staat, der nur das Gebiet einer Stadt und sein engeres Umland umfasst. Es kann sich dabei um einen souveränen Staat oder um einen Gliedstaat innerhalb eines Bundesstaates nach dem föderalistischen Prinzip handeln. Im Heiligen Römischen Reich wurden als Freie Reichsstadt jene Kommunen bezeichnet, die keinem Reichsfürsten, sondern direkt dem Kaiser unterstanden und auch einige Bischofsstädte, die eine gewisse Autonomie erworben hatten. Es gab im Mittelalter 107 bis möglicherweise 115 Reichsstädte. Im Westfälischen Frieden 1648 verloren Metz, Tull (Toul), Wirten (Verdun) und die eidgenössischen Städte Basel, Bern, Luzern, Mülhausen, Schaffhausen, Solothurn, Zug und Zürich diesen Status. Bis 1679 bzw. 1681 wurden Bisanz (Besançon), Colmar, Hagenau, Kaisersberg (Kaysersberg), Landau in der Pfalz, Münster (Munster), Oberehnheim (Obernai), Rosheim, Schlettstadt (Sélestat),", "section_level": 3}, {"title": "Politik in der mittelalterlichen Stadt.", "content": "Zunächst wurden die Städte direkt vom jeweiligen Stadtherren und seinen Beamten beherrscht. Im 12. Jahrhundert begannen nach dem Vorbild der Städte der Lombardei diese Beamte sich zunehmend zu verselbstständigen; die Beamten kamen aus den Familien des Patriziats. Bis zum 13. Jahrhundert gab es Stadträte in nahezu allen Städten. Parallel begann ein Prozess der Übertragung von Rechten vom Stadtherren auf den Stadtrat. Diese Rechte wurden nicht mehr im Auftrag des Stadtherren, sondern verstärkt aus dem eigenen Machtanspruch des Stadtrats heraus beansprucht, der sich aus der im Bürgereid vereinten Bürgerschaft speiste. Nach den Ständekämpfen des 13. Jahrhunderts war dieser Prozess im 14. Jahrhundert weitgehend abgeschlossen und die Stadträte hatten sich als Regierung der Städte aus eigener Macht etabliert. Im 15. Jahrhundert bildeten sich spezialisierte Ratsausschüsse. Neben politischen Entscheidungen reglementierte der Stadtrat auch die städtische Wirtschaft und legte", "section_level": 3}, {"title": "Neuzeit bis Gegenwart.", "content": "In der Zeit nach dem Mittelalter wurden nur noch wenige Städte neu gegründet, die einem der folgenden Typen zuzuordnen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Renaissance.", "content": "Die Renaissance definiert Stadtgrundriss und Stadtbild neu, doch bleiben etliche Stadtentwürfe unverwirklicht. Die verwirklichten werden oft als Idealstädte bezeichnet, die gebaute Wirklichkeit ideal, vor allem in geometrischer Hinsicht, ausrichteten. Sie orientieren den Stadtgrundriss zentral auf den Hauptplatz", "section_level": 3}, {"title": "Barock.", "content": "Im Barock verankern die Fürsten ihren Sitz fest mit und in den vormals frühbürgerlich regierten Renaissancestädten, setzen am Hauptplatz im Stadtzentrum ihr Schloss an die Stelle der vorherigen Renaissancebauten und sorgen für einheitliche, in Konstruktion, Höhe und Farbe auf das", "section_level": 3}, {"title": "Klassizismus und industrielle Anfänge.", "content": "Die neue Gruppe der erfahrenen Verwaltungsfachleute versucht schon im Klassizismus (Ende 18., Anfang 19. Jahrhundert) und den industriellen Anfängen, die gesellschaftlichen Barrieren wie Leibeigenschaft, Zünfte und Privilegien sowie Slums oder fehlende Stadthygiene anzugehen. So entstehen in Paris Massenwohnbauten, die von anderen Städten nachgeahmt werden (zum Beispiel", "section_level": 3}, {"title": "Stadtgrößen im 19. Jahrhundert.", "content": "Durch die industrielle Bewegung nahm die Verstädterung in den Hauptstädten und damaligen Industriestandorten erheblich zu. Folgende Einwohnerzahlen (in Tausend) sind von 1800 bis 1900 zu verzeichnen (geordnet nach dem Stand von 1900; dazu zum Vergleich der Bevölkerungsstand der Stadt (nicht der Agglomeration) von 2005): Dabei ist zu erkennen, dass Städte wie Istanbul, Lima, Krakau, Prag und Rom im letzten Jahrhundert überproportional gewachsen sind, Leipzig oder Magdeburg hingegen stagnierten.", "section_level": 3}, {"title": "Die Entwicklung in Deutschland nach 1850.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Industrialisierung.", "content": "Die Industrialisierung, gekennzeichnet vor allem dadurch, dass die Dampfmaschine den manuellen Betrieb ersetzt und in der Eisenbahn Verwendung findet, beginnt in England bereits ab dem 18., in Belgien, Frankreich, USA und Deutschland ab dem 19. Jahrhundert sowie in Japan ab Anfang des 20. Jahrhunderts. Andere Länder folgen, teilweise bis heute. Das Industriezeitalter im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bringt eine Urbanisierung bis hin zur verstädterten Gesellschaft mit sich. Im 19. Jahrhundert entstanden zahlreiche technische Basiserfindungen und ihre Weiterentwicklungen. Durch diese entstanden innerhalb weniger Jahre in den Städten neue industrielle Arbeitsplätze. Der Bedarf an Arbeitskräften, vor allem der der Textil- und Montanindustrie, konnte mit dem lokalen Arbeitskräftereservoir nicht mehr gedeckt werden. So siedelten sich viele Industriebetriebe in Städten an, um genug Arbeiter einstellen zu können. Begünstigt wurde dies durch Innovationen in der Verkehrstechnologie, wie der Eisenbahn und des Dampfschiffes, durch welche die verarbeitende Industrie nicht mehr an", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg.", "content": "1918 bis 1933 – neuer Städtebau. Die Weimarer Republik entwickelte ähnlich wie die Republik Österreich neue Konzepte des sozialen Wohnungsbaus, insbesondere in Städten mit großem Wachstum wie in Altona, Berlin und Hamburg. Kommunaler bzw. genossenschaftlicher Wohnungsbau in halboffener und offener Bauweise wurde gefördert, zum Beispiel die Zeilenbauweise; der Funktionale Umbau der Stadt wurde auch vom Bauhaus geprägt. Auch die Gartenstadt war beginnend in England ein wichtiges Thema. Weitere Aufgaben waren Stadterweiterungen nach dem Vorbild", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs.", "content": "Durch Flächenbombardement und andere Kriegseinwirkungen wurden im heutigen Gebiet von Deutschland rund 3,5 Millionen Wohnungen sowie viele andere Gebäude zerstört. Großstädte wie Köln (70 %), Dortmund (66 %), Duisburg (65 %), Kassel (64 %), Dresden (60", "section_level": 2}, {"title": "Wiederaufbau nach 1945.", "content": "Bundesrepublik Deutschland In der Bundesrepublik Deutschland und trotz zentralstaatlicher Lenkung auch in der DDR lassen sich unterschiedliche räumliche Muster des Wiederaufbaus der Innenstädte erkennen: Anfängliche Überlegungen, einige stark zerstörte Städte an anderer Stelle neu zu errichten wurden nirgends realisiert, da die wertvolle Infrastruktur (Straßen, Kanalisation, Leitungsnetz) erhalten war. Deutsche Demokratische Republik In der DDR folgten die ersten Wiederaufbauprojekte sowjetischen Vorbildern. 1949 waren eigens zentralstaatlich sogenannte „Grundsätze des Städtebaus“ definiert worden, nach denen ab etwa 1953 in einigen ausgewählten Aufbaustädten (unter anderen Berlin, Rostock und Dresden) (in „nationaler Tradition“) teils monumental und", "section_level": 2}, {"title": "Wiederaufbau nach 1960.", "content": "Bundesrepublik Deutschland: Große Stadtentwicklungs- und Stadterweiterungsprojekte, scheinbar grenzenloses Wachstum der Ansprüche an Wohnungsgröße und -qualität: Bau von Satellitensiedlungen, zum Beispiel Märkisches Viertel (Berlin), Langwasser (Nürnberg), Garath (Düsseldorf), Chorweiler (Köln), Neuperlach (München) und von Satellitenstädten zum Beispiel Wulfen, Erkrath-Hochdahl, Meckenheim-Merl. Die wenig abwechslungsreiche Bebauung unter anderem führt teilweise zu geringer Attraktivität, Folge sind hohe Leerstände etc. Das Auto forciert den Bau von innerstädtischen Schnellstraßen, zum Beispiel in Hoch- und Tieflagen wie in Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln. Außenbereiche: Trabantensiedlungen und Suburbanisierung. Das Leitbild war die autogerechte Innenstadt, in der alle Personen, die zur Arbeit, zum Einkauf etc. in die Stadt fahren, das neue Verkehrsmittel Auto benutzen würden. Während für den rollenden Verkehr noch entsprechend Raum durch den Ausbau der Straßen der Platz geschaffen wurde, scheiterte der Ansatz letztendlich am Flächenbedarf für den ruhenden Verkehr. Der Bau von Parkplätzen konnte mit dem Bedarf nicht Schritt halten. Mit dieser Erkenntnis begann die Planung neuer U-Bahn- und S-Bahn-Projekte, zum Beispiel in Stuttgart (Baubeginn", "section_level": 2}, {"title": "Stadterneuerung nach 1970.", "content": "Nachdem die Entwicklung der Städte für gut ein Jahrzehnt im Wesentlichen in raumgreifenden Stadterweiterungen am Stadtrand auf der einen Seite und radikalen Stadtumbauten mit Verdrängung der Wohnbevölkerung in den Innenstädten auf der anderen Seite geprägt war, galt es nun, sich stärker der Sanierung von Wohnvierteln zuzuwenden. Im Bewusstsein der Planer hatte dies behutsam zu geschehen. Die Sanierung der Städte wurde ab 1969 in Modellstädten und ab 1971 bundesweit begonnen und mit dem Beschluss des Städtebauförderungsgesetzes 1971 ein Rechts- und Fördersystem eingeführt. Noch für einige Jahre blieben jedoch auch Sanierungen mit Flächenabrissen und Neubau an", "section_level": 2}, {"title": "Neue Stadtaufgaben nach 2000.", "content": "Die Aufgaben der Stadt haben sich verändert. Nach wie vor müssen Flächen für Wohn- und Gewerbenutzung bereitgestellt werden, aber andere Aufgaben erhalten immer stärkere Bedeutung. Im Aalborg Commitments von 2004 heißt es:", "section_level": 1}, {"title": "Umlandproblematik.", "content": "Nachfragebedingt wurden mehr Eigenheim- und Reihenhausbauten erstellt. Da die Städte die dazu notwendigen Flächen nicht bereitstellen können, erfolgte ein kleinteiliges Wachstum im Umland der Städte (Suburbanisierung). Die Abwanderung von Bevölkerung und Gewerbe aus den Städten verschärften die Probleme in den Ballungsräumen. Im Umland war ein erheblicher Flächenverbrauch zu verzeichnen. Die ländlichen Strukturen wurden beeinträchtigt. Da der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs mit dem Außenwachstum nicht Schritt halten konnte und er in losen Siedlungsstrukturen", "section_level": 2}, {"title": "Schrumpfende Stadt.", "content": "Abwanderungen und genereller Bevölkerungsrückgang prägen die Stadtentwicklung in Ostdeutschland schon seit etwa 1995. Diese Entwicklung muss auch in den westdeutschen und westeuropäischen Städten spätestens ab 2020 erwartet werden. Dabei ist zu beobachten, dass die ostdeutschen Städte nicht gleichmäßig in der Fläche schrumpfen, sondern eine starke Bevölkerungsumschichtung zwischen einzelnen Stadtteilen stattfindet. Beispielsweise nahm die Bevölkerung in der Altstadt von Erfurt zwischen", "section_level": 2}, {"title": "Stadtumbau.", "content": "Der Umgang mit bestehenden Stadtquartieren bekommt einen wachsenden Stellenwert in der Stadtplanung, da vielfach die vorhandenen Siedlungsstrukturen nicht mehr den heutigen Anforderungen genügen und planerische Maßnahmen erfordern. Der Stadtumbau war", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Stadt.", "content": "Bereits 1999 haben Bund und Bundesländer unter dem Programmtitel „Die Soziale Stadt“ ein Förderprogramm für „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf“ aufgelegt. Ziel dieses Programms ist es, der sich verschärfenden sozialen und räumlichen Spaltung in", "section_level": 2}, {"title": "Familienpolitik.", "content": "Kommunale Familienpolitik entwickelt sich zu einer der Schlüsselaufgaben von Städten. Angesichts des demographischen Wandels ist die Ausgewogenheit des Generationenverhältnisses gefährdet. Die Familienfreundlichkeit einer Stadt hat daher für", "section_level": 2}, {"title": "Stadtraum als Stadterlebnisraum.", "content": "Die Städte verbessern weiterhin ihre zumeist historischen Stadtzentren und zunehmend auch die Stadtteilzentren (siehe auch Städtebauförderung) um Stadtbewohner und Besucher (Städtetourismus) anzuziehen. Der Standortwettbewerb der Städte untereinander und der Regionen nimmt", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr in der mobilen Freizeitgesellschaft.", "content": "Auch im Computerzeitalter nimmt die Mobilität der Stadtbewohner zu. Das Verkehrsnetz wird deshalb weiter ausgebaut. Ökologische und ökonomische Gründe führen zu einer weiteren Verlagerung von Verkehrsbewegungen in den öffentlichen Verkehr (öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) und", "section_level": 2}, {"title": "Thema 2017/18: Gemeindezusammenlegung „Oberzent“.", "content": "Die Stadt Oberzent im Odenwaldkreis in Hessen ist beispielhaft für den Versuch, durch Gemeindefusion der Probleme, wie z. B. der „Landflucht“, zu begegnen. „Mit rund zehntausend Einwohnern ist", "section_level": 1}, {"title": "Städte in anderen Regionen und Ländern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nordamerika.", "content": "In den schnell wachsenden Städten Nordamerikas gibt es nur wenige historische Stadtkerne mit typischen Merkmalen (ausgenommen zum Beispiel Boston und andere Städte des Nordostens). Sie sind geprägt von einer starken Suburbanisierung, von einem schachbrettartigen Straßennetz, einer zunehmenden Segmentierung der Einwohnerschaft und äußerlich durch die typische Skyline. Sie sind selten auf einen Mittelpunkt ausgerichtet. Das gleichmäßige Straßensystem", "section_level": 2}, {"title": "Lateinamerika.", "content": "Vor der Kolonialzeit bevölkerten Hochkulturen wie die Azteken, Maya, Olmeken, Zapoteken und Inka das heutige Lateinamerika. Im Zentrum ihrer heute großenteils unbewohnten Städte befanden sich um Hauptplätze und Hauptwegeachsen Tempelanlagen, Pyramiden, Paläste, Zeremonialzentren, das Observatorium, Ballspielstätten usw., darum zumeist recht ungeordnet die Wohnstätten: Siehe unter anderem: Tenochtitlan (Azteken, Mexiko), Chichén Itzá (Maya, Mexiko), Copán (Maya, Honduras) Palenque (Maya, Mexiko), Monte Albán bei Oaxaca (Zapoteken, Mexiko) und in einem Terrassen-, Treppen", "section_level": 2}, {"title": "Orient.", "content": "Das Modell der orientalisch-islamischen Stadt gehört zu den neueren Stadtmodellen der Stadtforschung. Nach dem Kulturerdteil­konzept lassen sich bei der Stadtentwicklung kulturraumspezifische Unterschiede in der Entwicklung von Städten feststellen. Orientalische Städte verfügen über eine mehr als 5.000 Jahre dauernde Geschichte und zählen damit zu den ältesten Städten weltweit. Durch die politische, kulturelle und soziale Expansion des Islams", "section_level": 2}, {"title": "Australien.", "content": "Die größten und bekanntesten Städte sind die Hauptstadt Canberra (321.300 Einwohner), eine Planhauptstadt, Sydney (4,2 Millionen Ew.), Melbourne (3,6 Millionen Ew.), Brisbane (1,8 Millionen Ew.), Perth (1,4 Millionen Ew.) und Adelaide (1,1 Mio. Ew.). In Australien wird der Status einer Stadt formell nur in einigen", "section_level": 2}, {"title": "Exkurs zur Stadt und zur Stadtentwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtsphilosophische Betrachtung.", "content": "Noch im 17. Jahrhundert war die Landwirtschaft Hauptbesteuerungsquelle, um die Finanznot zum Beispiel des französischen Königs zu mildern. Ausgelöst durch die dann in England schon früh einsetzende Industrialisierung wenden sich englische Philosophen den nicht-landwirtschaftlichen Produktionsbereichen zu. Beeinflusst dadurch am Vorabend und im Zuge der Französischen Revolution sowie eigener Industrialisierungsanfänge richten nun französische und sodann deutsche Gelehrte ihre Aufmerksamkeit immer stärker auf die Stadt als Ort sich anbahnenden industriellen und gesellschaftlichen Wandels. Karl Marx interpretierte die Stadt als Ort der Industrie, Arbeiterschaft und Angelpunkt gesellschaftlicher Umwälzung. An diesem veranschaulicht er, wie sich anfangs auf sehr begrenztem Raum Stadtwirtschaft entwickelt in zunehmendem Widerspruch zu ihrer", "section_level": 2}, {"title": "Mängel bei der Analyse.", "content": "Der traditionelle zu eurozentrische Denkansatz könnte gewichtige Mängel haben. Eine Annahme, dass die Städte in der Welt mit der Entwicklung europäischer Städte verglichen werden könne, entsprach nicht immer der Realität. Es gab keine wirkliche Erklärung, wann und warum Änderungen stattfanden. Eine von den gesamtgesellschaftlichen abgetrennte Sicht auf Städte ist problematisch. Sie impliziert,", "section_level": 2}, {"title": "Städte in Netzwerken.", "content": "Die Verbindungen einer Stadt könnten den einzigartigen Charakter einer jeden Stadt erklären. So könnten Städte als Teile von Netzwerken gesehen werden: kulturelle, wirtschaftliche, regionale Netzwerke. Solche Netzwerke sind in Städten konzentriert und überlappen auch dort. Diese Konzentration von Verknüpfungen bedingt, dass eine Stadt anders erlebt wird als ein Dorf. Die Netzwerke einer Stadt verbinden diese aber nicht nur mit anderen Städten, sondern auch mit dem Umland, ohne welches es nicht bestehen könnte. Mit Netzwerken ist es möglich, die funktionelle Entwicklung von Städten zu erklären. Verschiedene Netzwerke gewinnen mit der Zeit an Bedeutung, kontrollieren sich gegenseitig und korrigieren Fehlerentwicklungen. Ein Beispiel: Vor der Ankunft der Spanischen Kolonialmacht in Mexiko waren Verbindungen zu Tenochtitlán (Mexiko-Stadt) am wichtigsten, danach war eine Verbindung zu Spanien und Madrid von größerem Vorteil. Die Konzentration von Netzwerken in Städten hilft auch, die Urbanisierung zu erklären. Es ist der Zugang zu den Arbeitsstätten und zu bestimmten Netzwerken, der die Menschen anzieht. Da die verschiedensten Netzwerke sich in einer Stadt treffen, sammeln sich die Leute dort. Gleichzeitig bedeutet die Konzentration von Menschen", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Stadt (von ‚Standort‘, ‚Stelle‘; etymologisch eins mit \"Statt, Stätte;\" vgl. dagegen Staat) ist eine größere, zentralisierte und abgegrenzte Siedlung im Schnittpunkt größerer Verkehrswege mit einer eigenen Verwaltungs- und Versorgungsstruktur. Damit ist fast jede Stadt zugleich ein zentraler Ort.", "tgt_summary": "城市、都市、城、市或都,是指人口较为稠密、工商业较为发达的地区,一般包括了住宅区、工业区和商业区等机能分区,并且具备行政管辖功能。城市中有楼房、街道和公园等基础建设。城市的行政管辖功能(即所谓的「建制市」)可能涉及较其本身更广泛的区域。", "id": 2673293} {"src_title": "Xertigny", "tgt_title": "塞蒂尼", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das etwa 50 km2 große Gemeindegebiet der Stadt Xertigny liegt durchschnittlich 460 Meter über dem Meer und erstreckt sich auf dem Hochplateau der Vôge, das durch die Täler der kleinen Flüsse \"Ruisseau l'Aitre\" und \"Ruisseau de Cone\" durchschnitten wird. Die Flüsse entwässern zum oberen Côney und gehören damit zum Flusssystem Saône. Im Süden des Gemeindegebietes steigt das Gelände auf über 600 m an. In diesem Bereich wurden mehrere Teiche angelegt, von denen der \"Étang des Mottes\" der größte ist und knapp zehn Hektar umfasst. Nördlich und östlich von Xertigny breitet sich ein 15 km2 großes, zusammenhängendes Waldgebiet aus. Der Canal des Vosges führt westlich an Xertigny vorbei. Zu Xertigny gehören die Ortsteile \"Amerey, Granges, La Gare, Le Charmois, La Regingotte, Le Bozet, Les Granges Richard, Moyenpal\" und \"Rasey\". Nachbargemeinden von Xertigny sind Uzemain und Hadol im Norden, Raon-aux-Bois im Nordosten, Bellefontaine im Osten, Plombières-les-Bains im Süden, La Chapelle-aux-Bois im Westen sowie Charmois-l’Orgueilleux im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Xertigny entstand aus dem Lager \"Certinium\" an der Römerstraße von Bains-les-Bains nach Baccarat. Bereits 730 ist eine Kirchengemeinde \"Sainte Walburge\" belegt, für das Jahr 1335 eine Verwaltung. Bei der Bildung der französischen Kommunen 1790 war Xertigny einer der 60 Hauptorte des früheren Kantons Vosges. Mit der Fertigstellung des \"Viaduc de Granges\", einer 38 Meter hohen Brücke, erhielt Xertigny 1861 einen Eisenbahnanschluss. 1865 wurde die erste Brauerei gegründet, die unter dem Namen \"La Lorraine\" bis 1966 existierte. Das Schloss \"Château des brasseurs\" wurde 1888 erbaut. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche Sainte-Walburge in Xertigny 1951 rekonstruiert. Dabei erhielten die Kirchenfenster von Gabriel Loire neue Glasmalereien, die unter anderem Arnulf von Metz, Blasius von Sebaste und Jeanne d’Arc darstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen Xertignys zeigt in den Farben des Lothringer Wappens statt drei gestümmelten Adlern im Schrägbalken drei Kreuzanker. Die Ankerform symbolisiert das \"X\", dem Anfangsbuchstaben des Stadtnamens.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Neben vielen kleinen Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben ist im Ortsteil Moyenpal eine Metallbaufirma \"(Valentin SA)\" ansässig. Die Firma \"TEMCA\", die Industriegüter aus Polyester, Epoxidharz, Polyurethan und Vinylesterharz herstellt, hat ebenfalls ihren Hauptsitz in Xertigny. Des Weiteren ist in der Stadt eine Brigade der Gendarmerie stationiert. In Xertigny dibt es fünf Floristen, zwei Bäckereien, einen Optiker, eine Tankstelle, eine Buchhandlung und ein Lebensmittelgeschäft. Auf dem 50 km2 großen Gebiet von Xertigny sind 44 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Anbau von Getreide, Kartoffeln, Flachs und Gemüse, Milchwirtschaft, Zucht von Rindern, Schafen, Ziegen und Geflügel).", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Xertigny ist Schulzentrum für die umliegenden Gemeinden. In der Stadt wird an fünf Schulen unterrichtet:", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "In Xertigny kreuzt die Départementsstraße 3 (Charmois-l’Orgueilleux-Remiremont) die Nationalstraße 434 (Épinal-Vesoul). Über Épinal im Norden und Luxeuil-les-Bains im Süden ist Xertigny an das überregionale Straßennetz angebunden. Der Bahnhof Xertigny befindet sich etwa zwei Kilometer westlich der Innenstadt. Er liegt an der Bahnlinie Nancy–Belfort, die vom Unternehmen TER Lorraine betrieben wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Xertigny ist eine französische Stadt mit Einwohnern (Stand ) im Département Vosges in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Épinal und zum Gemeindeverband Épinal.", "tgt_summary": "塞蒂尼(,),又译“塞尔蒂尼”,是法国大东部大区孚日省的一个市镇,位于该省南部,属于埃皮纳勒区和埃皮纳勒城市圈公共社区。该市镇的总面积为50.25平方公里,海拔在至米之间,2017年时的人口为270人。", "id": 730714} {"src_title": "Santa Susanna (Rom)", "tgt_title": "戴克里先浴场圣女苏撒纳堂", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Kirche liegt im II. römischen Rione Trevi an der Via XX Settembre, etwa 250 Meter nordwestlich der Piazza della Repubblica und der Diokletiansthermen. Im spätantiken Rom war dies ein bevorzugter Platz an der innerstädtischen Verlängerung der Via Nomentana zum Quirinalshügel.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Baugeschichte.", "content": "Der legendarischen Überlieferung zufolge wurde nach dem Tod der heiligen Susanna eine frühchristliche Statio errichtet, und zwar über den Resten des Hauses, in dem Susanna unter Kaiser Diokletian das Martyrium erlitten haben soll. Sowohl im Martyrologium Hieronymianum als auch im Martyrologium Romanum ist ihr Fest unter dem 11. August verzeichnet. In den römischen Konzilsakten von 499 wird die erste Kirche zunächst mit dem Namen des Stifters als \"titulus Gai\" bezeichnet, während sie in den Konzilsunterschriften von 595 bereits den Namen \"titulus sanctae Susannae\" trägt. Der Stifter Gaius kann aber aus zeitlichen Gründen nicht mit dem Papst Cajus (283–296) identisch sein, wie es in der Susannalegende des 6. Jahrhunderts berichtet wird. Papst Leo III. (795–816) ließ an Stelle der ersten Kirche, die baufällig und zu klein geworden war, um 799 den Neubau einer dreischiffigen Basilika (ca. 35 m lang) mit halbrunder Apsis im Nordwesten errichten. Mittelschiff und Seitenschiffe waren durch je zwölf Säulenpaare mit Arkaden voneinander getrennt; über den flachgedeckten Seitenschiffen befanden sich Emporen mit rundbogigen Öffnungen gegen das Mittelschiff. Das von Papst Leo III. gestiftete Apsismosaik wurde 1595 zerstört, ist aber durch historische Stiche und Beschreibungen überliefert. Es zeigte Christus und Maria mit Petrus und Paulus sowie die ursprünglichen Stifter Gaius und Gabinus mit der Märtyrerin Susanna, außerdem Papst Leo III. als Stifter des Neubaues (mit Kirchenmodell) und Karl den Großen mit Helm und Schwert in Akklamationshaltung, beide durch quadratischen Nimbus als Lebende gekennzeichnet. Einzigartig bei dieser Darstellung ist, dass Karl der Große hier als Träger weltlicher Macht und zugleich als Schutzherr der Kirche in gleicher Weise wie der Papst abgebildet wird. Unter dem Mosaik befand sich die Widmungsinschrift von Leo III. Papst Sixtus IV. (1471–1484) ließ die karolingische Basilika aus Anlass des Heiligen Jahres 1475 zu einem einschiffigen Kirchenraum in der Breite des bisherigen Mittelschiffs umbauen; die bisherige Apsis wurde beibehalten und Seitenkapellen hinzugefügt. 1590 bis 1603 erfolgte unter Kardinalvikar Girolamo Rusticucci eine Umgestaltung der Kirche im Übergangsstil der Renaissance zum Barock durch Domenico Fontana und Carlo Maderno, wobei die alte Ausstattung zum größten Teil verlorenging. Neu entstand die berühmte Fassade von Carlo Maderno. Außerdem wurden im Anschluss an die Kirchenfassade links das Kloster der Zisterzienserinnen und rechts ein Wohnhaus errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundstruktur.", "content": "Der Bau ist heute einschiffig mit einer breiten Apsis und verfügt über einige Seitenkapellen sowie eine Krypta.", "section_level": 2}, {"title": "Fassade.", "content": "Die Kirchenfassade ist das erste selbständige Werk des Architekten Carlo Maderno (um 1597). Mit den beiderseits angrenzenden Flügelbauten bildet die Fassade eine bauliche Dreiergruppe. „Raum und Fläche, Ruhe und Bewegung, Pathos und Strenge vereinigen sich hier in glücklicher Ausgewogenheit zu einem Meisterwerk, das zu den Urbildern der römischen Barockfassaden gehört“ und Vorbild für zahlreiche spätere Fassaden wurde. Die Fassade von Santa Susanna ähnelt der von Il Gesu in Rom, ist aber bedeutend steiler und wesentlich plastischer gestaltet. Neuartig erscheint der als „Crescendo“ bezeichnete Effekt einer Steigerung der Plastizität, und zwar bei beiden Geschossen von außen nach innen sowie im Verhältnis der Geschosse zueinander von oben nach unten. Im unteren Geschoss beginnt die horizontale Gliederung an den Ecken mit je einem breiten und einem halbierten Pilaster und setzt sich fort über eine Halbsäule zu den doppelt gestellten Dreiviertelsäulen neben dem Portal. Diese Betonung der Mitte wird noch verstärkt durch die von außen nach innen sich steigernde Tiefenwirkung vom Reliefschmuck (außen) über die Figuren (in den Nischen) zum großen Portal. Im Kontrast hierzu werden im Obergeschoss die weniger plastischen Pilaster statt der Säulen verwendet – lediglich die Loggia hat eine etwas hervortretende Ädikula. Der Giebel ist zwar durch eine Balustrade stark konturiert, aber dennoch vergleichsweise schlicht gehalten. Die Figuren der Märtyrerinnen Susanna und Felicitas in den Nischen unten sowie von Papst Gaius und dem Märtyrer Gabinus oben wurden von Giovanni Antonio Paracca und Flaminio Vacca zwischen 1597 und 1599 geschaffen.", "section_level": 2}, {"title": "Inneres.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kirchenschiff.", "content": "Die Kirche war in ihrer karolingischen Gestalt eine Basilika; seit den Veränderungen ab 1593 ist sie ein einschiffiger Saalbau mit Seitenkapellen. Vorbild für diese Gestaltung war Il Gesu in Rom. Die bedeutenden Mosaiken des 9. Jahrhunderts im Chorraum wurden durch Fresken von Cesare Nebbia und Paris Nogari ersetzt. Auf den Türen der Reliquiare bergenden Chornischen sind die Heiligen Benedikt und Scholastika (zur Linken) und Bernhard und Susanna (zur Rechten) dargestellt. Die Darstellungen schuf der umbrische Maler Avanzino Nucci 1599. An den Langhauswänden und in den Seitenkapellen schuf Baldassare Croce Szenen aus dem Leben der Titelheiligen, dargestellt in fingierten Wandteppichen und gerahmt von Scheinarchitektur. Seit Ende des 16. Jahrhunderts liegt über dem Kirchenschiff eine prachtvolle Kassettendecke.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel auf der Sängertribüne wurde 1965 von den Orgelbauern Fratelli Ruffatti errichtet. Das Instrument hat 22 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Trakturen sind elektrisch. Der Spieltisch befindet sich im Kirchenraum.", "section_level": 2}, {"title": "Krypta.", "content": "Die karolingische Krypta wurde von Carlo Maderno zu einer barocken Confessio umgestaltet als „eines der ersten Beispiele des im Gefolge der Gegenreformation aufgekommenen Märtyrerkults“. Maderno wählte die Ellipse als Grundstruktur und führte den Raum folglich als Ovalrotunde mit einer flachen Kuppelkalotte aus. Die beiden Brennpunkte der Ellipse bilden zum einen der Altar der Heiligen und zum anderen das Grabmal des hier bestatteten Auftraggebers Kardinal Girolamo Rusticucci. Unter dem Altar befinden sich angeblich die Reliquien des heiligen Gabinius und einer heiligen Felicitas.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgrabungen und Fresken.", "content": "Bei Ausgrabungen unter dem ehemaligen linken Seitenschiff der karolingischen Basilika, also unter der heutigen Sakristei, wurden 1992 ein römischer Sarkophag und etwa 7.000 Teilstücke von Wandgemälden des späten 8. Jahrhunderts gefunden. Als Ergebnis der Restaurierungsarbeiten und der Zusammensetzung der Teilstücke konnte im Jahr 2000 das Wandgemälde (ca. 120 × 190 cm) in die Obhut des Klosters der Zisterzienserinnen übergeben werden, wo es in der Sakristei ausgestellt ist. Es handelt sich um die Reste eines Wandbilds vom Tympanon der karolingischen Basilika und einer Heiligengruppe. Der Tympanon zeigt das apokalyptische Lamm, daneben Johannes der Täufer und Johannes Evangelista. Zu der Gruppe gehört eine thronende Gottesgebärerin, flankiert von der Märtyrerin Agatha von Catania und der Kirchenpatronin Susanna. Die reich gekleideten Frauen tragen edelsteinbesetzte Kronen und haben einen goldenen Nimbus. Maria hält in der rechten Hand einen Stab. Das Jesuskind – mit Kreuznimbus – hat die rechte Hand segnend erhoben. Auffallend ist die Ähnlichkeit dieser Darstellung mit der \"Maria Regina I\" an der Apsiswand von Santa Maria Antiqua in Rom.", "section_level": 1}, {"title": "Stationskirche.", "content": "Santa Susanna ist Stationskirche am Samstag nach dem dritten Fastensonntag.", "section_level": 1}, {"title": "Kardinalpriester.", "content": "Das Amt des Kardinalpriesters von San Susanna ist seit 2017 vakant. Letzter Inhaber des Amtes war Bernard Francis Law († 2017).", "section_level": 1}], "src_summary": "Santa Susanna (), vollständig Santa Susanna alle Terme di Diocleziano, ist eine der heiligen Susanna von Rom geweihte Kirche in Rom. Sie zählt zu den ältesten Titelkirchen.", "tgt_summary": "戴克里先浴场圣女苏撒纳堂(),简称圣苏珊娜教堂,是一座罗马天主教本堂区圣堂,位于罗马的奎利那雷山,其历史可追溯到约公元280年。现在的圣女苏撒纳堂建于1585年到1603年。该教堂也是司铎级枢机领衔教堂 。", "id": 2377780} {"src_title": "Santa Francesca Romana", "tgt_title": "圣妇方济加圣殿", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 847 wurde die frühchristliche Kirche Santa Maria Antiqua auf dem Forum Romanum durch Erdbeben teilweise zerstört und wegen ihrer Lage unterhalb des Palatin als einsturzgefährdet dem Verfall überlassen. Aus diesem Anlass erteilte Papst Leo IV. (847–855) den Auftrag zur Errichtung einer neuen Marienkirche mit dem Namen Sancta Maria Nova, und zwar am entgegengesetzten Ende des Forum Romanum in den Ruinen des antiken Tempels der Venus und der Roma auf der Velia in der Nähe des Kolosseums. Die legendäre Überlieferung, dass die neue Kirche über dem dort vermuteten ehemaligen Oratorium des hl. Petrus errichtet worden sei, konnte durch archäologische Untersuchungen nicht gestützt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Baubeschreibung und Ausstattung.", "content": "Die neue Marienkirche war eine dreischiffige Basilika (ca. 48 x 20 m) mit einer Architrav-Konstruktion. 1161 wurden ein Querhaus und eine neue Apsis angebaut sowie der Campanile errichtet. Der Brand von 1216 machte eine umfassende Restaurierung notwendig. Die heutige Ausgestaltung der Krypta ist von 1867. Der romanische Kreuzgang ist lediglich in Teilen erhalten. Für die Entstehungszeit um 1161 ist das Mosaik der Apsis von Bedeutung: Vor goldenem Hintergrund thront die Gottesmutter mit Kind zwischen den Aposteln Johannes und Jakobus sowie Petrus und Andreas (von links). Jede Figur wird von einer Rundbogenarkade gerahmt, deren tragende Säulen abwechselnd mit gedrehten Schäften und floralen Motiven geschmückt sind. Im Bogenscheitel steht das Christusmonogramm in hellen Buchstaben auf blauem Grund. Den unteren Abschluss bildet die Widmungsinschrift. 1608 bis 1615 gestaltete Carlo Lombardi die Basilika um in einen einschiffigen Kirchenraum mit je vier Längskapellen anstelle der bisherigen Seitenschiffe; die Eingangsfront erhielt eine Vorhalle und eine barocke Fassade. In der Sakristei ist das Original der Marienikone Madonna del Conforto (vom Typ der Hodegetria = Wegführerin) ausgestellt. Diese wahrscheinlich schon in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts entstandene Ikone wurde früher in Santa Maria Antiqua verehrt und später in den Hauptaltar von Santa Maria Nuova aufgenommen. Anlässlich einer 1950 erfolgten Restaurierung konnte eine mehrfache Übermalung festgestellt und die unterste Schicht in enkaustischer Technik freigelegt werden. Darüber war im 12. oder 13. Jahrhundert eine weitere Malschicht in Temperatechnik und im 18. Jahrhundert eine grobe Übermalung in Ölfarbe entstanden. Das Bild mit der mittleren Malschicht ist heute auf dem Hauptaltar zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "In dieser Kirche gründete die Römerin Francesca de’ Ponziani den Orden der karitativ tätigen \"Oblate di Santa Francesca Romana\" (Oblaten-Schwestern). Die in der Kirche beigesetzte Ordensgründerin wurde 1608 heiliggesprochen, was der Anlass war, die Marienkirche zusätzlich der hl. Franziska von Rom zu weihen. Seitdem ist der geläufige Name der Kirche Santa Francesca Romana. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts gilt die hl. Francesca Romana auch als weitere Schutzpatronin der Stadt Rom (neben St. Stephanus und St. Laurentius). Im rechten Querschiff sind hinter Eisengittern zwei Steine eingemauert, die als Reliquien verehrt werden. Sie zeigen angeblich die Eindrücke der Knie des hl. Petrus (\"silices apostolici\"), die er hinterlassen hat, als er auf dem Steinpflaster der Via Sacra niedergekniet und gebetet haben soll, Gott möge den Zauberkünsten des Häretikers Simon Magus Einhalt gebieten; daraufhin sei Simon Magus vor den Augen aller Zuschauer zu Tode gestürzt. Die Confessio wurde von Gian Lorenzo Bernini entworfen. Seine Statue der hl. Franziska verschwand während der napoleonischen Besetzung und wurde 1866 als Kopie von Giosuè Mieli neugeschaffen. Rechts im Kirchenschiff befindet sich das Grabmal Papst Gregors XI., das die Römer 1584 für ihn errichteten, weil er, von der hl. Katharina von Siena beraten, den päpstlichen Sitz 1377 von Avignon wieder nach Rom verlegt hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilika Santa Francesca Romana al Palatino, auch \"Santa Maria Nova\", ist eine katholische Kirche im Stadtteil Campitelli, dem Rione X der historischen Altstadt von Rom. Sie ist Basilica minor, Filialkirche der Pfarrei San Marco und Titelkirche des Kardinalpriesters von Santa Maria Nuova. Sie ist auch Klosterkirche des Konvents Santa Maria Nova der Olivetaner.", "tgt_summary": "圣妇方济加圣殿(),原名“新圣母堂”(Santa Maria Nova),是一座罗马天主教宗座圣殿,位于意大利罗马坎皮特利区,毗邻古罗马广场。", "id": 2966379} {"src_title": "Soccer Mom", "tgt_title": "足球妈妈", "src_document": [{"title": "Gebrauch und Geschichte.", "content": "Die Bezeichnung „Soccer Mom“ bezieht sich in der Regel auf eine weiße, verheiratete und gut ausgebildete Frau aus der Mittelschicht, die in einem Vorort lebt und Kinder im Schulalter hat. Sie wird in den Medien manchmal als vielbeschäftigt und einen Minivan fahrend dargestellt. Sie wird auch als jemand dargestellt, der die Interessen der Familie, insbesondere die ihrer Kinder, über ihre eigenen stellt. Die Bezeichnung „Soccer Mom“ stammt von der Tätigkeitsbeschreibung einer Mutter ab, die ihre Kinder zum Fußball fährt und ihnen dann beim Fußballspielen zuschaut. Die Bezeichnung wurde auch in den Namen von Organisationen von Müttern gebraucht, die Geld sammelten, um die Fußball-Teams ihrer Kinder zu unterstützen. Die erste Erwähnung der Bezeichnung „Soccer Mom“ in den US-amerikanischen Medien geht bis ins Jahr 1982 zurück. In diesem Jahr stahl Joseph Decosta, der Ehemann der Kassenwartin des \"Soccer moms booster club\" aus Ludlow in Massachusetts, 3.150 US-Dollar, die für eine örtliche Fußball-Liga gesammelt worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Stellenwert des Begriffes im politischen Diskurs.", "content": "Die Bezeichnung bekam ihre demographische Bedeutung im Jahr 1995 während einer Wahl zum Stadtrat von Denver, als Susan B. Casey sich mit dem Slogan „A Soccer Mom for City Council“ bewarb. Casey, die einen PhD hat und Präsidentschaftskampagnen geleitet hatte, nutzte den Slogan um ihren Wählern zu versichern, dass sie „eine von ihnen sei“ und sie ihr vertrauen konnten. Die Bezeichnung zielte auf die Besorgnis ab und auf das Klischee, dass kluge und tüchtige Frauen nicht gleichzeitig Karriere machen und sich liebevoll um ihre Familie kümmern können. Casey gewann die Wahl mit 51 Prozent der Stimmen. Die Bezeichnung wurde im Jahr 1996 verstärkt eingesetzt bei der Republican National Convention. Zum ersten Mal wurde der Begriff in einem Zeitungsartikel über die Wahl gebraucht, der am 21. Juli 1996 in der Washington Post erschien. E. J. Dionne, der Autor des Artikels, zitierte Alex Castellanos (zu dieser Zeit ein PR-Berater für Bob Dole), der behauptete, dass Bill Clinton eine demographische Zielgruppe ansprach, die Castellanos „Soccer Mom“ nannte. Die „Soccer Mom“ wurde in dem Artikel als „the overburdened middle income working mother who ferries her kids from soccer practice to scouts to school“ beschrieben. Der Artikel behauptete, der Begriff „Soccer Mom“ sei eine Erfindung der politischen Berater. Castellanos wurde später im Wall Street Journal zitiert mit den Worten: „She’s the key swing consumer in the marketplace, and the key swing voter who will decide the election.“ Das mediale Interesse an „Soccer Moms“ nahm zu, je näher die Wahl kam. Die Anzahl der Artikel über „Soccer Moms“ in Zeitungen nahm von zusammen 12 in den Monaten August und September zu auf 198 für Oktober und November. Zu einem großen Teil rührte das mediale Interesse vom Glauben der Medien her, dass „Soccer Moms“ die wichtigste Gruppe der zu adressierenden Wechselwähler im Jahr 1996 ausmachte. Am Ende favorisierten diese Frauen Bill Clinton mit 53 % zu 39 %, während die Männer der Vororte für Dole stimmten. Im Wahlkampf und von Kommentatoren wurde der Begriff so häufig verwendet, dass die American Dialect Society „Soccer Mom“ zum Wort des Jahres 1996 wählte. Die Kolumnistin Ellen Goodman vom Boston Globe nannte 1996 das „Jahr der Soccer Mom“. Ein Artikel der Associated Press zählte „Soccer Moms“ (zusammen mit Macarena, Bob Dole, und Rules Girls) zu den zentralen Phänomenen des Jahres 1996. In der Wahlkampagne des Jahres 2004 trat im Diskurs der amerikanischen Medien an die Stelle des Stereotyps der \"Soccer Mom\" das der \"Security Mom\" (deutsch: „Sicherheits-Mutti“), einer Frau, deren Sorge angeblich in erster Linie Themen wie dem Irakkrieg, dem Terrorismus im eigenen Land und der Sicherheit ihrer Kinder gilt. Dieser Sprachgebrauch fand sofort viele Kritiker, die bezweifelten, dass ein solcher Frauentyp in den USA überhaupt existiere. Das Stereotyp der \"Security mom\" erlangte auch niemals die Prominenz, die das Stereotyp der \"Soccer Mom\" acht Jahre zuvor besessen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Hockey Mom.", "content": "Hockey Mom ist ein Begriff, der überwiegend in Kanada benutzt wird, wo Mütter (und Väter) ihre Kinder oft zu Eishockey-Hallen fahren. Sarah Palin, ehemalige Gouverneurin von Alaska und US-amerikanische Vizepräsidentschaftskandidatin 2008, beschrieb sich selbst bereits 2006 im Wahlkampf um den Gouverneursposten als „Hockey Mom“. In ihrer Rede bei der National Convention der Republikaner im Jahr 2008 und in Reden danach witzelte sie, der einzige Unterschied zwischen einer Hockey Mom und einem Pit Bull sei der Lippenstift. Damit wollte sie zum Ausdruck bringen, dass Hockey Moms „tough“ seien. Der erste Artikel in der New York Times, der Hockey Mom als demographischen Begriff nutzte, war im Jahr 1999 eine Besprechung des Chevrolet Silverado, eines Pick-ups. Darin wird der Truck als „smooth and gutsy vehicle“ beschrieben und „ought to please everyone from hockey mom to cattle hauler“.", "section_level": 1}, {"title": "Soccer Mom in den Medien.", "content": "Mittlerweile gilt das Image bzw. der Ausdruck „Soccer Mom“ auch als zeitgeistiges Phänomen und wird in vielen unterschiedlichen Zusammenhängen aufgegriffen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Bereits 1998 erschien das Buch „Soccer Mom: A Survival Guide“ von Paula Massie und Sideline Soccer. Im Mai 1999 wurde das Buch „Goal: Ultimate Guide for Soccer Moms and Dads“ von Gloria Averbuch und Ashley M. Hammond veröffentlicht. Im April 2005 erschien das Buch „Ninja Soccer Moms“ von Jennifer Apodaca. Im Juli 2006 wurde „The Secret Desires of a Soccer Mom“ von Robyn Harding veröffentlicht. Im Juni 2007 erschien „California Demon: The Secret Life of a Demon-Hunting Soccer Mom“ von Julie Kenner (ISBN 0-515-14320-0). Im Juli 2007 folgte „Demons Are Forever: Confessions of a Demon-Hunting Soccer Mom“ ebenfalls von Julie Kenner (ISBN 0-425-21538-5). Im August 2007 wurde „Alive and Kicking: When Soccer Moms Take the Field and Change Their Lives Forever“ von Harvey Araton und Simon & Schuster veröffentlicht. Im Oktober 2007 erschien das Taschenbuch „Soccer Mom Secrets“ von Rachel Gunther und Judy D. Holstein (ISBN 1-4343-0699-2). Die Autoren Michelle Miller und Holly Buchanan veröffentlichten im März 2008 das Buch „The Soccer Mom Myth: Today's Female Consumer: Who She Really Is, Why She Really Buys“ (ISBN 1-932226-56-7). Ebenfalls 2008 erschien „The Goal...: Of a Soccer Mom“ von Debra U. Brown.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Anfang 2000 wurde eine Band namens „Cheatin Soccer Mom“ gegründet. Die Rockband The Vandals brachte 2002 den Titel „Soccer mom“ auf ihrem Album Internet Dating Superstuds heraus. Die Rockband Everclear veröffentlichte 2003 den Song „Volvo driving soccer mom“ auf ihrem Album „Slow Motion Daydream“.", "section_level": 1}, {"title": "Filme & TV.", "content": "Im Jahr 2005 drehte der Regisseur Mark Piznarksi die Fernsehserie \"Soccer Moms\". Der Regisseur Gregory McClatchy drehte 2008 den Film \"Soccer Mom\". Eine Reality-Fernsehserie wurde 2008 mit dem Titel \"The Secret Life of a Soccer Mom\" gedreht. Darüber hinaus thematisiert die Episode \"Der Mittwochs-Mann\" der Erfolgsserie \"Two and a Half Men\" die Existenz der \"Soccer Moms.\" In dieser Episode lassen sich sowohl Charlie als auch Alan auf \"Soccer Moms\", die sie durch ein Fußballspiel von Jake kennen lernen, mehr oder weniger ein. Auch eine Folge von \"Bones – Die Knochenjägerin\" spielt auf dieses Thema an und auch in Animationsserien wie \"\" sind \"Soccer Moms\" vertreten. Weitere Dokumentationen und Filme, wie z. B. \"Soccer Moms\" (2005) oder \"The Soccer Momster\" (2011) erschienen im Laufe der Zeit. Daneben existieren auch eine Reihe von Kurzfilmen, die sich mit der Thematik \"Soccer Moms\" beschäftigen. Auch die Pornobranche hat das Phänomen entdeckt und produziert entsprechende Filme auf DVD, die dem Genre \"MILF\" zugeordnet werden. Bekannte Filme sind beispielsweise die Serie \"I Scored A Soccer Mom\" des Labels Overboard (seit 2007) oder \"Soccer Moms Revealed\" von Platinum Media (18 Folgen bis 2010).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Soccer Mom ([], []) bezeichnet im sozialen, kulturellen und politischen Diskurs in Nordamerika wenig oder gar nicht berufstätige Frauen der amerikanischen Mittelschicht, die in Vororten leben und einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit damit verbringen, ihre Kinder zu Freizeitaktivitäten wie Fußball (Amerik. Englisch: \"Soccer\") oder Musikunterricht zu fahren. Der Terminus \"Soccer Mom\" erlangte während der US-amerikanischen Präsidentschaftskampagne 1996 große Popularität als Schlagwort für eine Bevölkerungsgruppe von potentiellen Wechselwählern, die damals als vermutlich wahlentscheidende Zielgruppe gesehen wurde und um die es deshalb besonders zu werben galt.", "tgt_summary": "足球妈妈(英语:Soccer mom)一词指北美中产阶级家庭贤妻良母型妇女。她们一般住在郊区,花大量时间接送小孩去参加足球等课外活动。因为足球妈妈一般是中间选民,这个词自90年代中期开始常在美国选举中被提及。她们平时忙于家务,不关心政治,但是对家庭、儿童相关的选举话题很敏感,也比较喜欢英俊的候选人。", "id": 2983641} {"src_title": "Tintenherz (Film)", "tgt_title": "墨水心 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Mortimer Folchart, genannt Mo, findet in einem Schweizer Antiquariat das sehr seltene Buch \"Tintenherz\". Auch sein alter Bekannter Staubfinger ist hinter dem Buch her und will es Mo entwenden, doch der kann mit seiner Tochter Meggie zu ihrer Großtante Elinor fliehen. Sie ist eine Büchersammlerin und nimmt etwas unfreundlich die beiden bei sich auf. Staubfinger folgt den beiden und überfällt sie mit Hilfe von tintenverschmierten Männern, die die Bibliothek in Brand setzen und die Familie in die Festung ihres Herrn Capricorn entführen. Es stellt sich heraus, dass Mo „Zauberzunge“ genannt wird, weil er mit seiner Stimme Gegenstände und Personen aus Büchern herauslesen kann, die dann in der Realität auftauchen. Gleichzeitig verschwindet eine reale Person in die Welt des Buches. Dies geschah auch neun Jahre zuvor, als Mo seiner Frau Resa aus dem Buch \"Tintenherz\" vorlas. Damals erschienen die Bösewichte Capricorn und Basta sowie der Feuerspucker Staubfinger mit seinem Marder Gwin, die bis dato nur in der Geschichte vorgekommen waren, während Resa und ihre zwei Katzen zwischen den Seiten verschwanden. Deswegen sucht Mo seitdem nach dem Buch, um sie wieder „herauslesen“ zu können. Zudem hatte er Staubfinger versprochen, ihn wieder in das Buch hineinzulesen, um ihm ein Wiedersehen mit seiner Familie in der Welt von \"Tintenherz\" zu ermöglichen. Es gibt noch andere Personen, die ähnliche Fähigkeiten haben wie Mo, aber keine liest so fehlerlos wie er. Capricorn beschäftigt mit dem stotternden Darius einen solchen Vorleser, der Capricorns Schergen mit Verstümmelungen und ähnlichen „Fehlern“ herausgelesen hat. Sie alle tragen Tintenschrift auf ihren Gesichtern, ein Zeichen für ihre Herkunft und den nicht perfekt geglückten Transfer in die Realität. In Capricorns Festung wird Mo gezwungen aus \"Tausendundeine Nacht\" vorzulesen, um Schätze aus der Erzählung \"Ali Baba und die vierzig Räuber\" herbeizuholen. Dabei taucht plötzlich Farid, einer der Räuber, auf. Capricorn nimmt \"Tintenherz\" an sich, verbrennt es, und alle werden in den Kerker gesperrt, in dem auch ein Einhorn, fliegende Affen aus \"Der Zauberer von Oz\", das Krokodil aus \"Peter Pan\" und andere Fabelwesen ihr Dasein fristen. Mit Hilfe Staubfingers und des Wirbelsturms aus \"Der Zauberer von Oz\", den Mo herbeiliest, können alle fünf fliehen. Elinor hat jedoch genug von Abenteuern und so geht sie zum nächsten Bahnhof, um den Heimweg anzutreten. Der Rest der Gruppe begibt sich zu Fenoglio, dem Autor von \"Tintenherz\", auf der Suche nach einem weiteren Exemplar des Buches. Fenoglio findet auf dem Dachboden sein Manuskript. Da eröffnet Staubfinger Mo, dass er Resa vor wenigen Stunden in Capricorns Festung gesehen hat. Darius hatte sie kurz zuvor herausgelesen, allerdings verlor sie aufgrund dessen minderwertiger Fähigkeiten ihre Stimme. Sie wird als Sklavin in der Küche gehalten. Mo und Staubfinger wollen sie retten und machen sich mit einem Auto erneut auf den Weg zur Festung. Farid versteckt sich im Kofferraum, da er in Staubfinger einen Freund gefunden hat, den er nicht mehr verlassen will. Capricorn entführt Fenoglio und Meggie durch seinen Handlanger Basta. Auch Meggie hat die Fähigkeit einer Zauberzunge, was sie zufällig entdeckt, als der Hund Toto aus \"Der Zauberer von Oz\" plötzlich vor ihr steht, während sie die Geschichte laut vorliest. Capricorn möchte sie nunmehr dazu missbrauchen, seinen dunklen Verbündeten aus \"Tintenherz\", den „Schatten“, in die Wirklichkeit zu holen. Nach dieser Zeremonie soll der Schatten Fenoglio und Resa als Opfer verschlingen. Capricorn hat extra dazu noch ein Exemplar des Buches aufgehoben. Fenoglio erfindet ein alternatives Ende der Geschichte, in dem der Schatten seine Macht verliert, um das Unheil doch noch abzuwenden. Mo, Staubfinger und Farid gelingt ein Ablenkungsmanöver, doch der Schatten ist bereits erschienen. Er ist trotz Fenoglios neuen Endes mächtig und unheimlich. Meggie erfindet in ihrer Not eilig neue Sätze, in denen Capricorn zu Staub zerfällt und der Schatten und die anderen Gestalten sich auflösen. Elinor hat es sich mit ihrer Heimreise anders überlegt und kehrt ebenfalls zur Festung zurück, wo sie die Fabelwesen befreit. Um Meggie genügend Zeit zu verschaffen, die Sätze aufzuschreiben und zu lesen, wirbelt sie die Menge durcheinander. Schließlich führen Meggies Sätze dazu, dass alle Bösewichte verschwinden und die Fabelwesen wieder in ihre Ursprungsgeschichten zurückkehren. Resa erhält auch ihre Stimme zurück und Staubfinger wird von Mo endlich nach \"Tintenherz\" entlassen. Zwar hat er inzwischen von Fenoglio erfahren, dass er am Ende des Buches sterben wird, doch glaubt er, dies verhindern zu können und nicht von seinem „Schöpfer“ abhängig zu sein. Außerdem wäre sein Tod laut Fenoglio während einer Rettung von Gwin passiert, der aber nicht zurückgelesen wird. In der Tintenwelt trifft er seine große Liebe Roxane wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Erstellung des Filmes erforderte Produktionskosten von etwa 60 Millionen Dollar. Insgesamt spielte der Film etwa 62,5 Millionen Dollar ein. Drehort war zu großen Teilen der ligurische Ort Balestrino. Der Dorfkern wurde etwa vierzig Jahre vor Drehbeginn wegen eines drohenden Erdrutsches weitgehend verlassen. Hierdurch wird der Ort durch graue und verlassene Steinhäuser geprägt. Überragt wird der Drehort von einer mittelalterlichen Burg. Die Autorin der Vorlage hatte erhebliche Mitspracherechte, die sie sich frühzeitig gesichert hatte. Das Ende des Films weicht von der Buchvorlage dennoch ab, da es sich bei Testvorführungen ergab, dass das Publikum sich ein Happy End wünscht.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Thomas Binotto schrieb, der Film biete „106 kurzweilige Minuten“ und es sei positiv zu vermerken, dass Iain Softley den Film nicht auf „den Fantasy-Standard von 150 Minuten breitgewalzt habe“. Die Schauspieler überzeugten mit souveränem Spiel. Der Film falle im Fantasy-Genre weder besonders auf noch ab, faszinierend sei aber „das Wechselspiel von Realität und Fiktion, die Osmose zwischen Literatur und Leben“. Die Wahl des Drehortes zeichne ein „fahl pittoreskes Italienbild“, der Ort würde einen realistischen Hintergrund mit phantastischem Potenzial bieten. Thomas Klingenmaier urteilte, dass Tintenherz ein „extrem hektisch geschnittener Abenteuerfilm“ sei, bei dem die Schnelligkeit der Schnitte nicht „die wenig ergreifende Gestaltung der Szenen“ überspielen könne. Der Film sei geprägt von „kurzatmiger Schnittwut und manischer Getriebenheit“. Dabei habe der Regisseur vor demselben Problem wie Wolfgang Petersen bei seinem Film \"Die unendliche Geschichte\" gestanden: Das Lesen sollte gefeiert werden. Ian Softley habe aber Cornelia Funkes „poetisch-kunstdemokratische Buchvorlage [...] falsch verstanden“. David Gaertner bemerkt: „Schreibt man Tintenherz [...] einem Genre zu, wird die Absurdität dieses Computereffektspektakels besonders deutlich. Als Fantasy-Film fehlt Tintenherz vor allem eines: Fantasie.“ und weiter „Dies ist besonders schade, denn gerade das Ensemble von Tintenherz gibt sich bisweilen redlich Mühe, gegen die Belanglosigkeiten des Drehbuchs, die sich in Iain Softleys uninspirierter Inszenierung fortsetzen, anzukämpfen. Leider können sie da nur verlieren.“ Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei eine „hochkarätig besetzte Adaption des Fantasyromans“, welche die „unzureichend ausgeloteten Figuren aber etwas atemlos durch die Handlung hetzt“. Somit sei \"Tintenherz\" ein „tricktechnisch perfekter, inszenatorisch bisweilen aber holprig umgesetzter Film, dem es trotz einiger charismatischer Charaktere an emotionaler Kraft mangelt.“", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Nach eigenen Aussagen empfindet die Autorin die Verfilmung eines Buches nicht als Umsetzung des Textes in eine bildliche Darstellung, sondern sieht in der Veränderung durch den Regisseur selbst dann noch einen positiven Akt künstlerischer Gestaltung, wenn dadurch der Inhalt des Buches und auch seine Aussage verändert werden. Daher sieht sie in der Tatsache, dass der Film an keiner Stelle Anstalten macht, durch Handlungstreue die Tiefe des Textes wiederzugeben, sondern relevante Szenen völlig anders darzustellen, oder auch die Tatsache, dass etwa die Rolle einer 12-Jährigen von einer fast erwachsenen Schauspielerin dargestellt wird, nicht etwa als Nachteil, sondern gar als Vorteil an, da es ihrer Ansicht nach nicht darauf ankomme, wer eine Rolle spielt, sondern nur, wie er sie darstelle – so wie es auch in der Oper niemanden interessiere, wenn die Rollen von Jünglingen und zarten Jungfrauen von gesetzteren Sängern mit ausgeprägter Stimme vorgetragen würden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tintenherz ist ein auf dem gleichnamigen Roman von Cornelia Funke basierender Spielfilm mit Fantasy-Elementen. Er wurde von Iain Softley für New Line Cinema gedreht und lief am 11. Dezember 2008 in den deutschen Kinos an. In den Hauptrollen sind Brendan Fraser und Eliza Bennett als Vater Mo und Tochter Meggie zu sehen.", "tgt_summary": "是2008年奇幻电影,由伊恩·索夫雷(Iain Softley)所执导。改编自德国作家柯奈莉亚·冯克畅销奇幻小说墨水世界三部曲的同名首部曲。由布兰登·费雪、伊丽莎·班奈特、保罗·彼特尼和海伦·米兰等人主演。", "id": 1845298} {"src_title": "Erik Prince", "tgt_title": "艾瑞克·普林斯", "src_document": [{"title": "Jugend und Karriere.", "content": "Prince wurde in Holland, Michigan geboren. Seine Eltern sind Edgar D. Prince und Elsa Broekhuizen. Sie besaßen mit der \"Prince Corporation\" ein großes Unternehmen für Autoteile und Maschinenbau. Prince ist das jüngste von vier Kindern. Beide Eltern sind niederländischer Abstammung (der Familienname, Prins, wurde in das englische Prince umgeändert). Prince graduierte an der Holland Christian High School und erwarb mit 17 Jahren den Pilotenschein. Nach der High School besuchte er die US-Marineakademie, welche er jedoch nach drei Semestern wieder verließ, um 1992 am Hillsdale College den Abschluss zu machen. Im Jahr 1990 sicherte sich Prince ein Praktikum auf der unteren Ebene des Weißen Haus unter George H. W. Bush. Später war er Praktikant bei Dana Rohrabacher, einem republikanischen Abgeordneten aus Kalifornien. Im Alter von 21 Jahren behauptete Prince als Freiwilliger an der Suche nach einem Massengrab in Nicaragua beteiligt gewesen zu sein, um Tötungen unter Präsident Daniel Ortega öffentlich zu machen. Später gab er in einem Interview im Men’s Journal an, dass er „...ein Massengrab: Knochen standen aus dem Boden hervor, Hände waren an den Handgelenken mit Draht gefesselt“ gefunden habe. Nach dem College besuchte Prince die Offiziersschule und trat 1992 in die United States Navy ein. 1997 zog Prince nach Virginia Beach. Hier gründete er zusammen mit Al Clark das Sicherheitsunternehmen Blackwater USA (später in Blackwater Worldwide, darauffolgend in Xe Services und 2011 in Academi umbenannt) mit dem Ziel, Angehörigen von Armee und Vollzugsbehörden militärische Ausbildungen anzubieten. Mit einem Teil seines geerbten Vermögens aus der \"Prince Corporation\" erwarb er 24 Quadratkilometer des Great Dismal Swamp, einem Sumpfgebiet im Grenzgebiet der Bundesstaaten North Carolina und Virginia, wo er ein ausgedehntes Trainingsgelände errichten ließ. Der Firmenname «Blackwater» bezieht sich auf die wegen des stark torfhaltigen Bodens dunkel gefärbten Gewässer der Gegend.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Princes Vater, Edgar D. Prince, gründete 1965 die Prince Machine Corporation, einen Automobil-Zulieferer. Das Geschäft lief gut und Prince begann, über die Prince Group einen Teil der Gewinne in Einkaufszentren und andere Arten von Autoteilen zu investieren. So schuf er ein Netzwerk aus Unternehmen und Immobilien. Der Vermögenswert wurde auf eine Milliarde Dollar geschätzt. In den frühen 1970er Jahren patentierte das Unternehmen eine Sonnenblende, die sich aufhellen konnte. Als das Unternehmen in den 90er Jahren verkauft wurde, wurden pro Tag 20.000 Stück produziert. Im Jahr 1995 übernahm Erik nach dem Tod seines Vaters das Unternehmen, das er 1996 für 1,35 Milliarden $ verkaufte. Prince ist der Bruder von Betsy DeVos, der Bildungsministerin der Vereinigten Staaten und ehemaligen Vorsitzenden der Republikaner in Michigan und Ehefrau des ehemaligen Alticor (Amway)-Präsidenten und Gouverneurskandidaten Dick DeVos. Prince hat sieben Kinder. Seine Frau Joan starb im Juni 2003 an Krebs. Sein jüngster Sohn, Charles Donovan, wurde nach William J. Donovan benannt. Prince ist zum zweiten Mal verheiratet. Er lebt seit August 2010 in Abu Dhabi. Laut Berichten des ORF lebt Erik Prince seit März 2012 in Eisenstadt (Österreich). Nachdem Prince laut Behörden in Eisenstadt nie anzutreffen war, wurde der Hauptwohnsitz abgemeldet. Im März 2013 wurde bekannt, dass Prince nun einen Hauptwohnsitz in Neusiedl am See in einem angemieteten Reihenhaus angemeldet hat.", "section_level": 1}, {"title": "Blackwater.", "content": "Prince schreibt die Entscheidung zur Gründung von Blackwater dem Völkermord in Ruanda zu. Seit 1997 erhielt das Unternehmen über 1,6 Milliarden $ in nicht klassifizierten Staatsverträgen und eine unbekannte Zahl an geheimen Aufträgen. Es wurde zum größten der drei privaten Sicherheitsunternehmen, die vom State Department Aufträge erhalten, es stellt 987 Bewacher für Botschaften und Stützpunkte im Ausland. Seit 2001 erhielten Blackwater und seine verbundenen Unternehmen bis zu 600 Millionen $ in geheimen Verträgen von der Central Intelligence Agency. Die Obama-Regierung vergab an das Unternehmen 2010 einen Sicherheitsvertrag des Außenministeriums der Vereinigten Staaten über 120 Millionen $ und neue Aufträge im Wert von etwa 100 Millionen $ von der CIA. Prince trat am 2. März 2009 als Geschäftsführer von Blackwater zurück und blieb Vorstandsvorsitzender. Im Dezember 2010 verkaufte Prince Xe Services mitsamt dem Training Center in North Carolina an eine Investorengruppe und schied aus dem Unternehmen aus.", "section_level": 1}, {"title": "Lobbyismus und Philanthropie.", "content": "Prince ist Vizepräsident der \"Edgar and Elsa Prince Foundation\", einer Wohltätigkeitsorganisation, welche gemäß dem Internetmagazin Salon.com zwischen Juli 2003 und Juli 2006 den christlich-konservativen Institutionen Family Research Council und Focus on the Family mindestens $670.000, bzw. $531.000 gespendet hat. Die Stiftung ist zudem bedeutender Gönner des Calvin College, einer christlichen Institution in Grand Rapids, Michigan. Außerdem ist Prince Vorstandsmitglied von Christian Freedom International, einer Menschenrechtsorganisation die sich nach eigenen Angaben für verfolgte Christen einsetzt. Er finanzierte den Film Die Steinigung der Soraya M. Seit 1998 hat Prince der Republikanischen Partei und dritten Parteien über $200.000 zukommen lassen. Zusammen mit dem Getränkehersteller Bolthouse Farms und dessen Stiftung spendete Prince auch dem Alliance Defense Fund, einer konservativen christlichen Nonprofit-Organisation, welche gegen gleichgeschlechtliche Ehen und Abtreibungen (Schwangerschaftsabbrüche) kämpft. 2006 übergab Prince Geld an die Grüne Partei in Luzerne County, Pennsylvania, auch wenn dies als ein Versuch interpretiert wurde, dem ehemaligen republikanischen Senator Rick Santorum zu helfen, indem die liberalere Alternative zum demokratischen Herausforderer Bob Casey unterstützt wurde. Erik Prince teilte mit seinem Vater die Vorliebe für Positionen der christlichen Rechten und konvertierte zum Katholizismus. Politisch macht sich dies beispielsweise in der finanziellen Förderung rechtsgerichteter katholischer Randgruppen bemerkbar. Auch besteht die Führungsmannschaft von Princes Sicherheitsunternehmen Xe zu einem Großteil aus Katholiken mit politisch ähnlichen Ansichten. Prominentes Beispiel ist hier etwa Joseph Schmitz, Mitglied im römisch-katholischen Malteserorden, welcher vor seiner Zeit bei Xe (bzw. Blackwater Worldwide) Generalinspektor im Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten war und dort wegen gravierender Mängel bei der Vergabepraxis von Aufträgen unter seiner Aufsicht sowie Kritik, wonach er seine Position missbrauche um die Trennung von Kirche und Staat zu unterminieren, unter politischen Druck geriet und letztlich zurücktrat. Außerdem steht Erik Prince im Verdacht wie seine Eltern dem rechten Geheimbund Council for National Policy, in dem sich dreimal im Jahr Hunderte von mächtigen Konservativen treffen sollen um zu beraten wie die USA weiter nach rechts gesteuert werden können, anzugehören.", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis zu den Medien.", "content": "Prince galt als öffentlichkeitsscheu. Interviewanfragen wurden dementsprechend häufig abgelehnt. Bei öffentlichen Auftritten wurde die Presse jeweils darum gebeten, keine Fotos von Prince zu publizieren. Vertraulichkeitsklauseln verpflichteten ehemalige leitende Angestellte von Blackwater zudem, keinerlei Informationen über Prince weiterzugeben. Seit dem Massaker vom Nisour-Platz in Bagdad, bei dem Blackwater-Angestellte 17 irakische Zivilisten erschossen hatten, sowie den nachfolgenden Untersuchungen durch das FBI ist Prince wieder häufiger in der Öffentlichkeit erschienen. Unter anderem hat er vor dem US-Kongress zu verschiedenen Vorwürfen Stellung nehmen müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Offenlegung als Mitglied einer geheimen CIA-Taskforce.", "content": "Prince behauptet, Mitglied einer geheimen CIA-Taskforce für die Tötung von Terroristen gewesen zu sein. Der Nachrichtendienst des Kongresskomitees im Weißen Haus gab seinen Namen an die Presse weiter. Prince verglich sich selbst mit Valerie Plame, dem Ziel einer ähnlichen Datenweitergabe durch die Regierung (vergleiche Plame-Affäre):", "section_level": 1}, {"title": "Nach Blackwater.", "content": "Im Januar 2011 berichtete Associated Press, dass Prince eine neue Rolle bei der Ausbildung von 2.000 Somaliern für Anti-Piraten-Einsätze im Golf von Aden angenommen hat. Das Programm wird laut den Berichten von mehreren arabischen Ländern finanziert. Dazu gehören die Vereinigten Arabischen Emirate mit Unterstützung der Vereinigten Staaten. Mark Corallo, der Sprecher von Prince, sagte, dass Prince „keine finanzielle Rolle“ im Projekt spiele und lehnte die Beantwortung aller Fragen zur Beteiligung von Prince ab. Die somalische Truppe wird laut den Berichten auch einen Kriegsherren verfolgen, der Islamisten unterstützt. Die Associated Press zitiert John Burret von den Maritime Underwater Security Consultants: „34 Länder mit Marineeinheiten versuchen, Piraterie zu stoppen, und sie kann nur auf dem Land aufgehalten werden. Ich glaube, dass mit Princes Hintergrund und seinem ziemlich erlauchten Ruf ein Erfolg möglich ist.“ Seit 2014 lässt er Prototypen paramilitärischer Kampfflugzeuge entwickeln. Die durch eine österreichische Firma umgebauten Agrarflugzeuge wurden im Februar 2016 auf einer asiatischen Rüstungsmesse vorgestellt, ein geplanter Verkauf in den Südsudan war gescheitert. Prince führt heute eine in Hongkong basierte Firma namens \"Frontier Service Group\". Während des Wahlkampfes 2016 plädierte Prince in einem von Breitbart veröffentlichten Interview mit Stephen Bannon für eine Neuauflage der Operation Phoenix, um ISIS auszuschalten. Nach Angabe Jeremy Scahills, der sich auf einen ungenannten Informanten stützt, hat er Trump bei dessen Personalauswahl sowie bei Stellungnahmen zu Geheimdienst- und militärischen Fragen beraten. Im April 2017 wurde bekannt, dass sich Prince am 11. Januar mit einem Gesandten des russischen Präsidenten Putin auf den Seychellen zu einer mehrtägigen Unterredung traf. Vermittelt wurde das Treffen offenbar von den Vereinigten Arabischen Emiraten. Beobachter nehmen an, dass Prince für die Trump-Regierung einen inoffiziellen Kommunikationsweg nach Moskau aufbauen sollte und Erkundigungen darüber einholen sollte, ob Putin unter Umständen bereit wäre, die Verbindung Russlands zum Iran im Syrischen Bürgerkrieg aufzugeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erik Dean Prince (* 6. Juni 1969 in Holland, Michigan) ist ein US-amerikanischer Unternehmer. Er ist ehemaliger United States Navy SEAL sowie Gründer und ehemaliger CEO des Söldnerunternehmens Blackwater USA (heute unter dem Namen \"Academi\" Teil von Constellis Holdings). Bis 2009 war er Geschäftsführer und später Vorsitzender, bevor Blackwater im Jahr 2010 an eine Investorengruppe verkauft wurde.", "tgt_summary": "艾瑞克·迪恩·普林斯(英语:Erik Dean Prince, 1969年-6月6日)是一名美国商人和前海豹部队军官。", "id": 1278997} {"src_title": "SŽD-Baureihe ВЛ22", "tgt_title": "VL22型电力机车", "src_document": [{"title": "Baureihe ВЛ22 (WL22).", "content": "Als Nachfolger der Baureihe С (S) entwickelte das Werk Kolomna im ersten Halbjahr 1938 eine Lokomotive mit unveränderter Leistung, aber größerer Höchstgeschwindigkeit. Im Anschluss an den Bau der Baureihe ВЛ19 (WL19) wurde im September 1938 ein Prototyp fertiggestellt. Er erhielt zunächst im Anschluss an die Baureihe С, die mit der С-21 endete, die Bezeichnung СМ22-22 (SM22-22), wobei mit der „22“ in der Baureihenbezeichnung auf die Achslast von 22 Tonnen Bezug genommen wurde, die allerdings gegenüber der Baureihe С unverändert geblieben war. Der charakteristische Aufbau der Baureihen С und ВЛ19 mit zurückversetzter Front, in der sich der Zugang zum Führerstand befindet, und davorliegendem Umlauf wurde weitgehend beibehalten. Die Umlaufgitter tragen die unteren Scheinwerfer und die Steckdosenleiste. Ebenso wurde die Bauweise mit zwei dreiachsigen Drehgestellen beibehalten, wobei aber die Bauart der Drehgestelle modernisiert wurde. Die Motoren des Typs ДПЭ-340 (DPE-340) wurden unverändert von der Baureihe Сс übernommen. СМ22-22 wurde kurz nach Ablieferung in ВЛ22-146 umgezeichnet, womit sie direkt an die Nummerierung der Baureihe ВЛ19 anschloss. Noch 1938 begann die Serienfertigung mit ВЛ22-147. Sie endete 1941 mit ВЛ22-183. Die meisten ВЛ22 wurden später zu ВЛ22М umgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Baureihe ВЛ22М (WL22M).", "content": "1941 wurde ВЛ22-178 ab Werk mit den neu entwickelten stärkeren Motoren des Typs ДПЭ-400 (DPE-400) ausgerüstet. Sie wurde in den Folgejahren bei der Transkaukasischen Eisenbahn erprobt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 ein weiterer Versuchsträger mit Motoren des modifizierten Typs ДПЭ-400А (DPE-400A) gebaut und als ВЛ22М-184 bezeichnet. Die Serienfertigung der Baureihe ВЛ22М übernahm die Elektrolokomotivenfabrik Nowotscherkassk. 1947 wurden ВЛ22М-185, -186, -188 und -200 bis -202 gebaut. Die Nummernlücke war durch die Modernisierung einiger ВЛ19 (WL19) zu ВЛ19М (WL19M) begründet, für die neue Ordnungsnummern vergeben wurden. Der Bau der Baureihe ВЛ22М wurde bis 1958 fortgesetzt, insgesamt wurden 1542 ВЛ22М gebaut. Außerdem wurden ВЛ22-146 bis 178 zu ВЛ22М umgebaut, wobei die Ordnungsnummern beibehalten wurden. Die ВЛ22М wurden mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen gebaut, wodurch unterschiedliche Höchstgeschwindigkeiten erreicht wurden. Damit wurde nach der Verwendung im Güter- und Personenverkehr differenziert. Als Nachfolger wurde ab 1958 bei der Elektrolokomotivenfabrik Nowotscherkassk die Baureihe ВЛ23 gebaut, deren erste Prototypen bereits 1956 entstanden waren. Als leistungsstärkere, achtachsige Variante wurde bereits ab 1955 die Baureihe ВЛ8 gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Baureihe ВЛ22И (WL22I).", "content": "Auf Basis der Erfahrungen mit der 1966 gebauten ВЛ8В-001 wurde 1973 ВЛ22М-1586 bei der Elektrolokomotivenfabrik Tiflis zur ВЛ22И-1586 umgebaut. Sie erhielt zusätzlich die Ausrüstung für den Einsatz mit 6 kV Gleichstrom. Außerdem wurden die Umlaufgitter durch geschlossene Bleche ersetzt, die auch die Scheinwerfer aufnahmen. Versuche unter 6 kV Gleichstrom wurden 1974 auf der Strecke Gori–Zchinwali durchgeführt. Bis 1975 entstanden in gleicher Weise noch ВЛ22И-578, -1005, -1031 und -1710. Alle ВЛ22И wurden 1980 ausgemustert.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die Baureihe ВЛ22 diente zunächst auf der Transkaukasischen Eisenbahn zur Ablösung der Baureihe ВЛ19. Später wurde sie auch von Perm aus eingesetzt. Die nicht zu ВЛ22М umgebauten ВЛ22 wurden 1977 bis 1980 ausgemustert. Die Baureihe ВЛ22М wurde fast flächendeckend im sowjetischen Gleichstromnetz eingesetzt. Die Ausmusterung begann in den 1980er Jahren. Bei Auflösung der Sowjetunion 1991 gelangten die verbliebenen ВЛ22М zu den Rossijskije schelesnyje dorogi (Russland), zur Ukrsalisnyzja (Ukraine) und zur Sakartwelos Rkinigsa (Georgien). 2008 waren nur noch wenige ВЛ22М im Einsatz. Bei der Ukrsalisnyzja sind sie aus dem Bestand ausgeschieden, in Russland waren sie bei den Rossijskije schelesnyje dorogi bis etwa 2002 noch in Jekaterinburg und Perm im Einsatz sowie bis 2005 bei der Werkbahn des Apatitwerks in Apatity. 2008 beschränkte sich der Einsatz in Russland auf Industriebetriebe in der Oblast Tscheljabinsk. Als einzige Staatsbahn setzte die Sakartwelos Rkinigsa auch noch 2015 einige wenige ВЛ22М im Nahbereich um Kutaissi ein, zuletzt nur noch im Personenverkehr. Zum Teil wurde bei diesen die Baureihenbezeichnung an den Lokomotiven in „E22M“ oder „ე22M“ (mit georgischem E) geändert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lokomotiven der Baureihen ВЛ22 und ВЛ22М (deutsche Transkription WL22 und WL22M) der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD) sind breitspurige Elektrolokomotiven. Einzelne ВЛ22М wurden zu ВЛ22И (WL22I) umgebaut.", "tgt_summary": "VL22型电力机车()是苏联铁路的电力机车车型之一,适用于3000伏直流电气化铁路,于1938年至1941年制造。二战结束后诺沃切尔卡斯克电力机车厂制造改进型VL22M型电力机车。", "id": 2186607} {"src_title": "Rockwall", "tgt_title": "羅克沃爾 (德克薩斯州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt am Lake Ray Hubbard etwa 15 km östlich von Dallas und hat eine Gesamtfläche von 58,7 km2, wovon 1,0 km2 Wasserfläche ist.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten hier 17.976 Menschen in 6.605 Haushalten und 5.158 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 311,5 Einwohner pro km2. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 91,35 % weißer Bevölkerung, 3,00 % Afroamerikanern, 0,38 % amerikanischen Ureinwohnern, 1,39 % Asiaten, 0,03 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 2,57 % aus anderen ethnischen Gruppen. Etwa 1,28 % waren gemischter Abstammung und 6,44 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 6.605 Haushalten hatten 39,4 % Kinder unter 18 Jahre, die im Haushalt lebten. 66,8 % davon waren verheiratete, zusammenlebende Paare. 8,7 % waren allein erziehende Mütter und 21,9 % waren keine Familien. 18,6 % aller Haushalte waren Singlehaushalte und in 5,4 % lebten Menschen, die 65 Jahre oder älter waren. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,68 und die durchschnittliche Größe einer Familie belief sich auf 3,06 Personen. 27,5 % der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 6,9 % von 18 bis 24, 30,9 % von 25 bis 44, 25,1 % von 45 bis 64, und 9,7 % die 65 Jahre oder älter waren. Das Durchschnittsalter war 37 Jahre. Auf 100 weibliche Personen aller Altersgruppen kamen 95,5 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren und darüber kamen 92,1 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 65.411 USD, das Durchschnittseinkommen einer Familie 75.121 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 55.370 USD gegenüber den Frauen mit 35.139 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 29.843 USD. 3,9 % der Bevölkerung und 3,2 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 4,6 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und 3,0 % waren 65 oder älter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rockwall ist die Bezirkshauptstadt und Sitz der Countyverwaltung (County Seat) des Rockwall County im US-Bundesstaat Texas in den Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "罗克沃尔(英语:Rockwall)是一个位于美国德克萨斯州罗克沃尔县的城市。根据2010年美国人口普查,该地共人口1564人,而该地的面积约为58.70平方千米。同时该地也是罗克沃尔县的县治。", "id": 1896444} {"src_title": "Detroit Metal City", "tgt_title": "爆粗Band友", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Hauptcharakter Sōichi Negishi hat als schüchterner Jugendlicher den Traum, während seines Studiums in Tokio in einer angesagten Band mitzuspielen. Trotz seiner Liebe für schwedische Popmusik findet er sich als Frontmann der Death-Metal-Band \"Detroit Metal City\" (kurz \"DMC\") wieder. Dort tritt er zusammen mit dem wilden Schlagzeuger Terumichi Nishida und dem Bassisten Masayuki Wada auf. Alle drei verbergen sich hinter weißen Masken, die sich an denen der Band Kiss anlehnen. Ein weiteres Mitglied der Band ist Keisuke Nashimoto, der in den Konzerten die Rolle des „kapitalistischen Schweins“ übernimmt. So wird er von Sōichi, der als sein Alter Ego „Johannes Krauser II.“ auftritt, regelmäßig während der Auftritte misshandelt. Angetrieben von der lautstarken und aggressiven \"Präsidentin der Death Records\" wird den Bandmitgliedern ein Leben diktiert, welches sie selbst nicht wollten. Inmitten dieses Konflikts trifft Sōichi auf seine alte Schulfreundin und Liebe Yuri Aikawa, die die Band und ihre oft radikalen Fans verachtet. So versucht Sōichi, den Spagat zwischen diesen beiden Welten zu schaffen. Inzwischen wird die Band immer populärer und Sōichi kann sich immer weniger zwischen seiner Liebe und der Bühne entscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "Als schüchterner Jugendlicher mit einer Vorliebe für schwedische Popmusik und Shibuya-kei, verwandelt er sich innerhalb der Band DMC zu dem genauen Gegenteil, dem gewalttätigen Death-Metal-Frontman Johannes Krauser II. (). Sich für seinen Beruf schämend steht er zwischen dem Aufstieg von DMC als große Band und seiner Familie der er nichts von seinem Doppelleben verrät. In Form von Krauser beweist er ein großes Talent die Gitarre nur mit seinen Zähnen zu spielen. Als \"Johannes Krauser II.\" tauchte er unter anderem auch in dem Computerspiel \"Street Fighter Online: Mouse Generation\" () auf. Eine seiner Spezialfähigkeiten wird als \"Akuma-Tama\" bezeichnet, bei der er eine große Kugel aus Schleim spuckt und welche eine Anspielung auf die Spuckattacken im Manga darstellt. Bereits zuvor wurden die Charaktere 009 und 002 aus \"Cyborg 009\" in das Spiel integriert. Sie ist eine gute Freundin von Sōichi aus den Zeiten seines Studiums und liebt seine ruhige Natur und die Sanftheit seiner Lieder. Jedoch verachtet sie die Musik von DMC und hasst deren Frontmann Krauser – unwissend, dass es sich dabei um dieselbe Person handelt. Als Präsidentin des Plattenlabels ist sie um die Karriere von DMC bemüht. Dabei denkt sie sich immer wieder neue verrückte oder auch perverse Dinge aus um die Band berühmt zu machen. Ihre Ideen bringen Sōichi oftmals zur Verzweiflung und sie setzt ihren Willen zur Not mit Gewalt und ihren Bodyguards durch. Beschrieben als Curry liebender, übergewichtiger Perverser der nur wenige Worte verliert, gehört der wilde und nicht mehr zu stoppende Schlagzeuger zur Band in der er unter dem Künstlernamen \"Camus\" () auftritt. In der Band übernimmt er unter dem Namen \"Alexander Jagi\" () die Rolle des Bassisten. Auch er würde als Frauenschwarm lieber in einer Visual-Kei- oder J-Rock-Band spielen. Jedoch fürchtet auch er ihre Managerin. Als masochistischer Mann mittleren Alters tritt er während der Konzerte als „kapitalistisches Schwein“ (, \"shihon shugi no buta\") auf und wird regelmäßig von Krauser auf der Bühne misshandelt. Auch unter dem Namen „The Emperor“ bekannt liefert er sich als legendärer Death-Metal-Gitarrist aus den Vereinigten Staaten ein Duell mit DMC. Bei diesem erweckt er ungewollt den Zorn von Sōichi, der ihn daraufhin bei der Vorstellung überschattet. Er übergibt Krauser schließlich den Titel des „Emperor“.", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Der Manga wird von Kiminori Wakasugi gezeichnet und wird seit dem 29. Mai 2005 innerhalb des Magazins Young Animal, das monatlich von Hakusensha herausgegeben wird. Dort läuft \"Detroit Metal City\" immer noch und es wurden bisher sieben Tankōbon-Ausgaben in Japan veröffentlicht. In Taiwan erschienen bisher fünf solcher Ausgaben. Bisher verkauften sich davon mehr als 2 Mio. Exemplare.", "section_level": 1}, {"title": "Realverfilmung.", "content": "Die Umsetzung der Manga-Vorlage als Realfilm hatte am 28. August 2008 in Japan Premiere und lockte mehr als eine Million Menschen in die Kinos. Daraufhin ergaben sich zahlreiche Angebote aus den Vereinigten Staaten und Hongkong für eine Neuverfilmung. In Europa hatte der Film im November 2008 im Hyde Park Picture House, Leeds, Vereinigtes Königreich sein Debüt.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Eine Umsetzung als Anime der als OVA veröffentlicht wurde, erfolgte durch das Studio 4°C. Regie führte Hiroshi Nagahama. Die künstlerische Leitung übernahm Shichiro Kobayashi. Die erste Folge der vollständigen 12-teiligen OVA wurde am 8. August 2008 veröffentlicht. Jede Folge bestand dabei aus 2 Episoden. Wie der Manga besitzt auch die OVA-Reihe kein Ende und es blieb offen, ob es eine Fortsetzung geben wird.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Der Vorspanntitel der OVA ist \"Satsugai\" von der Band Detroit Metal City, für den Abspann verwendete man \"Amai Koibito\" von Kaji Hideki.", "section_level": 2}], "src_summary": "Detroit Metal City (jap., \"Detoroito Metaru Shiti\") ist ein von Kiminori Wakasugi gezeichneter Manga, der seit dem Jahr 2005 innerhalb des Magazins Young Animal erscheint. Die Manga-Reihe leitete sowohl die Thematik als auch ihren Namen von der Kiss-Single \"Detroit Rock City\" ab. Aufbauend auf der Handlung des Manga sind sowohl eine Realverfilmung als auch eine 12-teilige OVA im Jahr 2008 entstanden.", "tgt_summary": "《重金摇滚双面人》(),是日本漫画家若杉公德所绘的日本漫画作品,以死亡金属音乐为主题,标题源自于美国流行乐团KISS的名曲《Detroit Rock City》。于白泉社所发行的漫画杂志《Young Animal》上于2005年至2010年期间连载连载。", "id": 197599} {"src_title": "Schmetterlings-Tramete", "tgt_title": "雲芝", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Schmetterlings-Tramete bildet 2–6, in Ausnahmefällen auch bis 8 cm breite flache Konsolen bis rosettenförmige Hüte aus. Die Fruchtkörper stehen meist in großen Gruppen am Substrat, sie können stielartig angewachsen sein oder etwas am Substrat herablaufen, die Anwachsstelle ist bis 3 mm dick. Die feinsamtige Oberseite der relativ dünnen Hüte ist immer bunt gezont, das Farbspektrum reicht von hell- bis dunkelbraun, auch olivfarbige, bläuliche und rötliche Töne können vorhanden sein. Die Zuwachszone ist weiß abgesetzt, der Hutrand flatterig-wellig, etwas gekerbt und scharf. Auf der Hutoberfläche finden sich seidig-glänzende blaue bis schwarze Zonen. Die weiße Unterseite der Hüte ist mit feinen (3–5 pro mm), rundlich-eckigen Poren besetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Artabgrenzung.", "content": "Von der ähnlichen Zonen-Tramete (\"Trametes ochracea\") unterscheidet sich die Schmetterlings-Tramete durch die seidig-glänzenden Zonen der Hutoberfläche, die der Zonen-Tramete fehlen, sowie die dünnen Anwachsstellen, die bei der Zonen-Tramete bis zu 10 mm dick sein können. Da es sich bei der Schmetterlings-Tramete um eine sehr variable Art handelt, ist die Abtrennung zur Zonen-Tramete und teilweise auch zur Striegeligen Tramete nicht immer einfach.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Schmetterlings-Tramete ist ein häufiger saprobiontischer Holzbewohner oder Schwächeparasit, ihr Hauptsubstrat ist in Mitteleuropa die Rotbuche, seltener an Eiche, Birke, Gemeine Hasel und Weide. Daneben kann die Schmetterlings-Tramete an vielen weiteren Laubhölzern, nicht selten auch an Nadelholz vorkommen. Sie wächst auf Stümpfen, Stapelholz, liegenden Stämmen, Ästen und Zweigen. Die Art ist in Mitteleuropa in allen Waldtypen anzutreffen, darüber hinaus auch außerhalb von Wäldern, wenn geeignetes Substrat vorhanden ist. Die Fruchtkörper sind einjährig, die Art kann ganzjährig gefunden werden, in Mitteleuropa erscheinen frische Fruchtkörper vor allem ab Ende Mai bis August.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Schmetterlings-Tramete ist wahrscheinlich kosmopolitisch verbreitet. In Mitteleuropa gehört sie zu den häufigsten Porlingen und kann überall gefunden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Schmetterlings-Tramete ist kein Speisepilz und gilt als ungenießbar. Sie kann durch Befall von gelagertem oder verbautem Holz, wie Stützbalken in Bergwerken oder Holzbalken von Eisenbahnschienen, schädlich werden. Sie gilt als Heilpilz in der traditionellen chinesischen Medizin und wird manchmal in der Floristik für Schmuckzwecke genutzt. Früher wurde die Tramete auch als Schmuck in Form von Broschen oder Schnallen verwendet. Beispielsweise in Paris wurde er für einige Zeit gern an Hüte gesteckt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schmetterlings-Tramete (\"Trametes versicolor\", auch \"Coriolus versicolor\" oder \"Polyporus versicolor\" genannt), auch bekannt als Bunte Tramete oder Schmetterlingsporling, ist eine häufige holzbewohnende Pilzart aus der Familie der Stielporlingsverwandten.", "tgt_summary": "云芝(,前称或),又称彩云革盖菌或瓦菌,是多孔菌科植物云芝的子实体或菌丝体。云芝源自中国的原始森林,于全国东南西北都有分布,寄生于海拔三千米以上的阔叶树和朽木上。 云芝是一种大型珍贵药用真菌,常用于抗癌治疗。", "id": 1930999} {"src_title": "Rimu-Harzeibe", "tgt_title": "紐西蘭陸均松", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "\"Dacrydium cupressinum\" ist nur in Neuseeland heimisch. Rimu wachsen in Neuseeland auf beiden Hauptinseln und auf der Stewart-Insel. Die größten Populationen finden sich an der West Coast der Südinsel, die größten Bäume in den Steineiben-Mischwäldern nahe der Stadt Taupo (, Waihaha und Whirinaki Forest). Der Rimu wächst meist in von Laubbäumen dominiertem gemäßigtem Regenwald, es existieren aber besonders an der Westküste der Südinsel nahezu reine Bestände.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "\"Dacrydium cupressinum\" ist ein langsamwachsender, immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 50 Meter erreichen kann. Die meisten überlebenden Bäume sind aber nur 20 bis 35 Meter hoch. Historische Überlieferungen sprechen von bis zu 61 Meter hohen Bäumen in heute zerstörten, dichten Wäldern nahe National Park. Der gerade Stamm erreicht normalerweise Durchmesser von bis 1,5 Meter, bei alten oder sehr großen Exemplaren auch mehr. Sie können 800 bis 900 Jahre alt werden. Die spiralig am Zweig angeordneten Nadeln sind ahlenförmig und bei jungen Pflanzen bis 7 mm lang und 1 mm breit, bei erwachsenen Bäumen 2 bis 3 mm lang. \"Dacrydium cupressinum\" ist wie die meisten Steineibengewächse zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Samen benötigen bis zur Reife 15 Monate. Die reifen „Zapfen“ bestehen aus einem roten, fleischigen, 6 bis 10 mm langen Arillus, der einen, seltener zwei endständige, 4 mm lange Samen trägt. Die Samen werden von Vögeln verbreitet, die den Arillus fressen und die Samen später wieder ausscheiden. Die Früchte sind eine wichtige Nahrungsquelle für einige Arten, besonders den Kakapo, dessen Brutzyklus auf den Reproduktionszyklus des Baumes abgestimmt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Rimu war für die frühen europäischen Siedler neben Kauri und Totara die hauptsächliche Quelle von Holz für Möbel und Hausbau. Daher wurden viele der ursprünglichen Bestände zerstört. Derzeit verbietet eine Regierungsanordnung das Fällen der Bäume in den in öffentlichem Eigentum stehenden Wäldern; auf Privatgrund unterliegt die Nutzung Einschränkungen. Die extrem schnellwüchsige Monterey-Kiefer hat den Rimu in den meisten Wirtschaftszweigen ersetzt; als Holz für hochqualitative Möbel bleibt Rimu beliebt. Man gewinnt auch in kleinerem Umfang die Stubben und das Wurzelholz vor vielen Jahren gefällter Bäume, um es zu Schalen und anderen Drechselteilen zu verarbeiten. Die innere Rinde kann als Heilmittel für Verbrennungen und Schnittverletzungen verwendet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rimu-Harzeibe (\"Dacrydium cupressinum\") ist eine Pflanzenart aus der Familie der Steineibengewächse (Podocarpaceae). Sie ist nur in Neuseeland heimisch. Der englische Trivialname \"red pine\", übersetzt ‚Rotkiefer‘, ist irreführend, da es sich nicht um eine Kiefer, sondern ein Mitglied der auf der Südhalbkugel verbreiteten Steineibengewächse handelt. Heute wird auf Neuseeland die Bezeichnung „Rimu“ der Māori für den Baum verwendet.", "tgt_summary": "新西兰陆均松(学名:\"\")是一种大型的常绿树木,是新西兰的特有种。过去曾广泛称作\"red pine\"(中译红松),但这个名字已慢慢由毛利语所起的名字\"rimu\"所取代。", "id": 1316289} {"src_title": "Adán Vergara", "tgt_title": "亚当·贝尔加拉", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Vergara erlernte das Fußball-ABC in den Jugendabteilungen von CF Universidad de Chile und CD Cobreloa. Zur Saison 1998 rückte er in den Profikader von Cobreloa auf. Schon bald spielte er sich in die Startelf des Klubs. 2003 konnte der Defensivspieler mit \"CDC\" sowohl die Apertura-, wie auch die Clausura-Meisterschaft gewinnen. Im Folgejahr verteidigte man den Clausura-Titel. Im April 2004 wurde er nach einem positiven Dopingtest für sechs Monate gesperrt. 2005 wechselte Vergara nach Mexiko, wo er bei CF Atlante unterzeichnete. Mit diesen gewann er im Sommer die Copa Pachuca. Nach diesem Erfolg wechselte der Verteidiger nach Brasilien, zu CR Vasco da Gama. Nach nur wenigen Partien für die \"Bacalhau\" zog es Vergara wieder nach Chile, wo er fortan für Unión Española spielte. Nach konstanten Leistungen, wurden europäische Klubs auf den Defensivakteur aufmerksam. Nachdem sein Vertrag bei Unión auslief, war Vergara vereinslos und hielt sich beim Schweizer Verein FC Zürich fit. Nach guten Eindrücken nahm Trainer Bernard Challandes ihn unter Vertrag. Schon 2006 spielte Vergara beim \"FCZ\" vor, blieb damals aber noch in Chile. Nach nur einem Jahr wurde Vergara an Ligakonkurrent FC Luzern verliehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bei den Zürcher Kickern keine Chance mehr und wurde bereits in die zweite Mannschaft degradiert. Doch auch beim neuen Klub lief es nicht gut. In seinem ersten Pflichtspiel für Luzern wurde der Südamerikaner nach einem Kopfstoß gegen Xavier Hochstrasser vom Platz gestellt. Kurz darauf, im März, wechselte der Chilene nach China, zu Dalian Shide. Seit 2010 spielt er wieder in der Primera División seines Heimatlandes, wo er die Farben von CD Universidad Católica vertritt. Mitte 2011 wechselte er zu CD Santiago Wanderers, konnte sich aber auch dort nicht durchsetzen. Nach einem kurzen Engagement in Venezuela spielte r bis zu seinem Karriereende 2017 in Chile.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Vergara trug das Trikot verschiedener Junioren-Auswahlmannschaften Chiles. Mit diesen nahm er unter anderem an der Junioren-Fußballweltmeisterschaft 2001 teil. Nach den zwei Auftaktniederlagen, kam Vergara im letzten Vorrundenspiel zu seinem ersten und einzigen Einsatz im Wettbewerb. Beim einzigen Sieg während des Turniers war der Verteidiger über die volle Spielzeit auf dem Feld.", "section_level": 2}], "src_summary": "Adán Jonathan Vergara Villagra (* 9. Mai 1981 in Iquique) ist ein ehemaliger chilenischer Fußballspieler. Der Verteidiger gewann mehrmals die chilenische Meisterschaft.", "tgt_summary": "亚当·贝尔加拉(,1981年-5月9日)是一名智利足球运动员,现正效力中国超级联赛球队大连实德,担任后卫。", "id": 2185678} {"src_title": "Azole", "tgt_title": "唑", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Azole sind aromatische Verbindungen. Fünf mesomere Grenzstrukturen können formuliert werden. Azole erfüllen die Hückel-Kriterien durch die Beteiligung des freien Elektronenpaars des Stickstoffatoms. Bezüglich ihrer Aromatizität liegen sie zwischen den stärker aromatischen Thiophenen und den praktisch nicht mehr aromatischen Oxolen. Azole besitzen durch das freie Elektronenpaar des Stickstoffatoms basischen Charakter. An Azolen können Elektrophile aromatische Substitutionen durchgeführt werden. Auf Grund der besseren Stabilisierung der Zwischenstufen dieser Reaktion finden diese bevorzugt in 2-Position statt. Gegen Lewis-Säuren sind sie jedoch nicht stabil. Diese koordinieren an das Heteroatom und führen zu Ringöffnung.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Azole können durch Paal-Knorr-Synthese aus Dicarbonylen wie Diketonen oder Dialdehyden und Ammoniak hergestellt werden. Eine weitere Synthesemöglichkeit ist die Knorr-Pyrrolsynthese, zu der Aldehyde und α-Aminoketone benötigt werden. Eine Eintopfreaktion mit substituierten Benzoinen, 1,3-Dicarbonylverbindungen und Ammoniumacetat führt ohne Lösungsmittel und Katalysator zu tetrasubstituierten Pyrrolen.", "section_level": 1}, {"title": "Azole mit mehreren Heteroatomen.", "content": "Pyrrol stellt nicht nur die Stammverbindung für die Azole dar, auch weitere heterocyclische Stoffgruppen leiten sich von dieser Struktur ab. Hierzu gehören die Pyrazole und Imidazole, die zwei Stickstoffatome besitzen. Mit drei Stickstoffatome sind die Triazole und mit vieren das Tetrazol bekannt. Zu den Azolen mit verschiedenartigen Heteroatomen gehören die Oxazole und Thiazole.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Verwendung.", "content": "Pyrrole kommen wie die meisten heterocyclischen Verbindungen in zahlreichen Naturstoffen vor. Hierzu zählen beispielsweise die Porphyrine, die die Grundlage der Häme bilden. Auch in weiteren natürlichen makrocyclischen Verbindungen wie Corrin treten sie auf. Azole sind als Fragmente in zahlreichen Wirkstoffen enthalten. In Kunststoffen treten Azole beispielsweise in den Polypyrrolen auf. Auch jüngere Antimykotika aus der Gruppe der Hemmstoffe der Ergosterin-Biosynthese gehören zu den Azolen. Azole machten 2013 ein Drittel aller Antimykotika aus, die für Anwendung im Agrarbereich verkauft wurden. Die massive Verwendung von Azolen in der Landwirtschaft wird verdächtigt, für die Entwicklung eines resistenten Stamms von Aspergillus verantwortlich zu sein und möglicherweise auch die Entwicklung des für den Menschen gefährlichen, 2007 erstmals nachgewiesenen, Candida auris befördert zu haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Azole, umgangssprachlich auch Pyrrole, sind eine Gruppe heterocyclischer chemischer Verbindungen. Es handelt sich um fünfgliedride stickstoffhaltige heteroaromatische Verbindungen, deren Stammverbindung das Pyrrol ist. Durch die formale Hydrierung einer Doppelbindung erhält man Pyrroline, die formale Hydrierung beider Doppelbindungen führt zu den Pyrrolidinen.", "tgt_summary": "唑(Azole)在有机化合物的命名中指五元环骨架的两个或两个以上杂原子,其中至少一个是氮的杂环化合物。该名称源于。唑是五元环芳香化合物,其中一个杂原子为芳香环共轭体系贡献一对电子,其余杂原子,包括碳原子则贡献一个电子。唑的命名加上表征第二个杂原子的前缀,例如“噻唑”(含硫)、“恶唑”(含氧)。原子的编号从结构式上不含双键的原子开始,按氮、氧、硫的顺序,杂原子顺序依次最小的原则编号。 有些唑在自然界中广泛存在,例如咪唑环是组胺酸的的构成部分,存在于各种生物体中。而有些,例如四氮唑类化合物则均为人工合成的。", "id": 1821923} {"src_title": "Shaun Donovan", "tgt_title": "肖恩·多諾萬", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Donovan studierte an der Harvard University. Dort erlangte er Master-Abschlüsse in öffentlicher Verwaltung an der \"John F. Kennedy School of Government\" sowie in Architektur an der \"Graduate School of Design\". Im Anschluss war er für die \"Community Preservation Corporation\" in New York tätig, eine Non-Profit-Organisation, die den Bau bezahlbarer Häuser förderte. Während der Präsidentschaft von Bill Clinton arbeitete er bereits als Unterstaatssekretär (\"Deputy Assistant Secretary\") für das Bauministerium und war dort für den Bereich Mehrfamilienhäuser verantwortlich. Während dieser Zeit war er auch kommissarischer Leiter der Federal Housing Administration. Nach dem Übergang zur Bush-Regierung war Donovan zunächst in der freien Wirtschaft tätig, ehe ihn New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg 2004 zum Leiter der städtischen Wohnungsentwicklungsbehörde (\"Department of Housing Preservation and Development\") machte. Am 13. Dezember 2008 gab der gewählte Präsident Barack Obama seine Nominierung als Nachfolger von Bauminister Steve Preston bekannt; die Bestätigung durch den US-Senat erfolgte am 22. Januar 2009, woraufhin Donovan sein Amt antreten konnte. Am 28. Juli 2014 trat der ehemalige Bürgermeister von San Antonio, Julián Castro, Donovans Nachfolge als neuer Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung an. Dieser übernahm stattdessen die Leitung des Office of Management and Budget, das nach dem Wechsel von Sylvia Mathews Burwell ins Gesundheitsministerium kommissarisch von Brian Deese geführt worden war. Bei der State of the Union Address im Jahr 2010 war Donovan Designated Survivor. Er wäre im Falle eines tödlichen Anschlages auf das Kapitol der höchstrangige Überlebende gewesen und hätte die Nachfolge von Barack Obama als Präsident angetreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shaun Donovan (* 24. Januar 1966 in New York City) ist ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Er war von 2009 bis 2014 der Bauminister im Kabinett des US-Präsidenten Barack Obama; anschließend übernahm er die Leitung des Office of Management and Budget.", "tgt_summary": "肖恩·L·S·多诺万(英语:Shaun L.S. Donovan,1966年-1月24日),前美国住房及城市发展部长,第44任美国总统巴拉克·奥巴马的第一任内阁的一个成员。", "id": 150379} {"src_title": "Russisch-Türkischer Krieg (1768–1774)", "tgt_title": "第五次俄土战争", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Krieg wurde durch innere Unruhen in Polen ausgelöst, wo sich die Szlachta, der polnische Adel, gegen den König Stanislaw August Poniatowski, den Günstling Katharina der Großen, erhob. Der König war auf Unterstützung der russischen Truppen angewiesen. Der russische Einfluss in Polen war den Türken schon seit längerem ein Dorn im Auge, und sie wollten die Aufständischen unterstützen. Der Kriegsgrund entstand, als ein Regiment Kosaken in russischen Diensten bei der Verfolgung eines oppositionellen polnischen Regiments das Territorium des Osmanischen Reiches in Balta betrat. Die Osmanen beschuldigten die Kosaken, ein Massaker unter den Einwohnern veranstaltet zu haben. Als Folge des Vorfalls von Balta erklärte Sultan Mustafa III. am 25. September 1768 Russland den Krieg. Die Türken schmiedeten eine Allianz mit den Oppositionskräften der Konföderation von Bar in Polen, während Russland vom Königreich Großbritannien unterstützt wurde, das der Kaiserlichen Russischen Marine Berater anbot. Österreich erwog ein Bündnis mit der Konföderation und den Osmanen, wurde aber durch die von Preußen vermittelte Erste Teilung Polens davon abgehalten, gegen Russland Krieg zu führen.", "section_level": 1}, {"title": "Feldzugsjahr 1769.", "content": "Am 17. September 1769 überschritten die Russen den Dnjestr und begannen ihren Feldzug in Moldawien. Die Festung Chotin wurde nach einem Sieg umschlossen, fast die gesamte osmanische Garnison verweigerte nach einer Panik den Waffendienst. Am 7. Oktober besetzten die Russen die moldauische Hauptstadt Jassy und setzten ihren Vormarsch nach Süden in die Walachei fort. Am 17. November wurde Bukarest besetzt. Gleichzeitig hatten Truppen des russischen Generals Tottleben im nördlichen Kaukasus den Krieg eröffnet. In der Kalmückensteppe nördlich der Berge operierte ein kleines russisches Kosakenkorps unter Matwej Platow. Der dortige Verbündete Ubashi Khan nahm zwar am Krieg teil, stellte aber nur die Hälfte der geforderten Truppen. Die Russen rückten bis in den Süden von Georgien vor. Tottleben nahm eine Reihe von türkischen Festungen ein und besetzte die Hauptstadt des Fürstentums Imeretien, Kutaissi. Nachdem er ein 12.000 Mann starkes gegnerisches Korps geschlagen hatte, belagerte er die Hafenstadt und Festung Poti. Wegen Streitigkeiten mit den georgischen Herrschern sah sich die Zarin gezwungen, Tottleben durch Generalmajor Suchotin zu ersetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Sommerfeldzug 1770.", "content": "Peter von Gartenberg errichtete 1770 im Fürstentum Moldau die Münzstätte Sadagora zur Versorgung des russischen Heeres mit Scheidemünzen für den Mannschaftssold. Am 28. Juni 1770 schlug der russische Feldmarschall Pjotr Rumjanzew-Sadunaiski an der Donaufront unweit der Räbnia Mogila 20.000 Türken in die Flucht, dann trugen seine Truppen am 18. Juli am Fluss Larga einen entscheidenden Sieg über das 80.000 Mann starke Heer des Tatarenkhans davon. Am 31. Juli und 1. August wurde bei Kagul mit nur 17.000 Mann eine stärkere Armee des Großwesirs Mehmed Emin Pascha geschlagen, ein Drittel der osmanischen Truppen kamen dabei in den Fluten der Donau um oder wurden gefangen. Die Truppen des Fürsten Nikolai Repnin nahmen Ismail und Kilija ein. Die Seeoperationen der russischen baltischen Flotte im Mittelmeer waren ebenfalls von Erfolg geprägt. Während es den Russen gelang, in Syrien und Ägypten anti-osmanische Aufstände zu organisieren, vernichtete die russische Flotte unter den Admiralen Alexei Orlow, Elphinstone und Spiridow den Großteil der osmanischen Ägäis-Flotte unter Hosameddin Pascha zwischen dem 5. Juli und dem 7. Juli 1770 in der Seeschlacht bei Çeşme (auch Schlacht zu Tschesme, bei Izmir).", "section_level": 2}, {"title": "Feldzug 1771 auf der Krim.", "content": "Im Jahr 1771 gelang es Fürst Wassili Dolgoruki unter Oberbefehl des Feldmarschall Pjotr Iwanowitsch Panin, als Kommandeur der 2. Feldarmee (38.000. Mann) in der Nacht von 13. auf den 14. Juni 1771 durch die befestigte Linie von Perekop, in die Krim einzubrechen. Danach erzwangen die Russen den Eingang zur Halbinsel Kertsch und besetzten Jenikale, Arabat und Jewpatoria. Am 29. Juni siegten Dolgurukis Truppen in der Schlacht von Kaffa über die Armee des Krim-Khan Selim Giray und besetzten Jalta, Balaklawa und Sudak. Dolgoruki schickte Truppen nach Aluschta und stürmte die gegnerische Hauptstadt Bachtschissarai, bis Ende Juli war die Krim vollständig erobert.", "section_level": 2}, {"title": "Vergebliche Verhandlungen.", "content": "Der Ausbruch des Pugatschow-Aufstands in Westsibirien führte im Winter auf 1773 fast zum Abschluss eines günstigen Waffenstillstandes für die Pforte. Die polnische Konföderation von Bar wurde zügig von Alexander Suworow besiegt, der anschließend an die türkische Front überwechselte.", "section_level": 2}, {"title": "Das Kriegsjahr 1773.", "content": "Nach neuerlichen Überfällen der Tataren auf Grenzposten beschloss Katharina II. im März 1773 die Fortführung des Krieges. Am 24. April überbrückte ein russisches Korps mit 9000 Mann unter General Potemkin die Donau bei Tulcea und trieb die Türken gegen Babadagh zurück. Auf dem linken Ufer der Donau bei Bukarest übernahm Suworow am 17. April 1773 das Kommando über das rechte Flügelkorps der 1. Feldarmee unter Oberbefehl des Fürsten Iwan P. Saltykow. Suworows erfolgreicher Angriff auf das türkische Lager bei Tutrakan (9. und 10. Mai 1773) am anderen Donauufer führte dazu, dass er das Kommando über den einzigen Brückenkopf der Russen auf dem türkischen Donauufer bei Hirsova übertragen bekam. Am 29. Mai gelang es den Osmanen unter Ali Pascha, ein russisches Korps unter Fürst Pjotr Repnin, das mit 4000 Mann bei Rustschuk über die Donau setzen wollte, auf das linke Ufer zurückzuwerfen. Anfang Juni konnte das Korps des Generalmajor Weissmann den Donau-Übergang bei Ismail ungestört durchführen und, weil sich die Türken bis Karassu zurückgezogen hatten, am 4. Juni Babadagh und am 7. Karamurat besetzen. In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni brach die russische Hauptarmee unter Feldmarschall Rumjanzow von Brăila auf, vollzog den Vormarsch zum Fluss Ialomița und traf am 6. früh in Slobozia ein. Am 18. Juni erreichten die Truppen unter Weissmann und Fürst Galitzyn die Donau bei Gurobally, wo die Osmanen unter Osman Pascha am rechten Ufer eine dominierende Stellung eingenommen hatten. Von zwei Seiten angegriffen zu werden, veranlasste die Türken, den vorzeitigen Rückzug gegen Silistra anzutreten.", "section_level": 2}, {"title": "Das letzte Kriegsjahr und der Frieden.", "content": "Im Januar 1774 sahen sich die Russen stark genug den Krieg an der Donau weiterzuführen. Feldmarschall Rumjanzow drängte die Osmanen zurück und schloss das gegnerische Heer unter dem Großwesir bei Schumla ein. Im April 1774 eröffnete Suworow den Angriff in der Dobrudscha, am 20. Juni schlug er fast 40.000 Osmanen bei Coslugea (türkisch Kozludzha). Am 21. Juli 1774 unterzeichnete das Osmanische Reich den Frieden von Küçük Kaynarca, nach dem das Krim-Khanat seinen Vasallenstatus der Pforte verlor und formell unabhängig wurde. In Wahrheit geriet es unter russischen Einfluss und wurde bald darauf annektiert. Russland erhielt außerdem eine Kriegsentschädigung von 4,5 Millionen Rubel und zwei strategisch wichtige Häfen am Schwarzen Meer. Der Russisch-Türkische Krieg von 1768 bis 1774 war lediglich eine Episode des langen Expansionsprozesses des Russischen Reiches nach Süden und Westen während des 18. und 19. Jahrhunderts. Er war nur einer von elf Russisch-Türkischen Kriegen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Russisch-Osmanische Krieg von 1768 bis 1774 (auch \"5. Russischer Türkenkrieg\") war eine entscheidende Auseinandersetzung, als deren Ergebnis die südliche Ukraine, der Nordkaukasus und die Krim unter die Herrschaft Russlands kamen.", "tgt_summary": "第五次俄土战争(1768-1774年)是发生在沙皇俄国和奥斯曼土耳其帝国之间的一场影响重大的战争,其主要结果是南乌克兰、北高加索地区和克里米亚从此被沙皇俄国控制。", "id": 2304404} {"src_title": "Rosenheim", "tgt_title": "罗森海姆", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Rosenheim liegt im Inntal auf einer Höhe von. Dem Inn fließen im Stadtgebiet die Mangfall, die Sims und die Rohrdorfer Achen zu. Nordöstlich erstreckt sich der Chiemgau, südöstlich steigt das Gelände zu den Chiemgauer Alpen hin an und südwestlich zum Mangfallgebirge. Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen München (ca. 60 km nordwestlich), Salzburg (ca. 80 km östlich) und", "section_level": 2}, {"title": "Geomorphologie.", "content": "Die Landschaft unmittelbar um Rosenheim ist in ihrer jetzigen Form in der letzten Eiszeit durch den Inntalgletscher geprägt worden. Die Stadt liegt im Rosenheimer Becken auf dem Grund eines ehemaligen Gletschersees, der sich noch vor", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Rosenheim gliedert sich in die 9 Stadtteile Innenstadt, West, Ost, Süd, Fürstätt, Westerndorf St. Peter,", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Rosenheim beträgt 9,4 °C. Die wärmsten Monate sind Juli und", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im Mittelalter war die Stadt Verkehrsschnittpunkt und Wirtschaftsstandort, erhielt früh das Marktrecht und entwickelte sich über eine Salz- und Eisenbahnerstadt zur heutigen Holz- und Fachhochschulstadt. Die Lage an den wichtigen Verkehrsachsen war ausschlaggebend für die Entwicklung des Ortes.", "section_level": 1}, {"title": "Pons Aeni.", "content": "Entscheidend für die Besiedlung des Gebietes waren der Inn und das dazugehörige Inntal. Bereits im Jahr 15 v. Chr. kamen die Römer unter der Führung von Drusus und Tiberius an diese Stelle. Sie gründeten dort rechts des Inns die Provinz Noricum, links des Inns Rätien. Die Kolonisatoren errichteten daraufhin eine Konsularstraße vom Brenner nach Castra Regina (Regensburg) und eine in Ost-West-Richtung verlaufende Straße von Iuvavum (Salzburg) nach", "section_level": 2}, {"title": "Ursprung des Stadtnamens.", "content": "Der Ursprung des Stadtnamens ist nicht eindeutig geklärt. Im Jahre 1234 erstmals erwähnt wird die Burg Rosenheim am östlichen Innufer, auf dem heutigen Schlossberg, oberhalb einer neuen Innbrücke. Möglicherweise geht der Name Rosenheim auf das Rosenwappen der Wasserburger Hallgrafen, der Erbauer der Burg, zurück. Eine andere Theorie besagt, dass der Name ursprünglich \"Rossenheim\" war, abgeleitet von den Rössern, die im Mittelalter dazu dienten, Transportschiffe flussaufwärts zu ziehen, und für die es in Rosenheim große Stallungen gab. Noch heute verwendete Straßennamen wie \"Am Esbaum\" (der Baum, an dem die Rösser ästen) oder \"Am Roßacker\"", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung Rosenheims.", "content": "Etwa zur Zeit der Ersterwähnung der Burg im Jahre 1234 entstand Rosenheim im 13. Jahrhundert am westlichen Ufer als Ansiedlung von Schiffsleuten. Da das", "section_level": 2}, {"title": "Markt Rosenheim.", "content": "Der Ort gewann rasch an Bedeutung als Umschlagplatz für alle Arten von Gütern, die auf dem Inn transportiert wurden (Vieh, Getreide, Seide, Waffen, Salz) und erhielt 1328 das Marktrecht. Die Rosenheimer Schiffsmeister brachten es in dieser Epoche durch den regen Warentransport, der sich zwischen Hall in Tirol den Inn und die Donau hinab bis nach Wien und Budapest erstreckte, zu großem Reichtum. Bis etwa 1600 hatte sich die Siedlung zu einem der größten und bedeutendsten Märkte Bayerns entwickelt. Der wirtschaftliche Niedergang kam im Laufe des 17. Jahrhunderts im Zuge des Rückgangs der Innschifffahrt und der Folgen des Dreißigjährigen Krieges. Hinzu kamen eine Pestepidemie (1634) und ein", "section_level": 2}, {"title": "Stadt Rosenheim.", "content": "Rosenheim erhielt das Stadtrecht aber erst 1864 durch König Ludwig II. Die Erlangung des Stadtrechtes wurde am 2. Oktober 1864 im \"Rosenheimer Anzeiger\" (Ausgabe Nr. 40) bekannt gegeben. Die wirtschaftliche Blüte des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts machte den Gründerzeit- und Jugendstil (und dessen regionale Ausprägung, den Heimatstil) zum wichtigsten Baustil, der heute noch das Stadtbild bestimmt. So wurde im entstehenden Behördenviertel um das heutige Rathaus auch die evangelische Erlöserkirche im für Rosenheim", "section_level": 2}, {"title": "Rosenheim während der Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Rosenheim war nach dem Ersten Weltkrieg eines der Zentren von Revolution und Räteherrschaft in Bayern.", "section_level": 2}, {"title": "Antisemitismus von 1900 bis zur Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Die Zahl der in Rosenheim wohnhaften Juden war im Vergleich zu anderen bayerischen Städten hoch. Doch obgleich die jüdische Gemeinschaft zur Zeit der Jahrhundertwende etwa 50 Personen umfasste, wurde der Antrag auf Gründung eines eigenen israelitischen Kultusvereins vom Stadtmagistrat mit Hinweis auf die Bayerische Judengesetzgebung verweigert, so dass die Rosenheimer Juden weiterhin an die Landeshauptstadt angeschlossen blieben und dort auch ihre Toten begraben mussten. Selbst die Beerdigung des im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohnes eines in Rosenheim ansässigen jüdischen Kaufmanns auf dem Ehrenfriedhof der Stadt wurde des Vaters nicht erlaubt. Spätestens mit Gründung der ersten NSDAP-Ortsgruppe außerhalb Münchens im Jahre 1920 sahen sich die Rosenheimer Juden zunehmend Anfeindungen ausgesetzt. Zentrum der Hetzkampagnen war das Rosenheimer Gymnasium. So kam es im Juni 1920 zu einem Eklat, nachdem der Schreiber eines Leserbriefs den Rosenheimer Juden in der Lokalpresse vorwarf, sie wollten die gegen die Bestimmungen des", "section_level": 3}, {"title": "Bombardement während des Zweiten Weltkriegs.", "content": "Von den ab dem Frühjahr 1942 beginnenden Bombenangriffen auf deutsche Städte blieb auch Rosenheim nicht verschont. Für die damalige Stadtbevölkerung von etwa 22.000 Personen waren noch im November 1943 lediglich Luftschutzräume für 650 Personen vorhanden. Im Februar 1944 standen jedoch schon Luftschutzräume für rund 6400 Menschen zur Verfügung; in Verbindung mit anderen Schutzräumen konnten insgesamt 10.525 Personen geschützt werden. Durch 14 Bombenangriffe wurden 201 Personen getötet und 179 verletzt. Im Fokus der Luftangriffe standen der Bahnhof und die Gleisanlagen, da Rosenheim ein wichtiger Eisenbahnknoten nach München, Salzburg und Innsbruck war. Es wurden auch die", "section_level": 3}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Happing ist bereits seit dem 1. Juli 1967 ein Teil der Stadt. Am 1. Mai 1978 wurde das Stadtgebiet im Zuge der Gemeindereform um die", "section_level": 2}, {"title": "Demographie.", "content": "Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte Rosenheim einen beträchtlichen Bevölkerungsschub infolge der Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten des Deutschen Reichs. Die Vertriebenen, die in Rosenheim aufgenommen werden mussten, stammten größtenteils aus dem Sudetenland und aus Schlesien. Das Einwohneramt der Stadt Rosenheim gibt die Bevölkerung zum Jahresende 2015 mit 62.324 an, davon 12.279", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Der Stadtrat mit insgesamt", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Oberbürgermeister von Rosenheim ist seit Mai 2020 Andreas März (CSU). Er wurde in einer Stichwahl am 29. März 2020 mit", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Auf älteren Wappen ist die äußere Rose regulär, die aufgelegte füllende Rose gestürzt. Zudem gibt", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Rosenheim unterhält folgende Städtepartnerschaften:", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "Das \"Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim\" (KU'KO) entstand auf dem Areal, auf dem 1967 die Salinengebäude abgetragen wurden. Die am 2. Oktober 1982 eingeweihte Stadthalle, das heutige Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim, hat", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Seit 1885 beherbergt das Mittertor das Städtische Museum mit seiner umfangreichen Sammlung (ca. 5000 Exponate) zur Kulturgeschichte der Stadt und des Landkreises Rosenheim von der Vor- und Frühgeschichte und Römerzeit bis in ins 20. Jahrhundert. Es ist eine der bedeutendsten regionalgeschichtlichen Sammlungen Südostoberbayerns. Das Inn-Museum im historischen Flussmeister-Bruckbaustadel an der Innbrücke beherbergt die wasserbau- und schifffahrtstechnische Sammlung des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim. Mit vielen Originalobjekten zeigt das Museum die Innschifffahrt, die Quelle von Rosenheims Wohlstand im Mittelalter, in den vergangenen Jahrhunderten. Darüber hinaus vermittelt das Museum Wissenswertes über Flusslandschaft und Flussbau, Geologie, Besiedlungsgeschichte, Schiffbautechnik, Brückenbau und die Entwicklung von Wasserwegen. Das Holztechnische Museum wurde im Jahr 1990 im denkmalgeschützten Ellmaierhaus eingerichtet. Es ist im ersten Stockwerk untergebracht, zu dem man über die sogenannte \"Himmelsleiter\" gelangt. Auf mehr als 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt dieses einmalige Museum,", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Plätze und Bauten der Innenstadt.", "content": "Der Max-Josefs-Platz – früher der Innere Markt und Schranne – wurde 1984 zur Fußgängerzone. Der historische Marktplatz ist umgeben von Bürgerhäusern im typischen Inn-Salzach-Stil (hochgezogene, horizontal abgeschlossene Fassaden; Arkadengänge; Erker). Die Häuser entstanden nach dem großen Brand von 1641. Im Kern stammen sie teilweise aus dem 14. Jahrhundert. Vormals schmale Holzhäuser wurden zu stattlichen Patrizierhäusern zusammengefasst. Das Wirtshausschild am Haus Stockhammer zeigt einen Schiffszug. Das Weinhaus Fortner „Zum Santa“ wurde 1642 gotisch umgestaltet und 1745 mit einer Frührokoko-Stuckatur versehen. In der Weinstube ist ein gotisches Gewölbe enthalten. Das Haus Nr. 22 war von 1641 bis 1878 das Rathaus von Rosenheim. Vor dem Bergmeister-Haus, mit einer sehenswerten Rokoko-Eingangstür, befindet sich ein Brunnen mit der Spätrokoko-Statue des Hl. Nepomuk, Schutzpatron der Schiffsleute.", "section_level": 3}, {"title": "Kirchen.", "content": "Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus am Ludwigsplatz entstand 1450 als spätgotischer Bau mit Spitzhelmturm. Nach dem Stadtbrand von 1641 erfolgte der Neubau mit Zwiebelturm (65 m) – dem heutigen Wahrzeichen von Rosenheim. Die Inneneinrichtung wurde dem Zeitgeschmack entsprechend mehrmals verändert, d. h. die Kirche hat eine barocke bzw. neugotische Einrichtung. 1880 wurde das Kirchenschiff um drei Joche in Richtung Ludwigsplatz verlängert. Ab 1960 erhielt das Kircheninnere sein heutiges Aussehen. Ältestes Kunstwerk ist das Schutzmantelmadonnenbild eines unbekannten Meisters aus dem Jahr 1514. Die Kirche wurde am 10. Dezember 2006 mit einer Altarweihe nach mehrjähriger Renovierung wiedereröffnet. Die Hl.-Geist-Kirche westlich des Max-Josephs-Platzes in der gleichnamigen Straße wurde gegen 1449 vom Bürger und Brauereibesitzer Hans Stier erbaut (Spitalstiftung). Der gotische Bau wurde ab 1684 barockisiert und der Turm, der ursprünglich einen gotischen Spitzhelm trug, erhielt eine barocke Zwiebel. Innerhalb der Wolfgangskapelle befindet sich das Lucca-Bild, eine Seccomalerei aus dem 15. Jahrhundert. Die Spitalkirche St. Joseph in der Innstraße östlich des Ludwigsplatzes wurde 1618/19 erbaut. Sie besitzt eine Rokoko-Kanzel mit üppigem Schnitzdekor. Das Altarbild, sowie die übrigen Gemälde, die das Leben des Hl. Josef darstellen, stammen von dem Rosenheimer Maler Joseph Anton Höttinger. Sehenswert ist das große Votivgemälde, das den Pandureneinfall und die Beschießung Rosenheims im Oktober 1744 zeigt. Die Loretokapelle auf der Loretowiese hat die \"Casa santa\" in Loreto in Italien als architektonisches sowie namentliches Vorbild. Sie wurde 1636 eingeweiht. Loretokapellen wurden im deutschen Sprachraum ab dem 16. Jahrhundert erbaut – oft als Stiftungen adeliger Pilger nach", "section_level": 3}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "Die Stadtbibliothek Rosenheim (am Salzstadel) wurde 1996 im Gebäude einer ehemaligen Mälzerei eröffnet. Auf etwa 1200 m2 bietet sie Bücher, Zeitschriften, CDs, CD-ROMs und weitere Medien an. In der Kategorie \"Mittelstadtbibliotheken\" (50.000–100.000 Einwohner) erreichte die Stadtbibliothek Rosenheim mehrmals den ersten Platz des Bibliotheksindexes. Das Stadtarchiv", "section_level": 2}, {"title": "Parks.", "content": "Auf der Kunstwiese sind ganzjährig zeitgenössische dreidimensionale Kunstwerke der Künstlergemeinschaft Rosenheim zu sehen. Der Riedergarten entstand 1729 als privater Kräutergarten des Rosenheimer Stadtapothekers Johann Rieder. Er wurde 1925 vom Mediziner Hermann Rieder der", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "In Rosenheim gibt es ein Naturschutzgebiet,", "section_level": 2}, {"title": "Landesgartenschau 2010.", "content": "Die Stadt Rosenheim war Ausrichter der Landesgartenschau 2010. Im Zuge dieser Veranstaltung haben große Renovierungen", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Rosenheim hat eine lange Eishockeytradition. Die Anfänge des Eishockey-Sports reichen zurück bis ins Jahr 1928. Somit gehört Rosenheim zusammen mit Füssen, Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz zu den ältesten Eishockey-Standorten in Bayern. Der Sportbund DJK Rosenheim (SBR) wurde 1982, 1985 und 1989 deutscher Meister und erreichte 1988, 1990 und 1992 das Finale um die deutsche Meisterschaft. 1993 folgte der freiwillige Abstieg in die zweite Bundesliga. Mit einer aus dem eigenen Nachwuchs gebildeten Mannschaft gelang der sofortige Wiederaufstieg in die erste Bundesliga. 1994 wurde die erste Bundesliga in die DEL umgewandelt, zu deren Gründungsmitgliedern der SBR zählt. Die Eishockeyabteilung wurde vom Stammverein \"Sportbund DJK Rosenheim\" abgespaltet und in die \"Starbulls Rosenheim GmbH\" umgewandelt. Nach mehreren Jahren in der DEL wurde die Lizenz nach Iserlohn verkauft. Der Verein musste als \"Starbulls Rosenheim e. V.\" in der untersten bayerischen Liga wieder von vorne anfangen, schaffte aber in der Saison 2003/2004 den Aufstieg in die Oberliga (dritthöchste Liga) und in der Saison 2009/2010 den Aufstieg in die 2. Bundesliga. In der Saison 2010/2011 konnte erstmals in der", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Im Jahre 2016 erbrachte Rosenheim, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,091 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 49.671 € (Bayern: 44.215 €/ Deutschland 38.180 €) und damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. In der Stadt gibt es 2017 ca. 48.600 erwerbstätige Personen. Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Rosenheim Platz 88 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“. In der Ausgabe von 2019 lag sie auf Platz 27 von 401. Rosenheim ist als Zentrum eines Ballungsraums von etwa 150.000 Einwohnern die wichtigste Einkaufsstadt im südostoberbayerischen Raum. Sie bietet ein umfassendes Angebot in den Bereichen Bekleidung, Einrichtung (drei große Möbelhäuser), Unterhaltungselektronik, Schmuck, Dienstleistungen und Gastronomie. Der überwiegend von mittelständischer Wirtschaft geprägten Stadt ist es gelungen, vor allem im traditionellen Rosenheimer Bereich Holz ein eigenes Profil zu entwickeln. Rosenheim ist der Sitz mehrerer, teilweise international agierender holzverarbeitender Unternehmen. Die Bandbreite reicht von der Herstellung von Parkettböden bis zur Fenstertechnik. Den Betrieben der Holzbranche steht dabei das Wissen mehrerer Ausbildungsstätten vor Ort zur Verfügung (siehe „Schule und Bildung“). Die Stadt Rosenheim fördert die Holztechnik durch den Ausbau des Holz-, Informations- und Technologiezentrums (HIT). Ein weiterer wirtschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Informations- und Kommunikationstechnik. Rosenheimer Unternehmen sind auch international vor allem in den Bereichen Antennen-, Funk- und Telekommunikationstechnik, Softwareentwicklung, IT-Dienstleistungen und Consulting tätig. Weitere Unternehmen aus Rosenheim sind Gabor Shoes, Kathrein (Antennen, Elektronik) oder Klepper (Faltboote).", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsmarkt.", "content": "Zum 30. Juni 2005 hatte die Stadt Rosenheim 27.600 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte.", "section_level": 2}, {"title": "Pendler.", "content": "Unternehmen und Bildungseinrichtungen in Rosenheim ziehen Pendler bis aus den österreichischen Bundesländern", "section_level": 3}, {"title": "Arbeitslosenquote.", "content": "Die rechte Statistik zeigt, dass die Arbeitslosenquote des Arbeitsamtbezirk Rosenheim in den Jahren 2002–2006 permanent unter dem Bundes- und dem Landesdurchschnitt lag. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Rosenheim in der „Super-Region-Alpin-Arc“ liegt. Die Europäische Kommission beurteilt diesen Raum, der das gesamte deutsche, österreichische und italienische Alpengebiet umfasst, als wirtschaftlich stärkste Super-Region der EU. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 3,9 % (Im Landkreis Rosenheim betrug sie 2,2 %).", "section_level": 3}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "An das überregionale Straßennetz ist Rosenheim über die Autobahnen 8 München–Salzburg und 93 Rosenheim–Kufstein sowie die Bundesstraße 15 angebunden. Die B 15 wurde im Sommer 2005 zwischen Autobahn und „Panorama-Kreuzung“ auf vier Spuren ausgebaut. Langfristig ist ein autobahnähnlicher Neubau der Bundesstraße 15, die B 15neu, zwischen Regensburg, Landshut und Rosenheim geplant. Seit Jahren wird auch über eine Reihe von Umgehungsstraßen nachgedacht, um die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten. Nach langer Planung", "section_level": 3}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Mit einem Aufkommen von täglich rund 20.000 Fahrgästen ist der Bahnhof Rosenheim der siebtgrößte Bahnhof in Bayern. Rosenheim ist ein Eisenbahnknotenpunkt und wird von den Bahnstrecken Rosenheim–Kufstein (Kursbuchstrecke 950), München–Rosenheim (Kursbuchstrecke 951), Rosenheim–Salzburg (Kursbuchstrecke 951), Rosenheim–Mühldorf (Kursbuchstrecke 944) und Rosenheim–Holzkirchen (Mangfalltalbahn, Kursbuchstrecke 958) berührt. Im Stadtgebiet von Rosenheim gibt es zwei Haltepunkte, \"Rosenheim Hochschule\" an der Strecke Rosenheim-Mühldorf,", "section_level": 3}, {"title": "Öffentlicher Nahverkehr.", "content": "Der Regionalverkehr Oberbayern bietet Anbindungen der Gemeinden des Landkreises mit der Stadt Rosenheim und den benachbarten Landkreisen. Der Stadtbusverkehr wird von dem privaten Busunternehmen Verkehrsunternehmen Ludwig Kroiss KG eigenwirtschaftlich betrieben. Das Unternehmen betreibt zwölf Linien, welche montags und dienstags von 5 bis 21 Uhr, mittwochs und donnerstags von 5 bis 23 Uhr, freitags von 5 bis 2 Uhr und", "section_level": 3}, {"title": "Fernradwege/Radschnellwege.", "content": "Rosenheim liegt am Inn-Radweg, einem internationalen Fernradweg. Planungen über zwei Radschnellwege, Stephanskirchen-Feldkirchen-Westerham, sowie Brannenburg-Schechen, verlaufend durch das Stadtgebiet Rosenheim sind im Gange.", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "Seit 1989 gibt es in Rosenheim die Lokalradiosender \"Charivari\" und seit 1988 Radio Regenbogen (Bayern) sowie seit 2001 den Jugendsender \"Radio Galaxy\". Radio Charivari hat eine technische Reichweite von 310.000 Hörern, Radio Regenbogen, das in ganz Südostoberbayern zu hören ist, erreicht technisch 810.000 Hörer. Bereits 1987 ging das Regionalfernsehen Rosenheim (RFR) im Kabelnetz an den Start. Anfang 2004 wurde das Sendegebiet um die Landkreise Mühldorf, Altötting, Traunstein und Berchtesgadener Land erweitert und das \"RFR\" in \"RFO\" (Regionalfernsehen Oberbayern) umbenannt; es erreicht inzwischen etwa eine halbe Million potenzieller Zuschauer. Die Verbreitung erfolgt über diverse Kabelnetze in Südostbayern, über DVB-T, über Antenne sowie digital über Satellit (DVB-S) auf Astra 19,2° Ost. Das \"Oberbayerische Volksblatt\" (OVB) ist die Regionalzeitung in Stadt und Landkreis Rosenheim und im Landkreis Mühldorf sowie im westlichen Teil des Landkreises", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In Rosenheim bestehen 15 Schulen mit 8500 Schülern unter der Trägerschaft der Stadt Rosenheim. Darunter sind neun Grund- und Mittelschulen, ein Sonderpädagogischen Förderzentrum, zwei Realschulen und drei Gymnasien: Das Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium, das Ignaz-Günther-Gymnasium und das Karolinen-Gymnasium. Zudem gibt es eine Waldorfschule, eine", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Im Stadtgebiet von Rosenheim konzentrieren sich 22 Bordelle. Ursache ist neben der Lockerung des", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Polizei.", "content": "Zuständig für die Polizei in Rosenheim ist das Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Über die Polizei in Stadt und Landkreis Rosenheim wurde zwischen September 2011 und Januar 2013 wegen Fällen von Polizeigewalt berichtet. Der Chef", "section_level": 2}, {"title": "Gerichte.", "content": "Gerichte mit Sitz in Rosenheim", "section_level": 2}, {"title": "Feuerwehr.", "content": "Die Wehren teilt", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Garnison.", "content": "Rosenheim erhielt 1936 erstmals eine Garnison, als das Pionierbataillon 7 die im Rahmen der Aufrüstung der Wehrmacht neu erbaute", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenbürger.", "content": "Die amtliche Liste nennt 12 Personen, denen die Stadtverwaltung seit 1905 das Ehrenbürgerrecht verliehen hat. Sie ist bereinigt um Adolf Hitler und einige andere ab 1933 geehrte Personen, denen das Ehrenbürgerrecht", "section_level": 2}], "src_summary": "Die kreisfreie Stadt Rosenheim liegt im Regierungsbezirk Oberbayern im Alpenvorland, am Zusammenfluss von Mangfall und Inn. Sie ist umschlossen vom Landkreis Rosenheim und gleichzeitig dessen Verwaltungssitz. Mit ca. 63.000 Einwohnern ist Rosenheim nach München und Ingolstadt die drittgrößte Stadt in Oberbayern und eines von 23 bayerischen Oberzentren.", "tgt_summary": "罗森海姆(Rosenheim)位于上巴伐利亚的阿尔卑斯山麓地区,因河与芒法尔河交汇处,是德国巴伐利亚州上巴伐利亚行政区的无属县城市,是巴伐利亚州东南部文化和经济中心城市,工农业均很发达,特别是以木材工业著称。", "id": 1140093} {"src_title": "Susanne Lothar", "tgt_title": "苏珊娜·罗莎", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Familie.", "content": "Susanne Lothar stammte aus einer Künstlerfamilie. Sie wurde als Tochter des Schauspieler-Ehepaars Ingrid Andree und Hanns Lothar (geb. Neutze) geboren. Ihr Halbbruder Marcel Werner sowie ihre Onkel Horst Michael Neutze und Günther Neutze waren ebenfalls Schauspieler.", "section_level": 2}, {"title": "Theater.", "content": "Lothar studierte Schauspiel an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Ihr Studium brach sie nach drei Semestern ab und ging als Elevin an das Thalia Theater in Hamburg. Sie debütierte dort 1980 als Schülerin Hermine Seitz in dem Theaterstück \"Fegefeuer in Ingolstadt\" von Marieluise Fleißer. Anschließend folgte 1981 die Recha in \"Nathan der Weise\", ebenfalls, wie \"Fegefeuer in Ingolstadt\", unter der Regie von Benjamin Korn. 1981 war sie die erste Trägerin des Boy-Gobert-Preises; sie wurde mit dem Preis für ihre Rollen als Hermine Seitz und Recha in den Jahren 1980/1981 ausgezeichnet. Zu Beginn der Spielzeit 1982/83 ging Lothar an das Schauspielhaus Köln, wo sie unter der Regie von Jürgen Flimm u. a. Cordelia in \"König Lear\" (1982) und das Gretchen in \"Faust\" (1983) spielte. Außerdem trat sie 1983 als M in Botho Strauß’ Theaterstück \"Kalldewey, Farce\" an der Seite ihrer Mutter Ingrid Andree auf. 1985 spielte sie wieder am Thalia Theater in Hamburg; sie verkörperte die Viola in \"Was ihr wollt\" unter der Regie von Jaroslav Chundela. 1986 gastierte sie am Burgtheater und am Staatsschauspiel Stuttgart. In Wien wurde sie 1986 für ihre Rolle als Klara Hühnerwadel in Frank Wedekinds Schauspiel \"Musik\" mit der Kainz-Medaille ausgezeichnet. In Stuttgart trat sie 1986 als May in Sam Shepards Schauspiel \"Liebestoll\" (mit Ulrich Tukur als Partner) und, unter der Regie von Jossi Wieler, als Marie in \"Woyzeck\" (mit Stephan Bissmeier in der Titelrolle) auf. In der Spielzeit 1986/87 übernahm sie am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg unter der Regie von Peter Zadek die Rolle der Rockerbraut in dem Musical \"Andi\". Vor allem durch die Titelrolle der \"Lulu\" in Zadeks Inszenierung aus dem Jahr 1988 am Deutschen Schauspielhaus wurde sie bekannt. Die \"Lulu\" gilt als Lothars größter Bühnenerfolg. Für ihre Darstellung der \"Lulu\", in der Lothar teilweise in völliger Nacktheit auftrat, wurde sie von den Kritikern der Zeitschrift \"Theater heute\" 1988 zur „Schauspielerin des Jahres“ gewählt. 1990/91 trat sie bei den Salzburger Festspielen als Jüdin Rahel in Franz Grillparzers Schauspiel \"Die Jüdin von Toledo\" auf. Darüber hinaus begeisterte Lothar Kritiker und Publikum unter anderem als Sonja in Yasmina Rezas Komödie \"Drei Mal Leben\" am Burgtheater Wien (2000; Regie: Luc Bondy) sowie, ebenfalls unter der Regie von Luc Bondy, als Arztfrau Corinne in Martin Crimps Theaterstück \"Auf dem Land\" am Schauspielhaus Zürich (2001). 2002 trat sie am Deutschen Theater Berlin als Yvette in Brechts \"Mutter Courage und ihre Kinder\" auf; Regie führte erneut Peter Zadek. 2004 übernahm sie am Schauspielhaus Zürich die Rolle der Blanche du Bois in einer Inszenierung von \"Endstation Sehnsucht\" unter der Regie von Burkhard C. Kosminski. Im Jahr 2006 war Susanne Lothar als Christine/Klytämnestra in Eugene O’Neills Schauspiel \"Trauer muss Elektra tragen\" in einer Inszenierung von Thomas Ostermeier an der Schaubühne Berlin zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Film und Fernsehen.", "content": "Ihre erste Filmrolle als debile Tochter Marga Schroth in \"Eisenhans\" unter der Regie von Tankred Dorst trug Susanne Lothar 1983 den Bundesfilmpreis ein. Erst Anfang der 1990er Jahre nahm sie ihre Filmtätigkeit wieder auf. In der Vorabend-Krimiserie \"Der Fahnder\" war sie in der im Oktober 1990 erstausgestrahlten Episode \"Romeo\" als Gina zu sehen. Im selben Jahr verkörperte sie die weibliche Hauptrolle der Lena Haas in Markus Imhoofs \"Der Berg\", basierend auf der wahren Tragödie des Doppelmordes am Wetterwart-Ehepaar Heinrich und Lena Haas von 1922 auf dem Säntis. 1993 erhielt sie für ihre Darstellung der Vera Meerholtz im Fernseh-Zweiteiler \"Das tödliche Auge\" gemeinsam mit Ulrich Mühe 1993 den Goldenen Gong. Susanne Lothar verkörperte mehrfach Hauptrollen in mehreren Filmen der Fernsehreihe \"Tatort\". Im \"\" (Erstausstrahlung: November 1993) spielte sie die Serbin Nina, die einem Verbrecher-Trio angehört, das älteren alleinstehenden Damen die Wohnungsschlüssel entnimmt und später nachmachen lässt, im \"\" (Erstausstrahlung: Mai 1999) war sie Hanna Hebbel, die Frau des aufgrund von Auftragsrückgang entlassenen Pharmavertreters Friedel Hebbel (dargestellt von Ulrich Mühe), im \"\" (Erstausstrahlung: August 2005) Andrea Hochreiter, die Frau des Kunstmalers Georg Hochreiter („der Teufel vom Berg“), im \"\" (Erstausstrahlung: Februar 2007) Cora Rohwedder, die Mutter der verschwundenen Silke Rohwedder und im \"\" (Erstausstrahlung: Oktober 2008) Katja Frege, deren Tochter Julia Frege an Mukoviszidose leidet und schließlich an der Stoffwechselerkrankung verstirbt. 1997 kam es zur ersten Zusammenarbeit mit dem österreichischen Filmregisseur Michael Haneke. Susanne Lothar drehte unter seiner Regie vier Filme: Sie war 1997 als Gewaltopfer in dem Thriller \"Funny Games\" zu sehen, verkörperte in \"Das Schloß\" (1997) die Rolle der Frieda, spielte in \"Die Klavierspielerin\" (2001) nach dem Roman von Elfriede Jelinek mit sowie in dem vielfach preisgekrönten Drama \"Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte\" (2009). Es folgten bis 1999 zahlreiche Rollen in Film und Fernsehen, wie beispielsweise Edgar Reitz’ \"Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend\" oder Peter Vogels Filmdrama \"Einfach raus\". Ab 2000 wirkte Susanne Lothar in weiteren Film- und Fernsehproduktionen. In dem Fernsehfilm \"Vom Küssen und vom Fliegen\" von Hartmut Schoen stellte sie die Rolle der Petra Maier dar. In Peter Patzaks Wirtschaftskrimi \"\" verkörperte sie die Hauptrolle der Marion Hansen, die beim Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung angestellt ist. In dem Episodenfilm \"Die Österreichische Methode\" war sie an der Seite von Michael Abendroth in der Rolle der Carmen Fischer zu sehen. Neben Sandra Hüller, Luisa Sappelt und Gerti Drassl spielte sie unter der Regie von Maria Speth die Rolle der Isabella. In der Verfilmung des Heinz Strunk-Romans \"Fleisch ist mein Gemüse\" (2008) war sie die Mutter von Heinz Strunk (Maxim Mehmet). In dem deutsch-US-amerikanischen Kinofilm \"Der Vorleser\" (2008) spielte sie die Rolle der Carla Berg. Im 2010 uraufgeführten Filmdrama \"Nemesis\" übernahm Lothar die Rolle der Claire, letztmals an der Seite ihres Mannes Ulrich Mühe. In dem ARD-Fernsehfilm \"\" war sie in der Rolle der Daniela Sonnenberg zu sehen, die mit der Ablehnung ihrer Tochter Dalia Feisal (Aylin Tezel) zu kämpfen hat. In dem Kinospielfilm \"Wer wenn nicht wir\" (2011) verkörperte sie Ilse Ensslin, die Frau des evangelischen Pfarrers Helmut Ensslin (dargestellt durch Michael Wittenborn). Im selben Jahr spielte sie die Stefania Limanowska in dem Holocaust-Filmdrama \"Die verlorene Zeit\" (2011). Im April 2012 war Susanne Lothar als Gurkenkönigin Luise König in dem Fernsehkrimi \"\" der Reihe Polizeiruf 110 zu sehen. In Hanna Dooses Spielfilm \"Staub auf unseren Herzen\" hatte sie die Hauptrolle an der Seite von Stephanie Stremler. Postum lief in den deutschen Kinos im Dezember 2012 die Romanverfilmung \"Anna Karenina\" an, in der sie in einer kleineren Rolle die Prinzessin Schtscherbatzki verkörperte.", "section_level": 2}, {"title": "Hörspielarbeiten.", "content": "Susanne Lothar betätigte sich auch als Hörspielsprecherin. Im Rahmen der „Lieblingsmärchen der Deutschen“ (Patmos Verlagsgruppe) sprach sie die jeweils weibliche Titelrolle in den Grimms Märchen-Hörspielen \"Brüderchen und Schwesterchen\" und \"Jorinde und Joringel\", die jeweils männliche Titelrolle übernahm Ulrich Mühe. 2004 sprach sie die Jacqueline Coverdale in dem Hörspiel von Ruth Rendells \"Blutschrift\". In der Hörspielserie \"Die drei???\" sprach sie die Shawne Davison in der 131. Episode \"Haus des Schreckens\" (2009). 2010 übernahm sie eine der Sprechrollen in dem Hörspiel zum Debütroman \"Das Geisterhaus\" der chilenischen Schriftstellerin Isabel Allende. Postum sendete der Deutschlandfunk am 13. Oktober 2012 ihre letzte Hörspielarbeit in dem ausgezeichneten Hörspiel \"Oops, wrong planet!\" (DLF/WDR 2012; Regie: Walter Adler), das von den Problemen bei Autisten, die an einer Universität studieren, handelt.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben und Tod.", "content": "Lothar war von 1997 an mit dem Schauspieler Ulrich Mühe (1953–2007) verheiratet, den sie 1990 bei den Salzburger Festspielen bei der Aufführung des Bühnenstücks \"Die Jüdin von Toledo\" kennengelernt hatte. In den folgenden Jahren arbeitete sie wiederholt mit ihm zusammen. Sie lebte bis zu seinem Tod mit ihm und den beiden gemeinsamen Kindern in Berlin. Sie war die Stiefmutter von Anna Maria Mühe und Andreas Mühe. Den Tod von Susanne Lothar gab der Anwalt der Familie am 25. Juli 2012 bekannt. Zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht. Sie starb einen Tag vor dem fünften Todestag ihres Ehemanns Ulrich Mühe. Ihre Asche wurde vor der norddeutschen Küste auf See bestattet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Susanne Lothar (* 15. November 1960 in Hamburg; † 21. Juli 2012 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin. Bekannt wurde sie als Darstellerin schwieriger und gebrochener Charaktere auf der Theaterbühne wie auch in Film und Fernsehen.", "tgt_summary": "苏珊娜·罗莎(英语:Susanne Lothar,1960年-11月15日-2012年-7月21日)是德国女演员,曾出演许多电影与电视剧。", "id": 634122} {"src_title": "Fleckzahnhai", "tgt_title": "沙拉真鲨", "src_document": [{"title": "Aussehen und Merkmale.", "content": "Der Fleckzahnhai ist ein mittelgroßer Hai mit einer durchschnittlichen Größe von 120 bis 140 cm und Maximallängen bis 160 cm. Er hat eine graue Rückenfärbung und einen weißen Bauch. An den Spitzen des unteren Schwanzflossenlappens, der Brustflossen und der zweiten Rückenflosse besitzt die Art schwarze Flecken, die erste Rückenflosse kann dunkelgrau gesäumt sein. An den Flanken besitzt der Hai ein helles Band. Der Hai besitzt eine lange und zugespitzte Schnauze und große, runde Augen. Er besitzt eine Afterflosse und zwei Rückenflossen. Die erste Rückenflosse ist vergleichsweise hoch und sichelförmig zugespitzt, sie liegt über oder leicht hinter dem Beginn der freien Ende der Brustflossen. Ein gering entwickelter Interdorsalkamm ist vorhanden. Die zweite Rückenflosse ist vergleichsweise klein und beginnt leicht hinter dem Ansatz der Analflosse. Die Brustflossen sind relativ groß und sichelförmig. Wie alle Arten der Gattung besitzen die Tiere fünf Kiemenspalten und haben kein Spritzloch.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Fleckzahnhai lebt als häufige Art in Küstennähe im Bereich des Kontinentalschelfs sowie an Inselsockeln von der Oberfläche bis in Tiefen von etwa 70 m. Dabei bevorzugt er Riffregionen. Er ernährt sich räuberisch vor allem von verschiedenen Knochenfische und Wirbellosen, vor allem Tintenfischen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Er ist wie andere Arten der Gattung lebendgebärend und bildet eine Dottersack-Plazenta aus (plazental vivipar). Die Weibchen bringen drei bis sechs Jungtiere zur Welt. Die Junghaie haben eine Größe von etwa 45 bis 60 Zentimetern und werden in Küstennähe zur Welt gebracht. Die Geschlechtsreife erreichen die sehr langsam wachsenden Tiere bei einer Länge von ungefähr 100 bis 110 cm.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Fleckzahnhais erstreckt sich im Indischen Ozean und im Indopazifik von der Westküste Afrikas von Südafrika über Mosambik, Tansania, Kenia und Madagaskar über das Rote Meer, die Küste Pakistans und Indiens bis nach Südostasien und das westliche und nördliche Australien.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Fleckzahnhaie werden aufgrund ihres Fleisches und ihren Flossen gezielt gefischt. Ihre Flossen erzielen auf Märkten einen hohen Preis und sind daher begehrt. Des Weiteren werden sie als Beifang gefischt. Gefangen werden sie meist durch Langleinen, Kiemennetzen und Schleppnetzen. Zudem verschlechtern sich ihre Lebensräume zunehmend. Enorm wichtig für die Haie sind ihre Schulen, in diesen wachsen ihre Jungtiere auf. Sie befinden sich meist in flachen Küstengewässern. Diese Regionen werden jedoch stark befischt und dadurch zunehmend beeinträchtigt und verschmutzt, insbesondere in Nähe von Flussmündungen. Zum Schutz der Tiere werden keine besonderen Maßnahmen getroffen. Aufgrund des hohen Fischereidrucks in den größten Teilen seines Verbreitungsgebiets und der Beobachtung der weltweiten Populationen wird der Fleckzahnhai laut der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fleckzahnhai oder Sorrahhai (\"Carcharhinus sorrah\") ist eine Art der Gattung \"Carcharhinus\" innerhalb der Requiemhaie (Carcharhinidae). Das Verbreitungsgebiet liegt in den Küstengebieten des Indischen Ozeans und im Indo-Pazifik.", "tgt_summary": "沙拉真鲨(学名:),俗名沙条,为软骨鱼纲真鲨目真鲨科真鲨属的其中一种。", "id": 353646} {"src_title": "Sastamala", "tgt_title": "萨斯塔马拉", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Sastamala liegt im Westen der Landschaft Pirkanmaa an der Grenze zu Satakunta. Nachbarstädte und -gemeinden sind Ikaalinen im Norden, Hämeenkyrö, Nokia und Vesilahti im Osten, Punkalaidun im Südosten, Huittinen im Südwesten, Kokemäki, Kiikoinen und Lavia im Westen sowie Kankaanpää im Nordwesten. Das Stadtgebiet von Sastamala umfasst ein Gebiet von 1.385,93 Quadratkilometern an den Ufern des Rautavesi-See. Damit ist Sastamala flächenmäßig größer als Berlin. Tatsächlich handelt es sich aber um kein städtisch strukturiertes Gebiet. Vielmehr besteht das Stadtgebiet aus mehreren Siedlungszentren und den dazwischenliegenden ländlichen Gebieten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ein Kirchspiel Sastamala bestand bereits seit dem 13. Jahrhundert und umfasste anfangs ein sehr weites Gebiet. Im 15. Jahrhundert löste sich das Kirchspiel Ala-Sastamala („Nieder-Sastamala“). Dieses spaltete sich später in die Gemeinden Karkku, Tyrvää, Kiikoinen und Kiikka. Aus dem verbliebenen Ylä-Sastamala („Ober-Sastamala“) entwickelten sich Mouhijärvi, Suodenniemi und Lavia. Der Ort Vammala wurde 1907 als eigenständiger Marktflecken \"(kauppala)\" gegründet, 1965 erhielt der Ort das Stadtrecht. 1973 wurden Karkku und Tyrvää in Vammala eingemeindet, 2007 folgte die Eingemeindung von Suodenniemi. Die Gemeinde Äetsä entstand 1981 durch die Fusion der Gemeinden Kiikka und Keikyä. Im Jahr 2007 beschlossen die Stadt Vammala und die Gemeinden Äetsä und Mouhijärvi, sich zu einer neuen Stadt zusammenzuschließen. Hingegen entschied sich die Gemeinde Punkalaidun gegen einen geplanten Anschluss. Als Name für die neue Stadt war anfangs \"Rautavesi\" nach dem gleichnamigen See im Gespräch, letztlich entschied man sich als Rückgriff auf das mittelalterliche Kirchspiel auf den Namen \"Sastamala\". Als Wappen wurde das Wappen der ehemaligen Gemeinde Karkku gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sastamala [] ist eine Stadt im Westen Finnlands, die zum Jahresbeginn 2009 durch den Zusammenschluss der Stadt Vammala und der Gemeinden Äetsä und Mouhijärvi entstand. Seit 2013 gehört auch Kiikoinen dazu.", "tgt_summary": "萨斯塔马拉()是一个位于芬兰皮尔卡区使用“城市”称呼的市镇。该市镇是在2009年1月1日由万玛拉、莫希耶尔维和埃采三个市镇合并而成的。2013年初基科伊宁市镇也合并至该市。", "id": 1047125} {"src_title": "Bernhardiner", "tgt_title": "聖伯納犬", "src_document": [{"title": "Herkunft und Geschichtliches.", "content": "Unter dem Namen Bernhardiner werden die Hunde des Hospizes auf dem Grossen St. Bernhard verstanden, das um 1050 gegründet wurde. Hunde zur Unterstützung der Mönche werden etwa ab Ende des 17. Jahrhunderts vermutet. Die Mönche holten sich dazu Hunde aus der Umgebung, die zu den Vorfahren der heutigen Sennhunde zählen. Eine regelrecht durchgängige Zucht war auf der Passhöhe nicht möglich, immer wieder wurden Hunde nachgeholt, weil der Stamm erloschen war. In der Regel wurden die Hunde zudem nicht alt. 6 bis 8 Jahre waren auf Grund der äußeren Umstände üblich. Die frühen St. Bernhardshunde hatten mit den heutigen nur eine entfernte Ähnlichkeit, weder die Größe noch die Farben entsprachen dem heutigen Hundetyp. Erst im 19. Jahrhundert stabilisierte sich das Aussehen, der für die Arbeit auf dem Pass ungeeignete Langhaar kam hinzu; Deutschland, zum Beispiel, schuf unter dem Namen \"Alpenhund\" einen eigenen Standard. 1887 wurde der Schweizer Standard allgemein anerkannt und war fortan federführend. Bekannt wurde der Bernhardiner durch seine Nutzung als Lawinenhund bei den Augustiner-Mönchen des Hospizes auf dem Großen St. Bernhard und vor allem durch den Lawinenhund Barry, der über 40 Menschen das Leben gerettet haben soll. Der Bernhardiner ist auf Grund der Rasseentwicklung für diese Aufgabe nicht mehr gut geeignet; er ist schwer und zu massig geworden und wurde als Lawinenhund von Hunden anderer Rassen abgelöst. Es gibt aber noch vereinzelt Bernhardiner, die als Lawinenhund ausgebildet werden, beispielsweise in der \"Fondation Barry\", welche ihren Sitz in Martigny hat und dort die Tradition der Bernhardiner pflegt. Hunde stellen bei der Suche nach Lawinenverschütteten eine unverzichtbare Hilfe dar, insbesondere, wenn das verschüttete Opfer nicht mit einem LVS-Gerät ausgestattet ist. Heute ist der Bernhardiner ein Haus- und Begleithund. Seit 1884 gilt er als Schweizer Nationalhund.", "section_level": 1}, {"title": "Zucht.", "content": "Der Bernhardiner war Anfang des 20. Jahrhunderts wesentlich leichter und kleiner als heute. Als Rettungshund ist der Bernhardiner seit Jahrzehnten ungeeignet und kann heute auch nicht mehr als Gebrauchshund geführt werden. Manche Wissenschaftler sehen Anzeichen von Qualzucht in einigen Zuchtlinien.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der Bernhardiner erreicht eine Widerristhöhe von bis zu 90 cm. Die Behaarung, langhaarig oder stockhaarig, ist sehr dicht und glatt anliegend, in weiß mit rotbraun oder rotbraun mit weiß in verschiedenen Abstufungen. Sie sollten weiße Flecken (Abzeichen) an Brust, Pfoten, Nase, Hals und Rutenspitze haben. Erwünschte Abzeichen sind eine weiße Halskrause und eine symmetrische dunkle Maske.", "section_level": 1}, {"title": "Wesen.", "content": "Der Bernhardiner ist ein großer, kräftiger Hund. Trotz seiner imposanten Größe ist er sehr sensibel und hat einen zuverlässigen Charakter. Er ist sehr sanftmütig und liebevoll, sogar mit Fremden. Insgesamt ist er ein ausgeglichener, ruhiger Hund, der aufgrund seiner Anhänglichkeit engen Kontakt zur Familie braucht. Er zeigt ausgeprägtes Beschützerverhalten, ist selbstsicher und sein „Dickkopf“ ist typisch für die Rasse.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheit.", "content": "Die Rasse ist stark von Hüftgelenksdysplasie betroffen. Daneben ist eine familiäre Häufung von Osteosarkom (Knochenkrebs) beschrieben. Darüber hinaus leidet diese Rasse wie viele große Hunde verstärkt an Magendrehung. Wie die meisten großen Hunderassen hat der Bernhardiner eine vergleichsweise geringe Lebenserwartung. 30 Prozent der Hunde sterben vor dem Alter von fünf Jahren, 52 Prozent vor dem Alter von acht Jahren, und 74 Prozent werden keine zehn Jahre alt.", "section_level": 1}, {"title": "Vermarktung.", "content": "Bis ins Jahr 2005 war das Hospiz auf dem Großen Sankt Bernhard der Hauptzuchtort der Rasse. In diesem Jahr verkauften die Augustiner-Chorherren die Zucht an die \"Fondation Barry du Grand-St-Bernard\", eine Stiftung, die nun die Zucht weiterführt. Während der Sommermonate befindet sich allerdings etwa die Hälfte der Hunde auf dem Hospiz. Dies war von den Chorherren als Bedingung für den Verkauf bestimmt worden, weil die Hunde eine wichtige Touristenattraktion auf dem Pass darstellen. Eine große Zahl von Souvenirs mit den legendären Hunden wird feilgeboten. Im Juni 2006 wurde in einem alten Militärarsenal in Martigny das \"Musée et Chiens du Saint-Bernard\" eröffnet. Das Museum zeigt, neben lebenden Exemplaren, alle möglichen Exponate mit Bezug zum Bernhardinerhund, darunter Briefmarken aus aller Welt und Bilder von Barry als Werbeträger. Viele der mythischen Geschichten um den Hund sind denn auch frei erfunden, wurden aber so oft weitererzählt und umgeschrieben, dass es schwierig ist, Wahrheit von Legende zu trennen. Dazu zählt auch das berühmte Schnapsfässchen, das die Hunde auf vielen Abbildungen um den Hals tragen, angeblich um den Lawinenopfern daraus einen Schluck zur Aufwärmung zu geben. Die Legende entstammt vermutlich einem Brief, den einer der Soldaten Napoleons beim Zug über den St. Bernhard schrieb. Die völlig überforderten Chorherren hatten die Hunde als Transporttiere eingesetzt, um den erschöpften Soldaten Verpflegung zu bringen. In diesem Brief stand: «Wir staunen darüber, dass es in diesem Kloster sehr große Hunde gibt, die Reisende aufspüren, die im Schnee verloren gingen. Sie richten sie auf, bieten ihnen Branntwein dar, den sie um den Hals gebunden mitführen, und führen sie ins Haus.» Die Geschichte wurde mündlich weitererzählt und in verschiedenen Filmen als Motiv aufgenommen, ihr Wahrheitsgehalt ist jedoch höchst umstritten. Einige der erhalten gebliebenen Fässchen zeigen, dass es sich wohl nur um ein Schmuckstück handelte, denn diese Fässer haben keine Öffnung. Dazu wäre das Fass für die Hunde bei der Suche nach Verschütteten im tiefen Schnee sehr hinderlich – ganz abgesehen von der Tatsache, dass der Konsum von Alkohol bei Unterkühlung kontraproduktiv ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bernhardiner oder St. Bernhardshund ist eine von der FCI anerkannte Schweizer Hunderasse (FCI-Gruppe 2, Sektion 2.2, Standard Nr. 61).", "tgt_summary": "圣伯纳犬(英语:St. Bernard)原产于瑞士,是当今世界上的一种超大型犬, 以雪地救护而闻名于世。", "id": 366466} {"src_title": "Nepenthes maxima", "tgt_title": "大猪笼草", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Nepenthes maxima\" sind epiphytisch oder terrestrisch, strauchig oder kletternd wachsende, ausdauernde Pflanzen, die eine Wuchshöhe von bis zu 4 Metern erreichen. Der im Querschnitt zylindrische bis dreieckige, 3 bis 10 Millimeter dicke, dicht flaumig rotbraun behaarte Stängel weist häufig zwei, gelegentlich vier geflügelte Winkel auf, die bis zu 2,5 Millimeter breit sind. Die Internodien sind 5 bis 12 Zentimeter lang, die deutlich sichtbaren Achselknospen stachelartig. Die dicht flaumig rotbraun behaarten Blattstiele von \"Nepenthes maxima\" sind rinnenförmig und schmal geflügelt, bis zu 7 Zentimeter lang, die Flügel sind am Ansatz zu einer Scheide verbreitert. Die Spreite (eigentlich ein umgebildeter Blattgrund, strenggenommen ist erst die Kanne die Spreite) ist ledrig, 15 bis 30 Zentimeter lang und 2,5 bis 7 Zentimeter breit und umgekehrt-eiförmig bis lanzettlich, am äußeren Ende abgerundet bis spitz zulaufend. Parallel zur dicht flaumig rotbraun behaarten Mittelrippe verlaufen auf jeder Hälfte der Spreite in deren äußerem Drittel bis Viertel ein bis drei schwach ausgeprägte Längsrippen, nicht zu verwechseln mit den stark ausgeprägten, in regelmäßigen Abständen auftretenden Rillen auf der oberen Blattoberfläche. Die zahlreichen, nicht parallel verlaufenden Seitenrippen sind häufig verzweigt und nur schwach ausgeprägt. Der Blattrand ist dicht flaumig rotbraun behaart. Wie bei Kannenpflanzen häufig, weisen die Kannen von \"Nepenthes maxima\" einen deutlichen Dimorphismus auf, die unteren, bodennah wachsenden Kannen und die höheren, sogenannten Luftkannen unterscheiden sich also hinsichtlich Form und Größe. \"Nepenthes maxima\" gilt dabei als sehr variable Art, insbesondere die Gestalt der oberen Kannen reicht von schmal zylindrisch bis stark trompetenförmig, bei manchen Populationen sind sie ähnlich wie die unteren Kannen über ihre ganze Länge hin geflügelt. Die unteren Kannen sind entweder schmal eiförmig, nach oben hin zylindrisch werdend und gelegentlich tailliert oder zur Gänze annähernd zylindrisch bis zylindrisch-ellipsoid, sie erreichen eine Länge von 8 bis 20 Zentimeter und einen Durchmesser von 2,2 bis 5 Zentimeter. Ihre beiden Flügel sind bis zu 8 Millimeter breit und mit bis zu 6 Millimeter langen Fransen besetzt, die in Abständen von 1 bis 4 Millimeter zueinander stehen. Die Kannenöffnung ist eiförmig und konkav, das Peristom vorn annähernd zylindrisch und 2 bis 5 Millimeter breit, zum Deckelansatz hin abflachend und auf bis zu 15 Millimeter sich verbreiternd. Der äußere Rand ist einfach bis schwach gewellt, der innere gezähnt; die deutlich ausgeprägten Rippen stehen in Abständen von 0,25 bis 1 Millimeter zueinander. Der Kannendeckel ist eiförmig, rund 2,5 Zentimeter lang und ebenso breit, am äußeren Ende ist er abgerundet, am Ansatz herzförmig, auf der Unterseite trägt er zwei Anhängsel, das dem Ansatz zugewandte ist seitlich abgeflacht und hakenförmig zum Ansatz hin gekrümmt, das dem äußeren Ende nähere Anhängsel ist meist fadenförmig und bis zu 12 Millimeter lang, kann jedoch selten auch zu einer unauffälligen Verdickung reduziert sein. Nektardrüsen finden sich hier vereinzelt bis dicht, zumeist um die Mittelrippe, gelegentlich hin bis zu den Anhängseln. Der ganzrandige Sporn ist fadenförmig und bis zu 6 Millimeter lang. Wie alle Vertreter der Gattung ist auch \"Nepenthes maxima\" zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), eine Pflanze besitzt also entweder nur männliche, oder nur weibliche Blüten. Die vom Ansatz bis zur Unterseite der Blütenhüllblätter dicht flaumig rotbraun behaarten männlichen Blütenstände sind 16 bis 19, selten bis zu 40 Zentimeter lang, der Blütenstängel 5,5 bis 8, selten bis 14 Zentimeter lang und haben am Ansatz einen Durchmesser von 1,25 bis 1,5 Zentimeter. Von diesem ab gehen dann rund 85 2 bis 4, selten bis 5 Millimeter lange Teilblütenstände, die in der Regel zwei Blüten tragen. Die linealischen Tragblätter sind zurückgebogen, rund 2,5 Millimeter lang und setzen 0 bis 2 Millimeter unterhalb der Teilblütenstände an. Die eigentlichen Blütenstiele sind 6 bis 9, selten bis 16 Millimeter lang. Die Blütenhüllblätter sind elliptisch, dunkelrot, 3 bis 4,5 Millimeter lang und 1,5 bis 2,5, selten bis 3,5 Millimeter breit. Das flaumig behaarte Androphor ist 2,5 bis 4 Millimeter lang.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "\"Nepenthes maxima\" kommt in Sulawesi, auf den Molukken bis nach Neuguinea in Höhenlagen zwischen 600 und 2500 Metern (gelegentlich auch in niedrigeren Höhenlagen bis zu 40 Metern) vor. Die Pflanzen siedeln als Epiphyt in moosigen Wäldern, terrestrisch in sumpfigem Grasland, auf Felsgraten, in offenen Wäldern auf weißem Sand und auf metallhaltigen, ultramafischen Böden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Nepenthes maxima\" wurde 1824 vom deutschen Botaniker Caspar Georg Carl Reinwardt erstbeschrieben. Das Art-Epitheton bedeutet so viel wie „die Größte“ und verweist auf das stattliche Erscheinungsbild der Pflanzen. Als nächstverwandt innerhalb der Gattung gelten \"Nepenthes klossii\", \"Nepenthes fusca\" und \"Nepenthes eymae\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Nepenthes maxima ist eine fleischfressende Pflanze aus der Gattung der Kannenpflanzen (\"Nepenthes\"). Sie ist heimisch in Teilen Indonesiens und Neuguinea.", "tgt_summary": "大猪笼草(学名:')是一种广布于苏拉威西、新几内亚和摩鹿加群岛的热带食虫植物。其也可能存在于沃沃尼岛。", "id": 540981} {"src_title": "Mastix", "tgt_title": "洋乳香", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im Alten Ägypten war das Mastixharz bekannt und fand dort Anwendung zur Mumifizierung der Toten sowie als Bestandteil von Kyphi, einer speziellen Räuchermischung für den damaligen Tempelkult. Ebenso wird Mastix bei Herodot, Theophrast, Galenos und Dioskurides (in seinem Werk, Nr. 90) sowie in der Bibel (, ) erwähnt. In der Antike wurde es für Magenbeschwerden, bei Magengeschwüren, Sodbrennen, Entzündungen, u. a. auch der Haut und der Schleimhaut (Aphthe, Parodontose, Entzündung des Zahnfleisches, der Haut, bei Pickel, Akne), bei rheumatischen Beschwerden und zur Wundbehandlung empfohlen. In Arzneibüchern der frühen Neuzeit wird es als Zahnweißer und Bestandteil von Zahnpulver und anderen Mundpflegeprodukten erwähnt. Im \"Lucca-Manuskript\" wird die Herstellung eines Gemäldefirnisses aus Mastix zusammen mit anderen Harzen, gelöst in Leinöl, erwähnt. Bis ins 19. Jahrhundert, als er vom Dammarfirnis „abgelöst“ wurde, war Mastix, gelöst in Terpentin, der wichtigste Abschlussfirnis in der Europäischen Tafelmalerei.", "section_level": 1}, {"title": "Anbau.", "content": "Der Mastixstrauch oder -baum wächst besonders in Südeuropa und Palästina und wird auf der griechischen Insel Chios sowie auf der türkischen Çeşme-Halbinsel angebaut. Eine Mastixpflanze produziert erst ab einem Alter von 5 Jahren Harz. Im Juli, August und September wird die Rinde der Mastixpflanzen angeritzt, so dass der Harzbalsam auslaufen kann. Um den Pflanzenfuß wird weißer Kalkstaub gestreut oder Blätter, Steinplatten ausgelegt, damit die Harztropfen von einem sauberen Untergrund aufgesammelt werden können. Der Harzbalsam muss etwa zwei Wochen am Boden liegen bleiben, bis er so fest wird, dass man ihn bearbeiten kann. Das ätherische Öl des Harzbalsams ist dann verdunstet und zurück bleibt das Harz. Es sind kleine hellgelbe bis grünlich gelbe, ungleichförmige, kugelige bis birnenförmige, durchsichtige oder undurchsichtige, harte, glasige Bruchstücke. Es ist ein im Bruch klares, tropfenförmiges und in der Qualität sehr unterschiedliches Weichharz. In den Handel kommt Mastix als Um ein Kilogramm des begehrten Harzes zu gewinnen, muss man etwa zehn Pflanzen ritzen. 2004 erzielte ein Kilogramm Mastix auf dem Markt etwa 85 Euro. Die Qualität des \"Chios-Mastix\" und der von der Levante ist für die Ölmalerei die beste. Er wird schon bei knapp 40 °C weich und ist in Terpentinöl und Alkohol ganz, in Benzin mit Rückständen lösbar. Er trocknet härter aus als Dammarfirnis und wird wie dieser verwendet. Schlechte Qualität vergilbt. Der größte europäische Mastixproduzent ist die griechische Insel Chios. 2012 wurden auf der Insel durch einen Wald- und Feldbrand 40 % der Mastixpflanzen zerstört. Im Handel findet sich auch: Amerikanischer Mastix (Aroeireharz) \"Schinus molle\", \"Schinus areira\", \"Schinus terebinthifolia\" sowie Indischer oder Bombay Mastix \"Pistacia atlantica\" subsp. \"cabulica\", \"Pistacia khinjuk\". Aus Nordafrika von \"Pistacia terebinthus\" und aus Syrien, Persien von \"Pistacia vera\" finden sich ähnliche Harze, diese gleichen dem echten Mastix, sind aber von anderer Qualität. \"Pseudomastix\" stammt aus den Wurzeln und den fleischige Blütenböden von \"Carlina gummifera\" (Syn.: \"Chamaeleon gummifer\", \"Atractylis gummifera\"). Mastix wird auch mit anderen Harzen (Kolophonium, Sandarak, Fichtenharz etc.) verfälscht. Als \"Falscher\" oder \"Gelber Mastix\" wird \"Sideroxylon foetidissimum\" bezeichnet, obwohl von der Art kein Harz stammt.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandteile.", "content": "Mastix enthält etwa 40 % Harzsäuren \"Masticonsäure\", etwa 50 % Harze \"Masticoresene\" und 2 % ätherische Öle. Mastix beginnt bei 80 °C zu erweichen, bei etwa 105 °C schmilzt er. Die Hauptkomponenten des Harzes sind Triterpenesäuren: Masticadienonsäure, Isomasticadienonsäure, Oleanolsäure und Triterpenalkohol: Tirucallol. Daneben wurden weitere Triterpene, darunter ein bislang unbekanntes bicyclisches Triterpendiol sowie Verbindungen vom \"Dammaran\"-, \"Malbarican\"- und \"Polypodan\"-Typ sowie \"Nortriterpene\" nachgewiesen. Der Anteil des ätherischen Öls beträgt 1 bis 3 %. Zu etwa 90 % besteht es aus Monoterpenen, unter denen wiederum α-Pinen und β-Pinen mit mehr als 75 % den Hauptanteil ausmacht. Insgesamt wurden über 70 Komponenten nachgewiesen, darunter in nennenswerter Menge Myrcen (ca. 14 %), \"trans\"-Caryophyllene, Linalool, Camphen, Verbenon, Pinocarveol, Limonene, Tricyclen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Zur Anwendung gelangt Mastix", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mastix (über mittellateinisch von, diese von „Mastix“ (wohlriechendes Harz vom Mastixbaum, das zum Kauen benutzt wurde); wie lateinisch \"masticare\" („kauen“) abgeleitet von „mit den Zähnen knirschen“) ist das Harz der Mastixsträucher oder kleinen -bäumen (\"Pistacia lentiscus\"). Es entsteht durch Eintrocknen und Aushärten des Harzbalsams, der aus den Sträuchern oder Bäumen austritt. Mastix () ist in Griechenland bekannt als \"Tränen von Chios\". Das Wort „Mastix“ ist in vielen Sprachen ein Synonym für Gummi, z. B. „Mastixasphalt“ (Gussasphalt).", "tgt_summary": "洋乳香(,英语:mastic)是从乳香黄连木提取的树脂,可作香料或供药用。在希腊也被称为希俄斯之泪,名字源自传统产地希俄斯。《回回药方》作麻思他其,《饮膳正要》作马思答吉(,,)。也叫黄连木乳香、黏胶乳香、乳香树脂、乳香脂。", "id": 1990479} {"src_title": "Karaikal (Distrikt)", "tgt_title": "卡来卡县", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Distrikt Karaikal ist neben Puducherry, Mahe und Yanam einer von vier räumlich voneinander getrennten Distrikten des Unionsterritoriums Puducherry. Dieses ist aus den ehemaligen französischen Kolonialbesitzungen hervorgegangen, welche 1954 an Indien fielen. Der Distrikt Karaikal liegt an der Koromandelküste am Golf von Bengalen im Mündungsdelta der Kaveri und bildet eine Enklave im Gebiet des Bundesstaats Tamil Nadu. Er grenzt im Norden und Süden an den Distrikt Nagapattinam und im Westen an den Distrikt Tiruvarur. Der Distrikt Karaikal hat eine Fläche von 157 Quadratkilometern und umfasst die Stadt Karaikal samt einigen Dörfern im Hinterland. Das fruchtbare Schwemmland wird von sieben Mündungsarmen der Kaveri (namentlich Nandalar, Nattar, Arasalar, Tirumalarajanar, Mudikondanar, Vanijar und Nular) durchflossen. Im Distrikt Karaikal herrscht ein wechselfeuchtes Tropenklima vor. Die Jahresmitteltemperatur in Karaikal beträgt 28,4 °C, das Jahresmittel des Niederschlages liegt bei 1.278 mm. Die meisten Niederschläge fallen während des Nordostmonsuns zwischen Oktober und Dezember. Auch während des Südwestmonsuns im August und September kommt es zu Regenfällen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der indischen Volkszählung 2011 hat der Distrikt Karaikal 200.222 Einwohner. Er ist der zweitgrößte der vier Distrikte des Unionsterritoriums Puducherry und beherbergt rund ein Sechstel seiner Einwohner. Der Distrikt ist recht stark städtisch geprägt: 49 Prozent der Einwohner leben städtischen Gebieten. Entsprechend hoch ist die Bevölkerungsdichte mit 1.275 Einwohnern pro Quadratkilometer. 18 Prozent der Einwohner des Distrikts sind Angehörige niederer Kasten (\"Scheduled Castes\"). Die Alphabetisierungsquote beträgt 87 Prozent. Unter den Einwohnern des Distrikts Puducherry stellen Hindus nach der Volkszählung 2011 mit 76 Prozent die Mehrheit. Daneben gibt es größere Minderheiten von Muslimen (14 Prozent) und Christen (9 Prozent). Die Hauptsprache ist wie im benachbarten Tamil Nadu das Tamilische, das nach der Volkszählung 2001 von 98 Prozent der Distriktbevölkerung als Muttersprache gesprochen wird. Rund ein Prozent spricht Telugu, der Rest sonstige Sprachen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Kaveri-Delta, zu dem der Distrikt Karaikal gehört, ist eine kulturgeschichtlich reiche Region mit einer hohen Dichte an bedeutenden Hindutempeln. Im Gebiet des Distrikts befinden sich mit den Shiva-Tempeln von Thiruvettakudy, Kovilpathu, Dharmapuram und Tirunallar vier der 274 heiligen Orte des tamilischen Shivaismus (\"Padal Petra Sthalams\"). Der Tempel von Tirunallar beherbergt zudem einen Schrein für den Gott Shani (Saturn) beherbergt. Damit gehört er zu den Navagraha-Tempel, einer Gruppe von neun Tempeln, die den hinduistischen Planetengottheiten geweiht sind. Dank des äußerst populären Shani-Schreins ist der Tempel von Tirunallar ein Pilgerort von überregionaler Bedeutung. Karaikal-Stadt beherbergt zudem einem Tempel für die Dichterheilige Karaikal Ammaiyar, die hier im 6. Jahrhundert geboren wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Orte.", "content": "Im Distrikt Karaikal gibt es eine Stadt mit eigener Stadtverwaltung (\"Municipality\"), eine Zensusstadt (\"Census Town\") und 28 Dörfer. Angegeben ist die Einwohnerzahl nach der Volkszählung 2011.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Distrikt Karaikal (Tamil: ) ist ein Distrikt des indischen Unionsterritoriums Puducherry (Pondicherry). Es umfasst die namensgebende Stadt Karaikal und einige umliegende Gebiete. Der Distrikt Karaikal hat eine Fläche von 157 Quadratkilometern und rund 200.000 Einwohner (Volkszählung 2011).", "tgt_summary": "卡来卡县是印度本地治里联邦属地中四县之一。总面积161平方公里,2001年人口170,640。历史上,它是法属印度的一块飞地,后来与亚南、马埃、本地治里一起组成本地治里联邦属地。在2004年印度洋大地震中,该地至少有500人死亡。它的海滩是旅游首选地。", "id": 2867883} {"src_title": "Eljero Elia", "tgt_title": "艾查路·伊利亞", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge in den Niederlanden.", "content": "Elias Eltern stammen aus Suriname. Er hatte als Kind bei mehreren kleinen Vereinen in seinem Geburtsort Voorburg gespielt, bevor er 1996 in die Jugendabteilung des ADO Den Haag wechselte. Von 2000 bis 2002 spielte er für die Nachwuchsmannschaften von Ajax Amsterdam. 2002 kehrte er zu ADO Den Haag zurück. Am Ende der Saison 2003/04 debütierte er in der ersten Mannschaft und gehörte ab der Saison 2004/05 zum Profikader. Nachdem ADO Den Haag in der Saison 2006/07 nur den letzten Platz in der Eredivisie belegt hatte und in die Eerste Divisie abgestiegen war, wechselte Elia zum FC Twente. In der Saison 2007/08 debütierte er unter Trainer Fred Rutten im Heimspiel am 26. August 2007 gegen den FC Utrecht. Am Saisonende hatte er bei 30 Einsätzen zweimal ins gegnerische Tor getroffen und belegte mit Twente den vierten Tabellenplatz. Nachdem NAC Breda und Ajax Amsterdam in den Play-offs besiegt worden waren, qualifizierte sich Twente für die Qualifikationsrunde zur Champions League. Dort unterlagen die Enscheder aber dem FC Arsenal. Unter Trainer Steve McClaren verbesserte er in der folgenden Saison seine Torausbeute: Als Stammspieler im Sturm erzielte er in 34 Ligapartien neun Tore, im KNVB-Pokalwettbewerb vier Tore in fünf Spielen. In acht Matches in den europäischen Wettbewerben kam er zu einem weiteren Treffer. 2009 wurde er zum besten Nachwuchsspieler der Eredivisie gewählt.", "section_level": 3}, {"title": "Hamburger SV.", "content": "Zur Saison 2009/10 wechselte er zum deutschen Bundesligisten Hamburger SV. In der Bundesliga debütierte er am 9. August 2009 gegen den SC Freiburg, sein erstes Tor gelang ihm im dritten Spiel am 23. August 2009 gegen den VfL Wolfsburg. Am 16. Spieltag erzielte er beim 4:0-Sieg über den 1. FC Nürnberg zwei Tore; der Treffer zum 1:0 wurde zum Tor des Monats im Dezember 2009 gewählt. In seiner Debütsaison erzielte Elia für den HSV in der Hinrunde fünf Tore und bereitete sieben weitere Treffer vor.", "section_level": 3}, {"title": "Juventus Turin.", "content": "Am 31. August 2011 wechselte Elia zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin in die Serie A und unterschrieb einen Vierjahresvertrag. Juventus wurde zwar nach langer Zeit wieder italienischer Meister, Elia pendelte unter Trainer Antonio Conte allerdings zwischen Ersatzbank und Tribüne. Insgesamt lief er in Liga und Pokal fünfmal für die Turiner auf – Einsatzzeit: 107 Minuten. Dabei blieb er auch ohne einen Torerfolg.", "section_level": 3}, {"title": "Werder Bremen.", "content": "Am 10. Juli 2012 wechselte Elia für eine Ablösesumme von 5,5 Millionen Euro zum deutschen Bundesligisten SV Werder Bremen. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2016. Er stand in jedem Pflichtspiel der Hinrunde in der Startaufstellung. Dabei erzielte er bei der 2:4-Niederlage gegen den Drittligisten Preußen Münster im DFB-Pokal ein Tor. In der Bundesliga gab er zwei Torvorlagen, seine Leistungen waren insgesamt nicht so gut wie erhofft. Aufgrund einer nächtlichen Autofahrt mit hoher Geschwindigkeit zusammen mit seinem Mannschaftskollegen Marko Arnautović wurde Elia am 26. April 2013 vom Verein vorübergehend von Spielbetrieb und Training suspendiert. In der Saison 2013/14 zeigte Elia konstante Leistungen und erzielte am 7. Spieltag zwei Tore gegen den 1. FC Nürnberg. In dieser Saison kam er zu 33 von 34 möglichen Bundesligaeinsätzen, in denen er vier Tore erzielte und ebenso viele vorbereitete.", "section_level": 3}, {"title": "FC Southampton.", "content": "Am 1. Januar 2015 schloss sich Elia bis Saisonende auf Leihbasis dem englischen Premier-League-Klub FC Southampton an. Die Engländer besaßen eine Kaufoption. Elia erzielte am 17. Januar 2015 seine ersten beiden Treffer für Southampton beim 2:1-Sieg gegen Newcastle United.", "section_level": 3}, {"title": "Feyenoord Rotterdam.", "content": "Im August 2015 kehrte Elia ablösefrei in die Niederlande zurück und erhielt bei Feyenoord Rotterdam einen Zweijahresvertrag. Am 28. Juni 2016 verlängerte er seine Vertragslaufzeit bei Feyenoord bis 2018.", "section_level": 3}, {"title": "Istanbul Başakşehir.", "content": "Im Juni 2017 schloss er sich Istanbul Başakşehir an.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Elia absolvierte drei Spiele für die niederländische U-21-Nationalmannschaft. Dabei nahm er an Qualifikationsspielen zur U-21-Fußball-Europameisterschaft 2009 teil, die die Niederländer allerdings verpassten. Anschließend gehörte er zum Kader der kurzlebigen niederländischen B-Nationalmannschaft. Im Mai 2009 berief ihn Bondscoach Bert van Marwijk in den Kader der A-Nationalmannschaft für die WM-Qualifikationsspiele gegen Island und Norwegen. 2009 wurde er in den Kader der U21 für das Turnier von Toulon berufen. Am 5. September 2009 debütierte er in der A-Nationalmannschaft. Beim 3:0-Sieg gegen Japan wurde er in Enschede nach der Halbzeit für Arjen Robben eingewechselt und bereitete zwei der drei Treffer vor. Beim Spiel in Schottland vier Tage später erzielte er als Einwechselspieler sein erstes Tor für die \"Oranje\", den Siegtreffer zum 1:0. Van Marwijk berief ihn auch in den Kader zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, bei der er in sechs der sieben Spiele – darunter im Finale gegen Spanien – eingewechselt wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eljero George Rinaldo Elia (* 13. Februar 1987 in Voorburg) ist ein niederländischer Fußballspieler. Er wird meist im linken Mittelfeld eingesetzt und spielt für Istanbul Başakşehir. Bis 2013 gehörte er zum Kader der niederländischen Nationalmannschaft und wurde 2010 Vize-Weltmeister.", "tgt_summary": "艾查路·伊利亚(,1987年-2月13日),是一名荷兰苏里南族裔足球运动员,司职前锋,目前效力土耳其球会巴沙克舒希。", "id": 3050514} {"src_title": "Seoul Sports Complex", "tgt_title": "首爾綜合運動場", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Seoul Sports Complex liegt im Bezirk Songpa-gu, rund dreizehn Kilometer südöstlich des Zentrums der südkoreanischen Hauptstadt. Der gesamte Komplex umfasst 591.000 Quadratmeter, von denen 295.000 bebaut wurden. Das Gelände ist über verschiedene Wege an das Seouler Verkehrsnetz angeschlossen. Der Olimpic Expressway, der das Areal mit dem Flughafen Gimpo und dem Stadtzentrum verbindet, grenzt an den Komplex, zu dem ein Parkplatz für 10.000 Fahrzeuge gehört. Hinzu kommen Bus- und U-Bahn-Verbindungen. Im Norden grenzt die Anlage an den Fluss Hangang. In der Nähe des Seoul Sports Complex lagen das Olympische Dorf, der Olympic Park und das Olympische Pressezentrum.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Seoul Sports Complex wurde bereits geplant, bevor über die Olympiabewerbung nachgedacht wurde. Im Januar 1973 wurden von der Stadtregierung Seouls 330.508 Quadratmeter für den Bau eines Sportkomplexes, der internationale Standards erfüllt, vorgesehen. Diese Planung stand im Zusammenhang mit einem generellen Entwicklungsprogramm für die Seouler Nachbarschaft Jamsil-dong. Sie sahen vor, dass ein Stadion und zwei Turnhallen errichtet werden sollten. Als erstes wurde eine Schulsporthalle errichtet, die Schulen der Umgebung als Halle für den Sportunterricht diente. Der Bau dauerte von November 1972 bis zum 31. Dezember 1976. Dem Premierminister wurde am 28. September 1976 ein Report zum Plan der Bauarbeiten vorgelegt. Am 5. Oktober folgte die Zustimmung des Präsidenten, was die Einsetzung eines Büros zur Überwachung und Ausführung der Arbeiten durch die Stadtregierung am 1. November ermöglichte. Am 1. Dezember 1976 wurde mit dem Bau der Jamsil Turnhalle begonnen. Am 28. November 1977 begann dann der Bau des späteren Olympiastadions und der Schwimmhalle. Die Sporthalle wurde am 18. April 1979 fertiggestellt. Schließlich wurde ab April 1980 das Baseballstadion errichtet. Am 20. Dezember 1980 wurden die Bauarbeiten an der Schwimmhalle beendet. Am 15. Juli 1982 folgte die Fertigstellung des Baseballstadions, am 29. September 1984 die des Olympiastadions.", "section_level": 1}, {"title": "Bebauung und Nutzung bei den Olympischen Spielen.", "content": "Teil des Seoul Sports Complex ist das von Kom Swoo-geun entworfene Olympiastadion. Es ist der Form einer Porzellan-Vase aus der Joseon-Dynastie nachempfunden. Im Stadion finden 100.000 Zuschauer Platz. Es war Schauplatz der Eröffnungs- und Schlussfeier. Zudem fanden dort die Leichtathletik-Wettbewerbe, sowie das Fußball-Finale und das Springreiten statt. In der Jamsil-Sporthalle wurden die Basketball-Turniere ausgetragen. Das Dach der Jamsil-Sporthalle symbolisierte eine in den Himmel führende Treppe. Die Jamsil-Schwimmhalle bietet 8000 Zuschauern Platz. Während der Olympischen Spiele wurden in ihr die Wettbewerbe im Synchronschwimmen, Wasserspringen und das Wasserpolo-Turnier ausgetragen. Das Aussehen des Jamsil-Baseballstadions ist der Form eines koreanischen Schlaginstruments, dem Janggu, nachempfunden. Das Stadion fasst 30.500 Zuschauer und war Austragungsort des olympischen Baseballturniers. Der Seoul Sports Complex umfasst neben diesen olympischen Sportstätten zudem eine weitere Sporthalle, die für das Training und von Schulen genutzt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Seoul Sports Complex, auch Jamsil Sports Complex, umfasste das Olympiastadion, die Jamsil Turnhalle, die Jamsil Schwimmhalle, die Boxhalle und das Jamsil Baseballstadion und bildete damit das Zentrum der Olympischen Sommerspiele 1988. Er liegt im Bezirk Songpa-gu der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, in der Nachbarschaft Jamsil-dong.", "tgt_summary": "首尔综合运动场(),也被称为蚕室综合运动场(),是位于韩国首尔松坡区的体育园区,曾做为1986年亚运会及1988年夏季奥运会的主场馆。", "id": 518653} {"src_title": "S. League", "tgt_title": "新加坡超級足球聯賽", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1904–1960.", "content": "Die ersten nachgewiesenen Fußballspiele in Singapur fanden zu Ende des 19. Jahrhunderts statt. Zunächst bestanden die Teams meist aus Schiffsmannschaften, welche gerade in Singapur anlegten, und lokalen Mannschaften. Aufgrund des Zuspruchs wurde 1904 die erste Liga in Singapur installiert. Verantwortlich zeichnete die damalige Singapore Amateur Football Association. Gegründet 1892, gilt sie als der älteste Fußballverband Asiens. Zu Beginn wurde die Liga von den Europäisch/Englischen Mannschaften dominiert, bevor später lokale Mannschaften hinzukamen. Der erste Meister, 1904, war das 1st Battalion Manchester Regiment. 1952 wurde die Singapore Amateur Football Association durch die Football Association Singapore abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "1960–1987.", "content": "Von 1961 bis 1974 fand kein offizieller Ligabetrieb mehr statt. Dennoch fand eine inoffizielle Liga statt, welche unter dem Namen National Football League bekannt wurde. Insgesamt waren in dieser Liga 118 Vereine und Mannschaften involviert. 1975 entschloss sich die FAS, die National Football League als offizielle Liga zu adaptieren. Der Name wurde beibehalten und auf 30 Mannschaften begrenzt. 1988 wurde die National Football League in Premier League umbenannt. Die National Football League blieb als unterklassige Liga weiter bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "1988–1995.", "content": "Die Premier League war eine halbprofessionelle Fußballliga, welche bei den Fans und der Öffentlichkeit nur eine geringe Rolle spielte. Denn die Nationalmannschaft Singapurs nahm zu diesem Zeitpunkt regelmäßig am Pokal und der Liga Malaysias teil. Später, nach Ende der Saison in Malaysia, spielten die Spieler wieder in den lokalen Vereinen Singapurs. Die dominierende Mannschaft dieser Zeit war Geylang International, welche sechs Mal hintereinander, von 1988 bis 1993, die Meisterschaft gewinnen konnten. 1994 kam die Liga der Bitte nach, etwas für die Liga zu tun, um auch mehr Zuschauer in die Stadien zu locken, und neue Fans zu gewinnen. Die FAS lud daraufhin zwei Mannschaften aus Australien ein, an der Liga teilzunehmen, die Perth Kangaroos und die Darwin Cubs. Unverständlicherweise wurden alle Nationalspieler, welche ja auch noch in der Liga Malaysias spielten, von der lokalen Liga abgezogen. Dies hatte zur Folge, dass beide Teams aus Australien 1994 die Liga dominierten. Die Perth Kangaroos wurden ungeschlagen Meister, gefolgt von den Darwin Cubs. Im folgenden Jahr zog die FAS überraschend die Nationalmannschaft aus Malaysia zurück und ließ sie in der heimischen Liga spielen. Damit endete auch eine 75 Jahre währende Tradition. Es war keine große Überraschung, dass die Nationalmannschaft 1995 ungeschlagen Meister wurde. Ab dem Frühjahr 1995 beauftragte die FAS eine Task Force zur Entwicklung einer professionellen Fußballliga in Singapur.", "section_level": 2}, {"title": "1996–heute.", "content": "Noch Ende 1995 unterbreitete die Task Force der FAS Ihre Ergebnisse. Es solle zunächst eine Liga entstehen mit acht Mannschaften, später auf zwölf aufgestockt, alle in regionalen Stadien spielend. Zwei Runden sollten gespielt werden mit jeweils Hin- und Rückspiel. Die beiden Gewinner der jeweiligen Runde sollten dann in einem Endspiel um die Meisterschaft antreten. Dieser Vorschlag wurde dann auch umgehend in die Tat umgesetzt mit Hilfe der eigens für die Liga gegründeten \"Singapore Professional Football League PTL\". Die erste Saison der S. League wurde von Premierminister Goh Chok Tong 1996 eröffnet. In einem Freundschaftsspiel traten im Kallang National Stadion die Nationalmannschaften Singapurs und Thailands gegeneinander an. Zu den acht Gründungsmitgliedern der S. League gehörten: Der erste Meister der S. League war Geylang United. Im Finale wurden der Singapore Armed Forces FC mit 2:1 geschlagen. Das Format aus der ersten Saison mit zwei separaten Spielrunden und Play-offs wurde bereits 1997 verworfen und ein reguläres Ligasystem gespielt. Der Verein FC Police benannte sich in FC Home United um und der FC Jurong kam als neunte Mannschaft zur Liga dazu. 1998 kamen noch zwei weitere Mannschaften hinzu, bis 1999 schließlich die volle Ligastärke von zwölf Vereinen erreicht werden konnte, welche bis heute Bestand hat. Um jungen Nationalspielern mehr Spielpraxis zu geben, wurden 2003 die Young Lions in die Liga aufgenommen. Die Young Lions bestehen größtenteils aus U-23-Spielern der singapurischen Nationalmannschaft. Sie unterstehen direkt der FAS. Von 2003 bis 2005 musste Gombak United wegen finanzieller Schwierigkeiten pausieren. Zur Saison 2008 ersetzte Dalian Shide Siwu den Verein Liaoning Guangyuan in der S. League. Nach nur einer Saison mit einem enttäuschenden zehnten Platz in der Saison 2008 zog sich Dalian Shide aus der S. League zurück. Der zuvor in der Malaysia Super League spielende DPMM FC aus Brunei ersetzte nun seinerseits Dalian Shide. Aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen dem Malaysischen Verband und dem Sportministerium wurde der Verein DPMM FC aus der Malaysischen Top-Liga verbannt. Aufgrund der Sperrung des Fußballverbandes von Brunei durch die FIFA, ab Oktober 2009, ist DPMM FC bis auf weiteres auch nicht mehr für die S. League spielberechtigt. Zur Saison 2010 traten zwei neue Vereine der Liga bei. Beijing Guoan Talent Singapore FC als Ableger des chinesischen Klubs Beijing Guoan und der Etoile FC, ein Verein, dessen Kader nur aus französischstämmigen Spielern besteht. Während Beijing Guoan Talent nur den zehnten Tabellenplatz erreichte und nach einer Saison wieder aufgelöst wurde, gewann der Etoile FC überraschend die Meisterschaft (als erste ausländische Mannschaft) und holte zudem den Singapore League Cup. 2011 wurde Beijing Guoan Talent durch den Tanjong Pagar United FC ersetzt, welcher nach einer siebenjährigen Pause wieder an der S. League teilnimmt. 2012 zog sich der Etoile FC wieder aus der S. League zurück. Dafür rückten zwei weitere ausländische Klubs in die S. League nach. Der eine Klub war wieder der DPMM FC aus Brunei, dessen Teilnahme nach der Aufhebung der Suspendierung des Fußballverbandes von Brunei durch die FIFA am 30. Mai 2011 nichts mehr im Wege stand. Der andere Klub war Harimau Muda A aus Malaysia. Anstatt dass wie bisher alle Mannschaften dreimal gegeneinander antraten, wurde ab dieser Saison in einer Doppelrunde gespielt, wodurch sich die Anzahl der Saisonspiele von 33 (bei 12 Vereinen) auf 24 (bei 13) reduzierten. Anfang November 2012 gab der Verein Gombak United bekannt, dass er wieder für eine Saison pausieren wird. Grund seien finanzielle Probleme, die keinen regülaren Spielbetrieb in der Saison 2013 ermöglicht hätten. Ab der Saison 2013 wird die S. League in einem neuen Format ausgetragen. Nachdem die zwölf Vereine in einer Doppelrunde gegeneinander angetreten sind, wird die Liga in zwei Gruppen aufgeteilt: Die ersten sechs Mannschaften spielen in ihrer Runde die Meisterschaft aus, während die letzten Sechs um die Endplatzierung spielen. In beiden Gruppen spielen die Vereine je einmal gegeneinander, sodass alle Mannschaften auf 27 Spiele kommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die S. League ist die höchste Spielklasse im singapurischen Fußball. Ihre Geschichte reicht bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Als „geschlossene“ Liga gibt es keine Auf- und Absteiger. Der federführende Verband, die Football Association of Singapore (FAS), entscheidet nach bestimmten Kriterien darüber, ob ein neuer Verein der Liga beitreten kann.", "tgt_summary": "新加坡超级足球联赛(英语:Singapore Premier League),现在称大东方现代新加坡超级足球联赛,是新加坡顶级足球联赛,于1996年成立。目前共有 9 队角逐,勇士足球会为夺冠次数最多的队伍,共 9 次。新加坡超级足球联赛同时接受国外球队参赛,曾经有日本、韩国、马来西亚、中国、文莱和法国等国家派队角逐。", "id": 949931} {"src_title": "Steganographie", "tgt_title": "隐写术", "src_document": [{"title": "Ziele der Steganographie.", "content": "Der Einsatz von Steganographie hat Geheimhaltung und Vertraulichkeit zum Ziel. Informationen werden so verborgen, dass ein Dritter bei Betrachtung des Trägermediums keinen Verdacht schöpft. Damit ist zugleich erreicht, dass die verborgenen Informationen nicht Dritten bekannt werden, d. h., die Geheimhaltung ist (wie bei der Kryptographie) gewährleistet. Die Einordnung der Steganographie wird in der Regel auf zwei mögliche Weisen vorgenommen: Entweder wird sie als Unterkapitel der Kryptographie betrachtet oder als eigenständiger Wissenschaftsbereich. Für Letzteres spricht, dass die Zielsetzung der Kryptographie (Geheimhaltung) nicht mit der Zielsetzung der Steganographie (vertrauliche Geheimhaltung durch Verbergen der Geheimhaltung) übereinstimmt. In der Praxis werden Kryptographie und Steganographie häufig kombiniert, da zum Beispiel Chiffretexte für die Steganographie interessante statistische Merkmale aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzungen.", "content": "Das Funktionsprinzip der Steganographie beruht darauf, dass ein Außenstehender die Existenz der steganographierten Information nicht erkennt. Dadurch unterscheidet Steganographie sich von der Kryptographie, bei der ein Außenstehender zwar um die Existenz von Informationen weiß, aber aufgrund der Verschlüsselung nicht in der Lage ist, den Inhalt zu verstehen. In der Steganographie verwendet man als Szenario in der Regel den Nachrichtenversand von einem Sender zu einem Empfänger. Auch die Daten\"speicherung\" kann darauf abgebildet werden; in dem Fall handelt es sich um Kommunikation mit sich selbst (Sender = Empfänger). Dieser Spezialfall wird aber üblicherweise vernachlässigt. Sehr ähnlich zur Steganographie sind nicht-wahrnehmbare digitale Wasserzeichen, deren Zielsetzung sich jedoch unterscheidet. Steganographie will Vertraulichkeit sichern, wohingegen digitale Wasserzeichen das Hauptaugenmerk auf Robustheit legen: Je nach Einsatzzweck wird die Robustheitseigenschaft eines Wasserzeichens so gewählt, dass es bereits durch kleine Änderungen zerstört wird (für den Nachweis von verletzter Integrität des Trägers) oder sehr starke Änderungen übersteht (für das Markieren des Trägers, bspw. mit wichtigen Informationen wie Besitzer, Urheber, Aufführungsort o. ä.). Zerstört man das Wasserzeichen im letzteren Fall, so ist der Träger dadurch so degradiert, dass er nicht mehr nutzbar ist. In Abhängigkeit vom Einsatzzweck kann die Robustheit zwischen den beschriebenen Polen variiert werden. Digitale Wasserzeichen verwenden steganographische Techniken und führen daher auch die übrigen Eigenschaften dieser Techniken wie z. B. Vertraulichkeit mit sich. Im Bedarfsfall werden diese übrigen Eigenschaften degradiert, um die Robustheit zu erhalten, genau wie bei Steganographie u. a. die Robustheit gelockert werden kann, um die Vertraulichkeit zu sichern.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Ein steganographisches Verfahren gilt genau dann als sicher, wenn nach Anwendung des Verfahrens auf ein Medium dritte Personen keinerlei Rückschlüsse ziehen können, ob in einem vorliegenden Medium nichtoffensichtliche Informationen verborgen sind. Ein weiteres, aber nachrangiges Sicherheitsmerkmal ist, dass eingebettete Informationen selbst bei Kenntnis von deren Existenz von Dritten nicht auslesbar sind. Mit dem Aufdecken steganographischer Inhalte und der Analyse steganographischer Verfahren beschäftigt sich die Steganalyse (analog der Kryptoanalyse bei der Kryptographie). Verschlüsselt man ferner die Nachricht vor dem Einbetten, ist eine chiffrierte Nachricht normalerweise nicht von zufälligen Daten unterscheidbar. Damit ist sie für Uneingeweihte nicht von materiellen Irregularitäten von Bild- und Tonträgern zu unterscheiden (z. B. Textur des Trägergewebes, Hintergrundrauschen u. dergl.).", "section_level": 1}, {"title": "Kerckhoffs’ Prinzip in der Steganographie.", "content": "Kerckhoffs’ Prinzip besagt, dass die Sicherheit eines Systems nicht von der Geheimhaltung der Algorithmen abhängen darf, sondern nur von der Geheimhaltung eines Schlüssels. Bei sicheren Verfahren ist also nur die Kenntnis des richtigen Schlüssels für die Erkennbarkeit von Bedeutung. Die Berücksichtigung des kerckhoffsschen Prinzips in der Steganographie ist historisch betrachtet nur zweitrangig, da es zunächst darum ging, die Nichtdetektierbarkeit gegenüber menschlichen Sinnen herzustellen. Daher sind vor allem ältere Steganographiealgorithmen inhärent unsicher, sobald diese quelloffen zugänglich sind. In der Steganographie muss ein höherer Aufwand betrieben werden als in der Kryptographie, um Kerckhoffs' Prinzip zu erfüllen und gleichzeitig nicht das Hauptziel der Steganographie, die Erhaltung der Nichtwahrnehmbarkeit bzw. Nichtdetektierbarkeit, zu verfehlen.", "section_level": 2}, {"title": "Symmetrische Steganographie.", "content": "Ähnlich der symmetrischen Kryptographie basiert die symmetrische Steganographie darauf, dass Sender und Empfänger einer Nachricht im Vorfeld der verdeckten Kommunikation einen geheimen Schlüssel ausgetauscht haben. Beide wissen, auf welche Art und Weise und an welcher Stelle eine Nachricht versteckt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Asymmetrische Steganographie.", "content": "Die asymmetrische Steganographie (auch \"Public-Key-Steganographie\") basiert – wie die asymmetrische Kryptographie – allein darauf, dass jeder potenzielle Empfänger einer verdeckten Nachricht einen (möglichst authentischen) öffentlichen Schlüssel zur Verfügung stellt, welcher zum Verstecken einer Nachricht benutzt wird. Mit diesem öffentlichen Schlüssel wird die Nachricht verschlüsselt und eingebettet. Ausgelesen werden kann die Nachricht nur vom Empfänger, der dafür eigens über einen privaten Schlüssel verfügt. Der Sender kann die Nachricht nicht wieder entschlüsseln. Richtet sich der verwendete Algorithmus nach Kerckhoffs' Prinzip, so ist er nicht einmal in der Lage herauszufinden, ob sich in einem Medium eine Nachricht verbirgt. Die einzige Ausnahme ist, dass er das Trägermedium direkt mit dem Steganogramm vergleicht.", "section_level": 2}, {"title": "Arten der Steganographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historisches.", "content": "Ein etwas zeitraubendes Verfahren ist aus der Antike bekannt: Dort wurde einem Sklaven der Kopf geschoren und eine Nachricht auf die Kopfhaut tätowiert. Sobald die Haare wieder nachgewachsen waren, wurde der Sklave zum Empfänger geschickt. Bekannte Beispiele sind auch Wachstafeln, die normalerweise in Wachs geritzte Botschaften enthalten. Im Gegensatz dazu wurden die geheimen Botschaften in das Holz darunter geritzt, das Wachs darüber gegossen und mit einer unverdächtigen Botschaft versehen. Weitere historische Beispiele sind nicht oder schwer erkennbare Wasserzeichen in Papier oder Banknoten. Friedrich L. Bauer beschreibt einen Soldaten im Krieg, der seinen Eltern in seinen Briefen nach Hause jeweils durch den ersten Buchstaben nach der Anrede einen Buchstaben seines Aufenthaltsortes \"Tunis\" mitteilt. Dabei beachtet er nicht die (zufällig verschiedenen) Laufzeiten der einzelnen Briefe. Als seine Eltern einige Zeit später nachfragen, wo denn \"Nutsi\" liege, fliegt das an sich unauffällige Verfahren auf. Es gibt zahlreiche klassische Methoden der Steganographie, u. a.:", "section_level": 2}, {"title": "Technische Steganographie.", "content": "Beispiele dazu sind:", "section_level": 2}, {"title": "Linguistische Steganographie.", "content": "In Buch I und II von Johannes Trithemius’ \"Steganographia\" (1499/1500) werden die einzelnen Buchstaben des geheimzuhaltenden Textes, zuerst in nicht substituierter Form, dann mittels monoalphabetischer Substitution, in einem vorgegebenen Rhythmus, oft unter Einschluss von Leeren, zu neuen Wörtern gestreckt, und diese neuen Wörter syntaktisch und grammatikalisch korrekt zu einem thematisch stimmigen Text verbunden. In Buch I und II von Trithemius' \"Polygraphia \"(1508/1515) müssen die die Buchstaben des Klartexts ersetzenden Wörter vom Chiffrierer nicht länger selbst erfunden werden, sondern werden seitenlang und tabellarisch als syntaktisch und grammatisch aneinanderfügbare linguistische Fertigbauteile vorgegeben: in P I folgen auf 24 Substantive im Nominativ 24 entsprechende Adjektive, dann 24 Partizipien, dann 24 Akkusativobjekte, dann 24 Prädikate, dann 24 Dativobjekte usw. wobei die Worttabellen je einmal pro Buchstabe, von links nach rechts zu benutzen sind. So ergibt z. B. die Chiffrierung von \"lieber\" unmittelbar den Text „Illustrator sapientissimus gubernans celestia concedat requirentibus“. Der Satz „Salvator sapientissimus dirigens angelica deferat nobis charitas potentissimi creatoris“ ist eine Chiffrierung des Wortes \"Wikipedia\". Spammimic ist ein Programm, das eine kurze eingegebene Nachricht in harmlos aussehenden Text verschlüsselt, der Spam ähnelt. Nicetext verwandelt eine Binärdatei in pseudo-natürlichen Text. Dazu benutzt das Programm kontextfreie Grammatiken. Das Programm enthält ein Wörterbuch und Schreibstile. Das Wörterbuch enthält englische Wörter, die in fünf grammatische Typen klassifiziert sind (Artikel, Substantiv, Verb, Adjektiv, Präposition). Der Stil bestimmt die syntaktischen Regeln für verschiedene Satztypen. Ein einfacher Satz hat z. B. den Aufbau ART-SUBST-VERB-ART-SUBST. Für die Transformation wählt der Kodierer einen Stil. Die Input-Bits dienen als Pointer auf die Wörter in den verschiedenen Klassen des Wörterbuchs. Die Dekodierung beruht auf einfacher reverser Codebook-Suche. Beispiel zum Prinzip: Angenommen das Wörterbuch enthält vier Wörter in der Klasse ART (mit den binären Indizes 00 bis 11) und 32 Wörter in SUBST (mit den binären Indizes 00000 bis 11111). Die Eingabe sei die Bitfolge 0101110. Die ersten zwei Bit der Eingabe (01) werden durch das zweite Wort in ART ersetzt. Das nächste Wort entspricht dem 15. Wort in SUBST.", "section_level": 2}, {"title": "Semagramm.", "content": "Eine Unterklasse der linguistischen Steganographie ist das Semagramm. Dabei werden durch kleine Details in einer an sich unverfänglichen Nachricht, einem Bild oder einer Zeichnung Informationen übertragen. In einem Text können durch die Wahl unterschiedlicher Schriftarten die Zeichen einer geheimen Nachricht maskiert werden, wie beispielsweise die kodierten Zeichen in der ursprünglichen Form der Bacon-Chiffre. Allerdings sind diese kleinen Unterschiede auch für ein ungeübtes Auge deutlich sichtbar. Weniger auffällig sind beispielsweise die Verwendung von An- oder Abstrichen, kleinen Tintenpatzern, scheinbar hängenden Schreibmaschinen-Typen und Ähnliches. Neben Textsemagrammen lassen sich in Bildern Nachrichten verstecken. So könnte die Länge von Grashalmen an einem Bachlauf ein Morsecode sein, die Zahl und Anordnung der Wolken in einer scheinbar von Kinderhand gezeichneten Landschaft für einen Buchstaben stehen. Der Versand einer Kiste mit Uhren kann ein Semagramm sein. Die Anordnung und Zeigerstellung könnten wichtige Informationen enthalten.", "section_level": 3}, {"title": "Open Code.", "content": "Aufwändiger ist es, eine eigene Geheimsprache zu entwickeln. Zum Beispiel werden Geheimzeichen nach einem bestimmten Muster eingestreut. Der Vorteil dieser Verfahren ist, dass sie, anders als ein Semagramm, nicht so einfach von Dritten als Geheimnachrichten identifiziert werden können.", "section_level": 3}, {"title": "Maskierte Geheimschrift, Jargon-Code.", "content": "Eine maskierte Geheimschrift ist eine Art Geheimsprache. Bestimmten Floskeln, Wörtern oder Zeichen wird eine besondere Bedeutung zugewiesen, diese muss vorher zwischen den Partnern vereinbart werden. Einige Ausdrücke solcher Geheimsprachen haben als Jargon auch schon Einzug in die Alltagssprache gehalten, man denke an: Unlautere Kartenspieler können durch Handzeichen angeben, ob, mit wem und was sie spielen wollen. Auch möglich sind Hinweise durch Sätze oder Wörter, die mit „H“ beginnen, welche darauf hindeuten könnten, dass „Herz“ gespielt werden soll. Je individueller ein solcher Code ist, desto unauffälliger ist er. Allerdings kann der erstellte oder gesprochene Text leicht gekünstelt und aufgebläht wirken. Maskierte Geheimschriften sind anfällig gegen Zensur: Ein Zensor, der Texte inhaltsgleich zum Beispiel durch Verwendung von Synonymen neu schreibt, kann den geheimen Inhalt unwissentlich zerstören.", "section_level": 4}, {"title": "Getarnte Geheimschriften.", "content": "Geheime Nachrichten so in einem Text zu verstecken, dass sie den normalen Textfluss nicht stören, kann aufwändig sein. Die geheimen Zeichen stehen nach einem bestimmten Muster in dem an sich unauffälligen Text, so könnte beispielsweise jedes zweite Zeichen nach einem Komma ein Buchstabe eines Geheimwortes sein. Beim Westerlinck- oder „eins, eins, eins“-Code wird die Geheimnachricht durch die Anzahl der Silben der Textwörter codiert. Schablonen, die über einen Text gelegt werden, deren Öffnungen nur noch die relevanten Geheimwörter durchscheinen lassen, heißen Cardan-Gitter. Da die Lücken dazwischen geometrisch passgenau mit Text auszufüllen sind, kommt es dadurch meist zu umständlichem Satzbau und eigenartiger Wortwahl.", "section_level": 4}], "src_summary": "Die Steganographie (auch Steganografie) ist die Kunst oder Wissenschaft der verborgenen Speicherung oder Übermittlung von Informationen in einem Trägermedium (Container). Das Wort lässt sich auf die griechischen Bestandteile \"steganós\" ‚bedeckt‘ und \"gráphein\" ‚schreiben‘ zurückführen, bedeutet also wörtlich „bedeckt schreiben“ bzw. „geheimes Schreiben“. Das modifizierte Medium wird als Steganogramm bezeichnet.", "tgt_summary": "隐写术是一门关于信息隐藏的技巧与科学,所谓信息隐藏指的是不让除预期的接收者之外的任何人知晓信息的传递事件或者信息的内容。隐写术的英文叫做英语:Steganography,来源于特里特米乌斯的一本讲述密码学与隐写术的著作英语:\"Steganographia\",该书书名源于希腊语,意为「隐秘书写」。", "id": 472898} {"src_title": "Mosambikanischer Bürgerkrieg", "tgt_title": "莫三比克內戰", "src_document": [{"title": "Der Bürgerkrieg.", "content": "1977 gründete Rhodesien die RENAMO, um die in Mosambik seit der Unabhängigkeit 1975 regierende FRELIMO militärisch zu bekämpfen. Grund war, dass die Frelimo ihrerseits die \"Zimbabwean National African Liberation Army\" (ZANLA), die gegen die Herrschaft der Weißen in Rhodesien kämpfte, mit Waffen und Rückzugsgebieten im mosambikanischen Grenzgebiet unterstützte. 1980 wurde dieses Ziel erreicht, die Herrschaft der Weißen in Rhodesien war zu Ende und das Land nannte sich von nun an Simbabwe. Fortan übernahm Südafrika die Unterstützung der RENAMO. Die Apartheidsregierung in Südafrika wollte damit verhindern, dass sich Kämpfer des südafrikanischen oppositionellen African National Congress (ANC) Rückzugsbasen in Mosambik einrichten konnten. Weiter hatte der mosambikanische Bürgerkrieg den Charakter eines Stellvertreterkriegs, da die regierende FRELIMO marxistisch ausgerichtet war und von der Sowjetunion unterstützt wurde, während die RENAMO von den USA Waffenlieferungen erhielt. Der im April 1988 dem U.S. State Department überreichte Gersony-Report, eine „Zusammenfassung der mosambikanischen Flüchtlingszahlen durch den Konflikt in Mosambik“, berichtete von Augenzeugenberichten oder anderen glaubwürdigen Beweisen der Flüchtlinge über RENAMO-Morde durch Erschießungen, Messer/Axt/Bajonett-Angriffe, lebendiges Verbrennen, Zu-Tode-Prügeln, gewaltsames Ersticken, erzwungenes Verhungern und gelegentliches Schießen auf zivile Dorfbewohner während ihrer Angriffe. Mosambikanische Zivilisten waren das Hauptziel der RENAMO im Krieg, obwohl auch Einrichtungen der Regierung und die wirtschaftliche Infrastruktur angegriffen wurden. Weiters war die Renamo berüchtigt dafür, Kindersoldaten einzusetzen. Die FRELIMO-Regierung, geleitet von Präsident Samora Machel, wurde durch die RENAMO-Rebellen wirtschaftlich ruiniert. Das militärische und diplomatische Bündnis mit der Sowjetunion konnte die wirtschaftlichen Schäden und den dadurch verursachten Hunger nicht wettmachen. Schließlich musste Präsident Machel deswegen am 16. März 1984 den Nicht-Aggressions-Pakt \"Nkomati Accord\" mit Südafrika unterschreiben. Darin versprach die südafrikanische Regierung in Pretoria wirtschaftliche Hilfe im Austausch für die Versicherung der FRELIMO, den ANC davon abzuhalten, Mosambik als Rückzugsbasis für Überfälle auf Südafrika zu benutzen. Nach dem \"Nkomati Accord\" nahm die Unterstützung der RENAMO durch die südafrikanische Regierung tatsächlich ab, allerdings bewiesen Dokumente, die im August 1985 bei der Eroberung eines RENAMO-Hauptquartiers in Gorongosa in Zentralmosambik erbeutet werden konnten, dass die südafrikanische Regierung weiter mit der RENAMO kommunizierte und ihr auch Waffenlieferungen zukommen ließ. Auf dem Gebiet der Provinz Niassa ereignete sich am 6. Dezember 1984 ein bewaffnetes Attentat (Anschlag von Unango) auf einen Fahrzeugkonvoi, bei dem DDR-Entwicklungshelfer und andere Personen starben. Die Herkunft und Motive der Attentäter blieben ungeklärt. Als Folge dieses Ereignisses reduzierte die DDR ihre Entwicklungszusammenarbeit mit Mosambik und etwa sechs Monate später verließen 1000 Personen das afrikanische Land. Am 19. Oktober 1986 starb Samora Machel bei einem Flugzeugabsturz in Südafrika nahe der mosambikanischen Grenze. Eine internationale Untersuchung erklärte später, dass der Absturz durch Fehler der Besatzung verursacht worden war, jedoch ist dies bis heute strittig. Machels Nachfolger wurde Joaquim Alberto Chissano, der von 1975 bis zu Machels Tod Außenminister gewesen war. Chissano führte Machels Politik weiter und versuchte, die internationalen Verbindungen Mosambiks auszuweiten, vor allem in Richtung Westen; außerdem führte er innere Reformen durch. Als 1990 schließlich der Kalte Krieg zu Ende ging und das Apartheidsregime in Südafrika zusammenbrach und dadurch auch die Unterstützung für die RENAMO aus Südafrika und den USA ausblieb, kam es zu den ersten direkten Gesprächen zwischen FRELIMO und RENAMO. Der FRELIMO-Entwurf einer neuen Verfassung im Juli 1989 ebnete außerdem den Weg zu einem Mehrparteien-Staat, der im November 1990 mit der neuen Verfassung endgültig festgeschrieben wurde. Mosambik war damit ein Mehrparteienstaat mit regelmäßigen Wahlen und garantierten demokratischen Rechten. Am 4. Oktober 1992 wurde mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrags zwischen den Parteien in Rom, dem Allgemeinen Friedensabkommen von Rom, der Bürgerkrieg offiziell beendet. Der Friedensvertrag trat am 15. Oktober 1992 in Kraft. Eine 7500 Mann starke UNO-Friedenstruppe (ONUMOZ) wurde nach Mosambik entsandt und überwachte zwei Jahre lang den Weg in die Demokratie. Die ersten Wahlen vom 27. bis 28. Oktober 1994 wurden außerdem von 2400 internationalen Beobachtern überwacht. Die letzten ONUMOZ-Kräfte verließen das Land im Frühjahr 1995.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen des Bürgerkrieges bis heute.", "content": "Eine der Folgen des Bürgerkrieges ist bis heute die Verseuchung weiter Teile des Landes mit Landminen. Im März 2010 erklärte das Nationale Institut für Minenentfernung 63 von 128 Distrikten Mosambiks für minenfrei. Noch 2009 wurden nach offiziellen Angaben 15 Menschen durch Landminen getötet. Am 17. September 2015 deklarierte die mosambikanische Regierung das Land als minenfrei. Fast 171.000 Landminen waren seit 1992 entfernt worden. Auf südafrikanischer Seite waren Flüchtlinge, die zur Zeit des Bürgerkriegs die mosambikanisch-südafrikanische Grenze überwanden, durch Schußwaffengebrauch, seit etwa 1985 durch einen Elektrozaun mit tödlicher Wirkung oder durch fragwürdige Lebens- und Unterbringungsbedingungen infolge einer Nichtanerkennung ihres Flüchtlingsstatus existenziell bedroht gewesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mosambikanische Bürgerkrieg begann 1977, zwei Jahre nachdem Mosambik die Unabhängigkeit von Portugal erkämpft hatte, und dauerte bis 1992. Die im Unabhängigkeitskrieg erfolgreiche Frente de Libertação de Moçambique (FRELIMO) war damals die herrschende Partei in Mosambik. Ab 1977 wurde sie von der Resistência Nacional Moçambicana (RENAMO) bekämpft. Die RENAMO war von Rhodesien gegründet worden und wurde von diesem Nachbarland Mosambiks auch tatkräftig unterstützt; später übernahm Südafrika diese Funktion. Der Bürgerkrieg kostete durch Kämpfe und Hungerkatastrophen bis zu 900.000 Menschenleben. Über fünf Millionen Zivilisten wurden vertrieben und zahlreiche Menschen durch Landminen verstümmelt, die auch heute noch Opfer unter der Zivilbevölkerung fordern.", "tgt_summary": "莫桑比克内战开始于1977年,即莫桑比克独立战争后两年。和安哥拉内战相似,莫桑比克内战同为国家从葡萄牙的殖民结束获得独立后发生,均属于冷战的一部分。执政党莫桑比克解放阵线和政府军从1977年开始与莫桑比克全国抵抗发生激烈对抗,后者获得了当时由白人统治的罗得西亚以及实行种族隔离制度的南非的资助。大约有100万人死于战争和饥荒,500万人被迫流离失所,战争中的地雷导致大量截肢者并在内战结束后继续困扰莫桑比克二十余年。内战于1992年结束,该国于1994年开始多党制选举。但是在战争结束后20余年后的2013年,莫桑比克全国抵抗的叛变组织开始持续活动,并造成人员伤亡。", "id": 2979603} {"src_title": "Serbische Fortschrittspartei", "tgt_title": "塞尔维亚进步党", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde die Partei von Tomislav Nikolić, ehemaliger Vizepräsident der Serbischen Radikalen Partei (SRS). Nachdem es zu innerparteilichem Streit um die Haltung der Fraktion zum Assoziierungsabkommen Serbiens mit der Europäischen Union kam, wobei Nikolić im Parlament für dieses stimmte, während der vom ICTY angeklagte Parteivorsitzende Vojislav Šešelj es strikt ablehnte, trat Nikolić im September 2008 vom Fraktions- und Vizeparteivorsitz zurück und begründete eine neue Fraktion unter dem Namen \"Napred Srbijo\" („Vorwärts Serbien“). Ihm folgten im Laufe der Zeit einige andere Abgeordnete der SRS. Es kam zum Streit mit der SRS, da diese den Abtrünnigen die Mandate entziehen wollte, was diese jedoch ablehnten, da sie die Mandate an die Person und nicht an die Partei gebunden sahen. Am 12. September 2008 wurden Nikolić und 17 weitere führende Parteimitglieder aus der SRS ausgeschlossen. Am 10. Oktober 2008 wurde die neue Partei \"Serbische Fortschrittspartei\" amtlich registriert. Bei den Parlamentswahlen am 6. Mai 2012 wurde die Liste um die SNS knapp vor der DS stärkste Kraft, während die SRS den erneuten Einzug ins Parlament verfehlte. Seit dem 20. Mai 2012 stellte die SNS mit Tomislav Nikolić den Präsidenten Serbiens. Nach seiner Wahl zum Präsidenten trat Tomislav Nikolić als Parteivorsitzender zurück. Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Aleksandar Vučić. Seit dem 27. Juli 2012 war die SNS Teil einer Koalitionsregierung mit Ivica Dačić (SPS) als Ministerpräsidenten und Aleksandar Vučić als stellvertretenden Ministerpräsidenten. Im April 2014 wurde Vučić selbst zum Ministerpräsidenten gewählt. Dačić und später auch Vučić führten im Winter/Frühjahr 2012/2013 die von der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton organisierten Verhandlungen mit der kosovarischen Regierung über eine Normalisierung der Beziehung Serbiens zum Kosovo. Diese mündeten in einen im April 2013 paraphierten Vertrag über die Rechte der Serben im Nordkosovo. Die SNS unterstützte im serbischen Parlament am 26. April 2013 ausdrücklich die Ergebnisse der Verhandlungen, während die SRS den Vertrag als Verrat bezeichnete. Bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 24. April 2016 gewann die SNS die absolute Mehrheit in der Serbischen Nationalversammlung. Nach den Präsidentschaftswahl 2017 wechselte Aleksandar Vučić vom Amt des Ministerpräsidenten in jenes des Staatspräsidenten und löste dort seinen Parteifreund Nikolić ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Serbische Fortschrittspartei (, \"SNS\") ist eine politische Partei in Serbien, die dem souveränistischen, rechtskonservativen und nationalistischen Spektrum zuzuordnen ist. Mit ihrem Namen knüpft sie an eine um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert im Königreich Serbien bestehende gleichnamige Partei an. Anfangs kooperierte die Serbische Fortschrittspartei international mit rechtspopulistischen und EU-kritischen Kräften. Inzwischen ist die SNS in der parlamentarischen Versammlung des Europarates allerdings der Fraktion der EVP beigetreten, ist assoziiertes EVP-Mitglied sowie Mitglied der Internationalen Demokratischen Union (IDU) und verfolgt einen deutlichen pro-europäischen Kurs.", "tgt_summary": "塞尔维亚进步党(),现时为塞尔维亚的执政党。塞尔维亚进步党成立于2008年10月21日。该党立场为民族主义、民族保守主义、右派民粹主义,主张与俄罗斯维持紧密关系,但亦支持塞尔维亚加入欧盟和北约,不过亦坚持塞尔维亚对科索沃的主权。", "id": 2659455} {"src_title": "Historische Währung Tibets", "tgt_title": "西藏货币史", "src_document": [{"title": "Einheiten.", "content": "Es waren zwei Systeme nebeneinander in Gebrauch.", "section_level": 1}, {"title": "Srang.", "content": "Das ältere System basierte auf dem srang, als Gewichtseinheit ursprünglich dem chinesischen Tael (liang) entsprechend, also knapp über 37 g. Bereits vor der Regierung König Songtsen Gampos im 7. Jahrhundert soll er in Gebrauch gewesen sein. Dabei wurde folgendermaßen unterteilt: der Silber-Srang (\"dngul srang\") hatte folgende Unterteilungen: 1908 wurde erstmals ein Silber-Srang geprägt, der jedoch nur die Hälfte des Gewichts hatte, nämlich ca. 18,65 g. Für 1919 wird der Wert eines \"dngul srang\" (19,63 g) mit 1 Rupie 11 Annas gegeben. Der Metallgehalt betrug um 80 %. Die Münze lief kaum um, sondern wurde wegen ihres hohen Reinheitsgehalts meist gehortet. 1933 wurden dann Münzen zu 3 Srang geschlagen, die im Gewicht der standardisierten indischen Rupie von 11,66 g entsprachen, der Wert verringerte sich also.", "section_level": 2}, {"title": "Tangka.", "content": "Der Tangka (auch \"Tam,\" \"Tamka,\" \"Tamba\" ) wurde von Nepal aus übernommen. Das Gewicht entsprach ursprünglich 10,5 g Silber. Die nepalesische Malla-Dynastie normierte das Gewicht um 1640 bei etwa 5,4−5,6 g. Die nach diesem Standard geschlagenen Stücke hießen nepalesisch \"mohar,\" tibetisch \"bal tam.\" Nach dem Tibetisch-Nepalesischen Krieg von 1792 wurden keine Münzen für Tibet in Nepal mehr geprägt. Unterteilungen ergaben sich folgende:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Für die tibetische Grenzregion beschrieb Marco Polo den Gebrauch von Salz für Kleingeld. In gewissem Maße dienten Butter oder Teeziegel als Währung in Tibet. Für kleinere Transaktionen fanden auch Tabak, Betelnüsse und Zeremonialschleifen (Tibetisch: \"Khata\") Verwendung. Die Zeit, in der in Tibet hergestellte Münzen und Geldscheine umliefen, lässt sich grob folgendermaßen periodisieren: 1. 1763–1792 Die ersten in Tibet geprägten Silbermünzen. 2. 1792–1835 Silbermünzen im Namen chinesischer Kaiser werden in Lhasa geprägt. 3. 1840–1908 Tibetische Silbermünzen (tam oder tangka) werden in Lhasa geprägt. 4. 1909–1910 Münzen im Namen des Kaisers Xuan Tong werden in Lhasa ausgeben. 5. 1909–1959 Kupfer-, Silber- und Goldmünzen verschiedener Nominale sowie Banknoten werden in Umlauf gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Gold-Zahlungsmittel vor 1650.", "content": "Vor der Übernahme der Regierungsgewalt durch die Regierung des 5. Dalai Lama war in Tibet eine große Zahl verschiedener, zumindest teilweise mit Prägung versehener Goldstücke im Umlauf. Es besteht noch keine Einigkeit darüber, ob man diese Zahlungsmittel als Münzen bezeichnen kann. Wir sind von der Existenz dieser Gold-Zahlungsmittel, die Gold-Sho (tib.: \"gser zho\") genannt wurden, deshalb unterrichtet, da die Finanzbeamten der neuen Zentralregierung Steuereinnahmen in diesen Gold-Zahlungsmitteln erhielten, die sie mit dem tibetischen Abakus mit losen Steinen auf einen einheitlichen Geldstandard umrechnen mussten. Für die Bemessung des Goldgehalts dieser Goldstücke wurde ein Standard-Goldgewicht zugrunde gelegt, das mit \"Sewa\" (tib.: se ba) bezeichnet wurde. Folgende verschiedene Goldstücke finden sich in den Listen der Finanzbeamten verzeichnet: Des Weiteren wird noch die \"Tsangsho\" (tib.: \"gtsang zho\") erwähnt, wobei deren Goldgewicht nicht spezifiziert wird. Letztendlich findet sich noch die Erwähnung der Gold-Zahlungsmittel \"Sertam\" (tib.: \"gser tam\"), deren Goldgewicht 2 \"Sewa\" betragen hat. 15 Sertam waren ein normiertes Changsho (\"Chagsho Tshema,\" tib.: \"byang zho tshad ma\"). Das Zahlungsmittel \"Gursho\" (\"mgur-zho\") wurde schon von Sarat Chandra Das in seinem Wörterbuch erwähnt. Hiernach war 1 Gursho = 24 Sewa.", "section_level": 2}, {"title": "1650–1792.", "content": "Zu dieser Zeit liefen in Nepal geschlagene Silbermünzen um. Anfangs waren dies die der Newari-Königreiche Kathmandu, Patan und Bhaktapur. Nach 1767 liefen Münzen der frühen Saha-Dynastie, die im Auftrag der tibetischen Herrscher hergestellt worden waren, um. Dazu kamen ältere Prägungen der Malla-Dynastie. In Lhasa wurde versucht, selbst Münzen nach den Newari-Vorbildern herzustellen. Es war üblich, zur Gewinnung von Wechselgeld die Münzen in kleinere Stücke zu schneiden. Der ausführende Silberschmied zwickte üblicherweise für seine Leistung ein weiteres Eckchen ab, ohne jedoch das Blütenmuster auf der Münze zu beschädigen, welches den Wert des Bruchstückes bestimmte.", "section_level": 2}, {"title": "1792–1835.", "content": "Während dieser Zeit waren Münzen aus gutem Silber vorherrschend, die während der Ären Qianlong, Jiaqing und Dao Guang unter gemeinsamer Verantwortung von chinesischen und tibetischen Beamten geprägt wurden. Auf einer Seite war die Beschriftung tibetisch, auf der anderen chinesisch. Die Inschrift erwähnte den Namen der Ära, z. B. Qian Long, zusammen mit den Worten \"bao zang\", „Tibetgeld“. Im 58. Jahr der Ära Qian Long prägte man Silbermünzen in vier verschiedenen Nominalen: 1/2 Sho (\"qian\"), 3/4 sho (entspricht 1/2 Tangka), 1 Sho und 1 1⁄2 Sho (= 1 Tangka). Ab dem 59. Jahr der Ära Qian Long prägte man für den allgemeinen Umlauf nur noch eine einzige Münzeinheit, den Sho im Gewicht von ca. 3,7 g. Als \"Kong-par\" bezeichnete Tangkas wurden 1791–93 geprägt. Diese waren nur tibetisch beschriftet, wurden zuerst in der Provinz Kongbo geprägt, später in Lhasa und enthielten nur ca. 2/3 Silber. Sie besaßen den gleichen Umlaufwert wie die nepalesischen Mohars und die sino-tibetischen Ausgaben von einem Sho.", "section_level": 2}, {"title": "1836–1911.", "content": "In dieser Periode nahm man eigene Prägungen wieder auf, die wiederum an die Newari-Vorbilder angelehnt waren. Vor 1909 wurden sämtliche Münzen handgeprägt, erst danach standen Maschinen zur Verfügung, die zunächst durch Wasserkraft, nach ca. 1925 elektrisch betrieben wurden. Die Standardmünze nach 1840 war der \"gaden tangka\" zu 5,18–5,32 g (ø 26–28 mm). Ab 1850 verdrängten, besonders in Osttibet, dann indische Rupien die lokalen Prägungen. Um den übermäßigen Zufluss britischer Münzen zu verringern, prägten die Chinesen 1903–11 die Sichuan-Rupie (11,3 g, ø 30,5 mm) in Chengdu, auch in Stücken zu 1⁄2 und 1⁄4. Diese Prägungen wurden 1930–42 in Kangding wieder aufgenommen (siehe ausführlichere Darstellung weiter unten). Eine Sondermünze (3,8 g, ø 25,8 mm), die die (kurzfristige) Rückkehr des Dalai Lama zwischen seinen Exilen 1909 und 1910 feierte, wurde anlässlich des Mönlam-Festes an Mönche verteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeit.", "content": "Nachdem 1910–11 der chinesische Einfluss nochmal dominant war, versuchte die nun „unabhängige“ tibetische Regierung, den Zufluss ausländischer Währung zu verringern. Man begann verstärkt mit der Ausgabe eigener Münzen und Banknoten mit buddhistischen Motiven. Ab 1912 ist der Schneelöwe als Hoheitszeichen anzutreffen. Die einzige tibetische Goldmünze wurde 1918–21 in einer eigenen Prägeanstalt, der \"gser khang\" westlich des Norbulingka geprägt. Sie wog 11,1 g und hatte einen Durchmesser von 26,5 mm. Ursprünglich entsprach ihr Wert 13 Silber-Srang. Inflation erhöhte dies bis 1921 auf 20 Srang. Kupfermünzen zu 1 Zho (4,2 g, ø 24 mm) wurden in großer Zahl geprägt. Aufgrund häufiger Fälschungen wurden 1932–38, auf den aus England importierten neuen elektrisch betriebenen Maschinen, 6 Millionen Münzen (5,6 g) eines neuen Typs geschlagen. Im Silbergehalt verminderte 3 Srang-Münzen, etwa der indischen Rupie entsprechend, wurden 1933–34 geprägt. Nach dem Tod des 13. Dalai Lama wurde ihr Design (11 g, ø 31 mm) geändert. Ebenso geprägt wurden halbe Stücke. Die 10-Srang-Münzen, die 1948–51 in verschiedenen Varianten geprägt wurden, enthielten nur noch 14 % Silber, bei einem Gewicht von 16,7 g (ø 32,5 mm).", "section_level": 2}, {"title": "Die letzte in Tibet geprägte Münze.", "content": "Die letzte originär tibetische Silbermünze ist eine 1953/4 geprägte 5-Srang-Münze, die in einer Auflage von 331.292 Stück hergestellt wurde. Das Muster auf dem Avers zeigt die acht buddhistischen Glücksymbole. Im Zentrum des Revers ist ein Rad mit acht Speichen dargestellt. Hiermit ist das Rad der (buddhistischen) Lehre oder „das Rad des Gesetzes“ (Tibetisch \"chos ́khor\"; Sanskrit \"dharma cakra\") gemeint, welches durch Buddha in Bewegung gesetzt wurde. Im Zentrum seiner Achse sind zwei kommaähnliche Ornamente, die man als \"nor bu dga ́ khyil\" („sich drehender Freudenjuwel“) bezeichnet. Diese Münze aus gutem Silber nannten die Tibeter \"tangka dkar po gsar pa\" („neuer weißer Tangka“).", "section_level": 1}, {"title": "Der Umlauf von indischen und chinesischen Rupien in Tibet.", "content": "Während des 19. Jahrhunderts und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts liefen in Tibet zahlreiche ausländische Silbermünzen um. Darunter waren mexikanische und spanisch-amerikanische 8-Reales-Münzen sowie russische Rubel und deutsche Mark, die normalerweise entsprechend ihrem Gewicht in Zahlung genommen wurden. Die einzigen ausländischen Münzen, die einen festen Umtauschkurs hatten, waren die indischen Rupien mit dem Porträt von Königin Viktoria, welche in ganz Tibet umliefen und wegen ihres konstant hohen Silbergehaltes meist begieriger als tibetische Münzen akzeptiert wurden. Weniger populär waren indische Rupien mit den Porträts der Nachfolger von Königin Viktoria. Um 1900 konnte man Viktoria-Rupien gegen drei tibetische Tangkas tauschen, im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts nahm ihr Wert in tibetischen Tangkas gerechnet beträchtlich zu. Die chinesischen Behörden beobachteten den Erfolg der britisch-indischen Rupie in Tibet mit Argwohn und beschlossen, eine Gegenmaßnahme zu ergreifen. Man begann 1902 in Chengdu mit dem Prägen von Silberrupien, die sich in Aussehen, Gewicht und Silbergehalt eng an die indischen Rupien mit dem Porträt von Königin Viktoria anlehnten. Auf der Vorderseite ersetzte man das Porträt der britischen Monarchin mit dem des jungen chinesischen Kaisers Guang Xu. Ab den 1930er Jahren wurden ähnliche Rupien auch in Kangding, der ehemaligen tibetisch-chinesischen Grenzstadt in West-Sichuan, geprägt. Waren die ersten chinesischen Prägungen noch aus fast ebenso gutem Silber geprägt wie die indischen Vorbilder, so änderte sich dies bald: Der Silbergehalt wurde im Laufe der langen Prägezeit, die sich von 1902 bis 1942 erstreckte, immer geringer, bis er bei den meisten in Kangding geprägten Rupien nur noch ca. ein Drittel betrug. Die frühen Prägungen wurden von den meisten tibetischen Händlern gerne akzeptiert, während die späteren Prägungen verständlicherweise auf Ablehnung stießen. Um Kleingeld zu erhalten, war es üblich, die Rupien mithilfe eines Schwertes und eines Hammers in zwei oder vier Teile zu schneiden. Während der ersten Prägephase wurden jedoch auch Scheidemünzen im Wert einer halben Rupie und einer Viertelrupie geprägt. Diese wurden aber meist als Silberknöpfe oder als Schmuckelemente benutzt, weshalb man diese Prägungen schon bald einstellte. Nur 130.000 halbe und 120.000 Viertelrupien wurden in Chengdu geprägt. Dagegen war die Prägezahl der ganzen Rupien mit geschätzten 25.500.000 bis 27.500.000, die von 1902 bis 1942 in Umlauf gebracht wurden, sehr hoch.", "section_level": 2}, {"title": "Der Yuan-Shikai-Dollar.", "content": "In der Zeit unmittelbar nach 1950 wurde der in Chengdu für Tibet nachgeprägte Yuan-Shikai-Dollar populär. Diese Münze wurde von den chinesischen Besatzern u. a. eingesetzt, um tibetische Straßenarbeiter zu bezahlen und um sich das Wohlwollen einflussreicher Tibeter zu erkaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Banknoten.", "content": "\"Hauptartikel:\" Tibetisches Papiergeld Moderne Banknoten, die in ihrem Design sicher zu den ungewöhnlichsten, aber auch ansprechendsten gehören, wurden ab 1912 im xylographischen Verfahren gedruckt und ab 1913 in Tam-Nominalen ausgegeben, jedoch hat sich für diese Nominale die Bezeichnung „Tangka“ eingebürgert. Die Noten wurden in Lhasa gedruckt, eine Seriennummer und Siegel (meist zwei, ein rotes des Dalai Lama und ein schwarzes der Finanzverwaltung) dann von Hand oder maschinell eingefügt. In Silber umgerechnet war der (theoretische) Wert der Noten: Die 50-Tam-Noten von 1913 wurden häufig zum Schaden der Regierung gefälscht. Seit etwa 1932 wurde das Banknotenpapier in Kyemdong (Bezirk Dhagpo) hergestellt. Als Sicherheitsmerkmal wurde das Papier aus zwei verschiedenen Lagen, die aus unterschiedlichen Sträuchern, nämlich \"Daphne papyracea\" und \"D. bholua\", gewonnen wurden, hergestellt. Einzelne Klöster gaben Banknoten aus, die zum Kauf qualitativ hochwertiger Teeziegel verwendet werden sollten. Chinesische Banken verausgabten in den 1930ern ihre Noten mit tibetischem Überdruck für die ehemalige Provinz Xikang, welche Teile von Osttibet und West-Sichuan umfasste. Die ab 1939 in Lhasa ausgegebenen Banknoten trugen die Nominale „Srang“. Die Banknotenausgabe endete 1959 mit dem Druck der letzten 100-Srang-Noten, seitdem ist der Renminbi alleiniges Zahlungsmittel. Während der Kulturrevolution dienten Bezugsscheine in gewisser Weise als Geldscheinsubstitut.", "section_level": 1}, {"title": "Daten auf Münzen und Banknoten.", "content": "Die frühesten in Tibet geprägten Münzen sind undatiert. Die sino-tibetischen Münzen (1792 bis 1836) sind nach dem Regierungsjahr des jeweiligen chinesischen Kaisers datiert. Z. B. entspricht das 58. Jahr der Ära Qian Long dem westlichen Jahr 1793. Die Münzen des 20. Jahrhunderts sowie die im 18. und 19. Jahrhundert geprägten Kong Par Tangkas sind nach dem tibetischen 60 Jahre umfassenden Rab-byung-Zyklus datiert, dessen erstes Jahr dem westlichen Jahr 1027 entspricht. Die erste Ziffer gibt den Zyklus (tibetisch \"rab byung\") an, in dem die Münze geprägt wurde, die zweite Ziffer das Jahr (tibetisch \"lo\"). Beispiele: Die frühesten Kong-Par-Tangkas tragen die Jahresangabe 13-45. Dies bedeutet, dass die Münze im 45. Jahr des 13. Zyklus geprägt wurde. Mithin sind ausgehend vom ersten Jahr des ersten 60-Jahres-Zyklus, d. i. das Jahr 1027, zwölf 60-Jahreszyklen plus 45 Jahre des 13. Zyklus zu zählen. Damit ergibt sich das westliche Jahr wie folgt: 1027 + (12 × 60) + 45 - 1 = AD 1791. Eine Variante der Zählung nach dem 60-Jahres-Zyklus ist die Jahreszählung \"rab-lo\", die als Epoche, also als Anfangsjahr, das erste Jahr des ersten Rab-byung-Zyklus verwendet. Dies entspricht dem Jahr 1027. Diese Art der Datierung befindet sich auf Probemünzen mit dem Nennwert 25 Srang und 50 Srang, welche die Inschrift \"rab-lo 925\" und \"spyi lo 1951\" („auswärtiges Jahr“ = westliches Jahr) tragen. Eine weitere Probemünze zu 5 Srang trägt das Datum \"rab-lo 927\", jedoch nicht die entsprechende westliche Jahresangabe (siehe Abbildung). Auf den meisten Banknoten ist der 60-Jahres-Zyklus angegeben, in dem sie verausgabt wurden (das ist der 15. oder 16. Zyklus), jedoch nicht das genaue Jahr innerhalb des Zyklus. Die frühen Banknoten in Tam sowie die 10-Srang-Banknoten tragen außerdem eine genaue Datierung in einer Ära, deren erstes Jahr dem westlichen Jahr 255 entspricht. Dies ist das hier angenommene Jahr der Gründung der tibetischen Monarchie. Zum Beispiel tragen die 5-Tam-Noten das Jahr 1658. Addiert man hierzu 255 und zieht 1 ab, da das erste Jahr mitgezählt wird, so kommt man auf das westliche Jahr 1912. Außer den Banknoten sind bisher keine Dokumente Tibets bekannt geworden, die nach dieser Ära datiert sind. In englischsprachiger Fachliteratur über Tibet findet sich bisweilen die Behauptung, dass die ersten tibetischen Banknoten schon zu Ende des 19. Jahrhunderts und nicht erst 1912/13 ausgegeben wurden. Dies ist darauf zurückführen, dass die Autoren statt 254 ein früheres Jahr als Ausgangspunkt des \"bod rgyal lo\" annehmen. Aus den Inschriften auf zwei mehrfarbigen 50-Tam-Noten lässt sich jedoch zweifelsfrei ableiten, dass die tibetische Regierung beim Datieren der Banknoten das Jahr 255 als erstes Jahr dieser Ära zugrunde legte. Es handelt sich um eine 50-Tam-Note, die das Jahr 1672 und gleichzeitig den 15. Zyklus erwähnt. Die im darauf folgenden Jahr ausgegebene 50-Tam-Note trägt das Jahr 1673 und erwähnt gleichzeitig den 16. Zyklus. Hieraus kann man ableiten, dass die erste Note im 60. und letztem Jahr des 15. Zyklus (entspricht AD 1926) ausgeben wurde, während die zweite Note im ersten Jahr des 16. Zyklus (entspricht AD 1927) erschien. Zieht man von 1926 die Jahreszahl 1672 ab und zählt 1 hinzu, ergibt sich das Jahr 255, was dem von der tibetischen Regierung zur Datierung von Banknoten nach \"bod rgyal lo\" festgelegtem Ausgangsjahr (Epoche einer Chronologie) entspricht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei der historischen Währung Tibets (auch: \"Tibetische Währung\", \"Tibetanische Währung\") handelt es sich um die in der Zeit der Autonomie bzw. Selbständigkeit Tibets umlaufenden Zahlungsmittel. Dabei handelte es sich nicht nur um Gold-, Silber-, Kupfermünzen und Banknoten, sondern teilweise wurden auch Naturalien wie gepresster Tee (Teeziegel), Salz, Tabak und Butter verwendet.", "tgt_summary": "西藏货币史是指在西藏地区流通货币的历史。早在新石器时代由于私有财产的产生,货币就随着原始的物物交换开始在西藏萌芽。在吐蕃王朝时期,西藏主要以砂金为货币。在随后的分裂割据时期,白银越来越重要,西藏进入金银并用时期。元代统治西藏后,随着大量白银的输入,西藏步入银本位时期。16世纪开始,西藏大量使用通过与尼泊尔银钱贸易流入的尼泊尔银币。西藏在1763年及1785年两度自铸银币,应对尼泊尔银币的短缺。后来由于廓尔喀以银钱贸易问题为由两次入侵西藏,清政府在击退廓尔喀后,诏令西藏自行铸造货币,西藏于1791年开始系统地铸造藏币。藏币铸行之初仅有银币,1909年开始铸行铜币,1911年开始发行纸币,期间还曾短暂发行过金币。除藏币外,从周边地区流入的四川藏洋、英印卢比等也曾在西藏流通。1959年藏区骚乱后,藏币被废止,人民币成为西藏的流通货币。", "id": 2092498} {"src_title": "Fußball-Weltmeisterschaft 2022", "tgt_title": "2022年國際足協世界盃", "src_document": [{"title": "Vergabe.", "content": "Das Exekutivkomitee der FIFA hatte am 19. Dezember 2008 während seiner Sitzung in Tokio beschlossen, die beiden Weltmeisterschaften 2018 und 2022 gleichzeitig zu vergeben. Die Frist für die Mitgliedsverbände zur Bekundung ihres Interesses an der Ausrichtung endete am 2. Februar 2009. Für die beiden Turniere gingen elf Bewerbungen aus 13 Ländern ein. Dem 2007 modifizierten Rotationsverfahren entsprechend, war für das Turnier 2022 der Kontinentalverband, in dem die vorletzte Weltmeisterschaft stattgefunden hat (Südamerika mit Brasilien 2014), von der Bewerbung ausgeschlossen. Bis zur Vergabe zogen alle nicht-europäischen Bewerber für die Weltmeisterschaft 2018 ihre Kandidatur zurück und konzentrierten ihre Bewerbungen auf das Turnier 2022. Die Bewerbung aus Indonesien wurde von der FIFA abgelehnt, da die geforderten Unterlagen und Garantien nicht eingereicht wurden. Der mexikanische Verband zog am 28. September 2009 seine Bewerbung aufgrund der ungeklärten Finanzierung zurück. Den Gastgeber der WM 2022 gab die FIFA am 2. Dezember 2010 in Zürich bekannt. Dabei setzte sich Katar gegen die Mitbewerber aus den USA, Südkorea, Japan und Australien durch. Anfang Mai 2020 brachten New Yorker Enthüllungen ans Licht, dass die Stimmen dreier FIFA-Funktionäre, darunter Ricardo Teixeira und Nicolás Leoz, gekauft wurden, um für Katar abzustimmen. Ohne diese drei Stimmen für Katar hätte es 11:11 Stimmen unentschieden gestanden, wodurch die Stimme des FIFA-Chefs den Ausschlag gegeben hätte. Da Sepp Blatter für die USA als Ausrichter gestimmt hatte, wäre die WM an die USA vergeben worden. Trotz der Beweislage erscheint es jedoch unwahrscheinlich, dass die WM Katar entzogen wird. Neben finanziellen Verlusten für die FIFA aufgrund von milliardenschweren Schadensersatzforderungen, die wahrscheinlich wären, sei der Bau der Stadien in Katar schon zu weit fortgeschritten; auch hätten die USA durch die Ausrichtung der WM 2026 wenig Interesse an einer Klage. Der ehemalige FIFA-Chef Sepp Blatter sagte daher in einem ARD-Interview: „Die WM wird in Katar gespielt.“ Ein weiterer Grund sei laut der Whistleblowerin Bonita Mersiades, die 2010 Teil der australischen Delegation war, dass vor der Vergabe alle Nationen zumindest versucht hätten, Stimmen zu kaufen. Anmerkung: Es war eine absolute Mehrheit erforderlich, welche zwölf Stimmen entsprach. Bis diese erreicht wurde, schied pro Runde der Bewerber mit den wenigsten Stimmen aus.", "section_level": 1}, {"title": "Spielorte.", "content": "Für die WM 2022 waren laut den Bewerbungsunterlagen der FIFA mindestens zwölf Stadien als Austragungsorte vorgesehen: Katar gab in der Folge eine Bewerbung mit zwölf Spielorten ab; nach der Vergabe der WM-Endrunde im Dezember 2010 durch die FIFA kam noch ein weiteres, bisher nicht genanntes Stadion als Spielort in Betracht. Aufgrund der heftigen Kritik, dass zwölf große Fußballstadien für ein so kleines Land zu viel seien, wurde die Anzahl der WM-Stadien mit Zustimmung der FIFA auf acht reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation und Teilnehmer.", "content": "An der Endrunde der Weltmeisterschaft werden 32 Mannschaften teilnehmen. Die Startplätze werden innerhalb der sechs Kontinentalverbände durch Qualifikationsturniere sowie durch interkontinentale Entscheidungsspiele vergeben. Der Gastgeber Katar ist automatisch qualifiziert. Die Verteilung der Startplätze bleibt unverändert zu den Turnieren von 2014 und 2018: * = Halbe Plätze bedeuten, dass sich eine weitere Mannschaft über interkontinentale Entscheidungsspiele qualifizieren kann.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation und Umfeld.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "In der Hauptstadt Doha werden vier Stadien liegen, die vier weiteren Stadien verteilen sich in Städten der näheren Umgebung, so dass nur relativ kurze Entfernungen zwischen den Sportanlagen zu bewältigen sind. Alle Stadien werden darüber hinaus an das im Bau befindliche Stadtbahnsystem (das Light Railway System, dessen Kern die Doha Metro bildet) angeschlossen. Man rechnet damit, dass 60 Prozent der Besucher mit dieser Bahn in die Stadien fahren. Das Investitionsvolumen für die acht Spielstätten wird auf etwa 2,87 Milliarden bis 4 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft wird mit bis zu 50 Milliarden US-Dollar beziffert. Das Projekt soll auch im Gesamtrahmen der Entwicklung Katars – und hier insbesondere des Ballungsraums Doha – zu einem modernen Siedlungsraum große Schubkraft entwickeln. Dies soll positive Impulse für die infrastrukturellen und baulichen Entwicklung des Raums (siehe The Pearl, Lusail, Doha Metro) geben.", "section_level": 2}, {"title": "Planungs- und Bauzustand.", "content": "Scheich Mohammed Hamad bin Chalifa Al Thani, der Mentor der WM-Bewerbung, hat das Frankfurter Planungsbüro \"Albert Speer & Partner GmbH\" (AS&P) und seine Partner beauftragt, die Planungen zu erarbeiten. Wegen der großen Hitze im Sommer sollen die Stadien temperiert werden. Von den acht für die WM erforderlichen Stadien werden drei vorhandene ausgebaut und fünf neu errichtet. Die Neubauten werden in modularer Bauweise erstellt, d. h., sie können nach der WM bedarfsgerecht zurückgebaut und verkleinert, oder ganz abgebaut und woanders neu aufgestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung und Berichterstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Am 29. Mai 2016 schloss der Privatsender RTL einen Vertrag ab, nach dem man alle Qualifikationsspiele zur WM 2022 der deutschen Mannschaft übertragen werde. Ausgewählte Spiele ohne deutsche Beteiligung werden auf Nitro gesendet.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Wie bis anhin werden die SRG SSR-Anstalten SRF, RTS, RSI sowie RTR die Qualifikationsspiele der A-Nationalmannschaft und die Fußball-WM in Katar exklusiv im Fernsehen, Radio und multimedial begleiten. Die Übertragungsrechte für die WM erwarb die SRG SSR im April 2012 von der FIFA.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Der ORF wird alle 64 WM-Spiele übertragen. Außerdem hat er die Live-Rechte an den Radioübertragungen, Live-Streamings und Video-on-Demand.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Organisationskomitee hat ein Abkommen über 10 Millionen US-Dollar mit der Interpol abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Rund um die Vergabe der Weltmeisterschaft kam es verschiedentlich zu Kritik. Neben Korruptionsvorwürfen wurde auf die fehlende Fußballtradition Katars und die schwierigen klimatischen Bedingungen hingewiesen, zudem wird die Menschenrechtslage in Katar beanstandet. Der damalige DFB-Präsident Theo Zwanziger, der als Gegner der WM in Katar gilt, sprach sich bereits Ende 2011 für eine Neuvergabe der WM aus. Auch der ehemalige Präsident des englischen Fußballverbandes, David Bernstein, verlangte eine Neuausschreibung. FIFA-Chef Blatter stellte aber wiederholt klar, dass die WM in Katar stattfinden werde. Man werde nur darüber reden, ob das Turnier in die Winterzeit gelegt werden solle, um der dort im Sommer herrschenden Hitze zu entgehen. Mitte Mai 2014 bezeichnete er die Vergabe der WM nach Katar erstmals als „Fehler“.", "section_level": 1}, {"title": "Korruption bei der Abstimmung.", "content": "Eine grundsätzliche Kritik vieler Veröffentlichungen und Kommentare aus Westeuropa bezieht sich auf das wenig transparente Abstimmungsverhalten der Mitglieder des FIFA-Exekutivausschusses. Nach den Bekundungen eines Ausschussmitglieds der Sektion Südamerika sollen weit im Vorfeld der Katar-Bewerbung schon Stimmen gekauft worden sein. Zwei der 24 Mitglieder des Exekutiv-Komitees, nämlich die Vertreter von Tahiti und von Nigeria, boten ihre Stimmen für die WM-Vergabe zum Kauf an und wurden dabei von der englischen Wochenzeitung \"The Sunday Times\" mit versteckter Kamera gefilmt. In einem seiner ersten Interviews nach der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften an Russland und Katar bestritt Sepp Blatter die vorgebrachten Vorwürfe bezüglich Korruption und Intransparenz beim Abstimmungsverfahren vehement. Zum Ergebnis der Abstimmungen nahm er wie folgt Stellung: Am 1. Juni 2014 wurde der Korruptionsverdacht erhärtet, als in der \"Sunday Times\" berichtet wurde, es seien mehrere Millionen US-Dollar gezahlt worden, um eine Abstimmung zugunsten Katars herbeizuführen. Die Zeitung will im Besitz konkreter Beweismittel sein. Auch gegen den ursprünglichen Mitbewerber aus Australien wurden von der australischen Zeitung \"The Sydney Morning Herald\" Bestechungsvorwürfe erhoben.", "section_level": 2}, {"title": "Fehlende Fußballtradition Katars.", "content": "Die WM-Bewerbung Katars hatte in der westlichen Welt als aussichtslos gegolten. Die Kritik nach der Vergabe an Katar wird im Wesentlichen damit begründet, dass das Land keine fußballerische Tradition vorzuweisen habe: Katar hatte zuvor noch nie an einer WM-Endrunde teilgenommen, zum Zeitpunkt der Vergabe nahm Katar in der FIFA-Weltrangliste Platz 113 ein und hatte zum Zeitpunkt der Vergabe gerade zwei internationale Titel mit dem Golfpokal (1992, 2004) vorzuweisen. Allerdings folgten seitdem ein weiterer Titel im Golfpokal 2014 und der Sieg bei der Fußball-Asienmeisterschaft 2019. Die FIFA trat diesem Kritikpunkt mit der Begründung entgegen, dass man neue Wege gehen wollte.", "section_level": 2}, {"title": "Klimatische Bedingungen.", "content": "Ein bedeutender Einwand gegen die Vergabe war von Beginn an, dass aufgrund der hohen sommerlichen Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius die Stadien klimatisiert werden müssten. Daraufhin regte Franz Beckenbauer eine Verlegung der Fußball-WM in den Winter an, wofür sich einen Monat später auch Blatter aussprach, dieses kurze Zeit später allerdings relativierte. Am 20. Januar 2012 stellte die FIFA in einer offiziellen Stellungnahme klar, dass es „derzeit keine konkreten Pläne“ gebe, die WM 2022 vom Sommer in den Winter zu verlegen. Dies „müsste vom Fussballverband von Katar initiiert und dem FIFA-Exekutivkomitee unterbreitet werden“. Blatter sprach sich am 17. Juli 2013 dennoch erneut für eine Verlegung in den Winter aus. Der UEFA-Präsident Michel Platini äußerte sich wegen der Sommerhitze zunächst kritisch zur Vergabe der WM an Katar und plädierte dafür, das Turnier in den Winter zu verlegen. Nachdem sein Sohn Laurent in der Chefetage der Qatar Sport Investment (QSI) eingestiegen war, was im Februar 2012 bekannt wurde, räumte Vater Michel ein, für Katar gestimmt zu haben. Am 4. Oktober 2013 gab das FIFA-Exekutivkomitee bekannt, die Entscheidung über eine Verschiebung der WM in den Winter erst nach der Austragung 2014 treffen zu wollen. Es wurde beschlossen, ein Konsultationsverfahren durchzuführen, in dem man mit allen Beteiligten spricht. Gegen eine Verlegung in den Winter hatte sich der internationale Ski-Verband FIS ausgesprochen, der eine gemeinsame Resolution der anderen Wintersportverbände gegen die WM im Winter anstrebte, und auch das IOC befürchtete eine Kollision mit den damals noch nicht vergebenen Winterspielen 2022. Am 9. November 2013 schloss FIFA-Präsident Blatter eine Austragung im Januar oder Februar aus Respekt gegenüber der Olympischen Familie und Organisation aus. Am 24. Februar 2015 gab die FIFA-Arbeitsgruppe für den internationalen Spielkalender 2018–2024 nach sechsmonatigen Konsultationen und drei Sitzungen bekannt, dass „der Zeitraum Ende November bis Ende Dezember als tragfähigste Lösung für die Austragung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 erachtet“ wird. Außerdem wurde eine verkürzte Turnierdauer vorgeschlagen. Das FIFA-Exekutivkomitee bestätigte den Vorschlag bei seiner Sitzung am 19./20. März 2015.", "section_level": 2}, {"title": "Menschenrechtslage.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitsbedingungen.", "content": "Die britische Tageszeitung The Guardian berichtete im September 2013 über die Ausbeutung nepalesischer Gastarbeiter in Katar. Zwischen dem 4. Juni und dem 8. August 2013 seien 44 Gastarbeiter ums Leben gekommen, die Hälfte davon aufgrund von Herzversagen oder bei Arbeitsunfällen, die auf die brutalen Arbeitsbedingungen auf den Baustellen zurückzuführen seien. Die FIFA hat mitgeteilt, sich bei den Behörden in Katar um Aufklärung der Vorwürfe zu bemühen. Zudem teilte die FIFA mit, die Berichte des Guardian beim Treffen des FIFA-Exekutivkomitees am 3. und 4. Oktober 2013 als Punkt der Tagesordnung zu diskutieren. Als Ergebnisse der Sitzung gab Blatter bekannt, dass die FIFA „die Augen nicht verschließen“ werde, stellte aber auch fest, dass „die Verantwortung für die Arbeitsrechte bei den Unternehmen“ läge. Er nahm Katar in die Pflicht einzugreifen. Am 17. November 2013 berichtet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International nach einer Untersuchung der Arbeitsbedingungen in Katar von einer systematischen Ausbeutung von Gastarbeitern in der Baubranche und Fällen von Zwangsarbeit. Amnesty legte darüber einen 153-seitigen Bericht vor. Außerdem wurde eine internationale Petition an die Verantwortlichen in Katar gestartet. In einer Sonderbeilage des Amnesty Journals (04–05/2014) wird unter Berufung auf Informationen aus der indischen Botschaft darüber berichtet, dass mehr als 450 Inder in den Jahren 2012 und 2013 auf Katars WM-Baustellen ums Leben gekommen seien. Viele Gastarbeiter müssten auf die Auszahlung ihres Lohnes warten und deshalb betteln gehen, um sich mit Nahrung zu versorgen. Es komme angeblich auch immer wieder vor, dass sie von Vorgesetzten geschlagen und getreten werden. Aufgrund der gängigen Praxis der Arbeitgeber, die Pässe von Arbeitsmigranten unter Verschluss zu halten, ist es für die Betroffenen schwierig, sich Drangsalierungen durch einen Arbeitsplatzwechsel zu entziehen. Am 19. März 2015, anlässlich des Entscheids, die WM im Winter durchzuführen, wurden erneut Vorwürfe gegen Katar publik. Laut einer im März 2014 veröffentlichten Studie des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) sollen im Zeitraum von 2011 bis 2013 von allen in Katar arbeitenden Indern und Nepalesen 1.200 gestorben sein, jährlich etwa 250 Inder und 170 Nepalesen. Die indische Regierung hält es für ganz normal, dass bei 500.000 Indern, die in Katar arbeiten, auch 250 pro Jahr sterben; in Indien sei die Todesrate jährlich sogar 1.000 pro halber Million bei Männern im Alter von 25 bis 30. Dies ist eine gute Vergleichsgruppe, da die katarischen Arbeiter hauptsächlich junge Männer sind. Im Vereinigten Königreich ist die Zahl bei Männern diesen Alters ebenfalls höher: 300 pro halber Million von ihnen sterben jährlich. Tim Noonan vom IGB entgegnete der BBC, dass hier Äpfeln mit Birnen verglichen würden: Die Arbeiter in Katar seien außergewöhnlich fit, da der Staat dort eine Gesundheitsuntersuchung für sie verlange, bevor sie anfangen können. Die Zahl der gestorbenen 1.200 Arbeiter wird oft zitiert und wird oft, falscherweise, als Zahl der bei den WM-Vorbereitungen gestorbenen Arbeiter genannt. Jedoch sagt diese Zahl das gar nicht aus, wie die BBC im Juni 2015 berichtete. Diese Zahl kam zustande, indem der IGB bei den Botschaften von Indien und Nepal nach den Todeszahlen ihrer in Katar arbeitenden Landsleute für die Jahre 2011 bis 2013 gefragt hatte und diese sechs Zahlen dann zusammengezählt hatte. Die Todeszahl von 1.200 beinhaltet also nicht nur solche gestorbenen Arbeiter, die an Projekten für die WM gearbeitet hatten, sondern auch diejenigen, die an etwas ganz anderem gearbeitet hatten, und sie beinhaltet nicht nur Bauarbeiter, sondern Arbeiter jeglicher Art. Würde keine WM stattfinden, würden trotzdem Arbeiter aus diesen Ländern in Katar arbeiten, und es würden auch welche davon umkommen. Ein weiterer Kritikpunkt an der Zahl ist, dass nur Arbeiter aus zwei Ländern gezählt wurden, in Katar es aber Arbeiter aus noch vielen anderen Ländern gibt, deren Berücksichtigung die Zahl erhöhen würde. Der IGB trägt eine große Verantwortung für die falsche Zahl, denn er hält es für legitim, jegliche Arbeiten durch Inder und Nepalesen in Katar der WM zuzuschreiben. Laut BBC war aber schon vor Vergabe der WM an Katar dort ein Bau-Boom im Anlauf. Auch werden Tode jeglicher Art gezählt, z. B. ein Herzinfarkt in der Freizeit. Hauptkritikpunkte in der IGB-Studie an der Arbeitersituation waren pausenloses Arbeiten bei 50 °C Hitze, mangelnde Ernährung, fehlendes Trinkwasser, ungenügende Arbeitssicherheit, medizinische Unterversorgung und Gewalt gegen Arbeitende. Eine Studie, die den Tod von 1300 nepalesischen Arbeitsmigranten im Zeitraum 2009 bis 2017 untersuchte, kam zu dem Ergebnis, dass 571 von ihnen an einem Herzinfarkt gestorben waren, und viele dieser Tode durch angemessene Hitzeschutzmaßnahmen hätten verhindert werden können. Anfang Mai 2015 war eine vom Premierminister Katars eingeladene TV-Crew der BBC verhaftet und zwei Nächte festgehalten worden, nachdem sie die Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter auch außerhalb der offiziellen Pressetermine recherchieren wollte. Die Journalisten durften das Land nach zwei Wochen wieder verlassen, ihre Ausrüstung und das bereits entstandene Material blieben aber beschlagnahmt. \"Amnesty International\" kritisierte im Mai 2015 zum wiederholten Male, dass die in Aussicht gestellte Abschaffung des Kafala-Systems, das Gastarbeiter an einen einheimischen „Sponsor“ kettet, noch immer nicht umgesetzt worden sei. Ohne die Zustimmung des inländischen Arbeitgebers könnten ausländische Arbeiter ihre Arbeitsverträge weiterhin nicht kündigen, nach wie vor dürfen sie ohne seine ausdrückliche Erlaubnis das Land nicht verlassen. Gegen unmenschliche Wohnverhältnisse, gesundheitsschädigende Arbeitsbedingungen und nicht ausbezahlte Löhne seien Gastarbeiter machtlos. Bis 2019 hatte sich an den schlechten Arbeitsbedingungen nichts geändert. Gemäß \"Amnesty International\" sind die Arbeitsbedingungen „unverändert katastrophal“.", "section_level": 3}, {"title": "Homosexualität.", "content": "Ein weiterer Einwand gegen die Vergabe der Spiele nach Katar in vielen westlichen Staaten war, dass in Katar homosexuelle Handlungen unter Strafe stehen. Homosexuellen Fans und Spielern droht damit Diskriminierung und Verfolgung.", "section_level": 3}, {"title": "Außenpolitik Katars.", "content": "Als Reaktion auf die Blockade Katars durch arabische Staaten wegen der angeblichen Unterstützung des islamistischen Terrorismus durch die katarische Regierung sagte der DFB-Präsident, Reinhard Grindel, im Juni 2017, dass „sich die Fußballgemeinschaft weltweit ganz grundsätzlich darauf verständigen sollte, dass große Turniere nicht in Ländern gespielt werden können, die aktiv den Terror unterstützen“, und dass sich der DFB mit der UEFA und der Bundesregierung darüber abstimmen werde, ob ein Boykott der WM 2022 in Katar in Betracht zu ziehen sei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 () wird die 22. Austragung des bedeutendsten Turniers für Männer-Fußball-Nationalmannschaften sein und soll in Katar ausgetragen werden. Im März 2015 wurde endgültig entschieden, dass wegen der großen Hitze im Sommer in Katar das Turnier erstmals gegen Jahresende stattfinden wird. Das Eröffnungsspiel soll am 21. November 2022, das Endspiel am 18. Dezember 2022 (4. Advent) stattfinden. Die Endrunde wird mit einer Dauer von 28 Tagen somit die kürzeste sein seit der WM 1978 mit 25 Tagen.", "tgt_summary": "2022年国际足协世界杯是第22届国际足协世界杯,将于2022年11月21日至12月18日在卡塔尔举行。", "id": 647942} {"src_title": "Heisenberg-Modell", "tgt_title": "海森堡模型", "src_document": [{"title": "Formulierung.", "content": "1928 haben Werner Heisenberg und Paul Dirac erkannt, dass Ferromagnetismus in einem Festkörper durch einen effektiven Hamiltonoperator formula_1 beschrieben werden kann, der die quantenmechanischen Ortsfunktionen nicht enthält, da er lediglich aus wechselwirkenden lokalisierten Elektronenspins auf dem Kristallgitter aufgebaut ist. Die Wechselwirkung ist dabei (zunächst) reduziert auf \"benachbarte\" Spins \"(Nächste-Nachbar-Wechselwirkung).\" Im Gegensatz zum klassischen Heisenberg-Modell werden die Spins durch Vektoroperatoren ausgedrückt und gehorchen den Regeln der Quantenmechanik: Dabei Das Modell kann durch eine Verallgemeinerung der Heitler-London-Näherung für die Bildung zweiatomiger Moleküle begründet werden (siehe das einschlägige Unterkapitel in Magnetismus). Für eindimensionale Systeme kann es exakt gelöst werden (s. u.); in zwei und drei Dimensionen gibt es dagegen nur genäherte Lösungen, z. B. mit Quanten-Monte-Carlo-Methoden.", "section_level": 1}, {"title": "Erläuterungen.", "content": "Der Ferromagnetismus von Isolatoren wird bewirkt von lokalisierten magnetischen Momenten, die einer unvollständig gefüllten Elektronenschale (3d, 4d, 4f oder 5f) zuzuschreiben sind. Diesen lokalisierten magnetischen Momenten formula_11 ist ein Drehimpuls formula_12 zugeordnet, der mit dem jeweiligen Spin formula_13 ausgedrückt werden kann: mit Die Austauschwechselwirkung zwischen den magnetischen Momenten kann so durch die zugehörigen Spins ausgedrückt werden. Die Austauschwechselwirkung simuliert also die Coulombabstoßung und das Pauliprinzip. Die Kopplungskonstanten formula_10 zwischen den lokalisierten Spins werden daher auch \"Austauschintegrale\" genannt. Man nimmt an, dass die Austauschintegrale nur für benachbarte Spins merklich von null verschieden sind. Insgesamt erhält man so also einen effektiven Hamiltonoperator, der darauf ausgelegt ist, lediglich den Ferromagnetismus bei Isolatoren zu erklären:", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerungen.", "content": "Das Heisenberg-Modell kann verallgemeinert werden, indem man die Kopplungskonstante richtungsabhängig macht (d. h. indem man von \"isotropen\" zu \"anisotropen\" Systemen übergeht). Ein Spezialfall des verallgemeinerten Heisenberg-Modells ist das XXZ-Modell, das seinen Namen daher hat, dass die Kopplungskonstante in zwei Richtungen übereinstimmt (d. h. formula_21) und in \"z\"-Richtung davon abweicht (formula_22): Das Heisenberg-Modell und seine Spezialfälle werden oft im Zusammenhang mit einem angelegten Magnetfeld formula_24 in z-Richtung betrachtet. Der Hamiltonian lautet dann: Eine weitere Verallgemeinerung beinhaltet die Einbeziehung von Kopplungen \"nicht nur\" zwischen nächsten Nachbarn sowie von \"Inhomogenitäten,\" formula_26: Die Übergänge zum XY-Modell und zum Ising-Modell lassen sich am besten im n-Vektor-Modell darstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Modell im k-Raum.", "content": "Zur Analyse des Modells und zur Betrachtung der Anregungen ist es sinnvoll, das Modell im k-Raum zu betrachten. Die Transformation (diskrete Fouriertransformation) für die Spinoperatoren formula_28 lautet: Das verallgemeinerte Heisenbergmodell im Magnetfeld ohne Richtungsabhängigkeit formula_30 mit formula_31 und formula_32 lässt sich dann schreiben als wobei auch die Austauschintegrale von der Kreiswellenzahl formula_34 abhängen:", "section_level": 1}, {"title": "Grundzustand.", "content": "In diesem Abschnitt wird der Grundzustand des verallgemeinerte Heisenberg-Modells im Magnetfeld ohne Richtungsabhängigkeit betrachtet. Der Grundzustand ist der Eigenzustand des Systems mit der geringsten Energie. Dieser ist stark abhängig von den Vorzeichen der Kopplungskonstanten:", "section_level": 1}, {"title": "Ferromagnetischer Grundzustand.", "content": "Für formula_37 ist es für die Spins energetisch günstiger, sich in dieselbe Richtung auszurichten, und man spricht von einem ferromagnetischen Grundzustand formula_38. Unter Drehung aller Spinvektoren ändert sich das Heisenberg-Modell nicht, es ist also invariant unter einer Rotation. Aufgrund der Rotationsinvarianz ist keine Richtung ausgezeichnet, daher wird die Ausrichtung in z-Richtung angenommen. Die Richtung im Festkörper wird durch Anisotropien oder durch ein schwaches angelegtes Magnetfeld bestimmt. Spezialisiert man noch dann kann die Energie des Grundzustands angegeben werden als: Dabei wurde der Eigenwert des formula_41-Operators als formula_42 benutzt. Für das Spin-1/2-Heisenberg-Modell ist formula_43.", "section_level": 2}, {"title": "Ferri- bzw. antiferromagnetischer Grundzustand.", "content": "Für formula_44 ist es energetisch günstiger, wenn benachbarte Spins in unterschiedliche Richtungen zeigen. Der Grundzustand ist daher stark vom unterliegenden Kristallgitter abhängig, er kann u. a. antiferromagnetisch oder ferrimagnetisch sein. Für spezielle Kristallgitter kann es zu magnetischer Frustration kommen, siehe geometrische Frustration und Spin-Glas.", "section_level": 2}, {"title": "Magnonen und Spinwellen.", "content": "In diesem Abschnitt werden die Anregungen aus dem ferromagnetischen Grundzustand des verallgemeinerten Heisenberg-Modells im Magnetfeld ohne Richtungsabhängigkeit betrachtet. Die Anregungszustände werden dem Quasiteilchen \"Magnon\" zugeordnet. Es handelt sich dabei um kollektive Anregungen des gesamten Kristallgitters, die demnach auch als \"Spinwellen\" bezeichnet werden. Die einmalige Anwendung des formula_45-Operators auf den ferromagnetischen Grundzustand gibt einen angeregten Eigenzustand des Heisenberg-Modells und wird (normierter) \"Ein-Magnonenzustand\" genannt: Die zugehörige Energie des Zustands ist gegeben als: Die Anregungsenergie formula_48 wird dem Magnon-Quasiteilchen zugeschrieben. Betrachtet man den Erwartungswert des formula_41-Operators auf diesen Zustand, so erhält man: Dabei ist die linke Seite der Gleichung nicht mehr vom Platz \"i\" abhängig. Anschaulich bedeutet dies, dass die Anregung aus dem Grundzustand (Ein-Magnonenzustand) nicht durch das einfache Umklappen eines Spins auf einem Gitterplatz erzeugt wird, sondern dass der Ein-Magnonenzustand über das Gitter gleichmäßig verteilt ist. Daher wird der Zustand formula_51 als \"kollektive Anregung\" angesehen und als \"Spinwelle\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "1D-Heisenberg-Modell.", "content": "Im eindimensionalen Heisenberg-Modell sind die Spins aufgereiht auf einer Kette. Bei periodischen Randbedingungen ist die Kette zu einem Ring geschlossen. Die Eigenzustände und Eigenenergien für das eindimensionale Heisenberg-Modell wurden 1931 von Hans Bethe mit dem Bethe-Ansatz exakt bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenvektoren und Eigenzustände.", "content": "Da der formula_52-Operator mit dem Hamiltonoperator kommutiert, zerfällt der ganze Hilbertraum in verschiedene Unterräume, die einzeln diagonalisiert werden können. Die verschiedenen Unterräume können durch ihre formula_54 Quantenzahlen beschrieben werden. Das heißt, dass die Eigenvektoren Superpositionen aus Basiszuständen mit derselben formula_52 Quantenzahl sind. Im Bethe-Ansatz werden diese Zustände mittels der umgeklappten Zustände vom ferromagnetischen Grundzustand klassifiziert. Zum Beispiel wird der Zustand mit zwei umgeklappten Spins (also formula_56) an den Gitterplätzen formula_57 und formula_58 angegeben als: Die Eigenvektoren in einem Unterraum mit einer formula_60 Quantenzahl formula_61 sind Superpositionen aus allen möglichen Zuständen formula_62 Die Koeffizienten sind ebene Wellen und durch den Bethe-Ansatz gegeben: Die Parameter können über die Gleichungen des \"Bethe-Ansatzes\" bestimmt werden: Die Eigenvektoren sind gegeben durch alle Kombinationen der Bethe-Quantenzahlen formula_66, die die Gleichungen des \"Bethe-Ansatzes\" erfüllen. Eine Klassifikation der Eigenvektoren ist also über die Bethe-Quantenzahlen möglich. Die Bestimmung aller Eigenvektoren ist allerdings nicht trivial. Die zugehörige Energie des Zustands ist gegeben als:", "section_level": 2}, {"title": "Jordan-Wigner-Transformation.", "content": "Das 1D-Heisenberg-Modell kann bei periodischen Randbedingungen mittels einer Jordan-Wigner-Transformation auf spinlose Fermionen auf einer Kette mit lediglich nächster Nachbarwechselwirkung abgebildet werden. Der Hamiltonian formula_1 des 1D-Heisenberg Modells kann demnach geschrieben werden als: Die formula_70 sind Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren für spinlose Fermionen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Heisenberg-Modell (nach Werner Heisenberg) in der quantenmechanischen Formulierung ist ein in der theoretischen Physik viel benutztes mathematisches Modell zur Beschreibung von Ferromagnetismus (sowie Antiferromagnetismus und Ferrimagnetismus) in Festkörpern. Ziel der Betrachtung ist es, experimentell beobachtete Effekte wie die spontane Magnetisierung und die kritischen Exponenten an den Phasenübergängen zu modellieren.", "tgt_summary": "海森堡模型(英语:Heisenberg model)是一个自旋系统的统计力学的模型,常被用来研究磁性系统和强关联电子系统中的相变与临界点的现象(临界现象)。在量子力学发展初期,海森堡首先提出自旋与自旋之间可能存在交互作用,其数学形式是两个自旋角动量的内积formula_1。海森堡模型的哈密顿算符是这些内积的总和。", "id": 2675584} {"src_title": "Augenbrauenente", "tgt_title": "太平洋黑鴨", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Merkmale.", "content": "Die Augenbrauenente ist eine große Schwimmentenart. Sie erreicht eine Körperlänge zwischen 54 und 61 Zentimeter, davon entfallen zwei Drittel auf den rumpf. Die Flügelspannweite beträgt 80 bis 100 Zentimeter. Es handelt sich insgesamt um eine große, kräftig gebaute Ente mit einem im Verhältnis zur Körpergröße langen Kopf und Schnabel. Auffällig bei der Augenbrauenente ist die kontrastreiche Kopfbefiederung. Der Scheitel ist schwarz, über das Auge verläuft ein deutlich abgegrenzter Augenstreif, der halbmondförmig nach unten gebogen ist. Ein zweiter feiner Streif (sogenannter Bartstreif) verläuft am unteren Gesichtsende. Schwimmende Augenbrauenenten liegen hoch im Wasser auf. Sie sind in der Lage, sehr schnell von der Wasseroberfläche aufzufliegen, dabei tauchen beim ersten Flügelschlag die Flügel ins Wasser ein. Sie fliegen mit flachem Flügelschlag, dabei ist ein lautes Pfeifgeräusch als Instrumentallaut vernehmbar. Sie kommen häufig ans Land und bewegen sich an Land behände. Ihr Körper ist beim Laufen parallel zum Boden.", "section_level": 2}, {"title": "Federkleid.", "content": "Wie für viele andere tropische Entenarten charakteristisch, weist diese Art keinen auffallenden Sexualdimorphismus aus, einige Merkmale sowie die Stimme und das Verhalten erlauben jedoch eine genaue Bestimmung der Geschlechter auch bei Feldbeobachtungen. Die Kopfplatte, die bei Männchen fast schwarz ist, ist beim Weibchen häufig braun. Das Weibchen ist außerdem meist etwas kleiner. Kinn und Kehle ist bei beiden Geschlechtern grauweiß. Das Körpergefieder ist überwiegend graubraun. Durch die schmalen, hellen Säume wirkt das Körpergefieder deutlich geschuppt. Der Schnabel ist einfarbig dunkelgrau bis graugrün mit einem schwarzen Nagel. Die Füße sind gelbgrün. Jungenten gleichen den adulten Vögeln, sind aber an der Körperunterseite gestreift. Das zeigt sich besonders deutlich auf der Brust. Die Küken sind auf der Kopfplatte und auf der Rückenpartie dunkelbraun. Das Gesicht ist gelb und von je einem Augen- und Bartstreif durchzogen. Die Bauchseite ist gelblich. Auf dem Rücken gleicht die Fleckung der der Stockentenküken. Die Mauser findet mit wechselnder Intensität das ganze Jahr über statt. Die meisten Augenbrauenenten sind zu Beginn der Fortpflanzungsperiode frisch vermausert. Der Höhepunkt der Mauser ist von Dezember bis März.", "section_level": 2}, {"title": "Verwechslungsmöglichkeiten.", "content": "Die Augenbrauenente weist im Aussehen und Verhalten viele Gemeinsamkeiten mit der Stockente auf, die in Neuseeland auf Grund der Einführung dieser Art im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts ebenfalls weit verbreitet ist und in Australien zumindest in dichter besiedelten Regionen im Südosten ebenfalls häufig vorkommt. Eine Verwechslungsmöglichkeit vor allem zwischen den Weibchen beider Arten sowie Erpeln der Stockente im Schlichtkleid. Darüber hinaus kann die Augenbrauenente mit einigen wenigen, in Australien und Neuseeland beheimateten Entenarten verwechselt werden. Die Australische Löffelente ist kleiner und schlanker und hat einen sehr viel größeren Schnabel. Ähnlichkeit besteht vor allem zwischen den Weibchen beider Arten und wenn die Männchen der Löffelente ihr Schlichtkleid tragen. Die Affenente hat ein einförmig schwarzgrau gemustertes Gefieder. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen auch mit der Mähnengans, wenn sie ihr Ruhekleid trägt. Das Unterscheidungsmerkmal zu dieser Gans ist das Fehlen der Gesichtsstreifung, der braunere Kopf und die getupfte Brust.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Die Augenbrauenente ist in Australien, auf Neuguinea, auf den indonesischen Inseln bis in den Süden Sumatras, auf Sulawesi und Halmahera zu finden. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis nach Neuseeland und erreicht im Norden die Salomonen. Besiedelt werden von ihr auch Fiji, Tonga und Samoa. Damit erstreckt sich das Verbreitungsgebiet vom Äquator bis in die Subantarktis. Auf Neuseeland sind die Bestände sehr stark mit der eingeführten Stockente hybridisiert. Diese intermediären Bastarde finden sich auch auf den angrenzenden Inseln. Erste Hybride zwischen Augenbrauenenten und Stockenten wurden bereits 1917 berichtet. Bereits um 1992 galten 40 Prozent der auf Neuseeland lebenden Augenbrauenenten als mit Stockenten vermischt. Der Bestand der Stockente auf Neuseeland wird auf über fünf Millionen Individuen geschätzt. Der neuseeländische Bestand an Augenbrauenenten dagegen beträgt nur zwischen 10.000 und 100.000 Individuen. In Australien wird der Bestand auf 500.000 Individuen geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Augenbrauenente ist eine sehr anpassungsfähige Entenart, die ein breites Spektrum an Feuchtgebieten besiedelt. Sie wird häufig in Sumpfgebieten mit hohem Wasserstand und einer dichten Vegetation gefunden. Sie nutzt dabei auch nur zeitweilig bestehende Gewässer. Sie präferiert flache Gewässer. An Salzwasserseen ist sie deutlich seltener. Während der Trockenperioden findet man sie aber häufig auch in Flussmündungen, in Küstenlagunen, Salzmarschen und dem Tidengebiet von Flüssen. In Neuseeland findet man sie auch im Gebirge oder in dicht bewaldeten Regionen. Sie ist heute in landwirtschaftlichen und dicht besiedelten Regionen selten, was auf die Einführung der Stockente in Neuseeland zurückgehen kann. Die Augenbrauenente gilt als ein Standvogel, sofern das von ihr besiedelte Gewässer ein permanentes ist und nicht während der Trockenzeit austrocknet. Ein Teil der Population findet sich jedoch auch auf temporär bestehenden Überschwemmungsgebieten und wandert weit in verschiedene Richtungen ab, wenn diese austrocknen. In Trockenperioden zeigen die australische Augenbrauenente weite Wanderbewegungen. Diese Wanderbewegungen sind durch Wiederfunde von beringten Vögeln gut belegt. Von den in Griffith im australischen New South Wales beringten Vögeln wurden 23 Prozent der 396 Wiederfunden mehr als 320 Kilometer vom Beringungsort entdeckt. Sechs der Vögel hatten Tasmanien erreicht und zwei der Wiederfunde stammten aus dem Norden von Queensland. Es gibt Belege dafür, dass sie in dieser Zeit sogar vom australischen Kontinent auf Inseln des Südwestpazifiks ziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung und Nahrungsweise.", "content": "Die Augenbrauenente ist überwiegend ein Pflanzenfresser. Von großer Bedeutung sind Samen von Wasser- und Uferpflanzen. Sie durchseiht die Wasseroberfläche. In tieferen Gewässern gründelt sie auch. Gelegentlich kann man sie auch beobachten, wie sie an Land grast. Während der Ruhephase hält sie sich entweder auf dem Wasser auf oder sitzt auf in Wasser liegenden Baumstämmen. Sie stiehlt gelegentlich auch Nahrung von der Australischen Moorente sowie Artgenossen (sogenannter Kleptoparasitismus). Die Nahrungsaufnahme findet meist zu Beginn der Nacht und in der Morgendämmerung statt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Augenbrauenente gehen lange bestehende, monogame Paarbeziehungen ein, die vermutlich Bestand haben, bis einer der beiden Partnervögel stirbt. Unter 24 Weibchen, die im australischen Canberra über einen Zeitraum von fünf Jahren beobachtet wurden, waren fünf während der gesamten Beobachtungszeit mit demselben Erpel zusammen. Bei sechs Weibchen konnte ein Paarbestand über drei, bei sieben über vier Jahre belegt werden. Lediglich einmal wurde beobachtet, dass ein Männchen im nächsten Jahr mit einem anderen Weibchen Nachwuchs aufzog. Im Südosten Australiens brüten die Augenbrauenenten im Zeitraum Juli bis Dezember. Mitunter finden sich Gelege auch noch im Februar. Auf Neuseeland ist die Fortpflanzungszeit ähnlich ausgedehnt. Für die Inseln, die von der Augenbrauenente besiedelt werden, liegen keine ausreichenden Daten vor. Der Nistplatz wird vom Weibchen ausgesucht. Die Suche ist Bestandteil des Balzverhaltens und das Weibchen wird oft dabei vom Männchen begleitet. Gewöhnlich findet sich das Nest in Baumhöhlen, gelegentlich werden auch die verlassenen Nester anderer Wasservögel genutzt. Nur selten brüten die Augenbrauenenten auf dem Boden. Das Nest wird aus dem Material errichtet, das sich in unmittelbarer Nähe befindet. Die Nistmulde wird mit vielen grauen Daunen ausgepolstert. Die Eier sind elliptisch, haben eine glatte, glänzende Schale Schale. Die Farbe ist cremeweiß. Das Vollgelege umfasst durchschnittlich neun Eier. Gelegegrößen zwischen sieben und 12 Eiern sind aber normal. Gelege, die mehr als zwölf Eier umfassen, stammen in der Regel von mehreren Weibchen. Es gibt aber keinen Hinweis auf Brutparasitismus als Fortpflanzungsstrategie. Kleine Gelege weisen darauf hin, dass das Weibchen während der Eiablage gestört wurde. Sie werden meist nicht bebrütet. Der Legeabstand beträgt einen Tag. Die Eier werden gewöhnlich am frühen Morgen gelegt. Es brütet allein das Weibchen. Die Brutzeit beträgt durchschnittlich 29 Tage mit einer Variationsbandbreite von 26 bis 32 Tagen. Das Männchen hält sich zu Beginn der Brutzeit in der Nähe des Weibchens auf. Häufig lockert sich dann die Paarbindung; einige Männchen verbleiben jedoch bis zum Ende der Brutzeit in der Nähe des Weibchens. Die Weibchen unterbrechen die Brut jeden Tag etwa zwei Mal und lassen gewöhnlich das Nest für weniger als zwei Stunden allein. Erst während der letzten zwei Bruttage verlässt das Weibchen nicht mehr das Gelege. Geht das Gelege verloren, legt das Weibchen in der Regel nach zwei Wochen wieder ein Gelege. Zu einem Zweitgelege kommt es etwa acht Wochen, nachdem die Brut erfolgreich aufgezogen ist. Zwei Gelege pro Jahr sind für Augenbrauenenten charakteristisch. Es gibt aber mindestens einen Beleg, dass Augenbrauenenten drei Gelege in einer Fortpflanzungsperiode aufgezogen haben. Die Küken werden alleine durch das Weibchen geführt. Das Weibchen kann seine Brut sehr gut von der anderer Augenbrauenenten unterscheiden. Küken, die den Anschluss an ihren Familienverband verloren haben und versuchen, sich einer anderen Entenfamilie anzuschließen, werden von dem fremden Augenbrauenweibchen häufig getötet.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung in menschlicher Obhut.", "content": "Augenbrauenenten werden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in menschlicher Obhut gehalten. Der Zoo in Berlin zeigte diese Entenart erstmals 1874. Sie sind heute allerdings nur noch selten in europäischen und nordamerikanischen Zoos zu sehen. Sie gelten zwar als problemlos in der Haltung. Es ist jedoch notwendig, die Augenbrauenenten in Kleingehegen und Volieren unterzubringen, damit sie sich nicht mit Stockenten hybridisieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Augenbrauenente (\"Anas superciliosa\") ist ein Entenvogel, der zu den Schwimmenten gerechnet wird. Von der Aufteilung dieser Art in drei Unterarten hat man sich mittlerweile wieder getrennt. DNA-Untersuchungen haben nahegelegt, dass zwischen den früher beschriebenen drei Unterarten kein ausreichender Unterschied besteht, um eine Aufteilung in Unterarten zu rechtfertigen.", "tgt_summary": "太平洋黑鸭(学名:\"Anas superciliosa\"),又名新西兰灰鸭(毛利语:pārera),是一种钻水鸭,分布于印尼、新几内亚、澳大利亚、新西兰与西南太平洋的许多岛屿,北至加罗林群岛,东抵法属波利尼西亚。太平洋黑鸭可栖息于各种水体中,栖地与绿头鸭相似,在新西兰受到绿头鸭严重的竞争使得族群数量下降。", "id": 2592482} {"src_title": "Der Ja-Sager", "tgt_title": "沒問題先生", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Carl ist ein geschiedener Mann mittleren Alters, der in Los Angeles lebt und sein Geld als Kreditberater verdient. Er vermeidet soziale Kontakte, um seiner Exfrau Stephanie mit ihrem neuen Freund nicht zu begegnen, und ignoriert dabei auch die Anrufe seiner Freunde. Carl trifft auf Nick, einen früheren Kollegen, der sich anscheinend komplett geändert hat. Dieser empfiehlt Carl ein Motivationsseminar. Carl vergisst an diesem Tag die Verlobungsfeier seines besten Freundes Peter. Daraufhin entscheidet sich Carl, das Motivationsseminar zu besuchen, bei dem er öffentlich auf seine Probleme vom Guru Terrence Bundley angesprochen wird. Eingeschüchtert schwört er sich, dass er nicht mehr „Nein“, sondern nur noch „Ja“ sagen wird. Nach dem Seminar fragt ihn ein Obdachloser, ob Carl ihn mitnehmen könnte. Carls Instinkt will „Nein“ sagen, aber Nick erinnert ihn, dass die richtige Antwort „Ja“ ist. Am Ziel angekommen, fragt der Obdachlose nach dem Geld in Carls Brieftasche, das Carl ihm widerwillig gibt. Als Carl daraufhin feststellt, dass er keinen Sprit mehr im Tank hat, läuft er zu einer Tankstelle, an der er Allison trifft. Sie hat Mitleid mit ihm und fährt ihn mit ihrem Motorroller zu seinem Wagen zurück. Ermutigt von ihrer Spontanität und seinem neu gefundenen Sinn für Möglichkeiten, fragt Carl sie rhetorisch, ob sie rumknutschen wollen, da er denkt, dass sie „Nein“ sagen wird, jedoch küsst sie ihn. Nach diesem Erlebnis sagt Carl zu allem und jedem „Ja“. Als er im Beruf eine Beförderung erhält, weil er zustimmt, auch samstags zu arbeiten, geht er mit seinen Freunden feiern. Als Carl dann noch zusagt, seiner älteren Nachbarin zu helfen, die ihm verspricht, ihn dafür sexuell zu entlohnen, bricht er seinen Schwur und sagt „Nein“. Daraufhin passieren ihm in kürzester Zeit einige Missgeschicke, so dass er zur Nachbarin zurückkehrt und sein „Nein“ zurücknimmt. Er nutzt daraufhin jede Gelegenheit, „Ja“ zu sagen, und nimmt Flugstunden, lernt koreanisch und Gitarre spielen. Das „Ja“-Sagen funktioniert dabei immer zu Carls Vorteil. Erstmals geht er auf ein Konzert, zu dem er zuvor Einladungen immer abgelehnt hat. Es stellt sich heraus, dass Allison die Lead-Sängerin ist. Obwohl die Band sonderbar klingt und das Publikum spärlich ist, ist Carl doch von Allisons Spontanität und ihren Eigenarten angetan. Allison und Carl fangen daraufhin an, sich zu treffen. In der Bank stimmt Carl von nun an jedem Kredit zu, der auf seinen Tisch kommt. Diese scheinbar gewagte Herangehensweise beim Verleihen von Geld bringt ihm eine Beförderung als Vorstand im Gebiet der Mikrokreditvergabe. Carl kann durch sein neu erlerntes Gitarrenspiel einen Mann vom Selbstmord abhalten. Als die Beziehung von Carl und Allison gedeiht, treffen sich die beiden auf dem Flughafen zu einem spontanen Wochenendausflug. Dabei fragt Allison Carl, ob er bei ihr einziehen will. Carl zögert, sagt schließlich doch zu. Als Carl für den Rückflug einchecken will, wird er von FBI-Agenten verhaftet. Diese haben den Verdacht, dass Carl ein Terrorist sei, da er Flugstunden genommen habe, Koreanisch lernt sowie einen Kredit für eine Düngemittelfirma zugesagt, eine persische Frau getroffen und spontan Flugtickets gekauft hat. Carl ruft Peter an, der nicht nur sein bester Freund, sondern zugleich auch sein Anwalt ist. Dieser reist zu Carl und erklärt dem FBI, dass Carl kein Terrorist sei und sein seltsamer Lebensstil damit zu erklären ist, dass er zu allem „Ja“ sagt. Dies hört auch die anwesende Allison und zweifelt fortan, ob Carls Hingabe immer ehrlich war. Sie erfährt von seiner Ehe und deren Scheidung, die er ihr gegenüber nie erwähnt hat. Daraufhin entscheidet sie ungeachtet Carls Gefühle, dass sie einem Mann, der sich verpflichtet hat, immer „Ja“ zu sagen, nicht vertrauen kann. Allison verlässt Carl am Flughafen, der erfolglos versucht, Kontakt zu ihr herzustellen. Als Carl begreift, dass Allison sich von ihm getrennt hat, ruft seine Ex-Frau Stephanie an, deren Freund mit ihr Schluss gemacht hat. Carl will sie trösten, Stephanie wünscht sich die „alten“ Zeiten zurück. Daraufhin sagt er „Nein“ und sein Glück verschwindet. Aus Verzweiflung sucht Carl Terrence Bundley auf, damit dieser ihn von dem „Ja“-Schwur erlösen möge. Carl versteckt sich dazu auf dem Rücksitz von Bundleys Cabrio und spricht ihn während der Fahrt an. Bundley erschrickt und fährt in ein entgegenkommendes Auto. Carl wacht einige Stunden später im Krankenhaus auf, um vom wütenden Bundley zu erfahren, dass es niemals einen Schwur gab und er nie gezwungen war, zu allem „Ja“ zu sagen. Seine Intention war es lediglich, Carl auch andere Möglichkeiten zu zeigen und nicht ihm die Fähigkeit zu nehmen, „Nein“ zu sagen, wenn es erforderlich sei. Von dieser Hemmung befreit, fährt er zu Allison und entschuldigt sich bei ihr. Er sagt ihr, dass er vorerst nicht mit ihr zusammenziehen will, sie aber liebt und nicht nur deshalb mit ihr zusammen war, weil er nicht „Nein“ sagen konnte. Carl und Allison verteilen gemeinsam aus einem Lkw eine umfangreiche Kleiderspende an einer Ausgabestelle für Obdachlose. Bundley erstarrt bei seinem nächsten großen Auftritt, weil sein komplettes Publikum nackt ist, da sie alle nicht „Nein“ sagen konnten und die gesamte Kleidung an Carl und Allison gespendet haben.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in Los Angeles, Ontario, Pasadena und Burbank in Kalifornien sowie Lincoln in Nebraska gedreht. Die Dreharbeiten begannen im Oktober 2007. Das Budget des Films wird auf 70 Millionen US-Dollar geschätzt. Er feierte seine Premiere am 9. Dezember 2008 in London. Am 13. Dezember 2008 wurde er bei der Lucia Movie Night in Schweden gezeigt. In den US-amerikanischen Kinos war er erstmals am 17. Dezember 2008 zu sehen und in der Schweiz lief er am 9. Januar 2009 an. In den deutschen Kinos war er ab dem 19. Februar 2009 zu sehen, in Österreich einen Tag später. Am Eröffnungswochenende spielte der Film an den US-amerikanischen Kinokassen mehr als 18,2 Millionen US-Dollar ein, insgesamt wurden in den USA knapp 97,7 Millionen US-Dollar eingenommen. Weltweit summierten sich die Einnahmen auf fast 229 Millionen US-Dollar. Der Film basiert auf einem autobiografischen Buch von Danny Wallace, einem britischen Autor, Produzenten und Journalisten, der ein Jahr damit verbrachte, auf jede gestellte Frage oder Entscheidung mit „ja“ zu antworten und seine Erfahrungen aufzeichnete. Er ist mit einem Cameo-Auftritt während des Junggesellinnenabschieds an der Bar zu sehen. Ursprünglich war Jack Black für die Rolle des Carl Allen im Gespräch. Jim Carrey lehnte es ab, mit einem festen Betrag entlohnt zu werden und erhielt stattdessen 36,2 % des durch den Film erwirtschafteten Gewinns. In der Szene, in der der Bungee-Sprung gezeigt wird, hat sich Jim Carrey nicht durch einen Stuntman doublen lassen, sondern ist selbst gesprungen. Es war sein erster Bungee-Sprung und er fand die Vorstellung schön, dass dieses Erlebnis im Film festgehalten wird. Der Regisseur Peyton Reed hat die Szene extra als Letztes gedreht, falls etwas schiefgegangen wäre. Den Bungeesprung überstand Carrey unverletzt, bei einem verhältnismäßig ungefährlichen Stunt hingegen brach er sich drei Rippen, als er in der Szene, in der er in einer Bar mit einer Kellnerin zusammenstößt, infolgedessen auf den Rücken fällt. Auch Zooey Deschanel verzichtete auf ein Stuntdouble, jedoch nicht ganz freiwillig. Am Tag bevor sie das erste Mal mit einem Motorroller fahren sollte, stürzte ihr Stuntdouble und zog sich einen Bruch der Hüfte zu, weswegen Zooey Deschanel für die Aufnahmen selber fahren musste. Eines der bekanntesten Filmplakate zeigt Jim Carrey beim Lauf durch eine Blumenwiese, obwohl Carrey dies während des Films in keiner Szene tut.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die OÖN schrieb am 19. Februar 2009, dass der Film eine hübsche Komödie mit Klamauk und sehr wenig Tiefgang sei. Die Nähe des Titels zu Barack Obamas erfolgreichem Wahlslogan „Yes We Can“ war Konzept, aber diesem Anspruch würde der Film nur bedingt gerecht, da die Pointen zu durchsichtig seien und der Handlungsablauf zu absehbar. Christina Krisch schrieb am 19. Februar 2009 in der Kronen-Zeitung, dass der Film mit viel Situationskomik und Wortwitz aufwarten würde und dem Regisseur zu verdanken sei, dass sich der Hauptakteur vom zwanghaft hysterischen Kino-Dauerblödler zum lebensbejahenden Komiker verwandle.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Mark Oliver Everett, Sänger der Rockband Eels, war als Komponist für den Film tätig. Dies erklärt zugleich, weswegen neun Musiktitel des Soundtracks des Films von den Eels stammen. Die anderen vier Musiktitel stammen von der fiktiven Band „Munchausen By Proxy“, in der Zooey Deschanel als Allison im Film als Sängerin auftritt. Am 23. November 2008 wurde der Soundtrack zum Film bei Lakeshore Records veröffentlicht, der 13 Musiktitel enthält. Bei Carls Handyklingelton, der am Anfang des Filmes zu hören ist, sowie der Musik in Carls Motorradszene gegen Ende des Filmes handelt es sich um den Titel „Separate Ways (Worlds Apart)“ von der Band Journey. Während Carls morgendlichem Fitnessprogramm mit Allison ist das Lied „Helicopter“ von der Band Bloc Party zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Nominierungen und Auszeichnungen.", "content": "Hauptdarsteller Jim Carrey erhielt bei der Vergabe der MTV Movie Awards 2009 den Preis für die beste komödiantische Darstellung. Im selben Jahr wurde Lyle Workman beim BMI Film Music Award ausgezeichnet. Weiterhin wurden David Rubin und Richard Hicks von der Casting Society of America 2009 in der Kategorie „Outstanding Achievement in Casting – Big Budget Feature – Comedy“ nominiert. Bei den Nick Kids’ Choice Awards wurde Jim Carrey 2009 als Lieblingsdarsteller nominiert. Im selben Jahr wurde Jim Carrey bei den Teen Choice Awards in den Kategorien „Choice Movie Actor: Comedy“, „Choice Movie Hissy Fit“ sowie „Choice Movie Rockstar Moment“ nominiert, während der Film eine Nominierung in der Kategorie „Choice Movie: Comedy“ erhielt. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ja-Sager ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2008, bei der Peyton Reed Regie führte und Jim Carrey die Hauptrolle spielt. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit sowie auf dem Buch „The Yes Man“ des schottischen Autors Danny Wallace.", "tgt_summary": "是一部2008年美国喜剧片,由派顿·瑞德执导,金·凯瑞领衔主演。电影根据英国作家丹尼·华莱士2005年的原著《\"The Yes Man\"》改编而成。2007年10月于洛杉矶进行制作,北美2008年12月19日首映。", "id": 2253376} {"src_title": "Republik Südvietnam", "tgt_title": "越南南方共和國", "src_document": [{"title": "Regierung.", "content": "Die Regierung der Republik Südvietnam bezeichnete sich als „Provisorische Revolutionäre Regierung der Republik Südvietnam“ (Vietnamesisch: \"Chính Phủ Cách Mạng Lâm Thời Cộng Hòa Miền Nam Việt Nam\"), häufig abgekürzt als PRG (eng. provisonary revolutionary government).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Provisorische Revolutionäre Regierung der Republik Südvietnam (PRG) war eine provisorische Regierung, die am 8. Juni 1969 im Gegensatz zur Nguyễn Văn Thiệu-Regierung der Republik Vietnam war. Die PRG wurde von der National Liberation Front (NLF), der Allianz der nationalen, demokratischen und Friedenstruppen und der People's Revolutionary Party gebildet und hatte somit eine Reihe von nationalistischen, anti-imperialistischen und kommunistischen politischen Ansichten, einschließlich der Vietnam Arbeiterpartei. Nach den militärischen und politischen Ergebnissen der Tet-Offensive 1968 und der damit verbundenen militärischen Offensiven im Süden, in denen die NLF schwere militärische Verluste erlitt, war die PRG als eine politische Kraft geplant, die gegen den internationalen Einfluss die öffentliche Meinung zur Unterstützung der nationalen Unabhängigkeit und in Widerstand gegen die USA und der Republik Vietnam bringen könnte. Das erklärte Ziel der PRG war eine formale staatliche Struktur der NLF und die Stärkung ihrer Forderung von „den südlichen Menschen“. In dieser Strategie wurde eine Verhandlungslösung für den Krieg und die Wiedervereinigung angestrebt. Es war während der ersten Phase der US-Politik der Vietnamisation, die von US-Präsident Richard Nixon und seinem \"National Security Advisor\" Henry Kissinger früh in ihre Verwaltung gegeben wurde und die frühere \"jaunissement\"-Politik von den Franzosen während ihrer Kolonialherrschaft in Indochina emulierte. Während des Zeitraums 1969–1970 wurden die meisten der PRG-Kabinett-Ministerien in der Nähe der Grenze zu Kambodscha betrieben. Diese Bereiche wurden im April 1970 von der Invasion von Kambodscha durch ARVN und US-Streitkräfte heimgesucht. Die zentralen Stellen der PRG funktionierten so wie eine Regierung im Exil. Die PRG hatte diplomatische Beziehungen zu vielen so genannten „blockfreien“ Ländern, wie zum Beispiel Algerien, als auch mit der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Nach fünfjährigen Verhandlungen kam es am 27. Januar 1973 zum \"Abkommen über die Beendigung des Krieges und die Wiederherstellung des Friedens in Vietnam\" (kurz: Vertrag von Paris) und dem allmählichen Abzug aller US-Truppen. Nach der Kapitulation von Saigon am 30. April 1975 hatte die PRG die Macht im Süden und erreichte in der Folge die politische Wiedervereinigung des gesamten Landes.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Regierung Leader Nationalhymne", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Republik Südvietnam \"(Công Miền Hòa Nam Việt Nam)\" war das Regime der provisorischen Regierung von Südvietnam nach der endgültigen militärischen Niederlage der mit den USA alliierten Armee der Republik Vietnam am 28. April 1975. Die zum Teil international anerkannte Übergangsregierung bestand seit Juni 1969 und war u. a. an den Pariser Friedensgesprächen beteiligt. Als ihr organisatorischer Vorläufer wird die Nationale Front für die Befreiung Südvietnams (NLF) betrachtet. Die Republik von Südvietnam bestand anschließend unangefochten für 15 Monate. Am 2. Juli 1976 vereinigten sich die Republik Südvietnam und die Demokratische Republik Vietnam (Nordvietnam) offiziell zur Sozialistischen Republik Vietnam.", "tgt_summary": "越南南方共和国(),有时也译作南越南共和国,政府称谓为越南南方共和国临时革命政府(),是由越南南方民族解放阵线(越共)于1969年6月8日在西宁禄宁建立的临时政权。", "id": 838572} {"src_title": "Pierre Bergé", "tgt_title": "皮埃爾·貝爾傑", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Bergés Mutter Christiane war eine Grundschullehrerin, die nach der Montessoripädagogik unterrichtete, und eine Amateursängerin (Sopran). Sein Vater war als Finanzbeamter (Steuerinspektor) tätig. Bergé wurde von seinen Eltern, die sich für eine sozialistische Politik engagierten, „liberal, tolerant, ja anarchistisch“ erzogen. Er besuchte die Schule \"Lycée Eugène Fromentin\" in La Rochelle. Wenige Monate vor dem Baccalauréat zog er 1948 nach Paris, um Schriftsteller oder Journalist zu werden. Dort arbeitete er in mehreren Buchhandlungen und suchte die Schriftsteller Pierre Mac Orlan, Francis Carco, Jean Anouilh und vor allem Jean Cocteau auf. Er schrieb dem provençalischen Schriftsteller Jean Giono, der ihn einlud. Zwei Jahre lang blieb er bei Giono und kümmerte sich um dessen Haushalt. Giono ging neben seinem täglichen Schreibpensum vielen Aktivitäten nach und so erlernte Bergé von ihm eine strenge Zeitdisziplin. 1950 bis 1958 war Bergé der Lebensgefährte und Agent des Malers Bernard Buffet, dessen Werke er später kritisch sah.", "section_level": 1}, {"title": "Yves Saint Laurent.", "content": "1958 traf Bergé den französischen Modedesigner Yves Saint Laurent und wurde zu seinem Lebensgefährten bis zu Saint Laurents Tod im Jahr 2008. Gemeinsam mit Saint Laurent gründete und baute er 1961 das Modehaus \"Yves Saint Laurent Couture\" auf. Der amerikanische Versicherungskaufmann und spätere Bankier J. Mack Robinson aus Atlanta half dem Unternehmen mit einem privaten Kredit. 1966 gründete Bergé \"Saint Laurent Rive gauche,\" eine Kette von firmeneigenen Filialen, die Saint Laurents prêt-à-porter-Mode exklusiv verkaufte, aber zu geringeren Preisen als dessen Haute Couture. Robinson zog sich aus dem Unternehmen wieder zurück. Später lizenzierte Bergé die Mode Saint Laurents auch für andere Handelshäuser. Bergé galt als die entscheidende Kraft hinter allen wichtigen gemeinsamen Entscheidungen. Er äußerte dazu selbst: „... since the very beginning with Yves I organised everything.“ 1976 trennten sich Bergé und Saint Laurent, blieben aber einander in Freundschaft verbunden und führten als Geschäftspartner das Modehaus weiter. Saint Laurent und Bergé haben während ihrer 50 Jahre währenden Beziehung eine der größten privaten Kunstsammlungen Europas zusammengetragen. Das Auktionshaus Christie’s und \"Pierre Bergé & Associés\" versteigerten vom 23. bis zum 25. Februar 2009 im Pariser Glaspalast Grand Palais die Sammlung. Es waren 733 Objekte und Gemälde aus allen Stilepochen, die allein wegen ihrer Qualität erworben wurden. Christie′s mietete für 300.000 Euro das Grand Palais und gestaltete es für eine Million Euro aus. Bei Christie’s sprach man von der „Auktion des Jahrhunderts“ und in der Presse nannte man die Auktion den „Verkauf des Jahrhunderts“ („la vente du siècle“). Der Erlös der Versteigerung, den Bergé zunächst auf 300 Mio. Euro geschätzt hatte, wurde mit 373,9 Millionen Euro übertroffen, was auch den Rekordwert für eine private Sammlung in Europa bildet. Den Betrag spendete er zur einen Hälfte für medizinische Forschungsprojekte über AIDS und zur anderen Hälfte an seine Stiftung «Fondation Pierre Bergé – Yves Saint Laurent», die sich dem Erhalt und der Präsentation des zeichnerischen und modischen Erbes Saint Laurents widmet. Im Jahr 2004 gründeten er und Saint Laurent diese Stiftung, um dessen Lebenswerk im früheren Atelier in der Avenue Marceau zu konservieren und zu erschließen. Der Fundus umfasst 5.000 Kleider, 15.000 Accessoires und Zeichnungen sowie nahezu alle Berichte in den Druck- und audiovisuellen Medien.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelles Engagement.", "content": "1985 gründete Pierre Bergé gemeinsam mit dem Journalisten Georges-Marc Benamou das linke, intellektuelle Monatsmagazin \"Globe\" und unterstützte damit François Mitterrands Wiederwahl zum französischen Staatspräsidenten. Als Freund von Mitterrand gelang es ihm, ihn davon zu überzeugen, dass Paris ein zweites Opernhaus brauche. Im August 1988 wurde Bergé ehrenamtlicher Präsident der Opéra Bastille in Paris und führte das Opernhaus bis 1994. Danach wurde er Ehrenpräsident der Opéra National de Paris. In den 1960er-Jahren leitete er neben seinem Unternehmen auch zwei Theater. Im „Théâtre de l’Athénée“ führte er Soiréen ein, bei denen er damals noch unbekannte Künstler wie Jessye Norman oder Gundula Janowitz zur Bekanntheit verhalf. Bergé war Präsident der Organisation \"Médiathèque Musicale Mahler,\" die sich den Musikwerken des 19. und 20. Jahrhunderts widmet.", "section_level": 2}, {"title": "Mäzenatentum.", "content": "Bergé war darüber hinaus ehrenamtlicher Präsident der Stiftung \"Comité Jean Cocteau\" und im Besitz der Rechte an den literarischen Werken von Jean Cocteau. Da die Erben Cocteaus dessen Hinterlassenschaft aufgelöst hatten, musste er seinen Plan eines Museums aufgeben. Stattdessen förderte er mit 3,5 Mio. € die Renovierung von Cocteaus letztem Wohnhaus (1947–1963) in Milly-la-Forêt, 50 km südöstlich von Paris gelegen. Es wurde am 22. Juni 2010 von Kulturminister Frédéric Mitterrand eröffnet. Die erste Galerie enthält eine Dauerausstellung von etwa 500 Cocteau-Portraits von Künstlern und Cocteaus Freunden, darunter Bilder von Warhol, Picasso, Modigliani und Man Ray. Da Bergé keine dauerhafte Finanzierung vorgesehen hatte, musste nach seinem Tod das Cocteau-Haus alles Personal entlassen, bis auf den Pförtner und den Gärtner. Als Präsident der \"Association Maison Zola\" förderte Bergé die Renovierung des Hauses von Émile Zola in Médan westlich von Paris, das zu einem Museum umgestaltet werden sollte. Er unterstützte das theatrale Schaffen von Robert Wilson und das literarische Werk von Peter Brook. 1998 spendete er für den Obelisken auf dem Place de la Concorde den krönenden Abschluss, ein 3,6 m hohes Pyramidion aus vergoldeter Bronze. Weiterhin schenkte er mehreren Museen Gemälde und wertvolle Möbel (siehe Internetseite seiner Fondation). Bergé war als LGBT-Aktivist Mitgründer des französischen LGBT-Magazins \"Têtu\", das er mitfinanzierte. Er unterstützte AIDS-Organisationen wie \"Act Up\" in Paris. 1996 wurde er Präsident der AIDS-Organisation \"Sidaction\".", "section_level": 2}, {"title": "Verschiedenes.", "content": "Im Jahr 2001 gründete er in Paris das Auktionshaus \"Pierre Bergé & Associés\" mit Filialen in Genf und Brüssel. Er war Präsident des «Institut Français de la Mode» („Institut der französischen Mode“) seit dessen Gründung im Jahr 1986. Im französischen Präsidentschaftswahlkampf 2007 unterstützte er Ségolène Royal. Am 25. Juni 2010 erhielt er gemeinsam mit dem Bankier Matthieu Pigasse (Vize-Präsident von Lazard-Europa) und dem Internetunternehmer Xavier Niel (groupe \"Iliad\", DSL-Anbieter \"Free\") den Zuschlag für den Kauf der wirtschaftlich angeschlagenen Tageszeitung Le Monde, die bislang mehrheitlich von ihren Redakteuren getragen wurde. Bergé und seine Compagnons garantierten der Redaktion weiterhin ihre journalistische Unabhängigkeit. Staatspräsident Nicolas Sarkozy intervenierte mehrmals und drohte schließlich der Redaktion bei einem Votum für Bergé & Co. mit einer Streichung der Subventionen für die Modernisierung der \"Le Monde\"-Druckerei. Der Aufsichtsrat der Le Monde-Gruppe hat sich mit knapper Mehrheit für das Übernahmeangebot der Investorengruppe um Bergé entschieden. Im März 2017 heiratete er Madison Cox. Bergé litt unter Myopathie und war auf den Rollstuhl angewiesen. Er starb in seinem Landhaus in Saint Rémy.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Bergé wurde mit dem Orden von Oranien-Nassau (Offizier) und dem Ordre national du Mérite (Offizier) ausgezeichnet und als Kommandeur in den Ordre des Arts et des Lettres und die Ehrenlegion aufgenommen. Im Juli 1993 wurde er zum Ehrenbotschafter der UNESCO ernannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Vital Georges Bergé (* 14. November 1930 auf der Île d’Oléron; † 8. September 2017 in Saint-Rémy-de-Provence) war ein französischer Unternehmer und Mäzen.", "tgt_summary": "皮埃尔·贝尔杰(,,1930年-11月14日-2017年-9月8日),法国时装设计师、艺术品收藏家。曾是伊夫·圣罗兰的伴侣,也是圣罗兰品牌的创办人之一。", "id": 388315} {"src_title": "Eswatini Airlink", "tgt_title": "斯威士蘭航空", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1999 gründete die Regierung Swasilands als Mehrheitsbeteiligter (60 %) zusammen mit der südafrikanischen Fluggesellschaft Airlink ein Joint Venture namens \"Swaziland Airlink Pty Ltd.\" als Nachfolgerin der staatlichen Fluggesellschaft Royal Swazi National Airways. Die Aufnahme des Flugbetriebs erfolgte im April 1999. zunächst bis September 2012 mit eigenen Flugzeugen unter einer AOC von Swasiland. Seit 2012 hatte Swaziland Airlink, bzw. nunmehr Eswatini Airlink dann die Erbringung von Flugdiensten im Gesamten ihrer südafrikanischen Muttergesellschaft überlassen. Sie nutzte und nutzt zur Zeit (Stand April 2020) Flugzeuge, Besatzung, Verkehrsrechte, AOC und die Flugdienstlizenz von Airlink. Swaziland Airlink kooperiert wie auch die südafrikanische Airlink (die zeitweise unter der Marke \"South African Airlink\" operierte) mit South African Airways. Neben dem gemeinsamen Vielfliegerprogramm \"Voyager\" bestehen auch Codeshare-Abkommen zwischen den Gesellschaften. Seit 2006 stand Swaziland Airlink auf der Liste der Betriebsuntersagungen für den Luftraum der Europäischen Union. Am 10. April 2014 wurde dieses Verbot jedoch aufgehoben. Im Jahr 2018 erhielt die Airline, nach der Umbenennung von Swasiland in Eswatini, ebenfalls einen neuen Namen. Ab 11. Juni 2020 soll Eswatini Airlink erstmals mit einem Air Operator Certificate (AOC) von Eswatini operieren.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Eswatini Airlink führt mehrmals täglich Linienflüge von Eswatini nach Johannesburg durch. Dort besteht Anschluss an das internationale Streckennetz der Muttergesellschaft South African Airways. Zudem werden Fracht- und Charterflüge zu anderen Ländern im südlichen Afrika angeboten, beispielsweise nach Lesotho oder Mosambik.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "Mit Stand März 2017 besteht die Flotte der Swaziland Airlink aus einer 16,4 Jahre alten Embraer ERJ 135LR mit 37 Sitzplätzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eswatini Airlink, bis 2018 Swaziland Airlink, ist die nationale Fluggesellschaft Eswatinis mit Sitz in Manzini und Basis auf dem Internationalen Flughafen König Mswati III.", "tgt_summary": "斯威士兰航空是斯威士兰的国家航空公司,是南非航空、南非航空快运和南非航空连结的联盟。", "id": 2932292} {"src_title": "Seiyō Kottō Yōgashiten", "tgt_title": "西洋古董洋菓子店", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Konditorei \"Antique\" von Keiichirō Tachibana () wird von ihm als Kellner und drei Angestellten betrieben. Keiichirō stammt aus einer reichen Familie und mag, obwohl ihm die Konditorei gehört, Süßigkeiten nicht besonders. Sein Kindheitsfreund Chikage Kobayakawa () lernt bei ihm das Kellnern und arbeitet so auch im \"Antique\". Seine Familie dient im Haus der Tachibanas, doch er ist tollpatschig und stellt sich ungeschickt an. Zudem hat er sich in den Konditor verliebt. Dieser ist Yūsuke Ono (), der jeden Mann verführen kann, durch den dadurch entstandenen Streit aber schon oft gekündigt wurde. Ihm steht der junge Eiji Kanda () zur Seite, der bei ihm das Backhandwerk lernt. Er strebte einmal eine Karriere als Boxer an, konnte diese aber aus gesundheitlichen Gründen nicht fortführen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Manga erschien von 1999 bis 2002 im Manga-Magazin \"Wings\" des Verlags Shinshokan. Später wurden die Einzelkapitel in vier Sammelbänden veröffentlicht. Bei Digital Manga Publishing erschien der Manga auf Englisch.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dorama.", "content": "2001 wurde die elfteilige Dorama-Serie \"Antique – Seiyō Kottō Yōgashiten\" () produziert, Regie führten Katsuyuki Motohiro und Eiichirō Hasumi. Der Sender Fuji TV strahlte die Serie vom 8. Oktober bis zum 17. Dezember 2001 aus.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "2008 produzierten Studios Nippon Animation und Shirogumi unter der Regie von Yoshiaki Okumura die Anime-Fernsehserie \"Seiyō Kottō Yōgashiten – Antique\" () zum Manga. Das Charakterdesign entwarf Akio Uchino und die künstlerische Leitung übernahm Tatsuo Shimamura. Die Serie wurde vom 3. Juli 2008 bis zum 18. September 2008 von Fuji TV im Programm noitaminA ausgestrahlt. In den folgenden Wochen begannen die Ausstrahlungen durch die Sender Kansai TV, Niigata Sogo Television, Television Nishinippon Corporation und Toukai TV.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Takefumi Haketa. Die Gruppe Chemistry produzierte den Vorspanntitel \"Life goes on – side K\" und den Abspanntitel \"Life goes on – side D\".", "section_level": 3}, {"title": "Film.", "content": "In Korea wurde 2008 ein Realfilm zum Manga produziert, bei dem Min Gyu Dong Regie führte. Der Film kam am 13. November 2008 in die Kinos.", "section_level": 2}], "src_summary": "Seiyō Kottō Yōgashiten (jap., dt. „Westliche Antik-Konditorei“), auch bekannt als \"Antique Bakery\", ist eine Manga-Reihe der japanischen Zeichnerin Fumi Yoshinaga aus den Jahren 1999 bis 2002. Die Reihe wurde als Dorama und Anime-Fernsehserie verfilmt und gewann 2002 den Kōdansha-Manga-Preis in der Kategorie Shōjo.", "tgt_summary": "《西洋骨董洋菓子店》是日本漫画家吉永史的日本漫画作品,2002年获得第26回讲谈社漫画奖少女部门奖项。", "id": 2737242} {"src_title": "Haplogruppe N (Y-DNA)", "tgt_title": "单倍群N-M231", "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Haplogruppe N entspringt der Ausgangs-Gruppe NO. Diese ist vermutlich vor ca. 15–20.000 Jahren, also noch während der Eiszeit, in China entstanden. N hat sich dann über die eurasische Landmasse nach Norden und Westen ausgebreitet. Yunusbayev et al. (2019) gehen davon aus, dass es sich bei den Trägern um Angehörige der Uralischen und oder der Turksprachen gehandelt haben könnte. Ein Charakteristikum der Haplogruppe N ist die b1/b3-Deletion in der AZFc-Region des Y-Chromosoms. Anscheinend ist diese Deletion jedoch viermal unabhängig voneinander entstanden. Aus diesem Grund sollte die Deletion nicht als ein einzigartiges Polymorphismus-Ereignis angesehen werden, welches zur Definition dieses Abschnittes auf dem Y-Chromosom-Stammbaum herangezogen werden kann. Die Untergruppe N1c1* ist wahrscheinlich während des späten Pleistozäns (vor ca. 10000 Jahren) im südlichen Sibirien entstanden. Von dort aus fand die Ausbreitung nach Europa vor 8.000–10.000 Jahren statt. N1c1* hat in Osteuropa eine höhere Konzentration als in Sibirien und erreicht Häufigkeiten bis zu 60 Prozent in Finnland und 40 Prozent in Lettland und Litauen.", "section_level": 1}, {"title": "Untergruppen.", "content": "Der bisher hier verzeichnete Stammbaum ist seit langem ungültig durch ISOGG 2019/2020. So gibt es keine Untergruppe N1c mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Verbreitung.", "content": "Heute findet sich die Haplogruppe N im gesamten nördlichen Eurasien. Mögliche wichtige Ausgangsregionen sind Nordchina und die heutige Mongolei. Von diesen Regionen aus könnten in tiefer vorgeschichtlicher Zeit Migrationen nach Sibirien und letztlich bis ins Baltikum stattgefunden haben. Der dominante N1c-Zweig (alter Name: N3) ist in Sibirien und dem nordöstlichen Europa weit verbreitet. Auch bei den am Weitesten westlich gelegenen Bevölkerungen von N1c findet sich die höchste Konzentration in Finnen, Letten und Litauern. Auch die altpreußische Bevölkerung von Ostpreußen könnte einen hohen Anteil von N1c gehabt haben. Der N1b-Zweig, dessen Verbreitungsgebiet großenteils innerhalb des Gebietes von N1c liegt, zeigt zwei Haupt-Cluster: einen in der Ural-Wolga-Gegend und einen zweiten weiter östlich gelegen. Der weniger häufige N1a-Zweig zeigt in Asien eine weite Verbreitung, mit kleinen Konzentrationen in Kasachstan, Korea und China. Angehörige der undifferenzierten N*-Gruppe sind weit verbreitet, mit geringen Konzentrationen in Kambodscha und Südchina. Sehr geringe Konzentrationen der Haplogruppe N wurden auch im sonstigen Osteuropa und Anatolien gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Haplogruppe N ist in der Humangenetik eine Haplogruppe des Y-Chromosoms. Die Auslassung des Markers b2/b3 in der AZFc-Region des menschlichen Y-Chromosoms ist eine Eigenheit von Haplogruppe N. Diese Auslassung scheint jedoch bei vier verschiedenen Gelegenheiten unabhängig voneinander aufgetreten zu sein. Folglich sollte diese Auslassung nicht als einziges Ereignis innerhalb der Entwicklung dieser Haplogruppe gedeutet werden, die zur Unterscheidung dieses Zweigs des Haplogruppen-Stammbaums beiträgt.", "tgt_summary": "单倍群N(M231)是一个Y染色体DNA单倍群,由M231位点定义,主要分布于北欧亚大陆,起源于东亚。", "id": 607996} {"src_title": "World Animal Protection", "tgt_title": "世界動物保護協會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Organisation war früher bekannt unter dem Namen „World Society for the Protection of Animals“ (WSPA). Dies resultierte aus dem Zusammenschluss von zwei Tierschutzorganisationen im Jahr 1981; der World Federation for the Protection of Animals (WFPA, 1953 gegründet) und der International Society for the Protection of Animals (ISPA, 1959 gegründet). Im Juni 2014 benannte sich die Organisation um in „World Animal Protection“.", "section_level": 1}, {"title": "Kampagnen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tiere in der Wildnis.", "content": "1985 lancierte die WSPA eine Kampagne für ein Stierkampf-Verbot in französischen und spanischen Städten. In den 1990er Jahren trug die Organisation zum Verbot des Bärentanzes in Griechenland, der Türkei und Indien bei. In Indien finanzierte die Organisation ein Schutzgebiet für Bären, die zuvor noch gehandelt wurden. Nach einer Investigativrecherche der BBC im September 2013 startete die Organisation eine Kampagne gegen den Handel mit Kopi-Luwak-Kaffee. Seitdem haben verschiedene Händler den Verkauf dieses Kaffees beendet. In Asien gibt es darüber hinaus eine Kampagne für das Ende der Bärengalle-Industrie. In Pakistan sollen durch Gesetzesänderung die Bärenkämpfe enden und ehemalige Bärenbesitzer alternative Existenzgrundlagen erhalten. Gerettete Bären finden Zuflucht in einem Schutzgebiet. Auch für das 2005 mit ihrer Unterstützung errichtete, rumänische Bärenreservat Zărnești trägt die WSPA den Hauptteil der Ausgaben.", "section_level": 2}, {"title": "Tiere in Lebensgemeinschaften mit Menschen.", "content": "Die Organisation setzt sich für das Ende von Tötungsaktionen an streunenden Hunden ein. In vielen Ländern werden diese im Kampf gegen Tollwut ausgeübt. Die Organisation betont, dass nur Impfmaßnahmen effektiv gegen Tollwut helfen können und arbeitet gemeinsam mit Regierungen daran, Impfprogramme zu initiieren. Im Jahr 2012 begann in Zusammenarbeit mit der chinesischen Tiergesundheitsbehörde ein Massenimpfprogramm in den chinesischen Provinzen Shaanxi, Guizhou und Anhui. Seit Juni 2014 wurden 750 Tierärzte ausgebildet und mehr als 90.000 Hunde geimpft. Massenimpfprogramme wurde außerdem in Bali, den Philippinen, Bangladesch, Kenia, Sansibar, Kathmandu und Nepal durchgeführt. Ein zweiter Arbeitsschwerpunkt ist das Populationsmanagement von streunenden Hunden. Dieses wird mittels bewährter Methoden wie Bildung, verbesserter Gesetzgebung, Registrierung und Hundeidentifikation, Sterilisation und Empfängnisverhütung, Tierheimen und Vermittlungseinrichtungen durchgeführt. Die Organisation hilft Regierungen bei der Entwicklung von entsprechenden Programmen, Kontrollen und Auswertungen basierend auf einem Modell, beschrieben in „Humane Dog Population Management Guidance“. Dieses Dokument vom November 2007 wurde von der Koalition „The International Companion Animal Management Coalition (ICAM Coalition)“ entwickelt. World Animal Protection ist Mitglied der ICAM-Koalition. Tiermedizinische Leistungen, wie zum Beispiel mobile Tierkliniken für Katzen und Hunde, aber auch für Tierbesitzer, die sich die Versorgung ihrer Tiere nicht leisten können, sind häufig Bestandteil dieser Hilfsprogramme. Die Tiere werden sterilisiert, geimpft und bei Bedarf auch anderweitig medizinisch versorgt. Derartige Programme finden sich in Sri Lanka, Sansibar, Kolumbien, Brasilien, Costa Rica, Sierra Leone und Bali. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Hilfe für Arbeitstiere (Pferde, Esel und Maultiere) im Westjordanland, wo durch mobile Tierkliniken zunehmend Vernachlässigung und Quälerei festgestellt werden. Dazu die Partnerorganisation „Palestine Wildlife Society“: „In jeder Gemeinde schulen wir Menschen, die ihr Wissen über Pferdepflege an andere Menschen weitergeben. Sie nehmen an Workshops teil und besuchen Gemeinden, in denen unsere Schulungen bereits erfolgreich sind. Dann teilen sie, was sie gelernt haben. Wenn sich die Botschaft verbreitet, ändert sich auch das Verhalten und das Tierwohl verbessert sich. Und weil es den Tieren besser geht, verbessert sich auch der Lebensstandard ihrer Besitzer.“", "section_level": 2}, {"title": "Tiere in Katastrophen.", "content": "Die Organisation hat zwei Katastrophenhilfeteams in Asien und Lateinamerika. Diese reisen nach einer Katastrophe in die am schlimmsten betroffenen Gebiete, um Tiernothilfe zu leisten, Tiernahrung zu verteilen und – wo möglich – Tiere wieder mit ihren Besitzern zusammenzuführen. Diese Arbeit ist besonders in Entwicklungsländern von Bedeutung, in denen die Menschen und Gemeinden in Bezug auf Ernährung, Transport und Einkommen von ihren Tieren abhängig sind. Die Organisation arbeitet auch mit Regierungen und lokalen Tierschutzvereinigungen in Risikogebieten zusammen, um dort nationale Frühwarnsysteme zu entwickeln. Außerdem bildet sie die Gemeinden darin aus, ihre Tiere im Falle einer Katastrophe zu schützen. Im Rahmen der BBC-Dokumentation „Vets in the Disaster Zone“ wurde die Katastrophenhilfsarbeit der Organisation auf den Philippinen nach dem Taifun Haiyan im November 2013 gefilmt und auf BBC Two am 28. April 2014 ausgestrahlt.", "section_level": 2}, {"title": "Nutztierhaltung.", "content": "World Animal Protection arbeitet mit Regierungen, der Lebensmittelindustrie und Landwirten zusammen, um das Wohlbefinden der Tiere in der Landwirtschaft zu verbessern. Verbraucher werden dazu ermutigt, Lebensmittel aus tierfreundlichen Produktionssystemen zu kaufen. Im Jahr 2013 schloss sich World Animal Protection gemeinsam mit Compassion in World Farming zusammen, um Unternehmensmaßstäbe für das Wohlbefinden von Nutztieren (business benchmark on farm animal welfare (BBFAW)) zu entwickeln. Die Zeitung The Guardian berichtete, dass seit Veröffentlichung der Unternehmensmaßstäbe 10 Prozent mehr Unternehmen Richtlinien für das Wohlbefinden von Nutztieren veröffentlicht haben.", "section_level": 2}, {"title": "Globaler Tierschutz.", "content": "Die Organisation setzt sich im Rahmen einer Kampagne für eine Allgemeine Tierschutzerklärung (Universal Declaration on Animal Welfare) ein. Im Jahr 2013 erreichte die Organisation durch Lobbyarbeit, dass die Vereinten Nationen in zwei Resolutionen der Generalversammlung zu Landwirtschaft und Katastrophenrisikoreduktion den Tierschutz aufnahm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die World Animal Protection (früher World Society for the Protection of Animals – WSPA) ist eine international arbeitende Tierschutzorganisation, die bereits seit mehr als 30 Jahren aktiv ist. Die Wohltätigkeitsorganisation beschreibt ihre Vision wie folgt: Eine Welt, in der das Wohl der Tiere wichtig ist und Grausamkeit gegenüber Tieren ein Ende gefunden hat.", "tgt_summary": "世界动物保护协会(英语:World Animal Protection),原名英语:the World Society for the Protection of Animals,推动全世界保护动物已有50多年,2014年6月改名。", "id": 1445533} {"src_title": "Volksrepublik Buchara", "tgt_title": "布哈拉人民苏维埃共和国", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Das Emirat Buchara war seit 1868 Teil des Russischen Reiches, die Mangit-Dynastie hatte jedoch noch umfassende Herrschaftsrechte. Nach dem Ende des Zarenreichs im Frühjahr 1917 erlangte das Emirat de facto die Unabhängigkeit. Fajzullah Chodscha, ein radikaler Reformist mit Kontakten zu den Sowjets und nach dem Emir Alim Khan zweitreichster Mann Bucharas, organisierte den Widerstand gegen den Emir. Er beabsichtigte kulturelle und soziale Reformen. 1920 ging seine „Kommunistische Partei von Buchara“ zu bewaffnetem Widerstand über und bat am 29. August 1920 Sowjetrussland um Hilfe, das die „Werktätigen des Emirats“ sofort unterstützte: Michail Wassiljewitsch Frunse sandte 7.000 Mann Infanterie, 2.500 Mann Kavallerie, 5 Panzerzüge, 40 Geschütze und 11 Flugzeuge nach Buchara, die „Kommunisten“ des Emirats verfügten angeblich über 5.000 Mann Infanterie und 2.000 Mann Kavallerie. Auf Seiten des Emirs standen 8.700 Mann Infanterie und 7.500 Mann Kavallerie, dazu angeblich 27.000 irreguläre Kämpfer. Am 2. September 1920 fiel das „alte“ Buchara und der Emir floh nach Afghanistan.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Am 18. Oktober 1920 wurde die „Sozialistische Volksrepublik Buchara“ ausgerufen, Fajzullah Chodscha wurde „Vorsitzender des Ministerrates“. Der Regierung fehlten aber die Kader für die Umsetzung von Reformen, sie musste sich auf die des alten Regimes stützen, die naturgemäß wenig interessiert waren. Dazu kam die Angst, die religiösen und gesellschaftlichen Traditionen Bucharas zu verletzen. So verlor die Regierung die Unterstützung der armen Bevölkerungsschichten bald wieder. Im Osten des Landes sammelte der gestürzte Emir Alim Khan mit britischer Hilfe Kämpfer gegen die Sowjets, wurde aber von der Roten Armee Anfang 1921 wieder nach Afghanistan vertrieben. Ende 1921 dann überschritten die Anhänger des Emirs erneut die Grenze und verbündeten sich mit den Basmatschen und Enver Pascha. Enver wurde von Alim-Khan zum \"Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Islam und Statthalter des Emirs von Buchara\" ernannt. Er eroberte tatsächlich Duschanbe und besetzte ganz Ost-Buchara (heute zu Tadschikistan), wurde aber im Sommer 1922 von den Sowjets geschlagen und fiel im Kampf. Die Volksrepublik Buchara war am 4. März 1921 in einem Bündnisvertrag mit Sowjetrussland als unabhängig anerkannt worden. Aber de facto wurden die Minister der Republik schon Ende 1923 alle von den Sowjets verhaftet und nach Moskau gebracht, mit Ausnahme Fajzullah Chodschas, bei dessen Verhaftung man einen Volksaufstand fürchtete. Am 19. September 1924 riefen die eingeschüchterten Rückkehrer dann die „Sozialistische Republik Buchara“ aus, die in die Sowjetunion eingegliedert wurde. Am 17. Februar 1925 wurde die SSR von Moskau unter nationalen Gesichtspunkten wieder aufgelöst und zwischen der Usbekischen, der Turkmenischen und der Tadschikischen ASSR aufgeteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehungen zu Deutschland.", "content": "Parallel zu den Rapallo-Verhandlungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion traf 1922 auch eine Gesandtschaft der Handelskommission des Obersten Wirtschaftsrates der Bucharischen Volksrepublik in Berlin ein. Die Delegierten Yunus Abd al-Wahhab und 'Azzam Schah Muhammad Schah fielen jedoch am 27. Oktober 1922 einer bis heute nicht völlig aufgeklärten Gasvergiftung zum Opfer. Ihr Nachfolger Jussuf Mukimbajew ließ ihnen im März 1923 auf dem Muslimischen Friedhof in Berlin-Neukölln zwei Grabmale errichten, die noch heute erhalten geblieben sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Volksrepublik Buchara (;,, ) war von 1920 bis 1924 eine eng mit Sowjetrussland bzw. der Sowjetunion verbündete Volksrepublik sowie von 1924 bis 1925 eine SSR innerhalb der UdSSR. Ihr Gebiet umfasste 182.193 km2 und etwa 2,2 Millionen Einwohner, hauptsächlich Usbeken (60 %), Tadschiken (30 %) und Turkmenen (10 %).", "tgt_summary": "布哈拉人民苏维埃共和国(、 '),是一个短暂的苏维埃政权,1920年9月,当地人民和苏俄红军推翻曼吉特埃米尔统治的布哈拉汗国,建立布哈拉人民苏维埃共和国。1924年,其名称改为布哈拉社会主义苏维埃共和国(),在1925年的边界重划中,其大部分的土地被并入乌兹别克斯坦苏维埃社会主义共和国,少数则被并入土库曼斯坦苏维埃社会主义共和国。", "id": 1255383} {"src_title": "Flughafen Kasan", "tgt_title": "喀山國際機場", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Entscheidung, in Kasan einen zweiten Flughafen zu bauen, fiel 1972. Der alte Flughafen, 8 km nordwestlich der Stadt, „Kasan-1“, war nicht mehr ausreichend, schon im Jahre 1972 fertigte er über 1,6 Mio. Passagiere ab. Außerdem bedurfte es einer neuen Landebahn, um Flugzeuge des Typs Tu-134 annehmen zu können. 1979 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen, und die 2500 m lange Start- und Landebahn wurde mit den Flugzeugtypen Tu-124 und Tu-134 angeflogen. Am 15. September 1979 fand der erste Linienflug statt, eine Passagiermaschine aus Sotschi. 1982 wurde der Flughafen für die Abfertigung der Il-86 ausgebaut. Der Flughafen wurde 1984 in „Kasan“ umbenannt, bis dahin hieß er „Kasan-2“. Der erste internationale Flug startete 1987 nach Berlin, einige Monate zuvor erhielt der Flughafen den Status „International“. Schnell wurden auch Verbindungen nach Polen, Albanien, China, Bulgarien und in die Mongolei aufgenommen. Seit Oktober 1992 besteht die Möglichkeit, nach Istanbul zu fliegen. Seit März 1997 flog die Lufthansa auf der Route Kasan–Frankfurt, welche im April 2013 eingestellt wurde. Seit Juni 2016 wird die Verbindung zweimal wöchentlich durch Aeroflot bedient. Ab dem 1. Juni 1992 betreibt den Flughafen das Unternehmen „Internationaler Flughafen Kasan AG (ОАО Международный аэропорт Казань)“. Ende des Jahres 1994 wurde der Ausbau des Flughafens beschlossen. Die wichtigsten Punkte waren der Ausbau des Flughafenbahnhofs und des Treibstoffsystems sowie der Bau einer Landebahn von 3750 m Länge. Außerdem sollte die Flugleitzentrale modernisiert und ein Frachtkomplex, ein Vier-Sterne-Hotel und ein Hangar gebaut werden. Das Treibstoffsystem wurde 2001 modernisiert und die Landebahn im Juli 2004 fertiggestellt. Den Zuschlag für die Modernisierung der Kommunikationsanlagen bekam Siemens. 2004 entschied man noch zusätzlich, einen Business-Terminal für 132 Mio. Rubel mit einer Kapazität von 100 Passagieren pro Stunde zu errichten. Alle Bauarbeiten wurden bis 2005, zum 1000-jährigen Jubiläum der Stadt, beendet. Insgesamt kostete die 1994 beschlossene Modernisierung (zusätzlich zum Business-Terminal) 765 Mio. Rubel. Der zweite Flughafen Kasans nordöstlich der Stadt wurde 2004 geschlossen und später zu einer Pferderennbahn umgebaut. Bis zum Jahr 2008 wuchsen die Passagierzahlen stark. So bediente der Flughafen im Jahr 2008 751.504 Fluggäste, das ist ein Plus von 21,9 % zum Vorjahr. Besonders stark stiegen die Passagierzahlen bei den internationalen Flügen, 315.255 (+29,5 %). Auf den Inlandsflügen waren es mit 436.249 Passagieren 17 % mehr als im Jahr 2007. 2008 starteten insgesamt 8.238 Flugzeuge. Im Jahr 2012 wurden am Flughafen 1,48 Mio. Passagieren abgefertigt, was einer Steigerung von über 21 % im Vergleich zu 2011 entspricht. Wieder ein Jahr später stieg das Passagieraufkommen um 24,2 % auf 1,847 Mio. Passagiere. Das Wachstum fiel mit 30,3 % bei den Passagieren internationaler Flüge, die etwa die Hälfte der Passagiere darstellen, besonders stark aus. Im Jahr 2014 flogen knapp eine Million Passagiere national (+9,9 %), bei den internationalen Flügen stieg die Passagierzahl nur leicht auf 943.403 (+0,5 %).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flughafen Kasan ist ein Verkehrsflughafen in Russland in Stolbischtsche, Rajon Laischewo, Tatarstan, 28 km südlich vom Zentrum der Millionenstadt Kasan. Er wurde 1979 eröffnet und ist heute der größte Flughafen Tatarstans und einer der wichtigsten Flughäfen in der Wolgaregion.", "tgt_summary": "喀山国际机场(,)()是一座位于俄罗斯联邦鞑靼斯坦共和国首府喀山的国际机场。该机场位于喀山中心商务区东南方约25公里,是鞑靼斯坦航空的枢纽。", "id": 700435} {"src_title": "Chirostenotes", "tgt_title": "纖手龍", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Chirostenotes\" war ein etwa 2,9 Meter langer, zweibeiniger Theropode. Ähnlich wie einige primitivere Oviraptorosauria wie \"Caudipteryx\" und \"Protarchaeopteryx\" könnte auch \"Chirostenotes\" Federn getragen haben. Die langen, schlanken Kiefer sind zahnlos. Wie einige andere Oviraptorosauria zeichnet sich der Schädel von \"Chirostenotes\" durch einen großen Schädelkamm aus, der dem des heutigen Kasuars ähnelt. Der Mittelfuß zeigt den sogenannten arctometatarsalen Zustand, der sich bei verschiedenen Gruppen „höherer“ Theropoden findet: der zweite und vierte Mittelfußknochen „quetschen“ das obere Ende des dritten (d. h. mittleren) Mittelfußknochens zwischen sich ein, sodass nur das untere Ende dieses Knochens Anteil am Fußrücken hat. Der Mittelfuß von \"Chirostenotes\" ist lang und macht 22 % der Länge der Hinterbeine (ohne Zehen) aus. Über die Ernährung dieses Tieres ist wenig bekannt, möglicherweise handelte es sich um einen Allesfresser oder Pflanzenfresser.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckungsgeschichte.", "content": "Bereits 1924 wurde ein Paar unvollständiger Hände entdeckt und von Gilmore als \"Chirostenotes\" („schmale Hand“) beschrieben. Im Jahr 1932 wurden die Füße entdeckt und von Charles M. Sternberg als \"Macrophalangia\" („große Zehen“) beschrieben. Obwohl man beide Funde später den Theropoden zuordnen konnte, war unklar, ob es sich um die gleiche Art handelt. 1936 wurde der Kiefer des Tieres entdeckt und später als \"Caenagnathus\" („neuer Kiefer“) beschrieben (Sternberg, 1940), anfangs galt er als Vogelkiefer. Die Familie Caenagnathidae, in welche \"Chirostenotes\" eingeordnet wird, trägt noch immer den Namen dieser Gattung. 1988 wurde in einer Museumssammlung ein Skelett entdeckt und untersucht, das bereits 1923 gefunden wurde – dieses Skelett zeigt, dass alle Funde zur selben Dinosauriergattung gehören. Seitdem werden die Funde unter dem Namen \"Chirostenotes\" geführt, da dieser Name als erstes vergeben wurde (Prioritätsregel). Des Weiteren wurden \"Chirostenotes\" Kiefer mit starken Zähnen zugeschrieben, die heute jedoch als \"Ricardoestesia\" geführt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die aus dem späten Campanium sowie frühen Maastrichtium stammenden Fossilien der Typusart \"Chirostenotes pergracillis\" wurden in der Dinosaurier-Park-Formation in Alberta entdeckt, einer bedeutenden kanadischen Fundstelle aus dem Campanium. Neben \"C. pergracillis\" wird eine weitere Art unterschieden, \"C. elegans\", die jedoch mit dem nahe verwandten \"Elmisaurus\" identisch sein könnte. Ein großes Skelett aus der Horseshoe-Canyon-Formation wurde \"C. pergracillis\" zugeschrieben, 2014 wurde für dieses Exemplar die Gattung \"Anzu\" aufgestellt.", "tgt_summary": "纤手龙属(学名:,意为“狭窄的手”)是生活在7650万年前,白垩纪晚期加拿大艾伯塔的偷蛋龙类。其模式种为纤瘦纤手龙()。", "id": 30089} {"src_title": "Drew Gooden", "tgt_title": "德鲁·古登", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Drew Gooden spielte ab der Saison 1999/2000 für die Kansas Jayhawks der University of Kansas. Dort bildete er mit Nick Collison und Kirk Hinrich ein vielversprechendes Trio. Während Drew Gooden in seiner Freshman-Saison noch in der 2. Runde des NCAA Division I Basketball Championship-Turniers ausschied, gelang den Jayhawks 2000/2001 der Einzug in die Sweet Sixteen (Achtelfinale). Am erfolgreichsten verlief seine Senior-Saison, in der die Jayhawks in das Final Four (Halbfinale) des NCAA-Turniers einzogen. Andrew Gooden wurde als „NABC Player of the Year“ ausgezeichnet und ihm zur Ehre wurde die Trikotnummer „0“ der Jayhawks zurückgezogen.", "section_level": 2}, {"title": "NBA.", "content": "Im NBA-Draft 2002 wurde Drew Gooden an 4. Stelle von den Memphis Grizzlies gewählt. Im Februar 2003 transferierten die Grizzlies Gooden und Gordan Giriček im Austausch für Mike Miller und Ryan Humphrey zu den Orlando Magic. Nach seinem ersten Profijahr wurde Gooden in das NBA All-Rookie First Team berufen. Im Juli 2004 wurde Andrew Gooden gemeinsam mit Steven Hunter und Anderson Varejão zu den Cleveland Cavaliers geschickt, die dafür Tony Battie abgaben. Bei den Cavaliers blieb Gooden dann bis 2008 eine feste Größe und erreichte dort seine größten Erfolge. So wurde er 2007 Meister der \"Eastern Conference\" und erreichte mit den Cavaliers somit das NBA-Finale. Im Februar 2008 wurde Drew Gooden als Teil eines elf Spieler und drei Mannschaften umfassenden Trades zu den Chicago Bulls transferiert. Ein Jahr später, im Februar 2009, wurde Drew Gooden mit Andrés Nocioni, Michael Ruffin und Cedric Simmons im Austausch mit Brad Miller und John Salmons transferiert und kam zu den Sacramento Kings. Nachdem er nur eine Partie für die Kings bestritten hatte, wechselte Gooden Anfang März des Jahres für den Rest der Saison zu den San Antonio Spurs. Im Juli 2009 unterzeichnete er einen Vertrag bei den Dallas Mavericks. Am 13. Februar 2010 wurde er zusammen mit Josh Howard, James Singleton und Quinton Ross für Caron Butler, Brendan Haywood und DeShawn Stevenson zu den Washington Wizards getradet. Für die Wizards absolvierte er jedoch kein Spiel. Am 17. Februar wurde er im Rahmen eines Trades zwischen 3 Teams zu den Los Angeles Clippers getradet. Im Gegenzug wechselte Al Thornton nach Washington. Am 1. Juli 2010 unterschrieb Gooden einen 5-Jahres-Vertrag bei den Milwaukee Bucks. Am 9. April 2011 erreichte er sein erstes Triple-Double mit 15 Punkten, 13 Rebounds und 13 Assists. Ein Jahr später am 14. März 2012 gelang ihm das zweite Triple-Double seiner Karriere. (15 Punkte, 10 Rebounds und 13 Assists) Im Juli 2013 wurde er via Amnestie-Klausel von den Bucks entlassen. Am 26. Februar 2014 unterschrieb er einen 10-Tages-Vertrag bei den Washington Wizards. Nach einem zweiten 10-Tages-Vertrag und guten Leistungen, wurde Gooden für den Rest der Saison verpflichtet. Gooden blieb bis 2016 bei den Wizards danach wurde sein Vertrag nicht verlängert. Er fand danach kein NBA-Team mehr und beendete seine Karriere. In 790 NBA-Spielen erzielte Gooden 11,0 Punkte und 7,1 Rebounds pro Spiel.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Goodens Mutter stammt aus Finnland. Sie lernte Goodens Vater kennen, als dieser professionellen Basketball in Finnland spielte. Gooden selbst betonte, die finnische Nationalmannschaft, während der Basketball-Weltmeisterschaft 2014 repräsentieren zu wollen. Es gelang ihm aber nicht rechtzeitig, den finnischen Pass zu erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrew Melvin „Drew“ Gooden (* 24. September 1981 in Oakland, Kalifornien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler, finnischer Abstammung, der zuletzt für die Washington Wizards aktiv war. Er ist 2,08 Meter groß und spielte auf der hauptsächlich auf der Position des Power Forwards.", "tgt_summary": "安德鲁·梅尔文·“德鲁”·古登(英语:Andrew Melvin \"Drew\" Gooden,1981年-9月24日),生于加利福尼亚州奥克兰,美国职业篮球运动员", "id": 1145851} {"src_title": "Ninetjer", "tgt_title": "尼内特吉", "src_document": [{"title": "Name und Identität.", "content": "Ninetjer ist als dritter Herrscher der 2. Dynastie durch zeitgenössische Artefakte aus seiner Grabanlage in Sakkara und den Königslisten als Nachfolger von König Nebre belegt. Als direkter Nachfolger wird, in Anlehnung an die ramessidischen Königslisten, König Wadjenes angesehen, wobei unklar bleibt, mit welchem archäologisch belegten Horusnamen dieser Kartuschenname zu verknüpfen ist. Sowohl sein Horus- als auch der Thronname lautete „Ninetjer“. Diese Besonderheit ist typisch für die 2. Dynastie und ebenfalls bei den Namen von Peribsen und Sechemib zu beobachten.", "section_level": 1}, {"title": "Belege und Funde.", "content": "Ninetjer ist zeitgenössisch vor allem durch zahlreiche Steinvasen und Tonsiegel aus seiner Grabanlage in Sakkara belegt. Weitere Steingefäße und Tonsiegel mit seinem Namen wurden in großer Anzahl in den Galerien des Djoser-Pyramidenkomplexes in Sakkara entdeckt. Allerdings ist die zeitliche Zuordnung von Inschriften, die aus schwarzer Tinte angefertigt sind, strittig. Die Ägyptologin Ilona Regulski datiert die Tintenaufschriften in die Zeit von Chasechemui bis Djoser und vermutet zudem, dass die mit Tinte beschrifteten Gefäße ursprünglich aus Abydos stammen. Tatsächlich wurden einige wenige Gefäßfragmente aus Stein mit Ninetjers Namen im Grab des Peribsen in Abydos entdeckt. Aus Memphis stammt die Statuette des Priesters Redjit, auf deren Rücken sowohl der Name Ninetjers als auch die seiner beiden Vorgänger eingeritzt sind. Die Figur bestätigt damit Ninetjers chronologische Position und ist deshalb für die Ägyptologie besonders wichtig. Aus einer privaten Kunstsammlung (Sammlung Georges Michailidis) stammt die Statuette eines Königs mit der Weißen Krone Oberägyptens. Die Figurine ist 13,5 cm groß und besteht aus blassem, grünlich schimmerndem Alabaster. Die Figur wird auf einem Thron sitzend und in einem hautengen Sed-Fest-Gewand gekleidet dargestellt. In die Seitenflächen des Throns ist der Thronname des Ninetjer eingraviert. Die künstlerische Ausführung wirft unter Ägyptologen Fragen auf. Während Forscher wie W. K. Simpson die Königsfigur in die 4. Dynastie datieren, zweifeln andere Ägyptologen wie z. B. Günter Dreyer, Dietrich Wildung und Hourig Sourouzian an ihrer Echtheit.", "section_level": 1}, {"title": "Herrschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regierungsdauer und Ereignisse.", "content": "Das Meiste, was aus Ninetjers Regierungszeit bekannt ist, wird auf dem Palermostein geschildert. Die Bruchkante des Steins verläuft genau diagonal durch das 7. und 21. Fenster; daher fehlen die Reste des geschilderten Ereignisses. Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass hier die übliche Viehzählung genannt wird. Auf dem Kairostein sind dazu ergänzend die Regierungsjahre 36 bis 44 erhalten. Der Palermostein nennt folgende Ereignisse: Der Name des Ninetjer fand sich auch als Felsinschrift bei Abu Handal in Unternubien. Dies mag auf eine militärische Expedition nach Nubien deuten, die jedoch nicht weiter belegt werden kann. Über die Dauer von Ninetjers Herrschaft gibt es unterschiedliche Angaben. Der Turiner Königspapyrus bescheinigt ihm die hohe Anzahl an 96 Regierungsjahren, der antike Chronist Manetho spricht hingegen von 47 Jahren. Die moderne Forschung billigt Ninetjer mindestens 43 Jahre zu. Gestützt wird diese Schätzung durch die Inschriften des Kairosteins, deren Aufzeichnungen unmittelbar nach dem „21. Mal der Viehzählung“ (42. Regierungsjahr) enden. Wolfgang Helck spricht Ninetjer sogar 45 Jahre zu. Unter Ninetjer wurde das Horusgeleit durch eine \"Zählung\" ergänzt. Dies deutet auf eine neue Form der Steuereinziehung. Die \"Zählung\" blieb in der Folgezeit bestehen. Das Horusgeleit wurde in der 3. Dynastie aufgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Regierungsende.", "content": "Die unruhigen Zeiten nach Ninetjers Tod haben bei Ägyptologen wie Wolfgang Helck, Nicolas Grimal und Barbara Bell den Verdacht erregt, dass sich das Ägyptische Reich nach Ninetjers Tod in zwei Teile gespalten haben könnte und eine Zeit lang von zwei verschiedenen Königen getrennt regiert wurde. Unklar bleibt jedoch, wann genau Ägypten sich in zwei Landeshälften spaltete. Die in ramessidischen Königslisten genannten Herrscher Wadjenes und Sened werden sowohl in thinitischen als auch in memphitischen Annalen als direkte Nachfolger von Ninetjer präsentiert, daher werden sie wohl noch über Ober- und Unterägypten gleichermaßen regiert haben. Die Reichsteilung kann daher erst frühestens unter König Sened stattgefunden haben.", "section_level": 2}, {"title": "Grabanlage.", "content": "Die Grabanlage des Ninetjer befindet sich in Sakkara unter dem Aufweg der Unas-Pyramide und besteht aus mehreren Galerien, die über ein komplexes Gangsystem verbunden sind. Das DAI führte zwischenzeitlich fünf weitere Grabungskampagnen durch. Die Grabgalerien des Ninetjer zeigen große Ähnlichkeiten mit den Grabbauten des Nebre und des Hetepsechemui, was darauf schließen lässt, dass Ninetjer seine Grabanlage nach deren Vorbild bauen ließ. In Sakkara befinden sich außerdem die Privatgräber hoher Adliger, die ebenfalls aus der Regierungszeit des Ninetjer stammen. Das ungewöhnlich große Grab des Ruaben (Mastaba S2302) enthielt zahlreiche Tonsiegel des Ninetjer, so dass früher angenommen wurde, die Mastaba S2302 sei das Grab des Ninetjer. Im Jahr 2008 führte die fünfte Ausgrabung zur Entdeckung von weiteren Grabkammern im Grabkomplex des Ninetjer. Nördlich des Unas-Aufweges befand sich die Mastaba des Nebkauhor, die über der Eingangsrampe der Grabanlage des Ninetjer errichtet wurde. Die Eingangsrampe weist eine Länge von etwa 25 m auf und führt zu drei Galerien mit weitverzweigten Gangsystem in Ost-West-Richtung. Weitere vermutete Grabkammern sollen bei den nächsten Grabungen freigelegt werden. Die nördlichste Galerie, mit einer Höhe von 1,7 m sowie einer Fläche von 13,5 m × 1,35 m, verfügt über sieben weitere kleine Nebenkammern von unterschiedlicher Größe. Die kleineren Nebenkammern machen einen unvollendeten Eindruck und waren mit Sand gefüllt, der teilweise in die Kammern einrieselte. Die dort gefundenen Holzsärge gehören zu späteren Bestattungen. Im Gang zur mittleren Galerie befanden sich aufgebahrte Mumien, unter denen Grabbeigaben des Ninetjer lagen, beispielsweise Weinkrüge, Tongefäße und Verschlüsse. Daneben konnten 56 Flint-, 44 Rasiermesser und 44 kleine Klingen geborgen werden. Der Fund in der südlichen Galerie, mit einer Fläche von 6,4 m × 1,4 m, brachte überraschenderweise die größtenteils vollständig und ursprüngliche Ausstattung von Grabbeigaben zum Vorschein, beispielsweise mehr als 50 Weinkrüge mit Siegelverschlüssen des Ninetjer, Tragnetze, Transportobjekte aus Holz, Bierflaschen und streifenpolierte ovale Gefäße. Untersuchungen der neu gefundenen Siegelabrollungen belegen, dass sie von Ninetjer stammen. Einige Weinkrüge datieren wahrscheinlich aus der späten 1. Dynastie. Die bei früheren Grabungen gefundenen Gegenstände, ein Frauensarg sowie neun Mumienmasken und Abbildungen der Verstorbenen in festlicher Tracht zu Lebzeiten, konnten der ramessidischen Zeit zugeschrieben werden. Die eigentliche Grabkammer des Ninetjer liegt am südwestlichen Ende der Anlage, deren Decke allerdings eingebrochen ist. Auch die restlichen Gänge und Kammern sind akut einsturzgefährdet. Insgesamt hat die Grabanlage einen Umfang von 94 × 106 m.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der antike Chronist Manetho nennt Ninetjer \"Binôthris\" und berichtet, dass dieser \"regierte 47 Jahr\" und \"er vergab das Recht an die Weiber, wie Könige regieren zu dürfen\". Ägyptologen vermuten, dass es sich dabei um einen Nachklang aus der 0. und 1. Dynastie handeln könnte, da zu dieser Zeit zwei Königinnen, Neithhotep und Meritneith, als mögliche Alleinherrscherinnen in Erscheinung traten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ninetjer (eigentlich: Ni-netjer; auch Hor-ni-netjer) war der dritte altägyptische König (Pharao) der 2. Dynastie in der frühdynastischen Zeit. Jürgen von Beckerath datiert seine Regierungszeit von etwa 2785 bis 2742 v. Chr.", "tgt_summary": "尼内特吉(Nynetjer)是古埃及第二王朝的第三位法老。其名字的意思为“神所青睐的”。巴勒莫石碑以及一个从位于萨卡拉、可能是其陵墓的地下通道中发现的泥质封印的铭文中均提及了他的名字。现在已经发现了众多其统治时期留存下来的文物,因此人们认为他可能有一个相当长的统治期。", "id": 2855386} {"src_title": "Mazda MXR-01", "tgt_title": "馬自達MX-R01", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Nach Mazdas großem Erfolg (1. Platz) beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1991 mit dem 787B mit Wankelmotor dachte die Firmenleitung, sie könnte im Rennsport weitermachen und beweisen, dass dieser Erfolg keine Eintagsfliege gewesen sei. Durch die Reorganisation der Sportwagen-Weltmeisterschaft durch die FIA 1992 ergab sich für Mazda aber das Problem, dass Wankelmotoren nun nicht mehr erlaubt waren. Stattdessen sollten die Teams technologisch fortschrittliche V10-Motoren verwenden, ähnlich denen in der Formel 1. Mazda, die neben ihren Wankelmaschinen nicht viele andere Rennmotoren im Einsatz hatte, entschied sich aus Kostengründen gegen die Entwicklung eines eigenen neuen Motors. Außerdem hätte Mazda für den V10-Motor ein komplett neues Auto bauen müssen, da der 787B für die Aufnahme eines solch großen Motors ungeeignet war. So entschloss sich Mazda, einen bereits existierenden V10-Motor zuzukaufen. Man entschied sich für ein Triebwerk von \"Judd Engine Developments\", die ihren GV10-3,5 l-V10 1991 für die Formel 1 entwickelt hatten. Die Maschinen sollten als Mazda-Motoren mit der Typenbezeichnung \"MV10\" gefertigt werden. Auch das neue Fahrwerk kaufte man ein, und zwar von \"Tom Walkinshaw Racing (TWR)\", die mit Jaguar zusammengearbeitet hatten, bis diese Ende 1991 den Rennsport verließen. Jaguars letzter Rennwagen, der XJR-14, wurde 1992 von TWR anderen Kunden angeboten und Mazda ergriff die Gelegenheit, sich eines Autos zu bedienen, mit dem Jaguar 1991 die Meisterschaft gewonnen hatte. Wie der Motor wurde der Wagen auch als Mazda gefertigt und MXR-01 genannt. Leider wurde der XJR-14, der 1991 siegte, nach der Saison nicht überarbeitet und Mazda besaß weder das technische Verständnis noch die Finanzmittel, um das Fahrzeug im gleichen Grade weiterzuentwickeln wie es z. B. Peugeot und Toyota 1992 taten. Auch der Judd-Motor war ziemlich schwachbrüstig im Vergleich zu den Motoren der anderen Werksteams.", "section_level": 1}, {"title": "Renngeschichte.", "content": "Mazda schaffte es die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1992 als Dritter zu beenden; ihr bestes Resultat war ein 2. Platz beim 500-km-Rennen von Silverstone. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans führte das Team streckenweise in den ersten Stunden und beendete das Rennen auf einem ehrenvollen 4. Platz. Während der gesamten Saison wurde nur ein Auto eingesetzt, nur in Le Mans waren zwei Wagen gemeldet. In Japan bestritt \"Mazdaspeed\" mit einem einzigen MXR-01 die \"All Japan Sports Prototype Championship (JSPC)\" und konnte keine großen Erfolge verbuchen, wenn man bedenkt, dass sie nur einen 2. Platz in der Konstrukteursmeisterschaft bei nur zwei Mitwettbewerbern (Toyota und Nissan) erringen konnten. In Rennen, in denen der MXR-01 keinen Konkurrenten in seiner Klasse hatte, konnte er allerdings auch keine Punkte sammeln, was den Gesamtpunktestand natürlich ungünstig beeinflusste. Nach der Saison 1993 wurden sowohl die Sportwagen-Weltmeisterschaft als auch die JSPC nicht mehr ausgetragen, und nachdem der RX-792P schon nach 1992 nicht mehr in IMSA-Rennen antrat, schied Mazda komplett aus dem Rennsport aus.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrwerke.", "content": "Es wurden insgesamt fünf MXR-01 von TWR für Mazda gebaut:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mazda MXR-01 ist ein Gruppe-C-Sportwagen, den Mazdas Werksteam \"Mazdaspeed\" in der Saison 1992 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft einsetzte. Dies war Mazdas letztes Engagement in den Rennsport, das mit dem Le-Mans-Projekt 1983 begonnen hatte.", "tgt_summary": "马自达MX-R01(或称MXR-01)是1992年由日本马自达汽车与(Tom Walkinshaw Racing)共同合作开发的原型赛车(prototype racing car),共计制作了五辆。", "id": 2674106} {"src_title": "Wings of Honneamise", "tgt_title": "王立宇宙軍", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Auf einem Planeten, ähnlich der Erde, hat das Königreich Honneamise aus Prestigegründen ein Raumfahrtprogramm begonnen. Jedoch ist auf diesem Planeten die Technik noch nicht so weit entwickelt, sodass die ersten 20 Jahre alle Versuche fehlschlagen und dabei viel Geld verloren geht und einige Testpiloten umkommen. So wird auch die Gruppe der möglichen Raumfahrer, die \"Royal Space Force\", nicht ernst genommen, sie seien nicht gut genug zum Fliegen. Der junge Shirotsugh Lhadatt wird Teil der Royal Space Force, weil seine Noten nicht für eine Pilotenausbildung ausreichen. Bei all den Misserfolgen und dem Ruf als Versager hat Lhadatt, wie auch seine Kameraden, resigniert und ist demotiviert. Nach dem Tod eines Kameraden ist er zusätzlich deprimiert. Bei einer nächtlichen Vergnügungstour mit seinem Kameraden Matti aber trifft er auf Riquinni Nonderaiko, die auf der Straße religiöse Schriften verteilt und die Menschen an ihre Sünden erinnert und sie ermahnt. Als er sie in ihrem Häuschen auf dem Land besucht, wo sie mit dem verschlossenen Mädchen Manna wohnt, ist sie fasziniert von seiner Arbeit und der Möglichkeit zu den Sternen zu fliegen und dort ohne die Sünden der Welt zu leben. So gewinnt Lhadatt Kraft und Motivation. Als ein weiterer Freiwilliger für einen Flug ins All gesucht wird, meldet er sich, um der erste Mensch im Weltraum zu sein. Lhadatt muss nun verschiedenste Trainingseinheiten absolvieren und bald werden er und seine Kameraden mit den Wissenschaftlern bekannt gemacht, die das Raumschiff konstruieren. Als das Projekt vorankommt, werden die Medien des Landes auf Lhadatt aufmerksam, und bald ist er ein gefeierter Held. Zugleich besucht er immer wieder Nonderaiko und Manna. Doch bald wird ihr Haus abgerissen, da Nonderaiko Schulden hatte, und die beiden müssen in einer Kirche wohnen. Manna, die schon unter den Streitereien ihrer Eltern gelitten hatte, setzen die Vorkommnisse sehr zu. Allmählich wird klar, dass die Gelder für das Raumfahrtprogramm teilweise aus illegalen Geschäften der Königsfamilie und dem adeligen Chef des Programms stammen. Zudem spart der Staat in anderen Bereichen, was mit der Zeit Proteste in der Bevölkerung auslöst. Um aus dem Projekt Gewinn zu schlagen, beschließt das Verteidigungsministerium einen Krieg gegen die benachbarte Republik zu führen. Da man aber nicht selbst als Aggressor auftreten möchte, soll der Nachbarstaat zu einem Angriff provoziert werden. Zu diesem Zweck verlegt der Generalstab den Startpunkt der Rakete in ein demilitarisiertes Gebiet. Lhadatt werden die Probleme und die ihm entgegengebrachte Aufmerksamkeit bald zu viel, sodass er einige Tage zu Nonderaiko flieht. Als er die Nacht bei ihr verbringt, versucht Lhadatt sie zu vergewaltigen, doch schlägt Nonderaiko ihn nieder. Später fühlen sich beide wegen dieser Situation schuldig. Zur gleichen Zeit beschließt die benachbarte Republik, Lhadatt ermorden zu lassen, um den Start der Rakete zu verhindern. Doch Lhadatt kann dem Auftragsmörder zunächst entfliehen und ihn dann töten. Schließlich steht der Start der Rakete bevor, und alle Vorbereitungen an der Startrampe werden getroffen. Jedoch will die Republik nun tatsächlich angreifen, um die Rakete zu stehlen. Die Armeen auf beiden Seiten bereiten sich also auf einen Kampf vor. Am Tag des Starts, vor Beginn des Countdowns, beginnt der Angriff der Republik, woraufhin die Basis der Royal Space Force geräumt werden soll. Lhadatt protestiert jedoch und fordert, nicht aufzugeben und den Start durchzuführen. Anderenfalls wäre alles umsonst gewesen. Schließlich startet die Rakete inmitten der Kämpfe und bringt Lhadatt in eine Umlaufbahn um den Planeten. Von dort sendet er eine Nachricht an die Menschen, die er auffordert, friedlich zusammenzuleben und Dankbarkeit für das zu zeigen, was den Menschen gegeben wurde. Es folgen zwei Montagen aus impressionistischen Bildern. Die erste zeigt Szenen aus Lhadatts Leben, die zweite die Entwicklung einer Zivilisation von Höhlenmenschen bis zu den Flugzeugen. Dabei werden in beiden auch die Probleme zwischen den Menschen mit der Natur auf dem Planeten gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Produktion.", "content": "Die Planungen zum Film begannen im Herbst 1983 durch Toshio Okada, als Teil des Studios \"Daicon Films\" in Osaka. Dieses Studio war eine Gruppe von Anime-Fans (Otaku), die zuvor die fünfminütigen Eröffnungsfilme der Conventions DaiCon III und IV 1981 und 1983 produziert hatten. Die Gruppe bestand vor allem aus Kunststudenten, die zuvor nie Animationsfilme produziert hatten. Diese sowie die von Fans gegründete Firma \"General Products\", die Artikel zu Anime- und Science-Fiction-Serien vertrieb, hatten auch die Conventions veranstaltet. Beide Kurzfilme begeisterten das Publikum und verschafften der Gruppe von Fans Aufmerksamkeit bei den etablierten Unternehmen der Anime-Industrie. Danach sollten vier weitere Filme produziert werden, einer davon \"Wings of Honneamise\", der zunächst jedoch als Original Video Animation geplant war. Auf der Suche nach einem Geldgeber gelangte Toshio Okada über General Products an Bandai, da diese Lizenzen für die von General Products vertriebenen Merchandising-Artikel vergaben. Da Bandai in großem Umfang in den Anime-Markt einsteigen wollte, erklärte man sich bereit, \"Wings of Honneamise\" als Kinofilm zu finanzieren. Zur Produktion des Films wurde 1984 das Studio Gainax in Tokio gegründet. Regie führte Hiroyuki Yamaga, der nach eigener Aussage viel von seiner damaligen Sicht der Welt in den Film steckte. Das Charakterdesign entwarf Yoshiyuki Sadamoto und die künstlerische Leitung hatte Hiromasa Ogura. Animations-Regie führten Fumio Iida, Hideaki Anno, Yoshiyuki Sadamoto und Yuji Moriyama. Die Musik komponierte Ryuichi Sakamoto. Nachdem 1985 der letzte der anderen drei Filme von Daicon Films veröffentlicht war, gingen Teile des Studios nach Tokio zu Gainax, um dort mitzuarbeiten, darunter Takami Akai. An der Produktion wirkten 3 000 Zeichner mit. Der Film wurde als Limited Animation mit der Technik der Cel-Animation ausgeführt. Zu seiner Zeit war der Film mit 8 Milliarden Yen die teuerste Anime-Produktion. Dabei wurden die Hintergründe ungewöhnlich detailliert ausgestaltet. Teile des Produktionsteams haben als Recherche für die Darstellung der Raumfahrttechnik das Cape Kennedy und das National Air and Space Museum besucht.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Anime kam am 14. März 1987 in die japanischen Kinos. Eine DVD erschien 1999, HD DVD und Blu-ray folgten 2007, sowie eine weitere Blu-Ray-Fassung, jedoch im Cinemascope-Format, 2008. Eine englische Fassung des Films kam 1995 in einige Kinos in den USA und erschien bei Bandai Visual, in Australien bei Madman Entertainment. In Europa erschien der Anime erstmals 1995 als Verleihversion bei Manga Video auf Englisch. Der Sender Teletoon strahlte den Anime in Kanada aus, Canal+ in Frankreich. Außerdem existieren unter anderem eine chinesische und eine niederländische Übersetzung. Auf Deutsch erschien der Film 1996 bei PolyGram auf VHS und erneut im März 2020 bei Nipponart auf Blu-ray und DVD. In der in den 90ern veröffentlichten englischen wie deutschen Video-Fassung fehlt die Szene, in der Lhadatt versucht, Riquinni zu vergewaltigen. Die Verleihversion ist ungeschnitten.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung wurde von Splendit Synchron angefertigt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Im März 1992 begann Gainax mit Planungen für eine Fortsetzung von \"Honneamise\" unter dem Titel \"Aoki Uru\". Die Idee kam von Hiroyuki Yamaga, die Handlung sollte 50 Jahre nach \"Honneamise\" spielen und keine Figuren aus dem Film beinhalten. Hideaki Anno sollte Regie führen, Yamaga produzieren und das Drehbuch schreiben. Das Charakterdesign entwarf Yoshiyuki Sadamoto, während der erste von vier geplanten Akten des Films ausgearbeitet wurde. Die Entwürfe für das Mechadesign wurden von Masamune Shirow und Kazutaka Miyatake angefertigt. Jedoch konnten keine Sponsoren für das Projekt gefunden werden. Als das Studio in immer größere finanzielle Schwierigkeiten geriet, wurde die Produktion im Juli 1993 auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Zur gleichen Zeit verließen viele Mitarbeiter Gainax und die Kosten wurden so weit wie möglich gesenkt. Im gleichen Monat begannen die Arbeiten an der Serie \"Neon Genesis Evangelion\", bei der wieder Hideaki Anno Regie führte und in die auch einige Ideen für \"Aoki Uru\" einflossen. Auf Grundlage von \"Aoki Uru\" erschien in Japan ein Videospiel, das von Gainax produziert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Analyse.", "content": "Patrick Drazen vergleicht die Hauptfigur \"Shirotsugh Lhadatt\" mit \"Tora-san\", einer in Japan bekannten und beliebten Figur, die in 68 Filmen auftrat. \"Tora-san\" ist ein temperamentvoller reisender Händler, der sich durchs Leben schlägt, ähnlich wie Charlie Chaplins \"Tramp\". Wie Tora-san strebe Lhadatt erfolglos nach einer heilen Familie, jedoch gelinge es Lhadatt, seinen Kindheitstraum bei weitem zu übertreffen. Die Montagen am Ende seien eine Hommage an Stanley Kubricks \"\". Die Frage, ob Shirotsugh Lhadatt wieder auf den Planeten zurückkommt, bleibt unbeantwortet. Der Kritiker Marc Marshall meint, in den Skizzen, die dem Abspann unterlegt sind, sei die Rückkehr Lhadatts erkennbar. Patrick Drazen sieht in der letzten Szene, in der Riquinni in den Himmel aufschaut, eher einen Abschied von ihm. Der Film erinnert an das Rennen in den Weltraum zwischen den USA und der Sowjetunion, das hier auf einen anderen Planeten verlegt wurde. Wie die japanische Sicht auf das Weltraumrennen eine von außen war, bietet sich dem Zuschauer des Films eine Sicht des Außenstehenden. So ist der Film eine japanische Variante von \"The Right Stuff\". Der Film zeigt zudem die Begeisterung der Studio-Mitarbeiter für Science-Fiction und den Glauben daran, dass die Zukunft der Menschen im Weltraum liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In Japan bekam der Film außergewöhnlich positive Kritiken und wurde bald als Klassiker angesehen. Laut Gainax-Mitarbeiter Yasuhiro Takeda war der Film, trotz anders lautender Gerüchte, kein Flop, sondern lief in allen Kinos mindestens die geplante Zeit. Jedoch konnten die hohen Kosten des Films nicht eingespielt werden. Dennoch war der Erfolg für das neu gegründete Studio ausreichend, um es nicht zu schließen, obwohl es zunächst nur für die Produktion des einen Films ausgelegt war. In den Vereinigten Staaten hatte der Film nur geringen Erfolg, auch weil zur Zeit seiner Veröffentlichung die Erwartungen an Animes noch im Bereich der Kinderunterhaltung oder Pornografie lagen. So haben einige Kritiker das Fehlen der von ihnen erwarteten Sex- und Gewaltdarstellungen bemängelt. In \"The Complete Anime Guide\" wird \"Honneamise\" als einer der Filme bezeichnet, die zum „Erwachsenwerden“ des Animes beigetragen haben. Dabei sei der Film einer von vielen Schritten auf diesem Weg gewesen. Roger Ebert bezeichnet \"Wings of Honneamise\" als einen der ambitioniertesten Animes, der statt auf die Disney-typischen Full Animation auf ausgefallene Gestaltung der Hintergründe und eher stilisierte als realistische Vordergründe setzt. Auch die Inhalte seien für amerikanische Zuschauer für einen Trickfilm ungewöhnlich erwachsen. Dabei werde auch Gebrauch von ungewöhnlichen Kamera-Einstellungen und Pausen, die die Handlung unterbrechen, gemacht. Ein Vergnügen sei insbesondere Yamagas visueller Einfallsreichtum, der sich besonders in den Montagen am Ende des Films zeige. In \"The Anime Encyclopedia\" wird der Film als ein Beispiel dafür gesehen, wie feierlich und intelligent Animes sein können. Die präsentierte Welt sei mit vielen kleinen Details bereichert, wie dreieckigen Löffeln und eigenen Maßsystemen, und \"„schreie nach Anerkennung als Triumph des Welten-Erschaffens“\". In der deutschen Fachzeitschrift AnimaniA wird der Film gelobt, die inzwischen fast vergessene Faszination der frühen Raumfahrt wiederzubeleben. Dabei werde \"„die mitreißende Geschichte eines jungen Pioniers in Kriegswirren“\" erzählt und dabei noch \"„mit viel Feingefühl soziale Problematiken“\" thematisiert. Die Welt sei mit großer Detailliebe zusammengestellt, bediene sich dabei verschiedener Dekaden des 20. Jahrhunderts. Die Animation sei flüssig und detailreich, die Handlung insbesondere den Fans anspruchsvollerer Dramen zu empfehlen. Lediglich für Zuschauer, die stetige Action erwarten, sei der Film wegen der komplexen Handlung nichts. Die Synchronisation der deutschen Fassung wird scharf kritisiert, da die Sprecher wenig lebendige und ausdrucksvolle Dialoge schaffen, und insbesondere bei ernsteren Gesprächen der Text nahezu peinlich werde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wings of Honneamise (jap., \"Ōritsu Uchūgun: Oneamisu no Tsubasa\", dt. „Königliche Weltraumarmee: Die Flügel von Honneamise“) ist ein Anime-Film aus dem Jahr 1987 und die erste Produktion des Studios Gainax.", "tgt_summary": "《王立宇宙军~欧尼亚米斯之翼~》(),为1987年上映的日本动画电影。本片于上映之初即获得正面评价,但在商业上却未能获至成功,包含到好莱坞首映宣传等总制作经费为八亿日圆,实际动画制作费则约三亿六千万日圆,票房收入则为3亿4700万日圆。本片为了回本花费了15年的时间,GAINAX也为了弥补拍摄本片所造成的赤字,而制作了OVA《勇往直前!》。发行公司东宝东和在上映前的暂定标题为《莉可妮之翼》(),上映时则改为《欧尼亚米斯之翼~王立宇宙军~》,目前的官方正式片名则为《王立宇宙军》。", "id": 1293461} {"src_title": "Simon Schempp", "tgt_title": "西蒙·申普", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Simon Schempp lebte in seiner Kindheit in Uhingen, wo er auch die ersten Jahre trainierte, und startet nach wie vor für die \"Ski Zunft Uhingen\". Zu dieser Zeit gab es dort nur eine kleine Trainingsgruppe unter der Aufsicht seines Vaters Reiner Schempp, der selbst als Biathlet dem Landeskader angehört hatte. Da die Trainingsbedingungen in Uhingen nicht die besten waren, trainierte Schempp auch in Gosheim oder Ulm. Die dortigen Einheiten fanden unter der Leitung von Reiner Schempp, Mathias Rösch und Roland Schmauder statt. Zwischen 2004 und 2008 besuchte Schempp das Skiinternat Furtwangen und wurde dort von Steffen Hauswald trainiert. Am Skiinternat machte er sein Abitur, zudem wurde ihm die \"Alfred-Maul-Gedächtnismedaille für hervorragende Leistungen in Sport\" verliehen, die ihm von Simone Hauswald überreicht wurde. Seit 2008 trainiert er in Ruhpolding und tritt für das \"Zoll Ski Team\" an. International startete Schempp seit 2006 im Junioren-Europacup. Bei seinen ersten Rennen in Obertilliach gewann er einen Sprint und wurde Zweiter des Verfolgungsrennens. In Martell lief er 2007 seine erste Juniorenweltmeisterschaft. In Südtirol wurde er Fünfter des Einzels, Vierter des Sprints, gewann im Verfolgungsrennen Bronze und gemeinsam mit Daniel Böhm, Sebastian Berthold und Christoph Stephan im Staffelwettbewerb die Goldmedaille. Ein Jahr später war in Ruhpolding der neunte Platz im Einzel das schlechteste Resultat, in Sprint und Verfolgung wurde er Fünfter und gewann mit Manuel Müller, Arnd Peiffer und Florian Graf mit der Staffel die Bronzemedaille. Besonders erfolgreich wurde die Saison 2009. Bei der Juniorenweltmeisterschaft in Canmore erreichte Schempp im Sprint den sechsten Platz, wurde Fünfter im Einzel, gewann in der Verfolgung hinter Lukas Hofer Silber und mit der Staffel an der Seite Erik Lessers, Benedikt Dolls und Grafs die Goldmedaille. Bei der Junioreneuropameisterschaft in Ufa verpasste er als Viertplatzierter im Einzel eine Medaille noch knapp, im Sprint und der Verfolgung gewann er hinter dem Norweger Tarjei Bø die Silbermedaillen. Zum Staffelrennen wurde er beim gleichzeitig zur Junioreneuropameisterschaft ausgetragenen Staffelrennen der Männer eingesetzt. Gemeinsam mit Böhm, Norbert Schiller und Christoph Knie gewann er hinter der Staffel aus Norwegen die Silbermedaille und zeigte eine gute Leistung in seinem ersten Rennen im Erwachsenenbereich. Nach der Europameisterschaft wurde Simon Schempp vom Bundestrainer Frank Ullrich erstmals in das Weltcup-Team berufen und feierte beim Biathlon-Weltcup in Whistler, der Generalprobe für die Olympischen Winterspiele 2010, sein Debüt mit einem 24. Platz im Einzel. Im Sprint zwei Tage später erreichte er sogar Rang 17. Am Tag darauf kam er zu seinem ersten Einsatz in einer deutschen Staffel. Als Startläufer bildete er gemeinsam mit Böhm, Peiffer und Michael Rösch die jüngste Staffel, die jemals im Weltcup für Deutschland startete, und wurde mit ihr Dritter, dies war sein erster Sprung aufs Siegertreppchen im Weltcup. Nach einer durchwachsenen Saison 2009/10, in der Schempp die halbe Olympianorm schaffte und zwei gute Staffeleinsätze zeigte, wurde er als Kandidat für die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver gehandelt. Doch ein massiver Leistungseinbruch, der auf körperliche Erschöpfung zurückzuführen war, verhinderte die Nominierung fast. Der DOSB nominierte Schempp schließlich dennoch für die Spiele. Dort kam er als Startläufer der deutschen Staffel zum Einsatz und belegte Platz fünf, gemeinsam mit Andreas Birnbacher, Arnd Peiffer und Michael Greis. Wenige Tage später gewann er mit Erik Lesser, Daniel Böhm und Christoph Knie in der deutschen Männerstaffel Gold bei den Biathlon-Europameisterschaften 2010 in Otepää. Beim Weltcup in Kontiolahti 2010 belegte Schempp in der deutschen Mixed-Staffel mit Kati Wilhelm, Magdalena Neuner und Erik Lesser den zweiten Platz. Beim darauf folgenden Weltcup am Holmenkollen lief Simon Schempp nach Platz neun im Sprint im Verfolger mit fehlerfreier Schießleistung auf Rang zwei und schaffte damit zum ersten Mal bei einem Einzelrennen im Weltcup den Sprung auf das Siegerpodest. Im letzten Rennen der Saison 2009/2010 gelang ihm sein bis dahin größter Erfolg. Er wurde in Chanty-Mansijsk gemeinsam mit Magdalena Neuner, Simone Hauswald und Arnd Peiffer Weltmeister in der Mixed-Staffel. National gewann Schempp 2007 in Langdorf den Titel im Einzel der deutschen Junioren-Meisterschaften, 2008 kam Bronze im Sprint von Kaltenbrunn hinzu. Bei den Deutschen Meisterschaften 2008 wurde der sechste Platz im Sprint bestes Einzelergebnis, in der Pokalwertung (Gesamtwertung) belegte er den 17. Platz. Nationaltrainer Franz Bernreiter bezeichnete den starken Läufer Schempp damals als das größte deutsche Talent im Biathlon. Bei den Deutschen Meisterschaften 2009 sicherte sich Schempp den dritten Platz in der Staffel und im Massenstart. Zusammen mit Andreas Birnbacher gab er 2012 beim 1. Chiemsee Triathlon sein Triathlon-Debüt. In dem mit zahlreichen Triathlon-Profis besetzten Feld kam er mit einer Zeit von 4:16:48,3 für die zwei Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren und 20 Kilometern Laufen auf den 21. Platz. Am 17. Januar 2014 gewann Schempp zeitgleich mit Lukas Hofer im Sprintwettbewerb in Antholz sein erstes Weltcuprennen. Tags darauf gewann er das Verfolgungsrennen und feierte damit seinen zweiten Weltcupsieg. Bei den Olympischen Spielen in Sotschi gewann Schempp als Schlussläufer der Staffel eine Silbermedaille. Dafür wurde er am 8. Mai 2014 von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Zuvor hatte er beim sechsten Platz in der Verfolgung durch einen Fehler beim letzten Schuss eine mögliche Medaille verpasst. Mit Siegen am 22. und 24. Januar 2015 in Antholz schrieb Simon Schempp Geschichte, indem er als erster Athlet in zwei direkt aufeinanderfolgenden Jahren am gleichen Ort die gleichen Rennen gewinnen konnte. Am 14. März 2015 wurde er bei den Weltmeisterschaften 2015 im finnischen Kontiolahti zusammen mit Erik Lesser, Daniel Böhm und Arnd Peiffer Staffelweltmeister. Im Jahr 2016 gewann er bei der WM in Oslo Silber mit der Mixed- und der Männer-Staffel. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2017 in Hochfilzen gewann er Gold mit der Mixed-Staffel und mit ebenfalls Gold seine erste WM-Einzelmedaille im abschließenden Massenstartrennen. Bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang gewann Simon Schempp die Silbermedaille im Massenstart und die Bronzemedaille in der Staffel.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Winterspiele.", "content": "Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:", "section_level": 2}, {"title": "Weltcupwertungen.", "content": "Ergebnisse bei Biathlon-Weltcups (Disziplinen- und Gesamtweltcup) gemäß Punktesystem.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Simon Schempp war von 2008 bis 2011 mit der Biathletin Miriam Gössner liiert. Seit dem Winter 2015/16 ist die Biathletin Franziska Preuß seine Freundin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Simon Schempp (* 14. November 1988 in Mutlangen) ist ein deutscher Biathlet. Seine bislang größten Erfolge waren der Gewinn des Weltmeistertitels im Massenstart 2017, die Silbermedaille im Massenstart bei den Olympischen Spielen 2018 sowie zwei vierte Plätze in den Gesamtweltcup-Wertungen 2014/15 und 2015/16.", "tgt_summary": "西蒙·申普(,1988年-11月14日)生于巴登-符腾堡穆特兰根,是一名德国男子冬季两项运动员。申普一开始练习的项目是高山滑雪,他在13岁时改练冬季两项,一开始他的父亲担任他的教练,直到他16岁离开家。2009年3月,他在加拿大威士拿完成了自己的世界杯首秀。申普的女友是同为冬季两项选手的Franziska Preuß。", "id": 516889} {"src_title": "Greenwood (Mississippi)", "tgt_title": "格林伍德 (密西西比州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Greenwood liegt auf 33°31'7\" nördlicher Breite und 90°11'2\" westlicher Länge und erstreckt sich über 24,7 km2, die sich auf 23,9 km2 Land- und 0,8 km2 Wasserfläche verteilen. Greenwood liegt am Zusammenfluss von Tallahatchie River und Yalobusha River zum Yazoo River im Einzugsgebiet des Mississippi River, der rund 90 km westlich der Stadt die Grenze zu Arkansas bildet. Nachbarorte von Greenwood sind Browning (7,9 km östlich), Rising Sun (7,4 km südwestlich), Itta Bena (17,8 km westlich), Shellmound (16,6 km nordwestlich) und Teoc (16,6 km nordöstlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Memphis in Tennessee (210 km nördlich), Birmingham in Alabama (363 km östlich), Mississippis Hauptstadt Jackson (158 km südlich) und Arkansas' Hauptstadt Little Rock (331 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch Greenwood führt der in west-östlicher Richtung verlaufende U.S. Highway 82, der im Stadtgebiet auf den in Nord-Süd-Richtung verlaufenden U.S. Highway 49E trifft. Daneben treffen diese Straßen auf die State Highways 7 und 430. Der größte Teil des Fernverkehrs wird über eine autobahnähnlich ausgebaute Umgehungsstraße geleitet, die südlich um das Stadtzentrum führt. 15 km östlich von Greenwood liegt der \"Greenwood-Leflore Airport\". Der Flugplatz befindet sich im Besitz der Stadt Greenwood und des Leflore County, obwohl er schon im benachbarten Carroll County liegt. In Greenwood kreuzen sich mehrere Eisenbahnlinien. Im Zentrum der Stadt befindet sich eine Amtrak-Station, die von Chicago und New Orleans verbindenden Schnellzügen bedient wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vor Ankunft europäischer Siedler besiedelten die Choctaw und Chickasaw die Flusslandschaft. 1830 erfolgte durch John Williams die Gründung des Handelspostens \"Williams Landing\". Die Siedlung wuchs schnell und wurde seit dem Jahr 1844 nach dem Choctaw-Häuptling Greenwood LeFlore fortan \"Greenwood\" genannt. Durch die günstige Lage an den Flussläufen entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Handelsplatz für Baumwolle. Von hier aus wurde Baumwolle nach New Orleans, Memphis und St. Louis verschifft. Im Amerikanischen Bürgerkrieg kam es im Verlauf der Schlacht um Vicksburg in der Umgebung zu einer Reihe von Kampfhandlungen. Nach dem Krieg in der Phase der Reconstruction lag die Baumwollindustrie weit hinter dem Vorkriegsniveau. Erst durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz in den 1880er Jahren entwickelte sich der Baumwollhandel wieder sehr stark. Diese Entwicklung hielt bis in die 1940er Jahre an. In den frühen 1960er Jahren war Greenwood eines der Zentren der Bürgerrechtsbewegung. In dieser Zeit wurden hunderte von Teilnehmern gewaltloser Proteste inhaftiert. 1955, nach der wichtigen Entscheidung \"Brown v. Board of Education\" durch den Obersten Gerichtshof, wurde das White Citizens' Council von Robert B. Patterson in Greenwood gegründet. Dabei handelte es sich um eine rassistisch motivierte Vereinigung, die die Rassentrennung verteidigen wollte. 1963 besuchte Martin Luther King die Stadt, woraufhin der Ku Klux Klan Flugblätter verteilte. Im 21. Jahrhundert erfuhr Greenwood eine kulturelle Renaissance. Ohne den Charakter der Stadt zu verändern, wurden in der Innenstadt zahlreiche Häuser renoviert, und eine Reihe von exclusiven Restaurants, Galerien und Museen siedelten sich dort an. 25 Bauwerke und Stätten in Greenwood sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 22. Oktober 2019), darunter der Cotton Row Historic District.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Mit der Revitalisierung der Howard Street in der historischen Innenstadt etablierte sich Greenwood zu einem Touristenziel. Greenwood wird oft als Zentrum des Deltas bezeichnet und als solches auch touristisch vermarktet.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Greenwood 15.205 Menschen in 5.470 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 636,2 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 30,7 Prozent Weißen, 67,2 Prozent Afroamerikanern, 0,1 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,9 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 0,7 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. In den 5.470 Haushalten lebten statistisch je 2,78 Personen. 27,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 12,6 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 54,4 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 24.862 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 15.392 USD. 36,5 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Greenwood ist eine Stadt und Verwaltungssitz des Leflore County im mittleren Nordwesten des US-amerikanischen Bundesstaates Mississippi. Bei der Volkszählung im Jahr 2010 hatte Greenwood 15.205 Einwohner.", "tgt_summary": "格林伍德(英语:Greenwood)是一个位于美国密西西比州利福勒县的城市。根据2010年美国人口普查,该地共人口15205人,而该地的面积约为33.70平方千米。同时该地也是利福勒县的县治。", "id": 417723} {"src_title": "WipeOut – Heul nicht, lauf!", "tgt_title": "勇敢向前衝 (遊戲節目)", "src_document": [{"title": "Ablauf.", "content": "Anfangs gibt es 24 Kandidaten, die einen Parcours überwinden müssen, wobei nicht jedes Hindernis überquert werden muss, denn ausschließlich die vorgegebene Zeit zählt. Zu dem Parcours zählen diverse Landschafts- als auch Wasserhindernisse. Die zwölf besten steigen eine Runde auf und müssen den „Sweeper“ überstehen. Dabei stehen die Kandidaten auf einer kleinen Plattform, einige Meter über Wasser und müssen über einen rotierenden Arm springen. Sechs Kandidaten steigen in die dritte Runde auf, der Kandidat, der am längsten auf seiner Plattform steht, bekommt zusätzlich einen Bonus von 1.000 Euro. Die weitergekommenen Kandidaten müssen nun einen weiteren Parcours überstehen, nachdem sie zuvor in einem Karussell aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Nach dieser Runde stehen die vier Finalisten fest, die auf dem End-Parcours um 10.000 Euro kämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "\"WipeOut\" in anderen Ländern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "USA.", "content": "Die erste Staffel der Originalfassung der Serie startete unter dem Titel \"Wipeout\" am 24. Juni 2008 auf ABC in den USA. Bis Juni 2014 wurden insgesamt 7 Staffeln produziert, die Siegesprämie liegt bei 50.000 US$. Bei der Premiere erreichte die Sendung die höchsten Einschaltquoten für eine neue Show im Sommer 2008 und schlug damit beispielsweise Hell's Kitchen und America’s Got Talent.", "section_level": 2}, {"title": "Großbritannien.", "content": "In Großbritannien lief das Format unter dem Titel \"Total Wipeout\" am 9. Januar 2009 auf BBC One an und wird von Richard Hammond und Amanda Byram moderiert. Die erste Staffel bestand aus acht Folgen, bei der Premiere wurde die Sendung von 6,5 Millionen Zuschauern gesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Länder.", "content": "Das Format wurde insgesamt in über 40 Länder exportiert, darunter Frankreich, Spanien, die Niederlande, Norwegen, Australien und die Türkei.", "section_level": 2}], "src_summary": "WipeOut – Heul nicht, lauf! ist eine von Endemol produzierte und von ProSieben gesendete Spielshow. Bisher wurde nur eine Staffel zu acht Folgen gedreht, die ab dem 10. März 2009 gesendet wurden. \"WipeOut – Heul nicht, lauf!\" basiert auf dem US-amerikanischen Format \"Wipeout\".", "tgt_summary": "《横「冲」直撞》是一系列现实游戏节目。节目中,参赛者要完成一道被称为「全球最大的障碍赛道」。横「冲」直撞是由(John Anderson)和(John Henson)二人主持,而(Jill Wagner)则进行「实地」报告。节目创作者为及Scott Larsen。负责将节目广播。", "id": 494089} {"src_title": "Wagaya no Oinari-sama.", "tgt_title": "我家有個狐仙大人", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Kūgen Tenko () ist eine Inari-Füchsin (Kitsune) und war die Beschützerin der Familie Mizuchi, bis sie von einem Priester wegen ihres schlechten Benehmens versiegelt wurde. Als aber in der modernen Zeit der Junge Tōru Takagami () von einem Dämon angegriffen wird, befreit sein älterer, 16-jähriger Bruder Noboru Takagami () die versiegelte Kūgen Tenko, um ihn zu beschützen. Noboru ist das zukünftige Oberhaupt der Mizuchi-Familie. Von da an dient Kūgen Tenko den beiden Brüdern als Wächterin, dabei kann sie eine weibliche wie eine männliche Form annehmen. Jedoch erweckt sie mit ihrem ungewöhnlichen Aussehen, wie den Fuchsohren, Aufmerksamkeit und muss sich in der Öffentlichkeit verstecken.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Light Novel erscheint seit Februar 2004 beim Verlag ASCII Media Works in Japan unter dem Label \"Dengeki Bunko\". Bis Oktober 2007 erschienen sieben Bände. Der erste Band gewann im Vorfeld der Veröffentlichung im Jahr 2003 den 10. Dengeki Novel Preis in Gold.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Eine Adaption der Light Novel als Manga erscheint seit Februar 2007 im Magazin \"Dengeki Comic Gao!\", seit April 2008 im \"Dengeki Daioh\". Die Zeichnungen stammen von Suiren Shōfū. Bis Februar 2010 erschienen die Kapitel in vorerst fünf Sammelbänden.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "2008 produzierte das Studio ZEXCS unter der Regie von Yoshiaki Iwasaki eine 24-teilige Anime-Fernsehserie zur Light Novel. Das Charakterdesign der Serie entwarf Yasunari Nitta. Die Serie wurde vom 7. April 2008 bis zum 15. September 2008 um Mitternacht und damit vorherigen Fernsehtag von Chiba TV erstausgestrahlt. Mit anderthalb Stunden Verzögerung folgte TV Saitama, ab 8. April TV Kanagawa und KBS Kyōto, ab 9. April Sun TV und ab 10. April Tokyo MX und TV Aichi. Eine landesweite Ausstrahlung erfolgte erst vom 20. August 2009 bis 28. Januar 2010 auf AT-X. Der Anime wurde 2008 von Kadokawa Pictures USA für Nordamerika lizenziert. Nachdem Kadokawa Pictures USA sich August 2009 aus dem Lizenzmarkt zurückzog, wurde der Anime Februar 2010 von NIS America, der amerikanischen Tochter von Nippon Ichi Software, lizenziert, als eines von vier Titeln mit denen das Unternehmen in den US-Anime-Markt einsteigen will. Unter dem Titel \"Our Home’s Fox Deity\" erschien Volume 1 am 16. November 2010, während das letzte Volume 2 für den 22. Februar 2011 geplant ist, beide jeweils inklusive Artbooks.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie komponierte Yasuharu Takanashi. Der Vorspanntitel ist \"KI-ZU-NA – Haruka Naru Mono e\" () von Hitomi Sora, für die Abspanne verwendete man \"Kaze ga Nani ka o Iou to Shiteiru\" () von Saori Hayami und \"Shiawase no Kotodama\" () von Yukana, Hayami Saori und Takahashi Mikako.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wagaya no Oinari-sama. (jap., dt. etwa: „Die ehrwürdige Inari[-Füchsin] unseres Hauses.“) ist eine Light-Novel-Reihe des japanischen Autors Jin Shibamura mit Illustrationen von Eizō Hōden. Die Reihe wurde als Manga und Anime adaptiert. Das Werk ist in die Genres Fantasy und Comedy einzuordnen.", "tgt_summary": "是第10届电击小说大奖金奖作品,作者是柴村仁,放电映像绘制插画。动画版于2008年4月6日起播放。", "id": 1357712} {"src_title": "Chardon", "tgt_title": "沙登 (俄亥俄州)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wurde 1808 als Verwaltungssitz für den County Geauga inmitten eines bewaldeten Gebiets auf einem Hügel gegründet. Das Land für den Ort gehörte Peter Chardon Brooks (1767–1849), einem sehr wohlhabenden Geschäftsmann aus New England, der es unter der Bedingung stiftete, das die Stadt seinen Namen tragen würde. 1810 wurde Chardon (französisch für Disteln) nach ihm benannt. Am 24. Juli 1868 wurde in einem großen Feuer das Stadtzentrum zerstört. Bei einem Amoklauf an einer Schule wurden am 27. Februar 2012 in der Chardon High School ein Schüler getötet und fünf weitere verletzt. Zwei weitere Opfer erlagen später ihren Verletzungen. Der mutmaßliche Täter wurde kurz nach der Tat verhaftet. Am 19. März 2013 wurde der Mörder TJ Lane zu dreimal lebenslänglich ohne die Möglichkeit der Begnadigung verurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im 20. Jahrhundert siedelten sich in Chardon Unternehmen der metallverarbeitenden und chemischen Industrie an. Wichtige Unternehmen des Ortes sind \"Pentair Water\", die 1999 das 1954 gegründete Unternehmen \"Essef\" erwarb. früher \"Structural Fibers\". Pentair produziert in Chardon Anlagen und Teile zur Wasseraufbereitung sowie Drucktanks aus GFK. Das Unternehmen \"Metal Coatings International\" (früher \"Diamond Shamrock Corporation\") produziert Chemikalien zum Korrosionsschutz und zur Metallbeschichtung und hat seine Hauptniederlassung in Chardon. \"De Nora Tech\" (früher \"Eltech Systems Corporation\") stellt in Chardon Kohlenstofffaser- und Graphitprodukte her. Vom Niedergang des herstellenden Industrie im Mittleren Westen war der Norden Ohios besonders betroffen. Zwischen 2001 und 2008 gingen in Chardon insgesamt mehr als 800 Arbeitsplätze durch Massenentlassungen und Fabrikschließungen verloren, darunter 2006 die Fabriken von \"Chardon Giant Eagle\" und \"Creative Engineered Polymer Products\" (ehemals ein Geschäftsbereich von \"Carlisle Engineered Products\"), wobei jeweils 160 Arbeitsplätze verloren gingen.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "In Chardon wurde 1826 der Politiker und General Halbert E. Paine geboren. Die Sängerin Erin Mauer ist aus Chardon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chardon ist eine Stadt im Nordosten des amerikanischen Bundesstaats Ohio, ungefähr 50 km östlich von Cleveland. Gallipolis liegt im County Geauga, dessen Verwaltungssitz die Stadt ist. Bei der Volkszählung von 2000 hatte der Ort knapp 5200 Einwohner.", "tgt_summary": "沙登(英语:Chardon)是美国俄亥俄州吉奥格县一个城市,是吉奥格县的县城。 2010年人口普查时的人口为5,148人。 它是吉奥格县唯一的建制城市,包括曾经是沙登、姆登和曼森镇区的一部分的土地。 它位于伊利湖以南约10英里,位于五大湖的“雪带”之内。", "id": 320331} {"src_title": "Sabra (Kampfpanzer)", "tgt_title": "薩布拉坦克", "src_document": [{"title": "Entwicklung und Modernisierungsprogramm.", "content": "Das Hauptinstandhaltungskommando der türkischen 2. Armee rüstete von 2006 bis 2009 170 ihrer M60A1-Panzer mit einem modularen Panzerungssatz aus, der von Israel Military Industries (IMI) entwickelt worden war und im Rahmen eines Technologieaustausches nun in Teilen auch in der Türkei in Lizenz zusammengesetzt und montiert wurde. Der erste Prototyp wurde im Mai 2006 fertiggestellt und geprüft. Etliche weitere Prototypen durchliefen als Teil eines Vertrages über 688 Millionen Dollar, der am 29. März 2002 zwischen den beiden Staaten geschlossen worden war, sowohl in Israel als auch in der Türkei diverse Testreihen. Das Modernisierungsprogramm soll seit April 2009 abgeschlossen sein. M60A1, die nicht von diesem Programm erfasst werden, sollen in ähnlicher Weise, aber in türkischer Eigenregie, modernisiert werden. Nach Aussagen des israelischen Militärs soll der Sabra Mk. III (M60T) eher wie eine völlig neue und eigenständige Entwicklung anmuten, anstatt wie eine weitere Version des M60.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Der Sabra Mk. III hat einen zusätzlich aufgesetzten 12,7-mm-M85-Turm mit einem integrierten unabhängigen Wärmebildgerät (Commander’s Independent Thermal View – CITV) nur für den Kommandanten, der von innen bedient werden kann. Die Kampfwertsteigerung beinhaltet eine elektrisch gesteuerte Rohr- und Turmstabilisierung von Elbit Systems sowie eine integrierte Feuerleitlösung der Fa. Aselsan für die 120-mm-Glattrohrkanone von MKEK. Der Panzer ist zusätzlich mit einem Wärmebildsystem für die Hauptwaffe, einem automatischen Feuerlösch- und Explosionsunterdrückungssystem, einem Bedrohungswarnsystem, einer Nebelmittelwurfanlage und einem integrierten Soltam-60-mm-Mörser ausgerüstet. Die Kampfwertsteigerung beinhaltet auch die Reaktivpanzerung des israelischen Merkava Mk.IV, einen 1000-PS-Turbodieselmotor von MTU Friedrichshafen, eine Komplettmodernisierung der elektrischen Systeme und der Feuerleitelektronik, einschließlich einer Infrarotanlage und eines AC-Detektions- und ABC-Schutzsystems.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sabra Mk.III oder auch M60T ist eine kampfwertgesteigerte israelische Weiterentwicklung des US-Kampfpanzers M60 und war Teil des Panzer-Modernisierungsprogramms des türkischen Heeres.", "tgt_summary": "萨布拉坦克(Sabra,意思即「以色列在地人」)是一款由以色列军事工业(IMI)对M60巴顿大幅改装升级而成的主战坦克。萨布拉坦克被选为土耳其陆军坦克现代化计划的方案,萨布拉坦克在土耳其服役中被称作M60T。", "id": 2629421} {"src_title": "Transporter 3", "tgt_title": "玩命快遞3", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Exsoldat Jonas Johnson landet in der Ukraine und setzt dort einen Minister davon in Kenntnis, dass er seine Tochter entführt habe und er sie nur dann wiedersehen werde, wenn er einen Vertrag unterzeichnet, der es der Firma ECOCORP erlaubt, ihren Giftmüll in der Ukraine zu verklappen, was er vorher vehement abgelehnt hatte. In derselben Nacht fährt ein schwarzer Audi A8 in Frank Martins Haus. Frank, der seinen Job als Fahrer aufgegeben hatte und oft zusammen mit seinem väterlichen Freund, Inspektor Tarconi, angeln geht, erkennt den Fahrer als seinen alten Freund Malcolm Manville. Dessen Namen hat er als Ersatz für sich selbst bei einem Auftrag angegeben. Malcolm ist schwer verletzt und kann sich nicht klar ausdrücken. Nachdem die Sanitäter ihn im Notarztfahrzeug wegfahren, entdeckt Frank ein Mädchen im Fond des Fahrzeugs. Sie fragt ihn, ob sie im Himmel sei. Er verneint und stellt fest, dass sie eher ziemlich tief in der Scheiße stecken würde. Sie weigert sich wegen eines Armbandes, sich vom Fahrzeug zu entfernen. Da Malcolm das gleiche Armband trägt, stürmt Frank hinter dem Notarztfahrzeug her, kann aber nicht verhindern, dass ein Sprengsatz im Armband Malcolms detoniert. Frank wird nach der Rückkehr ins Haus bewusstlos geschlagen. Als er erwacht, befindet sich nun auch ein solches Armband an seinem Handgelenk wie bei seinem verstorbenen Freund Malcolm. Nachdem er sich seinen typischen Anzug angezogen hat, trifft Johnson ein, der ihm klarmacht, dass er nun Malcolms Job übernehmen wird. Unter der Bedingung, dass er sein eigenes Auto fahren darf, willigt Frank ein. Das Navigationsgerät in seinem Fahrzeug ist so manipuliert, dass es ihm die Abschnitte der zu fahrenden Route nach einem einzugebenden Code zeigen wird. Außerdem sitzt das Mädchen, das bereits Malcolms Passagier war, in seinem Auto. So erfährt Frank sein erstes Ziel: Budapest. Auf der Fahrt dorthin durchquert er Deutschland, versucht nähere Informationen von dem Mädchen zu erhalten und macht bei seinem alten Freund Otto in einer Werkstatt halt. Er bittet ihn um Hilfe, um das Armband zu entfernen. Doch unerwartet stehen Johnsons Schläger in der Werkstatt und treiben Frank zur Weiterfahrt an, was in einer Prügelei endet, die Frank für sich entscheiden kann. So wird klar, dass Frank permanent geortet werden kann und man immer genau weiß, wo er ist. Eine Entfernung des Armbands würde zur Detonation führen und der Sender im Fahrzeug, den Otto entdeckt hat und der das Armband kontrolliert, kann nicht ohne Weiteres entfernt werden. So setzt Frank seine Reise fort. Johnson nimmt Kontakt zu ihm auf und leitet ihn zu einem Marktplatz in Budapest. Dort wartet Frank auf den Anruf Johnsons und muss feststellen, dass dieser ein öffentliches Telefon anruft. Während Frank an diesem Telefon mit Johnson redet, wird sein Audi gestohlen. Da er sich maximal 25 Meter von seinem Wagen entfernen darf, damit das Armband nicht explodiert, darf ihm das Fahrzeug nicht entkommen. Er nimmt mit einem BMX-Fahrrad die Verfolgung auf und erobert sein Auto zurück. Er informiert Inspektor Tarconi über seinen Kenntnisstand und vereinbart mit Johnson einen neuen Deal. Frank muss nun nach Bukarest fahren. Auf dem Weg dorthin verfolgen ihn ukrainische Geheimagenten. Es gelingt ihm, das Fahrzeug der Agenten in einen Abgrund abzudrängen. Der Wagen stürzt ab und explodiert. Seine Beifahrerin, Valentina, offenbart ihm nun, dass sie selber die Mission sei. Sie wurde auf Ibiza entführt und von Malcom gefahren. Nachdem sie versucht hatte, mit ihrem Vater zu telefonieren, wurden die beiden verfolgt, was letztlich in dem Unfall in Franks Haus endete. Würde sie fliehen, würde man ihrem Vater etwas antun. Als Johnson Frank wieder ortet, erklärt er ihm, dass er jetzt nach Odessa fahren soll. Frank tut dies und beordert auch Tarconi dorthin. Er solle versuchen, mit Valentinas Vater Kontakt aufzunehmen, der in Odessa auf dem Weg zu einer Konferenz ist. Noch außerhalb der Stadt werden Frank und Valentina von einem Lastwagen und zwei Range Rovern auf der Staumauer eines Sees festgesetzt. Die Mission ist beendet, und Frank muss die verängstige Valentina an Johnson und seine Helfer übergeben. Leider kann er ihr im Moment nicht helfen und muss erst einmal sich und sein Auto in Sicherheit bringen. Er durchbricht das Geländer des Stausees und versenkt so das Fahrzeug, das von den Helfern Johnsons beschossen wird. Frank öffnet die Ventile der Reifen um sowohl sich mit Atemluft zu versorgen als auch die Taschen der vormals vermeintlichen Ladung (Telefonbücher) mit Luft zu füllen, um das Fahrzeug wieder an die Wasseroberfläche zu bringen. Nachdem Johnson und seine Männer abgezogen sind, zieht ein Traktor das Fahrzeug aus dem See. Frank trifft sich nun mit Tarconi und erklärt ihm den genauen Grund dieser Aktion. Frank und Tarconi finden heraus, dass Johnson mit dem Zug unterwegs ist, zusammen mit seinen Leuten und Valentina. Frank begibt sich mit seinem Audi, der trotz der Versenkung im Wasser wieder läuft, zu einer Brücke, unter der der Zug wenig später durchfahren muss. Von dort aus fährt er auf das Dach des Zuges, tötet Johnsons Leute und verfolgt ihn selber bis zum zweiten Waggon. Weiter kann er nicht, da das Armband noch aktiv und er vom Wagen zu weit entfernt ist. Während er zu seinem Auto zurückrennt, kuppelt Johnson die restlichen Waggons vom Zug ab. Frank fährt nun mit hoher Geschwindigkeit in den zweiten, den letzten nicht abgekuppelten Waggon hinein und liefert sich einen Kampf mit Johnson. Frank gelingt es, Johnson das Armband anzulegen und den Rückwärtsgang des Audis einzulegen, sodass der Wagen aus dem Zug rollt. Johnson stirbt durch die Explosion des Armbandes, die auch den nunmehr letzten Waggon des Zuges schwer beschädigt. Nachdem Frank Valentina aufgeweckt hat fragt sie ihn, ob sie im Himmel sei (Verweis auf die erste Begegnung), worauf Frank antwortet, dass dies wohl eher wie die Hölle aussieht. Der Minister wird von der Rettung seiner Tochter in Kenntnis gesetzt, zerreißt den aufgezwungenen Vertrag und Valentina bleibt bei Frank.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Christoph Petersen von der Filmstarts-Redaktion beurteilt \"Transporter 3\" als durchschnittlich und die Actionszenen als etwas „überkandidelt“. „Das Ergebnis ist ein spaßiges Actionfeuerwerk, das zwar mit einem extrem sympathischen Protagonisten-Duo aufwartet, auf frische Ideen aber weitestgehend verzichtet.“ Auch bei Moviemaze.de urteilt man ähnlich wie Julian Reischl es zusammenfasst, schließlich bringen „Fulminante Action mit Autos, Waffen und Explosionen“, „Schlägereien und ein perfekt durchtrainierter Jason Statham“ die richtigen „Zutaten“ für den zu erwartenden „Kinogenuß“. Er findet auch passend, dass es „schon bessere und vor allem logischere Filme“ gab, aber in der Tradition der Transporterreihe „macht Teil 3 definitiv eine gute Figur.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2009 wurde \"Transporter 3\" für den Publikumspreis des Europäischen Filmpreises nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Bei einem Budget von ca. 30 Millionen Euro (ca. 41,7 Millionen Dollar) spielte der Film allein in den USA über 31 Millionen Dollar ein, während insgesamt (weltweit) etwa 108 Millionen Dollar erzielt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Im Film wurden alle äußerlich unterscheidbaren Varianten des Audi A8 Typ D3/4E eingesetzt. Das Auto welches von Franks Freund am Anfang des Films benutzt wird ist ein Audi A8, Baujahr 2002–2004 mit geteiltem Frontgrill. Bei Franks Auto wurden verschiedene Autos eingesetzt, die sich in Details unterscheiden. Offiziell handelt es sich um einen Audi A8 W12. Allerdings wurden noch weitere Fahrzeuge als „Stuntdouble“ verwendet, da nur in den wenigsten Szenen der Audi die typische W12 Auspuffanlage zeigt. Auch das W12 Zeichen im Kühlergrill ist nicht in allen Szenen zu sehen und die Heckleuchten gehören manchmal zum Facelift 1 (2004–2007) und manchmal zum Facelift 2 (Baujahr 2008–2009). In einigen Szenen sind sogar die nach unten zeigenden Auspuffrohre eines Dieselauspuffs zu sehen. Vom Audi S8 wurden die typischen silbernen Spiegelkappen übernommen. In den Nahaufnahmen ist fast durchgehend das Facelift 2 zu sehen. Fast alle Anschlussfehler des Films haben mit dem Audi A8 zu tun.", "section_level": 1}], "src_summary": "Transporter 3 ist ein französischer Actionfilm aus dem Jahr 2008, der am 8. Januar 2009 in die deutschen Kinos kam. Als Drehbuchautor und Produzent beteiligt war Luc Besson, Regie führte Olivier Megaton. Es ist nach \"The Transporter\" und \"Transporter – The Mission\" der dritte Teil der Transporter-Filmreihe. 2015 folgte mit \"The Transporter Refueled\" ein Neustart der Reihe.", "tgt_summary": "《玩命快递3》(英语:Transporter 3)是一部2008年法国动作片,「玩命快递系列」的第三部作品。杰森·史塔森和继续饰演之前的角色。这一部导演是奥利维尔·米加顿。影片继续超强快递员弗兰克·马丁回到法国后的故事。", "id": 2109406} {"src_title": "Floating-Gate-Transistor", "tgt_title": "浮栅金属氧化物半导体场效应晶体管", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Floating-Gate-Transistoren, abgekürzt auch als \"FGMOS\" bezeichnet, zählen zu der Gruppe der Feldeffekttransistoren mit isoliertem Gate (IGFETs) und werden üblicherweise aus dem Halbleitermaterial Silicium hergestellt. Neben einer oder gelegentlich mehreren Steuerelektroden (in der Abbildung \"V\") enthält er ein „Floating-Gate“ (dt. ‚nicht angeschlossene Steuerelektrode‘), das elektrisch isoliert ist. Auf diesem Floating-Gate kann eine bestimmte Menge an elektrischer Ladung permanent gespeichert werden, die zu einer Verschiebung der Schwellspannung (\"V\") des Transistors führt. Zum Auslesen der Information dienen wie bei herkömmlichen IGFETs die Anschlüsse \"Source\" (\"S\") und \"Drain\" (\"D\"), während zum Beschreiben zusätzlich die Steueranschlüsse benötigt werden. Der Anschluss \"Bulk\" (B) ist meist mit Massepotential verbunden. Das Einbringen bzw. Entfernen der elektrischen Ladung (Elektronen) im Rahmen des Schreibvorganges auf das elektrisch durch z. B. Siliciumdioxid isolierte Floating-Gate erfolgt durch den quantenmechanischen Tunneleffekt bzw. durch die Injektion heißer Ladungsträger (engl. ) vom Source- bzw. Drain-Anschluss aus, unter Zuhilfenahme eines Steueranschlusses (engl. ). Für den Programmiervorgang ist eine deutlich höhere elektrische Spannung notwendig als für den normalen Lesebetrieb (z. B. 10 V gegenüber 3,3 V). Bei fehlender Ladung am Floating-Gate wird die Drain-Source-Strecke nicht beeinflusst und der Transistor verhält sich wie ein normaler MOSFET des gleichen Typs. Für einen typischen FGFET vom Typ eines Anreicherungs-n-Kanal-MOSFETs (engl. ) bedeutet dies, dass der Transistor bei einer Gatespannung von 0 V nichtleitend und nach Überschreiten der Schwellspannung leitend ist. Eine auf das Floating-Gate eingebrachte Ladung verschiebt jedoch die Schwellspannung des Transistors. So bewirkt das Einbringen von Elektronen (negativen Ladungen) auf das Floating-Gate bei diesen Transistoren eine Erhöhung der Schwellspannung. Wird der Transistor beim Auslesen nun normal angesteuert, verbleibt die Drain-Source-Strecke des Transistors in einem hochohmigen Zustand, das heißt, der Transistor ist nichtleitend, er sperrt. Mit diesen beiden Zuständen kann im einfachsten Fall die Information eines Bits permanent gespeichert werden. Je nach Speichertechnologie umfasst der Transistor ein (bei der SLC-Speicherzelle) oder mehrere Floating-Gates (bei der MLC-Speicherzelle). Bei MLC-Speicherzellen können in einem Transistor durch Abstufungen der Ladungsmengen mehr als ein Bit an Information gespeichert werden, was die Speicherdichte steigert. Übliche Werte sind zwei Bit pro Floating-Gate-Transistor mit vier verschiedenen Ladungsniveaus.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Der primäre Anwendungsbereich dieser Transistoren liegt im Bereich digitaler, nicht flüchtiger Speicher wie beispielsweise USB-Massenspeichern oder SD-Speicherkarten. Bei einer Speicherkapazität von 4 GB sind fast 35 Milliarden Floating-Gate-Transistoren notwendig. Bei hohen Speicherdichten werden die Floating-Gate-Transistorzellen durch Charge-Trap-Flashzellen ersetzt. Im Jahr 1989 entwickelte die Firma Intel im Rahmen einer Forschungsarbeit eine nicht flüchtige Speicherzelle (\"ETANN\") basierend auf FGMOS für die Speicherung von analogen Größen im Rahmen von künstlichen neuronalen Netzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Floating-Gate-Transistor ist ein spezieller Transistor, der in nichtflüchtigen Speichern zur permanenten Informationsspeicherung eingesetzt wird. Er wurde 1967 von Dawon Kahng und Simon Min Sze in den Bell Laboratories entwickelt und stellte bis zum Anfang der 2000er Jahre in integrierten Schaltungen bei den Flash-Speichern, Floating-Gate-PROMs, EPROMs und EEPROMs das elementare Speicherelement dar.", "tgt_summary": "浮栅金属氧化物半导体场效应晶体管(Floating-gate MOSFET,简称浮栅MOSFET或FGMOS)是一种场效应晶体管,其结构类似传统的金属氧化物场效应晶体管(MOSFET) 。FGMOS的栅极是电绝缘的,从而在直流电中产生浮动节点。在浮栅(floating gate)上方以沉积方式构造多个次级栅极或输入电极,与浮栅绝缘。这些输入与浮栅仅有电容耦合连接。由于浮栅完全被高电阻材料包围,因此其中包含的电荷量会长时间保持不变。通常使用Fowler-Nordheim隧穿和热载流子注入机制来修改存储在浮栅中的电荷量。", "id": 1635071} {"src_title": "Dirichletsche Etafunktion", "tgt_title": "狄利克雷η函数", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die Dirichletsche formula_2-Funktion ist für alle komplexen formula_4 mit Realteil größer als 0 definiert über die Dirichletreihe: Obwohl die Gültigkeit dieses Ausdrucks auf komplexe Zahlen mit positivem Realteil beschränkt ist, bildet er die Ausgangsbasis für alle Darstellungen der formula_6-Funktion. Sie kann auf die ganze komplexe Zahlenebene analytisch fortgesetzt werden, was eine Berechnung der formula_6-Funktion für alle beliebigen formula_4 gewährleistet.", "section_level": 1}, {"title": "Euler-Produkt.", "content": "Ihre zahlentheoretische Bedeutung erhält die formula_6-Funktion durch ihre Verbindung zu den Primzahlen, die sich für formula_10 formelhaft durch das Euler-Produkt ausdrücken lässt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionalgleichung.", "content": "In ganz formula_12 gilt die Identität:", "section_level": 1}, {"title": "Verbindung zur Riemannschen ζ-Funktion.", "content": "Die Funktionalgleichung zwischen Dirichletscher formula_6 und Riemannscher formula_15-Funktion lässt sich aus den Dirichletreihendarstellungen beider Funktionen gewinnen. Der formula_6-Ausdruck wird durch Addition weiterer Dirichletreihen transformiert zu: Daraus folgt der Zusammenhang: der in ganz formula_19 Gültigkeit behält.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Darstellungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Integraldarstellung.", "content": "Eine Integraldarstellung für alle formula_20 enthält die Gammafunktion formula_21 und lautet: Dies kann als Mellin-Transformation von formula_23 verstanden werden. Gültig für alle formula_24 ist:", "section_level": 2}, {"title": "Reihendarstellung.", "content": "Eine in ganz formula_19 konvergente Reihe ergibt sich mit Hilfe der eulerschen Reihentransformation:", "section_level": 2}, {"title": "Produktdarstellung.", "content": "Für alle formula_28 konvergiert das Hadamard-Produkt, benannt nach seinem Entdecker Jacques Hadamard: Es erstreckt sich über alle nicht-trivialen Nullstellen formula_30 der formula_6-Funktion und leitet sich einfach aus dem Hadamard-Produkt der Zeta-Funktion ab.", "section_level": 2}, {"title": "Werte.", "content": "Es gilt: Für natürliche formula_34 gilt mit den Bernoulli-Zahlen formula_35 Für gerade Argumente formula_37 gilt die allgemeine Formel: Somit lässt sich der Zahlenwert von formula_39 stets in der Form schreiben, wobei formula_41 und formula_42 zwei positive ganze Zahlen bezeichnen. Die ersten Werte für ungerade Argumente sind", "section_level": 1}, {"title": "Nullstellen.", "content": "Aus der Relation ist leicht zu folgern, dass formula_47 sowohl für alle formula_48 bei formula_49, als auch zusätzlich an denselben Stellen wie formula_50 verschwindet. Dazu gehören sowohl die sogenannten „trivialen“ Nullstellen bei formula_51, also als auch die „nicht-trivialen“ Nullstellen im Streifen formula_53. Die berühmte und bis heute unbewiesene Riemannsche Vermutung besagt, dass alle nicht-trivialen Nullstellen den Realteil 1/2 besitzen.", "section_level": 1}, {"title": "Ableitung.", "content": "Die Ableitung der formula_6-Funktion ist für formula_20 wieder eine Dirichletreihe. Ein geschlossener Ausdruck kann über und unter Anwendung der Produktregel gewonnen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres.", "content": "Die Verwandtschaften von formula_2 zu der Dirichletschen formula_59-Funktion und der riemannschen formula_1-Funktion werden durch folgende Formel zum Ausdruck gebracht: bzw. Die Dirichletsche eta-Funktion ist ein Spezialfall des Polylogarithmus, denn es gilt: Damit ist sie auch ein Spezialfall der Lerchschen Zeta-Funktion: Außerdem gilt", "section_level": 1}], "src_summary": "In der analytischen Zahlentheorie ist die Dirichletsche η-Funktion eine spezielle Funktion, die nach dem deutschen Mathematiker Dirichlet (1805–1859) benannt ist. Sie ist verwandt mit der Riemannschen formula_1-Funktion.", "tgt_summary": "在数学的解析数论领域,狄利克雷η函数定义为:", "id": 87490} {"src_title": "Piercing", "tgt_title": "身體穿洞", "src_document": [{"title": "Geschichte und Kultur.", "content": "Das gezielte Durchstechen verschiedener Haut- und Körperstellen wie Lippen oder Ohren als traditioneller Körperschmuck wird seit Jahrtausenden von zahlreichen Kulturen und Ethnien praktiziert. Die frühesten Belege in Form von Schmuck oder Zeichnungen lassen sich bis auf 7000 Jahre zurückdatieren. Dabei handelt es sich neben der schmückenden Funktion meistens um die Abgrenzung zu anderen Volksstämmen, um spirituelle Rituale oder die symbolische Darstellung und Zelebrierung einer Veränderung der Reife oder des gesellschaftlichen Status. Die meisten Oberflächenpiercings, wie das Korsett-Piercing oder das Madison-Piercing, stellen dagegen eine Neuerscheinung der späten 1990er Jahre dar.", "section_level": 1}, {"title": "Traditionelle Piercings.", "content": "Bei den Ureinwohnern Amerikas, Afrikas und Asiens sind Piercings in den Ohrläppchen, den Nasenflügeln und der Nasenscheidewand, den Lippen und den Genitalien überliefert. Der Schmuck dieser Kulturen wurde aus Holz, Quarz, Perlmutt, Ton, Horn und Knochen und einfachen Metallen gefertigt. Erste Ohrlöcher sind in Ägypten etwa 1550 v. Chr. nachweisbar. Die Totenmaske des altägyptischen Pharao Tutanchamun zeigt diesen mit geweiteten Ohrlöchern. Auch bei Buddha-Statuen oder Relikten der Azteken werden vergrößerte Ohrlöcher dargestellt. Überlieferte Steinskulpturen der Olmeken zeugen von gedehnten Ohrlöchern.", "section_level": 2}, {"title": "Spirituelle Piercings.", "content": "Laut Berichten spanischer Eroberer aus dem 16. Jahrhundert sowie überlieferter Steinreliefs wurden in Mittelamerika Ohren, Zungen, Wangen und Genitalien als Opfergabe und zur innerlichen Reinigung durchstochen. In der thailändischen Stadt Phuket findet seit 1825 jährlich das Fest der neun Kaisergötter statt. Während der ersten neun Tage des neunten Monats des chinesischen Kalenders versetzen sich die zahlreichen Teilnehmer im Rahmen einer Götterbeschwörung in Trancezustände und stechen sich während einer Prozession Schwerter, Äste, Eisenstangen oder Alltagsgegenstände mit teilweise erheblichem Durchmessern durch Wangen, Zunge oder andere Körperstellen. Dabei fungieren sie als Medium der neun Schutzgeister und werden während des Rituals als Besessene derer betrachtet. Eine ähnliche Tradition wird jährlich in", "section_level": 2}, {"title": "Piercings in der westlichen Kultur.", "content": "Teilweise sollen verschiedene Piercings, wie zum Beispiel das Brustwarzenpiercing, schon in früheren Jahrhunderten in Europa anzutreffen und dabei weitestgehend auf kleine, meist höfische Kreise beschränkte Moden gewesen sein, die später wieder in Vergessenheit gerieten. Derartige Behauptungen beziehen sich jedoch üblicherweise auf kaum vertrauenswürdige Quellen wie beispielsweise erotische Literatur oder die meist frei erfundenen Geschichten des Piercers Doug Malloy. Ein Beweis dafür, dass viele der modernen Piercings tatsächlich eine lange europäische Tradition haben, steht bislang noch aus. Lediglich das Durchstechen des Ohrläppchens fand eine weite Verbreitung. Ohrlöcher waren jedoch bis Anfang der 1970er Jahre im westlichen Kulturkreis nur bei Frauen akzeptiert und wurden meistens selber oder vom Juwelier gestochen. Eine Ausnahme war lediglich der Berufsstand der Zimmerleute, welche sich im Rahmen der Walz traditionell ein Ohrloch mit einem Zimmermannsnagel stechen lassen. In den 1960er Jahren brachten vor allem Hippies Ohr- und Nasenpiercings von ihren Hippie trails nach Indien in den westlichen Kulturkreis ein. Auch die Schwulenszene experimentierte bereits in den 1970er Jahren mit Piercings, beispielsweise wurde ein Ohrring im rechten Ohrläppchen Schwulen lange Zeit als Erkennungszeichen zugeschrieben. Bereits in den 1950er und 1960er Jahren experimentierte Fakir Musafar als Pionier intensiv mit Körpermodifikationen älterer Kulturen, um dabei spirituelle Erfahrungen zu sammeln. Der mit ihm in Kontakt stehende", "section_level": 2}, {"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stechen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Methoden des Stechens.", "content": "Die zu piercende Körperstelle wird zunächst desinfiziert, um Infektionen zu vermeiden. Gegebenenfalls wird die Stelle zuvor von Haaren befreit. Der Ein- und Austrittspunkt des Stichkanals wird üblicherweise mit einem Stift markiert und mit einer Piercing-Zange fixiert. Diese weist am Kopf zwei ringförmige Klemmen auf, durch welche die Piercingnadel auf der markierten Stelle angesetzt und hindurchgeführt werden kann. In Europa werden Piercings meist mit einem peripheren Venenkatheter gestochen. Hierbei ist die Nadel durch einen Plastik- oder Teflonüberzug geschützt. Nachdem die Nadel durch die Haut gestochen wurde, wird sie entfernt. Lediglich der Überzug verbleibt in dem Stichkanal. Mit Hilfe dieses Überzuges wird der Schmuck durch den Stichkanal gezogen. Bei schwer zugänglichen und engen Stellen wird beim Durchstechen häufig zusätzlich eine Receiving Tube gegengehalten, um einen Gegendruck", "section_level": 3}, {"title": "Schmerzen beim Stechen.", "content": "Oftmals geäußerte Bedenken betreffen die mit dem Stechvorgang einhergehenden Schmerzen. Der Schmerzreiz beim Einstich der Kanüle kann verschieden intensiv wahrgenommen werden. Unterschiedliche Piercings unterscheiden sich dabei nach dem Grad der Schmerzhaftigkeit beim Stechen. Einfluss hierauf haben zum einen die Länge des Stichkanals und zum anderen die Art und die Schmerzempfindlichkeit des Gewebes, durch welches das Piercing verläuft. Piercings mit langem Stichkanal sind grundsätzlich schmerzhafter. Demnach schmerzt z. B. das Stechen eines \"Christina-Piercings\" weniger als das Stechen eines \"Nefertiti-Piercings\", da der Piercer hierbei mit der Nadel einen längeren Weg zurücklegt und jene langsamer hindurchführt. Wiederum gelten Knorpelgewebe, wie am Nasenflügel, und knorpelhaltiges Mischgewebe, wie im", "section_level": 3}, {"title": "Betäubung.", "content": "Prinzipiell besteht die Möglichkeit, vor dem Stechen des Piercings eine Betäubung der Körperstelle durchzuführen. Dies kann auf zwei Arten erfolgen: Aus genannten Gründen wird auf eine Anästhesie vor dem Piercing häufig verzichtet.", "section_level": 3}, {"title": "Heilung.", "content": "Da die Wunde eines neuen Piercings vom eingesetzten Schmuck offen gehalten wird, bildet sich während der Heilung von außen nach innen ein Hautschlauch entlang des Stichkanals, der den Schmuck umschließt. Dabei wird zunächst nach der Gerinnung eventueller Blutungen die Durchblutung im umliegenden Gewebe gefördert, was in der ersten bis zweiten Woche häufig zu Rötung, Schwellung und Erwärmung führt. Blutgerinnsel werden durch abgesonderte Wundflüssigkeit heraus gespült. Bei einer Infektion kann es zum Austreten bakterienbekämpfender Leukozyten (Eiter) kommen. Die Dauer der Heilung ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie Schmuckmaterial, Hygiene, Pflege und der durchstochenen Körperstelle sowie der allgemeinen Gesundheit und Alkohol- oder Nikotinkonsum. Während gut durchblutete Schleimhäute und Intimpiercings mit regelmäßigem Kontakt zu Eigenurin vorteilhafter verheilen, gestaltet sich der Prozess bei Knorpelgewebe langwieriger, da Knorpel keine eigenen Blutgefäße besitzt, sondern von der darüber liegenden Knorpelhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Maßnahmen zur Beschleunigung der Heilung.", "content": "Das Piercing sollte während der gesamten Abheilphase regelmäßig mit Kochsalzlösung oder einem Antiseptikum wie Octenidin gereinigt werden, Quellen zusätzlicher Keimbelastung wie das Baden in Schwimmbädern oder Badeseen sollten unterbleiben. Ein Problem stellt die Reizung durch regelmäßige Bewegung oder Reibung dar, wonach zum Beispiel die Heilung eines Bauchnabelpiercings mit permanentem Kontakt zum Hosenbund oder ein Handweb zwischen den Fingern", "section_level": 3}, {"title": "Heilungsdauer verschiedener Piercings.", "content": "Die folgende Tabelle enthält Richtwerte für die Dauer der Heilung bei den verschiedenen Piercings:", "section_level": 3}, {"title": "Entfernen.", "content": "Wird ein Piercing noch vor der abgeschlossenen Heilung herausgenommen, verklebt der Stichkanal zunächst und wächst anschließend schnell und vollständig wieder zusammen, so dass später kein Schmuck mehr", "section_level": 2}, {"title": "Schmuck und Materialien.", "content": "Zum Einsatz werden vorzugsweise verschraubbare Barbells (Stäbe mit zwei verschraubten Kugeln an den Enden) oder \"Ball Closure Rings\" mit Klemmkugel verwendet. Diese sind in verschiedenen Durchmessern und Materialstärken erhältlich. Normalerweise wird ein Piercing mit einer Drahtstärke von 1,2", "section_level": 1}, {"title": "Piercingarten nach Körperbereich.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ohren.", "content": "Unter einem Ohrloch wird meist das Piercing durch das Ohrläppchen verstanden (9), jedoch kann im Ohr an zahlreichen weiteren Stellen in der Ohrmuschel Piercingschmuck angebracht werden, wobei häufig kleinere Ball Closure Ringe eingesetzt werden. Diese Piercings ziehen meistens eine langwierige Heilung mit sich. Das Helix (1) verläuft durch das Knorpelgewebe der Ohrkante und gehört zu den häufigsten Piercings in der Ohrmuschel. Als Industrial (2) werden zwei gegenüberliegende Helix-Piercings verstanden, die mit einem Barbell verbunden sind. Im Anti-Helix kann das", "section_level": 2}, {"title": "Gesicht.", "content": "In den 1990er Jahren wurden besonders das Augenbrauenpiercing und das Labret-Piercing populär. Das Erste ist ein Oberflächenpiercing, wobei es bei entsprechender Position und Schmuckwahl weniger unter Spannung steht als klassische andere Oberflächenpiercings.", "section_level": 2}, {"title": "Lippen- und Mundbereich.", "content": "Das Labret-Piercing wird meistens zentriert mit einem Labret-Pin unterhalb der Lippe getragen. Nicht zentrierte, sondern seitlich platzierte Piercings sind ebenfalls möglich. Verläuft der Stichkanal senkrecht und tritt aus dem Lippenrot aus, wird von einem \"Eskimo\" gesprochen. Analog zum klassischen Labret-Piercing ist ein Medusa-Piercing ein zentrierter Stecker über der Oberlippe. Das Madonna-Piercing wird meistens von Frauen getragen und ist seitlich oberhalb der Oberlippe positioniert. Optisch erinnert es", "section_level": 3}, {"title": "Nase.", "content": "Mehrere spezielle Piercings sind an der Nase möglich. Vor allem etabliert hat sich dabei das Nostril-Piercing durch den Nasenflügel, das meistens gemeint ist, wenn von einem „Nasenring“ die Rede ist. Von der Hippie-Kultur wurde es erstmals aus Indien in den westlichen Kulturkreis übernommen. In der Piercingszene ist jedoch das Septum-Piercing durch die Nasenscheidewand populärer. Es kann durch das Knorpelgewebe gestochen werden oder unterhalb dessen verlaufen. Zu den seltenen Varianten gehören der Nasallang, bei dem ein Barbell durch beide Nasenflügel und die Nasenscheidewand führt, und der Austin Bar durch die Knorpelkappe auf der Nasenspitze. Das sogenannte Bridge Piercing verläuft durch den Nasenrücken, sitzt meistens waagerecht zwischen den Augen und muss aufgrund der dort verlaufenden Gesichtsnerven besonders vorsichtig gestochen werden.", "section_level": 3}, {"title": "Körperrumpf.", "content": "Als Schmuckpiercing und zur sexuellen Stimulation wird häufig das Brustwarzenpiercing getragen und ist mittlerweile ähnlich populär wie das vor allem von Frauen getragene Bauchnabelpiercing. Oberflächenpiercings wie das Madison-Piercing in der Drosselgrube, das Hüftpiercing", "section_level": 2}, {"title": "Genitalien.", "content": "Im Genitalbereich sind bei Männern und Frauen zahlreiche Piercingvarianten möglich; die meisten unterscheiden sich auf Grund der unterschiedlichen Anatomie zwischen den Geschlechtern. Einige Piercings sind jedoch bei Männern wie Frauen möglich: das Guiche und das relativ seltene Anuspiercing. Im erweiterten Sinne kann auch das Brustwarzenpiercing zu den Intimpiercings gezählt werden. Intimpiercings werden zunehmend nachgefragt und haben die größte Verbreitung unter jungen Frauen. Studien in den USA ergeben, dass 12–14 Prozent der College-Studenten (18–22 Jahre) ein Intim- oder Brustwarzenpiercing hatten. Für Männer wie auch für Frauen ist das Hauptmotiv, wie bei anderen Piercings auch, der ästhetische Aspekt sowie die Individualisierung der gepiercten Körperregion. Einige Intimpiercings haben neben ihrer rein ästhetischen Funktion noch den Effekt, beim Geschlechtsverkehr zusätzliche Stimulation auszuüben und somit eine Reizsteigerung herbeizuführen. Während Intimpiercings bei Frauen nur einen Effekt auf die Trägerin selbst haben, steigern Intimpiercings beim Mann (insbesondere Ampallang sowie Apadravya) das Lustempfinden für beide Partner. In traditionellen Gesellschaften kann ein Intimpiercing als Zeichen der Bindung an einen Partner, ähnlich dem Ehering im westlichen Kulturkreis, verstanden werden.", "section_level": 2}, {"title": "Männlicher Genitalbereich.", "content": "Zu den populärsten Intimpiercings bei Männern gehört das Prinz-Albert-Piercing (PA). Er verläuft von der Harnröhre ausgehend durch die untere Peniswand und wird wegen des erhöhten Tragekomforts meistens mit dickerer Materialstärke getragen. Der Ampallang verläuft horizontal, also quer durch die Eichel. Analog dazu sitzt der Apadravya vertikal. Die kreuzweise Kombination beider wird als \"Magic Cross\" bezeichnet. Der \"Reverse Prinz Albert\" (auch: \"Queen Victoria\") verläuft wie ein gewöhnlicher PA durch die Harnröhre, tritt jedoch oben aus der Eichel heraus und bildet somit quasi einen „halben Apadravya“. Ein Dydoe sitzt im Eichelrand. Während bei", "section_level": 3}, {"title": "Weiblicher Genitalbereich.", "content": "Die häufigsten Formen von Intimpiercings bei Frauen sind das Klitorisvorhautpiercing, das Schamlippenpiercing und das Christina-Piercing. Bei dem \"Schamlippenpiercing\" wird zwischen Piercings in den inneren und den äußeren Schamlippen unterschieden, die unterschiedlichen Umständen bezüglich Durchführung und Heilung ausgesetzt sind. Das \"Christina-Piercing\" ist ein Oberflächenpiercing, das vertikal in der Falte gestochen wird, an der die äußeren Schamlippen oben zusammenlaufen. Das untere Ende des Nefertiti-Piercings endet ähnlich dem \"Klitorisvorhautpiercing\" unter der Klitorishautfalte. Es verläuft durch Klitorisvorhaut und Venushügel. Analog zum \"Prinz Albert\" beim Mann verläuft das Prinzessin-Albertina-Piercing von der Harnröhrenöffnung zur Vaginalöffnung. Mit zum stimulierendsten Intimpiercing der Frau zählt das Klitorispiercing. Die starke Innervation des dabei zu durchstechenden Gewebes macht es in der Durchführung risikoreicher und schmerzhafter als andere Piercings. Es kann horizontal und vertikal durch die Klitoris gestochen werden. Das Isabella-Piercing wird vertikal unter der Klitoris platziert, ein Triangle dagegen horizontal. Beide Varianten sind sehr tief gestochene Piercings. Ein zentriertes, senkrechtes Piercing am unteren Ende der inneren Schamlippen wird Fourchette genannt. Relativ selten und risikoreich ist das Suitcase-Piercing, das zwischen Anus und Vagina verläuft.", "section_level": 3}, {"title": "Variationen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Geweitete Piercings.", "content": "Um Schmuck mit größerem Durchmesser einzusetzen, kann ein Piercing vorsichtig geweitet werden. Diese Praxis ist vor allem vom \"Lobe-Piercing\" bekannt. Dabei wird meistens ein konisch verlaufender Dehnungsstift verwendet, der zuvor mit Gleitgel bestrichen und vorsichtig in den Stichkanal eingeführt wird. Der Schmuck mit größerem Durchmesser wird anschließend am Ende des Dehnungsstiftes angesetzt und hinterhergeschoben. Um Ausstülpungen, Einrisse und ähnlichen Nebenerscheinungen (ausgefranst wirkende Lobes, auch Katzenarsch genannt, Arschlocheffekt, deutlich sichtbar bei entfernen des Schmuckes) vorzubeugen, muss mit größter Sorgfalt und Geduld vorgegangen werden. Auch wenn es immer wieder Übereifrige gibt, welche binnen weniger Wochen ein frisches Lobe auf 20 mm bringen,", "section_level": 2}, {"title": "Oberflächenpiercings.", "content": "Bei einem Oberflächenpiercing handelt es sich um ein Piercing, bei dem Einstich- und Austrittskanal auf einer Ebene liegen. Diese stehen meistens unter Spannung und werden häufiger vom Körper abgestoßen als", "section_level": 2}, {"title": "Play-Piercings.", "content": "Vor allem im Bereich BDSM ist das kurzzeitige Anbringen sogenannter \"Play-Piercings\" verbreitet. Hierbei werden Nadeln (Akupunkturnadeln oder Kanülen) am Körper des Bottom gesetzt, die nach dem Ende des \"Spiels\" wieder entfernt werden. Mitunter werden an den so mit dem Körper verbundenen Elementen dünne Ketten oder Fäden befestigt, um diese miteinander zu verbinden und so", "section_level": 2}, {"title": "Anordnung.", "content": "Je nachdem, wie mehrere Piercings miteinander kombiniert oder angeordnet werden, sind diese als \"Orbital\"- oder \"Venom-Piercings\", beziehungsweise bei mehreren in der Lippe angeordneten Piercings als Bites zu bezeichnen. \"Venom-Piercings\" sind mehrere in der Zunge", "section_level": 2}, {"title": "Body-Suspension.", "content": "Bei der \"Body-Suspension\" wird der Körper mit Haken gepierct, an denen Seile oder Ketten befestigt sind. An diesen wird der Gepiercte hochgezogen. Oft sind Body-Suspensions Teil besonderer Veranstaltungen (Conventions). Der Körper", "section_level": 2}, {"title": "Mögliche Probleme und Gefahren.", "content": "Professionell durchgeführte und gut gepflegte Piercings verursachen normalerweise keine Probleme und stellen keine Gefahr dar. Die meisten genannten Probleme treten nur in seltenen Ausnahmefällen auf oder lassen sich leicht durch einfache Verhaltensregeln verhindern. Dennoch sollten, gerade bei einem neuen Piercing, mögliche Probleme oder gesundheitliche Komplikationen mit bedacht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitliche Probleme.", "content": "Wird ein Piercing nicht fachgerecht vorgenommen, kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Wird es unter Einfluss von Koffein oder Alkohol und anderen Drogen, sowie blutverdünnenden Medikamenten gestochen, können der Kreislauf und die Blutgerinnung beeinträchtigt werden. Bei allen Formen des Piercings kann es zu lokalen Schwellungen und leichten Blutungen kommen, die meistens nach einer Weile abklingen. Piercings durch den Ohrknorpel führen leicht zu Entzündungen. Beim Augenbrauen- und beim Nasenflügelpiercing können Ausläufer des Trigeminusnervs getroffen werden. Unter Umständen kann ein Piercing zu einer Phlegmone führen. Infektionen der Augen können in einigen Fällen auf eine Infektion des Piercings zurückzuführen sein. Erreger kommen beim Wechseln oder Reinigen des Piercingschmucks an die Hände der Gepiercten und von dort beim Ein- oder Aussetzen auf Kontaktlinsen in die Augen, wo sie beispielsweise eine Bindehautentzündung auslösen können. Häufig schieben Patienten bei Infektion den Arztbesuch auf. Sie befürchten die Entfernung des Piercings oder zumindest Kommentare, da manche Ärzte dies als vorsätzliche Körperbeschädigung ansehen, und wenden sich stattdessen an das Piercingstudio. Bei Temperaturen unter minus zehn Grad Celsius kann es bei offen getragenen Piercings aus Metallschmuck zu Erfrierungen kommen, da Metall Wärme besser ableitet als organisches Gewebe. Hiervon sind insbesondere Piercings im Gesichtsbereich betroffen.", "section_level": 2}, {"title": "Probleme bei Piercings im Mundbereich.", "content": "Piercings im Mundbereich (Zunge, Lippe, Lippenbändchen) bergen ein hohes langfristiges Gefahrenpotential für Zähne und Zahnhalteapparat. Der Schmuckknopf eines Zungenpiercings führt relativ häufig zu Traumatisierungen der zungenwärts gelegenen Zahnhöcker, was zu Zahnfrakturen und Absterben des Zahnmarks führen kann. Die innen gelegene Konterplatte von Lippenpiercings drückt bei ungünstiger", "section_level": 3}, {"title": "Probleme bei Intimpiercings.", "content": "Ein nicht vollständig abgeheiltes Intimpiercing erhöht, wie jede andere offene Wunde im Genitalbereich, die Gefahr einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten, wie zum Beispiel Hepatitis B, Hepatitis C oder HIV. Bei nicht verheilten Intimpiercings ist deswegen das Tragen eines Kondoms zu empfehlen. Beim \"Prinz-Albert-Piercing\" wird der Ring durch den Ausgang der Harnröhre zur unteren Seite der Eichel des Penis gezogen. Zu dünne Ringe bis etwa zwei Millimeter Materialstärke bergen die Gefahr des „Käseschneidereffekts“: Bei mechanischer Belastung kann der Schmuck durch das Gewebe schneiden; das Piercing reißt aus,", "section_level": 3}, {"title": "Herauswachsen von Piercings.", "content": "Unter Umständen können Piercings vom Körper abgewiesen werden, aus dem Bindegewebe herauswachsen und eine Narbenbildung verursachen. Besonders häufig passiert dies bei unter Spannung stehenden Oberflächenpiercings.", "section_level": 3}, {"title": "Piercings bei Sicherheitskontrollen (Metalldetektor).", "content": "Den offiziellen Erklärungen der Hersteller zufolge reagieren die Geräte, welche bei Sicherheitskontrollen an Flughäfen und bestimmten Gebäuden zum Einsatz kommen, nicht auf Piercings. Die in normalem BCR- oder Barbellschmuck befindliche Metallmenge liegt üblicherweise unter dem als Alarmschwelle vorgegebenen Wert, der Metallanteil ist meist geringer als in einem Reißverschluss oder einem Hosenknopf. Liegen jedoch mehrere Piercings nahe beieinander oder es wird größerer Schmuck wie beispielsweise ein Nippleshield getragen, kann dies einen Metalldetektor auslösen. Somit ist das Auslösen eines", "section_level": 2}, {"title": "Piercings und bildgebende Verfahren.", "content": "Im medizinischen Bereich kommen zunehmend bildgebende Verfahren, wie Magnetresonanztomographie oder Computertomographie zum Einsatz, welche mittels gezielter Röntgenstrahlung oder starker Magnetfelder einen Blick ins Innere des Körpers ermöglichen. Hierbei können Piercings unter Umständen ein Problem darstellen. Dies gilt jedoch nur für Piercingschmuck aus ferromagnetischem Metall, andere Materialien (Acryl, PTFE, Titan, organische Stoffe) stellen keine Einschränkungen dar. Bei mit \"Röntgenstrahlen\" operierenden", "section_level": 2}, {"title": "Piercings und Blutspenden.", "content": "Da durch Piercings übertragene Infektionskrankheiten bei einer Blutspende weitergegeben werden können, wird wegen der diagnostischen Lücke zwischen einem neu gestochenen Piercing und der Blutspende ein zeitlicher Abstand von mehreren Monaten vorausgesetzt,", "section_level": 2}, {"title": "Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit.", "content": "Während der Schwangerschaft kann es zu Problemen mit Bauchnabelpiercings kommen. So kann es bei einigen Frauen durch die Dehnung des Gewebes zu einem verstärkten Druck auf das Piercing bis zum Herauswachsen desselben kommen. Dies lässt sich durch den Einsatz von flexiblem \"PTFE-Schmuck\" umgehen. Sollte dies nicht helfen, kann der Schmuck (bei einem verheilten Piercing)", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Situation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Gepierct werden darf in Deutschland grundsätzlich jeder. Der Piercingvorgang ist rechtlich gesehen eine strafbare Körperverletzung. Deshalb muss der Klient üblicherweise vor dem Piercen eine schriftliche Einverständniserklärung abgeben, die den Piercer vor rechtlichen Folgen diesbezüglich befreit. Diese Erklärung ist jedoch unwirksam, sofern vor dem Eingriff nicht ausführlich über die Risiken des Piercings aufgeklärt wurde. Der Piercer hat Beratungspflicht. Weist der Piercer nicht auf mögliche negative Folgen des Piercings, insbesondere etwaige Entzündungen oder Nervenschädigungen hin, kann dieser belangt werden. In einem Fall, bei dem bei einer Klientin die Teilamputation", "section_level": 2}, {"title": "Piercing bei Minderjährigen.", "content": "Bei Minderjährigen unter 18 Jahren ist ein schriftliches Einverständnis eines Erziehungsberechtigten hinreichend, aber nicht notwendig. Entscheidend ist die geistige Reife des Jugendlichen. Einige Studios führen unabhängig von gesetzlichen Verpflichtungen keine Piercings an Personen unter einem bestimmten Alter durch.", "section_level": 3}, {"title": "Kostenbeteiligung bei Komplikationen.", "content": "Ärzte und Krankenhäuser unterliegen nach Abs. 2 einer Anzeigepflicht von Folgeerkrankungen medizinisch nicht notwendiger Behandlungen. Bei einem Piercing handelt es sich um eine solche medizinisch nicht indizierte Maßnahme. Gesetzlich versicherte Patienten sind daher an den Kosten einer entstandenen Komplikation, einschließlich des Krankentagegeldes, in angemessenem Rahmen zu beteiligen. Außerdem besteht bei Arbeitsunfähigkeit kein Anspruch auf Entgeltfortzahlung, denn der Arbeitgeber hat nur das normale Krankheitsrisiko des Arbeitnehmers zu tragen.", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich muss die zu piercende Person 14 Jahre alt sein. Bei Minderjährigen", "section_level": 2}, {"title": "Andere Länder.", "content": "In den meisten westlichen Ländern dürfen Piercings bei nicht volljährigen Personen nur", "section_level": 2}, {"title": "EU-Nickelrichtlinie.", "content": "Nach der EU-Nickelrichtlinie (94/27) vom 30. Juni 1994 durfte für den Ersteinsatz kein nickelhaltiger Schmuck verwendet werden. In der Richtlinie blieb zunächst unberücksichtigt, dass nicht der Nickelgehalt, sondern dessen Abgabemenge ausschlaggebend für allergische Reaktionen ist. Der bis dahin meistens verwendete Edelstahl 316L war demzufolge nicht mehr zugelassen, da dessen Nickelgehalt mit 10 Prozent bis 14 Prozent die in der Richtlinie vorgegebene Werte", "section_level": 2}, {"title": "Verbände.", "content": "Mit der zunehmenden Verbreitung begannen auch unerfahrene Piercer das Stechen auszuführen, worauf im Jahr 1994 in den USA die \"Association of Professional Piercers\" (APP) gegründet wurde, die es sich zur Aufgabe macht, Mindeststandards für das Gewerbe festzulegen. Mittlerweile existieren weitere Berufsverbände und Lobbyorganisationen. Beispielsweise die 1997 gegründete \"Erste Organisation Professioneller Piercer\" (OPP e. V.). Der Verein engagierte sich unter anderem für eine anerkannte einjährige Ausbildung zum Piercer und möchte durch strenge Aufnahmebedingungen und Kontrollen der Mitglieder Qualitätsstandards garantieren. 2006 gründete sich die \"European Association for", "section_level": 1}, {"title": "Piercing in der Kunst.", "content": "Im Garten der Grande Bibliothèque der Bibliothèque et Archives nationales du Québec befinden sich drei Steinskulpturen mit", "section_level": 1}, {"title": "Rekorde.", "content": "Die Brasilianerin Elaine Davidson gilt mit über 2500 Piercings laut Guinness-Buch der Rekorde als weltweit meistgepiercte Frau. Zuvor war der auf Kuba lebende Luis Antonio Aguero mit über 300 Piercings Rekordhalter. Einen weiteren Rekord stellte der US-Amerikaner Ed Burns im Jahr 2010 auf, als er sich an einem Tag 1501 temporäre Piercings setzen ließ. Im darauf folgenden Jahr brach die US-Amerikanerin Staysha Randall den Weltrekord mit einer Anzahl von 3200 temporären Piercings. 2012 erhielt der deutsche Rolf Buchholz mit seinen 453 Piercings einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als meist gepiercter Mann der Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Piercing (von englisch \"to pierce\" [] „durchbohren, durchstechen“, über altfranzösisch \"percier\" und vulgärlateinisch *\"pertusiare\" aus lateinisch \"pertundere\", \"pertusus\" „durchstoßen, durchbrechen“) ist eine Form der Körpermodifikation, bei der Schmuck in Form von Ringen oder Stäben an verschiedenen Stellen des menschlichen Körpers durch die Haut und darunter liegendes Fett- oder Knorpelgewebe hindurch angebracht wird. Obwohl die Praktik an sich schon alt ist, etablierte sich der Begriff \"Piercing\" erst Mitte der 1990er Jahre.", "tgt_summary": "身体穿洞指在身上穿洞,常见有耳洞、鼻洞、脐洞等,再戴上饰物如耳环、鼻环、脐环等,在一些民族传统中,穿洞或穿环是代表身份,亦有些是因为宗教或趋吉避凶而穿环。现代人则多为了美观。有些人还会在眼眉附近、唇、舌头等位置穿环(唇环、舌环)。亦有人为了美观或性快感而于生殖器或敏感带如阴唇、乳头、阴茎穿环(阴环、乳环、屌环)。", "id": 2017924} {"src_title": "Asian Highway 2", "tgt_title": "亞洲公路2號線", "src_document": [{"title": "Indonesien.", "content": "Die Streckenführung verläuft entlang von Denpasar — Surabaya — Surakarta — Semarang — Cikampek (— Bandung) — Jakarta (— Merak) Zur Strecke gehörigen eine Reihe von mautpflichtigen Autobahnen, darunter:", "section_level": 1}, {"title": "Singapur.", "content": "Im Stadtstaat Singapur führt die Strecke entlang des", "section_level": 1}, {"title": "Malaysia.", "content": "Die Streckenführung verläuft entlang ab Grenze Johor Bahru — Senai Utara — Seremban — Kuala Lumpur — Butterworth — Bukit Kayu Hitam Grenze Dies führt über folgenden Schnellstraßen:", "section_level": 1}, {"title": "Myanmar.", "content": "AH 2 nutzt die Fernstraße 4 (NH4) nach Meiktila, und von dort gemeinsam mit der AH1 über die Fernstraße 1 (NH1) nach Mandalay von da aus über die Fernstraße 102 (NH102) nach Tamu. Insgesamt verläuft die Strecke Grenze über Tachilek — Keng Tung (AH3) — Meiktila — Mandalay — Tamu Grenze", "section_level": 1}, {"title": "Indien.", "content": "Die Streckenführung verläuft entlang von Grenze Moreh — Imphal — Kohima — Dimapur — Nagaon — Jorabat (— Guwahati) — Shillong — Dawki Grenze", "section_level": 1}, {"title": "Bangladesch.", "content": "Die Streckenführung verläuft entlang ab Grenze Tamabil — Sylhet — Katchpur — Dhaka — Hatikamrul — Banglabandha Grenze", "section_level": 1}, {"title": "Indien.", "content": "Kurzzeitig nochmal über Indien Grenze – Shiliguri – Grenze", "section_level": 1}, {"title": "Indien.", "content": "Und weiter über Grenze Banbasa — Rampur — Neu-Delhi — Attari — Wagah nach Grenze", "section_level": 1}, {"title": "Pakistan.", "content": "Die Streckenführung verläuft entlang ab Grenze Wagah — Lahore — Multan — Rohri — Quetta — Taftan Grenze", "section_level": 1}, {"title": "Iran.", "content": "Die Streckenführung verläuft entlang ab Grenze Mirjaveh — Zahedan — Kerman — Anar — Yazd — Salafchegan — Teheran — Saveh — Hamadan — Khosravi Grenze", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Asian Highway 2 (AH2) (englisch für ‚Asiatische Fernstraße 2‘) ist eine weitüberspannende Verbindung im Asiatischen Fernstraßen-Projekt. Er führt mit einer Länge von 13.177 km von Denpasar in Indonesien (Ozeanien) bis Khosravi im Iran (Orient).", "tgt_summary": "亚洲公路2号线(英语:Asian Highway 2),编号为,是亚洲公路网系统中一条贯通全洲的公路,。该公路起始于印度尼西亚丹戎槟榔和巴淡岛,经新加坡、马来西亚、泰国、缅甸、印度、尼泊尔、巴基斯坦,最终至伊朗的Khosravi。", "id": 646677} {"src_title": "Crank-Nicolson-Verfahren", "tgt_title": "克兰克-尼科尔森方法", "src_document": [{"title": "Das Verfahren.", "content": "Das Crank-Nicolson-Verfahren basiert auf der Trapezregel in der Zeit. Dies ist gleichbedeutend mit dem Mittelwert des Euler-Vorwärtsverfahrens und des Euler-Rückwärtsverfahrens. Ist im eindimensionalen Fall die partielle Differentialgleichung gegeben und bezeichne formula_3, dann ist das Crank-Nicolson-Verfahren der Mittelwert des Euler-Vorwärtsverfahrens beim Wert formula_4 und des Euler-Rückwärtsverfahrens bei formula_5: Dabei stehen die Indizes formula_9 und formula_4 für den Ort bzw. die Zeit. Die Funktion formula_11 muss räumlich diskretisiert werden, z. B. mit der Finite-Differenzen-Methode, dem Finite-Volumen-Verfahren oder dem Finite-Elemente-Verfahren. Es ist zu beachten, dass es sich um eine implizite Methode handelt. Um den zeitlich „nächsten“ Wert von formula_12 zu erhalten, muss ein algebraisches Gleichungssystem gelöst werden. Ist die partielle Differentialgleichung nicht linear, wird die Diskretisierung ebenfalls nicht linear sein, so dass ein nicht lineares algebraisches Gleichungssystem gelöst werden muss, obwohl Linearisierungen möglich sind. Bei vielen Problemen, insbesondere bei linearer Diffusion, ist das algebraische Problem tridiagonal und wird am besten mit dem schnellen Thomas-Algorithmus gelöst, um eine aufwändige Inversion der Matrix zu vermeiden.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel: Eindimensionale Diffusion.", "content": "Das Crank-Nicolson-Verfahren wird häufig zur Lösung von Diffusionsproblemen verwendet. Ein Beispiel für lineare Diffusion ist Unter Verwendung der Finite-Differenzen-Methode für die räumliche Diskretisierung der rechten Seite ist die Crank–Nicolson-Diskretisierung dann: oder, sei formula_15: dies ist ein tridiagonales Problem, so dass formula_17 mit dem Thomas-Algorithmus gelöst werden sollte, um eine aufwändige Inversion der entstehenden Tridiagonal-Toeplitz-Matrix zu vermeiden. Eine quasilineare Gleichung wie (dies ist ein vereinfachtes Beispiel und nicht allgemein gültig) würde zu einem nicht linearen System von algebraischen Gleichungen führen, die nicht so einfach zu lösen sind wie oben. Es ist jedoch in manchen Fällen möglich, das Problem zu linearisieren, indem man den alten Wert von formula_19 nutzt; dieses Vorgehen wird auch als \"\"Lagging the Coefficients\"\" bezeichnet. Dieser ist formula_20 statt formula_21. In anderen Fällen kann es möglich sein, formula_21 mit Hilfe einer expliziten Methode und Beibehaltung der Stabilität zu schätzen. Alternativ ermöglicht iteratives Aktualisieren der Koeffizienten, die Ordnung des Verfahrens beizubehalten. Hierbei wird \"\"Lagging the Coefficients\"\" in einem ersten Schritt angewendet, um das Gleichungssystem für den nächsten Zeitschritt zu lösen. Mit den nun bekannten neuen Temperaturen werden die Koeffizienten ausgewertet und die Lösung wird erneut berechnet. Dieses Vorgehen wird fortgesetzt, bis die Differenz der Lösungen zweier aufeinanderfolgender Iterationen gering ist.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel: Eindimensionale Diffusion mit Advektion für stationäre Strömungen.", "content": "Diese Lösung wird gewöhnlich für Zwecke genutzt, wenn eine Kontamination in Fließgewässern mit stationärer Strömung vorliegt, aber nur Informationen in einer Dimension gegeben sind. Oft kann das Problem zu einem eindimensionalen Problem vereinfacht werden und dennoch nützliche Informationen ergeben. Im Folgenden wird ein aufgelöster Fremdkörper in Wasser modelliert. Dieses Problem ist aus drei Teilen zusammengesetzt: der bekannten Diffusionsgleichung (gewählt als Konstante formula_23), einer advektiven Komponente (das System entwickelt sich infolge eines Vektorfeldes im Raum), welche als Konstante formula_24 gewählt wird, und einer lateralen Überlagerung zwischen longitudinalen Kanälen (formula_25) wobei formula_27 die Konzentration des Fremdkörpers im Wasser ist und die Indizes formula_28 und formula_29 dem \"vorherigen\" bzw. dem \"nächsten\" Kanal entsprechen. Das Crank-Nicolson-Verfahren (wobei formula_9 für den Ort und formula_31 für die Zeit steht) transformiert jede Komponente der partiellen Differentialgleichung folgendermaßen: Die folgenden Konstanten werden definiert, um die Rechnung zu vereinfachen: Nun werden 1. bis 6., formula_41, formula_42 und formula_43 in (*) eingesetzt. Im Anschluss werden die „in der Zukunft liegenden“ Terme (formula_44) auf die linke Seite und die „aktuellen“ (formula_31) auf die rechte Seite gebracht. Es ergibt sich Um den ersten Kanal zu modellieren, wird festgestellt, dass es nur im Kontakt mit dem folgenden Kanal (\"M\") sein kann, so dass sich der Ausdruck vereinfacht zu Auf die gleiche Art und Weise wird der letzte Kanal modelliert. Es wird festgestellt, dass er nur im Kontakt mit dem vorherigen Kanal (\"N\") sein kann, so dass sich der Ausdruck vereinfacht zu Um dieses lineare Gleichungssystem zu lösen, müssen Grenzbedingungen am Anfang der Kanäle gegeben sein: Für die letzte Zelle der Kanäle (formula_53) wird die günstigste Bedingung adiabatisch, also Diese Bedingung ist erfüllt, wenn (und nur dann (abgesehen vom Wert 0)) Es soll nun das Problem (in Matrizenform) für den Fall mit drei Kanälen und fünf Knoten (inklusive der Anfangswertbedingungen) gelöst werden. Als lineares Problem ausgedrückt: wobei Es wird festgestellt, dass \"AA\" und \"BB\" Felder mit vier verschiedenen Feldkomponenten sein sollten (zur Erinnerung: Es wurden für dieses Beispiel nur drei Kanäle berücksichtigt, aber es deckt dennoch den Hauptteil des oben Genannten ab): wobei die oben erwähnten Elemente den nächsten Feldern und einer zusätzlichen 4×4-Nullmatrix entsprechen. Es ist zu beachten, dass AA und BB jeweils die Größe 12×12 haben: Der formula_64-Vektor wird benutzt, um die Grenzbedingungen einzuhalten. In diesem Beispiel ist er ein 12×1-Vektor: Um die Konzentration zu jedem Zeitpunkt zu finden, muss die folgende Gleichung iterativ gelöst werden:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel: Zweidimensionale Diffusion.", "content": "Werden zwei Dimensionen betrachtet, ist die Herleitung analog und die Ergebnisse liefern eher ein System von band-diagonalen anstelle von tridiagonalen Gleichungen. Die zweidimensionale Wärmeleitungsgleichung kann gelöst werden mit der Crank-Nicolson-Diskretisierung angenommen, dass ein rechtwinkliges Koordinatennetz genutzt wird, so dass formula_69. Diese Gleichung kann ein wenig mit Umformungen des Terms und Benutzen der CFL-Zahl formula_70 vereinfacht werden, Für die Stabilität des numerische Schemas von Crank-Nicolson ist eine niedrige CFL-Zahl nicht nötig, jedoch braucht man sie für die numerische Genauigkeit. Das Schema kann nun dargestellt werden als", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung in der Finanzmathematik.", "content": "Weil auch eine Anzahl anderer Phänomene mit Hilfe der Wärmeleitungsgleichung (in der Finanzmathematik häufig Diffusionsgleichung genannt) modelliert werden können, wird das Crank-Nicolson-Verfahren auch in diesen Bereichen genutzt. Insbesondere die Differentialgleichungen des Black-Scholes-Modells können in die Diffusionsgleichung umgewandelt und mit dem Crank-Nicolson-Verfahren gelöst werden. Die Wichtigkeit dessen kommt von der Ausbreitung des Optionspreismodells, das nicht mit einer in sich geschlossenen analytischen Lösung dargestellt werden kann, es können sich immer noch numerische Lösungen bieten. Allerdings ist das Crank-Nicolson-Verfahren bei ungleichmäßigen finanziellen Bedingungen (die bei den meisten Finanzinstrumenten vorliegen) nicht befriedigend, da numerische Schwingungen nicht gedämpft werden. Daher sind spezielle Dämpfungsinitialisierungen notwendig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Crank-Nicolson-Verfahren ist in der numerischen Mathematik eine Finite-Differenzen-Methode zur Lösung der Wärmeleitungsgleichung und ähnlicher partieller Differentialgleichungen. Es ist ein implizites Verfahren 2. Ordnung und numerisch stabil. Das Verfahren wurde Mitte des 20. Jahrhunderts von John Crank und Phyllis Nicolson entwickelt.", "tgt_summary": "克兰克-尼科尔森方法是一种数值分析的有限差分法,可用于数值求解热方程以及类似形式的偏微分方程。它在时间方向上是显式和隐式方法的二阶方法,可以写成隐式的龙格-库塔法,数值稳定。该方法诞生于20世纪,由约翰·克兰克与菲利斯·尼科尔森发展。", "id": 1286737} {"src_title": "Muni Metro", "tgt_title": "旧金山轻轨", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Bahngesellschaft San Francisco Municipal Railway (Muni) wurde am 28. Dezember 1912 gegründet. Schon 1917 wurde der Twin Peaks Tunnel eröffnet, der damals längste Straßenbahntunnel der Welt. Als in den 1950ern der ÖPNV auch in San Francisco auf Busbetrieb umgestellt wurde, konnten diese nicht durch den Tunnel fahren, sodass sie weiterhin mit den traditionellen PCC Streetcars betrieben wurden. In den 1950ern wurden die Planungen für die BART-S-Bahn vorangetrieben, und schon da ein zweistöckiger Tunnel unter der Market Street geplant. Der Tunnel wurde 1978 für die S-Bahn eröffnet, die im unteren Stockwerk fährt, während die muni-Straßenbahn im oberen Stockwerk erst in den 1980ern den Betrieb aufnahm. Der Grund liegt in Lieferverzögerungen der Boeing LRV Stadtbahnwagen, die zwar ab 1979 geliefert wurden, bei Eintreffen aber viele Unzulänglichkeiten zeigten. Der neue Tunnel war auch so gebaut, dass die alten PCC Streetcars nicht hindurchfahren konnten. Im Tunnel und auf einigen oberirdischen Stationen wurden passende Hochbahnsteige für die neuen Fahrzeuge eingerichtet, um einen schnellen Fahrgastwechsel zu ermöglichen. Am 28. Februar 1980 begann dann die erste Linie N den Betrieb durch den neuen Tunnel mit den Boeing LRV Stadtbahnwagen. Schrittweise wurden weitere Linien durch den Tunnel geführt, Linie K am 11. Juni 1980, Linie M am 17. Dezember 1980, Linie J am 17. Juni 1981. Alle Linien verkehrten nur werktags durch den Tunnel, während in den Nebenzeiten die alten PCC Streetcars genutzt wurden, die weiter oberirdisch durch die Market Street fuhr. Am 19. September 1982 wurde dieser oberirdische Betrieb eingestellt und die muni-Straßenbahn ausschließlich mit den Boeing-LRV-Wagen betrieben. Seit 20. November 1982 verkehrt die Straßenbahn auch täglich. Schon bald gab es Ambitionen aus der Wirtschaft, die oberirdischen Strecken wieder zu reaktivieren, es dauerte jedoch bis zum Historic Trolley Festival 1983 für die Betriebsaufnahme, die nachfolgend in die Einrichtung der Linie F als Museumsstraßenbahn mündeten. Die Dotcom-Blase Ende der 1990er brachte die Straßenbahn an die Grenzen der Belastbarkeit. Die Züge waren oft überfüllt, der Fahrgastwechsel verlängerte sich, die zuführenden fünf Linien kamen in zufälliger Folge und mussten teils im Tunnel einige Zeit stehen, womit der Durchsatz an Zügen insgesamt sank. Neben der Bestellung neuer Bahnen wurde die unterirdischen Strecke auf den automatisierten Zugverkehr umgestellt, um die Zugfolge zu beschleunigen, was jedoch anfänglich nicht sauber funktionierte (inklusive fehlerhafter Gleiswechsel und häufigen Notbremsungen). Im Sommer 1998 kam es schließlich zum sogenannten „Muni meltdown“, dem gefühlten Zusammenbruch des Systems. Zu jener Zeit machten zwei Reporter des \"San Francisco Chronicle\" einen Test, bei denen einer die Muni Metro durch den Tunnel nutze, und der anderen die Strecke oberirdisch zu Fuß bewältigte – der Fußgänger gewann das Rennen. Die neuen Stadtbahnwagen von Breda wurden schließlich geliefert und zuerst auf der neuen Linie in Richtung South Beach eingesetzt, wo sich viele der Internetfirmen der dotcom-Phase angesiedelt hatten. Allerdings zeigten auch diese zahlreiche Probleme: sie waren lauter und schwerer, was zu klagen der Anwohner führte. Die Wagen waren länger, was zum Umbau der Werkstätten führten, gleichzeitig konnten anfangs die Züge nur mit zwei Wagen statt mit den erwarteten drei Wagen betrieben werden, da die Oberleitungen sonst Schaden nahmen. Die Wagen verteuerten sich, nicht nur stieg der Verkaufspreis von anfänglich 2,2 Millionen auf 3 Millionen US-Dollar, sondern man schätzt auch, dass etwa 1 Million je Bahn zusätzlich investiert werden mussten, um sie leiser zu machen. Die unterdimensionierten Bremsen führten schließlich dazu, dass die Aufsichtsbehörde NTSB 1998 eine Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 50 km/h verfügte. Die zahlreichen Probleme konnten letztlich behoben werden, das Straßenbahnsystem blieb jedoch (trotz der Tunnel) ein vergleichsweise langsames und häufig kritisiertes Verkehrsmittel. Aufgrund der Notwendigkeiten wird es sogar erweitert – schon 1998 wurde ein Shuttle-Betrieb zum Endpunkt des Caltrain an der 4th & King Street eingerichtet und wird mit Verlängerung dieser Strecke als Linie T ab 2007 betrieben. Außerdem wird ein querender Central Subway Tunnel geplant, der von dieser Linie T abzweigt. Schließlich wurde auch beschlossen, die 151 Breda-Straßenbahnen zu ersetzen. Am 15. Juli 2015 wurde ein Auftrag an Siemens vergeben, bis zu 260 Stadtbahnwagen des Typs Siemens S200 SF zu liefern, die regelmäßig in Mehrfachtraktion verkehren werden. Das erste Fahrzeug der Serie wurde im Januar 2017 geliefert. Dieser Typ unterscheidet sich vom Siemens S200 für C-Train in Calgary in Länge, Höhe, Achsstand und Leergewicht und ist kurvengängiger.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Das insgesamt 115 Kilometer lange Netz wird von sechs Linien bedient, welche alle durch einen zentralen Tunnel verlaufen. Dieser Tunnel hat neun Stationen und besteht aus zwei Abschnitten. Der erste, genannt \"Twin Peaks Tunnel\", wurde schon am 3. Februar 1918 eröffnet und wird von vier der sechs Linien durchfahren. Er zählte bei Eröffnung zu den längsten Straßenbahntunneln der Welt. Der zweite Teil ist der \"Market Street Subway\", ein gemeinsames Bauwerk mit dem BART, der von allen Linien durchfahren wird. Dieser Tunnel wurde 1973 für BART in Betrieb genommen und 1980 eine Ebene darüber für die Muni Metro. Ein weiterer Tunnel, genannt \"Central Subway\", der die Market Street kreuzt, ist zurzeit in Bau. Betreiber ist die San Francisco Municipal Transportation Agency (SFMTA).", "section_level": 1}], "src_summary": "Muni Metro ist der Name eines Stadtbahn-ähnlichen ÖPNV-Systems in San Francisco und verkehrt dort neben dem S-Bahn-ähnlichen System Bay Area Rapid Transit (BART), dem Caltrain, dem Oberleitungsbus San Francisco, zweier historischen Straßenbahnlinien (Linie F Market & Wharves und E Embarcadero), den Cable Cars sowie diversen Omnibuslinien.", "tgt_summary": "旧金山轻轨(英语:Muni Metro)是一个在加州旧金山的准地铁系统。由旧金山市交通局(San Francisco Municipal Transportation Agency(SFMTA))旗下的部门旧金山城市铁路局负责管理。日均客流量为162,400人次,目前为美国第二繁忙的轻轨系统。", "id": 167006} {"src_title": "Bertha Benz Memorial Route", "tgt_title": "贝尔塔·本茨纪念之路", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1886 erfand der in Karlsruhe geborene Carl Benz in Mannheim das Automobil (Reichspatent 37435 vom 29. Januar 1886), das aber anfangs kein wirtschaftlicher Erfolg war. Anfang August 1888 bewies seine Ehefrau Bertha Benz in Begleitung ihrer 15 und 13 Jahre alten Söhne Eugen und Richard durch eine heimliche Fahrt mit dem Benz Patent-Motorwagen Nummer 3 von Mannheim in ihre Geburtsstadt Pforzheim und zurück die Alltagstauglichkeit der pferdelosen Kutsche, was dem Automobil zum Durchbruch verhalf. In der Stadt-Apotheke in Wiesloch mussten als Kraftstoff einige Liter Ligroin gekauft werden, das damals als Reinigungsmittel diente. So wurde diese Apotheke zur ersten Tankstelle der Welt. Eine dort angebrachte Gedenktafel sowie ein Denkmal erinnern daran. Während der Fahrt mussten auch mehrere Reparaturen durchgeführt werden, von denen Bertha Benz zwei selbst auf offener Strecke erledigen konnte: „\"Das eine Mal war die Benzinleitung verstopft – da hat meine Hutnadel geholfen. Das andere Mal war die Zündung entzwei. Das habe ich mit meinem Strumpfband repariert.\"“", "section_level": 1}, {"title": "Trägerschaft.", "content": "Die private gemeinnützige Initiative für die Einrichtung der \"Bertha Benz Memorial Route\" gründete 2007 zwei Vereine, den \"Bertha Benz Memorial Route e. V.\" und den \"Bertha Benz Memorial Club e. V.\" Letzterer ist in den Bereichen Bildung, Denkmalspflege und Heimatpflege als gemeinnützig anerkannt und will die historische Leistung der Bertha Benz bekannt machen. Am 25. Februar 2008 genehmigte das Regierungspräsidium Karlsruhe offiziell die \"Bertha Benz Memorial Route\" als Touristik- beziehungsweise Ferienstraße, ein 194 Kilometer langes dynamisches Denkmal badischer und somit auch deutscher Industriegeschichte. Die Bertha Benz Memorial Route ist Mitglied im ERIH (European Route of Industrial Heritage).", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hinfahrt.", "content": "Die Hinfahrt führt in südlicher Richtung über etwa 104 Kilometer von Mannheim nach Pforzheim: Mannheim, Feudenheim, Ilvesheim, Ladenburg, Schriesheim, Dossenheim, Heidelberg, Rohrbach, Leimen, Nußloch, Wiesloch, Mingolsheim, Langenbrücken, Stettfeld, Ubstadt, Bruchsal, Untergrombach, Weingarten, Grötzingen, Berghausen, Söllingen, Kleinsteinbach, Wilferdingen, Königsbach, Stein, Eisingen, Pforzheim. Der oben genannte und auch ausgeschilderte Streckenverlauf entspricht soweit irgend möglich der von Bertha Benz gefahrenen Originalstrecke. Einzige Ausnahme: Ab Wilferdingen fuhr sie entlang der heutigen Bundesstraße 10 nach Pforzheim. Der Streckenabschnitt zwischen Wilferdingen und Pforzheim, der der historisch von Bertha Benz befahrenen Strecke entspricht, ist seit November 2012 mit Hinweisschildern „Bertha Benz Memorial Route (hist.)“ ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Rückfahrt.", "content": "Die Rückfahrt führt auf anderer Strecke in nördlicher Richtung über 90 Kilometer von Pforzheim zurück nach Mannheim: Pforzheim, Bauschlott, Bretten, Gondelsheim, Helmsheim, Heidelsheim, Bruchsal, Forst, Hambrücken, Wiesental, Kirrlach, Reilingen, Hockenheim, Talhaus, Ketsch, Schwetzingen, Friedrichsfeld, Seckenheim, Mannheim.", "section_level": 2}, {"title": "Landschaften.", "content": "Die authentische Fahrtroute der Bertha Benz verknüpft nicht nur fast vergessene Originalschauplätze ihrer Fahrt, sondern führt auch durch das Weinbaugebiet Baden. Diese Route der Industriekultur folgt im Bereich der Oberrheinischen Tiefebene mehreren Römerstraßen, unter anderem der Bergstraße, führt an Odenwald und Kraichgau entlang, um kurz vor Karlsruhe Richtung Pforzheim in den nördlichen Schwarzwald abzubiegen. Auf der Rückfahrt führt sie dann durch den Kraichgau, erneut durch die Oberrheinische Tiefebene, diesmal den Rheinauen folgend Richtung Start- und Zielort Mannheim.", "section_level": 1}, {"title": "Bertha Benz Challenge.", "content": "Die Bertha Benz Memorial Route wurde bereits Ende 2008 eröffnet, das baden-württembergische Staatsministerium regte jedoch an, die offizielle Einweihungsfahrt im Rahmen des \"Automobilsommers 2011\" zu veranstalten, der offiziellen Veranstaltung zur Erinnerung an die Erfindung des Automobils durch Carl Benz vor 125 Jahren. Am 10. und 11. September 2011 fand die erste \"Bertha Benz Challenge\" unter dem Motto „Nachhaltige Mobilität auf der ältesten Automobilstraße der Welt!“ statt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann übernahm die Schirmherrschaft. Als Vertreter des Landes Baden-Württemberg fuhren Staatsministerin Silke Krebs und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer mit. Es waren nur Fahrzeuge mit alternativem Antrieb – Elektro- und Hybridantrieb, Wasserstoffantrieb und Brennstoffzelle – sowie sehr verbrauchsarme und umweltfreundliche Fahrzeuge zugelassen. Angemeldet waren 43 Fahrzeuge mit alternativem Antrieb, unter anderem ein Nachbau des Flocken Elektrowagens von 1888. Die Deutsche Welle sendete darüber am 25. Januar 2011 einen Vorabbericht im Rahmen der Sendung „Made in Germany“. Die zweite Bertha Benz Challenge fand vom 14. bis 16. September 2012 statt, startete aber im Rahmen der Automechanika vom Gelände der Messe Frankfurt, und schloss zwei Runden auf dem Motodrom des Hockenheimrings ein, der sich so sichtbar der Elektromobilität öffnete. Die dritte Bertha Benz Challenge fand vom 13. bis 15. September 2013 statt, und startete erstmals von der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt. Schirmherren waren Bundesumweltminister Peter Altmaier, Ministerpräsident Volker Bouffier, und Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Die vierte Bertha Benz Challenge fand vom 19. bis 21. September 2014. Sie startete im Rahmen der Automechanika in Frankfurt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Im August 2013 wählte Mercedes-Benz die historisch bedeutsame Bertha Benz Memorial Route für eine Überland-Versuchsfahrt mit einem autonom agierenden Fahrzeug (Mercedes-Benz S-Klasse). Die Strecke wurde dabei größtenteils selbständig bewältigt; der Fahrer musste lediglich bei besonders komplexen Verkehrssituationen eingreifen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bertha Benz Memorial Route ist eine deutsche Touristik- bzw. Ferienstraße mit kulturhistorischem Hintergrund. Sie ermöglicht heute jedem, die Strecke selbst nachzufahren, die Bertha Benz 1888 für die erste automobile Fernfahrt in der Geschichte wählte.", "tgt_summary": "贝尔塔∙本茨纪念之路是一条位于德国巴登-符腾堡州的旅游主题路线,隶属欧洲工业遗产之路项目。自2008年开通以来,大众再次有机会重温1888年世界第一次汽车长途旅行的路线。", "id": 2977556} {"src_title": "Somdev Devvarman", "tgt_title": "山德夫·狄瓦曼", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Devvarman wuchs in der Nähe von Chennai auf, ehe er 2005 die Universität von Virginia besuchte. Für diese war er von 2004 bis 2008 im College Tennis aktiv. Im Mai 2007 wurde er nach Siegen unter anderem über Kevin Anderson und John Isner amerikanischer Meister im Einzel. Im Jahr darauf konnte er seinen Titel verteidigen. 2002 spielte Devvarman erstmals ein kleineres Future-Turnier in Lakhnau, wo er jedoch bereits in der ersten Runde ausschied. Seinen ersten Sieg auf der Future-Tour konnte er beim Turnier im November 2002 in seinem Heimatland verbuchen. Es folgten weitere Turniere, bei denen Devvarman oft in der ersten Runde ausschied. Im März 2004 gewann er sein erstes Future-Turnier im Alter von 19 Jahren in Kalkutta. Zu dieser Zeit belegte er Platz 967 in der Tennis-Weltrangliste. Am 31. Juli 2006 bestritt Devvarman erstmals ein Turnier im Rahmen der ATP Tour. In Washington schied er in der ersten Runde gegen den Argentinier Edgardo Massa mit 4:6 und 0:6 aus. Im Januar 2008 gewann der Inder ein weiteres Future-Turnier in den Vereinigten Staaten, im Juni desselben Jahres folgten zwei weitere Turniersiege, im Juli konnte Devvarman sein erstes Challenger-Turnier gewinnen. Bei diesem Turnier in Lexington schlug er bekannte Spieler wie Bobby Reynolds, Xavier Malisse und Robert Kendrick. Im August 2008 konnte der junge Devvarman erstmals ein Viertelfinale bei einem ATP-Turnier erreichen. In Washington schlug er Taylor Dent und Robert Kendrick, unterlag dann jedoch Igor Kunizyn. Das Turnier in Chennai im Januar 2009 ist einer von Devvarmans größten Erfolgen. Nachdem er Kevin Kim, Carlos Moyá und Ivo Karlović geschlagen hatte, zog er kampflos gegen Rainer Schüttler – aufgrund einer Verletzung des Deutschen – ins Finale des Turniers ein. Hier unterlag er jedoch Marin Čilić in zwei Sätzen. Im Jahr 2010 gelang es Devvarman bei den Commonwealth Games 2010 in Indien im Finale den Australier Greg Jones zu besiegen und damit die erste Goldmedaille im Herreneinzel in der Geschichte der Spiele zu gewinnen. Im Februar 2011 erreichte Devvarman in Johannesburg zum zweiten Mal in seiner Karriere ein ATP-Finale. Dort gewann er gegen Kevin Anderson zwar den ersten Satz, verlor jedoch letztlich in drei Sätzen. Am 1. Januar 2017 beendete er seine Karriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Somdev Kishore Devvarman (auch Somdev Dev Varman; * 13. Februar 1985 in Guwahati, Assam) ist ein ehemaliger indischer Tennisspieler. Seine größten Erfolge waren das Erreichen des Finales beim ATP-Turnier in Chennai und der Gewinn der Goldmedaille bei den Commonwealth Games 2010 im Einzel.", "tgt_summary": "山德夫·狄瓦曼(Somdev Devvarman,1985年-2月13日),印度男子职业网球运动员,2008年转职业。他的双亲来自于印度的小州特里普拉邦。虽然出生在特里普拉邦,由于父亲工作的关系,在他的童年,必须跟着父亲的调任而移动。9岁时,他在金奈开始打网球,那里是他成长的地方", "id": 2987482} {"src_title": "Nördlicher Schleimkopf", "tgt_title": "十指金眼鲷", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Namen „Alfonsin(o), Alfonsim“ wurden wegen physiognomischer Ähnlichkeit mit einem spanischen Herrscher (Kinn vorragend) gegeben, „Schleimkopf“ wegen des gut entwickelten Kopfseitenlinien-Systems, das man anfangs (19. Jh.) nur als „schleimproduzierend“ ansah. Lowe (\"l.c.\") beschreibt dieses sehr gut: Die (gewöhnlich bei Fischen in Knochenröhren liegenden) „Kanäle“ sind hier offene, gallertgefüllte Rinnen, nur von Haut bedeckt (wie beim Kaulbarsch oder bei Sciaenidae – beim Anfühlen der Fische spürt man sowohl die harten Ränder der Rinnen wie auch die weiche Gallerte darin). Sinneshügel (Neuromasten) in der Gallerte reagieren sehr fein auf Druckwellen, die von Beutetieren ausgehen, und ermöglichen dem Fisch den Nahrungserwerb auch im Dunkeln (Nacht oder Tiefsee).- Augen sehr groß, Iris scharlachrot (nicht heller). Körper seitlich stark abgeflacht, kürzer und im Profil rundlicher als bei \"B. splendens\", Bauchkante „gesägt“. Haut und Flossen scharlachrot („Rotbarsch, -fisch, -brassen“); Seiten silbrig (genetzt), d. h. der Fisch sieht in der Tiefe stets schwarz aus. Flossen z. T. mitunter dunkel gesäumt. Die mittelgroßen Schuppen (ca. 3 pro Wirbel; 24 Wirbel) stehen immer etwas ab, der Fisch ist rau. Die Schuppendörnchen sind nicht beweglich (Unterschied zu den Perciformes – also eigentlich Spinoid- statt Ctenoidschuppen). Lacrimale vorne mit Dorn. Zwei Supramaxillaria; Maxillare noch am Mundrand beteiligt. Zähne wie bei \"B. splendens\"; im Unterschied zu diesem am Magenausgang 70 bis 100 Appendices pyloricae. Bis 100 cm lang, 5 kg schwer, dann angeblich über 100 Jahre alt (jedenfalls langsamwüchsig: gesichert ist etwa ein 52 cm langer Fisch von den Azoren mit 13 Jahren). Die größten Individuen sind sehr selten, weil schon die natürliche Mortalität (durch Fressfeinde – z. B. \"Ruvettus\", \"Thunnus\", \"Latimeria\") hoch ist. Flossenformel: D IV/18-20, A IV/26-30, P I/10 (Name: „zehnfingrig“) -11, V I/9-13, C (18-)19 (16 oder 17 geteilt; mit einigen kurzen Vorstrahlen versteift). Es handelt sich um einen Fisch der mittleren Tiefen, an den Kontinentalabhängen und über unterseeischen Bergen, meist zwischen 200 und 500 m, teils bis 1300 m lebend; er bevorzugt die Nähe detritusreichen Sediments (z. B. Schlamm). In der Nacht steigt er auf und entfernt sich dadurch vom Substrat ins freie Wasser, wo er auch laicht (im „Winter“: Eier wiederholt in Klumpen abgegeben; pelagisch wie auch die stacheligen Larven, die sich in Küstennähe entwickeln). Er lebt gesellig und ernährt sich (bathy- bis mesopelagisch) von Krebstieren, kleineren Fischen und Tintenfischen. Als wichtiger Speisefisch (mit entsprechender Ausrüstung: Schleppnetzen, Grundnetzen, Langleinen – lokal, z. B. vor Madeira, schon seit 200 Jahren – gefangen) ist er nun mancherorts schon bedroht, da er sich nur langsam vermehrt (vgl. etwa auch \"Hoplostethus atlanticus\").", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Zwischen 70°N (Name!) und 50°S: küstennah in allen Meeren, ausgenommen die polaren (bis Patagonien) – auch im westlichen Mittelmeer und der Ägäis (natürlich nicht im Schwarzen) und im südlichen Roten Meer. Selten im Nordpazifik oder vor Labrador. Aufgrund genetischer Analysen kann angenommen werden, dass die Art nur eine Population umfasst, weil die Larven für langsamen Gen-Austausch weltweit sorgen; regionale meristische Unterschiede sind also entwicklungsphysiologisch bedingt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Nördliche Schleimkopf oder Kaiserbarsch (\"Beryx decadactylus\") ist kein echter Barsch, sondern ein Vertreter der Berycidae, die sozusagen der Stammform der Perciformes in der Kreide nur nahestanden – er gehört als Berycide zur Ordnung Beryciformes, also primitiveren Stachelflossern. Wie \"Beryx splendens\" wird auch er seit den späten 1960er Jahren zunehmend kommerziell „ausgebeutet“. Der Cuviersche Gattungsname (1829) wird mitunter mit dem italienischen \"berice\" in Zusammenhang gebracht. Da aber Cuvier die Gattung und Art anhand eines (trockenen) Exemplars beschrieb, dessen Herkunftsbeleg verloren gegangen war, ist nicht anzunehmen, dass er bloß einen Trivialnamen „berice“ gräzisierte – noch, dass dieser Name damals überhaupt schon geläufig war.", "tgt_summary": "十指金眼鲷(学名:)为金眼鲷科金眼鲷属的鱼类。分布于除东太平洋之外的世界各地热带和温带海域,包括台湾东北部,属于深海鱼。", "id": 1793908} {"src_title": "Thomaz Bellucci", "tgt_title": "托馬斯·貝魯奇", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Bellucci gewann sein erstes kleineres Future-Turnier im Mai 2007 in seinem Heimatland. Sein erstes Challenger-Turnier bestritt der Brasilianer im Juli desselben Jahres in Bogotá (Kolumbien), wo er auf Anhieb das Finale erreichte, dort jedoch in drei Sätzen unterlag. Eine Woche später erreichte er abermals das Finale des Turniers in Cuenca (Ecuador), unterlag dort jedoch erneut, diesmal in zwei Sätzen. Sein erstes Turnier auf der ATP Tour spielte Bellucci in 2008, verlor dort aber in der ersten Runde gegen den Ecuadorianer Nicolás Lapentti. Im Februar 2008 gewann er sein erstes Challenger-Turnier in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile gegen den Argentinier Eduardo Schwank 6:4 und 7:6. Es folgten weitere Siege auf der Challenger-Tour in Florianópolis (Brasilien), Tunis (Tunesien) und Rabat (Marokko). Nach dem Turniersieg in Tunis stand der Brasilianer erstmals unter den Top 100 der Weltrangliste. Beim Turnier in Costa do Sauípe 2009 stieß Bellucci bis ins Finale des ATP-Turniers durch, indem er unter anderem den favorisierten Profi Juan Carlos Ferrero schlug. Im Finale unterlag er Tommy Robredo aus Spanien in drei Sätzen. Sein erstes ATP-Turnier gewann Bellucci in Gstaad 2009. Dort setzte er sich im Finale gegen die deutsche Nachwuchshoffnung Andreas Beck 6:4 und 7:6 durch. Im Februar 2010 gewann er seinen zweiten Titel auf der ATP World Tour in Chile bei den Movistar Open. Er schlug den an Position zwei gesetzten Argentinier Juan Mónaco in drei Sätzen mit 6:2, 0:6 und 6:4. In der Saison 2012 gewann er erneut das Turnier in Gstaad, als er im Finale Janko Tipsarević in ebenfalls drei Sätzen bezwang. Im Juli 2013 gewann er an der Seite von Facundo Bagnis das ATP-Turnier in Stuttgart; sie bezwangen im Finale die beiden Polen Tomasz Bednarek und Mateusz Kowalczyk. Durch seinen ersten World-Tour-Titel im Doppel stieß er auf Rang 70 der Doppel-Weltrangliste vor, seine bis dato beste Platzierung. Im September 2017 wurde der Brasilianer beim Turnier in Båstad positiv auf ein verbotenes Diuretikum getestet. Er erklärte das Mittel durch ein verunreinigtes Vitaminpräparat zu sich genommen zu haben. Die ITF sperrte ihn daraufhin ab dem 1. September 2017 für 5 Monate. Bellucci gilt als ausgewiesener Sandplatzspieler. Seine Future- und Challenger-Titel gewann er allesamt auf diesem Untergrund.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomaz Cocchiarali Bellucci (* 30. Dezember 1987 in Tietê, Bundesstaat São Paulo) ist ein brasilianischer Tennisspieler, der seit 2008 auf der ATP Tour aktiv ist.", "tgt_summary": "托马斯·贝鲁奇(,1987年-12月30日),巴西男子职业网球运动员。", "id": 1989752} {"src_title": "Hilduin von Saint-Denis", "tgt_title": "伊爾杜安", "src_document": [{"title": "Hilduin als Abt von Saint-Denis.", "content": "Hilduin war Franke und hatte durch seine familiäre Herkunft aus dem Hause der Herhardine und der Gerolde Zugang zu Bildung und Ämtern. Sein geistiger Horizont war von der Karolingischen Renaissance geprägt. Er war hochgebildet und sogar des Griechischen mächtig. Er war Schüler Alkuins und Freund des Rabanus Maurus. Im Todesjahr Karls des Großen 814 wurde er, wahrscheinlich von dessen Sohn und Nachfolger Ludwig der Fromme begünstigt, Abt des bedeutendsten westfränkischen Klosters Saint-Denis nördlich von Paris. Zu seinen Schülern zählte Hinkmar von Reims. Ludwig der Fromme machte ihn 819 in Aachen zu seinem Erzkaplan und übertrug ihm die Leitung weiterer wichtiger Klöster, unter anderem St. Médard in Soissons, das er mit Sebastians-Reliquien ausstatten konnte. Zu dieser Zeit hat er bestimmenden Einfluss auf die „Reichseinheitspolitik“ Ludwig des Frommen. So arbeitete er an der \"Ordinatio imperii\" von 817 mit, die 830 scheiterte. Offenbar im Interesse der Reichseinheit stellte sich Hilduin im Konflikt der Söhne Ludwigs mit ihrem Vater auf deren Seite. Daraufhin wurde er 830, nachdem er bei der Reichsversammlung in Nimwegen trotz Verbots mit Kriegern erschienen war, nach Corvey und Paderborn verbannt und auf der folgenden Reichsversammlung im Februar 831 als Abt und Erzkaplan abgesetzt. Noch im selben Jahr wurde er aber auf Betreiben Hinkmars begnadigt und erhielt zwei seiner Abteien zurück. 832 reformierte er Saint-Denis, 836 übertrug er die Reliquien des Heiligen Vitus aus Saint-Denis ins Kloster Corvey. 840 ergriff er erneut gegen Ludwig für Lothar I. Partei und verlor endgültig seine Abtswürde. Sein weiterer Lebensweg verliert sich entweder im Dunkeln, vermutlich aber ist er identisch mit Hilduin von Köln.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Hilduin hat mehrere historisch-theologische Werke verfasst, darunter wahrscheinlich die Gesta Dagoberti über das Leben König Dagobert I. Er gilt als einer der Autoren der Reichsannalen. Am bedeutendsten war seine Lebensbeschreibung des hl. Dionysius von Paris, des Patrons von Saint-Denis, sowie die Herausgabe der Werke des Pseudo-Dionysius Areopagita auf Latein. Der Areopagit, dessen mystisch-platonische Schriften seitdem in Europa große Popularität erlangten, wurde von Hilduin mit Dionysius von Paris gleichgesetzt, was dem Kloster einen beträchtlichen Bedeutungszuwachs verschaffte. Einige Indizien sprechen dafür, dass Hilduin von Saint-Denis der Namensgeber der Stadt Hildesheim \"(Hilduinesheim)\" ist.", "section_level": 1}, {"title": "Hilduin als Erzbischof von Köln.", "content": "Hilduin ist vermutlich identisch mit Erzbischof Hilduin von Köln. Wenn das stimmt, begab sich Hilduin 840 nach Einbüßung seiner Stellung in Corvey zu Kaiser Lothar I., der ihn 842 zum Erzbischof von Köln ernannte. Vermutlich konnte Hilduin sich aber lediglich im Machtbereich Lothars I. durchsetzen, während ihm im übrigen Gebiet der Erzdiözese die Gefolgschaft verweigert wurde. Es ist auch fraglich, ob er jemals die Bischofsweihe erhalten hat, die ihm seine sächsischen Suffragane wohl verweigerten. Denn diese standen auf der Seite seines Gegenspielers Liutbert, der Gefolgsmann König Ludwigs des Deutschen war. 844–855 ist Hilduin als Erzkanzler von Kaiser Lothar I. bezeugt. 850 kam es vermutlich zu einer Einigung. Liutbert wurde Münsteraner Bischof und Gunthar, Hilduins Neffe, übernahm den Kölner Erzbischofssitz. 855 scheint sich Hilduin ins Kloster Prüm zurückgezogen zu haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hilduin von Saint-Denis († 22. November 840/oder 855/861) war von 814 – mit einer kurzen Unterbrechung 830 – bis zu seiner Amtsenthebung 840 Abt von Saint-Denis sowie 819–831 Erzkaplan Ludwigs des Frommen. Er gehörte zu den einflussreichsten Persönlichkeiten seiner Zeit und hat durch seine politische und schriftstellerische Tätigkeit im ganzen Mittelalter nachgewirkt. Umstritten ist, ob er mit dem Hilduin identisch ist, der 842 zum Erzbischof von Köln erhoben wurde, sich in seinem Erzbistum jedoch nicht durchsetzen konnte.", "tgt_summary": "伊尔杜安(,775年-840年-11月22日),曾任巴黎主教,法王路易一世的私人教士,也是个著名的作家。他复兴了圣德尼修道院(Abbey of St. Denis,位于今天的圣德尼圣殿)。", "id": 1305612} {"src_title": "Autonome Region Sizilien", "tgt_title": "西西里岛", "src_document": [{"title": "Politisches System.", "content": "Sizilien hat den Status einer autonomen Region mit Sonderstatut (italienisch \"Regione a statuto speciale\"), der eine eigene Regionalverfassung und eine größere Autonomie in den Bereichen Verwaltung und Finanzen garantiert.", "section_level": 1}, {"title": "Territorium.", "content": "Das Territorium der Autonomen Region Sizilien ist in der Verfassung (dem Sonderstatut) der Region festgelegt. Es umfasst neben der Hauptinsel Sizilien die Inselgruppen der Ägadischen, Liparischen und Pelagischen Inseln sowie die Einzelinseln Ustica und Pantelleria.", "section_level": 2}, {"title": "Verfassung.", "content": "Die Verfassung der Autonomen Region Sizilien ist das Sonderstatut, das den Rang eines italienischen Verfassungsgesetzes hat. Für eine Änderung des Sonderstatuts gelten daher dieselben Bedingungen wie für die Änderung der italienischen Verfassung. Das Sonderstatut legt zunächst das Territorium der Autonomen Region Sizilien fest. Es definiert dann die Verfassungsorgane der Autonomen Region Sizilien: die Regionalversammlung als Parlament und das Regionalkabinett und den Präsidenten der Region als Regierung. Das Sonderstatut regelt unter anderem die Gebiete, in denen die Autonome Region Sizilien die volle Gesetzgebungskompetenz hat. Das sind vor allem die Kulturgüter, Landwirtschaft, Fischfang, territoriale Fragen und Tourismus. Weiter garantiert das Sonderstatut die Finanzhoheit Siziliens über die eigenen Steuereinnahmen.", "section_level": 2}, {"title": "Legislative.", "content": "Die Legislative der Autonomen Region Sizilien wird durch die Sizilianische Regionalversammlung \"(Assemblea Regionale Siciliana)\" gebildet. Die Regionalversammlung besteht aus 70 Abgeordneten (bis 2017 waren es 90), die alle fünf Jahre gewählt werden. Von den 70 Sitzen werden Der Sitz der Sizilianischen Regionalversammlung ist der Normannenpalast in Palermo. Die \"Sala d’Ercole\" (Herkulessaal) dieses Palasts dient der Versammlung als Plenarsaal. Die letzte Wahl zur Regionalversammlung (17. Legislaturperiode) fand am 5. November 2017 statt. Parlamentspräsident \"(Presidente dell’Assemblea)\" ist seitdem Gianfranco Micciché von Forza Italia.", "section_level": 2}, {"title": "Exekutive.", "content": "Die Exekutive der Autonomen Region Sizilien wird durch den Präsidenten der Region \"(Presidente della Regione)\" und ein Kabinett \"(Giunta regionale)\" aus 12 Ministern \"(Assessori Regionali)\" gebildet. Seit 2001 müssen die Minister nicht Abgeordnete der Regionalversammlung sein. Ebenfalls seit 2001 wird der Präsident der Region (bis damals \"Presidente della Giunta Regionale\" genannt) nicht mehr von der Regionalversammlung gewählt, sondern direkt von der Bevölkerung. Sitz der Präsidenten und der Regionalregierung ist der Palazzo d’Orleans in Palermo an der Piazza Indipendenza westlich des Normannenpalasts. Präsident der Region Sizilien ist seit November 2017 Sebastiano Musumeci, Gründer und Führer der autonomistischen und rechtsgerichteten Partei Bürgerbewegung \"Diventerà Bellissima\", deren Bezeichnung von einem Kommentar des ermordeten sizilianischen Richters Paolo Borsellino stammt. Die amtierende sizilianische Regionalregierung setzt besteht aus folgenden Personen:", "section_level": 2}, {"title": "Parteien.", "content": "Die großen politischen Parteien Italiens sind auch in Sizilien vertreten. Daneben gibt es in Sizilien einige kleinere Regionalparteien.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Gliederung.", "content": "Die Autonome Region Sizilien ist in sechs Provinzen und drei Metropolitanstädte gegliedert, die wiederum in insgesamt 390 Gemeinden unterteilt sind. Die Provinzen bzw. Metropolitanstädte sind nach ihren jeweiligen Hauptstädten benannt. Die Provinz bzw. Metropolitanstadt mit den meisten Einwohnern und der größten Fläche ist die Metropolitanstadt Palermo, die am dichtesten besiedelte Provinz bzw. Metropolitanstadt ist die Metropolitanstadt Catania, und die Provinz bzw. Metropolitanstadt mit den meisten Gemeinden ist die Metropolitanstadt Messina. Die neun Provinzen bzw. Metropolitanstädte Siziliens werden auch „Freie Kommunalkonsortien“ genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Mit einem BIP pro Kopf von 17.600 Euro, was nur 61 % der EU-Durchschnitts in Kaufkraftparität beträgt, ist Sizilien eine der ärmsten Regionen Italiens. Mit einem Wert von 0,845 erreicht Sizilien den letzten Platz unter den 20 Regionen Italiens im Index der menschlichen Entwicklung. Die Arbeitslosenquote betrug 21,5 % im Jahre 2017 und war eine der höchsten in Italien und ganz Europa. Knapp die Hälfte aller Jugendlichen hatten keine Arbeit.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Sonderstatut der autonomen Region Sizilien wurde bereits vor der Verfassung der Italienischen Republik verabschiedet und am 15. Mai 1946 von König Umberto II. unterzeichnet. Mit diesem Statut sollte den separatistischen Bestrebungen auf Sizilien der Wind aus den Segeln genommen werden. 1947 wurde die erste Regionalversammlung Siziliens gewählt. Am 26. Februar 1948 wurde das Statut in ein Verfassungsgesetz der Italienischen Republik umgewandelt. Bis 2001 wurde der Präsident der Regionalregierung \"(Presidente della Giunta Regionale)\" durch die Regionalversammlung gewählt. 2001 wurde die Direktwahl durch die Bevölkerung eingeführt und die Amtsbezeichnung in „Präsident der Region“ \"(Presidente della Regione)\" geändert.", "section_level": 1}, {"title": "Staatssymbole.", "content": "Staatssymbole der Autonomen Region Siziliens sind das Wappen und die Flagge Siziliens. Beide zeigen die Farben der Region, gelb und rot, in Dreiecksform und davor das Symbol der Triskele. Wappen und Flagge gehen auf die Sizilianische Vesper im Jahre 1282 zurück. In ihrer jetzigen Form wurden sie im Februar 2000 zu offiziellen Symbolen der Autonomen Region Sizilien erklärt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Autonome Region Sizilien () ist eine der 20 Regionen der Italienischen Republik. Sie umfasst die Insel Sizilien und einige vorgelagerte kleinere Inseln und Inselgruppen.", "tgt_summary": "西西里(,)是意大利南部的一个自治区。西西里占地25,708平方公里,人口数为500万,是意大利最大的区。同时也是地中海最大的岛。而西西里岛周边几个中小型的岛屿也被纳入西西里区域范围。", "id": 1312299} {"src_title": "Freedom Ride", "tgt_title": "自由乘车者", "src_document": [{"title": "Die erste Fahrt.", "content": "Am 4. Mai 1961 verließen sieben schwarze und sechs weiße Fahrgäste Washington DC in Greyhound- und Trailways-Bussen. Die Taktik war es, gemischt zu sitzen, mit mindestens einem Schwarzen in der für Weiße reservierten Zone im vorderen Bereich. Mit kleineren Schwierigkeiten fuhren die Busse durch Virginia, North Carolina und Georgia. Vor Anniston, Alabama wurden die Busse am 14. Mai von einem Mob angegriffen und ein Bus in Brand gesteckt. Der Mob versuchte die Türen zuzuhalten, damit die Insassen lebendig verbrannten. Als jedoch der Fahrzeugtank explodierte, konnten die Fahrgäste aus dem Bus fliehen, wurden aber wieder angegriffen. Nur die Warnschüsse eines Polizisten der Highway Patrol konnten das Lynchen verhindern. Später in das lokale Krankenhaus eingelieferte Freedom Rider wurden vom Krankenhauspersonal um 2 Uhr nachts vor die Tür gesetzt, weil man Übergriffe des Mobs fürchtete. Mit von Pastor Fred Shuttlesworth besorgten Autos wurden die Verletzten in Sicherheit gebracht. Als die Trailways-Busse Birmingham (Alabama) erreichten, wurden sie von Mitgliedern des Ku-Klux-Klans angegriffen. Unter Anordnung und Mithilfe des Polizeikommissars Bull Connor wurden die Freedom Rider mit Baseballschlägern, Eisenstangen und Fahrradketten brutal zusammengeschlagen. Besonders die weißen Teilnehmer wurden abgesondert und verprügelt. Da die Busfahrer aus Angst das Weiterfahren und auch andere Transporte der Freedom Rider ablehnten, wollten die verbliebenen Teilnehmer nach New Orleans fliegen. Nach Bombendrohungen und Angriffen im Flughafen gelang dies.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterfahrt der Studenten.", "content": "Zehn Studenten versuchten den Freedom Ride fortzusetzen und fuhren am 17. Mai 1961 nach Birmingham, wo sie von Bull Connor verhaftet wurden. Zwei Tage später fuhren weitere Freedom Rider unter Angriffen des Ku-Klux-Klans Richtung Montgomery (Alabama). Die unter Druck der US-Regierung anwesende Highway Patrol verließ den Konvoi am Stadtrand, und wieder wurden die Teilnehmer erbarmungslos angegriffen. Auch hier ließ die anwesende Polizei die Ausschreitungen zu. Als in der Nacht auf den 21. Mai die mit 1.500 Sympathisanten besetzte First Baptist Church des Pastors Ralph Abernathy angegriffen wurde, in der Martin Luther King, Jr. eine Rede hielt, setzte Gouverneur John Malcolm Patterson die Nationalgarde ein. Die Regierung Kennedy hatte gedroht, Bundeseinheiten zu schicken. Nachdem die Freedom Rider am 22. Mai Montgomery erreichten, fuhren sie am 24. Mai Richtung Mississippi weiter. Die Bundesregierung und die Gouverneure von Alabama und Mississippi kamen überein, dass Nationalgarde und Staatspolizei die Fahrt schützen sollten, die Bundesregierung jedoch nicht einschreiten würde, wenn Teilnehmer wegen der Verletzung der Segregationsgesetze verhaftet würden. Diese Verhaftungen hätten jedoch gegen das Bundesgesetz verstoßen. Bei ihrer Ankunft in Jackson wurden die Teilnehmer, darunter auch William Sloane Coffin, verhaftet, als sie das Busdepot betreten wollten. In der Zeit von Juni bis September 1961 fanden etwa sechzig Freedom Rides statt, mit über dreihundert Verhaftungen allein in Jackson.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption und Gedenken.", "content": "In Anlehnung an den Freedom Ride in den USA führten Studenten der Universität Sydney in Australien vom 12. bis 26. Februar 1965 gewaltfreie Aktionen, die sie ebenfalls Freedom Ride nannten, gegen die Rassendiskriminierung von Aborigines in abgelegenen Orten im Bundesstaat New South Wales durch. Der Song \"He Was My Brother\" von Simon and Garfunkel behandelt die Freedom Rider. In Anniston wurde das Freedom Riders National Monument errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Freedom Ride ist die Bezeichnung einer Widerstandsform, die aus der Bürgerrechtsbewegung der Vereinigten Staaten entstand. Die sogenannten Freedom Rider beteiligten sich an der Abschaffung der staatlich sanktionierten Rassentrennung, indem sie in Überlandbussen in die Südstaaten fuhren, um die Umsetzung der höchstrichterlichen Entscheidung (364 U.S. 454 1960) des Supreme Court über das Verbot der Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln, Gaststätten und Wartesälen zu prüfen und gegebenenfalls einzuklagen.", "tgt_summary": "自由乘车者是指美国的民权活动家们从1961年开始的乘坐跨州巴士前往种族隔离现象严重的美国南部,以检验美国最高法院针对波因顿诉弗吉尼亚案(Boynton v. Virginia)(1960)和 艾琳·摩尔根诉弗吉尼亚州案(Irene Morgan v. Commonwealth of Virginia)(1946)判决的落实情况。", "id": 741986} {"src_title": "Politisches System Aserbaidschans", "tgt_title": "阿塞拜疆政治", "src_document": [{"title": "Politische Geschichte.", "content": "Aserbaidschan wurde bereits 1918 vom Russischen Reich unabhängig und etablierte sich als Aserbaidschanische Demokratische Republik. Es wurde ein Parlament errichtet und die Frauenrechte gestärkt. Die ethnischen Minderheiten der Russen, der Juden, der Deutschen und sogar der Armenier erhielten Sitze im aserbaidschanischen Parlament. Von 1921 bis 1991 war Aserbaidschan Teil der Sowjetunion (ab 1936 eine eigene Unionsrepublik, die Aserbaidschanische SSR) und wurde von der kommunistischen Partei regiert. Am 23. September 1989 erfolgte die Souveränitätserklärung, 1991 folgte die Unabhängigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Verfassung.", "content": "Die Aserbaidschanische Verfassung wurde am 12. November 1995 per Referendum verabschiedet. Sie definiert Aserbaidschan als Republik mit Präsidialsystem und besitzt einen recht umfassenden Menschenrechtskatalog. Für die Verfassungsbeschwerden gibt es auch ein Verfassungsgericht. Die Verfassung wurde zuletzt 2002 novelliert. Die Staatsgewalt wird auf der Grundlage des Prinzips der Gewaltenteilung organisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Institutionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staatsoberhaupt.", "content": "Das Staatsoberhaupt des Landes ist der Staatspräsident. Er ist mit weitgehenden exekutiven Vollmachten ausgestattet und wird nach einem Verfassungsreferendum im Jahr 2016 jeweils auf sieben Jahre (vorher fünf) direkt in einer allgemeinen Wahl gewählt. Die Amtszeit des Präsidenten ist seit 2009 nicht mehr auf zwei Amtsperioden begrenzt und kann in Zeiten nicht genauer definierter \"militärischer Operationen\" bis zum Ende dieser Operationen verlängert werden. Der Präsident ernennt die Regierung und den Ministerpräsidenten. Dazu hat er das Gesetzesinitiativrecht und kann Rechtsverordnungen erlassen. Amtsinhaber ist seit Oktober 2003 İlham Əliyev. Er folgte auf seinen Vater, Heydər Əliyev. Mit dem Verfassungsreferendum im Jahr 2016 wurde auch das Amt eines Vizepräsidenten eingerichtet. Dieses Amt soll die präsidentale Macht und die Fortführung der Amtsgeschäfte sichern, wenn der Präsident dazu nicht in der Lage ist. Im Februar 2017 übernahm dieses Amt İlham Əliyevs Ehefrau Mehriban Əliyeva. Dem Präsidenten untersteht das Präsidialamt von Aserbaidschan.", "section_level": 2}, {"title": "Regierung.", "content": "Die Regierung Aserbaidschans steht unter Vorsitz des Ministerpräsidenten. Der Regierungschef ist der Ministerpräsident, derzeit ist es Artur Rasizadä. Der aserbaidschanische Ministerpräsident ist zudem der \"Vertreter\" des Präsidenten. Die Regierung ist allein dem Präsidenten verantwortlich. Der aserbaidschanische Außenminister ist zurzeit Elmar Məmmədyarov.", "section_level": 2}, {"title": "Parlament.", "content": "In die Nationalversammlung werden 125 Abgeordnete auf der Grundlage des Mehrheitswahlsystems und von allgemeinen, gleichen und direkten Wahlen in freier, persönlicher und geheimer Abstimmung für fünf Jahre gewählt. Ein Sitz wird für Vertreter des Wahlkreises Bergkarabach freigehalten. Das Parlament kann durch den Präsidenten aufgelöst werden, welcher dem Parlament nicht verantwortlich ist. Seit den Wahlen vom November 2005 wird das Parlament von der Partei \"Neues Aserbaidschan\" des Präsidenten İlham Əliyev dominiert. Parlamentspräsident ist Oqtay Asadov, seine Vertreter sind der Erste Stellvertretende Parlamentspräsident Ziyafat Askerov sowie die zwei Stellvertretenden Parlamentspräsidenten Bachar Muradova und Valeh Aleskerov.", "section_level": 2}, {"title": "Gerichtsbarkeit.", "content": "Der Oberste Gerichtshof Aserbaidschans ist die höchste juristische Instanz im Land und hat das Gesetzesinitiativrecht. Das Verfassungsgericht Aserbaidschans wurde am 4. Juli 1998 gegründet. Es besteht aus neun Richtern. Das aserbaidschanische Verfassungsgericht kann den Präsidenten aufgrund von schwersten Amtsvergehen entlassen. Es erkannte das Wahlergebnis der Parlamentswahl 2005 in zehn Wahlkreisen nicht an. Für die Bürger des Landes besteht außerdem die Möglichkeit der Individualklage. Die Richter des Wirtschaftsgerichtes werden wie das Verfassungsgericht und das Oberste Gericht durch das Vorschlagsrecht des Präsidenten von ihm ernannt. Das Land Aserbaidschan hat ein Mehrparteiensystem. Die derzeitige Regierungspartei ist die Partei \"Neues Aserbaidschan\", die eine Nachfolgepartei der früheren Kommunistischen Partei der Aserbaidschanischen Sozialistischen Sowjetrepublik ist. Die wichtigsten Oppositionsparteien sind die \"Aserbaidschanische Hoffnungspartei\" und die \"Volksfront-Partei Aserbaidschans\" (Reformflügel), deren Vorsitzender Ali Karimli ist. Die älteste Partei Aserbaidschans ist die \"Müsawat-Partei\". Ihr Vorsitzender ist Isa Gambar. Als weiteren Vertreter des Mehrparteiensystems gibt es noch die \"Partei der nationalen Unabhängigkeit\" (\"Istiklal\") von Etibar Mammadov. Als Verfechter des Kommunismus hingegen existieren die kommunistischen Parteien, wie die Aserbaidschanische Kommunistische Partei.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlen.", "content": "Die erste und einzige demokratische Wahl in der Geschichte Aserbaidschans seit 1989 war die Präsidentschaftswahl von 1992. In dieser Wahl gewann Əbülfəz Elçibəy die Wahlen. Sein Vorgänger war Ayaz Mütallibow. Alle Wahlen, die seit der Machtübernahme Heydər Əliyevs stattgefunden haben, gelten als mehr oder weniger manipuliert. Kommunalwahlen wurden erstmals Ende 1999 durchgeführt, die letzten Kommunalwahlen fanden am 17. Dezember 2004 statt. Die Parlamentswahlen in Aserbaidschan 2005 am 6. November 2005 entsprachen nach Ansicht der OSZE-Wahlbeobachtungsmission nicht internationalen Standards. Die Wiederholungswahlen am 13. Mai 2006 genügten internationalen Standards ebenfalls nicht. Beide Wahlen gewann die Präsidentenpartei \"Neues Aserbaidschan\". Am 7. November 2010 wurde das Parlament wieder gewählt, der YAP-Vizechef Ali Ahmedow kündigte kurz nach Wahlschluss an, dass die Partei gesiegt habe. Opposition und Menschenrechtsorganisationen berichteten von Unregelmäßigkeiten. Auch die Präsidentschaftswahl in Aserbaidschan 2008 wurde von der Opposition aufgrund von Behinderung beim Wahlkampf boykottiert. 1918, als Aserbaidschan erstmals als Demokratische Republik Aserbaidschan unabhängig wurde, erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. Dies wurde unter sowjetischer Verwaltung beibehalten und bei der erneuten Unabhängigkeit 1991 bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Die Republik Aserbaidschan ist ein Zentralstaat. Sie gliedert sich administrativ in 59 Rayons (\"Rayonlar\"), 1 Autonome Republik \"(Muxtar Respublika)\", und 11 Städte (\"Şəhərlər\"). Die Verwaltungschefs der 78 Rayone werden vom Präsidenten ernannt. Die Autonome Republik Nachitschewan besitzt eine eigene Verfassung, eine eigene Regierung und ein eigens Parlament. Sie gliedert sich wiederum in 7 Rayons und eine Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Militär.", "content": "Der Oberbefehlshaber über das Militär ist der Staatspräsident. Es gibt kein Wehrdienstverweigerungsrecht. Der Wehrdienst dauert 1,5 Jahre, bei Hochschulabsolventen 1 Jahr.", "section_level": 1}, {"title": "Reformansätze.", "content": "Als Aserbaidschan unabhängig wurde, wurden zahlreiche Reformen durchgeführt. So wurde Aserbaidschan ein offiziell laizistischer Staat nach türkischem Modell, außerdem wurde mit türkischer Hilfe das Militär modernisiert und ein formal demokratischer Staat aufgebaut. Allerdings verstärkt sich seit der Präsidentschaft Heydər Əliyev sowie der Präsidentschaft seines Sohnes İlham Əliyev der Trend zu einem autoritären Staat. Die Opposition in Aserbaidschan kritisiert oft die westlichen Industrieländer, da sie aus Sorge vor Energieknappheit in den eigenen Ländern (Aserbaidschan ist ein bedeutender Erdölexporteur) die Regierung in Baku nicht ausreichend unter Druck setzten, um die Demokratisierung in Aserbaidschan voranzutreiben. Der Parteivorsitzende der \"Volksfront-Partei Aserbaidschans\", Əli Kərimli, sagte dazu: \"Solange es in Aserbaidschan keine Demokratie gibt, können die langfristigen Interessen Europas und der USA nicht sichergestellt werden\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Politische System Aserbaidschans ist seit 1992 geprägt vom autoritären Führungsstil der aserbaidschanischen Präsidenten und durch Korruption unterminiert. Das erdölreiche Land ist seit dem 18. Oktober 1991 von der Sowjetunion unabhängig. Nach der Verfassung von 1995 ist Aserbaidschan eine Republik mit einem präsidentiellen Regierungssystem, besitzt aber auch gleichzeitig das Amt des Ministerpräsidenten.", "tgt_summary": "宪法上阿塞拜疆是一个半总统制的多党制民主国家,但事实上整个政府运作没有实际上的民主,民主指数也属于独裁。阿塞拜疆总统是国家元首,阿塞拜疆副总统是国家副元首为二号领导人;阿塞拜疆总理则是政府领导人。立法权由政府和国会所有。阿塞拜疆在1991年12月通过了独立公投,从苏联独立。阿塞拜疆现任总统是伊利哈姆·阿利耶夫,所属政党是右翼的新阿塞拜疆党。", "id": 850746} {"src_title": "Flug 714 nach Sydney", "tgt_title": "714航班", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Tim, Professor Bienlein, Kapitän Haddock und Struppi reisen nach Sydney zu einem Kongress für Raumfahrt, bei dem sie als die ersten Menschen auf dem Mond Ehrengäste sind. Auf dem Flughafen von Jakarta treffen sie zufällig Pjotr Klap, den sie während ihres Abenteuers Kohle an Bord kennengelernt hatten. Klap ist mittlerweile Pilot des exzentrischen Millionärs Laszlo Carreidas, der ebenfalls nach Sydney fliegt und Tim und Co. zur Weiterreise in seinem Privatjet einlädt. Tims Misstrauen wird durch das verdächtige Verhalten von Spalding, Carreidas' Privatsekretär, geweckt und den merkwürdigen Umstand, dass der Copilot Paolo Colombani und der Funker Hans Böhm erst kürzlich zur Flugzeugcrew dazugekommen sind, weil beide Vorgänger Unfälle hatten. Zunächst verläuft der Flug in der bis zu Mach 2 fliegenden \"Carreidas 160\" ohne Probleme. Haddock und Carreidas spielen Schiffe versenken, wobei der Millionär mittels versteckter Kamera und Bildschirm seinen Gegner ausspioniert und übervorteilt. Plötzlich übernehmen Spalding, der Funker und der Copilot Colombani mit Waffengewalt das Kommando an Bord. Sie entführen das Flugzeug und landen auf einer einsamen Insel – \"Pulau-Pulau-Bompa\" – in der Celebessee auf einer provisorischen Landebahn. Die Gefangenen werden gefesselt aus dem Flugzeug geführt, wobei Struppi in den Dschungel fliehen kann. Tim und seine Freunde sehen sich dem Urheber des Verbrechens gegenüber: Rastapopoulos, der schon in früheren Bänden als Tims Gegenspieler in Erscheinung getreten ist, hat Carreidas mit Hilfe seines Untergebenen Allan, sondonesischer Rebellen und weiterer Verbrecher entführt, um mit Hilfe eines Wahrheitsserums an das Geld auf dessen Geheimkonto zu gelangen. Alle Gefangenen außer Carreidas werden von Allan in einen alten japanischen Bunker gesperrt. Ihnen droht das Schicksal, mit dem Flugzeug im Meer versenkt zu werden. Doch mit Hilfe Struppis gelingt es Tim, sich und die anderen Geiseln zu befreien. Er erbeutet Waffen und macht sich mit Haddock auf die Suche nach Carreidas, dessen Hut Struppi auf die richtige Fährte bringt. In einem zweiten Bunker lässt Rastapopoulos währenddessen Carreidas durch Dr. Krollspell das Wahrheitsserum spritzen. Doch der Plan, Carreidas zur Preisgabe seiner Kontonummer zu bringen, schlägt fehl: Jener legt stattdessen eine Lebensbeichte ab und gesteht allerlei Schandtaten. Rastapopoulos attackiert Dr. Krollspell in einem Wutanfall. Dieser hält immer noch die Spritze mit dem Wahrheitsserum in der Hand und sticht sie in einer Abwehrbewegung in Rastapopoulos' Arm. Rastapopoulos gesteht nun, dass er gar nicht vorhatte, Dr. Krollspell zu bezahlen, sondern ihn beseitigen will, sobald die Nummer bekannt ist. Außerdem hat er die Dschunken der Sondonesier mit Zeitbomben präparieren lassen. Zwischen Rastapopoulos und Carreidas kommt es zu einem Wortgefecht, als jeder der beiden darauf besteht, der schlechtere Mensch zu sein. Tim und Haddock befreien Carreidas und nehmen Krollspell und Rastapopoulos gefangen, der jedoch kurz darauf in den Dschungel fliehen kann. Tims Gruppe wird von Allan und den Sondonesiern gejagt. Nachdem Tim eine telepathische Botschaft mit der Beschreibung eines Auswegs erhalten hat, gelingt die Flucht in ein unterirdisches Tempelsystem. Allan verfolgt sie bis zum Tempeleingang, doch die Sondonesier weigern sich hineinzugehen, als sie Symbolzeichnungen auf den Felsen sehen. Sie fürchten den Zorn der Götter, die einst in „feurigen Wagen“ vom Himmel kamen. Daher beschließt Rastapopoulos, die Verfolgung nur mit Allan, Colombani, Böhm und Spalding aufzunehmen. In dem unterirdischen Tempel trifft Tim Bienlein wieder und einen seltsamen Herrn namens Mik Esdanitoff. Dieser entpuppt sich als Mittler zu Außerirdischen, der auch zuvor Tim telepathisch kontaktiert hatte. Esdanitoff erzählt, dass die Tempelanlage zu Ehren der Außerirdischen gebaut worden ist, erkennbar an Darstellungen von Raumschiffen und Astronautenfiguren. Rastapopulous’ Verfolgung wird durch einen Vulkanausbruch beendet, der auch Tim und seine Freunde, darunter Klap, zur Flucht aus den Tempelhöhlen zwingt. Sie werden von den Außerirdischen gerettet, allerdings in hypnotisiertem Zustand. Rastapopoulos und seine Bande haben sich im Schlauchboot aufs Meer gerettet und besteigen hypnotisiert die Fliegende Untertasse im Austausch gegen Tim und seine Freunde. Nach der Rettung durch ein Wasserflugzeug sieht es so aus, als ob Tim und seine Freunde den Absturz der \"Carreidas 160\" im Boot überlebt hätten. Aufgrund der Hypnose können sie sich an nichts mehr erinnern – nur Struppi weiß, was wirklich passiert ist. Während eines Fernsehinterviews mit den Geretteten gibt es ein Wiedersehen mit Fridolin Kiesewetter, der im Familienkreis die Sendung verfolgt. Er lacht Tränen, als Professor Bienlein einen Metallstift präsentiert, welcher aus nicht-irdischem Material besteht. Man erfährt auch, dass Dr. Krollspell verwirrt in New-Delhi gefunden wurde und das Gedächtnis verloren hat. Schließlich setzt die Gruppe ihre Reise nach Sydney mit dem Flug 714 der Qantas fort.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "\"Flug 714 nach Sydney\" hebt sich von allen anderen Alben der Reihe durch seine dichtgedrängte, actionreiche Handlung ab, die im Wesentlichen innerhalb von 24 Stunden abläuft. Es ist auch einer der wenigen Bände, in dem die Detektive Schultze und Schulze nicht vorkommen. Das Überschallflugzeug \"Carreidas 160\" wurde von dem auf Luft- und Raumfahrzeuge spezialisierten Comiczeichner Roger Leloup entworfen und dargestellt. Die Figuren Laszlo Carreidas und Mik Esdanitoff wurden durch den französischen Industriellen Marcel Dassault und den Chemiker, Spion und Schriftsteller Jacques Bergier, der eigentlich Jakow Michailowitsch Berger hieß, inspiriert. In dem Doktor Krollspell mit dem Wahrheitsserum findet sich Josef Mengele wieder, beiden gelang es der Justiz ins Ausland zu entkommen. Weitere Inspiration fand Herge in den Texten von Robert Charroux. So wurden z. B. die Steinköpfe der Mayas von ihm als überirdisches Leben gedeutet. Esdanitoff ist Mitarbeiter der Zeitschrift \"Comète\", während Bergier für die Zeitschrift \"Planète\" arbeitete. Die „feurigen Wagen der Götter“ der sondonesischen Legenden in \"Flug 714\" erinnern an altindische, mythologische Schilderungen von Vimanas, die von Vertretern der Prä-Astronautik als außerirdische Raumschiffe interpretiert werden. Bei dem Reporter auf der letzten Seite im neunten Bild, der Haddock die Hand schüttelt, handelt es sich um Jean Tauré, einen Fan von \"Tim und Struppi\", den Hergé hier verewigt hat. Die Übersetzer des Hamburger Abendblattes veröffentlichten 1970 die Geschichte unter \"Flug 714 nach Djakarta\", dies wurde später korrigiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fehlende Seiten.", "content": "Hergé machte einen Fehler, als er das Werk schuf: Der Band sollte wie immer 62 Seiten haben, hatte jedoch am Ende 64 Seiten. Zwei Seiten am Ende der Geschichte wurden entfernt, die die Errettung Tims und seiner Freunde vor dem kochenden Meerwasser betreffen. Dadurch entsteht der Eindruck eines Cliffhangers: In einer Szene sieht der Pilot eines Flugzeugs das Boot auf das kochende Meerwasser zuschwimmen und auf der nächsten Seite befindet man sich im Wohnzimmer Fridolin Kiesewetters.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Laut Michael Farr, dem Autor eines Werkes über Hergé („Auf den Spuren von Tim und Struppi“), hat Hergé diesen Band unter Zeitdruck fertiggestellt. Michael Farr selbst meint, dass die Zeichnungen in manchen Abschnitten des Albums recht grob geraten sind und es sogar „zweifellos das schlechteste aller Alben von Hergé“ ist. Hergé sagte über das Konzept von „Flug 714 nach Sydney“: „Ich wollte die Abenteuergeschichten demystifizieren, mit den ‚bösen Jungens‘, die eigentlich gar nicht so böse und ‚guten Jungens‘, die eigentlich gar nicht so gut waren.“ Bob de Moor wurde dieser Band vorwiegend übertragen, sein \"Strich ist nicht so raffiniert, nicht so subtil wie von Herge\". So nehmen Haddocks Gesichtsausdrücke übertriebene Züge an. Weiter wird die vorherige \"Verankerung in der Realität\" in diesem Band durchbrochen. Selbst Herge meinte hierzu: \"Die Untertasse hätte ich nicht so zeigen sollen\". Positiv über die weitgehend realistische Darstellung des indonesischen Hintergrunds äußerte sich Kenneth Yeung in einem Zeitungsartikel.", "section_level": 1}, {"title": "Adaption in andere Medien/Übersetzungen.", "content": "Flug 714 nach Sydney wurde auch als Hörspiel inszeniert und 1984 veröffentlicht. Der Band wurde auch als Zeichentrickfilm verfilmt. Er ist in mindestens 28 verschiedene Sprachen übersetzt worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Flug 714 nach Sydney (französischer Originaltitel: \"Vol 714 pour Sydney\") ist ein Comicalbum aus der Reihe Tim und Struppi des belgischen Zeichners Hergé, das 1968 veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": "《714航班》(;英语:\"Flight 714\")是《丁丁历险记》的第22部作品,也是倒数第二部完整作品。作者是比利时漫画家艾尔吉,于1968年初版。故事的主要舞台是在南太平洋,特色之一是外星生物的登场。", "id": 488539} {"src_title": "World Series of Snooker 2009/10", "tgt_title": "2009-2010世界斯诺克系列赛", "src_document": [{"title": "1. Turnier in Killarney.", "content": "Das erste Turnier der World Series of Snooker 2009 fand am 16. und 17. Mai im INEC, Gleneagle Hotel in der Stadt Killarney statt. Offiziell hieß das Turnier \"Champion of Champions Challenge\". In der ersten Runde wurde erneut mit zehn (statt 15) Roten gespielt. Dies wurde bereits im Finalturnier der vorherigen Saison so geregelt. In der Vorrunde konnten sich alle vier Profis durchsetzen, auch wenn sowohl Ken Doherty als auch Jimmy White durch die jungen einheimischen Spielern an den Rand einer Niederlage gebracht wurden. Im Halbfinale kam es zur Neuauflage des WM-Finals 2009 beziehungsweise auch des WSoS-Grand Finals der Vorsaison (08/09) zwischen John Higgins und Shaun Murphy. Wie auch beim Grand Final konnte sich Murphy durchsetzen und traf im Finale auf Jimmy White, dass er recht deutlich mit 5:1 gewinnen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "Profispieler: Wildcardspieler:", "section_level": 2}, {"title": "2. Turnier in Prag.", "content": "Das zweite Turnier der Saison 2009/10 fand am 17. und 18. Oktober in der Aréna Sparta Podvinný Mlýn in Prag statt. In der Vorrunde machte von den Wildcardspielern Lukáš Křenek den besten Eindruck und schaffte kurz vor dem Ende gar einen Framegewinn gegen den amtierenden Weltmeister John Higgins. Die anderen drei Profispieler gewann ihre Spiele gegen die tschechischen Lokalmatadoren jeweils ohne Frameverlust. Im Halbfinale konnte Jimmy White in überraschender Deutlichkeit dann Higgins ausschalten, während Graeme Dott seinen Landsmann Stephen Maguire bezwang, welcher schon im Viertelfinalspiel gegen Kryštof Michal nicht sein bestes Snooker zeigte. Das Finale zwischen White und Dott endete schließlich 5:3 für den Engländer, der damit seinen ersten Sieg auf der World Series feiern konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "Profispieler: Wildcardspieler:", "section_level": 2}], "src_summary": "Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Turnieren der Sportingbet.com World Series of Snooker in der Saison 2009/10.", "tgt_summary": "2009-2010Sportingbet.com世界斯诺克系列赛是第二届世界系列赛,本届赛事在两站比赛后因故中止。", "id": 1053696} {"src_title": "Landung bei Kips Bay", "tgt_title": "基普灣登陸戰", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nachdem die Schlacht von Long Island verloren war, konnten General George Washington und seine verbliebenen 9000 Soldaten in der Nacht vom 29. auf den 30. August auf die Insel Manhattan entkommen. Nachdem die amerikanische Armee den Rückzug noch diszipliniert und geordnet durchführte, zeigten sich auf der Insel erste Tendenzen zur Auflösung. Die Soldaten plünderten in New York und desertierten zu Hunderten. Milizeneinheiten lösten sich auf und machten sich auf den Weg nach Hause. Das Oberkommando wurde in Frage gestellt und Soldaten verlangten offen die Rückkehr des Generals Charles Lee. Washington bat den Kontinentalkongress in Philadelphia um Anweisungen, insbesondere, ob die Stadt New York zerstört werden sollte. In der Zwischenzeit zogen britisch-hessische Verbände, unter dem Oberkommando von General William Howe, am Ostufer des East-River nördlich in Richtung Kings Bridge (heute: Kingsbridge, Bronx). In der Nacht des 3. September nutzte die britische Fregatte HMS \"Rose\" den nördlich verlaufenden Gezeitenstrom des Hudson River und zog 30 flache Landungsboote zur Mündung des kleinen Flusses Newton Creek, gegenüber Kips Bay. Am nächsten Tag folgten weitere Transporte und Landungsboote, zusammen mit den drei Kriegsschiffen HMS \"Renown\", HMS \"Repulse\", HMS \"Pearl\" und dem Schoner HMS \"Tryal\". Am 5. September meldete sich Nathanael Greene, nach schwerer Krankheit, wieder zum Dienst zurück und bat Washington in einem Brief, sich umgehend aus New York zurückzuziehen. Ohne Long Island, argumentierte Greene, könne New York nicht gehalten werden. Die amerikanische Armee im gegenwärtigen Zustand wäre nicht mehr fähig, einem britischen Angriff standzuhalten und eine weitere Niederlage würde katastrophale Folgen haben. Greene empfahl auch, die Stadt zu zerstören. Wenn die Briten die Stadt erst einmal besetzt hielten, wäre eine Wiedereinnahme ohne ausreichende Unterstützung der Marine unmöglich. Greene meinte zusammenfassend, es brächte den Amerikanern keinen Vorteil, die Stadt zu halten, und forderte die Einberufung des Kriegsrates. In der Zwischenzeit wurde Washington über den Kongressbeschluss informiert, dass New York weder zerstört noch verteidigt werden sollte. Der Kongress beschloss darüber hinaus die Entsendung einer dreiköpfigen Delegation, bestehend aus John Adams, Benjamin Franklin, und Edward Rutledge, um mit Lord Howe zu verhandeln. Am 10. September rückten britische Verbände von Long Island weiter nach Montresor's Island an der Mündung des Harlem Rivers vor. Zwei Tage später, am 11. September, traf die Kongress-Delegation in Staten Island ein, um an der Staten Island Peace Conference teilzunehmen. Die mehrstündige Konferenz, an welcher Lord Howe den größten Redeanteil hatte, endete ergebnislos. Jedoch verzögerte das Treffen den britischen Angriff und erlaubte es Washington, sich und seine Truppen besser auf die feindliche Landungsoperation vorzubereiten. Am 12. September 1776 entschieden sich Washington und seine Generäle, New York zu verlassen. Unter dem Kommando von General Israel Putnam sollten 4000 Soldaten den Rückzug der Amerikaner decken, während der Hauptteil der Armee in Richtung Norden, zur Kings Bridge in Bewegung gesetzt wurde. Am Nachmittag des 13. September wurde auf britischer Seite damit begonnen, die Truppen zu verlegen. Die Kriegsschiffe HMS \"Roebuck\" und HMS \"Phoenix\" sowie die Fregatten HMS \"Orpheus\" und HMS \"Carysfort\" segelten auf dem East River bis zum Bushwick Creek und ankerten dort. Die Kriegsschiffe verfügten über eine Feuerkraft von 148 Kanonen und wurden von 6 weiteren Schiffen für den Truppentransport begleitet. In großer Eile brachten die Amerikaner bis zum 14. September Verletzte, Kranke, Munition und andere Güter nach Orangetown. Jedes verfügbare Transportmittel wurde für die Evakuierung verwendet. Amerikanische Späher berichteten zwar von umfangreichen britischen Truppenbewegungen, Washington konnte aber aus den vorliegenden Informationen nicht den genauen Ort des Angriffs bestimmen. Am späten Nachmittag war der Hauptteil der amerikanischen Truppen zur Kings Bridge und nach Harlem Heights gezogen und Washington folgte seinen Truppen noch in der Nacht.", "section_level": 1}, {"title": "Gefechtsverlauf.", "content": "Der größte Teil der amerikanischen Streitkräfte bereitete sich in der Nähe der damals kleinen Ansiedlung Harlem im Norden von Manhattan auf einen Angriff vor. Die amerikanische Linie bei Kips Bay wurde durch 500 Männer der Miliz aus Connecticut unter dem Kommando von Colonel William Douglas gehalten, welche sich dort nur leicht verschanzt oder eingegraben hatten. Große Teile der Amerikanischen Truppen, insbesondere der Milizen, waren unerfahren und nur unzureichend mit an Stangen angebrachten Sensenblättern bewaffnet. Nach durchwachter Nacht und seit 24 Stunden nur unzureichend mit Nahrung versorgt, wurden die Amerikaner bei Kips Bay von den Briten am frühen Morgen des 15. September angegriffen. Die fünf britischen Kriegsschiffe feuerten Breitseiten in die amerikanischen Verteidigungsstellungen bei Kips Bay, ungefähr in Höhe der heutigen 33. Straße. Washington und sein Stab hielten die Kanonade jedoch für ein Ablenkungsmanöver der Briten und erwarteten den Hauptangriff weiter im Norden der Insel. Als alle Amerikaner bei Kips Bay in den Gräben in Deckung gegangen waren, wurde der massive Beschuss vorerst beendet. Gegen 10 Uhr früh begannen die Briten bei Newton Cove mit dem Übersetzen der ersten Einheiten auf die Insel Manhattan. Unter dem Kommando von General Henry Clinton wurden 4000 britische und hessische Soldaten mit mehr als 80 Landungsbooten übergesetzt. Gegen 11 Uhr morgens eröffneten die britischen Kriegsschiffe erneut das Feuer auf die Stellungen bei Kips Bay und versetzten die Milizionäre dort in Panik. Für eine volle Stunde wurde der Beschuss derart massiv fortgesetzt, dass die Miliz das Feuer nicht erwidern konnte. Nachdem gegen 12 Uhr der Beschuss eingestellt wurde und sich der Pulverdampf verzogen hatte, wurden die britischen Landungsboote sichtbar. Die amerikanischen Milizionäre verließen daraufhin ihre Stellungen und flüchteten. Obwohl Washington und sein Stab von einem Gefechtsstand bei Harlem Heights frühzeitig von der britischen Invasion informiert wurde, konnte der panische Rückzug der Milizen nicht aufgehalten werden. Washington ritt persönlich den fliehenden Männern entgegen und versuchte diese vergeblich zum Umkehren zu bewegen. Wütend über das Verhalten seiner Soldaten, warf er seinen Hut auf den Boden und rief: Nachdem fliehende Milizionäre sich weigerten umzukehren, um eine Gruppe heranrückender hessischer Soldaten anzugreifen, soll Washington deren Offiziere mit seiner Reitpeitsche geschlagen haben. Eine Anzahl Amerikaner, die sich ergeben wollte, wurde von hessischen Soldaten erschossen oder mit dem Bajonett erstochen. 2000 Soldaten der Kontinentalen Armee unter dem Kommando der Generäle Samuel Holden Parsons und John Fellows, rückten aus Norden zur Verstärkung heran. Im Angesicht der fliehenden Milizen drehten sie jedoch ebenfalls um und traten die Flucht an. Washington, weiter in Rage, ritt auf unter 100 m an die feindlichen Linien heran, bevor er zum Verlassen der Kampfzone überredet werden konnte. Inzwischen landeten immer mehr britische Soldaten an und rückten sofort weiter in verschiedene Richtungen vor. Unter den Einheiten befanden sich, neben leichter Infanterie und Grenadieren, auch hessische Jäger. Bis zum späten Nachmittag waren 9000 Briten und Hessen bei Kips Bay gelandet und eine Brigade wurde entsandt, um das weitgehend verlassene New York in Besitz zu nehmen. Den meisten Amerikanern war die Flucht gelungen, jedoch wurden einige gefangen genommen und als Gefangene – auch von hessischen Soldaten – misshandelt oder getötet. Der britische Vorstoß traf erst eine halbe Meile südlich, in Richtung Watts Farm (heute 23. Straße Manhattan), auf nennenswerten amerikanischen Widerstand. Der nördliche Vorstoß wurde bei Inclenberg (heute: Murray Hill, Nähe Lexington Avenue) auf Befehl von General Howe gestoppt, um auf nachfolgende Invasionseinheiten zu warten. Dieser Umstand war ein Glücksfall für tausende amerikanische Soldaten südlich des Invasionspunktes, welchen somit nicht der Fluchtweg nach Norden versperrt wurde. Sie konnten daraufhin über einen westlichen Fluchtweg zum Hauptteil der amerikanischen Armee entkommen. Die amerikanischen Verteidiger von New York versuchten unter dem Kommando von General Israel Putnam, aus der Stadt nach Norden in die relative Sicherheit von Harlem zu entkommen. Der Kommandeur führte zunächst seine 4000 Mann mit einem Gewaltmarsch auf östlicher Route geradewegs auf die britische Invasionsarmee zu. Aaron Burr, ein junger Leutnant der Kontinentalen Armee, überredete Putnam noch rechtzeitig, auf die westliche Route am Hudson River auszuweichen. Die amerikanischen Truppen passierten den Feind nur eine Meile entfernt und erreichten die Hauptarmee bei Harlem in der Nacht. Sie wurden von ihren Kameraden freudig begrüßt, da sie bereits verloren geglaubt waren. Der spätere Kriegsminister Henry Knox schaffte es in der gleichen Nacht, sich mit einem gekaperten Boot über den Hudson zur Hauptarmee durchzuschlagen und wurde dort von Washington freudig begrüßt.", "section_level": 1}, {"title": "Verluste.", "content": "Die britisch-hessischen Verbände hatten 12 Tote und Verwundete zu beklagen. Die amerikanischen Verluste wurden mit 50 Toten und 320 in Gefangenschaft geratenen Soldaten beziffert.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Die Briten wurden von den wenigen verbliebenen Einwohnern New Yorks willkommen geheißen und amerikanische Flaggen gegen britische ausgetauscht. General Howe sah sein Ziel erreicht, New York schnell und mit geringen Verlusten einzunehmen. Er ließ die Kampfhandlungen für diesen Tag einstellen und seine Truppen kurz vor Harlem anhalten. Washington war sehr verärgert über das Verhalten seiner Truppen und nannte es beschämend und skandalös. Die Milizionäre aus Connecticut, welche ohnehin schon einen schlechten Ruf hatten, wurden nun als Feiglinge bezeichnet und für die Niederlage verantwortlich gemacht. Es gab aber auch andere Meinungen. General William Heath gab zu bedenken, dass New York nicht zu verteidigen war und die Miliz aus Connecticut der feindlichen Übermacht nichts entgegenzusetzen hatte. Hätten die Milizen ihre Stellungen zu halten versucht, wären sie vollständig aufgerieben worden. Am folgenden Tag, dem 16. September 1776, wurde die Schlacht von Harlem Heights ausgetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Landung bei Kips Bay war eine erfolgreiche amphibische Landungsoperation der kombinierten britisch-hessischen Armee während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges am 15. September 1776 bei Kips Bay an der Ostküste der Insel Manhattan. Die Landung hatte den Rückzug der amerikanischen Streitkräfte nach Harlem Heights zur Folge.", "tgt_summary": "基普湾登陆战(英语:Landing at Kip's Bay),是美国独立战争期间英国发动的一场登陆战,发生于1776年9月15日。", "id": 1889253} {"src_title": "Erster Weltkrieg in Persien", "tgt_title": "波斯戰役", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Im Dezember 1911 war das iranische Parlament durch das Eingreifen russischer Truppen und den erzwungenen Rücktritt des in Diensten des iranischen Parlaments stehenden US-amerikanischen Schatzmeisters Morgan Shusters aufgelöst worden. Die russischen Truppen hatten sich nach mehr als zwei Jahren Besatzung der nördlichen Landeshälfte des Iran ins persische Aserbaidschan zurückgezogen, so dass man im Januar 1914 mit den Parlamentswahlen in Teheran und den Provinzen beginnen konnte. Die Wahlen zogen sich monatelang hin, bis am 5. Dezember 1914 erstmals das neue Parlament zusammentreten konnte. Während in Teheran ein Stück politischer Normalität eingekehrt war, hatte im August 1914 in Europa der Erste Weltkrieg begonnen. In Teheran war man hiervon zunächst nicht weiter berührt, erschien es doch wichtiger, den Staat aufzubauen, den sich die Politiker der Konstitutionellen Revolution 1906 erträumt hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der Feindseligkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Osmanische Truppen besetzen Täbris und Urmia.", "content": "Die Lage im Iran änderte sich schlagartig im November 1914. Das osmanische Reich trat an der Seite der Mittelmächte in den Krieg ein und türkische Truppen besetzten im Januar 1915 weite Teile des Nordwestiran. Vorausgegangen war ein im November 1914 erfolgter Angriff russischer Truppen auf osmanische Grenzposten auf Zivin, Doğubeyazıt und Diyadin (Bergmann-Offensive), die im Dezember 1914 zur Schlacht von Sarıkamış führen und mit einer vernichtenden Niederlage der Türken enden sollte. Russische Kräfte waren aus Aserbaidschan abgezogen und an die Front bei Sarıkamış verlegt worden. Türkische Truppen marschierten daraufhin", "section_level": 2}, {"title": "Die Niedermayer-Hentig-Expedition.", "content": "Deutschland hatte im September 1914 die Niedermayer-Hentig-Expedition entsandt, der sich Wilhelm Wassmuss anschloss. Oskar von Niedermayer und Werner Otto von Hentig sollten den Iran und Afghanistan auf die Seite der Mittelmächte ziehen und gegen britische Einheiten losschlagen. Wassmuss, der bis 1914 Konsul in Buschehr gewesen war, eilte in den Süden des Iran zu den Kaschgai und organisierte dort den Widerstand gegen die Briten. Koordiniert wurden diese Aktivitäten zunächst von der Nachrichtenstelle für den Orient. Der türkische Oberbefehlshaber Enver Pascha vertrat die Auffassung, dass man die russischen Truppen, die in den Städten des Iran stationiert waren, leicht schlagen könne, und dass damit der Weg nach Aserbaidschan und die Ölfelder am Kaspischen Meer sowie nach Zentralasien und Indien offen wäre. Enver", "section_level": 2}, {"title": "Die ersten Kriegswochen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Russische Truppen in Täbris und Urmia.", "content": "Für die türkische Regierung entwickelten sich die ersten Kriegswochen zu einer Katastrophe. Der Angriff der osmanischen 3. Armee auf Russland wurde von der russischen Kaukasus-Armee gestoppt. Die Türken erlitten bei der Schlacht von Sarıkamış große Verluste und mussten sich auf ihre Ausgangsstellungen zurückziehen. Die Russen verstärkten ihre Truppen im", "section_level": 2}, {"title": "Deutscher Aktionsplan.", "content": "Große Teile der iranischen Bevölkerung und die aktivste politische Partei, die Demokraten, sowie die Teheraner Presse standen auf der Seite der Mittelmächte. Bei einem Sieg Deutschlands und Österreich-Ungarns erhoffte man sich eine Befreiung aus der seit Jahrzehnten bestehenden wirtschaftlichen und politischen Abhängigkeit gegenüber Großbritannien und Russland. Die deutsche Militärmission, angeführt von dem Rittmeister der Reserve Graf Kanitz, forderte von Berlin, dass man Iran zum Kriegseintritt bewegen solle. Hauptmann Rudolf Nadolny, Leiter der Sektion Politik des deutschen Generalstabs, entwickelte einen Aktionsplan, „um einen Brand vom Kaukasus bis nach Kalkutta zu entfachen“. Ziel des Aktionsplans Nadolnys war es, „eine allgemeine Erhebung der Kaukasier, Perser, Afghanen und Inder“ zu organisieren, um", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Etappenlinie.", "content": "Mit erheblichen Geldmitteln wurde im Frühjahr 1915 eine Etappenlinie quer durch den Iran bis nach Afghanistan aufgebaut. An den wichtigsten Punkten wurden diplomatische Nachrichtenoffiziere als deutsche Konsuln eingesetzt. Die Mehrzahl der an der Spitze der persischen Gendarmerie stehenden schwedischen Offiziere traten insgeheim in deutsche Dienste. Feldmarschall Colmar von der Goltz bestimmte Generalmajor Arthur Bopp zum Leiter der deutschen Operationen im Iran. Bopp", "section_level": 2}, {"title": "Der Krieg eskaliert.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Persische Gendarmen kämpfen gegen Russen und Briten.", "content": "Im November 1915 griff Oberst Pesyan, der Kommandeur der persischen Gendarmerie in Hamadan, die pro-russische persische Kosakenbrigade in der Schlacht von Musalla an. Nach seinem Sieg gelang es ihm, viele Kosaken auf seine Seite zu ziehen. Die russische Kaukasusarmee, die sowohl zahlenmäßig wie an Bewaffnung überlegen war, marschierte aber in Hamadan ein und besiegte auch die Gendarmerieeinheit in Kermānschāh. Am 10. November 1915 griffen Gendarmerieeinheiten erfolgreich Schiras an und verhafteten alle dort lebenden britischen Staatsbürger. Auch Yazd und Kerman fielen in die Hände der Gendarmen. Der Plan von Rudolf", "section_level": 2}, {"title": "Russische Truppen rücken auf Teheran vor.", "content": "Am 15. November 1915 gab Ahmad Schah bekannt, dass er Teheran vor den herannahenden russischen Truppen verlassen und sich nach Qom begeben werde. Gendarmerieeinheiten, Abgeordnete des Parlaments und die deutsche Vertretung unter Leitung von Prinz Reuß gingen nach Qom, um die Ankunft Ahmad Schahs abzuwarten. Prinz Kamran Mirza, Sepahdar und Farmanfarma, die Parteigänger Russlands und Großbritanniens waren, bestürmten den Schah, in Teheran zu bleiben. Auch der britische und russische Botschafter waren inzwischen bei Ahmad Schah. Sie versicherten, die russischen Truppen würden nicht in Teheran einmarschieren, und erreichten, dass Ahmad Schah in Teheran blieb. Das Ziel Deutschlands, Iran zum Kriegseintritt auf Seiten der Mittelmächte zu bewegen, war fürs Erste gescheitert. Russland und Großbritannien machten der iranischen Regierung nun ihrerseits politische Versprechungen. Verhandelt wurde über einen Allianzvertrag, in dem", "section_level": 2}, {"title": "Das \"Persische Komitee\" in Berlin.", "content": "In Berlin hatte sich aus Exilpersern ein \"„Persisches Komitee“\" gebildet, das Mitglieder nach Persien entsandte, um die Arbeit des Nationalen Verteidigungskomitees unterstützen. Das Persische Komitee, dem unter anderem Abul Hassan Alavi, der Vater von Bozorg Alavi, und", "section_level": 2}, {"title": "Die erste Exilregierung in Kermānschāh.", "content": "Der Höhepunkt dieser Bemühungen war eine mit deutscher und türkischer Hilfe gebildete „provisorische Regierung“ unter Führung von Reza Qoli Khan Nezam al Saltaneh, dem Gouverneur von Lorestan, zunächst mit Sitz in Kermānschāh. Beteiligt war auch der Geistliche", "section_level": 2}, {"title": "Russische Truppen besetzen Kermānschāh.", "content": "Der russische General Nikolai Nikolajewitsch Baratow führte unbeeindruckt von den deutschen Aktionen seine Truppen weiter in den Südwesten des Iran und hatte am 15. Dezember 1915 Hamadan eingenommen. Von Hamadan aus führte eine Überlandstraße direkt an die Grenze des osmanischen Reiches und weiter nach Bagdad. Dort hatte Colmar von der Goltz inzwischen sein Hauptquartier aufgeschlagen. Zusammen mit dem neuen deutschen Botschafter für Iran und weitere 30 für den Kampf im Iran bestimmte deutsche Offizieren unter der Leitung von Oberst Bopp reiste er am 1. Januar 1916 nach Kermānschāh, um sich ein Bild von der militärischen Lage im Iran zu machen. In Kermānschāh traf er mit Graf Kanitz, dem Militärattaché der deutschen Botschaft, zusammen. Graf von Kanitz hatte in Zusammenarbeit mit Oberst Pesyan von den Gendarmen und lokalen iranischen Einheiten die Verteidigung des Westiran organisiert. Von Kanitz, Pesyan und die", "section_level": 2}, {"title": "Britische Truppen landen im Süden des Iran.", "content": "Im August 1915 waren britische Truppen in Buschehr und Abadan gelandet, um die Erdölförderung der Anglo-Persian Oil Company zu schützen. Die persische Gendarmerie in Buschehr wurde von den britischen Truppen entwaffnet. In Burazjan kam es zu Kampfhandlungen zwischen den von Ahmad Khan Akhgar angeführten Gendarmen und den britischen Truppen. Bereitgehaltene britisch-indische Truppen landeten am 6. November bei Fao im Persischen Golf eröffneten damit die Mesopotamienfront. Nach mehreren Zusammentreffen mit schwächeren osmanischen Truppen gelang ihnen bereits am 23. November die Einnahme von Basra. Dem in den Süden gereisten Wassmuss gelang es, anders als Kanitz im Westen, die lokalen Stammesfürsten auf die deutsche Seite zu ziehen und gegen die britischen Truppen in Stellung zu bringen. Kurt Wustrow, deutscher Konsul in Schiras, hatte am 10. November 1915 mit Hilfe der von Ali Qoli Khan Pesyan geführten Gendarmen den britischen Konsul in Schiras O’Connor im", "section_level": 2}, {"title": "Russische Truppen besiegen die persischen Gendarmen im Nordwesten des Iran.", "content": "Im Nordwesten hatte sich die Lage dagegen zunächst dramatisch zugespitzt. Die letzten Gendarmen unter Oberst Pesyan wurden vernichtend geschlagen und Tscholoqaschwili marschierte zunächst weiter in Richtung Bagdad, um den bei Kut von der", "section_level": 2}, {"title": "Osmanische Truppen rücken auf Kermānschāh vor.", "content": "Nach dem Sieg bei Kut begannen die osmanischen Truppen eine Offensive nach Osten Richtung Iran. Am 3. Juni trafen sie im Iran auf russische Truppen, besiegten sie und nahmen am 2. Juli Kermānschāh ein. Am 10. August erreichten sie Hamadan. Mitte August sammelte Colonel Pesayn die", "section_level": 2}, {"title": "Die zweite „Exilregierung“ in Kermānschāh.", "content": "Um im Verhältnis mit Deutschland Klarheit zu schaffen, hatte Nezam mit Wahid al Mulk einen eigenen Vertreter nach Berlin entsandt. Wahid forderte den Einsatz deutscher Truppen, Waffen, finanzielle Unterstützung für die provisorische Regierung und eine Garantie der staatlichen und territorialen Integrität des Iran nach dem Ende des Krieges. Die deutschen Verhandlungspartner lehnten erst einmal ab und verwiesen auf die zwischen dem deutschen Botschafter Vassel und Nezam direkt geführten Verhandlungen. Wahid blieb als \"Vertreter der provisorischen Regierung Irans\" in Berlin. Die Reichsregierung entsandte im Juli 1916 Rudolf Nadolny als Geschäftsträger der deutschen Botschaft in den Iran, der in Kermānschāh eine Außenstelle der deutschen Botschaft errichtete. Zur Finanzierung der „provisorische Regierung“ unter Führung von", "section_level": 2}, {"title": "Der Vormarsch der britischen Truppen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die South Persian Rifles besiegen die persischen Gendarmen.", "content": "Die Wende für die Truppen der Entente sollte im Süden Persiens beginnen. Feldmarschall Colmar von der Goltz war am 19. April 1916 in Bagdad an Typhus gestorben. Sein früher Tod vereitelte weitere militärische Maßnahmen zu Gunsten des Iran. Am 17. Mai 1916 brach Qavam al Molk mit einer von Percy Cox finanzierten Privatarmee von Bandar Abbas zur Rückeroberung von Schiras auf. In Teheran war mit Hilfe der Russen und Briten Oberst Nyström als neuer schwedischer Oberbefehlshaber der Gendarmen installiert worden. Er übertrug das Oberkommando der Gendarmen in Schiras an Fath al Molk,", "section_level": 2}, {"title": "Britische Truppen besetzen Bagdad - Rückzug der türkischen Truppen aus dem Iran.", "content": "Am 11. März 1917 fiel Bagdad in die Hände der Briten. Das Ende der türkischen Offensive im Iran war besiegelt. Die deutsche Militärmission, die provisorische Regierung des Iran und die persischen Gendarmen mit ihren deutschen und schwedischen Offizieren flohen aus dem Westen des Iran nach Kirkuk. Mit der Einstellung", "section_level": 2}, {"title": "Die Oktoberrevolution von 1917.", "content": "Im Januar 1917 wurde Großfürst Dmitri Pawlowitsch Romanow zu den russischen Truppen in den Iran versetzt, um eine neue Offensive zu organisieren. Als am 15. März 1917 der russische Zar abgedankt hatte, machte man sich im Iran Hoffnungen auf ein Ende der Kämpfe. Der erwartete Rückzug der russischen Truppen erfüllte sich aber zunächst nicht. Die Regierung Kerenski setzte die Politik des Zaren fort und entsandte weitere Verstärkungen in den Iran. Der Großfürst wurde abgesetzt und durch General Nikolai Nikolajewitsch Judenitsch ersetzt, der dann aber nach der Oktoberrevolution von der neuen, kommunistischen Regierung umgehend entlassen wurde. Der Abzug der russischen Truppen schien nun in greifbare Nähe gerückt.", "section_level": 1}, {"title": "Einstellung der Kampfhandlungen zwischen den russischen und türkischen Truppen.", "content": "Am 16. Dezember 1917 wurden mit dem Waffenstillstand von Erzincan die Kampfhandlungen zwischen dem Osmanischen Reich und der neu gegründeten Russischen Republik eingestellt. An den Waffenstillstandsverhandlungen waren neben der deutschen Reichsregierung auch das „Transkaukasisches Komitee“ beteiligt, das im Jahre 1918 die Transkaukasische Demokratisch Föderative Republik gründen", "section_level": 2}, {"title": "Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Türkische Truppen marschieren nach Baku.", "content": "Doch die Großmächte dachten anders. Enver Pascha sah sich bei dem Waffenstillstand von Erzincan von der deutschen Regierung ausmanövriert. Er stellte eine neue Armee, die 9. Armee, auf und marschierte nach Baku. Georgien hatte Verhandlungen mit der Reichsregierung aufgenommen und um Schutz vor den osmanischen Truppen gebeten. Die Deutschen entsandten im Zuge der Deutschen Kaukasusexpedition 3.000 Soldaten nach Georgien und garantierten ein unabhängiges Georgien. Deutschland hatte in dem Waffenstillstandsvertrag von Erzincan zudem", "section_level": 2}, {"title": "Britische Truppen marschieren in den Nordiran ein und besetzen Baku.", "content": "Die Briten dachten jedoch nicht daran, ihre Truppen aus dem Iran abzuziehen. Lord Curzon erklärte vor dem Oberhaus: „Die britische Regierung betrachte das Abkommen von 1907 als vorläufig aufgehoben und ist bereit, die ganze persische Frage zu einem späteren Zeitpunkt von neuem in Erwägung zu ziehen“. Der Fortbestand und Verbleib der South Persian Rifles im Iran wurde damit begründet, dass die „Autorität der persischen Regierung“ gefährdet sei. Für die Regierung in Teheran völlig unerwartet wurden weitere britische Truppen in den Iran in", "section_level": 2}, {"title": "Osmanische Truppen besetzen erneut Täbris.", "content": "Unter Verletzung des Friedensvertrages von Brest-Litowsk besetzten osmanische Truppen am 27. Juni 1918 erneut Täbris. Im russischen Teil Aserbaidschans hatte sich am 28. Mai 1918 die Demokratische Republik Aserbaidschan gegründet. Der Krieg im Iran schien sich fortzusetzen. Mit dem Zusammenbruch der Mittelmächte und dem Ende des Ersten Weltkriegs am 11. November 1918 sollten die Kampfhandlungen im", "section_level": 2}, {"title": "Das Abkommen von 1919.", "content": "Der Zusammenbruch des zaristischen Russlands und der Verzicht der neuen Sowjetmachthaber auf die Weiterverfolgung imperialistischer Ziele bewahrte den Iran vor dem Verlust der territorialen Integrität, wie sie in dem Abkommen von Konstantinopel vorgesehen war. Nach dem Zusammenbruch der Mittelmächte brachen aber auch im Iran alle Hoffnungen zusammen, das drohende britische Protektorat abzuwenden. Die zu den Friedensverhandlungen nach Versailles entsandte iranische Delegation, die eine relativ bescheidene Entschädigung für die erlittenen Kriegsschäden forderte, wurde auf britische Intervention gar nicht erst zu den", "section_level": 1}, {"title": "Epilog.", "content": "Die Hauptleidtragenden der kriegerischen Auseinandersetzungen waren ohne Zweifel die Einwohner des Westiran. Mehr als 100.000 Menschen verhungerten. Die Bevölkerung in Hamadan und Kermānschāh lebte überwiegend in Höhlen. Die Teppichproduktion, eine der Haupteinnahmequellen, war im Westen des Iran völlig zum Erliegen gekommen. Mehr als 10.000 Dörfer hatten keine Einwohner mehr. Wirtschaftlich stand Iran vor dem Zusammenbruch. Politisch hatte es den Rest an Souveränität an die Briten verloren. Sie kontrollierten die Grenzen in den Irak, nach Russland und nach Afghanistan. Die Telefon- und Telegrafenleitungen wurden von britischen Kräften überwacht. Eine schwarze Liste von Türken, Deutschen und anderen unerwünschten Ausländern wurde von den Briten erstellt. Alle auf dieser Liste genannten Personen mussten den Iran umgehend verlassen oder wurden verhaftet. Ahmad Schah hatte mit dem britischen Botschafter ab August 1918 ein monatliches Gehalt von 15.000 Toman oder 5.000 britischen Pfund ausgehandelt. Die iranische Regierung erhielt monatliche Zuwendungen von 350.000 Toman. Weitere Geldzuwendungen gingen an Geistliche und Kaufleute. Der Iran wurde faktisch zum britischen Protektorat. Weder die iranischen Politiker in Teheran noch die Politiker in den persischen Provinzen wollten sich mit den britischen Protektoratsplänen abfinden. Das iranische Parlament verweigerte seine Zustimmung zu dem Abkommen von 1919. Im Norden des Iran rief Mirza Kutschak Khan 1920 die Iranische Sowjetrepublik aus. Am 7. April 1920 war die Rote Armee in den Iran einmarschiert und hatte weite Teile Nordiran besetzt. Die Auseinandersetzung zwischen im Iran stationierten britischen Truppen und russischen Sowjettruppen drohten sich zu einem neuen Krieg auf iranischem Boden auszuweiten. General Edmund Ironside übernahm im Oktober 1920 das Kommando über die britischen Truppen im Iran (\"North Persian Forces, Norperforce\"). Die persischen Kosaken, die immer noch unter der Führung russischer Offiziere kämpften, hatten im Norden des Iran gegen die Rote Armee wenig ausrichten können. Es bestand die Gefahr, dass die bolschewistischen Truppen auf Teheran marschieren und die Regierung übernehmen könnten. Für Ironside war klar, dass die russischen Offiziere durch britische Offiziere ersetzt werden müssten, dann mit den South Persian Rifles zusammengeführt und als neue starke persische Einheit unter Führung britischer Offiziere der Roten Armee im Iran entgegenstellt werden sollten. In einem ersten Schritt wurden die persischen Kosaken aus dem Norden des Iran hinter die britischen Linien zurückgezogen und die russischen Offiziere mit einer finanziellen Entschädigung entlassen. Die meisten von ihnen gingen nach Wladiwostok zur Weißen Armee, um gegen die Rote Armee auf russischem Boden weiterzukämpfen. Nach der Ablösung der russischen Offiziere erteilte Ahamd Schah Sardar Homayoun das Oberkommando über die persischen Kosaken. Homayoun war völlig überfordert, worauf Ironside auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten für einen Stellvertreter Homayouns ging. Oberst Smyth, der auf britischer Seite für die Finanzierung der Kosakenbrigade zuständig war, machte ihn mit Reza Khan bekannt. Von den soldatischen Qualitäten Reza Khans beeindruckt entschied Ironside, dass Reza Khan die persische Kosakenbrigade \"zumindest zeitweise\" anführen sollte. Mit dem Putsch von Seyyed Zia al Din Tabatabai und Reza Khan am 21. Februar 1921 änderte sich die weitere Entwicklung des Iran grundlegend. Reza Khan, der spätere Reza Schah Pahlavi, verfolgte eine streng nationalistische Politik und versuchte den Iran aus der britischen und der russischen Abhängigkeit zu befreien. Er bekämpfte als Oberkommandierender der persischen Kosaken zunächst die separatistischen Bewegungen im Norden, Westen und Süden des Iran und stärkte so die Zentralregierung in Teheran. Reza Khan gelang es auch, die russischen und britischen Truppen zum Abzug zu bewegen. Die South Persian Rifles wurden aufgelöst. Ihre Mannschaften in die neue iranische Armee, die nicht von britischen, sondern von iranischen Offizieren befehligt wurde, integriert. Zum ersten Mal in der neueren Geschichte des Iran war es gelungen, alle ausländischen Truppen zum Verlassen des Iran zu bewegen. Konsequent baute Reza Schah bis zu seiner mit der anglo-sowjetischen Invasion des Iran 1941 erzwungenen Abdankung einen zentral regierten Nationalstaat auf, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von seinem Sohn Mohammad Reza Schah bis zu dessen Sturz im Jahre 1979 weiterentwickelt wurde. Der Wunsch Reza Khans, dass nie mehr fremde Mächte das Schicksal des Iran bestimmen sollten, sollte unerfüllt bleiben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Erste Weltkrieg in Persien war ein Nebenkriegsschauplatz des Ersten Weltkriegs. Die Kampfhandlungen griffen Ende 1914 auf das Gebiet des neutralen Persien über und dauerten in der Folge bis 1921 an. Auf Seiten der Entente nahmen Truppen des britischen Empire und des Russischen Kaiserreiches teil. Seitens der Mittelmächte waren in erster Linie osmanische Truppen sowie deutsche und österreichische Offiziere beteiligt, die als Militärberater persische Truppenteile befehligten. Das einheimische Militär, vor allem die persische Kosakenbrigade und die persische Gendarmerie, kämpfte gegen die russischen und britischen Einheiten. Irreguläre Stammesmilizen griffen regional in die Auseinandersetzungen ein.", "tgt_summary": "波斯战役,是指第一次世界大战期间,发生于伊朗阿塞拜疆地区及伊朗(波斯)西部的一连串战事,是大英帝国和俄罗斯帝国对抗鄂图曼帝国的战役,也涉及当地的各个民族。该战役从1914年12月开始,到1918年10月30日达成穆德洛斯停战协定为止,属于第一次世界大战中东战场的一部分。", "id": 2698904} {"src_title": "Football League Third Division South", "tgt_title": "英格蘭足球丙級南部聯賽", "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Die Third Division South entstand 1921 aus der Football League Third Division, die ein Jahr zuvor von der Football League als neue eingleisige dritte englische Liga ins Leben gerufen worden war. Sie setzte sich vollständig aus der höchsten Spielklasse der Southern League zusammen, womit de facto ein langer Streit zwischen der Football League und der rivalisierenden und ambitionierten Southern League beendet wurde. Vor dem Beginn der neuen Third Division hatten sich die südenglischen Vereine deutlich in der Minderheit befunden und nur sieben Klubs (die sechs Londoner Vereine FC Arsenal, FC Chelsea, Clapton Orient, FC Fulham, Tottenham Hotspur und West Ham United sowie Bristol City) standen in der Football League 37 Mannschaften aus den Industriegebieten im Norden und den zentralenglischen Midlands gegenüber. Mit der Bildung einer parallelen Nord-Division erhielt die ursprüngliche Third Division 1921 den Zusatz „South“. Die Third Division South ging im Vergleich zur Third-Division-Vorsaison mit nahezu identischer Besetzung in die neue Spielzeit. Neben dem Meister und Zweitliga-Aufsteiger Crystal Palace wechselte Grimsby Town in die neue „Nordliga“; die beiden Klubs wurden durch die Neulinge Aberdare Athletic und Charlton Athletic ersetzt. Eine strikte Trennung der beiden Parallel-Ligen fand nicht statt und so spielten einige Klubs aus den Midlands in der Third Division South. Dazu zählten vor allem Nottingham Forest und Notts County, obwohl das in der Nähe gelegene Derby County in der Nord-Division agierte. Nur der Meister der Third Division South konnte in die darüber liegende Football League Second Division aufsteigen. Der Kampf um den Platz in der zweiten Liga war dementsprechend schwierig und so war das Teilnehmerfeld relativ konstant, was sich darin manifestierte, dass eine große Anzahl von Vereinen die gesamten 30 Spielzeiten der Third Division South absolvierten – zumal die Mitgliederanzahl 1950 auf 24 erhöht wurde. Die prominentesten Teilnehmer an dieser „Südliga“ waren die späteren englischen Meister Ipswich Town, Nottingham Forest und der FC Portsmouth. Ein direkter sportlicher Abstieg aus der Third Division South war nicht zu befürchten, aber der Tabellenletzte sowie der Vorletzte einer Saison mussten sich stets neu für eine „Re-election“ („Wiederwahl“) zum Spielbetrieb der Football League bewerben – dem Begehren wurde in der Regel stattgegeben. Zwischen 1934 und 1939 spielten die Teilnehmer der Third Division South mit dem Football League Third Division South Cup einen eigenen Pokalwettbewerb aus, wobei das 1939er Finale zwischen Torquay United und dem Sieger des noch nicht ausgetragenen Halbfinalwiederholungsspiels zwischen den Queens Park Rangers und Port Vale dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zum Opfer fiel. Im Jahr 1958 verschmolzen die beiden dritten Ligen zu einer Football League Third Division und einer neuen viertklassigen Football League Fourth Division.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Football League Third Division South war zwischen 1921 und 1958 – wie auch die Football League Third Division North – innerhalb der Football League eine von zwei dritthöchsten Spielklassen im englischen Fußball.", "tgt_summary": "英格兰足球丙级南部联赛是1921年至1958年英格兰职业足球联赛系统的一个级别,地位与丙级北部联赛相等。", "id": 2128894} {"src_title": "Pandemie H1N1 2009/10", "tgt_title": "2009年H1N1流感大流行", "src_document": [{"title": "Diskussion um Trivialnamen.", "content": "Bezüglich der Bezeichnung der hier beschriebenen Pandemie bzw. der entsprechenden Erkrankung besteht keine Einigkeit. Die Bezeichnung „Schweinegrippe“ herrschte wenigstens bis November 2009, insbesondere in den Medien, vor. Sie wurde auch von wissenschaftlichen und politischen Organisationen verwendet. Die Bezeichnung rührt daher, dass es sich bei der neuen H1N1-Influenza-Variante um eine Mischform (Reassortante) aus zwei Influenzaviren handelte, den so genannten Vorläuferviren, die beide zuvor bereits in Schweinepopulationen zirkuliert waren; die \"neue\" Virusvariante wurde jedoch nie aus Schweinen isoliert. Gegen die umgangssprachliche Bezeichnung „Schweinegrippe“ wurde eingewandt, sie berge die Gefahr einer Verwechslung mit einer Tierseuche wie der beim Hausschwein vorkommenden Schweineinfluenza; diese wird durch Influenzaviren hervorgerufen, die unter Schweinen zirkulieren. Solche Virusvarianten können zwar Ausgangspunkt einer Reassortierung neuer, auch auf den Menschen übertragbarer Varianten sein, sind selbst aber nicht Erreger einer Erkrankung beim Menschen. Die Verbreitung der neuen H1N1-Variante wurde zudem nur von Mensch zu Mensch nachgewiesen, und es bestand auch kein Ansteckungsrisiko beim Verzehr von Schweinefleisch. Daher wurden gelegentlich die Bezeichnungen „Mexikanische Grippe“ oder „Nordamerikanische Grippe“ verwendet, was in Anlehnung an frühere Bezeichnungen für weltweite Seuchenzüge wie die Spanische Grippe (1918/1919) und die Hongkong-Grippe (1968/1970) geschah. Schließlich setzten sich in amtlichen Texten neben der Bezeichnung „Neue Grippe“ (oder „Novel Flu“) als Bezeichnungen für den Erreger \"„Influenza A(H1N1) v“\" (wobei „v“ für „Variante“ steht) oder \"„Influenza A(H1N1) 2009“\" durch. Im Oktober 2011 empfahlen ihre Berater der Weltgesundheitsorganisation, das Virus in Zukunft als \"„A(H1N1)pdm09“\" zu bezeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "Erreger.", "content": "Die erste wissenschaftliche Veröffentlichung beschrieb die neue Virusvariante als eine genetische Neukombination aus zwei Viruslinien der Schweineinfluenza, einer nordamerikanischen und einer eurasischen, siehe Vierfachkombinanten. Die Zahl der Mutationen zwischen der neuen Variante und den in GenBank enthaltenen, wahrscheinlichen Vorläufern deute darauf hin, dass dessen Gen-Segmente seit längerem unentdeckt geblieben waren. Die geringe genetische Vielfalt unter den verschiedenen Virusisolaten der neuen Variante und die Tatsache, dass bereits bekannte molekulare Marker für die Anpassung an Menschen nicht vorlagen, legten nahe, dass das Ereignis des Übergangs auf den Menschen nicht lange zurücklag. Antigenetisch – das betrifft lediglich die Gensegmente für die Proteine der Virushülle – seien die Viren homogen und ähnelten nordamerikanischen Schweineinfluenza-Viren, würden sich jedoch von Viren der saisonalen humanen Influenza A(H1N1) unterscheiden. Das erklärte die Ergebnisse einer Untersuchung der Immunität der US-amerikanischen Bevölkerung: Hauptergebnis war, dass der saisonale Impfstoff keinen oder jedenfalls keinen ausreichenden Schutz bot. Allerdings wurde auch festgestellt, dass die ältere Bevölkerung (über 60 Jahre) zu einem Drittel Antikörper besaß, die gegen die neue Variante wirksam waren. Das passte wiederum zu der Beobachtung, dass vorwiegend Jüngere erkrankten, und wurde damit erklärt, dass es um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts ein antigenisch ähnliches humanes Virus gegeben haben muss. Obige Arbeit relativierte die alarmierende Aussage der ersten Pressekonferenz der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention, die neue Virusvariante ginge auch auf aviäre Influenzaviren zurück, was sie in die Nähe von als gefährlich angesehenen Erregern der Vogelgrippe H5N1 rückte (siehe auch Influenza-A-Virus H5N1). Das war nicht völlig falsch, denn Vögel sind das natürliche Reservoir aller Influenza-A-Viren, aber im vorliegenden Fall hatten alle genetischen Komponenten keinen unmittelbaren Bezug zu Vögeln. Korrigiert wurde ferner die zunächst vertretene Abstammung auch von humanen A(H1N1)-Viren – sie beruhte lediglich auf Ähnlichkeiten zu Linien, die \"nach\" ihrer Abspaltung auf den Menschen übergegangen waren und sich unabhängig an ihn angepasst hatten. Einer 2016 publizierten Studie zufolge entstand die pandemische Variante des Virus (pdmH1N1) in Schweinen in Mexiko.", "section_level": 1}, {"title": "Epidemiologie.", "content": "In Mexiko waren die Gesundheitsbehörden auf den Beginn der Epidemie aufmerksam geworden, nachdem es zu einer Häufung von Lungenentzündungen bei jüngeren Personen gekommen war. Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC waren Personen zwischen 30 und 44 Jahren deutlich häufiger von schweren Verläufen betroffen als bei der saisonalen Influenza. Nach ersten Berechnungen war die neue Virusvariante dort ansteckender, und die von ihr ausgelöste Erkrankung besaß eine höhere Letalität als die saisonale Influenza: Die Letalitätsrate betrug etwa 0,4 % (saisonale Grippe: 0,1 %). Für die Epidemie in Mexiko ergab sich eine Basisreproduktionszahl zwischen 1,4 und 1,6, das heißt: 1 Infizierter steckte im Durchschnitt 1,4 bis 1,6 andere Menschen an. Genetische Vergleiche von Virusisolaten unterschiedlicher regionaler Herkunft sind repräsentativer, sie ergaben eine Basisreproduktionszahl von 1,2 und wiesen zudem auf einen letzten gemeinsamen Vorfahren zwischen November 2008 und Januar 2009 hin. Schon bald nach dem Ende der Pandemiephase wurde die 2009 entdeckte Virusvariante und die von ihr ausgelöste Erkrankung im Vergleich mit anderen saisonal umlaufenden Influenza-Varianten und deren Folgen als deutlich harmloser eingestuft: Die neue Variante verdrängte in den folgenden Jahren sogar andere saisonale Virusvarianten. Dies führte dazu, dass bereits 2009 in Gegenden, in denen die H1N1-Erkrankungswelle vorüber war und für die schon im Herbst 2009 aktuelle Daten zur Erkrankungshäufigkeit vorlagen, insgesamt erheblich weniger Todesfälle aufgrund von Influenzaerkrankungen zu beklagen waren als in früheren Jahren. So gab es in Australien statt der gewöhnlich 2000 bis 3000 Todesopfer durch die saisonale Influenza nur etwa 190 Todesopfer sowie – als Folge der Influenzapandemie – 189 weitere nachgewiesene Todesfälle. Ein auffälliger Unterschied zwischen H1N1-Todesfällen und Toten der saisonalen Grippe war das Alter: Die an der „Neuen Grippe“ Verstorbenen waren in Australien durchschnittlich 53 Jahre alt, die an der saisonalen Grippe Verstorbenen 83 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbeugung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pandemieplanung der Weltgesundheitsorganisation.", "content": "Die Weltgesundheitsorganisation hatte für den Fall einer Influenza-Pandemie einen Plan vorbereitet, anhand von dessen sechs Pandemiephasen die national umzusetzenden Maßnahmen koordiniert werden sollten. Die Phasen 3 bis 5 beschrieben das ansteigende Risiko einer Pandemie, Phase 6 stand für die weltweite, gesteigerte und anhaltende Ausbreitung, das heißt für eine Influenza-Pandemie im engeren Sinne. Im April 2009 galt – als Reaktion auf die Ausbreitung der Vogelgrippe H5N1 und bereits seit 2006 – in Bezug auf Influenza-Viren die Phase 3 („Alarmphase“), angesichts der dramatischen Entwicklung in Mexiko verkündete die WHO Ende April 2009 jedoch für A(H1N1) kurz hintereinander die Phasen 4 und 5. Bereits mit der Erhöhung auf Phase 4 rief die Generaldirektorin der WHO, Margaret Chan, alle Länder auf, umgehend ihre Pandemie-Notfallpläne zu aktivieren. Gleichzeitig riet die WHO von generellen Reisebeschränkungen ab, da eine Verbreitung der Viren hierdurch nicht mehr zu unterbinden sei. Als Antwort auf die Ausbreitung der \"Vogelgrippe H5N1\" hatte die Weltgesundheitsorganisation im April 2009 – also unmittelbar vor der Ausrufung von Phase 4 und 5 für das Virus A(H1N1) – einige bereits seit 2007 erörterten Änderungen bei den Definitionen der Pandemiephasen vorgenommen. Hierzu gehörte die nunmehr gültige Definition der Phase 6, bei einer Pandemie handele es sich um „epidemische Ausbrüche in mindestens zwei der sechs WHO-Regionen“; diese Regionen sind: Afrika, Nord- und Südamerika, Südostasien, Europa, Östliches Mittelmeer und Westlicher Pazifik. Aufgrund der frisch in Kraft gesetzten Kriterien für die Phasen 4 bis 6, die sich hauptsächlich am Ausmaß der Verbreitung orientierten, unabhängig von den möglichen Folgen hinsichtlich Pathogenität und Letalität, hätte bereits im Mai die Stufe 6 verkündet werden müssen, da es in diesem Monat bereits zu H1N1-Ausbrüchen in Süd- und Nordamerika, Europa, Australien und Asien gekommen war: Der britische \"Independent\" zitierte zudem den Virologen John Oxford, sowohl im Vereinigten Königreich als auch in Japan seien jeweils etwa 30.000 Fälle unentdeckt geblieben. Angesichts der geringen Pathogenität zögerte die WHO allerdings bis zum 11. Juni 2009 und kündigte zugleich an, die Kriterien für die Pandemiephasen erneut zu überarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Quarantäne.", "content": "Zu Beginn der Epidemie war strenge Quarantäne der Verdachtsfälle und Infizierten Mittel der Wahl (\"Containment\"-Phase, ‚Eindämmung‘). Ab Juli 2009 wurde international eine andere Strategie verfolgt, die berücksichtigte, dass die Ausbreitung der Viren nicht mehr gestoppt werden konnte: Daher wurde die Folgenminderungsstrategie verfolgt, die vorbeugende Maßnahmen zur Schadensminderung vorsieht. Danach werden nur mehr Angehörige von Risikogruppen in stationäre Pflege aufgenommen (empfohlen werden zwei Tage, sofern keine Komplikationen auftreten), andere Patienten aber sofort in die häusliche Pflege überstellt, wo sie eine Woche verbleiben sollen. In Österreich trat diese Regelung beispielsweise Anfang August 2009 in Kraft, erläuternde Hinweise enthielt ein \"Merkblatt über die Durchführung der Heimquarantäne\".", "section_level": 2}, {"title": "Impfung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Impfstoffvorbereitung.", "content": "Der für die Grippesaison 2009/2010 vorgesehene saisonale Influenza-Impfstoff wurde nach entsprechenden Untersuchungen als nicht oder nur unzureichend wirksam gegen den neuen Erreger der Schweinegrippe eingestuft. Er wurde aber dennoch produziert, da im Frühsommer 2009 noch nicht absehbar gewesen war, dass der neue Erreger bis zur Grippesaison über die saisonalen Erreger dominieren würde.", "section_level": 3}, {"title": "Impfaktion.", "content": "Da die Ausbreitung des Schweinegrippe-Erregers nicht mehr gestoppt und ein angepasster Impfstoff voraussichtlich nicht für die gesamte Bevölkerung rechtzeitig produziert werden konnte, empfahl die Weltgesundheitsorganisation Mitte Juli allen Mitgliedsländern, mit oberster Priorität das medizinische Personal zu impfen, um die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems aufrechterhalten zu können. Zugleich wurde es den nationalen Behörden überlassen, bestimmte Gruppen vorrangig zu impfen: Kinder und Jugendliche, die das Virus schnell verbreiten, oder Personen unter 50 Jahren, die eine geringere natürliche Immunität gegen dieses Virus besitzen (siehe oben), oder besondere Risikogruppen wie Schwangere, Kleinkinder ab 6 Monaten, ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen oder großem Übergewicht.", "section_level": 3}, {"title": "Impfstoffe.", "content": "In der Europäischen Union waren im Oktober 2009 vier pandemische Influenzaimpfstoffe zugelassen:", "section_level": 3}, {"title": "Nationale Umsetzungen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland sollten 2009 bis zu 50 Millionen Personen durch eine Grippeimpfung gegen den neuen Erreger mit dem Impfstoff \"Pandemrix\" immunisiert werden können. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Institutes sprach am 12. Oktober 2009 lediglich eine Impfempfehlung für Beschäftigte im Gesundheitswesen und Wohlfahrtspflege, chronisch Kranke und Schwangere aus. Die Ständige Impfkommission wies jedoch darauf hin, dass die Impfung auch anderen Bevölkerungsgruppen nutzen kann. Die Impfaktion begann in Deutschland am 26. Oktober 2009. Sie verlief in der ersten Woche nur schleppend, und auch danach war die Impfwilligkeit in Deutschland weithin gering. In Deutschland impften in den meisten Städten und Kreisen die Gesundheitsämter und niedergelassene Ärzte. Später führten in einigen Bundesländern auch Betriebsärzte diese Impfung durch. Bei Angehörigen der Bundeswehr und einiger Bundesbehörden sollte der Ganzpartikelimpfstoff (Ganzvirus-Impfstoff) \"Celvapan\" eingesetzt werden. Im Gegensatz zu \"Pandemrix\" war \"Celvapan\" zwar frei von umstrittenen Adjuvanzien wie Squalen und Konservierungsstoffen wie Thiomersal, hatte aber als Ganzvirus-Impfstoff eine höhere Rate an unerwünschten Nebenwirkungen. Reine Spaltimpfstoffe ohne Adjuvanzien wurden in Deutschland nicht eingesetzt. In den Vereinigten Staaten wurden ausschließlich Influenzaimpfstoffe eingesetzt, die frei von Adjuvanzien waren. Am 5. November 2009 erteilte das Paul-Ehrlich-Institut dem Impfstoff \"Celtura\" von Novartis-Behring die Zulassung. Celtura enthielt – wie die anderen Impfstoffe – nur ein einziges Impfantigen und war damit auch ein sogenannter monovalenter Impfstoff. Anfang Mai 2010 waren in den deutschen Bundesländern noch etwa 28,3 Millionen von insgesamt 34 Millionen beschafften Impfdosen nicht verwendet. Verhandlungen mit anderen Staaten über einen Weiterverkauf scheiterten. Die Haltbarkeit des Serums lief Ende 2011 aus, so dass es nicht mehr genutzt werden konnte. Für die Bundesländer entstand ein Verlust in Höhe von 239 Millionen Euro, weil die abgelaufenen Impfdosen nicht von den Krankenkassen bezahlt wurden.", "section_level": 4}, {"title": "Österreich.", "content": "Das österreichische Bundesministerium für Gesundheit folgte dem \"Österreichischen Influenza Pandemieplan\", der als Vorsorgemaßnahmen im Besonderen die Bereitstellung ausreichender Bestände an Impfstoff (Sicherstellung eines Impfstoffkontingentes für 8 Millionen Personen), antiviraler Medikamente (Neuraminidase-Hemmer, für ca. 4 Millionen Personen) und Schutzmasken (ca. 8 Millionen ad hoc verfügbar) vorsah. In Österreich wurden ab dem 27. Oktober zunächst bis zu 300.000 Krankenhausmitarbeiter geimpft. Dabei wurde ausschließlich „Celvapan“ verwendet. Die Impfaktion für die Allgemeinbevölkerung begann am 9. November 2009.", "section_level": 4}, {"title": "Schweiz.", "content": "Das Bundesamt für Gesundheit bestellte im April 2009 acht Millionen Dosen Pandemrix sowie fünf Millionen Dosen Focetria und Celtura. Die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic ließ diese drei Impfstoffe am 30. Oktober bzw. 13. November 2009 zu: \"Pandemrix\" (nicht für Menschen unter 18 Jahren und Schwangere), \"Focetria\" (für Kinder ab sechs Monaten und für Erwachsene) sowie \"Celtura\" für Kinder ab drei Jahren sowie für Erwachsene aller Altersgruppen. Diese Zulassungen wichen bezüglich Indikationen für Risikogruppen wie auch bezüglich Zulassungsdauer von denjenigen der EMEA ab. Ein Grund lag darin, dass Swissmedic wegen fehlender Vereinbarung mit der EMEA keine Zulassungsdaten austauschen konnte. Die Organisation der Impfaktion lag in der Zuständigkeit der Kantone und war daher nicht einheitlich. So stellte der Halbkanton Basel-Stadt die Impfung ab dem 24. November 2009 sowohl in Arztpraxen als auch in Krankenhäusern und Universitätsinstituten zur Verfügung. Der benachbarte Halbkanton Basel-Landschaft hingegen impfte (neben den Arztpraxen, die weiterhin impften) in fünf speziell eingerichteten Impfzentren, die im Zeitraum vom 19. bis zum 28. November 2009 an sechs Halbtagen geöffnet waren. Von den 273.061 Einwohnern des Basel-Landes ließen sich 7.561 in den Impfzentren impfen, die Behörden erwarteten 9.000 Impflinge. Mit den bestellten 13 Millionen Impfdosen im Wert von 84 Millionen Schweizer Franken sollten 6,5 Millionen Menschen, d. h. 80 % der Bevölkerung in der Schweiz, zweimal geimpft werden. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass für eine Immunisierung eine Dosis gereicht hätte. Zusätzlich breitete sich die „Schweinegrippe“ nicht im erwarteten Mass aus, und die Impfbereitschaft war weit geringer als angenommen. Tatsächlich wurden 2.5 Millionen Dosen geimpft. Im Januar 2010 schloss die Schweiz mit dem Iran einen Verkaufsvertrag über 750.000 Dosen des Impfstoffs Celtura ab und schenkte ihm weitere 150.000 Dosen. Weitere Impfdosen Pandemrix gingen als Spende an die WHO. Insgesamt 1.8 Millionen der Schweizer Impfdosen wurden somit verkauft oder verschenkt. Entsorgt wurden 2010 5.3 Millionen Dosen Celtura und Focetria und wegen Ablauf des Verfalldatums im Jahr 2011 die restlichen 3.4 Millionen Dosen Pandemrix.", "section_level": 4}, {"title": "Diagnose.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Symptome.", "content": "Die Symptome der neuen Variante unterschieden sich nicht von denen der jährlich wiederkehrenden („saisonalen“) Influenzawellen (siehe Krankheitsverlauf bei Influenza); für die Inkubationszeit wurden 1–2 Tage, höchstens aber 4 Tage angegeben. Nach Einschätzung der WHO vom 16. Oktober 2009 verursachte die Virusvariante in den meisten Fällen milde Krankheitsverläufe ohne Komplikationen und mit vollständiger Genesung. Besorgniserregend waren aber der schwere und bei der saisonalen Influenza so nicht bekannte Verlauf bei einer geringen Anzahl von Fällen, der zu beatmungspflichtiger, intensivmedizinischer Betreuung und zu Todesfällen insbesondere auch in jüngeren Altersgruppen führte. Obwohl das Risiko eines schweren Verlaufs vor allem für bestimmte Personengruppen deutlich erhöht war, konnten auch gesunde junge Erwachsene sehr schwer erkranken.", "section_level": 2}, {"title": "Falldefinition: Klinische und epidemiologische Kriterien.", "content": "Verdachts-, wahrscheinliche und bestätigte Fälle von neuer Influenza wurden durch Kriterien definiert, die zusammen die sogenannte Falldefinition bildeten und von den nationalen Gesundheitsbehörden bestimmt wurden, in Deutschland vom Robert Koch-Institut. Darin wurden zunächst aufgeführt und damit folgende Falldefinitionen bestimmt: In den aktuellen Wochenberichten des RKI zur Situation der Influenza A(H1N1) wurde bei der Zählung der gemeldeten Fälle die sogenannte Referenzdefinition zugrunde gelegt. Diese lautet: In Deutschland bestand seit dem 3. Mai 2009 neben der Meldepflicht einer festgestellten Influenza-Infektion nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) zusätzlich eine Meldepflicht für \"Verdachtsfälle\". Wegen der rasanten Ausbreitung der Schweinegrippe wurde die Meldepflicht eingeschränkt. Ab 14. November 2009 mussten nur noch Patienten gemeldet werden, bei denen die Infektion aufgrund von Laboruntersuchungen eindeutig nachgewiesen wurde, ferner Todesfälle, die in Verbindung mit der Schweinegrippe standen. Bereits Ende April 2009 hatte die Weltgesundheitsorganisation entschieden, für die „Neue Grippe“ den ICD-10-Code J09 zu verwenden, der bislang lautete: \"„Influenza caused by influenza viruses that normally infect only birds and, less commonly, other animals“\", desen Wortlaut entsprechend angepasst werden sollte. Die aktuelle deutschsprachige Definition von J09 lautet: \"„Grippe durch zoonotische oder pandemische nachgewiesene Influenzaviren“\", wobei erläutert wird: „Für die Anwendung dieser Kategorie sind die Richtlinien des globalen Influenzaprogramms (GIP) der WHO zu beachten.“", "section_level": 2}, {"title": "Labordiagnostik.", "content": "Mit den meisten traditionellen Diagnose-Verfahren für eine akute Infektion mit saisonaler Influenza kann nur allgemein eine Infektion mit Influenza A nachgewiesen werden. Das Robert Koch-Institut und andere spezialisierte Labore konnten darüber hinaus auch die neue Variante des Virus H1N1 mit einer angepassten Methode spezifisch und sicher nachweisen. Dazu war ein Rachen- oder Nasenabstrich nötig, der in Abstimmung mit dem örtlichen Gesundheitsamt von einem Arzt entnommen und zur Diagnostik an ein entsprechendes Labor weitergeleitet werden sollte. Prinzipiell existieren, wie bei jeder anderen Virusinfektion, zwei Möglichkeiten des Virusnachweises im Labor: der direkte Erregernachweis und der indirekte Nachweis spezifischer Antikörper. Letzterer ist nur im zeitlichen Abstand möglich, wenn zwei Blutproben, eine zum Zeitpunkt der Erkrankung und eine weitere mindestens zwei Wochen danach, verglichen werden. Ein vierfacher Anstieg des Antikörper-Titers gilt als beweisend für eine abgelaufene Infektion. Dieses Testverfahren ist zwar Bestandteil der Labordefinition der Erkrankung, wurde aber wegen der zeitlichen Verzögerung nicht angewandt. In der epidemiologischen Situation einer Ausbreitung spielt der direkte Erregernachweis eine zentrale Rolle. Im Fall der neuen Variante konnten Antigene (Virusproteine) des Virus aus Rachenspülflüssigkeit, Rachen- oder Nasenabstrichen mit sogenannten Influenza-Schnelltests nachgewiesen werden. Schnelltests haben eine geringere Spezifität und Sensitivität als aufwändigere virologische Verfahren, können aber vor Ort und in wenigen Minuten durchgeführt werden. Die Rate falsch negativer Ergebnisse (Sensitivität) liegt bei manchen Schnelltests allerdings bei bis zu 30 Prozent; falsch positive Ergebnisse (Spezifität) bewegen sich zwischen einem und zehn Prozent. Die traditionellen Schnelltests vermögen nur zwischen einer Influenza A und B zu unterscheiden. Modernere Schnelltests unterscheiden auch Subtypen der Influenza A und haben mit zur ersten Identifikation des Erregers der Schweinegrippe beigetragen. Ein sicherer Erregernachweis erfordert Virusisolierung, das „Umschreiben“ der viralen RNA in cDNA und eine anschließende PCR unter Verwendung virusspezifischer Primer. Die Isolierung der neuen Variante durch Anzucht in Zellkulturen (MDBK-Zellen, : Epithelzellen von Rindernieren) oder bebrüteten Hühnereiern war innerhalb von ein bis zwei Tagen möglich; danach erfolgte eine Typisierung des vermehrten Virus mit verschiedenen, typenspezifischen Antikörpern. Diese Methode gilt als Referenzmethode („Goldstandard“). Der Nachweis der Nukleinsäure des Influenzavirus mittels PCR ist schneller möglich, die etablierten PCR-Verfahren mussten jedoch durch Sequenzvergleiche mit veröffentlichten Genomsequenzen der neuen Variante abgeglichen werden, ob sie auch diese Variante erkennen können. Die meisten PCR-Verfahren bei Influenzaviren weisen RNA-Abschnitte der Gene des Matrixproteins (M1 auf Segment 7) oder Nukleoproteins nach. Sie konnten aber zunächst nicht zwischen normalen A/H1N1-Varianten und der neu aufgetretenen Variante unterscheiden. In verschiedenen Instituten wurden daher seit Auftreten der Variante zusätzliche PCR-Verfahren entwickelt, die über das HA1-Gen eine solche Differenzierung erlaubten. Die WHO veröffentlichte zum Beispiel am 21. Mai 2009 den Stand der Technik und wies ausdrücklich auf die Notwendigkeit der internen und externen Qualitätssicherung der Labordiagnostik hin.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie.", "content": "Erkrankungen infolge einer Infektion mit der neuen H1N1-Virusvariante wurden grundsätzlich wie jede andere Infektion mit Influenza A oder B symptomatisch behandelt: Dies beinhaltet strenge und lange Bettruhe, vermehrte Flüssigkeitszufuhr und Paracetamol zur Fiebersenkung. Die Gabe von Acetylsalicylsäure \"(Aspirin)\" wird, besonders bei Kindern, wegen der Möglichkeit eines dadurch bei Influenza hervorgerufenen Reye-Syndroms vermieden. Komplikationen durch bakterielle Superinfektionen, die bei jeder Influenza die Schwere der Erkrankung bestimmen, werden antibiotisch behandelt. Die Virusvariante erwies sich gegen Amantadin und Rimantadin resistent, aber empfindlich gegen die Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir \"(Tamiflu)\" und Zanamivir \"(Relenza)\", während die saisonale Variante der A(H1N1)-Viren gegen Oseltamivir resistent ist, aber nicht gegen Amantadin, Rimantadin und Zanamivir. Deren Oseltamivir-Resistenz hatte sich im Jahr 2008 ausgebreitet. Diese Virostatika sind allerdings nur wirksam, wenn sie innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Auftreten erster Grippesymptome eingenommen werden. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass einerseits Schnelltests in frühen Stadien der Infektion oft falsch negativ sind, andererseits bei diesem Erreger in etwa der Hälfte aller Fälle Husten und Heiserkeit ein bis zwei Tage früher auftraten als das Fieber. Deshalb gab es die Empfehlung der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC, die (prophylaktische) Gabe von Virostatika für Patienten und Kontaktpersonen mit vorhandenen Risikofaktoren nicht von Laborergebnissen abhängig zu machen, sondern klinische und epidemiologische Informationen ausreichen zu lassen. Nach Angaben der Firmenzentrale von Hoffmann-La Roche in Basel und dem Statens Serum Institut (SSI) in Dänemark ist dort Ende Juni 2009 bei einem Patienten unter der Behandlung mit Oseltamivir zum ersten Mal eine Oseltamivir-Resistenz bei der „Schweinegrippe“ beobachtet worden, weshalb der betreffende Patient dann mit Zanamivir behandelt wurde. Ähnliche Fälle wurden bis August 2009 vereinzelt auch aus El Paso (Mexiko/USA) sowie Kanada, Japan und Hongkong gemeldet. In den Vereinigten Staaten wurde von der FDA eine Notfallzulassung (emergency use authorization – EUA) für den neu entwickelten weiteren Neuraminidase-Hemmer \"Peramivir i.v.\" erteilt. Das Präparat durfte jedoch nur für ausgewählte hospitalisierte Kinder oder Erwachsene eingesetzt werden, die auf eine orale oder inhalative antivirale Therapie nicht ansprachen.", "section_level": 1}, {"title": "Weltweite Ausbreitung.", "content": "Bis zum 25. Oktober 2009 waren der WHO weltweit mehr als 440.000 laborbestätigte Infektionen mit dem H1N1-2009-Virus gemeldet worden, von denen mindestens 5.700 tödlich verliefen. Die laborbestätigten Fälle stellen aber nur einen Teil der tatsächlichen Infektionen dar, weil in vielen Ländern Labortests nur bei besonders schweren Fällen durchgeführt werden. Seit Juni 2009 wird die Ausbreitung in den Vereinigten Staaten nur noch geschätzt, damals auf mindestens eine Million Fälle. Anfang Juli empfahl auch die WHO, die massenhaften Tests möglichst aller Verdachtsfälle einzustellen und stattdessen nur noch stichprobenartig zu testen, um die Entwicklung zu verfolgen und Veränderungen des Virus entdecken zu können. Per 31. Januar 2010 meldet die WHO mindestens 15.174 Tote. Dies sind jedoch nur die gemeldeten Fälle, die auch von Laboren bestätigt wurden. Die tatsächliche Zahl liege deutlich höher. Das Virus wurde inzwischen in über 209 Ländern nachgewiesen. Eine Studie, die 2012 in \"The Lancet Infectious Diseases\" erschienen ist, schätzte die Todesfälle für das erste Jahr, als das Virus zirkulierte, auf 151.700 bis 575.400. In den meisten Ländern der südlichen Hemisphäre war die Virusvariante H1N1 2009 in der Saison 2009 das dominierende Influenza-Virus. In Ländern mit tropischem Klima, wo die Ausbreitung des Virus später als in anderen Ländern erfolgte, ist mit einer Zunahme zu rechnen. In den Ländern der nördlichen Hemisphäre dominiert diese Variante seit dem Frühsommer 2009 und auch in der gerade beginnenden Saison 2009/2010. Das klinische Bild scheint in allen Ländern weitgehend ähnlich zu sein. Die überwiegende Zahl der Patienten erkrankt nur leicht. Allerdings gibt es eine kleine Zahl von sehr schweren und teilweise tödlichen Verläufen, auch bei jüngeren und nicht zu Hochrisikogruppen gehörenden Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Anfängliche Ausbreitung in Nordamerika.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mexiko.", "content": "Erkrankungen verteilten sich anfangs, im April 2009, auf den Bundesbezirk von Mexiko-Stadt sowie die Bundesstaaten Baja California, San Luis Potosí und Oaxaca. In Presseberichten wurden anfangs wesentlich höhere Zahlen genannt, als von offiziellen Kreisen. Der zunächst sehr große Unterschied bei der Anzahl zwischen gesicherten Fällen und den Pressemeldungen ergab sich daraus, dass es zur selben Zeit eine saisonale Grippewelle in Mexiko gab und die Suche nach der neuen Variante die Laborkapazitäten überstieg. In den Medien wurde dieser Ausbruch mit den neuartigen Influenzafällen in den Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht. Der mexikanische Gesundheitsminister empfahl, landesweit sämtliche Schulen zu schließen und Verhaltensregeln auszugeben. Landesweit wurden Schutzmasken verteilt. Am 1. Mai 2009 begann auf Anweisung des mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón ein fünftägiger Zwangsurlaub für Mexiko-Stadt. Calderón verwies hierbei darauf, dass die eigene Wohnung der sicherste Ort sei, um eine Ansteckung zu vermeiden. Von März bis zum 29. Mai 2009 erkrankten 5337 Menschen und davon 97 mit Todesfolge. Bis zum 10. Februar 2010 wurden vom mexikanischen Gesundheitsministeriums (Secretaría de Salud) 70.453 bestätigte Erkrankungen gemeldet, darunter 1035 mit Todesfolge.", "section_level": 3}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Die ersten beiden Fälle einer Infektion durch einen neuen humanen Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1 in den Vereinigten Staaten meldeten die CDC am 21. April 2009. Es handelte sich um zwei Kinder in San Diego County und Imperial County in Kalifornien, die am 28. und 30. März 2009 erkrankt waren. Am 24. April 2009 waren acht Patienten erkrankt, davon sechs im Süden Kaliforniens. Am 29. April 2009 bestätigten die CDC den Tod eines 22 Monate alten, aus Mexiko zugereisten mexikanischen Kindes in Texas. Ende April 2009 waren in den Vereinigten Staaten zeitweise mehr als 400 Schulen geschlossen und Präsident Obama sprach sich in einem Brief an den Kongress für die Bereitstellung finanzieller Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar aus. Das Geld solle zur Aufstockung der Vorräte an Influenzamitteln, zur Entwicklung neuer Impfstoffe, zur Kontrolle und Diagnose weiterer Krankheitsfälle und zur Unterstützung internationaler Bemühungen um die Begrenzung der Virusübertragung dienen. Im Süden und Südwesten der Vereinigten Staaten, der zunächst vorrangig betroffen war – am 27. April 2009 verhängte Gouverneur Schwarzenegger den Notstand über Kalifornien – ging im Sommer die Aktivität zurück, während sich im kühleren Nordosten das Virus weiter ausbreitete. Besonders schwer war New York betroffen: Bis zum Juni 2009 erkrankten 6,9 % der Bevölkerung, eine halbe Million Personen, die meisten davon innerhalb von drei Wochen im Mai, und mehr als 20 starben. Epidemiologische Schätzungen ergaben für das ganze Land mindestens eine Million Fälle. Im Mai 2010 wurde von der US-Gesundheitsbehörde CDC eine Schätzung der Todesfälle veröffentlicht. Ihr zufolge gab es zwischen April 2009 und April 2010 mindestens 8.870, maximal 18.300 Tote infolge der H1N1-Pandemie.", "section_level": 3}, {"title": "Ausbreitung in anderen Regionen.", "content": "Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte aktuelle Informationen über die Situation in verschiedenen Regionen und Ländern auf einer eigenen Webseite. Die Entwicklung der Ausbreitung des Virus in Europa wurde vom Regionalbüro der WHO für Europa und dem European Center for Disease Prevention and Control (ECDC) dokumentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeldete Fälle in Deutschland.", "content": "In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) von April 2009 bis Anfang Mai 2010 insgesamt rund 226.000 bestätigte Fälle der \"Neuen Grippe\" und 250 ihr zurechenbare Todesfälle übermittelt; der Pandemie zugerechnet wurden ferner rund drei Millionen H1N1-bedingte Arztkonsultationen, rund 5300 Einweisungen ins Krankenhaus und mehr als 1,5 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage. Die Zahl der Neuinfektionen war seit Dezember 2009 zwar rückläufig; eine Impfung wurde aber dennoch weiterhin empfohlen, da auch nach dem Scheitelpunkt einer Infektionswelle mit zahlreichen weiteren Fällen zu rechnen sei. Ende Februar 2010 wurden Atemwegserkrankungen bereits zumeist durch andere Erreger akuter respiratorischer Erkrankungen verursacht. Insgesamt starben in Deutschland nach Schätzungen 350 Menschen.", "section_level": 3}, {"title": "Ausbreitung in Österreich.", "content": "In Österreich wurden rund 4000 Infektionen mit der pandemischen H1N1-Variante registriert, sowie 40 ihr zuzuordnende Todesfälle. Ab dem 11. November 2009 galt in Österreich die so genannte „Mitigation Stufe 2“. Danach waren nur noch „laborbestätigte hospitalisierte Erkrankungsfälle“ und „Todesfälle“ meldepflichtig, bei der Falldefinition war der Aufenthalt in bestimmten Ländern als Kriterium entfallen und die Zahl der Erkrankungsfälle wurde per Hochrechnung ermittelt.", "section_level": 3}, {"title": "Übertragung auf Tiere.", "content": "Ein Fall in Kanada zeigte, dass auch die pandemische Variante der H1N1-Viren − wie andere H1N1-Varianten − von Menschen auf Hausschweine übertragen werden kann. Die kanadische Lebensmittelaufsicht \"(Canadian Food Inspection Agency)\" stufte am 2. Mai 2009 die Übertragung der Viren von einem infizierten Mann auf eine Schweineherde als höchst wahrscheinlich ein. Der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts forderte hierzu am 4. Mai 2009 Hygienemaßnahmen, da noch unklar sei, wie sich die neuen A(H1N1)-Varianten im Schwein verhalten. In solchen Fällen besteht die Gefahr, dass sich Viren unterschiedlicher Herkunft im Schwein neu kombinieren und hierdurch beispielsweise für Menschen gefährlicher werden. Forscher des Friedrich-Loeffler-Instituts konnten mittels eines Experimentes auf der Insel Riems zudem eine Übertragung des Virus von erkrankten Schweinen auf gesunde Schweine wissenschaftlich gesichert nachweisen. Die chilenische Landwirtschaftsbehörde \"Servicio Agrícola y Ganadero\" (SAG) hatte im August 2009 laut eigenen Angaben eine Infektion mit der pandemischen Variante bei Puten in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso nachgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung der Pandemie.", "content": "Laut Presseerklärung der WHO vom 22. Januar 2010 war der Höhepunkt der Pandemie auf der Nordhalbkugel im Dezember 2009 bzw. Januar 2010 überschritten. Neuinfektionen waren zwar noch weit verbreitet, jedoch insgesamt rückläufig. In der 2. Kalenderwoche 2010 waren nur noch weniger als 600 Todesfälle weltweit aufgetreten. Am 10. August 2010 erklärte die WHO die Pandemie für beendet. Die Influenza H1N1 sei in eine „Post-Pandemie-Phase“ eingetreten, vermehrte Ausbrüche der Grippe außerhalb der normalen Saison wurden laut WHO nicht beobachtet. Anfang 2011 wurde die Schweinegrippe in Österreich als saisonale Influenza deklariert. Im Rückblick erwies es sich, dass die Erkrankungen durch die pandemische H1N1-Variante besonders mild verliefen. Die pandemische Variante hatte 2009/2010 zum einen alle anderen in den Jahren zuvor umlaufenden Influenza-Viren verdrängt und blieb auch im Winterhalbjahr 2010/2011 vorherrschend. Eine statistische Berechnung der Influenza-bedingten Übersterblichkeit, die alljährlich vom Robert Koch-Institut für Deutschland vorgenommen wird, ergab zum anderen für die Grippesaison 2009/2010 und auch für 2010/2011 eine Übersterblichkeit von \"Null\"; zum Vergleich: im Winterhalbjahr 2008/2009 hatte die Übersterblichkeit 18.700 Personen betragen. Die zufälligerweise kurz vor Beginn des H1N1-Ausbruchs als Antwort auf die Ausbreitung der Vogelgrippe H5N1 von der WHO festgelegte Definition der Phase 6, bei einer Pandemie handele es sich um „epidemische Ausbrüche in mindestens zwei der sechs WHO-Regionen“, ist in den seit 2013 gültigen und 2017 erneut bearbeiteten Leitlinien der WHO für das \"Pandemic Influenza Risk Management\" nicht mehr enthalten. Auslöser der abermaligen Änderungen war ein kritischer Rückblick auf die Erfahrungen beim Bewältigen der „Schweinegrippe“-Pandemie, mit der Folge, dass seit 2013 weniger formale Kriterien und stärker „Risiko-basierte Betrachtungsweisen“ („a risk-based approach“) die Grundlagen der Phasen-Definition durch die Weltgesundheitsorganisation sind. In der Folge wurden auch die lokalen Influenzapandemiepläne angepasst. Laut dem deutschen Arzt Wolfgang Wodarg wurde 1999 der Pandemie-Plan der WHO von industriegesponserten Experten verfasst, der dann 2007 als Internationale Gesundheitsvorschriften (IHR 2) vorgeschrieben wurde. Wodarg initiierte dazu eine Untersuchung des Europarates.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Pandemie H1N1 2009/10 wurde das globale Auftreten von Influenza-Erkrankungen bezeichnet, die durch eine im Jahr 2009 entdeckte Influenzavirus-Variante des Subtyps A(H1N1) (A/California/7/2009 (H1N1) und weiteren mit diesem genetisch eng verwandten Subvarianten) hervorgerufen wurde. Die Erkrankung wurde umgangssprachlich häufig als Schweinegrippe, von offiziellen Stellen eher als Neue Grippe bezeichnet. Der Virus-Subtyp wurde erstmals Mitte April 2009 bei zwei Patienten gefunden, die Ende März unabhängig voneinander in den USA erkrankt waren. Eine weitere Suche zeigte zunächst eine Häufung solcher Krankheitsfälle in Mexiko und Hinweise auf eine Verschleppung der Viren über die Landesgrenzen nach Norden.", "tgt_summary": "2009年甲型H1N1流感是一次由流感病毒新型变体甲型H1N1流感所引发的全球性流行病疫情。最早的已知病例是2009年3月9日墨西哥韦拉克鲁斯市格罗利亚的五岁小孩。17日开始有美国病例,并于4月12日发生小范围群聚感染。4月15日于美国确诊首例病患,疫情开始在美国加利福尼亚州、德克萨斯州多处快速爆发,其后向墨西哥与美国以外的国家输出案例,疫情不断蔓延。经估计,持续了一年多的疫情导致全球214个国家约7亿到14亿人感染,约150,000到575,000人死亡。其中有明确统计的死亡病例约1.85万人,但世界卫生组织称实际死亡人数「毫无疑问更高」。2013年公布的数据显示,在流感季中,全世界每5人中就有1人感染甲型H1N1流感,但死亡率可能不到0.02% 。2009年5月底,该流感在墨西哥死亡率达2%,但在墨西哥以外死亡率仅0.1%。另据美国CDC估计,截至2010年3月中旬,这场疫情导致5900万美国人染病,26万5千人住院,1万2千人死亡。", "id": 1744708} {"src_title": "Amur-Adonisröschen", "tgt_title": "側金盞花", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Amur-Adonisröschen wächst als kompakte, ausdauernde krautige Pflanze, die in der Blüten Wuchshöhen von 5 bis 15 cm erreicht und fruchtend bis auf 30 cm auswächst. Es wird ein kurzes und dickes Rhizom als Überdauerungsorgan ausgebildet. Die unbehaarten Stängel sind nur selten verzweigt und besitzen an ihrer Basis häutige Schuppen. Während der Blütezeit sind die unbehaarten Laubblätter noch nicht völlig ausgebreitet. Die Blattstiele sind bis zu 6,5 cm lang. Die dreieckige, fein zwei- bis dreifach fiederig geteilte Blattspreite ist etwa 7,5 × 9 cm groß. Die Fiederabschnitte sind lang gestielt, die Fiedern letzter Ordnung sind schmal eiförmig oder lanzettlich und spitz. Die zwittrigen Blüten weisen einen Durchmesser von 2,8 bis 3,5 cm auf. Die etwa neun Kelchblätter sind 1,4 bis 1,8 cm lang, länglich bis eiförmig-länglich, hell gräulich-purpurfarben und höchstens spärlich flaumig behaart. Die etwa zehn Kronblätter sind verkehrt-eiförmig-länglich bis schmal lanzettlich, unbehaart, 1,4 bis 2 × 0,5 bis 0,7 cm groß und gelb. Die zahlreichen, unbehaarten Staubblätter sind 3 mm lang. Die etwa 0,8 mm langen, gebogenen Griffel enden in einer kugeligen Narbe. Die spiralig in einer Sammelfrucht angeordneten Nüsschen sind verkehrt-eiförmig, etwa 3,8 mm lang und flaumig behaart. Die Blütezeit reicht von März bis April, kann aber auch schon früher im Februar einsetzen. Die Pflanze zieht nach der Blüte im Mai bis Juni ein. Die Chromosomenzahl beträgt 16, 24, 32 oder 40.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "\"Adonis amurensis\" wurde nach dem Amurgebiet benannt, ist aber auch in anderen Teilen Ostasiens verbreitet. Das Gesamtverbreitungsgebiet reicht von Ostsibirien über die Mandschurei (die chinesischen Provinzen östliches Heilongjiang, Jilin und Liaoning) und Korea bis Japan. In China gedeiht \"Adonis amurensis\" in Wäldern und auf grasigen Hängen.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "Wie die meisten Arten der Adonisröschen enthält auch das Amur-Adonisröschen Giftstoffe. Da das Herzglykosid Adonitoxin u. a. in den Wurzeln enthalten ist, wird es auch als herzanregendes Mittel verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Adonis amurensis\" wurde 1861 von Eduard August von Regel und Gustav Radde erstveröffentlicht. Synonyme für \"Adonis amurensis\" sind \"Adonis vernalis\" var. \"amurensis\", \"Adonanthe amurensis\" und \"Chrysocyathus amurensis\".", "section_level": 1}, {"title": "Gartenkultur.", "content": "Unter dem Namen Amur-Adonisröschen werden seit etwa 1895 Pflanzen kultiviert. Die Art war allerdings wohl niemals in nennenswertem Umfang in Europa in Kultur. Sie ist wegen einer engen ökologischen Amplitude in Bezug auf Licht und Bodenfeuchtigkeit schwierig zu kultivieren. Barlages \"Großes Buch der Gartenblumen\" nennt die Blumen „ungewöhnlich schöne Blickfänge im Frühlingsgarten.“ Sie seien unkompliziert, lieben aber im Frühjahr feuchten Boden und sind anfällig für Schneckenfraß. Einfacher als Aussaat sei Vermehrung durch Teilung. Pro Quadratmeter brauche man 16 Pflanzen. Als „\"Adonis amurensis\"“ hort. verkauft werden auch sterile, vegetativ vermehrte Hybriden aus \"Adonis multiflora\" × \"Adonis ramosa\", an denen „echte“ \"Adonis amurensis\" nicht beteiligt ist. Eine Sorte dieser Hybride ist \"Adonis\" 'Fukujukai'.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Amur-Adonisröschen (\"Adonis amurensis\" Regel & Radde) ist eine Pflanzenart der Gattung Adonisröschen (\"Adonis\") und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Wegen der oft schon im Februar einsetzenden Blüte ist \"Adonis amurensis\" wie der Winterling (\"Eranthis hyemalis\") ein Frühjahrsblüher.", "tgt_summary": "侧金盏花(学名:'),别名福寿草、福寿花、元日草、早春花、冰凉花、冰了花、冰凌花、冰里花、顶冰花、冰郎花、朔日草,属于侧金盏花属多年生草本植物,种小名\"amurensis\"来自中国黑龙江(Amur)的英文名,主要分布于中国东北、韩国、日本、西伯利亚。花期在2月到4月的早春寒冷时期,所以有早春花的别名,也因为开花时期大都正逢过年,因此也有福寿草、朔日草以及元日草等别称。", "id": 605182} {"src_title": "Lobsang Pelden Yeshe", "tgt_title": "第六世班禪額爾德尼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lobsang Pelden Yeshe war der ältere Stiefbruder des zehnten Shamarpa Chödrub Gyatsho (tib.: \"chos grub rgya mtsho\"; 1741/1742–1793). Er war besonders für seine Schriften und sein Interesse an der Welt bekannt. 1762 gab er dem 8. Dalai Lama die buddhistischen Laiengelübde und nannte ihn „Jampel Gyatsho“. Mit dem schottischen Abenteurer und Diplomaten George Bogle, der sich im Zuge einer Expedition nach Tibet zwischen 1774 und 1775 im Kloster Trashilhünpo in Samzhubzê aufhielt, pflegte Lobsang Pelden Yeshe freundschaftliche Kontakte. Auch versuchte er über George Bogle mit Warren Hastings zu verhandeln, der 1772 Gouverneur von Bengalen wurde und 1773 erster Generalgouverneur von Ostindien. In dem Konflikt um Cooch Behar versuchte Lobsang Pelden Yeshe zwischen den Parteien zu vermitteln. Bezüglich Spekulationen darüber, ob der chinesische Kriegsgott und Beschützer der chinesischen Dynastie Guandi identisch mit Gesar sein könne, der gemäß einer Prophezeiung aus Shambhala zurückkehre, sollten Tibet und der Buddhismus in Gefahr sein, stand Lobsang Pelden Yeshe in Kontakt mit dem Berater und Chefbeauftragten für tibetische Angelegenheiten des Kaisers von China, dem dritten Changkya Hutukhtu Rölpe Dorje (tib.: \"lcang skya 03 rol pa'i rdo rje\"; 1717–1786). Über den „Weg nach Shambhala“ (tib.: \"shambha la'i lam yig\") schrieb Lobsang Pelden Yeshe ein halb mythisches Werk, das auch tatsächliche geographische Angaben zum „Weg nach Shambhala“ beinhaltet. In erster Linie wurde der „Weg nach Shambhala“ von Lobsang Pelden Yeshe allerdings als „spirituelle Reise“ betrachtet. 1778 wurde Lobsang Pelden Yeshe von Kaiser Qianlong anlässlich der Feierlichkeiten zu Beginn des 70. Lebensjahres des Kaisers nach Peking eingeladen. Mit großem Gefolge machte sich Lobsang Pelden Yeshe daraufhin auf die Reise und wurde auf seinem Weg von chinesischen Beamten begrüßt. In Peking angekommen wurde er 1780 mit Reichtümern überhäuft und mit derselben Ehrerbietung behandelt wie ein Dalai Lama. Lobsang Pelden Yeshe starb 1780 in Peking an Pocken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lobsang Pelden Yeshe (tib.: \"blo bzang dpal ldan ye shes\"; * 1738; † 2. November 1780) erhielt als Dritter den Titel Penchen Lama und gilt als sechster Penchen Lama der Gelug-Tradition des tibetischen Buddhismus.", "tgt_summary": "罗桑班丹益西贝桑布(;1738年-1780年),简称班丹益西,1738年出生,1741年坐床为第六世班禅额尔德尼。", "id": 90821} {"src_title": "Camptothecin", "tgt_title": "喜树碱", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Camptothecin wird aus der Rinde und Wurzeln, den Samen und aus dem Holz, sowie auch (jungen) Blättern von \"Camptotheca acuminata\" dem Chinesischen Glücksbaum, einem zu den Tupelogewächsen (Nyssaceae) gehörenden chinesischen Baum, isoliert. Auch in den übrigen Teilen dieser Pflanze kann das Alkaloid nachgewiesen werden. Der höchste Camptothecingehalt ist in den jungen Blättern und Blütenknospen enthalten. Etwas geringer ist der Alkaloidgehalt in den Früchten und Samen, Wurzeln und in der Rinde. Abgesehen von seinem Vorkommen in \"Camptotheca acuminata\" konnte Camptothecin sporadisch bei einzelnen Vertretern kaum miteinander verwandter Familien innerhalb der Samenpflanzen nachgewiesen werden. So gelang ein positiver Nachweis in \"Pyrenacantha klaineana\", \"Merrilliodendron megacarpum\", \"Nothapodytes foetida\" (Icacinaceae), \"Ophiorrhiza spp.\" (Rubiaceae) sowie \"Tabernaemontana alternifolia\" (Syn.: \"Ervatamia heyneana\") und \"Mostuea brunonis\" (Gelsemiaceae). Camptothecin kann darüber hinaus auch in Wurzelkulturen, sogenannten \"Hairy Root Cultures\", von \"Camptotheca acuminata\" oder \"Ophiorrhiza pumila\" produziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Biosynthese.", "content": "Wenngleich Camptothecin keine Indolstruktur, sondern eine Chinolinstruktur besitzt, gehört Camptothecin biogenetisch zu den iridoiden Indolalkaloiden. Wie alle Vertreter dieser Gruppe leitet sich auch Camptothecin von der Aminosäure Tryptophan und dem Secologanin ab, welches dem Terpenstoffwechsel entstammt. Nach der intermediären Bildung von Strictosidin und enzymatischer Oxidation des vom Secolaganin stammenden Rings E erfolgt eine Umlagerung zum Camptothecin als Endprodukt der Biosynthese.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirkmechanismus.", "content": "Camptothecin ist ein Hemmstoff der Topoisomerase I, deren physiologische Funktion darin besteht, den Scherungsstress des DNA-Doppelstranges zu mindern. Diese hemmende Wirkung vermittelt das Alkaloid über eine gleichzeitige Anbindung an die Topoisomerase I und an die an das Enzym gebundene DNA mit Hilfe von Wasserstoffbrückenbindungen. An der Interaktion mit der Topoisomerase I ist einerseits insbesondere der Ring E des Camptothecins, der mit den Aminosäureresten Asparaginsäure-533 und Arginin-364 des Enzyms interagiert, beteiligt. Andererseits ist der Lactam-Sauerstoff des Rings D für eine Wechselwirkung mit der DNA, die vorrangig über Cytosin-Gruppen in Position +1 erfolgt, verantwortlich. Damit stabilisiert Camptothecin den Topoisomerase-I-DNA-Komplex und verhindert somit den Wiederverschluss (Re-Ligation) der DNA nach deren Entwindung. Da die DNA nicht wieder verschlossen wird, sind nicht nur Einzelstrangbrüche, sondern als Folge auch Doppelstrangbrüche möglich. Diese führen zum programmierten Zelltod (Apoptose). Die Wirksamkeit von Camptothecin ist auf die S-Phase des Zellzyklus, in der auch die DNA-Synthese stattfindet, beschränkt.", "section_level": 2}, {"title": "Chemie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stereochemie.", "content": "Camptothecin ist ein chiraler Arzneistoff mit einem Stereozentrum in Position 20 im Ring E. Für seine pharmakologische Wirkung ist eine \"S\"-Konfiguration essenziell; \"R\"-Camptothecin ist pharmakologisch inaktiv.", "section_level": 2}, {"title": "Struktur-Wirkungsbeziehungen.", "content": "Um die zytostatische Wirksamkeit des Camptothecins zu optimieren und zugleich seine unerwünschten pharmakologischen und physikochemischen Eigenschaften zu reduzieren, wurden zahlreiche Modifikationen an der Molekülstruktur vorgenommen. Als essenziell für eine zytostatische Wirksamkeit haben sich die \"S\"-konfigurierte Hydroxygruppe in Position 20, das 2-Pyridonelement im Ring D, die Lactonstruktur im Ring E und die weitgehende Planarität des gesamten Ringsystems herausgestellt. Änderungen dieser Parameter führen zu einem drastischen Wirkungsverlust.", "section_level": 2}, {"title": "Ringsystem A/B.", "content": "Die am meisten versprechenden Veränderungen der Molekülstruktur des Camptothecins betreffen die Substituenten an den Ringen A und B. Diese spielen auch bei den therapeutisch eingesetzten Camptothecinderivaten Irinotecan und Topotecan die entscheidende Rolle. Eine Mono- oder Disubstitution an den Positionen 9 und 10 mit elektronenreichen Substituenten, wie OH-, NH- oder Halogengruppen, führt ebenso wie eine Monosubstitution an Position 11 zu einer Wirkungssteigerung. Eine Disubstitution in den Positionen 10 und 11 ist hingegen mit einem Wirkungsverlust verbunden. Als eine Ausnahme von dieser Regel sind die hexazyklischen Camptothecinderivate wie beispielsweise Lurtotecan anzusehen, die an den Positionen 10 und 11 über Methylendioxy- oder Ethylendioxy-Gruppen miteinander verbunden sind und eine gesteigerte Topoisomerase-I-hemmende Wirkung besitzen. Eine Substitution an Position 12 ist generell mit einem drastischen Wirkungsverlust verbunden. Über den Substituenten in Position 7 lässt sich die Löslichkeit und die Affinität zur DNA modulieren.", "section_level": 3}, {"title": "Ringsystem C/D.", "content": "Deutlich kritischer als die beschriebenen Substitutionen am Chinolinringsystem sind die Substitutionen an den Ringen C und D. Substitutionen in den Positionen 5 und 14 führen im Allgemeinen zu einer Reduktion der Topoisomerase-I-inhibitorischen Wirksamkeit.", "section_level": 3}, {"title": "Ringsystem E.", "content": "Wesentlich mehr Modifikationen erlaubt der Ring E. Ein Austausch der Hydroxygruppe gegen eine Amino- oder Halogengruppe in Position 20, die mit der Lactongruppe über eine intramolekulare Wasserstoffbrückenbindung interagiert und die für die relative Instabilität des Lactonrings verantwortlich ist, führt zu einem Wirkungsverlust. Die Hydroxygruppe in Position 20 wird zudem als essenzieller Protonendonator für eine Interaktion mit der Topoisomerase I über intermolekulare Wasserstoffbrückenbindungen angesehen. Eine Veresterung dieser Gruppe, wie im Fall der Polymerkonjugate Protecan und Pegamotecan, führt zu Prodrugs mit erhöhter Stabilität des Lactonrings, reduzierter \"In-vitro\"-Zytotoxizität und ggf. erhöhter \"In-vivo\"-Tumoraktivität. Alternativ dazu hat eine Ringerweiterung unter Bildung eines β-Hydroxylactons nicht nur eine Erhöhung der physikochemischen Stabilität, sondern auch eine Steigerung der Topoisomerase-I-hemmenden Wirkung zur Folge.", "section_level": 3}, {"title": "Derivate.", "content": "Ausgehend vom Camptothecin wurden durch strukturelle Modifikationen neue Arzneistoffe (z. B. Atiratecan) entwickelt, die in klinischen Studien getestet wurden und, wie im Falle von Topotecan und Irinotecan, zur Chemotherapie maligner Tumoren zugelassen wurden. Die strukturellen Modifikationen betreffen insbesondere die Substituenten des Chinolin-Ringsystems. Topotecan ist als ein Second-Line-Therapeutikum von Ovarialkarzinomen und des kleinzelligen Bronchialkarzinoms zugelassen. Irinotecan besitzt eine Zulassung als First-Line-Therapeutikum in Kombination mit den Standardtherapeutika 5-Fluoruracil und Folinsäure zur Behandlung des Kolonkarzinoms. Lurtotecan und Exatecan wurden in klinischen der Phasen II und III getestet. Veresterungen der Hydroxygruppe in Position 20 und Verknüpfung mit Polyethylenglycol (PEG) führen zu Polymerkonjugaten, die zur gezielten Wirkstofffreisetzung am Wirkort (Drug Targeting) eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind die in der klinischen Erprobung befindlichen Arzneistoffe Pegamotecan und Protecan.", "section_level": 2}], "src_summary": "Camptothecin ist ein zelltoxisches, natürlich vorkommendes monoterpenoides, pentacyclisches Alkaloid. Es besteht aus einem Chinolin- und einem Isochinolinringsystem. Die Substanz wurde 1966 im Rahmen eines Screenings nach natürlich vorkommenden potenziellen Krebs-Therapeutika von Monroe E. Wall und Mansukh C. Wani entdeckt.", "tgt_summary": "喜树碱(Camptothecin,CPT),是一种细胞毒性喹啉类生物碱,能抑制DNA拓扑异构酶(TOPO I)。", "id": 740306} {"src_title": "8 Spruce Street", "tgt_title": "雲杉街8號", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Nachdem das Bauprojekt im Süden von Manhattan im Jahr 2005 der Öffentlichkeit präsentiert worden war, begannen 2006 die Bauarbeiten. Im November 2009 erreichte das Gebäude seine maximale Höhe von 267 Metern und ist seitdem ein herausragender und markanter Turm in der Skyline von Südmanhattan. Im September 2010 waren die Arbeiten an der Fassade vollständig beendet. Sie besteht neben den Fensterscheiben aus Aluminium, das in einem gräulichen Ton schimmert. Die offizielle Eröffnung des Wolkenkratzers fand am 10. Februar 2011 statt. Seine Dominanz in der Skyline des südlichen Manhattan wird jedoch von der Baustelle des One World Trade Centers zwischenzeitlich eingeschränkt, da dieses bereits eine deutlich größere Höhe erreicht hat. Von der bekannten Brooklyn Bridge hingegen hat man eine äußerst gute Sicht auf das Gebäude. Der Wolkenkratzer verfügt über 76 Stockwerke oberhalb des Erdgeschosses, die nahezu vollständig mit Wohnräumen belegt sind. Der Turm übertraf den fünf Meter niedrigeren Trump World Tower (ebenfalls in New York) in dieser Disziplin und ist darüber hinaus zurzeit (Stand 2016) das 14-höchste Gebäude New Yorks. Das Gebäude ist zudem das mit den sechstmeisten Geschossen in der Stadt. Nur das One World Trade Center (104 Stockwerke), das Empire State Building (102 Stockwerke), 432 Park Avenue (85 Etagen), One57 (79 Etagen) und das Chrysler Building (77 Stockwerke) haben mehr Stockwerke. Das Hochhaus schließt mit einem Flachdach ab und besitzt einige kleine Rücksprünge in seiner Gestalt. Der Hauptkörper wirkt auf Betrachter wie zwei nebeneinandergestellte Säulen. Die Fassade ist leicht gewellt und weist zudem verschiedene Strukturmuster auf, die den Turm architektonisch von vielen anderen Bauten der Stadt abheben. Das Tragwerk besteht aus Stahlbeton. In unmittelbarer Umgebung befindet sich unter anderem der deutlich niedrigere Park Place Tower, auch das historisch bedeutsame und etwas niedrigere Woolworth Building ist nicht weit entfernt. Der auch als \"Beekman Tower\" bekannte Turm ist nicht identisch mit dem in der Nachbarschaft befindlichen Wolkenkratzer The Beekman Hotel & Residences.", "section_level": 1}], "src_summary": "8 Spruce Street (auch als \"Beekman Tower\" bekannt) ist ein Wolkenkratzer in New York City. Das Gebäude befindet sich im Stadtteil Lower Manhattan, der ganz im Süden Manhattans liegt. Das Bauwerk wurde nach seiner Adresse benannt und im Jahr 2011 fertiggestellt. Das Immobilienunternehmen \"Forest City Ratner\" ist Bauherr und Eigentümer des Gebäudes, das von dem Architekten Frank Gehry entworfen wurde.", "tgt_summary": "8云杉街(8 Spruce Street)是美国纽约市一栋76层的摩天大楼,原先被称为比克曼大厦,目前销售专案名称为纽约盖里(New York by Gehry),由建筑师弗兰克·盖里设计,楼址在曼哈顿8云杉街南面的市政厅广场和布鲁克林大桥旁。", "id": 2356028} {"src_title": "Brauchtum im Mai", "tgt_title": "五朔節", "src_document": [{"title": "Maibräuche in Mitteleuropa.", "content": "In vielen Orten wird zum 1. Mai ein bunt geschmückter Maibaum aufgestellt, um den früher verbreitet Volkstänze aufgeführt wurden. Es gilt, im Wettbewerb um den größten und schönsten Maibaum mit den umliegenden Gemeinden zu bestehen. Auch werden etwa in Bayern die Maibäume von den jeweils anderen Gemeinden gestohlen und von ihren Besitzern verteidigt. Nach dem ungeschriebenen Gesetz der Tradition muss eine Gemeinde, deren Baum gestohlen worden ist, ihn von den Dieben um eine gehörige Menge Bieres „auslösen“. In manchen Gegenden, etwa in Bayern, Württemberg und im Rheinland, sind noch dazu private Maibäume üblich, die von jungen Männern am Haus ihrer Freundin beziehungsweise Angebeteten angebracht werden. Dabei handelt es sich vornehmlich um junge Birken, meist bunt geschmückt oder mit einer Widmung versehen. Wenn anstelle des Bäumchens ein Kirschbaum (regional), eine Tanne (regional auch schwarz geschmückt) oder ein Reisigbesen (regional) aufgestellt wird, gilt das der jungen Dame als Rüge für ihr Verhalten. In manchen Gegenden ist darauf zu achten, dass das Bäumchen an einem sicheren Ort aufgestellt wird, so dass es einem Neider oder konkurrierendem Verehrer erschwert wird, das Bäumchen bis Tagesanbruch zu entfernen oder gegen ein eigenes auszutauschen. Im Schaltjahr sind dann die Frauen angehalten, ihrem Liebsten einen Maibaum zu stellen. Im Bergischen Land pflegt man das Pfingstsingen. Junge Männer oder Männergesangvereine ziehen von Haus zu Haus und entbieten den Pfingstgruß. Dafür sammeln sie Eier, Speck und sonstige Gaben, aber auch Geld. Im Norddeutschen, vor allem im Oldenburger und Osnabrücker Raum und im Emsland, sowie im Heilbronner Raum, in Franken und in Osthessen werden Maitouren oder Maiwanderungen durchgeführt. Hauptsächlich junge Menschen wandern, mit Bollerwagen ausgestattet, durch die ländliche Region. Dabei werden typischerweise große Mengen Alkohol getrunken. In einigen Regionen der Schweiz (z. B. in Teilen der Kantone Aargau und Solothurn) und Baden-Württembergs lassen die \"Maibuben\" oder in Teilen von Rheinland-Pfalz und des Saarlandes \"Hexen\" traditionellerweise von der Sitzbank bis zum Gartentor alles mitgehen, was in den Gärten eines Dorfes nicht niet- und nagelfest ist, und stapeln es auf einem zentralen Platz; die Eigentümer der Gegenstände haben sie dort selbst wieder herauszusuchen. Außerdem ist in ländlichen Teilen Baden-Württembergs das Maienstecken weit verbreitet. Dabei ziehen die jungen Männer aus, um ihrer jeweiligen Herzensdame einen mit Krepppapier- oder Kunststoffbändchen geschmückten Birkenbaum (bis zu 6 m) auf das Dach zu stecken, während der Dorfnachwuchs der umliegenden Nachbarschaft Streiche spielt, wie z. B. Klingelputzen oder Türklinken mit Schuhcreme einstreichen. Derselbe, auch in Städten gepflegte Brauch ist in Bayern unter dem Begriff „Freinacht“ bekannt. Im Sensebezirk und Bezirk La Glâne des Kantons Freiburg pflegt man noch heute das Maisingen. Es handelt sich dabei um ein Heischesingen, mit dem von Kindern Süssigkeiten und inzwischen auch Geldmünzen eingesammelt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Brauchtum im Frühling hat einen Schwerpunkt mit dem Beginn des Monats Mai. Die Nacht vom 30. April zum 1. Mai wurde über Jahrhunderte als Walpurgisnacht begangen. Dieser Brauch lebt heute im „Tanz in den Mai“ fort, mit dem der Anbruch der warmen Jahreszeit gefeiert wird.", "tgt_summary": "5月1日的五朔节对于许多北半球各地的文化而言是春季的传统节日,通常是公共节日 。", "id": 2977205} {"src_title": "Arkham Horror", "tgt_title": "魔镇惊魂", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Auf dem Spielplan sind verschiedene Orte inner- und außerhalb von Arkham eingezeichnet, die von den Spielern bereist werden können. Die Spieler haben jeweils die Figur eines Ermittlers mit speziellen Fähigkeiten und Gegenständen, die gezielt eingesetzt werden sollten. Im Laufe des Spiels öffnen sich an verschiedenen instabilen Orten Tore zu Anderen Welten. Durch diese Tore gelangen Monster ins Spiel, wandern durch die Straßen und müssen von den Ermittlern bekämpft werden. Zu viele Monster sorgen für eine Erhöhung des \"Terrorlevels,\" was schließlich zur dauerhaften Schließung einiger Orte und zum Verlust des Spiels führen kann. Ebenso ist das Spiel verloren, wenn die Spieler es nicht schaffen, rechtzeitig vor dem Erwachen eines Großen Alten alle Tore zu schließen oder diesen erfolgreich zu bekämpfen. Verschiedene Zufallsereignisse können das Vorgehen der Spieler positiv und negativ beeinflussen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich wurde Arkham Horror von Chaosium als \"Call of Cthulhu: Das Brettspiel\", ein Strategiespiel basierend auf dem gleichnamigen Rollenspiel, geplant und schließlich als Arkham Horror herausgebracht. Das Spiel gewann 1987 den Origins Award als bestes Fantasy- oder Science-Fiction-Brettspiel. Es war eines von mehreren auf dem Cthulhu-Mythos basierenden Brettspielen von Richard Launius, aber das einzige, das in professionellem Rahmen publiziert wurde. Zum Zeitpunkt seines Erscheinens im Juni 1987 war Arkham Horror eines der ersten kooperativen Brettspiele, bei denen die Spieler gemeinsam gegen den Spielmechanismus kämpfen. Außerdem gilt es als eine der wenigen gelungenen Brettspieladaptionen eines Rollenspiels, wodurch es schnell zu einem Kultspiel wurde und lange Zeit ausverkauft war. Chaosium plante mehrmals einen Nachdruck, was jedoch nicht geschah. 2004 übernahm Skotos die Rechte an Arkham Horror von Richard Launius und vereinbarte später mit Fantasy Flight Games eine Veröffentlichung. Das Spiel wurde dabei mehrmals komplett überarbeitet. Skotos arbeitete viele Spielelemente um, um die Kohärenz der einzelnen Elemente zu verbessern und befolgte bei der Gestaltung des Spielplans die offiziellen Karten von Chaosium. Richard Launius fügte einige neue Elemente wie die Hinweismarker hinzu und veränderte die Kartenstapel etwas. Kevin Wilson schließlich entfernte den damals verbreiteten „Mensch ärgere Dich nicht“-Mechanismus zugunsten eines strategischeren Gameplays. Die 2005er Ausgabe teilte sich viele Elemente des Artworks von Fantasy Flights Cthulhu-Sammelkartenspiel. Die neue Edition erschien schließlich im Juli 2005, die deutsche Ausgabe wurde vom Heidelberger Spieleverlag 2006 auf den Markt gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgabe von 1987.", "content": "Die Ausgabe von 1987 hat im Vergleich zur Neuauflage relativ einfache Regeln. Die Karten und Marker sind mit Schwarzweißzeichnungen illustriert. Die Karte von Arkham besteht aus einer Reihe von vernetzten Wegen mit einer großen Anzahl an Feldern. Einige Orte wie die Miskatonic University befinden sich außerhalb dieses Wegenetzes; dort können sich Tore öffnen und Begegnungen stattfinden. Die Anderen Welten befinden sich in einer Reihe am oberen Ende des Spielbretts. Begegnungen werden durch einen Würfelwurf und Vergleich des Ergebnisses mit Tabellen ermittelt. Die Ermittler bewegen sich in der Regel um eine zufällige, durch das Werfen von zwei sechsseitigen Spielwürfeln ermittelte Zahl an Feldern. Die vier Attribute der Charaktere sind vorgegeben: Beredsamkeit, Kampf, Wissen und Schleichen. Um ein Attribut erfolgreich anzuwenden, muss der Spieler mit einem Würfelwurf den jeweiligen Wert erreichen oder unterbieten. Mit Büroklammern werden die Werte festgehalten, die sich ständig ändern: Stärke und geistige Stabilität. Auf die Züge der Spieler folgt die „Mythosphase“, in der Tore und Monster erscheinen. Für jedes neu geöffnete Tor wird die Zahl der Verderbensmarker um einen erhöht; wenn mehr als 13 Tore offen sind, verlieren alle Spieler. Die Monster ziehen durch die Stadt und greifen die Ermittler bei einer Begegnung an. Verliert ein Spieler durch einen verlorenen Kampf alle Stabilitäts- oder Stärkepunkte, wird er ins Sanatorium oder Krankenhaus gebracht, um geheilt zu werden. Erleidet der Ermittler diesen Verlust in einer der Anderen Welten, stirbt er, und der Spieler muss mit einer anderen Figur von vorn beginnen. Die Spieler gewinnen, wenn alle Tore, die geöffnet wurden, geschlossen werden. Dies erfordert, dass ein Charakter in eine Andere Welt reist und dort zwei Begegnungen überlebt. Nach der Rückkehr nach Arkham muss der Ermittler das Tor erfolgreich angreifen, um es zu schließen. Wird das Tor geschlossen, reduziert sich die Zahl der Verderbensmarker um einen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgabe von 2005.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise.", "content": "Jeder Spieler wählt einen der vorgefertigten Charaktere. Die Charaktere haben verschiedene Werte, die ihre Stärken und Schwächen repräsentieren, sowie Spezialfertigkeiten und ein individuelles Inventar. Die wichtigsten Werte sind geistige Stabilität und Konstitution, welche die momentane geistige und physische Stärke des Charakters widerspiegeln. Auf den Rückseiten der Karten stehen Kurzbiographien zu den Charakteren, falls die Spieler es wünschen, etwas Rollenspiel ins Spiel zu bringen. Jeder Spieler nimmt seine Spielfigur und stellt sie auf den angegebenen Startort. Außerdem erhält er seinen Besitz sowie die auf der Karte angegebene Zahl an Hinweismarker. Dann wird entschieden, welcher Große Alte bekämpft werden soll. Dies geschieht normalerweise zufällig, aber die Spieler können sich auch auf einen speziellen Gegner einigen. Der grundsätzliche Probenmechanismus besteht darin, aus den Attributen und einem Modifikator die zu werfende Anzahl an sechsseitigen Würfeln zu bestimmen, zu würfeln und dabei die geforderte Anzahl an Erfolgen zu erzielen. Fünfen und Sechsen gelten dabei als Erfolge. Die meisten Proben erfordern einen einfachen Erfolg, einige Kämpfe können aber auch mehrere Erfolge verlangen. Charaktere können auch gesegnet oder verflucht werden; in ersterem Falle sind auch alle Vieren Erfolge, in letzterem ausschließlich Sechsen. Jeden Zug können die Spieler ihre Figuren über die Karte bewegen, um entweder Begegnungen zu haben, oder um Monster zu bekämpfen. Sie können aber auch die auf dem Plan aufgedruckten Spezialaktionen der Gebäude, auf denen sie sich befinden, benutzen. Charaktere, die einem Monster begegnen, haben die Möglichkeit, diesem durch eine gelungene Schleichenprobe auszuweichen. Ein Monster zu bekämpfen erfordert zunächst einen erfolgreichen Stabilitätswurf, bei dem im ungünstigen Fall geistige Stabilität verloren werden kann. Erst danach kann das Monster bekämpft werden, wobei je nach Monster auch mehrere Erfolge im Angriff zu erreichen sind. Am Ende jedes Zuges zieht der Startspieler eine Karte vom Mythosstapel, was dazu führt, dass sich ein neues Tor öffnet, neue Monster in Arkham eindringen, bereits vorhandene Monster bewegen oder andere den Spielmechanismus beeinflussende Ereignisse eintreten. Wird eine bestimmte Zahl an Monstern überschritten, werden einige entfernt und der Terrorlevel um eins erhöht, was zeigen soll, dass Arkham langsam von Monstern überrannt wird. Steigt der Terrorlevel zu stark, schließen einzelne Orte in Arkham und potentielle Verbündete fliehen. Wenn der Terrorlevel sein Maximum erreicht, gibt es kein Limit mehr für Monster. Würde das Terrorlevel weiter steigen, rückt stattdessen die Beschwörung des Großen Alten näher. Nachdem die Mythoskarte abgearbeitet ist wechselt der Startspielermarker im Uhrzeigersinn zum nächsten Spieler, welcher die neue Runde beginnt. Bestimmte Ereignisse sorgen dafür, dass Verderbensmarker auf die Karte des Großen Alten gepackt wird. Diese Leiste zeigt an, wie kurz dieser vor dem Erwachen steht. In der Regel geschieht dies durch das Öffnen eines neuen Tores. Tore können geschlossen werden, indem der Ermittler eine Probe besteht. Alternativ können auch Hinweismarker oder ein Älteres Zeichen ausgegeben werden, wodurch verhindert wird, dass sich an diesem Ort nochmals ein Tor öffnen kann. Durch ein Älteres Zeichen wird zusätzlich ein Verderbensmarker vom Großen Alten entfernt. Ist die Verderbensleiste voll, erwacht der Große Alte, und die Ermittler müssen augenblicklich mit dieser Bedrohung fertigwerden. Die Art, wie dieser Kampf ausgetragen wird, variiert zwischen den verschiedenen Großen Alten. Wird der Große Alte besiegt gewinnen die Spieler, ansonsten werden alle Charaktere verschlungen, und die Spieler verlieren.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Die Erweiterung „Der Fluch des Schwarzen Pharao“ wurde im Juni 2006 veröffentlicht und ist später auch auf Deutsch erschienen. Die Erweiterung fügt dem Spiel viele neue Karten hinzu, inklusive Gegenstände und Begegnungen. Hintergrund ist eine Wanderausstellung aus Ägypten, die in Arkham angekommen ist, wodurch einige verfluchte Artefakte in die Stadt gelangen. Eine Neufassung dieser Erweiterung ist seit 2011 erhältlich. Als zweite Erweiterung erschien „Das Grauen von Dunwich“ auf dem Gen Con in Indianapolis 2006 (DE, 2007). Die Erweiterung basiert auf Lovecrafts gleichnamiger Kurzgeschichte und ist mittlerweile auch auf Deutsch erschienen. Es wird ein neues Spielbrett mit Orten in der Stadt Dunwich an das bereits vorhandene von Arkham angelegt. Die Ermittler können an den Bahnhöfen zwischen diesen Orte hin- und herreisen. Außerdem gibt es neue Begegnungen, Mythoskarten und Gegenstände, sowie einen neuen Mechanismus wie verfolgende Monster und neue Große Alte. Wenn ein Charakter den letzten Stabilitätspunkt verliert, kann er nun wählen. Anstatt ins Sanatorium geschickt zu werden, kann er eine Psychose nehmen, welche ihn behindert, erhält aber die volle Stabilität zurück. Ebenso kann er eine behindernde Verletzung nehmen, wenn die Konstitution auf Null fällt. „Der König in Gelb“ ist im Juni 2007 als dritte Erweiterung erschienen und ebenfalls auf Deutsch erhältlich. Wie „Der Fluch des Schwarzen Pharao“ handelt es sich um eine reine Kartenerweiterung. Thema ist diesmal ein mysteriöses Bühnenstück, das in Arkham aufgeführt wird. Als Vorlage dient die gleichnamige Erzählung von Robert W. Chambers. Die Erweiterung führt als neuen Mechanismus den Vorboten ein, eine Spezialkarte, die die Regeln dauerhaft ändert. Der erste Vorbote ist der König in Gelb selbst, was dafür sorgt, dass die Verderbensleiste sich gleichzeitig mit der Terrorleiste erhöht, sofern man nicht eine permanente Erschwernis in Kauf nimmt. Durch den Support auf der Internetpräsenz von Fantasy Flight Games wurde ein Vorbote für den „Fluch des Schwarzen Pharao“ eingeführt. Einen dritten Vorboten für \"Das Grauen von Dunwich\" gibt es ebenfalls dort. Die vierte Erweiterung, „Kingsport Horror“, ist im Juni 2008 veröffentlicht worden und seit September 2009 vom Heidelberger Spieleverlag auf Deutsch erhältlich. Ähnlich wie „Das Grauen von Dunwich“ handelt es sich um eine Erweiterung mit einem zusätzlichen Spielbrett. Als neues Spielelement kommen Dimensionsspalten und aquatische Monster vor. Außerdem enthält die Box neue Große Alte, neue Ermittler, neue Vorboten und führt als neuen Mechanismus den Wächter ein, der den Spielern in ähnlicher Weise hilft, wie die Vorboten sie behindern. „Schwarze Ziege der Wälder“ ist die fünfte Erweiterung, die auf dem Gen Con im August 2008 erschien. Die Deutsche Ausgabe gibt es seit Februar 2010. Es handelt sich um eine weitere reine Kartenerweiterung und enthält einen weiteren Vorboten, eine neue Mitgliedschaft ähnlich der Silberloge der Dämmerung, ein neues Spielelement namens Korruption und neue Karten, die das Spiel optional schwieriger oder leichter machen. Zusätzlich gibt es neue Mythoskarten, Tore, Begegnungen, Zaubersprüche, Fertigkeiten und Gegenstände. Die sechste Erweiterung ist „Schatten über Innsmouth“, welche auf Englisch (als „Innsmouth Horror“) im Mai 2009 und auf Deutsch im Juli 2010 erschien. Die Box beinhaltet ein neues Spielbrett mit der Stadt Innsmouth, 16 neue Ermittler, acht neue Große Alte und zwei neue Vorboten. Außerdem gibt es neue Ermittlerkarten, Monster und Begegnungen. Die siebte Erweiterung ist „Das Tor des Verderbens“, welche auf Englisch im Mai 2010 und auf Deutsch im Januar 2011 erschien. Die kleine Box beinhaltet u. a. einen kompletten Satz von 18 neuen Tormarkern, die genauso gehandhabt werden wie die bisherigen Tormarker, aber jeder verfügt noch über ein zusätzliches Attribut mit ergänzenden Regeln. Außerdem gibt es neue Gegenstände, Mythoskarten und erstmals Beziehungskarten, die Beziehungen der Spieler untereinander regeln. Die derzeit letzte Erweiterung ist „Miskatonic Horror“, welche auf Englisch im Juni 2011 und auf Deutsch im Januar 2012 erschien. Die Box fügt jeder bisher erschienen Erweiterung neue Elemente und Karten hinzu. Das Spielmaterial sämtlicher Erweiterungen ist beliebig mit dem Grundspiel und miteinander kombinierbar. Die Karten sind auf der Vorderseite mit dem Symbol der jeweiligen Erweiterung gekennzeichnet, so dass sich die Karten problemlos wieder trennen lassen. Einige optionale Regeln hingegen sind nicht zu kombinieren und bedürfen der Absprache.", "section_level": 2}], "src_summary": "Arkham Horror ist ein kooperatives Brettspiel von Richard Launius, das erstmals 1987 von Chaosium publiziert wurde. Zuletzt wurde es 2005 von Fantasy Flight Games publiziert und 2007 überarbeitet. Die Spieler übernehmen die Rollen von Ermittlern, die in H. P. Lovecrafts Universum die Stadt Arkham im Jahr 1926, wo sich Tore zu Anderen Welten öffnen, untersuchen. Ziel ist es, diese Orte zu bereisen und Hinweise zu finden, die Tore dauerhaft zu schließen und die Menschheit somit vor dem Untergang zu bewahren.", "tgt_summary": "《魔镇惊魂》(Arkham Horror)是一款由Richard Launius设计完成、由混沌元素出版于1987年的桌面游戏。它基于以克苏鲁神话为主题的《克苏鲁的呼唤》。修订版由幻翔游戏于2005年出版。在这个游戏中,玩家们扮演在美国恐怖小说家洛夫克拉夫特虚构的麻萨诸塞州阿卡姆活动的调查员,他们试图关闭异界大门以防止古神降临毁灭凡尘。", "id": 2203052} {"src_title": "Konversionstherapie", "tgt_title": "LGBT迴轉治療", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Lange Zeit wurde Homosexualität als psychische Störung betrachtet und als solche in den internationalen medizinischen Handbüchern geführt. Im Jahr 1974 wurde Homosexualität in der Folge gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Entwicklungen von der \"American Psychological Association\" (APA) aus der Liste der psychischen Störungen gestrichen, 1992 schließlich auch aus dem weltweit anerkannten ICD-10-Katalog. Damit ist für die Wissenschaft Homosexualität unstrittig keine psychische Störung. Zahlreiche religiöse Gruppen betrachten Homosexualität und andere von der Norm abweichende sexuelle Veranlagungen jedoch weiterhin als behandlungsbedürftige Krankheiten. Insbesondere die evangelikale Bewegung ist diesbezüglich sehr aktiv und fördert Maßnahmen wie die Konversionstherapie. Vertreter der Konversionstherapie (z. B. Wüstenstrom, Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft) gehen von der Hypothese aus, dass Homosexualität nicht wesentlich genetisch begründet und angeboren sei, sondern auf einer Kombination von Veranlagung und verschiedenen komplexen Lebenserfahrungen in der Kindheit und Jugend der Betroffenen zurückzuführen sei. Zu diesen Lebenserfahrungen werden unter anderem die Herkunft, das Temperament, Verletzungen durch Eltern und Geschwister, Familienentwicklungen, sexueller Missbrauch und soziale und kulturelle Verletzungen gezählt. Diese Sichtweise und insbesondere die daraus resultierenden therapeutischen Behandlungsversuche werden jedoch von den entsprechenden medizinischen Fachverbänden und zahlreichen gesellschaftlichen Gruppen als falsch kritisiert und als teilweise gefährlich bezeichnet. Im Oktober 2013 beschloss die 64. Generalversammlung des Weltärztebundes im brasilianischen Fortaleza, dass Homosexualität keine Krankheit sei und deshalb keiner Heilung bedürfe. Die Delegierten des Weltärztebundes lehnen auch die Konversions- bzw. Reparativtherapie ab.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Therapie und ihre Vertreter.", "content": "Heutige wichtige Vertreter der Konversions- bzw. Reparativtherapie sind der Psychologe Joseph Nicolosi, der Psychologieprofessor Mark A. Yarhouse von der evangelikalen Regent University sowie Warren Throckmorton und Richard Cohen, dem wegen Verstößen gegen mehrere ethische Vorschriften die Zulassung als Therapeut entzogen wurde. Der Begriff Reparativtherapie wird spezifisch für eine von Joseph Nicolosi entwickelte Behandlungsform verwendet, so von vielen, aber nicht allen Mitgliedern von NARTH. In Deutschland wird diese Therapie vor allem von dem zur Offensive Junger Christen gehörenden Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) und von Wüstenstrom unterstützt. Der Psychologieprofessor Nicholas A. Cummings, früherer Präsident der American Psychological Association, berichtet, dass er in seiner persönlichen Praxis etwa 2000 Patienten mit Konflikten auf Grund ihrer Einstellung zu Homosexualität ergebnisoffen behandelt habe. Im kalifornischen Gesundheitskonzern Kaiser-Permanente, wo er langjähriger Vorgesetzter von über 600 Psychotherapeuten war, wurden nach seiner Schätzung etwa 16.000 Patienten mit Konflikten bezüglich ihrer Einstellung zur eigenen sexuellen Identität behandelt. Nach seinen Angaben war bei einem Drittel der Behandlungen keine wesentliche Verbesserung festzustellen. Von den zwei Dritteln, bei denen die Behandlung erfolgreich gewesen sei, hätten 80 % nachher ein gesundes, sexuell verantwortungsvolles Leben als Homosexuelle gelebt, bei 20 % sei eine Umorientierung erfolgt. Er bekomme im Ruhestand immer noch Dankesschreiben von einigen heterosexuell verheirateten Klienten, aber noch mehr von solchen, die glückliche gleichgeschlechtliche Langzeitbeziehungen führen würden. Im selben Interview äußerte er sich jedoch auch dahingehend, dass „jene, die gegen Homosexualität sind, nicht behaupten sollten, dass alle Homosexuellen ihre sexuelle Orientierung ändern könnten oder dies tun sollten“. Berufsorganisationen, die gegenüber der Konversions- bzw. Reparativtherapie positiv eingestellt sind, sind NARTH, die \"American Association of Christian Counselors\" und die \"Catholic Medical Organization\" in den Vereinigten Staaten. Über die Anwendung verschiedener Verfahren der Verhaltenstherapie zur Reorientierung Homosexueller gibt es verschiedene Fallstudien. Albert Ellis wandte sein Verfahren der Rational Emotive Therapie auch bei Homosexuellen an und schrieb 1965, dass er nach der Behandlung von Dutzenden von Klienten die Rational Emotive Therapie als wesentlich wirkungsvoller ansah als seine früheren psychoanalytischen Verfahren. Begleitet werden Konversionstherapien häufig auch durch eine entsprechende geistliche Begleitung, da die homosexuelle Orientierung von Gott nicht gewollt sei und lediglich eine psychologische Fehlentwicklung, die geheilt werden könne. Sexuelle Orientierung wird dabei nicht als eine der Persönlichkeit integrale Identität gesehen. Die wesentlichen Vertreter der Konversions- bzw. Reparativtherapien haben in der Regel ein evangelikal geprägtes Menschenbild und bewerten Homosexualität aufgrund einer recht wörtlichen (bibeltreuen) Auslegung der Bibel. Danach kann Sexualität für den Menschen nie die Basis sein, um seine Identität zu definieren oder um im Leben Sinn und Erfüllung zu finden, sondern diese Basis ist in der Identifikation als Jünger Christi zu finden. Am 27. August 2018 stellte der Vatikan klar, dass Homosexualität keine Krankheit sei und daher Konversionstherapien nicht befürwortet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Lage.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Der US-amerikanische Fachverband der Psychologen, die American Psychological Association, nahm am 5. August 2009 eine Entschließung an, die feststellt, dass Fachleute auf dem Gebiet der seelischen Gesundheit es vermeiden sollen, ihren Klienten zu erklären, dass sie ihre sexuelle Orientierung durch Therapie oder andere Behandlung ändern können. Die „Resolution zu geeigneten affirmativen Antworten auf Spannungen im Zusammenhang mit sexueller Orientierung und zu Veränderungsanstrengungen“ empfiehlt Eltern, Erziehungsberechtigten, jungen Menschen und ihren Familien, Behandlungen zu vermeiden, die Homosexualität als geistige Krankheit oder als Entwicklungsstörung darstellen. Stattdessen sollen sie sich nach Psychotherapie, sozialen Unterstützung und Erziehungsdiensten umsehen, die „genaue Information zu sexueller Orientierung und Sexualität bieten, die Unterstützung durch Familie und Schule vergrößern und die Ablehnung von Jugendlichen, die einer sexuellen Minderheit angehören, reduzieren.“ Im September 2012 hat der kalifornische Gouverneur Jerry Brown ein Gesetz unterzeichnet, das Konversionstherapien bei Minderjährigen aufgrund ihrer schädlichen Wirkungen in Kalifornien verbietet. Darüber hinaus ist die Konversionstherapie in weiteren acht US-amerikanischen Bundesstaaten verboten.", "section_level": 3}, {"title": "Südamerika.", "content": "Gesetzliche Verbote bestehen unter anderem in Brasilien, Argentinien, Ecuador und Uruguay.", "section_level": 3}, {"title": "Europäische Union.", "content": "Im März 2018 befürwortete das Europäische Parlament parteiübergreifend erstmals mit einer Mehrheit von 435 zu 109 Abgeordnetenstimmen, Therapien zur „Heilung“ von Homosexualität, Konversionstherapien, gesetzlich zu verbieten.", "section_level": 3}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen legte im März 2013 im Deutschen Bundestag eine Gesetzesinitiative vor, die das Angebot und die Durchführung von Therapien bei Minderjährigen mit dem Ziel der Änderung der sexuellen Orientierung verbieten lassen will, da „[...] negative und schädliche Effekte solcher Behandlung auf therapierte Personen wissenschaftlich nachgewiesen sind. Zu diesen zählen neben Ängsten u. a. soziale Isolation, Depressionen und erhöhte Suizidalität. [...] Ein wissenschaftlich valider Nachweis für die behauptete Wirksamkeit derartiger Therapien existiert dagegen nicht.“ Verstöße sollen mit einer Geldbuße von mindestens 500 Euro geahndet werden. Obwohl sich der Gesetzentwurf nur auf Therapieversuche an Minderjährigen bezieht, wurde er von mehreren Organisationen aus dem evangelikalen Spektrum kritisiert, da jeder Mensch frei wählen sollen dürfe, ob er sich einer solchen Therapie trotz der ablehnenden Haltung aller Fachgesellschaften unterziehen wolle. Unter einer Petition des Aktivisten Lucas Hawrylak sprachen sich über 130.000 Menschen für ein Konversionstherapie-Verbot aus. Im Februar 2019 kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn einen Gesetzentwurf zum gesetzlichen Verbot von Konversionsherapien in Deutschland an. Im April 2019 kündigten die Landesregierungen der Bundesländer Berlin, Bremen, Hessen, Saarland und Schleswig-Holstein einen Gesetzentwurf zum Verbot von Konversionstherapien im Bundesrat an. Am 18. Dezember 2019 hat das Bundeskabinett nach einem Gesetzesentwurf von Jens Spahn das Verbot von Konversionstherapien für Minderjährige beschlossen, das Mitte des folgenden Jahres in Kraft treten soll. Am 7. Mai 2020 wurde das gesetzliche Verbot von Konversionstherapien in Deutschland in zweiter und dritter Beratung im Bundestag verabschiedet. Das Gesetz verbietet Konversionstherapien generell bei Minderjährigen bis 18 Jahre und beinhaltet ein vollständiges Werbeverbot. Es schützt auch Erwachsene, insofern dass auch bei ihnen Konversionstherapien verboten sind, wenn diese Behandlungen aufgrund eines Willensmangels, Druck oder Gewalt zustande kommen.", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Begriff des reparativen Antriebs stammt ursprünglich von Anna Freud. In diesem Konzept der Homosexualität, das von Elizabeth Moberley und Joseph Nicolosi weiterentwickelt wurde, werden homosexuelle Beziehungen als Mittel gesehen, um durch die dabei gefundene Bestätigung und emotionale Intimität das Gefühl der geschlechtlichen Identität zu \"reparieren\", das durch Kindheitserfahrungen geschädigt wurde. Die \"reparative\" Therapie bezweckt, diesen \"reparativen\" Trieb auf nichtsexuelle gleichgeschlechtliche Beziehungen auszurichten und hat daher ihren Namen. Fachleute bemängeln heute die Verwendung der Begriffe \"Reparativtherapie\" und \"Konversionstherapie\", da sie missverständlich seien und fälschlicherweise nahelegten, dass Homosexualität eine Fehlfunktion sei und damit zu korrigieren wäre. So führt etwa der Sexualwissenschaftler Erwin J. Haeberle die Begriffe unter \"unsachgemäße Fachausdrücke\" auf und schreibt hierzu: \"„Der Ausdruck [...] unterstell[t], dass die Homosexualität eine Fehlfunktion ist, die korrigiert werden muss. Dies ist aber ein moralistisches Werturteil, keine objektive wissenschaftliche Feststellung.“\" Dies entstünde aus dem \"„missionarische[n] Eifer von Kreuzzüglern, die unter dem Mantel der Wissenschaft sexuelle Gleichmacherei betreiben wollen“\". Der Begriff \"Reparativtherapie\" ist heute mit unterschiedlichen Bedeutungen in Verwendung: Neben allgemeinen Behandlungsansätzen mit dem Ziel, die sexuelle Orientierung zu ändern, wird der Begriff zum Teil auch spezifisch für eine von Joseph Nicolosi entwickelte Behandlungsform verwendet. Allgemeine Ansätze werden in diesem Kontext oft abgrenzend als \"Reorientierungstherapie\" oder \"Konversionstherapie\" bezeichnet. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurde versucht, die sexuelle Orientierung mit Hilfe der Psychoanalyse zu verändern, da diese vielfach als Krankheit oder als Symptome einer Krankheit angesehen wurde. Zu den ersten gehörten die Anhänger von Sigmund Freud, darunter Anna Freud und Irving Bieber. In einer Studie von 1962 berichtet Bieber, dass in einer Gruppe von 106 Männern 19 % der Homosexuellen und 50 % der Bisexuellen nach der Psychoanalyse heterosexuell gewesen seien, darunter auch sechs homosexuelle Männer, die vor der Behandlung keinen Wunsch nach einer Veränderung ihrer sexuellen Orientierung geäußert hätten. Insgesamt kam jedoch auch die psychoanalytische Richtung der Psychologie zu dem Ergebnis, dass Homosexualität nicht krankhaft sei. So lehnen heute auch die psychoanalytischen Fachverbände Konversions- und Reparativtherapien ab.", "section_level": 2}], "src_summary": "Konversionstherapie (von lateinisch conversio‚ Umwendung, Umkehr) oder auch „Reparativtherapie“ wird eine Gruppe von umstrittenen Methoden der Psychotherapie genannt, welche die Abnahme homosexueller Neigungen und die Entwicklung heterosexueller Potenziale als Ziel postulieren. Sie wird auch \"Reorientierungstherapie\" genannt und von verschiedenen Gruppen der überwiegend evangelikal geprägten Ex-Gay-Bewegung propagiert.", "tgt_summary": "回转治疗(英语:conversion therapy,或称扭转疗法、转化疗法、性倾向治疗、性倾向矫正疗法、性倾向回转治疗、拗直治疗)是指试图透过心理或灵性介入来使人从双性恋或同性恋转化至异性恋的尝试,属于伪科学的一种。没有可靠的证据表明性倾向是能够改变的,且医疗机构警告称转换疗法是无效的,并可能带来严重有害的后果,但仍有一些转换疗法的支持者声称转换疗法在使同性恋成为异性恋(脱离同性恋)上取得部分成功。美国、英国的医学机构及政府机构均认为转换疗法有潜在危害。亚洲、欧洲和美洲的一些地方皆已立法禁止转换疗法的实施。", "id": 1096237} {"src_title": "Indo-australische Kleintauben", "tgt_title": "姬地鸠属", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Indo-australische Kleintauben sind kleine Taubenarten. Die größte unter ihnen die die Kupfernackentaube, die eine Körperlänge zwischen 28 und 31 Zentimetern erreicht. Die Diamanttaube als kleinste Art der Indo-Australischen Kleintauben ist mit einer Körperlänge von 19,5 Zentimetern etwa so groß wie eine Lerche. Charakteristisch für alle fünf Arten ist die zugespitzte äußerste Handschwinge. Von der Diamanttaube abgesehen haben alle anderen Arten auf der Körperoberseite Gefiederpartien mit dunklen Säumen, sodass sich eine feine Sperberung ergibt. Die Körperunterseite ist ohne weitere Abzeichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Indo-australischen Kleintauben reicht von der Halbinsel Malakka über die Großen Sunda-Inseln und Neuguinea bis nach Australien. Sie fehlen dort im Südwesten des australischen Festlands sowie auf Tasmanien. Die Sperbertaube ist außerdem auf Hawaii eingeführt und zählt dort mittlerweile zu den häufigsten Vögeln. Diamanttäubchen und Sperbertäubchen besiedeln offenes, mit Bäumen oder Büschen bewachsenes Land. Das Friedenstäubchen kommt in lichten Savannenwäldern vor und besiedelt auch Steppen. Die Kupfernackentaube ist eine Art, die Galeriewäldern entlang der Flussläufe sowie bewaldeten Gebieten in Wassernähe besiedelt. Zu ihrem Lebensraum zählen auch dichte Mangrovenwälder.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung in menschlicher Obhut.", "content": "Alle Indo-australische Kleintauben wurden zwischen 1840 und 1868 nach Europa importiert. Die ersten Nachzuchten in menschlicher Obhut erfolgten kurz darauf. Eine sehr große Verbreitung als Ziervogel hat die kleine Diamanttaube. Sie gilt als einfach zu haltende, leicht zu züchtende und friedliche Art. Von der Kupfernackentaube abgesehen müssen alle Arten warm überwintert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Die folgenden Arten werden zu den Indo-australischen Kleintauben gerechnet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Indo-australischen Kleintauben (\"Geopelia\") sind eine Gattung der Taubenvögel (Columbidae). Zur Gattung gehören fünf Arten, die in Südostasien und Australien beheimatet sind. Alle fünf Arten werden häufig als Ziervögel gehalten.", "tgt_summary": "姬地鸠属(学名:)是鸽形目鸠鸽科的一属,包含5个物种,是一群长尾的小型鸠类,主要分布于东南亚至澳洲一带。", "id": 1755026} {"src_title": "Darwinius", "tgt_title": "麦塞尔达尔文猴", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das hier abgebildete Fossil hat eine Gesamtlänge von 58 Zentimetern. Da es von einem Jungtier stammt, dessen bleibende Zähne gerade durchbrechen, ist auf ein weiteres Wachstum zu schließen. Die Kopf-Rumpf-Länge des Fossils beträgt 24 Zentimeter, die des ausgewachsenen Tieres wird auf 28 Zentimeter geschätzt. Der Schwanz des Fossils war demnach länger als der übrige Körper. Verschiedene Berechnungen beziffern das Gewicht des ausgewachsenen Tieres auf 0,7 bis 1,7 Kilogramm. Die Schnauze war kurz, der Unterkiefer kräftig. Die Augen waren relativ groß, die als Hautschatten erhaltenen Ohrmuscheln klein. Der Hirnschädel war voluminös und dürfte ein vergleichsweise großes Gehirn enthalten haben. Die Zähne des Holotypus sind teilweise noch Milchzähne, teilweise schon durchgebrochene bleibende Zähne. Im Gegensatz zu heute lebenden Feuchtnasenprimaten bildeten die Vorderzähne des Unterkiefers keinen Zahnkamm. Die Wirbelsäule setzte sich aus sieben Hals-, elf Brust-, sieben Lenden-, drei Kreuz- und 31 Schwanzwirbeln zusammen. Die Hände waren kräftig gebaut und trugen fünf Finger, die wie bei den meisten heutigen Primaten mit Fingernägeln versehen waren. Der Daumen war relativ klein und kurz, konnte aber den anderen Fingern gegenübergestellt werden und ermöglichte so einen sicheren Griff im Geäst. Die Füße waren ebenfalls groß, die erste Zehe stark verlängert und opponierbar. Im Gegensatz zu den heutigen Feuchtnasenprimaten trug die zweite Zehe keine Putzkralle.", "section_level": 1}, {"title": "Paläobiologie.", "content": "Aus dem Bau des Rumpfes und der Gliedmaßen lässt sich schließen, dass \"Darwinius\" ein Baumbewohner war, der sich mit Hilfe aller vier Gliedmaßen durch das Geäst bewegte. Er konnte keine weiten Sprünge durchführen. Die großen Augen sprechen für eine nachtaktive Lebensweise. Der Bau der Zähne und Überreste im Verdauungstrakt ergeben, dass dieser Primat sich von Früchten, Samen und Blättern ernährt hat. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass er Insekten oder andere tierische Beute fraß.", "section_level": 1}, {"title": "Das Individuum „Ida“.", "content": "Das Fossil des Holotyps wurde nach der Tochter des Wissenschaftlers Jørn H. Hurum „Ida“ genannt. Da bei dem Tier im Gegensatz zu nahe verwandten Funden kein Penisknochen (Baculum) gefunden wurde, schlossen die Forscher, es müsse sich um ein Weibchen gehandelt haben. „Ida“ versank nach ihrem Tod im See, möglicherweise wurde sie von Kohlendioxid-Dämpfen betäubt. Es gibt keine Bissspuren, die auf einen Fressfeind oder einen Aasfresser hinweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Darwinius\" wird innerhalb der Primaten in die Adapiformes oder Adapoidea eingeordnet, einer vorwiegend im Eozän und Oligozän auf den Kontinenten der Nordhalbkugel lebenden, heute ausgestorbenen Gruppe. Innerhalb der Adapiformes wird er in die Familie der Notharctidae eingegliedert. Bis zur wissenschaftlichen Beschreibung des Fossils „Ida“ galten die Adapiformes als Vertreter der Feuchtnasenprimaten (Strepsirrhini), also als Verwandte der heute noch lebenden Lemuren und Loriartigen. Die Funde von \"Darwinius\" lassen aber nach Ansicht der Erstbeschreiber einige Parallelen zu den Trockennasenprimaten (Haplorrhini) erkennen, weswegen sie die neubeschriebene Gattung und die gesamten Adapiformes als Vertreter dieser Primatenunterordnung interpretieren. \"Darwinius\" kann jedoch noch nicht als urtümlicher Vertreter der Affen (Anthropoidea) interpretiert werden. Im Oktober 2009 wurde mit \"Afradapis\" ein naher Verwandter von \"Darwinius\" beschrieben, der im späten Eozän im heutigen Ägypten lebte. Eric Seiffert et al., die Erstbeschreiber, platzierten nach einer ausführlichen phylogenetischen Analyse die Adapiformes und damit auch \"Darwinius\" wieder in die Feuchtnasenprimaten, und zwar als Schwestertaxon der heutigen Formen. Ähnlich argumentierten 2009 Blythe A. Williams et al., wogegen sich wiederum Philip D. Gingerich et al. umgehend verwahrten. Die genaue systematische Position von \"Darwinius\" ist daher weiterhin unklar.", "section_level": 1}, {"title": "Benennung und Entdeckung.", "content": "Der Name der Gattung ehrt den britischen Naturforscher Charles Darwin, dessen 200. Geburtstag im Jahr der Erstbeschreibung gefeiert wurde. Typusart und einzig bekannte Art ist \"Darwinius masillae\", das Artepitheton \"masillae\" ist der Name von Messel im mittelalterlichen Lorscher Codex. Die Funde in Messel werden in das frühe mittlere Eozän (Lutetium) auf ein Alter von rund 47 Millionen Jahre datiert. Nach dem Fund durch einen Hobby-Paläontologen 1983 kam das Fossil in den Besitz eines privaten Sammlers, der seinen Wert nicht erkannte. Später kam die A-Platte des Fossils, die den überwiegenden Teil der Knochen trägt, in den Besitz eines Händlers, der es im Jahr 2007 für etwa 750.000 US-Dollar an den norwegischen Paläontologen Jørn H. Hurum vom Naturhistorischen Museum der Universität Oslo verkaufte. Die B-Platte, der Negativ-Abdruck des Fossils, wurde – wohl um den Verkaufspreis zu steigern – (zum Teil unzutreffend) ergänzt. Die B-Platte befindet sich in einem privaten Museum in Wyoming, USA. Der Veröffentlichung des Fundes liegt eine Untersuchung beider Platten zugrunde. Der Besitzer von „Ida“ bot diese 2007 auch in Deutschland anonym zum Kauf an. Doch das Fossil sei einfach zu teuer gewesen, äußerte Marie-Luise Frey, die Leiterin des Besucherzentrums Messel. Auch das Haus Senckenberg und das Hessische Landesmuseum schlugen nicht zu. Die Präsentation des Fundes geschah mit großem medialen Aufwand, die zum Teil bei Forscherkollegen auf Skepsis bis Ablehnung stieß. Die Fossilienforscher bezeichnen ihre Entdeckung als „achtes Weltwunder“ und vergleichen es mit dem Fund der Arche Noah. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe existierte auch schon eine eigene Internetseite (\"revealing the link\"), und es wurde ein Dokumentarfilm und ein Buch angekündigt. Hurum sagte dazu, dass Wissenschaftler in dieser Hinsicht mehr wie Popmusiker oder Sportler denken sollten.", "section_level": 1}, {"title": "Besitzansprüche.", "content": "Im Juli 2009 wurden in der Presse anteilige Ansprüche an dem Fund laut vom Zweckverband Abfallverwertung Südhessen als dem ehemaligen Besitzer der Grube Messel, welcher jahrelang an einer Müllkippe im Fossilienfundort baute. „Wir werden das juristisch prüfen lassen“, kündigte Edwin Christl, der damalige Geschäftsführer des Zweckverbands an: „Dann werden wir nachträglich einfordern, was uns zusteht.“ und: „Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Funde ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken ausgegraben wurden.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die rund 47 Millionen Jahre alten fossilen Überreste aus dem Eozän wurden 1983 in der Grube Messel bei Darmstadt (Deutschland) entdeckt und 2009 von einer internationalen Forschergruppe um den norwegischen Paläontologen Jørn H. Hurum wissenschaftlich beschrieben. Die einzige beschriebene Art (Typusart) ist \"Darwinius masillae\". Gattung und Art sind durch den Holotypus dokumentiert, der aus einer Platte und der Gegenplatte besteht. Dieses Individuum („Ida“) ist einer der vollständigsten Funde eines fossilen Primaten.", "tgt_summary": "麦塞尔达尔文猴(学名:\"Darwinius masillae\"),是生活于始新世的灵长类动物的祖先。为纪念进化论的创立者达尔文,科学家将其命名为麦塞尔达尔文猴。麦塞尔达尔文猴被视为人类进化史上曾经缺失的环节,它的发现有重要的科学意义。", "id": 1981424} {"src_title": "Troy Davis", "tgt_title": "特洛伊·戴維思", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Afroamerikaner wurde nach der Ermordung des weißen Polizisten Mark MacPhail, die ihm zur Last gelegt wurde, im Jahr 1991 zum Tode verurteilt und 20 Jahre danach hingerichtet. Davis beteuerte bis kurz vor seinem Tode seine Unschuld, die Urteilsvollstreckung wurde drei Mal aufgeschoben. Im August 2009 hatte der Oberste Gerichtshof ein Bundesgericht beauftragt, den Fall erneut zu verhandeln. Obwohl sieben der insgesamt 34 Zeugen ihre Aussagen zurückzogen, bestätigte das Gericht im August 2010 das Todesurteil. Zudem seien weitere Zeugen aufgetaucht, die einen anderen Tatverdächtigen nannten. Zuletzt scheiterte Davis im März 2011 mit einem letzten Berufungsversuch vor dem Obersten Gerichtshof. Der Fall erfuhr wegen der vorgebrachten Zweifel an Davis’ Schuld ein großes Medienecho und führte zu internationalen Protesten.", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Troy Davis war das älteste Kind von Joseph Davis, einem Kriegsveteranen des Koreakriegs, und der Krankenhausangestellten Virginia Davis. Das Paar wurde geschieden, als Troy noch klein war. Er wuchs mit vier Geschwistern in einer vorwiegend afroamerikanischen Mittelstandsgegend im Stadtteil Cloverdale von Savannah (Georgia) auf. Einer seiner Lehrer beschrieb seine schulischen Leistungen als \"unterdurchschnittlich\". Troy schied in der 11. Klasse aus, unter anderem, um seine behinderte kleine Schwester zur Therapie zu fahren. In einem zweiten Anlauf erreichte er 1987 seinen High School-Abschluss. Ein Lehrer an dieser Schule sagte später vor Gericht aus, Troy sei zwar regelmäßig zum Unterricht gekommen, es habe ihm jedoch an „Disziplin“ gefehlt. Sein Spitzname damals war „Rah“ und stand für „Rough as Hell“ (Grob wie die Hölle). Einige Nachbarn gaben an, dass diese Beschreibung nicht seinem Wesen als geradlinigem Typen und seiner Rolle als „großer Bruder“ für viele Kinder im Viertel gerecht wurde. Im Juli 1988 kam Davis vor Gericht, weil er eine Waffe versteckt bei sich geführt hatte. Er wurde zu einer Geldstrafe von 250 Dollar verurteilt. Einen Monat später fing er als Arbeiter in einer Firma an, die Bahnschranken herstellte. Sein Vorgesetzter beschrieb ihn als freundlichen, guten Mitarbeiter, aber Davis tauchte immer seltener und ab Anfang 1989 gar nicht mehr im Betrieb auf. Er war Trainer in einem Polizei-Sportclub und bewarb sich als Marinesoldat.", "section_level": 1}, {"title": "Mord, Anklage und Verurteilung.", "content": "Am Abend des 18. August 1989 verließ der damals 21-jährige Davis zusammen mit einem Freund eine Swimmingpool-Party in Cloverdale. Die Passagiere eines vorbeifahrenden Wagens beschimpften die beiden mit Obszönitäten, worauf einen der Autoinsassen eine Geschosskugel im Gesicht traf, nach Zeugenaussagen abgefeuert von Troy Davis (\"... “a young, tall, African-American male wearing a white batman shirt, a black hat, and shorts”, a description that fitted Davis to a t.\") Wenig später trafen Davis und sein Freund auf Sylvester „Redd“ Coles, der sich vor einem Burger-King-Schnellrestaurant mit dem Obdachlosen Larry Young um ein Bier stritt. Davis kam hinzu und schlug diesen dabei mit seiner Handfeuerwaffe gegen den Kopf. Der damals 27-jährige Polizist Mark MacPhail, der zu dem Zeitpunkt außerdienstlich als Sicherheitsmann für Burger King arbeitete, schritt ein und wurde dabei, nach Überzeugung aller den Fall verhandelnden Gerichtsinstanzen, von Davis erschossen. Ein Schuss traf ihn ins Herz, ein weiterer ins Gesicht. Seine Dienstwaffe hatte er nicht gezogen. Davis wurde 1991 des am 18. August 1989 begangenen Mordes am Polizeibeamten Mark MacPhail, sowie der Schüsse auf den Wagen und weiterer Vergehen für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Die Verurteilung beruhte auf Aussagen von Augenzeugen, sowie ballistischen Untersuchungen der an beiden Tatorten gefundenen Projektile und Patronenhülsen. Davis hatte alle Anschuldigungen stets bestritten. Er gab zwar zu, am Tatort gewesen zu sein, behauptete aber seinerseits, dass Coles den Obdachlosen geschlagen und den Polizeibeamten Mark MacPhail ermordet hätte, was vom Gericht aufgrund der Widersprüche zu den Aussagen neutraler Zeugen, wie z. B. der des Obdachlosen oder des „Airman“, als nicht glaubhaft beurteilt wurde. Seither haben sieben von insgesamt 34 Belastungszeugen (in den Medien fälschlicherweise oft als neun Belastungszeugen angegeben) ihre Aussagen in Teilen geändert und zum Teil die Polizei beschuldigt, sie zu falschen Aussagen genötigt zu haben. Der Zeuge, der Davis zur Anzeige gebracht hatte, stand angeblich selbst unter dem Verdacht, den Mord begangen zu haben, was allerdings nicht durch Quellen belegt ist. Die New York Times erwähnt den Fall erstmals am 19. September 2008, als die Hinrichtung erstmals anstand, unter dem Titel „What's the Rush?“ („Wozu die Eile?“).", "section_level": 1}, {"title": "Wiederaufnahmeanträge.", "content": "Davis beantragte mehrfach, dass sein Verfahren wiederaufgenommen und neue, entlastende Beweise zur Kenntnis genommen werden. Ein Termin für die Hinrichtung von Troy Davis wurde mehrfach festgesetzt, jedoch jeweils in letzter Minute wieder verschoben. Zuletzt hatte Davis im Oktober 2008 einen habeas-corpus-Antrag beim Bundesberufungsgericht für den elften Gerichtskreis gestellt. Dieser Antrag wurde am 16. April 2009 aus verfahrensrechtlichen Gründen abgelehnt. Am 17. August 2009 entschied der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten, dass Troy Davis, aufgrund der vorgebrachten Zweifel, das Recht auf eine Anhörung habe.", "section_level": 1}, {"title": "Anhörung im Juni 2010.", "content": "Die Anhörung in Savannah, in deren Verlauf der Fall Troy Davis erneut aufgerollt wurde, fand im Juni 2010 statt. Troy Davis und seinen Rechtsvertretern wurde aufgetragen, zu beweisen, dass er von keiner Jury mit vernünftigen Geschworenen verurteilt worden wäre. Der Fall lag 20 Jahre zurück, seinerzeit wurden keine DNA-Spuren oder Fingerabdrücke sichergestellt, wohl aber andere physische Beweise in Form von Projektilen und Patronenhülsen. Die Verteidigung bestand darin, die Zeugen aufzurufen, die bei Troys ursprünglicher Verurteilung gegen ihn ausgesagt hatten. Von 34 Zeugen änderten sieben Teile ihrer damaligen Aussage in schriftlicher Form oder sagten auch vor Gericht aus. Zwei der Zeugen sagten aus, dass sie zum Zeitpunkt von Troys Verhaftung von der Polizei zu ihren Aussagen genötigt worden waren. Sie waren damals selbst verhaftet worden, und man hatte angeblich damit gedroht, sie selbst als Mörder anzuklagen. Dies wurde vom Gericht aufgrund von Widersprüchen in den Aussagen als nicht glaubhaft beurteilt. Zwei andere Zeugen hatten Änderungen ihrer Aussagen in schriftlicher Form abgegeben, wurden von der Verteidigung aber nicht aufgerufen, obwohl sie im Gericht für eine Aussage zur Verfügung standen. Dadurch gab es keine Möglichkeit die Zeugen ins Kreuzverhör zu nehmen, wodurch die Glaubhaftigkeit ihrer schriftlichen Aussagenänderungen in den Augen des Gerichts in starke Zweifel gezogen wurde. Viele der Änderungen der Aussagen waren widersprüchlich oder betrafen nur unwesentliche Details. So hatte z. B. ein Zeuge und Freund Davis' bei der ersten Vernehmung angegeben, er hätte gesehen, wie Davis den Obdachlosen mit einer Waffe gegen den Kopf schlug. In seiner neuen Aussage gab er an, er hätte nur gesehen, dass Davis den Obdachlosen schlug und nicht, ob er dabei eine Waffe in der Hand hatte, was aber durch die Art der Verletzung des Obdachlosen belegt ist. Einer der Zeugen, die ihre Aussage nicht abgeändert haben, war zum Zeitpunkt der Tat Angehöriger der US Air Force und hatte Davis eindeutig identifiziert(\"You don't forget someone that stands over and shoots someone.\"). Der Hauptbelastungszeuge Sylvester Coles, der Davis zuerst bei der Polizei als Täter angezeigt hatte, stand angeblich selbst unter Tatverdacht. Sylvester Coles wurde durch die Verteidigung nicht vorgeladen, obwohl die Möglichkeit dazu bestand, eine Tatsache, die der verhandelnde Richter, William Theodore Moore, der Verteidigung vorwarf, da dies seiner Meinung nach die Fakten verzerre. Die Verteidigung hingegen argumentierte, dass sie keine Möglichkeit gehabt habe, Coles gegen seinen Willen zur Verhandlung zu bringen, und dass es ohnehin sinnlos sei, jemanden aussagen zu lassen, der kein Interesse daran haben könne, Troy Davis’ Unschuld zu beweisen. Drei Monate nach Abschluss der Anhörung verkündete Richter Moore vom Bundesbezirksgericht für Süd-Georgia sein Urteil:", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen auf das Urteil von Juni 2010.", "content": "In einer Veröffentlichung vom 27. August 2010 schrieb Amnesty International: Daneben wurde eine Aussage des Richters erwähnt, in der er zugab, dass die durch die Anhörung neu gewonnenen Erkenntnisse weitere Zweifel hinsichtlich der Rechtmäßigkeit der Verurteilung aufwarfen, jedoch nicht in dem Maße, um eine Aufhebung des Juryurteils zu bewirken. Der Auftrag an Troy Davis bei dieser Anhörung sei es nämlich gewesen, durch Diesen hohen Anforderungen sei Davis nicht gerecht geworden, daher sei er „nicht unschuldig“. Menschenrechtsorganisationen zeigten sich besorgt über diese Umkehr der Beweislast. Die aufgerufenen Zeugen bezeichnete Richter Moore als „unglaubwürdig“. Amnesty International und andere Unterstützer von Troy Davis, darunter seine Schwester Martina Correira, stellten die Frage, wie Richter Moore die Zeugen, die bei der Verurteilung Troys als glaubwürdig gegolten haben, bei der erneuten Anhörung als „unglaubwürdig“ bezeichnen könne.", "section_level": 1}, {"title": "Kampagne.", "content": "Zahlreiche Organisationen, die gegen die Todesstrafe kämpfen und Troy Davis schon in der Vergangenheit unterstützt haben, riefen die Öffentlichkeit auf, weiter für die Gerechtigkeit zu kämpfen. Dem Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit „In dubio pro reo“ werde nicht Rechnung getragen. Zu den prominentesten Unterstützern von Troy Davis gehören der frühere US-Präsident Jimmy Carter, Papst Benedikt XVI., Bischof Desmond Tutu aus Südafrika, die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton, die Rockband R.E.M., die Schauspielerin Mia Farrow, Amnesty International und Democracy Now. Auch der ehemalige FBI-Direktor William S. Sessions setzte sich dafür ein, das Todesurteil in eine lebenslange Gefängnisstrafe umzuwandeln. Weltweit unterzeichneten fast eine Million Menschen eine Petition, die eine Begnadigung für Davis forderte.", "section_level": 1}, {"title": "Exekution.", "content": "Im Januar 2011 rief das Verteidigungsteam von Troy Davis erneut den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten an. Dieser entschied am 28. März 2011, dass alle noch vorliegenden Rechtsmittel verworfen werden. Am 20. September 2011 wies der Bundesstaat Georgia ein Begnadigungsgesuch von Troy Davis zurück. Seine Hinrichtung sollte am 21. September 2011 per Giftspritze erfolgen. Kurz nach dem angesetzten Exekutionszeitpunkt wurde die Vollstreckung jedoch bis zu einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs ausgesetzt. Die Aussetzung der Exekution wurde vom Gericht abgelehnt. In den Abendstunden des 21. September wurde er hingerichtet. Um 23:08 Ortszeit wurde sein Tod festgestellt. Die Hinrichtung war dreimal verschoben worden. Mitglieder der Familie des 1989 getöteten Polizisten waren auf eigenen Wunsch bei der Hinrichtung zugegen. Insgesamt war es die 52. Hinrichtung im Bundesstaat Georgia seit der Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976. Die letzten Worte von Troy Davis waren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Troy Anthony Davis (* 9. Oktober 1968; † 21. September 2011 bei Jackson, Georgia) war ein in allen Instanzen des Mordes für schuldig befundener und zum Tode verurteilter US-Bürger. Er wurde 2011 hingerichtet.", "tgt_summary": "特洛伊·戴维思(英语:Troy Anthony Davis,1968年-10月9日-2011年-9月21日) 是一名美国籍男子,被控于1989年8月19日在佐治亚州萨凡纳谋杀警官马克·麦克菲(英语:Mark MacPhai)。麦克菲警官当时作为一名保安员试图介入汉堡王餐厅附近停车场上的一起殴打案件。", "id": 2128625} {"src_title": "Golden Globe Awards 2004", "tgt_title": "第61屆金球獎", "src_document": [{"title": "Nominierungen und Gewinner im Bereich Film.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film – Drama.", "content": "(The Lord of the Rings: The Return of the King) Regie: Peter Jackson", "section_level": 2}, {"title": "Bester Film – Komödie/Musical.", "content": "Lost in Translation – Regie: Sofia Coppola", "section_level": 2}, {"title": "Beste Regie.", "content": "Peter Jackson – \"(The Lord of the Rings: The Return of the King)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller – Drama.", "content": "Sean Penn – Mystic River", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin – Drama.", "content": "Charlize Theron – Monster", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical.", "content": "Bill Murray – Lost in Translation", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical.", "content": "Diane Keaton – Was das Herz begehrt \"(Something’s Gotta Give)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller.", "content": "Tim Robbins – Mystic River", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin.", "content": "Renée Zellweger – Unterwegs nach Cold Mountain", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Drehbuch.", "content": "Sofia Coppola – Lost in Translation", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik.", "content": "Howard Shore – \"(The Lord of the Rings: The Return of the King)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Filmsong.", "content": "„Into the West“ aus \"(The Lord of the Rings: The Return of the King)\" – Annie Lennox", "section_level": 2}, {"title": "Bester fremdsprachiger Film.", "content": "Osama, Afghanistan – Regie: Siddiq Barmak", "section_level": 2}, {"title": "Nominierungen und Gewinner im Bereich Fernsehen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beste Fernsehserie – Drama.", "content": "24", "section_level": 2}, {"title": "Bester Darsteller in einer Fernsehserie – Drama.", "content": "Anthony LaPaglia – Without a Trace – Spurlos verschwunden \"(Without a Trace)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Darstellerin in einer Fernsehserie – Drama.", "content": "Frances Conroy – Six Feet Under", "section_level": 2}, {"title": "Beste Fernsehserie – Komödie/Musical.", "content": "The Office", "section_level": 2}, {"title": "Bester Darsteller in einer Fernsehserie – Komödie/Musical.", "content": "Ricky Gervais – The Office", "section_level": 2}, {"title": "Beste Darstellerin in einer Fernsehserie– Komödie/Musical.", "content": "Sarah Jessica Parker – Sex and the City", "section_level": 2}, {"title": "Beste Miniserie oder bester Fernsehfilm.", "content": "Engel in Amerika", "section_level": 2}, {"title": "Bester Darsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm.", "content": "Al Pacino – Engel in Amerika \"(Angel in America)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Darstellerin in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm.", "content": "Meryl Streep – Engel in Amerika \"(Angel in America)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller in einer Serie, einer Miniserie oder einem Fernsehfilm.", "content": "Jeffrey Wright – Engel in Amerika \"(Angel in America)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin in einer Serie, einer Miniserie oder einem Fernsehfilm.", "content": "Mary-Louise Parker – Engel in Amerika \"(Angel in America)\"", "section_level": 2}, {"title": "Miss Golden Globe.", "content": "Lily Costner (Tochter von Kevin Costner und Cindy Silva)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 61. Verleihung der Golden Globe Awards fand am 25. Januar 2004 im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills, Kalifornien statt.", "tgt_summary": "第61届金球奖(英语:61st Golden Globe Awards) 于2004年1月25日举行,以表彰2003年出色的电影和电视作品。所有提名于2003年12月18日宣布。", "id": 2485379} {"src_title": "The Whispered World", "tgt_title": "风语世界", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der junge Clown Sadwick reist mit dem Wanderzirkus seiner Familie durch die Welt, doch nach Lachen ist ihm gar nicht zu Mute. Er ist tief melancholisch und hat das Verlangen, dem Alltagstrott zu entfliehen. Eines Nachts spricht im Traum eine merkwürdige kugelförmige Gestalt zu ihm und prophezeit ihm, dass seine Welt dem Untergang geweiht ist und er es sein wird, der sie zerstört.", "section_level": 1}, {"title": "Kapitel 1: Der Herbstwald.", "content": "Wie in jeder Nacht plagen Sadwick schreckliche Alpträume. Nachdem der Clown erst am helllichten Tage erwacht ist, wird er von seinem Bruder Ben sehr unliebsam darauf aufmerksam gemacht, dass er die Proben bei Sonnenaufgang wieder einmal verpasst habe. Zusammen mit seiner Haustier-Raupe Spot begibt er sich auf einen Spaziergang in den Herbstwald, um Leute für die Zirkusvorstellung anzuwerben. Am Ufer eines Sees trifft er auf Bobby, einen dem Volk der Chaski angehörenden Boten. Dieser gibt Sadwick an, dass er auf einer sehr wichtigen Mission sei. Das Ende naht: Bobby muss seinem König in der Hauptstadt Corona schnellstmöglich den Flüsterstein überbringen. Sadwick erinnert das an seine alle Nächte wiederkehrenden Träume. Bobby erzählt ihm von einem Orakel mit dem Namen Shana und übergibt ihm den Flüsterstein. Als dieser dann von den Asgil überfallen und entführt wird macht Sadwick sich schließlich auf die Suche nach dem Orakel um sich seine Träume deuten zu lassen. Shana prophezeit, Sadwick habe das Schicksal der geflüsterten Welt in den Händen, er werde sie zerstören. Seinerseits entschlossen, die Welt zu retten, trägt Sadwick sich selbst die Aufgabe auf, den Flüsterstein nach Corona zurückzubringen. Eine gewisse Kalida, die in der Mitte des Sees wohnt, werde ihn dorthin führen, wie Shana erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Kapitel 2: Kalidas Erwachen.", "content": "In der Mitte des Sees angekommen begegnet Sadwick dem Einsiedler Mulachei, der ihm berichtet, sämtliche Lebewesen, die sich auf der Insel befänden, seien ein Teil von ihr. Im Zentrum der Insel in einem kleinen, auf einem Berg erbautes Dörfchen trifft Sadwick auf Ruben, der behauptet, die Insel zu regieren, weil er über genau 10.000 Perlen verfügt. Mehr brauche auch gar nicht, darum hat er die Perlenpressfabrik, kurzerhand stilllegen lassen. Rubens Handlanger Bando hat sehr unter der Schließung zu leiden. Seine Lieblingsbeschäftigung ist das Erzeugen lauter Geräusche – sehr zum Missfallen seines Vorgesetzten, der nicht nur schreckhaft ist, sondern sich auch um die schlafende Kalida sorgt. Sie dürfe keinesfalls geweckt werden, sonst sei die ganze Insel – und damit der Schatz – verloren. Ruben hat alles Nötige veranlasst, laute Geräusche zu unterbinden. Er hat sich und Bando in den arbeitslosen Alltag versetzt und die Yakis, winzige Vögel mit der Leidenschaft zu singen, in den hinteren Teil der Insel verbannt. Um Kalida dennoch zu wecken sieht Sadwick jetzt für sich die Aufgabe Lärm zu machen. Er läutet die Glocke, die früher das Mittagessen angekündigt hat. Er bläst in das Horn, welches früher anfahrende Schiffe gewarnt hat. Und er stiehlt eine einzige Perle aus Rubens Sammlung, der unverzüglich die Maschinen zur Perlenpressung wieder anwerfen lässt. Der Clown überzeugt anschließend Mulachei, die Kerzen auf der Insel nicht mehr anzuzünden, die die singenden Yakis zurückhalten. Vom einschüchternden Kerzenlicht befreit, gehen die Vögel an das Ufer hinunter, wo sie Sadwick ihren typischen Zwitschergesang zum Besten geben lässt. Kalida erwacht, ein Beben folgt. Es stellt sich heraus, dass die Trägerin dieses Namens ein riesiges, vogelähnliches Ungetüm ist, das die Insel die ganze Zeit über auf ihrem Rücken getragen hat. Nun nimmt sie Kurs auf Corona.", "section_level": 2}, {"title": "Kapitel 3: Die Asgil.", "content": "Sadwick findet sich auf einem verwüsteten Landstrich wieder. In der Ferne ist Corona zu erkennen. Sadwick und Spot betreten eine Höhle und belauschen ein Gespräch. Der Anführer der Asgil, Loucaux, plant einen letzten, alles entscheidenden Schlag gegen den König und sein Reich. Der Weg wird von einer Wache namens Gourney versperrt, den Sadwick kurzerhand mit einem herabgeworfenen Steinbrocken bewusstlos schlägt. Beim anschließenden Ausspionieren der Asgil-Schlächtpläne erwischt Loucaux den Jungen und sperrt ihn, von seinem Haustier getrennt, in einen Kerker. Der Zelle entschlüpft erfährt Sadwick dass Spot, seinerseits in einem in der Luft hängenden Holzkäfig eingesperrt, zu Raupensuppe verarbeitet werden soll. Loucaux mag Suppe. Hauptsächlich Schimmelsuppe. Er mag sie so sehr, dass er seine letzten drei Köche hatte hinrichten lassen, weil sie bei der heiklen Zubereitung versagten. Sadwick findet den Vierten in seinem Versteck und entlockt ihm das Rezept. Daraufhin besorgt er sich die Zutaten, geht zur Kantine, bereitet das Traditionsgericht zu und läutet zum Mittagessen. Loucaux schmeckt die Suppe so sehr, dass er noch bei Tisch einschläft. Zusammen mit dem anschließend befreiten Spot, gelingt die Flucht aus der Asgil-Schlucht durch einen Fahrstuhl. Oben angekommen, fällt Sadwick nach nur wenigen Schritten die in die Höhe gebaute Bahnlinie auf, die allem Anschein nach nicht in Betrieb ist. Maurice, Wärter des dazugehörigen Bahnhofs, verschweigt den Grund, teilt auf Sadwicks Frage hin jedoch mit, dass seine Linie der einzige Weg nach Corona wäre. Sadwick überredet den stets profitorientierten Kleinwüchsigen, aus dem Bahnhof ein Museum zu machen. Er kann sich mit dem Gedanken anfreunden, verlangt allerdings zehn Goldstücke als Eintritt, die Sadwick nicht besitzt. Er lässt sich deshalb von Maurice in mehreren kleinen Jobs gleichzeitig einstellen, um Geld zu verdienen und Vergünstigungen zu erhalten. Anschließend kann Sadwick den Bahnhof betreten und mit der oben stehenden Lok nach Corona aufbrechen.", "section_level": 2}, {"title": "Kapitel 4: Corona.", "content": "Sadwick und sein wandelndes Schweizer Taschenmesser Spot steigen vor dem Eingang des Schlosses aus ihrer Lok und blicken sogleich auf ein verschlossenes Tor. Spot gelangt durch einen Spalt hindurch in den Innenhof und sucht alleine in einer Art Hindernislauf nach einer Möglichkeit, das Tor zu öffnen. Wieder zusammen, bemerkt Sadwick, dass das Schloss verlassen ist. Alle haben sich vor den herannahenden Asgil vorzeitig in Sicherheit gebracht. Als einzige Ausnahme findet man Bobby, der sich in einem Fass vor den Angreifern versteckt hält. Offenbar wurde er gar nicht entführt, sondern habe lediglich einen Fuchs gesehen und sich aus Furcht in eine Höhle verkrochen. Wie er es allerdings nach Corona geschafft hat, bleibt rätselhaft. Auf Sadwicks Frage hin, wie man denn nun die Welt retten könne, resigniert dieser. Die Situation sei selbst für einen Chaski aussichtslos. Nach ausgiebigen Erkundungen innerhalb der Schlossmauern tritt der Clown in das königliche Sternenlabor, wo er den verantwortlichen Astronomen vorfindet. Im Saal befindet sich ein Planetarium, das sich exakt nach dem Gefüge von Raum und Zeit richtet. Der Astronom gibt an, es sei so exakt, dass man meinen könne, die Welt selbst richte sich nach ihm. Der bevorstehende Untergang der geflüsterten Welt ist durch einen Schaden an dem Gefüge zurückzuführen. Der Weltenbrunnen, der sich in der Mitte des Saales befindet, ist am Versiegen. Die einzige Möglichkeit, den Untergang abzuwenden, besteht daher in der Reparatur der Vorrichtung. Das vermag jedoch nur jemand von königlichem Geblüt. Der König hat sich schwerkrank in seinen verschlossenen Turm zurückgezogen und ist deswegen nicht verfügbar. Um den König wiederum zu heilen, ist das Wasser im Brunnen, das „Wasser des Lebens“, notwendig. Um dem Teufelskreis zu brechen legt Sadwick nun unfreiwillig selbst Hand an. Sadwick muss das Planetarium ölen, Ersatzteile finden und schließlich die Planeten wieder in die richtige Ordnung bringen. Schließlich untersucht er verschiedene Aufzeichnungen über die Anordnung der Planeten, setzt den Flüsterstein in das Schaltpult, sortiert die Planeten in die richtige Reihenfolge und betätigt die Kurbel, um so die Vorrichtung wieder in Gang zu bringen. Das Tor zum Turm des Königs öffnet sich. Sadwick ist erleichtert und bemerkt nicht, dass Spot durch seine Beine hindurch gekrochen ist und aus dem Brunnen trinkt. Die Raupe verpuppt sich in einen Kokon. Spot hat die nächste Stufe seines Lebenszyklus erreicht und damit bewiesen, dass Sadwick erfolgreich ist. Das Wasser im Brunnen ist tatsächlich das Wasser des \"Lebens\". Die Erde bebt. Spots Kokon fällt in die Tiefe. Das Planetarium dreht sich immer schneller und mit ihm das Gefüge von Raum und Zeit. Als der Astronom aus dem Fenster schaut, bemerkt er ein riesiges blaues Licht, dass auf das Schloss zuzurasen scheint. Es ist jene bösartige Gestalt aus Sadwicks immer wiederkehrenden Träumen. Die Gestalt stellt sich ins Zentrum des Planetariums, beginnt mit Sadwick zu sprechen und fragt ihn, ob er wirklich geglaubt hätte, den Untergang der Welt aufzuhalten. Erst recht werde sie durch seine Hand zerstört werden, weil sie nur aus diesem Grund für ihn geschaffen wurde. Sadwick gelingt es gerade rechtzeitig, das Planetarium abzustellen, indem er die Kurbel in das Zahnradgetriebe stößt. Die Gestalt wird zu Stein. Teer fließt aus ihren Mundwinkeln und lässt das Wasser im Brunnen zähflüssig werden. Das Tor zum Königsturm schließt sich. Das Planetarium bleibt endgültig stehen, die Zeit friert ein. Noch einmal bebt die Erde. Die Felsnadel, auf der Corona steht, ist weiter geschrumpft. Zu allem Überfluss sind die Asgil eingefallen und haben die Kontrolle über die Hauptstadt übernommen. Jetzt, da die Zeit stehengeblieben ist, können sie über alle Zeit hinweg herrschen. Der Anführer Loucaux und sein Knecht Gourney kosten ihren Triumph aus und begeben sich zum Thronsaal. Sadwick ergibt sich kampflos. Zusammen mit Bobby wird er in den Schlosskerker geworfen. Im Kerkerboden klafft ein breites Loch ins Nichts. Sadwick lässt seinen Käfig in der Höhe so verstellen, dass er in den Abgrund fällt. Er landet auf einem in der Zeit gefangenen Felsvorsprung, wo er Spots Kokon und ein zuvor mit Lebenswasser eingegossenes Fläschchen wiederfindet. Es gelingt Sadwick, dass Laucaux ihn als Clown in seine Gefolge aufnimmt. Es gelingt ihm dadurch zurück im Sternenlabor zu gelangen. Dort benutzt er das Teleskop als Kanonenrohr, um erneut seinen gehassten Zirkustrick anzuwenden – diesmal aber mit Spot. Dessen harte Hülle zerbricht die Steinkruste der Gestalt. Das Tor zum König öffnet sich wieder. Sadwick arbeitet sich zum Königsgemach durch. Statt des Königs findet er aus seiner Kindheit vertraute Gegenstände sowie einen großen Spiegel. Darin erblickt einen blonden Jungen, der ihn auf die andere Seite zieht. Dort erzählt ihm dieser, dass die geflüsterte Welt nur ein Traum ist, der aus den Gedanken und Fantasien jenes Sadwicks entsprungen ist, der in der Realität im Koma liegt. Der blondhaarige Junge befindet sich in einem Patientenzimmer innerhalb eines Krankenhauses. Sein Vater, neben dem Bett sitzend, liest ihm die Geschichte der geflüsterten Welt aus einem Buch vor. Der fiktive Sadwick hat die Wahl, ob er seinem reellen Gegenstück verhilft, aufzuwachen, oder ob er diesem das Leben verweigert. Nach großen Zweifeln zerbricht er schließlich den Spiegel, worauf der reale Sadwick aus seinem Tiefschlaf erwacht.", "section_level": 2}, {"title": "Charaktere.", "content": "In der geflüsterten Welt trifft der Spieler auf viele unterschiedliche Charaktere. Im Folgenden eine Auflistung jener, die für den Handlungsverlauf eine wesentliche Rolle spielen, einschließlich der vom Spieler selbst gesteuerten Hauptcharaktere. Sadwick, der Hauptcharakter, ist ein zwölfjähriger Clown, der mit dem Wanderzirkus seiner Familie durch die geflüsterte Welt reist. Sein Name enthält das englische Wort „sad“. Tatsächlich ist Sadwick fast immerzu traurig, was er in seinem passend dunklen Kleidungsstil ausdrückt. Bunte Kleidung, wie es die Stereotypie eines Clowns verlangt, liegt ihm nicht. Er passt sich seiner Umgebung an – mit engen braunen Strumpfhosen, einem Leibchen gleicher Farbe, einem beigen Überzug mit umliegender Goldschnalle sowie mit Stiefeln und Handschuhen aus Leder. Das einzige Merkmal, das Sadwick überhaupt als Clown zu erkennen lässt, ist seine Narrenkappe. Gegen den Willen seines Bruders Ben und seines Großvaters will Sadwick in die Welt hinaus und Abenteuer bestreiten. Eigentlich soll er Leute zum Lachen bringen, sie unterhalten und aus der Schwermut des trostlosen Alltags herausholen. Doch weil er glaubt, die ganze Last der Welt auf seinen Schultern tragen zu müssen, fühlt er sich stets überfordert, klein und verloren. Auch leichtere Aufgaben wie Aufräumen und das Vorführen von Kunststückchen können Sadwick nicht annähernd das Gefühl von Zufriedenheit vermitteln. Ben, überhaupt nicht daran bedacht, seinem kleinen Bruder zu helfen, führt Sadwick noch zusätzlich vor Augen, wie nutzlos, unwichtig und unfähig er sei. Opa nimmt von all dem keinerlei Notiz, denn er ist senil und verwechselt Sadwick andauernd mit dessen Bruder. So ist es nicht verwunderlich, dass Sadwick keine soziale Rolle mehr in seiner Familie einnimmt. Sein einziger Bezugspunkt ist sein Haustier Spot. Dieses überaus liebenswürdige und gut gelaunte Geschöpf ist dem Jungen stets treu geblieben – auch an jenem Tag, als Sadwick endlich sein Schicksal in die Hände genommen hat, um sich selbst aus dem trostlosen nichtigen Zirkusalltag zu befreien. Spot (\"engl.\" Fleck, Stelle), Sadwicks Sidekick, ist eine verhältnismäßig große, dicke grüne Raupe sowie Sadwicks Haustier und treuer Begleiter. Er beherrscht Verwandlungskünste, die Sadwick dabei verhelfen können, Stellen zu erreichen, an die er sonst nie herankäme. So kann Spot sich entzünden, sich mit Wasser zu einem runden Ball vollsaugen, platt wie ein Stück Papier werden oder sich sogar in kleine, einzelne Bälle aufteilen lassen. Oft muss Spot Hunger und Durst leiden oder wird zu Experimenten missbraucht. Trotzdem fühlt er sich sehr zu seinem Herrchen hingezogen. Ben ist Sadwicks Bruder. Er ist launenhaft, verständnislos und stets von Sadwick genervt. Trotz Miesepetrigkeit versteht er die Gaukelei als einzig lohnende Beschäftigung für sich und seine Familie. Opa, der senile Großvater von Sadwick, verbringt den Abend damit, ungenießbare Gerichte zu kochen und sich in wirren Erinnerungen an die Vergangenheit zu verlieren. Meistens nimmt seine Unterhose dabei eine zentrale Rolle ein. Überdies verwechselt er Sadwick immer mit Ben. Bobby gehört zum Volk der Chaski, die seit Generationen die Boten des Königs stellen. Der überhebliche und arrogante Reisende campiert am Ufer des inmitten des Herbstwaldes gelegenen Sees. Sadwick gibt er an, dass er auf einer sehr wichtigen Mission sei: Er muss seinem König in der Hauptstadt Corona schnellstmöglich einen Flüsterstein überbringen, damit die Belagerung durch die Asgil, bösartige Echsenwesen, vereitelt werden kann. Shana ist eine Hellseherin, auch Orakel genannt. Bobby ist auf der Suche nach ihr, da sie ihm den richtigen Weg zum König weisen soll und den kürzesten Weg zurück nach Corona weiß. Leider hatte der Bote bei der Suche bisher kein Glück, also bittet er Sadwick um Hilfe. Als Sadwick das Wort Orakel hört, bittet er Bobby ihn mitzunehmen, denn Shana könnte ihm vielleicht endlich sagen, was seine Träume zu bedeuten haben. Sadwick erkundet sich, wo er nach Shana suchen solle und Bobby zeichnet ihm die ihn bekannten Orte auf der Karte ein. Ruben ist ein Bewohner der nächtlichen Insel, auf der alle in müder Trägheit verfallen sind. Er behauptet, jene Insel zu regieren, weil er über einen gewaltigen Schatz an Perlen verfügt. Diesen hat er mithilfe seiner inzwischen stillgelegten Perlenpressfabrik angehäuft und hortet ihn sicher in seinen Gemächern. Sehr unter der Schließung der Fabrik hat Rubens Handlanger Bando zu leiden. Stets weilt er in seiner Holzhütte und wartet darauf, endlich wieder arbeiten zu dürfen. Bandos Lieblingsbeschäftigung ist das Erzeugen lauter Geräusche – sehr zum Missfallen seines Vorgesetzten, der sehr schreckhaft ist. Maurice ist der kleinwüchsige Bahnhofswärter einer stillgelegten Linie. Er hat nicht viel zu tun. Dementsprechend sorgt er sich um seine Station: Überall liegt Unrat und Schmutzwäsche, während kreischende Vögel um das Kabäuschen flattern. Sein Äußeres erinnert an einen Lokomotivführer. Der nachlässige Lebensstil zeigt sich auch in seiner mit Flicken durchsetzten Kleidung. Er trägt Latzhosen sowie einen hohen Zylinder, der für seine Größe unpassend wirkt. Ralv und Yngo sind zwei verbrüderte Steine, die die geflüsterte Welt beherrschen wollen. Weil sie Rücken an Rücken auf dem Boden liegen, nehmen sie die Umgebung völlig unterschiedlich wahr. Die Asgil sind bösartige Echsenwesen, die Corona belagern und die Welt unterdrücken wollen. Das selbstverliebte Oberhaupt der Asgilarmee, Loucaux, plant weitere Angriffe um mit seinem naiven Knecht Gourney das Schloss des Königs zu stürmen und die Kontrolle der Hauptstadt zu übernehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Spielprinzip und Technik.", "content": "The Whispered World wird klassisch per Point-and-Click gesteuert. Das bedeutet, dass der Spieler Sadwick und Spot per Mausklick auf einen gewünschten in der Spielwelt liegenden Bildpunkt hin zubewegt – ganz im Sinne des genannten Fachausdrucks: Zeigen und Klicken. Indem er mit anderen Charakteren interagiert, also Gespräche führt, Gegenstände aufsammelt und diese kombiniert, werden bestimmte Rätsel gelöst, die das Voranschreiten im Spiel erschweren. Tritt der Spieler in einen besonderen Abschnitt oder in ein neues Kapitel, erfolgt ein Schnitt und eine Zwischensequenz im Zeichentrickstil läuft ab. Während einer solchen wird der Spieler in den passiven Zustand eines bloßen Zuschauers versetzt, hat also keinen Einfluss mehr auf das Geschehen, und der ursprünglich von ihm gelenkte Sadwick wird als eigenständig handelnde Figur gezeigt. Insgesamt dauern die im ganzen Handlungsverlauf verteilten Sequenzen rund fünfzehn Minuten. Ähnlich wie in \"The Curse of Monkey Island\" (mittels Münze) oder \"Vollgas\" (mittels Totenschädel) werden sämtliche möglichen Interaktionen (z. B. Reden, Anschauen oder Aufnehmen) über eine im Vordergrund aufschaltbare Bedienung, einem kleinen Menü, angezeigt. Diese öffnet sich bei gedrückter linker Maustaste. Ein Rechtsklick wiederum öffnet das Inventar eines Beutels. Während Dialogen werden dem Spieler vorgegebene Sätze als Fragen, Antworten oder Bemerkungen zur Verfügung gestellt. Zusätzlich befindet sich am rechten oberen Bildrand ein Pergamentstück, das, wenn aufgerollt, dem Spieler die Möglichkeit bietet, Spots Form zu wechseln; siehe Screenshot im Abschnitt Charaktere. Ein in diesem Genre ziemlich häufiges Element des Rätsels ist in der geflüsterten Welt der Dialog. Der Spieler sollte alle Gesprächsmöglichkeiten ausschöpfen, um wichtige Schlüsselinformationen zu erhalten. Diese sind zum Teil unabdingbar für das Voranschreiten im Spiel. Die Gespräche bestehen jedoch nicht aus verschachtelten Abfolgen, die erst bei einer bestimmten Reihenfolge die für die Lösung entscheidende Sprechzeile freischalten, was den Schwierigkeitsgrad senken dürfte, sondern um solche, bei denen der Spieler aus einer festgelegten Abfolge eines Fragenkatalogs immer die richtige Antwort wählen muss. TWW bietet damit als eines der wenigen Adventures der letzten Jahre Dialogrätsel, die diese Bezeichnung auch verdienen. Trotzdem sind die aus Gesprächen entnommenen Schlüsselinformationen ein wertvolles Gut, das der Spieler an einem späteren Zeitpunkt gebrauchen kann. So zum Beispiel bei den im Genre klassisch vertretenen Logik-, Knobel- und Kombinationsrätsel, die den überwiegenden Teil des Gameplays ausmachen. Letztere sind durch die berühmten Adventures von LucasArts inspiriert und weisen dadurch weithin ähnliche Merkmale auf. Obwohl TWW in einer fantastischen Welt angesiedelt ist und skurrile Begebenheiten nicht selten sind, sind die Rätsel fair und nachvollziehbar. Andererseits kann das Auffinden gewisser Gegenstände bei für TWW typisch hohem Detailgrad (eher selten innerhalb des Genres) als schlüssige Konsequenz ziemlich umständlich sein. Zur Erleichterung wurde von den Entwicklern eine sogenannte \"Hotspot\"-Funktion (engl. für „heiße Stelle“) eingerichtet, die sämtliche zu nutzenden Aktionen aufzeigt. Gebietsübergänge und Objekte, die dem Spieler auf den ersten Blick nicht auffallen, bleiben ihm so nicht länger verborgen. Dem Sidekick Spot wurde sogar ein eigenes kleines Level gewidmet. Im von den Entwicklern genannten „Spot-Parcours“ ist die Raupe auf sich allein gestellt und muss unter Zeitdruck eine Reihe von kleineren Mechanismen auslösen, um zum Ziel zu gelangen. Es ist der einzige Abschnitt im Spiel, wo schnelles Reagieren notwendig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Ausgangspunkt der Entwicklung von \"The Whispered World\" war die private „Rhein-Sieg-Akademie für Realistische Bildende Kunst und Design“ in Hennef, wo Marco Hüllen seine Diplomarbeit zum Grafikdesigner und Illustrator mit dem Titel „Entwicklung und Vermarktung des Computerspiels ‚The Whispered World‘“ vorgelegt hatte. Als Folge wurde er zuerst von dem mittlerweile insolventen Unternehmen Bad Brain Entertainment, dann von Daedalic Entertainment als \"Lead Artist\" eingestellt. Bei beiden konnte er zusammen mit anderen Grafikern an seiner ursprünglichen Diplomarbeit weiterarbeiten. Beinahe jedoch wäre wegen der Insolvenz von Bad Brain das Spiel als Freeware kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Die Absicht, einen beispielhaften Repräsentanten des Adventure-Genres bzw. einen würdigen, modernen Nachfolger der alten Klassiker zu erschaffen, begründete Hüllen folgendermaßen: „In der heutigen Zeit, in der virtuelle ‚Ballerspiele‘ die Computerwelt prägen, möchte ich zu den Wurzeln des Genres zurückkehren. Die jungen Spieler von Actionspielen kennen keine Adventure und viele ältere Fans sehnen sich nach diesen alten Spielen, in denen es mehr auf die Handlung und Intelligenz als auf stupide Fingerakrobatik ankam, zurück. Dadurch ist eine Marktlücke entstanden, die bereits von einigen Firmen erkannt wurde. Mein Spiel soll diese Lücke füllen.“ (Siehe auch: „Adventure – Tod eines Genres?“) Kurzum: Das Spiel soll als „zukünftige Referenz für das Adventure-Genre“ gelten. Für die im Spiel vorkommenden Texte und Dialoge zeichnete hauptsächlich der Autor Jan Müller-Michaelis in der Funktion als \"Creative Director\" verantwortlich. Unter der Leitung des \"Lead Programmer\" Jan Napitupulu arbeiteten mehrere Programmierer an einer modifizierten Version der Engine Visionaire. Der vollständige Entwicklerstab bestand aus mindestens zwanzig weiteren Personen, darunter Grafiker, Animatoren, Tongestalter, PR-Manager, Produktmanager usw. Am 6. August 2009 erreichte TWW den Gold-Status. Zu jenem Zeitpunkt waren sämtliche Entwicklungsarbeiten abgeschlossen und das Spiel war bereit für die Massenfabrikation. Vom 19. bis zum 23. August wurde TWW auf der gamescom in Köln erstmals der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Somit war es Interessierten noch vor dem eigentlichen Veröffentlichungsdatum möglich, das Spiel am Messestand von Deep Silver zu testen. Einige an der Entwicklung beteiligte Personen waren ebenfalls am Stand anwesend. The Whispered World ist in einer skurril-fantastischen, melancholischen Welt angesiedelt. Diese ist grafisch zweidimensional aufgebaut und enthält zahlreiche Animationen (Kerzenflackern, Rauch, fließende Bäche, Wasserfälle, sichtbare Kometen usw.), die die Umgebung in Bewegung bringen und authentisch wirken lassen. Die handgemalten Hintergründe bestehen aus mehreren Zeichnungsebenen: übereinandergelegte Erdböden, Berge und Wolken, die für das Auge des Spielers einen Tiefeneffekt erzeugen und sich bei dessen Gang in unterschiedlichem Tempo fortbewegen (sogenanntes \"Parallax scrolling\"). Ein Bild kann dabei bis zu zwanzig Ebenen beinhalten. Ebenfalls von Hand gestaltet sind die sehr detaillierten Vordergründe sowie die Figuren. Stilistisch sind die Grafiken eindeutig europäischer Hand zuzuordnen. Elemente aus japanischer Zeichenkunst – beispielsweise der für Animes typische Hintergrundaufbau wie er in \"Chihiros Reise ins Zauberland\" zu sehen ist – sind allerdings auch enthalten. Das einzige Objekt im Spiel, welches nicht von Hand gezeichnet wurde, ist das 3D-Modell eines mechanischen Planetariums. Die maximal zu erreichende Bildauflösung beträgt 1024×768 Pixel. Viele der Hintergründe beschränken sich jedoch nicht auf dieses Maß. Bei etwa der Hälfte der Szenen handelt es sich um rollende Hintergründe, die sich unterschiedlich stark über das Bildverhältnis (4:3) hinaus nach links und rechts bzw. oben und unten ausdehnen.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Jedes der vier im Spiel enthaltenen Kapitel ist mit seiner eigenen Hintergrundmusik ausgestattet. Gemeinsam stellen sie eine Einheit dar, die den Verlauf der Handlung passend zum Ausdruck bringen soll. Betritt der Spieler einen besonderen Spielabschnitt, zum Beispiel eine Höhle, werden die Klänge situationsbedingt tiefer und wirken so dunkler und kälter. Durch die sich verändernde Tonkulisse, die über fünfhundert selbst aufgenommene und von Datenbanken bereitgestellte Geräusche zählt, erhält der Spieler außerdem einen Hinweis darauf, ob er passend handelt und den korrekten Pfad für den Fortschritt der Geschichte eingeschlagen hat. Für die Realisierung der Soundtracks war das mit Daedalic Entertainment kooperierende Periscope Studio verantwortlich. Die Stücke bestehen ausschließlich aus klassischer Musik, gespielt von einem aus Klavier, Fagott und Querflöte bestehenden Quintett.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Entwickler haben für das Abenteuer in der geflüsterten Welt – von ein paar Ausnahmen abgesehen – eher weniger bekannte Synchronsprecher aus der Branche engagiert. Man wolle auf namhafte Sprecher verzichten, um keine Assoziationen mit bekannten Charakteren hervorzurufen. Während drei Wochen vertonten fünfzehn Sprecher über 10.000 Textzeilen. Siebzehn Rollen waren zu besetzen, wobei die Schauspielerin Katja Keßler die einzige weibliche Rolle im Spiel einnimmt. Nach der Veröffentlichung erster Sprechproben wurde Sadwicks Stimme stark kritisiert. Sie höre sich für einen Zwölfjährigen sowohl kindlich als auch weinerlich an, und sei auf Dauer nervig. Verteidiger hingegen meinen, dass die Stimme zwar ungewöhnlich, aber durchaus passend sei, weil sie Sadwicks allgemeine Gemütslage unterstreiche. Auch die Dialogtexte sorgten für wenig Begeisterung. Sie würden weniger an ernste Erwachsenenunterhaltung, als mehr an die irre Edna aus Daedalics erstem Werk erinnern. Die ursprüngliche Version enthält neben der deutschen Originalfassung vollständig eingesprochene Synchronisationen in englischer und französischer Sprache sowie Untertitel in Italienisch und Spanisch. In der \"Special Edition\" kamen russische und polnische Untertitel hinzu, dafür musste die französische Sprachfassung aus lizenzrechtlichen Gründen komplett entfernt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kopierschutz.", "content": "Der Kopierschutz von TWW wird in der rund 20.000 Stück umfassenden Erstauflage über drei mit Runen beschriftete Plastik-Dodekaeder abgefragt. Die zwölfflächigen Körper liegen der Verpackung bei und können zusätzlich als Spielwürfel für das Brettspiel \"Droggel\" (siehe Abschnitt Sonstiges) verwendet werden, welches auf der Rückseite des ebenfalls beiliegenden Posters aufgedruckt ist. Download-Versionen und spätere Auflagen sind vollständig durch einen herkömmlichen, technischen Kopierschutz geschützt. Die DVD wird in sämtlichen Auflagen durch das in der Spielebranche oft genutzte Tagès-Verfahren auf Originalität und Präsenz im Laufwerk geprüft. Sobald das Spiel gestartet ist, werden dem Spieler Abbilder der drei Würfel angezeigt und er wird aufgefordert, das „Rätsel“ zu lösen, um sich für den Eintritt in die geflüsterte Welt als würdig zu erweisen. Zehn Flächen sind ausgeblendet, ausgenommen die restlichen zwei. Die zentrierte Fläche zeigt ein Fragezeichen, während auf einer anderen, beliebigen Fläche ein Runensymbol zu erkennen ist. Die Aufgabe des Spielers ist es nun, die Würfel zu drehen, bis sich die Fläche mit dem passenden Symbol in der auf dem Bildschirm angezeigten Position befindet. Dann gibt er anhand einer vorgelegten Palette das gesuchte Symbol mit dem Fragezeichen ein. Wurden alle drei Symbole richtig eingegeben, gelangt der Spieler in das Hauptmenü. Diese Prozedur muss bei jedem Spielstart wiederholt werden. Viele Kritiker sind der Ansicht, dass die Würfelabfrage mit der Zeit, nach mehrmaligem Lösen, auf die Nerven gehe, da sie stets zu wiederholen ist. Nicht erwünscht sei sie besonders dann, wenn man eigentlich schnell weiterspielen möchte. Bemängelt wird überdies, dass das Spiel nicht gestartet werden kann, falls der Spieler einen oder mehrere seiner Würfel verlöre. Mancher Kritiker indes erfreut sich über die nostalgische Praktik: Sie erinnere an die Drehscheiben aus \"Monkey Island\" und könne als Hommage bzw. Reminiszenz und Verbeugung vor den alten Genre-Größen aufgefasst werden. Das Prinzip des „externen“ Kopierschutzes wurde vor allem zu Beginn der 1990er Jahre, dem Höhepunkt der Adventure, angewandt.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Anfangs war die Veröffentlichung von TWW für den 12. Juni 2009 angesetzt. Um zusätzliche Entwicklungszeit für letzte Nachbesserungen zu garantieren, entschied man sich für den 28. August desselben Jahres. Im Laufe des Jahres 2010 erschien das Spiel auch in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Skandinavien und im Vereinigten Königreich. Die Originalversion wurde in einer aufwendig verarbeiteten Verpackung ausgeliefert, welche einige Extras beinhaltet: Ein Handbuch mit Artworks und Lösungshilfe für die ersten Rätsel, ein beidseitig bedrucktes Poster und drei als Kopierschutz dienende Spielwürfel. Letztere sind nur in der Erstauflage enthalten. Eine Umsetzung (Portierung) für den Nintendo DS war geplant wurde jedoch nicht realisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Special Edition.", "content": "Am 6. Mai 2014 wurde das Spiel in einer \"Special Edition\", die sowohl als Verkaufsversion auf DVD als auch über die digitalen Spieleplattformen Steam und GOG erhältlich ist, neu veröffentlicht. Hinzugefügt wurden Entwicklerkommentare von Marco Hüllen und Jan \"Poki\" Müller-Michaelis, die sich in jedem Bildschirm durch Anklicken eines Icons abspielen lassen. Außerdem besteht nun die Möglichkeit, die meisten Minispiele zu überspringen. Die Steam-Version wurde zusätzlich mit „Errungenschaften“ ausgestattet. Daneben gab es Änderungen an den verfügbaren Sprachfassungen (siehe Abschnitt \"Synchronisation\"). Besitzer der Steam-Version erhielten das Upgrade auf die \"Special Edition\" kostenfrei, dieses muss jedoch separat installiert werden. Die Originalversion ist für Nutzer, die sie bis zum 5. Mai 2014 auf Steam erworben haben, weiterhin verfügbar, ein Neukauf ist jedoch nicht mehr möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Im deutschen Sprachraum erzeugte \"The Whispered World,\" alles in allem, ein überdurchschnittlich gutes Meinungsbild. Besonderen Anklang fand die durchgehend liebevoll handgezeichnete Umgebung. Auch die fesselnd erzählte Geschichte und der melancholisch-humorvolle Umgang des Hauptcharakters mit der Welt und seinem Schicksal wurden hervorgehoben. Als negative Punkte wurden Dinge wie die teilweise unnötig schwer und an mancher Stelle auch etwas unfair gestalteten Rätsel. Darüber hinaus wurde lediglich noch manchmal angemerkt das die Steuerung des Spiels oder die maximale Auflösung von nur 1024 × 768 Bildpunkten vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß wären. Im internationalen Bereich erntete das Spiel, in seiner englischsprachigen Version, dagegen sichtbar schlechtere Bewertungen. Ursache dafür ist unter anderem die Synchronisation. Sadwicks englische Stimme wurde etwas gewöhnungsbedürftig und auf Dauer eher nervtötend wahrgenommen. In Kombination damit sind seine immer wiederkehrenden Beschwerden über die Aufgaben, sein düsteres Schicksal und Sadwicks allgemein depressive Art besonders negativ hervorgetreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Whispered World (englisch für „Die geflüsterte Welt“) ist ein Adventure-Computerspiel. Es wurde von Marco Hüllen erdacht, von Daedalic Entertainment entwickelt und von Koch Media am 28. August 2009 in Deutschland, Österreich und der Schweiz für den PC veröffentlicht. Von dem Spielprinzip, der Steuerung und dem grafischen Aufbau her orientiert sich das Spiel stark an älteren Klassikern des Genres wie \"The Curse of Monkey Island\" oder \"Vollgas\".", "tgt_summary": "《风语世界》(\"The Whispered World\")是一款传统风格的点击式冒险游戏,对应Windows平台。它由Marco Hüllen设计,Daedalic Entertainment开发,由Deep Silver在欧洲发行。游戏剧情共分四幕,发生在幻想世界,主角是一个12岁的小丑,通关需25小时。图像采用的是2D手绘动画。至2010年9月,该游戏在Metacritic和GameRankings上的评分分别为70/100和71%。", "id": 679666} {"src_title": "Schutzgebiet Tangkoko Duasaudara", "tgt_title": "通科科-巴图安加斯山自然保护区", "src_document": [{"title": "Natur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vogelwelt.", "content": "Die Vogelwelt des Schutzgebiets ist mit mindestens 233 Arten ausgesprochen reichhaltig, von denen 103 auf Sulawesi endemisch sind. Zwei Hornvögel von weltweit 54 Arten sind von der Insel bekannt, der Helmhornvogel (\"Aceros cassidix\") ist im Schutzgebiet heimisch. Dies insbesondere, da es sich um einen ausgesprochenen, vielfältigen Ficus-Wald handelt, deren Früchte zu ihrer bevorzugten Nahrung gehören; womit sie wiederum für deren Ausbreitung sorgen. Das Gebiet hat mit 51 Vögeln/km2 die höchste Dichte von Hornvögeln in der Welt. Mit dem indonesischen Namen \"rangkong\" oder \"burung tahun\" (deutsch etwa \"Jahresvogel\") bringen die Einheimischen ihre Annahme zum Ausdruck, dass die roten Ringe am Schnabelansatz das Lebensalter angeben, ähnlich den Jahresringen bei Bäumen. Auch das vom Aussterben bedrohte Hammerhuhn (\"Macrocephalon maleo\") kann hier angetroffen werden. Sein Hauptvorkommen konzentriert sich auf ein Gebiet etwa 8 km östlich von Batu Putih. Endemisch ist auch die Teufelsnachtschwalbe (\"Eurostopodus diabolicus\"), ein dämmerungsaktiver Bodenbrüter. Ferner seien noch erwähnt die bis 45 cm große und 365 g schwere Bronzefruchttaube (\"Ducula aenea\") mit auffälligen grünen Flügeldecken und weißer Unterseite und der blau-schwarzmetallische Glanzfleckdrongo (\"Dicrurus hottentottus\") mit seinem gegabelten \"Fischschwanz\". Selten geworden ist der Weißbauchseeadler (\"Haliaeetus leucogaster\"), häufiger trifft man den Brahminenweih an der Küstenlinie und Seeufern an.", "section_level": 2}, {"title": "Säugetiere.", "content": "Eine Rarität ersten Ranges sind zwei Kuskusarten, die nur östlich der Wallace-Linie vorkommen. Der Bärenkuskus (\"Ailurops ursinus\") ist mit über einem Meter vom Kopf bis zum Schwanzende der größte und primitivste Vertreter und die häufigere Sichtung. Der Bodenkuskus (\"Strigocuscus celebensis\") kam vermutlich erst vor etwa 11.000 Jahren während der letzten großen Eiszeit von Neuguinea an, vermutlich per natürlichem Floß. Heimisch ist auch der Schopfaffe oder -makake (\"Macaca nigri\"). Diese Affen leben in matriarchalischen Großgruppen von 30 bis 100 Individuen. Gab es vor 20 Jahren mindestens 3000 im Bereich des Schutzgebiets, so sind es heute höchstens noch 700. Drei Koboldmakiarten gibt es auf der Insel. Die Koboldmakiart \"Tarsius spectrumgurskyae\" ist winzig, hat gerade einmal Doppelfaustgröße und lebt auch im Schutzgebiet. Erwähnenswert ist noch der Schwarze Flughund (\"Pteropus alecto\"), der im gesamten östlichen Indonesien und nördlichen Australien lebt und durch ein dunkles Fell charakterisiert ist.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Das Schutzgebiet wird von nationalen und verstärkt internationalen Touristen besucht. Es ist von der bekannten Taucherinsel Bunaken bzw. Manado nach einer zweistündigen Fahrt sowie von der Taucherinsel Lembeh nach einstündiger Anreise relativ leicht zugänglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dschungelschutzgebiet Tangkoko Duasaudara (auch \"Dua Saudara\") erstreckt sich um den 1351 m hohen \"Gunung Duasaudara\" (\"Gunung \"indones. ‚Berg‘) und Teile des 1109 m hohen \"Gunung Tangkoko\" im äußersten Nordosten von Sulawesi. Der übliche Eingang zum 8890 ha großen Schutzgebiet befindet sich in \"Batu Putih\", einem Küstendorf 60 km entfernt von Manado, etwa 29 km von Bitung. Das Schutzgebiet weist einen gut durchwachsenen Sekundärwald auf, der in erster Linie aus einer großen Zahl von Ficus-Arten besteht. Erst in der Gipfelregion findet man noch Primärwald.", "tgt_summary": "通科科-巴图安加斯山自然保护区又译淡可可自然保护区(印尼语:Cagar Alam Gunung Tangkoko Batuangus),是印度尼西亚苏拉威西岛北部的一个自然保护区,距离万鸦老1小时车程。保护区面积8,700公顷,包括三座主要山峰:通科科火山(1,109米)、杜阿苏达拉山(Dua Saudara,1,361米)和巴图安加斯山(Batuangus,450米)。", "id": 3030294} {"src_title": "Erika (Lied)", "tgt_title": "艾瑞卡 (德国军歌)", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Der Liedtext und die Melodie stammen von dem deutschen Komponisten für Marschlieder, Herms Niel (1888–1954). Das genaue Entstehungsjahr des Liedes ist nicht bekannt; häufig wird „um 1930“ angegeben, was sich durch wissenschaftliche Quellen allerdings nicht belegen lässt. Erstmals veröffentlicht wurde das Marschlied \"Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein (Erika)\" im Jahr 1938 im Verlag Louis Oertel in Großburgwedel. Niel, der Anfang Mai 1933 in die NSDAP eintrat und es in der NS-Zeit unter anderem bis zum „führenden“ Kapellmeister beim Reichsmusikzug des Reichsarbeitsdienstes brachte, schuf zahlreiche Marschlieder, die weitgehend der NS-Propaganda dienten. Insbesondere der Reichspropagandaminister Joseph Goebbels hatte, wie Berszinski schreibt, volksnahe, einfache Lieder als ein nützliches Propaganda-Mittel erkannt. Je mehr der Schlager aus der harten Wirklichkeit in traumverlorene Seligkeiten entflogen sei und eine gemütvolle Liebesleid- und Lust-Idylle vorgetäuscht habe, desto besser habe sich hinter den vielen sanften Molltönen „das wahre Gesicht Nazideutschlands“ verbergen lassen. Die bewusste Verwendung neuer technischer Massenmedien im Nationalsozialismus, insbesondere in Film und Rundfunk, kam dem entgegen und sorgte rasch für Popularität des nationalsozialistischen Lied- und Musikguts. Die militaristischen Schlager und die Marschlieder waren die „Antwort auf den näherrückenden Krieg“. Insgesamt wurden zwischen 1933 und 1945 etwa 15.000 NS-Musikwerke produziert, sowie etwa anderthalb Millionen Blatt Dokumente, die sich allein auf Musik beziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Text.", "content": "In dem Marschlied \"Erika\" werden sowohl das blühende Heidekraut als auch eine Frau dieses Vornamens besungen. In der ersten Strophe beschäftigt sich der Liedtext mit dem Heidekraut \"Erika\": Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein Und das heißt: Erika. Es wird als „von hunderttausend kleinen Bienelein“ heiß umschwärmt beschrieben, denn sein Herz sei „voller Süßigkeit/Zarter Duft entströmt dem Blütenkleid“. Die zweite Strophe wendet sich der Geliebten fern in der Heimat zu, der das Lied von dem „kleinen Blümelein“ gewidmet sei: In der Heimat wohnt ein kleines Mägdelein Und das heißt: Erika. Die letzte Strophe führt schließlich die Motive der ersten und zweiten Strophe zusammen, indem ein Heidekraut besungen wird, das auch im Kämmerlein fern der Heimat blühe und jeden Morgen und Abend an die Braut daheim erinnere: Und dann ist es mir, als spräch’ es laut: Denkst du auch an deine kleine Braut? In der Heimat weint um dich ein Mägdelein Und das heißt: Erika. ", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Bei der Komposition handelt es sich um einen Marschgesang, ein Lied also, das auch ohne instrumentale Begleitung von (meist marschierenden) Soldaten gesungen werden konnte. Die eigenständige Marschkomposition (auch die Melodiestimme stammt von Niel) weist, wie sie in den Aufnahmen zur Zeit des Dritten Reichs verbreitet wurde, ein prägnantes Detail auf: Der ansonsten komplett als Marschmusik durcharrangierte Gesangsteil wird in sämtlichen Melodiepausen mit drei rasch aufeinanderfolgenden dampfhammerschlagartigen Paukenschlägen kontrapunktiert (ohne Instrumentalbegleitung ergibt sich das durch das Geräusch der marschierenden Füße von selbst), welche ohne Begleitung gänzlich für sich allein stehen: Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein (xxx) / und das heißt: (xxx) Erika (xxx). Heiß von hunderttausend kleinen Bienelein (xxx) / wird umschwärmt (xxx), / Erika (xxx). Denn ihr Herz ist voller Süssigkeit (xxx), / zarter Duft entströmt dem Blütenkleid (xxx). [...] Dieser auf den ersten Blick nicht mit dem textlichen und melodischen Gehalt des Liedes zusammenpassende musikalische Einfall macht die Komposition einprägsam und betont zudem durch die klangliche Ähnlichkeit zu Kanonenschlägen unterschwellig den Charakter eines Kriegsliedes.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung und Rezeption.", "content": "Die Verbreitung und die zentrale Einbindung des Liedes \"Erika\" in die NS-Propaganda werden unter anderem durch die autobiografischen Aufzeichnungen von Gregor von Rezzori über reichsdeutsche Hörfunksendungen des Aprils 1945 verdeutlicht: „Die Tage gingen hin mit Rundfunkmeldungen. Siegreiche Abwehr- und Rückzugsschlachten. Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein, Bumm Bumm. Unsere U-Bootwaffe hatte wieder Zehntausende von Bruttoregistertonnen versenkt. Denn wir fahren, wir fahren gegen Engeland.“ Das Lied spielt auch in zahlreichen belletristischen Texten, die sich mit der NS-Zeit beschäftigen, eine Rolle. Ein prominentes Beispiel ist Walter Kempowskis Roman \"Heile Welt\". Die besondere Beliebtheit des Marschliedes während des Zweiten Weltkriegs wird bisweilen dadurch erklärt, dass es textlich in einer Reihe populärer Lieder mit deutschen weiblichen Vornamen stand, in denen Wehrmachtssoldaten, die in den Krieg gezogen waren, ihre in der Heimat gebliebenen Geliebten und Frauen besingen konnten. Die Darstellung der Frau („Mägdelein“) als „wartende, weinende, hingebungsvolle, treue, und doch umschwärmte Frau“ entsprach dem von den Nationalsozialisten propagierten Rollenklischee der „treusorgenden Gattin“. Unter den Soldaten kursierten teils auch „umgedichtete“ Textversionen, die meist direkte(re) sexuelle Anspielungen enthielten. Im Ausland wurde und wird das Marschlied \"Erika\" als „typisches deutsches Liedgut“ wahrgenommen, dabei allerdings bis heute meistens untrennbar mit der deutschen Wehrmacht verbunden; so gehörte es zum Beispiel 1983 beim Zehn-Jahres-Jubiläum der Junta in Chile zum Repertoire des Musikzuges eines chilenischen Militärbataillons in „vertrautem Feldgrau mit original Wehrmachts-Stahlhelm“, das noch in der Tradition „einstiger deutscher Militärhilfe“ stand; und von „gewalttätigen deutschen Fans“ und Randalierern wurde es bei der Fußball-Europameisterschaft 1984 in Frankreich wiederholt bei „gemeinsamen Gesängen“ während des Marsches zum Stadion „gegrölt“. Der russische Komponist Andrei Jakowlewitsch Eschpai zitierte in seiner \"Sinfonie Nr. 5\" von 1985 das Lied, wobei die zitierte Marschmusik in seinem 40 Jahre nach Kriegsende und vermutlich aus diesem Anlass entstandenen Werk den „Einmarsch der Wehrmacht darstellen könnte“. Im Nachkriegsdeutschland hingegen blieb der Marschgesang \"Erika\" vor allem aus seinem ursprünglichen Kontext herausgelöst beliebt und wurde nach der Wiederbewaffnung auch auf Märschen der Bundeswehr und des Österreichischen Bundesheeres gesungen; als volkstümliches Lied wurde es für Schallplattenaufnahmen neu eingespielt, unter anderem von Tony Marshall, der es 1974 auf seiner LP \"Hinaus in die Ferne\" zusammen mit alten Volksliedern wie \"Muss i denn zum Städtele hinaus\" veröffentlichte. Der Titel \"Erika\" gilt heute nicht wenigen selbst als Volkslied, obgleich der Ursprung des Liedes noch lange allgemeinhin bekannt war. \"Erika\" wurde schließlich auch in u. a. folgenden Filmen verwendet: Es existieren ebenfalls Fassungen des Liedes auf Afrikaans unter gleichem Namen. Die Bekannteste ist die Interpretation des Tenors Gé Korsten. Auch eine Version in finnischer Sprache existiert mit gleichem Inhalt als \"Kaarina\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Erika, auch bekannt unter seinem Liedanfang Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein, ist der Titel eines bekannten deutschen Marschliedes von Herms Niel, das in den 1930er-Jahren entstand. In dem Lied wird „die naturverbundene Liebe zur Heimat besungen“.", "tgt_summary": "艾瑞卡(Erika),二战时期德国军歌,词曲均由德国军歌作曲家 Herms Niel(1888-1954)于1930年代创作,1938年出版。Erika是德国一种常见的花卉植物,属于石楠科。歌词用拟人化的修辞手法,像赞美一位美女一样赞美艾瑞卡,表达一种对家乡对祖国的热爱之情。歌曲旋律不像德国老军歌《普鲁士军歌》那样雄壮悲情,而是相当轻松浪漫,是二战中德国军人最喜爱的歌曲之一。", "id": 594114} {"src_title": "Dieffenbacher (Unternehmensgruppe)", "tgt_title": "迪芬巴赫", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1873 gründete der Schlossermeister Jakob Dieffenbacher im Alter von 26 Jahren in Eppingen das Unternehmen Dieffenbacher. Der kleine Betrieb führte verschiedenste Schlosserarbeiten durch sowie Reparaturen jeglicher Art – vor allem für Maschinen, die in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Gegen 1900 stellte das Unternehmen auch Herde, Öfen und Kassenschränke her, die noch heute in nordbadischen Kreditinstituten zu finden sind. Nach ihrer Meisterprüfung traten die beiden Söhne und Schlossermeister Wilhelm und Friedrich Dieffenbacher in zweiter Generation in das Familienunternehmen ein. Wilhelm und Friedrich übergaben die Schlosserei in der Eppinger Altstadt 1910 an Bruder Heinrich Dieffenbacher. In der Heilbronner Straße entstand gleichzeitig eine Fabrik, die Wilhelm und Friedrich leiteten. Es folgte eine Umbenennung des Unternehmens in Maschinenbauanstalt J. Dieffenbacher-Söhne. In jener Zeit wandelte sich die Produktpalette hin zu Industrieerzeugnissen. Der Schwerpunkt der Fertigung lag auf hydraulischen Speiseöl-, Obst- und Weinpressen. Aus der Maschinenbauanstalt wurde mit zunehmender Maschinenfabrikation 1914 namentlich die Maschinenfabrik. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs weitete Dieffenbacher das Ölpressen- und Ölanlagengeschäft aus. Mitte der 1920er Jahre baute Dieffenbacher die ersten hydraulischen Pressen für Bakelitmassen für die Kunststoffindustrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg spezialisierte sich die Maschinenfabrik auf Schwermaschinenbau. Im Jahr 1949 baute Dieffenbacher seine erste Spanplattenpresse. 1952 traten Albert und Gerhard Dieffenbacher in das Unternehmen ein und übernahmen die Geschäftsführung in dritter Generation. In den 1950ern fasste das Unternehmen in der Holzindustrie Fuß und entwickelte und fertigte neben Spanplattenpressen nun auch Furnierpressen. Zudem wurden Sperrholzanlagen und Dekoranlagen zur Veredelung von Spanplatten in das Produktprogramm aufgenommen. 1956 erhielt Dieffenbacher die ersten Exportaufträge aus dem europäischen Ausland. In den 1960er Jahren weitete sich der Export rasant über Europa hinaus u. a. in die USA, nach Brasilien, Mexiko und in weitere Länder aus. Außerdem entwickelte Dieffenbacher Tuschierpressen mit schwenkbarer Stößelplatte und ausfahrbarem Tisch, ein Vorläufer der heutigen Tryoutpresse. Ab 1960 baute das Familienunternehmen neben Bakelitpressen und Thermoplast-Spritzmaschinen-Pressen zur Verarbeitung von faserverstärkten Polyesterkunststoffen und entwickelte sich in den 1970er Jahren zum Marktführer auf diesem Gebiet. Mitte der 1970er Jahre konstruierte Dieffenbacher eine kontinuierlich arbeitende Kaltvorpresse, die für das Unternehmen ein großer Schritt zur kontinuierlichen Herstellung von Spanplatten war. 1980 trat Wolf-Gerd Dieffenbacher (* 1951) in vierter Generation in das Unternehmen ein. Er entwickelte das Unternehmen zum internationalen Komplettanlagenbauer. Dieffenbacher wuchs durch eine Reihe von Neugründungen, Firmenübernahmen und den Ausbau von Tochtergesellschaften, Vertriebsbüros und Servicestandorten. 1999 baute Dieffenbacher den Bereich Umformtechnik/Kunststoffe durch die Entwicklung des Direktverfahrens für langfaserverstärkte thermoplastische Kunststoffe (LFT-D) weiter aus. Seit 2010 produziert das Unternehmen Maschinen zur Strom- und Wärmeerzeugung aus Holzabfällen und zur Trocknung von Schlämmen aus der Bioethanolproduktion. 2011 erhielt Dieffenbacher den AVK Innovationspreis für die Entwicklung des Direktverfahrens zur Herstellung von SMC-Bauteilen. Zudem führte das Unternehmen die HP-RTM Anlage im Markt ein. 2014 gründete Dieffenbacher den Bereich Recycling. Der Fokus in diesem Geschäftsfeld liegt auf der Herstellung von Gesamtanlagen zur Aufbereitung verschiedener Reststoffe. Im Jahr 2015 folgte ein weiterer Meilenstein im Holzsektor. Dieffenbacher führte die CPS+, die neue kontinuierlichen Presse zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten ein, eine Weiterentwicklung des erfolgreichen Pressensystems CPS. 2016 trat Christian Dieffenbacher in die Geschäftsführung ein, nachdem er zwei Jahre als Berater tätig gewesen war. Damit läutete das Unternehmen den Beginn der fünften Generation ein. Im selben Jahr entwickelte Dieffenbacher die Tailored Blank Line, eine Lösung zur Großserienfertigung lokal verstärkter thermoplastischer Bauteile, die aus der Fibercon und Fiberforge – die bis dato schnellste Tapelegeanlage der Welt – besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsfelder.", "content": "Die Geschäftsfelder der Dieffenbacher Gruppe gliedern sich im Wesentlichen in drei Bereiche:", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsfeld Wood (Holzwerkstoffplattentechnik).", "content": "Die Dieffenbacher Business Unit Wood plant und fertigt Gesamtanlagen für die Holzwerkstoffindustrie. Hergestellt werden Anlagen zur Produktion von Spanplatten, Mitteldichten Holzfaserplatten (MDF), Hochdichten Faserplatten (HDF), Grobspanplatten (OSB/OSL) sowie Furnierschichtholz (LVL). Der Lieferumfang von Dieffenbacher reicht von der Zerkleinerung des angelieferten Holzes über das Pressen der Platten bis hin zu deren Oberflächenveredelung. Eine Gesamtanlage zur Produktion von Holzwerkstoffplatten umfasst typischerweise Energieerzeugungsanlagen, Zerkleinerungsmaschinen, Trockner, Siebe und Sichter, die Beleimung, die Steuerung, den Formstrang, taktgebundene oder kontinuierliche Pressensysteme, Beschichtungsanlagen, Endfertigungs-, Lager- und Prozessleitsysteme sowie Online-Wartungssysteme. Der Aftersales Service und Anlagenmodernisierungen sind ebenfalls Teil des Leistungsspektrums der Business Unit Wood.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftsfeld Composites (Umformtechnik).", "content": "Der Geschäftsbereich Composites entwickelt Methoden, Prozesse und vollständig automatisierte Produktionsanlagen zur Herstellung faserverstärkter Bauteile. Produktionsverfahren sind u. a. das Long Fiber Thermoplast Molding (LFT), Sheet Molding Compound (SMC) und High-Pressure Resin Transfer Molding (HP-RTM). Für die wirtschaftliche Großserienfertigung von Karbonbauteilen im HP-RTM-Verfahren fertigt Dieffenbacher z. B. voll automatisierte schlüsselfertige Produktionslinien, die ein Preform Center umfassen. Ergänzend werden Produktionslinien für Hybridbauteile und Anlagen für das Nasspressverfahren hergestellt. Dieffenbacher liefert dabei alle Bestandteile für schlüsselfertige Anlagen: von der hydraulischen Presse über die gesamte Automatisierung bis hin zu Komponenten für die ressourcensparende Herstellung von Halbzeugen im Direktverfahren. Ebenso gehört die Modernisierung von Anlagen und Anlagenkomponenten zum Geschäftsfeld Composites. In der Weiterentwicklung und Kombination von Composite Verfahren nimmt Dieffenbacher eine führende Rolle ein. Dazu arbeitet das Unternehmen eng mit unabhängigen Forschungsinstituten zusammen und realisiert mit Kunden gemeinsame Forschungsprojekte.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftsfeld Recycling.", "content": "Der Dieffenbacher Geschäftsbereich Recycling entwickelt und produziert komplette Recyclinganlagen zur mechanischen und biologischen Aufbereitung von Industrie- und Haushaltsabfällen für die Gewinnung von Sekundärrohstoffen oder Energie. Für die Aufbereitung von Altholz entwickelt Dieffenbacher beispielsweise Anlagenkonzepte von der Zerkleinerung über die Trocknung, Siebung und Sichtung bis hin zu Brennersystemen und der Absaugtechnik.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftsdaten.", "content": "2009 wuchs der Umsatz des Unternehmens um zehn Prozent auf 323 Millionen Euro trotz Finanzkrise. Das Eigenkapital wuchs um 6 Millionen €. Dieffenbacher kaufte Firmen und die Zahl der Beschäftigten stieg um 670 auf weltweit 1689. \"Mit dem Kauf des Mehrheitsanteils der Shanghai Wood Based Panel Machinery Co., Ltd. (SWPM) im ersten Halbjahr 2009, baute Dieffenbacher seine Führungsrolle auf dem chinesischen Markt aus.\" 2010 betrug der von rund 1.600 Beschäftigten – 900 allein in Deutschland – erwirtschaftete Umsatz 330 Millionen Euro, bei einer Exportquote von über 70 Prozent. Der Export erfolgte hauptsächlich nach China, Russland und Indonesien. Von 2011 bis 2014 wuchs am Stammsitz Eppingen die Anzahl der Beschäftigten um rund 80 auf über 700. 2017 beschäftigte Dieffenbacher rund 1700 Mitarbeiter weltweit und verzeichnete einen Umsatz von 417 Millionen Euro.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dieffenbacher Gruppe mit Sitz in Eppingen im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg ist ein 1873 gegründetes Familienunternehmen im Bereich Maschinen- und Anlagenbau, das Pressensysteme und komplette Produktionsanlagen für die Holz-, Automobil-, Luftfahrt- und Recyclingindustrie entwickelt und herstellt. Dieffenbacher beschäftigt über 1.600 Mitarbeiter und ist weltweit an 16 Produktions-, Service- bzw. Vertriebsstandorten tätig.", "tgt_summary": "迪芬巴赫(德语:Dieffenbacher GmbH + Co. KG),是德国一家公司,专门为人造板、汽车零部件厂商制造压机系统,和其他生产设备。其总部设于埃平根。", "id": 694954} {"src_title": "Henry L. Whitfield", "tgt_title": "亨利·路易斯·惠特菲尔德", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Henry Whitfield besuchte bis 1895 das Mississippi College, wo er als Lehrer ausgebildet wurde. Danach studierte er am \"Millsap College\" Jura. Er hat aber nicht als Jurist gearbeitet. Stattdessen begann er eine erfolgreiche Laufbahn im Schulbereich. Nachdem er einige Zeit als Lehrer tätig war, wurde er bereits im Jahr 1898 von Gouverneur Anselm McLaurin zum Schulbeauftragten des Staates Mississippi ernannt. Dieses Amt übte Henry Whitfield bis 1907 aus. Von 1907 bis 1920 war er Präsident des Mississippi State College for Women. Danach war er bis 1923 Leiter einer landwirtschaftlichen Schule. Whitfield wurde Mitglied der Demokratischen Partei. Im Jahr 1923 konnte er sich in den Gouverneursvorwahlen knapp gegen den früheren Amtsinhaber Theodore Gilmore Bilbo durchsetzen, worauf er am 6. November dieses Jahres zum neuen Gouverneur seines Staates gewählt wurde. Bei dieser Wahl durften im Staat Mississippi erstmals die Frauen mitwählen.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Mississippi.", "content": "Henry Whitfield trat sein neues Amt am 22. Januar 1924 an. In seiner Amtszeit wurde die Mineralölsteuer erhöht. Mit dem Erlös aus dieser Steuer wurde das Straßennetz unterhalten und ausgebaut. Der Gouverneur förderte sowohl die Industrie als auch die Landwirtschaft seines Staates. Außerdem wurden entlang der Küste die Deichanlagen verbessert und ausgebaut. Im Bildungsbereich wurde mit der \"Commission of Education\" eine Art Schulministerium geschaffen. Unter Gouverneur Whitfield wurde die Staatsverschuldung weitgehend abgetragen. Im Winter 1926 erkrankte der Gouverneur, aber er führte die Amtsgeschäfte vom Krankenbett aus weiter. Alle Behandlungsmethoden blieben erfolglos und Gouverneur Whitfield starb im März 1927. Sein Vizegouverneur Dennis Murphree beendete seine Amtszeit. Henry Whitfield war mit Mary Damper White verheiratet, mit der er vier Kinder hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Lewis Whitfield (* 20. Juni 1868 im Rankin County, Mississippi; † 18. März 1927 in Jackson, Mississippi) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1924 bis 1927 Gouverneur des Bundesstaates Mississippi.", "tgt_summary": "亨利·路易斯·惠特菲尔德(英语:Henry Lewis Whitfield,1868年-6月20日-1927年-3月18日)是一位美国教育家,政治家。他曾于1924年担任密西西比州州长一职并死于任上。", "id": 1432908} {"src_title": "Blaugrauer Blindhai", "tgt_title": "科氏長鬚鯊", "src_document": [{"title": "Aussehen und Merkmale.", "content": "Der Blaugraue Blindhai erreicht eine durchschnittliche Körperlänge von 50 bis 65 cm und eine maximale Körperlänge, die bei etwa 75 cm liegt. Er hat eine graue bis blaugraue Rückenfärbung, die Bauchseite ist weiß bis gelblich gefärbt. Bei den Jungtieren kommen schwarze Zeichnungen an den Rücken- und der Schwanzflosse vor, die im Erwachsenenalter verblassen. Der Kopf besitzt große Nasengruben und auch das Saugloch ist recht groß ausgebildet, vor dem vergleichsweise kleinen Maul stehen deutliche Barteln. Der Hai besitzt einen kurzen, gestauchten Körper. Er besitzt eine Afterflosse und zwei Rückenflossen, die sehr weit hinten auf dem Rücken ansetzen. Dabei ist die erste Rückenflosse etwas größer und beginnt etwa über der Basis der Bauchflossen, die zweite deutlich vor der Analflossenbasis. Die Schwanzflosse besteht wie bei anderen Ammenhaiartigen aus einem kräftigen Schwanzstiel und einem umgebenden Schwanzsaum, wobei zwischen der Analflosse und der unteren Schwanzflosse nur ein sehr kleiner Spalt besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Blaugraue Blindhai ist eine vorwiegend nachtaktive Art im Bereich des Kontinentalschelfs, wo er nahe dem Meeresboden an sehr flachen Stellen bis 6 Meter Tiefe lebt. Über sein Verhalten und seine Lebensweise liegen kaum Angaben vor. Er ist lebendgebärend, wobei das Weibchen wahrscheinlich sechs bis acht Junghaie zur Welt bringt. Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere wahrscheinlich bei einer Länge von ungefähr 50 cm.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Blaugraue Blindhai kommt an der süd- und ostaustralischen Küste von Queensland bis New South Wales vor. Das bevorzugte Habitat stellen steinige Meeresgrundbereiche in der Tidenzone dar (teilweise kommt er auch in Gezeitentümpeln vor), außerdem lebt er in Seegrasgebieten.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "In der Roten Liste der IUCN wird der Blaugraue Blindhai als gefährdet („vulnerable“) geführt. Wissenschaftlich bekannt sind aktuell nur etwa 20 Individuen, die alle in sehr stark befischten Küstenbereichen gefangen wurden, der Gesamtbestand ist dementsprechend nicht bekannt und wird als sehr niedrig eingeschätzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Blaugraue Blindhai (\"Brachaelurus colcloughi\", Syn.: \"Heteroscyllium colcloughi\") ist ein Hai aus der Familie Brachaeluridae, der außer ihm nur noch der Blindhai (\"Brachaelurus waddi\") angehört. Er kommt an der süd- und ostaustralischen Küste von Queensland bis New South Wales vor und erreicht eine Körperlänge bis etwa 75 Zentimeter. Bis heute ist der Hai in nur 20 Individuen bekannt und wird entsprechend als gefährdet eingestuft.", "tgt_summary": "科氏长须鲨(学名:\"Brachaelurus colcloughi\"),旧名科氏异须鲨,是分布在亚热带地区的鲨鱼,也有分布在太平洋和澳洲,介乎南纬12°-29°。牠们长约76厘米。", "id": 2690784} {"src_title": "Millî Güvenlik Kurulu", "tgt_title": "土耳其國家安全委員會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Erstmals wurde unter der Bezeichnung \"Yüksek Müdafaa Meclisi\" („Hoher Verteidigungsrat“) im Jahre 1933 ein politisch-militärisches Gremium gebildet. Gemäß der Verfügung 14433 bestand der Verteidigungsrat aus Staatspräsident, Ministerpräsident, Generalstabschef und den Kabinettsmitgliedern. Im Jahre 1949 folgte dann nach Maßgabe des Gesetzes Nr. 5399 der \"Millî Savunma Yüksek Kurulu\" („Hoher Rat für Nationale Verteidigung“). Dieser Rat bestimmte die Grundzüge der Sicherheitspolitik. Ihm gehörten nur noch ausgewählte Minister an. Nach dem Militärputsch von 1960 legte die neue Verfassung Bezeichnung und Kompetenzen des Sicherheitsrates neu fest. Der Rat erhielt die heutige Bezeichnung \"Millî Güvenlik Kurulu\". Nach dem Militärputsch in der Türkei 1980 übernahm ein Nationaler Sicherheitsrat mit der Bezeichnung \"Millî Güvenlik Konseyi\" die Macht. Er bestand aus den militärischen Mitgliedern (einschließlich des Kommandeurs der Gendarmerie) des ursprünglichen Nationalen Sicherheitsrates und führte die Regierungsgeschäfte bis zum 6. Dezember 1983. Der Nationale Sicherheitsrat bestand aus dem Generalstabschef Kenan Evren und den Kommandeuren der Teilstreitkräfte. Zivilisten waren nicht beteiligt. Nach der Übergabe an eine zivile Regierung wurde gemäß Art. 118 der Türkischen Verfassung von 1982 erneut ein Nationaler Sicherheitsrat eingerichtet. Dieser Rat erhielt die heutige Bezeichnung und hatte erheblichen Einfluss. Er tagte monatlich. Mitglieder waren der Staatspräsident, Ministerpräsident, Verteidigungsminister, Außenminister, Generalstabschef und die Kommandeure der Teilstreitkräfte. Der Nationale Sicherheitsrat bestimmte die Grundzüge der türkischen Sicherheitspolitik. Der Rat verfügt über ein Generalsekretariat, das dem Premierministerium zugeordnet ist. Nach einer Verfassungsänderung im Jahre 2003 wurde der Einfluss der türkischen Streitkräfte zurückgedrängt. Dem Gremium gehören seitdem zusätzlich noch die stellvertretenden Ministerpräsidenten und auch der Justiz- und der Innenminister an. Damit hat die zivile Politik eine deutliche Mehrheit im Rat. Die \"vorrangig\" zu beachtenden Empfehlungen wurden auf \"Empfehlungen\" zurückgestutzt, die der Rat der Regierung geben darf. Das Zusammentreten des Rates wurde von monatlich auf zweimonatlich herabgesetzt. Dem Generalstabschef ist die Befugnis entzogen werden, den Zusammentritt des Rates zu verlangen. Das Generalsekretariat wurde mit der Änderung unter zivile Kontrolle gestellt, nachdem bis 2003 der Behördenchef ein General sein musste. Allein wenn Präsident und Ministerpräsident (ab 2019 nur noch der Präsident) einen Offizier zum Behördenchef bestellen, müssen sie eine Stellungnahme des Generalstabschefs einholen.", "section_level": 1}, {"title": "Kompetenzen.", "content": "Der Millî Güvenlik Kurulu hat gemäß der Verfassung beratende Funktion. Artikel 118 bestimmt", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Millî Güvenlik Kurulu (MGK; deutsch „\"Nationaler Sicherheitsrat\"“) ist ein politisch-militärisches Gremium in der Türkei. Es hat beratende Funktion. Ähnliche Gremien mit wechselnden Bezeichnungen und Kompetenzen gab es seit 1933.", "tgt_summary": "土耳其国家安全委员会(,MGK)由总统主持,成员含文官及军事成员,该组织决定国家安全政策并协调关于动员及国防的所有事宜。", "id": 936345} {"src_title": "Ehrwürdiger Diener Gottes", "tgt_title": "可敬者", "src_document": [{"title": "Verehrung.", "content": "Ein \"ehrwürdiger Diener Gottes\" (kurz auch \"Ehrwürdiger\") wird nicht durch Nennung in den Orationen der Heiligen Messe verehrt, verfügt aber bereits über die sogenannte „Ehre der Altäre“, darf also in Gebeten und Gottesdiensten der Kirche genannt und von den Gläubigen öffentlich um Fürbitte angerufen werden. Seine Verehrung und die Nachahmung seines Lebenswandels werden demnach von der Kirche offiziell gutgeheißen und empfohlen. Auf dieser Stufe ist eine Seligsprechung jederzeit möglich, wenn die noch fehlenden oder unsicheren Voraussetzungen zuverlässig bestätigt wurden – in der Regel ein Wunder, das einer Anrufung des ehrwürdigen Dieners zugeschrieben wird. Märtyrer können vom Papst auch ohne Nachweis eines Wunders seliggesprochen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis 1913 wurde der Titel \"ehrwürdiger Diener Gottes\" bereits bei der Einleitung des Kanonisationsverfahrens durch das römische Dikasterium verliehen, nachdem das damals umfangreichere Vorverfahren auf Bistumsebene abgeschlossen war. Voraussetzung war allein der anhaltende Ruf der Heiligkeit, den der oder die Betreffende bei einem beträchtlichen Teil des Gottesvolkes genoss. Papst Pius X. änderte diese Praxis und führte die bis heute geltende Regelung ein, wonach der Verehrungstitel erst mit der abschließenden Feststellung des Tugendgrades bzw. Martyriums durch ein Dekret der römischen Behörde verliehen werden kann. Vor 1913 ernannte Ehrwürdige, die noch nicht zu Seligen oder Heiligen hochgestuft wurden, behalten die Altarehre weiterhin.", "section_level": 1}, {"title": "„Diener Gottes“.", "content": "Keine Altarehre genießen Heiligsprechungskandidaten vor diesem Verfahrensschritt. Sobald im Heimatbistum nach Prüfung des Seligsprechungsantrags durch den Bischof und mit Zustimmung der örtlichen Bischofskonferenz und des Vatikans erfolgreich eine Untersuchung eingeleitet und damit der Seligsprechungsprozess begonnen wurde, wird den Kandidaten im Sprachgebrauch des Verfahrens allerdings die Bezeichnung „Diener Gottes“ bzw. „Dienerin Gottes“ (\"Dei servus\" bzw. \"Dei serva\", jedoch ohne „venerabilis“ bzw. „ehrwürdig“) zuteil. Voraussetzung ist die vom Bischof bestätigte Feststellung, dass der oder die Verstorbene von Anfang an anhaltend im Ruf der Heiligkeit (\"fama sanctitatis\") stand und einer Fortsetzung des Verfahrens auf Bistums- und anschließend auf weltkirchlicher Ebene nichts entgegensteht. Auf dieser Stufe darf noch kein öffentlicher Verehrungskult für die betreffende Person geübt werden, die Gläubigen dürfen sie jedoch privat um Fürsprache bei Gott anrufen. Anders als „ehrwürdige(r) Diener(in) Gottes“ ist der Ausdruck „Diener(in) Gottes“ kein kanonischer Titel, sondern eine rein verfahrenstechnische Bezeichnung. Grundsätzlich kann im allgemeinen kirchlichen Sprachgebrauch jeder Gläubige, der auf gutem Wege der Nachfolge Christi ist, auch bereits vor seinem Tod als \"Diener Gottes\" bezeichnet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ehrwürdiger Diener Gottes (lat. \"venerabilis Dei servus\") bzw. \"ehrwürdige Dienerin Gottes\" (\"venerabilis Dei serva\") ist ein Ehrentitel der römisch-katholischen Kirche. Er wird verstorbenen Gläubigen zuerkannt, für die in einem kirchenrechtlich geordneten Verfahren der sogenannte \"heroische Tugendgrad\" oder die Echtheit des Martyriums festgestellt wurde. Die Verleihung ist ein Verfahrensschritt im Seligsprechungsprozess und erfolgt allein auf der Grundlage der Überprüfung des Lebenswandels einer Person durch die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, ohne Prüfung und Berücksichtigung etwaiger Wunder. Die Zuerkennung wird im Beisein des Papstes verkündet.", "tgt_summary": "在基督教信仰中,可敬者(英语:The Venerable),又译为尊者,是一个特别的头衔。在罗马天主教会中,它是封圣的过程之一,用来表扬在教会中,具备英雄般美德的信仰者。可敬者是神仆(Servant of God)的上一阶,经过详实考察证人及相关资料确认被查证者生前是否有英雄般的操守美德或成就,而赋予亡者此称号,其位阶低于真福者与圣人。", "id": 1630849} {"src_title": "Operation Ichi-gō", "tgt_title": "豫湘桂会战", "src_document": [{"title": "Ziele der Operation.", "content": "Anfang 1944 wurde der Plan von General Umezu Yoshijirō, dem Befehlshaber der Kwantung-Armee, eine großangelegte Offensive in Südchina zu starten um Zugänge nach Burma zu öffnen, vom Kaiserlichen Hauptquartier in Tokyo zur Durchführung freigegeben. General Umezu, der zur Zeit als General der Kwantung-Armee auch Oberbefehlshaber aller Streitkräfte in Nordchina war, sowie dem Generalstab der Kaiserlichen Armee angehörte, setzte im Februar 1944 zusammen mit dem Stab der Kwantung-Armee sowie der Regionalarmee Nordchina, die Ziele der geplanten Offensive fest. Im März wurde im Hauptquartier der Kwantung-Armee in Xinjing der Operationsstab zusammengesetzt; unter seinen Mitgliedern befanden sich General Ōkido Sanji, Marschall Sugiyama Hajime, General Hata Shunroku und General Okamura Yasuji. Als Ziel der Operation Ichi-gō wurde bei einer Stabssitzung festgesetzt, dass die Vernichtung der drei wichtigsten chinesischen Verbände in den drei Provinzen Südchinas als \"Prioritätsziel\" eingestuft werden sollte. Weiterhin sollten auch die kleineren chinesischen Verbände eingekesselt und vernichtet werden, die wichtigsten Städte dieser drei südlichen Provinzen gesichert werden, sowie eine Nachschub- und Verstärkungsroute nach Nordburma erstellt werden. Damit konnten", "section_level": 1}, {"title": "\"Operation Ko-gō\".", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der Offensive.", "content": "Am 19. April 1944 begann die Operation Ichi-gō mit dem Angriff der 11. und der 12. Armee, die durch die 3. Panzer-Division unterstützt wurden. Zunächst erfolgte der Angriff der 11. Armee, die bei besten Wetterbedingungen östlich von Luoyang gegen die chinesische Front vorstieß. Gegen 13:00 Uhr des folgenden Tages hatten die Einheiten des XIII. motorisierten Panzerregiments den rechten Flügel der chinesischen Verteidigung durchbrochen und rückten auf die Kleinstädte Linru und Baisha sowie in den Kreis Jia vor, während das XVII. Panzerregiment weiter nach Süden abschwenkte. Generalissimus Chiang Kai-shek und der General der dort stehenden chinesischen Soldaten, Tang Enbo, befahlen kurz nach dem Beginn der feindlichen Operationen, die bereits eingebrochenen japanischen Panzerverbände durch Flankenangriffe abzuschneiden und zu vernichten. Die isolierten Gegenangriffe einzelner chinesischer Divisionen, die jedoch über keine Panzerabwehrkanonen verfügten, trafen das auf der Flanke eingesetzte japanische III. motorisierte Infanterieregiment, dessen Vormarsch Richtung Süden hierdurch beträchtlich verlangsamt werden konnte. Der Einsatz des XVII. Panzerregiments konnte die Chinesen jedoch wieder", "section_level": 2}, {"title": "Vormarsch auf Luoyang.", "content": "Am Abend des 2. Mai wurde die Stadt Linru von den Panzern der Panzerregimenter XIII und XVII erreicht, und diese Fahrzeuge, unterstützt durch etwa 400 japanische Artilleriegeschütze, unter denen sich auch erbeutete chinesische Kanonen befanden, beschossen in der folgenden Nacht die chinesischen Verteidigungsanlagen vor Linru. Wenige Stunden nach dem Beginn dieses Beschusses griffen die Infanteristen des 12. Korps die Stadt an, die von etwa 4.000 chinesischen Soldaten der 13. Armee gehalten wurde. Der Angriff des XVII. Panzerregiments durchbrach am Morgen des 3. Mai um 5:30 Uhr die Verteidigungslinien der 13. Armee und Das 12. AK stieß in die äußeren Stadtbezirke vor. Diese Truppen konnten am 4. Mai gemeinsam mit dem XVII. Panzerregiment die Stadt vollkommen einnehmen. Am folgenden Tag fiel auch Baisha an die Truppen der mot. Aufklärungsabteilung. General Tang in Luoyang blieb zunächst ohne Nachrichten von der Front, doch als die Fliegerkräfte der 23. Jagdfliegergruppe (die \"Flying Tigers\") das Vorgehen von feindlichen motorisierten Kolonnen auf Luoyang meldeten, wurde die ernste Lage der chinesischen Truppen im Kessel Luoyang erstmals erkannt. Da jedoch General Tang keine ausreichenden Truppen zur Verfügung standen um die Lücke in der Verteidigung von Luoyang zu schließen, war General Yamaji in der Lage relativ", "section_level": 2}, {"title": "Eroberung von Luoyang und Ende der \"Operation Ko-gō\".", "content": "Am 12. Mai um 4:00 Uhr begann der japanische Großangriff auf Luoyang mit der Bombardierung der Stadt durch 40 Mitsubishi Ki-67 und Kawasaki Ki-48 Bomber. Luoyang wurde darauf ab 5:00 Uhr durch massiven Beschuss aus Feld-, Panzer-, Belagerungsartillerie und Mörserbatterien zum größten Teil zerstört, wobei die chinesischen Verteidigungstruppen der 13. Armee schwere Verluste erlitten. Um 12:00 Uhr wurde schließlich die breit angelegte Bodenoffensive durch die Truppen der 6. und 12. Armee eröffnet. Diese Soldaten wurden durch sieben Panzer-, mot. Artillerie- und Infanterieregimenter unterstützt. Die 14. und 23. Infanteriedivision konnten die ersten chinesischen Verteidigungen überwinden, wobei", "section_level": 2}, {"title": "\"Operation To-gō\".", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Feldzug in Hunan.", "content": "Noch während der Kämpfe um den Luoyang-Kessel gingen die japanischen Truppen mit der \"Operation To-gō\" dazu über, die Lücken auszunutzen, die sie in die chinesischen Linien in Südchina geschlagen hatten. Am 30. Mai, während die Kämpfe im Kessel von Luoyang noch andauerten, trat die 11. Armee (General Isamu Yokoyama) zur Offensive an. Diese Truppen, die durch zwei mot. Infanterie- und eine Artilleriedivision unterstützt wurden, starteten ihren Vormarsch in Wuhan, wobei die mot. Abteilung VI am Morgen des 1. Juni die chinesischen Linien 40 Kilometer nördlich von Changsha, in der Provinz Hunan, durchbrach. Am Morgen des 4.", "section_level": 2}, {"title": "Eroberung von Hengyang.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erster japanischer Angriff.", "content": "Noch während der Kämpfe im Großraum Changsha hatte Generalfeldmarschall Sugiyama Hajime der 68. und 116. Infanteriedivision gleich nach der Einnahme der Stadt Changsha am 18/19. Juni den Befehl erteilt, die Stadt Hengyang zu erobern und nach Möglichkeit in Richtung der Provinz Guanxi vorzugehen. Die chinesische Führung unter General Xue Yue hatte derweil jedoch Maßnahmen getroffen, um einen japanischen Durchbruch über Hengyang in Richtung Guanxi zu verhindern. Mit Zügen verlegte sie Mitte Juni mehr als 10.000 Soldaten nach Hengyang, wobei die Stadt nun von rund 17.000 Soldaten schwer befestigt wurde. Auch andere Reserven", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter japanischer Angriff.", "content": "Am 11. Juli befahl Marschall Sugiyama erneut, den japanischen Truppen der 68. und 116. Division, die inzwischen durch Einheiten der 58. und 64. Division verstärkt worden waren, von Hengdong aus die Stadt Hengyang erneut anzugreifen, um sie endgültig zu sichern. Ab dem 12. Juli waren motorisierte und gepanzerte japanische Angriffspitzen der beteiligten Divisionen in westlicher Richtung auf die chinesische Stadt vorgestoßen, wobei ihnen kein Widerstand entgegenschlug. Der nördliche Flügel des japanischen Angriffs wurde von der 58. und 116. Division gebildet, während der südliche Vorstoß von der 64. und 68. Division durchgeführt wurde. Um den nördlichen japanischen Vorstoß zu stoppen, sollte die chinesische 3. Division, die die bereits stark angeschlagene 10. Division nach den Kämpfen um Chengguan verstärkt hatte, zusammen mit der 45. Division den Übergang über den Fluss Xiang Jiang nordöstlich von Hengyang sichern. Die letzte bestand aus unerfahrenen und frisch einberufenen Rekruten, die keine Artillerie besaßen. Dennoch waren es vor allem diese Truppen, die, unter hohen Verlusten, eine schnelle Einnahme der Brücken durch", "section_level": 3}, {"title": "Vormarsch Richtung Guilin.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erster Angriff.", "content": "Am 7. August, kurz vor Kapitulation der chinesischen Einheiten in Hengyang, befahl Chiang Kai-shek den Truppen des 10. Armeekorps, die nicht um Hengyang eingekesselten worden waren, rund 3.000 Mann, sich nach Guilin zurückzuziehen. Bis zum 16. August verlief der Rückzug dieser Truppen langsam, aber im Großen und Ganzen planmäßig. Die marschierenden Soldaten wurden mehrmals von japanischen Flugzeugen angegriffen, und die Intensität dieser Luftangriffe nahm mit fortlaufender Zeit zu, wobei etwa 400 Mann getötet wurden. Bei diesem Rückzug verloren jedoch die chinesischen Truppen alle Lastkraftwagen sowie einen Großteil der Munition. Nach der Eroberung von Hengyang verstärkte sich auch der Druck durch die regulären Truppen der 20. Armee, die mit der Vernichtung dieser chinesischen Truppen beauftragt wurde, doch die Kuomintang-Einheiten konnten noch am 18. August die Stadt Guilin erreichen. Das Oberkommando über die chinesischen Truppen im Großraum der Provinzen Hunan und Guanxi wurde durch Chiang Kai-shek am 14. August General Bai Chongxi übertragen. Bai Chongxi sollte versuchen die ihm unterstellten Truppen, die aus den versprengten Soldaten des 10. Armeekorps bestanden, zu reorganisieren, um eine effektive Verteidigung der Städte Guilin und Liuzhou vorzubereiten. Die Einheiten des 10. Korps wurden am 20.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Angriff.", "content": "Nach diesem ersten Misserfolg begannen die japanischen Verbände am 20. Oktober nochmals den Angriff auf Guilin, das nur noch durch knapp 24.000 Mann verteidigt wurde. Die Lage der chinesischen Truppen in Guilin dramatisierte sich in den folgenden Wochen nahezu stündlich: Am 1. November wurden die letzten Versorgungspakete abgeworfen, die aber in den meisten Fällen in die Hände der Japaner fielen. Die chinesischen Verwundeten in der Stadt konnten nicht mehr medizinisch versorgt werden, da die Medikamente fehlten, doch trotz der verzweifelten Lage kämpften die chinesischen Soldaten aus Furcht vor der japanischen Gefangenschaft weiter. Nach heftigen Kämpfen nahm die", "section_level": 3}, {"title": "Luftangriffe der 14. Air Force.", "content": "Die Flugzeuge der 14. Air Force begannen am 30. Oktober, vor allem im Norden der Provinz Guanxi, ihre Luftangriffe gegen die Truppen der japanischen 6. Regionalarmee. Ziel dieser Angriffe war es, den japanischen Angriff gegen Guilin zu stoppen. Vor allem die Maschinen der 23. Fighter Group (Flying Tigers) zerstörten zwischen Ende Oktober und Anfang November etwa 200 japanische Lastkraftwagen auf den Straßen sowie einige Panzer und Artilleriegeschütze. Die japanischen Geschwader, die von den Flugplätzen Changsha und Hengyang starteten und mit Ki-44 und Ki-84 ausgestattet waren, konnten einige dieser Angriffe abwehren, da die feindlichen Piloten unterlegene P-40s flogen. Die 23. Fighter Group verlor deswegen bei diesen Angriffen 33 Flugzeuge. Die japanischen Luftstreitkräfte verloren insgesamt 40 Maschinen, doch nach diesen Luftangriffen war die Angriffskraft der japanischen Truppen wesentlich geringer als am Anfang der Operation gegen Guilin: Zwei mot. Bataillone und eine mot. Brigade hatten alle Lastkraftwagen verloren, wobei auch mehrere Artilleriebatterien zerstört wurden. Die Japaner konnten jedoch bis zum 12. November weiter nach Süden vorstoßen, obwohl die Straßen immer noch unter amerikanischem Beschuss standen: Am 13. November konnten die Truppen der 104.", "section_level": 2}, {"title": "Ende und Folgen der Operation Ichi-gō.", "content": "Nach der Eroberung der beiden Städte Guilin und Liuzhou war die Operation Ichi-gō beendet. Es war den japanischen Truppen gelungen, das primäre Ziel der Operation, die Eroberung der Provinzen Henan, Hunan und Guangxi, zu erreichen. Aus dem Bericht von General Okamura Yasuji, Befehlshaber der 6. Regionalarmee, wird deutlich, dass der japanische Stab der Regionalarmee Nordchina sowie die Operationsführung in Xinjing zwar bereits Anfang September die südlichen Teile Chinas als komplett gesichert betrachteten, die Dauer für die Eroberung der Provinz Guangxi jedoch deutlich länger einschätzten. Da die chinesischen Truppen in dieser Provinz jedoch nicht als wirkliche Bedrohung aufgefasst wurden, da sie nur aus versprengten Einheiten bestanden, wurden schon im Oktober die 6. und 11. Armee von Nord-Guangxi nach Wuhan abkommandiert. Während der Kämpfe um Guilin-Liuzhou hatten die chinesischen Verbände der 4. Heeresgruppe entlang einer Verteidigungslinie vor Nanning neue Stellungen beziehen können. Diese Stellungen umfassten auch die Stadt, die durch zwei Divisionen der 4. Heeresgruppe verteidigt wurde. Der Flugplatz bei Nanning wurde durch eine Division verteidigt, die durch 2.000 Truppen der Y-Force (die chinesische Streitkraft in Burma) verstärkt wurde. Die von der japanischen 23. Armee ab dem 16. November 1944 durchgeführte Offensive hatte das Ziel, diese Positionen zu erobern und weitere Zugänge in Richtung Burma zu öffnen, um eine Nachschubs- und Verstärkungsroute nach Myitkyina und Nord-Burma zu erstellen und damit die dort kämpfenden Truppen der 33. Armee zu versorgen. Doch gegen die gut befestigten chinesischen Stellungen kam der Angriff nur langsam voran. Erst nach einem heftigen Luftangriff gelang den japanischen Truppen Ende November der Vorstoß. Einige Divisionen der 33. Armee konnten im Dezember Nanning einkesseln, wobei sie zusammen mit der 23. Armee die Stadt einnahmen. Somit war die Operation endgültig beendet. Das Versäumnis, die südchinesischen Regionen sowie die wichtigen Flugplätze ausreichend zu schützen, führte jedoch zur Ablösung des obersten amerikanischen Militärberaters Chiang Kai-sheks, General Joseph Stilwell, durch General Albert Wedemeyer im Oktober 1944. Die Priorität der amerikanischen Militärplanung verlagerte sich mit dem Ende der japanischen Offensive in den folgenden Wochen weg vom China-Burma-Indien-Kriegsschauplatz und hin zur erfolgreichen Strategie des Inselspringens im Pazifischen Ozean. Obwohl die taktischen Ziele bis zum Dezember 1944 weitgehend erreicht wurden, erwies sich die Operation langfristig als nahezu wertlos. So konnten dank der Eroberung der Flugfelder von Changsha, Guilin und Liuzhou die amerikanischen Luftstreitkräfte der 14. US-Luftflotte, die Japans Kriegsindustrie vor der Operation Ichi-gō durch Bombenangriffe schwächten, keine Luftangriffe gegen die japanischen Inseln führen. Doch die Flugzeuge des XXI Bomber Command, Teil der 20. US-Luftflotte, konnten die zwischenzeitlich eroberten Basen auf den Marianen-Inseln für weitere strategische Luftangriffe auf Japan nutzen. Zudem war es der 14th Air Force weitgehend möglich, durch fortgesetzte Luftschläge die japanischen Verbindungslinien in China erheblich zu stören: allein im Februar 1945 wurden in Südchina 20 feindliche Lokomotiven, 500 Fahrzeuge und 40 Flugzeuge zerstört. In Japan selbst führte dieser strategische Fehlschlag, sowie der Verlust der Marianen im Juli 1944 bereits vor dem Ende der Operation Ichi-gō zu einer militärischen Krise: Premierminister Tōjō Hideki trat zurück und wurde durch Koiso Kuniaki ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verluste.", "content": "Die chinesische Armee hatte während dieser Operation enorme Verluste erlitten. Da genaue chinesische Angaben fehlen, ist man auf die Angaben des amerikanischen Berichts von General Joseph Stilwell angewiesen, der, nach Abschluss der Kämpfe im November 1944, die Vernichtung von 4 kompletten chinesischen Armeen, 6.723 Geschützen, etwa 190 Flugzeuge der 14th Air Force und Tausenden", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Operation Ichi-gō (jap., \"Ichi-gō sakusen\", dt. ‚Operation Nr. 1‘; ) war eine großangelegte Operation der Kaiserlich Japanischen Armee während des zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges. Die japanischen Einheiten in Südchina, die seit 1942 keine größere Operation gegen die chinesischen Truppen unternommen hatten, gingen ab Mitte April 1944 zur Offensive über, wobei sie binnen weniger Monate große Teile der chinesischen Armee in den drei südlichen Provinzen Guangxi, Hunan und Henan einkesselten und vernichteten. Die japanischen Truppen hatten bis Dezember 1944, als der Vormarsch der beteiligten Armeen vor der heftig verteidigten Stadt Nanning ins Stocken kam, mehrere wichtige Städte eingenommen. Die taktischen Ziele der Operation wurden vom Kaiserlichen Hauptquartier deswegen als weitgehend erreicht betrachtet. Langfristig erwies sich die Operation als nahezu wertlos, da trotz der Eroberung der wichtigen südchinesischen Flugplätze, von wo aus die amerikanischen B-29-Bomber Luftangriffe gegen Japan flogen, die Bombardierung des japanischen Festlandes von den kürzlich eroberten Marianen fortgesetzt werden konnte. Die zusätzlich gewonnene direkte Landverbindung zwischen den japanisch besetzten Gebieten im Nordosten Chinas und jenen in Indochina und Burma erwies sich aufgrund umfassender Partisanenaktivität ebenfalls als deutlich weniger effektiv als geplant.", "tgt_summary": "豫湘桂会战(日方称之为「一号作战」()或「大陆打通作战」)是日本帝国陆军于1944年4月至12月期间于中国河南、湖南和广西贯穿三地进行的大规模攻势。", "id": 2831} {"src_title": "Abbé Faria", "tgt_title": "法利亚神父", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Faria wurde 1756 in der Gemeinde Bardes geboren, die sich in Goa, das damals zu Portugiesisch-Indien gehörte und Sitz des Vizekönigs war, befand. Sein Vater war der Geistliche und spätere Revolutionär gegen die Vorherrschaft der Kontinental-Portugiesen in Indien, Caetano Vitorino de Faria, seine Mutter die spätere Nonne Rosa Maria de Sousa. Angeblich stammt die Familie väterlicherseits von dem Brahmanen Antü Shenoi ab. 1771 kam er zusammen mit seinem Vater erstmals nach Europa nach Lissabon und blieb dort bis 1772. Danach ging er nach Rom, um dort am „Collegio da Propaganda Fidei“ seinen Theologischen Doktor zu verteidigen und seine geistlichen Studien zu beenden. 1772 kehrte er als Priester nach Lissabon zurück und blieb dort bis 1788. 1788, ein Jahr vor der Französischen Revolution, ging er nach Paris. 1795 soll er angeblich in einen Aufstand gegen den Nationalkonvent verstrickt gewesen sein. In Frankreich pflegte er auch die langjährige Freundschaft zu dem Hypnotiseur Marquis de Puysegur. Zwischen 1802 und 1811 lebte er in Paris und führte dort hypnotische Experimente und Heilungen durch. Von 1811 bis 1812 war er Professor für Philosophie an einer Akademie in Marseille und wurde dann nach Nîmes strafversetzt. Dort untersagte man ihm die therapeutische Tätigkeit durch die Polizei. 1813 kehrte er nach Paris zurück, wo er bis zu seinem Tode lebte und dort regelmäßige Vorträge zum Thema Mesmerismus und Hypnose hielt. Abbé Faria starb am 20. September 1819 in Paris. 1945 wurde für ihn, im damals noch portugiesischen Goa, ein Denkmal gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Hypnotiseur.", "content": "Er war der Erste, der eine Verbindung zwischen Hypnose und Suggestion feststellte. Auch gilt er als einer der Begründer der Dynamischen Psychiatrie. Er soll den Leuten stets nur zugerufen haben: „Schlafen Sie“, nach Fixierung seiner Handfläche, und dann seien diese in Trance gefallen. Er sprach davon, dass der Hypnotisierte eigentlich der sei, auf den die Hypnose zurückzuführen sei und nicht umgekehrt. Nach seiner Terminologie waren vor allem Frauen und Hysteriker am meisten durch Hypnose zu beeinflussen. Den Hypnotiseur benannte er erstmals als \"Concentrateur\", den Hypnotisierten als \"Concentré\" und den Zustand als \"Concentration\". Auch war er wohl der Erste, der mit der sogenannten „Posthypnotischen Suggestion“ arbeitete: Ein vormals Hypnotisierter verrichtet Dinge, die man ihm vorher in Hypnose gesagt hatte, obwohl er bereits wieder wach ist. Faria hat sich auch selbst als Brahmane (sanskrit: Besitzer heiligen Wissens, oberster Priester des Hinduismus) bezeichnet. Seine indische Herkunft ermöglichte es dem Hypnotiseur, sich mit der indischen Mystik und Mythologie zu beschäftigen und einiges davon in seine Wissenschaft und Experimente einfließen zu lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Gestalt bei Dumas, Chateaubriand und Vernet.", "content": "In dem Roman \"Der Graf von Monte Christo\" (\"Le Comte de Monte Christo\"), 1846 von Alexandre Dumas geschrieben, taucht er als italienischer Weiser auf, der dem armen und unschuldig einsitzenden Edmond Dantes durch seinen Schatz und seine Weisheit hilft. François de Chateaubriand erwähnt ihn negativ in seinen \"Mémoires d’outre-tombe\" (1849). Der französische Maler und Dramatiker Jules Vernet (1793–1843) verarbeitete die Geschichte des Abbé in einem Einakter 1816 mit dem Titel: \"Magnetismomanie-comedie,folie\". In Umberto Ecos „Der Friedhof von Prag“ wird er und sein Werk ebenfalls kurz erwähnt (Hanser, München 2011, S. 364)", "section_level": 1}], "src_summary": "José Custódio de Faria, bekannt unter dem Namen \"Abbé Faria\" (* 30. Mai 1756 in Candolim, Bardez, Goa, Indien; † 20. September 1819 in Paris, Frankreich), war ein portugiesischer Priester, Hypnotiseur und gilt als einer der Begründer der Dynamischen Psychiatrie.", "tgt_summary": "法利亚神父(,,1756年-5月31日-1819年-9月20日),全名若泽·库斯托迪奥·德·法利亚(),葡萄牙裔果阿天主教僧侣。他是继弗朗茨·梅斯梅尔后的催眠术科学研究先驱者。与梅斯梅尔的“动物磁性说”不同的是,法利亚神父认识到这纯属暗示的力量。在19世纪早期,法利亚神父将东方催眠术引入了巴黎。", "id": 863436} {"src_title": "Sperbertaube", "tgt_title": "斑姬地鸠", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Das Sperbertäubchen erreicht eine Körperlänge von 21 bis 23 Zentimetern und wiegt fünfzig bis sechzig Gramm. Es ist damit etwas größer als die Diamanttaube und außerdem etwas kompakter gebaut. Es existiert kein Geschlechtsdimorphismus. Tendenziell sind die Weibchen etwas zierlicher gebaut. Der Augenring ist beim Männchen etwas ausgeprägter und breiter. Die Körperoberseite ist hell graubraun. Die Flügeldecken sind grau. Die Federn weisen schwarze Säume auf, so dass die Art an der Körperoberseite fein gesperbert ist. Die Sperberung findet sich auch an den Halsseiten, der Brust und den Flanken. Sie fehlt dagegen auf der Brustmitte, die graurosa ist. Der Schnabel ist an der Basis bläulich und endet mit einer graubraunen Spitze. Die Iris ist hellgrau. Die Augenringe sind bläulich. Die Füße sind fleischfarben.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Sperbertäubchen hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Dieses reicht von Thailand, Burma und Malaysia über Singapur, Sumatra, Java, Bali, Lombok und Osttimor. Die Art ist außerdem im nördlichen Laos, den Philippinen, Sulawesi, Salavar, Ambon, Borneo, Mauritius und den Seychellen eingeführt. Zu den Inseln, auf denen sich das Sperbertäubchen seit seiner Einführung stark ausgebreitet hat, zählen auch Hawaii und Tahiti. Die Art kommt in ihrem Verbreitungsgebiet gewöhnlich sehr zahlreich vor. Auf Java und Bali wurde die Sperbertaube aber in solchen Mengen für den Handel gefangen, dass sie dort mittlerweile selten ist. Das Sperbertäubchen bewohnt offenes, mit Sträuchern und wenigen Bäumen bestandenes Gelände. Vielerorts hat sich diese Taubenart zu einem ausgesprochenen Kulturfolger entwickelt und kommt in Gärten, Parks und auf Plantagen vor. Es wird sehr zutraulich und sucht seine Nahrung häufig in großer Nähe zum Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Sperbertäubchen treten meist paarweise oder in kleinen Trupps auf. Dort wo reichlich Nahrung vorhanden ist, kann es auch zu größeren Ansammlungen kommen. Die Art frisst ausschließlich auf dem Boden. Die Nahrung besteht aus Sämereien. In geringem Maße werden auch Wirbellose gefressen. Das Gelege besteht aus zwei weißen Eiern. Die Brutzeit beträgt 13 Tage. Die Jungvögel verlassen mit einem Alter von etwa 12 Tagen das Nest. Im Jugendgefieder sind die Federsäume noch nicht sehr ausgeprägt. Sie sind insgesamt etwas bräunlicher als die adulten Tauben. Die Entwicklung des Erwachsenengefieders ist mit etwa drei Monaten abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung in menschlicher Obhut.", "content": "Die Sperbertaube ist nach der zur selben Gattung gehörenden Diamanttaube die häufigste Art der Indo-australischen Kleintauben, die in menschlicher Obhut gepflegt wird. Sie wurde bereits 1845 im Berliner Zoo gezeigt. Belegt ist eine Zucht im Jahre 1868 in Frankreich. Möglicherweise wurde aber bereits zuvor in den Niederlanden mit dieser Art gezüchtet. Die Art wurde noch bis 1998 sehr häufig nach Europa importiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sperbertaube (\"Geopelia striata\"), sehr häufig auch Sperbertäubchen und gelegentlich auch Zebratäubchen genannt, ist eine Art der Taubenvögel. Sie kommt in Südostasien vor und gilt als in ihrem Bestand nicht gefährdet.", "tgt_summary": "斑姬地鸠(学名:)又名斑马鸠,为鸠鸽科姬地鸠属的一种,原生于东南亚,是一种小型的长尾鸟类。羽毛大多为灰棕色并局部伴有黑白相间的细条纹。本鸟也以其悦耳的鸣叫声著称。", "id": 1314635} {"src_title": "Salzwasserintrusion", "tgt_title": "海水倒灌", "src_document": [{"title": "Auswirkungen auf das Trinkwasser.", "content": "Wenn Grundwasser durch Entnahme schneller entfernt wird, als es nachfließen kann, wird der Grundwasserspiegel abgesenkt. Diese Absenkung verringert den hydrostatischen Druck. Geschieht dies in der Nähe einer Meeresküste, so wird der unterirdische Zufluss von Wasser aus dem Meer möglich, und das Grundwasser wird mit Salzwasser verunreinigt. Dieser Vorgang spielt sich heute in zahlreichen Küstenorten ab, zum Beispiel in den Küstenstaaten der Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Hydrologie.", "content": "Salzwasserintrusion ist in vielen Grundwasserkörpern in der Nähe des Ozeans auch in nicht durch Grundwasserentnahme gestörtem Zustand ein normaler Vorgang. Das Salzwasser hat eine höhere Dichte als das Süßwasser, so dass der Druck unter einer Salzwassersäule etwas höher ist als unter einer gleich hohen Süßwassersäule. Falls der Grundwasserkörper und der Salzwasserkörper miteinander verbunden sind, führt dies in der Tiefe zu einem Wasserfluss vom dichteren (Salzwasser) zum weniger dichten (Süßwasser) Medium, bis die Druckverhältnisse ausgeglichen sind. Dieser landwärts gerichtete Ausgleichsfluß von Salzwasser ist beschränkt auf Gebiete in der Nähe der Küste. Weiter landeinwärts ist der Stand des Grundwassers höher, da die Landoberfläche dort in der Regel höher ist, so dass der höhere Druck des Süßwassers dort ausreicht, dem landwärts gerichteten Druck des Salzwassers zu widerstehen. Der höhere Wasserstand des Süßwassers weiter landeinwärts erzeugt darüber hinaus eine ozeanwärts gerichtete Strömung im oberen Teil des Aquifers. An der Land-Meer-Grenze fließt so im höheren Teil des Aquifers Süßwasser meerwärts, im unteren Teil befindet sich Meerwasser im hydrostatischen Gleichgewicht mit dem darüberliegenden Süßwasser. Die Salzwasserintrusion ist somit keilförmig. Die Entnahme von Süßwasser aus dem Aquifer stört dieses Gleichgewicht dadurch, dass sie den Druck des Süßwassers verringert, so dass Salzwasser landwärts vordringt. Dies kann dazu führen, dass das Salzwasser die Entnahmestellen erreicht, so dass diese Brackwasser fördern und für Trinkwasser- oder Bewässerungszwecke nicht mehr brauchbar sind. Zur Verhinderung solcher Effekte wird das Grundwasser in Küstennähe in vielen Ländern intensiv überwacht, und der Fluss des Grundwassers wird durch numerische Modelle eingeschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Die Ghijben-Herzberg-Gleichung.", "content": "Nachdem der Franzose Joseph Du Commun das Prinzip 1828 in einem Aufsatz erstmals beschrieben hatte, wurde die physikalische Formel zur Berechnung der Salzwasserintrusion unabhängig voneinander 1888/89 von den beiden holländischen Militärs J. Drabbe und Willem Badon Ghyben (1845–1907, auch \"Willem Badon Ghijben\" geschrieben) sowie 1901 vom deutschen Zivilingenieur Alexander Herzberg (1841–1912) veröffentlicht. Sie entwickelten dabei analytische Lösungen zur möglichst gut angenäherten Beschreibung des Verhaltens von intrudierendem Salzwasser, basierend auf einer Reihe von Annahmen, welche allerdings nicht in allen Fällen zutreffen. Die von ihnen gefundene Formel wird als \"Ghijben-Herzberg-Gleichung\" bezeichnet, vereinzelt auch als \"DGH-Effekt\". Der Effekt folgt dem archimedischen Prinzip. Die Abbildung verdeutlicht die Formel: formula_1; dabei stehen Die beiden Werte formula_2 und formula_3 sind über ihre jeweiligen Dichten formula_6 (Süßwasser: 1,0 Gramm pro Kubikzentimeter (g/cm) bei 20 °C) und formula_7 (Salzwasser: 1,025 g/cm) verbunden. Die Gleichung kann auf den Ausdruck formula_8 vereinfacht werden. In dieser Form zeigt die \"Ghijben-Herzberg-Gleichung\", dass in einem nicht begrenzten Aquifer jedem Meter Süßwasser \"oberhalb\" des Meeresspiegels eine Wassersäule von 40 m \"unterhalb\" desselben entspricht- ähnlich der Erscheinung eines im Salzwasser schwimmenden Eisbergs, wo jeweils auch nur ein Bruchteil seiner Masse sichtbar ist. Die Modellierung mittels Computer erlaubt heutzutage die Anwendung numerischer Methoden (im Allgemeinen die Methode der Finite Differenzen oder der Finiten Elemente), die besser an die spezifischen Verhältnisse eines Standortes angepasst sind.", "section_level": 1}, {"title": "Modellierung von Salzwasserintrusion.", "content": "Die Modellierung von Salzwasserintrusion ist aus mehreren Gründen schwierig. Typische Probleme bei der Modellierung sind:", "section_level": 1}, {"title": "Verhinderung von Salzwasserintrusionen an Schleusen.", "content": "Salzwasserintrusion kann im Bereich von Schleusen ein Problem sein, an denen Salzwasser auf Süßwasser stößt. Spezielle Schleusen wie etwa die Hiram M. Chittenden Locks in Washington werden mit einem Sammelbecken ausgestattet, aus dem das aus den Schleusen abgepumpte Salzwasser gesammelt wird und in den salzführenden Teil des Gewässers zurückgepumpt werden kann. An den Hiram M. Chittenden Locks wird darüber hinaus ein kleiner Teil des Salzwassers zur Fischtreppe gepumpt, um diese für flussaufwärts wandernde Fische attraktiver zu machen.", "section_level": 1}, {"title": "Gebiete mit aktiver Salzwasserintrusion.", "content": "Aktive Salzwasserintrusion findet in vielen Küstengebieten der Erde statt. Beispiele für Problemgebiete in Bezug auf die Wasserversorgung finden sich etwa in Benin, auf Zypern, in Marokko, Pakistan, Tunesien oder am Golf von Bohai in China. In den Vereinigten Staaten von Amerika sind unter anderem Küstenstriche von Florida und Georgia mit z. B. dem Chicot-Aquifer, einem Teil des Golfküsten-Aquifers, die Umgebung von San Leandro in Kalifornien sowie das Gebiet des Lake Pontchartrain in Louisiana betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit dem Begriff Salzwasserintrusion (\"Intrusion\", Substantiv von lat. Verb \"intrudere\", dt. wörtlich \"Hineinstoß\") wird das Eindringen von Salzwasser in küstennahe Süßwasser-Aquifere bezeichnet. Dieser Vorgang spielt sich wegen des Dichteunterschieds von Salz- und Süßwasser auf natürliche Weise an fast allen Küsten ab, die an das Meerwasser angrenzen. Ebenfalls auf natürliche Weise können Sturmfluten die Intrusion von Salzwasser in küstennahe Bereiche verursachen. In vielen Fällen wird dieser Vorgang darüber hinaus heute durch Grundwasser-Förderung aus küstennahen Brunnen erzeugt oder durch den Bau von Schifffahrtskanälen verursacht. Die Kanäle bieten dem Salzwasser eine Möglichkeit, mit Süßwasser in Küstenebenen in Berührung zu kommen.", "tgt_summary": "海水入侵(seawater intrusion)亦称盐水入侵(salt water intrusion),俗称海水倒灌,是指海水经地表到达陆地的水文现象,普遍出现于沿海低漥地区。其成因主要是与地层下陷与潮汐有关。台风季节或豪雨时亦很容易引发海水倒灌。", "id": 229964} {"src_title": "Zigongosaurus", "tgt_title": "自貢龍屬", "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichte und Beschreibung.", "content": "Die einzigen bekannten Fossilien wurden 1974 von Mitarbeitern des Chungking-Naturkundemuseum aus der Wujaiba-Dam-Fundstelle in Zigong in der chinesischen Provinz Sichuan geborgen. Die Fundstelle schließt Gesteine der Unteren Shaximiao-Formation auf, die auf das Bathonium bis Callovium datiert werden können. Unter den Funden sind Schädelknochen und Knochen des Restskeletts, die zu mehreren verschiedenen Individuen gehörten. Unter Zeitdruck konnten nur die wichtigsten Fossilien zur Präparation und anschließenden Beschreibung ausgewählt werden – 1976 wurden diese Fossilien von den Paläontologen Hou, Zhao und Chao in einer kurzen Beschreibung in chinesischer Sprache als eine neue Art und Gattung, \"Zigongosaurus fuxiensis\", wissenschaftlich beschrieben. Laut diesen Forschern ähneln die Fossilien jenen des \"Omeisaurus\", unterscheiden sich von diesen jedoch durch die vorderen Schwanzwirbel, deren Wirbelkörper \"procoel\" (auf der Vorderseite konkav und auf der Hinterseite konvex) und deren Dornfortsätze weniger stark ausgeprägt waren. Dong (1983) stellte den Großteil der Fossilien zu der Art \"Omeisaurus junghsiensis\". Einige Schädelreste (Kieferknochen und Basioccipitale) sowie einen Halswirbel (Axis) schrieb er jedoch einer neuen Art zu – \"Omeisaurus fuxiensis\". Einen einzelnen Oberkiefer jedoch konnte Dong als einziges Fossil des ursprünglich als \"Zigongosaurus\" beschriebenen Materials nicht \"Omeisaurus\" zuordnen, sondern führte ihn weiterhin als \"Zigongosaurus fuxiensis\". Somit waren laut Dong drei Sauropoden in der Wujaiba-Dam-Fundstelle vorhanden: \"Omeisaurus junghsiensis\", \"Omeisaurus fuxiensis\" und \"Zigongosaurus fuxiensis\". McIntosh (1990) hält \"Zigongosaurus fuxiensis\" für identisch mit \"Omeisaurus junghsiensis\" – damit wäre \"Zigongosaurus\" ein jüngeres Synonym von \"Omeisaurus\". Zhang und Chen (1996) untersuchten die Fossilien erneut und kamen zu einem gegenläufigen Ergebnis. Wie diese Forscher bemerken, weisen die hinteren Halswirbel und die vorderen Rückenwirbel leicht gegabelte Dornfortsätze auf – dieses Merkmal ist, obwohl schwächer ausgeprägt, typisch für \"Mamenchisaurus\", fehlt jedoch bei \"Omeisaurus\". Folglich schreiben diese Forscher das Sauropodenmaterial der Fundstelle der Gattung \"Mamenchisaurus\" zu – als \"Mamenchisaurus fuxiensis\". Laut diesen Forschern war \"M. fuxiensis\" ein mittelgroßer bis großer Sauropode, der sich im Vergleich mit anderen \"Mamenchisaurus\"-Arten durch einen relativ hohen Schädel mit einer schwach entwickelten Schnauze auszeichnete. Die spatelförmigen Zähne waren mittelgroß, im Prämaxillare saßen auf jeder Seite 4 Zähne, im Oberkiefer jeweils 12–14 und im Unterkiefer 15–17. Eine andere Studie von Martin-Rolland (1999) hält \"Zigongosaurus\" hingegen für eine gültige Gattung. So würden sich die Fossilien deutlich von \"Mamenchisaurus\" unterscheiden, unter anderen in der schwächer ausgeprägten Gabelung der Wirbel. Eine jüngere Studie von Upchurch und Kollegen (2004) folgt allerdings der Interpretation von Zhang und Chen und führt \"Zigongosaurus fuxiensis\" innerhalb der Gattung \"Mamenchisaurus\".", "section_level": 1}], "src_summary": "\" Zigongosaurus \" ist eine wenig bekannte Gattung sauropoder Dinosaurier aus dem Mitteljura Chinas. Die Gültigkeit dieser Gattung ist umstritten – so gehen viele Forscher davon aus, dass die einzige Art, \"Zigongosaurus fuxiensis\", tatsächlich entweder \"Mamenchisaurus\" oder \"Omeisaurus\" unterstellt werden muss.", "tgt_summary": "自贡龙属(学名:\"\")是蜥脚下目的一属恐龙,化石发现于中国四川省自贡市的沙溪庙地层,年代为侏罗纪中至晚期。由于对中国的侏罗纪蜥脚下目所知有限,对自贡龙的分析也有困难,有些学者提出自贡龙应属于峨嵋龙或马门溪龙,有些则认为牠们是独立的属。", "id": 1855207} {"src_title": "Bursaspor", "tgt_title": "布尔萨体育", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein entstand am 1. Juni 1963 aus einer Fusion der Vereine Akinspor, Acaridmanyurdu, Çelikspor, Istiklal und Pinarspor. Die Vereinsfarben sind grün und weiß. Auf dem Wappen von Bursaspor sind fünf Sterne dargestellt, die die fünf Vereine, die sich vereinigt haben, symbolisieren. Der erste Präsident der Vereinsgeschichte war Salih Kiracibasi, der erste Kapitän Hüseyin Saitoglu und der erste Trainer Muhtar Tucaltan. In der Saison 1966/67 wurde Bursaspor in der Türkiye İkinci Ligi (Lig A), der zweithöchsten Spielklasse der Türkei, Meister. Okan Yılmaz (Saison 2000/01 und 2002/03) und Bahtiyar Yorulmaz (Saison 1979/80) wurden als Spieler von Bursaspor Torschützenkönige in der ersten türkischen Liga. In der Saison 2009/10 wurde Bursaspor erstmals in der Vereinsgeschichte Türkischer Meister.", "section_level": 1}, {"title": "Bursaspor in europäischen Wettbewerben.", "content": "In der Saison 1974/75 war Bursaspor für den Europapokal der Pokalsieger startberechtigt. In der ersten Runde gewann der Verein zu Hause gegen Finn Harps mit 4:2 und spielte auswärts 0:0. In der zweiten Runde gewannen sie nach einem 0:0 im Hinspiel gegen Dundee United das Rückspiel mit 1:0. Im Viertelfinale gegen Dynamo Kiew verlor man mit 0:1 und 0:2 und schied aus. Dynamo Kiew gewann danach den Titel. In der Saison 1986/87 spielte Bursa in der ersten Runde des Europapokals der Pokalsieger gegen Ajax Amsterdam und verlor im Heimspiel mit 0:2; das Rückspiel endete 0:5. Ajax gewann danach auch den Wettbewerb. In der Saison 1995/1996 fand zum ersten Mal der UI-Cup statt. Bursaspor nahm teil und war damit einer der ersten Vereine überhaupt, die in diesem Wettbewerb antraten. Das Team wurde einer Gruppe dem FC Wimbledon, Sporting Charleroi, Beitar Jerusalem und MFK Košice zugelost. Bursaspor erreichte den ersten Platz. Im Achtelfinale gewann man gegen OFI Kreta. Im Viertelfinale trat man gegen den Karlsruher SC an. Nach 90 Minuten stand es 2:2, in der Verlängerung führte Bursaspor mit 3:2, aber der KSC glich zum 3:3 aus. Im Elfmeterschießen setzte sich der Karlsruher SC mit 9:8 durch. In der Saison 2010/11 war Bursaspor erstmals für die Champions League startberechtigt, sie wurden in eine Gruppe mit Manchester United, Valencia CF und Glasgow Rangers ausgelost. Bursaspor holte nur einen Punkt (1:1 gegen die Glasgow Rangers) und schied aus. 2011/12 war man erstmals zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation berechtigt. Bursaspor schlug den FK Homel mit 2:1 im Heimspiel und 3:1 auswärts. In der Play-off-Runde gegen den RSC Anderlecht verlor man mit 1:2 und spielte auswärts 2:2. In beiden Spielen hatte Bursaspor jeweils das Führungstor erzielt. Somit schied man vorzeitig aus. In der Saison 2012/13 war Bursaspor für die Europa League qualifiziert. Beim ersten Gegner, dem Kuopion PS, verlor man mit 0:1; das Rückspiel gewann Bursaspor mit 6:0 und zog in die Play-offs ein. Der Gegner hieß FC Twente Enschede. Beide Spiele endeten 3:1 für das Heimteam; im Rückspiel erzielte Twente in der Verlängerung das 4:1 und Bursaspor schied aus. In der Saison 2013/14 spielte Bursaspor wieder in der Europa League. Sie stiegen in der 3. Qualifikationsrunde in den Wettbewerb ein, scheiterten jedoch mit insgesamt 2:5 an Vojvodina Novi Sad. In der Folgesaison 2014/15 stieg man in der 2. Qualifikationsrunde in die Europa League ein und schied nach zwei 0:0-Spielen im Elfmeterschießen gegen Tschichura Satschchere aus. Am 11. Juni 2015 wurde Bursaspor wegen Verstößen gegen das UEFA Financial Fairplay vom Internationalen Sportgerichtshof CAS bis 2017 von allen europäischen Klubbewerben ausgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Stadien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bursa Atatürk Stadı.", "content": "Als Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer der Türkei, im Jahre 1930 Bursa besuchte, ließ er ein Stadion mit einer Kapazität von 400 Plätzen bauen. Weil man glücklich über das erste Stadion in Bursa war, nannte man das Stadion kurzerhand „Bursa Atatürk Stadı“. Im Jahr 1950 wurden Spielfeld und Tribüne erneuert. Es bietet heute 25.456 Zuschauern Platz. Neben dem Atatürk-Stadion gibt es in Bursa außerdem das Merinos-Stadion mit einer geringeren Kapazität von 4.500 Plätzen. Amateurvereine spielen auf dem Hippodrom- und auf dem Velodrom-Gelände. Das Merinos-Stadion erinnert vom Bau her an das alte Wembley-Stadion und wird daher auch das \"Bursa-Wembley\" genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Timsah Arena.", "content": "Da das Bursa Atatürk Stadı weder vom Komfort, noch von der Kapazität her für Erstligafußball ausreichte, wurde ein neues Stadion gebaut. Die Timsah Arena () war das erste Stadion der Welt, das die Form eines Maskottchens (Krokodil) eines Teams hat. Die Bauarbeiten wurden Ende 2015 beendet; am 21. Dezember 2015 fand die Eröffnung des Stadions durch den türkischen Bundespräsident Recep Tayyip Erdoğan statt.", "section_level": 2}, {"title": "Fans.", "content": "Bursaspor wird von einer der größten Fangruppen der Türkei unterstützt. Lange Zeit waren die Mitglieder dieser Gruppe als die gefährlichsten Hooligans des Landes bekannt, dies hat sich in den letzten Jahren jedoch stark geändert. Die bekannteste Fanfreundschaft in der Türkei besteht zwischen den Fangruppen Teksas von Bursaspor und Gecekondu von MKE Ankaragücü.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationale Erfolge.", "content": "1 × Türkische Erstligameisterschaft (Süper Lig): 2 × Türkische Zweitligameisterschaft (TFF 1. Lig): 1 × Türkischer Pokalsieger (Türkiye Kupası): 2 × Premierminister-Pokalsiege (Başbakanlık Kupası): 1 × Turkcell Fair Play Meister:", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Erfolge.", "content": "UEFA Europapokal der Pokalsieger – Viertelfinale UEFA Intertoto Cup – Viertelfinale", "section_level": 2}], "src_summary": "Bursaspor ist ein türkischer Fußballverein aus der Stadt Bursa. Die Mannschaft spielt in der türkischen TFF 1. Lig und trägt ihre Heimspiele in der Timsah Arena aus.", "tgt_summary": "布尔萨体育是一家主场坐落于土耳其第四大城市布尔萨的职业足球俱乐部。俱乐部成立于1963年,球队的绰号“绿鳄”。球队的主色调一般是绿色和白色,主场球衣颜色也会有经常有绿白搭配的样式。2009–10赛季布尔萨体育拿下了俱乐部首尊土超联赛奖杯。", "id": 1789798} {"src_title": "Japanische Onomatopoesie", "tgt_title": "日語的擬態語和擬聲語", "src_document": [{"title": "Giongo und Gitaigo.", "content": "Die japanische Onomatopoesie existiert in zwei Formen: Giongo und Gitaigo. Giongo (auch \"Giseigo\" genannt) ist Onomatopoesie (Lautmalerei, Tonmalerei) im eigentlichen Sinne und stellt Naturlaute oder sonstige akustische Phänomene sprachlich dar. Gitaigo hingegen beschreibt keine hörbaren Phänomene, sondern den Zustand bzw. die Beschaffenheit von Gegenständen, die Art und Weise von Handlungen oder Gefühlen sowie sinnliche Empfindungen. Beispiele für Giongo Beispiele für Gitaigo Gitaigo-Wörter gehören, strikt gesehen, zu den Ideophonen, weil sie etwas nicht Hörbares beschreiben. Es ist jedoch nicht immer leicht, eine klare Linie zwischen Giongo und Gitaigo zu ziehen. Das genannte „shiin“ beispielsweise beschreibt den „Ton“ von etwas nicht Hörbarem. Auch „dokidoki“ kann durchaus das Gefühl beim starken Herzklopfen sein, weil man das eigene Herz normalerweise nicht hören kann, auch wenn man aufgeregt ist. Die Wörter \"Giongo\", \"Giseigo\" und \"Gitaigo\" selbst bestehen jeweils aus drei Kanji-Schriftzeichen, die folgende Bedeutungen haben:", "section_level": 1}, {"title": "Tendenzieller Zusammenhang zwischen Bedeutung und verwendeten Lauten.", "content": "Die stimmlosen Laute [k], [s], [t] und [p] stehen oft für die Eigenschaften „scharf“, „leicht“ oder „klein“. Die diesen entsprechenden stimmhaften Varianten [g], [z], [d] und [b] haben hingegen die Tendenz, Eigenschaften wie „stumpf“, „schwer“, „groß“ oder „schmutzig“ darzustellen. So entstehen Oppositionen wie beispielsweise Dieser Unterschied zwischen der stimmlosen ([k], [s], [t], [p]) und der stimmhaften ([g], [z], [d], [b]) Lautreihe ist in der Schrift an den beiden hinzugefügten kurzen Strichen (\"dakuten\") erkennbar.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur der Wortbildung.", "content": "Onomatopoetische Wörter im Japanischen sind oft durch die Wiederholung von denselben oder Verwendung ähnlicher Silben erkennbar. Dabei ist ein Wortteil oft auch (evtl. durch leichte Lautmodifikation) als selbständiges onomatopoetisches Wort verwendbar.", "section_level": 1}, {"title": "Grammatik.", "content": "Japanische onomatopoetische Ausdrücke werden adverbial, aber auch adjektivisch, jedoch selten nominal verwendet. Bei der adverbialen Verwendung wird oft das Funktionswort (Partikel) と(to) je nach verwendetem Verb entweder fakultativ oder verbindlich verwendet: Bei der adjektivischen Verwendung werden die onomatopoetischen Wörter mit der nachgestellten Silbe „na“ als so genannte „na-Adjektive“ verwendet: Beispiele für nominale Ausdrücke sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Japanische Onomatopoesie bedeutet die Lautmalerei in der japanischen Sprache und ist dort ein wichtiger Faktor unter anderem bei der Bildung von neuen Wörtern. Sie wird nicht nur in der Kinder- und Ammensprache, sondern auch in der Erwachsenensprache sehr häufig verwendet und bereichert in starkem Maße das literarische Ausdrucksvermögen. Die hohe Produktivität der japanischen Onomatopoesie, also das Vermögen, mittels Lautmalerei neue sprachliche Ausdrücke zu bilden, spiegelt sich sowohl in der gesprochenen als auch in der geschriebenen Sprache wider. Insbesondere in den Comics begegnet man den verschiedensten freien Neubildungen.", "tgt_summary": "日语中的拟声语()为模拟动物或事物的声音,将之文字化语言化的形容、修饰辞,是一种幼儿语化的修辞法;而若形容的事物、动作或形象不是模拟它的声音,则称为拟态语。日语中拟声和拟态语的数量众多,描绘形象的分类十分细致。拟声和拟态语不仅在口语中,而且在文学作品、漫画和广告语中的应用都十分广泛,使语言显得活泼生动。", "id": 1029269} {"src_title": "Pog (Spiel)", "tgt_title": "翁仔標", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge des Spiels gehen auf die USA im Jahre 1927 zurück. Damals brachte Haleakala Dairy's in Hawaii einen Fruchtsaft auf den Markt, dessen Flaschen mit kleinen, runden Pappkappen versiegelt wurden. Aufgrund wirtschaftlicher Probleme waren Spielzeuge zu dieser Zeit rar, weswegen die hawaiianischen Kinder begannen die bunten Pappscheiben zu sammeln und damit zu spielen. Auch der Name des Spiels, POGs, leitet sich aus dieser Zeit ab, da der Fruchtsaft in der Geschmacksrichtung Passionsfrucht- Orange-Guave verkauft wurde. Über Jahrzehnte hinweg blieb POG ein kleines, lokales, beizeiten vergessenes Phänomen, bis die Lehrerin Blossom Galbiso, die \"Mother of Pogs\", im Jahre 1991 entschied, das Spiel ihrer Kindheit mit den Schülern ihrer Klasse zu teilen. Dadurch gingen POGs erneut viral und erreichten 1993 mit Kalifornien das amerikanische Festland. Dort entstanden die ersten Turniere und die ersten bekannten Hersteller, welche den wachsenden Bedarf an Slammern und Chips deckten. Mitte der neunziger Jahre erlebte die Popularität und Kommerzialisierung des Spiels ihren kurzen Höhepunkt. Sinnbildlich für den Hype steht die \"World POG Federation\", welche sich 1994 gründete. Zum einen trat sie als Hersteller und Distributor der Caps in Erscheinung und zum anderen steigerte sie die Bekanntheit des Spiels massiv, wodurch die Caps 1995 zu einem internationalen Hit wurden und sich alleine in Großbritannien über 30 Millionen Mal verkauften. Die Erfolgsgeschichte war jedoch nur von kurzer Dauer, weshalb die World Pog Federation nur ein Jahr später Konkurs anmelden musste. Zu den bekanntesten Herstellern gehörten die Original Pogs, Chupa Caps oder Mad Caps, wobei man zu Hochzeiten des Trends die Caps auch in Kellogg’s-Verpackungen und Nutella-Gläsern finden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Situation.", "content": "In der heutigen Zeit bestehen mehrere kleinere, lokale Spielvereinigungen, welche Teil einer Sammlerszene sind, die zum Teil hohe Preise für seltene Caps und Slammer bezahlt. Parallel dazu gibt es Bestrebungen die Vielzahl an Pogs zu dokumentieren und digitalisieren, um sie für die Nachwelt zu erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise und Regeln.", "content": "Es gibt mehrere Möglichkeiten Pog zu spielen, wovon die folgende Spielweise die üblichste ist:", "section_level": 1}, {"title": "Strategien und Techniken.", "content": "In der Spielszene existieren mindestens 8 verschiedene Wurftechniken, die beim POG-Spiel zum Einsatz kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der Army & Air Force Exchange Service verwendet Pogs als mögliches Zahlungsmittel. So wurden die Caps beispielsweise im Irakkrieg und dem Afghanistan-Krieg verwendet. Der Grund für die Verwendung von Pogs als Währung ist der, dass die Kosten für Überseeflüge sehr hoch und die Kapazitäten für Gepäck begrenzt sind. Münzen wiegen wesentlich mehr als die Papp-Pogs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pogs ist ein Spiel, in dem man mit einer kleinen Scheibe aus Metall oder Plastik, dem Slammer (auch Kini, Schnipper oder Wurfscheibe genannt), versucht, gestapelte Pappscheiben (Pogs, Milkcaps, Caps, Tazos oder Chips genannt) umzudrehen.", "tgt_summary": "翁仔标,有多种不同的名称,是一种旧时供儿童玩乐用的纸牌。", "id": 1271729} {"src_title": "Frey-Effekt", "tgt_title": "微波聽覺效應", "src_document": [{"title": "Wissenschaftliche Forschungsergebnisse.", "content": "Nach Veröffentlichung erster Daten zum Frey-Effekt wurde nach den Ursachen und Auswirkungen des Phänomens geforscht. Auch wurden mögliche Anwendungen zur Kommunikation untersucht. Der Frey-Effekt gilt heute als ein wissenschaftlich allgemein anerkanntes Phänomen ohne pathologische Bedeutung. Personen, die für gepulste Mikrowellen- oder, allgemeiner, Hochfrequenzstrahlung sensibel sind, beschreiben die auftretenden Geräusche als sehr leise Klicklaute, die synchron zur Strahlung auftreten und nur bei Stille hörbar sind. Während anfangs davon ausgegangen wurde, dass nur Mikrowellenstrahlung im Rahmen des Frey-Effekts wahrnehmbar sei, ist heute bekannt, dass sich der in Frage kommende Frequenzbereich je nach Quelle von 2,4 MHz bis 10 GHz oder von mehreren 100 MHz bis zu einigen 10 GHz erstreckt. Als Entstehungsort des Reizes wird die menschliche Cochlea (\"Schnecke\") im Innenohr angenommen. Laut der zurzeit favorisierten soll es zu geringen, impulsartigen, wärmebedingten Ausdehnungsänderungen durch thermoelastische Wellen kommen, die über knöcherne Strukturen zum Innenohr schallleiten. Eine direkte Interaktion mit dem Hörnerv wird ausgeschlossen. Aus Untersuchungen bei gesunden Probanden, die Hochfrequenzfeldern im Rahmen der Magnetresonanztomographie bei der Firma Philips ausgesetzt waren, ließ sich eine untere Ansprechschwelle im Bereich von 16 ± 4 mJ im Frequenzbereich 2,4 MHz bis 170 MHz ermitteln. Bei Positionierung über den Ohren sank die Schwelle auf 3 ± 0,6 mJ ab. Je nach verwendeter Spule wurden typischerweise Reize bei Leistungen zwischen 20 und 150 (± 50) W ermittelt. Am effektivsten ließ sich der Effekt in der Nähe des Felsenbeins erzielen. Vom Innenohr aus erreichen die Signale über die Hörbahn übergeordnete Hirnstrukturen, genauso wie es für rein akustisch ausgelöste Signale auch der Fall ist. Die Reizstärke ist dabei von der Energie der einzelnen Impulse abhängig. Die Frequenz des entstehenden Lautes ist dabei unabhängig von der eingesetzten Hochfrequenz, zeigt jedoch eine Abhängigkeit von den Abmessungen des menschlichen Schädels.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Frey-Effekt () ist ein Phänomen, das in der Nähe leistungsstarker Quellen einer gepulsten Hochfrequenzstrahlung auftritt. Einigen Menschen ist es möglich, gepulste Hochfrequenz ohne weitere Hilfsmittel (wie Radioempfänger) als Klicklaute reproduzierbar wahrzunehmen.", "tgt_summary": "微波听觉效应,又称弗雷效应,是指由脉冲或调变微波作用于人脑时,会产生出可听喀嚓声(或经过调变处理的完整字词)的现象。由于喀嚓声是直接在人脑中生成,因此不需要任何电子接收装置。这个效应最早的报告,是出自二战期间在雷达询答器附近工作的人员。这种效应导致的声音附近的其他人是听不见的。后来发现微波听觉效应是由电磁波谱中,波长较短的无线电波所引起的。在冷战期间,美国神经学家艾伦·H·弗雷(Allen H. Frey)研究了这种效应,并且成为第一个发表微波听觉效应的人。", "id": 2726158} {"src_title": "Clarence Goodson", "tgt_title": "克拉倫斯·古德森", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und College.", "content": "Goodson besuchte die Annandale High School in Annandale, Virginia und die Wilbert Tucker Woodson High School in Fairfax, Virginia. Während seiner Zeit in Annandale wurde er zum wichtigsten Spieler der Schule ernannt. Außerdem erzielte einen neuen Tor- und Punkterekord während seines Sophomore-Jahres 1998. Mit der Schulmannschaft der W.T. Woodson High School gewann er 2000 den Virginia State High School Soccer Titel. Neben der Schule spielte er bei den Braddock Road Warhawks und gewann 1999 die Nationale Meisterschaft der U-17 Mannschaften. 2000 wechselte er nach seinem Highschool-Abschluss an die University of Maryland. Während seiner drei Jahre bei den Maryland Terrapins, der Fußballmannschaft der Universität, absolvierte er 66 Spiele und erzielte dabei 10 Tore.", "section_level": 2}, {"title": "FC Dallas.", "content": "Nachdem College unterschrieb er einen Project-40 Vertrag mit der Major League Soccer und konnte so an dem MLS SuperDraft 2004 teilnehmen. Er wurde von Dallas Burn gedraftet. In seinem ersten Jahr spielte er insgesamt 247 Minuten in fünf Spielen. In der Saison 2005, Dallas Burn war bereits in FC Dallas umbenannt worden, wurde er zum Stammspieler innerhalb der Mannschaft. Bis zum Ende seiner Zeit in Dallas absolvierte Goodson 76 Spiele, in denen er drei Tore erzielte. Am 21. November 2007 wurde er von den San José Earthquakes in deren MLS Expansion Draft ausgewählt. Goodson erklärte darauf hin keinen neuen Vertrag mehr mit der MLS eingehen zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Skandinavien.", "content": "Somit wechselte er Anfang 2008 nach Europa zum norwegischen Zweitligisten IK Start, mit dem er in seiner ersten Saison den Aufstieg in die erste norwegische Liga schaffte. Bei den Norwegern überzeugte er mit guter Leistung und wurde zu einem der besten US-Amerikaner im Eurasischen Raum gewählt. In 69 Spielen gelangen ihm 10 Tore. Ab dem 1. Januar 2011 spielte Goodson beim dänischen Erstligisten Brøndby IF. Er erhielt dort einen Drei-Jahres-Vertrag. Sein Debüt für die Mannschaft aus dem Kopenhagener Vorort Bröndby gab er am 6. März 2011, und sechs Spieltage später erzielte er sein erstes Tor. Insgesamt brachte es Goodson für Brøndby auf 60 Ligaspiele, in denen er sechs Tore erzielen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr in die USA.", "content": "Zur Saison 2013 kehrte Goodson zurück in die Major League Soccer. Er unterzeichnete einen Vertrag mit den San José Earthquakes, die aufgrund des Drafts im Jahr 2007, bei einer Rückkehr Goodsons in die amerikanische Profiliga, die Rechte an ihm besaßen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Sein erstes von bisher 46 Länderspielen für die US-amerikanische Fußballnationalmannschaft absolvierte Goodson am 19. Januar 2009 in einem Freundschaftsspiel gegen Schweden. Sein erstes Turnier mit der Nationalmannschaft war der CONCACAF Gold Cup 2009. Im Halbfinale gegen Honduras erzielte er das 1:0 beim 2:0 Sieg. Dieses war gleichzeitig das erste seiner bislang fünf Länderspieltore. Goodson wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika nominiert, kam jedoch nicht zum Einsatz. 2011 und 2013 nahm er erneut am CONCACAF Gold Cup teil. Nach zwei verlorenen Endspielen gewann Goodson 2013 mit der Nationalmannschaft den Wettbewerb.", "section_level": 1}, {"title": "Privat.", "content": "Goodson ist seit dem 31. Januar 2009 verheiratet. Er und seine Frau ließen sich in Tacoma, Washington trauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clarence Goodson (* 17. Mai 1982 in Alexandria, Virginia) ist ein US-amerikanischer Fußballspieler. Der Abwehrspieler spielt für die San José Earthquakes und die US-amerikanische Fußballnationalmannschaft.", "tgt_summary": "克拉伦斯·古德森(英语:Clarence Goodson;1990年-2月28日)是美国的一位足球运动员,在场上的位置是后卫。他现在效力于北美职业足球大联盟球队圣何塞地震。 除了参加俱乐部的赛事之外,古德森也是美国国家足球队的一员,并且入选了2014年巴西世界杯美国队的大名单,但并未出场。", "id": 2555037} {"src_title": "Frank Buckley", "tgt_title": "法蘭·巴克利", "src_document": [{"title": "Laufbahn als Fußballspieler.", "content": "Buckley wurde in Urmston – südwestlich von Manchester gelegen – geboren. Bereits im jugendlichen Alter schloss er sich 1898 der britischen Armee an. Er kämpfte in Südafrika im Zweiten Burenkrieg und nach seiner Rückkehr entschloss er sich, Fußballprofi zu werden. Bei seiner ersten Station Aston Villa kam Buckley in zwei Jahren zu keinem Einsatz in der ersten Mannschaft und auch die beiden nächsten Etappen Brighton & Hove Albion und Manchester United blieben Durchgangsstationen, wenngleich er für „United“ zwischen September 1906 und März 1907 zu drei Ligaeinsätzen kam (zwei Remis, eine Niederlage). Beim Lokalrivalen Manchester City gehörte der zentrale Abwehrspieler mit elf Meisterschaftspartien etwas mehr zum Stammpersonal; seinen Durchbruch feierte er jedoch erst ab 1909 beim Zweitligisten FC Birmingham, wie das heutige „Birmingham City“ früher hieß. Es folgte die Rückkehr in die oberste englische Spielklasse, wo er sich ab 1913 bei Derby County auch als Erstligaspieler einen Namen machte, der ihm am 14. April 1914 sogar zu seinem einzigen Länderspiel für England gegen die gesamtirische Auswahl verhalf (die Partie endete mit einer 0:3-Niederlage). Sein Aufenthalt beim Folgeklub Bradford City war aufgrund des sich abzeichnenden Ersten Weltkriegs nur von kurzer Dauer.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Erfahrungen.", "content": "Buckley zog in den Krieg und kommandierte innerhalb des 17. Middlesex-Regiments das sogenannte „Football Battalion“. Dort erlitt er bei der Schlacht an der Somme Verwundungen an Lunge und Schulter und wurde später in den Rang eines Majors befördert. Nach der Rückkehr in die Heimat nahm Buckley bei Norwich City seine erste Trainertätigkeit auf. Die Zukunft der überschuldeten „Kanarienvögel“ hing jedoch am seidenen Faden; die Gläubiger konnten jedoch nach einer außerordentlichen Mitgliederversammlung von einem Neustart überzeugt werden. So nahm Buckley im Februar 1919 seine Arbeit auf und führte den Verein auf Anhieb in die Southern League. Im September 1919 stand der auch als Vereinssekretär beschäftigte Kriegsveteran noch einmal selbst auf dem Platz. Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme im Klub fiel Buckley im Juli 1920 einer kompletten Personalneubesetzung zum Opfer. Drei Jahre lang blieb er anschließend ohne Verbindung zum Fußball und so zog er stattdessen als Handelsreisender für Süßwarenhersteller durchs Land. Dabei traf er während einer dieser Reisen im Zug auf einen Direktor des FC Blackpool, der wiederum ein Treffen mit dem Klubpräsidenten Linsay Parkinson arrangierte. Dass Buckleys Verpflichtung – wie auch bei seinen späteren Engagements – eine Zäsur für den jeweiligen Verein darstellt, wurde in der Küstenstadt Blackpool schnell offensichtlich. Vom Neudesign des Trikots über die Zusammenstellung des Teams bis hin zu einem militärisch anmutenden Trainingsregime leitete Buckley ein „neues Zeitalter“ ein. Ein besonderes Augenmerk legte er auf die Fitness seiner „Untergebenen“ und schrieb diesen sowohl einen strikten Ernährungsplan als auch frühe Bettruhe an den beiden Tagen vor einem Spiel vor. Auch auf den Bereich der Physiotherapie legte er besonderen Wert und Buckley erarbeitete sich den Ruf, rekonvaleszente Spieler schnell genesen zu können. Sportlich verlief die vier Jahre andauernde Ära des Majors beim Zweitligisten durchwachsen; nach einem guten vierten Platz in der ersten Saison 1923/24 stürzten die „Tangerines“ im Jahr darauf auf Rang 17 ab. Nach zwei weiteren Jahren verließ Buckley den Verein, dessen Ambitionen zu dieser Zeit aufgrund begrenzter wirtschaftlicher Mittel beschränkt geblieben waren, in Richtung Wolverhampton.", "section_level": 2}, {"title": "Wolverhampton Wanderers.", "content": "Im Juli 1927 wurde Buckley Trainer der Wolverhampton Wanderers. Schnell führte er auch bei den „Wolves“ sein berühmtes Taschenbuch ein, in dem er jedem Spieler detailliert eröffnete, was von ihm erwartet wurde. Zudem machte Buckley diese Regeln öffentlich und bat sogar die Stadtbevölkerung darum, mit ihm Kontakt aufzunehmen, falls einer seiner Schützlinge gegen diese verstieß. Daneben baute er ein engmaschiges Talentsichtungsnetz auf und gefiel seinem Arbeitgeber – wie schon in Norwich und Blackpool – durch die Verpflichtung von erfolgversprechenden Jungspielern zu günstigen Preisen. Nach zwei Jahren Anlaufzeit begann seine Aufbauarbeit langsam erste Früchte zu tragen. Mit der Hilfe des neuen Torjägers Billy Hartill, den Buckley bei einer seiner ersten Amtshandlungen 1927 verpflichtet hatte, wurde aus dem Abstiegskandidat in der Saison 1929/30 ein Mittelfeldteam und nur ein Jahr später mit Platz 4 ein ernsthafter Aufstiegsaspirant. Das Team hatte Buckleys Philosophie mittlerweile verinnerlicht – diese bestand zumeist (simpel) darin, dass Verteidiger den Ball so schnell wie möglich nach vorne befördern, Mittelfeldspieler sich mehr dem Pass- als dem Dribblingspiel verschreiben, die zentralen Stürmer den Ball ins Tor befördern und die Flügelspieler sowohl für die entsprechenden Flanken sorgen als auch die Bewachung der gegnerischen Abwehrspieler übernehmen. Der Aufstieg in die erste Liga gelang 1932 mit dem Gewinn der Zweitligameisterschaft. Billy Hartill steuerte erneut 30 Treffer bei und in der Titelmannschaft standen ausschließlich Spieler, die Buckley zu den Wolves geholt hatte. In der First Division gelang Buckleys Team in vier aufeinanderfolgenden Jahren jeweils der Klassenerhalt, wenngleich die Dauerplatzierungen in der unteren Tabellenhälfte noch nicht den „großen Sprung“ brachten. Vielmehr lag ein spezielles Augenmerk auf der Förderung einer langfristigen Perspektive; dazu verwunderte Buckley häufig den eigenen Anhang mit dem Verkauf von Leistungsträgern – besonders spektakulär war 1935 der Verkauf von Hartill an den FC Everton – und die Neuverpflichtung preiswerter Talente, wozu 1934 Stan Cullis zählte, der später Mannschaftskapitän wurde und nach seiner aktiven Karriere ein langjährig erfolgreicher Trainer bei den Wolves war. Eine angenehme Nebenwirkung war durch das ständige Transferplus die Stabilisierung der Vereinsfinanzen. Als die Saison 1936/37 durchwachsen begann, war die Geduld des Anhangs aber vorerst erschöpft; nach einer 1:2-Heimniederlage gegen den FC Chelsea stürmten Fans der Südtribüne das heimische Molineux Stadium und forderten die Absetzung des Trainers. Buckley lehnte das Angebot ab, unter Polizeischutz nach Hause gebracht zu werden, und gemeinsam mit dem Vereinsvorstand hielt er an seiner Linie weiter fest, indem er im Januar 1937 den bei den Anhängern beliebten Flügelspieler Billy Wrigglesworth an Manchester United verkaufte. Nach diesem „Stahlbad“ schwang sich die Mannschaft kurz vor dem Jahreswechsel 1936/37 zu guten Ergebnissen hoch und beendete die Spielzeit auf einem überraschenden erfolgreichen fünften Tabellenplatz. Im Sommer 1937 begann Buckley eine Zusammenarbeit mit dem Chemiker Menzies Sharp, der auf Basis der Experimente des Franzosen Serge Voronoff versprach, mit Injektionen aus Affenhodenextrakten Leistungssteigerungen bei Fußballspielern hervorrufen zu können. Der anfänglich skeptische Buckley führte an sich selbst innerhalb von drei bis vier Monaten einen Selbsttest durch, bevor er mit der Behandlung seiner Spieler begann – der erfahrene Dicky Dorsett hingegen verweigerte seine Teilnahme und provozierte damit gelegentlichen Streit mit dem Trainer. Diese Ereignisse weckten bei der Konkurrenz Missmut, zumal die Wolves in der Saison 1937/38 die Vizemeisterschaft gewannen. Tommy Lawton sprach nach der 0:7-Niederlage seines FC Everton davon, dass Cullis an ihm mit „glasigen Augen“ vorbeigelaufen war und speziell der 10:1-Rekordsieg gegen Leicester City führte zu öffentlichen Untersuchungen seitens der Football League. Die Kontroverse endete damit, dass ein Informationsrundschreiben in den Spielerkabinen ausgehängt wurde; ein Verbot blieb aus. Das Thema hielt sich lange in der öffentlichen Diskussion, wenngleich sich der Inhalt der Injektionen später als einfache Impfstoffe gegenüber Erkältungen herausstellte. Zu den weiteren „Tricks“, derer Buckley sich bediente, zählte die Angewohnheit, den eigenen Platz vor Heimspielen unter Wasser zu setzen. Während der Trainer betonte, lieber auf weichem Untergrund spielen zu lassen, sahen Gegner darin eine Maßnahme, die technisch begabteren Mannschaft das Kombinieren erschweren sollte. Auch im Bereich der Psychologie setzte Buckley neue Schwerpunkte. Buckleys Team war zu dieser Zeit berüchtigt bei den Gegnern und auch der nationale Fußballverband (Football Association) verwehrte den Wolves eine Auslandsreise mit dem Hinweis auf „zahlreiche Berichte von Verfehlungen seitens der Spieler der Wolverhampton Wanderers“, womit in erster Linie die sieben Hinausstellungen gemeint waren, die sich Buckleys Mannen während offizieller Spiele geleistet hatten. Die Liaison des Trainers mit dem Klub war derart intensiv, dass Buckley 1938 einen 10-Jahres-Vertrag unterzeichnete. Wieder errang er mit dem Team die englische Vizemeisterschaft, das zudem im Endspiels des FA Cups stand; dies ging jedoch mit 1:4 gegen den FC Portsmouth verloren. Mit dem neuen Torjäger Dennis Westcott, der in 43 Pflichtspielen ebenso viele Tore schoss, dazu Stan Cullis, dem mutmaßlich besten englischen zentralen Abwehrspieler in dieser Saison, hatte sich Buckley eine vielversprechende Mannschaft selbst zusammengestellt, zu der zusätzlich noch die Talente Billy Wright und Jimmy Mullen stießen, die sich in den 1950ern zu „Superstars“ entwickelten. Als der Zweite Weltkrieg den offiziellen Spielbetrieb der Football League unterbrach, beabsichtigte Buckley zunächst, ein drittes Mal Soldat zu werden. Da er jedoch als zu alt galt, befehligte er stattdessen eine Heimatschutzeinheit in Wolverhampton. Seine Vereinskameraden ermutigte er nachdringlich dazu, der Armee beizutreten – eine Chronik der Football Association hielt 1945 fest, dass bis zum Ende der Kampfhandlungen 91 Klubmitglieder der Wolves in den Krieg gezogen waren. In den verbleibenden Kriegsligaspielen blieb Buckley in verantwortlicher Position tätig; zudem nutzte er die Trainingsmöglichkeit im Verein zur körperlichen Ertüchtigung der ihm unterstellten Heimatwache. Am 8. Februar 1944 trat der langjährige Trainer überraschend von seinem Amt zurück, nachdem sich zuvor der Vereinsvorsitzende (und „Vertraute“ von Buckley) Ben Matthews hatte pensionieren lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Von Nottingham bis Leeds.", "content": "Buckley trainierte anschließend Notts County. Dieser Klub war zwar nur drittklassig, aber bereit, dem Major ein Jahresgehalt von damals unvorstellbaren 4.000 Pfund zu zahlen. Die Erfolge blieben jedoch aus und so wechselte er 1946 – nur Stunden nach seinem Rücktritt – zu Hull City, einem weiteren Drittligisten. Als größte Errungenschaft dort galt, dass er im März 1948 den Alt-Internationalen Raich Carter vom Erstligisten Derby County verpflichten konnte. Carter spielte noch einige Zeit selbst, agierte zudem als Kotrainer neben Buckley und wurde kurze Zeit später dessen Nachfolger. Buckley fand in dem Zweitligisten Leeds United eine neue Herausforderung. Wie bereits in Wolverhampton zeigte er auch in Leeds sein Gespür für Talente und fand in dem jungen John Charles wiederum einen Fußballspieler, der in den 1950ern zu einem der britischen Spitzenspieler avancieren sollte. Erneut setzte er neue Maßstäbe und baute die Jugendarbeit vollständig neu auf; zahlreiche altgediente Spieler mussten den Klub verlassen. Mit Tommy Burden verpflichtete er von Chester City einen alten Bekannten aus Wolverhampton und machte ihn zu seinem Kapitän und Sprachrohr in der Mannschaft. Inmitten eines erneut finanziell schwierigen Umfelds gelang es Buckley nach dem Prinzip „Billig einkaufen, teuer verkaufen“ stets eine konkurrenzfähige Elf auf den Platz zu bringen und prägte Leeds United mit der Vorgabe eines äußerst körperbetonten Spiels auch lange über seine eigene Tätigkeit hinaus – nicht wenige sahen in ihm den geistigen Urheber der robusten Meistermannschaft von 1969 und 1974, die weniger durch Spielfreude als durch oft grenzwertigen Körpereinsatz auffiel. Buckleys größter sportlicher Erfolg in Leeds war in der Saison 1949/50 das Erreichen des Viertelfinals im FA Cup, das mit 0:1 beim FC Arsenal verloren ging. Der ersehnte Aufstieg in die Erstklassigkeit blieb jedoch bis zum Ende seiner Amtszeit im Jahr 1953 aus; stattdessen verkaufte Buckley stetig Leistungsträger, wie die Nationalspieler Con Martin und Aubrey Powell und entdeckte spätere Spitzenspieler in jungen Jahren, darunter 1952 Jack Charlton, der vierzehn Jahre später Weltmeister wurde. Nach zwei letzten Jahren beim FC Walsall zog sich Buckley, der auch im hohen Alter noch regelmäßig aktiv am Training teilnahm, im Alter von fast 72 Jahren endgültig aus dem Fußballsport zurück. Major Buckley, der fünf Brüder besaß (davon war Chris Buckley ebenfalls erfolgreicher Fußballer und zwischen 1955 und 1966 Vorsitzender von Aston Villa), verstarb 82-jährig im Dezember 1964.", "section_level": 2}], "src_summary": "Franklin Charles „Frank“ Buckley, besser bekannt als \"Major Frank Buckley\" (* 3. Oktober 1882 in Urmston; † 21. Dezember 1964 in Walsall) war ein englischer Fußballspieler und -trainer.", "tgt_summary": "法兰·巴克利(Major Frank Buckley,1882年10月3日—1964年12月21日)是一位英国足球员及主教练,阿士东维拉球员克里斯·巴克利(Chris Buckley)是他的弟弟。", "id": 1349405} {"src_title": "Messenische Kriege", "tgt_title": "麦西尼亚战争", "src_document": [{"title": "Quellendiskussion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Plutarch.", "content": "Der Grieche Plutarch lebte im 1. und 2. Jahrhundert nach Christi Geburt. Geboren wurde er im griechischen Chaironeia als Angehöriger der lokalen Oberschicht. Bekanntheit erlangte er durch seine Einzel- und Doppelbiographien berühmter Griechen und Römer, jedoch auch durch zahlreiche Dialoge und seine philosophischen Schriften. Als altgeschichtliche Quelle sind insbesondere seine Biographien relevant. Hier muss man jedoch bedenken, dass Plutarch nach eigener Angabe die biographische Arbeit von der Arbeit des Historikers abgrenzt. Ihm kommt es eher darauf an den Charakter von Personen, moralisierende Ansichten und persönliche Entwicklungen darzustellen als lückenlose Ereignisgeschichte zu bieten. Dies zeigt sich in seinen teilweise stark gerafften Beschreibungen von Schlachten und Kampagnen sowie in den bewusst literarisch ausgearbeiteten Reden, welche er seinen römischen und griechischen Helden in den Mund legt. So kann der Wert der plutarchen Überlieferung nur vollends durch Vergleich mit den Quellen anderer Autoren sowie, wenn möglich, mit archäologischen Erkenntnissen erfasst werden. Zudem sollte der Text immer quellenkritisch auf Verzerrungen durch die, Teils moralisierende, Intention des Autors gelesen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Tyrtaios.", "content": "Bei Tyrtaios handelt es sich wohl um einen Dichter von Gesängen und Kampfliedern, der um die Mitte des 7. Jahrhunderts in Sparta lebte. Sein Geburtsort wird von antiken Gewährsmännern unterschiedlich angegeben, manche verlegen ihn nach Ionien, andere nennen Athen als Vaterstadt des Dichters. Tyrtaios, ein Zeitgenosse und wohl auch Teilnehmer des 2. Messenischen Krieges, schuf für die kämpfenden Spartiaten Kampflieder und Gesänge über den Ablauf und die Ereignisse des 1. Messenischen Krieges. Die Überlieferung der tyrtaischen Dichtung ist jedoch sehr fragmentarisch und erfordert somit, verstärkt durch das Medium der Dichtung, eine besonders intensive quellenkritische Aufarbeitung durch den Historiker. Insbesondere werden die Angaben über Zahl und Zeitpunkt des Ersten und Zweiten Messenischen Kriegs infrage gestellt, ja sogar ihre historische Realität wird angezweifelt. Die Chronologie der Kriege wurde mit Hilfe der Königsliste Spartas erstellt, auf die sich Tyrtaios aber gar nicht beziehen kann, weil sie aus dem späten 5. Jahrhundert v. Chr. stammt. Ferner wird die Bedeutung des Sieges Spartas im Ersten Messenischen Krieg relativiert: Die einzige eroberte Stadt Messene scheint weit weniger bedeutsam gewesen zu sein als in der Überlieferung angegeben, so dass der Bericht eher als Leigimationsversuch der Zugehörigkeit Messeniens zu Sparta gedeutet werden kann. Schließlich wird die Rolle der Heloten als Merkmal der angeblichen Sonderstellung Spartas bezweifelt.", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Sparta wurde um 900 v. Chr. durch zwei der ins heutige Griechenland eingewanderten Stämme der Dorier im fruchtbaren Eurotas-Tal gegründet, indem vier Dörfer der autochthonen Bevölkerung, nämlich Limnai und Kynosura sowie Mesoa und Pitane, erobert und zu einer Stadt vereinigt wurden. Die ansässige lakonische Bevölkerung wurde von den Einwanderern in den Helotenstand gepresst und in der Landwirtschaft eingesetzt, während die neuen Spartiaten eine Herrscherkaste bildeten. Die umliegenden Städte und Gemeinden achäischer und weiterer dorischer Stämme wurden infolge des Ausgreifens Spartas auf der Peloponnes unterworfen, jedoch nicht zu Leibeigenen der Spartiaten gemacht, wie es mit den Ureinwohnern Lakoniens geschehen war, sondern zu Periöken, die noch, wie die freien Spartiaten, zu den Lakedämoniern gezählt wurden. Im Gegensatz zu den spartiatischen Vollbürgern waren die Periöken jedoch nicht im Besitz des Bürgerrechts. So bestand die Bevölkerung des spartanischen Territoriums aus einem großen Anteil unfreier Leibeigener, einem etwas geringeren Teil freier Periöken und einer geringen Anzahl freier, politisch aktiver Vollbürger. Nach der Gründung Spartas und dem Ausgreifen auf die Umgebung drängten die Spartaner nun Richtung Süden, konnten die alte mykenische Festung Amyklai, die den Vormarsch blockierte, jedoch erst im 8. Jahrhundert unter König Teleklos einnehmen. Eine Eingliederung des seit dem 8. Jahrhundert belagerten Argos in den Verband der 22 Periökenstädte gelang indes nicht; Sparta und Argos sollten für die weiteren Jahrhunderte Rivalen auf der Peloponnes bleiben. Auch im gebirgigen Norden der Halbinsel, in Arkadien, wohin sich die Urbevölkerung zurückgezogen hatte, konnten die Spartaner keine Gebietsgewinne verzeichnen. Nach diesen Rückschlägen wandten sich die Spartiaten dem Südwesten der Peloponnes zu, dem jenseits des Taygetos gelegenen fruchtbaren Messenien.", "section_level": 1}, {"title": "Die Messenischen Kriege.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1. Messenischer Krieg.", "content": "Der Erste Messenische Krieg dauerte der Überlieferung zufolge ungefähr 20 Jahre und wurde teilweise unter der Leitung des Königs Teleklos geführt. Während des Krieges, der sich um den Berg Ithome konzentrierte, auf dem sich die Messenier verschanzt hatten, wurde das fruchtbare Messenien nach und nach von Sparta annektiert und die Bevölkerung tributpflichtig gemacht. So mussten die Messenier die Hälfte ihrer landwirtschaftlichen Erträge an die spartanischen Eroberer abgeben. Sparta praktizierte somit keine \"Überseekolonisation\", wie andere Poleis, sondern beschränkte sich weitgehend auf die \"Binnenkolonisation\" auf der Peloponnes, um den Landhunger der Bevölkerung zu stillen und die wirtschaftliche Basis zu verbreitern. Die einzige spartanische Kolonie in Übersee war das in der Magna Graecia gelegene Tarent. Die Eroberung dieser prosperierenden Landschaft führte zu einem Anstieg des spartanischen Reichtums. So konnte mehr Land an die Vollbürger ausgegeben werden, die sich nun vermehrt anderen Dingen wie der körperlichen Ertüchtigung widmen konnten. Deutlich zeigt sich die Prosperität Spartas in der steigenden Anzahl spartanischer Olympioniken und in der Errichtung neuer Tempelanlagen und dem Ausbau älterer Architektur.", "section_level": 2}, {"title": "2. Messenischer Krieg.", "content": "Nachdem die Spartaner im Jahr 669 v. Chr. eine Niederlage gegen die Argeier erlitten hatten, fühlte sich die im Ersten Messenischen Krieg unterworfene Bevölkerung zu einem Aufstand gegen die neuen Herren ermutigt. Nach der blutigen Niederschlagung des Messenischen Aufstandes wurden fünf messenische Städte zu Periökenstädten erklärt, die ein weitgehend konstantes Territorium behalten durften; die restliche Bevölkerung wurde helotisiert und mit dem Land, das sie bearbeiteten, mit Hilfe von Landlosen (altgr. Klároi Κλάροι) unter den freien Bürgern, den Spartiaten, aufgeteilt. Da sich mit der endgültigen Unterwerfung und Helotisierung Messeniens die landwirtschaftliche Basis des spartanischen Staates nun vollends von den lakedämonischen Spartiaten auf die messenischen und lakonischen Heloten verschoben hatte, musste erneuten Aufständen oder gar einem Abfall der versklavten Gebiete vorgebeugt werden. Diese Vorbeugung führte zur bekannten und wortwörtlich \"spartanischen\" militaristischen Ausrichtung des spartanischen Staates und seiner Vollbürger. So beteiligten sich die männlichen Spartiaten nicht an der landwirtschaftlichen Nutzung. Die ihnen zugewiesenen Höfe wurden von den Spartiatinnen verwaltet und von an das Land gebundenen Staatssklaven, den Heloten, bewirtschaftet. So blieb den männlichen Vollbürgern genug Zeit für körperliche Übung und militärischen Drill. Auf diese Weise sollte erneuten Aufständen vorgebeugt, die Niederschlagung derselben vereinfacht und die Auswirkungen gering gehalten werden. Die Militarisierung Spartas sowie die Ausrichtung des Staates und der Kunst auf die Hoplitenschicht führten bis zum Anfang des 5. Jahrhunderts zu einem vermehrten Abflachen der nach dem Zweiten Messenischen Krieg eingesetzten Prosperierung von Kunst, Kultur und zwischenstaatlichem Austausch und Engagement. Fremde wurden immer weniger gern in Sparta gesehen und auch die feinen Auswüchse von Kunst und Kultur verkümmerten und richteten sich auf das militärisch Gewünschte, wie Kampfgesänge, aus.", "section_level": 2}, {"title": "3. Messenischer Krieg oder Helotenaufstand.", "content": "Im Jahr 464 v. Chr. wurde Lakedaimonien von einem schweren Erdbeben erschüttert und die Polis Sparta stark zerstört. Die darauf folgende Konfusion und Schwächung des lakedaimonischen Staates nutzten die unterdrückten Heloten Messeniens im Jahre 464 v. Chr. zu einem Aufstand, um das spartanische Joch abzuschütteln. Die spartanischen Streitkräfte hatten große Schwierigkeiten, den Aufstand unter Kontrolle zu bekommen. Eine Einnahme Spartas konnte zwar verhindert werden, doch gelang es den Aufständischen, sich, ähnlich wie im 1. Messenischen Krieg, auf dem Berg Ithome zu verschanzen und so den Spartiaten standzuhalten. Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Eindämmung des Aufstandes schickten die Spartaner 463/2 v. Chr. eine Gesandtschaft nach Athen um dort militärische Unterstützung zu erbitten; in Athen lenkte während dieser Zeit der Sparta freundlich gesinnte Kimon die Politik des Stadtstaates. Kimon zog daraufhin im Jahr 462 v. Chr. mit einem Kontingent Hopliten gen Sparta um militärische Hilfe zu leisten. In Lakedaimonien hatte sich die militärische Situation während des Zeitraumes 463/2 jedoch zu Gunsten der Spartaner gewandelt und die spartanische Elite fürchtete die Zunahme demokratischer Anschauungen in Lakedaimonien auf Grund der Anwesenheit der athenischen Verbände. So wurden Kimon und seine Hopliten schnellstmöglich wieder zurück nach Athen geschickt. Dies wurde von Athen als Affront gewertet und belastete die Beziehungen zwischen den zwei Poleis und den sich entfaltenden Machtblöcken des Peloponnesischen Bundes und des Delisch-Attischen Seebundes, welche bald darauf im Peloponnesischen Krieg aufeinanderprallen sollten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Messenische Kriege werden zwei, mit dem Helotenaufstand von 464 v. Chr. drei Kriege bezeichnet, welche die griechische Polis Sparta gegen das westlich gelegene Messenien führte. Sparta unterwarf Messenien und helotisierte schließlich die messenische Bevölkerung. Die Messenischen Kriege hatten bedeutende Auswirkungen auf die militärische wie soziale Entwicklung der Polis Sparta.", "tgt_summary": "麦西尼亚战争 (英语:Messenian Wars), 前8世纪和前7世纪希腊斯巴达与麦西尼亚之间的冲突。据史书记载:第一次(公元前735年—公元前715年)斯巴达占领此地;由于原住民反抗而爆发了第二次战争(公元前660年),最终斯巴达胜利。但直至公元前600年才彻底控制麦西尼亚。", "id": 1082264} {"src_title": "American Shorthair", "tgt_title": "美国短毛猫", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die englischen Siedler, die nach Nordamerika auswanderten, nahmen Katzen mit auf die Schiffe, um ihre wertvolle Fracht vor Mäusen und Ratten zu schützen. Die meisten dieser Katzen siedelten sich in der neuen Welt an und entwickelten spezielle Eigenschaften, die ihnen halfen, mit ihrem neuen Leben, insbesondere mit dem Klima, zurechtzukommen. Im frühen 20. Jahrhundert wurden Zuchtprogramme aufgelegt, um die Vorzüge dieser Katzen herauszuarbeiten. Ursprünglich wurde die Rasse als \"Domestic Shorthair\" (Hauskatze) bezeichnet, 1966 aber in \"American Shorthair\" umbenannt, um ihren amerikanischen Charakter von anderen Rassen zu unterscheiden. Außerdem sollte sie so von den Straßen-Katzen abgehoben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Aussehen.", "content": "Die American Shorthair ist eine sehr athletische Katze, die einen größeren, schlankeren und kraftvolleren Körper als ihre Verwandte, die British Shorthair, hat. Sie ist mittelgroß bis groß, stark und muskulös, nicht zu kompakt, sondern geschmeidig. Der Brustkorb ist rund und gut entwickelt. Die Beine sind stark, kräftig, mittellang und enden in festen, runden Pfoten. Der mittellange Schwanz hat einen breiten Ansatz und endet, sich verjüngend, in einer runden Spitze. Der breite Schädel macht einen runden Eindruck und ist etwas länger als breit. Die Nase ist breit und mittellang. Das Profil ist konkav, ein leichter Stop ist vorhanden. Die Schnauze ist massiv und kantig. Der Hals ist muskulös und kräftig. Die Ohren sind mittelgroß und aufrecht mit leicht gerundeten Spitzen. Der Ohrabstand ist eher gering. Die runden Augen stehen weit auseinander und sind leicht schräg gesetzt. Bei silbernen Tieren ist die Augenfarbe grün, bei schwarzen Tieren golden. Das Fell ist kurz, dicht, fest und glänzend. Bei manchen Organisationen sind alle Farben erlaubt, bei anderen nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Die American Shorthair frisst gleichermaßen Nass- und Trockenfutter.", "section_level": 1}, {"title": "Charakter.", "content": "Die American Shorthair ist auf Ausstellungen eine leicht handhabbare Katze.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheit.", "content": "Wie bei vielen anderen Rassen auch ist HCM bei der American Shorthair vorhanden und sollte getestet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die American Shorthair stammt vermutlich von den Vorgängern der heutigen Britisch Kurzhaar ab, die von den britischen Siedlern nach Nordamerika gebracht worden sind.", "tgt_summary": "美国短毛猫(英语:American Shorthair)是原产美国的一种猫,其祖先为欧洲早期移民带到北美的猫种,与英国短毛猫和欧洲短毛猫同类。据记载,五月花号上携带了数只猫以帮助除鼠。该品种的猫是在街头巷尾收集来的猫当中选种、并和进口品种如英国短毛猫、缅甸猫和波斯猫杂交培育而成。美国短毛猫在欧洲很罕见,但在日本颇受好评,在美国国内也较受欢迎。", "id": 969670} {"src_title": "Natalja Chussainowna Estemirowa", "tgt_title": "納塔利婭·埃斯蒂米洛娃", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Natalja Estemirowa war Tochter einer Russin und eines Tschetschenen. Sie studierte an der historischen Fakultät der Universität in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny sowie Journalistik an der Moskauer Lomonossow-Universität. Bis zum Jahr 1998 arbeitete sie als Lehrerin. Estemirowa arbeitete für die im Menschenrechtsbereich tätige Nichtregierungsorganisation Memorial und war eine Freundin der 2006 ermordeten Journalistin Anna Politkowskaja sowie mit dem 2009 ebenfalls ermordeten Stanislaw Markelow bekannt. Sie half Familien in Tschetschenien bei der Suche nach verschollenen Angehörigen und informierte die Öffentlichkeit über teilweise mit staatlicher Duldung begangene Entführungen und über die Folterung von Zivilisten. Mit ihren kritischen Berichten zog sie sich wiederholt den Zorn des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow zu. 2005 wurde der Menschenrechtlerin von der EVP-ED-Fraktion des Europäischen Parlaments die Robert-Schuman-Medaille verliehen. Für ihren Menschenrechtseinsatz wurde sie 2007 zudem mit dem Anna-Politkowskaja-Preis ausgezeichnet. Auf die Frage, ob sie Angst um ihr Leben habe, antwortete Estemirowa in einem Interview mit dem britischen Sender BBC: \"Ab und zu vergesse ich die Angst, weil ich andere viel stärkere Gefühle empfinde.\" Nach dem am 22. Februar 2008 stattgefundenen Treffen der „Memorial“-Mitarbeiter mit Ramsan Kadyrow wurde Estemirowa zur Vorsitzenden des Öffentlichen Rats zur Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten der Stadtverwaltung von Grosny ernannt, jedoch nach ihrem Auftritt im Programm „Islamische Evolution“ des russischen Fernsehsenders Ren-TV am 31. März desselben Jahres wieder entlassen. In der Sendung sprach sich Estemirowa gegen die Schleierpflicht für Frauen in Büros und Bildungseinrichtungen aus, was Kadyrow folglich empört haben soll.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Am Morgen des 15. Juli 2009 wurde Natalja Estemirowa vor ihrem Wohnhaus in Grosny entführt und am Nachmittag desselben Tages in einem Waldstreifen nahe der Fernstraße M29 beim Dorf Gasi-Jurt im Rajon Nasran der Nachbarrepublik Inguschetien mit mehreren Kopf- und Brustschüssen tot aufgefunden. Die Ermordung Estemirowas löste weltweite Bestürzung und Reaktionen zahlreicher Politiker aus, das Auffinden in der Nachbarrepublik als Vertuschungsversuch des Auftraggebers durchschaut. Estemirowa war verwitwet und hinterließ eine Tochter im Alter von 15 Jahren. Von der Tochter erschien im Jahr 2019 das Erinnerungsbuch „Bitte Leb“. Oleg Orlow, der Vorsitzende des Rats von „Memorial“, machte Kadyrow für den Mord verantwortlich. Gegen diesen Vorwurf reichte Kadyrow Klage ein. In einem ersten Prozess vor einem Moskauer Bezirksgericht erhielt Kadyrow Recht, im zweiten Verfahren wurde Orlow hingegen freigesprochen. Kadyrows Rechtsanwalt will den Freispruch anfechten. Ein Jahr nach dem Mord, als ihn Angela Merkel daran erinnerte, dass er ein Versprechen einer gründlichen Untersuchung abgegeben hatte, erklärte der Präsident Russlands Dmitri Medwedew, dass der Täter nun ermittelt sei und nach ihm gefahndet werde. Darüber hinaus werde alles unternommen, um auch die Hintermänner zu fassen. Nach zehn Jahren war die Untersuchung keinen Schritt weiter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Natalja Chussainowna Estemirowa (; * 28. Februar 1958 in der Oblast Saratow; † 15. Juli 2009) war eine russische Historikerin, Journalistin und Menschenrechtsaktivistin im früheren Kriegsgebiet Tschetschenien.", "tgt_summary": "纳塔利娅·埃斯蒂米洛娃(,1958年-2月28日-2009年-7月15日),俄罗斯记者、著名人权活跃人士,她在俄罗斯人权组织“纪念”(Memorial)工作。2009年于车臣与印古什接壤处被鎗杀。", "id": 1678965} {"src_title": "Emu War", "tgt_title": "鴯鶓戰爭", "src_document": [{"title": "Emus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Großen Emus sind flugunfähige Vögel mit einer Größe von 150 bis 190 Zentimeter, die normalerweise als Einzeltiere leben. Sie wiegen 30 bis 45 Kilogramm. Den Lebensraum der tagaktiven Großen Emus bilden offene Eukalyptuswälder und Pflanzungen, Heideland und seltener trockene Ebenen oder Wüsten im gesamten Australien. Geschätzt wird, dass heute etwa 100.000 bis 200.000 dieser Vögel im Westen Australiens leben; das sind etwas mehr als zur damaligen Zeit, als sie noch bejagt wurden. Die Emus, außer den brütenden Männchen, sind nicht ortsgebunden. Sie ziehen auf der Suche nach Nahrung umher und bewältigen dabei große Strecken. Emus fressen Nahrung mit vergleichsweise hohem Nährwert. Genutzt werden dabei sowohl ursprünglich in Australien einheimische Pflanzen als auch durch Europäer eingeführte. Zu den Anpassungen an ihren Lebensraum zählt die Fähigkeit der Emus, große Fettreserven anzulegen. Sie fressen den gesamten Tag über. Da sie täglich Wasser aufnehmen müssen, ziehen sie bei Wasserknappheit häufig Gewitterfronten nach. Verknappt sich das Nahrungsangebot, wird die Suche immer weiträumiger, und dann treffen die normalerweise einzelgängerischen Emus immer häufiger auf andere Artgenossen. Heute tritt die Herdenbildung kaum mehr auf, da die Wasserknappheit durch künstlich angelegte Wasserspeicher nachgelassen hat.", "section_level": 2}, {"title": "Emu-Wanderungsbewegung in Western Australia.", "content": "Die jährliche Wanderung der Emus in Western Australia vollzieht sich im australischen Sommer in südwestlicher und im Winter in nordöstlicher Richtung. Eine Emu-Herdenbildung entsteht statistisch betrachtet alle sieben Jahre. Das Heranwachsen einer großen Emu-Population und wenig Niederschläge bilden die Voraussetzung zur Herdenbildung. Die größte Herde in zurückliegender Zeit entstand im Jahr 1976 mit etwa 100.000 Emus. Bei Herdenbildung wird eine große Anzahl von Emus von Farmern erschossen oder sie verletzen sich tödlich bei der Überwindung von Zäunen, insbesondere heute an dem State Barrier Fence, einem 1.170 Kilometer langen Zaun.", "section_level": 2}, {"title": "Konflikt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Aufgrund lang anhaltender Trockenheit und großer Hitze setzte in Western Australia im Jahr 1932 die Herdenbildung von Emus ein. Die Herde drang bei ihrer Wanderungsbewegung in landwirtschaftlich genutzte Gebiete der Siedler ein und verursachte in der Gegend von Campion und Walgoolan Schäden auf den Weizenfeldern. Die Größe der Herde wurde auf ca. 20.000 Tiere geschätzt. Auf ihrer Nahrungs- und Wassersuche bewegten sie sich auf den Weizenfeldern und trampelten diese nieder. Da seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 die Weizenpreise stark gefallen waren, bedrohte ihr Verhalten die Existenzgrundlage der Siedler. Die Siedler waren ehemalige Soldaten, die sich nach dem Ersten Weltkrieg in einem von der Regierung geförderten Ansiedlungsprogramm niedergelassen hatten. Sie beschwerten sich bei der Regierung von Western Australia und forderten einen militärisch durchgeführten Einsatz. Als Reaktion darauf kamen ab dem 3. November 1932 drei Soldaten der 7. Schweren Batterie der \"Royal Australian Artillery\", darunter Major C. W. P. Meredith, auf die Felder bei Campion. Der Einsatz führende Major hatte vom australischen Verteidigungsministerium den Befehl erhalten, 100 Emuhäute zu beschaffen. Mit den Emufedern sollten die Hüte der leicht bewaffneten Kavallerie ausgestattet werden. Am 3. November 1932 berichteten australische Tageszeitungen von ersten Schüssen mit Maschinengewehren auf die Emus und verwendeten zum ersten Mal die Bezeichnung \"Emu War\" bzw. \"‘war’ on emus\". In den ersten Tagen erzielte das Militär wenige Treffer, verschoss dabei aber sehr viel Munition, und kurz darauf wurde der Einsatz beendet. Als sie erneut eingesetzt wurden, erlegten die mit leichten Maschinengewehren vom Typ Lewis Gun ausgerüsteten Soldaten beispielsweise am 13. und 14. November 40 Emus. Am 15. November erlegten sie keinen Emu, trotz hohen Munitionsverbrauchs. Dies war nicht erstaunlich, denn die Vögel erreichen eine Fluchtgeschwindigkeit bis zu 50 km/h. Viele Emus, die mehrfach getroffen wurden, flüchteten. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass ein Teil der Kugeln lediglich in die Fettschichten der Tiere eindrang und sie nicht unmittelbar tötete. Die Soldaten veränderten zwar ihre Taktik, aber auch die Emus veränderten ihr Verhalten, denn nun beobachteten einzelne Emus das Gelände und stießen bei Gefahr Warnrufe aus. Am 2. Dezember berichtete Meredith, dass pro Woche etwa 100 Emus erlegt worden seien. In seinem Bericht vom 10. Dezember nennt er 986 erlegte Emus und er nahm an, dass weitere 2500 getroffene Vögel später verendet seien. In anderen Quellen wird die Anzahl der erlegten Emus unterschiedlich beziffert, sie reicht von einigen bis zu hunderten Tieren. Der australische Verteidigungsminister George Pearce, der die militärische Maßnahme zur Beschaffung von Emufedern angeordnet hatte, wurde am 18. November 1932 im australischen Parlament verspottet: Er sei", "section_level": 2}, {"title": "Anschließende Maßnahmen bis heute.", "content": "In den Jahren 1934, 1943 und 1948 forderten die Siedler von der Regierung erneut militärische Unterstützung zur Vertreibung von Emus an. Da die Maßnahmen gegen die Emus wie Einsatz von Maschinengewehren und Gift, Auslobung von Prämien für das Aufsammeln von Emueiern und Einfangen wenig effektiv waren, bewilligte die Regierung von Western Australia per Kabinettbeschluss im Jahr 1953 eine Summe von AU£ 52.000 zur Errichtung eines 135 Meilen langen Zauns. Er sollte südlich vor dem Salzsee Lake Moore in Ost-West-Richtung zwischen dem Rabbit-Proof Fence Nr. 1 und Nr. 2 geführt werden. Der 1957 begonnene und 1959 fertiggestellte Zaun erhielt den Namen \"Lake Moore Emu Fence\". Der historische Rabbit-Proof Fence, der Kaninchen und Dingos abhalten sollte, war Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Er ist in jüngster Zeit zum sogenannten „State Barrier Fence“ mit einer Länge von 1.170 Kilometer im Südwesten von Western Australia verstärkt und ausgebaut worden. Die Regierung von Western Australia hat den jüngsten Ausbau des Zauns mit AU£ 6,5 Millionen gefördert. Der Ausbau des Zauns geht auf den politischen Druck der Farmer zurück, weil diese wiederum fürchten, dass ihre Ernteerträge durch Emus bedroht und ihr Vieh von wilden Tieren angefallen werden könnte. Gegen den Zaun wenden heute Umweltorganisationen ein, dass dieser ökologische Faktoren nicht berücksichtige, die man beim Bau des früheren Rabbit-Proof Fence noch nicht kannte. Nicht nur, dass Emus massenhaft bei der Überwindung der \"State Barrier Fence\" verenden oder von Farmern erschossen würden, sondern auch die Wegstrecken, die die Emus zurücklegen, hätten ökologische Auswirkung auf die Biodiversität in Zeiten des Klimawandels. Die Emus würden die Samen bedrohter Pflanzen verbreiten und damit ihren Erhalt sichern. Der gravierendste Mangel des neuen Zauns sei zudem die Abtrennung einer Fläche von 300.000 Hektar von den ökologisch bedeutsamen 16 Millionen Hektar großen \"Great Western Woodlands\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Als (), auch () und (), bezeichnet man im britischen/australischen Sprachraum einen Einsatz der australischen Armee gegen eine Herde Großer Emus, der im letzten Quartal des Jahres 1932 in der Region des heutigen westaustralischen Weizengürtels stattfand.", "tgt_summary": "鸸鹋战争(Emu War),又称大鸸鹋战争(Great Emu War),指的是1932年下半年,澳大利亚军队于西澳大利亚州对鸸鹋实施的剿灭行动。1932年,西澳大利亚州农民向军方控诉当地土生土长的鸟类鸸鹋种群数量太多,成天四处蹓跶,导致了当地的食物与淡水匮乏。为了遏制鸸鹋数量的增长,澳大利亚军方派出了装备有机关枪出租车兵,进行了对鸸鹋的大规模剿灭行动。这次剿灭行动被后世称作「鸸鹋战争」。", "id": 2019796} {"src_title": "Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals", "tgt_title": "英國皇家防止虐待動物協會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die RSPCA wurde 1824 als \"Society for the Prevention of Cruelty to Animals\" (SCPA) durch eine Gruppe von 22 Reformern unter dem Namen SPCA gegründet, deren führende Köpfe die Parlamentsmitglieder Richard Martin und William Wilberforce, sowie der Pastor Arthur Broome waren. Damaliges Ziel der Gruppe war die Unterstützung des Richard Martin's Act. Dieses Gesetz wurde am 22. Juli 1822 im britischen Parlament verabschiedet und verbot die Misshandlung von Nutztieren. 1840 wurde Königin Victoria Schirmherrin der Organisation, was der Organisation ermöglichte, das Präfix \"Royal\" an ihren Titel vorzustellen. In den Folgejahren wuchs die weibliche Mitgliederanzahl der Organisation stetig. 1850 lag sie bei 50 Prozent aller Mitglieder, 1900 bei 69 Prozent. Seit der Gründung der RSPCA in England entstanden weitere Ableger der Organisation in den USA (die American Society for the Prevention of Cruelty to Animals), in Australien (die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals Australia) und in Neuseeland (die Royal New Zealand Society for the Prevention of Cruelty to Animals).", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die RSPCA ist eine registrierte Spendenorganisation, die keine finanzielle Unterstützung durch den Staat erhält. Die jährlichen Ausgaben betrugen im Jahr 2006 95,5 Millionen Pfund. Die RSPCA hat sich zum Ziel erklärt, die Misshandlung von Tieren zu verhindern, sowie das Leiden von Tieren zu vermindern.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsweise.", "content": "Die RSCPA betreibt einige Websites, über die heimatlose Tiere an neue Besitzer vermittelt werden. In einigen Fällen kommt es zur Einschläferung von nicht vermittelbaren oder sehr kranken Tieren. Des Weiteren betreibt die Organisation Tierkliniken und Tiersammelstationen. Um Fälle von Tiermisshandlung aufzudecken, beschäftigt die RSCPA Inspektoren, die mit der örtlichen Polizei zusammenarbeiten und ein spezielles Training absolviert haben.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Anfang 2009 wurde die RSPCA von der Scottish Society for the Prevention of Cruelty to Animals (SSPCA) kritisiert, da sie Spenden in Schottland entgegennähme, die eigentlich der SSPCA zustünden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals, abgekürzt RSPCA bzw. 1824–1840 SPCA (dt. königliche Gesellschaft zur Verhütung von Grausamkeiten an Tieren) ist eine Tierschutzorganisation in England und Wales. Die RSPCA ist die älteste und größte Tierschutzorganisation der Welt und gehört zu den größten Spendenorganisationen in Großbritannien. Schirmherrin der Organisation ist Königin Elisabeth II.", "tgt_summary": "英国皇家防止虐待动物协会(英语:Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals),缩写RSPCA,是英国的动物福利组织,成立于1824年,由理查·马丁、威廉·威伯大众和亚瑟·布莱姆牧师共同建立。为世界上历史最悠久的动物福利组织。", "id": 1419819} {"src_title": "Zhu Guanghu", "tgt_title": "朱广沪", "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Zhu war Mittelfeldspieler für das Fußballteams von Bayi FC und Shanghai FC.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Zhu spielte im B-Team Chinas auf verschiedenen Positionen, schaffte aber nie den Sprung in den A-Kader.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Nach dem Ende seiner Karriere als Spieler wurde Zhu Trainer, zuerst bei Nachwuchsmannschaften, darunter auch die Chinesische-Juniorennationalmannschaft. Unter anderem trainierte er Li Jinyu und Li Tie, die später nach Europa wechselten und dort größere Bekanntheit erlangten. 1998 wurde er unter Bob Houghton Assistenztrainer der chinesischen Nationalmannschaft. Nachdem die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2000 misslang, wurde Houghton durch Bora Milutinović ersetzt. Auch Zhu verließ seinen Posten wieder und wurde Trainer des chinesischen Vereins Shenzhen Ping'an, der 2003 in Shenzhen Jianlibao umbenannt wurde. Dort blieb er fünf Jahre, sein größter Erfolg war der Gewinn der ersten Austragung der Chinese Super League im Jahre 2004. 2002 wurde er, damals noch in der Vorgängerliga Jia-A League, Vizemeister hinter Dalian Shide und 2003 dritter. Am 9. März 2005 wurde Zhu als Nachfolger des niederländischen Trainers Arie Haan 23. Nationaltrainer Chinas seit der Gründung der Republik im Jahre 1949.[2][3][1] Zudem waren seine Lohnkosten geringer als die ausländischer Trainer. Sein Hauptziel bestand darin, eine neue Nationalmannschaft aus überwiegend jungen Spielern zu bilden, um sich für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 qualifizieren. Im Jahr 2005 gewann die chinesische Nationalmannschaft das erste Mal einen Titel, den ostasiatischen Pokal, welcher allerdings einen relativ geringen Stellenwert hat.[1] Danach geriet seine Taktik vermehrt als zu offensiv in die Kritik. Aufgrund schlechter Leistungen der Mannschaft forderten immer mehr Fans Zhus Rücktritt und griffen sogar sein Auto an. Da das Team 2007 erstmals nach 27 Jahren in der ersten Runde des Asienpokals ausschied, trat er kurz darauf zurück.[3] 2008 unterzeichnete Zhu bei Wuhan Guanggu einen Vertrag, doch noch im gleichen Jahr zog der Vorstand sein Team vom regulären Spielverkehr zurück, so dass auch Zhu erneut ohne Trainerposten war. Am 31. August 2009 unterzeichnete er dann bei den Shaanxi Chanba einen Dreijahresvertrag und ersetzte seinen Landsmann Cheng Yaodong.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zhu Guanghu (* 25. September 1949 in Shanghai, Volksrepublik China) ist ein ehemaliger chinesischer Fußballspieler und aktueller -trainer. Er war bis zum 22. August 2007 der Cheftrainer der chinesischen Nationalmannschaft.", "tgt_summary": "朱广沪(1949年-9月25日),中国足球教练,曾经执教多支中国足球超级联赛球队及中国国家足球队。", "id": 2886653} {"src_title": "Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf", "tgt_title": "雷顿教授与不可思议的小镇", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Spieler übernimmt die Rollen von Professor Layton und Luke, dem Lehrling des Professors, die eingeladen wurden, einen Familienstreit in Saint Mystère zu lösen. Dabei geht es um das Erbe des Barons Augustus Reinhold. Im Testament des vor zwei Monaten verstorbenen Barons wurde bestimmt, dass die Person, die den goldenen Apfel findet, das Vermögen erben soll.", "section_level": 1}, {"title": "Gameplay.", "content": "Mit dem Eingabestift steuert man den Professor und seinen Lehrling durch verschiedene Abschnitte des Dorfes, dabei betritt man immer ein neues Gebiet, das aus einem gezeichneten Hintergrund und zusätzlichen Elementen wie Personen und Vorrichtungen besteht. Durch Tippen auf Personen wird eine Konversation gestartet. An verdächtig wirkenden Stellen versteckt sich häufig eine Hinweismünze oder ein Rätsel. Das komplette Spiel wird über den Touchscreen gesteuert, die A-Taste ist die einzige belegte Taste und setzt, alternativ zum Tippen auf den Touchscreen, Gespräche fort.", "section_level": 1}, {"title": "Rätsel.", "content": "Die Rätsel sind das eigentliche Gameplay der Professor-Layton-Reihe, sie werden von Leuten und einigen Vorrichtungen zum Voranbringen der Handlung gestellt oder optional im Dorf und im Bonusbereich des Spiels gefunden. Die Lösung der optionalen Rätsel wirkt sich nicht auf die Handlung aus. Durch Lösen der Rätsel erhält man eine der Schwierigkeit des Rätsels entsprechende Anzahl von Pikarat. Mit diesen können nach Abschluss der Handlung Abschnitte im Bonusbereich freigeschaltet werden. Die Rätsel sind in der Regel Logik-, Kombinations- oder Mathematikaufgaben oder seit vielen Jahren bekannte Rätsel. Erscheint ein Rätsel zu schwer, kann man für je eine Hinweismünze bis zu drei Hinweise freischalten. Insgesamt enthält das Spiel einschließlich Bonusrätsel 135 Rätsel, dazu kamen optionale „Rätsel der Woche“, die bis Mai 2014 per WLAN-Verbindung über die inzwischen eingestellte Nintendo Wi-Fi Connection zugänglich waren.", "section_level": 1}, {"title": "Bonus.", "content": "Nach Abschluss der Haupthandlung kann man Bonusmaterial freischalten, welches dann im Startmenü zur Verfügung steht. Dieses Bonusmaterial setzt sich aus Zwischensequenzen, Musik und Bildern zum Spiel und weiteren, schwereren Rätseln zusammen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf (jap., \"Reiton-kyōju to Fushigi na Machi\") ist ein 2008 erschienenes Rätselspiel für den Nintendo DS. Es ist der erste Teil der Professor-Layton-Serie. 2018 wurde das Spiel für Mobilgeräte in HD mit zusätzlichen Szenen veröffentlicht.", "tgt_summary": "是一款的任天堂DS用益智冒险游戏。游戏由Level-5开发并在日本发行,其他地域则由任天堂发行。游戏于2007年在日本上市,PAL区和北美则在随后的2008年发行。《不可思议城镇》是雷顿教授系列的第一作,其正统续作为《雷顿教授与恶魔之箱》。", "id": 1684384} {"src_title": "Mittagsweiser", "tgt_title": "正午標", "src_document": [{"title": "Gnomon.", "content": "Der älteste Mittagsweiser war der Gnomon. Er wurde sowohl zur Bestimmung der Himmelsrichtung als auch als Hauptbestandteil eines auf Dauer errichteten \"astronomischen Instrumentes\" benutzt. Im ersten Fall (\"tragbarer Mittagsweiser\", indischer Kreis) brauchte er nur einen sonnigen Tag lang im Boden zu stecken. Im zweiten Fall wurde er im Boden dauerhaft befestigt und die mit ihm bestimmte Nord-Süd-Richtung als Mittagslinie “wischfest” auf dem Boden markiert. Die astronomische Messung erfolgt im Moment des Sonnenhöchststandes. Abgelesen wird die Schatten-Länge des Gnomons als ein Wert für den Höhenwinkel h der Sonne, woraus die Tage für die Solstitien und die Äquinoktien erkennbar sind. Aus den Extremwerten der Höhenwinkel ergibt sich der Winkel der Ekliptik. Der Höhenwinkel der Sonne an den Äqinoktial-Tagen ist ein Maß für die geografische Breite des Standortes. Aus dem astronomischen Instrument Gnomon wurde später eine vollständige Sonnenuhr, von der außer dem Moment des Mittags alle Tageszeiten ablesbar sind. Mit Gnomonik ist heute in erster Linie die Lehre von den Sonnenuhren gemeint.", "section_level": 1}, {"title": "Meridiana beziehungsweise Méridienne.", "content": "Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wurden in einigen italienischen sowie französischen Domen monumentale Mittagsweiser eingerichtet, um damit vorzugsweise astronomische Messungen durchzuführen. Ein solcher Mittagsweiser wird italienisch \"Meridiana\" und französisch \"Méridienne\" genannt. Es war die Zeit vor und nach der gregorianischen Kalenderreform, in der die katholische Kirche begann, ihre Wissenschaftsfeindlichkeit aufzugeben. Die Abbildung der Sonne erfolgt hierbei mit einem Loch-Gnomon, der sich hoch unter der Decke in einer Südwand befindet. Die Skala (Mittagslinie) erstreckt sich am Boden nahezu über die gesamte Länge des Kirchenschiffs. Ein Loch-Gnomon ist nötig, weil sich bei großen Entfernungen ein Lichtfleck konzentrierter als ein Schattenpunkt erzeugen lässt. In Italien waren \"Meridianas\" zahlreich. Die in den Domen von Florenz (eingerichtet von Toscanelli) und Mailand wurden 1475 und 1786 eingerichtet. Der Dominikaner Egnatio Danti konstruierte mehrere Meridianas, die bekannteste von ihm war die um 1575 in der Basilika San Petronio in Bologna eingerichtete. Durch einen wenige Millimeter großen Loch-Gnomon in der Kuppel der Basilika fiel auf ein etwa 70 Meter langes, in den Boden eingelassenes Messingband um die Mittagszeit ein Sonnenstrahl. Auf dem Band konnte man den Kalender und die Sternkreiszeichen ablesen. Die von Danti an einer solchen Mittagslinie abgelesenen Daten machten die Abweichung des julianischen Kalenders vom Sonnenlauf anschaulich und führten unmittelbar zur Kalenderreform durch Papst Gregor XIII. Die Meridiana von Danti in Bologna war fehlerhaft. Anlässlich von Umbauten ließ der Astronom Giovanni Domenico Cassini 1655 dort eine neue Meridiana anbringen, die heute noch existiert. \"Méridiennes\" für den gleichen Zweck sind bekannt aus den Kirchen \"Saint Sulpice\" in Paris und \"Saint Michel\" in Brüssel und aus dem \"Alten Spital\" in Tonnere/F. Verwechslungen sind möglich bei einer größeren Zahl von vereinfachten Sonnenuhren an Außenwänden, die im 18. und 19. Jahrhundert im Elsass entstanden. Sie werden in der Literatur auch als Méridiennes bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Mittagsweiser zum Richten von Räderuhren.", "content": "Die Räderuhr konnte trotz ihres großen Vorteils des vom Wetter unabhängigen Funktionierens die Sonnenuhr lange nicht verdrängen. Wichtigster Grund war, dass die Sonnenuhr genauer maß. Man musste noch lange Zeit die erheblich vor- oder nachgehenden Räderuhren mit Hilfe einer Sonnenuhr richten. Als das Richten nur noch einmal pro Tag nötig war, wurden Mittagsweiser verwendet, die sich meistens an einem öffentlichen Gebäude, wie Kirchen, Rathäusern und Bahnhöfen befanden. Sie waren bis zum Aufkommen der elektrischen Nachrichtentechnik im 19. Jahrhundert im Gebrauch. Danach konnte die von einer ausreichend genauen zentralen Räderuhr angegebene Tageszeit landesweit bekannt gemacht werden. Die Verwendung der mittleren Zeit wurde spätestens mit dem Aufkommen der Eisenbahn in der Mitte des 19. Jahrhunderts nötig. Mittagsweiser wurden auch deshalb vorgezogen, weil Sonnenuhren, die für mittlere Zeit über den ganzen Tag ausgelegt sind, wegen ihrer Unübersichtlichkeit ausschieden. Diese Mittagsweiser waren auch mit Loch-Gnomon versehen. Bei Sonnenuhren kann er nicht angewendet werden, weil man ihn während des Tages nachdrehen müsste, damit er quer zur Sonne steht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Mittagsweiser zeigt mit Hilfe des Stundenwinkels der Sonne den Zeitpunkt des Mittags beziehungsweise des Durchgangs der Sonne durch den Meridian an. Die Sonne wird auf einer in der Regel ebenen Fläche – meistens in Zentralprojektion – abgebildet. Häufig wird er auch als Mittagssonnenuhr bezeichnet, obwohl die bloße Anzeige des Mittags (\"Weisen des Mittags\") keine Funktion einer Uhr ist. Eine Sonnenuhr zeigt den über den Tag veränderlichen Stundenwinkel der Sonne, nicht nur den Moment für dessen ausgewählten Mittagswert an.", "tgt_summary": "正午标是日晷的一种,最简单的就是在南向墙面上的一条垂直线,或在水平铺石路面上的一条南北线。当阴影的点(或太阳投影的图像)跨越线时就是正午。正午是地方标准时,定义是当太阳在子午线的时刻,但是钟表显示的地方平时,每天与地方标准时都会有数分钟的差异。这种差异称为均时差,可以经由绘制日行迹,或使用校正表标示在正午标上来修正。", "id": 1773153} {"src_title": "Hughes-Brüder", "tgt_title": "休斯兄弟", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Albert und Allen Hughes kamen als Söhne eines afroamerikanischen Vaters und einer armenischen Mutter namens Aida zur Welt. Als die Hughes-Brüder zwei Jahre alt waren, trennten sich die Eltern und der Vater verließ die Familie. Die Mutter zog mit ihren Söhnen nach Pomona, Kalifornien, als die Kinder neun Jahre alt waren. An ihrem 12. Geburtstag bekamen die Brüder von ihrer Mutter eine Videokamera geschenkt, mit der sie ihre ersten Dreherfahrungen sammelten. Ihre Freizeit verbrachten Albert und Allen fortan gemeinsam mit der Erstellung von Kurzfilmen. In der 11. Klasse verließ der neun Minuten ältere Albert die weiterführende Schule und nahm Unterricht an der Filmschule „The Los Angeles Film School“.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Ihren ersten Film, \"Menace II Society\", drehten die Brüder bereits mit 21 Jahren. Der Film handelt vom Alltag in den amerikanischen Ghettos und gewann bei den MTV Movie Awards 1994 den Preis für den besten Film. Ihr zweiter Film, Dead Presidents, ist der bis dato erfolgloseste Film der Hughes-Brüder. Vier Jahre später erschien der Dokumentarfilm \"American Pimp\". Der zweiterfolgreichste Film der Zwillingsbrüder war die Comicverfilmung \"From Hell \"mit Johnny Depp in der Hauptrolle. Er basiert auf dem Comicroman From Hell. Ihr letztes gemeinsames Projekt ist der post-apokalyptische Sci-Fi-Actionfilm \"The Book of Eli \"mit Denzel Washington und Gary Oldman, der finanziell noch erfolgreicher als \"From Hell\" ist. Er spielte bisher ca. 157 Mio. US-Dollar ein, dagegen erreichte der Thriller von 2001 nur ca. 74 Mio. US-Dollar. Allan Hughes drehte 2013 \"Broken City\", Albert Hughes gab 2018 mit \"Alpha\" sein Regiedebüt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albert Hughes und Allen Hughes (* 1. April 1972 in Detroit, Michigan) sind amerikanische Filmregisseure, Drehbuchautoren und Produzenten. Das Zwillingspaar ist vor allem für seine Regiearbeit in \"Menace II Society\" und \"From Hell\" bekannt.", "tgt_summary": "亚伯·休斯(英语:Albert Hughes,1972年-3月1日)与艾伦·休斯(英语:Allen Hughes,1972年-3月1日)或共同称作休斯兄弟(英语:Hughes brothers),是一对美国男导演、监制和编剧,两人为双胞胎。两人执导的电影常含有动作和暴力的元素,执导的知名作品如《社会的威胁》(1993年)、《绝命战场》(1995年)、《开膛手》(2001年)和《夺天书》(2010年)。", "id": 656273} {"src_title": "Maki (Partei)", "tgt_title": "以色列共產黨", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1948 gründeten arabische kommunistische Parteiführer, die nach dem Palästinakrieg nicht aus Palästina bzw. aus dem entstehenden Staat Israel geflohen waren, zusammen mit jüdischen Mitgliedern der 1923 gegründeten Kommunistischen Partei Palästinas die Israelische Kommunistische Partei (\"HaMiflaga HaKomunistit HaJisraelit\"), abgekürzt Maki. Zur Zeit des britischen Mandats operierte die Kommunistische Partei aus der Illegalität heraus und erhielt erst nach der Gründung des Staates Israel die Möglichkeit, sich in der Öffentlichkeit zu betätigen. Maki war zunächst eine Partei mit jüdischer Mehrheit. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zwischen den jüdischen und arabischen Parteimitgliedern, hauptsächlich über den Stellenwert des Zionismus, kam es im Jahre 1965 zu einer Spaltung der Partei. Der Teil, welcher den Namen Maki beibehielt, hatte eine jüdische Mehrheit, während der andere Teil über eine arabische Mehrheit verfügte und den Namen \"Reshima Komunistit Chadasha\", abgekürzt \"Rakach\", annahm.", "section_level": 1}, {"title": "Maki (1965–75).", "content": "Die aus der Spaltung 1965 entstandene Partei \"Maki\" löste sich 1975 auf und fusionierte mit dem Zionistisch-sozialistischen Verband (Blau-Weiß-Bewegung) und mit Elementen der sozialistischen Linken zur Partei \"Moked\". Im Jahr 1977 bildete \"Moked\" zusammen mit mehreren anderen Parteien die politische Formation \"Sheli\". Dieser Zusammenschluss löste sich vor den Wahlen 1984 auf.", "section_level": 2}, {"title": "Rakach (1965–89).", "content": "\"Reshima Komunistit Chadasha\", (hebräisch: : Neue Kommunistische Liste, abgekürzt Rakach, hebräisch: ), bestand zwischen 1965 und 1989 als Abspaltung von der Israelischen Kommunistischen Partei. Im Jahre 1989 kehrte die Partei zu ihrem früheren Namen zurück: \"Ha-miflaga ha-komunistit ha-jisraelit\" (= Israelische Kommunistische Partei). Rakach wurde 1965 gegründet, als sich die Israelische Kommunistische Partei (Maki) in zwei Gruppen aufspaltete. Der Spaltung gingen innerparteiliche Gegensätze in der Frage einer Neubewertung des Zionismus, der Stellung zu den arabischen Staaten, und, damit im Zusammenhang stehend, der Haltung zur Sowjetunion, voraus. Die organisatorische Spaltung der Partei im August 1965 fand jedoch im Einvernehmen beider Seiten statt. Die Mehrheit der jüdischen Parteimitglieder von Maki, welche sich weigerten, den antizionistischen Kurs mitzutragen, trennten sich von der Partei und übernahmen deren Namen (mit gerichtlicher Unterstützung). Der Zusammenschluss \"Maki\" stützte sich auf die jüdischen, der Zusammenschluss \"Rakach\" mehrheitlich auf arabische Bevölkerungsteile. Die Leiter von Rakach waren Tawfik Toubi, Meir Vilner, Tawfiq Ziad und David Chanin. Rakach trat 1965, 1969 und 1973 an den Knesset-Wahlen als eigenständige Partei auf und erhielt jeweils drei bis vier Mandate. Zu den israelischen Parlamentswahlen 1973 bildeten Rakach und Maki die gemeinsame Liste \"Moked\". Nach 1977 schloss die Partei sich bei den folgenden Knesset-Wahlen dem Bündnis Chadasch an. 1989 nahm sie wieder den Namen \"Maki\" an, war aber weiterhin Teil des Chadasch-Bündnisses.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Beziehungen.", "content": "Die Kommunistische Partei der Sowjetunion verhielt sich nach der Abspaltung von 1965 zunächst abwartend. Der Ausgang des Sechstagekriegs veranlasste sie, die Beziehungen zum Zusammenschluss \"Maki\" zu lösen und \"Rakach\" als legitime Bruderpartei in Israel zu betrachten. Andere kommunistische Parteien, u. a. diejenigen Rumäniens, Italiens, Norwegens, Schwedens, der Niederlande und Australiens, erkannten beide 1965 entstandenen Zusammenschlüsse an.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Broschüre zu einer historischen Plakatausstellung von 2009 mit Zeittafel:", "section_level": 1}], "src_summary": "Maki (hebräisch:, HaMiflaga HaKomunistit HaJisraelit, hebräisch:, wörtlich: Israelische Kommunistische Partei) ist eine kommunistische Partei in Israel und Bestandteil der politischen Formation Chadasch.", "tgt_summary": "以色列共产党(;),简称马基(מק\"י),是以色列的一个共产主义政党。", "id": 2072867} {"src_title": "Les Centristes", "tgt_title": "中间派 (政党)", "src_document": [{"title": "Nouveau Centre (2007–2016).", "content": "Während der größere Teil des Parteivolks und der Wählerschaft von der UDF zu MoDem wechselte, schloss sich eine Mehrheit der UDF-Abgeordneten im französischen Parlament (18 von 29 Mitgliedern) im Mai 2007 dem \"Nouveau Centre\" an. Bei den kurz darauf stattfindenden Wahlen erreichte das NC 17 eigene Abgeordnete sowie fünf weitere Parlamentarier über die Liste \"Majorité Présidentielle\" („Präsidentenmehrheit“), einem Wahlbündnis mit der UMP. Das MoDem, das in der ersten Wahlrunde noch besser abgeschnitten hatte als das NC, kam aufgrund des Mehrheitswahlrechts und fehlender Partnerparteien nur auf drei Sitze. Das NC bildete daraufhin eine eigene Fraktion, die bei einer Nachwahl 2008 noch um ein weiteres auf 23 Mitglieder wuchs. Im zweiten Kabinett von Premierminister François Fillon waren drei NC-Mitglieder vertreten: der Verteidigungsminister Hervé Morin, der Staatssekretär für öffentliche Dienste André Santini und die Staatssekretärin für Soziale Solidarität Valérie Létard. Auf dem ersten Parteitag in Nîmes wurde 2008 Hervé Morin zum Parteivorsitzenden gewählt. Bei den Kommunalwahlen im selben Jahr konnte das NC etwa das Niveau an Mandaten halten, das es durch die von der UDF übernommenen Mandate schon zuvor besessen hatte. Zur Europawahl in Frankreich 2009 erwog die Partei zunächst allein anzutreten, schloss sich aber schließlich (ebenso wie die Kleinpartei LGM) auf einer gemeinsamen Liste mit der UMP an. Dadurch gewann das NC drei Sitze im Europäischen Parlament, wo es sich wie die UMP der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) anschloss. In der Parlamentarischen Versammlung des Europarates gehört der NC-Vertreter dagegen der Fraktion der Europäischen Demokraten an. Im Kabinett Fillon III, das im November 2010 gebildet wurde, verlor das NC das Verteidigungsministerium und stellte anschließend nur noch den Minister für Städtebau: Maurice Leroy. Im Juni 2011 gründete das Nouveau Centre gemeinsam mit der Parti radical valoisien von Jean-Louis Borloo, der La Gauche Moderne von Jean-Marie Bockel und der Convention démocrate von Hervé de Charette die \"Alliance républicaine, écologiste et sociale\" (ARES), einen Zusammenschluss kleiner Parteien der bürgerlichen Mitte, die zuvor mit der konservativen UMP assoziiert gewesen waren. Zur Präsidentschaftswahl 2012 erwog Hervé Morin zunächst als eigener Kandidat des NC anzutreten. Er verzichtete dann aber und die Partei sprach sich für eine Wiederwahl Sarkozys aus. Bei der Parlamentswahl im Juni 2012 fiel das Nouveau Centre auf acht Abgeordnete in der Nationalversammlung und verlor somit seinen Fraktionsstatus. Seine Abgeordneten schlossen sich stattdessen der Fraktion der Union des démocrates et indépendants (UDI), einem neuen bürgerlichen Mitte-Bündnis, das aus den Parteien der früheren ARES bestand. Aus Unzufriedenheit mit der Führung Morins spaltete sich im Juli 2012 die \"Force européenne démocrate\" unter Führung von Jean-Christophe Lagarde vom Nouveau Centre ab. Nach der Europawahl 2014, an der das NC im Rahmen der \"Alliance\" von UDI und MoDem teilnahm, war Jean-Marie Cavada der einzige EU-Abgeordnete der Partei. Er saß in der liberalen ALDE-Fraktion, verließ jedoch das NC im September 2014, um zur Kleinstpartei \"Nous Citoyens\" überzutreten.", "section_level": 1}, {"title": "Les Centristes (seit 2016).", "content": "Am 11. Dezember 2016 wurde die Partei in \"Les Centristes\" umbenannt. Diese unterstützten bei der Präsidentschaftswahl 2017 François Fillon von den konservativen Les Républicains (Nachfolgepartei der UMP). Zur Parlamentswahl im Juni 2017 traten Les Centristes im Bündnis mit Les Républicains und der UDI an, erhielten aber nur noch sechs Sitze. Im Dezember 2017 schieden \"Les Centristes\" aus dem Bündnis UDI aus, weil sie – anders als die Mehrheit der UDI – die Zusammenarbeit mit den konservativen \"Républicains\" fortführen wollten. Vier der sechs Abgeordneten der Centristes (darunter Maurice Leroy) blieben jedoch bei der UDI. Im Oktober 2018 wechselten die beiden verbliebenen Centristes-Abgeordneten in der Nationalversammlung von der UDI-Fraktion in die Fraktion \"Libertés et territoires\", deren Ko-Vorsitzender Philippe Vigier seither ist. Bei der Europawahl 2019 unterstützten Les Centristes die Liste der Républicains. Über diese zog die Zentristin Nathalie Colin-Oesterlé in das Europaparlament ein, wo sie in der christdemokratischen EVP-Fraktion sitzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Les Centristes (LC, Die Zentristen) ehemals Nouveau Centre (NC, Neues Zentrum), auch bekannt als \"Parti Social Libéral Européen\" (PSLE, \"Europäische Sozialliberale Partei\") sind eine politische Partei in Frankreich. Sie entstand 2007 als Abspaltung aus der Union pour la démocratie française (UDF), nachdem deren Vorsitzender François Bayrou die Gründung einer neuen Partei, des Mouvement démocrate (MoDem), angekündigt hatte. Während MoDem in Opposition zum konservativen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy (UMP) ging, wollten die NC-Anhänger die traditionelle Zusammenarbeit mit der UMP fortsetzen.", "tgt_summary": "中间派(,缩写为LC),前称新中间(Nouveau Centre,缩写为NC)和欧洲社会自由党(Parti Social Libéral Européen,缩写为PSLE),是一个法国政党,因前法国民主联盟议员(包括法国国民议会29名议员中的18名)不同意弗朗索瓦·贝鲁成立民主运动,并支持新任总统萨科奇,冀求能维持与人民运动联盟的结盟关系而成立。", "id": 2434651} {"src_title": "Nissan Leaf", "tgt_title": "日产聆风", "src_document": [{"title": "Leaf (ZE0, 2010–2017).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Das Elektroauto hat in der Geschichte Nissans eine lange Tradition. Ihren Ursprung hat diese Tradition in einer Vorläuferfirma des von Nissan aufgekauften Herstellers Prince, die 1947 aufgrund der nach dem Zweiten Weltkrieg herrschenden Benzinknappheit einen elektrisch betriebenen Kleinwagen namens Tama entwickelte und 1948 zwei weitere elektrische Pkw-Modelle nachlegte. Nachdem sich die Kraftstoffversorgung zu Beginn der 1950er-Jahre wieder stabilisierte, wurde die Produktion dieser Fahrzeuge eingestellt. Ab 1970 stellte Nissan einige elektrisch betriebene Konzeptfahrzeuge vor, bis es zu Beginn der 1990er-Jahre zur Kooperation mit Sony kam. Diese hatte zum Ziel, das Elektroauto (klein-)serienreif zu machen und führte drei Jahre später zum Prairie EV, einem Van, der auf dem Prairie-Serienmodell basierte und auf Elektroantrieb umgerüstet wurde. An Bord befand sich eine Weltpremiere: Neuartige Lithium-Ionen-Akkus dienten als Energiequelle; bis zu diesem Zeitpunkt wurden für den Einsatz in elektrisch betriebenen Fahrzeugen hauptsächlich Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren verwendet. Rund 30 Exemplare entstanden vom Prairie EV. 1997 wurden vom Mittelklasse-Kombi R’nessa EV 200 Elektro-Exemplare hergestellt, der ebenfalls ein umgebautes Serienmodell war. Der nächste Schritt folgte 1999 mit der Kleinserienproduktion des zweisitzigen Hypermini, der von vorneherein als reines Elektroauto konstruiert wurde. In der darauffolgenden Zeit wurde die Forschung an der Akku-Technik vorangetrieben und in Zusammenarbeit mit NEC gelang es, die Li-Ion-Akkus in einer neuen Bauform herzustellen. Ein kompakter laminierter Typ wurde entwickelt, der die doppelte Menge an Energie bei gleicher Größe speichern konnte und die bis dato verwendete zylindrische Form ersetzte. Die sehr schnelle Weiterentwicklung der Akkus ist den Elektrogeräten und insbesondere dem Handy-Boom zu verdanken, da immer kleinere Geräte mit längerer Laufzeit verlangt wurden. Die daraus gewonnenen Erfahrungen wurden aber auch auf den Automobilbau angewandt und flossen in Konzeptfahrzeuge wie den Pivo (2005) und Pivo 2 (2007), den Mixim (2007) und den Nuvu (2008) ein, die als Technologieträger für die durch den Elektroantrieb neu eröffneten Konstruktionsmöglichkeiten dienten. Im Jahr 2009 folgte schließlich die Vorstellung des Serienmodells Leaf.", "section_level": 2}, {"title": "Ökobilanz.", "content": "Laut der \"Automotive Science Group\" ist der Nissan Leaf das Auto mit der besten ökologischen, sozialen und ökonomischen Gesamtbilanz aller 1400 in Nordamerika erhältlichen Fahrzeuge. Der Leaf ist zudem das Auto mit der besten CO-Bilanz auf Basis einer Lebenszyklusanalyse.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Der Nissan Leaf ist als Fahrzeug der Kompaktklasse konzipiert und bietet neben fünf Sitzplätzen ein Kofferraumvolumen von 355 bis 370 Litern (bis 2013 330 Liter). Die Ladekante ist 72 cm hoch. Das große Raumangebot wurde durch die Unterbringung der Akkus im Fahrzeugboden realisiert. Außerdem konnte durch diese Vorgehensweise der Schwerpunkt des Fahrzeugs tief gehalten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Reichweite und Verbrauch.", "content": "Die mögliche Reichweite gibt Nissan mit den bisher verwendeten Akkus (24 kWh) mit etwa 160 km an. Nissan weist darauf hin, dass die Reichweite von vielen Faktoren wie Außentemperatur und Beschaffenheit der Straße abhängig ist. Die jeweilige Restdistanz wird zusammen mit den nächsten Ladestationen im Umkreis ständig aktualisiert im Navigationssystem angezeigt. Die Reichweite kann mit dem Eco-Modus leicht verlängert werden. Ist dieser aktiviert, wird vor allem der Energiebedarf von Heizung/Klimaanlage und anderer Verbraucher reduziert, gleichzeitig verändert sich die Pedalkennlinie des Gaspedals, so dass das Fahrzeug sanfter beschleunigt. Der Nissan Leaf wurde ausführlich auch unter winterlichen Temperaturen erprobt. Eine Batterieheizung steht dabei für besonders kalte Länder zur Verfügung, um die Traktionsbatterie im minimal erlaubten Temperaturbereich zu halten. Eine aktive Kühlung der Batterie findet nicht statt, was sich nachteilig auf die Alterung des Akkus bei großer Hitze auswirkt. Der Leaf besitzt ein regeneratives Bremssystem. Der Elektromotor wird dabei als Generator genutzt, der das Fahrzeug mittels des bei der Stromproduktion entstehenden Widerstandes verlangsamt. So wird die kinetische Energie, die an herkömmlichen hydraulisch-mechanischen Bremssystemen in Reibungswärme verwandelt würde, hier – teilweise – in elektrische Energie umgewandelt und dem Akkumulator zugeführt. Die Rekuperation findet dabei sowohl bei Loslassen des Gaspedals statt, als auch bei moderatem Betätigen des Bremspedals. Bei stärkerem Bremsen wird die Verzögerung von einer herkömmlichen hydraulischen Bremse übernommen. Somit hängt der Verbrauch bei geeigneter Fahrweise in erster Linie von Luft- und Rollwiderstand ab. Ein kleines Solarmodul auf dem Heckspoiler, das allerdings nicht in jeder Ausstattungsvariante serienmäßig verbaut ist, speist unabhängig vom Hochstromnetz der Traktionsbatterie Energie für die Bordelektronik in die 12-Volt-Bordbatterie ein, die ansonsten zyklisch von der Antriebsbatterie geladen wird. In einem ADAC-Test auf einer vorgegebenen Strecke in Südtirol verbrauchten die getesteten Leafs im Schnitt 17,4 kWh pro 100 km, was 1,95 Liter Benzin entspricht. Im Alltagsbetrieb mit Stadt-/Landfahrten und Geschwindigkeiten bis maximal 100 km/h können Verbräuche unter 12 kWh/100 km erzielt werden. In den USA wird nicht der Kraftstoffverbrauch pro 100 km angegeben, sondern die Reichweite in Meilen pro verbrauchte US-Gallone (ca. 3,8 Liter) Ottokraftstoff. Die Environmental Protection Agency setzt bei Elektrofahrzeugen ein Energie-Äquivalent von 33,7 kWh pro Gallone (8,90 kWh/l) an und nennt die Bezugsgröße „miles per gallon gasoline equivalent (mpge)“ anstatt mpg (miles per gallon). Auf dem für Neuwagen vorgeschriebenen „Monroney-Aufkleber“ an der Scheibe wird eine Reichweite von 106 mpge (2,22 l/100 km) in der Stadt, 92 mpge (2,55 l/100 km) auf Highways und 99 mpge (2,37 l/100 km) kombiniert angegeben. Als besonderen Service bietet Nissan im ersten Jahr an, das Fahrzeug abzuschleppen, auch wenn es wegen selbstverschuldet leerer Batterien liegenbleibt.", "section_level": 3}, {"title": "Geräuscherzeugung.", "content": "Um Fußgänger vor dem nahezu lautlosen Fahrzeug zu warnen, kommt Nissans selbst entwickeltes System \"Approaching Vehicle Sound for Pedestrians\" (AVSP) zum Einsatz. Dieses dient zur Unfallvermeidung und erzeugt abhängig von der Geschwindigkeit des Leaf ein Geräusch, das sich auch beim Beschleunigen und Verlangsamen ändert. Bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h und bei einer Geschwindigkeitsverringerung unter 25 km/h ist es aktiv. Eine akustische Warnung wird auch beim Starten des Motors oder während des Zurücksetzens abgegeben, um umstehende Personen auf eine Bewegung des Fahrzeuges aufmerksam zu machen. Das Geräusch wird von einem Lautsprecher im Motorraum erzeugt und kann vom Fahrer nur vorübergehend abgeschaltet werden, denn nach jedem Neustart ist das System wieder aktiv.", "section_level": 3}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Motor und Traktionsbatterie.", "content": "Als Antrieb dient ein Wechselstrom-Synchronmotor, dessen maximales Drehmoment von 254 Nm, anders als bei Verbrennungsmotoren, bereits im Stand zur Verfügung steht. Der Motor leistet maximal 80 kW (109 PS). Als Energiequelle dient eine aus 48 Modulen zusammengesetzte Traktionsbatterie mit einer Nennspannung von 360 V. Die Lithium-Ionen-Akkumulatoren wurden von Automotive Energy Supply (AESC), einem Joint Venture von Nissan und NEC entwickelt. Sie speichern bis zu 24 kWh Energie (Nennkapazität), von denen im Fahrbetrieb zugunsten der Haltbarkeit ein kleiner Teil nicht genutzt werden kann. Seit Herbst 2015 wird zusätzlich eine Version mit 30 kWh Nennkapazität und entsprechend vergrößerter Reichweite angeboten. Seit 2012 bietet Nissan in Japan eine „EV Power Station“ an, mit der das Auto nicht nur schneller geladen werden kann, sondern auch Energie aus der Traktionsbatterie ins Hausnetz zurückspeisen kann. Diese Form der Speichernutzung lässt sich im Konzept Vehicle to Grid einordnen. Nissan gibt für die Batterie mit 30 kWh Kapazität 8 Jahre oder bis 160.000 km und für die Batterie mit 24 kWh Kapazität 5 Jahre oder bis 100.000 km eine Herstellergarantie darauf, dass die Kapazität die Lithium-Ionen-Batterie nicht unter 9 (von 12) Kapazitätsbalken nach der Leaf Kapazitätsanzeige absinkt. Beide Leaf Versionen haben eine allgemeine Herstellergarantie für 3 Jahre oder bis 100.000 km und 5 Jahre bzw. 100.000 km auf elektrofahrzeugspezifische Bauteile.", "section_level": 3}, {"title": "Ladefähigkeit.", "content": "An der Front unter dem Firmenlogo sitzen zwei Ladeanschlüsse: Mit dem autoseitigen „Ladeanschluss Typ1“ kann der Nissan Leaf einphasig an 230 V, 16 A („Lichtstrom“) aufgeladen werden. Dabei wird für das Ladekabel mit und IEC-Lademode 3 an einer Stromtankstelle oder Wandladestation eine Ladezeit von acht Stunden angegeben. Durch die Regelbarkeit der Ladeleistung des Bordladers über das Steuersignal ist eine nachgeführte Aufladung aus schwankenden Energiequellen (beispielsweise Überschussladung aus Photovoltaik) möglich. Die Ladedauer richtet sich dann nach dem Energieangebot der Quelle. Auch eine Aufladung an üblichen Haushaltssteckdosen nach IEC-Lademode 1 ist möglich. Da allerdings das in Deutschland übliche Schuko-Stecksystem nicht verpolsicher ist, wird hier mit einem ICCB-Steuerteil im speziellen Ladekabel der ordnungsgemäße Anschluss sichergestellt und die Ladeleistung begrenzt. Für den deutschen Markt wird die Ladeleistung auf 2,3 kW (10 A), für den Schweizer Markt auf 1,8 kW (8 A) begrenzt. Damit verlängert sich allerdings die notwendige Ladedauer auf rund 10 (Deutschland) bzw. 13 (Schweiz) Stunden. Die (Gleichstrom-)Schnellladung von leer auf 80 % der Kapazität an DC-Ladestationen des CHAdeMO-Standards dauert nur 30 Minuten. Um große Entfernungen mit dem Leaf zurücklegen zu können, will Nissan in Kooperation mit Energieunternehmen eine ausreichende Infrastruktur von Ladesäulen in jedem Land schaffen. In Deutschland engagiert sich RWE, die mit Renault und Nissan eine Partnerschaft zum Ausbau des öffentlichen Netzes von Ladestationen gründeten und vor allem Ladesäulen und Wand-Ladestationen mit 11 kW/22 kW Ladeleistung und Mennekes-Anschluss aufstellen bzw. installieren. Schnellladestationen nach CHAdeMO-Standard werden derzeit bei Nissan-Händlern installiert.", "section_level": 3}, {"title": "Modellpflegen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "2013.", "content": "Mitte 2013 stellte Nissan die zweite Generation vor, bei der über 100 kleine Verbesserungen durchgeführt wurden. Am Design hat sich nur wenig geändert: ein in schwarz erhältlicher Innenraum und Leder in der „Tekna“-Ausstattung. Die Reichweite hat sich etwas erhöht auf einen NEFZ-Wert von 199 km (vorher 175 km). Realistisch sind im Alltag je nach Fahrweise und Wetter 120 bis 160 km. Die bedeutendsten Verbesserungen bei der zweiten Generation sind die stärkere Rekuperation (\"B-Modus\") sowie die Wärmepumpenheizung, die statt der 1,7 kW im Vorgänger nur noch 0,3 bis 0,6 kW benötigt. Angeboten wurden drei neue Ausstattungsvarianten (Visia, Acenta, Tekna). Die zweite Generation lässt dem Käufer nun auch die Wahl, den Akku zu mieten (ab 79 €/Monat Batteriemiete je nach Kilometerfahrleistung, Fahrzeugpreis ab 23.790 €). Kleine Verbesserungen sind beispielsweise ein mit LED-Lampen beleuchteter Ladeanschluss, eine Kabelverriegelung sowie ein vergrößerter Kofferraum. Auch das Gewicht konnte gesenkt werden.", "section_level": 3}, {"title": "2015.", "content": "Seit September 2015 ist der Leaf mit zwei unterschiedlichen Akkus erhältlich. Neben dem herkömmlichen 24-kWh-Akku in der Basisversion wird in den höheren Ausstattungsvarianten ein 30-kWh-Akku integriert. Dadurch erhöht sich die Reichweite des Leafs von 135 auf 172 km (gemäß US-Testzyklus). Der neue Akku basiert auf einer veränderten Zellchemie mit höherer Energiedichte. Die Bauform und das Volumen des Akkus bleiben unverändert, das Gewicht erhöht sich jedoch um etwa 21 kg. Auch für den europäischen Markt wird bei Nissan Motor Manufacturing (UK) in Sunderland die Produktion umgestellt. Ab Januar 2016 wird in der Ausstattungsvariante Acenta und Tekna optional der 30-kWh-Akku verbaut, die Ausstattungsvariante Visia hat weiterhin eine 24-kWh-Batterie. Die Reichweite gemäß NEFZ-Zyklus wächst um 26 % von 199 km auf 250 km. Weitere Änderungen des Modelljahres 2016 sind:", "section_level": 3}, {"title": "Leaf (ZE1, seit 2017).", "content": "Am 6. September 2017 präsentierte Nissan die zweite Generation des Leaf. Sie ist in Europa seit Oktober 2017 bestellbar und wird seit Januar 2018 ausgeliefert. Der Preis lag nach Angaben des Unternehmens 2018 in Deutschland bei ca. 32.000 Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Mit einer Leistung von ist der Leaf der zweiten Generation stärker motorisiert als das Vorgängermodell. Die Höchstgeschwindigkeit wird dennoch wieder bei 144 km/h abgeregelt. Die Beschleunigung auf 100 km/h erfolgt nun in 7,9 Sekunden. Neue Funktionen sind unter anderem die Einpark-Funktion \"ProPILOT Park\", ein teilautonomes Fahren auf der Autobahn oder das One-Pedal-Driving, bei dem die Bremse seltener benutzt werden muss, da die Eigenbremsleistung durch Rekuperation gesteigert wurde. Auf ein aktives thermisches Management der Batterie wird weiterhin verzichtet. Seit Anfang 2019 wird eine E-Plus-Variante mit einem leistenden Elektromotor angeboten, der mit 62 kWh Kapazität eine Reichweite von bis zu 385 km ermöglichen soll. In Europa ist diese Version auf 5000 Einheiten limitiert. Vorgestellt wurde sie auf der Consumer Electronics Show 2019 in Las Vegas.", "section_level": 2}, {"title": "Ladetechnik.", "content": "Der Leaf der zweiten Generation hat wie sein Vorgänger zwei Ladeanschlüsse: Der CHAdeMO-Anschluss ist bidirektional, der Nissan Leaf kann somit unter Verwendung einer geeigneten Ladesäule auch Strom zurück ins Netz einspeisen (Vehicle to Grid). Im Oktober 2018 erhielt der Nissan Leaf als erstes Auto in Deutschland die Zulassung für die Rückspeisung von Primärregelleistung ins Stromnetz.", "section_level": 3}, {"title": "Reichweite.", "content": "Auf Grund der höheren Batteriekapazität (40 kWh) steigt die elektrische Reichweite nach NEFZ auf 378 km an. Die Reichweite nach städtischem WLTP beträgt 415 km und 270 km nach kombiniertem WLTP.", "section_level": 2}, {"title": "Leaf Nismo Concept.", "content": "Im Herbst 2017 stellte Nissan auf der Tokyo Motor Show den \"Leaf Nismo Concept\" vor. Diese von Nissans Motorsportabteilung Nismo überarbeitete Version des Leaf wurde durch farbliche Akzente und sportliche Anbauteile aufgewertet. Technisch bleibt der Leaf Nismo Concept unverändert. Im Januar 2020 wurde eine Allrad-Version des Nismo mit einer Leistung von 322 hp (umgerechnet 240 kW) und 690 nm Drehmoment vorgestellt, die den Sprint 1–100 km/h in 3,4 Sekunden schaffen soll und damit schneller wäre als ein Porsche Taycan 4S.", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsstandorte.", "content": "Am 22. Oktober 2010 lief die Fertigung des Leaf im Stammwerk Oppama in Yokosuka an. In zwei weiteren Werken in den USA und in Großbritannien wurde die Produktion im ersten Quartal 2013 aufgenommen. Der jährliche Produktionsausstoß beträgt insgesamt maximal 250.000 Einheiten. Ab 2015 waren weitere 50.000 Einheiten pro Jahr in China in Guangdong möglich. Dort wurden sie bis zum Jahr 2018 dann unter der Bezeichnung Venucia e30 vermarktet. Die Produktionsstandorte sind aktuell nicht mehr ausgelastet. Im Jahr 2019 wurden weltweit 69.873 Leaf hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Marktentwicklung.", "content": "Die Auslieferung begann in den Vereinigten Staaten am 11. Dezember 2010 und in Japan am 20. Dezember. 2011 begann der weitere Verkauf zunächst in Ländern, in denen Elektroautos staatlich subventioniert werden. Dazu zählen Portugal im Januar, Irland im Februar, Großbritannien im März und die Niederlande im Juni. Nissan kündigte die Markteinführung des Leaf in Deutschland für April 2012 zu einem Preis von 36.990 Euro an – seit Februar 2015 ist der Preis auf 29.690 € gefallen. Der weltweite Vertrieb, auch in Deutschland, begann 2012. Schon seit Mai 2011 sind die ersten drei Leafs in Deutschland als Teil der Elektrofahrzeugflotte der Firma juwi in Wörrstadt unterwegs.", "section_level": 1}, {"title": "Neuzulassungen/Verkaufszahlen.", "content": "Bis März 2019 wurden weltweit über 400.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Neuzulassungs- bzw. Verkaufszahlen in den führenden Märkten seit Einführung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Nissan Leaf ( für \"„Blatt“\"; LEAF auch als Backronym \"Leading Environmentally-friendly Affordable Family car\" interpretiert) ist ein Elektroauto des japanischen Automobilherstellers Nissan, das im August 2009 in Yokohama der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und seit Dezember 2010 verkauft wird. Der Leaf ist das erste Großserien-Elektroauto, das von Anfang an für diesen Antrieb konzipiert wurde. Er ist in 51 Ländern erhältlich und wurde bisher 450 000 mal gebaut (Stand Januar 2020). Der Leaf war somit bis Ende 2019 das weltweit meistverkaufte Elektrofahrzeug. Das Fahrzeug wird auch in den USA und in Großbritannien produziert und wurde 2015–2018 als Venucia e30 in China hergestellt und vermarktet.", "tgt_summary": "Leaf(日文名称:,中国 正式译名:聆风,英文原指\"leading environmentally-friendly affordable family car\",意即“领先、环保、经济实惠的家庭轿车”)是日本日产汽车所研发及生产的紧凑型5门掀背式纯电动汽车,于2010年12月起在日本和美国市场销售,之后于2011年在欧洲各国和加拿大市场销售,并于2012年在全球范围内销售。截至2015年9月,日产聆风在全球46个国家和地区销售,同时也是世界上最畅销的纯电动汽车,自2010年12月起,全球销量超过192,000辆。", "id": 2482959} {"src_title": "Modelloper", "tgt_title": "样板戏", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits vor der Kulturrevolution hatte es Bestrebungen gegeben die traditionelle Oper zugunsten revolutionärer Stücke zu reformieren. Diese konnten sich jedoch nicht durchsetzen, da sich die traditionellen Stücke größerer Beliebtheit erfreuten. Mit Beginn der Kulturrevolution wurde die traditionelle Oper laut Mao Zedong und dessen Frau Jiang Qing von politischen Gegnern genutzt um Kritik an Maos Politik zu üben (-vgl. der Fall Wu Han). Unter dem Einfluss Jiang Qings wurden 1962 zunächst Stücke mit übernatürlichen Komponenten und kurz darauf Stücke mit historischem Inhalt von den Bühnen verbannt. Auf diese Weise wurde das Repertoire ab 1963 immer weiter reglementiert, so dass die Modellopern im Laufe der Kulturrevolution zur einzigen offiziell geduldeten Kunstform avancierten und sich eine Monokultur der Modellopern entwickelte. Besonders in den Anfangsjahren der Kulturrevolution waren die Modellopern beliebt und omnipräsent. Es gab Aufführungen speziell auserkorener Schauspieltruppen, die Arien der Modellopern wurden bei der Arbeit auf den Feldern und in den Fabriken gesungen und im Radio gespielt. Ab 1970 wurden einige der Modellopern verfilmt und eroberten so Kino und Fernsehen. Eine wichtige Rolle bei der Schaffung der Modellopern spielte neben Jiang Qing Yu Huiyong, der damalige Kultusminister und die kreative Kraft hinter einigen bedeutenden Modellopern, insbesondere aus der zweiten Hälfte der Kulturrevolution.", "section_level": 1}, {"title": "Wertung.", "content": "Obwohl die Modellopern unmissverständliche politische Botschaften enthalten, sind sie doch von hoher künstlerischer Qualität. Aus diesem Grund erfreuen sich einige der Modellopern auch heute noch großer Popularität. Zu diesen beliebten Stücken zählen die Opern Die Legende der roten Laterne, Shajiabang, Mit taktischem Geschick den Tigerberg erobert und das Ballettstück Das Rote Frauenbataillon, das z. B. 1972 bei dem Chinabesuch des US-Präsidenten Richard Nixon aufgeführt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Modellopern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regionale Adaptionen.", "content": "Zusätzlich zu den offiziellen Fassungen der Opern gab es zahlreiche regionale Adaptionen, in denen die Modellopern an regionale Dialekte und teilweise regionale musikalische Elemente angepasst wurden. Ein Beispiel hierfür ist \"Sagabong\", die kantonesische Adaption von \"Shajiabang\". Der Vorteil dieser regionalen Adaptionen lag darin, dass eine größere Anzahl von Menschen erreicht werden konnte. Nachteile waren hingegen der schwierige Schaffungsprozess der Adaptionen und der Verlust der regionalen musikalischen Identität, die zuvor in den Regionalopern Ausdruck fand.", "section_level": 2}, {"title": "Der Schaffungsprozess der Modellopern.", "content": "Generell war der Schaffungsprozess der Stücke und insbesondere der Pekingopern kompliziert. Die Stücke wurden einstudiert, geprobt und bis zu ihrer Fertigstellung immer wieder revidiert und umgeschrieben. War dieser langwierige Prozess abgeschlossen wurde das jeweilige Stück vor einem speziell ausgewählten Publikum aufgeführt und anschließend erneut revidiert.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt, Stilmittel und Musik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Laut Mao Zedong wurde die Bühne vor der Kulturrevolution von Herrschern, Königen, Generälen, Ministern, Gelehrten und Edeldamen dominiert. Diese sollten nun durch Arbeiter, Bauern und Soldaten ersetzt werden. Die Grundaufgabe der Modellopern war die Erschaffung proletarischer Helden, Bilder und Charaktere für proletarische Massen. Sie sollten als Vorbild für politisch korrekten Inhalt und auch für menschliche Handlungsweisen dienen. In den Stücken sollte der revolutionäre Alltag seit Gründung der Volksrepublik China unter Hinzufügung romantischer Elemente aufgearbeitet werden. Der ursprüngliche Kampf von Gut gegen Böse in der traditionellen Oper wurde so zum Klassenkampf Arbeiter, Bauern und Soldaten gegen Grundbesitzer und andere bourgeoise Feinde.", "section_level": 2}, {"title": "Stilmittel.", "content": "Die Modellopern bedienen sich einiger Stilmittel der traditionellen Pekingoper, wie z. B. Farbsymbolik, Gestik, Akrobatik und Deklamatorik. Zudem wurden verschiedene Beleuchtungen eingesetzt, um Stimmung zu erzeugen oder das Auftreten der positiven und negativen Charaktere zu unterstreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Das Prinzip der drei Hervorhebungen.", "content": "Ein spezielles Stilmittel der Modellopern ist das Prinzip der drei Hervorhebungen (chin. 三突出 \"san tuchu\"). Unter allen Charakteren eines Stückes sollen die positiven Figuren hervorgehoben werden, unter den positiven Figuren die Helden und unter den Helden der Hauptheld.", "section_level": 3}, {"title": "Die fünf Charaktertypen.", "content": "Die Modellopern kannten fünf Charaktertypen: Dieses Charaktermodell wurde später stark kritisiert, da die Charaktere keinerlei Facetten aufwiesen und Konflikte nur zwischen Gut und Böse, aber nie innerhalb einer Figur stattfanden.", "section_level": 3}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Modellopern vereint westliche Elemente in Form von Melodien und Instrumenten mit traditionellen chinesischen Melodien, Rhythmen, Tänzen und revolutionären Liedern, westlichem Ballett und Militärmusik. Bei den Modellopern handelt es sich in musikalischer Hinsicht somit um kulturelle Hybride.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Begriff Modellopern (chin. 样板戏 \"yàngbănxì\") bezeichnet die in der Kulturrevolution (1966–1976) unter dem Einfluss der KPCh entstandenen politischen Peking-Opern, Ballette, Sinfonien und Klavierstücke.", "tgt_summary": "样板戏,全称革命样板戏,另称八个样板戏,指1967至1976年间,由中共官方通过《人民日报》、新华社认定的一批在无产阶级文化大革命中定稿,主要反映当时中国共产党极左政治立场的舞台艺术作品。中央文革小组对「革命样板戏」负责,称作八个样板戏(最早是八个)。", "id": 636292} {"src_title": "Zerrissene Umarmungen", "tgt_title": "破碎的擁抱", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Nachricht vom Tod des Millionärs Ernesto Martel lässt bei dem blinden Drehbuchautor und früheren Filmregisseur Harry Caine die Erinnerung an die Vergangenheit wieder aufleben. Als der junge Dokumentarfilmer Ray-X auftaucht und mit Harrys Hilfe einen Film drehen möchte, reagiert dieser abweisend. Seine ihn pflegende Ex-Freundin und Agentin Judit lehnt das gut dotierte Angebot ab, als sich herausstellt, dass es sich bei dem jungen Mann um Ernesto Martels Sohn handelt. Als Harrys Ziehsohn Diego nach einem versehentlich eingenommenen Drogencocktail im Krankenhaus landet, beschließt Caine, sich den dunklen Geheimnissen seiner Vergangenheit zu stellen. Erzählt wird in langen Rückblenden die Geschichte der jungen Lena Rivero. Um Geld für die Behandlung ihres krebskranken Vaters zu beschaffen, versucht sie zunächst, wie bereits früher schon gelegentlich, sich als Callgirl zu verdingen. Der Versuch schlägt fehl, weil ihr chronisch eifersüchtiger Chef, der Millionär Martel, ihre Schritte überwacht und sich als erster Kunde bei ihr meldet. Lena wird auf sein Drängen hin schließlich seine Geliebte und er übernimmt im Gegenzug die Behandlungskosten. Später kann sie Martel davon überzeugen, ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen und ihr eine Karriere als Schauspielerin zu ermöglichen. Lena wird für die Hauptrolle des Films \"Frauen und Koffer\" besetzt, bei dem Harry Caine – noch unter seinem eigentlichen Namen Mateo Blanco – Regie führt. Ernesto Martel produziert den Film und lässt Lena von seinem gehemmten schwulen Sohn (unter dem Vorwand, einen Dokumentarfilm über die Dreharbeiten zu drehen) während der Dreharbeiten mit einer Videokamera überwachen. Und tatsächlich beginnen Lena und Mateo alsbald eine leidenschaftliche Affäre. Nachdem Lena Martel damit konfrontiert, ihn zu verlassen, stößt er sie die Treppe hinunter. Sie verletzt sich dabei schwer, verspricht aber, über den Vorgang Stillschweigen zu bewahren unter der Bedingung, dass der Film zu Ende gedreht wird. Bald darauf kommt es erneut zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Lena und Martel. Nach ihrer Genesung verlässt sie ihn endgültig und flieht mit Mateo nach Lanzarote. Um sich an dem Liebespaar zu rächen, lässt Martel eigenmächtig die Premiere des Films \"Frauen und Koffer\" ansetzen, mit dem Ergebnis, dass der Film von der Kritik verrissen wird. Der Versuch der beiden Verliebten, ein neues Leben zu beginnen, endet jäh in einem Autounfall, bei dem Lena stirbt und Mateo sein Augenlicht verliert. Die ewig eifersüchtige Judit gesteht am Ende, dass sie sich von Martel damals hat kaufen lassen, um eine Schnittfassung von \"Frauen und Koffer\" zu veröffentlichen, die nur aus den schlechtesten Einstellungen zusammengestellt wurde. Ihrem Sohn Diego eröffnet sie außerdem, dass Harry sein Vater ist. Schließlich erkennt Harry Caine mit Hilfe der damals gedrehten Dokumentation von Ernesto Martel Junior, dass der Unfall tatsächlich nur ein tragisches Ereignis war, bei dem Martel seine Finger nicht im Spiel hatte. Um mit der Vergangenheit abzuschließen, nimmt er seinen richtigen Namen wieder an und beginnt nun damit, nachträglich einen autorisierten Director’s Cut von \"Frauen und Koffer\" zu erstellen und Lena auf diese Weise zu rehabilitieren.", "section_level": 1}, {"title": "Einflüsse.", "content": "Alice Munros Sammlung \"Hateship, Friendship, Courtship, Loveship, Marriage\" (2001) bildet die Hintergrundinspiration für diesen Film.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Filmkomponist Alberto Iglesias gewann 2009 für die Filmmusik von \"Zerrissene Umarmungen\" den Europäischen Filmpreis. Der Film war ferner in den Kategorien Beste Regie, Beste Darstellerin (Cruz) und Europäischer Publikumspreis nominiert. Außerdem erhielt er den US-Kritikerpreis für den besten ausländischen Film. Zuletzt wurde der Film 2010 für den Golden Globe als Bester fremdsprachiger Film nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hörfilm.", "content": "Für Fernsehausstrahlungen sowie die DVD-Veröffentlichung erstellte die deutsche Hörfilm GGmbH 2009 eine Audiodeskription des Films, die 2010 für den deutschen Hörfilmpreis nominiert wurde. Die Bildbeschreibungen werden von Uta Maria Torp gesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zerrissene Umarmungen (Originaltitel: \"Los abrazos rotos\") ist ein Spielfilm des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar aus dem Jahr 2009. Der Film lief im selben Jahr bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes im Wettbewerb um den Hauptpreis, die Goldene Palme, und war 2010 in der Kategorie \"Bester nicht englischsprachiger Film\" für den Golden Globe nominiert. Er kam am 18. März 2009 in die spanischen Kinos, der deutsche Kinostart war am 6. August 2009.", "tgt_summary": "破碎的拥抱(),2009年上映的西班牙爱情惊悚片。剧本、制作与导演皆由西班牙鬼才导演佩德罗·阿莫多瓦一手包办。由潘内洛普·克鲁兹主演。", "id": 392530} {"src_title": "Please Please Me (Lied)", "tgt_title": "Please Please Me (單曲)", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Das Lied stammte von John Lennon, der zwei Ausgangspunkte für seine Komposition nannte. Zum einen Bing Crosbys Lied \"Please\", das die Textzeile “Please lend your ears to my pleas” enthielt, wobei Lennon die doppelte Verwendung des Wortes „Please“ sehr gefiel. Zum anderen spielte Roy Orbisons spezieller Gesangsstil eine Rolle. Lennon bezeichnete das Stück in seinem Interview mit David Sheff für das \"Playboy-Magazin\" im Jahr 1980 als „[...] Versuch, einen Roy-Orbison-Song zu schreiben [...]“, nachdem er im Bett liegend einen Orbison-Song gehört hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Die Aufnahme.", "content": "George Martins Assistent Ron Richards erinnerte sich, dass die Beatles \"Please Please Me\" bereits während der Aufnahmesitzungen für \"Love Me Do\" am 4. September 1962 präsentierten. Zu dem Zeitpunkt spielte George Harrison die einleitende Phrase des Liedes auf der Gitarre. In der endgültigen Version wird die Passage von John Lennon auf der Mundharmonika gespielt. Produzent George Martin hatte die Beatles zunächst dazu gedrängt, die Fremdkomposition \"How Do You Do It\" einzuspielen, die er für einen sicheren Hit hielt. Die Musiker nahmen den Song auch tatsächlich auf, waren aber der Ansicht, dass das Lied nicht zu ihnen passe. Daraufhin fragte Martin sie, ob sie geeignetes eigenes Material hätten, und Lennon schlug \"Please Please Me\" vor. Am 11. September 1962 unternahm die Gruppe einen ersten Versuch, \"Please Please Me\" aufzunehmen. Ursprünglich eine langsame, bluesige Ballade durchlief das Stück auf Anregung von George Martin einige wichtige Veränderungen. Das Arrangement wurde verändert und das Tempo sehr deutlich angehoben. Nachdem die Beatles \"Please Please Me\" den Anregungen ihres Produzenten gemäß überarbeitet hatten, konnte das Stück am 26. November 1962 in den Londoner Abbey Road Studios aufgenommen werden. Produzent war George Martin, als Toningenieur war Norman Smith verantwortlich. John Lennon sang die Hauptstimme und spielte die Rhythmusgitarre. Paul McCartney spielte Bass und steuerte den Harmoniegesang bei. George Harrison spielte Leadgitarre und sang ebenfalls im Hintergrund. Ringo Starr spielte Schlagzeug. Lennon fügte anschließend mittels Overdub die Mundharmonikapassagen hinzu. Nachdem die Aufnahmen beendet waren, teilte ihr Produzent den Beatles mit:", "section_level": 1}, {"title": "Hitparade.", "content": "Nachdem die Single am 2. Februar 1963 auf Platz 17 in die britischen Charts eingestiegen war, erreichte sie am 23. Februar 1963 mit Rang 1 ihre höchste Platzierung in der Hitparade des \"NME\", die sie zwei Wochen lang belegte. In der Hitparade des Konkurrenzmagazins \"Melody Maker\" erreichte die Single ebenfalls den ersten Platz. Im \"Record Retailer\", dem Vorläufer der UK Singles Chart, kam die Single auf Platz 2. Nach dem Erfolg der Single wurde in aller Eile das Debütalbum der Beatles produziert, das ebenfalls den Namen \"Please Please Me\" erhielt. Obwohl es als B-Seite von \"Love Me Do\" im März 1963 veröffentlicht wurde, platzierte sich \"Please Please Me\" im Gegensatz zur A-Seite in Deutschland eigenständig in der Hitparade, allerdings erst im April 1964, mit der Höchstposition 20. Auf dem Album \"On Air – Live at the BBC Volume 2\" erschien 2013 eine Fassung, die die Band für den Radiosender BBC aufgenommen hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Please Please Me () ist der Titel eines Liedes der britischen Rockgruppe The Beatles aus dem Jahr 1963. Es wurde am 11. Januar 1963 als A-Seite der zweiten Single der Beatles veröffentlicht. Auf der B-Seite befindet sich \"Ask Me Why\", eine weitere Komposition von Lennon/McCartney. Im März desselben Jahres erschien das Lied auch auf dem gleichnamigen Debütalbum der Band. In Deutschland erschien der Song als B-Seite der Single \"Love Me Do\" ebenfalls im März.", "tgt_summary": "《Please Please Me》是摇滚乐团The Beatles在英国所发行的第二支单曲,亦是在美国发行的第一支。由于此曲受到广大欢迎,它收录于不久后发行的第一张专辑《请取悦我》中。此曲原由约翰·列侬所作,后来乔治·马丁的意见使此曲受到修改。", "id": 1878900} {"src_title": "Ökofaschismus", "tgt_title": "生态法西斯主义", "src_document": [{"title": "Wissenschaftliche Verwendung.", "content": "Insbesondere in der Umweltphilosophie der Vereinigten Staaten wird der Begriff Ökofaschismus verwendet. Mit seiner Hilfe wird versucht, ökozentrische Positionen ideengeschichtlich einzuordnen. Der unter anderem auf Aldo Leopold aufbauende Ökozentrismus vertritt die Auffassung, dass beispielsweise „Ökosystemen“ oder „Biozönosen“ ein moralischer Eigenwert zukomme. Damit bricht diese ethische Konzeption, wie sie etwa von Baird Callicott vertreten wird, mit der in der aktuellen Ethik üblichen Auffassung, dass in erster Linie einzelne Individuen und nicht kollektive Ganzheiten als solche moralisch zu berücksichtigen sind. Diese Thematik wurde besonders von Michael E. Zimmerman untersucht. Bernd Hamm und Barbara Rasche unterschieden 2002 entsprechend der Diskussion innerhalb des Bioregionalismus unterschiedliche Strömungen, die alle Globalisierung, staatliche Macht und Konsumorientierung ablehnten. Die „Ökofaschisten“ tendieren nach den durchgeführten Analysen weiterhin „dazu, einem vulgären Evolutionismus zu huldigen und die eigene Gruppe als genetisch besser zu betrachten als andere. Sie schließen sich in ihrer Region nach innen zusammen und andere aus. Sie wollen in den Bioregionen vor allem selbst überleben, während die Erde zugrunde geht. \"„Ökofaschismus“\" ist in seinem Kern gruppen-egoistisch. Wesentlicher Grundpfeiler ist der Biologismus, der als Bestandteil reaktionärer Gesellschaftsentwürfe auch soziale Unterschiede erklärbar macht und die herrschenden Machtverhältnisse als ‚durch die Natur(gesetze) bedingt‘ festschreibt“. Anhänger dieser Sicht nehmen häufig die Position ein, dass aus der Zugehörigkeit zu einer Region, einer Nation oder einer Rasse das Recht auf einen bestimmten (höheren) Ressourcenverbrauch folge als für den Rest der Erdbevölkerung. Vereinzelt wird der Begriff Ökofaschismus auch verwendet, wenn die Machtdimension der Umweltpolitik hinterfragt wird: Dann weist er „auf die Befürchtung einer machtpolitischen Dimension der gegenwärtigen Umwelt- und Naturschutzdiskussion hin“.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Verwendung.", "content": "In der politischen Auseinandersetzung wird der Begriff insbesondere seitens der Linken auch als politisches Schlagwort und als polemischer Kampfbegriff genutzt. Das Schlagwort fand beispielsweise Verwendung als Vorwurf gegenüber der ÖDP in den 1980er Jahren, gegenüber ihrem Gründer Herbert Gruhl und auch in Bezug auf die deutsche Sektion des Weltbund zum Schutz des Lebens. Verschiedene Quellen nennen den finnischen Tiefenökologen Pentti Linkola einen Ökofaschisten. In geringem Umfang wird der Begriff auch innerhalb der Neuen Rechten verwendet. Dem Vorwurf des Ökofaschismus sahen sich in der Schweiz in der Abstimmungsdiskussion die Initianten der Ecopop-Initiative ausgesetzt. Der entsprechende Vorwurf wurde unter anderem von EDA-Staatssekretär Yves Rossier an einer CVP-Veranstaltung vom 11. Januar 2013 erhoben. Nach einer Klagedrohung entschuldigte sich Rossier allerdings für diesen Vorwurf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ökofaschismus ist ein politischer Kampfbegriff, dem von einzelnen Autoren auch Potenziale eines analytischen Begriffs beigemessen werden. André Gorz sprach bereits 1977 vom Ökofaschismus, um (befürchtete) Formen eines Totalitarismus aufgrund einer ausschließlich ökologischen Orientierung der Politik zu charakterisieren. Der Begriff wird weiterhin verwendet, um radikale ökologische Ideologien zu kennzeichnen, die entweder umweltpolitische Vorstellungen mit autoritären Mitteln durchsetzen wollen oder eine konzeptionelle Nähe zu Ausprägungen des Faschismus beziehungsweise Nationalsozialismus haben.", "tgt_summary": "生态法西斯主义是一种理论上的政治模式,在这种模式下,极权主义政府要求个人为“有机整体”牺牲自己的利益,并依靠军国主义、扩张主义和可能的种族主义来保卫土地。", "id": 73602} {"src_title": "Laura Ling", "tgt_title": "凌志美", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Ling hat taiwanische Wurzeln. Ihre Eltern sind Doug und Mary Ling. Sie wuchs in Sacramento auf. Ihre Schwester Lisa Ling ist als Sonderkorrespondentin für die \"The Oprah Winfrey Show\", die Reihe \"National Geographic Explorer\" und CNN tätig. Laura Ling studierte an der Del Campo High School in Fair Oaks in Kalifornien und graduierte 1998 mit einem Abschluss in Kommunikation an der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Sie ist verheiratet mit Iain Clayton, mit dem sie eine gemeinsame Tochter hat. Ihre Karriere als Journalistin begann zunächst als Produzentin beim Channel One News, dann bei Dokumentarserien bei MTV. Danach wechselte sie zu Current TV, wo sie über Kuba, Indonesien, die Philippinen, die Türkei, das Westjordanland und vom Amazonas berichtete, aber auch über die Elendsviertel in São Paulo, Gangs und Obdachlose in Los Angeles und die \"Underground churches\" in der Volksrepublik China. Vor ihrer Festnahme hatte sie über den mexikanischen Drogenkrieg berichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Die Festnahme in Nordkorea 2009.", "content": "In der letzten Märzwoche 2009 gab Nordkorea bekannt, dass zwei amerikanische Journalistinnen festgenommen und angeklagt worden seien, wegen des illegalen Versuchs das Land zu betreten. Am 3. Mai 2009 wurde offiziell bekanntgegeben, dass es sich bei den festgenommenen Journalistinnen um Ling und Euna Lee handelt. Die Festnahme erfolgte, nachdem sie versucht hatten, Flüchtlinge an der Grenze zur Volksrepublik China zu filmen. Im Juni 2009 wurden sie wegen illegalen Betretens von Nordkorea und nicht näher spezifizierten feindlichen Handelns zu zwölf Jahren Arbeitslager verurteilt. Viele Medien sprachen von einem Schauprozess. Lisa Ling verkündete, dass ihre Schwester und Euna Lee, als sie die USA verließen, nicht vorgehabt hätten, nach Nordkorea einzureisen. Sie gab außerdem bekannt, dass ihre Schwester ärztliche Versorgung benötige, da sie an einem Ulcus leide. Die Regierung der Vereinigten Staaten unternahm diplomatische Anstrengungen, um das Urteil aufzuheben. Ling wurde schließlich zusammen mit Euna Lee begnadigt, nachdem der frühere US-Präsident Bill Clinton am 4. August 2009 Nordkorea einen nicht angekündigten Besuch abstattete. Beide kehrten daraufhin in die USA zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Laura G. Ling (chinesisch 凌志美; pinyin \"Líng Zhìměi\"; * 1. Dezember 1976 in Carmichael, USA) ist eine amerikanische Journalistin, die für Current TV als Korrespondentin arbeitet. Sie und ihre Kollegin, die Journalistin Euna Lee, wurden 2009 in Nordkorea inhaftiert, nachdem sie angeblich von der Volksrepublik China aus, ohne Visa, die Grenze nach Nordkorea übertreten hatten. Nachdem der frühere US-Präsident Bill Clinton nach Nordkorea geflogen war und sich dort mit Kim Jong-il getroffen hatte, wurden sie schließlich begnadigt.", "tgt_summary": "凌志美(英文:Laura G. Ling,1976年-12月1日)是一名华裔美国人记者。", "id": 57821} {"src_title": "Ram Narayan", "tgt_title": "拉姆·那拉扬", "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Ram Narayan wurde am 25. Dezember 1927 in Udaipur im Nordwesten Indiens geboren. Sein Ururgroßvater, Bagaji Biyavat, war ein Sänger aus Amber, und er und Narayans Urgroßvater, Sagad Danji Biyavat, sangen am Hof des Maharanas von Udaipur. Narayans Großvater, Har Lalji Biyavat, und Vater, Nathuji Biyavat, waren Bauern und Sänger, Nathuji spielte das Streichinstrument \"Dilruba\" und Narayans Mutter war eine Musikliebhaberin. Narayans Muttersprache war Rajasthani, er lernte Hindi und später Englisch. Mit ungefähr sechs Jahren fand Narayan eine kleine \"Sarangi\", die vom \"Ganga Guru\" der Familie, einem Genealogen, zurückgelassen wurde, und sein Vater brachte ihm eine selbst entwickelte Fingersatztechnik bei. Narayans Vater unterrichtete ihn, aber sorgte sich über die Schwierigkeit des Instruments und dessen geringes soziales Ansehen auf Grund seiner Verbindung zur Musik der Kurtisanen. Nach einem Jahr bat Biyavat den \"Sarangi\"-Spieler Mehboob Khan aus Jaipur seinen Sohn zu unterrichten, aber änderte seine Meinung als Khan ihm sagte, Narayan müsse seine Fingersatztechnik ändern. Narayans Vater ermutigte ihn später die Schule aufzugeben und sich auf das \"Sarangi\"-Spielen zu konzentrieren. Mit ungefähr zehn Jahren lernte Narayan die Grundlagen des \"Dhrupad\" kennen, des ältesten Stils nordindischer Musik, durch Beobachtung und Nachahmung der Übungen von \"Sarangi\"-Spieler Uday Lal aus Udaipur, einem Schüler der \"Dhrupad\"-Sänger Allabande und Zakiruddin Dagar. Giridhari Lal und Jahauddin Khan waren andere Lehrer von denen Narayan in Udaipur lernte. Nach dem Alterstod Uday Lals traf Narayan den Wandermusiker Madhav Prasad, der ursprünglich aus Lakhnau stammte und am Hof von Maihar aufgetreten war. Mit Prasad führte Narayan das \"Ganda Bandhan\" durch, eine traditionelle Bindungszeremonie zwischen Lehrer und Schüler, in der Narayan Gehorsamkeit schwor im Ausgleich für Lehre und Unterhalt durch Prasad. Narayan diente Prasad und wurde in \"Khyal\", dem verbreitetsten Stil nordindischer Musik, unterrichtet, aber kehrte nach vier Jahren nach Udaipur zurück um in einer Musikschule zu lehren. Prasad besuchte Narayan später und überzeugte ihn, seine Position aufzugeben und daran zu arbeiten, ein besserer Musiker zu werden. Die Idee eine gesicherte Existenz für das Leben eines wandernden Musikers aufzugeben wurde von Narayans Familie schlecht aufgenommen. Er blieb bei Prasad und reiste durch mehrere indische Fürstenstaaten bis Prasad erkrankte und ihm riet in Lahore vom Sänger Abdul Wahid Khan zu lernen. Nach Prasads Tod in Lakhnau führte Narayan das \"Ganda Bandhan\" mit einem anderen Lehrer durch, der ihm Stunden gab, aber reiste bald nach Lahore ab und wiederholte die Zeremonie nie wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Narayan reiste 1944 nach Lahore und versuchte Arbeit in einem Filmstudio zu finden, aber war erfolglos. Stattdessen sang er bei der lokalen Station von All India Radio (AIR) vor, aber der Musikproduzent der Station, Jivan Lal Mattoo, bemerkte Spuren an Narayans Fingernägeln. Eine \"Sarangi\" wird gespielt, indem die Fingernägel seitlich gegen drei Spielsaiten gedrückt werden, was die Nägel belastet. Mattoo stellte Narayan anschließend als Begleitmusiker für Sänger ein. Traditionell sollen die \"Sarangi\" und andere Saiteninstrumente sowie das Harmonium den Gesang nachahmen, die Melodielinie des Gesangs ergänzen und Lücken zwischen Phrasen füllen, wenn der Sänger atmet und eine neue Phrase vorbereitet. Mattoo gab Narayan einen Wohnraum, leitete seine Übungen an und half ihm später den \"Khyal\"-Sänger Abdul Wahid Khan zu kontaktieren, unter dessen strenger Anleitung Narayan in Gesangsstunden vier \"Ragas\" lernte. Narayan waren gelegentlich Soloauftritte bei AIR erlaubt und er begann über eine Solokarriere nachzudenken. Nach der Teilung Indiens 1947 zog Narayan nach Delhi und spielte in der dortigen AIR Station. Seine Arbeit für bekannte Sänger bereicherte sein Repertoire und stilistisches Wissen. Narayan spielte mit den klassischen Sängern Omkarnath Thakur, Bade Ghulam Ali Khan, Hirabai Badodekar und Krishnarao Shankar Pandit, und er begleitete Sänger Amir Khan 1948, als dieser das erste Mal nach der Teilung bei AIR Delhi sang. Als Begleiter für Sänger zeigte Narayan seine eigenen Fertigkeiten und weigerte sich, im Hintergrund zu bleiben. Er wurde berüchtigt unter den Sängern der Stadt, die sich beschwerten, dass Narayan kein zuverlässiger Begleiter und zu eigensinnig sei, aber er beharrte darauf, dass er Sänger in Stimmung halten und sie zu freundlichem Wettstreit inspirieren wolle. Andere \"Tabla\"-(Schlagzeug)-Spieler und Sänger, darunter Omkarnath Thakur und Krishnarao Shankar Pandit, bekannten öffentlich ihre Anerkennung für Narayans Spiel. Narayan war frustriert über seiner Unterstützerrolle für Sänger und zog 1949 nach Mumbai um freiberuflich in Film- und Musikindustrie zu arbeiten. Er nahm 1950 drei solo 78 min Schallplatten für das britische His Master’s Voice-Unternehmen auf und spielte 1951 in Mumbai eine 10 Zoll Langspielplatte ein, aber das Album war nicht erfolgreich. Narayans Kompositionen und Aufführungen waren in der Filmindustrie der Stadt begehrt, die ein stetes Einkommen anbot, sowie Anonymität, um sein Ansehen unter klassischen Musikern nicht zu verringern. Für die nächsten 15 Jahre spielte und komponierte er Lieder für Filme; Narayan komponierte für \"Humdard\", \"Adalat\" und \"Gunga Jumna\", und spielte unter anderem für \"Adalat\", \"Noorjehan\", \"Mughal-e-Azam\" und \"Kashmir Ki Kali\". Er wurde als ein Lieblingskünstler von Filmmusikkomponist O. P. Nayyar angesehen. Narayan trat 1952 in Afghanistan und 1954 in China auf und wurde in beiden Ländern wohlwollend empfangen. Sein erstes Solokonzert 1954 auf einem Musikfestival in der Cowasji Jehangir Hall in Mumbai wurde von einem ungeduldigen Publikum vereitelt, das auf Auftritte von berühmten Musikern wartete und ihn von der Bühne trieb. Narayan spielte mit dem Gedanken, die \"Sarangi\" zu Gunsten von Gesang aufzugeben. Später erlangte er sein Selbstvertrauen zurück, spielte solo für kleineres Publikum und wurde gut aufgenommen, als er 1956 erneut solo für ein Musikfestival in Mumbai spielte. Narayan gab die musikalische Begleitung in den frühen 1960er Jahren auf; diese Entscheidung war mit finanziellem Risiko verbunden, da Nachfrage nach Solo-\"Sarangi\" erst noch entstehen musste. Nachdem \"Sitar\"-Spieler Ravi Shankar erfolgreich vor westlichem Publikum aufgetreten war, folgte Narayan seinem Beispiel. Er begann Soloalben aufzunehmen und ging im Jahr 1964 auf seine erste internationale Tour durch Amerika und Europa, begleitet von seinem älteren Bruder Chatur Lal, einem \"Tabla\"-Spieler, der mit Ravi Shankar in den 1950er Jahren getourt war. Die europäische Tour schloss Auftritte in Frankreich, Deutschland, unterstützt vom Goethe-Institut, und beim City of London Festival in England ein. Seit den 1960ern lehrte und spielte Narayan häufig außerhalb Indiens. Auf Touren in den Westen begegnete Narayan Interesse für die \"Sarangi\" wegen ihrer Ähnlichkeit mit Cello und Geige. Der \"Tabla\"-Spieler Suresh Talwalkar wurde ein häufiger Begleiter für Narayan in den späten 1960ern. Narayan fuhr für die nächsten Jahrzehnte fort in Indien und im Ausland aufzutreten und Musik aufzunehmen, und seine Alben erschienen auf Plattenlabels in Indien, Amerika und Europa. Während der frühen 1980er Jahre verbrachte er üblicherweise Monate jeden Jahres in westlichen Ländern. Narayan trat in den 2000ern weniger häufig auf.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Narayans Stil ist typisch für klassische nordindische Musik, aber die Wahl seines Soloinstruments und seine Ausbildung bei Lehrern jenseits seiner Gemeinde sind unüblich für das Musikgenre. Er hat erklärt, dass er seine Aufgabe darin sieht, das Publikum zu erfreuen und es zu stimulieren oder in einen Zustand des geistigen Friedens zu versetzen, und dass er erwartet, dabei vom Publikum durch Reaktion auf sein Spiel unterstützt zu werden. Narayans Auftritte sind eine Kombination von langsamem, ernstem \"Alap\" (rhythmisch nicht begleitete Einleitung) und \"Jor\" (unbegleitetes Spiel mit Puls) im \"Dhrupad\"-Stil, gefolgt von einem schnelleren und weniger zurückhaltenden \"Gat\"-Abschnitt (Komposition auf der rhythmischen Struktur der \"Tabla\") im \"Khyal\"-Stil. Er experimentierte mit einer Art \"Jhala\" (Spiel mit schnellem Puls), das von Bundu Khan entwickelt worden war, sah es aber als besser für Zupfinstrumente geeignet an und hörte auf, es aufzuführen. Der \"Gat\"-Abschnitt besteht aus einer oder zwei Kompositionen. Wenn zwei \"Gats\" benutzt werden, ist der erste in langsamem oder mittlerem Tempo, der zweite schneller, und beide sind gewöhnlich im rhythmischen Zyklus von 16 Schlägen, \"Tintal\". Häufig beendet Narayan Konzerte mit \"Ragas\", die mit \"Thumri\" (einem beliebten leichten klassischen Genre) in Verbindung gebracht und als \"mishra\" (Sanskrit: gemischt) bezeichnet werden, da sie zusätzliche Noten erlauben, oder mit einem \"Dhun\" (Lied, das auf Volksmusik basiert). Narayan übt und unterrichtet mit Hilfe einer begrenzten Zahl von \"Paltas\", Übungen in einem kleinen Tonleiterabschnitt, die benutzt werden, um das Spielen einer unterschiedlichen Anzahl Noten per Bogenstrich zu trainieren. Von \"Paltas\" abgeleitet werden längere Notenmuster, genannt \"Tans\", die charakteristische „Melodieformen“ enthalten und von Narayan für schnelles Spiel genutzt werden. Er nutzt seine linke (Griff-)Hand für schnelle Läufe über die Tonleiter und um den Tonumfang auszuschöpfen, und seine rechte (Bogen-)Hand für rhythmische Akzentuierungen. Narayans tiefe Haltung mit der rechten Hand, die den Bogen nahe einem rechten Winkel an die Saite bringt, und seine Verwendung der gesamten Bogenlänge sind unter \"Sarangi\"-Spielern unüblich. Narayan ist über Abdul Wahid Khan mit dem Kirana-\"Gharana\" (der stilistischen Schule von Kirana) verbunden, aber sein Aufführungsstil ist nicht eng daran angelegt. Die Mehrzahl von Narayans Kompositionen stammt aus dem gesanglichen Repertoire seiner Lehrer und wurde von ihm modifiziert und an die \"Sarangi\" angepasst. Er hat ebenso eigene Kompositionen erstellt und variiert die, die ihm gelehrt wurden. Narayan missbilligt die Erfindung neuer \"Ragas\", hat aber kombinierte \"Ragas\" erstellt, unter anderem von \"Nand\" mit \"Kedar\" und \"Kafi\" mit \"Malhar\". Narayan nutzt in seinen Konzerten und Aufnahmen eine \"Sarangi\", die er von Uday Lal erhielt und die in Merath in den 1920er oder 1930er Jahren gebaut wurde. Er spielt auf ausländischen Harfensaiten, um eine klarere Tonqualität zu erzielen. Narayan experimentierte mit Veränderungen an seinem Instrument und fügte eine vierte Spielsaite hinzu, aber entfernte sie wieder, weil sie schnelles Spielen behinderte. In den 1940er Jahren ersetzte Narayan den Darm der ersten Saite durch Stahl und fand sie einfacher zu spielen, aber kehrte zur ausschließlichen Nutzung von Darmsaiten zurück, da die Stahlsaite den Klang der \"Sarangi\" veränderte.", "section_level": 1}, {"title": "Beiträge und Anerkennung.", "content": "Narayan steigerte den Status der \"Sarangi\" zu dem eines modernen Konzertsoloinstruments, machte sie außerhalb Indiens bekannt und war der erste \"Sarangi\"-Spieler mit internationalem Erfolg, später gefolgt von Sultan Khan. Narayans vereinfachte Fingersatztechnik erlaubt \"Glissando\" (\"meend\") und beeinflusste den zeitgenössischen \"Sarangi\"-Konzertstil, da sich \"Sarangi\"-Spieler mit Hilfe von Narayans Aufnahmen Aspekte seiner Spielweise und Tonproduktion aneigneten. Narayan unterrichtete an der Wesleyan University, Connecticut, und am Mills College, Kalifornien, im Jahr 1968, und in den 1970er und 1980er Jahren an der American Society for Eastern Arts und dem National Centre for the Performing Arts in Mumbai, wo er die erste Meisterklasse für \"Sarangi\" gab. Narayan trainierte privat \"Sarangi\"-Spieler, darunter seine Tochter Aruna Narayan Kalle, seinen Enkel Harsh Narayan, und Vasanti Shrikhande. Er unterrichtete ebenfalls \"Sarod\"-Spieler, darunter seinen Sohn Brij Narayan, sowie Sänger und eine Geigenspielerin. Im Jahr 2002 hatte er 15 indische Schüler und mehr als 500 ausländische Schüler aus den Vereinigten Staaten und Europa hatten bei ihm gelernt. \"Indian Music in Performance: a practical introduction\", 1980 von Neil Sorrell mit Hilfe von Narayan herausgegeben, wurde von \"Die Musik in Geschichte und Gegenwart\" als „eine der besten Darstellungen neuerer nordindischer Musikpraxis“ beschrieben. Narayan behauptete, die \"Sarangi\" und er hätten erst Anerkennung erfahren, nachdem sie vom westlichen Publikum akzeptiert wurden. Narayan rechnet die geringe Zahl von \"Sarangi\"-Schülern einem Mangel an kompetenten Lehrern zu und erklärte, die indische Regierung solle sich an der Rettung des Instruments beteiligen. Die Pt (Pandit) Ram Narayan Foundation in Mumbai bietet Stipendien an und lehrt \"Sarangi\", aber Narayan hat Zweifel am Fortbestehen der \"Sarangi\" geäußert. Narayan erhielt die nationalen Preise Padma Shri (1976), Padma Bhushan (1991) und Padma Vibhushan (2005). Der Padma Vibhushan, Indiens zweithöchste zivile Ehrung, wurde vom indischen Präsidenten A. P. J. Abdul Kalam überreicht. Narayan erhielt den Rajasthan Sangeet Natak Akademi Award für 1974–75, den nationalen Sangeet Natak Akademi Award für 1975, und wurde zum Fellow der Rajasthan Sangeet Natak Akademi 1988–89 erklärt. Er bekam den Kalidas Samman von der Regierung von Madhya Pradesh für 1991–92 verliehen und wurde 1999 mit dem Aditya Vikram Birla Kalashikhar Puraskar von P. C. Alexander, Gouverneur von Maharashtra, ausgezeichnet. Er erhielt außerdem den Maharashtra Gaurav Puraskar, den Shiromani Award und den Rajasthan Welfare Association Award. Die Filmbiografie \"Pandit Ramnarayan – Sarangi Ke Sang\" wurde 2007 beim International Film Festival of India vorgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Persönliches.", "content": "Narayan war mit seinem älteren Bruder Chatur Lal persönlich und musikalisch eng verbunden; Lal hatte das \"Tabla\"-Spiel hauptsächlich angefangen, um das \"Sarangi\"-Spiel seines Bruders zu begleiten. Lal lernte von \"Tabla\"-Lehrern während seiner Jugend, arbeitete aber später als Bauer. Lal besuchte Narayan 1948 in Delhi, nachdem Narayan ein professioneller \"Sarangi\"-Spieler geworden war, und wurde von Narayan überredet, als \"Tabla\"-Spieler bei der örtlichen AIR-Station anzufangen. Lal wurde ein geachteter Musiker, tourte mit den Instrumentalisten Ravi Shankar und Ali Akbar Khan in den 1950er Jahren und half, die \"Tabla\" im Westen bekannt zu machen. Als Lal im Oktober 1965 starb hatte Narayan Schwierigkeiten aufzutreten und verfiel dem Alkoholismus, den er aber zwei Jahre später überwand. Chatur Lal hatte vier Kinder, die nach seinem Tod von Narayan unterstützt wurden. Charanjit Lal Biyavat, Sohn von Chatur Lal, ist ein \"Tabla\"-Spieler und tourte mit Narayan in Europa. Narayans Gattin, die Hausfrau Sheela, kam in den 1950er Jahren nach Mumbai und hatte mit Narayan vier Kinder. Sie starb vor 2001. Sein ältester Sohn, \"Sarod\"-Spieler Brij Narayan, wurde am 25. April 1952 in Udaipur geboren und seine Tochter Aruna Narayan kam 1959 in Mumbai zur Welt. Sie war die erste Frau, die ein öffentliches \"Sarangi\"-Solokonzert gab, und migrierte 1984 nach Kanada. Ein anderer Sohn, Shiv, ist ein Jahr jünger als Aruna, hat gelernt die \"Tabla\" zu spielen und tourte mit seinem Vater in Australien. Brij Narayans Sohn, Harsh Narayan, spielt die \"Sarangi\". Im Jahr 2009 trat Narayan mit seiner Tochter Aruna bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall, London auf und spielte 2010 mit Harsh beim Sawai Gandharva Musikfestival. Narayan ist Hindu; er erklärte „Musik ist meine Religion“, und dass es keinen besseren Zugang zum Göttlichen gäbe als Musik. Er lebt in Mumbai.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ram Narayan (Hindi: ; ; ; * 25. Dezember 1927 in Udaipur) ist ein indischer Musiker, der das Streichinstrument \"Sarangi\" als Solokonzertinstrument in der klassischen nordindischen Musik etabliert hat und der erste international erfolgreiche \"Sarangi\"-Spieler wurde.", "tgt_summary": "拉姆·那拉扬(;英语:Ram Narayan;IAST: )(1927年-12月25日),通常被冠以“潘迪特”的称呼(在印度语中意为学者,梵学家等)。他是一名印度音乐家,使得弓形乐器萨伦吉琴作为印度斯坦古典音乐会独奏乐器而受到欢迎,而且是第一位在国际上取得成功的萨伦吉琴弹奏者。", "id": 565090} {"src_title": "Rotschwanz-Tropikvogel", "tgt_title": "红尾热带鸟", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Rotschwanz-Tropikvögel erreichen eine Körperlänge von 95 bis 104 Zentimeter, dabei entfallen etwa 35 Zentimeter auf die verlängerten Schwanzfedern. Die Flügelspannweite beträgt 111 bis 119 Zentimeter. Das Gewicht beträgt durchschnittlich 800 Gramm. Sie sind weiß, bei frisch vermauserten Vögeln hat das Gefieder einen rosafarbenen Schimmer. Die Schäfte der Handschwingen und der Schwanzfedern sind schwarz. Über dem Auge befindet sich ein halbmondförmiger schwarzer Fleck. Der Schwanz hat 16 Steuerfedern, die beiden mittleren sind lang ausgezogen und blutrot. Sie sind schmaler als bei den anderen Tropikvogelarten. Trotz ihrer scheinbaren Auffälligkeit sind diese verlängerten Steuerfedern bei Feldbeobachtungen häufig nur schwer auszumachen. Die Beine sind blassblau, die Füße schwarz. Der Schnabel ist rot. Juvenile Tiere tragen auf der Oberseite ein Muster von schwarzen Querstreifen. Ihnen fehlen noch die beiden langen Schwanzfedern und der Schnabel ist schwarz, mit zunehmendem Alter sich gelb oder orange verfärbend. Das Alterskleid weisen sie im Alter von zwei bis drei Jahren auf. Der Rotschwanztropikvogel kann mit mehreren Vogelarten verwechselt werden, die nicht zur Familie der Tropikvögel zählen. Die Silberkopfmöwe weist kürzere Flügel auf und hat einen schlankeren Körperbau. Körperproportionen und Flugbild erinnern an die Raubseeschwalbe, der Körperbau des Rotschwanztropikvogels ist aber insgesamt kräftiger und Rotschwanztropikvögel weisen anders als diese kein Grau auf der Körperoberseite auf.", "section_level": 1}, {"title": "Typische Verhaltensweisen.", "content": "Der Rotschwanz-Tropikvogel fliegt typischerweise hoch oberhalb der Wasseroberfläche. Für sein Flugbild charakteristisch sind sehr regelmäßig, fast mechanisch wirkende Flügelschläge, dazwischen legt er immer wieder Gleitphasen ein, bei denen er weder Höhe gewinnt noch verliert. Er gehört zu den Stoßtauchern, die sich auf die Wasseroberfläche aus der Flugphase heraus herabstürzen, um Nahrung zu fangen. Auf dem Wasser schwimmend ragt der Schwanz hoch auf. Meist ist der Rotschwanz-Tropikvogel über dem Meer nur einzeln zu beobachten, in den Brutkolonien sind sie in losen Trupps vergesellschaftet. Die Beine setzen sehr weit hinten am Körper an und die Füße sind zu schwach ausgebildet, als dass sie das Körpergewicht tragen könnten. Sie kriechen, indem sie sich auf die Brust abstützen und drücken sich mit den Flügeln unter Zuhilfenahme des Schnabels nach vorne, bis sie eine Stelle gefunden haben, von der sie wieder abheben können.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Rotschwanz-Tropikvogels ist der tropische Indische und Pazifische Ozean. Sie kommen hier in etwa zwischen 40° S und 40° N vor. Vereinzelt werden Irrgäste auch weit im Inland beobachtet. Außerhalb der Brutzeit sind Rotschwanz-Tropikvögel generell nur über der Hochsee zu beobachten. Rotschwanz-Tropikvögel brüten auf Mauritius, Madagaskar, den Seychellen, auf Inseln vor Westaustralien und Queensland, Neukaledonien, Ogasawara-guntō, den Kermadec- und den Gesellschaftsinseln und auf Hawaii.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung und Nahrungserwerb.", "content": "Rotschwanz-Tropikvögel fressen überwiegend Fische und Kopffüßer. Ihre Nahrung fangen sie stoßtauchend. Sie stürzen sich dabei senkrecht aus einer Höhe von sechs bis 50 Meter in das Wasser. Die große Höhe kompensiert dabei, dass der Körperbau der Rotschwanz-Tropikvögel wenig stromlinienförmig ist. Vereinzelt fangen sie auch Fliegende Fische während derer Flugphase. Die Nahrung wird gelegentlich noch unter Wasser geschluckt, ansonsten während der Vogel auf dem Wasser schwimmt. Sie fliegen nahezu nie auf, wenn sie noch Beutetiere im Schnabel halten. Der im Verhältnis zur Körpergröße große Schnabel, den sie zudem weit öffnen können, ermöglicht dieser Art, verhältnismäßig große Fische zu fangen. Gewöhnlich gehen Rotschwanz-Tropikvögel allein auf Nahrungssuche, sie sind jedoch gelegentlich mit anderen Tropikvögeln oder Seevögeln vergesellschaftet.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Rotschwanz-Tropikvögel sind monogame Vögel. Auf der Weihnachtsinsel und dem Kure-Atoll besteht die Paarbeziehung über mehrere Fortpflanzungsperioden fort. Sie brüten entweder einzeln oder in lockeren Kolonien. Die Nistdichte hängt möglicherweise mehr von geeigneten Brutstandorten ab und beträgt zwischen einem oder zwei Meter oder bis zu 70 Meter. Auf einigen Inseln finden sich nur ein oder zwei Nester von Rotschwanz-Tropikvögel. Es ist bislang nicht untersucht, in welchem Alter sie die Paarbindung eingehen. Es gibt aber von Beobachtungen auf dem Kure-Atoll einige Indizien, dass sich die Paare ein Jahr vor der ersten Brut bilden. Ein Nest wird nicht gebaut, das einzige Ei, aus dem das Gelege wie bei allen Tropikvögeln besteht, wird in einer flachen Mulde abgelegt. Niststandorte sind Höhlen, Spalten und Felsbänder an Klippen, gelegentlich findet sich der Niststandort auch bis zu vierzig Meter vom Klippenrand entfernt. Das Ei ist matt hellbraun und von ovaler Form. Geht das Ei oder das Küken verloren, kommt es innerhalb von einem bis zwei Monaten zu einem Nachgelege. Beide Elternvögel brüten und versorgen den Jungvögel. Bei der Brut lösen sie sich auf dem Kure-Atoll durchschnittlich alle acht Tage ab, auf der Weihnachtsinsel dagegen alle sechs Tage. Die Brutzeit beträgt 41 bis 48 Tage. Das Küken ist beim Schlupf bereits mit grauen oder weißen Daunen bedeckt, die eine Länge von einem bis anderthalb Zentimeter haben. Sie zunächst blind, die Augen öffnen sich am zweiten oder dritten Lebenstag. Während der ersten Lebenswoche wird das Küken von einem Elternvogel gehudert, danach sitzen sie entweder unter einem Flügel des Elternvogels oder der Elternvogel sitzt neben der Nistmulde. In der ersten Lebenswoche öffnen die Küken ihren Schnabel nur, wenn sie berührt werden. Die Elternvögel lösen ein Öffnen des Schnabels bei ihm aus, indem sie es an der Schnabelbasis berühren. Nach einer Woche beginnen die Küken jedoch, alle Vögel anzubetteln, die sich in der Nähe der Nistmulde auffinden. Sie bringen gewöhnlich ein bis zwei Mal am Tag Nahrung herbei. Mit zunehmendem Lebensalter des Nestlings halten sich die Elternvögel zunehmend weniger in der Nähe des Nestlings auf. Vermutlich endet die Anwesenheit der Elternvögel etwa, wenn der Jungvogel ein Lebensalter von sechs Wochen erreicht hat.", "section_level": 1}, {"title": "Reproduktionsrate und Mortalitätsursachen.", "content": "Die Reproduktionsrate von Rotschwanz-Tropikvögeln ist nicht hoch: Maximal aus 46 bis 50 Prozent der Gelege wächst ein Jungvogel bis zum Zeitpunkt des Ausfliegens heran, auf dem Kure-Atoll waren es in zwei Fortpflanzungsperioden nur 38 beziehungsweise 17 Jungvögel je 100 Eier, die flügge wurden. Auf der Weihnachtsinsel werden während der El Niño-Southern Oscillation keine Jungvögel groß. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Oberflächentemperatur der Nahrungsgründe dann ansteigt und Fische ausbleiben, die die Nahrungsgrundlage der Rotschwanz-Tropikvögel sind. Heftige Regenfälle, die in dieser Zeit gleichfalls auftreten, tragen ebenfalls zu dem ausbleibenden Bruterfolg bei. Zu den Prädatoren des Rotschwanz-Tropikvogels zählen Weißbauchseeadler und Fischadler, die brütende Adulte und ältere Nestlinge schlagen. Die Silberkopfmöwe und Raben fressen Eier und Küken. Das Sammeln von Eiern oder Jagen von Vögeln durch den Menschen gilt aber als die bedeutsamere Todesursache. Auf der Norfolkinsel stellen verwilderte Hauskatzen eine Bedrohung für diese Art dar, auf der Weihnachtsinsel sind es neben Hauskatzen auch Hunde, die Vögel dieser Art töten. Auf Aldabra fallen vermutlich Rotschwanz-Tropikvögel auch dem Palmendieb zum Opfer. Hitzestress ist eine der wesentlichen weiteren Todesursachen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rotschwanz-Tropikvogel (\"Phaethon rubricauda\") ist eine Vogelart aus der Ordnung Phaethontiformes und lebt über dem subtropischen und tropischen Indopazifik. Im Unterschied zu den beiden anderen Tropikvogelarten fehlt er über dem Atlantik.", "tgt_summary": "红尾热带鸟(学名:)为鹲科热带鸟属的鸟类,俗名红尾鹲。分布于太平洋和印度洋的热带和亚热带部分、南从大洋洲、北至日本、台湾岛等地,主要生活于海洋性岛屿峭壁上。该物种的模式产地在印度洋毛里求斯。", "id": 2404422} {"src_title": "Arctic Sea", "tgt_title": "北冰洋號", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Für die \"Arctic Sea\" war als Eigner das Unternehmen \"Arctic Sea Ltd.\" auf Malta eingetragen. Das Schiffsmanagement erfolgte durch die Solchart Management in Helsinki, Finnland, das ISM-Management lag in den Händen von Solchart Arkhangelsk in Archangelsk, Russland. Die \"Arctic Sea\" wurde hauptsächlich für den Transport von Holz aus Finnland eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Gebaut wurde das Schiff 1991 als \"Okhotskoe\" auf der Sedef-Werft in Gebze/Istanbul.", "section_level": 1}, {"title": "Vorfälle im Sommer 2009.", "content": "Am 22. Juli 2009 gegen 00:30 UTC lief das Schiff aus dem finnischen Hafen Jakobstad aus. Es war nach offiziellen Angaben mit 6700 m3 Schnittholz des schwedisch-finnischen Forstunternehmens Stora Enso im Wert von rund 1,3 Mio. Euro für Bejaia in Algerien beladen. In Bejaia sollte das Schiff am 2. August um 12:00 UTC ankommen, was aber nicht geschah. Die Umstände des Verschwindens führten zu Spekulationen über die Richtigkeit der Angaben zur Ladung. Vor der Fahrt in Richtung Bejaia hatte das Schiff ab dem 24. Juni für Überholungsarbeiten in Kaliningrad gelegen und den Hafen in der Nacht vom 17. auf den 18. Juli mit Ziel Jakobstad verlassen, wo es am 20. Juli gegen 11:00 UTC ankam. Am 31. Juli wurde bekannt, dass das Schiff am frühen Morgen des 24. Juli zwischen Öland und Gotland von acht maskierten Männern (z. T. wurde auch von zehn oder bis zu zwölf Personen berichtet), die sich als Drogenfahnder der schwedischen Polizei ausgaben, mit Hilfe eines Schlauchbootes gestoppt und geentert worden sei. Die aus 15 Personen bestehende russische Besatzung soll gefangen genommen und das Schiff anschließend durchsucht worden sein. Verschiedenen Pressemitteilungen zufolge verließen die Männer nach gut zwölf Stunden das Schiff wieder, das daraufhin seine Reise fortsetzte. Am 28. Juli meldete sich das Schiff für die Durchfahrt durch den Ärmelkanal über Funk bei den britischen Behörden in Dover. Zuletzt wurde am 29. Juli um 19:06 UTC das AIS-Signal des Schiffes von einer Landstation empfangen, als die \"Arctic Sea\" nördlich der französischen Küste auf der Höhe von Brest mit 7,7 kn in Richtung WSW fuhr. Als geplante Ankunftszeit für Bejaia wurde jetzt der 4. August 2009 um 23:00 UTC gesendet. Seitdem fehlte nach offiziellen Angaben von dem Schiff jede Spur; widersprüchliche Meldungen über angebliche Sichtungen des Schiffes sorgten in den nächsten Tagen für weitere Verwirrung. Die russische Marine stellte vier Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte, und zwar drei Landungsschiffe des \"Projekts 775\" und die Fregatte \"Ladny\", zur Suche nach der \"Arctic Sea\" ab, die zusätzlich von zwei Atom-U-Booten unterstützt wurden. Am 15. August wurde gemeldet, die Reederei habe eine Lösegeldforderung für das Schiff erhalten. Am 17. August gab der russische Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow bekannt, dass das Schiff 480 km von den Kapverden entfernt von der russischen Marine aufgebracht worden sei, die Besatzung habe gerettet werden können und die Piraten seien ohne Gegenwehr festgenommen worden. Nach der gelungenen Befreiungsaktion räumte der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin ein, dass den Behörden der Aufenthaltsort der \"Arctic Sea\" seit Tagen bekannt gewesen sei. Man habe die Öffentlichkeit aber bewusst irregeführt, um die Militäraktion zur Befreiung der Besatzung nicht zu gefährden. An der Befreiungsaktion wirkten Vertreter aus zwanzig Staaten mit. In den Tagen danach wurden in den Medien weitere Unstimmigkeiten in der offiziellen Version gemeldet. Analysen aus mehreren Staaten kamen zum Schluss, dass das Schiff zu tief im Wasser lag, um eine Holzladung zu tragen. Es wurde der Verdacht geäußert, dass die Holzlieferung Tarnung für eine Waffenlieferung sei. Die Mutmaßungen gingen so weit, dass von Marschflugkörpern vom Typ Ch-55 und Luftabwehrraketen vom Typ S-300 gesprochen wurde. Als mögliche Empfänger wurden Iran oder die Palästinenserorganisation Hamas genannt. Die Piraten wurden nach Russland (Militärflugplatz Tschkalowski) gebracht und angeklagt. Mindestens einer der Angeklagten wurde inzwischen verurteilt. Der Großteil der Besatzung wurde zum Verhör durch Geheimdienste ausgeflogen und zwei Wochen lang fast ohne Kontakte nach außen festgehalten. Der Kapitän und die restliche Besatzung blieben auf der \"Arctic Sea\", die von der russischen Marine in den Schwarzmeerhafen Noworossijsk geschleppt werden sollte. Es besteht der Verdacht, dass die Besatzung zumindest teilweise mit den Piraten kooperiert hatte. Die mutmaßlichen Piraten selbst gaben sich als Naturschützer aus dem Baltikum aus. Sie seien von der \"Arctic Sea\" aus Seenot gerettet worden, während der Reise habe sich keine Gelegenheit geboten, von Bord des Schiffes zu gehen. Mehrfach wurde der israelische Geheimdienst als Auftraggeber der Entführung genannt. Andere Quellen sehen den russischen Geheimdienst FSB als Initiator. Die mutmaßlichen Piraten sind überwiegend Russen. Rund drei Wochen, nachdem bekannt geworden war, dass die \"Arctic Sea\" von der russischen Marine nach Noworossijsk geschleppt werden solle, wurde über den Abschluss der Ermittlungen des Untersuchungsausschusses bei der russischen Staatsanwaltschaft mit dem Ergebnis berichtet, dass sich lediglich Schnittholz an Bord befunden habe. Das Schiff soll nun an die maltesischen Behörden bzw. den Schiffseigner übergeben werden und dafür den kanarischen Hafen Las Palmas anlaufen. Nach neueren Berichten wurde der Antrag des Schiffs auf Aufenthalt im Hafen wegen angeblicher Waffen an Bord bzw. fehlendem Handelsschiffsstatus abgelehnt. Am 31. Oktober tauchte das Schiff in Valletta auf Malta wieder auf.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2009.", "content": "Die \"Arctic Sea\" wurde 2010 für 1,8 Millionen Euro an das kanadische Unternehmen Great Lakes Feeder Lines verkauft und unter die Flagge von Barbados gebracht. Das Schiff wurde von Great Lakes Feeder Lines für den Gütertransport zwischen den USA und Kanada eingesetzt. Ende Oktober 2011 erwarb das Unternehmen Amber Express Cargo, das von PMAC Marine aus Sharjah in den Vereinigten Emiraten vertreten wird, das Schiff und benannte es im November 2011 in \"Shelley Express\" um. Später kam das Schiff als \"LTW Express\" zunächst unter die Flagge Panamas und später unter die Tansanias. Mittlerweile wird das Schiff als \"Baby Leen\" unter der Flagge Panamas betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten und Ausstattung.", "content": "Als Antrieb des Schiffes dient ein MAN-B&W-Dieselmotor (Typ: 6L35MC) mit 3360 kW Leistung, der auf einen Verstellpropeller wirkt. Das Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von rund 13 kn. Es ist mit einem Bugstrahlruder ausgerüstet. Für die Stromerzeugung stehen drei Generatoren zur Verfügung, zwei mit 264 kW Leistung und einer mit 300 kW Leistung. Das Schiff verfügt über zwei boxenförmige Laderäume. Raum 1 ist 25,88 Meter lang, 12,49 Meter breit und 8,17 Meter hoch. Er verjüngt sich im vorderen Teil. Raum 2 ist 25,22 Meter lang, 12,49 Meter breit und 8,17 Meter hoch. Die Kapazität der Räume beträgt 5.242 m3 für Schüttgüter bzw. 5.100 m3 für Stückgüter. Die Räume sind mit hydraulisch betriebenen Faltlukendeckeln verschlossen. Die Tankdecke kann mit 8,5 t/m2, die Lukendeckel mit 1,75 t/m2 belastet werden. Das Schiff ist mit zwei auf der Backbordseite angebrachten Kranen ausgerüstet, die jeweils 25 t oder kombiniert 45 t heben können. Das Schiff kann Container laden. Die Containerkapazität beträgt 224 TEU. Von Great Lakes Feeder Lines wurde die Kapazität mit 270 TEU angegeben. 114 TEU finden in den Laderäumen, 156 TEU an Deck Platz. Bei homogener Beladung mit 14 Tonnen schweren Containern können 203 TEU geladen werden. Das Maximalgewicht eines Stapels mit 20-Fuß-Containern kann im Raum 75 t sowie an Deck 45 t betragen, das eines Stapels mit 40-Fuß-Containern kann im Raum 100 t sowie an Deck 60 t betragen. Für Kühlcontainer sind 21 Anschlüsse vorhanden. Die Decksaufbauten befinden sich im hinteren Bereich des Schiffes. Hinter dem Deckshaus ist ein Freifallrettungsboot installiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Arctic Sea ist ein kleines unter der Flagge Maltas fahrendes Frachtschiff. Bekannt wurde sie durch bis heute unvollständig geklärte Ereignisse im Sommer 2009, in deren Verlauf das Schiff in der Ostsee von maskierten Männern geentert wurde, anschließend verschwand und auf Höhe der Kapverden von der russischen Marine aufgebracht und befreit wurde.", "tgt_summary": "北冰洋号是一艘马耳他注册的货船。2009年7月22日北冰洋号从芬兰皮耶塔尔萨里出发,原定于8月4日抵达目的地阿尔及利亚。", "id": 699695} {"src_title": "Angel Heart (Manga)", "tgt_title": "天使心 (北條司)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein junges Mädchen steht nachts in Shinjuku auf einem Hochhaus, ihr Name ist \"Glas Heart\", ein Codename, den ihr die Verbrecherorganisation \"Zheng Dao Hui\" aus Taiwan gab. Sie gehört einer Elitetruppe namens Suzaku an, von denen insgesamt vier existieren, Byakko, Gembu, Suzaku und Qinglong. Da sie es nicht mehr ertragen kann, unschuldige Personen im Auftrag von \"Zheng Dao Hui\" zu ermorden, springt sie nach einem Anruf von ihrer Kontaktperson, die ihr zur Vollendung des 50. Auftrages gratuliert, vom Hochhaus und landet genau auf einem Zaun, der ihr Herz durchbohrt. Zur gleichen Zeit ist Kaori Makimura unterwegs zu einem Treffen mit ihrem Verlobten Ryō Saeba. Auf dem Weg dorthin sieht sie ein Kleinkind, das auf einem Zebrastreifen wie angewurzelt stehen bleibt und fast von einem Lkw überfahren wird. Kaori schubst das Mädchen mit einem Hechtsprung aus dem Weg und wird selbst von dem Lkw angefahren. Kurze Zeit später wird sie für gehirntot erklärt und ihre Organe für Organspendezwecke entnommen. Ihr Herz wird aber von \"Zheng Dao Hui\" gestohlen um es \"Glas Heart\" zu transplantieren, da sie die als verschollen und tot geglaubte Tochter des Bosses der Organisation ist. Diese Tatsache weiß sie nicht und der Boss \"Li Jianqiang\" erfuhr selbst erst kurz vor ihrem Selbstmordversuch davon. Ein Jahr später liegt \"Glas Heart\" nach wie vor im Koma. Man gibt sie langsam auf und will die lebenserhaltenden Maschinen abschalten, falls sie bis zu einer bestimmten Frist das Bewusstsein nicht wiedererlangt. Im Koma träumt \"Glas Heart\" immer wieder bestimmte Träume. Teilweise sieht sie ihre Aufträge, teilweise träumt sie von einer Person: Ryō Saeba. In ihr, oder besser gesagt durch Kaoris Gefühle für ihn, weckt sich das Verlangen ihn zu treffen. Kaori selbst \"lebt\" noch in Form ihrer Seele in ihrem Herz, welches nun \"Glas Heart\" implantiert wurde. Durch den Wunsch Ryō Saeba wieder zu treffen erwacht \"Glas Heart\" und macht sich auf die Reise von Taiwan nach Japan. Währenddessen hat Ryō die Tätigkeit als \"City Hunter\" (ein weiteres Werk von Tsukasa Hōjō) aufgegeben und gibt sich aus Trauer über den Tod von Kaori dem Alkohol und den Frauen hin. Er erfährt per Zufall, dass das gestohlene Herz noch \"lebt\" und es nun in \"Glas Heart\" ist. \"Glas Heart\", die gerade eben erst in Shinjuku angekommen ist, wird in eine Intrige der \"Qinglong\"-Abteilung von \"Zheng Dao Hui\" verwickelt. Sie wird beschuldigt, aus Rache ein Attentat an Boss \"Li Jianqiang\" verübt zu haben. Durch diese Intrige kommt es zu öffentlichen Unruhen in Shinjuku, da die Organisation auch dort einen Machtbereich hatte und man sich auf die Suche nach \"Glas Heart\" macht. Sie selbst hat sich, angetrieben von Kaoris Gefühlen, nur das Ziel gesetzt, Ryō zu finden. Beide treffen sich im Cat’s Eye, einem Café welches von einem alten Bekannten Ryōs Hayato Ijuin Umibōzu oder Falcon geführt wird. Der Boss von \"Zheng Dao Hui\" lebt noch, denn nicht er, sondern sein Zwillingsbruder und Doppelgänger \"Li Qiande\" wurde erschossen. Er entsendet seine Elite-Truppe \"Gembu\", um die Verräter \"Qinglong\" zu exekutieren und hilft somit Ryō, der mit einer Handvoll Freunden Shinjuku vor einem Terroranschlag seitens \"Qinglong\" beschützen will und sich mit ihnen eine Schlacht, in einem vorher abgeriegelten Love-Hotel-Viertel von Shinjuku, liefert. \"Li Jianqiang\" bittet Ryō danach, für \"Glas Heart\" eine Art Vaterfigur zu sein und sie wieder zu resozialisieren. Da sie durch das jahrelange strenge und erbarmungslose Training nicht mehr wie ein \"normaler\" Mensch denkt, sondern einer Maschine gleicht, die auf Töten programmiert wurde. Dies ist auch \"Glas Hearts\" Wunsch, die nach wie vor nicht weiß, dass sie die Tochter von \"Li Jianqiang\" ist. Von diesem Zeitpunkt an nennt sie Ryō, Ryō-papa. Kaori nennt sich weiterhin bis zu einem weiteren Traum nur Kaori, danach nennt sie auch sie Kaori-mama und sieht in beiden ihre wahren Eltern, da sie ihre tatsächlichen Eltern nie kennengelernt hat. Ryō gibt \"Glas Heart\" den Namen Xiangying was im Chinesischen \"Kaoris Herz\" bedeutet und der auch ihr wahrer Name ist, den sie von \"Li Jianqiang\" bekam. Ryō nimmt seine Beschäftigung als \"City Hunter\" auf Wunsch von \"Li Jian Qiang\" wieder auf, da er entsetzt darüber war, dass Ryō damit aufhörte und er der Meinung ist, Shinjuku braucht \"City Hunter\". Ryō und Xiangying erleben allerlei Abenteuer, dadurch gelingt es Xiangying, sich nach und nach immer mehr zu resozialisieren und mit ihrer Vergangenheit abzuschließen.", "section_level": 1}, {"title": "City Hunter.", "content": "\"City Hunter\" ist eine Art Detektivbüro, welches jede Art von Aufgabe annimmt. Um mit \"City Hunter\" in Kontakt zu treten muss man auf eine alte Tafel am Ostausgang von Shinjuku die Buchstaben XYZ und seinen Auftrag schreiben. Die Aufträge sind zwar meistens Personenschutz, aber sie können jeglicher Natur sein. So ist ein Auftrag zum Beispiel die Suche nach einem als vermisst geheißenen Vater.", "section_level": 1}, {"title": "Personen.", "content": "Ryō Saeba () Li Xiangying () Kaori Makimura () Falcon/Umibōzu () Saeko Nogami () Liu Xinhong ()", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Manga wurde im Zeitraum 2001–2011 im Magazin \"Comic Bunch\" des Verlags Shinchosha veröffentlicht und seit einem Verlagswechsel zu Tokuma Shoten im Comic Zenon. Die Kapitel erschienen auch in bisher 49 Tankōbons, wovon 33 bei Shinchosha und bis jetzt 16 bei Tokuma Shoten als \"Angel Heart 2nd Season\" (jap. ) veröffentlicht wurden. Seit März 2012 bringt Tokuma Shoten eine Neuauflage der ersten 33 Bände von Shinchosha als \"Angel Heart 1st Season\" (jap. ) in Form von Tankobons in Comic Zenon DX heraus. Bis jetzt sind 12 Bänder erschienen. Eine englische Fassung erscheint im Magazin Raijin Comics bei Gutsoon! Entertainment und eine französische bei Panini Comics.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Der Anime wurde unter der Regie von Toshiki Hirano vom Studio TMS Entertainment produziert. Das Charakterdesign entwarf Takashi Saijo und die künstlerische Leitung übernahm Hiromu Sato. Die Erstausstrahlung der 50 Folgen erfolgte vom 4. Oktober 2005 bis zum 26. September 2006 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag bei YTV im Großraum Kinki). Mit einem Tag Versatz folgte NTV im Großraum Kantō und mit einer Woche Versatz CTV im Großraum Chūkyō (Nagoya). AB distribution lizenzierte die Serie für eine französische Veröffentlichung, Mighty Media für Taiwan.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie schrieb Taku Iwasaki. Die Vorspanntitel sind \"Finally\" von Sowelu, \"Lion\" von Koji Tamaki und \"Battlefield of love\" von Isawa Asami. Die Abspanne sind unterlegt mit folgenden Liedern", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Band 22 des Mangas kam nach seiner Veröffentlichung 2007 unter die ersten 10 in den japanischen Manga-Charts. Laut der Zeitschrift MangasZene ist \"Angel Heart\" keine bloße Fortsetzung von \"City Hunter\". Im Gegensatz zu \"City Hunter\" stehen Xiangying und ihre Geschichte im Mittelpunkt. Ryō lockert die Serie vor allem auf und lässt den Zuschauer seine Emotionen miterleben. Dabei präge auch Hojo die Atmosphäre der Serie, trotz oder vor allem wegen des Todes von Kaori. Die Geschichte sei mitreißend erzählt und im Vergleich zu \"City Hunter\" auch zeichnerisch ausgereifter. Die Figuren seien detaillierter gezeichnet und wirkten dreidimensionaler. Im Anime seien die Charakterdesigns werkgetreu umgesetzt worden und auch die Animationsqualität überzeugend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Angel Heart (jap., \"Enjeru Hāto\") ist ein Seinen-Manga von Tsukasa Hōjō und erscheint seit 2001 in Japan. Sie wurde auch als Animeserie adaptiert. In der Serie tauchen viele Charaktere aus dem Anime/Manga City Hunter auf.", "tgt_summary": "是日本漫画家北条司的漫画作品。第一部从2001年开始在《周刊Comic Bunch》连载,直到2010年《周刊Comic Bunch》停刊,单行本共33册。漫画第二部在2010年末在《月刊Comic Zenon》上重新连载,单行本至2017年完结,全16册。系列漫画的累计发行量已达到2500万册。2015年10月,由日本电视台改拍为真人版电视连续剧,由上川隆也主演。", "id": 2452252} {"src_title": "Panik von 1907", "tgt_title": "1907年恐慌", "src_document": [{"title": "Ursachen und Verlauf.", "content": "Die Finanzkrise wurde im Oktober 1907 durch den gescheiterten Versuch ausgelöst, die Aktien der United Copper Company zu cornern. Die Banken, die diesen Versuch durch die Vergabe von Krediten finanziert und zugleich einen großen Teil ihrer Reserven zu hohen Zinsen bei Banken von J. P. Morgan angelegt hatten, sahen sich nun einem Ansturm von Sparern gegenüber, die ihre Einlagen massenweise abzogen. Der Ansturm weitete sich auf nahestehende Banken aus. Die Banken von J. P. Morgan, der bis 22. August durch geschickte Zinspolitik und Handel mit Staatspapieren zudem fast vier Fünftel des gesamten US-Bargelds in seinen Besitz gebracht hatte, weigerten sich nun, vor Ende der Panik die Einlagen an andere Banken auszuzahlen. Dies führte am 21. Oktober zum Zusammenbruch der Knickerbocker Trust Company, der drittgrößten Treuhandgesellschaft New Yorks. Deren Zahlungsunfähigkeit wiederum alarmierte Regionalbanken, die ihre Reserven aus J. P. Morgans New Yorker Banken abzuziehen versuchten, was diese ebenfalls verweigerten; und zahlreiche Menschen im ganzen Land begannen bei ihren jeweiligen Regionalbanken ihre Guthaben abzuheben. Zu dieser Zeit gab es in den Vereinigten Staaten noch keine Zentralbank, die dem Markt weitere Liquidität hätte zuführen können, sodass die Panik ohne das Eingreifen des Bankiers Morgan selbst möglicherweise noch wesentlich größere Ausmaße angenommen hätte. Um den Markt zu stützen, brachte Morgan große Summen seines eigenen Vermögens ein und überzeugte andere New Yorker Bankiers, es ihm gleichzutun. Die scheinbar bereits abgewendete Krise verschärfte sich Anfang November noch einmal, als ein großes New Yorker Brokerhaus massiv Kredite aufnehmen musste. Als Sicherheiten nutzte es Aktien der Tennessee Coal, Iron and Railroad Company (TC&I) und brachte damit den Börsenkurs des Unternehmens unter Druck. Morgan überzeugte den für seinen Kampf gegen Trusts bekannten US-Präsidenten Theodore Roosevelt vom Ernst der Lage und bekam die Genehmigung, die TC&I mit seiner US Steel Corporation in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zu übernehmen. Im US-Senat setzte der Finanzexperte Nelson W. Aldrich eine Kommission namens „National Monetary Commission“ ein, um die Entstehung der Krise zu untersuchen und Verbesserungsvorschläge für das Finanzsystem zu machen. Dies führte schließlich zur Gründung der privatwirtschaftlichen US-Notenbank Federal Reserve im Jahr 1913.", "section_level": 1}, {"title": "Wahrnehmung in den Medien.", "content": "„\"A few years ago in the news from the United States, a panic was a panic and nothing more; now reasons for and details of crises enable thoughtful persons to differentiate between runs on banks by ignorant foreigners and withdrawals by sober-minded investors.\"“ („Vor ein paar Jahren war in den Nachrichten aus den Vereinigten Staaten eine Panik eine Panik und nicht mehr; nun ermöglichen Gründe für und Details von Krisen aufmerksamen Leuten, zwischen Stürmen auf Banken durch ignorante Fremde und Entnahmen durch besonnene Anleger zu unterscheiden.“) Interessant bei der Panik von 1907 ist gerade auch die zeitgenössische Wahrnehmung von Krise und Kritik in den Zeitungen Europas und der USA. Im Vergleich mit der Finanzkrise 2007 lassen sich so bereits Konfliktlinien zwischen „Alter“ und „Neuer“ Welt erkennen, die bis heute relevant sind. So schreibt die New York Times nicht ohne Selbstkritik: „\"These, jointly, create a disposition to run risks in the ordinary course of business which we in this ‚effete old country‘ would not dare to take – partly for our own peace of mind, partly, it may be claimed, on account of genuine respect for the welfare of others, and partly because bankruptcy is a much more serious thing in Europe than in a new country.\"“ („Diese schaffen, gemeinsam, eine Haltung, Risiken als normalen Lauf der Dinge abzuhandeln, die wir in diesem,ausgelaugten alten Land‘ nicht anzunehmen wagten – teils um unseres Seelenfriedens Willen, teils, könnte man meinen, aus echtem Respekt vor dem Wohl anderer, teils weil ein Bankrott eine wesentlich ernstere Sache in Europa ist als in einem neuen Land.“) Die Times aus London schlägt in eine heute ebenfalls vertraute Bresche, wenn sie die Umgehung von Regulierung kritisiert, die bereits durch eine einfache Umbenennung der Akteure, in diesem Fall „Trusts“ an Stelle von „Bank“, möglich ist: „\"It is a curious mystery that the United States, having laid down stringent rules for bankers and the amount of cash that they have to keep in proportion to deposits, should allow a large group of companies to conduct banking business and evade the law by calling themselves something else.\"“ („Es ist ein seltsames Mysterium, dass die Vereinigten Staaten, nachdem sie strikte Regeln für Banker und die im Verhältnis zu den Einlagen zur Verfügung zu haltenden Barreserven auferlegt haben, einer großen Gruppe von Firmen erlauben sollen, Bankgeschäfte zu tätigen und das Gesetz zu umgehen, indem sie sich anders nennen.“) Aus deutschen Pressestimmen lassen sich wiederum eher Ressentiments über die USA herauslesen, die nur wenige Jahre später im Ersten Weltkrieg zu ihrer vollen Entfaltung kommen sollten. Möglicherweise ist es auch die deutsche Herkunft der letztlich die Krise auslösenden Akteure, welche diese lieber als Opfer erscheinen lässt. „Der Name von F. Augustus Heinze ist jetzt in Amerika in aller Leute Munde, denn durch ihn, wenn auch indirekt, ist die große Krise, die jetzt die Welt bewegt, verursacht worden. Heinze hatte große Summen von den New-Yorker Banken und Trustgesellschaften geborgt, aber durch den enormen Sturz der Kupferpreise ist es ihm unmöglich geworden, seinen Verpflichtungen nachzukommen. So kam die Lawine ins Rollen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Panik von 1907 (engl.: \"Panic of 1907\", auch als \"1907 Bankers’ Panic\" bekannt) war eine Finanzkrise in den USA im Jahr 1907. Die Kurse an der New York Stock Exchange fielen dabei um fast die Hälfte von ihrem Höchststand 1906. Dies löste eine Panik aus, da sich das Land ohnehin in einer Rezession befand, und führte zu zahlreichen Bank Runs. Die Krise breitete sich schnell über das ganze Land aus und hatte den Bankrott zahlreicher kleinerer Banken und Unternehmen zur Folge. Verursacht wurden die Bank Runs durch die geringe Liquidität einer ganzen Reihe von New Yorker Banken und den Vertrauensverlust auf Seiten der Sparer. Einige Anhänger der Österreichischen Schule vertreten auch die Ansicht, die Krise sei auf die vom Finanzministerium in den beiden vorigen Jahren ausgelöste Inflation zurückzuführen.", "tgt_summary": "1907美国金融大恐慌,也被称为1907年美国银行危机或尼克伯克危机。这场金融危机持续了三周,十月中旬危机爆发时纽约证券交易所的股价相比去年峰值下跌了50%。经济衰退引发了恐慌,出现了很多对银行和信托公司的挤兑事件。随着大量州、地方银行和企业纷纷倒闭,恐慌蔓延到了整个国家。挤兑的主要原因是一些纽约银行的回收市场流动性以及存款人对存款丧失信心,而在投机商号不受监管的押注行为则使得形势进一步恶化。1907年10月,一次操纵“美国铜业公司”的行动失败并触发了危机。行动失败时,为操纵计划贷款的银行遭遇挤兑,此后挤兑蔓延到其他相关银行和信贷公司,一周后纽约第三大信托公司——“尼克伯克信托公司”倒闭。“尼克伯克信托公司”的分崩离析使全纽约的信贷公司都被恐惧所笼罩,因为地方银行的储备都是从纽约银行提取的。随着大量民众从地方银行提出存款,恐慌在全国范围蔓延开来。", "id": 1376976} {"src_title": "Neill Collins", "tgt_title": "尼爾·哥連斯", "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Der in der schottischen Westküstenstadt Troon – nördlich von Ayr gelegen – geborene Neill Collins begann seine Laufbahn beim unterklassigen Traditionsklub FC Queen’s Park, bevor es ihn im Juli 2002 zum FC Dumbarton in die dritte Liga verschlug. Mit seiner robusten und körperbetonten Spielweise wurde Collins bei den „Sons“ schnell zum Publikumsliebling und als neue Identifikationsfigur erhielt er darüber hinaus das Amt des Mannschaftskapitäns. In seiner Spielweise erinnerte er an einen Abwehrspieler „alter Prägung“, ähnlich Spielern wie Tony Adams in jüngerer Vergangenheit. Eine Reihe prominenter Vereine meldete im Laufe der Zeit Begehrlichkeiten an, darunter die schottischen Klubs FC Falkirk, Hibernian Edinburgh und Glasgow Rangers, als auch der englische Zweitligaverein Charlton Athletic. Nach jeweiligen Probetrainingseinheiten kam es jedoch in allen Fällen noch nicht zu einem Wechsel. Im August 2004 verließ Collins den FC Dumbarton für eine Ablösesumme in Höhe von 25.000 Pfund in Richtung des englischen Zweitligisten AFC Sunderland. Dort absolvierte er nach seinem Debüt gegen den FC Reading am 31. August 2004 (0:1) noch zehn weitere Ligaspiele und gewann am Ende der Saison der 2004/05 die Zweitligameisterschaft, die gleichbedeutend mit dem direkten Aufstieg in die Premier League war. In der „Beletage des englischen Profifußballs“ kam er jedoch nicht zum Zuge; stattdessen liehen in die „Black Cats“ in der Hinserie an den Drittligisten Hartlepool United und in der zweiten Hälfte der Saison 2005/06 an den Zweitliga-Aufstiegsaspiranten Sheffield United aus. Im zuletzt genannten Klub war er jedoch nur in zwei Begegnungen auf dem Spielfeld. Zu Beginn der Saison 2006/07 kam Collins beim AFC Sunderland, der mittlerweile wieder in die zweite Liga abgestiegen war, auf der ungewohnten rechten Außenverteidigerposition zum Zuge, nachdem sich die dort angestammten Stephen Wright und Nyron Nosworthy verletzt hatten. Im November 2006 verlor er seine Stellung in der Mannschaft wieder und wechselte auf Leihbasis zu den Wolverhampton Wanderers, wo er mit Mick McCarthy zusammenarbeitete, der ihn schon in Sunderland trainiert hatte. Nach dem Ende der Leihperiode entschlossen sich die Verantwortlichen der „Wolves“ zu einer endgültigen Verpflichtung des ehemaligen schottischen U-21-Nationalspielers – die Ablösesumme betrug 150.000 Pfund. Collins kam beständig in den verbleibenden Spielen der Saison 2007/08 bei seinem neuen Verein zum Einsatz – er verpasste mit dem Team die Play-off-Spiele zum Aufstieg in die Premier League nur knapp. Auch zu Beginn der Spielzeit 2008/09 war Collins zunächst Stammspieler, bevor ihm der vom FC Chelsea ausgeliehene Michael Mancienne seinen Platz streitig machte. Erst nach Manciennes zwischenzeitlicher Rückkehr nach London stand er wieder an der Seite von Richard Stearman im zentralen Abwehrverbund. Mit seiner roten Karte am 27. Januar 2009 bei der 0:1-Niederlage gegen den FC Reading verspielte er seinen Status jedoch, zumal zur selben Zeit sein Landsmann Christophe Berra verpflichtet wurde, den Trainer McCarthy ebenso wie den wiedererstarkten Routinier Jody Craddock in den folgenden Spielen hin zum direkten Aufstieg in die Premier League bevorzugte. Obwohl Collins' Vertrag noch bis zum Ende der Saison 2011/12 läuft, äußerte Wolves-Trainer McCarthy im Juli 2009 den Wunsch, Collins an einen anderen Verein abgeben zu wollen. Mit Preston North End fand sich schließlich ein Interessent; der Zweitligist lieh Collins aus, wobei „PNE“ nach Ablauf der Frist zum Jahresende 2009 eine Option für eine dauerhafte Verpflichtung wahrnahm. Als jedoch Trainer Alan Irvine nur kurze Zeit später verließ, spielte Collins unter dessen Nachfolger Darren Ferguson keine Rolle mehr und zog im März 2010 für den Rest der Saison auf Leihbasis zu Leeds United weiter. Dort vertrat er den verletzten Patrick Kisnorbo, steuerte neun Ligaeinsätze zum Aufstieg in die zweitklassige Football League Championship bei und unterzeichnete im Juli 2010 in Leeds einen neuen Dreijahresvertrag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neill William Collins (* 2. September 1983 in Troon) ist ein schottischer Fußballspieler. Der Innenverteidiger und ehemalige U-21-Nationalspieler spielt seit 2016 für die Tampa Bay Rowdies.", "tgt_summary": "尼尔·威廉·哥连斯(英语:Neill William Collins,1983年-9月2日),出生在特奴,是一名苏格兰足球员,司职中坚,出身格拉斯哥的昆士柏,现效力英冠球会锡菲联。", "id": 1145885} {"src_title": "Gottesmutter von Kasan", "tgt_title": "喀山圣母像", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge der Überlieferung des Gnadenbildes liegen in legendärem Halbdunkel. Es soll in der Stadt Kasan kurz nach der Eroberung von den Tataren durch Truppen Iwan des Schrecklichen am 8. Juli 1579 von einem kleinen Mädchen namens \"Matrjona\" in den Ruinen ihres niedergebrannten Hauses gefunden worden sein, nachdem ihr die Gottesmutter im Traum erschienen sei. Bis 1612 aufbewahrt im Theotokos-Kloster, das in Kasan am Ort der Erscheinung gebaut worden war, repräsentierte die Ikone mit ihrer Wunderkraft die Macht des orthodoxen Christentums in einer weitgehend tatarisch-muslimischen Umwelt. In den kriegerischen Auseinandersetzungen des 17. Jahrhunderts galt die \"Gottesmutter von Kasan\" als Unterstützerin der russischen Sache und begleitete 1612 die Truppen, die Moskau in der Zeit der Wirren von der polnischen Invasionsarmee befreiten. Mit der unmittelbar danach an die Macht gekommenen Dynastie der Romanow blieb das Gnadenbild eng verbunden. Von 1612 bis 1920 wurde es (oder eine Kopie von ihm) in der Kasaner Kathedrale von Moskau verehrt. Wo sich vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis zur Russischen Revolution das Kasaner Original des 16. Jahrhunderts befand, wird in der westlichen Literatur widersprüchlich dargestellt. 1709 wurde es im Kampf gegen Schweden angerufen, 1721 soll Peter der Große das Marienbild (oder eine Kopie) nach St. Petersburg gebracht haben. Zunächst im Alexander-Newski-Kloster aufbewahrt, soll es 1737 in die Christi-Geburt-Kirche gekommen sein. Michail Illarionowitsch Kutusow versicherte sich 1812 des Beistandes dieses Petersburger Gnadenbildes vor dem Kampf gegen Napoleon. Nach dem Sieg über die Franzosen wurde der Ikone dort die größte Kirche der Hauptstadt, die Kasaner Kathedrale errichtet. Auch in anderen russischen Städten wurden, oft in eigens dazu erbauten Kirchen, Kopien des Kasaner Marienbildes verehrt, so in Moskau (um 1620–1630), Jarosław, Nowaja Usman und Almaty (1857). Am 29. Juni 1904 wurde das in Kasan aufbewahrte Exemplar des Gnadenbildes aus der dortigen Kathedrale geraubt, vermutlich wegen seines kostbaren Rahmens. Wahrscheinlich wurde das Gemälde verbrannt. Die Fassung in St. Petersburg soll um 1920 von den Bolschewiken verkauft worden sein. Andere Spekulationen berichten von einem Verbleib im damaligen Leningrad. Auf jeden Fall gilt das ursprüngliche Kasaner Original heute als verschollen. Ein mit der ehemals Kasaner, Moskauer oder Petersburger Ikone nicht notwendig identisches Bild der \"Gottesmutter von Kasan\", deren Entstehung von Experten auf etwa 1730 geschätzt wurde tauchte in den 1970er Jahren im westlichen Kunsthandel auf und wurde von der \"Blauen Armee Mariens\" für die byzantinische Kirche in Fátima in Portugal erworben. 1993 wurde die Ikone dem polnischen Papst Johannes Paul II. zur Verfügung gestellt, der sie in seinem privaten Arbeitszimmer aufstellte. Elf Jahre später bemühte er sich, die Ikone persönlich dem Moskauer Patriarchen zu überbringen, was an dessen Widerstand scheiterte. 2004 wurde dann das Bild der russischen Seite bedingungslos angeboten. Am 26. August wurde es noch einmal im Petersdom den katholischen Gläubigen präsentiert, bevor es zwei Tage später durch Kardinal Walter Kasper und Kardinal Theodore Edgar McCarrick dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche in Moskau Alexius II. ausgehändigt wurde. Am 21. Juli 2005 wurde die Ikone von Alexius II. der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale im Kasaner Kreml übergeben, ohne dass während dieser feierlichen Übergabe der Patriarch die Rolle des Papstes bei diesem Vorgang erwähnte, was Mintimer Scharipowitsch Schaimijew, der an der Veranstaltung beteiligte Präsident der Republik Tatarstan, allerdings nachholte.", "section_level": 1}, {"title": "Patronate und Gedenktag.", "content": "Die \"Gottesmutter von Kasan\" wird von Gläubigen als Schutzpatronin der Stadt Kasan und darüber hinaus ganz Russlands verehrt. Gedenktage der \"Gottesmutter von Kasan\" in der Orthodoxen Kirche sind der 21. Juli und der 4. November. Letzterer ist heute auch der „Tag der Einheit des Volkes“, ein Nationalfeiertag in Russland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gottesmutter von Kasan () auch \"Kasanskaja\" genannt, ist eine als wundertätig angesehene Ikone der Maria, der Mutter Jesu. Sie zählt in der russisch-orthodoxen Kirche zu den meistverehrten Ikonen.", "tgt_summary": "喀山圣母像()是俄罗斯东正教的最高圣像,代表着圣母玛利亚作为喀山市的主保圣人。画像的复制品在天主教中同样受到尊敬。", "id": 2743242} {"src_title": "Universität Gunma", "tgt_title": "群馬大學", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Universität wurde 1949 durch den Zusammenschluss von fünf staatlichen Schulen gegründet: Die Universität wurde mit drei Fakultäten (Liberal Arts, Medizin und Ingenieurwissenschaften) in den fünf Standorten eröffnet. Eine Zweigstelle der Universität (ehemalige Jugend-Normalschule) befand sich in Takasaki, diese wurde 1951 geschlossen. Da es keine sozialwissenschaftliche Fakultät an der Universität Gunma gab, gründete die Stadtverwaltung von Takasaki 1952 eine eigene Hochschule (siehe Wirtschaftsuniversität Takasaki). 1970 wurde der Aramaki-Campus neu eröffnet, und die pädagogische Fakultät (1966 aus Liberal Arts entstanden) zog in den Campus um. 1993 wurden die Fakultäten für Sozialwissenschaften und Informatik gegründet. 2008 zog die Abteilung für Produktionswissenschaften und Technologie (jap., engl. \"Department of Production Science and Technology\") in den neuen Ōta-Campus um. Die Geschichte der Vorgängerinnen (Medizinische Hochschule und Technikum):", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Hochschule Maebashi.", "content": "Die medizinische Hochschule wurde 1943 während des Pazifikkrieges als Medizinische Fachschule Maebashi gegründet, um Militärärzte auszubilden. Nach dem Krieg (1948) entwickelte sie sich zur Medizinischen Hochschule Maebashi. 1949 wurden die Medizinische Fach- und Hochschule Maebashi der Universität Gunma angeschlossen. Im Jahr 1966 erhielt die Chirurgische Klinik unter dem Professor Ishihara ein neues modernes Gebäude (mit Besichtigungskuppeln in den Operationssälen), das 1986 wieder geräumt und durch einen weiteren Neubau ersetzt wurde. Der ehemalige Campus der Medizinischen Hochschule Maebashi ist noch heute der Sitz der Medizinischen Fakultät.", "section_level": 2}, {"title": "Technikum Kiryū.", "content": "Das Technikum Kiryū wurde 1915 als Höhere Schule für Färberei und Weberei Kiryū (, \"Kiryū kōtō senshoku gakkō\") gegründet, denn Kiryū war damals eine Stadt der Textilindustrie. 1920 gründete die Schule die Abteilung für angewandte Chemie und benannte sich in Höhere Technische Schule Kiryū (, \"Kiryū kōtō kōgyō gakkō\") um. Sie fügte die Abteilungen Maschinenlehre (1929), Elektrotechnik (1939) und Waffentechnik (1943) hinzu. 1944 wurde sie in Technikum Kiryū umbenannt und die Abteilungen für Färberei und Weberei geschlossen. Nach dem Pazifikkrieg wurden beide jedoch wieder aufgebaut. Die Fakultät für Ingenieurwissenschaften bleibt in Kiryū mit dem 1915 gebauten ehemaligen Hauptgebäude und der Wache.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Universität Gunma (jap., \"Gunma daigaku\" / \"Gumma daigaku\", kurz: \"Gundai\" ()) ist eine staatliche Universität in Japan. Der Hauptcampus liegt in Aramakimachi, Maebashi in der Präfektur Gunma.", "tgt_summary": "群马大学(ぐんまだいがく、Gunma University)1949年设立的群马县的国立大学法人。校区分为:前桥市荒牧地区(教育学部和社会信息学部所在地)、前桥市昭和地区(医学部所在地)、桐生地区(工学部所在地)。另外,所有一年级新生都在荒牧地区学习教养科目。学部・大学院以外,还有附属図书馆、生体调节研究所、医学部附属医院、地域共同研究中心、机器分析中心、基因実験设施、综合信息处理中心等机构。", "id": 1358480} {"src_title": "QF 4,7-inch-Schiffsgeschütz Mk IX, XII", "tgt_title": "QF 4.7吋Mk IX、Mk XII速射艦砲", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Ab 1916 war das QF 4,7-Zoll-(120-mm)-Geschütz die Standardwaffe der Royal Navy im mittleren Kaliberbereich und wurde hauptsächlich auf Zerstörern eingesetzt. Seine Einsatzmöglichkeiten in der Flugabwehr waren jedoch eingeschränkt, da es weder eine Lafette mit einem Höhenrichtbereich von mehr als 55° noch ein entsprechendes Feuerleitgerät gab. Zudem mussten die Zünder von Hand eingestellt werden. Auf Grund dieser Einschränkungen und der steigenden Notwendigkeit für eine schwerere Flugabwehrbewaffnung wurde es ab 1938 schrittweise durch das QF 4,5 Zoll L/45 abgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Das \"Mk IX\" wurde auf den meisten in den 1930er- und 1940er-Jahren gebauten Zerstörern der Royal Navy eingesetzt. Die Version \"Mk XII\" war für den Einbau in Zwillingstürme vorgesehen und geringfügig länger und schwerer, aber im Wesentlichen identisch. Daneben existierte noch eine Abart der \"Mk IX\" als Deckgeschütz für U-Boote, von der jedoch nur wenige Exemplare jemals eingesetzt wurde. Auch diese wurden noch vor dem Zweiten Weltkrieg durch das \"4 inch/40 (10,2 cm) QF Mark IV, XII und XXII\" als Standardwaffe für U-Boote ersetzt. Insgesamt wurden 742 Mk.-IX- und 372 Mk.-XII-Geschütze der verschiedenen Baumuster hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Lafetten.", "content": "Die offene Konstruktion der Lafetten bot den Bedienungsmannschaften nur wenig Schutz gegen widriges Wetter, was sich hauptsächlich auf die Feuergeschwindigkeit auswirkte. Alle Einzellafetten wurden von Hand ausgerichtet, die Zwillingslafetten wurden von Hydraulikpumpen bewegt.", "section_level": 1}, {"title": "CPXVI.", "content": "Die Lafette \"CPXVI\" wurde für das Deckgeschütz auf U-Booten verwendet. Der Höhenrichtbereich der von Hand ausgerichteten Lafette deckte den Bereich von –10° bis +30° ab. Während der 1930er-Jahre wurden alle dort abgelöst. Vier Lafetten wurden zum Einsatz auf Zerstörern umgebaut und eine davon auf der HMS Acasta eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "CPXXII.", "content": "Die Einzellafette \"CPXXII\" war die modernste Lafettierung für die \"Mk. IX\". Sie wies Verbesserungen am Lademechanismus auf, darunter eine federunterstützte Laderamme und einen verkürzten Rücklaufweg des Geschützes. Diese Veränderungen ermöglichten einen Höhenrichtbereich von –10° bis +55°, der allerdings zur Flugabwehr nicht ausreichend war und eine Feuerrate wie bei der \"CPXIX\". Die Lafette wurde von Hand ausgerichtet und wog 11,77 t.", "section_level": 2}, {"title": "CPXIX.", "content": "Die Lafette \"CPXIX\" war für die Zwillingsmontage von \"Mk-XII\"-Geschützen vorgesehen. Sie war die erste motorangetriebene Lafette der Royal Navy, die speziell für den Einsatz auf Zerstörern entwickelt wurde. Der Höhenrichtbereich deckte den Bereich von –10° bis +40° ab und somit war ein Einsatz gegen Flugziele nicht möglich. Das Gewicht eines Zwillingsturms betrug 25,5 t. Als Antrieb dienten Hydraulikpumpen, die eine Richtgeschwindigkeit von 10°/s erlaubten.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die \"QF 4,7 inch\" löste die in den letzten Jahren des Ersten Weltkriegs eingeführte \"4,7 inch (12 cm) BL Mark I\" ab, gegenüber der sie vor allem eine erhöhte Feuerrate aufwies.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das QF 4,7 inch (120 mm) in den Varianten Mk IX und Mk XII war ein britisches Schiffsgeschütz. Die Kaliberlänge betrug 45 (5,40 m). Das angegebene Kaliber von 4,7 Inch entspricht 119,4 mm. Wie bei allen britischen Geschützen dieses Kalibers betrug der genaue Wert 4,724 Inch (120 mm). Beide Versionen verwendeten zweiteilige Munition (Treibladung und Geschoss getrennt).", "tgt_summary": "QF 4.7吋Mk IX与Mk XII速射舰砲()是第二次世界大战期间为大多数英国皇家海军和英联邦海军驱逐舰所搭载的45倍径4.7英寸(120毫米)舰载,并且在第二次世界大战以后、随着搭载着它俩的驱逐舰被出售而出口到众多国家,包括巴西、阿根廷与荷兰,发射4.7吋(120毫米)分装式炮弹。", "id": 2040593} {"src_title": "Miller-Test", "tgt_title": "米勒测试", "src_document": [{"title": "Geschichte und Funktion.", "content": "Der Miller-Test wurde im Zug des Prozesses \"Miller v. California\" entwickelt und besteht aus drei Teilen. In jedem der drei Teile findet eine Beurteilung nach einzelnen Kriterien statt. Wenn alle drei Fragen mit \"Ja\" beantwortet werden, ist der Untersuchungsgegenstand als obszön zu bezeichnen. Der erste und zweite Test richten sich nach gesellschaftlichen Richtlinien, während der dritte Test nach Kriterien einer \"vernünftigen Person\" ausgerichtet ist. Der dritte Test hat die Funktion eines Gegengewichts zu den ersten beiden Tests, das Einschränkungen von Grundrechten durch strikte Moralvorstellungen regionaler Gesellschaften ausschließt. Die ersten beiden Tests berücksichtigen gesellschaftliche Richtlinien in einem höheren Ausmaß als nationale Standards. Die Ergebnisse der ersten beiden Tests können somit in unterschiedlichen regionalen Gesellschaften zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, da die zur Untersuchung heranzuziehende Gesellschaft nicht definiert ist. Miller berücksichtigt in den ersten beiden Tests das Empfinden einer durchschnittlichen Person, nicht jedoch das Empfinden einer Person mit besonders strikten moralischen Kriterien, wodurch sich Millers Test von seinem Vorgänger, dem Hicklin-Test, unterscheidet. In der US-amerikanischen Rechtsprechung wird Pornographie, die Genitalien und Sexualakte zeigt, nicht automatisch als obszön gemäß dem Miller-Test bewertet. Im Jahr 2000 sprach ein Geschworenengericht in Provo Larry Peterman, den Eigentümer eines pornographischen Videoladens in Utah County, Utah, einer der konservativsten Regionen der USA, nach wenigen Minuten frei. Untersuchungen hatten gezeigt, dass Gäste des lokalen Marriott-Hotels bei weitem mehr pornographisches Material mittels Pay-per-View konsumierten als Petermans Laden vertrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Wahrnehmung und Diskurs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorwurf der Unterstützung von Zensur.", "content": "Kritiker brachten den Vorwurf vor, dass der Miller-Test die Unterdrückung von Rede und Ausdruck erleichtern würde, da er „ernsthaften“ Wert verlangt. Miller legte eine striktere Variante seines Tests vor, in der der Untersuchungsgegenstand danach beurteilt wird, ob er \"zur Gänze ohne sozialen Wert\" ist. In der verwendeten Form ist unter Anwendung des Miller-Tests ein Verbot kaum möglich, unter anderem, da in einer Vielzahl von Fällen Pornographie ein künstlerischer oder literarischer Wert zugebilligt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Vorwurf der mangelhaften Definition.", "content": "Kritiker des Obszönitätsgesetzes argumentieren, dass die Definition der Obszönität paradox, willkürlich und subjektiv sei. Mangels einer klaren Definition der Obszönität in den Gesetzen in Verbindung mit der Etablierung hypothetischer Rechtsgebilde und Standards innerhalb des Tests (also der hypothetischen „vernünftigen Personen“ und „zeitgemäßen gesellschaftlichen Standards“) sei der Begriff der Obszönität im US-amerikanischen Bundesrecht nicht definiert. Folglich sei eine Rechtsprechung, die sich auf den Begriff der Obszönität bezieht, nicht durchsetzbar und aus juristischer Sicht fragwürdig. Die Obszönität verbietenden Gesetze widersprächen der Vagueness Doctrine und seien daher ungültig.", "section_level": 2}, {"title": "Veränderung des Gesellschaftsbegriffs durch das Internet.", "content": "Durch die Entwicklung des Internets wurde die Anwendung des Gesellschaftsbegriffes im dritten Test erschwert, da Material im Internet nicht mehr nur für eine räumlich begrenzte Umgebung wahrnehmbar ist, weshalb es nicht mehr eindeutig ist, welche Beurteilungsrichtlinien anzuwenden sind. Der zurzeit im Verlauf befindliche Prozess \"United States of America gegen Extreme Associates\" wird möglicherweise zur Klärung dieses Punktes beitragen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Miller-Test wird seit 1973 vom Supreme Court der Vereinigten Staaten von Amerika eingesetzt, um zu beurteilen, ob eine Form der Rede oder anderen Ausdrucks als obszön zu bezeichnen ist. Im Fall, dass die Klassifizierung als „obszön“ zutrifft, ist der jeweilige Gegenstand nicht durch den ersten Zusatz zur US-Verfassung geschützt und kann gegebenenfalls verboten werden.", "tgt_summary": "米勒测试(),也被称为“三交叉淫秽测试法”(),是美国联邦最高法院自1973年开始使用的,旨在确定某一特定的材料是否可以标记为淫秽内容。按照美国相关判例规定,一旦某特定材料经过“米勒测试”而被认定为淫秽之后则将不再受《美国宪法第一修正案》中有关“言论自由”条款的保护。 尽管该测试备受争议,并且有专家学者指出在测试过程中会对“淫秽”问题产生额外的混淆,但是在不违反“第一修正案”的前提下,米勒测试依然是禁止使用、传播等某些材料的标准。", "id": 2661243} {"src_title": "Enrique Morente", "tgt_title": "安立奎·莫倫特", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Morente wuchs in seiner Heimatstadt mit dem Flamencogesang auf. Im Alter von 18 Jahren kam er nach Madrid, wo er als \"Enrique El Granaíno\" bekannt wurde und mit Musikern wie Pepe de la Matrona, Nina Corti, Bernardo el de los Lobitos und Manolo de Huelva auftrat. Bald begann er unterschiedliche Flamencostile zu verschmelzen und führte Texte klassischer spanischer Dichter in den Flamencogesang ein. Ende der 1960er Jahre beteiligte sich Morente an Tanzprojekten des Pianisten Antonio Robledo und dessen Frau Susana Audeoud: \"La Celestina\" und später \"Obsession\", das mit dem Kanadischen Nationalballett uraufgeführt wurde. 1967 spielte er sein erstes Album \"Cante Flamenco\" ein. Ein weiteres Projekt mit Robledo war \"Fantasia del cante jondo para voz flamenca y orquesta\". Deren Uraufführung fand 1986 am Königlichen Theater von Madrid mit dem Sinfonieorchester von Madrid unter Leitung von Luis Izquierdo und den Gitarristen Juan Habichuela und Gerardo Núñez statt. 1988 wurde in Granada sein Projekt \"El loco romantico\" Nach Miguel de Cervantes' \"Don Quijote\" aufgeführt. 1990 spielte das Kammerorchester von Granada unter Leitung von Micha Rachelevsky mit den Gitarristen Pepe Habichuela und Montoyita und Antonio Robledo am Klavier bei der \"VI. Bienal de Flamenco\" die Uraufführung seines \"Allegro solea\". Er komponierte die Musik zu Martín Recuerdas Werk \"Las arrecogidas del Beaterio de Santa Maria Egipciaca\", wirkte an Miguel Narros \"Edipo Rey\" mit und komponierte die Musik zu José Luis Boraus Film \"La Sabina\". Während der Biennale 1994 in Sevilla wurden seine \"Misa Flamenca\" und sein \"Requiem\" uraufgeführt. Ende der 1990er Jahre arbeitete er mit dem bulgarischen Frauenchor \"Angelite\" zusammen und stellte Verbindungen zwischen dem Flamencogesang und der bulgarischen Volksmusik her. Mit der Rockband \"Lagartija Nick\" spielte er auf dem Album \"Omega\" (1996) Musik nach Texten von Federico García Lorca und dem kanadischen Singer-Songwriter Leonard Cohen ein. Seit Ende der 1980er Jahre trat Morente auch mit seiner Tochter Estrella Morente auf. Morente erlag in einer Klinik in Madrid den Folgen einer Operation an Speiseröhren- und Magentumor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Enrique Morente Cotelo (* 25. Dezember 1942 in Granada; † 13. Dezember 2010 in Madrid) war ein spanischer Flamenco-Sänger und Komponist.", "tgt_summary": "安立奎·莫伦特(Enrique Morente 本名 Enrique Morente Colelo,生于1942年12月25日,卒于 2010年12月13日) 是一个佛朗明哥男歌手,也是一个现代佛朗明哥界颇受争议的人物。在他以正统的歌唱方式出道之后,他作了一些实验作品,为佛朗明哥歌唱写了新的旋律,并且跟各种音乐家合作,却也没背弃掉他的传统佛朗明哥。虽然纯粹主义的专业人士跟听众严厉的批评他, 他依然是现代佛朗明哥最有影响力的歌手之一,不仅做出创新,也树立了典范:一些他的歌曲被其他的歌手演唱,例如Camarón de la Isla, Mayte Martín, Carmen Linares, Miguel Poveda, Segundo Falcón 跟 Arcángel。", "id": 2797414} {"src_title": "Tagtraum", "tgt_title": "白日夢", "src_document": [{"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "Der Begriff geht etymologisch auf das lateinische Oxymoron „vigilans somniat“ zurück. Das altfranzösische Wort „rêverie“ bezog sich auf herumirrendes Vagabundieren und – angelehnt an diese Grundbedeutung – ausschweifendes Delirieren und Phantasieren. Später wurde es für kürzere Kompositionen französischer Komponisten wie Georges Bizet oder Claude Debussy verwendet; auch Robert Schumanns berühmte Träumerei wird im Französischen mit diesem Wort übersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophiegeschichte.", "content": "Für den französischen Philosophen, Schriftsteller und Begründer des literarischen Essays Michel de Montaigne spielte das freie Phantasieren eine besondere Rolle. Er bezeichnete sein eigenes Denken, über dessen rätselhaften Verlauf er Tagebuch führte, als schweifendes Träumen. Zu den \"Tagträumen\" zählte er auch die Philosophie, in deren Geschichte sich die Träume der Menschheit finden ließen. Den Topos vom \"Leben als Traum\" aufgreifend, verwies er auf die Bedeutung eigentümlicher und alltäglicher Träumereien, „die sich einem Erwachen ebenso hartnäckig verweigern wie die kollektiven Tagträume“. In einer Phase großer zeitgeschichtlicher Konflikte und Umbrüche – der Entdeckung der Neuen Welt, der Umwälzung des anthropozentrischen, ptolemäischen Weltbildes in der kopernikanischen Wende, aber auch der Schrecken der Bartholomäusnacht – registrierten die \"Essais\" die historischen Erfahrungen als Welt- und Selbstbetrachtungen über den Menschen als „einzelnes und geselliges Wesen“. Montaigne bezeichnete seine Gedanken selbstironisch immer wieder als „Salat“, „verworrenes Geschwätz“, „groteske Missgeburten und Phantastereien.“ Diese Vergleiche sind nicht nur der Bescheidenheit des Autors zu verdanken, der um seinen Ruf besorgt war, sondern folgten einer gezielt eingesetzte Methode, von sich selbst nicht als Ganzes, Einheitliches zu sprechen. „Wir sind alle aus Flicken zusammengesetzt und das so ungestalt und kunterbunt, dass jedes Stück jeden Augenblick ein eigenes Spiel treibt.“ Mit Montaigne wird die Träumerei zur einsamen Reflexion und Meditation aufgewertet. René Descartes beschäftigte sich mit der Unwillkürlichkeit der Träumerei und hielt an dem von Montaigne eingeführten neuen Sinn fest. In den \"Bekenntnissen\" Jean-Jacques Rousseaus verband sich die meditative \"Rêverie\" mit Rausch und Vision, Erinnerung und Ekstase. In seinen \"Rêveries du promeneur solitaire\" beschrieb er, wie es dem Tagträumenden möglich ist, das überwältigende Glücksgefühl einer Alleinheit mit der Natur und einer andauernden Gegenwart zu empfinden. Auf Rousseaus Einfluss ist es zurückzuführen, dass die \"Rêverie\" mit ihren melancholischen Glücksmomenten als meditative Träumerei zum häufig behandelten Thema vieler Schriftsteller emporstieg. Auf dem Weg in die Moderne eignete sich auch der Flaneur – wie später der Bohémien Peter Altenberg – diese Haltung an, der „träumende Müßiggänger“ und verwöhnte \"décadent\", dem bisweilen auch Erfahrungen mit Drogen nicht unbekannt waren. Während der englische Philosoph John Locke bedauerte, dass es in der englischen Sprache kein Äquivalent zum französischen \"rêverie\" gab, das den freischwebenden, unreflektierten Vorstellungsverlauf erfasste, orientierte sich Immanuel Kant am traditionellen Sprachgebrauch. In seinem originell-unterhaltsamen Frühwerk \"Träume eines Geistersehers\" bezeichnete er die Erdichtungen eines „wachenden Träumers“ als \"Chimären\" und \"Grillen\". Auf die Allgegenwart der Tagträume wies auch Étienne Bonnot de Condillac hin und betonte, dass sich wohl jeder einmal als Held eines Romans vorgestellt und Luftschlösser („Châteaux en Espagne“) erbaut habe. In Ernst Blochs \"Prinzip Hoffnung\" erfährt der Tagtraum eine philosophische Interpretation. Von der Mangelsituation des Lebens ausgehend sind Tagträume „allesamt Träume von einem besseren Leben“ voller utopischer Hoffnung und Möglichkeiten. Sie sind als psychischer Geburtsort des Neuen „Vor-Schein von möglich Wirklichem“, „der Inhalt der Tagphantasie ist offen, ausfabelnd, antizipierend, und sein Latentes liegt vorn.“", "section_level": 1}, {"title": "Medizin und Dichtung.", "content": "Anfang des 19. Jahrhunderts zog das Wort in die medizinische Literatur ein und wurde zunehmend präzisiert. Erasmus Darwin etwa bezeichnete die \"Rêverie\" als einen Versuch des Geistes, sich von schmerzvollen Empfindungen zu \"entlasten\". Mit dem Phänomen der Entlastung war bereits der Weg für die Ende des Jahrhunderts sich entwickelnde psychologische Analyse gelegt, denn im Hinblick auf die entlastende Funktion des Tagtraums betonte bereits Thomas Beddoes dessen \"Wunschcharakter\" („reverie of wishes“). Darwin grenzte das Delirium vom Tagtraum, dem \"daydream\", ab, bei dem die Entwicklung der Vorstellungen noch willentlich von der Person gesteuert werden können. Demgegenüber gab es französische Stimmen, die sich gegen die strenge Unterscheidung dieser psychischen Zustände wandten. In der eigentümlichen Assoziation der Vorstellungen erblickten sie ein gemeinsames Merkmal zwischen „Träumerei“ (rêverie) und Traum (rêve) oder sahen bloß graduelle Unterschiede zwischen Traum, Tagtraum und Wahnsinn. Damit wurde der pathologische Aspekt unterstrichen, die Tagträume als Vorstufen zur geistigen Zerrüttung betrachtet und die willentliche Lenkbarkeit der Träume in Frage gestellt. Dichter wie. E. T. A. Hoffmann nutzten Tagträume immer wieder als Motiv und Inspiration ihrer Werke. In den satirischen \"Lebensansichten des Katers Murr\", mit denen Hoffmann den Bildungsroman nach dem Muster eines \"Wilhelm Meister\" parodierte, unterhalten sich am Anfang der Kapellmeister Kreisler und sein Freund Meister Abraham über die geistigen Fähigkeiten der Tiere und die Natur ihrer Träume. Dabei erklärt Abraham dem Freund, dass Kater Murr nicht nur sehr lebendig träumt, sondern „häufig in jene sanfte Reverien [gerät], in das träumerische Hinbrüten, in das somnabule Delirieren, kurz, in jenen seltsamen Zustand zwischen Schlafen und Wachen, der poetischen Gemütern für die Zeit des eigentlichen Empfanges genialer Gedanken gilt. In diesem Zustand stöhnt und ächzt er seit kurzer Zeit ganz ungemein, so daß ich glauben muß, daß er entweder in Liebe ist oder an einer Tragödie arbeitet“. Ein anderer in der Tradition der Romantik und Nachfolge Hoffmanns stehender Autor, der sich mit Träumen und ihren bisweilen unheimlichen Seiten befasste, war Edgar Allan Poe. In der Einleitung seiner Erzählung \"Eleonora\" stellte er die Frage nach der Nähe und Verwandtschaft von Genie und Wahnsinn und dem tieferen Wert von Tagträumen. „Manche Leute haben mich verrückt genannt; aber die Frage ist(...), ob es sich beim Wahnsinn nicht etwa um die luftig-stolzeste Mentalität handeln,(...) ob alles was profund ist – nicht vielleicht doch nur dem angegriffenen Denken entspringen könnte(...) Sie, die bei Tage träumen, haben Kenntnis von manchen Dingen, welche denen entgehen, die nur bei Nacht zu träumen pflegen.“ Sein Gedicht \"Ein Traum\" kreist ebenfalls um das Thema: „Doch Ein Wachtraum von pulsendem Leben und Licht / der brach das Herz in Leide. / Ah, was ist nicht ein Traum bei Tag / für den, dessen Auge gewendet / mit einem Glanz auf der Dinge Plag’, / den helle Vergangenheit spendet?“ In seiner Abhandlung \"Der Sinn des Wahnsinns\" entwickelte August Krauss Grundzüge einer Poetik und Rhetorik des Wahns und des Traums. Er bedauerte, dass „die Tagträume, das lose Spiel der Phantasie“, meist unbeachtet blieben, wenn sich in ihren „reicheren Gestaltungen“ nicht „die Grundlage des dichterischen Talentes“ offenbare. Träume der Kindheit würden in den Tag- und Nachtträumen der Erwachsenen unbewusst fortwirken und ihnen „Farbe, Ton und Umrisse leihen.“", "section_level": 1}, {"title": "Psychologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Erklärung.", "content": "Unter Tagträumen werden Bilder des inneren Auges verstanden, leichtere Formen von Bewusstseinserweiterungen. Hierbei entfernt sich die Aufmerksamkeit von den äußeren Reizen der Umwelt und unmittelbar anstehenden Aufgaben und wendet sich der inneren Welt zu. Untersuchungen zeigen, wie weitverbreitet das Tagträumen ist, wenn Menschen allein sind oder sich entspannen. Die meisten Tagträume werden als angenehm und nicht peinlich geschildert und treten kurz vor dem Einschlafen auf; nur selten ist mit ihnen z. B. während der Mahlzeiten zu rechnen. Tagträume kreisen häufig um praktische Angelegenheiten, die zukünftig zu erledigen sind, und zwischenmenschliche Fragestellungen. Unrealistische Spekulationen und Träume, die sich mit erotischen Phantasien, altruistischen Anliegen und unwahrscheinlichen Glücksfällen – wie der großen Erbschaft, dem Lottogewinn etc. – beschäftigen, kommen etwas seltener vor. Besonders Kinder neigen dazu, sich in eine imaginäre Welt zu begeben, um manchmal vor familiären Problemen, gewalttätigen Eltern und Einsamkeit zu fliehen. Zwar sind Tagträume weniger intensiv als Träume der Nacht; die Menschen aber unterscheiden sich in dem Ausmaß und der Intensität, mit denen sie sich in ihren „Luftschlössern“ einleben und die andere Welt erleben. Vermutlich hängen die individuellen Unterschiede, die von den üblichen psychologischen Tests nicht erfasst werden können, von überdauernden Persönlichkeitsfaktoren ab. In der topologischen oder Vektorpsychologie von Kurt Lewin werden Tagträume als \"Lokomotiven auf die Irrealitätsebene\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Sigmund Freud.", "content": "Sigmund Freud befasste sich in seiner berühmten Traumdeutung ebenfalls mit den Tagträumen oder \"Tagesphantasien\". Er und Josef Breuer hatten in den Tag- und Wachträumen – dem „Privattheater“ der Patientin Anna O. – die Vorstufe der hypnoiden Zustände erblickt. Später nutzte Freud nur noch den Begriff „Tagtraum“, den er gelegentlich durch das Synonym „Tagesphantasie“ ersetzte. Im Kapitel \"Traumarbeit\" arbeitete er das Verhältnis \"manifester\" zu \"latenten Trauminhalten\" heraus. Die Unterscheidung dieser beiden Bereiche ist für das Verständnis der freudschen Traumlehre grundlegend. Unter dem manifesten Traum versteht er das als geträumt Erinnerte, das häufig als unerklärliches, „sinnloses“ psychisches Produkt erscheint, als Rebusrätsel aufgefasst werden kann und mittels bestimmter Leseregeln einer Deutung bzw. Erklärung zugeführt werden kann. Diese so gewonnene eigentliche Bedeutung ist der \"latente Inhalt\". Aus dem latenten Trauminhalt „entwickelten wir die Lösung des Traums“, wie Freud schrieb. Dabei sollte geklärt werden, welche Beziehungen der Trauminhalt zu den Traumgedanken hat und wie sich aus diesen der Traum bilden konnte. Bei den latenten Traumgedanken handelt es sich um unbewusste Impulse und Wünsche, die nicht offen zu befriedigen waren und daher in verschleierter Form als Traum erscheinen. Während der \"manifeste Inhalt\", der bereits der \"Zensur\" der unvollständigen Erinnerung nach dem Aufwachen unterliegt, die sozial akzeptierte Form darstellt, lauern im \"latenten Traumgedanken\" die wahren, unzensierten Inhalte. Im Schlaf kommt auch der sonst aufmerksame Zensor zur Ruhe und lässt die verdrängten Materialien ihr Eigenleben führen. Latente Traumgedanken sind nach Freud auch für Tagträume verantwortlich. Nach seiner Auffassung haben die Psychiater deren Bedeutung noch nicht erschöpfend erkannt, während sie dem „unbeirrten Scharfblick der Dichter (...) nicht entgangen ist.“ So habe der Schriftsteller Alphonse Daudet in seinem \"Le Nabab\" die Tagträume einer Nebenfigur geschildert. Die Bedeutung der Psychoanalyse für die Literatur und die Kunst wird hier ersichtlich. Das Studium der Neurosen führe dazu, in vielen Tagträumen Vorstufen hysterischer Symptome zu erkennen. Das Material der Phantasien könne auch aus verdrängten, unbewussten Zonen kommen. Befasse man sich intensiver mit ihnen, falle es nicht schwer, die Namensgebung als „Träume“ zu verstehen. Es gebe viele Gemeinsamkeiten zwischen Nacht- und Tagträumen, und eine intensivere Beschäftigung mit ihnen hätte das Verständnis der Nachtträume erleichtert. Wie die Träume sind für Freud auch die Phantasien \"Wunscherfüllungen\" und basieren ebenfalls auf den Eindrücken infantiler Erlebnisse. Spüre man ihrem Aufbau nach, werde man inne, „wie das Wunschmotiv, das sich in ihrer Produktion betätigt, das Material, aus dem sie gebaut sind, durcheinandergeworfen, umgeordnet und zu einem neuen Ganzen zusammengefügt hat. Sie stehen zu den Kindheitserinnerungen, auf die sie zurückgehen, etwa in demselben Verhältnis wie manche Barockpaläste Roms zu den antiken Ruinen, deren Quadern und Säulen das Material für den Bau in modernen Formen hergegeben haben.“", "section_level": 2}, {"title": "Andere Therapieformen.", "content": "Für die analytische Psychologie Carl Gustav Jungs und andere, teilweise nicht unumstrittene Therapieformen spielen Tagträume ebenfalls eine Rolle. Während Imaginationen und Tagträume von der neobehavioristischen Verhaltensforschung zurückhaltend betrachtet wurden, spielen sie in Imaginationstherapien eine größere Rolle. Tagträume wurden einerseits als eskapistisch und schädlich betrachtet, dienten sie doch der Flucht vor den Herausforderungen des Alltags und der zwischenmenschlichen Beziehungen. Wegen dieser Bedenken beschäftigte man sich lange mit den Nachteilen der Phantasien und Imaginationsfähigkeiten. Andererseits sei in vielen Situationen ein „gesunder Eskapismus“ sinnvoll, um die Realität zu bewältigen. So könne man sich bei langen Zugfahrten, im Wartesaal oder in bestimmten, nicht zu ändernden sozialen Umgebungen mit Phantasien helfen, um der Langeweile zu entkommen, sich die Zeit zu vertreiben und sogar selbstzerstörerische Reaktionen zu vermeiden.", "section_level": 2}, {"title": "Aktive Imagination.", "content": "Carl Gustav Jung hatte die Traumarbeit durch sein Konzept der Archetypen bereichert, das von der Existenz bestimmter Urbilder in den Tiefenschichten der Seele ausgeht, die der Klient träumend und die Träume verarbeitend entdecken kann. Bei dem von ihm entwickelten Verfahren der aktiven Imagination werden Träume \"nachgeträumt\" oder erst als Tagträume in der Therapie bearbeitet und deutend umgesetzt. Das von Jung stammende, in der Tiefenpsychologie gebräuchliche Konzept der Imago umschreibt eine unbewusste, nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmende Vorstellung, die man sich von einer bestimmten Person macht. Diese Vorstellung kann in einen Tagtraum eingehen, den der Therapeut unterstützt. C. G. Jung erläuterte einem Ratsuchenden in einem Brief seine Methode der aktiven Imagination: „Bei der aktiven Imagination kommt es darauf an, daß Sie mit irgendeinem inneren Bild beginnen. Betrachten Sie das und beobachten Sie genau, wie es sich entfaltet oder zu verändern beginnt. Vermeiden Sie jeden Versuch, es in eine bestimmte Form zu bringen (...) Jedes seelische Bild (...) wird sich früher oder später umgestalten, und zwar aufgrund spontaner Assoziationen (...) Auf diese Weise können Sie nicht nur Ihr Unbewusstes analysieren, sondern Sie geben dem Unbewussten eine Chance, Sie zu analysieren. Und so erschaffen Sie nach und nach die Einheit von Bewusstsein und Unbewusstem, ohne die es überhaupt keine Individuation gibt.“", "section_level": 3}, {"title": "Bildimagination.", "content": "Bei der zur \"Imaginationstherapie\" zählenden \"Bildimagination\" arbeitet der Therapeut mit geträumten oder vorgegebenen Bildern, mit denen beim Klienten innere Bilder hervorgerufen werden. Innerhalb dieser Therapiegruppe ist die \"Psychoimaginationstherapie\" J. E. Shorrs am bekanntesten. Bei ihr soll es sich um einen phänomenologischen und dialektischen Prozess handeln, bei dem der Schwerpunkt der Interpretation auf der subjektiven Bedeutung, der Imagination und dem vorgestellten Bild liegt. Der Therapeut zeigt Vorlagen oder verlangt imaginäre Traumvorstellungen ab, hinterfragt diese auf ihre Bedeutung oder nutzt sie zur phantasievollen Ausschmückung.", "section_level": 3}, {"title": "Traum- und Tagtraumtherapien.", "content": "Die Traum- und Tagtraumtherapien ähneln sich, da sich während der Wachtraumtherapie die nächtlichen Träume den Wachträumen angleichen. Die Therapie verfolgt drei Ziele: Wachträume sollen eingeübt, auf den Lebensplan übertragen werden und eine als \"Umkehr\" bezeichnete bleibende Veränderung im Denken, Fühlen und Verhalten bewirken. Das Schwergewicht des Verfahrens liegt auf dem ersten Ziel: Im Geiste reist der Klient über Brücken mit Hin- und Rückweg und befasst sich mit weiteren \"fokussierten\" Inhalten. Ein anderes in diese Gruppe gehörendes Verfahren ist die von Hanscarl Leuners entwickelte, psychoanalytisch fundierte Katathym-Imaginative-Psychotherapie, bei welcher der Klient ebenfalls zu bildlichen Vorstellungen – Imaginationen – angeregt wird. Mit den so ans Licht des Bewusstseins gehobenen Motiven und Eigentümlichkeiten sollen ihm unbewusste Konflikte verdeutlicht werden.", "section_level": 3}, {"title": "Neurophysiologie.", "content": "Neurowissenschaftler stellten in einem Versuch mit 19 Testpersonen fest, dass die Gehirne vor allem dann zu Tagträumen neigen, wenn die Probanden wenig arbeiten mussten. Wenn keine anspruchsvollen Aufgaben zu lösen waren, begannen ihre Gedanken umherzuschweifen. Bei diesen Tagträumen wurden bestimmte Gehirnregionen aktiviert, die sich deutlich von denen unterschieden, die für die konzentrierte Arbeit genutzt wurden. Die Tagträume waren umso intensiver, je aktiver das neuronale Netzwerk war. Wenn die Probanden untätig waren, wurden die meisten Träume induziert. In diesem Zustand war das „Standardnetzwerk“ am aktivsten, ein über das ganze Gehirn verteiltes Netz von Arealen. Dessen Aktivität sank entsprechend, wenn die Probanden wieder Aufgaben lösen sollten. Die Bedeutung des Standardnetzwerks für die Entstehung von Tagträumen war auch in früheren Untersuchungen bestätigt worden. Wird ein Teil des Netzwerks – etwa durch einen Unfall – beschädigt, fehlen den Betroffenen spontane Einfälle und Gedanken und sie berichten von geistiger Leere und anderen Missempfindungen. Über die biologische Funktion der Tagträume werden unterschiedliche Spekulationen angestellt. Sie könnten den Menschen antreiben und ihm helfen, langweilige Tätigkeiten zu ertragen, ein Gefühl für die Zusammenhänge seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geben. Allerdings sei es nicht ausgeschlossen, dass Tagträume keinen praktischen Wert haben und nur entstehen, weil das Gehirn dazu fähig sei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tagträume (engl. \"daydream\"; franz. \"rêverie\") sind bildhafte, mit Träumen vergleichbare Phantasievorstellungen und Imaginationen, die im wachen Bewusstseinszustand erlebt werden. Diese Szenen können im Gegensatz zum gewöhnlichen Traumgeschehen entweder willentlich gesteuert und bewusst herbeigeführt werden oder sich durch Unaufmerksamkeit und Nachlassen der Konzentration von selbst entfalten. Hierbei entfernt sich die Aufmerksamkeit von den äußeren Reizen der Umwelt, von Einflüssen und Aufgaben und wendet sich der inneren Welt zu. Der Tagtraum ist damit eine Form der Trance.", "tgt_summary": "白日梦是指清醒时的脑内所产生的幻想及影像,通常是开心的念头、希望或野心。白日梦的确实种类,心理学家现时仍未有定案。白日梦有时是未来的情景或计划,或者是过去的回忆,就像梦的画面一样,有时更会影响情绪。", "id": 2362520} {"src_title": "Bau des World Trade Centers", "tgt_title": "世界贸易中心的建造过程", "src_document": [{"title": "Design und Konstruktion.", "content": "Am 20. September 1962 wurde der amerikanische Architekt Minoru Yamasaki zusammen mit dem Architekturbüro Emery Roth & Sons mit der Leitung des World-Trade-Center-Projekts kurz (WTCPJ) beauftragt. Von ihm stammt die Idee der Twin Towers. Ursprünglich legte Yamasaki der New Yorker Hafenbehörde ein Konzept unter Einbeziehung der Zwillingstürme mit je 80 Stockwerken vor. Dieses Konzept wurde verworfen, da die Forderung des Bauherrn von einer Million Quadratmeter Bürofläche so nicht erfüllt werden konnte. Um den Anforderungen zu entsprechen, musste jeder Turm 110 Stockwerke hoch werden. Das entsprach einer Gesamt-Bürofläche von 930.000 Quadratmeter. Ein wichtiger Hemmfaktor für die Gebäudehöhe waren die Aufzüge. Je höher die Gebäude, desto mehr Beschäftigte, desto mehr Aufzüge würden benötigt werden. Auf Kosten der Bürofläche wäre dadurch mehr Raum für die Gebäudetechnik beansprucht worden. Yamasaki und die Ingenieure beschlossen daher ein neues Aufzugsystem: Express-Aufzüge mit großer Kapazität (55 Personen) bringen die Beschäftigten auf das 44. Stockwerk und das 78. Stockwerk, die sogenannten „Sky-Lobbys“. Von dort aus gelangt man mit den lokalen Aufzügen zu allen weiteren Etagen eines „Blocks“, wobei die lokalen Aufzüge innerhalb desselben Aufzugsschachts „gestapelt“ sind. Durch eine Verringerung der Anzahl an benötigten Aufzugsschächten wurde eine Erhöhung der Nutzfläche pro Etage von bisher maximal 62 % bei früheren Wolkenkratzern auf 75 % erreicht. Das World Trade Center war nach dem John Hancock Center in Chicago das zweite Hochhaus, das die Sky-Lobbys verwenden sollte. Dieses System wurde von dem New Yorker U-Bahn-System übernommen, in dessen Liniennetz es Stationen gab, die für lokale Züge vorbehalten waren, und Express-Stationen, an denen alle Züge hielten. Am 18. Januar 1964 stellte Minoru Yamasaki seinen Entwurf der Öffentlichkeit vor. Yamasakis World-Trade-Center-Entwurf war ungewöhnlich. Er spaltete das Hauptgebäude in zwei fast identische Türme, die er nebeneinander vor einer großen offenen Fläche platzierte. Jeder der Türme bestand aus einer einfachen Quaderform, die allein durch ihre Höhe imponieren sollte. Die Türme hatten einen quadratischen Grundriss von etwa 207 Fuß (63 m) Seitenlänge, also eine etwa 4.000 Quadratmeter große Grundfläche je Turm. Um die Strenge der Gebäude etwas aufzubrechen, überzog Yamasaki die Oberfläche mit einem feinen Gitterwerk, das seine Ähnlichkeit zu gotischem Maßwerk nicht verleugnen konnte. Letzteres wurde vor allem im Erdgeschoss deutlich, wo die vertikal verlaufenden Rippen in hohe, spitzbogige Fenster übergingen. Da Yamasaki unter Höhenangst litt, wurden die Gebäude mit nur 18 Zoll (45 cm) breiten, nicht zu öffnenden Bürofenstern gestaltet. Gleichzeitig sollten diese schmalen Fenster dem Gebäudenutzer ein Gefühl der Sicherheit geben. Dazwischen befanden sich mit einer Aluminiumlegierung beschichtete Säulen, die einen warmen Farbeffekt abgeben sollten. Der World-Trade-Center-Komplex bestand aus sechs Gebäuden innerhalb eines 65.000 Quadratmeter großen Superblocks. Im Zentrum standen die Twin Towers, umsäumt von drei mehrstöckigen Gebäuden und dem 22 Stockwerk hohen Vista Hotel (WTC 3). Die einzelnen Gebäude waren durch Brücken und Tunnel miteinander verbunden. Läden, Bars, Cafés, Banken und mehr als 60 Restaurants für Einheimische, Touristen und Mitarbeiter ergänzten die 930.000 Quadratmeter Fläche an Büroräumen. Das American Institute of Architects und andere Gruppen äußerten Kritik an der Ästhetik des World-Trade-Center-Designs. Lewis Mumford, Autor von \"The City in History\", und andere für die Stadtplanung Verantwortliche kritisierten das Vorhaben und bezeichneten diesen und andere neue Wolkenkratzer nur als „Glas- und Metall-Schränke“. Fernsehsender äußerten Bedenken, dass die Zwillingstürme Störungen beim Fernsehempfang für Zuschauer in New York City und Umgebung verursachen würden. Als Reaktion bot die New Yorker Hafenbehörde den Sendern eine neue TV-Sendeanlage auf dem World Trade Center an. Die Linnean Society des American Museum of Natural History war auch gegen das Trade-Center-Projekt, da ihrer Meinung nach die Zugvögel durch die Türme gefährdet wären. Die bautechnischen Ingenieure der Firma Worthington, Skilling, Helle & Jackson arbeiteten an der Entwicklung des Rohr-Rahmen-Struktur-Systems, das in den Gebäuden verwendet werden sollte, damit Yamasakis Konzipierung, minimale Grundfläche bei maximaler Nutzfläche, umgesetzt werden konnte. Das Port Authority Engineering Department bestimmte die Ingenieure Joseph R. Loring & Associates als Elektrotechniker und Jaros, Baum & Bolles als Maschinenbauer. Tishman Reality & Construction Company war der Generalunternehmer für das World-Trade-Center-Projekt. Guy F. Tozzoli, Direktor des World Trade Department der Port Authority, und der Port-Authority-Chefingenieur Rino M. Monti leiteten das Projekt.", "section_level": 1}, {"title": "Tragwerksplanung.", "content": "Als zwischenstaatliche Agentur war die New Yorker Hafenbehörde nicht Gegenstand der örtlichen Gesetze und Verordnungen der Stadt New York, einschließlich deren Bauvorschriften. Dennoch verlangte die New Yorker Hafenbehörde, dass die Architekten und Bauingenieure die Bauvorschriften von New York City befolgten. Zu dem Zeitpunkt, als das World Trade Center geplant wurde, wurden neue Bauvorschriften konzipiert, um die alte Version von 1938 zu ersetzen. Die Statiker passten die Entwürfe den neuen Bauvorschriften von 1968 an und vereinigten die „fortschrittlichen Techniken“ in der Gebäudeform. Yamasaki und die Ingenieure John Skilling und Leslie E. Robertson erarbeiteten eine Tragwerksplanung, die es ermöglichte, sowohl im Design als auch von der Konstruktion her das WTC als das höchste Gebäude der Welt zu bauen. Anders als bei den üblichen Hochhäusern, deren äußere Haut wie ein Vorhang an der inneren Tragstruktur aufgehängt war, besaß das äußere Skelett der Zwillingstürme eine tatsächliche Tragfunktion. Das von Fazlur Khan eingeführte Rohr-Rahmen-Konzept war eine wichtige Neuerung. Es ermöglichte, dass die Türme als eines der ersten Hochhäuser ihrer Zeit als „Tube-in-Tube“-System (Röhre-in-Röhre) ausgeführt werden konnten. Die innere Röhre wurde durch den Kern mit den Aufzugsschächten gebildet, während sich die Äußere gut sichtbar als Fassade darstellte. Die Außenhaut der Türme bestand aus einem stabilen Netz von je 59 Stahlstützen pro Gebäudeseite. An deren Innenseite wurden Konsolen geschweißt, auf denen die Zwischendecken befestigt waren. Durch die Verbindung dieser beiden „Tubes“ mittels der 80 cm hohen Verbindungsträger der Zwischendecken wurde eine hohe Stabilität des Gebäudes erreicht. Die ganze Windlast wurde von der als Stahlgitter gestalteten Außenhülle des Gebäudes getragen. Der innere Kern des Wolkenkratzers trug nur die vertikalen Gravitationskräfte, wodurch eine leichte Bauweise erreicht wurde. Die strukturelle Analyse der Hauptteile des World Trade Centers wurden auf einen IBM-1620-Computer berechnet. Bei der Erstellung der Innenstruktur wurde verstärkt auf vorgefertigte modulare Elemente zurückgegriffen. Die Qualität des Baustahls sowie die Plattendicke wurden mit zunehmender Bauhöhe verringert, da die Gebäudestruktur proportional zur Höhe eine entsprechend abnehmende Gebäudemasse zu tragen hat. Für die Tragwerkstruktur wurde unter anderem \"A36-Stahl\" verwendet. Das ist eine Standard-Stahllegierung, die als allgemeiner Baustahl in den Vereinigten Staaten verwendet wird. Der A36-Standard wurde von der American Society for Testing and Materials (ASTM), einer Organisation für festgelegte Normen, erarbeitet. A36 ist ein Standard-Kohlenstoff-Stahl ohne Legierungszusätze mit einer Dichte von 0,28 lb/in3 (7,8 g/cm3). \"A36-Stahl\" in Platten, Stäben und anderen Formen mit einer Stahldicke von weniger als 8 inch (200 mm) hat eine minimale Streckgrenze von 250 N/mm2 (Newton pro Quadratmillimeter) und eine Zugfestigkeit von 400 bis 550 N/mm2. Bei einer Stahldicke von mehr als 8 inch (über 200 mm) verringert sich die Streckgrenze auf 220 N/mm2 bei gleichbleibender Zugfestigkeit. Dieser Stahl ist gut schweißbar und wird auch für Niet- und Schraubverbindungen verwendet. Für den Außenkern wurde auch \"A441-Stahl\" eingesetzt. Dies ist ein Standard-Kohlenstoff-Stahl mit Mangan-, Kupfer- und Silizium-Legierungsbestandteilen, die dem Stahl eine hohe Korrosionsbeständigkeit verleiht. Des Weiteren zeichnet sich der A441 durch seine höhere Mindeststreckgrenze von 350 N/mm2 für den Einsatz bei hohen Belastungen an Strukturen aus. Ca. 60 % der für den Bau benötigten Stahlplatten wurden in Japan zu den ASTM-Standards oder zu ihrem Äquivalent produziert. Das Rohr-Rahmen-System benötigte 40 Prozent weniger Baustahl als herkömmliche Hochhausbauweisen. Vom 7. Stockwerk bis zum Erdgeschoss und dann weiter hinunter bis ins Fundament wurden die Stahlstützen in einem Abstand von 3 m eingebaut. Ab der Erdoberfläche wurden die Stahlstützen noch 20–26 m tief in das Fundament gesetzt. Die Fassadenstruktur der Türme bestand aus 236 quadratischen Außenstahlstützen mit einem Querschnitt von 36×36 cm. Abhängig von der Plattenstärke und dem Einbauort im Gebäude wurden die Stahlstützen mit Längen von 3,65 m bis zu 11,60 m angefertigt. Um den Einbau der Außenstahlstützen zu vereinfachen, wurden diese nicht einzeln, sondern in Modulen verbaut, die außerhalb der Baustelle hergestellt wurden. Diese Stahlstützenmodule bestanden aus drei Außenstahlstützen, die mit drei querliegenden Brüstungsplatten verschweißt wurden, sodass zwischen den Stützen ein Zwischenraum in Fensterbreite entstand. Das Stahlstützenmodul hatte eine Höhe von drei Stockwerken, wobei zwei Stockwerke komplett abgedeckt wurden und nach der unteren und oberen Brüstungsplatte noch je ein halbes Stockwerk überstanden. An der Innenseite der Brüstungsplatten wurden die Auflagehalterungen für die Stockwerkdecken angeschweißt. Die Stahlstützenmodule wurden miteinander verschraubt. Die Verbindungselemente für allgemeine Stahlkonstruktionen sind hochfeste Schraubbolzen oder Schweißungen. Die Projektspezifikationen dafür entsprechen den ASTM-Standards A325 oder A490. Die Schraubenverbindungen mussten so berechnet und montiert sein, dass aufgrund ausreichend großer Klemmkraft auch unter Betriebsbelastungen keine Scherkräfte quer zur Schraubenachse zur Wirkung kommen konnten. Das heißt, die auftretenden Kräfte wurden in der Mitte der „Spannweite“ der Stützen und Brüstungsplatten aufgefangen. Die Brüstungsplatten wurden auf jedem Stockwerk, zwecks Übermittlung der Schubspannung zwischen den Stahlstützenmodulen, so angebracht, dass sie gemeinsam einen Widerstand gegen seitlich auftretende Kräfte bildeten. Die Fugen zwischen den Stahlstützenmodulen wurden vertikal versetzt, so dass die Verbindungsfugen zwischen benachbarten Stahlstützenmodulen nicht auf demselben Stockwerk lagen. Im Turminnenkern wurden alle Aufzugsschächte, die Sanitärräume, je drei Treppenhäuser und andere Nutzräume untergebracht. Die Kerne hatte eine rechteckige Grundfläche von 27 m Breite und 40 m Länge und enthielten je 47 Stahlstützen, die vom Fundament bis zum Dach der Türme reichten. Der Innenkern wurde so konstruiert, dass er die Gewichtskraft der Türme unterstützte. Ab dem 66. Stockwerk wurden konische Stahlstützen verwendet. In den unteren Stockwerken bestanden die Stahlstützen aus geschweißten Box-Abschnitten, die ansteigend in den oberen Stockwerken als Flansch-Abschnitte fortgeführt wurden. Der strukturelle Kern im WTC 1 (Nordturm) war mit der Längsachse von Osten nach Westen ausgerichtet. Im WTC 2 (Südturm) wurde er von Norden nach Süden ausgerichtet. Die Technikgeschosse hatten keine Büroflächen. Auf ihnen befanden sich alle für die komplette Gebäudeanlage nötigen Versorgungseinrichtungen wie Elektrik, Wasser- und Luftversorgung, Klimaanlage usw. Als Ausnahme bei den Technikgeschossen lagen die Treppenhäuser hier außerhalb des Innenkerns. Der große, säulenfreie Raum zwischen der Fassadenstruktur und dem Innenkern wurde mit vorgefertigten Deckenelementen überbrückt. Die Deckenelemente trugen ihr eigenes Gewicht sowie das der Nutzlasten, verbesserten die seitliche Stabilität der Außenwände und teilten die Windlasten unter den Außenwänden auf. Der Deckenaufbau bestand aus einer 10 cm dicken Leichtbetonschicht, die auf einer verlorenen Schalung aus Trapezblech aufgebracht war. Diese ruhte auf etwa 70 cm hohen Stahlfachwerkträgern. Ein Deckenelement (6 m breit und bis zu 18 m lang) bestand aus vier sogenannten Brückenträgern in Längsrichtung und vier weiteren Trägern in Querrichtung. Die Brückenträger wurden im Raster von 2 m verlegt. Der Ober- und Untergurt eines Trägers bestand aus je 2 L-Stahlprofilen. Der „Steg“ dazwischen bestand aus einem durchgehenden, in Schlangenform verlaufenden Rundstahl von 28 mm Durchmesser. An der Außenwandauflage wurde das Deckenelement oben mit zwei Bolzen verschraubt und unten wurde die Dämpfungseinheit mit der Außenwandauflage verbunden. An der Innenkernauflage wurde nur oben der Fußboden (also die Leichtbetonschicht mit Trapezblech?) verschraubt. Die Dämpfungseinheit wurde in Sandwichbauweise hergestellt. Die Außenschichten sind reinelastisch (Federprinzip), die Füllschicht besteht aus inkompressiblem viskoelastischen Material (Dämpfungsprinzip), das die Aufgabe hatte, die durch Gebäudenutzung entstehenden Schwingungen zu reduzieren. Die „Belegkapazität“ war auf 5 kips (1 kip(Kilo-Pfund) entspricht 1000 Pfund, also 453 kg) ausgelegt. Für den breiteren Bürobereich hatte das Deckenelement eine Weite von 18 m zu überspannen, bei dem schmalen Bereich betrug die Spannweite 11 m. Das „Hat-Truss“-System (oder „Fachwerkbrückenausleger“) war im 107. Stockwerk bis an die Gebäudespitze im 110. Stockwerk eingebaut. Um eine hohe Kommunikationsantenne in jedem der Türme einbauen zu können, wurde ein System entwickelt, das eine Umverteilung der Belastung zwischen Außen- und Innenkern des Gebäudes ermöglichte. Dies wurde durch eine Stahlträgerkonstruktion in Profilform von Doppel-T-Trägern erreicht, die in horizontaler und vertikaler Ebene eingebaut wurden. An den Ecken des Innenkerns waren je zwei Stahlträger diagonal von dem 110. Stockwerk Oberkante bis zum Außenkern des Turmes im 107. Stockwerk montiert. In den Seitenmitten des Innenkerns wurden pro Seite je zwei Stahlträger ebenfalls in diagonaler Anordnung vom 110. Stockwerk Oberkante bis zum Außenkern des Turmes im 107. Stockwerk montiert. Nach Fertigstellung der beiden Türme wurde 1978 nur im Nordturm eine Kommunikationsantenne von 110 m Höhe montiert.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen der Windkräfte.", "content": "Ein für die Planer wichtiger Risikofaktor sind die auf ein Gebäude wirkenden Windkräfte. Bei sehr hohen Häusern ist eine perfekte Kombination von ausreichender Elastizität und notwendiger Stabilität im Wind von großer Wichtigkeit. Im Vergleich zu traditionellen Strukturen wie dem Empire State Building, die dickes, schweres Mauerwerk für den Brandschutz von Stahlstrukturelementen haben und dadurch auch den Windkräften einen besseren Widerstand bieten, ermöglichte das Rohr-Rahmen-System mit Innenkern und Außenstützenstruktur durch Aufsprühen von feuerfestem Material zwar die Erhaltung der leichten Struktur, aber die Windprobleme mussten gelöst werden. Um die Türme unempfindlicher gegen massive Windkräfte zu machen, verlegten ihre Konstrukteure die tragende Metallkonstruktion auf die Außenhaut des Gebäudes und verbanden die Fassaden durch Stahlträger. Ingenieur Robertson baute Modelle der Twin Towers, die im Windkanal bei der Colorado State University und am National Physical Laboratory in Großbritannien getestet wurden. In zahlreichen Simulationen und Berechnungen wurde ermittelt, welchem maximalen Winddruck das World Trade Center standhalten konnte und wie sich die Struktur der Türme unter diesen Bedingungen verhielt. Die Türme waren so konstruiert, dass sie Schwankungen von über 90 cm standhielten. Die Experimente wurden auch durchgeführt, um zu beurteilen, wie viel an Schwankungen der Türme die Gebäudenutzer ertragen konnten. Die Testpersonen wurden zu kostenfreien Augenuntersuchungen eingeladen. Der eigentliche Zweck des Versuchs war es, ihnen ein simuliertes schwankendes Gebäude darzustellen, um herauszufinden, welche Schwankungen noch zu tolerieren waren. Viele Probanden reagierten auf diese Tests mit negativen Erscheinungen wie Schwindelgefühlen und anderen Krankheitssymptomen. Einer der wichtigsten Ingenieure, Leslie Robertson, arbeitete mit dem kanadischen Ingenieur Alan Garnett Davenport zusammen, um den viskoelastischen Dämpfer zu entwickeln. Durch den Einbau dieser Dämpfer zwischen den Deckenelementen und der Außenstruktur wurde ein Teil der Schwingungen absorbiert. Zusammen mit einigen anderen strukturellen Veränderungen des Gebäudes reduzierten sich die Schwankungen auf ein akzeptables Niveau.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen eines Flugzeugabsturzes.", "content": "Umfangreiche Sicherheitstests, Simulationen und Berechnungen gingen dem Bau des WTCs voraus. Die Ingenieure und Statiker dieses Projektes hatten auch die Möglichkeit eines Flugzeugabsturzes erwogen. Aus Erfahrungen der Vergangenheit, als im Juli 1945 ein B-25-Bomber in das 79. Stockwerk des Empire State Buildings stürzte, und wegen zweier weiterer Beinah-Flugunfälle auf Wolkenkratzer wollte man für den Fall der Fälle vorbereitet sein. Chefingenieur Leslie Robertson entwickelte ein Szenario für das zur damaligen Zeit größte Flugzeug der Welt, die Boeing 707. Das National Institute of Standards and Technology (NIST) fand ein dreiseitiges Papier, auf dem vermerkt war, dass für die Analyse der Auswirkungen eines Flugunfalls nicht die Geschwindigkeit der Boeing 707 von 896 km/h herangezogen wurde, sondern ein Jet mit einer Fluggeschwindigkeit von 970 km/h. Die Original-Dokumentation dieser Studie ist beim Einsturz des World Trade Centers verloren gegangen. Nach dem Bombenanschlag im Februar 1993 wurde John Skilling auf diese Unfallstudie angesprochen, wobei er feststellte, dass die Gebäudestruktur bei den Unfallauswirkungen noch stehen würde. Jedoch wurde in dieser Studie nicht berücksichtigt, wie die Struktur sich bei einem Feuer verhalten würde, das aus einem Flugzeugabsturz resultiert. Es wurde die Annahme vertreten, dass das World Trade Center sich mit seiner Stahlkonstruktion genau so verhält wie die schwere Maurerarbeit und die Stahlkonstruktion im Empire State Building.", "section_level": 2}, {"title": "Brandschutzvorkehrungen.", "content": "Um die Außenstruktur der Türme einschließlich aller Decken gegen Brandgefahr zu schützen, wurden feuerbeständige Werkstoffe gemäß \"Standard Test Method for Air Erosion of Sprayed Fire-Resistive Materials\" (SFRMs) verwendet. Die Stahlstützen (und -träger?) des World Trade Centers wurden von dem Bauunternehmen Tishman Reality and Construction Company mit dem feuerfesten Spezialputz Vermiculit in Form eines drei Millimeter dünnen Films aufgespritzt. Vermiculit, auch unter der Bezeichnung Vermisol bekannt, ist ein expandiertes Aluminium-Eisen-Magnesium-Silicat, das zur Gruppe der Glimmerminerale gehört. Es ist ein reines Naturprodukt. Vermiculit wird als Brandschutz, Kälte- und Wärmeschutz und zur Schalldämmung in Hochhäusern verwendet. Dieses Produkt war zuvor an sogenannten Normbränden erprobt worden, doch solche Normbrände erreichen nicht die vergleichbaren Temperaturen eines Kerosinbrandes. Ursprünglich hatte man für den Brandschutz eine Mischung vorgesehen, die rund 20 Prozent Asbest enthalten sollte. Diese Isolierschicht sollte verhindern, dass die Temperatur der Stahlträger im Fall eines Brandes auf über 1100 Grad Fahrenheit (593 °C) steigt – einer Temperatur, bei der Stahl 50 % seiner Festigkeit verliert. Ende der sechziger Jahre entbrannte in den USA eine Diskussion, ob Asbest Krebs erregt. Darauf wurden die Arbeiten mit asbesthaltigen Baumaterialien eingestellt. Der Nordturm war bereits bis zum 40. Stockwerk errichtet, als man dann für die nächsten Etagen und für den Südturm den Baustoff Vermiculit verwendete. Aus Gründen der Gewichtsersparnis wurden Gipskartonwände für den Brandschutz des Gebäudekerns gewählt. 1968 wurden die Bauvorschriften von New York City geändert. In einigen Punkten des Brandschutzes wurden sie gegenüber der alten Version abgemildert. Die neuen Vorschriften ermöglichten den Einbau von nur drei Treppenhäusern in die WTC-Towers, statt sechs, wie es unter den älteren Bauvorschriften erforderlich gewesen wäre. Nach einem Brand im Nordturm im Februar 1975 wurden die Brandschutzmaßnahmen im WTC verbessert. Das Feuer breitete sich auf sechs Stockwerke aus, bevor es gelöscht werden konnte. Nach dem Bombenattentat von 1993 befand ein Inspektionsteam, dass die Brandschutzmaßnahmen nicht ausreichend waren. Die New Yorker Hafenbehörde war dabei, sie zu ersetzen. Bis zum 11. September 2001 (Terroranschlag auf das WTC) wurde eine Verbesserung des Brandschutzes auf 18 Stockwerken im WTC 1 (Nordturm) durchgeführt und abgeschlossen. Von dieser Verbesserung waren auch alle Stockwerke betroffen, in denen das Flugzeug einschlug. Im Südturm wurde auf 13 Stockwerken der Brandschutz verbessert, aber nur drei Stockwerke wurden von den Auswirkungen des Flugzeugeinschlags direkt betroffen. 1968 waren in den Bauvorschriften von New York City noch keine Sprinkler für Hochhäuser erforderlich, ausgenommen für die unterirdischen Räume. Nach dem Großbrand von 1975 beschloss die New Yorker Hafenbehörde die Installation von Sprinkleranlagen im World Trade Center. Bis 1993 waren der Südturm (WTC 2) zu 97 % und der Nordturm (WTC 1) zu 85 % mit Sprinkleranlagen ausgerüstet. Die gesamte Anlage wurde bis 2001 komplett nachgerüstet.", "section_level": 2}, {"title": "Bauabschnitte.", "content": "Im März 1965 begann die New Yorker Hafenbehörde (Bauherr) mit dem Erwerb von Eigentum auf der World-Trade-Center-Seite von Manhattan. Bis zum Juli 1965 waren bereits 75 % der benötigten Baufläche von der Hafenbehörde gekauft worden, oder man stand mit den Eigentümern kurz vor einem Verkaufsabschluss. Am 12. März 1966 startete die beauftragte Ajax Wrecking and Lumber Corporation mit den Abbrucharbeiten der sich auf dem geplanten Baugelände befindlichen Gebäude. Insgesamt mussten 164 Gebäude dem Bau des World Trade Centers weichen.", "section_level": 1}, {"title": "Fundament.", "content": "Der erste Spatenstich wurde am 5. August 1966 ausgeführt und markierte damit den Beginn für die Erstellung der Fundamente des World Trade Centers. Der Baugrund, auf dem das World Trade Center stand, war nicht naturgegeben, sondern das Ergebnis von Aufschüttungen früherer Generationen. Festen Grund fand man erst in etwa 20 Metern Tiefe. Außerdem war der Boden feucht und das ganze Gelände musste eigens gegen eindringendes Wasser des Hudson River geschützt werden. Bevor mit dem eigentlichen Aushub des Fundamentes begonnen werden konnte, musste eine Stützwand rund um das vorgesehene Fundament des World Trade Centers errichtet werden. Dazu wurde abschnittweise ein 6,70 m breiter Graben bis auf den festen Grund (etwa 21 m Tiefe) ausgehoben. Der so entstandene Hohlraum wurde nach dem Slurry-Verfahren (Aufschlämmung) mit Bentonit, einem Gemisch aus Wasser und Ton, als Stützflüssigkeit aufgefüllt. Diese hielt das Wasser aus der Grube. Anschließend wurde ein Stahlkäfig eingefügt und dieser mit Beton ausgegossen, wobei die Stützflüssigkeit herausgedrückt wurde. Durch den Bauingenieur Christian Veder wurde 1964 die Schlitzwandbauweise im Grundbau entwickelt. Mit mehrfach verankerten Schlitzwänden wurde die Baugrube gestützt, dadurch entstand eine in der Fachliteratur auch als „Bathtub“ bezeichnete, über einen Kilometer lange Baugrubenumschließung. Der Zweck dieser „Badewanne“ war nicht, Wasser aufzunehmen, sondern eindringendes Wasser abzuhalten. So konnte, geschützt vor Wassereinbrüchen aus dem nahen Hudson River, das Fundament für das World Trade Center errichtet werden. Diese Methode wurde an Stelle der herkömmlichen Entwässerungsmethoden verwendet. Durch die Senkung des Grundwasserspiegels wären an großen Wohnsiedlungen in der Nähe der Baustelle, die nicht auf tiefen Fundamenten standen, Schäden verursacht worden. Das Slurry-Verfahren wurde unter fachlicher Beratung vom leitenden Ingenieur der New Yorker Hafenbehörde John M. Kyle jr. durchgeführt. Die in Montreal ansässige Firma Icanda, eine Tochtergesellschaft des italienischen Technikunternehmens Impresa Costruzioni Opere Specializzate (I.C.O.S.), begann im Dezember 1966 mit der Errichtung der Schlitzwand. Nach 14 Monaten war der Bau der Schlitzwand abgeschlossen. Erst jetzt konnte mit dem Aushub des Fundamentes begonnen werden. Bedingt durch den Bau des WTC, musste bis zum Neubau der PATH-Station im Jahr 1971 der Betrieb der PATH-Züge über einen angehobenen Tunnel bis zum Hudson-Terminal durchgeführt werden. Der Fundamentaushub für das WTC-Projekt betrug 920.000 Kubikmeter Bodenmaterial. Um die Transportkosten des Aushubs auf Deponien in New Jersey zu sparen, schenkte der Bauherr der Stadt New York das Bodenmaterial. Diese verwendete den Aushub als Füllmaterial, um die Küstenlinie in ganz Manhattan West Street zu erweitern. Die Errichtung einer Spundwand verhinderte eine Fortspülung des Füllmaterials. Somit konnte dem Hudson River ein 210 m breites und 452 m langes Landstück abgewonnen werden. Auf diese Weise erhielt die Stadt New York eine Immobilie im Wert von 90 Millionen US-Dollar geschenkt (bezogen auf 1968 entspräche das heute Millionen US-Dollar), da auf diesem Grund später die Battery Park City errichtet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Bau der Twin Towers.", "content": "Im August 1968 wurde mit den Bauarbeiten am WTC 1 (Nordturm) begonnen. Der Baubeginn am WTC 2 (Südturm) war im Januar 1969. Die Karl Koch Erecting Corp. wurde vom Bauherrn mit der Durchführung und Überwachung der gesamten Stahlarbeiten beauftragt. Für die Arbeiten an der Aluminium-Fassade wurde die Aluminum Company of America unter Vertrag genommen. Die New Yorker Hafenbehörde schloss mit der Pacific Car and Foundry Company, der Laclede Steel Company und der Granite City Steel Company im Januar 1967 Stahllieferungsverträge mit einem Gesamtvolumen von 74 Millionen US-Dollar ab (entspräche heute: Millionen US-Dollar). Als kostensparende Maßnahme wählte die New Yorker Hafenbehörde viele verschiedene Stahllieferanten aus, die kleinere Mengen Stahl lieferten, statt den Einkauf von Stahl in großen Mengen aus einer Hand, wie Bethlehem Steel oder US Steel, zu beziehen. Im Februar 1967 wurde die & Construction mit der Überwachung des WTC-Projekts beauftragt. Der Einsatz von vorgefertigten Modulen, wie das Stahlträgerelement für die Fassade, oder das Fußbodenelement, trugen dazu bei, die Bauzeit und Kosten des WTC-Projekts zu senken. Diese Module wurden in einem stahlverarbeitenden Betrieb unter strenger Qualitätskontrolle gefertigt. Die Stahlteile wurden in der Penn-Central-Werft in Jersey City gelagert, von dort wurden sie in den frühen Morgenstunden durch den Holland Tunnel zur Baustelle gebracht und durch einen Kran an die vorgesehene Stelle gehoben. Größere Stahlbauteile wurden mit Schleppern auf die Baustelle gebracht. Für das Heben der schweren Lasten wurden vier Spezial-Hydraulik-Kräne, die für den Einsatz an Hochhäusern geeignet sind, benötigt. Der \"Favco Standard 2700 Crane\", hergestellt von Favelle Mort Ltd. von New South Wales, Australien, auch als „Känguru-Kran“ bezeichnet, erfüllte diese Anforderungen. Dieser Kran wurde so lange eingesetzt, bis die Lastenaufzüge im Innenkern des World Trade Centers diese Arbeiten weiterführen konnten. Nebenher wurden noch vier Krananlagen in Form von mobilen Landbohrtürmen eingesetzt. Ein Turm bestand aus drei Modulen, getrennt durch zwei sogenannte \"Sky Lobbys\" im 44. und 78. Stockwerk. Beim Bau der Türme musste zuerst mit der Errichtung des Innenkerns begonnen werden, weil dort die Lastenaufzüge für den Transport des Baumaterials untergebracht werden mussten. Anschließend konnte die Fassade nachgezogen werden; dadurch war der Ausbau des Innenkerns dem Bau der Fassade immer einige Stockwerke voraus. Der Innenkern wurde durch Fußbodenelemente mit der Fassade verbunden. Unter jedem Stockwerk in den Fußbodenelementen verliefen die Versorgungsanlagen, die Luftschächte und die Telefonkabel. Die Gebäude waren mit komplexen und für damalige Verhältnisse modernsten Heizungs- und Energiesystemen ausgestattet. Nach neun Jahren der Planung und vier Jahren der Abrissphase und der Fundamenterstellung, lief die Bauphase der Türme gleichzeitig ab. Im Januar 1970 hatte die Bauphase im Nordturm das 43. Stockwerk erreicht, während am Südturm am 9. Stockwerk gearbeitet wurde. Beide Türme wurden in gleicher Baugeschwindigkeit hergestellt. Der Bauzeitplan sah für die Errichtung von drei Stockwerken mit Stahlträger pro Turm etwa 10 Tage vor. Die Karl Koch Erecting Corp. hatte einen 22 Millionen US-Dollar umfassenden Montagevertrag, der auf der Erfüllung dieses Zeitplans beruhte. Im 41., 42., 75. und 76. Stockwerk beider Türme wurden schwere mechanische Einrichtungen für die Gebäudeanlagen eingebaut, weswegen der Fußboden in diesen Stockwerken verstärkt werden musste. Das Gleiche war bei den Modulabschnitten im 44. und 78. Stockwerk (\"Sky Lobbys\") nötig. Ab dem 9. Stockwerk nach oben wurden die vorgefertigten Fußbodenelemente verwendet. Im Jahr 1970 streikten die Transportunternehmer, so dass sich der Transport von Material auf die Baustelle verzögerte. Da auf der Baustelle nicht genug Platz für die Lagerung von Baumaterial vorhanden war, mussten alle Materiallieferungen im Just-in-time-Verfahren erfolgen, das heißt, zu einer bestimmten Zeit musste ein bestimmtes Bauteil an seinem bestimmten Einbauplatz sein. Durch computergesteuerte Arbeitsablaufpläne wurde verhindert, dass ein Fehler im Zeitplan oder der Materialanlieferung den Baufortschritt verzögerte. Die New Yorker Hafenbehörde versuchte, andere Mittel zur Beförderung von Material einzusetzen. Es wurden unter anderem auch Hubschrauber verwendet. Bei dieser Transportmethode verlor ein Hubschrauber seine Stahlladung in den Kill Van Kull (Wasserstraße im New Yorker Hafengebiet). Während der Bauphase ereigneten sich auch einige andere Pannen, unter anderem die Unterbrechung des Telefonnetzes in Lower Manhattan, weil durch Rammen die Telefonkabel durchtrennt worden waren. Am 16. März 1970 überfuhr ein Lastwagen einen Propan-Tank; durch die Explosion wurden sechs Arbeiter verletzt. Insgesamt kamen 60 Arbeiter durch Bauunfälle während der Erstellung des World Trade Centers ums Leben. Die Richtfest-Zeremonie von WTC 1 (Nordturm) fand am 23. Dezember 1970 statt, anschließend bezogen die ersten Mieter ihre Büroräume. Das Richtfest für den WTC 2 (Südturm) erfolgte am 19. Juli 1971. Im Südturm konnten die ersten Mieter im Januar 1972 einziehen. Am 4. April 1973 wurde die offizielle Einweihung der Twin Towers durchgeführt. Die ursprünglichen Schätzungen der Baukosten für das World Trade Center auf 350 Millionen US-Dollar konnten nicht eingehalten werden, so dass die New Yorker Hafenbehörde im Dezember 1966 die geschätzten Gesamtkosten auf bis zu 575 Millionen US-Dollar bezifferte (entspräche heute: Millionen US-Dollar). Diese Ankündigung brachte Kritik aus den Reihen der privaten Immobilien-Firmen sowie anderer Institutionen in New York City an dem WTC-Projekt hervor. Nach Meinung der Kritiker habe die New Yorker Hafenbehörde eine unrealistisch niedrige Schätzung angegeben, sie berechneten, dass das Projekt am Ende 750 Millionen US-Dollar kosten würde. Als der Bau der Twin Towers abgeschlossen war, beliefen sich die Gesamtkosten für die New Yorker Hafenbehörde auf 900 Millionen US-Dollar (entspräche heute: Millionen US-Dollar). Das World-Trade-Center-Projekt wurde durch steuerfreie Anleihen von der New Yorker Hafenbehörde finanziert.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige WTC-Gebäude.", "content": "Der World-Trade-Center-Komplex bestand aus sechs freistehenden Gebäuden, einem darunter liegenden Einkaufszentrum (The Mall) und U-Bahn-Stationen. Neben den Twin Towers – dem WTC 1 (Nordturm) und dem WTC 2 (Südturm) – wurde das WTC 3 mit 22 Stockwerken von Skidmore, Owings and Merrill in den Jahren 1978 bis 1979 als Hotelgebäude konzipiert. Dieses Gebäude wurde vom Marriott-Hotelkonzern (vormals Vista Hotel) angemietet. WTC 4, WTC 5 und WTC 6 waren acht- bis neunstöckige Gebäude, die von demselben Team, das die Twin Towers konzipierte, errichtet wurden. Das 47-stöckige WTC-7-Gebäude wurde 1987 nördlich der World-Trade-Center-Seite gebaut. Es wurde von Emery Roth & Sons entworfen und auf einem Umspannwerk des Energieversorgers „Con Edison“ errichtet. Zu dem World-Trade-Center-Komplex gehörte eine unterirdische Einkaufspassage, die Geschäfte und Restaurants beherbergte. Mehrere U-Bahn-Linien sowie zwei Linien der PATH nach New Jersey waren in Untergrund-Bahnstationen untergebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Änderungen.", "content": "Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche strukturelle Änderungen vorgenommen, um den Ansprüchen der Mieter an die Twin Towers zu entsprechen. Die Änderungen wurden in Übereinstimmung mit der New Yorker Hafenbehörde anhand des \"Port Authority Alteration Review Manual\" durchgeführt, damit die strukturelle Integrität der Gebäude gewährleistet wurde. In vielen Fällen wurden Öffnungen in den Böden zugeschnitten, neue Treppen in die Mietbüros eingebaut, um die Stockwerke zu verbinden. Einige Stahlträger wurden im Kern verstärkt, um schwere Lasten zu lagern, wie zum Beispiel große Mengen von Akten, die Mieter auf ihren Etagen unterbringen mussten. Nach dem Bombenattentat von 1993 wurden in den unteren Ebenen des WTC 1 (Nordturm) Reparaturen an strukturellen Elementen ausgeführt. Der größte Schaden ereignete sich an Niveau B1 und B2, mit erheblichen strukturellen Schäden auch auf der Ebene B3. Die Primärsäulen wurden nicht beschädigt, aber die sekundären Stahlträger waren stark betroffen. Durch die Explosion beschädigte Stockwerke mussten restauriert werden, um die strukturelle Unterstützung der Stahlträger wiederherzustellen. Durch die Bombenexplosion war die Schlitzwand in Gefahr, da durch den Verlust der Fußbodenplatten die seitliche Unterstützung nicht mehr gewährleistet war, um den Druck vom Hudson-Flusswasser auf der anderen Seite entgegenzuwirken. Die Kälteanlage auf Niveau B5 wurde schwer beschädigt; dadurch fiel die Klimaanlage des gesamten WTC-Komplexes aus und musste für einen befristeten Zeitraum ersetzt werden. Nachdem kritische Leitungen und Signalisierung in das ursprüngliche System der Brandmeldeanlage durch die Bombenexplosion zerstört wurde, musste ein neues Brandmeldesystem installiert werden. Diese Installationen, die in beiden Türmen durchgeführt wurden, nahmen Jahre in Anspruch und waren zum Zeitpunkt der Anschläge am 11. September 2001 noch nicht abgeschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bau des World Trade Centers (WTC) begann mit den Planungen im Jahr 1962 und endete mit der offiziellen Einweihung der Twin Towers am 4. April 1973. Die Maßnahme wurde als Stadterneuerungsprojekt konzipiert, um die Wiederbelebung von Lower Manhattan zu erreichen. Bauherr dieses Projekts war die New Yorker Hafenbehörde, die Port Authority of New York and New Jersey (kurz Port Authority oder PANYNJ). Nach umfangreichen Verhandlungen der \"Port Authority\" mit den Staatsregierungen von New Jersey und New York einigte man sich darauf, den Standort am Radio Row an der Lower West Side von Manhattan für das World-Trade-Center-Projekt zu unterstützen. Um den Vertrag für New Jersey annehmbar zu machen, war die New Yorker Hafenbehörde damit einverstanden, die Konkursmasse von Hudson & Manhattan Railroad, jetzt unter dem Namen Port Authority Trans-Hudson (PATH), zu übernehmen, um die Pendler weiterhin von New Jersey nach Lower Manhattan zu transportieren.", "tgt_summary": "世界贸易中心建筑群建造计划由美国企业家大卫·洛克菲勒牵头,是城市更新计划的一部分,旨在促进曼哈顿下城的发展。建造项目由纽约与新泽西港口事务管理局(简称纽新港务局)负责。世贸中心原定建于曼哈顿下城东侧,但监管纽新港务局的纽约州与新泽西州州政府不同意在此位置进行建造。经过反复磋商,二者决定选址曼哈顿下西区的无线电街。为了说服新泽西州接受这项提议,港务局同意接手破产的哈德逊与曼哈顿铁路,改名为纽新航港局过哈德逊河捷运,继续提供往返新泽西和曼哈顿下城的通勤服务。", "id": 487277} {"src_title": "Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen", "tgt_title": "坏中尉 (2009年电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte handelt von dem drogensüchtigen und korrupten Polizisten Terence McDonagh, verkörpert von Nicolas Cage. Dieser wird aufgrund der Rettung eines Häftlings vor dem Ertrinken während des Hurrikans Katrina im August 2005 zum Lieutenant befördert, verletzt sich bei dieser Aktion allerdings schwer und muss fortan das Schmerzmittel Vicodin einnehmen. Terence ist bei seiner täglichen Arbeit nicht zimperlich. Drogenhändlern und -süchtigen nimmt er Drogen für den Eigenkonsum ab. Als er ein Pärchen mit Drogen erwischt, fordert er direkt Sex von der Frau und zwingt ihren Freund dabei zuzusehen. Im Fokus des Films steht die Jagd nach dem Drogendealer Big Fate sechs Monate später: Dieser hat eine komplette Familie afrikanischer Einwanderer kaltblütig umgebracht, da der Familienvater in Big Fates Territorium mit Drogen gehandelt hatte. Terence' Leben gerät nach und nach aus den Fugen. Er hat Spielschulden, da er ständig erfolglos auf Footballspiele wettet. Seinen Buchmacher versucht er durch Gefälligkeiten der Korruption zu beschwichtigen, was jedoch scheitert. Terrence foltert eine reiche alte Frau, weil diejenige den Aufenthaltsort eines Zeugen verheimlicht. Dies ruft die Dienstaufsicht auf den Plan. Außerdem nimmt er einem Freier, Justin, seiner drogensüchtigen Freundin Frankie 10.000 Dollar ab. Dieser ist der Sohn eines korrupten Politikers, der ihm Mafiagangster auf den Hals hetzt. Der Mafioso will die 10.000 Dollar zurück plus 40.000 Dollar \"Strafe\". Außerdem sollen sich seine zwei Gorillas mit Frankie sexuell vergnügen dürfen. Terence bekommt zwei Tage Zeit und willigt ein. Anschließend schafft er Frankie zu seinem drogensüchtigen Vater und der Stiefmutter, die Frankie keineswegs freundlich empfangen. Um zu Geld zu kommen, dient sich Terence bei Big Fate als Komplize an. Darüber hinaus erpresst er einen Footballspieler, der ein Spiel manipulieren soll. McDonagh, der das Schicksal immer wieder herausgefordert hat, hat zum Schluss großes Glück: Big Fate und seine Leute erschießen die Mafiosi, außerdem gelingt es Terence, Big Fate ein Beweismittel unterzujubeln. Damit kann er Big Fate und seine Kumpane des Mordes überführen. Justin ist durch die Morde an den Mafiosi eingeschüchtert und kommt kleinlaut zu Terence, um ihm zu sagen, dass es zwischen beiden kein böses Blut mehr gäbe. Der erpresste Footballspieler erfüllt seine Verpflichtung und Terence gewinnt viel Geld beim Wetten. Er kann seine Schulden beim Buchmacher bezahlen und eine Geliebte Terence' tut dem Buchmacher obendrein einen Gefallen. Ein Jahr später wird Terence zum Captain befördert, Frankie hat ihre Drogensucht überwunden und ist schwanger. Die Schlussszene deutet jedoch an, dass Terence gelegentlich Drogen nimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Abel Ferraras Reaktion.", "content": "Abel Ferrara, Regisseur des Films von 1992, wurde mehrmals so zitiert, dass er sehr wütend über die neue Version Herzogs sei. Ferrara wurde mit den Worten zitiert: \"\"As far as remakes go,... I wish these people die in Hell. I hope they're all in the same streetcar, and it blows up.\"\" (Soweit es Remakes betrifft...ich wünsche mir das all diese Leute in der Hölle sterben. Ich hoffe, die sitzen alle in der gleichen Straßenbahn, die gesprengt wird). Herzog wurde auf diese Reaktion angesprochen und scherzte, er wisse nicht einmal, wer Ferrara sei. Auf einer Pressekonferenz sagte Herzog später über Ferrara, dass er ihn gerne treffen würde und glaube, er könne Dinge mit ihm klarstellen", "section_level": 1}], "src_summary": "Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen (engl. Originaltitel: The Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans) ist ein Film von Werner Herzog aus dem Jahr 2009. Es handelt sich dabei um eine Neuverfilmung des gleichnamigen Thrillers \"Bad Lieutenant\" von Abel Ferrara.", "tgt_summary": "是一部2009年美国黑色幽默电影,导演是韦纳·荷索,主演是尼古拉斯·凯奇、方·基墨、伊娃·门德斯。虽然本片的标题类似阿贝尔·费拉拉执导的1992年电影《坏警官》,但既不是续集也不是重拍,根据荷索所说,唯一的共通点都是以一名腐败的警察作为中心人物。", "id": 1814897} {"src_title": "Ilja Sergejewitsch Glasunow", "tgt_title": "伊利亚·格拉祖诺夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Vater, Sergei Fjodorowitsch Glasunow, war Historiker. Im Alter von zwölf Jahren flüchtete Ilja Glasunow aus dem belagerten Leningrad auf der Straße des Lebens ins sowjetische Hinterland. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Glasunows Familie nach Leningrad zurück. 1957 organisierte Glasunow in Moskau seine erste Ausstellung. Seine Werke sind insbesondere durch den Einfluss von Ikonen und der religiösen Thematik der Orthodoxie gekennzeichnet. Glasunow beschäftigte sich mit historischen, literarischen und religiösen Themen. Zur Zeit der Sowjetunion bewegte er sich auch in Kreisen nationalistischer Dissidenten; während der Perestroika engagierte er sich in der radikal-nationalistischen \"Pamjat-Bewegung\". Er war in der Folgezeit als Verfechter der Wiedereinführung der Monarchie bekannt und galt als einer der bedeutendsten lebenden Künstler Russlands. Glasunow war ein Gegner der Demokratie und Befürworter der Ständeordnung, von Privilegien und Einschränkungen. Nach Angabe seines Sprechers, Dmitri Peskow, habe Präsident Putin „eine lange Freundschaft mit dem Maler gepflegt“. Ilja Glasunow verstarb am 9. Juli 2017 in Moskau.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Kontakte.", "content": "Glasunow nutzte seine Privilegien als sowjetischer Staatskünstler im Rahmen der politischen Möglichkeiten der damaligen Zeit, den Kultur-Dialog mit dem Westen und der DDR aufzubauen. Dabei war der Kontakt mit Intellektuellen und Künstlern in Westeuropa diskret zu führen. 1987 reiste Glasunow in Kenntnis von Michail Gorbatschow in die Bundesrepublik, um den Bildhauer Arno Breker zu besuchen. Bei diesem Treffen im Mai fertigte der Gast ein Porträt des um 30 Jahren älteren Bildhauers an. Dabei entstand ein Film-Dokument. Er interviewte den einstigen deutschen Staatsbildhauer Nr. 1 über seine Erlebnisse mit Josef Stalin, der Breker 1945 erneut in die Sowjetunion holen wollte.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Illustrationen zum Roman „Die Brüder Karamasow“:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ilja Sergejewitsch Glasunow (; * 10. Juni 1930 in Leningrad; † 9. Juli 2017 in Moskau) war ein sowjetischer beziehungsweise russischer Maler.", "tgt_summary": "伊利亚·格拉祖诺夫(,1930年-6月10日-2017年-7月9日)是俄罗斯画家,教授,苏联人民艺术家(1980年),完整一至四级祖国功勋勋章持有人。", "id": 2774323} {"src_title": "Neill Blomkamp", "tgt_title": "尼尔·布洛姆坎普", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Blomkamp begann mit 17 Jahren in Südafrika als professioneller Trickfilmzeichner bei Deadtime unter Simon Hansen und Sharlto Copley, letzterer übernahm später in allen drei Kinoproduktionen von Blomkamp eine Hauptrolle. 1997 zog seine Familie nach Vancouver in Kanada, wo er sich dann in die Vancouver Film School einschrieb. 2003 wurde er beauftragt, fotorealistische Flugzeuge aus der Zukunft für die populären Wissenschaften der „Next Century in Aviation“ zu illustrieren. 2004 bekam er einen Auftrag zur Illustration von „The Future of the Automobile“. Blomkamp arbeitete dann als Künstler für visuelle Effekte bei der The Embassy Visual Effects in Vancouver und der Rainmaker Digital Effects. Sein Durchbruch gelang Blomkamp 2007 als Regisseur der Trilogie \"Landfall\" von Live-Action-Kurzfilmen, welche im \"Halo\"-Universum spielen um für die Veröffentlichung von \"Halo 3\" zu werben. \"Halo: Combat\", der zweite Film der Landfall-Trilogie, gewann den Cannes Lions 2008 – Film Lions Grand Prix. Daraufhin wurde Blomkamp die Regie für seinen ersten Spielfilm angeboten, eine Adaptation des Videospiels \"Halo\". Dessen Finanzierung scheiterte jedoch an Unstimmigkeiten zwischen Universal Pictures und 20th Century Fox. Peter Jackson, der Produzent des Projekts, bot Blomkamp stattdessen an, \"District 9\" zu produzieren, eine Adaptation des Kurzfilms \"Alive in Joburg\" aus dem Jahr 2005 von Spy Films, bei dem Neill Blomkamp, Sharlto Copley, Simon Hansen und Shanon Worley die Regie führten. Bei \"District 9\" führte Blomkamp Regie und Copley spielte die Hauptrolle; er wurde Mitte August 2009 veröffentlicht und von den Kritikern hoch gelobt. Blomkamp benutzt für seinen dokumentarischen Stil meistens die Handkameraperspektive, die Cinéma-vérité-Technik und eine Mischung aus naturnahen sowie fotorealistischen computergenerierten Effekten. Blomkamps zweiter Kinofilm heißt \"Elysium\" und behandelt ebenfalls ein düsteres Science-Fiction-Setting. Die Dreharbeiten begannen im Juli 2011. Der Film erschien am 9. August 2013. Im März 2015 folgte der dritte Spielfilm \"Chappie\". Bei allen seinen bisherigen Filmen arbeitete er mit dem Kameramann Trent Opaloch zusammen. Am 14. Juni 2017 veröffentlichten die amerikanisch-kanadischen Oats Studios von Neill Blomkamp den Military-Science-Fiction-Kurzfilm \"Rakka\" kostenlos auf YouTube und Steam. Er stellt den ersten Kurzfilm aus einer ersten Reihe, \"Volume 1\" genannten, experimentellen — inhaltlich nicht zusammenhängender — Kurzfilmreihe der \"Oats Studios\" dar. Ab der zweiten Kurzfilmreihe sollen diese kostenpflichtig veröffentlicht werden. Blomkamp lebt in Vancouver und ist mit der kanadischen Drehbuchautorin Terri Tatchell verheiratet, welche mit ihm zusammen die Drehbücher für \"Yellow\" und \"District 9\" schrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neill Blomkamp (* 17. September 1979 in Johannesburg) ist ein südafrikanischer Regisseur, Drehbuchautor und Produzent von TV-Spots, Kurzfilmen und Spielfilmen.", "tgt_summary": "尼尔·布洛姆坎普(英语:Neill Blomkamp,1979年-9月17日)是一名南非电影导演、广告导演、编剧、监制和动画师。电影作品科幻片《第九区》(2009年)、《极乐世界》(2013年)及《成人世界》(2015年),但除了《第九区》获得很好的票房与评价,其后两部在商业和口碑上皆属不尽人意。他常与南非演员沙托·科普利合作。2017年起,他开始投入于Oats Studio的串流媒体制作。", "id": 1555583} {"src_title": "Gensui", "tgt_title": "日本元帅", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1871–1873.", "content": "August 1871 wurden die beiden Offizierstitel \"Dai-Gensui\" (, dt. „Groß-Gensui“) und \"Gensui\" eingeführt, wobei der \"Dai-Gensui\" der Führer des Heeres und der Marine und \"Gensui\" Führer des Heeres war. Kurze Zeit später wurde dies dahingehend korrigiert bzw. präzisiert, dass \"Dai-Gensui\" der Ehrentitel des Kaisers als Befehlshaber beider Streitkräfte im Falle eines persönlich geleiteten Feldzuges ist und \"Gensui\" der des Kronprinzen oder vergleichbaren Ministers. Am 20. Juli 1872 musste Yamagata Aritomo auf Grund des Yamashiroya-Veruntreuungsskandals (, \"Yamashiroya-jiken\") als Kommandant der kaiserlichen Palastwache (, \"konoe totoku\") zurücktreten. Daraufhin übernahm Saigō Takamori das Amt und erhielt den Titel \"Rikugun Gensui\" (, dt. „Heeres-Gensui“), der in etwa dem Posten eines Heeresministers entspricht. Es gab jedoch auch noch den regulären Posten eines Heeresministers (, \"Rikugun-kyō\") im Kabinett, so dass beide Systeme parallel liefen, wobei hinzukam, dass Saigō den Titel \"Rikugun Gensui\" zwar vom Großkanzler (\"Daijō Daijin\") Sanjō Sanetomi erhielt, jedoch nicht festgelegt war, dass er diesem auch unterstand. Um eine klare Befehlskette herzustellen, wurden daher am 8. Mai 1873 beide Titel wieder abgeschafft. Jedoch wurde die Bezeichnung \"Dai-Gensui\" für den Tennō in seiner Position als Oberkommandierender weiterhin in dieser Form gebraucht.", "section_level": 2}, {"title": "1898–1945.", "content": "Am 20. Januar 1898 wurde ein kaiserliches Edikt zur Gründung des \"Gensui-fu\" () erlassen. Neben dem später 1903 gegründeten Obersten Militärrat (, \"gunji sangiin\") war es eines der beiden Gremien die den Tennō in militärischen Belangen berieten. Die Mitglieder dieses Rats, die ausschließlich Generäle (, \"rikugun taishō\") und Admirale (, \"kaigun taishō\") waren, erhielten den Ehrentitel \"Gensui\" der ihrem Dienstrang vorangestellt wurde. Der Titel wurde an insgesamt 17 Generäle und 13 Admirale verliehen, dabei auch postum. Der Begriff \"Gensui Rikugun Taishō\" wird üblicherweise als Generalfeldmarschall bzw. Feldmarschall und \"Gensui Kaigun Taishō\" als Großadmiral oder in Anlehnung an die US-Benennung als Flottenadmiral übersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Emblem und Schwert.", "content": "Die \"Gensui\" ab 1898 trugen neben ihren jeweiligen Rangabzeichen auf den Schultern ein spezielles Emblem an der Vorderseite der Uniform, sowie ein spezielles Schwert. Das Gensui-Emblem (, \"gensui kishō\") zeigte eine Chrysanthemenblüte – das Kaiserliche Siegel –, darunter gefolgt von einer Paulownienblüte – dem Wappen des Premierministers – mit je einer aufgehenden Sonne – dem Symbol der Kriegsflagge – zu beiden Seiten. Die Klinge des Gensui-Schwerts (, \"gensui-tō\") imitiert das Kogarasu-maru, das im 8. Jahrhundert von Amakuni geschmiedet worden sein soll, und die Verzierungen ein Kenuki-gata-Tachi (), wie es während des Altertums von der Palastwache (, \"E-fu\") verwendet wurde. Auf der Scheide finden sich Lackarbeiten mit der Chrysanthemenblüte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gensui (jap. ) war ein Ehrentitel für Armeeangehörige im Generalsrang des Kaiserreichs Japan.", "tgt_summary": "元帅,于1872年(明治5年)至1873年(明治6年)的为实质的阶级(陆军元帅)。之后废止,到1898年(明治31年)设立元帅府,并将进入元帅府之陆军大将与海军大将给与元帅的称号,直到第二次世界大战结束后废止。目前日本自卫队中并无相对应的称号。", "id": 1243098} {"src_title": "Daniel Ricciardo", "tgt_title": "丹尼尔·里卡多", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge im Motorsport (2000–2009).", "content": "Ricciardo begann seine Motorsportkarriere im Alter von neun Jahren im Kartsport. 2005 wechselte er in die australische Formel Ford und machte seine ersten Erfahrungen im Formelsport. 2006 ging Ricciardo in der asiatischen Formel BMW an den Start und belegte mit zwei Rennsiegen den dritten Gesamtrang. Beim Formel-BMW-Weltfinale, für das er sich qualifiziert hatte, wurde er Fünfter. Darüber hinaus nahm er an zwei Rennen der britischen Formel BMW teil. 2007 wechselte Ricciardo nach Europa in die italienische Formel Renault, in der er Sechster in der Gesamtwertung wurde. Nachdem er bereits 2007 ein paar Rennen im Formel Renault 2.0 Eurocup als Gaststarter absolviert hatte, wurde er 2008 Vizemeister dieser Serie hinter Valtteri Bottas. Noch besser lief es für Ricciardo in der westeuropäischen Formel Renault, in der er den Meistertitel vor Roberto Merhi gewann. Ricciardo empfahl sich mit seinen Leistungen für ein Cockpit in der britischen Formel-3-Meisterschaft, welches er 2009 bei Carlin Motorsport erhielt. Mit drei Siegen in den ersten vier Rennen sicherte sich Ricciardo schon früh die Führung in der Meisterschaft, die er mit weiteren drei Siegen ein Rennwochenende vor Saisonende in Portimão, wo in der Saison auch an einem Rennwochenende der Formel Renault 3.5 teilnahm, gewann. Ricciardo ist der erste Australier seit David Brabham, der den prestigeträchtigen Meistertitel dieser Serie für sich entschied. Genau wie Brabham gewann Ricciardo den Titel mit einem Volkswagen-Motor. Wie Jaime Alguersuari, der ein Jahr zuvor die britische Formel-3-Meisterschaft gewann, wurde Ricciardo von Red Bull gefördert.", "section_level": 2}, {"title": "Formel Renault 3.5 und Formel-1-Debüt mit HRT (2010–2011).", "content": "2010 wechselte Ricciardo zu Tech 1 Racing in die Formel Renault 3.5, wo er Teamkollege von Brendon Hartley wurde. Nachdem er bereits bei seinem ersten Rennen die Pole-Position und eine Podest-Platzierung erzielt hatte, holte er in seinem fünften Rennen auf dem Circuit de Monaco seinen ersten Sieg in der Formel Renault 3.5. Mit insgesamt vier Siegen verlor er das Titelduell gegen Michail Aljoschin mit 138 zu 136 Punkten und wurde Vizemeister. Nachdem er im Dezember 2009 bei Testfahrten für Red Bull Racing erste Erfahrungen in der Formel 1 gesammelt hatte, wurde er zusammen mit seinem Teamkollegen Hartley von den Formel-1-Rennställen Red Bull und Toro Rosso als Ersatz- und Testfahrer für die Saison 2010 unter Vertrag genommen. Die beiden Rennfahrer übernahmen zunächst jeweils im Wechsel diese Position. Ab dem Großen Preis von Deutschland übernahm Ricciardo diese Position bei jedem Rennen. Falls beide verhindert waren, wurden sie durch David Coulthard vertreten. Nach der Saison absolvierte Ricciardo für Red Bull Racing bei den sogenannten \"Young-Driver-Days\" zwei Formel-1-Testtage. Er erzielte an beiden Tagen die Bestzeit. Dabei gelang es ihm die schnellste Zeit des vorangegangenen Rennwochenendes, die sein Teamkollege Sebastian Vettel im Qualifying erzielt hatte, zu unterbieten. 2011 absolvierte Ricciardo seine zweite Saison in der Formel Renault 3.5 für ISR. Wegen Terminüberschneidungen wurde Ricciardo beim Saisonauftakt und -finale der Formel Renault 3.5 durch Lewis Williamson vertreten. Ricciardo entschied das Rennen in Monte Carlo für sich und stand insgesamt sechs Mal auf dem Podium. Er schloss die Saison auf dem fünften Meisterschaftsplatz ab. Darüber hinaus übernahm Ricciardo 2011 zunächst erneut die Testfahrerposition bei Red Bull und Toro Rosso. Bei Toro Rosso trat er bei den ersten acht Großen Preisen in dieser Funktion am ersten freien Training an. Ab dem Großen Preis von Großbritannien übernahm er das HRT-Cockpit von Narain Karthikeyan und debütierte in der Formel 1. Am Saisonende lag er auf dem 27. Platz der Fahrerweltmeisterschaft. Gegen seinen Teamkollegen Vitantonio Liuzzi gewann er das interne Rennduell mit 6:3.", "section_level": 2}, {"title": "Formel 1 (seit 2012).", "content": "2012 startete Ricciardo zusammen mit Jean-Éric Vergne für Toro Rosso in der Formel 1. Bereits beim Saisonauftakt, seinem Heim-Grand-Prix in Australien erzielte er mit einem neunten Platz zum ersten Mal Punkte in der Formel 1. Diese Platzierung erreichte er bei drei weiteren Rennen der Saison. Mit insgesamt sechs Punkteplatzierungen schloss er die Saison auf dem 18. Platz der Weltmeisterschaft ab. Er unterlag Vergne intern mit 10 zu 16 Punkten. In der Saison 2013 blieben Ricciardo und Vergne bei Toro Rosso. Beim Großen Preis von China erzielte er mit dem siebten Platz sein bis dahin bestes Resultat in der Formel 1. In Großbritannien qualifizierte Ricciardo sich für den fünften Startplatz. Im Rennen fiel er auf Platz acht zurück. Riccardo beendete auf dem 14. Gesamtrang. Mit 20 zu 13 Punkten setzte er sich intern gegen Vergne durch. Für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2014 erhielt Ricciardo ein Cockpit beim Toro-Rosso-Schwesterteam Red Bull Racing. Sein Vertrag mit dem Rennstall lief mindestens drei Jahre. Ricciardo wurde damit zum Nachfolger seines Landsmannes Mark Webber und Teamkollege des vierfachen Weltmeisters Sebastian Vettel. Bei Einführung der permanenten Startnummern wählte er die #3 in Erinnerung an Dale Earnhardt und da es die erste Nummer seiner Kartkarriere war. Bereits bei seinem ersten Einsatz in Australien stand er als Zweiter auf dem Podium. Da sein Red Bull RB10 jedoch die maximal zulässige Benzindurchflussmenge während des Rennens mehrfach überschritten hatte, wurde er nach dem Rennen disqualifiziert. Beim dritten Rennen in Bahrain startete Ricciardo nach einer Startplatzstrafe wegen eines unsicheren Boxenstopps im vorherigen Rennen vom 13. Platz und verbesserte sich im Rennen auf die vierte Position. Damit erzielte er sein bis dahin bestes Formel-1-Resultat. Diese Platzierung wiederholte Ricciardo beim nächsten Rennen in China. Beim Großen Preis von Spanien 2014, dem fünften Rennen, gelang Ricciardo mit einem dritten Platz schließlich die erste Podest-Platzierung. Dieses Ergebnis wiederholte er beim Großen Preis von Monaco. Beim darauf folgenden Rennen in Kanada übernahm Ricciardo drei Runden vor Ende erstmals die Führung und erzielte seinen ersten Sieg. Beim Großen Preis von Ungarn verbesserte sich Ricciardo in den letzten Runden mit besseren Reifen vom dritten auf den ersten Platz und gewann sein zweites Rennen. Im darauf folgenden Rennen in Belgien gewann Ricciardo ein weiteres Mal. Ricciardo war mit drei Siegen der einzige Sieger, der nicht für Mercedes fuhr. Insgesamt stand er achtmal auf dem Podium. Ricciardo verbesserte sich in der Weltmeisterschaft auf den dritten Platz und erzielte damit seine bis dahin beste Formel-1-Gesamtplatzierung. Teamintern setzte er sich mit 238 zu 167 Punkten gegen Vettel durch. In der Formel-1-Weltmeisterschaft 2015 erhielt Ricciardo mit Daniil Kwjat einen neuen Teamkollegen bei Red Bull. Beim Großen Preis von Ungarn wurde er Dritter und in Singapur erreichte er den zweiten Platz. Ricciardo unterlag intern Kwjat mit 92 zu 95 Punkten und wurde Gesamtachter. 2016 blieb Ricciardo bei Red Bull. Kwjat begann die Saison als sein Teamkollege, wurde jedoch nach dem vierten Rennen durch Max Verstappen ersetzt. In Monaco erzielte Ricciardo seine erste Pole-Position in der Formel 1. Im Rennen verlor er die Führung nach einem schlechten Boxenstopp seines Teams an Lewis Hamilton und wurde schließlich Zweiter. Beim Großen Preis von Ungarn erreichte er den dritten Platz und eine Woche darauf in Deutschland gelang ihm ein weiteres Mal der zweite Platz. Anschließend wurde er auch Zweiter beim Großen Preis von Belgien und beim Großen Preis von Singapur. In Malaysia gelang Ricciardo sein erster Saisonsieg. Nach einem dritten Platz in den USA kam er beim Großen Preis von Mexiko zunächst als Fünfter ins Ziel, wurde aber noch Dritter nach Zeitstrafen für Verstappen und Vettel, der Ricciardo bei dessen Überholmanöver geschnitten hatte. Damit sicherte er sich bereits zwei Rennen vor Saisonende zum zweiten Mal den dritten Gesamtrang. Ricciardo war 2016 der einzige Fahrer, der jedes Rennen beendete. Nur beim Großen Preis von Russland schaffte er es dabei nicht in die Punkteränge. Insgesamt erzielte er 256 Punkte. 2017 bildeten Ricciardo und Verstappen erneut das Red-Bull-Fahrerduo. Beim Großen Preis von Spanien, im Großen Preis von Monaco sowie beim Großen Preis von Kanada wurde er Dritter. In Aserbaidschan gewann er erstmals in der Saison. Ein Rennen später wurde er Dritter beim Großen Preis von Österreich. Auch in Belgien erreichte er Platz drei. Beim Großen Preis von Singapur wurde er Zweiter, bei den darauf folgenden Großen Preisen von Malaysia und Japan Dritter. Am Saisonende belegte er den fünften Gesamtrang mit 200 Punkten. In der Formel-1-Weltmeisterschaft 2018 ging Ricciardo erneut für Red Bull an den Start. Er gewann das dritte Rennen, den Großen Preis von China. Sein zweiter Sieg gelang ihm in Monaco. Am Saisonende lag er auf dem sechsten Meisterschaftsplatz mit 170 Punkten. Zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2019 verließ Ricciardo Red Bull Racing und wechselte zu Renault. Sein Teamkollege wurde Nico Hülkenberg. Ricciardo beendete den Großen Preis von Japan als Sechster, wurde jedoch Tage später aufgrund eines Protestes von Racing Point disqualifiziert. Am Saisonende belegte er den neunten Gesamtrang mit 54 Punkten. Im Mai 2020 wurde bekannt gegeben, dass Ricciardo zur Saison 2021 zu McLaren wechselt, wo er den zu Ferrari gewechselten Carlos Sainz jr. ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "content": "Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Daniel Joseph Ricciardo [] (* 1. Juli 1989 in Perth) ist ein australischer Automobilrennfahrer. Er wurde 2009 britischer Formel-3-Meister. Er war 2010 und 2011 in der Formel Renault 3.5 aktiv und erreichte dort 2010 den zweiten Gesamtrang.", "tgt_summary": "丹尼尔·里卡多(英语:Daniel Ricciardo,,生于澳大利亚西澳大利亚州珀斯,1989年-7月1日)是一位澳大利亚的一级方程序赛车车手,目前效力于雷诺车队。他曾获得2009年赛季英国三级方程序锦标赛的冠军。在马克·韦伯宣布从一级方程序退休后,里卡多被确定在2014年赛季取代他成为红牛车队的车手。在他效力红牛的首个赛季,里卡多借由在加拿大、匈牙利及比利时的三场分站冠军,在车手积分榜上取得第三名。", "id": 1625034} {"src_title": "Ebrahim Hakimi", "tgt_title": "易卜拉欣·哈基米", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ebrahim Hakimi wurde 1871 in Täbris geboren. Seine Familie stellte seit dem frühen 17. Jahrhundert die Ärzte am Hofe der iranischen Könige. So war es für Ebrahim bereits vorbestimmt, dass er einmal Arzt werden sollte. Nach dem Schulbesuch am Dar-ol Fonun studierte ab 1894 in Paris Medizin. 1902 kehrte er in den Iran zurück. Nach dem Tod seines Onkels erbte er den Titel Hakim al-Molk. 1905 brach im Iran die Konstitutionelle Revolution aus. Ebrahim Hakim wurde als Abgeordneter ins erste iranische Parlament (Madschles) gewählt und entwickelte sich rasch zu einem führenden Politikern der Demokratischen Partei. Als Mohammed Ali Schah sich gegen die konstitutionelle Bewegung stellte, war es Ebrahim Hakimi, der mit Ali Akbar Dehchoda und Seyyed Hassan Taqizadeh ein Komitee der Nationalen Revolution gründeten, um Parlament und Verfassung zu verteidigen. Als Mohammed Ali Schah 1908 das Parlament auflöste und die Führer der konstitutionellen Bewegung verhaften ließ, brachte Ebrahim Hakimi sich in die französische Botschaft in Sicherheit. Nach der Niederlage Mohammad Ali Schahs und dessen Flucht in die russische Botschaft war es Hakimi, der mit seinen verbliebenen ehemaligen Parlamentskollegen die Regierungsgeschäfte übernahm, Mohammad Ali Schah formell absetzte und seinen minderjährigen Sohn Ahmad Schah zum Schah bestimmte. Ebrahim Hakimi war auch Mitglied des Parlamentsausschusses, der mit Mohammad Ali Schah und dem russischen Botschaft die finanziellen Bedingungen für den Regentenwechsel aushandelten (Mohammad Ali Schah erhielt eine lebenslange Rente von jährlich $ 80.000 und musste Iran für den Rest seines Lebens verlassen). Hakimi übernahm als eine Art parlamentarischer Hofminister die Geschäfte des Hofes und war damit auch für die Erziehung und Ausbildung von Ahmad Schah zuständig. 1910 wurde Hakimi Finanzminister im Kabinett von Premierminister Hassan Mostofi. 1911 wurde Hakimi Bildungsminister. Als eine seiner ersten Amtshandlungen ließ er im Parlament das erste Ausbildungsförderungsgesetz des Iran verabschieden. Nach diesem Gesetz erhielten pro Jahr dreißig Studenten ein fünfjähriges Stipendium für ein Studium im Ausland. Im Verlauf des Putsches von 1921von Seyyed Zia al Din Tabatabai wurde Ebrahim Hakimi verhaftet und kam erst nach der Absetzung Tabatabais nach 100 Tagen wieder aus dem Gefängnis frei. Während der Regentschaft von Reza Schah Pahlavi blieb Ebrahim Hakimi der politischen Szene fern und widmete sich der Veröffentlichung eines medizinischen Wörterbuches. Erst 1942, nach der Abdankung Reza Schahs, nahm Ebrahim Hakimi wieder am politischen Leben des Iran teil und wurde auf Initiative von Premierminister Ahmad Qavams zu einem Minister ohne Geschäftsbereich. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Ebrahim Hakimi von Schah Mohammad Reza Pahlavi dem Parlament am 12. Mai 1945 als Premierminister vorgeschlagen. Er verlor aber eine Vertrauensabstimmung am 6. Juni 1945 und musste zurücktreten. Der ihm nachfolgende Premierminister Mohsen Sadr hielt sich ebenfalls nur wenige Monate im Amt. Hakimi wurde am 29. Oktober 1945 ein weiteres Mal Premierminister. Dieses Mal war Hakimi für ganze drei Monate Premierminister. Iran befand sich nach der Weigerung der Sowjetunion, seine im Verlauf der anglo-sowjetischen Invasion 1941 in den Iran einmarschierten Truppen aus dem Norden Irans abzuziehen am Rand eines Bürgerkrieges. Josef Stalin unterstützte die im November 1945 ausgerufene Aserbaidschanische Volksregierung und weigerte sich, Premierminister Hakimi auch nur zu empfangen. Der britische und der amerikanische Botschafter schlug Hakimi vor, eine Kommission mit britischen, amerikanischen, sowjetischen und iranischen Vertretern einzurichten, um die Frage der abtrünnigen Provinzen zu besprechen und im Bedarfsfalle Provinzparlamente einzurichten. Premierminister Hakimi leitete diesen Vorschlag zur Diskussion an den auswärtigen Ausschuss des Parlaments weiter. Zum Leidwesen der westlichen Alliierten wurde der Vorschlag abgelehnt. Unter dem Druck der von Mohammad Mossadegh angeführten parlamentarischen Opposition musste Hakimi am 20. Januar 1946 zurücktreten. Ahmad Qavam übernahm wieder das Amt des Premierministers. Qavam konnte Stalin zum Preis einer Ölkonzession im Norden des Iran zum Abzug der russischen Truppen bewegen, was dann auch das Ende der separatistischen Bewegung in Aserbaidschan bedeutete. Als Ahmad Qavam am 22. Oktober 1947 den mit der Sowjetunion unterzeichneten Vertrag dem Parlament zur Abstimmung vorlegte, lehnte das Parlament den Vertrag ab. Qavam stellte am 10. Dezember 1947 die Vertrauensfrage. Von den 112 anwesenden Abgeordneten stimmten nur 46 für ihn. Am 21. Dezember kam es zur Abstimmung über den neuen Premierminister. Zur Wahl hatten sich Ebrahim Hakimi und Mohammad Mossadegh gestellt. Hakimi gewann die Abstimmung mit einer Stimme Mehrheit. Dieses Mal sollte er das Amt für sechs Monate bekleiden, bis er von Abdolhossein Hazhir am 13. Juni 1948 abgelöst wurde. Hakimi hatte dem Parlament ein anspruchsvolles Programm für soziale Reformen, einen stabilen Haushalt und einem Sparprogramm vorgelegt, war letztlich aber an der mangelnden Unterstützung der Abgeordneten, die Sparmaßnahmen mitzutragen, gescheitert. Nach dem Attentat auf Schah Mohammad Reza Pahlavi am 4. Februar 1949 wurde Mohammad Hakimi Mitglied einer neu berufenen verfassungsgebenden Versammlung, die eine Ergänzung zur bestehenden Verfassung ausarbeiten sollte. Ziel dieser Verfassungsänderung sollte eine Stabilisierung der politischen Verhältnisse durch eine Stärkung der Macht des Monarchen sein. Iran hatte in den drei Jahren seit Kriegsende sieben Premierminister erlebt. Die einige politische Konstante war Schah Mohammad Reza Pahlavi. Die bedeutsamste vom Parlament beschlossene Verfassungsänderung war, dass dem Schah das Recht zugestanden wurde, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen. Damit war ihm ein politisches Druckmittel in die Hand gegeben, die die Parlamentarier stärker als bisher zu Kompromissen nötigte. Darüber hinaus wurde auf Beschluss des Parlaments endlich die bereits in der Verfassung von 1906 vorgesehene zweite Kammer, der Senat, eingerichtet. Ebrahim Haikimi wurde Mitglied des Senats und für kurze Zeit dessen Präsident. Ebrahim Hakimi war Mitglied der vom Schah einberufenen beratenden Kommission der 1958 die Frage der Thronfolge und der kinderlosen Ehe des Schahs mit Soraya Esfandiary Bakhtiari zu beraten hatte, und der zum Schluss kam, dass der Mohammad Reza Pahlavi sich scheiden lassen und neu verheiraten müsse, wenn er weiter Schah bleiben wolle. Ebrahim Hakimi starb am 19. Oktober 1959 im Alter von 91 Jahren. Ebrahim Hakimi war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe mit einer Französin ging ein Sohn hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ebrahim Hakimi (; auch bekannt als ; * 1871 in Täbris; † 19. Oktober 1959 in Teheran) war ein einflussreicher iranischer Politiker, Minister und Premierminister Irans.", "tgt_summary": "易卜拉欣·哈基米(波斯语:ابراهیم حکیمی、英语:Ebrahim Hakimi;1871年-1959年10月19日)是其中一位伊朗总理。", "id": 63734} {"src_title": "2666 (Roman)", "tgt_title": "2666", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Werk besteht aus fünf Teilen (Büchern), die in sich jeweils abgeschlossen, aber lose miteinander verwoben sind. Im Vorwort der Erben des Autors wird erläutert, dass Bolaño ursprünglich die Teile einzeln in jährlichem Abstand veröffentlicht sehen wollte, um damit den größtmöglichen Gewinn für seine Familie zu erzielen. Seine Erben entschieden sich schließlich für eine Herausgabe des Werkes als Ganzes. Bolaño konnte „2666“ wegen seines frühen Todes nicht abschließen. Die Herausgeber leisteten die redaktionelle Arbeit mithilfe der von Roberto Bolaño hinterlassenen Notizen und verschiedenen Textversionen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Teil der Kritiker.", "content": "In Teil 1 „Der Teil der Kritiker“ lernen sich vier Germanisten aus Madrid, London, Paris und Turin kennen. Sie forschen und publizieren zu dem fiktiven deutschen Schriftsteller Hans Reiter, der unter dem Pseudonym Benno von Archimboldi veröffentlicht und den sie für den bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts halten. Archimboldi, über dessen Leben und Aufenthaltsort nichts bekannt ist, soll, so ein Hinweis, nach Santa Teresa in der nordmexikanischen Provinz Sonora gereist sein. Die englische Germanistin macht sich mit ihren beiden Kollegen aus Madrid und Paris auf die Suche nach Archimboldi und reist mit ihnen in die mexikanische Stadt. Dort bleibt ihre Suche allerdings erfolglos. Neben einem Blick in die umtriebige, teils selbstreferentielle Wissenschaftsszene, an der die Protagonisten mitwirken, wird ein Szenario erotisch-sexueller Attraktion und Konkurrenz zwischen ihnen vorgestellt, das sich überraschend auflöst.", "section_level": 2}, {"title": "Der Teil von Amalfitano.", "content": "Teil 2 „Der Teil von Amalfitano“ widmet sich dem Leben des mexikanischen Philosophie-Professors Amalfitano, den die Protagonisten von Teil 1 in Santa Teresa kennenlernen. Amalfitano ist (wie der Autor) chilenischer Herkunft und gelangte über Argentinien (hier übersetzte er ein Buch von Archimboldi) nach Barcelona. Dort setzt Teil 2 ein und schildert das Leben des allein erziehenden Wissenschaftlers, der an der Universität von Santa Teresa eine Professur erhält. Wie schon in Teil 1 werden hier eher am Rande die Frauenmorde in dieser Stadt erwähnt.", "section_level": 2}, {"title": "Der Teil von Fate.", "content": "Hauptperson von Teil 3 „Der Teil von Fate“ ist ein afro-amerikanischer Journalist aus New York, der für eine Reportage über einen Boxkampf nach Santa Teresa reist und dort u. a. Rosa Amalfitano kennenlernt, die Tochter des Philosophie-Professors. In der Folge einer bedrohlich und verwirrend wirkenden Nacht (und auch vor dem Hintergrund der grassierenden Frauenmorde und des Drogenhandels) flüchten der Journalist und Rosa Amalfitano über die Grenze nach Arizona, USA.", "section_level": 2}, {"title": "Der Teil von den Verbrechen.", "content": "Teil 4 schließlich, der umfangreichste Abschnitt des Romans, konzentriert sich auf die Frauenmorde in Santa Teresa, die 1993 erstmals auftreten. Modell stehen Bolaño die Frauenmorde von Ciudad Juárez. Teilweise im Stil von Polizeiberichten werden die regelmäßigen Leichenfunde und Ermittlungen beschrieben. Eingeflochten sind Erzählungen vom beruflichen wie privaten Alltag ermittelnder Polizisten, von Journalisten, die über die Morde berichten und einer Parlamentsabgeordneten, deren Freundin in Santa Teresa spurlos verschwindet. Es wird deutlich, dass sich dieses Geschehen in einem teilweise extrem frauenfeindlichen Klima und angesichts hoher sozialer Ungleichheit vollzieht. Die ermordeten Frauen entstammen weitgehend der am Rande des Existenzminimums lebenden Arbeiterschicht der Maquiladoras, viele planen illegal in die USA einzuwandern.", "section_level": 2}, {"title": "Der Teil von Archimboldi.", "content": "„Der Teil von Archimboldi“, Teil 5, mit dem der Roman abschließt, beginnt als eine Art Biografie von Hans Reiter, dem deutschen Schriftsteller. Geschildert werden Kindheit und Jugend nahe der Ostsee und Berlins. Daran schließt sich Reiters aktive Teilnahme am Zweiten Weltkrieg an: Einmarsch in Polen, Angriff auf Frankreich, Verlegung an die Ostfront, wo er in der Ukraine verwundet wird. Während seiner Rekonvaleszenz entdeckt er die Aufzeichnungen eines jüdischen Russen, der sich vor den Einsatzgruppen versteckt hatte: Eine subjektive (teils exemplarische, teils fantastische) Darstellung der Entwicklung eines jüdischen Intellektuellen in der Sowjetunion, von der Oktoberrevolution bis zu den stalinistischen Schauprozessen. Während des Rückzugs der Wehrmacht stößt Hans Reiter auf einen gekreuzigten rumänischen General, es folgt der Aufenthalt in einem amerikanischen Kriegsgefangenenlager in Ansbach. Dort ermordet Reiter einen Mitgefangenen, der ihm von seiner Mitwirkung am Holocaust berichtet hatte. Danach lässt sich Reiter in Köln nieder und schreibt seinen ersten Roman. Inspiriert von dem manieristischen Maler Giuseppe Arcimboldo nimmt er den Künstlernamen Benno von Archimboldi an. Ein Roman folgt dem anderen (mit geringer öffentlicher Resonanz). Umzug nach Kempten, danach Aufenthalt in Italien, wo er scheinbar für Jahre verschwindet. Tod der Lebensgefährtin. Weitere Romane. Aufenthalte auf griechischen Inseln, Rückkehr nach Italien, Venedig. Zum Ende dieses Buches kehrt der Roman zurück nach Santa Teresa, dem geografischen wie ideellen Zentrum des Werkes.", "section_level": 2}, {"title": "Titel.", "content": "Der Titel ist dem Nachwort von Ignacio Echevarria, einem Freund und engen Vertrauten des Autors, zufolge, als Jahreszahl gemeint. Echevarria zitiert dazu aus Bolaños Roman \"Amuleto\": „Die Avenida ähnelt um diese Stunde vor allem einem Friedhof, aber weder einem Friedhof von 1974 noch einem von 1968 oder 1975, sondern einem Friedhof im Jahre 2666, einem Friedhof, vergessen hinter einem toten oder ungeborenen Augenlid, dem wässrigen Rest eines Auges, das, weil es etwas vergessen möchte, am Ende alles vergessen hat.“", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "2666 wurde international geradezu euphorisch als literarisches Meisterwerk gefeiert. Bolaño wurde im Jahr 2008 für sein Werk 2666 postum mit dem National Book Critics Circle Award ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "2666 ist der letzte Roman des chilenischen Schriftstellers Roberto Bolaño. Nach vielen Jahren der Krankheit, in denen Bolaño schrieb, starb er an Leberversagen, kurz nachdem er seinem Verlag den ersten Entwurf präsentiert hatte. 2666 wurde ungefähr ein Jahr später, 2004, in Spanien veröffentlicht.", "tgt_summary": "《2666》是智利小说家罗贝托·波拉尼奥的最后一部小说,于2004年出版。《2666》在出版后获得了广泛好评,被《时代周刊》评为“2008年度最佳小说”。", "id": 2137019} {"src_title": "Audi-Sportpark", "tgt_title": "奥迪体育公园", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als der am 5. Februar 2004 aus den Fußballabteilungen von MTV und ESV Ingolstadt gegründete FC Ingolstadt 04 in der Saison 2007/08 die Qualifikation für die neue 3. Fußball-Liga ins Visier nahm, war dem Verein bereits bekannt, dass hierfür ein Umzug vom MTV- ins ESV-Stadion unumgänglich war. Für das alte MTV-Stadion waren die Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes für die neue Spielklasse zu hoch. Als dann am Ende der Saison sogar der Sprung in die 2. Fußball-Bundesliga gelang, erteilte die hierfür zuständige DFL selbst einem umgebauten ESV-Stadion (das nach dem Umbau in \"Tuja-Stadion\" umbenannt wurde) nur eine zweijährige Ausnahmespielgenehmigung. Somit benötigte der Verein bis zur Saison 2010/11 ein neues Stadion, wollte er sich in der 2. Bundesliga festsetzen. Am 12. Juni 2008 wurde beschlossen, dass die notwendige neue Spielstätte tatsächlich gebaut wird. Als Gelände war ein Grundstück auf dem ehemaligen Raffineriegelände der Bayernoil geplant. Zunächst waren Baukosten in Höhe von rund 24 Millionen Euro veranschlagt, die der Verein mit Hauptsponsor Audi im Rücken selbst aufbringen sollte. Für die verkehrsinfrastrukturelle Erschließung des Stadions kam die Stadt Ingolstadt auf. Neben dem Stadion wurde auch der Bau von zwei Trainingsplätzen für den vorläufig \"Audi Sportpark\" genannten Komplex geplant. Anfang Juli leitete die zuständige Bezirksregierung von Oberbayern ein so genanntes Raumordnungsverfahren für das Grundstück ein. Innerhalb dieses Verfahrens sollte geprüft werden, inwiefern sich der Stadionbau auf Natur, Wasserwirtschaft und Straßenbau auswirken wird. Hierzu wurden Fachbehörden und betroffenen Kommunen angehört. Anfang Oktober war das Verfahren abgeschlossen, und die Bezirksregierung gab grünes Licht für das Projekt. Insgesamt waren 43 Vereine, Verbände, Behörden und Kommunen angehört worden. Ende November 2008 entbrannte jedoch ein Streit zwischen der Stadt, die das Stadiongrundstück kaufen wollte, und dem bisherigen Besitzer Bayernoil um die Sanierung der Altlasten des Geländes. Nach einem ersten Vertragsentwurf wollte das Unternehmen die Sanierung nur innerhalb der gesetzlichen Mindestbestimmungen vornehmen, die Stadt befürchtete allerdings noch weitere Altlasten in tieferen Erdschichten. Zudem sollte eine Klausel Bayernoil exklusives Baurecht einräumen, zudem wollte das Unternehmen der Stadt untersagen, einen alternativen Standort als Baugrundstück auszuschreiben. Nachdem sich beide Parteien Mitte Januar 2009 wieder angenähert hatten, wurde Anfang Februar 2009 dann eine endgültige Einigung erzielt. Diese sah vor, dass Bayernoil zeitlich unbefristet für die Sanierung des vollständigen Grundstücks aufkommt. Die Stadt hielt dafür am ursprünglichen Standort für das neue Stadion fest. Der Stadtrat stimmte dem neuen Vertrag schnell zu, so dass der Verein schon einen Tag später mit der Hellmich Unternehmensgruppe den Bauherrn der neuen Arena vorstellen konnte. Demnach sollte mit dem Bau im Mai 2009 begonnen werden, damit bis Juli 2010 ein 15.000 Zuschauer fassendes Stadion auf dem ehemaligen Raffineriegelände entstehen konnte. Die Zahl setzt sich zusammen aus 9.000 Sitz- und 6.000 Stehplätzen. Die neue Heimat des FC Ingolstadt wurde so gebaut, dass sie bei Bedarf erweiterbar ist. In einer ersten Ausbaustufe auf 22.000 Zuschauer könnte das Dach angehoben und drei bis vier weitere Zuschauerränge installiert werden. Für einen weiteren Ausbau auf 30.000 Zuschauer müsste der Verein das Dach komplett entfernen und ein größeres bauen lassen. Neben dem Stadion und den beiden Trainingsplätzen ist für die weitere Zukunft der Bau weiterer Fußballfelder für die zweite Mannschaft und die Jugend des Vereins geplant. Der Spatenstich erfolgte dann plangemäß am 22. Mai 2009 in einer feierlichen Zeremonie, in der die Vereinsführung und Vertreter der Stadt und der lokalen Politik anwesend waren. Von diesem Tag an blieben dem Verein noch 14 Monate Zeit, bis die neue Heimat des FC 04 fertiggestellt sein sollte. Nachdem die Tiefbauarbeiten abgeschlossen waren, konnte man Ende August 2009 die ersten Betonteile auf der Baustelle in die Höhe wachsen sehen. Die Grundsteinlegung für die Arena fand im November 2009 statt. Bis dahin waren zudem bereits die Arbeiten an Süd- und Osttribüne komplett abgeschlossen. Der harte Winter verzögerte den Zeitplan für die Baumaßnahmen nur leicht: Im Dezember betonierten die Verantwortlichen bereits die zweite Etage des Stadions und im Januar 2010 konnte dann der Rohbau vollendet werden. Die Überdachungen der Südtribüne und der Gegengeraden sind bereits abgeschlossen. Anschließend folgten die Baumaßnahmen im und am Funktionsgebäude und in den Kiosken, die rund um den Audi-Sportpark liegen. Am 17. und 18. Juni 2010 wurde mit dem Rasen das letzte Teilstück angeliefert. Nach seiner Verlegung war das Projekt beendet, und am 24. Juli wurde das Stadion offiziell eröffnet. Im Rahmen der Eröffnungsfeier fand auch ein Blitzturnier statt, das der VfL Wolfsburg gewinnen konnte. Weitere Teilnehmer waren Gastgeber FC Ingolstadt und der FC Augsburg. Am 21. Mai 2011 siegte die Deutsche Nationalmannschaft der Frauen gegen die Nordkoreanische Nationalmannschaft der Frauen mit 2:0 – dem ersten von vier Länderspielen (als Härtetest) vor der heimischen Weltmeisterschaft. Im Frühjahr 2013 übernahm die Audi Immobilien Verwaltung GmbH die Anteile von Peter Jackwerth an der FC Ingolstadt 04 Stadionbetreiber GmbH.", "section_level": 1}, {"title": "Zuschauerplätze.", "content": "Das Stadion gibt 15.200 Zuschauern Platz, die sich auf etwa 9.200 Sitz- und 6.000 Stehplätze verteilen. Die Zuschauerplätze sind komplett überdacht. Im Gürtel des Stadions gibt es einen Fanraum, der auch an normalen Werktagen geöffnet ist. Außerdem gibt es für die Sponsoren und Partner des FC Ingolstadt 04 etwa 1.350 Business-Sitze und 18 VIP-Logen. Unter den überdachten Tribünen gibt es einige Kioske und Sanitäranlagen. Auf der Westseite der Anlage ist eine große Piazza angelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Anschluss an den ÖPNV.", "content": "Der Audi-Sportpark wird von den Buslinien 51, 52, 21, 201 und 202 der INVG bedient:", "section_level": 1}], "src_summary": "Audi Sportpark ist der Name eines Fußballstadions, das in Ingolstadt auf dem ehemaligen Bayernoil-Gelände steht. Es liegt im Südosten der Stadt Ingolstadt in Richtung Manching. Eigentümer des Stadions ist die Audi Immobilien Verwaltung GmbH, eine Tochtergesellschaft der Audi AG. Der Hauptnutzer ist der Fußball-Drittligist FC Ingolstadt 04. Der Sportpark bietet 15.200 Plätze (9.200 Sitz- und 6.000 Stehplätze). Zu internationalen Partien sind 12.000 Zuschauer zugelassen.", "tgt_summary": "奥迪体育公园()是建于德国因戈尔施塔特原址的一座专业足球场所使用的名称。它地处因戈尔施塔特通往曼兴方向的东南部。场地的物权者为奥迪物业管理有限公司(),即奥迪股份公司的子公司。", "id": 535335} {"src_title": "Turkmenen (Irak)", "tgt_title": "伊拉克土庫曼人", "src_document": [{"title": "Siedlungsgebiet.", "content": "Die Turkmenen bezeichnen ihr Siedlungsgebiet im Nordirak als Türkmeneli („Land der Turkmenen“). Die Stadt mit einem großen turkmenischen Bevölkerungsanteil ist Kirkuk. Das Heimatgebiet der lange unterdrückten türkischen Bevölkerung des Irak wurde von der Weltöffentlichkeit lange Zeit als der „kurdische Teil des Irak“ wahrgenommen. Obwohl die Deklaration von 1932 zur Unabhängigkeit des Irak den Turkmenen und den Kurden denselben gesetzlichen Status zuerkannt hatte, verlieh Saddam Husseins Baath-Partei den Kurden den Status einer Gründernation (vgl. auch Autonome Region Kurdistan), die Turkmenen versetzte sie dagegen in den Minderheitsstatus zurück. Türkmeneli erstreckt sich von der nordwestlichen Stadt Zaxo im Gouvernement Dahuk nahe der irakisch-türkischen Grenze in Form eines Streifen bis zur südöstlichen Stadt Mandali im Gouvernement Diyala nahe der irakisch-iranischen Grenze. Das Gebiet ist mit etwa 90.000 Quadratkilometern etwas größer als Bayern, und im gesamten Gebiet leben etwa sechs Millionen Menschen. Laut britischen Quellen war die Bevölkerung Erbils in 1919 noch mehrheitlich turkmenisch und nicht kurdisch.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung Türkmenelis.", "content": "In Türkmeneli stellen die Kurden die größte ethnische Gruppe dar. Die zweitgrößte Ethnie bilden Turkomanen. Rund 80 % der etwa 2 Millionen irakischen Turkomanen leben in Türkmeneli. Des Weiteren gibt es Araber und Assyrer, die überwiegend im Süden Türkmenelis wohnen. Die Turkomanen stellen vor allem in den Großstädten Tal Afar mit etwa 200.000 Personen, in Kirkuk mit etwa 150.000 Personen sowie in Arbil und Mosul mit etwa je 100.000 Personen bedeutende Minderheiten dar. Die Kurden sprechen verschiedene kurdische Dialekte wie Kurmandschi, Sorani und Südkurdisch. Die Turkomanen dagegen sprechen aserbaidschanische Dialekte und verwenden das Türkei-Türkische als Schriftsprache. Die Assyrer sprechen gewöhnlich neuaramäische Dialekte. Alle ethnische Gruppen beherrschen neben ihrer Muttersprache in der Regel auch die arabische Sprache.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die einst vollnomadischen Turkmenen bildeten sich etwa im 10. Jahrhundert in Zentralasien aus. Ab dem 11. Jahrhundert eroberten die oghusischen Turkmenen Persien, Teile Anatoliens sowie Mesopotamiens und bildeten das Großreich der Seldschuken. Der Aufstieg der Turkmenen im 14. Jahrhundert hängt mit dem Verfall jeglicher staatlichen Autorität nach dem Untergang der Ilchane zusammen. Unter Uzun Hasan (reg. 1453–1478) kam es zum Aufstieg und zur Glanzzeit der Aq Qoyunlu, einer turkmenischen Stammesföderation, nachdem er 1467 die Qara Qoyunlu unter Dschahan Schah vernichtend geschlagen und deren Reich im Iran, Aserbaidschan und dem Irak erobert hatte. Zu seiner Zeit reichten die Grenzen des Reiches vom Kaspischen Meere bis Syrien und von Aserbaidschan bis Bagdad. In den folgenden Jahrhunderten lebten die Turkmenen unter safawidischer und osmanischer Herrschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung des Staates Irak.", "content": "Im 20. Jahrhundert wurde die Bevölkerung Türkmenelis zum Opfer etlicher Massaker. Überwiegend betroffen waren die Assyrer und Turkomanen. Beim Levi-Massaker am 4. Mai 1924 wurden nahezu 100 Turkomanen bei einer Auseinandersetzung mit Assyrern im Basar von Kirkuk von britischen Soldaten getötet. 1933 wurden beim Massaker von Semile mehrere Tausend Assyrer in verschiedenen Dörfern Nordiraks umgebracht. Das besonders betroffene Dorf Semile wurde Namensgeber des Massakers. Am 14. Juli 1959 kam es bei den Feierlichkeiten zum ersten Jahrestag des Sturzes der irakischen Monarchie in Kirkuk zu Zusammenstößen zwischen den Volksgruppen, bei denen es viele Tote unter der Stadtbevölkerung gab. Die turkmenischen Parteien gedenken an diesen Tag. Das Altin Köprü-Massaker war das zweite große Massaker an Turkomanen und ereignete sich am 28. März 1991 im Dorf Altin Köprü, das zwischen den Städten Kirkuk und Arbil liegt. Dabei kamen 102 Bewohner ums Leben. Seit Anfang der 1900er Jahre ist die Mosul-Frage ein besonderer Anlass für ethnische Konflikte zwischen Arabern, Kurden und Turkomanen, da Mossul und dessen Umland wegen seiner Erdölvorkommen von Bedeutung ist. Nach der Besetzung des Irak 2003 war Türkmeneli größtenteils von den Streitkräften der Vereinigten Staaten und ein kleiner Teil von den Polnischen Streitkräften besetzt. Der grundlegende Streit um die Zugehörigkeit von verschiedenen Gebieten mit signifikanten turkmenischen Anteilen führte über die Jahre oft zu Krisen zwischen der kurdischen Regionalregierung und den Turkmenen. Als 2014 die Irakkrise ausbrach, eroberte der IS große Gebiete im Nordirak. Turkmenische Städte wie Tal Afar wurden erobert und andere Orte wie Kirkuk, Tuz Churmatu und Amerli bedroht bzw. belagert. Die schiitischen Turkmenen litten sehr unter dem IS, der eine salafistisch-sunnitische Ideologie propagierte. Die schiitischen Turkmenen organisierten sich für die Rückeroberung in der irakischen Armee oder der Miliz al-Haschd asch-Schaʿbī.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Die Turkmenen sind in verschiedenen Parteien organisiert, die teils auf ethnischen und teils auf religiösen Prinzipien ruhen. Daneben gibt es turkmenische Parteien, die der irakischen Zentralregierung in Bagdad nahe stehen und welche, die die kurdische Regionalregierung unterstützen. Andere wiederum machen spezifisch turkmenische Politik und werden wie die Turkmenenfront des Irak von der Türkei unterstützt. Die \"Spaltung\" der Turkmenen zeigte sich auf in den letzten Jahren im Kampf gegen den IS, wo die Turkmenen als Teil von verschiedenen Armeen und Milizen kämpften.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Turkmenen oder Turkomanen des Irak sind eine turksprachige Ethnie im Staatsgebiet des heutigen Irak, die den Turkmenen/Turkomanen Vorderasiens zuzurechnen sind. Sie sind mit geschätzten 5 % bzw. gemäß der Volkszählung von 1958 mit 9 % nach Arabern und Kurden die drittgrößte Ethnie im Irak. Momentan leben nach turkmenischen Angaben 2,5 Millionen Turkmenen im Irak und Syrien (Turkmenen in Syrien), deren Zahl aber aufgrund von Flucht, Terror und Krieg vermindert werden. Die Hauptstädte der Turkmenen des Irak sind Kirkuk und Mossul. Die irakischen Turkmenen sprechen mehrere Dialekte, die von einigen Autoren als \"irakisch-türkisch\" bezeichnet werden und von anderen dem südaserbeidschanischen zugerechnet werden. Als Schriftsprache verwenden sie das heutige Türkei-Türkische. Es besteht trotz der Namensgebung keine unmittelbare Verbindung mit dem modernen Staat Turkmenistan.", "tgt_summary": "伊拉克土库曼斯坦人是土库曼斯坦人在伊拉克的分支。人口估计由50万至450万人不等。", "id": 2501499} {"src_title": "Crackpot", "tgt_title": "民间科学家", "src_document": [{"title": "Verwendung innerhalb der Netzkultur.", "content": "In Wissenschaft und Netzkultur hat der Begriff jeweils unterschiedliche Konnotationen. In der Netzkultur versteht man darunter eine Person, die sich unkonventionelle Ideen – in oft obsessiver Form – zu eigen macht und sich auch durch stichhaltige Gegenargumente nicht mehr von ihnen abbringen lässt. Fehler in ihren Einschätzungen (selbst grundlegende), die leicht aufgezeigt werden können, werden von ihr nicht als solche anerkannt. Crackpots verwenden dabei selten wissenschaftliche Methodik, sondern argumentieren mit Phrasen wie „Es ist logisch...“ oder „Es ist offensichtlich...“. Ihr Fachwissen beziehen sie meist aus eigenen Interpretationen von veralteten Theorien oder vereinfachten Darstellungen in den Medien. Ein charakteristisches Merkmal von Crackpots ist die Behauptung, ihre Hypothesen könnten verschiedenste Beobachtungen in der Natur besser erklären als gängige wissenschaftliche Theorien. Zur Unterstützung ihrer Theorien verwenden sie oft anekdotenhafte Auszüge aus seriösen wissenschaftlichen Arbeiten, die, aus dem Zusammenhang gerissen, ihre Argumentation zu stützen scheinen. Im Bereich der Netzkultur werden auch Begriffsbildungen wie \"Crackpottery\" (zu deutsch etwa: Crackpotterei) und \"Crackpotism\" (deutsch etwa: Crackpotismus) verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung innerhalb der Wissenschaft.", "content": "Innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses wird der Begriff weniger restriktiv verwendet. So definiert Brian Martin (1978) ihn wie folgt: Eine frühe Definition für Crank lautet:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel für die Verwendung innerhalb der Geowissenschaften.", "content": "In einer 2002 veröffentlichten Studie unterscheidet R. J. Huggett zwei grundlegende Arten von Cranks. Zum einen Cranks mit „antrainiertem“ (im Sinne von „indoktriniertem“) oder autodidaktischem Wissen, er nennt sie hier auch „kreationistische Cranks“, die besonders lautstark seien und versuchten, die Erdgeschichte mittels der aus der Bibel entnommenen „Fakten“ zu deuten. Als Beispiel nennt er Donald Wesley Patten, den Autor von Büchern wie \"The biblical flood and the ice epoch (1966)\" (dt.: Die biblische Flut und das Eiszeitalter). Zum zweiten nennt er „professionelle Cranks“, die eine angemessene universitäre Ausbildung durchlaufen hätten und nicht durch extreme religiöse Überzeugungen in ihrem Urteil beeinflusst seien. Diese verwendeten eine fragwürdige Methodik für ihre Forschungstätigkeit, welche an Pseudowissenschaft grenze oder derselben zuzuordnen sei. Eine Beeinflussung durch ihr kulturelles und soziales Umfeld sei aber auch hier nicht auszuschließen. Als Beispiel nennt er Immanuel Velikovsky, einen umstrittenen Vertreter des Katastrophismus. Des Weiteren unterscheidet er „Konventionalisten mit einer Crank-Ader“, die er weiter in erfolgreiche und erfolglose Konventionalisten unterteilt. Als Beispiel für erstere nennt er Alfred Wegener, den Begründer der Theorie der Kontinentalverschiebung, für letztere nennt er C. Warren Hunt, einen Geologen, der bestimmte Überflutungssedimente mit einer 1500 m hohen Flutwelle, verursacht durch einen Kometen, erklären wollte. Nach Huggetts Definition ist \"Crank\" im wissenschaftlichen Sinne nicht als spöttische oder kritische Bezeichnung zu sehen. Der Ausdruck bezeichne lediglich eine außerordentlich exzentrische Ansicht bezüglich wissenschaftlicher Theorien.", "section_level": 2}, {"title": "Unterscheidung zwischen Crackpot-Hypothesen und ernstzunehmender Wissenschaft nach Fred Gruenberger (1962).", "content": "Fred Gruenberger versuchte 1962, Crackpot-Hypothesen zu beschreiben. Als wichtiges Kriterium für die Unterteilung wissenschaftlich/nicht wissenschaftlich gilt etwa, dass wissenschaftliche Theorien Vorhersagen machen sollten. Wendet man dieses Attribut jedoch auf die Astronomie an, so zeigt sich, dass, obwohl die Astronomie nach gängiger Vorstellung zu den Wissenschaften gehört, bestimmte Bereiche derselben keine Vorhersagen liefern, sondern lediglich konkrete Beobachtungen beschreiben, wie gemessene Sterndichten oder registrierte Novae. Gruenberger schloss daraus, dass es nicht möglich ist, eine Hypothese mittels eines einzelnen Kriteriums sinnvoll zu bewerten. Die Unterscheidung zwischen Crackpot-Wissenschaft und echter Wissenschaft ist dementsprechend insbesondere für den Laien, oft aber auch für den Fachmann, schwierig. Als Entscheidungshilfe schlug Gruenberger ein Punktesystem vor, mit welchem es dem Leser ermöglicht werden solle, wissenschaftliche bzw. vermeintlich wissenschaftliche Arbeiten zu bewerten. Zu diesem Zweck sollen diese in 13 verschiedenen Kriterien, wie z. B. Nachvollziehbarkeit, experimenteller Überprüfbarkeit oder der Übereinstimmung mit Ockhams Rasiermesser, bewertet werden. Nach seiner Auffassung erreiche die moderne Physik dabei 97 und das Wünschelruten­gehen 28 von 100 möglichen Punkten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Crackpot ist ein abschätzig gemeinter englischer umgangssprachlicher Ausdruck für eine Person mit exzentrischen Ansichten („Exzentriker“, „Spinner“, „Verrückter“). In seiner eingeschränkten Bedeutung als eine Person, die Theorien vertritt, die dem gegenwärtigen Stand der Forschung widersprechen, ist der Begriff auch in die deutschsprachige Netzkultur eingedrungen. Hier wird Crackpot oft synonym zu Crank verwendet (ursprünglich englisch für Kurbel, im übertragenen Sinn aber – neben „Griesgram, Miesepeter“ – auch: „Spinner“, „seltsamer Kauz“).", "tgt_summary": "科妄(英语:crank),或称民间科学家、妄人科学家、科学妄人、民科,具有偏执倾向,在缺乏科研素养的同时,运用大规模宣传、向有所属单位的科研工作者寄送电子邮件、求见权威科研工作者等方法强行推行自己的理论。由于民间科学爱好者所具有的共性,他们事实上已经成为社会学意义上的研究对象。", "id": 56798} {"src_title": "Irina Bokowa", "tgt_title": "伊琳娜·博科娃", "src_document": [{"title": "Ausbildung und politische Karriere.", "content": "Irina Bokowa ist Tochter von Georgi Bokow, einem ehemaligen Chefredakteur von \"Rabotnitschesko delo\" (Die Arbeitersache), dem Zentralorgan der Bulgarischen Kommunistischen Partei von 1948 bis 1990. Ihr Abitur legte sie 1971 an der angesehenen \"First English Language School\" in Sofia ab. Anschließend studierte sie am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen, an dem sie 1976 den Titel Master of Business Administration erwarb. Ein Aufbaustudium zum Thema der US-amerikanischen Außenpolitik absolvierte sie 1989 an der University of Maryland School of Public Affairs. 1977 trat sie in das bulgarische Außenministerium ein, an dem sie verschiedene Positionen innehatte. Zeitweise war sie Mitarbeiterin Bulgariens bei den Vereinten Nationen in New York. Zwischen 1986 und 1990 fungierte sie als Beraterin des Außenministers im Rang einer Ersten Sekretärin. Von 1995 an koordinierte sie als Stellvertreterin des Ministers die Beziehungen Bulgariens zur Europäischen Union. Von November 1996 bis Februar 1997 leitete sie im Kabinett von Premierminister Schan Widenow das Ministerium geschäftsführend. Als Mitglied der Bulgarischen Sozialistischen Partei gehörte sie zwischen 1990 und 1991 der verfassungsgebenden \"Großen bulgarischen Nationalversammlung\" sowie zwischen 2001 und 2005 dem Narodno Sabranie, dem nationalen Parlament, an. Ab 2005 war sie bulgarische Botschafterin in Frankreich und Monaco sowie bei der UNESCO. Seit 2008 gehört sie der Jury des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises an. 2016 war sie Kandidatin Bulgariens für die Nachfolge von Ban Ki-moon als Generalsekretär der Vereinten Nationen. 2020 wurde Bokowa in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "UNESCO.", "content": "Am 22. September 2009 schlug sie der UNESCO-Exekutivrat als Nachfolgerin von Kōichirō Matsuura zur Generaldirektorin der Organisation vor. Zuvor hatte sie sich in fünf Wahlgängen gegen ihren schärfsten Konkurrenten, den Ägypter Faruk Hosni, und sieben weitere Bewerber durchgesetzt. Die Generalkonferenz der UNESCO bestätigte ihre Wahl am 15. Oktober 2009. Die offizielle Amtsübergabe war am 15. November 2009. Sie ist damit die erste Frau und die erste Vertreterin eines früheren sozialistischen Staates an der Spitze einer UN-Organisation. Für ihre Leistungen in diesem Amt erhielt sie 2011 die Ehrendoktorwürde der Universität Haifa. Bokovas Amtszeit endete am 15. November 2017; am 10. Oktober 2017 wurde Audrey Azoulay zu ihrer Nachfolgerin gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Weltkulturerbe im syrischen Krieg.", "content": "Nachdem der Islamische Staat im Irak und der Levante (ISIL) die syrische Oasenstadt Palmyra, welche zum Weltkulturerbe gehört, im Jahr 2015, dem vierten Jahr des Krieges in Syrien, erobert hatte, beging er dort Gräuel an der Bevölkerung und zerstörte Ruinen, Statuen, Tempel und Grabmäler. Im August wurde der ehemalige Chef-Archäologe Palmyras, Khaled Asaad, öffentlich enthauptet und gekreuzigt. Ende März 2016, im fünften Jahr des Kriegs in Syrien, eroberten syrische Regierungstruppen mit Unterstützung der russischen Luftwaffe und der libanesisch-schiitischen Hisbollah-Miliz die antike Ruinenstadt Palmyra zurück. Irina Bokowa begrüßte diese Offensive in ihrer Funktion als UNESCO-Generaldirektorin.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Irina Bokowa ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Irina Georgiewa Bokowa (auch \"Irina Georgieva Bokova\" geschrieben, ; * 12. Juli 1952 in Sofia) ist eine bulgarische Politikerin der Bulgarischen Sozialistischen Partei (BSP) und vom 15. November 2009 bis 15. November 2017 Generaldirektorin der UNESCO.", "tgt_summary": "伊琳娜·格奥尔基耶娃·博科娃(英语:Irina Georgieva Bokova,,1952年-7月12日),出生于保加利亚首都索非亚,现任联合国教科文组织总干事。曾任保加利亚外交部长、保加利亚驻法国大使、保加利亚驻摩纳哥大使、保加利亚议员。2009年9月22日,她被提名为联合国教科文组织总干事,当日提名获胜后随即成为唯一的候选人,并在10月举行的第35届联合国教科文组织大会出任第十任总干事。", "id": 2992043} {"src_title": "Thunderbolt (Schnittstelle)", "tgt_title": "Thunderbolt", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Die Thunderbolt-Schnittstelle wurde auf der Hausmesse IDF 2009 erstmals intern und am 24. Februar 2011 offiziell vorgestellt. Aus Kostengründen wurde zunächst auf eine optische Übertragung verzichtet, stattdessen wird eine elektrische Übertragung über Kupferkabel verwendet. Da Thunderbolt aber aktive Kabel verwendet – das heißt, in den Steckern der Kabel befindet sich Elektronik, die die physische Ebene der Übertragungsstrecke (das Übertragungsmedium) vor dem Gerät verbirgt – wären alle Geräte auch mit optischen Kabeln kompatibel, falls diese eingeführt werden sollten. Mechanisch und elektrisch ist Thunderbolt abwärtskompatibel mit dem DisplayPort mit Mini-DisplayPort-Steckern. Die ersten mit dieser Technologie ausgestatteten Geräte sind Notebooks der Reihe MacBook Pro von Apple, die seit dem 24. Februar 2011 erhältlich sind. Thunderbolt soll sich nach den Plänen von Intel als ein universeller Anschluss durchsetzen und für die nahe Zukunft genügend Kapazität für den Transfer von großen Datenmengen bieten. Thunderbolt basiert auf mehreren parallelen bidirektionalen Kanälen, auf denen seriell Daten übertragen werden. Dabei werden existierende Protokolle wie DisplayPort und PCI Express verwendet. Zunächst (das heißt, nicht bei Thunderbolt 2) gibt es zwei bidirektionale Kanäle mit Transferraten von 10 GBit/s, die Technik bietet aber Potenzial für weit höhere Datenraten; Intel nannte im Jahre 2009 das Ziel, 100 GBit/s innerhalb von zehn Jahren zu erreichen. Außerdem kann die Technik unterschiedliche Protokolle gleichzeitig unterstützen, wodurch sie flexibler einsetzbar wird. Elektrische Kabel werden von Intel auf bis zu drei Meter spezifiziert, optische Kabel würden, so sie existierten, größere Leitungslängen von über 10 Metern ermöglichen. Thunderbolt-Dockingstationen sollen USB-Dockingstationen ersetzen und die bisherigen Nutzungseinschränkungen eines generischen Portreplikators nicht mehr aufweisen. Seit dem Jahr 2012 ist Thunderbolt auch auf Windows-Systemen verfügbar. Die Thunderbolt-Schnittstelle ist eine Alternative zum (brutto) etwa halb so schnellen USB-3.0-Bus. USB hat aber die Vorteile, kompatibel zu den weit verbreiteten älteren USB-Schnittstellen zu sein sowie eine optional höhere Betriebsspannung bzw. Leistung zu bieten. Darüber hinaus kostet USB auf dem Zubehörmarkt deutlich weniger.", "section_level": 1}, {"title": "Thunderbolt 2.", "content": "Im Juni 2013 stellte Intel die nächste Thunderbolt-Generation namens \"Thunderbolt 2\" vor, basierend auf dem \"Falcon Ridge\" genannten Controller. Der Produktionsbeginn war Ende 2013. Sie bietet eine Datenrate von 20 GBit/s, was durch Zusammenlegung der beiden bisher bereits 10 GBit/s schnellen Daten- und Display-Kanäle ohne Änderungen an der Geschwindigkeit möglich wird. Die verfügbare Bandbreite kann so flexibler genutzt werden. Thunderbolt 2 wurde im Juni 2013 durch Apple erstmals auf der WWDC für den neuen Mac Pro angekündigt.", "section_level": 2}, {"title": "Thunderbolt 3.", "content": "Mitte 2015 wurde vom Thunderbolt-Konsortium die dritte Version vorgestellt, die als physisches Merkmal den drehbaren USB-C-Stecker mit der Maximalversion der USB-3.1-Spezifikation verbindet und die Übertragungsrate auf bis zu 40 GBit/s erhöht. Die Schnittstelle soll dazu dienen, alle Bild-, Ton-, Energie- und Datenübertragungskanäle in einer Schnittstelle zu bündeln, und erlaubt durch die aktiven Schnittstellen mit optischer Übertragung auch große Reichweiten.", "section_level": 2}, {"title": "Thunderbolt 4.", "content": "Im Januar 2020 kündigt Intel Thunderbolt 4 auf der US-Messe Consumer Electronics Show (CES) an. Für den Markt war diese Meldung überraschend, weil Intel den Thunderbolt-Standard seit dem 4. März 2019 der Standardisierungsorganisation USB Implementers Forum (USB-IF) übergeben hat, welche USB-Standards herausbringt und Thunderbolt als technische Basis für die Version USB4 benutzt. Allerdings sind im Standard USB4 viele Bestandteile optional und für den Kunden nicht eindeutig zu erkennen, welche Variante verwendet wurde. Hingegen sind unter dem Standard Thunderbolt 4 alle optionalen Bestandteile Pflicht. Thunderbolt 4 hat den Stecker und die Übertragungsrate von 40 GBit/s von Thunderbolt 3 übernommen und integriert die 20 GBit/s-Stufe von USB 3.2 welche in Thunderbolt 3 nicht vorgesehen ist. Erste Geräte sollen Ende 2020 auf den Markt kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Kompatibilität.", "content": "Apple bietet einen Adapter an, um Geräte mit Thunderbolt-2-Anschluss an Geräte mit Thunderbolt-3/USB-C-Buchse anzuschließen.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Thunderbolt wird als Controller in Geräte integriert. Die erste Version basierte auf Kupferleitungen, in späteren Versionen kam ein Modul zur Umwandlung optischer und elektrischer Signale hinzu. Reihenschaltungen von bis zu sechs Peripheriegeräten ohne Leistungsverlust sind ebenfalls möglich. Miteinander verbundene Thunderbolt-Chips arbeiten mit einem synchronen Taktsignal. Um Laufzeitprobleme zu vermeiden, sollen die Timer bei maximal sieben Hops einer Thunderbolt-Gerätekette nur bis zu acht Nanosekunden voneinander abweichen. Ein Thunderbolt-Kabel ist technisch sehr aufwendig. In den zwei Steckern eines Kabels sind zwölf Chips verbaut (Stand 2012). Dies erklärt das längliche und klobige Design der Stecker sowie die Erhitzung im Betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitsproblem.", "content": "Steckt man ein Gerät an, besteht die Möglichkeit des Speicherdirektzugriffs – lesend und schreibend. Dieses Einfallstor soll durch IOMMU auf Host-Seite begrenzt werden, jedoch unterstützt unter Windows nur Windows 10 Enterprise IOMMU. Aktiv ist es normalerweise ohnehin nicht. Unter Linux ist IOMMU im Kernel unterstützt, aber in allen gängigen Distributionen inaktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Nachrüstbarkeit.", "content": "Auf der Computex in Taipeh im Jahr 2012 stellte Asus die erste Steckkarte vor, mit der sich PC-Mainboards um Thunderbolt-Funktionalität erweitern lassen, die sonst kein Thunderbolt beherrschen. Diese \"ThunderboltEX\" genannte Karte läuft jedoch nur mit Asus- und Gigabyte-Boards, die die Hersteller hierfür als geeignet erklären. Die Karte muss für volle Funktion mit einem DisplayPort-Kabel verbunden werden, dessen anderes Ende im DP-Ausgang der Onboard-Grafik oder der Grafikkarte steckt (Loop-Through-Kabel). Ein Vorteil ist, dass auch eine bereits vorhandene Grafikkarte zusammen mit Thunderbolt genutzt werden kann. Man ist also nicht auf Intels HD Graphics angewiesen, um mittels Thunderbolt einen Monitor anzusteuern. Die ThunderboltEX funktioniert auch, wenn kein DP-Kabel die Display-Signale zuführt. Dann ist zwar die Datenübertragung an andere TB-Geräte möglich, ein Thunderbolt-Monitor kann aber nicht mit Bildern versorgt werden. Mittlerweile sind Weiterentwicklungen dieser Nachrüstlösung erschienen unter den Namen \"Asus ThunderboltEX 2\" und \"Asus ThunderboltEX 3\". Das Prinzip mit dem Loop-Through-Kabel blieb hierbei erhalten. Die Karten sind nur lauffähig auf Mainboards mit entsprechender BIOS-Unterstützung. Beim Design der Karte \"ThunderboltEX 3\" vollzog Asus bereits den Wechsel des Thunderbolt-Steckers hin zu USB-C, die Karte \"ThunderboltEX 2\" besitzt noch die weiter oben abgebildete TB-Buchse. Hinzu kommt damit die USB-C-Funktion der Abgabe von elektrischer Leistung an externe Geräte, in diesem Fall von bis zu 36 Watt, so dass diese ohne eigenes Netzteil betrieben werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Am 4. März 2019 gab die Standardisierungsorganisation USB-IF bekannt, dass USB4 auf der Basis von Thunderbolt 3 entwickelt werden soll.", "tgt_summary": "英语:Thunderbolt(中国大陆民间译名为“雷电”,苹果中国译为“雷雳 léi lì”)是由英特尔发表的连接器标准,目的在于当作电脑与其他装置之间的通用总线,第一代与第二代接口是与Mini DisplayPort整合,较新的第三代开始改为与USB Type-C结合,并能提供电源。", "id": 2939675} {"src_title": "Wu-Stil", "tgt_title": "吴氏太极拳", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Wu-Stil nimmt seinen Anfang bei Yang Luchan (1799–1872), der als erster Außenstehender den in der Familie Chen über Generationen als Familientradition weitergegebenen Chen-Stil des Taijiquan erlernen durfte. Als Yang Luchan im Jahre 1850 als Ausbilder der Leibgarde zum kaiserlichen Hof berufen wurde, wurde der Mandschuren-Hauptmann Wu Quanyou (1834–1902) einer seiner Schüler. Später wurde Wu Quanyou zum offiziellen Schüler von Yang Luchans zweitem Sohn Yang Banhou (, 1837–1890). Das auf Wu Quanyou (1834–1902) zurückgehende Taijiquan erhielt erst eine Generation später den Namen Wu (), als Wus Sohn Wu Jianquan (1870–1942) den Familiennamen der chinesischen Aussprache ihres Mandschu-Namens „U Hala“ () anpasste. Wu Jianquan lebte in den Tagen der frühen chinesischen Republik (nach 1912) in Peking und unterrichtete dort neben Yang Chengfu, Yang Shaohao und Sun Lutang an der „Pekinger Forschungsgesellschaft für Leibeserziehung“ (). In dieser Zeit wurde die Tradition der „verschlossenen Tür“ () – gemeint ist, dass das Wissen nur an ein geschlossener überschaubarer Kreis von Schüler, meist Familien- bzw. Klanmitglieder, hinter verschlossener Tür weitergeben wird – von vielen Mitgliedern der Taijiquan-Familien aufgegeben. Im Zuge dieser Öffnung entwickelte Wu Jianquan (ebenso wie Vertreter der anderen Familien) eine auf den traditionellen schnellen Formen des Taijiquan basierende langsame Handform, die es auch älteren und nicht von Kindheit an trainierten Menschen möglich machte, Taijiquan zu erlernen. Im Jahr 1928 verließen Wu Jianquan und Yang Chengfu Peking. Wu Jianquan ging nach Shanghai und gründete dort 1935 die Jianquan Taijiquan Association, die bis heute den Wu-Stil weltweit vertritt. Während seine Söhne Wu Gongyi (, 1900–1970) und Wu Gongzhao (, 1903–1983) und der Meisterschüler Cheng Wing Kwong und deren Nachfolger das Taijiquan der Familie Wu in Kanton, Hongkong, Malaysia und Nordamerika verbreiteten, brachten der Ehemann Ma Yueliang (, 1901–1998) und Sohn Ma Jiangbao (* 1941, † 2016) von Wu Jianquans Tochter Wu Yinghua (, 1907–1996) die Familientradition nach Europa. Zuerst nach Deutschland in Düsseldorf, dann in den Niederlanden nach Rotterdam und später verteilt in weitere europäische Staaten. Hier in Europa unterrichtete Ma Jiangbao von 1986 bis 2016 als Vertreter der dritten Generation der Familie Wu. Im Wu-Stil Taijiquan wird bis heute eine umfangreiche Sammlung an Formen (Handformen, Säbel-, Lanzen-, Schwertformen) und Partnerübungen praktiziert, die allesamt direkt auf die Familie Wu zurückgehen.", "section_level": 1}, {"title": "Charakter des Stils.", "content": "Die langsame Form des Wu-Stils ist von den Grundstellungen her kompakt, natürlich und locker, langsam und ununterbrochen, lebendig, fließend, weich und ausgeglichen. Die Waffenformen unterstützen diese Qualitäten, werden aber in der Regel schneller ausgeführt. Die Ausführung des Wu-Stil Push-Hands ist sehr weich und sanft, es gilt, ein Gefühl für den Partner zu entwickeln und zu lernen, Kräfte zu neutralisieren. Sind diese Eigenschaften ausgebildet, kann eine Vielzahl von Techniken angewendet werden, um den Partner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Push-Hands führt langsam an die Kampfkunst heran und kann durch viel Übung bis zum freien Kampf weiterentwickelt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Wu-Stil des Taijiquan ( oder bzw. ), auch „Neuer Wu-Stil“ genannt, ist einer der fünf \"Familienstile\" der chinesischen Kampfkunst Taijiquan. Der Stil wurde von Wu Jianquan () begründet, der Sohn des kaiserlichen Leibgarde Wu Quanyou () zur Zeit der Qing. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Wu-Hao-Stil ( oder ), auch als „Alter Wu-Stil“ bekannt, der auf Wu Yuxiang () zurückgeht.", "tgt_summary": "吴氏太极拳是太极拳的一种,亦称「吴家太极拳」(其家族对之的称呼)或「吴式太极拳」,主要从杨氏太极拳的拳式发展创新的。杨氏太极拳原有大架和小架之分,吴氏太极拳是在杨氏小架拳式基础上逐步修订的。", "id": 1674448} {"src_title": "Die Herzogin", "tgt_title": "公爵夫人 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "England, gegen Ende des 18. Jahrhunderts: Georgiana Spencer heiratet mit 17 Jahren den Herzog von Devonshire; die Ehe wurde von ihrer Mutter arrangiert. Die einzigen Ansprüche, die der Herzog an diese Ehe hat, sind Loyalität und die Geburt eines Erben. Georgiana beginnt sich schon bald für die Politik zu interessieren und wird zur Förderin der Whig-Partei. Georgiana bringt zwei Töchter zur Welt, was ihr der Herzog zum Vorwurf macht. Als das Ehepaar einige Zeit in Bath zur Kur verbringt, lernen sie Lady Elisabeth Foster (Bess) kennen. Diese wird schnell zur engsten Freundin Georgianas, die arrangiert, dass Bess mit nach London zurückkehren und fortan bei den Devonshires wohnen kann. Der Herzog nimmt sich Bess bald zur Geliebten. Diese hat dadurch die Möglichkeit, mit Hilfe seines Einflusses ihre drei Söhne aus erster Ehe zurückzubekommen. Georgiana versucht zunächst, sich gegen diese \"Ménage-à-trois\" zu wehren, und fordert schließlich das gleiche Recht für sich. Als sie dem Herzog mitteilt, dass sie sich den Politiker Charles Grey, den sie schon lange politisch unterstützt, als Liebhaber nehmen möchte, vergewaltigt er sie. Als Folge kommt es zur Geburt des langersehnten Erben namens Hart. Kurz danach beginnt Georgiana mit Hilfe von Bess eine Affäre mit Grey, die bald an die Öffentlichkeit gelangt. Der Herzog zwingt Georgiana zur Beendigung der Beziehung, da sie sonst ihre Kinder nie wiedersehen und es das Ende von Greys vielversprechender Karriere bedeuten werde. Trotz Greys Drängen, den Herzog zu verlassen, entscheidet sie sich gegen ihr Liebesglück und für ihre Kinder. Kurz darauf stellt sie fest, dass sie ein Kind von Grey erwartet. Auf Anweisung des Herzogs wird sie in Begleitung von Bess heimlich aufs Land gebracht. Hier bringt sie ihre Tochter Eliza zur Welt und muss sie schon kurz nach der Geburt in die Obhut von Greys Familie geben. Georgiana kehrt nach London zurück, wo sie auf einem Empfang Grey wiedersieht. Er teilt ihr mit, dass er bald heiraten werde und es der gemeinsamen Tochter gutgehe. Im Abspann wird durch Texteinblendungen die weitere Lebensgeschichte der historischen Persönlichkeiten erzählt: Die \"Ménage à trois\" blieb bis zum Tod Georgianas bestehen. Mit Georgianas Segen wurde Bess die zweite Herzogin von Devonshire. Charles Grey wurde später Premierminister. Eliza traf ihre Mutter heimlich und benannte ihre Tochter nach ihr.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Wesley Lovell schrieb auf www.oscarguy.com, er sei nicht sicher, was genau der Trailer des Filmes zeigen wolle – das Zuschauen sei jedoch atemberaubend. Keira Knightley zeige eine Vorliebe für historische Kostüme. Christina Tilmann betitelt ihre Kritik mit \"Prinzessin der Herzen\". Für sie ist der Film weit mehr als ein Kostümfilm. Er ziehe Parallelen zum Schicksal von Lady Diana, die eine Nachfahrin von Georgiana Spencer ist. Es sei die Geschichte einer Ehe, die zwar standesgemäß, aber unglücklich ist. Es sei ein kleines Wunder, dass Ralph Fiennes zumindest Verständnis für den trockenen, harten und emotionslosen Ehemann wecken könne. Die Organisatoren des Toronto International Film Festivals schrieben, der Film zeige „aufschreckend modern“ Begierde, Niederlage und Skandal. Knightley sei außergewöhnlich in der Rolle einer Frau, die die Politik des Landes beeinflusst habe, obwohl sie keine Macht über ihr eigenes Schicksal gehabt habe.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Produktion des Films wurde von der BBC und von Pathé finanziert. Der Film wurde vom September 2007 bis Dezember 2007 in den Londoner Twickenham Studios und an verschiedenen anderen Orten in England gedreht. Drehorte waren u. a. Chatsworth House, dem Sitz der Familie Cavendish, Herzöge von Devonshire, die Marmorhalle in Holkham Hall, Clandon Park in Surrey, Kedleston Hall, Somerset House als Stadtpalais des Herzogs und das Old Royal Naval College in Greenwich. Das Stück \"Die Lästerschule\" von Sheridan wurde im Bristol Old Vic aufgeführt. Die Weltpremiere fand am 5. September 2008 in Großbritannien statt. Am 7. und am 8. September 2008 folgten Vorführungen auf dem Toronto International Film Festival. Am 19. September 2008 kam der Film in die ausgewählten Kinos der USA.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Ralph Fiennes wurde für die Rolle des Duke of Devonshire für den Golden Globe Award als \"Bester Nebendarsteller\" nominiert. Bei den British Independent Film Awards (Beste Hauptdarstellerin: Keira Knightley, Nebendarstellerin: Hayley Atwell, Nebendarsteller: Ralph Fiennes, Kostüme: Michael O’Connor) und den Satellite Awards (Beste Kamera, Kostüme, Szenenbild) erhielt \"Die Herzogin\" ebenfalls Nominierungen, blieb aber unprämiert. Bei der Oscarverleihung 2009 erhielt der Film den Preis für die besten Kostüme und war für das beste Szenenbild nominiert. Mehrere Monate später wurde \"Die Herzogin\" für den Publikumspreis des Europäischen Filmpreises nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Herzogin (englischsprachiger Originaltitel: \"The Duchess\") ist ein britisches Filmdrama aus dem Jahr 2008. Regie führte Saul Dibb, der gemeinsam mit Jeffrey Hatcher und Anders Thomas Jensen auch das Drehbuch anhand der Biografie \"Georgiana, Duchess of Devonshire\" (siehe Georgiana Cavendish, Duchess of Devonshire) von Amanda Foreman schrieb.", "tgt_summary": "《公爵夫人》(英语:英语:The Duchess)是2008年英国的一部电影,由Saul Dibb导演。电影改编自18世纪英国贵族乔治安娜·卡文迪许,德文郡公爵夫人的故事。", "id": 2008862} {"src_title": "Ken Miles", "tgt_title": "肯·迈尔斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ken Miles, der mit dem Lotus-Formel-1-Piloten John Miles nicht verwandt war, wuchs in der Nähe von Birmingham auf, einer Stadt, in der während der Zwischenkriegszeit mit Rover und MG zwei wichtige britische Automobilhersteller beheimatet waren. Miles machte eine Ausbildung zum Fahrzeugingenieur und arbeitete in der britischen Fahrzeugindustrie bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Ende des Kriegs – er verließ die Armee 1946 als Feldwebel einer Panzer-Einheit – begann er wieder in der Automobilbranche zu arbeiten und wandte sich verstärkt dem Motorsport zu. Nach einigen Versuchen im Motorradsport kaufte er sich Anfang der 1950er-Jahre einen Frazer-Nash und fuhr damit Club- und Bergrennen. Nach einigen unergiebigen Anläufen in der Formel 3 ging er 1952 als MG-Service-Manager für Südkalifornien in die USA. In seiner Freizeit fuhr er mit verschiedenen Modellen von MG Sportwagenrennen. Diese Fahrzeuge wurden von ihm selbst umgebaut und gewartet. Als die ersten Porsche-Rennwagen in die USA kamen, war er einer der ersten, der die schnellen und leichten Spyder auf der Rennstrecke zum Einsatz brachte. Auf Porsche gewann Miles ungezählte Klassensiege, ehe er auf Carroll Shelby traf. Miles wurde Werksfahrer bei Shelby American und ging mit dem AC Cobra 427 und dem Ford GT40 bei allen großen Sportwagenrennen an den Start. Seine erfolgreichste Saison war das Jahr 1966, als er bereits 47 Jahre alt war. Er gewann mit Lloyd Ruby das 24-Stunden-Rennen von Daytona und die 12 Stunden von Sebring. Den Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, wo er 1955 zum ersten Mal am Start war, verpasste er nur um 40 Meter. Henry Ford II wollte seinen ersten Triumph in Le Mans mit einem toten Rennen feiern. Die beiden führenden GT40 von McLaren/Amon und Hulme/Miles überfuhren nach 24 Stunden und 360 gefahrenen Runden parallel den Zielstrich. Die Offiziellen des ACO machten der Idee jedoch einen Strich durch die Rechnung, als sie dem 40 Meter hinter dem Miles-Wagen gestarteten Duo McLaren/Amon den Sieg zusprachen, da diese Mannschaft die längere Distanz (40 Meter) zurückgelegt hatte. Miles starb im selben Jahr bei einer Testfahrt mit einem der Ford-J-Car-Prototypen – die als Ford GT40 MK IV 1967 bei den großen Sportwagenrennen eingesetzt wurden – in Riverside. Der Wagen brach am Ende einer Geraden unvermutet aus, überschlug sich mehrmals und fing Feuer. Miles erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Kopfverletzungen. Die genaue Unfallursache konnte nie geklärt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Im 2019 veröffentlichten Spielfilm Le Mans 66 – Gegen jede Chance, der den Zweikampf zwischen Ford und Ferrari um den Gesamtsieg in Le Mans 1966 thematisierte, wurde Ken Miles vom britischen Schauspieler Christian Bale verkörpert. Matt Damon spielte Carroll Shelby.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kenneth Henry „Ken“ Miles (* 1. November 1918 in Sutton Coldfield; † 17. August 1966 in Riverside) war ein britischer Autorennfahrer.", "tgt_summary": "肯尼斯·哈里·迈尔斯(英语:Kenneth Henry Miles,1918年-11月1日-1966年-8月17日)是一个英国超级车赛工程师和赛车手。他以其赛车运动生涯闻名于美国,并与美国车队一同在国际舞台上亮相。他是一位美国赛车名人堂的入选者。", "id": 1724685} {"src_title": "Marcus Ericsson", "tgt_title": "马库斯·埃里克森", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge im Motorsport (1999–2009).", "content": "Ericsson begann seine Motorsportkarriere 1999 im Kartsport, den er bis 2006 ausübte. In seinem letzten Jahr im Kartsport wurde der schwedische Rennfahrer Kenny Bräck auf Ericsson aufmerksam, der ihn von diesem Zeitpunkt an unterstützte. 2007 wechselte er in den Formelsport. Mit 16 Jahren holte er in seiner ersten Saison den Meistertitel der britischen Formel BMW. Dabei gewann er sieben von 18 Rennen. 2008 ging Ericsson in der britischen Formel-3-Meisterschaft an den Start. Er gewann zwar kein Rennen, stand dafür aber fünf Mal auf dem Podium und belegte am Saisonende den fünften Gesamtrang. 2009 wechselte Ericsson in die japanische Formel-3-Meisterschaft und gewann auf Anhieb den Meistertitel der Fahrer. Außerdem startete er bei vier Rennen der britischen Formel-3-Meisterschaft, von denen er zwei gewann.", "section_level": 2}, {"title": "GP2-Serie (2009–2013).", "content": "Nach dem Gewinn der Meisterschaft ging Ericsson für ART Grand Prix am ersten Rennwochenende der GP2-Asia-Serie-Saison 2009/2010 an den Start. Außerdem absolvierte er im Dezember 2009 Formel-1-Testfahrten für Brawn GP. Zum zweiten Rennwochenende der GP2-Asia-Serie wechselte er zu Super Nova Racing. Anschließend trat Ericsson nicht mehr an und belegte schließlich den 24. Gesamtrang. Für Super Nova Racing nahm Ericsson 2010 als Teamkollege von Josef Král an der europäischen Hauptserie der GP2 teil. Nachdem er am vierten Rennwochenende in Valencia zunächst beim Hauptrennen seine ersten Punkte in der GP2-Serie erzielt hatte, folgte einen Tag später im Sprintrennen sein erster Sieg in dieser Meisterschaft. Ericsson, der nur bei einem weiteren Rennen punktete, belegte am Saisonende den 17. Gesamtrang. 2011 ging er in der GP2-Asia- und in der GP2-Serie für iSport International an den Start. Die GP2-Asia-Serie schloss Ericsson mit einem dritten Platz als bestes Ergebnis auf dem sechsten Gesamtrang ab. In der GP2-Serie führte er das Hauptrennen auf dem Hungaroring ungefährdet an. Da sein Team ihn allerdings beim Boxenstopp zu früh losgelassen hatte und er beinahe mit einem Kontrahenten kollidiert wäre, belegte ihn die Rennleitung mit einer Durchfahrtsstrafe, wegen der er auf dem fünften Platz ins Ziel kam. Ericsson beendete die Saison mit zwei dritten Plätzen als beste Resultate auf dem zehnten Gesamtrang. Nach der Saison nahm er auch am GP2 Final 2011 teil. Dabei wurde er Zweiter hinter Fabio Leimer. Für die Saison 2012 stand Ericsson erneut bei iSport International unter Vertrag. Nachdem er in den ersten drei Saisonvierteln nur gelegentlich in die Punkte fuhr und zweimal Zweiter wurde, fuhr er im letzten Saisonviertel bei jedem Rennen in die Punkte, stand dreimal auf dem Podest und gewann das Hauptrennen in Spa-Francorchamps. In der Fahrerwertung wurde Ericsson mit 124 Punkten Achter. Damit setzte er sich intern gegen Jolyon Palmer, der 78 Punkte eingefahren hatte, durch. 2013 wechselte Ericsson zu DAMS, dem Meisterteam der Vorsaison. Nachdem er bei den ersten neun Rennen zwar zweimal die Pole-Position erzielt hatte, aber in den Rennen ohne Punkte geblieben und nicht in die Top-10 gekommen war, erzielte er beim zehnten Rennen seinen ersten Punkt. Ein Rennen später auf dem Nürburgring folgte sein erster Saisonsieg im Hauptrennen. Bei den nächsten zwei Veranstaltungen auf dem Hungaroring und in Spa-Francorchamps wurde er Zweiter im Hauptrennen. Insgesamt stand Ericsson in der Saison fünf Mal auf dem Podest. Mit 121 zu 103 Punkten entschied er das teaminterne Duell gegen Stéphane Richelmi für sich und schloss die Saison auf dem sechsten Gesamtrang ab.", "section_level": 2}, {"title": "Formel 1 (2014–2018).", "content": "2014 erhielt Ericsson bei Caterham ein Formel-1-Cockpit und wählte die #9 als seine Formel-1-Startnummer. Beim Großen Preis von Monaco erzielte er mit dem elften Platz sein bis dahin bestes Ergebnis. Zum Großen Preis der USA trat Caterham aufgrund finanzieller Probleme nicht an. Ericsson löste seinen Vertrag mit Caterham anschließend auf. Er beendete die Saison auf dem 19. Gesamtrang. 2015 wechselte Ericsson innerhalb der Formel 1 zu Sauber. Bereits beim Saisonauftakt in Australien erzielte er als Achter seine ersten Punkte in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Es war sein bestes Saisonergebnis. Intern unterlag er Felipe Nasr mit 9 zu 27 Punkten und wurde 18. in der Fahrerwertung. Ericsson und Nasr blieben 2016 bei Sauber. Im Juli 2016 wurde bekannt, dass das Sauber-Team durch die Schweizer Investmentgesellschaft Longbow Finance SA übernommen wird, deren Präsident und Geschäftsführer der Tetra Laval Group nahesteht. Diese unterstützt seit Jahren die Karriere von Ericsson finanziell, ohne dabei öffentlich in Erscheinung zu treten. Zwar setzte sich Ericsson nach Platzierungen mit 12 zu 8 gegen Nasr durch, im Gegensatz zu Nasr, der zwei Punkte erzielte, blieb er jedoch punktelos. Am Saisonende lag er auf dem 22. Gesamtrang. In der Formel-1-Weltmeisterschaft 2017 fuhr Ericsson erneut für Sauber. Am Saisonende belegte er den 20. Platz im Gesamtklassement. 2018 trat Ericsson wieder für Sauber an. Am Saisonende war er 17. in der Fahrerwertung.", "section_level": 2}, {"title": "IndyCar-Serie (seit 2019).", "content": "Seit 2019 fährt Ericsson in der IndyCar Series. Er ersetzte das Cockpit des verunglückten Fahrers Robert Wickens bei Schmidt Peterson Motorsports. Außerdem ist er Ersatzfahrer beim Sauber F1 Team in der Formel 1. Für die Saison 2020 wechselte er zu Chip Ganassi Racing.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "content": "Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Marcus Ericsson (* 2. September 1990 in Kumla) ist ein schwedischer Automobilrennfahrer. 2009 gewann er den Meistertitel der japanischen Formel-3-Meisterschaft. Er fuhr von 2010 bis 2013 in der GP2-Serie. Seine beste Gesamtplatzierung war der sechste Platz 2013. Ericsson startete von 2014 bis 2018 in der Formel 1. Ab 2015 trat er für Sauber an. Seit 2019 startet er in der IndyCar Series.", "tgt_summary": "马库斯·埃里克森(,1990年-9月2日),出生于瑞典厄勒布鲁省,是一名一级方程序车手。他在2019赛季是阿尔法·罗密欧车队的第三车手。埃里克森在2007年进入宝马方程序,开始了他的方程序车手生涯。此后,他又参加了三级方程序和GP2系列赛等赛事。2014赛季,他作为卡特汉姆车队的正式车手出赛。2015年加入索伯车队作为正式车手直到2018年赛季结束。2019年起,他降为阿尔法·罗密欧车队的第三车手,他的比赛重心也因此从一级方程序转移到了美国印地系列赛。", "id": 704923} {"src_title": "John L. Kelley", "tgt_title": "约翰·L·凯利", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kelley studierte an der University of California, Los Angeles (UCLA), wo er 1936 seinen Bachelor und 1937 seinen Masterabschluss in Mathematik machte. 1940 promovierte er bei Gordon Whyburn, einem Mathematiker der Moore-Schule, über \"A study of hyperspaces\". Danach lehrte er an der University of Notre Dame. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er an Ballistik-Problemen im Aberdeen Proving Ground, dem Ballistik-Forschungszentrum der US-Armee, wo auch seine späteren Kollegen aus Berkeley Anthony Morse und Charles Morrey waren. Aus der Arbeit entstand 1953 ein Ballistik-Lehrbuch mit Edward McShane. 1946 bis 1947 lehrte er an der University of Chicago und danach an der University of California, Berkeley, wo er bis zu seiner Emeritierung 1985 blieb. 1950 wurde er dort mit 29 anderen Kollegen entlassen, als er sich weigerte einen von den McCarthy-Ausschüssen verlangten Loyalitätseid zu leisten, und unterrichtete an der Tulane University und der University of Kansas, bevor er nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs in Kalifornien, der diesen Eid für unzulässig erklärte, 1953 wieder eingestellt wurde. 1957 bis 1960 und 1975 bis 1980 war er dort Vorsitzender der mathematischen Fakultät. In Berkeley war er in den 1960er Jahren ein dezidierter Gegner des Vietnamkrieges. Kelley war unter anderem Gastprofessor in Kanpur in Indien und an der Cambridge University. Kelley befasste sich mit allgemeiner Topologie und Funktionalanalysis. Sein Buch \"General Topology\" von 1955 gilt als Klassiker. Im Anhang des Buches stellt er eine von ihm und Anthony Morse entwickelte Variante der mengentheoretischen Axiome (Morse-Kelley-Mengenlehre) dar. Kelley war auch in der Mathematikpädagogik aktiv und wirkte schon 1960 in einem NBC-Programm zum Mathematikunterricht im Fernsehen mit (\"Continental Classroom\"). Als Mitglied der School Mathematics Study Group war er an der Einführung der \"Neuen Mathematik\" (mit der Mengenlehre als Basis, im Sinn des Aufbaus der Mathematik nach Bourbaki) in den 1960er Jahren in den USA beteiligt. 1964 führte er in Berkeley den Studiengang Mathematics for Teachers ein und aus der Lehre dafür ging ein Buch mit Richert 1970 hervor. 1977 bis 1978 war er Mitglied der US Commission for Mathematical Instruction.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Leroy Kelley (* 6. Dezember 1916 in Kansas; † 26. November 1999 in Oakland (Kalifornien)) war ein US-amerikanischer Mathematiker.", "tgt_summary": "约翰·L·凯利(John L. Kelley;1916年-12月6日-1999年-11月26日)是美国著名数学家,研究方向为拓扑学和泛函分析。在1955年的著作《一般拓扑学》中给出一种有影响力的新的公理集合论处理方法,现在被称为莫斯-凯利集合论。该书也被认为是最经典的研究生级别的一般拓扑学教材,被翻译成多种文字。凯利先后执教于圣母大学,加州大学伯克利分校,芝加哥大学,杜兰大学和堪萨斯大学。除了学术贡献以外,凯利关注数学教育并敢于表达政治观点。", "id": 2180940} {"src_title": "Seitokai no Ichizon", "tgt_title": "碧陽學園學生會議事錄", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung findet hauptsächlich in einem einzigen Raum statt, wo die fünf Schüler eigentlich ihren Aufgaben als Schülerrat nachkommen sollen. Doch kommen sie nur sehr selten dazu, da Kurimu sich vom einzigen männlichen Mitglied Ken immer wieder vom Thema abbringen lässt und sowieso keines der Mitglieder ein großes Interesse daran zu haben scheint, die Aufgaben des Schülerrates wahrzunehmen. Stattdessen kommen sie immer wieder vom Thema ab und es kommt zu diversen komischen Situationen, die viele Klischees ansprechen und immer wieder andere bekannte Serien parodieren.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "Die Light-Novel-Reihe \"Hekiyō Gakuen Seitokai Gijiroku\"/\"Seitokai no Ichizon\" wurde von Sekina Aoi geschrieben und mit Illustrationen von Kira Inugami versehen. Herausgegeben wird sie von Fujimi Shobō unter dem Label \"Fujimi Fantasia Bunko\". Die erste Ausgabe der noch immer fortlaufenden Reihe wurde am 19. Januar 2008 veröffentlicht. Bei den Titeln der einzelnen Bände beginnt das letzte Wort stets mit einer japanischen Ziffer (,,,...) die der Bandnummer entspricht. Der erste Ableger von denselben Autoren mit dem Titel \"Hekiyō Gakuen Seitokai Mokushiroku\" () erschien ab 20. September 2008. Wie bei der Hauptreihe werden mit dem ersten Schriftzeichen des letzten Wortes des Titels die Bände durchnummeriert, wobei dies hier anhand von japanischen Wochentagen (,,,...) geschieht. \"Hekiyō Gakuen Shin Seitokai Gijiroku\" (), eine Fortsetzung, begann am 20. November 2012.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Aufbauend auf der Light-Novel-Reihe entstanden zwei Manga-Serien. Erstere trägt den Titel \"Seitokai no Ichizon\" () und wird von einem Künstler unter dem Pseudonym 10mo gezeichnet. Veröffentlicht wurde er vom 20. August 2008 bis 9. Dezember 2012, zuerst im Magazin Dragon Age Pure das ebenfalls von Fujimi Shobō herausgegeben wurde, und nach dessen Einstellung im Februar 2009 im Gekkan Dragon Age. Die Kapitel des Manga wurde in acht Sammelbänden (Tankōbon) zusammengefasst: Daneben erschienen folgende weitere Manga-Reihen (Stand: Januar 2013):", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Aufbauend auf der Light-Novel-Reihe produzierte Studio Deen unter Regie von Takuya Satō eine Anime-Fernsehserie, während das Character Design von Kumi Horii stammt. Der Anime spielte gleich in der ersten Folge direkt auf diverse andere bekannte Anime an und nutzte oft die Möglichkeit diese zu kritisieren. So wurde beispielsweise \"Dragonball Evolution\" mit den Worten angespielt, das er so schlecht gewesen sei, dass man ihn nicht einmal erwähnen sollte. Zugleich wurde \"Die Melancholie der Haruhi Suzumiya\" dafür kritisiert, dass die Leute alles gucken würden, wenn es nur diesen Namen tragen würde. Aber noch viele weitere Anime wurden „zitiert“. Darunter \"K-On!\", \"Higurashi no Naku Koro ni\" (sowie \"Umineko no Naku Koro ni\"), \"Lucky Star\" oder auch \"Kuroshitsuji\". Die Serie wurde vom 3. Oktober bis 19. Dezember 2009 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf TV Aichi übertragen, sowie wenige Minuten später auf BS Nippon. Mit einigen Tagen Verzögerung wurde die Serie ebenfalls auf den Sendern Chiba TV, Sun TV, Tokyo MX, TV Kanagawa, TV Saitama und TVQ Kyushu Broadcasting übertragen. Eine zweite Staffel \"Seitokai no Ichizon Lv.2\" () wurde von AIC animiert, wobei auch der Produktionsstab wechselte. Regie führte nun Ken’ichi Imaizumi und das geänderte Character Design von Masahito Onoda. Auch wurden einige Sprecher ausgetauscht. Die 10 Folgen (beginnend mit Folge 0) liefen zuerst vom 13. Oktober bis 15. Dezember 2012 auf dem Videoportal Nico Nico Douga, während die Fernsehpremiere vom 10. Januar bis 14. März 2013 nach Mitternacht auf Tokyo MX folgte und mit bis zu einigen Versatz auch TVQ Kyūshū, Sun TV, Gifu Hōsō, Mie TV, Chiba TV, BS11, TV Saitama und TV Kanagawa folgten. Eine OVA wurde als Beilage zum achten Romanband von \"Hekiyō Gakuen Seitokai Mokushiroku\" für den 5. Juli 2013 angekündigt.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Hintergrundmusik der ersten Staffel stammt von Shūhei Kamimura und die der zweiten von Tomohiro Anzai. Im Vorspann der ersten Staffel wurde der Titel \"Treasure\" verwendet der von „Hekiyō Gakuen Seitokai“, eine Gruppierung bestehend aus den Seiyū der vier Heldinnen Mariko Honda, Yuka Saitō, Misuzu Togashi und Yuki Horinaka, interpretiert wurde. Ebenso wurde der Titel des Abspanns \"Mōsō☆Fetish!\" (, \"Mōsō Fetisshu!\") von dieser Formation gesungen. Im Abspann wurde für jede Folge ein anderer Abspann verwendet, die sofern nicht anders angegeben ebenfalls von „Hekiyō Gakuen Seitokai“ gesungen wurden: Folge 1 verwendete Im Abspann wurde für jede Folge ein anderer Abspann verwendet, die sofern nicht anders angegeben ebenfalls von „Hekiyō Gakuen Seitokai Lv.2“ gesungen wurden: Bei der zweiten Staffel wurde im Vorspann \"Precious\" von „Hekiyō Gakuen Seitokai Lv.2 (Mariko Honda, Mina, Misuzu Togashi und Iori Nomizu)“ genutzt, wobei die Folgen 0 und 6 keinen Vorspann besaßen. Im Abspann wurde auch hier für jede Folge ein anderer Abspann verwendet, die sofern nicht anders angegeben ebenfalls von „Hekiyō Gakuen Seitokai Lv.2“ gesungen wurden:", "section_level": 3}], "src_summary": "Seitokai no Ichizon (jap., dt. „Des Schülerrats Eigenverantwortung“) ist eine Light-Novel-Reihe von Sekina Aoi mit Illustrationen von Kira Inugami, die als Manga und Anime adaptiert wurde.", "tgt_summary": "是于富士见Fantasia文库(富士见书房)出版的轻小说。作者是葵关南,插图画师是狗神煌。", "id": 1302797} {"src_title": "Arkham Asylum", "tgt_title": "阿卡姆疯人院", "src_document": [{"title": "Der fiktive Schauplatz „Arkham Asylum“.", "content": "Der Autor Dennis O’Neil stellte das Asylum erstmals in der Geschichte \"Threat of the Two Headed Coin\" in dem im Oktober 1974 veröffentlichten Comicheft \"Batman\" #258 vor. In dieser Geschichte, wie auch in den meisten seither erschienenen Publikationen, in denen es eine Rolle spielt, dient das Arkham Asylum als eine Einrichtung für geistig abnorme Rechtsbrecher, die im juristischen Sinne als unzurechnungsfähig gelten. Hier werden daher nach ihrer Ergreifung jene Widersacher des Superhelden und Vigilanten Batman eingewiesen, die nicht in normale Gefängnisse eingesperrt werden können. Als Psychiatrie, in der ein großer Teil der bekanntesten und schillerndsten Batman-Gegenspieler, wie z. B. der Joker, der Riddler oder Two-Face untergebracht werden, wann immer sie sich in der Obhut der Behörden befinden, hat sich das Arkham Asylum mit der Zeit zu einem festen Bestandteil der Welt, in der die Batman-Geschichten angesiedelt sind, entwickelt. Als ein Fixum innerhalb der Batman-Mythologie kann es spätestens seit den frühen 1980er Jahren gelten. Damals begann der Autor Len Wein damit, die Einrichtung als einen eigenständigen Handlungsschauplatz genauer in den Fokus zu nehmen, anstatt sie nur wie bisher in ephemeren Randsequenzen am Anfang oder Ende einer Batman-Geschichte kurz als den Ort zu zeigen, aus dem bestimmte Batman-Schurken zu Beginn eines Abenteuers ausbrechen beziehungsweise an dem sie zum Ende einer Geschichte, nach ihrer Ergreifung, eingeliefert werden. Indem Wein das Arkham Asylum in seinen Geschichten als einen mit großer Häufigkeit wiederkehrenden Handlungsort verwendete, etablierte er es als einen \"locus recidivius\" innerhalb von Batmans Welt. Seltener taucht das Asylum seit den 1980er Jahren auch in Geschichten zu anderen Figuren im Programm von DC Comics auf, so zum Beispiel in Geschichten über Figuren wie Superman (z. B. in dem Vierteiler \"Superman: Arkham\" von 2000), Black Orchid oder Sandman.", "section_level": 1}, {"title": "Die Marke „Arkham Asylum“.", "content": "Als eine eigenständige Marke, die als Titel von Publikationen dient, firmiert das Arkham Asylum seit der Veröffentlichung des graphischen Romans \"Arkham Asylum. A Serious House on Serious Earth\" von Grant Morrison und Dave McKean aus dem Jahr 1989. Seit den 1990er Jahren hat das Arkham-Konzept sich in begrenztem Umfang von seinem Ursprung als einem Bestandteil der Batman-Comics abgekoppelt und verselbständigt, indem es selbst zum Mittelpunkt von Geschichten geworden ist, in denen Batman nur am Rand oder gar nicht auftaucht. Die Geschichte \"Waxman and the Clown\", die 1999 in den Ausgaben #80-82 der Serie \"Shadow of the Bat\" erschien beleuchtet beispielsweise ausschließlich die persönlichen Beziehungen der Insassen des Arkham Asylums zueinander und zum Wach- und Pflegepersonal, während Batman in ihr – obwohl sie unter dem Batman-Titel erschien – überhaupt nicht auftaucht. Die im Jahr 2008 veröffentlichte Miniserie \"Arkham Asylum. Living Hell\", eine düstere Meditation über die Abgründe psychischer Abnormität, wie sie sich in Arkham konzentrieren, in der Batman nur kurz in einigen Rückblenden auftritt, verzichtete schließlich ganz auf die Nennung von Batman in ihrem Namenstitel und erhob stattdessen das Arkham Asylum zum titelgebenden Träger der Publikation, womit das Arkham-Konzept sich gewissermaßen als eigenständige Marke neben der Batman-Marke emanzipierte.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgestaltung des Arkham-Konzeptes innerhalb der fiktiven Welt des „DC-Universums“.", "content": "Die bis heute weitgehend unverändert gebliebene Hintergrundgeschichte des Arkham Asylums wurde 1989 von dem Autor Grant Morrison in seinem bereits erwähnten graphischen Roman \"Arkham Asylum. A Serious House on Serious Earth\" entwickelt: Morrisons zwischen zwei unterschiedlichen Zeitebenen hin und her springende Geschichte erzählt einerseits, wie sich das herrschaftliche Landhaus der Familie Arkham (\"Arkham Mansion\") am Stadtrand der Metropole Gotham City von den 1890er bis in die 1920er Jahre auf Betreiben des brillanten – aber überspannten – Psychologen Amadeus Arkham, des Erben des Familienvermögens, vom Stammsitz der Arkhams zu einer Psychiatrie entwickelte. Auf der zweiten Zeitebene wird eine Häftlingsrevolte in der Gegenwart, also den späten 1980er-Jahren, beschrieben, während der die Insassen, unter ihnen zahlreiche wiederkehrende Widersacher Batmans, die Kontrolle über die Anstalt übernehmen. Um die von ihnen als Geiseln genommenen Angestellten zu retten, muss Batman in das Asylum eindringen und sich zahlreichen seiner Feinde stellen, wobei es außer zu körperlichen Auseinandersetzungen vor allem zu zahlreichen psychisch aufwühlenden Konfrontationen kommt. In den 1990er Jahren wurde die jüngere Vergangenheit und die „Gegenwartsgeschichte“ der Einrichtung weitgehend durch den Autoren Alan Grant ausgearbeitet. In dem Vierteiler \"The Last Arkham\", der erstmals in der Serie \"Shadow of the Bat\" #1–4 von 1992 veröffentlicht wurde, erzählt Grant, wie Jeremiah Arkham, ein Neffe des Anstaltgründers Amadeus, die Leitung der Anstalt übernimmt, große Teile des alten düsteren „Geisterhauses“ abreißen und durch einen steril-modernistischen High-Tech-Bau ersetzen lässt. Batman lässt sich in dieser Geschichte in die Anstalt einweisen, um einer geheimnisvollen Ausbruchsserie aus der perfektionierten Hochsicherheitsanlage auf den Grund zu gehen. Dabei studiert er die Behandlungsmethoden von Jeremiah Arkham sowie die von diesem durchgeführten Umbauten. Dem Leser werden dabei tiefe Einblicke in das Innenleben der Anstalt gewährt. Zu Beginn der \"Knightfall\"-Storyline von 1993 wird der moderne Hightech-Neubau des Asylums im Zuge eines von dem südamerikanischen Terroristen Bane inszenierten Massenausbruchs zerstört (Batman #491). Nachdem die meisten Arkham-Insassen anschließend im Zuge der Knightfall-Saga allmählich, einer nach dem anderen, wieder ergriffen werden, werden diese bis auf Weiteres – bis eine neue dauerhafte Unterbringungsmöglichkeit anstelle des zerstörten Asylums gefunden ist – in Blackgate, dem regulären Gefängnis von Gotham City untergebracht: Dort wird ein Flügel der Strafanstalt von regulären Gefangenen geräumt und bis auf Weiteres als Ort zur Unterbringung der Geisteskranken aus Arkham genutzt. Die Konflikte der provisorisch in Blackgate untergebrachten Arkham-Insassen und der regulären Strafgefangenen von Blackgate wird in dem Zweiteiler \"Madmen across the Water\", der 1994 in der Serie \"Showcase\" veröffentlicht wurde (Autor: Alan Grant; Zeichner: Tim Sale), geschildert. In dem Zweiteiler \"The King of Comedy\" von 1995 wird schließlich beschrieben, wie die Anstalt von Arkham in das Landhaus „Old Mercey Mansion“ verlegt wird. Grund hierfür ist, dass die zerstörte Anstalt sich als nicht wieder instandsetzbar erweist. Das neue Asylum wird ist ein sich riesenhaft auftürmendes, düsteres Gebäude, das sich in einem Außenbezirk von Gotham City befindet: Architektonisch ist es eine Mischung aus dem englischen Landhausstil und der Gotik. Charakteristisch sind vor allem seine sich konvulsisch-unübersichtlich durch den Bau schlängelnden düsteren Korridore, die das Asylum zu einer Mischung aus Labyrinth und Geisterhaus machen. Das neue Asylum ähnelt damit weitaus mehr dem ursprünglichen Arkham Asylum als dem modernistischen Neubau der Geschichten von 1992/1993. Die Autoren Grant Morrison und Alan Grant können als jene Autoren gelten, die – zusammen mit Künstlern wie McKean, Brian Stelfreeze und Norm Breyfogle – das (von leichten Variationen abgesehen) bis heute gültige optische Erscheinungsbild des Arkham Asylums als einem bedrohlich-unheilschwangeren „Geisterhaus/Ort des Schreckens“ im Stil der Architektur der Gotik entwickelt haben. Außerdem standardisierten sie das „Innenleben“ des Gebäudes, welches zuvor als unvertiefte Kulisse behandelt wurde, deren Ausgestaltung und Ausstattung von Geschichte zu Geschichte variierte. So wurde das Gebäude wie ein reales Objekt mit festen Bauplänen behandelt, durch die die Anordnung der verschiedenen Räume, ihre funktionale Zuordnung und viele weitere Details genauer festgelegt sind, wodurch das Sanatorium in seiner Ausgestaltung seither eine gewisse Konsistenz aufweist.", "section_level": 1}, {"title": "Insassen.", "content": "In mehreren Publikationen wiederkehrende Insassen des Arkham Asylums: Figuren, die in einzelnen Geschichten als Insassen des Arkham Asylums auftauchen:", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen unter dem Namen „Arkham Asylum“.", "content": "Graphische Romane unter dem Namen „Arkham Asylum“: Comicveröffentlichungen unter dem Namen „Arkham Asylum“: Computer- und Konsolenspiele unter dem Namen „Arkham Asylum“:", "section_level": 1}], "src_summary": "Arkham Asylum ist eine Medienmarke im Besitz des US-amerikanischen Time-Warner-Konzerns, die Comicpublikationen und graphische Romane sowie Computer- und Konsolenspiele umfasst. Diese erzählen Geschichten um die fiktive psychiatrische Anstalt „Elizabeth Arkham Asylum for the Criminally Insane“. Sie befindet sich in der Stadt Gotham City innerhalb des DC-Universums. Zumeist stehen die Geschichten in enger Beziehung zu den Abenteuern der Superhelden-Figur Batman. Die Publikationen erschienen seit Ende der 1980er Jahre in großer Zahl im zum Warner-Konzern gehörenden Verlag DC Comics.", "tgt_summary": "伊丽莎白·阿卡汉精神病患犯罪疯人院(英语:Elizabeth Arkham Asylum for the Criminally Insane),一般常称为「阿卡汉精神病院」或「阿卡汉疯人院」(英语:Arkham Asylum),也常简称为「阿卡汉」(英语:Arkham),是一所存在于DC漫画世界观中,虚构的医疗机构兼监狱,该医疗机构就位于高谭市。", "id": 76883} {"src_title": "Burgess-Schiefer", "tgt_title": "伯吉斯頁岩", "src_document": [{"title": "Geschichte und Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Entdeckung durch Charles Walcott.", "content": "Der Burgess-Schiefer wurde 1909 von dem Paläontologen Charles Walcott kurz vor Ende der Grabungssaison entdeckt. Gelegentlich ist zu lesen, dass das Pferd seiner Frau beim Abstieg über den steilen Pfad, der vom Grat zwischen dem Mount Wapta und dem Mount Field im heutigen Yoho National Park abzweigt, über einen Felsbrocken stolperte. Als Charles Walcott den Felsbrocken zerschlug, um damit den Pfad sicherer zu machen, legte er ein \"Marrella\"-Fossil frei. Die romantische Geschichte wird jedoch von den Tagebuchaufzeichnungen Walcotts nicht bestätigt. Die Entdeckung erster Fossilien durch Walcott lassen sich immerhin auf September 1909 datieren. 1910 kehrte Charles Walcott mit seinen Söhnen zurück, um Ausgrabungen im fossilreichen Gestein zu beginnen. Die Menge an unbekannten Fossilien sowie deren außerordentliche Weichteilerhaltung veranlassten ihn dazu, bis 1924 nahezu jedes Jahr zu dem von ihm angelegten Steinbruch zurückzukehren. Zu diesem Zeitpunkt, im Alter von 74, hatte er 65.000 Fossilexemplare zusammengetragen. Die Beschreibung dieser Fossilien war eine äußerst zeitaufwendige Aufgabe, der er bis zu seinem Tode im Jahr 1927 nachging. Walcott versuchte, wie zu seiner Zeit üblich, alle Fossilfunde in die Systematik moderner Tierarten einzufügen. Als ein Ergebnis dessen wurden die Fossilien damals lediglich als Kuriositäten angesehen. Die Sammlung von Charles Walcott befindet sich heute im Smithsonian.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte seit den 1960er Jahren.", "content": "Erst als Alberto Simonetta 1962 die Fossilien einer erneuten Untersuchung zuführte, erkannte man den außerordentlichen Wert des Burgess-Schiefers für die Wissenschaft sowie das Problem, dass die Organismen nicht ohne Weiteres in die Systematik moderner Arten einzugliedern waren. Die Ausgrabungen in Walcotts Steinbruch wurden, nach Überzeugungsarbeit seitens des Trilobitenexperten Harry Blackmore Whittington, 1966 vom Geological Survey of Canada wieder aufgenommen. Außerdem wurde ein zweiter Aufschluss, der sogenannte Raymond-Steinbruch, etwa 20 m über dem Walcott-Steinbruch angelegt. Hier hatte in den 1930er Jahren der Harvard-Professor Percy E. Raymond umfangreichere Grabungen vorgenommen. Die Sammlung findet sich heute im Museum für vergleichende Zoologie in Harvard. Whittington begann, zusammen mit seinen Studenten Derek Briggs und Simon Conway Morris von der University of Cambridge, eine gründliche Neubeurteilung des Burgess-Schiefers und entdeckte, dass die Fossilfauna deutlich diverser und ungewöhnlicher war als Walcott zu seiner Zeit erkannt hatte. Tatsächlich besaßen viele der gefundenen Fossilien sonderbare anatomische Eigenschaften und nur vage Ähnlichkeiten mit modernen Tieren. Beispiele sind \"Opabinia\", mit fünf Augen und einer rüsselartig verlängerten Kopfpartie, sowie \"Hallucigenia\", das ursprünglich mit der Oberseite nach unten rekonstruiert wurde und so auf seinen bilateral-symmetrisch angeordneten Stacheln lief. Mittlerweile geht man davon aus, dass es sich auf am Rumpf befestigten fleischigen Fortsätzen fortbewegte, ähnlich wie heutige Stummelfüßer. \"Nectocaris\", ursprünglich als Crustacee mit Flossen oder Chordatier mit Schale beschrieben, wurde inzwischen als früher Kopffüßer identifiziert. Nachdem Parks Canada und die UNESCO die Bedeutung des Burgess-Schiefers um 1970 anerkannten, wurden Aufsammlungen von Fossilien schwieriger. Weitere Grabungen wurden vom Royal Ontario Museum durchgeführt. Der Kurator der Invertebratenpaläontologie Desmond Collins identifizierte eine Anzahl anderer Aufschlüsse des Burgess-Schiefers, die stratigraphisch sowohl über als auch unter dem ursprünglichen Walcott-Steinbruch liegen. Diese Aufschlüsse liefern nach wie vor schneller neuartige Fossilien, als diese untersucht werden können. Das Buch Wonderful Life, veröffentlicht 1989 von Stephen Jay Gould, brachte den Fossilien des Burgess-Schiefers öffentliche Aufmerksamkeit. Gould war der Ansicht, die außerordentliche Diversität der Burgessfossilien ließe darauf schließen, dass die kambrische Umwelt weitaus formenreicher war als die heutige, und dass viele der einzigartigen Abstammungslinien evolutionäre Experimente darstellen, die jedoch ausstarben. Goulds These stützte sich dabei sehr stark auf die von Simon Conway Morris reinterpretierten Originalarbeiten von Walcott. Morris war mit Goulds Schlüssen jedoch nicht einverstanden. Nach seiner Meinung konnte man fast die gesamte Burgessfauna in die heutige Systematik eingliedern.", "section_level": 2}, {"title": "Geologischer Rahmen.", "content": "Die fossilreichen Ablagerungen des Burgess-Schiefers sind Teil der Stephen-Formation, einer Folge von schwach kalkigen, dunklen Tonsteinen. Ihr Alter liegt bei etwa 505 Millionen Jahren. Die einzelnen Schichten wurden an der Basis eines 160 m hohen Steilhanges (Riff), unter der Sturmwellenbasis abgelagert. Der Steilhang setzt sich seinerseits aus kalkigen Riffablagerungen zusammen und ist der Cathedral-Formation zuzurechnen. Diese Formation entstand vermutlich kurz vor der Ablagerung des Burgess-Schiefers. Der genaue Hergang der Sedimententstehung ist nicht mit Sicherheit bekannt, die am weitesten verbreitete Hypothese geht jedoch davon aus, dass sich der obere Teil des Riffs ablöste und mit ihm, in Form eines Suspensionsstroms, auch die Tone der Stephen-Formation in die Tiefe rutschten, und eventuell erst in kilometerweiter Entfernung von der Rifffront erneut abgelagert wurden. Als ursächlich für den teilweisen Zerfall der Cathedral-Formation wird dabei die Reaktivierung von Störungen an der Basis der Formation vor etwa 509 Millionen Jahren angesehen. Die Gesteine der Cathedral-Formation sind gegenüber tektonischen Belastungen sehr resistent. Sie boten den daraufliegenden Ablagerungen der Stephen-Formation daher Schutz vor solchen Vorgängen. Dies erklärt, warum Fossilfunde in der Stephen-Formation, die in größerer Entfernung zum ehemaligen Riff gemacht wurden, nicht verwertbar sind. Durch die tektonischen Vorgänge zerbricht das Gestein dort vertikal zu den Fossilien. Walcotts Steinbruch lieferte deshalb so viele spektakuläre Fossilien, weil er sich so nah an der Stephen-Formation befand. Tatsächlich wurde im Steinbruch mittlerweile soweit ausgegraben, dass man auf die Cathedral-Formation gestoßen ist. Ursprünglich glaubte man, dass der Burgess-Schiefer unter anoxischen Bedingungen abgelagert wurde, neuere Forschungsergebnisse beweisen aber, dass zu jeder Zeit Sauerstoff im Sediment vorhanden war. Durch die Abwesenheit von Sauerstoff, so nahm man an, würden die abgestorbenen Organismen vor der Zersetzung geschützt und chemische Bedingungen hergestellt, die die Überlieferung der Weichteile ermöglichten. Außerdem verringert sich mit abnehmendem Sauerstoffgehalt des Wassers auch die Anzahl an grabenden Organismen. In den Schichten mit Weichteilerhaltung wurden Ichnofossilien gefunden, diese sind jedoch selten und relativ klein. Eine andere Hypothese macht stark salzhaltige Lösungen am Meeresgrund für die außerordentliche Erhaltung verantwortlich.", "section_level": 1}, {"title": "Stratigraphie.", "content": "Die Formation des Burgess-Schiefers setzt sich aus 10 verschiedenen Subformationen (engl.: \"Member\") zusammen. Die berühmteste Subformation ist das \"Walcott Quarry Shale Member\", das seinerseits die \"Phyllopod Beds\" enthält.", "section_level": 1}, {"title": "Taphonomie und Diagenese.", "content": "Es gibt viele andere Fossillagerstätten mit ähnlichem Fossilerhaltungszustand, tatsächlich sind solche Fossilansammlungen im Kambrium viel häufiger als in jeder späteren Periode der Erdgeschichte. Die Ursache dafür sucht die Taphonomie in dem sehr beschränkten Ausmaß von Bioturbation. Im Verlauf des Kambriums nahm die Menge an grabenden Organismen zu, und aufgrund dessen die Wahrscheinlichkeit der Weichteilerhaltung von Fossilien ab.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Fundstellen.", "content": "Die Fossillagerstätten, die am häufigsten für einen Vergleich mit dem Burgess-Schiefer herangezogen werden, sind Sirius Passet auf Grönland und Chengjiang im Süden Chinas.", "section_level": 1}, {"title": "Organismen.", "content": "Die Biota des Burgess-Schiefers scheinen typisch für Sedimente des mittleren Kambriums zu sein. Obwohl skeletttragende Organismen lediglich 14 % der Fossilgemeinschaft ausmachen, finden sich in anderen kambrischen Fossillagerstätten ganz ähnliche Verhältnisse. Es gibt also keinen Grund, nicht-skeletttragende Organismen in irgendeiner Form als besonders anzunehmen. Tatsächlich sind viele auch aus anderen Fossillagerstätten unterschiedlicher Lage und Alters nachgewiesen. Die Biota setzen sich aus ganz verschiedenen Organismen zusammen. Freischwimmende (nektonische) Organismen sind relativ selten, benthonische Vertreter stellen die Mehrheit. Darunter finden sich mobile und sessile Arten. Über 2/3 der Organismen ernährte sich von organischen Material auf oder im Sediment (detritivor), knapp 1/3 filterte feine Partikel aus der Wassersäule (suspensivor) und weniger als 10 % waren carnivor oder Aasfresser (nekrophag). Die benthonischen Vertreter gliedern sich in festsitzende oder sessile Epifauna (etwa 30 Prozent) und bewegliche Epifauna (ca. 40 Prozent der Gesamtfauna), die über den Meeresboden krabbelte oder kroch. Bei den sessilen Tieren handelt es sich überwiegend um Schwämme. Die bewegliche Epifauna war insgesamt vielfältiger und wurde von Arthropoden dominiert. Tiere, die oberhalb der Sedimentoberfläche lebten, sind selten und machen nur etwa 10 Prozent der Funde aus. Der Grund für ihre Seltenheit ist, dass sie den Schlammströmen als Schwimmer besser entkommen konnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Burgess-Schiefer () ist eine der weltweit bedeutendsten Fossillagerstätten und wurde nach dem Burgess-Pass im Yoho-Nationalpark in den kanadischen Rocky Mountains am südwestlichen Sattel zwischen Mount Wapta und Mount Field benannt.", "tgt_summary": "伯吉斯页岩(Burgess Shale)又译博捷斯页岩,位于加拿大西北的英属哥伦比亚境内的落矶山脉。美国古生物学家查尔斯·都利特·沃尔科特(Charles Doolittle Walcott)于1909年首先发现。当地地质是黑色页岩,页岩中有成千种化石,这些化石群以保存生物软组织闻名于世,主要分布在幽鹤国家公园(Yoho National Park)内的菲尔德,是世界上最有名的化石区之一。年代约5.05亿年,相当于寒武纪中期。岩层厚度约161米,是目前最早的包含古生物软组织的化石群之一。", "id": 377027} {"src_title": "Nyan Koi!", "tgt_title": "貓願三角戀", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jumpei Kōsaka (, \"Kōsaka Jumpei\") ist ein gewöhnlicher Oberschüler, der Katzen nicht ausstehen kann, da er gegen sie allergisch ist. Auf dem Heimweg von der Schule sieht er eine leere Büchse auf der Straße liegen, die er mit einem gezielten Tritt in den Mülleimer befördern will. Jedoch verfehlt er sein Ziel und enthauptet die Statue der örtlichen Schutzgöttin der Katzen \"Neko-jizō-sama\". Seitdem steht er unter einem Fluch, der ihn dazu bringt, die Sprache der Katzen zu verstehen, was auch die meist mürrisch gelaunte Hauskatze seiner Familie Nyamusasu einschließt. Da er sich nicht besser zu helfen weiß, sucht er einen Priester in der Region auf, dessen Gespräche ihn aber nicht erleuchten können. Stattdessen berichten ihm die Katzen, dass er ihnen 100 Wünsche erfüllen müsse, damit er nicht selbst zu einer Katze werde. Aufgrund seiner Allergie ist dies jedoch eine grausame Vorstellung. Seitdem gehorcht er widerwillig den von ihm verhassten Katzen. Ebenfalls quält es ihn, dass seine große Liebe Kaede Mizuno (, \"Mizuno Kaede\") Katzen über alles liebt, sie dabei jedoch oft zu weit geht und es für die Katzen eher eine Qual ist. Bei der Erfüllung der Wünsche verschiedenster Katzen gerät er immer wieder in missliche Situationen. Dabei rückt ihm vor allem seine Kindheitsfreundin Kanako Sumiyoshi (, \"Sumiyoshi Kanako\") auf die Pelle, die trotz zunächst sehr starker Ablehnung sich schließlich in ihn verliebt. Junpei ist jedoch nicht in der Lage, dies zu realisieren und kann sich auch weiterhin nur Kaede als die Liebe seines Lebens vorstellen. In diese Dreiecksbeziehung mischt sich vor allem die sportliche, aber auch sehr männlich wirkende Nagi Ichinose (, \"Ichinose Nagi\") ein. Aus einer sehr reichen Familie stammend, die enge Beziehungen zur Mafia unterhält, besitzt sie zahlreiche Möglichkeiten, um Jumpei das Leben zu verkomplizieren. Um seinem Schicksal zu entfliehen, ersucht er unter anderem die Hilfe der beiden Schwestern Kotone Kirishima (, \"Kirishima Kotone\") und Akari Kirishima (, \"Kirishima Akari\"), die die Töchter des buddhistischen Mönchs Keizō Kirishima (, \"Kirishima Keizō\") sind. Kotone ist die ältere der beiden Schwestern und besitzt oberflächlich ein ruhiges und anmutiges Verhalten. Insgeheim ist sie aber sadistisch, verträumt und ein Stalker. Akari ist ihr Gegenstück und legt die typischen Verhaltensmuster einer Tsundere an den Tag. Neben ihnen trifft er häufiger auf die als Zusteller arbeitende Studentin Chizuru Mochizuki (, \"Mochizuki Chizuru\"), die sich durchaus zu Jumpei hingezogen fühlt und durch ihre Präsenz immer wieder diverse Gerüchte auslöst.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "Der Manga wird von dem Künstler Sato Fujiwara () geschrieben und steht auf der Website von Flex Comix innerhalb des Web-Magazins \"FlexComix Blood\" seit dem 10. August 2007 zum Lesen zur Verfügung. Zusammengefasste Kapitel wurden in mehreren Tankōbon-Ausgaben veröffentlicht. Außerhalb Japans wurde der Manga von CMX Manga in den Vereinigten Staaten lizenziert.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Aufbauend auf dem Manga entstand 2009 eine von AIC unter der Regie von Keiichirō Kawaguchi produzierte Anime-Fernsehserie. Die 12-teilige Serie wurde erstmals vom 2. Oktober 2009 bis 18. Dezember 2009 nach Mitternacht (und damit am vorherigen Fernsehtag) auf dem japanischen Sender TBS übertragen. Einige Tage zeitversetzt begannen ebenfalls die Sender BS-i, Chubu-Nippon Broadcasting und MBS mit der Ausstrahlung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nyan Koi! (jap., dt. „Miau-Liebe“) ist eine Manga-Reihe des japanischen Künstlers Sato Fujiwara, die seit dem 10. August 2007 im Webcomic-Magazin \"FlexComix Blood\" von Flex Comix veröffentlicht wurde. Im Jahr 2009 wurde sie durch eine Anime-Fernsehserie adaptiert, die von AIC produziert wurde.", "tgt_summary": "《猫愿三角恋》()是藤原里的日本漫画作品,自2007年8月10日开始在Flex Comix出版的网络漫画杂志《FlexComix Blood》上面连载,已经出刊6册。", "id": 2422106} {"src_title": "HAMNET", "tgt_title": "業餘封包無線電網絡", "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "HAMNET stellt ein Netzwerk zwischen automatisch arbeitenden Amateurfunkstationen dar. Dabei geht der Verbund über lokale Linkstrecken einer Region oder eines Landes als autonomes System hinaus; es wird transnational verlinkt, damit eine internationale Basis für Anwendungen und Nutzer entstehen kann. Gemein sind allen Netzen folgende Ziele:", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "HAMNET arbeitet auf Basis der Internetprotokollfamilie. Die Dachorganisation von HAMNET, die \"Amateur Radio Digital Communications\" (ARDC) mit Sitz in San Diego besitzt für den Betrieb einen eigenen Class-A IPv4-Adressraum (IP-Adressen 44.0.0.0/8), wovon sich auch der in den USA gebräuchliche Name für HAMNET ableitet. Die Daten sollen hauptsächlich per Funktechnik übertragen werden und hierfür können bestimmte handelsübliche, aber in der Frequenzlage veränderbare bzw. direkt für HAMNET verwendbare WLAN-Router genutzt werden. Die Datenübertragungsrate kann bis zu 65 MBit/s betragen. Es werden im Rahmen von HAMNET nicht direkt die für allgemeines WLAN verfügbare Frequenzbereiche und Kanäle genutzt, sondern spektral benachbarte Bereiche welche für den Amateurfunk zugelassen sind. Somit treten keine gegenseitigen Störungen bei parallelem Betrieb zwischen herkömmlichen WLANs und HAMNET auf. Als Frequenzbereiche für die Richtfunkverbindungen zwischen den HAMNET-Knoten wird hauptsächlich das 6-Zentimeter-Band bzw. das ISM-Band bei 5,7 GHz verwendet. Die Zugänge für die Amateurfunkstationen liegen hauptsächlich im 13-Zentimeter-Band zwischen 2,3 und 2,4 GHz.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Entwicklung zu einem im Vergleich zum drahtgebundenen Internet langsameren, dafür aber funkbasierten Internet für Funkamateure begann mit der Weiterentwicklung des Datenfunks. Funkamateure experimentierten mit verschiedenen Protokolfamilien und passten diese den Gegebenheiten der Funktechnik an. HAMNET ist eine der ersten Amateurfunk-Netzwerkanwendungen, in denen neben einem Funknetzwerk auch Kabelgebundene Netzwerke ein integraler Bestandteil des Amateurfunkdienstes sind.", "section_level": 1}, {"title": "HAMNET in Deutschland.", "content": "Insbesondere Packet-Radio-Digipeater, Sprachmailboxen, FM-Relaisstationen, ATV-Umsetzer, D-STAR-Relais und Funkrufsender werden in der derzeitigen Probe- und Aufbauphase eingebunden. Der offizielle Start und die Vorstellung des deutschen Projektes erfolgten auf der Amateurfunkmesse und -tagung INTERRADIO am 31. Oktober 2009 in Hannover unter dem Namen HAMNET 2.0, begleitet von entsprechenden Vorträgen. In einer weiteren Phase sollen Club- und Schulstationen sowie auch Userzugänge ermöglicht werden. Im südbayerischen Raum gibt es erste HAMNET-Digipeater, die sich an den Gegebenheiten in Österreich orientieren. Im westdeutschen Raum wird der Aufbau am Niederrhein und in den Ballungsräumen Ruhrgebiet, Düsseldorf, Köln-Aachen vorangetrieben. Die meisten deutschen Teilnetze sind bereits über VPN-Tunnel oder über Richtfunkstrecken miteinander verbunden. Über mehrere Übergänge erfolgte ebenfalls der Zusammenschluss mit dem HAMNET in Österreich, Italien und der Schweiz. Die Koordination und Vergabe der für den technischen Betrieb erforderlichen AS-Nummern und IP-Netze erfolgt durch die „DL IP-Koordination im AMPR-Net“. Eine aktuelle Übersicht bestehender Funk- und Kabelverbindungen in Deutschland (und Umgebung) ist über die Datenbank hamnetdb.net abrufbar.", "section_level": 2}, {"title": "HAMNET in Österreich.", "content": "Das Projekt wird seit 2005 durch Mitglieder des ÖVSV betrieben und hatte ursprünglich den Namen ALAN. Nach einigen lokalen Tests, und der Erkenntnis der globalen Bedeutung wurde dieses neuartige Netzwerk 2008 in Wien erstmals als HAMNET vorgestellt. Der Name für dieses Projekt hat seinen Ursprung in Salzburg. Heute existieren ein funktionierendes Netz mit Linkstrecken, welche alle Bundesländer miteinander verbinden, und zahlreiche Benutzerzugänge. Als Knotenrechner kommen Routerboards des Herstellers Mikrotik zum Einsatz. Viele Packet-Radio-Links sind über das HAMNET geschaltet. Darüber hinaus gibt es andere Anwendungen, zum Beispiel Webcams, Wetterstationen, Webserver und Ausbreitungsvorhersagen.", "section_level": 2}, {"title": "HAMNET in Frankreich.", "content": "Der Funkamateur F4HDK hat für die so genannte „letzte Meile“ des HAMNETs das \"New Packet Radio\" entwickelt. Das Modem besteht hauptsächlich aus folgenden Bestandteilen: Spannungsregler, Ethernet-Schnittstelle, einem Microcontroller und einem Sendeempfänger. Das Modem sendet auf dem 70-cm-Band. Bedingt durch die Ausbreitungscharakteristik der Frequenzen um 435 MHz sind auch Verbindungen ohne direkte Sicht zur Gegenstelle (HAMNET-User-Einstiege) möglich. Mit dem Modem sind Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 500 kbit/s möglich. Erste Konzepte zu einem solchen Modem gab es bereits in Österreich unter den Namen HHD70 und HRD70.", "section_level": 2}, {"title": "HAMNET in der Schweiz.", "content": "Das Projekt wird von der SWISS-ARTG Swiss Amateur Radio Teleprinter Group und der USKA betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Hamnet war auch der Name des Sohnes des Dramatikers William Shakespeare.", "section_level": 1}], "src_summary": "HAMNET (\"Highspeed Amateurradio Multimedia NETwork\". Eigenschreibweise \"HAMNET\") ist ein von Funkamateuren entwickelt und betriebenes funk- und kabelbasierendes IP-Netzwerk. Es dient als leistungsfähiges Backbone für die bereits verfügbare Infrastruktur des Amateurfunkdienstes und ermöglicht IP-Anwendungen. HAMNET war als sukzessive Substitution des bestehenden Packet-Radio-Netzes intendiert. Heute ist das HAMNET bereits fester Bestandteil des Amateurfunks und existiert parallel zum in den 1980er Jahren entwickelten Packet-Radio-Datenfunk.", "tgt_summary": "业余封包无线电网络(AMPRNet、AMateur Packet Radio Network)又名44网络(Network 44),是业余无线电中利用封包无线电连结的电脑网络。就如业余无线电频率划分一样,一个A类子网络于1981年分配予业余无线电数码通讯,并由业余无线电操作员自行管理。由于获分配的位址以44为第一组数字,故业余封包无线电网络又名为44网络。", "id": 1240877} {"src_title": "Afrika-Waldkauz", "tgt_title": "非洲林鴞", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Mit einer Körpergröße von etwa 30 bis 35 Zentimetern ist der Afrika-Waldkauz innerhalb seiner Gattung eine mittelgroße Art. Federohren fehlen. Der Grundton des Gefieders ist ein warmes braun. Auf der Körperoberseite ist dieses weiß gesprenkelt. Auf der Körperunterseite hat er graue und rötlich-braune Querstreifen auf einem weißlich bis bräunlichem Gefieder. Die Augenbrauen sind weißlich. Die Augen sind dunkelbraun. Der Schnabel und die ungefiederten Zehen sind gelblich.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Afrika-Waldkauzes ist der afrikanische Kontinent südlich der Sahelzone. Es reicht vom Senegal und Gambia bis nach Äthiopien und Angola, Botswana und Simbabwe. Er besiedelt auch Mosambik und die Kapprovinz Südafrikas. Er ist ein Standvogel, der vor allem am Rand von Primärwäldern, dichtem Waldgebieten, Waldgebieten entlang von Flüssen und auch auf Plantagen vorkommt. Seine Höhenverbreitung reicht von der Tiefebene bis in Höhenlagen von 3.700 Meter über NN.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Afrika-Waldkauz ist eine nacht- und dämmerungsaktive Art. Er übertagt einzeln oder in Paaren im dichten Blattwerk meist hoch in Bäumen. Charakteristisch für ihn sind ausgiebige Dehnbewegungen, bevor er seinen Rastplatz in der Dämmerung verlässt, um auf die Jagd zu gehen. Sein Nahrungsspektrum umfasst überwiegend Insekten. Er frisst aber auch Frösche, Reptilien, kleine Säuger und Kleinvögel. Der Afrika-Waldkauz ist eine ganzjährig territoriale Art. Zum Beginn der Fortpflanzungsperiode ist sein Gesang besonders häufig zu vernehmen. Er nistet überwiegend in Baumhöhlen. Das Gelege besteht in der Regel aus ein bis zwei Eiern, die mit einem Legeabstand von zwei bis vier Tagen gelegt werden. Es brütet allein das Weibchen, das das Brutgeschäft mit der Ablage des ersten Eis aufnimmt. Es wird während der Brutzeit vom Männchen mit Futter versorgt. Die Brutzeit beträgt 31 Tage. Die Jungvögel schlüpfen mit einem Abstand, der dem Legeabstand entspricht. Sie werden vom Weibchen gehudert, bis sie etwa drei Wochen alt sind. Mit 23 bis 37 Tagen verlassen die Jungvögel die Nisthöhle, sind aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht flugfähig. Ihre Flugfähigkeit erreichen sie in der Regel mit einem Alter von 46 Tagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Afrika-Waldkauz (\"Strix woodfordii\"), auch Woodford-Kauz oder Woodford-Waldkauz genannt, ist eine Art aus der Familie der Eigentlichen Eulen (Strigidae). Er kommt ausschließlich in der südlichen Hälfte Afrikas vor.", "tgt_summary": "非洲林鸮(学名:\"Strix woodfordii\")是一种中等大小的猫头鹰。", "id": 955598} {"src_title": "Bleach/Episodenliste", "tgt_title": "死神集数列表", "src_document": [{"title": "Kapitel 1 – Shinigami-Ersatz.", "content": "Die Episoden des ersten Kapitels dienen hauptsächlich zum Anstoß der Handlung und stellen einige der Hauptcharaktere der Serie vor, die ihre besonderen Fähigkeiten entdecken. So lernt der Zuschauer zunächst den Schüler Ichigo Kurosaki und die Shinigami Rukia Kuchiki kennen. Bei einem Konflikt mit einem Hollow, einer Kreatur die die Seelen von Menschen verschlingt, sieht sich die unterlegene Rukia gezwungen ihre Kräfte auf Ichigo zu übertragen. Da dies ein Verstoß gegen die Regeln ihrer Vorgesetzten ist, wird Rukia letztlich gefangen genommen. In der Zwischenzeit wurden Ichigos Schulfreunde Orihime Inoue, Yasutora „Chad“ Sado und Uryū Ishida vorgestellt, die ebenfalls hinter das Geheimnis der für normale Menschen nicht sichtbaren Hollows gekommen sind. Während des gesamten Kapitels wurde im Vorspann der Titel \"* – Asterisk\" () gespielt, der von Orange Range gesungen wurde. Die ersten 13 Folgen verwendeten im Abspann den Titel \"Life is Like a Boat\" von Rie Fu, während die verbliebenen sieben Folgen den Titel \"Thank You!!\" () von Home Made Kazoku als Abspann verwendeten.", "section_level": 1}, {"title": "Kapitel 2 – Heimliches Betreten der Soul Society.", "content": "Im zweiten Kapitel versuchen Ichigo, Uryū, Orihime, Chad und Yoruichi in die \"Soul Society\" (Seireitei) zu gelangen, wo Rukia festgehalten wird und ihre Todesstrafe erwartet. Dazu begeben sie sich zunächst nach \"Rukongai\", wo sich die normalen Geister der Toten aufhalten. Dabei schlägt der Versuch des frontalen Eintritts durch das Haupttor jedoch fehl, da sie von Gin Ichimaru hinausgeworfen werden und das Tor anschließend verschlossen bleibt. So suchen sie in Rukongai nach einer weiteren Möglichkeit nach Seireitei zu gelangen. Yoruichi ersucht dazu Hilfe bei Ganjus Schwester, Kūkaku Shiba, die einwilligt sie mit einer Kanone ins Seireitei zu befördern. So sind sie aber zunächst dazu gezwungen die Konzentration spiritueller Energie zu erlernen, da sie sonst den Abschuss und die Landung nicht überleben würden. Gleichzeitig rückt die Frist für Rukias Hinrichtung näher, die nur noch 14 Tage beträgt. Nach geglücktem Abschuss und nicht ganz perfekter Landung gelangen die Freunde ins Seireitei, werden aber teilweise voneinander getrennt. Auf der Suche nach Rukia begegnen sie einzelnen Shinigami, die sich ihnen in den Weg stellen. Dabei gelingt es ihnen die ersten Kämpfe für sich zu entscheiden. Im Verlauf treffen sie aber auf immer härtere Gegner. So gelingt es Ichigo nur knapp Renji Abarai, den ehemaligen Kindheitsfreund von Rukia, zu besiegen, der sich ihm letztlich sogar anschließt. Während Ichigo und seine Freunde sich noch in weitere Kämpfe gegen die Shinigami verwickeln, täuscht Kommandant Sōsuke Aizen seinen Tod vor und nutzt zusammen mit seinen Anhängern die Ablenkung für seine dunklen Machenschaften aus. Ichigo sieht sich derweil mit Kenpachi Zaraki, dem Kommandanten der 11. Division konfrontiert. Der lang andauernde Kampf endet schließlich mit einem Unentschieden. Yoruichi, die zuvor die Form einer Katze angenommen hatte, zeigt Ichigo schließlich ihre wahre Gestalt und es stellt sich heraus, dass sie eine ehemalige Kommandantin im Seireitei war. Sie überreicht Ichigo ein Gerät, mit dem er fliegen kann. Damit rettet er Ganju und Hanatarō, die Byakuya, dem Adoptivbruder von Rukia und Kommandanten der 6. Kompanie, nicht gewachsen sind. Bevor der Kampf zwischen Ichigo und Byakuya in die heiße Phase gerät, wird Byakuya von Yoruichi gestoppt. Das Kapitel besaß zwei Vorspannlieder. Dies war der bereits im ersten Kapitel genutzte Titel \"* – Asterisk\" von Orange Range, der für die ersten fünf Folgen verwendet wurde. Die restlichen Folgen wurden mit einem neuen Vorspann versehen, der \"D-tecnoLife\" von Uverworld als Titelmusik verwendete. Ebenfalls wurde zunächst der Abspann des vorherigen Kapitels, \"Thank You!!\" von Home Made Kazoku, übernommen, der ab Episode 26 von Younhas \"Hōkiboshi\" (, auch bekannt unter der englischen Übersetzung “Shooting Star”) abgelöst wurde. Die Musik des Abspanns wechselte erneut ab der 39. Folge. So wurde \"happypeople\" von Skoop on Somebody für die restlichen Folgen des Kapitels verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Kapitel 4 – Bount.", "content": "Das 4. Kapitel von Bleach behandelt Geschehnisse, die im Manga nicht behandelt werden und wird auch „Filler“ genannt. Die Handlung beginnt mit dem Auftauchen der sogenannten „Bount“, einer Spezies, die durch das Absorbieren menschlicher Seelen unsterblich werden können. Hierbei hielten diese sich bisher an die eiserne Regel, niemals lebende Seelen, sondern nur tote zu absorbieren. Da das Absorbieren lebender Seelen einen Bount jedoch erheblich stärker werden lässt, bricht Jin Kariya zusammen mit einer Gruppe untergebenen diesen Kodex. Die Soul Society und eine Gruppe um Ichigo Kurosaki bemerken dies und beginnen ihre Jagd auf die nun zur Gefahr gewordenen Bount. Als Vorspannlieder wurden in diesem Kapitel zum einen der schon im dritten Kapitel zum Einsatz gekommene Song „Ichirin no Hana“ der Band HIGH and MIGHTY COLOR und zum anderen ab Folge 75 „Tonight, Tonight, Tonight“ der japanischen Rockband Beat Crusaders. In diesem Kapitel wird von Anfang an ein neues Ending-Theme, nämlich „My Pace“ von SunSet Swish verwendet, im Abspann sieht man ausschließlich die „Filler-Charaktere“ des Bount-Kapitels, also jene Charaktere, die nur in den Kapiteln 4 und 5 (der „Bount-Saga“) vorkommen. Der zweite, ab Folge 75 benutzte Abspann verwendet „Hanabi“ der Band Ikimono-gakari. Der dritte und letzte Abspann, welcher ab Folge 87 eingesetzt wurde, benutzt den Song „Movin!!“ von Takacha.", "section_level": 1}, {"title": "Kapitel 5 – Bount: Angriff auf die Soul Society.", "content": "Kapitel 5 ist die inhaltlich nahtlose Fortsetzung des vierten Kapitels und erzählt die zweite Hälfte der sogenannten „Bount-Saga“ (auch Bount-Arc). Die Bount sind mittlerweile in die Soul Society eingedrungen und halten sich am Anfang des Kapitels im Außenbezirk „Rukongai“ auf, um von dort mithilfe der dort lebenden Seelen nach Seireitei, den inneren, von Shinigami bewohnten Bezirk, zu gelangen. Im japanischen Fernsehen lief dieses Kapitel vom 8. August 2006, ohne Pause an das 4. Kapitel angeschlossen, bis zum 4. Januar 2007. Das Vorspannlied dieses Kapitels war anfangs, wie schon in Kapitel 4 „Tonight, Tonight, Tonight“ von den \"Beat Crusaders\" und wurde ab Folge 98 zu „Rolling Star“ von der japanischen Singer-Songwriterin Yui. Die Ending-Themes, welche in diesem Kapitel im selben Rhythmus wie die Openings gewechselt wurden, waren der in Kapitel 4 ebenfalls verwendete Song „Movin!!“ von Takacha sowie „Baby it's You“, gespielt von der japanischen R&B-Sängerin JUNE.", "section_level": 1}, {"title": "Kapitel 6 – Arrancar: Die Ankunft.", "content": "Das 6. Kapitel von Bleach setzt am Ende der Handlung von Kapitel 3 an und führt damit die Hauptgeschichte um Aizens Verrat weiter. Sie beginnt mit der Ankunft der sogenannten „Arrancar“, Hollows, die teilweise Fähigkeiten eines Shinigami angenommen haben und damit das Gegenstück zu Vizard sind, welche als Shinigami einige Eigenschaften der Hollow übernehmen konnten und dadurch stärker wurden. Ebendiese lernt Ichigo am Anfang des Kapitels auch kennen und findet heraus, dass er ein Vizard geworden ist, als er von Kisuke Urahara erneut zu einem Shinigami gemacht wurde. Die Arrancar, welche fast vollständig unter Aizens Kontrolle stehen und von denen die 10 Stärksten unter dem Namen „Espada“ zusammengeschlossen sind, tauchen in Karakura Town auf und sorgen dort für Unruhe. Der Rest des Kapitels behandelt erste Begegnungen mit schwachen Arrancar, sogenannten Numeros, und den Schutz der Stadt, für den eine Gruppe Shinigami von der Soul Society in die Menschenwelt geschickt wurde. Im japanischen Ausstrahlungsrhythmus wurde die Sendung von TV Tokyo ab diesem Kapitel von Mittwoch auf Donnerstag verlegt. Als Vorspannlieder wurden neben dem bereits in der Bount-Saga verwendeten „Rolling Star“ von Yui bis zur Folge 120 auch der Song „Alones“ von Aqua Timez benutzt. Der Abspann wurde bis Folge 121 von Mai Hoshimuras „Sakura Biyori“ danach von „Tsumasaki“ von Ore Ska Band begleitet. Die letzten vier Folgen dieses Kapitels sind „Filler“ und gehören nicht zur Haupthandlung.", "section_level": 1}, {"title": "Kapitel 7 – Arrancar: Einreise in Hueco Mundo.", "content": "Das 7. Kapitel von Bleach beginnt mit 6 weiteren Füllfolgen, die den am Ende des 6. Kapitels begonnenen „Filler-Block“ weiterführen und beginnt danach mit der Wiedereröffnung der Hauptgeschichte. Dabei behandelt das Kapitel die Reise von Ichigo und einigen Freunden nach Hueco Mundo, das Reich Aizens, in dem Orihime gefangen gehalten wird. Außerdem erzählt das Kapitel Ichigos Treffen auf Nel (, \"Neru Tu\"), eine kindliche Arrancar, die den Beweis dafür darstellt, dass nicht alle Arrancar grundsätzlich seine Feinde sind. Als Vorspannlied wurde für die ersten zwölf Episoden „Alones“ von Aqua Timez weiter verwendet, die übrigen Folgen begannen mit „After Dark“ von der Asian Kung Fu Generation. Für den Abspann wurde bis Folge 143 der Song „Daidai“ von \"Chatmonchy\" verwendet, die restlichen Episoden endeten mit „Tane wo Maku Hibi“ () von \"Kousuke Atari\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Diese Episodenliste gibt einen Überblick über die Episoden der Anime-Serie Bleach. Die Serie umfasst 16 Kapitel bzw. Handlungsbögen mit 366 Episoden. Sie basiert auf dem gleichnamigen Manga von Tite Kubo.", "tgt_summary": "本条目列出了漫画《BLEACH》所改编的电视动画的集数,动画于2004年10月5日起在东京电视台播出,最后一集于2012年3月27日播出,共播出了366集。在日本首播时本动画的档期有多次移动,另外在2006年至2010年上映了四部剧场版。", "id": 527385} {"src_title": "Lëvizja Socialiste për Integrim", "tgt_title": "争取一体化社会主义运动", "src_document": [{"title": "Parteivorstand.", "content": "Der Parteivorstand hat 32 Mitglieder:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "2002 kam die Partia Socialiste e Shqipërisë (PS) als Siegerin der Parlamentswahl heraus und bildete unter ihrem damaligen Parteivorsitzenden Fatos Nano die neue Regierung, welche noch die kleine Agrar- und Umweltpartei beteiligte. Das Kabinett sah Fatos Nano als Ministerpräsidenten und Ilir Meta als seinen Stellvertreter und Außenminister vor. Doch schon im zweiten Halbjahr 2003 kam es zu ersten Differenzen zwischen Nano und Meta. Letzterer kritisierte vor allem das Fehlen demokratischer Prozesse innerhalb der Sozialistischen Partei, was unter anderem den Integrationsprozess in die Strukturen der NATO und der Europäischen Union bremste. Schließlich trat Meta von all seinen Posten zurück und ging in die außerparlamentarische Opposition. Er verblieb jedoch mit seinen Unterstützern weiterhin in der PS. Die von Meta initiierte Bewegung \"Drejt sfidave të integrimit\" „Zu den Herausforderungen der Integration“ blieb für etwa ein Jahr lang eine politische Strömung in der Partei. Und als sie bei einer Parteikonferenz in Tirana eine Reform der Partei und auch der Regierungsform des Landes vorstellte und dies abgelehnt wurde, begannen die Vorbereitungen zur Gründung einer neuen politischen Partei.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung und Anfänge.", "content": "Am 6. September 2004 wurde die Lëvizja Socialiste për Integrim mit der Unterstützung von rund 500 Abgeordneten, Intellektuellen und anderen Förderern gegründet. Die LSI übernahm die Kritik an der weit verbreiteten Vetternwirtschaft und Korruption unter der Regierung Nano. Im April 2005 organisierte die LSI als erste politische Partei Albaniens eine interne Parteiwahl zur Bestimmung des Parteivorsitzenden. Mit dem Motto \"Një anëtar, një votë\" „Ein Mitglied, eine Stimme“ ging die LSI somit in die Geschichte des albanischen Pluralismus ein. Im Wahlkampf des Jahres 2005 stellte sich die LSI als einzige linke Partei gegen die regierenden Sozialisten. Bei den Wahlen erhielt sie 8,4 % der Wählerstimmen und gewann fünf Mandate. Sie blieb weiterhin in der Opposition. Bei den Kommunalwahlen 2007 aber ging sie eine Koalition mit den Sozialisten ein, nachdem sich Edi Rama dort als Parteivorsitzender durchsetzte und die Nachfolge von Nano antrat.", "section_level": 2}, {"title": "Koalition mit den Demokraten 2009–2013.", "content": "Bei den Wahlen im Juni 2009 kam die LSI auf 5,6 % der Wählerstimmen und war mit vier Abgeordneten im Kuvendi i Shqipërisë vertreten. Gegen anfänglichen innerparteilichen Widerstand setzte der Parteivorsitzende Ilir Meta eine Koalition mit der Demokratischen Partei durch, um der Meinung der LSI nach eine tiefe politische Krise zu verhindern und eine Weiterführung der Integration zu ermöglichen. Meta trat im September 2009 als Außenminister und Stellvertreter des Ministerpräsidenten Sali Berisha in die Regierung ein. Mit Dritan Prifti stellte die LSI auch den Minister für Wirtschaft, Handel und Energie. Im September 2010 wechselte Meta vom Amt des Außenministers zum Minister für Wirtschaft, Handel und Energie, um weniger Zeit im Ausland verbringen zu müssen und mehr auf die Entwicklung der Partei fokussieren zu können. Neuer Außenminister wurde der LSI-Abgeordnete Edmond Haxhinasto. Im Vorfeld der Parlamentswahlen in Albanien 2013 verließ Ilir Meta und dessen Partei die seit 2009 gebildete Koalition mit den Demokraten, um zu den Sozialisten überzuwechseln. Bei den Wahlen erreichten die Sozialisten unter Edi Rama zusammen mit der LSI eine deutliche Mehrheit. Zwischen 2013 und 2017 bildeten sie zusammen die Regierung im Kabinett Rama I.", "section_level": 2}, {"title": "Koalition mit den Sozialisten 2013–2017.", "content": "In dieser Regierung stellte die LSI, die 10,4 % der gültigen Stimmen erhalten hatte, mit Nasip Naço, Edmond Panariti, Klajda Gjosha, Edmond Haxhinasto und Lefter Koka 6 der 19 Minister. Ilir Meta übernahm das Amt des Parlamentspräsidenten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Lëvizja Socialiste për Integrim, für Sozialistische Bewegung für Integration (Akronym: \"LSI\"), ist eine politische Partei in Albanien. Sie ist drittstärkste politische Kraft im Land und ist sozialdemokratisch ausgerichtet. Parteivorsitzender war von Parteigründung bis 2017 Ilir Meta. Nach dessen Wahl zum Staatspräsidenten übernahm seine Ehefrau Monika Kryemadhi den Vorsitz.", "tgt_summary": "争取一体化社会主义运动()是阿尔巴尼亚的一个社会民主主义政党。它成立于2004年9月,在伊利尔·梅塔退出阿尔巴尼亚社会党后创立。通过使用术语“运动”(\"movement\"),运动党试图给人以开放和包容的映像,它的意图使用这个术语来区分自己与其他政党的不同之处。2005年3月伊利尔·梅塔被选为运动党领袖。", "id": 99937} {"src_title": "Giovanna Amati", "tgt_title": "吉尔瓦娜·阿玛迪", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Giovanna Amati wurde 1962 als Tochter eines wohlhabenden italienischen Geschäftsmannes geboren und sammelte als Freundin von Elio de Angelis in einer Rennfahrerschule erste Erfahrungen im Motorsport. Von 1981 bis 1984 partizipierte sie in der Formel Abarth und konnte dort einige Rennen gewinnen. Die nächsten zwei Saisons bestritt die Italienerin in der italienischen Formel 3 und konnte dort ebenfalls achtbare Ergebnisse erzielen. 1987 gelang ihr der Aufstieg in die europäische Formel 3000. Hier konnte sie sich nur gelegentlich qualifizieren und bis 1991 keine Meisterschaftspunkte erzielen, wobei sie die Saison 1989 in der japanischen Formel 3000 bestritt. Ihr jahrelanger Verbleib in dieser Motorsportklasse ist wohl auf ihre Zahlungsfähigkeit zurückzuführen. Vor Beginn der Saison 1992 konnte Amati aufgrund ihrer guten Beziehungen zu Benetton-Teamchef Flavio Briatore ihre ersten Erfahrungen in einem Formel-1-Boliden sammeln. Im selben Jahr wurde sie vom in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Team Brabham unter Vertrag genommen, um dieses finanziell zu stabilisieren. Da sie keine konkurrenzfähigen Rundenzeiten erzielen konnte und sich in jeder Qualifikation als 30. und damit Letzte nicht für das Rennen qualifizieren konnte, wurde sie zum Großen Preis von Spanien durch den Debütanten und späteren Weltmeister Damon Hill ersetzt. 1993 gewann Amati die Frauenwertung im europäischen Porsche Supercup und errang von 1994 bis 1996 in der Ferrari Challenge einige Podestplätze. 1998 und 1999 fuhr sie in der International Sports Racing Series der FIA und nahm auch an diversen anderen Sportwagenrennen teil. Heute ist Amati in ihrem Heimatland Italien als Journalistin tätig und arbeitet unter anderem bei Formel-1-Übertragungen des TV-Senders Rai Uno mit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giovanna Amati (* 20. Juli 1962 in Rom) ist eine ehemalige italienische Automobilrennfahrerin und die bisher letzte Frau, die an einem Qualifying für ein Formel-1-Rennen teilnahm.", "tgt_summary": "吉尔瓦娜·阿玛迪(, 1959年-6月20日)是一位知名的意大利赛车手。她是截至目前最后一位参加过世界一级方程序锦标赛比赛的女性车手。", "id": 1561509} {"src_title": "Dominic Adiyiah", "tgt_title": "多米尼克·阿迪亚", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Seine Karriere begann Dominic Adiyiah mit Alter von zehn Jahren in der „Feyenoord Academy“, welche sich in Goma Fetteh, Ghana befindet und vom niederländischen Klub Feyenoord Rotterdam gesponsert wurde. Nachdem er sieben Jahre dort verbrachte, wechselte er im Januar 2007 zu Heart of Lions, wo er sein Profidebüt in der Ghana Premier League feierte und am Ende der Saison 2007/08 zum besten Newcomer der Saison gewählt wurde und war mit 13 Saisontreffern zweitbester Torjäger der Liga. Im August 2008 wagte Adiyiah den Wechsel nach Europa, zum norwegischen Verein Fredrikstad FK für eine Ablösesumme zwischen 100.000 und 125.000 Pfund Sterling. Für Fredrikstad bestritt er am 30. August sein Debütspiel beim 0:0-Unentschieden gegen Aalesunds FK. Während der Saison 2008 kam er zu vier Ligaeinsätzen, allerdings zu keinem Treffer. Seine Mannschaft beendete die Saison als Vizemeister. In der Saisonvorbereitung 2009 traf er in zwei Freundschaftsspielen, doch in der Liga lief es wiederum enttäuschend. Genauso wie in der Saison 2008 absolvierte er nur vier Spiele und traf kein einziges Mal. Allerdings bestritt er sein UEFA Europa League-Debüt, als er im Rückspiel gegen Lech Posen von Beginn an spielte und in der 83. Minute durch Michael Trulsen ersetzt wurde. Nachdem er im Herbst 2009 bei der Junioren-Fußballweltmeisterschaft 2009 als Torschützenkönig und bester Spieler des Turniers glänzte, wurde der italienische Topklub AC Mailand auf ihn aufmerksam. Die Spekulation verdichteten sich, als Fredrikstad meldete, ein Angebot für Adiyiah in Höhe von 500.000 Euro von einem europäischen Topklub erhalten zu haben. Dieses Gerücht wurde am 1. November vom Milan-Geschäftsführer Adriano Galliani bestätigt, sechs Tage später unterschrieb Adiyiah einen Vertrag beim AC Mailand, nachdem er den Medizincheck bestanden hatte. Am 2. Januar 2010 wurde der Wechsel offiziell vollzogen, allerdings war Adiyiah noch nicht in der Lage zu spielen, da er sich noch bei der Fußball-Afrikameisterschaft befand. Nach seiner Rückkehr einen Monat später, sicherte er sich eine bis dahin noch fehlende Arbeitserlaubnis in Italien und wurde dadurch endgültig spielberechtigt. Doch in der Saison 2009/10 kam er zu keinem einzigen Ligaeinsatz für die „Rossoneri“. Im Juli 2010 wurde er für die Hinrunde an die Serie-B-Mannschaft Reggina Calcio verliehen. Dort absolvierte er insgesamt 13 Ligaeinsätze und erzielte beim 1:0-Heimsieg über US Grosseto seinen einzigen Treffer für Reggina in der Serie B. Daneben war er auch in der Coppa Italia erfolgreich und traf beim 4:2-Sieg nach Verlängerung gegen Frosinone Calcio. Nach Ablauf der Leihfrist wurde er noch im selben Monat wieder verliehen, dieses Mal führte die Reise nach Serbien zum FK Partizan Belgrad. Bei Partizan spielte er mit seinem Nationalmannschaftskollegen Prince Tagoe zusammen. Doch diese Leihstation war für ihn nicht zufriedenstellend, er kam in einem halben Jahr nur zu sechs Ligaeinsätzen und blieb ohne Torerfolg, als Partizan das Double aus Meisterschaft und Pokal gewann. Zur Saison 2011/12 wurde er an den türkischen Zweitligisten Karşıyaka SK verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im Jahr 2008 wurde Adiyiah zum ersten Mal für die ghanaische U-20-Nationalmannschaft, die \"Black Satellites\", nominiert. Er gab am 30. März sein Debüt gegen den Niger. In der Folge gehörte er zum Kader für die U-20-Westafrikameisterschaft im selben Jahr. Im folgenden Jahr gewann er mit der U-20 die U-20-Fußball-Afrikameisterschaft in Ägypten. Auch bei der Junioren-Fußballweltmeisterschaft 2009 war sein Team sehr erfolgreich. Er bestritt sieben Spiele, erzielte dabei acht Tore und gewann das Turnier im Finale gegen Brasilien mit 4:3 nach Elfmeterschießen. Durch seine acht Treffer bekam er den goldenen Schuh als bester Torschütze und die Auszeichnung als bester Spieler des Turniers, die Technische Studien-Gruppe der FIFA lobte seine Eigenschaften als „\"starker, schneller, mobiler Stürmer, erstklassig auf engem Raum, zweikampfstark, Torjäger\"“. Kurz nach dem Triumph bei der U-20-Nationalmannschaft wurde er am 3. November 2009 für das WM-Qualifikationsspiel am 15. November gegen Mali nominiert. Allerdings bekam er in diesem Spiel keine Einsatzchance. Sein A-Länderspieldebüt absolvierte er drei Tage später beim Freundschaftsspiel gegen Angola. Im Januar 2010 gehörte er zum Aufgebot für die Fußball-Afrikameisterschaft 2010. Zwar kam er nur zu zwei Kurzeinsätzen, doch er konnte sich in den beiden Spielen für weitere Länderspieleinsätze empfehlen. Durch weitere überzeugende Leistungen, schaffte er den Sprung in den Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Bei der 0:1-Gruppenspielniederlage gegen Deutschland wurde er in den Schlussminuten für André Ayew eingewechselt. Nachdem er im Achtelfinale nicht zum Einsatz kam, wurde er im Viertelfinale gegen Uruguay kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit für Sulley Muntari ins Spiel gebracht. Sein Kopfball in der Nachspielzeit der Verlängerung wurde von Uruguays Stürmer Luis Suárez mit der Hand auf der Torlinie weggeschlagen, woraufhin Suárez vom Platz gestellt wurde. Asamoah Gyan schoss den fälligen Elfmeter an die Latte und so verlor Ghana schließlich im Elfmeterschießen mit 2:4. Auch Adiyiah konnte seinen Elfmeter nicht verwandeln.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dominic Adiyiah (* 29. November 1989 in Accra) ist ein ghanaischer Fußballspieler. Adiyiah steht beim thailändischen Zweitligisten Chiangmai United FC unter Vertrag.", "tgt_summary": "多米尼加联邦·阿迪亚(英语:Dominic Adiyiah,1989年-11月29日),是一名加纳足球运动员,司职前锋、翼锋,现时效力于乌克兰球会基辅阿森纳。", "id": 1725703} {"src_title": "Alexander Dmitrijewitsch Zjurupa", "tgt_title": "亚历山大·德米特里耶维奇·瞿鲁巴", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zjurupa stammte der Familie eines Verwaltungsangestellten ab. Er studierte ab 1887 an einer landwirtschaftlichen Hochschule in Cherson, wo er seine erste Bekanntschaft mit der revolutionären Bewegung gemacht hatte, indem er Mitglied eines illegalen Studentenzirkels wurde. Kurz nach dem Ende seines Studiums wurde er zum ersten Mal verhaftet, jedoch nach wenigen Monaten wieder freigelassen. Im Jahre 1896 zog er in die Stadt Simbirsk um, wo er als Statistiker in der lokalen Gebietsverwaltung tätig wurde. Allerdings gab er bald diese Tätigkeit auf, zog nach Ufa und wurde dort zum Mitglied der RSDAP und wenig später zum \"Berufsrevolutionär\". Nachdem er während einer Reise in Tula verhaftet und für drei Jahre in die sibirische Verbannung geschickt wurde, kehrte er nach dem Ende der ersten Russischen Revolution 1907 nach Ufa zurück und wurde zum Agronom in der Gutswirtschaft eines den Sozialdemokraten sympathisierenden Fürsten. Nach der Februarrevolution 1917 wurde er zum Vorsitzenden des lokalen Parteikomitees der Bolschewiki und ab Juni 1917 zum Vorsitzenden der Stadtduma von Ufa. Nach der Oktoberrevolution leitete Zjurupa das Revolutionäre Militärkomitee des Gouvernements von Ufa. Wenige Wochen später wurde er nach Moskau beordert, wo er zum Volkskommissar für Lebensmittelfragen ernannt wurde. In dieser Position war er einer der Initiatoren der Einführung der Zwangsrequirierung von Lebensmitteln, die einen starken Widerstand unter der Bauernschaft hervorrief und zu mehreren Aufständen führte. Unter dem Eindruck dieses Bauernkrieges gab Lenin Anfang 1921 die Politik des \"Militärkommunismus\" auf und entschied sich für die sogenannte \"Neue Ökonomische Politik\". Ende dieses Jahres wurde Zjurupa zum stellvertretenden Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare (also, zu einem der Stellvertreter von Lenin) ernannt, musste jedoch seine Position als Volkskommissar für Lebensmittelfragen aufgeben. Dass Zjurupa eine große Autorität innerhalb damaliger bolschewistischer Führung besaß, beweist die Tatsache, dass er während der langen Krankheit Lenins die Sitzungen des Rates der Volkskommissare leitete und ihm regelmäßig darüber Rechenschaft ablegte. 1923 wurde Zjurupa zum Mitglied des Zentralkomitees der Partei gewählt. Vom Dezember 1923 bis Oktober 1925 leitete er das Staatsplanungskomitee der Sowjetunion (Gosplan). Danach wurde er im November 1925 zum Volkskommissar für Außen- und Binnenhandel ernannt, gab diesen Posten aber bereits im Januar 1926 aus gesundheitlichen Gründen auf. Zjurupa war mehrere Jahre lang Mitglied des Zentralen Exekutivkomitees der Russischen Sowjetrepublik (ab 1923 der UdSSR). Die Urne mit den sterblichen Überresten Zjurupas wurde feierlich an der Kremlmauer beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach seinem Tod wurde seine Geburtsstadt Aljoschki in \"Zjurupynsk\" umbenannt, dieser Schritt wurde im Mai 2016 im Zuge der Dekommunisierung der Ukraine wieder rückgängig gemacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Dmitrijewitsch Zjurupa (; * in Aljoschki; † 8. Mai 1928 im Dorf Muchalatka auf der Krim) war ein russischer Revolutionär und sowjetischer Wirtschaftsfachmann, von 1923 bis 1925 Vorsitzender des Gosplan.", "tgt_summary": "亚历山大·德米特里耶维奇·瞿鲁巴( 1870年-9月19日-1928年-5月8日)苏联共产党政治家,生于奥列什基,1898年加入俄国社会民主工党,1918年至1921年担任,苏联中央执行委员会一至四届成员。1923年至1928年为苏联共产党中央委员会成员。瞿鲁巴于1918年5月13日在苏俄引入了食品专政,并组织了征粮队。1922年至1923年担任工农检查院人民委员。1923年至1925年担任苏联国家计划委员会主席。1928年在克里米亚福罗斯附近治疗期间死于心脏病发作。", "id": 823580} {"src_title": "Winterreise", "tgt_title": "冬之旅", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Texte stammen von Wilhelm Müller (1794–1827). Er kam aus Dessau und verkehrte im schwäbischen Dichterkreis um Ludwig Uhland, Justinus Kerner, Wilhelm Hauff und Gustav Schwab. Beeinflusst wurde er von den Romantikern Novalis (Friedrich von Hardenberg), Clemens Brentano und Achim von Arnim. Franz Schubert wurde von den Gedichten unmittelbar angesprochen und vertonte sie im Todesjahr Wilhelm Müllers, ein Jahr vor seinem eigenen Tod. Schubert entnahm die zwölf Gedichte der „ersten Abtheilung“ der \"Urania – Taschenbuch auf das Jahr 1823\", wo sie unter dem Titel „Wanderlieder von Wilhelm Müller. Die Winterreise. In zwölf Liedern“ erschienen waren. Schubert behielt die Reihenfolge bei und hielt den Zyklus nach dem zwölften Lied wohl für abgeschlossen; dies zeigt auch das „Fine“ am Ende des Autographs des ersten Teils. Müller publizierte 1823 weitere zehn Gedichte in den \"Deutschen Blättern für Poesie, Literatur, Kunst und Theater\" und schloss den Zyklus 1824 in seiner Werkausgabe \"Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "„Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh’ ich wieder aus“ – mit diesen Versen beginnt die \"Winterreise\". Es ist einer der bekanntesten Liederzyklen der Romantik, mit dem Schubert eine Darstellung des existentiellen Schmerzes des Menschen gelang. Im Verlauf des Zyklus wird der Hörer immer mehr zum Begleiter des Wanderers, der zentralen Figur der \"Winterreise\". Dieser zieht nach einem Liebeserlebnis aus eigener Entscheidung ohne Ziel und Hoffnung hinaus in die Winternacht. Das Werk Müllers kann auch als politische Dichtung begriffen werden, in der er seine von den Fürsten enttäuschte und verratene Vaterlandsliebe (d. h. die Hoffnung auf Freiheit, Liberalismus und Nationalstaat) thematisiert. Innerhalb des Zyklus lässt sich", "section_level": 1}, {"title": "Politische Deutungen der \"Winterreise\".", "content": "Durch Veröffentlichungen verschiedener Autoren ist in den vergangenen Jahren eine zweite Deutungsebene der \"Winterreise\" publik geworden. Mit der Vertonung von Zeilen wie „Hie und da ist an den Bäumen manches bunte Blatt zu seh’n“ (Lied 16; \"Letzte Hoffnung\") habe Schubert auch bewusst und gezielt subtile Kritik am herrschenden System geübt. So stehe der Winter bei ihm auch als Metapher für das System der reaktionären Restauration unter Kanzler Metternich. Schubert, der enge Kontakte zu den Kreisen der Opposition unterhielt, sei durch seine exponierte Begabung ein wichtiges Sprachrohr der Intellektuellen gewesen. Auch das folgende Lied, \"Im Dorfe\" („Es bellen die", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Grundmotive des Zyklus.", "content": "Der Musikwissenschaftler Harry Goldschmidt sieht „den gesamten Zyklus durch einige ‚Grundmotive‘ zusammengehalten“. Nach ihm kehren diese drei schon in den beiden Einleitungstakten erkennbaren „Grundmotive“ von Lied zu Lied in immer neu variierter Gestalt wieder. Als erstes Motiv sieht Goldschmidt den gleichmäßigen Achtelgang mit Ton- bzw. Akkordwiederholungen, der z. B. in den beiden Anfangstakten in der linken Hand realisiert ist. Das zweite Motiv ist die abfallende Linie bzw. Gesangslinie, wie sie in der Oberstimme der rechten Hand in Takt 1–3 und in der Gesangslinie in Takt 7 und 8 verwirklicht ist. Das dritte Motiv ist die mit Akkorddissonanzen zusammenfallende Wechselnote wie in der Oberstimme der rechten Hand am Ende von", "section_level": 1}, {"title": "Lieder.", "content": "Im Nachfolgenden sind die Titel der Lieder mit ihren Deutsch-Verzeichnis-Nummern und kurzer analytischer Beschreibung aufgelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Gute Nacht.", "content": "1. \"Gute Nacht\" („Fremd bin ich eingezogen“) D 911,1 d-Moll Text: Das lyrische Ich nimmt Abschied von seiner bisherigen Bleibe und – vor allem – seiner Liebsten. Die Liebesbeziehung zwischen den beiden war glücklich (\"Das Mädchen sprach von Liebe, die Mutter gar von Eh’\"), musste jedoch beendet werden – sei es, weil die Geliebte sich einem anderen zuwandte oder weil ihr Vater die Beziehung wegen des Standesunterschiedes untersagte (In „Die Wetterfahne“ erfährt der Hörer, dass es letzteres ist: „Was fragen sie nach meinen Schmerzen? Ihr Kind ist eine reiche Braut“.). So bricht das lyrische Ich in einer Winternacht auf und schreibt seiner Geliebten, die bereits schläft, einen Gute-Nacht-Gruß ans Tor. Die Verarbeitung dieses Verlustes und", "section_level": 2}, {"title": "Die Wetterfahne.", "content": "2. \"Die Wetterfahne\" („Der Wind spielt mit der Wetterfahne“) D 911,2 a-Moll Text: Das lyrische Ich nimmt Anstoß an der Wetterfahne, die auf dem Haus seiner Geliebten steht. Sie wird als Symbol für die Unbeständigkeit der Liebe gedeutet; der Text legt zudem nahe, dass die Liebesbeziehung des lyrischen Ichs abgebrochen wurde, weil das Elternhaus der Liebsten ihr einen wohlhabenderen Ehemann ausgesucht hat. Das lyrische Ich sieht sich in Bedeutungslosigkeit versinken (\"Was fragen sie nach", "section_level": 2}, {"title": "Gefror’ne Thränen.", "content": "3. \"Gefror’ne Thränen\" („Gefror’ne Tropfen fallen“) D 911,3 f-Moll Text: Das lyrische Ich bemerkt, dass Tränen gefroren von seinen Wangen fallen, und wundert sich, weshalb diese zu Eis erstarren können, obwohl er aus heißer Sehnsucht nach seiner Liebsten weint. Das lyrische Ich beginnt hier – nicht zum letzten Mal auf seiner Reise – an der Intensität seiner Emotionen und ihrer Quelle zu zweifeln. Musik:", "section_level": 2}, {"title": "Erstarrung.", "content": "4. \"Erstarrung\" („Ich such’ im Schnee vergebens“) D 911,4 c-Moll Text: Das lyrische Ich wandert durch den Schnee, sucht die Spur seiner Geliebten und weint ihr nach. Die Natur ist tot (\"die Blumen sind erstorben\") und in der Suche wird das Motiv aus „Gefrorene Tränen“ aufgegriffen, nach dem die Kraft seiner Liebe nicht reicht, um dem Eis und der Erstarrung etwas entgegenzusetzen. So bleibt dem lyrischen Ich als Erinnerung an seine Liebste nur der", "section_level": 2}, {"title": "Der Lindenbaum.", "content": "5. \"Der Lindenbaum\" („Am Brunnen vor dem Thore“) D 911,5 E-Dur Text: Das lyrische Ich kommt bei seiner Wanderung an einem Lindenbaum vor dem Tor der Stadt vorbei, den es nun zum letzten Mal sieht. (Der Lindenbaum wird in der romantischen Literatur häufig als Symbol für Heimat und Geborgenheit verwendet.) Das lyrische Ich fühlt sich stark zum Baum hingezogen und muss beim Vorbeiwandern die Augen schließen und sich zwingen, sich nicht umzudrehen, da der Lindenbaum eine ungeheure Anziehungskraft auf es auswirkt. Der Vers \"Du fändest", "section_level": 2}, {"title": "Wasserfluth.", "content": "6. „Wasserfluth“ \"(Manche Thrän’ aus meinen Augen)\" D 911,6 e-Moll Text: Das lyrische Ich spricht hier die Natur an. Es versucht, sie mit seinen fallenden Tränen zu verändern und durch den schmelzenden Schnee,", "section_level": 2}, {"title": "Auf dem Flusse.", "content": "7. \"Auf dem Flusse\" („Der du so lustig rauschtest“) D 911,7 e-Moll Text: Das lyrische Ich befindet sich auf einem zugefrorenen Fluss. Es ritzt in das Eis den Namen seiner Liebsten. Nun vergleicht es sein Herz mit dem Bach: Es ist an der Oberfläche zugefroren, ist aber darunter völlig aufgewühlt (\"Ob’s unter seiner Rinde wohl auch so reißend schwillt?\"). Der Wanderer hat die Liebe noch nicht vergessen. Sein Herz lässt sich, genauso wie die Eisschicht auf dem Fluss, leicht verletzen (\"In deine Decke grab’ ich", "section_level": 2}, {"title": "Rückblick.", "content": "8. \"Rückblick\" („Es brennt mir unter beiden Sohlen“) D 911,8 g-Moll Text: Das lyrische Ich flüchtet aus der Stadt seiner Liebsten, wo es von Krähen hinausgejagt worden ist. Es erinnert sich daran, wie es in die Stadt gezogen und dort freundlich empfangen worden war. Es sehnt sich wieder zurück zum Haus seiner Liebsten. Musik: Das Lied ist eines der hektischsten in der Winterreise, was vor allem durch die durchgängigen Achtel, verbunden mit den Sechzehntel-Nachschlägen im Klavier, bewirkt wird, die sich durch das ganze", "section_level": 2}, {"title": "Irrlicht.", "content": "9. \"Irrlicht\" („In die tiefsten Felsengründe“) D 911,9 h-Moll Text: Das lyrische Ich wird von einem Irrlicht getäuscht und verirrt sich im Gebirge. Es vergleicht das Wirken des Irrlichts mit den Wirren seines Lebens und denkt über den Tod nach (\"’s führt", "section_level": 2}, {"title": "Rast.", "content": "10. \"Rast\" („Nun merk’ ich erst, wie müd’ ich bin“) D 911,10 c-Moll Text: Das lyrische Ich fühlt sich müde, als es eine Rast einlegt. Aber der seelische Schmerz meldet sich nun, da das Wandern nicht mehr als Ablenkung vorhanden ist, umso stärker zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Frühlingstraum.", "content": "11. \"Frühlingstraum\" („Ich träumte von bunten Blumen“) D 911,11 A-Dur Text: Das lyrische Ich wird brutal aus einem schönen Frühlingstraum gerissen und sucht aus der Realität den Weg zurück in seinen Traum (\"Ihr lacht wohl über den Träumer, der Blumen im Winter sah?\"). Wieder zurück in der Erinnerung an den Traum erinnert sich das lyrische Ich an die Nähe seiner Geliebten. Das lyrische Ich ist unfähig, die Erinnerung an die Vergangenheit zu verdrängen, und sehnt sich zurück in den Frühling (\"Wann grünt ihr Blätter am Fenster? Wann", "section_level": 2}, {"title": "Einsamkeit.", "content": "12. \"Einsamkeit\" („Wie eine trübe Wolke“) D 911,12 h-Moll Text: Das lyrische Ich vergleicht sich mit einer einzelnen Wolke am klaren Himmel. Ihm begegnen beim Wandern Ruhe und Frohsinn. Durch diese Eindrücke fühlt es sich noch elender (\"Als noch die Stürme tobten, war ich so elend nicht.\"). Musik: Dieses Lied wird im ersten Teil von durchgehenden Achteln geprägt und ist deshalb zuerst ein \"Gehlied\". Die", "section_level": 2}, {"title": "Die Post.", "content": "13. \"Die Post\" („Von der Straße her ein Posthorn klingt“) D 911,13 Es-Dur Text: Das lyrische Ich hört ein Posthorn und fühlt sich freudig erregt, ohne zunächst zu wissen, warum.", "section_level": 2}, {"title": "Der greise Kopf.", "content": "14. \"Der greise Kopf\" („Der Reif hat einen weißen Schein“) D 911,14 c-Moll Text: Der Raureif auf dem Kopf gibt dem lyrischen Ich die Illusion von weißen Haaren; er schmilzt aber bald, sodass die Illusion vergeht. Das lyrische Ich klagt darüber, dass es so langsam altert, und wünscht sich den Tod. Gleichzeitig fürchtet es sich vor der Zukunft, denn die Zeit, die", "section_level": 2}, {"title": "Die Krähe.", "content": "15. \"Die Krähe\" („Eine Krähe war mit mir“) D 911,15 c-Moll Text: Eine Krähe folgt dem lyrischen Ich, seit es die Stadt verlassen hat. Das lyrische Ich glaubt, sie würde es als Beute ansehen, meint zu ihr, sein Leben würde bald zu Ende gehen, und verlangt von ihr \"Treue bis zum Grabe\", was vermutlich", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Hoffnung.", "content": "16. \"Letzte Hoffnung\" („Hie und da ist an den Bäumen“) D 911,16 Es-Dur Text: Das lyrische Ich treibt ein Gedankenspiel: Es hängt seine Hoffnung an das Blatt eines Baumes, sieht es im Wind zittern und schließlich abfallen. Es sieht alle Hoffnung gestorben und begräbt sie weinend in Gedanken. Musik: Die Singstimme dieses", "section_level": 2}, {"title": "Im Dorfe.", "content": "17. \"Im Dorfe\" („Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten“) D 911,17 D-Dur Text: Das lyrische Ich läuft nachts durch ein Dorf und wird von knurrenden und bellenden Kettenhunden verfolgt. Es sieht in Gedanken die Menschen von Dingen träumen, die sie nicht haben. Die Träume der Menschen werden als Hoffnung angesehen, das lyrische Ich aber ist am Ende mit allen", "section_level": 2}, {"title": "Der stürmische Morgen.", "content": "18. \"Der stürmische Morgen\" („Wie hat der Sturm zerrissen“) D 911,18 d-Moll Text: Das lyrische Ich betrachtet einen Morgenhimmel, der vom Sturm verunstaltet ist: Die Wolken sind zerfetzt und die Sonne steht rot strahlend dahinter. Es vergleicht den Himmel mit dem Bild seines Herzens (\"der", "section_level": 2}, {"title": "Täuschung.", "content": "19. \"Täuschung\" („Ein Licht tanzt freundlich vor mir her“) D 911,19 A-Dur Text: Das lyrische Ich folgt bei seiner Wanderung einem Licht, obwohl es weiß, dass die Hoffnung auf Wärme und Geborgenheit, die das Licht ausstrahlt, nur Täuschung ist. Diese Täuschung benutzt das lyrische Ich", "section_level": 2}, {"title": "Der Wegweiser.", "content": "20. \"Der Wegweiser\" („Was vermeid’ ich denn die Wege“) D 911,20 g-Moll Text: Das lyrische Ich führt ein Selbstgespräch darüber, dass es auf versteckten Wegen wandert, um keinem anderen Menschen zu begegnen. Es fragt sich, warum es die Einsamkeit sucht, denn es scheint sein „thörichtes Verlangen“ selbst nicht ganz zu verstehen. Es sieht neben den vielen Wegweisern auf den Wegen einen, der es zu seinem Tod führt. Ihm wird also im übertragenen Sinne der Weg in sein Grab gewiesen. (\"Einen Weiser seh’ ich stehen unverrückt vor meinem Blick; eine Straße muss ich gehen, die noch keiner ging zurück.\") Hier spiegelt sich wieder stark die Todessehnsucht des lyrischen Ichs", "section_level": 2}, {"title": "Das Wirtshaus.", "content": "21. \"Das Wirtshaus\" („Auf einen Todtenacker“) D 911,21 F-Dur Text: Das lyrische Ich wandert über einen Friedhof und sieht in ihm ein Wirtshaus, in das es einkehren möchte. Doch da kein Grab offen ist, fühlt es sich abgewiesen (\"Sind denn in diesem Hause die Kammern all’", "section_level": 2}, {"title": "Muth.", "content": "22. \"Muth\" („Fliegt der Schnee mir in’s Gesicht“) D 911,22 g-Moll Text: Das lyrische Ich will die Schmerzen seiner Seele durch Fröhlichkeit unterdrücken und verdrängt sie. Um den Schmerz nicht zu fühlen, muss es stark übertreiben: \"Will kein Gott auf Erden sein, sind", "section_level": 2}, {"title": "Die Nebensonnen.", "content": "23. \"Die Nebensonnen\" („Drei Sonnen sah ich am Himmel steh’n“) D 911,23 A-Dur Text: Ausgehend von einem optischen Phänomen von Nebensonnen – worauf der Titel des Gedichtes eindeutig verweist – erzählt das lyrische Ich von drei Sonnen, die es am Himmel gesehen hat, die aber nicht seine gewesen seien. Es sagt, dass es selbst auch einmal drei Sonnen hatte, die \"besten zwei\" davon jedoch untergegangen sind. Nun wünscht es sich, dass die dritte ebenfalls untergehe. Diese dritte Sonne symbolisiert das Leben des lyrischen Ichs (bzw. seine Liebe), die anderen beiden wurden als Glaube und Hoffnung gedeutet; das lyrische Ich habe die ersten beiden der christlichen Tugenden auf seiner Wanderung verloren und wünscht nun, die ihn quälende Liebe ebenfalls zu verlieren. Nach einer anderen Deutung, die durch den Gebrauch", "section_level": 2}, {"title": "Der Leiermann.", "content": "24. \"Der Leiermann\" („Drüben hinterm Dorfe“) D 911,24 a-Moll Text: Ein alter Leiermann wankt barfuß hinter dem Dorf auf dem Eis. Niemand beachtet ihn, seine Musik stößt auf absolutes Desinteresse; nur die Hunde knurren ihn an. Dennoch dreht er weiter an seiner Leier, und das lyrische Ich fragt sich, ob es mit ihm gehen und zu seiner Drehleier singen soll. Das ebenso schlichte wie ergreifende Bild des immer weiterdrehenden Leiermanns, der doch nicht vorankommt, passt gut auf den Gemütszustand des lyrischen Ichs, wie er sich im Laufe seiner Reise entwickelt hat. Susan Youens geht so weit, den Leiermann als eine Art \"Doppelgänger\"-Motiv zu deuten, die eher eine Projektion des Wanderers sei, denn eine physische Existenz. Mit der Frage \"Wunderlicher Alter, soll ich mit dir geh’n?\" wird keine Hoffnung geweckt, dass sich das Leben des lyrischen Ichs doch noch zum Besseren wendet. Vielmehr besiegelt sie den unheilbaren Zustand der Hoffnungslosigkeit und schließt so den Gedichtzyklus ab. Musik: Schubert orientiert sich stark am Bilde der immer wiederkehrenden", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Zyklus wurde von nahezu allen bedeutenden Liedsängern (Bass, Bariton, Tenor), aber auch von Sängerinnen (Mezzosopran, Alt, Sopran) interpretiert. Das Werk gilt neben dem Zyklus „Die schöne Müllerin“ als Höhepunkt der Gattung Liederzyklus und des Kunstlieds. Es gilt sowohl technisch als auch interpretatorisch als große Herausforderung für Sänger und Pianisten. Über 50 verschiedene Einspielungen existieren auf Schallplatte und CD. Der deutsche Komponist Hans Zender bearbeitete das Werk unter dem Titel: „Schuberts Winterreise – eine komponierte Interpretation“ für Tenor und kleines Orchester (Uraufführung: 1993) unter enger Anlehnung an Schuberts Tonsprache und Einbeziehung von wirkungsvollen verfremdenden Klangeffekten, welche die eisige Kälte und metaphysische Düsternis des Werkes noch betonen. Eine weitere Orchesterbearbeitung nahm der Japaner Yukikazu Suzuki vor. Sie war gedacht für Hermann Prey, der sie 1997 in Bad Urach uraufführte. Eine Bearbeitung für Gitarre stammt von Rainer Rohloff. Die Uraufführung fand 2009 in Berlin statt. Er trug sie gemeinsam mit dem Schauspieler Jens-Uwe Bogadtke im Februar/März 2010 auf einer Deutschland-Tournee vor. Nach dem Vorbild einer Version für Viola und Klavier von Tabea Zimmermann hat der österreichische Bratschist Peter Aigner die Winterreise ebenfalls für Viola bearbeitet, seine Bearbeitung wird jedoch ergänzt von einer szenischen Realisation der Texte von Wilhelm Müller durch einen Schauspieler. Diese Version erlebte bereits mehrere Aufführungen in Österreich und Deutschland. Der österreichische Komponist und Drehleierspieler Matthias Loibner bearbeitete die Winterreise für Drehleier und Sopran und führt sie in dieser Bearbeitung seit 2009 mit der Sopranistin Nataša Mirković-De Ro auf. Der griechisch-österreichische Komponist Periklis Liakakis bearbeitete 2007 die 1. Abteilung und 2012 die 2. Abteilung des Werkes für die Besetzung Bariton-Viola-Violoncello-Kontrabass. Das neue Werk trägt den Titel \"Winter.reise.bilder – eine Schubert Übermalung\". Nach dem Vorbild von Franz Schuberts Liederzyklus drehte Hans Steinbichler 2006 den Film „Winterreise“ mit Josef Bierbichler und Hanna Schygulla. Der gehörlose Schauspieler Horst Dittrich übersetzte den Text des Liederzyklus im Jahr 2007 in die österreichische Gebärdensprache und führte ihn in den Jahren 2008 und 2009 Wien, Salzburg und Villach in einer Produktion der ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater mit dem Pianisten Gert Hecher und dem Bassbariton Rupert Bergmann auf. Der Autor Stefan Weiller verbindet seit 2009 im Kunstprojekt Deutsche Winterreise Lebensgeschichten wohnungsloser und sozial ausgegrenzter Menschen mit dem Liederzyklus im Rahmen einer Musik- und Textperformance zugunsten sozialer Träger. Der Kantor und Komponist Thomas Hanelt bearbeitete im Jahr 2011 zwölf Stücke des Zyklus für gemischten Chor und Klavier. In Bertolt Brechts frühem Drama \"Baal\" (erste Fassung 1918) finden sich deutliche Anlehnungen an die \"Winterreise\". Wie der Wanderer befindet sich Brechts Protagonist auf dem Wege aus der Zivilisation in den Tod. Die österreichische Schriftstellerin und Dramatikerin Elfriede Jelinek veröffentlichte 2011 einen Theatertext mit dem Titel \"Winterreise\", der sich thematisch und strukturell auf den Liederzyklus bezieht. Jelinek erhielt dafür den Mülheimer Dramatikerpreis. Das vom Schweizer Komponisten Alfred Felder komponierte Streichquartett \"Fremd bin ich eingezogen...\" Variationen über das Lied \"Gute Nacht\" aus der \"Winterreise\" von Franz Schubert war eine Auftragskomposition des Musikkollegiums Winterthur und wurde schon mehrfach aufgeführt, auch als CD erhältlich. 2020 präsentiert Deutschlandfunk Köln eine neue Produktion der Winterreise von Augst & Daemgen. In der Sendung Atelier neuer Musik heisst es: Kaum eine Einspielung des Zyklus Winterreise setzt sich so radikal anders mit Müllers Texten und Schuberts Musik auseinander wie die Lesart der Komponisten und Interpreten Oliver Augst und Marcel Daemgen. Im Vordergrund der Bearbeitungen steht nicht der glänzend polierte Schönklang Jahrhunderte alter traditioneller musikalischer Überlieferung, sondern dessen strikte Durchbrechung, um einen neuen unverstellten Zugang auf die Aktualität alter Texte und den Kern der Musik zu bekommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Winterreise op. 89, D 911 ist ein Liederzyklus, bestehend aus 24 Liedern für Singstimme und Klavier, den Franz Schubert im Herbst 1827, ein Jahr vor seinem Tod, komponierte. Der vollständige Titel des Zyklus lautet: \"Winterreise. Ein Cyclus von Liedern von Wilhelm Müller. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte komponiert von Franz Schubert. Op. 89. Erste Abtheilung (Lied I–XII). Februar 1827. Zweite Abtheilung (Lied XIII–XXIV). October 1827.\"", "tgt_summary": "《冬之旅》(,D. 911,Op. 89)是奥地利作曲家弗朗茨·舒伯特依据威廉·米勒的诗改编的声乐套曲,创作于1827年至1828年间。在这部套曲之前,舒伯特曾在1823年为米勒的《美丽的磨坊女》配过曲。它是在舒伯特日益病入膏肓时创作的,因而多少能反应出他当时的身心状态。", "id": 714263} {"src_title": "Valérien Ismaël", "tgt_title": "瓦勒里安·伊斯梅尔", "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Valérien Ismaël kam als Sohn eines Vaters aus Guadeloupe und einer Elsässerin in Straßburg zur Welt und wuchs dort auf. Der Vater war als Soldat in der deutschen Nachbarstadt Kehl stationiert.", "section_level": 1}, {"title": "Spielerkarriere.", "content": "Ismaël begann 1982 bei der \"AS Holtzheim\" mit dem Fußballspielen und wechselte zwei Jahre später in die Fußballschule von Racing Straßburg. Ab 1993 kam er für deren Profimannschaft vier Jahre lang in der Division 1, der ersten französischen Liga, zum Einsatz. In 87 Ligaspielen erzielte er ein Tor. 1997 wechselte er in die Premier League zum Aufsteiger Crystal Palace und kam in der Rückrunde der Saison 1997/98 in 13 Spielen zum Einsatz. Anschließend ging er zum damaligen französischen Meister RC Lens. Während seiner vierjährigen Vereinszugehörigkeit wurde Ismaël 2001 an Racing Straßburg ausgeliehen und stieg mit seinem Jugendklub aus der Division 1 (heute Ligue 1) ab, gewann jedoch den französischen Pokal. 2002 verpflichtete ihn Racing Straßburg endgültig. Gegen Ende der Spielzeit 2002/03 wurde er vom damaligen Trainer Ivan Hašek nicht mehr berücksichtigt.", "section_level": 1}, {"title": "Wechsel in die Bundesliga.", "content": "Nach einer Saison wechselte Ismaël im Sommer 2003 zum SV Werder Bremen, um die Defensive zu verstärken, da der bisherige Stammspieler Frank Verlaat bei FK Austria Wien unterschrieben hatte. Sein Debüt in der Bundesliga gab er am 2. August 2003 (1. Spieltag) beim 3:0-Sieg im Auswärtsspiel bei Hertha BSC. Mit Werder Bremen wurde er in seiner ersten Saison 2003/04 Meister und DFB-Pokalsieger. Sein Trainer war Thomas Schaaf. Von 2005 bis zur Winterpause der Saison 2007/08 spielte er beim FC Bayern München. Unter Trainer Felix Magath galt Ismaël als sicherer Innenverteidiger, solange er von Verletzungen verschont blieb: Spielte er in seiner ersten Saison 30 Bundesligaspiele, kam er in der darauffolgenden Saison (2006/07) nur einmal zum Einsatz. Er hatte sich kurz nach Saisonbeginn, am 15. August 2006, im Training einen Waden- und Schienbeinbruch zugezogen, nachdem ihm einige Wochen zuvor ein gutartiger Tumor an dieser Stelle entfernt worden war. Erst am 3. März 2007 kam Ismaël wieder in einem Pflichtspiel zum Einsatz: In der Regionalliga Süd erzielte er bei der 1:2-Niederlage von Bayern II bei der SV Elversberg ein Tor. Im Januar 2008 wechselte Ismaël zu Hannover 96, doch im September 2008 bekam er erneut einen Schlag auf das zwei Jahre zuvor operierte Knie; seitdem wurde er die Schmerzen aufgrund eines Knochenödems nicht mehr los. Das letzte Spiel seiner Karriere bestritt er am 19. September 2008 (5. Spieltag) bei der 0:4-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen. Wegen seiner Knieprobleme beendete er im September 2009 seine Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Ismaël spielte für die Auswahlmannschaften der Altersklassen U-17 bis U-21 und für die U-23 des französischen Fußballverbandes. Ein Spiel für die A-Nationalmannschaft blieb ihm verwehrt. Zu einem Einsatz in der deutschen A-Nationalmannschaft, für die sich Ismaël 2005 bewarb, kam es ebenfalls nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Nach seiner Zeit als aktiver Spieler erwarb Ismaël im November 2011 die Trainerlizenz und wurde anschließend am 27. November 2011 Trainer bei der zweiten Mannschaft von Hannover 96 in der Regionalliga Nord. Zur Saison 2013/14 übernahm er die U-23 des VfL Wolfsburg als Nachfolger von Lorenz-Günther Köstner. Er unterschrieb einen bis zum 30. Juni 2016 laufenden Vertrag. Mit dem VfL gewann er die Meisterschaft in der Regionalliga Nord, scheiterte aber in der Relegation zur 3. Liga an der SG Sonnenhof Großaspach. Zur Saison 2014/15 wurde Ismaël Trainer des in die 2. Bundesliga abgestiegenen 1. FC Nürnberg. Am 3. August 2014 debütierte er als Trainer der Franken beim 1:0-Sieg am ersten Spieltag der Zweitliga-Spielzeit 2014/15. Am zweiten Spieltag verlor er das Frankenderby mit dem 1. FC Nürnberg mit 1:5 bei der SpVgg Greuther Fürth. Am 15. August 2014 schied der 1. FC Nürnberg in der ersten Pokalrunde gegen den Drittligisten MSV Duisburg aus. Nach nur vier Siegen in 13 Punktspielen wurde Ismaël am 10. November 2014 vom Verein beurlaubt. Ab Sommer 2015 trainierte er als Nachfolger von Thomas Brdarić, der ihn erst im Sommer 2014 abgelöst hatte, erneut die U-23 Mannschaft des VfL Wolfsburg. Am 17. Oktober 2016 übernahm er als Nachfolger von Dieter Hecking zunächst vorläufig, ab 6. November 2016 dann endgültig die erste Mannschaft des VfL Wolfsburg und erhielt einen bis 30. Juni 2018 laufenden Vertrag. Am 26. Februar 2017 trennte sich der VfL Wolfsburg jedoch von Ismaël. Von Mai bis August 2018 war Ismaël als Nachfolger von Georgios Parachos beim Athener Erstligisten Apollon Smyrnis unter Vertrag. Er verließ den Verein, nachdem ihm vom Vereinspräsidenten gedroht worden war. Zur Saison 2019/20 übernahm Ismaël den österreichischen Bundesligisten LASK als Nachfolger von Oliver Glasner.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Als Spieler Als Trainer", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Ismaël synchronisierte in der deutschen Fassung des französischen Films Asterix bei den Olympischen Spielen die Rolle des Numérodix (gespielt von Zinédine Zidane). Auf dem Hörbuch \"Gustav vor, noch ein Tor!\" spricht er die Rolle des Schiedsrichters. 2008 belegte Ismaël parallel zu seinem Engagement bei Hannover 96 den Studiengang Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt \"International Management\" an der FHDW in Hannover. Im November 2009 wurde er Assistent des Sportdirektors von Hannover 96. Ismael spricht fließend Deutsch und ist seit dem 24. April 2013 auch deutscher Staatsbürger; Er ist seit dem 19. Juli 2013 in zweiter Ehe mit seiner deutschen Frau verheiratet. Aus seiner ersten Ehe hat er einen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Valérien Ismaël (* 28. September 1975 in Straßburg) ist ein ehemaliger französischer Fußballspieler und derzeitiger -trainer mit deutscher Staatsangehörigkeit. Der Abwehrspieler wurde sowohl mit dem SV Werder Bremen (2004) als auch mit dem FC Bayern München (2006) Deutscher Meister. Zur Saison 2019/20 übernahm er den österreichischen Bundesligisten LASK.", "tgt_summary": "瓦勒里安·伊斯梅尔(,1975年-9月28日)是一名法国前足球运动员及现任足球教练。在他作为球员司职后卫期间,曾分别随云达不来梅(2004年)及拜仁慕尼黑(2006年)夺得德国足球冠军。自2016年10月17日起,伊斯梅尔接替迪特·黑金就任德甲俱乐部沃尔夫斯堡的主教练。", "id": 1378082} {"src_title": "Krisztián Németh", "tgt_title": "涅梅特·克里斯蒂安", "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn in Ungarn.", "content": "Nemeth begann seine Karriere in der Jugend seines Heimatvereins Győri ETO FC. Bereits in Győr hatte er bald den Ruf ein Riesentalent zu sein inne, woraufhin ihn MTK Budapest im Jahr 2004 im Alter von nur 15 Jahren mit seinem ersten Profivertrag ausstattete. In Budapest konnte er auf Anhieb Fuß in der Profimannschaft fassen, kam in seiner ersten Spielzeit in zwölf Saisonspielen zum Einsatz, in denen er zwei Tore schoss. Dabei bot er durchwegs starke Leistungen, was ihm zum Saisonende die Ehrung zum „Besten Jungprofis Ungarns“ einbrachte. In der Folgesaison erkämpfte er sich daraufhin einen Stammplatz und avancierte zum absoluten Star der Mannschaft. In 25 Saisoneinsätzen schoss er zwölf Tore und hielt damit seine Mannschaft lange Zeit im Titelkampf. Am Ende der Spielzeit wurde er mit MTK Vizemeister hinter VSC Debrecen. Simultan dazu hatte er durch seine überragenden Leistungen in der ungarischen U-17 und U-19-Nationalmannschaft international für Furore gesorgt, was einen Verbleib in Budapest äußerst unwahrscheinlich machte. Es folgten Angebote aus halb Europa.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel nach Liverpool.", "content": "Im Mai 2007 unterschrieb er gemeinsam mit seinem ebenfalls hochtalentierten Mannschaftskameraden András Simon beim FC Liverpool in England. Alleine für Nemeth zahlte Liverpool eine Ablösesumme von umgerechnet ca. € 850.000,- an Budapest. Gleich bei seiner Ankunft in England wurde er mit großen Vorschusslorbeeren empfangen und aufgrund seines ähnlichen Karriereverlaufs mit der ungarischen Stürmerlegende Ferenc Puskás, der ebenfalls mit 16 sein Profidebüt gab, verglichen. Aufgrund einer Knieverletzung dauerte es jedoch bis zum 27. Oktober 2007 bis er sein Debüt für eine Liverpool-Mannschaft gab. Er kam beim 0:0 in der U-18-Mannschaft gegen West Bromwich Albion zum Einsatz. Im November 2007 folgte sein Debüt für die Reservemannschaft von Liverpool beim 3:0 gegen Manchester City. Nemeth schoss zwei der drei Liverpool Tore, was der Start für eine unglaubliche Serie war. Im Folgespiel gegen Lokalrivalen FC Everton gelangen ihm abermals zwei Torerfolge und im Spiel darauf gegen Middlesbrough das Siegtor zum 1:0. Dadurch hatte er Liverpool mit fünf Toren in drei Spielen fast im Alleingang an die Tabellenspitze der Reserve League North geschossen. Es folgten noch drei weitere Tore im Verlauf der Saison, darunter das Siegtor im entscheidenden Spiel gegen die Reserve der Blackburn Rovers, wodurch man den Titel in der Reserve League North und die damit verbundene Teilnahme an den Play-Off-Spielen für den Reserve League National Titel fixieren konnte. Nemeth avancierte mit insgesamt acht Toren in elf Spielen zum Torschützenkönig der Liga. Zwischen den Play-Off spielen nahm er mit der Reserve am traditionsreichen „Dallas-Cup“ in den Vereinigten Staaten teil. Im Finale gegen die U-23 des mexikanischen Vereins UANL Tigres gelangen ihm zwei Tore zum 3:0-Erfolg. In Folge erreichte er mit dem Verein das Finale der Reserve League National, in dem man auf die Reserve von Aston Villa traf. Liverpool gewann mit 3:0, Nemeth schoss das Tor zum 1:0. Am Ende der Spielzeit wurde er daraufhin zu Liverpools „Reserve League Spieler der Saison“ gewählt. In der Vorbereitung zur Saison 2008/09 fand er daraufhin zum ersten Mal die Aufnahme in den Profikader von Liverpool. Unter anderem kam er in Folge in den Freundschaftsspielen gegen den FC Villarreal und die Glasgow Rangers zum Einsatz. Aufgrund seiner Top-Saison in der Reserve-Mannschaft hatte er abermals das Interesse verschiedener Medien auf sich gezogen, die ihn nun mit Robbie Fowler verglichen, der 1992/93 ebenfalls Torschützenkönig in der Reservemannschaft von Liverpool wurde und daraufhin eine Debütsaison mit zwölf Saisontoren ablieferte. Gleichzeitig wurde der Druck auf Nemeth größer, zu Profieinsätzen zu kommen. Unter anderem meldete sich der ungarische Nationalmannschaftstrainer Erwin Koeman zu Wort, der Nemeth einen Wechsel auf Leihbasis zu einem Championship-Klub nahelegte, um Spielpraxis zu sammeln. Ohne diese würde er nämlich nicht in die Nationalmannschaft einberufen werden. Mehrere Vereine waren auch an einer Ausleihe des Spielers interessiert. Ein Wechsel zu Leeds United wurde sogar als so gut wie sicher vermeldet, doch Liverpool Trainer Rafael Benítez legte sein Veto ein, da er mit Nemeth als Ergänzung für die Profimannschaft plante. In Folge erhielt er für die Spielzeit 2008/09 die Nummer 29 für den Profikader, die er aufgrund einer „Seuchensaison“ niemals in einem Profispiel tragen sollte. Gleich zu Saisonbeginn zog er sich eine Verletzung zu, die ihn zu einer monatelangen Pausierung zwang. Im Winter wurde er daraufhin doch, um wieder Anschluss zu finden, für einen Monat in die Championship zum FC Blackpool verliehen. Daraufhin debütierte er im Spiel gegen die Queens Park Rangers, in welchem er in der 70. Minute eingewechselt wurde. Eine Minute darauf verletzte er sich abermals, spielte aber das Spiel noch zu Ende. Ein weiterer verletzungsbedingter Ausfall bis zum Saisonende war unausweichlich. Somit blieb es bei einem Spiel für Blackpool. Im April 2009 lief er wieder für die Liverpool Reserve auf, um das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg im Finale des Senior-Cups zu erzielen. In der Vorbereitung der Saison 2009/10 wurde er daraufhin abermals in den Profikader von Liverpool aufgenommen und kam auch in den Freundschaftsspielen gegen den FC St. Gallen, Rapid Wien und der singapurischen Nationalmannschaft zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Auf Leihbasis zu AEK.", "content": "Am 25. August 2009 gab Liverpool bekannt, Nemeth für ein Jahr nach Griechenland an den AEK Athen zu verleihen. Gleich in seinem Debüt für AEK lieferte er eine überragende Leistung ab. In der 29. Minute eingewechselt bereitete er das einzige Tor durch Ismael Blanco vor und beschäftigte die Defensive der gegnerischen Mannschaft das gesamte Spiel über. Daraufhin wurde er zum Spieler der Runde in Griechenland gewählt. Am 20. September gelang ihm daraufhin beim 1:1 gegen PAS Giannina sein erstes Tor für AEK. Drei Tage darauf schoss er im Spiel gegen den Erzrivalen Olympiakos Piräus das einzige Tor in einer bitteren 1:2-Heimniederlage. In Folge wurde er für die U-20-Weltmeisterschaft abgestellt, wodurch er bis Oktober 2009 für AEK ausfiel. In der Rückrunde wurde er daraufhin von einer Verletzung gestoppt, wodurch er lediglich auf insgesamt zwölf Meisterschaftsspiele mit 3 Torerfolgen für AEK kam.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel zu Olympiakos.", "content": "Nach Ablauf des Leihvertrags bemühte sich AEK den Spieler weiterzuverpflichten, was jedoch aufgrund der klammen finanziellen Situation der Athener scheiterte. In Folge meldete der amtierende Meister Panathinaikos Athen großes Interesse an der Verpflichtung des Spielers an, konnte sich jedoch nicht mit den Liverpoolern einigen. Im August 2010 wechselte er daraufhin überraschend für umgerechnet ca. 1,2 Millionen Euro zum griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Erstmals auf sich aufmerksam machte er als Mitglied der ungarischen U-16 Nationalmannschaft, mit der er die Qualifikation für die U-17 Europameisterschaft 2006 in Luxemburg schaffte. Mit einem Hattrick im entscheidenden Spiel gegen Schweden, war er maßgeblich an der Qualifikation beteiligt. Zwar schied man daraufhin nach zwei unglücklichen Niederlagen gegen den späteren Gewinner Russland und Spanien und einem Sieg gegen das Gastgeberland Luxemburg bereits in der Vorrunde aus, doch vor allem Nemeth hinterließ nachhaltigen Eindruck. In seinen 3 Einsätzen gelangen ihm zwei Torerfolge. Im gleichen Jahr folgte eine Nominierung in das „UEFA-U-18 Team Europas“. 2007 stand er im europäischen Aufgebot beim UEFA-CAF Meridian Cup. Im Jahr 2008 schaffte er mit Ungarn die Qualifikation für die U-19-Europameisterschaft in Tschechien. In der Vorrunde des Turniers schaltete man daraufhin unter anderem den Rekordweltmeister Spanien aus und drang bis ins Halbfinale vor, wo man jedoch durch eine 0:1-Niederlage gegen Italien ausschied. Nemeth kam in allen vier Spielen zum Einsatz und konnte in der Vorrunde gegen Bulgarien das Siegtor erzielen. Im selben Jahr schoss er im Verlauf eines Mini-U-19-Turniers in Zypern sieben Tore. 2009 folgte sein bis dato größter Erfolg auf internationaler Ebene. Mit der U-20-Nationalmannschaft nahm er an der Junioren-Fußballweltmeisterschaft 2009 in Ägypten teil. Aufgrund der früheren Erfolge der Mannschaft, die sich seit der U-17 nur marginal verändert hatte, wurde Ungarn als „Geheimfavorit“ gehandelt, was die Mannschaft zu bestätigen wusste. Mit zwei Siegen und einer Niederlage überstand man die Gruppenphase als Tabellenführer und schaltete daraufhin Tschechien und auch Italien aus. Erst im Halbfinale verlor man mit 2:3 gegen den späteren Weltmeister Ghana. Das Spiel um Platz drei gewann man im Elfmeterschießen gegen Costa Rica. Aufgrund einer Sprunggelenksverletzung musste Nemeth im Auftaktspiel gegen Honduras aussetzen, welches Ungarn verlor. Im dritten Spiel des Turniers gegen Südafrika wurde die Verletzung noch einmal kurzzeitig akut, wodurch er auch in diesem Spiel fehlte. In allen anderen Spielen war er Stammspieler und erzielte vor allem in der Verlängerung des Spiels gegen Italien einen Doppelpack, der Ungarn den Weg ins Halbfinale ebnete. Im Spiel um Platz drei gegen Costa Rica holte er den Elfmeter in Minute 91 heraus, welcher erst die Verlängerung ermöglichte. Im Elfmeterschießen verwandelte er daraufhin einen der beiden ungarischen Elfmeter, der den 3. Platz im Turnier fixierte. Von 2007 bis 2010 war er auch Mitglied in der U-21 Nationalmannschaft von Ungarn, für die er in 12 Einsätzen 15 Tore erzielen konnte. Im Mai 2008 wurde er das erste Mal vom frischbestellten Nationaltrainer Erwin Koeman für das Freundschaftsspiel gegen Kroatien in die ungarische Fußballnationalmannschaft einberufen. Das Spiel endete mit 1:1 unentschieden. Nemeth saß die gesamten 90 Spielminuten auf der Bank. Auf Nachwuchsebene gilt er mit 41 Toren in 40 Jugendländerspielen als einer der erfolgreichsten Torjäger weltweit. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das Aufgebot Ungarns aufgenommen. Im ersten Turnierspiel gegen das Nachbarland Österreich stand er noch in der Startaufstellung. In den restlichen drei Spielen bis zum Ausscheiden im Achtelfinale kam er aber nur noch zu einem Einsatz als Einwechselspieler im letzten Gruppenspiel gegen Portugal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Krisztián Németh (* 5. Januar 1989 in Győr) ist ein ungarischer Fußballspieler. Seit August 2018 steht er in den Vereinigten Staaten, bei Sporting Kansas City unter Vertrag.", "tgt_summary": "涅梅特·克里斯蒂安(,1989年-1月5日)是一名匈牙利职业足球运动员。在场上司职前锋。涅梅特目前效力美职联球会肯萨斯体育会。", "id": 1852427} {"src_title": "Algenkraftstoff", "tgt_title": "藻類生質燃料", "src_document": [{"title": "Algenkultur.", "content": "Bisher dient die Kultivierung von Algen vor allem der Bereitstellung von Rohstoffen für die chemische und pharmazeutische Industrie sowie zur Bereitstellung von Lebensmittelzusätzen bzw. als Nahrungsmittel. Es werden Arten der vielzelligen Makroalgen (z. B. Braunalgen, \"Laminaria sp.\", \"Palmaria sp.\") oder der ein- bis mehrzelligen Mikroalgen (z. B. \"Chlorella sp.\", \"Spirulina sp.\") eingesetzt. Für die Ethanolproduktion kommen kohlenhydratreiche Arten wie \"Sargassum\", \"Gracillaria\", \"Prymnesium parvum\" oder \"Euglena gracilis\" in Frage. Diese können entweder aus natürlichen Beständen oder aus Kultivierungen stammen. Bei Untersuchungen zur Herstellung von Algenkraftstoff werden Arten beider Klassen eingesetzt. Unterschiedliche Kultivierungssysteme kommen zum Einsatz:", "section_level": 1}, {"title": "Kultivierung in offenen Becken.", "content": "Die Algenanzucht kann durch Aquakultur, z. B. in offenen Becken, geschehen. Eine Kontrolle der Bedingungen ist bei diesem Verfahren nur sehr begrenzt möglich, so dass das hohe Wachstumspotential der Algen nur begrenzt ausgeschöpft werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Kultivierung in Algenreaktoren.", "content": "Algenreaktoren sind geschlossene Systeme in Form von Glasröhren, -platten oder -säulen. Es können nur freischwimmende Mikroalgen eingesetzt werden. Vorteil des Systems ist, dass eine deutlich vergrößerte Oberfläche besteht, so dass mehr Licht einfallen kann. Zudem können Bedingungen wie Nährstoff-, CO- und O-Konzentration, Temperatur, Durchmischung etc. besser kontrolliert werden. Gegenüber landwirtschaftlichen Kulturen kann pro Fläche ein Vielfaches an CO gebunden werden. Allerdings sind hohe Investitions- und Betriebskosten notwendig. Das für die Kultivierung notwendige CO kann aus Verbrennungsprozessen, beispielsweise von Kohlekraftwerken, stammen. Die Verwendung von Luft hat den Nachteil, dass die CO-Konzentration mit 0,038 % sehr gering ist und hohe Kosten für die Gaseinblasung entstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Kraftstoffherstellung.", "content": "Die Algen müssen bei der Kultivierung in offenen Becken zunächst geborgen werden. Bei der Kultivierung in Bioreaktoren erfolgt die Abtrennung der gering konzentrierten Algen aus der wässrigen Nährlösung durch Zentrifugation oder Filtern. Die anschließenden Verfahrensschritte befinden sich meist noch in der Entwicklung. Bei Algen mit hohem Ölgehalt kann beispielsweise ein Abpressen oder eine Extraktion mit Hilfe von Hexan erfolgen. Das Öl enthält vor allem Terpene, die zu Kraftstoff weiterverarbeitet werden können. Die Verfahren zur Herstellung von Ethanol und Biogas könnten von bestehenden Anlagen, die andere Rohstoffe einsetzen, abgeleitet werden. Neben unveränderter Algenmasse könnten hier auch die Pressrückstände der Ölgewinnung verwendet werden. Biowasserstoff könnte als ein Gasgemisch mit Sauerstoff (O) direkt aus dem Bioreaktor gewonnen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Derzeit wird intensive Forschung betrieben, um Algen für die Herstellung von Biokraftstoffen und zur CO-Abtrennung nutzbar zu machen. Verschiedene Vorteile und Nachteile von Algenkraftstoff werden angeführt:", "section_level": 1}, {"title": "Ausblick.", "content": "Derzeit investieren viele Unternehmen, vor allem aus dem Bereich der Energieerzeugung und der Ölförderung, in die Entwicklung von Algenkraftstoffen. So plant beispielsweise Exxon gemeinsam mit Synthetic Genomics Incorporated ein 600-Millionen-US-Dollar-Projekt zur Erzeugung von Algenbiokraftstoff. RWE erforscht in einer Pilotanlage die Kraftwerkabgasreinigung mittels Algen. Der US-Luftfahrt-Konzern Boeing hat verkündet, bereits Testflüge mit Algenkraftstoff zu planen. In Deutschland wurde unter dem Dach der DECHEMA ein Arbeitskreis „Algenbiotechnologie“ gegründet. Bisher werden aber keine kommerziellen Anlagen zur Erzeugung von Biokraftstoffen betrieben. Ein Unternehmen in Klötze (Sachsen-Anhalt), das Algenreaktoren wirtschaftlich einsetzt, ist dazu nur in der Lage, weil die gewonnene Algenmasse zu Nahrungsergänzungsmitteln verarbeitet wird, die vergleichsweise hochpreisig verkauft werden können. Trotz zahlreicher Pilotprojekte und hoher Forschungsinvestitionen schätzt das Umweltbundesamt das Potenzial von Mikroalgen zur Herstellung von Biodiesel gering ein und nimmt auch bei weiterer Optimierung Literpreise von 50 Euro an. Auch die Biowasserstoff-Herstellung wird als ineffizient angesehen und wesentliche Fortschritte erst in etwa 10 Jahren erwartet. Die CO-Fixierung mittels Mikroalgen wird als zu teuer bewertet und in absehbarer Zukunft keine durchschlagenden Entwicklungen erwartet. In Großbritannien laufen derzeit Projekte, deren Ziel es ist, mit Hilfe von Algen verschiedene Schwermetalle aus toxischem Grubenabwasser herauszufiltern und diese für die Herstellung von Biokraftstoff zu nutzen. Erste Versuche hierzu zeigen Erfolge bei der Extraktion von Schwermetallen aus dem Wasser durch die Algen. Jedoch bleibt noch offen, inwiefern die gezüchteten Algen weiterverarbeitet werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Algenkraftstoff ist ein Treibstoff, der aus Algen gewonnen wird. Als Algen werden Photosynthese betreibende, im Wasser lebende Lebewesen zusammengefasst, die phylogenetisch nicht näher verwandt sein müssen. Die meisten leben entweder in Süß- oder Salzwasser. Algen bestehen aus vielen verschiedenen Verbindungen und können durch unterschiedliche Verfahren als Biokraftstoff genutzt werden. Meist wird zwischen vier verschiedenen Algenkraftstoffen unterschieden:", "tgt_summary": "藻类生物质燃料(Algal biofuel)是以藻(Algae)作原料制成可以替代石化燃料的生物燃料。多国政府及私人公司已经投入资金研究减少其成本以使其能作商业应用。藻类燃料在燃烧时与石化燃料一样会产生二氧化碳,但藻类在生长期间已在自然界吸收了二氧化碳,所以能达至减排二氧化碳的效果。", "id": 48601} {"src_title": "William Kamkwamba", "tgt_title": "威廉·坎寬巴", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als er die Schule unterbrechen musste, weil seine Familie das Schulgeld (≈ 80 US-$) nicht bezahlen konnte, bildete er sich selbst weiter, indem er die Dorfbücherei besuchte. Dort entdeckte er das Buch \"Using Energy\" (Energie benutzen) und sah darin das Bild und die Erklärung einer Windmühle. Seine Geschichte wird in dem Buch \"The Boy Who Harnessed the Wind\" erzählt (Deutsche Ausgabe: \"Der Junge, der den Wind einfing: Eine afrikanische Heldengeschichte\"), das er zusammen mit dem Journalisten Bryan Mealer geschrieben hat und das 2010 mit der Corine ausgezeichnet wurde. Der gleichnamige Film mit Chiwetel Ejiofor basiert ebenfalls auf der Geschichte Kamkwambas. Er hat am \"Maker Faire Africa\" (Erfindermesse Afrika), dem ersten Ereignis, das diese besondere Art des Einfallreichtums feiert, in Ghana im August 2009 teilgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Berühmtheit.", "content": "Als die Zeitung \"Daily Times\" in Blantyre im November 2006 einen Artikel über Kamkwambas Windmühlen schrieb, breitete sich die Geschichte über die Blogosphäre aus und der Direktor der TED, Emeka Okafor, lud Kamkwamba ein, bei der TEDGlobal 2007 in Arusha, Tansania als Gast zu sprechen. Sein Vortrag beeindruckte die Versammlung, und mehrere Risikokapitalinvestoren in der Konferenz versprachen, ihm seine weiterführende Ausbildung zu finanzieren. Über seine Geschichte berichtete Sarah Childress vom \"Wall Street Journal\". Er schrieb sich als Student am \"African Bible College Christian Academy\" (Afrikanisches Bibel-College, Christliche Akademie) in Lilongwe ein. Zurzeit aber studiert er mit Hilfe eines Stipendiums an der \"African Leadership Academy\" (Afrikanische Akademie für Führungskräfte) in Johannesburg in Südafrika. Neben anderen Auftritten wurde Kamkwamba am 7. Oktober 2009 in der Daily Show sowie auch von der Nachrichtenseite Reddit interviewt.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Kamkwamba, eigentlich William Trywell Kamkwamba, (* 5. August 1987) ist ein Student und Mechaniker aus Malawi. Er wurde in seinem Heimatland berühmt, als er 2001 in Masitala eine Windmühle aus blauem Eukalyptus, Fahrradteilen und Material vom örtlichen Schrottplatz baute, um einige elektrische Geräte im Haus seiner Familie anzutreiben. Seitdem hat er eine solarbetriebene Wasserpumpe, die sein Dorf zum ersten Mal mit Trinkwasser versorgt, und zwei weitere Windmühlen, die höchste ist elf Meter hoch, gebaut; zwei weitere sind geplant, einschließlich einer in Lilongwe.", "tgt_summary": "威廉·坎宽巴(William Kamkwamba;1987年-8月5日)是一名来自马拉维的发明家、作家。坎宽巴生长于马拉维的贫困地区,儿时因经济问题被迫辍学;14岁那年在图书馆自修时从书中得到灵感,他相信这些知识可以帮他改变自己的未来。他用简易工具和废弃场的物料,在众人怀疑的眼光下,成功盖了一作风车发电机,让他家跻身为全马拉维百分之二的用电人口。", "id": 1304361} {"src_title": "Champniers-et-Reilhac", "tgt_title": "尚普涅尔和雷亚克", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Ortsname Champniers leitet sich vom Okzitanischen \"Champs niers\", Französisch \"champs noirs\", ab. Gemeint sind \"schwarze Böden\", d. h. Böden von guter Qualität. Der Ortsname Relhac oder Reilhac stammt wahrscheinlich von einem gallorömischen Eigennamen \"Regilius\" oder \"Regulius\", versehen mit dem Suffix \"-acum\" als Ortsbezeichnung oder Besitzanspruch.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Die heutige Gemeinde Champniers-et-Reilhac ging 1806 aus einer Zusammenlegung der beiden bis dahin unabhängigen Gemeinden Champniers und Reilhac hervor, die neue Gemeinde nannte sich damals noch Reilhac-et-Champniers. Erst 1847 wurde die heutige Schreibweise Champniers-et-Reilhac eingeführt. Die beiden Ortschaften liegen beinahe fünf Kilometer voneinander entfernt, wobei Reilhac abseits der Hauptverkehrsader D 675 liegt. Die Gemeinde Champniers-et-Reilhac grenzt an das Département Haute-Vienne. \"Reilhac\" ist die am nördlichsten gelegene Ortschaft im Département Dordogne. Bis nach dem im Westen gelegenen Montbron im Département Charente sind es 18 Kilometer, nach Saint-Mathieu im Nordnordosten nur 5 Kilometer (Luftlinie). Nontron im Südwesten ist 21 Kilometer entfernt. Champniers-et-Reilhac wird von folgenden fünf Gemeinden umgeben: Auf dem Gemeindegebiet von Champniers-et-Reilhac liegen folgende Weiler, Gehöfte, Mühlen und Geländepunkte: \"Belair\", \"Beyranne\", \"Chantelouve\", \"Chèvre Morte\", \"Chez Gonneau\", \"Chez Tendeau\", \"Étang de Pouyol\", \"Fraisse\", \"Gué du Bost\", \"La Chabanne\", \"La Chabroulie\", \" La Chapaudie\", \"La Coudenie\", \"La Francherie\", \"La Parentie\", \"La Petite Chabane\", \"La Trémoulie\", \"Laubergie\", \" Le Bost\", \"Le Calvaire\", \"Le Cluzeau\", \"Le Grafeuil\", \"Le Grand Bost\", \"Le Moulin de la Chabroulie\", \"Le Puy\", \"Les Brousses\", \"Les Fougères\", \"Les Juries\", \"Les Maisonnettes\", \"Les Métairies\", \"Les Petites Brousses\", \"Les Petits Moulins\", \"Les Prades\", \"Les Simonies\", \"Les Tamouzies\", \"Maison Seule\", \"Maisonneuve\", \"Marcillac\", \"Papey\" und \"Puyfaud\". Der topographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes liegt mit 185 Meter über N. N. am Zusammenfluss von Trieux und Nauzon im äußersten Westen. Der höchste Punkt mit 360 Meter über N. N. befindet sich am äußersten Ostpunkt der Gemeinde. Dies spiegelt das generell pultschollenartige Einfallen der Landschaft gen Westen wider. Die maximale Höhendifferenz beträgt 175 Meter. Champniers liegt auf 290 Meter, Reilhac auf 247 Meter Meerhöhe.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Durch Champniers verläuft die Nord-Süd-Achse D 675 von Nontron nach Saint-Mathieu. Die Nebenstraße D 111/D 117 stellt eine östliche Querverbindung in Richtung Cussac her, die D 110 führt nach Westen zum Ortsteil Reilhac und anschließend weiter nach Maisonnais-sur-Tardoire. Über die D 90 wird Busserolles im Westen erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Hydrographie.", "content": "Der Südwesten des Gemeindegebietes wird vom Trieux, einem linken Nebenfluss der Tardoire, in Richtung Nordwesten entwässert. Am westlichsten Punkt der Gemeinde mündet der Nauzon, ein kleinerer rechter Nebenarm des Trieux, der gleichzeitig als Grenzfluss zum Département Haute-Vienne fungiert. Er geht im Oberlauf in den \"Ruisseau de l’Étang Neuf\" über, der den weiteren Grenzverlauf bildet. Im Südwesten liegen ferner zwei kleinere Stauseen, der \"L'Étang des Petits Moulins\" und der \"L'Étang Grolhier\" – letzterer ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet. Generelle Entwässerungsrichtung ist nach Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Das Gemeindegebiet von Champniers-et-Reilhac wird vollständig von variszischen Grundgebirgsgesteinen des nordwestlichen Massif Central unterlagert. In der Hauptsache ist dies der Saint-Mathieu-Leukogranit mit seiner feinkörnigen (\"Champniers-et-Reilhac-Leukogranit\" – γ) und seiner grobkörnigen Fazies (eigentlicher \"Saint-Mathieu-Leukogranit\" – γ). Die grobkörnige Fazies enthält als seltene Einschlüsse bei \"Les Juries\" Nordnordwest-streichende Glimmerschiefer der Parautochthonen Glimmerschiefereinheit (ξ) und bei \"Les Fougères\" einen in die Nordwest-Richtung gedrehten Pegmatitkörper (P). Im Südwesten ist gerade noch der Piégut-Pluviers-Granodiorit in seiner feinkörnigen Randfazies (γ) und in seiner grobkörnigen Normalfazies (γ) aufgeschlossen. Im feinkörnigen Übergangsbereich der beiden Granitoide sind auch noch Züge und Linsen von Paragneis (ζ) und migmatitischem Paragneis (Mζ) zwischengeschaltet. Interessant ist der Übergang zwischen den Paragneisen und dem Granodiorit bei \"Laubergie\", der über eine Distanz von gut 100 Meter sehr sukzessiv und konkordant zur Nordwest-streichenden Foliation der Paragneise erfolgt. Die Granitoide werden von Störungen und teils scharartig auftretenden Mikrogranitgängen durchzogen. Die bevorzugte Streichrichtung ist Nordnordwest, aber auch nördliche, nordnordöstliche und nordöstliche Richtungen treten auf. Bei \"Chez Tendeau\" quert ein Ostsüdost-streichender Quarzgang den Granodiorit. Verwerfungen und Gänge sind das Ergebnis der spätvariszischen Dehnungstektonik. Die Talungen des Nauzons und des Trieux weiten sich kurz vor ihrem Zusammenfluss. In ihnen wurde holozänes Alluvium abgelagert – Feinsande mit Quarzgeröllen (Formation Fy-z).", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie und Umwelt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Naturpark.", "content": "Die Gemeinde ist seit 1998 ein integraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Im Gemeindegebiet bilden die Talungen des \"Trieux\", des \"Nauzon\" und des \"Ruisseau de la Francherie\" sowie der \"Étang Grolhier\" eine ökologische Schutzzone (kontinentale \"ZNIEFF\" des Typus 1 – Französisch \"Zone d'interèt écologique, faunistique et floristique\"). Die Schutzzone wird im Französischen als \"Vallées du réseau hydrographique de la Tardoire et du Trieux\" bezeichnet und ist bemerkenswert für ihre Flora und für ihre Wassergüte. Die angetroffene Flora umfasst rund 40 Pflanzenarten, von denen vier als charakteristisch angesehen werden: Moschuskraut \"Adoxa moschatellina\", Gefingerter Lerchensporn \"Cordyalis solida\", Wiesenrauten-Muschelblümchen \"Isopyrum thalictroides\" und Atlantisches Hasenglöckchen \"Hyacinthoides non-scripta\". Seit 1979 ist der \"Étang Grolhier\" im Südwesten als 233 Hektar großes Naturreservat (Französisch site naturel) ausgewiesen (der Weiher selbst ist nur 22,4 Hektar groß).", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Römerstraße von Périgueux nach Poitiers führte einst in der Nähe von Reilhac vorbei. Aus der gallorömischen Zeit stammt eine Villa, die 1922 am \"Étang des Petits Moulins\" am Südrand der Gemeinde entdeckt wurde. Reilhac besitzt eine romanische Kirche aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, in Champniers steht ebenfalls eine romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Vom ehemaligen Schloss in Champniers ist noch der viereckige Donjon erhalten geblieben.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Quelle: INSEE Die Einwohnerzahlen sind seit 1962 generell rückläufig (Bevölkerungsverlust von 34 Prozent), mit sehr starkem Rückgang zwischen 1968 und 1975. Bei einer Flächenausdehnung von 20,40 Quadratkilometer beträgt die Bevölkerungsdichte 22 Einwohner/km2.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister von Champniers-et-Reilhac ist seit März 2008 der zur DVD gehôrende Handwerker Daniel Védrenne.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beschäftigung.", "content": "Im Jahr 2012 betrug die erwerbsfähige Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren 185 Personen, d. h. 37,0 % der Gesamtbevölkerung. Die Zahl der Arbeitslosen hat im Vergleich zu 2007 von 20 auf 27 zugenommen, die Arbeitslosenrate liegt jetzt somit bei 14,6 %.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen und Betriebe.", "content": "Am 31. Dezember 2013 waren in der Gemeinde 62 unternehmen ansässig, davon 35 im Sektor Handel, Transport oder Dienstleistungen, 9 in der Landwirtschaft, Forst oder Fischerei, 9 im Baugewerbe, 6 in der Industrie und 3 im Sektor Verwaltung, Bildung, Gesundheitswesen oder Soziales.", "section_level": 2}], "src_summary": "Champniers-et-Reilhac, okzitanisch \"Champs Niers e Relhac\", ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Périgord Vert Nontronnais (bis 2016 Bussière-Badil). Zuständiger Gemeindeverband ist die Communauté de communes du Périgord Nontronnais. Die Einwohner werden als \"Champniérois\" bzw. \"Champniéroises\" bezeichnet.", "tgt_summary": "尚普涅尔和雷亚克()是法国多尔多涅省的一个市镇,位于该省北部,属于农特龙区。该市镇总面积20.4平方公里,2009年时的人口为496人。", "id": 2663819} {"src_title": "Nvidia ION", "tgt_title": "NVIDIA ION", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "ION war die erste Plattform für Intels Atom-Mikroarchitektur, die einen integrierten Grafikprozessor (IGP) mitbrachte. So unterstützt ION die Wiedergabe hochauflösender Videos und ist dank Unterstützung von CUDA auch in anderen Belangen leistungsfähiger und flexibler als die Chipsatzlösungen von Intel. Der von Intel für die Atom-Plattform eigentlich vorgesehene Grafikkern GMA945 (Mobilvariante: 945GCSE) ist deutlich langsamer bei zugleich höherem Stromverbrauch. Vor dem Aufkommen der 2. Generation des Intel Atom - Prozessors und dem zeitgleich häufigeren Verbauen von Hardware-Decoderchips, wie den Broadcom BCM70012, war die Ion-Plattform die einzige Möglichkeit, Videos in 720p50 oder 1080p50 (z. B. von Blu-rays) flüssig auf Netbooks und Nettops wiederzugeben. In der 2. Generation wird Ion nur als Grafikbeschleuniger realisiert, da Intel bei der dazugehörigen Atom - Generation ähnlich wie bei den Intel Core-i Prozessoren den Frontsidebus als Schnittstelle abschaffte, und Northbridge-Funktionen in die CPU verlagerte. Der \"Chipsatz\" Intel NM10 enthält einen Grafikkern von Intel (GMA 3150) und verbindet Peripherie per Direct Media Interface mit der CPU.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Es gibt grundsätzlich zwei Generationen der Ion-Plattform, die sich insbesondere im Umfang und Komponentenauswahl unterscheiden. 1. Generation: Intel Atom 230/330/N270 mit Ion als \"Chipsatz\", welcher u. a. Northbridge- und Southbridge-Funktionen (Nvidia MCP79) enthält (z. B. SATA-RAID. Grafikkern ist mit dem GeForce 9400M identisch.) 2. Generation: Intel Atom N450 mit Ion als Grafikkarte, welche per PCIe-x1 - Karte ausgeführt wurde. Entweder in klassischer Steckkartenbauform oder mini-PCIe-Grafikbeschleuniger (Grafikkern zumeist GeForce 210M). Ein MXM-Grafikkarten-Modul für größere Notebook-Bauformen als solches ist nicht existent, und von Nvidia wohl nicht vorgesehen. Oftmals als Hybridgrafik (z. B. Nvidia Optimus) konzipiert, d. h. der GMA3150-Grafikkern des Intel NM10-\"Chipsatzes\" ist nutzbar und wird ggf. per Treiber weggeschaltet oder nicht auf die Anschlüsse (u. a. HDMI und VGA im Referenzdesign) geschaltet. Umgekehrt lässt sich je nach Modell und Implementierung unter Windows 7 und Linux die Nvidia-Grafik abschalten.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Hier die 1. Generation der Ion-Plattform. Je nach Implementierung sind nicht alle Funktionen verfügbar. Es ist kein Mainboard bekannt, das auf Basis der Ion-Plattform alle Schnittstellen (insbesondere die maximal 5 PCI-Slots oder alle 20 PCIe-Lanes) zur Verfügung stellt, da dies ein Mainboard mit einem größeren Formfaktor als das vorgesehene Mini-ITX erfordert. Allerdings gibt es entsprechende Platinen im etwas größeren DTX-Format.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nvidia ION ist eine Systemplattform des Halbleiterentwicklers Nvidia, die eine Geforce 9400M G (MCP79), DDR2- oder DDR3-SDRAM und einen Intel Atom-Prozessor umfasst. Nvidia stellte die Plattform im Februar 2009 in Form einer Pico-ITXe-Referenz-Hauptplatine vor. Anfang Sommer 2009 erschienen die ersten Geräte auf ION-Basis im Einzelhandel, hauptsächlich als Barebones, Nettops, Komplettsysteme und Mainboards mit aufgelöteter CPU.", "tgt_summary": "ION是NVIDIA公司于2008年12月发布的行动平台,官方中文名称“翼扬”。因“ion”在英文中是“离子”的意思,所以也被俗称“离子平台”。", "id": 197752} {"src_title": "Monade (Informatik)", "tgt_title": "单子", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Hauptnutzen von Monaden ist es, Ein- und Ausgabeoperationen, zustandsbehaftete Berechnungen, Nichtdeterminismus (auch als Iteration über Kollektionen und ihren Kombinationen interpretierbar) und Anderes auszudrücken. Dabei soll die Sprache keine Nebeneffekte einführen. Das Konzept der Monade stammt aus der Kategorientheorie, einem Zweig der Mathematik, welcher mathematische Objekte mittels Morphismen oder Funktoren vergleicht. Die Wörter Monade oder aber auch Funktor sind wiederum von Konzepten in der Philosophie abgeleitet. Die Programmiersprache Haskell ist eine funktionale Sprache, die Monaden stark einsetzt und versucht, monadische Kompositionen zu vereinfachen, beispielsweise durch syntaktischen Zucker (u. a. die sogenannte \"do\"-Notation).", "section_level": 1}, {"title": "Definitionen.", "content": "Die übliche Formulierung einer Monade in der Programmierung hat folgende Komponenten: Die folgenden Operationen sind typisch für Monaden und können für deren Definition Verwendung finden: Diese Operationen müssen folgenden Gesetzen gehorchen: ma »= return == ma", "section_level": 1}, {"title": "In Anlehnung an Haskell.", "content": "In Haskell wird eine Monade über die Operationen codice_10 und codice_22 definiert: class Monad m where Die anderen Operationen lassen sich dann über diese beiden definieren: (f >=> g) a = f a »= g", "section_level": 2}, {"title": "Über den Kleisli-Operator.", "content": "Eine Monade lässt sich auch über ihre Kleisli-Kategorie definieren: class Monad m where Die übrigen Operationen ergeben sich dann wie folgt:", "section_level": 2}, {"title": "Analog zur Kategorientheorie.", "content": "In der Kategorientheorie wird eine Monade üblicherweise über einen Funktor codice_4 sowie zwei natürliche Transformationen codice_10 und codice_5 definiert: class Monad m where Die übrigen Operationen lassen sich dann wie folgt realisieren:", "section_level": 2}, {"title": "Beziehungen zu anderen Typklassen.", "content": "Jede Monade ist auch ein Applikativer Funktor und mithin auch ein Funktor. Umgekehrt gilt das nicht. Diese Eigenschaft fand sich aus historischen Gründen nicht explizit in Haskells Standardbibliothek, der Glasgow Haskell Compiler hat dies jedoch mit Version 7.10 eingeführt. Besonders deutlich wird diese Beziehung auch, vergleicht man die kategorientheoretische Definition mit der Funktor-Klasse in Haskell: class Functor f where Dabei muss codice_4 ebenfalls die Kompatibilitätsbedingung mit der Komposition (codice_27) erfüllen.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Behälter.", "content": "Container wie Listen, Mengen, Multimengen stellen Monaden dar, deren Bindeoperation die übergebene Funktion auf alle Elemente anwendet und die dabei erhaltenen Ergebnisse vereinigt. Die Vereinigungsoperation ist dabei jeweils Listenverkettung, Vereinigungsmengenbildung bzw. Bildung der Multimengenvereinigung. Die Einheitsfunktion ergibt Einermengen und -listen. Hier als Beispiel die Monade für verkettete Listen. Das Konzept der Instanz für Listen ist es, eine Liste einzulesen, dann jedes Element an die Funktion zu übergeben und die Ergebnisse zu verbinden. Hier eine Beispielimplementation in Haskell: -- Hier nochmal zur Erinnerung, der Listentyp ist folgendermaßen definiert: data [a] = [] | a:[a] -- Als syntaktischer Zucker kann [a,b,c] für a:b:c:[] verwendet werden. instance Monad [] where --return :: a -> [a] --(»=) :: [a] -> (a -> [b]) -> [b]", "section_level": 2}, {"title": "Vektoren und lineare Abbildungen.", "content": "Der Typkonstruktor bildet hier einen Typ formula_1 auf einen Vektorraum formula_2 ab, bei dem formula_1 als (Namensgeber für eine) Basis dient, und dessen Elemente beispielsweise als Funktionen formula_4 modelliert werden. Die Bindeoperation hat den Typ formula_5. Durch Vertauschen der Argumente erhält man den Typ formula_6, an dem man die Semantik erkennen kann: die gegebene Funktion, die auf den Basiselementen definiert ist, wird zu einer vollen linearen Abbildung erweitert. Die Einheitsfunktion bildet das Basiselement (welches in dieser Modellierung noch \"kein\" „richtiger“ Vektor ist) auf den entsprechenden Basisvektor ab.", "section_level": 2}, {"title": "State, I/O.", "content": "Bei zustandsbehafteten Aktionen dient die Bindeoperation der Verwirklichung der Hintereinanderausführung. Die Einheitsfunktion erstellt eine Aktion, die \"nichts tut\" und ein festes Resultat zurückgibt. Das Konzept ist dabei recht natürlich. Wenn man in einer rein funktionalen Programmiersprache einen veränderlichen Status übergeben will, dann macht man das in der Regel auf folgende Weise, hier am Beispiel einer Zählerfunktion: -- Den Zähler hochzählen und den alten Zähler zurückgeben hochzählen :: Int -> Int -> (Int,Int) hochzählen schrittweite zählerstand = (zählerstand,neuerZählerstand) where... Das Grundprinzip ist, dass man als Parameter den alten Status anhängt und den neuen mit dem Rückgabewert zusammen zurückgibt. Um sich Arbeit zu ersparen, kann man dieses Muster einfach in einen neuen Typen verpacken, der Parameter codice_28 des Types ist der Typ des Status, codice_29 ist der Parameter des Rückgabewertes: data Status s a = Status (s -> (a,s)) -- Beispiel: hochzählen :: Int -> Status Int Int hochzählen schrittweite = Status $ \\zählerstand -> (zählerstand,zählerstand+schrittweite) Was man jetzt noch braucht, sind ein paar Funktionen, die den Status manipulieren können. Hier zum Beispiel eine Funktion, die den Status auf einen neuen setzt, und eine, die ihn ausliest: setStatus :: s -> Status s () setStatus s = Status $ \\_ -> ((),s) -- Der alte Status wird ignoriert und durch den neuen ersetzt. Rückgabewert, da unnötig, (). getStatus :: Status s s getStatus = Status $ \\s -> (s,s) -- Dupliziere den Status in den Rückgabewert. Dies ist schon fast alles, was nötig ist. Das einzige, was noch fehlt, ist die Möglichkeit mehrere statusverändernde Aktionen zu kombinieren, hier sind Monaden das Werkzeug der Wahl: instance Monad (Status s) where -- Die Typvariable s ist irrelevant für die Definition --return :: a -> Status s a --(»=) :: Status s a -> (a -> Status s b) -> Status s b Mit diesen Funktionen und dem syntaktischen Zucker der do-Notation (der die monadischen Operationen vor uns versteckt) lässt sich das Beispiel dann folgendermaßen formulieren: hochzählen :: Int -> Status (Int,Int) hochzählen schrittweite = do zählerstand <- getStatus -- Zählerstand ermitteln -- Hier entzuckert hochzählen schrittweite = getStatus »= \\zählerstand ->", "section_level": 2}, {"title": "Andere Sprachen.", "content": "LINQ-Abfrageausdrücke in C# sind direkt inspiriert von Haskells codice_30-Notation. Ein Analogon zur Typklasse codice_31 ist in C# jedoch nicht ausdrückbar; der Compiler übersetzt LINQ-Abfrage-Ausdrücke blind in Aufrufe von Methoden mit festgelegten Namen. Diese sind codice_32 und codice_33. Auch benutzerdefinierte Klassen können also mittels LINQ-Abfrageausdrücken angesprochen werden, wenn diese Methoden mit entsprechenden Namen zur Verfügung stellen. Dieselbe Strategie verfolgt Scala im Fall von codice_34-Comprehensions. Die Methoden heißen da codice_35 und codice_36. In der Standardbibliothek von Java 8 sind mindestens zwei Monaden vorhanden, die derselben Namenskonvention gehorchen: die Schnittstellen codice_37 und codice_38 definieren Methoden namens codice_35, codice_36 und codice_41.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der funktionalen Programmierung sind Monaden ein abstrakter Datentyp. Wesentliche Eigenschaft von Monaden ist die Fähigkeit der Übertragung von Werten und Berechnungen eines „einfacheren“ Typs zu Berechnungen eines „höheren“ Typs, der mittels eines Typkonstruktors aus dem einfacheren Typ hervorgeht, sowie die Verknüpfung mehrerer solcher Übertragungen zu einer einzigen.", "tgt_summary": "单子(monad,也译单体)是函数式编程中的一种抽象数据类型,其特别之处在于,它是用来表示计算而不是数据的。在以函数式风格编写的程序中,单子可以用来组织包含有序操作的过程,或者用来定义任意的控制流(比如处理并发、异常、延续)。", "id": 1267342} {"src_title": "Himmelfahrt Mohammeds", "tgt_title": "夜行登霄", "src_document": [{"title": "Die Himmelfahrt in Koran, Hadith und der Geschichtsschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Al-Miʿrādsch.", "content": "ist aus dem arabischen Verb abgeleitet. Weitere Ableitungen daraus sind u. a. und al-miʿrādsch, denn die Himmelfahrt soll über eine Leiter stattgefunden haben. In Sure 53, Vers 1–18 und in Sure 81, Vers 19–25 wird in Form einer Vision über die Begegnung Mohammeds mit Gott und den Propheten auf unterschiedlichen Stufen im Himmel berichtet, die dann in der Hadith-Literatur und der Koranexegese der betreffenden Verse bereits im frühen 8. Jahrhundert mit legendenhaften Berichten ergänzt wurde. Diese in ihrem Inhalt und Wortlaut variierenden Überlieferungen sind in der Hadith-Literatur bei al-Buchārī (gest. 870), Muslim ibn al-Haddschādsch (gest. 875), Ahmad ibn Hanbal (gest. 855), an-Nasāʾī (gest. 915), in der Koranexegese bei at-Tabarī (gest. 923), Ibn Kathīr (gest. 1373) und anderen Kommentatoren des Korans erhalten. Alle Berichte stimmen darin überein, dass Gabriel mit „dem Gesandten Gottes in den siebten Himmel \"hinaufstieg\"“ („ʿaraǧa bi-rasūli ʾllāh ilā ʾs-samāʾ as-sābiʿa“), wo er Gottes Offenbarung samt der Verpflichtung der zunächst fünfzig täglichen Gebete erhalten haben soll. In der islamischen Geschichtsschreibung fasst aṭ-Ṭabarī diese Geschichte wie folgt zusammen: Unter dem Titel „Die Himmelfahrt und die Verordnung der Gebete“ fasst Muhammad ibn Saʿd in seinem \"Klassenbuch\" die älteste Variante der schriftlich festgehaltenen Erzählungen zusammen und datiert das Ereignis auf einen Samstag, den 17. Ramadan, achtzehn Monate \"vor\" Mohammeds Hidschra. Demnach begleiteten die Engel Gabriel und Michael Mohammed im Kaaba-Heiligtum zu einem Platz zwischen Zamzam-Brunnen und dem Maqām Ibrāhīm. Dort soll eine \"Leiter\" (miʿrāǧ) aufgestellt gewesen sein, mithilfe derer Mohammed und Gabriel in den Himmel hinaufstiegen. Oben angekommen soll Mohammed die früheren Propheten getroffen haben. Einer Überlieferungsvariante zufolge stieg Gabriel mit Mohammed in den Himmel und hielt dabei dessen Hand fest. Am Zizyphusbaum angelangt, der in Sure 53, Vers 14 erwähnt wird, erblickte Mohammed das Paradies und die Hölle. Anschließend sind ihm die ursprünglich fünfzig Gebete, die dann durch die Vermittlung von Mose auf fünf reduziert wurden, auferlegt worden. Diese hat Mohammed, gemäß der islamischen Überlieferung, nach seiner Rückkehr mit Gabriel in Mekka stets zu den Gebetszeiten verrichtet. Das Motiv der Leiter, die in dieser Variante der Himmelfahrtslegende den Zugang zum Himmel ermöglicht, war schon den vorislamischen Dichtern bekannt; sie dient als Mittel, dem zu entgehen, was man im Diesseits vermeiden will. Die Übernahme des Motivs der Jakobsleiter (Bibel) nach gilt in der Forschung als gesichert; der in der Himmelfahrtslegende verwendete Begriff miʿrāǧ dürfte Mohammed durch die Vermittlung der äthiopischen Varianten des Jubiläenbuches bekannt gewesen sein. So heißt Gott in Sure 70, Verse 3–4 „der mit der Himmelsleiter“ (ḏī l-maʿāriǧ), zu dem die Engel und der Geist aufsteigen. Während bei Ibn Saʿd der Mythos relativ kurz dargestellt, aber genau datiert ist, werden in die anderen, um die gleiche Zeit verbreiteten, aber undatierten Überlieferungsvarianten weitere Episoden aufgenommen. Das von den Traditionariern genannte „hochgeschätzte Haus“ – al-bait al-maʿmūr – wird im Paradies lokalisiert und als das himmlische Gegenstück zum Kaaba-Heiligtum verstanden. Sowohl die Himmelfahrt von Mekka als auch die zu Beginn der Sure 17 kurz erwähnte nächtliche Reise des Propheten von Mekka nach der „fernen Kultstätte“ stehen unter dem Einfluss der apokalyptischen Literatur. Im Gegensatz zu der Isrāʾ-Legende wird al-Miʿrāǧ in die Frühzeit Mohammeds versetzt; die Öffnung der Brust und die Reinigung des Herzens erfüllen den Zweck der Prophetenweihe, die der Himmelfahrt des Berufenen vorausgeht. Das Motiv der Öffnung der Brust ist auch in der profanen Literatur dokumentiert. Der Legende nach soll die Schwester des Dichters Umaiya ibn Abī s-Salt (gest. gegen 631–632), der die Bücher der vorislamischen Monotheisten gelesen haben soll und als Hanīf genannt wird, dem Propheten erzählt haben, dass ein Dschinn in Gestalt eines Geiers die Brust des schlafenden Dichters öffnete, sie mit „etwas“ anfüllte und dann wieder verschloss. Dadurch empfing Umaiya die Gabe, religiöse Gedichte zu sprechen und auf den Monotheismus zu verweisen. Im Mittelpunkt dieses Berufungserlebnisses Muḥammads steht allerdings kein Dschinn, sondern stets der Erzengel Gabriel. Der Legende nach erhielt Mohammed den Koran aber nicht von Gabriel, sondern von Gott selbst, vor dessen Thron er im Himmel stand. Die islamische Theologie verband die Miʿrāǧ-Legende zwangsläufig mit der Frage, ob Mohammed bei dieser Begegnung Gott hätte erblicken und als Gestalt sehen können. In einigen auf Mohammed zurückgeführten Erklärungen soll er lediglich Licht (nūr) und den Thron Gottes gesehen und dessen Stimme gehört haben, denn zwei Vorhänge hätten ihn von Gott getrennt.", "section_level": 2}, {"title": "al-Isrāʾ.", "content": "al-Isrāʾ leitet sich als Verbalsubstantiv aus dem arabischen Verb asrā „in der Nacht reisen, reisen lassen“ ab und wird im Zusammenhang mit der nächtlichen Reise Mohammeds nach der \"fernen Kultstätte\" in Sure 17, Vers 1 verwendet: Ibn Ishāq stellt in seiner Prophetenbiographie zunächst die nächtliche Reise Mohammeds „nach der fernen Kultstätte“, die im ersten Vers der 17. Sure angedeutet wird, nach mehreren Quellen vor. Die nächtliche Reise erfolgte entweder von einem Ort in der Nähe des Kaaba-Heiligtums, oder vom Haus der Umm Hāniʾ, der Tochter von Abū Tālib ibn ʿAbd al-Muttalib auf dem Rücken des Reittiers al-Burāq. In Jerusalem soll Mohammed drei Propheten – (Abraham, Mose und Jesus) – getroffen und mit ihnen als ihr Imam gebetet haben. Mose und Abraham soll er – in Gesellschaft des Erzengels Gabriel – bereits unterwegs getroffen haben. Anderen Berichten zufolge fand das gemeinsame Gebet in Betlehem (Bait Laḥm) statt. Dieses Ereignis kombiniert Ibn Ishaq anschließend mit der Miʿrāǧ-Legende unter Verwendung folgender Worte Mohammeds:„nachdem ich zu Ende geführt habe, was in Bait al-maqdis war, ist mir eine Leiter gebracht worden...“ Bei Ibn Ishāq ist es also noch deutlich erkennbar, dass die Tradition über Mohammeds Himmelfahrt aus zwei Komponenten besteht. In der Rezension der Prophetenbiographie durch Yunus ibn Bukair (gest. 815) wird die Reise nach Jerusalem als Traum geschildert; die Himmelfahrt bleibt in dieser Variante unerwähnt. Es wird angenommen, dass das Motiv der Himmelfahrt, das in der Überlieferung von Ibn Hischām kurz Erwähnung findet, eine spätere Erweiterung des Originaltextes von Ibn Ishaq darstellen dürfte. Beide Legenden – isrāʾ und miʿrāǧ – werden auch von Ibn Saʿd getrennt vorgestellt und unterschiedlich datiert: die nächtliche Reise nach Jerusalem fand am 17. Rabīʿ al-awwal, ein Jahr vor der Hidschra statt. In einigen Überlieferungsvarianten der Isrāʾ-Legende wird erwähnt, dass die Reise so schnell stattgefunden habe, dass Mohammeds Bett nach seiner Rückkehr noch warm gewesen sein soll und der Wasserkrug, den er beim Aufstehen mit seinem Fuß umgestoßen habe, noch nicht ganz ausgelaufen war. al-Baihaqī, einer der bekanntesten Traditionarier der schāfiʿitischen Rechtsschule (geb. 994; gest. 1066) im 11. Jahrhundert stellt im zweiten Band seines Werkes \"Dalāʾil an-nubuwwa\" „Beweise der Prophetie“ die Überlieferungsvarianten beider Legenden auf nunmehr 45 Seiten zusammen und dokumentiert damit die in seiner Zeit bekannte Vielfalt der Himmelfahrtslegenden. In einer dieser Überlieferungsvarianten wird als Traum ein Zwiegespräch zwischen Mohammed und dem Berichterstatter geschildert, in dem Letzterer zum Propheten gesagt haben soll:„Gesandter Gottes! Leute deiner Gemeinschaft (umma) berichten nach dir über Wunder während der Himmelfahrt. – Darauf sagte er zu mir: das sind Berichte der Geschichtserzähler (quṣṣāṣ).“", "section_level": 2}, {"title": "al-Isrāʾ und die Gebetsrichtung Mohammeds.", "content": "Der islamischen Tradition zufolge verrichtete Mohammed sein Gebet vom Bait al-Maqdis, vom Tempelberg Jerusalems aus. Es ist allerdings kontrovers überliefert, an welcher Stelle an der „fernen Kultstätte“ das Gebet stattfand. Denn die Frage nach der Gebetsrichtung des Propheten vom Tempelberg aus war für die Rechtslehre von besonderer Bedeutung. Verrichtete Mohammed das Gebet im Norden des Tempelberges, so berücksichtigte er dabei zwei Gebetsrichtungen in der Geschichte des islamischen Gebetsrituals: Bait al-Maqdis \"und\" die Kaaba von Mekka. Betete er aber im Süden des Tempelberges, so war dieser hinter ihm und die Gebetsrichtung war nur die Kaaba. Nach der Eroberung Jerusalems unter ʿUmar ibn al-Chattāb soll der Kalif die Gebetsrichtung vom Tempelberg aus mit dem Gelehrten Kaʿb al-Aḥbār (gest. zwischen 652 und 654), einem jüdischen Konvertiten zum Islam, diskutiert haben. Bei dieser Gelegenheit soll Letzterer empfohlen haben, die Gebetsstätte (Musallā) am Norden des Felsens anzulegen, was der Kalif mit den Worten zurückwies: \"„uns ist nicht der Felsen, sondern die Kaaba (als Gebetsrichtung) befohlen worden.“\" Anderen Überlieferungen zufolge habe Gott seinen Propheten auf die „nächtliche Reise“ nach Jerusalem geschickt, um dadurch beide Gebetsrichtungen miteinander zu verbinden: die ursprüngliche Qibla von Mekka nach Jerusalem und die im Dezember 624-Januar 625 von Medina aus erfolgte Richtungsänderung nach Mekka. Vertreter des islamischen Ritualrechts waren der Ansicht, dass die Verrichtung des Gebets vom Norden des Felsens aus in Richtung Kaaba eine verwerfliche Neuerung sei.", "section_level": 2}, {"title": "al-Isrāʾ und al-Miʿrādsch.", "content": "Die Zusammenlegung beider Legenden klingt schon im gegenwärtig ältesten, schriftlich dokumentierten Bericht von Ibn Isḥāq an. Die Reise findet auf dem Reittier al-Burāq statt, der Aufstieg in den Himmel von Jerusalem aus erfolgt über die Leiter. Mohammed bindet das Reittier an einer Stelle fest, die bereits die Propheten vor ihm genutzt haben sollen: unterhalb des Robinsonbogens, an der südwestlichen Ecke des Tempelberges. Der islamischen Tradition zufolge, die schon at-Tirmidhi (gest. 892) in der Exegese von Sure 17 erwähnt, soll der Erzengel Gabriel mit seinem Finger ein Loch in den Stein gebohrt haben, an dem al-Burāq festgebunden wurde. Gemäß dem Geographen Ibn al-Faqīh al-Hamadānī (lebte im 9. Jahrhundert) ist diese Stelle am „Eckstein des östlichen Minaretts“ zu sehen. Dieser Stein wird auch in den zwei ältesten Werken über die Vorzüge Jerusalems genannt: von al-Mušarraf ibn al-Muraǧǧā al-Maqdisī in der Mitte des 12. Jahrhunderts und von Muḥammad ibn Aḥmad al-Wāsiṭī (gest. 1520) Wie in den alten Überlieferungsversionen erzählt Mohammed auch hier seinen Traum, wie er vom Heiligtum in Mekka nach Jerusalem gelangt sei. Der Stein dürfte mit dem bereits vom Pilger von Bordeaux im Jahre 333 erwähnten \"lapis pertusus\" identisch sein. Im Zuge der Ausgrabungen in den 1980er Jahren ist an der oben beschriebenen Stelle ein solcher Eckstein freigelegt worden. Nachdem Mohammed zwei Rakʿas in der Moschee (masdschid) betete, stieg Gabriel mit ihm (ʿaraǧa bī) in den Himmel auf, wo Mohammed auf verschiedenen Stufen des Himmels Propheten traf und schließlich die fünf täglichen Gebete als religiöse Pflicht erhielt. Isrāʾ und Miʿrāǧ werden trotz der Unterscheidung zwischen zwei Legenden manchmal als Synonyme gebraucht; al-Buchārī beginnt in seinem oben genannten „Ṣaḥīḥ“ das Buch \"Kitāb aṣ-ṣalāt\" mit dem Kapitel: \"wie sind die Gebete während der nächtlichen Reise (isrāʾ) zur Pflicht gemacht worden?\" Anschließend stellt er die Miʿrādsch-Legende dar, die mit der Öffnung von Mohammeds Brust, der Reinigung seines Herzens beginnt und mit der Himmelfahrt vom Kaaba-Heiligtum in den Himmel fortgesetzt wird.", "section_level": 2}, {"title": "al-Isrāʾ und die ferne Kultstätte.", "content": "Den im Koran belegbaren Ausgangspunkt zu Mohammeds Himmelfahrt bildet, wie bereits erwähnt, der erste Vers der 17. Sure, in dem eine nächtliche Reise vom Heiligtum in Mekka zur „fernen Kultstätte“ kurz erwähnt wird. Der Vers wird dann in der Traditionsliteratur und Koranexegese mit der Himmelfahrt von Jerusalem aus verbunden. In der Forschung gibt es über die Definition und \"Ortung\" der koranischen „fernen Kultstätte“ – al-masdschid al-aqṣā – unterschiedliche Ansichten. Bertram Schrieke ging davon aus, dass die Bezeichnung in Sure 17, Vers 1 weder auf den Tempelberg noch auf die Stadt Jerusalem, sondern auf ein himmlisches Heiligtum hinweist. Während Josef Horovitz sich dieser Interpretation anschloss, vertrat A. Guillaume die Ansicht, dass die im fraglichen Koranvers erwähnte Nachtreise Mohammeds im Februar 630 eine heimlich durchgeführte kleine Pilgerfahrt (ʿumra) von einem Ort namens „die ferne Kultstätte“ im Tal Dschiʿrāna, rund 15 km nördlich von Mekka, nach Mekka und zurück gewesen sei. Sowohl M. Plessner als auch Rudi Paret haben diese Interpretation nicht nur zurückgewiesen, sondern verstehen unter der koranischen Bezeichnung „ferne Kultstätte“ Jerusalem. In der \"Encyclopaedia of the Qurʾān\" wird allen Thesen Rechnung getragen: „die fernste Stätte („al-aqṣā“) des Gebets kann im Himmel, in Jerusalem oder vielleicht an einem Mekka nahegelegenen Ort gewesen sein“", "section_level": 1}, {"title": "al-masdschid al-aqṣā: die ferne Kultstätte.", "content": "Eine genauere Definition der koranischen „fernen Kultstätte“ wird durch Vers 7 derselben Sure ermöglicht, in dem die Zerstörung des jüdischen Tempels – masdschid genannt – durch die Feinde der Juden angedeutet wird: Das „neue Jerusalem“ als christliche Neugründung, worauf schon Eusebius von Caesarea, wahrscheinlich unter dem Einfluss der Offenbarung des Johannes 3,12 bzw. 21, 2, Bezug nimmt und dessen Bedeutung durch den Bau der Grabeskirche unter Konstantin I. unterstrichen wird, entsteht in der Nähe des zerstörten Tempelberges, der in Sure 17, Vers 7 als \"al-Masdschid\", d. h. Kultstätte, Ort der Niederwerfung, des Gebetes, genannt wird. Somit hat der Koran den Tempelberg als zerstörtes Heiligtum sich „angeeignet“ und ihn zum Ziel einer visionären Reise Mohammeds gemacht, der sich dadurch nunmehr im Kreis der biblischen Propheten behaupten kann und – wie oben erwähnt – mit ihnen das gemeinsame Gebet verrichtet. Kein spezielles Gebäude, sondern die ganze Stadt stellt die heilige Einheit dar; im koranischen \"al-masdschid al-aqṣā\" scheint eine islamisierte Version des irdischen Jerusalem weiterzuleben. Auch der koranische Begriff „aqṣā“ dient stets der Beschreibung eines Ortes auf Erden. In Sure 28, Vers 20 und Sure 30, 20 ist von \"„einem weit entfernt gelegenen Bezirk der Stadt“\" die Rede; in Sure 8, 42 werden die\" „nähere Talseite“\" und die \"„fernere Talseite“\" erwähnt. Sie beziehen sich auf die Topografie (Kartografie) des Schlachtfeldes bei Badr. Ein Hinweis darauf, \"al-aqṣā\" müsse auf einen Ort im Himmel bezogen werden, findet sich im Koran nicht. Die Fortsetzung des ersten Verses \"„...deren Umgebung wir gesegnet haben...“\" bezieht sich auf Orte im Heiligen Land und nicht nur auf den zerstörten Tempelberg: Sure 7, Vers 137: „Und wir gaben dem Volk, das (vorher) unterdrückt war, die östlichen und westlichen Gegenden des Landes (d. h. das ganze Land) zum Erbe, (-jenes Landes) das wir gesegnet haben“ (d. h. an die Kinder Israels). In Sure 21, Vers 71 heißt es ähnlich: „Und wir retteten ihn und Lot in das Land, das wir für die Menschen in aller Welt gesegnet haben“. Schon die frühesten Koranexegeten sind der Meinung, dass die ferne Kultstätte auf ein Heiligtum in Jerusalem hinweist. Während der koranische Ausdruck an sich abstrakt bleibt und Gegenstand einer Vision ist, ist die Exegese und Traditionsliteratur bestrebt, das Heiligtum zu lokalisieren. Dies geschieht vom Standpunkt derjenigen Gelehrtengenerationen aus, für die Jerusalem seit dessen Eroberung im Jahre 638 ein Begriff war; sie nannten die Stadt mit dem islamischen Namen: \"Bait al-Maqdis\". Dieser Name steht für die Stadt Jerusalem im gesamten islamischen Schrifttum: Es ist erwähnenswert, dass die ältesten Traditionen keine spezifische Moschee in Jerusalem namens al-masdschid al-aqṣā nennen. Dies steht im Einklang mit der abstrakten Bedeutung des Begriffes im Koran.", "section_level": 2}, {"title": "Die Himmelfahrt in der Theologie.", "content": "In der islamischen Theologie wird die Frage erörtert, ob die nächtliche Reise im Schlaf, oder im wachen Zustand erfolgt sei und ob es Mohammeds Körper oder nur sein Geist war, der wanderte. Ibn Hadschar al-ʿAsqalānī führt mit Hinweis auf die unterschiedlichen Auslegungen der Himmelfahrtslegende (miʿrādsch) im ersten Kapitel über das rituelle Gebet bei al-Buchārī aus, dass diese, wie auch die nächtliche Reise, in ein und derselben Nacht im wachen Zustand stattfand (isrāʾ). Anderen Ansichten zufolge, so Ibn Hadschar, fanden beide Reisen im Schlaf entweder in derselben, oder in verschiedenen Nächten statt. Er selbst, als Kommentator von al-Buchārīs Werk, ist der Meinung, dass die nächtliche Reise nach Jerusalem im wachen Zustand erfolgte. Der Beweis dafür ist der klare Wortsinn des Korans (ẓāhir al-Qurʾān) und der Umstand, dass die Quraisch den Propheten betreffs seiner angeblichen nächtlichen Reise der Lüge bezichtigten. Wäre die Reise im Schlaf als Traum erfolgt, so seine Schlussfolgerung, hätten die Quraisch Mohammed nicht der Lüge bezichtigen können. Anhänger der Muʿtazila haben die nächtliche Reise nach Jerusalem als Traum erklärt; schon al-Hasan al-Basrī soll, mu'tazilitischen Berichten zufolge, diese Ansicht vertreten haben. Ähnlich argumentiert auch aṭ-Ṭabarī in seinem Korankommentar: im Koran wird gesagt, dass Gott seinen Diener (bi-ʿabdihi) und nicht seinen Geist zu reisen veranlasste. Im Letzteren Fall wären die Dienste des wundersamen Buraq überflüssig gewesen, da Reittiere Körper und keine Geister tragen. Wäre Mohammed nicht körperlich in den Himmel gestiegen, würde das Ereignis keinen Beweis für seine göttliche Sendung liefern. Der Glaube an die Himmelfahrt Mohammeds ist Teil der islamischen Dogmatik. Abū ʾl-Ḥasan al-Ašʿarī (gest. 935) erwähnt sie in seiner Darstellung der „Grundzüge der Ansicht der Traditionsgläubigen und Sunnatreuen“ wie folgt: \"„sie glauben an...die Himmelfahrt (des Propheten), den Traum im Schlafe...“\" an-Nasafī († 1142), einer der bedeutendsten Rechtsgelehrten der Hanafiten seiner Zeit, stellt in seinem Glaubensbekenntnis (ʿAqīda) fest: \"„Die Himmelfahrt des Propheten in wachem Zustande in seiner Person zum Himmel (und) dann zu den (himmlischen) Höhen, zu denen Allāh wollte, ist Wahrheit.“\" Auch der Philosoph und islamische Rechtsgelehrte Avicenna hatte sich mit der \"Himmelsreise Mohammeds\" befasst.", "section_level": 1}, {"title": "Die schiitische Version der Himmelfahrt.", "content": "Nach schiitischer Auffassung ist die koranische „ferne Kultstätte“ (al-masdschid al-aqṣā) nicht in Jerusalem (bait al-maqdis), sondern im Himmel. Soweit schriftlich dokumentiert, geht die erste schiitische Interpretation von Mohammeds Himmelfahrt auf den ibaditischen Koranexegeten Hūd ibn Muḥakkam al-Huwwārī aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts zurück. In seinem vierbändigen Tafsīr-Werk referiert der Verfasser die Miʿrāǧ-Legende, d. h. die Himmelfahrt von Mekka aus in den Himmel, auf dem Rücken des weißen Reittieres al-Burāq und in Begleitung von Gabriel. In einer Variante wird auch das Motiv mit der Leiter in den Kommentar aufgenommen. Das Ziel der Reise ist – gemäß Sure 17, Vers 1 – stets „bait al-maqdis“ im Himmel. Etwas später entstand die Koranexegese des schiitischen Gelehrten Abū n-Nadr al-ʿAyyāšī (gest. gegen 932) aus Samarqand, dessen Werk auch Ibn an-Nadīm kannte. In der Exegese von Sure 17, Vers 1 soll der sechste Imam Dschaʿfar as-Sādiq (gest. 765) bestätigt haben, dass die „ferne Kultstätte“, zu der Mohammed hinaufgestiegen sei, sich im Himmel befinde. Auf den Einwand seiner Zuhörer, die koranische „ferne Kultstätte“ sei aber Jerusalem (Bait al-maqdis), erwiderte er: „die Moschee von Kufa ist besser“. Eine ähnliche Meinung vertrat bereits Muhammad ibn ʿAlī al-Bāqir (gest. 732): der Prophet sei vom Kaaba-Heiligtum direkt in den Himmel hinaufgestiegen; der Bereich zwischen diesen beiden Punkten sei heiliges Gebiet (Haram). Ihre Blütezeit erlebte die Miʿrāǧ-Literatur schiitischer Prägung in der Epoche der Safawiden mit zahlreichen kunstvollen Miniatüren über die Himmelfahrt Mohammeds sowohl von Mekka als auch von Jerusalem aus ins Paradies.", "section_level": 1}, {"title": "Die Himmelfahrt in der islamischen Literatur.", "content": "Die Himmelfahrtslegenden werden, wie oben dargestellt, in den literarischen Gattungen der Hadithliteratur, der Prophetenbiographie, der Prophetenlegenden (Qiṣaṣ al-anbiyāʾ) und in Werken, die man unter dem Titel „Beweise der Prophetie“ (Dalāʾil an-nubuwwa) zusammenfasst, überliefert. Unter dem Einfluss der Himmelfahrtslegende steht eine Tradition, in deren Mittelpunkt der bekannte Gelehrte der Umayyadenzeit, Ibn Schihāb az-Zuhrī (gest. 742), steht. Der bereits genannte al-Wāsiṭī berichtet in seinem \"Faḍāʾil al-Bayt al-Muqaddas\" (Die Vorzüge von Jerusalem) über az-Zuhrīs Besuch der heiligen Stätten von Jerusalem, wo er auf einen Scheich traf, der „aus den Schriften“ die Vorzüge der Stadt überlieferte. Nach der Rezitation von Sure 17, Vers 1 durch az-Zuhrī erwiderte der Scheich: „Der Tag der Auferstehung wird erst eintreten, wenn Mohammeds Gebeine nach Jerusalem überführt werden.“ Unter den „Schriften“ (al-kutub) versteht die Traditionsliteratur die Bücher der Juden und Christen, der Ahl al-kitāb. al-Bakrīs Erzählkunst zeichnet sich nicht nur durch die literarische Verarbeitung und inhaltliche Erweiterung der bekannten Überlieferungen der miʿrāǧ- und isrāʾ-Legende aus. Er verarbeitet in seinem Sujet mehrfach auch Koranverse und bringt sie unmittelbar mit der Himmelfahrtslegende in Zusammenhang. So lässt er Gabriel zu Mohammed sprechen: „Dein Herr, \"ihn überkommt weder Ermüdung noch Schlaf\" (Sure 2, Vers 255), wird zu dir leise sprechen.“ In der Beschreibung der Hölle werden koranische Begriffe aktualisiert: das Schicksal der Stichler und Nörgler wird in \"al-Hutama\", \"es ist das Feuer Gottes, das in der Hölle angefacht ist\" (Sure 104, Vers 4–8) bestimmt. Im dritten Himmel soll der Prophet sprechen: Sag: \"Er ist Gott, ein Einziger\" (Sure 112, Vers 1). Im fünften Himmel wird ihm Idris vorgestellt; er ist dereinst \"an einen hohen Ort erhoben\" (Sure 19, Vers 57) worden. Gabriel sprach zum Propheten: Muḥammad, es fällt mir schwer, hinter dir zu verweilen \"und es gibt keinen von uns, der nicht (dereinst?) einen bestimmten Rang hätte\" (Sure 37, Vers 164). Beim Anblick von Israfil sah Mohammed, dass die \"wohlbewahrte Tafel\" (Sure 85, Vers 22) – d. h. der Koran – zwischen seinen Augen herunterhing. Auf die Frage Gottes:„Glaubt der Gesandte an das, was zu ihm von seinem Herrn herabgesandt worden ist?“ erwidert Mohammed: \"Der Gesandte (Gottes) glaubt an das, was von seinem Herrn (als Offenbarung) zu ihm herabgesandt worden ist, und (mit ihm) die Gläubigen...\" usw. (Sure 2, Vers 185) Auf eine weitere Frage Gottes: „ Siehst du mich?“ antwortet Mohammed: „Mein Herr, ich bin durch das Licht Deiner Erhabenheit geblendet.“ Er (Gott) fragte weiter: „Hast du mich gefunden?“ Ich antwortete: „ Niemand findet dich und niemand kann dich erblicken. \"Die Blicke (der Menschen) erreichen\" (Sure 6, Vers 103) dich nicht. Du bist der König und mächtig“. al-Bakrī geht in seiner Darstellung auch auf Mohammeds Auseinandersetzung mit den ungläubigen Mekkanern ein und lanciert in seinem Dialog mit Gott entsprechende Koranverse, die in den anderen Himmelfahrtslegenden fehlen.„Deine Leute sagen von dir, 'wahrlich, er ist ein Dichter'. Daraufhin sprach ich für dich: \"Und wir haben ihn (d. h. Mohammed) nicht die Dichtkunst gelehrt. Die steht ihm nicht an.\"“ (Sure 36, Vers 69). Und: „Deine Leute sagen:'du bist besessen'. Daraufhin sprach ich für dich: \"Euer Landsmann (d. h. Mohammed) ist nicht besessen.\"“ (Sure 81, Vers 22). Und: „Mohammed, deine Leute sagen von dir: 'er ist fehlgeleitet und befindet sich im Irrtum'. Daraufhin sprach ich für dich: \"Bei dem Stern, wenn er (als Sternschnuppe vom Himmel?) fällt (oder: Beim Gestirn (der Plejaden), wenn er untergeht?)! Euer Landmann (d. h. Mohammed) ist nicht fehlgeleitet und befindet sich nicht im Irrtum.\"“", "section_level": 1}, {"title": "Die Himmelfahrtslegende in Europa.", "content": "Als im islamischen Orient des 13. Jahrhunderts mehrere Überlieferungsvarianten und Darstellungen von Mohammeds Himmelfahrt in Umlauf waren, gelangte das \"Kitāb al-miʿrāǧ\" eines Anonymus in arabischer Sprache nach Europa. Es ist unter dem Titel \"Liber Scalae Machometi\" („Das Buch über die Leiter Mohammeds“) bekannt geworden. Petrus Venerabilis (geb. 1094; gest. 1156), Abt des Klosters von Cluny, gab während seiner Spanien-Reise in der Übersetzerschule von Toledo die erste Koran-Übersetzung ins Lateinische in Auftrag, die dann Robert von Ketton (gest. gegen 1160) im Jahre 1143 besorgte. Auch ein näher identifizierbarer Araber namens Mohammed soll an der Übersetzung beteiligt gewesen sein. Dieser Übersetzung fügte Petrus Venerabilis weitere Texte polemischen Inhalts gegen die islamische Lehre bei, die unter dem Namen \"Collectio Toletama\" (\"Corpus Toletanum\") bekannt sind. Eine der Abschriften dieser Sammlung ergänzte man rund hundert Jahre später mit der lateinischen Übersetzung des \"Kitāb al-miʿrāǧ\" des arabischen Anonymus. Das verschollene arabische Original ist im Gelehrtenkreis von Alfons X. (Kastilien), dem Weisen (El Sabio) (Regentschaft 1252–1282), vom jüdischen Arzt Abraham al-Faquim, Ibn Wakar, († 1284) ebenfalls in der Übersetzerschule von Toledo unter dem Titel \"La escala de Mahoma\" zunächst ins Altspanische übersetzt worden. Seine Arbeit war die Grundlage für die lateinische und altfranzösische Übersetzung des Buches durch Bonaventura de Siena gegen 1264, die vom italienischen Mediävisten Enrico Cerulli entdeckt wurden. Die lateinische Version in deutscher, und die altfranzösische Version, diese nach der Handschrift der Bodleian Library (Oxford), in englischer Übersetzung, liegen nunmehr im Druck vor. Das arabische Original und dessen altspanische Übersetzung sind nach dem gegenwärtigen Forschungsstand nicht erhalten; vom letzteren liegt heute lediglich ein fragmentarischer Auszug in der Handschriftenbiblothek von Escorial vor. Die lateinische Übersetzung ist vielerorts im Sinne des abendländisch-christlichen Sprachgebrauchs abgefasst worden: die biblischen Namen, die auch im Islam gebräuchlich sind, erscheinen dann in der entsprechenden Form: Gabriel statt arabisch: Dschibrīl, Abraham, statt arabisch: Ibrāhīm, Moyses (Moses) statt arabisch: Mūsā usw. Irrtümlicherweise wird in diesem Zusammenhang auch festgestellt, dass die Bezeichnung Mohammeds im lateinischen Text als \"propheta\" ebenfalls in dieser \"„Einbettung in die christliche Tradition“\" zu sehen sei, da Mohammed im Islam immer als Gesandter Gottes (\"rasūl\"), nie jedoch als Prophet (\"nabī\") bezeichnet werde. Es ist anzumerken, dass in der Chronik von Zuqnin – wahrscheinlich aus dem späten 8. Jahrhundert –, dokumentiert im „Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium“, die Bezeichnung Mohammeds als \"Prophet\" selbst in Kreisen orientalischer Christen bekannt war: Textvergleiche zwischen dem \"Liber Scalae\" und der oben erwähnten Erzählungsvariante von al-Bakrī – nach einer Handschrift, deren Entstehung ebenfalls auf das 13. Jahrhundert datiert ist – ergaben eine zweifelsfreie Verwandtschaft beider Texte zueinander. Auch im \"Liber Scalae\" wird die Legende in der 1. Person, mit Mohammed als Narrator, erzählt. Die Öffnung von Mohammeds Brust und die Reinigung seines Herzens, die al-Bakrī in Einklang mit den früheren Entwicklungsstufen der Legende erwähnt, fehlt im Werk des Anonymus. Dafür sind beim letzteren umfangreiche Partien eschatologischen Charakters erhalten, die wiederum bei al-Bakrī fehlen. Es ist davon auszugehen, dass der \"Liber Scalae\" ein literarisches Produkt darstellt, in dem mehrere Überlieferungsvarianten aus dem islamischen Schrifttum, darunter auch al-Bakrīs Werk, ausgewertet worden sind. Schlüsselerlebnisse Mohammeds, seine Begegnung mit Gott, referiert der Anonymus gemäß dem alten Überlieferungsbestand: die Übertragung von Wissen, das den Propheten von den übrigen Menschen auszeichnet, geschieht durch die Berührung von dessen Haupt durch Gottes Hand. Dabei erblickt Mohammed nicht Gott selber, sondern nur dessen Thron und nimmt den gesamten Koran in Empfang.", "section_level": 1}, {"title": "Die Himmelfahrtslegende und Dante.", "content": "Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte der britische Orientalist Reynold Alleyne Nicholson das „Sendschreiben der Vergebung“ (\"Risālat al-ġufrān\") des syrischen Dichters Abū l-ʿAlāʾ al-Maʿarrī († 1057). Der erste eschatologische Teil hat eine Reise durch die Reiche des Jenseits zum Thema und weist auffallende Gemeinsamkeiten mit der zwischen 1307 und 1320 verfassten \"Commedia\" von Dante Alighieri auf. Der spanische Priester und Orientalist Miguel Asín Palacios (1871–1944) hat 1919 in seiner umfangreichen Schrift \"La escatologia musulmana en la Divina Comedia\" die mögliche Verwandtschaft zwischen diesen Werken erstmals untersucht, die allerdings in Kreisen europäischer Romanisten auf entschiedene Ablehnung stieß. Allerdings hatte Palacios eine verwirrende Fülle von verstreuten Parallelen aus religiöser und belletristischer Literatur gesammelt, die von italienischen Patrioten als Angriff auf ein nationales Heiligtum verstanden wurde. Nach der Entdeckung der lateinischen Übersetzung des oben genannten \"Liber scalae Machometi\" durch Bonaventura de Siena (1264) nahmen mehrere Forscher nach Palacios – wie der Italiener Enrico Cerulli – an, dass Dante Kenntnisse von dieser Übersetzung gehabt haben könnte. Dante als Gegner des Islam mit seinen negativen Darstellungen von Mohammed und ʿAlī ibn Abī Ṭālib und ihrer Höllenqual folgte in seinem Werk \"einer polemisch orientierten Inspiration.\" Während der Dichter al-Maʿarrī, dessen Werk zur Zeit Dantes in Europa nicht bekannt war, unmittelbar auf islamisches Gedankengut in den zu seiner Zeit bekannten Varianten der Himmelfahrtslegende zurückgreifen konnte, bediente sich Dante einer vergleichbaren Version, offenbar des \"Liber scalae Machometi\", in lateinischer Übersetzung. Die Motive beider Quellen sind miteinander vergleichbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Himmelfahrt Mohammeds, des Religionsstifters und im Islam als Prophet geltenden Arabers Abū l-Qāsim Muhammad ibn ʿAbdallāh ibn ʿAbd al-Muttalib ibn Hāschim ibn ʿAbd Manāf al-Quraschī (570/573–632), bezeichnet auch als Mohammeds Himmelfahrt und Himmelsreise Mohammeds, ist eine Legende, die auf der Sure 17,1 des Korans beruht, wo geschrieben steht „Preis sei dem, der seinen Knecht des Nachts von dem heiligen Gebetsplatz zu dem entfernten Gebetsplatz, den wir mit Segen umgeben haben, reisen ließ, um ihm etwas von unseren Wundern zu zeigen [...]“. Die Legende wird im islamischen Schrifttum in drei inhaltlich zu unterscheidenden Varianten überliefert:", "tgt_summary": "夜行登霄(),指伊斯兰教经典《古兰经》中记载的先知穆罕默德显现的一次神迹。", "id": 2286057} {"src_title": "Wasserelektrolyse", "tgt_title": "水電解", "src_document": [{"title": "Reaktionen und ihre Gleichungen.", "content": "Die Elektrolyse von Wasser besteht aus zwei Teilreaktionen, die jeweils an den Elektroden Kathode und Anode ablaufen. Das Gesamt-Reaktionsschema dieser Redoxreaktion lautet: Die Elektroden tauchen in einen Elektrolyten ein. Der Elektrolyt wird meist durch Zusatz einer Säure, wie Schwefelsäure, oder einer Lauge, wie Kalilauge, hergestellt. Die Elektrolyse gelingt auch, wenn neutrale Salze wie Natriumsulfat als Elektrolyt verwendet werden. Ungeeignet sind beispielsweise Salzsäure oder Natriumchlorid, da Chlor an der Anode gebildet wird. In saurer Lösung: In basischer Lösung: In neutraler Natriumsulfat-Lösung: Zwischen den Halbzellen bilden sich Konzentrationsgradienten im Elektrolyten, da je nach den Bedingungen Oxonium-Ionen (HO) oder Hydroxid-Ionen (OH) gebildet oder verbraucht werden. Dabei wandern die Oxonium-Ionen zu der negativ geladenen Kathode, die Hydroxid-Ionen zur positiven Anode. Die Ionenbeweglichkeit von HO und OH sind vergleichsweise hoch, da die Ionen nicht als ganzes wandern, sondern nur Protonen (H) verschoben werden, siehe Grotthuß-Mechanismus.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Wasserelektrolyse.", "content": "Der energetische Wirkungsgrad der Elektrolyse von Wasser beträgt je nach angewandtem Detailverfahren zwischen etwas über 60 % und 85 %. Unklarheiten bzw. Bandbreiten solcher Angaben ergeben sich u. a. aus der Differenz zwischen Brennwert und Heizwert des Wasserstoffs, der etwa 18 % beträgt. Da die Elektrolytkonzentration und die Temperatur einer Elektrolytlösung großen Einfluss auf den Zellwiderstand und somit auf die Energiekosten haben, wird dafür zum Beispiel eine 25- bis 30-prozentige Kaliumhydroxid-Lösung verwendet, die Temperatur liegt bei ca. 70–90 °C. Die Stromdichte liegt bei ca. 0,15–0,5 A/cm2, die Spannung bei ca. 1,90 V. Zur Herstellung von 1 m3 Wasserstoff (bei Normaldruck) wird in der Praxis zum Beispiel eine elektrische Energie von 4,3–4,9 kWh benötigt. Durch Elektrokatalysatoren (bei Kathoden z. B. Ni-Co-Zn, Ni-Mo, bei Anoden: Nickel-Lanthan-Perowskit, Nickel-Kobalt-Spinell) kann die Überspannung um ca. 80 mV gesenkt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, destilliertes Wasser durch Elektrolyse zu zerlegen. Bei der SPE-Wasserstoffelektrolyse wird eine protonengeladene Nafionmembran benutzt. Die dünnen durchbrochenen Elektroden befinden sich auf der Oberflächenschicht ( „abstandsfreie Zellengeometrie“) der Membran. Als Elektrodenmaterial können z. B. Rutheniumoxidhydrate (Anode) oder Platin (Kathode) verwendet werden. Die SPE-Elektrolyse scheint sich im Markt bei Kleinelektrolyseuren durchzusetzen. Es wird auch an der Hochtemperatur-Wasserdampf-Elektrolyse (bei 800 bis 1000 °C) an Festelektrolyten geforscht. Als Festelektrolyt wird üblicherweise Yttrium-stabilisiertes Zirkoniumdioxid (YSZ) verwendet. Alternativ können auch Sc oder Ca-dotiertes ZrO, Gd oder Sm-dotiertes CeO oder auch Elektrolyte mit Perowskit-Struktur (z. B. auf Basis von LaGaO; dotiert mit Sr und/oder Mg) verwendet werden. Durch die erhöhte Betriebstemperatur lässt sich die benötigte Spannung im thermoneutralen Betriebspunkt auf 1,30 V senken, die Stromdichte lag bei 0,4 A/cm2. Der elektrische Wirkungsgrad ist insbesondere bei der Nutzung von Wasserstoff als saisonaler Energiespeicher wichtig, dem sogenannten Power-to-Gas-Verfahren. Dabei wird Elektrolysewasserstoff (bzw. nach einer ggf. nachgeschalteten Methanisierung Methan) genutzt, um als Speicher die schwankende Erzeugung mancher regenerativer Energiequellen auszugleichen und damit eine stabile Stromversorgung zu erreichen. Die Rückverstromung kann auf unterschiedliche Art und Weise stattfinden; u. a. können Gaskraftwerke, Blockheizkraftwerke oder Brennstoffzellen genutzt werden. Da Power-to-Gas durch den recht geringen Wirkungsgrad der Energiekette Strom => Wasserstoff/Methan => Strom hohe Energieverluste mit sich bringt, sollte ein zukünftiges Energiesystem jedoch so ausgelegt sein, dass ein möglichst geringer Langfristspeicherbedarf besteht, für den diese Technik benötigt wird. Nebenreaktionen", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Wasserelektrolyse versteht man die Zerlegung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff mit Hilfe eines elektrischen Stromes. Die wichtigste Anwendung dieser Elektrolyse ist die Gewinnung von Wasserstoff, die allerdings bisher technisch nur genutzt wird, wenn günstige elektrische Energie zur Verfügung steht, da bisher die Wasserstoffgewinnung aus fossilen Energieträgern günstiger ist als die Herstellung von Wasserstoff mittels Wasserelektrolyse.", "tgt_summary": "水电解是指以电流通过水以制造氢气与氧气。此电解的最低电压限制为1.23伏特。", "id": 1187679} {"src_title": "Ryan Griffiths", "tgt_title": "瑞恩·格里菲斯", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Griffiths begann seine Karriere 1999 in der National Soccer League beim Northern Spirit FC. 2002 wechselte er zum Ligakonkurrenten Newcastle United, wo er auf seine beiden Brüder traf und für den er bis zur Einstellung der Liga nach der Saison 2003/04 aktiv war. Wie viele andere australische Fußballer wechselte er nach dem Ende der landesweiten Spielklasse ins Ausland, Griffiths unterschrieb einen Vertrag beim rumänischen Erstligisten Național Bukarest. Nachdem er in der ersten Saison nur zu sieben Einsätzen gekommen war, stand der torgefährliche Flügelspieler in seiner zweiten Spielzeit in Rumänien regelmäßig in der Startelf, erzielte in 27 Einsätzen sieben Treffer und gehörte auch bei der 0:1-Niederlage im Pokalfinale gegen Rapid Bukarest zum Aufgebot. Es folgte daraufhin im Sommer 2006 ein Wechsel zum Lokalrivalen Rapid Bukarest, bei dem Griffiths sich aber nicht durchsetzen konnte und bereits Anfang 2007 zum chinesischen Erstligisten Liaoning FC verliehen wurde, ein Vorgang der sich 2008 wiederholte. Nach dem Abstieg Liaonings spielte er die folgende Saison leihweise für Beijing Guoan, wo zu diesem Zeitpunkt sein Bruder Joel ebenfalls auf Leihbasis spielte. Beiden Brüdern gelangen im Saisonverlauf je acht Ligatreffer und verhalfen Guoan damit zur ersten Meisterschaft in der Klubgeschichte. Zur Saison 2010 wurde er wie auch sein Bruder von Beijing Guoan unter Vertrag genommen. Anfang 2011 kehrte er nach Australien zurück und schloss sich wieder den Newcastle United Jets an. Mit den Jets verpasste er in den folgenden Spielzeiten die Qualifikation zu den Play-Offs um die Meisterschaft. Ende Februar 2013 kehrte er nach China zurück und schloss sich Zweitligist Beijing Enterprises an. Nach Saisonende wechselte er Anfang 2014 nach Australien zu Adelaide United. Dort kam er lediglich viermal zum Einsatz und verließ Adelaide im März 2014 zu Sarawak FA nach Malaysia. Im Dezember 2015 wechselte er zu South China AA nach Hong Kong.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Ryan Griffiths nahm 2004 mit der australischen Olympiaauswahl am Olympischen Fußballturnier in Griechenland teil. Er kam bei drei Spielen als Einwechselspieler zum Einsatz, darunter bei der 0:1-Niederlage im Viertelfinale gegen den Irak. 2006 debütierte er unter Nationaltrainer Graham Arnold in der australischen A-Nationalmannschaft. Zu seinem ersten Einsatz kam er im sportlich bedeutungslosen – Australien war bereits qualifiziert – Qualifikationsspiel für die Asienmeisterschaft 2007 gegen Kuwait, als er nach 30 Minuten für Ahmad Elrich eingewechselt wurde. Bis 2008 schlossen sich vier Einsätze per Einwechslung in Freundschaftsspielen an, zuletzt unter Arnolds Nachfolger Pim Verbeek im März 2008 gegen Singapur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ryan Griffiths (* 21. August 1981 in Sydney) ist ein australischer Fußballspieler. Griffiths spielte im Laufe seiner Profikarriere bereits für Klubs in Rumänien und China und kam wie seine beiden älteren Brüder, die Zwillinge Adam und Joel, für die australische Nationalelf zum Einsatz.", "tgt_summary": "赖恩·艾伦·格菲斯(Ryan Alan Griffiths,1981年-8月21日),生于澳洲悉尼,澳洲足球运动员,司职前锋,前澳洲国家队成员于2006至08年间代表澳洲8场并取得1个国际赛入球,现时效力国家超级联赛球会兰布顿雅法足球会。", "id": 2108495} {"src_title": "OpenJDK", "tgt_title": "OpenJDK", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach Monaten der Spekulation seit der Offenlegung von Solaris über eine Offenlegung von Java verkündete Sun im Mai 2006 auf der Konferenz JavaOne, dass Java im Quelltext unter freier Lizenz als freie Software veröffentlicht werden solle. Am 13. November 2006 begann das Unternehmen mit der Veröffentlichung von HotSpot, JavaHelp und des Java-Compilers javac, der den Kernbestandteil des Java Development Kit darstellt, sein Versprechen einzulösen. Im Mai 2007 kam die Veröffentlichung des Großteils des Codes der Klassenbibliotheken. Die Schritte wurden in der Freie-Software-Welt begeistert aufgenommen und als Meilensteine gefeiert. OpenJDK entstand als Abspaltung von Version 6 des JDK, womit dann die ersten Versionen der 7er-Linie als freie Software veröffentlicht wurden. Dabei wird weiterhin eine kommerzielle Version (bzw. hauptsächlich damit verbundene technische Unterstützungsleistungen) vermarktet, die zumindest zunächst weiterhin die in OpenJDK ersetzten unfreien Bestandteile enthält. Da auch Bedarf an einer freien Implementierung der Java SE 6 bestand, wurde von OpenJDK 7 ein OpenJDK 6 abgespalten. Ab OpenJDK 7 wird auch Mac OS X unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Ersetzungen proprietärer Teile.", "content": "Da die Rechte an einigen Code-Teilen nicht gänzlich im Besitz von Sun waren, lagen die entsprechenden Teile nur in kompilierter Form vor und mussten ersetzt werden, um eine vollständig freie Version zu erhalten. Dies umfasst unter anderem die Software zur Rasterung zweidimensionaler Vektorgrafiken mit Unterstützung für Antialiasing namens Pisces. Pisces berechnet für jedes Element die Abdeckungswerte der einzelnen Bildpunkte, die dann zur weiteren Verarbeitung an den Grafikprozessor übergeben werden, welcher dann die einzelnen Elemente zusammenfügt. Es entstammt Suns neuer Referenzimplementierung einer Java-Umgebung für mobile und Embedded-Geräte namens \"phoneME\", dem freien Nachfolger der Java Platform, Micro Edition (Java ME) und ersetzt das zuvor verwendete proprietäre Ductus, dessen Leistung der von Pisces’ noch deutlich überlegen ist. Alternativ zu Pisces’ reinem Software-Rendering kann in OpenJDK mittlerweile auch die Grafikbibliothek Cairo verwendet werden, die die Möglichkeit der Hardware-Beschleunigung bietet. Weiterhin wurde der unfreie Software-Synthesizer mit einer eigens entwickelten Neuentwicklung namens Gervill ersetzt, Code zum Skalieren und Rastern von Schriftarten durch die FreeType-Bibliothek und die Farbmanagement-Software durch das bewährte freie LittleCMS.", "section_level": 2}, {"title": "IcedTea.", "content": "In einem von Sun unabhängigen Gemeinschaftsprojekt namens IcedTea (das mittlerweile auch zum offiziellen Zweig beiträgt) wurde schließlich die Erstellung einer lauffähigen vollständig freien Version der OpenJDK in einem eigenen Entwicklungszweig vollendet, die auch bei ihrer eigenen Erstellung durch die Verwendung des GNU Compiler for Java (GCJ) ohne die Hilfe proprietärer Software auskommt. Dabei wurde der freie Code von OpenJDK mit Code aus dem GNU-Classpath-Projekt (freie Implementierung der Standardklassenbibliotheken) vervollständigt, wo proprietär gebliebene Bestandteile Lücken hinterlassen hatten, die bisher noch nicht gestopft waren. Im November 2007 konnten IcedTea-Pakete in Fedora 8 aufgenommen werden. Nachdem von IcedTea zunächst die Implementierung der Java SE 7 umgesetzt wurde, kam im April 2008 eine Variante namens IcedTea 6 für Version 6 der Java-SE-Spezifikation. Seit Juni 2008 sind die von IcedTea erstellten Pakete offiziell „Java Compatible“ und dürfen die geschützte Bezeichnung \"OpenJDK\" tragen. In Ubuntu 8.04 (veröffentlicht 24. April 2008) und Fedora 9 (13. Mai 2008) war erstmals OpenJDK auf Basis von IcedTea6 enthalten und ab Ubuntu 10.04 ersetzt OpenJDK das Sun JDK als Standard. Mit Version b10 von OpenJDK 6 (März 2008) und Version b53 von OpenJDK 7 (April 2009) konnte mittlerweile auch der offizielle Zweig alle (relevanten) proprietären Reste ersetzen.", "section_level": 3}, {"title": "Nutzung in Android.", "content": "Derzeit basiert ein großer Teil der Android-Programmierschnittstelle (API) auf Oracles Java-Technologie. Aus technischen Gründen aber auch nicht zuletzt wegen mehrfacher Urheberrechtsstreitigkeiten zwischen Google und Oracle werden diese APIs in Zukunft durch die entsprechenden Komponenten aus dem OpenJDK-System ersetzt. Schon jetzt sind große Teile des Systems mit OpenJDK-Daten besetzt, die Oracle-Java-Daten ersetzen.", "section_level": 3}], "src_summary": "OpenJDK ist die offizielle freie Implementierung der Java Platform, Standard Edition (Java SE) von Sun Microsystems und stellt den freien Nachfolger des Java Development Kit (JDK) dar. Es ist in den Sprachen C++ und Java geschrieben, wird unter der GNU General Public License (GPL) mit Ausnahmen für gelinkte externe Software veröffentlicht und von bekannten IT-Firmen wie Microsoft, Apple, IBM und SAP unterstützt.", "tgt_summary": "OpenJDK原是Sun Microsystems公司为Java平台构建的Java开发环境(JDK)的开源版本,完全自由,开放源码。Sun Microsystems公司在2006年的JavaOne大会上称将对Java开放源代码,于2009年4月15日正式发布OpenJDK。甲骨文在2010年收购Sun Microsystem之后接管了这个专案。", "id": 430128} {"src_title": "Rakija", "tgt_title": "拉基亞", "src_document": [{"title": "Arten von Rakija.", "content": "Es gibt viele Arten Rakija, die abhängig von der Frucht, aus der sie hergestellt sind, einen unterschiedlichen Namen haben. Die beliebtesten Sorten sind die \"Sliwowa\" bzw. \"Sliwowitz\" (aus Zwetschgen) und \"Grozdowa\" (auch Lozovača) \"Rakija\" aus Weintrauben. Früchte, die auch häufig zur Herstellung verwendet werden, sind Pfirsiche, Aprikosen, Äpfel, Birnen, Kirschen, Feigen und Quitten. In Bulgarien und Serbien werden bei hausgemachtem Rakija mehrere Fruchtarten verwendet, in Istrien und Dalmatien vor allem Trauben, die lokal auch als \"trapa\" oder \"grappa\" bekannt sind (ähnlich dem italienischen Tresterbrand Grappa). Pflaumen- und Trauben-Rakija werden nach der Destillation auch mit anderen Zutaten wie Kräutern, Honig, Sauerkirschen und Walnüssen vermischt. In Albanien wird unter \"Raki\" meist der Traubenschnaps \"Raki rrushi\" mit einem Alkoholgehalt von 70 bis 80 Volumenprozent verstanden. Geschätzt wird auch der Maulbeerbrand \"Raki mani\".", "section_level": 1}, {"title": "Rituale und Rakija.", "content": "Obwohl Wein den wesentlichen Teil des Eucharistie-Ritus in den orthodoxen und katholischen Kirchen der Region einnimmt, findet auch Rakija Anwendung in einigen religiösen Ritualen auf der Balkanhalbinsel. So wird am Ende einer christlich-orthodoxen Beerdigung den Besuchern ein Stück Brot (\"pogača\") und ein Glas Rakija angeboten. Dabei trinkt man ein wenig, worauf man einige Tropfen „für die Seele des Verstorbenen“ mit den Worten „Gott soll für sie/ihn sorgen“ (z. B. auf rumänisch ) auf den Boden tropft, bevor man den Rest trinkt. Bei Hochzeiten geht der Vater des Bräutigams um alle Tische und bietet den Gästen ein Glas Rakija an – man trinkt bei einem gemeinsamen Toast auf das Glück des Brautpaares. Im Allgemeinen werden im europäischen Südosten beim Hausbesuch Gäste mit einem Glas Rakija begrüßt. Dazu wird der Rakija in der Regel als Aperitif, also vor dem Essen, mit Salat serviert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rakija (aus dem Arabischen, über ), auch Rakia, ist ein Obstbrand, der durch Destillation vergorener Früchte hergestellt wird. Er ist ein beliebtes Getränk in den Ländern der Balkanhalbinsel, in Italien und Frankreich. Der Alkoholgehalt beträgt normalerweise 40 %, hausgemachter Rakija kann auch stärker sein (50 % bis 60 %). \"Prepečenica\" ist ein doppelt-destillierter Rakija, dessen Alkoholgehalt 60 % übersteigen kann. Der türkische Rakı, der bulgarische Mastika und der griechische Ouzo werden zur Aromatisierung nochmals mit Anissamen destilliert. Die in Deutschland bekannteste Art ist der Zwetschgen-Rakija, der Sliwowitz.", "tgt_summary": "拉基亚(、、、、、、)是一种由经过发酵的果实生产的蒸馏酒,主要生产在巴尔干半岛诸国。", "id": 2300740} {"src_title": "Paul Cohn", "tgt_title": "保羅·孔恩", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Cohn wurde als Sohn jüdischer Eltern in Hamburg geboren, sein Vater James Cohn war Außenhandelskaufmann, die Mutter Julia Cohn Lehrerin. Beide Eltern kamen im Holocaust um (sie wurden 1941 nach Riga deportiert), Cohn selbst wurde als Jugendlicher 1939 mit einem Kindertransport nach Großbritannien geschickt. Während des Krieges wurde er als Mechaniker angelernt und arbeitete als Monteur an einer Werkbank. Cohn studierte an der Cambridge University, wo er 1948 seinen Bachelorabschluss machte und 1951 bei Philip Hall promovierte. Danach war er ein Jahr an der Universität Nancy und zehn Jahre lang Lecturer an der Manchester University. 1961/62 war er Gastprofessor an der Yale University und 1962 an der University of California, Berkeley und wurde dann Reader am Queen Mary College. 1964 war er Gastprofessor an der University of Chicago und 1964 an der State University of New York at Stony Brook. Im selben Jahr wurde er Professor am Bedford College der Universität London und Vorsitzender von dessen Mathematik Fakultät. Nach der Schließung aufgrund von Budgetkürzungen ging er 1984 ans University College London, wo er 1986 Astor Professor für Mathematik wurde. 1989 wurde er dort Professor Emeritus. Er war vielfach an Universitäten in Kanada, Israel, Frankreich, Indien, den USA und auch in Deutschland (Bielefeld) Gastprofessor. Cohn galt als führender Algebraiker, mit Arbeiten speziell zur nichtkommutativen Ringtheorie. Von ihm stammen einige Lehrbücher zur Algebra. 1972 erhielt er den Lester Randolph Ford Award der Mathematical Association of America (für \"Rings of fractions\", American Math. Monthly, Bd. 78, 1971, S. 596–615) und 1974 den Senior Berwick-Preis der London Mathematical Society, deren Präsident er 1982 bis 1984 war. Davor war er 1965 bis 1967 deren Sekretär und 1968 bis 1975 und 1979 bis 1984 in deren Rat und gab außerdem lange Jahre deren Monographienreihe heraus. 1980 wurde er Fellow der Royal Society. 1970 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Nizza (\"Free ideal rings and free products of rings\"). Er war seit 1958 verheiratet und hatte zwei Töchter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Moritz Cohn (geboren 8. Januar 1924 in Hamburg; gestorben 20. April 2006 in London) war ein britischer Mathematiker, der sich mit Algebra beschäftigte.", "tgt_summary": "保罗·莫立兹·孔恩(Paul Moritz Cohn,),皇家科学会成员,是英国伦敦大学学院的数学教授,著有多本代数方面的教科书。他的研究领域主要是代数,特别是非交换环。", "id": 685221} {"src_title": "Pigmentierte villonoduläre Synovialitis", "tgt_title": "色素沉着絨毛結節性滑膜炎", "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Bei dem tenosynovialen Riesenzelltumor handelt es sich um einen gutartigen Tumor aus der Gruppe der Weichteiltumoren. In der Regel findet sich eine Überexpression des Wachstumsfaktors CSF1, die oft durch eine für dieses Sarkom typische t(1;2) Translokation ausgelöst wird. Dabei werden Teile des ersten und zweiten Chromosoms derart ausgetauscht, dass das Gen für CSF1 im Abschnitt 1p13 des ersten Chromosoms mit einem Gen des Kollagens Typ VI (COL6A3) im Abschnitt 2q35 des zweiten Chromosoms verbunden wird. Diese Translokation entsteht spontan in Synovialzellen, die den Tumor bilden und Histiozyten, Hämosiderin-beladene Makrophagen und andere Entzündungszellen anziehen, die für die oftmals rötlich-braune Pigmentierung dieser Synovialtumoren verantwortlich sind. Neben der umschriebenen (nodulären) Form gibt es diffuse Formen mit Ausbreitung im gesamten Gelenk oder in der gesamten Sehnenscheide.", "section_level": 1}, {"title": "Häufigkeit.", "content": "In der Literatur wird das Auftreten der PVS mit 1,8 pro Million angegeben. Haupterkrankungsalter ist das 3. und 4. Lebensjahrzehnt. Das meistbetroffene Gelenk ist das Knie.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Die betroffenen Gelenke oder Sehnenscheiden sind geschwollen – einerseits durch die verdickte Schleimhaut, anderseits aber auch häufig durch einen entzündlichen Gelenkerguss. Dieser ist oft blutig manchmal erfolgen vor Diagnosestellung wiederholte Punktionen. Der Befall mehrerer Gelenke oder Lokalisationen ist möglich aber eine absolute Rarität. In diesen Fällen muss primär an den seltenen bösartigen (malignen) Riesenzelltumor der Sehnenscheiden gedacht werden, der selbst jedoch eine umstrittene Entität darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Nicht selten wird die PVS zufällig im Rahmen einer Gelenkspiegelung entdeckt. Es finden sich bei der diffusen Formen bräunlich-gelbe Schleimhautzotten. Bei der lokalisierten Erkrankung liegt ein umschriebener Tumor vor. Gesichert wird die Diagnose durch die mikroskopische Untersuchung. Auch die Magnetresonanztomographie zeigt charakteristische Befunde.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Bei entsprechenden Beschwerden ist die Tumorentfernung (nodulär) oder, bei diffusen Formen, die Entfernung der Gelenkschleimhaut (Synovektomie) erforderlich. Auch eine Strahlentherapie oder eine Radiosynoviorthese (begleitend zu einer Operation) kann erfolgreich sein. Cortison-Injektionen oder die Gabe nichtsteroidaler Antirheumatika sind dagegen nicht krankheitsbezogen, allenfalls symptomatisch wirksam. Oftmals ist die vollständige Entfernung des Tumors schwierig, besonders bei diffusen Formen. Dann bleibt als therapeutische Alternative manchmal nur eine Endoprothese. Zellen der PVS zeigen eine Überexpression des \"Colony stimulating factor-1\" (CSF1). Nur einige Zellen der Läsion zeigen dies, es kommt jedoch zur Anziehung von Entzündungszellen, die dann wiederum verstärkt CSF1-Rezeptoren exprimieren. Imatinib, ein Tyrosinkinase-Inhibitor, der bei bestimmten Krebserkrankungen sehr erfolgreich eingesetzt wird, blockiert diese CSF1-Rezeptoren. Entsprechend versucht man den Einsatz auch bei der PVS. Fünf von 27 Patienten zeigten eine Tumorregression, einer komplett, 4 partiell. 20 der 27 hatten kein weiteres Voranschreiten der Erkrankung. Andere Autoren verwandten einen Antikörper gegen bestimmte Gefäßwandanteile, den sie direkt in das Gelenk injizierten (Bevacizumab, ein humanisierter monoklonaler Antikörper gegen den Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF)). In einem Falle eines multiplen Rezidivs im Kniegelenk erzielten sie damit eine deutliche klinische und radiologische Besserung. In einer amerikanischen Phase-I-Studie wurde 2015 an 41 Patienten eine Dosis-Eskalationsstudie mit einem speziell entwickelten selektiven CSF1-Rezeptor-Inhibitor (PLX3397) durchgeführt; in einer nachfolgenden Phase-II-Studie an 23 Patienten zeigte sich eine Ansprechrate (\"Response rate\") von 52 %. Dieser Rezeptorantagonist wurde aufgrund einer kristallographischen Strukturanalyse derart entwickelt, dass er wie Imatinib in der katalytischen Tasche des Proteins an Phenylalanin in Position 797 (phe797) bindet, aber anders als Imatinib gleichzeitig die Juxtamembran-Domäne bindet und so den Rezeptor in der geschlossenen inaktiven Form stabilisiert. Eine randomisierte Studie mit PLX3397 vs. Placebo findet statt. Alle lokalen Maßnahmen, insbesondere die kompetent durchgeführte Tumorentfernung, sollten ausgeschöpft sein. Wie sich die Erkrankung nach Absetzen des Antikörpers verhält, ist noch unklar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die pigmentierte villonoduläre Synovialitis ist der veraltete und im deutschsprachigen Raum weiter oft verwendete Begriff für den tenosynovialen Riesenzelltumor, eine seltene Erkrankung der Schleimhaut in Gelenken oder Sehnenscheiden. Gebräuchliche Abkürzungen sind PVS und PVNS. Mit dem Riesenzelltumor des Knochens sollte diese Erkrankung nicht verwechselt werden.", "tgt_summary": "色素沉着绒毛结节性滑膜炎(英语:Pigmented villonodular synovitis,缩写为 英语:PVNS)也称为关节内的腱鞘巨细胞瘤(英语:intra-articular giant-cell tumor of the tendon sheath),是一种关节内膜因发炎和过度生长而产生的关节病变,最终会形成良性肿瘤。通常影响髋关节或膝关节。它可能也会发生在肩、肘、踝、手或脚。患者的关节内膜(滑膜)会肿胀并生出异物。这种生长会伤到关节附近的骨骼。关节内膜还会产生过多的关节液,造成关节肿胀并使活动时产生疼痛及活动受限。PVNS 的病因不明,虽然它与之前曾受伤有关,但并无家族性,也不与任何工作或活动有关。滑膜切除手术可能有效,但复发率高。复发率依 PVNS 的类型、局部或弥漫性而有所不同;一般而言,局部型 PVNS 更易于完全切除。若会持续疼痛放射线疗法或化学疗法可能会有效。最坏的情况,必须进行关节置换术或截肢。", "id": 1602496} {"src_title": "Brooke Magnanti", "tgt_title": "Belle de Jour", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Brooke Magnanti wurde im November 1975 in Florida als einziges Kind des Installateurs Paul Magnanti und der Krankenschwester Susan Levy geboren. Ihre Großeltern waren jüdische Immigranten aus Italien. Sie wuchs in Florida auf und besuchte dort die Clearwater Central Catholic High School. Nach deren Abschluss studierte sie an der Florida State University Mathematik und Anthropologie. Als Studentin begann sie im Internet zu publizieren und unterhielt eine Webseite mit Kochrezepten. Während dieser Zeit zerbrach die 24-jährige Ehe ihrer Eltern. Nach der Trennung von seiner Frau begann ihr Vater, regelmäßig drogenabhängige Prostituierte aufzusuchen, und lebte zeitweise auch mit einigen von ihnen zusammen. Brooke Magnanti lernte so einige Prostituierte über ihren Vater kennen. Zudem hatte sie auch eine Verwandte, die als Prostituierte arbeitete, um ihre Drogensucht zu finanzieren. Eigenen Angaben zufolge störte es sie nicht, dass ihr Vater Prostituierte aufsuchte. Sie missbilligte jedoch deren Drogensucht, was zu einem zeitweiligen Zerwürfnis mit ihrem Vater führte. Brooke Magnanti schrieb 1996 einen Leserbrief an die St Petersburg Times, in dem sie sich für eine Legalisierung der Prostitution aussprach und bemerkte, dass es für sie im Falle einer Legalisierung kein Problem darstellen würde, wenn Verwandte als Prostituierte arbeiteten. Später zog Brooke Magnanti nach Sheffield in England und begann an der dortigen Universität einen Promotionsstudiengang in forensischer Pathologie. Sie begann, vorübergehend einen Wissenschaftsblog mit dem Titel \"Cosmas\" und einen Linkblog mit dem Titel \"Methylsalicylate\" zu führen und veröffentlichte auch Kurzgeschichten und diverse Artikel im Internet. 2002 lernte sie in Sheffield den später in ihrem Blog \"Belle de Jour\" beschriebenen Freund kennen („The Boy“), der Ingenieur und Offizier in der britischen Armee war. Nach ihrer Zeit in Sheffield arbeitete sie auch kurzzeitig in einer Herberge in Schottland und zog dann nach London. Sowohl in Schottland als auch in London schrieb sie noch an ihrer Dissertation. Nachdem in London ihre Rücklagen zur Neige gingen und sie ihre Familie nicht um Geld bitten wollte, entschied sie sich, als Prostituierte zu arbeiten, da sie so mit einem geringen Zeitaufwand ihren Lebensunterhalt verdienen konnte und ihre übrige Zeit darauf verwenden, ihre Dissertation fertigzustellen. Anfang 2003 begann sie dann mit einem Stundentarif von £300 für die \"Barbarella escort agency\" zu arbeiten, £200 gingen dabei an sie und £100 an die Agentur. Sie arbeitete für etwa 14 Monate bis gegen Ende 2004 als Callgirl, wobei sie zwischenzeitlich auch für ungefähr drei Monate zusätzlich tagsüber als Programmiererin arbeitete. Ihrer eigenen Aussage zufolge gefiel ihr die Arbeit als Callgirl wesentlich besser als die Arbeit als Programmiererin, so dass sie diese wieder aufgab. Ebenfalls im Jahre 2003 begann sie unter dem Pseudonym \"Belle de Jour\" über ihre Erlebnisse als Callgirl zu bloggen. Im September reichte sie ihre Dissertation ein und erhielt dann 2004 einen Doktor in Informatik, Epidemiologie und Forensik der Universität von Sheffield. Ihrem Freund war sowohl ihre Tätigkeit für den Escort-Service bekannt als auch ihr Blog bekannt, wobei er jedoch eigenen Angaben zufolge den Blog damals bewusst nicht gelesen hatte und über die genauen Details ihrer Arbeit beim Escort-Service im Unklaren war. Im Mai 2006 erhielt Brooke Magnanti ein Stipendium zur Erforschung von Krebs im Kindesalter von der Bupa Foundation in Newcastle. Sie kaufte daraufhin ein Haus in Newcastle und zog dort zusammen mit ihrem Freund ein. Ihre Beziehung zerbrach jedoch in der Folgezeit. Nachdem ihr Stipendium in Newcastle ausgelaufen war, nahm sie später eine Forschungsstelle an der Universitätsklinik in Bristol an, wo sie 2009 die Auswirkung von Pestiziden auf Föten erforschte. Im November 2009 offenbarte Belle de Jour ihre wahre Identität als Brooke Magnanti der Sunday-Times-Kolumnistin India Knight, die zuvor die Vermutung geäußert hatte, dass hinter dem Pseudonym ein männlicher Autor stecke, der Männerphantasien für Männer schreibe. Nachdem India Knight ihre Identität überprüft hatte, kam es zu einem Interview und einem Photo-Shooting mit der Sunday Times, in der India Knight dann am 15. November ihre Identität der Weltöffentlichkeit in einem dreiseitigen Artikel enthüllte. Brooke Magnanti begründete ihren Schritt, an die Öffentlichkeit zu gehen damit, dass sie das Doppelleben in letzter Zeit zunehmend belastet habe; zudem hatte ein zwischenzeitlicher Liebhaber „mit einer großen Klappe“ angedeutet, er würde ihre Identität der Presse bekanntgeben. Darüber hinaus war sie auch noch von einem Blogger namens Darren, der sie bereits ohne ihr Wissen identifiziert hatte, gewarnt worden, dass die Presse ihr auf der Spur sei. Während ihrer Zeit in Bristol lernte sie ihren späteren Ehemann über eine Kontaktanzeige auf dem Kleinanzeigenwebseite Gumtree kennen. Die beiden heirateten 2010 und zogen im selben Jahr in die Nähe von Fort William in Schottland. Im März 2013 wurde Magnanti britische Staatsbürgerin. 2014 setzte sie sich im Rahmen des Unabhängigkeitsreferendums publizistisch für die Unabhängigkeit Schottlands ein. Inzwischen (Stand 2018) ist Magnanti in die USA zurückgekehrt und arbeitet dort als freie Schriftstellerin.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Belle de Jour.", "content": "Schon bald nachdem Brooke Magnanti angefangen hatte, als Callgirl zu arbeiten, fing sie an, über Erlebnisse unter dem Pseudonym \"Belle de Jour\" (dt. „Schöne des Tages“, nach der gleichnamigen Romanfigur von Joseph Kessel) zu bloggen. Ihr Pseudonym spielt dabei auf den gleichnamigen Film von Luis Buñuel an. In diesem spielt die ebenfalls blonde Catherine Deneuve eine gelangweilte Ehefrau, die neben ihrer bürgerlichen Existenz an freien Nachmittagen ein Doppelleben als Prostituierte zu führen beginnt. Der Blog wurde schnell bekannt und erregte nicht nur wegen seiner pikanten Inhalte, sondern auch aufgrund seiner literarischen Qualität große Aufmerksamkeit in der britischen Öffentlichkeit. Im Dezember 2003 gewann sie als anonyme Autorin den British-Blog-Award des Guardian in der Kategorie \"best written\" (dt. „am besten geschrieben“). Obwohl einige Mitglieder des Preiskomitees den Verdacht hegten, dass es sich um frei erfundene Blogeinträge handeln könnte und der Autor hinter dem Pseudonym möglicherweise kein echtes Callgirl wäre, war man sich doch darüber einig, dass die Blogeinträge unabhängig von ihrer Authentizität von großer schriftstellerischer Qualität waren. Der Preisrichter Bruce Sterling urteilte: „Als Bloggerin spielt sie in ihrer eigenen Liga.“ Ende 2004 einigte Brooke Magnanti sich mit Orion Books darauf, die Inhalte ihres Blogs zu einem Buch zu verarbeiten. In diesem Zusammenhang kündigte sie Ende 2004 zunächst an, ihren Blog zu beenden. Allerdings entschloss sie sich im Januar 2005, ihren Blog weiterzuführen, auch wenn es nun keine aktuellen Erlebnisse ihres inzwischen beendeten Callgirl-Lebens mehr enthalten konnte. Das Buch erschien dann 2005 unter dem Titel \"The Intimate Adventures of a London Call Girl\" und nachdem es sich zu einem Bestseller entwickelt hatte, folgten in den nächsten Jahren mit \"The Further Adventures of a London Call Girl\" (2007), \"Playing the Game\" (2008) und \"Belle de Jour’s Guide to Men\" (2009) drei weitere Bücher. Zudem entstand 2007–2011 die auf den Büchern basierende erfolgreiche Fernsehserie Secret Diary of a Call Girl mit Billie Piper in der Hauptrolle. Von November 2005 bis Mai 2006 schrieb Brooke Magnanti ebenfalls als Belle de Jour eine Kolumne für den Sunday Telegraph.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Belle de Jour wurde mehrfach von Kritikern vorgeworfen, dass sie die Prostitution in einer unverantwortlichen Weise verharmlose oder gar fördere. Der Bischof von York John Sentamu kritisierte, dass sie einen Mythos einer selbstbestimmten bürgerlichen Frau als Prostituierte entwerfe und dabei ein verherrlichendes Bild der Prostitution zeichne.", "section_level": 3}, {"title": "Spekulationen bezüglich der Identität.", "content": "Die wahre Identität der Belle de Jour war sechs Jahre lang eines der bestgehüteten Geheimnisse der Literaturszene Großbritanniens. Auch nachdem sie einen Buchvertrag abgeschlossen hatte, Kolumnen und Artikel für Zeitungen verfasste und die Fernsehserie mit Billie Piper gedreht wurde, war ihre Identität lediglich ihrem Agenten Patrick Walsh, ihrem Steuerberater und wenigen Freunden bekannt, nicht aber ihren Verlegern und Redakteuren. Darüber hinaus war sie ohne ihr Wissen noch einem Blogger namens Darren bekannt. Dieser hatte Magnanti aufgrund seiner intimen Kenntnis der frühen Blogszene in Großbritannien zwar identifiziert, aber ihr Geheimnis bewahrt. Zahlreiche Versuche der Medien, ihre Identität aufzudecken, scheiterten; es kam zu diversen Spekulationen, bei denen zwischenzeitlich bis zu zwölf bekannte Persönlichkeiten als Kandidaten für die Autorenschaft gehandelt wurden. India Knight, die Kolumnistin der Sunday Times, vermutete zunächst, dass der Blog ein Schwindel sei und sich hinter ihm ein Mann verberge, der Männerphantasien für andere Männer schreibe. 2004 beauftragte die Times den als „literarischen Detektiv“ bekannten Sprachwissenschaftler Donald Wayne Foster, den Autor hinter Belle de Jour über Textanalysen zur ermitteln. Dieser identifizierte nach Angaben der Times dann recht schnell die Journalistin Sarah Champion als eindeutige Autorin. Dieser Darstellung widersprach Donald Wayne Foster jedoch selbst in einem Leserbrief an den Observer und wies darauf hin, dass er nie eine ausführliche Analyse durchgeführt und Sarah Champion keinesfalls eindeutig als Belle de Jour identifiziert hatte. Andere Persönlichkeiten, die zeitweise als Autoren vermutet wurden, waren die Frauenschriftstellerin Isabel Wolff, die Schriftsteller Toby Young und Michel Faber, die Herausgeberin des \"Erotic Review\" Rowan Pelling, die Autorin erotisch-historischer Romane Lisa Hilton, der Schriftsteller Christopher Hart und der Kolumnist Andrew Orlowski.", "section_level": 3}], "src_summary": "Brooke Magnanti (* 5. November 1975 in Florida) ist eine amerikanisch-britische Bloggerin, Schriftstellerin und ehemalige medizinische Forscherin, die unter dem Pseudonym Belle de Jour als Sex-Bloggerin eine weltweite Bekanntheit erlangte. Ihre wahre Identität war über sechs Jahre lang eines der bestgehüteten Geheimnisse der englischen Literaturszene und führte zu zahlreichen Spekulationen bezüglich der Autorin hinter dem Pseudonym. Die Geschichten aus ihrem Blog erschienen ab 2005 auch in Buchform und wurden 2007 für die Fernsehserie \"Secret Diary of a Call Girl\" adaptiert.", "tgt_summary": "Belle de Jour(1975年-11月5日)是布鲁克·马尼安蒂(Brooke Magnanti)在博客《Belle de Jour: diary of a London call girl》上的化名,她把当应召女郎的亲身经历写在博客上与人分享得以成名,她的博客被英国《卫报》评选为2003年度最佳博客,这些文章后来结集出版成《250天伦敦应召日记》一书;英国电视台ITV2更拍成剧集《应召女郎的秘密日记》。", "id": 2726429} {"src_title": "3 Engel für Charlie – Volle Power", "tgt_title": "霹靂嬌娃2:全速進攻", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In diesem Film haben die Engel den Auftrag, zwei gestohlene Titanringe aufzuspüren. Werden diese Ringe in einer speziellen Maschine zusammengesetzt, erscheint eine Liste mit Namen von Leuten aus einem Zeugenschutzprogramm. Es zeigt sich, dass einer der Engel – Dylan – selbst in dem Programm ist. Der Dieb wird versuchen, die Ringe an die Mafia zu verkaufen. Schließlich stellt sich heraus, dass der frühere Engel Madison Lee hinter dem Diebstahl steckt. Madison Lee beauftragt den gerade aus dem Gefängnis entlassenden Seamus O’Grady Dylan und die restlichen Engel ausfindig zu machen und zu beseitigen. Dylan steigt als Engel aus um ihre Freundinnen zu schützen, doch sie ändert ihre Meinung und die Drei Engel nehmen den Kampf gegen Madison Lee und Seamus auf, unterstützt werden sie dabei von ihrem etwas schusseligen Kollegen Bosley, im Finalkampf kommt den Engeln auch ihr früherer Gegner Thin Man genannt Klappergestell zu Hilfe, dieser wird jedoch von Seamus getötet, letzterer fällt nach einem Kampf mit Dylan von einem Gebäude und stirbt. Madison Lee verbrennt nach einem letzten Kampf mit den Engeln. Die Engel nehmen die Titanringe die Madison gestohlen hatte an sich und gehen auf eine große Party.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film erhielt im Jahr 2004 die Goldene Himbeere in den Kategorien \"Schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung\" und \"Schlechteste Nebendarstellerin\" für Demi Moore. Er wurde in fünf weiteren Kategorien für die Goldene Himbeere nominiert, darunter für Drew Barrymore und Cameron Diaz sowie in der Sonderkategorie Konzepte ohne Inhalt. Demi Moore gewann 2004 den MTV Movie Award Mexico, Cameron Diaz wurde für den gleichen Preis nominiert. Der Film wurde außerdem für drei MTV Movie Awards nominiert, darunter eine Nominierung für Demi Moore. Cameron Diaz gewann 2004 den \"Imagen Foundation Award\" und wurde für den \"Kids’ Choice Award\" nominiert. Ed Shearmur gewann 2004 den BMI Film Music Award.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "In einem Cameo-Auftritt erscheint Jaclyn Smith in der Rolle der \"Kelly Garrett\" aus der Originalserie der 1970er Jahre. Bereits beim ersten Kinofilm aus dem Jahr 2000 hatten die Produzenten versucht, Darstellerinnen aus der Serie für Gastauftritte zu gewinnen; damals hatten jedoch alle abgelehnt. Außerdem gab es Gastauftritte von vielen Prominenten wie z.B: Bruce Willis als William Rose Bailey, Carrie Fisher als Mutter Oberin, The Pussycat Dolls als The Treasure Chest Dancers, Mary-Kate und Ashley Olsen als mögliche Nachfolgerinnen von Dylan, Pink als MotoCross-Chefin, sowie Chris Pontius \"(Jackass)\" als irischer Handlanger. Mit \"3 Engel für Charlie – Volle Power\" durchbrach Cameron Diaz nach Julia Roberts die Gagengrenze von 20 Millionen US-Dollar. Der Film floppte an den amerikanischen Kinokassen (101 Mio. US-Dollar), konnte jedoch die Einspielergebnisse des ersten Teils im Rest der Welt überbieten (159 Mio. US-Dollar). Auch in dieser Fortsetzung verleiht John Forsythe dem Auftraggeber Charlie seine Stimme, wie schon in der Fernsehserie und im ersten Teil. In einer Szene am Anfang des Films liefert sich Dylan ein Wetttrinken mit einem Mongolen, womit eine Szene aus \"Jäger des verlorenen Schatzes\" nachgeahmt wird. Hugh Hefners „Playboy-Mansion“ ist Kulisse des Waisenhauses, in dem die drei Engel Nachforschungen zum „Klappergestell“ (original: \"Thin Man\") anstellen. Das Promotionmaterial des im Film vorkommenden fiktiven Films \"Maximum Extreme 2\" ist eine genaue Nachbildung des Promomaterials zu \"\".", "section_level": 1}], "src_summary": "3 Engel für Charlie – Volle Power (Originaltitel: \"Charlie’s Angels: Full Throttle\") ist ein im Jahr 2003 veröffentlichter Actionfilm und die Fortsetzung von \"Drei Engel für Charlie\" aus dem Jahr 2000. Die Hauptrollen wurden, wie im ersten Teil, von Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu übernommen. In einer Nebenrolle tritt Demi Moore als ehemaliger \"Engel für Charlie\" auf.", "tgt_summary": "是一部2003年上映的美国动作电影。它的最初故事来自于20世纪70年代的同名美国电视剧,这部影片是2000年霹雳娇娃的续作,三名女主演由原班人马饰演。", "id": 183439} {"src_title": "Jack Ramsay", "tgt_title": "杰克·拉姆齐", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ramsay wuchs in Milford (Connecticut) auf und studierte am Saint Joseph’s College seiner Geburtsstadt Philadelphia. Vor dem Ende seines Studiums wurde er zu einem dreijährigen Kriegsdienst herangezogen, bei dem er in der U.S. Navy zum „Froschmann“ ausgebildet wurde. Schließlich beendete er sein Bachelor-Studium 1949 am Saint Joseph’s College, für das er auch in dessen Baseball- und Basketballmannschaften aktiv war. Anschließend spielte er sechs Spielzeiten professionell als Basketballer in der \"Eastern Pennsylvania Basketball League\", wobei er auch als Trainer von High School-Mannschaften war. 1955 bekam er das Angebot, als Trainer an das Saint Joseph’s College zurückzukehren. Er konnte das Basketballprogramm seines Colleges zu einem der führenden innerhalb der Hochschulen der Stadt machen. 1963 promovierte er an der University of Pennsylvania im Bereich Pädagogik. 1966 verließ er den Hochschulbereich und wechselte innerhalb der Stadt als General Manager in die NBA zum Profiklub der Philadelphia 76ers. Bereits in seinem ersten Jahr im Verein gelang es den 76ers endlich, die über Jahre dominierenden Boston Celtics als Meister abzulösen. Als der Verein in der nächsten Saison den Titel nicht wiederholen konnte, wechselte Ramsay zurück an die Seitenlinie als Trainer. Er wollte im Anschluss die Mannschaft umbauen und tradete Starspieler wie Wilt Chamberlain und Chet Walker gegen vermeintlich hoffnungsvolle Talente anderer Klubs. Während seiner Trainerzeit gelang dieser Umbau nicht und der Verein verschwand zunächst einmal in der sportlichen Versenkung. Als Ramsay 1972 die 76ers in Richtung Buffalo verließ, holten sie in der darauffolgenden Saison mit neun Siegen in 82 Spielen beinahe rekordverdächtig wenige Erfolge. Bei seiner nächsten Station ab 1972 in Buffalo kam er zu einem erst seit 1970 bestehenden Klub, der noch keine Erfolge und Play-Off-Teilnahmen aufzuweisen hatte. Im ersten Jahr änderte sich daran wenig, doch im NBA Draft hatte man Erfolg und konnte Bob McAdoo verpflichten, der bereits im dritten Jahr MVP der Liga wurde. Mit McAdoo als Spieler konnte Ramsay in den restlichen Jahren seiner Trainerzeit in Buffalo die Play-Offs erreichen. Die Braves insgesamt hatten aber in ihrem Umfeld wenig Erfolg und so versuchte der Klubeigner den Verein ab 1976 zu verkaufen. Ramsay wechselte daher erneut den Klub und ging nach Portland an die Westküste, mit denen er in der Folgezeit seine größten Erfolge feierte. Gleich in seiner ersten Saison gelang ihm seine erste Meisterschaft als Trainer, was bis heute die einzige des Vereins ist. Auf dem Weg zu einer zweiten Meisterschaft in der Folgesaison wurde die Mannschaft durch mehrere Verletzungen gestoppt, unter anderem von Bill Walton. Danach musste Ramsay stückweise auch dieses Meisterschaftsteam umbauen, was ihm aber besser gelang als in Philadelphia. Bis auf 1982 wurden immer die Play-Offs erreicht. Mit den Verpflichtungen von Clyde Drexler, Terry Porter und Sam Bowie schien der Verein wieder in der Lage zu sein, um die Meisterschaft mitzuspielen. Doch der Sprung bis in die Finalserie um die Meisterschaft gelang Ramsay mit dem Verein nicht mehr, so dass er 1986 entlassen wurde. Im Anschluss übernahm er als Trainer bei den Indiana Pacers, die nach drei Meisterschaften in der ABA seit ihrer Aufnahme in die NBA 1976 bislang wenig erfolgreich waren und erst einmal die Play-Offs erreicht hatten. Ramsay war auch hier im ersten Jahr relativ erfolgreich, so dass er den Verein mit ausgeglichenem Erfolgskonto von 41 Siegen in 82 Spielen gleich in die Play-Offs bringen konnte. Er konnte dies jedoch mit dem Verein in den folgenden Spielzeiten nicht wiederholen und trat nach einem katastrophalen Saisonstart 1988 zurück. Danach arbeitete Ramsay bei ESPN im Fernsehen, Radio und Internet als Sportkommentator. Außerdem veröffentlichte er zwei Bücher zum Thema Basketball, \"Pressure Basketball\" und \"The Coach's Art\". Bis zuletzt waren seine Kommentare zum aktuellen Geschehen im US-amerikanischen Basketball im Internet zu lesen. Ramsay verstarb 2014.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Travilla „Jack“ Ramsay (* 21. Februar 1925 in Philadelphia, Pennsylvania; † 28. April 2014 in Naples, Florida) war ein US-amerikanischer Basketballtrainer und ESPN-Sportkommentator. 1992 wurde „Dr. Jack“, wie er meistens nur genannt wurde, Mitglied der Naismith Memorial Basketball Hall of Fame. Er wurde 1996 anlässlich des 50-jährigen Bestehens der NBA von ausgewählten Journalisten unter die 10 Greatest Coaches in NBA History gewählt.", "tgt_summary": "约翰·特拉维拉·“杰克”拉姆齐(英语:John Travilla \"Jack\" Ramsay,1925年-2月21日-2014年-4月28日),美国篮球教练。", "id": 1166336} {"src_title": "Basisreproduktionszahl", "tgt_title": "基本传染数", "src_document": [{"title": "Verwendung der Basisreproduktionszahl.", "content": "Mit Hilfe der Basisreproduktionszahl formula_1 kann man abschätzen, wie die Ausbreitung einer übertragbaren Krankheit zum Beginn einer Epidemie verläuft und welcher Anteil der Bevölkerung immun bzw. durch Impfung immunisiert sein muss, um eine Epidemie zu verhindern. In häufig verwendeten Infektionsmodellen kann sich die Infektion in einer Population ausbreiten, wenn formula_6 ist, nicht aber, wenn formula_7 ist. Im Allgemeinen gilt: Je größer der Wert von formula_8, desto schwieriger ist es, die Epidemie unter Kontrolle zu halten. Die Basisreproduktionszahl formula_1 bezieht sich auf eine Population, in der alle Menschen für die Infektion empfänglich sind, also insbesondere keine Personen resistent sind. Sie wird durch Kontagiosität, die Populationsdichte und den Grad der Durchmischung der Bevölkerung bestimmt. Die Durchmischung ist ein Maß dafür, wie homogen die Interaktionen innerhalb der Bevölkerung sind; sie ist z. B. kleiner, wenn Menschen Gruppen bilden und vorzugsweise mit Menschen in ihrer eigenen Gruppe interagieren. Die Basisreproduktionszahl kann daher für denselben Erreger in verschiedenen Bevölkerungen höchst unterschiedlich ausfallen. Aus der Basisreproduktionszahl kann berechnet werden, wie hoch der immunisierte Anteil der Bevölkerung sein muss, um eine ausreichende Herdenimmunität dafür zu erreichen, dass die Krankheit langfristig in der gegebenen Population ausstirbt (siehe auch: die Mathematik der Impfungen). In einfachen Modellen wird die Herdenimmunität erreicht, wenn formula_10 der Bevölkerung immunisiert sind.", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung der Basisreproduktionszahl.", "content": "Die Basisreproduktionszahl kann für ein einfaches Infektionsmodell weiter aufgeschlüsselt werden: mit formula_12, der Anzahl der Kontakte eines Infizierten pro Zeiteinheit, formula_13, der mittleren Dauer der Infektiosität und formula_14, der Wahrscheinlichkeit der Infektion bei Kontakt. Für weitere mathematische Hintergründe und Modelle siehe: Aus den Modellen können Schätzer für formula_8 gewonnen werden. Betrachtet man zum Beispiel das SIR-Modell mit anfänglich exponentiellem Wachstum der Infizierten (Wachstumsexponent formula_16 mit der Verdopplungszeit formula_17), hat man die Gleichung: wobei formula_19 für den Beginn der Epidemie gesetzt werden kann, und damit den Schätzer: Dabei ist formula_21 die mittlere Zeit, in der ein Infizierter ansteckend ist. Ein anderer Schätzer für formula_8 geht von der Generationszeit formula_23 aus: was auf den Schätzer führt, für kleine formula_26 kann das durch formula_27 genähert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nettoreproduktionszahl.", "content": "Andere Bezeichnungen für die Nettoreproduktionszahl formula_2 sind die Nettoreproduktionszahl zu einer bestimmten Zeit formula_29 sowie die effektive Reproduktionszahl formula_30, die an die englische Bezeichnung \"effective reproduction number\" angelehnt ist. Die Nettoreproduktionszahl wird von der Basisreproduktionszahl abgeleitet und gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt, wenn ein gewisser Teil der Bevölkerung immun ist oder bestimmte Maßnahmen im Rahmen einer verordneten Massenquarantäne getroffen wurden, die zu Eindämmung dienen sollen. Werden keine Kontrollmaßnahmen ergriffen, ist formula_31, wobei formula_32 die Anzahl „suszeptibler“ (für Ansteckung empfänglicher) Personen ist und formula_33 die Gesamtzahl der Personen einer Population; formula_34 ist also die Wahrscheinlichkeit, bei einem Kontakt auf eine infizierbare Person zu treffen. Mit Kontrollmaßnahmen – etwa Hygiene- und Distanzierungsmaßnahmen zur Verringerung der Übertragungsrate pro Kontakt, einer Verringerung der Zahl und Dauer der Kontakte und/oder der Begrenzung der Interaktionen auf kleinere Gruppen – nimmt die effektive Reproduktionszahl weiter ab. Da oft Teile der Bevölkerung immun gegen eine Krankheit sind, während deren Ausbreitung wirksame Gegenmaßnahmen ergriffen werden, oder wenn nachträglich eine Immunität gegen die Krankheit entwickelt wird, gewinnt die Nettoreproduktionszahl im Verlauf einer Ausbreitung immer größere Bedeutung. Das Ziel von Eindämmungsmaßnahmen ist es im Regelfall, die Nettoreproduktionszahl unter 1 zu drücken. Denn erst, wenn die Nettoreproduktionszahl kleiner als 1 ist, sinkt die Zahl der Infizierten und die Erkrankung verschwindet irgendwann gänzlich.", "section_level": 1}, {"title": "Nettoreproduktionszahl am Beispiel der COVID-19-Pandemie in Deutschland.", "content": "Für die Schätzung der Reproduktionszahlen werden unterschiedliche Schätzer verwendet. Als Beispiel sei das Vorgehen des Robert Koch-Instituts (RKI) bei der COVID-19-Pandemie in Deutschland im März und April 2020 ausgeführt. Dabei handelt es sich um gemittelte Zahlen für ganz Deutschland, bei großen regionalen Unterschieden. Ausgangspunkt sind die dem RKI aufgrund der Meldepflicht übermittelten Fälle von Neuerkrankungen pro Tag. Daraus wird unter Berücksichtigung von Diagnose-, Melde- und Übermittlungsverzug eine Korrektur erstellt (Nowcasting), die die Fallzahlen nach den Tagen des Krankheitsbeginns schätzt. Die Generationszeit wurde vom RKI auf 4 Tage geschätzt (wird eine Verteilung für die Generationszeit genommen, sind die Formeln etwas komplizierter). In einer Generationszeit ändert sich die Zahl der Neuinfektionen um den Faktor R (Reproduktionsfaktor); R wird als Quotient der Neuinfektionen in zwei aufeinanderfolgenden Zeitabschnitten von jeweils 4 Tagen bestimmt. Da die Werte der letzten drei Tage noch nicht endgültig sind (Nachmeldungen, Korrekturen u. ä.), werden vom RKI laut Mitteilung im Mai 2020 diese drei letzten Tage für die R-Berechnung nicht verwendet. Einem Zeitpunkt wird daher ein R zugeordnet, das aus dem Verlauf der acht Tage ermittelt wurde, die vier bis elf Tage zurückliegen (die Tage 1 bis 3 vor dem jeweiligen Tag bleiben also außer Betracht, berechnet wird der Quotient aus der Summe der Zahlen der Tage 4 bis 7 vor dem aktuellen Tag durch die Summe der Zahlen der Tage 8 bis 11). Der aktuelle R-Wert gibt damit eine Information über die Erkrankungen (Krankheitsbeginn), die im Mittel sieben Tage zurückliegen. Das zugehörige Infektionsgeschehen liegt außerdem noch eine Inkubationszeit zurück (bei COVID-19 sind das im Mittel 5 Tage). Der vom RKI veröffentlichte R-Wert lag in Deutschland Anfang März etwas über 2, hatte sein Maximum von etwa 3,5 um den 10. März und fiel danach. Um den 20. März erreichte R einen Wert unter 1 und hielt sich danach bei etwa 0,9 (mit kurzzeitigem Anstieg über 1,0). Am 16. April wurde ein Minimum von 0,7 erreicht; der Wert stieg aber wieder auf 1,0 (27. April) bis 0,9 und fiel am 29./30. April auf 0,75; bei der Beurteilung ist das übliche Schwanken statistischer Werte zu berücksichtigen.", "section_level": 2}, {"title": "Beispielwerte für verschiedene Infektionskrankheiten.", "content": "Beispielwerte für die Basisreproduktionszahl sind bei Pocken und Poliomyelitis 6, bei Masern 15, bei Diphtherie 7, bei Keuchhusten 14. Bei der Grippepandemie von 1918 wurde die Basisreproduktionszahl auf 2 bis 3 geschätzt. Die Basisreproduktionszahl von COVID-19 wird (vor dem Inkrafttreten der Gegenmaßnahmen) vom Robert Koch-Institut auf 2,4 bis 3,3 geschätzt. Der \"WHO-China Joint Mission Report\" gab die Basisreproduktionszahl für China – also als noch keine Maßnahmen wie Ausgangssperre ergriffen wurden – mit 2 bis 2,5 an. Die CDC schätzten sie im April 2020 deutlich höher ein, nämlich auf 5,7 (95 %-KI 3,8–8,9). (\"siehe auch Basisreproduktionszahl von COVID-19\") Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Basisreproduktionszahlen einiger Infektionskrankheiten und Pandemien. Die Werte variieren dabei zum Teil erheblich, Gründe dafür sind einerseits die betrachtete Bevölkerung, z. B. mit ihrer individuellen Impfungsgeschichte oder ihren Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Krankheit wie Ausgangssperren oder räumliche Distanzierung, andererseits Unsicherheiten im historischen Rückblick.", "section_level": 1}, {"title": "Überdispersionsparameter und Superspreading.", "content": "formula_35 streut häufig unter einzelnen Individuen und bei einzelnen Ereignissen stark. Krankheiten wie Masern, Sars, Mers und Covid-19 sind dabei besonders auffällig, da hier Superspreading eine bedeutende Rolle spielt. Nach einer Veröffentlichung von J. Lloyd-Smith und Kollegen von 2005 sind bei Sars und Masern eine Gruppe von 20 Prozent der Infizierten für über 80 Prozent der Infektionen verantwortlich. Die meisten infizierten Personen übertragen danach die Krankheit nicht. Adam Kucharski geht bei Covid-19 sogar davon aus, dass 10 Prozent der Infizierten zu 80 Prozent der weiteren Infektionen beitragen. Die individuellen Unterschiede liegen wahrscheinlich am Immunsystem oder der Anzahl der Rezeptoren der individuellen Infizierten für die Aufnahme des Virus und an den Charakteristiken der Superspreading-Ereignisse, wobei sich enge Kontakte, lautes Reden oder Singen, und Innenräume negativ auswirken. Gemessen wird dies durch einen Überdispersionsparameter formula_36 der Verteilung von formula_8, der Ungleichmäßigkeiten in der Verteilung misst (Überdispersion). Dieser liegt bei Sars bei 0,16 (Lloyd-Smith u. a.), bei Mers bei 0,25, und bei der Influenza-Pandemie von 1918 bei etwa 1. Bei Covid-19 werden verschiedene Schätzungen angegeben, von im Mittel 0,54, also etwas höher als bei Sars und Mers (dafür sprach sich auch Gabriel Leung aus), bis zu 0,1 (Kucharski und Kollegen, bei Annahme einer negativen Binomialverteilung).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basisreproduktionszahl formula_1 (gesprochen „R-Null“), auch inkorrekt Basisreproduktionsrate genannt, und die Nettoreproduktionszahl formula_2 sind Begriffe aus der Infektionsepidemiologie.", "tgt_summary": "基本传染数(Basic reproduction number)是在流行病学上,指在没有外力介入,同时所有人都没有免疫力的情况下,一个感染到某种传染病的人,会把疾病传染给其他多少个人的平均数。基本传染数通常被写成为\"R\"。 \"R\"的数字愈大,代表流行病的控制愈难。在没有防疫的情况下,", "id": 532660} {"src_title": "U-Boot-Kriegsabzeichen (1939)", "tgt_title": "U艇战斗章", "src_document": [{"title": "Entwurf, Herstellung und Aussehen.", "content": "Der künstlerische Entwurf des U-Boot-Kriegsabzeichens (1939) stammte von Paul Casberg, einem zu dieser Zeit bekannten Maler und Grafiker. Zuvor waren mehrere Vorschläge zur Gestaltung des Abzeichens aus der Truppe heraus, durch das Oberkommando der Wehrmacht abgelehnt worden. Das genehmigte Muster orientierte sich weitestgehend am U-Boot-Kriegsabzeichen (1918), wurde jedoch den politischen Veränderungen angepasst. Am 1. November 1939 begann die Firma C. Schwerin und Sohn aus Berlin mit der Fertigung. Die ersten Abzeichen wurden am 10. November 1939 an die Präsidialkanzlei der Ordenskanzlei geliefert. Im Verlauf des Krieges ist das U-Boots Kriegsabzeichen dann auch von der Firma Souval aus Wien hergestellt worden. Wann die ersten gestickten Versionen des U-Boot Kriegsabzeichens aufgetaucht sind, ist nicht mehr feststellbar. Die Stoffausführung, aus Kunstseide und Baumwolle gewebt, hatte in etwa die gleiche Größe wie das Original. Ihr Vorteil gegenüber der Metallversion bestand darin, dass das Stoffabzeichen in der Enge eines U-Bootes besser getragen werden konnte und letztendlich auch der, dass damit ein unerwünschtes „Klappern“ bei Schleichfahrten vermieden werden konnte. Das quer-ovale, aus Tombakbronze (später Feinzink) gefertigte Abzeichen ist vergoldet und zeigt mittig ein stilisiertes U-Boot, welches von einem Lorbeerkranz umschlossen ist. Am oberen Rand des Kranzes ist mittig das Hoheitsabzeichen der Kriegsmarine, ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen, der in seinen Fängen ein auf dem Kopf stehendes Hakenkreuz hält, zu sehen. Seine Größe war etwa 48 × 39 mm. Das U-Boots-Kriegsabzeichen in Gold mit Brillanten für den Befehlshaber der U-Boote, Karl Dönitz, hatte im Gegensatz zu den anderen Brillantabzeichen, neben dem mit Brillanten besetzten Hakenkreuz, zusätzlich zwölf Brillanten, die um den Lorbeerkranz herum gleichmäßig verteilt waren. Insgesamt war dieses Abzeichen auch etwas größer gehalten, das betraf sowohl den Kranz selbst als auch das Hakenkreuz. Nach seiner Verhaftung am 23. Mai 1945 wurden Dönitz sämtliche Orden und Ehrenzeichen abgenommen. Nach dessen Rückgabe fehlte jedoch am U-Boot-Kriegsabzeichen das brillantenbesetzte Hakenkreuz, welches vermutlich durch einen unbekannten US-Angehörigen mittels Feinsäge entfernt worden war. Über den derzeitigen Verbleib des Abzeichens ist nichts bekannt. Es dürfte sich noch im Nachlass und Privatbesitz der Familie Dönitz befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Trageweise.", "content": "Das U-Boot-Kriegsabzeichen wurde als Steckabzeichen am Rock, blauen und weißen Jackett, blauer und weißer Messejacke, an der Jacke, am Überzieher und am blauen und weißen Hemd auf der linken Brust, wie das U-Boots-Kriegsabzeichen des Weltkrieges, in und außer Dienst getragen. Es konnte auch zu allen Uniformen der Partei und des Staates getragen werden. Zur bürgerlichen Kleidung durfte eine verkleinerte Form (16 mm Nadel) der Auszeichnung am linken Rockaufschlag getragen werden. Bei Festanlässen war ein dementsprechender Miniaturanhänger zum Frackkettchen statthaft. Laut Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26. Juli 1957 ist das Tragen des U-Boot-Kriegsabzeichens (1939) in der Bundesrepublik Deutschland nur ohne nationalsozialistisches Emblem gestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Stiftungserlass und Verleihungsbestimmungen.", "content": "Der am 13. Oktober 1939 im Reichsgesetzblatt erlassene Stiftungswortlaut besagte, dass für alle U-Boot-Besatzungen der Kriegsmarine die Einführung des U-Boots-Kriegsabzeichens beschlossen sei. Dieses wurde im Namen des Befehlshabers der U-Boote (B.d.U. Karl Dönitz) an alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der vor dem Feinde tätigen U-Boote verliehen. Mindestvoraussetzung zum Erwerb waren zwei oder mehr Feindfahrten sowie allgemeine Bewährung im Dienst. Von diesen Bedingungen konnte im Falle von Verwundungen abgewichen werden. Die Prüfung oblag dem Einzelfall und wurde durch Dönitz selbst entschieden. Die entsprechenden vertiefenden Verleihungsbestimmungen vom 13. Oktober 1939 besagten, dass neben Würdigkeit und guter Führung der Beliehene auch keine Arreststrafe innerhalb der letzten sechs Monaten verbüßt hatte. Die besonderen Verleihungsbedingungen erwähnen erneut die Mindestteilnahme an zwei Feindfahrten sowie die Verleihung des Abzeichens bei besonderer Auszeichnung während der Feindfahrt im Operationsgebiet oder sonstige hervorragende Einzeltaten.", "section_level": 1}, {"title": "Verleihungszahlen.", "content": "Genaue und verlässliche Verleihungszahlen lassen sich auch bei diesem Abzeichen kaum beziffern. Die einschlägige Literatur geht von 9.536 Verleihungen des U-Boot-Kriegsabzeichens, 29 Verleihungen des U-Boot-Kriegsabzeichens mit Brillanten und einer Verleihung des U-Boot-Kriegsabzeichens als Sonderabzeichen aus. Vor allem die Bezifferung mit „nur“ 9.536 Verleihungen des U-Boot-Kriegsabzeichens ist jedoch kritisch zu beurteilen, da auf den U-Booten der Kriegsmarine von 1939 bis 1945 nahezu 40.000 Marinesoldaten ihren Dienst verrichtet haben, von denen wiederum die Mehrheit die geforderte Mindestvoraussetzung von zwei Feindfahrten erfüllt hatten.", "section_level": 1}, {"title": "U-Boot-Kriegsabzeichen mit Brillanten.", "content": "Nach Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes war es in der Kriegsmarine allgemein üblich, das zuvor verliehene entsprechende Kampfabzeichen mit Brillanten zu verleihen. Das so geschaffene Sonderabzeichen des U-Boot-Kriegsabzeichens in Gold mit Brillanten wurde daher nur in besonderen Fällen, aber auch ehrenhalber durch den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine verliehen. Es ist auch niemals offiziell gestiftet, noch im eigentlichen Sinne „verliehen“ worden. Bisher sind 29 Verleihungen und eine Sonderanfertigung für Karl Dönitz nachweisbar. Diese waren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) wurde am 13. Oktober 1939 vom Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Großadmiral Erich Raeder gestiftet. Es konnte an alle Besatzungsmitglieder der U-Boote verliehen werden, wenn diese mindestens zwei Feindfahrten im U-Boot-Krieg nachweisen konnten.", "tgt_summary": "U艇战斗章()最初源自第一次世界大战时的1918年,当时是奖励给进行了三次战斗巡逻的潜艇乘组人员。通常佩戴在制服左胸口的下方。到1939年时,纳粹德国海军又重新启用这种奖章,不过图案有所变化。二战时获得这种奖章需要进行两次战斗巡逻,然而每次巡逻的时间可能长达数周。有些比较成功地指挥官在进行了一次战斗巡逻后就获得了这枚奖章。1941年后,还出现了一种带有钻石的U艇战斗章,它通常奖给获得橡叶骑士铁十字勋章的指挥官。", "id": 2384533} {"src_title": "Expo 2015", "tgt_title": "2015年世界博览会", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Oktober 2003 beschloss die italienische Regierung, sich mit Mailand für die Expo 2015 zu bewerben. Als Ausstellungsort wurde das Gelände der Neuen Messe Mailand vorgesehen, die 2005 eröffnet wurde. Die endgültige Entscheidung für Mailand fand jedoch erst am 31. März 2008 statt – auf der Konferenz des Bureau International des Expositions in Paris konnte sich die Stadt bei den Delegierten mit 86 zu 65 Stimmen gegen den Konkurrenten Izmir durchsetzen. Der Zuschlag für Mailand wurde in der Stadt mit einer „Victory Parade“ gefeiert. Am 31. Juli 2013 kündigte die Ausstellungsgesellschaft eine Medienpartnerschaft mit dem staatlichen Rundfunksender RAI an, der unter der Bezeichnung \"RAI Expo\" über die Mailänder Weltausstellung berichten wird. Bei der Eröffnung am 1. Mai 2015 kam es zu schweren Ausschreitungen in der Mailänder Innenstadt. Es gab Verletzte und Sachbeschädigung, einzelne Brände wurden mit Wasserwerfern gelöscht. Mehrere Personen wurden festgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Organisierte Kriminalität und Korruption.", "content": "Die Organisierte Kriminalität überschattete auch diese Weltausstellung. Die Ausstellungsgesellschaft schloss mit den beteiligten Baufirmen, um jeden Verdacht der Korruption oder Mafia-Infiltration zu vermeiden, eine Legalitätsvereinbarung und es wurden Zertifikate „mafiafrei“ vergeben. Alle beteiligten Baufirmen wurden als zertifiziert mafiafrei bestätigt. Die Baustellen wurden kontrolliert. Mit dem Resultat, dass bei 7200 Kontrollen es keine einzige Unregelmäßigkeit, geschweige denn eine Anzeige gab. Am 8. Mai 2014, ein Jahr vor der Eröffnung der Weltausstellung Expo 2015, wurde ein Korruptionsring ausgehoben, dem ein Ex-Berlusconi-Senator und ein früherer Sozialist angehörten – insgesamt sieben Manager und Politiker wurden wegen Korruption im Zusammenhang mit der Expo 2015 verhaftet. Sie kontrollierten die Ausschreibungen für die Expo und kassierten hohe Bestechungsgelder. Den Verhafteten wurde die Bildung einer mafiosen „cùpola“ zur persönlichen Ausbeutung und Manipulation der milliardenschweren Auftragsvergabe angelastet. In Untersuchungshaft genommen wurden unter anderen der für die Auftragsvergabe direkt zuständige Expo-2015-Manager sowie der ehemalige Chef der für Infrastrukturvorhaben verantwortlichen Gesellschaft der Region Lombardei. Der letztgenannte Direktor war bereits einmal im März zusammen mit sieben Komplizen wegen korrupter Machenschaften in Untersuchungshaft gesteckt worden. Aus Angst davor, dass die Bauarbeiten nicht pünktlich abgeschlossen werden, für negative Schlagzeilen hatte der bedenkliche Rückstand bei den Bauarbeiten bereits gesorgt, sah sich die Regierung des Ministerpräsidenten Matteo Renzi jedoch veranlasst, die Kontrollverfahren gegen die Mafia zu „vereinfachen“.", "section_level": 2}, {"title": "Thema.", "content": "Als Thema für die Expo 2015 wurde \"Den Planeten ernähren, Energie für das Leben\" (\"Nutrire il pianeta, energia per la vita\") gewählt. Es sollte Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit den Themen Ernährung und Essen verbinden und knüpfte damit an Themen an, die bereits in früheren Weltausstellungen eine Rolle gespielt hatten (z. B. bei der Expo 2008 in Saragossa mit dem Thema \"Wasser und nachhaltige Entwicklung\"). Angesichts neuer globaler Szenarien und aktueller Probleme lag der Schwerpunkt auf dem Recht aller Menschen auf gesunde und ausreichende Ernährung. Anders als bei bisherigen Weltausstellungen sollte diesmal keine Leistungsschau veranstaltet, sondern ein Diskussionsforum geboten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Das Gelände, das die Messehallen der Expo 2015 beherbergt, erstreckt sich nordwestlich von Mailand in den Gemeinden von Rho und Pero. Es nimmt eine Fläche von 1,1 km2 ein. Neben dem neuen Messegelände Fiera di Milano, einem Entwurf des Architekten Massimiliano Fuksas, entsteht eine städtebauliche Neugestaltung des gesamten Gebietes. Das Gebiet war lange Zeit von Industrieanlagen geprägt und wurde dann sowohl für die Landwirtschaft als auch für logistische und kommunale Dienstleistungen verwendet. Die beiden Bereiche werden durch eine Fußgängerbrücke verbunden, die neben dem zukünftigen Bahnhof für Hochgeschwindigkeitszüge in Rho-Pero liegt (Bahnhof Rho Fiera). Die ursprünglich geplanten Radwege wurden nie gebaut, sodass es nicht praktisch war, mit dem Fahrrad anzureisen. Mehrere Autobahnen wurden gebaut oder erweitert, um den Zugang zum Messegelände zu ermöglichen. Die Weltausstellung mit ihrer umfangreichen, jedoch temporären Gesamt-Infrastruktur wurde von verschiedenen nationalen und internationalen Unternehmen im Rahmen eines Sponsoring unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Pavillons.", "content": "Die einzelnen Pavillons wiesen eine Fläche zwischen 500 und 4500 m2 auf. Es war vorgesehen, dass 56 % der Fläche begrünt sein sollten. Die Expo-Leitung erwartete ein Besucheraufkommen von 20 Millionen, wobei etwa 75 % der Besucher aus Italien stammen würden.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Der Teilnahmevertrag für die EXPO 2015 wurde am 25. September 2012 unterzeichnet. Die Ausstellungsfläche des deutschen Pavillons betrug rund 4900 m2, die Investitionssumme betrug 40 Millionen Euro. Im Juni 2013 wurde der Siegerentwurf der \"ARGE Deutscher Pavillon EXPO 2015 Mailand\" (Schmidhuber, Milla & Partner, Nüssli Deutschland) vorgestellt. Für die Organisation des Deutschen Pavillons wurde die Messe Frankfurt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgewählt. \"Fields of Ideas\", der Deutsche Pavillon, orientierte sich am Leitmotiv der EXPO 2015 („Feeding the Planet, Energy for Life“). Deutschland präsentierte sich als lebendige, fruchtbare „Landschaft“ voller Ideen für die Ernährung der Zukunft. Unter dem Motto \"„Be active!“\" machte der Pavillon erlebbar, wie bedeutsam ein wertschätzender Umgang mit der Natur für die Nahrungssicherung ist und lud die Besucher ein, selbst aktiv zu werden. Architektur und Ausstellung waren eng miteinander verzahnt. Der Pavillon in Form einer sanft ansteigenden Landschaftsebene erinnerte an ein Stück deutscher Feld- und Flurlandschaft. Zentrales Gestaltungselement waren stilisierte Pflanzen, die als „Ideen-Keimlinge“ aus der Ausstellung an die Oberfläche wuchsen, wo sie ein Blätterdach entfalteten. Besucher konnten die „Fields of Ideas“ auf zwei Wegen entdecken: Auf dem ersten Weg flanierten sie über die frei begehbare Landschaftsebene. Der zweite Weg führte durch die Themenausstellung im Pavillon-Inneren – von den Quellen der Ernährung bis hin zu Lebensmittelproduktion und Konsum in der urbanen Welt. Um in die Welt der sechs Themenfelder Wasser, Boden, Klima, Artenvielfalt, Lebensmittel sowie Mein Garten der Ideen einzutauchen, erhielt jeder Besucher ein SeedBoard. Dabei handelte es sich um ein 20 mal 10 Zentimeter großes, ausklappbares Stück Wellpappe. Die Innenfläche diente als Projektionsfläche für alle virtuell im Pavillon erfahrbaren Inhalte – Texte, Bilder, Filme oder Spiele. Ausstellungsinhalte ließen sich mit dem SeedBoard starten und steuern. „Bei allen Themen, die der Deutsche Pavillon zur Entdeckung bereithält, ist die Fassade des Pavillons diejenige, die alles zusammenhält, die das charakteristische Bild Deutschlands nach Außen transportiert.“ Holz, Faserzement und textile Membrane mit organischer Photovoltaik waren die prägenden Materialien des Deutschen Pavillons. Für die Fassaden, die in ihrem Erscheinungsbild aufgebrochenen Erdschichten ähnelten, wählten die Architekten ein traditionsreiches Produkt in seiner neuesten Version: durchgefärbte Faserzementtafeln in zwei neuen irdenen Farbtönen. Mit rund drei Millionen Besuchern zog der Deutsche Pavillon „Fields of Ideas“ zum Abschluss der Expo Milano 2015 eine positive Bilanz. Neben dem Reddot Award für die beste Kommunikation im Raum zeichnete ihn das US-amerikanische Exhibitor Magazin als besten Pavillon und für die beste Interaktivität (für das SeedBoard) aus. Ebenso gewann der Deutsche Pavillon bei den FAMAB-Awards in drei Kategorien: Gold für das „Best Public Event“, Gold für die „Best Interactive Installation“ und Bronze für die „Best Thematic Exhibition“. Der Award für die „Best Interactive Installation“ ging mit der höchsten Jurywertung für das „SeedBoard“ an das Team des Deutschen Pavillons. Nach Aichi, Saragossa, Yeosu und Shanghai hat eine internationale Jury den Deutschen Expo-Auftritt in Mailand ein weiteres Mal mit dem B.I.E.-Award ausgezeichnet. Mit den B.I.E. Awards würdigte sie diejenigen Teilnehmer, die u. a. das Motto „Feeding the Planet, Energy for Life“ am besten in Mailand umgesetzt haben. Die Preise lobt das Bureau International des Expositions (B.I.E.) mit Sitz in Paris aus, das die Vergabe von Weltausstellungen verantwortet.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Am 17. April 2012 entschied Österreich an der Expo 2015 teilzunehmen. Die Ausstellungsfläche des österreichischen Pavillons wird voraussichtlich rund 2000 m2 betragen. Am 13. Januar 2014 wurde der Österreich-Pavillon für die Weltausstellung 2015, die unter dem Motto: „Feeding the Planet, Energy for Life“ steht, im 21er Haus, dem Museum für zeitgenössische Kunst, präsentiert. 450 Interessenten forderten die Ausschreibungsunterlagen an, 56 Kreativ-Teams reichten im Rahmen eines EU-weiten Gestaltungswettbewerbs Entwürfe ein. Eine Fachjury ermittelte im Anschluss den hinsichtlich Idee, Raumkonzept, Realisierbarkeit und Nachhaltigkeit bestgeeigneten Entwurf. Wettbewerbssieger war das interdisziplinäre team.breathe.austria, dem unter anderem Vertreter der TU Graz und der BOKU Wien angehören. Ihr energieautarkes Konzept breathe.austria rückt mit der Luft das „Lebensmittel Nummer eins“ ins Zentrum. Die Ausstellungsfläche von 560 Quadratmetern wurde mit heimischen Bäumen dicht bepflanzt, die gesamte Vegetation von Stauden bis Großgehölzen durchläuft während der EXPO einen regulären Jahreszeitenzyklus. „Wir nützen das hohe Identifikationspotenzial der einmaligen Luft- und Lebensqualität in Österreich und thematisieren die natürliche wie technische Kompetenz unseres Landes. Nach dem Motto ‚Energy for Life‘ realisieren wir einen Pavillon zum Durchatmen — mit dem gefühlten Klima eines dichten Waldes aus Österreich. Ein Atemzug in unserem österreichischen Wald bleibt zwei Jahre in der Lunge“, unterstreicht Klaus. K. Loenhart, Vertreter des team.breathe.austria. Im Zuge des Programms \"Towards a Sustainable EXPO\" des italienischen Umweltministeriums erhielt Österreich für den Pavillon für sein nachhaltiges Architekturkonzept eine Auszeichnung.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Der Schweizerische Bundesrat hat sich am 12. Mai 2010 für eine Teilnahme der Schweiz an der Expo 2015 ausgesprochen. Die Schweiz bestätigte am 5. Januar 2011 ihre Teilnahme an der Expo 2015 gegenüber dem Gastgeberland Italien. Einen Monat später, am 3. Februar 2011, wurde im Centro Svizzero in Mailand im Beisein von Oberbürgermeisterin Letizia Moratti die Teilnahme der Schweiz mit einem offiziellen Anlass gefeiert. Am 27. Oktober 2011 erfolgte die Unterzeichnung des entsprechenden Vertrages. Die Schweiz war mit dem Projekt \"Confooderatio Helvetica\", ein Wortspiel abgeleitet aus dem lateinischen Namen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Confoederatio Helvetica (CH), und dem englischen Wort für Essen, food, vertreten. Der Schweizer Pavillon umfasste eine Fläche von 4432 m2 und steht in unmittelbarer Nähe des italienischen Pavillons. Für die Umsetzung des am 20. Januar 2012 aus einem anonymen zweistufigen Wettbewerb aus 103 eingereichten Ideen hervorgegangenen Siegerprojekts der \"netwerch GmbH\" aus Brugg zeichnet Präsenz Schweiz verantwortlich, die bauliche Umsetzung realisierte Nüssli (Schweiz) AG. Das Projekt sieht u. a. den Bau von bis zu 12 Meter hohen Holztürmen vor, die mit Schweizer Spezialitäten gefüllt werden, wo sich dann die Besucher bedienen können. Die aus den Holztürmen konsumierten Esswaren sollen nicht wieder nachgefüllt werden. So soll den Besuchern vor Augen geführt werden, dass Lebensmittelvorräte nicht unerschöpflich sind. Hauptsponsor des Schweizer Pavillons war der Nahrungsmittelkonzern Nestlé, den Städteauftritt von Basel sponsert der dort ansässige Saatgut- und Pflanzenschutzmittelhersteller Syngenta. Die Art der Präsentation wurde von mehreren Schweizer Nichtregierungsorganisationen kritisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "An der Weltausstellung nahmen folgende Staaten und Organisationen als Aussteller teil:", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Für die Expo gab es für die Betriebssysteme Android und iOS eine offizielle App. Sie enthielt beispielsweise eine GPS-basierte Karte des Ausstellungsgeländes. Allerdings wurde die Karte nur bei eingeschaltetem Datenroaming angezeigt, oder bei Nutzung des Expo-WLAN, welches auf den Außenbereichen nahezu flächendeckend allen Besuchern kostenfrei zur Verfügung stand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weltausstellung Expo 2015 unter dem Motto \"Feeding the Planet, Energy for life\" (dt. \"Den Planeten ernähren, Energie für das Leben\") fand vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 im italienischen Mailand statt. Bei der „Expo“ handelt es sich um eine der vom \"Bureau International des Expositions\" (BIE) anerkannten großen internationalen Ausstellungen. Der Ausstellungspavillon Deutschlands stand unter dem Motto \"Be active\" (dt. \"Sei aktiv\").", "tgt_summary": "2015年世界博览会是于意大利米兰举办的世界博览会,日期为2015年5月1日到10月31日。2010年11月23日,国际展览局正式宣布2015年世界博览会由米兰举办。1906年世界博览会曾于米兰举办,这将是1906年后米兰第二次举办世界博览会。", "id": 1876338} {"src_title": "Sukeban Deka – Die Kazama-Schwestern schlagen zurück", "tgt_title": "飞女刑事III 少女忍法帖传奇", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Japan der Gegenwart wird durch eine ständig wachsende Jugendkriminalität bedroht. Die Regierung reagiert und formiert eine neuartige Spezialeinheit. Der „Schülerpolizeiverband“ wird dem Jugendordnungsamt unter Kurando Sekine unterstellt, einem Doktoranden im Dienst des Justizministeriums. Das Ziel der zehnköpfigen Truppe ist die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung, was auch gelingt. Die Erweiterung von wesentlichen Kompetenzen nutzt der totalitäre Kurando indes im Geheimen zur Planung staatsfeindlicher Aktivitäten. Die 17-jährige Yui Kazama – vor ihrer Umgruppierung auch als Saki Asamiya bekannt – ist ein ehrbares Mitglied der Schülerpolizei, die irgendwann Zweifel an den höchst fragwürdigen Methoden ihrer Einheit hegt. Sie verweigert mehrmals den Dienst und beteiligt sich nicht an Gewaltanwendungen oder Strafvollstreckungen, die auch tödlich enden können. Nach einem Disput mit Gruppenleiterin Tōko verlässt sie schließlich das Team. Die verbliebenen Mitglieder degenerieren derweil zur persönlichen Kampftruppe Kurandos. Die brutale Vorgehensweise Kurandos beunruhigt auch Direktor Kurayami, Yuis ehemaligen Vorgesetzten. Dieser betraut einen loyalen Mitarbeiter mit Untersuchungen. Als Kurayamis Vertrauensmann wenig später belastendes Material sicherstellt und eine Kopie auf einem Datenträger anfertigt, wird er von anrückenden Jungpolizisten überrascht und verletzt. Kurz vor seinem Tod vertraut er sich den beiden Schwestern Yuka und Yuma Kazama an, ehemaligen \"Girl-Cop\"-Agenten, mit der Bitte, das Beweismaterial Kurayami zu übergeben. Als dieser jedoch unter einem Vorwand von Kurando verhaftet wird, der um seine Putsch-Pläne fürchtet, kontaktieren die beiden Mädchen Yui. Nachfolgend beschließen die drei Kazama-Schwestern, sowohl Bösewicht Kurando gemeinsam zur Fall zu bringen als auch dessen ungeliebtes Gefolge. Unterdessen leitet Kuranda eine weitere Phase zur Errichtung eines Parallelstaates ein. Angst, Chaos und vorgetäuschte Terroranschläge folgen; als vermeintlichen Urheber denunziert er Menschen am Rande der Gesellschaft. Die Schwestern bekämpfen schließlich mit der Unterstützung von Kyōsuke Bando, dem Anführer der „Außenseiter-Kommune“, Kurandos mordende Schutztruppen. Am Ende tötet Yui mit ihrem Yo-Yo den größenwahnsinnigen Oberfiesling. Gleichzeitig verhindert sie mit dessen Tod einen folgenschweren Terroranschlag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sukeban Deka – Die Kazama-Schwestern schlagen zurück (jap., \"Sukeban Deka: Kazama San-shimai no Gyakushū\", dt. „~: Gegenangriff der 3 Kazama-Schwestern“) ist ein japanischer Actionfilm der Tōei in Zusammenarbeit mit Fuji Television aus dem Jahr 1988, basierend auf den gleichnamigen Shōjo-Mangas von Shinji Wada. Regie führte Hideo Tanaka. In der Hauptrolle agiert Yui Asaka.", "tgt_summary": "《飞女刑事III 少女忍法帖传奇》(;スケバンデカスリー しょうじょにんぽうちょうでんき)是1986年10月30日至1987年10月29日间毎周四19:30 - 20:00,在富士电视台放送的日本校园剧。主演浅香唯。", "id": 2895195} {"src_title": "Richard Marcinko", "tgt_title": "理查德·馬辛克", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nach der Graduierung an der Admiral Farragut Academy in Tom’s River, New Jersey ging Marcinko 1958 zur US Navy. Nach der Grundausbildung wurde er als Fernschreiber-Operator auf eine Marinebasis in Neapel geschickt. Dort geriet er in eine Schlägerei mit einem anderen Soldaten und prügelte diesen spitalreif. In der Hoffnung Marcinko damit zu strafen, sandten ihn seine Vorgesetzten in die Ausbildung der Kampfschwimmer-Einheiten UDT, erfüllten ihm jedoch damit einen langgehegten Wunsch. Während seiner Zeit im UDT-21 wurde Marcinko von seinem Vorgesetzten dazu ermutigt, die Offiziersschule zu absolvieren. Nach deren Abschluss im Dezember 1965 wechselte er im Juni 1966 zum SEAL Team 2 und wurde im Vietnamkrieg eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Vietnam.", "content": "Am 18. Mai 1967 führte Marcinko sein Team in einen Einsatz auf Iloilo, wo sie zahlreiche Vietcong-Kämpfer töteten und sechs feindliche Sampans zerstörten. Die US Navy bezeichnete den Einsatz als «die erfolgreichste SEAL-Operation im Mekong-Delta». Kurz darauf erhielt Marcinko sowohl den ersten von vier Bronze Stars als auch ein Vietnamese Cross of Gallantry mit silbernem Stern von der Armee der Republik Vietnam. Nach seiner Rückkehr in die USA wurde Marcinko zum Lieutenant Junior Grade befördert. Nach einigen Monaten in den USA kehrte Marcinko mit dem SEAL Team 2 nach Vietnam zurück. Während der Tet-Offensive unterstützte er mit seiner Einheit die Special Forces in Châu Đốc. Was als Straßenkampf begann, endete als Rettungsaktion von in Kirche und Spital festsitzenden amerikanischen Krankenschwestern. Nach einer zweiten Stationierung in Vietnam und zweijähriger Tätigkeit im Stab sowie der Beförderung zum Lieutenant Commander, wurde Marcinko 1973 als Militärattaché nach Kambodscha gesandt. Eineinhalb Jahre später wurde er in die USA zurückbeordert und übernahm das Kommando über das SEAL Team 2.", "section_level": 1}, {"title": "SEAL Team Six.", "content": "Während der Geiselnahme von Teheran berät Marcinko eine Task Force bei der Ausarbeitung einer Strategie zur Befreiung der amerikanischen Geiseln, welche in der Operation Eagle Claw und letztendlich in einem Desaster gipfelt. Die Verantwortlichen der Navy sehen nun das Bedürfnis nach einer profimäßigen Antiterroreinheit und beauftragen Marcinko mit deren Planung und Entwicklung. Marcinko wird der erste Kommandant der neuen Einheit, welche er als SEAL Team Six bezeichnet, obwohl die USA zu diesem Zeitpunkt lediglich über zwei SEAL-Teams verfügen. Mit der falschen Nummerierung will er anderen Nationen vorgaukeln, die USA habe drei ihnen bisher unbekannte SEAL-Teams im Einsatz. Marcinko wählt alle Mitglieder seiner Einheit persönlich aus und verschafft dem SEAL-Team Six den Ruf der Top-Antiterroreinheit der US-Navy. Das Team wird verschiedentlich mit den Delta-Force-Einheiten der US-Army verglichen. Dieses Team befehligt Marcinko von 1980 bis 1983.", "section_level": 1}, {"title": "Red Cell.", "content": "Nach seinem Weggang aus SEAL Team Six wird Marcinko damit beauftragt, eine Einheit zu schaffen, welche die Navy auf Schwachstellen in Bezug auf terroristische Angriffe testen soll. Er gründet 1984 das Naval Security Coordination Team OP-06D, für welches er zwölf Mitglieder von SEAL Team Six sowie einen Angehörigen der Marine Force Recon verpflichtet. Die Einheit erhält den inoffiziellen Namen «Red Cell», was so viel heißt wie «Rote (sprich: kommunistische) Zelle». Marcinkos Team unterzieht die Sicherheit von Marinebasen, Atom-U-Booten, Kriegsschiffen, zivilen Flughäfen und einer amerikanischen Botschaft einer Prüfung, um den technischen Stand der Navy gegenüber terroristischen Anschlägen festzustellen. Er schafft es, als uneinnehmbar betrachtete Hochsicherheitsanlagen wie Unterseeboote, Schiffe und sogar das US-Präsidentenflugzeug Air Force One zu infiltrieren und unentdeckt wieder zu verlassen. Er behauptet, Red Cell habe erfolgreich nukleare Gerätschaften aus US-Navybasen gestohlen, und beweist damit die Möglichkeit von Szenarien zur Kaperung atomar betriebener Unterseeboote zum Zweck, diese als schmutzige Bomben einzusetzen, bzw. durch milde Folter an verantwortlichen Besatzungsmitglieder in den Besitz der Abschusscodes für die mitgeführten Marschflugkörper zu gelangen. Frühere Red-Cell-Mitglieder behaupten, diese Übungen dienten lediglich als Tarnung, um SPECWAR-Angehörige für Geheimoperationen gegen echte Terrorgruppen an Einsatzorte auf der ganzen Welt zu verschieben.", "section_level": 1}, {"title": "Zivilleben.", "content": "Seit seinem Ausscheiden aus der US-Marine hat Marcinko mehrere Dokumentarfilme zu militärischen Themen produziert, darunter eine Dokumentation über Red Cell, in der er zahlreiche seiner früheren Vorgesetzten beschuldigt, für seine Verurteilung wegen Veruntreuung von Geldern und Mitteln verantwortlich zu sein. Zudem hat Marcinko seine Autobiographie Rogue Warrior sowie verschiedene fiktive Nachfolgeromane geschrieben. Zur Zeit amtiert Marcinko als CEO von Red Cell International, einer privaten Sicherheitsberatungsfirma in Washington, D.C. Er ist Sprecher der Maritime Training Academy des Schlauchbootherstellers Zodiac und war bei der Produktion der TV-Serie 24 als Berater tätig. Zusammen mit dem Softwareunternehmen Bethesda Softworks produzierte Marcinko das im November 2009 veröffentlichte Computerspiel Rogue Warrior. Daneben hat er beim US-Messerhersteller Strider Knives an der Entwicklung zweier Kampfmesser mitgearbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Marcinko hat eine Haftstrafe wegen Betruges beim Einkauf von Handgranaten verbüßt. In seiner Autobiographie behauptet er, Opfer einer Verschwörung aufgrund seiner Tätigkeit mit Red Cell zu sein. Die Betrugsaffäre habe lediglich die Lücken innerhalb des militärischen Sicherheitsapparates aufzeigen sollen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard «Dick» Marcinko (* 21. November 1940 in Lansford, Pennsylvania) ist früherer United States Navy SEAL und Autor. Er verfügt über mehrere Spitznamen, wie beispielsweise «Rogue Warrior», «Demo Dick», «Shark Man of the Delta» und «The Geek».", "tgt_summary": "理乍得·马辛克(英语:Richard Marcinko,1940年-11月21日),又译理乍得·马辛柯,小名迪克(英语:Dick),生于美国宾夕法尼亚州兰斯福(Lansford),前美国海军中校与海豹部队队员。他创立了海豹部队第六小队以及红色小组(Red Cell)。在退休后,他成为一名作家、广播节目主持人以及军方顾问。", "id": 2910712} {"src_title": "Inna (Sängerin)", "tgt_title": "茵娜", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Inna wuchs im Schwarzmeer-Küstenort Neptun auf. Im benachbarten Mangalia besuchte sie das Wirtschaftsgymnasium. Nach Abschluss begann sie ein Studium der Politikwissenschaften an der Universität der Kreishauptstadt Constanța, bevor sie 2008 ihre musikalische Karriere aufnahm. In ihrer Jugend nahm Inna Gesangsunterricht. Im Februar 2011 übertraf sie als erste europäische Sängerin mit ihren YouTube-Videos den Rekord von über 1 Milliarde Aufrufen.", "section_level": 1}, {"title": "\"Hot\" (2008–2011).", "content": "Ende 2008 erschien Innas erste Single \"Hot\", die Platz eins der in ihrer Heimat zum damaligen Zeitpunkt offiziell publizierten Romanian Top 100 erreichte. Doch auch über die Grenzen Rumäniens hinaus wurde der Song ein Clubhit, vor allem in den südosteuropäischen Ländern. In Spanien erreichte \"Hot\" im Juli 2009 Platz 1 der spanischen Charts. Währenddessen landete Inna in Rumänien weitere Top-10-Platzierungen mit den Singles \"Love\" und \"Déjà Vu\". Bei den MTV Europe Music Awards 2009 in Berlin wurde sie als bester rumänischer Act ausgezeichnet. Anfang 2010 chartete Innas Debütsingle \"Hot\" in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den USA. Gleichzeitig hatte Inna mit \"Amazing\" ihren nächsten Erfolg in Rumänien, der als zweite Single nach \"Hot\" Platz eins der Romanian Top 100 belegte. In Frankreich schaffte im September 2010 mit \"Déjà Vu\" die dritte Single in Folge den Einstieg in die Top-10. Nach \"Hot\" und \"Amazing\" erreichte \"Déjà Vu\" Platz sechs. In Großbritannien gelangte der Song nur auf Platz 60. Bei den regionalen Wahlen im Vorfeld der MTV Europe Music Awards 2010 wurde Inna zum zweiten Mal in Folge als bester rumänischer Act gewählt. Parallel dazu entwickelte sich \"Sun Is Up\" in ihrer Heimat zu einem großen Radioerfolg und kletterte bis auf Platz zwei der Romanian Top 100. Es ist Innas fünfter Top-10-Hit innerhalb von zwei Jahren und der sechste, der die Top 20 erreichte. Der in Rumänien Anfang 2010 veröffentlichte Song \"10 Minutes\" erreichte in Frankreich im Dezember 2010 als vierte Single in Folge auf Anhieb die Top-Ten der Charts. Zudem erhielt Inna eine Nominierung bei den französischen NRJ Music Awards als beste ausländische Neuentdeckung des Jahres. \"Sun Is Up\" avancierte zu Innas erfolgreichstem internationalem Hit. In der Schweiz und in Deutschland erreichte der Song in den Charts Platz drei bzw. Platz 26 und war damit jeweils so hoch platziert wie keine andere Single der Sängerin zuvor. Am 6. März 2011 erreichte \"Sun Is Up\" auch in Frankreich Platz zwei der Charts. Während der Song in anderen Ländern als erste Auskopplung aus einem neuen Album angekündigt wurde, wurde er in Großbritannien im Vorfeld des dort im Juni 2011 erschienene Debütalbum \"Hot\" veröffentlicht und erschien am 1. Mai 2011 als fünfte Single-Auskopplung.", "section_level": 2}, {"title": "\"I Am The Club Rocker\" (2011–2012).", "content": "Anlässlich der anstehenden Veröffentlichung des angekündigten zweiten Albums \"I Am the Club Rocker\" richtete Inna im April 2011 eine offizielle Webseite ein, auf der auch das CD-Cover zu sehen war und eine neue Single mit dem Titel \"Club Rocker\" angekündigt wurde. Am 30. Mai 2011 wurde der Song veröffentlicht. Am 20. Juni 2011 präsentierte Inna auf ihrer Webseite einen Remix des Songs, bei dem US-Rapper Flo Rida als Gastsänger mitwirkte. Zunächst nur als Promo-Single in Spanien veröffentlicht, erschien \"Un Momento\", eine Zusammenarbeit mit dem spanischen DJ Juan Magán, im Juli 2011 offiziell als dritte Kopplung nach \"Sun Is Up\" und \"Club Rocker\". Mit \"Endless\" veröffentlichte Inna am 25. November 2011 eine vierte Single aus dem Album. Die gleichzeitige Veröffentlichung des Musikvideos ging einher mit einer Anti-Gewalt-Kampagne, bei der die Sängerin auf Gewalt gegen Frauen in Ehe oder Beziehung aufmerksam machte. Der Song erreichte in Rumänien mit Platz 5 die beste Chartplatzierung eines Inna-Songs seit \"Sun Is Up\". Im Januar 2012 konnte sich Innas Single \"Club Rocker\" im deutschsprachigen Raum in den Charts platzieren. Ebenfalls im Januar veröffentlichte Inna eine Coverversion des Michel-Teló-Liedes \"Ai Se Eu Te Pego!\". Mit \"WOW\" erschien im April 2012 die fünfte und letzte Single aus dem Album \"I Am The Club Rocker\", die Platz 10 der România Airplay 100 erreichte.", "section_level": 2}, {"title": "\"Party Never Ends\" (2012–2014).", "content": "Im Februar 2012 präsentierte Inna mit \"Caliente\" ihren ersten selbst geschriebenen und von Play & Win produzierten Song auf ihrem YouTube Account. Wie bereits bei \"Un Momento\" sang Inna auch bei \"Caliente\" in englischer und spanischer Sprache. Am 4. Mai 2012 wurde \"Caliente\" als offizielle Radio Version auf iTunes zum Download angeboten und am 14. Mai 2012 das Musikvideo veröffentlicht. Die Single erreichte jedoch lediglich Platz 84 der România Airplay 100. Bereits am 29. Mai 2012 versendete Innas Plattenfirma Roton Records mit \"Tu şi eu\" eine nächste potentielle Single an die rumänischen Radiostationen, die dem Song dank massiver Airplay-Einsätzen am 17. Juni 2012 einen Einstieg in die România Airplay 100 ermöglichten. Nachdem Anfang August 2012 das Musikvideo zur Single veröffentlicht wurde, kletterte \"Tu şi eu\" bis auf Platz 5 der România Airplay 100 und machte Inna mit acht Top-10-Hits seit ihrem Karrierestart zur erfolgreichsten rumänischen Künstlerin. Am 5. August 2012 debütierte \"INNdiA\", eine Kollaboration mit ihrem Produzenten-Team Play & Win, auf Platz 93 der România Airplay 100. Noch ohne Musikvideo, aber mit steigendem Radioeinsatz kletterte der Song bis auf Platz 66. Nach der Veröffentlichung des Videos erreichte der Song Anfang Januar 2013 schließlich Platz 10 und wurde ihr neunter Top-10-Song. Ebenfalls im Januar 2013 wurde die Single \"More Than Friends\" zusammen mit dem begleitenden Musikvideo als Vorgeschmack auf das dritte Studioalbum veröffentlicht. Die Kollaboration mit dem puertorikanischen Rapper Daddy Yankee erreichte in den România Airplay 100 allerdings nur Platz 20. Als erfolgreicher erwies sich der Song \"P.O.H.U.I.\" des moldauischen Musikprojekts Carla's Dreams, auf dem Inna als Gastsängerin mitwirkte; mit Platz 3 in den rumänischen Charts erreichte \"P.O.H.U.I.\" für Inna die höchste Chartplatzierung seit \"Sun Is Up\". Innas drittes Album \"Party Never Ends\" erschien weltweit am 4. März 2013 und beinhaltete auch die zuvor veröffentlichten Songs \"Caliente\", \"Crazy Sexy Wild\" bzw. \"Tu şi eu\" und \"INNdiA\". Während nach \"More Than Friends\" als nächste internationale Singleauskopplung \"Be My Lover\" ausgewählt wurde und parallel dazu \"Dame Tú Amor\" speziell in Mexico erschien, veröffentlichte Inna in ihrer Heimat die Promo-Single \"Spre mare\", die erst später neben \"P.O.H.U.I.\" auf der rumänischen Deluxe Edition des Albums erschien und sich auf Platz 19 der România Airplay 100 platzieren konnte. Als letzte Kopplung aus dem Album veröffentlichte die Sängerin am 16. Oktober 2013 den Song \"In Your Eyes\". Für die Single-Version und dessen Video konnte Inna den puerto-ricanische Reggaetón-Rapper Yandel als Gastmusiker gewinnen. Der Song erreichte in Rumänien Platz 44 und in Spanien Platz 31 der jeweiligen Single-Charts.", "section_level": 2}, {"title": "\"Summer Days\" (2014–2016).", "content": "Am 14. April 2014 veröffentlichte Inna mit \"Cola Song\" einen ersten Song aus ihrem vierten Studio-Album, welches 2015 erscheinen soll. Auf der Single arbeitete sie mit dem kolumbianischen Reggaeton-Sänger J Balvin \"(Tranquila)\" zusammen, der auch im dazugehörigen Musikvideo erschien. Für \"Cola Song\" sampelte Inna das Saxophon-Instrumental aus dem Song \"Piñata 2014\" von Andreas Schuller, zu dem sie Ende 2013 selbst den Gesang beisteuerte. Auch von Schuller selbst mitproduziert, ist \"Cola Song\" Innas erste Single, die die Spitze der rumänischen iTunes-Charts erreichte, seit der Store Ende September 2011 dort eröffnet wurde. Parallel zum \"Cola Song\" veröffentlichte der rumänische Rapper Puya seine neue Single \"Strigă!\", auf der Inna wiederum als Gastmusikerin mitwirkte. Beide Songs schafften im Mai 2014 den Sprung in die România Airplay 100 und erreichten dort Platz 2 \"(Strigă!)\" bzw. Platz 34 \"(Cola Song)\". \"Strigă!\" war in Rumänien damit zu diesem Zeitpunkt die erfolgreichste Single der Sängerin nach \"Amazing\". \"Cola Song\" ist der erste Song seit \"Club Rocker\", der sich auch in wichtige europäische Hitlisten platzieren konnte. So erreichte es Platz 77 in Deutschland und Platz 36 in der Schweiz. In Spanien ist es mit Platz 8 der dritt-erfolgreichste Song der Sängerin. Mit \"Good Time\" veröffentlichte Inna am 2. Juli 2014 weltweit die nächste Single aus dem geplanten neuen Studio-Album. Als Gastkünstler für den Song konnte sie den amerikanischen Rapper Pitbull gewinnen. In den România Airplay 100 war Platz 67 die Höchstplatzierung. Noch vor Veröffentlichung des offiziellen vierten Studio-Albums kündigte Inna das Erscheinen ihrer ersten EP \"Summer Days\" an. Am 18. August 2014 listete Inna auf ihrer Facebook-Seite und ihrem Twitter-Account die geplanten Veröffentlichungsdaten der EP-Songs \"Take Me Higher\" (25. August), \"Low\" (1. September), \"Devil’s Paradise\" (8. September) und \"Body And The Sun\" (15. September). Mit \"Tell Me\" erschien am 15. September 2014 jedoch zunächst ein weiterer neuer Song der EP, während die Veröffentlichung von \"Body And The Sun\" auf den 22. September verschoben wurde. Mit \"Summer Days\" erschien am 29. September 2014 schließlich auch der Titeltrack und sechste Song der EP. Am 25. November 2014 wurde mit \"Diggy Down\" eine weitere Single aus dem neuen Album veröffentlicht. Inna arbeitete für den Song mit dem amerikanischen Electropop-Duo Marian Hill zusammen und landete damit in den România Airplay 100 ihren dritten Nummer-1-Hit nach \"Hot\" (2008) und \"Amazing\" (2009). Es ist weiterhin ihre zwölfte Top-10-Platzierung und der 24. Chart-Eintrag in ihrer Heimat Rumänien. In der Jahresendwertung 2015 der România Airplay 100 belegte \"Diggy Down\" Platz 3. Auf der Single \"Summer In December\" der rumänischen Dance- und Popband Morandi wirkte Inna als Gastsängerin mit. Der Song, der am 17. Dezember 2014 erschien, erreichte Platz 80 der România Airplay 100 und hielt sich drei Wochen in der Hitliste. Mit \"Mai stai\" veröffentlichte die rumänische Band 3 Sud Est am 15. April 2015 eine Zusammenarbeit mit Inna, die in den România Airplay 100 Platz 25 erreichte. Am 8. Juni 2015 erschien mit \"We Wanna\" eine Zusammenarbeit von INNA, der rumänischen Pop-Sängerin Alexandra Stan \"(Mr. Saxobeat)\" und dem Rapper Daddy Yankee, der bereits bei Innas Single \"More Than Friends\" mitgewirkt hatte. \"We Wanna\" erzielte Platz 59 der România Airplay 100. Am 7. Juli 2015 gab Inna die Veröffentlichung ihres selbstbetitelten vierten Albums zum 15. September 2015 bekannt. Nachdem die EP \"Summer Days\" nie offiziell erschienen war, wurden dessen Songs mit Ausnahme der Tracks \"Take Me Higher\" und \"Summer Days\" unter anderem neben \"Diggy Down\" und \"Summer In December\" auf der Trackliste des Studio-Albums veröffentlicht. \"Take Me Higher\" sowie die Singles \"Cola Song\" und \"Good Time\" wurden nur auf \"Body And The Sun\", der japanischen Version des Albums, veröffentlicht. \"Bop Bop\" erschien als nächste internationale Single am 13. Juli 2015. Der Song, bei dem der US-amerikanische Sänger und Songwriter Eric Turner als Gast-Künstler mitwirkte, knüpfte beinahe nahtlos an den Erfolg von \"Diggy Down\" an. Am 26. Juli 2015 debütierte \"Bop Bop\" in den România Airplay 100 auf Platz 64 und stieg am 11. Oktober 2015 bis auf Platz 2 der Charts. Im Vorfeld der MTV Europe Music Awards 2015 in Mailand wurde Inna zum dritten Mal in ihrer Karriere als bester rumänischer Act ausgezeichnet. Auf der Single von Carla’s Dreams, \"Te rog\", die am 19. Oktober 2015 erschien, war Inna erneut als Gastsängerin zu hören und auch im dazugehörigen Musikvideo zu sehen. Anders als bei dem gemeinsamen Track \"P.O.H.U.I.\" aus dem Jahr 2013 wurde bei \"Te rog\" jedoch darauf verzichtet, Inna als Gastmusikerin auszuweisen. In den România Airplay 100 erreichte der Song Ende Januar 2016 Platz 1. Am 12. November 2015 veröffentlichte Inna das Musikvideo zur nächsten Singleauskopplung \"Yalla\", die bereits zur Albumveröffentlichung am 30. Oktober 2015 als Download bereitgestellt und in die Playlists der rumänischen Radiostationen aufgenommen wurde. Inna singt im Song zum ersten Mal teils in arabischer Sprache. In den România Airplay 100 debütierte \"Yalla\" am 15. November 2015 auf Platz 94 und erreichte mit Platz 13 seine Höchstposition am 1. Mai 2016. Anfang 2016 setzte Inna die Promotion für das Album fort und veröffentlichte am 4. Februar das Video zur nächsten Single \"Rendez Vous\". Am 3. April 2016 stieg der Song auf Platz 73 der România Airplay 100 und erreichte seine Höchstplatzierung auf Platz 45 am 22. Mai 2016. Unter dem Projektnamen G Girls veröffentlichte Inna zusammen mit ihren rumänischen Gesangskolleginnen Alexandra Stan, Antonia und Lori den Song \"Call The Police\". Das dazugehörige Musikvideo erschien am 1. Juni 2016. In die România Airplay 100 stieg die Single am 10. Juli 2016 auf Platz 86 ein, erreichte als Höchstposition Platz 64 und fiel nach vier Wochen aus den Charts.", "section_level": 2}, {"title": "\"Nirvana\" (2016–2018).", "content": "Ende April 2016 drehte Inna auf Mauritius das Musikvideo zur nächsten Single \"Heaven\". Der Song erschien am 7. Juni 2016 zusammen mit dem Video und erreichte am 3. Juli 2016 Platz 58 der România Airplay 100. In seiner sechzehnten Chartwoche erzielte der Song mit Platz 4 seine Höchstplatzierung. Zu ihrem Geburtstag am 16. Oktober veröffentlichte Inna mit \"Cum ar fi?\" einen rumänischsprachigen Song als Geburtstagsgeschenk für ihre Fans. Am 30. Oktober 2016 debütierte \"Cum ar fi?\" auf Platz 82 der România Airplay 100 und erreichte am 15. Januar 2017 Platz 33 als Höchstposition. Nach der Promo-Single \"Say It With Your Body\", die ab dem 30. September 2016 auf iTunes zum Download bereitgestellt wurde, veröffentlichte Inna am 1. Februar 2017 mit \"Gimme Gimme\" eine offizielle Single aus dem geplanten fünften Studioalbum sowie das dazugehörige Musikvideo. Am 12. Februar 2017 stieg der Song auf Platz 94 in die România Airplay 100 ein und kletterte in der Folgewoche um 45 Plätze auf Platz 49. Am 9. April 2017 erreichte der Song seine Höchstposition auf Platz 16. Parallel zum wachsenden Erfolg von \"Gimme Gimme\" veröffentlichte Inna mit den G Girls am 3. März 2017 eine zweite Single mit dem Titel \"Milk & Honey\". Allerdings wurde Alexandra Stan durch Sängerin Lariss als viertes Mitglied der Band ersetzt. Der Song debütierte am 19. März 2017 auf Platz 94 der România Airplay 100 und erreichte in der dritten Chartwoche seine Höchstposition auf Platz 67. Damit verlief die Chartperformance für \"Milk & Honey\" in Rumänien ähnlich enttäuschend wie beim Vorgänger \"Call The Police\". Im April 2017 lieh Inna ihre Stimme für Songs zweier Projekte: Marco & Seba, zwei der Mitglieder ihres Produzententeams Play & Win, veröffentlichten am 23. April die Single \"Show Me The Way\", Carla's Dreams zwei Tage später den Song \"Tu și eu\". Für Carla's Dreams ist es die vierte Zusammenarbeit mit Inna nach \"P.O.H.U.I.\" (2013), \"Fie ce-o fi\" (2014) und \"Te rog\" (2015). Beide Singles schafften im Mai 2017 den Sprung in die România Airplay 100: \"Tu și eu\" debütierte am 7. Mai auf Platz 82 und erreichte am 25. Juni 2017 mit Platz 53 seine Höchstposition, während \"Show Me The Way\" am 14. Mai auf Platz 95 einstieg und sich in den Folgewochen bis auf Platz 44 steigerte. Schließlich konnte der niederländische DJ Sam Feldt neben dem italienischen Electrohouse-Duo Lush & Simon auch Inna als Gastsängerin gewinnen. Sein Song \"Fade Away\" wurde am 9. Juni 2017 offiziell veröffentlicht, das dazugehörige offizielle Musikvideo erschien am 14. Juli 2017. Am 21. Juni 2017 präsentierte Inna mit \"Ruleta\" die nächste offizielle Single ihres geplanten fünften Studio-Albums als Nachfolger von \"Gimme Gimme\". Für den Song und dessen Musikvideo holte sie sich Erick als Gastmusiker an ihre Seite. Mit bürgerlichem Namen Erik Tchatchoua, wurde der Sänger 2015 durch die rumänische Ausgabe der Casting-Show \"X Factor\" bekannt. Am 9. Juli 2017 gelang \"Ruleta\" das Debüt in den România Airplay 100. Mit Platz 32 ist es einer der höchsten Charteinstiege für eine Single der Sängerin überhaupt. Am 27. August 2017 erreichte der Song mit Position 3 die höchste Chartplatzierung. Als nächsten Song platzierte Inna \"Notă de plată\" in den România Airplay 100, eine Zusammenarbeit mit dem moldauischen Musikprojekt The Motans. Am 26. September 2017 veröffentlicht, stieg die Single am 8. Oktober 2017 auf Platz 79 in die Airplay 100 ein, während Inna parallel in derselben Woche auch mit \"Ruleta\" und \"Te rog\" in den Charts vertreten war. Am 23. November 2017 wurde der Titel und das Coverbild von Innas neuem Album \"Nirvana\" auf Instagram veröffentlicht, am 27. November 2017 wurde die Trackliste auf Facebook bekanntgegeben. Die Single \"Heaven\" und die Promo-Single \"Say It With Your Body\" fehlen auf dem Album, dafür wurden \"Cum ar fi?\", \"Tu și eu\" und \"Notă de plată\" berücksichtigt. Am 28. November 2017 erschien die dritte und letzte offizielle Singleauskopplung \"Nirvana\" sowie das dazugehörige Musikvideo. Während \"Notă de plată\" am 14. Januar 2018 Platz 23 erreichte, debütierte \"Nirvana\" in den România Airplay 100 parallel auf Platz 50. Es sind Innas 30. und 31. Top-50-Hits in ihrer Heimat Rumänien als Solistin beziehungsweise in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. \"Notă de plată\" erreichte am 25. Februar 2018 mit Platz 6 seine Höchstplatzierung in den Airplay 100, \"Nirvana\" am 29. April 2018 mit Platz 2; es ist damit die höchstplatzierte Single für die Sängerin seit \"Bop Bop\" aus dem Jahr 2015 (ebenfalls Platz 2). Mit \"Me Gusta\" erschien am 13. Februar 2018 eine vom Album \"Nirvana\" unabhängige neue Single zusammen mit dem dazugehörigen Video. Am 15. April 2018 platzierte sich der Song für eine Woche in den România Airplay 100 auf Platz 89. Am 9. März 2018 veröffentlichte der niederländische DJ Dannic seine Single \"Stay\", auf der Inna als Gastsängerin mitwirkte. Eine weitere Zusammenarbeit Innas mit The Motans erschien am 27. April 2018 in Form der Single \"Pentru că\". Am 13. Mai 2018 debütierte der Song auf Platz 94 der România Airplay 100 und stieg in der Folgewoche um 34 Ränge auf Platz 60. Mit Rang 3 erreichte \"Pentru că\" am 9. September 2018 seine Höchstposition. In Frankreich erschien am 22. Juni 2018 das Best-Of-Album \"10 ans de hits!\", das erstmals auch offiziell die Single \"Heaven\" beinhaltete. Im Februar 2018 wurde mit \"La roulette\" eine Promo-Single zur Kompilation digital veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine englisch-spanisch-französische Version der Single \"Ruleta\", an der auch der algerische DJ Sem und der französische R&B-Sänger Matt Houston als Gastkünstler mitwirkten. \"10 ans de hits!\" debütierte in den französischen Album-Charts am 25. Juni 2018 auf Platz 105 und erreichte in der Folgewoche Platz 94 als Höchstplatzierung, die die Kompilation 2 Wochen hielt. Am 6. September 2018 präsentierte die Sängerin ihre nächste Single \"No Help\" und das dazugehörige Musikvideo, das innerhalb von drei Tagen über eine Million Aufrufe auf YouTube verbuchen konnte. Der Song debütierte am 23. September 2018 auf Platz 73 der România Airplay 100 und erreichte mit Platz 65 in der Folgewoche seine Höchstplatzierung.", "section_level": 2}, {"title": "\"Yo\" (2018–2019).", "content": "Im Oktober 2018 konkretisierte Inna ihre Pläne, ein Album mit rein in spanischer Sprache gesungenen Songs zu veröffentlichen. Beeinflusst durch die musikalischen Eindrücke auf ihrer Konzerttour durch Lateinamerika, übernahm sie zudem die Kontrolle über die Produktion und das Songwriting und arbeitete dafür mit dem rumänischen Produzenten David Ciente zusammen. Im Juli 2018 wurden erste spanisch gesungene Songs im Zuge einer Coca-Cola-Kampagne in Rumänien als Promo-Singles veröffentlicht, noch bevor mit \"RA\" am 2. November 2018 die erste offizielle Auskopplung des geplanten Albums \"Yo\" erschien. Für die Single erhielt Inna gute Kritiken und für das parallel veröffentlichte Musikvideo über 4.5 Millionen Aufrufe bei YouTube innerhalb von zwei Wochen. Im November 2018 begannen einige rumänische Radio- und TV-Sender, die nächste Single \"Iguana\" und das begleitende Musikvideo in ihr Programm aufzunehmen. So erreichte der Song noch vor der geplanten Veröffentlichung die România Airplay 100 und debütierte am 25. November 2018 auf Platz 91. Am 30. November 2018 erschienen Single und Musikvideo dann offiziell. Am 2. Dezember 2018 gelang dann auch \"RA\" der Sprung in die România Airplay 100. Während sich der Nachfolger \"Iguana\" um 54 Positionen auf Platz 37 verbesserte und der Vorgänger \"Pentru că\" noch auf Platz 40 rangierte, stieg der Song auf Platz 71 ein. Während sich \"RA\" nach drei Wochen aus den Charts verabschiedete, erreichte \"Iguana\" am 24. Februar 2019 mit Rang 4 seine höchste Platzierung. Am 18. Januar 2019 wurde mit \"Sin Ti\" die dritte Single des Albums veröffentlicht. Das gleichzeitig erschienene Musikvideo erreichte innerhalb von wenigen Stunden über 11.000 Aufrufe auf YouTube. Am 7. März 2019 feierte das Video zur vierten Single \"Tu Manera\" Videopremiere. Parallel wurde der Song zum Download bereitgestellt. Aufgrund des Erfolgs von \"Iguana\" (u. a. 16 Wochen in den Top 10 der România Airplay 100) fanden die beiden Nachfolger kaum Beachtung im Radio und auf den TV-Musik-Kanälen Rumäniens. \"Sin Ti\" verpasste den Sprung in die România Airplay 100; lediglich \"Tu Manera\" debütierte noch am 21. April 2019 auf Platz 83, erreichte in der dritten Chartwoche Platz 78 als Höchstposition und fiel dann aus der Hitliste. Gleichzeitig mit dem Album \"Yo\" wurde am 31. Mai 2019 die fünfte Kopplung \"Te Vas\" sowie das dazugehörige Musikvideo veröffentlicht. Der Song debütierte am 16. Juni 2019 auf Platz 81 der România Airplay 100 und erreichte in der achten Chartwoche mit Platz 36 seine Höchstposition. Rund um die Albumveröffentlichung präsentierte Inna Musikvideos zu den Promo Singles \"Fuego\", \"Gitana\", \"Contigo\" und \"Sí, Mamá\", \"Locura\" und \"La Vida\", in denen sie verschiedene weibliche Charaktere verkörpert, gekleidet in diversen Outfits von Marken wie Gucci und Dolce & Gabbana. Regisseur Bogdan Pǎun setzte damit jeden Song des Albums in einem entsprechenden Musikvideo in Szene. Am 23. August 2019 veröffentlichte das niederländische DJ-Duo Yellow Claw ihre Single \"Baila Conmigo\" und verpflichtete als Gastmusikerinnen neben der Rumänin Inna auch die amerikanische Rapperin Saweetie sowie die Sängerin Jenn Morel aus der Dominikanischen Republik.", "section_level": 2}, {"title": "\"Bebe\" und \"Not My Baby\" (2019–2020).", "content": "Im November 2019 kehrte Inna zum Sound des Albums \"Nirvana\" zurück und veröffentlichte am 4. November die Single \"Bebe\", die erneut von zwei Mitgliedern ihres Produzententeams von Play & Win (Sebastian Barac und Marcel Botezan) produziert wurde und für die sie mit der ugandischen Sängerin Vinka zusammenarbeitete. Die beiden landeten damit einen Radiohit in Rumänien: Am 17. November 2019 debütierte \"Bebe\" auf Platz 86 der România Airplay 100 und verbesserte sich in den folgenden Wochen stetig. Am 15. März 2020, und damit in der 16. Chartwoche, erreichte \"Bebe\" die Spitze der România Airplay 100; es ist Innas vierter und Vinkas erster Nummer-eins-Hit in Rumänien. Am 2. April 2020 veröffentlichte Inna auf ihren sozialen Netzwerken ihre nächste Single \"Not My Baby\" zunächst in Form eines Lyric Videos. Das offizielle Musikvideo erschien am 24. April 2020. Am 3. Mai 2020 debütierte \"Not My Baby\" in den România Airplay 100 auf Platz 95 und erreichte in der sechsten Chartwoche Platz 35. Mit \"Sober\" veröffentlichte Inna am 6. Mai 2020 eine Promo-Single und ein dazugehöriges Musikvideo. Zusammen mit dem rumänischen Produzenten Sickotoy veröffentlichte Inna am 28. Mai 2020 zudem die Single \"VKTM\", deren Musikvideo zwei Tage später erschien.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Als Gastmusikerin.", "content": "*: Seit der Einstellung der Românian Top 100 am 17. Februar 2012 existieren in Rumänien keine offiziellen Charts mehr. Die Basis für die rumänischen Chartdaten für Inna ab diesem Zeitpunkt sind die România Airplay 100, die durch MediaForest România ermittelt und auf KissFM România wöchentlich veröffentlicht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "European Border Breakers Awards MTV Europe Music Awards MTV Romanian Music Awards Media Music Awards Romania Romanian Top Hits Awards The Artist Awards Romania Successful Women Awards", "section_level": 1}], "src_summary": "Inna (* 16. Oktober 1986 in Mangalia; bürgerlich \"Elena Alexandra Apostoleanu\") ist eine rumänische Sängerin. Ihre Musik hat Stilelemente von Elektropop, Dance-Pop und House.", "tgt_summary": "Inna,原名Elena Alexandra Apostoleanu,罗马尼亚歌手、舞者,1986年10月16日生于罗马尼亚曼加利亚 。2008年的舞曲《Hot》因其强烈震撼的节奏成为罗马尼亚、摩尔多瓦、保加利亚、黎巴嫩等国的冠军单曲,2009年又排上Billboard排行榜冠军。与鲍勃泰勒合作的《Deja Vu》亦成为的冠军歌曲。2011年推出新单曲《Sun is Up》。曾获得MTV欧洲音乐大奖。", "id": 440841} {"src_title": "Swerdlowskaja schelesnaja doroga", "tgt_title": "斯维尔德洛夫斯克铁路局", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Swerdlowsker Eisenbahn betreibt ein insgesamt 9306 Kilometer langes Schienennetz, dessen Einzugsgebiet sich über mehrere Subjekte Russlands im Bereich des nördlichen und mittleren Uralgebirges erstreckt. Insbesondere wird das gesamte Eisenbahnnetz der Oblaste Swerdlowsk und Tjumen (einschließlich der beiden Autonomen Kreise der Chanten und Mansen und der Jamal-Nenzen) sowie der Region Perm verwaltet, einzelne Strecken der Swerdlowsker Eisenbahn reichen außerdem bis in die Teilrepublik Udmurtien und die Oblast Omsk. Im Westen schließt sich das Swerdlowsker Streckennetz an dasselbige der Gorkier Regionaldirektion an, im Süden an die Südural- und im Osten an die Westsibirische Eisenbahn. Im Norden reicht das Swerdlowsker Netz teilweise bis hinter den Polarkreis, so der fertiggestellte Abschnitt der Polarkreiseisenbahn nach Nowy Urengoi. Die Swerdlowsker Direktion ist in fünf Regionalabteilungen gegliedert (Swerdlowsk, Perm, Tjumen, Nischni Tagil und Surgut). Im Jahr 2008 beförderten die Bahnen der Direktion 11,66 Millionen Fahrgäste im Fernverkehr und 41,88 Millionen im Nahverkehr. Im Gütertransport wurden insgesamt 133,3 Millionen Tonnen befördert. Die Mitarbeiterzahl der Direktion betrug knapp 70.000 Personen. Zur Infrastruktur des Schienennetzes gehören insgesamt 47 Hauptbahnhöfe sowie 418 Bahnhöfe und Haltepunkte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erste Planungen für den Bau einer Eisenbahnverbindung in der russischen Uralregion gab es in den 1860er-Jahren, als die Region bereits stark industriell geprägt war (unter anderem dank der Demidowschen Eisengießereien). Das endgültige Projekt der ersten Trasse wurde 1872 fertiggestellt, und nach mehreren Jahren Vorbereitungs- und Bauzeit wurde schließlich am 14. Oktober 1878 die rund 700 km lange Strecke Perm – Nischni Tagil – Jekaterinburg in Betrieb genommen. Weitere wichtige Erweiterungen folgten 1885 mit der Fertigstellung der Strecke Jekaterinburg – Tjumen, 1896 mit der Strecke Jekaterinburg – Tscheljabinsk und 1913 mit der Verbindung Tjumen – Omsk. Zum 1. Januar 1900 fusionierten die \"Perm-Tjunsener\" Eisenbahn und \"Perm-Kotlasser\" Eisenbahn zur \"Permer Eisenbahn\". Nach der Oktoberrevolution 1917 wurden alle Bahnen des vormaligen Russischen Reichs verstaatlicht, und in das Netz der Permer Eisenbahn wurden die anderen bestehenden Netze des Nord- und Westurals eingegliedert. Die Länge des Streckennetzes betrug mit dem Stand von 1920 insgesamt knapp 4000 km. Von 1939 bis 1953 bestand das heutige Einzugsgebiet der Swerdlowsker Bahn aus der \"Permer Bahn\" mit Verwaltungssitz Perm sowie der Kaganowitsch-Bahn (seit 1943 Swerdlowsker Bahn) mit Verwaltungssitz Swerdlowsk. 1953 wurden diese beiden Direktionen zur Swerdlowsker Bahn zusammengefügt, die bis 1992 eine Regionalabteilung der Sowjetischen Staatsbahnen war. Während der Industrialisierung der Sowjetunion in den 1930er- und 1940er-Jahren entstanden im heutigen Swerdlowsker Netz viele industriell genutzte Abzweige, die vor allem Großbetriebe an das Eisenbahnnetz anbinden. Diese kleineren Güterstrecken sind für das Netz bis heute prägend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Swerdlowskaja schelesnaja doroga (, zu deutsch „Swerdlowsker Eisenbahn“) ist eine eisenbahnbetrieblich selbständige Filiale bzw. Regionaldirektion der Russischen Staatsbahnen (RŽD). Namensgebend für die Filiale ist die Millionenstadt Jekaterinburg, die von 1924 bis 1991 Swerdlowsk hieß und wo sich der Verwaltungssitz der Direktion befindet.", "tgt_summary": "斯维尔德洛夫斯克铁路局(,简称)是俄罗斯铁路股份公司属下的铁路管理局之一,总部位于叶卡捷琳堡,主要负责管辖乌拉尔东北部地区的铁路系统,范围包括俄罗斯联邦斯维尔德洛夫斯克州、秋明州、汉特-曼西自治区、亚马尔-涅涅茨自治区及彼尔姆边疆区的大部分铁路,铁路营业里程总长7,152.2公里。斯维尔德洛夫斯克铁路局与高尔基铁路局、南乌拉尔铁路局、西西伯利亚铁路局相邻。", "id": 1983217} {"src_title": "Justin Yifu Lin", "tgt_title": "林毅夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Justin Yifu Lin wurde als Zhengyi Lin in Taiwan geboren. Er studierte Agrarwissenschaften an der Chengchi-Nationaluniversität in Taiwan. Das Studium brach er jedoch ab, um in den Militärdienst einzutreten. 1972 floh er aus seinem Heimatland nach China, indem er von einem taiwanischen Militärstützpunkt auf der Insel Kinmen durch das Meer zur nahe gelegenen chinesischen Insel Xiamen schwamm. In Peking studierte er marxistische Wirtschaftslehre. Dort lernte er den amerikanischen Nobelpreisträger und Ökonom Theodore W. Schultz kennen, der es ihm ermöglichte, an der Universität Chicago zu promovieren. 1986 erwarb Lin seinen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften. Ein Jahr später ging er zurück in seine Wahlheimat China, wo er das „China Centre for Economic Research“ gründete. Zugleich hatte er eine Professur an der Universität Hongkong inne. Von 1993 an war er ökonomischer Berater bei der Weltbank. Im Jahr 2007 hielt er die „Marshall Lectures“ der Universität Cambridge, Großbritannien. Justin Yifu Lin ist verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "In seiner Dissertation sowie der weiteren Forschung setzte er sich mit den wirtschaftlichen Reformen der chinesischen Öffnungspolitik im ländlichen Raum auseinander. Dabei analysierte er u. a. die Anreizstruktur des Systems, nachdem Haushalte über einen Teil der Produktion selber bestimmen können (Household Responsibility System). Auch in den 1990er Jahren blieb das Augenmerk seiner Forschung auf der Transformation der Wirtschaft Chinas, er untersuchte u. a. die institutionellen Zusammenhänge der Staatsunternehmen, Adaption technischen Fortschritts und die Folgen des WTO-Beitritts Chinas.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Ansichten.", "content": "Justin Yifu Lin sieht sich selbst als Grenzgänger von Marxismus und Kapitalismus. Er befürwortet eine politische Richtung, die Plan- und Marktwirtschaft kombiniert. In seinem Buch \"On China’s Economy. Der chinesische Weg zur Wirtschaftsmacht\" beschreibt er den enormen wirtschaftlichen Aufschwung Chinas in den letzten 30 Jahren. Dort heißt es von ihm, dass sich Chinas Aufschwung noch zwei oder gar drei Jahrzehnte fortsetzen wird, sei eine realistische Prognose. Lin sagt aber auch: \"Das zentrale gesellschaftliche Problem der Volksrepublik China im 21. Jahrhundert ist ihr Verteilungsproblem.\" In einem Interview mit ZEIT Online vom 12. März 2009 äußerte er ebenso: \"Chinas Wachstum war in den vergangenen Jahren beeindruckend, aber zugleich ist die Kluft zwischen Arm und Reich sowie Stadt und Land gewachsen.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Justin Yifu Lin (, * 15. Oktober 1952 in Yilan, Taiwan) ist ein chinesischer Wirtschaftswissenschaftler. Er war von 2008 bis 2012 Chefökonom und Vizepräsident der Weltbank. Er lehrte 15 Jahre an dem von ihm gegründeten Wirtschaftsforschungsinstitut „China Centre for Economic Research“ (CCER) der Universität Peking, bevor er am 5. Februar 2008 als Nachfolger von François Bourguignon Chefökonom der Weltbank wurde. Er gilt als Experte für Entwicklungspolitik.", "tgt_summary": "林毅夫(1952年-10月15日),原名林正义,后改林正谊,后再改为林毅夫,男,台湾宜兰人,现定居于北京,中华人民共和国经济学家,2008年出任世界银行首席经济师兼负责发展经济学的高级副行长。与妻子陈云英育有两名子女。林毅夫由国立台湾大学转入陆军军官学校,为第44期步兵科毕业,后于1978年取得国立政治大学企业管理研究所硕士,1979年担任金门马山连连长驻守福建金门时泅水离台至厦门,成为中华民国通缉犯,1982年取得北京大学政治经济学硕士,1986年取得芝加哥大学经济学博士,1993年升任北京大学教授,1994年共同创办北京大学中国经济研究中心并担任主任,后任北京大学国家发展研究院名誉院长。林毅夫曾担任中华人民共和国第七至第十届政协全国委员会委员、第十届全国政协经济委员会副主任、第十一届全国人大代表。现任第十二届全国政协常委、全国政协经济委员会副主任、中华全国工商业联合会副主席(副部长级),并于2005年获选第三世界科学院(现名世界科学院)院士。", "id": 566391} {"src_title": "VW Bora", "tgt_title": "大众宝来", "src_document": [{"title": "Modellgeschichte.", "content": "Die Top-Motorisierung des Bora war wie im Golf bis 2002 ein Sechszylindermotor mit 2,8 l Hubraum und 150 kW (204 PS). Der Motor ist in der VR-Bauform ausgeführt und wurde nur aus Marketing-Gründen mit der Bezeichnung V6 versehen. Die Zylinder sind nur um 15° geneigt und parallel zur Motormittelachse verschoben. So wird die Baulänge des Motors stark reduziert und entspricht nahezu der eines 4-Zylinder-Reihenmotors. In den USA wurde der Jetta auch mit einem VR6-Motor angeboten, der mit Zweiventiltechnik und 2,8 l Hubraum 130 kW (177 PS) (245 Nm) leistet. Die Motoren mit dem Motorkennbuchstaben AQP und AUE sind mit einer Nockenwellenverstellung ausgestattet, bei der das Timing zwischen der Einlass- und Auslassnockenwelle verändert werden kann. Der Motor BDE kann beide Nockenwellen unabhängig voneinander verstellen. Das maximale Drehmoment von 270 Nm wird bei 3200/min erreicht. Die bedeutendste Änderung im Vergleich zum Vorgängermotor (174 PS) ist das 2-Stufen-Schaltsaugrohr. Um die Leistung auf der Straße in Vortrieb umsetzen zu können, verfügte das Topmodell über den Allradantrieb 4Motion, welcher zugunsten von Kraftstoffverbrauch und Agilität ohne Schlupf an der Vorderachse nur 10 % des Antriebsdrehmoments an die Hinterachse leitet (geringere Massenträgheit). Erst bei Schlupf an der Vorderachse werden bis zu 50 % (theoretisch bis zu 100 %) an die Hinterachse geleitet. Dieses Antriebskonzept beschleunigt den VW Bora in 7,1 Sekunden (Limousine) von 0 auf 100 km/h. In den USA hieß dieses Topmodell wieder GLI. Das Styling der Vorgängermodelle war häufig als bieder kritisiert worden. Der Hersteller VW reagierte auf die Kritik, indem er das Design des Bora etwas eigenständiger und eleganter gestaltete. Das Stufenheck wirkte nun harmonischer proportioniert anstatt wie nachträglich an die Karosserie angesetzt, auch die Seitenlinie war gestreckter gestaltet. VW zielte mit dem neuen Design auf die Konkurrenzmodelle BMW 3er und die Mercedes C-Klasse. Obwohl der Bora aus einigen Vergleichstests als Gesamtsieger hervorging – als ein insgesamt sehr ausgewogenes Fahrzeug mit einer für die Kompaktklasse überdurchschnittlich guten Verarbeitungsqualität – blieb er genauso wie seine Vorgängermodelle in Europa erfolglos. Der Bora (Jetta IV) sollte ursprünglich zu einer komplett eigenständigen Modellreihe ausgebaut werden. Außer der klassischen Limousine waren ein sportlicher Lifestyle-Kombi, ein Coupé (auch als Ersatz für den im Herbst 1995 eingestellten VW Corrado) und ein Cabriolet geplant. Auf den Markt kam nur der Variant parallel zum Golf IV in verbesserter Ausstattung. Auch gab es wenige Einzelstücke wie ein Jetta-IV-Coupé, z. B. in den USA – dort zu sehen auf einigen VW-Treffen – in Anlehnung an die VW-Studie \"CJ\", die 1998 auf der Detroit Motor Show gezeigt wurde und das Aussehen des Jetta IV (Bora) vorwegnahm. Serienmäßig waren unter anderem ABS, zunächst vier und später acht Airbags sowie eine Zentralverriegelung. Außerdem verfügte der Bora über eine vollverzinkte Karosserie. Er war in den vier Ausstattungsvarianten Basis, Trendline, Comfortline und Highline erhältlich. Ab Mai 1999 wurde der Limousine der Bora Variant zur Seite gestellt. Ab der A-Säule war die Karosserie identisch mit der des Golf IV Variant. Im Gegensatz zu diesem war ihm am Markt aber kein Erfolg beschieden. Die wenigsten Kunden waren bereit, für einen etwas besser ausgestatteten Golf Variant einen deutlich höheren Preis zu zahlen. In diesem Fahrzeugsegment spielten sogenannte „Lifestyle-Kombis“ zu dieser Zeit noch eine untergeordnete Rolle. Generell verfügte der Bora/Jetta IV über eine bessere Ausstattung als ein vergleichbarer VW Golf. Die Basismotorisierung des Golf (1,4 l mit 55 kW/75 PS) war zunächst nicht lieferbar. Diese wurde nachgeschoben, als der Absatz erneut weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Zeitweilig kam es bei dem Benzinaggregat mit 2,0 l und 85 kW (115 PS) wegen zu hohen Ölverbrauchs zu Reklamationen. VW lehnte Kulanzregelungen diesbezüglich jedoch ab und bezeichnete einen Ölverbrauch von einem Liter auf 3000 km als „normal“. Mit zusätzlichen Sondermodellen wurde versucht, den Absatz anzukurbeln. Dazu zählten die Varianten „Edition“, „Pacific“, „Sport Edition“ und „Special“. Eine besondere Version war der Bora Hy-motion mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb, der im November 2000 vorgestellt wurde. Ab Mitte 2001 wurde der Instrumententräger wie beim Golf durch Chromapplikationen aufgewertet. Im Gegensatz zum Golf war die deutlich erkennbare Abdeckung für den Beifahrerairbag beim Bora kaum sichtbar. Einführung der Limousine im Oktober mit den Motoren: Kombi Bora Variant erscheint im Mai. Weitere Aggregate folgen: Die Motorenpalette wird weiter ausgebaut:", "section_level": 1}, {"title": "VW New Bora/City Jetta/Clasico (seit 2006).", "content": "Seit 2007 wird eine optisch und technisch überarbeitete Version des Jetta IV weiterhin in Südamerika, Mexiko (seit 2011 als \"Volkswagen Clasico\"), Kanada (als \"City Jetta\") verkauft. Die Frontpartie ähnelt seit 2008 stark der des VW Passat B6, der seit 2005 gebaut wird, und das Heck ist optisch an Phaeton- und Touareg-Modelle der ersten Generation angelehnt. In den meisten dieser Länder wird er parallel zum Jetta V angeboten. Auf dem chinesischen Markt wurde er als VW Bora angeboten. 2006 gab es eine Modellpflege, unter der das Modell unter der Bezeichnung VW Bora HS auch als fünftürige Limousine auf der Basis des Golf IV zur Wahl stand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der VW Bora (werksintern 1J2) ist ein im Herbst 1998 vorgestelltes Fahrzeug der unteren Mittelklasse des Herstellers Volkswagen. Es basiert auf dem VW Golf IV und nutzt dessen technische Basis. Die Optik des \"VW Bora\" unterscheidet sich allerdings deutlich von der des Golf. Das Modell wurde einzig in Nordamerika und Südafrika weiterhin als „Jetta“ verkauft und war dort als VW Jetta IV (Typ 1J5/1JM USA) bekannt.", "tgt_summary": "宝来(英语:Bora)是德国大众汽车生产的捷达系列小轿车的第四代产品。", "id": 2119077} {"src_title": "Aquitanisches Becken", "tgt_title": "阿基坦盆地", "src_document": [{"title": "Geographische Gliederung.", "content": "Das Aquitanische Becken, benannt nach der gleichnamigen Region Aquitanien, besitzt in etwa die Gestalt eines Trichters, dessen Öffnung nach Westen die geradlinige, in etwa 330 Kilometer lange, Nord-Süd-verlaufende Atlantikküste darstellt. Seine südliche Begrenzung sind auf rund 350 Kilometer die Ostsüdost-Westnordwest-streichenden Pyrenäen. Im Südosten reicht das Becken in der Détroit de Carcassonne zwischen Montagne Noire im Norden und Mouthoumet im Süden bis kurz vor Narbonne, wo es von Pyrenäendecken überfahren wird. Die nordöstliche anschließende bogenförmige Umrahmung wird vom Zentralmassiv gebildet. In der Schwellenregion des maximal 100 Kilometer breiten Seuil du Poitou im Norden besteht eine Verbindung zum angrenzenden Pariser Becken. Im äußersten Norden wird das Becken auf zirka 110 Kilometern in Ost-West-Richtung von der Vendée begrenzt, dem südlichsten Ausläufer des Armorikanischen Massivs.", "section_level": 1}, {"title": "Beckenstruktur.", "content": "Das Aquitanische Becken ist ein sehr stark asymmetrisch aufgebautes Vorlandbecken. Seine tiefste Stelle mit 11.000 Metern befindet sich in unmittelbarer Nähe der Nordpyrenäenüberfahrung. Die 2000-Meter-Isobathe folgt in etwa dem Lauf der Garonne und unterteilt das Becken in einen seichten Plateaubereich im Norden (das so genannte Aquitanische Plateau) und in einen tiefen, eng gefalteten Bereich im Süden. Das tafelförmige Plateau im Norden besitzt nur eine stark reduzierte Sedimentabfolge mit langwelligem Faltenbau und gelegentlichen Störungen. Der gefaltete Bereich im Süden zeigt bereits seit der Untertrias Subsidenz, der Verformungsgrad steigt hierbei in Richtung Nordpyrenäenüberfahrung immer mehr an, außerdem tritt noch eine starke Salztektonik (Diapirismus) hinzu. Eine Abweichung in diesem etwas vereinfachten Schema stellt das Parentis-Becken am Atlantikrand dar. Auch das Parentis-Becken erreicht die stolze Tiefe von 11.000 Metern. Es bildet eine symmetrische Einmuldung, die vom Golfe de Gascogne aus Richtung Arcachon zieht und seewärts bereits teilweise von 100 bis 95 Millionen Jahre alter (Cenomanium) ozeanischer Kruste unterlagert wird. Möglicherweise handelt es sich hier um ein Pull-Apart-Becken an einer auf den Kontinent übergreifenden, langwährenden Transform-Störung mit dextraler Scherkomponente.", "section_level": 1}, {"title": "Sedimentäre Entwicklung.", "content": "Die gemachten Angaben zur Sedimentabfolge und deren Mächtigkeiten beruhen auf über 70 Erkundungsbohrungen, die das Grundgebirge gelegentlich erst auf über 6000 Meter Tiefe antrafen. Die sedimentäre Entwicklung beginnt im Aquitanischen Becken in der Untertrias in unmittelbarer Nähe der Nordpyrenäenüberfahrung (Anmerkung: Permotriassische Becken wie beispielsweise das Brive-Becken und das Grésigne-Becken werden noch zum Grundgebirge gerechnet). Von hier ausgehend breitete sich die Einsenkung langsam nach Norden aus.", "section_level": 1}, {"title": "Trias.", "content": "Die Sedimentation setzt in der Untertrias (Buntsandstein) mit bunten Sandsteinen und Tonsteinen ein, in der Mittleren Trias (Muschelkalk) folgen dolomitische Kalke, Salzlagen und bunte Tonsteine. In der Obertrias (Keuper) setzt sich die Salzabscheidung weiter fort, den Abschluss bilden dann ophitische Laven (Dolerite und Tholeiite, nur im Süden). Die Salzlagen wurden später während der Pyrenäen-Orogenese als Diapire aktiviert, die bunten Tonsteine dienten als Abscherhorizonte, an denen triassische Sedimente später dann bis an die Linie Arcachon – Toulouse verpresst wurden. Kennzeichnend für die Triassedimente ist ihr germanotyper Charakter. Auf dem Aquitanischen Plateau sind sie kontinentalen Ursprungs, es ist nur noch der Keuper vorhanden. Im Süden hingegen nehmen sie marinen Charakter an und zeigen ihre volle Ausbildung. Die Triastransgression erfolgte von Süd oder Südost aus dem Tethysbereich über die damals noch nicht vorhandenen Pyrenäen hinweg. Die Sedimente sprechen für ein restriktives marines Ablagerungsmilieu und Flachwasserbereich, der gelegentlich trockenfiel; dies erklärt auch die starke Präsenz von Evaporiten. Die Sedimente können insgesamt bis über 1000 Meter mächtig werden. Sie reichen im Norden in etwa bis an die Linie Garonnemündung – Brive.", "section_level": 2}, {"title": "Jura.", "content": "Sequenzstratigraphisch lässt sich der marine Jurazyklus in sieben Sequenzen zweiter Ordnung unterteilen, drei im Lias, zwei im Dogger und zwei im Malm: Die Sequenzen werden durch Diskordanzen voneinander abgetrennt. Die Juraabfolge ist nur im Quercy vollständig erhalten, im Süden (Subpyrenäenbecken) ist sie teilweise sehr lückenhaft ausgebildet. Die basale hettangisch-sinemurische Sequenz besitzt transgressiven Charakter und zum ersten Mal treten jetzt im Aquitanischen Becken voll marine, jedoch generell relativ fossilarme Sedimente auf. Diese Lias-Transgression greift ab dem Sinemurium – gekennzeichnet durch kalkig-dolomitische, teils oolithische Sedimentation – schrittweise auf ganz Aquitanien über, um dann trotz kleinerer Regressionen im Pliensbachium gegen Ende des Lias und im Dogger das Grundgebirge des westlichen Zentralmassivs zum Teil mit mehr als 30 Kilometern zu überlappen – ähnliches gilt auch für die westliche Vendée. Bis zur Linie La Rochelle – Angoulême – Périgueux – Figeac baut sich im Nordabschnitt ein innerer Schelf auf. Hier bestehen die generell detritischen Transgressionssedimente des basalen Hettangiums in der Regel aus einem Basiskonglomerat, aus Arkosen sowie aus an pflanzlichem Material reichen, relativ dickbankigen Sand- und Tonsteinen. Es folgen im restlichen Hettangium restriktiv-marine Sedimente einer lagunär-lakustrischen Fazies (grüne Tonsteine, bunte Mergel, dolomitische Kalke und Plattenkalke reich an Zwergfaunen und evaporitischen Lagen). Die Sedimente des Sinemuriums besitzen voll marinen Charakter, sie enthalten eine pelagische Fauna (weiche Bänderkalke und harte lithographische Kalke). Am Ende des Sinemuriums erfolgt eine jähe Regression unter Ausbildung von Hartgründen. Die zweite Liassequenz besitzt ebenfalls marin-transgressiven Charakter und setzt im Lotharingium/Unterem Carixium ein – gut datiert durch eine reiche Ammonitenfauna (Arietites, Oxynoticeras, Deroceras und \"Uptonia jamesoni\"). Die Sedimente sind kalkig, reich an Quarzkörnern und an Geröllen wiederaufgearbeiteten Sinemuriums. Das Obere Carixium besteht aus sehr fossilreichen (\"Aegoceras capricornu\") Mergelkalkbänken mit zwischengeschalteten grauen Mergellagen. Es folgen ammonitenführende (\"Amaltheus margaritatus\") und austernführende (\"Gryphaea cymbium\") Mergel, die einen zum Atlantischen Ozean offenen Schelf erkennen lassen. Im Unteren Domerium besteht zum ersten Mal über den Seuil du Poitou eine Meeresverbindung zum Pariser Becken und über die Détroit de Rodez und die Détroit de Carcassonne zum Jurameer Südostfrankreichs. Im Verlauf des Oberen Domeriums kommt es zu einer erneuten Regression mit sandigen Kalken des Litorals, die sehr fossilreich (\"Pleuroceras spinatum\", \"Pecten aequivalvis\") sind und in Randzonen als eisenreiche Oolithe auftreten können. Am Ende der Sequenz bilden sich erneut Hartgründe. Die dritte und letzte Liassequenz geht im Unteren Toarcium ohne detritische Ablagerungen sofort zu schwarzen ammonitenführenden (\"Harpoceras falciferum\" und \"Hildoceras bifrons\") Mergeln über. Gegen Ende Toarcium/Anfang Aalenium nehmen die Sedimente mit sandigen Kalken regressiven Charakter an. Die Kalke enthalten Austernbänke, Eisenoolith- und Gipslagen und enden meist mit einer Erosionsdiskordanz. An Fossilien führen sie \"Pleydellia aalensis\" und \"Leioceras opalinum\". Im Südabschnitt des Aquitanischen Beckens schreitet die Salzabscheidung (mit Lagen von Anhydrit) weiter fort, die im Lias bis zu 500 Meter mächtig werden kann. Der Dogger erreicht entlang einer Nord-Süd-verlaufenden Linie Angoulême – Tarbes seine maximale Mächtigkeit von 300 Metern. Entlang dieser Linie bauen sich Riffkomplexe auf, die das Aquitanische Becken zweiteilen. Die Riffe (östlich von Angoulême, nordwestlich von Périgueux, östlich von Pau) sind mit Kalkoolithen vergesellschaftet, die einen hochenergetischen Bereich anzeigen. Auf dem östlich der Riffe gelegenen flachen Schelf kommen neritische Kalke und Dolomite (im Süden) zur Ablagerung und im Quercy sogar supratidale lignitführende Kalke. Im zum Atlantik hin geöffneten Bereich scheiden sich ammonitenführende, pelagische Kalkmergel aus, die sehr reich an mikrofossilen Fädchenbildnern (Bryozoen) sind. Die erste Doggersequenz beginnt östlich der Riff-/Oolithbarre im Bajocium dolomitisch transgressiv, das Milieu ist restriktiver Natur. Stellenweise wird Aalenium wiederaufgearbeitet. Das Bathonium ist im Nordosten kalkig, im Südosten dolomitisch. Gegen Ende des Zyklus im Unteren Bathonium tritt regressive Tendenz auf (Lignite, Brekzien, lakustrische Fossilien im Quercy). Im Pyrenäenbereich bildet sich eine langanhaltende Schichtlücke. Bis zum Kimmeridgium treten im Ostabschnitt keine Ammoniten mehr auf – dies erschwert natürlich die genaue Datierung. Die zweite Doggersequenz beginnt im Mittleren Bathonium stellenweise mit lakustrischen Kalken und brekzienhaltigen Geröllen. Es folgen anschließend hauptsächlich im ruhigen Flachwasser abgesetzte neritische Kalke (im Süden weiterhin Dolomite). Den Abschluss im Callovium bilden litorale Randfazies. Die bedeutende Faziesgrenze der Riffbarre bleibt anfangs auch im Malm weiter bestehen. Im tieferen Westbereich werden ammonitenführende Mergel und Kalke abgesetzt, im Ostbereich hingegen kalkhaltige Dolomite. Der Rückzug des Jurameeres macht sich im ausgehenden Tithonium bemerkbar, so erscheinen beispielsweise im Adour-Becken Dolomite und Brekzien, in der Charente Evaporite, im Quercy extrem litorale Sedimente, im Parentis-Becken lakustrine Kalke und im Département Gers Anhydrite. Die Meeresstraßen schließen sich wieder und ein letztes Riff hält sich noch im Périgord (bei La Tour-Blanche). Das Meer zieht sich schließlich wieder bis südlich hinter die Garonne zurück. Die erste Malmsequenz scheint ohne Unterbrechung im Unteren Oxfordium auf das Callovium zu folgen. Zellkalke und Brekzien deuten jedoch auf Sedimentumlagerung (im Malm der Grands Causses ist dies gesichert). Im Mittleren und im Oberen Oxfordium werden Kalke unter offen marinen Bedingungen sedimentiert, unter die sich einige Riffe einlagern. Das Untere Kimmeridgium ist wieder strandnah, angezeigt durch Austern, Seeigel und Rippelmarken. Die zweite Malmsequenz beginnt im Oberen Kimmeridgium zwar nur vereinzelt regressiv, dennoch verändert sich der sedimentäre Charakter. Es entstehen brekziöse Fazies, synsedimentäre Wiederaufarbeitungen und rhythmische Wechselfolgen von Kalken und Tonen mit Lignithorizonten. An datierbaren Fossilien treten die Ammoniten Aulacostephanus und \"Aspidoceras orthocera\" auf. Diese sehr unruhige Sedimentation mit einem Nebeneinander von offen marinen Fazies und reduzierender Schlicksedimentation unter restriktiven Bedingungen scheint mit einer erstmaligen sedimentären Individualisierung des Pyrenäenraums zu korrespondieren. Diese Phase trägt nach der Auster \"Exogyra virgula\" auch den Namen Virgulien. Die Beckeneinengung wird im Tithonium noch deutlicher, um letztendlich noch vor Beginn der Kreide in einen nahezu vollständigen Meeresrückzug überzugehen (ausgenommen hiervon bleibt der südliche Bereich). So bilden sich im Tithonium eisenhaltige Kalkoolithe mit Mergellagen, Dolomite und randfazielle Sedimente, datiert mittels \"Gravesia portlandicum\".", "section_level": 2}, {"title": "Unterkreide.", "content": "Im Vergleich zum Jura besitzt die Kreide weniger deutliche Sequenzen, außerdem beschränkt sich die Unterkreide auf Sedimentationsräume in Pyrenäennähe. Wahrscheinlich war die Meeresverbindung in der Unterkreide besser in Richtung Mittelmeerraum als zum Atlantik. Nach einem längeren Hiatus setzt die Sedimentation wieder in der Unterkreide ein. Die Sedimentation bleibt auf zwei Gebiete beschränkt – auf das Parentis-Becken und auf das Adour-Becken. Beide Teilbecken weisen eine erstaunliche Subsidenz auf. So werden beispielsweise im Parentis-Becken in der Unterkreide bis zu 2000 Meter Sediment abgelagert, im Adour-Becken sogar bis zu 4000 Meter. Das restliche Aquitanische Becken unterliegt im selben Zeitraum weiterhin starker Erosion. Die ersten Ablagerungen in den beiden Teilbecken sind litorale Sedimente in Wealden-Fazies, hauptsächlich Sand- und Tonsteine. Im Barremium scheiden sich dann marine Flachwasserkalke ab, die im nördlichen Parentis-Becken von detritischen Ablagerungen abgelöst werden. Bei Lacq gehen die Kalke sogar in Lagunarfazies (Anhydrite) über. Im Oberen Aptium etabliert sich in den beiden Teilbecken die teils riffbildende Urgon-Fazies – Fossilkalke mit Algen, Korallenpolypen und Rudisten. Die Urgonfazies umgürtet das Parentis-Becken vollständig; sie bleibt bis ins Albium bestehen. Ab dem Albium erfolgen im südlichen Aquitanischen Becken starke salztektonische Bewegungen, die ihrerseits wiederum einen großen Einfluss auf die Sedimentation ausüben – es entstehen Brekzien, mächtige Konglomerate und Turbidite. Im Parentis-Becken bildet sich als Folge sogar eine bemerkenswerte Diskordanz. Im nördlichen Aquitanischen Becken hingegen legen sich zum selben Zeitpunkt die Sedimente in langwellige Faltenzüge herzynischer Richtung. All diese Ereignisse stehen mit ersten tektonischen Bewegungen in den Westpyrenäen in Zusammenhang. Die Sedimentation im ausgehenden Albium unter ansteigendem Meeresspiegel ist tonig, die Kalkreliefs der Urgonfazies werden von ihr vollkommen überdeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Oberkreide.", "content": "Die bereits im ausgehenden Albium beginnende Transgression breitet sich im Cenomanium sehr rasch gen Norden aus. Der Sedimentationsraum nimmt in nördlicher Richtung letztendlich in etwa dieselben Ausmaße an wie zuvor im Jura. In östlicher Richtung dringt das Meer jedoch nur bis kurz vor Brive, Cahors, Agen, Muret und Carcassonne vor. Die Nordpyrenäenüberfahrung bildet zu diesem Zeitpunkt die Faziesgrenze zwischen Schelfsedimentation im Norden und einsinkenden Trögen im Süden, welche Flyschsedimente (zum Teil brekziöser Wildflysch) aus dem Pyrenäenraum aufnehmen. Bei Saint-Gaudens werden die Flyschsedimente gar von Vulkaniten begleitet – Trachyte bis hin zu ultrabasischen Laven. Im Flyschbereich ist die Sedimentation während des Turoniums und des Coniaciums sehr unruhig. Die restliche Oberkreide erfolgt ebenfalls in Flyschsedimentation – Sand- und Tonsteine in Wechsellagerung mit vereinzelten Karbonatlagen. Gegen Ende der Oberkreide mehren sich dann die Anzeichen für Regression, die meist noch vor der Kreide/Tertiär-Wende vollzogen ist. Im Subpyrenäengraben in den Petits Pyrénées hält sich das Meer sogar noch bis ins unterste Paläozän (Danium). Im übrigen Aquitanischen Becken werden während dieses Zeitraums vorwiegend pelagische Kalke ausgeschieden (so befinden sich beispielsweise die Typlokalitäten für das Coniacium, das Santonium und das Campanium in der Charente). Am Nordrand treten auf Grund der küstennahen Lage differenziertere Fazies auf. So besitzt das Cenomanium im Norden drei Sedimentationszyklen: Das Turonium besitzt marin transgressiven Charakter und breitet sich bis an den Lot aus. Es lässt sich generell zweiteilen: Gegen Ende des Turoniums kommt es zu einer Anhebung des Zentralmassivs, welche sich als ausgedehnte Sandschüttungen im Sediment niederschlägt. Coniacium und Santonium werden im nördlichen Aquitanischen Becken allgemein aus Kalken aufgebaut, die jedoch östlich von Périgueux zusehends sandigen Charakter annehmen. Das Campanium folgt mit einer ausgeprägten Diskordanz. Der Flyschtrog erweitert sich jetzt nach Norden. In der Umgebung von Pau wurde vor dem Beginn der Flyschsedimentation die gesamte Unterkreide und der gesamte Jura wegerodiert, stellenweise griff die Erosion sogar bis zum Grundgebirge herab. Nördlich von Pau tritt das Campanium in Mergelfazies auf, dem so genannten Aturien. Im nördlichen Aquitanischen Becken hingegen vereinheitlichen sich die Sedimente und es werden vollmarine, hornsteinführende Kalkmikrite abgelagert. Im Maastrichtium beginnt eine Regression. Nach anfänglicher Ablagerung von bioklastischen Rudistenkalken und vereinzelten Riffen aus Rudisten und Einzelkorallen kommt es zu einer deutlichen Meeresspiegelabsenkung und schließlich zur Emersion. Das Meer zieht sich sukzessive bis hinter die Linie Arcachon-Toulouse zurück. Gleichzeitig entstehen am Nordrand vereinzelte flache Faltenzüge mit herzynischer Streichrichtung.", "section_level": 2}, {"title": "Känozoikum.", "content": "Während des Paläozäns folgt die Küste in etwa der Linie Arcachon-Toulouse. Nördlich dieser Linie (in der Nordaquitanischen Zone) ist die Sedimentation kontinental – rote Tonsteine, Sande und lakustrine Kalke. Es erfolgt ein kurzer Meeresvorstoß, der Echinidenkalke hinterlässt. Im südlichen Beckenbereich bildet sich bis zur Linie Audignon-Carcassonne (Zentralaquitanische Zone) ein flacher Schelf. Die weiter im Süden gelegene Südaquitanische Zone ist Tiefwasserbereich, der jedoch gen Osten zusehends verflacht. Im Golfe Aturien im Westen werden pelagische Kalke sedimentiert, die Globigerinen, Operculinen und Alveolinen enthalten. In der Nähe der Petits Pyrénées sind die Kalke bereits flachwasserfaziell, sie führen hier Madreporien, Echiniden und Operculinen. An der Ariège und in den Corbières im Osten nehmen die Sedimente schließlich gänzlich kontinentalen und lakustrinen Charakter an. Im Unteren Eozän (Ypresium) erfolgt eine erneute Transgression, das Meer stößt bis ins Medoc und bis südlich von Oléron vor, im Südosten erreicht es die Montagne Noire. Im Golfe Aturien lagern sich jetzt Globorotalia-führende Mergel ab, weiter östlich turitellenreiche Mergel und Kalke. Im neuüberschwemmten Bereich sedimentieren Sande und Kalke reich an Alveolinen und Nummuliten. Im kontinentalen Nordosten lagern sich zur gleichen Zeit eisenreiche Sande (in der Charente) und Molassen (im Libournais und im Agenais) ab. Die kontinentalen Sedimente stammen bis ins mittlere Ypresium vorwiegend aus dem Zentralmassiv. Im Mittleren Eozän (Lutetium und Bartonium) setzt sich der Anstieg des Meeresspiegels fort. Die Alveolinen- und Nummulitenkalke breiten sich weiter aus, nach Norden bis Blaye und Saint-Palais und nach Osten ins Agenais. Der Nordpyrenäengraben vertieft sich, gleichzeitig werden in seinen Ostteil Konglomerate geschüttet, die Poudingues de Palassou. Dies markiert den Beginn der Heraushebung des Pyrenäenorogens und die Dominanz detritischen Sedimenteintrags aus südlicher Richtung. Die koaleszierenden Abtragungsschuttfächer dehnen sich nach Norden bis ins Castrais aus. Nördlich der Schuttfächer entstehen Seen, in denen lakustrine Kalke zur Abscheidung kommen. Die detritischen Sedimente mit Herkunft aus dem mittlerweile stark eingeebneten Zentralmassiv (Tone, Sande, Schotter) beschränken sich mittlerweile nur noch auf eine schmale Randzone am Nordostrand. Im Périgord und im Quercy breitet sich zu diesem Zeitpunkt der Sidérolithique aus – eisenreiche Sedimente, die aus lateritähnlichen Ablagerungen hervorgegangen sind. Während des Oberen Eozäns (Priabonium) erfolgt ein Meeresrückzug. Der Nordpyrenäengraben wird jetzt vollständig mit dem Abtragungsschutt der Pyrenäenkette verfüllt. Im Medoc halten sich noch Nummulitenkalke und -mergel, jedoch östlich von Bordeaux treten bereits kontinentale Molassen in Erscheinung, die südlich der Gironde in gipsführende Formationen übergehen. Ein permanent marines Milieu bleibt während des Unteren Oligozäns (Rupelium) im Süden mit nummuliten-, lamellibranchien- und echinidenführenden Mergeln und Sanden weiterhin bestehen. Die Anomiidenkalke des südlichen Medoc sind hingegen lagunär. Nach einem kurzlebigen Meeresvorstoß zu Beginn des Chattiums (mit seesternführenden Kalken im nördlichen Medoc und im Libournais; mit säugetierführenden Molassen im Agenais) zieht sich das Meer gegen Ende des Oligozäns sehr weit zurück. Dieser generelle Rückzug wird von tektonischen Bewegungen begleitet, die im Norden und im Zentrum antiklinale Rücken entstehen lassen. Die aus den Pyrenäen stammenden Schuttfächer reichen jetzt bis ins Albigeois und erlangen somit ihre größte Ausdehnung. Sie schieben die sie umgürtenden Seen vor sich her, deren lakustrine Kalksedimentation sich anschließend über das Quercy ausbreitet und auf die Causses und sogar auf Teile des Zentralmassivs übergreift. Im Unteren Miozän (Aquitanium) transgrediert das Meer erneut, ausgehend von seinem Rückzugsgebiet in das südwestliche Département Landes, gen Norden und Osten. Marine, litorale und lakustrine Fazies wechseln miteinander ab. Während eines leichten zwischenzeitlichen Rückzugs entsteht bei Condom ein riesiger See, der \"Lac de Saucats\", in dem ein grauer lakustriner Kalk, der Calcaire gris de l'Agenais abgesetzt wird. Danach erreicht das Meer seinen Höchststand. Es wird von kontinentalen Sedimenten umrahmt, deren Mächtigkeit gegen Südosten anwächst. Die Pyrenäenschuttfächer zeigen erstmals rückschreitende Tendenz auf Grund verstärkter Subsidenz in unmittelbarer Nähe des Orogens, sie reichen aber dennoch bis ins Agenais. Im Mittleren Miozän (Langhium und Serravallium) ziehen sich die Schuttfächer weiter zurück. Die lakustrine Zone dehnt sich folglich nach Süden bis ins Armagnac aus. Das Obere Miozän (Tortonium und Messinium) wird von einem drastischen Meeresrückzug nach Westen geprägt. Das Meer zieht sich zuerst aus dem nordöstlichen Bordelais und aus dem Bazadais zurück, um schließlich den größten Teil des Beckens zu verlassen. In vom Meer aufgegebenen Gebieten im Armagnac sedimentieren fossilleere Sande und Tone. In den trockengefallenen Gebieten im Norden und Osten etabliert sich bereits das aus dem Zentralmassiv entwässernde, noch heute bestehende Flussnetz. Im Pliozän (Zancleum) beschränkt sich das Meer nur noch auf einen schmalen Streifen in der Nähe des Arcachon-Beckens südlich von Soustons. Es hinterlässt sandige Mergel, die sehr reich an benthischer Mikrofauna sind. Im restlichen Aquitanischen Becken lagern sich kontinentale Sande ab, die Sables fauves. Die Schuttfächer aus den Pyrenäen sedimentieren jetzt nur noch in unmittelbarer Nähe des Gebirgsfusses (Schuttfächer von Ger, Orignac-Cieutat, Lannemezan). Das Entwässerungsnetz der Garonne mit ihren Nebenflüssen nimmt bereits seine noch heute bestehende Form an – die Garonne weicht hierbei den miozänen Schuttansammlungen weitestgehend aus und zwischen Toulouse, Agen und Bordeaux folgt sie dann einem schwach subsidenten Grabenverlauf. Die progressive Verlandung des Aquitanischen Beckens ausgehend von seinem Nordostrand ging mit einer bedeutenden subaerischen Erosion einher, die in den detritischen Schwemmfächern mehrere Verebnungsniveaus herauspräparierte, darunter: Auf der pliozänen Verebnungsfläche installierte sich das heutige Entwässerungsnetz.", "section_level": 2}, {"title": "Quartär.", "content": "Die drei letzten pleistozänen Eiszeiten Mindel, Riss und Würm konnten auch im Aquitanischen Becken nachgewiesen werden, hauptsächlich durch die unterschiedlichen Flussterrassen im Entwässerungsnetz. An weiteren eiszeitlichen Phänomenen lassen sich anführen: Die Entwicklungsgeschichte des Mündungstrichters der Gironde geht zirka 20.000 Jahre bis ins ausgehende Würm zurück. Abschließend seien noch die reichhaltigen prähistorischen Funde und Fundstätten im Aquitanischen Becken erwähnt, insbesondere im Département Dordogne.", "section_level": 2}, {"title": "Struktureller Aufbau und Tektonik.", "content": "Strukturell lässt sich das Aquitanische Becken in zwei Bereiche gliedern, die durch eine bedeutende Störung voneinander getrennt werden. Es handelt sich hier um die Nordaquitanische Flexur, die von Arcachon ausgehend in Richtung Carcassonne zieht. Sie stellt die Verlängerung des nordaquitanischen Kontinentalabhangs dar und teilt das Aquitanische Becken strukturell in eine Nordprovinz und in eine Südprovinz. Die Nordprovinz oder auch Aquitanisches Plateau stellt einen typischen Kontinentalschelf dar mit stark reduzierter Sedimentation und mehreren Auftauchphasen (während der gesamten Unterkreide, phasenweise in der Oberkreide und im Känozoikum). Das Grundgebirge liegt nur selten tiefer als 2000 Meter. Trias und Jura erreichen zusammen die Mächtigkeit von 1000 bis 1700 Meter. Die Unterkreide fehlt, die Oberkreide erreicht nur einige hundert Meter. Das Paläogen ist im Norden, wenn vorhanden, nur sehr dünn, gewinnt aber nach Süden an Mächtigkeit und wird dann von dünnem Neogen überlagert. Im Ostteil lassen sich parallel zum Pyrenäenrand mehrere Westnordwest-Ostsüdost-streichende großräumige Strukturierungen erkennen: Generell ist die Nordprovinz durch unkomplizierte tektonische Strukturen (regionale Einmuldungen und Hochgebiete, langwellige Faltenzüge, Verwerfungen) gekennzeichnet, die herzynischen, armorikanischen und variskischen Streichrichtungen folgen. Diese Strukturen wurden im Verlauf mehrerer Phasen angelegt: Diese Antiklinalen werden von den Nordwest-Südost verlaufenden synklinalen Einmuldungen von Sarlat und von Saintes unterbrochen. Die Südprovinz wird von den tiefen Teilbecken Parentis und Adour, sowie dem dazwischenliegenden Schwellenbereich von Mimizan geprägt. Gegenüber der Nordprovinz nehmen in ihr die Sedimentmächtigkeiten (5000 – 11.500 Meter) stark zu. Trias und Jura erreichen 2000 – 3000 Meter, die Unterkreide 500 – 1500 Meter. Die Oberkreide variiert zwischen 500 und 3000 Meter, das Paläogen zwischen 1000 und 3000 Meter, und selbst das Neogen kann noch fast 1000 Meter vorweisen. Die tektonischen Bewegungen waren in der Südprovinz wesentlich komplizierterer Natur und werden zusätzlich von einer bedeutenden Salztektonik (Diapirismus) überlagert. Leider wird ein Großteil der gebildeten Strukturen von plio-quaternärem Detritus überdeckt. Dank der zahlreichen Erkundungsbohrungen auf Erdöl und Grundwasserleiter sind sie aber in großen Zügen bekannt. Wie in der Nordprovinz handelt es sich auch hier hauptsächlich um parallel angeordnete Antiklinalrücken, deren Wellenlänge gegen Süden stetig abnimmt. Umgekehrt steigt die Intensität der Halokinese in Richtung Süden. Die Antiklinalrücken entstanden während der Heraushebung der Pyrenäen im Eozän/Oligozän. Ihre Strukturierung war im Miozän abgeschlossen. Folgende Antiklinalzüge lassen sich erkennen (von Nord nach Süd): Während des Plio-Quaternärs führen tektonische Ausgleichsbewegungen am Nordostrand des Aquitanischen Beckens zu einer Heraushebung und Verjüngung der Pultscholle des Zentralmassivs; im Beckeninneren folgen sie meist Vorzeichnungen im Grundgebirge und es werden dadurch einige pliozäne Verebnungsflächen verkippt. Dies wiederum hat einen sehr großen Einfluss auf das hydrographische Netzwerk, so stellen sich Flusslaufverlagerungen und Flussaufgaben im Becken der Garonne und des Adour ein. Die tektonischen Bewegungen im Aquitanischen Becken sind auch heute noch keineswegs abgeschlossen, wie starke Erdbeben am Nordpyrenäenrand und mittelstarke Beben auf Oléron beweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Tektono-metamorphe Zonen des Grundgebirges.", "content": "Das unter den Sedimenten des Aquitanischen Beckens verborgene variszische Grundgebirge kann anhand geophysikalischer Sondierungen in mehrere Nordwest-Südost-streichende tektono-metamorphe Zonen unterteilt werden (von Nord nach Süd):", "section_level": 2}, {"title": "Moho-Tiefen.", "content": "Die maximale Tiefe der Mohorovičić-Diskontinuität mit 36 Kilometer folgt in etwa dem Lauf der Garonne. Sie verflacht in Richtung Zentralmassiv und besitzt hier nur noch rund 30 Kilometer. Dasselbe gilt für die Annäherung an die Pyrenäen, am Nordpyrenäenrand liegt die Moho ebenfalls nur noch 30 Kilometer tief. Im ozeanischen Teil des Parentis-Beckens wird die Moho bereits in 20 Kilometer Tiefe angetroffen. Dies deutet auf eine extreme Verdünnung der kontinentalen Kruste hin, bzw. deren beginnende Ozeanisation. Zum Vergleich: unter den Zentralpyrenäen ist die Kruste 50 Kilometer dick!", "section_level": 2}, {"title": "Geodynamische Zusammenhänge.", "content": "Für ein besseres Verständnis der geologischen Vorgänge im Aquitanischen Becken ist es wichtig, den Blick auf größere geodynamische Zusammenhänge zu richten. Entscheidend hierbei dürften zwei wesentliche Entwicklungen sein: Im Verlauf der Obertrias vor rund 230 Millionen Jahren (Karnium) begann der Superkontinent Pangäa langsam zu zerbrechen. Im Atlantikbereich setzte dieser allmähliche Rifting-Prozess im Gebiet des Zentralatlantiks ein. Schon während des Unteren Jura waren die anfänglichen, noch kontinentalen Grabenbrüche in ihr marines Stadium übergewechselt, der Zentralatlantik begann sich zu spreizen (im Toarcium, vor 180 Millionen Jahren) und Nordamerika, Südamerika und Afrika trennten sich voneinander. Bereits im Callovium war der Zentralatlantik voll marin. Der Spreizungsprozess ging jedoch weiter und griff allmählich auch auf den nordatlantischen Bereich über. So drang während des Tithoniums vor 150 Millionen Jahren im Zuge der später erfolgenden Öffnung des Nordatlantiks ein Riftarm entlang des heutigen nordwestfranzösischen Kontinentalrandes ein und begann Iberia, welches bis dahin noch mit dem Armorikanischen Massif in Verbindung stand, in südliche Richtung wegzudrücken. Der Atlantik konnte somit zum ersten Mal direkt ins Aquitanische Becken vordringen. Im Norden des abrückenden Iberias öffnete sich folglich die Biskaya. Iberia führte außer seiner südlichen Driftbewegung während der gesamten Unterkreide eine zusätzliche Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn durch, die den Nordostteil Iberias ans südliche Frankreich annähern ließ (erste tektonische Bewegungen in den Pyrenäen im Albium; Pyrenäenmetamorphose vor 108 bis 93 Millionen Jahren; Cenomantransgression) und letztendlich die Kollision im Eozän/Oligozän (Heraushebung der Pyrenäen mit gleichzeitiger Abtragung) bewirkte. Die Hauptphase der Pyrenäenheraushebung ging mit dem Aquitanium zu Ende, es folgten im Wesentlichen isostatische Ausgleichsbewegungen, die bis auf den heutigen Tag andauern.", "section_level": 1}, {"title": "Megasequenzen.", "content": "Die geodynamische Entwicklung des Aquitanischen Beckens lässt sich etwas vereinfachend in vier Megasequenzen zusammenfassen, als Ausgangspunkt dient der Beginn des Riftings in der Biskaya im ausgehenden Jura (Tithonium):", "section_level": 2}, {"title": "Bodenschätze und natürliche Rohstoffe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kohlenwasserstoffe.", "content": "Volkswirtschaftlich am bedeutungsvollsten unter den natürlichen Ressourcen im Aquitanischen Becken sind zweifellos die Kohlenwasserstoffe (Erdöl und Erdgas). Die Lagerstätten befinden sich in den Unterkreidebecken der Südprovinz: Mutter- bzw. Speichergesteine sind Kalke und Dolomite aus dem Jura (Kimmeridgium) und aus der Unterkreide. Tonsteine aus dem Unteren Aptium fungieren als Abdichtung.", "section_level": 2}, {"title": "Grundwasser.", "content": "Klassische Grundwasserreservoire befinden sich in der Oberkreide und im Tertiär des Bordelais. Neuerdings ist das riesige Vorkommen in den eozänen Sanden bei Lussagnet hinzugetreten, für den Raum Pau-Toulouse eine enorm wichtige Entdeckung.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Ressourcen.", "content": "Weiterhin sind anzuführen:", "section_level": 2}, {"title": "Abschließende Betrachtung.", "content": "Die Strukturierung des Aquitanischen Beckens wird von zwei wesentlichen Faktoren geprägt: Die Nordwest-Südost-streichende tektono-metamorphe Zonierung des Grundgebirges hat sich auch auf die sedimentäre Evolution und die Strukturierung im Aquitanischen Becken nachhaltig niedergeschlagen. Derselben hercynischen Richtung folgt auch der nordwestfranzösische Kontinentalrand, der sich im Zuge der Öffnung der Biskaya herausgebildet hatte. Seine Fortsetzung kontinentwärts findet er im tiefen Subpyrenäenbecken. Auch die Antiklinalrücken in den Beckensedimenten sind im Wesentlichen entlang dieser Richtung angeordnet. Ähnlich der Südarmorikanischen Scherzone, die ebenfalls der Nordwest-Südostrichtung folgt und eine ausgeprägte dextrale Scherkomponente besitzt, zeigen die Antiklinalrücken ebenfalls diese dextrale Scherung. Ihre Entstehung ist folglich nicht nur rein kompressiver Natur. Auch das Parentis-Becken wird von armorikanischen, dextralen Scherzonen begrenzt, die gleichzeitig einer Distension unterlagen und schließlich ein Ost-West-ausgerichtetes Pull-apart-Becken erzeugten. Im Zuge der Biskaya-Spreizung stellt das Parentis-Becken den Versuch des Atlantiks dar, weiter ins kontinentale Aquitanische Becken vorzudringen. Dies wurde jedoch durch die gegen den Uhrzeigersinn gerichtete Drehbewegung Iberias letztendlich unterbunden. Ab dem Cenomanium unterliegt das Aquitanische Becken dann dem Einfluss des entstehenden Pyrenäenorogens mit seinen Westnordwest-Ostsüdost-verlaufenden Strukturen. Auch die Pyrenäen sind nicht nur rein kompressiven Ursprungs, sondern weisen in ihrem Fall gleichzeitig eine bedeutende sinistrale Scherbewegung auf. Die Pyrenäenstrukturierung beeinflusste dann das Aquitanische Becken bis auf den heutigen Tag und war durchdringender Natur – so können beispielsweise tektonische Auswirkungen des Pyrenäenorogens noch am Nordostrand des Aquitanischen Beckens in unmittelbarer Nähe des Zentralmassivs beobachtet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Aquitanische Becken ist nach dem Pariser Becken das zweitgrößte mesozoische und känozoische Sedimentbecken Frankreichs. Das rund 66.000 Quadratkilometer große Becken liegt über dem während des Perms erodierten variszischen Grundgebirge, welches seit der Trias allmählich abzusinken begann. Im Parentis-Becken und im Subpyrenäenbecken ist das Grundgebirge an seiner tiefsten Stelle unter einer Sedimentauflast von 11.000 Metern verborgen.", "tgt_summary": "阿基坦盆地()是法国仅次于巴黎盆地的第二大中生代及新生代沉积盆地,涵盖了法国西南部的大部分地区,面积达66000平方千米。该盆地得名于其所在的阿基坦。", "id": 2007895} {"src_title": "Hugo von Waldeyer-Hartz", "tgt_title": "胡戈·馮·瓦爾代爾-哈茨", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hugo war Sohn des Anatomen und Geheimen Obermedizinalrates Heinrich Wilhelm Waldeyer. Er trat 1893 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Er besuchte von 1902 bis 1904 die Marineakademie und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Von 1906 bis 1908 diente er im Admiralstab. Im Ersten Weltkrieg war er von 1914 bis September 1918 im Reichsmarineamt tätig. Von September bis zum 10. November 1918 war er Kommandant des als Schulschiff dienenden Linienschiffs \"Schlesien\", mit dem er am 5. November, beim Ausbruch des Kieler Matrosenaufstands, aus Kiel auslief, am folgenden Tag in Flensburg-Mürwik den Besatzungsangehörigen, die sich zur Revolution bekannten, gestattete, das Schiff zu verlassen, und dann mit dem Rest der Besatzung, mehrheitlich Seekadetten, nach Dänemark und dann nach Swinemünde entkam, wo das Schiff am 10. November außer Dienst gestellt wurde. Am 24. November 1919 wurde Waldeyer-Hartz als Kapitän zur See entlassen. Zuletzt war er Oberbibliothekar und Hauptvorstand der Bücherei des Reichswehrministeriums, 1930 wurde er pensioniert. 1933 erhielt er einen Lehrauftrag für Wehrwissenschaft an der TH Hannover, 1934 einen ebensolchen an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. 1939 wurde er zum Honorarprofessor ernannt. Hugo von Waldeyer-Hartz war Corpsschleifenträger (1902) der Saxonia Kiel und Mitglied des Corps Normannia Berlin (1927). Saxonia verlieh ihm später die Ehrenmitgliedschaft. 1929 stellte er sich in aller Schärfe gegen die Kreispolitik im Kösener Senioren-Convents-Verband. Seine Schriften \"Von Tsingtau zu den Falklandinseln\" (Mittler, Berlin 1917), \"Der Kreuzerkrieg 1914–1918\" (Stalling, Oldenburg 1931), \"Admiral Hipper\" (Kittler, Leipzig 1933), Ein Mann (Vieweg, Braunschweig 1934), \"Reichsmarine und Seemachtfragen der Gegenwart\" (Kittler, Leipzig 1934) und \"Kreuzertaten der Seekriegsgeschichte\" (Rütten & Loening, Potsdam 1942) wurden 1946 in der SBZ in die Liste der auszusondernden Literatur aufgenommen. 1948 folgten sechs weitere Bücher. In der DDR wurden 1953 vier weitere Werke in die Liste aufgenommen, darunter \"Die Meuterei der Hochseeflotte\" in der Ausgabe von 1922.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hugo Waldeyer, ab 1917, as sein Vater in den erblichen Adelsstand erhoben wurde, von Waldeyer-Hartz (* 7. November 1876 in Straßburg; † 29. November 1942 in Heidelberg) war ein deutscher Marineoffizier und Schriftsteller.", "tgt_summary": "胡戈·冯·瓦尔代尔-哈茨(德语:Hugo von Waldeyer-Hartz,1876年11月7日—1942年11月29日)是一名德国海军军官,也是一名海军军事理论作家。", "id": 1862168} {"src_title": "Jack Swagger", "tgt_title": "傑克·史威格", "src_document": [{"title": "Wrestling-Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "World Wrestling Entertainment (2006–2017).", "content": "Am 9. September 2006 debütierte Hager als Jake Hager bei \"Deep South Wrestling\" gegen Ray Geezy, der später auch bei der WWE auftrat. Hager kämpfte auch gegen MVP. Am 6. Januar 2007 debütierte er bei Ohio Valley Wrestling. Dort bestritt er sein letztes Match am 6. Juli 2007. Anschließend ging es ab August 2007 weiter zu Florida Championship Wrestling. Dort traf er auch auf viele heutige WWE-Superstars, z. B.: Ted DiBiase, Kofi Kingston und Sheamus. Am 15. Februar wurde er \"FCW Florida Heavyweight Champion\". Den Titel musste er aber am 18. September an Sheamus abgeben. Am 18. August 2008 gab er sein WWE-Debüt gegen William Regal, als er gegen diesen in einem Dark Match bei RAW verlor. Am 9. September 2008 bestritt er sein erstes Match bei ECW und besiegte einen Wrestler aus dem Veranstaltungsort. Kurz darauf startete er eine Fehde gegen Tommy Dreamer, die er dominieren durfte. Danach begann er eine Fehde gegen Matt Hardy um die ECW Championship. Am 12. Januar 2009 durfte Hager Matt Hardy besiegen, um seinen ersten Titel in der WWE zu gewinnen. Seine Serie, unbesiegt in Einzelmatches zu sein, endete am 3. Februar 2009, als er gegen Finlay in einem Non-Title-Match verlor. Es folgte eine Fehde gegen den zur WWE zurückgekehrten Christian. Nach 104 Tagen Regentschaft als ECW Champion musste er den Titel an Christian bei \"Backlash\" am 26. April 2009 abgeben. Am 29. Juni 2009 wechselte Hager zur Montagsendung RAW. Bei WrestleMania XXVI durfte er das Money in the Bank Ladder Match gewinnen, was ihm innerhalb eines Jahres laut Storyline zu jedem beliebigen Zeitpunkt ein Titelmatch einbringt. Bereits 2 Tage später löste Hager den Koffer, bei den TV Aufzeichnungen zu SmackDown, ein und durfte mit einem Sieg über Chris Jericho die World Heavyweight Championship erringen. Dadurch wechselte er zum SmackDown-Roster. Am 21. Juni 2010 musste er seinen Titel beim PPV \"Fatal 4- Way\" in einem gleichnamigen Match an Rey Mysterio abgeben, in dem auch Big Show und CM Punk beteiligt waren. Im Zuge des WWE Draft am 26. April 2011 wechselte Hager zurück zu RAW. Am 16. Januar 2012 gewann er bei RAW den WWE United States Championtitel von Zack Ryder. Den Titel verlor er am 5. März 2012 bei RAW an Santino Marella. Nach fünf Monaten Pause kehrte Hager im Februar 2013 samt seinem neuen Manager Zeb Colter zurück und fehdete im Gimmick eines \"Real American\" gegen den damaligen World Heavyweight Champion Alberto Del Rio. In der Zeit von Juli 2013 bis April 2014 bildete er mit Antonio Cesaro, unter der Anleitung von Colter, das Tag-Team der \"Real Americans\". Nach Auflösung des Teams im April 2014 fehdete Hager unter anderem gegen Rusev. Anfang März 2017 teilte Hager mit, dass er die WWE um eine vorzeitige Entlassung aus seinem Vertrag gebeten habe. Grund dafür sei seine Unzufriedenheit mit der Einsetzung seiner Person in den Shows. Am 13. März 2017 kam die WWE Hagers Wunsch nach, sodass er nicht mehr dort unter Vertrag steht.", "section_level": 2}, {"title": "All Elite Wrestling (seit 2019).", "content": "In der ersten Episode von All Elite Wrestlings TV-Show AEW Dynamite am 2. Oktober 2019 griff Hager unter dem Ringnamen Jake Hager nach dem Six-Man-Tag-Team-Match zwischen Chris Jericho, Santana & Ortiz und Kenny Omega & The Young Bucks ein. Er ergriff Partei für Jericho, Santana, Ortiz und Sammy Guevera und trat deren Stable \"The Inner Circle\" bei.", "section_level": 2}, {"title": "Mixed-Martial-Arts Karriere.", "content": "Am 13. November 2017 gab Hager bekannt, dass er bei Bellator MMA unterschrieben hatte, um als Teil ihrer Schwergewichts Division zu kämpfen. Hager gewann sein Debüt gegen J.W. Kiser bei Bellator 214 via Submission in der ersten Runde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacob „Jake“ Hager (* 24. März 1982 in Perry, Oklahoma), besser bekannt unter seinem Ringnamen Jack Swagger, ist ein US-amerikanischer Wrestler.", "tgt_summary": "杰克·史威格(英语:,1982年-3月24日),本名贾克伯·杰克·海格(英语:Jacob Jake Hager, Jr.),是世界摔角娱乐(WWE)旗下职业摔角选手,并在世界摔角娱乐节目WWE Raw中亮相。", "id": 530371} {"src_title": "Bahnstrecke Nouadhibou–M’Haoudat", "tgt_title": "毛里塔尼亚铁路", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die zunächst 652 Kilometer lange Strecke wurde ab 1957 in Normalspur von dem damaligen Betreiber der Eisenerzbergwerke, der \"Société Anonyme des Mines de fer da la Mauritanie\", zwischen dem Atlantik-Hafen Nouadhibou und den Erzbergwerken von Choum und Zouérat errichtet und im Juni 1963 in Betrieb genommen. Später kam eine ca. 70 Kilometer lange Stichstrecke, die vom Bahnhof F’dérik abzweigt, zum Bergwerk M’Haoudat hinzu. Außerdem wurde die Strecke nördlich von Choum neu trassiert. Nach der 1974 erfolgten Verstaatlichung der \"Société Anonyme des Mines de fer da la Mauritanie\" wird die Bahn heute von der Société Nationale Industrielle et Minière (SNIM) betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Streckenverlauf.", "content": "Die Strecke verläuft durch weitgehend unbesiedeltes Gebiet in der westlichen Sahara. Der Verladehafen befindet sich nahe der Südspitze der Halbinsel Ras Nouadhibou. Von dort führt die Strecke an der Stadt Nouadhibou vorbei nach Norden, wendet sich dann nach Osten, und folgt über 400 Kilometer mit wenigen Kilometern Abstand der Grenze zu Westsahara, um bei Choum nach Norden zu schwenken. Die ursprüngliche Strecke verlief nördlich von Choum durch topografisch problematisches Gelände, das unter anderem einen Tunnel erforderlich machte. Die Seite des Berges, die zur Westsahara gehört, fällt steil ab und das anschließende Gelände ist eben. Hier wurde der ursprüngliche Streckenverlauf aufgegeben und die Bahn 1978 (nach anderen Angaben erfolgte die Neutrassierung zwischen 1995 und 2005) neu trassiert. Dafür musste die Strecke allerdings etwa fünf Kilometer über das Territorium der Westsahara geführt werden, während die ursprüngliche Streckenführung vollständig auf mauretanischem Staatsgebiet verlief. Bis F’dérik verläuft die Strecke dann in größerer Entfernung zur Grenze. Nordöstlich der Stadt teilt sich die Strecke. Der eine Abzweig führt nach Zouérat, der andere nach Nordosten zu weiteren, später erschlossenen Bergwerken.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Auf der eingleisigen Strecke gibt es mehrere Betriebsstellen, die Zugkreuzungen ermöglichen. Um Züge wenden zu können, gibt es mehrere Gleisdreiecke und eine Wendeschleife im Hafen von Nouadhibou. Wartungseinrichtungen für die Züge bestehen in Nouadhibou und Zouérat. Die Strecke ist derzeit für eine Radsatzlast von 26 Tonnen ausgelegt. Diese soll künftig auf 30 Tonnen angehoben werden. Die Gleise müssen immer wieder vom angewehten Sand befreit werden. Die Strecke dient vor allem dem Erztransport. Sie erreicht eine Kapazität von 14 Millionen Tonnen pro Jahr. Pro Tag verkehren zurzeit in jeder Richtung drei Züge. Im Jahr 2013 begann der Neubau von zwei Ausweichstellen, um ein viertes Zugpaar verkehren lassen zu können. Die Züge sind bis zu 2,5 Kilometer lang und damit die längsten planmäßig verkehrenden Züge der Welt. Sie haben ein Gesamtgewicht von bis zu 17.000 Tonnen und werden entweder von zwei je 3310 kW oder vier je 2425 kW starken EMD-Diesellokomotiven gezogen. Seit 2011 werden sechs neue Lokomotiven der Baureihe EMD SD70ACS mit Drehstromantriebstechnik eingesetzt. Neben Erz werden auch andere Güter befördert. Die Züge dienen der Versorgung der Städte F’dérik und Zouérat mit Wasser. Flachwagen zum Fahrzeugtransport werden auf Anfrage angehängt. Für den Reiseverkehr wird in einen Zug pro Tag ein Personenwagen eingestellt, der in der Regel überbelegt und in schlechtem Zustand ist. Es ist allerdings möglich, kostenlos auf den Erzwagen mitzufahren. Durch das konzerneigene Unternehmen \"Société Mauritanienne de Service et de Tourisme\" wird unter der Bezeichnung \"Train du désert\" seit 1999 ein Zug speziell für Touristen bestehend aus einem Schlafwagen und einem Doppelstockwagen vorgehalten und im touristischen Betrieb eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Nouadhibou–M’Haoudat ist die einzige Eisenbahn Mauretaniens. Sie verbindet die Eisenerzbergwerke bei Zouérat mit der Hafenstadt Nouadhibou am Atlantik.", "tgt_summary": "毛里塔尼亚铁路,是毛里塔尼亚的一条704公里长单线准轨铁路,连接努瓦迪布港和祖埃拉特铁矿。", "id": 204148} {"src_title": "Betrug und Fälschung in der Wissenschaft", "tgt_title": "科學不端行為", "src_document": [{"title": "Ursachen und Motivation.", "content": "Die Ursachen und Motivationen für Betrug und Fälschung in der Wissenschaft werden in der Regel individuell zu suchen sein. In Betracht kommen dabei häufig Ruhm und Ehre, die Forscher mit der Publikation neuer und sensationeller Erkenntnisse zu gewinnen suchen. Auf der anderen Seite können auch ein Publikationszwang („Publish or perish“) und der Bedarf an Fördermitteln dazu führen, dass Versuchsdaten und Ergebnisse erfunden oder geschönt werden. Die Sozialpsychologin Jennifer Crocker von der Ohio State University nahm die Fälschungen ihres Fachkollegen Diederik Stapel zum Anlass, der Frage nachzugehen, „warum jemand mit offensichtlicher Intelligenz, Ehrgeiz und Talent durch gefälschte Daten alles auf Spiel setzt.“ Sie verglich das Fehlverhalten mit dem 1963 publizierten Milgram-Experiment: Hier wie dort sei offenbar der erste, kleine, von den ethischen Normen abweichende Schritt als ethisch akzeptabel rationalisiert und damit zum ‚Normalzustand‘ erhoben worden. Jeder weitere Verstoß gegen die Normen erscheine dann – bezogen auf den neuen ‚Normalzustand‘, der beispielsweise im Weglassen von Quellennachweisen und unpassend erscheinenden Messergebnissen bestehen könne – wenig gravierend. Auf diese Weise könne allmählich immer stärker von den Normen abgewichen werden, ohne dass es vom Täter als Verstoß gegen die in der Gesellschaft gültige Moral wahrgenommen werde. Nach der Aufdeckung von Fälschungen steht oft die Frage im Raum, warum die Fehler so lange unentdeckt blieben. Dabei handelt es sich teilweise jedoch nicht einfach um ein blindes Vertrauen in die Wissenschaft und ihre Forschungsergebnisse. Manchmal stehen strukturelle Mängel des Forschungsbetriebs einer Aufdeckung von Missständen im Weg, ein „Mangel an Abwehrkraft“: Im Falle des Anthropologie-Professors Reiner Protsch versuchte eine interne Universitätskommission zu ergründen, warum Protschs Umfeld sein Verhalten jahrzehntelang tolerierte. Eine Mischung aus Angst, Ignoranz und falsch verstandener Solidarität, so die Diagnose, habe ein konsequentes Vorgehen von Fachbereich und Hochschulleitung gegen den Professor verhindert. Der Kommissionsbericht kritisiert, „dass die fehlende Sensibilität und Entschiedenheit bei Mitarbeitern, Kollegen, Dekanen sowie bei Hochschulleitung und -verwaltung konsequentes Handeln zu einem früheren Zeitpunkt vereitelt“ habe. Zudem habe man „Ausmaß und Tragweite des Fehlverhaltens von Protsch offensichtlich falsch eingeschätzt und es deshalb nicht konsequent verfolgt.“ Dieses Versagen der Universitätsangehörigen habe dazu geführt, dass Protsch „das Amt eines Universitätsprofessors in hohem Maße missbraucht und sich fachlich wie durch seine Amtsführung hierfür disqualifiziert“ habe.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Der Experimentalphysiker Hans-Joachim Queisser vertritt die Auffassung, wissenschaftlicher Betrug wirke „längst nicht so dramatisch und nachhaltig wie Betrug in anderen Bereichen“. Unentdeckte Fälschungen würden mit der Zeit vergessen und verschwänden von der Bildfläche. Persönliche Kontakte in der Forschung würden dem wissenschaftlichen Betrug entgegenwirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die sich seit einigen Jahren mit der Thematik befasst, weist in ihrem Bericht über die Anrufung ihres Schlichtungsgremiums („Ombudsman“) zur Einhaltung der \"Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis\" keine jährliche Zunahme der Fälle unkorrekten Verhaltens aus: Als „Täuschung über die Eigenständigkeit der erbrachten wissenschaftlichen Leistung“ bewertete der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg mit Beschluss vom 13. Oktober 2008 (Aktenzeichen: 9 S 494/08) „die nicht gekennzeichnete Übernahme kompletter Passagen aus dem Werk eines anderen Autors in einer Dissertation“, sofern sie „planmäßig und nicht nur vereinzelt“ erfolge. Eine solche planmäßige Übernahme fremden Gedankenguts ergebe sich bereits daraus, „dass sich die Plagiate an mehreren Stellen der Dissertation auffinden lassen und verschiedene Fremdautoren betreffen.“ Kleine Änderungen an nicht-gekennzeichneten übernommenen Passagen bewertete das Gericht nicht als Beleg für versuchte Eigenständigkeit des Formulierens, sondern – im Gegenteil – als Beleg für „die gezielte Verschleierungsabsicht des Klägers.“ Dies könne die Hochschule „zur Entziehung des verliehenen Doktorgrades berechtigen.“ Ausdrücklich hob der VGH in einem Leitsatz hervor: \"„Auf den Umfang der abgeschriebenen Stellen sowie auf die Frage, ob die Arbeit auch ohne das Plagiat noch als selbständige wissenschaftliche Arbeit hätte angesehen werden können, kommt es grundsätzlich nicht an.“\" Als „U-Boot“ wird eine absichtlich falsche, frei erfundene Fußnote in wissenschaftlichen Arbeiten bezeichnet. Sie täuscht dabei einen Beleg vor, der nicht existiert.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Die folgenden Fälle von Betrug und Fälschung haben Aufsehen über ihr Fachgebiet hinaus erregt:", "section_level": 1}, {"title": "Erziehungswissenschaften.", "content": "Der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf entschied am 5. Februar 2013, die schriftliche Promotionsleistung von Annette Schavan „für ungültig zu erklären und ihr den Doktorgrad zu entziehen.“ Schavan war von 1995 bis 2005 Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg und ab 2005 Bundesministerin für Bildung und Forschung. In seiner Stellungnahme urteilte der Fakultätsrat, „dass in der Dissertation von Frau Schavan in bedeutendem Umfang nicht gekennzeichnete wörtliche Übernahmen fremder Texte zu finden sind. Die Häufung und Konstruktion dieser wörtlichen Übernahmen, auch die Nichterwähnung von Literaturtiteln in Fußnoten oder sogar im Literaturverzeichnis ergeben der Überzeugung des Fakultätsrats nach das Gesamtbild, dass die damalige Doktorandin systematisch und vorsätzlich über die gesamte Dissertation verteilt gedankliche Leistungen vorgab, die sie in Wirklichkeit nicht selbst erbracht hatte. Die Entgegnungen von Frau Schavan konnten dieses Bild nicht entkräften. Daher hat der Fakultätsrat [den] Tatbestand einer vorsätzlichen Täuschung durch Plagiat festgestellt.“ Die Promotion war seinerzeit Schavans erster Studienabschluss; der Entzug des Doktorgrads hat daher auch den Verlust des Hochschulabschlusses zur Folge.", "section_level": 2}, {"title": "Geografie.", "content": "Der zu Lebzeiten sehr geachtete Geograf James Rennell (F.R.S.) verfälschte Berichte des Forschungsreisenden Mungo Park, indem er 1798 das fiktive Gebirge der „Kong-Berge“ erfand, das sich im Westen Afrikas in der Nähe des 10. Breitengrades befinde. Dadurch wollte er dessen Theorie über den Verlauf des Niger stützen. Die Fälschung wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts aufgedeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Der indische Geologe Viswa Jit Gupta von der Panjab University veröffentlichte über 20 Jahre lang etwa 300 Publikationen mit aufsehenerregenden Erkenntnissen zur Geologie Indiens, insbesondere des Himalajas, die vorgeblich auf seinen Fossilfunden aus diesem Raum beruhten. Tatsächlich stammten Guptas vorgeblich indische Fossilien u. a. aus Marokko, den USA und China. 1989 wurde der wissenschaftliche Betrug von dem australischen Paläontologen John Talent aufgedeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Mathematik.", "content": "Der US-amerikanische Mathematiker John L. Casti veröffentlichte 2001 sein Buch \"Mathematical mountaintops: The five most famous problems of all time\", das vom Verlag ein Jahr später zurückgezogen werden musste, weil es weitgehend aus anderen Publikationen abgeschrieben worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroelektronik.", "content": "Der vormalige Starforscher und Dekan des Instituts für Mikroelektronik der Jiaotong-Universität von Shanghai, Chen Jin, wurde im Mai 2006 entlassen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der von ihm angeblich im Jahr 2003 entwickelte \"Hanxin\"-Mikrochip in Wirklichkeit ein bloß äußerlich veränderter Chip des US-Herstellers Freescale Semiconductor war. In chinesischen Presseberichten hieß es, Chen habe Wanderarbeiter damit beauftragt, den US-Firmennamen von den Chips zu kratzen und mit dem \"Hanxin\"-Logo zu beschriften. Wegen seiner angeblichen Erfindung war Chen seit 2003 vom chinesischen Staat wiederholt mit offiziellen Anerkennungen ausgezeichnet und mit – selbst für europäische Verhältnisse – imposanten Forschungsgeldern belohnt worden.", "section_level": 2}, {"title": "Ökonomie.", "content": "Die Fachzeitschrift „Research Policy“ zog im Sommer 2007 einen Fachaufsatz des Ingolstädter Ökonomen Hans Werner Gottinger zurück, den dieser 14 Jahre zuvor dort veröffentlicht hatte. Es habe sich herausgestellt, „dass der Artikel von 1993 einen klaren und ernsten Fall von Plagiat“ darstelle. Der Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige Direktor des Fraunhofer-Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen in Euskirchen habe passagenweise – einschließlich komplexer mathematischer Formeln – und ohne Quellennachweis einen 1980 im \"Journal of Business\" erschienenen Artikel abgeschrieben. Dem Fraunhofer-Institut zufolge verlor Gottinger im Dezember 1988 seine dortige Anstellung, nachdem entdeckt worden war, dass er eine Buchveröffentlichung kapitelweise aus einer anderen Quelle abgeschrieben hatte. Mehr als 20 Jahre lang hatte Gottinger zudem wiederholt angegeben, er sei im „Institute of Management Science“ der Universität Maastricht angestellt; die Universität bestritt auf Nachfrage jedoch, dass Gottinger jemals für sie tätig gewesen sei: Das genannte Institut existiere überhaupt nicht. Recherchen der Zeitschrift Nature erbrachten im August 2007 Hinweise, dass Gottinger auch Mitgliedschaften in Fachgesellschaften zu besitzen behauptet habe, was von diesen aber in Abrede gestellt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtswissenschaften.", "content": "Im Februar 2011 führte die Entdeckung von Plagiaten in der Dissertation (Doktorarbeit) des deutschen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg an der Universität Bayreuth zur Plagiatsaffäre Guttenberg. Viele längere Textpassagen hatte zu Guttenberg von anderen Autoren übernommen (zitiert) ohne dies durch Zitation gemäß den Grundsätzen wissenschaftlichen Arbeitens kenntlich zu machen. Eine Reihe der Textübernahmen war dabei auch an einigen Stellen bewusst umformuliert worden. Im offenen GuttenPlag Wiki wurden Plagiate dokumentiert. Die Universität Bayreuth erkannte Guttenberg den Doktorgrad am 23. Februar ab, da er gegen die „wissenschaftlichen Pflichten in erheblichem Umfang verstoßen“ habe. Sein Rücktritt von seinem Ministeramt erfolgte am 1. März 2011.", "section_level": 2}, {"title": "Literarische Verarbeitung.", "content": "Der britische Schriftsteller und Physiker Charles Percy Snow benutzte Details des authentischen Betrugs von Emil Rupp in seinem 1960 veröffentlichten Roman „Die Affäre“ über einen Wissenschaftsbetrüger an der Universität Cambridge. Der Betrug im Wissenschaftsbetrieb wird literarisch auch in den 2012 erschienenen Romanen des Naturwissenschaftlers Bernhard Kegel („Ein tiefer Fall“) und des Autorengespanns Ann-Monika Pleitgen und Ilja Bohnet („Teilchenbeschleunigung“) verarbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Betrug und Fälschung in der Wissenschaft sind unwahre Behauptungen, erfundene oder gefälschte Forschungsergebnisse, die vorsätzlich, also in betrügerischer Absicht von Wissenschaftlern publiziert werden. Hierzu gehören insbesondere Fälschungen von Daten und Messergebnissen, beispielsweise bei Regressionsverfahren das Entfernen von Ausreißern sowie wahrheitswidrige Gutachten und Publikationen. Das Nicht-Wahrhaben-Wollen von Forschungsergebnissen, die der herrschenden Meinung widersprechen oder widersprüchlich scheinen, eine tendenziöse Berichterstattung sowie das Weglassen von Daten stellen minder schwere, für den Wissenschaftsbetrieb gleichwohl schädliche Verhaltensweisen dar. Charles Babbage führte 1830 mit \"Forging\" (Fälschen oder Erfinden von Ergebnissen und Beobachtungen), \"Trimming\" („Datenmassage“; bewusste Manipulation von Messwerten) sowie \"Cooking\" („Schönung“ von Ergebnissen durch das Weglassen abweichender Messwerte) eine Klassifikation der Betrugsformen ein, die bis heute Gültigkeit hat.", "tgt_summary": "科学不端行为指的是在进行科学研究过程中违反基本学术伦理的行为。医学期刊《刺胳针》的一篇文章《\"对斯堪地纳维亚国家中学术不端行为之处置\"》对此词汇定义如下:", "id": 804288} {"src_title": "(202421) 2005 UQ513", "tgt_title": "小行星202421", "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "(202421) 2005 UQ wurde am 21. Oktober 2005 von einem Astronomenteam, bestehend aus Mike Brown (CalTech), Chad Trujillo (Gemini) und Dave Rabinowitz (Yale), im Rahmen des Digitized Sky Survey–Projektes mit dem 1,2–m–Schmidt–Teleskop am Palomar-Observatorium des California Institute of Technology (Kalifornien) entdeckt. Die Entdeckung wurde am 1. September 2007 zusammen mit 2003 UY, 2003 UZ, 2004 NT, 2005 CA und 2005 CB bekanntgegeben, der Planetoid erhielt später von der IAU die Kleinplaneten-Nummer \"202421\". Nach seiner Entdeckung ließ sich 2005 UQ auf Fotos bis zum 15. September 1990, die im Rahmen des Near Earth Asteroid Tracking–Projektes (NEAT) ebenfalls am Palomar-Observatorium gemacht wurden, zurückgehend identifizieren und so seinen Beobachtungszeitraum um 15 Jahre verlängern, um so seine Umlaufbahn genauer zu berechnen. Seither wurde der Planetoid durch verschiedene Teleskope wie das Herschel- und das Spitzer-Weltraumteleskop sowie erdbasierte Teleskope beobachtet. Im Oktober 2017 lagen 206 Beobachtungen über einen Zeitraum von 28 Jahren bei 17 Oppositionen vor. Die bisher letzte Beobachtung wurde im November 2018 am Purple Mountain-Observatorium durchgeführt. \"(Stand 22. Februar 2019)\"", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "2005 UQ umkreist die Sonne in 284,13 Jahren auf einer elliptischen Umlaufbahn zwischen 36,85 AE und 49,58 AE Abstand zu deren Zentrum. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,147, die Bahn ist 25,70° gegenüber der Ekliptik geneigt. Derzeit ist der Planetoid 48,02 AE von der Sonne entfernt. Das Perihel durchläuft er das nächste Mal 2124, der letzte Periheldurchlauf dürfte also im Jahre 1840 erfolgt sein. Marc Buie (DES) klassifiziert den Planetoiden als erweitertes SDO (ESDO bzw. DO), während das Minor Planet Center (MPC) und das Johnston’s Archive ihn als Cubewano einordnet, wobei es zu den bahndynamisch \"«heissen»\" klassischen KBO gehören würde. Das MPC führt ihn allgemein auch als \"«Distant Object»\" und als Nicht–SDO auf.", "section_level": 2}, {"title": "Größe und Rotation.", "content": "Der Durchmesser von 2005 UQ wurde 2013 mittels kombinierter Daten des Herschel- und des Spitzer-Weltraumteleskops auf 498 km bestimmt. Es ist daher möglich, dass sich 2005 UQ aufgrund seiner Größe im hydrostatischen Gleichgewicht befindet und somit weitgehend rund sein könnte. Ob er die Kriterien für eine Einstufung als Zwergplanet erfüllt, ist jedoch nicht sicher. Mike Brown geht davon aus, dass es sich bei 2005 UQ um \"höchstwahrscheinlich\" einen Zwergplaneten handelt. Gonzalo Tancredi gab 2010 trotz einem von ihm berechneten Durchmesser von 878 km keine Empfehlung ab. Die scheinbare Helligkeit von 2005 UQ beträgt 20,52. Der Asteroid rotiert anhand seiner Lichtkurve höchstwahrscheinlich in 7,03 oder 10,01 Stunden einmal um seine Achse. Die kürzere Rotationsperiode ist etwas wahrscheinlicher.", "section_level": 2}, {"title": "Oberfläche.", "content": "2005 UQ zeigt eine auffallend rote Färbung, die auf das Vorhandensein signifikanter Mengen von Tholinen schließen lässt. Er ist daher kein Mitglied der Haumea-Kollisionsfamilie, obwohl die Parameter der Umlaufbahn passen würden.", "section_level": 2}], "src_summary": "(202421) 2005 UQ ist ein großes transneptunisches Objekt im Kuipergürtel, das bahndynamisch als Cubewano oder als erweitertes Scattered Disc Object klassifiziert wird. Aufgrund seiner Größe ist der Asteroid ein Zwergplanetenkandidat.", "tgt_summary": ",也可写作2005 UQ513,是一颗绝对星等为3.4的类冥矮行星。 迈克尔·E·布朗自动更新的网站将它列为很有可能的矮行星。上有少量冰存在的迹象。", "id": 1464119} {"src_title": "Stalker: Call of Pripyat", "tgt_title": "浩劫殺陣:混沌召喚", "src_document": [{"title": "Handlung und Spielprinzip.", "content": "Die Geschichte setzt direkt nach dem Ende von Shadow of Chernobyl ein: Nachdem die Regierung einen offenen Weg in das Zentrum der Zone entdeckt hat, startet sie eine große Militäroperation namens „Fairway“, die das Atomkraftwerk unter ihre Kontrolle bringen soll. Laut Operationsplan soll die erste Militäreinheit eine Luftaufklärung durchführen und eine Karte erstellen, auf der alle Anomalien verzeichnet sind, damit die Sicherheitskräfte diesen ausweichen können. Doch trotz der gründlichen Vorbereitung scheitert die Operation: Alle Helikopter der Vorhut stürzten ab. Um Informationen über die fehlgeschlagene Operation zu sammeln, sendet der Sicherheitsdienst der Ukraine einen Agenten ins Zonenzentrum. Als Alexander Degtyarev schlüpft der Spieler in die Haut des Agenten, der die Hubschrauberabstürze aufklären soll. In drei großen Arealen trifft er auf viele der bekannten Charaktere und einige neue, absolviert Nebenquests und trifft auch den Stalker des ersten Teils, Strelok. Anders als in den Vorgängern verfügt das Spiel über kein Tutorial. Der Spieler wird alleine am Rande eines Gebietes ausgesetzt und wird sofort mit der Zone konfrontiert. Für Neu-Einsteiger ist das Spiel daher schwieriger zu erlernen; Kenner der früheren Teile finden sich hingegen schneller zurecht. Ähnlich wie bei Shadow of Chernobyl sind mehrere Enden möglich. Diese setzen sich jedoch aus verschiedenen Teilversionen zusammen, die die Erfolge und Niederlagen des Spielers (z. B. das Finden der legendären „Oase“ oder Tod von NPCs) reflektieren.", "section_level": 1}, {"title": "Spielelemente.", "content": "Im Spiel finden sich:", "section_level": 1}, {"title": "Vorgänger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "S.T.A.L.K.E.R. - Shadow of Chernobyl.", "content": "\"Stalker: Shadow of Chernobyl\" ist der erste Teil der \"Stalker\"-Serie und spielt in der Sperrzone rund um Tschernobyl. Die Geschichte der Reaktorkatastrophe von 1986 wird weitergesponnen, wonach im Jahr 2006 dort eine erneute Explosion stattfindet, und damit eine \"Zone\" mit einer Reihe wissenschaftlicher Anomalien entsteht. Am Anfang des Spiels im Jahre 2012, hat der Spieler sein Gedächtnis verloren. Von anderen wird er nur Gezeichneter genannt und er weiß nur aus seinem bisherigen Leben, einen gewissen Strelok zu töten.", "section_level": 2}, {"title": "S.T.A.L.K.E.R. - Clear Sky.", "content": "In \"Stalker: Clear Sky\", einem Prequel zu \"Shadow of Chernobyl\", dringt 2010 zum ersten Mal ein Stalker in das Zentrum der kontaminierten Zone, das Atomkraftwerk von Tschernobyl, vor und verursacht eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes: Ein gewaltiger Ausbruch von anomaler Energie verändert die gesamte Zone. Von nun an gibt es keine sicheren Orte mehr und das gesamte Gebiet versinkt im puren Chaos. Nicht nur viele Stalker, sondern ganze Expeditionstrupps, bestehend aus einer Vielzahl von Menschen, sterben oder bleiben abgeschnitten von der sicheren Welt in den verlorenen Gebieten zurück. Deren Sektoren werden ständig von weiteren Ausbrüchen geplagt und mutieren durch Anomalien zu einer lebensfeindlichen Umwelt. Nur wenige verstreute Gruppen sind noch übrig und der unerbittliche Kampf zwischen den einzelnen Fraktionen beginnt. Es gibt keine alten Freunde oder Feinde mehr. Ab jetzt ist jede Gruppe auf sich alleine gestellt und kämpft ums nackte Überleben.", "section_level": 2}, {"title": "Parallelen zum Computerspiel Metro 2033.", "content": "Einige Mitarbeiter von GSC Game World wechselten später zu einem anderen ukrainischen Spieleentwickler namens 4A Games. Bei Ihnen entstand das Spiel \"Metro 2033\".", "section_level": 1}], "src_summary": "S.T.A.L.K.E.R.: Call of Pripyat (meist nur kurz Stalker CoP genannt) ist ein Computerspiel vom ukrainischen Entwickler GSC Game World, das in der Sperrzone um das Kernkraftwerk Tschernobyl spielt. Es ist der dritte Teil der \"Stalker\"-Serie, die mit \"\" begann und setzt kurz nach dessen Ende an.", "tgt_summary": "是一款科幻题材结合第一人称射击以及角色扮演的游戏,是《潜行者:切尔诺贝利的阴影》的第二部独立资料片,而故事是原作之后。此游戏由X-Ray 1.6引擎开发,是X-Ray 1.5改良版,首次在浩劫杀阵系列支援DirectX 11特色。此游戏是由乌克兰游戏开发商GSC Game World负责制作开发,在今作品游戏改由Bit Composer公司发行。推出平台只有电脑版,东欧地区在2009年10月发行,一部分的欧洲地区发行时间是2009年11月,而英美版(英文版)由之前原本为2009年11月推出,延迟到2010年二月,原因不明。", "id": 507216} {"src_title": "Jeff Sessions", "tgt_title": "傑夫·塞申斯", "src_document": [{"title": "Ausbildung, Beruf und Persönliches.", "content": "Jeff Sessions ist der Sohn von Jefferson Beauregard Sessions Jr. und Abigail Powe Sessions. Er wuchs im Unincorporated Area Hybart im Monroe County auf, wo sein Vater – der im Zweiten Weltkrieg gedient hatte und lebenslang Anhänger der Demokraten war – einen Dorfladen betrieb. Sessions war Pfadfinder und stieg bis zum \"Eagle Scout\" auf. In seiner Schulzeit an der \"Camden High School\" war Sessions Linebacker im American Football und wurde zum Präsidenten der Abschlussklasse gewählt. Anschließend studierte Sessions am Huntingdon College in Montgomery, wo er sich bei den Jungen Republikanern engagierte und zum Vorsitzenden der Studierendenschaft gewählt wurde. Dort erhielt er 1969 den Grad Bachelor of Arts. Danach besuchte er die University of Alabama School of Law, an der er 1973 mit einem Juris Doctor graduierte. Anschließend war Sessions als Rechtsanwalt in Russellville tätig und zog später nach Mobile. Von 1973 bis 1986 diente Sessions in der United States Army Reserve, die er im Rang eines Captains verließ. Sessions heiratete Mary Blackshear aus Gadsden kurz nach seinem Collegeabschluss. Sie haben drei erwachsene Kinder und leben in Mobile (Alabama). Er engagiert sich in der methodistischen Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Justizlaufbahn.", "content": "Von 1981 bis 1993 war Sessions United States Attorney (Bundesstaatsanwalt) für den südlichen Distrikt von Alabama. 1986 wurde ihm die Bestellung zum Bundesrichter am United States District Court von Alabama versagt, nachdem ihm im Rahmen einer Anhörung vor dem zuständigen Senatsgremium frühere rassistische Äußerungen gegenüber Douglas Wicks attestiert worden waren. So habe er das „N-word“ benutzt sowie gewitzelt, dass er den Ku-Klux-Klan immer für „okay“ hielt, „bis er herausfand, dass dessen Mitglieder Marihuana rauchten“. Das hätte beinahe das Ende seiner politischen Karriere zur Folge gehabt. Damals schrieb die Witwe von Martin Luther King, Coretta Scott King, an Senator Strom Thurmond: Von Januar 1995 bis Januar 1997 amtierte Sessions als Attorney General – und damit Leiter der bundesstaatlichen Justiz – von Alabama.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Senator für Alabama.", "content": "Bei der Senatswahl im November 1996 wurde Sessions erstmals in den Senat der Vereinigten Staaten gewählt. Bei den Wahlen 2002, 2008 und 2014 wurde er mit klarer Mehrheit bestätigt, wobei er 2014 ohne Mitbewerber in der republikanischen Vorwahl und in der eigentlichen Wahl durch einen Gegenkandidaten der Demokraten blieb. Nach seinem Amtsantritt als Justizminister am 9. Februar 2017 schied Sessions aus dem Senat aus. Nach seinem Rücktritt als Justizminister im November 2018 erklärten Vertraute Sessions’, er trete womöglich bei der Senatswahl 2020 wieder für sein früheres Mandat an. Dieses hat seit der Nachwahl im Dezember 2017 der Demokrat Doug Jones inne. Im November 2019 kündigte er seine Kandidatur dann an. In der Vorwahl der Republikaner am 3. März 2020 errang er mit 31,6 % den zweiten Platz hinter dem ehemaligen American‐Football‐Trainer Tommy Tuberville. Damit tritt Sessions am 31. März in einer Stichwahl gegen Tuberville an.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlkämpfer für Donald Trump.", "content": "Anfang 2015 legte Sessions ein Strategiepapier vor, wie die Republikaner die Präsidentenwahl gewinnen könnten: Die Partei müsse der Arbeiterklasse erklären, dass sie von Einwanderern um ihren Wohlstand geprellt werde. „Ohne diese Wähler können wir 2016 nicht gewinnen“, „und Republikaner können diese Wähler nicht gewinnen, wenn sie nicht bereit sind, auf Abstand zur Kaste der Großspender zu gehen.“ Im März 2016 sprach sich Sessions im Rahmen der republikanischen Vorwahlen zur US-Präsidentschaftswahl 2016 für Donald Trump aus, dessen Wahlkampf er auch schon zuvor als Berater und durch Auftritte unterstützt hatte. Steve Bannon sagte im Januar 2017, Sessions sei „der Anführer der populistischen Revolte gegen die Elite“ gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Justizminister unter Präsident Trump.", "content": "Der gewählte Präsident Trump schlug Sessions am 18. November 2016 als Justizminister der Vereinigten Staaten vor. Generalstaatsanwälte aus fünf US-Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington, D.C. forderten Mitte Januar 2017 in einem offenen Brief den US-Senat auf, Sessions ihre Zustimmung zu verweigern und damit seine Ernennung zu verhindern. Sessions habe sich in seiner Vergangenheit als Politiker und Generalstaatsanwalt von Alabama geweigert, Minderheiten und Schwächere zu schützen. Die Einführung wichtiger Justizreformen habe er trotz überparteilicher Empfehlungen verhindert. Das Amt des Generalbundesanwaltes sei enorm wichtig und entfalte großen Einfluss. Es sei entscheidend, dass es von jemandem bekleidet werde, auf den Verlass sei. Auch über 1400 Jura-Professoren kritisierten in einem offenen Brief die Nominierung. Trotzdem wurde Sessions am 9. Februar 2017 vom Senat bestätigt und übte seitdem unter der Präsidentschaft Trumps das Amt des US-Justizministers aus. Das Verhältnis des US-Präsidenten Donald Trump zum Justizminister Jeff Sessions verschlechterte sich nach wenigen Monaten der Präsidentschaft. Im Juli 2017 kritisierte Trump öffentlich, dass Sessions sich (wegen 28 CFR 45.2) aus den Russland-Ermittlungen als befangen zurückgezogen hatte; Trump äußerte, er hätte ihn nicht als Justizminister ernannt, wenn Sessions ihm das schon vorher mitgeteilt hätte. Sessions’ Verhalten sei „extrem unfair“ („extremely unfair — and that’s a mild word“); vor dem Geheimdienstausschuss des Senats habe er „schlechte Antworten“ gegeben. Sessions erwiderte am gleichen Tag, er wolle im Amt bleiben („to continue to do so as long as that is appropriate.“) Ende Juli 2017 erklärten republikanische Mitglieder des US-Senats, dass sie Trump daran hindern würden, Sessions zu entlassen, um letztlich Sonderermittler Robert Mueller loszuwerden. Für diesen Fall sagte Senator Lindsey Graham Trump „den Beginn vom Ende seiner Präsidentschaft“ voraus. Nach wiederholten öffentlichen Aufforderungen durch Trump entließ Sessions trotz seiner Befangenheit im März 2018 den stellvertretenden FBI-Direktor Andrew McCabe. \"Bloomberg\" berichtete, im Jahr 2017 habe Mueller mit Unterstützung McCabes in seiner Sonderermittlung auch wegen möglicher Falschaussagen Sessions’ ermittelt, die Untersuchung aber beendet. Nachdem Trumps langjähriger Anwalt Michael Cohen sich am 21. August 2018 vor einem Gericht in acht Anklagepunkten für schuldig erklärt hatte, warf Trump Sessions in einem Interview vor, sein Ministerium nicht unter Kontrolle zu haben. Sessions ließ über Twitter die Unabhängigkeit seines Ministeriums betonen und wehrte sich damit zum ersten Mal öffentlich gegen Trumps Angriffe. Anfang September 2018 kritisierte Trump, dass Sessions vor den Wahlen 2018 Ermittlungsverfahren gegen zwei republikanische Kongressabgeordnete, Chris Collins und Duncan D. Hunter, zugelassen hatte, weil das negative Folgen für die Wahlen habe. Trump wurde daraufhin unter anderem vom republikanischen Senator Ben Sasse kritisiert, der die Unabhängigkeit der Justiz verteidigte und erklärte, die USA seien „nicht irgendeine Bananenrepublik“. Der Rechtsexperte von CNN, Jeffrey Toobin, hielt schon diese Aussage Trumps gegen Sessions für eine Behinderung der Justiz und für den möglichen Grund eines Amtsenthebungsverfahrens. In Bob Woodwards Mitte September 2018 erschienenem Buch \"\" werden Gespräche mit Trump-Mitarbeitern veröffentlicht, nach denen Trump Sessions „geistig zurückgeblieben“ („mentally retarded“), einen Verräter und einen „tumben Südstaatler“ („dumb Southerner“) genannt haben und Sessions’ Südstaaten-Akzent nachgeäfft haben soll, was mehrere Personen aus Trumps Umfeld bestätigten, Trump selbst aber über Twitter abstritt. Trump soll Sessions in einem Gespräch als Idioten bezeichnet haben, woraufhin Sessions ein Rücktrittsgesuch an den Präsidenten richtete, was Trump auf Anraten von Mitarbeitern ablehnte. Mitte September 2018 sagte Trump, er habe „keinen Attorney General“ und schloss eine Entlassung Sessions’ nicht aus. Am 7. November 2018, einen Tag nach der Halbzeitwahl, erklärte Sessions auf Aufforderung Trumps seinen sofortigen Rücktritt vom Amt des Justizministers. Donald Trump berief Matthew G. Whitaker zum geschäftsführenden Nachfolger.", "section_level": 2}, {"title": "Russland-Verbindung.", "content": "Am 1. März 2017 machte die \"Washington Post\" publik, dass Sessions im Juli und September 2016 den russischen Botschafter Sergei Kisljak getroffen hatte. Sessions war damals Senator und außenpolitischer Berater Trumps. Im Januar 2017 hatte Sessions vor dem US-Senat unter Eid erklärt, er habe „keine Kommunikation mit den Russen“ gehabt. Das Justizministerium erklärte, Treffen mit Botschaftern gehörten zu Sessions’ Aufgaben als Mitglied des Streitkräfteausschusses des Senats; bei dem Treffen im Juli, am Rand einer Konferenz der konservativen Heritage Foundation, seien auch andere Botschafter zugegen gewesen. Das Treffen im September, ein Besuch des russischen Botschafters in Sessions’ Büro, sei vom Justizministerium selbst publik gemacht worden. Nachdem die Fraktionschefin der Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, Sessions’ Rücktritt gefordert hatte, weil er unter Eid gelogen habe, sprach Trump Sessions am 2. März 2017 sein „volles Vertrauen“ aus und sagte, er habe von Sessions’ Treffen mit dem russischen Botschafter im Jahr 2016 nichts gewusst. Im Mai 2017 wurde bekannt, dass Sessions auch bei seiner behördlichen Sicherheitsüberprüfung 2016 diese Kontakte verschwiegen hatte. Anfang Juni 2017 forderten die demokratischen Senatoren Al Franken und Patrick Leahy – die dem Justizausschuss angehören – das FBI auf, gegen Sessions Ermittlungen wegen Meineids aufzunehmen. Zugleich wurde bekannt, dass Sessions sich möglicherweise ein drittes Mal mit Kisljak getroffen hatte, was er bisher nicht angegeben hat. Zu dieser dritten Begegnung kam es womöglich am 26. April 2016, als sowohl Sessions als auch Kisljak bei einer außenpolitischen Rede Trumps im Washingtoner Mayflower Hotel anwesend waren, was eine Sprecherin des Justizministeriums dementierte. Am 13. Juni 2017 sagte Sessions unter Eid vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats aus. Auf konkrete Fragen erwiderte er rund dreißig Mal, daran könne er sich nicht erinnern. Er bezeichnete es als „entsetzliche und abscheuliche Lüge“, dass er in eine russische Einflussnahme auf die Wahl verwickelt sein könnte, und weigerte sich, Details aus Gesprächen mit Präsident Trump mitzuteilen. Zur Entlassung von FBI-Chef Comey antwortete Sessions mehrdeutig. Einige Tage später widersprach der frühere US-Botschafter und spätere Gazprom-Lobbyist Richard Burt der Aussage Sessions’, er „glaube“ nicht, vor der Wahl 2016 mit Russland-Lobbyisten zusammengetroffen zu sein: Beide hätten sich in dieser Zeit zweimal getroffen. Sessions wird vom Washingtoner Anwalt Charles J. Cooper beraten. Im Juli 2017 machte die \"Washington Post\" öffentlich, dass der russische Botschafter Kisljak in geheimdienstlich abgehörten Berichten an die russische Regierung angegeben habe, mit Sessions in zwei Treffen über den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf gesprochen zu haben, was Sessions bisher immer bestritten hatte. Am 14. November 2017 sagte Sessions vor dem Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses zu seiner Rolle als außenpolitischer Berater im Wahlkampfteam Trumps aus. Mitte Januar 2018 befragte ihn der Sonderermittler Mueller in einem mehrstündigen Gespräch zu den Russland-Verbindungen.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Das \"National Journal\" bezeichnete Sessions 2007 als einen der fünf konservativsten US-Senatoren, die \"Süddeutsche Zeitung\" 2017 als „erzkonservative[n] Hardliner“.", "section_level": 1}, {"title": "Einwanderung.", "content": "Sessions stand für eine restriktive Einwanderungspolitik. Als Senator votierte er gegen annähernd jeden Entwurf eines Gesetzes, das illegal Eingewanderten zur US-Staatsbürgerschaft verhelfen sollte. Legale Migration bezeichnete er in einem Artikel für die \"Washington Post\" 2015 als Hauptgrund für die Zuwanderung von Geringverdienern. Als Justizminister zeichnete er für die umstrittene Politik verantwortlich, Kinder von ihren Eltern zu trennen, wenn die Eltern illegal in die USA eingereist sind. Dazu sagte er 2018: „Wer nicht von seinen Kindern getrennt werden will, sollte nicht illegal mit ihnen über unsere Grenze kommen“.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitspolitik.", "content": "Sessions unterstützte den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf den Irak 2003. Bei einer Veranstaltung 2005 erklärte er gegenüber Kriegsgegnern: „Diese Gruppe repräsentiert nicht die amerikanischen Ideale von Freiheit und deren Verbreitung weltweit.“ Sessions lehnte als einer von drei Senatoren die Erhöhung des Gesundheitsbudgets für Kriegsveteranen ab. 2005 lehnte Sessions eine Gesetzesvorlage des Senators John McCain ab, dem US-Militär den Einsatz von Folter zu verbieten. Das Gesetz wurde mit 90 gegen 9 Stimmen angenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftspolitik.", "content": "Sessions lehnt das Recht auf Schwangerschaftsabbruch ab. Bei einer Anhörung zu seiner Nominierung zum Justizminister erklärte er, er werde trotz seiner persönlichen Überzeugung die Gesetze respektieren, die Abtreibungen erlaubten. Er hat auch fast durchgehend gegen Klonen und Stammzellforschung gestimmt. Für Sessions steht Marihuana auf einer Stufe mit Heroin und ist angeblich mit für die Gewalt im Land verantwortlich. Daher kämpft er gegen die Cannabis-Legalisierung durch einzelne Bundesstaaten.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltpolitik.", "content": "Sessions bestreitet den wissenschaftlichen Konsens, dass der Klimawandel menschengemacht ist: Kohlenstoffdioxid sei „wirklich kein Schadstoff“, sondern „Pflanzendünger, der keinem schadet, außer, dass er Temperaturerhöhungen enthalten könnte“. Klimaschutzmaßnahmen lehnt Sessions ab, die Ergebnisse der Klimaforschung bezeichnet er als „vorsätzliche Fehlinformation“. Er hat sich für eine Ausweitung von Förderung und Verbrauch fossiler Energieträger ausgesprochen. Während seiner Zeit im Senat erhielt er rund 400.000 US-Dollar Spendengelder der Erdöl- und Erdgasindustrie.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jefferson Beauregard „Jeff“ Sessions III (* 24. Dezember 1946 in Selma, Alabama) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Er war vom 9. Februar 2017 bis zum 7. November 2018 der 84. Justizminister der Vereinigten Staaten. Von 1997 bis 2017 gehörte Sessions für den Bundesstaat Alabama dem Senat der Vereinigten Staaten an.", "tgt_summary": "杰斐逊·博勒加德·「杰夫」·塞申斯三世(英语:Jefferson Beauregard \"Jeff\" Sessions III,1946年-12月24日),是美国政治人物,共和党籍,曾任阿拉巴马州的资浅参议员。", "id": 2414493} {"src_title": "Chung Un-chan", "tgt_title": "鄭雲燦", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Chung Un-chan war von 1978 bis 2009 Professor der Wirtschaftswissenschaften an der Seoul National University (SNU). Von 2002 bis 2006 fungierte er als deren Präsident.", "section_level": 1}, {"title": "Akademische Karriere.", "content": "1970 machte er an der SNU seinen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, den Master schloss er 1972 an der Miami University in Ohio ab. 1978 erhielt Chung seinen Ph.D. in Wirtschaftswissenschaften von der Princeton University. 1983 war er Extraordinarius zu Gast an der Universität von Hawaii und Gastprofessor an der London School of Economics und an der Ruhr-Universität in Bochum in den Jahren 1986 bis 1987 bzw. 1999. 2002 wurde er Dekan an der Hochschule für Sozialwissenschaften. Von der russischen Fernöstlichen Staatlichen Universität in Wladiwostok erhielt er die Ehrendoktorwürde im Oktober 2004.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Chung wurde als einer der Topkandidaten der Yeollin-uri-Partei (, Yeollin-uri-dang, Unsere Offene Partei) für die Präsidentschaftswahl 2007 gehandelt, aber er trat der Partei nicht bei. Der Gewinner der Präsidentschaftswahl von 2007, Lee Myung-bak von der Hannara-Partei (, Hannara-dang, Große Nationalpartei) ernannte ihn 2009 als Nachfolger von Han Seung-soo zum zweiten Premierminister seiner Amtszeit. Am 29. September 2009 stimmte das südkoreanische Parlament der Ernennung zu. Noch im September 2009 erklärte Chung den Bau der Stadt Sejong in geplanter Form als nicht effizient und schlug zusammen mit Präsident Lee Myung-bak einen alternativen Bau vor. Das südkoreanische Parlament kippte diesen Vorschlag später jedoch, worauf Chung am 10. August 2010 nach nur zehn Monaten im Amt zurücktrat. Zuvor waren gegen ihn zudem bei einer parlamentarischen Anhörung Korruptionsvorwürfe erhoben worden.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Chung ist Baseball-Fan. Er ist Fan der Doosan Bears und der New York Yankees.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chung Un-chan () (* 21. März 1947 in Gongju) ist ein südkoreanischer Politiker. Von 2009 bis 2010 war er der 40. Premierminister Südkoreas.", "tgt_summary": "郑云灿(,1947年-3月21日),出生于韩国忠清南道公州市,为第40任韩国国务总理。1978年在首尔大学担任经济学教授,2009年出任国务总理。2002年至2006年间,担任首尔大学校长。", "id": 839465} {"src_title": "Ana Paula Connelly", "tgt_title": "安娜·葆拉·康內莉", "src_document": [{"title": "Karriere Halle.", "content": "Ana Paula Rodrigues erreichte mit der brasilianischen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona den vierten Platz, 1996 gab es in Atlanta die Bronzemedaille. 1994 gewann Rodrigues Connelly mit den Brasilianerinnen die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in São Paulo und die Goldmedaille beim Volleyball World Grand Prix, einen Erfolg, den sie 1996 und 1998 wiederholen konnte. 1998 wurde sie zudem als beste Angriffsspielerin und als effizienteste Blockerin ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere Beach.", "content": "An der Seite von Jackie Silva startete Ana Paula Rodrigues Connelli 1999 ihre Beachkarriere. Mit ihrer neuen Partnerin Mônica Rodrigues gewann sie 2000 in Cagliari in Italien ihre erste FIVB-Veranstaltung. Mit Tatiana Minello erreichte Ana Paula nach ihrer Babypause gleich im ersten Turnier 2002 in Madrid die beste Platzierung mit dem Silberrang. Das folgende Jahr wurde zum erfolgreichsten in ihrer Beachkarriere. Bei zehn Veranstaltungen erreichte Connelly mit Sandra Pires acht Mal das Finale, dabei sprangen vier Siege heraus, der Titel des FIVB Tour Champion war den beiden Brasilianerinnen nach dieser Bilanz nicht mehr zu nehmen. Nur bei zwei Veranstaltungen gab es keine Medaille, dabei war jedoch auch die Weltmeisterschaft in ihrem Heimatland, die Ana Paula und Sandra Pires mit dem fünften Platz beendeten, eine Platzierung, die sie im kommenden Jahr bei den Olympischen Spielen in Athen bestätigten. Nach der beinahe optimalen Ausbeute mit einem Erfolg und einem dritten Platz bei nur zwei Turnieren 2005 mit Shaylyn Bede startete Ana Paula Conelly im gleichen Jahr mit Leila Barros eine neue Zusammenarbeit. Die beiden ehemaligen Hallenvolleyballerinnen konnten 2006 das FIVB Turnier in Montréal gewinnen, nach einem zweiten Platz zum Abschluss des Jahres reichte es 2007 nur zu mehreren vierten Plätzen. Die ältere Schwester von Kurzzeitpartnerin Shaylyn, die Doppelweltmeisterin Shelda Bede, wurde 2008 Ana Paulas fünfte Partnerin, mit der sie mindestens einen FIVB Titel holte. Diese Leistung konnte bisher sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern nicht wiederholt werden. Außerdem gewann Ana Paula Connelly in diesem Jahr zum zweiten Mal in ihrer Karriere den Titel des Tour Champions, außerdem wurden sie mit Shelda das FIVB Team of the year. Diese Erfolge wurden möglich durch drei erste, einen zweiten und zwei dritten Plätzen. Nach den Olympischen Spielen in Peking, bei denen die beiden Brasilianerinnen den fünften Platz belegten, erreichten sie im folgenden Jahr das Halbfinale der Weltmeisterschaften in Stavanger, verloren aber anschließend beide Spiele und belegten somit den undankbaren vierten Platz. 2010 spielte Ana Paula mit ihrer früheren Partnerin Tatiana Minello noch zwei AVP Turniere, die beiden erreichten einen fünften und einen neunten Rang.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Ana Paula Rodrigues wuchs in ihrem Geburtsort Lavras auf. 1994 heiratete sie den Basketballspieler Jeffty Connelly, 2001 bekam sie mit dem Volleyballtrainer Marcus Miranda einen Sohn, den sie Gabriel nannte. Anfang des Jahres 2010 heiratete die Brasilianerin erneut, diesmal den ehemaligen amerikanischen Beachvolleyballer Carl Henkel, der heute als Rechtsanwalt arbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ana Paula Rodrigues Connelly (heute Ana Paula Rodrigues Henkel) (* 13. Februar 1972 in Lavras, Minas Gerais) ist eine brasilianische Beachvolleyballspielerin, ehemalige Volleyballspielerin und Vizeweltmeisterin sowie Bronzemedaillengewinnerin bei Olympischen Sommerspielen.", "tgt_summary": "安娜·葆拉·康内莉(1972年-2月13日)在米纳斯吉拉斯州出生,是一位巴西运动员,她曾四度代表巴西参与夏季奥运会的两个项目。她于1992年及1996年出战女排项目,并于1996年获得铜牌。后来,她转战沙排项目,曾与排档桑德拉·皮雷斯·塔瓦雷斯在世界女子沙滩排球排行榜上位居首位,再次代表巴西出战2004年及2008年奥运,但两次都无功而回。另外,她曾于2003年及2008年两度夺得SWATCH FIVB世界沙滩排球巡回赛总冠军。", "id": 687054} {"src_title": "The Book of Eli", "tgt_title": "奪天書", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dreißig Jahre nach dem „Großen Krieg“, der die Erde völlig verwüstet hat und in dessen Folge ein Loch in die Ozonschicht gerissen wurde, ist Eli alleine zu Fuß unterwegs. Dabei zeigt er unheimliche Fähigkeiten beim Jagen und beim Ausschalten einer Räuberbande, die ihm aus einem Hinterhalt auflauert. Sein Ziel ist der Westen der Vereinigten Staaten, mit sich trägt er ein geheimnisvolles Buch. Es ist, so stellt sich im weiteren Verlauf heraus, eine Bibel, von der nach dem Krieg fast alle Exemplare vernichtet worden sind, weil sie als gefährlich eingestuft wurden. Aus ebendiesem Grund will der Despot Carnegie, der mit einer Truppe Schläger eine kleine, halb zerfallene Wüstenstadt beherrscht, unbedingt eine Bibel in seinen Besitz bringen. Mit Hilfe der Religion, glaubt Carnegie, ließen sich die Menschen besser beherrschen, was seinen Expansionsplänen entgegenkäme. Deshalb entsendet er seine Motorradbanden, die ein Exemplar ausfindig machen sollen und dabei wahllos morden und schänden, immer wieder ins Ödland. Eli wird Zeuge eines solchen Überfalls, ohne diesen durch sein Eingreifen zu verhindern, da er glaubt, nicht von seinem Pfad abweichen zu dürfen. Eli erreicht auf seiner Reise schließlich Carnegies Stadt, um Besorgungen zu machen und im Anschluss weiter nach Westen zu reisen. In Carnegies Bar beginnt ein Bandenmitglied Streit mit ihm. Ein Kampf entbrennt, in dessen Verlauf Eli mehrere von Carnegies Männern mit seiner Machete tötet. Carnegie erkennt, dass Eli ein besonderer Mann sein muss, und lässt ihn über Nacht einsperren, damit er sich ihm anschließt. Um ihn gefügiger zu machen, erhält Eli Essen und Wasser und schließlich Besuch von Solara, der Tochter von Carnegies blinder Gefährtin Claudia, die ihm zu Willen sein soll. Eli lehnt ab, lässt Solara jedoch, nachdem sie ihn flehentlich gebeten hat, über Nacht bleiben; sie befürchtet Repressalien gegenüber ihrer Mutter, falls sie ginge. Eli bietet Solara von seinem Essen an und betet zuvor mit ihr. Dabei wird sie auf das Buch aufmerksam, das Eli jedoch sofort versteckt. Am nächsten Morgen betet Solara mit ihrer Mutter am Frühstückstisch, wie sie es am Vorabend von Eli gelernt hat. Carnegie wird darauf aufmerksam und zwingt sie zu verraten, was sie weiß. Als sie mit den Fingern ein Kreuz andeutet, weiß Carnegie, dass Eli im Besitz des Buches sein muss, das er so dringend sucht. Zusammen mit seinem „Vollstrecker“ Redridge will er Eli zur Rede stellen. Er muss jedoch feststellen, dass dieser über Nacht geflohen ist. Carnegies Schergen können Eli zwar zunächst stellen. Bei dem folgenden Schusswechsel wird Carnegie verwundet, wieder fallen etliche seiner Männer. Eli, so scheint es, können die gegnerischen Geschosse nichts anhaben; er kann entkommen. Carnegie lässt sich behandeln und nimmt mit seinen Männern in vier Fahrzeugen die Verfolgung auf. Solara ist Eli heimlich gefolgt und will ihn auf seinem Weg begleiten, doch er kann sie durch einen Trick zurücklassen. Als sie kurze Zeit später in einen Hinterhalt von Räubern gerät, taucht plötzlich Eli auf und tötet die Angreifer. Nun ziehen sie gemeinsam weiter und stoßen auf ein einsames Haus, in dem ein altes Ehepaar lebt. Es stellt sich heraus, dass die beiden Alten nur durch Kannibalismus überleben konnten. Als Eli und Solara deshalb aufbrechen wollen, tauchen Carnegie und seine Bande auf und fordern die Herausgabe des Buches sowie von Solara, die Redridge für sich haben will. Ein Gefecht entbrennt, bei dem weitere von Carnegies Männern getötet werden. Der Feuerkraft einer im Laderaum eines Kleintransporters versteckten Gatling Gun haben die im Haus Verschanzten schließlich nichts mehr entgegenzusetzen: Das Ehepaar kommt um, und Eli und Solara müssen aufgeben. Eli ist gezwungen, das Versteck des Buches preiszugeben, da Carnegie Solara mit einer Waffe bedroht. Eli wird angeschossen und zurückgelassen. Auf dem Rückweg befreit sich Solara und würgt den Fahrer, worauf sich das Fahrzeug überschlägt. Redridge, der auf dem Beifahrersitz sitzt, wird dabei durch die Eli abgenommene Machete tödlich verletzt. Solara erbeutet eines der übrigen Fahrzeuge und macht sich auf den Weg, den angeschossenen Eli zu suchen. Carnegie verzichtet auf eine Verfolgung, da der Treibstoff seines Fahrzeugs nur noch für die Rückreise in seine Stadt reicht und er hat, was er wollte: die Bibel. Solara findet den taumelnden Eli auf der Straße und nimmt ihn mit. An der Westküste angekommen, entdecken sie die Insel Alcatraz und setzen mit einem Boot über. Auf der ehemaligen Gefängnisinsel hat eine Gruppe von Überlebenden unter Führung des Gelehrten Lombardi die Keimzelle einer neuen Zivilisation aufgebaut, die verlorenes Wissen sucht und einen Wiederaufbau plant. Sie haben bereits bedeutende literarische und musikalische Werke der Vergangenheit sicherstellen können, eine Bibel fehlt jedoch noch. Eli offenbart, dass er im Besitz einer King-James-Bibel sei. Inzwischen kommt Carnegie in der Wüstenstadt an und muss feststellen, dass die Bibel in Blindenschrift geschrieben ist. Nur Solaras Mutter, die blinde Claudia, wäre imstande, sie zu entziffern, verweigert ihm jedoch ihre Hilfe und verlässt ihn. Carnegie, der zunehmend unter den Folgen seiner inzwischen eingetretenen Blutvergiftung leidet, muss mit ansehen, wie seine Macht zerbricht, da er zu viele Männer verloren hat, um wie bisher durch Ausübung von Gewalt die Ordnung aufrechterhalten zu können. Die Stadt verfällt dem Chaos. Auf Alcatraz stellt sich derweil heraus, dass Eli den Inhalt der Bibel, die Carnegie ihm abgenommen hat, über viele Jahre hinweg auswendig gelernt hat. Er beginnt, Lombardi den Text Wort für Wort zu diktieren. Die Tatsache, dass er nicht selbst schreibt, sondern diktiert, sowie ein Kameraschwenk auf seine Augen, welche ergraut sind, legen den Schluss nahe, dass Eli selbst blind oder fast blind ist. Hierauf weisen auch seine Andeutungen, er sei all die Jahre durch eine höhere Macht geleitet worden und habe die Aufgabe erhalten, all dies zu tun. Nachdem alles diktiert und aufgezeichnet ist, erliegt Eli den Folgen seiner Schussverletzung und wird begraben. Die Menschen auf Alcatraz beginnen, mit einer alten Buchdruckmaschine die neue King-James-Bibel zu drucken, von der schließlich ein Exemplar zwischen Tora, Tanach und Koran ins Bücherregal gestellt wird. Lombardi bietet Solara an, bei ihnen zu bleiben, sie entscheidet sich jedoch, mit Elis Ausrüstung „nach Hause“ zu reisen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation erfolgte durch die RC Production Kunze & Wunder nach einem Dialogbuch von Marius Clarén, der auch Dialogregie führte.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Mai 2007 wurde der Vertrag zwischen Columbia Pictures und den Hughes-Brüdern zu den Dreharbeiten des Filmes \"The Book of Eli\" abgeschlossen. Der Film war der erste der beiden Brüder seit \"From Hell\" aus dem Jahr 2001. Das ursprünglich von Gary Whitta verfasste Skript wurde von Anthony Peckham umgeschrieben. Im September 2008 stand Denzel Washington als Schauspieler für die Hauptrolle fest, er wirkte auch als Produzent mit; im Oktober wurde Gary Oldman als weiterer Star ausgewählt. Die Dreharbeiten begannen im Februar 2009 in New Mexico. Alcon Entertainment finanzierte den Film in Koproduktion mit Silver Pictures. Den Verleih in Deutschland übernahm Tobis Film.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Saturn Awards 2010 Teen Choice Award 2010 World Soundtrack Award 2010 Black Reel Awards 2011 NAACP Image Award 2011", "section_level": 1}], "src_summary": "The Book of Eli (Verweistitel: \"The Book of Eli – Der letzte Kämpfer\") ist ein postapokalyptischer Actionfilm der Regisseure Albert und Allen Hughes, mit Denzel Washington, Gary Oldman und Mila Kunis in den Hauptrollen. Ab dem 18. Februar 2010 war er in den deutschsprachigen Kinos zu sehen.", "tgt_summary": "是一部2010年美国后末日及动作电影,由休斯兄弟执导、乔·西佛与苏珊·道尼领衔制作,演员有丹佐·华盛顿、盖瑞·欧德曼、米娜·古妮丝等。该影片从2009年2月于新墨西哥州开始拍摄,由艾肯娱乐出资并与Silver PicturesSilver Pictures一同制作,拍摄完成后交由华纳兄弟娱乐与哥伦比亚电影发行。", "id": 541612} {"src_title": "Schlacht von Baltimore", "tgt_title": "巴爾的摩戰役", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Am 24. August 1814 hatte die britische Armee die Verteidiger der Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika in der Schlacht bei Bladensburg überrannt und marschierte in Washington, D.C. ein, das vom US-Militär und der Regierung verlassen worden war. Nach der teilweisen Zerstörung Washingtons stieß die britische Infanterie entlang des Patuxent River vor. Ein Verband der Royal Navy drang in den Potomac ein und vertrieb am 27. August die Besatzung von Fort Warburton, was dem Verband die Besetzung der Stadt Alexandria (Virginia) ermöglichte. Nach der Erbeutung einiger Schiffe und der Plünderung des Hafens zog sich der britische Verband am 31. August zurück. Die USA wurden durch diese Ereignisse schwer demoralisiert, so dass die Briten hofften, Baltimore ausschalten zu können, einen viel genutzten Hafen, den die Briten für einen Stützpunkt der Freibeuter hielten, die die britische Schifffahrt störten. Die Briten planten einen kombinierten Angriff: Generalmajor Robert Ross sollte von Land aus North Point angreifen, während Vizeadmiral Sir Alexander Cochrane Fort McHenry, eine Befestigung im Hafen von Baltimore, belagern sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "North Point.", "content": "Die Briten landeten eine etwa 5000 Mann starke Streitmacht, die gegen Baltimore marschierte und bei North Point, 5 Meilen vor der Stadt, auf heftigen Widerstand traf. Die Verteidigung der Stadt lag in den Händen von Generalmajor Samuel Smith, einem Offizier der Miliz von Maryland. Er entsandte eine Einheit unter General John Stricker, die auf halbem Weg zwischen North Point und Baltimore eine starke Verteidigungsstellung bezog. Eine kleine Einheit griff die Briten an, um sie zum Angriff zu reizen. Bei diesem Angriff gelang es einem Scharfschützen, den britischen General Robert Ross zu töten. Der Angriff der Briten unter Oberst Arthur Brooke zwang Stricker unter hohen Verlusten, seine Stellung aufzugeben und den Briten ein Rückzugsgefecht zu liefern. Als die Nacht anbrach, war Brooke bis auf eine Meile an die Hauptverteidigungsstellungen von Baltimore herangekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Rodgers Bastion.", "content": "Rodgers Bastion, auf dem Hampstead Hill Hügel (heute im Patterson Park), war das Herzstück der 3 Meilen breiten Schanzen vom äußeren Hafen in Canton, nördlich bis zur Belair Road, aufgeworfen um den östlichen Zugang zu Baltimore gegen die Briten zu verteidigen. Die Schanze wurde vom U.S. Navy Commodore John Rodgers angelegt und kommandiert, während General Smith den Oberbefehl innehatte. In der Morgendämmerung des 13. September 1814, einen Tag nach der Schlacht bei North Point, rückten etwa 4,300 britische Soldaten nördlich die North Point Road entlang vor, um dann westlich entlang der Philadelphia Road (die heutige Maryland Route 7) gegen Baltimore vorzugehen, wobei sie die US-Streitkräfte zwangen, sich auf ihre Hauptverteidigungslinie um die Stadt herum zurückzuziehen. Der britische Kommandeur Arthur Brooke richtete sein neues Hauptquartier im Sterret House bei Surrey Farm (den heutigen Armistead Gardens) ein, etwa 2 Meilen nordöstlich des Hampstead Hill. Als die Briten anfingen, den inneren Verteidigungsring Baltimores zu testen, wurden die amerikanischen Linien von 150 Geschützen, einigen Tausend Mann lokale Miliz und Partisanen und mehr als 10.000 Mann Infanterie, eingeschlossen die auf die Stellung zurückgehenden Infanterieregimenter von Stricker und William Winder, dem amerikanischen Kommandeur bei Bladensburg, verteidigt. Diese Stärke übertraf die Erwartungen der Briten bei Weitem und die Verteidiger Fort McHenrys hinderten die britischen Seestreitkräfte daran, nahe genug für Unterstützungsfeuer heranzukommen. Der britische Angriff wurde abgebrochen, um auf den Fall von Fort McHenry zu warten. Brooke hatte Befehl, die amerikanischen Stellungen um Baltimore herum nicht anzugreifen, wenn er sich nicht sicher war, sie auch nehmen zu können. Als Brooke erkannte, dass Cochranes Flankenangriff zur Ausschaltung Fort McHenrys misslungen war, gab er am 14. September um 3 Uhr morgens den Befehl, sich zur Flotte zurückzuziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Fort McHenry.", "content": "In Fort McHenry, erwarteten ungefähr 1.000 Mann unter dem Befehl von Major George Armistead das britische Bombardement von See. Eine Reihe amerikanischer Handelsschiffe wurden am gegenüberliegenden Eingang des Hafens von Baltimore versenkt, um die Durchfahrt der britischen Schiffe zu behindern. Der Angriff begann am 13. September, als die britische Flotte von neunzehn Schiffen begann, das Fort zu beschießen. Die Briten feuerten Congreve-Raketen von der HMS \"Erebus\" und Mörsergranaten von der HMS \"Terror\", der HMS \"Volcano\", der HMS \"Meteor\", der HMS \"Devastation\", und der HMS \"Aetna\". Nach einem ersten Schlagabtausch zogen sich die Briten aus der Reichweite der Geschütze Fort McHenrys zurück und fuhren fort, das Fort für die nächsten 25 Stunden zu bombardieren. Obwohl zwischen 1.500 und 1.800 Schuss auf das Fort abgefeuert wurden, wurde es nur leicht beschädigt. Die Geschütze des Forts waren auf die Verteidigung der Hafeneinfahrt konzentriert. Daher befahl Cochrane nach Einbruch der Dunkelheit eine Landung mit kleinen Booten am Strand westlich des Forts, auf der von der Hafeneinfahrt abgewandten Seite. Er hoffte, dass die Landungstruppen sich an Fort McHenry vorbeischleichen könnten und Smiths Armee vom britischen Landangriff auf Rogers Bastion im Osten der Stadt abziehen könne. Trotz Dunkelheit und schlechtem Wetter eröffneten Armisteads Geschütze das Feuer auf die Landungstruppen und der Entlastungsangriff schlug fehl. Am Morgen des 14. Septembers wurde die übergroße (30 ft × 42 ft) amerikanische Flagge, die ein paar Monate zuvor von der örtlichen Flaggenmacherin Mary Pickersgill und ihrer 13-jährigen Tochter hergestellt worden war, über Fort McHenry gehisst, um die ziemlich mitgenommene Sturmflagge, die während der Schlacht gehisst gewesen war, zu ersetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "Eine Anekdote besagt, dass der amerikanische Anwalt und Situationsdichter, Francis Scott Key, an Bord der HMS Minden war, um die Freilassung seines Freundes Dr. William Beanes zu erreichen, den die Briten gefangen genommen hatten. Nachdem er durch die Vorlage von Briefen britischer Gefangener, in denen sie sich für die Behandlung durch Dr. Beanes bedankten, die Freilassung erwirkt hatte, mussten er und sein Freund das Ende des Angriffs abwarten, um wieder an Land gehen zu dürfen. Key beobachtete das Bombardement Fort McHenrys von einem neutralen Schiff auf dem Patapsco aus. Am Morgen des 14. sah Key die amerikanische Flagge über Fort MyHenry wehen was ihn dazu inspirierte, Verse auf die Rückseite eines Briefes, den er bei sich trug, zu notieren. Er komponierte die Worte zu der Melodie eines alten britischen Trinkliedes, \"Anacreontic Song\". Als Key Baltimore erreichte, wurde sein Gedicht unter dem Titel \"Defense of Ft. McHenry\" von der Baltimore News-American veröffentlicht. Oberst Brooks Truppen zogen sich zurück und Admiral Cochranes Flotte gruppierte sich für seinen nächsten Angriff auf die Vereinigten Staaten, die Schlacht von New Orleans, um. Armistead wurde bald zum Oberstleutnant befördert, starb aber bereits drei Jahre nach der Schlacht im Alter von 38 Jahren. Das Fort McHenry National Monument erinnert an die Schlacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Baltimore, in der Streitkräfte der Vereinigten Staaten einen Angriff britischer Streitkräfte von Land und See auf die Hafenstadt Baltimore in Maryland zurückschlugen, war 1814 einer der Wendepunkte des Britisch-Amerikanischen Krieges. Die Verteidigung von Fort McHenry während dieser Schlacht inspirierte Francis Scott Key zu dem Gedicht \"Defence of Fort McHenry\", das später zur Nationalhymne der Vereinigten Staaten wurde.", "tgt_summary": "巴尔的摩战役是1812年战争中一场英军从陆海两路入侵美军驻防的巴尔的摩所发生的战役。美军成功在巴尔的摩击退了英军来自路海两路的入侵,并杀死了英军的指挥官。双方第一次交手是在北角发生战斗。虽然美军最后撤退了,但该战成功阻滞英军推进,使其承受沉重的伤亡,并让巴尔的摩守军能准备好防御工事以待敌军的进攻。巴尔的摩守军在英军砲轰麦克亨利堡时的抵抗精神,激发法兰西斯·斯科特·基创作「保卫麦克亨利堡」(Defence of Fort McHenry)一诗,该诗后来成为美国国歌「星条旗」歌词的一部分。", "id": 1826693} {"src_title": "Ba Duan Jin", "tgt_title": "八段锦", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Aufzeichnungen zu den \"Ba Duan Jin\" wurden bereits im 12. Jahrhundert als Text verfasst. In der Überlieferung hat es eine weitaus längere Geschichte. Ba Duan Jin ist eine sichere und zuverlässige Sportart und durch die vertiefte Ein- und Ausatmung steigt die Sauerstoffversorgung im Körper. Die einzelne Übung dient zur Stärkung bestimmter Organe, die komplette Form trainiert den ganzen Körper. In den Bereichen Sport, Kampfkunst, Medizin und Qigong wird Ba Duan Jin traditionell in verschiedenen Varianten zur Gesundheitserhaltung, als Kampfsport, zur Krankengymnastik und als Fitness Qigong umfassend praktiziert. Die Version der Übung im Sitzen ist sehr sanft und deshalb auch für geschwächte Menschen gut geeignet. Die Version im Stehen, früher auch die \"kämpferische Version\" genannt, erfordert mehr Körperkraft.", "section_level": 1}, {"title": "Neue Fassung des Ba Duan Jin.", "content": "Ende des 20. Jahrhunderts hat das Chinesische Staatliche Amt für Allgemeinen Sport eine landesweite Kampagne für „gesundheitserhaltendes Qigong und Ba Duan Jin“ als ideale Sportübung für die Förderung der Volksgesundheit durchgeführt. Die neue Fassung des Ba Duan Jin („Neues Ba Duan Jin“ 新八段锦) wurde von Professor Ding Hongyu, der in der Fachrichtung Sport der Universität Nanjing unterrichtete, 1996 neu konzipiert. Das Neue Ba Duan Jin hat den Inhalt der Kampfkunst bereichert und die Namen der Übungen vereinfacht. Die Bewegungsspanne wurde erhöht und die Trainingsbelastung reduziert. Das tiefe Einatmen und lange Ausatmen stehen bewusst im Mittelpunkt der Übungen. Dadurch kommt es zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung. Die Beine und die inneren Organe, insbesondere die Nieren, werden gestärkt, die Gehirnfunktion wird aktiviert und vieles mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Die Übungen des Neuen Ba Duan Jin.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übung 1: Mit den Händen den Himmel stützen und den Dreifachen-Erwärmer-Meridian ausrichten.", "content": "\"Ausgangsstellung:\" Den Oberkörper in eine gerade Position bringen. Die Füße parallel stellen, schulterbreit auseinander. Die Arme hängen an den Seiten des Körpers. Den Blick gerade nach vorne richten. Die Zunge berührt den Gaumen. Natürlich atmen und den ganzen Körper entspannen. 1. Mit der Einatmung die Hände vor dem Körper von unten nach oben führen bis auf Brusthöhe. Dabei zeigen die Handflächen nach oben, die Fingerspitzen zueinander und der Daumen ist im rechten Winkel abgespreizt. Diese Handposition heißt Tigermaul (HuKou). 2. Mit der Ausatmung drehen die Hände über die Schulter nach oben. Die Ellenbogen dabei hinaus zu den Seiten schieben, Handflächen nach oben. Am Ende der Bewegung zeigen die Fingerspitzen in Richtung des Halses etwas unterhalb der Ohrläppchen. 3. Mit der Einatmung die Hände in unveränderter Position so weit wie möglich nach oben strecken. HuKou einander gegenüberstellen. Den Blick nach vorne richten, dabei die Fersen vom Boden lösen. 4. Mit der Ausatmung werden die Hände bogenförmig zurück in die Ausgangsstellung gebracht. 5. — 8. Die gleichen Bewegungen 1 — 4 werden wiederholt. Die Bewegungen 1 — 8 zweimal oder viermal ausführen.", "section_level": 2}, {"title": "Übung 2: Den Bogen spannen und auf den Geier zielen.", "content": "\"Ausgangsstellung:\" Die Füße parallel stellen, etwas breiter als die Schultern. Die Hände vor der Brust kreuzen. Dabei darauf achten, dass die Hände einen rechten Winkel bilden. Die linke Hand ist dabei innen und die Handflächen sind zur Brust gerichtet. Den Blick nach vorne richten. 1. Mit der Einatmung den linken Arm nach links gerade strecken, die Handfläche schaut nach außen. Die Hand macht dabei das chinesische Zeichen für die Acht (BaZi), d. h. der Daumen wird vom gestreckten Zeigefinger rechtwinklig abgespreizt. Die restlichen Finger werden am zweiten Fingerglied eingerollt. Die rechte Hand zur Faust schließen und vor der Brust nach rechts ziehen, um den Bogen zu spannen. Faust und Ellbogen befinden sich am Ende der Bewegung auf einer Linie. Gleichzeitig die Knie beugen zur Stellung des Pferdes (MaBu). Dabei den Kopf nach links drehen und den Blick auf den linken Zeigefinger richten. 2. Mit der Ausatmung die Beine strecken, den Kopf nach vorne drehen. Dabei die linke Hand nach unten führen und die Handposition (BaZi) lösen. Die rechte Hand zur Körpermitte führen und die Faust lösen. Anschließend die linke Hand vor der Körpermitte nach oben führen. Nun kreisen beide Hände einmal umeinander. Am Ende sind die Hände wieder vor der Brust gekreuzt. Die rechte Hand ist jetzt innen und die Handflächen schauen zur Brust. 3. — 4. Die gleichen Bewegungen wie 1 — 2 in die entgegengesetzte Richtung ausführen. 5. — 8. Die gleichen Bewegungen 1 — 4 werden wiederholt. Die Bewegungen 1 — 8 zweimal oder viermal ausführen.", "section_level": 2}, {"title": "Übung 3: Die Arme einzeln hochheben, um Magen und Milz zu regulieren.", "content": "\"Ausgangsstellung:\" Die Füße auseinander stellen. Die Handflächen vor der Brust zusammenlegen. 1. Mit der Einatmung die Hände – an den Handgelenken aneinander gedrückt – drehen, so dass die rechte Hand oben und die linke Hand unten ist. Anschließend die rechte Handfläche umdrehen und nach oben über den Kopf strecken, die linke Handfläche umdrehen und nach unten drücken. Beide Hände in entgegengesetzter Richtung anspannen. Gleichzeitig den Schwerpunkt auf das rechte Bein verlagern und den Körper um 90° nach links drehen. Die linke Ferse dabei vom Boden lösen, so dass die Körperdrehung auf den Zehen erfolgen kann. Am Ende der Bewegung befindet man sich in der Stellung des Leeren Schrittes (XuBu). Der Blick folgt der Bewegung. 2. Mit der Ausatmung den Körper wieder nach rechts in die Ausgangsposition bringen. Dabei die Hände vor der Brust aufeinander legen. Die Hände berühren sich an den Handgelenken, rechte Hand oben, linke Hand unten. 3. — 4. Die gleichen Bewegungen wie 1 — 2 in die entgegengesetzte Richtung ausführen. 5. — 8. Die gleichen Bewegungen 1 — 4 werden wiederholt. Die Bewegungen 1 — 8 zweimal oder viermal ausführen.", "section_level": 2}, {"title": "Übung 4: Die von den Fünf Anstrengungen und Sieben Betrübnissen verursachten Krankheiten vertreiben.", "content": "\"Ausgangsstellung:\" Die Füße nebeneinander stellen. Die Arme hängen an den Seiten des Körpers. 1. Bei der Einatmung mit dem linken Fuß einen Schritt nach links machen. Dabei die Arme seitlich nach oben bis auf Schulterhöhe anheben, die Handflächen schauen dabei nach unten. Anschließend den Körper um 90° nach links drehen, den Schwerpunkt auf den linken Fuß verlagern. Die rechte Ferse dabei anheben. Beide Beine sind gestreckt. 2. Mit der Ausatmung den Körper um 90° nach rechts drehen. Der linke Arm geht dabei nach oben und der rechte Arm nach unten. Die Handflächen schauen dabei nach vorne. Während der linke Arm wieder nach unten geht, steigt der rechte Arm nach oben über den Kopf. Anschließend den rechten Arm im Ellbogen beugen, die Handfläche schaut nach vorne. Beim linken Arm die Finger und den Daumen zur Hakenhand (GouShou) schließen, d. h. die Spitzen des Daumens und der Finger werden zusammengebracht und das Handgelenk nach unten gebeugt. Während der Bewegung der Arme wird der rechte Fuß hinter den linken Fuß gesetzt. Dabei geht man in die Hocke und befindet sich dann in der Stellung des Ruhenden Schrittes (XieBu). Der Blick geht dabei zur linken Hand. 3. Mit der Einatmung wieder aufstehen. Den rechten Fuß zum schulterbreiten Stand zurücksetzen. Gleichzeitig beide Arme vor der Brust kreuzen, der rechte Arm wird über den linken Arm gekreuzt, die Handflächen zeigen zum Körper. 4. Mit der Ausatmung werden die Arme in einem Bogen zur linken und zur rechten Körperseite in die Ausgangsposition gebracht. Die Handflächen dabei nach außen drehen und gleichzeitig den linken Fuß wieder an den rechten Fuß heransetzen. 5. — 8. Die gleichen Bewegungen 1 — 4 werden in die entgegensetzte Richtung wiederholt. Die Bewegungen 1 — 8 zweimal oder viermal ausführen.", "section_level": 2}, {"title": "Übung 5: Mit Wiegen und Wedeln die innere Hitze aus dem Herzen vertreiben.", "content": "\"Ausgangsstellung:\" Die Füße nebeneinander stellen. Die Arme hängen an den Seiten herab. 1. Mit dem linken Fuß einen Schritt nach links machen (etwas breiter als die Schultern). Die Hände dabei bis zur Höhe der Schultern anheben (Handflächen nach unten). Anschließend den Oberkörper nach links vorne bücken und dabei das rechte Bein beugen. Den Schwerpunkt dabei auf das rechte Bein verlagern und die Fußspitze des linken Fußes vom Boden lösen (das linke Bein bleibt dabei gerade). Der Kopf folgt dabei der Bewegung nach links, während man mit der rechten Hand auf die Außenseite des Beines etwas unterhalb des linken Knies schlägt, auf den Punkt ZuSanLi (Drei Meilen am Bein) des Magenmeridians. Die linke Hand geht dabei weiter nach hinten und oben. 2. Den Oberkörper aufrichten und die Hände wieder bis auf Schulterhöhe bringen (Handflächen nach unten). Die Füße bleiben an der Position stehen. Anschließend den Oberkörper nach rechts vorne bücken und dabei das linke Bein beugen. Den Schwerpunkt dabei auf das linke Bein verlagern und die Fußspitze des rechten Fußes vom Boden lösen. (Das rechte Bein bleibt dabei gerade). Der Kopf folgt dabei der Bewegung nach rechts, während man mit der linken Hand auf die Außenseite des Beines etwas unterhalb des rechten Knies auf den Punkt ZuSanLi schlägt. Die rechte Hand geht dabei weiter nach hinten und oben. 3. Den Körper nach vorne drehen und in eine aufrechte Position bringen. Beide Arme entlang des Körpers nach vorne oben bewegen, die Ellenbogen beugen, mit den Händen auf die Schulterblätter zum Punkt DaZhui (Großer Wirbel) des Lenkergefäßes schlagen. Man befindet sich nun in der Stellung des Pferdes (MaBu). 4. Die Beine wieder strecken und die Arme gestreckt (Handflächen nach vorne) nach unten führen. Dabei die Hände zur Faust schließen und mit dem jeweiligen Mittelfinger der Hand den Punkt LaoGong (Im Zentrum der Arbeit) des Perikardmeridians drücken. 5. — 8. Die gleichen Bewegungen 1 — 4 werden wiederholt. Die Position 4 ist die Ausgangsstellung für die Position 5 (d. h. die Position der Füße wird nicht verändert). Am Ende der Übung wird der linke Fuß zum rechten Fuß zurückgebracht. Die Bewegungen 1 — 8 zweimal oder viermal ausführen.", "section_level": 2}, {"title": "Übung 6: Tief beugen, um die Nieren und den Hüftbereich zu stärken.", "content": "\"Ausgangsstellung:\" Die Füße nebeneinander stellen. Die Arme hängen an den Seiten des Körpers. 1. Mit der Einatmung die Hände umdrehen (Handflächen schauen nach außen) und dann die Arme nach oben über den Kopf führen, bis sich die Handflächen berühren. Der Blick geht nach oben zu den Handflächen. 2. Mit der Ausatmung die Hände nach unten bringen und die Finger dabei vor der Brust kreuzen. Den Oberkörper nach vorne beugen, die Beine bleiben dabei gestreckt. Die Hände möglichst weit zum Boden führen. 3. Bei der Einatmung die Hände voneinander lösen und beim anschließenden Aufrichten des Oberkörpers mit den Händen über die Fußrücken, dann an der Rückseite der Beine nach oben streifen bis zum Punkt ShenShu (Transportpunkt zu den Nieren) des Blasenmeridians. Die Hände dabei schalenförmig über die Nieren stülpen, gleichzeitig Schließmuskel und Bauch anspannen. Die Fersen vom Boden lösen. 4. Mit der Ausatmung streifen die Handflächen an den Nieren mit sanftem Druck nach unten bis zu den Außenseiten des Körpers, während man die Fersen wieder zum Boden bringt. 5. — 8. Die gleichen Bewegungen 1 — 4 werden wiederholt. Die Bewegungen 1 — 8 zweimal oder viermal ausführen.", "section_level": 2}, {"title": "Übung 7: Die Augen weit öffnen ‒ Qi vermehren.", "content": "\"Ausgangsstellung:\" Die Füße parallel stellen. Die Arme hängen an den Seiten des Körpers. 1. Den linken Fuß einen Schritt nach links bewegen. Den Schwerpunkt auf das linke Bein verlagern, das rechte Bein bleibt gerade bei einem Seitlichen Bogenschritt (GongBu). Gleichzeitig die rechte Hand nach vorne rechts strecken. Der Arm wird dabei gerade gestreckt, Handfläche nach außen, Fingerspitzen nach oben auf Augenhöhe. Die linke Hand umdrehen (Handfläche nach oben), zur Faust schließen und zur Taille bringen. Den Oberkörper nach links drehen und so den rechten Arm nach links bringen. Der Arm wird dabei nicht bewegt, die Drehung erfolgt nur über die Taille. Mit weit geöffneten Augen zur rechten Hand blicken. 2. Die Beine ganz natürlich strecken. Gleichzeitig die rechte Hand zur Faust schließen (Handfläche nach oben) und zurück zur rechten Seite der Taille ziehen. 3. — 4. Die gleichen Bewegungen wie 1 — 2 in die entgegengesetzte Richtung ausführen. Die Position 2 ist die Ausgangsstellung für die Position 3 (d. h. die Position der Füße wird nicht verändert). 5. — 8. Die gleichen Bewegungen 1 — 4 werden wiederholt. Die Bewegungen 1 — 8 zweimal oder viermal abwechselnd nach links und rechts ausführen.", "section_level": 2}, {"title": "Übung 8: Sieben Mal rütteln und hundert Krankheiten vertreiben.", "content": "\"Ausgangsstellung:\" Die Füße parallel stellen, schulterbreit auseinander. Die Arme hängen an den Seiten des Körpers. \"Teil 1:\" 1. — 4. Die Hände schwingen nach vorne, die Fersen dabei vom Boden lösen und anheben. Während die Hände herunterfallen (Handflächen nach unten), die Fersen fallenlassen und die Erde dadurch zum Beben bringen. Die Füße bleiben dabei gestreckt. Insgesamt vier Takte ausführen. Ein Takt (einmal rütteln) besteht aus einmal anheben und einmal beben. 5. — 8. Die Hände schwingen zu den Seiten, die Fersen dabei vom Boden lösen und anheben. Anschließend die Hände und Fersen fallen lassen. Die Beine bleiben dabei gestreckt. Insgesamt vier Takte ausführen. Ein Takt (einmal rütteln) besteht aus einmal anheben und einmal beben. \"Teil 2:\" 1. — 4. Die Hände (Handflächen nach unten) in einer kreisförmigen Bewegung nach vorne und außen bringen (eine ähnliche Bewegung wie beim Schwimmen). Die Fersen dabei vom Boden lösen und anheben. Während die Hände wieder von außen nach innen in einer kreisförmigen Bewegung zurückgebracht werden, fallen die Fersen schnell zu Boden und bringen die Erde dadurch zum Beben. (Die Beine bleiben dabei gestreckt). Insgesamt vier Takte ausführen. 5. — 8. Dieselbe Fußbewegung wie 1. — 4., nur die Hände in die entgegengesetzte Richtung kreisen. Die Übung (Teile 1 und 2) einmal komplett ausführen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ba Duan Jin, auch Baduanjin (八段锦) ist eine klassische chinesische Art von Fitness-Übung mit einer sehr langen Tradition. Die Formen des Ba Duan Jin besteht aus acht Übungen. Daraus erklärt sich der Name Ba Duan Jin: „Acht Stücke Brokat“. Wegen der raffinierten Choreographie, den geschmeidigen Bewegungen und der anmutigen Haltung werden die Übungen mit der Schönheit und Kostbarkeit eines Brokatstoffes verglichen.", "tgt_summary": "八段锦是一种在中国古代发明的健身方法,由八种肢体动作组成,内容包括肢体运动和气息调理。八段锦有人认为是气功的一种。也有演变成中国武术一种。", "id": 2762209} {"src_title": "Tom Coburn", "tgt_title": "湯姆·科博恩", "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Coburn wurde 1948 in Wyoming als Sohn von Anita Joy Allen und Orin Wesley Coburn geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er an der Oklahoma State University und erreichte den Bachelorgrad. Danach wechselte er an die Medical School der University of Oklahoma, an der er 1983 in Medizin mit Auszeichnung graduierte. Nach seinem Studium eröffnete Coburn eine private Arztpraxis in Muskogee. 1968 heiratete er Carolyn Denton, die 1967 gewählte \"Miss Oklahoma\". Sie hatten drei Töchter. Coburn war Mitglied der Southern Baptist Church. Er starb im März 2020 im Alter von 72 Jahren an Prostatakrebs.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Coburn begann seine politische Karriere im Sommer 1994, als er die Vorwahl der Republikaner für den 2. Kongresswahlbezirk von Oklahoma gewann. In der allgemeinen Wahl im November 1994 traf er als demokratischen Gegenkandidaten auf einen 71-jährigen pensionierten Lehrer, der den langjährigen Mandatsinhaber Mike Synar in der parteiinternen Vorwahl geschlagen hatte und sich weigerte, in Fernsehkameras zu sprechen. Obwohl die Anzahl registrierter Demokraten in diesem Kongresswahlbezirk diejeniger der Republikaner um das Dreifache überstieg, gelang es Coburn Cooper knapp mit 52 zu 48 Prozent der Stimmen zu besiegen, was vor ihm ein Republikaner zuletzt 1920 geschafft hatte. Von Januar 1995 war Coburn Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten und wurde 1996 und 1998 – trotz guter nationaler Rahmenbedingungen für die Demokraten und ihrer strukturellen Dominanz im Wahlbezirk – wiedergewählt. Er erfüllte sein Wahlversprechen, nicht mehr als drei Amtszeiten im Repräsentantenhaus zu verbringen, trat bei der Wahl 2000 nicht mehr an und schied im Januar 2001 aus dem Kongress aus, abgelöst durch den Demokraten Brad Carson. Coburn praktizierte wieder als Arzt und schrieb mit Hilfe eines Ghostwriters ein Buch, \"Breach of Trust\", in dem er mit dem Politikbetrieb der „Insider“ in Washington abrechnete. Nachdem der bisherige republikanische US-Senator Don Nickles angekündigt hatte, sich bei der Senatswahl im November 2004 nicht erneut zu bewerben, erklärte Coburn seine Kandidatur für diesen Sitz und trat gegen den Demokraten Brad Carson an, der ihm im Kongress nachgefolgt war. Der Wahlkampf zwischen den beiden Politikern, die sich jeweils als Außenseiter stilisierten, galt lange als völlig offen. Die Versuche Carsons, Coburn extremer Ansichten zu überführen, schlugen deshalb fehl, weil er im konservativ strukturierten Oklahoma nicht als außerhalb des Mainstreams befindlich wahrgenommen wurde. Auch Carsons Versuche, bestimmte Minderheiten wie etwa die Native Americans des Staates, deren Vertreter erstmals überhaupt eine Wahlempfehlung (gegen Coburn) aussprachen, zu mobilisieren, waren ohne Erfolg: Coburn gewann mit 53 zu 41 Prozent der Stimmen relativ deutlich; ab Januar 2005 gehörte er dem Senat der Vereinigten Staaten an. 2010 verteidigte er den Sitz gegen Jim Rogers, der nur 26 % der Stimmen erhielt. Coburn war Mitglied in den Ausschüssen für Gesundheit, Heimatschutz, Justiz, Indianerangelegenheiten und Geheimdienstfragen. Er wurde bekannt als „Dr. No“, weil er jegliche Gesetzesvorhaben blockierte, die er nicht als ausreichend finanziert ansah. Er nutzte dazu mehrfach das Recht des „secret hold“, das verhindert, dass Gesetze im Senat zur Abstimmung gelangen, darunter im November 2009 der \"Veterans’ Caregiver and Omnibus Health Benefits Act\". Ebenso stoppte er ein von breiter Unterstützung getragenes Gesetzesvorhaben seines republikanischen Mitsenators aus Oklahoma Jim Inhofe gegen die Lord’s Resistance Army in Uganda, der etliche schwere Verbrechen vorgeworfen wurden. Im Mai 2007 drohte Coburn, zwei Gesetzesvorhaben zum 100. Geburtstag der Zoologin und Ahnfrau der amerikanischen Umweltbewegung Rachel Carson zu blockieren, deren Hauptwerk „Silent Spring“ häufig als eines der einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird. Coburn nannte Carsons Werk „Junk Science“ und erklärte, ihr Buch „war der Katalysator für die tödliche weltweite Stigmatisierung gegen Insektizide, insbesondere DDT“. Als Reaktion auf Coburns Blockaden brachte der demokratische Mehrheitsführer im Senat Harry Reid im Juli 2008 mehrere zuvor von Coburn blockierte Gesetzesvorhaben gebündelt als \"Advancing America’s Priorities Act\" ein, der jedoch nicht verabschiedet wurde. Im Januar 2014 kündigte er seinen Rücktritt zum Ende des 113. Kongresses an. Erster Anwärter auf seine Nachfolge war der Kongressabgeordnete James Lankford, der die Senatswahl im November 2014 gewann und ihm am 3. Januar 2015 im Amt nachfolgte. Coburn zog sich mit einem Krebsleiden aus der Politik zurück und kritisierte im Rückblick die politische Klasse insgesamt.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Coburn galt als einer der konservativsten Politiker des Kongresses, der immer wieder eine Orientierung an traditionellen Moralvorstellungen forderte. Er sprach sich gegen die gleichgeschlechtliche Ehe, für das Recht auf Waffenbesitz und für die Todesstrafe aus. Frank Rich bezeichnete Coburns Ansichten in der \"New York Times\" als „vorsintflutlich“ und zugleich als typisch für die „Gingrich-Revolution“, die durch die erste nach 40 Jahren demokratischer Dominanz gewonnene Kongresswahl 1994 eine ganze Generation von republikanischen Politikern zu Mandatsträgern gemacht und zugleich ideologisch geprägt hatte. Zugleich galt Coburn als Außenseiter des Politikbetriebs („maverick“), der sich immer wieder mit dem als zu kompromissbereit abgelehnten Speaker of the House Newt Gingrich öffentliche Kämpfe lieferte, als einer der wenigen republikanischen Abgeordneten gegen den Irakkrieg stimmte und ein gutes Verhältnis zu Präsident Obama pflegte. Ihm wurde populistische Rhetorik, aber auch ein relativ gemäßigtes Abstimmungsverhalten bescheinigt. Bereits im Repräsentantenhaus brachte Coburn weitreichende Gesetzgebungsvorhaben der Gesundheitspolitik ein, darunter zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung Älterer und auf dem Land sowie zur Eindämmung der HIV-Infektionen von Kindern. Seine erfolglose Initiative von 1997, ein nicht-öffentliches nationales AIDS-Register einzuführen, wurde weithin als Stigmatisierung und Bruch der Vertraulichkeit sensibler Daten abgelehnt. Im Jahr 2003 berief George W. Bush Coburn zum Co-Vorsitzenden des Gremiums, das den Präsidenten in Fragen der AIDS-Politik beraten sollte. Coburn wurde dadurch bekannt, dass er jährlich ein „Verschwendungsbuch“ vorlegte, in dem er – häufig kuriose – Ausgaben der Regierung anprangerte und sich für fiskalische Transparenz einsetzte. Er galt als rigoroser Wächter der Staatsfinanzen und bekämpfte die Aufnahme von Schulden sowie Subventionen für lokale Projekte kompromisslos, auch gegen eigene Parteifreunde, war aber an anderer Stelle bereit zur Zusammenarbeit mit politischen Gegnern, wofür er Respekt und Zustimmung über die Parteigrenzen hinweg erwarb. Seine zahlreichen kontroversen Statements, die Beobachter als „politisches Theater“ bezeichnet haben, sorgten immer wieder für Aufregung. So behauptete er 2004, eine vermeintliche Gay agenda, die für die steigende Akzeptanz von Abtreibungen und wechselnden Sexualpartner verantwortlich sei, habe sämtliche Machtzentren des Landes „infiltriert“ und sei die größte Bedrohung für die Freiheit des Landes. Er forderte unter anderem die Todesstrafe für Abtreibungsärzte, erklärte Brustimplantate aus Silikon für gesundheitsförderlich und behauptete, Barack Obama wolle mit seiner – biographisch zu erklärenden – Unterstützung der Affirmative Action Abhängigkeiten bei African Americans schaffen. Vor allem Ältere in der rechten Parteibasis feierten Coburn wie einen „Rock Star“, da er ihrem Gefühl des Misstrauens gegenüber der Bundesregierung und der generellen Richtung des Landes Ausdruck verlieh. Als einen der größten Fehler seines Lebens bezeichnete Coburn im Rückblick sein Statement von 1997 zur Fernsehausstrahlung des Oscar-prämierten Holocaust-Spielfilms \"Schindlers Liste\" zur Hauptsendezeit. Das sei Fernsehen auf niedrigstem Niveau „mit Nacktszenen, Gewalt und Fluchen“. Nach heftiger Kritik nahm Coburn seine Aussage zurück und führte den Jugendschutz als Motiv für seinen Ausgangswunsch an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Allen „Tom“ Coburn (* 14. März 1948 in Casper, Wyoming; † 28. März 2020 in Tulsa, Oklahoma) war ein amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Coburn vertrat den Bundesstaat Oklahoma von 1995 bis 2001 im Repräsentantenhaus und von 2005 bis 2015 im Senat der Vereinigten Staaten. Er galt als einer der konservativsten Abgeordneten und sorgte mit kontroversen Äußerungen und Gesetzesblockaden für nationale Aufmerksamkeit. Der Vorkämpfer für Haushaltsdisziplin nahm dabei keine Rücksicht auf Parteizugehörigkeit, sondern bemühte sich um Distanz zum Establishment.", "tgt_summary": "汤姆·科博恩(Tom Coburn;1948年-3月14日-2020年-3月28日)是美国的一位政治人物和医生。在2005年至2015年期间,他是俄克拉荷马州的两位参议院议员之一。他的党籍是共和党。汤姆·科博恩在1994年当选众议院议员,是共和党革命的当选者之一。2010年当选参议院议员后,他表示不会寻求连任。", "id": 461584} {"src_title": "Yoshihiko Noda", "tgt_title": "野田佳彥", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Werdegang.", "content": "Noda wurde als Sohn eines Angehörigen der Selbstverteidigungsstreitkräfte geboren. Er studierte an der Waseda-Universität, anschließend absolvierte er das Matsushita Seikei Juku (, engl. \"Matsushita Institute of Government and Management\"). 1987 wurde er als Unabhängiger ins Präfekturparlament Chiba gewählt, 1991 im Amt bestätigt. 1992 beteiligte er sich an der Gründung der Neuen Japan-Partei von Morihiro Hosokawa, für die er 1993 im 1. Wahlkreis Chiba (fünf Mandate) für das Shūgiin kandidierte. Er erzielte aus dem Stand den höchsten Stimmenanteil. Seit 1996 kandidiert er im neuen Einzelwahlkreis Chiba 4, der seine Heimatstadt Funabashi umfasst und den er 1996 als Kandidat der Neuen Fortschrittspartei knapp mit 105 Stimmen verlor, danach ab 2000 sechsmal in Folge für die Demokratische Partei gewann. In der Demokratischen Partei entwickelte sich mit der Noda-Gruppe (offiziell \"Kaseikai\") eine eigene Faktion um ihn. 2002 kandidierte Noda bei der Wahl zum Parteivorsitz. 2003 war er unter dem Parteivorsitzenden Naoto Kan Vorsitzender des Komitees für Parlamentsangelegenheiten, 2005 berief ihn Seiji Maehara erneut auf diesen Posten. 2009 wurde Noda nach der Regierungsübernahme durch die Demokraten Staatssekretär (\"Fuku-Daijin\", „Vizeminister“) im Finanzministerium unter Hirohisa Fujii im Kabinett Yukio Hatoyama. Nachdem Naoto Kan, der Fujii zuvor als Finanzminister ersetzte, am 8. Juni 2010 Premierminister wurde, berief er Noda als Finanzminister in sein Kabinett.", "section_level": 2}, {"title": "Premierminister.", "content": "Nach dem Rücktritt Naoto Kans im August 2011 wurde Noda am 29. August 2011 zum neuen Vorsitzenden der DPJ und einen Tag später zum Premierminister von Japan gewählt. Die formelle Ernennung Nodas und seines Kabinetts durch Tennō Akihito erfolgte am 2. September 2011. Bei der Wahl zum Parteivorsitzenden im September 2012 wurde Noda klar im Amt bestätigt. In Nodas Amtszeit fiel die Intensivierung des Konflikts mit der Volksrepublik China um die Senkaku-Inseln, als der Tokioter Gouverneur Shintarō Ishihara im April 2012 verkündete, die Inseln käuflich erwerben zu wollen. Im September gab Nodas Regierung bekannt, mit den privaten Besitzern über einen Kauf der bisher gepachteten Inseln für 2 Milliarden Yen (etwa 16,6 Millionen Euro, Kurs von Oktober 2019) einig geworden zu sein. Die chinesische Regierung reagierte darauf mit scharfen Protesten; so bezeichnete das chinesische Außenministerium diesen Schritt Japans als „ernstzunehmende Verletzung der chinesischen Souveränität“ und es folgten ein Boykott japanischer Produkte durch große Teile der chinesischen Bevölkerung sowie gewaltsame Proteste. Ein weiteres Merkmal von Nodas Regierungszeit war seine geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von 5 % auf 10 % zur Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels. Zu diesem Zweck einigte sich die DPJ am 21. Juni 2012 mit den Oppositionsparteien LDP und Kōmeitō im „3-Parteien-Abkommen“ (, \"san-tō-gōi\") auf die Mehrwertsteuererhöhung, während sich innerhalb der DPJ großer Widerstand regte. Dieser war darauf zurückzuführen, dass die DPJ vor der Unterhauswahl 2009 versprochen hatte, die Mehrwertsteuer in der kommenden Legislaturperiode nicht zu erhöhen. Das Gesetz zur Mehrwertsteuererhöhung wurde schließlich am 26. Juni 2012 vom Unterhaus und am 10. August vom Oberhaus verabschiedet. Zwischenzeitlich hatten um den früheren DPJ-Vorsitzenden Ichirō Ozawa herum weitere 48 Abgeordnete die DPJ verlassen und gründeten am 11. Juli 2012 die Partei \"Kokumin no Seikatsu ga Daiichi\" (etwa „Das Leben der Bürger [kommt] zuerst“). Noda verfolgte wie sein Vorgänger den Atomausstieg Japans, verkündete jedoch im Mai 2012, aufgrund eines möglichen Strommangels mehrere der infolge der Nuklearkatastrophe von Fukushima stillgelegten Kernkraftwerke wieder hochzufahren. Darüber hinaus zeigte Japan unter seiner Amtszeit im November 2012 erstmals offiziell Interesse an einer Beteiligung an der Transpazifischen Partnerschaft. Nach der Niederlage der Demokratischen Partei bei der Unterhauswahl am 16. Dezember 2012 wurde Noda Ende Dezember 2012 als Regierungschef von Shinzō Abe (LDP) abgelöst. Die Demokratische Partei verlor drei Viertel ihrer bisherigen Sitze, Noda trat als Vorsitzender zurück; zu seinem Nachfolger wurde Banri Kaieda gewählt. Noda selbst konnte als einziger Abgeordneter der Demokraten landesweit sein Wahlergebnis gegenüber 2009 verbessern: Er erhielt im Wahlkreis Chiba 4 163.334 Stimmen – sein bestes Ergebnis seit der Einführung der Einmandatswahlkreise –, in absoluten Zahlen erhielt er rund 1.200 Stimmen mehr als 2009, sein Stimmenanteil verbesserte sich von 53,6 auf 57,3 %.", "section_level": 2}, {"title": "Erneut in der Opposition.", "content": "Im September 2016 wurde Noda in der Demokratischen Fortschrittspartei, in der die Demokratische Partei im Frühjahr 2016 aufgegangen war, unter der neuen Parteivorsitzenden Renhō Generalsekretär. Am 25. Juli 2017 gab er jedoch angesichts des historisch schlechten Wahlergebnisses der Partei bei der Präfekturparlamentswahl in Tokio 2017 seinen Rücktritt bekannt. Nach der Fusion von Demokratischer Fortschrittspartei und Kibō no Tō zur Demokratischen Volkspartei, an der sich Noda nicht beteiligte, gründete er im Juni 2018 zusammen mit Hiroyuki Konishi (ex-demokratischer, parteiloser Senator für Chiba in der KDP-Fraktion) und Präfektur- und Kommunalpolitikern den \"Chiba minshu rengō\" („Demokratischer Bund Chiba“) – im rechtliche Sinne eine „politische Vereinigung“ \"(seiji dantai)\", keine Partei. Nach Nodas Vorstellung sollen in ihm die Politiker und Präfekturverbände der beiden Hauptnachfolgeparteien der Demokraten die Präfektur- und Kommunalwahlen im April 2019 in Chiba gemeinsam bestreiten und so zumindest präfekturweit eine geeinte Opposition zur LDP entstehen. Auch in einigen anderen Präfekturen versuchen Ex-Demokraten ähnliche Regionalparteien aufzubauen. Im Januar 2019 übernahm er den Vorsitz der Fraktion \"Mushozoku no Kai\" (etwa „Versammlung der Unabhängigen“), nachdem der bisherige Fraktionsvorsitzende Katsuya Okada zur KDP-Fraktion gewechselt war, und nannte sie in \"Shakaihoshō o tatenaosu kokumin kaigi\" (etwa „Volkskongress zur Erneuerung sozialer Sicherheit“) um. Im September 2019 schloss sich zusammen mit Noda fast die gesamte Fraktion der neuen Gemeinschaftsfraktion von KDP und DVP an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Yoshihiko Noda (jap., \"Noda Yoshihiko\"; * 20. Mai 1957 in Funabashi, Präfektur Chiba) ist ein auf Nationalebene parteiloser japanischer Politiker und Abgeordneter im Shūgiin, dem Unterhaus des nationalen Parlaments, für den 4. Wahlkreis Chiba. Er gehört der Fraktion \"Rikken Minshu/Kokumin/Shaho/Mushozoku Forum\" (; „KDP/DVP/Soz. Sicherheit/Unabhängiges Forum“) an. Vom September 2011 bis Dezember 2012 war er Vorsitzender der Demokratischen Partei und Premierminister von Japan, von 2016 bis 2017 Generalsekretär der Demokratischen Fortschrittspartei. Von Januar bis September 2019 war er Fraktionsvorsitzender des \"Shakaihoshō o tatenaosu kokumin kaigi\", einer Fraktion, die 2017 um erfahrene Mitglieder der Demokratischen Fortschrittspartei gegründet wurde, denen der Beitritt zur Partei der Hoffnung verwehrt blieb.", "tgt_summary": "野田佳彦(,1957年-5月20日),日本政治家。出身于千叶县船桥市。众议院议员(当选7期)。民进党内的实力人物,党内民进党派阀花齐会(野田组)的会长、第2任干事长。前首相(第95代)、民主党常任干事会代表(党首)(第9代),前财务大臣(第14代)、政府税制调查会会长、民主党国会对策委员会委员长(第7、10代)。他是日本现时最年轻的在世前首相,但就任时比先前安倍晋三初任时年长些──意即安倍晋三是战后最年轻成为首相的人,而野田佳彦则是现时历任首相中最年轻的一位。", "id": 1759720} {"src_title": "Dance in the Vampire Bund", "tgt_title": "吸血鬼同盟", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Mittelpunkt der Handlung stehen Mina Țepeș (, \"Mina Tsepesshu\"), die Königin der Vampire, und ihr Beschützer, der Werwolf Akira Kaburagi Regendorf (, \"Akira Kaburagi Rēgendorufu\"). Für lange Zeiten hielten sich die Vampire versteckt und wurden nur noch als Mythos angesehen. Mina will diese Jahrhunderte andauernde Isolation beenden. Im Gegenzug für die Abzahlung der Staatsschulden Japans wird ihr die Errichtung einer exterritorialen Insel gestattet, die als der „Bund“ ([], vgl. Bund) bezeichnet wird. Schließlich konfrontiert Mina die Welt mit der Existenz der Vampire und ihrem Wunsch, dass beide Rassen friedlich miteinander leben sollen. Diese kühnen Pläne werden jedoch von furchtsamen Menschen und auch von Extremisten in den Reihen der Vampire empfindlich gestört. Die Vampire werden in drei verschiedene Gruppen unterteilt. Es gibt normale Vampire, von denen ein großer Teil nur instinktgesteuert handelt, gewalttätig, blutdürstig und sexuell ausschweifend ist. Im Gegensatz zu diesen stehen die „Fangzahnlosen“ (, \"kibanashi\"), meist Vampire, die durch einen Biss zu einem wurden und sich die Vampirzähne haben entfernen lassen, um diese Triebe zu ersticken und weiterhin ihre Menschlichkeit bewahren zu können. Traditionell am unteren Ende der Vampirgesellschaft stehend gilt ihnen Minas besondere Fürsorge, die ihnen eine separate unterirdische Stadt baut sowie sie Familien aus fangzahnlosen Erwachsenen und Kindern und allgemein eine soziale Gemeinschaft bilden lässt. An der Spitze der Vampirgesellschaft stehen die reinblütigen Vampire (, \"shinso\"), Vampire, die zuvor keine Menschen waren und deren Blutslinie auch kein Blut aus einer Verbindung mit Menschen enthält. Von diesen existieren nur noch vier Personen: Mina Țepeș und die Fürsten Rozenmann (, \"Rōzenman\"), Li () und Ivanov (. \"Iwanovu\"). Letztere putschten gegen das Königshaus, wobei Minas Mutter umkam – direkt ist es ihnen wie jedem anderen Vampir jedoch unmöglich einen Țepeș zu verletzen –, und brachten alle anderen reinblütigen Familien um. Obwohl Mina Akira liebt, ist, um das reine Blut zu bewahren, es ihr Schicksal, einen der drei Fürsten zu heiraten, denn reinblütige Vampire können nur einen Nachkommen bekommen. Doch ist Mina dazu aufgrund ihres kindlichen Körpers augenscheinlich nicht in der Lage. Jeder Vampir hat eine wahre Form, die seinen Charakter widerspiegelt, häufig monströse Erscheinungen, während Mina dabei zu einem Ebenbild ihrer Mutter und reifen Frau wird und dies vor den Fürsten geheim halten muss.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dance in the Vampire Bund.", "content": "Der Manga \"Dance in the Vampire Bund\" wird von Nozomu Tamaki geschrieben und gezeichnet. Er wird innerhalb des monatlich erscheinenden japanischen Magazins \"Gekkan Comic Flapper\" veröffentlicht, das Media Factory herausgegeben wird. Der erste Zyklus erschien von Ausgabe 1/2006 vom 5. Dezember 2005 bis Ausgabe 10/2012 vom 5. September 2012 veröffentlicht. Die Kapitel wurden vom 23. Juni 2006 bis 23. Oktober 2012 in 14 Sammelbänden (Tankōbon) zusammengefasst: Für den deutschsprachigen Raum wurde der Manga von Tokyopop Deutschland lizenziert und seit Oktober 2010 veröffentlicht, wobei jeweils zwei Bände zu einem zusammengefasst werden, bisher (Stand: September 2014) erschienen sechs Bände. Daneben wurde der Manga lizenziert in Italien von Kappa Edizionis Imprint Ronin Manga ab Juni 2010, in Taiwan von Tong Li als \"Xīxiěguǐ Tóngméng\" (), in Thailand von Vibulkij als in Südkorea von Daewon C.I. als, sowie in den Vereinigten Staaten von Seven Seas Entertainment. Letztere veröffentlichten die 14 Bände von Mai 2008 bis Mai 2013, sowie als Omnibus-Neuausgabe mit je drei Bänden zusammengefasst von Dezember 2012 bis April 2014. Neben dem Hauptmanga wurden zwei Nebengeschichten (\"gaiden\") veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Dive in the Vampire Bund.", "content": "\"Dive in the Vampire Bund\" (, \"Daibu in za Vampaia Bando\"), erschien ab August 2009 auf Media Factorys Webmanga-Plattform \"Mediafac Mobile\" und ist handlungsmäßig zwischen Band 8 und 9 angesiedelt. Diese Kapitel erschienen am 23. Januar 2010 in einem Sammelband, ISBN 978-4-8401-2964-0. Ab Dezember 2012 folgte ein zweiter Teil auf der Künstlerplattform pixiv, der am 23. März 2013 als zweiter Sammelband, ISBN 978-4-8401-5037-8 gedruckt erschien. \"Dive in the Vampire Bund\" wurde in Deutschland im September 2014 veröffentlicht. In den USA erschien der erste Band am 29. März 2011 zunächst als \"Dance in the Vampire Bund Gaiden: Dive in the Vampire Bund\", und dann beide Bände als \"Dive in the Vampire Bund\" am 15. Oktober 2013.", "section_level": 2}, {"title": "Dance in the Vampire Bund: Sledgehammer no Tsuioku.", "content": "Die zweite Nebenreihe heißt \"Dance in the Vampire Bund: Sledgehammer no Tsuioku\" (, \"Dansu in za Vampaia Bando: Surejjihamā no Tsuioku\") und erschien vom 5. November 2012 (Ausgabe 12/2012) bis 5. November 2013 (Ausgabe 12/2013) in der \"Comic Flapper\". Die Kapitel wurden in drei Sammelbänden zusammengefasst: Diese zweite Spin-off-Reihe wurde in den USA als \"Dance in the Vampire Bund: The Memories of Sledgehammer\" vom 3. Dezember 2013 bis 23. September 2014 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Dance in the Vampire Bund 2 – Scarlet Order.", "content": "Die Fortsetzung der Haupthandlung erfolgte mit dem zweiten Zyklus \"Scarlet Order: Dance in the Vampire Bund 2\" (, \"Sukāretto Ōdā: Dansu in za Vampaia Bando 2\"). Diese spielt sieben Jahre nach Abschluss des ersten Zyklus. Der Zeitraum zwischen beiden wird in Nozomu Tamakis „offiziellen“ Dōjinshi \"7 Years in TOKYO\" behandelt. \"Scarlet Order\" lief vom 5. Dezember 2013 (Ausgabe 1/2014) bis 4. April 2015 (Ausgabe 5/2015) mit insgesamt vier Sammelbänden: Seven Seas Entertainment veröffentlicht den Manga als \"Dance in the Vampire Bund II: Scarlet Order\" seit dem 16. Dezember 2014. Seit September 2017 erscheint die Serie bei Tokyopop auf Deutsch als \"Dance in the Vampire Bund 2 – Scarlet Order\" mit bisher zwei Bänden.", "section_level": 2}, {"title": "„offizielle“ Dōjinshi.", "content": "Auf verschiedenen japanischen Manga-Conventions veröffentlichte Nozomu Tamaki zudem privat weitere Dōjinshi, womit eigentlich Fanwerke gemeint sind, die je aus einem Kurzmanga von ihm bestehen, sowie je zwei Kurzgeschichten von Tikurakuran () und Gemma und teilweise einem Yonkoma-Mangakapitel (Comic-Strip) von Masayuki Fujiwara. Diese sind: Seven Seas Entertainment lizenzierte die ersten 10 dieser Dōjinshi ebenfalls. Die Manga, sowie die Kurzgeschichte mit Manga-Elementen \"No Different Flesh\" wurden in den USA als \"Dance in the Vampire Bund: Forgotten Tales\" am 17. Juni 2014 herausgebracht und die Kurzgeschichten auf 700 Seiten in \"Dance in the Vampire Bund: Secret Chronicles\" am 21. Oktober 2014.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Das Studio Shaft adaptierte unter der Regie von Akiyuki Shimbō den Manga als Anime-Fernsehserie. Zuvor war Shimbō Regisseur der sehr erfolgreichen Anime-Fernsehserie \"Bakemonogatari\". Das Charakterdesign wurde von Naoyuki Konno auf Grundlage des Mangas herausgearbeitet. Die künstlerische Leitung übernahm Kōji Azuma. Komponist war dabei Akio Dobashi. Auf Wunsch des Autors des Mangas gibt der Anime die Handlung des Mangas nicht unverändert wieder, sondern mit einigen Freiheiten. Produziert wurde die Musik unter dem Label Flying Dog. Im Vorspann wurde der Titel \"Friends\" () gespielt. Gesungen von Aiko Nakano ist das Lied ein Cover des gleichnamigen größten Hits der japanischen Pop-Rock-Band Rebecca von 1985. Komponiert wurde es von Akio Dobashi und getextet von NOKKO, Mitgliedern der Band. Der Abspann war mit dem Titel \"Tsumeato\" () unterlegt, der von hibiku interpretiert wurde. Komponiert wurde das Stück von Jumpei Fujita. Den Liedtext schrieb Aiko Nakano. Die Serie wurde erstmals vom 7. Januar bis 1. April 2010 auf AT-X übertragen. Einige Tage später begannen die japanischen Sender Chiba TV, Sun TV, Tokyo MX, TV Aichi, TV Kanagawa und TV Saitama ebenfalls mit der Ausstrahlung. Zusätzlich zu den geplanten 12 Folgen wurde zwischen der 7. und 8. Episode dabei kurzfristig eine Zusammenfassungsfolge namens \"Tokubetsuhen – Special Edition\" (〜Special Edition〜) als Sonderfolge eingeschoben. Die Episodentitel spielen auf verschiedene Horror-, Vampir- und Werwolffilme an, wie \"Prom Night\", \"The Howling\", \"Teen Wolf\", \"\", \"Shadow of the Vampire\", \"From Dusk Till Dawn\", \"Innocent Blood\", \"Near Dark\" oder \"The Lost Boys\". Jede Folge enthielt im Abspann eine Illustration, die der Reihe nach von folgenden Künstlern stammten: Meimu (Zeichner der Manga zu \"Gasaraki\", \"Ringu 2\" und \"Juon 2\"), Jin Kobayashi (Zeichner des Manga \"School Rumble\"), Shinji Ohara (Zeichner des Manga \"Nijū Mensō no Musume\"), Koin (Illustrator von \"Kanokon\"), Semmu (Illustrator von \"Kämpfer\"), Kai Ōba (Zeichner des Manga \"Tono to Issho\"), Luna (Illustrator von \"Seiken no Blacksmith\"), Tetsurō Kasahara (Zeichner des Manga \"Rideback\"), Keitarō Arima (Zeichner des Manga \"Tsukuyomi – Moon Phase\"), Chūōhigashiguchi (Character Designer), Hekiru Hikawa (Zeichner des Manga \"Pani Poni\") und Nozomu Tamaki. Im März 2010 wurde \"Dance in the Vampire Bund\" von Funimation lizenziert und seit 5. März mit englischen Untertiteln auf der eigenen Website gestreamt. Bei den Streams wurden dabei einige Szenen geschnitten, wobei eine ungeschnittene Veröffentlichung auf DVD geplant ist. Die Europarechte sicherte sich Dybex, das in Zusammenarbeit mit Nipponart eine deutschsprachige Fassung veröffentlichen will. Ab dem 19. Oktober 2010 wurde die Serie auf Deutsch auf Animax ausgestrahlt. Die deutsche Fassung erschien bei Nipponart am 24. November 2011 auf DVD sowie am 25. April 2014 auf Blu-ray, jeweils komplett.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dance in the Vampire Bund (jap., \"Dansu in za Vampaia Bando\") ist eine Manga-Reihe die von Nozomu Tamaki geschrieben und gezeichnet wird. Der Manga wird seit Januar 2006 im vom Media Factory herausgegebenen Magazin \"Gekkan Comic Flapper\" veröffentlicht. Im Jahr 2010 wurde die Manga-Reihe von Shaft als Anime-Fernsehserie adaptiert.", "tgt_summary": "《吸血鬼同盟》( / 英语:Dance In The Vampire Bund)是日本漫画家环望的日本漫画作品,于Media Factory的杂志《Comic Flapper》2006年1月号开始连载,已于2012年10月号连载完结。作品在美国、韩国、台湾、泰国都有代理出版。第二部从《Comic Flapper》2014年1月号开始连载。", "id": 2439537} {"src_title": "Dune II – Kampf um Arrakis", "tgt_title": "沙丘II 新王朝", "src_document": [{"title": "Spielprinzip und Hintergrund.", "content": "Die Geschichte und Konzepte des Spiels basieren eher lose auf Frank Herberts Roman \"Der Wüstenplanet\", optisch auf David Lynchs Verfilmung und Elementen aus der als nicht-kanonisch betrachteten \"Dune Encyclopedia\" (z. B. Haus Ordos). Der Spieler hat die Möglichkeit, im Namen dreier verschiedener sogenannter Hohen Häuser um die Herrschaft über den Wüstenplaneten Arrakis zu kämpfen. Zur Auswahl stehen die Häuser der edlen Atreides und der bösen Harkonnen, die beide auch aus dem Roman bekannt sind, sowie das Haus der hinterhältigen Händlersippe Ordos, welches nur in der Dune-Enzyklopädie von Willis E. McNelly aus dem Jahr 1984 am Rande erwähnt wird. Hat sich der Spieler für ein Haus entschieden, so besteht seine Aufgabe darin, in verschiedenen Missionen eines Feldzuges (Kampagne) mit steigenden Schwierigkeitsgraden eine Basis aufzubauen, Spice (in den Romanen und Filmen \"Gewürz\" oder auch \"Melange\" genannt) zu sammeln und eine Armee aufzustellen. Das Spiel gilt als gewonnen, sobald das eigene Haus den gesamten Planeten beherrscht.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "\"Dune II – Kampf um Arrakis\" wurde 1992 von Virgin Interactive produziert und vertrieben und von Westwood Studios entwickelt. Laut Virgin-Interactive-Vize-Präsident Stephen Clarke-Willson 1998 begann die Entwicklung von \"Dune II\", als sich ein Abbruch der Entwicklung von Cryo Interactive Entertainments Abenteuerspiel \"Dune\" abzeichnete, worauf ihm die Aufgabe übertragen wurde, herauszufinden, was mit der \"Dune\"-Lizenz anzufangen sei. Nachdem er das Buch \"Dune\" gelesen hatte, entschied er, dass von einem spielerischen Gesichtspunkt aus die Herausforderung der Kampf um die Kontrolle des Spice (Melange) sei, also ein Ressourcen-fokussiertes Strategiespiel eine passende Idee sei. Zu diesem Zeitpunkt zeigte der Angestellte Graeme Devine (welcher später The 7th Guest entwickelte) jedem im Virgin Büro den Echtzeitstrategiespiel-Vorläufer \"Herzog Zwei\" von 1989. Daraufhin trat man mit den Westwood Studios in Kontakt und schlug diesen vor, ein Ressourcen-fokussiertes Dune-Strategiespiel zu entwickeln und \"Herzog Zwei\" als Inspirationsquelle zu verwenden. Da sich später herausstellte, dass Cryo das Spiel doch fertigstellen konnte, wurde Westwoods Spiel dann als \"Dune II\" veröffentlicht. \"Westwood-Studios\"-Mitgründer und \"Dune-II\"-Produzent Brett W. Sperry sagte 2008 dagegen, die Konzeptfindung für \"Dune II\" begann, als der Virgin-Präsident Martin Alper auf ihn mit dem Angebot einer \"Dune\"-Lizenz zur Entwicklung eines Computerspiels zukam, mit dem Verständnis, dass Cryos \"Dune\" abgebrochen werden würde. Sperry gab an, die Inspiration für das \"Dune-II\"-Spieldesign sei teilweise von \"Populous\" und von \"Eye of the Beholder\" gekommen. Der wichtigste Anstoß sei allerdings eine Diskussion mit Chuck Kroegel gewesen. Der damalige Vize-Präsident von Strategic Simulations behauptete, dass das Kriegsspielgenre auf dem absteigenden Ast sei. Sperry sah dies als persönliche Herausforderung an und versuchte ein modernes Kriegsspiel mit modernen Bedienkonzepten zu entwickeln. Auch er gab \"Herzog Zwei\" als Inspiration an, jedoch als weitere wichtige Inspiration die GUI des Mac, welche ihn auf die Idee brachte, ein kontextsensitives Spielfeld zu entwerfen, welches primär mit der Maus bedient wird. Während der Entwicklung stellte sich heraus, dass Cryo es schaffte, ihr Spiel als erste fertigzustellen, was Virgin dazu brachte, es als \"Dune\" und Westwoods Spiel als \"Dune II\" zu veröffentlichen, trotz Sperrys Protest gegen die Entscheidung. Jedoch wird im Abspann von \"Dune\" auf Westwoods \"Dune II\" hingewiesen: „DUNE II – Coming Soon“. Das Haus Ordos wird im Expanded Universe der \"Dune Encyclopedia\" von Willis E. McNelly als Hohes Haus erwähnt, aber jedoch nicht, dass es sich um eine Händlerfamilie von einem Eisplaneten handelt. \"Westwood Studios\" änderte zudem in \"Dune II\" das Wappen der Ordos (zwei gekreuzte Knochen mit Efeuranke auf gelbem Grund) in jenes des ebenfalls in der \"Dune Encyclopedia\" aufgeführten Haus Wallach ab. Auch wurde von dort das Widderkopf-Wappen für die Harkonnen übernommen, obwohl es eigentlich einen blauen Greifen als Wappentier hat. Das Atreides-Wappen wurde daraus eins zu eins übernommen. Nach der ursprünglichen PC-Version erschien das Spiel 1993 beziehungsweise 1994 für den Amiga und Segas Videospielkonsole Mega Drive. Das Spiel wurde unter dem Titel \"Dune II: The Building of a Dynasty\" auf dem amerikanischen Markt und als \"Dune II: Battle for Arrakis\" bzw. deutsch \"Dune II: Kampf um den Wüstenplaneten\" in Europa und in der Mega-Drive-Version vertrieben. Die letzte durch Westwood veröffentlichte Version des Spiels für den PC war die 1.07, die jedoch noch nicht völlig fehlerfrei war, weswegen Fans später inoffizielle Patches bereitstellten.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolger.", "content": "\"Dune II\" beeinflusste Westwoods nachfolgende Eigenentwicklung \"Command & Conquer\" signifikant. Für C&C wurde beispielsweise das \"Dune-II\"-Konzept einer einzigen Ressource, um die sich der Machtkampf dreht, direkt übernommen. Direkte Nachfolger von \"Dune II\" sind Westwoods \"Dune 2000\" aus dem Jahr 1998, ein Remake des ursprünglichen Spielprinzips und auf einer Weiterentwicklung der Command-&-Conquer-Technik basierend, sowie \"\" aus dem Jahr 2001, das erstmals in der Seriengeschichte eine Polygongrafik verwendete. Beide Spiele konnten jedoch nicht an den Erfolg von \"Dune II\" anknüpfen. Im Jahr 2001 veröffentlichte Cryo Interactive Entertainment das 3D-Action-Adventure \"Frank Herbert’s Dune\" für PC und PlayStation 2, das an die gleichnamige TV-Miniserie angelehnt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung für die Computerspielbranche.", "content": "Der neuartige und komplexe Spielverlauf verhalf \"Dune II\" zu großem kommerziellen Erfolg und begründete dessen Ruf, das erste Echtzeit-Strategiespiel zu sein, obwohl es Vorläuferspiele (wie etwa \"Herzog Zwei\" oder \"Mega lo Mania\") gab, die viele Teilaspekte späterer Echtzeit-Strategiespiele abbildeten. \"Dune II\" verband aber als erstes Computerspiel mehrere unterschiedliche Fraktionen, Basenbau- und Rohstoff-\"Management\" und eine direkte Steuerung des Echtzeitgeschehens. Zudem war \"Dune II\" eines der ersten Spiele mit deutscher Sprachausgabe und intuitiver direkter Maussteuerung der Einheiten, inspiriert vom Look and Feel des Mac. Westwoods bedeutendster Konkurrent im Genre der Echtzeit-Strategie, Blizzard Entertainment, wurde durch \"Dune II\" zur Entwicklung von \"\" animiert, hauptsächlich, weil das Team einen Mehrspielermodus vermisste. Für den ersten Technikprototyp nutzte der Blizzard-Programmierer Patrick Wyatt noch Originalgrafiken aus \"Dune II\" und bezeichnete die frühen Entwicklungsphasen noch weitestgehend als Klon. Auch Chris Taylor bezeichnete \"Dune II\" zusammen mit \"Command & Conquer\" als die maßgeblichen Einflüsse, die ihn dazu veranlassten, Spielepublisher Electronic Arts zu verlassen und seinerseits das Echtzeit-Strategiespiel \"Total Annihilation\" zu entwickeln. Auch die englische Genrebezeichnung \"real-time strategy game\" wird auf \"Dune II\" zurückgeführt. Der Spielentwickler Brett W. Sperry prägte ihn für die Vermarktung des Spiels.", "section_level": 2}, {"title": "Weitergehende Wahrnehmung.", "content": "2011 wurde \"Dune II\" nach einer öffentlichen Abstimmung zu den 80 Spielen gewählt, die das Smithsonian American Art Museum in seiner Ausstellung The Art of Video Games präsentierte. Es steht darin stellvertretend für die künstlerische Gestaltung bei Spielen für die Mega-Drive-Konsole.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dune II – Kampf um Arrakis (Originaltitel: \"Dune II – The Building of A Dynasty\"; englischer Titel in Europa: \"Dune II – Battle for Arrakis\") ist ein Computerspiel, das 1992 von Westwood Studios entwickelt wurde. Das Spiel realisierte einen bis dahin sowohl für Spielkonsolen als auch für PCs weitgehend unbekannten Spielablauf und trug somit entscheidend zur Verbreitung des heute als Echtzeit-Strategiespiel bekannten Spiele-Genres bei.", "tgt_summary": "是一款由西木工作室制作、Virgin Interactive于1992年发行的即时战略游戏。本游戏后于1993年在Amiga和Mega Drive上发行。游戏根据大卫·林奇于1984年的电影《沙丘》改编。", "id": 454451} {"src_title": "Olympische Geschichte Spaniens", "tgt_title": "奥林匹克运动会西班牙代表团", "src_document": [{"title": "Ausrichter.", "content": "Spanien hat bisher einmal Spiele ausgerichtet. Die Kandidatur von Barcelona für die Sommerspiele 1992 setzte sich gegen die Mitbewerber Paris, Amsterdam, Belgrad, Birmingham und Brisbane durch.", "section_level": 1}, {"title": "Medaillenbilanzen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Sommerspiele.", "content": "Bei insgesamt 22 Teilnahmen an Sommerspielen konnten spanische Athleten bislang 150 Medaillen erringen; 45-mal Gold, 64-mal Silber und 41-mal Bronze. Die erste vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannte Medaille errangen Francisco Villota und José de Amézola, die 1900 Gold im Pelota Doppel holten. Jedoch führt das Spanische Olympische Komitee Pedro Pidal, \"Marqués de Villaviciosa\" mit Silber im Taubenschießen weiterhin als ersten spanischen Medaillengewinner, und beruft sich dabei auf Daten der Spanischen Olympischen Akademie. Diese unterschiedliche Sichtweise rührt daher, dass diese Spiele im Rahmen der Pariser Weltausstellung stattfanden, was zu Problemen bei der späteren Aufarbeitung der Geschehnisse und deren Einordnung in die Olympische Historie führte. Statistisch betrachtet haben diese Spiele eine offizielle Sichtweise, die des IOCs, und eine durch historische Fakten erweiterte Sichtweise, die zu zahlreichen abweichenden Veröffentlichungen geführt hat, vor allem wenn es um die Zählweise der Teilnehmer, der Nationen und der Medaillen geht.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Winterspiele.", "content": "Bei insgesamt 17 Teilnahmen an Winterspielen konnten spanische Athleten bislang zwei Medaillen erringen; 1972 in Sapporo holte Francisco Fernández Ochoa Gold im Slalom, seine jüngere Schwester Blanca Fernández Ochoa gewann 1992 in Albertville ebenfalls im Slalom die Bronzemedaille. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City holte der in Deutschland geborene Skilangläufer Johann Mühlegg drei Goldmedaillen für Spanien. Diese wurden ihm aber nachträglich wegen Einnahme des Dopingmittels Darbepoetin α aberkannt. 2018 holte dann der Snowboardcrosser Regino Hernández Bronze.", "section_level": 2}, {"title": "Medaillen nach Sportart.", "content": "Die größten Erfolge spanischer Athleten bei Olympiaden brachte der Segelsport mit bislang 13 Gold-, fünf Silber- und einer Bronzemedaille. Im Radsport standen spanische Sportler insgesamt vierzehn Mal, im Kanusport und Leichtathletik zwölf Mal und in Tennis elf Mal auf dem Podest.", "section_level": 2}, {"title": "Medaillengewinner.", "content": "\"Siehe: Liste der olympischen Medaillengewinner aus Spanien\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Spanien hat erstmals an den Olympischen Sommerspielen 1900 in Paris teilgenommen. Die zweite Teilnahme erfolgte erst 1920 in Antwerpen. Die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin wurden von der republikanischen Regierung boykottiert, zudem befand sich das Land im Bürgerkrieg. Die Sommerolympiade 1956 in Melbourne wurde, aufgrund der blutigen Zerschlagung des Ungarischen Volksaufstands durch die Truppen der Sowjetunion nur wenige Wochen zuvor, ebenfalls boykottiert, allerdings hatte Spanien bereits im Juni desselben Jahres an den Reitsportwettbewerben in Stockholm teilgenommen.", "tgt_summary": "西班牙首次在1900年参与奥林匹克运动会,并且参加了自1920年开始的大多数夏季奥林匹克运动会。该国自1936年开始参加每一届冬季奥林匹克运动会。该队由成立于1924年的西班牙奥林匹克委员会(COE)筹组而成。", "id": 7292} {"src_title": "Seasteading", "tgt_title": "海上家园", "src_document": [{"title": "Begriffsherkunft.", "content": "Mindestens zwei Menschen haben unabhängig voneinander den Begriff geprägt: Ken Neumeyer in seinem Buch „Sailing the Farm“ (1981) und Wayne Gramlich in seinem Artikel „Seasteading – Homesteading auf hoher See“ (1998). Auf Deutsch taucht gelegentlich der synonyme Begriff „Seenahme“ auf, der in Anlehnung an Landnahme geschaffen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliches.", "content": "Außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone von 200 Seemeilen (370 km), welche die Länder nach Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen beanspruchen können, unterliegt die hohe See keinen Gesetzen außer denen des Staates, unter dessen Flagge ein Schiff fährt. Beispiele von Organisationen, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, sind Women on Waves, die Frauen eine Abtreibung ermöglichen, in deren Ländern Abtreibungen strengeren Regeln als in den Niederlanden unterworfen sind, sowie Radio Veronica, ein Piratensender in der Nordsee, der in den sechziger Jahren auf die Niederlande gerichtet war. Wie diese Organisationen könnte ein Seastead Vorteile aus den losen Rechts- und Verwaltungsvorschriften schöpfen, die außerhalb der Souveränität der Nationen bestehen, und unter weitgehender Selbstverwaltung stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Seasteading-Institut.", "content": "Das Seasteading-Institut wurde am 15. April 2008 von Wayne Gramlich und Patri Friedman in Sunnyvale (Kalifornien) mit dem Ziel gegründet, die Errichtung autonomer, mobiler Gemeinschaften auf schwimmenden Plattformen in internationalen Gewässern zu erleichtern. Gramlichs Artikel „SeaSteading – Homesteading auf hoher See“ aus dem Jahre 1998 erläuterte eine erschwingliche Besiedlung und zog mit seinem Vorschlag für ein kleines Projekt die Aufmerksamkeit Friedmans auf sich. Die beiden begannen zusammenzuarbeiten und veröffentlichten im Jahre 2001 ihren ersten gemeinsamen Plan im Internet. Er behandelt alle erdenklichen Aspekte des Seasteadings, von der Abfallbeseitigung bis zur Ausflaggung. Die Autoren Julian Dörr und Olaf Kowalski sehen dieses Phänomen der künstlichen Inseln als eine ausgesprochen explizite Vision des \"kalifornischen Liberalismus\", einer speziellen Ausprägung der libertären Ideologie im Silicon Valley, der vordergründig darauf abzielt, Lösungen für Armut, Hunger und Verschwendung durch weniger Regulierung und Politik zu suchen: \"Denn gerade die in diesem Tal der San Francisco Bay Area angesiedelten Denker und Unternehmen wie Google, Apple oder Facebook vereinen einen philanthropischen Ansatz der Weltverbesserung und eine spezifische Ordnungsvorstellung der Gesellschaft mit dem Glauben an die emanzipatorische Kraft von Technologie.\" Das Projekt wurde im Jahr 2008 einer breiten Öffentlichkeit bekannt, nachdem Paypal-Gründer Peter Thiel darauf aufmerksam geworden war, 500.000 US-Dollar in das Projekt investierte und sich für dessen Realisierung einsetzte, dies zuletzt in seinem Aufsatz \"The Education of a Libertarian\", veröffentlicht von Cato Unbound. Dem Seasteading-Institut ist daher eine weite Aufmerksamkeit der Medien zuteilgeworden, von Quellen wie CNN und Wired Magazine. Seit 2011 hat das Seasteading-Institut ein Botschafterprogramm, mit dem durch lokale, geprüfte Botschafter die Idee weltweit weiter verbreitet werden soll. Das Seasteading-Institut hielt am 10. Oktober 2008 seine erste Jahreskonferenz in Burlingame (Kalifornien) ab. 45 Personen aus 9 Ländern nahmen daran teil. Eine 2. Seasteading-Konferenz fand in San Francisco vom 28. bis 30. September 2009 statt. Eine weitere Konferenz, in der hauptsächlich die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Seasteading erörtert wurden, gab es vom 31. Mai bis 2. Juni 2012 in San Francisco.", "section_level": 1}, {"title": "Designs.", "content": "Bei den meisten der vorgeschlagenen Seasteads handelt es sich um modifizierte Kreuzfahrtschiffe. Bei anderen vorgeschlagenen Strukturen handelt es sich um umgerüstete Bohrinseln, stillgelegte Flak-Plattformen, bewegliche schwimmende Inseln und maßgeschneiderte künstliche Inseln. Das Seasteading-Institut arbeitet an einem neuen Ansatz, der Gemeinschaften vorsieht, die über dem Meer auf Spar-Bojen schwimmen, ähnlich wie bei Ölplattformen. Das Projekt würde zunächst klein anfangen, mit bewährter Technologie so weit wie möglich, und dann versuchen, tragfähige und nachhaltige Wege zu finden, eine Seastead zu führen. Innovationen, die ermöglichen, ständig auf See zu leben, müssten entwickelt werden. Die Entwicklung der Kreuzfahrtschiff-Industrie deutet an, dass dies möglich ist. Ein vorgeschlagener Entwurf für eine maßgeschneiderte Seastead ist eine schwimmende Hantel, in denen der Wohnbereich hoch über dem Meeresspiegel liegt, was den Einfluss der Wellen minimiert. In den letzten paar Jahren wurde die Forschung in einem Online-Buch über das Leben auf den Ozeanen dokumentiert. Das Seasteading-Institut konzentriert sich auf drei Bereiche: Das Seasteading-Institut selbst plant nicht den Bau eines eigenen Seasteads, da es sich selbst als Non-Profit-Organisation sieht, die für einen geschäftlichen Bau und Betrieb von Seasteads ungeeignet ist. Diese Aufgabe soll Unternehmern und Firmen zufallen. Im Januar 2009 ließ sich das Seasteading-Institut einen Entwurf für ein Seastead patentieren, ClubStead genannt. Dieses hätte die Größe eines Wohnviertels und böte Wohnraum für 200 Personen. Der Entwurf wurde vom Beratungsunternehmen Marine Innovation & Technologie hergestellt. ClubStead ist die erste größere Entwicklung der Seasteading-Bewegung in der Konstruktion, von umfangreicher Analyse bis zur Simulation.", "section_level": 1}, {"title": "Ephemerisle.", "content": "Ephemerisle ist ein Kunst- und Kultur-Festival auf dem Wasser. Es findet seit Oktober 2009 im Mandeville Tip County Park im San Joaquin River Delta statt. Die erste Veranstaltung zählte etwa 150 Besucher. Mitorganisator war unter anderem einer der Gründer des Burning Man-Festivals. Ziel des Ephemerisle-Festivals ist es, eine Gemeinschaft temporär auf dem Wasser lebender Individuen zu schaffen, die sich Jahr für Jahr für zunehmend längere Zeiträume treffen und einen Kondensationskern für eine Seasteading-Kultur und -Gemeinschaft bilden. 2010 gab es kein offizielles Epehemerisle-Festival, da der vorjährige Veranstalter nicht nochmals ohne Versicherung agieren wollte, jedoch die sehr hohen Versicherungsbeiträge scheute. Daher führten die angereisten Teilnehmer das Festival in Eigenregie unter dem Namen Non-Ephemerisle statt. Ab 2011 durfte die weiterhin in Selbstverantwortung ablaufende Veranstaltung wieder ihre ursprünglichen Namen tragen.", "section_level": 1}, {"title": "Sink or Swim Business Plan Contest.", "content": "Der Sink or Swim Contest, war ein im Jahr 2011 ausgelobter Wettbewerb, für das beste Seasteading-basierte Geschäftskonzept.", "section_level": 1}, {"title": "Der Poseidon Award.", "content": "Der Poseidon Award ist ein Preis für die Etablierung des ersten unabhängigen Seasteads und der Samen für die weltweit erste Ozean-Stadt. Es ist ein Meilenstein für die Seasteading-Bewegung. Teil des Poseidon Awards ist die Verleihung des Poseidon Monumentes, einer Statue, als Ehrung für die ersten Seasteading-Pioniere. Diese wird die Namen der Seasteading-Argonauten eingemeißelt haben, großen Spendern, die mit ihrer Spende mitgeholfen haben, Seasteading Realität werden zu lassen. Der Poseidon Award wird an das erste Seastead verliehen, das: Ziel war, den Poseidon Award bis zum Jahre 2015 zu vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "Das bisher am weitesten fortgeschrittene Projekt ist das Blueseed-Venture. Die Gründer wollten ursprünglich noch im Laufe des Jahres 2012 ein umgebautes Schiff als Seastead vor der Küste Kaliforniens betreiben, das als Wohn-, Büro- und Geschäftszentrum für Nicht-Amerikanische Unternehmer bzw. Fachkräfte konzipiert ist, die noch auf die Visa-Freigaben der amerikanischen Behörden warten und sich solange außerhalb amerikanischer Gewässer aufhalten müssen. Das Projekt wartet allerdings noch auf vollständige Finanzierung. Als Starttermin hatten die Blueseed-Manager Herbst bis Winter 2014 ins Auge gefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Lage.", "content": "Niemandem ist bisher die Gründung eines Staates auf hoher See gelungen, der als souveräne Nation anerkannt wurde. Am ehesten kommt diesem Ziel das Fürstentum Sealand nahe, eine umstrittene Mikronation auf einer ausrangierten Flak-Plattform vor der Themsemündung in der Nähe von Suffolk, England. Ein vergleichbares Projekt war die Mikronation New Atlantis auf einer Hälfte eines 30 m2 großen Floßes rund 15 Kilometer vor Jamaika. Gegründet am 4. Juli 1964 durch Leicester Hemingway erlitt es zwei Jahre später dasselbe Schicksal wie sein mythisches Vorbild; es versank in einem Sturm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seasteading, ein Kofferwort aus engl. \"sea\" (Meer) und \"homesteading\" (Besiedlung, Inbesitznahme), ist das Konzept der Schaffung von Stätten dauerhaften Wohn- und Lebensraums auf dem Meer, genannt \"Seasteads\", außerhalb der von den Regierungen jedweder Nation beanspruchten Gebiete.", "tgt_summary": "海上家园是一个在海上创建永久住宅的概念,它将远离现有任何国家的领土。至少有两个人独立的开始使用这个概念,分别是肯·诺伊迈耶在他的书《Sailing on the Farm》(1981年)和韦恩·格拉姆利克在他的文章《Seasteading – Homesteading on the High Seas》(1998年)。", "id": 533590} {"src_title": "Nicholas Phillips, Baron Phillips of Worth Matravers", "tgt_title": "范理申", "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Seine schulische Bildung erhielt Phillips an der Bryanston School wo er bis heute in der Vereinigung Ehemaliger aktiv ist. Hieran schloss sich von 1956 bis 1958 der Wehrdienst bei der Royal Navy an, aus dem er als Offizier ausschied. Sein Studium der Rechtswissenschaften absolvierte er am King's College der University Cambridge und erhielt 1962 die Zulassung als Barrister am Middle Temple. 1973 trat er in den Staatsdienst ein und war zunächst als Junior Counsel beim Verteidigungsministerium tätig, wo er sich vorwiegend mit seerechtlichen Fragen auseinandersetzte. 1978 ernannte ihn Königin Elisabeth II. zum Kronanwalt.", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeit als Richter.", "content": "Seine Tätigkeit als Richter begann Phillips 1982 als Bezirksrichter, bevor er 1987 zum Richter der Queen’s Bench Division ernannt wurde, verbunden mit der Erhebung zum Knight Bachelor. Nebenberuflich engagierte sich Phillips im Bereich der Ausbildung junger Rechtsanwälte und war von 1992 bis 1997 Vorsitzender des Council of Legal Education (CLE). 1995 wurde er zum Lord Justice of Appeal ernannt und ist seitdem Mitglied des Privy Council und seit 1998 auch des House of Lords als \"Baron Phillips of Worth Matravers\", of Belsize Park in the London Borough of Camden. Am 1. Oktober 2000 folgte er Baron Woolf als Lord Chief Justice of England and Wales nach. Dieses Amt hatte er bis zur Übernahme der Präsidentschaft des Obersten Gerichtshofs des Vereinigten Königreichs am 1. Oktober 2009 inne. Am 30. September 2012 trat er als Richter am Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs in den Ruhestand und übernahm das Amt des Vorsitzenden Richters am Qatar International Court in Doha. Bereits im März 2012 wurde er als Hilfsrichter an den Court of FInal Appeal von Hongkong berufen.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Phillips ist mit Christylle Marie-Thérèse Rouffiac verheiratet, mit der er zwei Töchter hat. Zudem brachte seine Frau noch einen Sohn und eine Tochter mit in die Ehe. Das Ehepaar lebt im Londoner Stadtteil Hampstead.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nicholas Addison Phillips, Baron Phillips of Worth Matravers, KG, Kt, PC, QC (* 21. Januar 1938) ist ein britischer Jurist, ehemaliger Präsident des Obersten Gerichtshofs des Vereinigten Königreichs und seit dem 1. Oktober 2012 Vorsitzender Richter des Qatar International Court. Von 2000 bis 2005 war er Master of the Rolls und von 2005 bis zum 1. Oktober 2008 Lord Chief Justice of England and Wales.", "tgt_summary": "范理申,沃斯麦特勒佛的范理申男爵,KG,PC(英语:Nicholas Addison Phillips, Baron Phillips of Worth Matravers,1938年-1月21日),中国大陆和台湾译作菲利普斯勋爵,英国资深法官,2008年至2009年出任上议院末任首席常任上诉法官,2009年至2012年转任联合王国最高法院首任院长。", "id": 2450353} {"src_title": "Entega Energie", "tgt_title": "恩特加", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde 1999 von der HEAG Versorgungs-AG Darmstadt (heute: ENTEGA AG) gegründet. Im Jahr 2000 schlossen die HEAG Versorgungs-AG Darmstadt und die Stadtwerke Mainz ein Vertriebsbündnis. Entega wurde zur gemeinsamen Tochtergesellschaft mit Sitz in Darmstadt. 2010 verkauften die Stadtwerke Mainz ihre Anteile an die HSE. Im Januar 2001 bot Entega erstmals ein Stromprodukt an, das Anteile aus regenerativen Energiequellen enthielt. Im Mai 2007 brachte sie ihr erstes hundertprozentiges Ökostrom-Produkt mit dem Label ok-power auf den Markt. Seit 2008 enthält der Energiemix keinen Atomstrom mehr. Im November 2009 führte ENTEGA einen klimaneutralen Erdgastarif ein.", "section_level": 1}, {"title": "Zertifizierungen.", "content": "Die Ökostromtarife sind nach dem Initiierungsmodell des ok-power-Labels (Privatkunden) bzw. nach dem Händlermodell (Geschäftskunden) zertifiziert. ENTEGA Ökostrom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Der klimaneutrale Erdgastarif kompensiert den bei Förderung, Transport und Verbrennung von Erdgas entstehenden CO-Ausstoß durch Aufforstung und Waldschutz.", "section_level": 1}, {"title": "Sponsoring.", "content": "Das Unternehmen war von Juli 2009 bis Juni 2015 Hauptsponsor des Fußballclubs 1. FSV Mainz 05. Die beiden Partner haben Maßnahmen zur Verminderung und Vermeidung des CO-Ausstoßes durchgeführt bzw. diesen kompensiert. Damit wurde der 1. FSV Mainz 05 im Jahr 2010 der erste klimaneutrale Verein der 1. Fußball-Bundesliga. Zudem ist ENTEGA seit ihrer Gründung (1999) wichtiger Sponsorpartner des ehemaligen Fußball-Bundesligisten SV Darmstadt 98 und dort seit 2007 Premiumpartner. Die Haupttribüne des Merck-Stadions am Böllenfalltor – Spielstätte des SV Darmstadt 98 – trägt den Namen \"ENTEGA Tribüne\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Unternehmen wurde dafür kritisiert, dass lediglich neue Kunden reinen Ökostrom beziehen können und Bestandskunden teilweise immer noch Strom aus fossilen Quellen beziehen. Zudem ist das Unternehmen auch kein reiner Ökostrom-Anbieter. Der gesamte Konzernmix besteht zu 12,2 % aus Strom aus fossilen Energieträgern (Stand 2016). Im November 2016 wurde ein Wettbewerb ins Leben gerufen, um regionale Vereine zu fördern. Sieger wurde der muslimische Umweltschutzverein NourEnergy e.V. Der Preis wurde NourEnergy jedoch aberkannt, da aus den islamkritischen Netzwerken Vorwürfe laut wurden, NourEnergy habe Kontakt zu extremistischen Organisationen. Die Vorwürfe ließen sich nicht bestätigen, weshalb juristische Schritte angekündigt wurden. NourEnergy spricht von einer Verleumdungskampagne der islamophoben Szene. Entega bestätigte die Aberkennung, teilte aber mit, man wolle nur mit den Verantwortlichen von NourEnergy diesbezüglich kommunizieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ENTEGA Plus GmbH ist ein Energieversorger und Telekommunikationsanbieter mit Sitz in Darmstadt. Das Unternehmen ist die Vertriebstochter der Entega AG (vormals \"HEAG Südhessische Energie AG\"). Es versorgt unter anderem 376.000 Kunden mit als Ökostrom benanntem Strom.", "tgt_summary": "恩特加客户有限责任合伙公司()是德国一家能源供应商,总部设于达姆施塔特。该公司是()的销售分公司。恩特加有超过一百万人的客户群,其中约425,000人在使用清洁能源。因此以用户数量计该公司亦是德国第二大清洁能源供应商。自2009年11月起恩特加也提供天然气,当中产生的二氧化碳排放量公司将通过植树造林计划补偿。", "id": 1881147} {"src_title": "Kristalina Georgiewa", "tgt_title": "克里斯塔利娜·格奥尔基耶娃", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Georgiewas Urgroßvater väterlicherseits war Iwan Karschowski, ein Journalist und Nationalrevolutionär. Er war Mitglied der Großen Nationalversammlung und hat im April 1879 in Weliko Tarnowo die Verfassung des von osmanischer Fremdherrschaft befreiten Bulgarien verabschiedet. Ihr Urgroßvater mütterlicherseits war ein Hotelier und Bürgermeister seines Heimatorts Ljubimets. Ihr Vater Iwan hat als Bautechniker an einem Bergpass von Sofia nach Samokow im Rila-Gebirge mitgebaut. Georgiewas Mutter Marinka führte im kommunistischen Bulgarien ein staatliches Haushaltswarengeschäft im Zentrum Sofias. Ihr Ehemann ist der Ingenieur Kino Kinow. Die gemeinsame Tochter heißt Desislawa.", "section_level": 2}, {"title": "Beruflicher Werdegang.", "content": "Nach dem Studium der politischen Ökonomie und der Soziologie am Institut Karl Marx und einer Promotion in Wirtschaftswissenschaften unterrichtete Georgiewa an der Universität für National- und Weltwirtschaft Sofia und übernahm Lehraufträge an der Yale University, der Harvard University sowie der London School of Economics. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt lag dabei auf der Umweltwirtschaft. 1993 wechselte sie zur Weltbank, wo sie ebenfalls für umweltökonomische Themen zuständig war. Von 2008 bis 2010 war sie deren Vizepräsidentin. Am 19. Januar 2010 wurde sie für das Amt des Kommissars für humanitäre Hilfe in der Europäischen Kommission unter José Manuel Barroso vorgeschlagen. Zuvor hatte die ursprüngliche bulgarische Kandidatin, Rumjana Schelewa, ihren Amtsverzicht angekündigt, nachdem bei ihrer Anhörung im Europäischen Parlament heftige Kritik wegen angeblich falscher Angaben über ihre Nebeneinkünfte geäußert worden war. Von 2014 bis 2016 war sie als Vizepräsidentin der EU-Kommission Juncker für Haushalt und Personal zuständig und war davor EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe und Krisenschutz in der Kommission Barroso II. Zwischenzeitlich war Georgiewa als Generalsekretärin der Vereinten Nationen im Gespräch, unterlag jedoch dem Portugiesen António Guterres. Georgiewa wurde im Januar 2017 Geschäftsführerin der Weltbank-Institute IBRD und IDA. Sie war für die Institutionen innerhalb der Weltbank zuständig, die für die Kredite an arme und Schwellenländer zuständig sind. Nachdem der bisherige Präsident der Weltbank, Jim Yong Kim, seinen Posten zum 1. Februar 2019 niedergelegt hatte, um in die Privatwirtschaft zu wechseln, war Georgiewa dessen kommissarische Nachfolgerin und leitete die Weltbank bis zur Amtsübernahme durch den neu gewählten Präsidenten David Malpass am 9. April 2019.", "section_level": 2}, {"title": "IWF.", "content": "Am 2. August 2019 nominierten die Finanzminister der Europäischen Union Georgiewa als Kandidatin für die Nachfolge von Christine Lagarde als geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF). Am 5. September 2019 stimmte der Gouverneursrat des IWF einer Abschaffung der bis zu diesem Zeitpunkt in der Satzung verankerten Altersgrenze von 65 Jahren für die Ernennung von geschäftsführenden Direktoren zu. Damit konnte Georgiewa, die zu diesem Zeitpunkt die zuvor gültige Altersgrenze bereits überschritten hatte, am 25. September 2019 durch das Exekutivdirektorium als geschäftsführende Direktorin ernannt werden. Seit dem 1. Oktober 2019 ist sie als geschäftsführende Direktorin des IWF tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Politisches Engagement.", "content": "Im Sommer 2009 trat sie im bulgarischen Parlamentswahlkampf für die konservative Partei GERB auf und galt als mögliche Kandidatin für das Amt des Ministerpräsidenten, das jedoch an Bojko Borissow ging.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kristalina Iwanowa Georgiewa (auch \"Kristalina Ivanova Georgieva\" geschrieben, ; * 13. August 1953 in Sofia) ist eine bulgarische Politikerin und Ökonomin. Sie ist seit Oktober 2019 geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF).", "tgt_summary": "克里斯塔利娜·伊万诺瓦·格奥尔基耶娃-基诺瓦(;1953年-8月13日),保加利亚籍女性经济学家、银行家。现任国际货币基金组织总裁。曾担任世界银行首席执行官,2019年10月起出任现职。", "id": 2944033} {"src_title": "Ingeborg Bachmann", "tgt_title": "英格博格·巴赫曼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ingeborg Bachmann war das erste Kind des Schuldirektors Mathias Bachmann (1895–1973) und seiner Frau Olga, geborene Haas (1901–1998). Ihre Mutter stammte aus Heidenreichstein in Niederösterreich. Ihr Vater stammte aus einer evangelischen Bauernfamilie aus Obervellach im Kärntner Gailtal, wo die Familie in Ingeborg Bachmanns Kindheit oft ihre Ferien verbrachte. Das Gailtal, als Grenzgebiet und Schnittpunkt der drei großen europäischen Sprachfamilien, war prägend für Bachmanns gesamtes späteres Schaffen. Kurz vor Ingeborg Bachmanns Geburt zogen ihre Eltern nach Klagenfurt, wo sie auch die Volksschule und, obwohl evangelisch, das katholische Ursulinengymnasium besuchte. Schon in jungen Jahren fing sie an, Musik zu komponieren und Gedichte zu schreiben. Ursprünglich strebte sie eine Musikerlaufbahn an. Von 1945 bis 1950 studierte sie Philosophie, Psychologie, Germanistik und Rechtswissenschaften an den Universitäten Innsbruck, Graz und Wien. Ihre Doktorarbeit setzt sich kritisch mit Martin Heidegger auseinander. Ihr Doktorvater war der Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Victor Kraft, der letzte in Wien lehrende Philosoph des mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus in den 1930er Jahren aus Wien vertriebenen Wiener Kreises. Ende der vierziger Jahre war Ingeborg Bachmann Geliebte des wesentlich älteren Wiener Essayisten und Literaturkritikers Hans Weigel. Sie lernten sich am 5. September 1947 kennen, als Bachmann Weigel vor einer Premiere um ein Interview bat. In Weigels Roman \"Unvollendete Symphonie\", einem 1951 erschienenen Schlüsselroman über seine Beziehung zu Bachmann, wird Bachmann zum ersten Mal zum Objekt männlicher Autorenschaft. Ein im Jahr 2005 veröffentlichter Brief von 1981 aus dem Nachlass von Jacob Taubes zeigt, dass Taubes eine längere Beziehung mit Bachmann hatte. \"Die Fähre\" war 1946 Ingeborg Bachmanns erste Veröffentlichung (in der \"Kärntner Illustrierten\"). Während ihrer Studienjahre lernte Ingeborg Bachmann Paul Celan, Ilse Aichinger und Klaus Demus kennen. Mit Celan verband sie Ende der vierziger und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis. In ihrer Zeit als Hörfunkredakteurin beim Wiener Sender \"Rot-Weiß-Rot\", 1951–1953, schrieb sie 1952 ihr erstes Hörspiel \"Ein Geschäft mit Träumen\" und verfasste – in ihrem Lebenslauf nicht erwähnt – elf Folgen der sehr beliebten wöchentlichen \"Radiofamilie\" und je zwei weitere mit Jörg Mauthe bzw. Peter Weiser. 1952 las sie zum ersten Mal auf der Tagung der Gruppe 47; 1953 reiste sie zum ersten Mal nach Italien. Ingeborg Bachmann erhielt 1953 den Literaturpreis der Gruppe 47 für den Gedichtband \"Die gestundete Zeit\". Ab dem Spätsommer dieses Jahres lebte sie in Italien (Ischia, Neapel, schließlich Rom). Im August 1954 wurde ihr eine Titelgeschichte im deutschen Wochenmagazin \"Der Spiegel\" gewidmet, die sie einem breiteren Publikum bekannt machte. Diese Titelgeschichte verhalf ihr jedoch nicht zu weiteren Honoraraufträgen. In Zusammenarbeit mit dem Komponisten Hans Werner Henze entstanden ab 1955 das Hörspiel \"Die Zikaden\", die Textfassung für die Ballettpantomime \"Der Idiot\" und die Opernlibretti \"Der Prinz von Homburg\" und \"Der junge Lord\". 1956 veröffentlichte Ingeborg Bachmann ihren zweiten Gedichtband \"Anrufung des Großen Bären\", im Jahr darauf erhielt sie den Bremer Literaturpreis und wurde Dramaturgin beim Bayerischen Fernsehen, weshalb sie nach München übersiedeln musste. Sie engagierte sich gegen die Atomrüstung. 1958 begegnete sie dem 15 Jahre älteren Max Frisch, in den sie sich leidenschaftlich verliebte und für den sie nach Zürich umzog. Ebenfalls 1958 entstand das Hörspiel \"Der gute Gott von Manhattan\", das 1959 mit dem bedeutenden Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet wurde. Ingeborg Bachmann hielt am 17. März 1959 im Bundeshaus in Bonn die Dankesrede für die Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden mit dem sprichwörtlich gewordenen Titel \"Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar\" und begann im Herbst mit einsemestrigen Poetik-Vorlesungen an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main zu \"Problemen zeitgenössischer Lyrik\". Ab 1960 lebte sie mit Frisch in einer gemeinsamen Wohnung in Rom. Ihr erster Erzählband \"Das dreißigste Jahr\" erschien 1961 und erhielt den Deutschen Kritikerpreis. Sie wurde Mitglied der Akademie der Künste (Berlin). Die zwei aus einer explizit weiblichen Perspektive erzählten Geschichten \"Ein Schritt nach Gomorrha\" und \"Undine geht\" gehören zu den frühesten feministischen Äußerungen der deutschsprachigen Literatur der Nachkriegszeit. Ende 1962 beendete Frisch die Beziehung mit Bachmann und wandte sich der jungen Studentin Marianne Oellers zu. Ingeborg Bachmann verkraftete die Trennung nicht und musste sich mehrmals in Krankenhäuser einweisen lassen. 2011 wurde bekannt, dass sich im Max-Frisch-Archiv in Zürich rund 250 zumeist handschriftliche Briefe Bachmanns an Frisch befinden, ebenso Kopien seiner Briefe an sie. Frisch hatte das Material für 20 Jahre nach seinem Tod gesperrt; nun werden die Bachmann-Erben mit den Frisch-Erben darüber zu beraten haben, ob bzw. wann und wie diese Korrespondenz veröffentlicht werden soll. Erschienen sind mittlerweile allerdings die Briefe Bachmanns an ihre behandelnden Ärzte, in denen sie sich mit dem Ende der Beziehung mit Frisch auseinandersetzt. 1963 wurde Bachmann von Harald Patzer für den Literaturnobelpreis nominiert. Sie zog mit einem einjährigen „Artist-in-Residence“-Stipendium der Ford Foundation nach Berlin, wo sie bis 1965 blieb. Sie begann die Arbeit an der unvollendet gebliebenen Romantrilogie \"Todesarten\", von der sie 1971 den ersten Band \"Malina\" veröffentlichte. Das Spätwerk Bachmanns wird in der Frauenforschung als \"Paradigma weiblichen Schreibens\" angesehen. 1964 wurde Ingeborg Bachmann der Büchner-Preis zuerkannt. Sie zog 1965 zurück nach Rom, veröffentlichte nur noch sporadisch Gedichte und litt unter Tabletten- und Alkoholabhängigkeit. 1967 verließ sie aus Protest den Piper Verlag, weil der den ehemaligen HJ-Führer Hans Baumann mit einer Übersetzung von Anna Achmatowas \"Requiem\" beauftragt hatte, obwohl sie Celan empfohlen hatte, und wechselte zum Suhrkamp Verlag, dessen Leiter Siegfried Unseld sie seit langem kannte. In seinem letzten Brief an Bachmann vom 30. Juli 1967 bedankte sich Celan für ihr Eintreten in der „Achmatowa Affaire“. Ihr Erzählband \"Simultan\" erschien 1972 und wurde mit dem Anton-Wildgans-Preis ausgezeichnet. Marcel Reich-Ranicki kritisierte ihn dagegen als „preziös-anachronistische Prosa“ (\"Berliner Allgemeine Zeitung\" vom 16. März 1973). In der Nacht vom 25. auf den 26. September 1973 erlitt Ingeborg Bachmann in ihrer römischen Wohnung schwere Verletzungen durch einen Brand, der beim Einschlafen mit einer brennenden Zigarette ausgelöst worden war. Aufgrund ihrer schon seit Jahren bestehenden starken Abhängigkeit von Beruhigungsmitteln (Barbiturate), von der die behandelnden Ärzte zunächst nichts wussten, starb sie im Alter von 47 Jahren an tödlichen Entzugserscheinungen (Konvulsionen, die epileptischen Anfällen glichen) am 17. Oktober 1973 im Krankenhaus Sant’Eugenio. Sie wurde am 25. Oktober 1973 auf dem Friedhof Klagenfurt-Annabichl beigesetzt. Ermittlungen wegen Mordverdachts wurden von den italienischen Behörden am 15. Juli 1974 eingestellt. Heute gilt ihre Tablettenabhängigkeit als mitursächlich für den verhängnisvollen Brand. Alfred Grisel, der sie Anfang August 1973 in Rom besuchte, berichtet: Heinrich Böll bezeichnete sie in einem Nachruf im \"Spiegel\" als „brillante Intellektuelle“, die „in ihrer Poesie weder Sinnlichkeit einbüßte noch Abstraktion vernachlässigte“. Ihr 6000 Blätter umfassender Nachlass befindet sich seit 1979 in der Österreichischen Nationalbibliothek und ist dort im Literaturarchiv einzusehen.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "Seit 1977 wird beim Klagenfurter Literaturwettbewerb jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen; er gilt als einer der bedeutendsten Literaturpreise im deutschsprachigen Raum. Am 4. April 1978 enthüllte die Österreichische Gesellschaft für Literatur am Haus Beatrixgasse 26 in Wien-Landstraße eine Gedenktafel, wo sie laut Meldezettel vom 9. Oktober 1946 bis 15. Juni 1949 bei der Familie Winkler wohnte. Im Jahr 2000 hat die Stadtgemeinde Heidenreichstein im Waldviertel in Niederösterreich in der Litschauer Straße den „Ingeborg-Bachmann-Park“ gestaltet. Weiters wurde im Stadt- und Heimatmuseum der Stadt ein Bachmann-Zimmer eingerichtet. Die Schriftstellerin war in jungen Jahren mehrmals bei ihren Großeltern, dem Ehepaar Haas, zu Gast, die in Heidenreichstein eine Strickwarenerzeugung betrieben. In Klagenfurt wurde im Stadtteil Villacher Vorstadt westlich des historischen Zentrums das Ingeborg-Bachmann-Gymnasium nach ihr benannt und 2006 im Schubertpark eine Büste Bachmanns von Tomasi Marco aufgestellt. In Wien-Donaustadt (22. Bezirk) wurden 2007 westlich der Wagramer Straße \"Ingeborg-Bachmann-Platz\" und \"-Park\" benannt. Im Juni 2018 wurde am Dorfplatz in Obervellach ein vom Bildhauer Herbert Unterberger geschaffener Gedenkstein aus Krastaler Marmor mit der Inschrift \"Wohin aber gehen wir\" enthüllt. Komposition: Reiner Bredemeyer, Regie: Peter Groeger.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Film über Ingeborg Bachmann.", "content": "Auf der Berlinale 2016 wurde der Film \"Die Geträumten\" der Regisseurin Ruth Beckermann vorgestellt. Darin lesen Anja Plaschg und Laurence Rupp als „Spiel im Spiel“ Briefe von Ingeborg Bachmann und Paul Celan für eine Radioproduktion ein. Grundidee ist es, „die jungen Schauspieler von heute mit den jungen Dichtern von damals zu konfrontieren.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Ingeborg Bachmann (* 25. Juni 1926 in Klagenfurt; † 17. Oktober 1973 in Rom; gelegentliches Pseudonym \"Ruth Keller\") war eine österreichische Schriftstellerin. Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr zu Ehren wird seit 1977 jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen.", "tgt_summary": "英格博格·巴赫曼 ( 1926年-6月25日-1973年-10月17日) 是奥地利女诗人和作家。", "id": 1726140} {"src_title": "Mahmud Iskandar Al-Haj", "tgt_title": "苏丹马末·依斯干达", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Iskandar von Johor wurde 1932 als Sohn von Sultan Ismail geboren und war somit ein Nachfahre von Sultan Abu Bakar. 1956 heiratete er die Britin Josephine Trevorrow, die Ehe wurde 1962 wieder geschieden. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Kurz vor der Scheidung von seiner ersten Ehefrau heiratete er Tengku Zanariah, die aus der adligen Kelantan-Familie stammte. Am 11. Mai 1981 wurde er zum 24. Sultan von Johor ausgerufen und am 9. Februar 1984 wurde er turnusgemäß für fünf Jahre zum König von Malaysia gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Putschpläne.", "content": "Kurz vor seiner Wahl zum Yang-di-Pertuan Agong 1984 kamen im Jahre 1983 Berichte über angebliche Putschpläne auf. Es sollte ein Ausnahmezustand über das Land verhängt und die Regierung damit gestürzt werden. Es wurde auch berichtet, der Sultan unterhalte enge Beziehungen zu Schlüsselfiguren des Militärs. Diese Berichte erreichten den damaligen Premierminister Mahathir bin Mohamad. Infolgedessen kam es zu Plänen zur Änderung der malaysischen Verfassung, die unter anderem eine Beschneidung der Macht des Königs beim Gesetzgebungsprozess vorsahen. Das führte 1983 zur Verfassungskrise. Trotzdem versicherte Iskandar bei seiner Antrittsrede 1984, er werde die geplanten Verfassungsänderungen unterstützen.", "section_level": 1}, {"title": "Gomez-Vorfall.", "content": "Im Jahre 1992 war der Sultan direkt und indirekt in zwei Affären verwickelt. Die eine Affäre betraf seinen Sohn Tunku Abdul Majid Idris, der aus Ärger über die Niederlage in einem Hockey-Spiel den Torwart der gegnerischen Mannschaft mit einem Hockeyschläger angriff. Der malaysische Hockeyverband nahm sich des Falles an und schließlich bekam der Sohn von Iskandar eine fünfjährige Spielsperre. Bei einem Strafverfahren wurde Tunku Abdul Majid zu einem Jahr Zuchthaus und zur Zahlung von 2000 Ringgit verurteilt. Er wurde auf Kaution freigelassen und aufgrund seiner Immunität, die zum Tatzeitpunkt noch galt, wurden sämtliche Anklagepunkte fallengelassen. Als Antwort auf die gegen seinen Sohn ausgesprochene Spielsperre übte der Sultan Druck auf die Behörden aus, dass Hockeyteams aus Johor den nationalen Wettkämpfen fernblieben. Ein Trainer eines Hockeyteams aus dem Bundesstaat Johor, Douglas Gomez, äußerte Missfallen im November 1992 über das erzwungene Fernbleiben von nationalen Wettkämpfen. Als der Sultan dies erfuhr, zitierte er den Trainer zu seinem Palast und griff ihn anschließend tätlich an. Der Angegriffene erlitt Verletzungen im Bauch und Gesicht. Dieser Vorfall wurde national als „Gomez-Vorfall“ bekannt. Am 22. Januar 2010 starb Iskandar im Alter von 77 Jahren in seinem Geburtsort Johor Bahru.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sultan Mahmud Iskandar Al-Haj ibni Ismail Al-Khalidi (* 8. April 1932 in Johor Bahru, Malaysia; † 22. Januar 2010 ebenda) war vom 26. April 1984 bis 25. April 1989 der achte Yang di-Pertuan Agong (König von Malaysia). Von 1981 bis zu seinem Tod war er der 24. Sultan von Johor. Er galt als Liebhaber von Polo, Golf und der Jagd.", "tgt_summary": "苏丹马末·依斯干达(敬称:蒙真主之恩,尊贵的朝圣者,苏丹马末·依斯干达陛下,已故的不朽者苏丹依斯迈爵士之子)〔〕),1932年-4月8日-2010年-1月22日),是马来西亚第8任的最高元首兼柔佛州的第24任苏丹。依斯干达在他父亲1981年病逝后继承柔佛州王位。1984年4月25日,依斯干达任命为最高元首,届任期至1989年4月25日为止。现任配偶为苏丹后查娜丽雅(Duli Yang Maha Mulia Baginda Sultanah Zanariah Binti Almarhum Tunku Ahmad)2010年1月22日晚上7时15分,苏丹殿下在新山公主专科医院驾崩,享寿77岁。", "id": 913322} {"src_title": "Argenton-sur-Creuse", "tgt_title": "克勒兹河畔阿让通", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Argenton-sur-Creuse liegt am Fluss Creuse, circa 30 Kilometer südwestlich von Châteauroux. Ganz in der Nähe befindet sich der Regionale Naturpark Brenne.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Argenton-sur-Creuse liegt in der Nähe des antiken Oppidum Argentomagus, das sich etwas nördlich der heutigen Stadt befand. Hier siedelten bereits in vorrömischer Zeit die Biturigen. Die Römer eroberten die Region um 50 v. Chr. Der Name der antiken Stadt leitet sich wahrscheinlich von dem lateinischen Wort für Silber ab, denn die Stadt war ein Zentrum der Silberverarbeitung. In Argentomagus vereinigten sich zwei von \"Burdigala\" (heute Bordeaux) nach \"Avaricum\" (heute Bourges) führende Straßen. In gallo-römischer Zeit blühte der Ort vor allem im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. Im Mittelalter entwickelte sich Argenton-sur-Creuse zu einem in beherrschender Stellung auf einem Hügel gelegenen Platz. 761 eroberte Pippin der Jüngere die Stadt und ihr Schloss von Herzog Waifar von Aquitanien. 1020 wurde Argenton-sur-Creuse vom Herrn von Déols eingenommen und teilte seither die Schicksale des Berry. König Philipp II. August bemächtigte sich 1188 des Ortes. Die mittelalterliche Stadt lag nur am linken Ufer der Creuse; erst seit dem 14. Jahrhundert begann sie sich über das rechte Flussufer auszudehnen. Im 16. Jahrhundert war Argenton-sur-Creuse ein fester Platz der Heiligen Liga, unterwarf sich jedoch schon 1589 Heinrich IV. Das Schloss der Stadt wurde unter König Ludwig XIII. auf Befehl Richelieus 1632 geschleift; Ruinen des gemeinhin als \"Tour d’Héracle\" bezeichneten Donjons blieben bestehen. Die Deutschen verübten als SS-Division „Das Reich“ am 9. Juni 1944 Kriegsverbrechen an Zivilisten, mit 67 Ermordeten (vgl. Massaker von Argenton-sur-Creuse) Am 31. August 1985 ereignete sich im Bahnhof von Argenton-sur-Creuse ein schwerer Eisenbahnunfall, bei dem 43 Menschen ums Leben kamen.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerstadt.", "content": "Argenton-sur-Creuse unterhält eine Partnerschaft mit Wiblingen, einem Stadtteil von Ulm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Argenton-sur-Creuse ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Indre in der Region Centre-Val de Loire. Sie ist Hauptort des Kantons Argenton-sur-Creuse.", "tgt_summary": "克勒兹河畔阿让通(),简称阿让通,是法国安德尔省的一个市镇,位于该省南部,属于沙托鲁区。该市镇总面积29.34平方公里,2009年时的人口为5160人。", "id": 1861279} {"src_title": "Tarrare", "tgt_title": "塔拉里", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Tarrare fiel schon als Kind durch seinen übermäßigen Appetit auf. Er verließ sein Elternhaus, das ihn nicht mehr ernähren konnte, als Jugendlicher und kam 1788 nach Paris. Unterwegs ernährte er sich durch Bettelei und Diebstahl; in der Metropole machte er seine besondere Veranlagung – im Alter von siebzehn Jahren konnte er schon ein Rinderviertel im Laufe von 24 Stunden verzehren – zu seinem Beruf und trat als Esskünstler auf. Zum Vergnügen der Zuschauer verschlang er körbeweise Äpfel, aber auch deutlich weniger genießbare Dinge. Ein akuter Kolikanfall brachte ihn einmal ins Hôtel-Dieu, wo er kuriert wurde und zum Dank gleich die Uhr des behandelnden Arztes, Monsieur Giraud, verzehren wollte. Dieser rettete sein Eigentum durch die Androhung, dann von seinem Schwert Gebrauch zu machen. In der Zeit der Französischen Revolution schloss Tarrare sich dem Mob an und fand dabei genug zu essen. Beim Ausbruch des Ersten Koalitionskrieges trat er in die Armee ein. Zunächst erhielt er noch von einigen Kameraden deren Essensrationen, doch dies hielt nicht lang an, und schließlich wurde Tarrare halb verhungert in Soultz ins Hospital eingeliefert. Dort traf er wieder auf den Arzt Courville, der ihn schon im Hôtel-Dieu kennengelernt hatte. Courville und der leitende Arzt, Professor Percy, machten Tarrare nun zu ihrem Forschungsobjekt. Obwohl er jeweils vier Essensportionen erhielt, war Tarrare stets auf der Suche nach weiteren essbaren Dingen. Dabei war er nicht wählerisch; er verzehrte auch Hunde, Katzen und andere Tiere, angeblich sogar lebendig. Als man ihm einmal das für etliche deutsche Arbeiter zubereitete Mahl überließ, aß er die für fünfzehn Männer vorbereiteten Portionen mühelos auf.", "section_level": 1}, {"title": "Tarrare als Spion.", "content": "Courville kam angesichts Tarrares Essfähigkeiten auf die Idee, ihn für militärische Zwecke einzusetzen. Er ließ ihn ein Kästchen, in dem Dokumente aufbewahrt werden konnten, verschlingen. Nachdem Tarrare dieses Kästchen unversehrt wieder ausgeschieden hatte, machte Courville dem General Alexandre de Beauharnais den Vorschlag, seinen Schützling zum Transport wichtiger Papiere zu verwenden. Tarrare durfte seine Künste im Hauptquartier der französischen Truppen am Rhein vorführen und beeindruckte diese nicht nur durch den Verzehr des Kästchens, sondern auch durch das Verschlingen einer großen Portion roher Rinderleber und -lunge. Daraufhin wurde er tatsächlich als Spion in Dienst genommen. Seine erste Mission war der Transport eines geheimen Dokuments zu einem französischen Colonel, der in der Nähe von Neustadt gefangen gehalten wurde. Allerdings traute Beauharnais offenbar den geistigen Fähigkeiten des neu angeworbenen Spions deutlich weniger als den körperlichen und packte nur eine recht banale Botschaft in das Kästchen: Der Gefangene sollte alle Truppenbewegungen der Preußen notieren und durch Tarrare an die französische Heeresleitung überstellen lassen. Tarrare, der kein Wort Deutsch sprach, wurde jedoch in der Nähe von Landau von einer preußischen Patrouille aufgegriffen. In der Meinung, hochwichtige Dokumente in seinem Leib zu tragen, verweigerte Tarrare zunächst, auch als er von General Zoegli verhört wurde, jede Auskunft. Nach einem Tag Gefangenschaft bei den Preußen und der wiederholten Anwendung von Gewalt wurde er aber mürbe und informierte die Feinde über seine Funktion beim französischen Heer, woraufhin er in einer Latrine angekettet wurde, bis das Kästchen zum Vorschein kam. Aus Enttäuschung über den unspektakulären Inhalt wollten die Preußen Tarrare zunächst exekutieren, doch Zoegli, der sich über den Vorfall gleichzeitig köstlich amüsierte, schenkte ihm schließlich das Leben. Er wurde jedoch heftig verprügelt, ehe man ihn in der Nähe der französischen Linien freiließ, und war damit von der Vorstellung, eine Karriere als Spion zu machen, kuriert. Außerdem verspürte er jetzt den dringenden Wunsch, von seinem außergewöhnlichen Appetit geheilt zu werden. Percy versuchte es zunächst mit einer Opiumkur, dann mit saurem Wein und Tabakpillen und schließlich mit levantinischen weichgekochten Eiern, doch nichts schlug an: Tarrare, der nun wieder im Hospital lebte, sammelte Abfälle auf und aß sie, trank das Blut von Patienten, die zur Ader gelassen worden waren, und vergriff sich mehrfach an den Verstorbenen in der Leichenhalle. Percy behielt ihn gegen den Widerstand anderer Ärzte, die Tarrare in eine Heilanstalt einliefern wollten, in seinem Hospital, bis eines Tages ein vierzehn Monate altes Kind aus seinem Bett verschwand und nicht wieder auftauchte. Nun wurde Tarrare auf die Straße gesetzt und geriet für einige Jahre aus dem Blickfeld der Ärzte.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende.", "content": "1798, vier Jahre nachdem Tarrare Percys Hospital verlassen hatte, informierte Monsieur Tessier, der Chefarzt des Hospitals von Versailles, Percy darüber, dass Tarrare sich nun in seiner Obhut befand. Tarrare, der immer schon schmächtig und blass ausgesehen hatte, ungewöhnlich stark zu schwitzen pflegte und einen üblen Geruch verbreitete, litt nun an Tuberkulose im Endstadium. Der Patient selbst, der Percy um eine Konsultation bat, führte seinen elenden Zustand auf den Verzehr einer goldenen oder silbernen Gabel zurück, die er zwei Jahre zuvor gestohlen und verschluckt hatte, und fragte, ob es kein Mittel gebe, diese Gabel aus seinem Leib zu entfernen. Wenig später setzte ein heftiger Durchfall ein, an dem der entkräftete Mann bald starb. Weil die Verwesung ungewöhnlich rasch und heftig einsetzte, wollten die Ärzte zunächst auf eine Obduktion verzichten, doch Tessier nahm schließlich die Autopsie vor. Er fand keine Gabel im Leichnam Tarrares, sondern nur große Mengen Eiter. Außerdem waren viele Organe stark vergrößert bzw. erweitert. Ferner hatte Tarrare wahre Hamsterbacken und eine stark gedehnte Bauchdecke – er konnte sich, wenn er gerade nicht vollgegessen war, zu Lebzeiten seine Bauchhaut um die Hüfte wickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Ob „Tarrare“ der eigentliche Name dieses ungewöhnlichen Mannes oder ein Spitzname war, ist nicht bekannt. Jan Bondeson, der ständig zwischen den Schreibungen „Tarrare“ und „Tararre“ schwankt, hält es für möglich, dass das lautmalerische „Bom-bom tarare“, mit dem im 18. Jahrhundert das Geräusch von gewaltigen Explosionen umschrieben wurde, auf Tarrares Flatulenzen angewandt wurde und zu diesem Namen führte. Tatsächlich wird der Name im \"Dictionaire des Sciences Médicales\" „Tarare“ geschrieben und diese Eigenheit seines Körpers erwähnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tarrare (* um 1772 bei Lyon; † 1798 in Versailles) war ein Mann aus Frankreich, der durch seine ungewöhnlichen Essfähigkeiten bekannt wurde.", "tgt_summary": "塔拉里(或,约1772年-1798年)是位法国军人和艺人,以异乎寻常的饮食习惯闻名。他总是饥肠辘辘,能够吃下海量的肉类。由于父母实在供养不起,所以他十几岁时就离开了家。他与一帮小偷和妓女走遍法国,以招摇撞骗为生。他能吞下软木塞、石头、活的动物,以及满满一篮苹果。凭着这样的“技艺”,塔拉里到达巴黎,成为街头艺人。", "id": 1502206} {"src_title": "Kenneth Clarke", "tgt_title": "祁淦禮", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach seiner Schulzeit an der \"Nottingham High School\" studierte Clarke Rechtswissenschaften am Gonville and Caius College in Cambridge. Bereits während des Studiums war Clarke Mitglied der \"Conservative Party\" (\"Tories\"). 1970 gewann er im Wahlbezirk Rushcliffe, südlich von Nottingham, den Abgeordnetensitz im Britischen Unterhaus, nachdem er zuvor bei den Wahlen 1964 und 1966 im Wahlbezirk Mansfield gescheitert war. Clarke war von 1979 bis 1997 im Kabinett von Margaret Thatcher und John Major als Minister tätig. Nachdem er zuvor bereits Gesundheits-, Bildungs- und Innenminister gewesen war, war Clarke 1993 bis 1997 Schatzkanzler. Auch nach der deutlichen Wahlniederlage der Tories im Mai 1997 behielt Clarke sein Abgeordnetenmandat im Unterhaus. Bei drei parteiinternen Wahlkämpfen um den Vorsitz der Conservative Party (1997, 2001 und 2005) unterlag Clarke jeweils gegen seine innerparteilichen Mitbewerber William Hague, Iain Duncan Smith und David Cameron. Gleichwohl ernannte David Cameron ihn im Januar 2009 zum Mitglied in seinem Schattenkabinett. Clarke gilt als einer der prominentesten One-Nation-Konservativen innerhalb seiner Partei; seit 1997 ist er Präsident der \"Tory Reform Group\". Clarke ist Präsident der \"Conservative Europe Group\", Co-Präsident der \"British Influence\" und Vizepräsident der \"European Movement UK\". Seine proeuropäische Haltung brachte Clarke in Konflikt zu anderen konservativen Parteimitgliedern der Tories und gilt als Mitursache für seine Kandidaturniederlagen um den Parteivorsitz. Im Jahr 2003 sprach er sich gegen die Teilnahme des Vereinigten Königreichs am Irakkrieg aus. Er könne sich nicht des Eindrucks erwehren, so Clarke in einer Unterhausrede vom 26. Februar 2003, dass der Krieg schon lange vor den Ultimaten an Saddam Hussein eine in Washington fest beschlossene Sache gewesen sei. Bei der entscheidenden Abstimmung am 18. März 2003, die die Regierung Blair zum Einsatz militärischer Mittel autorisierte, stimmte er als einer von 15 konservativen Abgeordneten gegen den Krieg. Die große Mehrheit seiner Parteikollegen stimmte dafür. Am 1. September 2005, nach der Invasion des Irak, bezeichnete er die Kriegsteilnahme als einen „katastrophalen Fehler“ von Premierminister Tony Blair. In der Folge des Referendums zum Verbleib des Vereinigten Königreiches in der EU im Juni 2016, das mit einem knappen Sieg der Befürworter eines Austritts endete, schlug Clarke vor, die britische Regierung solle sich über dieses Votum hinwegsetzen. Im Januar 2017 bekräftigte er seinen Standpunkt: Die Ja-Nein-Diktion des Referendums sei von vornherein völlig ungeeignet für so ein komplexes Thema gewesen. Kein „vernünftiges Land“ halte Volksabstimmungen ab. Die Argumentation beider Seiten im Wahlkampf sei „armselig“ gewesen. Es sei vor allem wirtschaftlich völlig unsinnig, den Binnenmarkt und die Zollunion der EU zu verlassen. In Anlehnung an eine Episode im Roman Alice im Wunderland sagte er, es sei, als würde man dem weißen Kaninchen hinunter in seinen Bau folgen, um in einem Wunderland herauszukommen, wo plötzlich Länder aus aller Welt Schlange stünden, um Handelsverträge mit Großbritannien abzuschließen, inklusive „netter Männer wie Donald Trump“. Konsequenterweise stimmte Clarke am 1. Februar 2017 bei der Abstimmung über das Gesetz, das die britische Regierung ermächtigen sollte, das Austrittsverfahren nach Artikel 50 des EU-Vertrags einzuleiten, als einziger von 320 konservativen Abgeordneten gegen die Gesetzesvorlage. Mit dem Tod des Abgeordneten der Labour Party Gerald Kaufman am 26. Februar 2017 wurde Clarke zum \"Father of the House\" als der Abgeordnete mit der längsten ununterbrochenen Dienstzeit im House of Commons. Im Juni 2016 kündigte er an, bei der nächsten Unterhauswahl, die ursprünglich für 2020 geplant war, nicht erneut für einen Sitz kandidieren zu wollen. Nachdem im April 2017 vorgezogene Wahlen für den Juni beschlossen wurden, erklärte er seine erneute Kandidatur. Im Zuge der parteiinternen Vorwahlen der Conservative Party unterstützte Clarke den EU-freundlichen Abgeordneten Rory Stewart. Im Juni 2019 verkündete er, dass er bei den nächsten Britischen Unterhauswahlen nicht erneut antreten werde. Nachdem Clarke am 3. September 2019 entgegen der Regierungslinie zugunsten einer Abstimmung über eine von der Opposition eingebrachte Gesetzesinitiative zur Verhinderung eines EU-Austritts ohne Abkommen votiert hatte, wurde er, gemeinsam mit 20 weiteren Abgeordneten seiner Partei, am 4. September 2019 aus der Parlamentsfraktion ausgeschlossen. Im Dezember 2019 trat Clarke als Abgeordneter zurück. Clarke wurde im Februar 2020 von Premierminister Johnson für eine Peerage nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Clarke heiratete im November 1964 Gillian Edwards. Das Paar hat zwei Kinder. Seine Frau starb im Juli 2015.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kenneth Harry Clarke (* 2. Juli 1940 in West Bridgford, Nottingham) ist ein britischer Politiker. Er ist Mitglied der Conservative Party und gehörte den Regierungen von Margaret Thatcher, John Major und David Cameron in verschiedenen Funktionen an.", "tgt_summary": "祁淦礼,CH,QC(英语:Kenneth Harry \"Ken\" Clarke,1940年-7月2日),英国前保守党籍政治家,曾任下议院议员、以及在撒切尔、马卓安和卡梅伦政府中担任大法官兼司法大臣、财相、内政大臣等多个内阁职务,投身政治超过半世纪。", "id": 2460776} {"src_title": "Sherab Gyatsho (Gelugpa)", "tgt_title": "喜饶嘉措", "src_document": [{"title": "Lebensweg.", "content": "Als Kind gab man ihn in das Kloster Gori Dratshang, Später setzte Sherab seine Studien im Kloster Labrang in der Provinz Gansu fort. 1896 begab er sich ins Drepung-Kloster. Die Mönche dieses Klosters und von Tengyeling stellten sich in der Frage der Vertreibung der Chinesen 1911–13 gegen den Dalai Lama. Auch 1919–21 kam es immer wieder zur Konflikten mit der Regierung. Im Wesentlichen lebte er von 1903 bis 1935 (? 1937) als Lama in Lhasa, wo er 1916 den Geshe-Grad erreicht hatte. Er war an der Herausgabe der \"Gesammelten Werke von Butön Rinchen Drub\" und der \"Gesammelten Werke von Desi Sanggye Gyatsho\" beteiligt. Er soll auch an einer neuen Zusammenstellung des \"Lhasa-Kanjur\" mitgewirkt haben. Über Indien reiste er nach Nanking und verbrachte die meiste Zeit des China-Zwischenfalls in Chungking. Dort war er u. a. in der „Gesellschaft für die Förderung tibetischer Kultur“ aktiv. Ab Oktober 1942 war er Mitglied in der zahnlosen 3. Volksversammlung des KMT-Regimes. Seit Mai 1945 war er Kandidat, ab 1946 stellvertretendes Mitglied im 6. Zentralen Kontrollkomitee der KMT. 1947–49 fungierte er als einer der Vizepräsidenten der „Kommission für mongolische und tibetische Fragen“ (). Nach der Befreiung wurde Sherab Gyatsho Mitglied in der Regierung seiner Heimatprovinz Qīnghǎi – seit Dezember 1954 als einer der Vize-Gouverneure. Auch war er eingeladenes Mitglied der 1. politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV), in die er während für die nächsten drei Legislaturperioden wiedergewählt wurde. Zugleich saß er u. a. 1950 bis September 1954 im Komitee für Nationalitätenfragen und im (Militär- und) Verwaltungsrat Nordwestchinas. Zunächst stellvertretender Vorsitzender, an der Seite des greisen Yuányīng († 1953), dann dessen Nachfolger fungierte er 1953–66 als Präsident der neugegründeten pekinger Buddhistische Vereinigung (BAC). Ebenso stand er deren Ausbildungsinstitut im Guǎngjì-Tempel (廣濟寺) nominell vor. Tatsächlich zog die Fäden jedoch der linientreue Laie Zhào Pǔchū als Generalsekretär die Organisation. Auch im Präsidium des Welt-Buddhistenverbandes (\"World Fellowship of Buddhists\") wirkte er bis Ende 1961 mit. In dieser Eigenschaft unternahm er Auslandsreisen nach Birma im April 1955 und erneut mit Chou En-lai (Dez. 1960), zum 4. \"World Buddhist Congress\" in Kathmandu im Nov. 1956 sowie im Mai 1959 zum Weltfriedenskongreß nach Schweden. Delegationen unter seiner nominellen Leitung fuhren 1961 zur Ausleihe der Zahnreliquie an Ceylon (heute Sri Lanka) und im November zum 6. World Buddhist Congress in Phnom Penh. Zugleich war Sherab Direktor des Instituts für Buddhismus in Peking und Inhaber etlicher weiterer machtloser Pöstchen in Organisationen im Bereich der Völkerfreundschaft und Nationalitätenfragen. Aus der Stellung als Vize-Gouverneur Qīnghǎis musste er, wohl eher aus Alters- statt politischen Gründen, Juli 1966 ausscheiden. Seine Wiedergeburt soll 1976 in Amdo in der Nähe des Klosters Labrang Tashi Kyil gefunden worden sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sherab Gyatsho (tib.: \"shes rab rgya mtsho;\" *1884 in der Region Amdo im heutigen autonomen Kreis Xúnhuà der Salaren im Südosten der Stadt Hǎidōng in der chinesischen Provinz Qīnghǎi; † 1968) war ein chinesischer Mönch und Gelehrter der Gelugpa-Tradition des tibetischen Buddhismus und Politiker tibetischer Herkunft.", "tgt_summary": "喜饶嘉措(,1884年-1968年-11月1日),男,藏族,青海循化人,大格西,曾任中国佛教协会会长、中国佛学院院长、青海省副省长等。", "id": 973240} {"src_title": "Albanischer Aufstand in Mazedonien 2001", "tgt_title": "2001年马其顿武装冲突", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die ersten Übergriffe der ethnischen Albaner begannen im Grenzgebiet zwischen Mazedonien und dem von der UNO verwalteten Kosovo gegen Ende des Jahres 2000. Die Rebellen gingen nach dem gleichen Muster vor wie die UÇK im Kosovo in den Jahren 1997 und 1998: Sie übernahmen etappenweise ein Dorf nach dem anderen, etablierten sich in den neu gewonnenen Gebieten und zwangen die nicht-albanischen Bewohner, ihre Heimat zu verlassen. Im Januar und Februar des Jahres 2001 nahm die UÇK den Kampf gegen die mazedonischen Behörden auf. Vorrangige Ziele waren abgelegene Grenz- und Polizeiposten in der gebirgigen Grenzregion zum Kosovo bzw. dem restlichen Südserbien. Zunächst griffen die mazedonischen Behörden nicht ein, da sie die Übergriffe nicht als einen Gewaltakt gegen die mazedonische Souveränität werteten. Die Zurückhaltung Skopjes dauerte zwei Monate an. Der Angriff der UÇK auf Tetovo überraschte alsdann die Regierung Mazedoniens, die mit der Mobilisierung ihrer Sicherheitskräfte begann. Im Januar des Jahres 2001 trat die UÇK erstmals offiziell in Erscheinung. Sie übernahm die Verantwortung für Übergriffe auf Angehörige der mazedonischen Polizei. Die aus dem Westen Mazedoniens stammenden Führer der UÇK, darunter Ali Ahmeti und sein Onkel Fazli Veliu, erklärten, dass sie zwischen einigen hundert und tausend Kämpfer in ihren Reihen hätten, darunter islamische Fundamentalisten, ausländische Söldner sowie Mudschahedin. Von den zwei damals großen Parteien der albanischen Minderheit in Mazedonien (Partei für Demokratische Prosperität und Albanische Demokratische Partei) erhielten die Aufständischen jedoch keinerlei Unterstützung. Von Seiten der Regierung in Skopje heißt es, dass die Rebellen Mitglieder der kosovarischen UÇK seien, die in Mazedonien über die Grenze eindrangen. Kosovo galt für die Kämpfer der mazedonischen UÇK jedenfalls als sicheres Rückzugsgebiet, um sich vor den Operationen der mazedonischen Sicherheitskräfte zurückzuziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Mazedonische Übergriffe.", "content": "Nachdem acht Angehörige der mazedonischen Sicherheitskräfte beim Vejce-Massaker Ende April 2001 von Mitgliedern der UÇK getötet worden waren, gingen mazedonische Nationalisten in Prilep, Skopje und Bitola auf die Straßen und zerstörten Häuser und Geschäfte der albanischen Bevölkerung sowie Moscheen. Nach der Tötung von zehn Zivilisten – Mazedonier und Roma – griffen Mazedonier in Prilep zu den Waffen und attackierten ihrerseits albanische Nachbardörfer.", "section_level": 1}, {"title": "Waffenstillstand und Entwaffnung.", "content": "Die Rebellen stimmten nach dem Ohrid-Abkommen im Juni einem Waffenstillstand zu. Weitere Verhandlungen folgten, bis es im Januar 2002 zu einer endgültigen Einigung zwischen den Konfliktparteien kam. Das Ohrid-Abkommen sorgte dafür, dass den Albanern, die im Jahr 2002 25,3 % der mazedonischen Bevölkerung stellten, mehr Rechte zugebilligt wurden. Albanisch wurde als zusätzliche Amtssprache auf Kommunalebene etabliert. In der Regierung, in den Behörden und bei der Armee und Polizei sollte der Anteil der Albaner erhöht werden. Weiterhin leitete das Ohrid-Abkommen eine Dezentralisierung ein und setzte mehr Selbstverwaltung für die Regionen mit einem hohen Albaneranteil fest. Die albanischen Rebellen sagten sich von den separatistischen Bestrebungen los und erkannten vollständig alle mazedonischen Institutionen an. In der Folge wurde die UÇK entwaffnet und die Waffen an die NATO-Truppen in Mazedonien übergeben. Am 22. August 2001 wurde die Operation Essential Harvest beschlossen, die am 27. August ihre Arbeit mit dem Ziel der UÇK-Entwaffnung aufnahm. 3500 Soldaten waren an dieser 30 Tage währenden Mission beteiligt. Wenige Stunden nach Beginn der Operation verkündete der UÇK-Führer Ali Ahmeti in der Rebellenhochburg Šipkovica (alb. \"Shipkovica\") gegenüber Pressevertretern die Auflösung der mazedonischen UÇK und die Beendigung der ethnischen Feindseligkeiten. Einige Monate nach dem Konflikt in Mazedonien kam es abermals zu bewaffneten Zwischenfällen und Bombenanschlägen, verursacht durch albanische Hardliner. Am 12. November 2001 kam es zu einem ernsten Zwischenfall, als drei mazedonische Polizisten durch albanische Rebellen getötet wurden. Das kleine Dorf Tanusevci unweit der Grenze zu Kosovo war noch 2010 von albanischen Freischärlern besetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Opfer und Vertreibung.", "content": "Die Zahlen über die Opfer während des Konfliktes sind ungenau. Am 19. März 2001 vermeldete die BBC, dass die mazedonische Armee laut eigenen Angaben Verluste in Höhe von fünf Soldaten zu beklagen hatte, die UÇK meldete im Gegenzug die Tötung von elf Armeeangehörigen. Über die Verluste der UÇK gab es in diesem Zeitraum keine sicheren Angaben. Am 25. Dezember vermeldete das Alternative Information Network 63 Tote auf Seiten der mazedonischen Armee und 64 Getötete auf Seiten der UÇK. 60 Albaner und 10 Mazedonier wurden während des Konfliktes als Opfer bekannt gegeben. Von Seiten der mazedonischen Behörden gab es hierzu keine Angaben. Auch dutzende Zivilisten, mehrheitlich Frauen und Kinder, wurden bei Angriffen auf Dörfer getötet. Im August 2001 belief sich die Zahl der Vertriebenen auf 170.000 Menschen, überwiegend slawische Mazedonier. Im Januar 2004 gab es noch immer 2600 Vertriebene. Während des Konfliktes wurden zwei EU-Beobachter sowie ein britischer Soldat getötet.", "section_level": 1}, {"title": "Das UÇK-Freiheitsmuseum.", "content": "Als Resultat des Konfliktes wurde am 28. November 2008, dem albanischen Nationalfeiertag, im Stadtbezirk Opština Čair von Skopje das \"Museum der Freiheit\" gegründet, das sich mit den Kämpfen der Albaner zur Zeit der Liga von Prizren im Jahre 1878 bis zur Krise 2001 befasst. Ausgestellt werden Uniformen der UÇK und Fahnen des Befreiungskampfes von 2001. Die Albaner sehen ihr Museum als friedliche Fortsetzung ihres Kampfes gegen die Unterdrückung.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsverbrechen.", "content": "Während der dreitägigen Operation der mazedonischen Armee gegen den Ort Ljuboten vom 10. bis zum 12. August 2001 kamen zehn Menschen ums Leben, 100 Männer wurden verhaftet und zahlreiche Gefangene sollen in der Haft geschlagen und misshandelt worden sein. Mazedonien begründete die Übergriffe mit der Präsenz der UÇK in Ljuboten. Die Organisation Human Rights Watch dementierte direkte Verbindungen zwischen den Übergriffen und einer Präsenz von UÇK-Rebellen im Ort. Wie schon zuvor bei den kriegerischen Auseinandersetzungen in Bosnien und Herzegowina und im Kosovo wurden auch in Mazedonien religiöse Gebäude Ziele von Angriffen. Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Kloster Lešok bei Tearce wurde bombardiert und mit UÇK-Symbolen bemalt. Die UÇK wies die Verantwortung für die Beschädigungen von sich und bezeichnete dies als einen weiteren Akt der mazedonischen Regierung, der UÇK Extremismus zu unterstellen. In \"Neprosteno\" bei Tearce zerstörten mazedonische Soldaten eine Moschee, die 2003 mit Geldern der Europäischen Union wiederaufgebaut wurde. Das Kloster von \"Matejce\" nahe Kumanovo wurde infolge der Gefechte zwischen Mazedoniern und Albanern beschädigt. Die Fresken der Kirche \"Jungfrau Maria Hodegetria\" aus dem 14. Jahrhundert wurden hingegen von albanischen Nationalisten mit UÇK-Symbolen sowie antichristlichen Parolen beschmiert. Als ein weiteres Kriegsverbrechen der Albaner wird von der mazedonischen Regierung das sogenannte Vejce-Massaker angesehen. Albanische Rebellen griffen die Hummer der Armee mit Gewehren und Antipanzerwaffen an und töteten acht Soldaten. Nach einem Schusswechsel versuchten die mazedonischen Soldaten sich zurückzuziehen. Ein Soldat wurde erschossen, die anderen gerieten in die Hand der UÇK. Einige Soldaten wurden bei lebendigem Leibe verbrannt, andere wurden mit Messern getötet und im Genitalbereich verstümmelt. Die Veröffentlichung der Verbrechen in den mazedonischen Medien führte zu einer Revolte der ethnisch-mazedonischen Bevölkerung. Die Gewalt richtete sich gegen die albanischen Mitbürger und deren Geschäfte und Moscheen. Das Massaker wurde einer Gruppe von 15 bis 20 bärtigen Männern zugeschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der albanische Aufstand in Mazedonien (, ) war ein bewaffneter Konflikt zwischen Vertretern der albanischen Minderheit und den mazedonischen Sicherheitskräften vom Januar bis November 2001 im Westen der Republik Mazedonien (heute Nordmazedonien). Er begann mit dem Angriff der albanisch-nationalistischen paramilitärischen Organisation UÇK auf eine Polizeistation in Tearce. Der Konflikt währte den Großteil des Jahres und forderte einige Dutzend Opfer auf beiden Seiten der Konfliktparteien.", "tgt_summary": "2001年马其顿武装冲突为2001年2月到6月开始在马其顿共和国内由阿尔巴尼亚族所组成的(NLA)和马其顿政府所爆发的武装冲突,双方在2001年8月签署同意停火,但双方实际冲突直至隔年1月份协议内容实施才真正告一段落。有消息宣称阿尔巴尼亚自由战线最终目的为协助阿尔巴尼亚族脱离马其顿共和国的统治,不过阿尔巴尼亚自由战线高阶干部否认了该一说法。2001年马其顿武装冲突持续了整整一年,尽管如此,双方的双亡却只有约百多人之多。该冲突被视为1991年-1999年南斯拉夫内战所造成的余波。", "id": 978263} {"src_title": "Canadian Pacific Air Lines", "tgt_title": "加拿大太平洋航空", "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Anfang der 1940er-Jahre hatte die \"Canadian Pacific Railway\" nacheinander zehn kleinere regionale Fluggesellschaften aufgekauft und diese am 30. Januar 1942 unter dem Namen \"United Air Service\" zusammengeschlossen. Ab dem 24. März 1942 verwendete das Unternehmen die Firmenbezeichnung Canadian Pacific Air Lines, die am 16. Mai 1942 zum offiziellen Namen der Fluggesellschaft wurde. Anfänglich besaß die Gesellschaft kein zusammenhängendes Liniennetz. Passagiere und Fracht wurden auf getrennten von Edmonton, Flin Flon, Montreal, Regina, Roberval, Senneterre, Winnipeg und Vancouver ausgehenden Routen in den Norden Kanadas befördert. Im Jahr 1942 strebte das Unternehmen einen vollständigen Zusammenschluss mit der staatlichen Fluggesellschaft \"Trans-Canada Air Lines\" an, was aber von der kanadischen Regierung untersagt wurde. Stattdessen führte \"Canadian Pacific\" ab 1943 neben eigenen Flügen auch Zubringerdienste für \"Trans-Canada Air Lines\" durch. Die im Jahr 1944 beantragte Genehmigung zur Aufnahme transkontinentaler Linienflüge wurde vom kanadischen Verkehrsministerium abgelehnt, weil der Verkehr auf den lukrativen Ost-West-Verbindungen ausschließlich der staatlichen \"Trans-Canada Air Lines\" vorbehalten war. Aufgrund dieser Reglementierung konnte \"Canadian Pacific Air Lines\" die vorhandenen Lücken in ihrem nationalen Streckennetz erst ab 1958 langsam schließen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte die Gesellschaft ihren Firmensitz von Montreal nach Vancouver und änderte die Schreibweise ihres Namens in Canadian Pacific Airlines um. Zeitgleich wurde die Flotte mit gebraucht erworbenen Douglas DC-3 und C-47 weitgehend standardisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahme internationaler Flüge.", "content": "\"Canadian Pacific Airlines\" begann Ende der 1940er-Jahre mit der Planung internationaler Linienflüge. Das Unternehmen bekam vom kanadischen Verkehrsministerium die Vorgabe, nur solche Strecken einzurichten, die bislang nicht von der staatlichen \"Trans-Canada Air Lines\" beflogen wurden. Nach der Übernahme von vier Maschinen des Typs Canadair C-4 eröffnete die Gesellschaft am 13. Juli 1949 ihre erste internationale Verbindung, die von Vancouver über Honolulu und Fidschi nach Sydney führte. Zudem wurden im selben Jahr Linienflüge von Vancouver über Tokio und Shanghai nach Hongkong aufgenommen. Der geplante Einsatz von Düsenflugzeugen auf den pazifischen Linien wurde 1953 verworfen, nachdem die erste Maschine des Typs De Havilland DH.106 Comet am 3. März 1953 auf dem Überführungsflug verunglückte. Stattdessen setzte die Gesellschaft in den 1950er-Jahren Flugzeuge des Typs Douglas DC-6 auf ihren Langstrecken ein. Ab dem 16. Oktober 1953 flog \"Canadian Pacific\" von Vancouver aus Mexiko-Stadt und Lima an. Diese Route wurde ab 1957 nach Buenos Aires und ab 1958 nach Santiago de Chile verlängert. Als erste europäische Stadt wurde Amsterdam am 3. Juni 1955 in den Flugplan aufgenommen. Im Jahr 1957 folgten Linienverbindungen von Toronto nach Lissabon und Madrid sowie ab 1960 nach Rom und ab 1968 nach Athen. Daneben wurden weitere europäische Städte im Charterverkehr angeflogen. Am 9. April 1958 erhielt \"Canadian Pacific\" die erste ihrer sechs Turboprop-Maschinen des Typs Bristol Britannia. Im selben Jahr gestattete die Regierung dem Unternehmen erstmals, einen täglichen transkontinentalen Linienflug von Montreal nach Vancouver durchzuführen. Ab dem 22. Februar 1961 wurden die ersten Düsenflugzeuge des Typs Douglas DC-8 an die Gesellschaft ausgeliefert, die bis Mitte der 1960er-Jahre die Douglas DC-6 und Bristol Britannia auf den Langstrecken ablösten.", "section_level": 1}, {"title": "CP Air.", "content": "Im Jahr 1968 reorganisierte \"Canadian Pacific Railway\" ihre Konzernstruktur und führte die einheitliche Markenbezeichnung \"CP\" für alle Tochterunternehmen ein (siehe \"CP Rail, CP Hotels, CP Ships\"). Dementsprechend erfolgte im Herbst 1968 die Umbenennung der \"Canadian Pacific Airlines\" in CP Air. Am 21. Oktober 1968 wurde die erste Boeing 737-200 an die Gesellschaft ausgeliefert, die gleichzeitig das erste Flugzeug war, das die neue Farbgebung der \"CP Air\" trug. Großraumflugzeuge des Typs Boeing 747-200 erweiterten ab dem 15. November 1973 die Flotte. Die bestehenden Einschränkungen im kanadischen Luftverkehr wurden im Zuge einer kontinuierlichen Liberalisierung bis 1979 weitgehend aufgehoben, wodurch die Gesellschaft ihr nationales Streckennetz ausbauen und die Anzahl ihrer täglichen Flüge erhöhen konnte. Hierzu bestellte das Unternehmen Ende der 1970er-Jahre weitere Boeing 737-200 sowie vier Langstreckenflugzeuge des Typs McDonnell Douglas DC-10-30, die ab März 1979 ausgeliefert wurden. Anfang der 1980er-Jahre hatte die \"CP Air\" mit rückläufigen Passagierzahlen und mit gestiegenen Kosten zu kämpfen. Infolgedessen erwirtschaftete die Gesellschaft ab 1981 Verluste. Das Unternehmen versuchte die Betriebskosten zu senken, indem es die verbliebenen Douglas DC-8 (bis 1983), Boeing 727 (bis 1984) und Boeing 747 (bis 1985) veräußerte. Die Flotte wurde zeitgleich durch neue Boeing 737-300 und weitere McDonnell Douglas DC-10-30 vereinheitlicht und modernisiert. Zudem expandierte die Gesellschaft und erwarb im April 1984 mit der \"Eastern Provincial Airways\" (EPA) und im Oktober 1985 mit der \"Nordair\" zwei regionale Fluggesellschaften, die das Streckennetz erweiterten und Zubringerflüge zum neu eingerichteten Drehkreuz der \"CP Air\" in Toronto leisteten. Im Dezember 1985 wurde das Tochterunternehmen \"Eastern Provincial Airways\" vollständig in die \"CP Air\" integriert. Im Zuge dieser Zusammenlegung nahm \"CP Air\" am 17. Dezember 1985 wieder ihren ursprünglichen Namen Canadian Pacific Air Lines an. Ab Jahresbeginn 1986 erhielten die Flugzeuge der beiden Gesellschaften eine neue einheitliche Farbgebung. Gleichzeitig wurde die Markenbezeichnung Canadian Pacific eingeführt, wobei einige Flugzeuge auch die französische Aufschrift Canadien Pacifique trugen.", "section_level": 1}, {"title": "Fusion mit der Pacific Western Airlines.", "content": "Die hochverschuldete \"Canadian Pacific Air Lines\" und ihr bis dahin eigenständiges Tochterunternehmen \"Nordair\" wurden am 2. Januar 1987 von der Fluggesellschaft \"Pacific Western Airlines\" (PWA) zum Preis von 300 Millionen Kanadischen Dollar aufgekauft. Zusätzlich übernahm die PWA die Schulden der \"Canadian Pacific Air Lines\", die sich auf 600 Millionen Kanadischen Dollar beliefen. Am 26. April 1987 erfolgte der offizielle Zusammenschluss der drei Fluggesellschaften zur \"Canadian Airlines International\".", "section_level": 1}, {"title": "Eingesetzte Flugzeuge.", "content": "Im Lauf ihrer Geschichte betrieb die Gesellschaft folgende Flugzeugtypen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Canadian Pacific Air Lines (abgekürzt CPAL; von Oktober 1968 bis Dezember 1985 unter dem Namen CP Air firmierend) war eine kanadische Fluggesellschaft, die 1942 als Tochterunternehmen der \"Canadian Pacific Railway\" gegründet wurde. Im Jahr 1987 fusionierte das Unternehmen mit zwei weiteren Fluggesellschaften zur \"Canadian Airlines International\", die ihrerseits im Januar 2001 vollständig in \"Air Canada\" integriert wurde.", "tgt_summary": "加拿大太平洋航空(英语:英语:Canadian Pacific Airlines;中国人称之昌兴航空),是加拿大一间曾存在的航空公司。詃公司以温哥华国际机场为基地,于1942年到1987年间提供国内及国际航班服务,至1987年由加拿大国际航空(英语:Canadian Airlines)并购。", "id": 2248241} {"src_title": "Swansea University", "tgt_title": "斯旺西大学", "src_document": [{"title": "Verwaltung und Struktur.", "content": "1920 erhielt die Universität die Royal Charter und wird seitdem, wie andere Universitäten auch, nach deren Verfassung mit ihren Statuten und ihrer Charter verwaltet. Der Rat ist der Vorstand der Swansea University und wird von Senat und Gericht unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Akademische Struktur.", "content": "Fakultäten und ihre Fachbereiche:", "section_level": 1}, {"title": "Unterkunft.", "content": "Es gibt circa 3400 Plätze in den Studentenwohnheimen und kann im Normalfall mehr als 98 % der neuen Studenten auf Unterkunftssuche unterbringen. Auch für internationale postgraduale Studenten gibt es Unterkunftsangebote. Die Universität unterhält Studentenwohnheime auf und außerhalb des Campus sowie in dem speziell errichteten Hendrefoelan Student Village. Weitere neue Studentenheime wurden 2004 und 2008 fertiggestellt. Andere Unterkünfte, die von der Universität vermietet werden, befinden sich in Brynmill und Uplands, zwei Vorstädten von Swansea.", "section_level": 1}, {"title": "Hendrefoelan Student Village.", "content": "Im Hendrefoelan Student Village können bis zu 1644 Studenten untergebracht werden. Hendrefoelan liegt an einer Hauptstraße ca. 3,2 km vom Campus entfernt und grenzt an einen Wald und Grünflächen.", "section_level": 2}, {"title": "Studentenwohnheime am Campus.", "content": "In den Studentenwohnheimen am Campus ist für etwa 1226 Studenten Platz und es werden Zimmer mit eigenem Bad oder Zimmer mit Bad auf dem Flur angeboten. Je nach Wahl der Unterkunft ist auch Halb- oder Vollpension inbegriffen. Drei der Häuser (Caswell, Langland und Oxwich) wurden 2004 fertiggestellt und die älteren (Kilvey, Preseli, Rhossili und Cefn Bryn) in den letzten Jahren saniert. Penmaen und Horton sind die beiden neuesten Studentenheime am Campus und sorgen für weitere 351 Zimmer mit Bad und Selbstversorgung. Viele der Zimmer haben Meer- oder Parkblick.", "section_level": 2}, {"title": "TY Beck House.", "content": "Zimmer in einem der sechs großen Stadthäuser im viktorianischen Stil in den Uplands von Swansea, etwa 1,6 km vom Singleton Campus entfernt, werden vornehmlich an postgraduale Studenten, Studenten mit Familie oder Austauschstudenten vermietet.", "section_level": 2}, {"title": "Jüngste Änderungen.", "content": "In den letzten Jahren haben einige Umstrukturierungen stattgefunden und gefragte Studiengänge wie etwa Geschichte, Englisch, Geographie und Informatik wurden ausgebaut. Die Fakultät für Soziologie, Anthropologie und Philosophie hingegen musste geschlossen werden. In der Fakultät für Chemie werden nur noch Masterstudiengänge angeboten und Forschungen betrieben, ein Bachelor kann an der Swansea University nicht mehr absolviert werden. Ein neueres Studienangebot ist Luft- und Raumfahrttechnik, ein weiteres seit 2004, in Partnerschaft mit der Universität Cardiff, Medizin. Medizin ist jedoch nur für solche Studenten zugänglich, die bereits einen naturwissenschaftlichen Bachelor abgeschlossen haben. Dieser Vierjahreskurs wird der Universität Swansea seit 2007 anerkannt. Die Abteilung für Westgroßbritannien der Organisation \"International Conference for the Study of Political Thought\" wechselte 2006 ihren Standort von Exeter nach Swansea auf das Departement für Politik und Internationale Beziehungen. Im Juli 2007 wurde das Institut für Life Science (ILS) eröffnet. Es dient der Fakultät für Medizin zu Forschungszwecken. Das ILS befindet sich in einem sechsstöckigen Gebäude, das mit Labors und einem IBM-Blue-C-Supercomputer ausgestattet ist und in dem Büros für neue Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Der Supercomputer wird für verschiedene Projekte wie etwa zur Analyse von Virusgenomen oder genetischer Krankheits-Suszeptibilität, zur epidemiologischen Modellierung und als große Datenbank von Krankenhäusern genutzt. Mit den 30 Millionen Pfund, die von der Swansea University, der walisischen Regierung, der Europäischen Union und der lokalen Gesundheitsbehörde von Wales investiert wurden, konnte die ILS im Juli 2009 ausgebaut werden. Im November 2007 gab die Universität bekannt, dass sie mit der Navitas zusammenarbeiten wird, um das \"International College Wales Swansea\" (ICWS) zu gründen. Dieses internationale College bietet ein Aufbaustudium, das erste Jahr des Bachelors und ein Vor-Master-Programm am Campus an. Die ersten Studenten wurden im September 2008 zugelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Boots Centre for Innovation.", "content": "Das Boots Centre for Innovation wurde im April 2007 im Sinne einer gemeinnützigen Partnerschaft zwischen dem Chemiker Boots, Longbow Capital, der Universität Swansea und der walisischen Regierung hervorgerufen. Die Grundidee die hinter diesem Zentrum steckt, ist, durch eine enge Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen und eigenständigen Erfindern neue Produkte und Technologien im Gesundheits- und Schönheitsbereich zu entwickeln und vielleicht für Boots (Drogerie) neue Produkte auf den Markt zu bringen.", "section_level": 1}, {"title": "Campusplan.", "content": "Der schnelle Zuwachs an Forschungen erfordert bessere Einrichtungen und zwingt die Universität dazu, zusätzliche Arbeitsorte und bessere Infrastrukturen bereitzustellen. Das von der Universität beauftragte Beraterteam, Actium Consult, hatte die Aufgabe Möglichkeiten für eine zehnjahres \"Estates Strategy\" auszuarbeiten, um die jährlich ansteigende Zahl von Studenten und die damit verbundenen Probleme zu lösen. Actium Consult sollte alle für die Universität erwägenswerte Optionen erfassen und abschätzen. Dabei kam deutlich zum Vorschein, dass die Universität reichlich mehr Platz brauchen wird, falls sie in Zukunft die Nachfrage zufriedenstellen will, für die aber weitere Infrastrukturen vonnöten sein werden. Actium Consult hat drei Möglichkeiten vorgeschlagen, dieses Platzproblem zu lösen: Actium Consult schlägt vor die Hauptbereiche des Singleton Campus zu sanieren, was jedoch andere Probleme mit sich ziehen würde. Weitere Gedanken muss sich die Universität über zusätzliche Unterkünfte für ihre Studenten machen. Die Universität ist dabei, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen und sich mit den Angestellten, wie auch mit weiteren Interessenvertretern des Gemeinwesens zu beraten, um eine bestmögliche Lösung zu finden. Im 2008 hat die Universität mit einem schriftlichen Nachweis an die walisische Regierung erklärt, dass sie sich \"in einem fortgeschrittenen Stadium der Diskussion\" über einen neuen \"Innovation Campus\" an einem zweiten Standort befinde. Der zweite Campus könnte ein neues Zuhause für die Fakultäten für Technik, Informatik, Telekommunikation, Wirtschaft und Recht, wie auch für zahlreiche Forschungsgeräte großer und kleinerer Unternehmen bieten. Ein Vorschlag für einen möglichen Standort, wäre eine 0,40 km2 große Fläche in der Nähe des Fabian Way in Crymlyn Burrows.", "section_level": 1}, {"title": "Universitäts-Ranking.", "content": "Nach dem 50. Platz im Jahre 2004 und dem 42. im 2005, erreichte Swansea 2008 im Ranking der britischen Zeitung The Times den Rang 46 von 109. Eine Auszeichnung für diejenige Universität in der die Studenten die beste Erfahrung machen, gewann die Universität Swansea 2005 mit dem sogenannten Times Higher Education Supplement Award. Die Umfrage wurde jedoch unter dem Vorwand, dass diese Umfrage von der Student Panel (Studenten Gremium) ausgeführt wurde und demnach selbstselektiv und unwissenschaftlich sei, von einigen kritisiert. Gemäß dem Ranking der Shanghai Jiao Tong Universität von 2006, gehört Swansea mit dem Platz 401 von 500 zu einer der weltbesten Universitäten. Des Weiteren platzierte das Times Higher Education Supplement of World University Rankings von 2008 die Universität Swansea auf den Platz 347 der Welt, womit sie im Vergleich zu 2007 um 54 Plätze aufgestiegen ist. The Guardian league tables setzte in ihrer Tabelle mit allen Institutionen, Swansea auf den Rang 83.", "section_level": 1}, {"title": "Bibliothek.", "content": "In der Bibliothek befinden sich der Career Service und der IT Service. Die Hauptbibliothek am Singleton Campus verfügt über 800.000 Bücher, Zeitschriften und eine Vielzahl von elektronischen Ressourcen, darunter auch 23.000 elektronische Fachzeitschriften. Es gibt über 1000 Lernplätze, von denen die Hälfte mit Computern und Internet ausgestattet ist. 2006 erhielt die Universität eine Auszeichnung für ihre Bibliothek. In der Bibliothek befinden sich auch bedeutendes Archivmaterial von Dokumentaraufnahmen über die Bergbauern von Südwales, einige Schriften walisischer Schriftsteller auf Englisch sowie die Richard-Burton-Sammlung über das Leben und die Filme des walisischen Schauspielers, die von Burtons Frau Sally gestiftet wurde. Die Bibliothek ist Sonntag bis Donnerstag von 8 bis 2 Uhr und Freitag bis Samstag von 2 bis 20 Uhr geöffnet. Im Hauptstudienraum gibt es die Möglichkeit, Kaffee zu kaufen, weitere Verpflegungsmöglichkeiten bieten die Selbstbedienungsautomaten.", "section_level": 1}, {"title": "Sportzentrum.", "content": "Das Sportzentrum befindet sich in der Nähe des Campus, westlich der Sketty Lane, nahe den King-Edward-V-Sportfeld. Genutzt wird es nicht nur für universitäre Zwecke, sondern kann auch von den Studenten für ihren Freizeitsport genutzt werden. Zur Verfügung stehen die Nationalschwimmhalle von Wales, eine Indoorrennbahn mit sechs Bahnen, Fitnesscenter, Turnhalle, Tennis- und Squashplätze sowie eine Kletterwand. Die Außenanlage bietet eine Laufbahn mit acht Bahnen und beleuchtbare Spielfelder für Rugby, Fußball, Lacrosse und Cricket. 2014 wurden hier die IPC-Leichtathletik-Europameisterschaften ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Radio Xtreme 1431AM.", "content": "Xtreme Radio ist der von den Studenten geführte Uniradiosender. Gegründet wurde er im November 1968 unter dem Namen Action Radio. Xtreme wird an diversen Orten am Campus, in Swansea auf 1431AM und weltweit via Internet ausgestrahlt. Abwechslungsreiche Musik, einige Spezialsendefolgen wie Talks und Sportnachrichten füllen das Radioprogramm. Am 3. November 2008 wurde der 40. Geburtstag von Xtreme Radio gefeiert, was den Radiosender zu einem der ältesten Großbritanniens und zum ältesten von Wales macht.", "section_level": 1}, {"title": "Museum mit ägyptischen Altertümern (Egypt Centre).", "content": "Das Egypt Centre, ein Museum mit ägyptischen Altertümern, befindet sich im Taliesingebäude und ist öffentlich zugänglich. Die Kollektion umfasst über 4000 Objekte, von denen die meisten vom Pharmazeuten Sir Henry Wellcome gesammelt wurden. Andere Stücke erhielt die Universität vom Britischen Museum, vom Royal Museum, von nationalen Museen und Galerien der walisischen Hauptstadt Cardiff, vom Royal Albert Memorial Museum & Art Gallery und auch von privaten Stiftern. Angestellte des Egypt Centre halten regelmäßig Vorlesungen und Vorträge für Museumsgäste und andere Interessenten, um einerseits das Interesse für Museen an Universitäten zu wecken und andererseits soziale Inklusion und das Ehrenamt zu fördern. Des Öfteren wird das Museum auch von Schulen aufgesucht, die an einem lebhaften und durchaus interaktiven Veranstaltungsprogramm teilnehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Swansea University (walisisch: \"Prifysgol Abertawe\") in der Stadt Swansea in Wales (Großbritannien) wurde im Jahr 1920 als University College of Swansea gegründet. Dem Bericht der Haldane-Kommission folgend wurde sie als viertes College der University of Wales zu einer Universität. Als Folge struktureller Änderungen innerhalb der University of Wales wurde sie 1996 in University of Wales, Swansea umbenannt. Offiziell anerkannt wurde der neue Name Swansea University erst am 1. September 2007, als die University of Wales keine Mitgliedschaft mehr von seinen ehemaligen und heute eigenständigen Universitäten verlangte.", "tgt_summary": "斯旺西大学(英语:Swansea University,)是一所坐落在英国威尔士斯旺西的大学。继威尔士大学教育部霍尔丹委员会的报告之后,斯旺西大学于1920年特许成为史云斯大学学院,成为威尔士大学联盟中的第四所大学。1996年随着威尔士大学结构调整,改名为威尔士史云斯大学。2005年,史云斯大学获得独立授予学位的权力。2007年9月,当威尔士联合大学成为非联邦机构成员并且其前成员拥有自主权时,正式采用新名称。斯旺西大学因为学生数量众多而成为威尔士第三大高校。", "id": 2452016} {"src_title": "Artabazos II.", "tgt_title": "弗里吉亞的阿爾塔巴左斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Artabazos war der jüngere von zwei Söhnen des Pharnabazos und der Apame, einer Tochter des persischen Großkönigs Artaxerxes II. Mnemon. Seine Familie väterlicherseits (Pharnakiden) bildete selbst einen Seitenzweig der Achämeniden, abstammend von Pharnakes, dem Onkel des Großkönigs Dareios I. des Großen. Seine Familie übte seit Generationen das faktisch erbliche Amt des Satrapen in Daskyleion am Hellespont (hellespontisches Phrygien, heute der Nordwesten der Türkei) aus. Der ältere der Brüder, Ariobarzanes, nahm in den Jahren 370–362 v. Chr. an dem sogenannten „großen Satrapenaufstand“ des Datames gegen den Großkönig Artaxerxes II. teil und bezahlte dafür mit seinem Leben. Artabazos blieb in dieser Zeit dem Großkönig treu, trat als dessen Feldherr gegen Datames in Kappadokien auf und konnte dadurch um 362 v. Chr. die Nachfolge seines Bruders als Satrap in Daskyleion antreten. Nach dem Tod des Großkönigs 358 v. Chr. beging Artabazos um 356 v. Chr. selbst einen Aufstand gegen den neuen Großkönig Artaxerxes III. Ochos. Mit der Unterstützung des athenischen Feldherrn Chares und dessen Söldnern schlug er 355 v. Chr. ein Heer des Großkönigs, welchen Sieg Chares der griechischen Welt als ein „zweites Marathon“ darstellte. Als aber der Großkönig seinen maritimen Druck auf Athen erhöhte, zogen die attischen Söldner aus Kleinasien ab. Artabazos warb eilends 5000 Mann thebanischer Truppen an, die unter dem Kommando von Pammenes standen. Trotzdem wurde Artabazos um 352 v. Chr. vom Großkönig geschlagen, worauf er nach Makedonien fliehen musste. Damit verlor seine Familie ihre Herrschaft am Hellespont, die nun an Arsites vergeben wurde. Am Hof König Philipps II. in Pella machte Artabazos wohl Bekanntschaft mit Aristoteles und dem jungen Prinzen Alexander. Artabazos war mit einer Schwester der rhodischen Feldherren Mentor und Memnon verheiratet, die ihm angeblich elf Söhne und zehn Töchter gebar. Mentor war zudem mit Artabazos’ Tochter Barsine verheiratet, und Memnon hatte Artabazos in das makedonische Exil begleitet. Mentor gelangte am persischen Hof zu hohem Einfluss und erreichte um 342 v. Chr. bei Artaxerxes III. die Begnadigung für Artabazos. Um 340 v. Chr. starb Mentor und Barsine heiratete dessen Bruder Memnon. Später gehörte Artabazos dem Hofgefolge des Großkönigs Dareios III. Kodomannos an. Sein Sohn Pharnabazos kämpfte seit 334 v. Chr. zusammen mit Memnon in Kleinasien gegen den vordringenden Alexander den Großen. Nach der Niederlage in der Schlacht bei Gaugamela (1. Oktober 331 v. Chr.) zog sich Dareios nach Ekbatana zurück. Das rasche Vorrücken Alexanders gegen diese Stadt führte offenbar zu Konflikten im Gefolge des Großkönigs, da u. a. Artabazos und der griechische Söldnerführer Patron die Meinung vertraten, Dareios solle sich dem Kampf mit dem makedonischen Eroberer stellen, während sich Bessos und Nabarzanes für ein Ausweichen nach Osten aussprachen und durch ihren Abzug mit den baktrischen Truppen Dareios nötigten, ihnen mit den übrigen Soldaten zu folgen. Artabazos suchte die zwischen dem Großkönig und Bessos auftretenden Spannungen zu entschärfen. Da die Partei des Bessos während der Flucht die Oberhand gewann, konnte der königstreue Artabazos die Gefangennahme des Dareios durch Bessos nicht verhindern, trennte sich aber ebenso wie die Griechen von dem Rebellen und trat nach Dareios’ Ermordung (Sommer 330 v. Chr.) mit neun seiner Söhne in Hyrkanien auf die Seite Alexanders über. Im Gefolge des Makedonenkönigs lebte bereits Artabazos’ Tochter Barsine, die nach dem Ableben Memnons zur Geliebten des Eroberers avanciert war und Mutter des Herakles wurde. Ende 330 v. Chr. nahm Artabazos zusammen mit den Feldherren Erigyios und Karanos am Kampf gegen den in die Satrapie Aria eingefallenen Satibarzanes teil, der dabei fiel. Nach der Vertreibung des Bessos aus Baktrien 329 v. Chr. wurde Artabazos wegen seiner früheren dem Dareios bewiesenen Treue von Alexander zum neuen Satrapen von Baktrien ernannt. Anfang 328 v. Chr. führte er eine von insgesamt fünf selbständig agierenden Heeresgruppen, die eine Invasion Sogdiens unternahmen. Kurz danach trat Artabazos von seinem Statthalteramt aus Altersgründen zurück. Er wurde zunächst durch Kleitos und nach dessen baldigem Tod durch Amyntas ersetzt. Artabazos’ Todesjahr ist nicht überliefert; wahrscheinlich starb er wenige Jahre nach seiner Niederlegung des Satrapenamtes. Von Artabazos’ Söhnen blieben die namentlich bekannten, Pharnabazos, Kophen, Arsames, Ariobarzanes und Ilioneos, weiter im Gefolge Alexanders. Neben Barsine sind die Namen zweier weiterer Töchter bekannt; sie hießen Artakama und Artonis und wurden beide 324 v. Chr. auf der Massenhochzeit von Susa mit zwei engen Freunden Alexanders verheiratet, und zwar Artakama mit Ptolemaios, dem späteren König Ägyptens, und Artonis mit dem Sekretär und späteren Kriegsherrn Eumenes. Eine namentlich nicht bekannte Enkelin, eine Tochter der Barsine und Mentors, wurde ebenfalls auf dieser Massenhochzeit mit Alexanders Admiral Nearchos verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Artabazos (persisch: Artavazdâ, ; * um 390 v. Chr.; † um 325 v. Chr.) war ein hoher persischer Adliger und einer der engsten persischen Vertrauten Alexanders des Großen.", "tgt_summary": "阿尔塔巴左斯(;生存于前四世纪),为一位波斯阿契美尼德帝国的总督,在阿尔塔薛西斯三世时期曾发动叛乱,但之后重回波斯帝国。在大流士三世时与马其顿亚历山大大帝对抗,最后投降亚历山大。", "id": 975199} {"src_title": "Infantile Sexualität", "tgt_title": "兒童的性", "src_document": [{"title": "In der Psychoanalyse.", "content": "Die Sexualwissenschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts entdeckte die Sexualität des Kindes als Gegenstand der Forschung. Diese Entdeckung kulminierte in der psychoanalytischen Theorie von Sigmund Freud, die mit dem Begriff der \"infantilen Sexualität\" bis heute immer noch verbunden wird. Der Wiener Arzt und Sexualforscher publizierte 1904 bis 1905 sein Werk \"Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie\", worin er sich der These anschloss, nach der Kinder trotz ihrer sexuellen Unreife von Geburt an bestimmte Sexualäußerungen zeigten. Freuds Lehren zur Sexualität bei Kindern sind umstritten.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines Konzept.", "content": "Nach Freud ist die angebliche Asexualität des Kindes ein realitätsfernes Ideal und ein folgenschwerer Irrtum. Die menschliche Sexualität sei von Geburt an wirksam und habe eine komplexe Entwicklungsgeschichte. Bereits das neugeborene Kind bringe sexuelle Regungen mit auf die Welt, die sich zunächst eine Zeit lang weiterentwickeln und sich z. B. in der sogenannten Zeigelust äußern, nach einer Blütephase um das dritte bis vierte Lebensjahr aber einer fortschreitenden Unterdrückung unterliegen würden. Erst mit der Pubertät setze sich die sexuelle Entwicklung wieder fort. Freud sprach hier von einem \"zweizeitigen Ansatz\" der sexuellen Entwicklung des Menschen, der von einer mehrere Jahre andauernden \"sexuellen Latenzperiode\" unterbrochen wird. Im Rahmen der Triebtheorie verankerte Freuds erweiterter sexualitätsgenetischer Ansatz die psychosexuelle in der physiologischen, \"phasenmäßig\" verlaufenden Entwicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Phasen der psychosexuellen Entwicklung.", "content": "Jede Phase der psychosexuellen Entwicklung ist nach Freud durch das Vorherrschen bestimmter erogener Zonen gekennzeichnet, die Freud als \"Lustzentren\" bezeichnete. Mit diesen Phasen entlang der jeweils entwicklungsgemäß vorherrschenden erogenen Zone korreliert eine Entwicklung der Libidobesetzung vom Autoerotismus über den Narzissmus zur Objektwahl. Hier ist Freuds Theorie allerdings nicht einheitlich. Sein erstes Modell kannte nur den Autoerotismus der infantilen Sexualität im Gegensatz zur erwachsenen, objektorientierten Libido. In einem zweiten Schritt führte er den Narzissmus als Zwischenstufe ein, der eine Vereinheitlichung der Partialtriebe durch Besetzung des gesamten Körpers leisten soll (Bildung eines zentralen Körperschemas im Gegensatz zur Ungeordnetheit regionaler Libidozonen als erste Stufe der Bildung eines Ich). Diese Synthese nannte er später den „sekundären Narzissmus“; er postulierte zugleich einen „primären Narzissmus“, der schon das vorgeburtliche Leben charakterisieren soll. Nach der Triebtheorie kommt es zu entwicklungsbedingtem Verhalten und Ansprüchen des Kindes, die auch unter normalen Bedingungen an bestimmten Punkten mit den Ansprüchen der Umwelt in Konflikt geraten. In der Regel hat das Kind dabei zu lernen, seine Triebwünsche zugunsten des Realitätsprinzips zurückzustellen. Die Lösung der in den jeweiligen Entwicklungsphasen auftretenden Konflikte bedeutet jeweils einen weiteren wichtigen Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung. Unter problematischen Bedingungen, etwa durch abweisende, aggressive oder auch (latent) inzestuöse Eltern, die das Kind nicht (behutsam) in die notwendigen Schranken weisen, können im Verlauf dieser Entwicklung Ausgangspunkte für spätere Persönlichkeitsstörungen des Kindes gelegt werden. In diesem Sinne entwickelte Erik H. Erikson in \"Kindheit und Gesellschaft\" (orig. \"Childhood and society;\" erstmals 1950) das freudsche Konzept zu einem Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung weiter. Auf der Grundlage der triebtheoretischen Phasenlehre entwarf er eine Psychologie kindlicher Entwicklung, die in typischen, phasenspezifischen Konflikten fortschreitet. Das Phasenmodell wird darüber hinaus Grundlage einer psychoanalytischen Charakterologie, die nach dem Vorbild der freudschen Beschreibung des \"analen Charakters\" weitere Charaktere (\"oraler,\" \"urethraler,\" \"phallisch-narzisstischer\" und \"genitaler\" Charakter) unterscheidet.", "section_level": 2}, {"title": "Die polymorph perverse Anlage.", "content": "Laut Freud bringt das Kind so genannte „polymorph perverse“ Anlagen mit auf die Welt, die sich bei Durchbrüchen der sexuellen Latenzperiode in vielfältigen Paraphilien manifestieren können (der Begriff der Perversion wird dabei nicht pejorativ (abwertend) verwendet, sondern wertneutral). Das vorpubertäre Kind neigt im Vergleich zu den meisten Erwachsenen stärker zu Paraphilien, da seine seelischen Dämme – wie Scham, Ekel und Moral – je nach Alter erst im Entstehen begriffen sind. Zu den in der Kindheit ausgelösten Paraphilien zählen unter anderem die folgenden sexuellen Neigungen: Nach Freud weisen paraphile Erwachsene somit eine Form der Sexualität auf, die in ihrer Entwicklung gehemmt wurden und auf einer kindlichen Stufe stehengeblieben sind. Wo eine bestehende Neigung zur Paraphilie verdrängt wird, entstehe an deren Stelle eine Neurose. Die Neurose bezeichnet Freud als das \"Negativ der Perversion.\" Durch den Prozess der Sublimierung dagegen könne eine paraphile Neigung in intellektuelle oder künstlerische Schaffenskraft umgewandelt werden. Hierin sieht Freud einen Motor der Kulturentwicklung. Laut Otto Kernberg stellen \"polymorph-perverse sexuelle Anlagen\" ein klassisches Symptom im Rahmen von Borderline-Persönlichkeitsstörungen dar.", "section_level": 2}, {"title": "Kastrationskomplex und Penisneid.", "content": "Sigmund Freud diagnostizierte zwei geschlechtstypische kindliche Komplexe, die sich aus dem anatomischen Merkmal ergeben, dass die weiblichen Genitalien im Gegensatz zu den männlichen äußerlich kaum zu sehen sind. Demnach leiden Knaben unter der bewussten oder unbewussten Angst, man könnte ihren Penis abschneiden, da die Existenz von penislosen Altersgenossinnen dies als Möglichkeit vorstellbar macht. Mädchen dagegen würden an ihrem Körper ein dem Penis gleichwertiges Organ vermissen und sich dadurch minderwertig fühlen. Heutige Ansichten gehen davon aus, dass Penisneid und Kastrationsangst nicht zwangsläufig auftreten, sondern nur, wenn die sozialen und erzieherischen Umstände dies befördern – z. B. durch eine gesellschaftliche Benachteiligung von Mädchen gegenüber Jungen, wie das zu Freuds Zeiten praktisch immer der Fall war.", "section_level": 2}, {"title": "Die Pubertät.", "content": "Nach der Überwindung der sexuellen Latenzperiode laut Freud erhält in der Pubertät der Genitalapparat des Kindes den Vorrang vor anderen erogenen Zonen (Lustzentren). War der Sexualtrieb bis dahin hauptsächlich autosexuell, so sucht er nun sein Sexualobjekt und stellt sich in den Dienst der Fortpflanzungsfunktion. Die Vorherrschaft der Genitalzone entsteht durch die Ausnützung der \"Vorlust,\" in dem davon ursprünglich unabhängige Handlungen, die aber auch mit Lust und Erregung verbunden sind, nun zu vorbereitenden Akten für das neue Sexualziel, den Orgasmus, werden. Bei der Objektwahl sei das Kind gemäß der Freudschen Lehre durch seine vorpubertäre Prägung zunächst versucht, diejenigen Personen zu Sexualobjekten zu machen, die es mit einer „abgedämpften Libido“ seit seiner Kindheit liebt, also seine Eltern bzw. Pflegepersonen. Jedoch sei in der Zeit der sexuellen Latenz neben anderen Sexualhemmnissen auch die Inzestschranke gereift. So wird die Objektwahl von diesen Personen weg, jedoch oftmals zunächst auf ihnen ähnliche Personen gelenkt. Dies können auch Lehrer oder andere Personen mit erzieherischen Funktionen sein. Weitergehende soziale Sexualhemmnisse zeigen sich zum Beispiel darin, dass Jugendliche für (für sie) unerreichbare Personen schwärmen. Diese Schwärmerei ähnelt einem Verliebtsein. Erfüllung und Leben der Partnerschaft ist jedoch nicht erstrebt und so äußert sich diese „Verliebtheit“ z. B. in der Verehrung von fernen Popstars oder Filmschauspielern. Teilweise geschieht die Ablösung von den Eltern (→ Auflösung des Ödipus-Komplexes) nur mangelhaft. In diesen Fällen unterdrückt gemäß der psychoanalytischen Theorie die Person ihren Sexualtrieb und schafft es so, ihren Eltern weit über die Pubertät hinaus in Kinderliebe verbunden zu bleiben. Jedoch entstehen als negative Folgen davon oftmals Störungen in ihren partnerschaftlichen Beziehungen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Frühreife.", "content": "Die sexuelle Frühreife äußert sich in der Durchbrechung, Verkürzung oder Aufhebung der sexuellen Latenzzeit. Sie veranlasst Sexualäußerungen, die infolge des unfertigen Zustands der Sexualhemmungen und des unterentwickelten Genitalsystems stets den Charakter von Paraphilien an sich tragen. Die sexuelle Frühreife erschwert die spätere Beherrschung des Sexualtriebes durch die höheren seelischen Instanzen und ist häufig mit vorzeitiger intellektueller Entwicklung gekoppelt. Etliche weltbekannte Persönlichkeiten waren sexuell frühreif. Inwieweit Frühreife erblich veranlagt ist oder durch Erziehung und andere äußere Faktoren beeinflusst werden kann, wird von den psychologischen Lehrmeinungen (Theorien) unterschiedlich beurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik am Modell kindlicher Sexualität in der Psychoanalyse.", "content": "Die Psychologin Alice Miller begann in den 1980er Jahren, die Psychoanalyse dafür zu kritisieren, dass sie durch „Verleugnung der konkreten Fakten mit Hilfe von abstrakten, verbrämenden Konstruktionen“ die Aufdeckung und Verarbeitung von tatsächlichem Kindesmissbrauch in der Kindheit von Patienten verdeckt und behindert. Der Psychoanalytiker Jeffrey Masson kam nach Beschäftigung mit Freuds Korrespondenz zu dem Urteil, dass Freud sich von seiner ursprünglichen, gesellschaftlich hochexplosiven Verführungstheorie, nach der psychische Störungen auf tatsächlichem Missbrauch in der Kindheit basierten, abwendete, weil sie gesellschaftlich nicht akzeptiert würde. Stattdessen tat er sie dann „zu einem Phantasieprodukt seiner PatientInnen“ ab, die er mit „mythologischen Phantastereien [...] (Beispiel Ödipuskomplex)“ zu erklären versuchte. Dies sei dafür verantwortlich, dass die Missbrauchsopfer zweifach bestraft sind, zum einen durch die Tat selbst, und zum anderen dadurch, dass sie von den behandelnden Psychoanalytikern nicht ernst genommen würden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit infantiler Sexualität wird die Sexualität des Menschen von der Geburt bis zum Erreichen der Pubertät bezeichnet. Dieses Konzept spielt in der klassischen Psychoanalyse eine wesentliche Rolle, da es davon ausgeht, dass die psychische Entwicklung erheblich durch die Sexualität beeinflusst wird.", "tgt_summary": "儿童的性,包括儿童对性方面的心理感受,身体经验及身心发展状况。儿童乃至青少年的性研究是一个在社会上受到激烈争论的议题。历史上除了备受争议的金赛报告(尤其是对于他们在儿童性经验上的发现)之外,就没有其他充分讨论适龄与正常的儿童性研究报告。主要原因是社会禁忌。", "id": 2142089} {"src_title": "The Snowman", "tgt_title": "雪人 (繪本)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"The Snowman\" erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen, der an einem Wintertag einen Schneemann baut. Dieser erwacht in der folgenden Nacht zum Leben. Da der kleine Junge dem Schneemann viele Dinge aus der Welt der Menschen erklären muss, die dieser nicht versteht, kommen sich die beiden schnell näher. Auf einem Motorrad erkunden sie die Umgebung rund um das Haus und schrecken dabei viele Tiere auf. Im Folgenden nimmt der Schneemann den Jungen mit auf eine Flugreise. Sie überqueren die Dächer der Stadt und fliegen anschließend immer weiter gen Norden, bis sie zu einem schneebedeckten Wald gelangen. Dort findet ein Fest statt, auf dem viele andere Schneemänner anwesend sind. Schließlich gelangen sie zum Weihnachtsmann, der dem kleinen Jungen einen Schal mit einem Schneemann-Motiv schenkt. Anschließend kehren die beiden nach Hause zurück. Als der Junge am nächsten Morgen aufwacht und aus dem Fenster sieht, bemerkt er, dass die Sonne scheint und der Schneemann infolgedessen geschmolzen ist. Er fragt sich, ob er alles nur geträumt hat, findet dann aber den Schal in seiner Tasche, den ihm der Weihnachtsmann geschenkt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "1982 wurde für den britischen Fernsehsender Channel 4 eine 26-minütige Zeichentrickfilmadaption des Buches produziert. Regie führte die Engländerin Dianne Jackson, Produzent war John Coates. Die Erstausstrahlung fand am 24. Dezember 1982 statt. Der Film kommt ohne gesprochene Worte aus, einzige Ausnahme ist das vom englischen Komponisten Howard Blake komponierte Stück \"Walking in the Air\". Auch die gesamte restliche Musik des Filmes stammt von Blake.", "section_level": 1}, {"title": "Computerspiel.", "content": "1984 veröffentlichte Quicksilva ein von Rob Harris programmiertes Spiel für den Commodore 64 namens „The Snowman“, welches sich auf den Roman bezieht. Es handelt sich dabei um einen Vertreter des Genres Jump'n'Run. Die Titelmelodie entstammt der Zeichentrickversion.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Bei den BAFTA Awards 1982 wurde die Verfilmung als „Bester Kinderfilm“ ausgezeichnet, bei der Oscarverleihung 1983 war sie in der Kategorie „Bester animierter Kurzfilm“ nominiert. Im Jahre 1984 gewann sie beim Tampere International Short Film Festival den Preis für den besten Film. Die Filmmusik und eine auf Videokassette veröffentlichte Fassung des Filmes wurden zu Bestsellern. Bis heute wird \"The Snowman\" jährlich am Weihnachtsabend auf Channel 4 ausgestrahlt. Der Film gilt als britischer Weihnachtsklassiker.", "section_level": 2}], "src_summary": "The Snowman ist ein Kinderbuch des englischen Autors Raymond Briggs, das 1978 veröffentlicht wurde. Die 1982 erstmals ausgestrahlte Verfilmung wurde 1983 für einen Oscar in der Kategorie „Bester animierter Kurzfilm“ nominiert.", "tgt_summary": "《雪人》(The Snowman)是由英国作家雷蒙‧布利吉斯(Raymond Briggs)于1978年在汉弥顿出版社(Hamish Hamilton)所出版的绘本。1982年,此书被改编成26分钟长的动画,并于12月26日播出。这部动画是由于英国第四频道的开办,因而委任英国首席动画公司(TVC London)制作,并由戴安‧杰克森(Dianne Jackson)所执导。", "id": 454366} {"src_title": "Jackson Avelino Coelho", "tgt_title": "杰克森·阿维利诺·科埃略", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn in Belo Horizonte.", "content": "Jajá Coelho begann seine aktive Karriere als Fußballspieler in seiner Heimat Brasilien. Den in Ipatinga geborenen Jajá zog es noch in jungen Jahren in die Hauptstadt von Minas Gerais, nach Belo Horizonte. Dort war er aktiver Nachwuchsspieler beim América Mineiro, bei denen er im Jahre 2002 als 16-Jähriger bereits erste Auftritte im Herrenfußball machen durfte. Das Talent des jungen Brasilianers wurde zu dieser Zeit bereits von vielen europäischen Topklubs wahrgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel nach Europa und Zeit als Leihspieler.", "content": "Kurz nachdem sich im Jahre 2004 Gerüchte über einen Vereinswechsel nach Europa auftaten, unterschrieb Jajá einen Vertrag bei Feyenoord Rotterdam in den Niederlanden, wo er jedoch nicht zum Einsatz kam. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde er von den \"Rot-Weiß-Schwarzen\" aus dem Rotterdamer Stadtbezirk Feijenoord nach an den belgischen Erstligisten KVC Westerlo verliehen. Hier gab er sein Liga- und zudem Profidebüt am 29. Januar 2005 beim 2:1-Heimsieg über Sporting Charleroi wo er nach 73 Minuten ausgewechselt wurde. Zuvor gab er in der 14. Minute die Vorlage für den 1:0-Führungstreffer. Während der laufenden Saison kam der Brasilianer zu weiteren elf Ligaeinsätzen, in denen er einen Treffer erzielte und eine Torvorlage gab. Seinen ersten Profitreffer verzeichnete er im April 2005, als er bei der 1:3-Heimniederlage gegen den FC Brügge in der vierten Spielminute die 1:0-Führung erzielte. Obwohl er zumeist als Ergänzungsspieler entweder ein- bzw. ausgewechselt wurde und keine richtige Stammposition im Team übernahm, wurde er aufgrund guter Leistungen in der Spielzeit 2005/06 verlängerte Westerloo den Leihvertrag. In seiner zweiten Saison in Westerlo war Jajá Coelho offensiv wesentlich stärker. So steuerte er im ersten Saisonspiel bei einem 2:0-Heimerfolg über Cercle Brügge abermals ein frühes Tor bei. In der halben Saison, in der Jajá bei den Belgiern war, kam der 1,90 m große Angriffsspieler in 18 Meisterschaftspartien meist über die volle Spieldauer zum Einsatz und erreichte dabei eine Bilanz von zehn Treffern und fünf Vorlagen. Nicht selten erzielte er die Tore im Spiel sehr früh und konnte so des Öfteren den Gegner überraschen. Mit dem Nigerianer Peter Utaka hatte Jajá Coelho in jener Saison einen kongenialen Partner in der Angriffsreihe von KVC Westerlo. Auch schon zur Zeit in Belgien machte der gebürtige Brasilianer mit seinen präzisen und effizienten Frei- sowie Strafstößen auf sich aufmerksam.", "section_level": 2}, {"title": "Kurzauftritt in der „La Liga“ und weitere Leihstationen.", "content": "Nachdem er zur Winterpause wieder zu seinem Stammverein nach Rotterdam zurückgekehrt war, gab dieser in weiterer Folge Jackson Avelino Coelhos Wechsel nach Spanien zum FC Getafe mit Spielbetrieb in der Primera División, der höchsten Fußballliga des Landes, bekannt. Allerdings konnte sich Jajá über kurz oder lang nicht bei den Spaniern durchsetzen und kam so nur auf zwei Kurzeinsätze in der „La Liga“. Sein Ligadebüt gab er dabei am 5. März 2006, als er beim 1:0-Heimerfolg über Betis Sevilla in der 83. Minute für den Stürmer Daniel Güiza ins Spiel kam. Zu einem weiteren Kurzeinsatz kam er am 13. Mai 2006 bei einer 0:1-Auswärtsniederlage gegen Celta Vigo, als er in der 70. Spielminute für den Serben Veljko Paunović eingewechselt wurde. Um nicht aufgrund fehlender Spielpraxis in sportlichen Rückstand zu kommen, wurde Jajá Coelho noch im Jahre 2006 in seine Heimat Brasilien zu Flamengo Rio de Janeiro verliehen, wo er zu fünf Ligaeinsätzen kam. Danach entwickelte sich ein Wechselspiel zwischen den Vereinen: Nachdem er zur Spielzeit 2006/07 wieder zum FC Getafe zurückgekehrt war, wurde aber bald darauf ein weiteres Mal verliehen. Diesmal ging es zurück nach Belgien, wo der KRC Genk den jungen Stürmer als Leihspieler in die Mannschaft aufnahm. Beim Verein aus der belgischen Provinz Limburg kam er in weiterer Folge zu neun Ligaeinsätzen, einem Treffer sowie einer Torvorlage. Gleich nachdem er mit der Mannschaft belgischer Vizemeister der Saison 2006/07 wurde, wurde der Stürmer ein weiteres Mal verliehen. Bei seiner nächsten Leihstation traf der technisch versierte Angriffsspieler auf alte Bekannte, da er erneut vom KVC Westerlo aufgenommen wurde. Diesmal kam er während der Spielzeit 2007/08 auf neun Ligaspiele, in denen er vier Tore erzielte und zwei Assists gab. Im ersten Spiel noch als Ersatzspieler bei einem Kurzeinsatz aktiv, spielte er die restlichen acht Partien nahezu gänzlich über die Spieldauer von 90 Minute durch. Danach kehrte er zur Winterpause wieder zum FC Getafe zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Stürmer-Star in der Ukraine.", "content": "Im März 2008 gab die Vereinsführung des FC Getafe den Wechsel von Jackson Avelino Coelho in die Ukraine zu Metalist Charkiw bekannt. Laut Medienberichten unterzeichnete er bei Metalist Charkiw einen Vertrag über dreieinhalb Jahre. In der Ukraine gab er schließlich am 8. März 2008 sein Team- und Ligadebüt, als er beim 0:0-Auswärtsremis gegen Tawrija Simferopol von Beginn an im Einsatz war und ab der 86. Minute durch den gleichaltrigen Oleksij Antonow ersetzt wurde. Das Niveau zwischen der höchsten belgischen Spielklasse und der höchsten Liga der Ukraine war anfangs deutlich spürbar, doch fand sich Jajá rasch in die Spielweise der Ukrainer ein und war so in seinem ersten Jahr beim neuen Verein in elf Partien im Einsatz und schoss dabei drei Tore. Seit der Saison 2008/09 zählt Jajá Coelho nicht nur durch seine Leistungen im Cup und der Liga zu einem der besten Fußballer der Ukraine. Auch im UEFA-Cup 2008/09 war Jajá Coelho maßgeblich am Erfolg seines Teams beteiligt. Am Ende des Jahres wurde er deshalb sogar als „Fußballer des Jahres in der Ukraine“ ausgezeichnet. Zuvor war er allerdings in 23 Meisterschaftsspielen für die Mannschaft im Einsatz und kam dabei auf eine Bilanz vier Torvorlagen und elf Toren, was in der Torschützenliste den vierten Platz hinter Olexandr Kowpak (17 Tore), Ismaël Bangoura und Oleksandr Alijew (jeweils 13 Tore) bedeutete. Mannschaftsintern war Jackson Avelino Coelho in dieser Spielzeit dennoch Torschützenkönig. Im ukrainischen Pokal kam das Team 2008/09 nicht über das Halbfinale hinaus, in dem man auf Worskla Poltawa traf und zuerst nur ein 0:0-Remis erspielte und erst danach in der Wiederholung des Spiels mit 0:2 verlor. Insgesamt kam er in den zwei absolvierten Pokalspielen auf ebenso viele Treffer. Größere Erfolge feierte Jajá mit seinem Team im UEFA-Cup, wo er bereits in der 1. Runde konstante Leistungen vollbrachte. Der mit der Zeit für seine zielgenauen Freistöße bekanntgewordene Jajá Coelho erzielte bei einem 4:1-Heimsieg über Beşiktaş Istanbul mit einem Distanzschuss aus rund 40 Metern das Tor zur 1:0-Führung. Außerdem war er noch bei allen drei anderen Treffern beteiligt, da er zwei Torvorlagen machte und den Treffer zum 3:0 per Abstauber selbst im gegnerischen Tor versenkte. Im UEFA-Cup schaffte es die Mannschaft nach Siegen über eine Vielzahl europäischer Topklubs den Einzug ins Achtelfinale des Wettbewerbs. Dort scheiterte das Team nach Hin- und Rückspiel allerdings aufgrund der Auswärtstorregel an Dynamo Kiew und konnten so nicht den Erfolgsmarsch ins UEFA-Cup-Viertelfinale fortsetzen. Insgesamt kam Jajá während des Bewerbs in zehn Spielen auf vier Treffer sowie auf zwei Torvorlagen. Für die UEFA Europa League 2009/10 musste sich die Mannschaft ab der 3. Qualifikationsrunde für den Wettbewerb qualifizieren. Nachdem der kroatische Verein HNK Rijeka mit einem Gesamtscore von 1:4 aus Hin- und Rückspiel besiegt wurde, wartete in der vierten Quali-Runde, dem sogenannten Play-off der österreichische Bundesligist SK Sturm Graz. Als Jajá beim 1:1-Remis im Hinspiel in Graz das eine Tor für sein Team vorbereitete, wurde die Mannschaft allerdings zuhause mit 0:1 geschlagen. Nach den Erfolgen im Vorjahr bedeutete die Niederlage gegen den SK Sturm bereits ein frühes Ausscheiden aus dem laufenden Bewerb. Auch im ukrainischen Pokal wollte es 2009/10 nicht klappen; man schied bereits im Achtelfinale aus. In der Liga ist Jajá Coelho zurzeit (Februar 2010) Anwärter auf die Torschützenkrone, da er in der aktuell laufenden Saison 2009/10 in elf Meisterschaftsbegegnungen bereits neun Tore erzielt hat. Zuvor wurde im Oktober 2009 bestätigt, dass Jackson Avelino Coelho seinen Vertrag bei Metalist Charkiw bis zum Jahre 2013 verlängert hat.", "section_level": 2}, {"title": "Intermezzo in der Türkei.", "content": "Trotz der Verlängerung im Oktober 2009 wechselte Coelho am 7. August 2010 zum türkischen Erstligisten Trabzonspor.", "section_level": 2}, {"title": "Neue Herausforderungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten.", "content": "Im Juli 2011 wurde Coelhos wechsel zu Al-Ahli nach Dubai bekanntgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "2. Intermezzo in der Türkei.", "content": "Im Sommer 2013 wurde er an den türkischen Erstligisten Kayserispor ausgeliehen. Bereits nach der Hinrunde löste er aber nach gegenseitigem Einvernehmen mit dem Verein seinen Vertrag auf und verließ die Zentralanatolier wieder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jackson Avelino Coelho (meist Jajá Coelho oder auch nur Jajá; * 28. Februar 1986 in Ipatinga, Minas Gerais) ist ein brasilianischer Fußballspieler.", "tgt_summary": "杰克森·阿维利诺·科埃略(Jakson Avelino Coelho,1986年-2月28日),昵称贾贾·科埃略(Jajá Coelho)或贾贾(Jajá),是一名巴西职业足球运动员,司职前锋。现在效力于中国足球超级联赛球队重庆力帆。", "id": 1636915} {"src_title": "Juan Cuadrado", "tgt_title": "胡安·吉列尔莫·夸德拉多", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Juan Cuadrado begann seine Karriere in den Jugendmannschaften von \"Atlético Uraba\" und Independiente Medellín. 2008 rückte er in die Profimannschaft auf, debütierte für diese in der Categoría Primera A, der höchsten kolumbianischen Spielklasse, und absolvierte in seiner Premierensaison 21 Ligaspiele, in denen er zwei Tore erzielte. In der Folgesaison bestritt er vom 5. April bis 17. Mai 2009 neun Ligaspiele in der Apertura, bevor der italienische Erstligist Udinese Calcio ihn verpflichtete. In zwei Spielzeiten absolvierte Cuadrado 20 Liga- und vier Pokalspiele. Zu Beginn der Saison 2011/12 wurde er für eine Saison – über ein Leihgeschäft – an die US Lecce abgegeben. Dort bestritt er 33 von 38 Ligaspielen und erzielte drei Tore. Zur Saison 2012/13 kehrte Cuadrado zunächst nach Udine zurück, wurde aber am 23. Juli 2012 an den AC Florenz ausgeliehen und ab der Folgesaison dauerhaft an den Verein gebunden. Am 2. Februar 2015 wechselte Cuadrado in die Premier League zum FC Chelsea. Er erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019. Cuadrado kam bis zum Saisonende auf 12 Ligaeinsätze und gewann den Meistertitel und den Ligapokal. Da sich Cuadrado in seinem ersten halben Jahr beim FC Chelsea nicht hatte durchsetzen können, wechselte er am 25. August 2015 bis zum Ende der Saison 2015/16 auf Leihbasis zurück in die Serie A zu Juventus Turin. Zuvor war er am zweiten Spieltag bei der 0:3-Niederlage bei Manchester City noch zu einem Einsatz als Einwechselspieler gekommen. In Turin kam Cuadrado zu 28 Ligaeinsätzen, in denen er vier Tore zum Gewinn der Meisterschaft beisteuerte sowie zu vier Einsätzen auf dem Weg zum Gewinn der Coppa Italia. Im Sommer 2016 kehrte Cuadrado zunächst zum FC Chelsea zurück. In der Vorbereitung kam er im International Champions Cup zum Einsatz. Nachdem er an den ersten drei Spieltagen der Premier League nicht im Kader gestanden hatte, kehrte Cuadrado am 31. August 2016 für fünf Millionen Euro auf Leihbasis zu Juventus Turin zurück. Er erhielt einen Leihvertrag über drei Jahre bis zum 30. Juni 2019. Die Kaufoption lag bei 25 Mio. Euro, die bei einer bestimmten Anzahl an Einsatzen verpflichtend wurde und sich um weitere vier Millionen Euro erhöht. Mit Juve wurde Cuadrado – wie in der Vorsaison – Meister und Pokalsieger. Außerdem zog das Team in der Champions-League-Finale ein, in dem man sich Real Madrid 1:4 geschlagen geben musste. Cuadrado sah in diesem Spiel nach seiner Einwechselung die gelb-rote Karte. Zur Saison 2017/18 wurde er für 20 Mio. Euro fest verpflichtet und mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2020 ausgestattet. Dieser wurde im November 2019 vorzeitig bis 2022 verlängert.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 3. September 2010 debütierte Juan Cuadrado in der kolumbianischen A-Nationalmannschaft, die in Puerto La Cruz mit 2:0 gegen die Auswahl Venezuelas siegte; er erzielte mit dem Führungstreffer in der 17. Minute sein erstes Länderspieltor. Er gehörte dem Kader bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien an. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland gehörte er zum kolumbianischen Aufgebot. Er wurde in allen Spielen eingesetzt und erzielte ein Tor. Mit der Mannschaft schied er im Achtelfinale gegen England aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Juan Guillermo Cuadrado Bello (* 26. Mai 1988 in Necoclí) ist ein kolumbianischer Fußballspieler, der bei Juventus Turin unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "胡安·吉列尔莫·夸德拉多(,1988年-5月26日)是一名哥伦比亚足球员,司职边锋,现时效力意甲球队尤文图斯。", "id": 107271} {"src_title": "Peter Capaldi", "tgt_title": "彼得·卡帕尔蒂", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Ausbildung.", "content": "Peter Capaldi wurde in Glasgow geboren. Die Familie seiner Mutter stammt aus Killeshandra, County Cavan, Irland und die seines Vaters aus Picinisco, Italien. Sein Vater stellte Eis her und verkaufte es in Glasgow mit einem Verkaufswagen. Nach seiner Schulzeit studierte er an der Glasgow School of Art.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Während seiner Studienzeit war Capaldi Sänger in der Punk-Rock-Band \"The Dreamboys\", Schlagzeuger war der spätere Komiker und Moderator der \"Late Late Show\" (CBS, 2005–2014) Craig Ferguson. Capaldi machte die Musik nicht zum Beruf, spielt aber gelegentlich in seinen Filmen Gitarre (unter anderem in seinen Rollen als George Harrison und Der Doktor) und tritt in seiner Freizeit mit befreundeten Musikern auf. Besonders verbunden ist er der Band The Blow Monkeys. Im Januar 2018 veröffentlichte die Band ein YouTube-Video unter dem Titel \"Jamming with the Dr.\", in dem Capaldi gemeinsam mit Leadsänger Dr. Robert eine Akustikversion von \"The Wild River\" darbietet. Zuletzt stand Capaldi im Oktober 2018 bei ihrem Konzert in Glasgows Royal Concert Hall als E-Gitarrist mit auf der Bühne.", "section_level": 2}, {"title": "Schauspielkarriere.", "content": "Capaldi gab sein Schauspieldebüt in \"Local Hero\" (1983) und spielte seitdem in mehreren Filmen und Serien. In Großbritannien am bekanntesten ist er für seine mehrfach ausgezeichnete Rolle in der BBC-Sitcom \"The Thick of It\" als \"New-Labour\"-Spin-Doctor \"Malcolm Tucker\". Sowohl 2006 als auch 2008 wurde er hierfür für den \"BAFTA Television Award\" als \"Bester Comedy-Darsteller\" nominiert. Die Figur \"Tucker\" soll lose auf Tony Blairs rechter Hand Alastair Campbell basieren. Der zugehörige Spin-off-Film \"Kabinett außer Kontrolle (In the Loop)\" von 2009 brachte Capaldi ebenfalls mehrere Nominierungen und Preise ein. Unter anderem wurde er als \"Bester Darsteller\" für den \"British Independent Film Award\" 2009 nominiert und erhielt den \"Chlotrudis Award\" 2010 als \"Bester Nebendarsteller\". Mit seiner Rolle als Ministerialbeamter \"John Frobisher\" in der dritten \"Torchwood\"-Staffel \"Kinder der Erde (Children of Earth)\" erweckte Capaldi 2009 durch seine Leistung auch außerhalb Großbritanniens Aufsehen. Bereits 2008 war Capaldi außerdem in der britischen Kult-Fernsehserie \"Doctor Who\" in der Folge \"The Fires of Pompei\" (4x02) in einer Nebenrolle als Familienvater zu sehen. Es handelte sich um die gleiche Folge in der auch Karen Gillan, die später die erste Begleitern des Elften Doktors Amy Pond spielte, in einer Nebenrolle zu sehen war. Weihnachten 2010 war Capaldi in der vierteiligen BBC-Miniserie \"Die Weihnachtsgeschichte – Das größte Wunder aller Zeiten\", basierend auf der Geschichte der Geburt Jesu von Nazaret nach dem Neuen Testament, als \"Balthazar\" zu sehen. Obwohl Capaldi bereits in einer Episode der Serie \"Doctor Who\", sowie in einer Hauptrolle in der dritten Staffel des \"Doctor-Who\"-Spin-offs \"Torchwood\" zu sehen war, wurde er am 4. August 2013 in der BBC als zwölfte Reinkarnation des Doktors, der Titelfigur der Serie, vorgestellt. Damit ist er nach Colin Baker der zweite Darsteller des Doktors, der schon in einer anderen Rolle zuvor in der Fernsehserie zu sehen war. Er tritt die Nachfolge von Matt Smith an, der diese Rolle seit 2010 innehatte. Am 30. Januar 2017 bestätigte Capaldi, dass er die Serie am Ende der zehnten Staffel und der dritten mit ihm als Doctor verlassen werde. Am 16. Juli 2017 wurde Jodie Whittaker als seine Nachfolgerin präsentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Autorenschaft und Regie.", "content": "Capaldi schrieb \"Soft Top, Hard Shoulder\" (1993), der auf dem London Film Festival den Publikumspreis erhielt. Für seinen Film \"Franz Kafka’s It’s a Wonderful Life\" (1993), den er schrieb und bei dem er auch die Regie führte, erhielt er 1994 den British Academy Film Award für den \"besten Kurzfilm\" sowie 1995 den Oscar für den \"besten Kurzfilm\". 2001 schrieb er für den Film \"Strictly Sinatra\" ebenfalls das Buch und führte Regie. Die Produzentin des Films, Ruth Kenley-Letts, wurde 2002 für den \"Carl Foreman Award for the Most Promising Newcomer\" der \"BAFTA Film Awards\" nominiert. Für die Fernsehserie \"Getting On\" inszenierte er 2009 und 2010 sieben der insgesamt neun Folgen; zusätzlich trat er in drei Folgen als \"Peter Healy\" auf, bei zweien führte er gleichzeitig auch die Regie. Ebenfalls Regie führte Capaldi beim Fernsehfilm \"The Cricklewood Greats\". Für diesen wurde er neben dem Produzenten und dem Autor 2012 für den \"BAFTA Television Award\" als \"Beste Comedy\" nominiert. Capaldi arbeitet außerdem als Sprecher für Hörbücher.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Capaldi lebt zusammen mit seiner Frau, Elaine Collins, und der gemeinsamen Tochter (* 1992) in Crouch End, London. Er ist Botschafter der britischen \"Association for International Cancer Research\" und der schottischen \"Aberlour Child Care Trust\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Peter Capaldi (* 14. April 1958 in Glasgow, Schottland) ist ein britischer Schauspieler und Film- und Fernsehregisseur. 1995 gewann er mit seinem Film \"Franz Kafka’s It’s a Wonderful Life\" den \"Oscar\" in der Kategorie \"Bester Kurzfilm\".", "tgt_summary": "彼得·卡帕尔蒂(英语:Peter Dougan Capaldi,1958年-4月14日)是一位苏格兰演员、电影导演和编剧。他最知名的演出是在BBC政治喜剧《幕后危机》及衍生电影《灵通人士》中扮演马尔科姆·滕克。1995年他自编自导的电影《弗朗茨·卡夫卡的美妙人生》赢得了奥斯卡最佳真人短片奖。他还得过两个英国电影学院奖、一个Chlotrudis奖和两个英国喜剧奖。他在长寿电视剧《神秘博士》中扮演第十二任博士。", "id": 2316454} {"src_title": "Der Fluchtpunkt", "tgt_title": "羅浮宮謎情", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film, der im Paris der Gegenwart spielt, folgt den Spuren des Malers Antoine Watteau (1684–1721) und der Idee, dass dieser die Gefühle zu einer Schauspielerin der Comédie-Française in seinen Bildern sublimiert hat, Charlotte Desmares (1682–1753). Die Kunststudentin Lucie Audibert sucht immer manischer nach Beweisen für diese Theorie. Die Frauenfigur, die dem Betrachter auf vielen Gemälden Watteaus den Rücken präsentiere, etwa auf den verschiedenen Versionen der „Einschiffung nach Kythera“, sei eben jene Schauspielerin. Lucies Professor rät ihr von ihrem Vorhaben ab. Er hat selbst langwierige Forschungen zu diesem Thema angestellt, war aber zu keinem Ergebnis gekommen. Er offenbart ihr schließlich, dass er aufgrund seiner ehrgeizigen Recherchen damals seine Frau zunächst an einen anderen Mann verloren hat, mit dem diese dann kurz darauf tödlich verunglückte. Auf Watteaus Bild „Das Ladenschild des Kunsthändlers Gersaint“ (frz. „L'Enseigne de Gersaint“) hat Lucie unter den vielen darauf abgebildeten Gemälden eines entdeckt, das von einem Maler namens Openor stammt. Die Frage ist, warum Watteau ein solch zweitrangiges Werk auf seinem eigenen Gemälde festgehalten hat. Als das Bild aus einer Privatsammlung zur Versteigerung nach Gent gelangt, fährt sie dorthin. Es herrscht ein reges Interesse an dem Bild, denn der Einstiegspreis von 5.000 Euro steigt schnell und erreicht schließlich 8.400 Euro, bevor Lucie den Zuschlag bekommt. Das Geld stammt aus dem Verkauf einer Taschenuhr, einem Erinnerungsstück an ihren Vater, Alain Audibert. Er war Alpinist und kam bei dem Versuch, den K2 ohne Sauerstoffmaske zu besteigen, ums Leben. Zurück in Paris lässt Lucie das ersteigerte Gemälde bei ihrer Freundin, der Restaurantorin Garance, mit Röntgentechnik untersuchen. Ein verstecktes Bild kommt zum Vorschein, woraufhin die Restauratorin die darüber befindliche Farbschicht ablöst. Der herbeigeeilte Professor erkennt sofort einen echten, der Forschung unbekannten Watteau. Lucie löst den Fall auf: Watteau habe sich in die Schauspielerin verliebt, habe sich in ihrer Nähe ein Atelier gemietet und sie zu malen begonnen. Später jedoch habe er diese Gemälde zerstört oder übermalt und mit einem falschen Namen signiert, „Openor“. Zu den wenigen sozialen Kontakten, die Lucie in dieser Zeit unterhält, gehört Vincent, ein geheimnisvoller Taubstummer, der sich zuweilen mit weißem Pulver bestreut und als Pantomime auf die Straße stellt. Er gleicht darin Watteaus „Gilles“ (1718/19). Wegen eines Arterienrisses wird Vincent eines Tages ins Krankenhaus eingeliefert, wo er einige Zeit im Koma liegt und am Ende an einer Embolie stirbt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fluchtpunkt (frz. Originaltitel \"Ce que mes yeux ont vu\", dt. \"Was meine Augen sahen\") ist der Debütfilm des Regisseurs Laurent de Bartillat aus dem Jahr 2007. Die Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen erfolgte am 12. Oktober 2010 bei 3sat unter dem alternativen Titel \"Mit meinen eigenen Augen\".", "tgt_summary": "《卢浮宫谜情》(法语:\"\")是一部2007年的法国电影,希薇·泰丝特主演,讲述一个关于古画悬疑的故事。", "id": 1261468} {"src_title": "Francis Maude", "tgt_title": "麥浩德", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Maude, Sohn des Politikers Angus Maude, der zwischen 1979 und 1981 ebenfalls Paymaster General war, absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften am Corpus Christi College der University of Oxford und war anschließend als Rechtsanwalt tätig. Seine politische Laufbahn begann, als er 1983 als Kandidat der Conservative Party zum Mitglied des House of Commons gewählt wurde, in dem er bis 1992 den Wahlkreis \"Warwickshire North\" vertrat. 1989 wurde er Staatsminister für Europa im Foreign and Commonwealth Office in der Regierung von Premierministerin Margaret Thatcher. Zwischen 1990 und 1992 war er Finanzsekretär (Financial Secretary) im Schatzamt (Treasury). Nachdem er 1992 sein Unterhausmandat verlor, schied er aus der Regierung aus. 1997 wurde er wiederum zum Mitglied des Unterhauses gewählt und vertritt dort seitdem den Wahlkreis \"Horsham\". 1998 wurde er im Schattenkabinett der Konservativen Schatzkanzler und danach 2000 Außenminister. Dieses Amt hatte er bis 2001 inne. Zwischen 2005 und 2007 war Maude Vorsitzender (\"Chairman\") der Conservative Party. Seit Juni 2007 war er Minister für das Kabinettamt im konservativen Schattenkabinett sowie Schatten-Chancellor of the Duchy of Lancaster. Nach dem Wahlsieg der Conservative Party bei den Unterhauswahlen 2010 wurde er am 11. Mai 2010 von Premierminister David Cameron zum Minister für Kabinettsangelegenheiten und Generalzahlmeister (\"Paymaster General\") in dessen erweiterte Regierung berufen und nahm in dieser Funktion an den Kabinettssitzungen teil. Nach den Unterhauswahlen 2015 legte er diese Ämter nieder und wurde zum Minister of State for Trade and Investment ernannt. Außerdem wurde er am 26. Mai 2015 als \"Baron Maude of Horsham\", of Shipley in the County of West Sussex, zum Life Peer ernannt und damit Mitglied des House of Lords.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francis Anthony Aylmer Maude, Baron Maude of Horsham (* 4. Juli 1953 in Abingdon, Oxfordshire, Berkshire) ist ein britischer Politiker und war von 2010 bis 2015 Minister für Kabinettsangelegenheiten und Paymaster General. Er ist Mitglied des House of Lords und war von 2015 bis 2016 Minister of State for Trade and Investment.", "tgt_summary": "麦浩德男爵(英语:Francis Anthony Aylmer Maude, Baron Maude of Horsham,1953年-7月4日)英国保守党政治人物。前任英国贸易及投资国务大臣。", "id": 2553897} {"src_title": "Chang Myon", "tgt_title": "張勉 (韓國)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er ist römisch-katholisch erzogen und getauft mit dem Namen \"Johan\". In der Zeit, als Korea eine Kolonie Japans war, nahm er den Namen \"Tamaoka Tsutomu\" (jap. ) an. Er machte seinen Abschluss in den Vereinigten Staaten am Manhattan College in New York. Von 1949 bis 1951 war er Botschafter in den USA. Am 23. November 1950 wurde er unter Präsident Rhee Syng-man zum 2. Premierminister der Republik Korea ernannt und bekleidete dieses Amt bis zum 24. April 1952. Von 1956 bis 1960 war er Vizepräsident. Bei den Präsidentschaftswahlen 1960, bei der Rhee zum vierten Mal antrat und fast 90 % der Stimmen bekommen haben soll, gewann auch Rhees Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten Lee Ki-poong mit einem so verdächtig großen Vorsprung, so dass es zu Demonstranten auf den Straßen gegen den vermutlichen Wahlbetrug kam. Zuvor nutzte der damalige Innenminister und Vizepräsidentschaftskandidat Lee Ki-poong die von ihm kontrollierte Polizei, um gegen politische Gegner vorzugehen. Die Polizei behauptete, dass Chang Myon mit von Nordkorea bezahlten Attentätern zusammenarbeiten würde, um Rhee gewaltsam stürzen zu wollen. Infolge der Unruhen und Studentenproteste floh Rhee ins Exil nach Hawaii und Chang wurde unter dem am 13. August 1960 gewählten Präsidenten Yun Bo-seon erneut vom 18. August 1960 bis zum 18. Mai 1961 Premierminister der Zweiten Republik. Die Zweite Republik wurde auch Chang-Myon-Regierung genannt, da diese ein parlamentarisches Regierungssystem hatte und Chang Myon als Premierminister nun auch der Regierungschef war. Schon nach wenigen Monaten kam es am 16. Mai 1961 zu einem Militärputsch, der von Park Chung-hee angeführt wurde und die Zweite Republik stürzte. Am 4. Juni 1966 verstarb er in Seoul im Alter von 66 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Sein Sohn John Chang-yik ist Altbischof von Chuncheon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chang Myon (* 28. August 1899 in Incheon, damaliges Korea, heutiges Südkorea; † 4. Juni 1966 in Seoul, Südkorea) war ein südkoreanischer Politiker und zweifacher Premierminister Südkoreas.", "tgt_summary": "张勉(,1899年-8月28日-1966年-6月4日),是韩国政治家、教育家,出生于汉城府(今首尔)钟路区积善洞,本贯是仁同张氏,信仰天主教。号云石(),字志兑(),教名若翰(),美国名若翰·勉·张(John Myon Chang)。其父是张箕彬。弟张勃是汉城大学首任美术大学学长、张克是世界有名的航空工学学者。在日据时期为教育家。朝鲜光复后,张勉在1948年-1950年任韩国驻美大使,1950年-1952年和1960年-1961年曾两次任韩国总理;1956年-1960年任韩国最后一任副总统,之后副总统的职位废除。其四子张益为天主教春川教区主教。", "id": 203116} {"src_title": "Széchenyi-Heilbad", "tgt_title": "塞切尼温泉浴场", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge des Artesischen Bades.", "content": "Vilmos Zsigmondy richtete am 24. November 1866 eine Eingabe an den Stadtrat von Pest, in der er seine Überzeugung zum Ausdruck brachte, dass man „in Pest mit der größten Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs artesische Brunnen gewinnen könnte, deren Wasser nichts anderes als Thermalwasser sein kann.“ Am 3. März 1868 wurde schließlich der Vertrag über die Arbeiten im Zusammenhang mit dem artesischen Brunnen im Stadtwäldchen unterschrieben. Schließlich begannen die Bohrungen am 15. November 1868 und endeten erst im Januar 1878 in einer Tiefe von 970,48 Metern. Der Budapester Rat für Öffentliche Arbeiten stimmte der Errichtung eines Badehauses auf der Palatininsel am 1. Juli 1880 zu. Bereits ein Jahr später wurde das Badehaus eröffnet. Die Kosten beliefen sich auf 28.485 Forint und 57 Krajcár. Da die Beliebtheit des Bades immer mehr wuchs, beschäftigte man sich 1899 mit dessen Erweiterung. Ab 1904 durfte das Bad den Titel \"Heilbad\" führen. 1907 entsprach das Artesische Bad bei weitem nicht mehr den Ansprüchen und die Hauptstadt beschloss den Bau eines neuen Bades. Das Gebäude des Artesischen Bades wurde 1936 abgerissen.", "section_level": 2}, {"title": "Neubau und Erweiterungen.", "content": "Für die Errichtung des neuen Bades wurden Kosten in 3.835.100 Korona veranschlagt. Die Bauarbeiten begannen am 7. Mai 1909 und dauerten bis zum 16. Juni 1913. Das Gebäude wurde in fünf Bäder unterteilt: Vom Haupteingang im Hauptgebäude gelangt man über ein Vestibül in die Kuppelhalle, welche als Knotenpunkt des Verkehrs im Gebäude konzipiert wurde. Sie ist als Repräsentationsraum am schmuckvollsten ausgestaltet worden. Die gesamte bebaute Fläche inklusive des Heiz- und Maschinenhauses betrug 75.294,34 Quadratmeter. Die Tiefe des artesischen Brunnens liegt bei 960 Metern. 760 Kubikmeter des 73 °C heißen Heilwassers sprudeln stündlich aus dem Brunnen. Das Bad verbrauchte davon circa 475 Kubikmeter. Während im alten Artesischen Bad nur 45 Badegäste empfangen werden konnten, fasste das Széchenyibad nun 421 Badegäste gleichzeitig. Da der Badebetrieb Verluste verursachte, dachte man ab 1924 über eine Erweiterung des Széchenyibades nach. Es sollte zwischen dem bestehenden Gebäude und der Straße zum Zoologischen Garten auf einer Fläche von 11.000 Quadratmetern ein Schwimmbad im Freien entstehen. Des Weiteren sollte sich an das Schwimmbad die Erweiterung der Volksbäder anschließen. Das neue Freibad wurde am 19. August 1927 eröffnet. Die Wasserfläche der drei großen Becken beträgt 2.040 Quadratmeter. Dieses Freibad fasste nun 3.400 Badegäste zusätzlich. Im Jahr 1935 bestand das Heilbad aus folgenden Teilen: Durch den Erweiterungsbau wurden jedoch die Probleme der Wirtschaftlichkeit des Bades nicht gelöst. Kosten für die Wassererwärmung belasteten das Budget mit 45.000 bis 46.000 Pengő im Jahre 1935. Schließlich wurde von Seiten der Stadt die Bohrung eines zweiten artesischen Brunnens genehmigt, welche am 16. März 1938 in einer Tiefe von 1.256 Metern zum Erfolg führten. Der neue Sankt-Stephan-Brunnen ergab täglich 6.000 Kubikmeter 77 °C heißen Wassers. Das war mehr Wasser als ursprünglich veranschlagt, und so wurde 1939 die alte Heizanlage des Badegebäudes auf Betrieb mit Thermalwasser umgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Neubeginn 1945.", "content": "Das Széchenyibad war durch den Krieg nur zu 20 Prozent beschädigt worden; der Sankt-Stephan-Brunnen war sogar völlig intakt geblieben. Nachdem am 23. Januar 1945 die Trümmerberäumung begonnen hatte, konnten das Freibad bereits am 20. Mai wieder eröffnet sowie bis Ende Juli auch das Thermalbad für Männer und die beiden Volksbäder in Betrieb gesetzt werden. Im Jahr 1949 wurde im linken Flügel des Bades eine Schlammabteilung eingerichtet, und 1952 kamen die Elektrotherapie sowie ein Solebad hinzu. Seit dem 26. November 1963 hat das Freibad ganzjährig geöffnet. Der Zustand des Bades verschlechterte sich jedoch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts merklich. Im Jahr 1998 begann man daher mit einer grundlegenden Renovierung.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung des Bades.", "content": "Das Bauwerk besteht heute aus drei Teilen Der Haupteingang befindet sich an der Kós Károly sétany und ist mit Säulen und Tympanon verziert. Er liegt in der Hauptachse des von fünf Kuppeln begrenzen Czigler-Flügels. Der von Säulen flankierte Haupteingang des Schwimmbades liegt gegenüber an der Állatkerti körút. Er führt in ein neubarockes Vestibül, in dem sich zu beiden Seiten die Kassenräume befinden. Die Tagesklinik erreicht man von Nordosten. Der Eingang im Südwesten führt zu den Dampfbädern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Széchenyi-Heilbad (ungarisch: \"Széchenyi gyógyfürdő\") ist ein Heilbad in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Die Anlage steht im Stadtwäldchen. Durch seine Ausmaße ist das Bad das größte seiner Art in Europa. Es wurde nach dem Staatsmann Graf István Széchenyi benannt.", "tgt_summary": "塞切尼温泉浴场()位于匈牙利首都布达佩斯的城市公园,是欧洲最大的温泉浴场。其水源来自于两口温泉,水温分别为74 °C (165 °F) 和 77 °C (171 °F)。", "id": 2272438} {"src_title": "Stereotyp", "tgt_title": "刻板印象", "src_document": [{"title": "Sprachverwendung und Begriffsgebrauch.", "content": "Das Stereotyp stammt wie das Klischee aus einem Fachausdruck der Drucktechnik und bezeichnet wiederholte, vorgefertigte Drucktexte. Stereotype sind verbalisierbar, sie erlauben allein durch die Nennung des stereotypen Begriffs den zugehörigen komplexen Inhalt schnell präsent zu machen. Dabei ist die Kategorisierung von Personen anhand bestimmter Merkmale (wie z. B. Haartracht, Hautfarbe, Alter, Geschlecht) ein für Menschen völlig normaler, schnell und nahezu automatisch ablaufender Prozess. Automatische Stereotype sind im Bereich der sozialen Kognition von großem Interesse. Der breit und interdisziplinär angewendete Begriff ist nicht einheitlich im Sinne einer exakten Operationalisierung definiert. Zu den verwandten Begriffen im Wortfeld gehören unter anderem Vorurteil – Klischee – Schema – Frame – und Schimpfwort. Das Image, das erst in den 1950er Jahren aufkam, betrifft hingegen eine kurzlebigere, aber umfassendere bildhafte Vorstellung einer Gruppe oder Person. Das Image wird durch eigene Erfahrungen aufgebaut, es muss vom Imageträger auch gepflegt werden; das anhand weniger Worte und Aspekte festgemachte Stereotyp gehört zum öffentlichen Bewusstsein und ist Teil der Sozialisation. Während Lippmann und seine Nachfolger den Begriff \"Stereotyp\" im abwertenden Sinn gebrauchten, als eine sachlich unbegründete und sozial schädliche Vorstellung, betont die heutige Stereotypenforschung die kognitive Komponente der Stereotype. Dabei hat sich gezeigt, dass die Stereotypengenauigkeit \"(stereotype accuracy)\", das heißt die Übereinstimmung von Stereotyp und Wirklichkeit auf Gruppenebene, sehr hoch ist. Untersuchungen von Lee Jussim, Thomas R. Cain und anderen Forschern in den USA ergaben eine durchschnittliche Korrelation von Stereotypen mit der Wirklichkeit anhand von empirischen Befunden (psychologische Messungen, demographische und soziologische Daten) von \"r\" = 0,7 bei ethnischen Stereotypen (Schwarze, Weiße, Asiaten) und von \"r\" = 0,75 bei den Geschlechterstereotypen. Das bedeutet einen mittleren bis starken statistischen Zusammenhang von Stereotypen und Wirklichkeit. Der Einfluss der Übereinstimmung mit der Wirklichkeit auf die Stereotype ist größer als der der Voreingenommenheit der Probanden oder der Effekt der sich selbsterfüllenden Prophezeiung. Die Stereotypengenauigkeit ist größer als die der Einschätzungen von Individuen über ethnische Gruppen bzw. die Geschlechter oder als die Vorhersagekraft von sozialpsychologischen Theorien.", "section_level": 1}, {"title": "Sozialwissenschaftliche Verwendung.", "content": "Am geläufigsten ist die Verwendung des Begriffes in einem sozialwissenschaftlichen Kontext. Hier beruhen Stereotype auf Abgrenzung und der Bildung von Kategorien um Personengruppen, denen Komplexe von Eigenschaften oder Verhaltensweisen zugeschrieben werden. Damit grenzen sie sich klar von Schemata ab, die nicht primär soziale Informationen beinhalten (z. B. Prototypen). Stereotype sind des Weiteren (im Gegensatz zu Soziotypen) vor allem dadurch gekennzeichnet, dass sie oft besonders abgegrenzte und offensichtliche Eigenschaften karikierend hervorheben und z. T. falsch verallgemeinern. Eine dermaßen vereinfachte Repräsentation anderer Personengruppen erleichtert die alltäglichen Interaktionen mit unbekannten Personen sehr. Durch äußere Merkmale (z. B. Alter, Kleidung, Auftreten, Geschlecht) ausgelöste Stereotype dienen als Hinweisstrukturen für erwartete und zu erwartende Verhaltensweisen (→ selbsterfüllende Prophezeiung). Die dadurch gewährleistete Vereinfachung hat jedoch auch Nachteile und kann z. T. soziale Ungleichheiten manifestieren. Sobald Merkmale wie das Geschlecht oder die Hautfarbe mit negativen Bewertungen besetzt sind, welche die Interaktionsmöglichkeiten von Personen in vielen Lebensbereichen deutlich begrenzen, spricht man von Vorurteilen. In der Psychologie bezeichnet man Verhaltensweisen oder Bewegungen als Stereotype, die unabhängig von der konkreten Umweltsituation häufig und meist scheinbar sinnlos wiederholt werden. Im Gegensatz dazu stehen Vorurteile – einerseits als abstrakt-allgemeine Vorurteile, andererseits als Einstellung gegenüber Individuen. \"Stereotype\" dagegen beinhalten nicht per se eine (negative oder positive) Bewertung, sie reduzieren Komplexität und bieten auch Identifikationsmöglichkeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Volkskunde.", "content": "Stereotype sind nach Albrecht Lehmann relativ starre, überindividuell geltende Vorstellungsbilder. Diese beziehen sich als Eigen- wie als Fremdstereotyp auf Personen und Personengruppen, Nationen, Ethnien, „Rassen“, soziale Gruppen, Religionen, Regionen, Kulturlandschaften und so fort. Was als Stereotyp bezeichnet wird, entsteht in der Wahrnehmung und Bewertung eines Detail, welches in unkritischer Überverallgemeinerung einer tatsächlich gegebenen Wirklichkeit verwendet wird. Stereotype dienen dazu, komplexe Realität zu vereinfachen und neu zu ordnen. Dergestalt fungieren sie als Identifikationsangebot und können den Zusammenhalt von „Gruppen“ unterschiedlicher Form und Größe fördern, von der Familie bis zum supranationalen Bündnis. Die Volkskunde betrachtet Grundlagen der Stereotype in ihren diversen kulturellen Umfeldern und sucht die Auswirkungen tradierter Stereotype in die Gegenwart anhand von Themen wie Tourismus, politische Beziehungen, Nahrungsverhalten und interkulturelle Kommunikation zu erkennen. Zu den Methoden gehören unter anderem Befragen und Medienauswertungen. Stereotype und Ethnophaulismen wie deutsche Krautesser, französische Gecken und niederländische Händler und Geizkragen kursieren teilweise schon seit Jahrhunderten und sind unter anderem in Karikaturen und Gebrauchsgrafiken aus dem 18. Jahrhundert nachzuweisen. Die regelmäßig und ausführlich in den Schriften des Geographen Johann Gottfried Gregorii alias Melissantes dokumentierten Stereotype des frühen 18. Jahrhunderts belegen die Zeitstabilität einzelner Vorstellungen über Volksgruppen, wenn er beispielsweise über die modebewussten Franzosen, die auf monetäre Vorteile bedachten Schweizer oder die heißblütigen Italiener schreibt. Die entsprechenden Zuordnungen sind unter anderem bei Mangas wie oder Comics wie Polandball bis in die Gegenwart gängig und wirksam.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Stereotypenforschung.", "content": "Nach dem Historiker und Osteuropaspezialisten Hans Henning Hahn sind Stereotype verfestigte kollektive Zuschreibungen mit vorwiegend emotionalem Gehalt, die nur in ihren sprachlichen bzw. bildlichen Repräsentationen zu fassen sind. Die Stereotypenforschung versucht nicht, den Wahrheitsgehalt von Stereotypen zu ermitteln oder zu widerlegen, sondern ihre Funktion und Wirkung in gesellschaftlichen Diskursen, die Genese, Funktion und Wirkung von Stereotypen bei kollektiver Identitätsbildung zu deuten. Die Wechselwirkung zwischen selbstzugeschriebenen Autostereotypen und fremdzugeschriebenen Heterostereotypen ist dabei von besonderem Interesse, was Hahn unter anderem am Beispiel der Sudetendeutschen betrachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur und Sprachwissenschaft.", "content": "Die Interkulturelle Hermeneutik (früher: Imagologie) untersucht das „Bild vom anderen Land“, was Kenntnisse fremder Kulturen, Sprachen und Mentalitäten wie eine intensive Beschäftigung mit den Werten und Ansichten der eigenen Kultur verlangt. Ziel der interkulturellen Hermeneutik ist auch eine Selbstanalyse durch Fremdanalyse. Interessant ist dabei die Frage, wie Stereotype entstehen. Gerade literarische Texte haben dazu beigetragen, andere Kulturen dem heimischen Publikum nahezubringen und ein lange wirksames Bild des anderen zu entwerfen. Stereotype Vorstellungen über andere Nationen sind aufs Engste verbunden mit dem Selbstbild der urteilenden Nation. Bekannt ist unter anderem Madame de Staëls \"Über Deutschland\", dessen Bild eines regionalistisch vielfältigen, gefühls- und phantasiebetonten, mittelalterlich-pittoresken sowie rückständigen und harmlosen Deutschlands mit dem Stereotyp der Dichter und Denker nach 1815 jahrzehntelang die Sicht der französischen Eliten prägte. Bedeutende Nachwirkungen hatte auch das Amerikabild Cornelis de Pauws, der die Kolonisation Amerikas Ende des 18. Jahrhunderts als unnatürlich und verwerflich sowie die Ureinwohner als einfältige Waldschrate beschrieb. Die Neue Welt habe mit inflationstreibendem Edelmetall und dem Suchtmittel Tabak nur Nachteile eingebracht. Pauw setzte damit, ohne jemals Amerika oder Amerikaner gesehen zu haben, einen heftigen Wissenschaftlerstreit über die „Natur der Amerikaner“ in Gang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Stereotyp (‚ fest, haltbar, räumlich‘ und ‚ Form, in dieser Art, -artig‘) ist eine im Alltagswissen präsente Beschreibung von Personen oder Gruppen, die einprägsam und bildhaft ist und einen als typisch behaupteten Sachverhalt vereinfacht auf diese bezieht. Stereotype sind gleichzeitig relativ starre, überindividuell geltende beziehungsweise weit verbreitete Vorstellungsbilder.", "tgt_summary": "刻板印象(亦称印刻作用,英语:stereotype),是一个社会学术语,专指人类对于某些特定类型人、事或物的一种概括的看法,看法可能是来自于同一类型的人事物之中的某一个个体给旁人的观感。刻板印象通常是负面而先入为主的,并不能够代表每个属于这个类型的人事物都拥有这样的特质;不过另一方面,虽然有一个对49个文化进行的研究显示,民族性这种族群刻板印象,并不反映该社会成员的平均人格特质,但刻板印象有可能是准确的,一项研究显示,一些种类的刻板印象有着中至高度的准确性,而且一些研究和后续的研究,可能会一再证实某些刻板印象的准确性。", "id": 1115444} {"src_title": "Britischer Blues", "tgt_title": "英國藍調", "src_document": [{"title": "Kurze Geschichte.", "content": "Erste Bluesplatten kamen im Verlauf des Zweiten Weltkriegs durch amerikanische GIs nach Großbritannien. Schon in den 1950er-Jahren war Blues, besonders Ma Rainey und Bessie Smith sowie Boogie Woogie, bei Jazzfans bekannt und geschätzt. Schon damals erkannten die Plattenfirmen den wachsenden Markt und veröffentlichten, meist auf Decca Records, einem Sublabel von EMI, Blues- und Jazzplatten. Bekannt wurde Blues auch durch die Skifflemusik Ende der 1950er. Lonnie Donegan coverte Bluesnummern von Leadbelly. Als der Skiffle-Boom zurückging, wendeten sich viele Musiker dieser Stilrichtung dem reinen Blues zu. Zu diesen Musikern zählten Cyril Davies und Alexis Korner, die bei Chris Barber spielten. Davis gehörte der London Skiffle Club at the Roundhouse Public House. Hier traten die ersten amerikanischen Bluesmusiker auf, wie z. B. Big Bill Broonzy. Nach diesen musikalischen Erfahrungen beschlossen die beiden, den Club zu schließen und ihn einen Monat später als „The London Blues and Barrelhouse Club“ wieder zu eröffnen. Bisher war der British Blues vom akustischen Countryblues beeinflusst, was sich aber nach dem Auftritt von Muddy Waters 1958 änderte. Davis und Korner steckten ihre Instrumente an und gründeten Blues Incorporated. Bei Blues Incorporated begann die spätere Creme der englischen Musikszene, es war bei Blues Inc. üblich, dass jeder der wollte bei den Auftritten einsteigen konnte. Bei Blues Inc. spielten von den Rolling Stones Mick Jagger, Charlie Watts und Brian Jones, die späteren Mitglieder von Cream Jack Bruce und Ginger Baker sowie Graham Bond und Long John Baldry. Wenn man diese Liste von Musikern betrachtet, wird Korners \"Titel\" Vater des britischen Blues verständlich. Die Band übersiedelte später in den Marquee Club und nahm im Juni 1962 das erste britische Bluesalbum \"R&B from the Marquee\" mit Nummern von Muddy Waters, Jimmy Witherspoon und Leroy Carr auf, das allerdings nicht im Marquee, sondern in den Decca-Studios im Londoner Stadtteil West Hampstead eingespielt wurde. Am Jahresanfang 1963 verließ Cyril Davis Blues Inc. und gründete seine eigene Band, die mehr in Richtung Jazz tendierte (Cyril Davis All Stars). Die Tradition des elektrischen Blues führten dann Bands wie The Rolling Stones, The Yardbirds, The Animals, Fleetwood Mac, Cream u. a. fort. Diesen gelang auch der Durchbruch in den Mainstreammarkt. Der akustische Blues führte im Gefolge des großen Bluesbooms in den 1960ern ein Schattendasein und konnte nie kommerziell so erfolgreich werden wie die elektrischen Gruppen. Die bedeutendste Persönlichkeit des britischen Blues in den 1960ern war John Mayall, dessen Band The Bluesbreakers die wichtigsten englischen Musiker versammelte (Eric Clapton, Mick Taylor, Aynsley Dunbar, Jack Bruce, Mick Fleetwood, John McVie und Peter Green). Obwohl die Bluesmusik in den späten 1960ern hinter Bluesrock und Heavy Metal, zwei Stilrichtungen, die sich aus dem British Blues entwickelten, verschwand, blieb sie doch am Leben, da viele amerikanische Bluesmusiker regelmäßig nach Großbritannien kamen. Mitte der 1980er bekam Blues wieder einen größeren Stellenwert, ausgelöst wurde der zweite Bluesboom durch The Blues Band, einer Gruppe, die aus vielen ehemaligen Musikern von Manfred Mann bestand (Paul Jones, Tom McGuinness, Hughie Flint und Gary Fletcher). Der akustische Blues wurde von den Geschwistern Dave Kelly und Jo Ann Kelly hochgehalten. Dave war später auch Teil der Blues Band. Der Bluesboom führte auch zur Entstehung von Bluesfestivals im ganzen Land.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter britischem Blues versteht man die britische Abart des amerikanischen Blues, die sich Ende der 1950er-Jahre zu entwickeln begann und ihren Höhepunkt Mitte der 1960er-Jahre erreichte. Der britische Blues brachte zahlreiche Stars hervor, so z. B. The Rolling Stones, Eric Clapton, Fleetwood Mac, die Climax Blues Band oder Led Zeppelin.", "tgt_summary": "英国蓝调(英语:British blues)是源自美国蓝调的一种音乐形式,起源于1950年代后期,并且在1960年代达到主流人气的高峰,蓝调在当时开发了一种由电吉他主导支配着独特而有影响力的音乐风格,使得有一些艺术家和乐团是蓝调的支持者,包括滚石乐团、动物乐团、艾瑞克·克莱普顿、佛利伍麦克乐团和齐柏林飞船乐团。", "id": 3043160} {"src_title": "Zentrales Mineralbad Sofia", "tgt_title": "索菲亞中央礦泉", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Badehäuser waren früher eine Kulturinstitution, deren Tradition bis zu den römischen Thermen zurückreicht. An dieser Stelle im Zentrum von Sofia, wo seit der Römerzeit eine 46 °C warme Thermalquelle entspringt, stand bereits seit mindestens dem 16. Jahrhundert ein öffentliches, türkisches Bad (Hamam oder \"Orientalisches Bad\"), welches unmittelbar an die Moschee grenzte. Vor dem Bau des Zentralen Mineralbades 1913 war dieses alte türkische Bad bereits stark verfallen. Nach diesem alten, viel kleineren türkischen Bad, das noch näher an der Moschee stand, als das heutige Zentralbad, war auch die Banja Bschi Moschee benannt. Banja-Baschi heißt \"viele Bäder\", weshalb der Name der Moschee auch als \"Bädermoschee\" übersetzt wird. Während der osmanischen Herrschaft wurden in Sofia an den zahlreichen Austrittsstellen der Mineralquellen Hammāms errichtet. Eines der bekanntesten „Orientalischen Bäder“ wurde im 16. Jahrhundert direkt an die Banja Baschi Moschee angebaut. Davon berichten auch Reisende in ihren Reiseberichten. Während des Besuches des österreichischen Reisenden Hans Dernschwam (1494–1568), der Sofia von 1553 bis 1555 besuchte, notierte er die Existenz eines großen Bades und zweier kleinerer Bäder auf beiden Seiten der Stadt. Dernschwam beschrieb das Bad folgendermaßen: Wegen der wachsenden Bevölkerung reichten die alten Hammāms nicht mehr aus, so dass 1881, drei Jahre nach dem Ende der osmanischen Herrschaft 1878, im Sofioter Stadtrat die Erweiterung oder der Umbau oder alten „Orientalischen Bades“ an der Moschee erörtert wurde. Der neue Anbau wurde „Kleines Bad“ (bulg. ) genannt. Er hatte einen Eingang zur \"Exarch Josif Straße\" und verfügte über 50 Plätze in zwei Reihen, ein Russisches Bad (Banja), Wannenbäder für Kranke und eine Wäscherei. Es gab Einrichtungen in verschiedenen Klassen: erste bis dritte Klasse. Erstmals wurde ein Eintrittsgeld für die Benutzung des Bades genommen. Der Anbau an das alte Hammām löste jedoch das Platzproblem nicht grundlegend, weshalb 1906 mit dem Bau eines neuen Mineralbades begonnen wurde, dem heute bestehenden Gebäude des Zentralbades. In die Zeit des Baus des Zentralbades 1913 fiel auch der Bau weiterer architektonisch wichtiger Gebäude in Sofia: zwei Jahre zuvor war die gegenüberliegende Zentralmarkthalle (1911) eröffnet worden. Bereits unmittelbar nach der Unabhängigkeit Bulgariens vom Osmanischen Reich war 1879 das Alexandrowska Krankenhaus (Александровска болница) gebaut worden, 1884 das Parlamentsgebäudes (Народно събрание/Narodno Sabranie), 1885 das Kriegsministerium (Военно министерство), 1907 das Volkstheaters „Iwan Wasow“ (Народен театър „Иван Вазов“), 1907 der Militärklub (Военен клуб; heute der Zentrale Militärklub), 1908 der Synodalpalastes (Синодална палата), 1912 die Alexander-Newski-Kathedrale (Храм-паметник Свети Александър Невски) und 1913 – im Jahr der Fertigstellung des Zentralbades – wurde auch der Bau der Russischen Kirche (Руска църква) abgeschlossen. Um 1900 bis 1920 hatte der Baustil der Wiener Secession auch einen Einfluss auf den Baustil in Sofia. Viele öffentliche Gebäude in Sofia sind in diesem Stil errichtet: der Königspalast in Sofia, das Universitätsgebäude (das Hauptgebäude der Universität Sofia), die Kunstakademie, der Militärklub, die Zentralmarkthalle, ebenso zahlreiche repräsentative Privatbauten: die Villen von Dimitar Jablanski (Димитър Яблански; Boulevard Zar Oswoboditel Nr. 18; bis 1991 chinesische Botschaft, heute leerstehend) und Charalambi Sarmadschiew (Хараламби Сърмаджиев; Boulevard Zar Oswoboditel Nr. 19; heute: Residenz des türkischen Botschafters in Bulgarien), die Alfabank bei der Narodno Sabranie, viele Häuser zwischen den \"Straßen Wassil Lewski\", \"Sliwniza\", \"Moskowska\", \"Opaltschenska\" und \"Positano\". In früheren Zeiten, vor dem Zweiten Weltkrieg, war das Gebäude der Mittelpunkt des städtischen Lebens in Sofia und die Sofioter zogen an den Wochenenden mit der ganzen Familie und einem über die Schulter geworfenem Bündel schmutzigen Wäsche, zum Zentralbad. Die Reichen ließen ihre Schmutzwäsche von den Dienern tragen. Sie nahmen Essen für den ganzen Tag mit, den sie im Zentralbad verbrachten. Auch einen Kaffee konnte man sich dort bestellen. Der Besuch des Bades wurde zum Lieblingsritual der Hauptstädter. Auch die aus türkischen Bädern bekannten Tellak (oder Telektschi; die Umschreibung mit Badewärter, Bademeister oder Masseur trifft seine Funktion nur unzureichend; bulg. ) waren bis zum Schluss im Zentralbad zu finden. Wer ein entsprechendes zusätzliches Ticket löste, konnte sich von ihnen einseifen und abrubbeln lassen. Da die Leute nur einmal in der Woche badeten, musste der Tellak ihre Haut kräftig „abschleifen“, es handelt sich nicht nur um ein einfaches Einseifen oder Massieren. Bei der Bombardierung von Sofia (10. Januar und 30. März 1944) während des Zweiten Weltkrieges wurde der Nordflügel des Zentralbades beschädigt. Das Gebäude wurde jedoch zügig wieder repariert und einige Jahre später vollständig wiederhergestellt. Ursprünglich war das Zentralbad als balneologisches Heilbad konzipiert. Die hygienischen Anforderungen der Stadt machten jedoch bald eine Umwandlung in eine Badeanstalt erforderlich. In der Zeit des Bestehens des Zentralbades von 1913 bis 1986 hat sich die Bevölkerung von Sofia verzehnfacht – von ca. 100.000 auf 1 Millionen Einwohner. Als die städtischen Bäder Ende der 1960er Jahre nicht mehr zwingend benötigt wurden, da die Häuser allmählich an die Warmwasserversorgung angeschlossen wurden, begann auch der langsame, fortschreitende Verfall des Zentralbades. Zeitweise wurde das Zentralbad auch noch zum Waschen der Wäsche benutzt. Kleinere Teilreparaturen im Zentralbad wurden nochmals in den 1970er Jahren durchgeführt. In der sozialistischen Epoche Bulgariens hatte die Erhaltung des Zentralbades keine Priorität bei den Machthabern. Das Gebäude wurde nicht instand gehalten und verfiel allmählich. 1986 wurde beschlossen, das Zentralbad zu schließen, und das Gebäude verfiel danach sichtbar.", "section_level": 1}, {"title": "Museum für die Stadtgeschichte Sofias.", "content": "Das Zentralbad war bis 1986 in Betrieb. Danach wurde es wegen seines schlechten baulichen Zustandes geschlossen, das Dach drohte einzustürzen. Von 1988 bis 1990 wurden die drei Kuppeln (Haupteingang, Nordflügel, Südflügel) mit einem Kupferdach neu eingedeckt. Das Buntmetall wurde jedoch Stück für Stück gestohlen, um es in den Wendewirren als Altmetall zu verkaufen. Obdachlose verursachten 1992 ein Feuer im Gebäude. 1993 wurde die benötigte Summe für die Reparaturen auf 12 Mill. US-Dollar geschätzt. 12 Monate lang wurde erfolglos nach einem privaten Investor gesucht, der das Bad mit einer Konzession 50 bis 70 Jahre betreiben sollte. 1998 wurde vom Oberbürgermeister Stefan Sofijanski auch die Nutzung des Gebäudes als repräsentatives Gebäude für das Rathaus ins Gespräch gebracht, was jedoch auf allgemeine Ablehnung stieß. Im April 1998 schuf er das städtische Unternehmen „Altes Sofia“ („Стара София“/Stara Sofia) mit einem Museum zur Stadtgeschichte von Sofia. Das Zentralbad soll zum ständigen Ausstellungsgebäude des Museums werden. Seit Ende 2004 begann die vollständige Rekonstruktion des Gebäudes, im Rahmen des Generalplanes „Schönes Sofia“ (bulg. „“/Krasiwa Sofia). Seit vielen Jahren wird das Gebäude des Zentralbades umgebaut, um danach im Zentralflügel auf 7000 m2 das Sofioter Historische Museum (Beschluss von 1998) und im Nordflügel (sowie Ostflügel und zwei Innenhöfen) ein balneologisches Zentrum (Spa) zu beherbergen. Der eigentliche Umbau begann erst 2004. September 2015 wurde das Gebäude als Sofia History Museum wiedereröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die Idee und die ersten Entwürfe zum Bau des neuen Zentralbades stammten vom österreichischen Architekten Friedrich Grünanger (1856–1929). Letztlich gebaut wurde das Bad aber dann nach den Entwürfen der beiden jungen bulgarischen Architekten Petko Momtschilow und Jurdan Milanow Popow. Die Entwürfe von Friedrich Grünanger und Petko Momtschilow aus den Jahren 1904 bis 1905 wurden am 30. Januar 1906 angenommen. Hingegen waren frühere Entwürfe eines österreichischen (1883; Emil Förster) und eines französischen (1901) Architekten abgelehnt worden. Der Rohbau wurde 1908 fertiggestellt. Das Bad wurde am 13. Mai 1913 feierlich eröffnet. Das Gebäude war jedoch erst nach zwei weiteren Jahren fertiggestellt. Zu dieser Zeit war es ein wichtiges öffentliches Gebäude in Sofia. Erbaut war es aus dem damals noch neuen Baumaterial Stahlbeton. Außer dem Haupteingang hatte das Gebäude zwei Seiteneingänge. Sowohl der Haupteingang, als auch die beiden Seitenflügel tragen je ein Kuppeldach. Das Bad wurde im Baustil der Secession erbaut, jedoch mit typisch bulgarischen, byzantinischen und östlich-orthodoxen ornamentalen Elementen. Die Fassade wurde aus dekorativen Steinplatten und bunten Keramikfliesen aus Majolika-Keramik modelliert. Die Keramikdekoration (Mosaikfliesen) für das Gebäude wurden von den Künstlern Charalampi Tatschew (bulg. ) und Stefan Dimitrow (bulg. ) entworfen und angefertigt, beide waren Professoren an der Zeichenschule. Mit der bemalten Keramik wurde die Kunsttradition der Architekturschulen von Tarnowo (Schule von Tarnowo) und von Nessebar fortgesetzt, die auf das 12. bis 14. Jahrhunderts zurückgehen. Wegen dieser Keramik wird das Zentralbad mit der Geburt einer neuen Strömung in der bulgarischen Architektur, dem „Nationalen Romantizismus“, in Verbindung gebracht. Der Baustil wird auch als Neobyzantinische Architektur oder „nationaler Baustil“ bezeichnet. Neuartig war die abwechselnde Anordnung von Farbstreifen und dekorativen Motiven mit Abbildungen der Heiligen Sofia (Heilige Sophia). Das Gebäude besteht aus Keller, Parterre und Galerie. Die Einflüsse der Wiener Secession sind besonders im Inneren zu sehen. Das Zentralbad hatte ein großes Schwimmbecken (Kaltwasserbecken) und zwei Flügel mit jeweils zwei kleineren Mineralbädern für Männer und Frauen, diese hatten je zwei Becken, ein großes und ein kleines, Einrichtungen erster und zweiter Klasse, Kabinen, Ruheräume mit Liegen zum Ausruhen nach dem heißen Bad, Arbeitsplätze für die Telliks, zahlreichen Duschen und eine Sauna.", "section_level": 1}, {"title": "Mineralwasser.", "content": "Sofia ist schon seit der Antike für seine zahlreich Mineral- und Thermalquellen bekannt. Diese spielten auch eine wichtige Rolle bei der Gründung und Besiedlung der Stadt (anfangs Serdica, später Sredez, dann Sofia). Bereits zur Römerzeit waren die Heilquellen von Serdica sehr bekannt und wegen ihrer heilenden Wirkung geschätzt. Sie waren mit ausschlaggebend für die Gründung von Serdica an dieser Stelle. In Serdica gab es zur Römerzeit mehrere Bäder, Überreste davon finden sich unter anderem am Platz vor dem Hotel Sheraton und unter der Kathedrale Sweta Nedelja (bulg. ). Der Mineralbrunnen am Zentralbad wurde im 1. Jahrhundert kaptiert (niedergebracht) und diente den Sofiotern bis 1912 als Thermalbrunnen. Das Mineralwasser für den Thermalbrunnen am Zentralbad entspringt mit einer Temperatur von 46 °C südöstlich der Banja-Baschi-Moschee, unter dem Bad-Platz. Die Thermalquelle versiegt jeweils für mehrere Monate bei dem Erdbeben von 1858 und bei den Bauarbeiten im Stadtzentrum in den 1950er Jahren. In den verschiedenen Sofioter Stadtvierteln gibt es insgesamt 15 Quellen mit einer Gesamtwassermenge von 130 Litern/Sekunde. Außer der Mineralwasserquelle am Zentralbad existieren Mineralquellen in den Stadtvierteln Owtscha kupel, Knjaschewo, Gorna Banja, Bojana und Pantscharewo, deren Benutzung seit der Antike nachgewiesen ist, ebenso in der nahe bei Sofia liegenden Stadt Bankja. Die Einwohner können sich an den frei zugänglichen Brunnen (bulg. /Tscheschma) das Mineralwasser kostenlos abfüllen. Die bulgarische Bezeichnung Tscheschma wird zwar mit Brunnen oder Wasserhahn übersetzt, wobei es sich nicht um einen herkömmlichen Brunnen mit offenem Brunnenschacht handelt, sondern mehr um eine sprudelnde Quelle, bei der das Wasser ständig aus einem Rohr fließt, wie bei einem Trinkbrunnen, auch kleine Trinkfontänen werden als Tscheschma bezeichnet. Das Mineralwasser der Sofioter Thermalquelle am Zentralbad wird wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung schon seit sehr langer Zeit von den Sofiotern geschätzt. Der Nordflügel des Zentralbades (der linke Flügel – beim Blick auf den Haupteingang) hatte auf der linken Seite, an der Außenseite des Gebäudes, vier Wasserhähne, an denen sich die Sofioter, besonders ältere Menschen, regelmäßig das warme Mineralwasser kostenlos für den Hausgebrauch zapften. Traditionell füllten sie es sich in mitgebrachte kleinere und größere Korbflaschen ab. Da diese Zapfstellen wegen des Umbaus gesperrt wurden, wurden 2002 auf der anderen Seite der \"Exarch Josif Straße\" neue Zapfstellen (Tscheschma – Wasserhähne/Brunnen) gebaut. Die \"Exarch Josif Straße\" verläuft nördlich vom geschlossenen Zentralbad. An einer Stelle in diesem dreieckigen Komplex mit 42 Wasserhähnen befindet sich als Verzierung eine überdachte Apollon-Statue, da Apollon als Patron der Medizin und der Heilquellen der Stadt gesehen wird, weswegen er auch im Stadtwappen von Sofia symbolisch vorkommt. Die Statue wird wegen ihres Attributes, das einem Äskulapstab ähnelt, auch mit einer Äskulap-Statue verwechselt. Für diesen kleinen Komplex der Zapfstellen waren der Architekt Stanislaw Konstantinow (bulg. ) und der Bildhauer Georgi Tschapkanow (bulg. Георги Чапкънов) verantwortlich. Diese Zapfstellen (Brunnen) werden sehr rege von den Sofiotern genutzt, besonders von älteren Menschen, um ihr heilendes Mineralwasser in mitgebrachte Flaschen und Kanister abzufüllen oder es auch vor Ort zu trinken. Das Wasser von den Brunnen am Sofioter Mineralbad ist schwach mineralisiert (Mineralgehalt bis 2 g/l), es enthält Hydrokarbonate und Sulfate, hat eine alkalische Reaktion und ist leicht fluoridiert. An Mikroelementen enthält es: Eisen, Aluminium, Mangan, Germanium, Gallium, Titan, Molybdän, Platin, Silber, Kalium, Lithium und Strontium. Es wird zur Behandlung (trinken oder Bäder) folgender Krankheiten eingesetzt:", "section_level": 1}, {"title": "Bad-Platz.", "content": "Auf dem Platz neben der Moschee, dem heutigen Bad-Platz (Banski-Platz) wurde der Markt abgehalten. Unter dem Bad-Platz (площад Бански/Ploschtad Banski) liegen archäologischen Überreste aus der römischen Periode von Sofia (damals Serdica). Auch zur osmanischen Zeit befand sich hier der Stadtkern von Sofia. Auf dem Nordwestende des Platzes befindet sich ein kleines mittelalterliches türkisches Bad. Ein nicht realisiertes Projekt sah 1942 den Bau eines balneologischen Instituts mit angeschlossenem Hotel am Nordostende des \"Banski-Platzes\" vor, zwischen der \"Serdica Straße\" und der \"Exarch Josif Straße\". Der Banski-Platz wurde 2003 rekonstruiert und in den architektonischen Zustand um 1940 zurückversetzt, die ursprüngliche Begrünung des Platzes wurde wieder in ihrem historischen Zustand angelegt, einschließlich der Laternen im entsprechenden Stil. Bei der Rekonstruktion des Platzes 2004 wurde ein Springbrunnen, der von 1958 bis 1962 gebaut worden war, ebenfalls wiederhergestellt. Der Springbrunnen war ursprünglich vom Architekten Deltscho Sugarew (bulg. ; 1905–1998) entworfen worden und mit Keramiken des in Bulgarien bekannten Künstlers Georgi Bakardschiew (bulg. ; 1899–1972) verziert. Der Springbrunnen verfiel allmählich und wurde 1982 zugeschüttet. Bei der Rekonstruktion des Platzes 2004 wurde der Springbrunnen wiederhergestellt. Die Keramiken für den Brunnen wurden nach alten, erhalten gebliebenen Mustern durch den Künstler Janko Petrow hergestellt. Die heute nicht mehr vorhandene \"Handelsstraße\" (bulg. /ul. Targowska) verband den Platz vor dem Mineralbad mit dem Platz vor dem Königspalast in Sofia (bulg. ). Nach der amerikanischen Bombardierung von Sofia war die \"Handelsstraße\" fast völlig zerstört. Beim sozialistischen Umbau des Sofioter Zentrums wurde sie dann beseitigt, an ihrer Stelle befinden sich heute das ZUM, der bulgarische Ministerrat, das ehemalige Parteihaus der BKP und der Präsidentensitz. Die erste elektrische Straßenbahnlinie in Sofia führte vom Hauptbahnhof, vorbei an der Löwenbrücke und dem Bad-Platz mit dem Zentralbad zum heutigen Slawejkow Platz, sie wurde am 1. Januar 1901 eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gebäude des früheren Zentralen Mineralbades Sofia () oder Sofioter städtisches Mineralbad (/Sofijska gradska mineralna banja) beherbergte von 1913 bis 1988 ein Schwimmbad und Thermalbad im Zentrum der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Die letzte Inschrift über dem Haupteingang lautete „Gemeinde-Mineralbad“ (bulg. /Obschtinska mineralna banja), umgangssprachlich wird auch die Pluralform verwendet – Zentrale Mineralbäder (bulg. /Zentralni mineralni bani). Seit September 2015 beherbergt das Gebäude das Museum der Geschichte von Sofia.", "tgt_summary": "索菲亚中央矿泉(Централна минерална баня,\"Tsentralna mineralna banya\")是位于保加利亚首都索菲亚的地标建筑之一,以矿泉而著称。索菲亚中央矿泉兴建于20世纪初期,设在一座土耳其浴场的遗址上。在1986年之前,这里被用作索菲亚的公共浴场。二战期间该建筑曾部分受损,但之后得到修复。", "id": 307545} {"src_title": "Frederick Fleet", "tgt_title": "范德瑞克·弗萊特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Frederick Fleet begann schon im Alter von zwölf Jahren seine Ausbildung auf einem Schulschiff, das er mit sechzehn Jahren verließ. 1903 ging er als Schiffsjunge zur See. Bevor er auf der \"Titanic\" anheuerte, arbeitete er vier Jahre lang als Ausguck an Bord des White Star Line-Dampfers RMS \"Oceanic\". Später arbeitete er als Ausguck und Vollmatrose auf der RMS \"Olympic\", dem Schwesterschiff der \"Titanic\", sowie auf Schiffen der Union-Castle Line. Ab 1936 fuhr er nicht mehr zu See und arbeitete als Schiffsbauer für die Werft Harland & Wolff, später als Bootsmann an Land für Union-Castle. Kurz nach dem Tod seiner Frau starb Fleet im Januar 1965 durch Suizid. Er wurde in einem Armengrab in Southampton beigesetzt. 1993 wurde durch Spenden der \"Titanic Historical Society\" ein Grabstein aufgestellt, auf dem die \"Titanic\" und der Name Frederick Fleets eingraviert sind.", "section_level": 1}, {"title": "Titanic.", "content": "Im April 1912 heuerte Frederick Fleet als Ausguck auf der Titanic an. Zusammen mit Reginald Lee löste er am 14. April 1912 um 22:00 Uhr die Wache im Krähennest ab. Gegen 23:40 Uhr entdeckte er den Eisberg und gab sofort Meldung an die Brücke („Eisberg direkt voraus!“), die der Sechste Offizier James P. Moody entgegennahm. Das Rudermanöver des Ersten Offiziers William M. Murdoch konnte die Kollision jedoch nicht mehr verhindern. Nachdem die Titanic ihre Fahrt gestoppt hatte, wurden Fleet und Lee gegen Mitternacht aus dem Krähennest abgezogen. Später wurde Fleet durch den Zweiten Offizier Charles Lightoller zum Befüllen und Besteigen des Rettungsboots Nr. 6 abkommandiert, das gegen 0:55 Uhr die Titanic unter der Führung des Quartiermeisters Robert Hichens verließ, bevor das Schiff um 2:20 Uhr unterging. Wie alle anderen Überlebenden erreichte Fleet den Hafen von New York City an Bord der RMS Carpathia. Fleet war sowohl Zeuge bei der Untersuchungskommission des US-Senats, als auch beim britischen Untersuchungsausschuss. Dort konnte er keine Antworten auf die Frage der ungefähren Höhe des Krähennestes geben, noch wie weit der Eisberg nach der ersten Sichtung entfernt war. Auch konnte er nicht sagen, ob zwischen Sichtung und Kollision mit dem Eisberg eine Stunde oder nur zehn Minuten vergingen. Die Aussage \"„Von Entfernungen und Größen habe ich keine Ahnung, Sir.“\" war seine Antwort auf die Frage nach der ungefähren Größe des Eisbergs. Insgesamt gab er zu Protokoll, dass sie, wenn sie wie eigentlich üblich mit Ferngläsern ausgestattet gewesen wären, den Eisberg schon früher entdeckt hätten. Bei dem Eisberg hätte es sich um einen sogenannten „Blauen Eisberg“ gehandelt, der bei der vorherrschenden ruhigen See und aufgrund der mondlosen Nacht gut erkannt worden wäre. In der Titanic-Verfilmung von 1997 wurde Fleet von Scott G. Anderson dargestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederick Fleet (* 15. Oktober 1887 in Liverpool; † 10. Januar 1965 in Southampton) war ein Mitglied der Besatzung der RMS \"Titanic\", die am 15. April 1912 nach einer Kollision mit einem Eisberg unterging.", "tgt_summary": "范德瑞克·弗莱特(英语:Frederick Fleet,1887年10月15日 – 1965年1月10日)是英格兰海员,也是英国皇家邮轮泰坦尼克号瞭望员。1912年4月14日,他是第一个在泰坦尼克号看见冰山的人,他敲响了警钟并以电话通知舰桥:「冰山,就在正前方!」", "id": 434783} {"src_title": "Marco Höger", "tgt_title": "馬爾科·赫格爾", "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Höger ist in Bergisch Gladbach aufgewachsen. Seit seiner Kindheit ist er Fan des 1. FC Köln. Sein Vorbild war Toni Polster.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Marco Höger begann seine Karriere 1994 beim TuS Höhenhaus und schloss sich als Zwölfjähriger Bayer 04 Leverkusen an. Nach fünf Jahren in der Jugend von Bayer Leverkusen wechselte er zu Alemannia Aachen.", "section_level": 2}, {"title": "Alemannia Aachen.", "content": "Dort trat er 2008 zunächst in der Aachener Reservemannschaft in der NRW-Liga an und wurde Mannschaftskapitän. Am 6. März 2010 kam Höger zu seinem ersten Einsatz in der 2. Bundesliga. Er etablierte sich in der ersten Mannschaft der Alemannia und spielte regelmäßig als rechter Mittelfeldspieler, aber auch als rechter Außenverteidiger. In der Partie gegen den 1. FC Union Berlin in der Saison 2010/11 erzielte er sein erstes Tor im Profifußball. Zwei Spieltage später traf er beim Auswärtsspiel gegen Greuther Fürth per Elfmeter zum 1:1-Endstand. Am Ende der Saison standen nach 33 Spielen sieben Tore und neun Torvorlagen zu Buche.", "section_level": 2}, {"title": "FC Schalke 04.", "content": "Zur Saison 2011/12 wechselte Höger zum FC Schalke 04. Sein erstes Spiel für Schalke absolvierte er bei der 0:3-Auswärtsniederlage beim VfB Stuttgart am ersten Spieltag der Saison 2011/12. Sein erstes Bundesligator erzielte er am 28. Januar 2012 zum 4:1-Endstand beim 1. FC Köln. Aufgrund seiner Variabilität in Verteidigung und Mittelfeld kam er zu regelmäßigen Einsatzzeiten und erkämpfte sich einen Stammplatz in der Mannschaft. In seiner ersten Saison kam er in der Liga auf 27 Einsätze; aufgrund zweier Risse im Syndesmoseband in der Saison 2012/13 hingegen auf 22 Einsätze. In der Bundesliga-Partie gegen Eintracht Braunschweig in der Saison 2013/14 erlitt er einen Kreuzbandriss, der ihn mehrere Monate außer Gefecht setzte. Er gab schließlich am vorletzten Spieltag nach knapp sieben Monaten sein Comeback gegen den SC Freiburg. Insgesamt kam er nur achtmal in der Liga zum Einsatz und erzielte zwei Tore. In die Saison 2014/15 startete er verletzungsfrei, obwohl er in der Saisonvorbereitung Blessuren erlitten hatte. Beim Rückrundenauftakt im Heimspiel gegen Hannover 96 erzielte er mit dem spielentscheidenden 1:0 seinen ersten Treffer der Spielzeit. Am 11. Mai 2015 wurde Höger vom Trainings- und Spielbetrieb des Vereins vorläufig suspendiert, während es Kevin-Prince Boateng und Sidney Sam dauerhaft traf. Ursache dafür seien laut Sportvorstand Horst Heldt „Zweifel, was seine Loyalität gegenüber dem Verein betrifft“ gewesen. Seit dem 18. Mai 2015 gehörte er wieder zum Schalker Team. Zur Saison 2015/16 war Höger wieder voll im Kader integriert und galt als Kaderspieler unter dem neuen Trainer André Breitenreiter. Beim 1:0-Sieg gegen den HSV am 7. Spieltag der Bundesliga zog er sich einen Kreuzband-Teilriss zu und fiel für die Hinrunde aus. Sein Vertrag beim FC Schalke 04 lief bis Juni 2017.", "section_level": 2}, {"title": "1. FC Köln.", "content": "Zur Saison 2016/17 wechselte er zum 1. FC Köln. 2020 hatte er einen Gastauftritt in der Krimiserie SOKO Köln: Folge: Tango.", "section_level": 2}, {"title": "Spielweise.", "content": "Höger zeichnet sich durch hohe Variabilität aus. So kann er die Positionen im defensiven und zentralen Mittelfeld spielen, aber auch als rechter Mittelfeldspieler oder Rechtsverteidiger auflaufen. Geschätzt werden seine Ballsicherheit und seine Passgenauigkeit. Durch kluge Läufe schließt er offene Räume. Daneben gilt er als sehr fairer Spieler, da er während seiner gesamten Profikarriere nicht einmal des Feldes verwiesen wurde (\"Stand Oktober 2015\"). Dennoch erhielt er in der Bundesliga-Saison 2014/15 elf Gelbe Karten. Diese resultieren vor allem aus taktischen Fouls.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marco Höger (* 16. September 1989 in Köln) ist ein deutscher Fußballspieler, der beim 1. FC Köln unter Vertrag steht. Seine bevorzugte Position ist das defensive Mittelfeld, er kann aber auch als rechter Verteidiger eingesetzt werden.", "tgt_summary": "马尔科·赫格尔(英文:Marco Höger)生于1989年9月16日,来自西德科隆的一位职业足球运动员,当前效力于德甲职业足球俱乐部科隆,在足球场上司职中场或是右后卫的位置。", "id": 69939} {"src_title": "Ragnarok Online 2: The Gate of the World", "tgt_title": "仙境傳說2", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ankündigung.", "content": "Das Spiel wurde zum ersten Mal im November 2004 auf der KAMEX (südkoreanische Spielexpo) vorgestellt. Der erste Trailer wurde während der Expo gezeigt, in der Spielercharaktere in einer 3D-Grafik-basierten Stadtumgebung umherliefen. Im September 2005 startete Gravity Corp. eine Werbeaktion, um das Spiel bei der alljährlichen Tokyo Game Show, die vom 16.–18. September stattfand, zu zeigen. Die Besucher hatten die Möglichkeit das Spiel zum ersten Mal zu spielen. In dieser Zeit veröffentlichte Gravity einige Ragnarok Online II Gameplay-Videos, als auch einen kurzen Animationsfilm der Öffentlichkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Betaphase.", "content": "Im Dezember 2006 begann Gravity schließlich Anmeldungen für die erste Closed Beta in Südkorea zu akzeptieren. Die Phase für die erste Closed Beta endete am 29. Dezember 2006. Die Anmeldung für die Teilnahme an der Beta war zwei Wochen zuvor auf den Webseiten Gravitys möglich. Über 190.000 Anmeldungen gingen ein, jedoch wurden nur 2000 ausgewählt, die nun das Spiel in einem dreitägigen Testzeitraum vom 27.–29. Dezember testen konnten. Aufgrund einiger technischer Probleme und Serveroptimierungen belief sich der tatsächliche Testzeitraum auf nur 10 Stunden. Bezugnehmend auf ein Interview der südkoreanischen Zeitung \"Chosun Ilbo\" und dem Entwicklerstudio \"Team Mercury\" war das Hauptziel der ersten Closed Beta lediglich die Spielecharaktere zu testen. Man wollte sehen, wie die Spieler sowohl auf das Gesamtbild des Spiels, als auch auf die Gestaltung der Spielfiguren, reagierten. Für die zweite Phase der koreanischen Closed Beta wurden 3000 Spieler automatisch akzeptiert, die sich zuvor auf deren Webseite registriert hatten. Zusätzlich wurden weitere 5000 Spieler bis zum 22. Februar 2007 ausgewählt. Auch diejenigen, die bereits an der ersten Betaphase teilgenommen hatten, konnten an der zweiten Betaphase teilnehmen. Gegen Ende dieser Phase wurden weitere 10.000 Spieler im Rahmen eines Events eingeladen, was letztendlich in 20.000 ausgewählten Accounts resultierte. Die dritte Phase der koreanischen Closed Beta lief von 26. April bis 5. Mai 2007. Sie war zugänglich für 100.000 registrierte Nutzer, wie auch für jene, die an den vorherigen Betephasen teilnahmen. Um dem großen Ansturm gerecht zu werden, stellte Gravity einen zweiten Server zur Verfügung, um den erwartenden Datenverkehr besser verteilen zu können. Zuletzt folgte nun die koreanische Open Beta, die ab dem 28. Mai 2007 bis zu einem unbestimmten Datum laufen sollte, wobei die offizielle Veröffentlichung kurz danach erwartet wird. Sie ist allen koreanischen Staatsbürgern zugänglich. Während der ersten Woche wurden die Server mehrmals erweitert und zusätzliche Server installiert, da die Kapazitäten schnell erschöpft waren. Im Verlaufe der Open Beta wurde die Oberfläche des Spiels öfter angepasst. Im Jahre 2008 wurde die Anzahl der Server auf zwei reduziert, da nur noch sehr wenige Spieler im Vergleich zu der Anfangsphase der Open Beta im Mai 2007, auf den Servern spielen. Viele Plätze im Spiel sind nun in der Regel leer (z. B. „Hodemines“ und „Prontera“). Aufgrund der Tatsache, dass das Spiel in Korea nur dürftig ankam, wurden personelle Änderungen in den Führungspositionen unternommen. Dies wirkte sich auch direkt auf die Entwicklung von Ragnarok Online II aus, dessen Entwicklung zunächst praktisch zum Erliegen kam. Seit dieser Zeit wird das Spiel komplett erneuert und soll nun unter dem Titel erscheinen.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Offizielle Webseiten", "section_level": 1}], "src_summary": "Ragnarok Online 2: The Gate of the World: (kor.: 2: The Gate of the World) ist der offizielle Nachfolger des populären MMORPG Ragnarok Online des Entwicklerstudios Gravity Corp. Die Spielewelt ist, wie auch im Vorgänger, der altnordischen Mythologie nachempfunden. Der Soundtrack wird von Yoko Kanno, bekannt für ihre Arbeit in Cowboy Bebop, Ghost in the Shell und anderen Anime-Serien, produziert.", "tgt_summary": "仙境传说2:Legend of The Second或RO2: LotS(,,英语:Ragnarok Online 2: Legend of the Second)为「仙境传说2:世界之门」的新作品,由韩国Gravity公司制作发行的大型多人线上角色扮演游戏(MMORPG),为知名MMORPG「仙境传说」的续篇。", "id": 1822622} {"src_title": "Font (Informationstechnik)", "tgt_title": "计算机字体", "src_document": [{"title": "Typologie anhand technischer Eigenschaften.", "content": "Zur Zeichendarstellung in Computern und informationstechnischen Systemen gibt es verschiedene Techniken. Diesen zufolge werden Fonts unterschieden in: Der Begriff Vektorfont ist eine Oberbezeichnung, unter die auch Outlinefonts fallen. Bis in die frühen 1980er Jahre waren Vektorfonts hauptsächlich Fonts, in deren gespeicherter Information (auf einer von digitalen Nullen und Einsen abstrahierten Ebene) die Glyphen einfache „Vollstriche“ waren und Abschnitte der Glyphen nur durch einfache Vektoren gekennzeichnet wurden, die Aufpunkte zu Geraden und Bögen bildeten. Sie waren insbesondere für die Ausgabe auf Vektordisplays und auf Plottern gedacht und geeignet. Ein bekannter früher Vertreter der Vektorfont-Formate ist METAFONT. Heute wird das Wort Vektorfont oft als Synonym für Outlinefont verwendet. In der gespeicherten Information eines Outlinefonts besteht (auf einer von digitalen Nullen und Einsen abstrahierten Ebene) nun nicht die einzelne Glyphe selbst aus einfachen Aufpunktvektoren von Vollstrichen; vielmehr wird der Umriss (engl.: outline) der Glyphe als Ansammlung komplexer Aufpunktvektoren beschrieben, welche außer auf Geraden und Bögen auch auf Bézierkurven und Splines zeigen können. Die einzelne Glyphe besteht dann jeweils aus einem oder mehreren geschlossenen Linienzügen, je nachdem welcher Buchstabe, welche Zahl oder welches sonstige Zeichen gerade realisiert wird. (Im besonderen Falle der Realisierung von Ligaturen können sich die Linienzüge dann auch über mehrere Glyphen erstrecken.) Im Gegensatz zu Rasterfonts sind Vektorfonts wie auch Vektorgrafiken unabhängig von der Auflösung des Ausgabegerätes definiert und können ohne Qualitätsverluste beliebig skaliert ausgegeben werden. Da die meisten Ausgabegeräte auf einer Rasterung beruhen und die Ausgabe in Form von Pixeln erfolgt, ist eine Umrechnung nötig und nur eine näherungsweise Ausgabe möglich, die bei Ausgabeeinheiten mit nur geringer Bildauflösung Probleme verursachen kann. Um die Ausgabe diesbezüglich zu verbessern, werden beispielsweise Hinting und andere Fonttechnologien verwendet. Bekannte Outline-Fontformate sind jeweils das TrueType-Fontformat, diverse PostScript-Fontformate und das OpenType-Fontformat. Mit Hilfe spezieller Grafik- und Fonttechnologien wird unter anderem das im Rahmen der möglichen Auflösung gleiche Aussehen von Bildschirm- und Druckerausgabe ermöglicht. (Man bezeichnet dies als „What you see is what you get“-Technik.) In Grenzen ist es auch möglich, neue Schriftgrade und Schriftstile (fett, kursiv) durch reine Umrechnung der Vektordaten zu erhalten, für professionelle Zwecke werden aber üblicherweise eigens angefertigte Schriftschnitte eingesetzt. Eine Besonderheit unter den Outline-Fontformaten bildet das ScalableVectorGraphics-Fontformat. Dieses ist ausschließlich für Bildschirmanzeigen konzipiert, nicht jedoch fürs Drucken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter einem Font wird in der Informationstechnik ganz allgemein jeder auf einem Computer oder angeschlossener Peripherie digital vorliegende Schrifttypensatz bezeichnet. Je nach vorgesehener Darstellung kann ein Font entweder in einem rasterorientierten Format als Bitmap oder als frei skalierbarer Vektorfont vorliegen. Fonts sind Hilfskomponenten von Informations- und Kommunikationstechnologien.", "tgt_summary": "计算机字体(英语:computer font)或电脑字体,简称字体(英语:font),是包含有一套字形与字符的电子数据文件。", "id": 827290} {"src_title": "Dämonologie", "tgt_title": "魔鬼学", "src_document": [{"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "Bezeichneten die griechischen Ausdrücke δαίμων (daimon) bzw. δαιμόνιον (daimonion) zunächst sowohl gute wie böse wirkende göttliche bzw. numenale Wesen, so überwiegt seit der Dämonologie von Xenokrates die Wortbedeutung im Sinne eines bösen Geistes. Die Bezeichnung „Dämonen“ wird schwankend gebraucht etwa für „ehemalige Götter“, „Wesen, die bedrohliche Gegenwelten verkörpern oder Krankheiten verursachen“, für „übernatürliche Kommunikationsmittler“ oder „Grenzgänger zwischen Göttern und Menschen“.", "section_level": 1}, {"title": "Ideengeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike.", "content": "In verschiedenen Kulturen findet sich die Vorstellung, dass diverse den Menschen ereilende Schädigungen durch böse Geister bewirkt seien. Eine Systematisierung dieser Schadgeister kann erfolgen nach einer Typologie dieser Wirkungen: Sexualdämonen bewirken z. B. Unfruchtbarkeit usf.", "section_level": 2}, {"title": "Bibel.", "content": "Entsprechend der in der Bedeutung schwankenden Verwendung des Ausdrucks \"Dämonen\" und dem Fehlen irgendeines genauen Äquivalents in semitischen Sprachen ist eine Befunderhebung für das alte Testament schwieriger. Vielfach sind unter den weit ausgeprägten Vorstellungen von Unheil bewirkenden Geistern insb. Parallelvorstellungen zu nahen Kulturen wie der iranischen Religion aufgezeigt worden, so etwa für Lilith () und die babylonische Lilitu. Im antiken Judentum (wie auch im neuen Testament) werden die Ereignisse am Himmel nicht auf Götter, sondern Dämonen zurückgeführt. Im neutestamentlichen Textcorpus finden sich verschiedentliche Bezugnahmen auf Gemeingut der Dämonenvorstellungen insb. mit dem antiken Judentum. Bisweilen wurden auch Anknüpfungen an mittelplatonische, stoische oder sonstige hellenistische dämonologische Annahmen aufzuzeigen versucht. Peter Busch etwa sah im Hebräerbrief eine Transformation von Elementen mittelplatonischer Dämonologie in christologische Attribute: \"durch die Himmel gegangen\" () beziehe sich auf die Wohnstätte der Dämonen; diese haben priesterliche Züge (so Plutarch) und menschliche Affekte (Mittelplatonismus, Stoa); für V. 15 weist er auf eine mittelplatonische Debatte über die Sündlosigkeit der Dämonen hin. In paulinischen Texten wird eine Inkaufnahme von Dämonen zwar mitformuliert, jedoch v. a. als theologisch bedeutungslos erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Christliche Patristik.", "content": "Die patristischen Theologen diskutieren die Dämonen v. a. unter Hinsicht auf die soteriologische Frage danach, wovon wir erlöst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Lateinisches Mittelalter.", "content": "Mittelalterliche Theologen führen die aus Patristik und Übergangszeit überlieferten Fragestellungen weiter und beziehen auch die christologische Frage mit ein, wie Christus den Teufel überwindet sowie die anthropologische Frage, wie die Ursünde zu verstehen ist. Augustinus stellte die reale Existenz der Dämonen nicht in Frage. Er vertrat die Lehre der gefallenen Engel. Ihm folgte im Wesentlichen Isidor von Sevilla in seiner \"Etymologiae\". In dieser Tradition stand auch Rabanus Maurus mit seiner Abhandlung \"De magicis artibus\", wo sowohl \"De divinatione daemonum\" des Augustinus als auch Isidors \"Etymologiae\" rezipiert ist. Die Aussagen von Rabanus Maurus wurden im 12. Jahrhundert in das \"Decretum Gratiani\" aufgenommen. Augustinus hatte auch die Lehre vom Dämonenpakt vertreten, die so zu einem festen Bestandteil der scholastischen Theologie des Hochmittelalters wurde und auch in das \"Decretum Gratiani\" (vgl. C.26 q.2 c.6 §5) Eingang fand.", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Neuzeit und Moderne.", "content": "Der britische Historiker Stuart Clark hat in einem vielbeachteten Buch nachgewiesen, dass der Dämonenglaube ein wichtiger Teil des Naturverständnisses der frühen Neuzeit war. Clark zufolge war Dämonologie eine „Physik“, die allgemein akzeptierte Erklärungen für natürliche Phänomene bot. Stuart Clark wendete sich mit dieser Einschätzung gegen die ältere Geschichtswissenschaft, die Dämonenglaube primär als etwas der Naturwissenschaft entgegengesetztes betrachtete. Seit Clarks Studie wird eher die Ähnlichkeit der Erklärungsmodelle mit unterschiedlichen Grundannahmen betont als deren Unterschiedlichkeit. Eine besondere Bedeutung kommt dem Dämonenglauben im Zusammenhang mit der Hexenverfolgung zu. Der Pakt mit dem Teufel war eine Grundvoraussetzung für die Erlangung magischer Fähigkeiten, die ihrerseits eine Form der Beeinflussung der Natur waren. Teufel und Dämonen hatten nach kirchlicher Lehre keine übernatürlichen Fähigkeiten. Solche konnte spätestens seit der Verurteilung der dualistischen Häresie durch das vierte Laterankonzil nur Gott haben. Autoren des 19. Jahrhunderts haben des Öfteren versucht, Dämonenglauben geschichtsphilosophisch bzw. religionsgeschichtlich-evolutionistisch einzuordnen und zu deuten in Bezugsetzung zu Vorstufen oder nachfolgenden Stufen und Kategorien wie Animismus, Polytheismus, Monotheismus. Diese Deutungsversuche werden nach heutiger historischer Auffassung der Belegfülle schwerlich gerecht. In der Theologie des 20. Jahrhunderts wird, auch in Reaktion auf Bestrebungen einer „Entmythologisierung“ des Traditionsguts, selten explizit über Dämonen gehandelt. Diskutiert wird beispielsweise, inwieweit die überlieferten Vorstellungen im Sinne „dämonischer Strukturen“ zu reinterpretieren sind, oder inwiefern dabei ein „personaler“ Gesichtspunkt aufrechtzuhalten ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dämonologie ist die Theorie von den Dämonen, d. h. der bösen Geister, wie sie sich religionsgeschichtlich rekonstruieren lässt oder auch explizit ausformuliert in kulturgeschichtlichen Dokumenten vorliegt. Systematische Darstellungen der christlichen Theologie enthielten zeitweise eine Dämonenlehre als Anhang zur Angelologie, da die Dämonen als gefallene Engel konzeptualisiert werden, deren Behandlung wiederum der Schöpfungstheologie untergeordnet ist, wobei die dogmatische Stoffbehandlung meist auch auf andere Traktate wie Soteriologie oder Christologie ausgreift. Eher im Bereich der Magie, Volksfrömmigkeit oder Theurgie (im Unterschied zum religiösen Kult) zu verortende Behandlungen von Dämonen führen neben einer Katalogisierung oftmals z. B. auch Techniken der Beeinflussung und Abwehr auf.", "tgt_summary": "魔鬼学(英语:Demonology),指针对魔鬼・恶魔・恶灵或与其有关的信仰的系统的研究。它是神学的一个传统分支,研究对象是一切超人的并且不是神的存在,广义上还包括那些不被或很少被人崇拜的善意的魔鬼。“demon”一词原本在荷马时代表示善意的灵体,但经过时代变迁,在现代西方语言中却和邪恶联系起来。", "id": 2118932} {"src_title": "Marke (Marketing)", "tgt_title": "品牌", "src_document": [{"title": "Abgrenzung zum juristischen Markenbegriff.", "content": "Der Begriff „Marke“ im Sinne des Marketings geht über das klassische, juristische Verständnis der Marke als rechtlich geschütztem Herkunftszeichen („Markenzeichen“) hinaus. Nach dem klassischen Markenverständnis genügte es, wenn die Interessenten und Käufer eines Produkts in der Lage waren, den Hersteller anhand von \"Markenzeichen\" zu identifizieren. Im modernen Markenverständnis gilt eine Marke erst dann als erfolgreich, wenn die Zielgruppen imstande sind, den Hersteller auch \"ohne\" Markenzeichen – etwa anhand von Eigenschaften seiner Produkte – zweifelsfrei zu identifizieren. Im Mittelpunkt steht also die Frage: Worin unterscheiden sich die Objekte, die einen Markennamen repräsentieren, von konkurrierenden Objekten anderer Markennamen? Um den Zielgruppen diese Unterscheidung zu ermöglichen, beschränkt sich der im Marketing verwendete Marken-Begriff nicht auf die Markenzeichen, sondern erstreckt sich auch auf alle Ergebnisse des Marketing-Mix, die der Inhaber und die Zielgruppen der Marke als charakteristisch für den Markennamen (d. h. als markenprägend) ansehen.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen einer Marke.", "content": "Für den Inhaber eines Markenzeichens stellt die Marke ein Instrument der Produktpolitik dar (siehe Markenpolitik): Für \"Konsumenten\" sind Marken eine Erleichterung, sich auf dem Markt zu orientieren. Mit dem Kauf eines Hersteller- oder Händler-Markenartikels erwirbt der Konsument nicht nur einen Gebrauchs- oder Verbrauchsgegenstand; ihm soll zusätzlich ein ideeller Nutzen gewährt werden, nämlich ein an die Markierung der Ware (Markenzeichen, früher: Warenzeichen) geknüpftes Qualitätsversprechen bezüglich der Eigenschaften des Produktes und des hinter der Marke stehenden Unternehmens. (Näheres dazu siehe unter Markenführung und Corporate Branding.) Namentlich durch die Veröffentlichung vergleichender Warentests konnte der psychologische Nachteil der eher weniger bekannten Handelsmarken gegenüber den eher bekannten Herstellermarken („Markenartikeln“) weitgehend beseitigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Markentypologie.", "content": "Im Marketing werden folgende Arten von Marken unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Markencharakter.", "content": "Aus der Sicht des Markeninhabers sollen die relevanten Zielgruppen die Produkte und Angebote des Markeninhabers von konkurrierenden Produkten und Angeboten anderer Markeninhaber unterscheiden können. Eine erfolgreiche Markenpositionierung ist jedoch nur möglich, wenn die Produkte und Angebote unverwechselbare Eigenschaften aufweisen. Der \"Charakter\" einer Marke definiert sich also nicht über die Markenzeichen, sondern über die typischen \"Eigenschaften\" der Objekte, die mit dem Markennamen in Verbindung stehen bzw. vom Inhaber und den Zielgruppen der Marke in Verbindung gebracht werden. Die wesentlichen charakterprägenden Eigenschaften einer Waren- oder Dienstleistungsmarke sind ihre sog. Markenwerte, allen voran die Nutzenversprechen, das Qualitätsniveau und das Preisniveau. Bei einer Unternehmensmarke kommen darüber hinaus auch die Eigenschaften aller Unternehmenselemente hinzu, die das Unternehmen gegenüber seinen Ziel- und Anspruchsgruppen repräsentieren (z. B. Werbung, Personal, Architektur, Kundendienst; siehe auch \"Moments of truth\"). Besonders ausschlaggebend für die Beurteilung eines Markencharakters sind die Assoziationen, die die Marke bei den Mitgliedern ihrer Zielgruppen auslöst (z. B. innovativ, exklusiv, hochwertig, zuverlässig, kultig, preiswert). Man spricht in diesem Zusammenhang auch von den Anmutungen der Marke und vom Markenerlebnis.", "section_level": 1}, {"title": "Markenaufbau – Markenführung – Markenumwidmung.", "content": "Je nachdem, ob eine Marke schon existiert oder nicht und welche Ziele der Markeninhaber mit einer Marke verfolgt, steht dieser vor folgenden Aufgaben:", "section_level": 1}, {"title": "Anspruch, Wahrnehmung und Wirklichkeit einer Marke.", "content": "Zum Charakter einer Marke gehören nicht nur die tatsächlichen, sondern auch die angeblichen und vermeintlichen Eigenschaften der Markenobjekte. Diese Unterscheidung ist aus folgenden Gründen relevant:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der im Marketing verwendete Begriff Marke (engl. \"brand\", wörtlich: Brandzeichen) steht für alle Eigenschaften, in denen sich Objekte, die mit einem Markennamen in Verbindung stehen, von konkurrierenden Objekten anderer Markennamen unterscheiden. Die Objekte sind klassischerweise Waren und Dienstleistungen, zunehmend aber auch Unternehmen, Personen, Kommunen und Sportteams. Kaufentscheidende Eigenschaften werden als „markenprägend“ bezeichnet.", "tgt_summary": "品牌包括名称、徽标、口号和/或关联产品、服务、城市或公众人物的设计企划。", "id": 2810510} {"src_title": "Nanzan-Universität", "tgt_title": "南山大學", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Nanzan-Universität wurde 1932 vom Steyler Missionar Joseph Reiners als Nanzan-Mittelschule nach altem System (\"kyūsei Nanzan chūgakkō\") gegründet. Im Jahre 1946 wurde sie zur Nanzan Fachschule für Fremdsprachen nach altem System (\"kyūsei Nanzan gaikokugo semmon gakkō\"). Mit der großen Bildungsreform des Jahres 1949 bekam sie schließlich den Status einer Universität und ihren heutigen Namen. 1995 wurde sie mit der \"Nagoya seirei tanki daigaku\" in Seto, mit der sie schon vorher eine Hochschulpartnerschaft gehabt hatte, zusammengelegt. Die Nanzan-Universität ist die einzige katholische Universität in der Region Chūbu mit Koedukation. Gegenwärtiger Präsident ist der deutsche Theologe Michael Calmano. Die Nanzan-Universität bemüht sich, eine „Bildung auf Basis des katholischen Weltbildes“ (\"katorikku sekaikan ni motozuita gakkō kyōiku\") zu vermitteln. Ihr Motto lautet „Für die Würde des Menschen“ (\"ningen no songen no tame ni\", lat. \"Hominis Dignitati\"). Es gibt internationale Hochschulpartnerschaften, die jährliche Austauschprogramme von Studenten vorsehen. So ist sie z. B. Mitglied der \"Association of Southeast and East Asian Catholic Colleges and Universities\" und beteiligt sich am \"International Student Exchange Program\". Dabei konzentrieren sich Austauschstudenten aus westlichen Staaten auf dem Campus in Nagoya und Austauschstudenten aus anderen asiatischen Ländern auf dem Campus in Seto. Die Nanzan-Universität unterhält auch Partnerschaften zu anderen katholischen Universitäten Japans, wie z. B. zur Sophia-Universität, und veranstaltet im Rahmen dieser Partnerschaften ein jährliches Sportfest. Der Name der Universität leitet sich vom Gebiet ihrer Gründung her, das vormals als \"Minamiyama\" (Kun-Lesungen der Kanji für \"nanzan\") bekannt gewesen ist, her. Darüber hinaus soll mit der Bezeichnung \"Nanzan\" eine Assoziation zu Ausdauer und Härte hergestellt werden, und die Hoffnung, dauerhaft leistungsfähige Absolventen hervorzubringen, ausgedrückt werden. Der Begriff \"Nanzan\" hat diese Konnotation aufgrund seiner Verwendung in der Dichtung des chinesischen Poeten Li Bai, in dem der Begriff (bzw. seine Schriftzeichen) gelegentlich auftaucht.", "section_level": 1}, {"title": "Standorte, Fakultäten und Graduiertenkollege.", "content": "Die Nanzan-Universität hat sieben Fakultäten und Graduiertenkollege verteilt auf drei Standorte in Nagoya und Seto. In Nagoya befinden sich der Nagoya-Campus im Bezirk Shōwa und ein sogenannter \"satelite campus\" im Bezirk Higashi. In Seto befindet sich der Seto-Campus, der vormals eine eigenständige Hochschule darstellte (s. o.). Die Fakultäten sind: Die Graduiertenkollege entsprechen von der Fachstruktur her weitestgehend den Fakultäten, wobei einige Graduiertenkollege abweichende Namen haben. So heißt z. B. das Graduiertenkolleg der Fakultät für Fremdsprachen „Graduiertenkolleg für internationale Regionen und Kultur“ (\"kokusai chiiki bunka kenkyūka\")", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nanzan-Universität (jap., \"Nanzan daigaku\"; engl. \"Nanzan University\"; Abkürzung: \"Nanzandai\" ()) ist eine Privatuniversität in katholischer Trägerschaft im Bezirk Shōwa der Stadt Nagoya auf Honshū, Japan.", "tgt_summary": "南山大学()是位于日本爱知县名古屋市的私立天主教大学,由天主教传教修会圣言会创办。1949年创校,简称南山大。", "id": 401231} {"src_title": "Angriff auf die Marshall- und Gilbertinseln", "tgt_title": "馬紹爾及吉爾伯特群島突襲", "src_document": [{"title": "Planung.", "content": "Umfangreiche Beobachtungen der vorrückenden japanischen Streitmacht im Pazifik ließen Anfang Januar 1942 das Oberkommando der US-Flotte unter Admiral Ernest J. King zu der Entscheidung kommen, die Nachschublinie zwischen der US-Westküste und Australien besser zu schützen und dazu auch Gegenangriffe auf japanische Installationen auszuführen. U-Boot- und andere geheimdienstliche Aufklärungen zeigten, dass die japanische 4. Flotte Truk als Basis genommen hatte und durch je eine Träger- und Kreuzerdivision verstärkt worden war. Zudem lagen viele japanische Unterseeboote in Basen auf den Marshallinseln. Deren Hauptquartier wurde auf Jaluit ausgemacht. Der Operationsradius der U-Boote weitete sich in den östlichen Pazifikraum bis nach Hawaii aus. Auch Angriffe von Kreuzern, Zerstörern und umgebauten japanischen Handelsschiffen in der Gruppe der Gilbertinseln deutete auf weitere östliche Vorstöße hin. Makin war schon am 9. Dezember 1941 von japanischen Landungstruppen ohne Gegenwehr besetzt worden. Dort hatten sie eine Basis für Flugboote (→ Kawanishi H6K) aufgebaut. Aufklärungen ergaben auch Hinweise auf den Ausbau eines Flugfeldes auf der Insel. Am 2. Januar empfahl der Stab um Nimitz einen Schlag gegen die Marshall- und Gilbertinseln, doch Vizeadmiral William S. Pye wollte zuerst Truppen nach Amerikanisch-Samoa verlegen, um einen Vorstoß der Japaner in diese Richtung zu unterbinden. Beide Seiten kamen überein, mit zwei Flugzeugträgern die Überfahrt von US-Marines nach Amerikanisch-Samoa zu begleiten, während ein dritter Träger Wake angreifen und der vierte im Pazifik befindliche Träger Hawaii schützen sollte. Im Anschluss an die Samoa-Operation sollten beide Träger die Marshall- und Gilbertinseln attackieren. Obwohl Nimitz selbst den Plan befürwortete, waren einige seiner Stabsmitglieder dagegen. Hauptgründe waren die Nichtverfügbarkeit der beim Angriff auf Pearl Harbor verlorenen Schlachtschiffe und dass man die Träger nicht bei einem möglichen Gegenschlag der Japaner verlieren wollte. Erst als Admiral Halsey am 7. Januar mit der \"USS Enterprise\" nach Oʻahu zurückkehrte und sofort das Wort auf Nimitz' Seite ergriff, stimmten auch die anderen Stabsmitglieder zu. Die Marschbefehle ergingen am 9. Januar. Die Task Force 8 (TF8) mit der \"USS Enterprise\" war als Eskorte für die \"USS Yorktown\" nach Amerikanisch-Samoa vorgesehen. Beide sollten anschließend die Marshall- und Gilbertinseln angreifen. Die \"USS Lexington\" war für den Angriff auf Wake und die \"USS Saratoga\" als Schutz für Hawaii vorgesehen. Als Ziele für den Angriff auf die Marshall- und Gilbertinseln mittels Schiffsartillerie und trägergestützten Kampfflugzeugen wurden insbesondere gegnerische Schiffe und Flugzeuge genannt. Weiterhin sollten die von den Japanern installierten Kraftstofftanks, Funkstationen und Küstenbatterien auf den Inseln ausgeschaltet werden. Sollten Truppenkonzentrationen und größere Nachschublager entdeckt werden, wären auch diese anzugreifen. Am 25. Januar sollten die beiden Einsatzgruppen von Amerikanisch-Samoa aus den Einsatz starten.", "section_level": 1}, {"title": "Die japanischen Verteidiger.", "content": "Die Marshallinseln waren im Ersten Weltkrieg von den Japanern erobert worden. Nach dem Krieg wurde Japan im Rahmen des japanischen Südseemandats 1919 vom Völkerbund offiziell mit der Verwaltung der Inseln betraut. 1933 trat das Japanische Reich aus dem Völkerbund aus, wodurch auch alle Verpflichtungen der Mandatsmacht gegenüber dem Völkerbund obsolet wurden. Ab den 1930er Jahren wurde das Mandatsgebiet militarisiert. Ab dieser Zeit entstanden dort Militärbasen. Auf Kwajalein wurde kurz vor Kriegsbeginn ein Teil der 4. Flotte unter Admiral Shigeyoshi Inoue stationiert. Sie unterhielt dort auch eine Basis für Unterseeboote. Am 7. Dezember 1941, dem Angriffstag auf Pearl Harbor, landeten die Japaner auch auf den benachbarten Gilbertinseln, die ab dem 10. Dezember vollständig in ihrer Hand waren. Im Makin-Atoll etablierten die Japaner eine Basis für Wasserflugzeuge. Zur Verteidigung der Marshallinseln hatten die Japaner Teile der 24. Luftflotte unter Konteradmiral Eiji Gotō dorthin verlegt. Die Flugzeuge waren auf die verschiedensten Inseln verteilt worden. Insgesamt befanden sich 33 Kampfflugzeuge, neun Bomber und neun Flugboote dort. Die verbleibenden Einheiten der 24. Luftflotte, im Besonderen die weiteren Bomber, waren weiter südlich auf Truk und in Rabaul stationiert. Die Flugfelder selbst waren mit kleineren Flugabwehrkanonen geschützt und an einigen Stränden hatten die Japaner Küstenbatterien errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Ausführung.", "content": "Nachdem am 24. Januar alle 5000 Marines auf Amerikanisch-Samoa abgesetzt worden waren, stachen die beiden Einsatzgruppen am Folgetag in Richtung der Marshallinseln, die etwa 5000 km entfernt liegen, in See. An Bord der \"USS Enterprise\" wurden unterdessen die detaillierten Angriffspläne für die einzelnen Inseln ausgearbeitet und auf die beiden Einsatzgruppen verteilt. Die Task Force HOW erhielt die Ziele Wotje und Taroa im Maloelap-Atoll, die Task Force FOX Makin in den Gilbertinseln sowie Jaluit und Mili in den südlichen Marshallinseln. Nach neuerlichen Meldungen des U-Boots \"USS Dolphin\", bei denen vorherige Vermutungen über starke Küstenverteidigungen der Marshallinseln widerlegt werden konnten, wurde Kwajalein noch der Task Force HOW zugeordnet. Das Risiko dabei bestand darin, dass die \"USS Enterprise\" nun sehr nah an den feindlichen Basen auf Wotje und Taroa operieren musste. Am 31. Januar (bei der Überquerung der Datumsgrenze von der westlichen zur östlichen Hemisphäre wurde ein ganzer Tag übersprungen) gegen 3:00 Uhr begannen auf den Schiffen die Vorbereitungen für die ersten, simultan auszuführenden Luftangriffe.", "section_level": 1}, {"title": "Task Force HOW.", "content": "Um 6:30 Uhr befand sich die gesamte erste Staffel der \"USS Enterprise\" in der Luft und nahm Kurs auf Roi-Namur im Kwajalein-Atoll. Die Staffel setzte sich aus 37 Scoutbombern, neun Torpedobombern und sechs Jagdflugzeugen zusammen. Bedingt durch das neblige Wetter kurz vor Sonnenaufgang und die mitgeführten, veralteten Karten, hatten die Piloten Schwierigkeiten, Roi in der Atollkette zu identifizieren, was aber um 7:05 Uhr gelang. Zu dieser Zeit startete schon die zweite Staffel von der \"USS Enterprise\". Unterdessen begannen die Kreuzer und Zerstörer der Task Force mit dem Küstenbeschuss der Inseln Wotje und Taroa. Die Zielfindung auf Roi war jedem Piloten selbst überlassen worden, da keinerlei aktuelle Informationen darüber vorlagen. Nach dem ersten Überflug begannen die japanischen Flugabwehrgeschütze, auf die amerikanischen Maschinen zu feuern, die im zweiten Anflug die ersten ausgemachten Ziele beschossen und ihre mitgeführten Bomben abwarfen. Dabei richteten sie Schäden an der Landebahn des Flugfeldes an und zerstörten ein Munitionsdepot, zwei Hangars und eine Funkstation. Den Japanern war es aber gelungen, einige Jagdflugzeuge zu starten, die die Verfolgung der Angreifer aufnahmen und versuchten sie abzufangen, was ihnen aber nicht gelang. Auf Kwajalein sichteten die anfliegenden Piloten der zweiten Staffel einen japanischen Kreuzer und mehrere Transportschiffe vor Anker. Ohne viel Gegenwehr erzielten sie einige Treffer und sahen beim Abflug zwei Transporter sinken. Auf Taroa wurde von den Piloten ein neu angelegtes, voll funktionsfähiges Flugfeld entdeckt. Die dort aufgereihten japanischen Bomber wurden umgehend bombardiert, jedoch gelang es nur, einen in Brand zu setzen. Weitere waren allerdings vom Maschinengewehrfeuer irreparabel beschädigt worden. Den Japanern gelang es aber, einige Jäger zu starten, so dass die amerikanischen Flugzeuge in Luftkämpfe verwickelt wurden. Trotz ihrer relativen Unerfahrenheit konnten die Amerikaner mindestens eine japanische Maschine abschießen und den anderen entkommen. Nachdem die Staffeln von ihren Einsätzen zurückgekehrt waren und neu aufgetankt und bewaffnet wurden, intensivierten die amerikanischen Schiffe ihr Küstenbombardement der Inseln. Das Feuer wurde in der Folge auch auf auslaufende japanische Schiffe gelenkt. Weitere Luftschläge flogen die Jagdflugzeuge und Bomber der \"USS Enterprise\" bis zum Mittag des Tages gegen Taroa und Wotje. Auf Taroa standen die meisten japanischen Flugzeuge immer noch am Boden, so dass etliche von ihnen zerstört werden konnten. Am frühen Nachmittag lief die \"USS Enterprise\" mit 30 kn auf Nordkurs. Vorerst blieb ein erwarteter japanischer Gegenschlag aus. Gesichtete gegnerische Maschinen verursachten zwar öfters Alarm, aber kamen nicht in Reichweite der Bordgeschütze. Erst um 13:30 Uhr erreichten fünf Mitsubishi G3M Bomber den Träger. Vier eigene Jäger konnten sie nicht aufhalten, da sie in größerer Höhe in den Wolken verschwanden. Erst kurz vor Erreichen der \"USS Enterprise\" stießen sie wieder aus den Wolken hervor. Das sofort einsetzende Abwehrfeuer verhinderte zwar einen direkten Treffer auf dem Flugzeugträger, jedoch verursachte eine nahe Explosion im Innern des Trägers den Riss einer Treibstoffleitung und dadurch ein Feuer. Vier Bomber entkamen kurz darauf, aber der beschädigte fünfte riss im Sturzflug noch einige Heckteile einer geparkten Dauntless auf dem Flugdeck ab, bevor er ins Meer stürzte. Einige Stunden später verfolgten zwei zur Deckung der \"USS Enterprise\" aufgestiegene Jäger ein nahendes japanisches Flugboot, das aber entkam. Die Eskorte des Trägers wurde etwas später aus großer Höhe bombardiert, ohne Schäden zu erleiden. Kurz nach 19:00 Uhr waren wieder alle Flugzeuge auf der \"USS Enterprise\" gelandet, und der Träger nahm mit seiner Geleitflotte Kurs Richtung Nordwest. Weitere Gegenschläge der Japaner erfolgten nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Task Force FOX.", "content": "Der Zielpunkt für die Schiffe der Task Force FOX lag zwischen den Marshall- und Gilbertinseln und war so gewählt, dass Ziele in beiden Inselgruppen angegriffen werden konnten. Die ersten Kampfflugzeuge wurden gegen 5:17 Uhr mit Ziel Jaluit gestartet. Die Gruppe bestand aus 17 Scout-Bombern und 11 Torpedobombern. Durch das zu dieser Zeit schlechte Wetter verloren sich Teile der Gruppe, als sie über der \"USS Yorktown\" kreisten, um sich zu sammeln. Damit verzögerte sich nicht nur der Abflugzeitpunkt, sondern auch der zur Verfügung stehende Treibstoff war anders berechnet worden. Die Flugzeuge erreichten Jaluit um 6:30 Uhr und gerieten während des Anflugs in heftigen Regen und starken Sturm. Doch ab etwa 7:00 Uhr wurde die erste Attacke gegen den Hafen gestartet. Ein dort liegender Frachter wurde im Heckbereich getroffen, und weitere kleinere Einheiten erhielten Treffer. Durch das schlechte Wetter war es den Piloten aber kaum möglich, die angerichteten Schäden adäquat zu begutachten. Die Basis für die Flugboote war anschließend das nächste Ziel. Nachdem einige Gebäude und Unterstände beschossen worden waren, machten die Piloten ein kleineres vor Anker liegendes Schiff aus, das ebenfalls etliche Treffer erhielt. Während der Attacke wurde so gut wie keine gegnerische Abwehr beobachtet, doch durch das sehr schlechte Wetter und Treibstoffmangel waren sechs eigene Flugzeuge verlorengegangen. Neun Scout-Bomber waren nach der ersten Gruppe um 5:44 Uhr in Richtung Makin abgedreht. Dort sichteten sie gegen 6:30 Uhr bei ebenfalls schlechtem Wetter einen Wasserflugzeugtender und zwei Flugboote. Die Gruppe beschloss, alle Bomben auf diese Ziele zu konzentrieren. Der Tender wurde nach dem ersten Anflug sofort in Brand bombardiert, und die beiden Flugboote erhielten etliche Treffer durch die Bordgeschütze. Auf dem Tender war ein kleinkalibriges Flakgeschütz montiert, mit dem die Japaner versuchten, einige Treffer bei den Angreifern zu erzielen, was ihnen aber nicht gelang. Ein weiteres Ziel für die Bomber der \"USS Yorktown\" war ein kleiner dort vor Anker liegender Schleppkahn. Auf Makin konnten keinerlei Abwehrbefestigungen und Flakgeschütze ausgemacht werden. Kurz darauf nahmen die Bomber wieder Kurs auf die \"USS Yorktown\". Die Bombardierungen auf Mili begannen um 7:20 Uhr, nachdem die fünf von der \"USS Yorktown\" gestarteten Scout-Bomber zuerst die Lage dort ausgekundschaftet hatten. Da sie keinerlei Flugabwehrgeschütze oder andere militärischen Einrichtungen erkennen konnten, entschlossen sie sich, die dort ausgemachten Lagerhäuser und einen größeren Wassertank anzugreifen. Die verursachten Schäden waren aber nur leicht. Die \"USS Yorktown\" selbst konnte einen angreifenden japanischen Bomber mit ihren Bordgeschützen auf Distanz halten, der dann von zwei zurückkehrenden Kampfflugzeugen abgeschossen wurde. Kurz darauf drehte die \"USS Yorktown\" ab und nahm Fahrt Richtung Nordwest auf.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "Nach Kriegsende stellten sich die bei diesem Angriff angerichteten Schäden als deutlich geringer heraus als ursprünglich angenommen, vor allem vor dem Hintergrund, dass die amerikanischen Zeitungen die Operation als das „japanische Pearl Harbor“ herausstellten. Die von den Piloten berichteten Zahlen an gesunkenen Schiffen mussten ungefähr halbiert werden. Der eigentliche Erfolg lag nach Halseys Bericht nicht im Vergleich von gegnerischen und eigenen Verlusten, sondern im Lerneffekt für die Piloten und Staffelführer und der Erkenntnis über die schlechte Trefferquote der schiffseigenen Flugabwehr. Über die japanischen Jagdflugzeuge wurde berichtet, dass sie bei koordinierter Abwehr von zwei bis drei SBDs schnell aufgaben. Das japanische Oberkommando zeigte sich angesichts des amerikanischen Vorstoßes überrascht und zog in der Folge zunächst die größeren Einheiten wie Flugzeugträger und Schlachtschiffe in einheimische Gewässer zurück. Die meisten wurden allerdings zu diesem Zeitpunkt des Krieges in Südostasien bei den Aktionen gegen Niederländisch-Ostindien und den angrenzenden Inseln eingesetzt (→ Japanische Invasion Südostasiens).", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Die beiden Einsatzgruppen setzten sich wie folgt zusammen:", "section_level": 1}, {"title": "Task Force HOW.", "content": "Kommando: Admiral Halsey Trägergruppe Angriffsgruppe für Wotje unter Konteradmiral Raymond A. Spruance: Angriffsgruppe für Maloelap unter Captain Thomas M. Shock: Betankung", "section_level": 2}, {"title": "Task Force FOX.", "content": "Kommando: Admiral Fletcher Träger- und Angriffsgruppe Betankung", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Angriff auf die Marshall- und Gilbertinseln war die erste Offensivaktion der US-amerikanischen Marine im Pazifikkrieg, um den weiteren Vormarsch der Japaner in Richtung Osten zumindest zu verlangsamen. Die Einsatzgruppe mit zwei Flugzeugträgern, fünf Kreuzern und elf Zerstörern startete am 21. Januar 1942 und erreichte ihr Ziel am 27. Januar. Die Flotte wurde aufgeteilt und begann am 1. Februar mit einem Artilleriebeschuss von den Schiffen aus sowie Flugzeugattacken der Träger auf die japanischen Stützpunkte. Japanische Gegenangriffe verursachten kleinere Schäden auf einem amerikanischen Träger und einem Kreuzer. Als Folge der Angriffe zogen die Japaner zunächst ihre Flugzeugträger in die heimischen Gewässer zurück.", "tgt_summary": "马绍尔群岛-吉尔伯特突袭是于1942年2月1日由美国海军航空母舰和其他舰艇部队对在马绍尔和吉尔伯特群岛的日本帝国海军守备部队进行的空袭和海军火砲攻击行动。日本驻军是由第4舰队司令井上成美海军中将指挥。在岛上的日本飞机属于由后藤荣次海军少将指挥的日本海军第24航空战队。美国军舰部队由威廉·哈尔西海军少将指挥。", "id": 1129032} {"src_title": "Kampf der Titanen (2010)", "tgt_title": "超世紀封神榜", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Fischer Spyros zieht eines Tages einen Sarg aus dem Meer; in ihm findet er den Leichnam einer Frau sowie deren noch lebenden Sohn. Er und seine Frau Marmara nennen ihn Perseus und ziehen ihn mit ihrer Tochter auf. Perseus erlernt den Beruf des Fischers. Eines Tages sieht die Familie, wie eine Gruppe von Soldaten aus der Stadt Argos eine Statue des Göttervaters Zeus zerstört. Daraufhin erscheint Hades, der Gott der Unterwelt, der von seinem Bruder Zeus den Auftrag erhalten hat, die Soldaten zu töten. Hades’ Zorn richtet sich auch gegen das Schiff, auf dem sich die Familie von Perseus befindet; während es sinkt, muss Perseus hilflos mit ansehen, wie seine Familie ertrinkt. Perseus wird von einem Schiff aufgegriffen, das ihn nach Argos bringt. Hier erlebt er, wie sich Cassiopeia, die Königin, quasi zur Göttin erklärt und ihre Tochter Andromeda zu deren Missfallen in ihrer Schönheit mit Aphrodite gleichsetzt. Erneut erscheint Hades, der Cassiopeia durch Magie altern lässt, und ankündigt, dass er Argos in zehn Tagen von einem Kraken zerstören lassen würde. Nur eine Opferung von Andromeda könne dies verhindern. Des Weiteren offenbart Hades Perseus, dass dieser ein Sohn des Zeus sei. Da Perseus als Bedrohung für die Stadt angesehen wird, lässt Draco, der Hauptmann von König Kepheus, ihn ins Gefängnis werfen. Hier erscheint ihm Io, eine Halbgöttin, die Perseus von seiner Herkunft berichtet. Danaë, seine Mutter, sei mit König Acrisius verheiratet gewesen, der den Olymp belagert und somit die Götter herausgefordert hatte. Zeus sei Danaë in Gestalt von Acrisius erschienen und habe mit ihr Perseus gezeugt. Aus Rache habe Acrisius Danaë und das Kind in dem Sarg auf dem Meer ausgesetzt. Zeus wiederum hätte Acrisius durch einen Blitz in ein übel zugerichtetes Monster verwandelt, welches sich nun Calibos nennt und seit diesem Zeitpunkt in einer Höhle unter der Stadt Argos lebt. Auch verrät Io Perseus, dass die Antwort auf die Frage, wie der Krake zu vernichten sei, nur die drei stygischen Hexen kennen, die jedoch weit von Argos entfernt lebten. Perseus kann Draco überzeugen, dass er den Kraken besiegen wird. Mit einer Gruppe von Soldaten macht sich Perseus auf den Weg zu den Hexen. Die Männer werden von Io begleitet, die Perseus mit Pegasus, einem fliegenden schwarzen Pferd, vertraut macht, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Hades schließt einen Pakt mit Calibos: Er wird Zeus vernichten, wenn Calibos Perseus tötet. Calibos willigt ein und Hades bläst ihm Energien ein, die ihm übermenschliche Kräfte verleihen, aber auch weiter verunstalten. Calibos überfällt die Gruppe von Perseus und metzelt einen Teil der Männer nieder, ehe es einem Soldaten gelingt, Calibos’ Hand abzuschlagen. Calibos flieht. Doch aus der abgeschlagenen Hand wie aus einer Lache von Calibos herabtropfendem Blut wachsen meterhohe Skorpione. Erneut müssen Perseus und seine Männer eine verlustreiche Schlacht schlagen. Zuletzt bekommen sie Unterstützung von Dschinn, nichtmenschlichen Wüstenmagiern, die ebenfalls gegen Hades und die Götter kämpfen. Perseus, der zunächst seine halbgöttliche Seite verachtet und gegen alles ist, was mit dem Olymp und den Göttern zu tun hat, begreift erst mit der Zeit, dass er zu sich selbst stehen muss. Bei den Hexen angekommen erfahren die Männer, dass der Krake nur durch den Kopf der Medusa zu vernichten ist. Die Kreatur Medusa lebt jenseits des Flusses Styx in der Unterwelt – jedes fleischliche Wesen, das ihr in die Augen sieht, wird auf der Stelle zu Stein verwandelt. Mit Hilfe von Charon, dem Fährmann, gelangt die Gruppe auf die Insel der Medusa. Im Kampf mit ihr werden die Begleiter von Perseus getötet. Perseus gelingt es, Medusa den Kopf abzuschlagen. Außerhalb der Höhle muss Perseus mit ansehen, wie die wartende Io von Calibos erdolcht wird. Im Kampf mit dem Ungeheuer, bei dem Perseus ein Schwert verwendet, das ein Geschenk Zeus’ an ihn ist, gelingt es ihm, Calibos zu töten. Die sterbende Io schenkt ihm als Letztes Pegasus, mit dessen Hilfe Perseus nach Argos fliegt. Hier hat eine von Fanatikern angeführte Volksmenge Andromeda ergriffen und sie zur Opferstätte gebracht. Kurz danach steigt der Krake aus dem Meer auf und beginnt die Stadt zu zerstören. Zeus im Olymp glaubt nun, dass die Menschen ihn wieder anbeten würden, doch Hades hat seinen Bruder überlistet. Schließlich beten die Argosianer nun ihn an; auch durch Furcht und Schrecken würde seine Macht stärker. Der Krake sei auch seine Schöpfung. Perseus und Pegasus erreichen bald darauf die Stadt. Hades versucht mit Hilfe von Harpyien, Perseus aufzuhalten, doch gelingt es diesem nicht nur, den Kraken mit dem Medusenhaupt zu Stein zu verwandeln, sondern auch Hades mit Hilfe von Zeus’ Schwert in die Unterwelt zu verbannen. Er rettet Andromeda, die darauf zur Königin von Argos aufsteigt. Perseus jedoch möchte nicht als König herrschen und wählt ein Leben in Bescheidenheit. Auch das erneute Angebot seines Vaters, in den Olymp aufgenommen zu werden, lehnt er ab. Als Geschenk holt Zeus Io ins Leben zurück und gibt sie Perseus zur Frau.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Die Filmhandlung beruht hauptsächlich auf der Perseussage, während der Filmtitel „Kampf der Titanen“ eher einen Bezug zur Titanomachie vermuten lässt. Die Titanen (Kronos, Koios und Kreios etc.) tauchen im Film nicht auf. Ursprünglich war für die Regie Stephen Norrington vorgesehen. Er wurde dann aber durch den gebürtigen Franzosen Louis Leterrier ersetzt. Die Dreharbeiten des mit einem Produktionsbudget von 125 Millionen US-Dollar gedrehten Films fanden überwiegend auf der spanischen Insel Teneriffa (z. B. am Berg Pico del Teide) statt, ergänzt von Aufnahmen in Wales und den \"Shepperton Studios\" in England. Die Produzenten entschieden sich beim Filmen für herkömmliche 2D-Kameras. Die Konzeption des Films war von Anfang an auf 2D abgestimmt. Das Material wurde später digital als 3D-Film umgerechnet. Die Entscheidung darüber wurde erst nach dem Abschluss der Dreharbeiten getroffen. Der optische Eindruck des 3D-Prozesses wurde von mehreren Filmkritikern und Fachjournalisten bemängelt, teilweise wurde er als „Fake-3D“ bezeichnet. Da zum Startzeitpunkt weltweit nur wenige Kinos über mehrere 3D-fähige Säle verfügten, konkurrierte der Film direkt mit \"Drachenzähmen leicht gemacht\" und Disneys \"Alice im Wunderland\". Seine Weltpremiere sollte \"Kampf der Titanen\" ursprünglich am 26. März 2010 haben. Durch das Umwandeln des Films in 3D verschob sich die Veröffentlichung jedoch um etwa eine Woche, so dass er erst am 2. April 2010 seine Premiere feierte. In Österreich, Deutschland und der Schweiz startete der Film am 8. April 2010 in den Kinos. Am 10. August 2010 erschien er auf DVD und BD, sowie auch auf BD in 3D. Erstmals im deutschen Fernsehen lief der Film am 25. März 2012 bei RTL.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zur Originalverfilmung.", "content": "Als Remake des Films aus dem Jahr 1981 unterscheidet sich \"Kampf der Titanen\" in vielen Aspekten vom Original. Einige der prägnantesten sind:", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronsprecher für die deutsche Fassung waren:", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Website Rotten Tomatoes verzeichnet 28 % Zustimmung bei 235 gezählten Kritiken. Der Film erhielt auch im deutschsprachigen Raum überwiegend negative Kritiken.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film erhielt das Prädikat „Wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Der Kinostart der Fortsetzung \"Zorn der Titanen\" von Regisseur Jonathan Liebesman war im deutschsprachigen Raum am 29. März 2012.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kampf der Titanen (Originaltitel: \"Clash of the Titans\") ist ein im Jahr 2010 produzierter US-amerikanischer Fantasyfilm, dessen Handlung sich verschiedener Motive aus der griechischen Mythologie bedient. Es handelt sich um eine Neuverfilmung des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1981.", "tgt_summary": "是一部2010年奇幻冒险电影,由路易斯·赖托瑞(Louis Leterrier)执导。电影重拍1981年戴斯蒙·戴维斯(Desmond Davis)执导的《诸神恩仇录》,改编希腊神话英雄帕修斯大战梅杜莎和克拉肯救出安朵美达公主的故事。演员山姆·沃辛顿饰演主角英雄帕修斯,连恩·尼逊饰演宙斯,其他演员有雷夫·范恩斯、艾莉克莎·黛沃洛斯等人演出。电影原定2010年3月26日,因临时转制为3D电影而延后到4月2日全球同步上映,而香港则抢先于4月1日上映。故事跟原来的帕修斯神话有极大差异。", "id": 2490485} {"src_title": "Chinesische Nelke", "tgt_title": "石竹", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Bei der Chinesischen Nelke handelt es sich um eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 50 cm, auch bis 60 cm erreicht. Mehrere verzweigte Stängel bilden einen lockeren Horst. Die gegenständigen Laubblätter sind grün bis grau, schlank, 3 bis 5 cm lang und 2 bis 4 mm breit. Die grundständigen Blätter sind zur Blütezeit meist schon verwelkt, es verbleiben die Blätter am Stängel. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni, bei kultivierten Pflanzen auch bis September. Die Blüten stehen häufig zu zweit beisammen, als Zierpflanzen ausgelesene Sorten bringen bis zu 15 Blüten in einem zymösen Blütenstand hervor. Unterhalb der Blüte stehen vier Hochblätter, die bis zur Hälfte des Kelchs reichen; sie sind bewimpert und enden spitz ausgezogen. Der Kelch formt eine zylindrische, 1,5 bis 2,5 cm lange Röhre, die Krone erreicht 3 bis 4 cm im Durchmesser und ist am Rand gezähnt. Die Farbe der Kronblätter reicht von weiß über rosa bis dunkelrot, die Mitte ist häufig dunkler gezeichnet. Die Kapselfrucht wird von den Kelchblättern umschlossen. Die schwarzen Samen sind abgeplattet-rundlich. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Chinesische Nelke besitzt ein großes Verbreitungsgebiet in Ostasien, das nicht nur China, sondern auch Korea und das östliche Russland umfasst, nach Nordwesten kommt sie noch in der Mongolei und in Kasachstan vor. Die \"Flora of China\" zählt auch Europa zum Verbreitungsgebiet. Die Standorte umfassen Grasland ebenso wie lichte Wälder.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "\"Dianthus chinensis\" wird im Garten häufig als Zierpflanze angepflanzt. Sowohl in China als auch anderswo in der gemäßigten Zone wurden zahlreiche Sorten selektiert. Sie werden meist als einjährige oder zweijährige Pflanze behandelt. Die \"Flora of China\" erwähnt eine Verwendung zu medizinischen Zwecken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Chinesische Nelke (\"Dianthus chinensis\"),, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nelken (\"Dianthus\"). Sie stammt aus dem nördlichen China, Korea, der Mongolei und dem südöstlichen Russland. Gartenformen (\"Dianthus-chinensis\"-Hybriden) sind auch unter den Namen Kaisernelke, Heddewigsnelke oder Chinesernelke bekannt.", "tgt_summary": "石竹(学名:)又称为洛阳花、五彩石竹、剪绒花、中国石竹、洛阳石竹、石菊、绣竹,是石竹科石竹属的多年生草本植物。其同类名花有康乃馨等。", "id": 3027107} {"src_title": "Sammir", "tgt_title": "森美亞", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dinamo Zagreb.", "content": "Seine fußballerische Karriere begann Sammir mit zehn Jahren bei der Jugendabteilung des brasilianischen Erstligisten Atlético Mineiro. 2005 wechselte er in die Jugendabteilung von Athletico Paranaense. Drei Monate vor seinem Wechsel zu Dinamo Zagreb unterschrieb er einen Vertrag bei São Caetano. Da der Verein jedoch die vereinbarte Ablösesumme nicht überwies, wechselte er im November 2006 zum kroatischen Rekordmeister, musste jedoch mit seinem Ligadebüt bis zum Frühjahr 2007 zuwarten. Nach der Entlassung des Trainers Josip Kuže unterschrieb er schließlich einen Fünfjahresvertrag beim kroatischen Serienmeister, der zwischenzeitlich bis Mitte 2014 verlängert wurde. Sammir gelang bei Dinamo Zagreb das, was anderen Ausnahmespielern vor ihm, wie bspw. Niko Kranjčar oder Luka Modrić, verwehrt blieb. Er führte Dinamo Zagreb, nach einer elfjährigen Durststrecke, als erster Spielmacher seit Robert Prosinečki wieder in die Champions League und war dabei mittels zahlreicher Vorlagen und wichtiger Tore maßgeblich daran beteiligt. Sammir wurde im Jahr 2013 zum besten Spieler der kroatischen Liga gekürt. Nachdem sich Sammir mehrmals weigerte eine Vertragsverlängerung seines zum Sommer 2014 auslaufenden Kontrakts zu unterzeichnen, wurde er im November 2013 vom damaligen Interimstrainer Zoran Mamić ausgemustert und bestritt seither kein Spiel mehr für den Verein. Der besagte Vertrag wurde Ende Januar 2014 einvernehmlich aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "FC Getafe.", "content": "Am 4. Februar 2014 ließ der FC Getafe offiziell verlauten, Sammir habe den Medizincheck erfolgreich bestanden und einen Dreijahresvertrag beim spanischen Erstligisten unterzeichnet. Bis zum Saisonende absolvierte er neun Spiele in der Primera División. Im Februar 2015 löste er seinen Vertrag in Getafe wieder auf und wechselte nach China zu Jiangsu Suning.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Sammir war bis zu seinem Wechsel nach Kroatien Stammspieler in den brasilianischen Jugendnationalmannschaften. Nach seinem Wechsel nach Europa wurde er vom brasilianischen Fußballverband (CBF) nicht mehr berücksichtigt. Nachdem Slaven Bilić unmittelbar nach der EM 2012 als Teamchef der kroatischen Nationalmannschaft abgetreten war, ließ sein Nachfolger Igor Štimac zu Beginn seines Mandats verlauten, dass er Sammir in absehbarer Zeit nominieren werde. Mit Erlangung der kroatischen Staatsbürgerschaft im Spätsommer 2012 war der Weg frei für Sammirs Berufung. Am 12. Oktober 2012 debütierte er schließlich für die kroatische Nationalmannschaft beim WM-Qualifikationsspiel der Gruppe A zur WM 2014 gegen Mazedonien. Das in Skopje, Mazedonien, ausgetragene Spiel endete mit einem 2:1-Auswärtssieg Kroatiens (Tore für Kroatien: 32. Ćorluka, 60. Rakitić). Sammir wurde in der 64. Minute für Nikica Jelavić eingewechselt. Auch für die WM 2014 wurde Sammir nominiert. Er kam im Vorrundenspiel gegen Kamerun zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Titel Auszeichnungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Jorge Sammir Cruz Campos (* 23. April 1987 in Itabuna, Bahia, Brasilien), Spielername Sammir, ist ein kroatischer Fußballspieler brasilianischer Herkunft, der beim chinesischen Zweitligisten Wuhan Zall unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "森美亚(Jorge Sammir Cruz Campos,1987年-4月23日),巴西裔克罗地亚足球运动员,司职进攻中场。森美亚持有克罗地亚护照,生于巴西,早年曾经为巴西青年队球员。2012年9月,首次为克罗地亚国家足球队上阵。2014年世界杯时获选为克罗地亚国家队队员。", "id": 401431} {"src_title": "Stephan Andersen", "tgt_title": "斯特凡·安德森", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Andersen wurde zunächst in der Jugendakademie von Brøndby IF ausgebildet und wechselte einige Jahre später in die Jugendmannschaft von Hvidovre IF. Im Jahre 2000 machte er sein erstes Spiel in der ersten Mannschaft und wurde Stammspieler. Er schloss sich im Jahre 2002 dem Lokalrivalen Akademisk Boldklub an und absolvierte sein erstes Spiel in der höchsten dänischen Liga, der Superliga. In seiner ersten Saison erreichte er mit AB den neunten Tabellenplatz, der zum Klassenerhalt reichte. In der folgenden Saison stieg er mit AB in die zweite Liga ab. Im Sommer 2004 ging Andersen zusammen mit seinem Nationalmannschaftskollegen Dennis Rommedahl nach England zu Charlton Athletic, die damals in der Premier League spielten. Er konnte sich dort nicht durchsetzen und kam in zweieinhalb Jahren nur zu 17 Einsätzen, weshalb er im Januar 2007 zu seinem Jugendklub Brøndby IF zurückkehrte. In der zweiten Hälfte der Saison 2006/07 kam er auf 15 Einsätze und belegte mit dem Klub den sechsten Tabellenplatz. In der Folgesaison spielte Andersen in 33 Spielen. Für ihn und dem Verein stand zum Saisonende der Pokalsieg nach einem 3:2 im Finale gegen Esbjerg fB. In den Folgejahren kam Andersen zu weiteren 56 Einsätzen. Im August 2011 wechselte Andersen – fünf Monate vor Ablauf seines Vertrags bei Brøndby – nach Frankreich zum FC Évian Thonon Gaillard, der in die Ligue 1 aufgestiegen war. Dort spielte er mit seinen Landsmännern Daniel Wass und Christian Poulsen und war er zunächst als Ersatztorwart vorgesehen. Nach einer Verletzung des Stammtorwarts kam er in seiner ersten Saison 30-mal zum Einsatz. Im Sommer 2013 unterschrieb Andersen einen Zweijahresvertrag beim spanischen Erstligisten Betis Sevilla. Bis Januar 2014 kam er nur zu sieben Einsätzen. Am 30. Januar 2014 wurde er bis Saisonende in die Niederlande zu Go Ahead Eagles Deventer verliehen und absolvierte 13 Spiele. Im Sommer 2014 kehrte Andersen nach Dänemark zum FC Kopenhagen zurück; er unterschrieb einen Dreijahresvertrag. In der Saison 2014/15 war er Stammtorhüter und verpasste mit dem FC Kopenhagen den Gewinn der dänischen Meisterschaft. Auch in der Hinrunde der Folgesaison war er die Nummer 1 im Tor, verlor dann allerdings nach einer Verletzung seinen Stammplatz an Robin Olsen. Trotz seiner Reservistenrolle verlängerte er seinen zum 30. Juni 2017 auslaufende Vertragslaufzeit bis 2019. Auch nach dem Abgang von Robin Olsen war Andersen Ersatztorhüter; bis zum Ende der Saison 2018/19 absolvierte er 58 Ligaspiele.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Andersen machte von 2001 bis 2003 26 Länderspiele für die Jugendnationalmannschaften von Dänemark (5× U-20 und 21× U-21). Am 21. März 2004 machte Andersen im Rahmen einer Amerika-Reise sein erstes Länderspiel für die Liga-Nationalmannschaft (eine Nationalmannschaft, in der nur Spieler aus der dänischen Liga spielen) gegen die USA, das Dänemark mit 3:1 gewann. Auch beim zweiten Spiel gegen den CD Aguila stand er zwischen den Pfosten. Sein erstes A-Länderspiel bestritt Andersen am 31. März 2004 bei der 0:2-Niederlage in Gijón gegen Spanien. Er wurde dort in der Halbzeitpause für Thomas Sørensen eingewechselt. Mit der Nationalmannschaft nahm er an der Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal teil, wurde jedoch nicht eingesetzt. Nachdem er zu Charlton Athletic gewechselt war, sich dort aber nicht hatte durchsetzen können, wurde er bis 2006 nicht mehr in die Nationalmannschaft berufen; eine Nominierung Ende Mai 2006 sollte auch seine einzige im Jahr 2006 bleiben. Zu regelmäßigen Nominierungen kommt Andersen seit März 2007. Am 6. September 2008 bestritt er erstmals seit seinem Debüt im März 2004 wieder ein Länderspiel. Im WM-Qualifikationsspiel gegen Ungarn stand er 90 Minuten im Tor. Trainer Morten Olsen berief Anderssen in den Kader zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Im Turnier selbst kam er erneut nicht zum Einsatz; die Dänen schieden nach der Gruppenphase aus. Nach einer Verletzung von Sørensen reiste Andersen als Stammtorwart der dänischen Nationalmannschaft zur Fußball-Europameisterschaft 2012. Auch nach dem EM-Endrundenturnier blieb er Stammkeeper und kam in allen zehn Spielen bei der Qualifikation zur WM 2014 zum Einsatz; die Qualifikation zur Teilnahme an der Endrunde wurde jedoch verpasst. Im Kalenderjahr 2014 war Andersen nicht mehr Stammtorhüter der dänischen Nationalmannschaft und kam in nur zwei von neun Partien zum Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Stephan Maigaard Andersen (* 26. November 1981 in Kopenhagen) ist ein dänischer Fußballtorwart. Er steht beim FC Kopenhagen unter Vertrag. Er gehörte zum Kader der dänischen Nationalmannschaft, für die er in 30 Partien zum Einsatz kam, und nahm ihr an der Weltmeisterschaft 2010 und den Europameisterschaften 2004 und 2012 teil.", "tgt_summary": "史堤芬·安达臣(,1981年-11月26日),生于哥本哈根,是一名丹麦足球员。现效力丹麦球会哥本哈根,司职守门员。", "id": 1277840} {"src_title": "Sonia Chang-Díaz", "tgt_title": "陈翟苏妮", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Chang-Díaz hat durch ihren Vater Franklin Chang-Díaz, einen aus Costa Rica stammenden Physiker und ehemaligen Astronauten der NASA, sowohl chinesische als auch spanische Vorfahren. Er hatte die University of Connecticut besucht und war in ein Programm mit Bundesfördermitteln eingeschrieben, das für Collegestudenten der ersten Generation in den Vereinigten Staaten mit niedrigem Einkommen bestimmt war. Als ihre politischen Gegner Chang-Díaz vorwarfen, sie sei keine person of color, bezeichnete Chang-Diaz diese Vorwürfe als „unredlich“ und kommentierte die Angelegenheit mit den Worten: „Lassen Sie es mich ganz deutlich sagen: Ich bin stolz auf meine Latino-Herkunft, mein Vater wanderte aus Costa Rica in dieses Land ein“. Sie ist der Auffassung, dass Hautfarbe und ethnische Identität für die Wähler unwichtig seien und stellte fest, dass dies nach ihrer Erfahrung „aus dem direkten Gespräch mit den Wählern im Alltag nicht das ist, wofür sich die Wähler tatsächlich interessieren“. Sonia Chang-Díaz wurde geboren, kurz nachdem ihr Vater seine Promotion am Massachusetts Institute of Technology (MIT) abgeschlossen hatte. Sie wuchs in Newton, Massachusetts auf, wo ihre Mutter als Sozialarbeiterin tätig war. Beide Elternteile waren als Ehrenamtliche in der Gemeinde aktiv. Chang-Díaz studierte an der University of Virginia. Vor ihrer hauptberuflichen Tätigkeit als Politikerin war sie Lehrerin in Lynn, Massachusetts und in Boston.", "section_level": 1}, {"title": "Kandidaturen zum Senat von Massachusetts.", "content": "2006 hatte es die amtierende Senatorin für den zweiten Wahlbezirk des Suffolk Countys, Dianne Wilkerson, versäumt, rechtzeitig eine ausreichende Zahl von Unterschriften für die Nominierung bei den Vorwahlen der Demokraten vorzulegen, sodass die Vorwahlen mit Blanko-Wahlzetteln durchgeführt wurden, bei denen die Wähler den Namen des von ihnen gewünschten Kandidaten eintragen mussten. Hier trat Chang-Díaz in den Wahlkampf ein und forderte Wilkerson in einem Wahlbezirk heraus, in dem Weiße eine Minderheit darstellten. Dieser Bezirk deckte einige Innenstadtviertel von Boston ab, darunter das South End sowie Roxbury, Dorchester und Jamaica Plain. Wilkerson gewann die Vorwahl und wurde bei der Wahl zum Senat von Massachusetts 2006 als Senatorin wiedergewählt. 2008 forderte Chang-Díaz Wilkerson erneut heraus, und beide Kandidatinnen wurden auf den Stimmzetteln für die Vorwahlen geführt. Bei den Vorwahlen im September gewann Chang-Díaz die Nominierung der Demokraten. Am 28. Oktober 2008 wurde Wilkerson vom FBI verhaftet, weil sie der Korruption beschuldigt wurde. Es wurde Anklage gegen sie erhoben, weil auf einer Videoaufzeichnung zu sehen war, wie sie angeblich Bestechungsgeld in ihren Büstenhalter stopfte, das sie als Entlohnung für Gefälligkeiten erhalten haben soll. Den vom FBI erhobenen Vorwürfen zufolge soll Wilkerson das Geld entgegengenommen haben, weil sie für einen Nachtclub die Vergabe einer Schanklizenz begünstigte und für die Unterstützung der Übertragung von öffentlichem Land an einen Bundesagenten, der im Rahmen einer verdeckten Ermittlung als privater Bauunternehmer aufgetreten war. Wegen ihrer Verhaftung konnte Wilkerson nicht bei der Wahl zum Senat von Massachusetts 2008 kandidieren und Chang-Díaz gewann diese Wahl am 4. November 2008. Im Januar 2009 wurde sie als Abgeordnete vereidigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sonia Rosa Chang-Díaz (* 31. März 1978) ist eine US-amerikanische Politikerin und Abgeordnete im Senat von Massachusetts, in dem sie den zweiten Wahlbezirk von Suffolk County repräsentiert. Sie ist die erste gewählte weibliche Hispano- bzw. Latino-Abgeordnete in diesem Parlament.", "tgt_summary": "索尼亚·罗莎·张-迪亚兹(英语:Sonia Rosa Chang-Díaz,1978年-3月31日),,美国政治人物,民主党党员,现任马萨诸塞州州参议员,代表萨福克郡第二选区(2nd Suffolk District)。", "id": 2435175} {"src_title": "Peterhouse", "tgt_title": "剑桥大学彼得学院", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Laut Legende wurde die Universität Cambridge zu Beginn des 13. Jahrhunderts gegründet. Offiziell gilt das Gründungsdatum von Peterhouse als Gründungsdatum der Universität. 1280 erlaubte König Eduard I. dem (für Cambridge zuständigen) Bischof von Ely, Hugh von Balsham, einige Studenten im St.-John’s-Spital (heute St. John’s College) aufzunehmen, wo diese nach den Regeln des Merton College leben sollten. Da sich das Zusammenleben der Studenten mit den Insassen des Spitals als schwierig erwies, wurden 1284 für die Studenten und den Master zwei Häuser außerhalb der Stadtmauer, an der Straße nach Trumpington erworben. Die dort befindliche Peterskirche diente als Namensgeber und Collegekirche. Nach dem Tod des Bischofs Hugh (1286) konnte mit dem von ihm hinterlassenen Betrag von 300 Mark (etwa 200 Pfund Sterling) weiteres Land südlich der Kirche erworben werden, um das Hauptgebäude zu errichten. Der 1553 ernannte Master Andrew Perne schaffte es, sowohl von Maria, der Katholischen als auch von Elisabeth I. unterstützt zu werden. Bei seinem Tod im Jahr 1589 hinterließ Perne dem College seine umfangreiche Bibliothek und ein gewisses Vermögen; mit dem Geld konnten einige Stipendien eingerichtet werden und die Bibliothek bildete den Grundstein der heute „Perne Library“ genannten historischen Bibliothek des Colleges. Der Master der Jahre 1626–1634, Matthew Wren, war ein Förderer des Arminianismus. Unter ihm und seinem Nachfolger John Cosin war Peterhouse als Zentrum des Arminianismus in England bekannt. Unter Cosin wurde die Kapelle nach William Lauds Vorstellungen umgebaut. 1643, zu Beginn des englischen Bürgerkriegs, wurde Cosin abgesetzt und die Kapelle nach puritanischen Prinzipien von Statuen und Dekorationen befreit. Zum 600-jährigen Jubiläum von Peterhouse (1884) ließ Lord Kelvin in einigen Gebäuden des Colleges elektrische Beleuchtung installieren. In den 1980ern war Peterhouse mit der Conservative Party von Margaret Thatcher eng verbunden. So sind die konservativen Politiker Michael Portillo und Michael Howard Absolventen von Peterhouse; der Master dieser Zeit, Hugh Trevor-Roper, geriet aber wiederholt in Konflikt mit dieser Linie einiger Petrianer.", "section_level": 1}, {"title": "Bibliotheken.", "content": "Peterhouse hat drei Bibliotheken. Die älteste Sammlung, jene der mittelalterlichen Handschriften und Noten, wurde praktisch mit der Gründung des Colleges im späten 13. Jahrhundert angelegt und wird heute von der Universitätsbibliothek verwaltet. Daneben gibt es die Perne-Bibliothek, die auf der Erbschaft von Master Andrew Perne († 1589) aufbaut und heute etwa 4000 Werke beinhaltet, die dem College großteils von ehemaligen Mastern und Fellows vermacht wurden. Die Perne-Bibliothek ist am First Court, im Westen des Geländes, über der Portierloge untergebracht. Die aktuelle Ward-Bibliothek, die von den Studenten des Colleges genutzt wird, wurde durch das Testament von Adolphus William Ward (Master 1900 bis 1924) gegründet, der dem Peterhouse etwa 5.000 Bände hinterließ. Nachdem diese Bibliothek auf ca. 60.000 Bände angewachsen war, wurden die alten Räume am ersten Hof zu klein. In der nordöstlichen Ecke des Collegegeländes, an der \"Little St. Mary’s Lane\", befindet sich das ehemalige Universitätsmuseum für klassische Archäologie. Es wurde 1982 zum Sitz der Ward-Bibliothek. Die Perne-Bibliothek wird seither nur für historische Forschungen benutzt (wobei die Werke aus dem 19. Jahrhundert in die Ward-Bibliothek verlegt wurden).", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude und Freiräume.", "content": "Peterhouse liegt links und rechts der Trumpington Street, die vom Stadtkern südwärts weist. Im Süden von Peterhouse, an der westlichen Seite der Trumpington Street liegt das Fitzwilliam-Museum. Die Gärten des Colleges und einige Nebengebäude befinden sich hinter dem östlichen Teil des Museums. Die verschiedenen Gebäude wurden im Laufe der über 700-jährigen Geschichte errichtet und im Laufe der Zeit auch verändert oder erweitert. Laut Aufzeichnungen wurde das College 1420 durch ein Feuer teilweise zerstört. Der Haupteingang wurde mehrmals verlegt, da eine Reihe von Häusern, die ursprünglich an der Trumpington Street standen, abgebrochen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "First Court.", "content": "Der Eingangsbereich bei der Trumpington Street wird \"First Court\" (erster Hof) genannt; er wird im Norden durch das Burroughs-Building (im 18. Jahrhundert errichtet), im Osten durch die Straße, im Süden durch die Portiersloge und im Westen durch die Kapelle begrenzt. Über der Portiersloge befindet sich die Perne-Bibliothek; das Gebäude konnte dank der Hinterlassenschaft des früheren Masters Andrew Perne um 1590 errichtet werden und wurde 1633 zur Straße hin erweitert. Die Perne-Bibliothek wurde im 17. Jahrhundert, wie die Kapelle, mit Täfelungen ausgestattet. Der Bereich über der Perne-Bibliothek wurde zwischen 1952 und 1984 von der Ward-Bibliothek genutzt. Das \"Burroughs-Building\" ist nach dem Architekten benannt, Sir James Burroughs, Master des Gonville and Caius College, und wurde 1736 errichtet. Es gehört zu einer Reihe von neu-palladianischen Gebäuden in Cambridge; zu diesen gehören die Hall und der Old Court von Trinity Hall und die Kapelle von Clare College.", "section_level": 2}, {"title": "Kapelle.", "content": "Die Kapelle wurde 1628 an Stelle der alten Hostels (Unterkünfte) in der Nähe des Haupteingangs errichtet. Zuvor war die naheliegende Marienkirche (die im 13. Jahrhundert noch Simon Petrus geweiht war) als Collegekapelle verwendet worden. Die Kapelle wurde am 17. März 1632 von Francis White, Bischof von Ely konsekriert. Der Stil der Kapelle lässt erkennen, dass bei ihrer Errichtung der Arminianismus aktuell war. Die von Bischof William Laud bevorzugte gotische Baukunst herrscht vor, die Kapelle weist auch neuere Renaissance-Elemente auf (zum Beispiel eine Pietà). Ihre Lage in der Mitte einer Seite eines Hofes, in einen Bogengang eingebaut, ist für Cambridge ungewöhnlich, nur das Emmanuel College hat eine ähnlich angeordnete Kapelle von Christopher Wren. Die heutigen Glasfenster wurden 1855 vom Glasmaler Max Ainmiller gemalt. Die erste in der Kapelle beigesetzte Person war Samuel Horne, ein Fellow des Peterhouse. Horne war möglicherweise auch Kaplan der Kapelle.", "section_level": 2}, {"title": "Old Court.", "content": "Der \"Old Court\" (alter Hof) liegt jenseits der Bögen der Kapelle. Im Süden des Hofes liegt der Speisesaal, das einzige Gebäude des Colleges, das aus dem 13. Jahrhundert stammt. Er wurde zwischen 1866 und 1870 durch George Gilbert Scott junior wiederhergestellt. Unter Scott wurden unter anderem die Holzdecke repariert und die Bleiglasfenster durch präraffaelische Exemplare von William Morris, Ford Madox Brown und Edward Burne-Jones ersetzt. Der Speisesaal wurde 2006–07 restauriert. Die Nord- und die Westseite des Old Court wurden im fünfzehnten Jahrhundert errichtet. Die Kapelle mit ihren Bogengängen bildet die Ostseite des Hofes und gleichzeitig seinen Zugang. Die Räume am Old Court werden von Studenten und einigen Fellows bewohnt.", "section_level": 2}, {"title": "Gisborne Court.", "content": "Der \"Gisborne Court\" ist vom Old Court aus zugänglich, wo auf der Westseite ein Durchgang ist. Er wurde in den Jahren 1825–26 mit den Mitteln errichtet, die Francis Gisborne, ein früherer Fellow, 1817 dem College vermacht hatte. Der Hof ist mit weißen Backsteinen im neugotischen Stil nach den Plänen von \"William McIntosh Brookes\" errichtet. Nur drei Seiten des Hofes wurden bebaut, die Westseite wurde durch eine 1939 abgebrochene Mauer begrenzt, an deren Stelle zu Beginn des 21. Jahrhunderts das nach Frank Whittle benannte \"Whittle Building\" errichtet wurde. Das im Februar 2015 eröffnete Gebäude wurde vom Architekten John Simpson im neugotischen Stil entworfen, um es an seine Umgebung anzupassen, stieß aber wegen dieser traditionellen Gestaltung auch auf Kritik. Die Zimmer am Gisborne Court werden hauptsächlich von Studenten bewohnt. Im Whittle Building befinden sich auch der Aufenthaltsraum der Studenten und ihre Bar.", "section_level": 2}, {"title": "Fen Court und das Birdwood Building.", "content": "Westlich des Gisborne Court liegt \"Fen Court\", ein teilweise auf Stelzen gebautes Gebäude aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Fen Court wurde 1939 bis 1941 nach den Plänen von H. C. Hughes und Peter Bicknell errichtet. Es gehört zu den ersten Gebäuden in Cambridge, die im Bauhaus-Stil errichtet wurden. Das angebaute Badehaus wird \"Birdwood Building\" (nach dem früheren Master William Birdwood) genannt und bildet zurzeit die westliche Grenze des Gisborne Court. Das Badehaus wurde auch von Hughes und Bicknell geplant und 1932 bis 1934 errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Gärten.", "content": "Am Gelände südlich des Gisborne Court wurden im 19. Jahrhundert Hirsche gehalten, seither wird es \"Deer Park\" genannt, vorher wurde es \"the Grove\" (der Hain) genannt. Damals war der Deer Park als kleinstes Hirschgehege Englands bekannt. Die Tiere starben aber nach dem Ersten Weltkrieg. Die anderen Gärten sind der \"Fellows' Garden\", der zwischen der Perne Bibliothek (und den angebauten Gebäude am Old Court) und dem Fitzwilliam-Museum liegt und der \"Scholars’ Garden\" im Süden des Geländes, beim William-Stone-Building.", "section_level": 2}, {"title": "William-Stone-Building.", "content": "Das \"William-Stone-Building\" liegt südlich des Deer Parks und wurde mit der Hinterlassenschaft von William Stone (1857–1958) errichtet, der ein ehemaliger Student des Colleges war (1963–64), nach den Plänen von Sir Leslie Martin und Sir Colin St John Wilson. Das William-Stone-Building ist ein achtstöckiges Gebäude, das sowohl von Studenten als auch von Fellows bewohnt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Wohnung des Masters.", "content": "Die Wohnung des Masters (\"Master’s Lodge\") liegt auf der östlichen Seite der Trumpington Street und wurde 1727 mit dafür zweckgebundenen Mittel der Erbschaft des Fellows Charles Beaumont, Sohn des früheren Masters Joseph Beaumont, erworben. Sie ist mit roten Backsteinen im Queen Anne Style gebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Hostel.", "content": "Das \"Hostel\" (Herberge) liegt nahe der Wohnung des Masters auf der östlichen Seite der Trumpington Street und wurde 1926 im Neu-Georgianischen Stil errichtet. In ihm wohnen zurzeit Studenten und einige Fellows. Während des Zweiten Weltkrieges war hier die London School of Economics untergebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das College hat im Laufe seiner Geschichte fünf verschiedene Wappen benutzt. Das Wappen zeigt innen das Wappen des Gründers \"Hugh de Balsham\", und außen die Kronen der Diözese Ely.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Absolventen.", "content": "Zu den Mitgliedern von Peterhouse gehören drei Nobelpreis-Träger: Aaron Klug, Archer J. P. Martin und Max Ferdinand Perutz. Weitere bekannte Absolventen sind William Thomson, 1. Baron Kelvin, Charles Babbage und Augustus FitzRoy, 3. Duke of Grafton. Ein bekannter Student des Peterhouse im 18. Jahrhundert war der Dichter und Historiker Thomas Gray; er verließ das College noch vor seinem Abschluss und wechselte in das Pembroke College. Im 20. Jahrhundert war das College sowohl für seine Leistungen in der Geschichtswissenschaft als auch in der Naturwissenschaft bekannt. Bekannte Fellows der historischen Fachrichtung waren Adolphus William Ward, Harold Temperley, Herbert Butterfield, Hugh Trevor-Roper, Maurice Cowling und Niall Ferguson. Bekannte Fellows der Naturwissenschaft waren Aaron Klug, Max Perutz, Archer J. P. Martin, Frank Whittle und James Dewar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peterhouse ist das älteste bestehende College der Universität Cambridge. Es wurde 1284 von Hugh von Balsham, Bischof von Ely gegründet. Peterhouse beherbergt 284 Studenten, 130 Postgraduierte und 45 Fellows, es ist damit das kleinste College in Cambridge, das auch Studenten beiderlei Geschlechts aufnimmt. Der Name \"Peterhouse\" wird ohne den Zusatz „College“ verwendet.", "tgt_summary": "剑桥大学彼得学院(英语:英语:Peterhouse, Cambridge) 始建于1284年,是剑桥大学建立最早的学院。彼得学院现有284名本科生,130名研究生和45名院士,是剑桥大学最小的学院。", "id": 1338132} {"src_title": "Node.js", "tgt_title": "Node.js", "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Die Skriptsprache \"JavaScript\" gibt eine ereignisgesteuerte Architektur vor. Diese hat im Serverbetrieb den Vorteil, pro bestehender Verbindung weniger Arbeitsspeicher zu verbrauchen als bei vergleichbaren Anwendungen, die für jede geöffnete Verbindung einen eigenen Thread starten.", "section_level": 1}, {"title": "Performance.", "content": "Node.js wird mit besonderem Fokus auf die Performance entwickelt. So kommt statt standardmäßigem blockierendem I/O zum Einsatz. Zugriffe auf das Netzwerk und Dateisystem werden über die von Libuv bereitgestellte Ereignisschleife (\"event loop)\" und den darunterliegenden \"thread pool\" abgearbeitet. Dadurch werden weniger eigene Threads erstellt, um den Overhead minimal zu halten.", "section_level": 1}, {"title": "Module.", "content": "Node.js enthält einige Module, die direkt in das Binärpaket kompiliert wurden. Dazu gehören neben dem Modul für asynchronen Netzwerkzugriff auch Adapter für das Dateisystem, Puffer, Zeitgeber und eine allgemein gehaltene Datenstrom-Klasse. Darüber hinaus können zusätzliche Module eingebunden werden, zum Beispiel über vorkompilierte Dateien mit der Dateiendung \".node\" oder in Form einfacher JavaScript-Dateien. Die JavaScript-Module folgen der CommonJS-Konvention, einem Standard für JavaScript-Systeme, die außerhalb von Browsern betrieben werden, und stellen somit über eine Variable namens \"exports\" Zugriff auf Funktionen und Variablen des entsprechenden Moduls her. Zur Verwaltung der Module gibt es den Paketmanager \"npm\", in dessen Depot sich über 751.000 Pakete (Juli 2018) befinden. Dieser sorgt, unter Berücksichtigung von Abhängigkeiten, für die Installation, Aktualisierung und das Kompilieren von Binärmodulen.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "HTTP-Server-Version eines Hallo-Welt-Programmes in Node.js, das text/html als Content-Type-Header und den Port 3000 verwendet: var http = require('http'); http.createServer(function (req, res) { }).listen(3000); Als weiteres Beispiel ein einfacher TCP-Server, der auf Port 7000 Daten empfängt und mit „Hallo“ antwortet und dann alle empfangenen Daten unverändert zum Client zurücksendet: var net = require('net'); var endOfLine = require('os').EOL; var server = net.createServer(function (socket) { }); server.listen(7000, 'localhost');", "section_level": 1}, {"title": "Ehemaliger Fork „io.js“.", "content": "Aufgrund von Unzufriedenheit mit dem Tempo der Weiterentwicklung spaltete sich das Projekt io.js von Node.js ab, in dem einige der wichtigsten Node.js-Entwickler weiterarbeiteten, die mit dem Mutterprojekt unzufrieden waren. Das erste Release wurde am freigegeben. Der Fork ist kompatibel zu Node.js und dem Node Package Manager. Am verkündeten beide Projekte die Zusammenführung zur Node.js-Foundation, die eine gemeinsame Weiterentwicklung unter einem Open-Government-Modell ermöglichen soll. Die Zusammenführung wurde mit dem Erscheinen von Node.js 4.0 abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Neue Hauptversionen werden alle sechs Monate veröffentlicht. Mit geraden Nummern versehene Versionen werden im April veröffentlicht, mit ungeraden Nummern versehene im Oktober. Wenn eine neue ungerade Versionsnummer veröffentlicht wird, wechselt die vorige gerade in den LTS-Zustand (Long Term Support) und wird zunächst weitere 18 Monate aktiv gepflegt und anschließend weitere 12 Monate nur noch gewartet.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "Eine Liste von ausgewählten Projekten, die auf Node.js basieren: Darüber hinaus enthält das offizielle Node.js-Wiki eine Liste von Projekten, Anwendungen und Unternehmen, die Node.js einsetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Node.js ist eine plattformübergreifende Open-Source-JavaScript-Laufzeitumgebung, die JavaScript-Code außerhalb eines Webbrowsers ausführen kann. Damit kann zum Beispiel ein Webserver betrieben werden. Node.js wird in der JavaScript-Laufzeitumgebung „V8“ ausgeführt, die ursprünglich für Google Chrome entwickelt wurde, und bietet eine ressourcensparende Architektur, die eine besonders große Anzahl gleichzeitig bestehender Netzwerkverbindungen ermöglicht.", "tgt_summary": "Node.js 是能够在服务器端运行 JavaScript 的开放源代码、跨平台 JavaScript 执行环境。Node.js 由 Node.js Foundation(已与 JS Foundation 合并为 OpenJS Foundation)持有和维护,亦为 Linux 基金会的项目。Node.js采用Google开发的V8执行程序码,使用事件驱动、非阻塞和异步输入输出模型等技术来提高效能,可优化应用程序的传输量和规模。这些技术通常用于资料密集的即时应用程序。", "id": 1967220} {"src_title": "Thomas Thabane", "tgt_title": "湯姆·塔巴內", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und erste Ämter.", "content": "Nach dem Schulbesuch wurde Thabane am \"Morija Teacher Training College\" in Morija zum Primarschullehrer ausgebildet. Anschließend absolvierte er am Pius XII College in Roma ein Studium der Politikwissenschaften und Anglistik, das er 1964 mit einem Bachelor of Arts abschloss, der damals von der Universität von Südafrika (UNISA) vergeben wurde. Thabane war dann zunächst von 1966 bis 1970 als Leitender Assistent und als Stellvertreter des Verwaltungsdirektors (Clerk) des Senats tätig. Danach war er zwischen 1970 und 1972 Assistent der Verwaltungssekretäre des Gesundheits- und des Erziehungsministeriums sowie im Anschluss als Leitender Sekretär (Principal Secretary) de facto Vizejustizminister von 1972 bis 1976. Nach Tätigkeiten als Leitender Sekretär im Gesundheitsministerium von 1978 bis 1983 und im Außenministerium von 1983 bis 1985 war er schließlich von 1985 bis 1986 Leitender Sekretär im Innenministerium.", "section_level": 2}, {"title": "Ämter nach dem Militärputsch 1986.", "content": "Nach dem Militärputsch vom 20. Januar 1986 gegen Premierminister Leabua Jonathan wurde er vom Vorsitzenden des Militärrates General Justin Metsing Lekhanya zum Sekretär des regierenden Militärrates sowie zum politischen Berater des Militärs ernannt. Anschließend war er als Sekretär der Regierung (Government Secretary) von 1988 bis 1990 weiterhin enger Mitarbeiter Lekhanyas. 1990 wurde er schließlich von Lekhanya zum Minister für Auswärtige Angelegenheiten, Information und Rundfunk ernannt. Nach dem Sturz Lekhanyas durch einen Militärputsch von Elias Phisoana Ramaema ging Thabane im April 1991 ins Exil nach Südafrika und arbeitete dort als Makler. Nach der Wiederherstellung der Demokratie kehrte er im April 1993 nach Lesotho zurück. Zwischendurch, von März bis Juni 1994, war er für die Unabhängige Wahlkommission (Independent Electoral Commission) der Provinz Freistaat in Südafrika tätig. Von 1995 bis 1998 war er Politischer Sonderberater von Premierminister Ntsu Mokhehle. Bei den Wahlen von 1998 wurde er zum Abgeordneten der Nationalversammlung gewählt und vertrat dort als Mitglied der regierenden Partei Lesotho Congress for Democracy (LCD) den Wahlkreis \"Abia\". Kurz nach der Wahl berief ihn Premierminister Bethuel Pakalitha Mosisili im Juni 1998 zum Außenminister und Minister für Internationale Beziehungen. Im Rahmen einer Kabinettsumbildung wurde er 2002 zunächst Innenminister sowie Minister für öffentliche Sicherheit und danach 2004 Minister für Kommunikation, Wissenschaft und Technologie.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung der ABC und erste Wahl zum Premierminister.", "content": "Im Oktober 2006 trat er zurück und verließ mit 17 weiteren Abgeordneten den regierenden LCD. Im Anschluss gehörte er zu den Mitgründern der All Basotho Convention (ABC), deren Vorsitzender er 2007 wurde. 2007 konnte er sein Mandat in der Nationalversammlung verteidigen; die ABC erhielt 17 der 120 Sitze. Bei den Wahlen am 26. Mai 2012 wurde er an der Spitze der ABC erneut wiedergewählt. Dabei steigerte sich die ABC auf 30 Mandate. Mit LCD und Basotho National Party (BNP) bildete Thabane eine Koalition und wurde so am 8. Juni 2012 zum Premierminister ernannt. Er war fortan auch Minister für Verteidigung, Polizei und Nationale Sicherheit. Im Juni 2014 suspendierte Thabane die Nationalversammlung, um einem Misstrauensvotum seines Koalitionspartners LCD unter Mothetjoa Metsing zuvorzukommen. Er setzte Ende August den Befehlshaber der Lesotho Defence Force (LDF), Tlali Kamoli, ab; dieser verließ sein Amt aber nicht. Am 30. August 2014 besetzten Angehörige des Militärs das Hauptquartier des Lesotho Mounted Police Service sowie einen Rundfunksender und umstellten mehrere Regierungsgebäude. Thabane sprach von einem Staatsstreich und floh offenbar mit Hilfe südafrikanischer Soldaten in das benachbarte Südafrika. Metsing übernahm die Regierungsgeschäfte. Am 3. September kehrte Thabane nach Maseru zurück. Nach Vermittlung durch den südafrikanischen Vizepräsidenten Cyril Ramaphosa wurde der Wahltermin auf Februar 2015 vorgezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Abwahl 2015 und erneute Wahl zum Premierminister.", "content": "Bei den Wahlen 2015 konnte sich die ABC unter Thabane zwar auf 46 Mandate verbessern, der stark geschwächte LCD bildete jedoch einen Koalition mit Democratic Congress (DC) und mehreren Kleinparteien, so dass Thabane sein Amt verlor und durch seinen Vorgänger Mosisili abgelöst wurde. Nach der Ermordung eines Finanziers der ABC und der erneuten Ernennung Kamolis als Kommandeur der LDF floh Thabane am 11. Mai 2015 abermals nach Südafrika. Er beantragte dort politisches Asyl. Thabane und der stellvertretende Vorsitzende des DC Monyane Moleleki kündigten am 24. November 2016 nach Verhandlungen die Bildung einer „Einheitsregierung“ mit Moleleki als Premierminister und Thabane als Stellvertreter einschließlich der drei bisherigen Oppositionsparteien an. Am 12. Februar 2017 kehrte Thabane zusammen mit den zwei weiteren Oppositionsführern aus seinem Exil zurück, die Regierung blieb aber bis zu vorgezogenen Neuwahlen im Amt. Bei den Wahlen 2017 erhielt Thabanes ABC 51 von 120 Sitzen. Thabane bildete eine Koalition mit Molelekis Alliance of Democrats, BNP und Reformed Congress of Lesotho, die ihn am 16. Juni 2017 zum Premierminister wählte. Im April 2019 schloss er das Parlament, da ein Misstrauensvotum von Teilen der ABC sowie des DC und der BNP bevorstand.", "section_level": 2}, {"title": "Mordprozess, Rücktrittsankündigungen und Rücktritt.", "content": "Am 16. Januar 2020 erklärte Thabane nach Bekanntwerden des Haftbefehls gegen seine Frau (siehe unten), dass er zurücktreten wolle, nannte aber kein Datum. Am 19. Februar forderte ihn seine eigene Partei ultimativ zum Rücktritt auf. Während die Polizei am Folgetag angab, dass er wie seine Frau des Mordes beschuldigt werde, gab er an, spätestens Ende Juli zurücktreten zu wollen. Am 21. Februar war er zur Eröffnung der Anklage vor Gericht geladen, reiste aber „zur medizinischen Behandlung“ nach Südafrika. Am 3. April 2020 übernahm Thabane auch das Amt des Verteidigungsministers. Am 20. April unterzeichneten eine südafrikanische Delegation unter dem Ex-Minister Jeff Radebe und der lesothische Vizepremier Monyane Moleleki eine Absichtserklärung, nach der Thabane ein „sofortiger“, „würdevoller“ Rücktritt ermöglicht werde. Am 8. Mai 2020 scheiterte ein Misstrauensantrag gegen Thabane, der von 33 ABC- und 26 DC-Abgeordneten und somit von 59 der 120 Parlamentarier unterstützt wurde. Am 11. Mai entschied der \"Speaker\" der Nationalversammlung, dass Thabane bis zum 22. Mai zurücktreten müsse, da er nach offiziellen Verlautbarungen zahlreicher Abgeordneter und Parteien weniger als die Hälfte der Abgeordneten hinter sich habe. Thabane unterzeichnete jedoch das Schreiben der neuen Koalition und gab anschließend an, er selbst sei ihr Anführer – die Ernennung des ABC-Politikers Moeketsi Majoro zum Spitzenkandidaten der neuen Koalition bezeichnete er als null und nichtig. Der Attorney General, Hae Phoofolo, vertrat die Meinung, dass Thabane nicht zum Rücktritt gezwungen werden könne. Am 18. Mai traf sich das Council of State, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Thabane kündigte anschließend erneut seinen Rücktritt an; am 19. Mai vollzog er ihn.", "section_level": 2}, {"title": "Vorwürfe.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mögliche Einflussnahme externer Kräfte und Korruption.", "content": "2014 hatte Thabane zwei Mitglieder der südafrikanischen Gupta-Familie mit Diplomatenpässen ausgestattet, um sie als Wirtschaftsberater zu gewinnen. Im Dezember 2017 wurde jedoch bekannt, dass die beiden Männer über ihre Briefkastenfirma \"Tequesta Group\" Einfluss auf die lesothische Regierung ausgeübt hatten, um eine Diamantenmine in ihren Besitz zu bringen. Nach mehreren 2017 bekanntgewordenen Quellen ko-finanzierten sie Thabanes Wahlkampf 2015 und womöglich auch 2017. Thabanes Sohn Potlako wurde eine Anstellung bei \"Tequesta\" angeboten. Im Februar 2018 begann eine Untersuchung des lesothischen \"Directorate on Corruption and Economic Offences\" gegen Thabane und seinen Sohn. Seit 2017 wird er wegen der Ernennung des aus China stammenden Unternehmers Yan Xie zum \"Head of special projects and the Prime Minister’s special envoy and trade advisor on the China-Asia trade network\" (etwa: „Vorsitzender für spezielle Projekte und Spezialgesandter des Premierministers und Handelsberater für das chinesisch-asiatische Handelsnetzwerk“) kritisiert. Nach Angaben aus Oppositionskreisen beteiligte sich Xie an der Finanzierung der Hochzeit Thabanes im Jahr 2017, kurz nach seiner Ernennung. Dabei waren 15.000 Personen im Setsoto Stadium zu Gast. Nach eigene Angaben spendete Xie 20.000 bis 30.000 Maloti, nach Angaben aus der ABC bezahlte er fast die gesamte Feier.", "section_level": 3}, {"title": "Kritik aus der eigenen Partei.", "content": "Im Frühling der Südhalbkugel 2018 wurde Thabane parteiintern wegen der angeblichen Einmischung seiner Frau in die Politik und seiner altersbedingt abnehmenden Handlungsfähigkeit kritisiert. Nach einer Neuwahl des Parteivorstandes im Februar 2019, die Thabane nicht akzeptierte, wurde er im Juli 2019 von seiner eigenen Partei per Mehrheitsbeschluss für sechs Jahre suspendiert. Auch diesen Beschluss wies Thabane zurück. Seit Juni 2019 liegt ein Antrag des von Nqosa Mahao geführten Flügels und von Oppositionsparteien in der Nationalversammlung auf ein Misstrauensvotum gegen Thabane vor; er wurde aber bisher nicht zur Abstimmung zugelassen (Stand 7. Mai 2020). Im März 2020 verabschiedete die Nationalversammlung eine Verfassungsänderung, nach der der Premierminister das Recht verliert, nach einer Abwahl durch ein Misstrauensvotum ohne eigene Mehrheit Neuwahlen ausrufen zu dürfen. Am 20. März ließ Thabane erneut – mit Hinweis auf die COVID-19-Pandemie – das Parlament für drei Monate schließen. Das Verfassungsgericht urteilte am 17. April, dass die Schließung „irrational“ und damit illegal sei. Am 28. April billigte der Senat die Verfassungsänderung zu Misstrauensvoten; am 7. Mai 2020 wurde sie in der \"Gazette\" veröffentlicht.", "section_level": 3}, {"title": "Behinderung der Polizeiarbeit im Mordfall Lipolelo Thabane.", "content": "Der 2019 vorläufig suspendierte Polizeichef Holomo Molibeli warf Thabane im Dezember 2019 vor, in die Ermordung von dessen Ex-Frau im Jahr 2017 verwickelt zu sein (siehe unten). Seine Frau Liabiloe Maesaiah Thabane, die First Lady, wird des Mordes beschuldigt; sie sollte vernommen werden, floh aber am 10. Januar 2020 vor den Ermittlungsbehörden nach Südafrika. Anschließend wurde ein Haftbefehl ausgestellt. Sie kehrte am 3. Februar nach Lesotho zurück und stellte sich der Polizei. Am 18. März 2020 wies der \"High Court\" die Suspendierung Molibelis als nicht rechtmäßig zurück. Am 18. April 2020 ließ Thabane Militär durch die Straßen Maserus fahren und Berichten zufolge hochrangige Polizeioffiziere, darunter Molibeli, festnehmen.", "section_level": 3}, {"title": "Familie.", "content": "Thabanes erste Frau hieß ’Matoka Judith Thabane, geboren als ’Mamotapanyane Yayi Fobo. Er ließ sich von ihr scheiden. Von 1987 bis 2017 war er mit Lipolelo Alice Thabane verheiratet. Ab 2012 lebte er getrennt von ihr; 2015 wurde sie jedoch gerichtlich als \"First Lady\" bestätigt. Thabane lebt seit 2012 mit Liabiloe Maesaiah Thabane zusammen, die schon damals als seine Frau galt und die er nach Amtsantritt 2017 offiziell heiratete. Lipolelo Thabane wurde am 14. Juni 2017 von unbekannten Tätern erschossen, zwei Tage vor Thabanes erneuter Vereidigung als Premierminister. Am Tag seiner Vereidigung 2017 starb auch ’Matoka Judith Thabane. Thabane hat drei Töchter und zwei Söhne, davon vier Kinder aus erster Ehe. Mit Lipolelo Thabane hatte Thomas Thabane eine Tochter, die als Nkoya Mmabatsoeneng Hlaele mit seinem innerparteilichen Widersacher Lebohang Hlaele verheiratet ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Motsoahae Thomas „Tom“ Thabane (* 28. Mai 1939 in Makhoakhoeng (heute Teil von Maseru), Basutoland) ist ein Politiker aus Lesotho. Er bekleidete zahlreiche Ämter; 1990 wurde Thabane erstmals zum Minister ernannt. Am 8. Juni 2012 wurde er für die All Basotho Convention (ABC) zum Premierminister von Lesotho gewählt. Mit der Wahl Bethuel Pakalitha Mosisilis am 17. März 2015 musste er sein Amt wieder abgeben. 2017 gewann er erneut die Wahlen und wurde am 16. Juni abermals als Premierminister vereidigt.", "tgt_summary": "汤马斯·莫措阿海·「汤姆」·塔巴内(Thomas Motsoahae \"Tom\" Thabane,1939年-5月28日)是莱索托的政治家,曾任莱索托首相。他是莱索托民主大会党的成员,从1998年至2006年间并在首相莫西西利政府中任职。但在2006年,他从莱索托民主大会党分裂,形成全巴索托大会党。担任了五年多的反对党,他终于在2012年5月的议会选举后,与其他反对党组成联合政府,并被任命为首相。", "id": 2377955} {"src_title": "Institutio Christianae Religionis", "tgt_title": "基督教要义", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich wurde die \"Institutio\" von Calvin als Katechismus für Gebildete verfasst. Deshalb ist die erste Ausgabe auch in Latein, erst 1541 erschien eine französische Fassung. Er war von der Verfolgung seiner Glaubensgenossen in Frankreich bewegt und wollte mit der Institutio anfangs unter anderem darlegen, dass sie mitnichten Ketzer und Aufwiegler seien, sondern seriöse Erneuerer des biblischen Glaubens und der wahren Kirche. Die Institutio sollte, laut Calvin, „ein Schlüssel und eine Tür zu einem guten und rechten Verständnis der Heiligen Schrift“ sein. Durch die große Resonanz der damaligen Bevölkerung erweiterte er die Institutio fortwährend über fast 25 Jahre seines Lebens. Die erste Ausgabe der Institutio widmete er dem französischen König Franz I., da Calvin damit – jedoch vergeblich – hoffte, er könne ihn von der Verfolgung der Hugenotten abbringen. Franz I. las wohl weder die Widmung noch das Buch. Calvin vollendete die Institutio, die zunächst gerade einmal sechs Kapitel umfasste, am 23. August 1535. Im März 1536 wurde die erste Ausgabe dann bei dem Basler Buchdrucker Thomas Platter gedruckt und veröffentlicht. Anschließend übersetzte er die im Jahre 1539 auf 17 Kapitel erweiterte lateinische Ausgabe erstmals ins Französische und veröffentlichte diese Ausgabe im Jahr 1541. Eine weitere überarbeitete lateinische Ausgabe erschien 1543 mit 21 Kapiteln, die französische Übersetzung wurde im Jahr 1545 veröffentlicht. Bei der vorletzten Überarbeitung aus dem Jahr 1550 (französische Übersetzung: 1551) wurden die Kapitel zusätzlich wegen des großen Umfangs in Paragraphen unterteilt. Die letzte deutlich erweiterte Ausgabe der Institutio in Latein ließ Calvin durch den Genfer Buchdrucker Robert Estienne im Jahr 1559 publizieren, die französische Übersetzung erschien im Jahr 1560. Durch die fortlaufenden Erweiterungen wuchs die Institutio zu einem großen Lehrwerk des christlichen Glaubens im reformatorischen Sinne heran. Aus den 6 Kapiteln der ersten Ausgabe von 1536 wurden in der letzten Ausgabe von 1559 80 Kapitel. Die lateinische und französische Ausgabe der Institutio wurden im Laufe der Jahrhunderte in viele andere Sprachen übersetzt. Die erste Gesamtübersetzung ins Deutsche erschien bereits 1572 in Heidelberg. Dieser folgte im Jahr 1823 eine Neuübersetzung von Buch I und Buch II durch Friedrich Adolf Krummacher. 1909 erschien zum Jubiläum des 400. Geburtstages Calvins eine verkürzte Übersetzung ins Deutsche von Ernst Friedrich Karl Müller. Da die letzte Gesamtübersetzung aus dem 16. Jahrhundert stammt, entschloss sich Otto Weber eine Gesamtübersetzung aller vier Bücher, mit Bezug auf die Teilübersetzung Müllers, vorzunehmen. Der erste Teilband erschien 1936, der zweite Teilband 1937 und der dritte Teilband 1938. Sechs Neuauflagen sind bis 1997 herausgegeben worden. Aus Anlass des 500. Geburtstages Calvins und aufgrund der Tatsache, dass alle Neuauflagen vergriffen sind, wurde die Übersetzung Webers von Matthias Freudenberg und Wissenschaftlern aus den Niederlanden und aus Deutschland bearbeitet und 2008 neu herausgegeben. Die erste Übersetzung der weniger populären ersten Ausgabe von 1536 ins Deutsche erfolgte von Bernhard Spiess im Jahr 1887. Diese wurde bearbeitet und 2008 von Thomas Schirrmacher neu herausgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Die letzte Ausgabe besteht aus 4 Teilen (auch \"Bücher\" genannt) mit insgesamt 80 Kapiteln. Der Inhalt ist wie folgt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Institutio Christianae Religionis ( \"Unterricht\" (oder auch \"Unterweisung\") \"in der christlichen Religion\") ist das theologische Hauptwerk von Johannes Calvin. Als eines der wichtigsten Bücher der Reformation wurde die \"Institutio\" das theologische Lehrbuch der französischsprachigen reformierten Kirche und Grundlage der Theologie der reformierten Kirche außerhalb Frankreichs. Dadurch beeinflusste sie die christlich geprägte westliche Welt und ist auch noch heute unter Reformierten und Theologiestudenten verbreitet.", "tgt_summary": "《基督教要义》(,),又译《基督教要旨》,是基督教加尔文派神学家约翰·加尔文关于新教系统神学的一本著作。这部作品在西方世界具有十分重大的影响力,并在世界上很多地方作为神学学者的必读书目。《基督教要义》最早于1536年以拉丁语出版,后来在1541年以作者本人的母语法语出版,并在1559年和1560年分别以拉丁语和法语形成最终版,其中拉丁语版共80章。", "id": 355590} {"src_title": "Irreplaceable", "tgt_title": "絕無僅有", "src_document": [{"title": "Hintergrund und Inspiration.", "content": "\"Irreplaceable\" war zunächst nicht für Beyoncé Knowles gedacht, sondern für Chrisette Michele. Das norwegische Produzententeam Stargate und der US-amerikanische R&B-Sänger Ne-Yo schrieben das Lied im Stile eines Country-Songs. Der Text, der von einer in die Brüche gegangenen Beziehung erzählte, war zunächst von Ne-Yo aus einer männlichen Perspektive verfasst worden, wurde dann aber so umgeschrieben, dass es von beiden Geschlechtern gesungen werden konnte. Das Lied war zunächst für Country-Interpreten wie Shania Twain, Carrie Underwood und Faith Hill gedacht. Als Ne-Yo das Lied auf einer Gitarre spielte, dachte er zunächst, dass es für diese Interpreten passen würde. Aber als das Schlagzeug zur Musik hinzugefügt wurde, kam es zu einem stärkeren R&B-Einfluss und Ne-Yo entschied sich, ein R&B-Pop-Country-Western-Lied zu produzieren. Im Studio versuchten sie zunächst den Song von einem männlichen Interpreten singen zu lassen, den Song, aber es wurde schnell klar, dass eine männliche Stimme nicht zu so einem Lied passt. Währenddessen arbeitete Knowles schon an ihrem Album \"B'Day\", nachdem sie im Film \"Dreamgirls\" die Hauptrolle gespielt hatte. Nach einiger Zeit wurde ihr ein Demo von \"Irreplaceable\" vorgestellt, von dem sie begeistert war, also fragte Knowles, ob sie den Gesang zum Lied beisteuern könne. Später ärgerte sich Ne-Yo, dass Beyoncé den Song als ihren ausgab, obwohl der gesamte Text von ihm stammte. Beyoncé hatte lediglich die Harmonien verändert und das Arrangement des Gesangs. Die beiden konnten jedoch ihre Differenzen beilegen, zumal diese auf Missverständnissen beruhten. Zunächst waren die Produzenten nicht überzeugt, da das Lied nicht auf das \"B’Day-\"Album zu passen schien, das bis zu diesem Zeitpunkt ein hartes Clubalbum war. Doch Swizz Beats war überzeugt, dass der Song die richtige Wahl war. Beyoncé ließ einiges am Song ändern. So ließ sie weitere Drums hinzufügen, den Gesang umarrangieren und sang etwas höher als auf dem Demo. Espen Lind und Amund Bjørklund, das Produzententeam Espionage, schrieben die Akkorde und den Gitarren-Part. Toningenieur bei den Aufnahmen in den Sony Music Studios in New York City war Jim Crauana, den Mix übernahm Jason Goldstein. Goldstein benutzte einen Equalizer für das Schlagzeug. Die Akustikgitarre wurde mit einem analogen Flanger über einen TC 1210 aufgenommen. Die Aufnahme gestaltete sich nach seiner Ansicht sehr einfach, da es sich praktisch um einen Old-School-Titel handelte, der auch auf jedem Rock- oder Pop-Album zu voller Geltung kommen könnte. Er variierte etwas beim Gesang, verwendete ein Achtel Echo, um eine kleine Verzögerung zu erzeugen und die Stimme so breiter klingen zu lassen. Mit dem Ergebnis waren schließlich alle zufrieden, aber man befürchtete, dass das Lied zu poppig für Beyoncés Hörerschaft war und daher nicht auf Urban-Stationen gespielt werden würde. Damit hätten sie nicht falscher liegen können.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalisches und Inhalt.", "content": "\"Irreplaceable\" ist ein Pop-Lied mit R&B- und Country- Einflüssen, geschrieben in B-Dur, Das Tempo beträgt 88 bpm. Knowles Stimmumfang umfasst zwei und eine halbe Oktave, von B♭ zu E♭. \"Irreplaceable\" nutzt eine Akustische Gitarre, welche die B♭-F-Cm-E♭ Akkordfolge spielt. Hermansen und Eriksen kombinierten die klassische Progression auf eine akustische Gitarre, auf einen modernen 808-Drumbeat und auf Celli. Al Shipley vom Stylus Magazine erklärte, dass die Gitarrenmelodie ebenfalls auf Rihannas Single \"Hate That I Love You\", ein Lied das auch von Stargate und Ne-Yo produziert wurde, enthalten war. Die Single \"With You\" von Chris Brown enthielt ebenso die gleiche Gitarrenmelodie, worauf Rob Sheffield vom \"Rolling Stone\" Magazin meinte, das Stargate versuchten mit ihrer Erfolgsformel doppelt abzusahnen. \"Irreplaceable\" handelt von einer Frau, die mit ihrem Freund Schluss macht, weil sie ihn mit einer anderen Frau erwischt hat. Hermansen erklärte: \"Es ist ein Lied, das jeder hören kann und zu dem jeder einen Bezug hat\". Bill Lamb von About.com erklärte, dass das Thema von \"Irreplaceable\" einige Ähnlichkeiten zum Konzept von Terry McMillans \"Waiting to Exhale\" von 1995 hat. Das Lied ist in einer Vers-vor-Chorus-Chorus-Form. Es beginnt mit der Gitarre, Knowles singt das Hook-Intro “To the left, to the left”, wiederholt das drei Mal. In Takt sieben beginnt die erste Strophe, in der sie mit ihrem Freund über ihre Beziehung diskutiert und dann mit ihm Schluss macht. Dem Vor-Refrain und Refrain folgen die zweite Strophe, in der sie ihren Freund beim Fremdgehen entdeckt. Die zweite Strophe wird wiederholt und geht in die Bridge über. Es folgt erneut das Intro und der Refrain wird wiederholt und ausgefadet.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung und Live-Aufführungen.", "content": "Gefolgt von \"B'Day\"'s erster Single \"Déjà Vu\" und \"Ring the Alarm\" wurde \"Irreplaceable\" als dritte Single des Albums am 5. Dezember 2006 bei Knowles Plattenlabel Columbia Records veröffentlicht. Knowles nahm auch eine Spanische Version namens \"Irreemplazable\" auf, die auf der Deluxe Edition von \"B'Day\" enthalten ist und am 12. Juni 2007 veröffentlicht wurde. Eine \"Irreemplazable\"-EP wurde in den USA am 28. August und in Europa am 10. September 2007 veröffentlicht. Seine Uraufführung hatte \"Irreplaceable\" bei den American Music Awards 2006, wo Knowles das Lied bei der Eröffnungsshow live sang. Die Amerikanische Country-Band Sugarland, die dafür bekannt ist, bei Live-Auftritten Knowles Lieder zu covern, führte bei den American Music Awards 2007 eine Country-Version von \"Irreplaceable\" live auf. \"Irreplaceable\" führte Knowles 2007 immer als letztes Lied der \"The-Beyoncé-Experience\"-Welttour live auf. Die Live-Aufführung im Staples Center, Los Angeles, ist auf der DVD \"The Beyoncé Experience Live!\" enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "\"Irreplaceable\" wurde von den Kritikern größtenteils positiv aufgenommen, vor allem wegen der Gitarren-Melodie. Das meiste Lob aber bekam Stargate für seine einfache, pop-orientierte Produktion. Jody Rosen von Entertainment Weekly! bezeichnete das Lied als das bislang beste von Beyoncé Knowles. Sarah Rodman von The Boston Globe lobte die Hook. Bill Lamb listete \"Irreplaceable\" auf seiner Seite als stärkstes Lied des Albums. Auch Tim Finney von Pitchfork Media bezeichnete das Lied als eines der besten des Albums und lobte die Produktion.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "Während der Produktion von \"Irreplaceable\", dachte Hermansen, dass das Lied nicht im Radio gespielt wird, wegen der akustischen Gitarre und weil es zu poporientiert ist. \"Irreplaceable\" war weltweit erfolgreich und wurde nach \"Crazy in Love\" die zweiterfolgreichste Single ihrer Karriere. Das Lied stand zehn Wochen an der Spitze der US-amerikanischen Billboard Hot 100, wurde in den USA mehrmals mit Multi-Platin ausgezeichnet und war die bestverkaufte Single 2007. Nachdem die Single Ende 2006 Platz eins der Billboard Hot 100 eroberte, wurde es Knowles vierter Nummer-eins-Hit in den USA und ihr zweiter im Jahr 2006, nach dem sich \"Check on It\", ein Duett mit den Rapper Slim Thug, fünf Wochen auf Platz 1 halten konnte. \"Irreplaceable\" stand zehn Wochen hintereinander auf der Spitzenposition und wurde erst von Nelly Furtados Single \"Say It Right\" abgelöst. \"Irreplaceable\" schlug \"Baby Boy\"s Neun-Wochen-Rekord, aber nicht den elfwöchigen von Destiny’s Childs Single \"Independent Women Part I\" aus dem Jahr 2000. Das Lied blieb 30 Wochen in den US-Charts und wurde dreimal mit Multiplatin von der Recording Industry Association of America ausgezeichnet. \"Irreemplazable\" schaffte es nicht in die offiziellen Charts. Die Single hat bereits über 2,697,000 digitale Einheiten in den USA verkauft (Stand: September 2009). \"Irreplaceable\" erreichte Platz 4 im Vereinigten Königreich und die Top-Ten in vielen europäischen Ländern. Der Song verbrachte 12 Wochen in den Top 20 und insgesamt 25 Wochen in den britischen Singlecharts. Das Lied ist Beyoncés dritterfolgreichste Single im Vereinigten Königreich.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Die Regie des Musikvideos übernahm Anthony Mandler, der bei \"Get Me Bodied\" Co-Regie geführt hatte. Das Video stellte zum ersten Mal Knowles Tour-Band Suga Mama vor, die später auch einen Auftritt im Musikvideo zu \"Green Light\" hatte. Knowles Ex-Freund im Videowird vom Model Bobby Roache gespielt, der im Musikvideo zu \"Ring the Alarm\" ebenfalls auftrat. Das Video zeigt eine Trennung zwischen Knowles und Roache, der zu Beginn von Knowles vor die Tür gesetzt wird. Er packt seine Sachen, während sich Knowles alles zurückholt, was sie ihm einmal gekauft hat. Roache muss den Jaguar XK zurücklassen und fährt mit einem Taxi weg. Am Ende des Videos begrüßt Knowles ihren neuen Freund. Das Video wurde bei den MTV Video Music Awards 2007 als Video des Jahres nominiert, unterlag jedoch Rihannas \"Umbrella\". Das Musikvideo ist auf dem \"B'Day Anthology Video Album\" von 2007 enthalten, mit dem Video zum Lied \"Irreemplazable\" wird es fortgesetzt. Eine Szene, in der Knowles vor einer Glasscheibe tanzt, wurde von den James-Bond-Filmen inspiriert ist. Late in January 2008, \"Irreemplazable\" premiered on the MiTRL, a video countdown show on the bilingual channel MTV Tr3s.", "section_level": 1}], "src_summary": "Irreplaceable ist ein Lied der US-amerikanischen R&B-Sängerin Beyoncé Knowles. Es wurde am 23. Oktober 2006 als zweite Single aus ihrem Album \"B’Day\" veröffentlicht. Das Stück ist ein Pop-R&B-Song mit Einflüssen aus der Country-Musik.", "tgt_summary": "《绝无仅有》(英语:\"Irreplaceable\")是美国歌手碧昂丝演唱的一首歌曲,出自其第二张专辑《生日纪念》。歌曲由谢弗·「尼欧」·史密斯、米克尔·S·埃里克森、托尔·埃里克·赫尔曼、亚斯本、阿芒德·布约克伦和碧昂丝·诺利斯创作,并由星门和碧昂斯制作。《绝无仅有》原先是乡村风格,但透过修改声乐编写和乐器而重新改编为一首受到流行和节奏蓝调影响的中速叙事歌。在制作和录制过程中,碧昂丝和尼欧希望创作一首任何性别都能产生共鸣的歌曲。歌词围绕着与不忠之人的恋情彻底破裂,而当中包含了女性自强的信息。", "id": 1945913} {"src_title": "Gran Via de les Corts Catalanes", "tgt_title": "加泰罗尼亚议会大道", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Straße durchquert als nahezu schnurgerade Avenue das gesamte Stadtgebiet Barcelonas von Südwest nach Nordost auf einer Länge von etwa 13 Kilometern. Damit ist sie die längste durchgehend bebaute Straße Spaniens und verbindet einige der bedeutendsten Plätze der Stadt. Von Südwesten her sind dies Plaça d’Espanya, Plaça de la Universitat, Plaça de Tetuan und Plaça de les Glòries Catalanes, an welcher die Avinguda Diagonal kreuzt. Sie entspringt im Südwesten auf dem Stadtgebiet von L’Hospitalet de Llobregat aus der \"Avinguda Granvia\" und endet im Nordosten in Sant Adrià de Besòs in der \"Autopista Barcelona–Mataró\". Ihr nordöstlicher Abschnitt ist autobahnähnlich ausgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Entwurf zur Stadterweiterung, der 1859 von Ildefons Cerdà unter der Bezeichnung „Projekt zur Reformierung und Erweiterung“ Barcelonas (im spanischen Original: \"proyecto de su reforma y ensanche\") vorgelegt wurde, beinhaltete als wesentlichen Bestandteil eine nördlich der Altstadt verlaufende Hauptverkehrsstraße zur Anbindung der damaligen Umlandgemeinden an die wachsende Stadt. In dieser Planungsphase wurde diese Verkehrsachse als \"Lletra N, Número 11\" bezeichnet, erst im Jahr 1900 erfolgte die Umbenennung in Corts – in Erinnerung an die mittelalterlichen Corts Catalanes, wobei die 1931 erfolgte Umbenennung in \"Corts Catalanes\" eine Präzisierung mit sich brachte. Nach dem Sieg der Falange im Spanischen Bürgerkrieg erfolgte 1939 eine Umbenennung in \"Avenida de José Antonio Primo de Rivera\"; nach dem Tod Francos und der Wiedereinführung der Demokratie erfolgte im Jahr 1979 die Vergabe des heutigen Namens. Während des Bürgerkrieges wurde 1938 insbesondere der Abschnitt zwischen den Seitenstraßen \"Carrer de Balmes\" und \"Rambla de Catalunya\" von Bomben italienischer Flugzeuge getroffen. Daran erinnert heute ein 2001 errichtetes Denkmal vor dem Kino \"Coliseum\". Im Jahr 2007 begann ein Projekt zur Neugestaltung des autobahnähnlich ausgebauten Abschnitts zwischen \"Plaça de les Glòries Catalanes\" und der Stadtgrenze, um die Lärm- und Umweltbelastungen im Stadtteil \"San Marti\" zu reduzieren und die durch den Bau von Tunneln neu entstehenden Räume einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die \"Gran Via\" ist eine der Hauptverkehrsadern Barcelonas. Neben dem oberirdisch sichtbaren Individual- und Busverkehr (unter anderem verkehrt hier der \"Aerobus\" zum Flughafen) verlaufen über weite Strecken Metro- und auch Fernbahnlinien unterhalb der Straße. Einige der vor allem für den Nahverkehr wichtigsten Stationen der FGC befinden sich direkt unterhalb der Straße. Im östlichen Teil wird seit 2004 ein Teil der Straßenbahn Barcelonas betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Am 7. Juni 1926 ereignete sich auf der \"Gran Via\" im Bereich zwischen den Querstraßen \"Carrer de Girona\" und \"Carrer de Bailèn\" ein folgenschwerer Verkehrsunfall: Der Architekt Antoni Gaudí, der als Fußgänger unterwegs war, wurde beim Überqueren der Fahrbahn von einer Straßenbahn erfasst und dabei schwer verletzt. Gaudí starb drei Tage später im Krankenhaus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gran Via de les Corts Catalanes (katalanisch für \"Große Straße der katalanischen Ständeversammlungen\") ist eine der wichtigsten Hauptstraßen Barcelonas. Umgangssprachlich wird sie meist nur \"Gran Via\" (Große Straße) genannt.", "tgt_summary": "加泰罗尼亚议会大道(Gran Via de les Corts Catalanes),简称为Gran Via,是巴塞罗那的主要大道之一。", "id": 2235117} {"src_title": "Angel Beats!", "tgt_title": "Angel Beats!", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Szenario.", "content": "Die Geschichte von \"Angel Beats!\" spielt in einer fiktiven, dem Buddhismus entlehnten Zwischenwelt, die in etwa mit dem Purgatorium vergleichbar ist. In diese Welt, die als großer Schulkomplex dargestellt wird, werden Jugendliche „wiedergeboren“, die unter besonders tragischen Umständen ums Leben kamen. Der eigentliche Sinn hinter dieser Welt ist es, dass die Jugendlichen dort so lange verweilen, bis sie ihren inneren Frieden bzw. einen würdigen Ausgleich für ihr vorheriges Leben gefunden haben. Jedoch besitzt diese Welt auch einige Besonderheiten und teilt viele Gemeinsamkeiten mit einer virtuellen Welt. So ist es den Charakteren nicht möglich, zu sterben, Waffen können aus dem Nichts erschaffen werden und viele der Mitschüler verhalten sich wie NPCs. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht der Schüler Otonashi, der in Rückblicken über seine Vergangenheit aufklärt. Zugleich wird sein Leben und die daraus entstehenden Ereignisse als Rahmenhandlung verwendet, die, wie dem Zuschauer erst im Nachhinein verdeutlicht wird, die gesamte Handlung entscheidend beeinflusst hat. So stellen sich viele Beziehungen letztlich ganz anders dar, als sie Otonashi erlebt und der Zuschauer präsentiert bekommt. Daraus entstehen zahlreiche Missverständnisse, die zur eigentlichen Brisanz der Handlung beitragen.", "section_level": 2}, {"title": "Chronologische Darstellung.", "content": "Chronologisch betrachtet durchlebte Otonashi eine normale Kindheit, sieht sich aber mit seiner schwer kranken jüngeren Schwester konfrontiert, die ans Bett gefesselt ist. Um sie kümmert er sich aufopferungsvoll und es wird nach und nach zu seinem Lebensinhalt seine sich nie beschwerende Schwester bestmöglich zu unterstützen. Jedoch besteht für sie keine Hoffnung, da ein notwendiger Organspender nicht gefunden wird. So erfüllt er ihr den Wunsch, sie zu Weihnachten aus dem Krankenhaus zu entführen, um ihr noch einmal die Schönheit des Weihnachtsmarktes zu zeigen. Noch während er sie glücklich auf den Rücken trägt, entschläft sie jedoch. Durch ihren Tod verliert er seine Lebensaufgabe und durchlebt eine schwere Depression, schafft es jedoch, neuen Mut zu fassen, und ist gerade im Begriff, ein Medizinstudium zu beginnen. Bei einer Fahrt mit der U-Bahn kommt es jedoch zu einem verhängnisvollen Zwischenfall, bei dem sowohl er als auch einige andere Überlebende verschüttet werden. So beginnt eine lange Zeit des Wartens, bei der Otonashi sowohl einen Patienten verliert, als auch selbst innerlich stark blutend kurz vor der Rettung seinen Wunden erliegt. Zuvor war er es aber, der den anderen Überlebenden Mut zusprach und sie davon überzeugen konnte, ihre Organspendeausweise auszufüllen. Auch er füllte als Vorreiter diesen Ausweis mit letzter Kraft aus. Unwissentlich rettete er mit seinem noch intakten Herz Kanade Tachibana das Leben. Davon weiß er jedoch nichts und erwacht ohne Erinnerung an seine Vergangenheit in der für ihn fremd anmutenden Zwischenwelt. Dort trifft er direkt auf die mit einem Scharfschützengewehr bewaffnete Yuri, die Jagd auf ein unschuldiges Mädchen zu machen scheint. Nicht in der Lage seine Situation zu begreifen, stellt er dem als „Engel“ (, \"Tenshi\") bezeichneten Mädchen die Frage, ob er wirklich schon tot sei, wie ihm Yuri zu erklären versuchte. Daraufhin wird er von ihr erstochen. Dies ist zugleich die Schlüsselszene für das Ende der Handlung, denn Tenshi ist die von ihm gerettete Kanade Tachibana. Bei dem Stich durchs Herz erkennt sie, dass es sich bei Otonashi um ihren einstigen Retter handeln muss. Sie schweigt jedoch. Einige Zeit später kommt Otonashi in der Krankenstation wieder zu sich und muss schließlich einsehen, dass er in dieser Welt offensichtlich nicht sterben kann. Auf der Suche nach einem erwachsenen Menschen stößt er auf den Raum des Schuldirektors, wird aber von einer aufgestellten Falle erneut „umgebracht“. Als er wieder zu sich kommt, findet er sich inmitten einer Beratung der \"SSS\" (Abkürzung für \"Shinda Sekai Sensen\",, dt. „Frontlinie der Welt der Gestorbenen“) wieder, in der er erneut auf Yuri trifft. Dort wird ihm klargemacht, dass er vermutlich bei einem Unfall ums Leben kam und wie die anderen in dieser nicht realen Welt festhängt, die sie aber nicht verlassen wollen. Zugleich konfrontieren sie ihn mit der Vorstellung als ein niederes Tier, wie z. B. eine Muschel, wiedergeboren zu werden. Sich davor fürchtend schickt sich die Truppe unter Yuri an, sich Tenshi zu widersetzen, und macht sich dabei die Schwächen des Systems zunutze. So gibt die zur \"SSS\" gehörende Mädchenband \"Girls Dead Monster\" regelmäßig Konzerte vor den NPCs, um in einer gemeinsamen Aktion deren Essensmarken zu rauben. Dabei kommt ihnen Tenshi immer wieder in die Quere, die sie mit grober Waffengewalt daran hindern, bis zum Tatort vorzudringen. Ihre Waffen bezieht die SSS von einer unterirdischen Gilde, in der ein Trupp unter der Führung von Chaa die Waffen und Munition produziert. Den Mitgliedern der Gilde gelingt es jedoch nur Waffen herzustellen, die sie schon einmal gesehen haben und an die sie sich noch aus ihrem letzten Leben erinnern können. Geschützt wird die Gilde durch ein ausgeklügeltes System von Fallen, was auch den Mitgliedern der SSS bei ihrem ersten Besuch mit Otonashi zum Verhängnis wird, als sie sich Nachschub beschaffen wollen. Die Fallen wurden entgegen der Absprache nämlich nicht deaktiviert, da sich Tenshi ebenfalls auf der Suche nach der Gilde machte. So kommen die Mitglieder auf dem Weg bis zur Gilde, mit Ausnahme von Otonashi und Yuri, alle ums Leben, was aber aufgrund ihrer Unsterblichkeit kein größeres Problem ist. Jedoch wird die Gilde von Tenshi aufgespürt und sie sehen sich gezwungen, die Gilde durch Sprengladungen zu vernichten. Darauf beginnen sie nicht weit von der ersten Gilde entfernt mit einem Neuaufbau. Im weiteren Verlauf kommt Otonashi mit vielen der Mitglieder der SSS in Berührung und durchlebt zusammen mit ihnen weitere Konfrontationen mit Tenshi, die aber nicht zwangsläufig mit Waffengewalt, sondern teils auch sportlich und trickreich geführt werden. Dabei muss Otonashi die Feststellung machen, das diejenigen verschwinden, die ihre Träume erfüllen können. Insbesondere kommt es dabei zur Absetzung von Kanade als Schulsprecherin, was unwillkürlich Otonashi dazu bringt, die auf Missverständnissen aufbauende Barriere zwischen der SSS und Tenshi zu überwinden. So muss er letztlich erkennen, dass Kanade keine schlechte Person oder gar ein Feind ist. Wie sich zum Ende der Serie herausstellt, ist es genau diese Nähe zu Tenshi, die ihm seine Erinnerungen zurückbringt. So entschließen sich beide sogar, gemeinsam dafür zu sorgen, dass die anderen ihre Wunschträume erfüllt bekommen. Denn schließlich basiert der Konflikt nur auf einem Missverständnis über den Sinn dieser Welt, der darin besteht, dass die im letzten Leben „Bestraften“ glücklich ihren Frieden finden können. So gelingt es ihnen nach und nach diese Wünsche zu erfüllen und die Verbliebenen davon zu überzeugen. Letztlich bleiben nur noch Otonashi und Kanade allein zurück. Dies ist der Moment, als sich Kanade dafür entscheidet, Otonashi darüber in Kenntnis zu setzen, wohl wissend, dass sie ebenfalls verschwinden werde, nachdem sie sich für seine Spende bedankt hat. Letztlich bleibt Otonashi allein und schwer von dem Verschwinden seiner Liebe entrüstet in der Zwischenwelt zurück. Nach dem Abspann der letzten Folge wird jedoch angedeutet, dass Kanade und Otonashi sich im nächsten Leben wieder begegnen. Otonashi erkennt sie am Straßenrand stehend, da sie das Lied \"My Song\" summt, welches in der dritten Folge von Iwasawa gesungen wurde, und greift nach ihrer Schulter.", "section_level": 2}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "SSS-Mitglieder.", "content": "Bei der \"SSS\" (Abkürzung für Shinda Sekai Sensen,, dt. „Frontlinie der Welt der Gestorbenen“) handelt es sich um einen losen Zusammenschluss von Jugendlichen die sich das gleiche Schicksal teilen. Die Gruppe selbst steht unter der Führung von Yuri, die entsprechend die Befehle gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Anime-Fernsehserie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beteiligte.", "content": "Das Werk selbst geht auf eine Idee von Jun Maeda, einem der Gründer des Spieleentwicklers Key, und dem Künstler Na-Ga zurück, die bereits zuvor an diversen Spieletiteln von Key mitwirkten. In einem Interview, dass im Juli 2009 innerhalb von \"Dengeki G's Magazine\" publiziert wurde und somit kurz nach der Fertigstellung von Keys sechstem Spiel \"Little Busters!\" erschien, wurde bekannt, dass Hironori Toba von Aniplex im Oktober 2007 an die Entwickler herantrat um eine eigenständige Anime-Fernsehserie zu produzieren. Nach mehreren Treffen zwischen Maeda und Toba entwickelte sich schließlich die grundlegende Idee für die Serie. Auf Wunsch von Maeda begann Na-Ga Anfang 2008 das Charakterdesign zu entwerfen, obwohl er Befürchtungen hatte, dass andere grafische Arbeiten von Key sich dadurch verzögern würden. Maeda nominierte Na-Ga hauptsächlich da die von ihm für \"Little Busters!\" entworfenen Figuren populär geworden waren und er auch eine gewisse Sympathie für ihn gehabt habe. So bestimmte Na-Ga schließlich maßgeblich das Design der Figuren, die im Stil starke Parallelen zu dem vorherigen Werk aufweisen und auf Wunsch der Produktionsleitung und Maeda diverse Elemente von Charakteren anderer Werke übernahmen. Produzent Toba entschied sich dafür den Anime im Animationsstudio P.A. Works produzieren zu lassen, obwohl bisher die meisten Werke von Key von Kyōto Animation animiert wurden. Toba begründete seine Entscheidung damit, dass ihm P.A. Works bereits im Vorfeld durch Mitarbeit an \"Fullmetal Alchemist\" und \"Darker than Black\" aufgefallen sei, bei denen ebenfalls Aniplex als Produzent in Erscheinung trat. Wirklich überzeugt habe ihm aber die Arbeit des Studios an der Animeumsetzung von \"true tears\", von deren hohen Qualität er beeindruckt gewesen sei. Bei einem Treffen mit Maeda sollen sie auf das Thema zu Sprechen gekommen sein, wobei auch Maeda keine Einwände gegenüber einer solchen Kooperation gehabt habe, da er ebenfalls durch \"true tears\" auf P.A. Works aufmerksam geworden sei. So fiel letztlich die Entscheidung den Anime durch das Studio animieren zu lassen. Zugleich ernannte Toba Seiji Kishi zum Regisseur der Serie, da er die nötige Erfahrung und Durchsetzungskraft gehabt habe um die Mitarbeiter von P.A. Works hinreichend zu motivieren, von denen viele noch recht jung seien. Kishi selbst wurde vom Direktor von P.A. Works Kenji Horikawa angesprochen und darüber informiert, dass man eine „Schulkomödie, die von einem Spieleentwickler geschrieben wurde“, verfilmen wolle. Umso größer soll seine Überraschung gewesen sein, als er erfuhr, dass Jun Maeda der Autor des Drehbuches ist und die Handlung zudem weit über die einer Schulkomödie hinausgehe. So sei sie ein Mix verschiedenster Elemente bei dem Actionszenen, Musikauftritte und Dramatik aufeinanderträfen. Darüber informiert bestand Kishi darauf, dass Satoki Iida die Produktion der Soundeffekte und Musik übernehmen sollte, den er dazu auch das Drehbuch von Maeda lesen ließ, da die Handlung einen Schwerpunkt auf die Musik legte. Iida musste jedoch zugeben, dass seine Musik für einen Anime eher untypisch sei und er dadurch gezwungen war diverse Versuche zu unternehmen, um zusammen mit Maeda die richtige Stimmung zu produzieren. Er nannte dabei vor allem die Synchronisation der Musik zu den Szenen der Serie als eines der Hauptprobleme. Als Charakterdesigner und Leiter der Animation verpflichtete Toba Katsuzō Hirata, der durch seine Beteiligung an \"Gurren Lagann\" und \"Strike Witches\" aufgefallen war. Toba lobte vor allem seine Fähigkeit schnell und ausdauernd zu arbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltliche Konzeption.", "content": "An Jun Maeda wurde die Anforderung gestellt ein Drehbuch für eine Serie zu entwerfen, das die typische Elemente von Keys bisherigen Werken aufgreift und folglich aus „ergreifenden Momenten von Humor und Tränen“ bestehen sollte. Auf der Suche nach einer neuen Idee, kam Maeda schließlich zu dem Entschluss die Handlung in einer Welt zwischen Leben und Tod spielen zu lassen, was zudem den Vorteil hätte, dass alle Charaktere ja bereits tot seien und somit in Auseinandersetzungen vor nichts zurückschrecken müssten. Somit würde die Welt als eine wertvolle und wunderbare Sache dargestellt werden, in der die Charaktere dennoch gegen ihr Schicksal ankämpfen. Hironori Toba, der Produzent von Aniplex, gab im November 2009 bekannt, dass die dreizehn Folgen umfassende Serie nicht in der Lage sein werde die gesamte Handlung wiederzugeben, die sich Maeda für \"Angel Beats!\" ersonnen hatte. Aus diesem Grund wurden diverse Nebengeschichten in andere Medien ausgelagert, die die Handlung des Animes ergänzen sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Bereits am 22. März 2010 wurde die erste Folge der dreizehn Folgen umfassenden Serie einem eingeschränkten Publikum vorgeführt. Dieses konnte sich durch eine Lotterie dafür qualifizieren, die Anfang des Monats abgehalten wurde. Offiziell begann die Serie am 3. April und lief 26. Juni 2010 je nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf CBC, sowie mit Versatz auch auf den Sendern TBS, MBS, Tulip-TV, RKB Mainichi Hōsō und BS11 Digital mit der Ausstrahlung. In Japan erschien die Serie dann zwischen dem 23. Juni 2010 bis 22. Dezember 2011 auf sieben DVDs und Blu-rays mit je zwei Folgen. Auf der letzten war dabei eine Extrafolge namens \"Stairway to Heaven\", sowie ein 2-minütiges alternatives Ende namens \"Another Epilogue\" bei dem Otonashi sich entscheidet zurückzubleiben um folgenden Neuankömmlingen in der Zwischenwelt zu helfen. 2015 erschien eine neue Blu-ray Edition, die auch die OVA \"Hell's Kitchen\" enthält. als Begleitmaterial erschien auch ein 240 Seiten umfassendes Guidebook mit Interviews, Hintergrundartikeln, Illustrationen, Designs aus der Produktion und Fanart. Für den deutschen Sprachraum wurde die Serie von Universum Anime lizenziert. Diese veröffentlichten ab Dezember 2011 jeweils im Abstand von ca. 1 Monat drei DVD bzw. BluRay-Boxen (\"Angel Beats!\" Vol. 1–3). Jede Box enthält 4–5 Episoden der Serie plus Extras. Volume 1 erschien am 16. Dezember 2011 mit den Episoden 1–5, gefolgt von Volume 2 am 19. Januar 2012 mit den Episoden 6–9 und schließlich erscheint Volume 3 am 17. Februar 2012 mit den restlichen Episoden 10–13 und der OVA \"Stairway to Heaven\". Die deutsche Synchronfassung wurde vom 8. März bis 26. April 2013 auch vom Sender Animax ausgestrahlt und danach mehrfach wiederholt. Sentai Filmworks lizenzierte die Serie für Nordamerika und vertrieb sie über Section23 Films ab 26. Juni 2011 auf DVD und Blu-Ray. Siren Visual begann eine Veröffentlichung für Australien und Neuseeland ab September 2011. Die Plattform Crunchyroll streamte den Anime in Lateinamerika, Netflix in Spanien, Italien und Portugal. Außerdem entstanden französische und koreanische Synchronfassungen.", "section_level": 2}, {"title": "Original Video Animation.", "content": "Zu \"Angel Beats!\" kamen auch drei OVAs heraus: \"Another Epilogue\", \"Stairway to Heaven\" und \"Hell's Kitchen\". Die OVA \"Another Epilogue\" stellt ein alternatives Ende dar und ist mit knapp 3 Minuten die kürzeste OVA. Stairway to Heaven Die OVA \"Stairway to Heaven\" ist neben dem alternativen Ende die 1. OVA von \"Angel Beats!\". Sie ist aufgebaut wie eine reguläre Episode der Hauptserie und ist chronologisch nach der vierten Folge der Serie einzuordnen. In der OVA geht es um die Rebellen (also die Gruppe SSS), die für den einen Tag die Operation „High Tension“ ins Leben gerufen hat, in der es gilt sich so laut, wild und fröhlich wie nur möglich zu benehmen, um den Engel so ratlos zu machen, dass er sie automatisch zu Gott führt, um dort nach Hilfe zu fragen. Otonashi kann dem ganzen allerdings wenig abgewinnen. Hell's Kitchen Die OVA \"Hell's Kitchen\" ist die 2. OVA, die im 2. Quartal 2015 in Japan veröffentlicht wurde, bislang aber nicht im deutschsprachigen Raum (Stand: Aug. 2015) erschien. Sie ist gleichzeitig zur neuen japanischen Blu-ray Edition erschienen und ist mit der OVA \"Stairway to Heaven\" eine der 2 Special Episoden (wie sie vom japanischen Publisher genannt werden). In der OVA geht es wieder um einen Tag mit der Gruppe SSS, die diesmal eine Operation am laufen hat, die auch wieder den Engel hervor locken soll. Die Operation soll in der „Golden Week“ statt finden, die Aufgabe der Gruppenmitglieder ist es sich, an einem Picknick mit der Gruppe, gegenseitig umzubringen und das möglichst so, dass sie alle zu Dämonen werden um den Engel zusammen mit Gott auf den Plan zu rufen.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Für Maeda war es das erste Mal, dass er eine Handlung allein auszuarbeiten hatte. So kam er erst nach dem Abschluss der Ausarbeitung der wesentlichen Handlungsabschnitte dazu ebenfalls an der Musik mitzuwirken. In der verbleibenden Zeit komponierte er etwa 15 Titel für die fiktive Band \"Girls Dead Monster\". Laut eigener Aussage habe er sich dabei am Klang und Gesang einer typischen Oberschulband orientiert. Aus diesem Grund soll sich die Musik des Vor- und Abspanns wesentlich vom Rest der Serie unterscheiden, obwohl auch diese beiden Titel von Maeda komponiert wurden. Arrangiert wurden die Titel von der Gruppe Anant-Garde Eyes. So auch der Vorspanntitel \"My Soul, Your Beats!\" der von Lia interpretiert wurde. Der Abspann \"Brave Song\" wurde von Aoi Tada gesungen. Die Single \"My Soul, Your Beats!/Brave Song\", auf der die Titel beider Sängerinnen zusammen enthalten waren, wurde am 26. Mai 2010 durch Aniplex veröffentlicht. Sie debütierte auf dem 3. Platz der japanischen Musikcharts und es verkauften in der ersten Woche 80.000 Kopien. Insgesamt verkauften sich von der Single im Jahr 2010 147.479 Exemplare, wodurch sie von der RIAJ auch mit Gold ausgezeichnet wurde, und auf Platz 38 der Top-100-Singles des Jahres landete, sogar noch knapp vor den sehr erfolgreichen \"K-On!\"-Singles. Unter dem Namen der fiktiven und im Anime auftretenden Band \"Girls Dead Monster\" wurde am 23. April 2010 die Insert-Single \"Crow Song\" veröffentlicht. Sie enthielt die drei Zwischenstücke \"Crow Song\", \"Alchemy\" und \"My Song\" die innerhalb der ersten drei Folgen ebenfalls von dieser fiktiven Band interpretiert wurden. Komposition und Liedtext aller Titel der Single stammen von Maeda. Arrangiert wurden die von Marina gesungenen Titel durch Hikari Shūyō. Die Single konnte laut Oricon innerhalb von vier Tagen 16.400-mal verkauft werden und erreichte damit Platz 7 der japanischen Charts. Im ganzen Jahr 2010 verkaufte sie sich 81.405-mal und landete auf Platz 84 der Jahresbestenliste. Am 12. Mai 2010 wurde die Single \"Thousand Enemies\" veröffentlicht. Am 9. Juni 2010 folgte ihre dritte Single \"Little Braver\".", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand unter der Dialogregie von Petra Barthel durch die Synchronfirma \"EuroSync GmbH\" in Berlin.", "section_level": 2}, {"title": "Light Novel.", "content": "Eine Reihe von sieben Kurzgeschichten, die von Jun Maeda geschrieben und von GotoP illustriert wurden, erschien von der Novemberausgabe 2009 vom 30. Oktober bis zur Maiausgabe 2010 vom 30. April innerhalb des von ASCII Media Works herausgegebenen Magazins \"Dengeki G's Magazine\". Die unter dem Titel \"Angel Beats! Track Zero\" veröffentlichten Geschichten konzentrieren sich auf Hinata als Hauptcharakter. Sie stellen eine Vorgeschichte zu \"Angel Beats!\" dar und setzen sich mit den Umständen der Gründung der \"SSS\" auseinander. Eine achte Nebengeschichte erschien in der \"Dengeki G's Festival Deluxe Vol. 6\" vom 26. März 2010.", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Ein auf dem ursprünglichen Konzept der Serie aufbauender Yonkoma-Manga mit dem Titel \"Angel Beats! The 4-koma: Bokura no Sensen Kōshinkyoku\" (Angel Beats! The) lief in der Dezemberausgabe 2009 (Oktober 2009) an. Die im \"Dengeki G's Magazine\" bei ASCII Media Works veröffentlichte Reihe wird von Haruka Komowata gezeichnet. Sie wurde im Oktober 2013 abgeschlossen und später in vier Sammelbänden veröffentlicht. Ebenfalls von Haruka Komowata stammt ein weiterer Yonkoma-Manga, der den Fortschritt des Anime-Projektes darstellte und dessen erstes Kapitel im September 2009 publiziert wurde, das letzte im Juli 2010. Eine weitere Yonkoma-Serie lief unter dem Titel \"Angel Beats! The 4-koma: Osora no Shinda Sekai kara\" (Angel Beats! The) von Dezember 2013 bis Januar 2016 im \"Dengeki G's\". Diese wurde danach in zwei Sammelbänden herausgebracht. Ein Story-Manga mit dem Titel \"Angel Beats! Heaven’s Door\" wurde von Yuriko Asami gezeichnet. Das erste Kapitel wurde in der Mai-Ausgabe 2010 (März 2010) von \"Dengeki G's Magazine\" abgedruckt. Die Serie wurde im Oktober 2016 abgeschlossen und vom Verlag auch in elf Sammelbänden herausgegeben. Eine englische Fassung erschien bei Seven Seas Entertainment. Von der gleichen Zeichnerin stammt auch die Serie \"Angel Beats! The Last Operation\", die im August 2017 im \"Dengeki G's\" startete. Nach Einstellung des Magazins wechselte die Serie zur Online-Publikation bei ComicWalker und Niconico Seiga. Bisher erschienen auch drei Sammelbände.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die sechste Folge der Serie, die am 9. Mai 2010 (bzw. dem 8. Mai als Fernsehtag) in der Kansai-Region auf MBS übertragen wurde, konnte eine Einschaltquote von 4,9 % erreichen und war damit die meistgesehene Folge im \"Anime Shower\" genannten Spätnachtprogramm seit drei Jahren. Damit lag sie vor der im Anschluss laufenden zweiten Staffel der überaus erfolgreichen Serie \"K-On!!\". Die Sammelbände des Mangas von Yuriko Asami verkauften sich in Japan rund 40.000 mal in der ersten oder den ersten beiden Wochen nach Veröffentlichung. In ihrer Kritik des Animes beschreibt die deutsche Zeitschrift \"Animania\" die Geschichte als „vielschichtig, verschlungen und komplex“, aber dennoch so gut erzählt, dass man sich zwischen den vielen Charakteren schnell zurecht findet, denn jede der Figuren ist mit klaren optischen und charakterlichen Merkmalen sowie einer Hintergrundgeschichte versehen. Im Fortschreiten der Handlung werden nach und nach auch die Einzelschicksale beleuchtet und dabei immer wieder ein kritischer Blick auf die moderne Gesellschaft geworfen. In den Kämpfen im Jenseits wie auch in den Geschichten der Charaktere werde nicht mit Action und Gewalt gespart, doch bleibe die Darstellung taktvoll. Die tragischen Szenen wechseln sich mit „chaotisch-fröhlicher Action-Comedy“ ab. Untermalt werde die Geschichte von einer „breiten Palette lebhafter Musik“. Optisch beeindrucke der Anime mit „kristallkugeligen Farbverläufen und dreidimensional anmutenden Glitzereffekten vor klaren Hintergründen“. Insgesamt sei die Serie rundum gelungen. Auch die deutsche Synchronisation sei überzeugend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Angel Beats! (jap., \"Enjeru Bītsu!\") ist ein japanisches Medienfranchise aus den Jahren 2009 und 2010, dessen Konzept von Jun Maeda vom Spieleentwickler Key ausgearbeitet wurde. Zur Reihe gehören eine Light-Novel-Serie, ein Fernseh-Anime von Regisseur Seiji Kishi, der im Animationsstudio P.A. Works in Kooperation mit Aniplex entstand, als auch zwei Manga. Die Geschichten spielen in einer Zwischenwelt, in der Jugendliche nach einem tragischen Tod wiedergeboren werden, um eine offene tat zu vollenden oder ihren Frieden zu finden.", "tgt_summary": "是一部由游戏制作公司Key与Aniplex联合制作的日本动画,除了共13话电视动画外还有相关企画案。作品由曾写过数款游戏剧本的作家麻枝准发想,分别由负责动画音乐部分,以及Na-Ga负责人物角色的原画制作。其中音乐和原画皆是由Key公司负责,而负责原作创作的麻枝准与人物设计的Na-Ga亦都是Key公司的员工。这次企画案为Key首次尝试直接进行动画创作,在这之前Key主要推出原创的电脑游戏、再授权其他动画公司来制作系列动画,这包括有先前的《Kanon》、《AIR》以及《CLANNAD》等著名的视觉小说作品。", "id": 1250763} {"src_title": "Torre Monumental", "tgt_title": "纪念钟塔", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 18. September 1909 verabschiedete der Nationalkongress das Gesetz Nr. 6368, das ein Angebot der Briten in Buenos Aires annahm, eine Gedenksäule zur Hundertjahrfeier der Mai-Revolution zu errichten. Eine Ausstellung von Entwürfen 1910 im \"Salón del Bon Marché\" führte zu der Entscheidung der Jury für den Entwurf von Ambrose Poynter, einem Neffen des Gründers des \"Königlichen Instituts Britischer Architekten\". Der Turm wurde aus britischen Materialien von den Architekten Hopkins und Gardom gebaut. Der plötzliche Tod von König Edward VII. am 6. Mai 1910 veranlasste Großbritannien, seine Delegation zur Revolutionsfeier abzusagen, der Grundstein für den Turm wurde daher erst am 26. November gelegt. Die Einweihung des Bauwerks erfolgte am 24. Mai 1916 in Anwesenheit des damaligen argentinischen Präsidenten Victorino de la Plaza und britischen Gästen.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der Uhrturm ist im palladianischen Stil erbaut, das Bauwerk ist mit Symbolen des Britischen Empire dekoriert, u. a. mit der schottischen Distel, der englischen Rose, dem walisischen Drachen und dem irischen Kleeblatt. Er hat eine Höhe von 75,5 Metern und acht Stockwerke. In 35 Metern Höhe befinden sich Glocken, die in Anlehnung an die Glocken von Westminster Abbey entworfen wurden. Den Abschluss bildet ein achteckiges Kupferdach. Über dem Eingang sind die Schilde von Argentinien und Großbritannien zu sehen sowie die Inschrift \"Al gran pueblo argentino, los residentes británicos, salud, 25 de mayo 1810-1910\".", "section_level": 1}, {"title": "Jüngere Vergangenheit.", "content": "Verbitterung über die Niederlage im Falklandkrieg führte zu Vandalismus am Uhrenturm. Im November 1984 gab es eine Dynamit-Explosion am Fuß des Turmes, verursachte aber nur geringen Schaden. Während der Amtszeit von Fernando de la Rúa wurden umfangreiche Renovierungen durchgeführt. Der Zugang für die Öffentlichkeit wurde wieder möglich und es wurde ein gläserner Fahrstuhl zur sechsten Etage eingebaut, der den ursprünglichen britischen Mechanismus nutzte. In der sechsten Etage befindet sich eine kleine Ausstellung von Originalbauteilen und ein Ausblick über den Stadtteil, den Bahnhof Retiro und den Hafen. Das Uhrwerk befindet sich auf der siebenten Etage. 2006 wurde das Bauwerk für technische Unterhaltungsarbeiten geschlossen, von Zeit zu Zeit finden sich anti-britische Graffiti am Gebäude.", "section_level": 1}], "src_summary": "Torre Monumental, bis 1982 Torre de los Ingleses (spanisch für \"Turm der Engländer\"), ist ein Uhrenturm im Stadtteil Retiro in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Er war ein Geschenk der britischstämmigen Argentinier an die Stadt, Anlass war der hundertste Jahrestag der Mai-Revolution von 1810. Nach dem Falklandkrieg wurde der Turm offiziell umbenannt in Torre Monumental, jedoch benennen ihn manche immer noch nach seinem ursprünglichen Namen Torre de los Ingleses.", "tgt_summary": "纪念钟塔(Torre Monumental),在1982年马岛战争前称为英人钟塔(\"Torre de los Ingleses\")位于阿根廷布宜诺斯艾利斯雷蒂罗区的阿根廷空军广场(Plaza Fuerza Aérea Argentina),旧名不列颠广场(Plaza Británica),毗邻圣马丁街和解放者大道。这是1910年五月革命百年纪念时当地英国社区赠送的礼物。 该塔高8层,75.50米。钟的高度为35米。 该塔装饰着大英帝国的标志:苏格兰蓟,英国玫瑰,威尔士龙和爱尔兰三叶草。", "id": 1286273} {"src_title": "Zweifarben-Schleimfisch", "tgt_title": "双色异齿鳚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Fisch wird maximal elf bis 13 Zentimeter lang und kommt in drei Farbformen vor. Bei der bekanntesten ist der Vorderkörper schiefergrau der Hinterkörper orangerot. Diese Morphe ahmt den mit langen Eckzähnen ausgestatteten Schleimfisch \"Enchelyurus flavipes\" nach (Bates’sche Mimikry). Bei einer weiteren Morphe zieht sich ein weißes Längsband in der Mitte entlang den Körperflanken. Oberhalb des Längsbandes erstreckt sich ein schwarzes Längsband, das auch unterbrochen sein kann, unterhalb des weißen sind die Fische grau. Orange ist nur der obere Schwanzflossenstiel und die mittleren Flossenstrahlen der Schwanzflosse. Die dritte Farbform ähnelt dem harmlosen Schwarzen Schleimfisch (\"Ecsenius namiyei\") und ist völlig dunkel gefärbt. Die lange, durchgehende Rückenflosse des Zweifarben-Schleimfischs wird von elf bis zwölf Hartstrahlen und 15 bis 18 Weichstrahlen gestützt, bei der Afterflosse sind es zwei Hartstrahlen und 17 bis 21 Weichstrahlen. Bei älteren männlichen Tieren sind die oberen und unteren Flossenstrahlen der Rückenflosse filamentartig ausgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Zweifarben-Schleimfisch sind revierbildend und untereinander sehr unverträglich, auch gegenüber Putzerlippfischen, die wohl zu sehr der längsgestreiften Morphe ähneln. Lediglich zur Fortpflanzung duldet ein Männchen die Anwesenheit eines Weibchens. Zweifarben-Schleimfische bewohnen enge, röhrenförmige Hohlräume in die sie mit dem Schwanz zuerst rückwärts hineinschwimmen und in denen sie die Nacht und sonstige Ruhezeiten verbringen. Sie ernähren sich vor allem von Mikroalgen und sehr kurzen Grünalgen, die sie mit ihrem kammartigen Zähnen von Steinen und abgestorbenen Korallen abschaben.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Zweifarben-Schleimfische laichen in den Wohnröhren der Männchen. Laichbereite Weibchen bekommen einen hellen Vorderkörper. Das Männchen versucht sie in seine Höhle zu locken indem es immer wieder hineinschwimmt. Das Weibchen folgt nach einiger Zeit und legt seine Eier an den Wänden und der Höhlendecke. Ein Laichvorgang kann bis zu drei Stunden dauern. Währenddessen schwimmt das Männchen immer wieder in die Höhle um die Eier zu befruchten. Nach dem Ablaichen jagt das Männchen das Weibchen fort, kann aber noch mit weiteren Weibchen ablaichen. Von jedem Weibchen werden einige hundert Eier gelegt, die flach oval sind und eine Größe von 0,75 × 0,5 mm haben. Das Männchen betreibt Brutpflege indem es dem Gelege frisches Wasser zufächelt. Fremde Fische werden aus der Umgebung der Höhle verjagt. Bei einer Wassertemperatur von 27 °C schlüpfen die Larven nach neun Tagen, bei 25 °C nach zwei Wochen. Sie sind dann 3,5 mm lang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zweifarben-Schleimfisch (\"Ecsenius bicolor\") kommt im tropischen Indopazifik von den Malediven, bis nach Mikronesien, nördlich bis zu den Ryūkyū-Inseln und südlich bis zum Great Barrier Reef vor. Er lebt in Lagunen und Korallenriffen mit Algen- und Korallenbestand in Tiefen von einem bis 25 Metern vor. Er ist einer der am häufigsten zu aquaristischen Zwecken importierten Schleimfische.", "tgt_summary": "双色异齿鳚(学名:),又称双色鳚,为辐鳍鱼纲鲈形目鳚科的其中一种,俗名二色无须鳚、双色花跳。", "id": 2733213} {"src_title": "Abgeordnetenhauswahl in Tschechien 2010", "tgt_title": "2010年捷克立法选举", "src_document": [{"title": "Ausgangssituation.", "content": "Die Regierung unter Premierminister Mirek Topolánek (ODS) war am 24. März 2009 durch ein Misstrauensvotum gestürzt worden. Sie wurde am 8. Mai 2009 von einer Übergangsregierung unter Jan Fischer (parteiloser Beamter) abgelöst. Die Fischer-Regierung bildet sich aus hohen Beamten, von denen die Hälfte von der ČSSD und die andere Hälfte von der letzten Regierung (ODS, KDU-ČSL und Grüne) bestimmt worden war. Zunächst wurden vorgezogene Wahlen für den 9. und 10. Oktober 2009 festgelegt. Am 10. September 2009 verwarf das Verfassungsgericht das Verfassungsgesetz zur Durchführung der vorgezogenen Wahl ins Abgeordnetenhaus als verfassungswidrig. Die bereits in Vorbereitung befindliche Wahl am 9. und 10. Oktober wurde damit gestoppt. Als neuer Termin wurde der 28. und 29. Mai 2010 festgelegt, der der letzte mögliche Termin der regulären Wahlperiode war.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlsystem.", "content": "Das Abgeordnetenhaus wurde nach dem Verhältniswahlverfahren gewählt. Es gab eine Sperrklausel von 5 %. Die Legislaturperiode betrug 4 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmende Parteien und Wahlschätzungen.", "content": "Als Favorit galt die sozialdemokratische ČSSD. Zu den letzten Regionalwahlen im Herbst 2008 konnten in 13 der 14 Regionen die Sozialdemokraten die Oberhand gewinnen. Umfragen zwischen Januar und April 2010 sahen die ČSSD um die 30 % (Tendenz fallend), die bürgerlich demokratische ODS zwischen 20 und 25 % (Tendenz fallend), die kommunistische KSČM und die konservative TOP 09 jeweils zwischen 10 und 15 % und die auf direkte Demokratie ausgerichtete Mitte-Partei Věci veřejné seit Januar stark zunehmend, im Mai 2010 zuletzt um 10 %. Um die Fünfprozenthürde bzw. kurz darunter lagen die christdemokratische Volkspartei KDU-ČSL, die grüne SZ (beides Mitglieder der Regierung Topolánek) und die neugegründete links-zentristische Kleinpartei SPOZ um den ehemaligen Ministerpräsidenten Miloš Zeman. Der Vorsitzende der ČSSD Jiří Paroubek hatte im Vorfeld angekündigt, eine Minderheitsregierung zu bevorzugen. Zur letzten Wahl im Jahr 2006 war ein Vorhaben einer Minderheitsregierung unter Duldung der kommunistischen KSČM gescheitert.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnis.", "content": "Sieger der Parlamentswahl wurde zwar die sozialdemokratische ČSSD, allerdings mit deutlich weniger Stimmen, als von den Prognosen vorhergesagt. Die bürgerliche ODS und die kommunistische KSČM erreichten in etwa ihre Erwartungen. Daneben zogen die neu gegründeten TOP 09 (die ein Bündnis u. a. mit Starostové a nezávislí einging) und VV ins Parlament ein. Die zuletzt in einer gewählten Regierung vertretenen KDU-ČSL und SZ verfehlten die Fünfprozenthürde ebenso wie die neu gegründete SPOZ. Aufgrund des schlechten Abschneidens der ČSSD, der KDU-ČSL, der SZ und der SPOZ traten die jeweiligen Parteichefs dieser vier Parteien zurück. Anstelle der erwarteten Links-Regierung begannen kurz nach der Wahl Gespräche zur Bildung einer Mitte-rechts-Regierung. Nachdem sich die Bildung einer stabilen Koalition aus ODS, TOP 09 und VV abgezeichnet hatte, ernannte Staatspräsident Václav Klaus am 28. Juni 2010 den Vorsitzenden der ODS, Petr Nečas, zum neuen Ministerpräsidenten und beauftragte ihn mit der Regierungsbildung. Die gebildete Regierung Petr Nečas überstand trotz einer anfangs recht breiten Mehrheit die Legislaturperiode nicht. Die VV trat im April 2012 aus der Regierung aus, wobei die Abspaltung LIDEM – liberální demokraté ihr zunächst noch die Mehrheit sicherte. Nachdem Regierungschef Petr Nečas jedoch im Juni 2013 zurücktrat und sich im Zusammenhang mit der Bildung der Nachfolgeregierung Jiří Rusnok abzeichnete, dass es nach diversen Fraktionsaustritten und -ausschlüssen keine stabile Mehrheit mehr für ein Regierungsbündnis im Parlament gab, löste sich das Abgeordnetenhaus mit 140 zu 7 Stimmen (von 200 Abgeordneten) am 20. August 2013 selbst auf und machte den Weg frei für vorgezogene Neuwahlen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Abgeordnetenhauswahl in Tschechien 2010 fand am 28. und 29. Mai 2010 statt. Bei der Wahl wurden die Mitglieder des Abgeordnetenhauses neu bestimmt.", "tgt_summary": "2010年捷克大选(或者2010年捷克国会下议院选举;捷语:\"Volby do Poslanecké sněmovny Parlamentu České republiky 2010\")于2010年5月28日至29日在捷克的14个省份中举行。一共26个政党和组织参加了选举。按照捷克选举法规定,只有得票率超过5%的政党方可以进入新一届议会。", "id": 628059} {"src_title": "Super Mario World", "tgt_title": "超級瑪利歐世界", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Wie auch in Super Mario Bros. und Super Mario Bros. 3 besteht die Hauptaufgabe darin, Prinzessin Peach aus den Klauen von Marios Erzfeind Bowser zu befreien. Dazu müssen sich die Protagonisten, Mario und Luigi, durch acht miteinander verbundene Welten und deren Levels kämpfen. Am Ende jeder Welt gibt es einen Endgegner in Form der Koopalinge, als Zwischenbosse dient jeweils eine Gruppe Dinosaurier, die \"Reznors\", in einer Festung. Zudem wird der Dinosaurier Yoshi in das Mario-Universum eingeführt und steht Mario als Reittier zur Verfügung. Yoshi und seine Kameraden wurden von Bowser und seinen Helfern in die Blöcke gesperrt und warten nun darauf, befreit zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Spielmechanik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Steuerung.", "content": "Mario ist in der Lage zu springen und zu rennen. Während Mario rennt, sind seine Sprünge höher und weiter. Zusätzlich zum normalen Springen und Rennen kommt der Drehsprung hinzu, der es Mario ermöglicht, Gegner effektiver zu bekämpfen und einige Blöcke zu zerstören. Ebenfalls gibt es nun die Möglichkeit, einige Gegner zu paralysieren und diese anschließend für begrenzte Zeit tragen zu können, um sie als Wurfgeschoss zu benutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Mehrspielermodus.", "content": "Es gibt die Möglichkeit, das Spiel zu zweit zu spielen. Dabei übernimmt der zweite Spieler die Steuerung von Luigi. Die Spieler wechseln sich ab und agieren dabei als Team. Level, die ein Spieler erfolgreich absolviert hat, zählen auch für den jeweils anderen als erledigt. Mit den Schultertasten ist es möglich, Leben an den anderen Spieler zu übertragen.", "section_level": 2}, {"title": "Speichern.", "content": "Erstmals in einem Titel der Mario-Reihe war es dem Spieler möglich, zu speichern. Der dafür nötige Dialog wird dem Spieler nach dem erfolgreichen Absolvieren einer Burg, einer Festung, eines Geisterhauses oder eines Schalterpalastes angezeigt. Damit kann der aktuelle Fortschritt im Spiel hinterlegt werden. Leben und Status des Spielers werden nicht gesichert.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenstände und Hilfen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Items und Power-Ups.", "content": "Der \"Super-Pilz\" macht aus dem kleinen Mario Super Mario. Dieser stirbt nicht sofort bei Feindkontakt, sondern verwandelt sich zurück in den kleinen Mario. Die \"Feuerblume\" gibt Mario die Fähigkeit, Feuerbälle zu verschießen. Trifft ein Feuerball einen Gegner, wird manch einer zu einer Münze. Einige Gegner müssen mehrfach beschossen werden oder sind sogar gegen diese Attacke immun. Mario bekommt durch die \"Feuerblume\" eine weiße Mütze, ein weißes Shirt und eine rote Hose. Die Feder, durch deren Aufsammeln Mario ein goldenes Cape bekommt, löst das Blatt aus Super Mario Bros. 3 ab. Statt eines kurzen Steilflugs ist es Mario nun möglich, auch lange Strecken mit einem Parabelflug zu absolvieren oder mittels eines Sturzflugs auf den Boden eine Erschütterung auszulösen, wodurch die Gegner in einem gewissen Bereich besiegt werden. Zudem ist es möglich, einige Zeit zu gleiten und langsamer zu fallen. Der Stern macht Mario für kurze Zeit unverwundbar. Berührt Mario dabei einen Gegner, bekommt er 100 Punkte. Diese werden pro Gegner erhöht. Der zweite Gegner bringt 200, der dritte 400. Dies geht weiter über 800, 1000, 2000, 4000 und schließlich 8000 Punkte. Jeder weitere Gegner bringt Mario ein Extraleben. Diese Methode, um Extraleben zu bekommen, funktioniert auch mit dem Wurf von Schildkrötenpanzern auf Gegner oder durch das Springen von Gegner zu Gegner ohne dabei den Boden zu berühren. Der \"1UP-Pilz\" und der \"3UP-Mond\" geben dem Spieler 1 bzw. 3 Extraleben.", "section_level": 3}, {"title": "Reservebox.", "content": "Gegenstände wie \"Super-Pilze\", Federn oder \"Feuerblumen\" können in der Reservebox gespeichert werden. Sollte Mario bei Feindkontakt seine Fähigkeiten verlieren, so kommt der gespeicherte Gegenstand heruntergefallen und kann eingesammelt werden. Die Reservebox kann aber auch manuell durch den Druck auf die Select-Taste ausgelöst werden. Sollte Super Mario eine Feder oder eine Feuerblume einsammeln, so wird der vorher eingesammelte \"Super-Pilz\" gespeichert. Beim Einsammeln einer weiteren Feder oder \"Feuerblume\" wird dieser dann überschrieben. Federn und \"Feuerblumen\" gelten als gleichrangig und können sich gegenseitig überschreiben. Ein \"Super-Pilz\" hat dagegen auf diese beiden Gegenstände keinen Effekt.", "section_level": 3}, {"title": "Yoshi.", "content": "Yoshi ist erstmals in diesem Spiel verfügbar und dient dem Spieler als Reittier. Mit Hilfe von Yoshi kann man weiter springen und schneller rennen. Kleinere Gegner lassen sich mit Yoshis langer Zunge verspeisen. Yoshis Sprünge gegen Gegner sind ebenfalls effektiver. Wenn Yoshi einen Koopapanzer im Mund hat, können diverse Fähigkeiten auf ihn über gehen. Rote Panzer lassen Yoshi Feuer spucken. Blaue Panzer ermöglichen das Fliegen und der gelbe Panzer lässt Yoshi stampfen, um Gegner im näheren Umfeld zu besiegen. Grüne Panzer haben keinen Effekt, können aber als Geschoss eingesetzt werden. Allerdings muss beachtet werden, dass Yoshi die Panzer nach einer gewissen Zeitspanne verschluckt, sofern der Koopapanzer nicht zwischendurch ausgespuckt wurde. Es gibt auch farbige Yoshis in den erwähnten Farben. Diese haben, unabhängig von der jeweiligen Panzerfarbe, immer ihre spezielle Eigenschaft zur Verfügung. Die farbigen Yoshis können als Babys in der \"Star World\" gefunden werden. Um einen Baby-Yoshi wachsen zu lassen, muss er 5 Gegner oder ein Item essen. Yoshi kann weder Geisterhäuser noch Festungen oder Burgen betreten. Als Grund hierfür wird die Angst des Dinosauriers vor Bowsers Brut und den Geistern genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Münzen und Yoshi-Münzen.", "content": "Auch in diesem Spiel gibt es die aus anderen Mario-Spielen bekannten goldenen Münzen, die der Spieler in jedem Level einsammeln kann. Diese befinden sich frei schwebend in der Luft, schwimmend im Wasser oder eingeschlossen in Blöcken. Schießt der Spieler mit Feuerbällen auf Gegner, verwandeln sich die schwächeren Gegner in Münzen. Auch Gegner, die Yoshi verspeist, zählen als Münze. Können 100 Goldmünzen eingesammelt werden, bekommt der Spieler ein Extraleben und der Münzzähler beginnt bei 0. Drückt der Spieler den grauen Schalter, verwandeln sich die Gegner in der Umgebung für eine begrenzte Zeit in graue Münzen, welche auch eingesammelt werden können. Die graue Münzen zählen allerdings nicht als Goldmünzen, sie werden als Punkte angerechnet. In jedem Level sind zumindest fünf sogenannte Yoshi-Münzen versteckt, diese sind größer als normale Münzen und zeigen das Bild von Yoshi als Einprägung. Die einzige Ausnahme ist ein geheimes Level auf \"Chocolate Island\", welches nur eine einzelne Yoshi-Münze enthält. Die ersten 4 eingesammelten Yoshi-Münzen zählen 1000, 2000, 4000 und 8000 Punkte. Wenn ein Spieler fünf oder mehr Yoshi-Münzen in einem Level sammeln kann, bekommt er für die fünfte und jede weitere Münze jeweils 100 Goldmünzen und somit ein Extraleben. Konnte ein Spieler in einem Level mit 6 oder mehr Münzen bereits 5 Yoshi-Münzen einsammeln und schlüpft dann durch eine Röhre zu einem anderen Bereich im selben Level, so verschwinden die verbleibenden, nicht eingesammelten Yoshi-Münzen im Level und können auch nicht mehr eingesammelt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Spielwelt.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Weltkarte.", "content": "Die Levels bieten einen kontinuierlich steigenden Schwierigkeitsgrad und sind über die Weltkarte erreichbar. Gelbe Punkte symbolisieren normale Level. Rote Punkte bieten einen alternativen Ausgang, wie ein zweites Tor oder einen Schlüssel. Alle Welten sind mit Pfaden untereinander verbunden. Um ein neues Level freizuschalten, muss der Spieler das vorhergehende erfolgreich absolvieren, in der Regel durch Durchschreiten des sogenannten Zieltores, wodurch alle sich in Sichtweite befindenden Gegner in Münzen verwandelt werden. Dieses Zieltor hat eine hoch- und herunterfahrende Schranke, welche getroffen werden kann. Je nach Höhe der Schranke gibt es Sterne, bei 100 Sternen kommt der Spieler in ein Bonuslevel, bei welchem er Extraleben gewinnen kann. Nahezu alle Level, auch Festungen und Burgen, nicht jedoch Schalterpaläste, können wiederholt gespielt werden. Die Welten tragen Eigennamen, die sich meist an Nahrungsmitteln orientieren wie \"Chocolate Island\", \"Vanilla Dome\" oder \"Soda Lake\". Die Namen der Level sind durchnummeriert und orientieren sich an der jeweiligen Welt z. B. \"Donut Plains 1\". Geheime Level, die durch den Spieler freigeschaltet wurden, tragen dagegen ein \"Secret\" im Namen wie z. B. \"Donut Secret 1\". Insgesamt gibt es 74 Level mit 96 Ausgängen.", "section_level": 3}, {"title": "Level.", "content": "Wie auch in den Vorgängern gibt es Blöcke, die Gegenstände enthalten können. Die Level sind frei begehbar, das heißt, der Spieler hat die Möglichkeit, zurück zum Startpunkt zu gehen. Einige Level sind allerdings Selbstscroller oder auch Plattformlevel, die einen Rückweg unmöglich machen. Jedes Level unterliegt einem Zeitlimit. In vielen Leveln gibt es einen Zwischenspeicher, der es dem Spieler ermöglicht, an dieser Stelle zu beginnen, sollte er das Level nicht erfolgreich beenden können. Alternative Levelausgänge bestehen aus einem Schlüssel, den Mario in ein Schlüsselloch stecken muss, um das Level zu verlassen.", "section_level": 3}, {"title": "Burgen, Festungen und Geisterhäuser.", "content": "Neben den normalen Leveln gibt es Geisterhäuser, Festungen und Burgen. Nach dem erfolgreichen Beenden dieser ist es dem Spieler möglich, das Spiel zu sichern. Festungen und Burgen können normalerweise nur einmal gespielt werden, da Mario diese nach dem Abschluss zerstört. Durch einen von den Entwicklern eingebauten Trick ist es allerdings möglich, diese erneut zu betreten. In den Festungen sind die sogenannten \"Reznors\" die Endgegner. Dies sind vier feuerspuckende Dinosaurier auf beweglichen Plattformen, welche durch einen Sprung von unten an die jeweilige Plattform besiegt werden können. In den Burgen sind die \"Koopalinge\", Bowsers Brut, die Endgegner. Im Gegensatz zu den immer gleichen Endgegnern in den Festungen unterscheiden sich die einzelnen \"Koopalinge\" voneinander. Das Ziel der Geisterhäuser ist es, den Ausgang zu finden, welcher nur erreicht werden kann, wenn die Türen im Haus in einer bestimmten Reihenfolge durchschritten werden. Versteckte Türen müssen oft mittels Schaltern sichtbar gemacht werden. Geisterhäuser können mehrfach gespielt werden und haben mit einer Ausnahme keinen Endgegner.", "section_level": 3}, {"title": "Hauptwelten.", "content": "\"Yoshi’s Island\" ist die Anfangswelt und relativ einfach aufgebaut. Hier findet man einen sogenannten gelben Schalterpalast, der gelbe Blöcke mit Ausrufezeichen in der Spielwelt erscheinen lässt – es ist der einzige Schalterpalast, der offen erreichbar ist und nicht gefunden werden muss. Diese Blöcke beinhalten immer den sogenannten \"Power-Pilz\". Der Endgegner dieser Welt ist Iggy Koopa, welcher nicht, wie im Vorgänger üblich, durch drei Sprünge auf den Kopf besiegt werden kann. Iggy befindet sich mit Mario auf einer schwankenden Plattform. Der Spieler muss Iggy so treffen, dass dieser in die um die Plattform befindliche Lava fällt. In den \"Donut Plains\" ist das erste Mal die Feder erhältlich. Auch geheime Ausgänge sind hier zum ersten Mal erkennbar. In der Welt befindet sich der grüne Schalterpalast, der grüne Blöcke mit Ausrufezeichen in der Spielwelt verteilt. In diesen Blöcken ist immer eine Feder enthalten. Die Geisterhäuser sind erstmals in diesem Teil zu sehen und tauchen fortan in jeder weiteren Welt von Super Mario World auf. Diese müssen meist erkundet werden, da sie dem Spieler nicht von Anfang an den richtigen Ausgang preisgeben. Der Endgegner dieser Welt ist Morton Koopa Jr., der durch die üblichen drei Sprünge auf den Kopf zu besiegen ist. Im \"Vanilla Dome\" gibt es den roten Schalterpalast. Anders als bei seinen Vorgängern enthalten die roten Blöcke mit den Ausrufezeichen keine Gegenstände und dienen lediglich als Hilfe in Levels, um z. B. versteckte Wege zu erkunden. So kann man mittels dieser Blöcke einen alternativen Ausgang aus dem Vanilla Dome finden und den eigentlichen Endgegner umgehen. Dieser ist Lemmy Koopa und versteckt sich zusammen mit zwei Doppelgängern in einem Röhrensystem. Durch drei Sprünge auf den Kopf wird er aus den Röhren in die Lava geworfen. Die \"Twin Bridges\" sind zwei Brücken, die vom \"Vanilla Dome\" wegführen. Die \"Cheese Bridge\" wie auch die \"Butter Bridge\" überbrücken den \"Soda Lake\". Am Ende beider Brücken erwartet den Spieler Ludwig van Koopa. Dieser Endgegner ist klassisch gehalten und durch drei Kopfsprünge zu besiegen. Nach jedem Treffer attackiert er Mario als wirbelnder Panzer und ist nicht angreifbar. Der \"Forest of Illusion\" versucht den Spieler in die Irre zu führen und zwingt ihn, nach alternativen Ausgängen in den Leveln zu suchen, um voranzukommen. Hier befindet sich der blaue Schalterpalast, dessen Blöcke, genau wie die roten, keinerlei Gegenstände beinhalten. Der Endgegner ist Roy Koopa, der nach demselben Prinzip wie Morton Koopa Jr. zu besiegen ist, allerdings erschwert durch die stetige Verkleinerung des Areals, in dem der Kampf stattfindet. Auf \"Chocolate Island\" wird das Prinzip vom Forest of Illusion teilweise fortgeführt. Hier kann auch der Faktor Zeit hinzukommen, der, je nachdem, wie lange sich der Spieler Zeit lässt, das Level alternativ weiter und eventuell zu einem anderen Ausgang führt. Der Endgegner ist Wendy O’ Koopa, die, genau wie Lemmy Koopa, in einem Röhrensystem sitzt. Das Springen auf Wendy wird durch zwei umherfliegende Flammen erschwert. Das \"Sunken Ghost Ship\" ist das fliegende Schiff Bowsers aus Super Mario Bros. 3 und wird nun von Geistern bewohnt. Es gibt keinen Endgegner. Wenn das Schiff absolviert wurde, erscheint der Zugang zum \"Valley of Bowser\". Hier gibt es zwei Endgegner. Larry Koopa, nach dem Beispiel von Iggy Koopa aus Welt 1, und Bowser. Bowser muss insgesamt 6 Mal in seinem Gefährt am Kopf getroffen werden. Dazu nutzt der Spieler die von Bowser abgeworfenen Mecha-Koopas. Ist dies geschafft, gibt Bowser die Prinzessin frei und das Spiel ist beendet. Neben den normalen Welten gibt es die sogenannte \"Star World\" (oder auch \"Star Road\"), welche die normalen Spielwelten wie eine Abkürzung miteinander verbindet. Durch sie ist es möglich, das Spiel innerhalb weniger Minuten durchzuspielen. In den Leveln der \"Star World\" ist es erforderlich, den Schlüssel zu finden, um voranzukommen. In jedem der Level ist ein Baby-Yoshi zu finden. Die \"Special World\" ist nur durch die Star World zugänglich. Jedes der acht Level trägt den Namen einer Eigenschaft, die den Spieler beschreiben und motivieren soll, wie z. B. \"Groovy\", \"Funky\" oder \"Outrageous\". Sind alle acht Level absolviert, wird der sogenannte “Herbstmodus” aktiviert, welcher die Weltkarte rot einfärbt und einige Gegner umgestaltet. Die Koopas z. B. tragen ab nun Mario-Masken.", "section_level": 3}, {"title": "Musik.", "content": "Verantwortlich für die gesamte Musik des Spiels ist Kōji Kondō. Alle Stücke wurden auf einem Keyboard komponiert. Das Hauptthema des Spiels findet sich in allen Levelmusiken wieder. Bei einem Unterwasserlevel wird die Musik im Dreivierteltakt abgespielt. In Leveln, die in der Luft spielen, ist die Musik schneller. Sitzt man auf Yoshi, werden der Hintergrundmusik Bongos hinzugefügt. Fällt die verbliebene Zeit in einem Level unter 100 Sekunden, ertönt ein Warnsignal und die Musik wird schneller.", "section_level": 2}, {"title": "Konkurrenz.", "content": "Die Firma Sega warb Ende der 1980er Jahre in Nordamerika mit dem Slogan \"Genesis does what Nintendon’t\" um ihre Konsole, das Sega Mega Drive, populärer zu machen. Die Konsole beherrschte bereits die 16-Bit-Technologie, während das Nintendo Entertainment System noch immer die 8-Bit-Technik nutzte. Nach der Veröffentlichung des Super Nintendo zusammen mit Super Mario World, entschloss sich Sega für ein direktes Konkurrenzformat. Sonic the Hedgehog erschien 1991 für die Sega-Konsole und demonstrierte die Leistung der CPU durch schnelle Levelabläufe und Manöver. Sonic wurde das offizielle Maskottchen von Sega und wurde aggressiv vermarktet. Die Werbespots von Sonic sollten deutlich den Unterschied zum langsamen und braven Super Mario zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Etwa einen Monat nach der Veröffentlichung in den USA produzierte DiC Entertainment eine Animationsserie mit gleichnamigen Titel. Diese gilt bis heute als letzte offizielle Super-Mario-TV-Serie. Einige der Klänge und Grafiken des Spiels wurden später wiederverwendet, zum Beispiel in dem Edutainment-Titel \"Mario is Missing\". Ebenso lassen sich Orte und Musikstücke, die an Super Mario World angelehnt sind oder direkt entnommen wurden, in einigen späteren Mario-Spielen und vor allem in der Reihe \"Super Smash Bros.\" finden. Yoshi, der in Super Mario World seinen ersten Auftritt hatte, wurde zu einem festen Bestandteil des Mario-Universums und wurde inzwischen in einigen Spielen als Hauptcharakter eingesetzt, in denen Mario zum Teil gar nicht vorkommt. Einige der Spiele mit Yoshi erschienen sogar noch auf dem bei der Veröffentlichung von Super Mario World eigentlich schon veralteten Nintendo Entertainment System. 2001 wurde Super Mario World als \"\" für den Game Boy Advance veröffentlicht. Die Grafiken wurden dabei überarbeitet und vor allem an den kleineren Bildschirm angepasst. Daneben wurden einige weitere Details verändert, sodass zum Beispiel Luigi ein frei anwählbarer Charakter ist und sich bezüglich seiner Geschwindigkeit und Sprungfähigkeiten etwas von Mario unterscheidet. Für die Virtual Console der Nintendo Wii ist das Spiel ohne die Änderungen aus der GBA-Version seit 2007 erhältlich. In Super Mario Maker und Super Mario Maker 2 lassen sich Level im Stil von Super Mario World erstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertungen.", "content": "Auf einer Bestenliste der Zeitschrift Edge, bei der es um die 100 Spiele ging, die heute noch am meisten Spaß machten, lag Super Mario World auf Platz 6.", "section_level": 1}], "src_summary": "Super Mario World (jap. \"Sūpā Mario Wārudo\"; in Japan ursprünglich als \"Super Mario Bros. 4\" übertitelt) ist ein von Nintendo entwickeltes und veröffentlichtes Videospiel für das Super Nintendo Entertainment System (SNES). Das Spiel wurde offiziell mit der Konsole veröffentlicht und war auch mit dieser im Bundle erhältlich. Shigeru Miyamoto, Erschaffer der Super-Mario-Reihe, sollte im Auftrag von Nintendo ein Spiel konzipieren, das die technischen Möglichkeiten der Konsole demonstriert. Die damals eingeführte 16-Bit-Technik machte detaillierte Grafik, mehr Farben, höhere Tonqualität und komplexeres Leveldesign möglich. Das Spiel wurde weltweit auf dem SNES über 20,61 Millionen Mal verkauft und ist damit das am meisten verkaufte Spiel des SNES.", "tgt_summary": "是由日本电子游戏厂商任天堂在1990年所推出;用于超级任天堂游戏机的横向卷轴动作游戏,与《F-Zero》同为超级任天堂平台下的首发游戏, 并是超级玛利欧系列中的第五款作品。", "id": 1717564} {"src_title": "Womanizer (Lied)", "tgt_title": "愛情玩咖", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Als erste Single aus \"Circus\" wurde \"Womanizer\" im September 2008 veröffentlicht. Die Single erreichte den 1. Platz der US \"Billboard Hot 100\" – Spears zweiten Nummer-1-Hit nach ihrer Debüt-Single \"... Baby One More Time\" aus dem Jahre 1999. Produziert und geschrieben wurde die Single dabei von dem bis dahin noch unbekannten Produzententeam \"The Outsyders\". Des Weiteren konnte die Sängerin mit dem Song drei Rekorde aufstellen, denn mit 285.782 Download-Verkäufen von \"Womanizer\" sind dies die höchsten Verkäufe innerhalb der Eröffnungs-Woche in den \"Billboard Download Charts\" seit Einführung der Charts im Jahr 2003. Rekordhalterin war bislang Mariah Carey mit \"Touch My Body\" und 285.544 Verkäufen. Mit dem Sprung von 96 Plätzen brach sie weiterhin den Rekord von T.I.s \"Live Your Life\", der es von Rang 80 auf die 1 schaffte, für den größten Sprung auf Platz 1 in der Geschichte der \"US Billboard Hot 100\". Gleichzeitig ist \"Womanizer\" die Single, die sich innerhalb der Top 100 am meisten verbessert hat. Den Rekord hielt bislang Beyoncé mit Shakira, die einst 91 Positionen innerhalb der Hot 100 mit \"Beautiful Liar\" zurücklegten.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Regie beim Videoclip zur Single führte Joseph Khan, mit dem Spears bereits an den Videos zu \"Stronger\" (2000) und \"Toxic\" (2004) zusammenarbeitete. Das Video wurde am 24. und 25. September 2008 in Los Angeles in einigen Restaurants und Clubs gedreht. Dabei gibt es einige Parallelen zwischen dem neuen und den beiden älteren Video-Clips, die mit Khan entstanden sind. So ähnelt die Eröffnungssequenz in \"Womanizer\" der von \"Stronger\". Ferner hat ein Nebencharakter, der in der Kopierraum-Szene des neuen Clips zu sehen ist, bereits in \"Toxic\" eine Rolle übernommen. Das Video wurde bei den \"MTV Video Music Awards 2009\" als „Bestes Pop-Video“ ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In den USA konnten über drei Millionen Exemplare abgesetzt werden, was dreimal Platin bedeutet. Somit ist \"Womanizer\" dort die erfolgreichste Single von Spears überhaupt, auch kommerziell erfolgreicher als \"... Baby One More Time\". Auch ist die Single mit \"(You Drive Me) Crazy\" die erfolgreichste US-Radio-Single der Sängerin überhaupt. Auch in Kanada, Frankreich, Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Israel, Brasilien, Türkei, Kroatien, Singapur, Belgien, Polen und China erreichte \"Womanizer\" Platz 1 der jeweiligen Single-Charts. In Deutschland erreichte die erste Singleauskopplung aus dem sechsten Studioalbum Platz 4, in Österreich ebenfalls und in der Schweiz #2. In Australien schaffte es der Song bis auf Platz 5 und wurde mit Platin für über 70.000 verkaufte Exemplare ausgezeichnet, während in Großbritannien die Single zunächst Platz 4 durch Downloads einnahm und rund einen Monat später durch die CD-Veröffentlichung auf Platz 3 stieg. Bis dato wurde die Single in Großbritannien über 400.000 Mal verkauft und wurde mit Gold ausgezeichnet. \"Womanizer\" wurde auch in Kanada (Platz 1) mit Platin sowie auch in Dänemark ausgezeichnet. Während das Album \"Circus\" von \"Allheadlinenews.com\" zum Album des Jahres 2008 gewählt wurde, schaffte es auch \"Womanizer\" auf der Liste der besten Songs 2008 auf Platz 1. Aus der Begründung: „Die größte Anzahl der Stimmen konnte jenes Lied verbuchen, dessen sich wiederholender Refrain sich wahrscheinlich noch durch 2009 hindurch in den Köpfen der Hörer festfressen wird. [...] Mit brüllenden Sirenen beginnt Britneys Dance/Pop-Rückkehr. Es mag sogar ihre bisher ansteckendste Single überhaupt sein. Und fürs Protokoll: Sie sagt etwa 35 Mal das Wort „Womanizer“.“ \"Womanizer\" wurde in der Kategorie „Best Dance Recording“ für einen \"Grammy\" im Jahr 2010 nominiert, ging dabei aber leer aus. In Polen wurde Womanizer ebenfalls für den polnischen Grammy \"Frederyky Awards\" nominiert, und gewann in der Kategorie \"International Digital Song of the Year\" und ist somit der meistverkaufte internationale Download des Jahres 2009 dort.", "section_level": 1}, {"title": "Live.", "content": "\"Womanizer\" wurde in den Fernsehshows \"The X Factor\", \"Star Academy\", \"Good Morning America\" und dem \"Bambi\" 2008 zu Promotionzwecken gesungen und war außerdem Teil von Spears' \"\"-Tour. 2011 sang sie das Lied während ihrer Femme Fatale Tour. Es ist ebenfalls Bestandteil ihrer aktuellen Las-Vegas-Show.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Auflistung der Auszeichnungen bezieht sich nur auf das Lied \"Womanizer\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Womanizer (englisch für: „\"Frauenheld\"“) ist ein Lied der US-amerikanischen Pop-Sängerin Britney Spears aus ihrem sechsten Studioalbum \"Circus\", das von Nikesha Briscoe und Rafael Akinyemi (The Outsyders) geschrieben und produziert wurde.", "tgt_summary": "《爱情玩咖》(英语:\"Womanizer\")是美国歌手布兰妮·斯皮尔斯的一首歌曲,收录于其第6张录音室专辑《妮裳马戏团》。歌曲于2008年10月3日作为专辑的首波主打单曲发行。歌曲由局外人创作与制作,在遭到网络泄露片段后重新进行了录制。《爱情玩咖》是一首快节奏的电音流行和流行舞曲歌曲。斯皮尔斯表示这是一首女性颂歌,歌词描绘了一名好色的男人,然而歌曲的演唱者却知道这个男人是好色的。乐评称赞了歌曲的记忆点部分、旋律和平权的歌词,并认为这是专辑的突出歌曲,也是斯皮尔斯的复出歌曲。", "id": 2224194} {"src_title": "Li Xueying", "tgt_title": "李雪英", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Li Xueying stammt aus Zhengzhou in der Provinz Henan. Dort lebt und trainiert sie auch. Ihr Trainer ist Yan Hanyong. 2007 wurde sie chinesische Juniorenmeisterin und erreichte dabei im Zweikampf sehr gute 233 kg (106–127). Im gleichen Jahr wurde sie zur Junioren-Weltmeisterschaft nach Prag entsandt. Dort schaffte sie im Zweikampf 225 kg (102–123), mit denen sie überlegen vor Chanpook Natthaneeva aus Thailand, die auf 205 kg (90–115) kam und Mun Yu-ra aus Südkorea, 205 kg (92–113) gewann. Ihre Hoffnungen, sich im Jahre 2008 für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking zu qualifizieren, erfüllten sich nicht, da sie verletzungsbedingt nicht voll trainieren konnte und deshalb nicht in der Lage war, die erforderlichen Leistungen zu erbringen. Sie wurde zwar bei der Asien-Meisterschaft in Kanazawa eingesetzt und siegte dort in der Klasse bis 58 kg Körpergewicht mit 227 kg (102–125) überlegen, den Startplatz für die Olympischen Spiele erkämpfte sich aber Chen Yanqing, die schon 2004 Olympiasiegerin war. Im Jahre 2009 stellten sich dann bei der erst 19-jährigen die großen Erfolge ein. Im April dieses Jahres wurde sie chinesische Meisterin in der Klasse bis 58 kg Körpergewicht und erzielte dabei 233 kg (100–133). Dabei verwies sie Li Yanyan und die Ex-Weltmeisterin Qiu Hongmei, die beide 228 kg im Zweikampf erzielten auf die Plätze zwei und drei. Eine phantastische Leistung bot Li Xueying bei den chinesischen National-Spielen in Jinan. Sie steigerte sich dort auf 251 kg (111–140) im Zweikampf und siegte dort vor Qiu Hongmei, 246 kg (109–137) und Sun Cayen, 245 kg (110–135). Der chinesische Gewichtheber-Verband setzte sie daraufhin auch bei der Weltmeisterschaft in Goyang/Südkorea ein, wo sie die Erwartungen auch voll erfüllte. Sie erreichte zwar nicht ihre Glanzleistung von Jinan, wurde aber mit 239 kg (107–132) im Zweikampf sichere Weltmeisterin vor Nastassja Nowikawa aus Weißrussland, 225 kg und Juli Kalina aus der Ukraine, 215 kg. Auch im Reißen und Stoßen wurde sie Weltmeisterin. 2010 siegte sie bei den Asien-Spielen in Guangzhou in der Gewichtsklasse bis 58 kg mit einer Zweikampfleistung von 238 kg (105–133), sie wurde aber bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres nicht eingesetzt. 2011 wurde Li Xueying in Tongling/China Asienmeisterin. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Paris wurde sie aber überraschend von der Weißrussin Nastassija Nowikawa geschlagen. Sie erzielte im Zweikampf 236 kg (103–133), während Nastassija Nowikawa nach 101 kg im Reißen 136 kg im Stoßen zur Hochstrecke brachte und damit im Zweikampf mit 237 kg siegte. Auf die Olympischen Spiele 2012 in London bereitete sich Li Xueying intensiv vor. Sie war deshalb dort in hervorragender Form und wurde mit der persönlichen Bestleistung von 246 kg (108–138) im Zweikampf in überlegenem Stil Olympiasiegerin. Danach beendete sie ihre Laufbahn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Li Xueying (; * 15. Mai 1990 in Zhengzhou, Provinz Henan) ist eine chinesische Gewichtheberin. Sie wurde 2009 Weltmeisterin und 2012 Olympiasiegerin im Zweikampf in der Gewichtsklasse bis 58 kg Körpergewicht.", "tgt_summary": "李雪英(1990年-5月15日),出生于河南省郑州市,中国女子举重运动员,亦为中国国家举重队成员。其胞姊为退役举重运动员李雪久。", "id": 1782743} {"src_title": "Rotkehlchen", "tgt_title": "歐亞鴝", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Rotkehlchen ist von rundlicher Gestalt mit langen, dünnen Beinen. Die orangerote Kehle, Stirn und Vorderbrust sind leicht zu erkennen und erlauben eine einfache Bestimmung. Füße und Iris sind dunkelbraun, der Schnabel ist schwarzgrau bis braunschwarz. Über den Schnabelwinkeln stehen je drei bis vier Bartborsten. Die Größe liegt bei etwa 13,5 bis 14 Zentimetern. Die Flügelspannweite beträgt 20 bis 22 Zentimeter, und das Körpergewicht liegt meist bei 15 bis 18 Gramm.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Die orangerote Färbung der adulten Vögel reicht von Vorderstirn und Kehle bis zur Vorderbrust und umfasst auch die Kopf- und Halsseiten, am ausgeprägtesten zeigt sich der Fleck auf der Brust. An der Stirn ist die Orangefärbung weniger deutlich und aschgrau gesäumt. Die Oberseite ist olivbraun, im Frühjahr jedoch durch Abnutzung der äußeren Federsäume gräulich gefärbt. Die weiße Unterseite wird von den hellolivbraunen Körperseiten eingefasst. Während die Oberschwanzdecken eine gelbbraune Färbung haben, sind die Unterschwanzdecken rahmfarben. Die Steuerfedern sind dunkelbraun mit gelbgrauem Außenfahnensaum. Hand- und Armdecken sind groß mit rostbraunen Spitzen. Die Unterflügeldecken sind gräulichweiß bis hellbraun gefärbt. Bei etwa der Hälfte der Altvögel tragen die zentralen großen Armdecken auf der Außenfahne einen kleinen gelben Spitzenfleck, der sich", "section_level": 2}, {"title": "Mauser.", "content": "Die gesamte Vollmauser beansprucht einen Zeitraum von 80 bis 90 Tagen. Setzt die Mauser spät ein, dauert sie 60 bis 70 Tage. Die Vollmauser der ein- bis mehrjährigen Vögel findet von Anfang Juni/Anfang August bis Ende Juli/Ende September statt. Die Vermauserung sämtlicher Federn vollzieht sich annähernd zwischen dem Wechsel der ersten und der", "section_level": 2}, {"title": "Ähnliche Arten.", "content": "Das Rotkehlchen unterscheidet sich vom Männchen des Zwergschnäppers vor allem durch seine Größe, die orangerote Stirn und das Fehlen einer weißen Zeichnung an der", "section_level": 2}, {"title": "Stimme und Gesang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rufe und Kommunikation.", "content": "Das Rotkehlchen fällt am häufigsten durch seinen Alarm- und Störungsruf, das „Schnickern“ oder „Ticksen“, auf. Es handelt sich um eine Reihe von kräftigen, schnell wiederholten „Zik“-Elementen. Vor Luftfeinden warnt der Vogel mit einem gedehnten „Ziih“, bei einem Angriff auch mit dem trillernden Schreckruf „Zib“. Erkennt er eine Eule in seiner Nähe, ertönt der Warnruf", "section_level": 2}, {"title": "Gesang und Gesangsverhalten.", "content": "Der Gesang des Rotkehlchens ist mit 275 nachgewiesenen, sich fortlaufend ändernden Motiven äußerst variabel. Er wird mit vorgestreckter, das Rot betonender Brust, in der Regel von einer hohen Singwarte aus, vorgetragen. Er beginnt etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang und ist noch eine gute Zeit nach Sonnenuntergang zu hören, hauptsächlich jedoch während der Dämmerung. Rotkehlchen singen mit Ausnahme der Mauserzeit das ganze Jahr über. Bei den mitteleuropäischen Vögeln nimmt im Frühjahr die Gesangsaktivität zu; im Winter lässt sie bei den überwinternden Exemplaren merklich nach. Im Gegensatz", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Rotkehlchen ist in der borealen, gemäßigten und mediterranen Zone der westlichen Paläarktis, das heißt in Nordafrika, Europa und Kleinasien und auf den Mittelmeerinseln verbreitet. Es fehlt im nördlichen Skandinavien, in Island, auf der Halbinsel Krim und einigen Gebieten Spaniens, teilweise auch an der französischen Mittelmeerküste. Selten ist es im Kaukasus, in Transkaspien und im westlichen Sibirien zu finden. In wärmeren Teilen des Verbreitungsgebiets, also in West-, Süd- und Mitteleuropa sowie auf den britischen Inseln, ist das Rotkehlchen ein Standvogel. In West- und Mitteleuropa ziehen einige Exemplare der Population jedoch als Kurzstreckenzieher und", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung und Nahrungserwerb.", "content": "Das Rotkehlchen ernährt sich hauptsächlich von Insekten, kleinen Spinnen und kleinen Regenwürmern. Ergänzend nimmt es Früchte und weiche Samen zu sich, darunter das Rotkehlchenbrot, Beeren (beispielsweise Mehlbeeren), Seidelbast und Liguster. Dabei behalten etwa 80 Prozent der aufgenommenen Beerensamen ihre Keimfähigkeit. Während der Brutzeit ist die Nahrung fast ausnahmslos aus tierischen Bestandteilen zusammengesetzt. Im Spätsommer, Herbst und Winter wird sie durch pflanzliche Nahrung ergänzt. Während der Zugzeit geht der Anteil pflanzlicher Nahrung jedoch stark zurück. Zur Nahrungssuche bewegt sich das Rotkehlchen in kleinen", "section_level": 2}, {"title": "Aktivität, Komfortverhalten.", "content": "Das Rotkehlchen ist normalerweise tag- und dämmerungsaktiv, teilweise aber auch nachtaktiv. Seine Aktivität setzt eine Stunde vor Sonnenaufgang ein und endet meist eine Stunde nach Sonnenuntergang. Das Rotkehlchen übernachtet im Regelfall einzeln, gewöhnlich versteckt in dichtem Gebüsch; in strengen Wintern sucht es jedoch auch Hühnerställe, Taubenschläge und ähnliches auf. Selten schläft es in menschlichen Behausungen, auf Lampen oder ähnlichem. Zu allen Jahreszeiten badet das Rotkehlchen sehr gerne. Morgens wäscht es das Gefieder flügelschlagend an tau- oder regennassen Blättern, um sich anschließend kräftig zu schütteln und zu putzen. Dabei bedient es sich auch der Technik des Einemsens, indem es einzelne Ameisen mit dem Schnabel aufliest und durch das Gefieder zieht. Beim Sonnen kauert es mit geöffnetem", "section_level": 2}, {"title": "Territorialverhalten.", "content": "Im Winter besetzen Männchen und Weibchen getrennte Reviere; während der Brutzeit leben sie in der Regel als Revierpaar in einem Gebiet. In vielen Fällen gibt das Weibchen bereits im Januar sein Herbstrevier auf, um sich mit dem benachbarten Männchen zu paaren. Oft sucht es jedoch aktiv einen weiter entfernten Partner. Regelmäßig treten Fälle auf, in denen Paare nach wenigen Tagen bis Wochen wieder auseinandergehen. Die bei der Verteidigung des Reviers aufgewendete Intensität der Aggression kann von Region zu Region variieren. In Mitteleuropa verhalten sich viele Exemplare das ganze Jahr über streng standorttreu. Ein Eindringling, der lediglich Nahrung sucht, wird oft geduldet. Teilweise werden auch Gruppen akzeptiert, die in einem fremden Revier einem wühlenden Schwein folgen. Am Futterhäuschen wird jeder andere Vogel, ob Artgenosse oder nicht, energisch vertrieben. Das Revierverhalten des Rotkehlchens ist sehr ausgeprägt. Aggressionen gegen Rivalen kommen zunächst im Reviergesang zum Ausdruck. Bleibt dies erfolglos, hebt der Verteidiger den Schwanz, breitet die Flügel aus und plustert sich auf, so dass er mit dem orangeroten Gefieder zwischen Stirn und Hinterbrust den Eindringling erregt. Gibt keiner der Kontrahenten nach, verkrallen sich beide ineinander und versuchen, den Gegner am Boden festzuhalten und ihm die Augen", "section_level": 2}, {"title": "Brutbiologie.", "content": "Das Rotkehlchen erreicht die Geschlechtsreife im ersten Lebensjahr. Es führt eine monogame Brutehe. In West-, Süd- und Mitteleuropa finden ziehende Männchen nur halb so oft ein Weibchen wie Überwinterer. Der Legebeginn fällt frühestens in die erste Märzhälfte, in Mitteleuropa aber meistens in den April. Zwei bis drei Jahresbruten sind möglich, wobei Drittbruten eine seltene Ausnahme bilden. Die Brutzeit zieht sich somit von Mitte März/Anfang April bis Juli/August hin.", "section_level": 1}, {"title": "Paarbildung und Balz.", "content": "Nachdem ein Weibchen im Winter sein Revier verlassen hat, fliegt es in das Revier eines von ihm ausgewählten Männchens ein und sucht seine Nähe. Anfänglich stößt das Weibchen auf die Abwehr des Männchens, das es durch sein Imponiergehabe einschüchtern will. Dazu zeigt es mit angehobenem Kopf die rote Brust und schaukelt seinen Körper hin und her. Zudem trippelt es mit hochgestelltem Schwanz zur Seite und lässt einen heftigen Gesang hören. Daraufhin zeigt das Weibchen Infantilismus, um das Männchen durch Betteln, aber auch Zittern des Schwanzes und der Flügel zu beruhigen. Dabei lässt es mit gebeugtem", "section_level": 2}, {"title": "Nestbau.", "content": "Der gegen Regen geschützte Nistplatz wird vom Weibchen bestimmt, das in den ersten beiden Tagen am intensivsten daran baut. Das offene, napfförmige Nest befindet sich meistens in Bodenvertiefungen, in Halbhöhlen an Böschungen, im Wurzelwerk am Boden, unter Gestrüpp oder in hohlen Baumstümpfen. Gelegentlich wird es in Baumhöhlungen, Mauerlöchern oder anderen Höhlen angelegt. Bei einer Untersuchung im Rheinland befanden sich 74 Prozent der Bodennester in Böschungen, 22 Prozent auf ebener Erde und vier Prozent in Dosen und Töpfen. Bei Untersuchungen in der Schweiz befanden sich 73,7 % der Nester am Boden, von den 86 Nestern über dem Boden befanden sich unter anderem 22 % an Baumstämmen bis in sechs Meter Höhe, 31 % in Mauern", "section_level": 2}, {"title": "Eiablage und Brutpflege.", "content": "Die Eiablage erfolgt im Morgengrauen. Die ovalen bis kurzovalen Eier glänzen matt, sind rötlich-rahmfarben und dicht rostbraun oder roströtlich gefleckt oder gewölkt. Die Fleckung kann sich zum stumpfen Pol hin verstärken und einen Kranz bilden. Sind die Eier gewölkt, erscheinen sie fast einfarbig hell roströtlich. Die Eier der Unterarten gleichen sich weitgehend, die von \"Erithacus rubecula superbus\" haben jedoch meist eine blass blaugrünliche Grundfarbe. Die durchschnittliche Größe liegt bei 20 mm Länge und 16 mm Durchmesser. Das Frischgewicht liegt bei 2,34 g, das Schalengewicht bei 0,135 g. Die Eier können nicht mit denen einer anderen europäischen Vogelart verwechselt werden. Die Eier des Zwergschnäppers mögen zwar eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen, sind aber viel kleiner. Die Gelegegröße", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Jungvögel.", "content": "In der Regel schlüpfen die blinden Jungen in vier bis sechs Stunden zwischen 5 Uhr und 9 Uhr morgens. Das Weibchen trägt die Eischalen anschließend fort und lässt sie in bis zu 30 m Entfernung vom Nest fallen. In den ersten Tagen hudert das Weibchen die Nestlinge, während es vom Männchen mit Futter versorgt wird, welches es dann weiterreicht. Den Jungvögeln droht Gefahr von Laufkäfern und Schnecken. Nach dem vierten Tag stellt das Weibchen das Hudern langsam ein und das Männchen füttert die Jungen direkt. Anfangs verschluckt das Weibchen auch den Kot der Jungen, der später von den Altvögeln lediglich weggetragen wird. Nach sechs Tagen öffnen sich die Augen der Jungvögel, die am siebten deutlich zu betteln beginnen. Vom ersten bis sechsten Tag verteidigen die Altvögel die Jungen und greifen dabei selbst deutlich größere Tiere an. Etwa ab dem neunten Tag nächtigt das Weibchen nicht mehr auf dem Nest. Ab", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Externe Systematik.", "content": "Im Jahr 1951 ordnete Wetmore die Gattung \"Erithacus\" nach der Gattung \"Luscinia\" ein. Auf die nächsten Verwandten Blaukehlchen und Nachtigall folgte mit Abstand die Gattung der Rotschwänze (\"Phoenicurus\"). Die drei Gattungen wurden in die Familie der Drosseln (Turdidae) eingeordnet. Bei Bernd und Meise bilden die Drosseln im Jahr 1959", "section_level": 2}, {"title": "Interne Systematik.", "content": "Das Rotkehlchen (\"Erithacus rubecula\") zeigt innerhalb seines kontinentalen Verbreitungsgebiets bestimmte variable Merkmale, bildet jedoch keine diskreten Populationen aus, die als Unterarten angenommen werden könnten. Daher ist die Art nach dem „Integrated Taxonomic Information System“ (ITIS) monotypisch, das heißt, es gibt keine Unterarten. Werden dennoch von einigen Forschern Unterarten angenommen, sind diese Subspezies hauptsächlich durch", "section_level": 2}, {"title": "Kanarenrotkehlchen.", "content": "Das Kanarenrotkehlchen (\"Erithacus superbus\") zeigt eine dunkle, kräftige Rotfärbung der Brust und eine weißere Unterseite. Es besiedelt die Berge von Teneriffa und Gran Canaria. Zudem hat sein Gesang eine andere Struktur oder ist ein lokaler Dialekt: Im Vergleich zur Nominatform sind die Strophen kürzer; sie wirken getragen und weitaus melodischer. Da sich die Vögel von Teneriffa und Gran Canaria genetisch gut unterscheiden, wird letztere als \"Erithacus (r.) marionae\" bezeichnet. Dieses Taxon wird jedoch von vielen Quellen noch nicht als", "section_level": 2}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bestandsentwicklung.", "content": "Das weltweite Verbreitungsgebiet des Rotkehlchens wird auf 10.200.000 km2 geschätzt. Allein auf Afrika entfällt ein Gebiet von 900.000 km2. Nach Angaben der IUCN umfasst der große weltweite Bestand etwa 150.000.000 bis 350.000.000 Individuen. Daher wird die Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft. Die europäische Brutpopulation macht mehr als 75 Prozent der weltweiten Verbreitung aus. Sie ist mit mehr als 43.000.000 Paaren sehr groß. Während sie zwischen 1970 und 1990 stabil war, gab es zwischen 1990 und 2000 Rückgänge in Schweden. Diese konnten jedoch durch zunehmende Populationen in Frankreich und dem Vereinigten Königreich kompensiert werden, so dass die europäische Population im Ganzen eine leichte Zunahme verzeichnen konnte. Da die Population im Ganzen", "section_level": 2}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Größe des Brutbestands wird wesentlich von der Winterstrenge bestimmt. Harte Winter mit länger andauernden Kälteeinbrüchen können regional zu drastischen Bestandseinbrüchen führen, da Kälte und der Futtermangel große Verluste fordern. Laut Pätzold beträgt der Verlust in normalen Wintern 50 Prozent, in sehr strengen Wintern bis zu 80 Prozent. Die Hauptbedrohung für die Rotkehlchenpopulationen in Mitteleuropa geht überregional und langfristig von der Ausräumung der offenen Landschaft durch die Intensivierung der Landwirtschaft, der Flurbereinigung und der zunehmenden Verbauung aus. Weiterhin erleiden Rotkehlchen durch den Gebrauch von Insektiziden erhebliche Verluste, die durch Herbizide und Dünger noch verstärkt werden. Zudem fallen in", "section_level": 2}, {"title": "Rotkehlchen und Mensch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Benennung.", "content": "Im Jahr 1758 bezeichnete Carl von Linné das Rotkehlchen als \"Motacilla rubecula\". Das lateinische Wort „rubecula“ stellt die verkleinerte Form von „ruber“ dar und bedeutet „Rötchen“. Der heutige wissenschaftliche Gattungsname „Erithacus“ ist ein alter, nicht näher bestimmbarer Vogelname, den schon Plinius verwendete. Der Name des Rotkehlchens hebt die Farbe von Brust und Kehle hervor. Die älteste deutsche Bezeichnung ist althochdeutsch „rotil“ oder „rotilo“, aus dem das neuhochdeutsche alemannisches Wort „Rötele“ beruht, das schon im 16. Jahrhundert gebraucht wurde. Die große Zahl der deutschsprachigen Namen beweist, wie bekannt und volkstümlich das", "section_level": 2}, {"title": "Mythologie und Kult.", "content": "Bei den alten germanischen und keltischen Volksstämmen Europas galt das Rotkehlchen als Träger und Überbringer der Sonne. Bei den Germanen und in späteren Schweizer Sagen wurde es dem rotbärtigen Gott Thor zugeschrieben, denn es trug die rote Farbe seines Blitzes. Generell setzten die Volksgruppen alles, was in der Farbe dem Feuer glich, in Beziehung zu dem Gott, der diese Naturgewalt zu Gunsten der Menschen regierte. Neben dem Rotkehlchen als Sinnbild des Feuers und des Blitzes wurden auch Gartenrotschwanz, Gimpel und Stieglitz als heilige Tiere gesehen. Je nach Zusammenhang sollten sie vor Blitzschlag und Feuer schützen oder diese anziehen. Wo Rotkehlchen und Rotschwänzchen als dem Donar heilige Vögel nisteten, glaubten die Menschen, dass Donar Haus und Hof hüte. Es wurde als großer Frevel betrachtet, wenn jemand das Nest eines Rotkehlchens zerstörte. Zudem herrschte der Glaube, dass ein Rotkehlchen-Nest in der Nähe des Hauses Frieden in es bringe und Ehepaare dort in Glück und Frieden leben. Nach einer alten Bauernregel, die noch bis zu Anfang des 18. Jahrhunderts Glauben fand, gibt es", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsobjekt.", "content": "Das Rotkehlchen hat bei der Entdeckung und wissenschaftlichen Anerkennung des Magnetsinns eine wichtige Rolle gespielt. Der Frankfurter Forscher Wolfgang Wiltschko konnte in den 1970er Jahren nachweisen, dass das Rotkehlchen sowohl ohne Sicht auf den Nachthimmel als auch ohne Sichtmarken die Orientierung beibehalten kann. Da in Versuchen mit Helmholtz-Spulen der Vogel im achteckigen Käfig mit radialen Stangen vorhersagbar seine Richtungswahl im künstlichen Magnetfeld ändert, misst er wahrscheinlich den Winkel, unter dem die magnetischen Feldlinien die Erdoberfläche schneiden (Inklinationswinkel). Seither wurden bei allen untersuchten Zugvögeln neben dem Sonnen- und Sterne„kompass“ der „Magnetkompass“ entdeckt. Forschungen ergaben, dass im optischen System ein Rezeptor für Richtungsänderungen des magnetischen Feldes existiert, im nasalen System werden hingegen geringste Änderungen des", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung und Käfigvogel.", "content": "Bis etwa in die Mitte der 1920er Jahre wurden in Europa zu Zeiten des Dohnenstieges mehrere Tausend Rotkehlchen, Gimpel, Drosseln und Seidenschwänze gefangen. Das Rotkehlchen wurde aufgrund seines", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "\"Rotkehlchen\" ist eine Biersorte, die von der Friedrichshagener Bürgerbrauerei entwickelt wurde. Durch den Besitzwechsel gehört die Brauerei seit 2010 zur Radeberger Gruppe. Das Bier erhält durch ein karamelliges Malz eine besondere rötliche Farbnote, die den Namen bedingt. Zudem machte sich die Bewerbung den Satz zu Nutze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Rotkehlchen (\"Erithacus rubecula\") ist eine Vogelart aus der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae). Es besiedelt Nordafrika, Europa und Kleinasien sowie die Mittelmeerinseln. Seine Nahrung besteht vor allem aus Insekten, kleinen Spinnen, Würmern und Schnecken. Sein Gesang beginnt etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang und ist bis in die Dämmerung fast das ganze Jahr über zu hören. Die Art gilt derzeit als ungefährdet.", "tgt_summary": "欧亚鸲(学名:')又名知更鸟,是一种小型的雀形目鸟类,曾被界定为鸫亚科,现归类为鹟科。欧洲很常见,由西伯利亚至阿尔及利亚,远至大西洋的亚述尔群岛和马德拉,以及东南面的高加索山脉,也有其踪迹。", "id": 2241014} {"src_title": "Takao-Klasse", "tgt_title": "高雄型重巡洋艦", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwurf und Bau.", "content": "Gestützt auf einen Plan der Marineführung aus dem Jahr 1925, während des sogenannten Kreuzerwettrüstens, sollten vier Schiffe eines neuen Kreuzertyps mit 20,3-cm-Hauptartillerie bei 10.000 Tonnen Wasserverdrängung und einer Reichweite von 8000 Seemeilen bei 14 Knoten gebaut werden. Der verantwortliche Planer \"Fujimoto Kikuo\" verwendete die Pläne der Myōkō-Klasse und passte Details der Bewaffnung neuen Erkenntnissen an. So wurde der maximale Winkel, auf den die Geschützrohre angehoben werden konnten, auf 70° erhöht, so dass sie auch zur Flugabwehr eingesetzt werden konnten. Die Torpedobewaffnung, bestehend aus je zwei Zwillingssätzen für Typ-90-Torpedos an backbord und steuerbord, wurde oberhalb des Rumpfes eingebaut und konnte zum Einsatz außenbords geschwenkt werden. Die Schiffe sollten auch als Befehlszentralen für Flottenoperationen benutzt werden können. Die entsprechenden Räumlichkeiten wurden im Brückenaufbau untergebracht, der auch die Kommunikationszentrale, den Schiffssicherungsgefechtsstand und weitere Abteilungen beherbergte, so dass der Brückenaufbau unverhältnismäßig groß ausfiel. Baubeginn des ersten Kreuzers der Klasse war 1927. Jedes Schiff erhielt zehn 20-cm-L/50-Hauptgeschütze, die in fünf Doppeltürmen untergebracht wurden. Drei Türme standen auf dem Vorschiff, zwei hinter den Aufbauten. Bei den drei Türmen am Vorschiff wurde nur der zweite Turm (Turm B) überhöht eingebaut, so dass Turm C nicht über den Bug nach vorn feuern konnte. 1935 wurden alle vier Kreuzer in die Werft geschickt, um die Steifigkeit ihrer Rümpfe durch das Anschweißen zusätzlicher Stahlplatten erhöhen zu lassen. Diese Maßnahme wurde, nachdem die japanische 4. Flotte schwere Schäden in einen Taifun am 21. September 1935 erlitten hatte, auch bei Schiffen die nicht in den Sturm geraten waren, präventiv durchgeführt. Die Torpedobewaffnung wurde bei der Modernisierung zwischen 1938 und 1939 auf Typ-93-Torpedos umgestellt, die jetzt in je zwei Vierfachsätzen an Back- und Steuerbord verbaut wurden. Während des Krieges wurde die Flugabwehrausrüstung der Schiffe überarbeitet und die einzeln lafettierten 12-cm-Geschütze auf \"Atago\", \"Takao\" und \"Maya\" durch Typ 89 12,7-cm-Zwillingslafetten ersetzt. Mehrere Schiffe wurden im späteren Kriegsverlauf mit einem Typ 22 und Typ 13 Radarsystemen nachgerüstet. Während alle Schiffe der Klasse auch weitere Typ-96-25-mm-Flugabwehrwaffen erhielten, wurde die \"Maya\" im Dezember 1943 gar zum Flugabwehrkreuzer umgerüstet und erhielt 13 × 25-mm-Typ-96-Drillingslafetten und 6 × 12,7-cm-Zwillingslafetten. Um Platz für diese Waffen und die zusätzlichen Bedienmannschaften zu schaffen, wurden ein Hauptgeschützturm (Turm C) und der Flugzeughangar entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Schiffe der Takao-Klasse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Takao.", "content": "Die \"Takao\" wurde im April 1927 in Yokosuka auf Kiel gelegt und lief im Mai 1930 vom Stapel. Sie nahm an zahlreichen Operationen im Pazifikkrieg teil, wie der Jagd nach der Force Z und den amerikanischen Schiffen, die den Doolittle Raid durchgeführt hatten. Am 23. Oktober 1944 wurde sie bei Palawan von zwei Torpedos des amerikanischen U-Bootes \"USS Darter\" getroffen, konnte sich aber schwer beschädigt und im Schlepp der \"Mitsu Maru\" in den Hafen von Brunei retten. Die entstandenen Schäden wurden nie vollständig repariert und das Schiff schließlich am 31. Juli 1945 in Singapur durch britische Mini-U-Boote der XE-Klasse in flachem Wasser schwer beschädigt. Das Wrack wurde nach dem Krieg bei Zielübungen versenkt.", "section_level": 2}, {"title": "Atago.", "content": "Die \"Atago\" wurde im April 1927 in Kure auf Kiel gelegt und lief im Juni 1930 vom Stapel. Sie nahm an zahlreichen Operationen im Pazifikkrieg teil, so war sie im November 1942 eines der Schiffe, die während der Seeschlacht von Guadalcanal im Nachtgefecht auf US-Schlachtschiffe trafen. Im November 1943 wurde sie beim Luftangriff auf Rabaul beschädigt. Nach umfassenden Modernisierungsarbeiten im Sommer 1944 wurde sie am 23. Oktober 1944 bei Palawan von vier Torpedos des amerikanischen U-Bootes \"USS Darter\" getroffen und ging nach 20 Minuten unter.", "section_level": 2}, {"title": "Chōkai.", "content": "Die \" Chōkai\" wurde im März 1928 in Nagasaki auf Kiel gelegt und lief im April 1931 vom Stapel. Sie nahm an zahlreichen Operationen im Pazifikkrieg teil, unterstützte unter anderem die Japanische Invasion Javas, fungierte als Sicherung während der Attacke im Indischen Ozean und war Flaggschiff von Admiral Mikawa während der Schlacht vor Savo Island im August 1942. Sie wurde schließlich im Oktober 1944, während der Schlacht vor Samar, durch einen Torpedotreffer, einen Bombentreffer und Geschützfeuer so schwer beschädigt, dass sie aufgegeben werden musste.", "section_level": 2}, {"title": "Maya.", "content": "Die \" Maya\" wurde im Dezember 1928 in Kōbe auf Kiel gelegt und lief im November 1930 vom Stapel. Sie nahm an zahlreichen Operationen im Pazifikkrieg teil, wie der Schlacht um die Philippinen und der Schlacht um Guadalcanal. Am 23. Oktober 1944 wurde sie bei Palawan von vier Torpedos des amerikanischen U-Bootes \"USS Dace\" getroffen und sank innerhalb weniger Minuten, nachdem eine der Munitionskammern explodiert war.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die \"Takao\"-Klasse (jap. ) war eine Klasse von vier Schweren Kreuzern des japanischen Kaiserreiches, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.", "tgt_summary": "高雄型重巡洋舰()是大日本帝国海军的重巡洋舰舰型。同型舰共4艘,为基于昭和2年度舰艇补充计划而建造。", "id": 482003} {"src_title": "Clare Boothe Luce", "tgt_title": "克莱尔·布思·鲁斯", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Die Tochter eines Musikers wurde durch eine Rolle in einem Theaterstück, die sie 1914 spielte, zur Schriftstellerei inspiriert, die sie nach der Scheidung von ihrem ersten Ehemann aufgrund der ihr zugesprochenen Abfindung beginnen konnte. Darüber hinaus war sie als Redakteurin bei der Zeitschrift „Vogue“ tätig. 1935 heiratete Clare Booth Brokaw in zweiter Ehe den Verleger und Gründer der Zeitschriften „TIME“ und „Life“, Henry Luce. Ihre 1936 veröffentlichte sozialkritische Satire „Die Frauen“ wurde in der Theatersaison 1936/37 insgesamt 666 Mal am Broadway aufgeführt und 1939 unter der Regie von George Cukor verfilmt. Danach erschienen 1938 „Kiss the Boys Goodbye“ und 1940 „European Spring“. 1942 kandidierte sie als Vertreterin der Republikanischen Partei für ein Mandat im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Nach der erfolgreichen Wahl war sie vom 3. Januar 1943 bis zum 3. Januar 1947 Abgeordnete des Repräsentantenhauses und vertrat dort den vierten Wahlbezirk des Staates Connecticut. Nach dem Tode ihrer Tochter bei einem Autounfall verzichtete sie auf eine erneute Kandidatur und konvertierte zum Katholizismus. Nachfolger als Abgeordneter wurde John Davis Lodge. In einem Interview mit der Wochenzeitung „The New Statesman“ vom 13. November 1943 erklärte sie, dass die indische Unabhängigkeit bedeute, dass \"„die USA den größten Weltkrieg um Demokratie gewonnen“\" habe. 1948 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern und -vorständen des American Committee for a United Europe, einer US-Organisation zur Förderung eines „freien und vereinigten Europas“. Es förderte aber auch die Blockbildung in Westeuropa mit dem Ziel einer europäischen Integration gegen den Ostblock. 1950 wurde sie für „Come to the Stable“ („...und der Himmel lacht dazu“) für den Oscar für die Beste Originalgeschichte nominiert. 1952 kehrte sie in die Politik zurück und engagierte sich bei Frauenorganisationen für die Wahl von Dwight D. Eisenhower zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Dieser berief sie nach seiner Wahl 1953 zur US-Botschafterin in Italien und damit als erste Frau zur diplomatischen Vertreterin der Vereinigten Staaten bei einer europäischen Großmacht. Während ihrer bis 1956 dauernden Amtszeit erkrankte sie an einer Arsenvergiftung wegen des Schimmelbefalls in Tapeten. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges wurde zunächst eine Vergiftung durch gegnerische Geheimagenten vermutet. Ihre Nachfolge in Rom trat James David Zellerbach an. Nach ihrer Rückkehr in die Vereinigten Staaten wurde sie vom US-Senat am 28. April 1959 als US-Botschafterin in Brasilien bestätigt, doch drei Tage später verzichtete sie auf dieses Amt. Fortan widmete sie sich neben der Schriftstellerei auch der Malerei. Zuletzt schrieb sie zusammen mit Ed Koch und William Rauch das Buch „Mayor“, das 1984 im Verlag Simon & Schuster erschien. Nach ihr ist die konservative Denkfabrik \"Clare Boothe Luce Policy Institute\" benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clare Boothe Luce (ursprünglich: \"Clare Boothe Brokaw\") (* 10. März 1903 in New York; † 9. Oktober 1987 in Washington, D.C.) war eine US-amerikanische Diplomatin, Schriftstellerin, Verlegerin und Politikerin.", "tgt_summary": "克莱尔·布思·鲁斯(英语:Clare Boothe Luce,1903年-3月10日-?|1987年|10月9日}}),美国作家、政治人物、驻外大使,著名的保守主义者。她是知名出版商亨利·鲁斯之妻。", "id": 2205752} {"src_title": "Matsumura Goshun", "tgt_title": "松村吴春", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Goshun wurde als ältester von sechs Brüdern in eine Familie hoher Regierungsbeamter der Kaiserlichen Münzanstalt (\"kinza\" ) geboren. Seine Eltern wünschten, dass er eine Ausbildung auf den Grundlagen der chinesischen und japanischen Kultur, wie klassischer Geschichte und Literatur, die Kunst der Kalligraphie und Malerei sowie das Schreiben von Poesie, erhielt. Daher begann seine Ausbildung in diesen Künsten schon in jungen Jahren. Seine frühen Lehrer waren Meister der Literatenmalerei (\"bunjinga\" ) die sich dem Studium klassischer chinesischer Malstile verschrieben hatten. Auch Goshun wendete sich diesem Malstil zu, auch entwickelte er ein Interesse an der Haiku-Dichtung, die er besonders beim Studium mit seinem Lehrmeister Yosa Buson (1716–1784) verfeinerte. Als Maler hatte er nicht unmittelbar Erfolg, doch Buson half ihm, sich über Wasser zu halten, indem er ihn als Literaturlehrer an reiche Provinzkaufleute vermittelte, die sich mit der Aura der Kultur umgeben wollten, um so ihren Status zu verbessern. 1781 nahm sein Lebensweg eine dramatische Wendung. Seine Frau und sein Vater starben in diesem Jahr und Buson, selbst sterbenskrank, konnte seinen Schüler offenbar nicht weiter unterstützen. Im Zuge dessen verließ Goshun sein Heim im Shijō-Viertel von Kyōto und zog nach Ikeda in der Nähe von Osaka. Während dieser Zeit fuhr er fort in Busons Stil zu malen, war aber noch immer nicht erfolgreich genug, um sich selbst zu finanzieren. Um 1787 wurde klar, dass er sich einer anderen Künstlergruppe anschließen musste, und er trat dem Kreis um Maruyama Ōkyo (1733–1795) bei, um an Stellschirmen für den Daijō-ji, einem Tempel in Hyōgo, zu arbeiten. Spätere Ereignisse untermauerten noch zusätzlich Goshuns Verbindung zu Ōkyo, als beide nach einem Feuer, das in Kyōto wütete, für eine Zeit im selben Tempel lebten. Augenscheinlich wurde in dieser Zeit aus einer guten professionellen Zusammenarbeit auch eine gute Freundschaft. Um 1789 zog Goshun wieder in den Shijō-Bezirk von Kyōto und benutzte fortan Elemente von Ōkyos Stil in seiner Malerei. Ōkyo betrachtete Goshun niemals als seinen Schüler, obwohl in den Aufzeichnungen des Daijō-ji Goshun als bester Schüler Ōkyos aufgeführt ist. Als er nämlich anbot, offiziell der Schule beizutreten und als Lehrling unterwiesen zu werden, lehnte Ōkyo ab. Er zog es vor, dass beide als Freunde auf gleicher Höhe verblieben, und gab Goshun damit Gelegenheit, seinen eigenen einzigartigen Stilmix aus Ōkyo-Schule und Literatenmalerei zu entwickeln. Als Ōkyo 1795 verstarb, gründete Goshun seine eigene, die Shijō-Schule, in der er bis zu seinem Tode arbeitete und lehrte.", "section_level": 1}, {"title": "Stilentwicklung.", "content": "In den frühen Jahren war Goshun eindeutig von den Literatenmalern und dort vor allem durch Busons Ausbildung geprägt. Seine Kompositionen tragen vornehmlich die Merkmale Chinesischer Malerei der Südlichen Schule die in Japan durch Maltraktate und durch in Japan befindliche Chinesische Originale bekannt waren. Seine Zeit in Ikeda (um 1785) kann als Reife dieser frühen Phase seiner Stilentwicklung betrachtet werden. Nach seiner Zeit zusammen mit Ōkyo (nach 1787) veränderte sich sein Malstil völlig, als er unter dem Einfluss der Maruyama-Schule Elemente von Ōkyos dekorativen Techniken übernahm und weiterentwickelte. Als ausgereift kann sein Stil jedoch erst nach Ōkyos Tod (1795) angesehen werden, da er innerhalb seiner eignen Schule ohne Beeinflussung durch andere Meister seine Maltechniken konsolidieren konnte. Busons Literatenmalerei scheint er in diesem Abschnitt seines Lebens aufgegeben zu haben, obwohl er nach seiner Rückkehr nach Kyōto für einige Jahre als dessen rechtmäßiger Nachfolger gehandelt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Matsumura Goshun (jap. ; * 28. April 1752 (traditionell: Hōreki 2/3/15); † 4. September 1811 (traditionell: Bunka 8/7/17)), auch \"Matsumura Gekkei\" (), war ein japanischer Maler der Edo-Zeit und Begründer der Shijō-Schule. Er war Protegé des Künstlers Yosa Buson (1716–1784), eines Meisters der Japanischen Literaten-Malerei.", "tgt_summary": "松村吴春,(1752年-4月28日-1811年-9月4日),(英语:Matsumura Goshun),日本江户时代艺术家,四条派创始人,日本南部绘画大师之一。出身显贵,早年即开始接受绘画教育,并且进行相关创作。后来独具匠心,博采众长,将各画派之长处加以恰当发挥,极大地提高了日本绘画的艺术性与表现力。", "id": 3048473} {"src_title": "Heeresreform des Marius", "tgt_title": "马略改革", "src_document": [{"title": "Gaius Marius zugeschriebene Reformmaßnahmen.", "content": "Im Rahmen der Feldzüge gegen die Kimbern und Teutonen soll Gaius Marius der älteren Forschung zufolge die römischen Legionen grundlegend reformiert haben. Die Reform soll folgende Einzelmaßnahmen umfasst haben: Mithin hätte sich das römische Heer von einer Bürgermiliz in ein Berufsheer aus Freiwilligen verwandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Die Reform in der Überlieferung.", "content": "Abgeleitet wurde diese Reform aus einer Reihe von Textstellen antiker Autoren: Maßnahmen ohne Quellenbeleg sind die Kohortenlegion, die Vereinheitlichung der Bewaffnung, die Umwandlung des Milizheeres in ein Berufsheer und die Festlegung einer einheitlichen Dienstzeit. Die verbesserte Fechtausbildung der Legionäre durch Gladiatorentrainer geht hingegen auf Publius Rutilius Rufus zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse der neueren Forschung.", "content": "Die Ergebnisse der neueren Forschungen widersprechen allerdings dem herkömmlichen Bild von einer massiven Heeresreform unter Marius. Die Kohorte wurde bereits seit dem Zweiten punischen Krieg auf dem spanischen Kriegsschauplatz eingesetzt. Im Osten hielt die Kohorte erst nach der Niederlage der hellenistischen Staaten Einzug; erst ein gewisser Lucullus setzte sie – wohl 114 v. Chr. unter Gaius Porcius Cato – gegen die Skordisker ein. Offenbar waren die Kohorten im Kampf gegen wenig organisierte, „barbarische“ Gegner besser geeignet als die Manipel. In Afrika schließlich verwendete Marius’ Vorgänger Quintus Caecilius Metellus Numidicus sowohl Manipel als auch Kohorten. Im Rahmen dieser langwierigen Umstellung von Manipeln auf Kohorten fand vermutlich auch die Vereinheitlichung der Bewaffnung statt, deren Kosten spätestens seit den Reformen der Gracchen 123–122 v. Chr. durch den Staat übernommen wurden. Das von Marius eingeführte neue Modell des pilum erwies sich als fehlerhaft, zu Zeiten Caesars war es bereits durch eine Weiterentwicklung ersetzt worden. Die zunehmende Vereinheitlichung der Bewaffnung der Legionäre war auch nicht mit einer formellen Abschaffung der \"hastati\", \"principes\" und \"triarii\" verbunden, die als Dienstkategorien weiter bestanden, deren Unterscheidung aber an Bedeutung verlor. \"Velites\" sind noch unter Caesar dokumentiert. Die Ausbildung der Legionäre lag zur Zeit der Republik in den Händen des jeweiligen Feldherrn. Marius konnte dabei unter anderem auch auf das Vorbild des Scipio Aemilianus zurückgreifen, unter dem er vor Numantia gedient hatte. Feste Standards in der Ausbildung wurden erst unter Augustus entwickelt. Dass Soldaten ihr Gepäck selbst zu tragen hatten, war ebenfalls eine in der Antike verbreitete Maßnahme: neben den Vorbildern Philipp II. von Makedonien und Alexanders des Großen hatte auch Metellus in Afrika dies von seinen Legionären verlangt. Auch den silbernen Legionsadler hatte es schon vor Marius gegeben. Marius schaffte allerdings die anderen vier Standartenmotive Wolf, Minotaurus, Pferd und Eber ab. Als die grundlegendsten Traditionsbrüche des Marius wurden die Anwerbung Besitzloser und die Aufnahme Freiwilliger in die Legionen dargestellt. Freiwillige sind jedoch schon lange zuvor dokumentiert, so etwa 200 und 198 v. Chr. im Krieg gegen Philipp V. von Makedonien. Auch Scipio Aemilianus warb unter seinen Freunden und Klienten, bevor er nach Numantia aufbrach. Die Abschaffung des bislang geltenden Zensus, der nur Bürgern mit einem gewissen Einkommen den Dienst in den Legionen gestattete, soll nach der ersten Wahl Marius’ zum Konsul 107 v. Chr. stattgefunden haben. Allerdings kann die einmalige Anwerbung von nur 3.000 bis 5.000 Freiwilligen vor dem Aufbruch nach Afrika 107 v. Chr. nach neuerer Ansicht kaum als signifikanter Bruch mit der Tradition bei der Aushebung von Legionen gewertet werden, zumal die alte, zensusbasierte Aushebungsmethode des \"dilectus\" fortbestand und auch von Marius selbst immer wieder angewendet wurde. Im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. fand allerdings ein langsamer Wandel statt, der \"dilectus\" verlor an Bedeutung, während die Zahl der Freiwilligen zunahm. Eine Absenkung des Mindestvermögens für den Militärdienst hatte offenbar bereits während des 3. und 2. Jahrhunderts v. Chr. stattgefunden. Von ursprünglich 11.000 Assen während des 2. punischen Kriegs wurde der Zensus auf 4.000 Asse und schließlich vermutlich 129 v. Chr. auf 1.500 Asse abgesenkt. Praktisch bedeutete dies, dass schließlich fast jeder, der eine Hütte besaß, in den Legionen dienen konnte. So fand während des 2. Jahrhunderts eine schleichende Proletarisierung der Legionen statt. Auch die explizite Anwerbung Besitzloser hat Beispiele in der früheren römischen Geschichte, zumeist in Notsituationen, etwa während des 2. punischen Krieges. Es gibt auch keinen Beweis, dass Marius’ Rekrutierung der \"proletarii\" eine dauerhafte Reform sein sollte. Noch bis Augustus bestanden die Legionen wahrscheinlich zugleich aus Freiwilligen (darunter auch \"proletarii\", einige davon effektiv als Berufssoldaten) und begüterten Wehrpflichtigen. Die Bedingungen, unter denen der Dienst in den Legionen stattfand, blieben auch unter Marius unverändert. Der Sold blieb gleich (112,5 Denare pro Jahr), die Dienstzeit betrug maximal 16 Jahre, wobei der Legionär beim Eintritt in die Armee keineswegs wusste, ob er diese tatsächlich abzuleisten haben würde. Eingestellt und entlassen wurde nach Bedarf.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen und Bewertung der Maßnahmen des Marius.", "content": "Eine tiefgreifende, punktuell wirksame Reform des römischen Heeres durch Marius hat es nach Ansicht der neueren Forschung wohl nicht gegeben. Die ihm zugeschriebenen Veränderungen waren vielmehr das Ergebnis eines längerfristigen Prozesses der Professionalisierung des römischen Heerwesens im Verlauf des 2. Jahrhunderts v. Chr. Zur Zeit des Konsulats Marius’ waren viele dieser Entwicklungen schon länger im Gange oder auch fast abgeschlossen. Auf ganz anderer Ebene schuf Marius jedoch einen Präzedenzfall, der in der heutigen Forschung weit höher gewichtet wird als die ihm traditionell zugeschriebene Heeresreform: Offenbar hat er den Freiwilligen von 107 v. Chr. zu ihrer Entlassung ein Stück Land versprochen. Vermutlich wurde das Versprechen gegeben, um die Veteranen des Afrikakrieges nach dessen Ende in den Legionen zu halten. Bei der Entlassung des Heeres nach dem Krieg gegen Jugurtha fand jedenfalls keine Landverteilung statt. Diesem Beispiel scheinen auch spätere Feldherren immer wieder gefolgt zu sein, so dass die Legionäre hieraus bald einen Anspruch auf Zuteilung eines Stücks Land bei der Entlassung ableiteten. Dass es Heerführern wie Marius gelang, die Landverteilungen auch gegen den Widerstand des Senats durchzusetzen, führte zu deutlichen Veränderungen im Verhältnis zwischen dem Heer und dem römischen Staatswesen: „Die Veteranen wurden dadurch praktisch zu Klienten des betreffenden Politikers – und somit ergebenen Anhängern. Sie bildeten einen erheblichen Teil der sogenannten ‚privaten‘ Armeen der Bürgerkriege des 1. Jahrhunderts v. Chr.“ Damit gilt Marius als Wegbereiter der Auflösung des politischen Systems der römischen Republik. Die Bindung der Soldaten zum Feldherren wurde letztlich so groß, dass populäre Befehlshaber wie Marius selbst, Sulla, Pompejus, Cäsar u. a. die persönliche Loyalität der Legionäre nutzen konnten, um dem Senat die Stirn zu bieten und sich unter Androhung oder Anwendung von Gewalt außerkonstitutionelle Macht zu verschaffen. Dies trug nach heute herrschender Meinung nicht unerheblich zum Untergang des republikanischen Staates bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff „Heeresreform des Marius“ oder auch „marianische Heeresreform“ fasst eine Reihe von Entwicklungen im römischen Heerwesen zusammen, die in der älteren Forschung dem römischen Feldherrn und Politiker Gaius Marius zugeschrieben wurden.", "tgt_summary": "马略改革(Marian reforms)是指盖乌斯·马略当选前107年的执政官后,对罗马进行了一系列军事改革。马略的军事改革对罗马历史的发展有着深远影响。改革扩大了兵源,增强了军队战斗力,但同时也使军队性质逐渐发生变化,为日后的军阀出现以及军事独裁的建立奠定了基础,在不到一百年的时间里,罗马共和国在一系列的内战后迅速转变为罗马帝国。", "id": 2556683} {"src_title": "Primera División (Mexiko) 2009/10", "tgt_title": "2009年至2010年墨西哥超級足球聯賽", "src_document": [{"title": "Die Punktspielrunde.", "content": "In den insgesamt 306 Punktspielen fielen 818 Tore, was einem Schnitt von 2,67 Toren entspricht. 486 Tore (im Schnitt 1,59) wurden von den Heimmannschaften erzielt und 332 Tore (durchschnittlich 1,08) von den Auswärtsmannschaften. Das Spiel mit den meisten Toren der gesamten Saison war die am 6. Spieltag der Apertura ausgetragene Begegnung zwischen América und Toluca, die am 30. August 2009 im Aztekenstadion stattfand und mit einem 7:2-Erfolg der Heimmannschaft endete. Die anderen höchsten Heimsiege der Apertura 2009 fanden zwischen Morelia und Indios (4. Spieltag, 16. August), América und Estudiantes Tecos (8. Spieltag, 13. September) sowie Morelia und Querétaro (10. Spieltag, 27. September) statt und endeten allesamt 5:0. Die höchsten Auswärtssiege der Apertura endeten dreimal mit 0:3 zwischen Pumas und Cruz Azul (2. Spieltag, 2. August), San Luis und Jaguares (10. Spieltag, 26. September) sowie San Luis und Monterrey (14. Spieltag, 31. Oktober). Außerdem gab es ein 1:4 im Clásico Tapatío zwischen Atlas und Chivas (16. Spieltag, 7. November). In den torreichsten Begegnungen der Clausura – in dieser Spielzeit anlässlich der Feierlichkeiten zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges vor 200 Jahren \"Torneo Bicentenario\" genannt – fielen jeweils acht Treffer: sie fanden statt am 14. Februar (5. Spieltag) zwischen Puebla und Pachuca (3:5), am 17. Februar (6. Spieltag) zwischen Atlas und Indios (7:1) sowie am 27. März 2010 (12. Spieltag) zwischen Chivas und Santos (6:2). Die höchsten Heimsiege des Torneo Bicentenario 2010 waren das bereits genannte 7:1 von Atlas gegen die Indios und die am 7. März (9. Spieltag) ausgetragene Begegnung zwischen América und Querétaro, die 6:0 endete. Der höchste Auswärtssieg der Rückrunde war ein 0:3 und kam insgesamt sechsmal vor: zwischen Pachuca und Pumas sowie Tigres und Morelia (am 8. Spieltag), Pachuca und Santos (10. Spieltag), San Luis und Tigres sowie Santos und Jaguares (am 13. Spieltag) und am 14. Spieltag zwischen Chivas und Morelia.", "section_level": 1}, {"title": "Tabellen zur Saison 2009/10.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Heim- und Auswärtstabellen.", "content": "Die Jaguares sind die schlechteste Heimmannschaft, aber gemeinsam mit Morelia das punktbeste Auswärtsteam. Sie verloren bei den bestplatzierten sechs Mannschaften der Punktspielrunde kein einziges Spiel und gewannen sogar vier hiervon (in Monterrey, in Morelia, bei Cruz Azul und bei Santos Laguna), konnten gegen dieselben Gegner aber kein einziges Heimspiel gewinnen und verloren viermal. Während sie auswärts siebenmal gewannen, konnten sie auf eigenem Platz nur zwei Spiele gewinnen. Eins davon war der glanzlose 1:0-Erfolg gegen den Tabellenletzten CF Indios, das andere dagegen ein beeindruckendes 4:0 (!) gegen den Rekordmeister Chivas Guadalajara.", "section_level": 2}, {"title": "Kreuztabelle zur Saison 2009/10.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Der Name der Heimmannschaft ist in der linken Spalte, das Logo der Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet. Eine besondere Beachtung verdient die Tatsache, dass dem Indios Club de Fútbol in den insgesamt 12 Punktspielen gegen die 6 bestplatzierten Mannschaften kein einziges Tor gelang.", "section_level": 2}, {"title": "Die Liguillas.", "content": "In den \"Liguillas\" (der spanischen Bezeichnung für die Play-offs) der Apertura (Hinrunde) und Clausura (Rückrunde) kam es zu insgesamt 14 Begegnungen, die jeweils in Hin- und Rückspielen ausgetragen wurden. In den insgesamt 28 Spielen der Liguilla kam es zu 16 Heim- und 3 Auswärtssiegen sowie 9 Remis. Im \"Torneo Apertura 2009\" gab es eine absolute Dominanz der Heimmannschaften, denn neun Heimsiegen stand ein einziger Auswärtssieg gegenüber; der zudem erst im letzten Spiel zustande kam, als Monterrey (nach einem 4:3 im Hinspiel) auch noch das Rückspiel bei Cruz Azul mit 2:1 zu seinen Gunsten entschied. Im \"Torneo Bicentenario 2010\" standen sieben Heimsiegen zwei Auswärtssiege gegenüber: jeweils im Viertelfinale gewann Pachuca (nach einem 1:0-Heimsieg) mit 2:1 in Monterrey und Morelia (nach einem 4:2) mit 1:0 in Guadalajara. In den torreichsten Begegnungen beider Turniere fielen jeweils acht Treffer: im Viertelfinalhinspiel der Apertura zwischen Puebla und Cruz Azul (4:4) sowie im Halbfinalrückspiel der Clausura (Bicentenario) zwischen Santos Laguna und Morelia (7:1). Von den 18 Mannschaften der Punktspielrunde gelang insgesamt 11 Teams die Qualifikation für die Liguillas. Sechs Mannschaften konnten sich einmal für die Liguilla qualifizieren und fünf Teams gelang die Qualifikation zweimal. Erfolgreichstes Team war der Rückrunden-Meister Toluca, der bereits in der Vorrunde das Halbfinale erreicht hatte. Der Hinrunden-Meister Monterrey schied dagegen in der Rückrunde bereits im Viertelfinale aus. Zweimal fürs Halbfinale qualifizierte sich außer Toluca nur Morelia, konnte in diesen Spielen jedoch keinen Sieg verbuchen: in der Apertura 0:0 und 1:2 gegen Cruz Azul sowie in der Clausura 3:3 und 1:7 gegen Santos Laguna.", "section_level": 1}, {"title": "Liguillas der Apertura 2009.", "content": "Toluca setzt sich gegen San Luis bei einem Gesamtergebnis von 1:1 aufgrund der in der Liga mehr erzielten Punkte (35 gegenüber 21) durch.", "section_level": 1}, {"title": "Liguillas des Bicentenario 2010.", "content": "Nachdem es in der regulären Spielzeit keinen Sieger gab, wurde die Meisterschaft im Elfmeterschießen entschieden. Hier setzte sich Toluca mit 4:3 durch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Saison 2009/10 begann am Freitag, den 24. Juli 2009 mit der Begegnung des neu formierten Club Estudiantes Tecos (vormals Tecos de la Universidad Autónoma de Guadalajara) und dem Pachuca Club de Fútbol, das die Gäste mit 2:3 zu ihren Gunsten entschieden. Die letzten drei Spiele der regulären Saison wurden am Sonntag, den 25. April 2010 zwischen Toluca und Puebla (2:1), Indios und Pumas (2:0) sowie América und Santos (1:0) ausgetragen.", "tgt_summary": "墨西哥足球甲级联赛2009–2010赛季,为墨西哥足球甲级联赛的第63个赛季。分为两个阶段,秋季联赛与春季联赛。蒙特雷队获得秋季联赛冠军,托卢卡队获得春季联赛冠军。", "id": 2710723} {"src_title": "Ōno Kazuo", "tgt_title": "大野一雄", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kazuo Ōno wurde auf der nördlichen Insel Hokkaidō als Sohn eines Fischers, der auch die Fischer-Kooperative von Hakodate leitete, geboren. Sein Vater sprach Russisch und seine Mutter war eine Kennerin der europäischen Küche, die auch die japanische Zither Koto und Orgel spielte. Ōno studierte an einer japanischen Sporthochschule und war zunächst ein erfolgreicher Leichtathlet. Nachdem er von einem Schulangestellten zu einem Tanzabend mit der spanischen Tänzerin Antonia Mercé (La Argentina) mitgenommen wurde, änderte er seinen Berufswunsch. 1933 begann er mit seiner Tanzausbildung. Nach seinem College-Abschluss war er zunächst Sportlehrer an der weiterführenden Schule Kanto Gakuin High School, eine private christliche Schule in Yokohama. Dort sah er eine Aufführung von Harald Kreutzberg, einem Schüler der deutschen Ausdruckstänzerin Mary Wigman. Er beschloss, bei den beiden japanischen Modern Dance-Pionieren Ishii Baku und Eguchi Takaya, einem Studienkollegen von Wigman, Choreographie zu studieren. Einen anderen tiefgreifenden Einfluss neben Wigmans Ausdruckstanz übte auf Ōnos Lebenswerk das Grauen des Zweiten Weltkrieges aus. 1938 wurde er in die japanische Armee eingezogen und diente dort neun Jahre lang, am Ende als Kriegsgefangener auf Neuguinea. Seine erste öffentliche Tanzvorstellung machte er im Alter von 43 Jahren 1949 in Tokio zusammen mit Mitsuko Andō. Im Publikum befand sich auch Hijikata Tatsumi, der Vater des Butohs bzw. \"Ankoku Butoh\" (Tanz der Finsternis). Hijikata lud Ōno zu seiner Tanzgemeinschaft ein. Im selben Jahr noch begründet Ōno Kazuo sein eigenes Studio in Japan. Von 1959 bis 1966 erarbeiteten Hijikata und Kazuo gemeinsam Tanzdarbietungen, die auch Einflüsse aus Werken Mishimas und europäischen Schriftstellern wie Jean Genet und Comte de Lautréamont aufwiesen. Neben Hijikata trat er auch mit anderen Butoh- und Modern Dance-Tänzern auf. Von 1969 bis 1973 war er in der Hauptrolle von drei Spielfilmen des Regisseurs Nagano Chiaki zu sehen. 1977 widmete er seiner Inspiratorin Antonia Mercé das Stück \"Admiring La Argentina\", das heute als ein klassisches Butoh-Stück gilt. Ab 1980 begann er mit seinen internationalen Auftritten. Die Titel seiner Hauptwerke heißen \"Meine Mutter\", \"Wasserlilien \"und \"Die Straße im Himmel, die Straße auf Erden\". Ōno stellte zerbrechliche und zugleich starke Charaktere dar, oft auch als Frau verkleidet und geschminkt. Der Hamburger Filmemacher und Fotograf Peter Sempel begleitete Ōno Kazuo fast ein Vierteljahrhundert immer wieder mit der Kamera, 2004 entstand das poetische Filmporträt \"Kazuo Ohno: I Dance Into the Light\". Seinen letzten Auftritt hatte er 2007 mit hundert Jahren. Trotz körperlicher Einschränkungen formte er Bewegungen mit seinen Händen und bäuchlings mit Armen und Beinen, was eine Tanzkennerin der New York Times als \"die vielleicht beste Metapher für die dunkle Kunst des Butohs\" empfand. Ōno Kazuo verstarb am 1. Juni 2010 in Yokohama im Alter von 103 Jahren. Der Photograph Hosoe Eikō veröffentlichte 2006 zu seinen Ehren den Bildband \"Kochō no Yume / The Butterfly Dream\" (). Antony and the Johnsons widmete ihm 2009 die CD \"The Crying Light\". Das \"Kazuo Ohno Dance Studio\" in Tokio wird von seinem Sohn und Butoh-Tänzer Ōno Yoshito geleitet, dort wird auch das Ōno-Archiv aufbewahrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ōno Kazuo, häufig als Ohno Kazuo transkribiert, (jap. ; * 27. Oktober 1906 in Hakodate, Hokkaidō; † 1. Juni 2010 in Yokohama, Präfektur Kanagawa), war ein japanischer Tänzer und Mitbegründer des zeitgenössischen Ausdruckstanzes Butoh und hat viele internationale Choreographen inspiriert.", "tgt_summary": "大野一雄(1906年-10月27日-2010年-6月1日)是日本舞踏家,开创了「暗黑舞踏」,并因此成为舞踏界权威与精神象征。", "id": 580712} {"src_title": "Auslandsdienst Österreichs", "tgt_title": "奥地利国外服务", "src_document": [{"title": "Verein Österreichischer Auslandsdienst.", "content": "Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz gemäß § 46 Abs. 5 Freiwilligengesetz anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmern die Möglichkeit bietet, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Er ist die einzige Organisation, über die alle drei Arten des Auslandsdienstes absolviert werden können. Ausgezeichnet wird er durch die Vielfalt seiner Einsatzstellen, die weltweit auf allen Kontinenten verteilt sind. Geografisch lassen sich die Einsatzorte in neun Gebiete (Areas) gruppieren. Auch von der Art des verrichteten Dienstes unterscheiden sich die verschiedenen Gebiete sehr stark voneinander. Während man in der \"Ersten Welt\" vor allem Einsatzstellen für Gedenkdienst findet, herrschen auf der Südhalbkugel (ausgenommen Ozeanien) Sozialdienststellen vor. Die neun Einsatzregionen (Areas) sind – im Uhrzeigersinn:", "section_level": 1}, {"title": "Der Dienst.", "content": "Jungen Freiwilligen steht ein Spektrum an Einsatzarten zur Verfügung. Sie entscheiden sich selbst ohne Einschränkungen für ein Projekt und für wie lange sie mitarbeiten möchten. Um sich den Einsatz im Ausland jedoch als Zivilersatzdienst anrechnen lassen zu können, muss die Mindestdauer von zehn Monaten unentgeltlicher Mithilfe nachweislich erfüllt sein. Der Dienst muss im Interesse der Republik Österreich liegen und kann nur über eine staatlich anerkannte, nicht gewinnorientierte Trägerorganisation abgeleistet werden, die mit einem mit Österreich in Verbindung stehendes Projekt nach folgenden Kriterien unterstützt:", "section_level": 1}, {"title": "Arbeit im Gedenkdienst.", "content": "Diese Dienstform beschäftigt sich mit den Folgen des Nationalsozialismus und dessen Opfern. Er nimmt den größten Teil an Freiwilligeneinsätzen im Ausland ein. Die Arbeit besteht hauptsächlich aus dem Gestalten und Organisieren von Führungen und Veranstaltungen, Archiv-Arbeit, dem Halten von Vorträgen an Universitäten und Schulen, sowie Gesprächen mit Zeitzeugen und deren Dokumentation, um ihre Erzählungen und das Durchgemachte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen Der Grundsatz lautet: \"Für ein niemals wieder\"", "section_level": 2}, {"title": "Arbeit im Sozialdienst.", "content": "Die Projektarbeit zielt darauf ab, die soziale oder wirtschaftliche Entwicklung eines Landes zu unterstützen, oder hat sich den Umweltschutz zum Ziel gesetzt. Sozialdiener engagieren sich in Bildungseinrichtungen oder Kinderheimen, in der Versorgung von Flüchtlingen, fördern die Bewusstseinsbildung für die Bedeutung unserer Umwelt in öffentlichen Vorträgen oder Veranstaltungen wie Clean-Ups und finden weltweit in der medizinischen Betreuung Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeit im Friedensdienst.", "content": "Institutionen mit dem Einsatz von Friedensdienern tragen zur Erreichung oder Sicherung des Friedens in Krisengebieten mit bewaffneten Konflikten bei. Sie analysieren die Einhaltung der Menschenrechte, organisieren Workshops und gemeinsame Initiativen mit den Konfliktparteien, um Menschen bei ihrem Streben zur Beseitigung von Spannungen und Konflikten zu unterstützen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Andreas Maislinger setzte sich ab dem Ende der 1970er Jahre für die gesetzliche Verankerung dieser Art des Militärersatzdienstes in Österreich ein, die die Aufklärung über den Holocaust zum Ziel hatte. Am 10. Oktober 1980 hatte er auf Einladung von Anton Pelinka die Möglichkeit, in der von Dolores Bauer geleiteten ORF-Sendung „Kreuzverhör“ seinen „Zivildienst in Auschwitz“ vorzustellen. Bundespräsident Rudolf Kirchschläger hatte sein Konzept jedoch abgelehnt, \"ein Österreicher habe in Auschwitz nichts zu sühnen\". Später hat Kirchschläger „das positive Ergebnis“ des von Maislinger „durchgesetzten Gedenkdienstes“ jedoch anerkannt. 1980/81 war Maislinger mit Joachim Schlör Freiwilliger im von Volker von Törne und Christoph Heubner geleiteten Polenreferat der deutschen Aktion Sühnezeichen Friedensdienste tätig. Im Museum Auschwitz-Birkenau betreute er deutsche Jugendgruppen. Nach seiner Rückkehr war er noch stärker davon überzeugt ein ähnliches Programm auch in Österreich zu verwirklichen. Unterstützt wurde er dabei vor allem von Simon Wiesenthal, Teddy Kollek, Ari Rath, Herbert Rosenkranz, Gerhard Röthler und Karl Pfeifer. Einer der Söhne Röthlers hat später Gedenkdienst geleistet und Pfeifer veröffentlichte ein Interview in der IKG-Zeitschrift „Die GEMEINDE“.", "section_level": 2}, {"title": "Realisierung.", "content": "Im Mai 1991 wurde Andreas Maislinger schließlich in einem Brief von Innenminister Franz Löschnak darüber informiert, dass der Gedenkdienst von der österreichischen Regierung als Alternative zum Zivildienst zugelassen wird und die dafür notwendigen Mittel bis zu einem festgelegten Rahmen vom Bundesministerium für Inneres getragen werden. Am 1. September 1992 konnte der erste Gedenkdiener seinen Dienst im Museum Auschwitz-Birkenau antreten.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Im November 1997 wurde eine gesetzliche Neuregelung des Auslandsdienstes beschlossen, die ab diesem Zeitpunkt auch Sozial- und Friedensdienste außerhalb von Österreich ermöglichte. 2001 wurde unter Innenminister Ernst Strasser ein Auslandsdienst-Förderverein eingerichtet, der die Mittel an unabhängige Trägerorganisationen, wie zum Beispiel den Österreichischen Auslandsdienst, weiterverteilt. Seit 2016 sind laut Österreichischem Freiwilligengesetz Männer und Frauen gleichgestellt. Nun können nun auch interessierte junge Frauen jede Art von Auslandsdienst leisten. Gleichzeitig ist die generelle Bereitschaft unter der jungen Bevölkerung rasant gewachsen, einen Freiwilligendienst im Ausland zu leisten, und wie es scheint richtig attraktiv geworden. Die Trägerorganisationen sind neuerdings mit einem Ansturm an Interessenten ausgeliefert, dem sie aufgrund begrenzter Möglichkeiten und Förder-Ressourcen noch nicht nachkommen können. Gemeinschaftlich hofft man nun auf eine Anpassung der Fördermittel von der Republik Österreich. Inzwischen haben mehr als 1.000 junge Österreicher ihre Zivildienstpflicht im Ausland abgeleistet. Heute ist der Verein Österreichischer Auslandsdienst die einzige Trägerorganisation, die Gedenk-, Sozial- und Friedensdienst anbietet und auf allen sechs Kontinenten aktiv ist.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Die Republik Österreich stellt jedem Auslandsdienst-Trägerverein über den \"Verein zur Förderung der Auslandsdienste im Sinne des § 12b Zivildienstgesetz – Auslandsdienst Förderverein\" ein gewisses Budget zur Verfügung. Jeder finanzierte Auslandsdiener wird mit maximal 9.000 Euro gefördert. Die Trägerorganisation kann aber Umschichtungen vornehmen, damit eine größere Anzahl von Auslandsdienern unterstützt werden kann, wobei allerdings der Betrag von 4.500 Euro pro Zivildienstpflichtigen nicht unterschritten werden darf. Durch diese beschränkten Geldmittel ist es daher nicht jedem Interessierten möglich, einen geförderten Auslandsdienst zu leisten.", "section_level": 1}, {"title": "Zugelassene Träger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Trägerorganisationen für Gedenkdienst.", "content": "\"→ Hauptartikel:\" Gedenkdienst", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzstellen mit Kooperation von österreichischen Trägerorganisationen.", "content": "Kleiner Ausschnitt aus den vielfältigen Einsatzstellen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Auslandsdienst bezeichnet neben dem allgemeinen Terminus, nämlich einem Ersatz des österreichischen Zivildienstes oder einen Freiwilligendienst im Ausland, ebenso einen bestimmten Verein, der als Trägerorganisation jährlich jungen Österreichern die Möglichkeit gibt, sich auf internationaler Ebene zu engagieren. Sei es im weitesten Sinne als erweiterter Zivildienst im Interesse der Republik Österreich als eine Alternative zum Grundwehrdienst, sei es als Volunteer in globalen Non-Profit-Projekten statt dem aufs Inland beschränkte Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Es gibt drei verschiedene Arten, auf die ein Auslandsdienst geleistet werden kann:", "tgt_summary": "奥地利国外服务()是一个由奥地利社会事务部部根据1986年生效的民役法规第12b条款所承认的负责机构。 这个机构提供给奥地利必须服役人员一个10个月的替代服务,替代国内服役。另外奥地利国外服务也是一个跟服役没有关的国际志愿台。奥地利国外服务的范围为:", "id": 1933339} {"src_title": "Tripoli International Airport", "tgt_title": "的黎波里国际机场", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Italienischer Stützpunkt.", "content": "Errichtet wurde die Anlage als italienischer Luftwaffenstützpunkt Castelbenito während der Kolonialzeit. Hier befanden sich im Zweiten Weltkrieg Einheiten des italienischen 5. Fliegerkorps. Als Teil des alliierten Kriegsschauplatz Mittelmeerraum des Zweiten Weltkrieges ging die Kolonie Italienisch-Libyen ab 1943 im Afrikafeldzug der Achsenmächte verloren und der Flugplatz wurde durch die britische Royal Air Force unter dem Namen RAF Castel Benito genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Britischer Stützpunkt.", "content": "In den 1950er und 1960er Jahren trug der Militärflugplatz den Namen RAF Idris. Am 29. Juli 1953 erfolgte die Unterzeichnung eines Freundschafts- und Beistandsvertrages zwischen dem jungen Königreich Libyen und Großbritannien, wodurch der Flugplatz in Tripoli Idris International Airport umbenannt wurde. Die britische Luftwaffe erhielt Verfügungsrechte auf diesem Flughafen sowie in El-Adam bei Tobruk, während die US Air Force die benachbarte Wheelus Air Force Base betrieb. Während der Sueskrise 1956 kam es zur Bombardierung von Flugplätzen in Ägypten durch die britischen Streitkräfte. Britische Kampfflugzeuge nutzten für ihre Operationen am Suez auch libysche Luftwaffenstützpunkte. Mit der Machtergreifung Gaddafis endete der Nutzungsvertrag 1969 vorzeitig.", "section_level": 2}, {"title": "Libysche Nutzung.", "content": "Im Jahr 1978 wurde der Flughafen für den nationalen und internationalen Flugverkehr modernisiert. Das heute bestehende Terminal für internationale Flüge beruht auf einem Entwurf des britischen Ingenieurs Alexander Gibb. Im September 2007 hat die libysche Regierung Ausbaupläne für Tripoli International bekannt gegeben. Ein Firmenkonsortium aus Brasilien, der Türkei, dem Libanon und Frankreich erhielt den Zuschlag für ein Investitionsvolumen von 2,1 Milliarden US-Dollar (ca. 1,6 Milliarden EURO). Gebaut werden zwei neue Terminals mit je 162.000 Quadratmetern Fläche, die zusammen eine Kapazität von 20 Millionen Passagiere pro Jahr haben. Obwohl die ersten Bauarbeiten noch im Herbst 2007 begannen, verzögerte sich die Fertigstellung des Projekts immer weiter. Angesichts der desolaten Zustände in Libyen ist in absehbarer Zeit kein Weiterbau zu erwarten. In der Nacht vom 24. zum 25. August 2011 ereigneten sich im Zuge des Bürgerkriegs in Libyen am Flughafen Kämpfe zwischen Rebellen und Gaddafi-treuen Truppen. Ein Flugzeug ging dabei in Flammen auf. Am 23. August 2014 eroberten islamistische Milizen den Flughafen. Vorausgegangen waren Kämpfe, die seit Mitte Juli 2014 andauerten und bei denen mehr als 200 Menschen ums Leben kamen. Mutmaßlich fielen elf Passagierflugzeuge in die Hände der Islamisten. Seit 2017 befindet sich das Hauptquartier der Streitkräfte Libyens, welche mit Fayiz as-Sarradsch assoziiert sind auf dem Gebäude des Flughafens.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Im Zusammenhang mit Flugbetrieb auf dem Flughafen kam es unter anderem zu den folgenden Zwischenfällen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tripoli International Airport,, liegt bei Ben Gaschir, 34 km südlich des Stadtzentrums von Tripolis.", "tgt_summary": "的黎波里国际机场(阿拉伯文:)()是利比亚首都的黎波里的国际机场,是该国最大的机场,也是利比亚航空、泛非航空和布拉克航空的枢纽机场。", "id": 2309669} {"src_title": "Scarborough-Linie", "tgt_title": "士嘉堡輕鐵", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1973 wurde das Einkaufszentrum \"Scarborough Town Centre\" eröffnet, das sich in der Folge zum Kern der damals noch eigenständigen Stadt Scarborough entwickelte. Nach der Inbetriebnahme des bisher letzten Abschnitts der Bloor-Danforth-Linie im Jahr 1980 bestand zwischen der Endstation Kennedy am Stadtrand und dem Zentrum noch immer eine Lücke von mehreren Kilometern. Die Stadt Scarborough forderte eine Verlängerung der Subway, die TTC lehnte dies jedoch angesichts hoher Kosten ab und schlug eine kostengünstigere Lösung vor. Auf einer kreuzungsfreien Trasse sollten Straßenbahnen verkehren; mit der Möglichkeit, die Strecke später bis in die Nachbarstadt Pickering zu verlängern. In den 1970er Jahren hatte die Urban Transportation Development Corporation (UTDC), ein Unternehmen im Besitz der Provinz Ontario, in Zusammenarbeit mit Krauss-Maffei ein neuartiges Schienenverkehrsmittel entwickelt. Das \"Intermediate Capacity Transit System\" (ICTS) verfügte über Linearmotoren und war für den automatischen Betrieb auf Strecken mit mittlerer Kapazität abgestimmt. Die Provinzregierung suchte nach einem Einsatzgebiet für das neue System. 1981 überzeugte sie die TTC und die Stadt Scarborough, auf der bereits in Bau befindlichen Strecke ICTS-Züge anstatt Straßenbahnen zu verwenden, und übernahm sämtliche zusätzlich anfallenden Kosten. Im März 1984 fanden auf der Strecke die ersten Testfahrten statt, im Juli und August 1984 auf dem Teilstück Kennedy–Lawrence East auch mit Passagieren. Die offizielle Eröffnung war am 22. März 1985, zwei Tage später folgte die Aufnahme des fahrplanmäßigen Betriebs. Von Anfang an stand die \"Scarborough RT\" unter einem schlechten Stern. Die auf 103 Millionen Dollar veranschlagten Kosten hatten sich während der Bauzeit fast verdoppelt. Eineinhalb Jahre nach der Betriebsaufnahme fielen Zusatzkosten in der Höhe von 27 Millionen Dollar an, um technische Probleme zu beheben. Rund die Hälfte davon wurde verwendet, um in der Endstation Kennedy die ursprünglich für die Straßenbahn gebaute und für ICTS-Züge eigentlich unnötige Wendeschleife umzubauen, da dort mehrmals Züge entgleist waren. Während des Umbaus im Sommer 1988 ruhte der Betrieb drei Monate lang. Seitdem wird die Schleife nur noch zum Abstellen genutzt. Aufgrund der unerwartet hohen Folgekosten hatte die \"Scarborough RT\" früh den Ruf, ein „weißer Elefant“ zu sein. Nach der Eröffnung im Jahr 1985 war geplant, die Strecke in einem zweiten Schritt über McCowan hinaus um weitere 3,2 km in den Stadtteil Malvern zu verlängern. Zu diesem Zweck stand ein Korridor entlang einer stillgelegten Bahnstrecke bereit. 1992 wurden Strecke und Stationen detailliert geplant. Das Vorhaben hätte 430 Millionen Dollar gekostet, mehr als doppelt so viel wie der bereits bestehende Abschnitt. 1995 gab es in Ontario einen Regierungswechsel und der neue Premierminister Mike Harris verfügte die Einstellung sämtlicher Planungen.", "section_level": 1}, {"title": "Strecke und Stationen.", "content": "Die 6,4 Kilometer lange Strecke ist annähernd L-förmig und verläuft fast ausschließlich oberirdisch. Sie beginnt in der Station Kennedy, wo das einzelne Gleis der Scarborough-Linie zwischen den beiden Gleisen der Bloor-Danforth-Linie liegt und so optimale Umsteigebedingungen schafft (Spanische Lösung). Unmittelbar nach Verlassen der Station schwenkt die Strecke in nördliche Richtung. Auf den nächsten 4,2 Kilometern folgt sie einer Bahnstrecke der Canadian National Railway, die auch von GO Transit-Vorortszügen mitbenutzt wird. Nach der Station Ellesmere unterquert die bislang ebenerdige Scarborough-Linie die Bahnlinie in einem kurzen Tunnel und biegt in einer engen Kurve in Richtung Osten ab. Es folgt ein Viadukt bis zur Endstation McCowan. Dort senkt sich die Strecke wieder und endet schließlich in der Abstellanlage \"McCowan Yard\". Meistfrequentierte Station hinter Kennedy ist Scarborough Centre, die sich unmittelbar am Südeingang des gleichnamigen Einkaufszentrums befindet und über einen großen Busbahnhof verfügt.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Die TTC bestellte für die \"Scarborough RT\" in den Jahren 1983 bis 1985 bei UTDC 28 Wagen des Typs ITCS Mark I. Sie sind 12,7 Meter lang, 2,5 Meter breit und 15,445 Tonnen schwer. Ein Wagen bietet 30 Sitz- und 55 Stehplätze, ist also relativ klein bemessen. In der Regel werden die Wagen zu Vier-Wagen-Zügen gekoppelt und verkehren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Diese oft auch ausgefahrene Geschwindigkeit bringt jedoch einen bedeutenden Nachteil mit sich, nämlich eine enorme Lautstärkeentwicklung. Der Bombardier-Konzern übernahm 1991 das Unternehmen UTDC und entwickelte das ITCS zum System Bombardier Advanced Rapid Transit weiter. Eigentlich sind die ITCS-Züge für den automatischen Betrieb entwickelt worden. Angesichts zahlreicher Softwareprobleme nach der Eröffnung forderte die Öffentlichkeit jedoch Personal auf den Zügen. Seitdem ist in jedem Zug ein TTC-Mitarbeiter anwesend, der den Betrieb überwacht und die Türen kontrolliert. Die Züge werden bei kleinen Reparaturen in der Endstation McCowan gewartet, sonst in der Hauptwerkstatt der Subway.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "Die Scarborough-Linie hat aus verschiedenen Gründen einen schlechten Ruf. Dazu trugen vor allem die massiven Kostenüberschreitungen und die Unzuverlässigkeit in den ersten Betriebsjahren bei. Hinzu kommen Kapazitätsengpässe in den Stoßzeiten. Die in den 1980er Jahren von UTDC gelieferten Wagen der Baureihe Mark I nähern sich der maximalen Einsatzdauer und werden nicht mehr produziert. Das Nachfolgemodell Mark II von Bombardier kann nicht eingesetzt werden, weil die Stationsanlagen wegen der deutlich längeren Wagen mit hohem finanziellen und technischen Aufwand umgebaut werden müssten. Aufgrund der andersartigen Technologie und der abweichenden Spurweite ist auch eine Integration in das Subway-Netz ausgeschlossen. Selbst wenn die Strecke umgespurt würde, könnte sie wegen der engen Kurven nicht von der Subway befahren werden. Im Rahmen des im Jahr 2007 vorgestellten Ausbauprogramms \"Transit City\" sollte die ICTS-Technologie vollständig ersetzt werden. Stattdessen sollten auf der Strecke niederflurige Stadtbahnwagen verkehren. Außerdem hätte die geplante Stadtbahnstrecke über McCowan hinaus bis in den Stadtteil Malvern führen sollen. Der Baubeginn war für das Jahr 2014 vorgesehen, die Inbetriebnahme für 2019. Der neue Bürgermeister Rob Ford, der im Wahlkampf eine U-Bahn nach Scarborough versprochen hatte, gab bei seinem Amtsantritt im Dezember 2010 bekannt, er werde das Projekt nicht weiter unterstützen. Die Verkehrsplanungsbehörde Metrolinx setzte sich über die Wünsche des umstrittenen Bürgermeisters hinweg, änderte das Projekt aber dahingehend, dass die Trasse der Scarborough-Linie mit jener der im Bau befindlichen Eglinton-Linie verknüpft werden sollte. Nach der vorgesehenen Schließung im Jahr 2015 hätte die Trasse nach Scarborough 2020 wiedereröffnet werden sollen. Das Infrastrukturministerium der Provinz Ontario leitete im Januar 2013 das Ausschreibungsverfahren ein. Im Juni 2013 debattierte der Stadtrat von Toronto erneut über die verschiedenen Varianten für den Ersatz der Scarborough-Linie. Metrolinx gab dabei zu bedenken, dass eine etwas weiter östlich verlaufende Verlängerung der Bloor-Danforth-Linie rund 500 bis 925 Millionen Dollar teurer zu stehen käme als ein Umbau der bestehenden Trasse auf Stadtbahnbetrieb. Am 8. Oktober 2013 entschied sich der Stadtrat mit 24:20 Stimmen für die U-Bahn-Variante, welche drei neue Stationen vorsieht. Sie soll rund drei Milliarden Dollar kosten, wovon Bund und Provinz zusammen etwas mehr als zwei Drittel übernehmen würden. 2016 wurde vorgeschlagen, die Anzahl der neuen Stationen auf eine zu reduzieren, um mittels der dadurch reduzierten Kosten die Eglinton-Linie zu verlängern. Bei dieser Lösung würde die U-Bahn von Kennedy direkt zum Scarborough Centre durchfahren. Mitte 2016 wurde bekannt, dass die Projektkosten dieser Ein-Station-Lösung, aufgrund von topografischen Eigenschaften, um 900 Millionen Dollar höher liegen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Scarborough-Linie (offiziell Line 3 Scarborough genannt) ist eine Stadtbahn-Linie in der kanadischen Stadt Toronto. Bis März 2014 lautete ihre Bezeichnung \"Scarborough RT\" (wobei RT für \"Rapid Transit\" steht). Sie ist Teil der Toronto Subway und wird von der Toronto Transit Commission (TTC) betrieben. Die Linie ist 6,4 km lang und besitzt sechs Stationen, die Spurweite beträgt 1435 mm (Normalspur). Täglich wird sie von durchschnittlich 38.570 Fahrgästen genutzt (2015).", "tgt_summary": "3号士嘉堡轻铁(英语:Line 3 Scarborough,原称英语:Scarborough RT)是一条位于加拿大安大略省多伦多市士嘉堡区的捷运线,由多伦多运输局(TTC)营运。本线全长6.4公里,并设有6个车站。与TTC辖下的另外三条地铁线不同,士嘉堡轻铁是一条中型运载量铁路,并采用庞巴迪运输制造的直线电动机运转列车,而非传统的重型地铁列车。纵虽如此,本线在行政管理上仍被TTC归类为多伦多地铁系统中的一条路线,并于路线图上以蓝色显示。此线的TTC内部编号为3号线,旧有编号则为603号线,但TTC多年来一直没有对外宣传这些编号。TTC终在2013年10月宣布对外公布地铁和轻铁路线编号,此线遂于2014年3月正式改称「3号士嘉堡线」。", "id": 314319} {"src_title": "Wu Lihong", "tgt_title": "吴立红", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wu Lihong wurde 1968 als Sohn eines Bauern in der Stadt Yixing, Provinz Jiangsu, geboren. Im Jahre 1991 wurde er zum ersten Mal auf die Verschmutzung des Tai-Sees aufmerksam. Das Wasser wechselte oft die Farbe von rot über gelb bis hin zu schwarz. Der See war durch ungeklärte Industrieabwässer stark verschmutzt. Am Ufer des Sees leben ca. 36 Millionen Menschen. Er gilt als einer der schönsten Chinas, ist der drittgrößte See des Landes und liegt im Jangtse-Delta bei der Stadt Wuxi. Wie der Tai-See gelten 70 Prozent aller Flüsse und Seen in China als verschmutzt. Trotz der Umweltschäden pflanzen die Bauern hier weiter Reis und Gemüse an. Das Wasser des Sees wurde für die Trinkwasserbereitung genutzt. Wu Lihong wollte diese Missstände aufdecken und sammelte umfangreiches Beweismaterial. Er veröffentlichte Bilder des Sees, richtete Petitionen an die Zentralregierung in Peking und wandte sich an die Presse. Mehr als 3000 Umweltverschmutzer (hauptsächlich Industrieunternehmen) prangerte Wu Lihong an, die ihre Abwässer in den Tai-See und seine Zuflüsse einleiteten. Seine Kampagne, die sich über mehrere Jahre erstreckte, machte ihn lokal berühmt. Als der Staatssender China Central Television Wu Lihong besuchte, wurde er als Umweltheld gefeiert. In den Medien beschrieb man ihn als \"Umweltkrieger\" und er erlangte nationale Berühmtheit. Der Nationale Volkskongress ernannte Wu Lihong 2005 zu einem der zehn wichtigsten Umweltschützer. Auf dem Höhepunkt seines Ruhms kam Wu Lihong verschiedenen Angeboten nach, am Vertrieb von Umweltschutzmaßnahmen zu profitieren. In einem als umstritten geltendem Prozess wurde ihm diese Tätigkeit zur Last gelegt und er wurde zu einer langjährigen Freiheitsstrafe wegen angeblicher Erpressung verurteilt. Im April 2010 wurde Wu Lihong, der stets seine Unschuld beteuerte, aus der Haft entlassen. Er erklärte weiter gegen die Verschmutzung kämpfen zu wollen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wu Lihong (吴立红, * 1968 in Yixing) ist ein chinesischer Umweltaktivist. Sein Hauptbetätigungsfeld war die Umweltproblematik um den Tai-See, den drittgrößten Süßwassersee Chinas welcher 2007 umkippte, woraufhin mehrere Millionenstädte wie z. B. Wuxi kein Trinkwasser mehr hatten. Im April 2007 wurde Wu Lihong wegen seines Engagements zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, aus der er 2010 entlassen wurde.", "tgt_summary": "吴立红(1968年-2月1日),中国江苏省无锡市宜兴县周铁镇人,农民,民间自愿环境保护者。", "id": 976907} {"src_title": "Premier League 2010/11", "tgt_title": "2010–11賽季英格蘭超級聯賽", "src_document": [{"title": "Saisonverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Meisterschaftsentscheidung.", "content": "Manchester United kompensierte den Weggang des ehemaligen Schlüsselspielers Cristiano Ronaldo im Jahr 2009 auch langfristig gut und obwohl sich das Team von Alex Ferguson in einer Umbruchphase befand – mit Routiniers wie Edwin van der Sar, Gary Neville, Paul Scholes und Ryan Giggs im Herbst ihrer Karriere –, zeigte es sich speziell in Heimspielen mit 55 von 57 möglichen Punkten konstant und stabil. Wichtige Faktoren waren erneut die Stabilität in der Innenverteidigung mit den erfahrenen Nemanja Vidić und Rio Ferdinand sowie die gut in das System eingebauten Neulinge, wie beispielsweise das mexikanische Talent Chicharito. Titelverteidiger FC Chelsea litt von Beginn der Saison an unter den Verletzungspausen von John Terry und Frank Lampard. Auch die spektakuläre Verpflichtung von Fernando Torres für 50 Millionen Pfund in der Wintertransferperiode sorgte nicht für die gewünschte Initialzündung, zumal diese Personalie Probleme hinsichtlich der taktischen Ausrichtung mit sich brachte. Trotzdem gelang am Ende noch einmal ein Schlussspurt, der dann mit der 1:2-Niederlage im Old Trafford sein Ende fand und Chelsea auf dem zweiten Rang enden ließ. Punktgleich auf dem dritten Platz schloss Manchester City ab, dessen hohe Investitionen sich mit der direkten Champions-League-Qualifikation nebst dem FA-Cup-Sieg erstmals rentierten. Wieder hatten mit Yaya Touré und David Silva zwei hochkarätige Verstärkungen den Weg zu den „Citizens“ gefunden und gemeinsam mit Kapitän und Leitfigur Carlos Tévez stellte Trainer Roberto Mancini eine schlagkräftige Mannschaft zusammen, wenngleich der im Winter nachgekaufte Edin Džeko und der exzentrische Mario Balotelli ihren gleichsam hohen Wert noch nicht nachhaltig unter Beweis stellen konnten. Ein weiteres Jahr ohne Titelgewinn durchlief der FC Arsenal. Neben spielerischen Glanzlichtern, wie in Heimspielen gegen Chelsea und Manchester United (sowie in der Champions League gegen den FC Barcelona), brachte erneut die fehlende physische Präsenz in Mittelfeld und Defensivzentrale in wichtigen Saisonphasen entscheidende Nachteile. Als „Genickbruch“ im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation erwies sich die bittere Ligapokalniederlage gegen Birmingham City. Hoffnungsschimmer waren hingegen die Leistungen des jungen Jack Wilshere und die Darbietungen des Torhüters Wojciech Szczęsny. Lokalrivale Tottenham Hotspur verpasste den erneuten Zugang zur Königsklasse und erreichte nur einen Europa-League-Platz. Dass die Mannschaft von Harry Redknapp nicht in höhere Regionen vorstieß, lag auch daran, dass sowohl der neue Starspieler Gareth Bale in der Rückrunde verletzungsbedingte Pausen einlegen musste, als auch daran, dass sich die Stürmer zeitweise wenig treffsicher zeigten.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelfeld.", "content": "Weit fernab der vorderen Plätze war der vor allem zu Saisonbeginn enttäuschende FC Liverpool. Als Nachfolger von Trainer Rafael Benítez verpflichtet, fand der erfahrene Nachfolger Roy Hodgson keinen Zugang zum neuen Umfeld und Fehleinkäufe wie Joe Cole, Christian Poulsen und Paul Konchesky verschlechterten seine Reputation vor Ort. Schon kurz nach der Jahreswende zog der neue Eigentümer des Vereins die Reißleine und installierte die „Reds-Legende“ Kenny Dalglish als Hodgsons Nachfolger. Dalglish gab der Mannschaft mit dem Verkauf von Torres und der Verpflichtung von Luis Suárez und Andy Carroll ein neues Gesicht und führte den Klub noch aus der unteren Tabellenhälfte auf einen achtbaren sechsten Rang. Der Lokalrivale aus Everton war dem siebten Platz zufrieden, vor allem vor dem Hintergrund des geringen finanziellen Spielraums, der Trainer David Moyes zur Verfügung stand. Als Problemzone erwies sich ein weiteres Mal die Offensivreihe, wobei sich zumindest Jermaine Beckford mit zehn Toren als ein künftiger Hoffnungsträger herauskristallisierte. Weitere Leistungsträger waren Leighton Baines und U-21-Auswahlspieler Jack Rodwell. Positiv zu bewerten war auch der schwach gestartete FC Fulham, den Trainer Mark Hughes noch auf den achten Rang führte und der aufgrund seiner guten Platzierung in der nationalen Fair-Play-Wertung noch mit der Teilnahme an der Europa League in der Folgesaison belohnt wurde. Trotzdem verkündete Hughes zum Abschluss der Spielzeit seinen Rücktritt als Fulham-Trainer. Auch ohne Trainer stand Aston Villa nach dem plötzlichen Weggang von Martin O’Neill bereits zu Saisonbeginn da. Auf Nachfolger Gérard Houllier musste der Klub dann zunächst warten und vor dem Hintergrund der schwierigen Ausgangssituation – Houllier hatte aufgrund seiner Vorgeschichte beim FC Liverpool mit Ressentiments der eigenen Fans und zudem mit Problemspielern wie Richard Dunne und James Collins zu kämpfen – verlief das Jahr mit dem neunten Abschlusstabellenplatz versöhnlich. Trotz des vereinsinternen Rekordkaufs von Darren Bent für 24 Millionen Pfund äußerte sich Houllier pessimistisch in Bezug auf seine Langzeitpläne und verließ die „Villans“ aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig. Im weiter dicht gestaffelten Mittelfeld folgten der AFC Sunderland, mit West Bromwich Albion und Newcastle United zwei der drei Aufsteiger sowie Stoke City und die Bolton Wanderers. Dabei hatte das von Steve Bruce betreute Team aus Sunderland nach einem außerordentlich guten Saisonstart schon von europäischen Wettbewerben gesprochen, bevor nach einer Serie von acht Niederlagen innerhalb von neun Ligaspielen Ernüchterung einkehrte – neben Verletzungsproblemen hatte hier der Bent-Verkauf für Unruhe im Verein gesorgt. Auch „WBA“ war furios in die Saison gestartet und nachher mit 13 Niederlagen in 18 Partien zeitweise so tief gefallen, dass der anfänglich gefeierte Trainer Roberto Di Matteo gegen Roy Hodgson ausgetauscht wurde. Besonders der aus Moskau verpflichtete Peter Odemwingie zeigte sich mit 15 Toren als „Glücksgriff“. Gewohnt turbulent ging es in Newcastle zu, in einer Saison, die neben einer frühen Trainerentlassung im Dezember und dem Verkauf von Publikumsliebling Andy Carroll auch einige sportliche Höhepunkte mit sich brachte, darunter ein 5:1 im Derby gegen Sunderland und das 4:4 gegen Arsenal nach 0:4-Rückstand. Stoke City, das häufig für seine angeblich antiquierte Spielweise kritisierte Team von Tony Pulis, war auch in seinem dritten aufeinander folgenden Erstligajahr weit fernab der Abstiegsränge, sorgte mit dem trickreichen Flügelspiel über Jermaine Pennant und Matthew Etherington für spielerische Akzente und qualifizierte sich über die FA-Cup-Finalteilnahme erstmals für die Europa League. Zu Lasten war diese Qualifikation für die Bolton Wanderers gegangen, die zuvor im Halbfinale an Stoke gescheitert waren. Ansonsten zeigte sich die im Umbruch befindliche Mannschaft von Owen Coyle zunehmend spielerisch ambitioniert und modern; speziell der Ende Januar 2011 von Chelsea ausgeliehene Daniel Sturridge passte gut ins Kollektiv.", "section_level": 2}, {"title": "Abstiegskampf.", "content": "Einen scheinbar sicheren Mittelfeldplatz schienen auch die Blackburn Rovers anzusteuern, als die neuen indischen Eigentümer im Dezember überraschend Trainer Sam Allardyce entließen und den unerfahrenen Neuling Steve Kean zum Nachfolger bestimmten. Fast hätte die Entscheidung den Abstieg zur Folge gehabt und erst einige Befreiungsschläge zum Saisonende retteten die Mannschaft, in der das Abwehrtalent Phil Jones seinen Durchbruch feierte und der dann prompt für 16 Millionen Pfund zu Manchester United wechselte. Wigan Athletic unter Roberto Martínez hatte im vorletzten Spiel bereits den sicheren Abstieg vor Augen, bevor die „Latics“ einen 0:2-Rückstand gegen West Ham United noch in einen 3:2-Sieg drehten und sich mit einem anschließenden 1:0-Auswärtssieg in Stoke in quasi letzter Minute von den Abstiegsplätzen verabschiedeten. Wie bereits in den vorangegangenen Jahren hatte sich das Team, aus der der Franzose Charles N’Zogbia herausstach, wieder sehr unbeständig gezeigt und Überraschungserfolgen wie dem 1:0 bei den Spurs standen desaströse Leistungen wie beim 0:4 gegen Schlusslicht West Ham gegenüber. Ebenfalls erst am letzten Spieltag sicherten sich auch die Wolverhampton Wanderers den Klassenerhalt, nach einem Fernduell gegen Birmingham, in dem die „Wolves“ gegen Blackburn erst spät mit zwei Toren auf 2:3 verkürzten, damit in letzter Minute eine bessere Tordifferenz gegenüber Birmingham aufwiesen, das wiederum erst in der Schlussphase in Tottenham verlor. Wichtig war für die „Wölfe“, die spektakuläre Heimsiege gegen Chelsea und Manchester feierten, dass in der entscheidenden Phase Spieler wie Steven Fletcher das Fehlen von Stürmer Kevin Doyle kompensierten. Eine besonders bittere Enttäuschung war der Abstieg für Birmingham City, das kurz zuvor noch den Ligapokal gewonnen und sich damit gleichzeitig für die Europa League qualifiziert hatte. Obwohl Trainer Alex McLeish mittelfristig gute Arbeit im Klub bescheinigt wurde, sorgte eine plötzliche Formschwäche gepaart mit Langzeitverletzungen dafür, dass sich die „Blues“ nie entscheidend von den Abstiegsrängen distanzieren konnten und mit nur einem Punkt aus den letzten sechs Ligaspielen am Ende nur den 18. Abschlusstabellenplatz einnahmen. Ebenfalls bis zuletzt hatte auch der FC Blackpool noch auf den Klassenverbleib hoffen können und mit einem zwischenzeitlichen 2:1 bei Meister Manchester United die Abstiegszone verlassen, bevor die Partie noch mit 2:4 verloren ging. Höhepunkte für die Mannschaft von Ian Holloway mit den Leistungsträgern Charlie Adam und David Vaughan waren sowohl die zwei Siege gegen Liverpool, aber vor allem der 4:0-Auftakterfolg gegen Wigan. Enttäuschend waren die Leistungen von West Ham United, das im Gegensatz zu vielen Abstiegskonkurrenten an seinem Trainer Avram Grant festhielt, der aber nicht verhindern konnte, dass mit Ausnahme von Scott Parker nahezu der gesamte Kader keine Normalform zeigte und folglich das Team die „rote Laterne“ als Letztplatzierter erhielt.", "section_level": 2}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.", "section_level": 1}, {"title": "Die Meistermannschaft von Manchester United.", "content": "Nach den Regeln der Premier League erhält ein Spieler eine offizielle Siegermedaille, wenn er für den Meisterverein mindestens 10 Premier-League-Partien absolviert. Vor diesem Hintergrund zählen nur die nachstehenden Akteure als englische Meister der Saison 2010/11. In Klammern sind die Anzahl der Einsätze sowie die dabei erzielten Tore genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Premier League 2010/11 war die 19. Spielzeit der englischen \"Premier League\" und gleichzeitig die 112. Erstligasaison im englischen Fußball. Sie startete am 14. August 2010 und endete am 22. Mai 2011.", "tgt_summary": "2010-11年英格兰足球超级联赛是1992年英超成立以来的第19届英超联赛。共有20支球队参赛,卫冕冠军是车路士。赛季在2010年8月14日开始,将在2011年5月22日结束。揭幕战由热刺迎战曼城。曼联在2011年5月14日客场战平布力般流浪之后提前一轮获得联赛冠军,获得俱乐部历史上第19次国内顶级联赛冠军,超过了利物浦18个国内顶级联赛冠军的纪录。本赛季可以说是英超史上竞争最激烈的赛季,原因是球季到四月中第十名以后的球队分差都是2分至5分不等。过往球季相同时段后十名球队中起码有五到六支球队可以肯定留在英超,但本季仍然有不少变量。结果伯明翰、黑池和韦斯咸最后降班。", "id": 2744366} {"src_title": "Place d’Armes (Metz)", "tgt_title": "阅兵广场 (梅斯)", "src_document": [{"title": "Geschichtliche Hintergründe – die vier Gewalten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fürstbischöfliche Gewalt im Bistum Metz.", "content": "Die gotische Kathedrale von Metz, als Bischofskirche, symbolisierte seit jeher das geistige und religiöse Zentrum der Stadt und des Bistums. Der Bischof von Metz hatte die Oberhoheit über die Grafschaft Metz und seit 1065 auch über die Grafschaft Saarbrücken. Die Selbstständigkeit der Stadt Metz ab dem Jahr 1189 und der Verlust der Grafschaft Dagsburg reduzierten den Einfluss des Bischofs erheblich. Bischof Bertram, der mit Hilfe des Kaisers sein Episkopat erlangte, formulierte eine Charta genannt \"Grand Atour de Metz\" mit der er formell die Existenz einer Kommune Metz anerkannte.", "section_level": 2}, {"title": "Urbane Gewalt als Reichsstadt.", "content": "Zwischen 1180 und 1210 wurde Metz Freie Reichsstadt, schuf sich ein Herrschaftsgebiet, das \"Pays Messin\", stieg dadurch im 14. Jahrhundert zur flächengrößten Reichsstadt auf.", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Gewalt.", "content": "Nach dem Vertrag von Chambord 1552 übte der König von Frankreich sein erworbenes Reichsvikariat über die Stadt durch die Zwischenschaltung eines Militärgouverneurs \"Gouverneur der Trois-Évêchés\", den er direkt vor Ort installierte, aus. Die Ankunft der Franzosen setzte der geistlich bestimmten Periode ein Ende. Die neue Macht wandelte die vormals religiöse Stadt in ein militärisches Bollwerk gegen das Heilige Römische Reich deutscher Nation um.", "section_level": 2}, {"title": "Bauhistorie.", "content": "Die Umgestaltung der Place d’Armes wurde 1754 im Auftrag von Gouverneur Charles Louis Auguste Fouquet de Belle-Isle begonnen. Ludwig XV. verlangte die Schaffung eines Ortes, um den alle Gewalten repräsentiert waren. Der alte Platz wurde durch den Abriss von Stiftsgebäuden und dem Kreuzgang auf der linken Seite der Kathedrale vergrößert. Der Palast der Dreizehn (frz. \"Palais des Treize\"), Sitz des mittelalterlichen Magistrats gegenüber der Kathedrale wurde 1765 zerstört. Das Neue Rathaus wurde 1788 fertig gestellt. Während der französischen Revolution, wurde der Platz im Jahre 1792 in Platz des Gesetzes (frz. \"Place de la Loi\") umbenannt. Er wurde im Jahre 1806 Napoleon gewidmet und im Lauf der folgenden Jahre mehrmals umbenannt, je nach den aktuellen politischen Ereignissen. Umgangssprachlich wir er am häufigsten von den Menschen Rathausplatz (frz. \"Place de l’Hotel de Ville\") genannt, nach einem kommunalen Erlass vom 1. Juli 1816 bestätigt. Zur Zeit der deutschen Verwaltung des Reichslands Elsaß-Lothringen wurde der funktionelle Name „Paradeplatz“ benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "An der östlichen Längsseite des Platzes befindet sich das \"Hôtel de ville de Metz\", das von Blondel erbaute Rathaus der Stadt. Die Fassade des Rathauses verläuft parallel zur Fassade des gotischen Kathedrale und war ursprünglich von einer niedrigen Galerie mit Arkaden flankiert, wodurch die ästhetische Einheit des Ortes hergestellt werden sollte. Im Süden, hinter einer regelmäßigen Fassade, wurde die Errichtung eines Parlaments, als Emanation der Gerechtigkeit des Königs geplant. Letztendlich befanden sich Häuser und Geschäfte in der Galerie, die aufgrund der französischen Revolution anstelle des Parlaments eingerichtet wurden. Ein ähnliches Schicksal traf den Bischofspalast, der auf dem angrenzenden Platz unvollendet blieb. Die \"Place de la Cathédrale\", heute \"Place Jean-Paul II\", ist einer von drei Plätzen, die den Bebauungsplan Blondels ausmachen. Sie wird umfasst von einem Gebäude, das in eine gedeckte Markthalle umgewandelt wurde. Auf der gegenüberliegenden Schmalseite befindet sich das am Giebel mit Trophäen geschmückte \"Hôtel du District\". Es beherbergte die alte Hauptwache, die zentrale Militärwache der Stadt, heute „office de tourisme“. Der Platz wurde im Jahr 1974 einer Restaurierung unterzogen, die in einer einfachen Reinigung bestand. Im Jahr 2007 wurden unter der Leitung des leitenden Architekten für Denkmalpflege der Monuments historiques Christophe Bottineau, die Fassaden des Rathauses und des office de tourisme komplett gereinigt und ein neues Beleuchtungssystem installiert. Dieses Beleuchtungsprojekt schloss auch die Bronzestatue des Marschalls von Frankreich Abraham de Fabert ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Place d’Armes ist der Paradeplatz der Garnisonsstadt Metz. Der gepflasterte, rechteckige Platz liegt zwischen Stephansdom und Rathaus. Er ist bedeutendes Zeugnis urbanen Lebens des achtzehnten Jahrhunderts und wurde von Jacques-François Blondel im Rahmen der Rathausgestaltung als \"Zentrum der Gewalten\" entworfen. Der Platz ist heute der urbane Mittelpunkt für Festlichkeiten und Versammlungen aller Art, das symbolische Herz der Stadt.", "tgt_summary": "阅兵广场(Place d’Armes)是法国洛林摩泽尔省梅斯的一个广场,位于梅斯主教座堂和梅斯市政厅之间。它建于1754年至1788年。现在是城市的心脏地带,和公众集会的地点。", "id": 1588192} {"src_title": "Asking Alexandria", "tgt_title": "Asking Alexandria", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung als „Amongst Us“ und Neugründung als „Asking Alexandria“.", "content": "Die Band hat ihre Wurzeln in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie wurde 2003 unter dem Namen \"Amongst Us\" von dem Gitarristen Ben Bruce in Dubai gegründet. Kurz nach der Gründung der Band verließen einige Mitglieder das Land, sodass auch Ben Bruce auswanderte. In einem Interview mit Gulf News bestätigte Bruce, dass er Dubai verlassen wird. Nach immer größer werdendem Erfolg erfolgte 2007 eine erneute Namensänderung in \"Asking Alexandria\". Am 25. Juni 2007 veröffentlichte die Band ihr Debütalbum \"The Irony of Your Perfection\" bei Hangmans Joke Recordings. Danach ging die Band auf neunmonatige Konzerttour bei der die Band auch in Deutschland, Schweden, Frankreich und den Niederlanden Konzerte gab. Bruce sagte in einem Interview, dass die Band, die in Dubai gegründet wurde, sich auflösen wolle.", "section_level": 2}, {"title": "2008–2009: Neugründung im Vereinigten Königreich und \"Stand Up and Scream\".", "content": "2008 zog Bruce zurück nach England um seine weitere Musikerkarriere zu planen, jedoch wusste er nicht, was er tun sollte, sodass er nach neuen Mitgliedern suchte, die mit ihm eine neue Band gründen wollen. Nachdem er neue Mitglieder finden konnte, wurde die Band Asking Alexandria erneut ins Leben gerufen. In seinem Myspace-Blog sagte Bruce, dass er der Namensfinder und die derzeitige Band nicht mit der früheren Band und deren Veröffentlichungen zu vergleichen ist. Die Band hat bereits mehrere Besatzungswechsel durchlebt, so verließen Ryan Binns (Synthesizer) und Joe Lancaster die Band (Bass). Letzterer wurde durch den Bassisten Sam Bettley ersetzt. Zwischen 2008 und 2009 ging die Band auf Tour. Im Mai 2009 unterzeichnete die Band einen Vertrag bei \"Sumerian Records\", wo die Band ihr Debütalbum \"Stand Up And Scream\" veröffentlichte. Es erschien am 15. September 2009. Danach ging die Band erneut auf Tour um ihre Bekanntheit in den Vereinigten Staaten weiter auszubauen. Die Band ging mit Größen wie Alesana, Enter Shikari, The Bled und Evergreen Terrace auf Konzerttour.", "section_level": 2}, {"title": "2011–2012: \"Reckless & Relentless\".", "content": "Im März 2010 ging die Band erneut auf Tour zusammen mit Attack Attack!, Breathe Carolina, I See Stars und einer neugegründeten Metalcore-Band, die Bury Tomorrow heißt. Diese Tour endete 10 Tage vor dem Start ihrer Europa-Tour mit Dance Gavin Dance und In Fear and Faith. Die Tour führte auch aufs Groezrock-Festival und wurde um zwei Tage verlängert, damit die Band auch auf dem \"The Bamboozle-Festival\" in New Jersey teilnehmen konnte. Im Juni geht die Band erstmals als Headliner auf Nordamerika-Tour. Vorgruppen waren We Came as Romans, From First to Last, Our Last Night und A Bullet for Pretty Boy. Das Album Reckless & Relentless erschien am 5. April 2011 weltweit auf dem Markt. Es erreichte den 98. Platz der UK-Charts und Platz 9 der offiziellen US-Charts. Zwischenzeitlich erhielt das Album eine Doppel-Platin-Auszeichnung in den Vereinigten Staaten, wo sich das Album schnell mehr als zwei Millionen Mal verkaufte. Anfang des Jahres 2012 tourte Asking Alexandria durch Europa. Auf der „Still Reckless Tour“ spielte die Gruppe vom 10. Januar bis zum 18. Februar 2012 in Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark, Schweden, Tschechien, Italien, Luxemburg, Frankreich und der Schweiz. Im Vorprogramm spielten Blessthefall, Chelsea Grin und With One Last Breath. Letztere tourte allerdings nur im Vereinigten Königreich als Vorgruppe. Es wurde bekannt, dass die Gruppe an dem Nachfolgeralbum von „Reckless & Relentless“ arbeite. Am 22. September 2012 tourte Asking Alexandria durch Südamerika. Konzerte fanden in Argentinien, Chile, Brasilien, Kolumbien und Venezuela statt. Erneut traten Miss May I und Chelsea Grin auf der Tour als Vorgruppen auf.", "section_level": 2}, {"title": "2013–2014: From Death to Destiny.", "content": "Die Gruppe arbeitete neben der derzeitigen Tour-Aktivität an dem dritten Studioalbum, das 2013 erscheinen soll. Das englischsprachige Revolver Magazine nahm dieses Album in die Liste der „Most Anticipated Albums of 2012“ („die langersehnten Alben 2012“). Am 1. Mai 2012 veröffentlichte die Gruppe den Trailer zu ihrem am 15. Mai 2012 erschienenen Kurzfilm „Through Sin + Self-destruction“, welches das „wahre Leben der heutigen Rockmusiker unzensiert darstellen“ solle. In dem Film ist eine Video-Trilogie (bestehend aus den Songs „Reckless & Relentless“, „To the Stage“ und „Dear Insanity“) zu sehen. Dieser Kurzfilm ist bei ITunes erhältlich. Am 21. Januar des Jahres 2013 startete eine Europa-Tournee mit Auftritten in Brüssel, Amsterdam, Hamburg, Kopenhagen, Stockholm, Göteborg, Berlin, Prag, Wien, München, Mailand, Zürich, Wiesbaden, Köln und Luxemburg. Als Support spielten Betraying the Martyrs, Motionless in White und While She Sleeps. Ende März 2013 gab die Band bekannt im Sommer dieses Jahres ein neues Album unter dem Namen \"From Death to Destiny\" veröffentlichen zu wollen. Zudem präsentierte die Band einen neuen Song, welcher auf diesem erscheinen soll. Am 20. Mai 2013 wurde bekannt, dass \"From Death to Destiny\" voraussichtlich am 6. August 2013 veröffentlicht wird. Es erschien Anfang August und konnte sich in mehreren nationalen Charts positionieren. Die Gruppe spielte eine Konzertreise in den Vereinigten Staaten mit Chimaira, Whitechapel, I Killed the Prom Queen und Motionless in White. Diese Tournee hieß \"Don’t Pray for Us Tour\". Sie startete am 19. April 2013 in Wichita (Kansas) und endete am 25. Mai 2013 mit einem Auftritt auf dem \"Rocklahoma Fest\" in Pryor (Oklahoma). In Juni und Juli spielte Asking Alexandria auf mehreren Festivals, darunter Rock am Ring und dem With Full Force. Ende September und Oktober wird die Gruppe für mehrere Konzerte mit Korn und Love and Death zu sehen sein. Zuvor wird die Gruppe Ende August eine Tour durch Südamerika spielen. Auftritte sind in Chile, Kolumbien, Brasilien, Argentinien und Mexiko geplant. Als Co-Headliner sind Motionless in White bestätigt worden. Am 3. Dezember 2013 wurde die Single \"The Final Episode (Let’s Change the Channel)\" mit einer Goldenen Schallplatte in den Vereinigten Staaten ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2015: Rücktritt und Rückkehr Worsnops, Einweihung und Ausstieg von Denis Stoff, The Black.", "content": "Im Januar 2015 gab Danny Worsnop sein Ausscheiden aus der Band bekannt. Knapp fünf Monate später, am 27. Mai 2015, wurde mit Denis Stoff ein neuer Frontsänger vorgestellt. Zudem wurde mit \"I Won’t Give In\" ein neues Lied veröffentlicht. Am 29. September wurde das zweite mit Denys Schaforostow aufgenommene Lied \"Undivided\" veröffentlicht. Am 24. Dezember 2015 wurde das vierte Studioalbum mit dem Titel \"The Black\" bekanntgegeben, das am 25. März 2016 veröffentlicht wurde. Am 22. Oktober 2016 gab Lead-Sänger Denys Schaforostow via Twitter seinen Rücktritt bekannt, zugleich kehrte für ihn Danny Worsnop zurück.", "section_level": 2}, {"title": "2017–2019: \"Asking Alexandria\" self-titled Album und Deluxe-Version \"LP5 DLX\".", "content": "Das selbst-betitelte (self-titled) Album \"Asking Alexandria\" veröffentlichte die Band am 15. Dezember 2017. Knapp zwei Jahre später, am 27. Dezember 2019, veröffentlichte die Band eine Deluxe-Version des selbst-betitelten Albums unter dem Namen \"LP5 DLX\"; neben den Original-Songs des Albums enthält dieses sechs weitere bislang unveröffentlichte Bonustracks.", "section_level": 2}, {"title": "Stil.", "content": "Die Band spielt Melodic-Metalcore und vermischt diesen mit Electro-Elementen, jedoch bezeichnet die Band sich nicht als Trancecore-Band und distanziert sich so von musikalischen Einflüssen wie Enter Shikari. Der Sänger Danny Worsnop wechselt seine Vocals ständig, so kommen Veränderungen auch während der Songs vor. So wechselt er zwischen harten Growls und Screamings sowie klarem Gesang. Den vokalistischen Stil trägt auch sein Nachfolger Denis Stoff inne, wessen Tonlage von Worsnop während der Stand-Up-and-Scream-Ära inspiriert wurde, ergänzt es aber auf Live-Shows mit leichtem Rap.", "section_level": 1}], "src_summary": "Asking Alexandria ist eine britische Metalcore-Band, die 2003 unter dem Namen \"Amongst Us\" gegründet wurde. 2007 wurde die Band aufgelöst, jedoch ein Jahr später neu gegründet. Das inoffizielle erste Album \"Stand Up and Scream\" debütierte auf dem 5. Platz der \"US-Heatseekers-Billboard-Charts\" und erreichte den 170. Platz in den US-Album-Charts. Die Band hat ihren eigentlichen Ursprung in Dubai/Vereinigte Arabische Emirate, jedoch löste sich diese Band 2007 auf. Bereits ein Jahr später wurde die Band mit komplett neuer Besetzung in York/North Yorkshire wieder ins Leben gerufen. Die Band besteht momentan aus Ben Bruce (Leadgitarre, Synthesizer), Cameron Liddell (Rhythmus-Gitarre), Sam Bettley (Bass), James Cassells (Schlagzeug) und Danny Worsnop (Gesang).", "tgt_summary": "Asking Alexandria是一支英国金属核乐团,于2008年由吉他手Ben Bruce与一群好友组成的。目前的团员有Ben Bruce、Cameron Liddell、Sam Bettley、Danny Worsnop和James Cassells。", "id": 719960} {"src_title": "Winston Peters", "tgt_title": "温斯顿·彼特斯", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Peters, Sohn des Māori Kihirini \"Len\" Peters und einer schottischen Mutter, Joan Merle McInnes (1911–2008), studierte nach dem Besuch der Whangarei Boys' High School Geschichte, Politikwissenschaften und Rechtswissenschaften und schloss diese Studien mit einem Bachelor of Arts (B.A.) sowie einem Bachelor of Laws (LL.B.) ab. Danach war er als Lehrer sowie als Rechtsanwalt tätig. Er begann seine politische Laufbahn als Kandidat der New Zealand National Party (NP) 1978 mit der Wahl zum Mitglied des House of Representatives, in dem er bis 1981 den Wahlkreis \"Hunua\" vertrat. Danach war er erneut von 1984 bis 2005 Mitglied des Repräsentantenhauses und vertrat dabei den Wahlkreis \"Tauranga\". Zuletzt war er zwischen 1987 und 1990 Mitglied des Vorstandes der NP-Fraktion in der Opposition (Opposition Front Bench). Im November 1990 wurde er von Premierminister Jim Bolger zum Minister für die Angelegenheiten der Maori (Minister of Maori Affairs) in die Regierung berufen. 1993 trat Peters, der auch Mitglied der Ratana-Bewegung ist, aus der NP aus und gründete New Zealand First, deren Vorsitzender er seitdem ist und die eine Koalition mit der NP bildete. Im Rahmen einer Regierungsumbildung wurde er im Dezember 1996 von Bolger zum Stellvertretenden Premierminister (Deputy Prime Minister) sowie Schatzminister (Treasurer) ernannt und bekleidete diese Position auch unter Bolgers Nachfolgerin Jenny Shipley bis August 1998. Im Jahr 2005 wurde Peters Außenminister von Neuseeland. Obwohl seine Partei in der General Election von 2005 erhebliche Verluste verkraften musste und mit 5,72 % gerade über die Fünf-Prozent-Hürde kam, kam sie in eine Regierungsbeteiligung mit Labour, da die New Zealand Labour Party nicht über die ausreichende Mehrheit im Parlament verfügte. Peters Partei unterzeichnete eine Vereinbarung, die der Labour Party eine Regierungsunterstützung zusagte, da eine Koalition, auf Grund von sehr unterschiedlichen politischen Vorstellungen beider Parteien, nicht in Frage kam. Peters wurde Außenminister, ohne jedoch formell dem Kabinett anzugehören. Auch hatte Peters sein Direktmandat von 2002 verloren und kam nur über die Wahlliste seiner Partei ins Repräsentantenhaus. Am 29. August 2008 musste er auf öffentlichen Druck hin als Außenminister zurücktreten, nachdem das Serious Fraud Office (Betrugsabteilung der Regierung) Ermittlungen gegen ihn wegen Betruges im Zusammenhang mit Parteispenden an seine Partei aufgenommen hatte und er in der Öffentlichkeit ein Verwirrspiel präsentierte. Obwohl ihm kein kriminelles Verhalten nachgewiesen werden konnte, war sein Ruf durch sein Verhalten in der Öffentlichkeit beschädigt. Das Repräsentantenhaus sprach im September 2008 gegen ihn eine Rüge aus. Nachdem New Zealand First bei den Parlamentswahlen im November 2008 dann mit nur 4,07 % an der 5 % Hürde scheiterte und damit alle Sitze im Repräsentantenhaus verlor, schied Peters aus der Politik aus. Zurück auf der politischen Bühne trat Peters zur Parlamentswahl am 26. November 2011 wieder an und kam über die Liste seiner Partei, die mit 6,8 % die 5 % Hürde nahm, wieder ins Parlament. Möglich war dies, und da waren sich die politischen Kommentatoren in Neuseeland einig, wohl durch ein öffentlich gewordenes Gespräch bei einer Tasse Tee in einem Café zwischen dem Neuseeländischen Ministerpräsidenten, John Key und dem Kandidaten der Partei ACT New Zealand, \"John Banks\", welches zum Skandal kurz vor der Wahl wurde. Nach der Parlamentswahl im September 2017 ging NZ First abermals eine Partnerschaft mit der Labour Party ein, diesmal als echte Regierungskoalition. Peters wurde infolgedessen erneut zum stellvertretenden Premierminister und Außenminister ernannt, anders als 2005–08 ist er auch offizielles Mitglied im Kabinett von Jacinda Ardern. Peters älterer Bruder Ian Peters war als Vertreter der NP zwischen 1990 und 1993 ebenfalls Mitglied des Repräsentantenhauses für den Wahlkreis \"Tongariro\", während der älteste Bruder Jim Peters von 2002 bis 2005 New Zealand First ebenfalls als Mitglied im Repräsentantenhaus vertrat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Winston Raymond Peters (maorisch: Winitana Pita; * 11. April 1945 in Whangarei, Northland) ist ein neuseeländischer Politiker. Er ist seit 1993 Vorsitzender der von ihm gegründeten Partei New Zealand First (NZ First). Er war von 1996 bis 1998 stellvertretender Premierminister und von 2005 bis 2008 Außenminister Neuseelands. Seit Oktober 2017 hat er beide Ämter erneut inne.", "tgt_summary": "温斯顿·彼特斯(英语:Winston Peters,1945年-4月11日),新西兰政治家,现任新西兰副总理及外交大臣。原为新西兰国家党成员,1993年离开国家党创立新西兰优先党并担任党领袖至今。曾先后数次与国家党及工党组成执政联盟,在詹姆斯·博尔格、珍妮·希普利、海伦·克拉克内阁中任职过外交部长、国家副总理等职务,其政治理念一直被认为具有民族主义及民粹主义的倾向。", "id": 222712} {"src_title": "Rio Haryanto", "tgt_title": "里奧·哈里恩多", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Haryanto begann seine Motorsportkarriere 2001 im Kartsport, in dem er bis 2008 aktiv war. Unter anderem gewann er von 2005 bis 2007 die asiatische Juniorenmeisterschaft und wurde 2008 Meister der indonesischen Kartmeisterschaft. Außerdem gab er 2008 sein Debüt im Formelsport und trat in der asiatischen Formel Renault Challenge, die er als Sechster beendete, und in der Formel Asia 2.0, in der er den dritten Gesamtrang belegte, an. Nachdem er bereits 2008 zu fünf Rennen der pazifischen Formel BMW gestartet war, trat er 2009 in dieser Meisterschaft an. Haryanto dominierte die Saison, wurde bei elf von 15 Rennen als Sieger gewertet und sicherte sich mit deutlichem Vorsprung den Meistertitel. Außerdem nahm er an einigen Rennen diverser Meisterschaften teil. 2010 wechselte Haryanto zu Manor Racing nach Europa und startete in der ersten Saison der GP3-Serie. Beim Sprintrennen in Istanbul gelang ihm sein erster Sieg. Am Ende der Saison belegte er den fünften Gesamtrang. Da er der beste Pilot seines Teams war, durfte er zur Belohnung im Alter von 17 Jahren an Formel-1-Testfahrten für Virgin Racing, dem Formel-1-Rennstall von Manor, teilnehmen. Außerdem trat er für Manor an zwei Rennwochenenden der Saison 2010 der britischen Formel-3-Meisterschaft an und belegte den 20. Platz im Gesamtklassement. Darüber hinaus nahm er als Gaststarter an zwei Rennen des Formel Renault 2.0 Eurocups teil. 2011 absolvierte Haryanto seine zweite Saison in der GP3-Serie für Manor Racing. Nachdem er erst am vierten Rennwochenende seine ersten Punkte erzielt hatte, folgten an den nächsten zwei Rennwochenenden zwei Siege. Die Saison beendete er auf dem siebten Platz der Meisterschaft. Teamintern musste er sich Adrian Quaife-Hobbs geschlagen geben. Außerdem trat Haryanto 2011 für DAMS in der Auto GP an. Wegen Terminüberschneidungen mit der GP3-Serie nahm er an einer Veranstaltung nicht teil. Mit einem Sieg schloss er auch in dieser Serie die Fahrerwertung auf dem siebten Platz ab. Am Ende des Jahres nahm Haryanto für DAMS am GP2 Final 2011 teil und wurde 17. 2012 ging Haryanto für Carlin in der GP2-Serie an den Start. Während sein Teamkollege Max Chilton mit zwei Siegen Gesamtvierter wurde, erreichte Haryanto mit einem fünften Platz als bestes Resultat den 14. Gesamtrang. Darüber hinaus absolvierte Haryanto Formel-1-Testfahrten für Marussia. 2013 wechselte Haryanto innerhalb der GP2-Serie zu Barwa Addax. Beim Sprintrennen in Silverstone stand er als Zweiter erstmals auf dem Podium. Es war seine einzige Podest-Platzierung in der Saison. Während sein Teamkollege Jake Rosenzweig punktelos blieb, erreichte Haryanto mit 22 Punkten den 19. Gesamtrang. 2014 bestritt Haryanto für Caterham Racing seine dritte GP2-Saison. Beim Sprintrennen in Monte Carlo erreichte er als Dritter eine Podest-Platzierung. Er beendete die Saison auf dem 15. Platz im Gesamtklassement. 2015 ging Haryanto für Campos Racing in der GP2-Serie an den Start. Beim Sprintrennen in as-Sachir gewann er sein erstes GP2-Rennen. Bei den Sprintrennen in Spielberg und Silverstone folgten weitere Siege. Haryanto schloss die Saison auf dem vierten Gesamtrang ab und setzte sich intern mit 138 zu 60 Punkten deutlich gegen seinen Teamkollegen Arthur Pic durch. 2016 wechselte Haryanto zu Manor Racing in die Formel 1 und entschied sich für die Startnummer 88. Er hatte bereits 2010, als der Rennstall noch Virgin hieß, Testfahrten für das Team absolviert. Bei seinem Debütrennen in Australien schied er aus. Sein bestes Resultat erzielte er mit Platz 15 beim Großen Preis von Monaco. Haryanto verlor sein Cockpit nach dem zwölften Rennen, dem Großen Preis von Deutschland, an Esteban Ocon, nachdem seine Sponsoren den finanziellen Zahlungen an den Rennstall nicht mehr nachkommen konnten. Während Haryanto seinem Teamkollegen Pascal Wehrlein mit 5:7 im Qualifying-Duell nur knapp unterlag, beendete Haryanto jedes Rennen, bei dem beide Manor-Fahrer gewertet wurden, hinter Wehrlein.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Haryantos Vater ist Präsident des indonesischen Schreibwaren- und Bürobedarf-Unternehmens \"PT. Solo Murni\". Die zu dem Unternehmen gehörende Marke \"Kiky\" sponserte Haryanto bei mehreren Motorsport-Engagements.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "content": "Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rio Haryanto (* 22. Januar 1993 in Surakarta) ist ein indonesischer Automobilrennfahrer. Er startete von 2012 bis 2015 in der GP2-Serie und wurde dort 2015 Gesamtvierter. 2016 fuhr er für Manor in der Formel 1.", "tgt_summary": "里奥·哈扬托(,1993年-1月22日)是一位印度尼西亚一级方程序赛车手,曾效力于马诺车队。他将成为印度尼西亚史上第一位一级方程序赛车手。", "id": 1577556} {"src_title": "Kevin Magnussen", "tgt_title": "凱文·馬格努森", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Magnussen, der durch den Beruf seines Vaters schon früh mit dem Motorsport in Kontakt gekommen war, begann seine Karriere im Kartsport, in dem er bis 2007 aktiv war. Unter anderem gewann er 2006 die NEZ-ICA-Juniorenkartmeisterschaft. 2008 wechselte er in den Formelsport und setzte sein Hauptaugenmerk auf die dänische Formel Ford, die er mit 11 Siegen aus 15 Rennen auf Anhieb für sich entschied. Außerdem trat er zu einigen Rennen diverser Formelserien an. 2009 wurde Magnussen von Motopark Academy unter Vertrag genommen und wurde Siebter des Formel Renault 2.0 Eurocups. Erfolgreicher war er in der nordeuropäischen Formel Renault, in der er hinter seinem Teamkollegen António Félix da Costa, der die Saison dominiert hatte, den Vizemeistertitel gewann. 2010 blieb Magnussen bei Motopark Academy und trat im deutschen Formel-3-Cup für den Rennstall an. Nachdem er mit einem Sieg in die Saison gestartet war, belegte er am Saisonende mit zwei weiteren Siegen den dritten Gesamtrang. Außerdem nahm er für Motopark Academy am dritten Rennwochenende der Formel-3-Euroserie als Ersatz für Adrian Quaife-Hobbs, der das Team zuvor verlassen hatte, teil. Magnussen gelang es, bereits sein zweites Rennen für sich zu entscheiden. Am Saisonende belegte er den zwölften Gesamtrang. Darüber hinaus wurde Magnussen 2010 in das Förderprogramm des Formel-1-Rennstalls McLaren aufgenommen. 15 Jahre vorher schaffte sein Vater Jan Magnussen über das McLaren-Förderprogramm den Sprung in die Formel 1. 2011 wechselte Magnussen zu Carlin in die britische Formel-3-Meisterschaft. Mit sieben Siegen schloss er die Saison auf dem zweiten Platz hinter seinem Teamkollegen Felipe Nasr ab. Im Titelkampf unterlag Magnussen seinem Rivalen mit 237 zu 318 Punkten. Darüber hinaus nahm Magnussen an fünf Rennen der FIA-Formel-3-Trophäe 2011 teil. Er war nicht punkteberechtigt und ein dritter Platz war sein bestes Ergebnis. 2012 ging Magnussen in der Formel Renault 3.5 für Carlin an den Start. Er gewann ein Rennen in Spa-Francorchamps und beendete die Saison auf dem siebten Platz im Gesamtklassement. Darüber hinaus führte Magnussen Arbeiten im Simulator sowie Formel-1-Testfahrten für McLaren durch. 2013 wechselte Magnussen innerhalb der Formel Renault 3.5 zu DAMS. Magnussen gewann in Alcañiz, Spa-Francorchamps, Le Castellet und zweimal in Barcelona. Bei 13 von 17 Rennen stand er auf dem Podium. Er entschied die Meisterschaft mit 274 Punkten für sich. Damit setzte er sich gegen Stoffel Vandoorne, der wie Magnussen im Förderkader von McLaren war und 214 Punkte erzielt hatte, durch. Teamintern entschied er das Duell gegen Norman Nato, dessen beste Resultate fünfte Plätze waren, deutlich für sich. 2014 erhielt Magnussen ein Formel-1-Cockpit bei McLaren. Er wählte die #20 als seine Formel-1-Startnummer. Magnussen hatte im Jahr zuvor mit dieser Nummer 20 die Fahrerwertung der Formel Renault 3.5 gewonnen. Bei seinem Debütrennen in Australien erreichte er den zweiten Platz, wobei er von der Disqualifikation des ursprünglichen Zweiten Daniel Ricciardo profitierte. Magnussen wurde damit zum ersten Dänen auf dem Formel-1-Podest. Im weiteren Verlauf der Saison schaffte er es nur beim Großen Preis von Russland als Fünfter ein weiteres Mal unter die ersten Fünf. Während sein Teamkollege Jenson Button mit 126 Punkten Achter wurde, erreichte Magnussen mit 55 Punkten den elften Gesamtrang. 2015 verlor Magnussen sein McLaren-Stammcockpit an Fernando Alonso. Er blieb als Testfahrer im Team. Als Ersatz für den verletzten Alonso nahm Magnussen am Saisonauftakt in Australien teil. Er hatte bereits auf der Runde in die Startaufstellung einen technischen Defekt und startete somit nicht zum Rennen. Magnussen schlug für den Einsatz in Australien ein Engagement bei Andretti Autosport für die IndyCar Series 2015 aus. Im September des Jahres brach sich Magnussen bei einem Fahrradunfall die Hand. Außerdem absolvierte Magnussen Anfang November für das Porsche Team Testfahrten in einem LMP1-Boliden. 2016 wechselte Magnussen innerhalb der Formel 1 zum Renault Sport F1 Team, das aus Lotus hervorgegangen war. Er ersetzte dort Pastor Maldonado und wurde Teamkollege von Jolyon Palmer. Beim Großen Preis von Russland erzielte er als Siebter die ersten Punkte für Renault nach deren Rückkehr in die Formel 1. Es war zugleich das beste Saisonergebnis für Renault. Beim Großen Preis von Belgien hatte er in der sechsten Runde Ausgangs der Raidillon einen schweren Unfall und kam mit einer Schnittwunde am linken Knöchel sowie einer Prellung zur Untersuchung nach Verviers ins Krankenhaus. Er beendete die Saison auf dem 16. Gesamtrang und setzte sich intern mit sieben zu einem Punkt gegen Palmer durch. 2017 wechselte Magnussen nach nur einer Saison bei Renault zu Haas. Er erhielt einen mehrjährigen Vertrag bei dem Rennstall. Am Saisonende belegte er den 14. Gesamtrang mit 19 Punkten. In der Formel-1-Weltmeisterschaft 2018 blieb Magnussen bei Haas. Am Saisonende lag der auf dem neunten Platz der Fahrerwertung mit 56 Punkten. 2019 absolvierte Magnussen seine dritte Saison für Haas. Er schloss das Jahr auf dem 16. Gesamtrang mit 20 Punkten ab.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "content": "Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kevin Magnussen (* 5. Oktober 1992 in Roskilde) ist ein dänischer Automobilrennfahrer. 2012 und 2013 startete er in der Formel Renault 3.5. Diese gewann er 2013. Seit 2014 fährt er in der Formel 1, in der er seit 2017 für Haas an den Start geht.", "tgt_summary": "凯文·马格努森(,1992年-10月5日),是一名丹麦的赛车手。他目前是哈斯车队的正式车手,此前他曾是迈凯伦车队青年车手项目的成员,并于2014赛季成为该车队的正式车手。他的父亲是利曼24小时耐力赛车手与前一级方程序车手扬·马格努森。", "id": 2785861} {"src_title": "Lisa Lavie", "tgt_title": "藍莎·拉薇", "src_document": [{"title": "Kindheit und Entdeckung.", "content": "Im Alter von 10 Jahren gewann Lisa einen Gesangswettbewerb bei einer Varieté-Veranstaltung ihrer Schule. Lavies älterer Bruder Michael, ein Hip-Hop-Tänzer, und Danny, ein Disk-Jockey, der in der Gegend von Montréal als DJ Devious bekannt ist, waren innerhalb der Familie ihre Ideengeber. Sie selbst sagt, sie hört begeistert Stücke von Mariah Carey. Im Alter von 16 Jahren nahm sie in der Rolle einer Nebenstimme an der Tournee der Hip-Hop-Gruppe Dubmatique teil, wo sie vor Tausenden auftrat. Ebenfalls im Alter von 16 Jahren nahm sie erste Demo-CD auf, was sie mit selbstersparten 5000 $ bezahlte. Die Demo-CD wurde in der Musikindustrie jahrelang herumgereicht. Bis zum Alter von 19 Jahren arbeitete sie in Randbereichen des Musikgeschäfts, dabei war sie Miteigentümerin und Manager von Harmony Karaoke in Montréal. Im Jahr 2004 kam ihre Demo-CD beim Komponisten und Songschreiber Ben Margulies an, einem Koproduzenten von Mariah Careys erstem Album. Margulies war berührt von – wie er sagte – der \"eine aus einer Million\"-Stimme: \"Es war, als hörte ich Mariah zum ersten Mal.\" Lisa dachte zunächst, die ersten Kontaktversuche von Margulies wären Scherze ihrer Freunde, die mit der seit ihrer Kindheit bestehenden Begeisterung für Mariah Carey spielten. Drei Monate später kam schließlich der Kontakt zwischen Lisa und Margulies zustande. Nachdem Lavie ihr Lied \"Guys are all the same\" Margulies über einen öffentlichen Fernsprecher eines Kaufhauses in Montreal vorgesungen hatte, meinte dieser: \"Ich hörte etwas Spezielles in ihrer Stimme, ich sagte, fliege sofort herüber.\" Lavie schrieb später: \"Ich konnte nicht glauben, dass Mariah Careys Produzent mich entdeckt hatte. Ich glaube, vom 10 bis zum 17. Lebensjahr habe ich keine andere Musik gehört als Mariah Carey. Ihre Stimme und ihre Melodien fesselten mich.\" Aus einem geplanten Drei-Tages-Besuch in Santa Barbara, Kalifornien, im Juli 2004 wurde ein permanenter Umzug für die 21-jährige Lavie.", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestart.", "content": "Schon früh äußerte sich Ben Margulies über das Potential von Lavie: \"Lisa hat unzweifelhaft eine brillante Stimme und eine Stimmqualität, die jenseits dessen ist, was ich zu beschreiben vermag. Ich habe mit einer Menge großer Sänger gearbeitet und sie hat das gewisse Extra, etwas Spezielles, alles, was es braucht, um ein Superstar zu werden. Jedes Video, das sie aufnimmt, zeigt ihr Leuchten aus tiefem Herzen, mit diesem unglaublichen Ausdruck im Sinne von Glauben und Glaubwürdigkeit.\" Lisa entwickelte ihre Songwriter-Fähigkeiten; ihre Texte, so sagt sie, basieren auf eigenen Lebenserfahrungen.", "section_level": 1}, {"title": "Professionelle Karriere.", "content": "Lavie spielte Lieder vom Soundtrack des 2006 erschienenen Kinofilms Stick It mit Jeff Bridges (\"If I Only Knew\") bzw. im Film The Guardian mit Kevin Costner und Ashton Kutcher (Lied: \"Mockingbird\"). Im August 2006 unterzeichnete Lavie als Songschreiber und Publizist bei Broadcast Music Inc, was ihren formellen Eintritt in den Beruf darstellte. Sie wurde bei der \"Hitmakers Sektion\" des BMI MusicWorld Magazine im Frühjahr 2007 vorgestellt. Lisa Laviee nahm bei den 56. Jährlichen BMI Pop Awards im Beverly Wilshire Hotel am 20. Mai 2008 in Beverly Hills, Kalifornien, teil und nahm am 16. Oktober 2008 am \"2008 Spirit of Life Award dinner\" zu Ehren von Doug Morris teil, der in Santa Monica, stattfindet. Selbst nach ihren Filmmusikaufnahmen blieb der Karrieredurchbruch aus, Ihre Arbeit stützte sich in erster Linie auf persönliche Kontakte bei den Medien und Plattenfirmen. Lavie beschrieb die Lobesbekundigungen der Industrie als enthusiastisch, aber unverbindlich, was zur Folge hatte, dass Lavie und Margulies das erste Album mit einem unabhängigen Plattenlabel aufnehmen mussten.", "section_level": 1}, {"title": "Do-it-yourself-Marketing.", "content": "Im März 2007 eröffnete Lisa Lavie einen Account auf Youtube, der mit ihrer MySpace-Seite verknüpft war. Sie sagte, sie nahm nicht an, dass ihre selbstgemachte Video-Darstellung ihrer Karriere dienlich sein könnte. Sie veröffentlichte eigene Videos, in denen sie ihre eigenen Lieder sang, darunter zwei Videos, in denen sie im Auto sang. Sie gewann kontinuierlich Abonnenten ihres Kanals. Während der ersten 6 Monate versuchte sie, persönlich auf alle Kommentare zu antworten. Dies wurde ihr am 11. September 2007 zum Verhängnis. Die Youtube-Software interpretierte ihre vielen Antworten auf Zuschauerkommentare als bot-generierten Spam und sperrte automatisch ihren Account. Ihre Youtube-Fans initiierten daraufhin eine Online-Petition, und Lavies Account wurde zwei Tage nach Sperrung wieder freigeschaltet. Wochen nachdem ihr Kanal wiederhergestellt worden war, wurde die Videodarstellung ihres Original-Liedes \"Angel\" auf der Titelseite von Youtube gezeigt und zog innerhalb weniger Tage über eine Million Zuschauer an. Während der Tage um den 3. Oktober, als das \"Angel\"-Video seinen Millionsten Betrachter anzog, befand sich Lavie in Dauer-Konversation in einem Chat-Raum. Es war ihr jedoch nicht mehr möglich, auf jeden Zuschauerkommentar zu antworten. Das \"Angel\"-Video allein hatte über 10.000 Zuschauer-Kommentare, als es die 1-Million-Betrachter-Grenze überschritt. Im Oktober 2007 wurde Lavie in der Fernsehsendung \"Entertainment Tonight (ET) Kanada\" eine \"Internet-Gesangs-Sensation\" und \"Internet-Phänomen\" genannt und als \"die nächste Mariah Carey\" bezeichnet. Im folgenden Monat wurde in der Sendung CTVs \"eTalk\" dargestellt, wie \"Musik-Stars\" wie Lavie \"zu ihren eigenen Bedingungen an die Spitze gelangten.\" In diesem TV-Telefon-Interview erklärte Lavie, dass sich Künstler im heutigen Musikbusiness ihr Publikum selbst schaffen müssen, um das Vertrauen der nervösen Plattenfirmen zu gewinnen. Im Laufe der Jahre wuchs die Zahl der Abonnenten von Lisa Lavies Youtube-Kanal auf 251.000 im September 2011 an. Ihre Lieder wurden zu diesem Zeitpunkt 61,8 Millionen mal gehört. Im Schnitt wurde alle 2,3 Sekunden ein Lied von ihr gehört.", "section_level": 2}, {"title": "Debüt-Album – \"Everything or Nothing\".", "content": "Nach 4 Produktionsjahren wurde Lisa Lavies Debüt-Album \"Everything or Nothing\" am 13. Mai 2008 bei iTunes zum Download freigegeben; es wurde in der Rubrik \"What's Hot\" auf der Titelseite von iTunes vorgestellt. Ohne Unterstützung oder Bewerbung durch ein Plattenlabel erreichte das Album die Nr. 20 der iTunes Pop Charts und die Nr. 70 der gesamten iTunes Music Charts bereits am zweiten Tag. Zum ersten Jahrestag der Auflegung ihres Albums im Mai 2009 hatte sich die Zahl ihrer Youtube-Abonnenten auf über 60.000 verdreifacht. Sie ist Autor oder Co-Autor aller Texte und Melodien des Albums, wobei sie drei davon vollständig allein schrieb. Sie sagt darüber: \"Ich habe Lieder zu meinem Leben und meiner Existenz geschrieben, zu allem, was ich durchgemacht habe. Ich habe keine speziellen Stil geschaffen, er ist wie eine Art Jahreszeiten. Die meisten meiner Lieder handeln von Beziehungen. Aus irgendeinem Grund scheine ich meine Kreativität hieraus zu schöpfen.\"", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängige Künstlerin.", "content": "Im März 2010 erklärte Lisa Lavie in einem Interview, dass \"ich nicht länger mit demjenigen zusammenarbeite, mit dem ich bisher zusammengearbeitet habe. Dies sei für mich eine angenehme Richtungsänderung. Die Dinge entwickelten sich in aufregender Weise.\" Im Hinblick auf Plattenverträge ergänzte sie: \"Ich bin eine unabhängige Künstlerin... es müsste definitiv passen und ich habe bisher nichts passendes gefunden, weshalb ich bis jetzt alles selbst mache. Ich werde mich darauf konzentrieren, eine Online-Fangemeinde zu schaffen und aufzubauen.\"", "section_level": 2}, {"title": "Personen der Woche.", "content": "Lavie konzipierte, organisierte, sang und co-bearbeitete die Benefiz-Video-Aufnahmen \"We Are the World 25 for Haiti (YouTube-Edition),\" die auf dem Original-Lied von 1985 We Are the World basieren. Sie brachte siebenundfünfzig Personen aus der ganzen Welt zusammen, um Geld für die Opfer des Erdbebens in Haiti 2010 zu sammeln. Das Video wurde in den ersten zwei Tagen 500.000 mal angesehen, und erlangte weltweit die Aufmerksamkeit der Medien: CNN strahlte mehrere Fernsehsendungen aus, in denen das Video vorgestellt wurde, und am 19. März 2010 nannte Diane Sawyer die Video-Teilnehmer \"ABC News Persons of the Week\" (Personen der Woche).", "section_level": 2}, {"title": "Auf Tour.", "content": "Am 13. September 2010, wurde Lisa Lavie auf Yanni's offizieller Website als eine von zwei Sängerinnen vorgestellt, die Yanni und sein Orchester auf seiner Südamerika-Tournee begleiten. Bestandteil der Tour sind Auftritte in Santiago (Chile), Buenos Aires (Argentinien), São Paulo und Rio de Janeiro (beide Brasilien). Die Gesangsprobe war angeblich \"der entscheidende Faktor\" in Yanni's Wahl der zwei Sängerinnen. Sie singen zusammen \"Aria\" und \"Niki Nana.\"", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Film-Soundtracks: Touchstone Pictures (auf iTunes am 4. April 2006) Titel Nr. 7: If I Only Knew Hollywood Records (auf iTunes am 12. September 2006) Titel Nr. 5: The Mockingbird", "section_level": 1}], "src_summary": "Lisa Lavie (* 6. Mai 1983) ist eine kanadische Sängerin und Songschreiberin, die in LaSalle, einem Verwaltungsbezirk der Stadt Montreal, Québec, in Kanada aufwuchs.", "tgt_summary": "蓝莎·拉薇(Lisa Lavie,1983年-5月6日),美国节奏蓝调、灵魂乐歌手、作词人,因在网上放载自唱歌曲走红,至今仍被视为网络红人。", "id": 2795117} {"src_title": "Vassa", "tgt_title": "結夏安居", "src_document": [{"title": "Beginn der „Regenresidenz“.", "content": "Vassa beginnt mit dem ersten Tag des abnehmenden Mondes im achten Monat des Mondkalenders, am Vortag wird Asalha Puja gefeiert. In Thailand wird der Beginn der Klausur als Khao Phansa (wörtlich etwa: „in die Regenzeit eintreten“) überall im Land gefeiert. Während der folgenden drei Monate sollen die Bhikkhus nicht umherwandern, das heißt – wie es in einem Kommentar ausgedrückt wird – er muss die aufgehende Sonne an jedem Morgen in der Residenz begrüßen, die er sich für die Regenzeit auserwählt hat. In dieser Zeit sollen sie ihre normalen Pflichten ausüben, es sei denn, sie könnten nicht zur Nachtruhe in ihren Tempel zurückkehren. Es gibt allerdings einige Ausnahmen zu dieser Regel, die „Sieben-Tage-Angelegenheiten“ und „gültige Verhinderungen“. In den Pāṭimokkha-Regeln sind in einer langen Liste die rechtmäßigen „Sieben-Tage-Angelegenheiten“ sowie die „gültige Verhinderungen“ aufgelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Ende der „Regenresidenz“.", "content": "Das Ende der Mönchsklausur ist der Tag des Vollmonds im 11. Mondmonat, er wird als „Pavarana-Tag“ bezeichnet. In Thailand wird dieser Tag als Wan Ok Phansa (, wörtlich etwa: Tag des Endes der Regenzeit) gefeiert. Am Mekong, in der Nordostregion von Thailand und in Laos werden zu dieser Gelegenheit Bootsprozessionen veranstaltet. In den Folgetagen wird anschließend die Kathina-Zeremonie begangen, während der den buddhistischen Mönchen neue Roben übergeben werden. Besonders eindrucksvoll ist die königliche Kathin-Zeremonie in Thailand, bei der der König oder ein Mitglied des Königshauses die Geschenke und Roben übergibt; dies geschieht ausschließlich in Tempeln, die unter der Schirmherrschaft der Königsfamilie stehen \"(Wat Luang)\". Sie wird häufig mit einer Königlichen Barkenprozession verbunden. In den buddhistischen Legenden wird dieser Tag auch beschrieben als die Rückkehr des Buddha aus dem „Tāvatiṃsa-Himmel“ (Pāli, Sanskrit: Trayastriṃśa, etwa: „33“, daher auch „Welt der 33 Götter“ genannt), wo er während der Regenzeit sowohl den ansässigen Göttern als auch seiner Mutter seine Lehre (Dhamma) darlegte. Am Pavarana-Tag stieg er über eine dreifache Treppe auf die Erde zurück, die aus Edelsteinen bestand. Er wurde von den Hindugöttern Indra und Brahma begleitet, die jeweils auf einer goldenen und silbernen Treppe neben ihm hinabstiegen. Zu seiner Rückkehr versammelte sich eine große Zahl von Menschen am Fuße der Treppe, die den Buddha mit Geschenken willkommen hießen. In traditionellen Kunstwerken Thailands und Burmas wird der Buddha auf der Treppe in einer offenen Lotosblüte stehend gezeigt. Der Ort, wo sich dieses Ereignis zugetragen haben soll, ist Sankisa (Farrukhabad-Division, Uttar Pradesh, Indien), welches zu den acht traditionellen Pilgerzielen der Buddhisten zählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vassa (von Pāli \"vasso\", Sanskrit \"varṣaḥ\", beides etwa: \"Regen\"; Birmanisch:, Khmer: oder ; Lao:, manchmal ; Thai:, ; im englischen Sprachgebrauch Rains Residence) ist die traditionelle Rückzugszeit der buddhistischen Mönche \"(Bhikkhus)\" während der Regenzeit. Sie dauert drei Monate des Lunisolarkalenders, etwa von Juli bis Oktober.", "tgt_summary": "雨安居(巴利语:,梵语:,原意即“雨”),佛教术语,也称为结夏安居、夏安居、坐夏、坐夏安居、安居,指的是印度在雨季的三个月期间,出家人集结在一起修行的制度,在这期间僧侣不允许随意外出。在结夏安居结束之后,开始供僧衣节。", "id": 840291} {"src_title": "Belagerung von Antwerpen (1914)", "tgt_title": "安特衛普圍城戰", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Belgien kam im Rahmen der deutschen Kriegsplanung für die Westfront im Jahre 1914 eine große Bedeutung zu. Um die französischen Festungen an der deutsch-französischen Grenze zu umgehen, plante die Oberste Heeresleitung (OHL), mit dem größten Teil des Heeres durch Belgien und Luxemburg zu marschieren. Die belgische Regierung des Königs Albert I. war jedoch entschlossen, die Neutralität des Landes zu verteidigen. Bereits kurz nach dem Kriegsausbruch kam es zum deutschen Angriff auf Lüttich (4.–16. August), das als Festung und Eisenbahnknotenpunkt für den deutschen Vorstoß besonders wichtig war. Doch erst nach der Vollendung des Aufmarsches begann am 18. August 1914 die allgemeine deutsche Offensive. Die belgische Armee, 120.000 Mann stark, bestand aus sechs Infanterie- und einer Kavalleriedivision. Die 3. und 4. Division waren zur Verteidigung von Lüttich und Namur abgestellt, die anderen hatten hinter der Gete Verteidigungsstellungen bezogen, wurden in den folgenden beiden Tagen geschlagen und zum Rückzug gezwungen. König Albert I. lehnte einen Abzug zur französischen Grenze ab und führte die verbliebenen 80.000 Mann der Feldarmee in die Festung Antwerpen, die als „réduit national“ (landesweiter Rückzugsraum) angesehen und am 20. August erreicht wurde. Dort sollte sich die belgische Armee bis zum Eintreffen der Entente-Truppen behaupten.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "In der Festung standen ab dem 20. August 1914 die 80.000 Mann des sich hierhin zurückgezogenen Feldheeres und die eigentliche Besatzung, insgesamt fünf Divisionen. Zur Blockade der Festung wurde zunächst nur das III. Reserve-Korps unter General der Infanterie z.D. Hans von Beseler von der 1. Armee abgestellt. Ein Einschließen war mit den vorhandenen Truppen nicht möglich, da insbesondere auch westlich von Antwerpen noch feindliche Kräfte standen und das Meer bzw. die holländische Grenze noch nicht hatte erreicht werden können, um die Festung gänzlich von ihrem Hinterland und der Verbindung zu den Alliierten abzuschneiden. Nach Nordwesten, Norden und Nordosten war eine Abriegelung nicht nötig, da es hier durch die nahe holländische Grenze keine wie auch immer geartete Möglichkeit gab. König Albert I. entschloss sich, zur Entlastung der französisch-britischen Truppen selbst offensiv zu werden. Am 25. und 26. August 1914 unternahmen seine Streitkräfte einen Ausfall in Richtung Mechelen, der Verluste von etwa 4.000 Mann kostete. Ein weiterer Ausfall fand vom 8. bis zum 13. September 1914 statt, bei dem weitere 8.000 Soldaten getötet oder verwundet wurden. Nach der Schlacht an der Marne (5.–12. September 1914) beschloss die deutsche Heeresleitung, die Flankenbedrohung durch die belgische Festung zu beseitigen. Zu diesem Zweck wurden etwa 120.000 Soldaten zusammengezogen, wozu neben Beselers III Reservekorps als Hauptverbände noch die Marine-Division, die 4. Ersatz-Division, die 1 bayrische, 37 und 26. Landwehrbrigaden gehörten. Ab Ende September wurde diese Gruppierung als \"Armeegruppe Beseler\" bezeichnet und der Obersten Heeresleitung direkt unterstellt. Zu ihrer Unterstützung verfügten diese Truppen über 160 schwere Geschütze und 13 sehr schwere Mörser wie die „Dicke Bertha“. Auch einige 30,5-cm-M.11-Mörser der k.u.k. Armee waren beteiligt. Der planmäßige deutsche Angriff begann am 27. September 1914. Vom 28. bis zum 30. September wurde die Festung beschossen. Die Belgier baten die Westmächte um Unterstützung, doch zwischenzeitlich mussten diese sich unter hinhaltendem Widerstand bis über die Nete zurückziehen. Am 2. Oktober trafen 2.000 britische Marinesoldaten ein, doch erwies sich diese Verstärkung als zu schwach. Deshalb beschloss König Albert I. am folgenden Tag die Räumung der Stadt. Vom 4. bis zum 8. Oktober 1914 brachen die deutschen Truppen in schweren verlustreichen Kämpfen in die belgischen Stellungen bei Lier ein. Während dieser Gefechte entschied sich am 6. Oktober das belgische Hauptquartier zum Rückzug. Noch an diesem Tag wurde die belgische Regierung nach Ostende evakuiert. In den Tagen vom 7. bis zum 9. Oktober beschossen die Deutschen die Stadt. Daraufhin setzten sich die verbliebenen belgischen und britischen Truppen ab. Am 10. Oktober 1914 kapitulierte der Bürgermeister von Antwerpen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Da die Festung wegen des starken Widerstandes der belgischen Verteidiger nicht komplett eingeschlossen werden konnte, war es nach dem Räumungsbefehl gelungen, vier vollständige belgische Divisionen mit der Bahn in westlicher Richtung nach Gent abzutransportieren. Zurück blieben zunächst die 2. belgische Division, die 1. und die 2. britische See-Brigade und die britische Marinebrigade. Diese Verbände versuchten am 9. Oktober über Beveren-Waes auf Lokeren zu entkommen. Nachdem jedoch Lokeren bereits von den Deutschen besetzt worden war, bogen die Truppen auf St.Gilles-Waes ab, um hier die Bahn zu erreichen. Bevor jedoch der Abtransport beendet werden konnte, unterbrach die 1. bayerische Landwehrbrigade die Bahnlinie bei Moerbeke. Nachdem sich die Belgier und Engländer den Abzug nicht erkämpfen konnten, gingen von den Belgiern der größte Teil der 2. Infanteriedivision und Versprengte (ca. 26.000 Mann) sowie etwa 2.000 Mann der britischen 1. Seebrigade über die holländische Grenze und wurden interniert. Am 9. Oktober bot die Zivilverwaltung unter Bürgermeister de Vos die Kapitulation an, da es keine militärische Kommandostruktur mehr gab (der Gouverneur der Festung, General de Guise wurde am 10. Oktober im Fort Ste. Marie gefangen genommen). Das Reserve-Infanterieregiment Nr. 8 zog als erste Einheit in die Festung ein, deren vorgeschobene und noch besetzte Forts am 10. Oktober aufgeben mussten. Auffallend gering war die Zahl der Gefangenen. Die Beute betrug 1.300 Geschütze aller Kaliber, 900.000 Granaten, große Mengen an Kaffee, Hopfen, Flachs, Lebensmitteln, mehrere tausend Tonnen Getreide, Felle, Petroleum, Silber, Hölzer, Wolle und 180 Kraftwagen. Die Masse der verbliebenen belgischen Feldarmee nahm bereits Ende Oktober an der Schlacht an der Yser teil. Auch im weiteren Verlauf des Krieges blieben die belgischen Streitkräfte an der Westfront eingesetzt. Das belgische Parlament und die Regierung gingen nach Le Havre ins Exil. Die an der Belagerung beteiligten deutschen Verbände wurden zum größten Teil ebenfalls nach Westflandern verlegt und nahmen dort an der Ersten Flandernschlacht teil. Das Oberkommando und der Oberbefehlshaber der \"Armeegruppe Beseler\" wurde vom 21. Juli bis zum 24. August 1915 an der Ostfront zur Einnahme der russischen Festung Nowogeorgiewsk herangezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellung der deutschen Artillerie bei der Belagerung von Antwerpen.", "content": "Während der Belagerung wurden die südlichen bis östlichen Forts des äußeren Ringes der Festung mit Feldartillerie und schwerster Artillerie beschossen und so sturmreif gemacht. Die älteren Werke des inneren Rings (Nr. 1 bis 8) wurden nicht beschossen. Es waren sowohl deutsche als auch österreich-ungarische Artillerieverbände eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Eingesetzte Einheiten der Belagerungsartillerie.", "content": "Bei der Belagerungsartillerie handelte es sich um einwandfrei identifizierte Einheiten und Teilen von solchen Einheiten der Fußartillerie, die speziell für diesen Zweck zusammengezogene worden waren. Auch amtliche Quellen geben nicht an, wie viele Geschütze die einzelnen Batterien im Einsatz hatten, sodass hier keine zuverlässigen Zahlen vorliegen. Im Reichsarchiv wird lediglich die Gesamtzahl der schweren und schwersten Geschütze mit 173 angegeben, 40 × 10 und 13 cm Kanonen, 72 × 15 cm Haubitzen, 48 × 21 cm Mörser, 4 × österreichisch-ungarische 30,5-cm-M.11-Mörser, 5 × 30,5 cm schwere Küstenmörser und 4 × Kurze Marinekanonen. Ein interne deutsche Untersuchung 1915 stellt dazu fest: \"Es liegen zwar von allen schweren Batterien, die aus irgendwie erreichbaren Kriegstagebüchern genannt sind, dienstliche Meldungen vor; doch es ist nicht ausgeschlossen, dass noch mehr Batterien, deren Mitwirkung hier nicht bekannt sind, geschossen haben.\"", "section_level": 2}, {"title": "Eingesetzte Einheiten der Korpsartillerie des III. Reservekorps.", "content": "Bei den Einheiten der Korpsartillerie handelte es sich um die Verbände, die als unterstellte Feldartillerie und Fußartillerie mit diesem vor Antwerpen verlegt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Marinedivision (Admiral von Schröder).", "content": "I. Bataillon Landwehr-Artillerieabteilung X. Armeekorps mit Feldkanonen 96 (7,7 cm)", "section_level": 3}, {"title": "Zugewiesene Ziele.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fort Wavre-Ste.Catherine.", "content": "Beschossen vom 28. September bis 1. Oktober 1914 durch:", "section_level": 3}, {"title": "Fort Koningshoykt.", "content": "Beschossen vom 29. September bis 2. Oktober 1914 durch:", "section_level": 3}, {"title": "Fort Lierre.", "content": "Beschossen vom 30. September bis 2. Oktober 1914 durch:", "section_level": 3}, {"title": "Fort Kessel.", "content": "Beschossen am 4. Oktober 1914 durch:", "section_level": 3}, {"title": "Fort Breendonk.", "content": "Beschossen am 1. Oktober und vom 4. bis 8. Oktober 1914 durch:", "section_level": 3}, {"title": "Fort Waelhem.", "content": "Beschossen vom 28. September bis 2. Oktober 1914 durch:", "section_level": 3}, {"title": "Fort Duffel.", "content": "Beschossen vom 30. September bis 1. Oktober 1914 durch: Abgegeben wurden 590 Schüsse vom Kaliber 42 cm und 2130 Schüsse vom Kaliber 30,5 cm. Dazu kommen noch etwa 11.800 Schüsse vom Kaliber 21 cm auf die Zwischenstellungen und Kommunikationen.", "section_level": 3}, {"title": "Ergebnisse der Beschießung auf die Geschützpanzertürme.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fort Broechem.", "content": "Insgesamt verfügten die bekämpften Forts über 46 Geschützpanzertürme mit 65 Geschützen.", "section_level": 3}, {"title": "Museale Rezeption.", "content": "Im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum ist eine Panzerkuppel der Festung Antwerpen (Fort Kessel) ausgestellt, die einen Volltreffer eines 30,5-cm-Belagerungsmörsers der k.u.k.-Artillerie aufweist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Belagerung von Antwerpen fand zu Beginn des Ersten Weltkrieges vom 20. August bis zum 10. Oktober 1914 statt. Angreifer waren deutsche Truppen, verstärkt durch 30,5-cm-Belagerungsmörser der k.u.k. Artillerie, verteidigt wurde die Festung durch belgische Streitkräfte, unterstützt durch britische Marinesoldaten. Die Belagerung endete damit, dass die Festung kapitulieren musste, die belgische Feldarmee zog sich nach Westflandern zurück.", "tgt_summary": "安特卫普围城战 (荷兰语: Beleg van Antwerpen, 法语: Siège d'Anvers)是第一次世界大战中德意志帝国与比利时、英国争夺边境设防城市的重大战役之一。战事从1914年9月28日至10月10日,德军将比利时要塞守军、野战军以及英国皇家海军陆战队包围在安特卫普地区。自德国入侵比利时开始,这个城市即被视为“国家的堡垒”。比利时守军在被围困之前曾三度反击,延迟德军增援法国战线的时间,使英法联军能抢在德军之前「向海岸冲刺」,掌握沿海港口的控制权。", "id": 2139841} {"src_title": "Flugzeugkollision von Charkhi Dadri", "tgt_title": "恰尔基达德里撞机事件", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Boeing 747 auf dem Saudi-Arabian-Airlines-Flug 763 startete am 12. November 1996 um 18:32 Uhr Ortszeit auf dem Indira Gandhi International Airport in Delhi. An Bord der Maschine befanden sich 312 Personen, überwiegend in Saudi-Arabien beschäftigte Inder. Ziel des Fluges war die saudische Stadt Dhahran. Zum gleichen Zeitpunkt befand sich die in Schymkent gestartete Kazakhstan-Airlines-Maschine (Flug 1907) im Landeanflug auf den Flughafen von Delhi. An Bord der Iljuschin Il-76 befanden sich zehn Besatzungsmitglieder und 27 Passagiere. Als sie sich 40 Kilometer vor dem Flughafen befanden, erhielten die Piloten der kasachischen Maschine die Anweisung, auf 15.000 Fuß Höhe zu sinken. Die ihnen entgegenkommende Boeing sollte gleichzeitig auf 14.000 Fuß steigen. Um 18:40 Uhr Ortszeit meldeten die Piloten der Iljuschin das Erreichen der vorgegebenen Flughöhe. Tatsächlich befanden sie sich bei anhaltendem Sinkflug bereits auf 14.500 Fuß. Der zuständige Fluglotse warnte die Piloten daraufhin vor dem entgegenkommenden Flugzeug. Da der Sinkflug dennoch fortgesetzt wurde, kam es zur Kollision. Durch den Zusammenstoß wurde bei der Boeing 747 ein Teil der linken Tragfläche und das linke Höhenruder abgerissen und sie geriet in einen unkontrollierbaren Spiralsturz, bei dem das in Brand geratenene Flugzeug mit einer Geschwindigkeit von 612 Knoten (ca. 1135 km/h) über dem Boden zerbrach, während die Iljuschin unkontrolliert, aber weitgehend intakt, aufschlug. Es gab keine Überlebenden.", "section_level": 1}, {"title": "Flugunfalluntersuchung.", "content": "Der genaue Grund für die Nichteinhaltung der Flughöhe konnte nie ermittelt werden. Die Untersuchung ergab, dass der Funkverkehr mit der kasachischen Maschine über einen von den Piloten entfernt sitzenden Funker geführt wurde. Außerdem zeigten die Cockpitinstrumente die Flughöhe nicht in Fuß, sondern in Metern an. Die vom Funker übermittelten Höhenangaben mussten daher jeweils umgerechnet werden. Die Iljuschin verfügte über kein Kollisionswarngerät. Da ein Großteil des Luftraums dem Militär vorbehalten war, mussten an- und abfliegende Maschinen durch denselben Luftkorridor geführt werden. Der Flugsicherung stand dabei nur eine veraltete Radaranlage zur Verfügung, die die Position, aber nicht die Höhe der Flugzeuge anzeigte. Dem Fluglotsen war es daher nicht möglich, die Einhaltung der vorgegebenen Flughöhen zu überwachen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zusammenstoß einer Boeing 747 der Saudi Arabian Airlines auf dem Saudi-Arabian-Airlines-Flug 763 und einer Iljuschin Il-76 der Kazakhstan Airways auf dem Kazakhstan-Airways-Flug 1907 ereignete sich am 12. November 1996 über der Stadt Charkhi Dadri in Haryana, Indien. Es war mit 349 Opfern die bislang folgenschwerste Flugzeugkollision in der Luft. Bei dem Flugunfall gab es die viertmeisten Todesopfer in der Geschichte der Luftfahrt.", "tgt_summary": "沙特阿拉伯航空763号班机(SV763)是一班从印度首都新德里飞往沙特阿拉伯东部城市达兰的定期航班。哈萨克斯坦斯坦航空1907号班机(K41907)是一班从哈萨克斯坦斯坦当时的首都阿拉木图起飞,经南部城市奇姆肯特前往新德里的伊留申Il-76TD货机。", "id": 1504411} {"src_title": "The Cleveland Show", "tgt_title": "克利夫兰秀", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In diesem Spin-off der Serie Family Guy zieht der frisch geschiedene Cleveland Brown zusammen mit seinem Sohn Cleveland Junior zurück in seine Heimatstadt nach Stoolbend, Virginia. Dort trifft er zufällig seine alte Flamme Donna Tubbs, die ebenfalls in Trennung lebt und ihre beiden Kinder Roberta und Rallo allein erzieht. Sie stellen fest, dass sie noch immer ineinander verliebt sind, ziehen zusammen und heiraten.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation übernahm Studio Hamburg Synchron. Das Dialogbuch schrieben Jesse Grimm, Claudia Heuer und Tammo Kaulbarsch; letzterer führte zusammen mit Matthias Klimsa auch die Dialogregie. Für Synchronisation der Serie wurden nur wenige Sprecher aus der Mutterserie dazu verpflichtet, ihren Figuren erneut ihre Stimme zu leihen, weshalb die Figur Cleveland in der Serie von Achim Buch synchronisiert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Ausstrahlung.", "content": "Die Serie wurde von Fuzzy Door Productions, Happy Jack Productions und 20th Century Fox Television produziert. Die Musik stammt von Walter Murphy. Es wurde zunächst eine volle Staffel mit 22 Folgen produziert und ab dem 27. September 2009 ausgestrahlt. Am 3. Mai 2009 bestellte Fox eine zweite Staffel mit 13 Folgen, noch bevor die erste überhaupt gestartet war. Nach guten Quoten bestellte Fox neun zusätzliche Folgen für die zweite Staffel und brachte sie somit auf 22 Folgen. Am 10. Juni 2010 bestellte Fox noch vor dem Start der zweiten Staffel eine dritte, die vom 25. September 2011 bis zum 20. Mai 2012 ausgestrahlt wurde. Die Serie wurde unter anderem auch in Australien, Großbritannien und Kanada ausgestrahlt und ins Portugiesische, Spanische, Hebräische und Italienische übersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Cleveland Show ist eine US-amerikanische Zeichentrickserie von Seth MacFarlane, die erstmals am 27. September 2009 auf dem Sender Fox ausgestrahlt wurde. Das Spin-off von \"Family Guy\" wurde nach vier Staffeln und 88 Episoden im Mai 2013 von Fox eingestellt. Die deutschsprachige Erstausstrahlung fand am 7. August 2016 auf Comedy Central statt.", "tgt_summary": "The Cleveland Show,美国动画喜剧节目,于2009年9月27日开播,由福克斯公司播映。它是《恶搞之家》(\"Family Guy\")的衍生剧和“黑人版本”,剧集创作者亦包括塞思·麦克法兰。剧集以生活在弗吉尼亚州虚构城镇Stoolbend的Cleveland一家为主线,讲述了由男主角Cleveland Brown和他的高中暗恋Donna Tubbs以及Donna与前夫所生的孩子组建的家庭,与众多性格迥异的邻居等其他人物之间的故事。2013年5月19日停播,该剧共播出4季,88集,每集22分钟。", "id": 1793139} {"src_title": "Ōnishi Takijirō", "tgt_title": "大西瀧治郎", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Ōnishi gehörte zum 40. Jahrgang der kaiserlich-japanischen Marineakademie, die er 1912 mit einem guten Ergebnis abschloss. Er diente als Seekadett auf dem Kreuzer \"Sōya\", dem Panzerkreuzer \"Tsukuba\" und als Fähnrich auf dem Linienschiff \"Kawachi\". Als Unterleutnant zur See wurde er dem Flugzeugmutterschiff \"Wakamiya\" zugewiesen, dem ersten Flugzeugträger der kaiserlich-japanischen Marine. Er gehörte deshalb zu den Pionieren der kaiserlich-japanischen Marinefliegerkräfte. Ōnishi nahm auf der \"Wakamiya\" an der Belagerung von Tsingtau teil und war dort am ersten schiffsgestützten Luftangriff in der Militärgeschichte beteiligt. Er wurde 1918 nach England und Frankreich entsandt, um die Entwicklung und den Einsatz von Kampfflugzeugen während des Ersten Weltkriegs zu beobachten. Nach seiner Rückkehr wurde er zum Leutnant zur See befördert und von 1918 bis 1920 in die Marinefliegergruppe Yokosuka versetzt. Er wurde danach auf verschiedenen Stabspositionen der japanischen Marinefliegerkräfte verwendet und auch als Fluglehrer in Kasumigaura eingesetzt. Nach seiner Beförderung zum Lieutenant Commander wurde er ab dem 10. Dezember 1928 auf dem Flugzeugträger \"Hōshō\" Kommandant des Trägergeschwaders. Am 15. November 1932 erhielt er den Posten des ausführenden Offiziers auf dem Flugzeugträger \"Kaga\". Am 15. November 1939 wurde Ōnishi zum Konteradmiral ernannt und Stabschef der 11. kaiserlich-japanischen Marineluftflotte.", "section_level": 1}, {"title": "Vorstoß nach Süden.", "content": "Im Herbst 1941 war Ōnishi mitverantwortlich für die Planung des Angriffs auf Pearl Harbor. Er befehligte in den ersten Kriegstagen während der Schlacht um die Philippinen den Luftangriff auf die dortige Clark Air Base. Die japanischen Marineflieger zerstörten dabei fast alle Flugzeuge der US-Amerikaner, was das rasche Vordringen der japanischen Streitkräfte im Malaiischen Archipel ermöglichte. Ōnishi stellte über einen Sonderkontrakt die ihm unterstehenden Flugzeuge dem Yakuza und Konteradmiral Kodama Yoshio zur Verfügung und ermöglichte so den Transport großer Mengen geplünderter Güter aus China nach Japan. Am 1. Mai 1943 wurde Ōnishi zum Vizeadmiral befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Befehlshaber der Shimpū Tokkōtai.", "content": "Im Oktober 1944 wurde Ōnishi der Befehlshaber der 1. kaiserlich-japanischen Luftflotte auf Luzon, deren Auftrag die Unterstützung der Vereinigten Flotte unter Admiral Kurita Takeo während der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte war. Nach der Niederlage in der Schlacht in der Philippinensee standen Ōnishi viel zu wenig Kampfflugzeuge zur Verfügung, um den Auftrag der Vernichtung der US-Trägerflotte tatsächlich durchführen zu können. Ōnishi entschied sich auf Anraten des japanischen Kaisers dafür, die wenigen verbleibenden Flugzeugbesatzungen in Selbsttötungsangriffen zu opfern. Dabei spielten neben militärischen Gesichtspunkten auch propagandistische Gründe eine Rolle. Die Selbstaufopferung der Piloten diente als Vorbild für die Rekrutierung weiterer Suizidpiloten. Tatsächlich war bereits der erste Einsatz keineswegs freiwillig. Der später von der japanischen Propaganda zu einem gottähnlichen Kami stilisierte Pilot Seki Yukio äußerte gegenüber einem Reporter: Nach der Landung der US-amerikanischen Truppen auf den Philippinen wurde die 1. kaiserlich-japanische Luftflotte im Januar 1945 nach Formosa (heute Taiwan) verlegt. Auch dort organisierte Ōnishi weitere Kamikaze-Einsätze gegen die US-amerikanischen Flottenverbände. Später kehrte Ōnishi nach Japan zurück und wurde am 19. Mai zum Vizechef des Generalstabs der kaiserlich-japanischen Marine ernannt. Es wird in verschiedenen Quellen behauptet, dass Ōnishi die Suizideinsätze abgelehnt habe. Dies kann aufgrund des Eifers, den er als Befehlshaber der Shimpū Tokkōtai an den Tag legte, angezweifelt werden. Insgesamt wurden bis zum 15. August 1945 über 4.000 meist noch minderjährige japanische Piloten in solchen Einsätzen getötet. Die Mehrzahl der Piloten wurde abgeschossen, bevor sie ihren Auftrag erfüllen konnten. Der Einsatz der Kamikaze-Piloten war in den Gedanken Ōnishis nur der Auftakt zu einer weit umfassenderen Selbstopfer-Taktik: \"„Wenn 20 Millionen Japaner das höchste Opfer in speziellen Angriffen bringen, werden wir einen vollständigen Sieg erreichen.“\" Ōnishi betonte, dass es dabei nicht notwendig sei, 20 Millionen Piloten auszubilden, sondern es sich lediglich um Menschen handeln müsse, die bereit wären, ihr eigenes Leben in einem effektiven Angriff gegen den Feind zu opfern. Wie die meisten japanischen Offiziere beharrte Ōnishi auf einer Fortsetzung des Krieges mit allen Mitteln und lehnte eine Kapitulation kategorisch ab.", "section_level": 2}, {"title": "Suizid.", "content": "Nach der japanischen Kapitulation am 15. August 1945 war die Sinnlosigkeit der Kamikaze-Einsätze offensichtlich geworden. Wie viele japanische Generale und Admirale (Tōjō Hideki, Sugiyama Hajime) beschloss Ōnishi Suizid zu begehen. In seinem Abschiedsbrief entschuldigte er sich bei den Kamikaze-Piloten und rief alle jungen Japaner dazu auf, beim Wiederaufbau des Landes mitzuhelfen. Seine Selbsttötung sollte als Buße gegenüber den Kamikaze-Piloten und ihren Familien verstanden werden. Ōnishi nahm sich am 16. August 1945, einen Tag nach der japanischen Kapitulation, in Anwesenheit von Kodama Yoshio durch Seppuku das Leben. Sein Todeskampf dauerte über 15 Stunden. Kodama berichtete später:", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Im Museum Yūshūkan des Yasukuni-Schreins in Tokio wird der Abschiedsbrief Admiral Ōnishis auch in englischer Übersetzung neben einigen seiner persönlichen Gegenstände und dem Schwert, mit dem er Seppuku beging, im Kontext der Kamikazi-Einsätze ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ōnishi Takijirō (jap. ; * 2. Juni 1891 in Ashida, Hikami-gun (heute: Tamba), Präfektur Hyōgo; † 16. August 1945 in Tokio) war ein Admiral der kaiserlich-japanischen Marine, der als Gründer der japanischen Kamikaze-Einheiten am Ende des Pazifikkriegs Bekanntheit erlangte.", "tgt_summary": "大西泷治郎(;1891年-6月2日-1945年-8月16日)是日本海军将领,兵库县出身,海军兵学校40期,最终军阶为海军中将。历任第一航空舰队长官、军令部次长等职。神风特攻队创始者。", "id": 1865482} {"src_title": "Bahnhof Bietigheim-Bissingen", "tgt_title": "比蒂格海姆-比辛根车站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anschluss an die Nordbahn.", "content": "Mit dem Weiterbau der Nordbahn, die Stuttgart mit Heilbronn verbinden sollte, konnte am Bahnhof Bietigheim am 11. Oktober 1847 der Betrieb von Ludwigsburg bis nach Bietigheim aufgenommen werden. Der Bahnhof lag etwa zwei Kilometer außerhalb der Stadt am Laiernwald. Bemühungen seitens der Stadtverwaltung, die Station näher an der Stadt zu errichten, lehnte die Direktion der Staatsbahn ab. Neben dem Empfangsgebäude gab es anfangs ein Gebäude mit weiteren Dienstwohnungen, ein Güterschuppen und eine Lokomotivremise. Am 25. Juli 1848 erfolgte die Inbetriebnahme des restlichen Teilabschnittes der Nordbahn zwischen Bietigheim und Heilbronn.", "section_level": 2}, {"title": "Bietigheim wird Eisenbahnknoten.", "content": "Gemäß den Vorschlägen von Charles Vignoles von 1843/44 sollte sich die nach Bruchsal führende Westbahn in der Nähe von Tamm von der Nordbahn trennen. Doch Oberbaurat Karl Etzel schlug im Juli 1845 vor, die Strecke weiter nördlich abzweigen zu lassen – in Bietigheim. Hier konnte das Tal der Enz, dessen Überquerung unvermeidbar war, an seiner schmalsten Stelle überbrückt werden. Während nach Vignoles' Plänen an der Bissinger Sägmühle ein 46 m hoher und 515 m langer Viadukt notwendig gewesen wäre, kam Etzel mit einer nur 26 m hohen und 287 m langen Brücke aus. Trotz einer verlängerten Streckenführung konnten so 400.000 fl eingespart werden. Den Bau des Bietigheimer Eisenbahnviaduktes traute die Staatsbahn ihrem erfahrenen Konstrukteur bedenkenlos zu, und das Finanzministerium willigte im Februar 1846 ein. Die Tatsache, dass Etzel mit der Tochter des aus Bietigheim stammenden württembergischen Finanzministers Karl von Gärttner liiert war, die er 1847 heiratete, gab Anlass zur Spekulation, dass Etzel seinem Schwiegervater in spe eine Gefälligkeit erwies, indem er seinen Heimatort zum Bahnknoten machte. Seit 1852 verfügte die Nordbahn von Stuttgart bis Bietigheim über ein zweites Streckengleis. Das Gleis der Westbahn wurde auf der linken Seite des Empfangsgebäudes errichtet. Der Bahnhof war nun ein Inselbahnhof. Die Inbetriebnahme der neuen Strecke fand am 1. Oktober 1853 statt. Am 8. Dezember 1879 rollten die ersten Züge auf der Bahnstrecke Backnang–Bietigheim. Durch diese Verbindung konnten die aus Backnang kommenden Güterzüge direkt Richtung Mühlacker oder Heilbronn geleitet werden und umgekehrt. Zu jener Zeit war der Bahnhof Bietigheim der zweitgrößte Bahnhof Württembergs. 1887 siedelten sich die ersten Fabriken in der Äußeren Bahnhofvorstadt an. Unter anderem 1899 die \"Linoleum-Werke Nairn AG\", die sich ein Jahr später in \"Germania Linoleum-Werke AG\" umbenannten. Auf der westlichen Seite der \"Bahnhofstraße\" (heutige \"Stuttgarter Straße\") baute man Wohn- und Geschäftshäuser sowie ein Hotel. Auch auf Bissinger Gemarkung entstand auf Höhe des Bahnhofs eine Siedlung. 1910 schlug die Firma H. Balz & Co. aus Stuttgart vor, eine \"Gleislose Elektrische Straßenbahn\" zwischen der Altstadt und dem Bahnhof verkehren zu lassen. Der Gemeinderat konferierte über das Angebot, musste aber aus Kostengründen eine Absage erteilen.", "section_level": 2}, {"title": "Reichs- und Bundesbahnzeit.", "content": "1940 baute die Deutsche Reichsbahn die Nordbahn zwischen Ludwigsburg und Bietigheim dreigleisig aus. Das bereits geplante vierte Gleis folgte erst 41 Jahre später. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs wurde 1942 das Durchgangslager Bietigheim errichtet, in dem etwa 1500 russische und polnische Zwangsarbeiter untergebracht waren und im Krankheitsfall in die Ostgebiete abgeschoben wurden. Bei mehreren Luftangriffen kam es zu schweren Beschädigungen der gesamten Anlage. Die Bahnhofsgebäude errichtete man nur notdürftig wieder. Die Bahnstrecke nach Backnang wurde nicht wieder aufgebaut und das Teilstück zwischen Bietigheim und Beihingen-Heutingsheim stillgelegt. Ein Reststück fand als Ausziehgleis weiterhin Verwendung, wurde mittlerweile jedoch durch Prellböcke gesperrt und somit stillgelegt. Mit der Elektrifizierung des Streckenabschnittes Ludwigsburg–Bietigheim erhielt der Bahnhof am 10. November 1950 Anschluss an den Stuttgarter Vorortverkehr. Am 1. Januar 1975 schlossen sich die Stadt Bietigheim und die Gemeinde Bissingen an der Enz zusammen und bildeten die Stadt Bietigheim-Bissingen. Dies führte zur Umbenennung des Bahnhofs. Umgangssprachlich hielt sich der Stationsname Bietigheim, auch als am 31. Mai 1981 die erste S-Bahn in ihren neuen Endbahnhof einfuhr.", "section_level": 2}, {"title": "Modernisierung.", "content": "Im Oktober 2015 begann die Modernisierung des Bahnhofs. Unter anderem sollen alle vier Bahnsteige per Aufzug erschlossen und eine einheitliche Bahnsteighöhe von 76 cm hergestellt werden. Seit Mai 2017 sind die Arbeiten im Umfang von sechs Millionen Euro abgeschlossen. Diese sollten bereits 2013 beginnen, entsprechende Gespräche zwischen Bund, Land, Bahn und Stadt hatten sich in die Länge gezogen. Die erste Kostenschätzung, vom September 2010, lag bei 3,9 Millionen Euro, die Kostenberechnung vom März 2014 bei 4,8 Millionen Euro, der Teilkostenanschlag vom Juni 2015 bei 5,8 Millionen Euro. Die Maßnahme ist Teil eines 117 Millionen Euro umfassenden Bahnhofsmodernisierungsprogramms in Baden-Württemberg. In Bietigheim-Bissingen sollen zusätzliche Abstellplätze für neu beschaffte S-Bahn-Triebzüge entstehen. Der Verband Region Stuttgart beschloss am 22. April 2020, eine entsprechende Planung (Leistungsphasen 1 bis 4) zu beauftragen.", "section_level": 2}, {"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Das erste Empfangsgebäude im seinerzeit üblichen Rundbogenstil entstand vermutlich nach Plänen von Michael Knoll. Es war zweistöckig und verfügte über ein Türmchen mit Uhr und zwei Glocken. Der achtachsige Bau wurde wahrscheinlich aus Werkstein errichtet. Im 1. Stock gab es ein Gesims auf Höhe der Fensterbänke. Durch die fehlenden Risalite, das durchgehende Satteldach und das Fugenbild war das Empfangsgebäude deutlich horizontal gegliedert. Die Mitte wurde durch die vierachsige zentrale Vorhalle und den Glockenaufsatz betont. Das Bahnhofsgebäude von 1847 verfügte im Erdgeschoss über zwei Wartesäle, ein Büro für den Bahnhofsvorstand, ein Kassenzimmer, einen Gepäcksaal und einen Personalraum. Im 1. Stockwerk lagen Wohnungen für das Bahnpersonal. 1887 erweiterte sich die Station um ein zusätzliches Verwaltungsgebäude. Es stand direkt neben dem ersten Empfangsgebäude und verfügte über einen Wartesaal und eine Restauration. 1958 begann der Bau des neuen Empfangsgebäudes, dessen Einweihung am 27. Juni 1961 stattfand. Helmuth Conradi, der auch den neuen Heidelberger Hauptbahnhof entwarf, plante es als zweistöckigen Bau mit einem einstöckigen, rechts angeschlossenen Anbau. Das rechts liegende Flugdach vor der Empfangshalle und der links angeschlossene mit einer Uhr versehene vierstöckige Turm gleichen das Gebäude optisch aus. Die eingezogenen Fensterfronten des Empfangsgebäudes betonen das Betonskelett. Im Turm und im Obergeschoss befinden sich Diensträume. Die Vorgängerbauten blieben noch bestehen und wurden erst später abgerissen.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnbetrieb.", "content": "Der Bahnhof Bietigheim-Bissingen ist ein Eisenbahnknoten. Laut der Deutschen Bahn AG entspricht er der Bahnhofskategorie 2. Von Süden führen vier Streckengleise in den Bahnhof. Die beiden inneren Gleise dienen vorrangig der S-Bahn, die beiden äußeren dem Regionalverkehr. Am Nordkopf des Bahnhofs trennt sich die Württembergische Westbahn von der Frankenbahn. Die Gleise 1 und 2 sind Gütergleise und verfügen über keinen Bahnsteig. Auf Gleis 3 beginnen die Stadtbahnen nach Wörth und Bad Wildbad. Gleis 4 dient den von Karlsruhe und Heidelberg kommenden Regionalzügen nach Stuttgart. Auf Gleis 5 beginnen die S-Bahnen nach Stuttgart Schwabstraße. Auf Gleis 6 enden die S-Bahnen, bevor sie im hinteren Gleisfeld abgestellt werden. Auf Gleis 7 halten die Regionalzüge nach Karlsruhe und Heidelberg. Gleis 8 ist den aus Heilbronn und Würzburg kommenden Regionalzügen nach Stuttgart zugeordnet. Gleis 9 wird regulär nicht benutzt, nur als Ausweichgleis falls andere Gleise belegt oder gesperrt sind. Auf Gleis 10 halten Regionalzüge nach Heilbronn und Würzburg. Zahlreiche Gleise stehen als Abstell- und Rangierfläche für Güterzüge zur Verfügung. Das Bietigheim-Bissinger Stellwerk ist ein Relaisstellwerk vom Typ DrS60.", "section_level": 1}, {"title": "Regionalverkehr.", "content": "Von Stuttgart über Bietigheim-Bissingen aus fahren die Regionalzüge der Linie 17 gemeinsam nach Mühlacker wo der 2. Zugteil im Zweistündlichem Wechsel geflügelt wird (als Fliegender Heidelberger RE 17B mit Anschluss an eine in Mühlacker startende RB 17C oder eine direkt geführte RB 17C).", "section_level": 2}, {"title": "Zentraler Omnibusbahnhof.", "content": "Direkt vor dem Haupteingang befindet sich der Bietigheimer ZOB. Er ist Hauptknotenpunkt des Busverkehrs in der Stadt. Die Linien 551–559, 561, 564, 540, 542, 544, N57 und N58 werden vom städtischen Unternehmen Spillmann durchgeführt. Die Linien 566, 567 und N56 werden von der RegioBus Stuttgart bedient. Untenstehend sind die Linien, die den ZOB bedienen, aufgelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Anschlussbahn zur Rommelmühle.", "content": "Vom Güterteil des Bietigheimer Bahnhofs führte früher eine nicht elektrifizierte Anschlussbahn zur Rommelmühle im Ortsteil Bissingen. Das circa zweieinhalb Kilometer lange Industriegleis ging 1903 zusammen mit dem im gleichen Jahr eröffneten neuen Mühlengebäude in Betrieb. Es folgte dabei weitgehend dem Verlauf der Bahnhofstraße hinab ins Tal der Enz und überwand einen Höhenunterschied von knapp 50 Metern. Große Teile der Strecke waren dabei – ähnlich einer Straßenbahn – auf Rillenschienen in Seitenlage des Straßenplanums verlegt. Das Gleis befand sich in Fahrtrichtung Mühle betrachtet auf der rechten Seite, das heißt bei der Rückfahrt nach Bietigheim kamen die Güterzüge dem Straßenverkehr frontal entgegen. An der Mühle verzweigte sich die Strecke in zwei Stumpfgleise, eine Umsetzmöglichkeit bestand nicht. Der Beginn der Strecke in Bietigheim war als Spitzkehre ausgelegt und bedingte somit stets einen Fahrtrichtungswechsel. Aufgrund dieser beiden betrieblichen Vorgaben an den Streckenenden waren die Züge zur Rommelmühle in der Regel mit je einer Lokomotive vorne und hinten bespannt. Der Bahnbetrieb endete 1994, das heißt schon zwei Jahre vor Stilllegung der Mühlenanlage. In den letzten Betriebsjahren wurde die Mühle dabei nur noch während der Getreidesaison im Sommer mit Schüttgutwagen bedient. Außerdem besaß das Bissinger BayWa-Lagerhaus eine eigene Laderampe an der Strecke zur Mühle, die aber noch früher außer Betrieb ging. Eine Besonderheit der Strecke waren die mit Dampflokomotiven betriebenen Sonderzüge der Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen (GES). Sie wurden eine Zeit lang – meist anlässlich des alle vier Jahre im Frühjahr stattfindenden Bissinger \"Holzklobenfests\" – durchgeführt. Hierfür war an der Rommelmühle die Errichtung eines provisorischen Bahnsteigs erforderlich. Die letzte dieser Sonderfahrten fand 1992 statt. Der sogenannte Gleisweg ist heute ein befestigter Rad- und Fußweg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Bietigheim-Bissingen (bis 31. Dezember 1974 Bietigheim (Württ)) ist ein Eisenbahnknotenpunkt in Bietigheim-Bissingen, an dem sich die Württembergische Westbahn von der Frankenbahn trennt. Mit seinen acht Bahnsteiggleisen ist er der größte Bahnhof im Landkreis Ludwigsburg. Bedient wird er von Regionalzügen und der Linie S5 der Stuttgarter S-Bahn.", "tgt_summary": "比蒂格海姆-比辛根车站(),1974年12月31日前称比蒂格海姆(符腾堡)车站(),是位于德国西南部市镇比蒂格海姆-比辛根的一个,在此从分离。它也凭借自身拥有的八条到发线成为路德维希堡县境内最大铁路车站,站内除了区域列车外,还可转乘斯图加特城市快铁5号线和卡尔斯鲁厄城铁5号线。本站于1847年10月11日随弗兰肯铁路的前身「符腾堡北部铁路」开通而投入使用,此后在1845年7月被规划为西部铁路的分岔点,车站大楼也分别于1887年及1958年进行了扩建或翻新。1975年起,车站为了因应比蒂格海姆和比辛根合体为单一市镇而改为现名。", "id": 1601355} {"src_title": "Tôn Đức Thắng", "tgt_title": "孙德胜", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Tôn Đức Thắng engagierte sich bereits früh in der Anti-Kolonialbewegung, trat jedoch 1912 in die Französische Marine ein. Es wird behauptet, er habe 1919 auf einem französischen Schlachtkreuzer während der Einsätze gegen die sowjetischen Revolutionäre im Schwarzen Meer bei Sewastopol gedient. Dabei soll er an einem Aufstand teilgenommen haben, der zur Eroberung seines Schiffes durch die Bolschewiken führte. In späteren Versionen dieser Geschichte wird noch hinzugefügt, er sei es gewesen, der die rote Flagge der Aufständischen auf dem Schiff hisste. Alle diese Berichte sind jedoch nicht belegt – sehr wahrscheinlich handelt es sich um einen Mythos, der die revolutionäre Bewegung in Vietnam legitimieren und mit den Ursprüngen der Sowjetunion in enge Verbindung bringen sollte. Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst kehrte er 1920 nach Vietnam zurück und wurde wegen seiner revolutionären Aktivitäten 1929 zu 20 Jahren Zwangsarbeit auf der Gefängnisinsel Côn Đảo (Poulo-Condore) vor der Küste Südvietnams verurteilt. Nach der von Ho Chi Minh geführten Augustrevolution 1945, die zur Gründung der Demokratischen Republik Vietnam (Nordvietnam) am 2. September 1945 führte, wurde er aus der Haft befreit. 1951 wurde er zum Präsidenten der Vereinigung der Nationalen Volksfront (Hoi Lien Hien Quoc Dan Viet Nam (Lien Viet)) ernannt. Nach der Indochinakonferenz in Genf 1954, die zur Anerkennung der Vormachtstellung der Việt Minh in Nordvietnam führte, wurde die Lien Viet in Vaterländische Front (Mặt trận Tổ quốc Việt Nam) umbenannt, die unter seinem Vorsitz zum Dachverband der Massenorganisationen wurde. In dieser Funktion bemühte sich auch um die Vereinigung mit Südvietnam. Darüber hinaus war er von 1950 bis 1969 Vorsitzender der Sowjetisch-Vietnamesischen Freundschaftsgesellschaft und erhielt 1956 den Internationalen Stalin-Friedenspreis für seine Verhandlungen während der Indochinakonferenz. Zugleich war er auch zunächst Vizepräsident und dann als Nachfolger von Bùi Bằng Đoàn zwischen 1955 und 1960 Vorsitzender des Ständigen Ausschusses der Nationalversammlung (Quốc hội Việt Nam) und damit Parlamentspräsident. 1960 erfolgte seine Ernennung zum Vizepräsidenten Nordvietnams. Als solcher wurde er nach dem Tode von Ho Chi Minh am 2. September 1969 dessen Nachfolger als Präsident von Nordvietnam. Nach der Wiedervereinigung und der Gründung der Sozialistischen Republik Vietnam am 2. Juli 1976 wurde er Präsident Vietnams und bekleidete dieses weitgehend zeremonielle Staatsamt bis zu seinem Tod.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tôn Đức Thắng (* 19. August 1888 in My Hoa Hung, Bezirk Dinh Thanh, Provinz An Giang; † 30. März 1980 in Hanoi) war ein vietnamesischer Politiker.", "tgt_summary": "孙德胜(,1888年-8月20日-1980年-3月30日),他是越南共产党、越南民主共和国和越南社会主义共和国的主要缔造者和领导人之一。继胡志明后任越南国家主席。", "id": 844284} {"src_title": "Streitkräfte der Philippinen", "tgt_title": "菲律宾武装部队", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1897–1902.", "content": "Im Philippinisch-Amerikanischen Krieg kämpften eine Unabhängigkeitsbewegung unter Führung der Katipunan für eine nationale Republik unter Präsident Emilio Aguinaldo und gegen die Kolonialmacht USA. Am 22. März 1897 wurden die philippinischen Streitkräfte in Cavite gegründet dessen Führung zunächst General Artemio Ricarte übernahm und im Januar 1899 von General Antonio Luna abgelöst wurde. Luna wurde später Chef der operativen Kriegsführung und gründete auch die erste Militärische Akademie in Malolos in der Provinz Bulacan. Luna wurde durch Aguinaldos Offiziere im Juni des gleichen Jahres erschossen. Nach der Gefangennahme von Präsident Aguinaldo 1901 durch US-Soldaten und herben Verlusten der jungen Streitkräfte konnten die Soldaten nur noch Guerillaaktionen durchführen, ehe auch dieser Widerstand bis Ende 1902 erlosch und das Land durch US-Soldaten besetzt wurde. Etwa eine Million Filipinos (20 % der Gesamtbevölkerung) kamen während dieser Zeit ums Leben. Während der Kolonialzeit der USA führten die US-Streitkräfte im Land von 1904 bis 1913 einen Krieg zur Kontrolle der Moro-Provinz im Süden der Philippinen. 1913 wurde auch dieser Krieg zugunsten der USA entschieden.", "section_level": 2}, {"title": "1935–1945.", "content": "1935 wurde eine Teilautonomie für die Philippinen mit dem Ziel der Unabhängigkeit bis 1945 beschlossen. Durch den im Commonwealth-Kongress verabschiedeten National Defense Act, Commonwealth Act No. 1, vom 21. Dezember 1935 wurden für das Commonwealth der Philippinen auch die neuen Streitkräfte gegründet. Das Japanische Kaiserreich startete am 8. Dezember 1941 einen Überraschungsangriff auf die Philippinen. Die Commonwealthregierung übergab daraufhin die Philippinische Armee der Befehlsgewalt der fernöstlichen US-Streitkräfte, die dem japanischen Eroberungsfeldzug entgegenwirken sollten. Manila wurde zur Offenen Stadt erklärt, um sie vor Zerstörungen zu schützen und sie wurde letztendlich am 2. Januar 1942 von den Japanern besetzt. In der Zwischenzeit kam es überall im Inselstaat zu Kämpfen gegen die japanischen Besatzer, wie zum Beispiel die Schlacht um Bataan, die Schlacht um Corregidor und die Schlacht um Leyte, ehe sich die kombinierten Amerikanisch-Philippinischen Streitkräfte im Mai 1942 endgültig ergaben. Der Widerstand auf den Philippinen hielt allerdings an. Eine der Guerillagruppen, die Hukbalahap-Bewegung (der \"Volksarmee gegen die Japaner\"), bestand aus 30.000 bewaffneten Kämpfern und kontrollierte einen Großteil von Central Luzon. Restposten der philippinischen Armee stützten sich auf eine Guerillakriegsführung. Der Erfolg dieser Kampagne war die Befreiung von zwölf der vierzehn Provinzen der Philippinen. Am 20. Oktober 1944 landeten die Alliierten Streitkräfte unter General Douglas MacArthur auf Leyte und starteten die Befreiung des Archipels, denen weitere Landungskräfte folgten. Die Kämpfe dauerten an, bis am 2. September 1945 die formelle Kapitulation Japans folgte. Die geschätzte Anzahl an philippinischen Opfern lag insgesamt bei nahezu einer Million und die Hauptstadt Manila war nach Abschluss der Kriegshandlungen weitgehend zerstört. Nach dem Philippinenfeldzug wurde das Commonwealth für ein Jahr mit der Vorbereitung auf die Unabhängigkeit restituiert.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1945.", "content": "Nach der Unabhängigkeit des Landes 1946 wurden die philippinischen Streitkräfte ab 23. Dezember 1950 neu strukturiert und es bildeten sich die Teilstreitkräfte Armee, Marine, Luftwaffe und eine paramilitärische Gendarmerie.", "section_level": 2}, {"title": "Teilstreitkräfte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Heer.", "content": "Das Philippinische Heer (Filipino: \"Hukbong Katihan ng Pilipinas\", engl.: \"Philippine Army\", abgekürzt PA) hat eine Personalstärke von 66.000 Mann und ist damit die größte Teilstreitkraft der Streitkräfte der Philippinen. Die derzeitige Ordonanzwaffe des Heeres ist das Colt M4.", "section_level": 2}, {"title": "Marine.", "content": "Die Philippinische Marine (Filipino: \"Hukbóng Dagat ng Pilipinas\", engl.: \"Philippine Navy\", abgekürzt PN) wurde am 20. März 1898 aufgestellt und hat eine Mannstärke von 24.000 aktiven Soldaten. Diese bestehen aus etwa 13.000 Marinesoldaten und etwa 7.500 Marineinfanteristen. Die Flotte besteht aus 101 Fahrzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Luftfahrzeuge.", "content": "Stand: Ende 2013", "section_level": 3}, {"title": "Luftwaffe.", "content": "Die Philippinische Luftwaffe (Filipiono: \"Hukbóng Himpapawid ng Pilipinas\", engl.: \"Philippine Air Force\", abgekürzt PAF) hat eine Personalstärke von 16.000 Mann und ist mit 40 Flugzeugen und 95 Hubschraubern ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeuge.", "content": "Stand: Ende 2013", "section_level": 3}, {"title": "Hubschrauber.", "content": "Stand: Ende 2013", "section_level": 3}, {"title": "Kommandierende Generäle des Heeres.", "content": "Der Kommandierende General des Heeres \"(Commanding General of the Philippine Army)\" ist der Befehlshaber des Heeres \"(Philippine Army)\", der Landstreitkräfte der Streitkräfte der Philippinen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Streitkräfte der Philippinen (Filipino: \"Sandatahang Lakas ng Pilipinas\", engl.: \"Armed Forces of the Philippines\", abgekürzt AFP) sind das Militär der Republik der Philippinen.", "tgt_summary": "菲律宾武装部队(英语:Armed Forces of the Philippines,缩写为英语:AFP),简称为菲军,是菲律宾共和国的国家武装力量,由陆、海、空三军组成,实行志愿兵役制,其中现役军人12万,预备役军人13万。重点加强首都及西部南沙的防卫有半数以上的舰艇和陆战队部署在西部海区。", "id": 2061195} {"src_title": "Wade Barrett", "tgt_title": "韋德·貝瑞特", "src_document": [{"title": "Wrestling-Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "In Penwortham geboren, wuchs Bennett in Preston auf und idolisierte in seiner Kindheit den britischen Wrestler The British Bulldog. Seine eigenen Anfänge im Wrestling machte Bennett 2003 in Europa, als er neben dem Studium in einer Wrestlingschule trainierte und sich auf unabhängiger Ebene versuchte. Dabei arbeitete er später für mehrere Ligen (z. B. Celtic Wrestling, British Wrestling Alliance, All Star Wrestling oder Irish Whip Wrestling). Bei All Star Wrestling traf er auch mehrfach auf den heutigen WWE Superstar Sheamus.", "section_level": 2}, {"title": "World Wrestling Entertainment (2006–2016).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Developmental-Territories (2006–2010).", "content": "Im Jahr 2007 unterschrieb Bennett einen Entwicklungsvertrag bei der WWE und wurde zuerst bei Ohio Valley Wrestling (kurz OVW) eingesetzt, wo er im Oktober 2007 als \"Stu Sanders\" debütierte. Bei OVW gewann Bennett mit Paul Burchill die \"OVW Southern Tag Team Championship\". Nachdem die WWE 2008 die Zusammenarbeit mit OVW beendete, wechselte Bennett zur WWE Aufbauliga Florida Championship Wrestling. Am 15. April 2008 bestritt Bennett sein erstes Match bei FCW. Bei FCW bildete er mit Drew McIntyre ein Tag Team \"(The Empire)\". Zusammen mit McIntyre gewann Bennett zweimal die \"FCW Florida Tag Team Championship\". Nachdem das Tag Team sich auflöste, trat Bennett als \"Lawrence Knight\" auf. Am 16. Dezember 2008 bestritt er ein Dark-Match bei SmackDown gegen Kung Fu Naki.", "section_level": 3}, {"title": "The Nexus und The Corre (2010–2011).", "content": "Nachdem ECW aufgelöst wurde, startete die erste Staffel von WWE NXT, welche Bennett unter dem Ringnamen Wade Barrett mit seinem Pro Chris Jericho gewinnen durfte. Anschließend bildete er bei RAW mit den anderen NXT-Teilnehmern der ersten Staffel das Stable The Nexus, bei dem er als Anführer fungierte. Mit diesem Stable fehdete er vor allem gegen John Cena. Bei der RAW-Ausgabe vom 3. Januar 2011 wurde Bennett von CM Punk aus dem Stable geworfen und wechselte daraufhin zu SmackDown. Bennett debütierte bei den SmackDown-Tapings vom 4. Januar 2011 (ausgestrahlt am 7. Januar 2011) beim blauen Brand, wo er eine Fehde mit Big Show begann. Eine Woche später wurden auch Justin Gabriel und Heath Slater ebenfalls nach SmackDown getradet, die zusammen mit Ezekiel Jackson und Bennett, der mit ihnen als \"\"The Corre\"\" auftrat, in die Fehde eingriffen. Bei den SmackDown-Tapings vom 22. März 2011 gewann er die WWE Intercontinental Championship von Kofi Kingston. Diesen verlor er bei \"WWE Capitol Punishment\" am 19. Juni 2011 an seinen ehemaligen Partner Ezekiel Jackson. Bereits zwei Wochen zuvor hatte sich \"The Corre\" aufgelöst.", "section_level": 3}, {"title": "WWE Intercontinental Champion und Vertragsauflösung (2012–2016).", "content": "Danach führte er eine Fehde gegen Randy Orton. Bei RAW am 20. Februar 2012 zog er sich eine Ellbogenverletzung zu und fiel in der Folge ein rund halbes Jahr aus. Seine Rückkehr feierte Bennett bei SmackDown am 4. September 2012. Am 29. Dezember 2012 durfte er bei der Aufzeichnung der Silvester RAW-Ausgabe zum zweiten Mal die \"WWE Intercontinental Championship\" von Kofi Kingston gewinnen. Den Titel verlor er am 7. April 2013 während der Pre-Show zu Wrestlemania XXIX an The Miz, konnte ihn aber am Folgetag bei RAW wieder zurückgewinnen. Er verlor ihn am 16. Juni 2013 beim PPV Payback in Chicago in einem Triple Threat-Match an Curtis Axel. Wade Barrett konnte unter seinem neuen Gimmick Bad News Barrett, unter dem er am 2. Dezember 2013 debütierte, seine vierte WWE Intercontinental Championship bei der Großveranstaltung \"Extreme Rules\" am 4. Mai 2014 gegen Big E erringen. Diesen Titel musste er nach dem Money in the Bank PPV abgeben, da er von Jack Swagger attackiert wurde und deshalb mehrere Monate verletzt ausfallen musste. Am 29. Dezember 2014 kam Barrett aus der Verletzungspause zurück, nur eine Woche später, am 5. Januar 2015 feierte er den erneuten Titelgewinn des Intercontinental Championship's gegen Dolph Ziggler in einem \"Best of 3 Falls\" Match. Er verlor den Titel bei Wrestlemania 31 an Daniel Bryan. Am 28. April 2015 gewann er das King-of-the-Ring-Turnier indem er im Finale Neville besiegte. Seitdem trat er unter seinen neuen Ringnamen King Barrett auf. Vom 30. November 2015 bis 4. April 2016 bildete er gemeinsam mit Alberto Del Rio, Rusev und Sheamus das Stable \"The League of Nations\". Seinen letzten Auftritt für die WWE hatte er bei der Raw-Ausgabe vom 4. April 2016, als er nach einer Niederlage im \"Tag Team Title-Match\" gegen \"The New Day\" von seinen Stable-Kollegen angegriffen und aus dem Stable geworfen wurde. Am 6. Mai gab er bekannt, dass sein im Juni auslaufender Vertrag nicht verlängert wird und man sich einige Wochen vor Vertragsablauf auf eine Vertragsauflösung geeinigt hat.", "section_level": 3}, {"title": "Lucha Underground (seit 2018).", "content": "Bei der Lucha Underground Ausgabe vom 7. November 2018 wurde Bennett als \"The Lord\" (auch bekannt als der Limo Boss) enthüllt. Bennett erschien hinter der Limousine und verkündete, es sei Zeit die Welt zu übernehmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Stuart Alexander Bennett (* 10. August 1980 in Penwortham, Lancashire, England) ist ein britischer Wrestler und Schauspieler. Bis 2016 stand er unter den Ringnamen \"Wade Barrett\", \"Bad News Barrett\" und \"King Barrett\" beim Marktführer WWE unter Vertrag und trat regelmäßig in deren Wrestlingshows auf. 2013 übernahm er eine Rolle in dem Film \"Dead Man Down\". 2016 folgte der Film \"Eliminators\".", "tgt_summary": "韦德·贝瑞特(英语:Wade Barrett,1980年-8月10日),原名斯图尔特·亚历山大·斯图·贝内特(英语:Stuart Alexander Stu Bennett),是英国职业摔角选手,演员,曾受聘于世界摔角娱乐(WWE),并在节目WWE SmackDown中亮相。", "id": 445503} {"src_title": "Fünf Könige von Wa", "tgt_title": "倭五王", "src_document": [{"title": "Chinesische Aufzeichnungen über die Könige.", "content": "Die fünf Könige der Wa werden in den Chroniken der Jin-, Frühere-Song-, Südlichen-Qi- und Liang-Dynastie mit folgenden Ereignissen erwähnt – die jeweiligen Kapitel sind in der Quellenspalte geklammert angegeben: Die Selbstbezeichnung der Könige von Wa mit einem Titel ist dabei stets als Bitte um Erlaubnis diesen Titel tragen zu dürfen zu verstehen. Die darin außer Wa genannten Länder befanden sich alle auf der Halbinsel Korea. Jinhan und Mahan existierten jedoch bereits zu dieser Zeit nicht mehr – Jinhan ging in Silla und Mahan in Baekje auf. Baekje und Wa waren enge Verbündete im Kampf gegen Goguryeo, Silla zweckbedingt ebenfalls. Imna (jap. Mimana) war eine japanische Kolonie in Korea auf dem Boden von Gara (auch Gaya genannt). Bis auf Baekje hatte Song-China keine diplomatische Beziehungen mit diesen, weswegen die Song-Kaiser den Königen von Wa den Titel erlaubten, jedoch stets Baekje dabei aussparten. Des Weiteren erhielten die Könige zuerst den Titel \"an dong jiangjun\" („General der den Frieden im Osten bewahrt“), obwohl sie selber um den Titel \"an dong da jiangjun\" („Großgeneral...“) baten. Sie standen damit in der Wichtigkeit für Song-China unter den Königen von Goguryeo und Baekje die den Titel \"zheng dong jiangjun\" bzw. \"zhen dong jiangjun\" besaßen. Erst unter dem Qi- und dem Liang-Kaiser zog Wa gleich. Alle diese Kommunikationen lassen sich lediglich in chinesischen Quellen finden, nicht jedoch in japanischen. Da diese Aufzeichnungen für echt gehalten werden, wurde teilweise davon ausgegangen, dass der japanische Generalgouverneur in Korea eigenmächtig handelte und damit lediglich vorgab, im Auftrag des japanischen Hofs zu agieren, dieser aber von diesen Geschehnissen nicht informiert wurde. Das Motiv könnte gewesen sein, durch eine chinesische Anerkennung Japans den japanischen Einfluss in Korea festigen zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Identifikation.", "content": "Weder die Namen noch die Ereignisse lassen sich in den antiken japanischen Geschichtswerken wie \"Nihonshoki\" oder \"Kojiki\" finden. Basierend auf der darin beschriebenen Genealogie des japanischen Kaiserhauses werden u. a. drei mögliche Varianten der Identifizierungen vorgenommen: Das \"Song Shu\" schreibt Kō war der „Erbe, Kronprinz“ () von Sai, dies zeigt jedoch nicht unbedingt eine Vater-Sohn-Beziehung an. Das \"Liang Shu\" wiederum schreibt explizit das Kō der Sohn von Sai, als auch das dieser wiederum der Sohn von Chin ist. Es besteht weithin Einigkeit bei der Identifizierung von Bu mit Yūryaku, Kō mit Ankō und Sai mit Ingyō. Hierbei wird ausgegangen vom groben zeitlichen Rahmen, den Verwandtschaftsverhältnissen und bei Bu zusätzlich auch von der Ableitung dieses chinesischen Namens von dem eigentlichen Namen von Yūryaku. Das \"Nihon Shoki\" und \"Kojiki\" geben als dessen wirklichen Namen \"(imina)\" \"Ōhatsuse-waka-take-no-mikoto\" an. Das \"Nihon Shoki\" verwendet dabei als Schreibweise, wobei hier für \"take\" steht. Dasselbe Schriftzeichen bezeichnet auch den Wa-König Bu. Auch Inschriften auf dem Schwert \"Kinsakumei Tekken\" aus dem Inariyama-Kofun und dem Eta-Funayama-Schwert aus dem gleichnamigen Kofun, beide aus dem 5./6. Jahrhundert, geben als realen Namen Yūryakus \"Waka-takeru\" an. Gelegentlich werden aber auch Sai und Kō anders identifiziert besonders bei einer rein linguistischen Herangehensweise. Die Identifikation der ersten beiden Könige ist stärker umstritten, wobei es 3 Varianten gibt. Variante A geht davon aus, dass die gesamte Genealogie der Wa-Könige durch die Chinesen richtig dargestellt wurde und San mit Hanzeis älterem Bruder Richū gleichgesetzt werden kann. Probleme bereitet hier jedoch die außerordentlich lange Regierungszeit Sans im Vergleich zu der Richūs. Variante B geht davon aus, dass Richū wegen seiner kurzen Regierungszeit den Chinesen unbekannt war, und als diese hörten, dass Hanzei seinem Bruder nachfolgte, sie annahmen sein Vater Nintoku (hier folglich San) sei sein Bruder gewesen. Kern der Variante C ist, dass der erste König Ōjin meint. Diese folgt damit mehr der Version des \"Liang Shu\", nach der Chin der Vater von Sai war. Nintoku war der Vater von Richū, Hanzei und Ingyō, die Beziehungen dieser drei Kaiser ist identisch mit anderen Varianten. Als erster König ergibt sich dann Nintokus Vorgänger Ōjin. Dabei ergibt sich ein Widerspruch mit dem \"Song Shu\" als auch dem \"Liang Shu\", da beide schreiben, dass Chins Vorgänger San sein älterer Bruder gewesen sei. Nintokus ältere Brüder waren jedoch selber nicht Herrscher, sondern sein Vorgänger war sein Vater Ōjin. Diese Variante geht daher von einem Fehler der chinesischen Quellen aus. Des Weiteren wird als Ōjins Regierungszeit traditionell gemäß Nihon Shoki 270–310 angegeben, was zu früh ist. Allerdings würde sich dies auflösen, da im Vergleich mit koreanischen Chroniken angenommen wird dass die Zeitangaben für Ōjin um zwei volle 60-Jahre-Zyklen zu früh angesetzt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fünf Könige von Wa (jap., \"Wa no go-ō\") waren Herrscher des antiken Japans (\"Wa\"), die im 5. Jahrhundert Gesandtschaften nach China schickten, um ihre Ansprüche durch Anerkennung des Kaisers von China zu legitimieren.", "tgt_summary": "倭五王是《晋书》、《宋书》等古代中国南朝史书中记载的倭国赞、珍、济、兴、武等五王。据记载,倭五王在413年至478年间,至少有九次遣使南朝,奉献贡品。王名则按中国习惯称呼,日本后来改用天皇称呼后又有了对应的天皇年号。赞相当于应神或仁德、履中天皇,珍(也称弥)相当于反正或仁德天皇,济相当于允恭天皇,兴相当于安康天皇,武相当于雄略天皇。他们朝贡的目的,是为了对抗当时正处在兴盛时期的高句丽,扩大日本在朝鲜半岛的势力范围。", "id": 509947} {"src_title": "Huthi-Konflikt", "tgt_title": "也门胡塞叛乱", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die jemenitische Regierung versuchte im Sommer 2004, Hussein Badreddin al-Huthi, einen zaiditisch-schiitischen religiösen Chef der Schabab al-Mu'minen (Jugend der Gläubigen) und ehemaligen Parlamentarier, zu verhaften. Dem folgten Kämpfe gegen die bewaffnete Huthi-Gruppe. Hussein al-Huthi wurde im September 2004 nach einer dreimonatigen Rebellion getötet. Der jemenitische Präsident Ali Abdullah Salih gewährte am 25. September 2005 den inhaftierten Anhängern (über 600 Personen) des schiitischen Predigers Amnestie; allerdings kam es später zu neuen Festnahmen und Verurteilungen, auch Todesstrafen. Die jemenitische Regierung behauptete 2008, die Huthi seien darauf aus, sie zu stürzen und schiitisches (religiöses) Recht einzuführen. Die Rebellen entgegneten, sie „verteidigten ihre Gemeinschaft gegen Diskriminierung und Regierungsaggression“. Die jemenitische Regierung hatte den Iran beschuldigt, den Aufstand zu führen und zu finanzieren. Im August 2009 startete das jemenitische Heer die Offensive \"Operation Verbrannte Erde\" gegen schiitische Rebellen in der Provinz Sa'ada. Hunderttausende Menschen flüchteten vor den Kämpfen. Der Konflikt nahm internationale Dimensionen an, als es am 4. November entlang der Grenze zu Zusammenstößen zwischen nördlichen Rebellen und saudischen Sicherheitskräften kam. Die Saudis starteten daraufhin eine Anti-Huthi-Offensive. Huthi-Führungspersönlichkeiten behaupten, die Beteiligung der USA am Krieg habe am 14. Dezember begonnen, als die US-Luftwaffe insgesamt 28 Angriffe geflogen habe. Nach einem Waffenstillstand im Februar 2010 flammten die Auseinandersetzungen wieder auf. Viele der Gefechte fanden im Gouvernement Sa'da im nordwestlichen Jemen statt; andere in den benachbarten Gouvernements Haddscha, ʿAmrān und al-Dschauf und der saudischen Provinz Dschāzān. Im Februar 2015 übernahmen die Huthi-Milizen offiziell die Macht über den Jemen und lösten das Parlament auf. Im März 2015 startete Saudi-Arabien in Abstimmung mit Ägypten eine Offensive gegen sie. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am 14. April 2015 mit 14 Ja-Stimmen und der Enthaltung Russlands die von Jordanien eingebrachte Resolution 2216 angenommen. Damit wird ein Waffenembargo gegen die Huthi-Rebellen im Jemen verhängt, sowie Kontensperrungen und Reisebeschränkungen gegen Abdul-Malik al-Huthi und Ali Abdullah Salih ausgesprochen. Zudem fordert der Sicherheitsrat den Rückzug aus den besetzten Gebieten.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "1962 beendete eine vom damaligen ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser unterstützte Revolution im Königreich Jemen die über tausendjährige Herrschaft der schiitisch-zaiditischen Imame, die ihre Abstammung auf den Propheten des Islam, Mohammed, zurückführten. Das im Norden des Landes gelegene Sa'da war deren Hochburg. Seit dem Sturz wurde die Region wirtschaftlich weitgehend ignoriert und blieb unterentwickelt. Die jemenitische Zentralregierung hatte wenig Einfluss in Sa'da. Während des Bürgerkriegs 1994 halfen die in Saudi-Arabien herrschenden Wahhabiten der Regierung bei ihrem Kampf gegen den sezessionistischen Süden. 2009 standen sich in dem Konflikt die überwiegend sunnitische Regierung des Jemen und schiitische Kämpfer gegenüber. Letztere wurden oder werden angeblich vom Iran unterstützt, was viele Regierungen arabischer Länder beunruhigt. Huthi-Kämpfer haben Jemeniten und Saudis beschuldigt, sich mit al-Qaida zu verbünden. In einem Interview (2009) sagte Yahya al-Huthi, jemenitischer Flüchtling und Bruder des Huthi-Aufstandsführers Abdul-Malik al-Huthi, die jemenitische Regierung rekrutiere al-Qaida-Terroristen, um die Huthi zu bekämpfen. Örtliche Quellen haben auch berichtet, dass dschihadistische Veteranen, die in Irak und Afghanistan gekämpft hatten, sich dem jemenitischen Militär gemeldet hätten, um Huthis zu bekämpfen. Neben den politischen Strukturen spielen im Jemen traditionelle Stammesstrukturen eine große Rolle; darüber hinaus wird das aggressive und terroristische Auftreten des „islamischen Staates“ im Land als eine neue Stufe der Eskalation bewertet.", "section_level": 1}, {"title": "Ausländische Beteiligung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Iran und Libanon.", "content": "Sowohl die saudische wie die jemenitische Regierung werfen dem Iran vor, heimlich Waffen über das Rote Meer zu transportieren. Im Oktober 2009 fing die jemenitische Marine nach eigenen Angaben ein iranisches Schiff ab, das Waffen geladen hatte. Jemens staatlich kontrollierte Presse behauptete, Huthi-Rebellen würden jenseits des Roten Meeres geschult – in einem vom Iran unterhaltenen Lager in Eritrea. Jemens Präsident Ali Abdullah Saleh behauptete, Mitglieder der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz aus dem Libanon würden sie unterrichten. Die jemenitischen Behörden behaupteten, dass der langjährige Führer der Huthi-Rebellen, Hussein al-Huthi (getötet 2004), Qom zu besuchen pflegte, eine der heiligsten Städte des schiitischen Iran. Keiner dieser Vorwürfe wurde bis 2009 von unabhängigen Beobachtern bestätigt und die iranische Regierung bestreitet jede Beteiligung. Im Jahr 2012 bestätigten dagegen Beamte der USA und Indiens, dass nicht nur Telefonate zwischen Schmugglern und der iranischen al-Quds-Einheit bezüglich der Versorgung mit Kalaschnikows und RPGs abgehört worden seien, sondern auch Lieferungen abgefangen wurden. Auch der Schmuggel von Sprengstoff soll versucht worden sein. 2015 bezieht sich dagegen Spiegel Online in einem Artikel auf nicht näher genannte \"Experten\", die \"bezweifeln [...], dass Iran tatsächlich nennenswert Einfluss auf die Rebellen hat\", wobei Einfluss und Unterstützung nicht gleichzusetzen sind. Im Februar 2016 wurde von der australischen Fregatte \"Darwin\" eine iranische Dau aufgebracht, die Tausende Kalaschnikows und Dutzende RPG-7 aus dem Iran zu den Huthi schmuggeln sollte. Bereits im Januar 2013 war eine aus dem Iran kommende Dau mit chinesischen MANPADS, RPG-7, Munition für Kalaschnikows und Plastiksprengstoff abgefangen worden.", "section_level": 2}, {"title": "Saudi-Arabien.", "content": "Die Huthi-Rebellen rückten nach Jahren des politischen Chaos’ und der Gewalt im Jemen im Sommer 2014 auf die Hauptstadt Sanaa vor, erreichten sie im September 2014, nahmen sie mit Unterstützung von gegen die Zentralregierung gerichteten Stämmen und ungehindert vom Salih-treuen Militär ein und setzten mit der faktischen Einnahme der Stadt zugleich auch die Zentralregierung de facto ab. Anfang 2015 drohte der Golf-Kooperationsrat den Huthi-Milizen mit Maßnahmen zum Schutz der arabischen Halbinsel. Der im Januar 2015 als jemenitischer Präsident zurückgetretene Abed Rabbo Mansur Hadi floh Anfang Februar 2015 zunächst nach Aden, widerrief aber am Tage des regulären Ablaufs seiner Amtszeit seinen Rücktritt und erklärte Aden zur Landeshauptstadt. Während Hadi versuchte, die Legitimität der internationalen Gemeinschaft für sich zu bewahren und die Gelder, die die internationale Gemeinschaft in den politischen Transitionsprozess investierte, nach Aden zu holen, versuchten die Huthis, die Macht in Sanaa zu konsolidieren und einen Staat aufzubauen, wofür sie Aden erobern wollten, um Hadi politisch auszuschalten und Legitimität nach außen zu erlangen. Nachdem die Huthi-Milizen 9 von 21 Provinzen des Landes erobert hatten, spitzte sich die Lage im März 2015 weiter zu. Saudi-Arabien versuchte, die Rebellen von ihren Zielen abzuhalten. Nachdem auch Aden als von Hadi ausgerufene Interimshauptstadt an die Rebellen zu fallen drohte, griff eine unter saudischer Führung stehende Militärallianz militärisch ein und begann am 26. März 2015 eine Militärintervention mit Luftangriffen im Jemen. Gleichzeitig floh Hadi Ende März 2015 vor den gegen Aden vorrückenden Huthis nach Riad in Saudi-Arabien, von wo aus er die Unterstützung gegen die Huthis mobilisierte und versuchte im Exil weiterzuregieren. Um die militärischen Kräfte zu bündeln, bildete sich im Dezember 2015 die Islamische Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens. Die saudische Luftwaffe und ihre Alliierten flogen zwischen März 2015 und März 2019 mehr als 19.000 Angriffe im Jemen.", "section_level": 2}, {"title": "USA und Deutschland.", "content": "Bereits im Dezember 2009 hatten die Vereinigten Staaten der jemenitischen Regierung Waffen und logistische Unterstützung zur Verfügung gestellt. Diese dienten der Bekämpfung mutmaßlicher Verstecke der radikal-zaiditischen Huthi-Rebellen. Badreddin Huthi behauptete in einer Erklärung, dass in der USA-Offensive moderne Kampfjets und Bomber gegen jemenitische Kämpfer eingesetzt wurden. Die Bundesregierung verteidigte im November 2013 ihre milliardenschweren Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien. Das Land habe in der Region eine stabilisierende Funktion.", "section_level": 2}, {"title": "Humanitäre Auswirkungen.", "content": "Im April 2008 schätzte das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge, dass der Konflikt 77.000 interne Vertriebene (IDP) in der Nordregion Saada geschaffen habe. Im Krieg brach im September 2016 die Cholera im Jemen aus. Aus diesem Ausbruch entwickelte sich aufgrund der Situation im Land die schwerste Choleraepidemie der Weltgeschichte mit über 1,4 Millionen Verdachts- und mehr als 2780 Todesfällen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz von Kindersoldaten.", "content": "Businesseurope und Islamic Relief-Worldwide berichteten vom Missbrauch von Kindern durch die Huthi-Rebellen als Kindersoldaten. Im November 2009 gingen über 400 Kinder zum UNDP-Büro in Sana'a, um gegen Huthi-Missbrauch der Rechte des Kindes zu protestieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Huthi-Konflikt ist ein Bürgerkrieg im Jemen. Er begann im Juni 2004 mit dem Aufstand der Huthi, einer politisch-militärischen Bewegung der Zaiditen, einer schiitischen Richtung, geführt von deren religiösem und politischem Führer Hussein Badreddin al-Huthi, gegen die jemenitische Regierung.", "tgt_summary": "也门胡塞叛乱是发生在也门共和国的什叶派胡塞武装组织与也门政府之间的内战,后续发展为沙特和伊朗的代理人战争,之后逊尼派连连战局失利导致沙特只好进到台前直接出兵。", "id": 1003203} {"src_title": "Instruktionsdesign", "tgt_title": "教学设计", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der Begriff Instruktionsdesign geht auf Robert M. Gagné zurück, dessen Forschung diesbezüglich wesentlich vom US-Militär finanziert wurde. Man unterscheidet in der Entwicklung das \"Instruktionsdesign der ersten Generation\" (ID1) von den Modellen des Instruktionsdesigns der \"zweiten Generation\" (ID2), die seit den 1980er Jahren entwickelt wurden. Ausgehend von der \"Mutter der ID-Modelle\", dem Ur-Modell von Gagné, haben sich verschiedene Modelle entwickelt. Die neueren davon sind teilweise an moderne Unterrichtsformen ausgerichtet, wie bspw. Projektunterricht. Die Berücksichtigung von modernen Medien macht diese Modelle zur Konzeption von elektronischen Lernumgebungen interessant. Auch zur Ergänzung anderer moderner Ansätze in der Unterrichtung, wie Blended Learning etc., stellt das Instruktionsdesign nützliche Instrumentarien.", "section_level": 1}, {"title": "Elemente des Instruktionsdesigns nach Reinmann.", "content": "Eine mögliche Untergliederung des Begriffs kann man, wie von der Psychologin Gabi Reinmann in ihrem Studientext vorgeschlagen, anhand der Entscheidungen, die man während der Planung und Gestaltung von Lerneinheiten treffen muss, vornehmen. Jede dieser Entscheidungen wird im Kontext bestimmter Lehr-Lern-Ziele getroffen, die einer der drei folgenden Hauptkomponenten des didaktischen Designs zugeordnet werden können: Je nach Gesamtzielsetzung können den drei Komponenten verschiedene Gewichtungen zugewiesen werden, jedoch nur alle drei zusammen bilden ein didaktisches Szenario.", "section_level": 1}, {"title": "Vermittlung.", "content": "Im Sinne des Instruktionsdesigns wird die Vermittlung von lernrelevanten Dingen intentional von einem Vermittler (z. B. Lehrer) vorgenommen und diesem gegenüber steht der Lerner, welcher die Inhalte aufnimmt. Das so entstehende Lernen wird als rezeptives Lernen bezeichnet. Die neuen Inhalte werden dabei in die bereits vorhandenen kognitiven Strukturen des Lerners eingeordnet (Subsumption). Eine entsprechende Strukturierung von Lerninhalten kann dabei die Subsumption unterstützen. Allerdings werden hierzu Kenntnisse über das rezeptive Lernen vom Vermittler vorausgesetzt. Ein wichtiges Modell, das hierbei eine Rolle spielt, ist die Cognitive Load Theory. Laut Reinmann sind besonders drei kognitive Belastungen in diesem Kontext relevant und zu berücksichtigen: Bei der Vermittlung von Wissen können unterschiedliche Inhalte genutzt werden, die verschiedene Charakteristiken aufweisen. Grundlegend werden sprachliche oder bildhafte Inhalten zur Vermittlung eingesetzt. Allerdings gibt es noch weitere, auf diesen aufbauende Inhalte, welche dynamisch bzw. interaktiv gestaltet sein können.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachliche Inhalte.", "content": "Sprachliche Inhalte und Texte können im Instruktionsdesign zur Vermittlung und Präsentation von Inhalten eingesetzt werden. Es kann zwischen dem geschriebenen Wort (z. B. ein Text) und gesprochenen Wort (z. B. Audiodateien) unterschieden werden. Darüber hinaus kann auch eine Kombination dieser beiden Formen verwendet werden, etwa in Form von Vorträgen.", "section_level": 3}, {"title": "Bildhafte Inhalte.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Bilder.", "content": "Bildhafte Darstellungen können schwer beschreibbare Sachverhalte verständlicher und übersichtlicher darstellen. Sie sind einprägsamer als Texte und wecken mehr Aufmerksamkeit. Sie verhindert überdies die Flüchtigkeit des gesprochenen Wortes. Dabei wird zwischen verschiedenen Bildtypen unterschieden. Bei der Gestaltung von Bildern ist das Wissen um verschiedene Gestaltungskriterien wichtig, um Wahrnehmungs- und Verständnisprobleme zu reduzieren und erfolgreiches Lernen wahrscheinlicher zu machen. Darunter zählen unter anderem folgende Kriterien: Bilder können den Lernprozess allerdings nur unterstützen, wenn sie neue Informationen vermitteln und auch verständlich für den Betrachter sind.", "section_level": 4}, {"title": "Text-Bild-Kombination.", "content": "Eine Kombination von Text und Bild ist grundsätzlich zu empfehlen und prinzipiell lernt man nie allein mit Bildern, da sie in der Regel immer in einem Kontext in Form von Text (z. B. Unterschriften und Legenden) oder Audio (bei multimedialen Inhalten) eingebettet sind. Bilder eignen sich gut als Unterstützung beim Lesen und haben auch einen belegbaren Effekt auf das Verständnis und den Lernerfolg, da sie emotionale und kognitive Prozesse gleichzeitig anregen. Sie dienen als Gedankenstütze, entlasten kognitiv und erhöhen die Transferleistung.", "section_level": 5}, {"title": "Präsentationen.", "content": "Präsentationen nutzen zusätzlich multimediale Mittel zur Unterstützung eines Vortrages. Die Qualität der Vorträge und Präsentationen hängen stark vom Vortragenden ab. Die genaue Abstimmung von visuellen und auditiven Inhalten sowie die Vortragsweise sind dabei entscheidend.", "section_level": 5}, {"title": "Dynamische Inhalte.", "content": "Im Gegensatz zu den bildhaften Inhalten, handelt es sich bei den dynamischen Inhalten um Animationen und Videos. Diese unterscheiden sich dadurch zu den bildhaften Inhalten, dass sich die Darstellung bzw. deren Eigenschaften innerhalb eines gewissen Zeitraums verändern. Animationen und Videos erzeugen durch eine zeitliche Abfolge von Einzelbildern beim Betrachter die Illusion eines bewegten Bildes (siehe Animation). Der gezielte Einsatz von Animationen oder Videos kann gewisse Vorteile mit sich bringen: Allerdings müssen bei dem Einsatz von dynamischen Inhalten folgende Gestaltungskriterien berücksichtigt werden, da ansonsten der Einsatz dieser Inhalte für das Lernen nicht förderlich ist: Um Videos gezielt zu verwenden ist es außerdem wichtig, dass man Videos lediglich in Umgebungen einbindet, die nicht zur Unterhaltung, sondern als Lernmethode dienen. Ebenso sollte auch darauf geachtet werden, dass leichte Interaktionsmöglichkeiten, wie z. B. vor- oder zurückspulen, pausieren oder Zeitlupe gegeben sind, so dass der Lernende nach seinem eigenen Ermessen die Inhalte betrachten kann.", "section_level": 4}, {"title": "Interaktive Inhalte.", "content": "Wie bereits im vorangegangenen Absatz über den Einsatz von Videos erklärt wurde, kann die Interaktivität von medialen Umgebungen (Text, Audio, Bild, Animation, Video) maßgeblich zum Lernerfolg beitragen. Nach Schulmeister lassen sich sechs Interaktivitätsstufen unterscheiden:", "section_level": 4}, {"title": "Vorteile von Interaktion.", "content": "Durch die Konsequenzen, die durch die Manipulationen des Lernenden entstehen, kann dieser Zusammenhänge besser explorieren und verstehen. Das System stellt ihm dabei unterstützend Feedback. Wichtig beim Lernen mit Simulationen ist das Experimentieren, also das bilden und überprüfen von Hypothesen, was vielen Lernenden jedoch Probleme bereitet. Ein Ansatz, die Interaktion für Lernende zu erleichtert, ist die wachsende Immersion, d. h. den Lernenden durch zunehmend realistische Darstellungen in eine künstliche Welt hineinzuversetzen.", "section_level": 5}, {"title": "Simulationen/Microworlds.", "content": "Eine Simulation unterscheidet sich von der Animation durch ihren hohen Grad an Interaktivität. Das bedeutet, dass der Lernende Systemparameter verändern und den Ablauf der Animation aktiv beeinflussen kann. Mathematische Modelle legen dabei fest, wie die Simulation auf die Veränderungen des Lernenden reagiert. Da Simulationen zur Interaktion mit einem technischen System einladen, kann man sie auch als geschlossene Systeme oder geschlossene virtuelle Welten bezeichnen. Gestaltung von Simulationen: Da interaktive Inhalte komplexer sind und die Interaktion erst einmal gelernt werden muss, sind verschiedene Instruktionshinweise verbaler Art zu empfehlen, die sich auf bekannte Probleme beziehen (Hypothesen erstellen, überprüfen, Ergebnisse interpretieren). Das Interpretieren der Auswirkungen kann außerdem neben dem Folgen der Parameter-Manipulation durch erklärende Rückmeldungen unterstützt werden. Zudem sollten Planungs- und Überwachungstätigkeiten angeleitet werden. Das System sollte eine adaptive Fähigkeit besitzen, d. h. Freiheitsgrade und Komplexität dem Leistungsniveau anpassen. Vor allem für Anfänger ist eine Eingrenzung der Exploration durch externe Strukturierung nützlich. Übungsaufgaben, welche die Funktionen und Aktivitäten trainieren, sollten der Simulation vorgeschaltet werden. Die Zuordnung zu einer der Hauptkomponenten des didaktischen Designs ist hier nicht eindeutig, da interaktive Medieninhalte die Brücke schlagen zwischen Gestaltung von Lehrmaterial und Gestaltung von Aufgaben zur Aktivierung sachbezogener Lernprozesse. Es liegt also ein fließender Übergang zwischen Vermittlungs- und Aktivierungskomponente vor. Eigenständige, produktive Leistungen sind weder vorgesehen, noch notwendig (Vermittlungsaspekt), stellt man jedoch den Explorationscharakter in den Vordergrund, so ist eine Zuordnung zur Aktivierungskomponente gerechtfertigt.", "section_level": 5}, {"title": "Aktivierung.", "content": "Um innerhalb eines didaktischen Szenarios den Lernenden zu aktivieren, sollten diesem Aufgaben geboten werden, die ihn ermutigen, sich intensiv mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen. Reinmann unterscheidet bei der Gestaltung von Aufgaben zwischen vier Typen:", "section_level": 4}, {"title": "Gestaltung von Aufgaben.", "content": "Die Wissensvermittlung sollte mit passenden Aufgaben verbunden werden, welche dabei helfen die Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge zu lenken. Hierbei sollte systematisch vorgegangen werden, sodass eine Struktur erkenntlich ist. Eingebundene Bilder sind eine Möglichkeit Wissen zu vermitteln und Lernaktivität zu aktivieren. Diese halten dazu an, rezipierte Inhalte zu visualisieren und sie so neu zu strukturieren (z. B. Toulminkarten, E-Portfolios oder Begriffsnetze). Gespräche können ebenfalls sinnvoll zur Wissensvermittlung eingesetzt werden. Hierbei wird zwischen vier Hauptformen von Gesprächen unterschieden:", "section_level": 3}, {"title": "Wissenseinübung und Wissenserschließung.", "content": "Nach Reinmann lassen sich Wissenseinübung und Wissenserschließung dem reproduktiven Lernen zuordnen. Dies bedeutet, dass der Lernende das Wissen nicht nur rezipiert und innerlich verarbeitet, sondern auch extern in einer aktiven Weise mit vorgegebenen Aufgaben umgeht. Reinmann spricht diesen beiden Konzepten eine besonders wichtige Rolle bei didaktischen Szenarien zu, die kognitive Lehrziele verfolgen. Beide Konzepte werden durch eine ausgeprägte Kontrolle des Lehrenden charakterisiert. Die Kontrolle des Lehrenden ergibt sich daraus, dass dieser planen kann, was in welcher Form gelernt wird und somit die gelehrten Inhalte und Lernergebnisse selbst eingrenzen kann. Der Lehrende kann somit präzise bestimmen, wie der Lern-Output des korrespondierenden Inputs seitens des Lehrenden ausgeprägt sein wird. Die Wissenseinübung beschäftigt sich mit der Aneignung vorhandenen Wissens, während sich die Wissenserschließung mit der Rezeption neuer Inhalte auseinandersetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Methoden der Wissenseinübung.", "content": "Methoden der Wissenseinübung basieren auf vorgegebenen Inhalten, zu denen verschiedene Methoden zählen, in deren Rahmen vermittelte Lerninhalte vom Lernenden verfestigt werden. Ein wichtiges Merkmal von Aufgaben zur Wissenseinübung ist dabei der Wiederholungsaspekt: Aufgaben werden immer wieder erneut ausgeführt, um die Erreichung des Lehrziels herbeizuführen. Übungsaufgaben lassen sich dabei anhand des Grades der Geschlossenheit klassifizieren. Geschlossene Übungsaufgaben geben einen strikten Rahmen vor, innerhalb dessen der Lernende agiert. Der Lernende kann die Aufgabe nicht frei beantworten, sondern muss aus vorgegebenen Lösungen wählen (zum Beispiel Multiple Choice-Aufgaben). Für geschlossene Übungsaufgaben gibt es lediglich eine im Voraus definierte korrekte Lösung. Bei halboffenen Übungsaufgaben haben Lernende innerhalb eines eng vorgegebenem Rahmens die Möglichkeit, eigene Lösungen einzubringen (zum Beispiel Satzergänzungsaufgaben bzw. Lückentexte). Hier ist es möglich, dass sowohl lediglich eine, als auch mehrere korrekte Lösungen für die Aufgabe definiert sind. Offene Übungsaufgaben können vom Lernenden eingrenzungsfrei bearbeitet werden (zum Beispiel Freitext-Aufgaben). Bei offenen Übungsaufgaben sind immer mehrere korrekte Lösungen möglich, weswegen der Einsatz von Feedback (im Rahmen der Betreuung) und die Bereitstellung von Musterlösungen hier besondere Relevanz genießen. Weitere Beispiele für Methoden zur Wissenseinübung:", "section_level": 4}, {"title": "Methoden der Wissenserschließung.", "content": "Methoden der Wissenserschließung können gleichermaßen durch ihre vordefinierte Struktur charakterisiert werden, sind aber im Gegensatz zu den Methoden der Wissenseinübung freier und die Ergebnisse weniger voraussehbar. Statt Wissen durch Wiederholung zu verfestigen, liegt der Fokus von Methoden zur Wissenserschließung im Gegensatz zur Wissenseinübung auf der Unterstützung der eigenständigen Erarbeitung des Wissens. Eine Art von Methoden zur Aktivierung der Erschließung von Wissen stellen Strukturierungshilfen dar. Strukturierungshilfen ermöglichen dem Lernenden, die Struktur der behandelten Inhalte besser zu verstehen und systematischer vorzugehen. Ein Beispiel für Strukturierungsmethoden zur Förderung der Wissenserschließung durch Texterarbeitung ist die SQ3R-Methode. Darüber hinaus können logische Bilder zur Aktivierung von Wissenserschließung seitens der Lernenden dienen. So helfen Concept-Maps beispielsweise, rezipierte Inhalte in Form von Konzepten und deren Beziehungen zueinander zu visualisieren und so neu zu strukturieren. Auch E-Portfolios können Aktivitäten der Wissenserschließung durch Förderung der Selbstreflexion des Lernenden unterstützen, indem Lernende sich beispielsweise bewusst machen, welche Lerninhalte gut verstanden worden sind, oder wo Nachholbedarf besteht. Neben Strukturierungshilfen zählen ebenfalls Formen des Gesprächs zu Methoden der Wissenserschließung. Diskussionen unter Lernenden fördern die Aktivierung von Vorwissen und den Austausch von Erfahrungen, Wissen und Argumenten. Ein Beispiel für eine Form der Gruppendiskussion zur Aktivierung von Wissenserschließung stellt die Kugellager-Diskussion dar, bei der Lernende durch Positionsverschiebung in zwei konzentrischen Kreisen mit verschiedenen Partnern Gespräche zur selben Thematik führen. Weitere Beispiele für Methoden zur Wissenserschließung:", "section_level": 4}, {"title": "Wissenstransformation und Wissensschaffung.", "content": "Die Konzepte der Wissenstransformation und Wissensschaffung lassen sich von denen der Wissenseinübung und Wissenserschließung abgrenzen, da sie dem produktiven Lernen zugeordnet werden können. Während die Förderung reproduktiven Lernens darauf abzielt, vermittelte Inhalte durch die Lernenden selbst erarbeiten zu lassen, sodass die Lehrziele des Lehrenden inhaltlich weitestgehend „reproduziert“ werden, ist produktives Lernen durch einen Wissenstransfer charakterisiert, in dessen Rahmen Lernende Wissen auf neue Kontexte anwenden und so eigenständig neues Wissen „produzieren“. Weiterhin liegt die Kontrolle im Unterschied zur Wissenseinübung und Wissenserschließung hier weitestgehend beim Lernenden. Beispiele für die Gestaltung von Aufgaben zur Wissenstransformation:", "section_level": 3}, {"title": "Betreuung.", "content": "Während die Wissensvermittlung in den meisten Fällen ohne eine gezielte Betreuung durchgeführt werden kann, ist dies bei der Wissensaktivierung meist nicht der Fall. Lernende sind oftmals während produktiver oder reproduktiver Lernphasen darauf angewiesen, Rückmeldungen (beispielsweise in Form von Antworten auf gestellte Fragen oder Lösungen für Aufgabenstellungen) zu erhalten, um somit den Lernprozess zu vervollständigen. Das Feedback sowohl auf Lernergebnisse als auch auf Lernprozesse stellt eine wichtige Form der Betreuung dar. Dabei spielt die Funktion des Feedbacks eine wichtige Rolle, welche sowohl kognitiv als auch motivational sein kann. Das kognitive Feedback weist den Lernenden auf Fehler und Verbesserungsvorschläge hin, wohingegen das motivationale Feedback vor allem die Stärken des Lernenden fokussiert. Nicht nur die Funktion des Feedbacks, auch die Art und Weise wie Feedback dem Lernenden übermittelt wird, kann auf unterschiedlichem Wege geschehen. Der Lehrende kann digitales Feedback zum Beispiel über Audio- oder Videonachrichten vermitteln oder aber den direkten Weg wählen und sich verbal mit dem Lernenden in Verbindung setzen. Der Lehrende hat über die Vermittlung des Feedbacks hinaus die weitere Aufgabe, den Lernenden zu motivieren. Nach Keller (1983) sollte der Lehrende vier Faktoren bei der Gestaltung seines Lehrangebots besonders beachten. 1. Attention: Die Aufmerksamkeit des Lernenden soll erregt werden; 2. Relevance: Relevanz und Bedeutsamkeit der Lerninhalte sollen vermittelt werden; 3. Confidence: Erfolgszuversicht soll unterstützt werden; 4. Satisfaction: Zufriedenheit seitens des Lernenden soll ermöglicht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Betreuungsfreie Lehre.", "content": "Ausnahmen für didaktische Designs, die ohne jegliche Betreuung durchführbar sind, sind sogenannte Selbstlernmedien. Als Beispiel ließen sich hierbei Massive Open Online Courses (MOOCs) nennen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Instruktionsdesign (englisch \"Instructional Design\", kurz: \"ID\" bzw. \"Instructional Systems Design\", kurz: \"ISD\") oder Didaktisches Design bezeichnet die systematische Planung, den Ablauf und die Auswertung von Lernumgebungen und Lernmaterialien. Der Begriff \"Instructional Design\" stammt aus den USA und wurde namentlich von Robert Gagné geprägt. Die Forschung ist wesentlich durch Anforderungen des Militärs der USA geprägt und finanziert worden.", "tgt_summary": "教学设计是作为教者,基于对学生和教学任务的分析,而对教学目标、教学方法、教学材料、教学进度、课程评估等做出系统设计的一门学科。 教学设计者经常使用教学技术以改进教学。", "id": 682246} {"src_title": "Wüstenkampagne", "tgt_title": "第二次荒漠远征", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die argentinische Staatsbildung begann mit der Mai-Revolution 1810 und führte 1816 zur Unabhängigkeit. In der Gouverneurszeit von Martín Rodríguez kam es in den Grenzbereichen nach Süden und Westen zwischen 1820 und 1824 zu Auseinandersetzungen mit indigenen Patagoniern, die von Juan Manuel de Rosas 1833/34 fortgeführt, aber nicht vollendet wurden. An den Handlungen beteiligt war der deutschstämmige Federico Rauch, der zwischen 1820 und seinem Tod im Kampf 1829 als „Schrecken der Wüste“ galt. In der Regierungszeit der Liberalen zwischen 1862 und 1880 traten die Kämpfe in ihr Endstadium. Für die anstehenden Feldzüge ließ Julio A. Roca in seiner Eigenschaft als Kriegsminister zur Legitimation 1878 ein Gesetz zur „Ausweitung der Grenzen bis zum Río Negro“ verabschieden, das vor allem dazu diente, Anleihen bei den künftigen Nutznießern aufzunehmen, damit der Feldzug finanziert werden konnte. Ziel sei die „Reinigung“ des Territoriums von als unterlegen geltenden Bevölkerungen gewesen, wobei auf Seiten des Militärs von einer Vernichtungsbereitschaft auszugehen gewesen sei. Der Historiker Wolfgang Reinhard stellt fest, dass zwischen 1870 und 1914 5,5 Millionen Europäer eingewandert seien, was zu einer radikalen Europäisierung der Gesellschaft mit einem Wirtschaftsaufschwung geführt habe und so ein „Neues Europa“ entstanden sei. Das von Indianern entvölkerte Land habe die Anbaufläche für Weizen und Mais um das Fünfzehnfache erweitert, so dass das Land zu einem der führenden Exporteure für Getreide geworden sei. Wie die Weidewirtschaft zugenommen habe, lasse sich an der zwischen 1877 und 1881 erfolgenden Einfuhr von 50.000 Tonnen Stacheldraht aus den USA ablesen, wo er 1873 erfunden worden war. Parallel sei durch Investitionen vor allem aus England ein auf die Exporthäfen ausgerichtetes Eisenbahnnetz entstanden. Parallel dazu und mit denselben Motiven und Hintergründen gab es auch Aktionen im Chaco, die erst 1884 abgeschlossen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Resultate.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Folgen für die indigene Bevölkerung.", "content": "Aus Mangel an Aufzeichnungen variieren die Angaben über die Opferzahlen auf Seiten der indigenen Bevölkerung. Mehr als 1000 indigene Bewohner kamen bei den Feldzügen ums Leben. Mehrere tausend Personen wurden gefangen genommen bzw. vertrieben. Darüber hinaus starben viele Überlebende an Krankheiten und Hunger. Einige Historiker sprechen von einem Völkermord.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen für die argentinische Wirtschaft.", "content": "Unübersehbar hat sich nach der „Wüstenkampagne“ im Zusammenhang mit den Einwanderungswellen ein wirtschaftlicher Aufschwung ergeben. Resultat der Kampagne ist der effektive Besitz Patagoniens durch den argentinischen Nationalstaat, der 1884 durch die Errichtung der Territorien (und heutigen Provinzen) Neuquén, Río Negro, Chubut und Santa Cruz ihren Niederschlag fand. Das eroberte Land wurde für die Agrarwirtschaft genutzt und zum Grundstein für Argentiniens Wohlstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroverse um Julio Argentino Roca.", "content": "An Roca erinnert heutzutage die Stadt General Roca oder das in Buenos Aires an zentraler Stelle errichteten Reiterstandbild. Heute wird jedoch darüber gestritten, ob der dafür entrichtete Preis an Entrechtung und Vernichtung der Indianer nötig gewesen sei. Diese Debatte entzündet sich am Ruf des „Eroberers der Wüste“ Julio Argentino Roca. Der Wortführer der Kritik ist der Historiker und Menschenrechtsaktivist Osvaldo Bayer, der in zahlreichen Stellungnahmen eine Entfernung aller öffentlichen Erinnerungen an Roca fordert und eine Schleifung des Reiterdenkmals in Buenos Aires durchsetzen möchte. Anhaltspunkt für diese Kritik ist die Vernichtungsbereitschaft den Indianern gegenüber und infolgedessen die Frage, ob von Roca als einem für Völkermord Verantwortlichen zu sprechen wäre. So haben umgangssprachlich diejenigen, die den Krieg gegen die Indianer einen Völkermord nennen, aus seinem zweiten Vornamen „Argentino“ „Asesino“ (Mörder) gemacht: \"Julio Asesino Roca\". Roca äußerte sich selbst zu seinem Vorgehen gegen die Indianer in der Zeitung \"La Prensa\" (Buenos Aires) am 1. März 1878 folgendermaßen: „Estamos como nación empeñados en una contienda de razas en que el indígena lleva sobre sí el tremendo anatema de su desaparición, escrito en nombre de la civilización. Destruyamos, pues, moralmente esa raza, aniquilemos sus resortes y organización política, desaparezca su orden de tribus y si es necesario divídase la familia. Esta raza quebrada y dispersa, acabará por abrazar la causa de la civilización.“(„Wir befinden uns als Nation verstrickt in einen Rassenstreit, in dem der Eingeborene den im Namen der Zivilisation geschriebenen fürchterlichen Fluch seines Verschwindens auf sich trägt. Zerstören wir also guten Gewissens diese Rasse, vernichten wir ihre Ressourcen und politische Organisation, damit ihre Stammesordnung verschwinde und nötigenfalls ihre Familien aufgelöst werden. Diese bankrotte und verstreute Rasse wird sich schließlich der Sache der Zivilisation anschließen.“) Daniel Feierstein, Direktor des Zentrums für Genozidstudien an der Universidad Nacional de Tres de Febrero (Buenos Aires), geht davon aus, dass es sich bei den Feldzügen gegen die Indianer um einen „genocidio constituyente“, also einen an die Staatsgründung gebundenen Völkermord handelt. So stellte Jürgen Osterhammel fest, dass im 19. Jahrhundert an den „Frontiers“ ganze Völker dezimiert oder zumindest ins Elend gestürzt worden seien, aber aus der Vernichtung Neues entstanden sei, nämlich Verfassungsstaaten.", "section_level": 1}, {"title": "„Wüste“ als Metapher.", "content": "Da es sich beim „Wüstenfeldzug“ um die Eroberung von Gebieten handelte, die wirtschaftlich genutzt werden sollten, stellt sich die Frage, was „Wüste“ hier bedeuten soll. In der argentinischen Forschung ist man sich inzwischen einig, dass „Wüste“ als ein Schlüsselwort des ideologisierten Eroberungsdiskurses betrachtet werden muss. Dabei geht es nicht um etwas den Argentiniern Eigentümliches, sondern um einen Gemeinplatz des europäischen Kolonialdenkens, das zwischen „Zivilisation“ und „Barbarei“ unterschied und die zivilisierten Europäer in der Rolle von „Kulturbringern“ gegenüber den die „Wüste“ bewohnenden „Barbaren“ der indigenen Völker sah (vgl. Domingo Faustino Sarmiento). So zitiert etwa Domenico Losurdo bei seiner Analyse des Kolonialgeschehens Alexis de Tocqueville mit einer Aussage aus seiner berühmten Schrift „Über die Demokratie in Amerika“ (1835/1840):„Obwohl das ausgedehnte Land von zahlreichen Stämmen Eingeborener bewohnt war, kann man mit Recht behaupten, dass es zum Zeitpunkt seiner Entdeckung nichts als eine Wüste war. Die Indianer wohnten dort, aber sie besaßen es nicht, weil sich der Mensch nur mit der Landwirtschaft den Boden aneignet und die Ureinwohner Nordamerikas von den Jagderzeugnissen lebten. Ihre unerbittlichen Vorurteile, ihre unzähmbaren Leidenschaften, ihre Laster und mehr vielleicht noch ihre wilde Kraft händigten sie einer unvermeidlichen Zerstörung aus. Der Ruin dieser Bevölkerung begann am Tag, an dem die Europäer an ihren Küsten landeten, er ging unermüdlich voran und ist heute fast vollendet.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wüstenkampagne (spanisch sowohl „\"Wüstenkampagne\"“ [„\"Campaña al Desierto\"“], „\"Eroberung der Wüste\"“ [„\"Conquista del Desierto\"“] oder „\"Wüstenkrieg\"“ [„\"Guerra del Desierto\"“]) war eine von General Julio Argentino Roca zwischen 1878 und 1880 durchgeführte Militärkampagne. Sie setzte eine über Jahrzehnte dauernde Reihe militärischer Aktionen der noch jungen argentinischen Nation fort, bei der verschiedene indigene Völker im Rahmen der Grenzkolonisation bekämpft wurden. Die Kampagne hatte das Ziel, die argentinisch-europäische Dominanz über die Pampa und Patagonien endgültig sicherzustellen. Mehr als 1.000 indigene Einwohner kamen ums Leben.", "tgt_summary": "沙漠征服()也称为第二次荒漠远征,是1878年至1885年间由阿根廷政府组织的一个军事行动,以借由此行动将领土扩张到马普切人、、等土着人(这里指的是中西部边境的部落)控制的区域。自此,阿根廷政府的有效控制延伸到当时属于土著区的西部和巴塔哥尼亚地区。在此背景下,当土着人被军事力量驱逐到土著保留地时,他们被文明化、丧失了土地和身份,被展览或是被强迫劳动。", "id": 2959281} {"src_title": "Weißspitzen-Riffhai", "tgt_title": "灰三齿鲨", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Weißspitzen-Riffhai ist ein vergleichsweise kleiner Requiemhai, der nur selten eine Körperlänge von 1,60 Meter überschreitet. Die maximale Körperlänge wird in der Regel mit 2,10 Meter angegeben, wobei diese auf der Abschätzung einer Sichtung basiert und zweifelhaft sein kann. Das nachgewiesene Maximalgewicht lag bei 18,3 Kilogramm. Der Hai hat einen schlanken Körper mit einem kurzen und breiten Kopf, die Schnauze ist abgeflacht und gerundet. Die Rückenfarbe ist grau bis bräunlich mit einer individuellen Zeichnung aus schwarzen Flecken, der Bauch ist weiß. Die Spitzen der ersten Rückenflosse und des oberen Schwanzflossenlobus, manchmal auch die der zweiten Rückenflosse und des unteren Schwanzflossenlobus, sind leuchtend weiß. Im Bereich der Nasenlöcher befinden sich verlängerte, bartelähnliche Hautlappen. Die Augen sind klein und oval mit senkrechter Pupille und deutlichen Stegen über den Augen; häufig befindet sich hinter den Augen ein kleiner, deutlicher Knoten. Das Maul ist deutlich abwärts gebogen, wodurch der Hai einen „grimmigen Ausdruck“ bekommt, und besitzt kurze Gruben in den Mundwinkeln. Das Gebiss besteht im Oberkiefer aus 42 bis 50 und im Unterkiefer aus 42 bis 48 Zähnen, wobei jeder Zahn eine einzelne schmale und ungezähnte, glatte Mittelspitze besitzt, die beidseitig von deutlich kleineren Seitenspitzen flankiert wird. Wie bei anderen Haien liegen hinter diesen Zähnen weitere Zahnreihen. Die erste der beiden Rückenflossen liegt vergleichsweise weit hinten und damit näher an den Bauchflossen als den Brustflossen. Die zweite Rückenflosse und die Afterflosse sind groß und haben eine Höhe von etwa der Hälfte bis Dreiviertel der Höhe der ersten Rückenflosse. Ein Interdorsalkamm zwischen beiden Rückenflossen ist nicht vorhanden. Die breiten, dreieckigen Brustflossen beginnen am oder kurz vor der 5. Kiemenspalte. Der untere Lobus der Schwanzflosse ist etwa halb so lang wie der obere, der eine deutliche Kerbe nahe dem oberen Ende aufweist. Die Hautzähnchen sind klein und überlappen sich. Sie besitzen in der Regel sieben horizontale Schuppenkiele, wodurch die Haut eine samtglatte Oberfläche hat.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Weißspitzen-Riffhais umfasst ein großes Gebiet des Indopazifiks. Es reicht im Indischen Ozean von KwaZulu-Natal in Südafrika über die ostafrikanische Küste bis zum Roten Meer und zum Indischen Subkontinent einschließlich der Gebiete um Madagaskar, Mauritius, die Komoren, die Aldabra-Gruppe, die Seychellen, Sri Lanka, die Malediven und den Chagos-Archipel. Im westlichen und Zentralpazifik reicht es vom südlichen China, Taiwan und den Ryūkyū-Inseln bis nach Südostasien einschließlich der Philippinen, Indonesien sowie der Nordküste Australiens. Außerdem lebt er im Bereich zahlreicher pazifischer Inselgruppen wie Melanesien, Mikronesien und Polynesien bis nach Hawaii im Norden sowie die Pitcairninseln im Südosten. Im östlichen Pazifik ist er zudem in den Küstenregionen Costa Ricas bis Panama verbreitet, und eine Randpopulation lebt in der Region der Galapagosinseln. Die Haie sind fast immer in Korallenriffen anzutreffen, wo sie vor allem im Bereich des Riffdachs und der vertikalen Riffhänge sowie über Sandbänken, in Lagunen und in der Nähe von Abhängen in tiefere Meeresbereiche leben. Sie bevorzugen klares, sauberes Wasser und schwimmen selten sehr weit oberhalb des Meeresbodens. Dabei ist diese Art in Tiefen von 8 bis 40 Metern besonders häufig. Gelegentlich begeben sich einzelne Individuen in Flachwasserbereiche mit weniger als einem Meter Wassertiefe. Die maximale Tiefe, in der ein Weißspitzen-Riffhai bislang gefangen wurde, lag bei etwa 330 Metern im Bereich der Ryūkyū-Inseln.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Weißspitzen-Riffhai ist neben dem Schwarzspitzen-Riffhai (\"Carcharhinus melanopterus\") und dem Grauen Riffhai (\"Carcharhinus amblyrhynchos\") eine der drei häufigsten Arten der Korallenriffe des Indopazifiks. Dabei überschneidet sich der Lebensraum der drei Arten stark, allerdings bevorzugt der Schwarzspitzen-Riffhai flache Meeresbereiche, während der Graue Riffhai häufig in den Randbereichen der Korallenriffe auftritt. Der Weißspitzen-Riffhai bewegt sich durch starke Schlängelbewegungen seines Körpers vorwärts und kann – anders als andere Requiemhaie – längere Zeit bewegungslos auf dem Meeresboden liegen, wobei er aktiv Atemwasser durch seine Kiemen pumpt. Die Art ist weitgehend nachtaktiv und verbringt einen großen Teil des Tages ruhend in Höhlen liegend, wobei sie einzeln oder auch mit mehreren Individuen nebeneinander liegen können. Im Bereich um Hawaii ruhen sie häufig in unterseeischen Vulkanschloten, während sie bei Costa Rica auch offen auf Sandbänken liegen können. Weißspitzen-Riffhaie sind ortstreu und einzelne Individuen können sich innerhalb eines Riffgebietes über Monate oder Jahre aufhalten oder regelmäßig in diese Gebiete zurückkehren. Nur selten schwimmen sie längere Strecken und lassen sich an anderen Stellen nieder. Durch eine Studie am Johnston-Atoll wurde ermittelt, dass sich innerhalb eines Zeitraums bis zu einem Jahr keiner der markierten Haie mehr als 3 Kilometer von dem Ort des ersten Fangs entfernt hatte. Eine weitere Studie im Rangiroa-Atoll in Französisch-Polynesien konnte belegen, dass nach mehr als 3 Jahren etwa 40 % der gefangenen Haie noch immer im selben Riff lebten. Einzelne Individuen ruhen über Monate bis Jahre regelmäßig in derselben Höhle. Der Aufenthaltsbereich eines Weißspitzen-Riffhais umfasst tagsüber etwa 0,05 km und nachts etwa 1 km. Die Haie sind dabei nicht territorial und teilen ihr Aufenthaltsgebiet mit Artgenossen; Drohgebärden gegenüber diesen kommen nicht vor.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Der Weißspitzen-Riffhai ernährt sich vor allem von kleinen Knochenfischen, die im Korallenriff leben. Dazu gehören vor allem Aale, Soldaten- und Husarenfische, Schnapper, Riffbarsche, Doktorfische, Papageifische, Drückerfische und Meerbarben. Außerdem jagt er nach Kopffüßern und Krebstieren wie Langusten und Krabben. Aufgrund seines schlanken und beweglichen Körpers ist der Hai in der Lage, sich in die Felsspalten und Höhlen des Riffs zu pressen und auf diese Weise Beutetiere zu erreichen, die für andere Riffhaie unerreichbar sind. Bei der Jagd im Freiwasser sind sie dagegen vergleichsweise ungeschickt. Der Hai reagiert sehr empfindlich auf olfaktorische, akustische und auch elektrische Reize, die von seinen Beutetieren ausgehen, während seine optische Wahrnehmung vor allem der Fortbewegung und der Kontrastwahrnehmung dient. Er ist vor allem empfindlich bei der Wahrnehmung von Frequenzen im Bereich von 25 bis 100 Hertz, die beispielsweise von kämpfenden und zappelnden Fischen ausgehen können. Weißspitzen-Riffhaie jagen vor allem nachts, wenn die Beutefische ruhen und leicht zu erbeuten sind. Nach Einbruch der Dunkelheit durchkämmen Gruppen von Haien methodisch das Riff und brechen bei der Verfolgung von Beute auch Teile der Korallen ab. Mehrere Haie jagen dabei nach denselben Beutetieren und versperren diesen jeden möglichen Fluchtweg aus den Riffspalten. Dabei jagt jeder Hai für sich und steht mit allen anderen in direkter Nahrungskonkurrenz. Anders als Schwarzspitzen- und Graue Riffhaie werden Weißspitzen-Riffhaie nicht aufgeregter, wenn sie mit mehreren Haien jagen, und bekommen keinen Fressrausch. Neben ihrer Nachtjagd erbeuten die Haie tagsüber ebenfalls Beutetiere, jagen jedoch nicht systematisch. Vor Borneo halten sich Individuen dieser Art an Riffkanten auf, um Beutetiere aus den aufsteigenden Wasserströmen zu erbeuten. Vor Hawaii verfolgen sie Mönchsrobben (\"Monachus schauinslandi\") und versuchen, ihnen ihre Beute zu entwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Fressfeinde, Parasiten und Putzerorganismen.", "content": "Die wichtigsten Fressfeinde des Weißspitzen-Riffhais sind vor allem größere Haiarten wie der Tigerhai (\"Galeocerdo cuvier\"), der Galapagoshai (\"Carcharhinus galapagensis\") und wahrscheinlich auch der Silberspitzenhai (\"Carcharhinus albimarginatus\"), obwohl diese in der Regel in größeren Wassertiefen als der Weißspitzen-Riffhai vorkommen. Ein Individuum mit einer Körperlänge von etwa 80 Zentimetern wurde zudem im Magen eines Dunklen Riesenzackenbarsches (\"Epinephelus lanceolatus\") gefunden; diese Fische sind aufgrund ihres seltenen Vorkommens allerdings keine signifikanten Feinde des Weißspitzen-Riffhais. Als Parasiten des Weißspitzen-Riffhais wurden innerhalb der Krebstiere der Ruderfußkrebs \"Paralebion elongatus\" und die parasitische Larve der Assel \"Gnathia grandilaris\" nachgewiesen. Während ihrer Ruhepausen werden die Haie von verschiedenen Putzerfischen wie den Jungfischen des Lippfischs \"Bodianus diplotaenia\" und der Grundel \"Elacatinus puncticulatus\" von Ektoparasiten gereinigt. Darüber hinaus existiert ein Bericht über sieben Weißspitzen-Riffhaie, die sich mit offenem Maul und gespreizten Kiemen innerhalb eines Schwarms von nichtreinigenden Flohkrebsen aus der Gruppe der Hyperiidea befanden; es wird angenommen, dass diese üblicherweise für Putzerorganismen eingenommene Haltung durch die Bewegungen der Kleinkrebse stimuliert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Wie die meisten Arten der Requiemhaie ist auch der Weißspitzen-Riffhai lebendgebärend (vivipar), wobei der Embryo nach dem Verbrauch des Dotters im Uterus eine Dottersack-Plazenta zu dem Muttertier ausbildet. Auf diese Weise versorgt das Muttertier den Embryo weiterhin mit Nahrung bis zum Ende der Tragzeit. Die Weibchen haben nur einen funktionstüchtigen Eierstock sowie paarig zwei Ausführgänge mit entsprechend zwei Uteri. Der Reproduktionszyklus läuft zweijährig ab. Bei der Paarung verfolgen bis zu fünf Männchen ein einzelnes Weibchen und beißen es in die Flossen und den Körper, um es festzuhalten. Wahrscheinlich werden die Männchen dabei durch ein Pheromon angelockt, das die Paarungsbereitschaft signalisiert. Jedes Männchen versucht, mit dem Maul die Brustflossen des Weibchens zu greifen und es in eine Paarungsposition zu manövrieren. Dabei kommt es dazu, dass ein Weibchen zugleich von zwei Männchen an jeweils einer Flosse festgehalten wird. Sobald ein Männchen das Weibchen gepackt hat, sinkt das Paar zum Meeresboden ab und das (oder die) Männchen dreht einen seiner Klaspern, die männlichen Paarungsorgane, nach vorn. Dabei füllt es den angrenzenden Wassersack mit Seewasser, um die Spermien in die weibliche Genitalöffnung spülen zu können. Das Männchen versucht nun, in Bauchkontakt mit dem Weibchen zu kommen; dieser wird häufig durch das Aufpressen des Weibchens auf den Meeresboden verhindert, wobei es sich um eine Form der Partnerwahl durch das Weibchen handeln könnte. Das Männchen hat nur eine begrenzte Zeit für die Kopulation, da es während der Zeit, in der es die Flosse des Weibchens im Maul behält, nicht atmen kann. Wenn das Weibchen der Paarung zustimmt, legen sich die Partner nebeneinander mit dem Kopf auf den Meeresboden und pressen ihre Körper gegeneinander, wobei die hintere Körperhälfte nach oben weist. Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von 10 bis 13 Monaten 1 bis 6 Junghaie zur Welt. Die Anzahl der Jungtiere ist dabei unabhängig von der Größe des Weibchens, und jedes Weibchen bringt im Laufe seines Lebens durchschnittlich 12 Junghaie zur Welt. Die Geburt der Junghaie erfolgt im Bereich von Französisch-Polynesien vom Mai bis August (Herbst bis Winter), am Eniwetok-Atoll im Juli (Sommer) und um Australien im Oktober (Sommer). Die Geburt erfolgt schwimmend, wobei sich das Weibchen stark verbiegt und dreht. Jedes Jungtier braucht nach Aquarienbeobachtungen weniger als eine Stunde für die Geburt. Die Junghaie sind 52 bis 60 Zentimeter lang und haben verglichen mit den ausgewachsenen Tieren relativ längere Schwanzflossen. Verglichen mit anderen Requiemhaien wächst diese Art nur sehr langsam. Die Neugeborenen wachsen etwa 16 Zentimeter im Jahr, während die geschlechtsreifen Tiere eine Wachstumsrate von 2 bis 4 Zentimeter pro Jahr haben. Die Tiere werden mit etwa 1,1 Metern nach etwa 8 bis 9 Jahren geschlechtsreif; dabei können regionale Unterschiede vorkommen, und es wurden bereits geschlechtsreife männliche Tiere mit 0,85 Meter Körperlänge von den Malediven dokumentiert. Im Great Barrier Reef bei Australien werden die Männchen bis 14 Jahre und die Weibchen bis 19 Jahre alt; das maximale Alter wird auf etwa 25 Jahre geschätzt. 2008 wurde ein Fall von potenzieller asexueller Fortpflanzung aus dem Nyiregyhaza Centre in Ungarn berichtet; ältere Berichte von potenzieller asexueller Fortpflanzung bei Haien beziehen sich auf den Schaufelnasen-Hammerhai (\"Sphyrna tiburo\"), den Kleinen Schwarzspitzenhai (\"Carcharhinus limbatus\") und den Weißgepunkteten Bambushai (\"Chiloscyllium plagiosum\").", "section_level": 2}, {"title": "Evolution und Systematik.", "content": "Die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Weißspitzen-Riffhais erfolgte 1837 als \"Carcharias obsess\" durch den deutschen Naturforscher Eduard Rüppell in dessen Buch „Fische des Rothen Meeres“. Im gleichen Jahr wurde die Art von Johannes Müller und Jakob Henle als einzige Art in die von ihnen beschriebene Gattung \"Triaenodon\" überstellt, deren Name sich von der dreizackartigen Zahnform des Hais ableitet (von griech., \"tríaina\" für „Dreizack“ und, \"odoús\" für „Zahn“). Da Rüppell keinen Holotypus festlegte, wurde 1960 ein 31 Zentimeter langes Exemplar, das vor Dschidda in Saudi-Arabien gefangen wurde, als Lectotyp bestimmt. Der ehemals in die Familie Triakidae eingeordnete Weißspitzen-Riffhai wird heute aufgrund anatomischer Merkmale von der überwiegenden Zahl der Autoren der Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae) zugeordnet. Zu den kennzeichnenden Merkmalen gehören hierbei die vollausgebildete Nickhaut, die sehr gut ausgebildete Grube vor der Schwanzflosse, der deutlich kleinere untere Schwanzflossenlobus sowie der Bau des Darms. Auf der Basis von morphologischen und molekularbiologischen Merkmalen bildet der Weißspitzen-Riffhai wahrscheinlich ein Taxon mit den Zitronenhaien (\"Negation\") und den Schlitzaugenhaien (\"Loxodon\"), die innerhalb der Requiemhaie zwischen den basalen Taxa der Tigerhaie (\"Galeocerdo\"), der Scharfnasenhaie (\"Rhizoprionodon\") und der Spatennasenhaie (\"Scoliodon\") und den weiter abgeleiteten Arten der Gattung \"Carcharhinus\" und den Hammerhaien (\"Sphyrna\") einzuordnen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis zum Menschen.", "content": "Weißspitzen-Riffhaie verhalten sich nur selten aggressiv gegenüber Menschen, obwohl es immer wieder vorkommt, dass sie sich Schwimmern nähern und sie beobachten. Gefahr droht am ehesten Speerfischern; zu Bissattacken kommt es mitunter, wenn Haie ihnen die Beute entwenden wollen. In einigen Gebieten haben die lokalen Haipopulationen gelernt, das Geräusch der Harpune oder eines heruntergelassenen Ankers mit Nahrung zu assoziieren und binnen Sekunden darauf zu reagieren. 2008 listete das International Shark Attack File zwei provozierte und drei unprovozierte Haiunfälle mit dieser Art. Weißspitzen-Riffhaie eignen sich aufgrund ihrer Ortstreue und ihrer Lernfähigkeit, sich von den Tauchern füttern zu lassen, sehr gut für touristische Zwecke. In der Mythologie Hawaiis führte die Ortstreue der Haie zu dem Glauben an die nā ʻaumākua, die Geister der Ahnen, die Tiergestalt annehmen und ihre Nachkommen beschützen. Der kommerzielle Haifang des Weißspitzen-Riffhais wird vor allem vor Pakistan, Indien, Sri Lanka und Madagaskar sowohl mittels Langleinen als auch mittels Schleppnetzen betrieben. Die Art wird zum Verzehr des Fleisches und der Leber gefangen, allerdings sind Berichte von Fischvergiftungen durch Ciguatera speziell durch die Leber, die hohe Konzentrationen der Giftstoffe enthalten kann, bekannt. In der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) wird der Weißspitzen-Riffhai als Art der Vorwarnliste (Near Threatened) eingestuft, da die Population wegen der unregulierten Fischerei in ihrem Verbreitungsgebiet in den letzten Jahrzehnten abnimmt. Aufgrund ihrer relativ geringen Reproduktion und ihrer limitierten Habitate wird die Art als empfindlich gegenüber einer Überfischung eingestuft. Im Great Barrier Reef nahmen die Populationen des Weißspitzen-Riffhais in Gebieten mit starkem Fischereidruck um 80 % gegenüber den Schutzgebieten ab. Darüber hinaus wurden in Gebieten, in denen Boote erlaubt, die Fischerei jedoch verboten ist, Rückgänge in vergleichbarer Höhe durch Wilderei festgestellt. Ohne einen verbesserten Schutz werden die Bestände demographischen Modellen entsprechend in den nächsten Jahren um weitere 6,6 bis 8,3 % zurückgehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Weißspitzen-Riffhai (\"Triaenodon obesus\") ist die einzige Art der Gattung \"Triaenodon\" innerhalb der Requiemhaie (Carcharhinidae). Es handelt sich um einen mittelgroßen Hai mit einer durchschnittlichen Körperlänge von etwa 1,50 Meter. Der Weißspitzen-Riffhai ist gekennzeichnet durch einen schlanken Körper mit einem breiten Kopf, charakteristisch sind zudem deutlich ausgebildete Hautlappen neben den Nasenlöchern, große ovale Augen mit vertikalen Pupillen sowie die namensgebende weiße Färbung der Spitzen der Rückenflossen und der Schwanzflosse. Dabei handelt es sich um einen der häufigsten Haie in den Korallenriffen des Indopazifik, mit einem Verbreitungsgebiet das westlich bis Südafrika und östlich bis an die Küste Zentralamerikas reicht. Er lebt vor allem in klarem Wasser nahe dem Meeresboden in Wassertiefen von 8 bis 40 Metern.", "tgt_summary": "灰三齿鲨(学名:),又译三齿鲨,又称白顶礁鲨(whitetip reef shark)、白头礁鲨(注意:勿与远洋白鳍鲨混淆),是真鲨科灰三齿鲨属的唯一成员。", "id": 2258842} {"src_title": "Hurts", "tgt_title": "傷痛樂團", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Im Juli 2009 war Hurts \"Band of the Day\" auf der Website der britischen Tageszeitung The Guardian. Zudem erreichten sie den vierten Platz bei der renommierten \"BBC Sound of 2010\"-Abstimmung.", "section_level": 1}, {"title": "2010–2011: \"Happiness\".", "content": "Anfang 2010 veröffentlichten sie ihre erste Single und spielten erste Konzerte. Ihren weltweit ersten Liveauftritt hatten Hurts bei der StyleNite am 22. Januar 2010 im Berliner Friedrichstadtpalast. Ihr Debütalbum \"Happiness\" erschien am 27. August 2010 in Deutschland. Darauf orientieren sich Hutchcraft und Anderson stark am Sound der 1980er Jahre und an ihren musikalischen Vorbildern Pet Shop Boys, Depeche Mode, Tears for Fears oder Frankie Goes to Hollywood. Die 1980er-Jahre und der prägende Sound dieser Dekade (Synthesizer, Drumcomputer, Maschinenbeats etc.) sind der wichtigste Bezugspunkt für die Musik von Hurts. Im deutschsprachigen Raum konnte die Band mit den Titeln \"Wonderful Life\" und \"Stay\" große Erfolge feiern. Besonders das erstgenannte Stück konnte sich lange in den Charts halten, darunter 13 Wochen in den deutschen Top 10, wovon es drei Wochen auf Platz 2 verbrachte. \"Stay\" fand Verwendung in dem deutschen Film Kokowääh, bei dem u. a. Til Schweiger mitspielte.", "section_level": 2}, {"title": "2012–2013: \"Exile\".", "content": "Anfang 2012 begannen sie an ihrem neuen Album zu arbeiten. Erstmals aufmerksam auf die neue Platte machte der Titel \"The Road\", der in einem zweiminütigen Promo-Video für das Album verwendet wurde. Seit Mitte Dezember 2012 ist er auf iTunes verfügbar. Ein weiterer Titel, \"Sandman\", wurde für einige Zeit auf der offiziellen Website zum Download bereitgestellt. Um dieselbe Zeit wurden auch das Album-Cover sowie der Titel bekannt gegeben. \"Miracle\" wurde am 11. Januar 2013 erstmals als Vorab-Single in einigen Ländern veröffentlicht. In Deutschland erschien im Februar 2013 vor der eigentlichen Veröffentlichung der \"Robots Don’t Sleep Remix\". Am 22. März 2013 erschien die Single auf dem deutschen Markt als Maxi-CD. Am 8. März 2013 erschien das Album \"Exile\", aus dem in den folgenden Monaten auch die Songs \"Blind\" und \"Somebody to Die For\" ausgekoppelt wurden. Alle drei Lieder erreichten die deutschen Charts. Auch die B-Seite von \"Somebody to Die For\", das Lied \"Ohne Dich\", das ein Cover des gleichnamigen Stücks von Selig ist, konnte in den Hitlisten landen. In Zusammenarbeit mit den House-Produzenten Calvin Harris und Alesso entstand das Lied \"Under Control\". Es orientiert sich weniger an Hurts’ Musikstil, als viel mehr am typischen Progressive House-Stil der beiden DJs. Anfang November 2013 feierte das Musikvideo seine Premiere. Während die Single in der Schweiz schon am 7. Oktober 2013 veröffentlicht wurde, erschien sie in Deutschland erst am 15. November 2013.", "section_level": 2}, {"title": "2015: \"Surrender\".", "content": "Das dritte Studioalbum \"Surrender\" wurde am 9. Oktober 2015 veröffentlicht. Als erste Vorab-Single erschien in Großbritannien am 28. Mai 2015 der Song \"Some Kind of Heaven\". Am 16. Juli wurde mit \"Rolling Stone\" der zweite Song und am 13. August mit \"Lights\" der dritte Song veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "2017: \"Desire\".", "content": "Am 29. September 2017 erschien das vierte Album \"Desire\".", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "In ihrem Plattenvertrag verlangten Theo Hutchcraft und Adam Anderson nach einem Kamm und einem Regenschirm. Hierfür gab es keinen bestimmten Grund, sie wollten lediglich herausfinden, ob sie diese auch bekommen würden. Die Plattenfirma willigte ein und sie bekamen einen Kamm und einen Regenschirm. Das Album \"Happiness\" wurde im Januar 2010 in einem stillgelegten Göteborger Radiosender aufgenommen und von Jonas Quant produziert. Im November 2010 wurde im Berliner Hotel „The Weinmeister“ ein nach ihren Vorstellungen eingerichtetes Zimmer „Hurts Chamber“ genannt. Für die Single \"Haifisch\" der NDH-Band Rammstein hat Hurts einen Remix beigesteuert, allerdings auch für die Band The Heartbreaks für die Single \"Jealous, Don’t You Know\", für das Album \"Falco 3 (25th Anniversary Edition)\" von Falco den Song \"Jeanny\" sowie für Lady Gagas Single \"Judas\". Ebenso haben sie 2011 einen Remix von Mylène Farmers \"Lonely Lisa\" produziert. Im Februar 2012 fertigten sie einen Remix des Songs \"Lied von den Vergessenen\" der Band Rosenstolz an. Im Februar 2013 coverten Hurts Bruno Mars’ Song \"Locked Out of Heaven\". Es folgte eine Coverversion des Titels \"Ohne dich\" der deutschen Band Selig, die im August 2013 als B-Seite ihrer Single \"Somebody to Die For\" veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bambi Echo Fonogram Awards MTV Movie Awards Germany Musikexpress Style Award Shockwaves NME Awards The Bizarre Awards Ultra-Music Awards Virgin Music Awards", "section_level": 1}], "src_summary": "Hurts sind eine britische Synthie-Pop-Band aus Manchester. Sie besteht aus Theo Hutchcraft (* 30. August 1986 in Richmond, North Yorkshire) und Adam Anderson (* 14. Mai 1984 in Manchester), die beide zuvor Mitglieder der Bands \"Daggers\" und \"Bureau\" waren.", "tgt_summary": "伤痛乐团(英语:Hurts)是一组来自英格兰曼彻斯特流行电音乐团,由歌手西奥·赫奇克拉夫特(Theo Hutchcraft)及电子乐手亚当·安德森(Adam Anderson)所组成的二人音乐组合。", "id": 1200680} {"src_title": "Arvid Järnefelt", "tgt_title": "阿尔维德·耶尔内费尔特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Järnefelt wurde als Sohn des russischen Generals und Gouverneurs August Alexander Järnefelt und Elisabeth Järnefelts (geborene \"Clodt von Jürgensburg\") geboren. Sein Bruder Armas wurde als Komponist bekannt, Eero als Maler, die Schwester Aino wurde die Ehefrau von Jean Sibelius. Järnefelt studierte in Leipzig Psychologie und nach der Graduierung an der Universität Helsinki von 1886 bis 1888 russische Sprache an der Universität Moskau. Ab 1890 war Järnefelt Richter, zunächst in Helsinki, später in Österbotten in Westfinnland. Unter dem Eindruck der Schriften Leo Tolstois gab er 1896 seine Laufbahn als Richter auf. Er kaufte und bewirtschaftete die Farm \"Rantala\" und erlernte auch das Schuhmacher- und Schmiedehandwerk. 1899 gehörte er zu den Gründern der Zeitschrift \"Päivälehti\" (später \"Helsingin Sanomat\"), zu deren Autoren auch der Schriftsteller Eino Leino gehörte. Eine Freundschaft verband Järnefelt auch mit Juhani Aho und dem Journalisten und späteren Minister Eero Erkko. Erste von Aleksis Kivi beeinflusste Kurzgeschichten veröffentlichte Järnefelt bereits 1883–84 in dem Magazin \"Valvoja\". Sein erster Roman \"Isänmaa\" erschien 1893, im Folgejahr das autobiographische Buch \"Heräämiseni\" (Mein Erwachen), in dem er seine Bekehrung zum Tolstoianismus darstellte. Eine Reise zu Tolstoi im Jahr 1899 beschrieb er in dem Bericht \"Päiväkirja matkaltani venäjälle\". 1907 erschien die Streitschrift \"Maa kuuluu kaikille!\" (Das Land gehört allen). Großen Erfolg hatten sein Schauspiel \"Tiitus\" und der Roman \"Onnelisset\", den er unter dem Pseudonym \"Hilja Kahila\" veröffentlichte. In dem Roman \"Greeta ja hänen herransa\" (1925) reflektierte er die russische Revolution und den finnischen Bürgerkrieg. Zwischen 1928 und 1930 erschien der große dreibändige autobiographische Roman \"Vanhempieni romaani\" (Roman meiner Eltern).", "section_level": 1}], "src_summary": "Arvid Järnefelt (Pseudonyme: \"Arvi Rauta\", \"Hilja Kahila\", * 16. November 1861 in Sankt Petersburg; † 27. Dezember 1932 in Helsinki) war ein finnischer Schriftsteller.", "tgt_summary": "阿尔维德·耶尔内费尔特(,1861年-11月16日-1932年-12月27日)是一位芬兰作家。他早期的职业是实习法官,在去世前的三十年里他也经营农场。政治理念上在学生时期他是一个芬兰民族主义者,但后来他转向托尔斯泰运动和基督教无政府主义。", "id": 3035136} {"src_title": "Chelsea Manning", "tgt_title": "切爾西·曼寧", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Manning wuchs in Crescent, einer kleinen City in Logan County, am äußersten Rand der Oklahoma City Metropolitan Area auf. Sie wurde als Junge geboren. Laut der älteren Schwester waren beide Eltern Alkoholiker, ein Psychiater der Navy attestierte Manning typische Gesichtsmerkmale des Fetalen Alkoholsyndroms. Aufgrund seiner Beschäftigung als IT-Manager war der Vater öfter auf mehrwöchigen Reisen, in diesen Zeiträumen waren die Kinder sich weitgehend selbst überlassen. Im Alter von acht Jahren lernte Manning von ihrem Vater, in C++ zu programmieren. Schnell eignete sie sich weiteres Wissen an und verbrachte einen guten Teil ihrer Freizeit vor dem Computer. Im Jahr 2000 ließen sich die Eltern scheiden, und Manning vertraute ihrer Mutter sowie einem Freund an, dass sie sich in einen Jungen verliebt habe. Die vermeintliche Homosexualität Mannings war in der Schule Ursache für Mobbing. Zwischen 2001 und 2005 lebte Manning mit der Mutter in Wales, anschließend kehrte sie in die USA zurück. Ab diesem Zeitpunkt liebte sie offen Männer (Androphilie) und hatte mehrere Lebensabschnittspartner. Nachdem sie ein begonnenes Studium abgebrochen und mehrmals die Arbeitsstelle gewechselt hatte, legte Mannings Vater ihr nahe, sich bei der United States Army zu bewerben, um Stabilität in ihr Leben zu bringen. Rückblickend gab Manning an, gehofft zu haben, der Armeedienst würde den Schmerz in ihrem Leben verschwinden lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Rolle in der US-Armee.", "content": "Manning trat im Oktober 2007 in die United States Army ein. Nach der Grundausbildung in Fort Leonard Wood, Missouri wurde Manning aufgrund ihrer IT-Fachkenntnisse in Fort Huachuca, Arizona zur Nachrichtendienstanalytikerin ausgebildet. In weiterer Folge war Manning in Fort Drum sowie von Mitte 2009 bis Mai 2010 auf dem vorgeschobenen Stützpunkt („Forward Operating Base“) \"Hammer\" etwa 60 Kilometer östlich von Bagdad stationiert. Aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Funktion als nachrichtendienstliche Analytikerin in einem Aufklärungs- und Abwehrbataillon erhielt sie die Freigabe für die Geheimhaltungsstufen \"„Top Secret/Sensitive Compartmented Information“\" und hatte sowohl in Fort Drum als auch in der FOB Hammer Zugang zu geheimen Informationen über das SIPRNet (ein Rechnernetz des Außen- und Verteidigungsministeriums der USA). Im Irak bestand Mannings Aufgabe darin, die über das SIPRNet übermittelten Informationen anderer Einheiten zu analysieren und daraus Lagebilder der Sicherheitslage zu erstellen, ihre Dienstzeiten waren ausschließlich nachts, daher schlief sie tagsüber und hatte kaum Kontakt zu anderen Soldaten. Während Manning in ihrem Privatleben offen Beziehungen zu Männern pflegte, musste sie diese innerhalb der Army geheim halten, um nicht mit der damals noch geltenden Regelung „Don’t ask, don’t tell“ in Konflikt zu kommen. In einem anonymen Interview für ein Internet-Nachrichtenportal erklärte sie, dass diese Regelung für sie das Schlimmste am Militär sei und sie deswegen ein Doppelleben führen müsse. Mannings Beziehung zu einem Studenten zerbrach im Herbst 2009 kurz vor ihrer Verlegung in den Irak. Im November 2009, einen Monat nach ihrer Ankunft im Irak, wandte sich Manning an einen Berater für Geschlechterfragen und gab an, dass sie sich als Frau fühle und daher vollständig in der weiblichen Geschlechtsrolle leben sowie geschlechtsangleichende Maßnahmen ergreifen wolle. Dem Therapeuten vertraute sie auch an, dass aufgrund einer ihrer militärischen Analysen ein Unschuldiger getötet worden sei.", "section_level": 2}, {"title": "Weitergabe vertraulicher Dokumente.", "content": "Manning war ihrer eigenen Aussage nach immer mehr darüber bestürzt, wie gering das öffentliche Bewusstsein über die Sinnlosigkeit dieses Krieges war. Sie begann, sich in Chatrooms der Plattform WikiLeaks einzuloggen und dort Unterhaltungen mitzuverfolgen. Am 5. Januar 2010 lud Manning 400.000 den Irakkrieg betreffende Dokumente aus der CIDNE-Datenbank herunter und brannte sie auf CDs. Drei Tage später tat sie das Gleiche mit 91.000 Dokumenten, die Afghanistan betrafen. Laut Mannings Aussage geschah dies vollkommen einsehbar für jeden anderen Soldaten. Mindestens eine der CDs beschriftete sie mit der Aufschrift „Lady Gaga“, um ihren Inhalt als Musik zu tarnen. Die CDs konnte Manning ohne Einschreiten anderer Soldaten aus der Sicherheitszone hinaus und wieder hinein transportieren. Von den CDs kopierte Manning die Daten auf die SD-Karte ihrer persönlichen Kamera, die sie Ende Januar 2010 auf einen zweiwöchigen Heimaturlaub in die USA mitnahm. Dort kontaktierte sie die \"Washington Post\" und die \"New York Times,\" doch erreichte sie nur eine uninteressierte Journalistin und einen Anrufbeantworter. Ein Besuch des Büros von \"Politico\" scheiterte laut Manning an schlechten Wetterbedingungen, weshalb sie kaum das Haus ihrer Tante habe verlassen können. Am 11. Februar kehrte Manning in den Irak zurück, ohne von Wikileaks eine Empfangsbestätigung erhalten zu haben. Rund um den 18. Februar 2010 las Manning ein Gespräch über die isländische Finanzkrise im Wikileaks-Chatroom. Sie recherchierte in den ihr zugänglichen Datenbanken und übermittelte mehrere diplomatische Depeschen, die die Untätigkeit der USA gegenüber Island betrafen, an Wikileaks. Innerhalb weniger Stunden wurden die Depeschen von der Plattform veröffentlicht. Im selben Zeitraum debattierten einige Analysten über ein Video, das in einem Ordner des Judge Advocate General’s Corps abgelegt war und den Beschuss und Tod irakischer Zivilisten und Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters durch einen amerikanischen Kampfhubschrauber am 12. Juli 2007 in Bagdad zeigte. Manning gab später an, sie habe das Video an Reuters übermitteln wollen, sei jedoch durch die Veröffentlichung der Island-Depeschen beeinflusst worden, weiteres Material an Wikileaks zu senden. Am 5. April 2010 wurden die von Wikileaks bearbeiteten Videoaufnahmen unter dem Titel \"Collateral Murder\" veröffentlicht. Zu den von Manning weitergegebenen Videos zählen möglicherweise auch Aufnahmen des Luftangriffes bei Garani am 4. Mai 2009 im Westen Afghanistans. Weiterhin finden sich in den Dokumenten 303 Fälle von Folter durch die Besatzungstruppen im Irak im Jahr 2010. Auch Informationen, die Ende November 2010 zu der Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch Wikileaks und im April 2011 zur Offenlegung von Informationen über das Gefangenenlager Guantanamo führten, gehen auf sie zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Verhaftung.", "content": "Am 26. Mai 2010 wurde Manning im Irak unter dem Verdacht verhaftet, militärische Videos und Dokumente kopiert und als Whistleblowerin der Website WikiLeaks zugespielt zu haben. Über die Hintergründe der Verhaftung gibt es unterschiedliche Darstellungen:", "section_level": 2}, {"title": "Haftbedingungen.", "content": "Manning wurde zunächst im \"Camp Arifjan\" in Kuwait inhaftiert und Ende Juli 2010 auf die Marine Corps Base Quantico verlegt. Dort war sie unter sehr scharfen Haftbedingungen in Einzelhaft, sie musste sich 23 Stunden am Tag in ihrer Zelle aufhalten und hatte keinerlei Zugang zu Nachrichten und aktuellen Informationen, Bettlaken oder Kissen wurden ihr verwehrt. Die Bedingungen entsprachen denen eines Supermax-Gefängnisses mit Isolationshaft, die zu psychischen, kognitiven und körperlichen Schäden führen können. Im März 2011 wurde über ihren Verteidiger David Coombs bekannt, dass Manning ohne Begründung die Kleidung abgenommen wurde und sie gezwungen worden sei, nachts sieben Stunden lang nackt in ihrer Zelle auszuharren und morgens nackt vor ihrer Zelle anzutreten. Brian Villiard, ein Sprecher des Gefängnispersonals, bestätigte den Vorfall unter Berufung auf die Gefängnisregeln. Eine schriftliche Beschwerde Mannings über die Haftbedingungen wurde sechs Monate später abgelehnt. Im April 2011 teilte das amerikanische Verteidigungsministerium mit, dass Manning in Hinblick auf einen kommenden Prozess psychiatrisch untersucht werden sollte und in das Militärgefängnis United States Disciplinary Barracks in Fort Leavenworth, Kansas verlegt werde. Dort verbesserten sich ihre Haftbedingungen, sie durfte Besuch empfangen und Kontakt zu anderen Gefangenen haben. Unterstützer Mannings kritisierten zunächst, sie sei nun noch weiter von ihrer Familie und ihrem Anwalt entfernt, zeigten sich dann jedoch zufrieden mit der Verlegung. Die psychologische Untersuchung ergab ihre Prozessfähigkeit. Im Verlauf der Gerichtsverhandlung in Fort Meade wurde Manning Anfang 2012 an einen unbekannten Ort in der Nähe von Fort Meade verlegt. Aufgrund der außergewöhnlich harten Haftbedingungen in Quantico wurde im Januar 2013 Mannings mögliche Haftstrafe um 112 Tage reduziert.", "section_level": 3}, {"title": "Öffentliche Reaktionen.", "content": "Ein Bericht des amerikanischen Journalisten Glenn Greenwald über Mannings Haftbedingungen fand im Dezember 2010 verschiedentlich Beachtung auch im deutschsprachigen Raum. Greenwald war für einen früheren Bericht über den Fall Manning im Oktober 2010 ein Preis für Online-Journalismus zugesprochen worden. Im selben Monat richteten Unterstützer Mannings eine Beschwerde wegen ihrer Haftbedingungen an Manfred Nowak, den Sonderberichterstatter über Folter der Vereinten Nationen. Dessen Büro gab an, der Beschwerde nachzugehen, während das amerikanische Verteidigungsministerium die Vorwürfe zurückwies. Nowaks Nachfolger Juan E. Méndez wurde mehrmals ein vertrauliches Treffen mit Manning verweigert, worüber er sich im Juli 2011 öffentlich beklagte. Später, im März 2012, kritisierte Méndez die Behandlung Mannings während ihrer achtmonatigen Haft in Quantico als „grausam, unmenschlich und demütigend“. Im Januar 2011 warf Amnesty International der US-Regierung „unmenschliche Behandlung von Bradley Manning“ vor, forderte die Lockerung der Haftbedingungen, die „die Verpflichtungen der USA, Häftlinge menschlich zu behandeln“, verletzten, verfasste einen offenen Brief an den amerikanischen Verteidigungsminister Robert Gates und bekräftigte die Forderungen zwei Monate später auch in einem offenen Brief an Präsident Barack Obama. Im April 2011 veröffentlichten die beiden renommierten Juristen Bruce Ackerman (Yale Law School) und Yochai Benkler (Harvard Law School) im The New York Review of Books einen weiteren offenen Brief an Barack Obama. In dem Schreiben bezeichneten sie Mannings Haftbedingungen als erniedrigend, unmenschlich, illegal und unmoralisch. Sie wiesen insbesondere auf das im 8. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten festgeschriebene Verbot einer grausamen und ungewöhnlichen Bestrafung und die im Fünften Verfassungszusatz fixierte Garantie gegen eine Bestrafung ohne vorausgegangenes Verfahren hin. Über 250 führende US-amerikanische Juristen und der deutsche Rechtswissenschaftler Ulrich K. Preuß unterzeichneten. Der Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des deutschen Bundestages wandte sich im selben Monat mit einem Brief an Barack Obama und bat darum, die Haftbedingungen Mannings zu überprüfen und eine „humane Unterbringung“ sicherzustellen. Vor dem Gefängnis in Quantico, in Montreal und international kam es zu Solidaritätskundgebungen mit Manning. Im Internet wurde von ihrer Familie und Freunden eine Website für Unterstützer gegründet. Spenden von Wikileaks zugunsten ihrer Verteidigung beliefen sich im Januar 2011 auf 15.000 Dollar, die Gesamtsumme betrug zu diesem Zeitpunkt über 100.000 Dollar. Friedensaktivisten, Michael Moore und der ehemalige CIA-Offizier Ray McGovern erklärten sich solidarisch mit Manning. Die Online-Kampagnenplattform Avaaz prangerte in einer E-Mail-Kampagne ihre Haftbedingungen an; über 500.000 Menschen unterzeichneten bis Mitte April 2011 eine Petition. In der amerikanischen Politik sorgte der Fall für Kontroversen: Im November 2011 unterzeichneten mehr als 60 Mitglieder des Europäischen Parlaments einen offenen Brief an die amerikanische Regierung, den Senat und das Repräsentantenhaus, in dem sie ihrer Besorgnis über Menschenrechtsverletzungen gegenüber Manning und die Möglichkeit der Verhängung der Todesstrafe Ausdruck verliehen. Sie appellierten, Juan E. Méndez nun eine Möglichkeit zu geben, Manning unter vertraulichen Bedingungen besuchen zu können und damit die Arbeit der Vereinten Nationen auf dem Gebiet der Menschenrechte nicht mehr zu untergraben.", "section_level": 3}, {"title": "Staatsbürgerschaft.", "content": "Neben der US-amerikanischen besitzt Manning auch die britische Staatsbürgerschaft, da ihre Mutter aus Wales stammt und ihr Vater US-amerikanischer Angehöriger der United States Navy war. Von Amnesty International wurde eine Positionierung der britischen Regierung zu ihren Haftbedingungen erwartet. Mit den Anfang März 2011 bekannt gewordenen neuen Anklagepunkten war die Gefahr der Verhängung der Todesstrafe gegen Manning nähergerückt, die in der Europäischen Union abgeschafft ist und abgelehnt wird. Die EU tritt für „die dauerhafte Abschaffung der Todesstrafe unter allen Umständen“ ein. Anfang April 2011 befasste sich das britische Unterhaus mit dem Fall und setzte ein offizielles Schreiben auf, das die britische Regierung zum stärkeren Engagement für Manning und die USA zu Bemühungen um humane Haftbedingungen auffordert. Der parlamentarische Staatssekretär im Außenministerium, Henry Bellingham, sagte zu, die britische Botschaft in Washington werde Mannings Haftsituation gegenüber dem US-Außenministerium zur Sprache bringen, und bestätigte die doppelte Staatsbürgerschaft Mannings.", "section_level": 2}, {"title": "Strafverfahren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vorverfahren.", "content": "Manning wurde zunächst nach den Artikeln 92 (Befehls- oder Regelverweigerung) und 134 (Generalklausel) des \"Uniform Code of Military Justice\" (UCMJ, dt.: „Einheitliches Gesetz der Militärgerichtsbarkeit“) angeklagt wegen Geheimnisverrats und unerlaubten Übertragens geheimer Informationen. Der konkrete Tatvorwurf lautete, geheime Daten auf ihren Rechner übertragen und eine nicht zugelassene Software einem geschützten Computersystem hinzugefügt zu haben sowie Informationen zur nationalen Verteidigung an eine nicht befugte Quelle vermittelt, übertragen und geliefert zu haben. Dafür drohten ihr bis zu 52 Jahre Gefängnis. Ein Pflichtanwalt übernahm ihre Verteidigung. Manning verweigerte die Aussage und kooperierte nicht mit der Anklage. Einem Bericht der britischen Tageszeitung \"The Independent\" zufolge erwog Eric Holder, der Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten, im Dezember 2010, Manning eine Form des Plea Bargaining anzubieten. Sollte Manning zugeben, von Julian Assange zu der ihr vorgeworfenen Tat angestiftet worden zu sein, könnten ihr im Gegenzug Hafterleichterungen oder ein geringeres Strafmaß zugesagt werden. Den amerikanischen Behörden wäre damit die juristische Verfolgung von Assange erleichtert worden, es war ihnen jedoch nicht möglich, eine direkte Verbindung zwischen Manning und Assange nachzuweisen. Assange seinerseits äußerte dazu, den Namen Mannings nicht gekannt zu haben, bevor dieser in den Medien auftauchte. Anfang März 2011 wurde Manning in weiteren 22 Punkten angeklagt. Unter anderem wurde ihr vorgeworfen, auf Rechnern des US-Militärs Software zum Data-Mining installiert zu haben, um sich die Beschaffung von Informationen zu erleichtern. Am schwersten wog der Vorwurf der „Kollaboration mit dem Feind“, da Manning hier die Todesstrafe drohte. Manning habe die Dokumente in dem Wissen an die Öffentlichkeit gebracht, dass Feinde der Vereinigten Staaten darauf Zugriff erhalten würden. Sie habe durch die Nennung der Namen von US-Informanten deren Leben gefährdet. Die Anklage sprach sich zwar nur für eine lebenslange Haftstrafe aus, eine Empfehlung, der ein Gericht in einem späteren Prozess jedoch nicht nachkommen muss. Im Vorfeld eines Verfahrens gegen Manning verhängte die US-Armee nach einer internen Untersuchung Disziplinarstrafen gegen fünfzehn Soldaten. Durch ihr Verhalten sei Manning in eine Position gebracht worden, in der sie Militärberichte und diplomatische Depeschen herunterladen und weitergeben konnte. Mindestens ein Unteroffizier wurde degradiert. Julian Assange versuchte mit der Begründung, er sei von dem Verfahren mitbetroffen, noch vor dem \"Article 32 Hearing\" mit Hilfe des Center for Constitutional Rights über seine Anwälte Zugriff auf die Prozessakten zu erlangen. Er scheiterte jedoch am 11. Januar 2012, als das höchste Berufungsgericht der amerikanischen Streitkräfte seinen Antrag ebenso wie die Vorinstanzen ablehnte. Am 16. Dezember 2011 begann unter scharfen, von manchen als „bizarr“ bezeichneten Sicherheitsvorkehrungen eine einwöchige, zunächst auf fünf Tage angesetzte Anhörung vor einem Militärgericht in Fort Meade. Sie sollte als \"Article 32 Hearing\" nach § 832. Art. 32 des \"Uniform Code of Military Justice\" klären, ob die vorliegenden Beweise gegen Manning für ein Strafverfahren ausreichen. Ihr Verteidiger David Coombs forderte im Vorfeld, entlastende Dokumente der US-amerikanischen Regierung in die Anhörung einzuführen, und plante den Aufruf von 48 zunächst namentlich nicht genannten Zeugen, was den terminlichen Rahmen gesprengt hätte. Für den Fall, es würden zu wenige von ihnen zugelassen, kündigte er die Veröffentlichung ihrer Namen an. Wie weitere 36 Personen wurden weder Barack Obama noch Hillary Clinton Coombs' Forderung gemäß als Zeugen zugelassen. Coombs wollte eine als Vorverurteilung aufzufassende Äußerung Obamas hinterfragen. Hillary Clinton hatte geäußert, die Veröffentlichung der Botschaftsdepeschen habe keine „signifikanten“ Auswirkungen auf die amerikanische Außenpolitik gehabt. Am ersten Verhandlungstag wurden im Wesentlichen die Anklagepunkte verlesen. Ein Antrag der Verteidigung, den zuständigen Militärrichter, Reserve-Oberstleutnant Paul Almanza, für befangen erklären zu lassen, scheiterte. Almanza arbeite, so Coombs, im Zivilleben für das Justizministerium, das sich mit der Verfolgung von Julian Assange befasse, und befinde sich daher in einem Interessenkonflikt. Vor der Militärbasis demonstrierten etwa 50 Personen, am folgenden Tag, Mannings Geburtstag, bis zu 200 und forderten einen Freispruch Mannings. Am zweiten Verhandlungstag wurde mit der, teilweise telefonischen, Befragung der Zeugen begonnen. Die Verteidigung thematisierte den seelischen Zustand Mannings zum Zeitpunkt ihres Einsatzes im Irak, was als Versuch interpretiert wurde, eine absehbare Bestrafung zu mindern und die US-Armee dafür zu kritisieren, dass sie Manning Zugriff zu geheimgehaltenen Dokumenten gestattet hatte. Die Aussage eines Angehörigen des U.S. Army Criminal Investigation Command erhärtete die Beweiskraft der von Adrian Lamo erstellten Chatmitschnitte; „korrespondierende Versionen“ dazu hätten sich auf Mannings Laptop gefunden. Am dritten Verhandlungstag verweigerten zwei der ehemaligen Vorgesetzten Mannings die Aussage, um sich nicht selbst zu belasten. Aussagen zur Sicherheitslage im irakischen Fort Hammer brachten Lücken in der Kontrolle der EDV-Aktivitäten ihrer Angehörigen zu Tage. Ein IT-Forensiker sagte aus, auf einem von Mannings Computern hätten sich Datenspuren und Dokumente gefunden, die sie in direkte Verbindung zur Veröffentlichung amerikanischer Botschaftsdepeschen brächten. Auch zwei Kopien des später unter dem Titel \"Collateral Murder\" veröffentlichten Videos und Dateien zu Insassen der Gefangenenlager Guantanamo seien gefunden worden. Im April 2011 hatte WikiLeaks derartige Dokumente veröffentlicht. Manning habe das Programm Wget verwendet, um die Dateien herunterzuladen. Am nächsten Tag der Anhörung wurden, teilweise nicht öffentlich und im Kreuzverhör, die Zeugenbefragungen zu von Manning hinterlassenen Datenspuren fortgesetzt und technische Details besprochen. Unter anderem fanden sich auf einem von Manning benutzten Computer in einer beschädigten Datei 10.000 weitere amerikanische Botschaftsdepeschen. Auf ihrem persönlichen Laptop waren Chatprotokolle gespeichert, die eine Verbindung zu Julian Assange als wahrscheinlich erscheinen ließen, und auf einer im Haus ihrer Tante gefundenen SD-Karte befand sich eine Datei, die als Botschaft an WikiLeaks gewertet wurde und Kritik an der asymmetrischen Kriegführung des 21. Jahrhunderts enthielt. Am 20. Dezember, dem fünften Tag der Anhörung, wurden eine ehemalige Vorgesetzte Mannings, Jirhleah Showman, sowie Adrian Lamo vernommen. Showman berichtete von aggressivem Verhalten Mannings bereits vor ihrer Versetzung in den Irak und ihren Zweifeln an ihrer psychischen Stabilität. Sie habe ihre Meinung, Manning sei eine Gefahr für sich selbst und andere, einem anderen Offizier berichtet, ohne dass dies jedoch Konsequenzen gehabt habe. Sie selbst sei von Manning im Irak tätlich angegriffen worden. Adrian Lamo betonte seine Unabhängigkeit von den Ermittlungsbehörden und bestätigte indirekt die Echtheit der Chatmitschnitte. Seine Erkrankung, das Asperger-Syndrom, habe ihn während der Zeit dieser Chats nicht behindert. Die ihm von Manning mitgeteilten Handlungen seien so empörend gewesen, dass er sich an die Ermittlungsbehörden gewandt habe. Chelsea Manning selbst verzichtete auf eine Aussage. Am folgenden Tag wurden die zwei letzten Zeugen vernommen und die Verhandlung nach nur einer Stunde Dauer vertagt. Am 22. Dezember wurde das Hearing mit den Schlussplädoyers beendet. Während Coombs das Vorgehen gegen Manning als „überzogen“ bezeichnete und erneut auf den früheren psychischen Zustand Mannings hinwies, der man keinen Zugang zu geheimen Dokumenten hätte geben sollen, betonte die Anklage die Last der Beweise gegen Manning und behauptete, diese habe Al-Qaida in die Hände gespielt. Am 3. Februar 2012 entschied der Kommandeur des Militärbezirks Washington, Generalmajor Michael Linnington, dem dies von Paul Almanza, dem Vorsitzenden des Hearings, empfohlen worden war, dass Manning vor ein Kriegsgericht gestellt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Anklageerhebung.", "content": "Am 23. Februar 2012 wurden Chelsea Manning auf dem Militärstützpunkt Fort Meade die 22 Anklagepunkte einschließlich desjenigen der „Kollaboration mit dem Feind“ verlesen. Obwohl hier die Todesstrafe in Frage kommt, verzichtete die Anklage darauf, diese zu fordern. Manning drohte damit eine lebenslange Haftstrafe. Manning äußerte sich nicht zu der Frage ihrer Schuld. Eine Einigung über den Prozessbeginn konnte hier nicht erzielt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Motion Hearings.", "content": "Die erste von mehreren Anhörungen (\"Motion Hearing\"), bei der Anträge von Anklage und Verteidigung verhandelt wurden, fand am 15. und 16. März 2012 statt. Sie hatte Anträge der Verteidigung, die die Jury, die Vernehmung von Entlastungszeugen und den Umgang mit Geheimmaterial betrafen, zum Inhalt. In der zweiten Anhörung dieser Art von 24. bis zum 26. April wurden Anträge der Verteidigung auf Einstellung des Verfahrens und auf Streichung des wesentlichen Anklagepunktes der „Kollaboration mit dem Feind“ abgelehnt. Als vorläufigen Termin für den Prozessbeginn legte das Gericht zunächst den 21. September fest. In einer weiteren Anhörung im Juni 2012 wurde erneut der Antrag der Verteidigung Mannings abgelehnt, zehn der 22 Anklagepunkte gegen die Soldatin fallenzulassen und das Verfahren einzustellen. Bei einer dreitägigen Anhörung Ende August wurde der Prozessbeginn auf den 4. Februar 2013 festgelegt, im Dezember weiter auf März 2013 verschoben. Im Februar 2013 war die Rede von Anfang Juni bis Anfang August. Mannings Verteidiger erreichten im Oktober 2012 das Recht zur Einsichtnahme in etwa 1300 E-Mails von für Manning in Quantico zuständigen Vollzugsbeamten. Sie wollten mit dem Material belegen, dass ihre Mandantin dort misshandelt wurde. Am 8. November 2012 bot Chelsea Manning an, gegen einen Strafnachlass die ihr zum Vorwurf gemachten Taten teilweise zu gestehen. Dies betraf die Weitergabe geheimer Informationen, nicht jedoch den Vorwurf der „Kollaboration mit dem Feind“. Sie bekannte sich damit in acht Punkten für schuldig. Der Militärrichterin Denise Lind zufolge könnte dies, wenn es vom Gericht angenommen werde, eine Absenkung des Strafmaßes auf eine Freiheitsstrafe von sechzehn Jahren bedeuten. Ende November ergriff Manning erstmals selbst das Wort. Sie beantwortete Fragen zu ihrer Untersuchungshaft in Quantico und schilderte harte Haftbedingungen, die sie in Todesangst versetzt hätten. Ein Zusammenbruch am 18. Januar 2011 sei die Folge gewesen. Sie beantragte, das Verfahren gegen sie einzustellen, da die Untersuchungshaft eine unrechtmäßige Bestrafung vor dem Prozessbeginn dargestellt hätte. Zwei Militärpsychiater erklärten, die Haftbedingungen seien nicht gerechtfertigt gewesen, diesbezügliche ärztliche Empfehlungen jedoch ignoriert worden.", "section_level": 4}, {"title": "Schuldbekenntnis.", "content": "Ende Februar 2013 bekannte sich Manning in 10 von 22 Anklagepunkten für schuldig und gestand unter anderem die Übergabe von Material an WikiLeaks. In der 35 Seiten langen Rede dazu wies sie klar von sich, eine Staatsfeindin zu sein, sie habe die Dokumente an Wikileaks gegeben, weil die US-Medien nicht reagierten.", "section_level": 4}, {"title": "Prozess und Urteil.", "content": "Der Prozess gegen Manning begann am 3. Juni 2013 vor einem Militärgericht in Fort George G. Meade. Am 30. Juli 2013 wurde Manning in 19 von 21 Anklagepunkten, neben militärischen Regelverstößen auch wegen „Diebstahls“ und fünf Fällen von „Spionage“, schuldig gesprochen. Ihr drohten maximal 90 Jahre Haft. Vom Anklagepunkt „Unterstützung des Feindes“ sprach sie das Gericht frei. Während der Findungsphase distanzierte sich Manning am 14. August mit einer Entschuldigung von ihrem vorherigen Standpunkt: Sie drückte ihre Hoffnung aus, die Chance auf einen produktiven Platz in der Gesellschaft zu erhalten. Am 19. August forderte die Anklage 60 Jahre Haft für Manning. Die Verteidigung plädierte auf höchstens 25 Jahre. Am 21. August 2013 wurde das Strafmaß auf 35 Jahre festgesetzt, zudem muss sie 100.000 US-$ Strafe zahlen. Nach frühestens zehn Jahren Haftzeit hätte eine vorzeitige Entlassung auf Bewährung erfolgen können. Die 1294 Tage Untersuchungshaft wurden sowohl auf die Gesamtstrafe als auch auf die Mindeststrafe angerechnet, sodass eine Entlassung frühestens Anfang 2020 hätte erfolgen können. Da der Prozess im Fort Meade geführt wurde, welches dem Militärdistrikt Washington zugeordnet ist, musste gemäß Uniform Code of Military Justice der kommandierende General des Militärdistrikts Washington, Generalmajor Jeffrey Buchanan, das Urteil prüfen und bestätigen. Die Bestätigung erfolgte, hierdurch erlangte es formale Gültigkeit. Manning wurde außerdem vom Private First Class zum Private E1 degradiert, aus der Armee unehrenhaft entlassen und verlor ihre Pensionsansprüche.", "section_level": 3}, {"title": "Berufung.", "content": "Schon vor Bekanntgabe des Strafmaßes hatte Manning ein Gnadengesuch an Buchanan schicken lassen. Nachdem dieses Mitte April 2014 abgelehnt worden war, blieben noch zwei nachgelagerte Instanzen, der Army Court of Criminal Appeals und zuletzt der United States Court of Appeals for the Armed Forces. Im Mai 2016 legte Manning gegen die Verurteilung Berufung ein. Im Berufungsschreiben ihrer Anwälte wurde die Verurteilung als „in hohem Maße ungerecht“ bezeichnet, zumal in der Geschichte der Vereinigten Staaten kein Whistleblower eine ähnlich harte Strafe erfahren hätte. Kurz vor Ende der Amtszeit Barack Obamas forderte die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG), dass dieser seinen „Feldzug gegen Whistleblower“ (so ROG) beendet und ihr die Haft erlässt.", "section_level": 3}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Manning Verteidiger Coombs gab nach der Urteilsverkündung dem \"Daily Beast\" ein Interview, in dem er Mannings Reaktion ausführlich beschreibt. Manning sei es gewesen, die versucht habe, Anteilnehmende aufzumuntern, sie betrachte auch die Verurteilung nur als Phase in ihrem Leben: Bürgerrechtsbewegungen Die ACLU kommentierte: Amnesty International erinnerte daran, dass Manning nicht nur schon drei Jahre in Untersuchungshaft verbracht habe, sondern auch elf Monate davon unter von UN-Sonderberichterstatter Juan E. Méndez als Folter erklärten Zuständen. Amnesty International forderte im Dezember 2013 in einer Petition die Begnadigung und sofortige Entlassung von Manning. Auf der Website Wikileaks schrieb Julian Assange unter anderem: \"Spiegel\"-Redakteur Veit Medick schrieb unter anderem:", "section_level": 3}, {"title": "Haftzeitverkürzung.", "content": "Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit begnadigte US-Präsident Barack Obama Chelsea Manning am 17. Januar 2017. Er verkürzte damit die Haftdauer von 35 Jahren auf knapp 7 Jahre. Am 17. Mai 2017 wurde sie aus der Haft entlassen, also sechs Jahre, elf Monate und drei Wochen nach ihrer Verhaftung im Mai 2010.", "section_level": 3}, {"title": "Haftentlassung.", "content": "Seit der Haftentlassung lebt Manning in Manhattan. Sie bleibt zunächst im Dienst der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, bis über die Berufung ihrer Anwälte gegen das Urteil des Militärgerichts entschieden ist. Solange erhält sie einen Sonderstatus ohne Tätigkeit, ohne Sold, aber mit Anspruch auf medizinische Versorgung, „moralische Fürsorge“ und Erholung durch das Militär. Sollte das Urteil bestätigt werden, droht ihr die unehrenhafte Entlassung und der Verlust ihrer Versorgungsansprüche. Die Freilassung Mannings wurde gleichermaßen von vielen an sie gerichteten Glückwünschen wie Hasskommentaren bis hin zu zahlreichen Morddrohungen kommentiert. Ihre Wohnung verlässt sie deshalb nur in Begleitung von Personenschützern. Im August 2017 veröffentlichte das Frauen- und Modemagazin \"Vogue\" online ein ausführliches Interview mit Manning über ihr Leben in der Kindheit und seit ihrer Haftentlassung. Fotos von Manning, aufgenommen von der Starfotografin Annie Leibovitz, erschienen in der Septemberausgabe 2017 der \"Vogue\". Der Dekan der Harvard Kennedy School zog im September 2017 das Angebot einer Gastprofessur an Manning zurück. Zuvor hatten CIA-Direktor Mike Pompeo und der ehemalige CIA-Vizedirektor Michael Morell Auftritte an der Universität abgesagt. Beide begründeten dies mit dem Angebot an Manning. Pompeo nannte sie eine „amerikanische Verräterin“. Morell sagte, er lege seine Gastprofessur in Harvard nieder; sein Gewissen verpflichte ihn, sich gegen jeden Versuch zu wenden, „Leaks“ von Geheimnissen zu rechtfertigen, die die nationale Sicherheit beträfen. Auch andere Personen aus Geheimdiensten und Militär beschwerten sich über das Angebot an Manning. Am 13. Januar 2018 gab Manning bekannt, 2018 im Bundesstaat Maryland als Kandidatin der Demokratischen Partei für den Senat der Vereinigten Staaten zu kandidieren.", "section_level": 2}, {"title": "Beugehaft.", "content": "Am 8. März 2019 ordnete ein Richter Mannings Beugehaft an, nachdem sie sich geweigert hatte, vor einer Grand Jury zu WikiLeaks auszusagen. Sie befand sich zunächst 28 Tage in Isolationshaft und danach im Truesdale Detention Center in Virginia. Nach insgesamt 62 Tagen Haft wurde sie entlassen. Am 16. Mai 2019, nach einer Woche in Freiheit, wurde sie wegen „Missachtung des Gerichts“ von Richter Anthony Trenga am United States District Court for the Eastern District of Virginia erneut aus dem gleichen Grund inhaftiert. Eine Geldstrafe von zunächst 500, nach 60 Tagen 1000 Dollar pro Tag sollte ihre Aussage zusätzlich erzwingen. Manning erklärte, sie würde eher verhungern, als ihre Überzeugung in diesem Punkt zu ändern. Sie wird von der Rechtsanwältin Moira Meltzer-Cohen vertreten. Im März 2020 unternahm sie einen Suizidversuch. Kurz darauf wurde sie auf Anordnung eines Gerichts aus der Beugehaft entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Folter durch US-Regierung.", "content": "Der hochrangige Vertreter der Vereinten Nationen, Nils Melzer, hat die US-Regierung beschuldigt, die Whistleblowerin zu foltern. In einem Brief an die US-Regierung schrieb er, dass die Inhaftierung von Frau Manning „alle Elemente von Folter oder anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Bestrafung erfüllt“. Das Schreiben wurde November verschickt, aber erst Ende Dezember 2019 öffentlich zugänglich gemacht. Im Schreiben kritisiert er auch die Unrechtmäßigkeit der Beugehaft.", "section_level": 2}, {"title": "Transidentität.", "content": "Am 22. August 2013 äußerte Manning in einer Erklärung namens \"The Next Stage of My Life,\" sich seit der Kindheit als Frau zu fühlen sowie künftig \"Chelsea E. Manning\" zu heißen und mit weiblichen Pronomen bezeichnet werden zu wollen. Manning gab außerdem bekannt, so bald wie möglich eine Hormonersatztherapie beginnen zu wollen. Die eigene Haftzeit musste Manning allerdings in Männeruniform gekleidet in einem Gefängnis für Männer verbringen; eine Hormonersatztherapie war dort nicht vorgesehen. Am 27. Januar 2014 beantragte Manning bei Gericht die Änderung ihres rechtlichen Namens. Nach einer für den 23. April 2014 angesetzten Anhörung wurde die Namensänderung rechtskräftig. Der gerichtliche Beschluss umfasste weiterhin die Anordnung, dass die bisherige Geburtsurkunde Mannings entsprechend ihrem neuen Namen rückwirkend geändert oder ersetzt werden musste. Eine Behandlung mit weiblichen Hormonen wurde im Februar 2015 genehmigt. Mannings Anwälte hatten im Laufe des Prozesses mehrfach die Transsexualität thematisiert. So gaben sie unter anderem an, Manning habe „ein weibliches Alter Ego namens Breanna Manning erstellt.“ Manning hatte unter dem Namen Breanna unter anderem ein Twitter-Konto angelegt. Im Chat mit Adrian Lamo sprach Manning über Unsicherheiten bezüglich der eigenen Geschlechtsidentität und gab an, sich nicht mit der Vorstellung abfinden zu können, dass Fotos der eigenen Person mit männlichem Aussehen („as a boy“) in der gesamten Weltpresse dominieren würden. Gelegentlich, aber nicht durchgängig, wurde der Name Breanna auch im Kreis von Mannings Unterstützern benutzt. Die Mehrheit der Mitglieder des Unterstützernetzwerks bezeichnete Manning zunächst weiterhin als Bradley und benutzte männliche Pronomen, ebenso wie die überwiegende Mehrheit der Presse und die offiziellen Schriftstücke vor Gericht. Am 22. August 2013 gab das \"Bradley Manning Support Network\" via Twitter bekannt, seine Materialien und Auftritte in den sozialen Medien anzupassen, um den Wünschen Mannings, zukünftig Chelsea genannt zu werden, zu entsprechen. Manning selber dankte in einer Erklärung gegenüber dem \"Guardian\" allen, „die es nunmehr vermeiden, mir das falsche Geschlecht zuzuschreiben, und dazu übergegangen sind, meinen neuen Namen und weibliche Pronomen zu verwenden“. Manning erwirkte im September 2016 mit einem fünftägigen Hungerstreik die Bewilligung einer geschlechtsangleichenden Operation beim sie inhaftierenden amerikanischen Militär.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Manning gehörte 2011, 2012 und 2013 zu den für den Friedensnobelpreis nominierten Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Film, Theater, Musik, Literatur.", "content": "2013 drehte Regisseur Alex Gibney den Dokumentarfilm \"\", der die Entstehung von WikiLeaks mit Mannings Lebensgeschichte verknüpft. Manning selbst gab für die Entstehung des Films keine Interviews. Der britische Dramatiker Tim Price schrieb 2012 über Mannings Leben das Theaterstück \"The Radicalisation of Bradley Manning\". Es wurde im Rahmen des Edinburgh Festival 2013 mit dem erstmals in der Kategorie \"Drama\" vergebenen James Tait Black Memorial Prize ausgezeichnet. Die deutschsprachige Erstaufführung fand im Oktober 2014 am Theater und Orchester Heidelberg unter der Regie von Caro Thum statt. Die österreichische Erstaufführung folgte im Landestheater Niederösterreich im Februar 2015 unter der Regie von Daniela Kranz. Die Musikgruppe Flobots veröffentlichte einen gleichnamigen Song \"Bradley Manning\". Graham Nash thematisiert die Haftbedingungen Mannings in seinem Lied \"Almost Gone\". Der Schriftsteller Francis Nenik schrieb ein Prosastück, in dem er die Ankläger Mannings auftreten lässt. Der Künstler und WikiLeaks-Aktivist Clark Stoeckley hat eine Graphic Novel mit dem Titel \"The United States vs. Private Chelsea Manning\" mit seinen (Auf-)Zeichnungen aus dem Gerichtssaal veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "→ zum Beginn der Einzelnachweise", "section_level": 1}], "src_summary": "Chelsea Elizabeth Manning (* 17. Dezember 1987, vor der rückwirkenden Änderung ihrer Geburtsurkunde als Bradley Edward Manning, in Oklahoma City) ist eine US-amerikanische Whistleblowerin. Sie war Angehörige der US-Streitkräfte und als IT-Spezialistin tätig. Manning wurde im Mai 2010 unter dem Verdacht verhaftet, Videos und Dokumente kopiert und der Website WikiLeaks zugespielt zu haben. In dem daraus resultierenden Verfahren wurde in insgesamt 21 Punkten Anklage erhoben. Nach einem Teilgeständnis erging Ende Juli 2013 ein Urteil, durch das ein Schuldspruch in 19 Punkten erfolgte. Das verhängte Strafmaß betrug 35 Jahre Freiheitsstrafe, doch erließ US-Präsident Barack Obama am 17. Januar 2017 Manning einen Großteil der Strafe. Am 17. Mai 2017 wurde sie freigelassen. Am 8. März 2019 wurde sie wieder inhaftiert, bis sie im März 2020 aus der Beugehaft entlassen wurde.", "tgt_summary": "切尔西·伊丽沙白·曼宁(英语:Chelsea Elizabeth Manning,1987年-12月17日),本名布拉德利·爱德华·曼宁(英语:Bradley Edward Manning),生于美国奥克拉荷马州,曾为美国陆军上等兵,于2010年时因涉嫌将美国政府的机密文件外泄给维基解密网站而遭美国政府逮捕,判刑35年。", "id": 422214} {"src_title": "Nier (Computerspiel)", "tgt_title": "尼爾 (遊戲)", "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Der Spieler steuert den Charakter \"Nier\" durch eine weitestgehend offene Spielwelt. Der Spieler kann verschiedene Nahkampfwaffen und Magiefertigkeiten benutzen, um sich gegen die in der Spielwelt vorkommenden Gegner zu behaupten. Im Laufe des Spiels kann man diese Fähigkeiten ausbauen und verbessern. Die Kämpfe sind sehr actionlastig und laufen in Echtzeit direkt in der Spielwelt ab, ohne dass ein separater Kampfbildschirm (wie z. B. bei Final Fantasy) eingeblendet wird. Die Geschichte von Nier erfährt – nicht zuletzt durch die vier möglichen „Enden“ A, B, C und D – etliche Wendungen und wartet nach jedem größeren Handlungsfortschritt mit neuen Enthüllungen auf. Auf der Website des Spiels wurden zwischenzeitlich drei kostenlose Comics von DC veröffentlicht, die etwas Licht in die Vorgeschichte von Nier bringen und so etliche Fragen aufklären.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Das Spiel spielt im Jahre 2049 in einer zerstörten und verschneiten Stadt. \"Nier\" und seine kranke Schwester \"Yonah\" werden von bösartigen Kreaturen, die Schatten, heimgesucht. Um seine Schwester zu beschützen, verkauft er seine Seele an ein magisches Buch welches die Schatten bekämpfen kann. An dieser Stelle macht das Spiel einen Sprung und zeigt einige Jahre später, dass \"Nier\" immer noch auf der Suche nach einem Heilmittel ist. Er versucht in die Stadt \"Aerie\" zu kommen, in der Hoffnung, starke Schatten zu töten und so seiner Schwester zu helfen. Dort lernt er \"Kainé\" kennen, welche ihn dann bei seiner Mission unterstützt. Auch im weiteren Verlauf des Spiels ist es schwierig für \"Nier\" ein Heilmittel zu finden und er erlebt immer wieder Rückschläge. Bei dem Versuch, einen Schrein zu öffnen, indem sich ein wertvoller Schlüssel befinden soll, wird \"Kainé\" versteinert und \"Nier\" sprengt aus Versehen die ganze Stadt in die Luft. In der Stadt der Schatten werden sie schließlich fündig, welche Ursache die rätselhafte Krankheit hat. Die Schatten werden von ihren ursprünglichen Körpern getrennt. Von diesen Körpern geht die Krankheit aus. Am Ende fügt der Schattenlord \"Yonah\" Seele wieder in ihren Körper und sie wird wieder menschlich. Es gibt verschiedene Enden in dem Spiel: Zuerst endet das Spiel, indem \"Nier\" und \"Yonah\" in einem Feld sitzen. Wenn der Spieler den letzten Abschnitt erneut spielt, kommt das zweite Ende zum Vorschein, wo man den Schattenlord sieht und die wahre Gestalt von \"Yonah\". Sobald der Spieler Ende eins und zwei erlebt hat und alle Waffen in dem Spiel gesammelt wurden, kommt das dritte Ende, wo \"Kainé\" die Kontrolle verliert und der Spieler entscheiden kann ob er sich selbst opfert, damit sie leben kann.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "Die japanischen Sprecher gelten nur für \"Replicant\", in \"Gestalt\" werden auch in der japanischen Fassung die Englischen verwendet. (Sprecher: Kōji Yusa) Der Hauptcharakter des Spiels. Er ist ein erwachsener Mann (in \"Gestalt\") bzw. ein Jugendlicher (in \"Replicant\"). Seine Tochter (\"in Gestalt\") bzw. seine kleine Schwester (in \"Replicant\") Yonah wurde von einer mysteriösen Krankheit namens „Runenpest“ befallen, weswegen sich Nier einzig der Suche nach einem Heilmittel verschrieben hat. (Sprecher: Atsuko Tanaka) Eine junge Frau mit rätselhaftem Hintergrund, welcher in den Spielvarianten für die Enden B, C und D aufgedeckt wird. Sie trifft recht früh auf \"Nier\" und begleitet ihn fortan. Aufmerksamkeit erlangte dieser Charakter besonders dadurch, dass man ihn als Hermaphrodit (Futanari) vorstellte und durch die Ausdrucksweise, die zum Großteil aus Kraftausdrücken besteht. (Sprecher: Shinnosuke Ikehata) \"Grimoire Weiss\" ist ein schwebendes magisches Buch, das im frühen Spielverlauf von \"Nier\" gefunden wird. Fortan dient es ihm unter anderem als Inventar und Logbuch und ermöglicht es Nier, Magie einzusetzen und Waffen zu verbessern. Weiss fällt primär durch seine arrogante Grundhaltung auf, welche immer wieder für amüsante Situationen sorgt. (Sprecher: Mai Kadowaki) Ein Junge, der erst später im Spiel zu der Gruppe um \"Nier\" stößt. Emil ist dahingehend verflucht, dass er alles, was er ansieht, in Stein verwandelt. Aus diesem Grund trägt er seit er denken kann eine Augenbinde und wird von einem Butler (\"Sebastian\") in einer Villa versorgt. Eine Erklärung für diesen Fluch liefert das Spiel relativ schnell nach der ersten Begegnung mit Emil, welcher anschließend eine Verwandlung durchmacht, die Gruppe aber weiterhin begleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Insgesamt erhielt Nier eher mäßige Bewertungen. So erreichte das Spiel bei den Lesern von Spieletipps eine Wertung von 81, während es von den meisten Fachzeitschriften eher durchschnittlich gewertet wird und beispielsweise bei 4Players nur 70 Punkte von 100 erreichte. Bemängelt wurden in Fachkreisen unter anderem die „wie ein PS2-Titel in HD-Grafik“ (GamePro) aussehende Grafik und die damit verbunden oft leblose Spielwelt. Positiv hervorgehoben werden auf der anderen Seite jedoch die spannend erzählte Geschichte des Spiels und das kreative Design der Waffen und des Kampfsystems. Von \"Eurogamer\" wurde zudem der schwarze Humor des Spiels gelobt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nier ist ein Action-Rollenspiel, das von Cavia entwickelt und von Square Enix im April 2010 für Xbox 360 und PlayStation 3 veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": "是一款由Cavia开发,Square Enix发行的动作角色扮演游戏,是《誓血龙骑士》的外传游戏。于2010年4月在日本、澳大利亚、北美和欧洲地区发行。日本同时发行了两种版本,分别为PlayStation 3版的与Xbox 360版的,两版本的差异在于主要角色间设定的亲属关系有所不同。而澳大利亚、北美和欧洲地区只发行了日版《型态》的英语版,故简化以命名。两种版本都没有推出中文版。原本组合两种版本的合辑预定于PlayStation Vita上推出,但于2011年3月取消,因官方打算优先开发《勇者斗恶龙X 觉醒的五种族 Online》。", "id": 1449526} {"src_title": "Pythagoreischer Becher", "tgt_title": "九龍杯", "src_document": [{"title": "Form und Funktion.", "content": "Ein pythagoreischer Becher sieht aus wie ein normales Trinkgefäß, außer dass das Gefäß eine Mittelsäule besitzt. Diese sitzt direkt über dem Schaft und über dem Loch am Fuße des Schaftes. Ein kleines offenes Röhrchen läuft von diesem Loch fast bis in die Spitze der Mittelsäule, wo sich eine offene Kammer befindet. Diese Kammer ist verbunden mit einem zweiten Röhrchen, das zum Boden der Mittelsäule führt, wo eine Öffnung in der Säule den Inhalt des Bechers einlässt. Wenn der Becher gefüllt wird, steigt die Flüssigkeit durch das zweite Röhrchen hoch bis in die Kammer in der Spitze der Mittelsäule, gemäß Pascals Prinzip der kommunizierenden Röhren. So lange die Flüssigkeit nicht höher als das Niveau dieser Kammer steigt, funktioniert der Becher normal. Sobald man noch mehr eingießt, ergießt sich der gesamte Inhalt des Bechers durch das erste Röhrchen und läuft unten nach dem Saugheberprinzip aus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Legende nach wurde Pythagoras' Erfindung bei den Bauarbeiten an der Wasserversorgung der Insel Samos eingesetzt, die er geplant hatte und deren Ausführung er betreute. Er sorgte sich um den großen Weinkonsum der Arbeiter. Auf der Insel Samos wird der Becher als \"Díkea Koúpa\" (Δίκαια Κούπα του Πυθαγόρα) bezeichnet und auch als Andenken verkauft. Heron von Alexandria (60 v. Chr.) beschreibt in seiner Abhandlung Pneumatika den Becher als Tantalos-Becher, in Anlehnung an die Figur der griechischen Mythologie. Tantalos wurde von den Göttern bestraft und musste ewigen Durst inmitten von greifbar nahem Wasser (und ewigen Hunger) erleiden. Heutzutage werden Versionen des Bechers in Spielzeuggeschäften als Scherzartikel verkauft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Pythagoreische Becher (auch als Becher der Gerechtigkeit bekannt) ist ein Trinkgefäß, welches seinen Benutzer dazu zwingt, nur die übliche Menge einzuschenken. Dank seiner Pythagoras von Samos zugeschriebenen Konstruktion erlaubt der Becher seinem Benutzer, ihn bis zu einer bestimmten Höhe zu füllen. Wenn der Benutzer den Becher nur bis zu dieser Höhe befüllt, kann er sein Getränk in Ruhe genießen. Schüttet er noch mehr ein, dann läuft der gesamte Inhalt des Bechers unten aus. Mit diesem Becher, heißt es, wollte Pythagoras gierige Menschen Bescheidenheit lehren.", "tgt_summary": "九龙杯亦名公道杯或戒贪杯,欧洲同类发明称为毕达哥拉斯杯,为一种杯,西方世界称由毕达哥拉斯发明,中国传说由明朝工匠所制作。用九龙杯饮酒之时,只要不斟满,则与常杯无异。若斟得太满,则酒会从底孔完全流光。", "id": 2659683} {"src_title": "Emirat Afghanistan", "tgt_title": "阿富汗酋长国", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits wenige Jahre nach der Gründung des Emirates kollidierten 1837 die russischen und britischen Interessen im Konflikt zwischen Mohammed Schah von Iran und Emir Dost Mohammed, was zum Ersten Anglo-Afghanischen Krieg von 1839 bis 1842 führte. Während des Krieges besetzte Großbritannien das Land und versuchte, die Annäherung Afghanistans an Russland zu verhindern und die russische Expansion einzudämmen. Der Krieg endete zwar mit einem vorläufigen Sieg Großbritanniens, das sich jedoch anschließend zurückzog, sodass Dost Mohammed wieder an die Macht kam. Nach dem Tod von Dost Mohammed 1863 folgte ihm dessen Sohn Schir Ali, der jedoch bereits nach drei Jahren von seinem älteren Bruder Mohammed Afzal Khan gestürzt wurde. 1878 wurde dieser jedoch wieder von Schir Ali verdrängt, der sich 1878 erneut an Russland wandte, was zu neuen Konflikten mit Großbritannien führte. Daraufhin marschierten die Briten am 21. November in Afghanistan ein und zwangen Schir Ali zur Flucht nach Russland; er starb jedoch bereits 1879 in Masar-e Scharif. Sein Nachfolger Mohammed Yakub Khan suchte Friedenslösungen mit Russland und gab diesem mehr Mitspracherechte in Afghanistans Außenpolitik. Als der britische Gesandte Louis Cavagnari in Kabul ermordet wurde, setzten die Briten 1880 Abdur Rahman Khan als Emir ein, schlossen Frieden und zogen sich 1881 wieder aus Afghanistan zurück. 1893 zwangen die Briten Afghanistan, der Durand-Linie zuzustimmen, die noch heute mitten durch das Siedlungsgebiet der Paschtunen verläuft und etwa ein Drittel von Afghanistan an Britisch-Indien angliederte. Der nach dem Krieg an die Macht gelangte Emir Abdur Rahman Khan reformierte das Land, stärkte die Zentralgewalt und schlug zahlreiche Aufstände nieder. Nach seinem Tod 1901 folgte ihm sein Sohn Habibullah Khan als Emir und führte die Reformen fort. Habibullah Khan suchte die Versöhnung mit Großbritannien, mit dem er 1905 einen Friedensvertrag schloss, und mit Russland, das sich wegen der Niederlage im Russisch-Japanischen Krieg aus Afghanistan zurückziehen musste. Im Ersten Weltkrieg blieb Afghanistan trotz deutscher und osmanischer Bemühungen neutral (Niedermayer-Hentig-Expedition). 1919 wurde Habibullah Khan von politischen Gegnern ermordet. Habibullah Khans Sohn Amanullah Khan putschte 1919 gegen den rechtmäßigen Thronfolger Nasrullah Khan und wurde Emir Afghanistans. Kurz darauf brach der dritte Anglo-Afghanische Krieg aus, der 1919 durch den Frieden von Rawalpindi beendet wurde, in dem Großbritannien die Unabhängigkeit Afghanistans erstmals anerkannte. Amanullah Khan begann mit der Modernisierung des Landes. Er ließ sich 1926 zum Padschah (König) Afghanistans krönen und gründete damit das Königreich Afghanistan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Emirat Afghanistan ( – \"Imārat-i Afġānistān\") war ein Emirat zwischen Zentralasien und Südasien, das von 1823 bis 1926 auf dem Gebiet der heutigen Islamischen Republik Afghanistan und Islamischen Republik Pakistan bestand. Das Emirat entstand aus dem Durrani-Reich, als sich Dost Mohammed, der Begründer der Baraksai-Dynastie, in Kabul durchsetzte. Die Geschichte des Emirates war vom Great Game zwischen dem Russischen Reich und dem Vereinigten Königreich um die Vorherrschaft in Zentralasien geprägt.", "tgt_summary": "阿富汗酋长国(普什图语:,),是位于中亚和南亚交界处的一个酋长国,其领土今属阿富汗。", "id": 1798620} {"src_title": "Kamikaze Girls", "tgt_title": "下妻物語", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Erzählt wird die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen der brav wirkenden Momoko Ryūgasaki, gespielt von Kyōko Fukada, und der Draufgängerin Ichigo Shirayuri (Anna Tsuchiya). Die Geschichte spielt in der Kleinstadt Shimotsuma, Ibaraki und wird damit eröffnet, dass die siebzehnjährige Oberstufenschülerin Momoko in einem Rüschen verzierten Kleid im Lolita-Look auf einem Moped mit einem Kleinlaster zusammenstößt und durch die Luft geschleudert wird. In diesen Momenten wird das Leben Momokos Revue passiert: Momoko wäre am liebsten im Rokoko-Zeitalter in Frankreich geboren und lebt tief in ihrer kindlichen Phantasiewelt aus Rüschen und rosa. Ihre Mode ist ihr in ihrem Leben genug, sie hängt emotional nicht an ihrer Umwelt. Diese besteht aus dem Leben mit ihrer senilen Großmutter im Provinzstädtchen Shimotsuma, nachdem ihr Vater, ein Kleinstadtgangster und ehemaliger Yakuza, sein Geld mit Kleidungsplagiaten mit den Logos von Versace und Universal Studios verdiente und vor einer Anklage fliehen musste. Ihr Motto ist, dass man allein durchs Leben schreiten müsse, und das sieht vor allem einen rosa Wust aus Rüschen und Schleifen, aber keine animierten Objekte vor. Ichigo, die sich selbst den nicht so kindlich klingenden Namen \"Ichiko\" gegeben hat, gehört einer Mädchen-Motorradgang (Bōsōzoku) an, die immer wieder durch Schlägereien in der Öffentlichkeit auffällt. Mit betont coolem und männlichen Gehabe streift sie sich Respekt verschaffend mit ihrem rosa Motorrad durch die Gegend. Als Momoko beginnt, die gefälschte Kleidung ihres Vaters im Internet zu verkaufen, kreuzen sich die Wege der beiden asozialen Mädchen. Von da an besucht Ichigo Momokos Haus fast täglich, um neue Kleidung für sich und die Gang zu kaufen. Erst eine ungewöhnliche Reise nach Tokio, auf der die eine den Laden ihrer Lieblingsmarke besuchen und die andere eine legendäre Stickerin für Gangsterbraut-Mäntel finden will, bringt die beiden Mädchen einander näher. Weil die Stickerin nicht gefunden werden kann, bietet Momoko zu ihrer eigenen Überraschung zum ersten Mal in ihrem Leben jemand anderem eine Gefälligkeit an und stickt Ichigo den gewünschten Schriftzug auf den Mantel. Als die Motorradgang erfährt, dass Ichigo die Aktivitäten der Gang zugunsten Momokos vernachlässigt, verbannen die Mitglieder das Mädchen aus ihrer Gemeinschaft indem sie ihr rituell eine Herausforderung zukommen lassen, um sie zu züchtigen. In einer wahnsinnigen Aktion rettet Momoko ihre Freundin im letzten Moment aus dieser Situation und die beiden ziehen davon. Das Leben der beiden scheint nur noch Positives bereitzuhalten: Der Chef-Designer von Momokos liebster Modekette, \"Baby, the Stars Shine Bright\", ist von ihrer Stickkunst begeistert und bietet der Oberschülerin einen Nebenjob an. Ichigo avanciert zum gefragten Model für Plakate, obwohl sie Lolita-Mode hasst. Doch beide sind skeptisch gegenüber dieser rasanten Entwicklung, so dass beide ihre Jobs schmeißen und beschließen, weiter zu sehen, was das Leben ihnen bieten kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kamikaze Girls (jap., \"Shimotsuma Monogatari\", dt. „Shimotsuma-Geschichte“) ist eine 2002 von Tetsuya Nakashima gedrehte japanische Komödie, die auf dem gleichnamigen Roman von Novala Takemoto basiert. Die Premiere erfolgte 2004. In den USA erschien 2006 die DVD mit original japanischer Tonspur und englischen Untertiteln erstmals unter dem Namen \"Kamikaze Girls\". Die japanische Fassung enthält als Bonusmaterial unter anderem Interviews mit den Hauptdarstellern. Im Jahr 2010 erschien unter \"Third Window Films\" in Großbritannien eine neue mit englischen Untertiteln versehene Fassung, die das Bonusmaterial ebenfalls enthält.", "tgt_summary": "《下妻物语》(、英语:\"Kamikaze Girls\")是日本作家岳本野蔷薇()于2002年9月出版的小说,2004年改编为同名电影,由中岛哲也执导、深田恭子与土屋安娜主演。", "id": 309223} {"src_title": "Weißbauch-Bronzemännchen", "tgt_title": "白胸文鸟", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Weißbauch-Bronzemännchen erreicht eine Körperlänge von elf Zentimetern. Es besteht kein Sexualdimorphismus. Der Vorderkopf, die Kehle und der Vorderhals sind je nach Unterart schwärzlichbraun bis schwarz gefärbt. Der Rücken ist dunkelbraun, wobei einige Unterarten weiße Schaftstriche aufweisen. Die Flügeldecken und die Armschwingen sind dunkelbraun. Die Oberschwanzdecken sind dunkler als der Rücken. Die schwarzbraunen Handschwingen sind hellbraun gesäumt, die ebenfalls schwarzbraunen Schwanzfedern haben dagegen gelbliche Außensäume. Die Vorderbrust und Körperseiten variieren je nach Unterart zwischen einem fahleren oder einem dunkleren Schokoladebraun. Die Körperunterseite ist in der Mitte weiß. Das Auge ist braun, der Oberschnabel ist dunkel bleigrau während der Unterschnabel etwas aufgehellt ist. Die Füße und die Läufe sind bleigrau. Jungvögel sind auf der Körperoberseite etwas heller braun als adulte Vögel. Sie weisen undeutlichere Schaftstriche auf. Die Körperunterseite ist bräunlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensweise.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Weißbauch-Bronzemännchen erstreckt sich von Malaysia bis in die Region von Tavoy (Myanmar) und dem Süden von Thailand. Die Art kommt außerdem auf Sumatra, Borneo und den Philippinen vor. Auf Java ist die Art sehr selten. Bei der dort vorkommenden Population könnte es sich um Gefangenschaftsflüchtlinge handeln. Der Lebensraum dieser Prachtfinkenart sind Waldränder und Waldlichtungen. Die Art hat sich außerdem menschlichen Siedlungsraum erschlossen und kommt auch in Gärten, auf Gehöften und in Reisfeldern vor. Sie werden meist paarweise und in kleinen Gruppen, vermutlich Familienverbänden, beobachtet. Sie nisten allerdings häufig in Kolonien. Die Nahrung besteht überwiegend aus Grassamen. Daneben fressen sie außerdem halbreifen und reifen Reis. Aus diesem Grund wird das Weißbauch-Bronzemännchen in einigen Regionen als landwirtschaftlicher Schädling eingeordnet. Das rundliche Nest wird bevorzugt im dichten Buschwerk angelegt. Das Gelege besteht aus drei bis vier Eiern. Die Brutzeit beträgt zwischen zehn und dreizehn Tagen.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung.", "content": "Weißbauch-Bronzemännchen werden nur sehr selten im Vogelhandel angeboten. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass die Art gelegentlich mit dem Spitzschwanz-Bronzemännchen verwechselt wird. Weißbauch-Bronzemännchen werden in Europa zwar nachgezüchtet, allerdings kommt es wegen der geringen Zahl an Zuchtpaaren zu Inzuchtdepressionen wie mangelnder Fruchtbarkeit und schlechten Schlupfquoten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Weißbauch-Bronzemännchen (\"Lonchura leucogastra\"), auch Weißbäuchiges Bronzemännchen genannt, ist eine Art aus der Familie der Prachtfinken (Estrildidae). Es werden mehrere Unterarten unterschieden. Von einigen Autoren wird das Weißbauch-Bronzemännchen gemeinsam mit dem Bergbronzemännchen einer Superspezies zugeordnet.", "tgt_summary": "白胸文鸟(学名:),是梅花雀科文鸟属的一种,分布于文莱、缅甸、泰国、印度尼西亚、菲律宾和马来西亚。该物种的保护状况被评为无危。", "id": 302825} {"src_title": "Bruno Fernandes de Souza", "tgt_title": "布魯諾·費南德斯·德·索薩", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Bruno begann seine Karriere bei seinem Jugendverein Atlético Mineiro, für den er in vier Jahren 59 Spiele bestritt. 2006 wechselte er nach São Paulo zum Rivalen SC Corinthians Paulista, für den er jedoch in der ersten Saison kein Spiel absolvierte. Zur kommenden Saison lieh ihn der Verein an den CR Flamengo aus Rio de Janeiro aus, bei denen er nach der Leihe einen Vertrag unterschrieb und anschließend noch weitere zwei Jahre spielte und zwei Tore erzielte. Im März 2017 verpflichtete der brasilianische Zweitligist Boa EC Fernandes kurz nach dessen Haftentlassung im Februar 2017.", "section_level": 1}, {"title": "Mord an Eliza Samudio.", "content": "CR Flamengo suspendierte Bruno im Juli 2010, nachdem dieser sich der Polizei stellte, die gegen ihn wegen Mordes an Eliza Samudio, seiner ehemaligen seit Juni 2010 vermissten Geliebten, ermittelte. Mit ihm wurden auch seine Ehefrau und weitere seiner Freunde verhaftet. Die Leiche der Frau wurde bisher nicht gefunden. Unabhängig von der Mordanklage wurde Bruno im Dezember 2010 wegen Entführung und Misshandlung seiner damaligen Freundin vom Oktober 2009 zu viereinhalb Jahren Haftstrafe verurteilt. Die Verteidigung kündigte Berufung an. Ein Freund von Bruno wurde wegen Beihilfe zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Im März 2013 bestätigte Bruno vor Gericht, dass Eliza Samudio ermordet worden sei. Er habe die Tat billigend in Kauf genommen, sei jedoch weder Täter noch Auftraggeber gewesen. Am 8. März 2013 befand ihn das Schwurgericht in Contagem schuldig, die Ermordung von Eliza Samudio in Auftrag gegeben zu haben. Er wurde zu einer Haftstrafe von 22 Jahren und drei Monaten verurteilt. Im Februar 2017 wurde Bruno vorzeitig aus der Haft entlassen, die Reststrafe auf Bewährung ausgesetzt. Im April 2017 wurde entschieden, dass Fernandes seine Strafe weiter im Gefängnis absitzen muss.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Flamengo", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruno Fernandes das Dores de Souza (* 23. Dezember 1984 in Belo Horizonte) ist ein brasilianischer Fußballtorwart, der aktuell beim brasilianischen Zweitligisten Boa EC unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "布鲁诺·费南德斯·德·索萨,简称布鲁诺,是前巴西藉足球守门员。由于涉嫌谋杀前女友,他的合同在2010年被法林明高终止,2012年12月约满。2013年3月8日他被判罪名成立,入狱22年3个月。", "id": 442331} {"src_title": "Telstar Durlast", "tgt_title": "电视之星", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Seit 1970 beauftragt der internationale Fußballverband FIFA den Sportartikelhersteller adidas mit der Belieferung mit Fußbällen. Der erste seiner Art, der unter dem Namen \"Telstar\" bekannt wurde, prägte das neue Aussehen der Spielbälle im Fußball. Der vom deutschen Hersteller entwickelte und vertriebene Ball war der erste WM-Ball mit schwarzen Flecken auf weißem Grund. Ursprünglich war der nach dem Satelliten Telstar benannte Spielball äußerlich an die damaligen Schwarz-weiß-Fernseher angepasst (zwar gab es damals in allen wichtigen Fußball-Ländern schon seit einigen Jahren Farbfernseher, diese waren jedoch noch sehr teuer und daher nicht sehr verbreitet), um ihn besser erkennen zu können, doch wird diese Struktur eines Fußballs bis heute noch verwendet. Der Telstar war der erste WM-Fußball, der den Aufbau eines Ikosaederstumpfes verwendete; frühere Fußbälle hatten üblicherweise aus 18 länglichen Lederstreifen bestanden, ähnlich wie heute noch ein Volleyball, und hatten gewöhnlich eine braune Farbe gehabt. Mit 20 weißen hexagonalen und zwölf schwarzen pentagonalen Panels revolutionierten sowohl die Struktur des Telstar als auch seine Spielbarkeit den Fußballsport, und somit wurde der Ball mit leicht verändertem Aufdruck, jedoch identischen Eigenschaften ebenso bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland verwendet. Ein originaler Spielball der WM 1970 ohne Logo-Aufdruck, der nachweislich am 17. Juni 1970 beim Halbfinale Italien-Deutschland zum Aufwärmen verwendet worden war, wurde im Jahre 2007 für 3.000 US-Dollar an einen Sammler aus Guadalajara verkauft. Von den anderen 499 der insgesamt 500 für diese WM produzierten Telstar-Bällen bleibt der Verbleib jedoch ungeklärt. Weitere Editionen des aus hexagonalen und pentagonalen Panels bestehenden Balls waren der rotbraune \"Apollo Durlast\", der komplett weiße \"Chile Durlast\" sowie der bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 verwendete \"Tango Durlast\". Obwohl der Telstar in seiner Ursprungsform weniger als ein Jahrzehnt offiziell verwendet wurde, und in vielen nationalen Ligen nie eingeführt wurde, prägte er in seinem ebenso einfachen wie markanten Design wie wohl kein anderer Balltyp das populäre Bild eines „typischen“ Fußballs. Nicht zufällig werden Fußbälle weltweit z. B. in Zeichnungen oder im Falle von Dekorationsobjekten wie etwa Plüschbällen oder Schlüsselanhängern bis heute meist in der Telstar-Form dargestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Telstar Durlast – vorerst auch Telstar genannt – war sowohl der offizielle Name des Spielballs der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko sowie 1974 in Deutschland als auch der Fußball-Europameisterschaft 1972 in Belgien und 1976 in Jugoslawien. Der Telstar ist ein Design-Klassiker des 20. Jahrhunderts.", "tgt_summary": "电视之星(Telstar)是阿迪达斯制造的足球。基于Eigil Nielsen的设计,由32块球面板组成,之后更成为了足球的标志性模样。", "id": 323573} {"src_title": "Zweiter Sikh-Krieg", "tgt_title": "第二次英国锡克战争", "src_document": [{"title": "Ausgangslage und Kriegsausbruch.", "content": "Nach der Niederlage im Ersten Sikh-Krieg herrschte Unruhe im Punjab. Die geschlagene Sikh-Armee war nicht gewillt, den britischen Machtzuwachs hinzunehmen, und glaubte sich in der Lage, die Briten zu schlagen. Als der britisch dominierte Hof in Lahore den Statthalter Diwan Mulraj im Sikh-Lehen Multan absetzen wollte, wurden im April 1848 zwei seinen Nachfolger begleitende britische Offiziere, Vans Agnew und William Anderson, getötet. Die Ermordung führte zum Ausbruch eines Aufstands gegen den britischen Einfluss im Punjab.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Belagerung Multans.", "content": "Da Sir Henry Lawrence, der britische Resident im Punjab, gerade in Europa war, organisierte Leutnant Herbert Edwardes, einer seiner Assistenten, aus Einheimischen eine Streitmacht und zog mit ihr nach Multan. Am 18. Juni 1848 besiegte er die Aufständischen bei Kineri. Am 1. Juli besiegte er sie erneut, diesmal bei Tibi, und die Aufständischen zogen sich nach Multan zurück. Edwardes begann mit der Belagerung der Stadt und erhielt Verstärkung durch Sikh-Truppen, deren Loyalität sehr zweifelhaft war. Er bat Generalleutnant Hugh Gough, den britischen Oberbefehlshaber, um reguläre britische Truppen und Belagerungsartillerie. Dieser war der Meinung, das Wetter sei noch zu heiß für Feldzüge. Am 26. Juli 1848 verließen dennoch zwei Brigaden Infanterie und eine Brigade Kavallerie sowie Pioniere und Belagerungsartillerie unter dem Befehl General William Whishs Lahore in Richtung Multan. Am 18. August 1848 erreichte Whishs Kolonne Multan und es begannen Vorbereitungen für einen Angriff, der am 12. September mit vier Bataillonen geführt wurde. Die Angreifer verloren 250 Mann, konnten aber die feindlichen Stellungen in den Vororten erobern. Allerdings desertierten die Sikheinheiten unter Sher Singh und gingen zu den Aufständischen in Multan über. Whish war gezwungen, die Belagerung aufzuheben und sich einige Kilometer südwärts zurückzuziehen. Am 9. Oktober marschierte Sher Singh mit seinen Männern nordwärts, um sich dort mit den rebellierenden Sikh-Garnisonen zu vereinigen. Whish wartete auf Verstärkung von der Bombay-Armee, die aber erst am 22. Dezember in Form von sechs Bataillonen und zwei Regimentern Kavallerie eintraf. Derweil hatte sich der Aufstand auf den ganzen nördlichen Punjab und die gesamte reguläre Sikh-Armee ausgedehnt. Mit den Verstärkungen gelang es Whish am 27. Dezember, die Vororte erneut einzunehmen und nach vorheriger Bombardierung am 2. Januar 1849 die Stadtmauer zu erstürmen. Die Verteidiger zogen sich in die Zitadelle zurück. Nach erneuter Bombardierung fiel am 22. Januar auch diese an die Briten und Multan war eingenommen. Mul Raj wurde gefangen genommen und die Verantwortlichen für die Ermordung Agnews und Andersons gehängt.", "section_level": 2}, {"title": "Goughs Feldzug.", "content": "Bereits am 9. November 1848 hatten britische Kräfte den Sutlej überschritten. Einen Tag später marschierte Gough mit seiner aus 21 Bataillonen Infanterie, 12 Regimentern Kavallerie und 11 Batterien bestehenden Hauptarmee aus Lahore ab. Am 22. November kam es zur Schlacht von Ramnagar, als die Briten auf die sich über den Chanab zurückziehende Armee Sher Singhs trafen. Die Schlacht endete ohne eindeutigen Sieger. General C. R. Cureton wurde getötet und die Sikhs befestigten das gegenüberliegende Ufer des Chanab. Die Briten fanden eine Furt und umgingen die Sikhs mit einem Teil ihrer Truppen. Da diese sich nun in ihrer Flanke bedroht sahen, führten sie am 3. Dezember ein Rückzugsgefecht und marschierten zum Jhelam bei Chilianwala. Gough folgte ihnen und bezog in einiger Entfernung seinerseits Lager. Es folgte eine Periode der Untätigkeit, da beide Seiten auf das Eintreffen von Verstärkungen hofften. Als Gough aber erfuhr, dass die Sikhs in Kürze welche erhalten würden, entschloss er sich am 13. Oktober 1848 zum Angriff. Die Schlacht von Chilianwala war verlustreich und endete ohne klaren Sieger. Beide Armeen zogen sich in ihre Lager zurück. Vier Tage später erreichte Verstärkung die Sikhs. Beide Seiten konnten sich aber nicht zu einem erneuten Angriff entschließen. Währenddessen hatte General Whish Multan erstürmt und plante, sich mit Goughs Truppen zu vereinigen. Am 14. Februar 1849 entschloss sich Sher Singh Lahore anzugreifen und marschierte ab. Whish und Gough vereinigten ihre Truppen am 18. Februar. Gough holte Sher Sings Armee, die im Gegensatz zu seiner nicht auf direktem Weg nach Lahore marschieren konnte, ein und so kam es am 20. Februar 1849 zur Schlacht von Gujrat. Die Schlacht endete in einer vollständigen Niederlage Sher Singhs. Die Reste seiner Truppen kapitulierten am 14. März 1849. Die Direktion der Britischen Ostindienkompanie hatte nach Chilianwala beschlossen, Gough das Kommando zu entziehen und es General Charles James Napier zu übertragen. Bevor es Napier aber übernehmen konnte, hatte Gough mit der Schlacht von Gujrat erfolgreich den Krieg beendet.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "War nach dem Ersten Sikh-Krieg die Souveränität des Punjabs eingeschränkt und Gebiet annektiert worden, so wurde der Staat nun vollständig nach Britisch-Indien eingegliedert und Maharaja Duleep Singh zur Abdankung gezwungen, obwohl Generalgouverneur James Andrew Broun-Ramsay, 1. Marquess of Dalhousie, der Regierung in Lahore bezüglich der Rebellion kein Fehlverhalten vorwerfen konnte. Der letzte kriegerische und gut organisierte indische Staat war ausgeschaltet worden. Dafür verlief die Grenze nun an afghanischem Gebiet entlang, das für den Handel keinen Anreiz bot und an dessen anderem Ende bereits russisches Einflussgebiet begann. Die Briten verzichteten auf weitere Ausdehnung und behielten Afghanistan als Pufferstaat bei. Die rücksichtslose Annexion des Punjabs und später Avadhs schürte das Misstrauen der indischen Bevölkerung und trug mit zum Indischen Aufstand von 1857 bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zweite Sikh-Krieg war ein militärisch ausgetragener Konflikt zwischen dem letzten souveränen indischen Staat Punjab und der Britischen Ostindien-Kompanie. Der Krieg dauerte von April 1848 bis März 1849 und endete mit einer Niederlage des Punjabs. Dadurch wurde das Reich der Sikh des Punjabs dem Britischen Weltreich angegliedert.", "tgt_summary": "第二次英国锡克战争是指在1848年至1849年期间,英国东印度公司与锡克帝国之间的一场局部战争。这场战争以英国东印度公司的胜利而告终,锡克帝国被征服,旁遮普地区最终成为东印度公司的开伯尔-普赫图赫瓦省。", "id": 2324870} {"src_title": "Melchor de Mencos", "tgt_title": "梅爾喬德門科斯", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Melchor de Mencos liegt an der Grenze zu Belize. Hinter dem Grenzübergang schließt sich die Kleinstadt Benque Viejo del Carmen an. Die Grenzorte liegen auf etwa 130 m Höhe am Río Mopán. Melchor de Mencos ist über die Fernstraße CA 13 mit Flores, der Hauptstadt Peténs, und dem Rest Guatemalas verbunden. Nach Flores sind es knapp 100 km, nach Guatemala-Stadt knapp 600 und nach Belize City rund 130 km. Wie bei allen Municipios Peténs liegt der Hauptort an einer größeren Verkehrsachse, während sich das Verwaltungsgebiet weit in rückwärtige, dünn besiedelte Regionen ausdehnt. Im Fall von Melchor de Mencos umfasst dieses einen schmalen, in nord-südlicher Richtung verlaufenden Streifen entlang der Grenze zu Belize. An das Municipio Dolores anschließend beginnt er im Süden bei 16° 49' nördlicher Breite (etwa auf der Höhe von Caracol), im Norden endet er bei 17° 49' an der Grenze zu Mexiko. Der von tropischem Regenwald bedeckte Norden des Municipios ist Teil des Biosphärenreservates \"Reserva de la Biósfera Maya\". Die (umstrittene) Grenze zu Belize verläuft im Osten bei 89° 09' westlicher Länge, im Westen grenzt das Municipio an Santa Ana und Flores (89° 20').", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Auf Grund des grenzüberschreitenden Verkehrs lebt in Melchor de Mencos ein buntes Volksgemisch. 85 Prozent sind Ladinos verschiedener Abstammung, 13 Prozent Maya verschiedener Volksgruppen und zwei Prozent gehören der afrokaribischen Gemeinschaft an. Die Menschen leben vom Handel und von der Landwirtschaft. Von Bedeutung ist die Holzwirtschaft und der Anbau von Mais und Bohnen. Das Municipio untergliedert sich in die sechs „Landgemeinden“ (\"aldeas\") El Arenal, Cidabenque, El Cruzadero, Tikalito, La Pólvora und La Blanca und diese wiederum in 36 Weiler.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort Melchor de Mencos wurde 1869 von einem US-amerikanischen Holzfäller gegründet und hieß seinerzeit \"Fallabón\". Der Name ist wohl auf ein Feuer und eine anschließende Explosion zurückzuführen, sowie auf die Verballhornung der englischen Worte \"fire\" und \"boom\". Damals wie heute war der Ort vom Durchgangsverkehr geprägt, denn mangels angemessener Infrastruktur reisten damals die Menschen aus dem nördlichen Petén über Fallabón nach Belize und dann weiter auf dem Seeweg nach Puerto Barrios und von dort nach Guatemala-Stadt. Erst mit dem Bau der Fernstraße CA 13 (und einiger Flugplätze, darunter der von Melchor) entwickelte sich der Durchgangsverkehr zu dem der heutigen Art. Bis zum 26. April 1962 gehörte Fallabón und seine Umgebung zum Municipio Flores. Dann wurden die beiden Aldeas Fallabón und Plancha de Piedras zusammengelegt, aus Flores ausgegliedert und zur neuen Kleinstadt und zum Municipio Melchor de Mencos erhoben. Der neue Name stammt von dem Offizier Melchor de Mencos y Varón, der am 30. April 1754 die Briten in der Schlacht bei der Laguna de Cobá schlug. Wegen der nachdrücklichen und politisch nicht unberechtigten Ansprüche, die Guatemala lange Zeit auf Belize erhob, stellten die Streitkräfte Guatemalas in La Pólvora bei Melchor de Mencos Ende 1974 ihre Spezialeinheit, die Kaibiles, an einem strategisch bedeutenden Punkt auf. 1982 drohte der guatemaltekische Diktator Efraín Ríos Montt dem Nachbarland mit einem militärischen Angriff, an dessen Spitze die Kaibiles gestanden wären. 1989 verlegte man ihr Hauptquartier ins weiter südlich gelegene Poptún und 2008 schließlich nach Puerto Barrios. Die Stützpunkte in La Pólvora und Poptún bestehen jedoch weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Der Ort Melchor de Mencos hat keine Sehenswürdigkeiten. Eine gewisse Attraktion stellt der etwas südlich verlaufende Río Mopán dar. Petén ist für seine zahlreichen Maya-Ruinen bekannt, von denen etliche auf dem Gebiet des Municipios Melchor de Mencos liegen. Letztere sind jedoch schlecht zu erreichen und oft nicht gut erhalten, andererseits im Vergleich zu Tikal oder auch Yaxhá weniger überlaufen. Zu den bedeutendsten Maya-Ruinen des Municipios gehören (von Süden nach Norden) Chac ha, Naranjo, Chunhuitz, Manantial, Chuuís, Nuevo Holmul, Yaloch, Ceibal II, Chonchkitam und Kinal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Melchor de Mencos (auch \"Ciudad Melchor de Mencos\") ist eine etwa 4000 Einwohner zählende Kleinstadt in Guatemala. Sie liegt im äußersten Osten des Departamentos Petén und ist Verwaltungssitz des Municipios Melchor de Mencos, das sich auf 2098 km2 erstreckt und rund 25.000 Einwohner hat.", "tgt_summary": "梅尔乔德门科斯是危地马拉的城镇,由贝登省负责管辖,位于该国东北部,毗邻伯利兹边境的本克别霍德尔卡门,始建于1962年,面积2,098平方公里,海拔高度136米,2002年人口18,872。是危地马拉通往伯利兹的唯一主要关口,有着两国边境唯一一条高速道路,该条高速直通伯利兹首都贝尔莫潘及伯利兹城。", "id": 638365} {"src_title": "Eduardo Saverin", "tgt_title": "愛德華多·薩維林", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Saverin wurde in Brasilien geboren und siedelte mit seiner wohlhabenden jüdischen Familie Mitte der 1990er nach Miami, Florida, Vereinigte Staaten über. Während seines letzten Jahres an der Harvard-Universität wurde er Mitbegründer von Facebook. Im darauf folgenden Sommer arbeitete er für das Finanzwesen von Facebook. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Zuckerberg distanzierte er sich jedoch von dem in Silicon Valley schnell wachsenden Unternehmen. Nachdem Investoren, vor allem PayPal-Mitbegründer Peter Thiel, die Kontrolle über die finanziellen Bedürfnisse des Unternehmens übernahmen und Zuckerberg als Chief Executive Officer (CEO) unterstützten, verlor Saverin seinen Einfluss auf Facebook. Sein Ausscheiden aus Facebook war Gegenstand eines gerichtlichen Verfahrens, das mit einem Vergleich endete, bei dem Saverin eine Abfindung in unbekannter Höhe zugesprochen wurde. Später wurde ihm das Recht zugesprochen, dass sein Name neben denen der anderen Gründer mitaufgeführt wird. Saverin gab vor dem geplanten Börsengang von Facebook, der am 18. Mai 2012 stattfand, seine US-amerikanische Staatsbürgerschaft auf und ließ sich in Singapur einbürgern. Als Grund gab er an, dass es praktischer sei, Singapurer zu sein, da er bis auf weiteres dort leben möchte. Durch Ablegen seiner US-amerikanischen Staatsbürgerschaft und Annahme der singapurischen wird Saverin einen großen Betrag an Steuern sparen können. Saverin verneint, dass es ihm darum gegangen sei. Saverins Anteil an Facebook beträgt zurzeit 6,3 Prozent, was einem Wert von mehreren Milliarden US-Dollar entspricht. Im Film \"The Social Network\" wird er von Andrew Garfield gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "Eduardo Saverin ist Milliardär. Auf der Forbes-Liste 2016 wird sein Vermögen mit ca. 6,2 Mrd. US-Dollar angegeben. Damit belegt er Platz 188 auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eduardo Luiz Saverin (* 19. März 1982 in São Paulo, Brasilien) ist neben Mark Zuckerberg, Dustin Moskovitz, Christopher Hughes und Andrew McCollum einer der Gründer von Facebook. 2006 machte er seinen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der Harvard-Universität. Seit 2009 lebt er in Singapur.", "tgt_summary": "爱德华多·萨维林(,1982年-3月19日),是一名巴西企业家。他与马克·朱克伯格等人一同创办了facebook。截至2011年1月4日,他拥有百分之5,价值12亿美元的股份。", "id": 1526212} {"src_title": "Bahnhof Shoreditch High Street", "tgt_title": "肖迪奇高街站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "→ \"Für den Schienenverkehr im Gebiet rund um die Station von 1869 bis 2010 siehe Shoreditch (London Underground)#Geschichte\" Die Station wurde am 27. April 2010 im Zuge der ersten Teileröffnung der East London Line im Beisein des Londoner Bürgermeisters Boris Johnson dem Verkehr übergeben. Die Züge verkehrten vorerst lediglich zwischen Dalston Junction und den beiden Bahnhöfen New Cross und New Cross Gate. Die südlichen Verlängerungen nach Crystal Palace und West Croydon wurden schließlich am 23. Mai 2010 in Betrieb genommen. Am 28. Februar 2011 folgte die nördliche Verlängerung nach Highbury & Islington.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der zweigleisige Durchgangsbahnhof liegt auf einem neugebauten Viadukt, welches als Bindeglied zwischen dem bereits bis 1985 von der heutigen North London Line für Züge zum Bahnhof Broad Street genutzten Kingsland-Viadukt und dem Bahnhof Whitechapel neu erstellt wurde. Der Bahnhof kreuzt die Bethnal Green Road, trägt aber den Namen der parallel zur Bahnlinie führenden \"Shoreditch High Street\". Der Bahnhof liegt am Rande des ehemaligen Bahnhofs Bishopsgate an der Great Eastern Main Line, der von 1840 bis 1916 ein Personenbahnhof war, dann in einen Güterbahnhof umgebaut wurde. Dieser wiederum wurde 1964 durch ein Feuer zerstört, aber erst 2005 endgültig abgetragen, um den Bau der Station Shoreditch High Street zu ermöglichen. Der Neubau wurde barrierefrei errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Der Bahnhof wird ausschließlich von Zügen der London Overground in diversen Relationen im Viertelstundentakt bedient. Zurzeit ergibt das eine Zugdichte von 16 Zügen stündlich.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "Eine Station der Central Line steht zur Debatte, zumal die U-Bahnlinie ziemlich genau unter dem Bahnhof verläuft. Zudem befindet sich die Kreuzung Central/ELL etwa in der Mitte zwischen den Stationen Liverpool Street und Bethnal Green – diese Lücke ist mit 2 Kilometern eine der größten zwischen zwei Stationen im Streckennetz der London Underground. Der Plan eines Umsteigeknotens hier existiert schon seit 1988, als die ersten Erweiterungspläne der East London Line publik wurden. Jedoch distanzierte sich Transport for London von den Plänen, aufgrund von folgenschweren Betriebsverzögerungen auf den dichten Fahrplan im Falle eines Baus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Shoreditch High Street ist ein Bahnhof im Londoner Stadtteil Shoreditch an der Grenze des London Borough of Tower Hamlets und der City of London. Er wurde 2010 als Ersatz für die nahegelegene, 2006 stillgelegte U-Bahn-Station Shoreditch eröffnet und wird ausschließlich von London Overground-Zügen der East London Line befahren.", "tgt_summary": "肖迪奇高街站(英语:Shoreditch High Street railway station)是伦敦地上铁东伦敦线的一座车站,位于伦敦的哈克尼区和塔村区,属于第1收费区。", "id": 1191893} {"src_title": "Orange City (Iowa)", "tgt_title": "奥兰治城 (爱荷华州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Orange City liegt im Nordwesten Iowas, wenige hundert Meter westlich des Floyd River, eines linken Nebenflusses des Missouri. Der am Big Sioux River gelegene Schnittpunkt der drei Bundesstaaten Iowa, South Dakota und Minnesota befindet sich 96 km nordwestlich von Orange City. Nach Nebraska sind es 69 km in südsüdwestlicher Richtung. Die geografischen Koordinaten von Orange City sind 43°00′26′′ nördlicher Breite und 96°03′30′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 10,2 km2 und verteilt sich über die Holland und die Nassau Township. Nachbarorte von Orange City sind Boyden (24,9 km nordnordöstlich), Hospers (18,9 km ostnordöstlich), Alton (6 km ostsüdöstlich), Maurice (14,9 km westsüdwestlich), Sioux Center (17,9 km nordwestlich) und Hull (26,4 km nordnordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind die Twin Cities in Minnesota (Minneapolis und Saint Paul) (373 km nordöstlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (359 km südöstlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (230 km südlich), Sioux City (67,5 km südsüdwestlich) und South Dakotas größte Stadt Sioux Falls (109 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Rund zwei Kilometer östlich von Orange City verläuft entlang des Floyd River der vierspurig ausgebaute \"Iowa Highway\" 60. Durch das Stadtgebiet verläuft in West-Ost-Richtung der \"Iowa Highway\" 10. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem \"Orange City Municipal Airport\" befindet sich im südlichen Stadtgebiet von Orange City ein kleiner Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Sioux Gateway Airport in Sioux City (81 km südsüdwestlich) und der Sioux Falls Regional Airport (114 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Orange City ist das \"Northwestern College\" beheimatet, ein christliches \"Liberal Arts College\" mit rund 1200 Studenten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Kultur.", "content": "Orange City wurde 1870 durch holländische Siedler gegründet, eine Tatsache, der man mit dem jährlichen Tulpenfestival im Mai gedenkt. Im Jahr 1872 wurde der Sitz der Countyverwaltung und das Gericht von \"Calliope\" (seit 1893 ein Stadtteil von Hawarden) nach hierher verlegt. 1884 wurde Orange City als selbstständige Kommune inkorporiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Orange City 6004 Menschen in 1905 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 588,6 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1905 Haushalten lebten statistisch je 2,61 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 93,2 Prozent Weißen, 0,6 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 1,4 Prozent Asiaten sowie 3,4 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,0 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 7,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,1 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 62,2 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 14,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,7 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 56.855 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.306 USD. 4,0 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Orange City ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Sioux County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Orange City 6004 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 6182 erhöhte.", "tgt_summary": "奥兰治城(Orange City, Iowa)是美国艾奥瓦州苏县的城市,是苏县的县城。美国2010年人口普查时人口为6004人,多于2000年人口普查的5582人。以奥兰治的威廉为名,奥兰治城以荷兰人的背景而闻名,每年五月份举办一次郁金香节三天庆祝活动。 许多城市的建筑都显示着荷兰的建筑风格。", "id": 3050680} {"src_title": "Cheryl Lynn", "tgt_title": "謝麗爾·林恩", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Cheryl Lynn begann mit dem Singen als kleines Mädchen in einem Kirchenchor. Ein Auftritt in der Spielshow \"The Gong Show\" verhalf der Sängerin 1976 zu großer Aufmerksamkeit. Ein Engagement als „Wicked Witch of the West“ in dem Musical \"The Wiz\" schloss sich noch im gleichen Jahr an. 1977 unterschrieb sie einen Plattenvertrag bei Columbia und im darauf folgenden Jahr wird sie als Gastsängerin für den Song \"Georgy Porgy\" der Band Toto gebucht. 1978 gelang Lynn mit der Single \"Got to Be Real\" und ihrem Debütalbum \"Cheryl Lynn\" auf Anhieb der Durchbruch im amerikanischen Showgeschäft. Für beide Werke erhielt sie eine Gold-Auszeichnung. \"Got to Be Real\" etablierte sich darüber hinaus als Disco-Klassiker und findet sich auch auf zahllosen Compilations sowie Soundtracks. Der Musiksender VH1 wählte den Song auf Platz 21 der größten Dance-Songs aller Zeiten. Außerdem wurde das Lied 2005 in die Dance Music Hall of Fame aufgenommen. In den Pop-Charts ihrer Heimat konnte sie trotzdem nicht an diesen Erfolg anknüpfen – \"Got to Be Real\" bleibt ihr einziger Top-40-Hit. In den R&B-Charts gehört sie dagegen bis zum Ende der 1980er Jahre zu den festen Größen mit insgesamt 18 Hits. Neben \"Got to Be Real\" gelang Lynn dort Anfang 1984 ein weiterer Platz eins mit \"Encore\". Zu ihren anderen Top-10-Erfolgen in den R&B-Charts gehören \"Shake it Up Tonight\" (1981), das Duett \"If This World Were Mine\" mit Luther Vandross (1982) und schließlich \"Every Time I Try to Say Goodbye\" (1989). Vandross produzierte 1982 auch ihre LP \"Instant Love\", drei Jahre später ging sie mit ihm auf Tournee durch die USA. Die im gleichen Jahr veröffentlichte LP \"It's Gonna Be Right\" war allerdings die erste ihrer Karriere, die den Sprung in die Top 200 der USA verpasste. Bis zum Ende des Jahrzehnts erschienen weitere mehr oder weniger erfolgreiche Platten – der Titelsong ihrer 1989er LP \"Whatever it Takes\" war gleichzeitig ihr letzter Hit in den amerikanischen R&B-Charts (Platz 26). Obwohl Lynn auch in den folgenden Jahrzehnten im Musikgeschäft aktiv blieb, veröffentlichte sie nur sporadisch Platten. Als Backgroundsängerin arbeitete sie unter anderen für Richard Marx (Alben \"Rush Street\" und \"Paid Vacation\") sowie Luther Vandross (\"Your Secret Love\"). Anfang 1995 unterzeichnete Lynn einen Vertrag bei dem japanischen Independent-Label Avex Trax, das in der Folgezeit drei Remix-Alben und schließlich auch eine neue Studio-CD, \"Good Time\", veröffentlichte. Dieses verkaufte sich rund 100.000 Mal. 23 Jahre nach Lynns größtem Hit \"Got to Be Real\" wurde der Song 2001 mit Platin in den USA ausgezeichnet. Drei Jahre später schrieb die Sängerin gemeinsam mit Jimmy Jam und Terry Lewis das Lied \"Sweet Kind of Life\" für den Soundtrack zu \"Große Haie – Kleine Fische\". 2008 folgte Lynns Auftritt im Rahmen des Konzertabends \"David Foster & Friends\", der später auch auf der dazugehörigen DVD veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studioalben.", "content": "Weitere Veröffentlichungen", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Cheryl Lynn (* 11. März 1957 als \"Cheryl Lynn Smith\" in Los Angeles, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Disco- und Soul-Sängerin. Sie ist vor allen Dingen für den Disco-Klassiker \"Got to Be Real\" (1978) bekannt. Die Musikdatenbank Allmusic würdigt ihre „fesselnde Stimme und großartige Stimmlage“.", "tgt_summary": "谢丽尔·林恩(英语:date=2014-03-10, \"Veromi\", Retrieved on March 10, 2013.}},1957年-3月11日),美国女歌手。出生名为琳达·谢丽尔·林恩(Lynda Cheryl Lynn)。", "id": 2169685} {"src_title": "Oberthur Technologies", "tgt_title": "法国欧贝特科技", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1852 gründete François-Charles Oberthür (1816–1893) in Rennes, Frankreich, die Druckerei Oberthur. 1984 wurde der Sicherheitsdruck von Jean-Pierre Savare übernommen, die anderen Geschäftsfelder wurden von anderen Käufern erworben. In der Folge wurden mehrere Tochtergesellschaften gegründet oder zugekauft. Heute hat Oberthur Niederlassungen auf allen Kontinenten außer Antarktika.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Die Geschäftstätigkeit von Oberthur erstreckt sich auf mehrere Sektoren, allesamt im Sicherheitsbereich.", "section_level": 1}, {"title": "Kartensysteme.", "content": "Oberthur erstellt nicht nur Bank- und Kreditkarten, sondern auch SIM-Karten, elektronische Fahrkarten und Chipkarten für weitere Einsatzbereiche.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitsdruck.", "content": "Der Sicherheitsdruck wird von der Tochterfirma \"Oberthur Technologies Fiduciary\" in fünf Produktionsstätten ausgeführt. Nach eigenen Angaben ist die Firma der weltweit drittgrößte Hersteller von Banknoten. Die Euroscheine werden mit dem Plattencode „E“ gedruckt, es wurde bereits für die Slowakei (Serienbuchstabe E), Malta (Serienbuchstabe F), Zypern (Serienbuchstabe G), Slowenien (Serienbuchstabe H), Finnland (Serienbuchstabe L), die Niederlande (Serienbuchstabe P), Frankreich (Serienbuchstabe U) und seit 2011 auch Deutschland (Serienbuchstabe X) gedruckt. 2008 wurden für mehr als 50 Länder Geldscheine gedruckt. Außerdem erstellt Oberthur Pässe, Visa, Wahlscheine und Führerscheine.", "section_level": 2}, {"title": "Identität.", "content": "Oberthur produziert – auch elektronische – Pässe und Ausweise, unter anderem werden die biometrischen Ausweise für Marokko und die Personalausweise für Marokko und Guatemala gedruckt. Weiterhin werden Ausweiskarten für Mitarbeiter privater Firmen und von Regierungen gedruckt. Für zum Beispiel Dänemark, Indien und Tunesien liefert Oberthur die Führerscheinkarten, im Gesundheitsbereich werden die Versichertenkarten für zum Beispiel Frankreich und Spanien hergestellt. Für mehrere europäische, asiatische, afrikanische und südamerikanische Staaten ist die Firma für das Herstellen der biometrischen Reisepässe zuständig. Oberthur gehört zu den ersten Hauptmitgliedern der FIDO-Allianz, die den Industriestandard Universal Second Factor (U2F) für eine allgemein anwendbare Zwei-Faktor-Authentifizierung entwickelt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherungssysteme.", "content": "Die Entwicklung von Sicherungssystemen wird von der Tochterfirma \"Oberthur Cash Protection\" übernommen. So werden zum Beispiel Geldkassetten oder Sicherungssysteme für Geldautomaten vertrieben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Oberthur Technologies ist eine französische, international tätige Unternehmensgruppe. Geschäftsfelder sind die Entwicklung und Herstellung von Chipkarten, der Druck von Banknoten, Schecks, Wertpapieren und anderen fälschungsgeschützten Dokumenten, die Herstellung von Identitätsausweisen wie Reisepässen und Sicherungssysteme für den Barzahlungsverkehr.", "tgt_summary": "法国欧贝特科技是一个法国的安全技术公司,提供智能卡、印刷、识别证明、现金的防伪服务。 截至2008年,欧贝特科技的收益为8.82亿欧元。", "id": 315521} {"src_title": "Daybreakers", "tgt_title": "嗜血破晓", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nachdem bis ins Jahr 2019 eine mysteriöse Seuche einen Großteil der Weltbevölkerung in Vampire verwandelt hat, sind die verbliebenen Menschen deutlich in der Unterzahl. Die Vampire haben die Zivilisation übernommen, auf ihre Bedürfnisse hin angepasst und technisch und organisatorisch weit entwickelt. Da sie nur durch menschliches Blut ihre Unsterblichkeit erhalten können, jagen sie nun durch besondere Truppen die noch vorhandenen Menschen. Die gefangenen Menschen werden in sogenannten Blutfarmen gehalten. Es gibt allerdings auch Vampire, die diese Methode missbilligen, unter anderem Senator Turner. Ein weiterer ist der Hämatologe Edward Dalton, welcher sich weigert, das Blut der Menschen zu trinken, und diesen gegenüber Mitleid zeigt. Stattdessen versucht er als Angestellter der Firma Bromley Marks einen Blutersatz zu entwickeln, damit die Menschen verschont bleiben und ihre Anzahl sich wieder erholen kann. Doch die Zeit wird eng für ihn, da der Blutvorrat immer schneller zur Neige geht und die Vampire, allen voran Firmenchef Charles Bromley, unruhig werden. Zudem ist die Blutknappheit für die Vampire bedrohlich, da sie bei anhaltendem Verzicht auf Blut zu \"blutarmen Klasse-4-Bürgern\", den sogenannten \"Subsiders\" degenerieren, die eher fledermausähnlich sind und als Tiere betrachtet werden. Sie sind rein instinktgesteuert und nicht mehr in der Lage, sich vernünftig oder emotional zu verhalten. Das Trinken von Vampir- und Eigenblut, das aus Verzweiflung stattfindet, beschleunigt die Degeneration. Als Edwards Bruder Frankie, der als Sicherheitsmann für die Regierung Menschen jagt, ihn besucht, bringt dieser ihm eine Flasche mit Blut mit. Edward lehnt diese jedoch ab und erklärt Frankie seine Grundsätze und warum er dies tut. Er hat die Hoffnung auf den Blutersatz noch nicht aufgegeben. Er nimmt die Flasche und kippt sie in den Ausguss. Frankie hält ihn auf, stellt jedoch fest, dass das meiste Blut bereits im Abfluss verschüttet ist und wirft danach selbst die Flasche gegen die Wand, wo diese zersplittert und sich das Blut über die Wand verteilt. Wütend will Frankie die Wohnung verlassen, doch es kommt ihm ein Subsider entgegen. Dieser ist augenscheinlich auf der Suche nach Blut. Als er das Blut an der Wand wittert, macht er sich direkt darüber her. Edward und Frankie versuchen ihn abzuwehren, denn Subsiders nähren sich auch von Vampiren. Die drei kämpfen, wobei die beiden den Subsider überwältigen und töten können. Als kurz darauf die Polizei die Spuren sichert, stellen diese nicht nur fest, das dieser Subsider ziemlich weit in die Vorstadt vorgedrungen ist und aus Verzweiflung auch von sich selbst getrunken hat- was die Verwandlung enorm beschleunigt- sondern finden auch einen Ring, in dem unter anderem der Name Carl eingraviert ist. Edward ist sichtlich bestürzt, da es sich bei Carl um den Gärtner der Wohnanlage handelt, welchen er noch vor zwei Wochen gesehen hat. Das macht ihm erneut klar, wie schlimm die Blutknappheit bereits fortgeschritten ist. Edward stellt ebenfalls durch den Blutverzicht bereits erste Anzeichen eines Subsiders an sich fest, als er in einen Autounfall verwickelt wird. Da die Insassen des anderen Autos menschlich sind und er ihre Gefangennahme befürchtet, hilft er ihnen, indem er sie in seinem Auto versteckt und die alarmierten Polizisten auf eine falsche Fährte lockt. Audrey – eine der Autoinsassen – beginnt Edward zu vertrauen und kontaktiert ihn, um ihn um Hilfe zu bitten und ihm weitere Menschen vorzustellen. Dieses Gespräch wird von Edwards Bruder Frankie, einem loyalen Soldaten der Vampirgesellschaft, belauscht. Edward fährt zu dem von Audrey initiierten Treffen und lernt dort Lionel Cormac kennen, der \"Elvis\" genannt wird. Wie Elvis Edward später erzählt, ist er einst ein Vampir gewesen. Er wurde jedoch durch einen Autounfall am helllichten Tag kurzzeitig der Sonne ausgesetzt und verwandelte sich daraufhin in einen Menschen zurück. Am Treffpunkt tauchen mehrere Soldaten auf, da Frankie Edwards Verrat an der Vampirgesellschaft (denn als solcher gilt der Umgang mit Menschen) gemeldet hat. Elvis schlägt Edwards Bruder nieder, so dass die drei nach einer wilden Verfolgungsjagd entkommen und sich zum Versteck der Menschen durchschlagen können. Dort befindet sich auch Senator Turner, der als Vampir ebenfalls versucht, den Menschen zu helfen. Edward untersucht Elvis' Blut, um ein Heilmittel zu finden. Währenddessen wird ein Treffen mit einer anderen Gruppe Menschen organisiert, die zum Stützpunkt geholt und dort sicher untergebracht werden sollen. Dieser Hilfskonvoi wird jedoch von Vampiren überfallen und die Menschen verschleppt. Unter ihnen befindet sich auch Alison, die Tochter von Charles Bromley, die einst vor ihrem Vater davongelaufen ist, weil sie ihn als \"Monster\" betrachtete und nicht zum Vampir verwandelt werden wollte. Durch diesen Überfall wird der Ort des geheimen Stützpunktes bekannt. Die verbliebenen Menschen organisieren eine Evakuierung mithilfe von Senator Turner, der sie zu einem neuen, sicheren Unterschlupf führen will. Edward möchte bleiben, da er einen Versuchsaufbau entworfen hat, in der er die Situation, in der Elvis verwandelt wurde, kontrolliert nachstellen kann. Elvis und Audrey bleiben bei ihm. Nach mehreren Versuchen gelingt es ihnen, Edward tatsächlich wieder in einen Menschen zu verwandeln. Sie können sich vor den anrückenden Vampiren verstecken. Soviel Glück hat die Gruppe um Senator Turner nicht: Als die drei am vereinbarten Treffpunkt ankommen, finden sie nur noch Leichen vor, unter anderem die des Senators. Währenddessen verschlimmert sich die Situation für die Vampire. Immer mehr von ihnen degenerieren zu Subsidern. Charles Bromley gelingt es nicht, seine Tochter von den Vorteilen des Vampir-Daseins zu überzeugen und bittet schließlich Frankie, Alison zu verwandeln. Frankie beißt sie, doch die junge Frau verweigert danach ihre Blutrationen und ernährt sich stattdessen von ihrem eigenen. Dadurch wird auch sie zu einem Subsider. Sie wird zusammen mit anderen im Rahmen einer Mordaktion dem Sonnenlicht ausgesetzt und getötet. Edward sucht Hilfe. Er besucht mit Audrey und Elvis Christopher, einen befreundeten Kollegen, der mit ihm zusammen am Blutersatzstoff geforscht hat, und erzählt ihm von der möglichen Heilung. Christopher verrät das Trio, was zu Audreys Gefangennahme führt. Elvis und Edward machen sich zu Bromley Marks auf, um Audrey zu befreien. Dabei geraten sie an Frankie, der ihnen – bereits mit den deutlichen Anzeichen eines Subsiders – Hilfe verspricht. Dann allerdings überfällt er Elvis und trinkt sein Blut. In Bromleys Büro befindet sich die gefesselte und langsam ausblutende Audrey. Edward sucht Bromley auf und erklärt ihm, dass er es nicht schafft, ein Mensch zu sein. Er bittet den Firmenchef, ihn erneut zu verwandeln. Bromley erklärt Edward, dass Christopher endlich einen Blutersatzstoff entwickelt hat und es niemals darum ging, Menschen zu verschonen. Stattdessen sollte echtes Blut von Blutfarmen weiterhin für gut zahlende Kunden zur Verfügung stehen und der Blutersatzstoff für die ärmere Bevölkerung gedacht sein. Schließlich beißt Bromley Edward. Das Blut des geheilten Vampirs heilt jedoch die Vampirkrankheit: Charles Bromley wird wieder zu einem Menschen. Edward fesselt ihn und setzt ihn im Foyer seiner Firma einer Gruppe hungriger Vampirsoldaten aus, die Bromley aussaugen, dadurch geheilt werden und daraufhin von der nächsten Gruppe angegriffen werden. So setzt sich – unter großen Opfern, zu denen auch Frankie zählt – die Heilung weiter fort. Christopher, der an einer Heilung des Vampirismus nicht interessiert ist, versucht Edward und Audrey aufzuhalten, wird jedoch von Elvis erschossen. Der Film endet damit, dass die drei im mit Blut und Leichen übersäten Foyer von Bromley Marks in den Sonnenaufgang sehen und dann in einem Auto eine sonnige Landstraße entlangfahren. Aus dem Off hört man Edwards Stimme, die anderen Vampiren Heilung verspricht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daybreakers ist ein australischer Science-Fiction-Horror-Film aus dem Jahr 2009. Das Budget betrug 20 Millionen US-Dollar. Das Drehbuch wurde von Michael und Peter Spierig geschrieben, welche auch Regie führten.", "tgt_summary": "是2009年一部科幻恐怖电影,导演和编剧为澳大利亚导演史派瑞兄弟,伊森·霍克和威廉·达福主演。", "id": 2635090} {"src_title": "Olivia Munn", "tgt_title": "奥利维亚·穆恩", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Olivia Munn wurde in Oklahoma City geboren. Sie ist chinesischer Abstammung mütterlicherseits und deutsch-irischer Abstammung väterlicherseits. Als sie zwei Jahre alt war, heiratete ihre Mutter einen Soldaten der US-Luftwaffe. Die Familie zog viele Male um und so kam es, dass Munn hauptsächlich im japanischen Tokio aufwuchs. Dort war sie auch in einigen Theateraufführungen zu sehen und bekam ihre ersten Aufträge als Model. Sie studierte an der University of Oklahoma Journalistik mit den Nebenfächern Japanologie und Schauspielkunst. Bis Anfang 2017 war sie mit dem Footballspieler Aaron Rodgers, dem Quarterback des NFL-Teams Green Bay Packers, liiert. Das Paar lebte in Green Bay im US-Bundesstaat Wisconsin.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "2004 zog Munn nach Los Angeles, um ihre Schauspielkarriere zu fördern und wurde von Fox Sports als Kommentatorin für College Football und Frauenbasketball eingestellt. Sie erhielt eine Rolle in dem Film \"Scarecrows Gone Wild\" und trat in dem Musikvideo zu \"Hello Tomorrow\" von Zebrahead auf. 2005 spielte sie über zwei Staffeln eine Nebenrolle in der Fernsehserie \"Beyond the Break\" und lernte dafür das Surfen. Im Jahr 2006 wechselte Munn zum Sender G4 und moderierte mit Kevin Pereira die Fernsehshow \"Attack of the Show!\". Ihr Filmdebüt hatte sie 2007 in dem Film \"Big Stan\" von Rob Schneider. Eine weitere signifikante Rolle hatte sie 2008 in dem Horrorfilm \"Insanitarium\" und 2010 in \"Date Night – Gangster für eine Nacht\" und \"Iron Man 2\". Am 6. Juli 2010 veröffentlichte Munn ihr erstes Buch \"Suck It, Wonder Woman! The Misadventures of a Hollywood Geek\". Von Juni 2010 bis 2011 war sie Korrespondentin bei \"The Daily Show\" auf Comedy Central. Zum 6. Dezember 2010 verließ sie \"Attack of the Show!\" und wurde dort durch Candace Bailey ersetzt. 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.", "section_level": 1}, {"title": "Engagement für den Tierschutz.", "content": "Neben ihrer Karriere engagiert sich Olivia Munn aktiv für den Tierschutz. So war sie 2011 in einer Kampagne der Tierschutzorganisation PETA gegen die Zirkustierhaltung zu sehen. 2012 trat sie erneut in einer PETA-Kampagne gegen Tierquälerei in chinesischen Pelzfarmen auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lisa Olivia Munn (* 3. Juli 1980 in Oklahoma City, Oklahoma) ist eine US-amerikanische Fernsehmoderatorin, Schauspielerin und Model. Von 2006 bis 2010 moderierte sie mehrere Fernsehshows des Senders G4, unter anderem \"Attack of the Show!\". Von 2010 bis 2011 war sie Korrespondentin bei \"The Daily Show\".", "tgt_summary": "丽莎·奥利维亚·穆恩(英语:Lisa Olivia Munn,1980年-7月3日),美国女演员、模特儿。早期的职业生涯中,曾使用过丽莎·孟恩的名字,2006年起,本名与艺名皆改为奥莉薇亚·孟恩。", "id": 1715723} {"src_title": "Olonkinbyen", "tgt_title": "奥隆金比恩", "src_document": [{"title": "Die Siedlung.", "content": "Olonkinbyen besteht aus wenigen, größtenteils baulich miteinander verbundenen und um zwei nach Westen offene Innenhöfe gruppierten Gebäuden und liegt auf dem schmalen Küstenstreifen etwa 150 m landeinwärts an der Südostküste im Südteil der Insel, im Windschatten des bis zu einer Höhe von über 750 m aufragenden Bergrückens, der den Südteil der Insel durchzieht. In Olonkinbyen lebt die gesamte Bevölkerung der Insel, das in den 1960er Jahren noch aus dem bis zu 40 Personen, heute noch aus insgesamt 18 Männern und Frauen bestehenden und alle sechs Monate ausgewechselten Personal der von Norwegen unterhaltenen Wetterstation und der für nautische und Luftverkehrs-Navigationszwecke betriebenen „Long Range Navigation“ (LORAN-C)-Basis. Die Mehrzahl des Stationspersonals arbeitet an der von den norwegischen Streitkräften betriebenen Funknavigationsstation, die übrigen (mehrheitlich Meteorologen) an der Wetterstation des Norwegischen Meteorologischen Instituts. Auch Spezialisten wie Krankenschwester und Koch gehören zum ständigen Personal. Personalwechsel finden im April und Oktober statt. Stationschef ist ein norwegischer Offizier, der als einziger jeweils ein Jahr auf der Insel bleibt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"Eldste Metten\".", "content": "Die erste Wetterstation wurde vom Norwegischen Meteorologischen Institut im Jahre 1921 am Ufer auf der Ostseite der Insel in der Jameson-Bucht, etwas östlich der Halbinsel Eggøya eingerichtet. Die dazugehörige Küstenfunkstelle, Jan Mayen Radio, die insbesondere Fischereifahrzeugen und Robbenjägern diente, bestand aus einem Telefunken-Sender mit drei Kilowatt Sendeleistung und einem 55 Meter hohen Antennen-Dreibeinmast. Die Station wurde nur von drei, später vier Mann betrieben. Im September 1940 wurde diese Station, in der Folge \"Eldstemetten\" (auch \"Eldste Metten\", Älteste Met) genannt, wegen des Krieges durch die norwegischen Streitkräfte unbrauchbar gemacht und aufgegeben. Da jedoch Wetterberichte von Jan Mayen für die alliierte Kriegführung von erheblicher Bedeutung waren, wurde bereits im März/April 1941 eine neue Station in einiger Entfernung von der Küste im Jøssingdalen errichtet. Zum Schutz wurde ihr eine kleine Militärgarnison mit einigen Flugabwehrkanonen beigegeben. Die deutsche Wehrmacht wurde sehr schnell auf die Funkmeldungen der Station aufmerksam und versuchte wiederholt, allerdings ohne Erfolg, sie durch Flugzeugangriffe auszuschalten; diese Angriffe wurden noch im Laufe des Jahres 1941 eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "\"Gamle Metten\".", "content": "1943 richtete die US-Küstenwache an der Nordlagune auf der Nordwestseite der Insel, nicht weit von der norwegischen Station, eine eigene Station, „Atlantic City“ genannt, zur militärischen Überwachung des deutschen Funkverkehrs ein, die sie bis Februar 1946 betrieb. Nach dem Abzug der Amerikaner übernahmen die Norweger deren Gebäude und nutzten sie bis 1949 als provisorische Wetterstation. Dann bauten sie sich unmittelbar daneben eine bessere Anlage, die bis 1962 in Gebrauch blieb; sie wird heute als \"Gamle Metten\" (Alte Met) bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "\"Metten\".", "content": "Die \"Gamle Metten\" war den oft sehr starken Stürmen ausgesetzt, die von den vergletscherten Hängen des 2277 m hohen Beerenbergs niedergingen. Da ohnehin ein Neubau notwendig geworden wäre, wurde sie 1962 aufgegeben und nach Olonkinbyen verlegt, das ab 1958 auf der Südwestseite von Jan Mayen als LORAN-Basis der NATO errichtet worden und seit 1959 in Betrieb war. Die Lage dort war geschützter und es war logistisch sinnvoll, nur noch eine einzige Station zu versorgen und betreiben. Die eigentliche Wetterstation, die heutige \"Metten\", wurde etwa 3 km weiter nordöstlich () am \"Helenesanden\" in der Nähe der Landepiste installiert.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Im Jahr 1984 wurde die Telegrafieinstallation entfernt und die Wetter- und Küstenfunkstation mit der militärischen Anlage zusammengefasst. Am \"Danielsen Krater\" wurden 1989 ein Ultrakurzwellensender und 1994 ein Mittelwellensender installiert, die von Bodø Radio in Bodø aus gesteuert werden. Die LORAN-C-Station gehört zur Sendekette 7001 Bø (Nordeuropa) des Northwest European LORAN-C Systems (NELS). Die Sendeantenne befindet sich auf einem 190 Meter hohen, abgespannten Stahlfachwerkturm, der ebenfalls in einiger Entfernung südlich der kleinen Wohnsiedlung steht ().", "section_level": 2}, {"title": "Flugplatz.", "content": "Die norwegische Luftwaffe unterhält etwa 3 km nordöstlich der Station () eine im Jahre 1960 angelegte 1585 m lange unbefestigte Landepiste, das Jan Mayensfield (IATA: ZXB, ICAO: ENJA), die von der Luftwaffe zur Versorgung der Station benutzt wird und nicht für den allgemeinen Flugverkehr zugänglich ist. Normalerweise wird die Insel einmal alle sechs Wochen von Bodø aus angeflogen. Da keine Instrumentenlandung möglich ist, ist gute Sicht erforderlich und die Maschinen müssen nicht selten den zweistündigen Rückflug nach Bodø antreten, ohne gelandet zu sein. Unter bestimmten Wetterbedingungen induziert der 2277 m hohe Beerenberg im Norden der Insel „Kármán-Wind“ genannte Leewellen, die bei einer Wellenlänge von bis zu 15 Kilometern auf der Leeseite bis in eine Entfernung von mehreren hundert Kilometern spürbar sind und den Flugverkehr gefährden können; so kam es hier beispielsweise 1991 fast zu einem Absturz einer Lockheed C-130 „Hercules“, bedingt durch einen plötzlichen „Kármán Shift“ während des Starts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Olonkinbyen ist die einzige Siedlung auf der norwegischen Insel Jan Mayen in der Grönlandsee. Sie besteht in Form einer Kombination aus Wetterstation, Militärposten und der Bedienungsmannschaft der Sendeanlage des Funknavigationssystems LORAN-C. Der Ort ist nach dem Polarforscher Gennadi Olonkin benannt.", "tgt_summary": "奥隆金比恩()是挪威扬马延岛的主要居民点,得名于探险家根纳季·奥隆金(Gennady Olonkin)。", "id": 242307} {"src_title": "Überschwemmungskatastrophe in Pakistan 2010", "tgt_title": "2010年巴基斯坦洪災", "src_document": [{"title": "Überschwemmungen.", "content": "Hervorgerufen wurden die Überschwemmungen durch starke Monsunregenfälle in der Region, die als die stärksten seit mehr als achtzig Jahren gelten. Das Pakistan Meteorological Department gab bekannt, dass am 29. und 30. Juli in einer Reihe von Orten in Khyber Pakhtunkhwa und Punjab innerhalb von 24 Stunden mehr als 200 mm Niederschlag gefallen waren. 274 mm Niederschlag binnen eines Tages fielen in Peschawar, womit der bisherige Rekordwert von 187 mm vom April 2009 übertroffen wurde. Nach den Angaben von OCHA waren Ende Juli 36 pakistanische Distrikte zumindest teilweise überflutet und mehr als eine Million Bewohner direkt von den Auswirkungen betroffen. Mian Iftikhar Hussain, der Informationsminister der Regierung der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten Pakistans bezeichnete die Überschwemmungen als „schlimmste Katastrophe in unserer Geschichte“ und beklagte, dass „die Infrastruktur dieses Provinz bereits durch den Terrorismus zerstört war. Was davon übrig war, wurde von den Fluten beseitigt“. In manchen Gebieten stand das Wasser über fünf Meter hoch, sodass viele Bewohner auf den Dächern ihrer Häuser ausharrten, bis Hilfe eintraf. Am 31. Juli veröffentlichte die Tageszeitung Dawn vorläufige Berichte, nach denen mindestens 45 Brücken und 3700 Häuser durch das Hochwasser zerstört wurden. Der Karakorum Highway, der Pakistan mit China verbindet, wurde gesperrt, nachdem eine Brücke der Fernstraße zerstört wurde. Anfang August bewegte sich der Schwerpunkt der Überschwemmungen von der nordwestlichen Grenzregion zu Afghanistan hin entlang des Indus nach Süden in den Westen der Provinz Punjab, wo die Ernte auf mindestens 570.000 Hektar Ackerland vernichtet wurde. und in den Süden der Provinz Sindh. Die vom Hochwasser geschädigten landwirtschaftlichen Erzeugnisse betrafen Baumwolle, Zuckerrohr, Reis, Hülsenfrüchte, Tabak und Futtermittel. Durch den Monsunregen und die Überschwemmungen wurden auf 280.000 Hektar Baumwolle und auf jeweils 80.000 Hektar Zuckerrohr und Reis vernichtet, dazu kamen 500.000 Tonnen Weizen und 120.000 Hektar Anbaufläche für Futtermittel. Nach den Angaben der Pakistan Cotton Ginners Association zerstörte die Flut zwei Millionen Ballen Baumwolle, was zu einer Erhöhung der Futures dieses Wirtschaftsgutes an den Weltmärkten führte.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Nach Aussage des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz hat die Überschwemmung eine starke Auswirkung auf die Lebensumstände der dem bewaffneten Konflikt in der Grenzregion zu Afghanistan ausgesetzten Zivilbevölkerung. Abgesehen von den Zerstörungen an Häusern und Infrastruktur wurde auch die Wasserversorgung beeinträchtigt, sodass die Bewohner der Gegend anfällig gegenüber Krankheiten sind, die durch verschmutztes Wasser hervorgerufen werden. Nach Aussage der Aktion Deutschland Hilft sei der humanitäre Einsatz in den Überschwemmungsgebieten als höchste Einsatzstufe der „Kategorie 3“ eingeordnet. Nach Angaben der UN ist die Katastrophe noch größer als das Erdbeben in Haiti 2010 oder der Tsunami vom 26. Dezember 2004.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen der Überschwemmung.", "content": "Infolge der andauernden Überflutung wurde am 13. August der erste Cholera-Fall im Swat-Tal bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Hilfe.", "content": "UN-Nothilfekoordinator John Holmes stellte am 11. August 2010 eine UN-Soforthilfe von 352 Mio. Euro bereit. Darüber hinaus will die Europäische Union eine Soforthilfe von 40 Mio. Euro bereitstellen. Die Zahlen der Angebote sind wahrscheinlich nicht mehr aktuell, sondern wurden durchweg erhöht. Die pakistanische Taliban-Organisation Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) versucht, das Hochwasser für ihre Zwecke zu nutzen. Die radikalislamische Vereinigung wandte sich öffentlich \"gegen\" jede Hilfe aus der westlichen Welt, insbesondere aus den USA, und bot der pakistanischen Regierung 20 Millionen Dollar an, wenn sie auf solche westliche Hilfe verzichte. Unter anderen haben die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China ihre Bereitschaft zur Unterstützung der Opfer erklärt. Auch die deutsche Bundesregierung sendet mindestens 1 Mio. Euro Soforthilfegelder. Angesichts der Katastrophe hat Indien seinem Erzrivalen Hilfsgüter im Wert von fünf Millionen Dollar angeboten. In einem Telefongespräch mit seinem pakistanischen Amtskollegen Schah Mahmud Qureshi drückte Indiens Außenminister S. M. Krishna seine Solidarität und sein Mitgefühl aus für die Leiden der pakistanischen Bevölkerung. – Indien und Pakistan führten seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 drei Mal Krieg gegeneinander. Im Vergleich zur Nothilfe nach der Erdbebenkatastrophe fünf Jahre zuvor, als Armee und Hilfsorganisationen Hand in Hand arbeiteten, verlaufen die Hilfsmaßnahmen diesmal eher unkoordiniert, berichten Augenzeugen vor Ort. Die Menschen in den von der Flut betroffenen Gebieten seien frustriert über die langsame und fehlende Hilfe, weil Hilfsgüter aufgrund zerstörter Straßen und Brücken oft noch nicht ans Ziel gelangten, schildert eine Krankenschwester der Deutschen Missionsgemeinschaft ihre Eindrücke. Ein weiteres Problem sei das gewaltige Ausmaß der Katastrophe, fast das gesamte Land sei betroffen. „Es sind weniger Hilfsorganisationen als noch vor wenigen Jahren im Land – manche haben sich zurückgezogen, weil sich in den vergangenen Jahren die Sicherheitslage dramatisch verschärft hat“, schrieb sie. Die Taliban wollten keine ausländische Hilfe von „Ungläubigen“ zulassen. „Leider traf es wieder die Menschen am härtesten, die bereits beim Erdbeben alles verloren hatten. Viele zogen damals von den Bergen in die Täler und bauten sich neue Häuschen nahe an Flüssen oder Bächen. Jetzt haben sie erneut alles verloren. Manche kamen nach der Flut bei Verwandten unter, aber sie brauchen wieder ein Dach über dem Kopf. Zu der Katastrophe hinzu kommt, dass ihre Kühe, Ziegen und Schafe ertranken und Lebensmittel unglaublich teuer geworden sind (Erhöhungen bis zu 500 Prozent).“ Tiere und Landwirtschaft sind für viele Menschen in Pakistan die Existenzgrundlage. Deswegen sind im Katastrophengebiet neben humanitären Organisationen auch Tierschutzorganisationen im Einsatz. Von der veterinärmedizinischen Fakultät der Lahore Universität ist ein von der WSPA unterstütztes Tierarztteam vor Ort, um die Tiere mit Futter, sauberem Trinkwasser und medizinischen Behandlungen zu versorgen, da diese Tiere eine Lebensgrundlage für die Menschen für die Zeit nach der Katastrophe sind.", "section_level": 1}, {"title": "Spenden und Spendenaufrufe.", "content": "Zu Spenden riefen diverse Wohlfahrtsverbände und Organisation auf. Deren Konten wurden von den Medien publiziert. Zur Kritik am Umgang mit Spenden in Pakistan äußerte sich auch der frühere Präsident und militärische Machthaber Pervez Musharraf.", "section_level": 2}, {"title": "Ursachen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Globale Wetterlage.", "content": "Die Wald- und Torfbrände in Russland, die Überschwemmungskatastrophe in Pakistan sowie die Überschwemmungen im Dreiländereck Deutschland, Polen, Tschechien sind über eine Omegalage genannte Wetterlage ursächlich miteinander verbunden. Ein seit Wochen stabiles Hochdruckgebiet über Russland zieht warme Luft aus dem Süden an. In den westlich und östlich davon liegenden Tiefdruckgebieten sind stabile Schlechtwetterlagen mit ungewöhnlich hohen Niederschlägen angesiedelt. Der Deutsche Wetterdienst weist darauf hin, dass das Wetterphänomen La Niña den regelmäßigen Monsun verstärkt. Nicht nur die Regenmengen sind zehnmal so stark wie sonst üblich, auch die Temperatur ist in diesem Jahr deutlich erhöht, was zu verstärktem Abschmelzen der Gletscher führt.", "section_level": 2}, {"title": "Versäumnisse im Umweltschutz.", "content": "Wie bei den meisten Überschwemmungsphänomenen hat auch die Flut in Pakistan regionale Ursachen, die das Problem verstärkten. So zogen in den Jahren zuvor viele Menschen mit ihrem Vieh in die Gebiete, die nun von der Flut heimgesucht wurden. Für Weideland, Bau- und Brennmaterial wurden Wälder abgeholzt und Weiden abgegrast, was dazu führte, dass der Boden viel weniger Wasser aufnehmen kann. Flüsse wurden blockiert oder durch Begradigung in ihre Bette eingezwängt und damit wurde ihnen ihr Überflutungsraum genommen, Städte werden planlos gebaut und sind somit gefährdet. Durch die große Zerstörung der Infrastruktur wurde das Land in seiner Entwicklung um Jahrzehnte zurückgeworfen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Im Juli und August 2010 kam es vom 27. Juli an im nordwestlichen Pakistan als Folge eines außergewöhnlich starken Monsunregens zu Überschwemmungen, bei denen bis zum 3. September 2010 offiziell 1738 Menschen ums Leben kamen. 1.781.018 Häuser wurden beschädigt. Betroffen war zuerst die Provinz Khyber Pakhtunkhwa, die an der Grenze zu Afghanistan liegt. Die Wassermengen zerstörten zunächst vor allem zahlreiche neu errichtete Brücken und Straßen im Einzugsgebiet des Swat und am Oberlauf des Indus bevor sie den gesamten Flusslauf bis nach Sindh am Indischen Ozean beeinträchtigten. Laut dem UN-Nothilfekoordinator waren mehr als 14 Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen, von denen mindestens 6 bis 7 Millionen unmittelbar humanitäre Hilfe benötigen; Tausende wurden zu Umweltflüchtlingen.", "tgt_summary": "2010年巴基斯坦洪灾指因季风所带来的连降暴雨所造成的水灾。2010年7月以来,巴基斯坦西北部遭遇80年以来最严重的洪灾,截至8月6日,洪灾已造成1600人死亡,65万栋房屋被毁,150万人无家可归,超过55万公顷农田被毁,2000万人受灾,预计将有1200万人受到粮食短缺的影响。受灾严重地区为开伯尔普赫图赫瓦省,灾情还在蔓延。巴基斯坦政府发出了洪灾的红色预警,洪灾逐步往南部省份蔓延,信德省已对超过50万居民进行紧急转移安置。", "id": 1213414} {"src_title": "Aberystwyth Castle", "tgt_title": "阿伯里斯特威斯城堡", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Ruine liegt auf einer Landspitze südwestlich des Stadtzentrums von Aberystwyth unmittelbar an der Cardigan Bay. Die Ruine liegt auf einer schmalen, bis zu 20 m über dem Meer gelegenen Landzunge nördlich der Mündung des \"Afon Rheidol\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umkämpfte Grenzburg im 12. und 13. Jahrhundert.", "content": "Eine erste Burg bei Aberystwyth errichtete der normannische Lord Gilbert de Clare während der normannischen Eroberung von Wales zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Die als Ringwall errichtete, auch \"Tan-y-Castell\" genannte Befestigung war in den nächsten Jahren häufig zwischen Normannen und Walisern umkämpft. Bereits 1116 griff sie der rebellierende walisische Fürst Gruffydd ap Rhys erfolglos an. 1136 konnte Gruffydd ap Rhys die Burg jedoch zusammen mit seinem Verbündeten Owain Gwynedd während des walisischen Aufstands nach dem Tod von König Heinrich I. erobern. Owain Gwynedd übergab die Burg an seinen jüngeren Bruder Cadwaladr, der sie als Wohnsitz während seiner Herrschaft über Ceredigion nutzte. Nachdem Cadwaladr jedoch 1143 den Sohn von Gruffydd ap Rhys, Fürst Anarawd von Deheubarth ermorden ließ, ließ Owain Gwynedd seinen Bruder von seinem Sohn Hywel ab Owain aus Ceredigion vertreiben und die Burg zerstören. Nach dem ersten Feldzug von König Heinrich I. gegen Wales errichtete Roger de Clare, 2. Earl of Hertford 1158 eine neue Burg bei Aberystwyth. Bereits 1164 wurde diese Burg bei einem erneuten walisischen Aufstand von Rhys ap Gruffydd von Deheubarth erobert. Nach dem Tod von Rhys ap Gruffydd 1197 diente die Burg seinem Sohn Gruffydd ap Rhys als Wohnsitz, doch bereits 1197 eroberte dessen Bruder Maelgwn mit Hilfe von Gwenwynwyn von Powys Wenwynwyn Aberystwyth und nahm seinen Bruder gefangen. Die von Maelgwn später selbst zerstörte Burg wurde 1206 von Llywelyn ab Iorwerth von Gwynedd wieder errichtet. Dieser übergab die Burg an die mit ihm verbündeten Rhys Ieuanc und Owain ap Gruffydd, die Söhne des 1201 verstorbenen Gruffydd ap Rhys. Die beiden Brüder mussten die Burg jedoch 1211 während des Feldzugs von König Johann Ohneland gegen Llywelyn ab Iortwerth an den Söldnerführer Falkes de Bréauté übergeben, der die Burg ausbauen ließ. Dennoch wurde sie bereits im folgenden Jahr von Maelgwn ap Rhys und Rhys Gryg erobert und zerstört. Die von Maelgwn wieder errichtete Burg fiel aufgrund des Abkommens von Aberdyfi 1216 an Rhys Ieuanc, nach dessen Tod 1222 jedoch wieder an Maelgwn. Llywelyn ab Iorwerth ließ die Burg schließlich um 1221 völlig zerstören. Maelgwn Fychan errichtete für sich und seine Nachfolger zu Beginn der 1230er Jahre Trefilan Castle.", "section_level": 2}, {"title": "Trutzburg von Eduard I..", "content": "Während des ersten Feldzugs von König Eduard I. gegen Wales erreichte dessen Bruder Edmund, seit 1265 Lord von Cardigan, am 25. Juli 1277 Aberystwyth. Er begann im August mit dem Bau einer neuen steinernen Burg auf der Landzunge über dem Meer. Im Dezember waren über 1300, teilweise aus Südwestengland herangezogene Arbeiter mit dem Bau der Burg beschäftigt. Die unmittelbare Lage an der stürmischen Westküste von Wales erschwerte die Bauarbeiten, so dass sich die Errichtung der Burg als äußerst aufwändig und kostspielig erwies. Erster Constable der Burg wird 1278 \"Roger de Moels\", ein Sohn von Nicholas de Moels. Um die Burg entstand eine Bastide, eine mit einer steinernen Stadtmauer befestigte und von englischen Siedlern bewohnte Festungsstadt. Während des walisischen Aufstands 1282 eroberte Gruffydd ap Maredudd, ein Lord von Ceredigion, mit Hilfe von Rhys Fychan am 24. März die Burg durch eine List. Gruffydd hatte den Constable \"Bogo de Knovill\" zum Essen eingeladen, nahm ihn jedoch gefangen und konnte so die Besatzung der Burg überraschen und die Burg erobern. Die Waliser schonten das Leben der Besatzung, zerstörten aber die Burg und die Stadtmauern. Nach der Rückeroberung durch die Engländer wurde im Mai dem führende Baumeister des Königs, James of St. George, die Oberaufsicht über die Reparaturarbeiten übertragen. James of St. George änderte dabei vermutlich auch die Planungen, vor allem für den inneren Burghof. Sein Mitarbeiter Giles of St. George übernahm die Bauleitung vor Ort, während James im Spätsommer nach Nordwales zurückkehrte. Zwischen dem 10. und dem 16. November 1284 konnte Eduard I. während seiner Rundreise nach der Eroberung von Wales bereits in der Burg übernachten. 1287 war der Bau der Burg schon so weit vorangeschritten, dass ein walisischer Angriff während der Rebellion von Rhys ap Maredudd scheiterte, und 1289 war die Burg nach zwölf Jahren Bauzeit vollendet. Die Baukosten betrugen etwa 4300 Pfund. Während des walisischen Aufstands von 1294 griffen die Waliser erneut die Burg an, doch die mächtigen Ringmauern widerstanden diesen Angriffen, und nachdem die belagerte Burg über die See mit Nachschub versorgt wurde, scheiterte die Belagerung. Bereits wenige Jahre später, zu Beginn des 14. Jahrhunderts, begann der Verfall der Burg. Als der Schwarze Prinz 1343 die Burg inspizierte, waren die \"Long Chamber\", die Wohnhalle, der Küchenflügel, das Haupttor und die Zugbrücken sowie der äußere Burghof bereits verfallen. Die unmittelbare Lage an der Westküste von Wales machte die Burg unbewohnbar und führte mit zum Verfall. Dennoch widerstand die Burg 1401 einem ersten Angriff während der Rebellion von Owain Glyndŵr. 1403 begann Owain Glyndŵr mit der Belagerung der Burg. Nachdem eine französische Flotte die Burg auch von See her blockierte, konnte sie schließlich 1404 von den Walisern erobert werden. Zusammen mit Harlech Castle diente sie Owain Glyndŵr als einer seiner wichtigsten Stützpunkte. 1407 versuchte der englische Thronfolger Harry of Montmouth die Rückeroberung der Burg. Er verwendete erstmals in Wales eine Feuerwaffe, eine \"Messagere\" genannte, über 2 t schwere Bronzekanone, die 13,5 kg schwere Geschosse verfeuern konnte. Die Kanone zerbarst jedoch, weshalb die Belagerung vorerst scheiterte. Erst durch eine zweite Belagerung im Winter 1408 konnten die Engländer die Burg zurückerobern.", "section_level": 2}, {"title": "Die Burg seit dem 15. Jahrhundert.", "content": "Nach der Niederschlagung der Rebellion von Owain Glyndŵr verlor die Burg endgültig ihre strategische Bedeutung. 1415 diente sie noch als Gefängnis für in der Schlacht von Agincourt gefangene Franzosen. Die Burg wurde nur noch durch kleinere Reparaturen instand gehalten. Während des englischen Bürgerkriegs besetzte 1642 eine königliche Besatzung die Burg. Im April 1646 wurde die Burg von den Parlamentstruppen erobert, und nach Ende des Bürgerkriegs wurde die Burg auf Befehl Cromwells geschleift. Vor allem im 18. Jahrhundert diente die Ruine dann als Steinbruch. Um 1790 wurden Teile der äußeren Burganlage durch die Anlage einer Gartenanlage zerstört, weitere Teile der westlichen Ruine durch die zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete Uferpromenade. Um 1903 und ab 1975 fanden Restaurierungs- und Sicherungsarbeiten an der Ruine statt. Die Ruine wird heute vom Aberystwyth's City Council verwaltet und ist frei zugänglich.", "section_level": 2}, {"title": "Anlage.", "content": "Von den Burgen des 12. Jahrhunderts sind noch Reste der Wälle und Graben erhalten. Die Burgstelle liegt südlich der Tan-y-bwlch Beach nahe der Mündung des Ystwyth auf einer Tan-y-Castell genannten Anhöhe. Die ab 1277 neu errichtete Burg von Eduard I. wurde nicht an der Stelle der alten Burg errichtet, sondern über 1,5 km entfernt auf einer nördlich der Mündung des Afon Rheidon gelegenen Klippe über der Cardigan Bay. Der Zugang zur Klippe erfolgt von Osten, während sie an den anderen drei Seiten steil abfällt. Im Westen wird die Klippe vom Meer begrenzt, im Norden erstreckte sich früher feuchtes Marschland, während die südlich gelegene Flussmündung natürlichen Schutz bot. Die neue Burg war eine der vier Burgen, deren Bau Eduard I. während seines ersten Feldzugs gegen Wales 1277 anordnete. Sie war einst eine der größten Burgen in Wales und wurde in drei Bauphasen auf dem Grundriss einer ungleichmäßigen Raute errichtet. Aufgrund der Lage auf einer felsigen Klippe konnten die Baumeister jedoch keinen völlig symmetrischen Grundriss wählen. Im Süden, Osten und Norden war die Burg von einem trockenen Graben umgeben. Die Burg besaß eine doppelte Ringmauer, so dass sie wie das zeitgleich errichtete Rhuddlan Castle zu den ersten konzentrisch angelegten Burgen in Nordwales gehört und damit eine der modernsten Burgen ihrer Zeit war. An den Ecken der äußeren und der inneren Ringmauer befanden sich runde oder halbrunde Flankierungstürme oder Tore. Im Nordwesten, zum Ende der Landzunge hin, befand sich ein weiterer, äußerer Zwinger. Der Zugang von Osten erfolgte durch einen vorgelagerten Turm, ein durch Doppeltürme gesichertes äußeres Torhaus und durch ein durch zwei weitere, D-förmige Türme gesichertes inneres Torhaus. Ein weiterer Torturm führte im Nordwesten der Anlage durch ein durch mit Doppeltürmen gesichertes Tor in der äußeren Mauer zu einem Schiffsanlegeplatz, so dass die Burg im Belagerungsfall über die See versorgt werden konnte. Die Hauptgebäude der Burg befanden sich im inneren Burghof, der Palas, der vermutlich auch die königlichen Gemächer enthielt, befand sich entlang der südöstlichen Ringmauer südlich des Haupttors. Im Gegensatz zu den vier nach 1282 errichteten, heute zum Weltkulturerbe gehörenden Burgen in Nordwales ist diese südlichste der Burgen Eduards I. stark zerstört. Der erste Eindruck ist ein Durcheinander von Turmruinen und Fundamentresten. Große Teile der Mauern wurden durch Steinraub im 18. Jahrhundert abgetragen oder wurden durch Küstenerosion oder die Anlage der Promenade im 19. und 20. Jahrhundert zerstört. Erhalten sind Teile der äußeren Ringmauer mit den Ruinen des nördlichen und südlichen Flankierungsturms. Von der inneren Burgmauer sind nur noch geringe Mauerreste erhalten, von dem mächtigen Haupttor sind nur noch Mauern in Erdgeschosshöhe sichtbar. Am besten erhalten ist der hohe innere Torturm des nordwestlichen Tors, der erhalten blieb, da er als Landmarke für den Hafen von Aberystwyth diente. Von den Gebäuden innerhalb der Burg sind nur die Fundamente des Palas im Südosten sowie ein rechteckiges Gebäude an der südwestlichen Innenmauer erhalten. Weite Teile des Burggeländes sind mit scheinbar wahllos verstreuten Mauerresten versehen. Eine jüngere Ergänzung auf dem Burggelände ist ein 1916 errichteter Steinkreis. Der Steinkreis wurde für das in Aberystwyth abgehaltene Eisteddfod errichtet, die dreizehn Steine symbolisieren die damaligen dreizehn Counties von Wales. Im Nordwesten der Ruine befindet sich am Ende der Landspitze ein von dem italienischen Bildhauer Mario Rutelli geschaffenes, 1923 eingeweihtes Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. In den vergangenen Jahren wurde die Ruine in einen Park mit Kinderspielplatz und Minigolfplatz eingebunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aberystwyth Castle () ist eine Burgruine in Ceredigion in Wales. Die als Kulturdenkmal der Kategorie Grade I klassifizierte und als Scheduled Monument geschützte Ruine gehört zu den Burgen, die der englische König Eduard I. zur Sicherung der Eroberung von Wales ab 1277 errichten ließ.", "tgt_summary": "阿伯里斯特威斯城堡(英语:Aberystwyth Castle,)是位于英国威尔士中部锡尔迪金阿伯里斯特威斯的一座爱德华一世时期的城堡。城堡始建于1277年,为一菱形同心城堡。14世纪时,城堡已陷入荒废。15世纪时,阿伯里斯特威斯城堡在战争中被毁。现在阿伯里斯特威斯城堡由阿伯里斯特威斯市议会管理,对一般公众开放。", "id": 1943297} {"src_title": "Teenage Dream (Lied)", "tgt_title": "花漾年華 (歌曲)", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Als sich Perry und ihre Koautorin Bonnie McKee 2004 erstmals trafen, waren beide „fasziniert von Lolita“ und beide nutzten dieses Thema bereits für frühere Aufnahmen. Für die Aufnahmen zu \"Teenage Dream\" hatten Perry und McKee diese „Für-immer-jung“-Idee wieder im Kopf. Katy schrieb zunächst über Peter Pan, aber sie sah dies später als „zu jung“ an. Sie wollte mehr Schärfe und Sex im Text haben. Eine fertige Version wurde von Dr. Luke abgelehnt, nachdem Benny Blanco die Version zurückwies. „Wenn Benny es nicht mag, mag es Amerika auch nicht“, so Dr. Lukes Begründung der Absage. Blanco spielte Perry und McKee die 2007er Single \"Homecomming\" der Band \"The Teenager\" vor und fragte, ob sie ihr Lied in einem ähnlichen Stil schreiben könnten, woraufhin McKee das Lied erneut umschrieb. In der darauf folgenden Woche lud Perry McKee, Dr. Luke und Max Martin in ihre Heimatstadt Santa Barbara ein, um weiter an dem Lied zu schreiben. McKee versuchte, Dr. Luke ihre neuen Ideen näher zu bringen, dieser war jedoch verärgert über die viele Zeit, die für die Arbeiten am Refrain vergeudet wurden und verbot weitere Änderung an diesem, so dass nur Arbeiten an den Strophen folgte, für die Perry bereits einige Vorstellungen vorbereitete. Nachdem die Aufnahmen der Stimmen abgeschlossen war, nahm McKee Dr. Luke und Martin zur Seite und erzählte ihnen nochmals über ihre neuen Ideen für den Refrain. Daraufhin wurde der Refrain doch noch umgeschrieben. Katy Perry gab an, dass obwohl das Lied so oft neugeschrieben wurde, sie „glücklich ist, endlich an dem Punkt zu sein, mit dem alle einverstanden sind“. Im Juni 2010 bestätigte sie, dass \"Teenage Dream\" als zweite Single aus ihrem zukünftigen Album veröffentlicht wird. Bezüglich der Namensgleichheit ihres Albums mit der Single gab Perry an, dass dies ein Rückblick auf ihre Teenagerjahre darstellen soll. Mit der Hochzeit mit Russell Brand ändert sich für sie persönlich viel, so dass sie auf ihre Jugend zurückblicken möchte. \"Teenage Dream\" wurde am 23. Juli 2010 als Download in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Die Veröffentlichung der Single-CD erfolgte am 3. September 2010. Der Song wurde vom Fernsehsender ProSieben mit abgewandeltem Text für mehrere Jingles mit dem Motto \"We love to entertain you\" benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Komposition.", "content": "\"Teenage Dream\" ist ein Midtempo-Liebeslied mit einem kräftigen Beat, der dem Retro-Sound von Perrys Vorgängersingle California Gurls folgt. Das Lied wird von den Medien in die Genres Elektro-Pop und Power Pop eingeordnet. Der im Viervierteltakt und in B-Dur geschriebene Song besitzt ein Tempo von 116 Schlägen pro Minute. Die Progression des Liedes lautet B♭–B♭2–B♭. Perrys Stimmumfang geht von B♭3 bis F5. \"Teenage Dream\" ist im klassischen Strophe-Refrain-Modus aufgebaut, eine Bridge befindet sich zwischen dem zweiten und dritten Refrain. Perry gab an, dass der Song von der Wiedereinnahme der verwirrenden, aufregenden Gefühle der ersten Liebe handelt: „When you’re growing up and you’re falling in love for the first time, it’s such an amazing feeling that sometimes you can’t recycle again later on in your life. For me, being in love again now, it’s kind of the same feeling“ (dt.: „Wenn man heranwächst und das erste Mal verliebt ist, ist das so ein erstaunliches Gefühl, welches man manchmal nicht noch einmal im spätener Leben erfährt. Ich, welche gerade wieder verliebt ist, habe aktuell die selbe Art Gefühl“).", "section_level": 1}, {"title": "Rezensionen.", "content": "\"Teenage Dream\" erhielt sowohl positive, als auch negative Kritiken. Für Eberhard Dobler von Laut.de klingt Perry in diesem Lied recht erwachsen und abgeklärt. „Dabei will Katy Perry natürlich erwachsen klingen - und das tut bereits der synthiebrummende Titeltrack zu Beginn der CD. Die Nummer wirkt wie der Rest der Platte recht abgeklärt: Statt die Popsause gleich loszufeiern, werden die Gitarrenlicks erst mal bedächtig gesetzt“, so der Kritiker im Rahmen der Albumrezension zu \"Teenage Dream\". Mai Maerten von Plattentests.de schrieb, dass die meisten Lieder des Albums „in leidlichem Midtempo aus dem Boxen puckern. Katys Stimme klingt hohl, hallig und abwesend, noch so eine Folge des Elektrowahns“. Auch Albert Ranner gab dem Album eine negative Kritik und schrieb zu \"Teenage Dream\": „Die ganz netten Vorboten \"California gurls\" und \"Teenage dream\" sind daher im Nachhinein betrachtet nicht anderes als Blender, die ein munter-aufgewecktes Sommeralbum versprechen, das aber letzten Endes von der eigenen Wucht und Primitivität erschlagen wird“ Für Craig Marks vom Billboard-Magazin ist \"Teenage Dream\" „eine lehrbuchmäßige Sommer-Single, dessen geniale Pop-Hookline geprägt ist von Perrys Talent für unvergessliche Texte und ihre schaumig, Kaugummi kauende Rolle“. Steve Leftridge von PopMatters hält den Song als eines der besseren Lieder auf Perry Album: „Der Titeltrack und zweite Single ist noch besser, größtenteils dank Katy's wollüstigen Gesang im Refrain, welcher sich über ein dreckigen, poppigen Refrain erhebt“. Der Rolling Stone listet \"Teenage Dream\" auf Platz 4 der \"50 besten Lieder von 2010\". Billboard listete das Lied im Januar 2015 auf Platz 2 der besten Lieder der 2010er.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Teenage Dream\" wurde in Santa Barbara im Juli 2010 gedreht. Der Regisseur des Videos war Yoann Lemoine. In dem Video sieht man Perry mit ihrem Freund (gespielt von Josh Kloss) in einem Auto. Danach ist Perry auf einer Party mit Freunden. Die Schlussszene zeigt Perry mit ihrem Freund küssend unter Wasser. In einem Interview mit YouTube sagte Perry: Bis heute wurde das Video bei YouTube über 248 Millionen Mal aufgerufen (Stand: Juni 2020).", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "\"Teenage Dream\" erreichte weltweit hohe Chartplatzierungen. In den US-amerikanischen Billboard Hot 100 stieg der Song am 7. August 2010 auf Platz 20 ein. Am 18. September 2010 erreichte das Lied die Nummer-eins-Platzierung in diesen Charts und konnte diese Position in der darauf folgenden Woche verteidigen. Für Perry war dies nach I Kissed a Girl und California Gurls der dritte Nummer-eins-Hit in den Vereinigten Staaten. Insgesamt verbrachte \"Teenage Dream\" 14 Wochen in den Top-10 der Hot 100. Des Weiteren erreichte der Song Platz eins in den Billboard-Subcharts Hot 100 Airplay, Hot Dance Airplay Charts, Hot Dance Club Charts, Hot Digital Song und Mainstream Top 40. Der Song wurde bis Anfang Januar 2015 4,7 Millionen Mal in den USA verkauft. Dafür wurde er von der Recording Industry Association of America mit siebenfach Platin ausgezeichnet. In die britischen Singlecharts stieg \"Teenage Dream\" am 11. September 2010 direkt auf Platz 2 ein und konnte diese Platzierung auch in der zweiten Woche halten. Nach sechs Wochen fiel der Song aus den dortigen Top-10 raus, es war Perrys vierter Top-10 Hit im Vereinigten Königreich. Für über 600.000 verkaufter Einheiten von \"Teenage Dream\" in Großbritannien erhielt Perry von der British Phonographic Industry eine Platin-Schallplatte. In die deutschen Singlecharts stieg \"Teenage Dream\" am 17. September 2010 auf Platz 6 ein, was gleichzeitig des Songs höchste Platzierung in Deutschland darstellt. Nach einem Rückfall auf Platz 8 konnte in der vierten Chartwoche noch einmal der sechste Platz erreicht werden. Der Song verbrachte insgesamt sieben Wochen in den Top-10 und 25 Wochen in den Top-100 in Deutschland. Hier war es Perrys dritter Top-10-Hit. Eine goldene Schallplatte erhielt \"Teenage Dream\" vom Bundesverband Musikindustrie für über 150.000 verkaufter Einheiten. In den österreichischen Ö3 Austria Top 40 verpasste das Lied mit Platz 2 knapp die Höchstposition. In der Schweizer Hitparade erreichte Perry Platz 8. In beiden Ländern war dies ihr ebenfalls dritter Top-10-Erfolg. Weitere Nummer-eins-Platzierung erreichte \"Teenage Dream\" in Irland, in Liste der Nummer-eins-Hits in Neuseeland (2010), dort konnte sich das Lied insgesamt vier Wochen an der Spitze halten, und in der Slowakei. Weitere Top-10-Platzierungen gelangen in Australien und Italien. Bei den Teen Choice Awards 2011 war \"Teenage Dream\" in der Kategorie \"Choice Music: Love Song\" nominiert. Des Weiteren war das Lied in der Kategorie \"Best Female Pop Vocal Performance\" bei den Grammy Awards 2010 nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Im Rahmen der Fernsehserie Glee wurde eine Coverversion von \"Teenage Dream\" veröffentlicht, bei dem Darren Criss den Hauptgesang übernimmt. Diese Version erreichte Platz 8 in den Billboard Hot 100 und wurde mit einer goldenen Schallplatte für 652.000 Verkäufe ausgezeichnet. Weitere Coverversionen stammen von dem britischen Sänger Example und der amerikanischen Post-Hardcore-Band Vampires Everywhere!. Brian Fallon spielte mit seiner Band \"The Horrible Crowes\" den Song live und veröffentlichte diese Interpretation im Jahr 2013 auf dem Album \"Live at The Troubadour\".", "section_level": 1}, {"title": "Formate.", "content": "CD-Single", "section_level": 1}], "src_summary": "Teenage Dream (dt.: „Teenager-Traum“) ist ein Lied, das die US-amerikanische Sängerin Katy Perry mit der Songwriterin Bonnie McKee und ihren Produzenten Benny Blanco, Max Martin, Lukasz Gottwald 2010 verfasste. Es wurde am 24. August 2010 als zweite Single aus Perrys drittem Studioalbum Teenage Dream veröffentlicht. Der Song erhielt 2010 eine Grammy-Award-Nominierung in der Kategorie \"Best Female Pop Vocal Performance\".", "tgt_summary": "《花漾年华》(英语:\"Teenage Dream\"),是美国女歌手凯蒂·佩芮的一首歌曲。于2010年7月23日作为她第3张录音室《花漾年华》专辑的第2支单曲发行。佩芮与邦妮·麦琪曾在脑海中构建了许多和青春相关的歌曲,但都被制作人班尼·布兰科与卢克博士拒收了。布兰科给他们展示了法国乐队The Teenagers的单曲\"\"Homecoming\"\",麦琪把“花漾年华”想象成一首时光倒流回青少年时期与恋人相爱的歌曲。他们在佩芮的家乡圣巴巴拉遇见了马克斯·马丁,并开始在录音室创作曲目。在佩芮录制完歌曲之后,麦琪展示了自己额外的想法并重新创作了歌曲的副歌。佩芮曾称本歌曲让她回想起了自己的青春往事。", "id": 1880909} {"src_title": "Place Saint-Jacques (Metz)", "tgt_title": "圣雅各广场 (梅斯)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Name des Platzes leitet sich von der angrenzenden Kirche St. Jakob ab, die 1574 aufgehoben wurde. Ein Saint-Jacques-Brunnen wurde auf dem Platz vor dem Kollegiatstift St. Sauveur (Erlöserkirche) bereits im 15. Jahrhundert (genauer: 1498) errichtet. Der Brunnen wurde 1730 zerstört und um 1759 an der Ecke \"Rue de Ladoucette\" und \"Petit Paris\" wiedererbaut. Die Steinskulptur des Apostels Jakobus der Ältere wurde während der Revolution zerstört, die Reste später an die \"Rue du Pont-des-Morts\" transferiert. In der Zeit von 1832 bis 1907 bedeckte eine Halle den gesamten Platz, auf dem Gemüse und Blumen verkauft wurden. Jährlich am 26. Dezember begannen und endeten die Dienstverhältnisse der abhängig Beschäftigten und auf dem Platz traf man sich zur Arbeitssuche. Die Place Saint-Jacques wird wegen zahlreicher Cafés und Restaurants, besonders in der Freiluftsaison, geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Notre-Dame de Metz, die Mariensäule.", "content": "Während der Serie von fünf deutschen Offensiven gegen Ende des Ersten Weltkrieges befürchteten die Katholiken von Metz, dass ihre Stadt Schauplatz einer erneuten Schlacht werden würde. Sie beteten mit ihrem Bischof Willibrord Benzler um einen guten Ausgang des Krieges und gelobten, der „Heiligen Jungfrau“ eine Statue zu errichten, falls die Stadt von den Kämpfen verschont würde. Die Place Saint-Jacques wurde wegen ihrer zentralen Lage und Nähe zum Dom als Standort vorgesehen. Bischof Willibrord Benzler nahm die Votivgabe als Zeichen des Dankes für die Rettung an, erlebte die Umsetzung des Gelöbnisses jedoch nicht mehr, da er im Januar 1919 wegen seiner deutschen Nationalität zurücktrat und 1921 starb. Die Statue wurde am Fest Mariä Aufnahme in den Himmel 1924 eingeweiht. Die Weihe des Denkmals wurde von Bischof Jean-Baptiste Pelt, dem neuen Bischof von Metz, in Anwesenheit von Mgr. Ruch, Bischof von Straßburg und Bischof Alphonse-Gabriel Foucault, Bischof von Saint-Dié, vorgenommen. Zuvor hielt André du Bois de La Villerabel, Erzbischof von Rouen und Primas der Normandie, eine Rede. Das Denkmal besteht aus einer ionischen Säule aus \"Pierre de Jaumont\" (oolithischer Kalkstein des alten Metz) von acht Metern Höhe und ist das Werk von Max Braemer, während die ein Meter neunzig hohe Bronzestatue das Werk des Bildhauers Jacques Martin ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Place Saint-Jacques (deutsch \"Jakobsplatz\") ist ein Platz im historischen Zentrum von Metz. Er liegt vor dem 1976 eröffneten gleichnamigen Einkaufszentrum und zwischen den Straßen \"Rue Fabert\" und \"Ladoucette\". Sie ist als Fußgängerzone ausgebildet und befindet sich unweit des Place d'Armes mit der Kathedrale von Metz.", "tgt_summary": "圣雅各广场(Place Saint-Jacques)是梅斯市中心的一个广场,位于古罗马时期主要十字路口附近,靠近梅斯主教座堂。", "id": 1936474} {"src_title": "Janne Teller", "tgt_title": "燕娜·泰勒", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Teller stammt aus einer österreichisch-deutschen Familie. Als Makroökonomin arbeitete sie von 1988 bis 1995 als Beraterin für die EU und für die UNO in Dar-es-Salaam, Brüssel, New York und in Mosambik. Seit 1995 widmet sie sich ganz ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin. Mit \"Odins ø\" (1999; dt. \"Odins Insel\", 2002), \"Intet\" (2000; dt. \"Nichts – Was im Leben wichtig ist\", 2010), \"Hvis der var krig i Norden\" (2004; dt. \"Krieg – Stell dir vor, er wäre hier\", 2011), \"Kattens tramp\" (2004; dt. \"Die sieben Leben der Katze\", 2008; Neuausgabe 2011 unter dem Titel \"Europa – Alles, was dir fehlt\") und \"Kom\" (2008; dt. \"Komm\", 2012) sind fünf ihrer sechs in dänischer Sprache verfassten Bücher auch in deutscher Übersetzung erschienen. Tellers Bücher wurden aus dem Dänischen in rund 20 Sprachen übersetzt (darunter Afar, Baskisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Katalanisch, Koreanisch, Lateinisch, Niederländisch, Schwedisch, Slowenisch, Spanisch). Neben ihrer Tätigkeit als Buchautorin veröffentlicht Teller regelmäßig Essays und andere Texte. Mit ihrem Roman \"Nichts – Was im Leben wichtig ist\" (2010) erregte Teller in der internationalen Literaturszene Debatten darüber, was jungen Lesern literarisch zugemutet werden kann. Im deutschsprachigen Feuilleton wurde \"Nichts – Was im Leben wichtig ist\" als \"erschütternde Parabel über die Suche nach dem Sinn des Lebens\" (Deutschlandradio) und \"Tabubruch mit Tiefgang\" (ZEIT) bezeichnet. \"Nichts\" wird seit dem Erscheinen der dänischen Ausgabe im Jahr 2000 in Skandinavien wegen der dort dargestellten körperlichen und seelischen Grausamkeit unter Kindern kontrovers diskutiert. Die deutsche Ausgabe von \"Nichts – Was im Leben wichtig ist\" verkaufte sich mehr als 200.000 Mal in Deutschland. 2013 erschien Janne Tellers Buch \"Alles – Worum es geht\" als Originalausgabe in deutscher Sprache, eine Sammlung von Kurzgeschichten. Ebenfalls 2013 erschien in Dänemark Janne Tellers Erzählung \"Afrikanske veje\" (Afrikanische Wege). 2012 war sie Jurymitglied der Auszeichnung \"Das außergewöhnliche Buch\" des Kinder- und Jugendprogramms des Internationalen Literaturfestivals Berlin. Für ihre Bücher wurde Teller mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Jugendbuchpreis des dänischen Kulturministeriums (2001), dem Le Prix Libbylit (2008) und dem Michael L. Printz Honor Book (2011). Janne Teller lebt abwechselnd in New York und Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Janne Teller im Zitat.", "content": "Über \"Nichts – Was im Leben wichtig ist\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Janne Teller (* 8. April 1964 in Kopenhagen) ist eine dänische Schriftstellerin, die in New York und Berlin lebt. Höhere Bekanntheit erlangte sie durch die Veröffentlichung ihres Buchs \"Nichts – Was im Leben wichtig ist\".", "tgt_summary": "燕娜·泰勒(,1964年-4月8日)是一位具有德国背景的丹麦人,她的母亲来自奥地利,祖父来自北德。曾在世界各地居住和工作,其中包括在莫桑比克和坦桑尼亚。目前在纽约定居。", "id": 2909548} {"src_title": "Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato", "tgt_title": "意大利政府印刷局", "src_document": [{"title": "Geschäftsfelder.", "content": "Das IPZS übernimmt den Druck und die Verbreitung des Amtsblattes der Italienischen Republik \"(Gazzetta Ufficiale)\" und weiterer staatlicher Publikationen. Hinzu kommen Sicherheitsdrucke, also Ausweise wie Reisepässe, Personalausweise, Chipkarten und Führerscheine sowie Sicherheitssysteme und Internetdienste für Behörden und private Kunden. Hergestellt werden auch Münzen, Banknoten, Medaillen, Ehrenzeichen, Briefmarken, Stempel und Siegel. Das IPZS unterhält ein \"Coin National Analysis Centre\" (CNAC), ein nationales Münzanalysezentrum, das einen Beitrag zur Bekämpfung der Falschgeldkriminalität leistet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der staatlichen Münzprägeanstalt lässt sich bis in die Zeit der antiken Römischen Republik zurückführen. Auf dem Kapitol befand sich im Tempel der römischen Göttin Juno wahrscheinlich seit 289 v. Chr. eine Münzstätte. Junos Beiname war \"Moneta\", in der Bedeutung von Warnerin oder Mahnerin, weil zu ihrem Kult die Gans gehörte, die mit ihrem Geschnatter vor dem Feind warnt. Weil die Büste der Göttin einige der dort geprägten Münzen zierte und Juno auch als Schutzpatronin des römischen Münzwesens galt, wurde die \"Moneta\" zur Personifikation des Münz- und Geldwesens. Aus diesem Grund steht \"Moneta\" und die davon abgeleitete umgangssprachliche Bezeichnung \"Moneten\" für Geld. Die römische Münzstätte blieb über das Ende des Weströmischen Reiches hinaus aktiv und wurde schließlich vom Papst und von dessen Kirchenstaat übernommen. 1870 wurde die päpstliche Münze vom Königreich Italien eingezogen, das in jenem Jahr den restlichen Kirchenstaat beseitigt und Rom zur Hauptstadt des geeinten Landes erklärt hatte. Mit Ausnahme der römischen wurden bis 1892 alle Münzstätten der alten italienischen Staaten aufgegeben, darunter die traditionsreiche venezianische \"Zecca\". Auf Betreiben von König Viktor Emanuel III., einem renommierten Numismatiker, wurde für die zentrale Münzprägeanstalt in Rom in der \"Via Principe Umberto 4\", wenige hundert Meter südöstlich des Hauptbahnhofs Termini, ein neues Gebäude errichtet. Dort kamen nicht nur die Produktionsanlagen unter, sondern auch das seit 1824 bestehende Münzkabinett und die 1907 gegründete Medailleur-Schule \"Scuola dell’Arte della Medaglia\". Letztere befindet sich dort noch immer. Die Staatsdruckerei wurde 1928 in Rom gegründet. Sie kam in einem monumentalen Gebäude unter, das ab 1914 (mit kriegsbedingten Unterbrechungen) an der \"Piazza Giuseppe Verdi\" für den Rechnungshof gebaut worden war. 1978 fusionierte die Druckerei mit der staatlichen Münzprägeanstalt und nahm somit ihren heutigen Namen an. Seit 2002 ist das IPZS eine Aktiengesellschaft. 2010 verlegte es seinen Hauptsitz von der \"Piazza Giuseppe Verdi\" an die \"Via Salaria\" im Norden von Rom. Weitere Einrichtungen befinden sich in der \"Via Gino Capponi\", im apulischen Foggia und in Verrès im Aostatal.", "section_level": 1}, {"title": "Museum.", "content": "Das ab 1958 aus dem ehemaligen päpstlichen und dann königlichen Münzkabinett aufgebaute Numismatische Museum des IPZS \"(Museo della Zecca di Roma)\" befand sich von 1961 bis 2015 im \"Palazzo delle Finanze\" an der \"Via XX Settembre\" in Rom, dann bezog es am Hauptsitz an der \"Via Salaria\" neue Räumlichkeiten. Schwerpunkt der Ausstellung ist die Neuzeit. Es werden nicht nur Münzen und Medaillen ausgestellt, sondern auch frühere Fertigungsprozesse dargestellt, auch anhand von außer Dienst gestellten Präge- und Druckmaschinen. Die Sammlungen der \"Banca d’Italia\", das \"Museo della Moneta\" und das \"Museo della Banconota\", sind für die Öffentlichkeit nur eingeschränkt zugänglich. Bedeutender ist die numismatische Sektion des \"Museo Nazionale Romano\" im \"Palazzo Massimo alle Terme\"; sie umfasst das private Münzkabinett (über 110.000 Münzen) des im Exil verstorbenen Viktor Emanuel III.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato S.p.A. (IPZS; ) ist die staatliche Druckerei und die Münzprägeanstalt Italiens. Es handelt sich um eine Aktiengesellschaft, die sich zu 100 Prozent im Eigentum des italienischen Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen befindet. Der Unternehmenssitz befindet sich an der \"Via Salaria\" in Rom.", "tgt_summary": "意大利政府印刷局()成立于1928年,位于罗马的威尔第广场。除了为意大利生产硬币和邮票以外,它还服务于诸如梵蒂冈和圣马力诺以及马耳他骑士团这样被广泛认为拥有国际法主体的微型国家。", "id": 1431003} {"src_title": "HNA Group", "tgt_title": "海航集团", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "HNA Group wurde im Jahr 2000 von Chen Feng und Wang Jian als Unternehmensgruppe für die staatliche Verwaltung von Industrie und Handel in der Sonderwirtschaftszone Hainan im äußersten Süden Chinas mitgegründet. Im Juli 2017 wurde in New York die Hainan Cihang Charity Foundation gegründet; sie ist mit 29,5 Prozent der größte Einzelaktionär der HNA-Gruppe. HNA hat von etwa Anfang 2015 bis Mitte 2017 für 40 bis 50 Milliarden US-Dollar Firmen und Beteiligungen in aller Welt gekauft. HNA gilt als sehr verschachtelt und intransparent. Die chinesische Regierung hat die Mischkonzerne Anbang, Fosun und Dalian Wanda 'an die kurze Leine' genommen und bemüht sich (Stand Mitte 2017), tieferen Einblick in die Finanzierung privater Konglomerate wie HNA zu gewinnen und sie stärker zu kontrollieren. Die chinesische Finanzaufsicht kündigte an, die Konzerne zu durchleuchten. Von 2017 bis Januar 2019 leitete der frühere Vizekanzler Philipp Rösler die gemeinnützige Stiftung. Im Juli 2018 starb der Mitgründer Wang Jian bei einem Unfall in Frankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Tochterunternehmen und Beteiligungen.", "content": "Der Konzern gliedert sich in acht Bereiche: Der Geschäftsbereich HNA Tourism ist an 19 Fluggesellschaften beteiligt. Zu diesen gehören unter anderem die Fluggesellschaften Beijing Capital Airlines, Chang An Airlines, China West Air, Deer Jet, Fuzhou Airlines, GX Airlines, Hainan Airlines, Lucky Air, Suparna Airlines, Tianjin Airlines und Urumqi Air. Im August 2006 beteiligte sich die HNA Group zudem mit 45 % an Hong Kong Express Airways. Die Beteiligung wurde 2019 an Cathay Pacific verkauft. Im Oktober 2012 kaufte die HNA Group 48 % der Anteile von Aigle Azur (1970), der zweitgrößten Fluggesellschaft Frankreichs. Die übrigen 52 % verblieben bei der GoFast Gruppe. In Europa besitzt sie des Weiteren 29 % der NH Hotel Group und übernahm im Dezember 2016 Gategroup. Über Beteiligungsgesellschaften ist die Sparte Flughafenmanagement an den Flughäfen in Haikou, Sanya, Sanxia, Weifang, Dongying und Manzhouli beteiligt. Im August 2015 verkaufte die französische Beteiligungsgesellschaft PAI partners die weltgrösste Servicegesellschaft für Fluggesellschaften und Flughäfen Swissport für 2,73 Milliarden Schweizer Franken an die HNA Group. Im April 2016 machte HNA ein Übernahmeangebot für den Schweizer Flugcaterer Gategroup; die Transaktion wurde Ende 2016 abgeschlossen. Damit sind zwei ehemalige Tochterunternehmen der SAir-Group wieder unter einem Dach vereint. Unter der Tourismussparte sind der Reiseveranstalter \"Luckyway International Travel Service Company Ltd.\" und die \"HNA Safe Car Rental Co. Ltd.\" zusammengefasst. Andere Industriebeteiligungen der HNA Group sind (Stand 2008) z. B. die \"HNA Group (Hongkong) Company\", die \"Xi'an Minsheng Group Co. Ltd.\", die \"HNA Aviation Import und Export Company Ltd.\" und die \"HNA System Co. Ltd.\" 2016 bot die HNA Group beim Verkauf des Anteils des deutschen Bundeslandes Rheinland-Pfalz an der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Betreibergesellschaft des Flughafens Frankfurt-Hahn, unterlag aber der Shanghai Yiqian Trading Company. 2016 kaufte die HNA Group von Air France einen Anteil von knapp 50 % an der Flugcateringfirma Servair. Im Februar 2016 gab die HNA Group bekannt, dass sie über ihre Tochterfirma \"Tianjin Tianhai Investment Co.\" das US-Unternehmen Ingram Micro für rund 6 Milliarden US-Dollar übernehmen wird. Am 15. Juli 2016 erfolgte mit 80 % Aktienanteil die Übernahme des Flugzeuginstandhaltung und -wartungsunternehmen SR Technics. Am 15. Februar 2017 erwarb die HNA Group zudem 3,04 % der Aktien der Deutschen Bank AG. Am 17. Januar 2017 erfolgte zusammen mit der RON Transatlantic Advisors die Mehrheitsübernahme der US-amerikanischen Investmentgesellschaft SkyBridge Capital des Finanzinvestors Anthony Scaramucci. Am 31. März 2017 erfolgt eine Beteiligung an der Glencore Storage & Logistics. Im Mai 2017 erhöhte HNA ihren Stimmrechtsanteil an der Deutschen Bank auf 9,92 Prozent, reduzierte ihn aber im Februar 2018 auf 8,8 Prozent. HNA hält diese Anteile über den Finanzinvestor C Quadrat. HNA ist (Stand Februar 2018) der Einzelaktionär mit dem höchsten Gesamtstimmrechtsanteil, obwohl HNA nur 3,5 Prozent der Aktien besitzt; die restlichen Stimmrechte beruhen auf Finanzinstrumenten. Im Februar 2019 sank der HNA-Anteil an der Deutschen Bank auf 6,3 Prozent. Die geplante Übernahme der neuseeländischen Bank UDC Finance durch HNA wurde Ende Dezember 2017 von den dortigen Behörden zurückgewiesen, weil die Besitzverhältnisse der HNA-Gruppe unklar seien.", "section_level": 1}, {"title": "Intransparenz und Verschuldung.", "content": "Ende September 2017 forderte die schweizerische Übernahmekommission HNA auf, einige Widersprüche zu erklären. Der Behörde war aufgefallen, dass sich die von HNA angegebenen Eigentumsverhältnisse ungewöhnlich schnell geändert hatten. Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) prüfen seit Sommer 2017, ob sie HNA nicht mittels eines sogenannten Inhaberkontrollverfahrens durchleuchten sollen. Gerüchte besagen, dass Kader der Kommunistischen Partei nicht veröffentlichte Anteile an HNA halten. S&P Global bemängelte Ende 2017, HNA betreibe „aggressive Finanzierungsmethoden“, trockne seine Liquidität aus und könne so fällige Schulden nicht mehr bezahlen. Die Gesamtverschuldung des Konzerns soll sich auf 75 bis 100 Mrd. US-Dollar belaufen. Im November 2017 stand der Konzern mit seinen Banken in Verhandlungen über die Verlängerung fälliger Kredite. Ende November 2017 stufte die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) ihr Rating für HNA von B+ auf B herab. Im Februar 2018 senkte S&P das Rating auf CCC+ ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die HNA Group () ist eine diversifizierte chinesische Unternehmensgruppe mit Sitz in Haikou auf der Insel Hainan, die hauptsächlich in den Branchen Luftverkehr und Tourismus aktiv ist. HNA ist der drittgrößte Flugzeugvermieter der Welt, das größte Bodenabfertigungsunternehmen und der Marktführer für In-Air-Catering. Es besitzt Flughäfen, Frachtunternehmen, Reisebüros und Hotels in mehr als 100 Ländern sowie Anteile an der chinesischen Online-Reise-Buchungs-Site Tuniu. Im Juli 2016 rangierte die HNA Group im Fortune Global 500-Ranking an 111. Stelle mit einem Umsatz von 29,56 Milliarden USD.", "tgt_summary": "海航集团有限公司(HNA Group Co., Ltd.),简称海航集团,前身是1998年4月16日成立的海南航空控股有限公司,总部位于海南省海口市,是中国一家有官方背景的大型企业集团。业务涉及航空运输业为主体,集成机场服务业、酒店旅游业、商业零售业、物流业、金融服务业等相关产业。海航集团作为控股公司,参控股境内外上市公司、新三板挂牌公司共计26家。2017年,海航集团跃居《财富》世界500强榜单第170位。", "id": 2765182} {"src_title": "Terminal (Apple)", "tgt_title": "终端 (macOS)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Alle Mac-OS-Systeme (1984–2001) vor Mac OS X (entwickelt ab 1998, erstmals veröffentlicht 2000) waren nicht unixoid und besaßen keine Kommandozeile. Das Betriebssystem NeXTStep von NeXT sowie dessen Nachfolger Mac OS X Server und Mac OS X, die auf einem BSD-Kern (von Apple ab 1999 auch separat als Darwin veröffentlicht) basieren, besitzen sowohl eine Kommandozeile wie auch eine Terminalemulation. Mit Mac OS X 10.0 („Cheetah,“ 2001) wurde erstmals auf einem Mac-System ein Terminalemulator eingeführt. Unter Mac OS X 10.1 („Puma,“ 2001) konnten im Terminal neue Zeichenkodierungen genutzt werden, mit Mac OS X 10.2 („Jaguar,“ 2002) kamen dann auch Unterstützung für Unicode, transparente Hintergründe und geteilte Fenster hinzu. Zusammen mit Mac OS X Leopard (10.5, 2007) wurde Version 2.0 des Terminal ausgeliefert. Als neue Features kamen Tabs und Fenstergruppen dazu, zudem konnte das Aussehen von Fenstern gespeichert werden. Allerdings verschwanden im gleichen Zug die geteilten Fenster. Diese kamen erst mit Mac OS X Snow Leopard (10.6, 2009) zurück, das gleichzeitig eine 64-bit-Version von Terminal mitbrachte. In Mac OS X Lion (10.7, 2011) bekam das Terminal wieder einige neue Features, so etwa der Vollbildschirm-Modus und verschwommene transparente Hintergründe und Unterstützung für 256 Farben (xterm-256color). Zudem können aktive und inaktive Fenster ein unterschiedliches Aussehen bekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Es können folgende Terminals emuliert werden (Mac OS X Snow Leopard, 10.6, 2009): codice_1, codice_2, codice_3, codice_4, codice_5, codice_6, codice_7, codice_8. Ab Mac OS X Lion (10.7, 2011) kommt noch codice_9 dazu. Als Shell kann jede beliebige Shell verwendet werden; Standard bis macOS 10.14 war bash, seit 10.15 ist zsh Standard. Vorinstallierte Shells sind bahs, csh, ksh, sh, tcsh und zsh. Eine Besonderheit des Programms ist es, dass eine Suche im Hilfe-Menü nicht nur passende Menüelemente hervorhebt (wie bei Mac OS X üblich), sondern es werden auch passende manpages angezeigt. Beim Klicken auf eine manpage wird ein separates Terminal-Fenster mit der manpage geöffnet. So gibt eine Suche nach „get“ nicht nur \"Geteiltes Fenster\" zurück, sondern auch z. B. \"getconf (1)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Terminal (auch bekannt als Terminal.app) ist der Terminalemulator von Apple für macOS. Er hat seinen Ursprung im Vorgänger von Mac OS X, NeXTStep; beide Systeme bauen auf einem BSD-Unix-Kern auf. Benutzer können mit diesem Programm mit einem Kommandozeileninterpreter arbeiten, standardmäßig ist das eine Shell namens Bash.", "tgt_summary": "终端机(Terminal,档案名称 Terminal.app),是苹果电脑Mac OS X操作系统上的应用软件,同时也存在于OS X早期的OPENSTEP和NEXTSTEP之上。Mac OS X的Terminal置于「Utilities」资料夹内。", "id": 225373} {"src_title": "Kamerun (deutsche Kolonie)", "tgt_title": "德属喀麦隆", "src_document": [{"title": "Inbesitznahme.", "content": "Seit 1862 waren deutsche Handelshäuser in Gabun tätig, darunter das Hamburger Haus Woermann, dessen Agent Emil Schulz zugleich als kaiserlicher Konsul mit Amtsbefugnissen bis zum Kamerunästuar fungierte. 1868 errichtete Woermann die erste deutsche Faktorei in Douala. Am 19. März 1884 ernannte Reichskanzler Bismarck den Afrikaforscher und bisherigen deutschen Generalkonsul in Tunis, Gustav Nachtigal, zum kaiserlichen Kommissar für die Westküste Afrikas, mit dem Auftrag, die für den deutschen Handel interessanten Gebiete unter deutsches Protektorat zu stellen. Hierzu gehörte auch der Küstenstrich zwischen dem Nigerdelta und Gabun, insbesondere der gegenüber der Insel Fernando Poo in der Bucht von Biafra gelegene Teil. Am 10. Juli 1884 traf der von Togo kommende Reichskommissar Nachtigal auf der SMS \"Möwe\" in Duala ein. Nach der Unterzeichnung von Schutzverträgen zwischen der deutschen Delegation und den wichtigsten Führern der Duálá, \"Ndumb’a Lobe\" (King Bell) und \"Ngand’a Kwa\" (Akwa), am 11. und 12. Juli 1884 kam es am 14. Juli in Duala zur Hissung der deutschen Flagge und Erklärung der „Schutzherrschaft“. Der fünf Tage später eintreffende britische Konsul Hewett, der Kamerun für England in Besitz nehmen wollte, musste sich mit einem förmlichen Protest begnügen. Er erhielt den Spitznamen „The too late consul“. Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Duálá-Clans wurden im Dezember 1884 durch Mannschaften der Korvetten SMS \"Bismarck\" und SMS \"Olga\" unter dem Befehl von Konteradmiral Eduard von Knorr unterdrückt. Die Kämpfe richteten sich zwar nicht primär gegen die deutsche Herrschaft, markieren aber mit der Unterdrückung durch die Reichsmarine den Beginn der militärischen Unterwerfung der Kolonie. Die vorläufigen Grenzen der Kolonie wurden ein Jahr später auf der Kongo-Konferenz (Kongo-Akte) in Berlin festgelegt. Der endgültige Grenzverlauf beruhte auf den Verträgen vom 3. Mai 1885 (mit Großbritannien), 24. Dezember 1885 (mit Frankreich), 27. Juli 1886 (mit Großbritannien), 2. August 1886 (mit Großbritannien), 14. April 1893 (mit Großbritannien), 15. November 1893 (mit Großbritannien), 15. März 1894 (mit Frankreich), 1901 und 1902 (mit Frankreich) und 1908 (mit Frankreich). Bedeutend vergrößert wurde die Kolonie noch einmal im Jahr 1911 im Marokko-Kongo-Abkommen auf Kosten der französischen Kolonien in Zentralafrika (Neukamerun). Ein kleineres Gebiet im Nordosten Kameruns, der sogenannte Entenschnabel, wurde stattdessen Französisch-Äquatorialafrika einverleibt. Die vorherige Fläche der deutschen Kolonie wurde nachfolgend Altkamerun genannt. Durch ein deutsch-britisches Grenzabkommen kam 1913 noch die Bakassi-Halbinsel zu Kamerun.", "section_level": 1}, {"title": "Geplante Symbole für die deutsche Kolonie Kamerun.", "content": "Im Jahr 1914 wurde ein Wappen sowie eine Flagge für Kamerun geplant, jedoch aufgrund des Kriegsbeginns nicht mehr eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Unterwerfung und „Pazifizierung“ des Binnenlandes.", "content": "Die ersten größeren Expeditionen in das Binnenland unternahmen in den Jahren 1888 bis 1891 die Offiziere Richard Kund, Hans Tappenbeck und Curt Morgen im Hinterland der Batangaküste und der Forscher Eugen Zintgraff im Grasland Westkameruns, wo er die Station Baliburg gründete. Kund und Tappenbeck gründeten 1889 die Forschungsstation Jeundo, als deren Bezeichnung sich bereits kurze Zeit später „Jaunde“ einprägte und aus der die heutige Landeshauptstadt hervorgegangen ist. Sie bildete bis zum Ersten Weltkrieg das Rückgrat der deutschen Herrschaft in Zentral- und Südostkamerun. Am 31. Januar 1891 wurden Zintgraff und seine Verbündeten in der Schlacht von Mankon (Bafut, Nordwestkamerun) verlustreich geschlagen. Im Sommer 1891 beauftragte das Gouvernement den Hauptmann Karl von Gravenreuth mit der Unterwerfung der Kpe (Bakwiri) von Buëa. Gravenreuths Tod bei der Erstürmung des Ortes verhinderte eine nachhaltige „Pazifizierung“ des Gebietes um den Kamerunberg. Erst Curt Morgen und Hans Dominik brachen den Widerstand gegen die deutsche Herrschaft dort 1894 endgültig. Max von Stetten, der im gleichen Jahr das Kommando der neugegründeten Kaiserlichen Schutztruppe übernahm, führte 1895 mehrere militärische Expeditionen gegen die Bakoko am unteren Sanaga durch. Oltwig von Kamptz erzwang im Februar 1896 nach einer Revolte mehrerer Ewondo- und Bane-Gruppen gegen die Station Jaunde den ungehinderten Verkehr zwischen der Küste und der Station. Die Unterwerfung des Nordostens der Kolonie leitete ebenfalls Hauptmann von Kamptz ein, indem er am 14. Januar 1899 die Vute-Residenz Ndumba und am 11. März Tibati erstürmte. Als Etappenstation und Basis für das weitere Vordringen nach Norden gründete er die Station Joko. Im Oktober 1901 wurde unter Hans Dominik eine weitere Expedition entsandt, um in Kontakt mit den islamischen Fürstentümern Adamauas zu treten. Ehe Dominik die Fulbestaaten Nordkameruns erreichte, hatte der Stationsleiter von Joko, Rudolf Cramer von Clausbruch, gegen die ausdrücklichen Befehle des Gouverneurs von Puttkamer bereits vollendete Tatsachen geschaffen und die wichtigen Zentren Ngaundere und Garua besetzt. Dominik besiegte bei Miskin-Marua die Truppen des Emirs Djubayru von Yola, womit der Weg bis zum Tschadsee offenstand. Die Eingliederung der Tschadseeländer (Mandara, Deutsch-Bornu und die Kotoko-Sultanate) vollzog 1902 Oberst Curt Pavel als Kommandeur der Schutztruppe. Die Grenze zum britischen Protektorat Nord-Nigeria wurde in den Jahren 1903/1904 mit der Beteiligung des deutschen Leutnants Arnold Schultze von Yola bis zum Tschadsee markiert. In den Jahren 1904 bis 1906 kam es im Nordwesten Kameruns am Oberlauf des Cross River und seiner Nebenflüsse zu einem Kleinkrieg, der unter den Namen \"Anyangkrieg\" und \"Mpawmankukrieg\" in die Geschichte Kameruns einging. 1906 und 1910 kam es im Gebiet des oberen Nyong zu den beiden sogenannten Maka-Aufständen. Der letztere konnte nur mit bereits zur damaligen Zeit umstrittenen Methoden niedergeschlagen werden. Wiederholt kam es während der deutschen Kolonialherrschaft zu regelrechten „Kolonialskandalen“. Zum Sinnbild der brutalen Unterdrückung der einheimischen Gesellschaften Anfang der 1890er Jahre wurde in der öffentlichen Wahrnehmung der auch im Reichstag wiederholt thematisierte Fall „Leist“: Der Forschungsreisende Karl von Gravenreuth hatte in Überschreitung seiner Kompetenzen von dem Dahomey-König Behanzin mehrere Frauen und Männer als „Sklaven“ angekauft, aus denen er eine Expeditionstruppe für die Erschließung des Nordens bilden wollte. Die Verwaltung, durch Gravenreuth vor vollendete Tatsachen gestellt, reihte die Männer in die 1891 gegründete Polizeitruppe ein und verwendete die Frauen im Dienst des Gouvernements. Hervorgerufen durch die gegenüber den frei angeworbenen Soldaten geringere Löhnung und brutale Übergriffe auch gegenüber den Frauen kam es im Dezember 1893 zur Dahomey-Meuterei. Mit dem Einsatz eines Kanonenbootes wurden die Unruhen unterdrückt. Der damalige stellvertretende Gouverneur Heinrich Leist, der durch die entwürdigende körperliche Züchtigung der Dahome-Frauen als Hauptverantwortlicher für die Unruhen galt, wurde aus dem Dienst entlassen, letztlich aber zu einer in der liberalen und linken Öffentlichkeit als zu gering empfundenen Strafe verurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrswesen.", "content": "Von See aus wurde die deutsche Kolonie Kamerun vor allem durch den Hafen von Duala erschlossen. Daneben entwickelten sich Landungsstellen bei Kampo, Kribi, Rio del Rey und Victoria sowie in der Muni-Bucht. Unter deutscher Flagge liefen Schiffe der Bremen-Afrika-, Hamburg-Amerika- und Woermann-Linie Kamerun regelmäßig an. Die letztgenannte Linie betrieb einen Küstendienst und in Duala ein Schwimmdock. Auf dem Landweg dominierte anfangs der Lastentransport zu Fuß. Um dies zu erleichtern und auch Fahrzeugverkehr zu ermöglichen, bauten die Deutschen das Wegenetz aus und schufen Straßen. Zudem wurden nach 1900 zwei Bahnbauprojekte aufgenommen: Zum einen die Mittellandbahn von Duala über Bidjoka zum Njong, von der 1916 ca. 131 km in Betrieb waren, sowie zum anderen die Nordbahn, auch Manenguba-Bahn genannt. Von ihr waren 160 km fertiggestellt. Ein drittes Bahnprojekt im Süden der Kolonie wurde von Händlern gefordert, fand aber keine ausreichende Unterstützung der deutschen Regierung. Daneben bestanden private Kleinbahnen, etwa die Pflanzungsbahn der WAPV. Die von Viktoria nach Goppo führende Schmalspurbahn wies eine Länge von 31 km auf. Sie schloss die am Kamerunberg liegenden Plantagen an die Küste an. Im Vergleich zu den Streckennetzen der großen Kolonien Deutsch-Ostafrika und -Südwestafrika nahm sich das Kameruner Bahnnetz bescheiden aus (etwa 500 Streckenkilometer verglichen mit jeweils über 2000 Kilometer im Bau oder Betrieb).", "section_level": 2}, {"title": "Nachrichtenwesen.", "content": "Die erste Postanstalt in Kamerun wurde am 1. Februar 1887 eröffnet. 1911 bestanden in Kamerun 37 Post- und 11 Telegrafenanstalten, die in diesem Jahr etwas über eine Million Briefsendungen und knapp 70.000 Telegramme beförderten. Im Jahre 1912 wurde ein deutsches Seekabel von Monrovia nach Togo und Kamerun fortgesetzt, so dass der deutsche Kabelverkehr von der britischen Leitung unabhängig wurde. In den Jahren 1911 und 1912 wurde bei Duala außerdem eine Küstenfunkstelle zur drahtlosen Telegrafie gebaut. Ursprünglich war Kamerun auch als möglicher Standort für eine transkontinentale Großfunkstelle vorgesehen. Diese Funktion übernahm aber schließlich die Funkstation Kamina in Togo.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Von den drei Wirtschaftsformen in den deutschen Kolonien – Handels-, Plantagen- und Farmwirtschaft – war in Kamerun eine Mischform zwischen den beiden erstgenannten vorherrschend: Anfänglich dominierte der Handel mit einheimischen Produkten und Erzeugnissen. Die europäischen Handelshäuser, die bereits vor der Gründung der Kolonien an der Küste Kameruns tätig waren, nutzten die vorgefundenen Marktstrukturen für Geschäfte mit afrikanischen Zwischenhändlern. In den späteren Jahren der deutschen Herrschaft entwickelte sich in Teilen Kameruns, besonders am Kamerunberg, eine ausgeprägte Plantagenwirtschaft und eine hierauf ausgerichtete koloniale Landpolitik. Hatte zunächst die Erschließung und Ausbeute von Naturprodukten die neuen Wirtschaftszweige geprägt, waren es nun die landwirtschaftlichen Anbau- und Verarbeitungsmethoden sowie die Nachfrage nach Arbeitskräften, die zum bestimmenden Faktor wurden. Zudem wurden weltwirtschaftliche Konjunkturlagen spürbarer. Die Hauptausfuhrartikel am Vorabend des Ersten Weltkrieges spiegeln diesen Wandel wider: Der Handel mit Elfenbein hatte aufgrund von Überjagung stark nachgelassen. Palmfrüchte und Palmöl wurden nicht mehr nur über den Ankauf aus der Hand von Einheimischen bezogen, sondern verstärkt auch auf Plantagen nach europäischem Muster angebaut. Ähnliches galt für Kakao, dessen Anbau in großem Stil bereits vor 1900 begann. Kautschuk, der anfangs aus Wildbeständen gesammelt wurde, entwickelte sich durch die Nachfrage nach Gummi zum international gefragten Massenprodukt, was mitunter zum Raubbau führte. Der Anbau von Bananen nahm einen erfolgversprechenden Anfang. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg lagen jedoch die Einfuhren Kameruns insgesamt über den Ausfuhren. Dies lag unter anderem an Investitionen in die Infrastruktur, etwa im Eisenbahnbau, die bei Kriegsausbruch 1914 verglichen mit anderen deutschen Kolonien noch relativ am Anfang standen.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebe.", "content": "Zu den großen und mittleren Betrieben der Kameruner Plantagenwirtschaft zählten folgende Pflanzungen: Großbetriebe (10.000 bis 18.000 ha): Mittelständische Betriebe (5000 bis 10.000 ha): In Kamerun bestanden mehrere Handelskammern als nicht-staatlich organisierte Korporationen privater Kaufleute. Die Handelskammer für Südkamerun wurde im Oktober 1907 mit Sitz in Kribi gegründet. Im Jahr 1911 folgte eine Handelskammer für Duala und Mittelkamerun, die 1914 durch den Verein der Nord- und Mittelkamerun-Kaufleute abgelöst wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Erster vollwertiger Gouverneur wurde ab 4. Juli 1885 Julius Freiherr von Soden. Er veranlasste den Bau eines \"Regierungsgebäudes\" in Kamerun, für den der Berliner Regierungsbaumeister W. Scharenberg die Pläne lieferte. Das Bauwerksensemble wurde auf einem Hügel (der \"Joss-Platte\") am linken Ufer des Kamerun-Flusses im angepassten Kolonialstil errichtet. Dafür wurden Bäume auf der Hügelkuppe gerodet und ein Transportweg mit Hafen angelegt. Als Baumaterial kamen Backsteine, Eisenträger, Holz (aus Deutschland) sowie Bruchsteine und \"Bausand\" aus der Region zum Einsatz. Das zweigeschossige Gebäude beinhaltete die Diensträume und die Wohnungen für den Gouverneur und seine Beamten, etwas abseits, durch einen zehn Meter langen Gang erreichbar, befand sich das Küchengebäude. Der Bau kostete mindestens 96.000 Mark. Zentrale Entwicklungen, wie die Ausübung der kolonialen Gewalt auf dem gesamten Territorium Kameruns und die Ausweitung der kolonialwirtschaftlichen Unternehmungen in das Binnenland, vollzogen sich erst unter Jesko von Puttkamer (1895–1906), der die Kolonie auf zwiespältige Weise prägte. Seine Amtszeit stand einerseits im Zeichen expandierender Landwirtschaft am Kamerunberg. Er ließ auch 1901 den Verwaltungssitz von Duala nach dem gesünder gelegenen Buëa verlegen. Andererseits wurden der Kolonialverwaltung unter Puttkamer rücksichtslose Landpolitik mit Zwangsumsiedlungen und ein erhebliches Maß an Brutalität vorgeworfen, was einen neuerlichen Skandal auslöste. Die Lokalverwaltung bestand aus Bezirksämtern, Regierungs- und Militärstationen und Residenturen mit indirekter Verwaltung im islamischen Norden der Kolonie. Vor der Eingliederung Neukameruns bestanden die Bezirke Rio del Rey, Victoria, Duala, Jabassi, Johann-Albrechts-Höh, Bare, Ossidinge, Bamenda, Kribi, Edéa, Ebolowa, Lomië, Molundu/Jukaduma, Dume, Jaunde und Banjo, sowie die Residenturen Adamaua und Deutsche Tschadseeländer. Zwei weitere Residenturbezirke wurden 1913 in Ngaundere durch die Teilung Adamauas und 1914 in Bamun durch die Abtrennung der gleichnamigen Chefferie vom Bezirk Bamenda geschaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Kolonialtruppen.", "content": "Die deutsche Schutztruppe im noch nicht ganz eroberten Kamerun bestand 1900 aus 15 deutschen Offizieren und 23 Unteroffizieren, die zwei \"Askari\"-Kompanien von 318 Mann kommandierten. Dazu kamen 150 einheimische Polizisten. Beim Vorstoß in die zentralen Savannen und ins südliche \"Adamawa\" 1908 kamen etliche freiwillige Rekruten aus den Stämmen der \"Bali Nyonga\" und \"Bamun\" hinzu. Die \"Ewondo\" stellten Schützen unter ihren eigenen Kommandanten, \"nkukuma\" genannt. Bis 1914 stieg die Zahl auf 1550 Askari mit 185 deutschen Offizieren. Die paramilitärische Polizeitruppe (gegründet 1891) umfasste 1200 Mann unter 30 Offizieren. Ein Großteil der einheimischen Truppen wurde außerhalb Kameruns (Liberia, Togo, Dahomey) rekrutiert, jedoch unterstützten besonders die Stämme \"Ngumba\", \"Ndu\" und einige andere die Rekrutierung durch die Deutschen, da sie diese als weniger belastend als die Dominanz zum Beispiel der \"Fulbe\" einschätzten. Im Laufe des Weltkriegs wurde die Kolonialtruppe auf fast 10.000 Mann ausgebaut. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges konnte sich die zahlenmäßig und materiell (vor allem durch großen Mangel an Munition) unterlegene Schutztruppe noch zwei Jahre in Kamerun halten. Das Gros der Truppe überschritt Anfang Februar 1916 die Grenze zum benachbarten spanischen \"Rio Muni\"-Gebiet und wurde auf Fernando Póo bzw. in Spanien interniert. Am 20. Februar 1916 begab sich die letzte Garnison in Mora (Nordkamerun) nach der Zusage eines freien Abzugs in die Hände der britischen Kolonialarmee.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte nach der deutschen Herrschaft.", "content": "Durch den Versailler Vertrag von 1919 ging Kamerun offiziell in den Besitz des Völkerbundes über, der wiederum ein Mandat zur Verwaltung an die Briten und Franzosen gab. Daraufhin wurde Kamerun in ein \"Britisch-Kamerun\" und ein \"Französisch-Kamerun\" aufgeteilt. Der deutsche Kolonial-Revisionismus propagierte in der Zwischenkriegszeit eine Rückgabe Kameruns an Deutschland. 1924 wurden auf einer Londoner Auktion die meisten der ehemals deutschen Plantagen in Britisch-Kamerun durch die Vorbesitzer zurückersteigert. Die Reichsverwaltung in Person Edmund Brückners leistete hierbei Unterstützung. Für den Fall eines Sieges im Zweiten Weltkrieg sollte Kamerun durch Bernhard Ruberg verwaltet werden und in einem Deutsch-Mittelafrika aufgehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Völkerbundmandate durch die Nachfolgeorganisation, die Vereinten Nationen, in Treuhandmandate umgewandelt. Am 1. Januar 1960 erhielt das französische Kamerun nach einer Volksabstimmung und nach dem Auslaufen des UN-Mandats die Unabhängigkeit und nannte sich Ost-Kamerun. Der Norden des britischen Mandatsgebietes stimmte bei einer vorangegangenen Volksabstimmung für den Anschluss an Nigeria, der südliche Teil entschied sich für einen Anschluss an den Staat Kamerun. Am 11. November 1960 wurde Kamerun Mitglied der UNESCO. In diesem Genre existieren zahllose Titel, insbesondere auch als Jugendliteratur, die den Exotismus und Abenteueraspekt betonte.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Beispiel:", "section_level": 1}], "src_summary": "Kamerun war von 1884 bis 1919 eine deutsche Kolonie (auch \"Schutzgebiet\"). Die Kolonie hatte anfangs eine Fläche von 495.000 km2, nach der Angliederung Neukameruns im Jahre 1911 hatte sie eine Fläche von 790.000 km2 und war damit etwa 1,3-mal so groß wie das Mutterland.", "tgt_summary": "德属喀麦隆()是德意志帝国在1884年-1916年间拥有的一块非洲殖民地,主要在今日的喀麦隆,还包括加蓬及刚果共和国的北部,中非共和国的西部,乍得的南部及尼日尔利亚的东部。", "id": 2118939} {"src_title": "Isabel dos Santos", "tgt_title": "伊萨贝尔·多斯桑托斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Isabel dos Santos wurde 1973 in Baku geboren, wo ihre Mutter, Tatiana Kukanova, ihren Vater, José Eduardo dos Santos, traf, als beide Ingenieurwissenschaften an der Aserbaidschanischen Öl-Akademie studierten. Aserbaidschan war damals Teil der Sowjetunion, in der junge Kader aus ideologisch nahestehenden afrikanischen Befreiungsbewegungen wie Angolas MPLA ausgebildet wurden. Isabel dos Santos zog mit ihrer Mutter Mitte der 1980er Jahre nach London, wo sie die St. Paul’s Girls School besuchte. Anschließend studierte sie am King’s College London, an dem sie einen Bachelor-Abschluss im Elektroingenieurwesen erreichte. Dort lernte sie ihren aus der Demokratischen Republik Kongo stammenden Mann Sindika Dokolo kennen, den Sohn eines Millionärs aus Kinshasa und seiner dänischen Frau. Die Hochzeit fand 2003 in Luanda statt; die vier Millionen US-Dollar teure Feier mit rund tausend Gästen war eine der größten Hochzeiten in der Geschichte des Landes. Trauzeuge war der damalige Minister für Erdölwirtschaft, Desidério da Costa. Isabel dos Santos hat mit ihrem Mann drei gemeinsame Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Mitte der 1990er Jahre zog sie nach Luanda und begann ihre Geschäftskarriere zunächst als Teilhaberin des \"Miami Beach Club\" auf der Ilha de Luanda, damals einer der ersten Nachtclubs in Angolas Hauptstadt. Sie arbeitete als Ingenieurin bei dem Unternehmen \"Urbana 2000\", das mit der Müllabfuhr in der Hauptstadt beauftragt war. Aufgrund der Kommunikationsprobleme zwischen den Fahrzeugen entschied sie, die Fahrer mit Walkie-Talkies auszustatten, um den logistischen Ablauf besser koordinieren zu können. Sie gründete eine Vertriebsgesellschaft für Walkie-Talkies, die sie in ein riesiges Kommunikationsunternehmen umwandelte, nachdem 1998 das Monopol der staatlichen Angola Telecom beendet worden war. An ihrem Unternehmen Unitel waren hochrangige Politiker der Regierungspartei MPLA beteiligt. Im Mai 2000 erteilte der Ministerrat der \"Unitel\" die Genehmigung, im gesamten Staatsgebiet den Mobiltelefondienst der Norm GSM einzuführen. Als 1999 das südafrikanische Unternehmen De Beers aufgrund der internationalen Sanktionen gegen die UNITA die Diamantenaufkäufe in Angola stoppte, entstand das angolanische Diamantenvertriebsunternehmen Ascorp, an dem die \"Trans-African Investment Services\" (TAIS) zu 24,5 % beteiligt sind, die Isabel dos Santos und ihrer Mutter Tatiana Kukanova gehören. Im Jahr 2000 wurde TAIS in \"Iaxonh Limited\" mit Sitz in Gibraltar umbenannt. In den folgenden Jahren beteiligte sich Isabel dos Santos an Banken, einer Supermarktkette, Multimediaunternehmen, einer Brauerei der Gruppe Heineken und einer Schweizer Diamantfabrik. Isabel dos Santos verwaltet das Familienvermögen, das ihr Vater während seiner autoritären Herrschaft in Angola angehäuft hat. Angola ist der zweitgrößte Ölproduzent Afrikas. Ihr Vater regierte mit Hilfe von Verwandten, Generälen und dem ehemaligen Chef des staatlichen Erdölkonzerns Sonangol (\"Sociedade Nacional de Combustíveis de Angola\"). Dieser Personenkreis wurde nach dem Präsidentenpalast „Futungo-Clique“ genannt. Diese Regierung und ihr – als kleptokratisch bezeichnetes – Patronagenetzwerk privatisierten große Teile der Öleinnahmen. Die Grenzen zwischen Politik und Privatgeschäften sind fließend. Die nichtstaatliche Organisation Human Rights Watch hat im Dezember 2011 die Regierung von Angola aufgefordert, Auskünfte zu erteilen, wo 25 Milliarden Euro verblieben sind, die im Zusammenhang mit der Sonangol in der Staatskasse fehlen. Es muss davon ausgegangen werden, dass die fehlenden Ölmilliarden in Beteiligungen geflossen sind, vor allem in Portugal, und vornehmlich in die der Familie des Präsidenten José Eduardo dos Santos, speziell in die seiner Tochter Isabel. Die brasilianische Bundespolizei ermittelt seit 2009 zur Veruntreuung von mindestens 19,5 Millionen Euro, die von der Sonangol über ein verwickeltes Netzwerk von Unternehmen in Steuerparadiesen nach Brasilien zum Bau von zwei Luxusresorts in Paraíba umgeleitet wurden, in die Isabel dos Santos verwickelt sei. Isabel dos Santos wurde von der portugiesischen Zeitung \"Público\" als „gute Geschäftsfrau“ und „harte Verhandlungspartnerin“ beschrieben, die „extrem dynamisch und intelligent“, außerdem „professionell“, „korrekt“ und „sympathisch“ sei und „gut aussieht“. Die \"Financial Times\" schrieb im März 2013, dass „auch einige Kritiker Isabel dos Santos’ Fähigkeiten als Unternehmerin anerkennen“. Im selben Interview sagt Isabel dos Santos, sie sei Geschäftsfrau, nicht Politikerin. Sie wurde zur Schlüsselfigur für die Verwaltung des Familienvermögens und nahm über verschiedene Holdings Erwerb von Eigentum und Beteiligung an (oder auch Übernahme von) Unternehmen in Angola und im Ausland, besonders Portugal, vor.", "section_level": 1}, {"title": "Investitionen in Portugal und Angola.", "content": "Sie verfügt mindestens seit 2008 über Beteiligungen in den Bereichen Telekommunikation, Medien, Finanzen, Energie, Industrie, sowohl in Angola als auch in Portugal (Wein- und Olivensparte). Neben ihrem geschäftlichen Interesse an Erdöl und Diamanten besitzt Isabel dos Santos auch Aktien an dem angolanischen Zementunternehmen Nova Cimangola. Ihr Mann Dokolo, der auch im Diamantgeschäft tätig ist, sitzt im Vorstand des Unternehmens. Isabel dos Santos ist über die Unitel International Holdings BV zu 29 % Aktionärin von ZON Multimédia in Portugal. Im November 2012 wurde sie Mitglied des Vorstands von ZON ohne geschäftsführende Funktionen. Im Dezember 2012 gab sie die Fusion mit Sonaecom zu \"ZON Optimus\", heute NOS, bekannt. Sie gehörte zu den Gründern der angolanischen Banco BIC Português, die die staatliche Banco Português de Negócios (BPN) vom portugiesischen Staat kaufte, und war mit Genehmigung der Banco de Portugal Vorstandsmitglied. Sie hielt außerdem Beteiligungen an dem Unternehmen Galp Energia und an der Banco de Fomento de Angola (BFA). Im Jahr 2010 kaufte Isabel dos Santos mit ihrer \"Santoro Holding\" 9,99 Prozent Anteile an der portugiesischen Banco Português de Investimento (BPI) und erhöhte im März 2012 auf insgesamt 19,43 Prozent. In dem Joint Venture-Unternehmen mit dos Santo lancierte die portugiesische ZON Multimédia den TV-Sender ZAP, ein satellitenbasiertes Pay-TV Programm. 30 Prozent des Geschäfts bleiben bei ZON, während sie die verbleibenden 70 Prozent Anteile über die SOCIP – Sociedade de Investimentos e Participações, S.A., einer angolanischen Investitions- und Beteiligungsgesellschaft, hält. Ein Vertrag der SOCIP mit der portugiesischen Unternehmensgruppe Sonae sichert ihr einen wesentlichen Anteil an zwei groß angelegten Initiativen dieser Gruppe in Angola, der Supermarktkette \"Continente\" und einer Immobilienfirma. Der Ausgangspunkt war die Schaffung von Unitel in Partnerschaft mit Portugal Telecom. Außer Isabel dos Santos waren bei der Gründung Brigadier Leopoldino Fragoso Nascimento, Anthony Van-Dunem und Manuel Augusto da Fonseca aus der Kanzlei von Sonangol beteiligt, dazu der französisch-brasilianische Geschäftsmann Pierre Falcone, bekannt aus der Affäre Angolagate. Die Entwicklung eines Walkie-Talkie-Systems ebnete den Weg für ihren späteren Vorstoß in die Telekommunikation. Nach einem fairen Bieterverfahren schuf sie den größten Mobilfunkbetreiber in Angola in Partnerschaft mit Portugal Telecom, Sonangol und Vidatel. Durch Unitel Internacional, einer Investment-Plattform Unitels, in der Portugal Telecom keine Präsenz hat, wurde der Operator T+ erworben und damit die Lizenz, den zweiten Mobilfunknetzbetreiber in Kap Verde und São Tomé und Príncipe aufzubauen. Mitte 2012 betrug das Vermögen von Isabel dos Santos in Portugal mehr als 1,4 Milliarden Euro. Mit ihrem eigenen angolanischen Unternehmen \"Condis\" unterzeichnete Isabel dos Santos im April 2011 eine Partnerschaft mit dem portugiesischen Sonae-Konzern für gemeinsame Entwicklung und Betrieb einer Kette von Supermärkten in Angola unter der Bezeichnung \"Continente\". Diese Partnerschaft kündigte sie im September 2015 auf und eröffnete im Mai 2016 die Hypermarktkette Candando mit ihrer in \"Contidis\" umbenannten Unternehmensgruppe. Dabei übernahm sie auch den Anteil von 49 %, den der Sonae-Konzerns an Condis besaß. Contidis betreibt in Angola 16 Geschäfte, darunter fünf Hypermärkte der Marke Candando, drei der Marke Wammo, drei Cafeterias der Marke Crëmme, drei Apotheken, ein Optikergeschäft sowie einen Kinderladen (Stand Mai 2019). Außerdem ist sie mit ihrem Mann Sindika Dokolo Eigentümerin des Getränkeherstellers Sodiba.", "section_level": 1}, {"title": "Bedenken in Portugal.", "content": "Das beträchtliche Wachstum des Geschäftsvolumens von dos Santos im portugiesischen Kommunikationssektor hat zu Befürchtungen in lusitanischen Medien geführt. In redaktionellen Pressebeiträgen kommt die Monopolstellung aufgrund der jüngsten Transaktionen 2012 zum Ausdruck. Durch die Fokussierung auf Angola und Portugal würde dies zu einem Monopol in einigen Bereichen der portugiesischen Kommunikations- und Medienbranche führen. Isabel dos Santos sagte dazu, sie habe keinerlei Interesse an den angolanischen oder portugiesischen Medien. Darüber hinaus wird Isabel dos Santos auch einseitige politische Verzerrung sowie Missbrauch von Insider-Informationen über ihre Kontakte in Portugal vorgeworfen. Das Engagement von Isabel dos Santos in der Wirtschaft Portugals scheint einer klaren Strategie zu folgen. In den Jahren 2009–2012 hat ihr Anteil exponentiell zugenommen. Die Interessenbereiche sind das Kommunikations- und das Finanzsystem. Beide Segmente haben auch Priorität für Investitionen in ihren eigenen Gesellschaften in Angola und im Ausland. Isabel dos Santos, derzeit eine der größten Unternehmerinnen ihres Landes, baut ihr Geschäft in Europa ohne Diversifizierung der ihr dienenden Geschäftsfelder aus. Die Sorge der portugiesischen Wirtschaftsakteure kann durch die jüngsten Beteiligungen der angolanischen Geschäftsfrau somit begründet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Korruptionsvorwürfe ab 2017, \"Luanda Leaks\".", "content": "Nach dem Ausscheiden von dos Santos’ Vater aus dem Präsidentenamt im Herbst 2017, nach fast 40 Jahren an der Spitze des Landes, wurde Isabel dos Santos als Vorstandsvorsitzende des staatlichen Ölkonzern Sonangol und zwei ihrer Brüder aus der Verwaltung eines staatlichen Fernsehsenders entlassen. Monate später beschuldigte Carlos Saturnino, dos Santos' Nachfolger bei Sonangol, sie öffentlich des Missmanagements und sagte, ihre Amtszeit sei von Interessenkonflikten, Steuervermeidung und übermäßigem Vertrauen in \"Berater\" geprägt. Saturnino erklärte, sie habe \"Beratungszahlungen\" in Höhe von 135 Millionen US-Dollar bewilligt, von denen der größte Teil zu einem Scheinunternehmen in Dubai überwiesen wurden, allein am Tag ihrer Entlassung von Sonangol wurden illegal rund 38 Millionen US-Dollar auf ein Bankkonto in Dubai überwiesen - die Überweisung wurde nur Stunden nach ihrer Abberufung ausgelöst. Nach der Übergabe der Präsidentschaft 2017 an João Lourenço begannen zunehmend Korruptionsvorwürfen gegen dos Santos und weitere Angehörige der bisher unantastbaren Familie von Seiten der neuen Regierung öffentlich zu werden. Einer Vorladung der Generalstaatsanwaltschaft 2017 zu einer Vernehmung über die Herkunft ihres Vermögens kam sie nicht nach und lebte seitdem zwischen London, Lissabon und Dubai. Seither twittert sie regelmäßig und veröffentlicht Warnungen vor „wirtschaftlichen und tiefgreifenden politischen Krisen“ in Angola. Ende Dezember 2019 verfügte das Gericht der Provinz Luanda, die Vermögenswerte und Konten von Isabel dos Santos, ihres Ehemanns Sindika Dokolo sowie des Geschäftspartners Mário Filipe Moreira Leite da Silva (unter anderem EFACEC, Kento Holding, Santoro Finance) einzufrieren und unter treuhänderische Verwaltung zu stellen. Die Justiz forderte, mit besonderem Fokus auf den Genfer Diamantenjuwelier De Grisogono und den Staatskonzern Sonangol, dass sie wegen illegaler Bereicherung 1,136 Milliarden Dollar an den Staat zurückzuzahlen habe. Das Internationale Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) veröffentlichte am 19. Januar 2020 unter dem Titel \"Luanda Leaks\" mehr als 700.000 Emails, Dokumente und Verträge, die der afrikanischen Journalistengruppe Platform to Protect Whistleblowers in Africa (PPLAAF) zugespielt wurden, die sie mit den Journalisten des ICIJ teilte. Die achtmonatige Analyse der Dokumente durch die beteiligten Journalisten gewährt neue Einblicke und zeigt Details zu der Art und Weise, wie dos Santos in zwei Jahrzehnten durch die Protektion der autokratischen Regierung ihres Vaters zur wichtigsten Geschäftsfrau des Öl- und Diamantenstaats Angola und mehrfachen Milliardärin aufstieg, Staatseigentum in einer Serie zwielichtiger Verkäufe erwarb und später außer Landes transferierte. Dafür wurden mehr als 400 Firmen in 41 Jurisdiktionen, davon fast 100 in Steueroasen wie Luxemburg, Malta, Mauritius und Hong Kong, von dos Santos und ihren willigen Helfern gegründet, die immer wieder von öffentlichen Aufträgen und staatlichen Darlehen profitierten. So investierte sie immer wieder in Immobilien und verschleierte dabei systematisch ihr Vorgehen. Dos Santos zählte dabei auf die Mitwirkung zahlreicher Helfer im Westen, die ihr aus Staatsgeldern finanziertes Imperium aufgebaut haben. Neben Anwälten, Bankern, Treuhändern ermöglichten auch die großen Wirtschaftsprüfer und -berater Deloitte, Ernst & Young, KPMG und PricewaterhouseCoopers (PwC), aber auch Boston Consulting und McKinsey dos Santos den Griff in die Staatskasse und verliehen ihr dabei den Anschein von Seriosität und Legitimität. Manche Finanzinstitute wie Citibank, Barclays und Deutsche Bank haben sich in den letzten Jahren allerdings geweigert, mit der dos Santos-Familie zusammenzuarbeiten, wie aus den Dokumenten hervorgeht. Im Kern waren die Vorwürfe schon bekannt, nun wurden sie auch mit detaillierteren Dokumenten unterlegt. Aus den „Luanda-Leaks“ geht unter anderem hervor, auf welche Weise dos Santos versuchte, ihre Investitionen im Immobiliensektor zu verschleiern. Bevor sie und ihr Ehemann Sindika Dokolo im Dezember 2015 ein Appartement in der Luxusresidenz La Petite Afrique in Monaco für 50 Millionen Euro erwarben, gründete ihr Ehemann in Malta die Scheinfirma „Athol Limited“, bei der sie enge Vertraute als Geschäftsführer einsetzten. Als Käufer der Luxusimmobilie trat nur die Athol Ltd. in Erscheinung. Nach diesem Prinzip erwarb das Paar Dutzende Immobilien und Grundstücke in Angola sowie Appartements in London, Dubai, Lissabon und an der portugiesischen Algarve. Emails zeigen ferner, dass ihr westliche Banken trotz Geldwäschevorschriften, der Panama Papers 2016 und ein Jahr später der Paradise Papers, weiterhin halfen. Die in London lebende dos Santos bestritt alle Vorwürfe und nannte die Anschuldigungen eine „Hexenjagd“, stellte sich als Opfer politischer Verfolgung dar und kündigte an, bei den für 2022 anberaumten Wahlen in Angola als Präsidentschaftskandidatin anzutreten. Isabel dos Santos’ Privatbankier, Nuno Ribeiro da Cunha, als Private-Banking-Direktor der portugiesischen Bank Eurobic zuständig für ihr Vermögen, wurde am 22. Januar 2020 in der Garage seines Wohnhauses in Lissabon tot aufgefunden. Die Portugiesische Polizei ging von einem Suizid aus. Wenige Stunden zuvor hatte die angolanische Staatsanwaltschaft Anklage gegen dos Santos, Ribeiro da Cunha und weitere vier Personen wegen Unterschlagung, Veruntreuung und Geldwäsche erhoben. Isabel dos Santos war mit 42,5 % Hauptaktionärin der EuroBic, hatte ihren Anteil jedoch schon vor der Anklage verkauft. Bereits am 7. Januar 2020 war da Cunha in Vila Nova de Milfontes schon einmal mit schweren Verletzungen aufgefunden worden.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt in Frankfurt/Main.", "content": "Im Zusammenhang mit fragwürdigen Angola-Geschäften der staatlichen KfW-Ipex-Bank hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt im Mai 2020 Ermittlungen eingeleitet. Ermittler des Bundeskriminalamts führten Durchsuchungen bei der Tochterbank der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Frankfurt durch. Dem Vernehmen nach geht es dabei unter anderem um den Verdacht der Untreue zu Lasten der Bank. Nach Medienberichten nahmen die Ermittler mehrere Aktenordner an Unterlagen mit, außerdem soll die Bank aufgefordert worden sein, weitere Unterlagen nachzuliefern. Wie bekannt, gelangten über die staatliche KfW-Ipex-Bank rund 50 Millionen Euro an Isabel dos Santos.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen und Holdings.", "content": "Von Isabel dos Santos gegründete Holdings: Für alle Unternehmen mit Beteiligung von Isabel dos Santos siehe:", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentin des Roten Kreuzes von Angola.", "content": "Dos Santos gab im April 2018 ihre Funktion als Präsidentin des angolanischen Roten Kreuzes nach zwölf Jahren im Amt auf, nachdem in der Presse Kritik an ihrer Führung aufgekommen war, weil die Gehälter der 115 Angestellten elf Monate nicht bezahlt worden waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Isabel dos Santos (* 20. April 1973 in Baku, Aserbaidschanische SSR, UdSSR) ist die älteste Tochter des von 1979 bis 2017 amtierenden Präsidenten von Angola, José Eduardo dos Santos. Sie gilt als die größte private Investorin Angolas und ist nach \"Forbes Magazine\" die erste Dollar-Milliardärin Afrikas. Ihr persönliches Vermögen wurde im März 2013 auf über drei Milliarden Dollar geschätzt. Man wirft ihr vor, dass ihr Vermögen auf Korruption gründet.", "tgt_summary": "伊莎贝尔·多斯·桑托斯(Isabel dos Santos,1973年),安哥拉总统若泽·爱德华多·多斯桑托斯的女儿。她是一名安哥拉商人,被《福布斯》认为是最富有的非洲女性以及安哥拉最有权力和最富有的女人。根据《福布斯》的研究,她在2013年的身家已经超过十亿美元,使她成为非洲历史上第一位女亿万富翁。", "id": 2809741} {"src_title": "Deutschland schafft sich ab", "tgt_title": "德國正在自取滅亡", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Das Buch gliedert sich in neun Kapitel. Nach einer Einleitung und zwei kürzeren Kapiteln, die einen „historischen Abriss“ zu „Staat und Gesellschaft“ sowie einen „Blick in die Zukunft“ enthalten, folgt „eine Bestandsaufnahme“, in der „Zeichen des Verfalls“ aufgezeigt werden. In den fünf folgenden Kapiteln des Buches wendet sich Sarrazin fünf Themenkomplexen zu: „Armut und Ungleichheit“, „Arbeit und Politik“, „Bildung und Gerechtigkeit“, „Zuwanderung und Migration“ und „Demografie und Bevölkerungspolitik“. Im letzten Kapitel beschreibt Sarrazin auf satirische Art zwei Szenarien („Ein Traum und ein Albtraum“) für „Deutschland in 100 Jahren“. Im Folgenden werden die Kapitel (2–8) des Buches in textchronologischer Reihenfolge zusammengefasst. Dabei folgen auf eine Aufstellung der behandelten Themen die aus den Problemanalysen abgeleiteten Politikempfehlungen.", "section_level": 1}, {"title": "„Ein Blick in die Zukunft“.", "content": "Sarrazin nimmt eine Modellrechnung vor, die auf den Annahmen einer durchschnittlichen Fertilitätsrate von 1,4, eines jährlichen Zuwanderungssaldos von rund 50.000 Menschen, und eines Produktivitätszuwachses pro Arbeitsstunde von 1 % pro Jahr beruht. Für das Jahr 2050 ergibt sich nach diesen Annahmen, dass das Wirtschaftswachstum um das Jahr 2020 ausläuft, weil sich der Zuwachs der Produktivität und die Abnahme der Zahl der Erwerbstätigen zu diesem Zeitpunkt kompensieren.", "section_level": 2}, {"title": "„Zeichen des Verfalls“.", "content": "Zu den zentralen Problemen für die Zukunft Deutschlands zählen laut Sarrazin der demographische Wandel, die zunehmende Heterogenität der Gesellschaft, eine Abnahme der Leistungsfähigkeit und eine Verfestigung der bildungsfernen Milieus und Unterschichtenphänomene. Sarrazin kommt zu dem Ergebnis, dass die", "section_level": 2}, {"title": "„Armut und Ungleichheit“.", "content": "Sarrazin diskutiert verschiedene Armutsdefinitionen, die Auswirkungen auf das Individuum und die Beziehung zwischen Armut und Gesellschaft. Sarrazin postuliert, dass eine rein materielle Armutsdefinition zu kurz greife und daher Umverteilung als Armutsbekämpfung unzureichend sei. Viele Begleiterscheinungen der materiellen Armut, wie mangelnde Gesundheit und fehlerhafte Ernährung, seien", "section_level": 2}, {"title": "„Arbeit und Politik“.", "content": "Sarrazin beschäftigt sich zunächst mit quantitativen und qualitativen Veränderungen der Arbeitswelt („Geht uns die Arbeit aus?“, „Arbeit in einer vernetzten Welt“). Danach diskutiert er „Politische Einflussnahme auf den Arbeitsmarkt“. Sarrazin zufolge habe eine Verfestigung der Unterschicht stattgefunden. Deren mangelhafte", "section_level": 2}, {"title": "„Bildung und Gerechtigkeit“.", "content": "Sarrazin definiert zunächst Ziele der Bildung, beschäftigt sich dann mit „Lesen“, „Üben“ und „Denken und Auswendiglernen“. Danach fragt er, ob jeder alles erlernen könne und was PISA messe. Dann geht er auf Geschlechtsunterschiede, Schulsysteme, Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit, Bildungsferne (also der Bildungsbenachteiligung in der Bundesrepublik Deutschland) und in einem Exkurs auf ein Berliner Grundschulprojekt zum jahrgangsübergreifenden Lernen ein. Schließlich zeigt er politische Handlungsmöglichkeiten auf. Für einen optimalen Beitrag des deutschen Bildungssystems zum Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft sind laut Sarrazin", "section_level": 2}, {"title": "„Zuwanderung und Integration“.", "content": "Nach einem kurzen Abriss zur Zu- und Abwanderung in Deutschland geht Sarrazin auf Migranten muslimischer Herkunft und auf den Islam und Islamismus ein. Hiernach stellt er ökonomische sowie kulturelle Integrationsprobleme dar und diskutiert das Thema Parallelgesellschaften. Ein „Gradmesser“ für die Integrations­bereitschaft sei das Heiratsverhalten. 60 Prozent der Ehen türkischer Staatsbürger in Deutschland würden mit einem Partner aus der Türkei geschlossen. Diese „Importpartner“ kämen „durchweg“ aus dem regionalen Umfeld und häufig auch aus der engen Verwandtschaft der Familie, in die sie einheiraten. Sie verfügten „durchweg“ über eine „sehr niedrige Bildung“. In", "section_level": 2}, {"title": "„Demografie und Bevölkerungspolitik“.", "content": "Das Kapitel beginnt mit einer vergleichenden Beschreibung der demografischen Trends in den entwickelten Industriestaaten und in Deutschland. Danach diskutiert Sarrazin die Folgen und Einflussfaktoren der beschriebenen", "section_level": 2}, {"title": "Entstehungsgeschichte, Veröffentlichungen und Auflagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Sarrazin gibt im Dank-Wort zu \"Deutschland schafft sich ab\" an, dass die Idee zum Buch aus dem Mai 2008 stamme. Tobias Winstel von der Deutschen Verlags-Anstalt (DVA) habe ihn angesprochen, ob er nicht mit einem Buch zur politischen Debatte über den deutschen Sozialstaat beitragen wolle. Arbeitstitel sei zunächst \"Wir essen unser Saatgut auf\" gewesen, für die Veröffentlichung habe er die Titel \"Deutschlanddämmerung\" und \"Deutschland im Abendlicht\" in Erwägung gezogen, beide jedoch zugunsten des endgültigen Titels verworfen. Zudem sei er vielen Textentschärfungsvorschlägen des Verlages gefolgt, wie z. B. das Wort „Rasse“ durch „Ethnie“ zu ersetzen. In einem Interview mit Frank Schirrmacher", "section_level": 2}, {"title": "Vorab veröffentlichte Thesen.", "content": "Sarrazin kooperierte im Vorfeld der Veröffentlichung unter", "section_level": 2}, {"title": "Erscheinungsdatum und Auflagen.", "content": "Bereits vor dem offiziellen Erscheinungstermin, dem 30. August 2010, war das Buch in Buchhandlungen zu kaufen. Sowohl die erste Auflage von 25.000 Exemplaren als auch die zweite Auflage von 15.000 Exemplaren waren am Tag nach dem Erscheinen verkauft. Die dritte Auflage von 30.000 Exemplaren wurde am dritten", "section_level": 2}, {"title": "Methodik.", "content": "Sarrazin wertet in seinem Buch hauptsächlich statistische Sekundärdaten aus, die er nicht selbst erhoben hat, sondern aus bestehenden Datenquellen zusammenstellt und interpretiert. Er verwendet Methoden der Deskriptiven Statistik (z. B. Korrelationsanalysen), um Aussagen über mögliche Wirkungszusammenhänge zwischen verschiedenen Variablen abzuleiten. Beispielsweise resümiert Sarrazin, dass, weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass eine kausale Beziehung dieser Variablen durch die Korrelationsanalyse nicht nachweisbar ist. Das für die Datenanalyse verwendete Datenmaterial weist", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik an vorab veröffentlichten Thesen.", "content": "Simone von Stosch untersuchte auf \"tagesschau.de\" Sarrazins Thesen. Die Behauptung, dass besonders viele Zuwanderer aus der Türkei Hartz-IV-Leistungen in Anspruch nähmen, sei falsch. Tatsächlich sei die Quote nicht höher als bei anderen Migranten. Überdurchschnittlich hoch sei in dieser Bevölkerungsgruppe die Bereitschaft zum Unternehmertum. Es gebe in der Industrie aufgrund eines Fachkräftemangels Tendenzen, eher mehr als weniger Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen. Das Bildungsniveau von muslimischen Migranten sei nicht immer geringer als das der Durchschnittsbevölkerung. Zwar hätten nur 7,8 % der", "section_level": 2}, {"title": "Rezensionen in chronologischer Auswahl.", "content": "Klaus Popatzky rezensierte das Buch in der Sendung „Kritik“ des Deutschlandradio Kultur mehrheitlich negativ. Es sei „ätzend langweilig“ und bestünde aus einem „Konvolut aus Anmerkungen“, in denen uns „Onkel Thilo“ die Welt erkläre. Sarrazins antimuslimische Exzesse seien äußerst fragwürdig und stünden rassistischen Tönen nahe, so Popatzky. Des Weiteren seien auch die bereits Jahre zuvor geäußerten Ansichten des Autors über Hartz-IV-Empfänger in das Werk eingeflossen, die sein auf ökonomische Nützlichkeit hin reduziertes Menschenbild noch einmal unterstrichen. Der Rezensent kritisiert vor allem die Widersprüche des Werkes. Als Beispiel zitiert er aus dem Ende des Buches, in dem Sarrazin auf Seite 359 schreibt \"„Es gibt nämlich keine wissenschaftlich zuverlässige Methode, Geburtenverhalten und Zuwanderung über mehrere Jahrzehnte verläßlich vorherzusagen“\", eine Aussage, die Sarrazins Hauptthese über das Aussterben intelligenter Deutscher sinnlos erscheinen lasse. Christian Geyer sagte in der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\", dass „Sarrazin ein antimuslimisches Dossier verfasst“ habe und elementare Lebenszusammenhänge auf den Punkt bringen will. Der Punkt sei die Allmacht der Genetik. „Tatsächlich ist das Elementare bei Sarrazin das Biologische. Kulturell ist bei ihm ein Deckwort für genetisch.“ Habe man dieses begriffen, läse „man Sarrazins Sorge um die ‚kulturelle Identität‘, die ‚kulturelle Substanz‘ und den ‚Volkscharakter‘ Deutschlands mit anderen, den richtigen biologischen Augen“. Die These trete in seinem Buch klar hervor: „Die islamische Immigration nach Deutschland muss gestoppt werden – und zwar aus ‚letztlich‘ genetischen Gründen.“ Niemand hindere „den Autor Thilo Sarrazin an der Propagierung seiner Thesen.“ Dem „biologistischen Buch“ fehle jedoch die kulturelle Geschäftsgrundlage. ‚Deutschland schafft sich ab‘ erzähle „die Untergangsgeschichte einer Nation“ für die „mit den Muslimen nun sechs Prozent der Bevölkerung die Verantwortung übernehmen“. Fraglich sei, „was die anderen 94 Prozent in den letzten Jahrzehnten für die Zukunft ihres Landes getan haben“. Sarrazins Buch sei „ein Entlastungsversuch einer desorientierten Elite.“ Arno Widmann rezensierte in der \"Berliner Zeitung\", dass dieses Buch „das Buch eines Besessenen“ sei. Sarrazin wolle uns etwas", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption durch Wissenschaftler.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Michael Blume (Politik- und Religionswissenschaftler).", "content": "Michael Blume verwahrte sich gegen die fehlerhafte Zitation einer seiner wissenschaftlichen Arbeiten. Um den postulierten Zusammenhang zwischen der ausgeprägten", "section_level": 3}, {"title": "Harry Ostrer (Genetiker).", "content": "In einem Kommentar für das Online-Magazin \"The European\" verwahrte sich der amerikanische Genetiker Harry Ostrer gegen eine möglicherweise missbräuchliche Verwendung seiner Studie \"Abrahams Kinder\"", "section_level": 3}, {"title": "Siegfried Lehrl (Psychologe).", "content": "Der Psychologe Siegfried Lehrl bestätigte in einem Interview zu Sarrazins Thesen, dass Gebildete immer weniger Kinder bekämen, die geistige Fitness bei weniger Gebildeten abnehme, Intelligenz zu 50 bis 80 % erblich sei und dass weniger Gebildete ihre Kinder oft falsch erzögen. Er sagte, es gebe einige wissenschaftliche Hinweise dafür, dass die anhand von Intelligenztests", "section_level": 3}, {"title": "Elsbeth Stern (Psychologin).", "content": "Die Intelligenzforscherin Elsbeth Stern widersprach Sarrazins Prognose. Mit seinem mehrfach wiederholten Satz \"„Intelligenz ist zu 50 bis 80 Prozent erblich“\" zeige Thilo Sarrazin, dass er Grundlegendes über Erblichkeit und Intelligenz nicht verstanden habe. Deshalb müsse man auch viele seiner Folgerungen infrage stellen. Stern interpretiert Sarrazin so, dass dieser in Intelligenz einen absoluten Wert sehe, was weitergedacht zu dem Missverständnis führen könne, dass beispielsweise eine Person mit einem IQ von 100 Punkten 50", "section_level": 3}, {"title": "Detlef Rost (Entwicklungspsychologe) und Heiner Rindermann (Bildungsforscher).", "content": "Der Entwicklungspsychologe Detlef Rost und der Bildungsforscher Heiner Rindermann, deren Werke Sarrazin als Quellen angegeben hatte, bestätigten kurz nach Buchveröffentlichung, dass sich Intelligenzunterschiede", "section_level": 3}, {"title": "Werner Greve (Entwicklungspsychologe).", "content": "Der Entwicklungspsychologe Werner Greve bezeichnete die These, die Intelligenz sei zur Hälfte genetisch bedingt, als „absoluten Unsinn“. Was das Verständnis der Interaktion von Anlage und Umwelt bei der Entwicklung der Intelligenz betrifft, sei noch sehr viel zu erforschen. Die Umwelt hat hier laut Greve einen „gewaltigen Einfluss“. Förderlich seien zum Beispiel sensible Eltern, die sich bemühen, die Signale ihres Kleinkindes richtig zu deuten. Von dieser", "section_level": 3}, {"title": "André Reis (Humangenetiker).", "content": "Der Humangenetiker André Reis bestätigte, dass Intelligenz zu einem gewissen Anteil vererbt wird: Die Annahme, dass ganze Volksgruppen aufgrund ihrer Gene weniger intelligent seien, bezeichnete er als „ausgemachten Unsinn“. Man könne nicht behaupten, dass türkischstämmige Menschen generell dümmer sind. In allen Bevölkerungen finde sich eine Streuung – es gebe kluge Menschen und weniger intelligente. Feststehe, dass die Umwelt einen entscheidenden Einfluss darauf hat, ob ein Kind seine Fähigkeiten entwickeln kann oder nicht, ob bestimmte Gene aktiviert werden und wie sie zusammen wirken. Man dürfe die Gene im Grunde nur als", "section_level": 3}, {"title": "Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland.", "content": "Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland verwahrte sich in einer Pressemitteilung anlässlich der Buchvorstellung. Sarrazin habe. Seine Aussagen beruhten auf einem. Genetische Unterschiede zwischen verschiedenen Volksgruppen werden anhand selektionsneutraler genetischer Marker bestimmt. Diese folgen statistischen Zufallsprinzipien und erlauben daher keine Rückschlüsse auf spezifische Merkmale. Darüber hinaus existierende funktionale Gene beeinflussen den Phänotyp (z. B. die Hautfarbe) und unterliegen daher der Selektion. Ihre speziellen Varianten sind die Folge einer Anpassung an die Umwelt. Der Verband distanzierte", "section_level": 3}, {"title": "Klaus Jürgen Bade (Migrationsforscher).", "content": "Der Migrationsforscher und Vorsitzende des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration, Klaus Jürgen Bade, beurteilte Sarrazins Kompetenz in einem Interview des \"Spiegels\": Demografische Modellrechnungen über hundert Jahre in die Zukunft seien abwegig. Statistiken über Bildungserfolge ohne zureichende Berücksichtigung der Soziallagen böten keine tragfähigen Informationen. Der generationenübergreifende Bildungserfolg", "section_level": 3}, {"title": "Christoph M. Schmidt (Ökonom).", "content": "Christoph M. Schmidt schrieb im \"Handelsblatt\", dass Sarrazin tief „in die Mottenkiste der Rassentheorie“ greife. Seine Thesen über Muslime und Türken seien ähnlich stichhaltig „wie die Aussage, rote Autos führen schneller, weil sie rot sind.“ Schmidt führte aus, dass statistische Datensätze und Methoden „viel Unheil anrichten“ können, falls „sie in die falschen Hände geraten“. Solches drohe dann, „wenn ihre Grenzen übersehen werden“. Er nannte", "section_level": 3}, {"title": "Frans Willekens und Wolfgang Lutz (Demographen).", "content": "Frans Willekens, Direktor des Netherlands Interdisciplinary Demographic Institute (NIDI), widersprach auf der \"European Population Conference\" in Wien der These, dass eine Bevölkerung durch Migranten dümmer werde. Die Aussage gründe auf zwei falschen Annahmen: Erstens werde unterstellt, dass Migranten auch in Zukunft mehr Kinder hätten als die „einheimische“ Bevölkerung – was nicht stimme. Spätestens in der zweiten Generation sinke", "section_level": 3}, {"title": "Reiner Klingholz (Demograph).", "content": "Reiner Klingholz, Molekularbiologe und Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, kritisierte, dass die Verbindungen, die Sarrazin zwischen Genetik und Intelligenz herstellt, einer modernen wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhielten. Er bringe zudem mit seinem Buch die Diskussion nicht weiter, die Diskutanten hätte er in zwei Lager gespalten: „in eine parteiübergreifende Entrüstungsfraktion, der sich Personen im öffentlichen Raum nur schwer entziehen können; und in den halböffentlichen Foren-und-Blogger-Stammtisch, der Sarrazin mehrheitlich Beifall zollt. Der Sache dienen beide Fraktionen nicht. Die politische Korrektheit der einen verhindert ein nüchternes Nachdenken über die Probleme, die Sarrazin zu Recht benennt, auch wenn er", "section_level": 3}, {"title": "Naika Foroutan (Sozialwissenschaftlerin).", "content": "Naika Foroutan stellt in einem von ihrer Forschungsgruppe an der Humboldt-Universität zu Berlin erarbeiteten Dossier Gegenthesen zu 14 Aussagen Sarrazins über Muslime und deren Bildungsverhalten, Transferleistungserhalt, deutsche Sprachkenntnisse, kriminelles Verhalten, Kopftuchaffinität und die Affinität zu Parallelgesellschaften auf. Unter anderem wird in diesem Dossier anhand der Daten der Studie „Muslimisches Leben in Deutschland (MLD)“ (BAMF 2009) und weiterer Studien dargestellt, dass Sarrazins These über die Vererbung von Bildungsproblemen von Muslimen (S. 284) bei einem Vergleich der Bildungsabschlüsse über Generationen nicht bestätigt werden könne bzw. im Widerspruch zu den Daten der von ihm angegebenen", "section_level": 3}, {"title": "Hans Wolfgang Brachinger (Statistiker).", "content": "Hans Wolfgang Brachinger, Ordinarius für Statistik an der Universität Freiburg i. Ue., Leiter des dortigen Forschungszentrums für Wirtschaftsstatistik und Präsident der Bundesstatistikkommission, nannte Sarrazin in der NZZ einen Laienstatistiker, beklagte dessen mangelnde statistische Kompetenz sowie den „statistischen Analphabetismus“, mit", "section_level": 3}, {"title": "Gerhard Schurz (Philosoph).", "content": "Gerhard Schurz, Lehrstuhlinhaber für Theoretische Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, bezeichnete Sarrazins Thesen im \"Focus\" als „ein seriöses Werk“, das „es verdient hat, ernsthaft diskutiert zu werden“, und. Als diese Kernthesen bezeichnet er Sarrazins Behauptungen, dass Muslime mit Migrationshintergrund in Deutschland überproportional Transferleistungen erhielten, dass Personen mit muslimischem Migrationshintergrund auch ohne weitere Zuwanderung allein auf Grund einer angeblich doppelt so hohen Geburtenrate in Deutschland schon nach drei Generationen die Mehrheit bildeten und dass der IQ in Deutschland auf Grund einer höheren Geburtenrate der bildungsfernen Schichten sinken würde. Dabei übernimmt er die Argumentation von Sarrazin. Im Zuge seiner Auseinandersetzung mit Sarrazins Thesen kommt Schurz zu dem Schluss, dass Sarrazin in seinem Buch", "section_level": 3}, {"title": "Wolfgang G. Schwanitz (Nahosthistoriker).", "content": "Wolfgang G. Schwanitz zeigt sich verwundert, dass Sarrazin nicht auf die Ausführungen des auf Orientalistik spezialisierten Publizisten Bernard Lewis eingehe, der bereits 2004 für das Ende des Jahrhunderts ein islamisches Europa prognostiziert habe. In Bezug auf gruppenbezogene Eigenschaften von Muslimen und Juden kritisiert Schwanitz, Sarrazin betone „die Intelligenz in nur einer Gruppe und Erbkrankheiten in der anderen, wobei beides in beiden Teilen gleichwohl vorkommt", "section_level": 3}, {"title": "Hans Mathias Kepplinger (Kommunikationswissenschaftler).", "content": "Hans Mathias Kepplinger betrachtete die Buchdebatte im Spätsommer des Jahres 2010 und sah eine. Die Diskussion um das Buch sei zunächst ähnlich verlaufen wie – etwa anlässlich des Historikerstreits, der Paulskirchenrede Martin Walsers oder der Forderung von Friedrich Merz nach einer „Deutschen Leitkultur“. Typisch sei. Dies geschehe durch die. Wesentliche Gründe für die Tabuisierung seien die.", "section_level": 3}, {"title": "Andreas Kemper (Soziologe).", "content": "In einem Aufsatz im 2012 von Michael Haller herausgegebenen Sammelband \"Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz\"", "section_level": 3}, {"title": "Andreas Heinz (Psychiater und Psychotherapeut).", "content": "Andreas Heinz, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité in Berlin, warf Sarrazin im August 2012 vor, dass er die „Erblichkeit der Intelligenz“ nach Fehlinterpretation der Quellen mit 80 Prozent deutlich zu hoch angesetzt habe und zudem für Türkeistämmige spezifische soziale Faktoren wie Armut oder Benachteiligung für die Erklärung von IQ-Werten unberücksichtigt ließ. Später führte Heinz aus, Sarrazin habe bei der Auswertung einer Tabelle Rosts", "section_level": 3}, {"title": "Thorsten Gerald Schneiders (Islam- und Politikwissenschaftler).", "content": "Thorsten Gerald Schneiders hat 2013 in einer Spezialstudie das Bild analysiert, das im Buch und durch Sarrazins Debattenbeiträge von", "section_level": 3}, {"title": "Volker Weiß (Historiker).", "content": "Nach Ansicht des Historikers Volker Weiß verstand Sarrazin im Zuge der Debatte um sein Buch es „meisterhaft“, sich „als Widerstandskämpfer gegen eine angeblich gleichgeschaltete öffentliche Meinung“ zu inszenieren; Weiß zieht Parallelen zur „Lügenpresse“-Kampagne. Durch Sarrazin hätten „Stichworte der Neuen Rechten den Weg in die breite Öffentlichkeit“ gefunden. Die Hemmschwellen seien gesunken und auch der rechte Verleger Götz Kubitschek habe geäußert, dass durch das Buch das „Diskutieren über bestimmte Dinge [...] einfacher geworden“ sei und Sarrazin Begriffe „ventiliert“ habe, die „wir seit Jahren zuspitzen, aber nicht im mindesten so durchstecken können wie Sarrazin das konnte“.", "section_level": 3}, {"title": "Gesellschaftliche und politische Debatte.", "content": "Das Buch löste bereits im Vorfeld der Veröffentlichung heftige gesellschaftliche Reaktionen aus. Sarrazin wurde von Spitzenpolitikern aller etablierten Parteien und Journalisten etablierter Medien gerügt und kritisiert, erhielt von einzelnen Kommentatoren jedoch auch Zustimmung. Auch von rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Parteien und Politikern wurde das Buch positiv aufgenommen und zum Teil instrumentalisiert. Zudem wurden die politischen und medialen Negativreaktionen teilweise selbst kritisiert. Infolge der scharfen Kontroversen wurde auch der Begriff „Wutbürger“ kreiert, der von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) zum Wort des Jahres 2010 gekürt wurde. Der Schriftsteller Leon de Winter verfasste die Parabel \"Das Geheimnis der jüdischen Intelligenz\".", "section_level": 2}, {"title": "Ablehnung.", "content": "Thesen des Buches zur Migration und Arbeitsmarktpolitik wurden vor Veröffentlichung von Bundeskanzlerin Angela Merkel als „dumm und nicht weiterführend“ kritisiert. Der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel kritisierte unter anderem die „gewalttätige Sprache“ und legte Sarrazin den Austritt aus der Partei nahe, falls er weiter an der „Eugenik-Debatte“ festhalte. Sigmar Gabriel argumentierte in einem Gastbeitrag in der Wochenzeitung \"Die Zeit\" im September 2010: Einflussfaktoren wie Einkommensverhältnisse, Bildung, Sozialstatus, kulturelle Prägung, Integration oder Desintegration in den Arbeitsmarkt seien weit entscheidender als natürliche biologische Auslese. Integrationsbemühungen durch Förderung und Bildung könnten an Charaktereigenschaften wie Fleiß, Anstrengung und Disziplin viel ändern. Intelligenz werde im Wesentlichen nicht vererbt. Wenn heute 40 Prozent der ausländischen Jugendlichen in Deutschland keinen berufsqualifizierenden Abschluss machen, dann läge das an mangelnder Sprachförderung oder fehlenden Ganztagsschulen und nicht an den Mendelschen Gesetzen. Die in Sarrazins Buch aufgestellten Thesen und Prognosen bezeichnete Gabriel", "section_level": 3}, {"title": "Zustimmung.", "content": "Ralph Giordano stellte sich auf Sarrazins Seite und stimmte seinen Thesen zu, dass große Teile der Migranten weder integrationsfähig noch -willig seien. Giordano lobte die „furchtlose“ Sprache des Buches und sah die Chance, durch die Veröffentlichung Integrationshemmnisse zu beseitigen. Sarrazins These zu Genen von Juden und Basken wurden von Giordano zwar nicht geteilt, sie sind seines Erachtens aber auch als Vorwand genutzt worden, um nicht über muslimische Parallelgesellschaften sprechen zu müssen. Allerdings vermisste Giordano bei Sarrazin Empathie mit muslimischen Einwanderern. Hans-Olaf Henkel erklärte bezogen auf die Vorabveröffentlichungen, Sarrazin nehme zu Recht Meinungsfreiheit in Anspruch, und forderte, „wir sollten Sarrazins Äußerungen als einen konstruktiven Beitrag zur Diskussion betrachten“. Allerdings habe er auch „mit einigen Aussagen Öl ins Feuer gegossen“. Die Aussage etwa, dass intelligente Frauen weniger Kinder bekämen, ergebe „keinen Sinn“. Sarrazin wäre „nicht angreifbar“, wenn er statt von vorhandener oder fehlender Intelligenz von Bildungsnähe und -ferne gesprochen hätte. Ihm Rassismus vorzuwerfen, sei „nicht angebracht“. Henkel forderte, „wir“ sollten „dankbar“ sein, „wenn ein Mann wie Sarrazin [...] den Fokus auf das Los vieler islamischer Frauen legt und auf der anderen Seite die Folgen – auch wirtschaftlicher Art – betrachtet“. Sarrazin beschwere sich ja nicht nur über „die Auswüchse des Islam“, sondern vor allem darüber, „wie wir Deutschen mit diesen Problemen umgehen“. Er habe nicht „den Türken und Libanesen“, sondern „uns“ den Spiegel vorgehalten. Udo Ulfkotte vertrat im \"Münchner Merkur\" die Auffassung, dass der gegen Sarrazin gerichtete Vorwurf, er hetze pauschal gegen Einwanderer, ins Leere gehe, da „[g]erade die zugewanderten Mitbürger, die sich hier nach ihren Möglichkeiten integrieren, [... sich] fragen [...], warum wir gegen die schwarzen Schafe aus ihren Reihen rein gar nichts unternehmen und diese sogar noch bevorzugen“. Laut Islamkritikerin Necla Kelek, die das Buch offiziell vorstellte, leiste Sarrazin einen wichtigen Beitrag, indem er Muslime auffordere, über ihre Rolle in Deutschland zu reflektieren. Ihm Rassismus vorzuwerfen, sei absurd, denn der Islam sei keine Rasse, sondern Kultur und Religion. Sie selbst teile Sarrazins Sorge um Deutschland. Sie äußerte in einem \"Welt\"-Interview, es gebe „den inzwischen sehr erfolgreichen Versuch der politisierten Muslime“, besonders der Türken und Kurden, die Debatte in ihrem Sinne zu führen, indem Kritiker zu Rassisten erklärt werden. Die Schriftstellerin Monika Maron meinte", "section_level": 3}, {"title": "Reaktionen Sarrazins.", "content": "In einem Gastbeitrag in der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\" im Dezember 2010 warf Sarrazin Kritikern wie Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff vor, sich wie „deutsche Inquisitoren“ zu verhalten: „Die Bundeskanzlerin eröffnete den Reigen und setzte mein Buch auf den Index, so wie es früher die Heilige Inquisition tat.“ Sarrazin vertrat die Meinung, er hätte, wenn gewollt, eine „Staatskrise auslösen können“ und sprach von Feinden „in Politik und Medien“. Gleichzeitig räumte er bezüglich des Verkaufserfolges seines Buches ein, dass ein Teil von", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Buch \"Deutschland schafft sich ab\" war im Deutschen Bundestag während der 17. Legislaturperiode der am häufigsten ausgeliehene Titel der Parlamentsbibliothek. Der Campus-Verlag gab das Buch \"The Unmaking of Israel\" von Gershom Gorenberg auf Deutsch unter dem Titel \"Israel schafft sich ab\" heraus und bildete damit Sarrazins Bestsellertitel nach.", "section_level": 1}], "src_summary": "Deutschland schafft sich ab ist der Titel eines 2010 erschienenen Buches von Thilo Sarrazin. Es trägt den Untertitel \"Wie wir unser Land aufs Spiel setzen\". Sarrazin beschäftigt sich darin mit den Auswirkungen auf Deutschland, die sich seiner Ansicht nach aus der Kombination von Geburtenrückgang, wachsender Unterschicht und Zuwanderung aus überwiegend muslimischen Ländern ergeben werden. Das Buch erlangte bereits im Vorfeld der Veröffentlichung erhebliche Medienaufmerksamkeit, \"Der Spiegel\" und die \"Bild\"-Zeitung veröffentlichten vorab Auszüge.", "tgt_summary": "《德国正在自取灭亡》()是德国经济学家与作家蒂洛·扎拉青于2010年出版的一本书。其副标题为「我们是如何将我们的国家置于危境」()。在这本书中,扎拉青探讨了在德国人生育率低,而主要的人口增长来自于中低阶层与穆斯林移民家庭的背景下德国未来的后果。", "id": 828808} {"src_title": "Saha Air", "tgt_title": "薩哈航空", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Gesellschaft wurde im Jahr 1990 unter dem Namen \"Saha Airline\" als Staatsunternehmen gegründet, um militärische Auftragsflüge für die Iranische Luftwaffe (IRIAF) durchzuführen. Die Aufnahme des Flugbetriebs erfolgte am Ende desselben Jahres. Anfang 1991 betrieb \"Saha Airline\" je eine Boeing 707-300C, Boeing 747-100SF und Boeing 747-200F. Die drei Maschinen waren zuvor von der IRIAF eingesetzt worden. Das Unternehmen war anfangs ausschließlich als Frachtfluggesellschaft tätig und führte unter anderem wöchentliche Flüge zwischen Teheran und Singapur durch. Im Sommer 1992 stellte \"Saha Airline\" ihre ersten gebraucht erworbenen Fokker F-27 in Dienst, mit denen sie Passagier-Charterverkehr im Inland aufnahm. Gleichzeitig wurde das Unternehmen zur \"Saha Airlines\" umfirmiert. Im Jahr 1998 erfolgte eine weitere Umbenennung, wodurch die Gesellschaft den Namen \"Saha Air\" erhielt. Zu dieser Zeit bestand die Flotte aus zwei Fokker F-27-400M, zwei Fokker F-27-600, fünf Boeing 707-300C, einer Boeing 747-100SF sowie drei Boeing 747-200F. Am 27. Juli 2012 wurde der Gesellschaft aufgrund von Sicherheitsbedenken vorübergehend die Lizenz durch die iranische Luftfahrtbehörde entzogen. Der Flugbetrieb konnte im August 2012 wieder aufgenommen werden. Nachdem im April 2013 ohne Ankündigung der Betrieb der beiden Boeing 707 ausgesetzt worden war, wurden bis Ende 2016 keine Flüge mehr durchgeführt. Im November 2016 erhielt die Fluggesellschaft zwei gebrauchte Boeing 737-300, mit denen sie den Liniendienst wieder aufnahm. Daneben wurden zwei Boeing 747-100/-200 als Frachtmaschinen eingesetzt. Im Jahre 2017 wurde die Boeing 747-100 ausgemustert und eine weitere Boeing 737-300 in die Flotte aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Saha Airlines bietet internationale Frachtflüge sowie nationale Passagierflüge an. Von Teheran aus werden im Passagierflugverkehr Maschhad, Schiras und Ahwaz angeflogen.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "Mit Stand März 2020 besteht die Flotte der Saha Air aus zwei Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 22,8 Jahren: Saha Air war die letzte Fluggesellschaft weltweit, die die Boeing 707 noch bis in das Jahr 2013 im Liniendienst einsetzte. Zeitweilig reisten Fluggäste nur für einen Flug mit diesem Flugzeugen in den Iran.", "section_level": 1}], "src_summary": "Saha Airlines (ursprünglich Saha Airline, zeitweise auch Saha Air) ist eine iranische Fluggesellschaft mit Sitz in Teheran und Basis auf dem Flughafen Teheran-Mehrabad.", "tgt_summary": "萨哈航空(;原本命名为Saha Air Lines)是一家位于伊朗德黑兰的航空公司,于1990年成立,隶属于伊朗空军。萨哈航空以两架A300和两架B707营运,及两架B747F提供非定期货运服务。萨哈航空是世上最后一家提供波音707载客航班的航空公司,该飞机原本是属于伊朗空军的加油机,由于受到美国的经济制裁才改装为民用。", "id": 98415} {"src_title": "José Callejón", "tgt_title": "荷西·卡利祖", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "José Callejón begann seine Laufbahn in seiner Heimatstadt beim kleinen Verein \"Agrupación Deportiva de Fútbol Costa Tropical\". Im Sommer 2002 wechselte er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Juanmi Callejón in die Jugend von Real Madrid. In der Saison 2007/08 debütierte er in der Zweitmannschaft der Hauptstädter, Real Madrid Castilla, wo er mit 21 Toren zu einer der Stützen der Mannschaft wurde. Im Sommer 2008 verpflichtete ihn der spanische Erstligist Espanyol Barcelona, Real Madrid behielt ein Vorkaufsrecht. Sein Debüt in der Primera División feierte er schließlich am 20. September 2008 gegen den FC Getafe. Am 23. Mai 2011 gab Real Madrid die Verpflichtung Callejóns für fünf Millionen Euro bekannt. Er unterschrieb einen Fünfjahresvertrag bis zum 30. Juni 2016. In der Saison 2011/12 bestritt Callejón insgesamt 37 Pflichtspiele, schoss 13 Tore und gewann mit Real Madrid auf Anhieb die Meisterschaft. In der Spielzeit 2012/13 folgten weitere 40 Pflichtspiele und sieben Tore. Es gelang Callejón jedoch nicht, über die Rolle des Einwechselspielers hinauszukommen. Zur Saison 2013/14 wechselte Callejón für zehn Millionen Euro in die Serie A zum SSC Neapel. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag bis Juni 2017.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "José Callejón feierte am 25. März 2008 gegen Kasachstan sein Debüt in der Spanischen U-21. Mit ihr brachte er es auf vier Einsätze und ein Tor. Am 15. November 2014 debütierte er für die Spanische Fußballnationalmannschaft mit einer Einwechslung nach neunundsechzig Spielminuten für Santi Cazorla beim 3:0-Sieg gegen Weißrussland. Es folgten je ein Einsatz im Testspiel gegen Deutschland (0:1) drei Tage später sowie fast auf den Tag genau zwei Jahre darauf eine Einwechslung kurz vor Spielende im WM-Qualifikationsspiel gegen Mazedonien (4:0).", "section_level": 2}], "src_summary": "José María Callejón Bueno (* 11. Februar 1987 in Motril) ist ein spanischer Fußballspieler. Zumeist wird er als Außenstürmer eingesetzt, gelegentlich auch im Angriffszentrum. Gegenwärtig steht er bei der SSC Neapel unter Vertrag.", "tgt_summary": "荷西·卡利祖(,,1987年-2月11日),是一名西班牙职业足球员,现时效力意大利甲组足球联赛球队那不勒斯。", "id": 993231} {"src_title": "Balaur", "tgt_title": "巴拉烏爾龍屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Balaur\" wurde etwa zwei Meter lang. Er war für einen Dromaeosauriden ungewöhnlich schwer und kräftig gebaut; sein Skelett zeichnet sich durch zahlreiche miteinander verschmolzene Knochen aus. Neben der vergrößerten sichelartigen Kralle an der zweiten Zehe des Fußes, die für Dromaeosauriden charakteristisch ist, verfügte \"Balaur\" über eine zweite Sichelkralle an der ersten Zehe, die dazu noch weit abgespreizt werden konnte. Die Handknochen sowie die unteren Knochen des Hinterbeins waren stark verschmolzen. Zoltán Csiki spekuliert, dass die verschmolzenen Handknochen zum Beutegreifen zu unbeweglich gewesen sein könnten, weshalb \"Balaur\" lediglich mit seinen sichelkrallen bewährten Füßen gejagt hätte. Einzigartig für diese Gattung ist zudem das stark nach hinten gerichtete Becken mit seinen vergrößerten Muskel-Ansatzstellen für die Beinmuskulatur.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die ersten, 1997 entdeckten Knochen wurden anfangs fälschlicherweise für die Überreste eines möglichen caenagnathiden Oviraptorosauriers gehalten. Eine phylogenetische Analyse von Csiki und Kollegen kommt zu dem Ergebnis, dass \"Balaur\" innerhalb der Dromaeosauridae zu den Velociraptorinae zählt und dort am nächsten mit \"Velociraptor\" verwandt ist, dessen Schwestertaxon er bildet. Im Juni 2015 wurde eine wissenschaftliche Studie über eine Neubeschreibung des \"Balaur\"-Fossils publiziert, in der die Autoren \"Balaur\" nicht mehr als Dromaeosauriden ansehen, sondern als Angehörigen der Avialae, einer Klade, zu der die Vögel gehören, sowie alle theropoden Dinosaurier, die näher mit den modernen Vögeln (Aves) verwandt sind als mit den Deinonychosauria. \"Balaur\" steht demnach der Kronengruppe der Vögel näher als \"Archaeopteryx\", gehört aber nicht zu den Pygostylia, sondern zu einer paraphyletischen Gruppe flugunfähiger und langschwänziger Vögel. Grundlage dieser neuen systematischen Einordnung sind vor allem Untersuchungen der Knochen von Händen und Füßen, die viel eher zu einem sich omnivor ernährenden basalen Vogel passen, als zu einem rein carnivoren Dromaeosauriden.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Europa war in der Oberkreide ein Inselarchipel. Neben \"Balaur\" wurden an der Fundstelle auch der zwergwüchsige, rindergroße Sauropode \"Magyarosaurus\" und der kleine Hadrosaurier \"Telmatosaurus\" gefunden. Wahrscheinlich war \"Balaur\" in der Lage Beute zu erjagen, die größer war als er selbst.", "section_level": 1}, {"title": "Funde.", "content": "Das 2009 entdeckte Skelett (Holotyp, Exemplarnummer EME VP.313) wurde am Fluss Sebeș 2,5 Kilometer nördlich der Stadt Sebeș in Rumänien entdeckt. Die Gesteine des Fundorts gehören lithostratigraphisch zur Sebeș-Formation, die durch schlecht sortierte, grobkörnige Konglomerate und kiesige Sandsteine dominiert wird. Unterhalb der Sebeș-Formation liegt die marine Bozeș-Formation, oberhalb folgen diskordant Gesteine aus dem mittleren Miozän. Die Fundstelle, die als Sebeș-Glod-Lokalität bekannt ist, befindet sich im unteren Drittel der Formation – etwa 100 Meter oberhalb der Grenze zur Bozeș-Formation und 450 Meter unterhalb der miozänen Diskordanz. Wahrscheinlich kann der Fundort dem späten Früh-Maastrichtium zugeordnet werden. Weitere Fossilien der Formation schließen die meist sehr fragmentarischen Überreste von anderen Dinosauriern, Flugsauriern (Pterosauria), Schildkröten, Krokodilen und möglicherweise Vögeln mit ein. Im Gegensatz zu diesen fragmentarischen Überresten ist das \"Balaur\"-Individuum ein Teilskelett, dessen Knochen sich bei der Entdeckung teilweise im anatomischen Verbund befanden. Der Fund besteht aus acht Rückenwirbeln, dem Kreuzbein, das aus mindestens vier Kreuzbeinwirbeln bestand, dem mit dem Kreuzbein im anatomischen Verbund stehenden Becken inklusive unvollständigem Darmbein (Ilium), Schambein (Pubis) und Sitzbein (Ischium), vier Schwanzwirbeln, beiden fragmentarischen Schulterblättern (Scapula) mit Rabenbein (Coracoid), den vollständigen Armen sowie den unteren Fußknochen, wobei der Tibiotarsus, die Mittelfußknochen und die Fußknochen des linken Fußes im anatomischen Verbund erhalten sind. Schädelknochen und Halswirbel fehlen gänzlich. Das \"Balaur\"-Individuum wurde wahrscheinlich vor seiner endgültigen Einbettung als teilweise verrotteter Kadaver durch einen Fluss transportiert, lag danach für kurze Zeit teilweise an der Luft und wurde teilweise zerlegt. Der zweite bekannte, bereits 1997 entdeckte Fund stammt aus der etwa 100 km entfernt gelegenen Tuştea-ania-Loklalität nahe dem Dorf Tuştea im Kreis Hunedoara. Die Überreste wurden während einer von Dan Grigorescu, einem Professor der Universität Bukarest, geleiteten Grabung entdeckt. Der Fundort zeigt rötliche, siltige Tonsteine und zählt zur Densuş-Ciula-Formation, deren Sedimente im Maastrichtium bis evtl. ins Paläogen hinein abgelagert wurden. Lediglich das mittlere Schichtglied dieser Formation enthält die Fossilien von Wirbeltieren; das oberste Schichtglied wird von vulkanischen Ablagerungen wie Tuffen dominiert und enthält lediglich isolierte Pflanzenfossilien, im unteren Schichtglied fehlen Fossilien gänzlich. Der Ablagerungsraum der Fossilien enthaltenden Schichten wird als unterer (distaler) Teil einer Überschwemmungsebene interpretiert. Unter den zahlreichen Fossilien der Formation sind die Überreste von verschiedenen Dinosauriern, Flugsauriern, Krokodile, Schildkröten, Frösche und Multituberculaten. Bekannt ist sie vor allem für ihre Dinosaurier-Nester und Eier sowie Fossilien von Neugeborenen, die dem Hadrosauriden \"Telmatosaurus transsylvanicus\" zugeschrieben werden. Der \"Balaur\"-Fund (Exemplarnummern FGGUB R. 1580–1585) besteht aus sechs Elementen des linken Armes, die über eine relativ kleine Fläche verteilt gefunden wurden. Da sich unter den Knochen keine Duplikate finden und alle Knochen in ihrer Größe übereinstimmen wird angenommen, dass sie alle zum selben Individuum gehörten. Dieses Individuum war etwa 45 % größer als das Typexemplar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gattung wurde von den Autoren der Erstbeschreibung zu den Dromaeosauridae gezählt, sie zeigt jedoch einige bislang für diese Gruppe unbekannte Merkmale. Fossilien des Tieres wurden in Rumänien entdeckt und sind etwa 72 bis 66 Millionen Jahre alt.", "tgt_summary": "巴拉乌尔龙属(学名:\"Balaur\")又称双爪龙或矮壮龙,是兽脚亚目鸟翼类恐龙的一属,生存于白垩纪晚期的罗马尼亚。巴拉乌尔龙是种高度特化的肉食性恐龙。", "id": 660589} {"src_title": "Luftgefecht über der Deutschen Bucht", "tgt_title": "黑爾戈蘭灣戰役 (1939年)", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Anders als im späteren Kriegsverlauf galt ein Luftangriff auf Städte als unangemessen und provokant gegenüber der Gegenseite, und die einzig akzeptable Art des Luftangriffs war daher die Bombardierung militärischer Ziele, die ohne großes Risiko ziviler Opfer angegriffen werden konnten. Als eine der wenigen Gelegenheiten galt der Angriff auf Kriegsschiffe. Während die deutsche Luftwaffe britische Schiffe bei Scapa Flow und dem Firth of Forth angriff, forderte Winston Churchill das britische Bomber Command der Royal Air Force auf, es ihr gleichzutun und deutsche Kriegsschiffe in der Nordsee anzugreifen. Bereits vier Tage vor der Luftschlacht über der Deutschen Bucht griffen zwölf Vickers Wellington Bomber die Leichten Kreuzer \"Leipzig\" und \"Nürnberg\" an, die zuvor vom britischen U-Boot HMS \"Salmon\" torpediert worden waren. Fünf Bomber wurden von deutschen Jagdfliegern abgeschossen; ein weiterer ging auf dem Rückflug nach Großbritannien verloren. Im Anschluss wurden die deutschen Jäger an der ostfriesischen Küste nochmals verstärkt. Der Kommodore des Jagdgeschwaders 1, Carl Schumacher, verfügte am 18. Dezember über eine Gesamtstärke von etwa 80–100 Jagdflugzeugen und Zerstörern der Typen Bf 109 und Bf 110.", "section_level": 1}, {"title": "Kampfverlauf.", "content": "Etwa gegen Mittag hoben 24 Bomber des Typs Vickers Wellington von Basen in Südengland in Richtung Südost ab. Es handelte sich um Maschinen der 9., 37. und 149. Squadron des RAF Bomber Command. Sie flogen ohne Geleitschutz durch Jagdflugzeuge, da man in Großbritannien überzeugt war, dies sei nicht nötig. Um 13:50 Uhr hatten deutsche Freya-Funkmessgeräte erstmals Radarkontakt zu den britischen Bombern, aber noch wusste niemand auf deutscher Seite, dass es sich um einfliegende britische Flugzeuge handelte. Zu dieser Zeit befanden sich die Bomber etwa 110 km bzw. 20 Flugminuten vor der deutschen Küste. Mangelnde Absprache zwischen Aufklärung und Fliegerhorsten verzögerte den Start der deutschen Jagdflugzeuge. Hinzu kam, dass man der Aufklärung nicht glauben mochte, denn das Wetter erschien den Deutschen zu gut für einen Angriff. Tatsächlich war der Himmel nahezu wolkenlos, und nur ein leichter Dunst zog sich bis etwa 1000 m Höhe. Die anfliegenden Briten wurden nunmehr von Fliegerbeobachtern auf Helgoland gesichtet; diese gaben eine Anzahl von 44 Bombern an, doppelt so viele, wie sich nach offiziellen britischen Angaben noch im Verband befanden (zwei Flugzeuge hatten wegen Motordefekten bereits auf halbem Wege umkehren und nach England zurückfliegen müssen). Nun starteten die deutschen Jäger von ihren Horsten. Insgesamt wurden nur 32 einmotorige Bf-109-Jagdflugzeuge und 18 zweimotorige Bf-110-Zerstörer gegen den britischen Verband eingesetzt, da Teile der Jagdverbände aufgrund der späten Fühlungsmeldung nicht mehr rechtzeitig starten konnten. Als erstes erreichte die 10./JG 26, die als Nachtjagdstaffel aufgestellt worden war, den britischen Verband, der nach deutschen Kriegsschiffen suchte, ohne dass bisher Bomben gefallen waren. Um 14:30 Uhr erzielte Unteroffizier Heilmayr mit seiner Bf 109 den ersten Abschuss, ehe auch der Staffelkapitän der 10./JG 26, Oberleutnant Steinhoff, später Inspekteur der Luftwaffe der Bundeswehr, erfolgreich war. Zehn weitere Wellington-Bomber wurden abgeschossen und drei weitere wurden so schwer beschädigt, dass sie in England als Totalschaden abgeschrieben werden mussten. Auch auf deutscher Seite gab es Verluste. Besonders der Heckstand der Wellington machte einen Anflug von hinten gefährlich, insbesondere beim engen Verbandsflug der Briten. Vier MGs, in einem Stand zusammengefasst, verteidigten hierbei den rückwärtigen Bereich eines Bombers. In der Bf 110 des Leutnants Üllenbeck wurden später 23 Einschüsse gezählt. Von der Seite und aus der Überhöhung war der Bomber dagegen ungeschützt. Insgesamt verlor die Royal Air Force zwölf Maschinen, drei weitere wurden schwer beschädigt. Die deutsche Jagdabwehr verlor vier Bf 109, zwei der Piloten starben.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse.", "content": "Bis heute herrscht keine Klarheit über die genaue Anzahl der eingesetzten britischen Flugzeuge sowie ihrer Verluste. So sichteten die Deutschen bereits auf Helgoland 44 Wellingtons, im späteren deutschen Bericht war gar von 56 die Rede. Diese Zahlen waren wohl mit mangelnder Erfahrung bei der Bedienung der Funkmessgeräte zu erklären. Bei der Luftschlacht um England gab es ähnliche Irrtümer und auch hier wurden deutlich mehr Maschinen gemeldet als tatsächlich eingesetzt waren. Die Abschusszahlen lagen ähnlich weit auseinander. So gab die Royal Air Force an, sieben Flugzeuge verloren zu haben. Die Luftwaffe wollte jedoch 32 Abschüsse erzielt haben, wobei sieben vom Reichsluftfahrtministerium nicht anerkannt wurden. Versuche, Erklärungen hierfür zu finden, münden in der These, dass viele Abschüsse in der Hektik des Gefechts doppelt gemeldet wurden. Später verlautete die offizielle Zahl von zwölf abgeschossenen Wellingtons und zwei deutschen Bf 109.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Royal Air Force.", "content": "Nach dem Verlust von mehr als 50 % aller eingesetzten Flugzeuge ging das Bomber Command dazu über, nur noch in der Nacht über Deutschland zu operieren. Einsätze bei Tage, zum Beispiel gegen das Schlachtschiff \"Tirpitz\", blieben die Ausnahme. Vor allem das Fehlen von Jagdschutz hatte sich als katastrophal erwiesen. Da die RAF, bis zu den später über das Leih- und Pachtgesetz gelieferten P-51 \"Mustang\" und P-38 \"Lightning\", über keine weitreichenden Jagdflugzeuge verfügte, griffen Bomber erst gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wieder tagsüber geschlossen Ziele auf deutschem Territorium an. Eine Änderung hinsichtlich des Bombenabwurfs von Einzelzielen hin zum Flächenbombardement ist unmittelbar nach der Luftschlacht nicht zu beobachten. Erst nach einem Beschluss der Area Bombing Directive vom 14. Februar 1942 wurden von Arthur Harris großflächige Bombenangriffe realisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Luftwaffe.", "content": "Die Luftwaffe erkannte, wie verwundbar Bomber gegenüber einer starken Jagdabwehr waren. Erkenntnisse hieraus wurden jedoch nicht in die Tat umgesetzt und die Luftwaffe musste bei der Luftschlacht um England ähnliche Probleme eingestehen, wie sie die RAF über der Deutschen Bucht hatte. Stanley Baldwins Voraussage „die Bomber kommen immer durch“ (\"The bomber will always get through\") stellte sich als unwahr heraus. Direkte Lehren wurden hieraus allerdings nicht gezogen. Im späteren Verlauf des Krieges trafen deutsche Jäger und britische Bomber nun vor allem bei Nacht aufeinander.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Luftgefecht über der Deutschen Bucht fand zu Beginn des Zweiten Weltkriegs am 18. Dezember 1939 zwischen britischen Bombern des Typs Vickers Wellington und deutschen Jagdfliegerkräften statt. In seinem Verlauf gingen von den 22 Maschinen, die den deutschen Luftraum erreichten, fünfzehn verloren. Als Folge stellte das Bomber Command der Royal Air Force (RAF) seine Tageseinsätze gegen Ziele in Deutschland weitgehend ein und setzte seine Bomber von da an fast ausschließlich bei Nacht ein.", "tgt_summary": "黑尔戈兰湾战役(英语:Battle of the Heligoland Bight)发生于1939年12月18日,为第二次世界大战中第一场被命名的空战,同时也是人类史上最长空战——帝国保卫战的开端。1939年9月1日,纳粹德国入侵波兰,2天后的9月3日,英法对德宣战,第二次世界大战正式打响。在陆地和海洋上,英国人并未实质帮助过波兰,英国皇家空军轰炸机指挥部倒是对德国境内的目标执行过几次航空任务。为了排除纳粹德国海军军舰出现在大西洋的可能性,英国人对德国人停泊在港口的军舰发动了数场空袭。1939年9月到1940年5月,战线的变化不大,陆上和空中只发生了零星的战斗,这段期间则被后人称为假战或静坐战争。", "id": 2130630} {"src_title": "Topologischer Isolator", "tgt_title": "拓扑绝缘体", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Ein System, das bezüglich der Volumeneffekte zwischen Valenz- und Leitungsband eine große Energielücke aufweist wie bei Isolatoren, kann aus topologischen Gründen an der Oberfläche \"leitende\", also Energielücken-freie Zustände aufweisen, die \"topologisch geschützt\" sind, z. B. wegen Zeitumkehrinvarianz der Wechselwirkungen. \"Topologisch geschützt\" bedeutet: Beliebige Änderungen der Parameter des Systems haben keinen Effekt bezüglich der geschützten Eigenschaften, weil (bzw. sofern) die topologischen Verhältnisse bei der Messung stets ungeändert bleiben. Zwar können sich die Parameter des Systems ändern, aber bei konstanter topologischer Invariante – hier bei Zeitumkehrvarianz – gehören neues und altes System zu derselben, i. W. durch Fig. 1 charakterisierten Äquivalenzklasse. Die zugehörige topologische Invariante betrifft hier die Symmetrie gegen Bewegungsumkehr, die sog. Zeitumkehrsymmetrie, formula_1 (folglich auch Umkehr von Impuls- und Drehimpuls-Vektoren). Sie ist immer gegeben, wenn die Änderungen der Wechselwirkung nur Potential- und/oder Spin-Bahn-Streuung betreffen, wird aber verletzt, wenn zusätzlich magnetische Störstellen dominieren. In den ersten beiden Fällen hat man sog. Kramers-Entartung: Zustände mit entgegengesetzten k-Vektoren und entgegengesetzten Spins haben gleiche Energie.", "section_level": 1}, {"title": "Vorschlag und Realisierung.", "content": "Topologische Isolatoren wurden 2005 von Charles L. Kane und unabhängig 2006 von Shoucheng Zhang vorhergesagt. Zhang sagte auch eine Realisierung in Tellurium-Cadmium-Quantentöpfen vorher. Diese wurde 2007 bei tiefen Temperaturen durch eine Gruppe um Laurens W. Molenkamp an der Universität Würzburg nachgewiesen. Ende 2013 erhielt Molenkamp einen Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für seine Untersuchungen des Phänomens. Nachdem diese ersten Versuche aufgrund der sehr kleinen Volumen-Bandlücke noch bei sehr niedrigen Temperaturen gemacht werden mussten, sind im Forschungsgebiet mittlerweile Fortschritte gemacht worden. Nach theoretischer Vorhersage gelang Forschern ebenfalls in Würzburg um Werner Hanke 2017 die Herstellung von Bismuten auf Siliciumkarbid. Das System ähnelt aufgrund der Anordnung der Bi-Atome in einem Honigwaben-Gitter auf den ersten Blick Graphen, jedoch entsteht durch die große Spin-Bahn-Kopplung der Bi-Atome und deren Wechselwirkung mit dem Substrat eine Volumen-Bandlücke von 0,8 eV, was Raumtemperatur-Anwendungen möglich werden lässt.", "section_level": 1}, {"title": "Theoretische Interpretation.", "content": "Im Innern eines topologischen Isolators ähnelt die elektronische Bandstruktur der eines gewöhnlichen Isolators mit der Fermi-Energie zwischen dem Leitungs- und dem Valenzband. Auf der Oberfläche des topologischen Isolators gibt es jedoch spezielle Zustände, deren Energien innerhalb der Bandlücke liegen, die an der Oberfläche messbaren, idealerweise dissipationslosen Ladungstransport ermöglichen: Bei Energien, die in der eigentlichen Bandlücke liegen, gibt es an der Oberfläche, wie in der Graphik durch die grünen Pfeile gekennzeichnet, korrelierte Paare solcher Oberflächenzustände mit antiparallelem Spin der Ladungsträger (Elektronen) und entgegengesetzter Bewegungsrichtung. Ein Modell für die Erklärung ist das Randkanalmodell, das den auftretenden Quanten-Hall-Effekt erklärt, nach dem sich an einer Seite jeweils nur einer der beiden Spintypen der Elektronen (Spin-up oder Spin-down) befindet, da der Spin eines Elektrons einen \"Drall\" in eine einzige der beiden entsprechenden Richtungen erzeugt, zum Beispiel zur rechten oder linken Seite. Der Mechanismus ist ferner auch hier analog zur Theorie der Supraleitung und erinnert an den Singulett-Mechanismus bei der Bildung der dortigen sog. Cooper-Paare, wobei aber hier der Spin jeweils senkrecht zum Impuls feststeht, „spin-momentum locking“. (Es gibt also nicht nur Analogien, sondern auch subtile Unterschiede.) An den jeweiligen \"Rändern\" ist im Randkanalmodell das entstehende Landauniveau nach oben gebogen und es entsteht durch den Schnittpunkt des zwischen zwei Landauniveaus liegenden Ferminiveaus mit den Orbitalen ein leitender \"topologisch geschützter\" Bereich, in dem eine Spinentartung vorliegt. Die Folge davon ist, dass die Streuung stark unterdrückt wird und der Transport an der Oberfläche fast dissipationslos verläuft. Diese Zustände sind durch einen Index ähnlich dem Geschlecht einer Fläche in der mathematischen Disziplin der Topologie gekennzeichnet und sind ein Beispiel für einen topologisch geordneten Zustand.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Beispiele.", "content": "Topologisch geschützte Randzustände (1D) wurden in Quantentöpfen (sehr dünnen Schichten) von Quecksilbertellurid zwischen Cadmiumtellurid vorhergesagt (Andrei Bernevig, Shoucheng Zhang, Taylor Hughes) und kurz darauf experimentell beobachtet durch die Gruppe von Laurens Molenkamp. Später wurden sie in dreidimensionalen Systemen aus binären Verbindungen mit Bismut vorhergesagt. Der erste experimentell realisierte dreidimensionale topologische Isolator wurde in Bismut-Antimon beobachtet. Kurze Zeit später wurden topologisch geschützte Oberflächenzustände auch in reinem Antimon, Wismutselenid, Wismuttellurid und Antimontellurid von verschiedenen Gruppen mittels ARPES nachgewiesen. Von verschiedenen anderen Materialsystemen wird inzwischen angenommen, dass sie sich wie ein topologischer Isolator verhalten. In einigen dieser Materialien liegt die Fermi-Energie im Valenz- oder Leitungsband aufgrund natürlich auftretender Defekte. In diesem Fall muss sie mittels Dotierung oder durch eine Gatterspannung in die Bandlücke geschoben werden. Ähnliche Randströme treten auch im Quanten-Hall-Effekt auf. Dies erfordert aber starke Magnetfelder, (meist) tiefe Temperaturen und zweidimensionale Systeme. Ein helikales Dirac-Fermion, das sich wie ein masseloses relativistisches Teilchen verhält, wurde ebenfalls in einem topologischen Isolator beobachtet. Topologische Isolatoren für Licht in optischen Wellenleitern wurden von Alexander Szameit und Kollegen 2013 realisiert. Sie verwendeten in Quarzglas mittels Laser eingeschriebene, verwundene Wellenleiterstrukturen und konnten später die Vorhersage experimentell belegen, dass sogenannte topologische Anderson-Isolatoren (siehe auch Anderson-Lokalisierung, vgl.) funktionieren. Sie zeigten, dass der Transport von Licht an der Oberfläche eines regelmäßigen topologischen Isolators durch eine kleine Variation in der Struktur unterbunden wurde, jedoch beim Einbringen weiterer, unregelmäßiger Störungen dennoch wieder stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Klassifizierung.", "content": "Mathematisch wird die allgemeine Theorie der topologisch geschützten Randzustände durch Kohomologiegruppen beschrieben. Streng genommen unterscheidet man den etwas allgemeineren Begriff „Topologie-geschützt“ von dem hier maßgebenden, etwas schwächeren Begriff „Symmetrie-geschützt“. „Symmetrie-geschützt“ bedeutet nicht, dass die Zugehörigkeit der „geschützten Zustände“ zur jeweiligen Symmetrieklasse sich aus der ursprünglich oder zuletzt vorliegenden Symmetrie ergibt; vielmehr wird gefordert, dass die ursprüngliche Symmetrie, z. B. die Zeitumkehrinvarianz, während des gesamten Messprozesses ungeändert bleibt, was nicht immer der Fall ist. Also nur „Schutz aus konstant gehaltenen topologischen Gründen (kürzer: \"aus Symmetriegründen\", bzw. präziser: \"wegen Zeitumkehrsymmetrie\")“. In der Arbeit \"Klassifizierung symmetriegeschützter topologischer Phasen\" wird das mathematische Verhalten der Systeme ausführlich aus theoretisch-physikalischer Sicht beschreiben und auf die 10 Klassen von Altland und Zirnbauer eingegangen: Zehn Klassen ergeben sich deshalb, weil einerseits die symmetrisierten bzw. antisymmetrisierten Zeitumkehr- formula_2 Teilchen-Loch- formula_3 bzw. Chiralen Symmetrien formula_4 oder Antisymmetrien maßgeblich sind, andererseits aber zusätzlich auch die sog. „triviale“ Transformation, formula_5 und das Operatorprodukt formula_6 Von einigen mathematisch bekannten Klassen wurde noch keine experimentelle Realisierung gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Physik ist ein topologischer Isolator (ausführlich: \"ein Isolator mit topologisch geschützter Oberflächenleitfähigkeit\") ein Festkörper, der sich \"in seinem Inneren\" wie ein elektrischer Isolator verhält, also trotz Anwesenheit eines externen elektrischen Feldes jeden elektrischen Strom vollständig verhindert, der aber gleichzeitig \"auf seiner Oberfläche\" (bzw. an den Außenkanten) die Bewegung von Ladungsträgern erlaubt (in der Regel liegt hier eine nahezu widerstandsfreie metallische Leitfähigkeit vor). Eine ähnliche Erscheinung ist als Randkanalmodell bekannt.", "tgt_summary": "拓扑绝缘体是一种内部绝缘,界面允许电荷移动的材料。", "id": 804635} {"src_title": "The Way You Make Me Feel", "tgt_title": "The Way You Make Me Feel", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"The Way You Make Me Feel\" wurde im Jahr 1987 für Jacksons siebtes Studioalbum \"Bad\" komponiert und aufgenommen. Komponist und Co-Produzent des Liedes war Michael Jackson, während Quincy Jones es produzierte. Am 9. November 1987 veröffentlichte Epic Records den Titel als dritte Single nach \"I Just Can’t Stop Loving You\" und \"Bad\". Jackson plante ein Dreifach-Album mit über sechzig Songs, bevor er von Quincy Jones überzeugt wurde, nur eine CD aufzunehmen. \"The Way You Make Me Feel\" sowie zehn andere Songs wurden dafür ausgewählt. Das Stück weist Blues-Harmonien und einen groovigen Rhythmus auf. Es wurde auch als Beispiel für ältere Soul-Einflüsse auf \"Bad\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Live.", "content": "\"The Way You Make Me Feel\" wurde unter anderem ab dem zweiten Abschnitt der \"Bad World Tour\" 1988 gespielt. Auch bei den Grammy Awards 1988 wurde eine kürzere 3:23-Minuten-Version gesungen. Weitere Darbietungen waren auf den Touren und den Konzerten in New York 2001 zu sehen. Bei dem Konzert im Madison Square Garden sang Jackson im Duett mit Britney Spears. Auch im Film \"This Is It\" ist eine Aufführung zu sehen, die für die eigentliche \"This-Is-It\"-Tour geplant war.", "section_level": 1}, {"title": "Video.", "content": "Das Video wurde von Michael Nesmith produziert und Joe Pytka übernahm die Regie. Seine Tanzpartnerin war das Model und Sängerin Tatiana Thumbtzen. Das Video erschien am 31. Oktober 1987 und erhielt neben \"Bad\" eine Nominierung bei den MTV Video Music Awards 1988 für die beste Choreographie. Michael unterlag mit beiden Videos aber seiner Schwester Janet mit \"The Pleasure Principle\".", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Lied wurde überwiegend positiv aufgenommen. Bei Allmusic wird es zu den vier „Track Picks“, ausgewählten Stücken, aus dem \"Bad\"-Album gezählt. Stephen Thomas Erlewine schrieb, von allen Liedern auf dem Album könnten nur \"The Way You Make Me Feel\", das Titelstück und \"I Just Can’t Stop Loving You\" mit dem Vorgängeralbum mithalten.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Das Lied wurde einige Male gecovert, unter anderem von Shakaya 2003 und den Jonas Brothers 2010. Im Dezember 2009 sangen John Legend und Stevie Wonder das Lied bei 25. Jubiläum der Rock and Roll Hall of Fame im Madison Square Garden. Whitney Houston sang das Lied 2010 auf der Tour zum Album \"I Look to You\".", "section_level": 1}], "src_summary": "The Way You Make Me Feel ist ein Lied von Michael Jackson und war die dritte Singleauskopplung aus dem Album \"Bad\". In der Originalversion ist das Lied 4:58 Minuten lang. Die Single wurde im November 1987 von Epic Records veröffentlicht. Es war die dritte Nummer-eins-Single in den Billboard Hot 100 in Folge für Michael Jackson.", "tgt_summary": "The Way You Make Me Feel(中国大陆译名:你给我的感觉,台湾译名:再多几次),是迈克尔·杰克逊在他的第七张专辑Bad里的一首歌。这首歌是杰克逊和昆西·琼斯共同谱写的,是Bad专辑里的第三支单曲,发表于1987年11月9日,这首歌在美国Top 100榜内共呆了18个星期,并夺得了R&B榜的冠军。该歌曲最著名的一次演出是在1988年格莱美颁奖典礼现场,杰克逊现场表演了其的慢版改编曲,赢得了很多好评。杰克逊说这首歌是为他的母亲凯瑟琳·杰克逊所写的。在他的演唱会,表演这首歌时舞台上通常会有一个短裙模特女郎来回走动,而杰克逊则像在MV里表演的那样,紧随不舍。而在杰克逊的遗作This Is It中,这个场景也有重复。这一直是歌迷的最爱之一。", "id": 1038360} {"src_title": "Protonenemission", "tgt_title": "质子发射", "src_document": [{"title": "Geschichtliches.", "content": "Eine Protonenemission wurde erstmals 1970 von K. Jackson an dem Nuklid Co-53m beobachtet. Dieses zerfiel unter Abspaltung eines Protons direkt zu Fe-52 statt, wie zu erwarten, durch β-Zerfall zu Fe-53. Es unterliegt somit einem dualen Kernzerfall mit den Wahrscheinlichkeiten 1,5 % (Protonenemission) und 98,5 % (β-Zerfall) für die jeweiligen Zerfälle. Im Jahre 1981 wurde von S. Hofmann eine weitere Protonenemission an dem Nuklid Lu-151, das im UNILAC in Darmstadt hergestellt wurde, beobachtet. In den darauf folgenden Jahren schlossen sich weitere Beobachtungen an: Die Nuklide Tm-147, Tm-147m und Lu-150, sowie Cs-113 und I-109 wurden als Protonen-Emitter identifiziert, wobei ihre Hauptzerfallsart der β-Zerfall bleibt. Mittlerweile wurden 95 solcher Protonen-Emitter entdeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Ein-Protonen-Emission.", "content": "Eine Protonenemission tritt nur bei Nukliden auf, die ein sehr hohes Protonen-Neutronen-Verhältnis haben. Aufgrund dieses großen Verhältnisses können die Protonen nur noch sehr schlecht gebunden werden, die Bindungsenergie der Protonen sinkt sogar so stark ab, dass diese den Kern verlassen können. Solche „protonenreichen“ Kerne entledigen sich ihres „positiven Überschusses“ zwar meist durch einen β-Zerfall, also der Aussendung eines Positrons, doch in seltenen Fällen kann auch stattdessen ein Proton abgespalten werden. In dem folgenden Reaktionsschema wird der Zerfall des bereits oben genannten Nuklids Co-53m veranschaulicht: In fast allen Fällen wird sich das Nuklid durch den β-Zerfall umwandeln, doch mit einer geringen Wahrscheinlichkeit wird eine Protonenemission stattfinden. In diesem Fall handelt es sich bei dem Ausgangsnuklid um ein Nuklid im metastabilen Zustand, ein Kernisomer. Normalerweise zerfallen solche Kerne über einen Isomerieübergang; bei Co-53m ist dieser aber durch eine hohe Drehimpulsbarriere (Kernspin 19/2) unterdrückt und wurde noch nicht beobachtet. Bei den meisten Nukliden jedoch tritt die Protonenemission aus dem Grundzustand heraus auf, wie bei dem bereits oben genannten Nuklid Lu-151.", "section_level": 1}, {"title": "Zwei-Protonen-Emission.", "content": "Noch viel seltener ist das Auftreten eines Zwei-Protonen-Zerfalls, das erstmals von Witali Iossifowitsch Goldanski 1960 und später von B. Alex Brown in Erwägung gezogen wurde. Hierbei werden nicht nur ein, sondern gleich zwei Protonen gleichzeitig ausgestoßen. Das geschieht nur bei Nukliden, bei denen das Protonen-zu-Neutronen-Verhältnis sogar noch größer ist als bei Ein-Proton-Emittern. Beobachtet wurde ein solcher Zerfall erstmals 2002, wiederum im UNILAC, am Nuklid Fe-45. und gleichzeitig am GANIL (Bertram Blank und andere). Bis heute sind 13 Zwei-Protonen-Emitter bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Protonenemission (, auch \"Protonenumwandlung, Protonenaktivität, Protonenradioaktivität\" oder \"Protonenzerfall\" genannt) ist ein sehr seltenes Phänomen aus der Kernphysik, bei dem sich ein Atomkern unter Emission eines einzelnen Protons in das Element mit der nächst niederen Ordnungszahl umwandelt. Die Protonenemission darf nicht mit dem Protonenzerfall, nämlich dem hypothetischen Zerfall des Protons, verwechselt werden.", "tgt_summary": "质子发射(也称为质子放射性)是一种放射性衰变类型,其中一个质子被从原子核中发射。质子发射可以发生在一个原子核从高激发态之后的一个β衰变,在这种情况下,该过程被称为β-延迟质子发射,或者,可以发生在一个质子非常丰富的原子核(或低激发态的核同质异能素),在这种情况下,该过程非常类似于α衰变。一个质子为了逃脱原子核,这个质子的分离能必须为负值 - 质子因此在有限时间内能解开束缚和隧道穿出原子核。在天然存在的同位素中质子发射没有被看见过;但是,质子发射器可以通过核反应产生,通常利用某种粒子加速器。", "id": 1560281} {"src_title": "Drei Parallelflüsse Yunnans", "tgt_title": "云南三江并流保护区", "src_document": [{"title": "Topografie.", "content": "Die Welterbestätte im Nordwesten Yunnans liegt am östlichen Rand des Hochlands von Tibet, das hier einen Bogen nach Süden macht und sich in mehrere steile und vergletscherte Bergketten, das Hengduan-Gebirge, aufgliedert. Über eine Länge von 300 km fließen hier in bis zu 2000 m tiefen Schluchten der Jangtse, der Mekong und der Saluen nahezu parallel in Nord-Süd-Richtung nebeneinanderher. Sie werden durch die Bergketten des Hengduan-Gebirges mit zum Teil über 6000 m hohen Gipfeln voneinander getrennt. Bei diesen handelt es sich um den Gaoligong Shan an der Grenze zu Myanmar, den Nu Shan, der aus dem Meili Xueshan, dem Biluo Shan und dem Laowo Shan besteht, den Baimang-Yunliang Shan und den Laojun Shan sowie im Osten die niedrigeren Ketten Qianhu Shan und Hong Shan. Südlich des Gebietes laufen die Flüsse weiträumig auseinander, wobei der Saluen bei Moulmein in Myanmar in den Indischen Ozean, der Mekong südlich von Ho-Chi-Minh-Stadt in das Südchinesische Meer und der Jangtse in das Ostchinesische Meer bei Shanghai mündet. Das Gebiet, dessen Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung 310 km und in Ost-West-Richtung 180 km beträgt, grenzt im Westen an Myanmar, im Osten an die Provinz Sichuan und im Norden an Tibet. Von den über 1.698.400 ha Gesamtgröße umfassen die 15 besonders geschützten Kernzonen 939.441,4 ha (55,3 %), die Pufferzonen machen 758.977,8 ha (44,7 %) aus (2010 wurden die Zonen noch einmal erweitert auf nunmehr 960.084 ha Kernzone und 816.413 ha Pufferzone). Die geschützten Gebiete liegen im autonomen Bezirk Dêqên der Tibeter, im autonomen Bezirk Nujiang der Lisu und auf dem Gebiet der bezirksfreien Stadt Lijiang. Die westlichen Gebirgsketten sind in den hohen Hanglagen von Wolken- und Nebelwald bestanden, der nach Süden hin eine tropische Ausprägung bekommt. Die nördlichen Bergregionen sind kahler und schneebedeckt. Hier findet sich nahe der tibetanischen Grenze der höchste Berg des Gebiets, der Kawagebo in den Meili-Bergen, von dem aus sich der südlichst gelegene Gletscher Chinas, der Mingyongqia, erstreckt. Es gibt 118 Gipfel, die höher sind als 5000 m. Die tiefste Stelle im Gebiet liegt auf 760 m über Seehöhe.", "section_level": 1}, {"title": "Teilgebiete.", "content": "Das Gebiet umfasst folgende geschützte Gebiete:", "section_level": 1}, {"title": "Unterschutzstellung.", "content": "Bereits 1983 wurden im Gaolingong-Gebirge und im Baimang-Schneegebirge Nationalparks eingerichtet. Im Jahr darauf folgten weitere Ausweisungen von Naturschutzgebieten auf provinzieller Ebene am Bita- und am Napa-See, im Haba Xueshan und im Yunling Shan. Zum besonderen Schutz der Schwarzen Stumpfnase, einer endemischen Affenart, wurden die Reservate Baimang und Haba eingerichtet. 1986 folgte das Reservat im Laojun Shan. Im Jahr 2000 wurde dann ein Plan zur Unterschutzstellung des Gebiets an die Zentralregierung weitergeleitet und das Gebiet als UNESCO-Biosphärenreservat nominiert. 2003 erfolgte die Eintragung als Welterbestätte aufgrund der vier Kriterien besonderer landschaftlicher Schönheit (vii), besonderer erdgeschichtlicher Bedeutung (viii), besonderer ökologischer und evolutionsgeschichtlicher Bedeutung (ix) und einer besonders ausgeprägten Biodiversität (x).", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Welterbestätte liegt in einem orogenetischen Gürtel, der unter dem Einfluss bedeutender plattentektonischer Aktivität stand und steht. Die Indische Platte schiebt sich hier unter die Eurasische Platte, was in der Vergangenheit zur Hebung des Qinghai-Tibet-Plateaus und des Hengduan-Gebirges führte. Bereits existierende Flüsse schnitten sich tief in das Terrain ein, wodurch sich das heutige, extreme Bodenrelief bildete. Die Gesteinstypen, die man hier findet, stammen zum großen Teil aus dem Erdmittelalter und lassen den Schluss zu, dass die Gebirge dieser Region einst zur ozeanischen Kruste des Tethysmeeres gehörten und später durch die Plattenkollision emporgehoben und stark deformiert wurden. Heute ist dies im Gebiet an komplexen Mustern gefalteter Sedimentschichten und zahlreichen weiteren ungewöhnlichen geologischen Formationen ablesbar. Besonders die östliche Bergregion des Gebiets zeigt deutlich Spuren glazialer Entwicklungen. Neben zahlreichen Bächen und Wasserfällen finden sich hier 424 Gletscherseen, Moränen und andere glaziale Formationen. Weiterhin gibt es eine Reihe von alpinen Karstlandschaften mit umfangreichen Höhlensystemen und Kalktuff-Formationen. Beispiele dafür sind die Stone Moon Cave im Kreis Fugong und das Walaya-Höhlensystem in Lushui, die Baishuitai-Terrassen in Zhongdian, Binzhongluo in Gongshan, Wongshui und Gezan in Zhongdian sowie Shigu-Shitou in Lijiang. Bemerkenswerte Beispiele für bedeutende, aus dem Quartär stammende Gletscher in der Region sind der Mingyongqia, der Siqia und der Haba. Ferner gibt es große, erosionsgeformte Granitvorkommen und erodierte Monolithen aus Rotsandstein, ähnlich jenen im Danxia Shan. Ein solches Gebiet findet sich in Lijiang Liming.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Vor allem im Südwesten ist das Klima des Gebiets vom Monsun beeinflusst, der sich am Rande des Hochlands von Tibet fängt und dort für eine permanente Schneedecke der Gipfel über 5000 m sorgt. Kühle Luftmassen aus dem Hochland von Tibet schaffen im Norden ein feucht-kühles Klima. In der Mitte herrscht durch Föhnwinde aus dem Westen ein warmfeuchtes, subtropisches Klima. Die durchschnittliche, jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 4600 mm im Gebiet des Dulong Jiang westlich von Gongshan und 300 mm in den oberen Tälern des Jangtse. Über 2400 m herrscht dauerhaft Nebel.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Das Gebiet beheimatet etwa 6000 Pflanzenarten, darunter zahlreiche Endemiten, lokale Formen und bedrohte Arten. Es gibt hier über 200 Rhododendronarten, von denen 37 hier entdeckt wurden, über 100 Arten von Enzianen und Primeln sowie zahlreiche Lilien und Orchideen. Unter den endemischen Arten sind Ginkgo und Taschentuchbaum, vier Arten der Gattung \"Meconopsis\" und zwei \"Cycas\"-Arten. Erwähnenswert sind auch Reliktarten wie die Taiwanie, die Yunnan-Eibe (\"Taxus yunannensis\"), die Magnolie \"Magnolia rostrata\", der Korbblütler \"Nouelia insignis\" und \"Kingdonia uniflora\". Große Teile des Gebietes sind von Wäldern bedeckt. Darunter finden sich Monsunwald in den unteren Abschnitten von Dulong Jiang und Saluen und halbfeuchte tropische Wälder an denen von Mekong und Jangtse. Kaltgemäßigte Berghänge und heiße, trockene Täler sind teils mit Hartlaubwäldern bestanden, die meist von Eichenarten dominiert werden. An Mekong und Jangtse findet man diese Waldform im mittleren Flussabschnitt. Sommergrüne Laubwälder, meist aus Eichen oder Erlen, treten in Lagen zwischen 3000 und 3500 m auf. Daneben gibt es verschiedene Typen tropischer und gemäßigter Nadelwälder. In Lagen zwischen 2800 und 3300 m sind dies warm- bis kühlgemäßigter Nadelwald und zwischen 3300 und 4100 m kaltgemäßigte Tannenwälder. An den unteren Abschnitten von Mekong und Jangtse finden sich in warmen Flusstälern zudem stellenweise Trockensavanne, in den oberen Bereichen der beiden Flüsse ein wüstenhafter Vegetationstyp aus Mikrophyll-Sträuchern. Weitere Vegetationstypen im Gebiet sind kaltgemäßigte Strauchvegetation, subalpine und alpine Wiesen, strauchbewachsene, alpine Blockhalden sowie Wasserpflanzengesellschaften an alpinen Seen. Von den 173 vorkommenden Säugetierarten sind 81 Endemiten. Bei den Affenarten gehört hierzu die Schwarze Stumpfnase, zudem leben hier der Weißbrauengibbon, der Kappenlangur und der Bärenmakak. Zu den hier beheimateten Raubtieren zählen Leopard und Nebelparder, Kragenbär und Kleiner Panda, der Rothund sowie der Indische Fischotter. Bei den Paarhufern sind der Gongshan-Muntjak, das Schwarze Moschustier und der Takin hervorzuheben. Zwei hier endemische Säugerarten sind der Pfeifhase \"Ochotona gaoligongensis\" und der Spitzmausmaulwurf \"Uropsilus soricipes\". Unter den 417 Vogelarten finden sich 22 endemische Arten. Zu den hier beheimateten Seltenheiten zählen das Braunkehl-Keilschwanzhuhn, der Diamantfasan, der Weiße Ohrfasan, der Perlenhäherling, der Yunnankleiber und der Riesenkleiber. Ferner brüten hier Schwarzhalskranich, Moorente, Schwarzbrust-Haselhuhn, Rosenschwanztrogon und Braunflügel-Papageimeise.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerungszusammensetzung des Gebietes umfasst zahlreiche der 25 Minderheitengruppen in der Provinz Yunnan – unter anderem die Derung, die kleinste ethnische Gruppe Yunnans. Weiterhin leben hier Tibeter, Nu, Lisu, Bai, Primi und Naxi. Viele dieser Völker kleiden sich noch in traditionelle Trachten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Drei Parallelflüsse () Yunnans sind ein chinesisches Naturschutzgebiet, ein chinesischer Nationalpark und seit 2003 eine UNESCO-Welterbestätte im gebirgigen Nordwesten der chinesischen Provinz Yunnan. Hier fließen drei der größten asiatischen Flüsse – der Jangtse, der Mekong und der Saluen – nahezu parallel und von hohen Bergketten voneinander getrennt nebeneinanderher.", "tgt_summary": "云南三江并流保护区位于中华人民共和国云南省,是一处世界遗产。三江并流指发源于青藏高原的怒江(萨尔温江上游)、澜沧江(湄公河上游)和金沙江(长江上游)这三条大江在中国云南省西北部迪庆藏族自治州及怒江傈僳族自治州境内穿过横断山脉高大的云岭、怒山、高黎贡山中幽深的峡谷,并行奔流数百公里而不交汇的自然奇观。其间澜沧江与金沙江最短直线距离为66千米,而澜沧江与怒江的最短直线距离不到19公里。该区域总面积1.7万平方公里,分八个独立的片区组成,核心区总面积0.94万平方公里,缓冲区总面积0.76万平方公里,是中国境内面积最大的世界遗产地之一。", "id": 500060} {"src_title": "Luc Mbah a Moute", "tgt_title": "卢克·巴莫特", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Bevor er in der NBA spielte, spielte er für die Universität von Kalifornien, Los Angeles (UCLA). In der Saison 2007/08 hatte er einen Durchschnitt von 8,8 Punkten und 6,0 Rebounds pro Spiel. Luc Richard Mbah a Moute wurde 2008 von den Milwaukee Bucks in der 2. Runde an 37. Stelle gedraftet. Bei den Milwaukee Bucks spielte Luc Richard Mbah a Moute in der Startaufstellung auf seiner Ersatzposition Power Foward. In der Saison 2009/10 erreichte er einen Punktedurchschnitt von 9,1 Punkten pro Spiel und einen Rebounddurchschnitt von 5,6 Rebounds pro Spiel. Seine Feldwurfquote lag bei 48 Prozent und seine Dreierquote bei 35,3 Prozent. Im Laufe des Sommers 2013 wurde Mbah a Moute von den Bucks zu den Sacramento Kings transferiert. Im Gegenzug erhielten die Bucks Draftpicks für Jahrgänge 2014 und 2015. Für die Kings lief Mbah a Moute jedoch nur in 13 Spielen auf. Bereits im November wurde er von den Kings erneut transferiert. Diesmal tradete ihn der Club nach Minnesota zu den Minnesota Timberwolves. Derrick Williams wechselte im Tausch nach Sacramento. Zur Saison 2014/15 folgte ein Wechsel zu den Philadelphia 76ers, die mit der Bilanz von 18 Siegen und 64 Niederlagen als drittschlechtestes Team abschnitten. Nach der Saison unterschrieb er einen Vertrag bei den Los Angeles Clippers. Nach Ablauf seines Vertrages in Los Angeles wechselte Mbah a Moute innerhalb der Western Conference und unterzeichnete einen Vertrag über ein Jahr bei den Houston Rockets. Nach einem Jahr verließ er die Rockets wieder und schloss sich erneut den Los Angeles Clippers an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luc Richard Mbah a Moute (* 9. September 1986 in Yaoundé, Kamerun) ist ein kamerunischer Basketballspieler, der in der NBA bei den Los Angeles Clippers spielt. Der 2,03 m große Kameruner spielt auf den Small Forward und Power Forward Positionen. Mbah a Moute ist Prinz des Dorfes, in dem er geboren wurde. Er ist der Sohn des Generaldirektors der kamerunischen Arbeitsverwaltung (\"Fonds National de l'Emploi\" bzw. \"National Employment Fund\"), Camille Mouté à Bidias.", "tgt_summary": "卢克·理察·巴莫特(英语:Luc Richard Mbah a Moute,1986年-9月9日),出生于喀麦隆首都雅温德(Yaounde,Cameroon),为现役喀麦隆职业篮球运动员,场上主要位置为小前锋或大前锋。", "id": 2856893} {"src_title": "Proxmox VE", "tgt_title": "Proxmox VE", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bis Version 3.4 wurde als Container-Technologie OpenVZ verwendet, mit Version 4.0 wurde dieser durch LXC ersetzt. Die Proxmox-VE-Version 5.1 arbeitet auf Basis von Linux 4.13 und unterstützt im Parallelbetrieb sowohl KVM-basierte Gastsysteme, als auch LXC-basierte Linux-Container", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Im einfachsten Fall wird PVE auf einer kompatiblen x86-64-Plattform wie beispielsweise einem Bladeserver von dem zur Verfügung gestellten ISO-Image aus installiert. Das Installationsprogramm erledigt den gesamten Installationsvorgang in einer Debian-Grundinstallation praktisch automatisch und nutzt dabei die gesamte erste Festplatte des PCs. Weitere Installationsarten sind möglich und werden im PVE-Wiki erklärt. Die Unterschiede zu einer gewöhnlichen Debianinstallation bestehen primär in der Vorauswahl der zu unterstützenden Hardware: So werden beispielsweise eine größere Auswahl der im Serverbereich anzutreffenden PHY-Ethernet-Netzwerkchips von der Firma Intel direkt unterstützt, die Nachinstallation von Treibern entfällt damit. Das Proxmox-Wiki bietet dazu diverse FAQs, Howtos sowie zahlreiche Video-Tutorials. Proxmox VE unterstützt am Hostsystem jede Hardware, die auch von Debian in der jeweiligen Version unterstützt wird, somit auch uneingeschränkt SMP-Systeme mit mehreren Prozessoren und Prozessorkernen. Die Administration von PVE erfolgt für einfache Schritte über ein Webinterface. Ergänzend steht ein SSH-Zugang zur Kommandozeile auf root-Ebene zur Verfügung auf welchem sich mit entsprechenden Scripts und Systemprogrammen auch umfangreichere Arbeiten und spezielle Konfigurationen am Hostsystem erledigen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Virtuelle Maschinen (KVM).", "content": "Proxmox VE beinhaltet auf der einen Seite einen Linux-Kernel, der auf KVM-Basis als Hypervisor (auch \"Virtual Machine Monitor\" genannt) direkt auf der Hardware läuft. Der Linux-Kernel stellt ab der Version 2.6.21 als Rahmenbedingung für Virtualisierungs-Anwendungen die \"paravirt ops\"-Schnittstelle bereit. Der Vorteil von KVM liegt darin, nahezu beliebige x86-Betriebssysteme ohne zusätzliche Anpassungen unter einer zentralen Verwaltung ausführen zu können. Diese Betriebsart wird als \"volle Virtualisierung\" oder \"Hardware Virtual Machine\" (HVM) bezeichnet. Für die HVM-Virtualisierungstechniken wird am Hostsystem standardmäßig vorhandene Hardwareunterstützung für Virtualisierung mit AMD-V oder Intel VT benötigt.", "section_level": 2}, {"title": "Linux Containers (LXC).", "content": "Ab Version 4.0 lösen Linux Containers (LXC) die bisher verwendeten OpenVZ-Container (bis Proxmox VE 3.4) ab. Bei einem Upgrade eines Proxmox-Clusters können die OpenVZ-Container zu LXC konvertiert werden. Im Gegensatz zu virtuellen Maschinen weisen Container einen geringeren Speicherbedarf auf, dafür ist das Gastsystem auf das Betriebssystem Linux limitiert da bei Containern der Kernel des Hostsystem im Gastsystem verwendet wird. Mit dem Wechsel auf LXC kann Proxmox die aktuellen Linux-Kernels nutzen. Die komplette Integration von LXC in das Proxmox VE-Framework erlaubt ab Proxmox VE 4.x die Verwendung von LXC mit Storage-Plugins wie Ceph, ZFS (Dateisystem) (lokal oder via iSCSI), NFS (Network File System), GlusterFS, iSCSI, Sheepdog oder lokalem Speicher (Verzeichnisse oder LVM). DRBD9 wird seit Proxmox 4.4 aufgrund von Lizenzproblemen nicht mehr direkt unterstützt und kann nur durch externe Plugins eingebunden werden.", "section_level": 2}, {"title": "OpenVZ.", "content": "Proxmox VE integrierte bis Version 3.4 auch OpenVZ, eine auf Linux aufbauende Servervirtualisierung auf Betriebssystemebene. Hier wird anders als bei KVM ein gemeinsamer Kernel für alle virtuellen Maschinen (Instanzen) verwendet, die in sogenannten \"Containern\" voneinander isoliert sind. Der Vorteil ist hier die Schlankheit dieser Technik, d. h. der Speicherverbrauch und die Prozessornutzung ist günstiger als bei KVM. Jedoch ist es mit OpenVZ nur möglich, Linux-VMs mit auch auf Hostseite angepasstem Kernel zu betreiben; die Gäste können weiterhin auch keine eigenen Änderungen am Kernel vornehmen oder eigene Kernelmodule laden, da der Kernel mit dem Hostsystem geteilt wird. Um diese Technik benutzerfreundlich zu halten, verfügt Proxmox VE/OpenVZ über Templates, die alle notwendigen Änderungen des Gastsystems automatisiert durchführen. Wiederum profitieren von einem Update des zentralen Kernel sofort alle Instanzen; der Verwaltungsaufwand ist also gegebenenfalls geringer.", "section_level": 2}, {"title": "Speichersysteme.", "content": "PVE unterstützt die Aufnahme und Einrichtung der für den Betrieb notwendigen virtuellen Laufwerke der Gastsysteme, Snapshots und Backups. Dabei können sowohl lokale im Hostsystem eingebaute Speichermedien wie Festplatten (HDD) oder Solid-State-Drives (SSD) als auch netzwerkbasierende Speichersysteme, wie Storage Area Networks (SAN) oder Network Attached Storages (NAS), zur Anwendung kommen. Die Anbindung kann dabei dateisystembasierend erfolgen, beispielsweise mittels Network File System (NFS), als auch als Blockgerät über Schnittstellen wie iSCSI. Zur Verwaltung der lokalen Speichermedien wird generell ein Volume-Management (LVM) eingesetzt, darauf aufbauend erfolgt für die virtuellen Laufwerksabbildungen die Speicherung entweder in eigenen Partitionen in oder in einem Dateisystemen, beispielsweise in dem standardmäßig von QEMU verwendeten Dateiformat \"qcow2\". Damit ist auch der Austausch der Laufwerksabbildungen zwischen verschiedenen Virtualisierungsumgebungen auf Dateiebene möglich. Als Dateisysteme am Hostsystem wird neben ext4 auch das im Serverbereich anzutreffende und speicherintensive ZFS zur Auswahl angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Diverses.", "content": "PVE bietet sowohl für das Hostsystem als auch darauf aufbauend individuell für jedes Gastsystem einzeln die Möglichkeit einer auf iptables basierenden Firewall an. Die Konfiguration für die Netzwerkregeln kann über das Web-Interface erfolgen. Die Schnittstelle zur Konsole der Gastsysteme, beispielsweise die Ausgabe einer grafischen Oberfläche und die Eingabe der Tastatur- und Maussteuerungen im Rahmen eines virtuellen KVM-Switchs, erfolgt wahlweise über das Protokoll SPICE oder über eine auf HTML5 basierende Variante von Virtual Network Computing (noVNC). Damit nicht jedes Gastsystem einen eigenen Port für die Konsolenschnittstelle am Hostsystem belegt, erfolgt der verschlüsselte Zugang mit Authentifizierung über einen Proxy. Ab Version 5.3 besteht über die Weboberfläche die Möglichkeit einzelne Hardwarekomponenten vom Hostsystem, wie beispielsweise Einsteckkarten mit Peripheral Component Interconnect (PCI) oder Grafikkarten (GPU), direkt in bestimmte Gastsysteme für den exklusiven Zugriff durchzureichen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Proxmox VE (\"Proxmox Virtual Environment\"; kurz PVE) ist eine auf Debian basierende Open-Source-Virtualisierungsplattform zum Betrieb von virtuellen Maschinen mit einer Web-Oberfläche zur Einrichtung und Steuerung von x86-Virtualisierungen. Die Umgebung basiert auf QEMU mit der Kernel-based Virtual Machine (KVM). PVE bietet neben dem Betrieb von klassischen virtuellen Maschinen (Gastsystemen), die auch den Einsatz von Virtual Appliances erlauben, auch LinuX Containers (LXC) an.", "tgt_summary": "Proxmox VE(英语:Proxmox Virtual Environment,通常简称为PVE、Proxmox),是一个开源的服务器虚拟化环境Linux发行版。Proxmox VE基于Debian,使用基于Ubuntu的定制内核,包含安装程序、网页控制台和命令行工具,并且向第三方工具提供了REST API,在Affero通用公共许可证第三版下发行。。Proxmox VE支持两类虚拟化技术:基于容器的LXC(自4.0版开始,3.4版及以前使用OpenVZ技术)和硬件抽象层全虚拟化的KVM。", "id": 2621990} {"src_title": "Robert Wilhelm Bunsen", "tgt_title": "罗伯特·威廉·本生", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Robert Bunsen kam als jüngster von vier Söhnen des Göttinger Literatur-Professors und Bibliothekars Christian Bunsen, Sohn des Philipp Christian Bunsen und dessen Ehefrau Auguste Friederike Bunsen geb. Quensel (1775–1855), einer Tochter des Carl Quensel, britisch-hannoverischer Major und Syndikus der Stadt Goslar, und der Melanie Heldberg, aus einer Juristenfamilie, zur Welt. In der Literatur finden sich unterschiedliche Angaben zu Robert Bunsens Geburtsdatum. Während Bunsens Taufeintrag sowie ein handschriftlich verfasster Lebenslauf auf den 30. März 1811 verweisen, nennen mehrere Nachschlagewerke den 31. März als Geburtsdatum, an dem Bunsen nach Angaben seines Biographen Georg Lockemann in späteren Jahren auch seinen Geburtstag beging. Nach seiner Schulzeit in Göttingen und dem Abitur auf dem Gymnasium in Holzminden studierte er Naturwissenschaften, insbesondere Chemie und auch Mathematik an der Universität Göttingen. Er fertigte 1830 eine vollständig in Latein verfasste Dissertation über die damals bekannten Hygrometer an und wurde 1831 promoviert. Von 1832 bis 1833 reiste er mit einem Stipendium der Landesregierung durch das westliche Europa, um sich weiterzubilden. In dieser Zeit lernte er Friedlieb Ferdinand Runge, Justus Liebig in Gießen und Eilhard Mitscherlich in Berlin kennen. Er und die Söhne seines Patenonkels machten sich beim Frankfurter Wachensturm unbeliebt.", "section_level": 2}, {"title": "Göttingen.", "content": "Nach seiner Rückkehr habilitierte sich Bunsen 1834 in Göttingen und begann mit Experimenten zur (Un)Löslichkeit von Metallsalzen der Arsensäure. Auch heute noch wird seine Entdeckung des Eisenoxidhydrats als Gegengift gegen eine Arsenvergiftung benutzt. Nach dem Tod von Friedrich Stromeyer (1835) und vor der Berufung von Friedrich Wöhler (1836) übernahm Bunsen die Vertretung des Lehrstuhls.", "section_level": 2}, {"title": "Kassel.", "content": "1836 wurde Bunsen Nachfolger von Friedrich Wöhler an der Höheren Gewerbeschule (Polytechnikum) in Kassel. Hier begann er die Erforschung der Kakodyl-Verbindungen (Tetramethyldiarsan As(CH) und Abkömmlinge), wobei er sich bereits 1836 durch eine heftige Explosion am rechten Auge verletzte und teilweise erblindete. 1838 unternahm Bunsen grundlegende physikalische und chemische Untersuchungen der im Hochofen ablaufenden Prozesse (z. B. Gichtgas) in der nördlich von Kassel in Veckerhagen gelegenen, damals bedeutenden Eisenhütte.", "section_level": 2}, {"title": "Marburg.", "content": "1839 wurde Bunsen an die Universität Marburg versetzt, wo er seine Arbeiten an den Kakodyl-Verbindungen und die Entwicklung von gasanalytischen Methoden fortsetzte. Sein Wirken brachte ihm schnelle und weite Anerkennung. 1841 entwickelte Bunsen eine salpetersäurehaltige Zink-Kohle-Batterie (Bunsenelement), die preisgünstig und vielseitig verwendbar war. Als 1845 der isländische Vulkan Hekla wieder ausgebrochen war, wurde er von der dänischen Regierung zu einer Expedition nach Island eingeladen, bei der er u. a. von Wolfgang Sartorius von Waltershausen und Carl Bergmann begleitet wurde. Nachdem sein Cousin Robert Louis Karl Bunsen, Leibarzt des Kurfürsten in Kassel, den Kurprinz Friedrich Wilhelm 1846 überzeugen konnte, erhielt er sechs Monate Urlaub. Die Analyse der mitgebrachten Gas- und Gesteinsproben beanspruchte ihn in den folgenden sechs Jahren, und es gelang ihm, die Gasanalyse zu einem exakten Verfahren auszubauen. Bedeutende Schüler waren in Marburg: Hermann Kolbe, Edward Frankland, John Tyndall, Heinrich Debus.", "section_level": 2}, {"title": "Breslau.", "content": "1850 nahm Bunsen einen Ruf an die Universität Breslau an. Hier baute man ihm ein neues Laboratorium, und hier lernte er auch den Physiker Gustav Robert Kirchhoff kennen. Jedoch lehrte Bunsen in Breslau nur für drei Semester und folgte danach einem Ruf nach Heidelberg.", "section_level": 2}, {"title": "Heidelberg.", "content": "1852 übernahm Bunsen den Lehrstuhl von Leopold Gmelin an der Ruprecht-Karls-Universität. Auch hier erhielt Bunsen ein neues Laboratorium und eine Dienstwohnung. Das Laboratorium galt als das modernste chemische Laboratorium Deutschlands. Bei seinen Versuchen gelang es Bunsen mittels Elektrolyse von Salzschmelzen zahlreiche Metalle wie Chrom, Magnesium, Aluminium, Mangan, Natrium, Barium, Calcium und Lithium in Elementarform zu gewinnen. In seiner Zusammenarbeit mit Sir Henry Roscoe wurden von 1852 an die lichtinduzierte Bildung von Chlorwasserstoff aus Wasserstoff und Chlor untersucht. Nach sieben Jahren brach Bunsen 1859 die Zusammenarbeit mit Roscoe ab und arbeitete zusammen mit Kirchhoff an der Spektralanalyse chemischer Elemente. Mit Hilfe der Spektroskopie konnten bei der Erhitzung chemischer Substanzen in Flammen die charakteristischen Spektrallinien untersucht werden. Zu diesem Zweck perfektionierte Bunsen einen besonderen Gasbrenner, der zuvor durch Michael Faraday erfunden worden war und später den Namen Bunsens erhalten sollte. Bei der Spektralanalyse des Mineralwassers der neu erschlossenen Maxquelle in Dürkheim entdeckten Bunsen und Kirchhoff 1860/61 die Alkalimetalle Cäsium und Rubidium. Durch ihre Studien wurde es zudem möglich, die Fraunhoferlinien zu erklären und somit eine der wesentlichsten Grundlagen für die moderne Astronomie zu legen. Bunsen unterrichtete weit über 3000 Studierende während seiner Heidelberger Zeit. Dabei wurde er von zwei oder manchmal sogar drei Assistenten unterstützt. Der „erste Assistent“ half direkt in der Vorlesung und im Laboratorium mit. Der „zweite Assistent“ betreute die Anfänger und half bei deren Praktikum. Der „dritte“ wurde bereits mit speziellen Aufgaben betraut. Ein Manuskript seines Assistenten zur Vorbereitung der Experimente und des Tafelanschriebs zur Vorlesung „Experimentelle Chemie“ tauchte nach 145 Jahren in Kalifornien auf. Inge König, eine Nachfahrin jenes Assistenten, händigte das Manuskript anlässlich der Jahresfeier der Universität Heidelberg 2004 an die Chemische Fakultät aus (heute im Archiv der Bunsen-Gesellschaft). Das aufgezeichnete Periodensystem umfasste damals 60 Elemente, bevor dann Cäsium und Rubidium mit Bleistift nachgetragen wurden. Bunsen bot keine spezielle Ausbildung in organischer Chemie an, was zuweilen kritisiert wurde. Allerdings beschäftigte er bis zu acht weitere Dozenten, die einzelne Lehrveranstaltungen zu Organischer und Pharmazeutischer Chemie, Chemischer Technologie, Kristallographie, Gerichtlicher Chemie und Geschichte der Chemie anboten. Lötrohrübungen ergänzten das Angebot. Diese breite Palette machte den Standort Heidelberg attraktiv für Studierende aus den übrigen deutschen und europäischen Ländern und sogar aus Übersee. In der Alten Aula der Universität Heidelberg erhielt Robert Wilhelm Bunsen einen eigens für ihn namentlich gekennzeichneten Sitz. Bedeutende Schüler waren in Heidelberg: Konrad Beilstein, Emil Erlenmeyer, Henry Roscoe, Ludwig Carius, Lothar Meyer, Hans Landolt, Adolf Lieben, Adolf von Baeyer, Carl Graebe, Albert Ladenburg, Hermann Wichelhaus, Viktor Meyer, Hans Bunte, Carl Auer von Welsbach sowie August Kekulé und Leon Nikolajewitsch Schischkow (Léon Schischkoff).", "section_level": 2}, {"title": "Alter.", "content": "Als Bunsen sich im Alter von 78 Jahren zurückzog, widmete er sich der Geologie, die er bis dahin nur als Hobby betrieben hatte. Robert Wilhelm Bunsen starb am 16. August 1899 im Alter von 88 Jahren in Heidelberg. Er wurde auf dem Heidelberger Bergfriedhof beigesetzt. In seinem Nachruf sagte Roscoe:", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliches Werk.", "content": "In Göttingen führte Bunsen seine ersten Arbeiten über Doppel- und Tripelsalze von Cyaniden durch. Im Jahr 1846 erhielt Bunsen von der dänischen Regierung die Einladung, eine Expedition nach Island zu begleiten. Auf Island untersucht er den Großen Geysir. Er findet bei den austretenden Gasen Wasserstoff, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid. Für das Auftreten von Wasserstoff findet er die Erklärung der Spaltung von Schwefelwasserstoff in Schwefel und Wasserstoff. Eruptivgesteine und Feldspate aus Island untersuchte Bunsen in Bezug auf deren chemische Zusammensetzung. In Kassel untersuchte er organische Arsenverbindungen und den Hochofenprozess. Bei seinen ersten Arbeiten über Hochöfen fand Bunsen heraus, dass 75 % des Heizwertes der Kohle nicht genutzt wurden. In England machte Bunsen im Jahr 1847 mit Lyon Playfair Untersuchungen an englischen Hochöfen. Er stellte fest, dass nur 20 % des Kohlenmonoxids für den Reduktionsprozess genutzt wurden und der Großteil ungenutzt aus dem Hochofen entwich. Er machte Vorschläge wie die Wärme besser genutzt werden könnte. Seine Untersuchungen führten zu einer Verbesserung der Feuerungstechnik und der Nutzung des Generatorgases beim Hochofenprozess. Zwischen 1837 und 1843 untersuchte er die organische Arsenverbindung Kakodyl (Tetramethyldiarsan As(CH)). Die Verbindung war damals recht bedeutend, da sich durch Gasdichtemessung die molekulare Masse sowie die anorganisch-organische Natur der Verbindung nachweisen ließ. Er entwickelte die Iodometrie zu einem quantitativen Bestimmungsverfahren. Bunsen entwickelte den \"Bunsenbrenner\", der zunächst mit Stadtgas und einer Zumischung von Sauerstoff betrieben wurde. Im unteren Teil des Flammenkegels konnte er Mineralsalzproben reduzieren (beispielsweise Bismutsalz zu elementaren Bismut), im oberen Teil der Flamme wurde die Probe oxidiert (Bismutsalz zu weißem Bismutoxid). Weiterhin hat Bunsen für den Laborgebrauch die erste preisgünstige Stromquelle, das Bunsenelement auf Basis von Zink, Kohle und Salpetersäure, entwickelt. Die Erfindung basierte auf Vorarbeiten von Cooper (London) und Christian Friedrich Schönbein, die erstmals beim Zink-Platin-Element das Platin durch preisgünstige Kohle ersetzten. Bunsen verbesserte das Element durch die Zubereitung der Kohle und die besondere Anordnung. Das Element war bis zur Entdeckung des elektrodynamischen Prinzips nach Werner von Siemens das gebräuchlichste Element zur Stromerzeugung. Mit der elektrolytischen Abscheidung konnten Bunsen und Mitarbeiter die Elemente Magnesium, Lithium, Calcium, und Aluminium aus den geschmolzenen Chloriden gewinnen. In seinem Labor isolierte Carl Theodor Setterberg die von Bunsen entdeckten Elemente Cäsium und Rubidium und erhielt die Metalle durch Schmelzflusselektrolyse. Bedeutsam war sein 1857 veröffentlichtes Buch \"Gasometrische Methoden\". Darin wurden beispielsweise Verfahren zur Isolierung von Gasen in Glasgefäßen, Bestimmungen der Inhaltsstoffe von Gasen, Korrektur der Grahamschen Theorie zur Gasdiffusion und zu Temperaturen von Flammen erläutert. Weitere sehr bedeutende Arbeiten Bunsens betrafen die Untersuchung der \"chemischen Wirkung des Lichtes\". Bunsen zerlegte das Licht mit einem Prisma und studierte die Lichtwirkung der zerlegten Strahlung auf chemische Reaktionen, Pflanzenwachstum und machte Berechnungen zur Änderung der Lichtenergie zwischen Äquator und Polarkreis oder für unterschiedliche Höhenlagen. Schon um 1826 hatte William Henry Fox Talbot Versuche zur Spektralanalyse unternommen. Im Jahr 1860 veröffentlichten Bunsen und Gustav Robert Kirchhoff ihre Arbeit zur Anwendbarkeit der Spektralanalyse. Das Spektroskop bestand aus einem Prisma mit zwei Linsen und einem Okular in einem Holzkasten. Das Prisma zerlegte das einheitliche weiße Licht in ein Spektrum. Brachte man eine Salzprobe in eine Bunsenbrenner-Flamme (eine Kerzenflamme brachte keine guten Resultate), so zeigte das Spektroskop für jedes Element ganz charakteristische Farblinien (Emissisionsspektren) an bestimmten Stellen des Spektrums. Mit dem Spektroskop konnten Alkali- und Erdalkalisalze sowie Indium, Thallium und Wasserstoff nachgewiesen werden. Mit dem Spektralapparat konnten Bunsen und Kirchhoff zwei neue chemische Elemente entdecken, die sie dann auch isolierten: Rubidium und Cäsium. Der Nachweis von Elementen – auch in geringsten Spuren – in einer Substanzprobe war von nun an leicht möglich. Die chemische Zusammensetzung der Sterne konnte durch Arbeiten von Kirchhoff aufgrund der Absorptionsspektren erforscht werden. 1870 veröffentlichte Bunsen die Beschreibung seines Eis-Kalorimeters. Mit dem Kalorimeter konnte Bunsen die spezifische Wärmekapazität von Stoffen ermitteln. Die Untersuchungen führten zu einer genaueren Atomgewichtsbestimmung von Indium.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Wilhelm Eberhard Bunsen (* 30. März 1811 in Göttingen; † 16. August 1899 in Heidelberg) war ein deutscher Chemiker. Er entwickelte zusammen mit Gustav Robert Kirchhoff die Spektralanalyse, mit deren Hilfe chemische Elemente hochspezifisch nachgewiesen werden können. Er perfektionierte den nach ihm benannten Bunsenbrenner und erfand das Bunsenelement und das Bunsen-Fotometer.", "tgt_summary": "罗伯特·威廉·本生(,1811年-3月30日-1899年-8月16日),德国化学家。辐射元素铯(1860年)和铷(1861年)的发现者,本生灯以他命名,此外他研究了热体的电磁波谱。本生开发了多种气体分析方法,是光化学的先驱,并在有机砷化学领域做了早期工作。", "id": 1931106} {"src_title": "Megiddo", "tgt_title": "米吉多", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Tell Megiddo liegt im Nordbezirk Israels an der Kreuzung \"Megiddo Junction\" der Autobahn 65 und der Schnellstraße 66 nahe dem Kibbuz Megiddo 12 km südwestlich der Stadt Afula.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Megiddo wird als wichtigste archäologische Stätte der biblischen Periode in Israel und als eine der bedeutendsten Forschungsstätten des Nahen Ostens angesehen. Seit Juli 2005 ist Megiddo gemeinsam mit Hazor und Be’er Scheva UNESCO-Weltkulturerbe. Die militärische Bedeutung des Ortes und seine Rolle als militärisches Schlachtfeld spiegeln sich in der Apokalypse des Johannes im Neuen Testament. Armageddon, abgeleitet von „Har Megiddo“ (der Berg von Megiddo), erscheint dort als der Ort der biblischen Endschlacht zwischen Gut und Böse ().", "section_level": 1}, {"title": "Quellen.", "content": "Megiddo wird in der Bibel (z. B. : im Stammesgebiet Manasse) und in den Amarna-Texten aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. erwähnt (EA 242-247, 365). Megiddo wird in acht Amarna-Briefen erwähnt. Sechs davon wurden vom ägyptischen Statthalter Biridiya, der für Megiddo verantwortlich war, an den ägyptischen Pharao Echnaton (Amenophis IV.) gesandt. Beispielsweise in Brief EA 243 berichtet Biridiya, dass er Megiddo erfolgreich gegen die Apiru verteidigt habe. In ägyptischen Quellen wird Megiddo zuerst unter Thutmosis III. in Zusammenhang mit seinem 1. Feldzug genannt. In einem Papyrus aus der Zeit von Amenophis II. wird ein Botschafter aus Megiddo an erster Stelle von Botschaftern aus dem Norden von Kanaan und Askalon erwähnt. Ein Keilschrifttext aus dem benachbarten Taanach nennt Megiddo als ägyptisches Verwaltungszentrum. Zusätzlich findet sich der Ort in vielen Ortsnamenlisten des Neuen Reiches. Im Tanach wird Megiddo 12 Mal erwähnt. Es wird berichtet, dass Megiddo von Josua eingenommen wurde (). Später wird Megiddo unter den Städten erwähnt, in denen die Kanaaniter auch nach der Landnahme der Israeliten im Land blieben (, ) und die zum Erbteil Ephraims gehören (). Die Vernichtung der kanaanäischen Armee unter dem Feldherrn Sisera fand in diesem Gebiet statt. Megiddo wird im Siegeslied der Debora erwähnt (). Es wird berichtet, dass unter König Salomo ein Beamter namens Baana in Megiddo war () und die Stadtbefestigung von Megiddo errichtet wurde (). König Ahasja von Juda stirbt nach seiner Flucht nach Megiddo an seiner Verwundung durch Jehu (). Der israelitische König Joschija (Josia) fiel laut Tanach in Megiddo, als er unüberlegt Pharao Necho II. angriff (, ). Der hier erwähnte Sieg Nechos über Joschija bei Megiddo wird jedoch in keinem anderen historischen Dokument belegt. In der prophetischen Literatur wird Megiddo nur einmal erwähnt ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die bedeutende Siedlungsgeschichte von Megiddo reicht über mehr als 4000 Jahre von der Neolithischen Periode über die Bronzezeit als kanaanäische Stadt bis in die Eisenzeit als israelitische Stadt. Mit der nachfolgenden persischen Zeit (587 bis 332 v. Chr.) endet die Siedlungsgeschichte. Megiddo verliert in der hellenistischen Zeit (332 bis 152 v. Chr.) seine Dominanz an die Küstenstädte und der Tell wird aufgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Chalkolitische Periode (4.500 bis 3.300 v. Chr.).", "content": "Die ältesten Siedlungsspuren in Megiddo werden auf das 4. Jahrtausend datiert. Wegen seiner strategischen Lage am Pass über das Karmel-Gebirge entwickelte sich die Siedlung schon um 3000 zu einer stark befestigten Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Bronzezeit (3.300 bis 2.000 v. Chr.).", "content": "Mit Beginn der Frühbronzezeit I (3.300–3.000 v. Chr.) ist Megiddo eine bedeutende kanaanäische Siedlung. Es entstand eine erste massive Stadtmauer. Es wurden ein Palast und Heiligtümer gebaut. Aus dieser Zeit stammt auch der berühmte kanaanäische Rundaltar von Megiddo. Dieser bedeutende Fund in Megiddo aus dem 3. Jahrtausend ist ein konisch gefertigter, freistehender Rundaltar (\"Hoher Platz\"), der einen Durchmesser von ca. 7 m besitzt und in Stufen eine Höhe von ca. 125 cm erreicht. Anhand der Knochenfunde wird angenommen, dass hier Tiere geopfert wurden. Der Altar befindet sich im sogenannten heiligen Bezirk und war von mehreren Megaron-Tempeln des späten 3. und frühen 2. Jahrtausends umgeben. In der frühen Bronzezeit nahm Megiddo internationale Kontakte auf. Funde von Tonscherben mit Siegeln weisen auf Verbindungen mit Syrien, Mesopotamien und Ägypten hin. In Megiddo ist ein starker altägyptisch-kultureller Einfluss erkennbar. Ägyptische Hieroglyphen waren bekannt und wurden imitiert. Ende der Frühbronzezeit I verließen die Bewohner Megiddo und andere Siedlungen der Region, vermutlich bedingt durch klimatische Veränderungen. Erst in der Frühbronzezeit II (3.000–2.700 v. Chr.) folgte ein bescheidener Neuauaufbau Megiddos. Die Stadtfläche reduzierte sich auf weniger als 10 % der einstigen Ausdehnung; die Bevölkerungszahl auf etwa 20 %. Zeitgleich entstanden im Süden des heutigen Israels neue altägyptische Handelskolonien, was mit zahlreichen Neugründungen kleinerer Ortschaften verbunden war. Nach der altägyptischen Reichseinigung unter Menes wurden die Handelskolonien aufgegeben, da die nachfolgenden Könige Ägyptens andere Handelswege mit der Levante erschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Mittlere und späte Bronzezeit (2.000 bis 1.200 v. Chr.).", "content": "Im 2. Jahrtausend v. Chr. erfuhr Megiddo die Zeit seines größten Wachstums. Nach einer massiven Verstärkung der Stadtbefestigung wird die Stadt wieder ein bedeutsamer Stadtstaat. Auf mächtigen Fundamenten wurde eine Mauer aus Lehmziegeln errichtet und mit einer Erdaufschüttung nach außen (Glacis) verstärkt. In dieser Zeit herrschte Ägypten über Kanaan und kontrollierte auch Megiddo. Im Jahr 1457 v. Chr. besiegte Thutmosis III. in der Schlacht bei Megiddo die kanaanäischen Fürsten, um sich einen Landweg nach Syrien zu erschließen. Gegenstände aus Gold und Lapislazuli sowie Elfenbeinschnitzwerk, die im Palast von Megiddo gefunden wurden, zeugen vom Reichtum der Stadt im 13. und 12. Jahrhundert. In der Spätbronzezeit wurde Megiddo zur kulturellen und politischen Hochburg. Ca. 1.100 v. Chr. wurde die Stadt durch ein Feuer zerstört. Der Name des ägyptischen Pharaos Ramses VI. auf dem Metallsockel einer Statue, der in den Trümmern gefunden wurde, zeigt, dass die Zerstörung zumindest nicht vor Ramses’ VI. Regierungszeit (ca. 1.143–1.136 v. Chr.) stattgefunden haben kann.", "section_level": 2}, {"title": "Eisenzeit.", "content": "Laut biblischen Quellen wurde die Stadt im Zuge der Landnahme durch Josua eingenommen () und später dem Stamm Manasse zugeordnet (). Bald danach im 12. Jahrhundert v. Chr. wurden Meggido und die ganze Jesreelebene von den Philistern, die von der Mittelmeerküste ins Landesinnere vordrangen, eingenommen. Die Vertreter der Hypothese Davidisch-salomonisches Großreich gehen davon aus, dass König David den Ort erneut eroberte und König Salomo ihn zum Hauptort des 5. Verwaltungsbezirks ausbaute, der unter dem Statthalter Baana (siehe Liste biblischer Personen/B) bis Bet Shean gereicht habe (). Pharao Scheschonq I., der in der Bibel Šišak genannt wird, ließ 918 v. Chr. die Stadt zerstören. König Ahab ließ die Stadt wieder aufbauen. Ahabs Stadt war von starken Kasemattenmauern und einer großen Toranlage umgeben und besaß neben dem Palast mehrere Pferdeställe innerhalb des Festungsbereichs, in denen bis zu 450 Pferde untergebracht werden konnten, mit einer entsprechenden Zahl von Einzelfutterkrippen. Das hochentwickelte Wassersystem wurde ausgebaut, das bereits den Kanaanäern einen ungehinderten Zugang zur Trinkwasserquelle außerhalb der Stadtmauer auch in Zeiten der Belagerung erschloss. Nordwestlich der Stadt floss Quellwasser aus einer Verwerfung 35 m unterhalb der Stadt in eine Zisterne. Das Wassersystem aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. bestand aus dem in den Fels geschlagenen, ca. 35 m tiefen Schacht, an den sich ein ca. 70 m langer Tunnel anschloss. In der Eisenzeit II gehörte die Stadt zum Nordreich Israel. Die Aramäer eroberten und zerstörten Megiddo etwa um 900 v. Chr. Die Stadt wurde danach völlig neu angelegt: Das schachbrettartige Straßennetz beherbergte eine Siedlung, die zu vier Fünfteln aus Wohnhäusern bestand. 733 v. Chr. übernahmen die Assyrer die Herrschaft über die Stadt. Von einem im Norden gebauten Verwaltungsgebäude aus beherrschte der Assyrerkönig Tiglat-Pileser III. seine frisch eroberte neue Provinz Samaria. Unter seinem Nachfolger, dem assyrischen König Sargon II, blühte Megiddo wieder auf und erreichte eine Bevölkerungszahl von etwa 2.000 Einwohnern. Vermutlich in dieser Zeit oder in der Zeit der letzten israelitischen Könige wurde ein Getreidesilo von 450 m3 Volumen erbaut. Hier konnten etwa 1.000 Tonnen Weizen gelagert werden. Das Silo hat einen Durchmesser von 11 m und eine Tiefe von 7 m, in die zwei Treppen hinabführen. Die Funktion als Getreidesilo wird belegt durch die zwischen den Steinen gefundenen Getreidekörner. 609 v. Chr. stemmte sich König Joschija von Juda in Megiddo gegen die Truppen des ägyptischen Pharaos Necho II., um ein gemeinsames Vorgehen Ägyptens und Assyriens gegen Babylon zu verhindern. Joschija verlor die Schlacht und sein Leben. Das antike israelitische Geschäftsmodell des Handels mit Pferden aus Kleinasien gegen Streitwagen aus Ägypten fand damit endgültig sein Ende. Seit persischer Zeit (nach 538 v. Chr.) verlor die Stadt ihre einstige Bedeutung. In römischer Zeit gab es 2 km südlich des Tells ein Lager der 6. Legion, von dem sich der Name des arabischen Dorfes Lajun (heute Kibbuz Megiddo) ableitete.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert n. Chr..", "content": "1918 fand hier die sogenannte Palästinaschlacht zwischen Briten und Osmanen statt, in der General Allenby den Türken eine schwere Niederlage beibrachte. Im Palästinakrieg im Jahre 1948 kämpfte bei Megiddo die Golani-Brigade der israelischen Armee gegen die irakische Armee.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Ausgrabungen in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts haben zwanzig verschiedene Siedlungsschichten zu Tage gebracht, die vom präkeramischen Neolithikum bis zur Perserzeit reichen. Deutsche Archäologen gruben unter der Leitung von Gottlieb Schumacher erstmals 1903 bis 1905 auf dem Tell el-Mutesellim, dem Siedlungshügel Megiddos. 1925 bis 1939 betrieb das Oriental Institute of Chicago eine umfangreiche Grabungskampagne. 1960, 1967 und 1971/72 setzten israelische Archäologen der Hebräischen Universität Jerusalem unter der Leitung von Jigael Jadin die Ausgrabungen fort. Ab 1992 ging die Grabungsleitung an Israel Finkelstein von der Universität Tel Aviv.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grabungsberichte.", "content": "Deutsche Grabungen Grabungen des Oriental Institute Israelische Grabungen", "section_level": 2}], "src_summary": "Megiddo ( / ), auch \"Tell el-Mutesellim\" (; altägyptisch Meketi; assyrisch magidū), war in der Antike eine Stadt in der Jesreelebene im nördlichen Israel. Sie befand sich an der Kreuzung der alten Handelsstraße Via Maris von Ägypten nach Syrien und der Route Akko-Sichem-Jerusalem, am Ausgang des Engpasses (Arunah Pass, Wadi Ara) über das Karmel-Gebirge.", "tgt_summary": "米吉多(Megiddo)是连贯非洲与亚洲的古代著名地方,位置连贯两洲军事与贸易路线的要冲。「米吉多」的希伯来文意思是集合地点或军队的结集,这地方亦是历史上一古战场。现今米吉多有一座可俯瞰山谷的70英尺山丘,是米吉多城的故址所在。米吉多城是基顺河流域的古城。", "id": 2508999} {"src_title": "Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?", "tgt_title": "玛丽和马克思", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Mary Daisy Dinkle ist ein einsames, achtjähriges Mädchen, das im Jahr 1976 in Mount Waverly, einem Vorort von Melbourne, Australien, lebt. Ihre Mutter ist eine kleptomanische Alkoholikerin, ihr Vater arbeitet in einer Teebeutelfabrik und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit der Präparierung toter Vögel. Marys einziger Freund ist ihr Hahn namens \"Ethel\". Ihr Großvater erzählte ihr, dass Babys auf den Böden von Biergläsern gefunden würden. Neugierig, wie Babys in Amerika geboren werden, entschließt sie sich, einen Amerikaner zu fragen. Durch Zufall wählt sie einen Namen aus einem Telefonbuch: Max Jerry Horowitz. Max ist ein übergewichtiger, 44-jähriger Bewohner von New York City. Er ist Asperger-Autist, was es ihm schwer macht, mit anderen Menschen zu interagieren. Er lebt in einer kleinen Wohnung mit mehreren Haustieren. Seine einzigen zwischenmenschlichen Beziehungen finden bei seinen wöchentlichen Weight-Watchers-Treffen und den Besuchen bei seinem Psychiater statt. Er bekommt Marys Brief, in dem sie ihm von sich berichtet. Außerdem enthält der Brief ein Selbstporträt und einen Schokoladenriegel. Trotz seiner anfänglichen Verwirrtheit ob des ungewöhnlichen Briefs entschließt er sich, Mary zu antworten. Er erzählt ihr von seinen alltäglichen Beobachtungen und antwortet ihr auf ihre Frage nach der Zeugung von Babys – seine Mutter hatte ihm erzählt, dass Babys aus Eiern schlüpfen, die von Rabbis ausgebrütet werden, wenn man Jude ist, von katholischen Nonnen, wenn man Christ ist, und von Prostituierten, wenn man Atheist ist. Max und Mary tauschen weiterhin Briefe aus, in denen sie kreative Lösungen für ihre alltäglichen Probleme und ihre Verwunderung über das Leben austauschen. Mary kämpft gegen die Hänseleien anderer Kinder und ist zu schüchtern, ihren stotternden Nachbarn Damian anzusprechen, in den sie sich verliebt hat. Max wundert sich über die Menschen, die er beobachtet, und darüber, dass sie ihn nicht verstehen. Er bekommt Panikattacken, wenn er Briefe von Mary erhält, und eine ist stark genug, um ihn acht Monate in eine psychiatrische Klinik zu befördern. Während dieser Zeit ist Max unfähig, zurückzuschreiben, woraufhin Mary über den vermeintlichen Verlust ihres Freundes am Boden zerstört ist. Nach seiner Entlassung verläuft Max’ Leben wieder in geregelten, für ihn sicheren Bahnen. Als er einen großen Lottogewinn macht, kann er zwei seiner „Lebensziele“ auf seiner Liste abhaken: Einen lebenslangen Vorrat an Schokolade und die komplette Sammlung von Figuren seiner Lieblingsserie im Fernsehen, den \"Noblets\". Allerdings fehlt ihm für die Vervollständigung seiner Liste noch der Punkt „Freunde finden (keine unsichtbaren)“; sein imaginärer Freund \"Mr. Ravioli\" hat ihn kurz zuvor für immer verlassen. Seine Gedanken wandern immer wieder zurück zu Mary, und so beschließt er, ihr wieder zu schreiben. Er teilt ihr mit, dass bei ihm das Asperger-Syndrom diagnostiziert worden sei, welches ihn die Welt auf andere Weise sehen lässt als andere Menschen. Mary ist überglücklich, erneut von ihrem Freund zu hören, und beginnt schließlich Psychologie mit dem Schwerpunkt auf Max’ Erkrankung zu studieren, um mehr über sein Verhalten zu erfahren. Einige Jahre später stirbt Marys Vater kurz nach seiner Verrentung durch einen Unfall und hinterlässt ihr genügend Geld, um zu studieren. Sie graduiert in Psychologie, in der Hoffnung, eine Heilung für Max’ Problem zu finden. Ihre große Liebe Damian besucht dieselbe Universität, doch Mary ist immer noch zu schüchtern, ihn anzusprechen. Kurze Zeit später stirbt auch ihre Mutter (durch das versehentliche Trinken von Konservierungsmittel, als sie betrunken ist), woraufhin Mary und Damian zueinander finden und schließlich heiraten. Mary veröffentlicht ein Buch über ihre Untersuchungen im Bereich psychischer Störungen, worin sie Max als Fallstudie heranzieht. Sie schickt Max das erste Exemplar, dieser ist jedoch zutiefst beleidigt – hatte er ihr doch bereits geschrieben, er sehe sein Asperger-Syndrom als Teil seiner Persönlichkeit an, weder einer Behandlung noch gar einer „Heilung“ bedürftig. Als Reaktion entfernt er den Buchstaben „M“ aus seiner Schreibmaschine und schickt ihr diesen kommentarlos. Mary verfällt daraufhin in tiefe Depression. Sie wandelt sich zu einem Ebenbild ihrer Mutter, verliert jegliches Interesse an ihren Studien und lässt sich gehen, nachdem sie wochenlang vergeblich auf Post von Max gewartet hat. Sie wird zur Alkoholikerin, woraufhin Damian sie verlässt. Vollkommen gebrochen, versucht sie Selbstmord zu begehen, überlebt jedoch. Kurz darauf erscheint ihr Nachbar, Veteran des Zweiten Weltkrieges, der kurz zuvor seine Agoraphobie besiegt hat. Er bringt ihr ein Paket von Max, der Mary zum Zeichen seiner Vergebung seine komplette „Noblets“-Sammlung geschickt hat. Ein Jahr später macht sich Mary mit ihrem Baby, das sie von Damian hat, auf den Weg nach New York, um Max letztendlich zu besuchen. Sie betritt seine Wohnung und findet ihn auf seinem Sofa sitzend tot auf. Nach dem anfänglichen Schock bemerkt sie, dass jeder ihrer Briefe von Max an die Decke geheftet wurde. Sie erkennt, dass Max glücklich gestorben ist, und weint in Freude und Trauer um ihren einzigen Freund.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet? (Originaltitel: \"Mary and Max\") ist ein australischer Knetanimationsfilm aus dem Jahr 2009 von Adam Elliot. Er ist Elliots erster Film in Spielfilmlänge und war der Eröffnungsfilm des Sundance Film Festivals 2009. Zudem gewann der Film 2009 als bester Animationsfilm im Langfilmwettbewerb AniMovie beim Trickfilmfestival Stuttgart und erhielt den Cristal d’Annecy auf dem Festival d’Animation Annecy für den besten Langfilm.", "tgt_summary": "《玛丽和马克思》(英语:Mary and Max),2009年上映的逐帧粘土动画电影,真人真事改编的半自传电影。", "id": 2033595} {"src_title": "Ariana Grande", "tgt_title": "爱莉安娜·格兰德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ariana Grande wurde 1993 als Tochter von Nachkommen italienischer Einwanderer in Boca Raton im US-Bundesstaat Florida geboren, wo sie auch aufwuchs. Die Vorfahren ihrer Eltern stammen aus Sizilien und den Abruzzen. Ariana hat außerdem einen Halbbruder namens „Frankie“ (* 1983), der ebenfalls als Schauspieler tätig ist. Grande studierte Gesang und engagierte Eric Vetro als Vocal Coach. Als Kind begann sie im Boca Raton’s former Little Palm Theatre for Young People zu schauspielern. Einige Jahre später trat sie im Fort Lauderdale Children’s Theatre (FLCT) auf. Wegen ihrer Schauspielaktivitäten brach sie die Schule ab, blieb aber weiterhin in der Highschool eingeschrieben und arbeitete mit einem Privatlehrer den Unterrichtsstoff nach. Zwischen Oktober 2014 und April 2015 war Grande mit dem Rapper Big Sean liiert. Im September 2016 bestätigte Grande ihre Beziehung zu dem Rapper Mac Miller, mit dem sie bereits 2013 für ihre Debütsingle \"The Way\" zusammengearbeitet hatte. Im Mai 2018 trennte sich das Paar. Im Juni 2018 verlobte sie sich mit dem amerikanischen Komiker Pete Davidson. Im Oktober 2018 trennten sich Grande und Davidson. Im Mai 2020 machte sie ihre Beziehung mit dem Immobilienmakler Dalton Gomez öffentlich.", "section_level": 1}, {"title": "Schauspielkarriere.", "content": "2008 spielte Grande am Broadway im Musical \"13\" die Rolle der Charlotte, für die sie den \"National Youth Theatre Association Award\" erhielt. Am Broadway lernte sie die Schauspielerin Elizabeth Gillies kennen, die später ebenfalls eine Hauptrolle bei \"Victorious\" übernahm. Ferner spielte Grande die Rolle der Miriam in der ersten Lesung für das Musical \"Cuba Libre\" von Desmond Child. 2009 nahm sie an einem Casting für die Rolle der Cat Valentine in der Nickelodeon-Serie \"Victorious\" teil und färbte sich dafür ihre Haare rot; sie bekam die Rolle. Wie die anderen Hauptdarsteller von \"Victorious\" spielte sie 2011 in dem Film \"\" mit, einem Crossover zwischen \"Victorious\" und \"iCarly\". Beide Serien wurden von Dan Schneider produziert. Sie trat in den Musikvideos \"Freak the Freak Out\", \"Beggin’ on Your Knees\" und \"All I Want Is Everything\" von Victoria Justice auf. 2009 und 2010 trat sie im Birdland Jazz Club in New York City zusammen mit Miranda Sings auf. Seit 2011 synchronisiert Grande die Prinzessin Diaspro in der Nickelodeon-Animations-Fernsehserie \"Winx Club\". 2012 spielte Grande mit Jennette McCurdy, Noah Munck und Ciara Bravo im Nickelodeon-Spielfilm \"Der große Schwindel\" mit. Im Dezember 2012 spielte sie neben Charlene Tilton und Neil Patrick Harris die Protagonistin in einer Theaterproduktion von \"Schneewittchen\" im Pasadena Playhouse. 2012 bestellte Nickelodeon einen Pilotfilm für einen Ableger der Serien \"Victorious\" und \"iCarly\" mit dem Titel \"Sam & Cat\", der abermals von Schneider produziert wurde. Grande spielte die \"Victorious\"-Rolle der Cat Valentine neben Jennette McCurdy, die die \"iCarly\"-Rolle Sam Puckett erneut aufnahm. Da es hinter den Kulissen zu Unstimmigkeiten zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen kam, wurde die Serie im Juli 2014 nach der ersten Staffel beendet. 2015 nahm sie ihre Schauspielkarriere für kurze Zeit wieder auf, als sie die Figur Chanel #2 in der Fox-Serie Scream Queens für vier Folgen verkörperte. Die Serie wurde 2017 nach zwei Staffeln eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Musikkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge und das erste Studioalbum \"Yours Truly\".", "content": "Grande nahm diverse Coverversionen bekannter Lieder wie \"Grenade\" von Bruno Mars oder \"Born This Way\" von Lady Gaga auf, die sie auf YouTube veröffentlichte. In der \"Victorious\"-Folge \"Das hässliche Entlein\" sang Grande mit Elizabeth Gillies das Lied \"Give It Up\". Der Song wurde im August 2011 zusammen mit anderen Liedern der Fernsehserie auf dem veröffentlicht. Zudem trat Grande 2011 in dem Musikvideo \"Unfriend You\" von Greyson Chance auf. 2011 unterschrieb sie einen Plattenvertrag mit dem Plattenlabel Universal Republic Records. Ihre erste Single \"Put Your Hearts Up\" wurde am 12. Dezember 2011 veröffentlicht. Am 28. Dezember gab Grande im Irving Plaza in New York City vor ausverkauftem Haus ihr erstes Konzert. Am 25. März 2013 erschien Grandes erste Single aus dem Album \"The Way\" in den USA, das dazugehörige Musikvideo wurde drei Tage später veröffentlicht. Am 30. August 2013 erschien ihr Debütalbum mit dem Titel \"Yours Truly\". Es erreichte in der ersten Woche mit über 138.000 verkauften Exemplaren die Spitzenposition der Billboard 200. Bei den American Music Awards im November 2013 gewann Grande in der Kategorie \"New Artist of the Year\".", "section_level": 2}, {"title": "2014–2015: Zweites Studioalbum \"My Everything\".", "content": "Ihr zweites Studioalbum mit dem Titel \"My Everything\" wurde am 25. August 2014 veröffentlicht. Die erste Single \"Problem\" mit Iggy Azalea präsentierte sie am 27. April 2014 zum ersten Mal live bei den Radio Disney Music Awards 2014, die Single erschien einen Tag später. \"Problem\" stieg auf Platz 2 der Billboard Hot 100 Charts und erreichte Platz 1 der britischen Singlecharts. Insgesamt verkaufte sich die Single in den USA über vier Millionen Mal, wodurch Grande 4-fach mit Platin ausgezeichnet wurde. In Deutschland erreichte \"Problem\" Goldstatus. Am 29. Juli 2014 wurde die Single \"Bang Bang\" veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit Jessie J und Nicki Minaj entstand. Der Song erreichte in den USA Platz 3; Grande war zu diesem Zeitpunkt mit 3 Singles in den Top 10 der Billboard Hot 100 vertreten. Das Stück war ihr zweiter Nummer-eins-Hit in den britischen Singlecharts. 2014 gewann Grande bei den MTV Europe Music Awards den Preis für den besten Song für das Lied \"Problem\" und den Preis für den besten weiblichen Künstler. Am 13. November 2014 erhielt Grande in der Kategorie \"Newcomer\" den Bambi des Verlags Hubert Burda Media. Des Weiteren war sie bei den Grammy Awards 2015 in zwei Kategorien nominiert. Am 10. Februar 2015 wurde mit \"One Last Time\" die letzte Single aus ihrem Studioalbum \"My Everything\" veröffentlicht. Zwischen Februar und Oktober 2015 ging Grande auf die \"The Honeymoon Tour\", bei der sie insgesamt 88 Konzerte in Asien, Europa, Nord- und Südamerika gab.", "section_level": 2}, {"title": "2016–2017: Drittes Studioalbum \"Dangerous Woman\".", "content": "Im September 2015 erregte sie Aufmerksamkeit mit Imitationen diverser Sängerinnen bei der \"Tonight Show\" mit Jimmy Fallon. Am 30. Oktober 2015 wurde das Stück \"Focus\" veröffentlicht, das die Top-10 der Billboard Hot 100 erreichte. Am 10. März 2016 wurde der Song \"Dangerous Woman\" veröffentlicht, der dort Platz 8 belegte. Die Single \"Into You\" erschien am 6. Mai und erreichte Platz 13. Das Album \"Dangerous Woman\" wurde am 20. Mai 2016 veröffentlicht. Bei den \"Radio Disney Music Awards 2016\" wurde Grande für das Lied \"Focus\" ausgezeichnet, bei den American Music Awards 2015 gewann sie in der Kategorie \"Favorite Pop/Rock Female Artist\". Die Promo-Singles \"Be Alright\" und \"Let Me Love You\" waren ebenfalls bereits vor dem Release des Albums veröffentlicht worden. Bei den MTV Video Music Awards 2016 präsentierte Grande zusammen mit Nicki Minaj ihre Single \"Side to Side\". Der Song erreichte Rang 4 der in den US-amerikanischen und Platz 24 der deutschen Singlecharts. 2016 war Grande außerdem beim Soundtrack des DreamWorks Films \"Trolls\" mit dem Song \"They Don’t Know\" vertreten. Für den Soundtrack des Films \"Sing\" nahm Grande als Gastmusikerin mit Stevie Wonder den Song \"Faith\" auf. Bei den American Music Awards 2016 gewann sie in der Kategorie \"Artist of the Year\". Am 10. Januar 2017 erschien die Single \"Everyday\" mit dem Rapper Future.", "section_level": 2}, {"title": "2018–2019: Viertes Studioalbum \"Sweetener\".", "content": "Am 20. April 2018 erschien \"No Tears Left to Cry\", das den dritten Platz der Billboard Hot 100 und ersten Platz der iTunes-Charts belegte. Am 20. Juni 2018 wurde die Promotional Single \"The Light Is Coming\" in Zusammenarbeit mit Nicki Minaj und Pharrell Williams veröffentlicht. Der für Grande ungewohnte, futuristische Sound stieß auf gemischte Kritik. Am 13. Juli 2018 erschien die zweite Single \"God Is a Woman\", die auf Position 11 der Billboard Hot 100 startete. Das von Kritikern gelobte Musikvideo zum Song enthält feministische Symbolik und feiert die Weiblichkeit als 'göttlich'. Allerdings gab es auch kontroverse Diskussionen; einige Nutzer empfanden das Video als blasphemisch. Von Künstlern wie Madonna wurde Grandes Video als „feministische Hymne“ gefeiert. Grandes viertes Studioalbum, \"Sweetener\", wurde am 17. August 2018 veröffentlicht. Zur Hälfte von dem amerikanischen Produzenten Pharrell Williams produziert, ist das Album geprägt von Synth-, Funk- und Popsounds neben den von Grande bekannten Dance-Rhythmen. Besonders stechen die sehr persönlichen Texte des Albums hervor. Grande singt über ihre seelische Gesundheit und den Umgang mit ihrer Angststörung, die sich nach dem Terroranschlag in Manchester verstärkt hatte. \"Sweetener\" debütierte auf Platz 1 der Billboard-Albumcharts und erreichte in einem Monat eine Milliarde Streams auf Spotify, was sie zur jüngsten Künstlerin mit diesem Erfolg macht. Trotz \"Sweetener\"s experimentellem Sound ist es bis heute das sich am schnellsten verkaufende Album ihrer Diskografie. Am 18. März 2019 begann in Albany die \"Sweetener World Tour\", die voraussichtlich am 13. Oktober in Zürich enden wird. Diese Tour ist eine Kombination ihrer beiden Alben \"Sweetener\" und \"Thank U, Next\". Aufgrund des Terroranschlags in Manchester wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, die Konzertbesucher dürfen ihre Sachen nur in Plastikttaschen mitnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "2019: Fünftes Studioalbum \"Thank U, Next\".", "content": "Am 3. November 2018 veröffentlichte sie die Leadsingle ihres kommenden gleichnamigen Albums \"Thank U, Next.\" Das zugehörige Musikvideo schaffte es, den Rekord für das meistgesehene YouTube-Video binnen der ersten 24 Stunden zu brechen. In diesem sind außerdem viele prominente Gäste zu sehen, wie zum Beispiel Jennifer Coolidge, Kris Jenner, Liz Gillies und Troye Sivan. Zudem schaffte es das Stück auf Platz 1 der Billboard Hot 100 und brach zahlreiche Rekorde auf Streaming-Plattformen. Am 14. Dezember desselben Jahres veröffentlichte sie die Promotional Single \"Imagine. \"Am 18. Januar 2019 wurde die zweite Auskopplung \"7 rings\" veröffentlicht, die ebenfalls Platz 1 der Billboard Hot 100 belegte. Zudem ist dies ihr erster Song, in dem sie rappte.\"\" Am 8. Februar 2019 erschien ihr fünftes Studioalbum \"Thank U, Next\". Am selben Tag veröffentlichte sie die dritte Single \"Break up with your girlfriend, i’m bored.\", im Musikvideo ist Charles Melton zu sehen. Grande bezieht sich in den Songs des Albums überwiegend auf frühere Beziehungen, jedoch auch auf die Liebe zu sich selbst und die Freundschaft. Inhaltlich sticht besonders der Song \"Ghostin\" heraus, der von der schwierigen Beziehung mit Pete Davidson nach Mac Millers Tod handelt. Grande singt im Refrain „Ich weiß, dass es dein Herz bricht, wenn ich wieder seinetwegen weine“. Das Album debütierte auf Platz 1 der Billboard-Albumcharts. Seit den Beatles im Jahr 1964 ist Grande die erste Sängerin, die es schaffte, die ersten drei Plätze der Billboard Hot 100 zu belegen. Am 13. September 2019 veröffentlichte Grande zusammen mit Miley Cyrus und Lana Del Rey die Single \"Don’t Call Me Angel\". Hierbei handelt es sich um den offiziellen Titelsong von \"Charlie’s Angels\".", "section_level": 2}, {"title": "Terroranschlag in Manchester am 22. Mai 2017.", "content": "Am 22. Mai 2017 sprengte sich kurz nach Ende eines Konzertes ihrer \"Dangerous Woman Tour\" in der Manchester Arena ein Selbstmordattentäter im Foyer der Arena in die Luft. 23 Menschen einschließlich des Attentäters starben, 512 wurden verletzt. Grande selbst blieb unverletzt. Sie verschob die weiteren europäischen Tourtermine nach dem Anschlag auf die Zeit nach dem 5. Juni 2017. Am 4. Juni 2017 fand ein von ihr initiiertes Benefizkonzert namens \"One Love Manchester\" statt.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerauszeichnungen.", "content": "American Music Awards Bambi Brit Award MTV Europe Music Awards MTV Video Music Awards Nickelodeon Kids’ Choice Awards People’s Choice Award Radio Disney Music Awards Teen Choice Awards Billboard Woman in Music Billboard Music Award Grammy", "section_level": 2}], "src_summary": "Ariana Grande-Butera (* 26. Juni 1993 in Boca Raton, Florida) ist eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin sowie Grammy-Gewinnerin. Sie wurde erstmals durch ihre Rolle der \"Cat Valentine\" in den Nickelodeon-Serien \"Victorious\" und deren Ableger \"Sam & Cat\" sowie durch ihr international erfolgreiches zweites Studioalbum \"My Everything\" bekannt. Für ihr viertes Studioalbum \"Sweetener\" gewann sie 2019 ihren ersten Grammy für das „Best Pop Vocal Album“.", "tgt_summary": "爱莉安娜·格兰德-布特拉(英语:Ariana Grande-Butera,,1993年-6月26日),是一名美国歌手、词曲作家及演员。她以非常宽阔的音域而闻名。", "id": 2866177} {"src_title": "Schnittkrümmung", "tgt_title": "截面曲率", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Gegeben seien eine riemannsche Mannigfaltigkeit formula_2, ein Punkt formula_3 in formula_4 und ein zweidimensionaler Unterraum (Ebene) formula_5 des Tangentialraums formula_6 von formula_4 im Punkt formula_3. Seien formula_9 und formula_10 zwei Tangentialvektoren, die diese Ebene aufspannen. Mit wird der Flächeninhalt des von formula_9 und formula_10 aufgespannten Parallelogramms bezeichnet, formula_14 bezeichnet den riemannschen Krümmungstensor. Dann hängt die Größe nur von der Ebene formula_5 ab, aber nicht von der Wahl der sie aufspannenden Vektoren formula_9 und formula_10. Man schreibt deshalb für formula_19 auch formula_20 und nennt dies die \"Schnittkrümmung\" von formula_5. Da unterschiedliche Vorzeichenkonventionen für den riemannschen Krümmungstensor existieren, wird die Schnittkrümmung je nach Kontext auch durch definiert. In diesem Artikel wird allerdings die erste Konvention verwendet. In lokalen Koordinaten kann obige Formel für die Schnittkrümmung auch wie folgt geschrieben werden:", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung zur gaußschen Krümmung.", "content": "Sei formula_24 eine 2-dimensionale Untermannigfaltigkeit des euklidischen Raums und formula_25 die auf formula_4 induzierte Metrik. Für jeden Punkt formula_27 und jede Basis formula_28 von formula_29 ist die Schnittkrümmung gleich der gaußschen Krümmung formula_31 von formula_4 im Punkt formula_3. Dass man die gaußsche Krümmung so darstellen kann, ist eine Folgerung aus Gauß’ Theorema egregium.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mannigfaltigkeiten mit konstanter Krümmung.", "content": "Wie auch in anderen Teilbereichen der Mathematik versucht man in der riemannschen Geometrie Objekte zu klassifizieren. In der riemannschen Geometrie werden die entsprechenden riemannschen Mannigfaltigkeiten klassifiziert. So versteht man zwei Mannigfaltigkeiten als gleich, wenn es eine isometrische Abbildung zwischen ihnen gibt. Die Schnittkrümmung ist, da sie von der riemannschen Metrik abhängt, eine wichtige Invariante riemannscher Mannigfaltigkeiten. Bei vollständigen, einfach zusammenhängenden riemannschen Mannigfaltigkeiten mit konstanter Schnittkrümmung ist die Klassifikation verhältnismäßig einfach, denn es gibt nur drei Fälle zu betrachten. Hat die riemannsche Mannigfaltigkeit die Dimension formula_1 und die konstante, positive Schnittkrümmung formula_69, so ist sie isometrisch (gleich) zur formula_1-dimensionalen Sphäre formula_59 mit Radius formula_14. Ist die Schnittkrümmung konstant null so nennt man die Mannigfaltigkeit flach und sie ist isometrisch zum euklidischen Raum formula_57 und im Fall, dass die Mannigfaltigkeit die negative Schnittkrümmung formula_80 hat, so entspricht sie dem formula_1-dimensionalen hyperbolischen Raum formula_72. Betrachtet man nun nicht mehr nur die einfach zusammenhängenden Mannigfaltigkeiten, sondern alle vollständigen und zusammenhängenden Mannigfaltigkeiten formula_4 mit konstanter Schnittkrümmung, so ist deren Klassifikation schon komplizierter. Die Fundamentalgruppe dieser Mannigfaltigkeiten verschwindet nicht mehr. Es lässt sich nun zeigen, dass solche Mannigfaltigkeiten isometrisch zu formula_84 sind. Wobei formula_62 für einen der drei Räume aus dem obigen Abschnitt also für formula_86 oder formula_87 steht und formula_88 eine diskrete Untergruppe der Isometriegruppe formula_89 von formula_62 ist, welche frei und eigentlich diskontinuierlich auf formula_62 operiert. Diese Gruppe formula_88 ist isomorph zur Fundamentalgruppe formula_93 von formula_4.", "section_level": 2}, {"title": "Mannigfaltigkeiten mit negativer Krümmung.", "content": "Élie Cartan verallgemeinerte 1928 ein Resultat von Jacques Hadamard, welches in moderner Formulierung besagt, dass die Exponentialabbildung bei nicht positiver Schnittkrümmung eine universelle Überlagerung ist. Diese Aussage wird heute Satz von Cartan-Hadamard genannt. Es gibt unterschiedliche Formulierungen des Satzes. Die Version für riemannsche Mannigfaltigkeiten lautet präzise: Dieser Satz ist unter anderem deshalb bemerkenswert, weil er einen Zusammenhang zwischen einer lokalen Größe und einer globalen Größe einer differenzierbaren Mannigfaltigkeit liefert. Solche Aussagen werden auch \"lokal-global-Theoreme\" genannt. In diesem Fall ist die Schnittkrümmung der Mannigfaltigkeit die lokale Größe, denn die Schnittkrümmung wird für jedes formula_27 definiert. Unter der Voraussetzung, dass die Mannigfaltigkeit formula_4 einfach zusammenhängend ist, ist sie nach dem Satz diffeomorph zu formula_57, was eine globale, differentialtopologische Eigenschaft ist, die mit der riemannschen Metrik nichts zu tun hat. Aus dem Satz folgt nun, dass kompakte, vollständige, einfach zusammenhängende Mannigfaltigkeiten, wie zum Beispiel die Sphäre eine ist, immer eine irgendwo positive Schnittkrümmung haben müssen. Denn, weil die Sphäre kompakt ist, kann sie nicht diffeomorph zum formula_57 sein. Aus der Bedingung der nicht positiven Schnittkrümmung erhält man also starke Einschränkungen in Bezug auf die Topologie, welche die Mannigfaltigkeit tragen kann. Mit Hilfsmitteln der algebraischen Topologie lässt sich zeigen, dass die Homotopiegruppen formula_107 der Mannigfaltigkeiten, welche die Voraussetzungen des Satzes erfüllen, für formula_108 verschwinden.", "section_level": 2}, {"title": "Mannigfaltigkeiten mit positiver Krümmung.", "content": "Ein Resultat aus dem Bereich Mannigfaltigkeiten mit positiver Schnittkrümmung ist der Satz von Bonnet. Dieses \"lokal-global-Theorem\" bringt die Schnittkrümmung mit den topologischen Eigenschaften Kompaktheit und endlicher Fundamentalgruppe in Verbindung. Präzise besagt der Satz:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Schnittkrümmung ist eine Größe der riemannschen Geometrie, eines Teilgebiets der Mathematik. Mit ihrer Hilfe kann man die Krümmung einer formula_1-dimensionalen riemannschen Mannigfaltigkeit beschreiben. Dabei wird jeder (zweidimensionalen) Ebene im Tangentialraum an einem Punkt dieser Mannigfaltigkeit eine Zahl als Krümmung zugeordnet. Die Schnittkrümmung kann als Verallgemeinerung der gaußschen Krümmung verstanden werden. Der Name kommt daher, dass man sozusagen einen Schnitt durch die Mannigfaltigkeit in Richtung der gegebenen Ebene legt und die gaußsche Krümmung der so entstandenen Fläche bestimmt.", "tgt_summary": "在黎曼几何中,截面曲率是描述黎曼流形的曲率的一种方式。截面曲率formula_1 依赖于\"p\"点的切空间里的一个二维平面 formula_2 。它就定义为该截面,考虑在 \"p\" 点以平面 formula_2 作为切平面的曲面 formula_4,这曲面是收集流形中某包含 formula_5 的邻域内从 \"p\" 点出发的测地线且这测地线在 formula_5 点的切向量属于截面 formula_2 (换句话说就是 formula_8 其中 formula_9 是 formula_10 里包含原点的邻域)而截面曲率 formula_1 就是曲面 formula_12 在 formula_5 点的高斯曲率。形式上,截面曲率是流形上的2维格拉斯曼纤维丛的光滑实值函数。", "id": 1862142} {"src_title": "Diamantinasaurus", "tgt_title": "迪亞曼蒂納龍屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Diamantinasaurus\" wurde etwa 16 Meter lang. Diese Gattung lässt sich durch eine einzigartige Kombination von Merkmalen von anderen Gattungen abgrenzen. So war das Schulterblatt (Scapula) flach und im Querschnitt rechteckig. Die oberen Bereiche der Rippen waren pneumatisiert, das heißt mit zahlreichen luftgefüllten Kammern durchzogen. Der Oberarmknochen (Humerus) und die Elle (Ulna) waren sehr gedrungen – so betrug die Dicke des oberen (proximalen) Endes des Oberarmknochens etwa 50 % seiner Gesamtlänge. Die unteren Gelenkknorren des Oberarmknochens waren flach und verbunden. Die Mittelhandknochen (Metacarpalia) waren massiv, zeigten ungeteilte Gelenkknorren und waren am unteren (distalen) Ende rau. Wie bei anderen Titanosauria waren die Fingerglieder stark reduziert: So wiesen lediglich vier der ursprünglich fünf Finger Fingerglieder auf – die Phalangenformel beträgt 2-1-1-1-0. Am ersten Finger (Daumen) war eine Kralle (Ungual) vorhanden – damit ist \"Diamantinasaurus\" der erste Titanosauria, bei dem eine Handkralle nachgewiesen wurde. Das Fingerglied am dritten Finger war stark reduziert und gilt als Autapomorphie dieser Gattung (einzigartiges Merkmal). Das Darmbein (Ilium) war massiv und zeigte wie bei anderen Vertretern der Titanosauriformes einen keulenartigen Kamm auf der vorderen (präacetabularen) Hälfte, der senkrecht zur Achse des Kreuzbeins ausgerichtet war. Der Oberschenkelknochen (Femur) ist robust und zeigt den für Titanosauriformes typischen seitlichen Buckel. Auch Schienbein (Tibia) und Wadenbein (Fibula) waren relativ robust. Merkmale, die eine Einordnung innerhalb der Titanosauria erlauben, schließen beispielsweise das mondsichelförmige Brustbein (Sternum) mit ein. Zudem zeigte die Elle einen Knochensporn am oberen Ende (Olekranon), der sich über die Gelenkfläche der Elle erstreckte. Des Weiteren war das Schienbein wie bei anderen Titanosauria am unteren (distalen) Ende zwei Mal so dick wie der Schaft. Weitere Merkmale, die eine Einordnung innerhalb der Lithostrotia erlauben, zeigen sich beispielsweise am Schulterblatt, das einen 45°-Winkel mit dem Rabenbein (Coracoid) bildet, und am Oberschenkelknochen, der einen stark exzentrischen Querschnitt zeigt und dessen untere Gelenkknorren nicht senkrecht zur Schaftachse stehen, sondern relativ zur senkrechten Ausrichtung geneigt sind. Diese Merkmale des Oberschenkelknochens hängen vermutlich mit der Evolution einer weiteren Beinstellung innerhalb der Titanosauria zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Diamantinasaurus\" wird als abgeleiteter Vertreter der Titanosauria innerhalb der Gruppe Lithostrotia klassifiziert. Die systematische Position innerhalb der Lithostrotia bleibt unklar – so wird diese Gattung vorläufig als Lithostrotia \"incertae sedis\" geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Fund und Namensgebung.", "content": "Die Knochen wurden zwischen 2006 und 2009 von Grabungen des Australian Age of Dinosaurs Museum of Natural History und des Queensland Museum geborgen. Diese Grabungen brachten an insgesamt zwei Fundstellen mindestens zwei weitere neue Dinosaurierspezies zum Vorschein: den Titanosauriformen \"Wintonotitan\" sowie den Allosauroiden \"Australovenator\". Dinosaurierfunde aus Australien sind verglichen mit den zahlreichen Funden anderer Kontinente extrem selten. Die Forscher sehen jedoch in Australien ein großes Potential für weitere Entdeckungen. Das gefundene Skelett (Holotyp, Exemplarnummer AODF 603) besteht aus dem Schulterblatt, Brustbein, Oberarmknochen, Elle, einem fast kompletten Mittelfuß, Fingergliedern, einer Kralle, Rippen, fragmentarischen Bauchrippen (Gastralia), Darmbein, Elementen des Kreuzbeins, Schambein, Sitzbein, Oberschenkelknochen, Schienbein, Wadenbein sowie einem Sprungbein (Astragalus). Das Skelett stammt aus der „Matilda-Fundstelle“, die sich etwa 60 km nordwestlich der Stadt Winton im westlichen Queensland befindet. Stratigraphisch gehören die Gesteine der Fundstelle zur untersten Winton-Formation, die im späten Albium abgelagert wurde. Die Fossilien fanden sich zwischen zwei Lagen aus Sandstein innerhalb einer Lage aus tonigem Sediment. Diese Sedimente werden als die Ablagerungen eines Altarms – eines abgeschnittenen Flussarms (\"oxbow lake\") – interpretiert. Neben den \"Diamantinasaurus\"-Fossilien enthielt der Fundort das Skelett von \"Australovenator\", das bisher vollständigste Skelett eines Theropoden aus Australien. Des Weiteren enthält der Fundort die Überreste von Fischen, Krokodilartigen, Schildkröten und Muscheln. Der Name \"Diamantinasaurus\" („Echse vom Diamantina-Fluss“) weist auf den Fluss Diamantina in der Nähe der Fundstelle. Das Artepitheth \"matildae\" weist auf das bekannte australische Volkslied „Waltzing Matilda“, das der Dichter Banjo Paterson 1895 in Winton schrieb und als offizielle australische Nationalhymne vorgeschlagen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diamantinasaurus ist eine Gattung sauropoder Dinosaurier aus der Gruppe der Titanosauria, die in der Unterkreide Australiens lebte.", "tgt_summary": "迪亚曼蒂纳龙属(学名:\"Diamantinasaurus\")是一属衍化的泰坦巨龙类恐龙,化石是在澳洲的白垩纪地层发现的。目前只有发现部分颅后骨骼。", "id": 1595473} {"src_title": "Ore no Imōto ga Konna ni Kawaii Wake ga Nai", "tgt_title": "我的妹妹哪有這麼可愛!", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die vierköpfige Familie Kōsaka. Eigentlicher Anhaltspunkt ist dabei die Beziehung zwischen den beiden Geschwistern Kyōsuke Kōsaka (, \"Kōsaka Kyōsuke\") und Kirino Kōsaka (, \"Kōsaka Kirino\"). Während Kyōsuke ein beinahe volljähriger, gewöhnlicher Schüler ist, hat seine jüngere Schwester Kirino ein großes Geheimnis zu verbergen. Sie ist insgeheim nämlich ein begeisterter Otaku, was zu diesem Zeitpunkt außer ihr jedoch niemand weiß. Die Stimmung zwischen beiden ist anfänglich nicht die beste und beide versuchen sich stets aus dem Weg zu gehen, was insbesondere Kyōsuke innerlich auffrisst. Durch Zufall findet er aber Kirinos Geheimnis heraus, als sie ein Erogē, welches sie zuvor vergessen hat, in seinem Zimmer sucht und Kyōsuke sie dabei überrascht. Kirino überzeugt daraufhin ihren Bruder davon, ihr dabei zu helfen, ihr Geheimnis vor ihren Eltern und Schulfreunden zu wahren. Daraufhin zeigt sie ihm ihre gesamte Sammlung, die größtenteils aus Erogēs, die Beziehungen zwischen Bruder und kleiner Schwester thematisieren, besteht. Gezwungenermaßen muss sich Kyōsuke nun mit dem Hobby seiner Schwester auseinandersetzen. Deshalb drängt Kirino ihn, mit ihr eines ihrer Erogēs zu spielen. Ihre Argumentation war, dass sie nun endlich jemanden hat, mit dem sie über ihr geheimes Hobby diskutieren kann. Kyōsuke bekam daraufhin die Idee, im Internet weitere Freunde, welche das gleiche Hobby wie seine Schwester teilen, zu suchen. Prompt wird Kirino zu einem sog. Offline-Treffen eingeladen. Mit Kyōsuke im Schlepptau trifft sie in einem Café Saori Makishima (, \"Makishima Saori\"), die sie zu dem Treffen eingeladen hat und sich wie eine stereotype Otaku kleidet und verhält, tatsächlich aber aus einer reichen und vornehmen Familie stammt und die Maße des Models Norika Fujiwara besitzt, sowie Ruri Gokō (, \"Gokō Ruri\"), einem Mädchen, das in der Nähe von Kirino wohnt. Bei einem Gespräch geraten Kirino und Ruri aneinander, da Ruri, die sich selbst \"Kuroneko\" () nennt und wie eine Gothic Lolita gekleidet ist, eine ganz andere Vorstellung von Anime hat als Kirino, was sie aber nicht davon abhält, mit der Gruppe in Kontakt zu bleiben. Noch am selben Tag schafft Kyōsuke es, die \"Hausaufgabe\" von Kirino, ein Erogē durchzuspielen, zu erledigen. Kirino trifft sich weiterhin mit Saori und Kuroneko und ist dabei überrascht, dass diese ihr Hobby nicht verheimlichen müssen. Anders als Daisuke Kōsaka (, \"Kōsaka Daisuke\"), Kirinos Vater, akzeptiert deren Umfeld ihre Vorlieben. Als er nun doch von Kirinos Leidenschaft erfährt, verbietet er ihr, weiterhin dieses Hobby auszuüben. Da sie sich aber weigert, es aufzugeben, steht Kyōsuke für sie ein. Er schafft es, seinen Vater zu überzeugen, dass Kirino ihr Hobby fortsetzen darf, indem er ein Erogē, welches natürlich seiner Schwester gehört, als sein eigenes bezeichnet. Dies veranlasst den Familienvater, welcher entschieden gegen derart unzüchtige Spiele ist, Kyōsuke ins Gesicht zu schlagen. Als Kirino ihrem Bruder im Nachhinein ein wenig Dankbarkeit zeigt, was bei Tsundere Kirino überaus selten vorkommt, reagiert Kyōsuke überrascht. Kirino überredet ihren Bruder, mit ihr ein Beat-’em-up-Spiel, mit welchen er absolut keine Erfahrung hat, zu spielen. Dies veranlasst ihn dazu, sich ein paar Tipps von Saori zu holen, um mit seiner Schwester mithalten zu können. Als Kirino ihre Schulfreunde zu Besuch hat, wird ein Paket von Saori für sie gebracht, welches eine Sammlung von Dōjinshi enthält. Da die Verpackung allerdings nicht auf den tatsächlichen Inhalt schließen lässt, übergibt Kyōsuke Kirino das Paket, ohne dem Ganzen weiter Beachtung zu schenken. Als er jedoch durch einen Anruf von Saori vom wahren Inhalt erfährt, versucht er, Kirino davon abzuhalten, das Paket vor ihren Freunden zu öffnen, um ihr Hobby weiterhin geheim zu halten. Dabei kommt er in peinliche Situationen, die ihn vor Kirinos Freunden ziemlich schräg aussehen lassen. Danach jedoch entschuldigt er sich bei einer von Kirinos Freunden, Ayase Aragaki (, \"Aragaki Ayase\"), die dies akzeptiert und ihm daraufhin ihre Telefonnummer gibt. Sozusagen als Entschuldigung \"darf\" Kyōsuke Kirino und ihre Freunde auf die Comiket begleiten. Als dort eine spezielle Disc, die Kirino unbedingt haben wollte, plötzlich ausverkauft ist, gewinnt Kuroneko diese bei einem Beat-’em-up-Spielewettbewerb. Nachdem die Gruppe die Messe wieder verlassen hat, treffen sie jedoch auf Ayase. Weil Ayase nun stark vermutet, dass Kirino ihr etwas verheimlicht, setzt sie sie unter Druck und findet letztendlich ihr Geheimnis heraus. Weil Ayase einen Bericht gesehen hat, der Otakus in ein sehr schlechtes Licht stellt, befürchtet sie bei Kirino ein ähnliches Verhalten und zwingt sie, sich für ihr Hobby oder die gemeinsame Freundschaft zu entscheiden. Nachdem Kyōsuke in einem Gespräch mit seinem Vater herausfindet, dass der Bericht, aufgrund dessen Ayase ihre Freundschaft zu Kirino aufgeben wollte, Fehlinformationen enthält, versucht er, Ayase dazu zu bringen, Kirinos Hobby doch zu akzeptieren. Dies gelingt ihm erst, nachdem er sich selbstlos für seine Schwester einsetzt, sodass Ayase einsieht, dass Kirino und ihm die Freundschaft mit ihr sehr wichtig ist. Kyōsuke wird von seiner Klassenkameradin und Freundin seit Kindheitstagen, Manami Tamura (, \"Tamura Manami\"), nach Hause eingeladen, um ein paar Süßigkeiten für Halloween, die aus dem familieneigenen Laden stammen, zu probieren. Als jemand aus seiner Klasse ihn darauf anspricht, er und Manami seien doch ziemlich eng befreundet, betont er, dass es zwischen ihnen keine romantische Beziehung gebe. Jedoch erwähnt er, es würde ihm nicht gefallen, sollte sie mit einem Anderen ausgehen. Bei Manami daheim lässt er sich überreden, bei den Vorbereitungen für das Halloween-Event mitzuhelfen. Weil er dabei bis spät am Abend beschäftigt ist, übernachtet er auch dort. Der Großvater der Familie Tamura lässt ein Zimmer einrichten, sodass Kyōsuke und Manami nebeneinander schlafen müssen, was die beiden dazu veranlasst, miteinander zu reden. Kyōsuke erzählt, falls er gefragt würde, ob er eine Beziehung wolle, würde er ablehnen, um weiter seinem geregelten Leben zu folgen. Währenddessen zeigt sich Kirino sichtlich frustriert, dass ihr Bruder im Haus von Manami schläft. Als Kirino eine Fan-Fiction von Kuroneko online gelesen hat, beschließt sie, selbst eine solche zu verfassen. Wie in vielen anderen Themenbereichen sind die beiden auch in der Literatur grundverschiedener Ansichten, was einen weiteren Streit bedeutet. Zur Überraschung aller erhält Kirino ein Angebot eines Verlegers, ihre Geschichte zu veröffentlichen. Unter dem Vorwand, mehr Ideen für ihre nächste Geschichte zu sammeln, zieht sie am Weihnachtsabend mit Kyōsuke umher um u. A. verschiedene Orte ausfindig zu machen, die sie als Schauplatz für ihren neuen Roman verwenden könnte. Sie überredet ihn dann dazu, ihr Ohrringe als \"emotionale Unterstützung\" zu kaufen. Als Kyōsuke jedoch meint, sie würde das nur verlangen, um sich besser zu fühlen, leert sie einen Eimer kalten Wassers über ihren eigenen Kopf, um dies zu widerlegen. Durch diese Aktion sind sie gezwungen, sich kurzfristig ein Hotelzimmer zu nehmen, damit Kirino sich trocknen und umziehen kann. Wieder auf dem Heimweg trägt sie die Ohrringe, die er ihr zuvor geschenkt hat. Kirinos Roman wird indessen ziemlich beliebt, was den Verlag dazu bewegt, diesen als Anime zu adaptieren. Mit Saori und Kuroneko geht sie dann zur Konferenz, um die Details mit den Produzenten zu besprechen. Sie zeigt sich überrascht, dass das Produktionsteam einige Änderungen für den Anime vornehmen möchte. Das größte Problem bereitet Kirino, dass der weibliche Hauptcharakter in ihrer Geschichte zu einem jungen Mann gemacht werden soll. Bei dem nächsten Meeting geht aus Verzweiflung statt Kirino Kyōsuke mit, der das Produktionsteam überredet, doch mehr Details aus der Originalvorlage zu übernehmen. Außerdem kann er Saori und Kuroneko davon überzeugen, sein Einmischen vor Kirino geheim zu halten. Kirino bekommt per Post ein lange von ihr erwartetes Erogē, welches sie prompt zu spielen beginnt, ohne Rücksicht hinsichtlich der Lautstärke auf ihren Bruder im Zimmer nebenan. Währenddessen passt Kuroneko bei ihr zu Hause auf ihre kleine Schwester auf, welche wie Kirino ein großer Meruru-Fan ist. Saori bereitet inzwischen eine Party für Kirino und Kuroneko vor.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "Die Light-Novel-Reihe \"Ore no Imōto ga Konna ni Kawaii Wake ga Nai\" wird von Tsukasa Fushimi geschrieben und von Hiro Kanzaki illustriert. Die Reihe erschien vom 10. August 2008 bis 7. Juni 2013 bei ASCII Media Works unter dem Imprint \"Dengeki Bunko\" in 12 Bänden. Von November 2011 bis November 2012 wurden 540.000 Exemplare verkauft, wodurch sie Platz 8 der meistverkauften Light-Novel-Reihen des Jahres erreichte. Bis November 2013 kamen 360.000 weitere Exemplare hinzu, wodurch sie auf Platz 14 landete.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Aufbauend auf der Handlung der Romanreihe erschien in ASCII Media Workss Manga-Magazin \"Dengeki G's Magazine\" ein Manga mit dem Text von Tsukasa Fushimi und gezeichnet von Sakura Ikeda, der dort von den Ausgabe 3/2009 (30. Januar 2009) bis 5/2011 (30. März 2011) lief. Die veröffentlichten Kapitel wurden zu vier Tankōbon-Ausgaben zusammengefasst, die beim Imprint \"Dengeki Comics\" erschienen sind: Der Manga wurde in den USA von Dark Horse Comics lizenziert, wobei der erste Band am 5. September 2012 erschien. Beide Autoren setzten diesen dann ab Ausgabe 7/2011 (30. Mai 2011) mit \"Ore no Kōhai ga Konna ni Kawaii Wake ga Nai\" () fort, bei dem die Figur Ruri „Kuroneko“ Gokō im Mittelpunkt der Handlung steht. Der erste Sammelband erschien am 26. Mai 2012: Darüber hinaus ist der Manga-Sammelband \"Ore no Imōto ga Konna ni Kawaii Wake ga Nai: Comic Anthology\" (, \"~: Komikku Ansorojī\") mit Beiträgen verschiedener Autoren erschienen:", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiel.", "content": "Ebenfalls auf der Light-Novel-Reihe aufbauend veröffentlichte ASCII Media Works ein Hörspiel, das auf den Ereignissen des ersten und dritten Bandes aufbaut und durch eine vom Hauptautor verfassten Kurzgeschichte ergänzt wurde. Die CD erschien am 31. März 2010, wobei Kyōsuke wie im später folgenden Anime von Yūichi Nakamura gesprochen wurde. Die Rolle von Kirino übernahm Ayana Taketatsu.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Eine Adaption als Anime-Fernsehserie wurde unter der Regie von Hiroyuki Kanbe im Animationsstudio AIC Build produziert. Vom 3. Oktober bis zum 19. Dezember 2010 wurden 12 Folgen der Serie auf dem Fernsehsender Tokyo MX ausgestrahlt. Einige Tage zeitversetzt begannen ebenfalls die Sender BS11 Digital, Chiba TV, MBS, TV Aichi, TV Hokkaido, TV Kanagawa, TV Saitama und TVQ Kyushu Broadcasting mit der Ausstrahlung in Japan. Zur gleichen Zeit begann die Übertragung der Serie unter dem Titel \"Oreimo\" als Streaming-Angebot durch Aniplex USA über Anime News Network in Nordamerika. Wegen eines Leaks der zweiten Folge ein Tag vor der Ausstrahlung in Japan wurde das Streamen unterbrochen, nach etwa einem Monat am 8. November 2010 jedoch wieder aufgenommen. Im japanischen Fernsehen wurden insgesamt 12 Folgen ausgestrahlt. Vier zusätzliche Folgen wurden als ONA ab Februar 2011 über die Website des Anime, Nico Nico Douga, Showtime und Moviegate gestreamt und waren auf der 7. und 8. DVD bzw. BD der Serie enthalten. Die 12. Folge der Fernsehserie entfernt sich von der Romanvorlage und wird als „gutes Ende“ (\"Good End\", ein Begriff aus dem Bereich der japanischen Adventures) der Anime-Serie bezeichnet. Die vier neuen Folgen beginnen mit einer unterschiedlichen Version der im Fernsehen gezeigten 12. Folge und enden mit der 15. Folge mit dem „wahren Ende“ (\"True End\") der Serie. Das bedeutet: Es entstehen zwei Handlungspfade, die sich bei Episode 12 aufteilen. Im Gegensatz zur Fernsehepisode 12 folgt der andere Pfad der Vorlage der Light Novel. Eine zweite Staffel der Anime-Serie namens \"Ore no Imōto ga Konna ni Kawaii Wake ga Nai.\" mit einem Punkt am Ende wurde am 1. April 2012 während der Anime Contents Expo angekündigt. Sie wird von A-1 Pictures produziert, jedoch der Stab aus der ersten Serie übernommen. Die Serie wurde vom 7. April bis zum 30. Juni 2013 Punkt Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf TV Tokyo, Tochigi TV, Gunma TV und TV Kanagawa ausgestrahlt, und mit bis zu zehn Tagen Versatz auch auf TV Saitama, Chiba TV, TV Aichi, TVQ Kyūshū, TV Hokkaidō, Asahi Hōsō, BS11 und AT-X.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Der Vorspann der Serie variierte leicht von Folge zu Folge. Dabei wurden einzelne bestehende Szenen gegen neue ausgetauscht, die zumeist mit dem Inhalt der jeweiligen Folge in Verbindung standen. Alle Variationen verwendeten jedoch den Titel \"Irony\". Konsequent zur Otaku-Kultur-Thematik der Serie wurde das Stück von Kz von der Dōjin-Musikgruppe Livetune komponiert und von dem Dōjin-Duo ClariS gesungen – beides Gruppen die durch das Videoportal Nico Nico Douga bekannt wurden. Die Single der beiden Schülerinnen von ClariS wurde am 20. Oktober 2010 veröffentlicht, erreichte Platz 7 der Oricon-Charts und verkaufte sich bis Jahresende 40.455-mal. Die begleitende Hintergrundmusik innerhalb der Folgen wurde von Satoru Kōsaki komponiert und arrangiert. Ein Original-Soundtrack-Album (OST) dazu wurde am 12. Januar 2011 veröffentlicht. Der Abspann wechselte von Folge zu Folge, wobei die erste und letzte Folge noch die Handlung fortführten, während zugleich die Credits eingeblendet wurden und die Abspannmusik zu hören war. Alle anderen Folgen verwendeten einen eigens gestalteten Abspann, der sich aus Illustrationen verschiedener Künstler zusammensetzte, die die Figuren aus \"Ore no Imōto ga Konna ni Kawaii Wake ga Nai\" abbildeten. Im Folgenden sind die Musikstücke aufgelistet die in den jeweiligen Folgen verwendet wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Computerspiel.", "content": "Für die PlayStation Portable erschien am 27. Januar 2011 ein Ren’ai Adventure, das von Bandai Namco Games entwickelt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Mainichi Shimbun berichtete, dass der vierte Band im August 2009 die meistverkaufte Light Novel des Monats war. Von den ersten fünf Ausgaben sind laut Anime News Network bis April 2010 insgesamt 920.000 Exemplare in Japan verkauft worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ore no Imōto ga Konna ni Kawaii Wake ga Nai (jap., dt. „Meine kleine Schwester kann gar nicht so niedlich sein“), auch bekannt als kurz Oreimo, ist eine Light-Novel-Reihe des Autors Tsukasa Fushimi, die mit Illustrationen von Hiro Kanzaki versehen ist. Die Romanreihe wurde unter anderem als Manga, als Computerspiel und als zwei Anime-Fernsehserien adaptiert.", "tgt_summary": "《我的妹妹哪有这么可爱!》(,原意:「我的妹妹不可能这么可爱」)是伏见司著作、神崎广绘制插画的日本轻小说作品,简称《俺妹》(),由电击文库(ASCII Media Works)出版发行。", "id": 2484223} {"src_title": "Lithostrotia", "tgt_title": "岩盔龍類", "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Bereits 1895 stellte Richard Lydekker die Familie Titanosauridae auf, um Sauropoden mit procoelen (auf der Vorderseite konkaven) Schwanzwirbeln zusammenzufassen. Der Name Titanosauridae fand seitdem weite Verwendung und wurde von Salgado und Kollegen (1997), Gonzalaz-Riga (2003) und Salgado (2003) als knotenbasiertes Taxon definiert (\"node-based definition\"). Nach einem Vorschlag von Wilson und Upchurch (2003) sieht heute ein Großteil der Forscher von der Verwendung dieses Namens ab: Wilson und Upchurch veröffentlichten eine Revision der Gattung \"Titanosaurus\" und deklarieren die Typusart \"Titanosaurus indicus\" als ungültig, da sie lediglich auf zwei Schwanzwirbel basiert, die keine diagnostisch verwertbaren Merkmale zeigen. Konsequent betrachten diese Autoren rangbasierte Taxa, die auf Titanosaurus als nominotypisches Taxon basieren – die Titanosauridae, die Titanosaurinae sowie die Titanosauroidea – ebenfalls als ungültig. 2004 stellten Upchurch und Kollegen die neue Gruppe Lithostrotia auf, um dieselbe Gruppe zu beschreiben, die zuvor als Titanosauridae bezeichnet wurde – diesmal jedoch mit einem ranglosen Taxon. Der Name Lithostrotia wird derzeit nicht von allen Forschern anerkannt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Systematik innerhalb der Titanosauria ist stark umstritten, für die Benennung von Gruppen besteht kein Konsens. Viele Forscher akzeptieren jedoch die Familie Saltasauridae als Untergruppe der Lithostrotia, welche sehr abgeleitete Titanosaurier wie \"Saltasaurus\" und \"Opisthocoelicaudia\" umfasst. Die Saltasauridae wird oft in zwei Unterfamilien unterteilt, die Saltasaurinae und die Opisthocoelicaudiinae.", "section_level": 1}, {"title": "Definition und Synapomorphien.", "content": "Upchurch und Kollegen (2004) definieren die Lithostrotia als knotenbasiertes Taxon, das den letzten gemeinsamen Vorfahren von \"Malawisaurus\" und \"Saltasaurus\" sowie alle Nachfahren dieses Vorfahren mit einschließt. Nach dieser Definition beinhaltet die Lithostrotia alle Formen, die moderner (abgeleiteter) sind als \"Malawisaurus\". Neben der Definition der Gruppe geben Upchurch und Kollegen zwei gemeinsam abgeleitete Merkmale (Synapomorphien) an, die zur Abgrenzung der Gruppe von anderen Gruppen dienen. Das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein solcher Merkmale entscheidet darüber, ob eine Gattung innerhalb der Lithostrotia klassifiziert wird oder nicht. So waren alle bis auf die hintersten (distalsten) Wirbelkörper der Schwanzwirbel auf der Vorderseite deutlich konkav (procoel). Außerdem waren die vorderen (proximalen) Schwanzwirbel besonders stark procoel. Die namensgebenden Osteoderme stellen dagegen keine Synapomorphie dar. Tatsächlich ist die Evolutionsgeschichte von Osteodermen innerhalb der Titanosauria unbekannt – möglicherweise hat sich dieses Merkmal innerhalb der Titanosauria und der Lithostrotia mehrfach unabhängig voneinander entwickelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lithostrotia sind eine Gruppe sauropoder Dinosaurier innerhalb der Titanosauria. Sie umfasst alle Vertreter der Titanosauria mit Ausnahme einiger ursprungsnaher Formen wie \"Phuwiangosaurus\" oder \"Andesaurus\". Von anderen Sauropoden unterscheiden sich die Lithostrotia vor allem durch ihre Schwanzwirbel, die auf der Vorderseite stark konkav (procoel) waren. Der älteste bekannte Vertreter dieser Gruppe ist \"Malawisaurus\" aus der Unterkreide (Aptium) von Malawi. Als letzte Gruppe der Sauropoden starben die Lithostrotia erst an der Kreide-Tertiär-Grenze vor Millionen Jahren zusammen mit allen anderen Nicht-Vogel-Dinosauriern aus.", "tgt_summary": "岩盔龙类(学名:)意为“覆盖着石头”,是蜥脚下目泰坦巨龙类的一个演化支,生存于白垩纪早期到晚期的马斯垂克阶,主要分布于南美洲、非洲、亚洲、澳洲、马达加斯加/印度。除此之外,北美洲与欧洲也有发现化石。", "id": 2435411} {"src_title": "Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg", "tgt_title": "斯特拉斯堡国家和大学图书馆", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die deutsche Zeit (1870–1918).", "content": "Im August 1870 wurde im Deutsch-Französischen Krieg die Straßburger Stadtbibliothek im Temple Neuf vollständig zerstört. Der Donaueschinger Hofbibibliothekar Karl August Barack rief zu Bücherspenden zum Wiederaufbau der Bibliothek auf und hatte damit enormen Erfolg. Bis zur Eröffnung der Bibliothek waren 120.000 Geschenke zusammengekommen. Die Bibliothek wurde am 9. August 1871 im Palais Rohan als Universitätsbibliothek eröffnet, Barack wurde als Bibliotheksdirektor berufen. Im Juni 1872 erhielt die Bibliothek den Namen \"Universitäts- und Landesbibliothek\". Die Einrichtung wurde vom Deutschen Kaiserreich massiv gefördert und mit einem hohen Erwerbungsetat ausgestattet. Die Bestände überschritten 1913 die Millionengrenze. Das Gebäude wurde von 1889 bis 1894 nach Entwürfen der Architekten August Hartel und Skjøld Neckelmann im Zentrum der Neustadt am Kaiserplatz (heute \"Place de la République\") im Stil des Historismus nach Vorbildern der italienischen Renaissance errichtet. Die Baukosten betrugen 1,4 Mio. Reichsmark, die Kosten für die Inneneinrichtung beliefen sich auf 285.000 Reichsmark. Als erstes Bibliotheksgebäude wurden hier so genannte \"Lipman-Regale\" eingebaut. Am 29. November 1895 wurde das neue Bibliotheksgebäude offiziell eingeweiht. Nach Baracks Tod 1900 übernahm Julius Euting die Leitung der Bibliothek, die unter seiner Leitung eine der führenden Orientalistikbibliotheken der Welt wurde. 1901 erwarb man eine Sammlung von 2000 Papyri und 2000 Ostraka. 1905 wurde mit dem Nachlass des Rassentheoretikers Graf Joseph Arthur von Gobineau die größte Sondersammlung in der Geschichte der Bibliothek erworben. 1909 ließ Euting sich mit 70 Jahren pensionieren. Nachfolger Eutings wurde Georg Wolfram (1858–1940), der zuvor Kaiserlicher Archivdirektor in Metz gewesen war. Unter seiner Leitung wuchsen Personal, Geldmittel und Bestand der Bibliothek. Im Ersten Weltkrieg wurde die Bibliothek zunächst geschlossen, wertvolle Bestände wurden feuersicher untergebracht, da man die Belagerung Straßburgs erwartete. Die Bibliothek tat sich besonders hervor durch den Aufbau von Lazarettbibliotheken, die zum Teil auch mit Dubletten der Bibliothek aufgebaut wurden. Nach Kriegsende übertrug der \"Elsässische Nationalrat\" am 20. November 1918 die Leitung der Bibliothek an den altelsässischen Oberbibliothekar Karl Klein. Die 21 altdeutschen Beamten der Bibliothek wurden nach Deutschland ausgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Die französische Zeit von 1918 bis 1940.", "content": "Im Februar 1919 übertrug man die Leitung dem jungen französischen Bibliothekar Ernest Wickersheimer (1880–1965), sie trug nun den Titel \"Bibliothèque universitaire et régionale\" und wurde den französischen Universitätsbibliotheken gleichgestellt. Nach französischem Muster wurde die Aufstellung der Bestände nun von einer systematischen zu einer Aufstellung nach numerus currens (innerhalb systematischer Großgruppen) geändert. Die Kataloge wurden öffentlich zugänglich und in der Organisation der Bibliothek wurden verschiedene Abteilungen gebildet. Als zweitgrößte Bibliothek Frankreichs und in Anlehnung an den \"ancien statut allemand\" erhielt die Bibliothek 1926 ihre bis heute gültige Bezeichnung \"Bibliothèque Nationale et Universitaire\". Besonderer Sammelschwerpunkt war die Literatur aus und über Deutschland.", "section_level": 2}, {"title": "Die Bibliothek im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs überführte man sämtliche ca. 1,5 Millionen Bände sowie die Kataloge ab Anfang September 1939 nach Clermont-Ferrand. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen wurde der Leiter der Stadtbibliothek Colmar, Franz Albert Schmitt (1895–1967; auch: Schmidt-Leinen und Schmitt-Claden sowie als Pseudonym: P.(aul) M.(aria) Morand Claden) am 10. Juli 1940 als kommissarischer Leiter der nun wieder so bezeichneten Universitäts- und Landesbibliothek Straßburg eingesetzt. Auf Weisung der Deutschen wurden die Bibliotheksbestände von Mitte März bis Oktober 1941 wieder nach Straßburg zurück transportiert, die Bibliothek kam in den Verantwortungsbereich des Reichserziehungsministeriums. Im Mai 1941 wurde Karl-Julius Hartmann zum kommissarischen Leiter der Bibliothek bestellt, der gleichzeitig Direktor der Universitätsbibliothek Göttingen blieb. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Intérieur wurde von 1951 bis 1956 nach funktionalen Gesichtspunkten wiederaufgebaut.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg (BNUS; deutsch \"National- und Universitätsbibliothek von Straßburg\") in Straßburg ist mit über drei Millionen Medieneinheiten die zweitgrößte Sammlung Frankreichs nach der Bibliothèque nationale de France in Paris. Sie ist Pflichtexemplarsbibliothek für die Region Elsass und Universitätsbibliothek der Universität Straßburg.", "tgt_summary": "斯特拉斯堡国家和大学图书馆(,简称:BNU),是法国斯特拉斯堡的一座公共图书馆,位于共和国广场(从前的皇帝广场),面对莱茵宫。", "id": 2830589} {"src_title": "Kerry Wood", "tgt_title": "凱瑞·伍德", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Woods wurde von den Chicago Cubs in der ersten Runde des MLB Drafts 1995 als vierter Spieler insgesamt gewählt. Er spielte drei Jahre in den Minor Leagues. Am 12. April 1998 hatte er für die Cubs sein Debüt in der Major League. In seinem fünften Spiel als Starting Pitcher ließ er nur einen Hit, keinen Walk und keinen Run zu und erreichte 20 Strikeouts gegen die Houston Astros. Damit stellte er den von Roger Clemens gehaltenen Rekord für Strikeouts in neun Innings ein. Dieses Spiel gilt in der MLB als das Dominanteste gepitchte Spiel aller Zeiten. Zum Schluss der Saison 1998 hatte er einen Record von 13-6 und wurde als Rookie of the Year ausgezeichnet. 1999 unterzog Wood sich der Tommy John Surgery und fiel für die ganze Saison aus. 2000 spielte er wieder, konnte mit einem Record von 8-7 aber nicht an seine früheren Leistungen anknüpfen. 2001 hingegen lag er bei 12-6 und einem ERA von 3.36. Im folgenden Jahr standen ein Win-Loss von 12-11 und ein ERA von 3.67 zu Buche. 2003 steigerte Wood sich erneut mit 266 Strikeouts, einem Record von 14-11 und einem ERA von 3.20. Sein Fastball war mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 95,4 mph der schnellste aller Starter in der Major League. Trotz 100 Walks und 24 zugelassenen Homeruns wurde er in das All-Star-Team der National League gewählt. In der National League Division Series erzielte er zwei Siege gegen die Atlanta Braves und war Starting Pitchter in Spiel 3 der National League Championship Series 2003 (NLCS), das die Cubs nach Zusatzinnings gewinnen konnten. Im entscheidenden siebten Spiel verloren die Cubs jedoch gegen den späteren Sieger der World Series, die Florida Marlins. In jenem Spiel schlug Wood den ersten Home Run eines Pitchers in der NLCS seit 1984. 2004 konnte er nur 8 Spiele gewinnen und zwei Monate wegen einer Verletzung nicht spielen. Die Probleme setzen sich in der Saison 2005 fort. Ende August 2005 musste er sich einer Operation unterziehen und fiel für den Rest der Saison aus. Während des Spring Trainings 2006 erlitt er verschiedene Verletzungen, die eine weitere Operation am Knie erforderlich machten. Nach einem Start im Mai kehrte er im Juni auf die Verletztenliste zurück. Aufgrund seiner häufigen Verletzungen war Wood 2007 damit einverstanden, als Relief Pitcher eingesetzt zu werden. Zu Saisonbeginn fand er sich jedoch erneut auf der Verletztenliste wieder und kehrte erst Anfang August wieder auf den Mound zurück. In der restlichen Saison wurde er in 22 Spielen eingesetzt. Seine auf ein Inning beschränkten Einsätze sicherten den Cubs den Sieg in der Central Division der NL. Nach der Saison 2007 wurde er Free Agent und schloss mit den Cubs einen Ein-Jahres-Vertrag über 4.2 Mio. US-Dollar. Im Spring Training 2008 konnte er sich gegen Bob Howry und Carlos Marmol durchsetzen und erhielt die Aufgabe des Closers. Den ersten Save seiner Karriere erzielte er am 3. April 2008 gegen die Milwaukee Brewers. Bei 39 Gelegenheiten konnte er 34 Saves bei 82 Strikeouts erzielen und wurde in das All-Star-Team der NL gewählt. Nachdem die Cubs im November 2008 Kevin Gregg als neuen Closer von den Marlins erworben hatten, teilte Jim Hendry, General Manager der Cubs, mit, dass der Club nicht beabsichtige, den Vertrag mit Wood zu verlängern. Am 13. Dezember 2008 unterschrieb Wood einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den Cleveland Indians. Am 17. Juli 2010 wurde er zum vierzehnten Mal in seiner Karriere auf die Verletztenliste gesetzt. Am 31. Juli, dem letzten möglichen Tag für einen Spielerwechsel, wurde er von den Indians zu den New York Yankees transferiert. Dort kam er – zumeist im vorletzten Inning – als Relief Pitcher zum Einsatz. Bis Ende September ließ er in 21 aufeinander folgenden Einsätzen keinen Run zu. Nach Schluss der Saison entschieden sich die Yankees, eine Option zur Vertragsverlängerung für 11 Mio. US-Dollar nicht wahrzunehmen. Im Dezember 2010 kehrte Wood zu den Chicago Cubs zurück, die ihm einen Einjahresvertrag für 1,5 Mio. US-Dollar angeboten hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Wood ist verheiratet und hat mit seiner Frau Sarah einen 2006 geborenen Sohn, Justin Dean. Er lebt mit seiner Familie in Chicago.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kerry Lee Wood (* 16. Juni 1977 in Irving, Texas) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Baseballspieler in der Major League. Er spielte zuletzt als Relief Pitcher für die Chicago Cubs.", "tgt_summary": "凯瑞·李·伍德(英语:Kerry Lee Wood,1977年-6月16日),出生于美国德州欧文,是美国职棒大联盟克里夫兰印地安人队右投手。伍德在1998年到2003年间,共有四个球季送出超过200次三振。其中,2003年三振数高达266次。最近几年,伍德受到肩膀伤势影响,从05年开幕日到06年中旬只先发14场。2007年,伍德以后援投手的身份重回球场,并在2008年担任队上的终结者。2010年,伍德经由交易成为纽约洋基救援投手。2011年,回前东家芝加哥小熊。2012年5月18日宣布退休。", "id": 1136927} {"src_title": "Alfonso d’Avalos", "tgt_title": "阿方索·德·阿瓦洛斯", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Alfonso entstammte dem ursprünglich spanischen Geschlecht d ́Avalos, das zu einer der mächtigsten Hochadelsfamilien des Königreiches Neapel aufgestiegen war und führte den – um die Namen bedeutender Geschlechter weiblicher Vorfahren (bzw. seiner Gemahlin) erweiterten – Familiennamen d ́Avalos d ́Aquino d ́Aragona. Er war ein Sohn von Inigo/Innico II. d’Avalos d’Aquino, 1. Marchese del Vasto, Conte di Monteodorisio († 30. September 1503) und dessen Gemahlin, Laura Sanseverino, aus dem Haus der Pricipi di Bisignano. Jung verwaist wurde er von seiner Tante, Costanza d ́Avalos, Fürstin von Francavilla, Gräfin von Acerra und Gouverneurin der Insel Ischia, erzogen. Diese war nicht nur wegen ihres kultivierten Hofes zu Ischia und als Mäzenin bekannter Dichter, sondern vor allem deswegen berühmt, da sie als Frau 1503 die Insel Ischia vier Monate lang gegen vierzig französische Galeeren erfolgreich verteidigt hatte. Alfonso wurde von ihr und von seinem ältesten Cousin, dem berühmten kaiserlichen Feldherren Ferdinando Francesco d’Avalos (*1489/90,† 1525), dem Markgrafen von Pescara, geprägt, der Gouverneur des Herzogtums Mailand und Vizekönig von Sizilien war. Alfonso erbte 1525 dessen Titel und folgte ihm auch als Kommandant der kaiserlichen Truppen nach. Er selbst trug die Titel \"Principe di Francavilla\" (südlich von Pescara, in der Provinz Chieti), \"Principe di Montesarchio\" (in der Provinz Benevento), \"Marchese del Vasto\"(in der Provinz Chieti am Adriatischen Meer), \"Marchese di Pescara\" (in der Provinz Pescara in der Region Abruzzen) und \"Conte di Monteodorisio\"(in der Provinz Chieti), war \"Grande von Spanien\" und Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Karriere.", "content": "Alfonso trat jung unter seinem Cousin Fernando Francesco d’Avalos in den Militärdienst ein und kämpfte unter ihm gegen Franzosen und Venezianer und nahm an verschiedenen Feldzügen von Kaiser Karl V. teil. Im Jahre 1522 kämpfte er in der Schlacht von Biccoca und zeichnete sich während dieser Kampagne bei der Eroberung von Lodi und bei der Besetzung von Genua aus. Als Kommandant einer Abteilung der italienischen Infanterie beteiligte er sich 1524 an der unglücklichen Kampagne in der Provence und kämpfte bei der Belagerung der Stadt Marseille. Während des Rückzuges wurde ihm vom von seinem Onkel, dem Markgrafen von Pescara, vorübergehend das Kommando über die kaiserliche Infanterie übertragen, die Alfonso erfolgreich beim Rückzug von Acqui nach Pavia befehligte. Alfonso nahm auch an der bedeutenden Schlacht bei Pavia am 24. Februar 1525 teil, wobei er die Vorhut der kaiserlichen Armee kommandierte, die aus 1500 Lanzknechten und ebenso vielen Armbrustschützen bestand. Seine Initiative spielte dabei eine wichtige Rolle, da er mit diesen Kräften in Pavia eine Bresche in die Mauer des Parco Mirabello schlug und dort eindrang, wo sich die Franzosen verschanzt hatten. Er griff den linken Flügel des gegnerischen Heeres erfolgreich an und widerstand in der Folge dem Gegenangriff Gendarmerie und des französischen Adels – der von König Franz I. persönlich kommandiert wurde – so lange, bis das kaiserliche Hauptheer die Schlacht siegreich beenden konnte und dabei den französischen König gefangen nahm. Nach dieser Schlacht wurde Alfonso von seinem Cousin Ferdinando Francesco beauftragt, im Piemont die Markgrafschaft Saluzzo zu besetzen. Eine Aufgabe, die er im Juli 1525 erfolgreich abschließen konnte. Auf Grund dieser Leistungen wurde er auf Empfehlung seines Cousins von Kaiser Karl V. am 25. November 1525 zum Generalkapitän (Oberkommandierenden) der gesamten Infanterie des kaiserlichen Heeres in Italien ernannt. Nach dem im selben Jahr erfolgten kinderlosen Tod seines Cousins Francesco Ferdinando d'Avalos erbte Alfonso dessen Lehen und Titel. Drei Jahre später konnte er als Erbe seiner Tante Costanza d‘ Avalos 1528 zu seinen Titeln die Titel Fürst von Francavilla, Graf von Montescaglioso und Graf von Belcastro sowie das Amt des Gouverneurs von Ischia hinzufügen. Gemeinsam mit dem kaiserlichen General Antonio de Leyva (* 1480; † 1536) zwang Alfonso 1526 Francesco II. Sforza, den letzten Herzog von Mailand aus der Familie der Sforza, Mailand zu verlassen und auf jede gegen den Kaiser gerichtete Initiative zu verzichten. Während der Kampagne gegen das Heer der 1526 auf Betreiben von Papst Clemens VII. (Giulio de‘ Medici) (1523–1534) zwischen dem Kirchenstaat, Frankreich, Mailand, Florenz und Venedig gegen Kaiser Karl V. geschaffenen Liga von Cognac, versuchte Alfonso, aus religiösen Skrupeln die Plünderung Roms, den „Sacco di Roma“ unter Georg von Frundsberg durch Interventionen beim Kaiser und bei verschiedenen Kommandeuren verhindern und wollte auch nicht daran teilnehmen. In den Jahren 1526–1528 kämpfte er unter Hugo de Moncada (1527 Vizekönig von Neapel) und wurde 1528 vom genuesischen Admiral Andrea Doria gefangen genommen, der damals im Dienst von König Franz I. von Frankreich stand. Im Februar 1529 führte er die spanische und die italienische Infanterie von Rom nach Neapel, um die vom Generalleutnant der Liga, Odet de Foix, vicomte de Lautrec († 1528), seit 1511 Marschall von Frankreich, belagerte Stadt zu entsetzen. Jedoch kam es zwischen Alfonso und dem kaiserlichen Oberkommandierenden, Philibert de Chalon, Fürst von Oranien († 1530), zu Divergenzen, wodurch es zu ersten französischen Erfolgen kam. Alfonso übernahm in der Folge das Kommando des kaiserlichen Heeres, das gegen die Koalitionstruppen der Franzosen, Florentiner und Venezianer eingesetzt wurde, die unter dem Kommando von Renzo degli Anguillara, genannt Renzo da Ceri († 1536) den Krieg nach Apulien getragen hatten. Während dieser Kampagne, die nicht zuletzt wegen der Unterstützung der lokalen Bevölkerung für die Koalition besonders schwierig war, konnte Alfonso keine wesentlichen Erfolge erzielen, obwohl er u. a. Monopoli zwei Monate lang belagerte. Im Jahr 1532 nahm er in der Armee von Kaiser Karl V. in Österreich an dessen Kriegszug gegen die Truppen des Sultans der Osmanen, Süleyman I. des Prächtigen teil, als dieser einen zweiten (vergeblichen) Versuch unternahm, Wien zu erobern. Im Jahr 1535 diente er beim Tunisfeldzug des Kaisers als Kommandant der spanischen Veteranen, war im Auftrag des Kaisers Gastgeber des vertriebenen tunesischen Königs, Muley Hassan, kommandierte beim Angriff auf Tunis als Generalkapitän die Vorhut und war der Erste, der in die Stadt eindringen konnte. Im Jahr 1538 wurde er als Nachfolger von Marino Caracciolo zum dritten Gouverneur im Herzogtum Mailand ernannt und bewährte sich dort bis 1546 auch als Förderer der Schriftsteller und Musiker. 1538 vertrat er Spanien als Botschafter bei der Inthronisierung des neuen Dogen von Venedig, Pietro Lando. Während der Italienkriege zwischen dem Haus Österreich und Frankreich kommandierte er das kaiserliche Heer in den Jahren 1542–1546, wobei es ihm im August 1543 gelang, Nizza von der Belagerung durch eine französisch-ottomanische Streitmacht unter Khair ad-Din Barbarossa und François de Bourbon, Comte d’Enghien zu befreien. In der Schlacht von Ceresole wurde er jedoch am 11. April 1544 von den französischen Truppen, die unter dem Kommando seines früheren Gegners, François de Bourbon standen, in einer offenen Feldschlacht besiegt. Wenig später, am 2. Juni 1544, gelang es ihm jedoch, in der Schlacht bei Serravalle eine Armee italienischer Söldner zu besiegen, die in französischen Diensten standen und von Piero Strozzi und Giovanni Francesco Orsini, Conte di Pitigliano kommandiert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Nachkommen.", "content": "Alfonso vermählte sich am 26. November 1523 mit Maria d’Aragona (* 1503; † 9. November 1568 in Neapel), einer Tochter des Fernando d’Aragona, Duca di Montalto (der ein außerehelicher Sohn von König Ferdinand I. von Neapel [1458–1494] war) und dessen Gemahlin, Castellana Folch de Cardona, Tochter des Ramón de Cardona 1502 1. Duca di Soma, Vizekönig von Neapel (1509–1522) und Vizekönig von Sizilien (1507–1509). Auf Grund dieser Vermählung nahm er den Familiennamen d’Avalos, d’Aquino d’Aragona an. Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfonso (III.) d’Avalos, auch Alonso de Ávalos (in Spanisch), mit vollem Namen Alfonso d’Avalos d’Aquino d’Aragona (* 25. Februar 1502 auf Ischia; † 31. März 1546 in Vigevano, Provinz Mailand) war ein italienischer Fürst – u. a. Principe di Francavilla und Principe di Montesarchio – stammte aus der ursprünglich spanischen Adelsfamilie Avalos und war einer der bedeutendsten Feldherren von Kaiser Karl V. Im Jahre 1529 wurde er Herr von Ischia und Procida und war zwischen 1538 und 1546 Kaiserlicher Gouverneur von Mailand und Generalkapitän (kommandierender General) in Italien.", "tgt_summary": "阿方索·德·阿瓦洛斯·德·阿基诺,第二代瓦斯托侯爵和第六代佩斯卡拉侯爵(意大利语:Alfonso d'Avalos d'Aquino)(1502年 - 1546年3月31日),是十六世纪初期效忠神圣罗马帝国和查理五世的意大利佣兵将领,也是米兰公国的总督和西班牙在意大利地区的军事指挥官。", "id": 1435071} {"src_title": "Gelber Graustiel-Täubling", "tgt_title": "亮黃紅菇", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Makroskopische Merkmale.", "content": "Dieser mittelgroße Vertreter der Gattung Täublinge hat einen zitronengelben bis leuchtend chromgelben und 4–10 cm breiten Hut. Die Oberfläche ist bei feuchtem Wetter schmierig-klebrig, sodass oft Blätter oder andere Pflanzenreste darauf festgeklebt sind. Bei Trockenheit ist die Huthaut matt und glanzlos. Die Hutmitte von ausgereiften Fruchtkörpern ist gewöhnlich leicht niedergedrückt, der Rand ist im Alter bisweilen gerieft bis gefurcht. Die Huthaut lässt sich bis zur Hälfte abziehen. Der 4–10 cm hohe Stiel ist weiß, gerade und 1–2 cm dick. Bei jungen Pilzen ist der Stiel voll und fest, im Alter wird er schwammig und grau. Die Lamellen sind blass ocker und ausgebuchtet am Stiel angewachsen oder fast frei. Alle Teile des Pilzes werden im Alter oder auf Druck hin grau bis schwärzlich. Das Fleisch ist weiß und im Schnitt schwärzend. Der Geruch ist kaum wahrnehmbar bis fruchtig. Das Sporenpulver ist blass ocker.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopische Merkmale.", "content": "Die Sporen sind elliptisch 9–12 lang und 7,5–10 μm breit, gewöhnlich 1,5–2 μm länger als breit. Die groben bis zu 1 μm hohen, dichtstehenden, stacheligen Warzen sind durch zahlreiche feine Linien miteinander verbunden und bilden ein ziemlich gut entwickeltes Netzwerk aus. Die Basidien sind 50–53 μm lang und 11 μm breit. Die bauchig oder keuligen Zystiden sind oben stumpf oder spitz, 55–72 μm lang und 7–9 μm breit, mit oder ohne ein 1 μm langes Appendikul. In Sulfovanillin färben sich die Zystiden bis auf ein rosa Stielchen blau. Die Huthaut enthält zahlreiche lange 3–4 μm breite Primordialhyphen. Primordialhyphen sind mehr oder weniger stark mit kristallinen oder tröpfchenartigen Ausscheidungen überkrustete Hyphen, die sich mit Karbolfuchsin gut anfärben lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Artabgrenzung.", "content": "Der ebenfalls essbare Zitronentäubling kann dem Gelben Graustiel-Täubling sehr ähnlich sehen, so ähnlich, dass der Gelbe Graustiel-Täubling lange Zeit nur als Varietät des Zitronentäublings galt. Er ist aber blasser, die Lamellen sind weißlich und schmecken meist schärflich.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Der Gelbe Graustiel-Täubling erscheint von Juni bis Oktober, in Hoch- und Zwischenmooren, Moorheiden, Schwarzerlen-Bruchwäldern und Torfbrüchen. Der Pilz bevorzugt feuchte oder wechselfeuchte, saure und nährstoffarme Standorte. Er kommt daher gern in der Nähe von Teichen und Seen vor. Oft findet man ihn in Torfmoospolstern. Gelegentlich kommt er auch an trockeneren Orten vor. Die typischen Mykorrhizapartner sind verschiedene Birkenarten. Der Pilz geht aber gelegentlich auch Symbiosen mit Erlen, Eschen, Zitterpappeln und Fichten ein.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Gelbe Graustiel-Täubling ist eine holarktische, temperat bis boreale Art. Er kommt in Nordasien (Kaukasus und Sibirien), Nordamerika (Kanada, USA, Mexico) und Europa vor. In Südeuropa fehlt er meist, in Osteuropa ist er (Weißrussland) selten, in Großbritannien, Nordwest- und Mitteleuropa kommt er zerstreut vor, in Nordeuropa (Skandinavien, Estland, Nordrussland) ist er weit verbreitet und reicht in Schweden bis weit nach Lappland. In Deutschland kommt der Gelbe Graustiel-Täubling unregelmäßig zerstreut von der Küste bis zu den Alpen vor. In Norddeutschland gilt er als Charakterart des Birkenbruchs. In Deutschland ist die Art durch Entwässerung von Mooren und Schadstoffbelastungen stark gefährdet.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Der Gelbe Graustiel-Täubling wird in die Sektion Decolorantes gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der Gelbe Graustiel-Täubling ist essbar und gilt als guter, mild-schmeckender Speisepilz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gelbe Graustiel- oder Moor-Täubling (\"Russula claroflava\") ist ein Pilz aus der Familie der Täublingsverwandten. Das Art-Epitheton leitet sich vom lateinischen „clarus“ und „flava“ ab. Ersteres bedeutet so viel wie „hell“ oder „klar“ und „flava“ heißt übersetzt „gelb“.", "tgt_summary": "亮黄红菇(学名:英语:Russula claroflava),俗称黄沼泽红菇(英语:yellow swamp russula)或黄沼泽脆褶(英语:yellow swamp brittlegill),是一种红菇属真菌,广泛分布于欧洲和北美的桦树和杨树下。这种真菌有着一个黄色的菌盖,白色的菌褶和菌柄,而当碰伤时菌肉会变成灰色。这种真菌拥有淡淡的味道,并且被视为一种美食。", "id": 886924} {"src_title": "Die Toten (James Joyce)", "tgt_title": "往生者 (小說)", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die altjüngferlichen Schwestern Miss Kate und Miss Julia Morkan veranstalten alljährlich um Weihnachten herum ein schon traditionelles Festessen, zu dem sie Familienangehörige und Freunde der Familie, die alle der gehobenen Dubliner Mittelschicht angehören, einladen. Ihre Nichte Mary Jane, die Musikunterricht gibt, hilft ihnen dabei. Zu den Gästen gehören unter anderem Gabriel Conroy und seine Frau Gretta, der meistens betrunkene Freddy Malins, die irische Nationalistin Miss Ivors, ein Pianist, der zum Tanz aufspielt, und der Tenor am örtlichen Opernhaus, Mr. D’Arcy, sowie eine Reihe weiterer Personen. Die Gespräche beim Essen und danach drehen sich um lokale Begebenheiten und um kulturelle, religiöse und politische Fragen. Gabriel hält eine feierliche Rede. Am Ende des Abends, als schon eine Reihe von Gästen gegangen ist und die restlichen sich zum Aufbruch vorbereiten, singt der Tenor im Speisezimmer noch für einige Gäste ein Lied. Gretta, schon im Flur, ist davon offensichtlich sehr stark berührt, und auch auf der Fahrt zum Hotel, wo sie und Gabriel die Nacht verbringen, da der Rückweg so spät zu weit wäre, scheint sie immer noch an das Lied zu denken. Da sie zu weinen beginnt und ihn nicht mehr wahrzunehmen scheint, fragt Gabriel sie nach dem Grund. Gretta erzählt ihm, dass eine Jugendliebe, Michael Furey, ihr einstmals dieses Lied gesungen habe. Schließlich, als sie von Galway nach Dublin wegzog, erschien er schwer erkrankt in einer Winternacht vor ihrem Haus, um sich von ihr zu verabschieden. Da sie wusste, dass er an Schwindsucht litt, schickte sie ihn nach Hause. Kurz darauf starb er und Gretta gab sich die Schuld an seinem Tod. Die Art, wie Gretta ihm diese Geschichte erzählt, lässt Gabriel ahnen, dass sie immer nur diesen Jungen, der mit siebzehn Jahren gestorben war, geliebt hat, dass er selbst nur ein Ersatz war und der Tote immer Gretta näher stand als er selbst. Während Gretta einschläft, denkt Gabriel, nun selbst zu Tränen gerührt, über diesen Sachverhalt nach und es wird ihm zum ersten Mal bewusst, wie sehr er Gretta liebt. Die Novelle endet mit dem berühmten Satz: „Langsam schwand seine Seele, während er den Schnee still durch das All fallen hörte, und still fiel er, der Herabkunft ihrer letzten Stunde gleich, auf alle Lebenden und Toten.“", "section_level": 1}, {"title": "Thematik.", "content": "Die Erzählung macht deutlich, wie sehr alle handelnden Personen in Konventionen und Vorurteile verstrickt sind, wie sehr sie aber auch teilweise darunter leiden und versuchen, der Enge ihrer Existenz zu entkommen. Die scheinbare Fröhlichkeit des Festes dient als Kulisse menschlicher Begegnungen, vor der Einsamkeit, Ängste, Selbstzweifel und Sehnsüchte der Einzelnen zum Vorschein kommen und die die Brüchigkeit menschlicher Beziehungen verdeutlicht. Diese Darstellung gipfelt in der Erkenntnis Gabriels, dass seine Frau ihn nie wirklich geliebt hat. Die Geschichte um den jung verstorbenen Liebhaber basiert auf einer wahren Begebenheit in Joyces Leben: Seine Ehefrau Nora Barnacle hatte in ihrer Jugend zwei Liebhaber, die jung verstarben, bevor sie Joyce kennenlernte. Darunter war auch der 16-jährige Lehrer Michael Feeney, der an Typhus und einer Lungenentzündung starb.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "Die Verfilmung der Novelle unter dem gleichen Titel war 1987 die letzte Regiearbeit von John Huston. Die Übersetzung zur deutschen Synchronisation des Films übernahm Harry Rowohlt. Es gibt auch ein Broadway-Musical mit dem Titel James Joyce’s The Dead.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Toten (im englischen Original \"The Dead\") ist die letzte Erzählung beziehungsweise Novelle in James Joyce’ Sammlung von Erzählungen, die unter dem Titel \"Dubliner\" 1914 erstmals erschienen ist. Sie gilt als einer der wichtigsten Texte Joyce’, in der der Autor zum Teil auch eigene Familienangehörige und sich selbst porträtierte.", "tgt_summary": "《往生者》(\"The Dead\")是爱尔兰作家乔伊斯短篇小说,收录于《都柏林人》一书。描绘陆续抵达的客人享用圣诞节大餐,故事很细腻的描写这些美味的料理火腿和卤牛肉、牛排、烤鹅、波特酒、雪莉酒与整个活动的细节,他们讨论皇家歌剧院表演的歌剧团,又唱诗歌。主角贾柏瑞透过这场「爱尔兰盛宴」感伤著,人虽然还活着,其实精神上已经瘫痪了,不过是些活死人罢了。他“听见雪花落在大地的微弱声响;悄然落下,仿佛进入最后的旅程,落在所有的生人与死者身上。”一些批评家认为这篇故事,是要写犯下基督教七宗罪之一「饕餮」。", "id": 2340560} {"src_title": "Intraokularlinse", "tgt_title": "人工晶体", "src_document": [{"title": "Aphake Intraokularlinsen.", "content": "Der Ersatz der körpereigenen Linse durch ein Implantat erfolgt meist aufgrund einer Linsentrübung (Katarakt). In bestimmten Fällen kann auch ein refraktiver Linsentausch erfolgen, um einen sehr hohen Sehfehler zu korrigieren. Bereits im 18. Jahrhundert formulierte Felice Tadini die Idee zur Kunstlinsenimplantation gegenüber Giacomo Casanova. 1795 führte Giovanni Virgilio Casaamata in Dresden einen Realisierungsversuch durch. Die erste Intraokularlinse implantierte Harold Ridley im Jahre 1949. Unter dessen Federführung organisierten sich 1966 Augenchirurgen aus ganz Europa im International Intraocular Implant Club (IIIC) mit dem primären Anliegen, den Brechkraftverlust des Auges bei der Katarakt-Operation durch Einpflanzung einer Kunstlinse auszugleichen. Heute gelingt es, durch vorausgehende Vermessungen des Auges so genaue Vorhersagen zur postoperativen Brechkraft zu machen, dass die – ehemals argwöhnisch beäugte – Einpflanzung einer Kunstlinse zum Standard geworden ist. Im Rahmen von Kataraktoperationen werden in Deutschland jährlich etwa 650.000 Intraokularlinsen (Stand 2005) implantiert.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Varianten.", "content": "Aufgebaut ist eine Intraokularlinse aus der zentralen \"optischen Linse\" und der peripher anschließenden \"Haptik\", die die optische Linse im Auge fixiert. Der Durchmesser der optischen Zone beträgt 5 mm bis 7 mm, meist rund 6 mm. Die Haptik kann verschiedene Formen aufweisen, meist finden C-Haptiken oder Plattenhaptiken Verwendung. Anhand des Materials können die Linsen in harte IOL und weiche, faltbare IOL unterteilt werden. Faltbare Linsen bestehen aus Acryl, Silikon oder Hydrogel. Die harten Linsen bestehen aus Polymethylmethacrylat. Einteilige Intraokularlinsen sind komplett aus einem einheitlichen Material geformt, während mehrteilige Intraokularlinsen aus verschiedenen Materialien zusammengesetzt sind. Der Vorteil der faltbaren Linsen besteht in dem wesentlich kleineren Einschnitt, der für die Implantation nötig ist. Konventionelle faltbare Linsen können durch einen etwa 3 mm großen Einschnitt implantiert werden. Moderne MICS-Intraokularlinsen (MICS = ) benötigen nur noch einen Einschnitt von unter 2 mm. Anhand der \"optischen Eigenschaften\" werden die Intraokularlinsen unterschieden.", "section_level": 2}, {"title": "Voruntersuchungen und Behandlungsablauf.", "content": "Die Implantation einer Intraokularlinse erfordert eine Reihe von Voruntersuchungen. Besonders wichtig ist die präzise Vermessung des Auges, um die passende Brechkraft der IOL auszuwählen. Spezielle Geräte können diese Messungen mit Hilfe von Ultraschall oder Lichtstrahlen schnell und komfortabel durchführen. Die Operation wird in den meisten Fällen ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Pupille wird medikamentös erweitert und je nach Technik werden die benötigten Zugangsschnitte angelegt. Die körpereigene Linse wird mit Hilfe einer Ultraschallsonde zertrümmert und abgesaugt. Dieser Vorgang wird als Phakoemulsifikation bezeichnet. Die Umhüllung der Linse, der Kapselsack, bleibt dabei erhalten und der Eingriff wird über eine zentrale Öffnung im vorderen Kapselsack durchgeführt. Alternativ kann die Linse komplett mit Kapselsack entfernt werden, was verschiedene Nachteile mit sich bringt. Die IOL wird in den leeren Kapselsack eingesetzt und positioniert. Ein Vernähen der Einschnitte ist nicht notwendig.", "section_level": 2}, {"title": "Risiken und Nebenwirkungen.", "content": "Wie bei jedem operativen Eingriff gibt es bei der IOL-Implantation eine Reihe von Risiken. Die Art und Häufigkeit des Auftretens hängen von der Erfahrung des Operateurs, der verwendeten Technik und individuellen Faktoren ab. Generell hat die IOL-Implantation im Rahmen einer Kataraktoperation eine sehr niedrige Komplikationsrate von unter 1 %. Mögliche Komplikationen sind Blutungen, Verletzungen der Hornhaut (mechanisch oder thermisch), Druckabfall im Auge (Hypotension), Reißen des Kapselsacks und anderes. Die häufigste postoperative Komplikation ist der „Nachstar“. Dabei handelt es sich um eine Trübung der hinteren Seite des Kapselsacks durch hängengebliebene Zellen der entfernten körpereigenen Linse. Diese Trübung kann durch eine Laserkapsulotomie mit einem einfach entfernt werden. Eine vergleichsweise selten auftretende Komplikation (etwa 1,5 %) betrifft die Netzhaut und wird zystisches Makulaödem genannt. Dabei bilden sich in den ersten ein bis drei Monaten nach der Operation Zysten in der Netzhaut, die meist nach etwa sechs Monaten wieder verschwinden, aber in seltenen Fällen Löcher in der Netzhaut hinterlassen. Ein sehr ernstes Risiko stellt eine Endophthalmitis (Infektion im Auge) dar. Bei der Anwendung moderner Operationstechniken ist die Rate mit 0,05 % sehr gering. Außerdem besteht das Risiko einer Dislokation der Linse mit entsprechendem Abfall der Sehschärfe.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten bei akkommodierenden Intraokularlinsen.", "content": "Die körpereigene Linse sorgt durch Änderung ihrer Brechkraft für ein scharfes Sehen von nah bis fern. Durch den Austausch gegen eine Intraokularlinse geht diese Funktion verloren und das Auge kann nur noch auf eine bestimmte Distanz scharf sehen. Die Brechkraft der IOL wird meist so berechnet, dass das Auge eine scharfe Fernsicht hat. Das hat zur Folge, dass nahe Objekte nicht scharf gesehen werden können und eine Lesebrille erforderlich wird. Moderne multifokale oder akkommodierende IOL können diesen Effekt zu einem gewissen Grade kompensieren. Da die Akkommodationsfähigkeit mit zunehmendem Alter abnimmt (Presbyopie), und Kataraktpatienten meist in dem Alter sind, in dem das Auge kaum noch akkommodiert, kann die Implantation derartiger Linsen eine Verbesserung der Nahsicht darstellen. Es wird jedoch berichtet, dass der tatsächlich erreichbare Akkommodationseffekt gering ist. Weitere Forschungsansätze für akkommodierende Intraokularlinsen sind flüssigkeitsbasierte Intraokularlinsen (FluidVision von PowerVision, Juvene von LensGen) sowie elektronisch gesteuerte Intraokularlinsen (Sapphire AutoFocal IOL von Elenza).", "section_level": 2}, {"title": "Phake Intraokularlinsen.", "content": "Eine \"phake Intraokularlinse\" (PIOL) ist eine künstliche Linse, die \"zusätzlich\" zur körpereigenen Linse () in das Auge implantiert wird. Phake Intraokularlinsen können im Rahmen der Korrektur einer Fehlsichtigkeit implantiert werden. Diese Methode stellt bei höhergradiger Fehlsichtigkeit eine Alternative dar, auch falls aufgrund von Gegenindikationen eine Laseroperation nicht möglich ist. Phake Intraokularlinsen wurden erstmals im Jahr 1953 von Benedetto Strampelli eingesetzt; bei den ersten Implantaten traten schwerwiegende Komplikationen auf. Durch Fortschritte im Linsendesign, insbesondere der Haptik, und die Verwendung biokompatibler Materialien konnten phake Intraokularlinsen so verbessert werden, dass sie heute zur Korrektur hoher refraktiver Sehfehler eingesetzt werden. Als Mitte der 1980er Jahre refraktiv wirksame Operationen an der Augenhornhaut immer erfolgreicher wurden, belebte sich – meist unter den Augen-Chirurgen, die keinen Excimer-Laser zur Verfügung hatten – der Trend zur Einpflanzung phaker Linsen. International wurde eine Vielzahl verschiedener phaker Linsenmodelle auf den Markt gebracht und propagiert. Zu ihren Entwicklern zählen u. a. Swjatoslaw N. Fjodorow, Paul U. Fechner, Peter Choyce, Binkhorst und Jan G.F. Worst.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Varianten.", "content": "Aufgebaut ist eine PIOL aus der zentralen \"optischen Linse\" und der peripher anschließenden \"Haptik\", die die optische Linse im Auge fixiert. Die optisch wirksame Zone der PIOL hat einen Durchmesser von 4,5 mm bis 6 mm, abhängig von der Linsenart und den Augenabmessungen. Nach der \"Lokalisation\" der PIOL im Auge wird zwischen Vorderkammer- und Hinterkammerlinsen unterschieden. Die Vorderkammerlinse wird zwischen Hornhaut und Iris implantiert und die Hinterkammerlinse zwischen Iris und Augenlinse. Es gibt verschiedene Varianten der Befestigung der Vorderkammerlinsen. Sie können entweder an der Iris fixiert sein oder sich im Kammerwinkel abstützen. Die Haptik der Linse ist entsprechend unterschiedlich gestaltet. Phake Intraokularlinsen werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Vorderkammerlinsen bestehen entweder aus hartem PMMA oder weichen Materialien wie Silikon- oder Acryl-Verbindungen. Es gibt mehrteilige PIOLs die aus unterschiedlichen Materialien zusammengesetzt sind. Dabei ist die Haptik aus hartem Material und die eigentliche Linse aus weichem. Hinterkammerlinsen sind immer aus weichen Materialien wie Silikon-Verbindungen oder Collamer (ein Produkt aus einem Collagen-Polymer der Visian ICL) hergestellt. Weiche Linsen lassen sich falten und können daher durch einen kleineren Einschnitt implantiert werden als harte. Die \"optischen Eigenschaften\" unterscheiden Asphärische Linsen bieten eine bessere Abbildungsqualität gegenüber herkömmlichen sphärischen Modellen.", "section_level": 2}, {"title": "Behandlungsbereich und Kontraindikationen.", "content": "Die Implantation von PIOLs ist indiziert für die Korrektur von: Kontraindikationen sind Umstände, die eine Behandlung verbieten oder eine solche nur unter sorgfältiger Abwägung besonderer Risiken zulassen. Ist die Refraktion des Patienten nicht stabil, das heißt, weichen die gemessenen Refraktionswerte in relativ kurzen Zeitabständen signifikant voneinander ab, sollte keine Implantation einer PIOL durchgeführt werden. Vorderkammerlinsen benötigen ausreichend Platz. Ist die Tiefe der Augenvorderkammer zu gering, ist eine Implantation einer solchen Linse nicht indiziert. Ebenso sollte die Dichte der Endothelzellen auf der hinteren Hornhautoberfläche nicht geringer sein als 2000 mm. Schließlich sollten für eine PIOL-Implantation in Frage kommende Patienten das 18. Lebensjahr vollendet haben und nicht schwanger sein.", "section_level": 2}, {"title": "Voruntersuchungen.", "content": "Die Erwartungen an das Behandlungsergebnis sind von Patient zu Patient sehr unterschiedlich und sollten im Vorfeld ausgiebig mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Die Voruntersuchungen dienen dazu, die korrekten Behandlungsdaten zu erfassen, um Kontraindikationen auszuschließen und die Erwartungen des Patienten mit der Ergebnisprognose abzugleichen. Wesentlicher Teil der Voruntersuchungen ist die Bestimmung der exakten \"subjektiven\" Refraktion des Patienten durch einen qualifizierten Optometristen oder Augenarzt. Die Refraktionsbestimmung sollte mindestens zweimal in einem Abstand von mindestens zwei Wochen erfolgen. Die Messung einzig der \"objektiven\" Refraktionswerte, beispielsweise mittels eines Autorefraktometers, ist in jedem Fall unzureichend. Außerdem ist die Messung der exakten biometrischen Daten des Auges (axiale Länge, Keratometrie, Vorderkammertiefe) sehr wichtig um die geeignete Intraokularlinse auszuwählen. Weitere wichtige Voruntersuchungen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Behandlungsablauf.", "content": "Der Eingriff wird ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die modernen faltbaren PIOL werden über einen kleinen, etwa 3 mm großen Einschnitt in das Auge eingeführt. Nicht faltbare Typen benötigen einen breiteren Einschnitt von bis zu 6 mm. Die Lage des Schnitts richtet sich nach der Position und Art der Intraokularlinse. Der kleine Einschnitt heilt relativ schnell und es ist keine Naht notwendig.", "section_level": 2}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Vorteile der Intraokularlinsen gegenüber refraktiven Laserbehandlungen: Nachteile gegenüber Laserbehandlungen:", "section_level": 2}, {"title": "Risiken.", "content": "Wie bei jedem operativen Eingriff gibt es bei der PIOL-Implantation eine Reihe von Risiken. Die Art und Häufigkeit des Auftretens hängen von der Erfahrung des Operateurs, der verwendeten Technik und individuellen Einflussfaktoren ab. Allgemeine Risiken bei jeder Art von refraktiver Chirurgie sind Einschränkungen des Dämmerungs- und Nachtsehens durch reduzierte Kontrastsensitivität, Glare (Glanzeffekte) und Halogone (Lichthöfe). Auftreten können außerdem kurz- bis langfristige Über- oder Unterkorrekturen sowie eine Verringerung der Sehschärfe mit optimaler Brillenkorrektur („bestkorrigierter Visus“). Infektionen am Auge sind bei jeder Behandlungsart, insbesondere bei Implantaten möglich. Bei der Implantation von phaken Intraokularlinsen besteht das Risiko der Schädigung des Hornhautendothels. Eine regelmäßige postoperative Kontrolle des Endothels ist daher unbedingt ratsam. Insbesondere bei Hinterkammerlinsen kann es zur Trübung der körpereigenen Linse (Katarakt) kommen. Eine Augendruckerhöhung und im schlimmsten Fall ein Pupillarblock mit Anfallsglaukom (ein plötzliches starkes Ansteigen des Augeninnendrucks durch Pupillenverschluß) können nach PIOL-Implantationen auftreten. Bei größeren Einschnitten (6 mm) kann sich die Form der Hornhaut so verändern, dass es zu einem erheblichen, postoperativem Astigmatismus kommt. Kammerwinkelgestützte Linsen können außerdem die Form der Pupille beeinflussen. Diese kann unter Umständen eine ovale Form annehmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Intraokularlinse (von und ), kurz IOL, ist eine künstliche Linse im Auge. Meist wird sie nach Entfernung der natürlichen Linse (Aphakie) im Rahmen der Operation des Grauen Stars implantiert, sie kann aber auch zusätzlich zur natürlichen Linse eingesetzt werden (\"phake Intraokularlinse\"). Das Vorhandensein einer Kunstlinse im Auge wird in der Augenheilkunde \"Pseudophakie\" genannt.", "tgt_summary": "人工晶体(英语:Intraocular lens, IOL),是一种植入眼内的人工透镜,取代天然晶状体的作用。第一枚人工晶体是由John Pike,John Holt和Hardold Ridley共同设计的,于1949年11月29日,Ridley医生在伦敦St.Thomas医院为病人植入了首枚人工晶体。", "id": 1119352} {"src_title": "Dominic Grieve", "tgt_title": "多米尼克·格里夫", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Der Sohn des langjährigen Unterhausabgeordneten Percy Grieve studierte nach dem Besuch der Westminster School Moderne Geschichte am Magdalen College der Universität Oxford. Während seines Studiums war er 1977 Vorsitzender der Konservativen Vereinigung an der Oxford University. Nach einem anschließenden postgradualem Studium der Rechtswissenschaft an der Polytechnic of Central London (PLC) erhielt er 1980 die Zulassung als Rechtsanwalt. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Anwalt begann er seine politische Laufbahn in der Kommunalpolitik als Ratsherr im London Borough of Hammersmith and Fulham. Darüber hinaus war er nicht nur von 1992 bis 1995 Vorsitzender des Forschungsausschusses der Gesellschaft der konservativen Anwälte (\"Society of Conservative Lawyers\"), sondern engagierte sich auch in der Church of England als Mitglied der Synode der Diözese London von 1994 bis 2000. Daneben war er Mitglied des Französisch-Britischen Rates und Gouverneur der Ditchley Foundation, einer Organisation zur Förderung der außenpolitischen Beziehungen, insbesondere zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Bei den Wahlen 1997 wurde er als Kandidat der Conservative Party erstmals zum Mitglied des Unterhauses (House of Commons) gewählt und vertritt in diesem seitdem den Wahlkreis \"Beaconsfield\". Während seiner Parlamentsmitgliedschaft befasste er sich mit den Themen Recht und Ordnung, Verfassungsrecht, Europäische Union, Verteidigungs-, Umwelt- und Außenpolitik. Im Juni 1999 wurde er zum Sprecher der Konservativen für Schottland ernannt. Ab September 2001 fungierte er als Sprecher für Strafjustiz und Zusammenhalt des Gemeinwesens innerhalb des innenpolitischen Teams im Schattenkabinett. Im Anschluss war er von 2003 bis 2009 war er Generalstaatsanwalt des Schattenkabinetts und wurde zugleich vom Oppositionsführer David Cameron im Juni 2008 zum Schatten-Innenminister (\"Shadow Home Secretary\") ernannt. Danach war er von Januar 2009 bis Mai 2010 Justizminister in Camerons Schattenkabinett und setzte damit seine Rolle innerhalb der konservativen Fraktion in den Politikfeldern Strafjustiz, Verfassungsangelegenheiten und ethnische Vielfalt weiter fort. Grieve wurde bei der Unterhauswahl am 6. Mai 2010 mit 61 Prozent der Wählerstimmen wiedergewählt. Premierminister Cameron ernannte Grieve am 11. Mai 2010 zum Generalstaatsanwalt für England und Wales sowie zum Generaladvokat für Nordirland im Kabinett Cameron I. Grieve war damit der Chefberater der Regierung in Rechtsfragen. Als solcher nahm Grieve bei Bedarf an den Kabinettssitzungen teil. Grieves Ernennung war überraschend, zumal nicht er, sondern der ehemalige Schatzkanzler Kenneth Clarke Justizminister sowie Lordkanzler wurde. Allerdings wurde Grieve als Vertreter der konservativen Traditionalisten in der Regierung angesehen, der insbesondere großes Ansehen bei Rechtsanwälten genoss. Am 15. Juli 2014 verlor Grieve im Rahmen einer Kabinettsumbildung seinen Posten als Generalstaatsanwalt. Sein Nachfolger wurde Jeremy Wright. Am 4. September 2019 ließ der neue Premierminister Boris Johnson Grieve und etwa 20 weitere Unterhausabgeordnete wegen seiner parlamentarischen Gegenwehr gegen den Brexit aus der Fraktion der Conservative Party ausschließen. Im Vorfeld der anstehenden Unterhauswahl zeigten die Liberal Democrats Interesse daran, Grieve zu unterstützen. Er entschied sich dazu, nach 28 Jahren Mitgliedschaft bei den Konservativen aus der Partei auszutreten und in seinem Wahlkreis als Unabhängiger zu kandidieren.", "section_level": 1}, {"title": "Europapolitische Positionen.", "content": "Grieve ist bekannt für seine europafreundlichen Ansichten. Als ein Grund für seine Auswechslung bei der Kabinettsumbildung 2014 galten die Meinungsverschiedenheiten, die er mit Premierminister Cameron und dessen Justizminister Chris Grayling über die Kompetenzen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) gehabt hatte. Grieve hatte im Gegensatz zu den beiden die Meinung vertreten, dass das Vereinigte Königreich rechtlich verpflichtet sei, die Entscheidungen des EGFM umzusetzen. Vor dem EU-Austrittsreferendum 2016 sprach sich Grieve gegen den „Brexit“ aus. Nach dem Referendum argumentierte er zwar zunächst, dass das Wählervotum respektiert werden müsse. Er sprach sich jedoch deutlich für ein Mitspracherecht des Parlaments bei der Entscheidung über den endgültigen Austrittsvertrag aus. Im späteren Verlauf bezeichnete Grieve die Perspektive eines Ausscheidens aus der EU ohne Austrittsvertrag (\"„no-deal Brexit“\") als „politischen Selbstmord“ und rief seit Januar 2019 zur Abhaltung eines zweiten Referendums über den EU-Austrittsvertrag auf. Mehrfach bekräftigte er in den Debatten seine Ansicht, dass es keine Variante des Brexits gäbe, die so große Vorteile böte wie der Verbleib in der EU. Grieve votierte gegen Theresa Mays ausgehandelten Deal dreimal. Er lehnte auch Boris Johnsons Verhandlungsergebnis ab. Gegen diese Positionen gab es innerhalb seiner Partei deutlichen Widerstand. In seinem Wahlkreis Beaconsfield sah er sich mit der Opposition der lokalen konservativen Parteiorganisation konfrontiert. Eine von einem ehemaligen UKIP-Kandidaten initiierte Online-Petition, die dazu aufrief, ihn nicht wieder als Wahlkreiskandidaten zu nominieren, sammelte bis zum 30. März 2019 mehr als 38.000 Unterschriften. Nach einer anberaumten Diskussion verlor er am 30. März 2019 die inoffizielle Vertrauensabstimmung mit 182 zu 131. Diese ist jedoch zunächst nicht bindend. Seitdem hat Grieve mehrfach damit gedroht, die konservative Regierung zu stürzen. Boris Johnson warf er vor, nicht für das Amt des Premierministers befähigt zu sein. Mr. Grieve wurde schließlich aus der Fraktion ausgeschlossen und trat als Unabhängiger bei der Unterhauswahl 2019 an, verlor jedoch mit großem Abstand gegen seine konservative Nachfolgerin.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Grieve ist seit 1990 mit der Anwältin Caroline Hutton verheiratet; die beiden haben zwei Kinder. Er ist aktives Mitglied der anglikanischen \"Church of England\". Grieve ist Präsident der \"Franco-British Society\". Am 21. November 2016 wurde er durch die französische Botschafterin in London Sylvie Bermann mit der Ehrenlegion ausgezeichnet. Grieve spricht fließend Französisch und wird gelegentlich von französischen Medien (Fernsehen, Radio) interviewt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dominic Charles Roberts Grieve QC (* 24. Mai 1956 in Lambeth, England) ist ein britischer Politiker, bis Herbst 2019 als Mitglied der Conservative Party. Er war von Mai 2010 bis Juli 2014 Generalstaatsanwalt (\"Attorney General\") für England und Wales sowie Generaladvokat (\"Advocate General\") für Nordirland.", "tgt_summary": "多米尼加联邦·格里夫(Dominic Grieve,1956年-5月24日)是一位英国政治人物。他曾担任牛津大学保守协会会长。自1997年开始,他代表保守党担任比肯斯菲尔德选区选出的英国下议院议员。2010年至2014年任英格兰及威尔士律政司。2019年9月因议会表决时不支持同党首相鲍里斯·强森的脱欧提案,因而被开除党籍。", "id": 2670527} {"src_title": "Otomen", "tgt_title": "粉紅系男孩", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Schüler Asuka Masamune () ist groß, sportlich und bei den Mädchen beliebt. Er übt Judo, Karate und Kendo aus und gilt als cool und männlich. Doch in Wirklichkeit mag er Süßigkeiten, Shoujo-Manga, alles Niedliche und kocht und strickt gern. Als er jünger war, verließ sein Vater seine Mutter, da er schon immer mal eine Frau sein wollte. Seine Mutter erzog ihn danach streng und duldete Asukas Neigung zu allem Niedlichen nicht mehr. Als Ryō Miyakozuka () neu auf die Schule kommt, verliebt sich Asuka sofort in sie. Ryō lebt bei ihrem Vater, einem Polizisten und Besitzer eines eigenen Dōjōs. Ihr gegenüber kann Asuka seine wahre Persönlichkeit nicht geheim halten.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Manga erschien von 2006 bis 2012 im Magazin \"Bessatsu Hana to Yume\" des Verlags Hakusensha. Die Einzelkapitel wurden auch in bisher 18 Sammelbänden herausgebracht. Eine englische Übersetzung erscheint bei Viz Media in den USA und bei Madman Entertainment in Australien und Neuseeland. Akata/Delcourt bringt eine französische Fassung heraus und Tong Li veröffentlicht den Manga in Taiwan. Eine deutsche Übersetzung von Claudia Peter erschien komplett von Oktober 2010 bis Dezember 2015 beim Carlsen Verlag.", "section_level": 1}, {"title": "Adaption.", "content": "Unter der Regie von Masaki Tanimura entstand 2009 ein Dorama basierend auf dem Manga. Die ersten acht Folgen namens \"Otomen – Natsu\" (, „Otomen – Sommer“) wurden vom 1. August bis zum 26. Oktober 2009 von Fuji TV in Japan ausgestrahlt, die nächsten vier Folgen unter dem Titel \"Otomen – Aki\" (, „Otomen – Herbst“) vom 13. Oktober bis 3. November 2009.", "section_level": 1}], "src_summary": "Otomen (jap. ) ist eine Mangaserie der japanischen Zeichnerin Aya Kanno, die seit 2006 in Japan erscheint und auch als Fernsehserie umgesetzt wurde.", "tgt_summary": "《粉红系男孩》为菅野文的日本漫画作品。在《别册花与梦》(白泉社)上,从2006年5月开始连载,直至2013年1月,单行本已经发行到第18本。", "id": 1028786} {"src_title": "Born of Osiris", "tgt_title": "Born of Osiris", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "2003 wurde die Band unter dem Namen DiminisheD in Palatine gegründet. Noch im selben Jahr erschien ihre erste selbstbetitelte Demo \"DiminisheD\", sowie die Demo \"Your Heart Engraved These Messages\". Ein Jahr später veröffentlichte die Band ihre Demo \"Youm Wara Youm\", nachdem sie sich bereits in YourHeartEngraved umbenannt hatten. 2005 veröffentlichte die Band, damals unter dem Namen Rosecrance, eine selbstbetitelte Demo. 2007 gelang der Band mit der Demo \"Narnia\" der Durchbruch, nachdem das Plattenlabel Sumerian Records auf die Band aufmerksam wurde. Nachdem die Band einen Plattenvertrag unterschrieben hatte, nannten sie sich in Born of Osiris um. Am 2. Oktober 2007 veröffentlichte die Band anschließend ihre EP \"The New Reign\", welches mit Hilfe von Michael Keene von The Faceless produziert wurde. Anschließend tourten sie mit Bands wie Winds of Plague, Veil of Maya und Beneath the Massacre durch die USA. Im Sommer 2008 nahm die Band an der Summer Slaughter Tour durch Großbritannien teil, wo sie neben Suicide Silence und As Blood Runs Black spielten. Am 7. Juli 2009 erschien das Debütalbum unter dem Namen \"A Higher Place\", mit dem die Band auf Platz 73 der Billboard 200. Am 22. März 2011 wurde der Nachfolger \"The Discovery\" veröffentlicht. Anfang 2012 teilten Born of Osiris auf ihrer Facebook-Seite mit, dass sie sich von Jason Richardson getrennt haben, und kündigten ein neues Album an, welches im Sommer oder Herbst desselben Jahres erscheinen sollte. Am 24. Februar 2017 erschien, anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Band als Born of Osiris, die Neuauflage ihrer ersten EP unter dem Namen \"The Eternal Reign\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Born of Osiris (auch bekannt unter dem Kürzel BoO) ist eine US-amerikanische Deathcore-Band aus Palatine. Die Band spielte anfangs unter dem Namen DiminisheD, benannte sich dann aber in YourHeartEngraved um. Anschließend änderte die Band ihren Namen in Rosecrance, bis sie sich schließlich, nachdem sie einen Plattenvertrag bei Sumerian Records unterschrieben, Born of Osiris nannten. Die Idee zum Namen stammte von dem ägyptischen Gott Osiris.", "tgt_summary": "Born of Osiris是来自美国伊利诺伊州芝加哥的金属乐团,成立于2003年。乐团名字经过几次变动,包括Diminished(2003–2004年)、Your Heart Engraved(2004–2006年)以及Rosecrance(2006–2007年),2007年定为目前的名字。团名的灵感来自于埃及神话中,冥王欧西里斯的儿子荷鲁斯的故事。", "id": 304820} {"src_title": "RV Tauri-Stern", "tgt_title": "金牛座RV型變星", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spektrum.", "content": "Die Spektralklasse variiert von F oder G im Maximum bis K oder M im Minimum bei Änderungen der Radialgeschwindigkeit von 10 bis 50 km/s. Dies ist charakteristisch für pulsationsveränderliche Sterne. In den Spektren der RV Tauri-Sterne wurden Schockwellen in den Überriesenatmosphären nachgewiesen, die zu einem diskontinuierlichen Verlauf der Radialgeschwindigkeiten führen. Die Anwesenheit von Balmerlinien in Emission, die typisch für frühe Sterne sind, und die für späte Sterne typischen Titanoxid-Banden in Absorption machen eine Bestimmung von Temperatur und Leuchtkraft schwierig. Spektrografisch sind die RV Tauri-Sterne in drei Klassen eingeteilt worden: Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Klassifikation nach dem Lichtwechsel und der Einteilung nach dem Spektrum. Im Infraroten kann bei vielen RV Tauri-Sternen eine Staubhülle nachgewiesen werden. Der aus der IR-Emission abgeschätzte Massenverlust durch Sternwind liegt in der Größenordnung von formula_1 Sonnenmassen pro Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Lichtwechsel.", "content": "Die Periode des Lichtwechsels von RV Tauri-Sternen wird von einem tiefen Minimum zum nächsten tiefen Minimum gemessen und beträgt zwischen 30 und 150 Tagen. Die Amplitude kann bis zu 4 mag erreichen. Anhand der Lichtkurve erfolgt eine Unterteilung in zwei Untergruppen: Die Helligkeitsänderungen sind halbregelmäßig. Eine definierte Periode ist immer vorhanden, aber die Form der Lichtkurve unterliegt in jedem Zyklus Änderungen.", "section_level": 2}, {"title": "Ursache des Lichtwechsels.", "content": "Der Lichtwechsel ist entweder eine Folge einer 2:1-Bahnresonanz. Dabei ist die erste Oberschwingung nur halb so lang wie Grundschwingung, die den Zeitraum zwischen zwei tiefen Minima überspannt. Nach der zweiten Hypothese zeigen RV Tauri-Sterne niedrigdimensionales Chaos.", "section_level": 3}, {"title": "Vorkommen in Sternkatalogen.", "content": "Der General Catalogue of Variable Stars listet aktuell etwa 100 Sterne mit dem Kürzel \"RV\", \"RVA\" oder \"RVB\", womit lediglich etwa 0,2 % aller Sterne in diesem Katalog zur Klasse der RV Tauri-Sterne gezählt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsstatus.", "content": "RV Tauri-Sterne sind alte und seltene Sterne. Sie zeigen einen Infrarotexzess, bedingt von einem starken Sternwind auf dem asymptotischen Riesenast (AGB). Entweder sind sie nach einem Helium-Blitz kurzfristig vom AGB auf einer \"blauen\" Schleife, währenddessen sie den Instabilitätsstreifen kreuzen, oder verwandeln sich nach dem Ende der AGB-Phase von einem Roten Riesen in einen Weißen Zwerg. Beide Stadien wären astronomisch gesehen kurz und daher wurde versucht, Periodenänderungen in RV Tauri-Sternen zu finden, um die Geschwindigkeit und Richtung der Entwicklung zu messen. Allerdings entsprechen die beobachteten Periodenänderungen zufälligem Rauschen. Die Massen der RV Tauri-Sterne sind zu ungefähr 0,7 bis einer Sonnenmasse abgeschätzt worden. Die abgeschätzte Lebensdauer der RV Tauri-Sterne liegt bei ungefähr 200 Jahren berechnet. Allerdings pulsisert z. B. R Scuti seit seiner Entdeckung im Jahre 1793.", "section_level": 1}, {"title": "Hypothetische Doppelsternnatur.", "content": "Der überlagerte Lichtwechsel der RVb-Untergruppe könnte die Folge einer Bedeckung in einem weiten Doppelsternsystem sein. Von dem starken Sternwind des RV Tauri-Sterns hat der Begleiter Material in einem Torus um sich gespeichert und diese Staubscheibe bedeckt periodisch den RV Tauri-Stern. Es ist vermutet worden, dass alle RV Tauri-Sterne in Doppelsternsystemen entstehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "RV Tauri-Sterne sind pulsierende gelbe Überriesen, deren Lichtwechsel durch abwechselnd flache und tiefe Minima bei runden Maxima charakterisiert wird. Sie bilden eine Unterklasse der Typ-II-Cepheiden.", "tgt_summary": "金牛RV型变星是超巨星变星,它们表现在亮度上的变化与径向上的脉动变化息息相关,它们在亮度上的变化也与光谱型有关。当它们变亮时,恒星的光谱类型是F到G,而当它们变暗时,光谱会变成K或M。亮度变动的周期通常是30至150天,并且有主极小和次极小交替出现的行为, 光度的极大度和极小值在亮度上可以相差到4星等。金牛RV型变星有分成两种类型的4个子分类:", "id": 709878} {"src_title": "Chris Wondolowski", "tgt_title": "克里斯·萬多洛斯基", "src_document": [{"title": "Nachwuchs- und Erwachsenenlaufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn an der West Coast.", "content": "Der im Jahre 1983 als Sohn von John und Janis Wondolowski (spätere Hoyt) in der Stadt Danville geborene und aufgewachsene Wondolowski begann seine aktive Karriere als Fußballspieler in diversen Jugendausbildungsvereinen und spielte später auch an der \"De La Salle High School\" in Concord, wo er in seiner dortigen Zeit unter anderem ins \"All-Bay Valley Athletic League First Team\" oder ins \"All-East Bay First Team\" gewählt wurde und mit dem Team im Jahre 2001 den Titel in der \"North Coast Section\" holte. Der bereits in seiner frühen Jugendzeit als Stürmertalent entdeckte Wondolowski spielte parallel zu seiner Zeit an der \"De La Salle High School\" auch in den lokalen Jugendfußballklubs \"Diablo Valley Soccer Club\" und \"Danville Mustang Soccer Association\". Neben den Erfolgen an der High School wurde Wondolowski auch zwei Mal als „Spieler des Jahres von Concord und Umgebung“ ausgezeichnet. Daneben war das Nachwuchstalent polnischer und indianischer Abstammung (Kiowa) während seiner High-School-Zeit auch in der Leichtathletikabteilung seiner Schule aktiv und galt dabei als ein ebenso talentierter Mittelstreckenläufer, der unter anderem in seinen beiden Junior- und Seniorjahren bei den von der California Interscholastic Federation (CIF) veranstalteten Staatsmeetings teilnahm. Aufgrund seiner dortigen aber auch allgemeinen Leistungen wurden einige Leichtathletikschulen bzw. Schulen mit guten Leichtathletikteams auf Wondolowski aufmerksam, darunter auch die Sportabteilung an der University of California, Los Angeles (UCLA). Des Weiteren galt er auch noch als talentierter Nachwuchsbaseballspieler, wobei er in seiner Jugend meist auf der Position des Middle Infielder glänzte. Unter anderem gewann er als 14-Jähriger die \"PONY League World Series Championship\" und war in dieser Zeit ein \"All-Star\" in der \"San Ramon Valley Little League\". Auch an der High School trat er zwei Jahre lang als Baseballspieler in Erscheinung und spielte dabei unter anderem an der Seite des späteren Profis Chris Carter. Seine Baseballkarriere gab er jedoch bald darauf auf, um sich vorwiegend seiner damaligen Lieblingsbeschäftigung, der Leichtathletik, zu widmen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zeit an der Chico State.", "content": "Nach dem Abschluss an der \"De La Salle High School\" wechselte Wondolowski ins knapp 250 Kilometer entfernte Chico an die dortige California State University, an der er ebenfalls im Fußballbereich aktiv war. Bereits in seinem Freshman-Jahr führte er sein Team mit zehn Treffern und sechs Assists aus 19 absolvierten Partien an und steigerte seine Leistung noch in den folgenden Jahren. So brachte er es in seinem Sophomore-Jahr auf zwölf Tore und sieben Torvorlagen in ebenfalls 19 absolvierten Ligapartien, gefolgt von elf Treffern und acht Assists aus 23 Spielen in seinem dritten Jahr an der Chico State, dem Junior-Jahr. Des Weiteren wurde Wondolowski im Jahre 2003 ins \"NCAA Division II All-America Second Team\" gewählt und verhalf seinem Team in diesem Jahr ins Finalspiel der \"NCAA Division II\". In seinem Abschlussjahr an der Chico State, in der seine Torquote etwas abnahm und er fünf Tore erzielte und weitere zwei für seine Teamkollegen vorbereitete, wurde Wondolowski auch vom Amateurteam Chico Rooks eingesetzt, bei dem der gelernte Stürmer erste Erfahrungen im Herrenfußball sammeln konnte. Während seiner College-Laufbahn, in der er es auf gesamt 39 Tore, 23 Assists und damit 101 Scorerpunkte in 84 Spielen gebracht hatte, war er zudem in allen vier Jahren im \"All-CCAA First Team\".", "section_level": 2}, {"title": "Erste Erfahrungen im Herrenfußball.", "content": "Für das Team mit Spielbetrieb in der als viertklassig geltenden Men's Premier Soccer League erzielte Wondolowski in seiner einzigen Saison im Team 17 Treffer (+ zehn Vorlagen) in ebenso vielen Meisterschaftsspielen und war damit einer der Hauptverantwortlichen für den ersten Platz in der Regular Season des Spieljahres 2004. Im anschließenden Play-off schied der damals 21-Jährige allerdings mit der Mannschaft bereits im Semifinale aus und konnte dabei keinen größeren Erfolg wahren. Am Ende des Spieljahres war Wondolowski mit seinen Chico-Rooks-Teamkameraden Dominic Jakubek, Todd Simmons und João Macedo im \"MPSL-All-Star-Team\". Nach einer erfolgreichen Saison in einer der drei vierthöchsten Fußballligen in den Vereinigten Staaten kam das Stürmertalent über den MLS Supplemental Draft 2005 zu den San José Earthquakes, zu denen er als 41. Pick gedraftet wurde. Dabei war Wondolowski für das Spieljahr 2005 vorwiegend für die Reservemannschaft mit Spielbetrieb in der MLS Reserve Division vorgesehen. Dort wurde er in allen zwölf Meisterschaftspartien eingesetzt und war mit seinen acht erzielten Toren der erfolgreichste Torschütze im Reserveteam der San José Earthquakes. Des Weiteren schaffte er es in dieser Spielzeit auch zwei Meisterschaftseinsätzen für die Profis, nachdem er bereits am 3. August 2005 beim Viertrundenspiel des Lamar Hunt U.S. Open Cup 2005 gegen die Portland Timbers, als Ersatzspieler zum Einsatz kam. Sein MLS-Debüt gab er schließlich am 10. September 2005 bei einem Spiel gegen den CD Chivas USA, gefolgt von einem weiteren Einsatz in der höchsten nordamerikanischen Fußballliga. Nach insgesamt nur zwei Einsätzen in der Major League Soccer beendete Wondolowski die Saison mit dem Team auf dem ersten Platz in der Regular Season der „Western Conference“, schied aber bereits frühzeitig in den nachfolgenden Play-offs aus.", "section_level": 2}, {"title": "Nur Ersatz bei Houston Dynamo.", "content": "Nach einem Wechsel zu Houston Dynamo vor der Spielzeit 2006 fand Wondolowski auch hier in der Profimannschaft kaum Beachtung und verbrachte die meiste Zeit im Reserveteam der Texaner. Dort war er zum wiederholten Male der erfolgreichste Torschütze seines Teams und brachte es bei elf Meisterschaftseinsätzen gar auf 13 erzielte Tore, womit er auch Torschützenkönig der MLS Reserve Division 2006 war. Für das Profiteam startete er in vier Ligaspiele und war dabei in insgesamt sechs Partien im Einsatz, wobei er am 30. August 2006 beim 2:2-Auswärtsremis gegen Chicago Fire auch seinen ersten Treffer in der Major League Soccer erzielte und dabei in der 42. Spielminute zum 1:1-Ausgleich seines Teams traf. Auch im Lamar Hunt U.S. Open Cup 2006, in dem er in allen drei Spielen von Houston Dynamo zum Einsatz kam, erzielte er am 23. August 2006 beim 3:0-Viertelfinalsieg über den FC Dallas ein Tor. Am Saisonende gewann er mit der Mannschaft den MLS Cup, das Finalspiel einer jeden Major-League-Soccer-Spielzeit. Im Spieljahr 2007 wurde Wondolowski von Trainer Dominic Kinnear zwar häufiger im Profiteam eingesetzt, stand aber weiterhin auch im Kader der Reservemannschaft und kam für diese zu seinen Einsätzen. Bei insgesamt elf Einsätzen in der MLS Reserve Division erzielte der gelernte Stürmer sieben Treffer und rangierte nach 2006 zum wiederholten Male auf dem ersten Platz in der Torschützenliste der Reserveliga (zusammen mit Anthony Hamilton). Im Vergleich dazu war Wondolowski in 16 Meisterschaftsspielen des Profiteams im Einsatz, in denen er allerdings nur in drei Partien startete und in den restlichen nur als Ersatzspieler agierte und meist nur zu wenige Minuten dauernden Kurzeinsätzen kam. Bei seinen 16 Ligaauftritten kam er auf einen Treffer sowie einen Assist. Weiters wurde er in diesem Jahr für Houston Dynamo auch in der nordamerikanischen SuperLiga 2007 sowie im CONCACAF Champions’ Cup 2007 eingesetzt und war in letzterem Bewerb auch als Torschütze erfolgreich. Wie schon im vorhergegangenen Spieljahr sicherte sich Houston Dynamo zum Saisonabschluss der Major League Soccer auch 2007 den MLS Cup. Auch 2008 schaffte er beim texanischen Hauptstadtklub nicht den erhofften Durchbruch innerhalb der Mannschaft und brachtes es auf lediglich acht Meisterschaftseinsätze, in denen er kein einziges Mal über die volle Spieldauer eingesetzt wurde und so nur auf eine Spielpraxis von knapp 130 Minuten kam. Beinahe ebenso viel erreichte er am 1. Juli 2008, als er beim Lamar Hunt U.S. Open Cup 2008 im Spiel gegen Charleston Battery das Profiteam von Houston Dynamo über 120 Minuten lang als Mannschaftskapitän führte und im anschließenden Elfmeterschießen auch noch zum Torerfolg kam. Auch in der nordamerikanischen SuperLiga 2008, dem CONCACAF Champions’ Cup 2008 und der CONCACAF Champions League 2008/09 wurde Wondolowski in diesem Jahr für Houston Dynamo eingesetzt. Neben einem ersten Platz in der Regular Season der „Western Conference“ mit dem Profiteam, erreichte der 1,85 m große Mittelstürmer mit der Reservemannschaft den Meistertitel in der MLS Reserve Division, die in diesem Spieljahr nach nur vier Jahren zum letzten Mal ausgetragen wurde. Im Reserveteam, in dem er auch als Kapitän agierte, war er einer von zwei Spielern, die in allen zwölf Ligaspielen über die volle Spieldauer zum Einsatz kamen, und erzielte dabei sechs Tore und bereitete weitere drei für seine Teamkollegen vor. Am 16. Mai 2009 gelang ihm im Spiel gegen die New York Red Bulls das 7000. Tor in der MLS-Geschichte, wobei er erst der zweite Houston-Dynamo-Spieler nach Brian Ching (Treffer No. 6.000) war, der sich auf diese Art in die Geschichtsbücher der Major League Soccer eintragen konnte. Im Alter von 26 Jahren wurde Wondolowski am 21. September 2009 erstmals über die volle Spieldauer in der Major League Soccer eingesetzt und bereitete im gleichen Spiel, einem 1:1-Auswärtsremis gegen die Columbus Crew, den Treffer für sein Team vor. Bis zu seinem letzten Ligaeinsatz für das texanische Fußballfranchise am 5. Juni 2009 kam Wondolowski in sieben Meisterschaftsspielen seines Teams zum Einsatz, schoss dabei zwei Tore und legte weitere zwei für seine Teamkameraden auf. Danach wurde er am 9. Juni 2009 im Tausch gegen Cam Weaver und einem weiteren Pick im MLS SuperDraft 2010 zu seinem ehemaligen Verein, den San José Earthquakes, abgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Triumphmarsch mit den Earthquakes.", "content": "Nach der Rückkehr zu seiner alten Wirkungsstätte debütierte Wondolowski bereits am 13. Juni 2009 bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen den Seattle Sounders FC und war dabei gleich über die volle Spieldauer im Einsatz. Über die gesamte Saison 2009 hinweg wurde das ehemalige Nachwuchstalent von Earthquakes-Trainer Frank Yallop in 14 Meisterschaftsspielen eingesetzt, in denen der Mittelstürmer drei Tore erzielte und einen Assist gab. Kurz vor Saisonende musste Wondolowski allerdings aufgrund einer Knieverletzung für die restlichen Meisterschaftsspiele verletzungsbedingt pausieren. Mit dem Spieljahr 2010 änderte sich einiges für den gelernten Stürmer, der sowohl auf den Flügeln wie auch im offensiven Mittelfeld eingesetzt werden kann. Nachdem er bereits zu Saisonbeginn einen neuen Vertrag ausgehändigt bekam, avancierte er rasch zu einem der offensivstärksten Spieler der Liga. Nachdem er bei seinen ersten acht Meisterschaftseinsätzen in dieser Saison bereits sechs Tore erzielt und ein weiteres für seine Teamkollegen vorbereitet hatte, ließ seine Torquote etwas nach. Erst mit den letzten Runden der Saison wurde seine Torgefährlichkeit ein weiteres Mal deutlich spürbar, als er unter anderem zwei Hattricks erzielte und auch einmal im Doppelpack traf. Dabei überholte er kurz vor Saisonschluss auch noch den über den Großteil der Saison 2010 Führenden der Torschützenliste, Edson Buddle, und hatte zum Abschluss ein Tor mehr auf dem Konto als der Stürmer von LA Galaxy. So gewann Chris Wondolowski nach 28 Einsätzen, 18 Toren und drei Assists den MLS Golden Boot, die Auszeichnung, die jährlich an den Torschützenkönig der Major League Soccer vergeben wird. Bis zum Saisonende erzielte er einmal das Tor der Woche und war, vor allem am Ende des Spieljahres, drei Mal Spieler der Woche, was ihm im Oktober 2010 auch den Titel des Spielers des Monats einbrachte. Mit der Mannschaft brachte er es bis ins Conference Finals der Play-offs und schied dort gegen die Colorado Rapids mit 0:1 aus. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde in allen drei Spielen eingesetzt und erzielte einen Treffer. Bereits im Vorfeld wurde Wondolowski erstmals zum MVP der San José Earthquakes gewählt. Zudem wurde er zum Saisonabschluss in die MLS Best XI gewählt. Nachdem er aufgrund seiner soliden Leistungen im MLS-Spieljahr 2010 zu seinem Nationalteamdebüt gekommen war, sollte er mit der Mannschaft im nachfolgenden Jahr auch in die North American SuperLiga starten, jedoch wurde das Turnier vorab im März 2011 gestrichen und der Turnierbetrieb in dieser Form komplett eingestellt. Im Spieljahr 2011 war er erneut einer der offensivstärksten Spieler der gesamten Major League Soccer, konnte mit der Mannschaft jedoch nicht auf die vorderen Tabellenplätze vordringen und schloss das Jahr lediglich auf dem siebenten Platz der \"Western Conference\" ab. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es Wondolowski auf 16 Treffer in 30 Meisterschaftsspielen gebracht und konnte zudem auch noch drei Assists vorweisen. Die Wahl zum Torschützenkönig der Liga wurde daraufhin erst in einem Tie-Break entschieden, da unter anderem auch Dwayne De Rosario, der in diesem Jahr bei gleich drei verschiedenen MLS-Franchises spielte, 16 Tore erzielt hatte. Da dieser jedoch zwölf Torvorlagen beigesteuert hatte, fiel die Wahl zum Sieger des \"MLS Golden Boot\" auf den fünf Jahre älteren Kanadier. Zu seinen individuellen Erfolgen in diesem Jahr zählten für Wondolowski unter anderem ein Tor der Woche und die abermalige Wahl zum Spieler des Monats Oktober. Noch davor spielte er im MLS All-Star Game 2011 und wurde am Saisonende abermals in die MLS Best XI gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Erfolge bei den Earthquakes.", "content": "Mit einem neuen Vertrag, den er im Februar 2012 unterzeichnete, startete er ins Spieljahr 2012. Dieses sollte mitunter zu einem der erfolgreichsten in seiner gesamten Karriere werden, wobei er bei seinen 32 Ligaeinsätzen 27 Tore erzielte und damit Roy Lassiters Rekord aus dem Spieljahr 1996 für die meisten Tore in einer Saison einstellte. Des Weiteren wurde er in diesem Jahr der erste Spieler in der Geschichte der MLS, dem es gelang, vier Mal in einer Saison zum Spieler des Monats (April, Juni, September und Oktober) gewählt zu werden. Seine wesentliche Mitarbeit an 34 Toren (27 selbst erzielt und sieben Torvorlagen) stellen zudem ebenfalls einen Ligarekord dar. Weitere persönliche Ehrungen in diesem Jahr waren unter anderem vier Wahlen zum Spieler der Woche, eine Wahl zum Tor der Woche, die erneute Wahl in die MLS Best XI und die Wahl zum Major-League-Soccer-Most-Valuable-Player-of-the-Year 2012. Im Juli 2012 war er zum zweiten Mal in seiner Karriere im MLS All-Star Game im Einsatz und zeigte beim 3:2-Sieg über den FC Chelsea, als er den 1:0-Führungstreffer erzielte, eine vielbeachtete Leistung. Zudem wurde er in diesem Jahr der Rekordschütze der Quakes, nachdem er den bisherigen Rekord von Ronald Cerritos (61 Tore) übertraf. Mit den San José Earthquakes erreichte er im Endklassement der MLS 2012 den ersten Platz der \"Western Conference\" und qualifizierte sich so automatisch für die nachfolgenden \"Conference Semifinals\", in denen die Mannschaft gegen LA Galaxy mit einem Gesamtscore von 2:3 ausschied. Aufgrund des ersten Platzes in der \"Western Conference\" und dem ersten Platz in der zusammengefassten Tabelle beider \"Conferences\" nahm die Mannschaft im darauffolgenden Jahr an der CONCACAF Champions League 2013/14 teil. Dort schafften es die Quakes nach zwei anfänglichen Niederlagen und zwei darauffolgenden Siegen aufgrund der besseren Tordifferenz von der Gruppenphase in das nachfolgende Viertelfinale, in dem man daraufhin im März 2014 Deportivo Toluca im Elfmeterschießen unterlag. Davor absolvierte Wondolowski mit seinem Team allerdings noch die Major League Soccer 2013, in der seine Torgefährlichkeit etwas nachließ, was mitunter auch daran lag, dass er den Großteil des Spieljahres mit einem gebrochenen Fuß spielte. Hierbei kam er nichtsdestotrotz in 29 Ligaspielen zum Einsatz, von denen er erneut in jedem einzelnen von Beginn an startete. Am Ende reichte es für elf Tore und drei Torvorlage, womit er der torgefährlichste Spieler seines Franchises war, und im Sommer 2014 für den dritten Einsatz in Folge im MLS All-Star Game. Nachdem Frank Yallop noch im Juni 2013 vom Amt des Cheftrainers zurücktrat, war Wondolowski unter dessen Landsmann und bisherigen Co-Trainer, dem 42-Jährigen Mark Watson, weiterhin als Stammkraft im Einsatz. Im Endklassement der Liga erreichten die Earthquakes nur einen sechsten Platz in der \"Western Conference\" und qualifizierten sich so nicht einmal für die saisonabschließenden Play-offs. In diesem Jahr wurde er zum 40-jährigen Jubiläum der NCAA Division II für seine Leistungen an der Chico State ins \"NCAA Division II 40th Anniversary Tribute Team\" gewählt. Zu Beginn des Spieljahres 2014 löste er Ramiro Corrales, der mit Ende 2013, mittlerweile 36-jährig und als letzter noch aktiver Spieler des MLS-Debüjahres 1996, sein Karriereende bekanntgab, als Mannschaftskapitän ab. In diesem Jahr steigerte sich die Torgefährlichkeit des Stürmers mit polnischen und indianischen Wurzeln wieder etwas, wobei er bei 26 Meisterschaftsspielen 14 Tore erzielte und weitere vier Torvorlagen machte. Am 24. August 2014 war er nach Carlos Ruiz und Juan Pablo Angel der dritte Spieler in der Geschichte der Major League Soccer, dem es gelang ihn fünf Spielzeiten hintereinander eine zweistellige Anzahl von Toren zu erzielen. In diesem Spieljahr, das das Franchise auf dem neunten und damit letzten Platz der \"Western Conference\" abschloss und somit das schlechteste Saisonergebnis seit der Gründung des Franchises erreichte, war Wondolowski zum fünften Mal in Folge der erfolgreichste Torschütze der San José Earthquakes. In diesem Jahr passierte es auch zum ersten Mal seit 2009, dass er in keiner Woche zum Spieler der Woche gewählt wurde bzw. das Tor der Woche erzielte.", "section_level": 2}, {"title": "100 Tore in der Major League Soccer.", "content": "Auch nach der Rückkehr des gebürtigen Schotten Dominic Kinnear, der zuletzt neun Spielzeiten den Ligakonkurrenten Houston Dynamo trainierte und davor bereits Spieler und Trainer des Franchises war, blieb Wondolowski weiter auf seiner angestammten Position. Die Mannschaft erreichte zwar eine leichte Verbesserung im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren, kam jedoch mit einem sechsten Platz in der \"Western Conference\" erneut nicht in die abschließenden Play-offs. Der 1,85 m große Stürmer hingegen spielte wie immer eine, für ihn individuell gesehen, sehr erfolgreiche Saison, in der er mit 16 Toren aus 31 Meisterschaftsspielen erneut der torgefährlichste Spieler der San José Earthquakes war. Daneben machte er auch noch zwei Torvorlagen und war mit seinen 16 Tore der erste Spieler in der Geschichte der MLS, dem es gelang in sechs aufeinanderfolgenden Spielzeiten eine zweistellige Trefferzahl zu verzeichnen. Des Weiteren war er am 24. Mai 2015 bei einem 1:1-Remis gegen Orlando City der erst neunte Spieler in der Geschichte der Major League Soccer, dem es gelang 100 Tore in der Liga zu erzielten. In diesem Jahr absolvierte er auch sein 200. Ligaspiel für das Franchise aus Kalifornien. Noch während des laufenden Spieljahres 2016 verlängerte das Franchise Wondolowskis in diesem Jahr auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre; zudem wurde für diese Vertragsverlängerung auch die für ihn angewandte Designated Player Rule aufgehoben. Das für das Franchise abermals sportlich wenig erfolgreiche Spieljahr 2016, das auf dem neunten und vorletzten Platz der \"Western Conference\" beendet wurde, verlief für Chris Wondolowski persönlich erneut sehr erfolgreich. So gelangen ihm bei 30 Ligaeinsätzen zwölf Treffer, mit denen er nicht nur der erste Spieler in der Geschichte der Major League Soccer wurde, dem zehn oder mehr Treffer in sieben aufeinanderfolgenden Spielzeiten gelangen, sondern auch der zweite Spiele in der Geschichte der Liga, dem es gelang Tore gegen 21 verschiedene Franchises zu erzielen. Mit seinen zwölf Treffern war er ebenfalls zum bereits siebenten Mal in Folge mannschaftsinterner Torschützenkönig und wurde zudem zum Saisonende zum sechsten Mal als MVP der San José Earthquakes ausgezeichnet. Mit seinem bis zum Saisonende 58 erzielten \"road goal\" rangierte er in der MLS-Statistik der Rekorde auf dem zweiten Platz in dieser Wertung; zudem erzielte er bis zum Saisonende sein 38. \"game-winning goal\", also das spielentscheidende Tor, womit er in dieser Wertung auf Rang 3 der Allzeit-Statistik der Liga steht. Mit seinem insgesamt 113. Tor für die Earthquakes, das er am 22. Juli 2016 im Spiel gegen Real Salt Lake erzielte, übertraf er Landon Donovans 112 Treffer für LA Galaxy und nahm den zweiten Platz hinter Jaime Moreno in der Statistik der meisten Tore für ein einziges MLS-Team ein. In der Liste der Rekordtorschützen der Major League Soccer rangiert er aktuell (Stand: November 2016) mit 117 Treffern auf Rang 4 hinter Landon Donovan (1.), Jeff Cunningham (2.) und Jaime Moreno (3.). Zum zweiten Mal nach 2012 wurde er im Jahre 2016 ins \"MLS All-Star Team\" gewählt und spielte nach 2011, 2012 und 2013 in diesem Jahr zum vierten Mal im MLS All-Star Game.", "section_level": 2}, {"title": "Laufbahn in der Nationalmannschaft.", "content": "Nach soliden Leistungen in der MLS-Saison 2010 und dem Erhalt des MLS Golden Boot wurde Wondolowski in der Winterpause 2010/11 von Trainer Bob Bradley erstmals in die US-amerikanische Nationalmannschaft zu deren Wintertrainingslager eingeladen. Dabei kam er schließlich auch am 22. Januar 2011 beim 1:1-Remis der US-Amerikaner gegen Chile zu seinem Teamdebüt, als er von Beginn an zum Einsatz kam und ab der 60. Spielminute durch Teal Bunbury, der damit zu seinem erst zweiten Länderspieleinsatz kam und im weiteren Spielverlauf das einzige Tor für die USA erzielte, ersetzt wurde. Insgesamt kamen an diesem Tag neben Chris Wondolowski mit Sean Franklin, Zach Loyd, Jeff Larentowicz, Sean Johnson, Anthony Wallace und Eric Alexander gleich sechs weitere US-Amerikaner zu ihrem Teamdebüt. Am 23. Mai 2011 wurde Wondolowski in den Kader für den CONCACAF Gold Cup 2011, das zugleich sein erstes großes Turnier als Nationalspieler war, berufen. Nachdem er Anfang Juni noch in einem Vorbereitungsspiel gegen Spanien zum Einsatz kam, gab er im ersten Gruppenspiel des CONCACAF Gold Cups gegen Kanada ab der 64. Minute zum Einsatz. Im weiteren Turnierverlauf wurde er noch in den beiden nachfolgenden Gruppenspielen eingesetzt, wurde danach jedoch nicht mehr von Trainer Bob Bradley berücksichtigt. Die Vereinigten Staaten schafften nach Siegen im Viertel- und Halbfinale den Einzug ins Finale und unterlagen in diesem den Mexikanern mit 2:4. Danach dauerte es, obgleich seiner positiven Entwicklung in der Liga, bis Januar 2012, ehe er erneut in die Nationalmannschaft einberufen wurde. Nach zwei freundschaftlichen Länderspielen im Januar absolvierte er auch noch im Juni ein weiteres Freundschaftsspiel, ehe es im Nationalteam erneut ruhig um ihn wurde. Nach seinen überragenden Leistungen in der Major League Soccer 2012 schaffte er unter dem mittlerweile als US-Teamchef agierenden Jürgen Klinsmann den Sprung zurück in den Nationalkader und nahm mit der Mannschaft bereits an der Vorbereitung auf den CONCACAF Gold Cup 2013 teil. Nach einem Einsatz in der Vorbereitung, als er beim 6:0-Kantersieg über Guatemala sein erstes Tor für sein Heimatland erzielte, war er unter Klinsmann fixer Bestandteil in der Stammformation. Beim ersten Gruppenspiel, einem 6:1-Erfolg über Belize lief Wondolowski mit seinem falsch geschriebenen Familiennamen als \"Wondowlowski\" auf und erzielte in diesem Spiel einen Hattrick, als er die ersten drei Treffer seiner Mannschaft erzielte. Da er glaubte mit diesem falsch geschriebenen Familiennamen am Rücken mehr Glück zu haben, behielt er diese falsche Schreibweise auch nach dem Gold Cup bei und läuft noch heute mit diesem Namen unter seinem Trikot in Länderspielen auf. Auf den Trikots ist jedoch seitdem sein richtiger Familienname zu lesen. Bereits im zweiten Gruppenspiel gelangen ihm bei einem 4:1-Sieg über Kuba zwei weitere Treffer. In den nachfolgenden vier Spielen seiner Mannschaft im Turnierverlauf blieben Tore seinerseits jedoch aus. Dennoch war er in jedem der Spiele im Einsatz und gewann mit den US-Amerikanern nach einem 1:0-Finalsieg über Panama das Turnier. Mit seinen fünf Treffern war er neben Landsmann Landon Donovan und dem Panamaer Gabriel Torres mit jeweils fünf Treffern einer der drei Torschützenkönige des Gold Cups 2013. Nach zwei Einsätzen in Freundschaftsspielen gegen Schottland und Österreich im November 2013, absolvierte er am 1. Februar 2014 auch ein freundschaftliches Länderspiel gegen Südkorea, wobei er beim 2:0-Sieg der USA beide Treffer erzielte. Auch bei seinem nächsten Einsatz, einer Partie gegen Mexiko, trug er sich mit einem Treffer als Torschützen ein. Nach weiteren Vorbereitungsspielen auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 Ende Mai und Anfang Juni 2014 nahm er zwischen Juni und Juli als Teil des 23-köpfigen US-amerikanischen Aufgebots an der Weltmeisterschaft in Brasilien teil. Dabei war er der erste Native American, der an einer Fußball-Weltmeisterschaft teilnahm. Am 22. Juni 2014 kam er am zweiten Spieltag der Gruppe G im Spiel gegen Portugal zum Einsatz, als er ab der 87. Minute Clint Dempsey ersetzte. Nachdem Aufstieg der USA als Gruppenzweiter hinter Deutschland setzte ihn Klinsmann auch noch bei der 1:2-Niederlage nach der Verlängerung in der Achtelfinalpartie gegen Belgien ein; hierbei ab der 72. Minute als Ersatz für Graham Zusi. In der Partie verschoss er kurz vor Ende der regulären Spielzeit ein sichergeglaubtes und spielentscheidendes Tor und musste mit der Mannschaft deshalb in die Verlängerung. In dieser leistete er die Vorarbeit zu einem möglichen und spielentscheidenden Treffer durch Clint Dempsey, den dieser jedoch ebenfalls vergab. Nach der Weltmeisterschaft kam er im Jahre 2014 noch zu zwei weiteren Einsätzen in freundschaftlichen Länderspielen. Auch im Januar und Februar 2015 setzte ihn Klinsmann in zwei Freundschaftsspielen gegen Chile und Panama ein, ehe er ihn in das US-amerikanische Aufgebot für den CONCACAF Gold Cup 2015 nominierte. Bereits in der Vorbereitung auf das Turnier trug sich Wondolowski am 3. Juli 2015 bei einem 4:0-Erfolg über Guatemala als Torschütze ein und agierte beim anschließenden Turnier in den USA und Kanada erneut nur als Ersatzspieler der US-Amerikaner. Nach zwei Einsätzen Wondolowskis in der Gruppenphase, die die USA als Sieger der Gruppe A abschloss, schied er mit dem Team in der Finalrunde im Halbfinale gegen Jamaika mit 1:2 aus. Danach brachte er es lediglich noch zu einem Einsatz im, das die Mannschaft erst im Elfmeterschießen gegen Panama verlor. Danach blieb es rund zehn Monate ruhig um den 31-fachen Nationalspieler, der erst wieder Ende Mai 2016 zu seinem nächsten Länderspieleinsatz kam, nachdem ihn Klinsmann in den 23-Mann-Kader für die Copa América Centenario nominiert hatte. Mit der Mannschaft schaffte er es bis ins Halbfinale, das mit 0:4 gegen Argentinien verloren wurde. Er selbst wurde im Turnierverlauf jedoch nur in zwei Partien eingesetzt; in einem Gruppenspiel gegen Costa Rica und in der 0:4-Niederlage gegen Argentinien. Bei seinem bislang (Stand: 11. November 2016) letzten Länderspieleinsatz, seinem 35. Länderspiel, gegen Kuba war er erneut als Torschütze erfolgreich, als er die 1:0-Führung zum späteren 2:0-Sieg seiner Mannschaft erzielte.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "PONY Baseball De La Salle High School Chico State Houston Dynamo San José Earthquakes Nationalmannschaft", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Privates.", "content": "Chris Wondolowski stammt aus einer sport- und vor allem fußballbegeisterten Familie. Sein Vater John ist aktuell Co-Trainer im Herrenfußball an der \"San Ramon Valley High School\" und auch sein rund zweieinhalb Jahre jüngerer Bruder Stephen war als Fußballspieler aktiv, kam aber nicht über Einsätze in der viertklassigen USL Premier Development League hinaus, obwohl er knapp drei Jahre im Profikader von Houston Dynamo stand. Noch bevor er ins Spieljahr 2009 startete, heiratete Wondolowski seine damalige Verlobte Lindsey, eine Lehrerin an der \"Hyde Middle School\" in Cupertino (Kalifornien), die fortan den Doppelnamen Karkula-Wondolowski trägt. Am 23. Dezember 2013 kam die gemeinsame Tochter Emersyn zur Welt. Wondolowski ist Mitglied des \"Kiowa Tribe of Oklahoma\", der Organisation des Indianerstammes Kiowa. Durch seine Mutter Janis Hoyt, die in den Stamm geboren wurde, ist er deshalb ein Halbindianer. Durch seinen Großvater väterlicherseits, der im Alter von sieben Jahren mit seiner Familie aus Warschau in die Vereinigten Staaten gekommen war, ist er zudem auch polnischer Abstammung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christopher „Chris“ Elliott Wondolowski (* 28. Juli 1983 in Danville, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Fußballspieler polnischer und indianischer Abstammung, der auf der Position eines Stürmers spielt. Seit 2009 steht er bei den San José Earthquakes in der Major League Soccer (MLS), der höchsten Spielklasse im nordamerikanischen Fußball, unter Vertrag.", "tgt_summary": "克里斯·万多洛斯基(英语:Chris Wondolowski;1983年-1月28日)是美国的一位足球运动员,在场上的位置是前锋。他现在效力于北美职业足球大联盟球队圣何塞地震。在2010至12赛季,他是大联盟的射手王.。万多洛斯基是大联盟史上入球最多的球员之一。他也是美国国家足球队的一员并且入选参加2014年世界杯足球赛。", "id": 1783175} {"src_title": "Gnome Shell", "tgt_title": "GNOME Shell", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das erste Konzept für die Gnome Shell entstand auf dem \"Gnome UI Hackfest 2008\" in Boston. Nach Kritik am klassischen Gnome-Desktop, der Stagnation, der fehlenden Vision des Projekts und der daraus entstandenen Diskussion kündigte das Gnome-Release-Team im April 2009 die Entwicklung von Gnome 3.0 an. Seitdem wird die Entwicklung der Gnome Shell verstärkt von Red Hat vorangetrieben. Vorab-Versionen werden seit der Version 2.28 vom September 2009 mit dem Programmpaket Gnome ausgeliefert. Seitdem wurde die Veröffentlichung der ersten fertigen Version im Tandem mit Gnome 3.0 mehrfach verschoben. Zunächst sollte sie im März 2010 stattfinden, dann September 2010. Schließlich wurde sie am 6. April 2011 als Standard-Oberfläche von Gnome 3.0 veröffentlicht. Im Oktober 2010 kündigte der Linux-Distributor Canonical an, die Gnome Shell nicht als Standard-Oberfläche von Ubuntu auszuliefern. Stattdessen soll die Eigenentwicklung \"Unity\" an deren Stelle treten. Da sich Canonical allerdings nie an der Gnome Shell beteiligte, wird deren Entwicklung von dieser Entscheidung nicht beeinflusst. Ab der Ubuntu-Version 17.10 wird die Gnome Shell wieder als Standard-Oberfläche ausgeliefert. Gnome Shell 3.2 wurde am 28. September 2011 veröffentlicht. Mit dieser Version werden zahlreiche Kleinigkeiten verbessert, die nach der Veröffentlichung von Gnome Shell 3.0 kritisiert wurden. Wichtigste Neuerung ist die verbesserte Anbindung an Cloud-Anwendungen, da Konten bei Google und anderen Diensten im neuen Programm namens Gnome Online Accounts zusammengefasst werden.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Gnome Shell baut auf einem komplett neuen Konzept auf, welches zum Ziel hat, die Benutzer möglichst wenig von der aktuellen Tätigkeit abzulenken. Die Änderungen an der Desktop-Umgebung umfassen unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Technische Grundlagen.", "content": "Die Gnome Shell ist in C und JavaScript geschrieben und nutzt die von Intel stammende Programmbibliothek Clutter für die Oberfläche, sowie Gnomes eigene Frameworks und Komponenten, wie den Metacity-Nachfolger \"Mutter\" als einzig voll kompatiblen Composition- und Fenstermanager.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gnome Shell ist eine als Teil von Gnome entwickelte Komponente, die für die Desktop-Umgebung bei PCs mit unixartigem Betriebssystem zuständig ist.", "tgt_summary": "GNOME Shell,是GNOME桌面环境3.0及其后续版本中的核心用户界面,取代了GNOME 2.0版本中的GNOME Panel与其他相关程序。GNOME shell于2011年4月6日发布。GNOME shell提供窗口切换、载入应用程序等基本功能。GNOME Shell使用mutter作为窗口管理器,Clutter工具箱提供视觉特效与硬件加速。", "id": 1117569} {"src_title": "Air-France-Flug 009", "tgt_title": "1949年法国航空星座式客机空难", "src_document": [{"title": "Unglückshergang.", "content": "Die Lockheed Constellation war zum Zeitpunkt des Unglücks etwa zwei Jahre alt. Kapitän der Maschine war der erfahrene Flugkapitän De la Noue. Der Abflug fand um 20:05 Uhr vom Flughafen Paris-Orly statt. Um aufzutanken, war ein Zwischenstopp auf dem Flughafen von Santa Maria geplant; anschließend sollte der Flug bis nach New York fortgesetzt werden. Um 01:41 Uhr meldeten die Piloten, das Flugzeug befinde sich 150 nautische Meilen entfernt vom Flughafen und die Ankunft sei für 02:45 Uhr geplant, was später auf 02:55 Uhr korrigiert wurde. Um 02:51 Uhr, also vier Minuten vor der geplanten Landung, bat De la Noue mit dem Hinweis, in Sichtweite des Flugfeldes zu sein, um Landeinstruktionen. Diese wurden ihm daraufhin erteilt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Maschine auf einer Höhe von etwa 3.000 Fuß. Der Funkspruch des Kapitäns „Having accomplished first part of flight normally, ready to land in five minutes at Santa Maria. Weather clear.“ stellte den letzten Kontakt mit dem Flugzeug dar. Wenige Minuten nachdem der Kontakt zur Crew abgebrochen war, sah ein Lastwagenfahrer auf der Insel São Miguel, etwa neunzig Meilen nördlich des geplanten Zwischenziels, einen Lichtblitz an einem Hang des Monte Redondo. Es wurde eine Suche aus der Luft eingeleitet, bei der acht Stunden nach dem Absturz das völlig zerstörte und verbrannte Wrack geortet werden konnte. Alle Insassen waren zu diesem Zeitpunkt tot und bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Es ist davon auszugehen, dass die Maschine auf falschem Kurs unterwegs war und die Piloten im Sichtflug die Inseln São Miguel und Santa Maria verwechselten. Die daraufhin von der Crew an den Flughafen in Santa Maria gegebenen Positionsangaben waren demnach falsch. Als die Piloten die über Funk erhaltenen Landeanweisungen befolgten, kollidierte die Lockheed Constellation auf einer Höhe von 900 Metern – unweit des Pico da Vara, dem höchsten Berg der Insel – mit dem Monte Redondo auf São Miguel. Wie es zu der Verwechslung kam, ist unklar, jedoch besaß auch São Miguel, als Hauptinsel der Azoren, bereits zu diesem Zeitpunkt ein Flugfeld, welches De la Noue möglicherweise als das des Flughafens in Santa Maria zu erkennen glaubte. Seine Aussage, die Landebahn zu sehen, deutet darauf hin, dass es sich tatsächlich um einen fatalen Irrtum gehandelt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Passagiere und Besatzung.", "content": "Alle 48 Menschen an Bord der Maschine kamen beim Absturz ums Leben, davon waren 37 Passagiere. Darunter waren vor allem Geschäftsleute und Personen des öffentlichen Lebens. So gehörte zu den Opfern der Profiboxer und ehemalige Weltmeister im Mittelgewicht, Marcel Cerdan, der sich auf dem Weg zu Edith Piaf befand, mit der er eine Beziehung führte. Der Film Edith und Marcel (\"Édith et Marcel\", 1983) widmet sich dieser Beziehung und behandelt auch den Absturz des Flugzeugs. Auch Ginette Neveu, eine der bedeutendsten Violinistinnen ihrer Zeit, und ihr Bruder, der Pianist Jean Neveu, starben. Als ihre Leiche gefunden wurde, hielt sie ihre Stradivari-Violine in den Armen. Das Instrument war zerbrochen, jedoch nicht verbrannt. Ein weiterer Passagier an Bord der Lockheed Constellation war der 67-jährige Maler und Illustrator Bernard Boutet de Monvel, Sohn des Illustrators Louis-Maurice Boutet de Monvel. Unter den elf Opfern mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft war das Ehepaar Katie und Kay Kamen. Der Millionär und Geschäftsmann hatte noch in einem letzten Brief aus Paris an sein Büro in New York über seine enorme Flugangst gescherzt. Kamen war ein enger Freund Walt Disneys, einer der mächtigsten Männer in dessen Konzern und gilt als Erfinder des modernen Merchandising. Eine Flugbegleiterin war Suzanne Roig. Sie war das Patenkind des Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry, der fünf Jahre zuvor selbst mit einem Flugzeug verunglückt war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Am 28. Oktober 1949 verunglückte eine Lockheed 749A Constellation, die den Air-France-Flug 009 von Paris nach New York ausführte, auf der Insel São Miguel (Azoren) am Monte Redondo. Alle 48 Insassen, 37 Passagiere und elf Crewmitglieder, starben, als die Maschine der Air France im Irrflug am Berg zerschellte. Weil mehrere Prominente unter den Opfern waren, fand das Unglück weltweit mediale Beachtung.", "tgt_summary": "1949年法国航空洛克希德星座式客机空难发生于10月28日,法国航空一架洛克希德L-749星座式客机在准备降落在葡萄牙亚速尔群岛圣玛丽亚机场时撞山坠毁,机上48名人员全部遇难。", "id": 710094} {"src_title": "Disney Dream", "tgt_title": "迪士尼夢想號", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 24. April 2007 bestellte die Disney Cruise Line die beiden Post-Panamax-Kreuzfahrtschiffe \"Disney Dream\" und \"Disney Fantasy\" bei der Papenburger Meyer-Werft. Am 2. März 2009 begann der Zuschnitt des Schiffbaustahls und Ende August desselben Jahres erfolgte die Kiellegung. Am 1. Juni 2010 wurde der letzte Baublock, ein 260 Tonnen schweres Teil des Bugs, angebracht. Nach dem Ausdocken am 30. Oktober 2010 wurde die \"Disney Dream\" in der Nacht vom 12. auf den 13. November 2010 von Papenburg über die aufgestaute Ems nach Eemshaven überführt, von wo aus die Werftprobefahrten begannen und das Schiff ausgerüstet wurde. Vom 22. bis zum 28. November 2010 fand eine Abschlussdockung im Trockendock Elbe 17 statt. Es erfolgte die letzte Überführung unter der Flagge der Meyer-Werft über Hamburg nach Bremerhaven. Dort wurde das Schiff am 9. Dezember – symbolisiert durch den traditionellen Flaggenwechsel – von der Meyer-Werft an den Präsidenten der Disney Cruise Line, Karl Holz, übergeben. An der Columbuskaje erfolgte noch die Komplettierung der Ausrüstung und Vorräte, sowie der Schiffsbesatzung; Kapitän Tom Forberg übernahm das Kommando des Schiffes. Die Überführung von Bremerhaven nach Florida begann am 19. Dezember 2010. Die \"Disney Dream\" wird auf Routen in der Karibik eingesetzt. Das Schiff wurde am 19. Januar 2011 von der US-amerikanischen Sängerin und Schauspielerin Jennifer Hudson getauft. Nach einer zweitägigen Kurzkreuzfahrt für Pressemitarbeiter und Wettbewerbsgewinner verließ die \"Disney Dream\" am 26. Januar 2011 Port Canaveral für ihre Jungfernfahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die \"Disney Dream\" ist mit knapp 130.000 BRZ vermessen, 339,5 Meter über alles lang, 36,8 Meter breit und verfügt über 14 Passagierdecks und 1250 Kabinen.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Das Aussehen des Schiffs orientiert sich an Passagierschiffen der 1930er-Jahre und weist sowohl Gestaltungselemente des Art déco als auch Elemente aus der Welt Disneys auf. Der Schiffsrumpf ist schwarz, die Aufbauten weiß mit zwei roten Schornsteinen. Die Innenkabinen der \"Disney Dream\" besitzen alle ein „virtuelles Bullauge“, auf dem eine hochauflösende Echtzeit-Aussicht auf das Meer dargestellt wird. Zusätzlich werden Disney-Figuren aus den Trickfilmen \"Findet Nemo\" oder \"Micky Maus\" eingespielt. Eine der Attraktionen an Bord ist die Wasserrutsche, „AquaDuck“ genannt. Sie ist 233 Meter lang und führt über vier Decks.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Ralf Witthohn: \"„Disney Dream“ erfolgreich abgeliefert\". In: \"Schiff & Hafen\", Heft 2/2011, S. 24–28, Seehafen-Verlag, Hamburg 2011,", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Disney Dream ( für \"Traum\") ist ein Postpanamax-Kreuzfahrtschiff der amerikanischen Reederei Disney Cruise Line. Sie ist das erste Schiff, das die Reederei auf der Meyer-Werft in Papenburg (Emsland) bauen ließ. Mit einer Länge von knapp 340 Metern und einer Vermessung von etwa 130.000 BRZ war die \"Disney Dream\" bei der Ablieferung im Dezember 2010 das größte in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff. Sie hat mit der \"Disney Fantasy\" ein Schwesterschiff.", "tgt_summary": "迪士尼梦想号(英语:Disney Dream)是华特迪士尼公司旗下迪士尼邮轮公司的第三艘游轮。梦想号于2010年10月30日在德国下水,并于2011年1月19日在佛罗里达州的卡纳维拉尔港施洗。梦想号排水量12.8万吨,高14层,载客量为4000人,总共设有1250间客房,88%属于海景房,余下12%没有海景的房间则加设虚拟舷窗,24小时直播船外景观。", "id": 246849} {"src_title": "Der Übergang (Roman)", "tgt_title": "末日之旅", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die sechsjährige Amy Harper Bellafonte wird von zwei FBI-Agenten entführt und zu einem geheimen medizinischen Versuchslabor verschleppt, wo sie als Versuchsperson für ein gefährliches Experiment missbraucht werden soll. Es geht um ein mysteriöses Virus, das den Menschen wieder jung und so gut wie unsterblich machen soll. Zu dessen Erforschung wurde vor Amy an zwölf Sträflingen, die die Todesstrafe erwartete, herumexperimentiert. Die mutierten Männer verloren allerdings ihre Persönlichkeit, wurden wild und erlangten übernatürliche mentale und körperliche Fähigkeiten. Sie ernähren sich von lebenden Tieren und reagieren empfindlich auf UV-Licht. Um diese Auswirkungen des Virus auszumerzen, wurde jeweils eine modifizierte Form des Erregers eingesetzt, bis dahin jedoch ohne Erfolg. Amy, die nun als geeignet für das Experiment erachtet wird, bekommt das infizierte Blut des ersten Infizierten, Zero, injiziert, woraufhin sie in ein tagelanges Koma fällt. Während dieser Zeit gelingt den Virals, wie die Infizierten bezeichnet werden, der Ausbruch aus dem Labor, bei dem sie jeden Menschen, der sich ihnen in den Weg stellt, auf brutale Weise töten. Dem FBI-Agenten Wolgast gelingt es, Amy zu retten und mit ihr in eine Berghütte in Oregon zu flüchten, wo sie sich einige Zeit verstecken. Wolgast bemerkt Veränderungen an dem Mädchen: Ihre Haut ist blasser als die eines Menschen. Zudem spürt sie weder Schmerz noch Hunger, altert und schläft nicht mehr. Mit dem Ausbruch der Virals beginnt eine neue Zeitrechnung. Die Virals verwüsten die Erdoberfläche; alle Menschen, die sie nicht töten, infizieren sie mit dem Virus, das sie zu ihresgleichen macht. Das Militär setzt Atombomben gegen die Wesen ein. Als eine dieser Bomben in der Nähe des Verstecks von Amy und Wolgast hochgeht, erkrankt Wolgast an den Folgen der radioaktiven Strahlung. Amy befolgt daraufhin seinen Rat und flüchtet in Richtung Kalifornien. Knapp 100 Jahre später hat sich die Welt in eine karge Landschaft verwandelt, in der es nur noch wenige Überlebende gibt, die den Kampf gegen die Virals aufnehmen. Sie leben in weit über den Kontinent verstreuten Kolonien, geschützt von hohen Mauern und Scheinwerfern. Nur wenige von ihnen trauen sich tagsüber, wenn die Virals sich vor der Sonne verstecken, hinaus, um nach weiteren Überlebenden zu suchen. Auf einem dieser Ausflüge liest eine Gruppe Überlebender ein Mädchen auf, dessen Alter sie auf höchstens 15 Jahre schätzen, und bringt sie mit in ihre Siedlung. Zu dieser Zeit kommt es zu einem Angriff der Virals auf die Kolonie. Amy kann mit acht Überlebenden fliehen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den Überresten der Armee. Im weiteren Verlauf scheint zunehmend klar, dass Amy die Einzige ist, die den völligen Untergang der Menschheit noch aufhalten kann.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Am 14. Januar 2013 erschien der zweite Teil mit dem Titel \"Die Zwölf\". Die englische Originalversion wurde bereits 2012 veröffentlicht. Der dritte Teil \"City of Mirrors\" wurde im Mai 2016 veröffentlicht, die deutsche Fassung \"Die Spiegelstadt\" folgte Ende Oktober 2016.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Übergang (englischer Titel: \"The Passage\") ist ein Science-Fiction-Horror-Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Justin Cronin und erschien 2010 im Goldmann Verlag in der deutschen Übersetzung von Rainer Schmidt. Das Buch stand auf Platz 13 der Spiegel-Bestsellerliste. Er ist der erste Teil der \"Passage\"-Trilogie.", "tgt_summary": "《末日之旅》(英语:\"The Passage\")是美国作家加斯汀·柯罗宁所写的科幻小说,于2010年7月出版,由蓝灯书屋的子公司Ballantine Books发行。《末日之旅》曾经登上《纽约时报》精装书畅销榜上第3位,并且于榜上长达7周。末日之旅是末日之旅系列的首部曲,第二部The Twelve英文版已经于2012年推出,第三部The City of Mirrors则预计于2014年推出。整套《末日之旅》系列由蓝灯书屋以375万美元购下北美的发行权,改编成电影三部曲。然而,他们现在将小说改编为一部电视剧。", "id": 1145589} {"src_title": "Kodex über den Vogelflug", "tgt_title": "鳥類飛行手稿", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Kodex enthält 18 Blätter im Format von etwa 15 cm × 21 cm. Das Werk wird etwa auf das Jahr 1505 datiert. Leonardo verfasste den Text in der für ihn charakteristischen Spiegelschrift und versah ihn mit zahlreichen Zeichnungen und Skizzen. Die Handschrift beginnt mit Untersuchungen über das Flugverhalten der Vögel. Daraus entwickelte Leonardo Skizzen und Pläne zum Bau von Fluggeräten. Diverser Literatur zufolge konstruierte Leonardo eine Reihe dieser Geräte und versuchte, sie von den Hängen des Monte Ceceri bei Fiesole, im Nordosten von Florenz, starten zu lassen. Die Flugversuche scheiterten, da die Leistung der menschlichen Muskulatur nicht ausreicht, um den nötigen Auftrieb für das Gewicht des Menschen zu erzeugen. Leonardo notierte, dass sich sein Assistent Tommaso Masini bei den Versuchen ein Bein oder einige Rippen brach. Dennoch wird Leonardo da Vinci häufig als historischer Begründer der Bionik angeführt, da er den Vogelflug analysierte und versuchte, seine Erkenntnisse auf Flugmaschinen zu übertragen. Der Autor Matthias Eckoldt tritt diesen Überlieferungen entgegen. Ihm zufolge ist im Kodex von einem gebauten Fluginstrument genausowenig etwas zu lesen wie von einem Flugversuch oder den genannten Verletzungen. Die Anwendung und Dokumentation von empirisch-wissenschaftlichen Methoden brachte erstmals verwertbare Erkenntnisse und Anregungen für die empirische Flugerforschung. So wird in Leonardos Notizen zum ersten Mal die Formveränderung des Vogelflügels korrekt erwähnt, dessen Federn beim Abwärtsschlag eine geschlossene Fläche bilden, sich aber bei der Aufwärtsbewegung öffnen, um den Aufwärtsschlag nicht zu behindern.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Über die frühe Geschichte des Kodex ist wenig bekannt. Nach Leonardo da Vincis Tod im Jahr 1519 gingen alle seine Aufzeichnungen in die Hände seines Schülers Francesco Melzi (um 1491/92 – um 1570) über. Dessen Erben lösten den Nachlass Leonardos auf. Die Manuskripte wurden verkauft, auch als einzelne Blätter, und das wertvolle Material wurde verstreut. Heute befindet sich das Werk in der Biblioteca Reale in Turin, Italien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kodex über den Vogelflug (, auch als Codex Turin bekannt) ist eine gebundene Sammlung von Blättern mit wissenschaftlichen Schriften, Notizen, Skizzen und Zeichnungen von Leonardo da Vinci (1452–1519).", "tgt_summary": "鸟类飞行手稿是列奥那多·达芬奇于1505年左右完成的一份短手稿。 有18张对开纸,大小为21 × 15厘米。现藏于都灵皇家图书馆,论述鸟类如何飞行并有飞行器的制造工序。实际上达芬奇做出了许多个飞行器,还曾在佛罗伦萨附近的小山上试飞,但没有成功。", "id": 1666694} {"src_title": "Bahnhof Roma Tiburtina", "tgt_title": "羅馬提布提納車站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Bahnhof in Tiburtina wurde 1866 im Zuge der Eröffnung des ersten Teilstücks der Strecke nach Florenz eröffnet und trug zunächst die Bezeichnung Portonaccio; bis in die 1920er Jahre lag der Bahnhof außerhalb des bebauten Stadtgebiets. Im Hinblick auf die geplante Weltausstellung 1942 wurde mit der Neugestaltung zahlreicher Bahnhöfe in Rom begonnen, so auch Roma Tiburtina. Ein neues Aufnahmegebäude wurde von Angiolo Mazzoni entworfen und ab 1937 errichtet. Während des Zweiten Weltkrieges besetzten im Juli 1943 Truppen der Wehrmacht Italien („Fall Achse“), nachdem Mussolini abgesetzt worden war. Am 12. Juli besetzten sie Rom. Am 19. Juli 1943 wurde das Gebäude bei einem Luftangriff von US-Bombern weitgehend zerstört. Am 18. Oktober 1943 wurden über tausend kurz zuvor verhaftete jüdische Menschen am Bahnhof Tiburtina in 18 Viehwaggons gepfercht, von dort aus via Brenner in das Vernichtungslager KZ Auschwitz-Birkenau transportiert. Nur 15 Männer und eine Frau überlebten. In den 1950er Jahren wurde der Bahnhof in vereinfachter Form wiedererrichtet. Vom damaligen Bauwerk sind heute noch einige für die Bahnhofsarchitektur Mazzonis typische Wassertürme erhalten. 1990 wurde mit dem Bau eines neuen Bahnhofsgebäudes begonnen, das die gesamten Gleisanlagen quer überbrücken sollte. Es wurde zunächst jedoch nur die tragende Plattform für dieses Bauwerk errichtet und das alte Bahnhofsgebäude beibehalten. Aus einem Wettbewerb ging der Entwurf des Architekturbüros ABDR Architetti Associati unter der Führung des Architekten Paolo Desideri als Sieger hervor, der ab 2007 zur Ausführung kam. Am 24. Juli 2011 fiel ein Flügel des alten Bahnhofs einem Brand zum Opfer; er wurde wegen Einsturzgefahr gesperrt. Die Feuerwehrleute kämpften rund 15 Stunden gegen den Brand. Wegen des Feuers wurden auch Bahnanlagen gesperrt, was zu einem Chaos im italienischen Schienenverkehr führte, da das Stellwerk des Bahnhofs durch den Brand zerstört wurde. Der Neubau war vom Feuer nicht betroffen. Das neue Gebäude wurde am 28. November 2011 im Beisein des italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano feierlich eröffnet und nach Camillo Benso von Cavour benannt. Da der Bahnhof Tiburtina als als Durchgangsstation angelegt ist, fahren die Hochgeschwindigkeitszüge im Nord-Süd-Verkehr, die nicht in Rom enden, den Kopfbahnhof Roma Termini nicht mehr an und müssen dort nicht kopfmachen. Sie halten stattdessen nun im Durchgangsbahnhof Roma Tiburtina, der eine neue Zulaufstrecke zur Schnellfahrstrecke nach Neapel erhielt. Das neue Bahnhofsgebäude ist als 300 m lange Brücke angelegt, die in 9 m Höhe über alle 22 Gleise führt. Von diesen verfügen 20 über eine Bahnsteigkante und sind direkt von der Brücke aus über Rolltreppen und Aufzüge erreichbar. Zwei Gleise dienen der Durchfahrt ohne Halt. Die Brücke verbindet direkt die Stadtviertel Nomentano und Pietralata, die bisher durch die Bahn voneinander getrennt waren. Im Inneren befinden sich Fahrkartenschalter, Warteräume, Ladengeschäfte und sonstige Einrichtungen für die Reisenden, die zum Teil in auf halber Hallenhöhe aufgehängten Kojen untergebracht sind. Die Außenfassade ist mit Glas transparent verkleidet. Auf dem als Stahltragwerk ausgeführten Dach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage. Außerhalb des Gebäudes führt auf einer Seite der Brücke eine Fahrbahn vorbei, die für Taxis und Einsatzfahrzeuge reserviert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der Bahnhof ist eine wichtige Station sowohl im Regional- als auch im Fernverkehr und wird sich in Zukunft nach und nach zur wichtigsten Bahnstation im Großraum Rom entwickeln, zumal er sowohl im öffentlichen als auch im privaten Straßenverkehr teilweise besser zu erreichen ist als Termini. Die Verbindung zum Bahnhof Termini ist per U-Bahn und Regionalverkehr gewährleistet. Alle Eurostar-Italia-Züge, die nicht in Rom enden, halten in Tiburtina. Auch das seit 2012 operierende Konsortium Nuovo Trasporto Viaggiatori bedient Tiburtina, pro Tag fahren rund 40 Züge der Strecken nach Salerno, Turin und Venezia S.L. den Bahnhof an.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr und Anbindung.", "content": "Der Bahnhof liegt am Straßenverkehrsring Tangenziale, der im Zuge des Bahnhofsneubaus untertunnelt und auf die stadtauswärtige Seite der Bahnanlage verlegt wurde, sowie am Ende der Autobahn A 24. Gegenüber dem Bahnhof befindet sich Roms zentraler Busbahnhof.", "section_level": 1}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Der Bahnhof wird tagsüber von Frecciarossa-Zügen bedient, zudem von InterCity- und Schnellzügen. In der Nacht hielt bis 11. Dezember 2011 ein \"InterCity-Notte\"-Zugspaar von Udine nach Napoli Centrale in Tiburtina. Die \"Italo\"-Hochgeschwindigkeitszüge der NTV fahren den Bahnhof pro Tag mit rund 40 Fahrten auf den Strecken nach Salerno, Turin und Venedig an. Ebenso verfügt der Bahnhof über eine Verladeanlage für Autoreisezüge, die jedoch nicht bedient wird, seit Trenitalia alle inneritalienischen Autoreisezüge zum 11. Dezember 2011 eingestellt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalverkehr.", "content": "Der Bahnhof ist ein Regionalverkehrsknoten, er wird von den Linien FL1 und FL2 des S-Bahn-ähnlichen Agglomerationsverkehrssystems der Trenitalia bedient.", "section_level": 2}, {"title": "Lokalverkehr.", "content": "Neben der Station der Linie B der Metropolitana di Roma wird Roma Tiburtina von zahlreichen städtischen und regionalen Buslinien angefahren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Roma Tiburtina ist ein Durchgangsbahnhof und nach dem Hauptbahnhof \"Roma Termini\" der zweitgrößte Bahnhof Roms. Er liegt im nordöstlichen Bereich der italienischen Hauptstadt und wird von der RFI-Tochter Centostazioni S.p.A. als einer von 103 mittelgroßen Bahnhöfen Italiens verwaltet.", "tgt_summary": "罗马提布提纳车站()是意大利首都罗马的一座铁路车站,是继罗马特米尼车站后,罗马的第二大火车站。提布提纳车站位于罗马的东北部,最初建于19世纪60年代,在2007年至2011年期间,车站经历了大规模的重建,在这段期间,大部分原始车站的建筑和基础设施皆被拆除和更换。目前共有20座月台 。", "id": 2027452} {"src_title": "Q0957+561", "tgt_title": "雙類星體", "src_document": [{"title": "Gravitationslinsen-System.", "content": "Aufgrund der Krümmung der Raumzeit durch die Masse der Gravitationslinse entstehen die zwei Bilder A und B des Quasars, die 6 Bogensekunden voneinander entfernt sind. Zwischen den beiden Bildern besteht eine Zeitverzögerung von 417,1±0,1 Tagen. Die Bilder haben eine scheinbare Helligkeit von 16,7 mag bei der Komponente A und 16,5 mag bei der Komponente B. Der Quasar weist eine Rotverschiebung von z = 1,41 (9 Mrd. Lj) auf. Die Hauptkomponenten der Gravitationslinse sind ein Galaxienhaufen bei z = 0,36 (4 Mrd. Lj) und seine cD-Galaxie (G1) sowie eine Galaxiengruppe bei z = 0,5. Die cD-Galaxie G1 des Galaxienhaufens liegt nur etwa eine Bogensekunde vom Bild B des Quasars entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Einordnung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Gravitationslinse mit Quasar.", "content": "Die Quasare QSO 0957+561A/B, genannt Twin Quasar (Zwillingsquasar), wurden im Frühjahr 1979 vom anglo-amerikanischen Team um die Briten Dennis Walsh und Robert Carswell sowie dem Amerikaner Ray Weymann mit Hilfe des 2,1-Meter-Teleskopes am Kitt-Peak-Nationalobservatorium in Arizona/USA entdeckt. Dem Team fiel auf, dass die Quasare nicht nur ungewöhnlich dicht beieinander stehen, sondern dass auch die Rotverschiebung und das Lichtspektrum im sichtbaren Bereich verblüffend ähnlich sind. Sie veröffentlichten die Vermutung, dass es sich wahrscheinlich um nur einen Quasar handelt, der durch einen Gravitationslinseneffekt doppelt erscheint. Der Zwillingsquasar zog schnell die Aufmerksamkeit der Fachastronomen auf sich, handelt es sich hier doch um einen der ersten direkt sichtbaren Beweise einer Gravitationslinse, wie sie 1915 von Albert Einstein in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie beschrieben wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Klärung.", "content": "Kritiker wiesen allerdings auf Unterschiede der beiden Quasare im Radiowellenbereich hin. So entdeckte ein Team um David Roberts am VLA (Very Large Array) in Socorro, New Mexico/USA, im Sommer 1979 einen Materie-Jet des Quasars A, zu dem es in Quasar B scheinbar keine Entsprechung gab. Außerdem waren der Abstand der beiden Bilder mit 6 Bogensekunden zu groß, um allein von der dicht beim Quasar B gefundenen Galaxie G1 erzeugt zu werden. Erst auf hochauflösenden Bildern der Region, die mit VLBI (Very Long Baseline Interferometry) aufgenommen wurden, fand ein Team um Marc V.Gorenstein 1983 eindeutig spiegelsymmetrische Materie-Jets der Quasare A und B. Es konnte zudem festgestellt werden, dass die Galaxie G1 Teil eines Galaxienhaufens ist, der die Lichtablenkung verstärkt. Die leichten spektralen Unterschiede von Quasar A und B erklären sich dadurch, dass auf den beiden Lichtwegen unterschiedliche Bedingungen herrschen können, wie beispielsweise unterschiedliche Dichte des intergalaktischen Mediums und somit unterschiedliche Extinktion.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitverzögerung der Bilder.", "content": "Aufgrund der Beobachtungsdauer von über 30 Jahren ist inzwischen gesichert, dass das nördliche Bild A des Quasars die Erde rund 14 Monate früher erreicht als das südliche Bild B, das offensichtlich einen 1,1 Lichtjahre längeren Weg zurücklegt. 2003 veröffentlichte Wesley N. Colley eine Zeitverzögerung von 417,09±0,07 Tagen als Ergebnis zweier 10-tägiger Beobachtungsphasen im Januar 2000 und im März 2001. Beteiligt waren zwölf rund um die Erde verteilte Observatorien, die rund um die Uhr insgesamt 3543 Bilder aufnahmen und anschließend auswerteten.", "section_level": 2}, {"title": "Entdeckung möglicher Exo-Planeten.", "content": "1996 machte der Zwillingsquasar von sich reden, als ein Team des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics um Rudy E.Schild eine temporäre Anomalie in Bild B beobachtete, die in Bild A nicht zu finden war. Eine mögliche Erklärung ist der Transit eines Planeten der Galaxie G1 mit dreifacher Erdmasse, durch den Strahlengang von Bild B. Das wäre mit 4 Mrd. Lichtjahren der am weitesten entfernte beobachtete Planet. Weitere hoch signifikante Beobachtungen dieser Art verstärken den Verdacht, dass dunkle Materie in Form von sehr fernen Planeten immer wieder den Strahlengang B des Quasars durchquert.", "section_level": 2}, {"title": "MECO-Hypothese.", "content": "Seit den 1990er Jahren untersuchen Astronomen des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics unter Leitung von Rudy E.Schild fortlaufend \"Q0957+561\" mit bis zu 14 Teleskopen in internationaler Kooperation. Durch Synchronisation der Bilder A und B wurde die optische Auflösung der Messwerte aufgrund des Gravitationslinseneffekts, wie bei einem System von zwei Teleskopen, erhöht. Das zentrale Objekt mit 3–4 Milliarden Sonnenmassen tauften Rudy Schild (CfA), Darryl Leiter (Marwood Astrophysics Research Center) und Stan Robertson (Southwestern Oklahoma State Univ.) „Magnetospheric Eternally Collapsing Object“ oder kurz \"MECO\". „Wir nennen das Objekt nicht Schwarzes Loch, weil wir Beweise fanden, dass das Objekt ein in seinem Inneren verankertes Magnetfeld enthält, das die Oberfläche des zentralen kollabierenden Objekts durchdringt und mit der Umgebung des Quasars in Wechselwirkung tritt“, so Schild. Schild und seine Kollegen fanden heraus, dass die 1000 AE breiten Materie-Jets über den Polen nicht, wie bei Schwarzen Löcher erwartet, in der Nähe des Schwarzschildradius (rund 80AE) beginnen, sondern 8000 AE vom Zentrum entfernt. Außerdem besitzt der hell leuchtende, heiße innere Rand der Akkretionsscheibe einen Radius von 2000 AE. Beides deutet darauf hin, dass das zentrale Objekt selber ein starkes, schnell rotierendes Magnetfeld erzeugt, das durch einen „magnetischen Propellereffekt“ die Umgebung des zentralen Objekts von Materie frei hält. Dies steht im Widerspruch zur bisherigen Auffassung, dass die Magnetfelder von Quasaren durch Ionen in der schnell rotierenden Akkretionsscheibe erzeugt werden und dass diese Akkretionsscheibe direkt am Ereignishorizont des Schwarzschildradius endet.", "section_level": 2}, {"title": "Beobachtbarkeit.", "content": "Wegen seiner geringen Helligkeit von 16,5 mag ist der Twin Quasar Q0957+561 mit kleineren Teleskopen nicht zu beobachten. Erst ab einer Teleskopöffnung (Apertur) von 50 cm können beide Komponenten mit lang belichteten CCD-Kamera-Aufnahmen bei gutem Seeing getrennt werden. Auch mit großen optischen Teleskopen findet man, wie bei gewöhnlichen Sternen, nur kleine runde Beugungsscheibchen, daher der Name „Quasar“ für „quasi-stellar“. Alle weiteren Erkenntnisse ergeben sich aus der wissenschaftlichen Analyse der von diesem Objekt empfangenen elektromagnetischen Wellen. Das Galaxienfeld rund um die Hauptgalaxie G1(21,9mag), das für den Gravitationslinseneffekt verantwortlich ist, ergibt bei der Verwendung optischer Instrumente mit sehr großer Apertur und langer Belichtungszeit ebenfalls nur kleine verwaschene Fleckchen. Das Objekt ist in verschiedenen astronomischen Katalogen gelistet, darunter USNO-A2.0(1998) und USNO-B1.0(2003). Mit Hilfe des United States Naval Observatory (USNO) können auch Laien unter Eingabe der astronomischen Koordinaten fotografische Aufnahmen des Sternenfeldes herunterladen und Eigenschaften der gelisteten Objekte studieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Q0957+561, auch als \"QSO 0957+561\", \"Zwillingsquasar\" (engl. \"Twin Quasar\") oder \"Doppelquasar\" (engl. \"Double Quasar\") bezeichnet, ist ein durch eine Gravitationslinse doppelt abgebildeter Quasar im Sternbild Ursa Major, etwa 10 Bogenminuten nördlich von NGC 3079. Q0957+561 war das erste entdeckte Gravitationslinsen-System mit mehreren Bildern und ist heute eines der am besten untersuchten Objekte dieser Art.", "tgt_summary": "双类星体 (Twin QSO、Double Quasar或\"老忠实者\") 也就是所知的SBS 0957+561,或TXS 0957+561 (也是\"Q0957+561\"或QSO 0957+561 A/B)。它是第一个被确认的重力透镜的天体。", "id": 426903} {"src_title": "Der Brief an den Kreml", "tgt_title": "铁幕来鸿", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein US-Offizier beim Nachrichtendienst hat ein Abkommen unterschrieben, nach dem die USA gemeinsam mit der Sowjetunion China angreifen werde. Eilig schickt die US-Regierung eine Gruppe von Spionen los, um den sogenannten „Brief an den Kreml“ in die Hände zu bekommen. Das Team wird vom „Highwayman“ geleitet, sein Assistent ist Ward. Zu der Truppe gehören der Ex-Offizier der Navy Rone, B. A., die ihren kranken Vater, einen Safeknacker, ersetzt, der mexikanische Halbtags-Zuhälter Janis und der Transvestit Warlock. Die Tochter des russischen Spions Potkin wird von einer Lesbe verführt. Die Amerikaner erpressen Potkin, um dessen Appartement in Moskau als Basis nutzen zu können. In Moskau verwanzt die Truppe das Haus des Geheimpolizeichefs Kosnov, der mit Erika, der Witwe eines feindlichen Spions, verheiratet ist. Kosnov befindet sich in einem Machtkampf mit dem Parteiführer Bresnavich. B. A., mittlerweile mit Rone liiert, wird von Bresnavich gefangen genommen. Während Ward kurz das Land verlässt, nimmt Potkin Kontakt zu Bresnavich auf und erklärt ihm die Situation. Doch Bresnavich hat ein weiteres Problem. Rone ist ihm auf die Schliche gekommen und entlarvt ihn als Verräter. Außerdem befindet sich der gesuchte Brief in Peking. Auch Ward wird als Verräter entlarvt, der für Bresnavich arbeitet. Erika hat einen Plan ausgearbeitet, um Rone außer Landes zu schaffen, doch sie wird vom zurückkehrenden Ward getötet. Am Flughafen ermordet er auch noch Kosnov, der ihn vor Jahren aufs Kreuz gelegt hat. Rone ist bereit, die Suche aufzugeben, doch Ward will B. A. nur freigeben, wenn Rone noch eine Mission durchführt. Er soll in den USA Potkins Frau und Tochter ermorden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films über den Film: \"„Die komplizierte Spionagestory wurde von Altmeister John Huston geruhsam und mit Anflügen von augenzwinkerndem Humor in Szene gesetzt.“\" Die Filmzeitschrift Cinema zeigte sich begeistert: \"„Kalter Krieg, aber eine heiße Story - klasse!“\" Die Variety sieht den Film zwiespältig. Jede Szene für sich sei wertvoll, doch das Zusammenfügen zu einem Ganzen sei eine andere Sache. Hier werde die Schäbigkeit des Spionagegeschäfts dargestellt. Der Film sei ein verbindlich gefilmtes Stück Arbeit. Vincent Canby von der New York Times schreibt, der Film sei extravagant und depressiv. Channel 4 bemängelt, dass die interessanten Elemente des Buches in der verstümmelten Filmfassung zugunsten eines komplexen und verdrehten Drehbuchs fallengelassen wurden. Der Evangelische Filmbeobachter beanstandet zwar, dass in dem Streifen Mord und Totschlag, wenn auch nicht ausdrücklich gepriesen, so doch reichlich vordemonstriert würden, kommt aber dann zu der Einschätzung, dass der Film „spannend, kurzweilig, abwechslungsreich strukturiert und ausgezeichnet gespielt“ sei.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Uraufführung fand am 1. Februar 1970 statt. In Deutschland erschien der Film erstmals am 17. April des gleichen Jahres. Gedreht wurde in der finnischen Hauptstadt Helsinki, sowie in Rom, New York City und Mexiko. Der Film bietet ein Starensemble auf, das bis in kleinere Nebenrollen reicht. So spielen mit: Raf Vallone als Puppenmacher, Vonetta McGee, Marc Lawrence als Priester, Cyril Shaps als Polizeiarzt, George Pravda als Kazar sowie Regisseur John Huston als Admiral. Zu den Besonderheiten des Films gehören die in der Originalfassung in russischer Sprache begonnenen Dialoge, die nach kurzer Zeit ins Englische übergehen. Auf Untertitel oder Synchronisation wurde verzichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Brief an den Kreml ist ein US-amerikanischer Agentenfilm von John Huston aus dem Jahr 1970, der auf dem gleichnamigen Roman von Noel Behn basiert und eine Geschichte erzählt, die auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges spielt.", "tgt_summary": "《铁幕来鸿》是一部美国黑色电影,约翰·休斯顿执导,理乍得·布恩、奥森·威尔斯、马克斯·冯·叙多、毕比·安德森、帕特里克·奥尼尔和乔治·桑德斯出演。1970年由20世纪福克斯发行。剧本是休斯顿和格拉迪斯·希尔合写,根据诺埃尔·贝恩的小说忠实改编。评论家称该片的摄影“美丽”、“动人”,讲述了一个高度复杂、真实,充满了难以接受的阴谋和间谍活动的故事,这个故事设定在1969-1970年交替的冬天,正是冷战高峰期。当年该片遭到票房失败和评论界冷遇,但之后的几十年受到评论界持续的赞誉。法国导演让-皮埃尔·梅尔维尔称赞该片是“杰作”、“为电影设立了标准”。", "id": 489060} {"src_title": "Land-grant University", "tgt_title": "赠地大学", "src_document": [{"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Während einige Bundesstaaten den aus den \"Morrill Land-Grant Colleges Acts\" resultierenden Bildungsauftrag sowie die damit verbundenen finanziellen Mittel an bereits bestehende Hochschulen übertrugen, kam es in den meisten Staaten zur Neugründung entsprechender Institutionen. Aus diesen entwickelten sich in vielen Fällen Volluniversitäten, deren Studienangebot in der Gegenwart über die ursprüngliche Intention weit hinausgeht. Gegenwärtig existiert in jedem Bundesstaat mindestens eine Universität mit dem Status einer \"Land-grant University\". Da der 1890 beschlossene zweite \"Morrill Land-Grant Act\" die Bedingung enthielt, für die Verwendung der entsprechenden Mittel entweder den uneingeschränkten Zugang für Studenten afroamerikanischer Herkunft zu den jeweiligen Hochschulen zu gewährleisten oder für diese Studenten zusätzliche Hochschulen aufzubauen, entstanden ab 1890 insbesondere in den Südstaaten weitere Hochschulen. Aus diesem Grund bestehen heutzutage in den meisten Südstaaten zwei Universitäten, die ihren Ursprung als \"Land-grant University\" haben und von denen meist eine zu den historischen afroamerikanischen Colleges und Hochschulen gezählt wird. Insgesamt wurden 69 Hochschulen gegründet, unter anderem die Cornell University, das Massachusetts Institute of Technology, die University of Wisconsin–Madison, die University of North Dakota, die University of South Dakota, die University of Michigan, die University of Minnesota, die University of Missouri, die University of Illinois und die University of Arkansas. Von diesen 69 Hochschulen gehörten 16 zu den Historical Black Colleges and Universities (HBCUs). Die erste auf der Basis des \"Morrill Land-Grant Acts\" von 1862 neugegründete Hochschule war die 1863 als \"Kansas State Agricultural College\" entstandene heutige Kansas State University. Die nach dem Morill-Gesetz von 1862 eingerichteten land-grant colleges, wurden von den anderen lange als 'cow colleges,' belächelt. Sie waren nur mit dem Nötigsten ausgestattet, oft schlecht geleitet und es fehlten Professoren, die in Landwirtschaft unterrichten konnten. In Ithaca, und Michigan, aber auch Illinois, Massachusetts, Kansas, Indiana und Iowa fanden sich engagierte Männer, die vorbildliche Arbeit leisteten und deren Studenten bald überall als Lehrer gefragt waren. Das zweite Morrill-Gesetz von 1890 versorgte die Colleges jährlich mit $25.000,-. Um dieses Geld zu erhalten, musste der Bundesstaat nachweisen, dass Rasse oder Hautfarbe kein Aufnahmekriterium war bzw. nachweisen, dass sie für Afro-Amerikaner separate Colleges errichteten. Durch dieses Gesetz entstanden 17 Colleges, die unter dem Namen “1890 land-grants” bekannt wurden. Als älteste \"Land-grant University\" gilt die seit 1766 bestehende Rutgers University, der 1864 vom Bundesstaat New Jersey die entsprechenden Aufgaben und Mittelzuweisungen übertragen wurden. In dem nach William H. Hatch benannten und im März 1887 verabschiedeten \"Hatch Act\" waren zusätzliche Bundeszuschüsse für diejenigen Bundesstaaten vorgesehen, die eine landwirtschaftliche Versuchsstation in Zusammenarbeit mit ihren Land-Grant Colleges gründen. Diese \"Agricultural Experiment Stations\" unterstanden dem Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten und hatten die Aufgabe, Forschung über landwirtschaftliche Nutzpflanzen und -tiere zu betreiben. Dazu gehörte unter anderem Bodenanalyse, Düngung, Untersuchung der Anbaumethoden, der Vorteile der Fruchtfolge, Hilfe bei Krankheiten an Pflanzen und bei Tieren, Forschung zu Futtermitteln und weitere Aspekte. Durch jährliche Berichte an das Büro der Versuchsstationen wurden die Erkenntnisse durch das Landwirtschaftsministerium veröffentlicht. 1914 wurde durch den US-Kongress der Smith–Lever Act verabschiedet, durch den die landwirtschaftlichen Colleges und Universitäten neben Lehre und Forschung als dritte Aufgabe die sogenannte \"Extension\" erhielten. Die Einrichtungen sollten nun dazu beitragen, dass ihre gewonnenen Erkenntnisse aus der beruflichen Bildung, der Landwirtschaft und der Hauswirtschaft auch die Personen erreichte, die aus unterschiedlichen Gründen nicht studieren konnten. Die Verbreitung der Informationen erfolgte durch besondere Ausbilder über das ganze Land. Mit dem sogenannten “Nelson Act” vom 4. März 1907 wurde ein Zusatzartikel zu den Morill-Gesetzen von 1862 und 1890 ratifiziert, der die staatlichen Zuschüsse auf $ 50.000,- pro Jahr erhöhte. Sie durften jedoch nicht angesammelt und nur auf Antrag auf das nächste Jahr übertragen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkung bis heute.", "content": "Die University of the District of Columbia erhielt 1967 mit einer Zahlung von 7,24 Millionen US-Dollar anstelle einer Landübertragung den Status einer \"Land-grant University\". Auch die amerikanischen Außengebiete Guam, Mikronesien, Amerikanisch-Samoa, die Nördlichen Marianen und die Jungferninseln bekamen 1972 je drei Millionen US-Dollar zum Auf- beziehungsweise Ausbau entsprechender Bildungseinrichtungen. Im Jahr 1994 wurde 29 Hochschulen, die in Indianerreservaten oder in deren Nähe ihren Sitz haben und traditionell vor allem der Hochschulbildung der amerikanischen Ureinwohner dienen, der Status einer \"Land-grant University\" zuerkannt. Im Namen einiger zu den \"Land-grant Universities\" zählender Hochschulen, wie beispielsweise der Texas A&M University und der Florida A&M University, erinnert das Kürzel „A&M“ für \"Agricultural and Mechanical\" an die historischen Hintergründe, ebenso wie die Bezeichnung \"Aggies\" für die Studenten, die Alumni oder die Sportmannschaften einer Reihe von Universitäten. Nahezu alle Hochschulen mit dem Status einer \"Land-grant University\" sind im Dachverband Association of Public and Land-grant Universities zusammengeschlossen. Der Status als \"Land-grant University\" ist bis in die Gegenwart beispielsweise für die Finanzierung von Forschungsvorhaben von Bedeutung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Land-grant Universities werden in den Vereinigten Staaten staatliche Universitäten bezeichnet, deren Gründung beziehungsweise Finanzierung auf zwei 1862 und 1890 beschlossenen und als \"Morrill Land-Grant Colleges Acts\" bezeichneten Gesetzen beruht. Benannt waren diese Gesetze nach ihrem Initiator Justin Smith Morrill, der von 1855 bis 1867 als Mitglied des Repräsentantenhauses und von 1867 bis 1898 des Senats fungierte. Auf der Basis der \"Morrill Land-Grant Colleges Acts\" wurde den amerikanischen Bundesstaaten von der Bundesregierung Landbesitz übertragen unter der Maßgabe, die Erträge aus dem Verkauf oder der Nutzung dieses Landes für den Aufbau und die laufenden Kosten von Hochschulen zu nutzen.", "tgt_summary": "赠地大学,又译授田大学(英语:Land-grant universities、英语:land-grant colleges、英语:land-grant institutions)是指由美国国会在1862年和1890通过的莫里尔法案 (Morrill Acts),又称土地拨赠法案,因而获得国会资助的美国高等教育机构。", "id": 2674304} {"src_title": "Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch Wikileaks", "tgt_title": "维基解密泄露美国外交电报事件", "src_document": [{"title": "Veröffentlichung in der Presse.", "content": "Der englische \"Guardian\" veröffentlichte am 28. November 2010 eine Berichterstattung über die Depeschen, mehrere Artikel sowie eine interaktive Karte. Auch der \"Spiegel\" brachte online einen Bericht in englischer Sprache und versprach mehr Informationen in der Printausgabe des folgenden Tages, deren ausnahmsweise am Vortag noch nicht offiziell veröffentlichtes Cover im Internet auftauchte. Die \"New York Times\" berichtete gleichzeitig beginnend in einer neunteiligen Artikelserie. Ursprünglich hätte sie die Depeschen nicht erhalten sollen, bekam sie aber vom \"Guardian\" zugespielt. Beide Zeitungen hatten bereits vorher während der Berichterstattung über die afghanischen und irakischen Kriegstagebücher zusammengearbeitet. Der \"Washington Post\" wurde das Material nicht angeboten und auch nach einer Anfrage beim \"Guardian\" vorenthalten. \"El País\" schrieb in ihrem Artikel, dass es zwischen den Zeitungen ein Abkommen für die gleichzeitige Veröffentlichung der „international relevanten“ Depeschen gegeben habe, aber jede Zeitung Depeschen frei wählen und behandeln konnte, die in erster Linie das eigene Land betrafen. Einige Zeitungen boten die Originaltexte der Depeschen in Absprache mit Wikileaks auf ihren Webseiten an. Die libanesische Tageszeitung \"Al-Akhbar\" veröffentlichte am 2. Dezember 183 Depeschen. Die norwegische Tageszeitung \"Aftenposten\" meldete am 17. Dezember, alle 251.287 Depeschen zur Verfügung zu haben. Dabei blieb unklar, auf welchem Weg sie an das Material kam. Auch Politiken, eine dänische Tageszeitung, berichtete am 8. Januar 2011, im Besitz aller Depeschen zu sein. Die Tageszeitung \"NRC Handelsblad\" und der Nachrichtendienst \"RTL News\" berichteten am 14. Januar, von \"Aftenposten\" 3000 Depeschen aus der Botschaft in Den Haag bekommen zu haben. Noch am gleichen Tag meldete auch der niederländische Fernsehsender \"NOS Journaal\", im Besitz der Depeschen zu sein. Die \"Welt\" gab drei Tage später bekannt, durch die Zusammenarbeit mit \"Aftenposten\" in den Besitz aller Depeschen gekommen zu sein. Am 8. April 2011 begann die israelische Zeitung Haaretz mit der Veröffentlichung.", "section_level": 1}, {"title": "Datenpanne / Originaldepeschen im Internet.", "content": "Im Gegensatz zu verbreiteten Ankündigungen veröffentlichte Wikileaks zunächst nur einen Bruchteil des Originalmaterials frei im Internet. Die gesamte Datenmenge wurde nur den Medienpartnern, westlichen Leitmedien, zur Verfügung gestellt. Bis zum 20. August 2011 wurden so in mehreren Teilschritten 19.791 Depeschen im Original veröffentlicht. In den darauf folgenden Tagen wurde das Tempo der Freigabe massiv erhöht und zehntausende weitere Dokumente innerhalb kurzer Zeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am 27. August belief sich die Zahl der einsehbaren Depeschen auf 143.014. Diesmal setzte Wikileaks nicht auf die Zusammenarbeit mit journalistischen Medien, sondern rief im Sinne von Crowdsourcing die Öffentlichkeit – vor allem über Twitter – auf, das Material zu analysieren. Etwa zeitgleich wurde durch Medienberichte bekannt, dass eine als \"cables.csv\" bezeichnete verschlüsselte Datei von 1,6 Gigabyte Umfang ebenso wie die dazugehörige Passphrase, der Schlüssel, im Internet verfügbar war. Sie enthielt die vollständige, unredigierte Sammlung der Botschaftsdepeschen, in der die Namen der Informanten nicht unkenntlich gemacht wurden. Die Veröffentlichung der vollständigen und unredigierten Botschaftsdepeschen war zunächst nicht beabsichtigt. Sie kann als ein Zusammenwirken mehrerer Fehler bei verschiedenen, zum Teil miteinander verfeindeten Personen gesehen werden, die sich später gegenseitig des Vertrauensbruches beschuldigten. Julian Assange hatte dem \"Guardian\"-Journalisten David Leigh eine alle Depeschen enthaltende, verschlüsselte Datei online zugänglich gemacht und ihm die Passphrase mitgeteilt, so dass der \"Guardian\" und andere Medien ausgewählte und redigierte Dokumente veröffentlichen konnten. Diese Passphrase veröffentlichte Leigh in seinem im Februar 2011 erschienenen Buch \"WikiLeaks: Inside Julian Assange’s War on Secrecy\", in der falschen Annahme, sie sei nur temporär gültig gewesen. Als sich Daniel Domscheit-Berg von Wikileaks trennte, nahm er unter anderem eine Kopie des verschlüsselten Datensatzes mit. Nach den ersten Veröffentlichungen aus den Depeschen wurde Wikileaks zum Ziel von Denial-of-Service-Attacken. Mehrere Unternehmen – Mastercard, PayPal, Amazon und Visa – stoppten die Weitergabe von Spenden an Wikileaks. Um Wikileaks zu schützen und die veröffentlichten Daten weiterhin erreichbar zu halten, wurden von Unterstützern weltweit in kurzer Zeit Hunderte Spiegelserver (\"mirrors\") aufgesetzt. Diese Unterstützer brachten wohlmeinend eine komprimierte Version aller bislang vorliegenden Wikileaks-Veröffentlichungen über das Tauschbörsensystem BitTorrent in Umlauf. Sie wussten aber nicht, dass in einem versteckten Verzeichnis die von Assange an Leigh zugänglich gemachten Daten enthalten waren. Nach dem Bruch zwischen Assange und Domscheit-Berg veröffentlichte die Zeitung \"Der Freitag\", ein Medienpartner von Domscheit-Bergs Projekt OpenLeaks, einen Hinweis darauf, wo die zugehörige Passphrase zu finden sei. Nachdem die breitere Öffentlichkeit Kenntnis genommen hatte, dass die Datei und der dazugehörige Schlüssel frei abrufbar im Internet verfügbar waren, veröffentlichte Wikileaks Anfang September 2011 die Depeschen US-amerikanischer Botschaften komplett und unredigiert und zog damit die Konsequenz aus der Datenpanne, die es Außenstehenden ermöglicht hatte, den entschlüsselten und unredigierten Text bei Cryptome und auf anderen Websites online zu stellen. Sowohl dies als auch der Entschluss, die Botschaftsdepeschen nun selbst auf einen Schlag zugänglich zu machen, brachte Wikileaks erneut ins Ziel der Kritik von Regierungen und Journalisten. Vertreter von \"The Guardian\", \"New York Times\", \"El País\", \"Der Spiegel\" und \"Le Monde\", mit denen Wikileaks zuvor bei der Veröffentlichung der Dokumente zusammengearbeitet hatte, protestierten in einer gemeinsamen Erklärung, da sie um die Sicherheit der Informanten der amerikanischen Regierung fürchteten. Reporter ohne Grenzen stellten vorerst ihren Spiegelserver (\"mirror\") ein, da sie „etablierte Standards des Informantenschutzes“ nicht mehr gewährleistet sahen. Mit der gleichen Begründung distanzierten sich auch Personen, die den Veröffentlichungen von Wikileaks bis dahin positiv gegenübergestanden hatten, wie Konstantin von Notz, Wolfgang Gehrcke und der britische \"Media director\" von Amnesty International, Mike Blakemore. Der australische \"Attorney General\" Robert McClelland wies darauf hin, dass ein Mitarbeiter des australischen Geheimdienstes ASIO namentlich genannt worden sei, was gemäß australischer Gesetzgebung strafbar sei. Julian Assange verteidigte bei einem per Video übertragenen Vortrag auf der Berliner Medienwoche sein Vorgehen. Die unredigierten Botschaftsdepeschen seien ohnehin bereits in Umlauf gewesen, Wikileaks hätte mit der Veröffentlichung also niemanden mehr zusätzlich gefährdet. Die Informanten der amerikanischen Diplomaten hätten Zeit gehabt, sich auf die Veröffentlichung vorzubereiten.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Nach der Veröffentlichung der unredigierten Botschaftsdepeschen floh der äthiopische Journalist \"Argaw Ashine\" aus seiner Heimat, nachdem er von den Behörden seines Landes vernommen und unter Druck gesetzt worden war, seine Quellen zu nennen. Sein Name fand sich als \"Argaw Ashene\" in einer der Depeschen. \"Fidelis Satuku\" und \"Herbert Chingono\", zwei Generäle aus Simbabwe, wurden wegen Hochverrats angeklagt und mit der Todesstrafe bedroht. Auch ihre Namen werden in einer der Depeschen erwähnt. Sie hatten gegenüber dem amerikanischen Botschafter über den Armeechef ihres Landes geäußert, er besitze nur geringe militärische Kenntnisse und Erfahrungen. Enttarnte Informanten der US-Diplomaten in China wurden im Internet bedroht. Repressionen der Regierung blieben jedoch aus. Im April 2011 hatte Ecuador die amerikanische Botschafterin Heather M. Hodges ausgewiesen. Sie hatte in einer von Wikileaks veröffentlichten Botschaftsdepesche Präsident Rafael Correa die Duldung von Korruption vorgeworfen. Die USA hatten darauf ihrerseits mit der Ausweisung von Luis Gallegos reagiert.", "section_level": 2}, {"title": "Inhalte.", "content": "Die Inhalte stammen überwiegend aus der 1994 eingerichteten „Secret Internet Protocol Router Network“-Datenbank (SIPRNet), auf die 2,5 Millionen US-Amerikaner Zugriff haben. Die meisten Depeschen stammen aus den Jahren ab 2004. Das Außenministerium der Vereinigten Staaten unterteilt die Botschaftsdepeschen anhand der Geheimhaltungskategorien in: Die Depeschen beschreiben Ereignisse und Vorfälle aus den 274 Botschaften vom Zeitraum des 28. Dezember 1966 bis zum 28. Februar 2010. Sie zeigen zahlreiche Kommentare von Botschaftern: Kritik und Lob über die Gastgeberländer der verschiedenen US-Botschaften, Diskussion der aktuellen Tagespolitik, Beschlüsse zur Beendigung der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten, die Bemühungen für und Widerstand gegen nukleare Abrüstung, Maßnahmen im Krieg gegen den Terrorismus, Einschätzungen über Bedrohungen in der ganzen Welt, Beziehungen zwischen verschiedenen Ländern, Arbeit der US-Geheimdienste und Spionageabwehrbemühungen, Lobbyismus verschiedener Unternehmen und die US-Unterstützung von Diktaturen und andere diplomatische Aktionen.", "section_level": 1}, {"title": "Stellungnahmen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regierungen / Politiker.", "content": "Bereits kurz nach der Veröffentlichung der ersten Dokumente wurden auch Reaktionen von verschiedenen Regierungen bekannt:", "section_level": 2}, {"title": "Juristische Aufarbeitung.", "content": "Bereits im Mai 2010 wurde als möglicher Informant der Angehörige der US-Streitkräfte Bradley Manning (heute: Chelsea Manning) verhaftet und zeitweise in Isolationshaft gehalten. Manning wurde 2013 zu 35 Jahren Haft verurteilt. Weil Manning geständig war und die verratenen Dokumente eine niedrige Geheimhaltungsstufe hatten, begnadigte Obama sie, sodass sie bereits 2017 aus der Haft entlassen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch Wikileaks ab dem 28. November 2010 wird auch Cablegate genannt (analog zu Watergate; \"diplomatic cables\", deutsch Drahtberichte, bezeichnet diplomatische Berichte, Dossiers und Depeschen, die früher per „Kabel“, also per Telegrafie übermittelt wurden). Es handelt sich dabei um eine Sammlung von 251.287 internen Berichten und Lagebeurteilungen der US-Botschaften in aller Welt an das US-Außenministerium, die aus der Zeit von Dezember 1966 bis Februar 2010 stammen. Enthalten sind 15.652 als geheim und 101.748 als vertraulich eingestufte Berichte. Parallel berichteten die Zeitungen The Guardian, Le Monde, El País, Der Spiegel sowie Spiegel Online, denen Wikileaks vorab die Auswertung ermöglichte.", "tgt_summary": "维基解密泄露美国外交电报事件发生于2011年11月28日。文件泄露网站维基解密首先公开了220分外交电报,并将另一部分发给了五家大媒体(美国《纽约时报》、英国《卫报》、德国《明镜周刊》、西班牙《国家报》以及法国《世界报》)进行报导。维基解密计划将在几个月内完全公开所有文件。", "id": 1680399} {"src_title": "Sick Puppies", "tgt_title": "生病的小狗", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Sänger Shimon und Bassistin Emma lernten sich im Musikraum ihrer Highschool in Mosman, einem Vorort von Sydney, kennen, da sie ihn beide zur selben Zeit für Bandproben vorgemerkt hatten. Sie freundeten sich schnell an und spielten zusammen Coverversionen von u. a. Green Day, Silverchair und Rage Against the Machine, zuerst mit Shimon am Schlagzeug und Emma als Gitarristin. Die instrumentale Besetzung änderte sich mit Chris Mileski, einem Schlagzeuger. Shimon wechselte hierauf zur Gitarre und Gesang und Emma zum E-Bass. Schnell fingen sie an, eigene Lieder zu spielen und gaben sich den aktuellen Bandnamen. Mit ihrem Debüt-Album \"Welcome to the real world\" gewannen sie die Triple J Unearthed band competition, woraus ein Management-Vertrag mit \"Paul Stepanek Management\" entstand. Kurz darauf zog die Band ohne Schlagzeuger Chris nach Los Angeles, der Australien zu diesem Zeitpunkt nicht verlassen konnte. Aufgrund einer Anzeige bei Craigslist fanden sie den aktuellen Schlagzeuger und US-Amerikaner Mark Goodwin. Das Folgealbum \"Dressed up as Life\" wurde das erste Mal auf einem Major-Label herausgebracht. Mit der Free Hugs Campaign wurde es mit der Single Auskopplung \"All the Same\" zu einem großen Erfolg in den USA. Im Dezember 2008 zog sich die Band ins Studio zurück und schrieb ihr mittlerweile drittes Studioalbum \"Tri-Polar\", welches am 14. Juli 2009 veröffentlicht wurde. In Großbritannien kam das Album untypisch für australische bzw. US-amerikanische Newcomer erst fast zwei Jahre später, am vierten April 2011, heraus. Es folgten einige Konzerte, unter anderem auch beim Hurricane Festival 2011. Am 16. Juli 2013 erschien ihr viertes Studioalbum. Es trägt den Namen \"Connect\" und stieg auf Platz 17 der US-Charts ein.
Am 20. Oktober 2014 gab die Band über ihre Facebook-Seite den Ausstieg von Frontmann Shimon Moore bekannt. Dieser behauptete jedoch eine Woche später, die Band nie verlassen zu haben und durch das Statement erfahren zu haben, nicht mehr in der Band zu sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sick Puppies sind eine australische Rockband, gegründet 1997. Nach dem Ausscheiden des Leadsängers Shimon Moore im Oktober 2014 besteht die Band nun aus dem Sänger Bryan Scott, der Bassistin Emma Anzai und dem Schlagzeuger Mark Goodwin.", "tgt_summary": "生病的小狗是一个摇滚乐团来自于澳洲雪梨。这个摇滚团是由主唱兼吉他手赛门摩尔和贝斯手艾玛安西组成,在1997年的莫斯曼高中音乐学院,他们两个会相遇是因为他热爱银椅乐团。最初赛门打鼓艾玛弹吉他,他们俩个时常练习年轻岁月乐团,讨伐体制乐团和银椅乐团的歌曲,到最后他们也写了自己的歌曲。很快的,克里斯密尔斯奇也入团并成为鼓手。", "id": 363482} {"src_title": "Rotschnabelmöwe", "tgt_title": "新西兰红嘴鸥", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Die Rotschnabelmöwe erreicht eine Körperlänge von 37 Zentimeter. Die Flügellänge beträgt 26,3 bis 28,9 Zentimeter und die Flügelspannweite 91 bis 96 Zentimeter. Das Gewicht beträgt 245 bis 360 Gramm. Weibchen sind tendenziell etwas kleiner als Männchen und haben einen kleineren Schnabel. Adulte Rotschnabelmöwen haben einen weißen Kopf, einen weißen Schwanz und eine weiße Körperunterseite. Der Mantel und die Flügeldecken sind hellgrau. Die Schwingen sind überwiegend schwarz mit weißen Spitzen und einer weißen, diagonal verlaufenden Fleckzeichnung auf den mittleren Schwingen. Der Schnabel und die Beine sind leuchtend rot. Die Augen sind gelblich weiß mit einem schmalen roten Augenring. Jungvögel im ersten Jahr ähneln den adulten Vögeln sehr, haben aber eine auffällige bräunliche Fleckzeichnung auf den Flügeln. Ältere Jungvögel ähneln zunehmend den adulten Vögeln. Die Augen sind jedoch noch deutlich dunkler.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Rotschnabelmöwe umfasst die Küsten und Seen Neuseelands. Sie kommt außerdem auf Inseln um Neuseeland vor. Dazu zählen die Snares Islands, Chatham Islands, Auckland Islands und die Insel Campbell Island mit ihren kleinen umgebenden Inseln. Der Bestand wird auf etwa 500.000 Paare geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Rotschnabelmöwen leben während der Brutzeit überwiegend von Krill sowie von anderen Krustentieren, Regenwürmern, Insekten und kleinen Fischen. Außerhalb der Brutzeit fressen sie eine größere Bandbreite an Fischen und besuchen auch Müllkippen. Sie stehlen regelmäßig Nahrung von anderen Seevögeln und Watvögeln und fressen gelegentlich auch Beeren. Rotschnabelmöwen gehen eine langfristige Paarbindung ein und kehren gewöhnlich zu ihrer Geburtskolonie zurück. Die Fortpflanzungszeit beginnt Anfang Juli. Die Eier werden gewöhnlich im Zeitraum September bis Dezember gelegt. Rotschnabelmöwen brüten gelegentlich in dicht gedrängten Kolonien, regelmäßig aber auch allein. Das Gelege besteht gewöhnlich aus zwei Eiern, die Gelegegröße variiert zwischen einem und fünf Eiern. Das Gelege wird 22 bis 26 Tage bebrütet. Die Küken sind nach 28 bis 35 Tagen flügge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rotschnabelmöwe (\"Chroicocephalus scopulinus\", Syn.: \"Larus scopulinus\") ist eine monotypische Möwenart, die in Neuseeland endemisch ist. Es handelt sich um eine mittelgroße, grau und weiß gezeichnete Möwe mit einer charakteristischen Zeichnung an den Flügelenden. Der Schnabel ist verhältnismäßig kurz und kräftig. Die Flügel sind breit mit gerundeten Enden. Die Art weist eine sehr große Ähnlichkeit mit der zur Fauna Australiens gehörenden Silberkopfmöwe auf. Das Verbreitungsgebiet der beiden Arten überschneidet sich jedoch lediglich in Gewässern rund um Tasmanien.", "tgt_summary": "新西兰红嘴鸥(学名:\"Larus scopulinus\"),又称新西兰红嘴海鸥,是新西兰的鸟类,分布全国及其外围岛屿,包括查塔姆群岛及新西兰亚南极群岛。", "id": 672882} {"src_title": "António de Albuquerque Coelho", "tgt_title": "古爾露", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "António de Albuquerque Coelho war der uneheliche Sohn von António de Albuquerque Coelho de Carvalho, der verschiedene Verwaltungsposten in Portugal, Brasilien und zuletzt in Angola innehatte, und \"Ângela de Bairros ou de Azevedo\", deren Eltern und Großeltern aus Portugal, Afrika und von den Indianern Brasiliens abstammten. Somit galt der Sohn als Mestize.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg.", "content": "Seine erste Ausbildung erhielt Albuquerque Coelho vom Priester seiner Heimatgemeinde. Als Jugendlicher wurde Albuquerque Coelho nach Portugal geschickt, um zu studieren. Vermutlich durch den Einfluss seines Vaters erhielt er am 10. März 1700 den Titel \"Fidalgo cavaleiro da Casa Real\" inklusive eines festen Einkommens und wurde in den Christusorden aufgenommen. Dafür musste der Sohn in die portugiesischen Besitzungen nach Asien gehen. Die gefährliche sechsmonatige Überfahrt forderte unter den Reisenden an Bord verhältnismäßig viele Opfer. Am 12. September 1700 erreichte er an Bord der \"São Pedro Gonçalves\" die Stadt Goa in Indien. Hier war Albuquerque Coelho \"Tenente de mar e guerra\" (Leutnant zur See), später \"Capitão-tenente\" (Kapitänleutnant). Dies waren überwiegend nominelle Posten. Da er sich auf der Überfahrt bewährt hatte, wurde er nun auf Kriegsschiffen in der Straße von Hormus und im Indischen Ozean eingesetzt. Für seine Verdienste auf See wurde er bei seiner Rückkehr erneut ausgezeichnet. Allerdings kam es zu Problemen, als Albuquerque Coelho, ohne Erlaubnis des Vizekönigs von Indien, aus gesundheitlichen Gründen nach Lissabon zurückkehrte. Hier traf er nochmals auf seinen Vater, der gerade ebenfalls in Portugal weilte und heiratete. Als Albuquerque Coelho wieder nach Indien zurückkehren wollte, beantragte er beim König, zum \"Capitão de infantaria\" einer Flotte von Naus ernannt zu werden. Dies wurde ihm aber verweigert, da er ohne Erlaubnis Indien verlassen hatte. 1706 war Albuquerque Coelho als \"Capitão de infantaria\" einer Fregatte in Macau stationiert. Hier begegnete er der damals siebenjährigen Waise \"Maria de Moura e Vasconcellos\" und wollte sie heiraten, wohl aus Statusgründen und des Vermögens ihrer Familie wegen. Standesgemäße, ledige Frauen waren in den Kolonien eine Seltenheit. Die Großmutter des Mädchens, \"Maria de Vasconcelos\", stellte sich dagegen; einmal, weil der verstorbene Vater \"Francis de Moura de Bastos\" in seinem letzten Willen verfügt hatte, dass seine Tochter erst im Alter von zwölf heiraten sollte und wohl auch weil Albuquerque Coelho ein Mestize war. In dieser Angelegenheit erfolglos, kehrte er zunächst nach Goa zurück. 1708 wurde Albuquerque Coelho als \"Capitão de infantaria\" der Fregatte \"Nossa Senhora das Neves\", unter dem Kommando von Kapitän \"Jeronimo de Mello Pereira\", wieder nach Macau geschickt. Das Schiff erreichte Macau am 23. August. Es war auf der Fahrt so schwer durch einen Taifun beschädigt worden, dass die Reparatur zwei Jahre in Anspruch nahm, so dass Albuquerque Coelho zunächst bei den Franziskanern Quartier nahm. Mit an Bord waren auch die Edelmänner \"Dom Henrique de Noronha\", erster Leutnant des Schiffes, und Francisco Xavier Doutel, ein in Macau etablierter Kaufmann, mit denen Albuquerque Coelho später eine folgenreiche Feindschaft verbinden sollte. Er hatte, den Quellen nach, viel Temperament und ging schnell Konfrontationen ein, weswegen er sich auch leicht Feinde machte. So, als er sich in Macau erneut um Maria de Moura bewarb, denn es gab auch andere Interessenten, wie Henrique de Noronha, der ebenfalls um das Mädchen warb. Noronha hatte sich mit Doutel, einem Schwager von Marias Onkel \"Francisco Leite Pereira\", angefreundet. Der Streit über die Wahl des Bräutigams spaltete die gesamte portugiesische Bevölkerung in der Kolonie, die damals aus etwa 3000 bis 4000 Personen bestand. Neben Onkel und Großmutter konnte Noronha sich der Unterstützung der Dominikaner und des französischen Kardinals Charles Thomas Maillard de Tournon (1668 bis 1710), dem Patriarchen von Antiochia und päpstlichen Gesandten in Macau, sicher sein. Da sich der Bischof, der sich zum Vormund des Mädchens gemacht hatte, die Jesuiten, Kapitän Mello Pereira und die meisten seiner Soldaten und später auch Macaus Gouverneur Diogo de Pinho Teixeira auf seine Seite stellte, konnte sich Albuquerque Coelho schließlich durchsetzen. Am 30. Juni 1709 erzwang er sich Zugang in das Haus der Großmutter und nahm Maria de Moura mit zur Kirche Santo António, wo die Verlobung durch Generalvikar \"Lourenço Gomes\" beschlossen wurde. Als Albuquerque Coelho am 2. August durch die \"Rua Formosa\" ritt, verfehlte ihn ein Schuss aus einer Donnerbüchse. Bei der Verfolgung des Schützen, einem afrikanischen Sklaven, traf Albuquerque Coelho einige Straßen weiter ein weiterer Schuss oberhalb des rechten Ellbogens. Dom Henrique de Noronha hatte ihn aus einem Fenster abgefeuert. Albuquerque Coelho floh zum Kloster São Francisco. Ein dritter Schuss eines weiteren Sklaven Noronhas verfehlte ihn wieder, so dass er sich in das Kloster retten konnte, wo man ihn bereits vom Pferd helfen musste, da er schon zu schwach war. Der Arm wurde zwar vom portugiesischen Schiffsarzt behandelt, musste aber 16 Tage später von einem englischen Chirurgen teilweise abgenommen werden, weil er brandig geworden war. Um dem Gefängnis zu entgehen, floh Dom Henrique de Noronha in das Haus des Patriarchen von Antiochia im Dominikanischen Konvent, das der Gouverneur daraufhin von Soldaten umstellen ließ. Erst als der Patriarch starb, konnte Dom Henrique de Noronha am 18. Februar 1711 mit einem Schiff nach Goa in ein Gefängnis gebracht werden. Marias Großmutter protestierte heftig gegen die Verbindung und schrieb am 26. Dezember 1709 sogar Briefe an den Leal Senado (der Senat Macaus) und nach Portugal an den Überseerat \"(Conselho Ultramarino)\". Doch immer fiel die Entscheidung zugunsten von Albuquerque Coelho, auch wenn er zeitweise plante, im Notfall mit Maria de Moura auf seinen Schiff nach Goa zu fliehen. Der Richter \"Manuel Vicente Rosa\", der zu Gunsten der Großmutter entschieden hatte, wurde suspendiert. Folge war eine lebenslange Feindschaft Rosas gegen Albuquerque Coelho. Die Hochzeit zwischen Albuquerque Coelho und Maria de Moura fand am 22. August 1710 in der Casa de Campo de São Francisco statt. Die Trauung vollzog der Kaplan der \"Nossa Senhora das Neves\". Sie musste in der Nacht und unter dem Schutz von Albuquerque Coelhos Marinesoldaten stattfinden, da Francisco Leite Pereira drohte, den Bräutigam noch in der Kirche zu töten. Doch die Mörder warteten bei der Kirche Santo António, weil sie dort die Trauung erwarteten. Durch die Hochzeit erhielt Albuquerque Coelho zudem die Bürgerrechte Macaus. Die Umstände der Eheschließung brachten ihm viele Feinde ein, doch Albuquerque Coelho gewann auch Verbündete, wie den Gouverneur, den Bischof und verschiedene Geistliche. Aus den Geschehnissen erschuf ein lokaler Dichter einige Zeilen, die noch jahrelang als Volkslied überdauerten: Albuquerque Coelho verließ zunächst den Staatsdienst und lebte einige Jahre nur von seinem Vermögen, oder mehr von dem seiner Frau. Positiv wird seine Vermittlung im Streit um die „chinesischen Riten“ gesehen. Es bestand die Frage, inwieweit die konfuzianischen Bräuche mit dem Katholizismus vereinbar seien. Die örtlichen Jesuiten hatten hier eine sehr liberale Haltung, die von Franziskanern und Dominikanern kritisiert wurde. Papst Clemens XI. hatte zur Streitschlichtung Maillard De Tournon entsandt, doch letztlich starb der päpstliche Entsandte, ohne eine Entscheidung in der Frage getroffen zu haben. 1712 ernannte der Leal Senado Albuquerque Coelho zu seinen Vorsitzenden. Im selben Jahr gebar seine Frau seine Tochter mit dem Namen Ignez, die jedoch nur sieben Tage später starb. Am 20. Juli 1714 wurde ein Sohn geboren, der am 27. Juli getauft wurde. Am 31. Juli verstarb Maria de Moura am Wochenbettfieber. Nur wenige Monate nach dem Tod Marias kam es erneut zum Konflikt mit einem von Albuquerque Coelhos Widersachern. Vicente Rosa schrieb in seiner Funktion als Beisitzender Richter \"(Ouvidor)\" am 22. September 1714: „Ich betrachte mich seit fünf Jahren als Ihr ernannter Feind.“ Albuquerque Coelho hatte veranlasst, dass Vicente Rosa verhaftet wurde. Er hatte sich geweigert, als Vormund der Kinder seines verstorbenen Schwagers, dessen Schulden zu begleichen. Erst als diese getilgt waren, kam Vicente Rosa wieder frei. Vicente Rosa und seine Parteifreunde beschwerten sich beim Vizekönig Vasco Fernandes César de Menezes in Goa. Dieser leitete den Brief am 10. Januar 1715 nach Lissabon weiter und bestellte Albuquerque Coelho nach Goa, damit er Stellung zu den Vorwürfen beziehen könne. Doch es kam nicht mehr dazu, da Manuel Vicente Rosa ihn festnehmen ließ. Aus dem Gefängnis heraus schrieb Albuquerque Coelho zwei Briefe, zuerst an den Senat und zehn Tage später an die Stadtgemeinde. Er argumentierte, dass ein gewöhnlicher Richter keine Gewalt über die Senatoren habe, da diese dem Landgericht in Goa unterstünden. Die Gemeinde gab ihm Recht und Albuquerque Coelho kam frei. Um das Neujahr 1714/1715 veräußerte Albuquerque Coelho seinen gesamten Besitz und verließ Macau, vermutlich nach Goa. Seinen Sohn, der noch ein Baby war, ließ er zurück. Erst später erlaubte der Vizekönig dem Vater, ihn abzuholen. Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit schrieb Menezes:", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur von Macau.", "content": "Im Mai 1717 ernannte der Erzbischof von Goa und Vertreter des Vizekönigs Sebastião de Andrade Pessanha, António de Albuquerque Coelho zum Gouverneur von Macau. Als er aber am 22. Mai nach Macau zurückkehren wollte, war das Schiff heimlich bei Nacht aus dem Hafen gesegelt. Sein Kapitän und Eigentümer war ausgerechnet Francisco Xavier Doutel gewesen, der alte Freund von Noronha. Der neu ernannte Gouverneur entschied sich daraufhin, mit einer kleinen Truppe quer durch Indien zu reisen, um an der Ostküste ein anderes Schiff zu suchen. Die Pferde und sogar ihre Stiefel verloren die Portugiesen bei der Durchquerung eines Flusses bei Mangalore. Es regnete in Strömen. Nach der Durchquerung der Berge und des Dschungels bei Bangalore erhielten sie in Velure wieder Pferde und zwei Elefanten als Reittiere. Sie erreichten am 16. Juli den 2600 km entfernten portugiesischen Stützpunkt \"São Tomé de Meliapor\" (das heutige Chennai). Erst am 5. August konnten sie ihre Reise auf einem dort gekauften Schiff fortsetzen. In Malakka floh der Navigator vom Schiff, so dass man nun selbst das Schiff steuern musste. Durch Stürme war es beschädigt und im niederländischen Malakka verweigerte man ihnen die Reparatur, so dass man nach Johor weiter fuhr. Nach zwei Monaten erreichten die Portugiesen Johor, wo sie in die Machtkämpfe des Reiches verwickelt wurden. Sie unterstützten den Herrscher gegen die Rebellion und als das Reich wieder befriedet war, erlaubte der siegreiche Sultan den Portugiesen im März 1718 eine Kirche in Johor zu bauen. Am 18. April setzten sie ihre Reise fort. An Bord erkrankten alle an Beriberi und erreichten in einem erbärmlichen Zustand die Insel São João (Shangchuan), die 270 km von Macau entfernt liegt. Hier wurden die Portugiesen von den chinesischen Einwohnern gesund gepflegt und schließlich nach Macau gebracht, das sie am 29. Mai 1718 erreichten. Albuquerque Coelho trat sein Amt als Gouverneur am 30. Mai 1718 an. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits einen neuen Vizekönig in Goa. Doch Luís de Meneses bestätigt Albuquerque Coelho als Gouverneur in einem Schreiben vom 6. Mai, warnte ihn aber gleichzeitig, keine Rache an Doutel oder Leite Pereira zu nehmen. Anscheinend hielt sich Albuquerque Coelho an diese Anweisung, denn es fehlen Berichte von weiteren Konflikten aus dieser Zeit. Die Amtszeit verlief zur Zufriedenheit der Einwohner, selbst seine bisherigen Feinde lobten ihn, doch sie endete schon nach einem Jahr, am 9. September 1719. Die normale Amtszeit eines Gouverneurs betrug damals drei Jahre. Albuquerque Coelho hatte ein Jahr durch seine Rückreise von Goa verloren und sein Vorgänger Francisco de Alarcão Sotto-Maior hatte zuvor schon die Amtsübergabe um ein Jahr hinausgezögert. Neuer Gouverneur wurde António da Silva Telo e Meneses. Durch Vorsprechen seines Onkels Pater \"Feliciano Coelho\" wurde Albuquerque Coelho 1719 in den Stand eines \"Cavaleiro\" (Ritter) erhoben, damals eine seltene Ehre für einen „Farbigen“. Am 18. Januar 1720 verließ er Macau und fuhr nach Goa, wo er am 20. Mai ankam.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur von Timor und Solor.", "content": "In der Kolonie von Timor und Solor herrschte in dieser Zeit ein Machtkampf zwischen Gouverneur, Kirche und den eigentlichen Machthabern der Region, den Topasse. Zudem mussten sich die Portugiesen seit 1719 gegen die Cailaco-Rebellion der Timoresen und Topasse erwehren. 1722 attackierten Krieger von Luca einen Trupp von Moradores auf dem Weg von Lifau nach Cailaco, die für Portugal die Fintas, die Tributzahlungen der Liurais \"(timoresische Kleinkönige)\" einsammelten. Die Rebellen zerstörten Kirchen und ermordeten Missionare und konvertierte Timoresen. Albuquerque Coelho wurde von Vizekönig Francisco José de Sampaio e Castro zum Gouverneur von Portugiesisch-Timor und Solor ernannt. 1722 kam Albuquerque Coelho in der damaligen Kolonialhauptstadt Lifau an. Zuvor hatte die koloniale Verwaltung der Bischof von Malakka Manuel de Santo António geführt, der als schwieriger Charakter galt und den vorherigen Gouverneur Francisco de Melo e Castro verdrängt hatte. Noch im ersten Jahr verwies Albuquerque Coelho den Bischof aus der Kolonie. 1723 beschwerten sich Händler aus Macau beim Vizekönig in Goa, dass Steuern, die Albuquerque Coelho für den Sandelholzhandel eingeführt hatte, die Fahrt zu den Inseln unrentabel machen würde. Die Beschwerde wurde an den König in Portugal weitergeleitet, der sie im August 1725 über seinen Staatssekretär an den Ministerrat im Überseeministerium zur Prüfung überwies. Nachdem dieser die Steuern als übertrieben einschätzte, wurde am 23. März 1726 der Vizekönig in Goa angewiesen, die Steuern wieder abzuschaffen. Albuquerque Coelho wurde unterdessen in Lifau drei Jahre lang von den Topasse unter Francisco da Hornay belagert. Dem Gouverneur wurde vorgeworfen, dass er keine Ideen zur Beendigung der Rebellion hatte. Auch soll er gegenüber den Timoresen unverhältnismäßig hart gewesen sein. Es wird berichtet, dass Albuquerque Coelho sie vor die Mündung von Kanonen binden ließ und diese dann abfeuerte. 1725 wurde er von António Moniz de Macedo als Gouverneur abgelöst. An der Belagerung durch Hornay änderte dies nichts. Albuquerque Coelho traf am 29. September wieder in Macau ein. Er legte stets viel Wert auf das angemessene Zeremoniell. Am 23. November wurde mit Kanonensalven vom \"Fortaleza do Monte\" aus das Ende seiner Amtszeit verkündet, die Glocken aller Kirchen läuteten und er ließ eine Messe für seine verstorbene Frau lesen. In einer Urne wurden die Knochen seiner Frau, seiner Tochter und seines amputierten Armes in der Kirche São Francisco zur Ruhe gelegt. Als die Kirche 1865 abgerissen wurde, brachte man die Urne in die Kirche Santo Agostinho, wo sie in der Südwand eingemauert ist. Eine Grabplatte aus grobkörnigen Granit trägt die Inschrift: Nach einigen Monaten kehrte Albuquerque Coelho Anfang 1726 nach Goa zurück, wo er im April eintraf. Kaum angekommen, wurde er verhaftet. Grund war die Vertreibung des Bischofs von Malakka aus Timor. Anscheinend konnte er sich jedoch hinreichend verteidigen, denn er wurde bald wieder freigelassen. Im November berichtete er dem Vizekönig João de Saldanha da Gama von seinem Dienst auf Timor.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur von Pate.", "content": "Die heute kenianische Insel Pate, in der Nähe von Mombasa, hatte unter portugiesischer Herrschaft gestanden, bis sie vom Oman 1698 erobert worden war. 1727 bat aber der Sultan von Pate den portugiesischen Vizekönig von Goa um Schutz und dieser entsandte eine Flotte von sechs Schiffen unter dem Kommando von Luis de Melo de Sampaio. Auch Mombasa kapitulierte am 15. März 1728, das \"Forte Jesus\" wurde wieder portugiesisch. Am 24. August wurde ein Friedensvertrag geschlossen und Portugal errichtete eine Festung auf Pate mit 150 Mann Besatzung. Stadtkommandant und Gouverneur wurde António de Albuquerque Coelho. Er traf am 3. Februar 1729 auf Pate ein und landete am 9. Februar unter großem militärischem Pomp an. Mit dabei waren 141 Soldaten, 104 Weiße und 37 Indigene, und Albuquerque Coelhos Sohn. Álvaro Caetano de Melo e Castro, der Kommandant von Mombasa, weigerte sich jedoch, Pate zu versorgen. Er untersagte Schiffen in seinem Zuständigkeitsbereich sogar Pate anzulaufen. Der Bau der Festung kam nicht voran, denn es mangelte an Arbeitskräften. Aufgrund der schlechten Ernährung erkrankten die Soldaten. Zudem mangelte es Albuquerque Coelho an Fingerspitzengefühl im Umgang mit der einheimischen Bevölkerung. Es kam zu Übergriffen. Schließlich bildeten sich zwei Fraktionen für und gegen die Portugiesen. Ein Aufstand brach aus und die Portugiesen mussten in den halbfertigen Mauern Zuflucht suchen. Albuquerque Coelho hätte sich unter die Oberhoheit seines Konkurrenten in Mombasa stellen müssen, um die Situation zu retten, doch der Gouverneur von Pate entschied sich, zusammen mit den meisten seiner Offiziere für die Rückkehr nach Goa. Am 2. September waren sie wieder in Indien. Vielleicht hatte Albuquerque Coelho gehofft, er könne mit einer Streitmacht nach Mombasa zurückkehren, doch stattdessen ließ ihn Vizekönig Saldanha da Gama einkerkern. Später wurde er wieder freigelassen, nachdem er gegen seine Verurteilung Berufung eingelegt hatte. Der Vizekönig beschwerte sich zwar am 16. Januar 1731 bei König João V., aber der Überseerat bestätigte die Entlassung am 4. April 1732. Weitere Untersuchungen wurden vom Überseerat am 14. Februar 1734 endgültig eingestellt. Álvaro Caetano de Melo e Castro verlor im Oktober 1729 das \"Forte Jesus\" in Mombasa und floh nach Mosambik. Am 23. Januar 1730 wurde nochmals eine Flotte von fünf Schiffen unter dem Kommando von Luis Melo de Sampaio nach Mombasa geschickt, diese kehrte aber ohne einen Angriffsversuch unternommen zu haben wieder zurück nach Mosambik. Auf der Rückfahrt gingen mehrere Schiffe mit 557 Mann in einem Sturm verloren. Unter den Opfern war auch Sampaio.", "section_level": 2}, {"title": "Späteres Leben.", "content": "Der Prozess scheint Albuquerque Coelhos Reputation nicht weiter geschadet zu haben. In den folgenden Jahren hatte er mehrere Posten inne, bei denen er unter anderem für den Handel und die Finanzen Goas zuständig war. 1735 wurde er Stadtrat und in Goa Prokurator für den Senat von Macau. Sein Sohn starb im selben Jahrzehnt, möglicherweise im Kampf mit den indischen Marathen, die in dieser Zeit Teile des Nordens Goas einnahmen. Am 7. April 1737 war der Sohn noch auf Betreiben des Vaters zum Fidalgo Cavaleiro erhoben worden. Auch Albuquerque Coelho beteiligte sich an den Kämpfen und kommandierte mehrere Stellungen. Außerdem war er ein aktives Mitglied und ab 1738 sogar Vorsitzender der \"Santa Casa da Misericórdia de Goa\" („Heiliges Haus des Erbarmens von Goa“), einer Einrichtung für Bedürftige. 1742 wurde er zum Generalkapitän der Provinz Bardes im Norden Goas. Über die letzten Jahre seines Lebens ist nur wenig bekannt. 1744 gab er das Amt als Generalkapitän ab. Zu diesem Zeitpunkt war er völlig verarmt und lebte von einer Belohnung des Überseerates, die er für seine Verdienste erhalten hatte. Albuquerque Coelho zog sich in das Franziskanerkloster der Provinz Madre de Deus zurück, wo er ein „andächtiges und heiliges“ Leben führte, bis er 1745 verstarb.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "\"João Tavares de Velez Guerreiro\" schrieb das Buch \"Jornada, que Antonio de Albuquerque Coelho, Governador e Capitão General da Cidade do Nome de Deos de Macao na China, fez de Goa até chegar à dita cidade no anno de 1718\" über seine gemeinsame Reise mit Albuquerque Coelho von Goa nach Macau. Das Buch ist Teil der Bibliotheca de classicos portuguezes. Die jüngste der drei Auflagen stammt aus dem Jahre 1905.", "section_level": 1}], "src_summary": "António de Albuquerque Coelho [] (* 1682 in Santa Cruz de Macuttá, Maranhão, Brasilien; † 1745 in Madre de Deus, Portugiesisch-Indien) war ein portugiesischer Kolonialverwalter. Im Laufe der Zeit lebte er in nahezu allen Regionen des portugiesischen Kolonialreichs. Ungewöhnlich für die damalige Zeit, hatte er trotz seiner gemischten europäisch-afrikanisch-indianischen Herkunft mehrere hohe Posten inne, so war er Gouverneur in Macau, Timor und Pate.", "tgt_summary": "古尔露(,1682年-1745年),葡萄牙军官、殖民者。", "id": 1621155} {"src_title": "Friends Arena", "tgt_title": "友谊竞技场", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Bauarbeiten begannen im Dezember 2009 und wurden im Herbst 2012 abgeschlossen. Die Friends Arena ersetzt das Råsundastadion als Heimspielstätte der schwedischen Fußballnationalmannschaft der Männer und Nationalstadion. Auch AIK zog von Råsunda in die neue Arena um. Der Namensgeber des Stadions ist die Swedbank, die am 28. März 2012 bekanntgab, das Stadion in Friends Arena umzubenennen. Die Einweihung der Arena fand am 27. Oktober 2012 statt. Zu diesem Anlass gab es eine von Colin Nutley inszenierte Show mit schwedischen Musikern wie u. a. Loreen, Roxette, The Hives, Agnes Carlsson und Tomas Ledin. Das erste Fußball-Länderspiel der Männer fand am 14. November 2012 statt. Dort trafen Schweden und England aufeinander. Stürmer Zlatan Ibrahimović erzielte bei dem 4:2-Sieg der Schweden nicht nur das erste Tor im Stadion, sondern gleich alle vier Tore der Hausherren. Sein Treffer zum 4:2 Endstand gilt in Fußball-Fachkreisen als legendär. Im ersten Jahr fuhr die Friends Arena ein Defizit von 22 Millionen Euro ein. Zu den Gründen zählen Anlaufschwierigkeiten bei Stadionneubauten und die fehlende Umfeldbebauung, zu der das größte Einkaufszentrum der Region zählen wird. Es wird davon ausgegangen, dass man 2015 die Gewinnschwelle überschreitet. Im Dezember 2014 wurde \"Lagardère Unlimited\" der Betreiber der Arena. Der Vertrag hat zunächst eine Laufzeit von zehn Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Ausstattung.", "content": "Das Stadion liegt in der Nähe der Solnaer Pendeltåg-Haltestation, etwa sechs Kilometer vom Stockholmer Hauptbahnhof entfernt. Das alte Råsundastadion lag einen knappen Kilometer südwestlich des neuen Stadions. Neben dem Stadion befindet sich ein Parkplatz für 300 Busse und 4000 Autos. Die Arena hat bei Fußballspielen eine Kapazität von 50.000 und bei Konzerten von 65.000 Plätzen. Das schließbare Dach mit einer Fläche von 3750 m2 lässt sich innerhalb von 20 Minuten schließen. Unter dem Dach ist ein 64 Tonnen schwerer Videowürfel mit vier LED-Bildschirmen mit je 65 m2 Fläche aufgehängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Friends Arena ist ein Fußballstadion mit einem schließbaren Dach in der schwedischen Gemeinde Solna (Stockholms län) und Heimat des Erstligisten AIK sowie der schwedischen Fußballnationalmannschaft. Durch das variable Dach können verschiedenste Veranstaltungen in der Arena stattfinden.", "tgt_summary": "友谊体育馆是一座位于瑞典斯德哥尔摩索尔纳市的综合体育馆。体育馆的主要租户为瑞典国家足球队和AIK足球会。两支球队的前主场为Råsunda Stadium。体育场在举办演唱会时可容纳65000人,举行足球赛事时最高观众容量是54000人(数据来自瑞典足协官网),再举行小型活动时更可以缩小到容纳20000人。友谊体育馆为北欧最大的足球场和室内体育场。", "id": 212065} {"src_title": "Butterworth (Malaysia)", "tgt_title": "北海 (槟城)", "src_document": [{"title": "Geografie und Lage.", "content": "Butterworth ist die Schwesterstadt des direkt auf der Insel Penang gegenüberliegenden George Town und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Hafen für den Norden Malaysias. In Butterworth befindet sich der Fährhafen, der neben der Penang Bridge die Insel Penang mit dem Festland verbindet. Butterworth hat eine Anschlussstelle der malaysischen Nord-Süd-Autobahn und einen Bahnhof der malaysischen Staatseisenbahn Keretapi Tanah Melayu. Außerdem besteht Anschluss an die Südstrecke der Thailändische Staatseisenbahn. Hier hält auch der Luxuszug \"Eastern and Oriental Express\", der Bangkok mit Singapur verbindet. An den Luftverkehr ist Butterworth über den Flughafen Penang angebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Butterworth wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Anlegeplatz auf dem Festland gegenüber von George Town, der Hauptstadt von Penang, gegründet, nachdem die British East India Company die Province Wellesley 1798 vom Sultan von Kedah erworben hatte. Die neu gegründete Stadt wurde nach William John Butterworth, 1843 bis 1855 Gouverneur der Straits Settlements, benannt. Kurz darauf wurde eine Eisenbahnlinie nach Taiping eingerichtet, um das dort abgebaute Zinnerz in Butterworth verschiffen zu können. Butterworth ist heute in die Verwaltungseinheit Seberang Perai eingegliedert. Dabei ist auffällig, dass der traditionelle Name Butterworth offiziell nicht auftaucht, obwohl Butterworth die größte Stadt \"Seberang Perais\" ist.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohner und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Butterworth hat rund 108.000 Einwohner, wie in George Town mehrheitlich englischsprachige malaysische Chinesen und Inder. In Butterworth befindet sich ein Fliegerhorst der Malaysischen Luftstreitkräfte, die RMAF Base Butterworth. Der \"Penang Bird Park\", ein Landschaftspark mit über 300 Vogelarten aus ganz Südostasien ist eine der Sehenswürdigkeiten von Butterworth.", "section_level": 1}], "src_summary": "Butterworth, auch Bagan (malaiisch: Pier, Mole) ist eine Stadt in Malaysia und der Hauptort von Seberang Perai, dem Festlandteil des malaysischen Bundesstaats Penang.", "tgt_summary": "北海(英语:Butterworth),马来西亚槟城州威省威北县主要城市,与槟岛东北部相望,人口108,000。在槟威大桥于1985年通车前,北海的渡轮是通往槟岛的主要交通管道。北海市也是代槟岛货船停靠之地,有许多货船会停靠北海这大码头边。", "id": 527577} {"src_title": "Oscar-Niemeyer-Kulturzentrum", "tgt_title": "奧斯卡·尼邁耶國際文化中心", "src_document": [{"title": "Oscar Niemeyer: der Entwurf.", "content": "Als Oscar Niemeyer 1989 der Prinz-von-Asturien-Preis für Kunst zuerkannt wurde, war dies der Beginn einer langjährigen Kooperation zwischen Asturien und dem weltberühmten Architekten. Als man sich im Jahr 2006 an alle Preisträger der vergangenen 25 Jahre für eine besondere Auszeichnung und Geste für das Jubiläum wandte, schenkte Oscar Niemeyer Asturien seinen Entwurf für ein Kulturzentrum mit den Worten: „Ich bin Architekt und kann daher Gebäude entwerfen, was ich deshalb machen werde, ist: ein Gebäude zeichnen.“ Das Zentrum ist das erste Projekt Oscar Niemeyers in Spanien und er selbst hält es für sein bedeutendstes Projekt in Europa.", "section_level": 1}, {"title": "Der Aufbau des Kulturzentrums.", "content": "Das Centro Niemeyer besteht aus vier Einheiten: einer Konzerthalle, einem Ausstellungsgebäude, einem Aussichtsturm und einem Mehrzweckgebäude. Zusammengefasst wird das Ensemble von einem großen Platz. Auch auf diesem sollen regelmäßig kulturelle Veranstaltungen stattfinden.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung für die postindustrielle Stadt.", "content": "Neben seiner kulturellen Aufgabe soll das Centro Niemeyer in Avilés weitere wichtige Funktion für die Umgebung ausüben. Es steht im Zentrum eines umfangreichen urbanen Erneuerungsprozesses, der die gesamte Uferzone der Stadt verändern soll. Das Kulturzentrum befindet sich auf einer künstlichen Insel im Fluss Avilés unweit des Industriegebiets. Damit soll der Regenerierungsprozess dieser ehemaligen Industriebrachen unterstützt werden. Die Behörden planen dort eine umfassende Neugestaltung und so soll der starke Verkehr aus dem Hafengebiet (wo sich das Kulturzentrum befindet) verbannt werden. Stattdessen werden Sport- und Freizeitmöglichkeiten geschaffen. Als Folge des sogenannten Niemeyer-Kulturzentrum-Effekts wurde zudem eine Reihe ganz neuer Projekte ins Leben gerufen. Das Gebiet wird inzwischen \"La Isla de la Innovación\" (Insel der Innovation) genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Stiftung des internationalen Oscar-Niemeyer-Kulturzentrums.", "content": "Das Kulturzentrum soll ein Magnet für Talente, Wissen und Kreativität werden und zugleich lokale Anliegen fördern. Ein wichtiger Schwerpunkt wird die Zusammenarbeit mit weiteren internationalen Kulturzentren sein. Im Dezember 2007 organisierte die Stiftung des Centro Niemeyer (span. \"Fundation Centro Cultural International Oscar Niemeyer Principado de Asturias\") das \"Erste weltweite Forum internationaler Kulturzentren\" in Avilés, Asturien (auch \"G8 der Kultur\" genannt, mit dem Lincoln Center (New York, USA), dem Barbican Centre (London, Großbritannien), dem Sydney Opera House (Australien), dem Centre Georges Pompidou (Paris, Frankreich), der Bibliothek von Alexandria (Ägypten), dem Tokyo International Forum (Japan) und dem Hong Kong Cultural Center (China)). Dem Stiftungsrat gehören unter anderen an (Stand vom 24. November 2011): Ángeles González-Sinde, Ministerin für Kultur; Mercedes Álvarez González, Ratsmitglied für Tourismus und Kultur des Fürstentums von Asturien, María Fernanda Santiago Bolaños, Direktorin der Abteilung für Erziehung und Kultur im Regierungskabinett des Präsidenten, Pilar Varela, Bürgermeisterin von Avilés, Natalio Grueso, Generaldirektor des Centro Niemeyer, Carlos Oscar Niemeyer, Direktor der Oscar Niemeyer Stiftung (Brasilien), u.v.w. Außerdem hat das Centro Niemeyer einen internationalen Sachverständigenrat, dem u. a. Stephen Hawking, Vinton Cerf, Woody Allen, José Andrés und Paulo Coelho angehören. Das Niemeyer-Kulturzentrum arbeitet zudem mit der London School of Economics and Political Science, dem Instituto Cervantes, dem Londoner Old Vic Theatre (dessen künstlerischer Leiter gegenwärtig Kevin Spacey ist) und wird mit CaixaForum (La Caixa) Ausstellungen austauschen. Am 17. Oktober 2008 wurde bekannt, dass der nigerianische Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker Wole Soyinka, der 1986 den Nobelpreis für Literatur erhielt, mit dem Niemeyer-Kulturzentrum zusammenarbeiten wird.", "section_level": 1}, {"title": "Filmzentrum.", "content": "Eine ständige Einrichtung des Niemeyer-Kulturzentrums wird das „Filmzentrum“ sein. Es wird von Woody Allen geleitet, der die Idee dazu hatte und sie der Regierung der Autonomen Region Asturien nach mehreren Besuchen in Asturien vorschlug. Woody Allen hat das Kulturzentrum in Avilés öffentlich unterstützt, er besuchte die Stadt. In seinem ersten in Spanien gedrehten Film, \"Vicky Christina Barcelona\" (auf Spanisch \"El sueño de Casandra\")\" sind einige Bilder von Avilés zu sehen, die Uraufführung des Films fand im Niemeyer-Kulturzentrum statt. Im Oktober 2008 wurde mitgeteilt, dass die Europäische Filmakademie (EFA) mit dem Filmzentrum des Niemeyer-Kulturzentrums zusammenarbeiten wird.", "section_level": 2}, {"title": "Aktivitäten des Oscar-Niemeyer-Kulturzentrums.", "content": "Am 26. März 2011 wurde das Niemeyer-Kulturzentrum mit einem Freiluftkonzert von Woody Allen und seiner New Orleans Jazz Band eröffnet. Das Kulturzentrum organisiert bereits seit 2007 ein breites Spektrum an Veranstaltungen mit renommierten internationalen Gästen. Dazu zählen Konzerte, Tanzaufführungen, Vorträge, Gespräche mit Schriftstellern und Filmregisseuren, Master Classes und Ausstellungen. Sie finden im Teatro Palacio Valdés in Avilés oder in anderen Veranstaltungsorten der Stadt statt. Zu den Künstlern, die bei diesen Veranstaltungen mitwirkten, gehören Yo-Yo Ma, Paco de Lucía, Woody Allen, Sam Mendes, Omar Sharif, Barbara Hendricks und Paulo Coelho. 2008 wurde der Film \"Vicky Cristina Barcelona\" des Regisseurs Woody Allen hier erstmals gezeigt. Im Juni 2008 war Fatima Mernissi in Avilés zu Gast. Der 20. Jahrestag des Romans \"Der Alchimist\" von Paulo Coelho wurde im Teatro Palacio Valdés mit einer Veranstaltung mit dem Autor begangen, die auch im Internet gezeigt wurde. Das Kulturzentrum kooperiert eng mit dem Londoner Old Vic Theatre.", "section_level": 1}, {"title": "Konflikte und Schwierigkeiten.", "content": "Im Oktober 2011 wurden die kulturellen Aktivitäten eingestellt. Das Zentrum stand aber weiterhin zur Besichtigung offen. Am 15. November 2011 wurde bekannt, dass die allgemeinen Öffnungszeiten des Centro Niemeyer von sechs Tage auf vier Tage verkürzt wurden. Außerdem wurde das Filmprogramm eingestellt. Auch Kassenpersonal und anderes Personal waren von den Kürzungen betroffen. Architekt Oscar Niemeyer schrieb in einem Brief an die zuständigen Politiker, dass er hofft, dass sie zu einer einvernehmlichen Lösung kommen und das Kulturzentrum nicht geschlossen werden muss. Am 15. Dezember 2011 wurde das Centro Niemeyer geschlossen. Einen Monat später wurde es unter neuem Namen wieder eröffnet. Eine Bürgerinitiative setzte sich durch vielfältige Aktionen dafür ein, dass das Originalprojekt fortgesetzt werden kann. Am 21. Juni 2012 erhielt das Zentrum wieder seinen ursprünglichen Namen zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Centro Niemeyer ist ein internationales Kulturzentrum in Avilés an der spanischen Atlantikküste. Es wurde von dem brasilianischen Star-Architekten Oscar Niemeyer entworfen. Finanziert und getragen wird das „Centro Niemeyer“ durch die „Internationale Kulturzentrum Oscar Niemeyer Fürstentum von Asturien Stiftung“ (\"Fundation Centro Cultural International Oscar Niemeyer Principado de Asturias\"), die wiederum zum einen durch die autonome Landesregierung der Region Asturien und zum anderen durch die spanische Zentralregierung von Madrid finanziert wird. Das Zentrum soll der Region, die durch den Strukturwandel der vergangenen Jahrzehnte stark in Mitleidenschaft geraten war neuen Aufschwung bringen. Das Zentrum ist die erste und größte Maßnahme zur Revitalisierung der Stadt Avilés und liegt auf der neu begründeten „Insel der Innovation“, auf dem rechten Flussufer des gleichnamigen Flusses Avilés, der hier in den Atlantik mündet. Das Centro Niemeyer' wurde am 26. März 2011 nach dreijähriger Bauzeit eröffnet und soll auf Wunsch des Architekten Oscar Niemeyer: „Offen für alle sein und sich der Kultur, der Erziehung und dem Frieden widmen“.", "tgt_summary": "奥斯卡·尼迈耶国际文化中心()是一座位在西班牙阿斯图里亚斯的阿维莱斯河口附近的国际性文化中心,由知名建筑师奥斯卡·尼迈耶设计。该国际文化中心可以进行电影、餐饮、展览、舞蹈、音乐及其他艺文活动。", "id": 2271899} {"src_title": "Großer Preis von Brasilien 2000", "tgt_title": "2000年巴西大奖赛", "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Großen Preis von Australien führte Michael Schumacher die Fahrerwertung mit 4 Punkten vor Rubens Barrichello und mit 6 Punkten vor Ralf Schumacher an. Ferrari führte in der Konstrukteurswertung mit 12 Punkten vor Williams-BMW und BAR-Honda. Mit Michael Schumacher, Mika Häkkinen (jeweils zweimal) und Jacques Villeneuve (einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im freien Training am Freitag erzielte Häkkinen die schnellste Runde vor Michael Schumacher und seinem Teamkollegen David Coulthard. Im freien Training am Samstag behielt Häkkinen die Spitzenposition. Zweiter wurde Barrichello vor Coulthard. Prosts zweiter Fahrer Nick Heidfeld, der das erste Mal auf dieser Strecke fuhr, startete mit dem Ersatzwagen und musste nach sieben Runden den Motor tauschen. Danach konnte er drei weitere Runden drehen, bis das Getriebe streikte.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Für das Qualifying wurde bei Alesi der Motor getauscht und Heidfeld musste aufgrund von Kupplungsproblemen erneut auf das Reserveauto zurückgreifen. Im Qualifying gelang es Häkkinen abermals die schnellste Runde zu erzielen und er erhielt die Pole-Position vor seinem Teamkollegen Coulthard und vor Michael Schumacher. Das Qualifying wurde drei Mal für insgesamt 17 Minuten unterbrochen da verschiedene Werbetafeln umfielen und eine Gefahr darstellten. Die letzte umgefallene Tafel auf der Start-Ziel-Gerade traf den Prost-Wagen von Jean Alesi. Gegen Ende der verzögerten Session begann es leicht zu regnen. Die Sauber-Piloten erlitten an diesem Tag mehrere Schäden am Heckflügel und belegten am Ende des Qualifyings die Plätze 20 und 22. Da das Team die Gründe für die technischen Probleme nicht rechtzeitig finden konnte, entschloss man sich Pedro Diniz und Mika Salo vom Start zurückzuziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Warm Up.", "content": "Im Warm Up folgte eine weitere Bestzeit von Häkkinen, der somit bis dahin jede Wertung am Wochenende für sich entschieden hatte. Michael Schumacher und Coulthard folgten auf den Plätzen zwei und drei. Während der Sitzung verlor Jean Alesi während eines Outings seinen Heckflügel.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Beim Start des Rennens konnte Häkkinen seine Führung verteidigen. Coulthard startete nicht optimal und verlor den zweiten Platz an Michael Schumacher. Hinter den drei Piloten lagen Barrichello, Eddie Irvine und Fisichella. Die beiden Ferrari-Piloten setzten jeweils die vor ihnen fahrenden Fahrer von McLaren unter Druck. Michael Schumacher ging im \"Senna S\" an Häkkinen vorbei und auch Barrichello versuchte in der Kurve eine Position gutzumachen. Allerdings gelang es ihm erst im weiteren Verlauf der Runde, an Coulthard vorbeizufahren. Es wurde schnell ersichtlich, dass die beiden Ferrari-Piloten auf eine Zwei-Stopp-Strategie gesetzt hatten. Michael Schumacher konnte seinen Vorsprung auf Häkkinen kontinuierlich vergrößern und Barrichello setzte den Finnen unter Druck. Nachdem Alexander Wurz und Nick Heidfeld mit Motorschäden sowie Jean Alesi mit einem Elektronikdefekt ausgeschieden waren, gelang es Barrichello, den zweiten Platz von Häkkinen zu übernehmen. Auch Jarno Trulli profitierte von einer Zwei-Stopp-Strategie und überholte kurz darauf den fünftplatzierten Irvine. Wenig später musste Villeneuve mit einem Getriebeschaden aufgeben. In der zwanzigsten Runde absolvierte Michael Schumacher schließlich seinen Boxenstopp, vor dem er zwanzig Sekunden Vorsprung auf Häkkinen hatte. Der Deutsche kam auf Platz drei zurück auf die Strecke. Nachdem Irvine mit einem Dreher ausgeschieden war, musste auch Barrichello an die Box und übergab die Führung, die er zwischenzeitlich hatte, an Häkkinen, der das Rennen nun vor Michael Schumacher, Coulthard und Barrichello anführte. Die Abstände zwischen den jeweiligen Kontrahenten blieben zunächst ziemlich konstant. Wenig später kam es zu entscheidenden Vorfällen: Barrichello schied nach 27 Runden mit einem Hydraulikdefekt aus. Drei Runden später ging der führende Häkkinen an die Box. Es war zu dieser Zeit zu später für eine Zwei- und zu früh für eine Ein-Stopp-Strategie. Es wurde schnell ersichtlich, dass der Finne zur Aufgabe an die Box gekommen war, da mit Öldruckverlust nicht mehr weiterfahren konnte. Michael Schumacher übernahm somit die Führung des Rennens. Eine Runde später schied auch Minardi-Pilot Marc Gené mit einem Motorschaden aus. Nach Trullis Boxenstopp in der 28. Runde lag Arrows-Pilot Jos Verstappen zunächst für einige Runden auf dem dritten Platz hinter Michael Schumacher und Coulthard. Nach seinem Stopp musste er diese Position allerdings an Fisichella abgeben. Die beiden Williams-Piloten schienen um den letzten Punkt zu fahren. Ralf Schumacher kam nach seinem Boxenstopp auf den sechsten Platz vor Verstappen zurück auf die Strecke. Button fiel zunächst hinter den Arrows-Piloten zurück, konnte ihn jedoch in der 57. Runde überholen. Trulli kam nach seinem zweiten Stopp vor Ralf Schumacher auf dem fünften Platz zurück auf die Strecke. Schließlich kam Michael Schumacher als erster Pilot vor Coulthard und Fisichella ins Ziel. Frentzen, Trulli, Ralf Schumacher und Button belegten zunächst die Plätze vier bis sieben. Nach dem Rennen gab es zunächst die Information, dass von den ersten sechs Piloten alle bis auf Fisichella disqualifiziert werden sollten. Nach einer zweiten Untersuchung der FIA gab es allerdings nur noch Auffälligkeiten an Coulthards Rennwagen, der schließlich wegen eines um sieben Millimeter zu niedrigen Frontflügels disqualifiziert wurde. Fisichella übernahm somit den zweiten Platz. In der Weltmeisterschaft konnte Michael Schumacher seinen Vorsprung weiter ausbauen. Fisichella übernahm den zweiten Platz vor Barrichello. Bei den Konstrukteuren vergrößerte sich ebenfalls der Vorsprung von Ferrari. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Benetton-Supertec und Jordan-Mugen.", "section_level": 2}, {"title": "Klassifikationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifying.", "content": "Pedro Diniz und Mika Salo wurden nach dem Qualifying zurückgezogen. Da es Probleme mit den Heckflügeln gab, entschied sich das Team aus Gründen der Sicherheit nicht anzutreten.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Brasilien 2000 fand am 26. März auf dem Autódromo José Carlos Pace in São Paulo statt und war das zweite Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2000. Sieger wurde Michael Schumacher (Ferrari) vor Giancarlo Fisichella (Benetton-Supertec) und Heinz-Harald Frentzen (Jordan-Mugen).", "tgt_summary": "2000年巴西大奖赛于2000年3月26日在巴西圣保罗因特拉戈斯赛道举行,这是2000赛季的第2场比赛。这场比赛同时还是第29届巴西大奖赛,也是第19次在因特拉戈斯赛道举行的F1比赛。全场比赛共71圈,总赛程306千米。", "id": 1163880} {"src_title": "Erzeparchie Kottayam", "tgt_title": "敘利亞-瑪拉巴禮天主教戈德亞姆總教區", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Um 350 zogen 72 Familien von Judenchristen mit ihrem Führer, dem reichen Kaufmann Thomas von Kynai (auch Thomas von Kana), einem Bischof namens Uraha Mar Yousef und mehreren Klerikern aus ihrer persischen Heimat an die Malabarküste nach Südindien. Kynai oder Kana lag ca. 70 km südlich des heutigen Bagdad. In Malabar, dem jetzigen Kerala, lebten zu dieser Zeit die aus apostolischer Zeit herrührenden, auf die Missionstätigkeit des Apostels Thomas zurückgehenden Thomaschristen. Auch bei ihnen bestanden starke judenchristliche Traditionen, da der Apostel zunächst unter seinen dort als Gewürzhändler ansässigen Landsleuten missioniert hatte. Die Judenchristen vermischten sich jedoch schnell mit neuen Christen aus der indischen Bevölkerung. Die Zuwanderer unter Thomas von Kana, die \"„Südisten“\" oder Knananiten, waren hingegen stark endogam geprägt. Sie schotteten sich als ethnisch-religiöse Gruppe von den ortsansässigen Thomaschristen, den \"„Nordisten“\" ab, durften nur untereinander heiraten, hatten ihre eigenen Pfarreien und verkehrten weitgehend nur unter ihresgleichen. So blieb es auch unter der portugiesischen Kolonialherrschaft und bei der späteren Spaltung der gesamten Thomaschristen in einen größeren katholischen und in einen kleineren autokephalen Teil. In beiden Lagern lebten die Knananiten wieder abgesondert und endogam, sie akzeptierten als Seelsorger nur Geistliche aus ihrer Volksgruppe. Ab 1887 wurden in Indien alle Thomaschristen generell aus der lateinischen Jurisdiktion herausgelöst und es wurden für sie (unter lateinischen Titularbischöfen) die beiden Apostolischen Vikariate Trichur und Kottayam geschaffen, die man 1896 in die drei Vikariate Trichur, Ernakulam und Changanacherry umwandelte. In jenem Jahr traten erstmals syro-malabarische Titularbischöfe als Apostolische Vikare an die Spitze der Sprengel. Das 1896 aufgelöste Vikariat Kottayam wurde am 29. August 1911 von Papst Pius X. mit der Apostolischen Konstitution \"In universi christiani\" wiedererrichtet, jedoch nun als reines Personalvikariat für die Gruppe der Knananiten unter den katholischen Thomaschristen; diese besaßen bisher lediglich eigene Pfarreien in diversen Bistümern, wobei sie in der Gegend um Kottayam am stärksten vertreten waren. Am 21. Dezember 1923 wandelte Papst Pius XI. dieses Vikariat durch die Apostolische Konstitution \"Romani Pontifices\" zur regulären Diözese (Eparchie) um; Papst Benedikt XVI. erhob sie am 12. Mai 2005 zur Erzeparchie. Es handelt sich um eine \"Personal\"diözese, die – unabhängig vom Wohnort – für alle Knananiten innerhalb der syro-malabarischen Kirche zuständig ist; diese leben jedoch mehrheitlich im Gebiet um Kottayam.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Erzeparchie Kottayam (lat.: \"Archieparchia Kottayamensis\") ist eine in Indien gelegene Personaldiözese der Knananiten innerhalb der syro-malabarischen Kirche mit Sitz in Kottayam, Kerala.", "tgt_summary": "叙利亚-玛拉巴礼天主教戈德亚姆总教区()是东仪天主教的一个总教区(叙利亚-玛拉巴礼),不设下辖教区。", "id": 456216} {"src_title": "Eurostar 320", "tgt_title": "英国铁路374型电力动车组", "src_document": [{"title": "Konzeption und Technik.", "content": "Die knapp 400 Meter langen Züge werden aus zwei End- und 14 Mittelwagen gebildet und sind durchgehend begehbar. Sie tragen je vier Stromabnehmer für die Bahnstromsysteme 1,5- und 3-kV-Gleichstrom sowie für 25-kV-Wechselstrom. Eine Ausrüstung für die in Deutschland verwendeten 15-kV-Wechselstrom, einschließlich vier weiterer Stromabnehmer, ist als Option vorgesehen. Die Triebzüge besitzen entsprechend der Velaro-Plattform einen verteilten Antrieb, bei dem mehrere Achsen über den Zug verteilt angetrieben werden. Am für Passagiere durchgängigen Wagenübergang zwischen den angetriebenen Wagen 8 und 9 ist eine spezielle Kupplung zur einfachen Trennung des Zuges angebracht. Jede Hälfte ist für sich autark, sodass bei Störungen in der einen Hälfte die andere betriebsfähig bleibt. Es wird jedoch keine Fahrten mit achtteiligen Halbzügen geben. Die bisherigen Eurostarzüge (Britische Klasse 373) wurden von Triebköpfen angetrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Die Triebzüge bieten eine Kapazität von rund 900 Sitzplätzen und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h. Wegen der Sicherheitsanforderungen des Kanaltunnels müssen die Züge im Brandfall 30 Minuten fahrfähig bleiben, deshalb sind sie mit Feuerlöscheinrichtungen und Brandschutztüren ausgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf einer Pressekonferenz am 7. Oktober 2010 gab Eurostar in London bekannt, einen Auftrag über zehn neue Hochgeschwindigkeitszüge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h an den Hersteller Siemens zu vergeben. Die Investition von 700 Millionen Britischen Pfund, die auch Modernisierungsmaßnahmen an der bestehenden Flotte mit einschließt, soll über Eigenmittel und Banken finanziert werden. Das Auftragsvolumen der neuen Züge wurde später mit rund 700 Millionen Euro beziffert. Darüber hinaus ist der Umbau des Londoner Depots Temple Mills zur künftigen Wartung des Eurostar 320 Vertragsbestandteil. Das Verkehrsunternehmen \"Eurostar Group\" mit Sitz in London, bestehend aus einer Gemeinschaft aus französischen (SNCF mit einer Mehrheitsbeteiligung von 55 %), britischen und belgischen Eisenbahnunternehmen, betrieb vorher ausschließlich TGV-Fahrzeuge des französischen Herstellers Alstom. Die Bekanntgabe, dass der deutsche Siemens-Konzern den Auftrag über künftige Züge erhalten solle, schlug politische Wellen. Alstom leitete sogleich juristische Schritte gegen das Geschäft ein. Ein Antrag von Alstom auf eine einstweilige Verfügung gegen die Vergabe vor dem High Court of Justice war am 29. Oktober 2010 nach viertägiger Anhörung abgewiesen worden. Das Unternehmen argumentierte, seine Rechte auf Gleichbehandlung, Transparenz und Nichtdiskriminierung seien verletzt worden. Im Verfahren wurde von Eurostar dargelegt, das Angebot von Siemens sei mit 98 von 100 möglichen Punkten besser gewesen als das von Alstom (mit 74 Punkten). Dem Alstom-Angebot habe es in allen Bereichen an der notwendigen Detaillierung gemangelt. Die Vertragsunterzeichnung zwischen Eurostar und Siemens verzögerte sich, da Alstom am 10. November 2010 eine Klage gegen Eurostars Vergabeverfahren vor dem High Court einreichte. Bei einer vorläufigen Anhörung am gleichen Tag ordnete das Gericht die Offenlegung der dem Auswahlverfahren zugrunde liegenden Dokumente binnen drei Wochen an. Gegen diese Veröffentlichung gerichtete Anträge von Siemens und Eurostar wurden abgewiesen. Im Juli 2011 wurde die Vergabe an Siemens gerichtlich bestätigt. Alstom verfolgte bis April 2012 weiter Klagen auf Schadensersatz, beendete die juristische Auseinandersetzung jedoch, nachdem das Unternehmen von der französischen SNCF einen Großauftrag für neue Euroduplex-Züge erhielt. Am 3. Dezember 2010 wurde der Vertrag zur Lieferung von zehn Hochgeschwindigkeitszügen von Eurostar-Chef \"Nicolas Petrovic\" und dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG, Peter Löscher, in London unterzeichnet. Kurz vor der Vertragsunterzeichnung mit Siemens traten die beiden Vertreter der französischen Staatsbahn im Eurostar-Aufsichtsrat zurück. Zur Erfüllung des Vertrags wurde vorausgesetzt, dass die überarbeiteten Regeln für die Verwendung von verteilter Traktion im Eurotunnel rechtzeitig angepasst werden. Am 21. März 2011 gab die Europäische Eisenbahnagentur (ERA) eine positive Stellungnahme zum verteilten Antrieb ab, wie er im Velaro eingesetzt wird. Die britisch-französische Tunnelsicherheits-Kommission IGC (Intergovernmental Commission) stimmte im Juni 2011 den Ausführungen der ERA in einem Grundsatzentscheid zu. Im Oktober 2011 begann im Siemenswerk in Krefeld-Uerdingen die Fertigung der ersten Rohbauteile. Ab dem 20. März 2013 wurde mit einem kompletten, 16-teiligen Triebzug im Prüfcenter Wegberg-Wildenrath getestet. Bereits im September 2012 war dort der erste Triebzug zu Tests eingetroffen. Im Juli 2013 absolvierte der erste Triebzug Testfahrten in Belgien. Bis Dezember 2013 war ein Triebzug zu Testfahrten in Frankreich. Im November 2014 wurden für die Zulassung Messfahrten im Eurotunnel und auf der High Speed One durchgeführt. Dort wurden bis zu 300 km/h erreicht. Am 28. April 2016 absolvierte ein Triebzug erstmals Testfahrten in den Niederlanden. Am 13. November 2014 gab Eurostar bekannt, sieben weitere Triebzüge bei Siemens zu bestellen. Die Auslieferung dieser Züge wurde im März 2018 abgeschlossen. Die französische Sicherheitsbehörde erteilte am 16. Oktober 2015 die Berechtigung zur kommerziellen Nutzung als komplette Einheit auf dem nationalen Schienennetz. Die Zulassung der belgischen Behörde SSICF erfolgte Anfang Januar 2016. Bis Anfang Mai 2016 folgten erste Testfahrten auf dem niederländischen Streckennetz.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Die Züge sollten ursprünglich ab 2014 in Betrieb gehen, der Liefertermin hat sich jedoch mehrfach verschoben. Laut eigenen Angaben habe Siemens die Komplexität des Auftrags unterschätzt. Das Unternehmen bildete vorsorglich Rückstellungen für den Auftrag (Stand: April 2013). Am 12. November 2014 wurde der erste Zug der Baureihe durch den Kunden Eurostar in London präsentiert und die Aufnahme des Fahrgastbetriebs für den Herbst 2015 angekündigt. Am 20. November 2015 wurde erstmals ein Zug kommerziell eingesetzt auf der Strecke nach Paris; im Mai 2016 fuhr der erste fahrplanmäßig nach Brüssel. Bis Mai 2016 sollten alle zehn Züge der ersten Serie ausgeliefert sein, doch im April 2016 waren die zehn Triebzüge der ersten Serie noch nicht vollständig ausgeliefert. Im März 2018 waren dann auch die sieben Züge der zweiten Serie in Betrieb. Mit den Zügen wurde die Zahl der Ziele im Eurostar-Netz erweitert. Im September 2013 kündigte Eurostar an, ab Dezember 2016 mit den neuen E320-Zügen eine Verbindung zwischen London und Amsterdam zu betreiben. Seit April 2018 verkehrt der Eurostar 320 zweimal täglich mit Zwischenhalten in Antwerpen, Rotterdam und Flughafen Amsterdam Schiphol. Einem Pressebericht aus 2014 zufolge sollten Züge später bis nach Frankfurt am Main verkehren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Eurostar 320 (auch Eurostar e320, Eurostar E320 oder Britische Klasse 374) wird eine Baureihe von Hochgeschwindigkeitszügen der Eurostar Group bezeichnet, die seit November 2015 im Betrieb ist und die älteren Eurotunnel-Züge TGV (Bezeichnung \"Britische Klasse 373\") ergänzt. Die 17 Züge sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h ausgelegt und bilden die fünfte Variante der Velaro-Plattform des Herstellers Siemens Mobility.", "tgt_summary": "英国铁路374型电力动车组(英语:British Rail Class 374)又称欧洲之星320型()或欧洲之星E320型(),是欧洲之星集团的一款高速电力动车组型号,预计最早将在2015年投入英法海底隧道运行,以作为现有TGV列车(373型)的补充。已订购的10组列车按320公里/小时的最高速度设计,并且是西门子铁路系统基于Velaro平台开发的第五款变体。这些列车将会获得在英国、法国、比利时及荷兰运行的适航许可证。德国则未对其颁发相应的适航证,因为德国铁路拟提供自身的列车服务(德国铁路407型)穿越英吉利海峡。", "id": 2343296} {"src_title": "Inside Job", "tgt_title": "监守自盗", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Film beginnt mit seiner Darstellung in Island, dessen Wirtschaft von der Krise besonders schwer getroffen worden war. Malerische Landschaftsaufnahmen, kurze Ausschnitte aus Fernsehsendungen und ausführliche Interviews wechseln einander ab. Ein Sprecher (Matt Damon), der selbst nicht im Bild erscheint, verbindet all dies miteinander, indem er die Ereignisse nacherzählt. Die Herangehensweise des Films wird bereits durch seinen Titel vorbereitet: \"Inside job\" ist im Englischen eine informelle Bezeichnung für eine Straftat zum Nachteil eines Unternehmens, die durch einen eigenen Mitarbeiter verübt wird, also eine Straftat durch einen Insider. Der Dokumentarfilmer befragt daher Banker, Politiker und Wirtschaftsprofessoren nach den Ursachen der Finanzkrise und kommt zu dem Fazit, dass der Grund für die Krise in der Liberalisierung der Finanzmärkte liege. Die Entwicklung des Subprime-Marktes und die Vorgeschichte der Krise, ihr Verlauf, ihre internationalen Auswirkungen am Beispiel Chinas, die Reaktionen hierauf und die Nachgeschichte werden von den Beteiligten in den Interviews beschrieben und kommentiert. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Darstellung der Korruption in der amerikanischen Justiz und in der Wissenschaft. Der Grund hierfür liege in der personellen Verflechtung von Banken, Investmentbanken, Ratingagenturen, Versicherungen, Industrie, Politik und der Wirtschaftswissenschaft an den großen Universitäten in den Vereinigten Staaten. Einige zentrale Akteure der Krise, die sich einst in Gutachten für die Deregulierung der Finanzmärkte eingesetzt hatten, haben selbst als Mitarbeiter in Unternehmen von der Entwicklung in erheblichem Umfang profitiert und haben sie in der amerikanischen Politik, insbesondere in der Regierung von George W. Bush, unterstützt. Abschließend zeigt Ferguson auf, dass unter Präsident Barack Obama, der in Abkehr von der Regierung Bush gewählt worden war, teilweise wiederum die gleichen Personen für die Kontrolle der Finanzmärkte zuständig sind, die seinen Recherchen nach die Krise mit ausgelöst hatten. Während also an der Spitze der Politik ein Wechsel stattgefunden hatte, herrschte ansonsten Kontinuität: „Es ist eine Wall-Street-Regierung“ (\"„It's a Wall Street government“\") sagt der amerikanische Bürgerrechtler Robert Gnaizda gegen Ende des Films. Der damalige Direktor des Internationalen Währungsfonds Dominique Strauss-Kahn sagte im Film: „Die Finanzbranche hatte 2008 Angst bekommen. Jetzt will sie zu ihren alten Spielregeln zurück“. Ferguson weist darauf hin, dass die Vereinigten Staaten das Land mit der größten Spreizung bei Einkommen und Vermögen in der westlichen Wirtschaft seien und dass sich diese Schieflage im Zuge der Finanzkrise weiter verschärft habe. In seiner Rede zur Entgegennahme des Oscars wies Ferguson als erstes darauf hin, dass keiner der Schuldigen wegen der Verursachung der Finanzkrise verurteilt worden seien. Dies sei ein Fehler.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Inside Job\" wurde 2011 mit dem Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Außerdem erhielt er im selben Jahr die entsprechenden Preise der Writers Guild of America Awards und 2010 der Directors Guild of America Awards. Der Film war nominiert für die Chicago Film Critics Association Awards, die Gotham Independent Film Awards, die Las Vegas Film Critics Society Awards und für die Phoenix Film Critics Society Awards. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2010 wurde \"Inside Job\" vorgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Thomas Assheuer verweist in seiner Kritik in der \"Zeit\" vor allem darauf, dass die Finanzindustrie „so viel Geld wie nie zuvor in die PR-Arbeit“ investiere. Auf jeden Kongressabgeordneten kämen nun fünf Lobbyisten, und er endet mit einer bitteren Referenz an den Wahlslogan Barack Obamas: \"Yes, we can.\" Die Zeitschrift \"New York\" kritisiert den Film als „aggressiv (und, ja, auch voreingenommen)“ und interpretiert den Umstand, dass der Hollywoodstar Matt Damon als Sprecher fungiert, als Abkehr der Filmindustrie von Obama. Demgegenüber betont Angelika Slavik in ihrem Bericht von der Oscar-Verleihung in der Süddeutschen Zeitung, Fergusons Kritik an der mangelhaften juristischen Aufarbeitung der Ereignisse habe „nur verhaltenen Applaus“ erhalten. „Die Filmszene, so hieß es, wolle es sich ja nicht mit ihren Geldgebern verderben.“ Film-Kritikerin Christine Aschenbrecher von \"Media Movies\" findet, dass „der Film nicht nur dem Zuschauer die Machenschaften der Banksters zeige“, sondern auch „Wall-Street-Größen wie Lloyd C. Blankfein und Richard S. Fuld, Jr imponieren“ solle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Inside Job ist ein Dokumentarfilm von Charles H. Ferguson über die weltweite Finanzkrise ab 2007. Der Film wurde von Sony produziert und im Mai 2010 bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt. Er erhielt 2011 den Oscar für den besten Dokumentarfilm.", "tgt_summary": "是2010年的一部美国纪录片,影片采访了许多美国政商两界的名人,目的是为观众分析出2007年–2008年环球金融危机发生的原因。通过冰岛债务问题展开,讨论了这场前所未有危机发生原理的影片。华尔街和美国政府勾结,雇佣知名学者来游说,是这些导致金融危机的罪魁祸首却能在这场浩劫中安然无事,甚至在金融风暴过后继续坐收名利。影片试图揭露金融危机的本质以及这场危机造成全球股市大跌、大银行倒闭和接踵而至的社会影响。该片荣获第83届奥斯卡金像奖最佳纪录片奖。", "id": 754893} {"src_title": "Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace", "tgt_title": "网络独立宣言", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Erklärung beginnt wie folgt: Barlows Deklaration weist in sechzehn kurzen Absätzen die Idee einer Regierbarkeit des Internets durch außenstehende Kräfte zurück, insbesondere durch die Bundesregierung der USA. Er stellte fest, dass die Regierungen nicht die Zustimmung der Regierten besäßen, Gesetze auf das Internet anzuwenden, und betonte, dass sich das Internet außerhalb der Grenzen jeglicher Staaten befinde, da es sich um einen Raum außerhalb der körperlichen und materiellen Welt handele. Der Cyberspace bestehe aus Transaktionen, Beziehungen und Gedanken, die, so Barlow, „wie eine stehende Welle angeordnet sind im Netz unserer Kommunikation“. Der Artikel lehnte die Anwendbarkeit von Konzepten wie Eigentum, Ausdruck, Identität, Bewegung und Kontext ab, da sie auf Materie basierten. Doch im Cyberspace gebe es keine Materie. Stattdessen, so der Text, werde das Internet seine eigenen sozialen Kontrakte (im Sinne eines Gesellschaftsvertrags) entwickeln und so bestimmen, wie Probleme zu lösen seien, basierend auf einer Ethik der Goldenen Regel. Die Erklärung tut dies in einer Sprache, welche an die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten erinnert, und zitiert diese indirekt in ihren letzten Absätzen. Abgesehen von der Erwähnung des US-amerikanischen Telecommunications Act, beschuldigt die Erklärung auch China, Deutschland, Frankreich, Russland, Singapur und Italien, die freie Entwicklung des Internets zu behindern.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Zur Zeit, als die Erklärung geschrieben wurde, hatte Barlow bereits ausgiebig Artikel zum Internet und seinen sozialen und rechtlichen Phänomenen veröffentlicht und außerdem die Electronic Frontier Foundation mit gegründet. Die Arbeit, für die er zuvor am bekanntesten geworden war, war „The Economy of Ideas“. Sie wurde im März 1994 im \"Wired\" veröffentlicht und erwähnte ebenfalls Thomas Jefferson sowie einige der Ideen der Unabhängigkeitserklärung. Barlow gilt als Vertreter einer techno-libertären Strömung, die viele Internetpioniere und auch Vertreter der Open-Source-Kultur, wie beispielsweise Eric Raymond und Tim Berners-Lee, prägte und sich auch in der stark dezentral organisierten Umsetzung vieler technologischer Aspekte des Internets und solcher Projekte wie dem Open Root Server Network niederschlug. Ein neuerer Ausdruck dieser Debatte ist die Diskussion um die Netzneutralität, bei der es auch um die Einrichtung technischer Beschränkungen des Internetverkehrs geht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Aufgrund des Gegenstands der Erklärung wurde Barlows Text schnell bekannt und weit verbreitet im Internet. Innerhalb von drei Monaten führten schätzungsweise 5.000 Websites Kopien der Erklärung. Nach neun Monaten wurde die Zahl auf 40.000 Kopien geschätzt. Um Barlows Vision eines sich selbst regierenden Internets näher zu kommen, wurde ein Virtueller Rat beim Cyberspace Law Institute eingerichtet, der inzwischen beim Chicago-Kent College of Law angesiedelt ist. Ratsmitglieder sollten vom Institut und anderen Gruppen ernannt werden, um Online-Konflikte zu lösen. Außerhalb des Internets war die Reaktion weniger positiv. Larry Irving, der Stellvertreter des US-Handelsministers, äußerte, dass ein Fehlen von Sicherungen das Wachstum einer für Konsumenten und Unternehmen segensreichen Entwicklung bremsen würde. Im Onlinemagazin Hotwired wurde das Dokument von einem Kommentator schlicht als „Schwachsinn“ bezeichnet. Im Jahr 2002 wurde die Zahl der Websites, die Kopien der Deklaration zeigten, auf nur noch 20.000 geschätzt. Im Jahr 2004 sagte Barlow rückblickend zu seinen Artikeln aus den 1990er Jahren, insbesondere zu seinem Optimismus: „Wir werden alle älter und klüger“. In einem Interview mit Wired im Jahr 2016 sagte Barlow, dass er von seiner Erklärung „überhaupt nicht“ abgerückt sei und dass „die zentrale These Bestand“ habe, dass das Internet ein „getrennter, globaler Raum“ sei „ohne die physikalischen Grenzen, die Staaten definieren und ihnen ihre Macht geben“. Mehrere sehr ähnliche Dokumente im Internet scheinen der Deklaration vorausgegangen zu sein. Obwohl Barlow nicht bestritt, dass sein eigenes Manifest Anleihen sowohl stilistischer als auch inhaltlicher Art bei anderen Texten genommen hatte, verneint er eine Kopie. Wer bei wem Anleihen genommen hat, und in welchem Ausmaß, ist nicht bekannt, aber niemand warf Barlow Plagiarismus vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace (englischer Originaltitel: ) war einer der bis heute einflussreichsten Artikel über die Machbarkeit und Legitimierung von staatlicher Kontrolle und Hegemonie auf das schnell wachsende Internet. Er wurde von John Perry Barlow geschrieben, einem Mitgründer der Electronic Frontier Foundation, und am 8. Februar 1996 von Davos aus online publiziert. Der Anlass, aus dem er verfasst wurde, war die Verabschiedung des Telecommunications Act von 1996 in den USA. Barlow wandte sich damit unter anderem vehement gegen die Möglichkeit einer Zensur im Internet.", "tgt_summary": "《网络独立宣言》主要讨论了政府在快速发展的互联网时代对互联网的管控问题。受开创性的互联网项目“网络空间24小时”的委托,这份宣言由电子前哨基金会的创始人约翰·佩里·巴洛撰写,并于1996年2月8日发表到互联网上。 它主要是为了回应1996年在美国通过的1996年美国电信法。 2014年,记录部录制并发布了巴洛阅读宣言的音频和视频。", "id": 1671521} {"src_title": "Palmers Papageischnäbler", "tgt_title": "大管鴰", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Mit 23 Zentimetern war Palmers Papageischnäbler die größte Art der Kleidervögel. Charakteristisch war der kernbeisserähnliche Schnabel, dessen First eine Länge von 17 bis 21 mm aufwies. Die Flügellänge betrug 92 bis 110 mm, die Schwanzlänge 55 bis 72 mm und die Lauflänge 24 mm. Beim Männchen waren Kopf und Kehle tief scharlachrot, manchmal jedoch mehr gelblich. Der Oberkopf hatte einen goldenen Schimmer, der jedoch bald nach dem Tod des Vogels verblich. Die Oberbrust war stumpf rötlich-orange, der Bauch war stumpf orange-gelb und die Unterschwanzdecken hellgelb. Der Rücken war grünlich olivbraun, der Bürzel war orange verwaschen. Die Außenfahnen der Federn hatten gelbliche Säume. Die Achselfedern und die Unterflügeldecken waren grauoliv mit einer orangen Verwaschung. Der Schnabel war blaugrau, Beine und Füße waren schwarz. Beim Weibchen war die Oberseite oliv bräunlichgrün. Die Stirn war gelblich. Bürzel und Oberschwanzdecken waren gelblich grün. Brust und Bauchmitte waren weiß mit einer grünlichen Verwaschung.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Ursprünglich bewohnte Palmers Papageischnäbler alle halbtrockenen Koa-Akazienwälder auf der Hauptinsel Hawaiʻi. Herzstück des ursprünglichen Lebensraums war der Koa-Akazien-Gürtel zwischen 900 und 1200 m nördlich und südlich vom Krater des Puʻu Lehua. Weitere Vorkommen wurden am windwärts gerichteten Hang des Mauna Kea und am Mauna Loa im Hawaiʻi-Volcanoes-Nationalpark beobachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Aussterben.", "content": "Palmers Papageischnäbler wurden 1891 von George Campbell Munro und Henry C. Palmer entdeckt. 1896 wurde die Art zuletzt durch Robert Cyril Layton Perkins nachgewiesen. 1906 blieb eine Suche durch Henry W. Henshaw ergebnislos, aber 1937 will der Ornithologe Walter R. Donagho nochmal ein Exemplar im Kona-Distrikt gehört haben, was jedoch unbestätigt blieb. Der Rückgang von Palmers Papageischnäbler begann bereits in den 1850er-Jahren als die Koa-Akazien-Wälder oberhalb 1.220 m durch Weideland ersetzt wurden. Das weidende Vieh verhinderte die Regeneration der ursprünglichen Vegetation. Weitere Gründe für das Verschwinden der Art waren die Nachstellung durch Hausratten sowie die Vogelpocken und die Vogelmalaria. Heute befinden sich 65 Bälge in den Museumssammlungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Palmers Papageischnäbler (\"Rhodacanthis palmeri\"), manchmal auch als Großer Koafink bezeichnet, ist eine ausgestorbene Singvogelart aus der Unterfamilie der Kleidervögel. Er war im Kona-Distrikt auf der hawaiischen Hauptinsel Big Island endemisch. Das Artepitheton ehrt Henry C. Palmer, einen Vogelsammler, der im Auftrag von Walter Rothschild arbeitete und 1894 in Australien ermordet wurde.", "tgt_summary": "帕氏情棘雀(\"Rhodacanthis palmeri\"),又名大拟管舌鸟、大管鸹或大槐杨雀,是夏威夷特有的一种管舌鸟,已于19世纪末灭绝。", "id": 1120543} {"src_title": "Liste der Produkte der Google LLC", "tgt_title": "Google产品列表", "src_document": [{"title": "Webanwendungen.", "content": "In diesem Abschnitt finden sich Dienste, die hauptsächlich über einen Browser nutzbar sind. Solche Anwendungen bezeichnet man als Webanwendungen. Google All Access ist ein Musik-Streaming-Dienst, der im Mai 2013 in den USA startete. Der Nutzer hat gegen Gebühr uneingeschränkten Zugriff auf die Musik der drei großen Musikverlage Universal, Sony und Warner.", "section_level": 1}, {"title": "Software.", "content": "Hier ist Software eingetragen, die an bestimmte Betriebssysteme beziehungsweise Endgeräte gebunden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Hardware.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Android.", "content": "Bei der Nexus-Reihe handelt es sich um Geräte mit dem Betriebssystem Android, die von verschiedenen Hardware-Partnern für Google produziert werden und als Referenzimplementierung dienen. In der Regel werden neue Nexus-Geräte im Rahmen einer Aktualisierung des Android-Betriebssystems veröffentlicht. Nexus-Geräte erhalten in der Regel bis zu 18 Monate Aktualisierungen des Android-Betriebssystems – zeitnah nach deren Veröffentlichung. Bisher sind die Smartphones \"Nexus One\", \"Nexus S\", \"Galaxy Nexus\", Nexus 4 und Nexus 5 der Hersteller HTC, Samsung sowie LG, die 7-Zoll-Tablets \"Nexus 7 (2012)\" und \"Nexus 7 (2013)\" von Asus und das von Samsung produzierte 10-Zoll-Tablet \"Nexus 10\" erschienen. Der für das Jahr 2012 angekündigte Verkaufsstart des Streaming-Clients \"Nexus Q\" zum Konsumieren von Google Play-Inhalten auf einem Fernsehgerät oder Lautsprechersystem wurde verschoben und später eingestellt. Neben den Nexus-Modellreihe gibt es seit 2013 von einigen Herstellern „Google Play Edition“-Varianten eigener Produkte. Diese zeichnen sich meist durch ein nicht angepasstes Android-Betriebssystem aus, ohne Herstellererweiterungen, und entsprechend schneller verfügbare Aktualisierungen des Betriebssystems. Im Jahr 2014 folgten im Rahmen der Einführung von Android 5.0 (Lollipop) das Phablet Nexus 6 und das von HTC gefertigte 9-Zoll-Tablet Nexus 9 im Formfaktor 4 zu 3. Als erste Geräte erhielten die der Android-One-Serie, bei der die Zielgruppe bei Nutzern in Entwicklungsländern liegt, das Update auf Lollipop 5.1. Wie bei Nexus-Geräten und „Google Play Editionen“ werden diese Geräte ebenfalls schnell mit Betriebssystem-Aktualisierungen versorgt und werden zudem günstig verkauft. In diesem Zusammenhang veröffentlichte Google den Nexus Player, der ähnlich Chromecast und dem nie in den Verkauf gegangenen Nexus Q Streaming-Inhalte auf einem Monitor oder Fernsehgerät mit HDMI-Anschluss wiedergeben kann. Anders als Chromecast besitzt dieser ein Android 5.0-Betriebssystem mit Anpassungen für die Nutzung auf Fernsehgeräten mittels Fernbedienung. Entsprechend werden auch vollwertige Apps und Spiele unterstützt. Mit Google Glass wird eine Videobrille entworfen, die ihrem Nutzer verschiedene Informationen in sein Blickfeld einblendet. Zur Zeit befindet sich das Projekt noch in der Entwicklungsphase. Zudem arbeitet Google an einer Android-Version für Virtual-Reality-Anwendungen.", "section_level": 2}, {"title": "Chromebook.", "content": "Das Chromebook ist ein Netbook mit dem Betriebssystem \"Google Chrome OS\", das nur aus einem Browser besteht. Persönliche Dateien werden in der Cloud gespeichert und lokal installierte Anwendungen durch Webanwendungen, beispielsweise aus dem \"Chrome Web Store\", ersetzt. Für den stationären Betrieb mit externem Bildschirm ist eine \"Chromebox\" gedacht.", "section_level": 2}, {"title": "Chromecast.", "content": "Chromecast ist ein von Google seit 2013 günstig produzierter Streaming Media-Adapter, der auf der Android-Technologie basiert und die Web-Technologie von Google Chrome zur Darstellung von Medieninhalten nutzt. Der HDMI-Stick gilt als Antwort Googles auf Apple TV, setzt allerdings einen PC oder ein Android- bzw. iOS-basiertes Endgerät zur Steuerung voraus. Die zugehörige Programmierschnittstelle ist die Google Cast API, die auch beim Nexus Player genutzt wird, um Inhalte im Heimnetz zu übertragen.", "section_level": 2}, {"title": "Search Appliance.", "content": "Die Search Appliance ist ein 19-Zoll-Rack zur Indexierung von Intranets, Dokumentenmanagementsystemen oder Websites. Firmen können damit oder mit der reduzierten Ausgabe \"Mini\" ihre Datenbestände durchsuchen.", "section_level": 2}, {"title": "Google Home.", "content": "Google Home ist ein von Google entwickelter Smart-Home-Lautsprecher, der über integrierte Mikrofone verfügt und dem Nutzer einen persönlichen digitalen Assistenten zur Verfügung stellt. Das Gerät wurde am 18. Mai 2016 auf der Google I/O vorgestellt und wurde am 4. November 2016 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Titan Security Key.", "content": "Der \"Titan Security Key\" ist ein Security-Token, der am 15. Oktober 2018 auf den Markt gebracht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Eingestellt.", "content": "Folgende Projekte sind wegen ausbleibenden Erfolgs oder überholter Technik eingestellt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Projekte der Google LLC:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Google LLC bietet diverse Dienstleistungen an. Nach eigenen Angaben werden diese über den Verkauf von Werbeflächen im World Wide Web auf eigenen und angemieteten Flächen finanziert. Bei den Diensten handelt es sich einerseits um die Suche in verschiedenen Datenquellen, andererseits um Lösungen zur Organisation der eigenen Daten. Häufig werden neue Einzeldienste ins Angebot aufgenommen, manchmal als Resultat von Unternehmenseinkäufen. Seit 2011 wurden allerdings einige weniger erfolgreiche Dienste eingestellt.", "tgt_summary": "Google产品列表列出了Google所有重要的自行开发或通过并购获得的桌面软件、手机、和互联网产品。这些产品或者是已经正式上线,或者在公测之中(Beta版),或者是Google实验室的试验产品。下面的列表还包括以前的已经被合并、放弃或更名的产品。产品的功能,比如网络搜索功能,则没有单独列出。", "id": 640771} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2012/Wasserball", "tgt_title": "2012年夏季奧林匹克運動會水球比賽", "src_document": [{"title": "Olympisches Turnier der Männer.", "content": "Es gab zwei Vorrundengruppen mit je sechs Teams; jedes Team spielte einmal gegen die anderen fünf. Die vier Bestplatzierten beider Gruppen spielten im Viertelfinale über Kreuz gegeneinander. Die Viertelfinalsieger rückten ins Halbfinale vor, während die Viertelfinalverlierer Platzierungsspiele austrugen. Schließlich spielten die Halbfinalsieger um die Goldmedaille, die Halbfinalverlierer um die Bronzemedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Gruppe A Gruppe B", "section_level": 2}, {"title": "Finalrunde.", "content": "Viertelfinale Halbfinale Platzierungsspiele 5–8 Spiel um Platz 7 Spiel um Platz 5 Spiel um Platz 3 Finale", "section_level": 2}, {"title": "Olympisches Turnier der Frauen.", "content": "Es gab zwei Vorrundengruppen mit je vier Teams, wobei jedes Team einmal gegen die anderen drei spielte. Die Vorrunde diente nur der Festlegung der Viertelfinalpaarungen. Die Sieger der Viertelfinals rückten in das Halbfinale vor, die Verlierer trugen Platzierungsspiele aus. Schließlich spielten die Halbfinalsieger um die Goldmedaille, die Halbfinalverlierer um die Bronzemedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Gruppe A Gruppe B", "section_level": 2}, {"title": "Finalrunde.", "content": "Viertelfinale Halbfinale Platzierungsspiele 5–8 Spiel um Platz 7 Spiel um Platz 5 Spiel um Platz 3 Finale", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikationskriterien.", "content": "Es werden 260 Athleten an den Wettbewerben teilnehmen, 104 Frauen (acht Mannschaften mit jeweils 13 Spielerinnen) und 156 Männer (zwölf Mannschaften mit jeweils 13 Spielern). Bei den Männern qualifizierten sich die Medaillengewinner der Weltmeisterschaften vom 16. bis 31. Juli 2011 in Shanghai sowie der Sieger der FINA-Weltliga 2011. Jeweils bei Frauen und Männern qualifizierten sich die Sieger der fünf kontinentalen Meisterschaften oder Qualifikationsturniere. Großbritannien war als Gastgeber automatisch qualifiziert und gilt als europäischer Qualifikant. Im April 2012 fand für Frauen und Männer zudem jeweils ein internationales Qualifikationsturnier statt, bei dem sich die drei besten Mannschaften für das olympische Turnier qualifizierten. War ein Land bereits für das olympische Turnier qualifiziert und erreichte in der Folge erneut eine Platzierung, die zur Teilnahme berechtigte, so rückte die nächstfolgende noch nicht qualifizierte Mannschaft nach. Übersicht aller Qualifikationswettbewerbe: Bei den Männern war Serbien als Sieger der Weltliga die erste qualifizierte Mannschaft. Bei den Weltmeisterschaften sicherten sich Italien, Kroatien und Ungarn ihre Teilnahme. Bei den Panamerikanischen Spielen qualifizierte sich bei Frauen und Männern die US-amerikanische Mannschaft, beim asiatischen Qualifikationsturnier bei den Männern Kasachstan und bei den Frauen China. Die afrikanischen Verbände haben auf die Ausrichtung eines Qualifikationsturniers verzichtet. Der frei werdende Quotenplatz wurde daraufhin bei den abschließenden Qualifikationsturnieren vergeben, so dass sich hier jeweils vier Mannschaften qualifizieren konnten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in der britischen Hauptstadt London fanden vom 29. Juli bis zum 12. August zwei Wettbewerbe im Wasserball statt.", "tgt_summary": "2012年夏季奥林匹克运动会水球比赛为第30届夏季奥林匹克运动会的其中一项竞赛项目,共产生两面金牌;赛事于2012年7月29日至8月12日在伦敦奥林匹克公园内的水球馆举行。", "id": 2247863} {"src_title": "Skyline (Film)", "tgt_title": "天際浩劫", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Es ist scheinbar eine Nacht wie jede andere in Los Angeles, als Jarrod, Elaine und ihre Freunde plötzlich von einem seltsamen blauen Licht und Erschütterungen wie bei einem Erdbeben geweckt werden. Sehr bald finden die Freunde heraus, dass die Lichterscheinungen auf eine außerirdische Macht zurückzuführen sind, die nicht nur L.A., sondern vermutlich die ganze Welt angreift. Das Licht hat eine enorme Anziehungskraft, und die Menschen können sich nicht mehr abwenden, wenn sie einmal hineingesehen haben. Wer betroffen ist, bewegt sich unwillkürlich auf die Lichtquelle und damit auf die außerirdischen Raumschiffe zu. Immer mehr Personen werden von dem blauen Leuchten angezogen und in die Raumschiffe gesaugt. Die Freunde entscheiden, sich in ihrem Appartement zu verstecken und auf Hilfe zu warten. Letztlich erweist sich das jedoch als sinnlos, da immer mehr außerirdische Kreaturen sich in der Stadt verteilen und Jagd auf Menschen machen. Es entwickelt sich ein Kampf ums Überleben, jegliche militärische Gegenmaßnahme scheint wirkungslos zu sein. Selbst der Einsatz nuklearer Waffen zwingt die außerirdischen Invasoren nicht in die Knie, da die Kriegsmaschinerie der Aliens über eine Art Regenerationsfähigkeit verfügt, welche jeden Schaden mit der Zeit beheben kann. Da Jarrod anfangs kurzen Kontakt mit dem Licht hatte, aber rechtzeitig befreit wurde, entwickelt sich sein Körper in der Zwischenzeit innerlich weiter. Die Kontamination mit dem Licht kann zu Rage führen, wodurch eine enorme Kraft freigesetzt wird. Das weckt das Misstrauen der anderen Überlebenden, insbesondere das seiner Freundin Elaine. Nachdem nur noch Jarrod und Elaine bis zuletzt überlebt haben, enden schließlich auch sie in einem der über der Stadt schwebenden Raumschiffe. Hier zeigt sich, was genau die Außerirdischen mit den Menschen vorhaben: Sie entnehmen ihre Gehirne, um sie anschließend in zweibeinige Wesen einzupflanzen. Elaine muss zusehen, wie Jarrod das Gehirn entfernt wird. Aufgrund ihrer Schwangerschaft ist sie selbst offensichtlich für andere Pläne vorgesehen, weswegen sie in einen anderen Bereich des Raumschiffes gebracht wird. Man sieht, wie in einem Nebenraum Jarrods Gehirn in eine der Kreaturen eingepflanzt wird, er aber im Gegensatz zu anderen bei Bewusstsein bleibt und selbstständig den neuen Körper kontrollieren kann, was wahrscheinlich auf den Kontakt mit dem blauen Licht am Anfang des Films zurückzuführen ist. Zudem leuchtet sein Gehirn erst wie die der anderen blau, später aber rot. Bei der Kreatur, in die sein Gehirn und wohl auch sein Bewusstsein eingepflanzt wurde, leuchten seine vielen Augen nicht wie bei den anderen Kreaturen blau, sondern orange. Von Elaines Schreien aufmerksam gemacht, dringt er zu ihr vor und befreit sie von der ihr drohenden Behandlung. In der Schlussszene sieht man beide von anderen Aliens umringt. Der Film endet hier zwar sehr abrupt, im Abspann deuten jedoch einige Standbilder darauf hin, dass Jarrod Elaine befreien kann und mit ihr, sie tragend, vom Raumschiff flüchtet.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten fanden in Marina del Rey statt und dauerten vom Februar 2010 bis zum 31. März 2010 an. Die meisten Action-Szenen wurden in einem Hochhauskomplex gedreht, in welchem Greg Strause lebt. Die reinen Produktionskosten für die Dreharbeiten und die Schauspieler lagen bei 500.000 US-Dollar, doch mit allen visuellen- und Spezialeffekten belaufen sich die Produktionskosten auf zehn Millionen Dollar. Am 11. November 2010 sagte Produzent Brett Ratner in der \"Opie and Anthony Show\", dass die gesamten Produktionskosten des Films bei zehn Millionen US-Dollar liegen würden. Die Brüder Strause wollen zudem eine Fortsetzung mit ihrem eigenen Budget drehen und dafür einen Herausgeber suchen. 2017 wurde diese Fortsetzung unter dem Titel \"Beyond Skyline\" unter der Regie von Liam O'Donnell veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Box Office.", "content": "Am Eröffnungstag, den 12. November 2010 spielte der Film 4,75 Mio. US-Dollar ein. Bis zum 14. November hatte der Film etwa 11,7 Mio. Dollar eingespielt und stand auf Platz vier der Top-Kinofilmanläufer am Wochenende, hinter \"Megamind\", \"Unstoppable – Außer Kontrolle\" und \"Stichtag\". Der Film spielte in den USA 21,4 Millionen Dollar ein, weltweit insgesamt 67,5 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Skyline ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2010, der von Greg und Colin Strause produziert wurde, die zuvor bereits bei \"Aliens vs. Predator 2\" Regie führten. Sie übernahmen ebenfalls die Regie. Der Film erschien am 12. November 2010 in den US-amerikanischen und am 23. Dezember 2010 in den deutschen Kinos. Die Hauptfiguren werden von Eric Balfour, Scottie Thompson, Donald Faison und David Zayas verkörpert. Mit \"Beyond Skyline\" bekam der Film 2017 eine Fortsetzung.", "tgt_summary": "《天际浩劫》(英语:\"Skyline\")是一部2010年美国外星人入侵题材科幻灾难电影,由《阿凡达》及《2012》视效设计团队的斯特劳斯兄弟(The Brothers Strause)执导并制作。 演员阵容有艾瑞克·贝福、史卡蒂·汤普森、布兰妮·丹尼及唐诺·费森等。电影于2010年11月12日全球同步上映。", "id": 943988} {"src_title": "Bei Shizhang", "tgt_title": "贝时璋", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Bei Shizhang wurde in eine Fischerfamilie in dem kleinen Küstenort Zhenhai () in der Provinz Zhejiang geboren. Er war der erste in seiner Familie, der eine formale Schulbildung erhielt. Er besuchte deutsche Missionsschulen, wo er schon früh mit der deutschen Sprache in Kontakt kam. Bei studierte anschließend an der \"Tongji-Medizin- und Ingenieurschule\" () in Shanghai, die 1907 ebenfalls unter deutscher Regie gegründet worden war. 1921 schloss er das Studium ab und begab sich mit zwei Kommilitonen per Schiff nach Europa, um dort seine Ausbildung weiterzuführen. Die drei Kommilitonen wählten die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, da dort ihre chinesischen Abschlüsse anerkannt wurden. Die beiden Studienkollegen Beis, Yu Hongkang () und Li Yuanshan () wählten die Medizinische Fakultät, während sich Bei in der Fakultät für Naturwissenschaften einschrieb. An der naturwissenschaftlichen Fakultät lehrten damals unter anderem Hans Spemann, der Botaniker Friedrich Oltmanns, der Physiker Franz Himstedt, der Chemiker Heinrich Otto Wieland, an der medizinischen Fakultät unter anderen der Anatom Eugen Fischer und der Pathologe Ludwig Aschoff. 1922 wechselte Bei nach München, in der Hoffnung, dort bei dem Zoologen Richard Hertwig eine Doktorarbeit anfertigen zu können. In München hörte er Vorlesungen in Chemie bei Richard Willstätter, Physik bei Wilhelm Wien, Botanik bei Karl von Goebel, Paläontologie bei Ferdinand Broili Geologie bei Emmanuel Kayser. Da Hertwig kurz vor der Emeritierung stand empfahl er Bei Shizhang weiter an seinen Kollegen Friedrich Blochmann nach Tübingen. In Tübingen arbeitete Bei zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Experimenten zur \"Zellkonstanz\" der Parasiten \"Oxyuris obvelata\" and \"O. tetraptera\". Letztlich wurde Jürgen Wilhelm Harms der Doktorvater von Bei. Harms vertrat einen Neo-Lamarckismus und glaubte an die Vererbung erworbener Eigenschaften. Von diesen Auffassungen wurde auch Bei Shizhang beeinflusst. 1928 wurde er mit der Arbeit \"Experimentell-morphologische Untersuchungen an Nematoden\" zum Doktor der Philosophie in Tübingen promoviert. 1933 bis 1949 war er Dekan der Fakultät für Biologie an der Universität Zhejiang, die aufgrund des Japanisch-chinesischen Krieges mehrfach ihren Standort verlagern musste (nach Jiangxi, Guangxi und zuletzt Guizhou) und baute diese trotz der ungünstigen Umstände zu einer der wissenschaftlich aktivsten Forschungszentren für Biologie in China aus. Von 1950 bis 1954 war er Direktor des Instituts für Experimentelle Biologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAW), und später Gründungsdirektor des Instituts für Biophysik der CAW. Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde der Asteroid 31065 Beishizhang nach ihm benannt. Zum Zeitpunkt seines Todes war Bei das älteste Mitglied der Academia Sinica und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei Shizhang (; * 10. Oktober 1903 in Zhenhai, Provinz Zhejiang, Chinesisches Kaiserreich; † 29. Oktober 2009 in Peking, Volksrepublik China) war ein chinesischer Biologe, Biophysiker und Pädagoge. Er war Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Bei Shizhang gilt als Pionier der chinesischen Zellbiologie und Embryologie und als „Vater der chinesischen Biophysik“.", "tgt_summary": "贝时璋(1903年-10月10日-2009年-10月29日),浙江镇海(今宁波市镇海区)人,中国生物学家,教育家。他是中国细胞学、胚胎学的创始人之一,中国生物物理学的奠基人。他是第一届中央研究院院士和中国科学院院士。", "id": 1806969} {"src_title": "Die Eleganz des Igels", "tgt_title": "刺蝟的優雅", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die 54-jährige Concierge Renée Michel verehrt Leo Tolstoi. Ihm zu Ehren nennt sie ihre Katze nach Tolstoi, allerdings mit dem Kurznamen „Leo“, um ihre Vorliebe für die Literatur vor den reichen Nachbarn zu verbergen. Sie versucht, stets das Bild einer mittellosen, einfältigen Hausmeisterin aufrechtzuerhalten. Ihr Wortschatz wird für Gespräche stark vereinfacht, und der Fernseher läuft klischeehaft immer im Hintergrund. Die zwölfjährige Paloma fühlt sich zu klug für diese Welt und versucht ihrerseits wegen ihres hohen IQs nicht aufzufallen. Sie fühlt sich missverstanden und will sich, altklug wie sie ist, nicht weiter mit den Sorgen und Mühen der Welt herumschlagen. Daher will sie an ihrem 13. Geburtstag Selbstmord begehen und zuvor noch die Wohnung ihrer Familie abbrennen. Ihre Familie gehört zu den wohlhabenden Parisern, der Vater ist Abgeordneter, die Mutter Doktor der Sprach- und Literaturwissenschaften, und die Schwester Colombe studiert Philosophie. Beide Hauptpersonen fühlen sich in einer Welt der Reichen und Mächtigen nicht wohl und verstecken sich, jede auf ihre Weise. Als der japanische Geschäftsmann Kakuro Ozu in das Wohnhaus einzieht, erkennt dieser bald in Renée die intellektuelle und belesene Literaturliebhaberin und versucht sie und die kleine Paloma, die mit ihm das Interesse für die japanische Kultur teilt, aus ihren jeweiligen Verstecken zu holen. Zwischen Renée und Kakuro entsteht eine tiefe Freundschaft, und auch Paloma und Renée werden zu Vertrauten. Die Concierge kann endlich erzählen, warum sie Angst hat, eine Freundschaft mit Menschen aus anderen Gesellschaftsschichten zu pflegen. Sie vertraut Paloma an, dass ihre schöne Schwester Lisette von einem Sohn aus reichem Hause verführt worden ist und dann von ihm verlassen wurde, was sie und ihr Kind das Leben kostete. Seither vermeidet Renée engeren Kontakt zu Menschen aus höheren Gesellschaftsschichten. Paloma ist sehr berührt, dass Renée sich ihr anvertraut, es wird ihr bewusst, dass sie in ihrem Leben vielen Menschen helfen möchte, und sie gibt ihren Selbstmordplan auf. An diesem Wendepunkt ihres Lebens wird Renée angefahren und stirbt.", "section_level": 1}, {"title": "Form.", "content": "Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Auf der einen Seite berichtet das zwölfjährige Mädchen Paloma von ihren Leiden in der Welt und ihrer Sicht auf die Welt. Parallel erzählt die Concierge von Palomas Wohnhaus von ihrem Leben und ihren Versuchen, ihr geheimes Leben als begeisterte Literatur- und Kunstliebhaberin vor der Umwelt zu verbergen, und von ihren Anstrengungen, eine Art Doppelleben zu führen. Erst durch die Vermittlung eines Dritten, des japanischen Mieters, können beide Lebenswelten zusammengeführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Das Buch wurde 2008 von Mona Achache verfilmt, in Deutschland kam der Film 2010 unter dem Titel „Die Eleganz der Madame Michel“ heraus. In den Hauptrollen spielten Josiane Balasko als Renée Michel und Garance Le Guillermic als Paloma.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Eleganz des Igels ist ein Roman der französischen Autorin Muriel Barbery. Die französische Originalausgabe erschien 2006 unter dem Titel \"L'Élégance du hérisson\".", "tgt_summary": "《刺猬的优雅》(),是由法国小说家、哲学教授妙莉叶·芭贝里撰写的小说。该书讲述了一位看门人蕾妮·米歇尔(Renée Michel)的生活故事,寓意为在陌生的城市里,每个人都不自觉地伪装,却同样渴望被了解。", "id": 1327081} {"src_title": "Ade Akinbiyi", "tgt_title": "艾迪·艾堅比耶", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Norwich City (1993–1997).", "content": "Der im Londoner Osten geborene und kräftig gebaute Akinbiyi begann seine fußballerische Laufbahn in den Jugendmannschaften von Norwich City, wenngleich ihm auch Offerten vom größeren Vereinen wie dem FC Arsenal vorgelegen hatten. Die Profikarriere begann dennoch hoffnungsvoll, zumal Norwich zu Beginn der 1990er-Jahre über eine leistungsfähige Mannschaft in der obersten englischen Liga verfügte und in der Saison 1993/94 sogar im UEFA-Pokal spielte. Hier debütierte der junge Mittelstürmer im November 1993 im Zweitrundenrückspiel gegen den hohen Favoriten FC Bayern München und half beim 1:1 mit dabei, dass die „Kanarienvögel“ überraschend die nächste Runde erreichten. Der Durchbruch im „sportlichen Alltag“ blieb ihm jedoch in Norwich verwehrt, was vor allem an seiner mangelhaften Torquote auf höchstem Niveau lag. Gute Leistungen blieben zumeist auf die Reservemannschaft beschränkt und nur während der Leihphasen bei den unterklassigen Hereford United (Januar bis Mai 1994) sowie Brighton & Hove Albion (November 1994 bis Mai 1995) kam er in der vierten bzw. dritten Liga zu etwas mehr Spielpraxis. Die Bilanz von nur drei Toren bei 49 Ligaauftritten bis zum Ende des Jahres 1996 waren für Norwich City insgesamt zu wenig und so wechselte er für 250.000 Pfund zum Drittligisten FC Gillingham, das damals von Tony Pulis trainiert wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Sportlicher Durchbruch (1997–2000).", "content": "Als neuer „Hoffnungsträger“ in Kent schlug der Linksfuß auf Anhieb ein. Gleich bei seinem Heimdebüt gegen Plymouth Argyle erzielte Akinbiyi das erste Tor und in der Saison 1997/98 avancierte die Neuerwerbung zum Toptorjäger. Im Oktober 1997 traf er in fünf aufeinander folgenden Partien; dazu kamen im März 1998 zwei Tore zum 2:0-Sieg gegen den FC Fulham für die „Gills“, die sich plötzlich im erweiterten Kreis der Aufstiegsaspiranten befanden – zuvor war von einer Millionenofferte des Fulham-Trainers Ray Wilkins berichtet worden. Beide Mannschaften verfehlten schließlich den Aufstieg und so wechselte der ehrgeizige Akinbiyi nach 21 Saisontoren im Sommer 1998 zum Zweitligisten Bristol City. Die Ablösesumme betrug 1,2 Millionen Pfund, wobei 95.000 Pfund aufgrund einer Weiterverkaufsklausel an den Ex-Klub aus Norwich gezahlt werden mussten. Die Umstellung auf die zweithöchste Spielklasse gelang Akinbiyi problemlos. Er schoss 19 Tore in 44 Ligaspielen, was vor allem deswegen bemerkenswert war, weil er sich zum einen mit hoher Laufbereitschaft häufig in den Dienst der Mannschaft stellte und zum anderen der Klub als Tabellenletzter in 46 Partien insgesamt nur 57 Treffer erzielte. Befürchtungen kamen auf, dass Akinbiyi den Verein bereits nach einem Jahr wieder verlassen würde, zumal zahlreiche Interessenten eine hohe Ablösesumme in Aussicht stellten. Der Zuschlag ging im September 1999 an die Wolverhampton Wanderers, die 3,5 Millionen Pfund aus dem Verkaufserlös von Robbie Keane – der wiederum für 5,5 Millionen Pfund zu Coventry City gewechselt war – reinvestierten und mit ihm als neuem „Stoßstürmer“ den Aufstieg in die Premier League anpeilten. Bei den „Wolves“ kam Akinbiyi zunächst nur schwer in Fahrt, setzte dann aber mit seinem ersten Treffer im vierten Spiel eine Serie von vier Partien mit Torerfolgen in Gang und schoss im November alle drei Tore zum 3:0-Sieg gegen Grimsby Town. Im Februar 2000 handelte er sich nebst einer Geldstrafe eine Sperre von drei Spielen ein, nachdem er Tony Vaughan von Nottingham Forest mit einem Kopfstoß versetzt hatte. Die Zeit in Wolverhampton kam dann jedoch aus anderen Gründen zu einem vorzeitigen Ende. Der Klub hatte den Aufstieg verpasst und finanzielle Engpässe legten einen Weiterverkauf von Akinbiyi nahe. Aus dem Bieterwettbewerb ging Leicester City als Gewinner hervor, wobei die „Füchse“ die anfängliche Offerte in Höhe von 4,5 Millionen Pfund im Juli 2000 noch auf fünf Millionen Pfund aufstockten.", "section_level": 3}, {"title": "Karriereknick in Leicester, Wendepunkt in Stoke (2000–2005).", "content": "Die hohe Transfersumme stellte für Akinbiyi von Beginn an eine schwere Bürde dar und den Erwartungen, den zum FC Liverpool abgewanderten Emile Heskey ersetzen zu können, wurde er unter dem ehemaligen englischen Nationaltrainer Peter Taylor nie gerecht. Nur zwei Tore in den ersten 17 Pflichtspielen standen ebenso zu Buche wie das frühe Aus im UEFA-Pokal gegen Roter Stern Belgrad. Das eigene Publikum zeigte sich unzufrieden und die Unmutsbekundungen über die schlechten Mannschaftsleistungen, die am Ende der Saison 2001/02 mit dem Abstieg in die Zweitklassigkeit ihren Tiefpunkt fanden, trafen Akinbiyi in besonderem Maße. Bereits zu Jahresbeginn 2002 war man zu dem Entschluss gekommen, das gegenseitige Missverständnis zu beenden. Bereits im September 2001 hatten die Wolverhampton Wanderers einen Versuch unternommen, den Ex-Spieler unter Berücksichtigung eines Abschlags für nur noch 3,2 Millionen Pfund zurückzunehmen, was wiederum Taylor als beleidigend abgelehnt hatte. Taylors Nachfolger Dave Bassett äußerte anschließend seine Bereitschaft zum Verkauf, woraufhin die Wolves jedoch nur noch zu einem Leihgeschäft bereit waren. Immer mehr kristallisierte sich zu Jahresbeginn 2002 Crystal Palace als Hauptinteressent heraus und so kehrte Akinbiyi für 2,2 Millionen Pfund nach London zurück. Auch bei Crystal Palace durchlief Akinbiyi eine schwierige Zeit und nachdem er in der ausgehenden Saison 2001/02 noch 14 Ligaspiele für Palace absolviert hatte, sorgte eine schwere Verletzung für eine lange Pause. Erst am Boxing Day des Jahres 2002 lief er erstmals in der Saison 2002/03 für den Zweitligisten auf und Trainer Trevor Francis ließ im März 2003 durchblicken, dass er gedenke, Akinbiyi auszuleihen. Knapp einen Monat später fand sich mit Stoke City ein interessierter Verein, wo wiederum Tony Pulis mittlerweile das Traineramt ausübte. Nach vier Spielen und zwei Toren – die beide zu knappen Siegen führten – kehrte er zu Crystal Palace zurück, wo ihn jedoch der neue Trainer Steve Kember in die Reservemannschaft degradierte und später nach dem Transfer von Dean Holdsworth und Neil Shipperley mittels Transferliste offiziell zum Verkauf anbot. Als Problem für einen Vereinswechsel stellten sich zunächst die hohen Gehaltsforderungen heraus – Akinbiyi war nur bedingt bereit, seinen lukrativen Vertrag mit Crystal Palace zu beenden und für deutlich weniger Geld an anderer Stelle zu spielen. Im September 2003 kam dann aber der ablösefreie Transfer zu Stoke City zustande. Unter seinem Ex-Trainer Pulis fand Akinbiyi – zumeist als alleinige Sturmspitze – zu alter Stärke zurück, war gemeinsam mit Gifton Noel-Williams mit zehn Ligatoren treffsicherster Schütze seiner Mannschaft und gewann die vereinsinterne Auszeichnung zum besten Spieler der abgelaufenen Saison. Auch zu Beginn der Saison 2004/05 war Akinbiyi wieder „Topscorer“ der „Potters“, bevor sich zu Beginn des Jahres 2005 Wechselgerüchte mehrten. Dabei schien im Januar 2005 bereits Einigkeit über einen Transfer zu Sheffield United erzielt worden zu sein, bevor dann Ende Februar 2005 der Wechsel für 600.000 Pfund zum FC Burnley und die Unterzeichnung eines Vertrags über 31⁄2 Jahre bekannt gegeben wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Burnley & Sheffield (2005–2009).", "content": "Sein Einstand am 4. März 2005 gegen den AFC Sunderland (0:2) war spektakulär. Nur knapp drei Minuten nach seiner Einwechslung kurz vor Ende wurde er nach einer Tätlichkeit vom Platz gestellt und anschließend mit einer Sperre von drei Partien belegt. Nach seiner Rückkehr spielte er sich in der neuen Saison 2005/06 in eine gute Form, wobei speziell seine drei Tore zum 3:2-Sieg gegen Luton Town größere Aufmerksamkeit erregten, zumal sein Team über 50 Minuten in Unterzahl und dazu mit einem Feldspieler im eigenen Tor agiert hatte. Damit war er wieder schlagartig im Fokus finanzkräftiger Vereine und so sicherte sich Trainer Neil Warnock vom Zweitligakonkurrenten und Aufstiegsanwärter Sheffield United für 1,75 Millionen Akinbiyis Dienste. Sheffield gelang 2006 der direkte Aufstieg in die Premier League. Dort waren Akinbiyis Chancen jedoch begrenzt; Warnock bevorzugte Rob Hulse und Danny Webber auf den Stürmerpositionen. Nach nur drei Erstligaeinsätzen in der ersten Hälfte der Saison 2006/07 kehrte er zum FC Burnley zurück. Er unterschrieb einen neuen Kontakt über 21⁄2 Jahre und die Ablösesumme betrug nur noch 750.000 Pfund. Als Publikumsliebling kam Akinbiyi hier zwar weiter zu Einsätzen, rutschte aber kontinuierlich in der „Hackordnung“ nach hinten. Dies äußerte sich darin, dass er nur 30 mal bis März 2009 in einem Ligaspiel Teil der Startelf war – dazu kamen 40 Meisterschaftspartien als „Joker“. Besonders in der Aufstiegssaison 2008/09 zeigten sich seine Perspektiven sehr eingeschränkt und so wagte er den Sprung in die nordamerikanische Major League Soccer zu Houston Dynamo. Kurzfristige Leihofferten des FC Blackpool und der Doncaster Rovers hatte er kurz zuvor noch ausgeschlagen.", "section_level": 3}, {"title": "Letzte Karrierestationen (2009–2010).", "content": "Nach seiner Vertragsunterschrift im April 2009 lief Akinbiyi in 14 Ligapartien für Houston auf, bevor er im August 2009 den Verein wieder verließ. Dabei machte er im Rahmen der Salaray-Cap-Regelungen Platz für den mexikanischen Stürmer Luis Ángel Landín. Im Oktober 2009 verpflichtete ihn der englische Viertligist Notts County. Dort war man mit Hilfe arabischer Eigentümer zu neuem Geld gekommen und ging mit Ex-Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson als technischem Direktor auf Einkaufstour. Zwar arbeitete Akinbiyi wieder mit Steve Cotterill – wie bereits in Burnley – zusammen, aber dass dies keine Stammplatzgarantie bedeutete, zeigte sich schnell. Die Saison 2009/10 endete mit nur einem einzigen Auftritt in der Startelf und seiner Freistellung. Am 25. Juli 2013 verkündete er sein Comeback und unterschrieb als spielender Co-Trainer beim walisischen Verein Colwyn Bay FC.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Nach guten Leistungen für die Wolverhampton Wanderers debütierte Akinbiyi – dessen Elternteile beide aus Nigeria stammten – am 13. November 1999 für die nigerianische A-Nationalmannschaft gegen Griechenland. Die Partie endete mit einer 0:2-Niederlage. Anschließende Planspiele für eine Teilnahme an der Afrikameisterschaft im Winter 2000 zerschlugen sich ebenso wie zwei Jahre später. Großes Interesse bekundete Akinbiyi in Bezug auf die WM 2002 in Japan und Südkorea, bei der Nigeria in eine Vorrundengruppe mit England gelost wurde. Aber auch dieses Bestreben war vergeblich und Trainer Adegboye Onigbinde verzichtete auf ihn bei der Kadernominierung. So blieb das Länderspiel aus dem Jahr 1999 sein einziges für die „Super Eagles“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Adeola Oluwatoyin „Ade“ Akinbiyi (* 10. Oktober 1974 in Hackney) ist ein in England geborener nigerianischer ehemaliger Fußballspieler und heutiger -Trainer. Als körperlich robuster und antrittschneller Mittelstürmer stand er im Verlauf seiner Laufbahn bei mehr als einem Dutzend verschiedener Klubs unter Vertrag und war hier zumeist bei unterklassigen Profivereinen erfolgreich. Sein letztes Engagement war für den Viertligisten Notts County, das nach Abschluss der Saison 2009/10 mit seiner Freistellung endete. Im November 1999 bestritt er gegen Griechenland ein einziges A-Länderspiel für Nigeria.", "tgt_summary": "艾迪奥拿·彼得·奥路华杜恩·\"艾迪\"·艾坚比耶(Adeola Peter Oluwatoyin \"Ade\" Akinbiyi,1974年-10月10日)出生於伦敦哈克尼区,是英格兰出生的尼日利亚足球员。他现时效力英乙球会诺士郡。", "id": 1588292} {"src_title": "Ishiwara Kanji", "tgt_title": "石原莞尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Leben.", "content": "Ishiwara Kanji wurde 1889 in Shōnai in eine ehemalige Samurai-Familie geboren. Sein Vater war Polizist, nachdem die Familie erst das Tokugawa-Shogunat und anschließend die Republik Ezo im Boshin-Krieg unterstützt hatte, war es ihren Mitgliedern verboten höhere politische Positionen zu bekleiden. Im Alter von 13 Jahren besuchte Ishiwara eine militärische Grundschule und besuchte anschließend die Kaiserlich Japanische Heeresakademie, welche er 1909 abschloss. Im Anschluss diente er beim 65. Infanterieregiment in der japanischen Kolonie Chōsen. 1915 schaffte er die Aufnahmeprüfung für die Kaiserlich Japanische Heereshochschule, welche er 1918 als zweitbester seines Jahrgangs abschloss. Ishiwara diente daraufhin mehrere Jahre lang auf verschiedenen Stabspositionen bevor er 1922 als Militärattaché in das Deutsche Reich geschickt wurde. Er diente bis 1925 in Berlin und München und schloss dabei Studien in den Bereichen Militärgeschichte und Strategie ab. Darüber hinaus baute er Kontakte zu diversen ehemaligen deutschen Generälen auf, welche ihm bei seinen Studien halfen. Daher galt Ishiwara bei seiner Rückkehr nach Japan als ausgesprochener Experte für moderne Militärstrategie. Noch bevor er nach Deutschland aufbrach, war Ishiwara zum Nichiren-Buddhismus konvertiert, welcher die Lehre vertrat, dass eine Zeit massiver Konflikte nötig sei, bevor es zu einer goldenen Ära der menschlichen Kultur und zur Umsetzung des wahren Buddhismus kommen könnte. Japan würde dabei Zentrum und Vollstrecker dieses Schicksals sein und später die ganze Welt in die goldene Zukunft geleiten. Unter diesem Einfluss wandelte Ishiwara sich zu einem starken Anhänger der Idee des Kokutai und sah es als Japans heilige Mission an, China als Erstes zu befreien, um mit seiner Hilfe den Westen zu unterwerfen und die goldene Zeit anbrechen zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Ishiwara und die Mandschurei.", "content": "Nach seiner Rückkehr aus Europa wurde Ishiwara zum Ausbilder an der Heeresstabshochschule ernannt und anschließend in den Stab der Kwantung-Armee in der Mandschurei versetzt. Er traf dort Ende 1928, einige Monate nach dem von Japan fingierten Attentat auf den Warlord Zhang Zuolin ein. Es wurde Ishiwara schnell klar, dass die durch den Tod Zhangs zusätzlich belastete chaotische Situation in Nordostchina zusammen mit den schon über zwei Jahrzehnte andauernden japanischen Investitionen in der Region eine einmalige Situation für die Kwantung-Armee bieten würde, ihren und den Einfluss Japans dort auszuweiten. Er begann daher, einen Plan auszuarbeiten um die Situation dauerhaft für die japanischen Interessen zu nutzen. Am 18. September 1931 zerstörte eine Bombe einen Bahndamm der japanisch kontrollierten Südmandschurischen Eisenbahn. Unter dem Vorwurf, chinesische Soldaten hätten die Bahnlinie angegriffen, besetzten japanische Truppen unter Ishiwara innerhalb kurzer Zeit die chinesische Kaserne in der nahen Stadt Liutiaokou. Ohne den neuen Befehlshaber der Kwantung-Armee, Honjō Shigeru oder den Heeresgeneralstab in Tokio über den Zwischenfall zu informieren, ordnete Ishiwara verschiedene Einheiten der Kwantung-Armee an, weitere chinesische Städte zu besetzen, was sich bald zu einer Besetzung der gesamten chinesischen Mandschurei ausweitete. Bereits nach kurzer Zeit hatten die Militäraktionen ein solches Ausmaß erreicht, das es der japanischen Führung trotz internationaler Proteste nicht mehr möglich war, die Besetzung zu stoppen ohne eingestehen zu müssen, dass sie die Kontrolle über Teile ihrer Armee zeitweise verloren hatte. Ishiwara, der sich bereits darauf eingestellt hatte, hingerichtet oder unehrenhaft aus der Armee entlassen zu werden, kam straffrei davon und wurde nur nach Japan zurückgerufen, wo er den Befehl über das 4. Infanterieregiment übernahm. Der Erfolg der Operation sowie der Schutz durch rechtsgerichtete Offiziere und einflussreiche Ultranationalisten hatten dabei zu diesem für Ishiwara glücklichen Ausgang der Situation geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Konflikt der Fraktionen \"Kōdō-ha\" und \"Tōsei-ha\".", "content": "Innerhalb der ultranationalen Kreise des japanischen Militärs war es für das Vorantreiben der überzogenen Zielsetzungen Japans bei der Verwirklichung japanischer Großmachtansprüche zur Bildung zweier Gruppierungen gekommen. Eine war die von jüngeren Offizieren favorisierte militante Fraktion „Kaiserlicher Weg“ (\"Kōdō-ha\") an deren Spitze General Araki Sadao zwar als quasi pseudo-philosophischer Mentor – welcher großen Einfluss in der japanischen Politik der 1930er Jahre hatte – fungierte, jedoch profilierten sich Ishiwara und Itagaki Seishirō als ihre prominenten Führer. Dem weitaus gemäßigteren Zusammenschluss der „Kontroll-Faktion“ (\"Tōsei-ha\") gehörten ältere und erfahrenere Offiziere um General und Armeeminister Ugaki Kazushige an. Dieser sah sich als Gegenpol zum „Kaiserlicher Weg“ in der Überzeugung, dass die \"Kôdôha\" den notwendigen technischen Fortschritt für das Militär und eine problemlose Integration der Mandschurei als eine Art Kolonie in das japanische Wirtschaftsgefüge behindern würde. Die zwei Fraktionen einte die Kritik an der damaligen japanischen Innen- und Außenpolitik, an liberale Tendenzen und an dem aufkeimenden Individualismus. Die Kwantung-Armee-Offiziere Ishiwara und Itagaki genossen hohes Ansehen und hatten mehr Einfluss auf Geist, Moral und Ausrichtungen der Armee als ihre Kommandeure. Sie wurden in Japan die treibenden Kräfte des imperialen Expansionismus und die überfallartige Besetzung der Mandschurei trug eindeutig ihre Handschrift. Ishiwara gilt neben Itagaki als der Hauptverantwortliche des so genannten Mukden-Zwischenfalls. Der spätere japanische „Marionettenstaat“ Japans Manchukuo sollte nach ihren Zielsetzungen ein unabhängiges, multinationales Staatsgebilde in nationaler Harmonie werden. In ihm wollte man Schlagworte wie „ethnische Harmonie“, „Gleichheit der Rassen“ und „Redlichkeit“ zu richtungsweisenden Parolen für die Vorherrschaft der Armee erheben. Von 1939 an nahm Ishiwara als Anführer und Gründer des \"Tôa Renmei\" („Ost-Asien-Bund“) starken Einfluss auf das politische Konzept \"Tôa shinchitsujo\" („Neue Ost-Asien-Ordnung“) des japanischen Premierministern Konoe Fumimaro. Der Tôa Renmei war eine ultranationalistische Organisation mit rund 15.000 Mitgliedern und der panasiatischen Zielsetzung der Zusammenführung der wirtschaftlichen Ressourcen Japans, Manchukuos und Chinas sowie der integrierten Verteidigung und politischer Autonomie für die drei. In der chinesischen Stadt Nanking wurde zum Beispiel eine Außenstelle etabliert, unter der Leitung des dortigen chinesischen Kollaborateurs aus Führungskreisen der Kuomintang (Nationalisten) Wang Jingwei.", "section_level": 2}, {"title": "Armeerevolutionäre.", "content": "1935 wurde Ishiwara in den Heeresgeneralstab versetzt, wo er Leiter der Operationen wurde. Diese Position erlaubte es ihm, seine radikalen Pläne für Japans Zukunft weiter voranzutreiben. Er war zu dieser Zeit stark von der Idee des Panasianismus beeinflusst und propagierte die Idee des Hokushinron, einer Konzentration Japans auf eine Ausbreitung nach Norden, in Sibirien hinein. Er vertrat die Ansicht, dass Japan sich mit seinem Marionettenstaat Mandschukuo und dem Rest Chinas vereinen und einen \"Ostasiatischen Bund\" bilden sollte, welcher sich auf einen entscheidenden Krieg gegen die Sowjetunion vorbereiten sollte. Nach dem Sieg über die Sowjetunion würden die Eroberung der europäischen Kolonien in Südasien und ein Krieg gegen die USA keine Schwierigkeiten mehr bereiten. Zu diesem Zweck müsste Japan sein Militär und seine Wirtschaft massiv ausbauen, was am besten in einem Einparteienstaat mit Planwirtschaft möglich sei, in dem andere Parteien ebenso wie schwache Politiker und korrupte Geschäftsmänner entfernt würden. Der Putschversuch vom 26. Februar 1936, dessen Ziele eigentlich mit denen Ishiwaras übereinstimmten, wurde von diesem jedoch nicht unterstützt. Er sprach sich stark dafür aus, das Kriegsrecht zu verhängen um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Nachdem der Vizechef des Heeresgeneralstabs, Sugiyama Hajime, Truppen aus den Garnisonen außerhalb Tokios in die Stadt geschickt hatte, wurde Ishiwara zum Chef der Operationen im Hauptquartier für das Kriegsrecht.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Mandschukuo.", "content": "Im März 1937 wurde er zum Generalmajor befördert und wieder nach Mandschukuo geschickt, wo er zum stellvertretenden Stabschef der Kwantung-Armee berufen wurde. Dort musste er enttäuscht feststellen, dass viele seiner Mitverschwörer aus der Zeit des Mukden-Zwischenfalls seine Idee des Panasianismus nicht teilten, sondern sich mit ihrem Status als quasi Kolonialherren über Nordostchina zufriedengaben. Als er dies erkannt hatte, warf er der Führung der Kwantung-Armee Verrat vor und konfrontierte den Oberbefehlshaber Tōjō Hideki mit dubiosen Zahlungen an einen Offiziersfrauenclub und warf ihm damit indirekt Korruption vor. Nachdem er so seine Vorgesetzten gegen sich aufgebracht hatte, wurde Ishiwara seines Kommandos enthoben und nach Japan zurückgeschickt. Zurück in Japan, begann er, die sowjetische Strategie in der für Japan katastrophal ausgegangenen Schlacht am Chalchin Gol zu analysieren, um eine mögliche Gegenstrategie für die sowjetische Militärdoktrin zu finden. Darüber hinaus betätigte er sich als Autor und bewarb in seinen Werken die Idee eines Ostasiatischen Bundes mit China und Mandschukuo und sprach sich stark gegen die japanische Invasion Chinas aus. Nach seiner Beförderung zum Generalleutnant 1939 wurde er zum Befehlshaber der 16. Division berufen. Tōjō Hideki, der in der Zwischenzeit bis in die höchsten militärischen Ränge aufgestiegen war, hatte Ishiwara seine verbalen Attacken nicht verziehen und war der Meinung, dass er ein gefährliches Subjekt darstellte, welches aus der Armee entlassen werden müsse. Jedoch fürchtete er die Reaktion möglicher Anhänger der Ideen Ishiwaras, besonders unter den jüngeren Armeeoffizieren. Erst als Ishiwara Tōjō öffentlich kritisiert und als einen Feind Japans, welcher \"verhaftet und hingerichtet\" werden müsste, bezeichnet hatte, wurde er tatsächlich in den Ruhestand geschickt. Nach seiner Entlassung ging er zurück in seinen Heimatort, wo er sich weiterhin als Autor betätigte. Nach der Kapitulation Japans wurde er als Zeuge der Verteidigung bei den Tokioter Prozessen gehört, selbst allerdings nie irgendwelcher Verbrechen im Bezug auf den Mukden-Zwischenfall angeklagt. Verschiedene Quellen vermuten, dass seine offene Feindschaft gegen Tōjō Hideki, welcher als Urheber des Pazifikkriegs galt, und seine Opposition gegenüber dem Krieg in China ihn retteten. So konnte er während der Tokioter Prozesse sogar die Verurteilung von Präsident Harry S. Truman als Kriegsverbrecher wegen der Luftangriffe auf Japan fordern, ohne irgendwelche Konsequenzen fürchten zu müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Propaganda in Wort und Bild.", "content": "Er galt als Fotografier-, Zeichen- und Kameratalent. Er nutzte dies zu Selbstinszenierung, zur Dokumentation seiner Weltsicht – privat wie auch zu politischer Agitation. Seine Schriften und die seinerzeit noch seltenen Aufnahmen dienen Dokumentationen über ihn, beziehungsweise die Zeit in der er lebte und werden bis heute genutzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ishiwara Kanji (jap. ; * 18. Januar 1889 in Shōnai, Japan; † 15. August 1949 in Tokio) war ein Generalleutnant der Kaiserlich Japanischen Armee und Anhänger des Nichirenismus. Er gilt neben Itagaki Seishirō als Hauptverantwortlicher des sogenannten Mukden-Zwischenfalls.", "tgt_summary": "石原莞尔(1889年-1月18日-1949年-8月15日)是大日本帝国陆军的军人,最终军衔是陆军中将,作为军事思想家发表了「」。在任关东军作战主任参谋时和板垣征四郎一起策动了九一八事变(东北事变),二战末期因为和东条英机的尖锐对立而被编入预备役,最后甚至策划暗杀东条英机。", "id": 2545931} {"src_title": "John P. Livadary", "tgt_title": "约翰·保罗·利瓦达利", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "In Istanbul geboren, siedelte John P. Livadary in die Vereinigten Staaten über, wo er am Massachusetts Institute of Technology studierte und 1923 seinen Abschluss in Mathematik und Elektrotechnik machte. 1929 wurde er von Columbia Pictures als Tontechniker angestellt und war als solcher fortan für zahlreiche Filme des Studios zuständig. Zu diesen gehörten unter anderem Filme von Regisseur Frank Capra, wie \"Mr. Deeds geht in die Stadt\" (1936), sowie Filmmusicals mit Columbias größtem Star Rita Hayworth, wie \"Es tanzt die Göttin\" (1944). Bei den 10th Academy Awards (1938) erhielt Livadary für den Film \"In den Fesseln von Shangri-La\" eine Oscarnominierung in der Kategorie \"Bester Ton\". Insgesamt war Livadary 17 Mal für den Oscar nominiert. Für die Filme \"One Night of Love\" (1934), \"Der Jazzsänger\" (1946) und \"Verdammt in alle Ewigkeit\" (1953) konnte er den Filmpreis gewinnen. Mit vier Sonderauszeichnungen für technische Errungenschaften in den Jahren 1938, 1945, 1951 und 1955 erwies er sich als Pionier seines Fachs. Im Jahr 1959 zog er sich mit seiner langjährigen Erfahrung als tontechnischer Leiter von Columbia Pictures aus dem Filmgeschäft zurück und wurde stattdessen leitender Direktor bei Everest Records, einem ehemaligen Plattenlabel, das auf klassische Musik spezialisiert war. Mit der Verwendung von 35-mm-Magnetband zur Mehrkanaltonaufnahme setzte er für die Plattenindustrie der 1960er Jahre neue Qualitätsmaßstäbe. Er war zudem Mitglied der Audio Engineering Society, der Acoustical Society of America, der Society of Motion Picture and Television Engineers und der Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Er starb 1987 im Alter von 90 Jahren auf Balboa Island, einem Stadtteil von Newport Beach. Sein Grab und das Grab seiner Frau Helen (1908–2001) befinden sich im Pacific View Memorial Park in Corona del Mar.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Oscar.", "content": "Bester Ton Gewonnen: Nominiert: Technische Verdienste", "section_level": 2}], "src_summary": "John Paul Livadary (* 20. Mai 1896 in Istanbul, Türkei; † 7. April 1987 in Balboa Island, Newport Beach, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Tontechniker.", "tgt_summary": "约翰·保罗·利瓦达利(英语:John Paul Livadary,1896年-5月20日-1987年-4月7日),美国音讯工程师。", "id": 1245495} {"src_title": "Hobart International Airport", "tgt_title": "霍巴特國際機場", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die einzige Start- und Landebahn des Hobart International Airport liegt ungefähr im rechten Winkel zum Ufer der südöstlich gelegenen Fredrick Hendry Bay auf dem Gebiet der Siedlung Llanherne und Mount Rumney in Cambridge, Clarence City. Er ist durch den Tasman Highway mit der Großstadt Hobart verbunden. Der Flughafen liegt in der Nachbarschaft des Cambridge Aerodromes, des Flugplatzes, den er einst ersetzte und der heute hauptsächlich von der allgemeinen Luftfahrt benutzt wird. Die Fahrzeit zwischen den Terminals der beiden Flughäfen beträgt zirka 5 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planungs- und Bauphase.", "content": "Bis zum Bau des Hobart International Airports war die Region um Hobart luftfahrttechnisch nur durch den Cambridge Aerodrome angebunden. Der Aerodrome war schon bald den steigenden Anforderungen nicht mehr gewachsen. Dies war einerseits durch stark gestiegene Passagierzahlen in den 1940er und 1950er Jahren bedingt. Andererseits wurden immer größere Flugzeuge eingesetzt, die nur auf längeren Start- und Landebahnen landen konnten und modernere Terminals für die Abfertigung brauchten. Um die Region nicht vom internationalen Verkehr abzuschneiden, war entweder ein umfangreiches Modernisierungsprogramm oder ein Neubau nötig. Die Forderungen nach dem neuen Flughafen wurden auch durch ein schweres Flugzeugunglück verstärkt, bei dem am 10. März 1946 eine Douglas DC-3 der Australian National Airways kurz nach ihrem Start gegen 9:00 Uhr beim Seven Mile Beach ins Meer stürzte. Bei diesem Unglück, dem bisher schwersten in der Luftfahrtgeschichte Tasmaniens, starben alle 25 Passagiere. Bei Verhandlungen im Januar 1947 versprach der damalige Verkehrsminister Drakeford eine Lösung des Problems und stellte auch einen Neubau in Aussicht. Die Bauherren entschieden sich für den Bau eines neuen Flughafens; die Fläche an der Frederick Henry Bay wurde dafür als geeignet befunden. Das Gebiet liegt sehr nahe beim Cambridge Aerodrome. Der Flughafen, der in der Projekt-, Bau- und Anfangsphase den Namen \"Llanherne Airport\" trug, sollte ursprünglich im Jahr 1951 fertiggestellt sein. Die Planungen sahen Kosten in Höhe von insgesamt 760.000 Australische Pfund vor. Davon entfielen 650.000 auf den Bau der Landebahn, der Kanalisation und des Abwassersystems. Weitere 75.000 Pfund waren für den Bau der Abfertigungseinrichtungen und anderer Gebäude sowie 35.000 Pfund für den Kauf der benötigten Grundstücke eingeplant. Die Start- und Landebahn sollte 6500 Fuß (1980 Meter) lang und 200 Fuß (60 Meter) breit werden.Artikel über die Baukosten in \"The Mercury\" vom 30. Juli 1949 bei trove.nla.gov.au zuletzt abgerufen am 28. Februar 2011. Der Staat förderte das Projekt, weil der Flughafen wegen der Interessen Australiens in der Antarktis für den Start von Forschungsflugzeugen in die südliche Polarregion als ideal angesehen wurde. Beim Bau des \"Llanherne Airport\" gab es Zeitverzögerungen und mehrmals Änderungen der Baupläne. Die Länge der Landebahn wurde beispielsweise auf 5800 Fuß (1768 Meter) verkürzt. Hubert Lawrence Anthony, der während der Baumaßnahmen Minister für Zivilluftverkehr in Australien war, kündigte 1951 an, der \"Llanherne Airport\" werde 1952 mit leichter Verspätung den Betrieb aufnehmen. Später wurde als Eröffnungstermin Ende des Jahres 1952 angestrebt; als Grund für die Verzögerung wurden Modifikationen am Vorfeld, dem Terminal, den Rollbahnen und anderen Flughafeneinrichtungen sowie vor allem finanzielle Probleme genannt. Im Dezember 1953, mehr als zwei Jahre nach dem ursprünglich vorgesehenen Eröffnungstermin, wurden die Bauarbeiten wieder in vollem Umfang aufgenommen. Zuvor war der Baubetrieb aufgrund von Sparprogrammen stark eingeschränkt worden. Die offizielle Eröffnung des Flughafens unter dem Namen \"Llanherne Airport\" fand schließlich am 23. Juni 1956 statt, als das erste Linienflugzeug auf dem Flugfeld landete. Es handelte sich um einen 2 Stunden und 30 Minuten zuvor in Melbourne gestarteten Flug mit Zwischenstopp auf dem Flughafen Launceston bei Western Junction nahe der Stadt Launceston im nördlichen Teil Tasmaniens.", "section_level": 2}, {"title": "Betrieb bis zur Privatisierung 1998.", "content": "Bereits vor der Eröffnung waren große Teile der Bevölkerung und einige Regierungsangestellte für die Umbenennung von Llanherne Airport in Hobart Airport. Als Grund dafür wurde vor allem angeführt, dass er zwar in Llanherne liegt, jedoch zu Hobart gehört, und diese Stadt sei viel bekannter als Llanherne, so dass internationale Fluggäste eine bessere Vorstellung von der Lage des Flughafens hätten. Kurz nach der Eröffnung wurde er in Hobart Airport umbenannt. Bereits im ersten Betriebsjahr wurden 120.000 Passagiere abgefertigt und er war damals der fünftwichtigste Flughafen Australiens. 1957 bestand die Infrastruktur aus einem Terminal, einem Treibstoffbunker, einer hölzernen Wetterstation, einem Gebäude für die Verwaltung sowie zwei Frachthallen. In den 1960er Jahren wuchs der Flughafen moderat. Man rechnete für den Anfang der siebziger Jahre mit 200.000 Passagieren pro Jahr. Diese Prognosen wurden jedoch 1973 mit rund 282.000 Passagieren übertroffen. Um den gestiegenen Passagierzahlen gerecht zu werden, wurde ein neues Abfertigungsgebäude gebaut und 1976 eröffnet. Es ersetzte das alte Fluggastgebäude von 1956. Das Terminal wurde mehrmals umgebaut und erweitert und ist mit dem Namen Domestic Terminal (Inlandsterminal) als Teil des zusammengelegten Hauptterminals noch in Betrieb. 1983 war der Bau eines neuen internationalen Terminals abgeschlossen, das anfangs für Flugzeuge bis zur Größe einer Boeing 727 ausgelegt war. Der nationale Flugverkehr sollte im alten Terminal abgefertigt werden, der internationale im neuen Terminal. Durch diese parallele Abfertigung war beabsichtigt, den sicherheitstechnischen Aufwand bei Inlandsflügen so gering wie möglich zu halten. Das internationale Terminal wurde 1985 erweitert, dass es Flugzeuge bis zur Größe einer Boeing 767 aufnehmen kann. Das neue Terminal wurde 1986 eröffnet. Das internationale Linienflugangebot blieb jedoch mit lediglich einer von Air New Zealand geflogenen Strecke nach Christchurch in Neuseeland vergleichsweise bescheiden. Im Zuge des Ausbaus für den internationalen Flugbetrieb wurde der Hobart Airport internationaler Flughafen und in Hobart International Airport umbenannt. Nach dem Wegfall der Christchurch-Route im Jahr 1998 werden keine regelmäßigen internationalen Flüge mehr ab Hobart angeboten, der Name Hobart International Airport blieb jedoch bestehen. Wie viele australische Flughäfen wurde der staatliche Hobart International Airport 1988 der neugeschaffenen staatlichen Federal Airports Corporation übertragen. Dieser Flughafenbetreiber verfolgte das Ziel, alle seine Flughäfen zu privatisieren, was in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre umgesetzt wurde. So wurde auch der vollständig im Besitz des Staates befindliche Flughafen von Hobart im Mai des Jahres 1998 privatisiert.books.google.com: Managing Airports Kapitel im Buch \"Managing Airports\" von Anne Graham über die Federal Airports Corporation und der anschließenden Privatisierung, zuletzt abgerufen am 28. Februar 2011", "section_level": 2}, {"title": "Privatisierung.", "content": "Im Mai verpachtete die Federal Airports Corporation den Hobart International Airport für 35 Millionen Dollar an die \"Hobart International Airport Pty Ltd.\" Die Privatisierung geschah im Zuge des Airports Act 1996, mit dem in den darauffolgenden Jahren alle Flughäfen, die sich im Besitz der Federal Airports Corporation befanden, neue Betreiber erhielten. Der neue Betreiber musste sich verpflichten, in der nächsten Zeit in zwei Abschnitten insgesamt 5,5 Millionen Dollar in den weiteren Ausbau des Flughafens zu investieren.Bericht über den Verkauf mehrerer australischer Flughäfen Verkaufspreise auf der Seite 58; zuletzt abgerufen am 28. Februar 2011 Der Vertrag, der am 11. Juni 1998 in Kraft trat, hatte eine Laufzeit von 50 Jahren mit der Option, ihn um weitere 49 Jahre zu verlängern. Nach Ablauf der vereinbarten Zeit, also am 11. Juni des Jahres 2097 beziehungsweise 2048 wäre der Flughafen an die australische Regierung zurückgefallen. Der neue Betreiber, die Hobart International Airport Pty Ltd. (HIAPL), war eine Tochter des Hafenbetreibers Tasmanian Ports Corporation und da die Lokalregierung Tasmaniens auch der Eigentümer der Tasmanian Ports Corporation ist, gehörte der Flughafen somit indirekt der Lokalregierung. Inzwischen befindet sich der Flughafen jedoch nicht mehr in öffentlicher Hand, da die Hobart International Airport Pty Ltd. an das Tasmanian Gateway Consortium verkauft wurde. Die Kaufverhandlungen begannen im Sommer 2007 und wurden am 9. Januar 2008 abgeschlossen. Der Preis betrug 352 Millionen Dollar, wovon 350,5 Millionen auf den Kauf und die restlichen 1,5 Millionen auf Waren- und Dienstleistungssteuer (GST) entfielen. Am Tasmanian Gateway Consortium ist die Macquarie Global Infrastructure Fund III mit 51,1 Prozent und die Retirement Benefits Fund Board mit 49,9 Prozent beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbau und Entwicklung nach der Privatisierung.", "content": "Nach dem Verkauf des Hobart International Airport wurden einige Ausbauprogramme durchgeführt. Nach der Privatisierung hatte man jedoch wie auch der Großteil der anderen Flughäfen im Land große Schwierigkeiten wegen des Konkurses der bis dahin zweitgrößten und vor allem auf dem Inlandsmarkt starken Fluggesellschaft Ansett Australia. Durch die Betriebseinstellung brachen am Hobart International Airport die Flugbuchungen schlagartig um 40 Prozent ein. Andere Fluggesellschaften fingen dies in der nächsten Zeit zwar auf, indem sie ihre Flotte vergrößerten und mehr Flüge durchführten. Trotzdem konnte die große Welle der Passagiere nicht aufgefangen werden, von denen viele ihre Flugreise nicht antreten konnten. Dies führte zu einer erheblichem Verringerung der Passagierzahlen im Jahr 2001. 2004 wurden dann Arbeiten, insbesondere am Inlandsterminal, vorgenommen, die auch kleinere Erweiterungen sowie eine umfangreiche Sanierung der Fluggastgebäude umfassten. Auch an Rollbahnen und Vorfeldern wurden Modifikationen vorgenommen sowie Ausbaumaßnahmen an den Parkanlagen für Autos durchgeführt. Im selben Jahr wurde der Masterplan für die nächsten Jahre festgelegt. Ende 2007 wurde ein neues Gepäckbeförderungssystem installiert und die dazugehörige Check-in-Halle zwischen den beiden Passagierterminals eingeweiht, womit diese als ein Terminal mit zwei Flügeln zu bezeichnen sind. Die Investitionskosten für das gesamte Vorhaben beliefen sich auf 18 Millionen Dollar. Nach dem Verkauf des Flughafens an das Tasmanian Gateway Consortium im Jahr 2009 wurde der bereits 2004 beschlossene und noch längst nicht ausgelaufene Masterplan durch einen neuen Masterplan ersetzt. Der Grund war, dass der neue Betreiber andere Investitionsplanungen hat als der Vorbetreiber, der den alten Masterplan verfasst hatte. Der neue Plan hat eine Laufzeit von 20 Jahren und soll 2029 auslaufen. Der Masterplan sieht unter anderem vor, dass parallel zur bestehenden Start- und Landebahn ein Rollweg zur Effektivitätssteigerung gebaut und die 2251 Meter lange Start- und Landebahn um 280 Meter erweitert wird sowie etliche Erweiterungen und Modernisierungen an den Terminals und Vorfeldern. Die Passagiere sollen jedoch weiterhin die Flugzeuge über Fluggasttreppen und nicht über Fluggastbrücken besteigen, da Fluggastbrücken längere Boardingzeiten erfordern und der Flughafen an Attraktivität bei den bedeutenden Billigfluggesellschaften verlieren könnte. Für sie spielen geringe Umlaufzeiten eine sehr große Rolle. Der Masterplan von 2009 sieht je nach der aktuellen Entwicklung eine hohe oder eine niedrige Ausbaustufe vor. Zum Beispiel soll die Zahl der knapp 500 Angestellten des Jahres 2009 stark erhöht werden. So soll die Belegschaft in der niedrigen Variante bis 2029 auf zirka 4000, in der hohen Variante auf 6000 Mitarbeiter anwachsen. Laut den regionalen Gesetzen Tasmaniens müssen nach jeder Landung Passagiere und Gepäckstücke auf Gemüse, Obst, Blumen, Pflanzen oder Ähnliches hin durchleuchtet werden. Bei dieser Aktion, die dem Schutz der einheimischen Flora dienen soll, werden auch Spürhunde eingesetzt. Ein Nachtflugverbot besteht am Flughafen Hobart nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Flugziele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Nach der Eröffnung des Flughafens waren die klassischen Netzwerkcarrier Australiens wie Ansett Australia und Australian National Airlines (ANA) am Flughafen führend. Mit dem Ansteigen der Passagierzahlen, vor allem durch günstigere Ticketpreise begünstigt, wuchs auch die Anzahl der Fluggesellschaften und Flugstrecken am Hobart Airport. Nach dem Bau des internationalen Terminals gab es auch als erste internationale Linienflugverbindung die Linie der \"Air New Zealand\" von Christchurch nach Hobart. Diese Flugverbindung wurde jedoch 1998 wieder eingestellt. Seitdem blieb das internationale Flugangebot auf vier bis fünf Charterflüge der Singapore Airlines von November bis Dezember mit Airbus A330 oder Boeing 777 beschränkt.", "section_level": 2}, {"title": "Heute.", "content": "Der Linienflugplan wird zurzeit durch die vier Fluggesellschaften Qantas, Virgin Australia und Jetstar bestritten, die nach Melbourne, Canberra, Sydney, Gold Coast und Brisbane im Liniendienst fliegen. Zudem ist die Regionalfluggesellschaft Tasair, die in Hobart eine Basis unterhält, im Flugverkehr innerhalb Tasmaniens aktiv. Am Hobart International Airport gibt es auch ein Sightseeing-Flugangebot. Bei einem 30-minütigen Flug mit einem Kleinflugzeug der \"Tasair\" werden zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Ortschaften überflogen. Am Hobart International Airport sind Luftfrachtgesellschaften wie Australian Air Express aktiv. Eine Besonderheit ist im Sommer die wöchentliche Flugverbindung der Fluggesellschaft Skytraders mit einem Flugzeug vom Typ Airbus A319 zur Wilkins Runway, etwa 70 km von der Casey-Station im australischen Antarktis-Territorium entfernt, wo das Flugzeug auf einer präparierten Schnee- und Eispiste landet. Dieselbe Fluggesellschaft führt auch unregelmäßige Flüge mit Flugzeugen vom Typ CASA C-212 zu verschiedenen anderen Zielen im australischen Antarktis-Territorium durch. Beide Flugleistungen werden im Auftrag der Regierung durchgeführt. Der Flughafen kommt damit einem der Gründe für seinen Bau als ideale Basis für Antarktisflüge nach.", "section_level": 2}, {"title": "Passagierstatistik.", "content": "Die folgende Tabelle enthält die Verkehrszahlen des Hobart International Airport und ihre Entwicklung seit dem Betriebsjahr 1985/86. Zirka 90 % der Passagiere entfallen derzeit auf die Routen von Hobart nach Melbourne und Sydney, auf denen mehrere Fluggesellschaften aktiv sind. Die Verkehrszahlen sind stark abhängig von verschiedenen Wirtschaftsfaktoren, wodurch sie früher teilweise stark eingebrochen, seit 2002 aber stark gestiegen sind. Im Jahr 2001 sind, wenn auch gering im Vergleich zu anderen Flughäfen, als Folge der Terroranschläge am 11. September und der Ansett-Pleite die Passagierzahlen leicht und die Zahl der Flugbewegungen stark gesunken. Auch die Hochkonjunktur in der Ferienregion Bali führte nicht unbedingt zu einem Anstieg der Passagierzahlen. Der Anstieg in den folgenden Jahren ist vor allem dem Start von Diensten der Virgin Blue, heute Virgin Australia, im Jahr 2002 und der Aufnahme Hobarts in den Flugplan von Jetstar 2004 zu verdanken. In dieser Zeit war der Hobart International Airport einer der am schnellsten wachsenden Flughäfen Australiens. Durch die Ölkrisen 2004–2005 und 2008 und der anschließenden weltweiten Wirtschaftskrise ist die Entwicklung jedoch ins Stocken geraten.bitre.gov.au, Seite 6 Figur 3, Informationen zur Passagierzahl in Hobart zuletzt abgerufen am 28. Februar 2011", "section_level": 1}, {"title": "Flugbetriebliche Ausstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Start- und Landebahn.", "content": "Der Hobart International Airport verfügt derzeit über die einzige Start- und Landebahn 12/30, die bereits seit den Anfangsjahren des Flughafens existiert. Sie hat eine Länge von 2251 Metern, ist 45 Meter breit und ist mit einem Instrumentenlandesystem (ILS) ausgerüstet. Die Start- und Landebahn 12/30 wurde zusammen mit dem Flughafen 1956 eingeweiht. Sie hatte damals eine Länge von 1768 Metern. Ursprünglich war eine mit 60 Metern breitere und mit 1980 Metern deutlich längere Start- und Landebahn vorgesehen. Die Bahn wurde 1985 bei Erweiterungen von 1768 auf 2251 Meter verlängert. Damit ist sie für Flugzeuge bis zur Größe einer Boeing 767 oder einer leicht beladenen Boeing 747 und eines Airbus A300 geeignet. Eine Boeing 747 der australischen Qantas stattete dem Flughafen bereits einen Besuch ab. Im Masterplan von 2009 sieht der Flughafenbetreiber eine Erweiterung der Start- und Landebahn vor. Die Start- und Landebahn soll um 280 auf 2530 Meter verlängert werden. Dies entspricht einer Erweiterung um 90 Meter am nördlichen Pistenende und um 190 Meter an ihrem südlichen Ende. Zudem soll das Rollwegesystem angepasst werden. Eine zweite Start- und Landebahn ist nicht vorgesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeugbetankung.", "content": "Im Jahr 2003 übernahm die australische Tochtergesellschaft des Mineralölkonzerns BP die Betankungsaufgaben am Hobart International Airport unter der Marke \"airbp\". Dazu wurde ein neues Depot errichtet. Die Gesellschaft führt 50 Betankungen am Tag durch, die alle durch Fahrzeuge durchgeführt werden; Betankungssäulen auf dem Vorfeld gibt es nicht. Für die Betankung steht eine Anlage mit einem kleinen Bürogebäude, drei Tanks für die Kerosinlagerung mit einer Gesamtkapazität von 110.000 Litern sowie ein Tank für Flugbenzin mit einem Fassungsvermögen von 55.000 Litern zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Terminals.", "content": "Der Hobart International Airport verfügt über insgesamt drei Abfertigungsgebäude für Passagiere. Die zwei wichtigsten, das internationale und das nationale Terminal, sind miteinander verbunden und haben einen gemeinsamen Check-In-Bereich zwischen den beiden Gebäuden, die Gepäckausgabe findet jedoch separat in jedem Gebäudetrakt statt. Das dritte Passagiergebäude ist das Tasair-Terminal, ein im nördlichen Bereich der Hauptterminals gelegenes, kleines separates Gebäude, das für die Fluggesellschaft Tasair benutzt wird; dort wird auch die allgemeine Luftfahrt abgewickelt. Für die Frachtluftfahrt gibt es zwei Anlagen im südlichen (Australian Air Express) und im nördlichen Teil (Virgin Australia und Toll Air Express) des Flughafens.", "section_level": 2}, {"title": "Passagierterminal.", "content": "Das Fluggastgebäude des Hobart International Airport bestand ursprünglich aus zwei Terminals, dem internationalen und dem südlich davon gelegenen Inlandsterminal, die jedoch seit 2007 durch einen gemeinsamen Check-in-Bereich mit derzeit 20 Check-in-Schaltern und ein gemeinsames Gepäcksystem, das im Zuge der Modernisierungsarbeiten 2007 installiert wurde, verbunden sind. Das neue Gepäckfördersystem durchleuchtet die eingecheckten Gepäckstücke auf Sprengsätze und andere Gefahrgüter, bevor die Gepäckstücke in die Flugzeuge verladen werden. Die Gepäckausgabeanlagen und andere Einrichtungen befinden sich jedoch weiterhin separat in beiden Gebäuden. Der Masterplan sieht für das Terminal weitere Maßnahmen vor. So sind zum Beispiel Terminalerweiterungen und die Installation weiterer Check-in-Schalter geplant. Es ist jedoch vorgesehen, das Ein- und Aussteigen der Passagiere weiterhin über Fluggasttreppen zu bewerkstelligen. Fluggastbrücken würden die Boardingzeiten verlängern, was bei den dominierenden Billigfluggesellschaften, für die geringe Standzeiten wichtig sind, nicht gut ankäme und das Risiko einer Abwanderung zu benachbarten Flugplätzen mit geringeren Bodenzeiten erhöhte.", "section_level": 3}, {"title": "Internationales Terminal.", "content": "Das ehemalige internationale Terminal nördlich vom Inlandsterminal ist einer von zwei Abfertigungsflügeln im zusammengelegten Terminal. Der Bau wurde 1983 fertiggestellt und 1985 aufgewertet, um Flugzeuge bis zur Größe einer Boeing 767 aufnehmen zu können. Der internationale Flugverkehr in Hobart blieb jedoch im Linienflugbetrieb mit einer inzwischen wieder eingestellten Flugverbindung der Air New Zealand nach Christchurch sehr bescheiden. Auch die vier bis fünf Charterflüge der Singapore Airlines von November bis Dezember mit Airbus A330 oder Boeing 777 bedeuten kein großes internationales Flugaufkommen. Deshalb wird der Trakt des ehemaligen internationalen Terminals von den Fluggesellschaften Virgin Australia und Skytraders genutzt; als Tiger Airways Australia noch nach Hobart kam, nutzte sie ebenfalls den Pier.", "section_level": 3}, {"title": "Nationales Terminal.", "content": "Das ehemalige nationale Terminal südlich vom internationalen ist der andere Flügel im zusammengelegten Terminal. Der Bau, 1976 eröffnet, ersetzte das von 1956 stammende Abfertigungsgebäude. Der Gebäudetrakt wird derzeit von \"Qantas\" und ihrer Tochtergesellschaft \"JetStar Airlines\" sowie einigen anderen Fluggesellschaften genutzt.", "section_level": 3}, {"title": "Tasair-Terminal.", "content": "Das Tasair-Terminal, auch \"Regional Passenger Terminal\", ist ein kleiner, als Fluggastgebäude dienender Bau nördlich des Hauptterminals und des Frachtgebäudes der Virgin Australia und Toll Air. Es beherbergt den örtlichen Sitz der Tasair und wird zur Abfertigung ihrer regionalen Flugleistungen, zum Beispiel nach Devonport und für die ebenfalls von Tasair durchgeführten Sightseeingflüge über die Region Hobart genutzt. Das Gebäude dient auch der allgemeinen Luftfahrt, die jedoch wegen des sehr nahe gelegenen \"Cambridge Aerodromes\", der sich darauf spezialisiert hat und den Großteil der allgemeinen Luftfahrt in der Region Hobart aufnimmt, auf dem Hobart International Airport nicht sonderlich stark präsent ist.", "section_level": 3}, {"title": "Frachtterminals.", "content": "Das Frachtterminal der Australian Air Express, einer australischen Frachtfluglinie, befindet sich im südlichen Teil des Flughafens. Das dortige Gelände hat mit den zugehörigen Gebäuden und dem Vorfeld eine Größe von 10.000 m2. Die Gebäude, die zur Frachtverladung dienen, sind ehemalige, mit einer Asbestbetonverkleidung versehene, Hangars. Die Linienfluggesellschaft Virgin Australia und die Frachtfluggesellschaft Toll Air betreiben ein gemeinsames Frachtterminal im Norden des Flughafens. Es wurde im Januar 2007 eingeweiht und hat eine Gebäudegrundfläche von 1000 m2. Das Gebäude besitzt einen separaten Kühlbereich für die Lagerung von Gefahrgütern, Nahrungsmitteln und Pflanzen.", "section_level": 3}, {"title": "Ausstattung.", "content": "In der Nähe des Flughafens steht ein neues Flughafenhotel, das Quality Hotel Hobart Airport an der Ecke von Tasman Highway und Holyman Avenue. Die Entfernung zwischen Hotel und Terminal beträgt weniger als zwei Kilometer. Das Hotel verfügt über 78 Zimmer und bietet neben diversen Servicedienstleistungen auch einen Airport Shuttle an. Vor dem Terminal des Hobart International Airport haben diverse Autovermieter Mietwagen stationiert. Direkt vor dem Terminal befindet sich ein großzügig angelegter Parkbereich für Personenkraftfahrzeuge. Die meisten Stellplätze liegen im Freien, darüber hinaus gibt es auch Parkflächen in einem Flachbau. Die Nutzung der Parkplätze ist kostenpflichtig. Der Hobart International Airport bietet sowohl auf der Luft- als auch auf der Landseite über Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel und Getränke sowie Schnellrestaurants an. Auf der Luftseite gibt es einen Duty-Free-Shop, Boutiquen und Verkaufsstellen für Zeitungen und Zeitschriften. Die luftseitigen Läden öffnen nach Aussage des Flughafenbetreibers bevor die ersten Flüge den Flughafen verlassen und schließen, wenn der letzte Flug abgefertigt ist, wodurch eine Versorgung aller Passagiere sichergestellt sein soll.", "section_level": 2}, {"title": "Anbindung.", "content": "Der Transport in die umliegende Region und ins 17 Kilometer entfernte Hobart erfolgt zum größten Teil mit Personenkraftwagen meistens über die nahe am Flugfeld gelegene Autobahn Tasman Highway. Am Flughafen haben sich verschiedene Taxiunternehmer niedergelassen. Zudem verkehrt mehrmals täglich ein von der Gesellschaft Redline betriebener Flughafenbus nach Hobart. Auf seiner Route von Hobart zum Flughafen hält der Bus an mehreren Haltestellen. Die Fahrzeit bis zur Endhaltestelle beträgt zirka eine Stunde, auf der Teilstrecke zwischen dem Zentralbusbahnhof in der Hobarter Liverpool Street und dem Hobart International Airport um die dreißig Minuten. Jedoch muss der Stopp an den Haltestellen vorher bei der Gesellschaft telefonisch oder per E-Mail angemeldet werden. Die Ticketpreise für den Shuttleservice betragen (Stand: Januar 2011) für Erwachsene 15, für Kinder und Rentner zehn australische Dollar. Bei der Buchung von Hin- und Rückfahrt gibt es Ermäßigungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hobart International Airport (IATA: HBA, ICAO: YMHB), auf Deutsch auch Flughafen Hobart, ist ein bedeutender Verkehrsflughafen im Süden der zu Australien gehörenden Insel Tasmanien im gleichnamigen Bundesstaat. Er liegt auf dem Gebiet der Siedlungen Llanherne und Mount Rumney im Ortsteil Cambridge, der zu Clarence City gehört. Der Flughafen ist ungefähr 17 Kilometer vom Stadtzentrum der tasmanischen Hauptstadt Hobart entfernt, die auch der Namensgeber des Flughafens ist, und ist nach den Passagierzahlen der größte Flughafen Tasmaniens und einer der wichtigsten in Australien. Er wird von verschiedenen australischen Fluggesellschaften mit verschiedenen Zielen in Australien verbunden.", "tgt_summary": "霍巴特国际机场(英语:Hobart International Airport,)是一个位于塔斯曼尼亚州霍巴特以东17公里的一个机场。现时有航线服务此机场的主要航空公司包括澳洲航空、捷星航空、维珍澳洲航空及澳洲虎航。大多数航班使用波音737、空中客车A320等窄体客机,但也有少数航班使用波音767等中型宽体客机。霍巴特国际机场于1956年启用,占地。", "id": 1546908} {"src_title": "Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit", "tgt_title": "德国技术合作公司", "src_document": [{"title": "Aufgaben.", "content": "Der GIZ kommt die Aufgabe der Ausführung der durch den Auftraggeber vereinbarten Technischen Zusammenarbeit zu. Die technische Zusammenarbeit besteht vor allem aus Beratung, Finanzierungsbeiträgen, Entwicklungsleistungen, Aufbau und Förderung von Projektträgern, Bereitstellung von Ausrüstung und Material und der Erstellung von Studien und Gutachten. Darüber hinaus ist die GIZ in der internationalen Bildungsarbeit tätig. Entwicklungshelfer aus dem ehemaligen Deutschen Entwicklungsdienst kritisieren die Zusammenlegung und die Ausrichtung der GIZ entschieden. Nach ihrer Ansicht verschob sich der Schwerpunkt auf die Wirtschaftsförderung. Die Armutsbekämpfung und die Hilfe zur Selbsthilfe werden laut dieser Kritik vernachlässigt. Zur Ausbildung ihrer eigenen Mitarbeiter, aber auch für über 40 externe Organisationen, betreibt die GIZ die Akademie für Internationale Zusammenarbeit mit Sitz in Bonn.", "section_level": 1}, {"title": "Auftraggeber.", "content": "Die wichtigsten Auftraggeber der GIZ sind in erster Linie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie weitere Ministerien wie das Auswärtige Amt, das Bundesumweltministerium und das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Hinzu kommen Bundesländer, Kommunen und weitere öffentliche sowie private Auftraggeber wie etwa Regierungen anderer Länder, Europäische Kommission, Vereinte Nationen und Weltbank. Die Vorstandssprecherin Tanja Gönner (im Amt seit 2012) hat sich zum Ziel gesetzt, neue Auftraggeber jenseits der öffentlichen Hand zu gewinnen; zugleich soll die GIZ eine „Fusionsrendite“ durch Zusammenführung der drei zuvor bestehenden staatlichen Entwicklungshilfe-Organisationen und den Abbau von Doppelstrukturen erzielen.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation und Umsetzung.", "content": "Die GIZ unterhält zwei Unternehmenssitze in Deutschland: einen in Bonn, dem Standort des ehemaligen DED und InWEnt, und einen in Eschborn bei Frankfurt am Main, dem ehemaligen Standort der GTZ. Daneben hat die GIZ Repräsentanzen in Berlin und Brüssel und ist in vier weiteren deutschen Städten mit Regionalbüros vertreten. Weltweit hat die GIZ 90 Standorte. Entweder teilt sie sich die Landesbüros mit anderen Organisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit oder hat eigene Büros. Von dort aus agieren die Mitarbeiter in der Fläche.", "section_level": 1}, {"title": "Mitarbeiter.", "content": "Die GIZ beschäftigt in über 120 Ländern 20.726 Mitarbeiter (Personalzahlen: Stand 31. Dezember 2018), von denen fast 70 Prozent einheimische Kräfte sind. Hinzu kommen 577 Entwicklungshelfer sowie 317 integrierte und 518 rückkehrende Fachkräfte des Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM). Seit 2013 bietet die GIZ keinen weltwärts-Freiwilligendienst mehr an. Da die GIZ-Mitarbeiter auch in Ländern mit einer ungenügenden Sicherheitslage arbeiten, waren einzelne Personen in der Vergangenheit Ziel von Entführungen und Gewaltverbrechen (Entführung in Afghanistan 2015, tödlicher Überfall in Niger 2018 u. a.).", "section_level": 1}, {"title": "Sitz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bonn.", "content": "In Bonn ist die GIZ derzeit an drei Standorten im Bundesviertel beheimatet: zwei Mietobjekten, darunter ein Bürogebäude an der Godesberger Allee 119 und das sogenannte „Bonn-Karree“ an der Friedrich-Ebert-Allee 40 (ehemaliger Sitz des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), sowie dem unternehmenseigenen „Mäanderbau“ (Friedrich-Ebert-Allee 36). Dieser entstand als erster von zwei Bauabschnitten der als „B9 Offices“ vermarkteten Bürogebäude für 70 Millionen Euro und bietet Platz für etwa 500 Mitarbeiter. Der Kaufvertrag für das Gebäude wurde am 22. August 2012 unterzeichnet, die Grundsteinlegung erfolgte am 28. Juni 2013, das Richtfest wurde am 28. März 2014 begangen und die Einweihung am 26. Juni 2015. Der Kaufvertrag für den zweiten Bauabschnitt wurde am 18. Dezember 2015 unterzeichnet, er soll bei Kosten von 158 Millionen Euro bis Ende 2019 entstehen und etwa 850 Mitarbeiter aufnehmen. Damit sollen alle Mitarbeiter der GIZ an einem Standort zusammengeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Eschborn.", "content": "Eschborn ist der Standort der GIZ mit der größten Zahl der Mitarbeiter. Diese verteilen sich auf acht Gebäude, die teils Eigentum und teils angemietet sind.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In Pakistan wurden von der dortigen Polizei 2012 drei mutmaßliche BND-Mitarbeiter festgenommen, die sich als Mitarbeiter der GIZ ausgaben und entsprechende Legenden hatten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist eine Organisation der Entwicklungszusammenarbeit (EZ), die im Auftrag verschiedener Ministerien der Bundesrepublik Deutschland international tätig ist.", "tgt_summary": "德国国际合作机构(GIZ)创建于1975年,是德国政府所有的一家推动国际合作的服务性企业,主要接受德国经济合作与发展部(BMZ)等德国政府部门以及别国政府委托,支持德国伙伴国的发展和改革。其总部设在法兰克福附近的埃施博恩()。", "id": 1235828} {"src_title": "Virtual Engineering", "tgt_title": "虛擬工程", "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "Bullinger definierte 2002 Virtual Engineering mithilfe eines 5-Schichten-Modells aus Datenerzeugung, Datenmanagement, System-Integration, Virtual-Engineering-Organisation und den Anwendungszugriff. Die Datenerzeugung, das Datenmanagement und die Systemintegration fasste Bullinger zur IT-Infrastruktur zusammen, die Virtual-Engineering-Organisation und der Anwenderzugriff bildeten wiederum die Prozess-Infrastruktur. Jivka Ovtcharova entwickelte 2009 Bullingers Definition fort, indem sie Virtual Engineering als die frühzeitige, kontinuierliche, vernetzte (Prozesssicht) und integrierte (Systemsicht) Unterstützung des Produktentstehungsprozesses hinsichtlich Abstimmung, Bewertung und Konkretisierung der Entwicklungsergebnisse aller Partner mit Hilfe virtueller Prototypen beschrieb. Darüber hinaus zeigte sich, dass Virtual-Engineering-Methoden nicht nur in der Produktentwicklung Anwendung finden, sondern ebenso in der Planung von Anlagen und Fertigungseinrichtungen oder in der Gestaltung und Evaluation von Dienstleistungen.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandteile.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geometriedatenerzeugung.", "content": "Die Geometriedatenerzeugung ist die Grundlage zur durchgängigen Weiterverarbeitung in allen nachfolgenden Arbeitsgängen. Digital Mock-Ups (DMU) werden zur Verifizierung erzeugt. Das DMU dient als virtuelles Produkt zum Durchschleusen und Simulieren von beispielsweise Fertigungsabläufen durch eine Digitale Fabrik. Die Geometriedatenerzeugung umfasst die Generierung der dreidimensionalen Modelle und zugehöriger Dokumente in ihren jeweiligen Formaten. Beispiele sind CAD-Daten, CAE-Daten, JT-Daten, Zeichnungen oder Pläne.", "section_level": 2}, {"title": "Datenmanagement.", "content": "Das Datenmanagement bezeichnet die Speicherung, Organisation, Verteilung und Zugriffssteuerung der Daten über geeignete Infrastruktur. Es ist damit ein Element des Wissensmanagements, welches Änderungen, Konfigurationen und Arbeitsprozesse beinhaltet. Geeignete Infrastruktur für das Datenmanagement bieten beispielsweise PLM-, EDM- oder PDM-Systeme.", "section_level": 2}, {"title": "Systemintegration.", "content": "Die Systemintegration ist eine Voraussetzung für das Virtual Engineering. Datenaustausch zwischen Anwendungen wie zwischen Unternehmen muss möglich sein, um eine unter Umständen hoch arbeitsteilige, verteilte Entwicklung zu ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Virtual-Engineering-Organisation.", "content": "Die Virtual-Engineering-Organisation hat zum Ziel, korrespondierende Entwicklungsprozesse aufeinander abzustimmen. Diese sind vielfach dadurch gekennzeichnet, dass sie kommunikationsintensive Abstimmungsprozesse erfordern, verteiltes Prozesswissen aufweisen, Zielvorgaben mit dem Projektfortschritt variieren, Rahmenvorgaben und Einflussgrößen unvollständig und veränderlich sind, Projekt- und Prozessrisiken beinhalten sowie über qualitativ und quantitativ begrenzte Ressourcen verfügen. Damit wird es notwendig, Prozess- und Projektdokumentation durchgängig zu unterstützen, die Klärung der Zielvorgaben methodisch und informationstechnisch zu unterstützen, unvollständige und inkonsistente Prozess- und Projektinformationen verarbeiten zu können, die ergebnisorientierte Prozessplanung mit einer phasenorientierten zu kombinieren, alle prozess- und projektrelevanten Informationen aktuell zu halten sowie informelle Prozesse zu integrieren und zu fördern.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungszugriff.", "content": "Der Anwendungszugriff fordert die Zugänglichkeit von Prozess- und Projektdaten. Der Zugriff muss sowohl verteilt erfolgen können, um beispielsweise räumlich verteilt arbeitende Teams zu unterstützen. Gleichzeitig muss der Informationstransfer einfach und intuitiv gestaltet sein, um die Einbindung aller relevanten Personen zu gewährleisten. 3D-Visualisierung und Virtuelle Realität sind anzuwendende Technologien.", "section_level": 2}, {"title": "Ziele.", "content": "Zielsetzungen des Virtual Engineering sind es,", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Virtual Engineering (VE) () bezeichnet man die Unterstützung von Entwicklungsprozessen mit Hilfe digitaler, dreidimensionaler Modelle. Schwerpunkte können sowohl Produktentwicklungsprozesse, das Industrial Engineering als auch sonstige Entwicklungsprozesse technischer Objekte (wie etwa von Bauwerken) und selbst von Dienstleistungen sein. Virtual-Engineering-Methoden lassen sich branchenübergreifend einsetzen.", "tgt_summary": "虚拟工程(Virtual engineering)定义为在计算机图形环境中整合几何模型以及相关的工程工具(如分析、仿真、最优化及决策工具),来促进多领域合作产品开发的作法。虚拟工程中共享了许多软件工程的特点,例如透过不同的实现方式得到许多不同结果的能力。", "id": 1778338} {"src_title": "Jubiläumsmedaille „Zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Wladimir Iljitsch Lenin“", "tgt_title": "紀念列寧誕辰一百週年獎章", "src_document": [{"title": "Verleihungsbedingungen.", "content": "Die Verleihung der Militärkategorie „Für militärischen Heldenmut“ erfolgte an Angehörige der Sowjetarmee, der Seekriegsflotte, der Truppen des Ministeriums für Inneres sowie an Truppen und Organe des Komitees für Staatssicherheit der UdSSR, die im Verlauf der Vorbereitung auf das Jubiläum hervorragende Leistungen in der politischen und der Gefechtsausbildung sowie ferner hohe Ergebnisse bei der Truppenführung und der Erhaltung der Gefechtsbereitschaft erzielt hatten. Gleiche Verleihungsbedingungen waren auf die Zivilkategorie der Medaille „Für heldenmütige Arbeit“ anzuwenden, deren Tätigkeiten im Zuge der Vorbereitungen auf dem zivilen Sektor vollbracht worden sein mussten.", "section_level": 1}, {"title": "Aussehen und Trageweise.", "content": "Das Avers der aus Messing bestehenden Medaille hat einen Durchmesser von 32 mm und zeigt das links blickende Kopfporträts von Lenin sowie die darunter liegende Jahreszahlen der 100. Wiederkehr: 1870–1970. Das Revers der Medaille ist entsprechend der verliehenen Kategorie unterschiedlich gehalten. Die Medaille in der zivilen Ausführung zeigt an ihrem oberen Rand die Umschrift ЗА ДОБЛЕСТНЫЙ ТРУД (Für heldenmütige (heldenhafte) Arbeit) beziehungsweise ЗА ВОИНСКУЮ ДОБЛЕСТЬ („Für militärischen Heldenmut“) in der militärischen Ausführung und darunterliegend das Symbol von Hammer und Sichel. Unter diesen anschließend ist die vierzeilige Inschrift: В ОЗНАМЕНОВАНИЕ / 100-ЛЕТИЯ / СО ДНЯ РОЖДЕНИЯ / В. И. ЛЕНИНА (wörtlich „Zum Gedenken / des 100. Jahrestages / seit dem Geburtstag / von W. I. Lenin“) zu lesen. Darunter befindet sich ein fünfzackiger Stern. Bei der an Walter Ulbricht verliehenen Medaille fehlt die Umschrift und der vierzeilige Text, Hammer und Sichel sowie Stern sind leicht nach oben in die Mitte der Medaille versetzt worden. Getragen wird die Medaille an der linken oberen Brustseite des Beliehenen über allen anderen Bandorden an einer goldenen Spange, an der ein rotes Band befestigt ist. Der Saum des Ordensbandes besteht aus einem 2 mm breiten goldenen Randstreifen. Zusätzlich wurden in der Bandmitte je zwei 1 mm breite goldene und senkrecht gewebte Mittelstreifen eingewebt, die im Abstand von 2 mm zueinander stehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Jubiläumsmedaille „Für heldenmütige Arbeit (Für militärisches Heldentum) Zum Gedenken an den 100. Geburtstag Wladimir Iljitsch Lenins“ () war eine Auszeichnung der ehemaligen Sowjetunion, welche am 5. November 1969 anlässlich des 100. Geburtstages von Lenin in zwei Kategorien (militärisch und zivil) sowie einer Sonderausführung für internationale kommunistische Staatsangehörige der Arbeiterbewegung gestiftet wurde. Zu den deutschen geehrten Personen zählte der damalige Minister für Staatssicherheit der DDR Erich Mielke, der die Auszeichnung am 30. April 1970 erhielt, sowie Walter Ulbricht. Die Medaille wurde rund elf Millionen Mal verliehen (etwa neun Millionen zivile und zwei Millionen militärische Auszeichnungen).", "tgt_summary": "弗拉基米尔·伊里奇·列宁诞辰一百周年奖章()是苏联在1969年11月5日由苏联最高苏维埃主席团颁令设立的一种纪念章,以纪念弗拉基米尔‧伊里奇‧列宁诞辰一百周年。", "id": 206913} {"src_title": "Davisson-Germer-Experiment", "tgt_title": "戴維森-革末實驗", "src_document": [{"title": "Versuch.", "content": "Der Versuch besteht aus einer Elektronenquelle, einem Kristall und einem Faraday-Becher und wurde im Vakuum durchgeführt. Die Elektronen, deren Geschwindigkeit über die Beschleunigungsspannung geregelt werden kann, werden am Kristall unter einem Streuwinkel formula_1 gestreut. Im Originalexperiment wurde ein geschliffener Nickelkristall verwendet. Der Elektronenstrahl ist senkrecht zur Kristalloberfläche ausgerichtet. Es wurde sichergestellt, dass nur elastisch gestreute Elektronen detektiert wurden. Mithilfe des Faraday-Bechers wird die Intensität der gestreuten Elektronen in Abhängigkeit von formula_1 gemessen. Das unten beschriebene Versuchsergebnis wurde beobachtet, als nach dem Eindringen von Luft in die Versuchsvorrichtung der Kristall zum Entfernen des entstandenen Oxids erhitzt wurde und dabei monokristalline Strukturen an der Kristalloberfläche entstanden, die ausgedehnter als der Elektronenstrahl waren.", "section_level": 1}, {"title": "Beobachtung.", "content": "Klassisch würde man erwarten, dass die Intensität der Elektronen bei jedem Streuwinkel dieselbe ist. Experimentell zeigte sich jedoch, dass sie von ihm abhängt, es ergibt sich ein Interferenzmuster. Die Winkel, unter denen sich die Maxima ergeben, erfüllen die Bragg-Gleichung, die 1912 von William Lawrence Bragg für die Beugung von Röntgenstrahlung an Kristallen aufgestellt wurde. Unter bestimmten Bedingungen verhalten sich Elektronen also wie elektromagnetische Strahlung.", "section_level": 2}, {"title": "Historisches.", "content": "Im Jahr 1924 stellte Louis de Broglie die Hypothese auf, dass Materie Eigenschaften aufweist, die denen einer Welle entsprechen. Eine der Folgerungen ist, dass es bei Teilchen zu Interferenz kommen kann. Walter Elsasser schlug 1925 vor, die Welleneigenschaft langsamer Elektronen durch Streuung an Einkristallen zu belegen. Weder die Arbeiten von de Broglie noch Elsassers Vorschlag waren Davisson und Germer zu Beginn ihres Experiments bekannt. Die Wellenlänge von Elektronen ist sehr klein, weswegen Objekte, an denen sie gebeugt werden können, auch sehr klein sein müssen. Bis zur Beugung am Doppelspalt sollte es noch fast 40 Jahre dauern: erst 1959 gelang Claus Jönsson an der Universität Tübingen ein entsprechendes Experiment.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Davisson-Germer-Experiment wurde 1927 von Clinton Davisson und seinem damaligen Assistenten Lester Germer an den Bell Laboratories durchgeführt. Sie bestätigten damit Louis de Broglies Hypothese der Materiewellen. 1937 wurde Davisson für sein Experiment mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.", "tgt_summary": "戴维森-革末实验是克林顿·戴维森与雷斯特·革末设计与研究成功的一个量子力学实验。他们用低速电子入射于镍晶体,取得电子的绕射图案。发表于 1927 年,这实验为德布罗意假说(所有物质都具有波的性质,即波粒二象性),提供了不可否定的证据。因此,戴维森获得了诺贝尔物理学奖。在量子力学的发展史上,这实验证实了其正确性,使得那时刚创立的量子力学,获得了物理学家的广泛接受。", "id": 1350233} {"src_title": "Tierregen", "tgt_title": "動物從天而降", "src_document": [{"title": "Erklärungen.", "content": "Der französische Physiker André-Marie Ampère war einer der ersten Wissenschaftler, der Tierregen ernsthaft untersuchte. Seine Hypothese, Froschregen zu erklären, wurde schließlich von anderen Wissenschaftlern verfeinert. In einem Vortrag vor der \"Société des sciences naturelles\" schlug Ampère vor, dass gelegentlich Frösche und Kröten in großer Zahl die Landschaft durchstreifen und dass heftige Winde sie aufnehmen und über große Entfernungen transportieren könnten. Ein jüngerer wissenschaftlicher Erklärungsansatz wurde auf Basis von Wasserhosen entwickelt. Diese Tornados über Wasser sind in der Lage, Objekte und Tiere zu erfassen, in die Luft zu heben und auf relativ große Höhen zu heben. Die Winde sind dann fähig, die Tiere über verhältnismäßig weite Strecken zu befördern und dennoch in lokal konzentrierter Weise wieder abzusetzen. Genauer gesagt sind einige Tornados in der Lage, den Inhalt eines Teiches vollständig aufzusaugen und das Wasser mitsamt den Tieren in einiger Entfernung in Form eines Tierregens fallen zu lassen. Diese Hypothese wird durch die Art der gefundenen Tiere gestützt (sie sind meist kleine, leichte Wasserbewohner), und sie deckt sich auch mit der Beobachtung, dass einem Tierregen oft ein Sturm vorangeht. Die Theorie erklärt jedoch nicht, warum solche Vorfälle oft nur eine einzige Tierart betreffen, statt einer ganzen Gruppe von Arten ähnlicher Größe, die gemeinsam im gleichen Gebiet vorkommen. Im Falle von Vogelregen ist es insbesondere während des Vogelzugs vorstellbar, dass ein Schwarm im Flug in einen Sturm gerät. Die Veranschaulichung rechts zeigt, wie ein Schwarm Fledermäuse von einem Gewittersturm in Texas überrascht wird. Die Fledermäuse befinden sich in der roten Zone aus Luftmassen, die sich von der Radarstation wegbewegen. Im rechten Bild geraten sie in eine Gewitterzelle mit rotierendem Aufwind (grün), einer sogenannten Superzelle. Solche Ereignisse können beim Vogelflug leicht eintreten. Bisweilen wurden Berichte außergewöhnlicher Fischregen wissenschaftlich angezweifelt. Ein Beispiel ist ein Fischregen, der 1861 in Singapur stattfand. Der französische Naturforscher Francis de La Porte de Castelnau erklärte, dass der vermeintliche Regen während einer Migration von Froschwelsen stattfand, die in der Lage sind, sich über Land von einer Pfütze zur nächsten fortzubewegen. So argumentierte er, dass das Auftreten der Fische auf dem Boden unmittelbar nach einem Regen leicht zu erklären sei, da diese Tiere sich üblicherweise nach Regen und auf feuchtem Untergrund fortbewegten.", "section_level": 1}, {"title": "Ereignisse.", "content": "Die folgende Liste stellt eine Auswahl von Tierregen-Ereignissen dar:", "section_level": 1}, {"title": "„Es regnet Katzen und Hunde“.", "content": "Das englische Idiom \"It is raining cats and dogs\" (deutsch: „Es regnet Katzen und Hunde“) bezeichnet einen besonders starken Regen. Die etymologische Herkunft des Satzes ist unbekannt und nicht sicher auf Tierregen zurückzuführen. Dieser Satz – zum Teil mit Iltissen (englisch: \"polecats\") anstelle von Katzen – ist seit mindestens dem 17. Jahrhundert überliefert. Eine Reihe von eher unwahrscheinlichen volkstümlichen Etymologien wurden angeboten, um die Herkunft zu erklären: Möglicherweise existiert keine logische Erklärung; der Satz könnte schlicht aufgrund seines sinnentleerten Humors entstanden und verwendet worden sein, wie dies auch bei ähnlichen Ausdrücken der Fall ist („es regnet Mistgabeln“ und so weiter). Zahlreiche Sprachen verwenden ähnlich bizarre Bezeichnungen für schweren Regen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Tierregen bezeichnet ein seltenes meteorologisches Phänomen, bei dem (oft flugunfähige) Tiere vom Himmel „regnen“. Hierüber liegen historische Berichte und moderne Belege aus vielen Ländern der Welt vor. Eine Hypothese, die zur Erklärung des Phänomens angeboten wurde, ist, dass starke Winde über Wasser in der Lage sein können, Lebewesen wie Fische oder Frösche aufzunehmen und mehrere Kilometer weit zu transportieren. Allerdings wurde dieser primäre Aspekt des Phänomens nie beobachtet oder wissenschaftlich überprüft.", "tgt_summary": "动物从天而降 是一种罕见的气象现象,指不会飞行的动物从天空降下。 这类事件经常被记录下来。 其中一个解说指出,海龙卷风间中会吹起鱼类和青蛙等的动物,并将它们送到几公里外的地方。然而,这说法并未被科学家证明。", "id": 2483186} {"src_title": "Ibb (Jemen)", "tgt_title": "伊卜", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mutmaßlich wurde Ibb während der Herrschaftszeit der altsüdarabischen Könige von Himyar (etwa vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis 570 n. Chr.) begründet. Überliefert ist sein ursprünglicher Name mit \"Thogha\". Die ersten Dokumente zur Existenz der Ortschaft datieren aus dem 10. Jahrhundert, wobei ihr früh wirtschaftliche Bedeutung zukam, weil sie entlang einer Karawanenroute zwischen Sanaa und Aden lag. Weil auch die islamischen Pilgerrouten über Ibb verliefen, sicherte sich die Stadt alsbald den Ruf eines Handelszentrums mit vorzüglichem Versorgungscharakter. Begünstigt wurde die Entwicklung dadurch, dass Ibb in einer für jemenitische Verhältnisse niederschlagsreichen Gegend liegt. Noch vor Aufteilung des Landes in den osmanisch geprägten Norden und den britisch strukturierten Süden, wurde Ibb Sitz des lokalen Hauptgerichthofes für die alte Ta'izz-Provinz und wurde deren Verwaltungshauptstadt (\"qaḑā\"). In den 1930er Jahren wurde Ibb dann Hauptstadt einer neu geschaffenen Provinz (\"liwā\"). Seit der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts waren konvertierte jüdische Händler, Handwerker und Silberschmiede in der Stadt ansässig. Häufig wurden sie vertrieben, immer wieder aber auch zurückgeholt. Im Rahmen der Operation \"Magic Carpet\" (1949/50) verließen sie das Land endgültig. Ihre verlassenen Wohnviertel können in Ibb noch heute besichtigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Stadt und Umgebung.", "content": "Ibb ist geprägt von der jementypischen Architektur des Hochlands, vierstöckige Bauweise unter Verwendung behauener Natursteine. Ab dem ersten Stockwerk werden die Fassaden mit sechs rechteckigen und bis zu 20 halbrunden Buntglasfenstern \"(Qamariya)\" ausgestaltet. Unterhalb des Dachrandes finden sich Gittermuster-Friese. Die \"Freitags-Moschee\" in Ibb wurde aus sonnengetrockneten Lehmziegeln erbaut. Die Wände sind verstuckt. Der Innenhof (\"sahn\") ist offen und unbedacht, umgeben von Säulengängen (\"riwaq\"). Die Stadt ist umrahmt von Bergwelt, wobei der Gipfel des \"Dschebel Rabi\" einen guten Blick auf die Stadt gewährt. Unweit liegt die kulturhistorisch bedeutende Stadt Dschibla, bekannt als Regierungs- und Wohnsitz der sulaihidischen Königin Arwa bint Ahmad.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Die Stadt liegt im sogenannten \"Grünen Jemen\", einer sehr regenreichen und daher gleichzeitig der fruchtbarsten Region Südarabiens. Mit in der Spitze bis zu 1500 mm Niederschlag fällt in der Region Ibb mehr als doppelt so viel Niederschlag als in Deutschland, wobei 90 % davon innerhalb des Halbjahres zwischen April und September fallen.", "section_level": 1}, {"title": "Proteste im Jemen.", "content": "Im Rahmen der Proteste im Jemen 2011 ist Ibb im Jahr 2011 ein kleineres Zentrum des Widerstandes im Jemen gegen die Obrigkeit geworden. Trotz der US-Drohnenangriffe auf den jemenitischen Al-Qaida-Ableger gelang es diesem 2014, die Provinzhauptstadt Ibb und Gebiete westlich davon einzunehmen. Knapp 50 Tote waren im Januar 2015 bei einem Sprengstoffattentat in der Stadt zu beklagen. Der Selbstmordanschlag galt einer schiitischen Gedenkzeremonie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ibb (auch Abb, ) ist eine Großstadt im gleichnamigen Gouvernement Ibb im Südwesten des Jemen. Die Stadt ist bedeutendes regionales Einkaufszentrum.", "tgt_summary": "伊卜(英语:Ibb或Abb,)是也门的一个城市,是伊卜省的首府。坐落于山脉的边缘,因被富饶的土地所包围所以被称为“绿城”。它位于红海港口摩卡东北方117公里处。该地一直被半自治的埃米尔统治直到1944年被废除。2005年人口为160,000。", "id": 2725592} {"src_title": "Les Fresholtz", "tgt_title": "雷斯·弗雷斯霍茨", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Les Fresholtz begann Ende der 1960er Jahre als Film- und Tontechniker bei Filmproduktionen Hollywoods und wirkte erstmals bei \"Head\" (1968) von Bob Rafelson bei der Erstellung eines Films mit. Seine erste Oscar-Nominierung für den besten Ton erhielt er bei der Oscarverleihung 1970 zusammen mit Arthur Piantadosi für \"Verschollen im Weltraum\". Danach folgten Nominierungen für den Oscar in der Kategorie bester Ton 1974 mit Richard Portman für \"Paper Moon\" (1973) und 1976 zusammen mit A. Piantadosi, Richard Tyler und Al Overton Jr. für \"700 Meilen westwärts\". Bei der Oscarverleihung 1977 gewann er gemeinsam mit A. Piantadosi, Rick Alexander und James E. Webb den Oscar für den besten Ton in \"Die Unbestechlichen\" (1976). Zugleich war er mit diesen sowie Milton C. Burrow 1977 auch erstmals für einen British Academy Film Award (BAFTA Award) für den besten Ton nominiert. 1979 gewann er gemeinsam mit Sam F. Shaw, Robert R. Rutledge, Gordon Davidson, Gene Corso, Derek Ball, Don MacDougall, Bob Minkler, Ray West, Michael Minkler, Richard Portman und Ben Burtt den BAFTA Award für den besten Ton in Krieg der Sterne – Episode IV: Eine neue Hoffnung (1977). Weitere Oscar-Nominierungen für den besten Ton folgten 1980 mit A. Piantadosi, M. Minkler und A. Overton Jr. für \"Der elektrische Reiter\" (1979), 1981 mit A. Piantadosi, M. Minkler und Willie D. Burton für \"Der Höllentrip\" (1980), 1983 mit A. Piantadosi, R. Alexander und Les Lazarowitz für \"Tootsie\" (1982), 1986 mit R. Alexander, Vern Poore sowie Bud Alper für \"Der Tag des Falken\" (1985), 1987 mit R. Alexander, V. Poore und Bill Nelson für \"Heartbreak Ridge\" (1986) sowie 1988 mit R. Alexander, V. Poore und B. Nelson für \"Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis\" (1987). Bei der Oscarverleihung 1989 erhielt er zusammen mit R. Alexander, V. Poore und W.D. Burton für \"Bird\" (1988) seinen zweiten Oscar in der Kategorie bester Ton und war darüber hinaus für diesen Film gemeinsam W.D. Burton, Alan Robert Murray und Robert G. Henderson auch wiederum 1989 für den BAFTA Award für den besten Ton nominiert. Für den Ton im Film \"Erbarmungslos\" (1992) war er mit V. Poore, R. Alexander und Rob Young zum einen 1993 für den Oscar in der Kategorie bester Ton, zum anderen auch wieder mit A.R. Murray, Walter Newman, R. Young, V. Poore und R. Alexander 1993 für den BAFTA Award für den besten Ton nominiert. Fresholtz, der auch bei \"Ghostbusters – Die Geisterjäger\" (1984) als Tontechniker tätig war, arbeitete im Laufe seiner Karriere mit bekannten Filmregisseuren wie John Sturges, Peter Bogdanovich, Richard Brooks, Sydney Pollack, Ken Russell, Richard Donner, Alan J. Pakula, George Lucas und Clint Eastwood zusammen. Die Gilde der Tontechniker, die \"Cinema Audio Society\" (CAS), verlieh ihm schließlich 1995 den Preis für sein Lebenswerk (\"Career Achievement Award\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Les Fresholtz (geb. vor 1970) ist ein US-amerikanischer Film- und Tontechniker, der nicht nur zweimal den Oscar, sondern auch den BAFTA Award für den besten Ton erhielt.", "tgt_summary": "雷斯·弗雷斯霍茨(英语:Les Fresholtz)为一位美国音讯工程师。他曾2次获得奥斯卡最佳音响效果奖,并10次提名这一奖项。自1968年至1996年间他参与了110多部电影的制作。", "id": 522295} {"src_title": "Dingyuan (Schiff)", "tgt_title": "定遠號戰艦", "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "Die \"Dingyuan\" war der Entwurf eines „gepanzerten Turmschiffes“ von 7670 Tonnen. Es handelte sich um eine Weiterentwicklung der Zitadell-Panzerschiffe der \"Sachsen\"-Klasse. Sie galt als eines der modernsten Schlachtschiffe ihrer Zeit und den Schiffen der britischen oder der deutschen Flotte zumindest ebenbürtig. Sie war 94,5 m lang, 18,4 m breit und hatte einen Tiefgang von 5,9 m. Geschützt wurde das Schiff durch einen Panzergürtel von 300 mm Stärke, der jedem Gefecht bei den damals vorhandenen Geschützen standhalten sollte. Die \"Dingyuan\" konnte mit ihren 6.000 PS 14,5 kn laufen und hatte eine Reichweite von 4500 Seemeilen bei einer Marschgeschwindigkeit von 10 kn. Die Besatzung wurde aus 363 Offizieren und Mannschaften gebildet. Um den Bedürfnissen der Besatzung und der Maschinen zu genügen, waren zwanzig Entsalzungsanlagen an Bord, die hinreichend Frischwasser produzierten.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Die Hauptbewaffnung bestand aus vier 305-mm-Kanonen von Krupp in zwei Barbetten nach vorn gerichtet auf der Backbord- und Steuerbord-Seite. Diese Kanonen hatten eine Reichweite von 7.800 m. Zwei 150-mm-Krupp-Kanonen wurden in Einzeltürmen am Bug und am Heck installiert. Diese hatten eine Reichweite von 11.000 m. Darüber hinaus verfügte das Schiff über sechs 37-mm-Kanonen und drei Überwasser-Torpedorohre. Auch befanden sich zwei kleine 16-t-Torpedoboote an Bord, welche die Einsatzmöglichkeiten der \"Dingyuan\" erweiterten.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Nach Verhandlungen mit der britischen und der deutschen Regierung vergab die chinesische Regierung 1881 den Auftrag über 1,7 Millionen Silber-Tael (6,2 Millionen Goldmark) für ein modernes Kriegsschiff an die deutsche AG Vulcan Stettin. Die Kiellegung erfolgte auf der Stettiner Werft am 31. März 1881 und sie lief am 28. Dezember 1881 vom Stapel. Die Seeerprobung begann am 2. Mai 1883. 1884 lief die \"Dingyuan\" mit einer deutschen Besatzung zur Ablieferung aus. Auf Wunsch Frankreichs, das sich in einem Konflikt mit China befand, der in den Chinesisch-Französischen Krieg (1884–1885) mündete, wurde die Lieferung verzögert. Die \"Dingyuan\" war ein sehr starkes Schiff und jedem Schiff des französischen Chinageschwaders unter Admiral Courbet weit überlegen. Ihre Beteiligung hätte den Konflikt, besonders die Seeschlacht von Fuzhou im August 1884, wahrscheinlich erheblich zugunsten Chinas beeinflusst. Nach dem Friedensschluss erfolgte ab dem 3. Juli 1885 die Überführung der \"Dingyuan\" durch das Mittelmeer und den Sueskanal nach China unter deutscher Handelsflagge zusammen mit dem Schwesterschiff \"Zhenyuan\" und dem ebenfalls in Stettin gebauten Kreuzer \"Jiyuan\", der eigentlich als drittes Turmschiff geplant war. Allerdings standen nicht genügend Mittel zur Verfügung und es wurde stattdessen nur ein kleiner Geschützter Kreuzer gebaut. Am 29. Oktober 1885 trafen die Schiffe in China (Tianjin) ein und bildeten den Kern der Nordflotte. Die erste Auslandsreise führte im Juli 1886 die beiden Turmschiffe mit sechs anderen Schiffen nach Wŏnsan in Korea. Es folgten Besuche in Wladiwostok, Tokio und Nagasaki. Im August 1886 kam es in Nagasaki zu Unruhen wegen des Auftretens der Matrosen bei einem Besuch wegen Missachtung japanischer Gebräuche. Noch im Frühjahr 1894 besuchten beide Turmschiffe mit den beiden ebenfalls aus Deutschland gelieferten kleinen Panzerkreuzern \"Jingyuan\" und \"Laiyuen\" Singapur und mussten dann wegen der Spannungen zwischen Japan und China schnell zurückmarschieren. In den 1890er-Jahren verlor die schwache chinesische Regierung ihr Interesse an der weiteren Entwicklung ihrer Marine. Dazu kamen Korruption, Mangel an öffentlichen Mitteln und Inkompetenz in der Unterhaltung der Schiffe und Ausbildung der Besatzungen. Die in diesen Jahren erheblich ausgebaute Kaiserlich Japanische Marine hatte zu Beginn des Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg erst in Teilen die Stärke der chinesischen Nordflotte erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Seeschlacht am Yalu.", "content": "\"Dingyuan\" war das Flaggschiff des Admirals Ding Ruchang in der Seeschlacht am Yalu am 17. September 1894. In dieser Schlacht an der Grenze zwischen China und Korea versuchte die japanische Marine die Unterstützung und Versorgung der chinesischen Armee in Korea zu unterbinden, die durch die chinesische Flotte geschützt wurde. Das Hauptgeschwader der Chinesen lief anfangs in Kiellinie mit dem Kleinen Panzerkreuzer \"Jiyuan\" (auch \"Tsi Yuen\"), der alten \"Guangjia\" (, auch \"Kuang Chia\"), dem Elswick-Kreuzer \"Zhiyuan\" (, auch \"Chih Yuen\") und dem Vulcan-Kreuzer \"Jingyuan\" (, auch \"King Yuen\") – die beide versenkt wurden –, den Turmschiffen \"Dingyuan\" und \"Zhenyuan\" (, auch \"Chen Yuen\"), dem Vulcan-Kreuzer \"Laiyuan\" (, auch \"Lai Yuen\") – der brennend und schwer beschädigt das Gefecht verließ, dem Elswick-Kreuzer \"Jingyuan\" (, auch \"Ching Yuen\"), der kleineren \"Chaoyong\" (, auch: \"Chao Yung\") – die versenkt wurde – und deren Schwesterschiff \"Yangwei\" () in das Gefecht mit den Japanern. Diese Formation behinderte die Turmschiffe in der Mitte der Reihe, da lange Zeit kleinere eigene Schiffe zwischen ihnen und dem Gegner lagen. Darüber hinaus konnte die Japaner ihr Feuer auf diese Einheiten konzentrieren. Dann teilten sie ihre Verbände in die schnelleren und langsamen Einheiten, so dass die Chinesen zwei Flottenteile zu bekämpfen hatten, die weit auseinander standen und unterschiedlich agierten. In dieser Schlacht gehörten Admiral Ding Ruchang und viele seiner Offiziere zu den ersten Verletzten des Gefechts, als sie sich beim ersten eigenen Schuss auf der oberen Brücke befanden, die durch einen Konstruktionsfehler im Gefecht nicht benutzbar war. Die Japaner hatten in der Schlacht kein Mittel gegen die beiden Schlachtschiffe aus Deutschland, aber sie trennten einzelne Schiffe vom Flottenverband und versenkten diese. Die Japaner versenkten fünf chinesische Kriegsschiffe und beschädigten drei erheblich. Etwa 850 chinesische Seeleute starben und über 500 wurden verwundet. Die \"Dingyuan\" hatte von den noch schwimmenden chinesischen Schiffen mit 14 Toten und 25 Verwundeten die größten Verluste. Als Nachteile der Turmschiffe hatte sich ihre langsame Feuergeschwindigkeit und der wegen mangelndem Aufwand geringe Munitionsvorrat erwiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Verlust der Nordflotte in Weihai.", "content": "Nach dem verlorenen Gefecht am Yalu zog sich die Nordflotte in ihren Stützpunkt auf der Liugong-Insel zurück. Anfang 1895 schlossen die Japaner die Flotte von See und Land ein. Am 5. Februar 1895 erlitt die \"Dingyuan\" schwere Beschädigungen durch einen japanischen Torpedotreffer. Dem folgten auch noch Artillerietreffer. Vor der Kapitulation der Flotte versenkte Kapitän Liu Buchan sein Schiff und nahm sich das Leben. Eine Unterstützung der Nordflotte durch die anderen chinesischen Flotten gab es bis zu diesem Stand des Krieges nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Schwesterschiff \"Zhenyuan\".", "content": "Die nahezu identische \"Zhenyuan\" (auch \"Chen Yuen\" genannt) wurde ebenfalls von der AG Vulcan in Stettin (heute Szczecin, Polen) gebaut. Ihre Kiellegung erfolgte im März 1882, der Stapellauf am 28. November 1882, und ihre Seeerprobung begann im März 1884. Die beiden Turmschiffe wurden in der Regel zusammen eingesetzt. Im August 1886 kam es in Nagasaki zu Unruhen wegen des Auftretens der Matrosen bei einem Besuch. Am 24. Dezember 1894 strandete das Schiff nahe Weihaiwei, konnte aber abgebracht werden. Als der Stützpunkt Weihaiwei am 17. Februar 1895 kapitulierte, fiel die \"Zhenyuan\" in die Hände der Japaner, die sie in den beiden folgenden Jahren überholten und als \"Chin’en\" – der japanischen Lesung desselben Namens – als Linienschiff wieder in Dienst stellten. Bis zum Eintreffen der \"Fuji\" war sie das größte Schiff der japanischen Flotte. Während des Boxeraufstandes sicherte sie die japanischen Truppentransporte. Im Jahr 1901 wurde das Schiff modernisiert: die beiden 150-mm-Krupp-Kanonen wurden durch vier 152-mm-Schnellfeuergeschütze ersetzt. Eines wurde im Bugturm, die drei anderen mit Schutzschilden am Heck (der Heckturm wurde demontiert) und hinter den Schornsteinen an den Seiten installiert. Die neue Bewaffnung gegen Torpedoboote bestand aus zwei 57-mm- und acht 47-mm-Geschützen. Die alten Zwillingstürme mit den Krupp-Kanonen blieben, die mögliche Geschwindigkeit sank auf 10,5 Knoten. Am 27. Mai 1903 kam es zu einem Unfall in einem Turm mit zwölf Toten. Sie blieb während des Russisch-Japanischen Krieges als Linienschiff 2. Klasse in Dienst und diente im III. Geschwader (5. Division), das den Übergang des japanischen Heeres nach Korea und in die Mandschurei sicherte. In der Seeschlacht bei Tsushima beschoss sie noch die schwerbeschädigte \"Knjas Suworow\" und das Werkstattschiff \"Kamtschatka\". Im Juli 1905 kam die \"Chin’en\" bei der Besetzung Sachalins im neu aufgestellten IV. Geschwader (7. Division) zum Einsatz. Ab 11. Dezember 1905 war sie nur Küstenschutzschiff und ab 1. Mai 1908 Schulschiff. Am 1. April 1911 schied die \"Chin’en\" aus dem aktiven Dienst aus und wurde als Zielschiff genutzt, wobei sie am 24. November 1911 durch den Panzerkreuzer \"Kurama\" schwer beschädigt wurde. Am 6. April 1912 wurde das Schiff verkauft und 1914 in Yokohama abgebrochen. Teile des Schiffes wurden in Japan ausgestellt und 1947 an die Volksrepublik China abgegeben und werden jetzt im Militärmuseum der chinesischen Revolution in Peking ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachbau.", "content": "Um diese Zeit darzustellen investierten das „Weihai Port Bureau“ und die „Weigao Group“ 50 Millionen Yuan (6 Millionen US-Dollar), um eine Replika der \"Dingyuan\" zu bauen. Der Bau begann im Maßstab 1:1 am 20. Dezember 2003. Das Schiff ist die größte Replika eines alten Kriegsschiffes weltweit. Die Kopie der \"Dingyuan\" ist heute ein schwimmendes Museum. Es enthält Aufzeichnungen und Erinnerungsstücke zur \"Dingyuan\", der Beiyang-Flotte, zum Japanisch-Chinesischen Krieg und zum Leben auf See.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dingyuan (, japanische Lesung \"Teien\") war ein in Deutschland für China gebautes Turmschiff und ab 1885 das Flaggschiff der Kaiserlichen Nordflotte; in älteren Büchern wird sie auch Ting Yuen oder Ting Yuan genannt. Sie ging im Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg verloren.", "tgt_summary": "定远号是清朝海军舰队北洋水师的战舰之一,其同型舰(定远级铁甲舰)为镇远号。", "id": 371736} {"src_title": "Sanctum (Film)", "tgt_title": "夺命深渊", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 17-Jährige Josh McGuire reist unerlaubt von der Esa’ala (Unterwasser-)höhle in Papua-Neuguinea ab, in der sein Vater Frank soeben ein Forschungsprojekt leitet. Ziel seiner Reise ist es, Carl – der die Expedition finanziert – und dessen Freundin Victoria abzuholen. Der Aufgabe, Not-Tauchflaschen an die dafür vorgesehene Stelle in der Höhle zu transportieren, kommt er nicht nach. An der Basis angekommen, machen sich Josh, Carl und Victoria auf den Weg zur „Kopfbasis“, dem derzeitigen Endpunkt der Forschungen an einem Siphon. Hier hat das Team in mehrwöchiger Arbeit einen Tauchgang vorbereitet, der nun stattfindet. Frank und Judes lassen dabei ihre Reserveflaschen zurück, um sich durch eine Engstelle zu zwängen. Diese führt, wie sich herausstellt, in eine weitere, riesige Halle. Bereits während des Tauchganges ist eine Wasseroberfläche erkennbar, ein Durchbruch für die bisherige Forschung. Frank und Judes drehen um und machen sich auf den Rückweg zur Basis. Dabei bemerkt Frank ein Leck an Judes Kreislauftauchgerät (Rebreather), das sich vergrößert und schließlich zu dessen Totalausfall führt. In Ermangelung der Notflaschen versuchen beide, abwechselnd aus Franks Tauchgerät zu atmen, was vor allem aufgrund der Vollgesichtsmasken schwierig ist. Judes gerät in Panik und verweigert die Rückgabe an Frank. Nach einem Handgemenge, bei dem Frank sich wieder des Tauchgeräts bemächtigt, stößt Frank Judes von sich. Diese ertrinkt vor seinen Augen. Das Szenario wird vom Basis-Team durch die Kamera an einem Unterwasserroboter verfolgt. Josh wirft seinem Vater vor, Judes getötet zu haben. Die restlichen Teammitglieder verteidigen Frank, indem sie die Risiken der Wechselatmung aufzeigen, und halten es für unmöglich, dass Judes hätte gerettet werden können. Hingegen macht Frank es Josh zum Vorwurf, die Not-Tauchflaschen nicht vereinbarungsgemäß transportiert zu haben. Dies hätte stattdessen Judes erledigen müssen, die dadurch erschöpft gewesen sei. Während der Diskussion stellt sich heraus, dass die Kommunikationsverbindung zur Oberfläche nicht mehr funktioniert. Seit Tagen sind Regenfälle angesagt, die die Höhle völlig fluten und das Leben des Teams gefährden würden. Eine rechtzeitige Warnung vor den Wassermassen ist essenziell, nun aber nicht mehr garantiert. Einige der Teammitglieder – darunter Josh und Luko – brechen zur Oberfläche auf, um die dortige Wetterlage zu prüfen. Doch das Unwetter hat längst eingesetzt, und der Sturm hat sich binnen weniger Stunden zu einem Wirbelsturm entwickelt. Bereits jetzt schwellen Wasserfälle im oberen Teil der Höhle gefährlich an. Josh und Luko brechen ihren Aufstieg zur Oberfläche ab, um zum Rest des Teams zurückzukehren und es zu warnen. Alle noch in der Höhle verbliebenen Personen treten den Rückzug an. Dieser erweist sich aufgrund der Wassermassen, die ihnen bereits entgegenschwellen, als schwierig. Josh und Luko kommen ihnen zu Hilfe. Als diese Victoria mittels eines Seils in eine Engstelle hochziehen wollen, lockert sich ein Felsen. Dieser blockiert den Ausgang. Luko, der dies zu verhindern versucht, wird dabei so schwer verletzt, dass ein Überleben für ihn nicht möglich ist. Frank leistet ihm Sterbehilfe, er ertränkt ihn. Da der Weg nach oben verschlossen ist, bleibt als einziger Ausweg ein Durchtauchen der neu entdeckten Höhlenpassage. Die Gruppe durchsucht die Basis nach brauchbarem Equipment und bricht auf. Die Engstelle wird von allen erfolgreich passiert, doch die ersten Probleme lassen nicht lange auf sich warten. George, gesundheitlich vorbelastet, hat schwer mit der Taucherkrankheit zu kämpfen. Sein Zustand verschlechtert sich zusehends. Um die Gruppe nicht zu behindern, wählt er schließlich den Freitod. Bei dem Versuch, einen Strudel zu überqueren und die Kreislauftauchgeräte mit einer Materialseilbahn hinüberzutransportieren, verfangen sich Victorias Haare in ihrem Abseilgerät. Von Schmerzen gepeinigt versucht sie in Panik, sich freizuschneiden. Sie durchtrennt dabei das Seil, stürzt ab und stirbt. Mit ihr verliert die Gruppe alle Kreislauftauchgeräte bis auf eines. Frank will dieses nutzen, um eine weitere Wasserpassage zu durchtauchen, die den Weg versperrt. Nach dem Erkundungstauchgang möchte er zurückkehren, um Josh und Carl – die einzigen bis jetzt Überlebenden – zu holen, doch Carl flüchtet wortlos mit dem Gerät. Zurück bleiben Frank und Josh. Kurz darauf entdeckt Josh jedoch Fledermauskot an den Wänden. Er folgert, dass es einen direkten Weg zur Oberfläche geben muss, da Fledermäuse nicht schwimmen können. Die Suche beginnt, während langsam die Energieversorgung für ihre Helm- und Taschenlampen zusammenbricht. Im nur schwach glimmenden Schein der letzten Lichtversorgung – Franks Uhr – entdecken sie Tageslicht. Die vermeintliche Rettung ist jedoch keine. Sie finden sich in einer Höhle wieder, durch deren Decke ein Panzer eingebrochen ist. Das Loch ist für sie unerreichbar. Doch mit dem Panzer finden sie Material, um Fackeln basteln zu können. Sie brechen auf, um einen anderen Ausweg zu finden. Dabei stoßen sie auf den verstörten Carl, der neben der vom unterirdischen Fluss angespülten Leiche seiner Freundin im Dunklen kauert. Frank weist ihn aufgrund seines Verrats zurück und nimmt das Kreislauftauchgerät an sich. Mit dem Gerät und darin enthaltenen Leuchtstäben wollen Josh und Frank durch Wechselatmung einen Weg aus der Höhle ins Meer finden. Der verzweifelte Carl attackiert sie jedoch und durchbohrt Franks Rücken mit einem Stalagmiten. Carl stürzt sich ohne Tauchgerät ins Wasser. Frank, unfähig, weiterzutauchen, bittet seinen Sohn, ihn zu ertränken. Josh erfüllt Franks Wunsch unter schweren Gewissensqualen. Mit einer kleinen Atemgasflasche und einem Leuchtstab macht sich Josh an den Versuch, den Siphon zu durchtauchen, der als letzter Ausweg in die Freiheit erscheint. Auf dem Weg stößt er auf die Leiche Carls. Der Atemgasvorrat geht zur Neige, der Leuchtstab erlischt. Doch Josh gibt, den Anweisungen seines Vaters folgend, nicht auf. Er atmet aus Luftblasen, die sich an der Decke gesammelt haben, und findet schließlich mit Hilfe eines Geschenks von Frank den Weg ans Tageslicht – ein zu einer Taschenlampe umgebauter Wildschweinzahn, den er nicht lange zuvor in einem Wutanfall über Frank noch wegwerfen wollte. Er durchbricht die Oberfläche und schwimmt zu einer Küste, an der sich eine Frau mit zwei Kindern um ihn kümmert.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film wurde durch eine lebensbedrohliche Erfahrung des Mit-Drehbuchschreibers Andrew Wight inspiriert, als dieser eine Tauchexpedition kilometertief in einem Unterwasser-Höhlensystem leitete. Der Höhleneingang wurde durch einen Sturm zerstört, und er musste einen anderen Ausweg finden. Der Film wurde an der Goldküste in Queensland, Australien, gedreht und nutzt 3D-Techniken des Films \"Avatar – Aufbruch nach Pandora\", an dem James Cameron auch Regisseur war. Die Stunt-Taucherin Agnes Milowka, die im Film doppelt als Double erscheint, ertrank nach Abschluss der Dreharbeiten am 27. Februar 2011 in einer der Höhlen. Das Wort \"Sanctum\" steht im Englischen für \"\"Heiligtum\"\", \"\"Privatzimmer\"\" oder die \"\"innerste Sphäre\"\". Im Lateinischen steht es für \"\"Tempel\"\". Der Filmtitel ist offensichtlich bewusst mehrdeutig angelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sanctum ist ein 3D-Action-Thriller von Regisseur Alister Grierson und ausführendem Produzenten James Cameron, dessen Kinostart in den Vereinigten Staaten am 4. Februar 2011 erfolgte. Die Premiere in den deutschsprachigen Kinos war am 21. April 2011.", "tgt_summary": "是2011年上映的一部澳洲与美国合拍的3D灾难生存电影,由阿里斯特·格里尔森执导,编剧是约翰·加尔文(John Garvin)和安德鲁·伟特。主演是理查·罗森堡、雷斯·威克菲尔德、爱丽丝·帕金逊(Alice Parkinson)、丹尼尔·卫理和艾恩·格拉法德。安德鲁·伟特也是本片的监制,而詹姆斯·卡梅隆(《阿凡达》和《泰坦尼克号》的导演/编剧)担任执行制作人。本片改编自编剧安德鲁·伟特在西澳大利亚探洞时的真实经历,采用《阿凡达》的3D摄像机拍摄。", "id": 673648} {"src_title": "Olympische Geschichte Osttimors", "tgt_title": "奧林匹克運動會東帝汶代表團", "src_document": [{"title": "Nationales Olympisches Komitee.", "content": "Im Mai 2007 wurde das \"Comité Olímpico Nacional de Timor-Leste CONTL\" gegründet. Der Vorsitzende war bis 2010 João Viegas Carrascalão. Ihm folgte am 31. Juli 2010 José Luís Guterres. Derzeitiger CONTL-Präsident ist Francisco Kalbuadi Lay seit dem 18. November 2013.", "section_level": 1}, {"title": "Sommerspiele.", "content": "Das erste Mal nahm Osttimor an den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen mit zwei Athleten und vier Funktionären teil. Gil da Cruz Trindade startete beim Marathonlauf, erreichte das Ziel aber nicht. Agueda Amaral erreichte den 65. Platz beim Marathon der Frauen. Zuvor hatten bereits osttimoresische Sportler bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney als \"Unabhängige Olympiateilnehmer\" teilgenommen. Calisto da Costa kam beim Marathon der Männer auf Platz 71, Agueda Amaral bei den Frauen Nummer 43. Beim Boxen (Männer bis 60 kg) unterlag Victor Ramos in seinem ersten Kampf dem Ghanaen \"Raymond Narh\". Zu den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking fuhr als einzige Athletin die Marathonläuferin Mariana Dias Ximenes. Weitere Sportler in Boxen, Gewichtheben und Taekwondo konnten aufgrund Geldmangels nicht antreten. Am Regierungspalast in Dili wurde für die Bevölkerung eine Leinwand zum Public Viewing aufgestellt. Kinder hatten dort die Möglichkeit verschiedene Sportarten auszuprobieren. Ximenes erreichte das Ziel im Marathon nicht. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London nahmen Juventina Napoleão und Augusto Ramos Soares für Osttimor im Marathon teil. Beide Läufer erreichten das Ziel, Napoleão als 106., Soares als 84. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro starteten drei Osttimoresen. Nélia Martins kam über im Vorlauf über 1500 m bei den Frauen auf den letzten Platz von 41 gestarteten Läuferinnen. Nicht besser schnitt Augusto Ramos Soares in seinem Vorlauf über 1500 m ab. Mit 4:11,35 war er der langsamste Läufer, der das Ziel erreichte. Beim Cross-Country-Rennen auf dem Mountainbike wurde Francelina Cabral überrundet und kam schließlich auf den vorletzten Platz. Nur die Französin Pauline Ferrand Pevot lag hinter ihr, da diese das Rennen nicht beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Winterspiele.", "content": "Der in Frankreich geborene Yohan Goutt Goncalves nahm in Sotschi 2014 als erster Osttimorese an Olympischen Winterspielen teil. Er startete beim Slalomwettbewerb und kam auf Platz 43 von 117 Teilnehmern. Auch 2018 im südkoreanischen Pyeongchang ging Goncalves in dieser Disziplin an den Start, schied aber im ersten Lauf aus. Er kam somit auf Rang 104.", "section_level": 1}, {"title": "Jugendspiele.", "content": "Bei den ersten Jugend-Sommerspielen 2010 in Singapur traten drei Jugendliche, ein Junge und zwei Mädchen, in den Sportarten Leichtathletik und Taekwondo an. Medaillen wurden nicht gewonnen. Im Halbschwergewicht des Taekwondoturniers der Mädchen scheiterte Miloria de Arauju Santos im Viertelfinale an der Deutschen Antonia Katheder. 2014 in Nanjing nahmen zwei Jugendliche, ein Junge und ein Mädchen, im Radsport teil. Auch hier gab es keine Medaillen für das Land. Ebenso blieben die beiden Teilnehmer an den Jugend-Sommerspielen 2018 in Leichtathletik erfolglos.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Medaillengewinner.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Goldmedaillen.", "content": "Bislang (Stand 2018) keine Goldmedaillen", "section_level": 2}, {"title": "Silbermedaillen.", "content": "Bislang (Stand 2018) keine Silbermedaillen", "section_level": 2}, {"title": "Bronzemedaillen.", "content": "Bislang (Stand 2018) keine Bronzemedaillen", "section_level": 2}], "src_summary": "Osttimor nimmt seit den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen jedes Mal an den Sommerspielen teil. Zuvor hatten bereits osttimoresische Sportler bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney als Unabhängige Olympiateilnehmer teilgenommen, als das Land noch unter Verwaltung der Vereinten Nationen stand. Zuvor waren osttimoresische Sportler Teil der Olympiamannschaften Indonesiens.", "tgt_summary": "东帝汶以东帝汶奥林匹克委员会身份参加奥林匹克运动会。1999年东帝汶宣布公投独立,2000年悉尼奥运会前东帝汶仍未属于国际奥林匹克委员会成员国之一,因此奥委会批准4名东帝汶运动员以「个人运动员」身份参加赛事。在2004年雅典奥运会东帝汶组队首次以奥委会成员国身份参加奥运会,东帝汶参与4届夏季奥林匹克运动会只派出运动员参加过马拉松、拳击及举重三个项目,但未有取得一面奥运奖牌。", "id": 1784938} {"src_title": "Terroranschlag am Flughafen Moskau-Domodedowo", "tgt_title": "2011年多莫傑多沃國際機場炸彈襲擊事件", "src_document": [{"title": "Mögliche Täter.", "content": "Wenige Stunden nach der Explosion wurde eine Fahndung nach drei Tatverdächtigen herausgegeben. Sicherheitskreise und Terrorismusexperten gingen davon aus, dass der Anschlag in einem Zusammenhang mit dem Konflikt im Nordkaukasus steht. Der Sprengsatz wurde nach Polizeiangaben von zwei Personen an den Tatort gebracht. Beide Personen, ein Mann und eine Frau, wurden durch die Explosion getötet. Nach Aussage von Wladimir Putin sind die Täter nicht mit Tschetschenien in Verbindung zu bringen. Am 29. Januar meldeten russische Behörden, man habe den Selbstmordattentäter identifiziert. Es habe sich um einen 20-Jährigen aus dem Nordkaukasus gehandelt. Nähere Angaben zur Person des Täters wurden nicht gemacht, um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden. Die Drahtzieher und Mittäter würden noch gesucht. Am 5. Februar gab die Agentur Interfax bekannt, dass es sich bei den Verschwörern laut Behördenangaben um drei Männer aus dem Dorf Ali-Jurt in Inguschetien handeln soll. Diese sollen das Dorf wenige Tage vor dem Attentat verlassen haben und seien nach Moskau gereist. Es wurden Haftbefehle ausgestellt. Wenige Tage später übernahm der tschetschenische Rebellenführer Doku Chamatowitsch Umarow die politische Verantwortung für den Anschlag. Am 9. Februar nahmen die russischen Sicherheitsbehörden Bruder und Schwester des mutmaßlichen Attentäters, Magomed Jewlojew, und eine weitere Person fest. Die Verdächtigen sollen bei der Vorbereitung des Anschlags geholfen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Opfer.", "content": "Nach Angaben der Botschaft der Slowakei in Moskau wurde die slowakische Schauspielerin Zuzana Fialová vom Slowakischen Nationaltheater verletzt. Bei dem Anschlag kam auch die 29-jährige ukrainische Theater-Regisseurin und Dramatikerin Anna Jablonskaja ums Leben. Eines der britischen Opfer war der 39-jährige Gordon Cousland, Analytiker und Vorstandsmitglied des britischen Unternehmens CACI. Gemäß Behördenmitteilung befanden sich unter den Toten neben drei Staatsbürgern Kirgisistans, Tadschikistans und Usbekistans und zwei britischen Staatsbürgern auch ein Deutscher und zwei Österreicher. Das deutsche Opfer war ein 34-jähriger Betriebswirt der Vaillant Group aus Köln. Die österreichischen Opfer sind eine 49-jährige Wienerin und ein 42-jähriger bei der Bene AG beschäftigter Linzer, der auf Grund seiner Doppelstaatsbürgerschaft einige Zeit als Bulgare auf den Opferlisten geführt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Russlands damaliger Präsident Dmitri Anatoljewitsch Medwedew ordnete landesweit für die Sicherheitskräfte an Verkehrsknotenpunkten Alarmbereitschaft an. Nach dem Anschlag fiel an der Börse der MICEX um zwei Prozent. Medwedew verlegte ferner seine Abreise zum Treffen des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos auf einen späteren Zeitpunkt. Er sagte seine geplante Eröffnungsrede ab. Rawil Gainutdin, der Vorsitzende des Rates der Muftis Russlands, sagte: „Unschuldige Menschen sind getötet worden und in den Krankenhäusern ringen die Ärzte um die Leben der Opfer“; die Täter kämen in die Hölle.", "section_level": 1}, {"title": "Flugbetrieb.", "content": "Die ankommenden Flüge wurden unmittelbar nach dem Anschlag zunächst zu den anderen Moskauer Flughäfen Wnukowo und Scheremetjewo umgeleitet. Laut Interfax wurde der Flughafen aber nach 20-minütiger Unterbrechung wieder geöffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Terroranschlag am Flughafen Moskau-Domodedowo ereignete sich am 24. Januar 2011 um 16:32 Uhr Moskauer Zeit. Bei dem Selbstmordanschlag wurden 36 Menschen getötet und weitere 152 Personen verletzt, von denen 58 im Krankenhaus behandelt werden mussten.", "tgt_summary": "2011年多莫杰多沃国际机场炸弹袭击事件是于2011年1月24日在莫斯科多莫杰多沃国际机场发生的一起爆炸事件。初步被怀疑是一起自杀式炸弹袭击。此次袭击造成至少36人遇难,180人受伤,其中86人需要留院治疗。", "id": 1712179} {"src_title": "Formosa-Tanne", "tgt_title": "台湾冷杉", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Formosa-Tanne wächst als immergrüner Strauch oder pyramidaler Baum, der Wuchshöhen von 15 bis zu 35 Metern und Brusthöhendurchmesser von 0,5 bis zu 1 Meter erreichen kann. Er bildet einen geraden, aufrechten Stamm. Die anfangs glatte, harzige, grau-weiße Borke wird später schuppig und grau-braun. Die tief gerillten Zweige besitzen anfangs eine dicht bräunlich flaumig behaarte, gelblich braune Rinde, die im zweiten oder dritten Jahr braun bis braun-grau wird. Die kugeligen oder eiförmigen Winterknospen sind sehr harzig, braun bis rötlich mit stumpfen, etwa 1 Millimeter langen Knospenschuppen. Die nach vorne gerichteten, nach außen und aufwärts gebogenen Nadeln stehen radial oder zweireihig kammförmig angeordnet an den Zweigen. Die geraden, stark gerillten Nadeln sind 1 bis 2,8 Zentimeter lang und 1,5 bis 2 Millimeter breit. Die Nadeloberseite ist hellgrün gefärbt. An der Nadelunterseite findet man zwei weiße Stomatabänder und an den Rändern befinden sich zwei Harzkanäle. Tannen sind einhäusig getrenntgeschlechtig (Monözie), es gibt weibliche und männliche Zapfen an einem Exemplar. Die männlichen Zapfen sind mit einer Länge von 1,5 cm zylindrisch. Die fast ungestielten, dunkel purpurnen Zapfen sind mit einer Länge von 6 bis 7,5 cm sowie einem Durchmesser von 3,7 bis 4 cm eiförmig bis breit zylindrisch geformt und sind bei Reife purpur-violett gefärbt. Die gelappte Samenschuppe überdeckt die etwa halb so große Deckschuppe. Die geflügelten, schwärzlichen Samen sind 7 bis 9 Millimeter lang. Der Samenflügel ist etwa gleich lang wie das Samenkorn.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet der Formosa-Tanne umfasst die Gebirge Taiwans. Man findet sie dort in Höhenlagen von 2400 bis 3800 Metern (zwischen 2900 und 3950 Metern). Die Shei-Pa, Taroko und Yushan Nationalparks sind gute Fundorte, um diese Art zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstbeschreibung der Formosa-Tanne erfolgte 1908 unter dem Namen \"Abies mariesii\" var. \"kawakamii\" durch Hayata Bunzō in \"Journal of the College of Science\", Imperial University of Tokyo, Band 25 (19), S. 223–224, f. 14. Tokutarō Itō gab ihr 1909 in \"Encyclopedia Japonica\", Band 2, S. 167 den Rang einer Art: \"Abies kawakamii\". \"Abies kawakamii\" gehört zur Untersektion \"Laterales\" in der Sektion \"Balsamea\" innerhalb der Gattung der \"Abies\".", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Formosa-Tanne wird in der Roten Liste der IUCN als „gering gefährdet“ geführt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine neuerliche Überprüfung der Gefährdung nötig ist. Als Hauptgefährdungsgrund werden die häufigen Waldbrände genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Formosa-Tanne (\"Abies kawakamii\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tannen (\"Abies\") in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie ist auf Taiwan, welches früher auch als Formosa bezeichnet wurde, weit verbreitet.", "tgt_summary": "台湾冷杉(学名:),又名白松柏,为松科冷杉属的针叶植物,台湾特有种。最初由早田文藏于1908年鉴定为大白时冷杉的变种,隔年由伊藤笃太郎发表为新种。分布在台湾本岛北部及中部高山,生长于海拔2,400米至3,800米的地区,为世界上分布最南端的冷杉之一。常形成纯林,或与铁杉、刺柏、玉山圆柏等共同生长。", "id": 1264872} {"src_title": "Human-Animal Studies", "tgt_title": "人與動物關係學", "src_document": [{"title": "Forschungsinhalte.", "content": "Die Forschungsinhalte sind aufgrund der inter- und transdisziplinären Ausrichtung des Forschungsfelds vielfältig (Soziologie, Wissenschaftstheorie der Biologie, Geschichtswissenschaft, allgemeine Psychologie inkl. Psychologie (tiergestützte Therapie) etc.), philosophische Anthropologie, Kulturwissenschaft und interdisziplinäre Wissenschaft etc. In den Human-Animal Studies wird unter anderem die Repräsentation von Tieren in Kunst, Medien und Literatur sowie die Frage nach der kulturell-symbolischen Bedeutung von Tieren erforscht. Die Rolle von Tieren und Tierbildern in Denksystemen und der Ideengeschichte westlicher Gesellschaften, Interaktionen zwischen Menschen und Tieren sowie Untersuchungen der tierbezogenen Praktiken bzw. der Behandlung von Tieren in verschiedenen gesellschaftlichen Feldern wie u. a. Wissenschaft, Ökonomie, Landwirtschaft stellen weitere Themen dar, die in den Human-Animal Studies erforscht werden. Auch die Auseinandersetzung mit der Frage nach Tierrechten/Tierbefreiung und der dazugehörigen sozialen Bewegung sind Teil dieser Disziplin. Historische Veränderungen der Umgangs- und Einstellungsweisen gegenüber Tieren werden u. a. in den geschichtlichen, soziologischen und kulturwissenschaftlichen Strömungen der Human-Animal Studies thematisiert. Des Weiteren ist auch die kritische Analyse der Mensch-Tier-Verhältnisse als Gewalt- und Ausbeutungsverhältnisse sowie deren Verknüpfung mit Formen zwischenmenschlicher Herrschaftsverhältnisse eine Thematik aus dem Forschungsfeld der Human-Animal Studies.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Forschungsfeldes.", "content": "Die Human-Animal Studies entstanden ab den 1980er Jahren im angloamerikanischen Sprachraum. Seit dem Jahr 2000 lassen sich auch im deutschsprachigen Raum ein verstärktes Veröffentlichungsvolumen und erste Etablierungsschritte feststellen. Vor allem seit dem Jahr 2009 gründeten sich diverse Gruppierungen, die inhaltlich und organisatorisch im Bereich der Human-Animal Studies arbeiten. Zu diesen zählen u. a. das „Bündnis Mensch und Tier“ in München (Gründung 2009), die „Group for Society and Animals Studies (GSA)“ am Institut für Soziologie der Universität Hamburg (Gründung 2010) und das Netzwerk „Chimaira – Arbeitskreis für Human-Animal Studies“, welches vorrangig in Berlin tätig ist (Gründung 2010). Am „Messerli Forschungsinstitut“ an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, welches sich ebenfalls 2010 formierte, wird u. a. ein interdisziplinäres Masterstudium Mensch-Tier-Beziehung angeboten. 2011 und 2012 entstanden weitere Gruppierungen, darunter das „Nachwuchsforschernetzwerk Cultural and Literary Animal Studies (CLAS)“ am Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Würzburg, in dem mittlerweile ca. 70 Promovenden und Post-Docs vernetzt sind, das geschichtswissenschaftliche Netzwerk „Animals and History / Tiere und Geschichte“ und die Ländergruppe des Minding-Animals-Netzwerks „Minding Animals Germany“. Seit Januar 2014 existiert an der Universität Kassel der interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt „Tier - Mensch - Gesellschaft“. Ein verstärktes Interesse an Human-Animal Studies im deutschsprachigen Raum wird auch an der Organisation diverser Konferenzen, Symposien und Tagungen zu Themen der HAS seit 2005 sowie an der Organisation von einer drei Jahre in Folge stattfindenden „Summer School“ durch das Nachwuchsforschernetzwerk Cultural and Literary Animal Studies an der Universität Würzburg deutlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Human-Animal Studies (auch \"Animal Studies\" oder \"Anthrozoology\") sind ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das im englischsprachigen wissenschaftlichen Diskurs entstanden ist. Gegenstand sind die Beziehungen zwischen Mensch und Tier, dabei werden übergreifend Sachbereiche von Soziologie, Psychologie, Geschichtswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Philosophie, Anthropologie und Kulturwissenschaft in Forschung und Lehre zusammengeführt. Das Forschungsfeld ist relativ jung, seine Eigenständigkeit im akademischen Diskurs und organisatorisch hat sich in den 1990er Jahren herausgebildet.", "tgt_summary": "人与动物关系学(英语:Anthrozoology,又称英语:\"human–animal studies\",称为HAS),又译人类动物互动科学,是一项专门研究人类跟其他动物的互动关系的动物学分支。这一门学科是一项跨学科的研究,包括有:人类学、民族学、医学、心理学、兽医学和动物学。人类动物互动科学研究的其中一个焦点,是把人类和动物对双方面各自关系的正面效应量化,以及双方互动的现实研究。", "id": 148095} {"src_title": "Malarguesaurus", "tgt_title": "馬拉圭龍屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Malarguesaurus\" war ein relativ großer und insgesamt robust gebauter Sauropode – das Typexemplar wird auf eine Länge von etwa 20 Metern geschätzt. Von anderen Vertretern der Titanosauriformes lässt er sich durch eine Kombination diagnostischer Merkmale abgrenzen. So waren die distalen (hinteren) Schwanzwirbel procoel (auf der Vorderseite konkav), während die proximalen (vorderen) und mittleren Schwanzwirbel procoel-ophistoplatysch (auf der Vorderseite konkav und auf der Hinterseite flach) waren. Zudem waren die Dornfortsätze der proximalen Schwanzwirbel vertikal ausgerichtet, während die Dornfortsätze der distalen Schwanzwirbel einen konkaven dorsalen Rand aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Malarguesaurus\" zählt zu den Titanosauriformes, einer Gruppe innerhalb der Macronaria, welche unter anderem die Brachiosauridae und die Titanosauria mit einschließt. Diese Zuordnung gründet sich auf verschiedenen gemeinsam abgeleiteten Merkmalen (Synapomorphien), wie beispielsweise den für Titanosauriformes typischen großen, seitlichen Buckel im oberen Bereich des Oberschenkelknochens (Femur). Einer vorläufigen kladistischen Analyse der Erstbeschreiber zufolge ist \"Malarguesaurus\" innerhalb der Titanosauriformes den Somphospondyli zuzurechnen – zusammen mit \"Euhelopus\", \"Chubutisaurus\", \"Ligabuesaurus\", \"Phuwiangosaurus\" und sämtlichen Vertretern der Titanosauria. \"Malarguesaurus\" war vermutlich am nächsten mit \"Phuwiangosaurus\" verwandt – beide Gattungen könnten zusammen mit \"Ligabuesaurus\" die Schwestergruppe der Titanosauria gebildet haben. Andere Forscher klassifizieren \"Phuwiangosaurus\" jedoch als basale (ursprüngliche) Gattung innerhalb der Titanosauria.", "section_level": 1}, {"title": "Funde, Taphonomie und Namensgebung.", "content": "Bisher sind zwei Funde bekannt. Das Typusexemplar (Exemplarnummer IANIGLA-PV 110) wurde 2005 von einer Forschergruppe unter Leitung des Paläontologen Bernardo González Riga entdeckt; der Fundort (Steinbruch \"Quebrada Norte\") befindet sich im Departamento Malargüe der Provinz Mendoza. Der Fund schließt proximale, mittlere und distale Schwanzwirbel inklusive Chevron-Knochen, dorsale Rippen, ein Fragment des Oberarmknochens (Humerus) sowie einen teilweisen Oberschenkelknochen mit ein. Ein weiteres Exemplar (Exemplarnummer IANIGLA-PV 111) besteht aus zwei distalen Schwanzwirbeln und einem fragmentarischen Wadenbein (Fibula) – dieser Fund stammt aus der etwa 600 Meter vom Steinbruch \"Quebrada Norte\" entfernt gelegenen Fundstelle \"Cerro La Torre\". Beide Funde stammen aus der Portezuelo-Formation, welche auf das späte Turonium und das frühe Coniacium datiert wird. Das Typusexemplar wurde aus massivem \"Mudstone\" (feinkörnigem Sedimentgestein im Ton- bis Siltbereich) geborgen, der fluviatil in einer Flussaue abgelagert wurde. Die Knochen wurden zerstreut auf einer etwa 16 Quadratmeter großen Fläche gefunden, befanden sich bei ihrer Einbettung also nicht mehr im anatomischen Verbund. Dennoch zeigen die Schaftachsen der Knochen keine bevorzugte Ausrichtung, weshalb Wasser als Ursache für die Zerstreuung höchstens eine untergeordnete Rolle gespielt haben kann. Möglicherweise haben Fleischfresser den Kadaver zerstreut, obwohl die Knochen keinerlei Bissspuren zeigen. Der Name \"Malarguesaurus\" weist auf das Departamento Malargüe, wo die Fossilien gefunden wurden. Der zweite Teil des Artnamens, \"florenciae\", ehrt Florencia Fernandez Favaron, welche die ersten Fossilien fand und bei der paläontologischen Feldarbeit half.", "section_level": 1}], "src_summary": "Malarguesaurus ist eine Gattung sauropoder Dinosaurier aus der Gruppe der Titanosauriformes aus der Oberkreide Südamerikas. Bisher sind lediglich sehr fragmentarische Überreste bekannt, die aus der Portezuelo-Formation in der argentinischen Provinz Mendoza stammen. Einzige bekannte Art ist \"Malarguesaurus florenciae\".", "tgt_summary": "马拉圭龙属(学名:\"Malarguesaurus\")是蜥脚下目巨龙形类的一属。化石发现于阿根廷门多萨省的Portezuelo组,年代为白垩纪的土仑阶晚期到康尼亚克阶早期,约8900万年前。化石包含尾椎、人字形骨、肋骨、四肢骨头。", "id": 601606} {"src_title": "Digitales Höhenmodell", "tgt_title": "数字地面模型", "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Digitales Geländemodell.", "content": "Dass sich der Begriff DGM auf die Erdoberfläche als Referenzoberfläche bezieht, ist in der Fachliteratur recht eindeutig. Darüber hinaus fordern einige Definitionen zusätzlich zu den Geländehöhen weitere Informationen über die Geländeoberfläche wie z. B. Geländekanten, Geripplinien, markante Höhenpunkte oder die Grundrisselemente mit Grundrissinformationen (vgl. ISO 18709-1, Bill 1999 und Li u. a. 2005). Die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (ADV 2004) definiert das DGM wie folgt: Durch Strukturinformationen (insbesondere Bruchkanten, Geripplinien, Umring und Aussparungsflächen oder Störungslinie (siehe Verwerfung (Geologie)) der Oberfläche; siehe Strukturlinie) können die unstetigen oder nicht monotonen Bereiche der Oberfläche im Modell beschrieben werden. Bruchkanten stellen Unstetigkeiten im Gefälle, also Geländeknicke, zwischen den Stützpunkten dar. Geripplinien sind die Kamm- und Tallinien.", "section_level": 2}, {"title": "Digitales Höhenmodell.", "content": "Wesentlich widersprüchlicher ist die Definition des Begriffes digitales Höhenmodell (engl. \"digital elevation model\"). Hier gibt es neben regionalen und fachspezifischen Unterschieden auch Differenzen innerhalb der Fachdisziplinen. Der Begriff wird oft als Oberbegriff für digitale Geländemodelle und digitale Oberflächenmodelle benutzt (Peckham & Gyozo 2007, Hofmann 1986). So z. B. von Geobasis NRW: Diese Definition wird auch von den meisten Datenanbietern benutzt (USGS, ASTER-ERSDAC, CGIAR-CSI). Die bekannten fast globalen Höhendatensätze SRTM DEM und das ASTER GDEM sind de facto digitale Oberflächenmodelle. Während der Shuttle Radar Topography Mission (SRTM) im Februar 2000 wurde ein fast globales Höhenmodell mit Hilfe des Synthetic Aperture Radar (SAR) Sensors bzw. der Radarinterferometrie geschaffen. Die SRTM-Daten sind gemeinfrei. Das auf optischen Fernerkundungsverfahren beruhende ASTER Global DEM steht für viele Zwecke kostenlos zur Verfügung (ASTER). Andere Definitionen setzen das DHM mit dem DGM gleich (Podobnikar 2008), oder definieren das DGM als ein erweitertes DHM, das auch noch die Geländeformen beschreibt (Bruchkanten, Geripplinien etc.) (Graham u. a. 2007). So z. B. ISO 18709-1 (Begriffe, Kurzzeichen und Formelzeichen im Vermessungswesen – Teil 1: Allgemeines) (siehe Weblinks DIN): Ein, wenn auch nicht vollständiger, Überblick über die äußerst zahlreichen und unterschiedlichen Definitionen ist bei Li u. a. (2005) zu finden. Es ist im Einzelfall sehr genau zu prüfen, auf welche Oberfläche sich das Modell bezieht.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Im Folgenden wird der Begriff DHM als Oberbegriff für DGM und DOM benutzt. Digitale Höhenmodelle werden seit etwa 1980 in vielen Bereichen der Geowissenschaften und der Technik verwendet – unter anderem in der Geodäsie und Photogrammetrie für die Geländeaufnahme, im Bauwesen bei der Trassierung von Verkehrswegen, bei militärischen Aufgaben (z. B. Steuerung von Marschflugkörpern entlang der Erdoberfläche) bis hin zu Planung der Abwasser-Kanalisation. Neuerdings werden sogar Höhenmodelle anderer Planeten erstellt, wie es Radarsonden um Mars und Venus ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Datenformate.", "content": "Im Internet sind Definitionen zu finden, nach denen das DHM als Rasterdatenbestand definiert wird und das DGM als echtes dreidimensionales Modell (z. B. ein unregelmäßiges Dreiecksnetz der originalen Messpunkte; vgl. Weblinks Landslide Glossary USGS). Häufiger wird das Datenformat jedoch über die Begriffe primäres DHM und sekundäres DHM definiert (Toppe 1987). Um ein digitales Geländemodell zu erhalten, müssen bei Aufnahmeverfahren, die als Plattformen Flugobjekte oder Satelliten verwenden, zunächst die Objekte der Erdoberfläche (Häuser, Bäume etc.) über komplexe Algorithmen herausgefiltert werden (Li u. a. 2005).", "section_level": 1}, {"title": "Primäre DHM.", "content": "Bezüglich der Lage unregelmäßig angeordnete Stützpunkte sind typisch für \"gemessene\" bzw. \"primäre\" DHM, bei denen die Stützpunkte die originären Messdaten darstellen. Die Punkte werden zusammen mit den Strukturinformationen als Vektordaten gespeichert. Die geläufigste Form ist das unregelmäßige Dreiecksnetz (engl. \"Triangulated Irregular Network\", \"TIN\"). Beim TIN werden die Stützpunkte zu einem Dreiecksnetz verbunden. Die Oberfläche wird als Polyeder modelliert. Innerhalb eines Dreiecks kann die Höhe linear interpoliert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Sekundäre DHM.", "content": "Eine regelmäßige gitterförmige Anordnung der Stützpunkte findet sich insbesondere bei \"gerechneten\" bzw. \"sekundären\" DHM. Hier spricht man auch von \"Gitter-DHM\". Dabei legt man über das Gelände ein gleichmäßiges Gitter. Jedem Gitterpunkt wird ein Höhenwert zugeordnet. Für Gitter-DHM bietet sich das Rasterdatenformat an. Dabei können keine Strukturinformationen gespeichert werden. Höhen zwischen den Stützpunkten können mit Interpolationsverfahren der digitalen Bildverarbeitung berechnet werden (siehe z. B. bilineare Interpolation). Um die Oberfläche genau wiedergeben zu können, muss die Gitterweite so eng gewählt werden, dass markante Strukturen nicht durch das Raster fallen. Die Gitterweiten liegen lokal bzw. regional bei 2 bis 500 Metern, für globale Modelle bei 1 bis 5 km.", "section_level": 2}, {"title": "Hybride DHM.", "content": "Bei einem hybriden DHM handelt es sich um ein Gitter-DHM, dem Strukturinformationen in Form von zusätzlichen Punkten, Linien und Flächen beigegeben sind.", "section_level": 2}, {"title": "bDOM.", "content": "Das bildbasierte Digitale Oberflächenmodell bDOM bildet die Erdoberfläche und die darauf befindlichen Objekte wie z. B. Vegetation und Gebäude in Gitterform ab.", "section_level": 2}, {"title": "Genauigkeiten.", "content": "Die Genauigkeit von DHM ist vor allem von der Aufnahmemethode, der Rasterweite und der Oberflächenrauhigkeit abhängig. Die Genauigkeit setzt sich aus einem Lage- und einem Höhengenauigkeitsanteil zusammen, wobei der Lageanteil von der Oberflächenneigung (tan α) abhängig ist. formula_1. Die mittleren Fehler belaufen sich – je nach Verwendungszweck und Preis der Modelle – von wenigen Zentimetern (z. B. für die Ermittlung von Überflutungsflächen im Zuge von Hochwasserschutzkonzepten) bis einige 100 Meter. Die beiden Grafiken vergleichen das digitale Geländemodell des Vomper Lochs in den Alpen. Die obere Grafik basiert auf Daten von ASTER. Die Basis für das untere Bild bilden SRTM-Daten, die in der Bearbeitungsstufe von 2.1 frei vorliegen und durch das Projekt openDEM weiter aufbereitet wurden. Höhenartefakte als steil aufragende Bergformationen treten im ASTER-Bild deutlich hervor. Verursacht werden sie durch Abschattungen bei der Geländeaufnahme. Fehlende Höhenwerte wurden wegen fehlender Plausibilitätsanalysen durch heuristische Annahmen geschätzt. Die SRTM-Messwerte sind schlechter aufgelöst als die von ASTER. Da sie nachträglich mit anderen Informationen, beispielsweise durch Daten von OpenStreetMap, abgeglichen wurden, ist das Höhenprofil konsistent. Wasseroberflächen von Seen sollten eben sein. Abweichungen spiegeln unmittelbar die Streuung der Messwerte wider.", "section_level": 1}], "src_summary": "Es gibt in der wissenschaftlichen Literatur keine allgemeingültige Definition der Begriffe digitales Höhenmodell (DHM) und digitales Geländemodell (DGM). International gebräuchlich ist auch digitales Terrainmodell (DTM).", "tgt_summary": "数字地面模型(digital terrain model,DTM)就是以数字的形式来表示实际地形特征的空间分布。有时所指的地形特征点仅指地面点的高程,就将这种数字地形描述称为数字高程模型(digital elevation model,DEM)。最初是于1958年由美国麻省理工学院Miller教授提出。数字地面模型广泛用于遥感,地理信息系统,大地测量和电子地图等领域。", "id": 2940044} {"src_title": "Ahmad Schafiq", "tgt_title": "艾哈迈德·沙菲克", "src_document": [{"title": "Militärkarriere.", "content": "Schafiq war Flugzeugpilot der ägyptischen Luftstreitkräfte und befehligte später eine Flugzeugstaffel. Während des Abnutzungskrieges war Schafiq Kommodore eines Geschwaders und übernahm dann das Kommando über eine Luftwaffenbasis. Während des Jom-Kippur-Krieges kämpfte Schafiq als Kampfpilot unter dem Kommando von Husni Mubarak. Es heißt, dass Schafiq am 14. Oktober 1973 bei al-Mansura zwei israelische Flugzeuge abgeschossen hat. Später war Schafiq Kommandeur der luftakrobatischen Staffel der ägyptischen Luftwaffe. Zu den von ihm in seiner Dienstzeit geflogenen Flugzeugtypen gehören MiG-17, MiG-21 und Dassault Mirage 2000. 1984 wurde er zum Militärattaché an der ägyptischen Botschaft in Rom ernannt, wo er bis 1986 blieb. In den Jahren 1988 bis 1991 hatte Schafiq mehrere Kommandostellen im Militär inne. Im September 1991 wurde er zum Stabschef der Luftwaffe ernannt. Er blieb auf diesem Posten bis 1996, als er zum Kommandeur der Luftwaffe befördert wurde. 2002 wurde er Minister für die Zivilluftfahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Regierungsämter unter Mubarak.", "content": "Schafik war seit 2002 Minister für Zivilluftfahrt unter Präsident Mubarak. Nach Ausbruch der Revolution im Januar 2011 ernannte Mubarak ihn als Nachfolger von Ahmad Nazif zum Premierminister von Ägypten. Seine Amtszeit währte jedoch nur kurz, vom 29. Januar bis zum 3. März 2011. Nach Mubaraks Sturz und der Machtübernahme durch den Obersten Rat der Streitkräfte (SCAF) blieben die Minister des Kabinetts Schafiq zunächst im Amt. Am 21. Februar 2011 wurden 11 Minister gegen bisherige Oppositionelle ausgetauscht. Schafiq trat am 3. März nach heftiger Kritik zurück. Sein Nachfolger als Premierminister wurde Mubaraks ehemaliger Verkehrsminister Essam Scharaf, der erste Zivilist im Amt des Regierungschefs.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentschaftskandidatur 2012.", "content": "Bei der Präsidentschaftswahl in Ägypten 2012 erhielt er als unabhängiger Kandidat die zweitmeisten Stimmen und trat am 16./17. Juni in der Stichwahl gegen Mohammed Mursi (Freiheits- und Gerechtigkeitspartei) an, welche er mit 48,3 zu 51,7 Prozent knapp verlor.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren.", "content": "Am 11. September 2012 wurde ein Verfahren gegen Schafiq wegen Korruption eröffnet. Ihm wurde vorgeworfen, in den 1990er-Jahren als Vorsitzender einer Wohnungsbaugesellschaft ein Stück Land an Gamal und Alaa Mubarak unter Marktwert verkauft zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentschaftskandidatur 2018.", "content": "Seit 2012 lebte Ahmad Schafiq mit seiner Familie in den Emiraten im Exil. Nach seiner Ankündigung, für die Präsidentschaftswahl in Ägypten 2018 zu kandidieren, wurde er am 2. Dezember 2017 ausgewiesen und in ein Flugzeug nach Kairo gesetzt. Seine Familie sagt, dass weder sie noch sein Anwalt ihn erreichen könnten. In einem Telefongespräch mit einem Fernsehsender bestritt Schafiq, dass er entführt worden sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ahmad Muhammad Schafiq (, auch Ahmed Schafik; * 25. November 1941 in Kairo) ist ein Offizier der ägyptischen Luftstreitkräfte und Politiker. Während der Revolution 2011 war er kurzzeitig bis zum Sturz von Präsident Mubarak Premierminister. Bei der ersten postrevolutionären Präsidentschaftswahl im Juni 2012 stand er in der Stichwahl. Er gründete am 17. September 2012 die Ägyptische Patriotische Bewegung, eine politische Partei.", "tgt_summary": "艾哈迈德·穆罕默德·沙菲克(,1941年-11月25日)是一位埃及空军中将。1996年至2002年担任埃及空军司令。2002年至2011年,担任民航部长。2011年1月,埃及爆发大规模反政府示威游行。1月29日,埃及总理艾哈迈德·纳齐夫领导埃及政府集体辞职。他随即被埃及总统胡斯尼·穆巴拉克任命为总理。", "id": 1368735} {"src_title": "Kronenzobel", "tgt_title": "牙薩克", "src_document": [{"title": "Zobel am Zarenhof.", "content": "In der sibirischen Kanzlei „Sibirski Prikas“ des Zaren wurden die eingehenden Felle sortiert, ein Teil wurde dem freien Handel zugeführt, ein anderer dem Kronhandel und ein weiterer Teil ging zur Eigenverwendung in die Hofkürschnerei. Dort wurden vor allem die, aus wertvollen Stoffen bestehenden, klassischen russischen Hofgewänder beiderlei Geschlechts üppig mit Zobel besetzt und verbrämt. Die Kronen der russischen Zaren hatten einen Rand aus Zobel, die Wladimirkrone, die Mütze des Monomach (neben anderen die Krone Peter des Großen) und die Alexievitsch-Krone. Eine Ausnahme macht die Krone Sibiriens, dort musste jedes Fell an die russischen Eroberer abgeliefert werden. Zu einem Ball am Zarenhof im Jahr 1903 erschienen die Teilnehmer in klassischen russischen Kostümen. Auf Dutzenden der erhaltenen Fotos der Gäste sind Verbrämungen und auch Mützen aus Zobelfell zu sehen:", "section_level": 1}, {"title": "Kronenzobel – Tribut an den Zaren, der Jassak.", "content": "Der Jassak ist „\"eine Abgabe im Russischen Reiche, welche umherirrende u. nomadisirende fremde Stammgenossen, sogenannte Inornzen, meistens in Fellen verschiedener Thiere entrichten. Er wird geleistet von den Wogulen des Gouvernements Perm, von den Samojeden des Gouvernements Archangelsk, von den Kirgisen in Sibirien, von den übrigen sibirischen fremden Stammgenossen, von denen er für das Cabinet des Kaisers eingetrieben wird, und von den Tschuktschen.\"“ Anfangs bestand der Tribut an die Krone nur aus Zobeln, später kamen noch andere Fellarten hinzu. Offenbar hatte der Jassak schon eine alte Tradition. Bereits die Tataren mussten ihn zahlen, etwas weiter südlich pflegten die Chinesen und die Mongolen ebenfalls den Jassak einzutreiben. Sultan Etiger zeigte seine Loyalität zum angrenzenden Russland, indem er sich verpflichtete, freiwillig neben andern Pelzarten auch jährlich tausend Zobelfelle nach Moskau zu schicken. Der Jassak wurde von den Russen in unterschiedlicher Weise erhoben. Entweder hatte eine ganze Jurte eine bestimmte Fellanzahl abzuliefern, oder aber eine ganze Gesellschaft, dann aber auch für die einzelnen Personen. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein Einzelner zehn, zwanzig und manchmal noch mehr Zobelfelle pro Saison abzugeben hatte. Das entsprach damals dem Wert von einhundert bis zweihundert oder mehr Rubeln. Diese Auswüchse führten dazu, dass die indigenen Bewohner immer weniger bereit waren, freiwillig den Tribut zu leisten. Kamen die durch ihre üblen Methoden verrufenen Kosaken, verschwanden sie in der unendlichen Taiga, versteckten sich in den Höhlen der Gebirge oder anderswo, so dass die Steuereintreiber manches Mal unverrichteter Dinge abziehen mussten. Bei den mehr kriegerischen südlichen Stämmen kam es sogar häufiger vor, dass sie sich der Abgabe mit Waffengewalt widersetzten. Grundsätzlich galt für alle Pelzjäger das Gebot, den zehnten Teil ihrer Jagdergebnisse an Pelzwerk an die Krone abzuliefern. Oftmals wurden die Expeditionen deshalb von Kosaken begleitet, die das Recht hatten, von der indigenen Bevölkerung den Tribut und von den Jägern den zehnten Teil von allem einzuziehen, was diese selbst erjagt oder eingetauscht hatten. Katharina II. bemühte sich ihr riesiges Reich besser und mit mehr System zu organisieren und Übelstände abzuschaffen; so veranlasste sie auch neue Regeln für die Abgabe des Jassaks. Jetzt musste nicht mehr ein Einzelner den Jassak aufbringen, sondern das ganze Lager, der gesamte Stamm, oder aber es wurde für eine Familie eine bestimmte Menge festgesetzt. Dort, wo der Raubbau bereits zu weit fortgeschritten war, wurde der Jassak ganz abgeschafft, an seine Stelle trat eine Abgabe in Geld. In Teilen Sibiriens geschah das bereits früh (1626), in den mehr nördlichen und östlichen Gebieten sowie an der Küste erst später.", "section_level": 1}, {"title": "Kronenzobel – Geschenk und Zahlungsmittel der Zaren.", "content": "Der Jassak, der Tribut an Pelzwerk der indigenen Bevölkerung Sibiriens, hat für lange Zeit eine bedeutende Rolle in den Finanzen der russischen Krone gespielt. Auch 1940 heißt es noch: „\"Mit diesem Tribut an Pelzwerk bezahlte der russische Staat immer noch erhebliche Teile der Einfuhr aus dem Auslande, genau so wie das vor Jahrhunderten der Fall war, als dieser durch den Fürsten von Kiew und sein Kriegsgefolge erhoben wurde und dazu diente, ‚Rußlands Außenhandel zu nähren‘\"“. So wurden um 1594 von Zar Boris Godunow an Kaiser Rudolf II. von Habsburg 40.360 Zobelfelle im Wert von 28.907 Rubeln zur Unterstützung der Vorbereitung für einen Krieg mit der Türkei gesandt. Darunter befanden sich 120 Zobelfelle, die „\"so kostbar waren, dass niemand ihren Wert bestimmen konnte\"“. Vielfach wurde kostbares Pelzwerk an fremde Potentaten verschenkt, beispielsweise an den Chan der Krim, den persischen Fürsten und andere mehr. Kaiser Maximilian bekam Zobelfelle überreicht, ebenso die englische Königin Elisabeth I. Andererseits war im Mittelalter in den beschenkten Ländern Kleidung aus Zobel häufig den gehobenen Ständen vorbehalten. Unter den besonders weitgehenden Kleidervorschriften Eduards des IV. durften in England ausschließlich Angehörige des Adelsstandes Zobel tragen.", "section_level": 1}, {"title": "Kronenzobel heute.", "content": "Nicht nur Elisabeth I. bekam vom Zaren ihren Kronenzobel, auch Elisabeth II. wurde von der jetzt sowjetischen Regierung, von Bulganin und Chruschtschow, damit beschenkt. Soraya, die damalige Braut des Schahs von Persien, erhielt zur Hochzeit vom sowjetischen Staatschef Josef Stalin einen Zobelpelz. Laut der englischen Sonntagszeitung \"Sunday-Express\" sollte der Pelz zur weiteren Erwärmung der persisch-russischen Beziehungen beitragen. Die Planwirtschaft der Sowjetunion regulierte den Zobelhandel weitaus restriktiver als die Zaren; der gesamte Export an Rauchwaren wurde bis zur Liberalisierung Anfang der 1990er Jahre über das staatseigene Handelsunternehmen \"Sujuzpushnina\" abgewickelt. Im Jahr 2003 wurde das Unternehmen samt Auktionshaus endgültig privatisiert. Noch immer ist Zobel die am höchsten bewertete Pelzart. Pelze aus den allerfeinsten Fellen werden auch heute noch oft als Kronenzobel angepriesen, auch wenn es seit 1918 keine russische Krone mehr gibt. 1959 wurde in Leningrad eine Partie Bargusinischer Zobel an eine New Yorker Firma für 719 Dollar das Stück verkauft. Im April 2011 ging das Topbund Bargusinski an einen englischen Rauchwarenhändler, der es für eine russische Firma ersteigerte. Der Fellpreis betrug 9100 Dollar, bei einem Zobel-Durchschnittspreis auf dieser Auktion von 164,18 Dollar. In der Regel besteht ein solches Spitzen-Fellbündel jedoch aus höchstens fünfzig Fellen, für das aus Prestigegründen so hoch geboten wird. Wie der Durchschnittspreis zeigt, liegen die restlichen Sortimente im Preis weit darunter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kronenzobel sind die als Tribut an den Zaren (Jassak, Yassak oder Iassak) abzuliefernden, besten Zobelfelle eines Fangs beziehungsweise die dann von der russischen Krone an ausländische Würdenträger verschenkten Zobelfelle oder -pelze.", "tgt_summary": "牙萨克(),是来自突厥语的俄文词语,即是贡品。最初是指罗斯公国向金帐汗国缴纳的贡品,后来指西伯利亚原住民向俄国人缴纳的毛皮税。", "id": 755451} {"src_title": "Sungha Jung", "tgt_title": "鄭晟河", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er begann bereits mit 9 Jahren Gitarre zu spielen. Das Fingerstyle brachte er sich von seinem Vater und unter anderem selber bei. Nachdem er zunächst mit leichten Liedern anfing und in der ersten Zeit Kompositionen erst nur nachspielte, begann er später auch selbst zu arrangieren und zu komponieren. Seit seiner gestiegenen Bekanntheit arbeitet Jung gelegentlich mit anderen Musikern zusammen, mit denen in der Vergangenheit auch einige Auftritte stattfanden, beispielsweise mit Sérgio Mendes, Patti LaBelle und Jason Mraz. Mit 2NE1 nahm er Akustikversionen zweier ihrer Lieder auf. Sungha Jung spielt Lieder verschiedener Stilrichtungen auf seiner Westerngitarre nach. Die Stücke arrangiert er zum Teil selbst, einige komponiert er selbst. Seit September 2006 lädt er Videos hoch. Die etwa 600 Videos auf YouTube sind vor allem in Südkorea sehr erfolgreich. Im September 2008 teilte Yoko Ono in ihrem Blog ein Video Jungs des Beatles-Liedes All You Need Is Love mit dem Kommentar „John Lennon would have been happy that you performed his song so well.“ Im Oktober 2008, als Jung zwölf Jahre alt war, wurde „Pirates Of The Caribbean“ hochgeladen und konnte im November 2012 bereits mehr als 35 Millionen Aufrufe vorweisen. Im Februar 2009 gab er sein erstes professionelles Solokonzert in Seoul. Nach Auftritten in Frankfurt und Bangkok folgte 2010 eine Nordamerika-Tournee mit Trace Bundy. Jung war der erste Koreaner, der mit seinem Youtube-Kanal über 100 Millionen Klicks erreichte. Im Juni 2010 brachte er sein erstes Album „Perfect Blue“ heraus, das von den deutschen Musikern Ulli Bögershausen und Thomas Kessler produziert wurde. Im September 2011 erschien sein zweites Album „Irony“. Am 15. April 2013 kam das dritte Album „Paint It Acoustic“ heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Gitarren.", "content": "Seine erste Gitarre kaufte er sich von seinem eigenen Taschengeld für 60 $. Sie war für ihn eine Art Spielzeug. Als sein Vater seine Fortschritte bemerkte, kaufte er eine bessere Gitarre, eine Cort Earth900. Diese war allerdings größer und er konnte sie nicht bequem halten, aber konnte trotzdem gut darauf spielen. Sungha Jung wollte eine handgefertigte Gitarre für seine Größe, welche nicht einfach zu bekommen war. Die südkoreanische Firma \"Selma Guitar\" wurde auf ihn aufmerksam und baute diese für ihn. Diese Gitarre wurde bekannt als die signierte Gitarre, denn Thomas Leeb schrieb auf sie, „Keep on Grooving, To my Friend, Thomas Leeb“. Seit einigen Jahren ist Sungha Jung nun Endorser der Firma Lakewood Guitars, die für ihn auch ein Signature-Modell mit seiner Unterschrift auf dem Griffbrett herausgebracht hat.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Alben:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sungha Jung (* 2. September 1996 in Cheongju) ist ein südkoreanischer Fingerstyle-Gitarrist, der bereits als früher Teenager vor allem durch seine Videos auf YouTube bekannt wurde.", "tgt_summary": "郑晟河(,1996年-9月2日),韩国指弹吉他手,在官方公布汉字名之前,一般称其为郑成河。", "id": 2703036} {"src_title": "Canada Border Services Agency", "tgt_title": "加拿大边境服务局", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bis 2004 wurden die Landesgrenzen von drei Behörden überwacht, nämlich von der \"Canada Customs and Revenue Agency\", der \"Citizenship and Immigration Canada\" und der \"Canadian Food Inspection Agency\". Die CBSA wurde im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen gegründet, deren Ziel es war, die Abläufe und die internen Kommunikationswege besser und effektiver zu gestalten. Die Gründung der Behörde fiel zusammen mit Inkrafttreten des Grenzschutzgesetzes \"Canada Border Services Agency Act\" am 3. November 2005. Wegen der Terroranschläge in den USA am 11. September 2001 war Kanada bestrebt, aufgrund der neuen Gefahrenlage die Sicherheitsstandards zu erhöhen, und die Sicherheit im öffentlichen Leben zu sichern. Kanada und die USA legten in einer Vereinbarung, die zwischen John Manley und Tom Ridge ausgearbeitet wurde, fest, dass die beiden Ländern zukünftig gründlicher und enger zusammenarbeiten werden, um gemeinsam gegen den Terrorismus vorzugehen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben.", "content": "Die \"Canada Border Services Agency\" (CBSA) verfügt über 1200 Serviceniederlassungen innerhalb Kanadas, sowie über 39 Niederlassungen in anderen Ländern. Die CBSA überwacht die Landesgrenze an 119 Grenzstandorten, sowie an 13 internationalen Flughäfen im Land. Des Weiteren ist die Behörde in mehreren großen kanadischen Häfen und Bahneinrichtungen vertreten. Postsendungen werden in drei Verteilzentren kontrolliert. Zu den Aufgaben der Behörde gehören unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Border Services Officer.", "content": "Die \"Border Services Officers\" (BSO) sind Grenzschutzbeamte der Canada Border Services Agency. Die Beamten sind für die Einhaltung vieler Gesetze, unter anderem der Einwanderungs- und Einfuhrgesetze, zuständig. Die Beamten sind mit Handschellen, Pfefferspray, Schlagstöcken und einer Schusswaffe, Beretta Px4 Storm, ausgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Grenzkontrollen.", "content": "Bei der Einwanderung und Einreise nach Kanada spielt die Canada Border Services Agency (CBSA) eine wichtige Rolle. CBSA Beamte kontrollieren einreisende Personen und sind befugt, diese zu durchsuchen. Aus dem Ausland stammenden Personen, die vorbestraft sind oder gegen kanadische Gesetze verstoßen haben, kann die Einreise nach Kanada verweigert werden. Je nach Gesetzesverstoß kann im extremsten Fall gegenüber einer Person ein zehnjähriges Einreiseverbot verhängt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Einreise, Einfuhr und Ausfuhr.", "content": "Alle Personen und Güter unterliegen den Zollkontrollen der CBSA-Beamten. Zollkontrollen können bei Einreise kurz und knapp durch Beantwortung von wenigen Fragen des Beamten durchgeführt werden, oder langsam und gründlich durch längere Fragen bzw. genaueres Durchsuchen des Gepäcks, des Fahrzeugs oder durch intensive Personenkontrolle. Die Beamten sind gesetzlich befugt, Durchsuchungen durchzuführen. Für kanadische und amerikanische Staatsbürger existieren unbürokratischere Einreisebedingungen für die USA bzw. Kanada. Es gibt besondere Verfahren, wie z. B. NEXUS und CANPASS, die für Teilnehmer die Einreise erleichtern und beschleunigen.", "section_level": 2}, {"title": "Statistiken.", "content": "Die CBSA hat für 2012 folgende Statistik veröffentlicht: Im Jahr 2012 überprüften die CBSA Beamten ca. 2 Millionen Personen pro Woche. Zwischen 2008 und 2009 überprüften sie 1,7 Millionen Personen wöchentlich. Somit nahmen die Kontrollen um 300.000 Personen zu. Dabei wurden im Jahr 2012 ca. 574 Schusswaffen, sowie 24.243 weitere Waffen wie Stich- und Schlagwaffen verschiedener Arten beschlagnahmt. Die Beamten haben Rauschmittel wie Kokain, Heroin, Marihuana im Wert von 305 Millionen Dollar beschlagnahmt und vernichtet. Des Weiteren wurden über 18.000 illegale Personen ohne gültigen Aufenthaltsstatus abgeschoben und 50.931 Personen wurde die Einreise verweigert.", "section_level": 2}, {"title": "Hundestaffel.", "content": "Die CBSA begann mit dem Einsatz von drei Suchhunden im Jahre 1978 an der Grenze in Windsor, Ontario Kanada. Die Suchhundestaffel wurde seitdem kontinuierlich vergrößert. Heute verfügt die CBSA über 69 trainierte Suchhunde, die sich an Grenzkontrollpunkten in ganz Kanada befinden. Jeder Hund wurde mehrere Monate auf einem der folgenden drei Spezialgebiete trainiert:", "section_level": 1}, {"title": "Dokumentation.", "content": "Der Fernsehsender National Geographic Channel produziert seit 2012 eine Dokumentationsserie über die Behörde welche im Programm ausgestrahlt wird. Bekannt ist die Serie unter dem Titel: \"Border Security: Canada's Front Line\". Die Serie veranschaulicht in mehreren Episoden die Aufgaben der Beamten an verschiedenen Grenzkontrollen in Kanada.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "CBSA beansprucht das Recht, elektronische Geräte von Reisenden ohne Angabe von Gründen zu durchsuchen. Verweigert ein Reisender an der Grenze eine Herausgabe von Passwörtern, z. B. für Laptops, Smartphones u. ä., dann konfisziert das Amt die Geräte auf unbestimmte Dauer. Das gilt auch für Menschen mit solchen Berufen, die üblicherweise ein besonders geschütztes Vertrauensverhältnis voraussetzen, z. B. zwischen Anwalt und Mandant. In Kanada gibt es eine Kampagne gegen diese Inspektion der Geräte, weil das Verfahren als Verletzung eines Menschenrechts betrachtet wird. Betroffene müssen derzeit eine gerichtliche Klage einreichen, um evtl. nach langer Zeit ihre Geräte zurückzubekommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Canada Border Service Agency (CBSA) bzw. Agence des services frontaliers du Canada (ASFC) in der französischen Amtssprache ist eine kanadische Behörde, die für den Grenzübergang, Einwanderungskontrollen (Grenzkontrollen) und Zollkontrollen zuständig ist. Sie wurde am 12. Dezember 2003 gegründet und ist dem Ministerium für Öffentliche Sicherheit (Public Safety Canada) unterstellt. Die Gründung der Behörde wurde aufgrund der Terroranschläge am 11. September 2001 und des erhöhten Sicherheitsbedürfnisses der Nordamerikaner vorangetrieben. Es wurden mehrere Behörden zusammengelegt, darunter die bisherige Zollbehörde, die Einwanderungsbehörde, die Grenzkontrollbehörde und die Lebensmittelkontrollbehörde, um den Informationsaustausch zwischen den einzelnen Behörden zu verbessern und um die effektive Sicherheit für ganz Nordamerika zu erhöhen. Die Behörde arbeitet mit weiteren Sicherheitsbehörden im Inland als auch im Ausland eng zusammen.", "tgt_summary": "加拿大边境服务局(英语: Canada Border Services Agency;简称CBSA)是加拿大负责边境执法,移民执法和海关服务的联邦机构。", "id": 336574} {"src_title": "Cathelicidine", "tgt_title": "抗菌肽", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Cathelicidine sind als antimikrobielle Peptide in der Klasse (Biologie) der Säugetiere weit verbreitet. Besonders zahl- und variantenreich kommen sie in den Vertretern der Gruppe der Cetartiodactyla, zu denen insbesondere die Paarhufer gehören, vor. Der Mensch besitzt, wie die meisten anderen Säugetiere nur ein einziges Cathelicidin-Gen. Außerhalb der Klasse der Säugetiere konnten Cathelicidine nur vereinzelt, wie beispielsweise beim Haushuhn, nachgewiesen werden. Cathelicidin-ähnliche Peptide konnten auch bei der Regenbogenforelle und den Schleimaalen gefunden werden. Auf Grund dieser Verbreitung kann die evolutionsgeschichtliche Entstehung der Cathelicidine auf den Zeitraum von vor 500 bis 300 Millionen Jahren geschätzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Biochemie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Die strukturell heterogene Familie der Cathelicidine beherbergt antimikrobielle Peptide mit einer Länge von 12 bis 80 Aminosäurebausteinen. Die größte Gruppe der Cathelicidine besteht aus 23 bis 37 Aminosäuren umfassenden Peptiden mit einer α-Helix-Struktur. Zu dieser Gruppe zählen die antimikrobiellen Peptide LL-37 und FALL-39 des Menschen. Eine weitere Gruppe stellen die aus 12 bis 18 Aminosäuren bestehende Peptide mit einer β-Schleifenstruktur dar, die über ein oder zwei Disulfidbrücken stabilisiert werden, dar. Dazu zählen beispielsweise die Protegrine des Schweins. Eine dritte Gruppe antimikrobieller Peptide der Cathelicidine bilden die aus 39 bis 80 Aminosäuren bestehenden überwiegend linearen Peptide mit Polyprolinmotiven. Zu ihnen gehören unter anderem Bac5 und Bac7 des Rinds und die Prophenine des Schweins. Eine von den übrigen Cathelicidinen verschiedene Struktur weist das Indolicidin des Rinds auf. Indolicidin ist ein aus 13 Aminosäuren bestehendes lineares, tryptophanreiches Peptid. Sie alle bestehen aus einer C-terminale kationische Domäne, welche nach Abspaltung aus einem Holoprotein aktiviert wird und für eine antimikrobielle Wirksamkeit verantwortlich ist.", "section_level": 2}, {"title": "Biosynthese.", "content": "Die Biosynthese und Aktivierung der Cathelicidine ist ein mehrstufiger Prozess. Das menschliche Cathelicidin LL-37 wird durch das \"CAMP\"-Gen auf dem Chromosom 3 codiert. Dieses Gen besteht, wie auch die Cathelicidin-Gene anderer Säugetiere aus vier Exons. Die antimikrobielle Aktivität wird durch das hypervariable Exon 4 codiert, während die Exons 1 bis 3 eine Signalpeptidsequenz und die darauf folgende Cathelin-Domäne codieren. Primär werden Präpropeptide synthetisiert und in den Granula neutrophiler Granulozyten oder anderer Zellen gespeichert. Nach einer Freisetzung dieser biologisch inaktiven Propeptide werden sie enzymatisch durch Elastase oder andere Proteinasen in ein Cathelin und ein C-terminales antimikrobielles Peptid gespalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cathelicidine sind antimikrobielle Peptide, die hauptsächlich in Immunzellen von Wirbeltieren produziert werden und Teil der angeborenen Immunantwort sowie der Apoptose körpereigener Zellen sind. Es handelt sich um Transportproteine, deren Einbau einerseits in die Zellwand gram-positiver Bakterien sowie andererseits in die Zellmembran zu einem Verlust von Ionen und kleinen Molekülen führt. Im Mensch ist das \"CAMP\"-Gen bekannt, das für zwei Cathelicidine codiert, die aus einem Vorläuferpeptid herausgeschnitten werden: FALL-39 und LL-37.", "tgt_summary": "抗菌肽(Cathelicidin),系一系列可在巨噬细胞和中性粒细胞的溶酶体中找到的具有抗菌作用的多肽。这种多肽在哺乳动物对侵袭性细菌感染的先天免疫中扮演着重要的角色。抗菌肽家族被归为抗微生物肽(antimicrobial peptides,缩写为AMPs)的一种。防御素则是抗微生物肽家族的另一成员。尽管抗菌肽家族与防御素具有相同的结构特征,但它们却具有高度异质性。", "id": 1625498} {"src_title": "Teenage Mutant Ninja Turtles (Arcade-Spiel)", "tgt_title": "忍者神龟 街机版", "src_document": [{"title": "Story.", "content": "\"April O'Neil\", die Fernsehreporterin und Freundin der Turtles, wird von \"Shredder\" und seinen beiden Handlangern \"Rocksteady\" und \"Bebop\" entführt. Die vier Turtles \"Leonardo\", \"Donatello\", \"Raphael\" und \"Michelangelo\" machen sich sofort auf den Weg, sie zu befreien. Dabei müssen sie sich durch Horden von Foot-Gangs und Erzfeinden kämpfen, darunter der verrückte Wissenschaftler \"Baxter Stockman\", das Alien-Gehirn \"Krang\" und schließlich \"Shredder\" selbst. Die Handlung führt die Turtles von New York City bis hin zu \"Dimension X\", wo sie sich dem Entführer im \"Technodrome\" stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Gameplay.", "content": "Bis zu vier Spieler (zwei in den Heimversionen) wählen einen der vier Turtles als Spielfigur aus. Während \"Raphael\" und \"Michelangelo\" schnelle Angriffe auf kurzer Distanz ausführen, besitzt \"Donatello\" eine größere Reichweite mit langsameren Attacken und \"Leonardo\" einen ausgeglichenen Mittelwert aus Schnelligkeit und Wirkungsbereich. Der Steuerungsumfang beinhaltet den Joystick zur Bewegung in acht Richtungen, ein Button führt einen Sprung aus und ein weiterer lässt den Charakter mit seiner Waffe angreifen. Dazu ist es möglich, durch bestimmte Tastenkombinationen besondere Aktionen auszuführen. Auf diese Weise können Gegner kopfüber geworfen und durch das Drücken beider Buttons eine Spezialattacke vollzogen werden. Infolgedessen rutscht \"Raphael\" über den Boden zu seinem Gegner, gefolgt von einem Tritt, während die drei übrigen Turtles eine weitreichende Sprungattacke durchführen. In manchen Arealen bzw. Levelabschnitten ist es zudem möglich, an Leitern und Wänden hinaufzuklettern. Gegner können schneller besiegt werden, indem man sie gegen Wände oder solide Objekte und Gegenstände wirft. Dabei kann man mit vielen Levelobjekten wie Hydranten, Leitkegeln, Parkuhren oder Ölfässern interagieren und unter anderem Explosionen auslösen, die mehrere Gegner erfassen. Zu den Standardgegnern zählen die \"Foot-Soldiers\", die – je nach ihrer mitgeführten Waffe – andere Farben tragen. Die violett angezogenen Gegner sind in der Lage, den Spieler von hinten festzuhalten, womit sie ihm Lebensenergie entziehen und zugänglicher für Angriffe weiterer Gegner machen. Zu den Endgegnern des Spiels zählen \"Rocksteady\" und \"Bebop\", \"Baxter Stockman\", \"Lieutenant Granitor\", \"General Traag\", \"Tora\" und \"Shogun\" (nur in der NES-Version), \"Krang\" und schließlich \"Shredder\". Die Attract-Mode der Arcade-Version zeigte einen Teil der Zeichentrick-Eröffnungssequenz und wurde mit dem Titelsong gleicher Serie untermalt. Das Spiel startet in einem brennenden Hochhaus, in dem die Turtles versuchen, \"April\" aus ihrem Apartment zu retten. \"Rocksteady\" ist der Endgegner dieses Levels. Dieses Level besteht aus zwei Spielabschnitten. Auf den Straßen New Yorks kämpft sich der Spieler bis zu \"Bebop\", dem ersten Boss des Levels, und landet dann in der Kanalisation.", "section_level": 1}, {"title": "Levelumgebungen.", "content": "Am Ende dieser wartet \"Baxter Stockman\", der zweite Endgegner, in einem Flugschiff. Der erste Teil dieser Stage besteht aus einem Schneefeld, welches nur in der NES-Version präsent ist. Der Endgegner \"Tora\" wurde hierfür implementiert. Der zweite Abschnitt bildet das eigentliche dritte Level der Arcade-Version. Auf einem Parkplatz tritt der Spieler am Ende gegen \"Rocksteady\" und \"Bebop\" gemeinsam an (ersetzt durch \"Baxter Stockmans\" mutierte Fliegenform in der NES-Version). Eine weitere Zusammenfassung zweier Level des Arcade-Spiels, die keine Endgegner beinhaltet. Es führt den Spieler über einen Highway, gefolgt von einem Skateboard-Trip über diesen. Der Weg führt die Turtles zur geheimen Fabrik, in der ihr Meister \"Splinter\" gefangen genommen wird. Es gilt ihn zu befreien, indem \"Lieutenant Granitor\" besiegt wird. Ein Fahrstuhl führt von der Fabrik aus in ein hochgelegenes Dōjō. Der von \"Shredder\" angeheuerte Kopfgeldjäger \"Shogun\" aus der \"Dimension X\" besetzt den Platz des Endgegners am Ende dieses Levels. Das letzte Level startet zunächst in \"Shredders\" Basis, dem \"Technodrome\", und umfasst insgesamt drei Endgegner. Zuerst stellt sich der \"Rock Soldier\" \"General Traag\" den Turtles in den Weg. Unmittelbar nach dem Sieg folgt ein Kampf gegen \"Super Krang\" und schließlich gegen \"Shredder\". Infolgedessen explodiert der \"Technodrome\" und die Turtles kehren heim.", "section_level": 1}, {"title": "Portierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nintendo Entertainment System.", "content": "Das Spiel wurde 1990 auf das Nintendo Entertainment System als \"Teenage Mutant Ninja Turtles II: The Arcade Game\" portiert, um es von dem vorher erschienenen NES-Titel \"Teenage Mutant Ninja Turtles\" abzugrenzen und eine korrekte Reihenfolge zu gewährleisten. Der Originaltitel der Famicom-Version blieb allerdings erhalten, da das erste Spiel unter dem Namen \"Geki Kame Ninja Den\" (激亀忍者伝, \"„Fierce Turtle Ninja Legend“\") veröffentlicht wurde. Bei der Erstveröffentlichung in Deutschland betrug der Preis ca. 130 DM. Im Gegensatz zur Arcade-Version bot die NES-Variante zwei neue Level, die mit einzig für dieses Spiel entworfenen Endgegnern ausgestattet wurden – darunter \"Tora\" und \"Shogun\". Zudem wurden viele der aus dem Arcade-Spiel übernommenen Level um Spielelemente und -abschnitte erweitert, sowie teilweise verändert. So kämpft man am Ende des dritten Levels nicht mehr gegen das Duo bestehend aus \"Rocksteady\" und \"Bebop\", sondern gegen die mutierte Fliegenform von \"Baxter Stockman\". Das Spiel beinhaltet zudem neben dem Menüpunkt in den Optionen einen automatischen, variablen Schwierigkeitsgrad, der sich durch bestimmte Bedingungen verändert. Abhängig von der Spielweise und der Anzahl der spielenden Personen, verringert sich die Anzahl der Gegner sowie die Lebensenergie einiger Endgegner. Ein Spieler, der wenig bis keine Leben verliert, muss sich folglich stetig mehreren Gegnern stellen und mit stärkeren Endbossen fertigwerden.", "section_level": 2}, {"title": "Heimcomputer.", "content": "Durch Image Works folgten 1992 Portierungen für die Heimcomputer Amiga, Atari ST, C64, Amstrad CPC und Sinclair ZX Spectrum. Der Titel des Spiels wurde dabei in \"Teenage Mutant Hero Turtles: The Coin-Op!\" umbenannt. Diese Versionen verzichteten auf die Extrainhalte hinsichtlich Level und Endgegnern der NES-Version, womit es gänzlich als Portierung des originalen Arcade-Spiels anzusehen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Xbox Live Arcade.", "content": "Eine Xbox-Live-Arcade-Version erschien am 14. März 2007 in Japan, Europa und den USA als \"Teenage Mutant Ninja Turtles 1989: Classic Arcade\", entwickelt von Digital Eclipse und veröffentlicht von Ubisoft. Das Spiel ist seitdem für 400 Microsoft-Punkte im Xbox Live Marktplatz zu erwerben. Hinzugefügt wurde ein plattformübliches Erfolgssystem, welches 12 Erfolge umfasst und mit dem sich bis zu 200 Gamerscorepunkte erzielen lassen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Spiel Online sowie Offline mit bis zu vier Spielern zu spielen und dabei eine integrierte Sprachchat-Funktion zu nutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Battle Nexus.", "content": "Die originale Arcade-Version ist als freischaltbarer Bonus in \"Battle Nexus\" für PlayStation 2, Xbox und GameCube von 2004 enthalten. Trotz der Originalportierung wurde diese Version mit einem anderen Soundtrack ausgestattet und diverse Stimmproben entnommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Teenage Mutant Ninja Turtles (in Europa bekannt als Teenage Mutant Hero Turtles) ist ein Side-Scrolling Beat ’em up, welches erstmals 1989 als Arcade-Spiel durch Konami erschien und auf der ersten Zeichentrickserie beruht, die 1987 startete. Das Münzautomatenspiel wurde seinerzeit in zwei Varianten vertrieben – eine standardisierte Zwei-Spieler-Version sowie eine Deluxe-Vier-Spieler-Version. Ab 1990 folgten Portierungen auf diverse Heimkonsolen, darunter für das NES als \"Teenage Mutant Ninja Turtles II: The Arcade Game\" und die Heimcomputer Amiga, Atari ST, C64, CPC, ZX und DOS als \"Teenage Mutant Hero Turtles: The Coin-Op!\".", "tgt_summary": "是一款由科乐美制作的横向卷轴清版动作游戏。 本游戏为科乐美在街机中发行的忍者龟游戏。后以《忍者龟》标题于1989年5月在日本地区FC游戏机发行,以《忍者龟II 街机游戏》1989年6月在北美地区NES发行。", "id": 1389988} {"src_title": "Yuzuru Hanyū", "tgt_title": "羽生結弦", "src_document": [{"title": "Familie und Kindheit.", "content": "Hanyū begann im Alter von vier Jahren mit dem Eiskunstlaufen, animiert von seiner älteren Schwester Saya. Er besuchte dieselbe Schule in Sendai wie Takeshi Honda und Shizuka Arakawa. Hanyū leidet unter Asthma und bewundert Johnny Weir, der auch schon ein Kostüm für ihn entworfen hat.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge bei den Junioren.", "content": "Hanyū wurde als zweifacher japanischer Juniorenmeister 2010 in Den Haag auch Juniorenweltmeister.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2010/11: Debüt im Seniorenbereich.", "content": "Seinen ersten großen internationalen Auftritt bei den Senioren hatte er bei der Vier-Kontinente-Meisterschaft 2011 in Taipeh. Er gewann dort mit persönlicher Bestleistung von 228,01 Punkten die Silbermedaille hinter seinem Landsmann Daisuke Takahashi.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2011/12: Erste Goldmedaille bei den Senioren und WM-Debüt.", "content": "Die Saison begann für ihn mit einem Sieg bei der Nebelhorn Trophy. Das war die erste Goldmedaille seiner Karriere im Seniorenbereich. Beim Cup of Russia 2011 feierte Hanyū seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Er verbesserte seine persönlichen Bestleistungen in Kurzprogramm, Kür und Gesamtleistung. Bei letzterer erreichte er 241,66 Punkte. Beim Grand-Prix-Finale, für das er sich erstmals qualifizieren konnte, verpasste er eine Medaille als Vierter nur knapp, steigerte aber seine persönlichen Bestleistungen in der Kür auf 166,49 Punkte und in der Gesamtleistung auf 245,82 Punkte. Bei den japanischen Meisterschaften gelang es Hanyū erstmals das Podium zu erreichen. Er errang die Bronzemedaille hinter Daisuke Takahashi und Takahiko Kozuka. Dies bedeutete die Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Bei seinem Weltmeisterschaftsdebüt in Nizza hatte der erst 17-jährige nach dem Kurzprogramm noch auf dem siebten Rang gelegen, da er seinen Lutz nur einfach rotiert hatte, zeigte dann jedoch die Kür seines noch jungen Lebens. Zur Filmmusik von Romeo und Julia und \"Escape\" aus Plunkett & Macleane begann er mit einem sicheren und schönen vierfachen Toeloop und stand alle weiteren Sprünge, darunter acht Dreifachsprünge, ohne Fehl und Tadel. Er bekam nicht eine negative Bewertung in der Ausführung seiner Elemente (GOE). Lediglich im Laufschritt fiel er einmal zu Boden, was das Gesamtbild jedoch nicht negativ beeinflusste. Seine künstlerisch Reife und hoch emotionale Kür brachte ihn am Ende stehende Ovationen und lautstarke Bewunderungsrufe des Publikums. Hanyū selbst konnte seine Leistung kaum fassen und bekam nach der Kür einen Weinkrampf. Seine Kür wurde als zweitbeste des Feldes gewertet, er schlug sogar seinen Landsmann Takahashi um 0,05 Punkte in diesem Segment und wurde insgesamt mit der Bronzemedaille belohnt. Hanyū steigerte seine persönliche Bestleistung in der Kür und durchbrach mit seinen 251,06 Punkten in der Gesamtleistung zum ersten Mal die 250-Punkte-Marke. Durch Hanyūs Bronzemedaille und Takahashis Silbermedaille konnte Japan zum ersten Mal in der Geschichte der Herrenkonkurrenz bei Eiskunstlaufweltmeisterschaften bei einer WM zwei Medaillen erringen.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2012/13: Erster Weltrekord und Sieg bei den japanischen Meisterschaften.", "content": "Hanyū begann die Saison mit einem Sieg bei der Finlandia Trophy. Dabei zeigte er zum ersten Mal in einem Wettbewerb einen vierfachen Salchow. Seinen ersten Grand-Prix-Auftritt der Saison bestritt er bei Skate America. Dort stellte er im Kurzprogramm mit 95,07 Punkten einen neuen Weltrekord auf. Er zeigte einen vierfachen Toeloop, einen mühelosen dreifachen Axel sowie eine Dreifach-Lutz-Dreifach-Toeloop-Kombination. Die beiden letztgenannten Elemente sprang er in der zweiten Hälfte seinen Kurzprogramms, was ihm Bonuspunkte einbrachte. Obwohl Hanyūs Augenmerk nach eigenem Bekunden auf den technischen Komponenten lag, bekam er auch eine hohe Punktzahl im künstlerischen Bereich. Seinen großen Vorsprung aus dem Kurzprogramm konnte Hanyū jedoch nicht über die Kür retten. Er fiel dreimal und musste seinem Landsmann Takahiko Kozuka die Goldmedaille überlassen. Bei seinem zweiten Grand-Prix-Wettbewerb, der NHK Trophy, verbesserte Hanyū seinen bei Skate America erreichten Punkteweltrekord im Kurzprogramm auf 95,32 Punkte. Zur Musik \"Parisian Walkways\" von Gary Moore zeigte er sich solide in seinen Sprüngen, sowie sicher und flüssig in seiner Fußarbeit. Für jedes Element bekam er von allen neun Punktrichtern positive Bewertungen im Ausführungsgrad (GOE). Seine Pirouetten wurden mit dem Höchstlevel 4 bewertet. In der Kür machte Hanyū wie schon bei Skate America Fehler, konnte diesmal jedoch seine Führung verteidigen und in seiner Heimatstadt die Goldmedaille erringen. Im Grand-Prix-Finale errang der junge Japaner die Silbermedaille hinter seinem Landsmann Daisuke Takahashi. Dabei stellte er persönliche Bestleistungen in der Kür (177,12 Punkte) und der Gesamtleistung (264,29 Punkte) auf. Am 22. Dezember 2012 wurde Yuzuru Hanyū in Sapporo zum ersten Mal japanischer Meister. Die Vier-Kontinente-Meisterschaft 2013 beendete Hanyū, wie schon zwei Jahre zuvor, mit dem Gewinn der Silbermedaille. Er unterlag dem Überraschungssieger Kevin Reynolds. Nach diesem Wettbewerb zog sich der Japaner eine Knieverletzung zu und erkrankte an der Grippe. Deutlich geschwächt reichte es bei der Weltmeisterschaft im kanadischen London zum vierten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2013/14: Triple-Gewinn von GP-Finale, Olympia und Weltmeisterschaft.", "content": "In seine erste olympische Saison startete Hanyū mit zweiten Plätzen bei seinen beiden Grand-Prix-Wettbewerben, Skate Canada sowie der Trophée Eric Bompard. Damit qualifizierte er sich für das Grand-Prix-Finale in Fukuoka, bei dem er einen neuen Punkteweltrekord von 99,84 Punkten im Kurzprogramm aufstellte und erstmals in seiner Karriere Gold gewann. Im Dezember 2013 verteidigte Hanyū seinen Titel bei den japanischen Meisterschaften. Sein Debüt bei Olympischen Spielen begann für Hanyū mit einem neuen Punkteweltrekord von 101,45 Punkten im Kurzprogramm. Als erster Eiskunstläufer durchbrach er damit die Marke von 100 Punkten in diesem Segment. In der Kür machte der Japaner Fehler, die sein nach ihm startender Konkurrent Patrick Chan jedoch nicht nutzen konnte. Hanyū gewann somit auch dieses Segment und wurde der erste japanische Olympiasieger im Eiskunstlauf der Herren. Dem Japaner gelang dies als jüngstem Eiskunstläufer seit Richard Button 1948. Bei der Weltmeisterschaft im heimischen Saitama lag Hanyū nach dem Kurzprogramm hinter seinem Landsmann Tatsuki Machida und seinem Trainingskollegen Javier Fernández. Mit einer Energieleistung, die ihm nach den Olympischen Spielen nur von wenigen zugetraut wurde, gelang es ihm jedoch, den Rückstand wettzumachen und sich mit einem Vorsprung von 0,33 Punkten vor Machida seinen ersten Weltmeistertitel zu sichern.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2014/15: Zweiter Erfolg im Grand-Prix-Finale.", "content": "Die nacholympische Saison begann für Hanyū mit einer Absage der Finlandia Trophy aufgrund von Rückenschmerzen. Er plante dennoch im Rahmen der Grand-Prix-Serie beim Cup of China und der NHK Trophy anzutreten. Beim Cup of China hatte Hanyū vor der Kür einen Zusammenstoß mit dem Chinesen Yan Han. Trotz offensichtlicher Verletzungen entschied er sich jedoch die Kür zu laufen. Er fiel dabei fünfmal, konnte sich aber auf dem zweiten Rang halten, den er nach dem Kurzprogramm innegehabt hatte. Nach der Kür wurde Hanyū am Kopf und am Kinn genäht. Anschließend flog er zurück nach Japan zur weiteren Behandlung. Neben den Prellungen an Kopf und Kinn wurden eine Verletzung des Zwerchfells und des linken Oberschenkels sowie eine Verstauchung des rechten Fußknöchels festgestellt. Wenige Tage vor der NHK Trophy ließ der Japaner verlauten, dass er starten würde, aber nicht in Topform sei. Er beendete den Wettbewerb auf dem vierten Platz und qualifizierte sich mit lediglich 0,15 Punkten Vorsprung für das Grand-Prix-Finale. Dort gewann er sowohl das Kurzprogramm als auch die Kür und verteidigte somit souverän seinen Titel aus dem Vorjahr.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2015/16: Weltrekordserie und 300er-Plateau.", "content": "Hanyū entschied sich für seine Kür zu japanischer Musik zu laufen und seine Darstellungsfähigkeiten zu erweitern. Dafür suchte er sich den Soundtrack des Films Onmyōji von Komponist Shigeru Umebayashi aus, um dabei wie im Film den exzentrischen Astronomen des 10. Jahrhunderts Abe no Seimei darzustellen. Dafür traf er sich auch mit dem Schauspieler Mansai Nomura, der Seimei im Film dargestellt hatte. Bei seinem ersten Grand-Prix-Auftritt der Saison, Skate Canada, hatte Hanyū nach dem Kurzprogramm lediglich auf Rang Sechs gelegen, da er die Zayak-Regel verletzt hatte, indem er einen Dreifach-Lutz-Doppel-Toeloop anstatt des geplanten Dreifach-Lutz-Dreifach-Toeloop zeigte. Durch seine Kür konnte er sich allerdings noch auf den zweiten Gesamtrang, hinter dem von einer Pause zurückgekehrten Patrick Chan, verbessern. Hanyūs zweiter Grand-Prix war die heimische NHK Trophy in Nagano. Im Kurzprogramm erzielte er mit 106,33 Punkten einen Punkteweltrekord. Er zeigte dabei einen sauberen vierfachen Salchow, eine Vierfach-Toeloop-Dreifach-Toeloop-Kombination sowie einen dreifachen Axel. Es war das erste Mal in der Eiskunstlaufgeschichte, dass ein Athlet die 100-Punkte-Marke im Kurzprogramm übertreffen konnte. In der Kür landete der Japaner dann drei saubere Vierfach-Sprünge, zwei saubere dreifache Axel sowie fünf weitere saubere Dreifach-Sprünge. Er bekam dafür von den Punktrichtern 216,07 Punkte, was auch einen neuen Punkteweltrekord in diesem Segment bedeutete. Zum ersten Mal wurde damit auch die 200-Punkte-Marke in der Kür übertroffen. Insgesamt bedeutete dies einen Punkteweltrekord in der Gesamtleistung von 322,40 Punkten, womit zum ersten Mal in der Geschichte die 300-Punkte-Marke in der Gesamtleistung übertroffen wurde. Hanyū gewann den Grand-Prix mit fast 60 Punkten vor dem Zweitplatzierten und qualifizierte sich für das Grand-Prix-Finale in Barcelona. Dort gewann er mit Punkterekorden für Kurzkür, Kür und Wettkampf (330,43 Punkte). Die zwei Wochen später stattfindenden nationalen Meisterschaften konnte er ebenfalls für sich entscheiden. Zweiter wurde wie im Jahr zuvor Shōma Uno. Bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Boston zeigte Hanyū ein nahezu perfektes Kurzprogramm, was ihm einen 12,04 Punkte-Vorsprung auf Javier Fernández einbrachte. Nach einigen Fehlern in der Kür und der ausgezeichneten Leistung seines Trainingspartners Fernández musste er sich am Ende jedoch wie schon im Vorjahr mit dem zweiten Platz hinter dem Spanier zufriedengeben.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2016/17: Zweiter Weltmeistertitel und Premiere des vierfachen Rittbergers.", "content": "Hanyū nahm wie schon im Vorjahr an den Grand-Prix-Wettbewerben Skate Canada und NHK Trophy teil. Als Musik für sein Kurzprogramm wurde der 80er Jahre Hit Let’s Go Crazy von Prince ausgewählt. Die musikalische Untermalung seiner Kür (\"Hope and Legacy\") stammt vom japanischen Komponisten Joe Hisaishi. Zu Beginn der neuen Saison gewann Hanyū erneut die Goldmedaille bei den Autumn Classic International. Dort landete er auch als erster Eiskunstläufer der Sportgeschichte einen vierfachen Rittberger erfolgreich im Wettbewerb. Einige Wochen später erlangte Hanyū die Silbermedaille beim Grand-Prix Skate Canada. Er war dort Vierter des Kurzprogramms und Erster in der Kür. Ende November holte er Gold bei der die NHK Trophy mit 103,89 Punkten nach dem Kurzprogramm und insgesamt 301,47 Punkten nach der Kür. Das Grand-Prix-Finale 2016–17 gewann Hanyū erneut. Seinen vierten Grand-Prix-Titel holte er, nachdem er den ersten Platz im Kurzprogramm und den dritten Platz in der Kür belegt hatte. Wegen einer Grippeerkrankung im Dezember verzichtete Hanyū auf eine Teilnahme an den japanischen Meisterschaften. Neuer Meister wurde daher wie erwartet Shōma Uno. Hanyū wurde jedoch trotz dieser Abwesenheit von seinem Verband für die Vier-Kontinente-Meisterschaften und für die Weltmeisterschaften nominiert. Bei den Vier-Kontinenten-Meisterschaften belegte Hanyū mit 97,04 Punkten den dritten Platz im Kurzprogramm, nachdem er einen vierfachen Salchow in Kombination nur doppelt gesprungen hatte. Der gleiche Fehler unterlief ihm zwei Tage später auch in der Kür, zeigte aber ansonsten ein starkes Programm von 206,67 Punkten und gewann Silber in Gangneung. Nathan Chen holte mit 307.46 Gesamtpunkten Gold, die Bronzemedaille ging an Shoma Uno. Bei der Weltmeisterschaft eröffnete Hanyū sein Kurzprogramm mit einem fast makellosem vierfachen Rittberger, ließ jedoch viele Punkte liegen, als er in der Vierfachkombination mit dem Knie einknickte und der doppelte Toeloop ohne Wertung blieb. Mit 98,39 Punkten und fast elf Zählern Rückstand auf den Titelverteidiger Javier Fernández landete Hanyū abgeschlagen auf Platz 5 nach dem Kurzprogramm und die Chancen auf eine Medaille schienen fast verspielt. Mit einer überragenden Weltrekord-Kür von 223,20 Punkten einschließlich vier fehlerloser Vierfachsprünge kämpfte sich der Japaner jedoch zurück an die Spitze. Landsmann Shōma Uno und der Chinese Jin Boyang, die beide starke Kurzprogramme gezeigt hatten, setzten Hanyū zwar mit einer nahezu fehlerfreien Kür unter Druck, konnten jedoch nicht mehr an ihm vorbeiziehen. Fernández erwischte keinen guten Tag und fiel nach einer fehlerbehafteten Kür auf Rang 4 zurück. Mit insgesamt 321,59 Punkten und einer neuen Saison-Bestleistung feierte Hanyū seinen zweiten Weltmeistertitel nach 2014. Ein Desaster erlebte der Japaner im Kurzprogramm der World Team Trophy 2017. Gleich zu Beginn sprang er seinen geplanten vierfachen Rittberger nur einfach, wodurch dieser als invalides Element vollständig aus der Wertung fiel. Auch beim vierfachen Salchow musste sich Hanyū mit den Händen abstützen und konnte keine Kombination mehr ausführen. Mit 83,51 Zählern landete er abgeschlagen auf Platz 7 und holte 6 von 12 möglichen Punkten für das japanische Team. Dank fehlerfreier Kurzprogramme von Shōma Uno sowie Mai Mihara und Wakaba Higuchi ging Japan dennoch mit 44 Punkten nach dem ersten Turniertag in Führung. Das verpatzte Kurzprogramm war besonders schmerzhaft für Hanyū, da er Prince anlässlich des einjährigen Todestages seine Interpretation zu \"Let's Go Crazy\" widmen wollte. Deutlich besser lief es für Hanyū in der Kür. Er landete insgesamt vier Vierfachsprünge, davon drei in der zweiten Programmhälfte, was bislang keinem anderen Läufer gelang. Nachdem er den vierfachen Salchow nur einfach rotiert hatte, stellte er noch während der Kür sein Programm um und ersetzte unter anderem die geplante Kombination aus Dreifach-Axel/Einfach-Rittberger/Dreifach-Salchow durch einen Vierfach-Toeloop/Einfach-Rittberger/Dreifach-Salchow. Auch diese Kombination wurde erstmals in einem offiziellen Eiskunstlaufwettbewerb gezeigt. Trotz zwei Fehlern gewann Hanyū die Kür mit 200,49 Punkten vor seinem Teamkollegen Shoma Uno und sicherte Team Japan 12 Punkte. Nach starken Kürauftritten der Damen holte Japan mit insgesamt 109 Punkten Gold vor Russland und den USA.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2017/18: Zweiter Olympiasieg nach Verletzungspech.", "content": "Zur Olympia-Saison kehrte Hanyū zu seinen beiden erfolgreichen Rekordprogrammen aus der Saison 2015/16 zurück. Sein Kurzprogramm zu Chopins Ballade Nr. 1 feierte ein phänomenales Comeback beim Autumn Classic International in Montreal mit einem neuen Weltrekord von 112,72 Punkten. Er landete einen vierfachen Salchow sowie einen dreifachen Axel und eine Kombination aus Vierfach- und Dreifach-Toeloop in der zweiten Programmhälfte. Ein gänzlich anderes Bild zeigte Hanyū in der Kür mit einer Serie fehlerhafter Sprünge und 155,52 Punkten – seiner schlechtesten Kürleistung seit der NHK Trophy 2014. Damit fiel er in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz hinter seinen Trainingspartner Javier Fernández zurück. Einen Monat später beim Rostelecom Cup in Moskau belegte Hanyū nach einem durchwachsenen Kurzprogramm mit einem unterrotierten vierfachen Rittberger und einem Sturz in der Kombination den zweiten Platz hinter dem US-Amerikaner Nathan Chen. In der Kür landete er dann erstmals einen vierfachen Lutz im internationalen Wettbewerb sowie zwei weitere Vierfachsprünge und gewann dieses Segment mit 195,92 Punkten. Den Rückstand aus dem Kurzprogramm konnte er jedoch nicht mehr einholen und belegte in der Gesamtwertung den zweiten Platz hinter Chen. Dies ist bereits Hanyūs sechste Silbermedaille in Serie bei einem Grand-Prix-Auftakt. Im Training bei der NHK Trophy stürzte Hanyū beim vierfachen Lutz und zog sich dabei eine Verletzung am rechten Fußgelenk zu. Er zeigte im Anschluss noch einen Durchlauf seiner Kür, führte jedoch keine weiteren Sprünge mehr aus. Aufgrund anhaltender Schmerzen musste er schließlich die Teilnahme am Grand-Prix-Event absagen, wodurch er auch die Qualifikation für das Grand-Prix-Finale in Nagoya verpasste. Seine Wiedergenesung dauerte länger als erwartet und so konnte er auch wie im Vorjahr nicht an den nationalen Meisterschaften teilnehmen. Aufgrund seines Ranges in der Weltrangliste und des Status eines amtierenden Weltmeisters wurde er jedoch trotzdem vom japanischen Verband neben Shōma Uno und Keiji Tanaka für die kommenden Winterspiele in Pyeongchang nominiert. Auch bei den Weltmeisterschaften in Mailand sollte er laut Verband an den Start gehen. Am 3. Februar wurde bekannt gegeben, dass Hanyū nicht am Mannschaftswettbewerb bei den Olympischen Spielen teilnehmen wird, um mehr Zeit für das Training zur Vorbereitung auf den Einzelwettbewerb gewinnen zu können. Das japanische Team hätte jedoch auch mit ihm keine Chance auf eine Medaille gehabt. Begleitet von hohen Sicherheitsmaßnahmen und einer intensiven Medienberichterstattung, reiste Hanyū am 11. Februar nach Südkorea. Bei einer Pressekonferenz zwei Tage später erklärte er, dass er bis zum Januar nicht auf der Eisfläche trainieren konnte und lediglich drei Wochen vor dem Wettkampf mit Dreifachsprüngen und zwei Wochen davor mit Vierfachsprüngen beginnen konnte. Er sagte auch, dass er immer noch nicht entschieden hatte, welche technischen Elemente er für die Veranstaltung verwenden würde. Am 16. Februar zeigte Hanyū ein fehlerloses Kurzprogramm und ging mit 111,68 Punkten in Führung, gut vier Punkte vor Javier Fernández und siebeneinhalb Punkte vor dem drittplatzierten Shōma Uno. Am nächsten Tag erzielte er 206,17 Punkte in der Kür. Es war ein solides Programm mit vier Vierfachsprüngen, von denen er drei sauber landen konnte. Die beste Kür lief jedoch der mit-favorisierte Nathan Chen, welcher am Ende jedoch aufgrund eines verpatzten Kurzprogramms nur Fünfter hinter Jin Boyang wurde. Hanyū erhielt insgesamt 317,85 Punkte und gewann damit seine zweite olympische Goldmedaille in Folge, eine Leistung, die seit den aufeinanderfolgenden Titeln von Dick Button in den Jahren 1948 und 1952 nicht mehr erreicht worden ist. Hanyūs konnte zudem die 1000. Medaille in der Geschichte der Olympischen Winterspiele gewinnen. Neben ihm schafften es sein Landsmann Shoma Uno und der Trainingskollege Javier Fernandez, auf das Podium zu gelangen. Den Medien gegenüber erklärte Hanyū nach den Spielen, noch nicht dem Eiskunstlaufen aufhören zu wollen, auch weil er einen vierfachen Axel im Wettkampf zeigen möchte, den er noch nie bei einem Turnier landen konnte. Am 7. März 2018 gab der Japanische Eislaufverband bekannt, dass Hanyū bei den bevorstehenden Weltmeisterschaften in Mailand nicht teilnehmen werde, damit sich sein verletzter Fuß erholen kann. Noch im selben Monat wurde er vom Kaiser Akihito und dem Regierungschef Japans Shinzō Abe empfangen. Am 22. April wurde er in seiner Heimatstadt Sendai zudem mit einer großen Parade geehrt, an der mehr als 100.000 Menschen teilnahmen.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2018/19: Tribut an seine Idole.", "content": "Nach den Olympischen Spielen suchte Hanyū nach neuer Motivation und Herausforderungen. Zu Saisonbeginn gab er an, von nun an mehr für sich selbst laufen zu wollen als Punkte und Titel zu jagen. Er widmete seine Wettkampfprogramme zwei seiner größten Eiskunstlauf-Idole. Im Kurzprogramm lief er zum Klavierstück \"Otoñal\" des spanischen Komponisten Raúl Di Blasio, welches Johnny Weir zwischen 2004 und 2006 in seiner Kür gezeigt hatte. Weir wurde mit dem Programm unter anderem zweifacher US-Meister und fünfter bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin. Die Choreographie von Hanyūs Programm gestaltete Jeffrey Buttle. Die Kür war ein Tribut an den Olympiasieger und dreifachen Weltmeister Jewgeni Pljuschtschenko. Es handelte sich um Pljuschtschenkos \"Tribut an Nijinsky\" vom ungarischen Komponisten Edvin Marton. Hanyū arrangierte die Musik neu unter dem Titel \"Origin\" und verwendete die beiden Stücke \"Art on Ice\" und \"Magic Stradivarius\". Die Choreographie stammte von Shae-Lynn Bourne. Beim Autumn Classic International 2018 in Oakville präsentierte Hanyū erstmals seine neuen Programme im Wettkampf. Im Kurzprogramm stand er alle Sprünge, machte allerdings ungewohnte Fehler bei den Pirouetten, von denen eine sogar vollständig aus der Wertung fiel. In der Kür hatte er mit Konditionsproblemen zu kämpfen, stürzte bei einem vierfachen Salchow und riss einen Toeloop auf. Insgesamt reichte es zu einem knappen Sieg vor seinem Trainingspartner Jun-Hwan Cha aus Südkorea und Roman Sadovsky aus Kanada. Einen Monat später beim Grand Prix in Helsinki setzte Hanyū gleich drei Weltrekorde im neuen Wertungssystem. Im Kurzprogramm erhielt er 106,69 Punkte für ein sauberes Programm. Auch in der Kür stand er alle geplanten Sprungelemente, darunter vier Vierfache, von denen der Rittberger und Toeloop unterrotiert waren. Besonders spektakulär war die Sequenz aus Vierfach-Toeloop und Dreifach-Axel, die erstmals in einem internationalen Wettbewerb gezeigt wurde. Hanyū gewann mit insgesamt 297,12 Punkten und fast 40 Zählern Vorsprung auf den Zweitplatzierten Michal Březina aus Tschechien. Keine zwei Wochen nach dem Kurzprogramm-Rekord verbesserte Hanyū beim Rostelecom Cup in Moskau seine Bestleistung nochmal um vier Zähler auf 110,53. Er ist der bislang einzige Läufer überhaupt, der über 110 Punkte in diesem Segment erzielen konnte. Ihm selbst gelang diese Leistung bereits zum fünften Mal. Im Training am nächsten Morgen stürzte Hanyū schwer beim Versuch eines vierfachen Rittbergers und verletzte sich erneut am selben Knöchel wie ein Jahr zuvor bei der NHK Trophy. Er trat zur Kür an, nahm allerdings den Rittberger aus dem Programm und änderte fünf weitere Sprungelemente. Er begann ganz stark mit Vierfach-Salchow und Vierfach-Toeloop, gegen Programmende musste er jedoch den Schmerzen nachgeben, stürzte beim ersten dreifachen Axel und riss den zweiten auf. Dennoch reichte es zum Sieg in der Kür und in der Gesamtwertung mit rund 30 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, Moris Qwitelaschwili aus Georgien. Dritter wurde sein Landsmann, Kazuki Tomono. Schließlich musste Hanyū die Teilnahme am Grand-Prix-Finale in Vancouver dennoch verletzungsbedingt absagen. Für ihn rückte der Kanadier Keegan Messing nach. Damit verpasste Hanyū das Finale nun zweimal hintereinander. Auch an den Japanischen Meisterschaften konnte er zum dritten Mal in Folge nicht teilnehmen. Vier Monate später war er bei der Weltmeisterschaft in Saitama wieder am Start, er musste allerdings mit Schmerzmitteln laufen. Im Kurzprogramm riss er seinen vierfachen Salchow auf und hatte durch diesen Fehler bereits 13 Punkte Rückstand auf Nathan Chen an der Spitze. Zwei Tage später lief er eine starke Kür, unter anderem mit einem sauberen vierfachen Rittberger zum Auftakt und einer Sequenz aus Vierfach-Toeloop und Dreifach-Axel in der zweiten Hälfte. Als erster Läufer erzielte er über 200 Punkte in der Kür und 300 in der Gesamtwertung. Zum Sieg reichte es nicht, denn wenige Minuten später lief Chen ein sauberes Programm mit vier Vierfachsprüngen und schlug Hanyū mit fast 23 Punkten Vorsprung. Für Hanyū war es bereits die dritte Silbermedaille bei Weltmeisterschaften. Er war der einzige Läufer aus dem japanischen Team, der bei der Heim-WM eine Medaille gewinnen konnte. Die Teilnahme an der World Team Trophy in Tokio musste er aufgrund seiner anhaltenden Knöchelverletzung absagen. Nach der Weltmeisterschaft sprach er über seine Pläne für die nächste Saison. Er müsse unter anderem die technische Schwierigkeit seiner Programme erhöhen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Selbst mit zwei sauberen Programmen in Saitama hätte er den Wettbewerb vermutlich nicht gewonnen, so der Japaner. Er habe sich fest vorgenommen, alle sechs verschiedenen Vierfachsprünge in sein Arsenal aufzunehmen. Den Lutz, bei dem er sich 2017 schwer verletzt hatte, landete er Anfang Juni erfolgreich in der Sommershow \"Fantasy on Ice\" in Kōbe.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nanami Abe.", "content": "Hanyū trainierte bis 2012 in seiner Heimatstadt Sendai unter seiner langjährigen Trainerin Nanami Abe. Wegen seines Asthmas und seiner Schulzeit bleiben ihm oft nur zwei Stunden Training am Tag. Durch das Erdbeben und den Tsunami im März 2011 brachen die Wasserrohre unter seiner Trainingshalle. Er musste nach Yokohama und Hachinohe ausweichen, bis die Halle am 24. Juli 2011 wieder eröffnet werden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Brian Orser.", "content": "Im April 2012 wechselte Hanyū zu Trainer Brian Orser. Als Grund gab der Direktor des japanischen Eiskunstlaufverbandes Hidehito Ito die Notwendigkeit einer Herausforderung und die Steigerung seines Eiskunstlaufniveaus an. Hanyū wird weiterhin in Sendai zur Schule gehen, aber regelmäßig mit seiner Mutter zum Training nach Toronto fliegen. Brian Orser zeigte sich in einem Interview vom Oktober 2012 erfreut über Hanyūs Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, auch im Umgang mit seinem Trainingskollegen Javier Fernández. Orser brauchte in der Anfangszeit jedoch noch einen Übersetzer.", "section_level": 2}, {"title": "Shows und Exhibitions.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Continues with Wings.", "content": "Im April 2018 veranstaltete Hanyū seine erste selbstproduzierte Show namens \"Continues with Wings\" in Tokio, zu der er Eiskunstläufer einlud, die ihn während seiner Eislaufkarriere beeinflusst und inspiriert hatten. Zu diesen Gästen zählten unter anderem Jewgeni Pljuschtschenko, Johnny Weir, Shae-Lynn Bourne, Jeffrey Buttle und Takahito Mura. Alle zeigten ein oder zwei ihrer bekanntesten Programme und wurden von Hanyū in der Halle interviewt. Er selbst lief zu insgesamt neun verschiedenen Programmen aus seinen Junior- und Seniorwettkämpfen, wobei er wegen seiner Verletzung auf Sprünge verzichtete. In jeder Show trug er ein anderes Kostüm aus den Jahren 2010 und 2011. Stéphane Lambiel und Javier Fernández konnten nicht persönlich am dreitägigen Show-Marathon teilnehmen, sendeten aber Videobotschaften, die in der Halle ausgestrahlt wurden. Am letzten Tag der Veranstaltung organisierte Fernández früh am Morgen einen Livestream in einer Eishalle aus Spanien und zeigte seine Olympia-Kür.", "section_level": 2}, {"title": "Tributprogramme.", "content": "Seit dem schweren Tōhoku-Erdbeben 2011 widmete Hanyū verschiedene Programme seiner Heimatstadt Sendai und den Todesopfern dieser Naturkatastrophe. Dazu zählen unter anderem seine Kür \"Hope and Legacy\" von Joe Hisaishi sowie eine Serie von Gala-Programmen. Besonders hervorzuheben ist das Klavierstück \"Requiem of Heaven and Earth\" des japanischen Komponisten Yasunobu Matsuo, welches das Tōhoku-Erdbeben und Gedenken an die Opfer zum Thema hatte. Hanyū zeigte in der Saison 2015/16 seine Interpretation dieses Musikstücks. In der Show \"Fantasy on Ice\" appellierte er nach seinem Auftritt an die Zuschauer, die schweren Zerstörungen in den Regionen Tōhoku, Fukushima, Ibaraki und Chiba nicht zu vergessen diese weiterhin zu unterstützen. Auch bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang widmete Hanyū sein Gala-Programm den Opfern des Erdbebens, was für positive Resonanz in den Medien sorgte.", "section_level": 2}, {"title": "Medienpräsenz und Fankultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Winnie Puuh-Maskottchen und Plüschtier-Regen.", "content": "Hanyūs Freund und Wegbegleiter ist die Disney-Figur Winnie Puuh. Begonnen hat die Geschichte mit einer Taschentuchbox, die er in seinen ersten Seniorenjahren zu Wettkämpfen mitgebracht hatte. Heute ist der Plüschbär bei jedem Wettbewerb dabei und sitzt entweder auf der Bande der Eisbahn oder in Hanyūs Schoß im Kiss & Cry. Diese besondere Beziehung ist auch den zahlreichen Fans nicht entgangen. Besonders in seiner Heimat Japan und in der Volksrepublik China erfreut sich Hanyū großer Beliebtheit und lockt Massen in die Stadien. Bei der Weltmeisterschaft 2015 in Shanghai warfen Hunderte mitgereister Fans nach seiner Kür Puuh-Plüschtiere aufs Eis. Es dauerte mehrere Minuten, bis die Blumenmädchen sämtliche Geschenke von der Eisfläche aufgesammelt hatten. Inzwischen hat der \"Puuh-Regen\" Kultstatus bei Hanyūs Auftritten und die Veranstalter bereiten sich mit zusätzlichen Hilfskräften auf das Einsammeln und Sortieren der Geschenke vor. Beim Finnland Grand Prix 2018 in Helsinki wurden über 1000 Plüschbären auf mehrere Wagenladungen verteilt. Auf die Frage, was Hanyū mit all den Stofftieren mache, antwortete der Japaner, er würde sie teilweise behalten, aber auch verschenken oder verschiedenen Kindergärten, Schulen und Stiftungen spendieren.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen und Rankings.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "People's Honour Award.", "content": "Hanyū wurde am 2. Juli 2018 vom japanischen Premierminister, Shinzō Abe, mit dem People's Honour Award ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung für Sportler und Unterhaltungskünstler in Japan. Er ist die bislang jüngste Person und der einzige Wintersportler, dem dieser Preis verliehen wurde. Geehrt wurde er zum einen für seine sportliche Leistung, als erster Eiskunstläufer seit 66 Jahren den Titel bei Olympischen Winterspielen zu verteidigen, sowie für seine historischen Weltrekorde unter dem alten Wertungssystem. Darüber hinaus wurde er als Vorbild und Hoffnungsträger der japanischen Gesellschaft gewürdigt.", "section_level": 2}, {"title": "Japanische Ehrenmedaille (violettes Band).", "content": "Bereits zweimal wurde Hanyū mit der japanischen Ehrenmedaille ausgezeichnet für seine Siege bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi und 2018 in Pyeongchang. Er erhielt das violette Band für akademische und künstlerische Errungenschaften. Neben ihm wurden die Eiskunstläuferin Shizuka Arakawa sowie drei weitere Sportler mit dieser Medaille ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "ESPN Listen 2018.", "content": "Hanyū schaffte es im Jahr der Olympischen Winterspiele 2018 in die ESPN World Fame Liste der 100 größten Namen des Sports und belegte dort Platz 70. Neben ihm wurden nur zwei weitere Wintersportler in die Liste aufgenommen: Snowboarder Shaun White und Skirennläuferin Lindsey Vonn aus den USA. Bemerkenswert ist, dass Hanyū allein durch die Anzahl an Suchanfragen im Internet unter den 100 populärsten Athleten rangierte. Er besitzt weder einen Social-Media-Account noch gibt es Angaben über seine Werbeeinnahmen. Im selben Jahr belegte er Platz 11 in der ESPN Liste der 20 dominantesten Athletinnen und Athleten. Die Liste wurde anhand der erreichten Punktzahlen, Preisgelder und sonstigen Faktoren eines Athleten in der Saison 17/18 erstellt und zu den Bestleistungen innerhalb der Sportart seit 1998 in Bezug gesetzt. Hanyū erreichte eine Dominanzrate von 1,174. Zum Vergleich: Die US-amerikanische Turnerin Simone Biles belegte mit einer Rate von 3,248 den ersten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Weltrekorde und weitere Meilensteine.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltrekorde bei internationalen Wettbewerben.", "content": "In seiner Karriere stellte Yuzuru Hanyū bereits achtzehn Weltrekorde auf, sechs davon unmittelbar aufeinanderfolgend bei der NHK Trophy und dem Grand-Prix-Finale im Jahr 2015. Drei Jahre später beim Finnland Grand Prix in Helsinki schaffte er es erneut, Bestmarken in allen drei Segmenten zu setzen. Keinem Einzelläufer gelangen mehr Weltrekorde seit Einführung des kumulativen Wertungssystems im Jahr 2004. Aktuell hält er den Rekord im Kurzprogramm sowie allen drei Wettkampfsegmenten im alten Wertungssystem. Mit der Einführung des neuen +/-5-Systems wurden sämtliche Rekorde bis einschließlich zur Saison 2017/18 eingefroren und als historisch erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Rekorde und Weltneuheiten.", "content": "Stand: 15. Juli 2019", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Saisonübersicht und Platzierungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Detaillierte Ergebnisse.", "content": "In der nachfolgenden Tabelle sind lediglich die Ergebnisse aus dem Seniorenbereich gelistet. Neu aufgestellte Weltrekorde sind in Fett- und Kursivschrift hervorgehoben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Yuzuru Hanyū (jap., \"Hanyū Yuzuru\"; * 7. Dezember 1994 in Sendai, Präfektur Miyagi) ist ein japanischer Eiskunstläufer, der im Einzellauf startet. Er ist der Olympiasieger von 2014 und 2018 sowie der Weltmeister von 2014 und 2017. Darüber hinaus ist Hanyū vierfacher Sieger des Grand-Prix-Finals (2013–2016), Gewinner der Vier-Kontinente-Meisterschaften 2020, Juniorenweltmeister 2010 und Sieger des Grand-Prix-Finals der Junioren 2009.", "tgt_summary": "羽生结弦(,1994年-12月7日),日本男子花样滑冰选手,全日空集团(ANA)旗下运动员。升成年组后目前拥有两届冬季奥运(2014、2018)金牌、两届世界花式滑冰锦标赛金牌、四届国际滑冰联盟花式溜冰大奖赛总决赛金牌,一届四大洲花式滑冰锦标赛金牌。是花滑史上首位男子单人滑青年组(JWC、JGPF)和成年组主要赛事全满贯(SUPER SLAM)得主。也是国际滑冰总会裁判系统(ISU Judging System)于2004年取代了原有的6.0评分系统后,至2018年7月1日采用新的计分规则前,这期间成年组短曲、长曲、总分全部的世界纪录保持者。目前已十九次打破短曲、长曲及总分的世界纪录。", "id": 679917} {"src_title": "Diözese London", "tgt_title": "聖公會倫敦教區", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Anfänge der Diözese London gehen bis in die römische Zeit zurück: Das römische Londinium war vermutlich seit Beginn der Spätantike Sitz eines Bischofs. Der mittelalterliche Chronist Jocelyn von Furness nennt eine Reihe von Erzbischöfen von London, beginnend mit Thean, die jedoch von Historikern als größtenteils legendär eingestuft werden. Nur ein einziger Bischof der Liste, Restitutus, ist durch seine Teilnahme am Konzil von Arles 314 historisch belegt. Durch die Völkerwanderung ging das Erzbistum London unter und wurde 604 durch Augustinus von Canterbury, der Mellitus zum Bischof von London ernannte, neu gegründet. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die erste St Paul’s Cathedral errichtet, anfangs noch aus Holz. Das von Papst Gregor I. unterstützte Vorhaben, London zum Sitz des Erzbischofs zu machen, setzte sich allerdings nicht durch. Nach dem Tode von Mellitus wurde das Bischofsamt von Angelsachsen besetzt, 1044 wurde mit Robert von Jumièges der erste Normanne zum Bischof ernannt. Infolge der Reformation, hervorgerufen durch den Konflikt zwischen Heinrich VIII. und dem Papst, wurde das Bistum London anglikanisch. Wie die meisten Geistlichen in England fügten sich auch Bischof Cuthbert Tunstall und sein Nachfolger John Stokesley widerwillig der königlichen Suprematsakte. Unter Maria I. wurde die Diözese kurzzeitig rekatholisiert, der Anglikaner Nicholas Ridley auf dem Scheiterhaufen verbrannt und durch den Katholiken Edmund Bonner, der die Protestanten blutig verfolgen ließ, ersetzt. Seit dem Elisabethanisches Zeitalter gehören sämtliche Bischöfe von London der anglikanischen Kirche von England an. Als Ersatz für die verlorenen Bistümer wurde von der katholischen Kirche ab 1622 das \"Apostolische Vikariat von England\" errichtet, aus dem das heutige Erzbistum Westminster hervorging. Die im Rahmen der britischen Kolonisierung Amerikas erschlossenen Gebiete waren ursprünglich kirchenrechtlich dem Bischof von London unterstellt, nach der Amerikanischen Revolution beschränkte sich dieser Bereich auf die Westindischen Inseln (heute eigenständige Church in the Province of the West Indies). Bis 1980 wurden auch die Gemeinden der Church of England in Nord- und Zentraleuropa von der Diözese London verwaltet (\"Jurisdiction of North and Central Europe\"), bis dieser Jurisdiktionsbereich 1980 mit der \"Diözese Gibraltar\" zur Diözese in Europa zusammengeschlossen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Die Diözese besitzt eine Größe von 277 Quadratmeilen (717 km2) und umfasst die 17 Stadtbezirke City of London, Westminster, Brent, Harrow, Ealing, Hillingdon, Camden, Enfield, Haringey, Hackney, Islington, Tower Hamlets, Hounslow, Kensington & Chelsea, Hammersmith & Fulham, die Mehrheit (aber nicht die Ganzheit) von Barnet, und die Hälfte von Richmond-upon-Thames. Dies entspricht Greater London nördlich der Themse und westlich des Lea und damit den Grenzen der traditionellen Grafschaft Middlesex. Neben den Teilen Greater Londons umfasst das Bistum auch noch Spelthorne in Surrey, da der Ort früher zu Middlesex gehörte. Historisch war das Gebiet der Diözese weitaus größer und grenzte im Norden und Westen an Norwich und Lincoln. So gehörte auch Essex zum Bistum, bis es 1846 Teil der Diözese Rochester wurde. Innerhalb der Diözese gibt es etwa 500 Gemeinden mit ungefähr 1000 Geistlichen und Kirchenmitarbeitern, daneben 149 von der Kirche betriebene Schulen. Die Anzahl der volljährigen Kirchenmitglieder stieg im Bistum von 45.000 im Jahr 1990 auf 70.000 im Jahr 2009. Das Bistum ist in fünf Episkopalbezirke (\"episcopal areas\") eingeteilt, die von Regionalbischöfen geleitet werden, welche als Suffraganbischöfe dem Bischof von London unterstellt sind. Die Episkopalbezirke wiederum sind in Archidiakonate (\"archdeaconries\") und Dekanate (\"deaneries\") gegliedert. Die Gliederung entspricht dabei oftmals noch den bis 1965 existierenden Metropolitan Boroughs.", "section_level": 1}, {"title": "Bischof von London.", "content": "Der Bischof von London ist im Rang der dritthöchste Bischof der englischen Kirche nach den Erzbischöfen von Canterbury und York und zählt zu den fünf Bischöfen, die durch ihr Amt automatisch als Geistlicher Lord (\"Lord Spiritual\") einen Sitz im Oberhaus erhalten. Aufgrund seiner Nähe zur königlichen Familie wird der Bischof von London als \"King’s bishop\" bezeichnet. Seit 1748 ist es üblich, dass der britische Monarch ihn zum \"Dean of the Chapel Royal\" ernennt, um so die (eigentlich kirchenrechtlich eigenständigen) königlichen Kapellen in London der Zuständigkeit des Bistums zu übertragen. Die offizielle Bischofsresidenz in London ist The Old Deanery, Dean’s Court; bekannter ist allerdings der ehemalige Bischofssitz Fulham Palace. Daneben existierte früher auch noch das kleinere London House in Aldersgate.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Diözese London (engl. \"Diocese of London\") ist ein Bistum der anglikanischen Kirche von England in der Kirchenprovinz Canterbury, das den Großteil von Greater London umfasst. Bischofskirche ist die St Paul’s Cathedral in der City of London; aktuelle Bischöfin ist seit 2018 Sarah Mullaly, die erste Frau in diesem Amt, und dritte Bischöfin in der Church of England.", "tgt_summary": "圣公会伦敦教区(英语:Diocese of London)是英格兰教会坎特伯雷教省下面的一个教区。辖区包括大伦敦泰晤士河以北、利亚河以西的大部分地区,以及萨里郡小部。", "id": 1920387} {"src_title": "Paimpol", "tgt_title": "潘波勒", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Paimpol liegt an der Kanalküste, etwa 40 km nordwestlich von Saint-Brieuc und 35 km östlich von Lannion bzw. Perros-Guirec. Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Südosten) Plouézec, Kerfot, Plourivo, Lézardrieux und Ploubazlanec. Paimpol liegt im Bereich starker Gezeitenunterschiede (Tidenhub bis über 12 Meter), so dass die Bucht \"(anse de Paimpol)\", die den Ort mit dem Meer verbindet, regelmäßig bis auf ein kleines Rinnsal trockenfällt. Der Fischerei- und Freizeithafen – einer der wichtigsten der Region – kann daher nicht durchgängig angelaufen werden; der ausreichende Wasserstand in den beiden Hafenbecken wird durch eine Schleuse sichergestellt. Diese Strömungsverhältnisse vor der Küste nutzt heutzutage auch ein kleines Gezeitenkraftwerk. In den Freizeithafen mündet der Quinic, ein Bach. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über 23,6 km2 und erreicht im Landesinneren eine maximale Höhe von 86 m über NN. Der vulkanische Ursprung der Gegend zeigt sich beispielsweise an der Landspitze von Guilben, wo Kissenlava und Rhyolithe auf einen sehr alten Vulkanismus hinweisen. Südöstlich des Städtchens, in Richtung Sainte-Barbe, befinden sich die Vulkanitfelder von Plouézec. Paimpol liegt an der küstenbegleitenden Route Départementale D 786, die von Saint-Malo/Dinard im Osten nach Morlaix und Brest führt. Eine 6 km lange Stichstraße verbindet Paimpol mit der nördlich gelegenen Landspitze Pointe de l’Arcouest, von wo aus eine Fährverbindung zur Île de Bréhat besteht. Über eine einspurige regionale Bahnstrecke des TER Bretagne ist die Stadt an Guingamp und von dort aus an das nationale Schienennetz angebunden; diese Strecke gehörte früher zum Schmalspurnetz des Réseau Breton.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Gelegen in der mittelalterlichen bretonischen Grafschaft Goëlo und erwähnt unter den Namen \"Penpol\" (1184) bzw. \"Penpul\" (1198), entstand 1202 die Prämonstratenser-Abtei Beauport auf dem Gebiet des späteren Kérity. Mit dem Aufkommen des Kabeljaufangs im frühen 15. Jahrhundert wuchs die Bedeutung Paimpols als Fischereihafen; um 1700 wurde dort sogar ein spezieller Typ von Fangschiffen, die \"Goélette paimpolaise\" (frz. für Paimpol'scher Schoner), entwickelt und gebaut. Die Flotten befischten weite Teile des Nordatlantik bis vor der kanadischen Küste, ab dem 19. Jahrhundert auch in isländischen Gewässern, und das unter härtesten Arbeitsbedingungen für die Mannschaften; darüber hat Pierre Loti 1886 seinen Roman \"Pêcheur d’Islande\" („Islandfischer“) verfasst. 1878 wurde in Paimpol das erste Hafenbecken ausgehoben, um die Schoner vor der Beanspruchung durch ständiges Trockenfallen bei Niedrigwasser zu schützen. Gegen 1895 schlugen mehr als 80 Schoner in Paimpol ihr Winterquartier auf. Während der Fangsaison hatten die bretonischen Fischer in dieser Zeit ihren Stützpunkt im isländischen Fjarðabyggð; dort gibt es noch heute ein französisches Museum, und die Straßennamen sind zweisprachig (isländisch/französisch). Im Vorfeld der Französischen Revolution kam es im Spätsommer 1787 wie in anderen Orten der Bretagne auch in Paimpol zu Protestaktionen von Angehörigen des Dritten Standes aufgrund der katastrophalen Versorgung mit Nahrungsmitteln. 1790 erlangten Paimpol und Plounez Gemeindestatus. Die Stadt gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg zu den Zentren des bretonischen Nationalismus und der Bewegung für eine staatliche Anerkennung der bretonischen Sprache. 1960 entstand aus dem Zusammenschluss der Ortschaften Paimpol, Plounez und Kérity die Gemeinde in ihrer heutigen Ausdehnung. Seit 2008 ist Jean-Yves de Chaisemartin (anfangs UDF, inzwischen PRV) Bürgermeister.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Der sprunghafte Einwohnerzuwachs 1962 ist hauptsächlich im Zusammenschluss Paimpols mit zwei Nachbargemeinden begründet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Paimpol besitzt heute erhebliche touristische Bedeutung, landseitig als östlicher Eingang zur Côte de Granit Rose und wasserseitig aufgrund seines Freizeit- und Sportboot-Hafens, der 2008 mit der Blauen Flagge ausgezeichnet wurde. Die lokale Infrastruktur hat sich dieser Entwicklung durch Gastronomie und Beherbergungsgewerbe, einen innerörtlichen Wohnmobil-Park, Einzelhandel und Bootsausrüsterläden angepasst. Auch die berühmte Segelschule Les Glénans hat in Paimpol einen ihrer fünf französischen Stützpunkte. Ein Teil der Hafenflächen kann als Winterquartier für über 100 kleinere Schiffe genutzt werden. In der Sommersaison verkehrt ein dampflokgezogener Museumszug \"(La vapeur du Trieux)\" nach Pontrieux. Demgegenüber ist die Bedeutung der traditionellen Wirtschaftszweige zurückgegangen. Fischerboote und Fischmarkt sind inzwischen teilweise in das benachbarte Ploubazlanec (\"Loguivy-de-la-Mer\" und \"Pors Even\") abgewandert. In Paimpol gibt es aber noch kleine Werften, außerdem Austernzuchtbetriebe. In den ländlichen Teilen des Gemeindegebiets wird Gemüse angebaut, sowohl in Freiland- als auch in Gewächshauskulturen (insbesondere Tomaten). In Paimpol erscheint seit 1877 eine regionale Wochenzeitung, La Presse d’Armor.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Städtepartnerschaften.", "content": "In der Gegenwart zieht Paimpol zahlreiche Künstler, insbesondere Maler, Bildhauer und Fotografen, an, die in der Gemeinde arbeiten und ihre Werke ausstellen. Seit 1989 veranstaltet Paimpol im Hafengebiet im August jedes ungeraden Jahres das dreitägige \"Festival du chant de marin\" („Festival des Seemannsgesangs“); dann ist der gesamte Hafen für anderweitige Nutzungen gesperrt. Das Festival steht in jüngerer Zeit auch der Weltmusik offen. Seit 2003 sind beispielsweise Musiker wie Idir, Denez Prigent, Carlos Núñez, Dan Ar Braz, Rokia Traoré und Johnny Clegg dabei aufgetreten. Städtepartnerschaften bestehen derzeit mit Grundarfjörður (Island), Romsey (Großbritannien) und Vermilion (Vereinigte Staaten).", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Paimpol", "section_level": 1}], "src_summary": "Paimpol () ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern () im Département Côtes-d’Armor in der Bretagne. Sie gehört zum Arrondissement Guingamp und ist Verwaltungssitz \"(Chef-lieu)\" des Kantons Paimpol. Der bretonische Ortsname bedeutet „Am äußersten Ende der Wasserfläche“.", "tgt_summary": "潘波勒(,发音:[pɛ̃.pɔl]),又译\"潘博勒\",是法国阿摩尔滨海省的一个市镇,位于该省西北部海滨,是一个港口城市,属于甘冈区(),同时也是()的两个核心城市之一。该市镇总面积23.61平方公里,2016年时的人口为7186人。", "id": 68932} {"src_title": "Andy Rubin", "tgt_title": "安迪·鲁宾", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Andy Rubin begann 1989 als Softwareentwickler bei Apple Inc. Später arbeitete er bei General Magic, wo er bereits ein Betriebssystem und eine Schnittstelle für mobile Endgeräte namens Magic Cap entwickelte. Als sich der Erfolg von Magic Cap nicht einstellte, ging Rubin zu Artemis Research, das später als WebTV von Microsoft übernommen wurde. Nach einigen Jahren gründete Rubin mit Matt Hershenson und Joe Britt die Danger Inc., die im Februar 2008 ebenfalls von Microsoft übernommen wurde. Nach seiner Entlassung als CEO von Danger gründete Rubin 2003 Android. Bei einer Android-Präsentation an der Stanford University lernte Rubin den Google-Gründer Larry Page kennen, der begeistert war von Rubins Vision, ein freies mobiles Betriebssystem zu entwickeln. 2005 übernahm Google Android für 50 Mio. USD, und Andy Rubin wurde Chefentwickler von Android. Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin, die beide persönlich das Budget für diese Übernahme absegneten, bezeichnen die Android-Übernahme als „die beste Übernahme aller Zeiten“. Am 13. März 2013 wurde bekannt, dass Rubin sein Amt als Vice President of Engineering niederlege. Die Nachfolge übernahm Sundar Pichai, der bisherige Senior Vice President für Android-Apps und Google Chrome. Seit Anfang Dezember 2013 war Rubin im Google-Konzern als Leiter der Roboter-Forschung beschäftigt. Im Oktober 2014 wurde mitgeteilt, dass Andy Rubin Google verlässt, um einen Inkubator für Robotik-Startups zu gründen. Rubins Entlassung wurde von Larry Page persönlich veranlasst, da es glaubhafte Vorwürfe gab, Rubin habe eine Frau zum Sex gezwungen. Rubin bestreitet die Vorwürfe. Seine Reputation nahm schweren Schaden als die New York Times im Jahr 2018 schrieb, Rubin habe Google nach Vorwürfen sexueller Nötigung verlassen müssen und habe dabei eine Abfindung von 90 Millionen Dollar bekommen. Nach seinem Weggang von Google gründete Rubin die Risikokapital-Firma Playground und später die Start-up Firma Essential, die 2017 ein Premium-Smartphone herausbrachte, das erfolglos blieb. Pläne für einen Lautsprecher und eine Smarthome-Plattform wurden fallengelassen. Zuletzt setzte die Firma die Hoffnungen auf das „Gem“-Telefon. Es war gedacht als Alternative für ein großes Smartphone in Situationen, in denen man lieber ein kompakteres Gerät mitnehmen will, und sollte zum Jahresanfang 2020 lanciert werden. Da keiner der großen US-Mobilfunk-Betreiber Interesse an dem Essential-Telefon mit dem Namen „Gem“ zeigte, wurde keine Möglichkeit mehr gesehen, das Gerät auf den Markt zu bringen, als Konsequenz daraus musste Essential nun schließen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrew Rubin (* 13. März 1963 in Chappaqua) ist ein US-amerikanischer Softwareentwickler. Bis zum 13. März 2013 war er Entwickler des Smartphone-Betriebssystems Android, und als Vice President of Engineering bei Google für die Weiterentwicklung verantwortlich.", "tgt_summary": "安德鲁·E·鲁宾(英语:Andrew E. Rubin,1963年-3月13日)是美国犹太裔计算机技术专家和企业家,领导开发了Android操作系统,有“Android之父”的称号。", "id": 549743} {"src_title": "Nigrische Fortschrittspartei", "tgt_title": "尼日尔进步党", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unter französischer Herrschaft.", "content": "Die Nigrische Fortschrittspartei wurde am 12. Mai 1946 im damaligen französischen Überseegebiet Niger gegründet. Die Partei schloss sich als nigrische Sektion der Afrikanischen Demokratischen Sammlung (RDA) an, deren Gründungskongress von 18. bis 21. Oktober 1946 in Bamako stattfand. Die PPN-Delegation bei der Gründung des RDA führte Issoufou Saïdou Djermakoye an, der als erster Präsident des Zentralkomitees des PPN tätig war. Hamani Diori wurde Parteivorsitzender und Djibo Bakary Generalsekretär des PPN-RDA. Bei den Wahlen am 10. November 1946 gewann Diori den Sitz des Überseegebiets Niger in der Nationalversammlung Frankreichs. Dort arbeitete er mit Kommunistischen Partei Frankreichs zusammen, die noch am ehesten afrikanische Interessen zu vertreten schien. Jean Toby, der Gouverneur Frankreichs in Niger, initiierte 1948 die Parteigründung der Union unabhängiger Nigrer und Sympathisanten (UNIS) mit dem Ziel, den PPN-RDA zu schwächen. Issoufou Saïdou Djermakoye und weitere PPN-RDA-Mitglieder wechselten zur pro-französischen UNIS. Die Wahlen zum zweiten Abgeordneten Nigers in der Nationalversammlung Frankreichs am 27. Juni 1948 gewann Georges Condat (UNIS) gegen Djibo Bakary (PPN-RDA). Im Juni 1950 wurde Daddy Gaoh Parteivorsitzender des PPN-RDA. Am 17. Juni 1951, als beide Abgeordnete Nigers in der französischen Nationalversammlung neu gewählt wurden, verlor auch Hamani Diori seinen Sitz an einen UNIS-Vertreter. Bei den Wahlen zur Territorialversammlung in Niger 1952 gingen alle fünfzig Sitze an die UNIS. Der PPN-RDA versuchte den Siegeszug der UNIS aufzuhalten, indem er mit dem UNIS-Ableger Nigrische Fortschrittliche Union (UPN) von 1953 bis 1954 ein Koordinationskomitee bildete. Als der PPN-RDA bzw. dessen Mutterpartei RDA die Zusammenarbeit mit der Kommunistischen Partei Frankreichs beendete, sprach sich Djibo Bakary dagegen aus und wurde deshalb aus dem PPN-RDA ausgeschlossen. Bakary gründete daraufhin 1954 eine neue Partei, die Nigrische Demokratische Union (UDN), die sich 1956 unter seiner Führung mit dem Nigrischen Aktionsblock (BNA) zur Partei Sawaba zusammenschloss. 1956 wurde Boubou Hama anstelle von Daddy Gaoh Parteivorsitzender des PPN-RDA. Die UNIS war durch parteiinterne Krisen stark geschwächt worden und Hamani Diori gelang es bei den Wahlen am 2. Januar 1956 seinen Sitz in der französischen Nationalversammlung wiederzugewinnen. Die Parteijugendorganisation \"Jeunesse Nigérienne du RDA\" wurde am 2. Februar 1957 gegründet. Bei den Wahlen zur Territorialversammlung in Niger 1957 wurde der PPN-RDA abgeschlagener Zweiter hinter dem Sawaba von Djibo Bakary. Der nach den Wahlen gebildeten nigrischen Regierung gehörten nur Minister des Sawaba und keine des PPN-RDA an. Den entscheidenden Umschwung brachte das Verfassungsreferendum in Niger 1958, bei dem sich der Sawaba für eine sofortige Unabhängigkeit Nigers von Frankreich und der PPN-RDA dagegen aussprach. Die Volksabstimmung ging zugunsten eines vorläufigen Verbleibs bei Frankreich aus. Der PPN-RDA erhielt Zulauf aus den Reihen des Sawaba und galt nunmehr mangels Alternativen als jene Partei, die das Vertrauen der französischen Verwaltung genoss. Auf Grund von Manipulationen seitens der französischen Verwaltung bei den Wahlen zur Territorialversammlung in Niger 1958 verlor der Sawaba letztlich alle Sitze im nigrischen Parlament, die vom PPN-RDA eingenommen wurden. Der PPN-RDA bildete unter Premierminister Hamani Diori die Regierung der Autonomen Republik Niger. Nach Straßenprotesten des Sawaba gegen das Wahlergebnis wurde dieser 1959 verboten. Mit der Union des Femmes du Niger wurde 1959 eine dem PPN-RDA angeschlossene Frauenorganisation unter dem Vorsitz von Fatou Djibo gegründet.", "section_level": 2}, {"title": "Einheitspartei der Ersten Republik.", "content": "Der PPN-RDA formierte sich als Einheitspartei und begleitete Niger 1960 in die Unabhängigkeit. Die ausschließlich mit PPN-RDA-Abgeordneten besetzte Nationalversammlung Nigers, die aus der 1958 gewählten Territorialversammlung Nigers hervorgegangen war, wählte Hamani Diori 1960 zum ersten Staatspräsidenten. Bekannte Parteimitglieder der Zeit der Ersten Republik (1960–1974), die Ministerämter innehatten, waren Barcourgné Courmo, Mahamane Dan Dobi, Issa Ibrahim, Amadou Issaka, Yansambou Maïga Diamballa, Boukary Sabo und Mouddour Zakara. Als Vorsitzender der Parteijugend amtierte eine Zeit lang Abdou Gaoh. Am 15. April 1974 übernahm Seyni Kountché durch einen Staatsstreich die Macht. Während seiner Herrschaft waren alle politischen Parteien in Niger verboten.", "section_level": 2}, {"title": "Seit der Neugründung.", "content": "In der Zeit des demokratischen Umbruchs unter Kountchés Nachfolger Ali Saibou formierte sich der PPN-RDA neu. Die treibenden Kräfte der Neugründung waren Oumarou Garba Youssoufou und Léopold Kaziendé. Ab 1990 hatte Harou Kouka die provisorische Leitung des Politbüros inne. Als eingetragene Partei besteht der PPN-RDA seit 2. April 1992 wieder. Der Kandidat der Partei bei den Präsidentschaftswahlen von 1993 war Oumarou Garba Youssoufou. Er wurde mit 1,99 % der Stimmen fünfter von sieben Kandidaten. Auch bei den Parlamentswahlen von 1993, den ersten in der Geschichte des Landes seit Einführung des Mehrparteiensystems, blieb der große Erfolg aus: Die Nigrische Fortschrittspartei erhielt lediglich zwei der 83 Sitze in der Nationalversammlung. 1995 wurde Youssoufou Parteivorsitzender einer neuen Kleinpartei, der Nigrischen demokratischen Front (FDN-Mutunci). Den Parteivorsitz des PPN-RDA übernahm zunächst Dan Dicko Dan Koulodo, dann Abdoulaye Hamani Diori, der älteste Sohn des ehemaligen Präsidenten Hamani Diori. Bei den Parlamentswahlen von 1995 erhielt die Partei nur noch ein Mandat, das von Abdoulaye Hamani Diori wahrgenommen wurde. Diori wurde zum Vizepräsidenten der Nationalversammlung gewählt. In einem Wahlbündnis mit der Nigrischen Partei für Demokratie und Sozialismus (PNDS-Tarayya) gelang es Diori und dem PPN-RDA bei den Parlamentswahlen von 2004 ein bislang letztes Mal in die Nationalversammlung einzuziehen. Seit 2009 ist die Partei nicht mehr im Parlament vertreten. Abdoulaye Hamani Diori starb 2011.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nigrische Fortschrittspartei (, \"PPN-RDA\") ist eine politische Partei in Niger. Sie war von 1960 bis 1974 die Einheitspartei des Staates. 1992 wurde sie neu gegründet, besitzt aber kein Parlamentsmandat.", "tgt_summary": "尼日尔尔进步党(法语\"Parti Progressiste Nigérien\"),成立于1946年5月,一度加入非洲民主联盟,成为他的一个地方支部,最初几年曾与法国共产党结盟。后来发生分裂,进过几次分化改组,成为亲法的一个政党。在1960年到1974年期间是尼日尔尔唯一的合法政党,直到阿马尼·迪奥里政府被赛义尼·孔切领导的军事政变推翻。", "id": 1349348} {"src_title": "Behgjet Pacolli", "tgt_title": "贝赫杰特·帕乔利", "src_document": [{"title": "Jugend und frühe Karriere.", "content": "Behgjet Pacolli ist der Sohn von Isa und Nazmije Pacolli. Als zweitältestes von zehn Kindern wuchs Behgjet in ärmlichen Verhältnissen auf dem Lande auf. Durch seine guten Schulleistungen in der Grundschule erhielt er ein Stipendium für den Besuch der Oberschule in Pristina. 1970 emigrierte er allein nach Hamburg und erlangte dort einen Hochschulabschluss in Wirtschaftswissenschaften mit Spezialisierung auf Marketing und Management. Nebenbei arbeitete er in der Gastronomie und am Hamburger Hafen, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. 1974 kehrte Pacolli in den Kosovo zurück, um seinen Militärdienst in der Jugoslawischen Volksarmee zu erfüllen. Anschließend arbeitete er als Fremdsprachenkorrespondent im Textilkombinat der Stadt Gjilan. Gleichzeitig bewarb er sich bei Firmen im Ausland und wurde schließlich von einem österreichischen Unternehmen eingestellt, in welchem er als Handelsvertreter die Länder Jugoslawien, Bulgarien, Polen und Russland betreute. 1976 zog er in die Schweiz und begann eine Tätigkeit als Topmanager beim Schweizer Ingenieurbüro \"Interplastica\", das er in Moskau kennengelernt hatte und welches mit den Ländern des Warschauer Paktes kooperierte. Im Herbst 1990 gründete er die Firma Mabetex Project Management, ein Bauunternehmen mit Sitz in Lugano in der Schweiz, das sich zur großen Mabetex-Unternehmensgruppe entwickelt hat und unter anderem in den Branchen Versicherung, Medien und Bauwesen tätig ist. Mabetex agiert in 18 Ländern weltweit und beschäftigt rund 14.000 Angestellte.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Projekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Russland.", "content": "1992 arbeitete Pacolli im Zuge mehrerer Bauprojekte in Jakutien in Russland eng mit dem jakutischen Bürgermeister Pawel Borodin zusammen. Nach der Ernennung von Pawel Borodin zum Leiter der präsidialen Liegenschaften Russlands konnte Mabetex mehrere Großaufträge für Umbau, Renovierung und Restaurierung des ehemaligen Parlaments der Russischen Föderation, der Russischen Staatsoper, der Staatsduma und des Moskauer Kreml erlangen. Mabetex errichtete zudem das Swiss Diamond Hotel – das erste in der neuen Ära Russlands errichtete Luxushotel.", "section_level": 2}, {"title": "Kasachstan.", "content": "In Kasachstan spielte Mabetex eine bedeutende Rolle bei der Errichtung der neuen Hauptstadt Astana und hat nahezu 40 % der Gebäude in den neuen Stadtvierteln von Astana errichtet. Zu den Bauprojekten zählte auch der Präsidentenpalast. Am Ostufer des Flusses Ischim gelegen, vereint ihre Architektur klassische, moderne und ethnische Einflüsse. Die Präsidentenresidenz gehört zu einem Komplex moderner Verwaltungsgebäude im neuen Stadtzentrum und dient als Sinnbild für das neue Gesicht Kasachstans. Eines der jüngsten Projekte ist das Klassische Theaterhaus für Oper und Ballett: Das Opernhaus ist das größte in Zentralasien und wurde am 21. Juni 2013 eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Italien.", "content": "In Italien trug die Mabetex-Gruppe die Verantwortung für die Vorarbeiten und das Projekt zur Renovierung des Theaters La Fenice in Venedig, nachdem dieses durch einen Brand zerstört worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Usbekistan.", "content": "In Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans, errichtete die Mabetex-Gruppe das preisgekrönte Projekt für das Stadthaus. Seit 2019 arbeitet die Mabetex an zwei Projekten, dem Vip Terminal sowie den internationalen Terminal des Flughafen Taschkents, mit der voraussichtlichen Fertigstellung Mitte 2020.", "section_level": 2}, {"title": "Kosovo.", "content": "2011 ließ Pacolli inmitten der Hauptstadt Pristina, am Mutter-Teresa-Boulevard unweit des zentralen Skanderbeg-Platzes, das luxuriöse Swiss Diamond Hotel errichten. Das sechsstöckige Gebäude verfügt über 141 ausgestattete Zimmer sowie einen geräumigen Wellness- und Spabereich. Das Hotel wurde von der American Academy of Hospitality Sciences mit dem 5-Sterne-Diamond-Award ausgezeichnet. Zudem ist Behgjet Pacolli der Hauptaktionär der Banka Ekonomike.", "section_level": 2}, {"title": "Mongolei.", "content": "2018 startete Mabetex neue Bauprojekte in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator und Umgebung, das luxuriöse „Turtle Rock Resort“ sowie exklusive Residenzen und ein Boutique Hotel.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter der AKR.", "content": "Am 17. März 2006 gründete Pacolli die politische Partei Allianz Neues Kosovo (AKR), die sich 2007 an den Parlamentswahlen beteiligte und drittstärkste Kraft des Landes wurde. Pacolli wurde Abgeordneter ins kosovarische Parlament und Mitglied des Ausschusses für Haushalt und Finanzen. Dank seines Aufstiegs in der Politik galt er nunmehr als bedeutende Persönlichkeit für den Kosovo ebenso wie für dessen Entwicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Präsident der Republik Kosovo.", "content": "Am 22. Februar 2011 wurde Behgjet Pacolli vom Parlament zum Staatspräsidenten gewählt. Dem vorausgegangen war eine Vereinbarung über eine Koalition zwischen AKR und PDK unter Hashim Thaçi. Am 30. März 2011 vertrat das Verfassungsgericht die Auffassung, dass die Entscheidung des Parlaments hinsichtlich der Wahl Pacollis zum Präsidenten vom 22. Februar 2011 nicht verfassungskonform ist. Begründet wurde dies damit, dass die Wahl nicht den Anforderungen der Verfassung und den dort festgeschriebenen demokratischen Prinzipien entspräche. So war Pacolli der einzige Kandidat, der sich zur Wahl aufstellen ließ; zudem nahmen die Oppositionsparteien LDK, AAK und Vetëvendosje! nicht an der Wahl teil, sodass nur 67 Abgeordnete anwesend waren — der Präsident hätte jedoch eine Zwei-Drittel-Mehrheit (80 Stimmen) benötigt. Pacolli reichte unmittelbar darauf seinen Rücktritt ein und kündigte an, dass er bei der anschließenden Wahl erneut kandidieren würde, stimmte später aber der Wahl von Atifete Jahjaga zu, welche dann im April 2011 Präsidentin wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Stellvertretender Premierminister.", "content": "In der Folge wurde Behgjet Pacolli 2011 ins Regierungskabinett zum Ersten Stellvertreter von Hashim Thaçi einberufen. Pacolli wurde das Ressort für Anerkennung und Auslandsinvestitionen zugeteilt. Als Minister richtete er seinen Fokus vor allem auf afrikanische Staaten ebenso wie auf einflussreiche Staaten und ferner auf die Änderung der Institutionen und Regulierungen für Auslandsinvestitionen, um ein attraktives Geschäftsumfeld zu errichten. In den ersten Monaten seiner Amtszeit hat er bereits zwei Innovationen umgesetzt, all dies auf der Grundlage einer von ihm stammenden detaillierten Arbeitsplattform. Im Dezember 2014 endete mit dem Antreten einer neugewählten Regierung Pacollis Amtszeit.", "section_level": 2}, {"title": "Außenminister.", "content": "Nach der Parlamentswahl 2017 ging Behgjet Pacollis AKR eine Koalition mit der AAK unter Ramush Haradinaj ein. Bei der Parlamentswahl im Oktober 2019 machte die AKR nur noch zwei Sitze. Nach langen Koalitionsverhandlungen wurde im Februar 2020 eine neue Regierung gebildet, der Pacolli nicht mehr angehörte. Bei der Inauguration des neuen Premiers Albin Kurti überreichte Pacolli die Amtsgeschäfte, da Haradinaj im Ausland weilte.", "section_level": 2}, {"title": "Internationales.", "content": "Seit 2004 setzt sich Behgjet Pacolli für den Kosovo und dessen vollständige Unabhängigkeit und Anerkennung ein, indem er zahlreiche Institutionen und Interessengruppen unterstützt und dieser Forderung gegenüber ausländischen Regierungen, Institutionen und internationalen Einrichtungen Nachdruck verleiht. Seit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo im Februar 2008 wirbt er unermüdlich in anderen Ländern für die offizielle Anerkennung des Kosovo als unabhängigen Staat. Er hat mehrere Staaten in der ganzen Welt besucht und trifft Staatsmänner — auch führender Nationen —, um sie von seinen Argumenten für die Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo zu überzeugen. Pacolli ist ein internationaler Berater des CSIS (Zentrum für internationale und strategische Studien).", "section_level": 2}, {"title": "Humanitärer Einsatz.", "content": "1993 gründete Pacolli die Stiftung „Les Enfants du Sakha“, die Kindern medizinische Versorgung, Schulbildung und Freizeitbeschäftigung bietet. Während des Kosovokrieges unterstützte Pacolli Flüchtlingslager in Montenegro und Kukës finanziell, nach dem Ende des Krieges gründete er in Lugano die „Foundation for the Organisation and Reconstruction of Kosovo“ (FORK), die im Kosovo humanitäre Hilfe leistet. Pacolli hat Tausenden Kosovo-Albanern durch Projekte in der ganzen Welt sowohl Arbeit gegeben als auch Häuser errichtet, Lebensmittel bereitgestellt und Schulen für die Kinder der Familien eröffnet. Er unterstützt ferner die SEED Foundation (South East European Development) finanziell. Seine humanitäre Stiftung „Behgjet Pacolli“ hat in Pristina die Amerikanische Universität im Kosovo errichtet, die heute von Studenten aus dem Kosovo und der ganzen Welt besucht wird. Im Juli 2010 ehrte die International Union for Peace den AKR-Präsidenten (Allianz Neues Kosovo) Behgjet Pacolli mit dem Sonderpreis „Cavaliere della Pace“ (Friedensritter). Behgjet Pacolli hat in den letzten Jahrzehnten Berühmtheit erlangt für seinen humanitären Einsatz nicht nur für die Menschen im Kosovo, sondern in der ganzen Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Freilassung von UN-Geiseln.", "content": "2004 wurden drei Mitarbeiter der Vereinten Nationen in Kabul in Geiselhaft genommen: Annette Flannigan und Angelito Nayan sowie Shqipe Hebibi, der aus dem Kosovo stammte und weder einen Fürsprecher hatte noch Unterstützung von außen erhielt. Behgjet Pacolli reiste nach Afghanistan, um sich vor Ort in langwierigen Verhandlungen intensiv für die Geiseln einzusetzen, weswegen ihm das Verdienst zugeschrieben wird, dass er die Freilassung der Geiseln in die Wege geleitet hat. Zwei Jahre später ergab sich eine ähnliche Situation, als die italienische Staatsbürgerin Gabriella Torsello in Afghanistan entführt wurde. Behgjet Pacolli wurde von Italien kontaktiert, um ihre Freilassung auszuhandeln, und am Ende konnte er auch diese Geiselnahme erfolgreich mit der Freilassung beenden.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "1980 entkam Pacolli bei einem Autounfall in Ljubljana nur knapp dem Tode und lag 29 Tage lang im Koma. Von 1999 bis 2002 war Pacolli mit Anna Oxa verheiratet, einer italienischen Sängerin albanischer Abstammung, nachdem er zuvor mit einer Slowenin und später mit einer Österreicherin liiert war. Derzeit ist er mit der Russin Maria (Mascha) Pacolli (geborene Sitschkowa) verheiratet und Vater dreier Töchter (Arbresha, Selena, Hana) und dreier Söhne (Isa, Diari, Armani). Pacolli besitzt die kosovarische sowie die Schweizer Staatsangehörigkeit und lebt in Hajvalia. Neben Albanisch kann er auch die deutsche, englische, französische, italienische, serbokroatische, russische und spanische Sprache. Sein Vermögen wird auf rund 800 Millionen US-Dollar geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Behgjet Pacolli ist der Verfasser der Bücher:", "section_level": 1}], "src_summary": "Behgjet Pacolli (* 30. August 1951 in Marevce, Föderative Volksrepublik Jugoslawien) ist ein Unternehmer und Politiker aus dem Kosovo. Er war zuletzt vom 9. September 2017 bis Februar 2020 Außenminister und erster stellvertretender Premierminister des Kosovo.", "tgt_summary": "贝赫杰特·帕乔利(1951年-8月30日)是一位科索沃富商和政治家,阿族人,曾任科索沃总统,目前为科索沃外交部长。", "id": 2575876} {"src_title": "International Emmy Award", "tgt_title": "國際艾美獎", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Akademie wurde 1969 gegründet, um Exzellenz in den internationalen TV-Programmen zu fördern. Der International Emmy Award unterteilt sich in 15 Programm-Kategorien: Kunst-Programme; Beste Leistung eines Schauspielers, Beste Leistung einer Schauspielerin, Kinder & Jugendliche; Comedy, Current Affairs, Dokumentarfilm, Drama-Serie; Interactive Channel; Interactive Program; Interactive TV-Service, News, Non-Scripted Entertainment; Telenovela und TV Movie / Mini-Serie. Die Preise werden auf der International Emmy Awards Gala präsentiert. Sie findet jedes Jahr im November im Hilton Hotel, New York City statt und ist Treffpunkt für mehr als 1.200 TV-Profis. Neben der Gala veranstaltet die Internationale Akademie auch das International Emmy World Television Festival. Das Fernseh-Festival zeigt die aktuell nominierten internationalen Emmy-Beiträge und bietet Produzenten und Regisseuren die Möglichkeit, über ihre Arbeit sprechen zu können. Die Stiftung der Akademie präsentiert darüber hinaus den jährlichen Sir Peter Ustinov Television Scriptwriting Award für junge Drehbuchautoren und Regisseure.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinner.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gewinner 2006.", "content": "Die Vergabe der Preise für die nicht US-amerikanischen Sendungen durch die \"International Academy of Television Arts & Sciences\" fand am 20. November 2006 in New York statt. Die Bekanntgabe der Nominierungen erfolgte im Oktober 2006.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2008.", "content": "Die 36. International Emmy Awards wurden am 24. November 2008 in New York vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2009.", "content": "Die 37. International Emmy Awards wurden am 23. November 2009 in New York vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2010.", "content": "Die 38. International Emmy-Awards wurden am 22. November 2010 in New York vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2012.", "content": "Die 40. International Emmy Awards wurden am 19. November 2012 in New York vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2013.", "content": "Die 41. International Emmy Awards wurden am 25. November 2013 in New York vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2014.", "content": "Die 42. International Emmy Awards wurden am 24. November 2014 in New York vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2015.", "content": "Die 43. International Emmy Awards wurden am 23. November 2015 in New York vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2016.", "content": "Die 44. International Emmy Awards wurden am 21. November 2016 in New York vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2017.", "content": "Die 45. International Emmy Awards wurden am 20. November 2017 in New York vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2018.", "content": "Die 46. International Emmy Awards wurden am 19. November 2018 in New York vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinner 2019.", "content": "Die 47. International Emmy Awards wurden am 25. November 2019 in New York vergeben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der International Emmy Award ist ein von der \"International Academy of Television Arts & Sciences\" verliehener Fernsehpreis im Rahmen der Emmy Awards. Mit dem International Emmy Award kürt die Organisation alljährlich die besten außerhalb der USA produzierten und ausgestrahlten Fernsehsendungen. Die Academy ist eine Organisation der globalen Sender mit Mitgliedern aus nahezu 70 Ländern und über 400 Unternehmen. Sechzig Prozent des Vorstandgremiums stammen aus Ländern außerhalb der Vereinigten Staaten und repräsentieren die weltweit größten Produktions-, Distributions- und Rundfunkunternehmen.", "tgt_summary": "国际艾美奖(英语:International Emmy Award)是由负责举办,用于表彰非美国首播的优秀电视节目。", "id": 2647510} {"src_title": "Dragon Crisis!", "tgt_title": "Dragon Crisis!", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einer fiktiven Welt, die sich zahlreicher europäischer Legenden bedient, geht der Schüler Ryūji Kisaragi (, \"Kisaragi Ryūji\") seinem üblichen Tagesgeschäft nach. Jedoch wird er von seiner schon erwachsenen Cousine Eriko Nanao (, \"Nanao Eriko\") mehr oder weniger aus der Schule entführt, da er ihr unbedingt bei der Übergabe eines \"Lost Precious\", eines magischen Gegenstands, behilflich sein soll. Dabei wird ihm schnell bewusst, dass sie eigentlich an der Übergabe überhaupt nicht beteiligt ist und sich selbst der Kiste fragwürdigen Inhalts bemächtigen will. Eriko, die eine Sammlerin dieser Gegenstände ist, gelingt es, die Übergabe zu sabotieren, und beide ergreifen schnellstmöglich mit ihrer Beute die Flucht. Schon beinahe eingeholt offenbart sich ihnen der Inhalt der Kiste. In ihr steckt das Drachenmädchen Rose, das auch als \"Roter Drache\" bekannt ist. Mit ihrer Hilfe, bzw. ihrer Feuermagie, gelingt es ihnen, ihre Verfolger abzuhängen. Rose zeigt zur Verwunderung von Eriko eine extreme Zuneigung zu Ryūji und weicht ihm nicht mehr von der Seite. Da Rose () zu diesem Zeitpunkt noch nicht sprechen kann, versuchen sie gemeinsam zu ergründen, warum Rose so auf ihn fixiert ist, was bei Drachen gewöhnlicherweise nur bei der ersten Bezugsperson der Fall ist. Als sie in Ryūjis Vergangenheit nach der Antwort suchen, kommen sie zu der Feststellung das Ryūji ihr in Europa bei ihrer Geburt begegnet ist und sie ihm als verirrten Jungen, getrennt von seinen Eltern, das Leben rettete. Da er zugleich die erste Person war die sie sah, erklärt sich auch ihre extreme Zuneigung zu ihm. Während Rose allmählich das Sprechen erlernt entschließt sich Eriko sie einem Wissenschaftler und Freund von der Society () vorzustellen. Ziel ist es, mehr über Rose herauszufinden. Dies gestaltet sich jedoch sehr schwierig, da Rose ihm immer noch kein Stück von der Seite weichen will. Die Lage spitzt sich jedoch dramatisch zu. als der Empfänger der „Kiste“, seinerseits als \"schwarzer Drache\" bekannt, sich anschickt Rose zu entführen. Weder das Wachpersonal noch Ryūji oder Eriko können etwas dagegen unternehmen, dass Rose letztlich von ihm entführt wird. Gewillt Rose wieder zurückzuholen, begeben sich Ryūji und Eriko in die Schatzkammer seiner Eltern. Dort soll sich ein Lost Precious befinden, das nur für ihn vorgesehen sei. Schließlich sei er wie Eriko ein so genannter \"Breaker\". Menschen die in der Lage sind, sich die Fähigkeit der Schätze zunutze zu machen. Er soll dabei nach ihrer Aussage zu einer der wenigen Breaker mit dem höchsten Level gehören und dadurch in der Lage sein, die Waffe einzusetzen. Er hat dabei aber durchaus seine Probleme. Dennoch machen sie sich auf den Weg zum Hauptsitz des schwarzen Drachen. Hier müssen sie sich Roses Entführer erneut stellen und scheinen ihm abermals unterlegen. Rose kommt aber in körperlichen Kontakt mit Ryūji und kann mit ihm eine Verbindung eingehen, die als \"Engage\" bezeichnet wird. Dadurch leitet sie einen Teil ihrer Kraft in Ryūjis Attacke um, der sich schließlich ihr Widersacher unterlegen sieht und flieht. In der Folgezeit kehrt wieder etwas mehr Ruhe in das gemeinschaftliche Leben ein, wobei aber insbesondere auch Ryūjis Beziehung zu seiner Schulfreundin Misaki Etō (, \"Etō Misaki\") mehr in den Mittelpunkt rückt. So Misaki kann es nämlich gar nicht fassen, dass Ryūji in ihren Augen nun eine Beziehung zu einem anderen Mädchen hat und sie links liegen lässt. Auf der anderen Seite ist Rose aber auch extrem eifersüchtig auf Misaki. Dies bleibt selbst der Fall als alle zusammen auf einer südlichen Insel die Ferien verbringen. Jedoch treffen sie hier auf den weiblichen weißen Drachen Maruga (), der sie damit beauftragt und in gewisser Weise auch erpresst, ihr ein Lost Precious ihrer Familie wiederzubesorgen. Der derzeitige Besitzer ist ein berüchtigter Breaker und Priester, der, wie sich herausstellt, eine ungeheuerliche Wut gegenüber Drachen besitzt. Da die Drachen jedoch auf den ersten Blick von Menschen nicht zu unterscheiden sind, kommt es dazu, dass er sich sogar in Maruga verliebt und beide ihren gegenseitigen Konflikt, der auf Missverständnissen und widersprüchlichen Aussagen beruht, beilegen können. Ab diesem Punkt schließen sich zahlreiche weitere Handlungsbögen an, die sich zumeist auf einen weiteren Drachen oder den Nebeneffekten der Lost Precious beziehen. Als eine weitere wichtige Hauptfigur etabliert sich die Halbwölfin Ai (), die einst ein Mensch wahr, aber von ihrem Herren, der sie seinem Charme einwickelte, durch ein Lost Precious in jene Gestalt verwandelt wurde. Das Aussehen des Iris-Heterochromie besitzenden Mädchens schwankt daher zwischen dem eines normalen Menschen und eines Kemonomimi. Letztlich kann sie sich jedoch von ihrem ‚Herren‘ losschlagen und steht seitdem immer wieder Ryūji helfend zu Seite, wenngleich Rose, wie allen anderen weiblichen Personen gegenüber, als Konkurrenz sieht.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "Die Light-Novel-Reihe \"Dragon Crisis!\" wird seit dem 30. Januar 2007 von Shūeisha veröffentlicht. Geschrieben wurden die bisher zwölf Ausgaben von Kaya Kizaki. Die Illustrationen, die die Handlung begleiten, wurden von Itsuki Akata gezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiel.", "content": "Am 25. März 2009 erschien ein Hörspiel zur Buchreihe bei Frontier Works.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Aufbauend auf der Light-Novel-Reihe entstand die gleichnamige Anime-Fernsehserie \"Dragon Crisis!\". Animiert wurde sie von Studio Deen unter der Regie von Hideki Tachibana. Die Erstausstrahlung der Serie begann in der Nacht des 11. Januar 2011 (und damit am vorherigen Fernsehtag) auf Chiba TV. Eine viertel Stunde später begannen ebenfalls Tochigi Television, Yomiuri Telecasting und TV Kanagawa mit der Übertragung. In den weiteren Tagen folgten die Sender Kids Station, Chūkyō TV und TV Saitama. Parallel dazu wurde die Serie ebenfalls über zahlreiche Streaming-Angebote bereitgestellt. Zu ihnen gehören ShowTime, GyaO! Store, Anime One (Biglobe), DMM.com, Bandai Channel, Animate TV und TV Dogachi. Die Erstausstrahlung auf Chiba TV endete nach zwölf Folgen am 29. März 2011.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die den Anime begleitende Musik wurde von Makoto Miyazaki komponiert und arrangiert. Im Vorspann der Serie wurde eine Kurzfassung des Titels \"Immoralist\" () gespielt, der von Ryūjin Kiyoshi geschrieben und komponiert wurde. Das Arrangement übernahm Gō Takahashi, während Yui Horie die gesanglich Interpretation übernahm. Der Titel erschien am 2. Februar 2011 als Single, auf der als so genannte B-Seite ebenso die Titel \"True truly love\" und \"HOLIDAY\" enthalten waren. Alle drei Titel waren zusätzlich noch einmal als Karaoke-Version auf der insgesamt 15 Minuten und 38 Sekunden langen Single enthalten. Im Abspann wurde der Titel \"Mirai Bowl\" () gespielt, dessen Liedtext von Straightball Murano geschrieben wurde. Ken’ichi Maeyamada und Tomotaka Ōsumi übernahmen die Komposition. Das Arrangement stammt von Narasaki und der Gesang von Momoiro Clover. Als Single soll der Titel am 9. März 2011 zusammen mit den Stücken \"Chai Maxx\" und \"Zenryoku Otome\" () veröffentlicht werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dragon Crisis! (jap., \"Doragon Kuraishisu!\") ist eine von Kaya Kizaki geschriebene und mit Illustrationen von Itsuki Akata versehene Light-Novel-Reihe, die seit Anfang 2007 vom japanischen Publisher Shūeisha verlegt wird.", "tgt_summary": "《Dragon Crisis!》()是城崎火也撰写,亚方逸树插画的轻小说作品,集英社Super Dash文库出版。中文版由青文出版社代理。 于2009年3月25日由Frontier Works发售广播剧CD,电视动画于2011年1月10日开始播出,3月28日播放完毕,全12话。", "id": 2974250} {"src_title": "Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln", "tgt_title": "放風通行證", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Jugendfreunde Rick und Fred führen mit ihren Frauen Maggie und Grace ein vermeintlich glückliches Dasein, doch ihr Liebesleben ist zu einer sporadischen Pflichtübung verkommen, und der Familienalltag erstickt jede Romantik im Keim. Den beiden Frauen ist es ein Dorn im Auge, dass ihre Männer sich zunehmend spätpubertär verhalten und auf der Straße so ziemlich jeder Frau hinterherschauen, nur ihnen nicht. Als Maggie dann auch noch zufällig Zeugin wird, wie die beiden während einer Pokerrunde abfällig über ihre Ehen sprechen und in Junggesellenphantasien schwelgen, entschließen sich Maggie und Grace, ermuntert durch eine Freundin, den beiden einen einwöchigen „Ehefreibrief“ auszustellen. Während Rick und Fred alsbald merken, dass es für eingerostete Spießer durchaus keine leichte Aufgabe ist, attraktive Frauen auch nur kennenzulernen, werden Maggie und Grace, die die Woche mit den Kindern auf Cape Cod verbringen, gleich am ersten Tag von einer ganzen Baseballmannschaft voller attraktiver junger Männer nebst charmantem Trainer umgarnt. Plötzlich sind es nicht nur die Männer, die das Gefühl haben, sich einmal richtig ausleben zu müssen, sondern auch deren Frauen. Am Ende wird jedoch allen vieren klar, was sie am jeweiligen Partner haben, und sie kehren reumütig ins Familienleben zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Jörg Gerle vom Film-Dienst meint: \"Gegenüber einem Film wie Hangover, der in Sachen bissiger Comedy die Maßstäbe setzt, wirkt Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln wie ein betulicher Komödienspaß zweier inszenatorisch angegilbter Herren. Das mag unterm Strich nicht das Schlechteste sein, doch bedenkt man die einstige pointierte Schärfe der Regisseure, ist das eine herbe Enttäuschung.\" Dani Maurer von Outnow.ch meint: \"Die Farrellys zeigen [...] mit „Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln“ durchschnittliche Kost und lassen uns weiterhin auf ihren nächsten grossen Hit warten. Ein paar lustige Szenen mit einem Schuss Kacka und dazu nette Darsteller machen noch keine gute Komödie. Leider.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln (Originaltitel: \"Hall Pass\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2011. Regie führten Peter und Bobby Farrelly, das Drehbuch schrieben die Farrelly-Brüder, Pete Jones und Kevin Barnett.", "tgt_summary": "《偷食通行证》(Hall Pass)是一部于2011年上映的美国喜剧电影,由法拉利兄弟执导。主演包括欧文·威尔森、Jason Sudeikis、Stephen Merchant、Jenna Fischer和克里斯蒂娜·艾伯盖特。", "id": 404092} {"src_title": "Paluxysaurus", "tgt_title": "帕拉克西龍", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Schädel ist durch ein Oberkieferknochen (Maxilla) und ein Nasenbein (Nasal) überliefert. Der Oberkieferknochen ist kürzer als bei \"Brachiosaurus\" und robuster als bei \"Camarasaurus\". Im Oberkieferknochen sind ein vollständiger Zahn sowie mindestens vier Zahnfragmente erhalten, zwei weitere Zahnfragmente wurden in der Nähe der Schädelknochen entdeckt. Auf jeder Seite des Oberkiefers saßen vermutlich je 9 bis 10 Zähne. Wichtige diagnostische Merkmale sind unter anderem der breite Nasalfortsatz des Oberkieferknochens sowie eine stark seitliche Krümmung des Prämaxillarfortsatzes des Nasenbeins. Einzigartige Merkmale finden sich zudem in den Wirbelbögen der Schwanz- und Rückenwirbel.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die kladistische Analyse von Peter Rose (2007) sieht \"Paluxysaurus\" innerhalb der Brachiosauridae als Schwestertaxon von \"Brachiosaurus\", stellt jedoch auch eine nähere Verwandtschaft mit den nordamerikanischen Sauropoden \"Venenosaurus\" und \"Cedarosaurus\" fest. You und Li (2009) sowie Ksepka und Norell (2010) kommen ebenfalls zu dem Schluss, dass \"Paluxysaurus\" als Brachiosauridae einzuordnen ist. So klassifizieren letztere Autoren \"Paluxysaurus\" in einer Klade zusammen mit \"Brachiosaurus\", \"Giraffatitan\", \"Cedarosaurus\" und \"Abydosaurus\".", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckungsgeschichte, Fund und Namensgebung.", "content": "Sämtliche Fossilien stammen aus einer Fundstelle innerhalb der Jones Ranch in Hood County in Texas. In der Nähe des Fundorts finden sich zahlreiche fossile Fußspuren von Sauropoden und Theropoden, die sogenannten Paluxy-River-Fußspuren. Die Fundstelle wurde bereits Mitte der 1980er Jahre von einer Studentengruppe entdeckt – anschließende Grabungen durch Jeffrey G. Pittman begannen 1985, wurden 1987 jedoch abgebrochen. Seit 1993 führt eine Forschergruppe der Southern Methodist University die paläontologische Feldarbeit in der Fundstelle fort. Die Gesteine des Fundorts wurden fluviatil (durch einen Fluss) abgelagert und gehören zur Twin-Mountains-Formation. Die Fundstelle zeigt eine Ausdehnung von etwa 400 Quadratmeter; die Sauropodenfossilien wurden jedoch in Assoziation miteinander gefunden, wobei einzelne Knochen meistens nicht weiter als einen Meter von anderen Knochen entfernt gefunden wurden. Den Holotyp (Exemplarnummer FWMSH 93B-10-18) bildet ein linker Oberkieferknochen mit Nasenbein und Zähnen. Weitere Knochen stammen von mindestens vier verschiedenen Individuen und schließen isolierte Zähne, eine Serie aus 7 Halswirbeln sowie zwei isolierte Halswirbel, 13 Rückenwirbel, mehr als 30 Schwanzwirbel, Rippenfragmente und Chevron-Knochen, Schulterblätter (Scapula), Rabenbeine (Coracoid), ein Brustbein (Sternum), Oberarmknochen (Humeri), Elle (Ulna) und Speiche (Radius), Mittelhandknochen (Metacarpalia), Darmbeine (Ilia), Schambeine (Pubes), Sitzbeine (Ischia), Oberschenkelknochen (Femora), Schienbeine (Tibiae), Wadenbeine (Fibulae) sowie drei Mittelfußknochen (Metatarsalia) mit ein. Weitere Knochen wurden gefunden, müssen jedoch noch präpariert werden. Die Gattung wurde 2007 von Peter J. Rose erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Name \"Paluxysaurus\" weist auf die nahe dem Fundort gelegene Stadt Paluxy sowie auf den Paluxy River. Der zweite Teil des Artnamens ehrt William R. Jones, dem Besitzer der Ranch, welcher die Grabungsarbeiten auf seinem Land seit zwei Jahrzehnten genehmigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paluxysaurus ist eine Gattung sauropoder Dinosaurier aus der Gruppe der Brachiosauridae aus der Unterkreide Nordamerikas. Fossile Überreste dieser Gattung wurden in der Twin-Mountains-Formation in Texas (USA) entdeckt und können auf das späte Aptium (vor etwa 123 bis 113 Millionen Jahren) datiert werden. Einzige Art ist \"Paluxysaurus jonesi\".", "tgt_summary": "帕拉克西龙(学名:\"Paluxysaurus\")是种原始巨龙形类恐龙,化石发现于美国德州胡德郡的双子山组地层,年代为下白垩纪的晚阿普第阶到早阿尔比阶,约1亿1200万年前。目前已在当地的尸骨层中,发现至少四个个体的化石。如同其他蜥脚类恐龙,帕拉克西龙是种大型、四足、草食性恐龙,具有小型头部与长颈部。在2012年的一个重新研究,显示帕拉克西龙、波塞东龙是相同动物,较晚被命名的帕拉克西龙成为波塞东龙的一个次异名。", "id": 3059881} {"src_title": "Parnawas I.", "tgt_title": "法尔纳瓦兹一世", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Parnawas wurde Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. als Sohn der Herrscherfamilie Iberiens geboren, das bereits seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. existierte. Als nach der Eroberung des Perserreichs durch Alexander den Großen ein Heerführer namens Ason das Gebiet südlich des Kaukasus eroberte, floh Parnawas als letzter Überlebender der Herrscherfamilie. Im Bündnis mit Kudschi, Herrscher des benachbarten Kolchis, den Alanen und Völkern Dagestans konnte Parnawas Ason besiegen. Er gründete Iberien neu, mit Mzcheta als Hauptstadt, und eroberte weitere Gebiete. Das Reich des Parnawas war, ähnlich wie das Perserreich, in Verwaltungsdistrikte gegliedert, denen Eristawis vorstanden. Parnawas teilte den Staat in acht Teile, davon waren sieben \"Saeristawo\" (საერისთავო) und ein \"Saspaspeto\" (სასპასპეტო). Sein Staat umfasste ganz Ost- und Südgeorgien und große Teile Westgeorgiens. Kolchis war ihm freundschaftlich verbunden. Er schaffte die Grundlage für das Entstehen eines georgischen Volkes und eines gemeinsamen Staates. Durch Heiratspolitik festigte er die Verbindungen zu den Osseten und Durdsuken, seine Schwester gab er dem kolchischen König Kudschi zur Frau. Es wurden während seiner Zeit viele Nachbargebiete unter iberische Kontrolle gebracht, vor allem in Nordkaukasien und Albania. Mit dem Seleukidenreich verband Iberien eine enge Freundschaft. Auch die Kultur wurde gefördert und die georgische Sprache verbreitet. Die georgische Schrift wurde einigen Quellen nach von Parnawas geschaffen, wahrscheinlich aber nur überarbeitet und vereinheitlicht. Parnawas ließ Mzcheta mit einer neuen Stadtmauer befestigen und alle von Ason zerstörten Burgen wiederaufbauen. Auch begann er mit der Anlage der Residenz der iberischen Könige, Armasziche. Auf der Höhe vor Mzcheta errichtete er eine große Statue für die Gottheit Armasi. Unter dieser wurde er nach 65 Jahren Regentschaft auch bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Parnawas I., auch Parnaos I. (georgisch: ფარნავაზ, ფარნაოზ) war der erste König von Iberien (* um 325 v. Chr. in Mzcheta; † 237 v. Chr.), einem antiken georgischen Staat im Kaukasus, der in georgischen Quellen auch als \"Kartli\" benannt ist. Er war der Begründer der Dynastie der Parnawasiden. In der traditionellen georgischen Literatur ist König Parnawas mit der Schaffung des Georgischen Alphabets verbunden.", "tgt_summary": "法尔纳瓦兹一世()是乔治亚历史上第一位君主,于前302年至前237年上任,他亦是创造格鲁吉亚字母的始祖,是法尔纳瓦齐乌尼王朝的皇室成员。", "id": 1880303} {"src_title": "Toxic (Lied)", "tgt_title": "中你的毒", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"Toxic\" wurde von Cathy Dennis, Henrik Jonback, Christian Karlsson, Pontus Winnberg und Bloodshy & Avant geschrieben und produziert. Der Song wurde ursprünglich Kylie Minogue für ihr Album \"Body Language\" aus dem Jahr 2003 angeboten. Sie lehnte jedoch ab und kommentierte später: „Ich war nicht sauer, dass das Lied ihr Erfolg brachte. Es ist wie der Fisch, der von der Angel entkommen ist. Ich muss es akzeptieren.“ \"Toxic\" wurde in den Murlyn Studios in Stockholm aufgenommen. Im Dezember 2003 wurde bekannt, dass nach \"Me Against the Music\" ursprünglich entweder \"(I Got That) Boom Boom\" oder \"Outrageous\" als zweite Single aus \"In the Zone\" veröffentlicht werden sollte, doch Spears setzte sich persönlich für \"Toxic\" ein. Das Lied war Teil ihrer Onyx Hotel Tour. 2011 sang sie das Lied während ihrer Femme Fatale Tour. Es ist ebenfalls Bestandteil ihrer aktuellen Las Vegas Show.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Toxic\" zeigt Spears als Geheimagentin auf der Suche nach einem Fläschchen mit einer grünen, giftigen Flüssigkeit. Nachdem sie dieses stiehlt, betritt sie die Wohnung ihres untreuen Freundes und vergiftet ihn. Das Video enthält auch Szenen, in denen Spears einen durchsichtigen Anzug trägt, der teilweise mit Diamanten besetzt ist. Spears sang \"Toxic\" in einer Reihe von Live-Auftritten, darunter auch bei den \"NRJ Music Awards\" im Jahr 2004. Es war die Eröffnungsnummer ihrer \"Onyx-Hotel\"-Tour im Jahr 2004 und wurde auch bei ihren Tourneen \"\" (2009) und der \"Femme Fatale Tour\" (2011) aufgeführt. \"Toxic\" wurde von mehreren Künstlern gecovert. Durch \"Toxic\" gewann Spears 2005 ihren ersten \"Grammy Award\" in der Kategorie „Best Dance Recording“.", "section_level": 1}, {"title": "Chartplatzierungen.", "content": "\"Toxic\" debütierte am 31. Januar 2004 in den \"Billboard Hot 100\" auf Platz 53. Am 27. März 2004 erreichte das Lied Platz neun. Es war nach \"Oops!... I Did It Again\" aus dem Jahr 2000 ihr vierter Top-Ten Hit in den USA. Am 25. Oktober 2004 wurde \"Toxic\" mit 500.000 verkauften Exemplaren mit Gold ausgezeichnet. Toxic wurde 1.537.000 Mal legal heruntergeladen und wurde somit zur sechst meistverkauften digitalen Single des Landes. \"Toxic\" erreichte auch die Spitze der kanadischen Charts. Am 15. März 2004 debütierte das Lied auf der Höchstposition der australischen Charts und hielt diese Position für zwei Wochen. Der Song erhielt eine Gold-Zertifizierung von der Australian Recording Industry Association (ARIA) für über 35.000 verkaufte Einheiten. Bis März 2013 verkaufte sich der Song, nach Angaben von Billboard, in den USA insgesamt 1,9 Millionen Mal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Toxic (engl. für: „\"Giftig\"“) ist ein Lied der US-amerikanischen Pop-Sängerin Britney Spears aus ihrem vierten Studioalbum \"In the Zone\". Das Lied wurde am 12. Januar 2004 durch Jive Records als zweite Single aus dem Album veröffentlicht. \"Toxic\" ist ein Dance-Pop-Song mit Einflüssen aus Elektropop und Bhangra-Musik. Inhaltlich handelt er davon, einem Liebhaber hörig zu werden. Das Lied wurde von Kritikern positiv bewertet und als bestes Lied des Albums genannt. \"Toxic\" erreichte weltweiten Erfolg unter anderem die Top-Fünf-Position in 15 Ländern. In Australien, Kanada, Ungarn, Norwegen und in Großbritannien erreichte die Single die Spitzenposition. In den USA wurde es ihre erste Single, die sich seit vier Jahren in den Top-Ten platzieren konnte.", "tgt_summary": "《中你的毒》(英语:\"Toxic\"),是美国女歌手布兰妮·斯皮尔斯的一首歌曲。收录于她的第4张录音室专辑《流行禁区》(\"In the Zone\")中。歌曲于2004年1月13日作为专辑的第2支单曲发行。唱片公司原定于《蹦蹦》(\"(I Got That) Boom Boom\")和《危险情人》(\"Outrageous\")中选择专辑的第2支单曲,但布兰妮选择了本曲作为2单。本曲是一支受到电子流行曲影响的舞蹈流行曲,其伴奏使用了多种乐器,如鼓、合成器与冲浪吉他等,歌曲中伴有激烈的宝莱坞弦线和喘息的声线。歌曲的歌词描述了“因至爱的魅力而中毒”。本曲获得了乐评的好评,乐评人称其为《流行禁区》最强劲的歌曲,称赞了歌曲的钩部与副歌。", "id": 1721653} {"src_title": "World Invasion: Battle Los Angeles", "tgt_title": "世界異戰", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Am 12. August 2011 schlagen anfangs für Meteore gehaltene Raumflugkörper einer außerirdischen Rasse weltweit in die Ozeane vor küstennahen Metropolen ein. Diesen entsteigen Infanterieeinheiten, welche die naheliegenden Küsten angreifen und erobern, so auch einen Strandabschnitt vor Los Angeles. Die Außerirdischen wollen die Erde kolonisieren, da sie Wasser als Treibstoff benötigen und dieses nur auf der Erde in flüssiger Form vorkommt. Die Nachrichten melden, dass bereits 20 Städte in 17 Ländern der Erde angegriffen wurden. Second Lieutenant Martinez, Zugführer in einer Einheit des United States Marine Corps, sowie sein vor dem Ruhestand bewahrter Stellvertreter Staff Sergeant Michael Nantz, bekommen mit ihrem Team den Auftrag, Zivilisten aus einer Polizeiwache in Santa Monica zu retten, bevor die United States Air Force die Stadt in drei Stunden durch einen massiven Luftschlag zerstören will. Auf dem Weg zur Wache kommen sie erstmals in Kontakt mit den nur entfernt humanoiden Außerirdischen, die größer als Menschen sind, mit ihren Waffen verwachsen zu sein scheinen und sich als technologisch überlegene Gegner herausstellen. Außerdem treffen die Marines auf eine kleine Gruppe versprengter Soldaten, deren Einheit aufgerieben wurde. Nachdem sie in einen Hinterhalt der Außerirdischen geraten und einige Verluste erleiden, erreichen die Soldaten die Polizeiwache. Dort treffen sie auf zwei Erwachsene mit Kindern. Ein Hubschrauber wird zur Evakuierung angefordert. Er nimmt einige Verwundete auf und startet, wird dann aber durch Flugdrohnen der Aliens abgeschossen. Die Überlebenden verschanzen sich zunächst im Gebäude. Indem sie einen verwundeten Alien gefangen nehmen und ihn teilweise sezieren, können sie herausfinden, wie er am besten getötet werden kann: in der Leibesmitte, etwa wo beim Menschen das Herz sitzt. Nun versuchen die Überlebenden, mit einem Bus zu fliehen, um dem angekündigten Luftschlag zu entgehen. Die Flucht ist schwierig, denn die Straßen sind teilweise zerstört und von Autowracks versperrt. Ihr Bus wird von Flugdrohnen angegriffen und beschädigt. Als ein Trupp anstürmender Aliens die Gruppe zu überrennen droht, opfert sich Lieutenant Martinez, indem er sich selbst und den Bus in die Luft sprengt und so der Gruppe die Flucht ermöglicht. Zwar ist der Countdown mittlerweile abgelaufen, allerdings ist die vermeintliche Luftüberlegenheit der Air Force durch Flugdrohnen der Außerirdischen verloren gegangen, und der erwartete Luftschlag bleibt aus. Die Gruppe, nun unter dem Kommando von Staff Sergeant Nantz, gelangt schließlich zurück zur Militärbasis, findet sie jedoch zerstört vor. Sie entdecken eine Karte mit den letzten verbliebenen Stützpunkten in der Nähe. Mit einem fahrtüchtigen LAV, einem Radpanzer, erreichen sie den letzten Evakuierungspunkt, wo ein Helikopter sie abholt. Während des Rückflugs glaubt Nantz, die Kontrollzentrale der Drohnen in einem dunklen Teil der Stadt zu erkennen. Er will das Gebiet erkunden und hofft, damit den eigenen Streitkräften zu helfen, die Lufthoheit zurückzuerlangen. Inmitten der brennenden und zerstörten Stadt lässt er sich absetzen. Die anderen Soldaten schließen sich ihm daraufhin an. Sie schaffen es, sich der Kontrollzentrale bis auf kurze Distanz zu nähern. Per Funk fordern sie Artillerieunterstützung an und markieren mit einem Laserstrahl das Ziel. In einer entscheidenden Schlacht gelingt es ihnen, den Ansturm der Aliens so lange abzuwehren, bis die Kontrollzentrale der Außerirdischen und damit das Herzstück der gegnerischen Operation durch die angeforderten Fernlenkraketen, von dem Laserstrahl ins Ziel gelenkt, vernichtet wird. Sämtliche Flugdrohnen der Aliens stürzen daraufhin ab, da sie keine Steuersignale mehr erhalten. Angesichts der verlorenen Lufthoheit ziehen sich die außerirdischen Bodentruppen zurück. Nantz und sein Team werden von einem Hubschrauber aufgenommen und in eine provisorische Operationsbasis in der Mojave-Wüste gebracht, wo sie für ihre Tapferkeit als Helden gefeiert werden. Die anderen angegriffenen Städte übernehmen die Strategie, vorrangig die außerirdischen Kommandoschiffe zu zerstören. Zusätzliche Bodentruppen werden mobilisiert, um die verbliebenen Aliens zu töten. Entgegen der Anweisung, sich auszuruhen, munitionieren sich Nantz und sein Team neu auf, um weiterzukämpfen: „Jetzt holen wir uns Los Angeles zurück!“", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Kritikergemeinde in den Vereinigten Staaten stand dem Film sehr skeptisch gegenüber. Auf Rotten Tomatoes kann der Film zurzeit eine Zustimmung von nur 35 % verzeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "Videospiel.", "content": "Das offizielle Videospiel wurde am 11. März 2011 auf Xbox Live veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Mit einem Budget von 70 Millionen Dollar hat der Film weltweit ca. 211,8 Millionen Dollar eingespielt, davon am Eröffnungswochenende mit ca. 35,5 Millionen Dollar auf Platz 1. Regisseur Jonathan Liebesman erklärte im Frühjahr 2012, dass an einer Fortsetzung mit ähnlich großem Budget gearbeitet werde. The Asylum produzierte mit \"Battle of Los Angeles\" im gleichen Jahr einen Mockbuster.", "section_level": 1}], "src_summary": "World Invasion: Battle Los Angeles (auch bekannt als \"Battle: LA\" und \"Battle: Los Angeles\") ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Kriegsfilm, der am 11. März 2011 in den amerikanischen Kinos anlief und am 14. April 2011 in den deutschen. Regie führte Jonathan Liebesman; die Hauptrollen übernahmen Aaron Eckhart und Michelle Rodríguez.", "tgt_summary": "是2011年3月上映的美国科幻战争片,由乔纳森·理贝斯曼执导,艾伦·艾克哈特、米歇尔·罗德里格兹、拉蒙·罗德里格兹、布丽姬·穆娜等主演。影片的创作灵感源自二战期间发生在洛杉矶的一次炮击UFO事件。", "id": 1066490} {"src_title": "Jack Cork", "tgt_title": "杰克·科克", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Jack Cork begann seine Karriere im Alter von neun Jahren in der Jugendakademie des FC Chelsea. 2006 unterschrieb er einen Profivertrag, wurde allerdings nur in der Reservemannschaft eingesetzt, wo er sich prompt zum Kapitän hocharbeitete. Während der Saison 2006/07 wurde er zweimal an den AFC Bournemouth verliehen. Beim ersten Mal von November bis Dezember 2006 und dann von Januar bis März 2007. Allerdings kam er nur auf vier, bzw. drei Einsätze. Im Sommer 2007 absolvierte er die Saisonvorbereitung mit den Profis, da sein Teamkollege aus der Reserve, Lee Sawyer, verletzt ausfiel. So bestritt er am 14. Juli gegen Club América sein erstes Spiel für die Profis, während der Vorbereitung wurde er überwiegend als linker Verteidiger eingesetzt. Die Saison 2007/08 verbrachte Cork auf Leihe bei Scunthorpe United. Dort absolvierte er 35 Ligaspiele und trotz Abstieg in die Football League One wurde er zum „Player of the Year“ gewählt. Seine beiden Saisontore erzielte er beide gegen Coventry City. Am 27. November zum 1:1-Unentschieden und am 1. März 2008 zum 2:1-Heimsieg. Im August 2008 wurde er bis zum 1. Januar 2009 an den FC Southampton ausgeliehen. Cork wollte bis zum Saisonende dort bleiben, musste aber im Januar wieder zurück sein. Daraufhin wurde er prompt nochmal verliehen, bis zum Saisonende zum FC Watford. Am 24. Januar erzielte er im FA Cup beim 4:3-Sieg über Crystal Palace sein erstes Tor. Am 21. August 2009 verlängerte er seinen Vertrag beim FC Chelsea um drei Jahre und wurde danach bis zum Dezember an Coventry City verliehen. Am 1. Februar 2010 wurde er bis zum Saisonende an den FC Burnley ausgeliehen. Für Burnley absolvierte er auch am 9. Februar bei der 0:3-Niederlage gegen den FC Fulham sein Premier League-Debüt. Danach gab er am 21. Februar die Vorlage zum 2:5-Ehrentreffer gegen Aston Villa. Bis zum 9. Mai musste er auf sein erstes Premier League-Tor warten. Beim 4:2-Sieg über die Tottenham Hotspur erzielte er mit einem Kopfball den vierten Treffer des FC Burnley. Am Tag zuvor sagte sein Vater in einer lokalen Zeitung, dass Jack den FC Chelsea im Sommer gerne verlassen würde. Am 8. August 2010 gab der FC Chelsea bekannt, dass Cork im Falle eines Angebotes von mindestens zwei Millionen Pfund Sterling den Verein verlassen könne. Allerdings kehrte er am 12. August bis zum Saisonende zurück zum FC Burnley, ganz zur Freude von Trainer Brian Laws. Am 27. November erzielte er in der 90. Minute den 2:1-Siegtreffer gegen Derby County. Am 11. Juli 2011 wechselte Jack Cork zum Zweitliga-Aufsteiger FC Southampton. Die Saison 2011/12 beendete er ohne insgesamt eins der 46 Ligaspiele verpasst zu haben und war damit auch der einzige Spieler seines Teams. Mit Southampton schaffte er den Aufstieg in die Football League Championship. Im Januar 2015 wechselte Cork zu Swansea City.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Cork begann schon im Jahr 2005 für die englischen Jugendnationalmannschaften, damals für die U-16. Auch für die U-17, U-18, U-20 war er im Einsatz. In der U-19 debütierte er im Mai 2007 gegen Tschechien. Bei der U-19-Fußball-Europameisterschaft 2008 in Tschechien führte er die englische Mannschaft als Kapitän an, konnte sich aber nicht für das Halbfinale qualifizieren. Seit 2008 läuft er für die U-21-Nationalmannschaft auf. Bisher kam er in den Jugendnationalmannschaften auf insgesamt 36 Länderspielen. Am 2. Juli 2012 wurde von Trainer Stuart Pearce für den 18-köpfigen Olympiakader der olympischen Sommerspiele in London nominiert. Am 10. November 2017 debütierte er in einem Freundschaftsspiel gegen Deutschland in der englischen A-Nationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Sein Vater Alan Cork spielte u. a. für den FC Wimbledon und FC Fulham und gehörte von 2007 bis 2010 zum Trainerstab der Bolton Wanderers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jack Frank Porteous Cork (* 25. Juni 1989 in Carshalton, London) ist ein englischer Fußballspieler, der bei FC Burnley unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "积·法兰·波蒂厄斯·确克(英语:Jack Frank Porteous Cork,1989年-6月25日)是一名英格兰足球运动员,司职中场,亦可移后担任右闸或中坚,出身切尔西青训系统,现时效力英超球会伯恩利。", "id": 272270} {"src_title": "Akizuki-Klasse (1941)", "tgt_title": "秋月級驅逐艦", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Akizuki\"-Klasse wurde in erster Linie entwickelt, um größere Schiffe bei der Abwehr von feindlichen Flugzeugen zu unterstützen. Dazu wurden entlang der Längsachse der Schiffe vier Türme mit je zwei Geschützen mit Kaliber 100 mm bei einer Kaliberlänge von 65 eingeplant. Diese Geschütze konnten, neben der Rolle als Flugabwehrkanonen, auch gegen andere Schiffe eingesetzt werden. Die Geschütztürme hatten mit je 34 Tonnen ein hohes Gewicht, und die beiden inneren Türme \"B\" und \"C\" waren zudem in einer überhöhten Position verbaut, was zu Gleichgewichtsproblemen führte. Um dennoch die schwere Bewaffnung unterzubringen, mussten die Rümpfe der \"Akizuki\"-Klasse vergrößert werden, um eine stabile Plattform für den Waffeneinsatz zu gewährleisten. Das Ergebnis war ein rund 134 Meter langer Rumpf mit einer Breite von bis zu 11,60 Metern. Die Abmessungen, die Formgebung der Aufbauten und die Anordnung der Bewaffnung ähnelten denen, die man zuvor bei der \"Yūbari\"-Klasse erprobt hatte, weswegen die Zerstörer im Pazifikkrieg von amerikanischen Streitkräften oft mit dem Leichten Kreuzer verwechselt wurden. 1939 wurden die ersten Schiffe der Klasse in Auftrag gegeben, das Typschiff der Klasse, die \"Akizuki\" wurde 1941 auf der Marinewerft in Maizuru fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Geschützbewaffnung.", "content": "Die Hauptbewaffnung der \"Akizuki\"-Klasse bestand aus vier Türmen mit einem etwa 3 mm dicken Splitterschutz, in denen je zwei 100-mm-L/65-Typ-98-Geschütze untergebracht waren. Diese Waffe wurde als eine der fortschrittlichsten Konstruktionen im japanischen Geschützbau angesehen, und ihre Entwicklung war erst 1938 abgeschlossen worden. Jedes Geschütz wog 3053 kg und konnte ein 13 kg schweres Geschoss mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 1010 Metern pro Sekunde rund 19 km weit auf Seeziele verschießen und Luftziele in bis zu 13 km Höhe bekämpfen. Die Rohre jedes Turms konnten von −3° auf bis zu 90° senkrecht nach oben ausgerichtet werden, und es konnte einer Feuergeschwindigkeit von 19 bis 21 Schuss pro Minute erreicht werden. Wie alle japanischen Kriegsschiffe dieser Zeit stützte sich auch die Flugabwehr der \"Akizuki\"-Klasse im Nahbereich auf die 25-mm-Typ-96-Maschinenkanone. Die Waffe wurde in Zwillings-, Drillings- und Einzellafetten verbaut, und ihre Zahl erhöhte man im späteren Kriegsverlauf mit wachsender Bedrohung aus der Luft immer weiter. Während die ursprüngliche Konstruktion vier Rohre in zwei Zwillingslafetten vorsah, erhielten einige Schiffe im späteren Kriegsverlauf bis zu 51 Rohre.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstige Bewaffnung.", "content": "Die ursprüngliche Planung der Schiffe für den Einsatz als Eskorten für Flugzeugträger machte eine Torpedobewaffnung, die sich nur für den Kampf gegen Überwasserziele eignete, unnötig. Später entschied man sich doch für eine Torpedobewaffnung und plante vier Torpedorohre ein, die man in einem drehbaren Satz zusammenfasste, den man mittschiffs auf den Aufbau setzte. Für jedes Rohr stand ein Reservetorpedo zur Verfügung, so dass insgesamt acht Typ-93-Torpedos mitgeführt wurden. Die Schiffe trugen bis zu sechs Werfer für Wasserbomben. Jedes Schiff konnte bis zu 52 Wasserbomben zur Bekämpfung von U-Booten mitführen.", "section_level": 3}, {"title": "Maschinenanlage.", "content": "Die Schiffe der Klasse waren mit drei Dampfkesseln ausgerüstet, in denen Schweröl verbrannt wurde, um Heißdampf zu erzeugen, der zwei Hochleistungsturbinen oder zwei Turbinen für niedrige Leistungen antrieb. Zwei Kessel waren im vorderen Kesselraum zusammengefasst, der dritte stand in einem eigenen Raum dahinter. Ein Gespann aus je einer Hoch- und einer Niedrigleistungsturbine war mit einer Welle verbunden, an den beiden Wellen hingen die Propeller. Die Anlage leistete 51.400 PS (37.804,65 kW). Die Schiffe führten rund 1071 ts Schweröl mit und erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 33,7 Knoten.", "section_level": 2}, {"title": "Sensorausrüstung.", "content": "Die Schiffe trugen im späteren Kriegsverlauf ein Typ 22 Feuerleitradar und ein Typ 13 Luftsuchradar am Hauptmast hinter der Brücke. Zur Suche nach U-Booten wurden die Schiffe ab 1944 mit einem Echoortungssystem vom Typ 3 Modell 1 und einem Hydrophon vom Typ 4 ausgerüstet. Mit dem Hydrophon konnte, bei einer Geschwindigkeit des Zerstörers von 12 kn, nach japanischen Angaben ein lautes Ziel, wie etwa ein Torpedo, in 6000 Metern und ein leises Ziel, wie ein langsames U-Boot, in bis zu 1000 Metern wahrgenommen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Schiffe der Akizuki-Klasse.", "content": "Insgesamt vier Programme zum Bau von Schiffen der Klasse wurden aufgelegt. Das erste Bauprogramm, genannt \"Akizuki-Klasse\", umfasste sieben Schiffe, das zweite, als \"Fuyuzuki-Klasse\" (, \"Fuyuzuki-gata\") bezeichnet, mit einer leicht vereinfachten Bauweise, umfasste vier, das dritte, die sogenannte \"Michizuki-Klasse\" (, \"Michizuki-gata\"), sollte den Bau von 21 Schiffen beinhalten, aber nur eines wurde bis zum Ende des Krieges fertig. Programm Vier wurde nie umgesetzt, es sollte eine Hochgeschwindigkeitsversion des ursprünglichen Zerstörers werden.", "section_level": 1}, {"title": "Akizuki.", "content": "Die \"Akizuki\" (, „Herbstmond“) wurde im Juli 1940 in Maizuru auf Kiel gelegt und am 11. Juni 1942 in Dienst gestellt. Sie wurde im Pazifikkrieg am 25. Oktober 1944 während der Schlacht bei Kap Engano versenkt.", "section_level": 2}, {"title": "Teruzuki.", "content": "Die \"Teruzuki\" (, „scheinender Mond“) wurde im August 1942 in Dienst gestellt. Sie wurde im Pazifikkrieg in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 1942 von amerikanischen Schnellbooten angegriffen und geriet nach einem Torpedotreffer in Brand. Das Feuer löste eine Sekundärexplosion ihrer Wasserbomben aus, und sie ging nahe der Insel Guadalcanal unter.", "section_level": 2}, {"title": "Suzutsuki.", "content": "Die \"Suzutsuki\" (, „kühler Mond“) wurde im März 1941 auf Kiel gelegt und im Dezember 1942 in Dienst gestellt. Sie wurde gegen Ende des Pazifikkrieges als Eskorte für das Superschlachtschiff \"Yamato\" eingesetzt. Am 7. April 1945 wurde ihr während der Operation Ten-gō durch einen Torpedotreffer der Bug abgerissen. Es gelang der Besatzung, sie nach Japan zurückzubringen, wo sie nach Kriegsende verschrottet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Hatsuzuki.", "content": "Die \"Hatsuzuki\" (, „erster Mond“) wurde im Juli 1941 auf Kiel gelegt und im Dezember 1942 in Dienst gestellt. Während der Schlacht bei Kap Engano deckte sie die Bergung von schiffbrüchigen Seeleuten der Flugzeugträger \"Zuikaku\" und \"Zuihō\" durch zwei japanische Zerstörer. Nach einer fast zweistündigen Verfolgungsjagd und einem 20-minütigen Gefecht mit anrückenden amerikanischen Kreuzern und Zerstörern wurde sie schließlich mit dem überwiegenden Teil ihrer Besatzung am 25. Oktober 1944 gegen 20:59 Uhr versenkt.", "section_level": 2}, {"title": "Niizuki.", "content": "Die \"Niizuki\" (, „Neumond“) wurde im Dezember 1941 auf Kiel gelegt und im März 1943 in Dienst gestellt. Sie wurde am 6. Juli 1943 in der Schlacht im Kula-Golf durch radargelenktes Geschützfeuer der amerikanischen Flotte getroffen und ging gegen 2:00 Uhr morgens unter.", "section_level": 2}, {"title": "Wakatsuki.", "content": "Die \"Wakatsuki\" (, „junger Mond“) wurde im März 1942 auf Kiel gelegt und im Mai 1943 in Dienst gestellt. Sie wurde während eines Transporteinsatzes, der Nachschub zu japanischen Truppen auf den Philippinen bringen sollte, von amerikanischen Trägerflugzeugen am 11. November 1944 versenkt.", "section_level": 2}, {"title": "Shimotsuki.", "content": "Die \"Shimotsuki\" (, „Frostmond“ bzw. „Frostmonat“ = November) wurde im Juli 1942 auf Kiel gelegt und im März 1944 in Dienst gestellt. Sie führte nur Sicherungsaufgaben durch und wurde während eines solchen Einsatzes am 25. November 1944 vom U-Boot USS \"Cavalla\" 240 Seemeilen von Singapur entfernt versenkt.", "section_level": 2}, {"title": "Fuyuzuki.", "content": "Die \"Fuyuzuki\" (, „Wintermond“) gehörte zur zweiten Baureihe. Sie wurde im Mai 1943 auf Kiel gelegt und im Mai 1944 in Dienst gestellt. Sie gehörte im April 1945 zur Eskorte der \"Yamato\" während der Operation Ten-gō und wurde später durch eine Seemine schwer beschädigt. Sie wurde nach dem Krieg abgewrackt.", "section_level": 2}, {"title": "Harutsuki.", "content": "Die \"Harutsuki\" (, „Frühlingsmond“) gehörte zur zweiten Baureihe. Sie wurde im Dezember 1943 auf Kiel gelegt und im Dezember 1944 in Dienst gestellt. Sie wurde nach dem Krieg an die Sowjetunion übergeben und 1969 abgewrackt.", "section_level": 2}, {"title": "Yoizuki.", "content": "Die \"Yoizuki\" (, „Abendmond“) gehörte zur zweiten Baureihe. Sie wurde im August 1943 auf Kiel gelegt und im Januar 1945 in Dienst gestellt. Nach Kriegsende wurde sie als Transporter für japanische Truppen eingesetzt, die von verschiedenen Pazifikinseln nach Japan transportiert werden mussten. Sie ging später an die Republik China und wurde 1963 abgewrackt.", "section_level": 2}, {"title": "Natsuzuki.", "content": "Die \"Natsuzuki\" (, „Sommermond“) gehörte zur zweiten Baureihe. Sie wurde im Mai 1944 auf Kiel gelegt und im April 1945 in Dienst gestellt. Sie wurde nach dem Krieg zunächst dem Vereinigten Königreich zugesprochen und schließlich 1948 abgewrackt.", "section_level": 2}, {"title": "Hanazuki.", "content": "Die \"Hanazuki\" (, „Blumenmond“) war das einzige Schiff der dritten Baureihe, das noch vor Kriegsende in Dienst gestellt wurde. Sie war im Februar 1944 auf Kiel gelegt worden und wurde am 26. Dezember 1944 in Dienst gestellt. Sie nahm an keinen größeren Kampfhandlungen mehr teil und wurde nach dem Krieg von den Amerikanern 1948 als Zielschiff versenkt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die \"Akizuki\"-Klasse (jap., \"Akizuki-gata kuchikukan\") war eine Klasse von zwölf Zerstörern des japanischen Kaiserreiches, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Die Schiffe der Klasse wurden von der Kaiserlich Japanischen Marine auch als Typ-B-Zerstörer (jap., \"otsu-gata kuchikukan\") bezeichnet.", "tgt_summary": "秋月级驱逐舰()是日本帝国海军于第二次世界大战期间建造的驱逐舰,属「乙型驱逐舰」(防空型),也是乙型驱逐舰的唯一舰型。设计目的是保护主力舰队免受敌方自空中的攻击,作为“防空直卫舰”被用于护卫航空母舰舰队;她同时被认为是日本帝国海军中最实用的一款驱逐舰。", "id": 1488453} {"src_title": "Damir Skomina", "tgt_title": "達米爾·斯科米納", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge als Schiedsrichter.", "content": "Seine eigentliche Karriere als Fußballschiedsrichter begann der im Sommer 1976 in der Stadt Koper, in der damaligen SFR Jugoslawien, geborene Skomina im Jahre 1995, wo er anfangs in den unteren slowenischen Ligen eingesetzt wurde. Im Laufe der Jahre stieg er immer weiter auf und wurde schließlich im Jahre 2000 als „Nachwuchsschiedsrichter“ in die höchste Spielklasse des Landes geholt, wo er bald darauf debütierte. Drei Jahre später, am 1. Januar 2003, wurde Skomina als Schiedsrichter auf internationale Ebene geholt und zu ebendieser Zeit zum UEFA- und FIFA-Schiedsrichter ernannt. Sein Debüt in einer solchen Position gab er schließlich am 30. April 2003 im freundschaftlichen Länderspiel zwischen Ungarn und Luxemburg (5:1). Ebenfalls im Jahre 2003 wurde der junge Slowene als einer der Hauptschiedsrichter zur U-17-EM-Endrunde 2003 beordert, wo er am 7. Mai im ersten Gruppenspiel zwischen Portugal und Dänemark (3:2) in seinem ersten FIFA-Turnier debütierte. Des Weiteren wurde er auch im Gruppenspiel zwischen Italien und Israel (4:0) und im Semifinalspiel zwischen Portugal und England (2:2; 3:2 n. E.) eingesetzt. Nach Abschluss des Turniers erhielt er seine erste Beförderung durch das UEFA-Schiedsverfahren, wo er von der Kategorie 4 in die Kategorie 3 gehoben wurde. Eine seiner ersten Begegnungen zwischen zwei A-Nationalmannschaften war Ende April 2004 das Spiel zwischen Österreich und Luxemburg, das die Österreicher mit 4:1 für sich entscheiden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Langsame Etablierung.", "content": "Weitere nennenswerte Einsätze hatte er schließlich auch im Jahre 2005, wo er zuerst bei einigen Spielen des UEFA Regions’ Cup 2005 zum Einsatz kam und danach auch als einer der Hauptschiedsrichter zur Endrunde der U-19-Europameisterschaft gewählt wurde. Bei der EM in Nordirland leitete er schließlich die Begegnungen zwischen Griechenland und Deutschland (0:3) und zwischen Armenien und England (1:1) in der Gruppenphase. Anschließend folgte eine weitere Beförderung von der Kategorie 3 in die Kategorie 2. Im Jahre 2005 wurde er auch erstmals für die Europäische Zone der Qualifikation zur WM 2006 einberufen, wo er auch einige Begegnungen leitete. In diesen noch frühen Jahren seines Engagements als UEFA- bzw. FIFA-Schiedsrichter wurde er auch des Öfteren als Schiedsrichter für Vorrundenspiel der UEFA Champions League ausgewählt, wobei seine Einsätze dabei noch sehr sporadisch ausfielen. Im Jahre 2006 machte Skomina schließlich einen weiteren größeren Schritt im UEFA-Pokal, wo er eine Sechzehntelfinalbegegnung zwischen Sporting Braga und dem FC Parma (1:0) begleitete. Auch im Folgejahr war Skomina immer öfters auf internationaler Ebene vertreten und leitete als Schiedsrichter Spiele in den verschiedensten Turnieren und Qualifikationen. Unter anderem trat er als Schiedsrichter auch bei der U-21-EM in den Niederlanden in Erscheinung, wo er sogar das Eröffnungsspiel zwischen den Niederlanden und Israel (1:0) leitete. Im weiteren Verlauf des Turniers wurde der damals 30-jährige Slowene ein weiteres Mal mit der Leitung eines Spiels betraut, das er schließlich am 14. Juni mit dem 2:2-Remis zwischen England und Italien leitete.", "section_level": 2}, {"title": "Durchbruch bis zur Schiedsrichter-Elite.", "content": "Aufgrund seiner soliden Leistungen im gesamten Bewerb wurde Skomina im Anschluss auch für das EM-Finale in Groningen zwischen den Niederlanden und Serbien als Spielleiter nominiert. Das am 23. Juni im Euroborg von Groningen ausgetragene Spiel wurde dabei klar von den Gastgebern mit 4:1 gewonnen. Für zunehmende Bekanntheit Skominas sorgte auch eine Aktion bei der Fußball-Europameisterschaft 2008, wo Skomina als vierter Offizieller unter anderem die Begegnung zwischen Deutschland und Österreich begleitete. Aufgrund emotionaler Ausbrüche und eines Streits zwischen Löw, dem vierten Offiziellen, Damir Skomina und dem Trainer des ÖFB, Josef Hickersberger, wurden beide Trainer in der 40. Minute auf die Tribüne geschickt. Neben zahlreichen weiteren nationalen wie auch internationalen Einsätzen schaffte es Skomina im Jahre 2008 neben UEFA-Schiedsrichtern wie dem Österreicher Thomas Einwaller, dem Ungarn Viktor Kassai, dem Franzosen Stéphane Lannoy und dem Deutschen Wolfgang Stark als einer der Spielleiter zum Fußballturnier der Olympischen Sommerspiele in Peking. Dort leitete er das Gruppenspiel zwischen Honduras und Italien (0:3), sowie das Viertelfinalspiel zwischen Brasilien und Kamerun (2:0). Für den Slowenen waren dies die beiden einzigen Einsätze im laufenden Turnier. Nach den olympischen Erfahrungen gab Skomina bald darauf sein Debüt in der Gruppenphase der Champions League, als er in der Saison 2008/09 am 22. Oktober 2008 das Aufeinandertreffen der PSV Eindhoven und Olympique Marseille leitete, das in einem 2:0-Erfolg der Niederländer endete, aber im Endeffekt keinen der beiden Kontrahenten weiterbrachte. Seinen absoluten Durchbruch feierte der mittlerweile 32- bzw. 33-Jährige zu Beginn der Spielzeit 2009/10, als er von der UEFA in die Elitekategorie der UEFA-Schiedsrichter geholt wurde, wo er seitdem an der Seite der besten Schiedsrichter Europas zum Einsatz kommt. Mit fortwährender Dauer etablierte sich Skomina rasch als einer der besten Schiedsrichter Europas und war des Öfteren als Spielleiter bei großen Turnieren und wichtigen Spielen im Einsatz. Auch in der CL-Saison 2009/10 war der Slowene oftmals als Hauptschiedsrichter auf dem Spielfeld. Über Einsätze in der Gruppenphase brachte er es allerdings nicht hinaus. Aufgrund seiner stets soliden Leistungen wurde Skomina, der in seiner Heimat Slowenien vor allem durch seine vergleichsweise hohe Anzahl an verteilten roten Karten des Öfteren für Aufregung sorgt, als einer der möglichen Kandidaten für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika gewertet, schaffte es aber von der 54 Personen umfassenden Shortlist nicht zur Endrunde. Einen weiteren persönlichen Durchbruch schaffte er in der CL-Saison 2010/11, wo er neben verschiedenen Gruppenspielen unter anderem auch das Achtelfinalrückspiel am 16. März 2011 zwischen Real Madrid und Olympique Lyon leitete, das die Hausherren mit 3:0 deutlich für sich entscheiden konnten. Außerdem leitete er das Rückspiel des Champions-League Viertelfinals zwischen dem FC Schalke 04 und Inter Mailand. Am 20. Dezember 2011 gab die UEFA bekannt, dass Skomina als einer der zwölf Schiedsrichter nominiert wurde, die die Spiele bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 leiten sollen. Nachdem er für die Fußball-WM 2014 nicht berücksichtigt worden war, nominierte ihn die UEFA als einen der 18 Schiedsrichter für die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Dort leitete er insgesamt 4 Spiele, darunter das Viertelfinale zwischen Wales und Belgien. Seinen bisherigen Karrierehöhepunkt stellt die Nominierung als Schiedsrichter des Finales der Europa League am 24. Mai 2017 in Solna zwischen Ajax Amsterdam und Manchester United dar. Am 27. April 2017 wurde er für den FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 als einer von drei UEFA-Schiedsrichter nominiert. Dort leitete er am 18. Juni 2017 das Gruppenspiel zwischen Kamerun und Chile. Die FIFA nominierte ihn am 29. März 2018 als einzigen slowenischen Schiedsrichter für die Weltmeisterschaft 2018. Als Assistenten begleiteten ihn Jure Praprotnik und Robert Vukan. Am 14. Mai 2019 nominierte die UEFA Skomina als Schiedsrichter für das Finale der UEFA Champions League 2018/19 am 1. Juni 2019 im spanischen Madrid zwischen Tottenham Hotspur und dem FC Liverpool. An den Seitenlinien unterstützen ihn seine Landsmänner Jure Praprotnik und Robert Vukan, als Vierter Offizieller kommt der Spanier Antonio Mateu Lahoz zum Einsatz. Der Niederländer Danny Makkelie wird als Videoschiedsrichter amtieren. Ende des Jahres wurde Skomina von der IFFHS zum Weltschiedsrichter 2019 gewählt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Damir Skomina (* 5. August 1976 in Koper, SFR Jugoslawien) ist ein slowenischer Fußballschiedsrichter, der seit 2003 auch international in Erscheinung tritt und dabei bereits verschiedene Partien zwischen Nationalmannschaften bzw. Spiele in großen Wettbewerben wie dem UEFA-Pokal (später der \"UEFA Europa League\") oder der UEFA Champions League geleitet hat.", "tgt_summary": "达米尔·斯科米纳(英语:Damir Skomina,1976年-8月5日),斯洛文尼亚足球球证,出生于科佩尔。他于2003年成为国际足协的国际球证,得以为国际比赛执法。同年5月,为三场U17欧洲国家杯裁决。2006年起,开始为世界杯外围赛执法。2008年,替两场的奥运会男子足球比赛执法,在巴西对喀麦隆的赛事中,他一共发出13张黄牌。2012年,获欧洲足协委任为当届欧洲超级杯及当届欧洲国家杯的球证。2016年,再次出任欧洲国家杯的球证。翌年,成为欧霸杯决赛球证。2018年1月,被国际足协选为当届世界杯的球证之一。在哥伦比亚对日本的分组赛中,开场3分钟向哥伦比亚中场卡洛斯·桑切斯·莫雷诺发红牌,因为桑切斯伸手挡住了日本前锋的打门。。", "id": 2117648} {"src_title": "Šime Vrsaljko", "tgt_title": "塞姆·福萨里科", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Vrsaljko begann in der Jugend von Dinamo Zagreb mit dem Fußball spielen. Zu Beginn der Saison 2009/10 wurde er an NK Lokomotiva Zagreb, das Ausbildungsteam von Dinamo Zagreb ausgeliehen. Am 26. Juli 2009 debütierte er dort im Alter von 16 Jahren in der 1. HNL, der höchsten kroatischen Spielklasse. In der Folge kam er in allen Ligaspielen der Hinrunde zum Einsatz. In der Winterpause der gleichen Saison kehrte er zurück zu Dinamo Zagreb und lief dort in weiteren zehn Partien auf. Sein erstes Spiel für Dinamo bestritt Vrsaljko am 27. Februar 2010 gegen NK Croatia Sesvete. Am Ende der Spielzeit gewann er mit seinem Team die kroatische Meisterschaft und mit einem 1:0-Finalsieg gegen den Pokalsieger Hajduk Split auch den kroatischen Supercup. Seinen ersten internationalen Auftritt hatte Vrsaljko am 4. August 2010 in der 3. Runde der Qualifikation zur Champions League gegen Sheriff Tiraspol aus Moldawien, der jedoch im Elfmeterschießen verloren ging. In den folgenden Play-Off-Partien für die Qualifikation zur Europa League gegen den ungarischen Klub Győri ETO FC und in fünf Spielen der anschließenden Gruppenphase kam er ebenfalls zum Einsatz. Auch in dieser Saison spielte er regelmäßig in der Liga. Am 29. August 2010 erzielte Vrsaljko beim 2:0-Erfolg über Cibalia Vinkovci seinen ersten Treffer im Profi-Fußball. 2010 wurde Vrsaljko mit dem \"Hope of the Year-Award\" als bester Nachwuchsspieler der Liga ausgezeichnet. Am Ende der Saison konnte Dinamo erneut die Meisterschaft gewinnen und sicherte sich mit zwei deutlichen Siegen über NK Varaždin im Finale des kroatischen Pokals das Double. Dieser Erfolg konnte 2012 wiederholt werden. Im Sommer 2013 wechselte Vrsaljko zum italienischen Erstligisten CFC Genua. Sein Vertrag lief bis 2017. 2014 verließ er Genua und wechselte zur US Sassuolo Calcio. Zur Saison 2016/17 wurde er vom spanischen Erstligisten Atlético Madrid für fünf Jahre verpflichtet. In seiner ersten Spielzeit kam er unter Diego Simeone zu 14 Ligaeinsätzen (11-mal in der Startelf). In der Saison 2017/18 folgten 21 Einsätze (19-mal von Beginn). Zur Saison 2018/19 wechselte Vrsaljko auf Leihbasis zu Inter Mailand. Er absolvierte 10 Ligaspiele (8-mal von Beginn). Ende Januar 2019 zog sich Vrsaljko eine schwere Knieverletzung zu, weshalb er bis zum Saisonende ausfiel. Zur Saison 2019/20 kehrte der verletzte Vrsaljko zu Atlético Madrid zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Vrsaljko durchlief zahlreiche Juniorennationalteams Kroatiens. So nahm er 2010 an der U-19-Europameisterschaft teil. Während des Turniers wurde er vier Mal eingesetzt, darunter auch im Halbfinale gegen den Gastgeber und späteren Europameister Frankreich, das mit 2:1 verloren wurde. Für die U-21-Nationalmannschaft spielte er bislang in fünf Partien, erstmals am 2. März 2010 gegen Frankreich. Am 2. November 2010 stand er für das EM-Qualifikationsspiel gegen Malta erstmals im Kader der kroatischen Nationalmannschaft. Sein erstes A-Länderspiel absolvierte Vrsaljko dann am 9. Februar 2011 gegen Tschechien. Von Nationaltrainer Slaven Bilić wurde er in den Kader für die Europameisterschaft 2012 berufen. Auch für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wurde Vrsaljko nominiert. Er wurde dabei in zwei von drei Spielen eingesetzt. Bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde Vrsaljko in das kroatische Aufgebot aufgenommen. In der zweiten Partie gegen Tschechien kam er erstmals zum Einsatz, als er in den Schlussminuten eingewechselt wurde. Im dritten Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Spanien durfte er über die vollen 90 Minuten spielen. Im Achtelfinale gegen Portugal, das das Team verlor, blieb er dann wieder auf der Bank. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland schaffte es Vrsaljko mit seiner Mannschaft bis ins Finale, in dem sie Frankreich mit 4:2 unterlagen. Vrsaljko gehörte bei der WM zur Erstaufstellung.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Titel Nationalmannschaft Auszeichnungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Šime Vrsaljko [] (* 10. Januar 1992 in Zadar) ist ein kroatischer Fußballspieler, der bei Atlético Madrid unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "塞姆·福萨里科(,1992年-1月10日)是一名克罗地亚足球运动员,司职右后卫,目前效力西甲球队马德里竞技。", "id": 2498761} {"src_title": "Richard Tsang", "tgt_title": "曾葉發", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Tsang studierte bis 1976 Musik an der Chinesischen Universität Hongkong und bis 1978 an der University of Hull. Von 1979 bis 1983 lehrte er am Konservatorium in Hongkong. Von 1983 bis 1993 war er Vorsitzender der Hong Kong Composers’ Guild. Von 1984 bis 1986 unterrichtete er an der Chinesischen Universität. Von 1984 bis 1994 war er Musikberater des Stadtrates von Hongkong. Von 1985 bis 1988 war er Vorsitzender des Organisationskomitees der Weltmusiktage in Hongkong. Von 1985 bis 1993 war er Berater des Hong Kong Chinese Orchestra. Von 1986 bis 1988 war er im Direktorium des Hong Kong Arts Centre und von 1986 bis 1990 der Hong Kong Philharmonic Society. Von 1986 bis 1994 war er Vorsitzender von RTHK Radio 4 und gleichzeitig im Direktorium der Composers and Authors Society of Hong Kong. 1990 gründete er die Hong Kong Sinfonietta. Von 1990 bis 1996 war er Vizepräsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik und von 1990 bis 1991 stellvertretender Vorsitzender der Asian Composers League. 1991 stand er dem Mozart-Wettbewerb in Hongkong vor. 1992 gründete er die Musicarama in Hongkong. Von 1996 bis 1997 war er Produzent von Classic FM im Vereinigten Königreich. 1999 erwarb er einen Ph.D. von der University of York. 2002 organisierte er die ISCM World Music Days 2002 in Hongkong. Von 2002 bis 2008 wirkte er als Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Von 2003 bis 2009 lehrte er an der Kingston University. Von 2006 bis 2008 war er Fellow für Komposition an der Hong Kong Academy for Performing Arts. Seit 2009 ist er Professor am Hong Kong Institute of Education.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Tsang (* 1952 in Hongkong) ist ein chinesischer Komponist, Dirigent und Musikproduzent. Er war Vorsitzender der Hong Kong Composers’ Guild sowie Vizepräsident der ACL und Präsident der ISCM.", "tgt_summary": "曾叶发,香港作曲家、指挥家、教育家与资深广播人。", "id": 2416890} {"src_title": "Kevin Farrell", "tgt_title": "凱文·若瑟·法雷爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kevin Farrell besuchte die \"High School\" der Irish Christian Brothers in Drimnagh, Dublin. Er verließ Irland mit 16 Jahren und trat 1966 der Kongregation der Legionäre Christi bei. Er studierte zunächst an der spanischen Päpstlichen Universität Salamanca, an der die Legionäre Christi ihr Ordensstudium unterhalten, anschließend Philosophie und Katholische Theologie in Rom an der Gregoriana und am Angelicum sowie Wirtschaftswissenschaft und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana. Farrell empfing am 24. Dezember 1978 in Rom das Sakrament der Priesterweihe. Als Ordenspriester war er Hochschulseelsorger an der kirchlichen \"Universidad de Monterrey\" in Monterrey (Mexiko), wo er auch Bioethik und Sozialethik unterrichtete. Als Generalverwalter war er zudem für die Seminare und Schulen seiner Gemeinschaft in Italien, Spanien und Irland zuständig. In Monterrey traf er einige Male mit dem dort lebenden Ordensgründer Marcial Maciel zusammen, von dessen Doppelleben er nach eigenen Angaben nichts wusste. Seit den 1980er Jahren unterstützte er das Erzbistum Washington bei der Betreuung spanischsprechender Priester. Zwischen 1981 und 1984 verließ er seine Ordensgemeinschaft „wegen Meinungsverschiedenheiten“ und wurde anschließend als Diözesanpriester in das Erzbistum Washington inkardiniert. Dort war er als Pfarrer an \"St. Peter\" in Olney, \"St. Bartholomew\" in Bethesda sowie \"St. Thomas the Apostle\" in Washington, D.C., tätig. 1986 wurde er von James Kardinal Hickey als Nachfolger von Seán Patrick O’Malley OFMCap zum Direktor des spanischen katholischen Zentrums in Washington ernannt, einer Einrichtung des Erzbistums für die Betreuung der hispanischen Gemeinde und die Unterstützung von Einwanderern in Fragen der Rechtshilfe, Bildung, Beschäftigung und medizinischen Versorgung. 1987 bis 1988 war Farrell Direktor des diözesanen Caritasverbands (\"Catholic Charities\"); von 1989 bis 2001 war er Finanzsekretär des Erzbistums Washington. 1995 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Päpstlichen Ehrenprälaten. Nach einer Tätigkeit als Pfarrer im Nordwesten Washingtons wurde er 2001 von dem kurz zuvor eingeführten Erzbischof Theodore Edgar McCarrick zum Generalvikar und Moderator der Kurie für das Erzbistum ernannt. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 28. Dezember 2001 zum Titularbischof von \"Rusuccuru\" und zum Weihbischof im Erzbistum Washington. Die Bischofsweihe am 11. Februar 2002 spendete ihm der Erzbischof von Washington, Theodore Edgar Kardinal McCarrick; Mitkonsekratoren waren James Aloysius Kardinal Hickey, Alterzbischof von Washington, und Leonard James Olivier SVD, Weihbischof in Washington. Sein bischöflicher Wahlspruch lautet \"State in Fide\" („Bleibt im Glauben“, ). Ab November 2002 bis zu seiner Amtsantritt als Bischof von Dallas im Mai 2007 wohnte Farrell als Weihbischof mit weiteren Klerikern in einem Apartmenthaus in Washington, in dem sich die erzbischöfliche Residenz befindet. Dort lebte er in enger Nachbarschaft mit Kardinal McCarrick, der das Erzbistum von 2001 bis 2006 leitete. Von dem früheren sexuellen Fehlverhalten McCarricks, dessen Bekanntwerden 2018 zu seinem Ausschluss aus dem Kardinalskollegium und 2019 zu seiner Entlassung aus dem Klerikerstand führte, will Farrell dort nichts erfahren und auch kein unangemessenes Verhalten seines Vorgesetzten bemerkt haben. Am 6. März 2007 wurde Kevin Farrell von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Dallas ernannt; die Amtseinführung fand am 1. Mai 2007 in der \"Cathedral Santuario de Guadalupe\" in Dallas (Texas) statt. Farrell war Mitglied des Direktoriums des katholischen Einwandererhilfswerks CLINIC (\"Catholic Legal Immigration Network\") sowie Mitglied mehrerer Ausschüsse der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten (\"Consecrated Life\"; \"Migration and Hispanic Affairs\"). Anfang 2016 sprach er sich anlässlich der Erlaubnis zum offenen Führen von Schusswaffen in Texas grundsätzlich für eine Verschärfung der US-amerikanischen Waffengesetzgebung aus und verbot das Tragen von Waffen ausdrücklich in allen öffentlichen Räumen, in denen das Bistum das Hausrecht ausübt. Papst Franziskus ernannte ihn am 15. August 2016 zum Präfekten des zum 1. September desselben Jahres errichteten Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Im feierlichen Konsistorium vom 19. November 2016 nahm ihn Papst Franziskus als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie \"San Giuliano Martire\" in das Kardinalskollegium auf. Farrells Berufung an den Vatikan und seine Kardinalskreierung wurden von Beobachtern als Teil des Bemühens von Papst Franziskus im Kontext seiner geplanten Kurienreform begriffen, durch Berufung neuer Mitarbeiter eine personelle Neuausrichtung der Römischen Kurie zu erreichen. Farrell, der vor 2016 nicht an der Kurie tätig und in die bestehenden Seilschaften und Loyalitäten im Vatikan nicht eingebunden war, verfügt über breite pastorale Erfahrungen, gilt als moderat und wird als Unterstützer der theologischen Linie des Papstes wahrgenommen. Am 23. Dezember 2017 ernannte ihn der Papst zum Mitglied der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt. Am 14. Februar 2019 ernannte der Papst Kevin Farrell zum Camerlengo, das heißt zum Kardinalkämmerer der Heiligen Römischen Kirche. Damit käme Kardinal Farrell im Fall einer Sedisvakanz, d. h. bei Tod oder Amtsverzicht des Papstes, die Aufgabe zu, bis zur Wahl eines neuen Papstes die kirchlichen Amtsgeschäfte zu führen. Die Ernennung stieß wegen Farrells freundschaftlicher Verbindung zu dem Missbrauchstäter Theodore McCarrick, dessen letztinstanzliche Verurteilung praktisch zeitgleich mitgeteilt wurde, und angesichts des vom Papst im Februar 2019 einberufenen Anti-Missbrauchsgipfels im Vatikan auch auf kritische Reaktionen. Nach Bekanntwerden der Ergebnisse der kirchlichen Ermittlungen gegen den 2018 zurückgetretenen irischamerikanischen Bischof Michael J. Bransfield wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten ließ Kevin Farrell Anfang Juni 2019 über die Pressestelle des Vatikans mitteilen, er werde rund 29.000 US-Dollar an das Bistum West Virginia zurückzahlen, die ihm von Bransfield für die Renovierung seiner Wohnung in Rom geschenkt worden waren und deren Herkunft aus Bistumsmitteln ihm nicht bekannt gewesen sei. Am 8. Juli 2019 ernannte ihn der Papst für fünf Jahre zum Mitglied der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens. Er ist zudem Mitglied der Kardinalskommission der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls. Am 19. Juni 2020 wurde Farrell ferner Mitglied des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte. Kevin Farrell spricht neben seiner Muttersprache Gälisch und Englisch auch fließend Spanisch sowie Italienisch. Sein älterer Bruder Brian Farrell, seit 1961 Mitglied der Legionäre Christi, ist Kurienbischof und seit 2002 Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kevin Joseph Kardinal Farrell (* 2. September 1947 in Dublin) ist ein irischstämmiger US-amerikanischer Geistlicher und Präfekt des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Seit Februar 2019 ist er zudem Kardinalkämmerer der Heiligen Römischen Kirche.", "tgt_summary": "凯文·若瑟·法雷尔(英语:Kevin Joseph Farrell;1947年-9月2日)是美国籍天主教枢机,也是首任圣座平信徒暨家庭与生命部部长。", "id": 1389634} {"src_title": "Christy Clark", "tgt_title": "簡蕙芝", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bildungsministerin.", "content": "Clark studierte Politikwissenschaft und Religionswissenschaft an der Simon Fraser University, an der Sorbonne und an der University of Edinburgh, machte jedoch keinen Abschluss. Am 28. Mai 1996 wurde sie zur Abgeordneten des Wahlbezirks Port Moody-Burnaby Mountain in die Legislativversammlung von British Columbia gewählt. Sie gehörte zunächst der Opposition an und trat als Sprecherin für die Bereiche Umwelt, Familienpolitik und öffentliche Dienste in Erscheinung. Nach dem Wahlsieg der Liberalen am 16. Mai 2001 ernannte sie der neue Premierminister Gordon Campbell zu seiner Stellvertreterin und zur Bildungsministerin. Drei Jahre später übernahm sie zusätzlich das Familienministerium. Als Bildungsministerin wollte Clark das \"BC College of Teachers\" (Aufsichtsbehörde für Lehrerausbildung) reformieren, stieß dabei aber auf heftigen Widerstand der Lehrergewerkschaft \"British Columbia Teachers' Federation\". 2002 unterzeichnete sie zwei Gesetze, der die Lehrer zur Beendigung ihres Streiks zwang und Kollektivverhandlungen verbot. Neun Jahre später erklärte das oberste Gericht der Provinz Clarks Entscheidungen für verfassungswidrig. Am 17. September 2004 zog sich Clark aus familiären Gründen vorübergehend aus der Politik zurück und kandidierte nicht bei der Wahl 2005. Bereits im August 2005 strebte sie die Nomination als Kandidatin der Non-Partisan Association für die Bürgermeisterwahl in Vancouver an, unterlag jedoch Sam Sullivan, der die Wahl später gewann. Von August 2007 bis Dezember 2010 moderierte Clark werktags beim Radiosender CKNW in Vancouver eine nach ihr benannte Sendung \"(The Christy Clark Show)\". Außerdem schrieb sie Kolumnen für die Zeitungen The Province und The Vancouver Sun.", "section_level": 2}, {"title": "Premierministerin.", "content": "Nachdem Gordon Campbell am 3. November 2010 seinen baldigen Rücktritt als Premierminister und Parteivorsitzender angekündigte hatte, gab Clark fünf Wochen später ihre Kandidatur für dessen Nachfolge bekannt. Während der Kampagne präsentierte sie sich als eine von der damaligen Regierung unabhängige Außenseiterin, die als einzige in der Lage sei, den von den Wählern gewünschten Wandel herbeizuführen. Beim Parteitag der Liberal Party am 26. Februar 2011 setzte sie sich im dritten Wahlgang mit 52 % der Stimmen gegen Gesundheitsminister Kevin Falcon durch. Obwohl sie in den meisten Meinungsumfragen geführt hatte, war ihre Wahl dennoch überraschend, da sie zu diesem Zeitpunkt nicht dem Provinzparlament angehörte und nur von einem Hinterbänkler der Parlamentsfraktion öffentlich unterstützt worden war. Am 14. März 2011 übernahm Clark die Ämter als Regierungschefin und Parteivorsitzende. Ihr Vorgänger Campbell gab einen Tag später bekannt, auch als Abgeordneter zurückzutreten, sodass sie in dessen Wahlkreis Vancouver-Point Grey zu einer Nachwahl antreten konnte. Ihr äußerst knapper Sieg am 11. Mai 2011 (564 Stimmen Vorsprung) war der erste Nachwahl-Erfolg einer regierenden Partei seit 30 Jahren. Im September 2012 kündigten mehrere einflussreiche Fraktionsmitglieder (darunter vier Minister) an, dass sie sich aus der Politik zurückziehen würden und lösten dadurch eine kleinere Vertrauenskrise innerhalb der Partei aus. Zwei Monate später warf der frühere liberale Minister John van Dongen der Premierministerin vor, sie sei in Zusammenhang mit dem umstrittenen Verkauf der Bahngesellschaft BC Rail in einen Interessenkonflikt gestanden. Im April 2013 stellte ein Richter der unabhängigen Untersuchungskommission fest, dass die Vorwürfe nicht zutreffend seien. Vor der Neuwahl am 13. Mai 2013 sagten alle Meinungsforschungsinstitute eine deutliche Niederlage der Liberalen voraus. Entgegen allen Erwartungen blieben sie stärkste Kraft und konnten ihre Mehrheit sogar leicht ausbauen. In ihrem eigenen Wahlkreis unterlag Clark jedoch dem NDP-Kandidaten David Eby mit 785 Stimmen Unterschied. Sie blieb zwar weiterhin Premierministerin, durfte jedoch nicht an den Parlamentssitzungen teilnehmen. Daraufhin trat der Abgeordnete Ben Stewart zurück, um ihr in seinem Wahlkreis Westside-Kelowna (einer liberalen Hochburg), eine Nachwahl zu ermöglichen. Clark trat dort am 10. Juli 2013 an und siegte mit einem Stimmenanteil von 62 %. Bei der Wahl am 9. Mai 2017 wurde Clark in Westside-Kelowna wiedergewählt. Die Liberal Party siegte jedoch nur in 43 von 87 Wahlkreisen und verpasste somit die Mehrheit um einen Sitz. Die NDP kam auf 41 Sitze, die Green Party of British Columbia auf 3 Sitze. Daraufhin strebte Clark Koalitionsverhandlungen mit den Grünen an, um doch noch eine Mehrheit zu erlangen. Die Green Party gab aber am 29. Mai bekannt, dass sie sich mit der oppositionellen NDP geeinigt habe. Clark berief daraufhin eine Parlamentssession ein. Ihre Minderheitsregierung wurde am 29. Juni 2017 durch ein Misstrauensvotum gestürzt (44 zu 42 Stimmen). Sie versuchte noch, bei Vizegouverneurin Judith Guichon umgehend eine vorgezogene Neuwahl zu beantragen, hatte damit aber keinen Erfolg. Guichon gab stattdessen dem NDP-Vorsitzenden John Horgan den Auftrag zur Regierungsbildung. Die Übergabe erfolgte am 18. Juli.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Clark ist geschieden und hat einen Sohn.", "section_level": 2}], "src_summary": "Christina Joan „Christy“ Clark (* 29. Oktober 1965 in Burnaby, British Columbia) ist eine ehemalige kanadische Politikerin. Vom 14. März 2011 bis zum 18. Juli 2017 war sie Premierministerin der Provinz British Columbia und gleichzeitig Vorsitzende der British Columbia Liberal Party; das Amt als Parteivorsitzende gab sie wenige Wochen nach ihrem Ausscheiden als Premierministerin am 4. August 2017 ab. Von 1996 bis 2005 war sie Abgeordnete der Legislativversammlung von British Columbia und hatte während dieser Zeit mehrere Ministerposten in Gordon Campbells Provinzregierung inne.", "tgt_summary": "简蕙芝(英语:Christy Clark,全名英语:Christina Joan Clark,1965年-10月29日),加拿大政治人物,2011年-17年间为第35任不列颠哥伦比亚省省长和卑诗自由党党领。她曾先后出任不列颠哥伦比亚省议会满地宝–本拿比山选区、满地宝–西木选区、温哥华格雷岬选区及基隆拿西选区省议员,并曾于2001年至2004年间担任不列颠哥伦比亚省副省长。", "id": 3005918} {"src_title": "Liste der höchsten Gebäude in der Volksrepublik China", "tgt_title": "中华人民共和国摩天大楼", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Bedingt durch die Globalisierung und den damit verbundenen wirtschaftlichen Aufstieg der Volksrepublik China herrscht speziell seit Beginn des 21. Jahrhunderts in zahlreichen größeren Städten des Landes eine starke Bautätigkeit (nicht nur bei Wolkenkratzern). Die ersten Hochhäuser, die es in die „Top-Ten“ der höchsten Gebäude der Welt schafften, entstanden bereits Mitte und Ende 1990er Jahre. Wie beispielsweise der 421 Meter hohe Jin Mao Tower in Shanghai, der auch von 1999 bis 2008 das höchste Gebäude des Landes war. Mit dem Bau des Shanghai World Financial Centers 2008 und dem Shanghai Tower 2015 konnte Shanghai den Titel als Stadt mit dem höchsten Wolkenkratzers in China halten. Inzwischen zogen jedoch auch zahlreiche andere Städte mit Großprojekten nach, obgleich bisher nur wenige Gebäude als höheres Bauwerk geplant sind. Allerdings ist der Bau von hohen Gebäuden sowohl zahlen- wie auch höhenmäßig nicht gleich auf die Metropolen verteilt. So bauen einige Städte an sehr vielen weniger hohen Bauwerken, während andere nur durch eine Handvoll Projekte hervorstechen, dafür jedoch Höhen von 500 und mehr Metern erreichen. In Shanghai beispielsweise sind nach dem Shanghai Tower keine Wolkenkratzer mehr in Bau oder Planung, welche die Marke von 400 Metern überschreiten. Die durch die starke Bautätigkeit entstehenden Flächen sollen in den Großstädten, wo häufig entweder nur wenige Bauflächen zur Verfügung stehen oder diese sehr teuer sind, vor allem Büros für nationale und internationale Firmen schaffen. Allerdings handelt es sich nur bei vergleichsweise wenigen Wolkenkratzern um reine Bürogebäude, da auch eine hohe Nachfrage nach Hotels und Wohnraum besteht. Nicht zuletzt finden viele Hochhäuser auch eine touristische Nutzung wie beispielsweise durch die Einrichtung von Aussichtsplattformen oder Gastronomiebetrieben. Ende April 2020 wurde eine allgemeine Grenze von neuen Projekten bei einer Höhe von 500 Metern gesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Höchste Gebäude im Bau und in Planung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Höchste Gebäude im Bau oder Baustopp.", "content": "Dies ist eine Liste der höchsten sich im Bau oder Baustopp befindlichen Gebäude über 400 Meter.", "section_level": 2}, {"title": "Höchste Gebäude in Planung.", "content": "Dies ist eine Liste der höchsten Gebäude die sich in verschiedenen Phasen der Planung befinden und eine Höhe von mindestens 400 Meter aufweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Tabellarische Auflistung der Wolkenkratzer in Hongkong.", "content": "Die folgende Tabelle listet alle Wolkenkratzer in der Sonderverwaltungszone Hongkong auf. Obwohl Hongkong zu den Städten mit den meisten Hochhäusern gehört, herrscht im Gegensatz zur übrigen Volksrepublik China dort derzeit kaum Bautätigkeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der folgende Artikel umfasst eine Liste von Wolkenkratzern in der Volksrepublik China nach offizieller Höhe, basierend auf den Kriterien des Council on Tall Buildings and Urban Habitat. Die Liste beinhaltet alle fertiggestellten Gebäude ab einer strukturellen Höhe von 350 Metern, sowie alle im Bau (Baustopp inbegriffen) und in Planung befindlichen mit einer Höhe von mindestens 400 Meter. Eine weitere Liste beinhaltet die Wolkenkratzer der Sonderverwaltungszone Hongkong und zuletzt die höchsten Gebäude der VR China und Hongkong ihrer Zeit.", "tgt_summary": "以下是中华人民共和国摩天大楼列表,此列表排名会根据其:", "id": 2093889} {"src_title": "Guangzhou Metro", "tgt_title": "广州地铁", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Planungsgeschichte der Guangzhou-Metro reicht bis ins Jahr 1960 zurück, als der damalige Statthalter von Guangdong, Chén Yù (陈郁), eine Erschließung der damals stark wachsenden Stadt mittels einer U-Bahn mit zwei Linien vorschlug. Entgegen ursprünglichen Befürchtungen (die Stadt liegt im Perlfluss-Delta) erwies sich der Untergrund bei geheimen Probebohrungen als hinreichend stabil. 1965 begann dann der Bau eines acht Kilometer langen Tunnels, der angesichts des gerade begonnenen Vietnamkriegs auch als Luftschutzstollen hätte dienen sollen. Doch die Realisierung blieb bereits in der Rohbauphase stecken und wurde erst ab 1984 weiter verfolgt. Das erste Teilstück der Linie 1 wurde am 28. Juni 1997 in Betrieb genommen. Nach Peking/Beijing, Schanghai und Tientsin ist sie das vierte U-Bahn-System auf dem chinesischen Festland. Am 28. Juni 1999 wurde die Linie 1 fertiggestellt. Seitdem verbindet sie den Südwesten der Stadt mit dem Stadtzentrum und dem Ostbahnhof (广州東站). Am 29. Dezember 2002 folgte dann die Linie 2, die die Stadt in Nord-Süd-Richtung durchquert. Als zweite Nord-Süd-Linie, die auch den Flughafen Guangzhou im Norden der Stadt anbindet, ging am 26. Dezember 2005 die Linie 3 in Betrieb. Am 8. November 2010 ging die ATM-Linie, eine vollautomatisch betriebene Kabinenbahn, in Betrieb, um das Neubau-Geschäftsviertel Zhujiang (珠江新城) anzubinden. Am 3. Dezember 2010 erhielt die Vorstadt Fóshān (佛山) Anschluss mittels der Guangfo-Linie. \"Guǎngfó\" (广佛) ist ein Kofferwort aus Guangzhou\" und Foshan\".", "section_level": 1}, {"title": "Liniennetz.", "content": "Die Metro in Guangzhou umfasste (2011) acht Linien mit insgesamt 144 Stationen. Mit der Eröffnung von drei Linien im Dezember 2017 und einer gleichzeitigen Verlängerung einer bereits bestehenden Linie wuchs das Streckennetz um 83,8 km auf 390,6 km an. Eine der Linien ist als Kabinenbahn \"(automated people mover; APM)\" ausgeführt. Mit Ausnahme dieser APM-Linie sind alle Linien in einem Verbundsystem eingebunden. Ein Übergang zwischen den verschiedenen Linien ist möglich. Von der APM-Linie bestehen an den Endstationen direkte Übergänge zur Linie 3; hierbei wird jedoch ein neuer Fahrschein benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Tarife.", "content": "Der Tarif ist wegabhängig und reicht von 2 ¥ für Kurzstrecken (Fahrt über eine oder zwei Stationen) bis 14 ¥. Fahrten zum Flughafen kosten zusätzlich 5 ¥ Zuschlag. Grundsätzlich werden zwei Typen von Fahrkarten unterschieden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Guangzhou Metro () ist die U-Bahn von Guangzhou, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Guangdong. Sie befördert täglich 4,392 Mio. Fahrgäste (Stand: Mai 2011) auf 236 Kilometer Streckenlänge. Die Linie 3 hat mit ihrem 60.400 m langen Hauptabschnitt den längsten Tunnel der Erde (Stand: Mai 2020). Mit 1,19 Milliarden Passagieren pro Jahr (Stand: Ende 2010) steht sie auf der Liste der weltweit am höchsten beanspruchten U-Bahn-Systeme auf Platz 10.", "tgt_summary": "广州地铁是中国广东省广州市的城市轨道交通系统。线网首段线路——1号线黄沙-西朗段于1997年6月28日正式开通,自此广州成为了中国大陆第四个拥有地铁的城市,也是中国大陆第一个拥有地铁的副省级城市和地级市。", "id": 602043} {"src_title": "Buschra al-Assad", "tgt_title": "布莎拉·阿萨德", "src_document": [{"title": "Kindheit, Jugend und Ausbildung.", "content": "Buschra al-Assad wurde als zweite Tochter des Ehepaars al-Assad geboren. Das erste Kind, ebenfalls eine Tochter mit dem Namen Buschra, war zuvor als Säugling gestorben. Im Laufe der Jahre kamen vier männliche Geschwister hinzu, Basil, Baschar, Mahir und Majed, der geistig zurückgeblieben war und im Dezember 2009 nach langer Krankheit starb. Buschra entwickelte eine enge Bindung zu ihrem Vater, dem sie als charakterlich ähnlich gilt. Sie wird als Frau von „eiserner Entschlossenheit“ und als „romantisch“ beschrieben sowie als „durchsetzungsstark“ und „dominant“. Erwähnt wird ebenfalls ihre außerordentliche Intelligenz, die die aller vier Brüder übersteigen soll. 1982 machte sie an der Universität Damaskus einen Abschluss in Pharmazie.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung zu Asif Schaukat.", "content": "In den späten 1980er Jahren lernte Buschra den geschiedenen Armeeoffizier Asif Schaukat kennen, der bereits fünf Kinder hatte und im Ruf eines Frauenhelden stand. Zwischen beiden entwickelte sich eine heftige Liebesbeziehung, die insbesondere bei ihrem Vater und ihrem ältesten Bruder Basil auf wenig Gegenliebe stieß. Basil ließ Schaukat deshalb insgesamt dreimal einsperren, was der Liebe aus Sicht des Paares aber wohl eher noch zusätzliche Tiefe verlieh. Nach Basils Tod durch einen Autounfall 1994 setzte Buschra gegenüber ihrem Vater schließlich die Ehe mit Schaukat durch und heiratete ihn Anfang 1995, was allerdings in den staatlichen Medien verschwiegen wurde. Schaukat bewies jedoch schnell seine Fähigkeiten und stieg rasch innerhalb des Militärgeheimdienstes auf. Buschra trieb gleichzeitig Reformen im pharmazeutischen Sektor voran und machte Syrien dadurch größtenteils autark, was die Herstellung von Medikamenten betraf.", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss auf die syrische Politik.", "content": "In den Jahren nach 1994, als sich auch die Gesundheit von Hafiz al-Assad deutlich verschlechterte und sein Tod sich abzeichnete, bewies Buschra mehrfach ihre Fähigkeiten als Strippenzieherin. Sie etablierte eine Freundschaft zwischen Schaukat und Baschar, dem designierten Nachfolger ihres Vaters als Staatschef. Die Rivalität zwischen ihrem Bruder Mahir und Schaukat, die im Oktober 1999 derart eskalierte, dass Mahir Schaukat bei einem Streit in den Magen schoss, dämmte sie ein und erzwang eine Art Waffenstillstand. Ebenso konnte sie ihren Vater dazu überreden, Schaukat weitreichende Befugnisse im Militärgeheimdienst zu geben. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 2000 sorgte sie ein weiteres Mal dafür, dass Schaukat wichtige Führungspositionen erhielt, wohl auch, um den politisch unerfahrenen Baschar dabei zu unterstützen, die politische Dominanz der al-Assad-Familie zu sichern. 2005 bewahrte sie Schaukat davor, im Rahmen der UN-Untersuchung zum Mord an Rafiq al-Hariri aussagen zu müssen. In der Beziehung zwischen Schaukat und Mahir hat Buschra ihr außerordentliches Verhandlungstalent bewiesen und die beiden durch ihre Hartnäckigkeit zu einer freundlichen Aussöhnung bewogen. Konkurrenz erwuchs Buschra allerdings seit Baschars Heirat Ende 2000 durch dessen Ehefrau Asma al-Assad. Buschra, die sich immer an den Kodex der öffentlichen Unsichtbarkeit der Frauen in der al-Assad-Familie gehalten hatte, ist offenbar nicht mit Asmas großer öffentlicher Präsenz und ihrem sozialen Engagement einverstanden. Streit entstand auch über die Verwendung des Titels „First Lady“, den Buschra für ihre Mutter Anisa in Anspruch nahm. Anisas erster öffentlicher Auftritt seit dem Tod ihres Mannes bei der Eröffnung des ständigen Büros der Arabischen Frauenunion im April 2006 scheint mit diesem Streit im Zusammenhang zu stehen. Aufgrund ihres Einflusses und ihres Rufs als Machthaber im Hintergrund wurden Buschra al-Assad und Asif Schaukat in der syrischen Bevölkerung oftmals als „Königspaar“ bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Buschra al-Assad (; * 24. Oktober 1960) ist das zweite Kind und die einzige Tochter des im Jahr 2000 verstorbenen syrischen Präsidenten Hafiz al-Assad und dessen Ehefrau Anisa Machluf. Ihr fünf Jahre jüngerer Bruder ist der amtierende Präsident Baschar al-Assad. Sie ist die Witwe von Asif Schaukat, dem früheren Chef des syrischen Militärgeheimdienstes, der am 18. Juli 2012 bei einem Anschlag getötet wurde.", "tgt_summary": "布莎拉·阿萨德(Bushra al-Assad,1960年-10月24日)是叙利亚前总统哈菲兹·阿萨德的第一个孩子,也是唯一的女儿。是现任总统巴沙尔·阿萨德的姐姐。她的丈夫是阿塞夫·肖卡特,他是前任副总参谋长和国防部副部长;2012年7月18日,沙乌卡特在针对国家安全总部的自杀式爆炸袭击中被炸身亡。", "id": 1751019} {"src_title": "Vereinigtes Königreich von Portugal, Brasilien und den Algarven", "tgt_title": "葡萄牙-巴西-阿尔加维联合王国", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "1807 marschierte Napoleon Bonaparte in Portugal ein, um den letzten europäischen Verbündeten des Vereinigten Königreiches unter die 1806 eingerichtete Kontinentalsperre zu zwingen. Frankreich und Spanien unterzeichneten am 27. Oktober 1807 den Vertrag von Fontainebleau, in dem sie die Eroberung und Aufteilung Portugals beschlossen. Spanien gewährte Napoleons Truppen das Durchmarschrecht, damit sie Portugal auf dem Landweg erreichen konnten. Am 29. November 1807 machte sich die portugiesische Königsfamilie auf den Seeweg nach Brasilien, und am 30. November 1807 nahm Napoleon Lissabon kampflos ein. Die Herrscherfamilie erreichte 1808 Rio de Janeiro, das fortan die Hauptstadt des Königreiches Portugal bildete. Die Stadt gewann dadurch stark an Bedeutung und ihre Bevölkerung wuchs. Nach der Niederlage Napoleons auf der Iberischen Halbinsel 1813 wurden die Rufe nach der Rückkehr des Hofstaates nach Lissabon lauter, während Prinzregent Peter Rio de Janeiro nicht verlassen wollte. Der Bedeutungsgewinn Rio de Janeiros machte das Königshaus beliebter. Dennoch mehrten sich die Stimmen, dass die Hauptstadt wieder nach Lissabon verlegt werden sollte, da das Königreich nicht von einer Kolonie aus regiert werden könne. Auf der anderen Seite waren die Brasilianer der Meinung, dass Brasilien ein gleichberechtigtes Mitglied werden solle, damit die Einwohner gegenüber den Portugiesen gleichwertige Staatsbürger würden. Brasilianische Nationalisten unterstützten die Forderung, da sich Brasilien nicht mehr den Interessen Portugals unterordnen solle, sondern Bestandteil innerhalb einer transatlantischen Monarchie sein müsse.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Nach der endgültigen Niederlage Napoleons wurde per Gesetz vom Prinzregenten Peter am 16. Dezember 1815 die Kolonie Brasilien in den Rang eines Königreiches erhoben und die Königreiche Portugal, Brasilien und Algarve zu einem gemeinsamen Staat zusammengefasst, dem \"Vereinigten Königreich von Portugal, Brasilien und den Algarven\". Der Titel bezog das historische Königreich Algarve, das auf dem Gebiet der heutigen portugiesischen Region Algarve bestand und de facto wie eine Provinz Portugals verwaltet wurde, und schloss Ansprüche auf die Algarve jenseits des Meeres im heutigen Marokko mit ein. Mit der Gründung des Vereinigten Königreiches wurde die königliche Titulatur geändert. Die Titulatur der Königin und des Prinzregenten wurden zu „Königin“ bzw. „Prinzregent des Vereinigten Königreiches von Portugal, Brasilien und den Algarven“ geändert und der Titel „Prinz von Brasilien“ der Thronanwärter für die portugiesische Krone wurde 1817 zu „Kronprinz des Vereinigten Königreiches von Portugal, Brasilien und den Algarven“ geändert. Am 20. März 1816 starb Maria I. in Rio de Janeiro und Kronprinz sowie Prinzregent Johann wurde unter Beibehaltung der portugiesischen Nummernfolge als Johann VI. zum zweiten Monarchen des Vereinigten Königreiches gekrönt. Nach der Liberalen Revolution von 1821/1822 verließ Johann VI. Brasilien, kehrte nach Lissabon zurück und ließ seinen Sohn und Thronfolger Peter in Rio de Janeiro zurück, der die Regierung Brasiliens übernahm. Während der Liberalen Revolution versammelten sich die Cortes in Lissabon, um dem Königreich eine neue Verfassung zu geben. Die Ständeversammlungen setzten sich überwiegend aus Portugiesen zusammen, da die Delegierten hauptsächlich aus Portugal gewählt wurden, dem Ursprungsland der Revolution. Eine brasilianische Delegation wurde erst später gewählt, da sie wegen der Überquerung des Atlantischen Ozeans später eintraf. Außerdem wurden brasilianische Vertreter wegen des Endes der Kolonialherrschaft des Öfteren von Portugiesen diskriminiert und die Brasilianer waren in den Cortes unterrepräsentiert. So versuchten die portugiesischen Delegierten, die autonome Regierung des Königreiches Brasilien durch die Unterstellung der Provinzen an die gemeinsame Regierung in Lissabon zu umgehen. Dem verweigerten die brasilianischen Cortes jedoch ihre Zustimmung, was die Brasilianische Unabhängigkeitsbewegung hervorrief. Am 7. September 1822 rief Peter in der Nähe von São Paulo die Unabhängigkeit Brasiliens als Reaktion auf den Beschluss der portugiesischen Cortes aus und ernannte sich zu Kaiser Peter I. von Brasilien. Portugal erkannte die Unabhängigkeit Brasiliens im August 1825 im Vertrag von Rio de Janeiro 1825 an. Nach der Anerkennung des unabhängigen Brasiliens und dem daraus folgenden Ende des Vereinigten Königreiches änderte Johann VI. den Staatsnamen wieder zu „Königreich Portugal“, seine Titulatur zu „König von Portugal und den Algarven“ und der Titel des Thronanwärters war fortan „Kronprinz von Portugal“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Vereinigte Königreich von Portugal, Brasilien und den Algarven (portugiesisch \"Reino Unido de Portugal, Brasil e Algarves\") war ein Staat auf dem Gebiet der heutigen Republiken Brasilien und Portugal. Es bestand von 1815 bis 1822 bzw. 1825. Königin Maria I. und König Johann VI. entstammten dem Haus Braganza. Das Vereinigte Königreich setzte sich aus den gleichberechtigten Titularkönigreichen Portugal, Brasilien und Algarve zusammen und besaß Kolonien auf vier Kontinenten. Nach der Unabhängigkeit Brasiliens wurde das Vereinigte Königreich vom Königreich Portugal abgelöst.", "tgt_summary": "葡萄牙-巴西-阿尔加维联合王国()是1815年—1822年 / \"1825年\"葡萄牙王国与巴西王国结成的共主邦联。1500年—1815年巴西只是葡萄牙殖民地。1807年—1813年法兰西第一帝国侵占葡萄牙王国本土,葡萄牙王室流亡巴西。1815年12月16日葡萄牙-巴西-阿尔加维联合王国成立,巴西由殖民地升级为王国,与葡萄牙王国结为共主邦联,葡萄牙君主兼任巴西君主。该共主邦联共传两位君主,分别是玛丽亚一世(1815年—1816年就任该共主邦联女王)和若昂六世(1816年—1822年 / \"1825年\"就任该共主邦联国王)。1821年葡萄牙王室返回葡萄牙王国本土,但时任葡萄牙王储佩德罗仍继续留守巴西。1822年9月7日在时任葡萄牙王储佩德罗领导下,巴西单方面宣告独立。1822年10月12日时任葡萄牙王储佩德罗建立巴西帝国,他本人同时即位成为巴西皇帝佩德罗一世。1825年11月15日葡萄牙王国与巴西帝国签订,葡萄牙王国正式承认巴西帝国独立。", "id": 1719631} {"src_title": "Konrad Adenauer (Flugzeug)", "tgt_title": "康拉德·阿登纳号飞机", "src_document": [{"title": "A310 als „Konrad Adenauer“ (1991–2011).", "content": "Die erste \"Konrad Adenauer\" war ein Airbus A310-304 und stand der Regierung als VIP-Transport zur Verfügung. Das Flugzeug wurde nach dem Ende der DDR 1991 aus dem Bestand der Fluggesellschaft Interflug übernommen und für den Einsatz im parlamentarischen Flugbetrieb umgebaut. Die äußere Erscheinung war eher schlicht gehalten, zunächst weiß mit blauem Streifen und der Aufschrift \"Luftwaffe\", danach weiß mit einem schmalen Band in den deutschen Nationalfarben. Im Februar 2011 wurden mit der \"Konrad Adenauer\" Bürger aus 15 Nationen aus Libyen ausgeflogen. Im April 2011 wurde das Flugzeug nach 20 Jahren außer Dienst gestellt und durch einen Airbus A340-313 mit gleichem Namen ersetzt. Eine für den A340 zu kurze Landebahn auf dem Chinggis Khaan International Airport bei Ulaanbaatar führte dazu, dass die Bundeskanzlerin auf ihrer Asienreise im Oktober 2011 auf die offiziell bereits ausgemusterte erste \"Konrad Adenauer\" zurückgreifen musste. Nachnutzung als A310 ZERO-G Das zeitweise namenlose und eigentlich ausgemusterte alte Flugzeug blieb bis 2014 im Dienst. Danach wurde es an die Verwertungsgesellschaft des Bundes Vebeg übergeben und im Juni 2014 an die französische Novespace, ein Tochterunternehmen der Centre national d’études spatiales, verkauft. Es wurde sechseinhalb Monate lang bei der Lufthansa Technik AG in Hamburg umfangreich für den Einsatz als Parabelflugzeug umgebaut und nach den Regeln der Europäischen Agentur für Flugsicherheit als ziviles Flugzeug mit dem Namen A310 ZERO-G neu zugelassen und seit März 2015 von Bordeaux entsprechend eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "A340 als „Konrad Adenauer“ (seit 2011).", "content": "Die aktuelle Maschine mit dem Taufnamen \"Konrad Adenauer\" wurde im April 2011 in Dienst gestellt. Es handelt sich um eine Maschine vom Typ Airbus A340-300, die im Jahr 2009 durch das Bundesministerium der Verteidigung von der ehemaligen Eigentümerin Lufthansa erworben wurde. Die Langstreckenmaschine wurde nach zehn Jahren im regulären Liniendienst durch Lufthansa Technik in Hamburg in 21 Monaten zum Regierungsflugzeug umgebaut. Wie das Schwesterflugzeug Theodor Heuss dient sie dem Personentransport von Mitgliedern der Bundesregierung. Die Non-Stop-Reichweite beträgt 13.500 Kilometer; dabei können 143 Passagiere befördert werden. Alternativ lässt sie sich als fliegende Intensivstation umbauen. Mitte 2013 wurde in den Vereinigten Staaten ein laserbasiertes Abwehrsystem gegen infrarotgelenkte Raketen nachgerüstet. Das Design der Kabine wird von Lufthansa Technik als „zeitlos elegant und repräsentativ“ bezeichnet. Für die Flugerprobung durch die Bundeswehr trug die „neue“ \"Konrad Adenauer\" das Kennzeichen 98+47, seit der Verlegung an den Sitz der Flugbereitschaft am Flughafen Köln/Bonn ist sie als 16+01 registriert. Es handelt sich um das 2000. ausgelieferte Flugzeug von Airbus.", "section_level": 1}, {"title": "A350 (voraussichtlich Mitte 2020).", "content": "Aufgrund der häufigen Pannen des Airbus A340-300, die 2018/2019 auftraten, wodurch die Bundeskanzlerin unter anderem zu spät zu dem G20-Gipfel in Argentinien kam, beschloss die Bundesregierung den Kauf von drei Airbus A350-900XWB. Diese sind im Gegensatz zu den vorherigen Flugzeugen fabrikneu und direkt bei Airbus gekauft. Die Flugzeuge werden nach der Auslieferung durch Airbus durch Lufthansa Technik umgebaut. Aufgrund der VIP-Ausstattungen und Selbstschutzsystemen (LAIRCM) werden die Flugzeuge insgesamt 1,2 Milliarden Euro kosten.", "section_level": 1}, {"title": "Ereignisse im Betrieb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überflugverweigerung über Iran 2011.", "content": "Beim Jungfernflug der 16+01 am 31. Mai 2011 kam es zu einem diplomatischen Eklat, als der Iran der Maschine auf dem Weg nach Indien das Überflugrecht verweigerte. Das Flugzeug mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und einer Delegation an Bord musste zunächst umdrehen und zwei Stunden im türkischen Luftraum kreisen, bevor die Erlaubnis zum Weiterflug erteilt wurde. Der iranische Botschafter Ali Reza Sheikh Attar wurde daraufhin noch am selben Tag ins Auswärtige Amt einbestellt. Das Bundesverteidigungsministerium dementierte die Darstellung des Diplomaten, der den Vorfall mit der Angabe „eines falschen Signalcodes“ durch den Piloten begründet hatte („Es war der Fehler des Piloten. Er hat den Code für die Rückkehr angegeben, nicht den für den Eintritt in den Luftraum.“).", "section_level": 2}, {"title": "Schadensausfälle 2018/19.", "content": "Die \"Konrad Adenauer\" führte im Jahre 2018 zu mehreren Flugausfällen. Das zu diesem Zeitpunkt knapp zwanzig Jahre alte Flugzeug versagte etwa Mitte Oktober 2018 seinen Dienst, nachdem Nagetiere Kabel zerbissen hatten. Nach einer Tagung des Internationalen Währungsfonds in Indonesien war Vizekanzler Olaf Scholz auf einen Linienflug angewiesen. Mitte November kam es durch einen Triebwerkfehler zu einer stundenlangen Verspätung für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Ende November 2018 landete das Flugzeug mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Weg von Berlin zum G20-Gipfel in Buenos Aires außerplanmäßig in Köln/Bonn. Als Ursache wurde der Ausfall eines elektrischen Umformers, einer \"Transformer Rectifier Unit\", genannt. Presseberichten zufolge soll dadurch der Funkverkehr komplett ausgefallen sein, weshalb auch von einer \"Notlandung\" gesprochen wurde. Ein Ersatzflugzeug brachte eine verkleinerte Delegation nach Madrid; von dort erreichte sie mit einem Linienflug deutlich verspätet das Ziel. Zu dem Flugabbruch hatte nach einem Dossier der Luftwaffe eine Verkettung von Vorfällen geführt. Am 1. April 2019 fand der erste Flug der Konrad Adenauer nach einer viermonatigen Generalüberholung statt. Bei der Landung am John F. Kennedy International Airport in New York platzte ein Reifen, so dass die Maschine die Parkposition nicht eigenständig erreichen konnte. An Bord war Bundesaußenminister Heiko Maas.", "section_level": 2}], "src_summary": "Konrad Adenauer ist der Taufname von bislang zwei Flugzeugen der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung, die dem Bundespräsidenten, dem Bundeskanzler, den Bundesministern sowie den Präsidenten des Bundestages, des Bundesrates und des Bundesverfassungsgerichts als Transportmittel dienen. Namensgeber ist Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik. Schwesterflugzeug ist die \"Theodor Heuss\".", "tgt_summary": "康拉德·阿登纳号()是德国联邦国防部飞行值勤队迄今两架飞机的洗礼名称,并且作为行政专机服务于德国联邦总统、联邦总理以及。它是以德意志联邦共和国第一任总理康拉德·阿登纳所命名。", "id": 98063} {"src_title": "Croix de Feu", "tgt_title": "火十字团", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Etablierung 1927 bis 1934.", "content": "Die Gründung der CdF erfolgte neun Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, einem Zeitpunkt, der auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint, jedoch bei genauerem Hinsehen die von Beginn an politische Motivation der Organisation erkennen lässt. Unpolitische Veteranenorganisationen hatten sich unmittelbar nach Ende des Ersten Weltkrieges gebildet, so etwa die Union Nationale des Combattants (UNC; dt.: ‚Nationale Kämpferunion‘); die vorherrschende nationalistische Orientierung der Regierungen bis 1924 stimmte im Wesentlichen mit den Forderungen der Veteranen überein, so dass es keinen Bedarf einer Politisierung außerhalb des institutionellen Rahmens gab. Mit dem Sieg der linksgerichteten Koalition Cartel des Gauches (Kartell der Linken) 1924 änderte sich das innenpolitische Klima. Nationalistisch gesinnte Veteranen sammelten sich als Reaktion in den Ligen Le Faisceau – offen am italienischen Modell des frühen Faschismus orientiert – und den Jeunesses patriotes (Patriotische Jugend), um ihren Protest sichtbar auf die Straße zu tragen. Dennoch wurde Ende der 1920er Jahre die Situation für viele Veteranen ungünstiger; die Annäherung Frankreichs an Deutschland und die Revision des Versailler Vertrags, wie auch eine zunehmende Tendenz zur Korruption in Regierungs- und Parlamentarierkreisen ließ die Errungenschaften des opferreichen Kampfes der Veteranen im Krieg gefährdet erscheinen. Es entstand dasher die Idee, die Tapfersten unter ihnen, die Träger der Auszeichnung des \"Croix de guerre\" (Kriegskreuz) zu einer moralischen Gegenelite zur politischen Klasse der Dritten Republik zusammenzusuchen, um diesem angeblichen moralischen und politischen Verfall öffentlich entgegenzutreten. Am 26. November 1927 ergriff der ehemalige Offizier Maurice d’Hartoy diese Initiative, unterstützt von dem Parfümeur und Großindustriellen François Coty, der zuvor schon die faschistische Partei Le Faisceau finanziert hatte und offen seine Sympathien für Benito Mussolini und die italienischen Faschisten propagierte. Anfänglich etwa 500 Veteranen traten der \"Association des combattants de l’avant et des blessés de guerre cités pour action d’éclat\" (Vereinigung der Frontkämpfer und Kriegsversehrten, ausgezeichnet für Bravourleistungen) bei, die sehr bald nur noch \"Croix de Feu\" genannt wurde. Die weitere Entwicklung der Mitgliederzahlen ist unter Historikern im Detail umstritten, doch gibt es Übereinstimmung über die generelle Tendenz einer kontinuierlichen Zunahme bis Anfang 1934. Sean Kennedy, der sich auf unterschiedliche Quellen stützt, nennt für Januar 1930 die Zahl von 8.922 Mitgliedern, zumeist im Raum Groß-Paris organisiert. Eine Erweiterung der Mitgliedschaft über den Kreis der \"Croix de Guerre\"-Träger hinaus war 1929 mit der Gründung der Nebenorganisation der \"Briscards\" erfolgt, in der all diejenigen Mitglied werden konnten, die mindestens ein halbes Jahr Fronteinsatz vorweisen konnten, auch ohne das \"Croix de Guerre\" erhalten zu haben. Bis zum Januar 1931 wuchs die Mitgliedschaft weiter auf 16.240 an und ein Jahr später waren es 22.644 (nach Kennedy), womit die Croix de Feu zu jenem Zeitpunkt bereits die mitgliederstärkste Liga war, wenngleich diese insgesamt wenig Zulauf erhielten. Im November 1937 kursierte in Deutschland die Zahl von \"angeblich 700.000 Mitgliedern\". Ende 1929 hatten die \"Croix de Feu\" – die dank der Unterstützung Cotys die Räumlichkeiten des \"Le Figaro\" als Operationsbüro nutzen konnten – ein eigenes Presseorgan erhalten, \"Le Flambeau\"; die Zeitung erschien zunächst monatlich, später wöchentlich und diente als internes Propaganda- und Kommunikationsinstrument. Versammlungen, Aufmärsche, zum Teil als nächtliche Fackelzüge, Informationen über Aktionen des politischen Gegners, insbesondere der Kommunisten, sowie Elemente einer eigenen Programmatik wurden den Mitgliedern auf den Seiten des \"Flambeau\" vermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg zur Massenbewegung 1934 bis 1936.", "content": "Der 6. Februar 1934 markiert den wesentlichen Wendepunkt in der Geschichte der \"Croix de Feu\": Bei schweren Unruhen zwischen rechtsextremen antiparlamentarischen Gruppierungen und der Polizei wurde beinahe das Palais Bourbon gestürmt, der Sitz der Abgeordnetenkammer, die gerade tagte. Dass dies nicht gelang, wird auf die von De La Rocque befohlene Zurückhaltung der \"Croix de Feu\" zurückgeführt. Der entschiedene Einsatz der Polizei forderte 15 Tote und etwa 2000 Verletzte. Ängste vor einem faschistischen Staatsstreich halfen, die Spaltung der Linken zu überwinden und führten im März 1936 zur Wiedervereinigung der beiden Gewerkschaften CGT und CGTU (die sich 1921 gespalten hatten). Nach dem Sieg des \"Front Populaire\" aus Sozialisten und Kommunisten bei den Wahlen im Mai 1936 war eine der ersten Amtshandlungen der neuen Regierung Léon Blum das Verbot aller rechtsextremen Ligen. Damit waren auch die \"Croix de Feu\" gezwungen sich aufzulösen, wenngleich sie gehofft hatten, dem durch die organisatorische Umgestaltung hin zum \"Mouvement Social Français\" (Soziale Bewegung Frankreichs) entgehen zu können. Allerdings schien die Bewegung für den Fall eines Verbots bestens vorbereitet; Pläne für eine rasche Neugründung in Form einer politischen Partei lagen bereits vor und wurden nun in kürzester Zeit in die Tat umgesetzt. Seit Juli 1936 existierte mit dem \"Parti Social Français\" (PSF) die Nachfolgeorganisation der \"Croix de Feu\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Croix de Feu (CdF; französisch; „Feuerkreuz“), im Deutschen auch Feuerkreuzler (im Plural) genannt, war eine rechtsextreme Organisation, auch „Liga“ genannt, in Frankreich, die zwischen 1927 und 1936 bestand. Nachdem sie durch die Volksfront-Regierung Léon Blums im Juni 1936 verboten wurde, gründeten ihre Anhänger im Monat darauf den \"Parti Social Français\" (PSF, „Französische Sozialpartei“) als Nachfolgeorganisation. Im Juli 1940, nach der Niederlage Frankreichs im Zweiten Weltkrieg, benannte sich die Partei in \"Progrès Social Français\" (PSF, „Französischer Sozialer Fortschritt“) um, wurde jedoch Anfang 1943 aufgelöst. Nach der Befreiung Frankreichs 1944 versuchten einige verbliebene Anhänger eine Neugründung als \"Parti Républicain Social de la Réconciliation Nationale\" („Republikanische Sozialpartei der Nationalen Versöhnung“), oder kurz \"Réconciliation Nationale\" (RN; „Nationale Versöhnung“), doch diese Partei verlor sich alsbald zwischen konservativen und gaullistischen Tendenzen der Vierten Republik.", "tgt_summary": "火十字团(),一译称“战斗十字团”,战间期的法国民族主义政党。1927年成立。最初,为退伍军人组织,无政纲。1931年起,在领导下,开始鼓吹建立个人独裁,反对议会制度,逐渐成为拥护法西斯主义的组织。后吸收大批青年和妇女参加,并购置武器。火十字团,亦为1934年2月事件的主要分子。对抗法西斯主义的左翼人民阵线政府建立后,火十字团于1936年6月遭到解散。同年7月,重组为,继续进行政治活动。", "id": 58463} {"src_title": "15,5 cm/60 Jahr 3 Schiffsgeschütz", "tgt_title": "三年式155公厘艦炮", "src_document": [{"title": "Entwicklung und Konstruktion.", "content": "Die Waffe wurde als direkte Folge des Abkommens aus der Flottenkonferenz in London von 1930 entwickelt, um die dort geforderte Höchstgrenze von 15,5 cm beim Kaliber der Bewaffnung Leichter Kreuzer bestmöglich auszunutzen. Die Waffe sollte in Drillingstürmen verbaut werden, die auf den Kreuzern der \"Mogami-Klasse\" aufgestellt werden sollten, um hier sowohl gegen Schiffsziele als auch gegen Luftziele eingesetzt zu werden. Bei der Planung der Kreuzer wurde bereits ein späterer Austausch der Geschütztürme gegen solche mit 20 cm/60 Jahr 3-Geschützen eingeplant, so dass die Türme mit den \"15,5 cm/60 Jahr 3\"-Geschützen so ausgelegt wurden, dass beispielsweise Motoren zur Bewegung der Waffe komplett innerhalb der Türme untergebracht werden konnten. Das erlaubte später das problemlose Versetzen dieser Türme auf andere Schiffe. Das Verschlusssystem war bereits 1914 entwickelt worden und wurde in den Jahren 1933 und 1934 um die Entwürfe für ein 15,5-cm-Geschütz mit passender Lafette ergänzt. Die Platzverhältnisse innerhalb der geplanten Drillingstürme mit ihren rund 180 Tonnen Gesamtgewicht ließen es nicht zu, die Verschlüsse aller Geschütze zur Seite zu öffnen, so drehte man das mittlere Geschütze um 45°, um so ein Zusammenstoßen des Verschlusses der mittleren Waffe mit dem des benachbarten Geschützes zu verhindern. Granaten und Treibladung mussten bei dieser Waffe aufgrund des Gewichts getrennt geladen werden. Die Türme konnten mit bis zu 6° pro Sekunde zur Seite geschwenkt werden. Die Geschwindigkeit, mit welcher der Höhenrichtwinkel der Rohre verändert werden konnte, lag bei bis zu 15° pro Sekunde. Um die Mannschaften innerhalb der Türme vor den tropischen Temperaturen zu schützen, wurde ein Stahlblech über die Oberseite und die Front der Türme gezogen, das mit Abstandshaltern etwa 10 cm über der eigentlichen Panzerung befestigt war, um so direkte Sonneneinstrahlung auf die Turmpanzerung und damit das Aufheizen des Turminneren zu verhindern. Die Panzerung selbst bestand aus 2,5 Zentimetern NVNC Panzerstahl an allen Turmseiten. Ein stereoskopischer Entfernungsmesser mit einer Basislänge von 8 Metern war auf der Oberseite einiger Drillingstürme zum selbstständigen Bekämpfen von Zielen installiert. Die Entfernungsmesser befanden sich auf den Schweren Kreuzern auf je einem Turm am Bug und am Heck und auf allen vier Türmen der Schlachtschiffe der Yamato-Klasse. Die Waffe selbst war in der Lage, verschiedene Typen von Munition zu verschießen. Mit der maximal möglichen Geschwindigkeit der Munitionszuführung von fünf Schuss pro Minute und Rohr konnte die Kadenz der Waffe diesen Wert nicht überschreiten und war damit als Flugabwehrwaffe letztlich unbrauchbar. Die verwendeten Munitionstypen bestanden aus: Die Lebensdauer der Rohre war konstruktionsbedingt mit 250 Schuss, abhängig vom verwendeten Munitionstyp, recht gering.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die Geschütze wurden zuerst auf den vier Kreuzern der Mogami-Klasse in je fünf Drillingstürmen verbaut, die aber 1939 entfernt und durch 20,3-cm-Zwillingstürme ersetzt wurden. Acht dieser Türme wurden auf die beiden Schlachtschiffe Yamato und Musashi gesetzt, von denen vier 1944 wieder entfernt wurden. Der Leichte Kreuzer Ōyodo erhielt schließlich 1944 zwei dieser Drillingstürme, die auf seinem Vorschiff aufgestellt waren. Die Tone-Klasse, deren erstes Schiff 1938 in Dienst gestellt wurde, sollte ursprünglich ebenfalls 15,5-cm-Drillingstürme tragen, erhielt aber noch in der Ausrüstungsphase 20-cm-Waffen. Die übrigen Geschütze wurden zum Teil zur Küstenverteidigung und Luftabwehr in Japan verbaut. So beispielsweise nahe Sasebo in extra angefertigten Einzellafetten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das 15,5 cm/60 Jahr 3 () war ein Schiffsgeschütz der Kaiserlich-Japanischen Marine. Es wurde auf den Kreuzern der Mogami-Klasse, dem Kreuzer Ōyodo und den Schlachtschiffen der Yamato-Klasse verwendet. Die Bezeichnung \"Jahr 3\" deutet dabei auf das Jahr der Erstentwicklung des Verschlusssystems, das Jahr Taishō 3, beziehungsweise 1914 nach gregorianischem Kalender hin.", "tgt_summary": "三年式155毫米舰炮()是日本帝国海军在战间期开发的中口径舰炮,因日本在轻巡洋舰战力汰换上较为延宕,总数量有限。", "id": 2279929} {"src_title": "(419624) 2010 SO16", "tgt_title": "2010 SO16", "src_document": [{"title": "Besonderheiten der Bahn.", "content": "Durch seine besondere Bahnform hat 2010 SO praktisch denselben Abstand zur Sonne wie die Erde selbst. Dabei kommt er der Erde auf maximal 20 Millionen km nahe. Dies entspricht etwa der 50-fachen Entfernung zum Mond weshalb auch keine Kollisionsgefahr besteht. Der Öffnungswinkel 2\"φ\", also die Lücke des Hufeisens, in der sich die Erde befindet, beträgt 25°. Die Dauer des Umlaufs auf der Hufeisenbahn beträgt 350 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnform.", "content": "Anhand der vorhandenen Bahndaten wurden Computersimulationen möglicher Bahnen durchgeführt. Dabei wurden auch die acht Hauptplaneten berücksichtigt. Die Schwerkraftwirkung des Mondes wurde als zusätzliche Erdmasse berücksichtigt. Die Berechnungen wurden mittels Radau-Verfahrens gemacht. Es wurden zwei Berechnungen durchgeführt: Beide Simulationen ergaben eine Hufeisenumlaufbahn. Zum Zeitpunkt April 2011 befand sich der Asteroid nahe dem Umkehrpunkt, der sich hinter der Erde befindet. Bis 2016 wird 2010 SO der Erde zwischen 0,13 und 0,2 AE nahe kommen. Er wird noch für mehrere Jahrzehnte am Abendhimmel beobachtbar sein. Zur Überprüfung der Simulationen wurde eine Serie von Bahnvarianten dynamisch integriert. Die Berechnungen dienten außerdem dazu, die Aufenthaltsdauer des Asteroiden auf der Hufeisenbahn zu untersuchen. Folgende Parameter wurden dabei variiert: Für \"a\" wurden neun Werte im Bereich der Messungenauigkeit 1-\"σ\" gerechnet, für die übrigen Parameter je drei Werte im Bereich 1,5-\"σ\", insgesamt also 9 × 3 = 243 Bahnvarianten. Die Berechnungen wurden für einen Zeitraum von ±100.000 Jahren bezogen auf die Gegenwart durchgeführt. In sämtlichen Fällen ergaben sich Hufeisenbahnen.", "section_level": 2}, {"title": "Stabilität.", "content": "Um die Stabilität der Hufeisenbahn zu untersuchen, wurden weitere Bahnvarianten gerechnet. Dabei wurde die große Halbachse im Bereich ±4\"σ\" variiert. Es wurden je 35 Varianten für die Vergangenheit und die Zukunft berechnet; insgesamt also 70 Bahnvarianten. Die Integrationen wurden bis zu einem Zeitraum von 2 Millionen Jahren gerechnet. Die Ergebnisse dieser Rechnungen zeigt Tabelle 1. Damit ist die Bahn von 2010 SO weitaus stabiler als die anderer Objekte auf ähnlichen Bahnen, die ihre Hufeisenbahn schon nach wenigen tausend Jahren verlassen. Der Asteroid begleitet die Erde seit mindestens 250.000 Jahren, möglicherweise reicht sein Ursprung sogar bis in die Frühzeit unseres Sonnensystems zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Ursprung.", "content": "Drei mögliche Ursprünge wurden diskutiert. Eine Herkunft aus dem Hauptgürtel gilt wegen der erdähnlichen Umlaufbahn als unwahrscheinlich, kann jedoch auch nicht völlig ausgeschlossen werden. Als ebenso unwahrscheinlich gilt die Herkunft aus dem Erde-Mond-System, da sich die Bahn mehrfach innerhalb einiger 100.000 Jahre verändern würde. Eine dritte Möglichkeit ist der Ursprung auf einer nierenförmigen Bahn nahe den Lagrangepunkten L oder L des Asteroid-Erde-Sonne-Systems. S. A. Tabachnik und N. W. Evans zeigten in einer Veröffentlichung im Jahr 2000, dass Objekte auf solchen Bahnen durchaus 50 Millionen Jahre überdauern können, vorausgesetzt Inklination \"i\" und Exzentrizität \"e\" haben die richtigen Werte (für \"i\": entweder 24° < \"i\" < 34° oder \"i\" < 16°; für \"e\": \"e\" ≈ 0,06). Im Fall von 2010 SO liegen beide Größen in den passenden Bereichen. Extrapolationen über 5 Milliarden Jahre ergaben zudem, dass ein kleiner Teil der Asteroiden selbst solche langen Zeiträume auf entsprechenden Bahnen überleben könnte. Dagegen kann eingewendet werden, dass die Berechnungen von Tabachnik und Evans den Jarkowski-Effekt außer Acht lassen. 2010 SO könnte somit kaum länger als einige Millionen Jahre auf einer entsprechenden Bahn überdauern. Allerdings hat eine Studie über die Stabilität von Mars-Trojanern 2005 ergeben, dass der Jarkowski-Effekt große Trojaner nicht zwangsläufig destabilisiert. Für eine endgültige Entscheidung wären weitere Informationen über Größe, Spektralklasse und Drehimpuls notwendig. 2010 SO könnte hier auch ein Testobjekt für den Nachweis der Jarkowski-Beschleunigung werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "(419624) 2010 SO ist ein Asteroid vom Apollo-Typ, der 2010 mithilfe des Weltraumteleskops WISE entdeckt wurde. Seine Bahnneigung beträgt 14,5°, die absolute Helligkeit 20,6. Mit einem Durchmesser von ca. 300 Metern ist er der bisher größte bekannte Asteroid, der auf einer erdgebundenen Hufeisenumlaufbahn läuft, und insgesamt das vierte bisher entdeckte Objekt dieser Art.", "tgt_summary": "是广域红外线巡天探测卫星发现的一颗近地小行星的临时名字。它的轨道被爱尔兰亚尔马天文台的 Christou Apostolos和David Asher描述出来,这个天体的直径只有数百米,光度为20.7等。", "id": 1226978} {"src_title": "PalaLottomatica", "tgt_title": "帕拉羅托馬提卡體育館", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 16. Juni 1955 setzte sich Rom gegen sechs Mitbewerber um die Olympischen Sommerspiele 1960 durch; ein Jahr später begann man mit dem Projekt. Für den bis 1960 errichteten, runden Kuppelbau im Stadtteil EUR sind der Architekt Marcello Piacentini und der Bauingenieur Pier Luigi Nervi verantwortlich. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 100 Metern. Ein Restaurant mit 300 Plätzen sowie eine Dachterrasse mit Panoramablick und einer Fläche von 2.700 m2 sind ebenfalls vorhanden. Während der Olympischen Sommerspiele war die Halle Austragungsort der Basketball- und Box-Wettbewerbe. Von 1983 bis 2011 empfing der Basketballverein Virtus Roma (Lega Basket Serie A) im Palazzo dello Sport fast durchgängig seine Gegner zu den Heimspielen, nur unterbrochen durch die Zeit der Renovierung des Baus; seit 2011 finden hier nur noch die Playoffs und Eurolega-Spiele des Vereines statt. Neben den Spielen von Virtus Roma diente die Arena u. a. als Spiel- und Finalort der Basketball-Europameisterschaft 1991. Sechs Jahre später machte das Final-Four-Turnier im Basketball-Europapokal der Landesmeister 1997 Station in der römischen Mehrzweckhalle. Das Final-Four-Turnier der Volleyball-Champions-League der Männer war im Jahr 2006 vor Ort. Während der NBA Europe Live Tour im Jahr 2006 spielte am 6. Oktober Virtus Roma gegen die Phoenix Suns und unterlagen mit 93:100 gegen die NBA-Mannschaft. Im Jahr darauf unterlagen am 6. Oktober 2007 die Toronto Raptors den Boston Celtics mit 85:89 in der Halle in Rom. Einen Tag später verlor Virtus Roma vor heimischem Publikum gegen die Toronto Raptors mit 87:93. Die Endspiele der Volleyball-Weltmeisterschaft der Männer 1978 und 2010 wurden ebenso in der Halle ausgetragen. 2014 ist der \"PalaLottomatica\" einer der Austragungsorte der Volleyball-Weltmeisterschaft der Frauen. Wegen ihres Fassungsvermögens und der guten Akustik ist die Halle auch Veranstaltungsort für Konzerte. Im Jahr 1971 waren z. B. Pink Floyd zu Gast; des Weiteren traten Elton John (1973, 2003), Bob Dylan (1984), Tina Turner (1990), Bruce Springsteen (2005), Guns N’ Roses (2010), Prince (2010), James Blunt, Zucchero, Gianna Nannini, Tokio Hotel, A-ha, Eros Ramazzotti, Laura Pausini, Negramaro u. v. a. im PalaLottomatica auf. Zusätzlich wird sie auch für Messen, Tagungen, Theaterveranstaltungen und Ausstellungen genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der PalaLottomatica ist eine Mehrzweckhalle im Süden der italienischen Hauptstadt Rom. Sie wurde von 1958 bis 1960 zu den Olympischen Sommerspielen 1960 als Palazzo dello Sport nach Plänen von Marcello Piacentini (Architekt) und Pier Luigi Nervi (Bauingenieur) erbaut und war Austragungsort der Box- und Basketballwettbewerbe. Die Halle bietet maximal 11.200 Plätze, bei Basketballspielen stehen 10.500 Plätze zur Verfügung. Seinen aktuellen Namen hat es vom Lotterie-Unternehmen Lottomatica, das die Renovierung von 1999 bis 2003 finanzierte.", "tgt_summary": "帕拉罗托马提卡体育馆(PalaLottomatica)是位于意大利首都罗马的一个体育馆,位于EUR区的中心。帕拉罗托马提卡体育馆是1960年奥运会篮球决赛的举办地。帕拉罗托马提卡体育馆还有8个会面点,一个可以容纳300人的餐厅,2700平方米的户外露台。篮球比赛可以容纳11200人。2010年男子世界排球锦标赛的比赛也在这里举行。帕拉罗托马提卡体育馆也是一个著名的演唱会场地,滚石乐队等乐队在这里举办过演唱会。", "id": 2940471} {"src_title": "Sebastião Lazaroni", "tgt_title": "塞巴斯蒂奥·拉扎罗尼", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Bevor er seine Trainerkarriere begann, war er als Torhüter bei mehreren Amateurvereinen aktiv. Seine erste Trainerstation war bei Flamengo Rio de Janeiro, wo er 1985 nach Mário Zagallos Abgang zunächst als Interimstrainer arbeitete, dann zwischenzeitlich den Posten an Joubert Meira abgegeben musste, ehe er noch im selben Jahr zum Cheftrainer ernannt wurde. 1986 gewann er mit der Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro seinen ersten Titel als Trainer. Diesen konnte er in den beiden folgenden Jahren mit CR Vasco da Gama, seinem neuen Verein, verteidigen. Bei CR Vasco da Gama arbeitete er unter anderem mit Spielern wie Romário oder Roberto Dinamite zusammen. 1988 ging er kurz nach Saudi-Arabien zu Al-Ahli, kehrte aber im selben Jahr wieder nach Brasilien zurück. In Brasilien wurde er dann Trainer von Grêmio Porto Alegre und gewann mit der Mannschaft 1988 die Staatsmeisterschaft von Rio Grande do Sul. Doch auch diesen Verein verließ \"Wandervogel\" Lazaroni nach einer Saison und wurde erster Trainer des 1989 gegründeten Paraná Clube. In Paraná verbrachte er nicht einmal eine ganze Saison, da er im selben Jahr zum Trainer der brasilianischen Fußballnationalmannschaft ernannt wurde. Diese führte er 1989 zum Gewinn der Copa América und zur Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Doch in Italien scheiterte die \"Seleção\" bereits im Achtelfinale am späteren Vizeweltmeister Argentinien. Daher beschloss der brasilianische Fußballverband Lazaroni zu entlassen. Lazaroni blieb dennoch in Italien, da er einen Vertrag beim AC Florenz unterschrieben hatte. In Florenz standen ihm zwar Spieler wie Dunga oder Diego Fuser zu Verfügung aber der Erfolg blieb aus, und daher wurde er während der Saison durch Luigi Radice ersetzt. Dennoch blieb Lazaroni, abgesehen von einem kurzen Intermezzo in Saudi-Arabien, in Italien und unterschrieb bei AS Bari. Mit dem damals zweitklassigen Klub spielte er durchwachsene Saison, wurde neunter in der Serie B, erreichte aber immerhin das Achtelfinale der Coppa Italia, wo die Mannschaft am späteren Sieger, dem FC Turin scheiterte. Nach mehreren Jahren Abwesenheit kehrte er 1993 nach Amerika zurück und wurde in Mexiko beim Club León Trainer. 1994 trat er nach seiner Zeit in Mexiko bei Gama die Nachfolge von Jair Pereira an und verließ den Verein nach der Saison. Bis zu seinem Engagement bei Fenerbahçe Istanbul 1996 legte er eine zweijährige Karrierepause ein. In seiner einzigen Saison mit Fenerbahçe wurde er dritter in der heimischen Liga und konnte in der Champions League durch einen 1:0-Sieg über Manchester United, deren Serie, seit vierzig Jahren im Europapokal zu Hause unbesiegt zu sein, brechen. Nach der Saison mit Fenerbahçe folgten mehrere kurze Zwischenstopps, unter anderem in China, als auch in seiner Heimat Brasilien bei Botafogo FR. Im Mittelpunkt stand in dieser Zeit aber sein Engagement in Jamaika, wo er 2000 kurzzeitig und von 2004 bis 2005 Cheftrainer der Nationalmannschaft war. Nach seiner bisher letzten Anstellung als Nationaltrainer ging er kurzzeitig zu EC Juventude nach Brasilien, ehe er zum zweiten Mal in die Türkei wechselte und dort 2006 kurzzeitig Trainer von Trabzonspor war. Trabzonspor spielte in dieser Saison im UEFA-Pokal und schied dort mit Lazaroni als Trainer in der ersten Runde gegen den spanischen Erstligisten CA Osasuna aus. Auch in der Liga war er mit Trabzonspor weniger erfolgreich. Seine Entlassung folgte im September, nachdem er den Klub wegen dessen schlechter Transferpolitik für den Misserfolg verantwortlich machte. Danach blieb er in Europa und wechselte nach Portugal zu Marítimo Funchal. Mit dem Klub absolvierte er eine erfolgreiche Saison und führte ihn in den Europapokal. Trotzdem verließ er den Verein nach der Saison und nahm ein lukratives Angebot des Qatar SC an, wo er bis August 2011 Trainer war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sebastião Barroso Lazaroni (* 25. September 1950 in Muriaé, Minas Gerais) ist ein brasilianischer Fußballtrainer. Internationale Bekanntheit erlangte er durch sein Engagement als Trainer der brasilianischen Fußballnationalmannschaft.", "tgt_summary": "塞巴斯蒂奥·拉扎罗尼(Sebastião Lazaroni,1950年-9月25日),是一名巴西足球主教练。", "id": 665208} {"src_title": "The Exiled Realm of Arborea", "tgt_title": "TERA Online", "src_document": [{"title": "Gameplay.", "content": "\"TERA Online\" bietet einige typische MMORPG-Inhalte wie Quests, Handwerke, Dungeons und PVP. In Kämpfen muss der Spieler selbst aktiv mit dem Fadenkreuz auf die Gegner zielen, anstatt dass nach dem Auswählen des Feindes dieser automatisch angegriffen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Völker und Klassen.", "content": "Es existiert nur eine spielbare Fraktion, bei welcher sich der Spieler für eine der folgenden Rassen entscheiden kann. Dies wären die Menschen, Castanics, Baraka, Hochelfen, Aman, Elin und die tierähnlichen Popori. Von jeder Rasse existieren beide Geschlechter, mit der Ausnahme der Baraka, Elin und Popori, jedoch stellen die Elin in gewissem Maße das weibliche Gegenstück zu den Popori dar. Die schadenverursachenden Klassen (Damage Dealer – DD) sind der Magier, der Zerstörer, der Krieger, der Bogenschütze, der Berserker, die Klingentänzerin (nur Elin), der Ninja (nur Elin) und die Arkaningenieurin (nur weibliche Castanic und Hochelfen). Die Beschützerklassen (Tanks) sind der Lanzer und der Krieger. Zudem existieren noch zwei unterstützende Klassen (Heiler), der Priester und der Mystiker. Die neueste Klasse, die Sturmfurie bzw. Sturmfaust (weiblich/männlich, nur Menschen), dient als Tank, der gleichzeitig viel Schaden verursacht.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Entwicklungskosten von rund 32 Millionen Euro bis zum Winter 2010 machen es zum bis dato drittteuersten Online-Rollenspiel. Das teuerste Online-Rollenspiel ist \"\" mit rund 200 Millionen Euro, gefolgt von \"RIFT\" mit rund 50 Millionen Euro Produktionskosten. Die Entwicklungskosten von \"World of Warcraft\" betrugen 28 Millionen Euro und \"Aion\" kostete die Entwickler 16 Millionen Euro. Inzwischen wurde \"TERA\" auch für weitere Sprachen lokalisiert. Aktuell ist die russische Spielversion innerhalb einer Beta Test-Phase und erhält bereits jetzt von russischen Spielemedien Lob für die Auswahl der Schriftart und die Qualität der Übersetzung in den Gebieten der ersten Spielstufen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"TERA\" wurde am 3. Mai 2012 in Europa in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch veröffentlicht, eine koreanische und japanische Version waren bereits 2011 veröffentlicht worden. Von Anfang an blieben die Spielerzahlen jedoch hinter den Erwartungen zurück. Im Sommer 2011 wurde bekannt, dass die Einnahmen des Spiels in Korea hinter den Erwartungen des Herstellers lagen. Aufgrund der geringen Population wurde die Anzahl der Spielserver für Korea von 37 auf 15 reduziert. Zum Jahreswechsel von 2011 zu 2012 wurden die japanischen Server auf ein Drittel der ursprünglichen Zahl zusammengelegt. Auch in den übrigen Regionen wurden schrittweise Server zusammengelegt: In Nordamerika wurde das Spiel am 18. September 2012 von 11 auf 3 Server verringert, in Europa schließlich am 20. November 2012, wodurch nur mehr ein PvE-Server pro Sprache sowie ein internationaler PvP-Server besteht. Nachdem diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg brachten, wurde das Spiel zunächst Ende 2012 in Korea auf ein Free-to-play-Modell umgestellt, die entsprechende Umstellung ist in Europa am 4. Februar 2013 erfolgt. In Korea brachte die Umstellung innerhalb weniger Wochen eine dreifach höhere Spielerzahl wie zur Zeit des alten Pay-to-play-Modells. Die erste Monatsstatistik von Tera Europe zeigt, dass sich seit der Free2Play Umstellung über eine halbe Million neuer Spieler bei Tera Europe angemeldet haben.", "section_level": 1}, {"title": "Flammentiegel.", "content": "Mit dem free-to-play Modell wurde auch ein neuer Dungeon in das Spiel integriert, der Flammentiegel. Er soll eine komplett neuartige Instanzen-Erfahrung mit sich bringen. Eine Rangliste wird die besten Gruppen auszeichnen und Spieler, die in die obersten Ränge aufsteigen, können sich auf besondere Belohnungen freuen. Der Flammentiegel wird in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Fate of Arun.", "content": "Am 12. Dezember 2014 erhielt Tera Rising mit Fate of Arun ein umfassendes Update, welches das bisherige Höchstlevel von 60 auf 65 erhöhte und unter anderem neuen Endgame-Content wie Instanzen und eine neue Arena enthielt. Mit dem Update wurde ein neuer, nördlicher Teil des Kontinents Arun für die Spieler zugänglich und die Story des bisherigen Spiels erhielt eine Fortsetzung. Darüber hinaus änderte sich der Name von TERA: Rising auf TERA: Fate of Arun.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Exiled Realm of Arborea (meist TERA Online abgekürzt) ist ein Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel (\"Massively Multiplayer Online Role-Playing Game\" – MMORPG) von Bluehole Studio. Es erschien am 25. Januar 2011 in Südkorea und am 29. Juli 2011 in Japan. Es wurde in Nordamerika am 1. Mai 2012, in Europa am 3. Mai 2012 veröffentlicht.", "tgt_summary": "《TERA》(又译「神谕之战」)是一款由韩国蓝洞工作室开发的大型多人在线角色扮演游戏(MMORPG),由NHN Games发行,最初于2009年8月22日在韩国进行封闭测试。游戏名称源自于希腊语。", "id": 1384511} {"src_title": "Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn", "tgt_title": "丁丁历险记 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Bei einem Flohmarktbummel entdeckt der junge Reporter Tim das Modell eines Schiffes aus dem 17. Jahrhundert, das er dem Händler abkauft. Kaum aber hält er die \"Einhorn\" in Händen, wird ein dicklicher US-Amerikaner vorstellig, der ihn aufgeregt vor den Gefahren warnt, die er sich mit dem Kauf aufgebürdet hat. Tim lässt sich aber weder davon noch von dem spitzbärtigen Iwan Iwanowitsch Sakharin beirren, dem Besitzer von Schloss Mühlenhof, der ihm den Dreimaster ebenfalls gerne abkaufen möchte. Kaum hat Tim die \"Einhorn\" daheim abgestellt, reißt Struppi das Schiff bei der Verfolgungsjagd mit einer Katze zu Boden. Tim beklagt, dass der mittlere Mast abgebrochen ist, bemerkt aber nicht, wie aus dem Mast eine metallene Hülse auf den Boden kullert, die Struppi durch sein aufgeregtes Tasten nur noch tiefer unter den Schrank befördert. In einer Bibliothek informiert sich Tim über die echte \"Einhorn\", die dem Schiffsmodell zugrunde liegt, und kommt dabei den vagen Andeutungen eines Geheimnisses auf die Spur, das dieses Schiff, dessen Modelle und den letzten Kapitän des Schiffes, Sir Francis Hadoque, umrankt. Wieder daheim, muss Tim schnell feststellen, dass ihm sein Modell gestohlen worden ist. Er vermutet sein Eigentum in den Händen Sakharins, so dass er sich des Nachts Zugang zu Schloss Mühlenhof verschafft. Im Innern des Gebäudes entdeckt Tim eine zweite Ausfertigung des Schiffsmodells, die er zunächst für sein gestohlenes Exemplar hält, wird dabei aber vom Schlossherrn Sakharin und dessen Butler Nestor überrascht. Sakharin berichtet seinem ungebetenen Besucher vom „Fluch der Haddocks“, denen Mühlenhof einst gehörte, und versucht von Tim zu erfahren, was er bereits über die ganze Sache weiß. Als Tim später in seine Wohnung zurückkehrt, findet er alle Zimmer verwüstet vor; dadurch wird ihm klar, dass sich etwas Wertvolles in dem Dreimaster befunden haben muss. So sieht er unter dem Schrank nach und entdeckt die Metallhülse, die einen Pergamentstreifen mit einer kryptischen Botschaft verbirgt. Da steht der US-Amerikaner (eigentlich ein Geheimagent namens Barnabas Dawes) an der Haustüre, doch kaum steht er Tim gegenüber, wird er aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug mit Schüssen förmlich durchsiebt. Mit letzter Kraft tippt Dawes mit blutigen Fingern auf die Buchstaben einer Zeitung; Tim setzt daraus das armenische Wort \"Karaboudjan\" zusammen. Am nächsten Morgen betraut Tim seine Freunde von Interpol, Schulze und Schultze, mit dem Fall, doch kurz darauf wird Tims Portemonnaie, in dem sich das Pergament befindet, von einem Taschendieb gestohlen, hinter dem die beiden Polizisten bereits seit längerem her sind. Im Anschluss daran wird Tim von Sakharins Komplizen zum Hafen und auf den Frachter \"Karaboudjan\" entführt, doch Struppi kann den Entführern folgen und sich heimlich aufs Schiff begeben. Auf dem Schiff wird Tim von Sakharin erwartet, der vergeblich die Herausgabe des Pergamentes fordert. Man sperrt Tim in den Frachtraum, wo er sich von Struppi aus den Fesseln befreien lässt. Da das Schiff sich bereits auf offener See befindet, wagt Tim eine Flucht durch das Bullauge, wobei er eine Etage höher in der Kajüte von Kapitän Haddock landet, der vom neuen Schiffseigner Sakharin laufend mit Alkohol abgefüllt und dadurch in Schach gehalten wird. Als Tim erfährt, dass Haddock der einzige lebende Nachfahre Hadoques ist, und ihn nach dem Geheimnis der \"Einhorn\"-Modelle befragt, muss er leider feststellen, dass der Kapitän dieses Geheimnis wegen seines Alkoholismus vollkommen vergessen hat. Sie entschließen sich zur gemeinsamen Flucht, und im Kugelhagel der Galgenvögel entkommen die neuen Freunde in einem Beiboot. Auf dem Schiff hat Tim Hinweise auf ein drittes Modell der \"Einhorn\" gefunden, das sich in der marokkanischen Hafenstadt Bagghar im Besitz des Scheiches Omar Ben Salaad befindet. Mithilfe des Beibootes versucht er, vor der \"Karaboudjan\" dorthin zu kommen, doch durch ein Missgeschick des zeitweilig betrunkenen Haddock enden sie zuerst als Schiffbrüchige, bis das Wasserflugzeug der \"Karaboudjan\" sie aufspürt und zu beschießen beginnt. Tim kann die Maschine zur Landung zwingen und kapern, und er, Struppi und Haddock setzen die Reise im Flugzeug fort, doch aufgrund einer Gewitterfront, in die sie hineingeraten, und Haddocks Trunksucht erleiden sie eine Bruchlandung inmitten der Sahara. Im doppelten Sinne auf dem Trockenen gelandet, fällt Haddock in ein Delirium und erinnert sich dabei an die Geschichte der letzten Reise der \"Einhorn\". In dieser Geschichte wird offenbar, dass die \"Einhorn\" einem Angriff durch die Piraten Rackhams des Roten zum Opfer fiel, der hinter den Schätzen her war, die Francis Hadoque insgeheim transportierte. Die gesamte Crew wurde ermordet, doch Hadoque konnte sich befreien, Rackham im Zweikampf besiegen und das Schiff versenken, um den Schatz nicht in den Händen der Piraten zu lassen. Tim und Haddock werden von einer Patrouille einer nahegelegenen Militärstation gerettet, und nachdem Haddock sich wieder an die ganze Geschichte erinnern kann, wird ihm auch klar, weshalb Sakharin hinter dem Geheimnis der \"Einhorn\" her ist: nicht nur wegen des Schatzes, sondern auch – als direkter Nachfahre Rackhams – aus Rache an der Linie der Hadoques. Zusammen begeben sie sich nach Bagghar zum Palast von Ben Salaad, der sein \"Einhorn\"-Modell in einer Panzerglasvitrine ausgestellt hat. Dabei treffen sie dort Schulze und Schultze, die den Taschendieb inzwischen hatten fassen können, und von ihnen erhält Tim sein Portemonnaie und damit sein Pergament wieder. Sakharin hat ein Freiluftkonzert der „Mailänder Nachtigall“ Bianca Castafiore in Salaads Palast arrangiert, die mit den hohen Tönen ihrer Arie unbewusst das Glas der Vitrine zum Zerspringen bringt, und so kann Sakharin seinen Falken losschicken, damit er die noch gesuchte Schriftrolle aus dem dritten Schiffsmodell stiehlt. Nach einer turbulenten Verfolgungsjagd durch die Straßen Bagghars, während der Tim herausfindet, dass die drei Pergamente übereinandergelegt ihr Geheimnis preisgeben, gelingt Sakharin die Flucht mit allen drei Pergamenten. Er verlässt mit der \"Karaboudjan\" Marokko, und Tim ist drauf und dran aufzugeben. Haddock kann ihn aber mit Erfolg auffordern zu kämpfen, und schließlich kommt Tim die Idee, das Schiff mit der Hilfe von Interpol aufzuspüren. Zur Überraschung der meisten Beteiligten kehrt die SS \"Karaboudjan\" in ihren Heimathafen zurück, doch dort werden Sakharin Fiechter und seine Leute bereits von Tim & Co. erwartet. Haddock und Sakharin führen im anschließenden Scharmützel die alte Fehde zwischen ihren Vorfahren zuerst mit Ladekränen, dann mit Handwaffen fort. In Bedrängnis geraten, droht Sakharin, alle drei Pergamente zu verbrennen; Tim aber kann die kostbaren Blätter retten, und Haddock bekommt die persönliche Genugtuung, Sakharin der Polizei zu überlassen. Mit allen drei Pergamenten in ihrem Besitz finden Tim und Haddock heraus, dass diese übereinandergelegt bestimmte Koordinaten preisgeben. Die Koordinaten führen zurück zu Schloss Mühlenhof, und im Keller finden sie in einem steinernen Globus den Teil des Schatzes, den Hadoque nach der Explosion der \"Einhorn\" hatte retten können, aber auch einen Hinweis auf den Fundort des Schiffes – der Anreiz für Tim und Haddock, ein weiteres gemeinsames Abenteuer zu beginnen...", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde im Performance-Capture-Verfahren gedreht. Seit einem Telefonat mit Hergé im Frühjahr 1983 plante Spielberg, die Abenteuer von Tim und Struppi ins Kino zu bringen. Nach dem Tod Hergés im selben Jahr hatte Spielberg die Filmrechte von Hergés Witwe erhalten. Hergé selbst hat einen Cameoauftritt als der Straßenmaler, der Tim beim Einsetzen der Filmhandlung mit der für ihn charakteristischen Weise zeichnet. Vorerst wurde Melissa Mathison beauftragt, Drehbuchentwürfe für eine Realverfilmung anzufertigen. Erst Jahrzehnte später ist es zur konkreten Umsetzung des Projekts gekommen. Nachdem das Drehbuch so weit überarbeitet war, dass es umgesetzt werden konnte, beauftragte Spielberg Peter Jacksons Produktionsfirma Weta zu testen, wie das Zusammenspiel eines realen Darstellers mit einem digitalen Hund funktioniere. Er war von dem Ergebnis so sehr begeistert, dass er von seinem ursprünglichen Plan, Tim und Struppi als Realfilm zu produzieren, abrückte, um stattdessen einen Animationsfilm mit der Performance-Capture-Technologie in Zusammenarbeit mit Jackson als Co-Produzent und Co-Autor zu drehen. Peter Jackson erklärte, dass man eine Münze warf und den Zufall entscheiden ließ, wer von beiden bei diesem Film Produktion und Regie übernehmen würde. Beim nächsten Film sollen die Rollen getauscht werden und Jackson die Regie übernehmen. Geplant ist, eine Abenteuer-Trilogie von Tim und Struppi ins Kino zu bringen. Die Dreharbeiten begannen im Februar 2009 und dauerten 32 Tage. Das Drehbuch basiert hauptsächlich auf den drei Comic-Bänden \"Die Krabbe mit den goldenen Scheren\", \"Das Geheimnis der „Einhorn“\", sowie \"Der Schatz Rackhams des Roten\". Sakharin, ursprünglich nur eine freundliche Nebenfigur aus \"Das Geheimnis der Einhorn\", wird hier eine erweiterte Rolle als der Nachfahre Rackhams verliehen und übernimmt dabei auch die Rolle der Brüder Vogel-Faull als Besitzer von Schloss Mühlenhof. Die Weltpremiere fand am 22. Oktober 2011 in Brüssel statt. In Deutschland startete der Film am 27. Oktober 2011. In den USA lief der Film erst am 21. Dezember 2011 an.", "section_level": 1}, {"title": "Darsteller und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung erstellte die Berliner Synchron AG Wenzel Lüdecke. Das Dialogbuch schrieb Alexander Löwe, Dialogregie führte Dietmar Wunder. Der Synchronsprecher Lutz Schnell lieh in den Tim-und-Struppi-Hörspielen sowie in der TV-Zeichentrickserie Tim seine Stimme. Im Film synchronisierte er Haddock.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Kritik war über den Film sehr gespalten. In der \"Welt\" erschienen am selben Tag eine Pro- und eine Kontra-Kritik.", "section_level": 1}, {"title": "Zu Action, Handlung und Dialogen.", "content": "Es fehle dem Film nicht an Schauwerten, er zeige „in seinen besten Ansätzen [...] jene überbordende Schaulust“, die in dem letzten Indiana-Jones-Film gefehlt habe. In den Action-Szenen verzichte Spielberg auf ein „Schnittgewitter“ und ermögliche es dem Zuschauer, den Überblick zumeist zu behalten, die Verfolgungsjagden seien „mehr oder minder unterhaltsam“, aber die zahlreichen sinnfreien Sachbeschädigungs-Sequenzen „weder animationstechnisch übermäßig gelungen noch besonders originell“, aber immerhin „phasenweise unterhaltsam“. Der Regisseur habe sich „ein paarmal zu oft“ von seinen eigenen Filmen und deren Verfolgungsjagden inspirieren lassen. Bei der Seeschlacht mit Piraten stiegen „unangenehme Erinnerungen“ an Spielbergs \"Hook\" (1991) hoch. Die zwei Actionsequenzen gegen Ende seien „ohne Frage optisch beeindruckend“, stellten indes für den Zuschauer ein Übermaß dar. Auf \"Spiegel Online\" stellte David Kleingers fest, es mangle dem Film nicht an Mitteln, doch hinterlasse er „ein sonderbares Gefühl von Ratlosigkeit. Denn der sichtbare Wunsch, möglichst alle Erwartungshaltungen zu befriedigen, führt zu einem unentschlossenen Spagat zwischen Werktreue und den Notwendigkeiten einer zeitgemäßen Dramaturgie.“ Kleingers hielt es für legitim, dass der Film die „kulturelle[n] Stereotypen sowie eine koloniale Weltsicht mit entsprechenden rassistischen Darstellungen“ der frühen Comic-Bände nicht wiedergeben wolle und eine eigene Handlung erfinde. Doch: „Während Tim in seinem ungebrochenen Idealismus akkurat getroffen ist, bleibt Kapitän Haddock schlicht zu zahm“, weil ihm „das anarchische, unberechenbare Element“ der Originalfigur fehle. Die Verbindung von Spielberg und Hergé, jeder auf seinem Gebiet ein Meister, hätte ein Gipfeltreffen werden können, hatte Andreas Platthaus von der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\" gehofft. „Doch wenn der Meistererzähler Spielberg dem Meistererzähler Hergé die Pointen wegstreicht, bleibt von beider Meisterschaft wenig übrig. Nur einer von ihnen ist daran schuldlos.“ Mehrfach bemängelt wurden die Dialoge. Anstrengend und platt, dienten sie zu „verbalisieren, was die Schauspieler mangels mimischen Repertoires nicht auszudrücken vermögen.“ Gelegentlich wirke der Film „geschwätzig, da besonders Tim dauernd vor sich hin redet“. Ungeeignet fürs Kino seien die „Momente, in denen Tim seine Gedanken mit Struppi (und dem Leser) teilt.“", "section_level": 2}, {"title": "Zum Animationsverfahren und zur Vorlagenumsetzung.", "content": "Der \"Welt\"-Kritiker Matthias Heine erklärte die „Ängste der weltweiten Tintinologen-Gemeinde vor der Hollywoodmaschine“ für unbegründet: „Der liebevolle Respekt, mit dem sich Spielberg dem Original nähert, könnte kaum größer sein, dennoch begeht er nicht den Fehler, in Ehrfurcht zu erstarren. Und der gefürchtete Technik-Overkill bleibt aus.“ Der „filmhistorische Rang“ der Produktion liege darin, „der erste 3D-Film für denkende Menschen“ zu sein. Jenen Figuren aus der Comic-Reihe, die „immer schon die größte psychologische Tiefe hatten – Struppi und Kapitän Haddock – tun die durch 3D erlangten zusätzlichen Ausdrucksmöglichkeiten gut. Sie gewinnen noch einige Charakternuancen.“ Laut Daniel Kothenschulte von der \"Frankfurter Rundschau\" ist es „der beste Abenteuerfilm seit Langem“, auf der Höhe von Spielbergs schönsten Filmen und ein „würdiger Nachfolger“ der \"Indiana-Jones\"-Reihe, „ein Wunderwerk der Gattung ‚Kino der Attraktionen‘“. Das Motion-Capturing sei inzwischen weiterentwickelt, spätestens nach einigen Minuten nehme man es nicht mehr als unnatürlich wahr. „Zum ersten Mal hat man nicht mehr das Gefühl, es mit einem schlechten Kompromiss aus Real- und Trickfilm zu tun zu haben sondern einer eigenständigen Filmästhetik.“ Und: „Erst die digitalen Bildmaschinen können füllen, was Hergé mit seiner klaren Linie umrissen hat: die Realität der Fantasie.“ Kothenschulte wies auf die „liebevollen“ Übergänge von Szene zu Szene hin: „Da wird aus einem tosenden Meer in der nächsten Einstellung eine kleine Pfütze und aus einem Handrücken die Sahara.“ Auch Elke Vogel vom \"Tagesspiegel\" äußerte sich über die „beeindruckende“ Animation und die „prima getroffenen“ Figuren, die „extrem echt aussehen. Man sieht zum Beispiel Tims pubertäre Hautunreinheiten oder die wehenden Barthaare“ von Haddock. „Ganz wunderbar: die knollennasigen, trotteligen Polizisten Schulze und Schultze.“ Der \"taz\"-Rezensent Michael Pekler schrieb, „gerade die aufs Äußerste reduzierte Mimik der Figuren (die höchstens noch Schnurrbärte oder Knollennasen ins Gesicht bekommen) funktioniert als Übertragung von Hergés sogenannter Ligne-claire-Technik ausgezeichnet.“ Durchwachsen war die Besprechung von Georg Seeßlen in der \"Zeit\". Er fand den im Film erzeugten Tim „lebendiger“ als den gezeichneten. Im ersten Teil des Films „beglückt [Spielberg] Tintin hier mit etwas, was Hergé aus seinem Werk verbannt hatte, mit dem Eintauchen ins Malerische, in alle nur erdenklichen Farben der Dunkelheit und der Ambiguität.“ Im zweiten Teil erschienen die Figuren „in »klarem« Kontrast zu den so perfekt und feinteilig simulierten Erscheinungen der Natur“. Im dritten Teil kämen Verfolgungsjagden. „Nur eine Einheit bildet das nicht. Im Gegensatz zum Comic-Tintin \"ist\" der Film-Tim nicht, sondern er \"geschieht\". Sieht man ihn einmal nicht in Bewegung, so beginnen schon Selbstzweifel und Verzagtheit; Tim ist von der ‚Leerstelle‘ nicht zu einer Person geworden, sondern: zu einem postidentischen Akteur, für den Zeit und Raum [...] nur als beliebig vorstellbar sind.“ Durch die Vermischung von Elementen verschiedener Jahrzehnte agiere Tim „in einer Nichtzeit, und all die historische Abgründigkeit, diese Verwandlung von einem Mitläufer des Faschismus in einen humanistischen Kämpfer für Gerechtigkeit (mochten wir sie dem Hergé-Tim nun vollständig abnehmen oder nicht), ist auf wundersame Weise verschwunden.“ Rüdiger Suchsland kam im \"film-dienst\" zum Schluss: „In der Gesamtschau ergibt sich ein zwiespältiger Befund: Visuell kann der Film die Fans der Vorlage bei aller rein technischen Meisterschaft nicht befriedigen.“ Anstelle der „stilbildend-puristischen Optik“ der Comic-Reihe zeige der Film Figuren, die an Puppen erinnerten: „Köpfe wie Hände wirken überdimensioniert, die Nasen knollenförmiger als in der Vorlage“. Auch Platthaus (\"F.A.Z.\") betonte den Unterschied „zwischen der revolutionären Zeichenkunst des Belgiers und der Motion-Capturing-Technik, mit der der Amerikaner arbeitet. Die Erste lebt, obwohl sie starr ist, die Zweite wirkt leblos, obwohl sich alles bewegt.“ Und laut dem \"Spiegel\" versuche Spielberg, „Hergés nostalgischen Zauber mit Computertricks zu übertrumpfen.“ Das Ergebnis sei „ein brillant inszeniertes, aber mitunter seelenloses Hightech-Spektakel: Tims tote Augen dürften selbst treue Fans verstören.“ In der \"Welt\" urteilte Sascha Lehnartz, mit den Comic-Bänden aufgewachsene Anhänger, „die das Werk des Meisters Hergé vor allem wegen seiner ‚ligne claire‘, seiner Eleganz und Subtilität bewundern, werden den Kinosaal [...] mit einem üblen Gefühl verlassen: mit dem Gefühl, Zeuge einer 106-minütigen digitalen Schändung, zumindest aber einer brutalen Entführung geworden zu sein. Es gibt eine Szene im ‚Geheimnis der Einhorn‘, in der zwei Finsterlinge Tim chloroformieren und in eine Kiste packen. Das ist ungefähr das, was Steven Spielberg und Peter Jackson ihm angetan haben.“ Nach dem Vorspann werde „alles knollennasig und tumb. Ein paradoxer Effekt stellt sich ein: Während die Figuren in Hergés Comic trotz ihrer Zweidimensionalität für den Leser rasch menschliche Qualitäten anzunehmen scheinen und diesem – wie Spielberg sagt – ‚ans Herz wachsen‘, bleibt es selbst dem gutwilligen Betrachter verwehrt, auch nur einen Hauch von Empathie für deren dreidimensionale Replikanten zu entwickeln. Je menschenähnlicher diese aussehen, umso grotesker wirken sie.“ Nach Ansicht Fritz Göttlers von der \"Süddeutschen Zeitung\" vergreife sich der Regisseur an den Comic-Helden und befördere sie in ein totes Niemandsland. Da werden sie zu „monströsen Figuren, die bei aller Rasanz, zu der die Dramaturgie sie verdonnert, ihre plastilinöse Plumpheit nicht kaschieren können. Sie sind nicht Mensch und nicht Phantasiewesen, kennen keinen Ort und keine Zeit, die ihnen gehören [...].“ Im ersten Indiana-Jones-Film vor dreißig Jahren sei „der Geist von Tintin sehr viel vitaler“, leider habe Spielberg seit vielen Jahren „das Träumen verlernt“.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritikenspiegel.", "content": "Positiv Eher positiv Gemischt Eher negativ Negativ", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Spielberg und Jackson planten \"Das Geheimnis der Einhorn\" als Beginn eines Dreiteilers. Die aufeinander aufbauenden Folgen Die sieben Kristallkugeln und Der Sonnentempel sollen dabei als Grundlagen für den Film namens \"Prisoners of the Sun\" dienen, erneut sollen Andy Serkis und Jamie Bell als Sprecher der Hauptfiguren auftreten. Zunächst wurde der zweite Teil für das Jahr 2015 angekündigt, jedoch aufgrund anderer Verpflichtungen Jacksons unter anderem für die Verfilmung des Hobbits wurde die Produktion mehrfach verschoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn (Originaltitel: \"The Adventures of Tintin\") ist ein computeranimierter Abenteuerfilm in 3D von Steven Spielberg aus dem Jahr 2011. Der Film basiert auf der Comic-Serie \"Tim und Struppi\" des Autors und Zeichners Hergé.", "tgt_summary": "《丁丁历险记》(英语:\"The Adventures of Tintin\")是一部2011年上映的美国动画片,改编自著名比利时漫画家埃尔热的同名漫画作品。本片由斯蒂芬·斯皮尔伯格执导,彼得·杰克逊担任制片人。本片获得重大的成功,上画后不久便在夺下法国全年总票房的第四名宝座,更得一致的好评。过了不久更得到第39届安妮奖等一共43项提名,其中包括「最佳动画」。其后更在第69届金球奖获得「最佳动画」名誉。", "id": 1537017} {"src_title": "Fast & Furious Five", "tgt_title": "玩命關頭5", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung des Films beginnt an der Stelle, an der \"Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile.\" endet: Dominic Toretto befindet sich im Rahmen des Gefangenentransports in einem Bus. Brian O’Conner und Mia Toretto befreien Dominic mit einem waghalsigen Manöver ihrer Autos. Sie flüchten getrennt nach Südamerika, Brian und Mia erreichen Rio de Janeiro und erwarten Dominic beim mittlerweile dort sesshaften Vince. Vince hat jedoch zunächst einen Auftrag für die beiden und bittet sie, ihm dabei zu helfen. Sie sollen drei Fahrzeuge (De Tomaso Pantera GTS, Ford GT40 und Chevrolet Corvette Grand Sport Roadster), die bei einer Razzia der DEA beschlagnahmt wurden, von einem fahrenden Zug stehlen. Der Raub schlägt allerdings fehl. Dominic kann Mia und Brian helfen, zumindest den Ford GT40 zu stehlen. Bei der Flucht werden Dominic und Brian von den Handlangern des Geschäftsmannes Hernan Reyes, dem Besitzer der Fahrzeuge, entführt. Dominic und Brian können entkommen und begeben sich zu Mia, die sich bereits mit dem GT40 in einer geheimen Garage befindet. Im Fahrzeug finden sie einen Chip, auf dem die Geldverstecke von Reyes verzeichnet sind. Weil bei dem Raub im Zug drei DEA-Agenten getötet wurden, findet sich DSS-Agent Luke Hobbs mit einem Fahndungsteam in Rio de Janeiro ein, um mit Hilfe der Streifenpolizistin Elena Neves Toretto zu finden. Mit Elenas Hilfe findet Hobbs das Versteck, sodass Brian und Mia sowie auch Dominic über die Dächer und durch die Gassen der Favelas flüchten. Dominic rettet dabei Elena bei der Schießerei mit Reyes’ Handlangern das Leben. Nach der Flucht treffen Mia, Brian und Dominic aufeinander. Der ursprüngliche Plan, getrennt zu flüchten, wird verworfen, da Mia Brian offenbart, dass sie schwanger ist, woraufhin alle drei zusammenbleiben. Um ein neues sorgenfreies Leben führen zu können, fassen Dominic und Brian den Entschluss, das in Reyes’ Verstecken gelagerte Geld zu stehlen. Um Reyes dazu zu drängen, sein Geld an einem zentralen Ort zu sammeln, beschließen sie eines seiner Geldverstecke anzugreifen. Dazu gruppieren sie ein Team aus Fahrern um sich – bestehend aus einigen Nebencharakteren früherer Filme der Reihe – mit denen sie in eine von Reyes’ Geldwäschereien eindringen. Dort verbrennen sie mehrere Millionen Dollar. Dies veranlasst Reyes dazu, sein Geld in einem sicheren Versteck unterzubringen: Dem Beweismittel-Tresor in der Asservatenkammer einer örtlichen Polizeistation. Während der Planung des Raubes erkennt das Team, dass sie kein Fahrzeug bekommen können, das schnell genug ist, den Kameras in der Polizeigarage zu entkommen. Um dennoch unbemerkt die Polizeistation zu betreten, stehlen sie vier Polizeifahrzeuge und schaffen es zudem, sich einen baugleichen Tresor sowie den zum Öffnen des Tresors nötigen Handabdruck Reyes' zu besorgen. Als sie zum Raub aufbrechen wollen, trifft das Fahndungsteam mit Agent Hobbs ein. Nach einer Prügelei zwischen Dominic und Hobbs, welche darin endet, dass Dominic von Hobbs ablässt, werden alle Anwesenden festgenommen. Auf dem Weg zum Flughafen wird der Konvoi von Reyes’ Männern mit schweren Waffen angegriffen. Mit Elenas Hilfe retten Dominic und Brian Agent Hobbs. Vince wird angeschossen und erliegt noch während des Geschehens seinen Verletzungen. Hobbs sinnt auf Rache für sein getötetes Team und entschließt sich, Dominic und sein Team zu unterstützen, bis Reyes tot ist. Am nächsten Tag findet der Raub statt. Hobbs nutzt einen gepanzerten Truck, um die Mauer zum Tresor zu durchbrechen. Dominic und Brian sichern den Tresor mit Stahlseilen an ihren Fahrzeugen und flüchten. Es entsteht eine waghalsige Hatz durch die Straßen Rio de Janeiros. Dabei werden Dominic und Brian nicht nur von der Polizei, sondern auch von Reyes Männern verfolgt. Auf einer Brücke kommt es zum finalen Aufeinandertreffen. Dominic befiehlt Brian, sich um Mia zu kümmern und trennt das Seil, das Brians Auto mit dem Tresor verbindet. Brian kann daraufhin die Flucht ergreifen. Dominic kehrt mit dem Tresor um und zerstört damit die Autos seiner Verfolger. Er kann zwar zum Schluss Reyes’ Fahrzeug mit seinem eigenen zerstören, diesen aber nicht töten. Brian, der sich schlussendlich gegen eine Flucht entschieden hat, tötet Reyes' rechte Hand Zizi und rettet Dominic somit das Leben. Als Reyes aus dem Wagen kriecht, wird er von Hobbs erschossen. Hobbs lässt Dominic und Brian einen Vorsprung von 24 Stunden für die Flucht, behält aber den Tresor bei sich. Als er diesen öffnet, findet er jedoch heraus, dass der Tresor leer ist. Das Team um Dominic und Brian hatte diesen, wie man in einer ergänzenden Rückblende erfährt, während der Flucht vor der Polizei ausgetauscht. Das Geld wird unter den Mitgliedern aufgeteilt, zum Schluss werden alle Teammitglieder gezeigt, die nun ihren eigenen Weg gehen: Roman verbraucht sein Geld für Autos und Kleidung, Tej hat seine eigene Autowerkstatt aufgemacht, Han und Gisele fahren zusammen durch die Welt, Vince’ Frau und Sohn wurde von Dominic dessen Anteil überbracht, Leo und Santos setzen ihr Geld im Casino beim Roulette und Brian und Mia wohnen in einem Strandhaus, in welchem sie von Dom und Elena besucht werden, welche inzwischen ein Paar geworden sind. In einer Szene im Abspann sieht man Hobbs und Monica Fuentes (aus 2 Fast 2 Furious, gespielt von Eva Mendes), die ihm eine Akte reicht. Sie enthält Details zu einem Raub in Berlin. Hobbs ist uninteressiert, da Dominic Toretto nicht involviert scheint. Fuentes bittet ihn weiterzulesen, und Hobbs erkennt, dass Letty Ortiz (Michelle Rodríguez) beteiligt gewesen ist, die seit Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile. als tot gilt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Sven Hasper unter der Dialogregie von Oliver Rohrbeck im Auftrag der Berliner Synchron AG Wenzel Lüdecke.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Ludacris produzierte in Zusammenarbeit mit Slaughterhouse und Claret Jai den Soundtrack des Films. Die Titelmusik des Soundtracks heißt \"Furiously Dangerous\". Die Filmmusik wurde von Brian Tyler komponiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Im März 2010 sagte der Produzent Neal H. Moritz, dass \"Fast & Furious Five\" in Brasilien gedreht würde. Als weitere Drehorte nannte er Caguas (Puerto Rico), Los Angeles sowie Atlanta. Er sagte dabei auch, dass ein Drehbuch für einen sechsten Teil entwickelt wird. Rapper Ludacris, der im Film eine Rolle übernahm, bestätigte den Abschluss der Dreharbeiten im November 2010. Vin Diesel erhielt für seine schauspielerische Leistung sowie das Auftreten als Produzent 15 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Der Film wurde 2013 mit \"Fast & Furious 6\" unmittelbar fortgesetzt. Die Handlung im sechsten Teil wird bereits im Abspann angedeutet. Diesem folgten bislang zwei weitere Filme.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Rezensionssammlung Rotten Tomatoes listet 193 Kritiken, von denen 77 % positiv ausfallen. Die Durchschnittsbewertung liegt bei 6,4 von 10 Punkten.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Die Produktionskosten beliefen sich auf 125 Millionen US-Dollar. Am Startwochenende nahm der Film in den USA 83,6 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ein. Das ist für das Jahr 2011 der erfolgreichste Kinostart eines Films. Bisher hat er weltweit rund 585,5 Millionen US-Dollar eingespielt. Die höchsten Einnahmen außerhalb der Vereinigten Staaten verbuchte der Film in Russland mit ca. 29 Millionen US-Dollar, im Vereinigten Königreich mit knapp 30 Millionen US-Dollar, Australien mit 26,8 Mio. US-Dollar und Deutschland mit 25,7 Millionen US-Dollar.", "section_level": 2}], "src_summary": "Fast & Furious Five (Originaltitel: \"Fast Five\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2011. Es handelt sich dabei um den fünften Teil der Filmreihe The Fast and the Furious. Regie führte, wie auch bei den beiden vorangegangenen Teilen, Justin Lin. Die Handlung des Films ist dabei nach \"Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile.\" und vor \"Fast & Furious 6\" und \"\" angesiedelt.", "tgt_summary": "《玩命关头5》(英语:Fast Five或 Fast & Furious 5)是2011年美国犯罪动作片,由林诣彬导演,为玩命关头系列的第五部,是冯·迪索和保罗·沃克两位主演继玩命关头和玩命关头4之后第三次共同主演。剧情设置仍然处于第三部之前。本片中飙车场面只有一场,看点更着重于惊险且连贯地动作场景,尤其是最后一段火爆的抢劫和躲避警方追捕的过程更让观众惊呼连连。", "id": 2477949} {"src_title": "Pippa Middleton", "tgt_title": "皮帕·米德爾頓", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pippa Middleton ist das mittlere von drei Kindern von Michael Middleton (* 1949) und Carole Middleton (* 1955). Die Familie ihres Vaters stammt aus Leeds, die ihrer Mutter aus der Nähe von Durham. Pippa Middleton erhielt ihre Schulausbildung in Berkshire und dann am Marlborough College. Sie studierte anschließend Englische Literatur an der University of Edinburgh. Seit ihrem Abschluss im Jahr 2008 arbeitet sie als Event-Managerin. Daneben betreut sie \"The Party Times\", ein Online-Magazin auf derselben Website, mit der ihre Eltern Partyartikel vertreiben. Aufgrund der Ehe ihrer Schwester mit dem britischen Prinzen William bewegt sich Pippa Middleton seit Jahren in der britischen High Society und ist ein wiederkehrendes Thema in den Medien. 2008 etwa wurde sie vom Adelsmagazin \"Tatler\" als Englands begehrtester Single bezeichnet. Sie war kurzzeitig mit dem ehemaligen Cricketspieler Alex Loudon liiert, sie trennten sich 2011. Die mediale Aufmerksamkeit entwickelte sich anlässlich ihres Auftritts als Trauzeugin und Brautjungfer ihrer Schwester bei deren Hochzeit im Jahr 2011 zu einem Medienhype. Sie trug ein von Sarah Burton entworfenes Kleid in Weiß. Dabei sorgten sowohl der Umstand, dass üblicherweise nur die Braut in Weiß auftritt – ihre Schwester trug ein elfenbeinfarbenes Brautkleid –, als auch die von vielen Kommentatoren hervorgehobene Attraktivität Middletons für zahlreiche, weltweite starke Reaktionen in sozialen Netzwerken, in der Fernsehberichterstattung und in den Printmedien. In diversen Zeitungen war zu lesen, Middleton habe ihre Schwester „beinahe in den Schatten“ gestellt. In dem Fernsehfilm \"William und Kate: Ein Märchen wird wahr\" von 2011 wurde sie von Mary Elise Hayden dargestellt. Die mediale Aufmerksamkeit hielt an und nahm dabei zum Teil groteske und bisweilen sexistische Formen an. So wurde ihr Gesäß in den sozialen Netzwerken hochgelobt und bekam sogar eigene Facebookseiten. \"Der Spiegel\" schrieb 2012, Middleton gehöre zu den „meistfotografierten Frauen der Welt“. Ende 2012 veröffentlichte Middleton einen „Partyratgeber“ unter dem Titel \"Celebrate: A Year of Festivities for Families and Friends\", für den sie vom Verlag Viking Press ein Honorar in Höhe von 400.000 Pfund erhielt. Trotz einer groß angelegten Werbekampagne fand das von Kritikern überwiegend verrissene Buch aber nur wenige Tausend Käufer. Middleton setzte ihre publizistische Tätigkeit mit einer seit 2013 erscheinenden „Koch-Kolumne“ für das Kundenmagazin der britischen Supermarktkette Waitrose fort. Am 17. Juli 2016 verlobte sich Pippa Middleton mit dem britischen Hedgefonds-Manager James Matthews. Die beiden, die seit Ende 2015 ein Paar sind, waren bereits 2012 kurze Zeit liiert. Sie heirateten am 20. Mai 2017 in der englischen Grafschaft Berkshire. Am 15. Oktober 2018 brachte sie einen Sohn zur Welt. Sein Name lautet Arthur Michael William Matthews.", "section_level": 1}, {"title": "Vorfahren und Wappen.", "content": "Über ihre Urgroßmutter Olive Lupton stammt Pippa Middleton von Sir Thomas Fairfax (Gilling; ca. 1475–1520) und dessen Ehefrau Agnes Gascoigne ab. Agnes Gascoigne war die Enkeltochter von Sir William Gascoigne (ca. 1350–1419), Lord Chief Justice of England and Wales, und stammt von König Edward III. (1312–1377) und dessen Frau Königin Philippa von Hennegau ab. Pippa Middleton ist zudem eine Nachfahrin von Catherine Carey (Lady Catherine Knollys; 1526–1568), einer Cousine der Königin Elisabeth I. (1533–1603), deren gemeinsame Großmutter Elizabeth Boleyn, Countess of Wiltshire, Tochter des Duke of Norfolk, war. Middletons Vater Michael erhielt am 19. April 2011 per Urkunde vom College of Arms ein Familienwappen. Das Wappen zeigt im blau-rot gespaltenen Schild einen goldenen Sparren, oben und unten von je einem silbernen Fadensparren begleitet, der obere oben begleitet von zwei aufrechten goldenen Eicheln, der untere unten von einer Eichel an goldenem Stiel, daran jeweils schräg aufwärts gerichtet zwei goldene Eichenblätter. Die Variante mit der blauen Schleife konnte zuletzt nur noch von Pippa Middleton geführt werden, da die Schleife eine unverheiratete Frau anzeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philippa Charlotte „Pippa“ Matthews (* 6. September 1983 in Reading, England als \"Philippa Charlotte Middleton\") ist die Schwester von Catherine, Duchess of Cambridge.", "tgt_summary": "菲莉帕·夏洛特·米德尔顿(英语:Philippa Charlotte Middleton,一般被大众称作\"皮帕·米德尔顿\"(英语:Pippa Middleton),1983年-9月6日)是英国社交名媛、作家及专栏作家。她的姐姐凯瑟琳是威廉王子的妻子。皮帕因在其姊的婚礼上的一身象牙白紧身伴娘裙而迅速成名,吸引了大量媒体关注。", "id": 2864558} {"src_title": "President’s Daily Brief", "tgt_title": "总统每日简报", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Vorläufer des PDB entstand 1961 aus Unzufriedenheit von John F. Kennedy über Geheimdienstinformationen nach der fehlgeschlagenen Invasion in der Schweinebucht. Der erste PDB wurde von Richard Lehman unter dem Direktor des Office of Current Intelligence Huntington D. Sheldon am 17. Juni 1961 erstellt. Er beinhaltete zunächst tägliche Informationen in Form einer Liste mit knappen Abschnitten, exklusiv für den Präsidenten, später auch für den Verteidigungsminister und den Vorsitzenden des Joint Chiefs of Staff, zusammengestellt. Kennedy las und bewertete die Liste selbständig, nur bei Bedarf hielt er Rücksprache oder fragte zusätzliche Informationen an. Nach der Ermordung Kennedys 1963 informierte der Director of Central Intelligence den neuen Präsidenten Johnson mit Hilfe der vorbereiteten Liste zunächst persönlich. Nachdem 1964 Spannungen über die Bewertung des Vietnamkrieges zunahmen, verzichtete Johnson auf die persönliche Besprechung und las auch die vorbereitete Liste kaum noch. Bereits seit Januar war die Liste nun in Form eines Berichts nur noch zwei Mal pro Woche erschienen, nun aber auch für eine Reihe weiterer Mitarbeiter zugänglich. Weil Johnson weiterhin wenig Aufmerksamkeit für den Bericht hatte und gleichzeitig die Sorgen vor unzulässiger Verbreitung zunahmen, entschied man sich den Bericht aufzugeben und eine neue Form – für weniger Adressaten – zu erstellen. Am 1. Dezember 1964 übergab man erstmals den neuen \"President’s Daily Brief\" an Johnson, der – um den Gewohnheiten des Präsidenten entgegenzukommen – am späten Nachmittag erschien. Johnson las den Bericht regelmäßig und entschied 1965, dass er ihn nun um 6:30 Uhr vorgelegt bekommen möchte. Am 6. August 2001 wurde George W. Bush ein President’s Daily Brief mit dem Titel \"Bin Ladin Determined To Strike in US\" (englisch für: Bin Ladin entschlossen, in den Vereinigten Staaten zuzuschlagen) von der Central Intelligence Agency vorgelegt. Die Zusammenfassung warnte vor einer terroristischen Bedrohung durch Osama bin Laden und al-Qaida. 36 Tage später wurden die Terroranschläge am 11. September 2001 durchgeführt. Die Existenz dieser Warnung wurde geheimgehalten. 2002 bewies ein Whistleblower deren Existenz und CBS Evening News berichtete am 15. Mai 2004 darüber.", "section_level": 1}, {"title": "In der Kultur.", "content": "Der PDB \"Bin Ladin Determined To Strike in US\" wird in Michael Moores Dokumentarfilm Fahrenheit 9/11 erwähnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der President's Daily Brief (PDB) wird dem Präsidenten der Vereinigten Staaten täglich vorgelegt. In ihm werden die wichtigsten aktuellen Erkenntnisse der amerikanischen Geheimdienste präsentiert. Über die Zusammenstellung entscheidet der Nationale Geheimdienstdirektor.", "tgt_summary": "《总统每日简报》(英文:President's Daily Briefing,缩写:PDB.)是每天早上呈交给美国总统的一份高度机密的情报文件,由下属的中央情报局、国防情报局、国家安全局等其他美国情报机构的国家情报总监负责制作和递交给白宫。", "id": 734213} {"src_title": "Meryl Davis", "tgt_title": "梅莉·戴維斯", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Ihr Eistanzpartner ist seit 1997 Charlie White. Das Eistanzpaar wurde von Trainer Seth Chafetz zusammengebracht und trainiert heute bei Igor Schpilband und Marina Sujewa. 2006 gewannen Davis und White als amtierende US-Juniorenmeister die Bronzemedaille bei der Juniorenweltmeisterschaft in Ljubljana. Dies geschah beim Sieg ihrer späteren Hauptkonkurrenten Tessa Virtue und Scott Moir aus Kanada. Im Jahr 2007 debütierten Davis und White bei Welt- und Vier-Kontinente-Meisterschaften. Sie erreichten den vierten, bzw. siebten Platz. Ihre erste Medaille bei Vier-Kontinente-Meisterschaften errangen sie 2008 im südkoreanischen Goyang mit Silber hinter Virtue und Moir. Bei der Vier-Kontinente-Meisterschaft 2009 in Vancouver, zu der Davis und White erstmals als amtierende US-Meister der Senioren antraten, bezwangen sie ihre kanadischen Konkurrenten und gewannen somit ihren ersten Titel bei einer großen internationalen Meisterschaft. Saison 2009/10 Die olympische Saison 2009/10 fing für die US-Amerikaner vielversprechend an. Sie gewannen beide Grand-Prix-Wettbewerbe, bei denen sie antraten und erstmals auch das Grand-Prix-Finale. Sie wurden erneut US-Meister. Dabei konnten sie erstmals ihre stärksten nationalen Konkurrenten, die arrivierten Tanith Belbin und Benjamin Agosto bezwingen. Bei ihren ersten Olympischen Spielen gewannen Davis und White in Vancouver die Silbermedaille hinter Tessa Virtue und Scott Moir. Die gleiche Reihenfolge ergab sich bei der nacholympischen Weltmeisterschaft in Turin, wo Davis und White somit ihre erste WM-Medaille gewinnen konnten. Saison 2010/11 In der Saison 2010/11 gewannen Davis und White alle Wettbewerbe, bei denen sie antraten. Sie siegten bei beiden Grand-Prix-Wettbewerben sowie zum zweiten Mal in Folge beim Grand-Prix-Finale. Zum dritten Mal in Folge wurden sie US-Meister im Eistanz. In Taipeh gewannen sie ihre zweite Goldmedaille bei Vier-Kontinente-Meisterschaften. Nach dem Kurztanz hatten sie noch auf dem zweiten Rang hinter Tessa Virtue und Scott Moir gelegen, diese konnten aber verletzungsbedingt nicht mehr zur Kür antreten. Bei der Weltmeisterschaft in Moskau lagen sie nach dem Kurztanz erneut hinter ihren kanadischen Konkurrenten, die in diesem Segment einen neuen Weltrekord aufstellten. In der Kür wiederum wendete sich das Blatt und Davis/White konnten mit einem Weltrekord in diesem Segment und der Gesamtleistung ihren ersten Titel bei Weltmeisterschaften gewinnen. Es war die erste Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft für ein US-amerikanisches Eistanzpaar überhaupt. Saison 2011/12 In die Saison 2011/12 starteten Davis und White erneut mit Siegen bei beiden Grand-Prix-Wettbewerben. Zum dritten Mal in Folge konnten sie auch das Grand-Prix-Finale für sich entscheiden, diesmal vor ihren Hauptkonkurrenten Tessa Virtue und Scott Moir. Bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften und der Weltmeisterschaft sahen die Punktrichter jedoch die Kanadier knapp vorne. Davis und White liefen die Kür in dieser Saison zu Die Fledermaus von Johann Strauss. Olympische Spiele 2014 Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi konnte Davis mit White die Goldmedaille im Eistanz gewinnen und auch mit dem Team den dritten Platz erzielen. Beim Eistanz konnten sie mit 195,52 Punkten (78,89 Punkte im Kurzprogramm/116,63 Punkte in der Kür) den Olympiasieg erkämpfen. Im Teamwettbewerb gelangen ihnen im Kurzprogramm 75,98 Punkte und in der anschließenden Kür 114,34 Punkte. Damit konnten sie auch dort die beste Leistung abliefern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Meryl Davis (* 1. Januar 1987 in Royal Oak, Michigan) ist eine US-amerikanische Eiskunstläuferin, die im Eistanz startet. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 wurde sie Olympiasiegerin im Eistanz.", "tgt_summary": "梅莉·伊丽莎白·戴维斯(Meryl Elizabeth Davis,1987年-1月1日),美国冰舞运动员,与搭档查理·怀特夺下2014年冬季奥运会冰舞冠军,两届世界锦标赛(2011、2013年)冠军,五届大奖赛总决赛冠军(2009-2013年)、三届四大洲锦标赛(2009、2011、2013)冠军,以及六届美国锦标赛(2009-2014)冠军。", "id": 1954} {"src_title": "Jim Flaherty", "tgt_title": "吉姆·弗莱厄蒂", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Flaherty studierte nach dem Schulbesuch zuerst an der Princeton University und erwarb dort einen Bachelor of Arts (B.A.). Ein anschließendes postgraduales Studium der Rechtswissenschaften an der Osgoode Hall Law School der York University in Toronto schloss er mit einem Bachelor of Laws (LL.B.) ab. Im Anschluss wurde er Partner der Anwaltskanzlei \"Flaherty Dow Elliott\" und war mehrere Jahre als Rechtsanwalt tätig. Seine politische Laufbahn begann Flaherty zunächst in der Provinz Ontario; er wurde 1995 als Kandidat der Progressive Conservative Party of Ontario in die Legislativversammlung von Ontario gewählt, in der er zehn Jahre lang bis 2005 den Wahlkreis \"Whitby-Ajax\" vertrat. Premierminister Mike Harris ernannte ihn 1997 zum Arbeitsminister der Provinz, anschließend war er von 1999 bis 2001 Attorney General. Zuletzt war Flaherty von 2001 bis zum Ende von Harris’ Amtszeit im April 2002 dessen Stellvertreter als \"Deputy Premier\" sowie zugleich Finanzminister Ontarios. In der Regierung von Ernie Eves, dem Nachfolger von Harris, war er zwischen April 2002 und Oktober 2003 Minister für Unternehmen, Chancen und Innovationen. Bei der Wahl vom 23. Januar 2006 wurde Flaherty als Kandidat der Konservativen Partei Kanadas erstmals in das Kanadische Unterhaus gewählt und vertrat seitdem den Wahlkreis \"Whitby-Oshawa\". Kurz nach der Wahl berief ihn Premierminister Stephen Harper am 6. Februar 2006 als Finanzminister in sein Kabinett. Jim Flaherty war mit Christine Elliott Flaherty verheiratet, die Mitglied der Legislativversammlung von Ontario ist. Er starb einen Monat nach seinem Rücktritt 2014 in seiner Wohnung in Ottawa und wurde wenige Tage später mit einem Staatsbegräbnis in Torontos St.-James-Kathedrale beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "James „Jim“ Michael Flaherty (* 30. Dezember 1949 in Montreal; † 10. April 2014 in Ottawa) war ein kanadischer Politiker der Konservativen Partei Kanadas und von 2006 bis wenige Wochen vor seinem Tod Finanzminister seines Heimatlandes.", "tgt_summary": "吉姆·弗莱厄蒂(英语:James Michael Jim Flaherty,1949年-12月30日-2014年-4月10日),是一名加拿大政治家,他在2006年2月6日至2014年3月18日但是加拿大联邦财政部长。", "id": 1577202} {"src_title": "London Missionary Society", "tgt_title": "倫敦傳道會", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die London Missionary Society wurde am 21. September 1795 in London zunächst unter dem Namen „The Missionary Society“ gegründet, mit der Absicht, Christen aller Denominationen zum Dienst in der Mission zu vereinen. Die Gründungsversammlung fand im Hotel \"Castle and Falcon\" in der Aldersgate Street unter Teilnahme einer großen Zahl von Geistlichen und Laien statt. Die Leitung lag dabei in den Händen von John Love und William Shrubsole, die beide von den Versammelten zur Führung des Sekretariats bevollmächtigt wurden. Obgleich inspiriert durch eine Idee William Careys, des Gründers der „Baptist Missionary Society“, war die LMS von Beginn an keine rein durch eine spezielle Glaubensausprägung bestimmte Missionsgesellschaft. Sowohl Presbyterianer, Anglikaner als auch Kongregationalisten gehörten von Beginn an zum Kreis der Förderer und Missionare. Der überkonfessionelle Charakter der LMS war gekennzeichnet durch das 1796 verfasste „Fundamental Principle“. Darin kommt zum Ausdruck, dass die Mission weder der Verbreitung „des Presbyterianismus, des Independentismus, noch des Episkopalismus oder einer anderen Form kirchlicher Organisation“ dienen soll, sondern allein die Verbreitung des „herrlichen Evangeliums des gesegneten Gottes“ (englisch: „the glorious Gospel of the Blessed God“) zum Ziel hatte. Die Vereinbarung kann als erstes Anzeichen der aufkommenden Ökumenischen Bewegung im ausgehenden 18. Jahrhundert in Europa und Amerika gewertet werden. Allerdings schafften bald sowohl die Church of England als auch die Presbyterianische Kirche eigene missionarische Strukturen, so dass die LMS durch diese Kirchen fortan wenig Unterstützung erhielt. Die ersten Missionare der LMS reisten 1797 in den Südpazifik aus. Insgesamt 13 Männer, fünf Frauen und zwei Kinder errichteten Missionsstationen in Tahiti, Tonga und Marquesas. Im Jahr 1799 nahmen erste Missionare der LMS ihre Arbeit am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika auf, später im heutigen Botswana und Simbabwe. Zu den Missionaren der LMS in Afrika gehörten unter anderem auch John Philip und David Livingstone, die versuchten, indigene Interessen gegen die Ansprüche der Siedler zu verteidigen. Unter den Teilnehmern der Livingstone-Expedition, von dessen Ideen inspiriert, befanden sich u. a. die jungen Missionare James Stewart und Elizabeth Waterston. Die europäische Besiedlung des Territoriums von Namibia entwickelte sich aus Stationen der LMS, die entlang des Oranje angelegt worden waren. Seit 1807 sind deren erste Aktivitäten nördlich des Flusslaufes belegt, die ersten Stationen befanden sich in Warmbad und Blydeverwacht. In Guyana und in der Karibik engagierten sich Missionare der LMS im Kampf gegen die Sklaverei. In China wurde die LMS eine der größten Missionen. Einen belletristischen Niederschlag fand die Tätigkeit der LMS in China in Stephan Thomes Roman \"Gott der Barbaren\" (Berlin 2018). Im 19. Jahrhundert, zum Zeitpunkt ihres größten Engagements, beschäftigte die LMS rund 250 Missionare. Im Jahr 1966 ging die LMS im \"Congregational Council for World Mission\" auf, die ihrerseits 1977 in das \"Council for World Mission\" (CWM) überging.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die London Missionary Society (LMS) war eine christliche überkonfessionelle Missionsgesellschaft in Großbritannien. Sie ist heute Teil des weltweiten \"Council for World Mission\" (CWM), einer weltweiten Vereinigung christlicher Kirchen zum Zweck der Mission.", "tgt_summary": "伦敦会全名伦敦传道会 (英语:London Missionary Society),属于基督教新教宗派公理宗。建立于1795年,1977年与英联邦传道会(英语:Commonwealth Missionary Society)及英国长老会差传委员会(英语:Foreign Missions Committee of the Presbyterian Church of England)合并为世界传道会(英语:Council for World Mission)。总部位于英国伦敦。", "id": 1315386} {"src_title": "Walery Lewaneuski", "tgt_title": "瓦列里·斯塔尼斯拉沃维奇·列沃涅夫斯基", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Walery Lewaneuski wurde 1963 in der Stadt Hrodna geboren. 1979 nahm er an den Landesmeisterschaften im Boxen teil und arbeitete als Schlosser. Von 1980 bis 1982 leistete er den Grundwehrdienst in der sowjetischen Armee und wurde von der sowjetischen und bulgarischen Armee ausgezeichnet. Von 1985 bis 1991 arbeitete er als Meister für Rundfunkgeräte und als Ingenieur in den Werken von Hrodna. Ab 1991 leitete er als Privatunternehmer den \"„Öffentlichen Gebietsverein für Rechtsschutz der Steuerzahler, Verbraucher und Autofans Hrodna“\" und das Informations- und Rechtszentrum, Zentrum für Verbraucherschutz Hrodna. Seit 1996 agierte er als Streikleiter von Unternehmen in der Republik Weißrussland. Lewaneuski war Organisator von mehreren Protestaktionen und wurde für diese Tätigkeit in U-Haft genommen. Er war Gründer und Hauptredakteur des republikanischen Informationsblattes „Unternehmer“ und mehrmals Kandidat bei lokalen und landesweiten Wahlen. In allen Fällen wurde seine Registrierung als Kandidat aus politischen Gründen abgelehnt. 2001 kandidierte für den Präsidentenposten der Republik Weißrussland, doch zog er seine Kandidatur wegen der im Laufe der Wahlen geänderten Wahlgesetzgebung schließlich zurück. Von 2004 bis 2006 verbüßte er eine Freiheitsstrafe in der Anstalt unter verschärften Haftbedingungen und mit Beschlagnahme seines Vermögens. Am 15. Mai 2006 wurde er freigelassen.", "section_level": 1}, {"title": "„Kriminalfall Lewaneuski“.", "content": "Am 1. Mai 2004 wurden in Hrodna Flugblätter, in denen Walery Lewaneuski die Einwohner der Stadt zur Teilnahme an einer genehmigten Protestaktion für den 1. Mai einlud, verteilt. Diese Flugblätter enthielten den Text: \"„Komm und sage, dass du dagegen bist, dass auf deine Kosten „jemand“ in Österreich Urlaub macht, dort Schi fährt und das Leben genießt“\" Da bekannt war, dass der weißrussische Präsident Aljaksandr Lukaschenka seinen Urlaub in Österreich verbracht hatte, wurde der Aufruf von der Staatsanwaltschaft von Belarussland als \"„öffentliche Ehrverletzung des Präsidenten“\" eingestuft. Lewaneuski wurde an jenem Tag als er an einer von der Regierung genehmigten Demonstration in Hrodna teilnehmen wollte beim Verlassen seines Hauses festgenommen. Die örtliche Polizei brachte ihn auf das lokale Wachzimmer und nach Beschlagnahmung seines Geldes und seines Passes in eine Einzelzelle. Am Morgen des gleichen Tages wurden auch die Kinder von Lewaneuski festgenommen, nach einigen Stunden jedoch wieder aus der Haft entlassen. Am 3. Mai 2004 wurde Walery Lewaneuski zu 15 Tagen Haft verurteilt. Das Gericht urteilte über ihn nicht im Gerichtssaal, sondern in seiner Einzelzelle, was gegen die weißrussische Gerichtsordnung verstieß. Am gleichen Tag wurde auch Uladsimir Lewaneuski – der Sohn von Walery Lewaneuski – wegen seiner aktiven Teilnahme an der Demonstration vom 1. Mai zu 13 Tagen Haft verurteilt. Am 7. Mai 2004 drangen Mitarbeiter von KGB und OMON in die Wohnung von Lewaneuski ein. In sechs Stunden Haussuchung wurden Computer, mehrere Dokumente und Wertsachen beschlagnahmt. Die KGB-Mitarbeiter zwangen im weiteren Verlauf die minderjährige Tochter von Lewaneuski, gegen ihren Vater auszusagen. Am gleichen und den darauffolgenden Tagen führten KGB-Mitarbeiter Haussuchungen bei Verwandten von Lewaneuski sowie auch in den Büros der öffentlichen Organisationen durch, die – nach Ansicht der Sicherheitsdienste – an der „Ehrverletzung“ des Präsidenten beteiligt hätten sein können. Am 14. Mai 2004 – einen Tag vor Ablauf seiner 15-tägigen Haftstrafe wurde die Haft um weitere 3 Tage verlängert. Am 18. Mai 2004 wurde Lewonewsi wegen „Öffentlicher Ehrverletzung des Präsidenten verbunden mit der Anschuldigung der Verübung eines schweren oder besonders schweren Verbrechens verurteilt“ und für schuldig erklärt. Er wurde aus der Einzelzelle gebracht und kam zwei weitere Monate ins Untersuchungsgefängnis. Am 4. Juni 2004 wurde Lewaneuski erstmals ein Treffen mit seiner Frau im Untersuchungsgefängnis erlaubt. Am 12. Juli 2004 wurde die Haft von Lewaneuski um einen weiteren Monat verlängert. Seine Frau wandte sich am 21. Juli 2004 an den weißrussischen Präsidenten Lukaschenka und beschwerte sich über die unmenschlichen Haftbedingungen ihres Mannes in der Untersuchungshaft. Gleichzeitig wurde gegen seinen Sohn Uladsimir ein Strafverfahren gem. Art 343 des Kriminalgesetzbuches von Weißrussland „Organisation einer nicht genehmigten Protestkundgebung“ (Haftstrafe bis zu 3 Jahre möglich) eingeleitet. Am selben Tag trat Waleri in den Hungerstreik. Am 27. Juli 2004 beendete Lewaneuski seinen Hungerstreik und einen Tag später wurden die Anschuldigungen gegen Waleri Lewaneuski und seinen Sohn aufgehoben. Am 1. August 2004 traten Sergej Schnurow („Leningrad“) und Alexander Wassiljew („Splin“) zur Unterstützung für Lewaneuski in Erscheinung. 14 Tage später verlängerte das Gericht die Haftdauer von Lewaneuski in der Untersuchungshaft noch für einen Monat. Am 7. September 2004 erklärte das Gericht von Hrodna (Richter Demtschenko D. W., Staatsanwalt Panasjuk E. R.) Walery Stanislawawitsch Lewaneuski wegen „öffentlicher Ehrverletzung des Präsidenten der Republik Weißrussland, verbunden mit der Anschuldigung der Verübung eines weiteren schweren Verbrechens“ für schuldig und verurteilte ihn zu zwei Jahren Haft in der Besserungsanstalt. Am 16. September 2004 forderte das Europäische Parlament die weißrussischen Behörden auf, Waleri Lewaneuski und andere politischen Gefangenen umgehend freizulassen. Am 15. Mai 2006 wurde er dann aus der Haft entlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Ein Dokumentarfilm „Im Visier der Macht“ über Walery Lewaneuski hat den Preis des XV Polnischen Filmfestivals BAZAR in Posen gewonnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walery Stanislawawitsch Lewaneuski (weißruss. Вале́ры Станісла́вавіч Леване́ўскі, russ. Валерий Станиславович Левоневский/Waleri Stanislawowitsch Lewonewski, engl. Valery Levaneuski, pol. Walery Lewoniewski; * 15. August 1963 in Hrodna) ist ein weißrussischer politischer und gesellschaftlicher Aktivist.", "tgt_summary": "瓦列里·斯塔尼斯拉沃维奇·列沃涅夫斯基 (,,英语:Valery Levaneuski,,1963年-8月15日),出生于格罗德诺城市,是白俄罗斯社会活动家和政治家,企业家,以前是政治犯。“国际赦免”组织承认他作为政治信仰犯。", "id": 2314586} {"src_title": "Cappella Paolina", "tgt_title": "保禄小堂", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kapelle wurde von Papst Paul III. in Auftrag gegeben und ist dem heiligen Apostel Paulus geweiht. Der Bau nach Plänen von Antionio da Sangallo dem Jüngeren dauerte von 1537 bis 1539. Diese erste Bauphase endete mit der Vollendung der Fresken \"Bekehrung des Saulus\" 1545 und \"Kreuzigung Petri\" 1550 durch Michelangelo. Unter Gregor XIII. wurden erhebliche Veränderungen am Gewölbe vorgenommen und die Ausstattung der Kapelle wurde mit Fresken von Lorenzo Sabatini und Federico Zuccari ergänzt. In der Zeit Paul V. musste nach der Vollendung der Fassade des Petersdoms die angrenzende Apsis der Kapelle restauriert werden. Bis zum 19. Jahrhundert blieb das weiß-goldene Farbschema der Dekoration erhalten, erst Pius IX. ließ diese übermalen und gestaltete die Eingangswand neu.", "section_level": 1}, {"title": "Restaurierung.", "content": "Der Plan zur Restaurierung der \"Capella Paolina\" von 2004 bis 2009 geht auf das Pontifikat Johannes Paul II. zurück, ermöglicht wurden die Arbeiten durch Spenden der US-amerikanischen \"Patrons of the Arts\". Sie umfassten vor allem die Stuckdekoration, die weitgehend in den Originalfarben wiederhergestellt werden konnte, und die Restaurierung der beiden Fresken Michelangelos, sowie die Reinigung der Fresken von Sabatini und Zuccari. Am 4. Juli 2009 wurde die Restaurierung der Kapelle im Rahmen einer Vesper durch Benedikt XVI. feierlich beendet.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Da es in der Sixtinischen Kapelle keinen Tabernakel gibt, dient die Cappella Paolina als Sakramentskapelle. Vor dem Konklave, also der Versammlung der Kardinäle zur Wahl eines neuen Papstes, wird in der Cappella Paolina eine Messe gehalten. Danach begeben sich die Kardinäle in die Sixtinische Kapelle zum Konklave. 1549–1550 und 1559 fand das Konklave selbst in der Kapelle statt, weil die Sixtinische Kapelle anderweitig verwendet wurde. Aus dem Konklave 1549–1550 ging Julius III. nach langer Versammlungszeit als Papst hervor. Bis 1670 diente die Paulinische Kapelle als Ort der Stimmabgabe bei einem Konklave.", "section_level": 1}, {"title": "Fresken Michelangelos.", "content": "Nachdem Michelangelo die berühmten Fresken in der Sixtinischen Kapelle geschaffen hatte, wurde er mit der Ausschmückung der Cappella Paolina beauftragt. Zwischen 1542 und 1550 entstanden die \"Bekehrung des Paulus\" (1542–1545) und die \"Kreuzigung Petri\" (1545–1550). Beide Fresken sind an gegenüberliegenden Wänden verortet. Michelangelo war zu diesem Zeitpunkt bereits 75 Jahre alt und von Krankheiten geschwächt; die Fresken zählen also zum Alterswerk des Künstlers. Der lange Zeitraum zur Ausführung der beiden Fresken ist auch durch die gleichzeitigen Tätigkeiten Michelangelos, die Neugestaltung des Kapitolsplatzes, die Leitung der Arbeiten am Petersdom sowie die Vollendung des Juliusgrabmals, zu erklären.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cappella Paolina (Italienisch für \"Paulinische Kapelle\") ist eine Kapelle im Apostolischen Palast in der Vatikanstadt. Sie ist von der Sixtinischen Kapelle nur durch den Saal \"Sala Regia\" getrennt. In ihr befinden sich bedeutende Werke des Künstlers Michelangelo Buonarotti. Die Cappella Paolina ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.", "tgt_summary": "保禄小堂(Cappella Paolina)是梵蒂冈宗座宫的一个小堂,与西斯汀小堂由国王厅(Sala Regia)分隔开来。它未列入任何定期的旅游行程。", "id": 2208479} {"src_title": "Gebänderter Messeraal", "tgt_title": "圭亞那裸背電鰻", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Gebänderte Messeraale erreichen eine durchschnittliche Länge von 60 cm, bei einer Maximallänge von 76 cm. Der von zahlreichen, sehr kleinen Schuppen bedeckte Körper ist aalartig langgestreckt, vorn im Querschnitt fast rund, flacht nach hinten zunehmend seitlich ab und ist am Ende zugespitzt. Das Maul ist breit, die in einer Reihe angeordneten Zähne konisch. Eine Schwanzflosse fehlt, ebenso die Rückenflosse und Bauchflossen. Die lange, sich fast über die gesamte Körperlänge erstreckende Afterflosse ist das Hauptantriebsorgan der Fische. Sie ermöglicht es ihnen durch wellenförmige Bewegungen sowohl vorwärts als auch rückwärts zu schwimmen und wird von 200 bis 260 Flossenstrahlen gestützt. Die Brustflossen werden von einem harten Flossenstrahl und 14 bis 15 Weichstrahlen gestützt. Junge Gebänderte Messeraale ähneln den Jungfischen der verwandten Zitteraale und sind fleischfarben bis graugelb, meist mit zahlreichen, breiten dunkelbraune bis braungraue Querstreifen gemustert, die auf dem Rücken miteinander verbunden sind. Aber auch einfarbige Jungfische ohne Querstreifen kommen vor. Ausgewachsene Tiere sind dunkel und zeigen helle Querbinden. Die Fische besitzen ein schwaches elektrisches Organ, das zu Orientierung und zur Unterscheidung von Beute, konkurrierenden Artgenossen und Fressfeinden dient.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Aufgrund des weiten Verbreitungsgebietes der Art, es umfasst 14 Millionen km2, ist sie sehr variabel und polytypisch. Im September 2017 wurden deshalb sieben Unterarten beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Gebänderte Messeraale leben in schnell und langsam fließenden, in stehenden kleinen Gewässern und im schattigen Uferbereichen größerer Ströme. Da sie in der Lage sind Luft aufzunehmen, können sie das Austrocknen ihrer Wohngewässer eine Zeit lang überdauern. Die nachtaktiven Fische ernähren sich von Würmern, Insekten (Libellenlarven), kleinen Fischen, vor allem von Salmlern und von pflanzlichem Material. Die Art legt ihre Eier in einem Nest aus Pflanzenmaterial, später nimmt das Männchen Eier und Larven ins Maul (Maulbrüter).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gebänderte Messeraal (\"Gymnotus carapo\") ist ein Süßwasserfisch aus der Ordnung der Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes). Er kommt in Mittel- und Südamerika vom südlichen Mexiko bis nach Paraguay vor und bewohnt auch die Karibikinsel Trinidad. Die Art wurde bereits 1758 von Carl von Linné, dem Begründer der modernen botanischen und zoologischen Taxonomie, in seiner Systema Naturae klassifiziert.", "tgt_summary": "圭亚那裸背电鳗,为辐鳍鱼纲电鳗目裸背电鳗科的其中一种,为热带淡水鱼,分布于中南美洲墨西哥、巴拉圭、阿根廷、特立尼达淡水流域,体长可达76公分,栖息在水质混浊、流动缓慢的溪流、沟渠、水塘底中层水域,具侵略性,以蠕虫、昆虫、虾等为食,雄鱼会筑巢并孵化鱼卵,生活习性不明,可做为观赏鱼。", "id": 2990390} {"src_title": "Prinzessin Sakura", "tgt_title": "櫻姬華傳", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Prinzessin Sakura lebt alleine auf einem einsamen, kleinen Berggut. Ihre Eltern hat sie nie gekannt und ihr Bruder ist vor kurzem an einer Pandemie gestorben. Da sie dort alleine lebt, reden die Leute im Dorf schlecht über sie. Als sie erfährt, dass der Prinz sie abholen wird, damit sie heiratet, rennt sie weg. Als sie im Wald herumirrt und in den Vollmond schaut, werden Yokos auf sie aufmerksam. Sie erhält die Macht, das magische Schwert Chizakura zu rufen, mit dem sie Yokos töten kann. Byakuya, ihre Schamanin, erzählt ihr, dass sie die Enkelin der Mondprinzessin Kaguya ist und nur sie die Macht hat, die menschenfressenden Yokos zu töten. Allerdings liebt sie Aoba, den Prinzen, und muss auch um ihn kämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Prinzessin Sakura erschien von Ausgabe 1/2009 vom 1. Dezember 2008 bis Ausgabe 1/2013 vom 1. Dezember 2012 in Shūeishas Manga-Magazin \"Ribon\". Von März 2009 bis Januar 2013 wurden diese zu zwölf Sammelbänden (Tankōbon) zusammengefasst. In Band 5 und 6 wurden zwei weitere Kurzgeschichten angefügt, die ursprünglich in Sonderausgaben der Ribon-Magazinreihe erschienen. \"Vampire Rose\" (, \"Shirobara Gakuen Vampaia Rōzu\") aus der \"Ribon Fantasy\" vom 23. Oktober 2009 wurde Band 5 beigefügt und \"The Angelic Coin of Maple Rose\" (, \"Tenshi no Kinka: Meipuru Rōzu\") aus der \"Daizōkangō Ribon Special\" („Sondernummer Ribon Spezial“) von 2010 erschien erneut in Band 6 von Prinzessin Sakura. Von April 2010 bis September 2013 veröffentlichte Tokyopop die Sammelbände auf Deutsch. Zu jeder Erstauflage der Sammelbände gab es auch eine Charaktercard dazu. Der fünfte Band enthielt ebenfalls \"Shiro Bara Gakuen Vampire Rose\" unter dem Titel \"Vampire Rose\". Im achten Band ist eine Fortsetzung von Tanemuras früherem Werk I*O*N enthalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prinzessin Sakura (jap., \"Sakura-hime Kaden\") war eine von 2008 bis 2012 laufende Mangaserie der Mangaka Arina Tanemura, die im japanischen Manga-Magazin \"Ribon\" monatlich in Einzelkapitel erschien. Er ist dem Genre Shōjo und Magical Girl zuzuordnen.", "tgt_summary": "《樱姬华传》()是日本漫画家种村有菜的少女漫画作品。是种村有菜第一次以平安时代为舞台的作品,有了跟以前不一样的尝试。于2009年在集英社的日本漫画月刊《Ribon》1月号上连载,至2013年1月号完结。单行本共12卷。", "id": 2934725} {"src_title": "Windows Workflow Foundation", "tgt_title": "Windows Workflow Foundation", "src_document": [{"title": "Nutzen innerhalb der Microsoft-Produktfamilie.", "content": "Die Windows Workflow Foundation ist ein zentraler Baustein von Microsoft, um seine Software für Geschäftskunden mit einer Schnittstelle für die individuelle Anpassung (Customizing) zu versehen. Folgende Produkte bieten in unterschiedlicher Form eine Unterstützung für die Windows Workflow Foundation an, sei es durch eingebaute Editoren oder eine API zur Integration in andere Workflow-Systeme:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "using System; using System.Activities; using System.Activities.Statements; namespace HelloWorldWorkflow Mit der Windows Workflow Foundation kann das gleiche Programm mit verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten implementiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahme.", "content": "Die Windows Workflow Foundation wurde von Entwicklern und Fachpresse zunächst als eine inhomogene, komplexe und im Vergleich zu anderen Teilen des.NET Frameworks schwer zugängliche Bibliothek angesehen. Ein Hauptgrund hierfür ist, dass ihr Einsatz neben einem guten Verständnis für die theoretische Seite der Prozesssteuerung auch fundierter praktischer Kenntnisse von.NET im Allgemeinen und der Konzepte der Windows Workflow Foundation im Speziellen bedarf. In Version 3.0 hatten Entwickler zudem mit vielen Programmfehlern zu kämpfen. Die Implementation ist bis heute noch nicht fehlerfrei. Neben der hohen Lernschwelle, bedingt durch die Komplexität, war ein großer Kritikpunkt in der Version 3.0 auch die langsame Verarbeitungsgeschwindigkeit, die Microsoft mit der Version 4.0 aber deutlich erhöhen konnte. Diese Version hat zudem gegenüber ihren Vorgängern deutlich an Qualität und Konsistenz gewonnen. Trotzdem wird die Windows Workflow Foundation gerade bei Anwendungen in Unternehmen als gutes Werkzeug angesehen, um die Komplexität der Software zu mindern. Sie erreicht dies durch die oben genannte Trennung zwischen dem Ablauf des Geschäftsprozesses und der Codierung der einzelnen Schritte. Dies gilt besonders für Prozesse, die sich durch äußere Umstände oftmals ändern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Windows Workflow Foundation (\"WF\", früher auch WWF und WinWF) ist eine Programmbibliothek innerhalb der.NET-Programmierumgebung von Microsoft. Sie dient der einfacheren Entwicklung von programmgesteuerten, komplexen Arbeitsabläufen (engl. \"Workflows\"). Diese Art von Software wird auch als \"Workflow-Anwendungssoftware\" bezeichnet.", "tgt_summary": "Windows Workflow Foundation(WF),是一项微软技术,用于定义、执行、管理工作流程(workflows)。目前已原生于Windows Vista操作系统,并可以安装在 Windows XP SP2 和 Windows Server 2003 操作系统。", "id": 306008} {"src_title": "Mohammad Rasulof", "tgt_title": "穆罕默德·拉素羅夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rasulof studierte Soziologie und besuchte einen Workshop zu Filmschnitt am Sooreh Higher Education Institute in Teheran. Typisch für Rasulofs Filme ist der allegorische, mehrdeutige Verlauf. Sein wohl bekanntester Film ist \"Eiserne Insel\" (2005), der eine ambivalente Exodusgeschichte sunnitischer Iraner erzählt, die sich aus ihrer Unterkunft, dem Wrack eines plötzlich sinkenden Öltankers, in die Wüste flüchten. Beim Filmfest Hamburg 2005 erhielt Rasulof für \"Eiserne Insel\" den Preis der Hamburger Filmkritik. Rasulofs bislang einziger Dokumentarfilm ist \"Im Reich der Schüssel\", der einen Einblick in die widersprüchliche mediale Situation im Iran gibt. Mohammad Rasulof und Jafar Panahi unterstützten sich bei ihren Filmprojekten wiederholt gegenseitig. So besorgte bei Rasulofs Parabel \"The White Meadows\" (2009), der sich mit der Bedeutung von Traditionen im heutigen Iran auseinandersetzt, Panahi den Schnitt. Rasulof kam anschließend in Haft. Während gemeinsamer Dreharbeiten zu einem Film Panahis über die Proteste nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 wurden beide im März 2010 verhaftet. Rafi Pitts machte sich mit Protesten für die Freilassung stark. Rasulof wurde in den westlichen Medien vielfach als Mitarbeiter Panahis bezeichnet; beide arbeiten jedoch eigenständig und unterstützen sich bei Projekten gegenseitig und oftmals gleichwertig. Im Dezember 2010 wurden beide zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt, die nicht vollzogen wurde, Rasulof wurde entgegen anderslautenden Meldungen jedoch nicht mit einem Berufsverbot belegt. Die beiden befanden sich jedoch mit Auflagen unter Hausarrest. Die Internationalen Filmfestspiele Berlin 2011 („Berlinale“) waren von der Verurteilung Rasulofs und Panahis überschattet. Im Mai 2011 wurde es Rasulof überraschend gestattet, zu den Internationalen Filmfestspielen von Cannes zu reisen; sein Film \"Be omid-e didar (Auf Wiedersehen)\" war zuvor bereits gezeigt worden. Der Film handelt von einer jungen Iranerin, die auf ein Ausreisevisum wartet. \"Be omid-e didar\" gewann in Cannes den Regiepreis der Nebensektion \"Un Certain Regard\". Sein Film \"Dastneweschteha nemissusand (Manuscripts Don't Burn)\" feierte 2013 ebenfalls in der Sektion \"Un Certain Regard\" in Cannes Premiere und wurde mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Für das Drama \"Lerd (A Man of Integrity)\" erhielt er 2017 schließlich den Hauptpreis der Sektion \"Un Certain Regard\". 2017 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) aufgenommen, die jährlich die Oscars vergibt. 2020 erhielt Rasulof für seinen Spielfilm \"Sheytan vojud nadarad\" (Alternativtitel: \"There Is No Evil\") eine Einladung in den Wettbewerb der 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin und gewann schließlich den Goldenen Bären. Den Preis konnte er nicht persönlich entgegennehmen, da er keine Reiseerlaubnis erhielt. Wenige Tage nach der Preisverleihung wurde Rasulof im Iran zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt sowie mit einem zweijährigen Verbot, Filme zu machen, belegt, da er mit drei Filmen „Propaganda gegen das System“ betrieben habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mohammad Rasulof (, * 1973 in Schiras) ist ein iranischer Filmemacher, Produzent und Künstler. Aufgrund der politischen Lage im Iran ist sein Wirken derzeit in hohem Maße eingeschränkt. Er befindet sich nicht unter Hausarrest. Gegenwärtig lebt er in Teheran und in Hamburg.", "tgt_summary": "穆罕默德·拉素罗夫(;1972年-10月23日)是一位伊朗电影工作者。", "id": 1923651} {"src_title": "Georg Ludwig von Schleswig-Holstein-Gottorf", "tgt_title": "荷尔斯泰因-戈托普的格奧爾格·路德維希王子", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Georg Ludwig von Schleswig-Holstein-Gottorf war der jüngste Sohn von Christian August von Schleswig-Holstein-Gottorf und dessen Frau \"Albertine Friederike von Baden-Durlach\" († 1755). Einer seiner Brüder war der spätere schwedische König Adolf Friedrich. Sein Vater, der Fürstbischof des Hochstifts Lübeck, starb schon 1726; daher wurde Georg Ludwig von seiner Mutter erzogen. Er trat früh in sächsische Dienste und wurde Rittmeister in der \"Garde du Corps\", aber ohne wirklich Dienst zu tun. 1737 wurde ihm der holsteinische St. Annenorden verliehen. 1741 trat er als Freiwilliger in preußische Dienste und wurde am 20. Mai 1742 Oberstleutnant im Kürassier-Regiment Nr. 5 (Rochow). 1744 wurde er zum Generalmajor ernannt mit dem Patent vom 5. Dezember 1743. 1745 verlieh ihm Zarin Elisabeth den St. Andreasorden, der ihm von Friedrich II. am 6. Januar persönlich in Berlin überreicht wurde. Am 27. Oktober 1745 übernahm er das Dragoner-Regiment IX (Platen). Sein Regiment kam zur Armee von Leopold von Anhalt-Dessau und nahm an der Schlacht bei Kesselsdorf teil. Am 18. Dezember zog er mit dem König in Dresden ein. Mit dem Siebenjährigen Krieg kam er unter das Kommando von Generalfeldmarschall Lehwaldt. Im Februar 1757 wurde er zum Generalleutnant ernannt und am 30. August kämpfte er bei Groß-Jägersdorf. Das Regiment wurde dann nach Pommern versetzt, um gegen die Schweden zu kämpfen, dort führte er die Vorhut des Generalfeldmarschalls mit 12.000 Mann gegen die Schweden, die bis nach Stralsund zurückwichen. Da der Herzog von Mecklenburg-Schwerin die Schweden unterstützte, bekam Georg Ludwig den Auftrag, Kontributionen einzufordern und besetzte Malchin. Am 28. und 29. Dezember machte er einen überraschenden Einfall in Schwedisch-Pommern. Dafür wurde er mit den Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet. Am 2. Februar 1758 stieß er mit zwei Dragoner-Regimentern bis nach Rostock vor. Er wurde aber dann zur Armee des Prinzen Heinrich beordert. Hier nahm er an mehreren Schlachten teil, Krefeld, Schlacht bei Kassel, Bergen und Minden. 1760 stieß er zur Armee des Königs und nahm an der Belagerung von Dresden teil und kämpfte in der Schlacht bei Torgau. Aber Friedrich warf Georg Ludwig vor, zu langsam gewesen zu sein, dieser bat daher am 8. Dezember 1760 um seine Entlassung. Sie wurde ihm aber erst zum 27. März 1761 gewährt. Anfang 1762 trat er in die Dienste seines Cousins, des neuen Zaren Peter III. in Russland. Dieser machte ihn zum Oberkommandierenden aller deutschen Truppen und zum General-Gouverneur und Statthalter von Holstein. Am 21. Februar 1762 wurde er in St. Petersburg zum Generalfeldmarschall der russischen Truppen ernannt. Er bekam ein sehr hohes Gehalt, um die russische Armee auf preußischen Standard zu bringen. Bei Zar Peters Entmachtung am 4. Juni 1762 wurde auch Georg Ludwig kurzfristig gefangengesetzt und am 21. Juni aus dem russischen Armeedienst entlassen. Er ging nach Kiel, wo er weiterhin als russischer Statthalter des Herzogtums Holstein-Gottorp fungierte. Dort gründete er eine Fayencenmanufaktur. Genau einen Monat nach seiner Frau verstarb er am 7. September 1763. Er ist in der Klosterkirche Bordesholm beigesetzt. Für sein Wirken wurde er 1851 auf den Ehrentafeln am Reiterstandbild Friedrichs des Großen verewigt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Er war seit dem 1. Januar 1750 mit Sofie Charlotte (* 31. Dezember 1722; † 7. August 1763) verheiratet. Sie war die Tochter von Friedrich Wilhelm II. von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck und Witwe des preußischen Oberst Alexander Emil zu Dohna-Wartenburg-Schlodien. Das Paar hatte folgende Kinder:", "section_level": 1}, {"title": "Vorfahren.", "content": "Anmerkung: Aufgrund von innerfamiliären Hochzeiten sind Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf und seine Frau Maria Elisabeth gleich zweifache Ur-Großeltern von Georg Ludwig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Georg Ludwig von Schleswig-Holstein-Gottorf (* 16. März 1719; † 7. September 1763 in Kiel) war ein preußischer Generalleutnant und Chef des Dragoner-Regiments IX sowie kaiserlich-russischer Generalfeldmarschall.", "tgt_summary": "荷尔斯泰因-戈托普的格奥尔格·路德维希王子 (1719年3月16日– 1763年9月7日)是普鲁士中将和俄罗斯帝国的陆军元帅 。", "id": 1685466} {"src_title": "Victoria (Vereinigtes Königreich)", "tgt_title": "维多利亚 (英国女王)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familienhintergrund.", "content": "Der plötzliche Tod von Princess Charlotte Augusta, der einzigen thronfolgeberechtigten Tochter des Kronprinzen Georg, Prince of Wales, der für den regierungsunfähigen König Georg III. die Regentschaft ausübte, löste in Großbritannien eine politische Krise aus. Dem britischen Königshaus fehlte es anno 1817 an legitimen Nachkommen, um die Thronfolgelinie aufrechtzuerhalten. Von den sieben Söhnen Georgs III. waren zu diesem Zeitpunkt lediglich drei standesgemäß verheiratet. Allerdings galt die Verbindung des Prince of Wales mit Caroline von Braunschweig-Wolfenbüttel als gescheitert, die Ehen des Duke of York und des Duke of Cumberland waren bislang kinderlos. Für die noch unverheirateten Söhne des Königs war der Tod der Prinzessin daher der Anstoß, unter den protestantischen Adelshäusern Europas nach geeigneten", "section_level": 2}, {"title": "Geburt.", "content": "Wenige Wochen nach der Hochzeit wurde Victoire, nunmehr Duchess of Kent, schwanger. Um dem ungeborenen Kind das Recht auf die britische Thronfolge zu sichern, kehrten Edward Augustus und seine Frau vor der Geburt aus der deutschen Kleinstadt Amorbach nach Großbritannien zurück. In Anwesenheit hoher Würdenträger gebar Victoire am 24. Mai 1819 im Kensington Palace ein gesundes Mädchen. Für damalige Verhältnisse ungewöhnlich, wurde die Prinzessin mit Hilfe der deutschen Geburtshelferin Charlotte von Siebold zur Welt gebracht, unmittelbar nach der Geburt gegen Pocken geimpft und von ihrer Mutter selbst gestillt. Der Vater schrieb an seine Schwiegermutter nach Coburg, das Mädchen sei „fett wie ein Rebhuhn“ („plump as a partridge“). Die Geburt wurde in den Zeitungen zwar erwähnt, fand jedoch in der Öffentlichkeit kaum Beachtung. Am", "section_level": 2}, {"title": "Erziehung und Kensington System.", "content": "Während eines Aufenthalts in Sidmouth verstarb Victorias Vater an den Folgen einer Lungenentzündung (23. Januar 1820), zu diesem Zeitpunkt war seine Tochter erst acht Monate alt. Die königliche Familie begegnete der Witwe mit Ablehnung, Georg IV., seit dem 29. Januar 1820 neuer Monarch, hatte die Ehe seines Bruders mit Victoire stets kritisch betrachtet und präferierte daher eine Rückkehr seiner Schwägerin in ihre deutsche Heimat. Angesichts der horrenden Schulden musste die Duchess of Kent das Erbe ihres verstorbenen Ehemannes ausschlagen und blieb nur auf Anraten und durch die finanzielle Unterstützung ihres Bruders Leopold im Kensington Palace wohnen. Aufgrund ihrer isolierten Stellung geriet Victoire zunehmend unter den Einfluss John Conroys, den ihr Ehemann als Nachlassverwalter eingesetzt hatte und der bald eine dominierende Stellung in ihrem Haushalt einnehmen sollte. Victoria, in Familienkreisen „Drina“ genannt, galt als willensstarkes, robustes Kind, das gelegentlich in Tobsuchtsanfälle ausbrach. 1824 wurde die deutsche Baronin Louise Lehzen Gouvernante der fünfjährigen Prinzessin und", "section_level": 2}, {"title": "Thronbesteigung.", "content": "Am Morgen des 20. Juni 1837 suchten der Erzbischof von Canterbury und der Lord Chamberlain den Kensington Palace auf und baten um Audienz bei Victoria. Sie eröffneten der Prinzessin, dass ihr Onkel Wilhelm IV. in der Nacht verstorben war und die Königswürde an sie gefallen sei. Victoria notierte dazu in ihrem Tagebuch: Noch am gleichen Vormittag empfing Victoria Premierminister Lord Melbourne und nahm an ihrer ersten Kronratssitzung teil. Die ersten Staatsdokumente hatte sie noch als \"Alexandrina Victoria\" unterschrieben, nach wenigen Tagen beschränkte sie sich", "section_level": 2}, {"title": "Erste Regierungsjahre.", "content": "Victorias erster Premierminister war Lord Melbourne, der neben Leopold zum zweiten väterlichen Mentor und Ratgeber der 18-jährigen Königin werden sollte. Er genoss das volle Vertrauen seiner Monarchin und da diese zunächst auf die Ernennung eines Privatsekretärs (\"Private Secretary of the Sovereign\") verzichtet hatte, übernahm Melbourne zusätzlich diesen Aufgabenbereich. Victoria und der 58-jährige Witwer entwickelten ein enges Verhältnis – neben politischen Fragen beriet er sie auch in privaten und modischen Dingen – weshalb diese Intimität häufig als Verliebtheit Victorias gedeutet wurde. Während fast täglich stattfindender Audienzen oder stundenlanger gemeinsamer Ausritte brachte Melbourne ihr die Geschichte des Hauses", "section_level": 2}, {"title": "Heirat mit Prinz Albert.", "content": "Leopold I. und sein Berater Baron Stockmar waren der festen Überzeugung, eine Ehe Victorias mit ihrem deutschen Cousin Albert von Sachsen-Coburg und Gotha könne nicht nur den Coburger Interessen dienen, sondern auch die Königin zu einer besseren Herrscherin machen und arrangierten eine Verbindung der beiden Cousins. Bereits im Sommer 1836 hatte die siebzehnjährige Victoria ihren zukünftigen Ehemann während eines Verwandtschaftsbesuchs ihres Onkels mütterlicherseits, Herzog Ernst von Sachsen-Coburg und Gotha, mit seinen Söhnen in London kennengelernt. Die Prinzessin konnte sich für ihre beiden Cousins erwärmen und schrieb nach deren Abreise an Leopold, dass Albert alle Eigenschaften besäße, die", "section_level": 2}, {"title": "Erste Ehejahre.", "content": "Königin Victoria trennte streng zwischen Privatleben und Herrscheramt, weshalb Albert, den man auf eine mitgestaltende politische Rolle vorbereitet hatte und für den dies ein Heiratsgrund war, wiederholt darüber klagte, dass er in den politischen Entscheidungen keine Rolle spielte. Albert, der den größten Teil seines Lebens in enger Gemeinschaft mit seinem Bruder verbracht hatte, vermisste in London dessen Gesellschaft und litt unter seiner isolierten Stellung. Die Angehörigen der britischen Aristokratie betrachteten den deutschen Prinzen als zu gebildet und steif. Die Wissenschaftler, Künstler und Musiker, die er gerne zu Abendveranstaltungen eingeladen hätte, mussten auf Wunsch seiner Frau dem Hof fernbleiben. Victoria war sich ihrer ungenügenden Bildung nur zu bewusst und hatte das Gefühl, an solchen Gesprächen nicht teilnehmen zu können, was sie mit ihrer Rolle als Monarchin für unvereinbar hielt. Das Interesse ihres Mannes", "section_level": 2}, {"title": "Erziehung der Kinder.", "content": "Victoria, die ihre ersten fünf Kinder in sechs Jahren zur Welt gebracht hatte und innerhalb von 17 Jahren insgesamt neunfache Mutter wurde, empfand jede ihrer Schwangerschaften und Geburten als Qual und Zumutung („Ich denke mehr daran, dass wir doch in solchen Augenblicken wie eine Kuh oder eine Hündin sind; dass unsere arme Natur so ganz tierisch und banal erscheint“). Um Schmerzen und Strapazen zu verringern, ließ sich Victoria bei der Geburt ihrer beiden jüngsten Kinder durch den Arzt John Snow, mit dem damals noch sehr", "section_level": 2}, {"title": "Hungersnot in Irland.", "content": "→ \"Siehe Hauptartikel: Große Hungersnot in Irland\" Innerhalb des Vereinigten Königreichs nahm Irland eine Sonderstellung ein. Obwohl die Insel seit dem 16. Jahrhundert Teil des Königreiches mit eigener Vertretung im Parlament war, wurde sie jedoch faktisch wie eine Kolonie behandelt. Die Politik der britischen Großgrundbesitzer führte zusammen mit der Kartoffelfäule und Missernten zur großen Hungersnot von 1845 bis 1849. Infolge dieser Katastrophe verloren etwa eine Million Iren ihr Leben (etwa zwölf Prozent der Bevölkerung), zwei Millionen Menschen wanderten nach Nordamerika, Australien oder Neuseeland aus. Mit seiner Forderung nach Aufhebung der Getreidezölle (\"Corn Laws\"), um", "section_level": 2}, {"title": "Revolutionsjahr 1848 und Konflikte mit Palmerston.", "content": "Nachdem die ersten Regierungsjahre Victorias ohne nennenswerte politische Unruhen verlaufen waren, sollte das europäische Revolutionsjahr 1848 auch Auswirkungen auf Großbritannien haben. Gegen den ausdrücklichen Rat von Premierminister John Russell, gewährte Victoria dem am 24. Februar 1848 durch die Februarrevolution gestürzten französischen König Louis-Philippe I. politisches Asyl und stellte ihm Claremont House zur Verfügung. In Großbritannien selbst hatten Spekulanten durch inflationäre Eisenbahnaktien enorme finanzielle Verluste verursacht (Eisenbahnkrise) und der Weizenpreis befand sich auf einem Tiefstand. Die daraus resultierende Finanzkrise führte zu Arbeitslosigkeit und Armut, was der Reformbewegung der Chartisten, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts formiert hatte,", "section_level": 2}, {"title": "Der Krimkrieg (1853–1856).", "content": "Im März 1854 traten Großbritannien und Frankreich an der Seite des Osmanischen Reiches in den als Krimkrieg bezeichneten Konflikt mit Russland ein. Durch diese Intervention wollten Westmächte dem russischen Expansionsstreben auf der Balkanhalbinsel und am Bosporus entgegentreten. Der Krimkrieg wird als der erste „moderne“ und „industrielle“ Konflikt angesehen, der sich aufgrund technischer Neuerungen durch verlustreiche Materialschlachten und Grabenkriege (Belagerung von Sewastopol) auszeichnete. Der Konflikt ließ die Missstände innerhalb der britischen Armee offen zu Tage treten, in den Heerlagern und vor allem in den Feldlazaretten herrschten katastrophale Zustände, die zu hohen personellen Verlusten und 1855 schließlich zum Rücktritt der Regierung Aberdeen führten. Insgesamt beliefen sich die britischen Verluste auf 22.000 Mann, von denen rund 17.000", "section_level": 2}, {"title": "Witwenschaft.", "content": "Der Tod ihrer 74-jährigen Mutter am 16. März 1861 hatte Victoria schwer getroffen, weshalb Prinz Albert, der selbst an chronischen Atemwegsproblemen litt, in den folgenden Monaten zahlreiche Aufgaben seiner Frau übernahm. Gegen Ende des Jahres 1861 verschlechterte sich der Gesundheitszustand Alberts zusehends, ehe der königliche Leibarzt William Jenner am 9. Dezember eine Typhuserkrankung diagnostizierte. Albert sollte sich nicht wieder erholen und verstarb in Anwesenheit Victorias sowie fünf der neun gemeinsamen Kinder am 14. Dezember 1861 gegen 22:50 Uhr im Alter von 42 Jahren auf Windsor Castle. In ihrem Tagebuch beschrieb Victoria die Szene: Als offizielle Todesursache wurde Typhus angegeben, neuere Mutmaßungen hingegen gehen von Magenkrebs, Niereninsuffizienz oder Morbus Crohn aus, da Albert bereits seit 1859 bei schwacher Gesundheit war. Der Tod ihres Mannes war ein schmerzhafter Schicksalsschlag für Victoria, den die verzweifelte Witwe", "section_level": 2}, {"title": "John Brown.", "content": "Einen wesentlichen Anteil an der seelischen Entspannung der verwitweten Victoria schrieb man ihrem langjährigen Diener John Brown zu, der zunächst als schottischer Jagdgehilfe von Prinz Albert in Balmoral angestellt war. Da Victoria es ablehnte, von einem fremden Reitknecht begleitet zu werden, übernahm Brown im Winter 1864/65 diese Aufgabe und bald reichten seine Pflichten über das Führen des Pferdes hinaus. Die Königin schätzte ihn als zuverlässigen, diskreten Diener, den sie zu ihrem ständigen Begleiter machte und 1865 zu \"The Queen’s Highland Servant\" (\"Der Hochland-Diener der Königin\") ernannte. In einem Memorandum definierte sie dessen Aufgaben: Brown war für die Sicherheit zu Pferd und in den Kutschen zuständig, für ihre Kleidung", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen Gladstone und Disraeli.", "content": "Unter Victorias Regentschaft leiteten zehn Premierminister die Regierung, ihr Verhältnis zu diesen Staatsmännern war sehr unterschiedlich. Beachtung fand vor allem Victorias persönliche Zuneigung zu dem Konservativen Benjamin Disraeli und ihre Abneigung zu dessen politischem Rivalen, dem Liberalen William Gladstone, die beide prägend für die britische Politik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren – Disraeli außenpolitisch, Gladstone innenpolitisch. Von 1868 bis zu Disraelis Tod 1881 standen sie abwechselnd an der Spitze der Regierung. Zu Victorias Leidwesen währte Gladstones Regierungszeit (1868 bis 1874, 1880 bis 1885, 1886, 1892 bis 1894) insgesamt doppelt so lange wie Disraelis (1868 und 1874 bis 1880). Bereits während seiner ersten Amtsperiode (Februar bis Dezember 1868) war es dem charmanten Disraeli gelungen, die „Feenkönigin“ („The Faery“), wie er Victoria nannte, für sich einzunehmen. Geschickt nutzte er ihre Schwächen, schuf eine Atmosphäre der Vertrautheit, zeigte übertriebenen Respekt und gab der Königin damit ein Gefühl der Selbstbestätigung, weshalb seine Rückkehr in das Amt des Premierministers von der Monarchin nach dem Wahlsieg der Tories 1874 regelrecht ersehnt wurde. Disraeli vermittelte Victoria das Gefühl, dass er \"ihr\" Minister und ständiger Diener sei und man das Land gemeinsam regiere. Als besonderen Gunstbeweis gestattete sie ihm, während der Audienzen in ihrer Gegenwart zu sitzen; ein Privileg, dass sie außer ihm nur", "section_level": 2}, {"title": "Späte Regierungsjahre.", "content": "Großbritannien war im ausgehenden 19. Jahrhundert die führende Handels-, Wirtschafts- und Seemacht und übernahm die Rolle eines „Weltpolizisten.“ Die Außenpolitik war durch die Prinzipien der \"splendid isolation\" und der \"Pax Britannica\" gekennzeichnet: Andere Großmächte waren durch Konflikte in Europa gebunden, während Großbritannien bewusst nicht intervenierte und durch die Konzentration auf den Handel seine Vormachtstellung weiter ausbauen konnte. Mitte der 1870er Jahre verabschiedete sich Victoria aus der selbst gewählten Abgeschiedenheit und nahm wieder vermehrt am öffentlichen Leben teil. Die Menschen sahen in ihr nicht mehr die trauernde, zurückgezogen lebende Witwe, die ihre öffentlichen Pflichten als Monarchin vernachlässigte, sondern für sie war Victoria die Landesmutter, der sie Achtung", "section_level": 2}, {"title": "Goldenes Thronjubiläum (1887).", "content": "Anlässlich des 50. Jahrestags ihrer Thronbesteigung wurde im Jahr 1887 das Goldene Thronjubiläum (\"Golden Jubilee\") veranstaltet. Zu den Hauptfestlichkeiten, die für Mai und Juni angesetzt waren, wurden 50 europäische Monarchen und Fürsten, mit Ausnahme des russischen Zaren sowie zahlreiche Delegationen aus Übersee in London erwartet. Neben Paraden, Familiendinners, offiziellen Banketten und Festumzügen, bildete ein Gottesdienst am 21. Juni 1887 in der Westminster Abbey den feierlichen Höhepunkt („traten meine Söhne, Schwiegersöhne, Enkel (...) und Urenkel vor, verbeugten sich und küssten meine Hand, und ich küsste einen jeden; das gleiche Ritual dann bei den Töchtern, Schwiegertöchtern, Enkelinnen und Urenkelinnen; sie machten einen Hofknicks, und ich umarmte", "section_level": 3}, {"title": "Diamantenes Thronjubiläum (1897).", "content": "Am 23. September 1896 überdauerte Victorias Regierungszeit die ihres Großvaters Georg III. und sie wurde die bis dato am längsten regierende Monarchin der englischen, schottischen und britischen Geschichte. Den Wünschen Victorias entsprechend, wurden die Feierlichkeiten anlässlich ihres 60. Thronjubiläums auf das Jahr 1897 verschoben. Auf Vorschlag des konservativen Premierministers Lord Salisbury und des Kolonialministers Joseph Chamberlain wurde das diamantene Thronjubiläum (\"Diamond Jubilee\") als \"Festival of the British Empire\" ausgerichtet. Zur Demonstration der Größe und Macht des Empire, sollten statt der europäischen Monarchen, Abordnungen sämtlicher Kolonien teilnehmen. Am Rande der Feierlichkeiten traten erstmals die Regierungschefs der Dominions zu einer Konferenz zusammen (\"Colonial Conference\"). Am 22. Juni 1897 paradierte die 78-jährige Victoria in einer achtspännigen Staatskutsche auf einer fast zehn Kilometer langen Route durch London, begleitet von Truppen aus allen Teilen des Empire.", "section_level": 3}, {"title": "Tod.", "content": "Victoria, die sich zeitlebens einer stabilen gesundheitlichen Verfassung erfreut hatte, kämpfte ab Mitte der 1890er Jahre vermehrt mit altersbedingten körperlichen Gebrechen. Als Folge eines Treppensturzes aus dem Jahr 1883 und Rheumatismus in den Beinen fiel ihr das Gehen schwer, weshalb sie zunehmend auf einen Rollstuhl angewiesen war. Zusätzlich verschlechterten Katarakte Victorias Sehvermögen nachhaltig, was Lesen und Schreiben mühsamer machte, ihre geistige Vitalität indessen blieb beachtlich. Vor dem Hintergrund des Todes ihres Sohnes Alfred (in ihrem Tagebuch notierte sie: „Oh, Gott! Mein armer Liebling Affie auch von uns gegangen. Es ist ein schreckliches Jahr, nichts außer Traurigkeit & einem Schrecken nach dem anderen.“) und des immer unpopulärer werdenden Burenkriegs machten sich im Sommer 1900 erstmals geistige Ausfallerscheinungen bemerkbar – Beginn eines körperlichen Verfalls, der sich in den nächsten Monaten ausweitete, ohne dass man ihn mit einem konkreten Krankheitsbild hätte in Verbindung bringen können. Victoria klagte über allgemeine Schwäche, Müdigkeit am Tage, Appetit- und Schlaflosigkeit. Wie gewöhnlich hatte Victoria die Weihnachtstage und den Jahreswechsel in Osborne House verbracht, Anfang Januar 1901", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus der Verbindung Königin Victorias mit Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha gingen neun Kinder hervor: Victoria war so eng mit ihrem Mann verbunden, dass ihr die Kinder zu seinen Lebzeiten ziemlich gleichgültig waren. Nach Alberts Tod bedeuteten die Kinder sicherlich mehr für sie, aber von einer Innigkeit im täglichen Umgang mit ihnen war nichts zu spüren. Ihr Verhältnis zu Thronfolger Prinz Albert Eduard war zeitlebens schwierig und eine andauernde Enttäuschung. Sie warf ihm sogar sein Aussehen (ihrem nicht unähnlich) vor. Viele Quellen behaupten, dass die strenge Erziehung des Thronerben dessen Entwicklung stark behindert und viele seiner späteren Verhaltensweisen verursacht habe. Das Verhältnis zu den Töchtern war, vor allem in den späteren Jahren, um einiges besser. Victoria sorgte dafür, dass stets eine Tochter als Sekretärin und Gesellschafterin in ihrer Nähe war. Helena, Louise und Beatrice übernahmen diese Aufgabe nacheinander. Der Ehe von Beatrice stimmte sie nur unter der Bedingung zu, dass diese auch nach der Hochzeit weiterhin bei ihr leben solle. Ihren Enkeln und Urenkeln gegenüber verhielt sie sich wesentlich liebevoller und nachsichtiger, so kümmerte sie sich beispielsweise intensiv um die Kinder ihrer früh verstorbenen Tochter Alice. Allerdings fühlte sie sich oft durch die große Anzahl ihrer Nachkommen und die persönliche finanzielle Last, die viele von ihnen darstellten, überwältigt, da das Parlament keinen Anlass sah, Nachkommen, die der Thronfolge fernstanden, durch die öffentliche Hand zu unterhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Großmutter Europas.", "content": "Victoria hatte 40 Enkel und 88 Urenkel. Sie bestimmte, dass alle ihre Enkel ihren Namen oder den Alberts tragen sollten. Durch deren Ehen hat sie Nachkommen in fast allen europäischen Monarchien, weshalb sie auch den Beinamen „Großmutter Europas“ erhielt. Es war für sie ein Instrument der Friedenssicherung, den europäischen Kontinent mit einem dichten Netz von Verwandten auf den Fürstenthronen zu überziehen. Wie wirkungslos diese Form der Friedenssicherung war, zeigte sich im Deutsch-Dänischen", "section_level": 2}, {"title": "Hämophilie.", "content": "Victoria war die erste bekannte Überträgerin (Konduktorin) der Erbkrankheit Hämophilie (Bluterkrankheit) in der britischen Königsfamilie. Sie vererbte die Krankheit an zahlreiche ihrer Nachkommen", "section_level": 2}, {"title": "Galerie.", "content": "Porträtaufnahmen der Kinder", "section_level": 2}, {"title": "Titel, Anrede und Wappen.", "content": "Als Enkelin des Königs von Hannover war Victoria eine \"Prinzessin von Hannover\" und \"Herzogin von Braunschweig-Lüneburg\". Als Ehefrau von Prinz Albert hatte sie außerdem Anrecht auf den Titel einer \"Prinzessin von Sachsen-Coburg\" und", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeit.", "content": "Der Tagebucheintrag der 16-jährigen Victoria „Ich liebe es, mich mit irgendwelchen Dingen zu beschäftigen. Ich hasse Nichtstun“ kann als programmatisch für ihre spätere Lebensführung gesehen werden. Ihr wird eine von ihr selbst straff geregelte „Freizeit“ nachgesagt. Als gesprächig, lebhaft und vergnügt galt Victoria nur im engsten Familienkreis, wodurch sich ihr Ehrfurcht gebietendes Erscheinen mit zunehmendem Alter verstärkte. Ihre zahlreichen Briefe attestieren ihr aber auch durchaus Sinn für Humor. So amüsierte sie sich darüber, dass Disraeli sie mit „mistress“ ansprach, was sowohl „Herrscherin“, als auch „Geliebte“ bedeutet. Victoria wird nachgesagt, ihr Leben lang überwiegend den Rat von Männern eingeholt zu haben. Das kann ein Grund dafür sein, dass sie die wachsende Propaganda für „die Rechte der Frauen“ während ihrer Regierungszeit als „gefährlich, unchristlich und unnatürlich“ beurteilte: Die Abhängigkeit der Frau vom Mann beruhe darauf, dass doch der Mann sonst niemanden zu beschützen hätte. Ihre eigene Stellung als Königin sah sie als „Anomalie“. Victoria konnte für sich nicht den Phänotyp einer königlichen Statur beanspruchen. Ihre Kleinwüchsigkeit blieb das", "section_level": 1}, {"title": "Vermächtnis.", "content": "Als Königin Victoria starb, traf diese Nachricht die Bevölkerung zwar nicht unvorbereitet, aber nachdem sie über drei Generationen die Krone getragen hatte, war für viele ihrer Untertanen Großbritannien ohne sie nur schwer vorstellbar. „Viktorianisch“ war und ist ein Gütesiegel für eine „gute, alte Zeit“. Das Bild der alten Victoria überlagert ihre frühen und mittleren Herrschaftsjahre, in denen die Königin teilweise bedrohlich unpopulär war und die Kontinuität der Monarchie gefährdet schien. Das europäische 19. Jahrhundert war durch Nationalstaatsgedanken, demokratische Emanzipation und Kolonialisierung eine Zeit des Umbruchs. Die industrielle Revolution führte zu radikalen Veränderungen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen. Großbritannien überstand diese Veränderungsprozesse besser als die meisten europäischen Staaten, weil die britische Aristokratie begriffen hatte, dass eine Revolution nur", "section_level": 1}, {"title": "Briefe und Tagebücher.", "content": "Königin Victoria führte seit ihrer frühesten Jugend Tagebuch, das Briefeschreiben wurde später ihre wichtigste Beschäftigung. Der Grund hierfür war wohl, dass sie überall im Ausland Verwandte und Freunde hatte und dass sie oft über längere Zeiträume außerhalb Londons wohnte, meist in Osborne und Balmoral. Verhältnismäßig wenig Briefe hat Victoria an Prinz Albert geschrieben, da sie immer nur kurze Zeit voneinander getrennt waren. Größeren Umfang hatte die Korrespondenz mit ihrem Onkel Leopold und vor allem die mit ihrer ältesten Tochter Vicky. Der Briefwechsel", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebungen.", "content": "Ausgewählte Namensgebungen, die auf Königin Victoria zurückgehen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Victoria – gebürtig \" Princess Alexandrina Victoria of Kent\" – (* 24. Mai 1819 im Kensington Palace, London; † 22. Januar 1901 in Osborne House, Isle of Wight) war von 1837 bis 1901 Königin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland, ab dem 1. Mai 1876 trug sie als erste britische Monarchin zusätzlich den Titel Kaiserin von Indien (Empress of India). Sie war die Tochter von Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn, und Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld.", "tgt_summary": "维多利亚女王(;1819年-5月24日-1901年-1月22日),全名为亚历山德丽娜·维多利亚(),1837年6月20日即位为联合王国女王,1876年5月1日即位为印度女皇。", "id": 2209410} {"src_title": "Yoü and I", "tgt_title": "你和我 (女神卡卡歌曲)", "src_document": [{"title": "Musikstil.", "content": "\"Yoü and I\" ähnelt im Kontrast zu anderen Lady-Gaga-Songs eher einer Rockballade, mit einem langsamen Tempo von sechzig Schlägen pro Minute. Queen-Mitglied Brian May ist als Gitarrist zu hören. Der Song verweist kurz auch auf Mays Queen-Komposition \"We Will Rock You\". Lady Gaga hatte sich die Zusammenarbeit mit May gewünscht, da sie Queen – insbesondere den Sänger Freddie Mercury – zu ihren Einflüssen zählt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Yoü and I\" wurde von Lady Gaga geschrieben und von Gaga mit Robert John „Mutt“ Lange produziert. Es war einer der ersten Vorschau-Songs aus dem Album \"Born This Way\". Lady Gaga sagte, dass sie das Lied in New York geschrieben hat, während sie auf ihrem alten Klavier spielte. Gaga sang \"Yoü and I\" zum ersten Mal bei Elton Johns „White and Tiara Ball“ im Juni 2010. Sie sagte, das Lied sei ein wenig wie ein „Rock-and-Roll-Song“ und dass es wahrscheinlich nicht als Single aus dem Album \"Born This Way\" veröffentlicht werde, aber ihr sehr am Herzen liege. Bei einem Konzert in Montreal sang sie das Lied während ihrer Monster Ball Tour, woraufhin ihre Fans im Internet positiv reagierten. Beim Sender MSNBC sagte Gaga, dass sie das Lied für die wichtigste Person geschrieben habe, die sie je getroffen hat. Obwohl sie nicht verriet, wer diese Person ist, enthüllte das People-Magazin, dass es Lüc Carl ist, Lady Gagas Ex-Freund. Sie erklärte Neil Strauss vom Rolling Stone weiter, wie sie von der Beziehung inspiriert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Charts und Chartplatzierungen.", "content": "\"Yoü and I\" erreichte in Kanada und in den USA die Positionen zehn bzw. sechs. Das Lied wurde in den Vereinigten Staaten über 124.000 Mal durch Downloads verkauft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Yoü and I (dt. \"Du und ich\") ist ein Song der US-amerikanischen Sängerin Lady Gaga. Er wurde am 23. Mai 2011 von ihrem zweiten Studioalbum \"Born This Way\" als Download veröffentlicht. Produziert wurde das Lied von Lady Gaga und Robert John „Mutt“ Lange.", "tgt_summary": "《Yoü and I》是美国女歌手Lady Gaga专辑《Born This Way》的第四支单曲,由Lady Gaga填词。", "id": 2058186} {"src_title": "Tragik der Anti-Allmende", "tgt_title": "反公地悲剧", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Der Begriff stützt sich auf den Begriff Tragik der Allmende. Während die \"Tragik der Allmende\" in der Übernutzung eines Gutes besteht, an dem viele Nutzungsrechte haben aber bei dem keine Ausschließbarkeit besteht, beschreibt die \"Tragik der Anti-Allmende\" ein spiegelbildliches Dilemma: Eine große Anzahl an Rechteinhabern hat kein alleiniges Nutzungsrecht an einem Gut, hat aber das Recht, die anderen von der Nutzung auszuschließen. Es besteht in diesem Fall die Gefahr, dass das Gut nicht oder zu wenig genutzt wird. Eine Anti-Allmende verschärft die Gefahr verwaister Werke. Das Konzept liefert einen einheitlichen Rahmen für eine Reihe von Misserfolgen in der Koordination wie Patenthortung, U-Boot-Patente, Nagelhäuser und weitere, meist bürokratische Probleme. Solches Systemversagen zu überwinden kann schwierig sein und möglicherweise in Gewalt ausarten. Aber es gibt verschiedene Lösungsansätze wie Enteignung, Fristen für rechtliches Agieren, Patent-Pools wie Kreuzlizenzierung oder andere Arten der Lizenzorganisierung. Das Problem der Anti-Allmende wurde von dem US-amerikanischen Rechtsprofessor Frank Michelman in einem Artikel aus dem Jahr 1982 eingeführt. Michael Heller popularisierte den Begriff von der \"Tragödie der Anti-Allmende\" in zwei Artikel aus den Jahren 1998 und 1999. Die Tragik der Anti-Allmende lässt sich nach Zuweisung bzw. Nicht-Zuweisung von Eigentumsrechten und Ausgang einordnen:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ladenlokale in Moskau.", "content": "In Hellers Artikel aus dem \"Harvard Law Review\" von 1998 schrieb er, dass es nach dem Fall des Kommunismus in vielen Städten Osteuropas eine Menge Straßenstände gab, aber auch viele leere Ladenlokalitäten. Auf eine Untersuchung hin kam er zum Schluss, dass das Problem in der Vielzahl von Departementen und Privaten lag, welche verschiedene Rechte über die Benutzung von Ladenlokalen hatten. Es war für einen Händler sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, erfolgreich den Gebrauch der Immobilien zu verhandeln. Obwohl alle Eigentümer mit den leeren Läden Geld verloren und die Läden sehr gefragt waren, machten es ihre gegenläufigen Interessen unmöglich, die Immobilien effektiv zu nutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Patente.", "content": "Patente werden häufig als Beispiel der Tragik der Anti-Allmende angeführt, weil ein Patenteigner Exklusivrechte über die Verwendung der patentierten Technologie besitzt. Wenn nun die Herstellung eines bestimmten Produktes die Verwendung vieler Techniken und Komponenten beinhaltet, welche durch verschiedene Leute oder Firmen patentiert wurden, kann es sehr schwierig sein, mit allen Patenteignern zugleich geeignete Verträge auszuhandeln. Dies kann dazu führen, dass jemand so viele Lizenzgebühren bezahlen müsste, dass es zu teuer oder zu riskant würde, das gewünschte Produkt herzustellen. In der Folge würde ein Produkt, welches viele Innovationen vereinen würde und sehr gefragt wäre, nicht hergestellt werden, nur weil die Kosten der notwendigen Patente zu hoch wären. Die potenziellen Hersteller verlieren, die Patenteigner verlieren, Konsumenten, welche von der Technologie profitiert hätten, verlieren, und unter Umständen kann auch die Umwelt verlieren, wenn das Produkt eine umweltschädliche Technologie ersetzt hätte. Wenn medizinische Technologie involviert ist, können sogar Menschen ihr Leben verlieren. Da die verantwortlichen Patenteigner auch Konsumenten sind, verlieren sie doppelt. Paradoxerweise geschieht dies, wenn oder gerade weil sie sich eigentlich \"\"rational\"\" verhalten, um ihre Ressourcen für ihr Eigeninteresse optimal zu nutzen. Für viele Produkte muss ein Hersteller den Gebrauch mehrerer Patente aushandeln. Zum Beispiel enthält ein DVD-Spieler zahlreiche Teile, welche von verschiedenen Firmen patentiert wurden. Ein einziger Mikrochip kann über 5000 verschiedene Patente tangieren. Infolgedessen kann niemand einen DVD-Player oder Mikrochip herstellen, ohne dass jeder einzelne Patenteigner der Lizenzierung seiner Patente zustimmt. In vielen Industrien stimmen Patenteigner entweder einer Kreuzlizenzierung ihrer Patente zu (d. h., du kannst unsere benutzen, wenn wir eure benutzen können) oder sie arbeiten eine gemeinsame Lizenzierungsvereinbarung aus, welche die Produkte erschwinglich macht. Das heißt im Allgemeinen für DVD-Spieler, Computerkomponenten und andere Unterhaltungselektronik, dass die Kosten für die Lizenzierung der Patente selten viel höher sind als die Herstellungskosten. Dank der vereinfachten Patentierung biologischer Entdeckungen ist es wahrscheinlich, dass jeder, der in der biomedizinischen Forschung tätig ist, mehrere patentierte Prozeduren anwenden muss, um ein vermarktbares Produkt zu entwickeln. Da diese Patente jedoch kurzlebig sind und nur wenig Patente in vermarktbaren Produkten enden, ist es für das Erforschen neuer Behandlungen und Prozesse oft unverhältnismäßig teuer und resultiert in der Ablehnung des Produktes auf dem Markt. Tatsächlich kann ein Patenteigner bereits die Forschung selbst als Patentverletzung einklagen und eine Lizenzgebühr erheben, auch wenn die Chance auf ein marktfähiges Produkt klein ist. Jedenfalls kann bereits ein fragwürdiges Patent die Markteinführung eines Produkts rechtlich unmöglich machen. Bei einem Streit zwischen Research In Motion und NTP, Inc. ging es um ein einziges Wireless-E-Mail-Patent, welches ein Schlüsselbestandteil des Blackberrys darstellt. Es resultierte in einer Einsprache, welche den Verkauf des BlackBerrys in den USA verhindert hätte, wenn es nicht nur bei der Einsprache geblieben wäre.", "section_level": 2}, {"title": "Urheberrecht.", "content": "Auch der Konkurrenzkampf um Urheberrechte kann die Vermarktung eines Produktes zu einem vernünftigen Preis verhindern, wodurch dem Urheberrecht-Inhaber Tantiemen von großem Wert entgehen können. \"WKRP in Cincinnati\" war zum Beispiel eine der populärsten Sitcoms aller Zeiten in den USA. Während viele der Fernsehsendungen der 1980er Jahre erfolgreich auf DVD veröffentlicht wurden, war WKRP jedoch viele Jahre lang nicht auf DVD erhältlich. Grund war, dass die Urheberrechte an der Filmmusik auf eine Vielzahl von Rechteinhabern verteilt waren: Die Fernsehproduzenten der Sendung hatten zwar Abkommen mit Musiklizenzagenturen wie ASCAP und BMI, wonach für jedes Lied, das in der Fernsehshow vorkam, eine Gebühr zentral an diese Lizenzagenturen bezahlt werden musste. Diese Abkommen galten jedoch nicht für DVDs. Die Produzenten der Serie mussten auf die ursprünglichen Inhaber der Urheberrechte zurückgreifen und sahen sich vor der Aufgabe, mit mehreren Dutzend Komponisten einzeln zu verhandeln. Der jetzige Besitzer der Sendung, 20th Century Fox, hat schließlich die Show 2007 auf DVD herausgegeben, wobei er Musik, für die er keine Rechte bekommen konnte, durch ähnliche Stücke ersetzt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "\"Originalartikel\": \"Entwicklung eines formalen Modells\":", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tragik der Anti-Allmende (engl. \"tragedy of the anticommons\") beschreibt das Dilemma, bei dem die Vielzahl an Rechteinhabern das Erreichen eines sozial erwünschten Resultats unmöglich macht. Der englische Ausdruck dieses Neologismus wurde vom US-amerikanischen Rechtsprofessor Michael Heller geprägt.", "tgt_summary": "反公地悲剧(tragedy of the anticommons)是1998年由美国教授Heller提出的。它是指本应公有的产权由于细分化、私有化导致社会未能充分利用资源的情形。是由公地悲剧产生的衍生词汇。", "id": 1056707} {"src_title": "Vienotība", "tgt_title": "團結 (拉脫維亞)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 29. Januar 2009 wurde ein Vertrag über die Zusammenarbeit der drei beteiligten Parteien abgeschlossen. Zeitweise war auch eine Beteiligung der Parteien des Bündnisses Visu Latvijai im Gespräch. Am 6. März 2010 fand der Gründungskongress von „Vienotība“ statt. Ģirts Valdis Kristovskis wurde zum Vorsitzenden gewählt und Valdis Dombrovskis als möglicher Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten genannt. Bei der Wahl zur 10. Saeima am 2. Oktober 2010 wurde Vienotība mit 31,22 % der Wählerstimmen stärkste Kraft im Parlament und bildete eine Koalition mit dem Parteienbündnis Latvijas Zemnieku savienība/Latvijas Zaļā partija (ZZS). Im Rahmen eines Rotationsprinzips wurde Solvita Āboltiņa im März 2011 Vorsitzende des Bündnisses. Am 6. August 2011 wurde Vienotība als Partei gegründet. Bei der Parlamentswahl im September 2011 erhielt die Partei 18,8 % der Wählerstimmen und bildete mit der Zatlera reformu partija und Nacionālā apvienība \"Visu Latvijai!\"–\"Tēvzemei un Brīvībai/LNNK\" (NA) die neue Regierung. Vienotība stellte im Kabinett Dombrovskis III erneut den Ministerpräsidenten. Nach Dombrovskis' Rücktritt am 27. November 2013 wurde Laimdota Straujuma, ebenfalls Mitglied der Vienotība und zuvor Landwirtschaftsministerin im Kabinett Dombrovskis III, am 22. Januar 2014 zur neuen Ministerpräsidentin gewählt. Sie war damit die erste Frau an der Regierungsspitze Lettlands und ihr Kabinett umfasste neben den Mitgliedern der bisherigen Koalitionäre auch die des neuen zusätzlichen Partners ZZS. Bei der Europawahl in Lettland 2014 konnte die Vienotība mit 46,2 % deutlich stärkste Partei werden, sie gewann vier der acht lettischen Mandate im Europäischen Parlament. Bei der Wahl zur 12. Saeima im selben Jahr gewann Vienotība 23 der 100 Sitze. Laimdota Straujuma wurde daraufhin als Ministerpräsidentin eine Koalition aus Vienotība, ZZS und NA wieder gewählt, blieb aber nur bis 2016 im Amt und wurde von Māris Kučinskis von der ZZS abgelöst. Nach verschiedenen Skandalen und Abspaltungen musste die Partei, die zu den Wahlen 2018 im Wahlbündnis \"Jaunā Vienotība\" (neue Einigkeit) zusammen mit mehreren regionalen Kleinparteien angetreten war, erhebliche Verluste hinnehmen. Das neue Bündnis schaffte mit 6,69 % allerdings den (Wieder)einzug ins lettische Parlament und konnte 8 Abgeordnete entsenden. Mit Krišjānis Kariņš konnte die Partei – obwohl sie der kleinste unter den fünf Koalitionspartnern ist – wieder den Ministerpräsidenten stellen. Zudem besetzt sie die Posten des Außenministers (Edgars Rinkēvičs) und des Finanzministers (Jānis Reirs).", "section_level": 1}], "src_summary": "Vienotība (, kurz V) ist eine politische Partei in Lettland, die am 6. August 2011 gegründet wurde. Es handelt sich um die Verschmelzung der liberal-konservativen Parteien Jaunais laiks, Pilsoniskā savienība und Sabiedrība citai politikai. Seit 2010 bestand Vienotība bereits als Wahlbündnis.", "tgt_summary": "团结()是拉脱维亚中间偏右政党,由新时代党(New Era Party)、公民联盟(Civic Union)、其他政治社会党(Society for Other Politics)于2010年3月6日所组成的政党联盟。该联盟是为了抗衡左派的和谐中间联盟所成立,在选举和民调上表现出色,但其他右派政党(人民党、为了祖国与自由/拉脱维亚民族独立运动、拉脱维亚第一党/拉脱维亚之路)无法跨越百分之五选举门槛。", "id": 2560096} {"src_title": "San Mamés (2013)", "tgt_title": "圣马梅斯球场 (2013年)", "src_document": [{"title": "Planungen.", "content": "Den Planungen entsprechend wurden drei Tribünen des neuen Stadions direkt neben das alte San Mamés gebaut. Anschließend wurde das alte San Mamés abgerissen, um an derselben Stelle die fehlende vierte Tribüne zu bauen. Die Stadionkapazität beträgt 53.289 Zuschauer, kann jedoch auf 58.000 ausgebaut werden. International ist eine Kapazität von 50.000 Zuschauern verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Neubauprojekt wurde bereits im Jahr 2006 beschlossen. Der erste Spatenstich erfolgte am 26. Mai 2010 im Beisein u. a. des baskischen Ministerpräsidenten Patxi López und des Bürgermeisters von Bilbao Iñaki Azkuna. Am 16. September 2013 wurde die neue Heimat von Athletic Bilbao eingeweiht. Am 14. August 2015 traf Athletic im Hinspiel um die Supercopa de España vor eigenem Publikum auf den FC Barcelona. Bilbao bezwang Barça mit 4:0 und legte den Grundstein für den Gewinn des spanischen Supercups. Auf dem World Architecture Festival 2015 in Singapur wurde das Estadio de San Mamés als \"Bestes neues Sportgebäude der Welt\" ausgezeichnet. Im April 2016 begannen die Arbeiten zur Verkleinerung der Öffnung im Dach, da sich tausende Zuschauer über den schlechten Schutz vor Regen und Wind beschwerten. Der Club erwog auch ein schließbares Dach, doch der Aufwand und die Kosten sprachen dagegen sowie die schlechteren Bedingungen für das Naturrasenspielfeld. Dabei galten die Plätze des Stadions, laut Vorschriften, zu 100 % überdacht. Die Öffnung im Dach wurde mit zusätzlichen, mit Stahlseilen gespannten, ETFE-Membranen von 8.000 auf 4.000 m2 reduziert. Die Kosten lagen bei etwa 12 Millionen Euro. Am 3. April 2017 wurde bekannt gegeben, dass im San Mamés das Finale des European Rugby Champions Cup 2017/18 stattfindet. Am 12. Mai 2018 trafen im San Mamés Leinster Rugby und Racing 92 (15:12) aufeinander. Erstmals fand ein Endspiel eines europäischen Rugby-Wettbewerbs in Spanien statt. Das San Mamés wurde im September 2014 als eines von zwölf europäischen Stadien für die Fußball-Europameisterschaft 2021 ausgewählt. Das Stadion ist für drei Gruppenspiele und eine Partie im Achtelfinale vorgesehen:", "section_level": 1}, {"title": "Kosten.", "content": "Die Kosten des Stadionbaus beliefen sich auf rund 198,1 Millionen Euro. Sie verteilen sich auf mehrere Geldgeber; die auch gemeinsam Besitzer des Stadions sind. Der Verein Athletic Bilbao steuert dabei genauso wie die baskische Regierung, der Provinzrat von Bizkaia und die Sparkasse \"Bilbao Bizkaia Kutxa\" (BBK) 50 Millionen Euro zum Bau hinzu. Die Stadt Bilbao beteiligt sich mit 12 Millionen Euro.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Estadio de San Mamés ist ein Fußballstadion in der spanischen Stadt Bilbao in der Autonomen Gemeinschaft Baskenland. Es ist seit 2013 die neue Heimspielstätte des Erstligisten Athletic Bilbao sowie seit 2015 der zweiten Mannschaft Athletic Bilbao B, die momentan in der drittklassigen Segunda División B spielt. Das neue Stadion wurde unmittelbar neben dem alten San Mamés von 1913 errichtet.", "tgt_summary": "圣马梅斯球场 (也被称为 \"'Nuevo San Mamés\"')是西班牙巴斯克自治区毕尔包全座位足球体育场。2013年9月16日启用,取代「旧的」圣马梅斯球场作为毕尔包竞技的主场。", "id": 1529839} {"src_title": "LulzSec", "tgt_title": "LulzSec", "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Der Name \"LulzSec\" setzt sich aus den Worten „Lulz“ (Bedeutung etwa: „Schadenfreude“), einem abgewandelten Plural des Akronyms „LOL“ (Laughing Out Loud) im Netzjargon, und der umgangssprachlichen Kurzform von „Security“ (Sicherheit) zusammen. Die Gruppe \"LulzSec\" trat das erste Mal im Mai 2011 mit einem Angriff gegen Fox.com in die Öffentlichkeit. 50 Tage nach ihrer Gründung gab die Gruppe im Juni 2011 ihre Auflösung bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Ideologie.", "content": "\"LulzSec\" wurde niemals mit finanziellen Motiven in Verbindung gebracht. Die Gruppe behauptete, aus Motiven der Unterhaltung heraus oder der Freude über Chaos und Verwüstung wegen zu handeln. Auf Grund dieser Äußerungen wurde von der Presse eine Parallele zur Spaßguerilla gezogen. Für einzelne Aktionen wurden politische Motive in Anspruch genommen, etwa Korruption oder Rassismus in Behörden anzuprangern, oder die Position gegen den War on Drugs zu stärken. Ein gesellschaftspolitischer Hintergrund lässt sich rückwirkend bei allen Aktionen feststellen. Die Gruppe veröffentlichte zudem ein Manifest, in dem Anliegen ausformuliert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Die Natur der losen Organisation lässt zu, dass einzelne Individuen den Namen der Gruppe für sich ohne Absprache oder Integration in den eigentlichen Kreis in Anspruch nehmen (\"siehe auch: Anonymous\", Absatz \"Struktur\"). Der Gruppe werden im Kern sechs Mitglieder zugerechnet, welche dies zum Teil selbst verkündeten oder bestätigten, insbesondere nachdem Hacks anderer Gruppierungen persönliche Informationen zu Tage förderten. Abgegriffene IRC-Logdateien aus einem solchen Angriff wurden vom britischen The Guardian veröffentlicht und enthielten ebenfalls persönliche Details. Im Einzelnen werden folgende Personen mit \"LulzSec\" in Verbindung gebracht:", "section_level": 2}, {"title": "Angriffe auf Regierungseinrichtungen.", "content": "\"LulzSec\" verwendete neben einfachen Distributed-Denial-of-Service-Techniken, wie beim Angriff auf die Webseite des CIA, auch SQL-Injections, zum Beispiel beim Sony-Hack. Welche Gesinnung der Gruppe zugesprochen werden sollte, ist strittig, allerdings lassen die teils deutlich subversiven Hacks kaum den Schluss zu, dass von \"LulzSec\" als „White-Hats“ gesprochen werden kann. Bei den Unternehmungen der Gruppe lassen sich solche gegen Wirtschaftsvertreter und gegen Regierungsinstitutionen oder nahe Partner unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "InfraGard.", "content": "Ebenfalls im Juni 2011 konnte \"LulzSec\" die Webseite von InfraGard kompromittieren, einer Non-Profit-Organisation, die sich in Zusammenarbeit mit dem FBI auf die Überwachung von illegalen Botnetzen spezialisiert hat. Im Rahmen dieser Aktion erhielt \"LulzSec\" auch Zugriff auf vertrauliche E-Mails vom Chef der US-Sicherheitsfirma Unveillance, Karim Hijazi. Diese E-Mails beweisen, dass die Firma den US-Behörden verschiedene Dienstleistungen im Rahmen der digitalen Kriegsführung angeboten hat, wie zum Beispiel einen Angriff auf die digitale Infrastruktur der Ölfelder in Libyen. Laut eigener Aussage war die Aktion eine Antwort auf Barack Obamas Statement, dass Aktionen von Hackern auch als Angriff gegen die Vereinigten Staaten von Amerika gewertet werden könnten.", "section_level": 2}, {"title": "US-Senat.", "content": "Wenig später erfolgte die Veröffentlichung einer Konfigurationsdatei der Website des Senats der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Angriff wurde durch eine Sprecherin des Senats offiziell bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "CIA.", "content": "Am 15. Juni 2011 bekannte sich \"LulzSec\" zu einem Angriff auf die Website des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA, der dazu führte, dass deren Internetpräsenz kurzzeitig nicht erreichbar war.", "section_level": 2}, {"title": "Angriffe auf Wirtschaftsunternehmen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "PBS.", "content": "Im Mai 2011 hackten Mitglieder von \"LulzSec\" die Webseite des Public Broadcasting Service, kopierten Benutzerdaten und setzten eine Hoax-Nachricht in den Newsticker, welche besagte, dass der 1996 verstorbene Rapper Tupac Shakur noch am Leben sei und in Neuseeland lebe. \"LulzSec\" nannte als Motivation für den Hack die Verteidigung von Wikileaks und die Bekundung von Solidarität mit Bradley Manning.", "section_level": 2}, {"title": "Sony.", "content": "Im Juni 2011 erklärte sich \"LulzSec\" verantwortlich für einen Angriff gegen die Webseite von Sony Pictures, bei dem die Gruppe höchstwahrscheinlich illegalen Zugriff auf persönliche Daten (wie Name, Passwort, Adresse sowie Geburtsdatum) von über einer Million Nutzern hatte. Die Gruppe versuchte, Sony insbesondere dadurch bloßzustellen, dass sie darauf hinwies, wie schlecht die Seite gesichert gewesen sei und dass eine primitive SQL-Injection, eine allgemein bekannte Sicherheitslücke, ihnen den Zugriff ermöglicht hätte. Dieses war von besonderer Brisanz, da Sony bereits kurz zuvor einen illegalen Zugriff auf das PlayStation Network zugeben musste, bei dem vermutlich ebenfalls mehrere Millionen Nutzerdaten zusammen mit Kreditkarteninformationen gestohlen wurden. Als Motiv für den Angriff gab die Gruppe Rache für die juristischen Schritte von Sony gegen den Playstation-3-Hacker George Hotz an.", "section_level": 2}, {"title": "The Sun.", "content": "Obwohl \"LulzSec\" bereits am 26. Juni 2011 ihre Auflösung bekannt gab, stellten sie sich bereits kurze Zeit darauf wieder ins Rampenlicht. Das britische Boulevardmagazin The Sun war als Teil des Konzerns um Medienmogul Rupert Murdoch aufgrund des Abhörskandals um dessen News International bereits kritischer Aufmerksamkeit ausgesetzt. In der Nacht vom 18. auf den 19. Juli 2011 erschien auf der Internetseite von The Sun eine Falschmeldung über den angeblichen Tod Murdochs. Besucher der Seite wurden schließlich auf die Twitter-Seite von LulzSec weitergeleitet, wo sich die Hacker mit einer schnippischen Bemerkung zu der Tat bekannten.", "section_level": 2}, {"title": "AntiSec & Auflösung.", "content": "Am 19. Juni 2011 gaben LulzSec und Anonymous über Twitter ihre zukünftige Zusammenarbeit bekannt und riefen die Operation AntiSec ins Leben. Die beiden Gruppen, welche sich zuvor mehrfach angefeindet hatten, wollten gemeinsam gegen „Sicherheits-Terroristen“ vorgehen. Im Rahmen dieser Aktion wurden bald darauf die Website der „Serious Organised Crime Agency“ (Behörde für die Bekämpfung des organisierten Verbrechens im Vereinigten Königreich, kurz SOCA) für kurze Zeit lahmgelegt und vertrauliche Unterlagen der Grenzpolizei von Arizona auf Pirate Bay veröffentlicht. Am 26. Juni 2011 gab die Gruppe ihre Auflösung bekannt. Der ehemalige Hacker Kevin Mitnick führte dies auf den entstandenen hohen Verfolgungsdruck zurück und rechnete mit weiteren Aktionen von Nachahmern oder durch Folgeorganisationen.", "section_level": 1}, {"title": "Verurteilungen.", "content": "Im Mai 2013 wurden die von Sabu enttarnten LulzSec-Mitglieder Kayla, Topiary und Tflow zu Haftstrafen verurteilt, die von The Guardian als hart gewertet wurden. Zuvor hatten die Angeklagten auf Grund der Beweislast durch den Kronzeugen bereits gestanden, an verschiedenen Angriffen beteiligt gewesen zu sein.", "section_level": 2}], "src_summary": "LulzSec (oder lang Lulz Security) war der Name einer losen Gruppierung von Hackern, die im Jahr 2011 mehrere öffentlichkeitswirksame Aktionen im Bereich der Informationssicherheit verantwortete. \"LulzSec\" betrat teilweise kriminellen Boden, indem die Gruppe Passwörter Dritter ausspähte; andererseits wies sie auf Schwächen der Informationssicherheit der gehackten Systeme hin.", "tgt_summary": "LulzSec安全(Lulz Security)是2011年出现的一个黑客组织,因在2个月内成功袭击了中央情报局,美国参议院,任天堂,索尼等多家机构而名声大噪。他们发动称为“反安全行动”的一个计划,目标是整个计算机安全工业。", "id": 1593093} {"src_title": "ICloud", "tgt_title": "ICloud", "src_document": [{"title": "Funktionen.", "content": "Mit iCloud ist es möglich, Daten auf maximal zehn Apple-Geräten und Microsoft-Windows-Rechnern synchron zu halten. Neben Mails, Kontakten und Kalendereinträgen, die bereits mit \"MobileMe\" synchronisiert werden konnten, können Fotos, Dokumente und Einstellungen automatisch in iCloud hochgeladen und zwischen allen Geräten des Besitzers synchronisiert werden. Für iOS-Geräte dient iCloud auch als Backup. Im iTunes Store gekaufte Multimedia-Inhalte können von allen Geräten des Nutzers heruntergeladen werden. Die Funktion „Mein iPhone suchen“ ermöglicht es, den Aufenthaltsort eines iOS-Gerätes zu bestimmen, etwa im Fall eines Verlusts. Mit der Funktion „Meine Freunde finden“ kann der aktuelle Standort auch anderen Personen bekanntgegeben werden. Jedem Nutzer stehen in iCloud kostenlos 5 GB Speicherplatz zur Verfügung. Eigene Fotos in Photostream sowie bei Apple gekaufte Inhalte wie Musik, Apps oder Bücher werden nicht auf diesen Speicherplatz angerechnet. Zusätzlicher Speicherplatz kann kostenpflichtig erworben werden. Auf der WWDC 2012 wurden folgende Funktionen präsentiert, die mit OS X Mountain Lion und iOS 6 im Herbst 2012 eingeführt wurden: Auf der WWDC 2013 wurden weitere Funktionen vorgestellt, welche in iOS 7 und OS X Mavericks „Mavericks“ im Herbst 2013 eingeführt wurden: Auf der WWDC 2014 wurden weitere Funktionen gezeigt, welche in iOS 8 und OS X Yosemite „Yosemite“ im Herbst 2014 eingeführt wurden:", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Mit Einführung von iCloud für iOS wurde es lediglich von iWork für iOS unterstützt, seit der Veröffentlichung von Mac OS X Lion ist die Verwendung auch unter iWork für Mac möglich. iCloud kann zudem in Software von Drittanbietern genutzt werden, die diese über den App Store anbieten.", "section_level": 2}, {"title": "iTunes Match.", "content": "Der Dienst \"iTunes Match\" startete in den USA für zunächst jährlich 24,99 US-Dollar, in Deutschland (24,99 €) und der Schweiz (CHF 35) ist er seit dem 16. Dezember 2011 verfügbar. Die GEMA, die in Deutschland viele Musiker vertritt, hatte zunächst eine einjährige \"Experimentalvereinbarung\" mit Apple abgeschlossen. iTunes Match erstellt für jeden Titel in der Musikbibliothek des Nutzers einen akustischen Fingerabdruck und gleicht die Bibliothek so mit dem im iTunes Store verfügbaren Angebot ab. Wenn ein Titel auch im iTunes Store verfügbar ist, wird er ab sofort behandelt, als wäre er im iTunes Store gekauft worden. Musikstücke geringer Tonqualität werden gegen bessere Kopien ausgetauscht und können auch behalten werden, wenn das iTunes-Match-Abo nicht verlängert wird. Nicht im iTunes Store erhältliche Titel werden hochgeladen; sie können während der Laufzeit des iTunes-Match-Abos zu allen Geräten eines Nutzers gestreamt oder heruntergeladen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Web-App.", "content": "Apple bietet auf iCloud.com die Möglichkeit, alle iCloud-Dienste über ein Webinterface zu nutzen, welches im Quelltext als \"CloudOS\" bezeichnet wird. Dort können auf iCloud Drive gespeicherte Dateien heruntergeladen oder in browserbasierten Versionen von Pages, Numbers und Keynote bearbeitet werden. Zudem stehen Mail, Kontakte, Kalender, Notizen, Erinnerungen und die \"mein iPhone suchen\"-Funktion zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Rechenzentren.", "content": "Apple betreibt Rechenzentren in mehreren US-Bundesstaaten. In iCloud hochgeladene Daten werden mit dem Algorithmus AES-128 verschlüsselt und bei Speicherdiensten wie Amazon S3 oder Windows Azure abgelegt, während die Schlüssel sowie Metadaten wie der Dateiname oder Zugriffsrechte in Apples Rechenzentren gespeichert werden. Da die Server in den USA stehen, unterliegen sie nicht dem deutschen, sondern dem wesentlich schwächeren US-amerikanischen Datenschutzrecht. Stiftung Warentest bewertete den Datenschutz bei allen US-amerikanischen Cloud-Anbietern daher nur als ausreichend.", "section_level": 1}, {"title": "Stromverbrauch.", "content": "Ein im April 2012 veröffentlichter Greenpeace-Bericht kritisierte, dass Apple sehr selektiv und intransparent sei und kritisierte die von Apple genutzten Energieträger. Greenpeace hatte den Energiebedarf eines Apple-Rechenzentrums im US-Bundesstaat North Carolina anhand der Investitionskosten in Höhe von 1 Mrd. US-Dollar auf 100 Megawatt geschätzt. Davon kämen nur 10 % aus umweltfreundlichen Quellen, der Rest stamme aus Kohle- und Atomkraftwerken. Die Branchenseite DataCenterKnowledge.com wies jedoch darauf hin, dass in den Investitionskosten auch Kosten für eine Solaranlage und Brennstoffzellen enthalten sind, die vor Ort einen Teil des benötigten Stroms erzeugen sollen. Die tatsächlichen Kosten des Rechenzentrums und damit der Energieverbrauch seien also deutlich geringer als von Greenpeace angenommen. Apple erklärte, das Rechenzentrum benötige bei voller Auslastung nur rund 20 Megawatt Leistung, davon würden 60 % vor Ort aus regenerativen Quellen erzeugt. Die restlichen 40 % seien zugekauft und ebenfalls aus erneuerbaren Energien. In einem im April 2014 veröffentlichten Bericht erklärte Greenpeace, dass Apple das einzige untersuchte Unternehmen war, das alle Rechenzentren vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt habe.", "section_level": 2}, {"title": "Systemvoraussetzungen.", "content": "Zur Aktivierung des Dienstes ist mindestens ein iPhone, iPad oder iPod touch mit dem Apple-Betriebssystem \"iOS 5\" oder ein Mac mit Mac OS X Lion oder neuer beziehungsweise Windows Vista oder neuer mit zusätzlicher iCloud-Software erforderlich. Die Nutzung des Webservices über iCloud.com ist mittlerweile auch ohne ein iOS- oder MacOS- Gerät möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Anfang September 2014 wurde eine Sicherheitslücke in der Funktion „Find My iPhone“ bekannt. Über diese Funktion, die eigentlich Nutzern beim Auffinden eines iPhones oder iPads helfen soll, konnte über ein Tool namens iBrute ein zu einfach gewähltes Passwort eines bestimmten Nutzers mittels Brute-Force ermittelt werden, da Apple keine Begrenzung für die Anmeldeversuche eingebaut hatte. Kurz nach Bekanntwerden der Sicherheitslücke wurde diese von Apple geschlossen und es werden nur noch zehn Anmeldeversuche in „Find My iPhone“ gestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "iCloud ist ein Onlinedienst des Unternehmens Apple, mit dem Daten gespeichert und synchronisiert werden können. Der Dienst wurde am 6. Juni 2011 im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC vorgestellt und am 12. Oktober 2011 gestartet. iCloud ersetzt Apples vorherigen Online-Dienst MobileMe, der am 1. Juli 2012 vollständig abgeschaltet wurde.", "tgt_summary": "iCloud是苹果公司所提供的线上同步储存服务和云端计算服务,初始空间有5GB,可以购买储存空间。用户能在iCloud中存储音乐、照片、App资料、档案、联系人和日历等,并将无线推送到用户所有支持iCloud同步的设备上,而不用使用连接线来同步。iCloud现在可以存储第三方应用的数据并同步苹果设备上。", "id": 422273} {"src_title": "Fremd Fischen (Film)", "tgt_title": "結婚友沒友", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Rachel White ist alleinstehend und arbeitet als Anwältin in einer New Yorker Anwaltskanzlei. Als sie an ihrem dreißigsten Geburtstag zu viel getrunken hat, geht sie mit Dex, dem Verlobten ihrer besten Freundin Darcy, in ein Lokal für einen letzten Drink. Dort eröffnet Rachel ihm, dass sie sich während des Studiums in ihn verliebt habe. Danach nehmen sie sich gemeinsam ein Taxi und wachen am nächsten Morgen zusammen im Bett auf. Bevor die beiden sich aussprechen können, schleicht sich Dex davon, da Darcy schon mehrmals bei ihm und bei Rachel angerufen hat. Rachel geht zunächst davon aus, dass es sich nur um ein einmaliges sexuelles Abenteuer handelte, doch Dex eröffnet Rachel später, dass er ebenfalls schon seit der Studienzeit in sie verliebt war. Ethan ist seit der Kindheit mit Darcy und Rachel befreundet und der einzige, der weiß, was zwischen Rachel und Dex vorgefallen ist. Er soll dies doch zunächst geheim halten. Gleichzeitig leidet die Mutter von Dex an Depressionen und ihre einzige Aufmunterung ist zurzeit die Vorfreude auf die Hochzeit ihres Sohnes. Als Dex sich am Wochenende mit Rachel trifft, laufen die beiden seinen Eltern über den Weg. Sein Vater schöpft Verdacht und fordert seinen Sohn auf, die Beziehung zu beenden. Aus Rücksichtnahme auf seine Eltern beendet Dex tatsächlich die Beziehung und kehrt zu Darcy zurück, die sich mittlerweile heimlich mit Dex' bestem Freund Marcus vergnügt hat. Je näher die Hochzeit rückt, desto weniger reden Dex und Rachel miteinander. Ethan fordert Rachel auf, endlich für klare Verhältnisse zu sorgen. Aus beruflichen Gründen zieht Ethan nach London. Rachel fliegt ihm hinterher und hier eröffnet Ethan ihr, dass er sie seit ihrer Kindheit liebt. Rachel kehrt nach New York zurück und findet Dex vor ihrer Tür. Dieser eröffnet ihr, dass er die Hochzeit mit Darcy vor wenigen Stunden abgesagt hat. Rachel ist erfreut, bis Darcy ebenfalls bei ihr vorbeikommt und mit ihr reden will. Dex versteckt sich und Darcy eröffnet Rachel, dass sie Dex mit seinem besten Freund Marcus betrogen hat. Außerdem ist sie von Marcus schwanger. Dann entdeckt Darcy Dex' Jacke und findet so heraus, dass Rachel die Geliebte von Dex ist, und stürmt verärgert aus dem Apartment. Nach zwei Monaten treffen sich Rachel und Darcy, die seit der Zeit nicht miteinander gesprochen haben. Darcy versichert Rachel, dass sie sehr glücklich ist, und Rachel freut sich für sie. Später trifft Rachel den wartenden Dex und die beiden gehen zusammen Hand in Hand weg. Während des Abspanns wird noch eine Szene gezeigt, in der Darcy in London auftaucht und auf der Straße nach Ethan ruft. Als der sie entdeckt, läuft er weg und es wird „Fortsetzung folgt...“ eingeblendet.", "section_level": 1}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Der Soundtrack zum Film umfasst die folgenden elf Titel.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Fassung.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung fertigte die FFS Film- und Fernseh-Synchron GmbH, Berlin, an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fremd Fischen (Originaltitel: \"Something Borrowed\") ist eine romantische Komödie aus dem Jahr 2011 von Regisseur Luke Greenfield mit Ginnifer Goodwin, Kate Hudson und Colin Egglesfield in den Hauptrollen.", "tgt_summary": "是一部2011年上映的美国浪漫喜剧电影,改编自艾蜜莉·吉芬同名小说,由路克·格林菲执导,由吉妮佛·古德温、凯特·哈德森与约翰·卡拉辛斯基主演。由华纳兄弟发行。", "id": 2375242} {"src_title": "Das Unsterblichkeitsprogramm (Roman)", "tgt_title": "碳變 (小說)", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Takeshi Kovacs geschildert. Die Handlung spielt im 26. Jahrhundert. Takeshi Kovacs ist halb japanischer, halb osteuropäischer (slowakischer) Abstammung, seine Jugend verbrachte er als Gangmitglied auf dem Planeten „Harlans Welt“ in den Ghettos der Stadt Newpest. Harlans Welt ist ein nach Konrad Harlan benannter Planet, der in den Astrogationskarten der Marsianer verzeichnet ist. Seine militärische Karriere begann Kovacs beim Marine-Corps, später warb ihn das Envoy Corps ab. Seine Ausbilderin dort war Virginia Vidaura. Im Roman wird ausgiebig von der sogenannten Download-Technologie Gebrauch gemacht, ein Transfer der gesamten Persönlichkeit auf technische Hardware und zurück in andere Körper, den 'Sleeves', teilweise handelt es sich um Klone. Der Tod hat somit eine weniger dramatische Bedeutung. Ebenso gibt es virtuelle Foren, in denen man sich aufhalten kann.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Takeshi Kovacs ist ein verurteilter Verbrecher, der zu Beginn des Romans gemeinsam mit seiner ehemaligen Freundin und Teamkollegin Sarah Sachilowska von einem Einsatzkommando erschossen wird. Kovacs wurde nach seiner Erschießung zur Einlagerung verurteilt. Als er wieder aus der Einlagerung heruntergeladen wird, findet er sich zu seiner Überraschung auf der Erde wieder. Kovacs stammt zwar aus einer Kolonie, wird aber zwangsengagiert, um einen möglichen Mord auf der Erde aufzuklären. Und zwar vom Ermordeten selbst. Dies ist möglich, da der Auftraggeber – Laurens Bancroft – zu den Superreichen gehört. Er ist mehr als 300 Jahre alt, hat diverse Ersatzkörper, die bei Todesfall zum Einsatz kommen, das Backup seines Bewusstseins wird regelmäßig durch Updates aktualisiert und gesichert und im Bedarfsfall in den neuen Körper transferiert. Da das sehr kostspielig ist, gibt es nicht viele dieser Methusalems. Unterstützt wird Kovacs bei seinen Ermittlungen von Lieutenant Kristin Ortega. Sie ist Polizistin in der Abteilung für Organische Defekte bei der Polizei von Bay City und die ehemalige Partnerin von Elias Ryker. Ryker wurde wegen eines Verbrechens zur Einlagerung verurteilt, und Bancroft hat den nun nicht benötigten Sleeve von Ryker gemietet und Kovacs in diesen Sleeve transferieren lassen. Aus diesem Grunde ist Ortega am Wohlergehen von Rykers Sleeve interessiert. Bancroft hat Kovacs gegen seinen Willen aus der Einlagerung geholt, durch Teleportation durchs Weltall zur Erde bringen lassen und ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen kann. Im Zuge seiner Ermittlungen kommt Kovacs/Ryker einer großangelegten Verschwörung zur Verhinderung der geplanten UN-Resolution 653 auf die Spur. Der Kopf hinter der Verschwörung ist Reileen Kawahara, eine Triadenchefin, die keinerlei Skrupel kennt und die zur Erreichung ihrer Ziele buchstäblich über Leichen geht. Am Ende des Romans überlistet er Kawahara und bringt ihr den realen Tod, indem er einerseits ihre Sicherungskopien mit einem Virus infizieren lässt. Dadurch kann sie nicht mehr aus der Einlagerung geholt werden. Andererseits sucht er sie im Sleeve eines Ninja auf und tötet sie, indem er eine Minigranate in ihrem Genick explodieren lässt, so dass ihr Stack ebenfalls vernichtet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Envoy-Corps.", "content": "Das Envoy Corps ist eine Spezialeinheit des UN-Protektorats für interplanetare Auseinandersetzungen. Mitglieder des Corps durchlaufen eine spezielle Ausbildung in Form von psychospiritueller Konditionierung, die auf Ebene des Unterbewusstseins arbeitet. Ein Envoy besitzt ein totales Erinnerungsvermögen und ist fähig, kleinste Zusammenhänge zwischen scheinbar nicht zusammenhängenden Ereignissen wahrzunehmen. Envoys besitzen ein exaktes Verständnis der Körpersprache und der Variationen im Tonfall der menschlichen Sprache – somit gelingt es ihnen leicht, Absichten anderer Personen zu erkennen und sie ebenfalls zu manipulieren. Envoy können ihre physischen und psychischen Reflexe beherrschen bzw. unterdrücken, wie beispielsweise Schmerzen, Angst oder Wut. Bedingt durch die in der Ausbildung erworbenen Fähigkeiten sind Envoys Meister der Täuschung und Manipulation, daher ist es ihnen verboten, politische oder militärische Ämter zu begleiten, denn aufgrund der Ausbildung hätten sie sich im Vergleich mit normalen Menschen viel leichter Vorteile verschaffen können, z. B. für schnelle Beförderungen. So blieb vielen Envoys nur die Möglichkeit, im kriminellen Umfeld tätig zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Hendrix.", "content": "Während seiner Ermittlungen auf der Erde steigt Kovacs in einem Hotel names „Hendrix“ ab, das nach dem Rockgitarristen Jimi Hendrix benannt worden ist. Dieses Hotel ist eine sog. KI, eine künstliche Intelligenz, die Takeshi im Laufe der Zeit unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Genre.", "content": "Der Roman enthält die klassischen Elemente des literarischen Cyberpunk und wird diesem auch zugeordnet. Der Autor bezieht sich auf William Gibson, Morgan selbst schreibt vom Future Noir:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Unsterblichkeitsprogramm (OT: \"Altered Carbon\") ist ein 2002 erschienener Science-Fiction-Roman von Richard Morgan. Der Roman wurde mit dem Philip K. Dick Award für das Jahr 2003 ausgezeichnet. Die deutsche Übersetzung übernahm Bernhard Kempen. Der Roman wurde für Netflix als Serie verfilmt und im Februar 2018 unter dem Titel \"Altered Carbon – Das Unsterblichkeitsprogramm\" veröffentlicht.", "tgt_summary": "《碳变》(英语:Altered Carbon)是一本2002年赛博朋克小说,由英国作家理查·K·摩根所写的。故事设定在未来每个人都植入了「暂存器」,可以把心智数字化、下载人格备份、植入至新躯壳,讲述前特使军团的精兵武·科瓦奇变成私家侦探,去调查一名富豪之死。本书的续集是《Broken Angels (novel)》和《Woken Furies》。", "id": 1648626} {"src_title": "Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services", "tgt_title": "生物多样性和生态系统服务政府间科学-政策平台", "src_document": [{"title": "Aufgaben.", "content": "Zweck der Organisation ist es, auf Anfrage von Regierungen, multilateralen Umweltabkommen, UN-Institutionen und anderen relevanten Entscheidungsträgern im Bereich der Biodiversität und Ökosystemfunktionen wissenschaftliche Informationen zu liefern. Damit hat IPBES folgende Hauptaufgaben:", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund und Millennium Ecosystem Assessment.", "content": "Viele Organisationen beschäftigen sich an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik (\"science policy interface\") mit biologischer Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen. Die Idee, eine internationale Schnittstelle zwischen der weltweiten Biodiversitätsforschung und der für die Umsetzung ihrer Erkenntnisse zuständigen Politik zu schaffen, ist nicht neu: Schon das Millennium Ecosystem Assessment (MA) hatte auf die Notwendigkeit hingewiesen, Politik und Wissenschaft besser zu verzahnen. Hunderte Wissenschaftler hatten darin systematisch dargelegt, wie stark Menschen von den Dienstleistungen ökologischer Systeme abhängen und wie sich die Verfügbarkeit dieser Ökosystemdienstleistungen in den letzten Jahrzehnten verschlechtert hat. Im Gegensatz zu den Berichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) findet diese Erkenntnis jedoch nach Meinung vieler Fachleute kaum Eingang in politische und wirtschaftliche Entscheidungen. Auf der Bühne internationaler Politik gab es keine ständige weltweite Institution, die sowohl von den Wissenschaftlern als auch von den Politikern anerkannt war. Aufgabe einer solchen Institution wäre es, Informationen zu liefern, die für Entscheidungen im Rahmen der weltweiten Übereinkommen zu Umwelt und Entwicklung relevant sind.", "section_level": 2}, {"title": "IMoSeB als Vorläufer.", "content": "Unmittelbarer Vorläufer von IPBES war der IMoSEB-Process. IMoSEB steht für „International Mechanism of Scientific Expertise on Biodiversity“. Das letzte Treffen der internationalen Steuerungsgruppe für die Stakeholder-Treffen des Konsultationsprozesses zur Einrichtung von IMoSEB fand im November 2007 statt. Der Konsultationsprozess bat den Generaldirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), zusammen mit Regierungen und anderen Partnern zu einem zwischenstaatlichen Mehr-Stakeholder-Prozess einzuladen, der über die Einrichtung einer internationalen Institution für Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen beraten solle. Von Seiten der Nachfolgeinitiative des Millennium Ecosystem Assessment wurde zugestimmt, einen gemeinsamen Nachfolgeprozess zu initiieren. Diese Entscheidung führte dann mittelbar zur Einrichtung von IPBES.", "section_level": 2}, {"title": "Weg zum \"Busan Outcome\".", "content": "Bis 2010 wurden von UNEP zu drei „\"Ad Hoc Intergovernmental and Multi-Stakeholder meetings on an Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services\"“ eingeladen. Das erste Treffen fand vom 10. bis zum 12. November 2008 in Putrajaya, Malaysia, statt. Auf dem Treffen wurden vier mögliche IPBES-Arbeitsbereiche festgelegt: Vor dem nächsten Ad-hoc-Treffen sollte die Meinung des \"Governing Council/Global Ministerial Environment Forum\" der UNEP eingeholt werden. Auf der 25. Sitzung des Governing Councils wurde der Gesamtprozess ebenso wie die Grundzüge des Arbeitsprogramms begrüßt. Mit der Entscheidung 25/10 wurde der UNEP aufgetragen, über die weitere Entwicklung u. a. der 65. Generalversammlung der Vereinten Nationen zu berichten. Zur Vorbereitung des Berichts wurde zum 2. Ad-hoc-Treffen eingeladen. Dieses Treffen fand vom 5. bis 9. Oktober 2009 unter Beteiligung von 96 Staaten im UNEP-Hauptsitz in Nairobi statt. Die ausführlichen Diskussionen behandelten die mögliche Rolle und Organisationsstruktur von IPBES. Der breit unterstützte Ergebnisbericht forderte eine weitere Konsultation mit dem \"Governing Council/Global Ministerial Environment Forum\" und ein drittes und abschließendes Ad-hoc-Treffen. Die G8-Staatenkonferenz 2009 sprach sich am Vorabend des Internationalen Jahres der biologischen Vielfalt für die Einrichtung von IPBES aus. Das dritte und letzte Ad-hoc-Treffen wurde von einer informellen Beratungsgruppe vorbereitet und fand vom 7. bis zum 11. Juni 2010 im südkoreanischen Busan statt. Als Ergebnis wurde das sogenannte \"Busan Outcome\" beschlossen, das den Grundsatzbeschluss beinhaltete, IPBES einzurichten. Im Busan Outcome wurden zudem Schwerpunkte des IPBES-Arbeitsprogramms festgelegt und eine Reihe von Verfahrensregeln beschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbereitungen auf die erste IPBES-Plenarsitzung.", "content": "Das \"Busan Outcome\"-Dokument wurde von der \"10. Conference of the Parties to the Convention on Biological Diversity\" in Nagoya im Oktober 2010 begrüßt. Die 65. Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete daraufhin eine Resolution, die die UNEP beauftragte, schnellstmöglich eine erste IPBES-Plenarsitzung einzuberufen. Die UNEP arbeitet seit Februar 2011 in Zusammenarbeit mit UNESCO, FAO, UNDP und anderen an dieser Aufgabe.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung eines ständigen Sekretariates.", "content": "In Panama tagte im April 2012 die UN-Staatengemeinschaft, um IPBES ins Leben zu rufen. Erst im vierten Wahldurchgang um den künftigen Sitz des Sekretariats setzte sich Deutschland mit 47 zu 43 Stimmen gegen Korea durch. Zuvor hatten die Vertreter der UN-Mitgliedsstaaten sich gegen die Mitbewerber Indien, Frankreich und Kenia entschieden. Der Sitz des Sekretariats der IPBES ist in Bonn. Dort findet die Koordination der künftigen internationalen Austauschprozesse zwischen Wissenschaft und Politik im Rahmen von IPBES statt.", "section_level": 2}, {"title": "Vollversammlungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Januar 2013, Bonn.", "content": "Die erste Vollversammlung (\"IPBES-1\") fand vom 21. bis 26. Januar 2013 in Bonn statt. Gastgeber war die deutsche Bundesregierung. Neben den IPBES-Mitglieds-Staaten nahmen als Beobachter weitere Nationen und zahlreiche Organisationen teil, mit denen der \"Weltrat für Biologische Vielfalt\" zusammenarbeitet: Unter anderem Delegierte der Convention on Biological Diversity (CBD), von Convention on Migratory Species (CMS), Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES), Ramsar Convention, United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD), UNEP EUROBATS, UNFCCC, Food and Agriculture Organization (FAO), United Nations Development Programme (UNDP), United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO), United Nations Environment Programme – World Conservation Monitoring Centre (UNEP-WCMC), United Nations University, United Nations World Tourism Organisation (UNWTO), ASEAN Centre for Biodiversity European Union, Global Biodiversity Information Facility (GBIF), Group on Earth Observations, Global Environment Facility, International Centre for Integrated Mountain Development (ICIMOD), Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), International Union for Conservation of Nature (IUCN), International Union of Forest Research Organizations (IUFRO), African Biodiversity Network, American Museum of Natural History, BirdLife International, Centers for Disease Control and Prevention (CDC), Conservation International, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), European Centre for Nature Conservation (ECNC), Helmholtz Centre for Environmental Research-UFZ, International Council for Science (ICSU), International Biogeography Society, International Chamber of Commerce (ICC), League of Arab States, Max-Planck-Institut für Ornithologie, NAJU – Naturschutzjugend (\"German Youth Association for the Protection of Nature\"), Princeton University, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Society for Conservation Biology, The Nature Conservancy (TNC), Trade Records Analysis of Flora and Fauna in Commerce (TRAFFIC), Universität Bonn, University of East Anglia, Universität Marburg, Wildlife Conservation Society, World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), World Wildlife Fund (WWF).", "section_level": 2}, {"title": "Dezember 2013, Antalya.", "content": "Die zweite Vollversammlung (\"IPBES-2\") fand vom 9. bis 14. Dezember 2013 in Antalya (Türkei) statt.", "section_level": 2}, {"title": "Januar 2015, Bonn.", "content": "Die amtierende deutsche Bundesumweltministerin Barbara Hendricks eröffnete die dritte Plenarsitzung des Weltbiodiversitätsrats in Bonn vom 12. bis 17. Januar 2015.", "section_level": 2}, {"title": "Februar 2016, Kuala Lumpur.", "content": "Die vierte Vollversammlung (\"IPBES-4\") fand vom 22. bis 28. Februar 2016 in Kuala Lumpur (Malaysia) statt.", "section_level": 2}, {"title": "März 2017, Bonn.", "content": "Die fünfte Vollversammlung (\"IPBES-5\") fand vom 6. bis 11. März 2017 in Bonn statt.", "section_level": 2}, {"title": "März 2018, Medellin.", "content": "Die sechste Vollversammlung (\"IPBES-6\") fand vom 17. bis 24. März 2018 in Medellin (Kolumbien) statt. An der von Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos eröffneten Plenarsitzung nahmen über 800 Wissenschaftler und Regierungsvertreter aus 128 Ländern teil. Die Artenzahl der Flora und Fauna Kolumbiens ist die zweitgrößte der Welt. Im Jahr 2018 wurden vom IPBES vier regionale und sub-regionale Berichte zur Biodiversität in Afrika, Amerika, Asien und Pazifik sowie Europa und Zentralasien veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "April/Mai 2019, Paris.", "content": "Die siebte Vollversammlung (\"IPBES-7\") – im deutschsprachigen Raum wird die Konferenz auch \"Weltkonferenz zur Artenvielfalt\" genannt – fand vom 29. April bis 4. Mai 2019 am Sitz der UNESCO in Paris (Frankreich) statt. Erstmals seit 2005 wurde wieder ein \"Global Assessment Report\" veröffentlicht. Er basiert auf 15.000 Quellen und wurde über Zeitraum von drei Jahren von 145 Fachautoren als \"lead authors\" aus 50 Ländern erstellt, untermauert von Beiträgen von etwa 330 weiteren Autoren (\"contributing authors\"). Auf dieser Basis warnte IPBES-Präsident Robert Watson am 6. Mai 2019 die Öffentlichkeit vor einem gegenwärtigen Massenaussterben mit historischem Verlust von Arten. Bei der Erarbeitung des Berichts wurden indigene Menschen mit einbezogen, auch bei Entscheidungsprozessen sollten diese voll beteiligt werden. IPBES-Exekutivsekretärin Anne Larigauderie betonte die Chance, dass jeder beitragen könne, den Verlust der Artenvielfalt aufzuhalten. Im Bericht wurde festgestellt, dass sich „materielle Ökosystemleistungen“ (etwa Energie, Nahrungs- und Futtermittel), „kulturelle Ökosystemleistungen“ (etwa Bildung, Inspiration) und „regulierende Ökosystemleistungen“ (etwa Klimaregulation, Wasserqualität) teils verbesserten, teils verschlechterten. Der Rückgang einiger Ökosystemleistungen bedrohe die Lebensqualität der Menschen, wodurch sich u. a. Ungleichheiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung und zu gesunder Ernährung verschärfen können. Die meisten Ökosystemleistungen seien nicht vollständig ersetzbar oder sogar unersetzbar; ihr Verlust sei mit hohem Folgekosten verbunden. Des Weiteren zeigte der Bericht Folgen menschlichen Handelns auf der Land-, Süßwasser- und Meeresökosysteme auf. Bei der Festlegung künftiger Ziele zum Schutz der Natur und zur Erzielung von Nachhaltigkeit seien Klimawandel, Anpassungsmaßnahmen und die möglichen Folgen für die Biodiversität zu berücksichtigen. Um Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und die 2050-Vision für Biodiversität erreichen zu können, seien grundlegende Transformationen notwendig – etwa in Bezug auf Raumplanung, integriertes Gewässer- und Küstenmanagement, Meeresraumplanung, bioregionale Energieplanung und neue städtebauliche Modelle. Die Autoren schlagen ein breit gefächertes Instrumentarium von Maßnahmen vor, einschließlich nachhaltiger landwirtschaftlicher Methoden, Anreize zur Reduzierung von Verbrauch und Abfall, effektive Fangquoten und eine kollaborative Wasserwirtschaft. Für eine nachhaltigen Entwicklung sei ein globales Finanz- und Wirtschaftssystem notwendig, das vom „begrenzten Paradigma“ des Wirtschaftswachstums wegführt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) (deutsch: Zwischenstaatliche Plattform für Biodiversität und Ökosystem-Dienstleistungen, auch Weltbiodiversitätsrat oder Weltrat für Biologische Vielfalt genannt) ist eine UN-Organisation mit 136 Mitgliedsstaaten zur wissenschaftlichen Politikberatung in Sachen Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von biologischer Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen. IPBES soll politischen Entscheidungsträgern zuverlässige, unabhängige, glaubwürdige und legitimierte Informationen als Entscheidungshilfe zur Verfügung stellen. Nach einem langjährigen Planungsprozess wurde im Dezember 2010 auf der UN-Generalversammlung grünes Licht für seine Einrichtung gegeben und die Organisation offiziell am 21. April 2012 mit Sitz des Sekretariats in Bonn (Deutschland) gegründet.", "tgt_summary": "生物多样性和生态系统服务政府间科学-政策平台(Intergovernmental science-policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services,缩写:IPBES)是联合国环境规划署整合千年生态系统评估(Millennium Ecosystem Assessment, MA)的后续行动和生物多样性科学知识国际机制(International Mechanism of Scientific Expertise on Biodiversity, IMoSEB)所形成的一个框架。2012年4月在巴拿马正式成立, 秘书处设在德国波恩。截至2015年9月, 共有124个成员国。", "id": 2055457} {"src_title": "Photosystem II", "tgt_title": "光系统 II", "src_document": [{"title": "Struktur.", "content": "Das PSII ist ein Heterodimer aus den beiden Proteinen D1 und D2, die zueinander homolog sind. Dieses Heterodimer bildet je nach Art einen aus etwa 20 Untereinheiten zusammengesetzten Proteinkomplex, in welchem die für die Lichtabsorption relevanten Lichtsammelpigmente eingebettet sind. Die Proteinstruktur hält die Lichtsammelpigmente in ihrer Position, so dass die Energie von Pigment zu Pigment möglichst effizient übertragen werden kann. Ein PSII-Monomer(D1 oder D2) enthält als Lichtsammelpigmente etwa 35 Moleküle Chlorophyll a und 11 Moleküle β-Carotin. Im Zentrum des PSII-Monomers liegt das so genannte \"special pair,\" zwei dicht beieinander liegende Chlorophylle, auf die die gesamte absorbierte Energie transferiert wird. Durch ihre enge räumliche Nähe zueinander ist ihr Energieniveau durch exzitonische Wechselwirkungen abgesenkt, so dass sie ihr Absorptionsmaximum bei 680 nm besitzen. Aus diesem Grund werden sie auch als P680 bezeichnet. In unmittelbarer räumlicher Nachbarschaft zum \"special pair\" befinden sich ein Pheophytin- und ein Plastochinon-Molekül, über die die Energie weiter zu einem anderen Plastochinon-Molekül transferiert wird. Dieses wird reduziert und verwendet sein Reduktionspotential für die weiteren Schritte der Lichtreaktion. Das nun positiv geladene \"special pair\" entzieht von Wassermolekülen über einen benachbarten Mangan-Komplex Elektronen, so dass es wieder im Ausgangszustand vorliegt und erneut Energie absorbieren kann. Ein PSII-Dimer ist von sechs Lichtsammelkomplex-II-Trimeren (LHCII) umgeben, sowie von den kleineren Chlorophyll-Proteinen CP24, CP26 und CP29. Diese sogenannten Lichtsammelantennen absorbieren über die enthaltenen Lichtsammelpigmente Energie und leiten diese an das PSII-Dimer weiter. Der Superkomplex wirkt dabei wie ein riesiger Trichter, der die gesamte absorbierte Energie auf die \"special pairs\" fokussiert.", "section_level": 1}, {"title": "Ablaufende Lichtreaktion.", "content": "Die Gesamtbilanz der im PSII ablaufenden Reaktion lautet: Für diese Reaktion müssen insgesamt vier Photonen absorbiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Mangan-Komplex.", "content": "Am Mangan-Komplex findet die Oxidation des Wassers statt. Die genaue Struktur des Komplexes konnte noch nicht endgültig bestimmt werden, aber man weiß, dass es aus vier Mangan-, vier Sauerstoff- und einem Calcium-Atom besteht. Mangan besitzt die Fähigkeit viele verschiedene Oxidationsstufen annehmen zu können. Dadurch kann der Komplex in vier Schritten oxidiert werden (durch Abgabe von Elektronen an das \"special pair\") und schließlich zwei Moleküle Wasser zu Sauerstoff oxidieren und vier Protonen freisetzen. Durch die vier freigesetzten Protonen verringert sich der pH-Wert auf der Thylakoidlumen-Seite. Insgesamt wird also ein Protonengradient über die Thylakoidmembran erzeugt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Photosystem II (abgekürzt PSII) ist ein Teil des Photosynthese-Systems von Pflanzen, Algen und Cyanobakterien. Es ist ein Proteinkomplex, der in die Thylakoidmembran der Chloroplasten eingebettet ist, zu beiden Seiten in deren Stroma bzw. Lumen ragt und in dem der erste Schritt der Lichtreaktion stattfindet. Bei diesem Schritt wird im Reaktionszentrum Plastochinon zu Plastochinol reduziert und von Pigmenten absorbiertes Licht wird als die dafür erforderliche Energiequelle verwendet. Somit wird die Energie des Lichts in Form eines Reduktionspotentials gespeichert. Dieses Reduktionspotential wird für die weiteren im Photosystem I (PSI) ablaufenden Schritte der Photosynthese-Lichtreaktion benötigt.", "tgt_summary": "光系统II (或水 - 质体醌氧化还原酶 )是氧光合作用的光依赖性反应中的第一个蛋白质复合物。它位于植物、藻类和蓝细菌的类囊体膜中。 在光系统中,酶捕获光的光子以激发电子,然后通过各种辅酶和辅因子转移电子以将质体醌还原为质体醌。 激发的电子氧化水而被取代,形成氢离子和分子氧。", "id": 270340} {"src_title": "Luxemburgische Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer)", "tgt_title": "盧森堡21歲以下國家足球隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bisher schaffte es die Nachwuchsmannschaft nicht für eine Europameisterschaft zu qualifizieren. Seit der ersten Teilnahme am Qualifikationsturnier zur EM-Endrunde 1978 haben die Luxemburger in 148 Spielen nur sechs Siege und elf Unentschieden geholt, aber 131 Spiele verloren. (Stand vom 17. Oktober 2018) Gleich beim ersten Versuch 1978 war man gegen die Favoriten Portugal und Italien chancenlos und holte null Punkte in vier Spielen. Wobei die Qualifikation mit einer knappen 1:2-Niederlage gegen Portugal am 28. November 1976 recht gut begonnen hatte. Zu Beginn der 1980er Jahre war man zwar bemüht den ersten Sieg zu schaffen, doch mit ziemlich limitierten Mitteln gelang dies nicht. Erst bei der Qualifikationsrunde 1985, am 20. November 1985, schafften die Luxemburger die Sensation und rangen den hohen Favoriten Belgien mit einem 3:1-Sieg zuhause nieder. Trotzdem war dies der einzige Sieg in vier Spielen und die Luxemburger belegten wie bisher in jedem Turnier den letzten Platz. 1989 holte man zwei Unentschieden gegen Belgien und die Tschechoslowakei, während die anderen vier Spiele verloren gingen, sodass Luxemburg wieder nur der letzte Platz belegte. Die Qualifikationsrunde 1994 und 1996 waren gleichfalls erfolglos, einzig gegen Ungarn und Malta holte man mit zwei 0:0-Unentschieden zwei Punkte. Die anderen 16 Spiele gingen mit teilweise hohen Niederlagen verloren. Erst 2005 holte Luxemburg wieder zwei Punkte gegen Estland, doch wieder reichte er knapp nicht und man musste sich wieder mal mit dem letzten Platz in der Qualifikationsgruppe begnügen. Für die EM-Endrunde 2007 fand zum ersten Mal eine Vorqualifikation statt, in der die Luxemburger gegen Mazedonien chancenlos waren und mit 0:5 unterlagen. Auch 2009 verbesserte sich die Mannschaft nicht und kam mit einem Torverhältnis von 1:32 in acht Spielen und null Punkten unter die Räder. Am 27. März 2009 gewannen die Luxemburger mit dem 0:0 gegen Wales endlich wieder einen Punkt. Die größte Sensation wurde am 4. September 2009 geschafft: Es wurde der erst zweite Sieg der U-21 Mannschaft von Luxemburg in einem Qualifikationsturnier geschafft. Man gewann mit 1:0 auswärts bei Bosnien-Herzegowina und holte zum ersten Mal überhaupt einen Sieg in einem fremden Stadion. Mit vier Punkten aus acht Spielen blieb für Luxemburg trotzdem wie bisher immer nur der letzte Platz übrig. In der Qualifikation zur Europameisterschaft 2019 konnte Luxemburg zwei Siege (1:0, 1:0) gegen Bulgarien und ein Unentschieden (1:1) zuhause gegen Slowenien erreichen. Totz dieser sieben Punkte blieb am Ende wiederum nur der letzte Platz der Gruppe 9.", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Kader.", "content": "Erweiterter Kader für die Qualifikation zu Europameisterschaft 2021 in Slowenien und Ungarn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die luxemburgische U-21-Fußballnationalmannschaft ist eine Auswahlmannschaft luxemburgischer Fußballspieler. Sie unterliegt der Fédération Luxembourgeoise de Football und repräsentiert ihn auf der U-21-Ebene, in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, aber auch bei den Qualifikationsspielen für die Europameisterschaft des Kontinentalverbandes UEFA.", "tgt_summary": "卢森堡21岁以下国家足球队(Luxembourg national under-21 football team,简称卢森堡U21)是卢森堡的21岁以下国家足球代表队,由卢森堡足球总会组织,参加每两年举办一次的欧洲U-21足球锦标赛。", "id": 1084228} {"src_title": "GAZ-AA", "tgt_title": "GAZ-AA", "src_document": [{"title": "Fahrzeuggeschichte.", "content": "Bereits im Februar 1930 wurden im heutigen GAZ-Werk, welches damals noch Nischnegorodski Awtomobilny Sawod hieß, die ersten zehn Ford-AA-Lastwagen montiert, die Teile stammten noch aus den USA. Der erste selbst gefertigte Lastwagen NAZ-AA verließ die Fabrik am 29. Januar 1932. Diese Fahrzeuge wurden nach den Originalzeichnungen von Ford hergestellt. Mit der Umbenennung von Nischni Nowgorod in Gorki im Oktober 1932 wurde auch das Automobilwerk umbenannt. Die Fahrzeuge wurden ab diesem Zeitpunkt als GAZ-AA ausgeliefert. Ende des Jahres wurden schon 60 Fahrzeuge pro Tag gefertigt. Im Jahr 1938 gab es die einzige größere Überarbeitung am Modell. Der Motor wurde durch ein leistungsstärkeres Modell aus dem GAZ-M1 ersetzt. Das Ergebnis war der GAZ-MM, der noch bis circa 1950 in Serie gefertigt wurde. Dieser wird in der Literatur oftmals nicht als eigenes Modell gesehen, sondern als Ableger des GAZ-AA. Der GAZ-AA/GAZ-MM war das erste wirklich in großen Stückzahlen gefertigte Automobil in der Sowjetunion. In allen Modellvarianten wurden 1.023.000 Exemplare gefertigt. Alleine die Rote Armee hatte mit Stand 1941 über 150.000 Stück in ihrem Bestand. Einige gingen im Zuge des Zweiten Weltkrieges auch an die Wehrmacht und wurden dort weitergenutzt. Zeitweilig waren über 65 % aller in der UdSSR hergestellten Automobile GAZ-AA. Neben der Produktion in Gorki hatte auch das \"Gossudarstwenny Awtosprotschny Sawod imeni KIM\" (russisch Государственный автосборочный завод имени КИМ, deutsch \"Staatliches Automontagewerk names KIM\"), das spätere Moskwitsch-Werk, bereits von 1930 bis 1933 Bausätze des Ford Modell AA in Moskau montiert. Ab Dezember 1932 wurden GAZ-AA-Lastwagen aus Teilen von GAZ montiert, etwa 30 % der Produktion liefen durch das KIM-Werk. Im August 1933 wurde es GAZ administrativ unterstellt und blieb bis 1939 ein Zweigwerk des Unternehmens.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Der GAZ-AA beziehungsweise später der GAZ-MM waren Grundlage für eine ganze Palette von Fahrzeugen, die auf diesem Fahrgestell aufgebaut wurden. Teilweise wurde in der Serienproduktion bereits der leistungsgesteigerte Motor des GAZ-MM verwendet, obwohl die Fahrzeuge noch auf GAZ-AA-Basis konzipiert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Gewichte und Abmessungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Der GAZ-AA () ist ein leichter sowjetischer Lkw, der vom Gorkowski Awtomobilny Sawod (kurz GAZ) in den Jahren 1932 bis 1938 produziert wurde. Er wurde als zweitüriger Pickup konzipiert und war mit mechanischen Bremsen an beiden Achsen ausgestattet. Unter der Bezeichnung GAZ-AAA wurde eine dreiachsige Variante des Fahrzeugs gebaut.", "tgt_summary": "GAZ-AA()是以美国的福特AA型卡车为原型,苏联所生产的货车。生产由高尔基汽车厂负责。第二次世界大战中也做为军用卡车来使用,或是加装防空武器后做为防空车辆。因为其1.5吨的载重量,而有POLUTORKA(,也有1.5的意思)的暱称。", "id": 2655468} {"src_title": "Kangal-Hirtenhund", "tgt_title": "坎高犬", "src_document": [{"title": "Der türkische Zuchtverband.", "content": "Die Rasse Kangal wird von der (der kynologischen Vereinigung der Türkei) als Rasse entwickelt. Die FCI und die KIF haben am 14. Oktober 2010 einen Partnerschaftsvertrag geschlossen, mit dem die KIF zum alleinigen Vertragspartner der FCI in der Türkei wurde. Seitdem werden die türkischen Ahnentafeln von der FCI anerkannt. Die KIF bemühte sich um die internationale Anerkennung des Kangals als Rasse. Sie führt Studien zur Genomkartierung und zum Rassestandard des Kangals durch.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Kangal stammt möglicherweise von Herdenschutzhunden der Nomaden ab, die zwischen 10.000 v. Chr. bis 1300 n. Chr. von Zentralasien nach Anatolien zogen. Es wird vermutet, dass es ihn in seiner heutigen Form seit dem 12. Jahrhundert gibt und er seitdem zum Schutz der Schafherden insbesondere in der Region um Sivas und in Ostanatolien eingesetzt wird. Besonders die Stadt Kangal in der Provinz Sivas ist für die Kangal-Hunde bekannt. Diese Theorie zur Herkunft des Kangals wird durch Namensherkunft, morphologische Hinweise und auch durch genetische Studien gestützt. Allerdings besteht kein wissenschaftlicher Konsens zur Herkunft des Kangals. Klar ist dagegen, dass der Kangal sowohl genetisch als auch von weiteren Eigenschaften der Population her klar vom Akbaş, einem weißen Herdenschutzhund aus Anatolien, zu unterscheiden ist und eine Zusammenfassung mit diesem zum Anatolischen (oder Türkischen) Hirtenhund falsch ist. 1975 begann in der Türkei ein Trainingsprogramm, in dem Kangal-Hunde für militärische Zwecke ausgebildet wurden. Im Jahr 1965 wurden Kangals aus der Provinz Konya nach Großbritannien gebracht, später dort gezüchtet und weitere Tiere aus der Türkei importiert. 1968 wurde der \"Anatolian Karabash Dog Club\" (AKDC) gegründet. Bis 2011 wuchs die Zahl der in Großbritannien registrierten Kangals auf 1000 Hunde. Es folgten Importe und anschließende Zuchten in weitere Länder wie die USA (ab 1985) und die Niederlande (1989). Nach Frankreich kamen die Kangals in den 1970er Jahren. In Deutschland gibt es etliche Klubs zur Zucht des Kangals. Auch in zahlreichen weiteren europäischen Ländern gibt es Kangals, jedoch nicht in so großer Zahl. Zwischen den Populationen innerhalb und außerhalb der Türkei gibt es teils erhebliche Unterschiede. So liegt das Körpergewicht der Zuchten außerhalb der Türkei bei 45–70 kg, während es bei Kangals in der Türkei bei 32–45 kg liegt. \"Kangal\" ist nicht die ursprüngliche Bezeichnung der Rasse. Der Name kam über Diskussionen mit dem britischen Kennel Club in den 1970er Jahren in die Türkei. Der ursprüngliche Name, Karabaş (auch Karabasch oder Karabash), bedeutet auf Türkisch Schwarzkopf (kara – schwarz, baş – Kopf) und leitet sich von der schwarzen Maske der Rasse ab. Der Kangal wurde 1997 durch das \"Turkish Standards Institute\" registriert, die Anerkennung durch das türkische Landwirtschaftsministerium erfolgte am 22. April 2006. Der Türkische Rassezuchtverein ist der \"Çoban Köpeği Irki Derneği\", die Rasse wird auch in staatlichen und akademischen Einrichtungen gezüchtet. Am 15. Juni 2018 erfolgte die Veröffentlichung des FCI-Rassestandards für den Kangal-Hirtenhund in der Originalsprache des Standards, Englisch, durch die FCI. Der Türkische Zuchtverband schrieb dazu, dass die FCI den Kangal-Hirtenhund zu diesem Datum als Rasse anerkannt habe.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der Kangal ist ein Hund vom molossoiden Typ. Der Körper ist muskulös und etwas länger als hoch. Das Fell mit dickem Haar hat eine feine, dicke Unterwolle. Die Haarlänge variiert jahreszeitabhängig zwischen etwa 3 und 7 cm, die Farbe ist weitgehend einheitlich und reicht von creme bis dunkel grau. Die Maske ist schwarz, auch die Ohren sollten schwarz sein. Die Augen sind mandelförmig und möglichst dunkel, sonst an die Fellfarbe angepasst, nie aber farbig.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "In erster Linie ist der Kangal ein Herdenschutzhund, der an den Schafherden arbeitet. Außerdem wird er als Wachhund eingesetzt. In der Türkei wird der Kangal als Diensthund gezüchtet und eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Einordnung als vermutlich gefährlicher Hund.", "content": "In Deutschland wird der Kangal in zwei Bundesländern als vermutlich gefährlicher Hund eingestuft. In Hamburg wird durch das Hamburgische Gesetz über das Halten und Führen von Hunden (Hundegesetz – HundeG) vom 26. Januar 2006 für Kangals sowie Kreuzungen von Kangals mit anderen Hunden „Gefährlichkeit vermutet, solange der zuständigen Behörde nicht für den einzelnen Hund nachgewiesen wird, dass dieser keine gesteigerte Aggressivität und Gefährlichkeit gegenüber Menschen oder Tieren aufweist“. Dazu wird ein Wesenstest durchgeführt. In Zweifelsfällen hat der Halter nachzuweisen, dass der Hund kein Kangal und keine Kangal-Kreuzung ist. In Hessen wird durch die Gefahrenabwehrverordnung über das Halten und Führen von Hunden (HundeVO) geregelt, dass für Hunde der Rasse „Kangal (Karabash)“ oder Kangal-Kreuzungen Gefährlichkeit vermutet wird. Daher muss zum Halten eines Kangals oder einer Kangal-Kreuzung eine Erlaubnis eingeholt werden, die unter anderem an einen Wesenstest des Hundes und einen Sachkundenachweis des Halters gebunden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Überschneidungen mit anderen Rassen.", "content": "Die organisierte Hundezucht westlicher Prägung und mit ihr moderne Hunderassen sind in der Türkei erst im Entstehen. Das heißt, erst jetzt wird begonnen, systematisch Zuchtbuch für die Rasse zu führen und die Zucht an einem Rassestandard auszurichten. Außerhalb der Türkei werden Hunde, die ihre Ursprünge in der Türkei haben, schon länger als Rassehunde gezüchtet. Die FCI führte bis zur Veröffentlichung des ersten offiziellen FCI-Standards des Kangal-Hirtenhunds am 15. Juni 2018 unter der FCI-Nummer 331 eine Rasse Anatolischer Hirtenhund () unter dem Patronat der FCI mit dem Ursprung Anatolien. Der AKC führt seit 1996 den und beschreibt diesen als Wachhundrasse, die seit mehr als 6000 Jahren in der heutigen Türkei existiert haben soll. Der UKC erkennt den Kangal als eigenständige Rasse neben dem Anatolischen Hirtenhund an und führt für ihn einen Rassestandard. Beim KC gab es ebenfalls eine anerkannte Rasse. Ihr Standard wurde 2005 durch das \"Breed Standards and Stud Book Sub-Committee\" (BSSB) überprüft. Es fand ein spezielles Treffen statt, das sich der Frage einer separaten Anerkennung von Karabasch/Kangal widmete. Ein entsprechender Vorschlag wurde zunächst jedoch nicht angenommen. Am 3. Oktober 2012 gab der KC bekannt, dass er den Kangal unter der Rassebezeichnung als eigenständige Rasse anerkennen wird. Der vorläufige Rassestandard trat am 1. April 2013 in Kraft. Seit dem 1. Juli 2013 ist die Rasse auf Ausstellungen des KC zugelassen. Papiere von bisher als \"Anatolian Shepherd Dog\" registrierten Hunden können auf Antrag umgeschrieben werden. 2018 war auf der KC-Website zum Kangal zu lesen, dass es sich bei dieser Rasse um eine erst kürzlich in Großbritannien anerkannte Rasse handele, die vormals als Anatolischer Hirtenhund aufgenommen war, der Standard des Kangals sei detaillierter. Es gibt darüber hinaus außerhalb der Türkei eine ganze Reihe von Zuchtvereinen, die international nicht anerkannt sind und sich der Zucht von Kangals widmen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Kanki\", das Maskottchen der in der Türkei ausgetragenen U-20-Fußball-Weltmeisterschaft 2013, stellte einen Kangal-Welpen in anthropomorpher Gestalt dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kangal-Hirtenhund (türkisch: ) ist eine von der Fédération Cynologique Internationale anerkannte türkische Hunderasse (FCI-Gr. 2, Sek. 2.2, Nr. 331). Die Rasse ist seit dem 6. Juni 1989 (zunächst unter der Bezeichnung Anatolischer Hirtenhund) anerkannt. Am 15. Juni 2018 wurde der erste Standard der FCI veröffentlicht, der die Rasse als Kangal-Hirtenhund bezeichnet, die typische schwarze Maske beschreibt und die Türkei als Ursprungsland festlegt.", "tgt_summary": "坎高犬,别名坎加尔犬,英文名为Kangal dog、Sivas Kangal、Turkish Kangal,原产地为土耳其,属于大型犬种,多被用于牧羊或看家护卫等。它于土耳其被视为国宝,是土耳其的一级保护动物,亦是世界上唯一被视为国宝的犬种。", "id": 193753} {"src_title": "Deep Springs College", "tgt_title": "深泉学院", "src_document": [{"title": "Philosophie.", "content": "Die Studenten von Deep Springs sollen in intensiven Kontakt mit der Natur, Arbeit und Ideen gebracht werden. Es werden keine Studiengebühren erhoben, aber Anstrengung, Selbstbestimmung und Gemeinschaftsdienste werden von jedem Studenten erwartet. Lernen soll die Lösung praktischer und sozialer Probleme ermöglichen und zielt auf intellektuelles Verständnis und humanes Handeln ab.", "section_level": 1}, {"title": "Studenten.", "content": "Bewerber werden von Lehrern und Studenten gemeinsam evaluiert und potentielle Kandidaten zu individuellen, mehrtägigen Interviews eingeladen. Studenten des College haben typischerweise weit über 700 Punkte im verbalen Teil des SAT und um 700 im mathematischen Teil erreicht. Zwischen 6 % und 15 % der Bewerber werden angenommen, damit gehört Deep Springs zu den selektivsten Colleges der Vereinigten Staaten. Deep Springs ist ein zweijähriges College. Nur eine sehr kleine Minderheit (drei bis vier pro Jahrzehnt) der Studenten erwirbt nach den zwei Jahren einen Abschluss (Associate Degree), da fast alle Absolventen zu diesem Zeitpunkt an ein anderes College wechseln, um ihren Bachelor dort nach weiteren zwei Jahren abzuschließen. Viele besuchen nach Deep Springs angesehene Universitäten wie Harvard University, University of Chicago, Yale University oder Brown University.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeit auf der Ranch.", "content": "Deep Springs ist kein landwirtschaftliches College. Die Studenten sind jedoch stark in die Arbeit auf der Ranch eingebunden. Alle sieben Wochen werden den Studenten Arbeitspositionen zugeordnet, die vom Geschirrspülen über Beherbergung bis zur Geburtshilfe bei Rindern reichen. Die Studenten arbeiten mindestens 20 Stunden pro Woche. Jeder Student kann eine Liste seiner bevorzugten Positionen einreichen, über deren Vergabe wiederum ein anderer Student entscheidet. Die Ranch hat einen ökologisch bewirtschafteten Garten, der einen Obstgarten, ein Gewächshaus, Komposthaufen, einen Hühnerstall und Gemüsebeete umfasst. Die Rinderherde ist etwa 300 Tiere stark. Im Sommer grasen die Tiere in den White Mountains und werden von studentischen Cowboys betreut. Auf der Farm wird auf knapp 62 Hektar Luzerne angebaut. Die Ernte wird fast vollständig an die Rinderherde verfüttert. Der Anbau erfolgt ohne Pflanzenschutzmittel. Die Bewässerung stammt aus dem Wyman Creek und wird ergänzt durch Brunnen.", "section_level": 1}, {"title": "Selbstbestimmung.", "content": "Die Selbstbestimmung soll den Studenten die Möglichkeiten und Grenzen demokratischer Prozesse nahebringen. Es gibt jedoch einige Grundregeln. Dazu gehören der Verzicht auf Alkohol und andere Drogen und das Nichtverlassen des Tals während des Schuljahres. Es gibt mehrere Komitees, die sich aus Studenten und Lehrern zusammensetzen. Diese sind etwa für Bewerbungen, den Studienaufbau, die Evaluierung von Studenten und die Kommunikation mit der Außenwelt zuständig. Positionen wie Schatzmeister, Feuerwehrmeister oder Archivar werden durch Abstimmung besetzt. Jeden Freitagabend treffen sich alle Studenten und Lehrer zu mehrstündigen Diskussionen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Deep Springs College ist ein zweijähriges Liberal-Arts-College für Männer auf einer Ranch im Inyo County in der Mojave-Wüste Kaliforniens. Die Philosophie des Colleges beruht auf Studium, physischer Arbeit und Selbstbestimmung. Deep Springs hat 26 Studenten und wurde 1917 von Lucien Lucius Nunn (1853–1925) gegründet.", "tgt_summary": "深泉(英语:Deep Springs),通称深泉学院(英语:Deep Springs College),是位于美国加利福尼亚州因约县深泉的一所特殊的私立男子学校。 深泉学院座落于距离毕晓普,靠近欧文斯谷的深泉谷。。深泉学院是目前美国仅存的几所男校之一。", "id": 2721251} {"src_title": "Diplodocoidea", "tgt_title": "梁龍超科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Diplodocoidea unterschieden sich von anderen Sauropoden insbesondere im Bau des Schädels und der Wirbelsäule. Die Kiefer formten von oben betrachtet ein annähernd rechteckiges Gebiss. Die Zähne waren dabei auf den vordersten Bereich der Kiefer beschränkt. Am stärksten waren diese Merkmale bei den Rebbachisauriden ausgeprägt, bei denen sämtliche Zähne in einer frontalen, geraden Zahnreihe angeordnet waren, die senkrecht zur Längsachse des Kiefers orientiert war. Dieses Merkmal der Rebbachisauriden ist unter allen Dinosauriern einzigartig. Für die Diplodocoidea bezeichnend waren außerdem die schmalen Zahnkronen: So zeigten ursprünglichere Sauropoden breite, sich überlappende Zahnkronen. Die Diplodocidae und die Dicraeosauridae zeichnen sich durch gegabelte Dornfortsätze der Hals- und Rückenwirbel aus. Diese gegabelten Dornfortsätze werden bei den Dicraeosauriden \"Amargasaurus\" und \"Dicraeosaurus\" über vier Mal so hoch wie die entsprechenden Wirbelkörper. Dieses Merkmal könnte die Ausbildung elastischer Ligamente erlaubt haben, die innerhalb der Gabelungen entlang der Wirbelsäule verliefen. Die Diplodocidae zeichnete sich zudem durch einen stark verlängerten Schwanz aus, der aus über 80 Wirbeln zusammengesetzt war – fast doppelt so viele wie bei einigen ursprünglicheren Sauropoden. Die hinteren ca. 30 Schwanzwirbel waren zudem zweiseitig konvex und verlängert. Dieser spezialisierte Schwanz („Peitschenschwanz“) könnte eine direkte Verteidigungsfunktion gehabt, aber auch der Lärmerzeugung gedient haben. Funde von verlängerten, zweiseitig konvexen Schwanzwirbeln bei Dicraeosauriden und Rebbachisauriden könnten zeigen, dass auch diese Gruppen einen Peitschenschwanz besessen haben. Diese Hypothese kann jedoch nur durch weitere Fossilfunde bestätigt oder widerlegt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Definition.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Diplodocoidea bilden zusammen mit den Macronaria die Gruppe Neosauropoda. Die Macronaria enthalten die Brachiosauridae, \"Camarasaurus\" sowie die Titanosauria. Die Neosauropoda schließen sämtliche abgeleitete (fortgeschrittene) Sauropoden mit ein. Die Systematik innerhalb der Diplodocoidea ist gut bekannt und relativ unumstritten – problematisch ist lediglich die systematische Position von \"Haplocanthosaurus\". Innerhalb der Diplodocoidea werden drei Familien unterschieden: die ursprünglicheren Rebbachisauridae sowie die Dicraeosauridae und die Diplodocidae. Die Diplodocidae und die Dicraeosauridae werden häufig als Flagellicaudata zusammengefasst. Verschiedene ursprüngliche Gattungen wie \"Amphicoelias\" und \"Suuwassea\" werden zwar innerhalb der Diplodocoidea klassifiziert, jedoch außerhalb der drei Familien gestellt. Es folgt ein aktuelles Kladogramm-Beispiel (vereinfacht nach Harris und Dodson, 2004):", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte und Definition.", "content": "1884 benannte Othniel Charles Marsh die Familie Diplodocidae mit der einzigen Gattung \"Diplodocus\". Der Name Diplodocoidea erstmals von Paul Upchurch (1995) verwendet. Trotzdem wird Marsh die Prägung des Namens Diplodocoidea zuerkannt, da laut den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur (ICZN) die Prägung einer Familie (Endung \"-idae\") automatisch mögliche Unterfamilien (\"-inae\") und Überfamilien (\"-oidea\") mit einschließt. Upchurch (1995) ordnete der Diplodocoidea anfangs drei Familien zu: Die Diplodocidae, die Dicraeosauridae sowie die Nemegtosauridae. Die Nemegtosauridae, bestehend aus den Gattungen \"Nemegtosaurus\" und \"Quaesitosaurus\", war lediglich durch Schädelfunde bekannt, die deutliche Ähnlichkeiten mit der typischen Schädelform der Diplodocoidea aufweisen. Heute gelten diese Gattungen jedoch als Vertreter der Titanosauria; die Gemeinsamkeiten in der Schädelform werden auf konvergente Evolution zurückgeführt. Heute werden die Diplodocoidea als stammlinienbasiertes Taxon (\"stem-based definition\") definiert, das alle Taxa umfasst, die näher mit \"Diplodocus\" als mit \"Saltasaurus\" verwandt waren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Diplodocoidea sind eine Gruppe von sauropoden Dinosauriern, welche die Familien Diplodocidae, Dicraeosauridae und Rebbachisauridae umfasst. Sie traten erstmals im Oberjura auf, wo sie die größte Artenvielfalt erreichten. Während die Diplodocidae an der Jura-Kreide-Grenze ausstarb, überlebte die Dicraeosauridae bis in die Unterkreide. Die Rebbachisauridae, die letzte Familie der Diplodocoidea, taucht dagegen erstmals in der Unterkreide auf und war bis in die frühe Oberkreide (Coniacium) vertreten.", "tgt_summary": "梁龙超科(学名:)是蜥脚下目恐龙的一个超科,包含了某些地表上曾出现过最长的动物,例如:超龙、梁龙、迷惑龙、以及双腔龙。大部分的梁龙超科恐龙拥有非常长的颈部、以及鞭状的长尾巴,四肢与体型细长,头部形状类似马头,钉状牙齿只位于颌部前部;然而,叉龙科是蜥脚下目之中,唯一一科重新演化成为短颈部的恐龙,牠们的短颈部被推论为以低高度植被为食的适应演化。这种短颈部的适应演化在短颈潘龙身上达到高度特化。", "id": 1641003} {"src_title": "V-Modell", "tgt_title": "V模型", "src_document": [{"title": "Das V-Modell in der Entwicklung mechatronischer Systeme.", "content": "Spätestens seit 2004 wird das V-Modell auch allgemeiner in Entwicklungsprozessen verwendet. So empfiehlt die Richtlinie VDI 2206 das V-Modell als Teil der „Entwicklungsmethodik für mechatronische Systeme“. Hintergrund ist dabei die zunehmende Integration von mechanischen, elektrischen und informationstechnischen Komponenten in mechatronischen Systemen und die damit verbundene Steigerung der Komplexität. Ausgangspunkt ist dabei meist eine konkrete Anforderung bzw. eine Anforderungsliste in Form eines Entwicklungsauftrags. Diese Anforderungen stellen zugleich den Maßstab dar, nach dem das spätere Produkt zu bewerten ist. Im Systementwurf wird die Gesamtfunktion des Systems bzw. des späteren Produktes in Teilfunktionen zerlegt. Sind die Teilfunktionen ermittelt erfolgt die Konkretisierung des Lösungskonzeptes meist getrennt in den einzelnen Fachdisziplinen (Domänen). Die konkreten Lösungen der einzelnen Disziplinen werden im Rahmen der Systemintegration zu einem Gesamtsystem verbunden und ihr Zusammenwirken untersucht. Fortlaufend wird dabei im Zuge der Eigenschaftsabsicherung der jetzige Entwurf gegen die spezifizierten Anforderungen geprüft, dadurch wird sichergestellt, dass die gewünschten Eigenschaften mit den tatsächlichen Eigenschaften übereinstimmen. Der gesamte Prozess kann dabei durch rechnergestützte Modellierung und Simulation unterstützt werden. Ergebnis eines durchlaufenen Zyklus des V-Modells ist das „Produkt“, wobei es sich hierbei um einen bestimmten Reifegrad (Funktionsmuster, Prototyp, Vorserienmuster etc.) des geplanten Endproduktes handeln kann. Das V-Modell stellt also einen iterativen Prozess dar, der sich schrittweise der endgültigen Lösung annähert und je nach Komplexität des Endproduktes vielfach durchlaufen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterentwicklung.", "content": "Durch Hinwendung zu agilen Methoden, Concurrent-Engineering-Prozessen und die zeitgleiche Relevanz des Systems Engineerings wurde das V-Modell um 2000 zum \"W-Modell\" weiterentwickelt. Mit einer vorgezogenen Testphase und der Einbindung von Simulationsprozessen und statistischen Methoden zur Fehlervermeidung greift das W-Modell Maßnahmen auf, die zur Parallelisierung von Arbeitsschritten genutzt werden können. Es dient damit als Möglichkeit, agile Ansätze in klassische Arbeitsumfelder einzubetten. Der Begriff findet vorrangig im deutschsprachigen Raum Verwendung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das V-Modell ist ein Vorgehensmodell, welches ursprünglich für die Softwareentwicklung konzipiert wurde. Ähnlich dem Wasserfallmodell organisiert es den Softwareentwicklungsprozess in Phasen. Zusätzlich zu diesen Entwicklungsphasen definiert das V-Modell auch das Vorgehen zur Qualitätssicherung (Testen), indem den einzelnen Entwicklungsphasen Testphasen gegenüber gestellt werden. Auf der linken Seite wird mit einer funktionalen/fachlichen Spezifikation begonnen, die immer tiefer detailliert zu einer technischen Spezifikation und Implementierungsgrundlage ausgebaut wird. In der Spitze erfolgt die Implementierung, die anschließend auf der rechten Seite gegen die entsprechenden Spezifikationen der linken Seite getestet wird. So entsteht bildlich das namensgebende „V“, welches die einzelnen Entwicklungsebenen ihren jeweiligen Testebenen gegenüberstellt.", "tgt_summary": "V模型(V-model)是一种用图像表示系统发展生命周期的模式,可以产出严谨的发展生命周期模型以及专案管理模型。V模型可分为三大类:德国的Das V-Modell、泛用的测试模式以及美国政府标准。 V模型列出了在产品开发时需进行的各个阶段,以及各阶段对应的产出。V模型描述了产品开发中需进行的活动,以及各活动产出的资料或是文件。而这些文件也是后面阶段需要的资料输入。", "id": 2552277} {"src_title": "Königreich Island", "tgt_title": "冰島王國", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Island befand sich seit 1380 unter dänischer Herrschaft und bis 1814 im norwegischen Besitz (Dänemark-Norwegen). Durch die im Kieler Frieden vom 14. Januar 1814 vereinbarte Abtretung des Mutterlandes Norwegen an Schweden fiel Island an Dänemark. Die Isländer besannen sich vermehrt auf ihre eigenen Traditionen zurück, und zum Millennium der ersten bekannten Besiedlung Islands 1874 gestattete Dänemark den Isländern eine eigene Verfassung, Finanzautonomie und die Neugründung des Althing, des isländischen Parlaments. Am 1. Februar 1904 wurde Island autonom innerhalb des Königreiches, \"Hjemmestyre\" nach den britisch-irischen Vorbildern des \"Home Rule\" von 1886 und 1893. Im gleichen Jahr wurde nach einem Volksentscheid ein eigener Minister für Island eingesetzt, der die Insel fortan im dänischen Parlament vertrat. Zum ersten Premierminister wurde Hannes Hafstein ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung der Monarchie.", "content": "Durch den Unionsvertrag vom 1. Dezember 1918 wurde die Unabhängigkeit Islands von Dänemark anerkannt, während der dänische König Christian X. durch eine Personalunion König von Island blieb. Island erhielt eine eigene Flagge sowie ein eigenes Wappen, und Dänemark übernahm lediglich die Außenbeziehungen und Verteidigung der Insel. Die Gültigkeit des Vertrages war bis zu einer Volksbefragung nach 25 Jahren angesetzt, in der über die endgültige Unabhängigkeit von Dänemark entschieden werden sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung der Republik.", "content": "Der Deutsche Einmarsch in Dänemark am 9. April 1940 unterbrach die Kommunikationslinien zwischen Island und Dänemark. Das isländische Parlament () stimmte am 10. April in zwei Resolutionen für die Übernahme der Außen- und Verteidigungspolitik durch die isländische Regierung und die Einführung eines vorübergehenden Staatsoberhauptes. Ein Jahr später wurde Sveinn Björnsson zum vorübergehenden Reichsvorsteher gewählt, der den König während der Besatzungszeit vertrat und nach der Unabhängigkeit erster Staatspräsident wurde. In den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs nahm Island eine strikte Neutralitätspolitik ein und hielt sich aus dem Kriegsgeschehen heraus. Die Regierung hielt Maßnahmen für eine Verletzung der Neutralität durch Großbritannien oder das Deutsche Reich bereit. Bereits am 10. Mai 1940 begann Großbritannien mit der Besetzung Islands und besetzte den Hafen von Reykjavík, um angeblich einer deutschen Invasion zuvorzukommen. Die Regierung rief zum Protest gegen den „eklatanten Verstoß“ der isländischen Neutralität auf. Am Tag der Invasion hielt Premierminister Hermann Jónasson eine Radioansprache, in der er die Isländer dazu aufrief, die britischen Truppen als Gäste zu betrachten, und gab bekannt, dass die alliierte Besetzung bis zum Ende des Krieges andauern werde. Am Höhepunkt der britischen Besetzung waren in Island 25.000 Soldaten stationiert, wovon die meisten in Reykjavík und anderen strategisch wichtigen Orten positioniert waren. Im Juli 1941 übertrug die isländische Regierung den Vereinigten Staaten die Verteidigung der Insel, da Großbritannien seine Truppen in Europa benötigte. Daraufhin wurden 40.000 Soldaten im Land stationiert, während die Insel eine Bevölkerung von 120.000 hatte. Nach dem Verfassungsreferendum vom 24. Mai 1944, in dem 97 % für die Auflösung des Unionsvertrages mit Dänemark und 95 % für eine republikanische Verfassung stimmten, wurde Island am 17. Juni 1944 endgültig eine unabhängige Republik. Da Dänemark noch von Deutschland besetzt war, fühlten sich viele Dänen beleidigt, da sie den Zeitpunkt des Referendums für falsch hielten. Trotzdem übersandte König Christian X. eine Gratulation an das isländische Volk.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Königreich Island () war eine konstitutionelle Monarchie; es wurde durch den Unionsvertrag mit Dänemark vom 1. Dezember 1918 gegründet und bestand bis zum 17. Juni 1944. Das Königreich war mit dem ehemaligen Mutterland Dänemark durch eine Realunion verbunden, wodurch der dänische König Christian X. (isländisch: \"Kristján\") König von Island war.", "tgt_summary": "冰岛王国(冰岛语:;丹麦语:),是冰岛在1918年到1944年间的正式国号,实行君主立宪制,国王由丹麦国王克里斯蒂安十世兼任,共有五位首相。", "id": 1744985} {"src_title": "Cars 2", "tgt_title": "Cars 2:世界大賽", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nachdem Lightning McQueen zum vierten Mal den Piston Cup gewonnen hat, kehrt er in die kleine Stadt Radiator Springs zurück. Miles Axelrod, ein ehemaliger Öltycoon, berichtet im Fernsehen von seinem Umbau in ein Elektrofahrzeug und wirbt für umweltfreundliche Energie. Zu diesem Zweck ruft er den ersten „World Grand Prix“ ins Leben, wo die Autos mit dem von ihm entwickelten umweltfreundlichen Allinol-Treibstoff angetrieben werden. Obwohl Lightning McQueen die Teilnahme zunächst ablehnt, sagt er aufgrund der Provokationen des italienischen Formel-1-Rennwagens Francesco Bernoulli doch zu. Währenddessen bohren unzählige „Gurken“-Autos unter der Leitung von Professor Zündapp und einem unbekannten Anführer im Meer nach Erdöl, nachdem sie auf das größte Ölfeld der Welt gestoßen sind. Zündapps Plan ist es, die mit Allinol betankten Autos des World Grand Prix mithilfe einer als Fernsehkamera getarnten Strahlenkanone zu entzünden, um Allinol als gefährlich darzustellen und sich so die Profite aus dem Ölfeld zu sichern. Das erste Rennen des World Grand Prix findet in Tokio statt. Der britische Agent Finn McMissile und seine Gehilfin Holley Shiftwell versuchen das Komplott aufzudecken und wollen zu diesem Zweck während des Rennens den amerikanischen Informanten Rod Redline zu einer Übergabe von Beweismitteln treffen. Redline wird jedoch von Zündapps Handlangern gefangen genommen, schafft es jedoch, Hook die Beweismittel unterzuschieben. Finn McMissile und Holley Shiftwell werden so zu Hook geführt, den sie mit Redline verwechseln. Über den Teamfunk von Lightning McQueens Team nehmen sie Kontakt zu ihm auf und lotsen ihn aus der Box weg. McQueen, der während des Rennens von all dem nichts bemerkt, begeht aufgrund des Gesprächs einen Fahrfehler und unterliegt knapp Francesco Bernoulli. Daraufhin, und aufgrund McQueens Beschwerden über Hooks Verhalten während der Willkommensparty am Tag zuvor kommt es zum Zerwürfnis mit Hook, welcher enttäuscht die Heimreise antritt. Das zweite Rennen des Grand Prix findet in Porto Corsa in Italien statt, wo gleichzeitig ein Treffen der „Gurken“ unter Professor Zündapp stattfindet. Hook wird von McMissile und Shiftwell eingeschleust, um Informationen zu sammeln. Während des Rennens setzen die „Gurken“ ihre Kanone ein und treffen den Großteil der Teilnehmer. Als nun die vermeintliche Gefahr des Allinol-Treibstoffs bekannt wird, erklärt Axelrod während des letzten Rennens in London darauf zu verzichten. Lightning McQueen beschließt jedoch, nachdem er das Rennen gewonnen hat, trotzdem mit Allinol zu fahren und gibt dies in einem Fernsehinterview bekannt. Daraufhin beschließen die „Gurken“, McQueen im letzten Rennen mit der Kanone anzugreifen. Als er dies hört, fliegt Hooks Tarnung auf und wird gemeinsam mit Finn McMissile und Holley Shiftwell gefangen genommen. Hook hat einen Traum, der ihm sein Verhalten aus der Sichtweise anderer zeigt und wacht daraufhin im Big Bentley in London auf, wo McMissile und Shiftwell an die Zahnräder des Uhrwerks gefesselt sind. Er kann sich befreien und macht sich auf, um seine Freunde vor einer Bombe in McQueens Box zu warnen, nichtwissend dass die Gurken die Bombe an seinem Kühler befestigt haben. Während des Rennens versuchen die „Gurken“, McQueen mit der Kanone abzuschießen, welche jedoch keinen Effekt auf ihn zeigt. Daraufhin beschließen sie, McQueen und Hook zu verfolgen und zu töten, was jedoch von McMissile, Shiftwell und McQueens Freunden verhindert wird. Als sie schließlich Professor Zündapp gefangen nehmen können, offenbart dieser, dass nur der Erbauer der Bombe diese durch seine Stimme wieder deaktivieren könne. Hook findet heraus, dass Miles Axelrod der geheime Kopf der Verschwörung ist und konfrontiert ihn damit. Hook erkannte ihn durch ein Foto seiner Motorumbauten, Axelrod bestreitet die Anschuldigungen zunächst, deaktiviert jedoch kurz vor Ablauf des Countdowns die Bombe und gesteht damit die Tat. Als Dank für die Aufdeckung der Verschwörung wird Hook bald darauf von der Queen zum Ritter geschlagen und kehrt mit seinen Freunden nach Radiator Springs zurück, wo sie den inoffiziellen „Radiator Springs Grand Prix“ veranstalten. Zum Schluss wird aufgeklärt, warum die Strahlenkanone keinen Einfluss auf McQueen hatte: Sein Team hatte das Allinol heimlich gegen richtiges Bio-Benzin ausgetauscht.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Laut \"Rotten Tomatoes\" wurde der Film mit 38 % positiven Kritiken bei einem durchschnittlichen Rating von 5,5 von 10 eher mittelmäßig bis schlecht bewertet. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Benedikt Rabanus unter seiner Dialogregie im Auftrag der Film- & Fernseh-Synchron.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Eine hatte am 16. Juni 2017 Premiere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cars 2 ist ein US-amerikanischer Animationsfilm, der am 28. Juli 2011 (in Deutschland) erschien und von Pixar produziert wurde. Er stellt die Fortsetzung des 2006 erschien Films Cars dar. Im Film reisen das Rennauto Lightning McQueen (gesprochen von Manou Lubowski) und sein Freund Hook, der Abschleppwagen (gesprochen von Reinhard Brock), nach Japan und Europa, um am World Grand Prix teilzunehmen, jedoch wird Hook vom britischen Geheimdienst mit einem amerikanischen Agenten verwechselt.", "tgt_summary": "《Cars 2:世界大赛》(英语:\"Cars 2\")是一部由皮克斯动画工作室制作,并由华特迪士尼发行的3D电脑动画电影。它是2006年的电影《汽车总动员》的续集,北美上映日期是2011年6月24日。《料理鼠王》的制作人布莱德·路易斯(Brad Lewis)为该片的导演,而制作人则是约翰·拉萨特。这部影片的剧情主要是叙述主角闪电麦坤(Lightning McQueen)以及拖线(Mater)环游世界的经历。可是,这部电影虽然获得了商业上的成功,但得到的好评比皮克斯的其他作品较少。", "id": 2530936} {"src_title": "That’s the Way Love Goes", "tgt_title": "愛就是這樣 (珍納·積遜歌曲)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "\"That’s the Way Love Goes\" wurde von Janet Jackson und dem Songwriter- / Produzentenduo Jimmy Jam und Terry Lewis geschrieben und produziert. Im Jahr 1994 brachte das Lied Janet Jackson ihren zweiten Grammy-Ehrung in der Kategorie „bester R&B-Titel“, außerdem wurde das Lied in der Kategorie „Beste weibliche R&B Gesangsperformance“ nominiert. Das Lied wurde unter R&B-Künstlern etliche mal gecovert. Die bekanntesten Coverversionen stammen von Norman Brown, ’N Sync, Chantay Savage, Deborah Cox und Brownstone. Jackson sang das Lied bei den MTV Video Music Awards 1993 in einem Medley mit ihrem weiteren Hit \"If\". Eine Remixversion von \"That’s the Way Love Goes\", der CJ FXTC Club Mix & CJ FXTC Bass Hit Dub Remix erschienen im Jahr 1995 auf ihrem Remixalbum \"janet. Remixed\". Jackson sang das Lied auf allen ihrer Welttourneen, darunter auf der janet. Tour, The Velvet Rope Tour, All for You Tour, Rock Witchu Tour, sowie auf ihrer aktuellen Tournee Number Ones: Up Close and Personal. Am 1. April 2009 listete das Blender Magazin \"That’s the Way Love Goes\" auf Platz 427 ihrer Liste der „500 Greatest Songs Since You Were Born“.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalisches.", "content": "\"That’s the Way Love Goes\" ist ein klassischer R&B-Titel, mit Elemente des modernen Contemporary-R&B, welcher sich später weltweit etablieren sollte. Musikalisch setzt das Lied auf ruhige soulige Streichinstrumente, die gut zur Stimmung des Liedes passen und perfekt mit Janets rauchiger Stimme zusammenpassen. Jacksons erreicht im Lied mit ihren Gesang einen Stimmumfang von der hohen F bis zur tiefen Bb Oktave. Das Lied verwendet zudem einen typischen Hip-Hop-Beat mit rund 100 Schlägen pro Minute. Das Lied verwendet einen Sample von James Browns Nummer-eins-R&B-Hit \"Papa Don’t Take No Mess\" aus dem Jahre 1974. Inhaltlich behandelt das Lied eine zärtliche und schöne Liebesbeziehung zwischen einer Frau und einer Mann. Gesungen wird das Lied aus der Sichtweise der Frau.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Beim Musikvideo zur \"That’s the Way Love Goes\", welches im März 1993 gedreht wurde, führte Jacksons Exmann René Elizondo, Jr. Regie. Im Musikvideo befindet sich Jackson in ihrem Hotelzimmer, ihre Freunde ermutigen Janet ihr neustes Lied zu singen. Jackson fängt an zu singen, jedoch wird sie schnell von ihrer Freundin Tish unterbrochen, damit sie Janet sagen kann: „Yo, this is slamming!“ Tish steckt einen Demotape in einen Kassettenrekorder und jeder beginnt zur Aufnahme zu tanzen. Tina Landon übernahm die Choreografische Leitung im Musikvideo. Im Musikvideo spielte außerdem die damals unbekannte Jennifer Lopez als Freundin und Backgroundtänzerin von Janet Jackson eine Rolle. \"That’s the Way Love Goes\" wurde bei den MTV Video Music Awards 1993 in drei Kategorien nominiert: „bestes weibliches Musikvideo“, „bestes Tanz-Musikvideo“ und „beste Choreografie in einem Musikvideo“. Das Musikvideo erschien im Jahre 1994 auch auf Jacksons VHS-Videoalbum mit den gleichnamigen Albumtitel \"janet\", auf der Sammlung \"Design of a Decade\" (1996), auf der limitierten Bonus-DVD Edition von ihrem Album \"All for You\" aus dem Jahr 2001 und 2004 auf ihrem Videoalbum \"From janet. to Damita Jo: The Videos\". Eine alternative Version des Musikvideos, die „One Take Version“, findet im gleichen Hotelzimmer statt, jedoch wird im ganzen Musikvideo nur Jackson selbst fokussiert. Das Musikvideo erschien nur im Jahre 1994 auf Jacksons VHS-Videoalbum mit den gleichnamigen Albumtitel \"janet.\" ’N Sync zahlten den Musikvideo Tribute, als sie den Musikvideo in der Sendung MTV Icon nachahmten.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "\"That’s the Way Love Goes\" debütierte im Mai 1993 auf Platz 14 der amerikanischen Billboard Hot 100. Zwei Wochen später erreichte das Lied die Spitze der Hot 100 und wurde Janets sechster Nummer-eins-Hit in den Vereinigten Staaten. Am selben Tag erreichte das Lied auch die Spitze in den Genre-orientierten Charts, wie die Dance- und R&B/Hip-Hop Charts. In den amerikanischen Airplay Charts wurde das Lied Jacksons erfolgreichster Hit in ihrer Karriere und erreichte für 10 Wochen Platz 1. In den Billboard Hot 100 blieb das Lied acht Wochen nacheinander an der Spitze und wurde Janets erfolgreichstes Lied überhaupt in den Vereinigten Staaten, sowie der erfolgreichste Nummer-eins-Hit einer Person der Jackson Familie. Sogar Michael Jackson stand nicht so viele Wochen auf Platz 1 in den USA wie Janet. Den Erfolg von \"That’s the Way Love Goes\" bestätigten auch die Jahrescharts und die Dekadencharts der 1990er in den USA, wo das Lied jeweils Platz 4 und 17 erreicht hat, sowie die Plattenauszeichnungen. Am 12. November 1993 wurde der Titel in den Vereinigten Staaten mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Bei der Grammy-Verleihung 1994 gewann das Lied einen Grammy in der Kategorie „Bester R&B Titel“. International wurde der Titel ebenfalls ein Erfolg und erreichte Platz 1 in Australien, Kanada, Neuseeland und Südafrika; die Top-5 in Finnland, den Niederlanden und im Vereinigten Königreich; sowie die Top-10 in Dänemark, Deutschland, Irland und Schweden. In Südafrika wurde \"That’s the Way Love Goes\" die bestverkaufte Single einer weiblichen Künstlerin überhaupt und verbrachte dort 9 Wochen nacheinander auf Platz 1. Im Vereinigten Königreich wurde das Lied zudem mit einer Silbernen Schallplatte geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "That’s the Way Love Goes ist ein Lied von der US-amerikanischen Sängerin Janet Jackson aus ihrem fünften Musikalbum \"Janet.\" aus dem Jahr 1993. Die Veröffentlichung als Single fand am 20. April 1993 statt. Das Lied avancierte zum erfolgreichsten Lied ihrer Karriere und stand unter anderem acht Wochen nacheinander auf Platz 1 der amerikanischen Billboard Hot 100 und Gewann im Jahr 1994 den Grammy für den „besten R&B-Titel“.", "tgt_summary": "《爱就是这样》(英语:That's the Way Love Goes)是美国黑人女歌手珍娜·杰克森在1993年4月20日发行的单曲,这首单曲共获得告示牌流行单曲榜、节奏蓝调单曲榜以及舞曲榜三项分榜的冠军,单曲在美销售数字突破1白金,成为珍娜·杰克森第6首全美冠军单曲。〈爱就是这样〉亦获得第36届格莱美奖「最佳节奏蓝调歌曲」。", "id": 2769203} {"src_title": "Roger Schmidt (Fußballtrainer)", "tgt_title": "罗格·施密特 (足球教练)", "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "Schmidt spielte unter anderem in der Regionalliga für die Vereine SC Verl (1995 bis 2002) und SC Paderborn 07 (2002 bis 2003). Es folgten Spielzeiten beim SV Lippstadt 08 und Delbrücker SC in der Verbandsliga.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge im Amateurbereich.", "content": "Nachdem Schmidt eine Saison beim Delbrücker SC gespielt hatte, wurde er für die Saison 2005/06 dort Trainer. In dieser Funktion blieb er bis zum Sommer 2007 und führte den Verein von der Verbandsliga ins sichere Mittelfeld der Oberliga Westfalen. Im Juli 2007 wurde er Trainer beim damaligen Oberligisten Preußen Münster. Für diese Tätigkeit kündigte Schmidt sein Arbeitsverhältnis als Ingenieur beim Automobilzulieferer Benteler und unterschrieb einen Dreijahresvertrag bei den Preußen. Er stieg mit Preußen Münster in die Regionalliga auf. Am 19. März 2010 trennte sich der Verein von ihm, als man in der Tabelle auf dem vierten Platz stand.", "section_level": 2}, {"title": "SC Paderborn 07 und Red Bull Salzburg.", "content": "Zur Saison 2011/12 verpflichtete der SC Paderborn 07 Schmidt als Nachfolger des zum FC St. Pauli gewechselten Trainers André Schubert. Nach einer erfolgreichen Saison mit den Paderbornern löste Schmidt seinen Vertrag auf, um nach Österreich zu Red Bull Salzburg zu gehen. In seinem ersten Jahr als Trainer von Red Bull Salzburg erreichte er mit der Mannschaft den zweiten Platz hinter Austria Wien; die erspielten 77 Punkte und 91 erzielten Tore stellten dabei Rekordmarken in der Ära Red Bull dar. Obwohl der Verein in der Qualifikation zur Champions League am luxemburgischen Vertreter F91 Düdelingen gescheitert war, wurde Schmidts Vertragslaufzeit verlängert. In der Saison 2013/14 stand er mit der Mannschaft nach 28 Spieltagen rechnerisch als Meister fest. Mit 105 Toren nach 33 Runden wurde der Bundesligarekord des SK Rapid Wien übertroffen. In der Europa-League beendete man die Gruppenphase als Gruppensieger. In der Zwischenrunde war Ajax Amsterdam klar besiegt worden, ehe die Mannschaft im Achtelfinale gegen den FC Basel ausschied.", "section_level": 2}, {"title": "Bayer 04 Leverkusen.", "content": "Im April 2014 unterschrieb Schmidt als Nachfolger von Sascha Lewandowski einen Zweijahresvertrag ab der Saison 2014/15 als Cheftrainer beim deutschen Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2014/15.", "content": "Schmidt gab sein Pflichtspieldebüt als Cheftrainer Leverkusens am 15. August 2014 in der ersten Runde des DFB-Pokals beim SV Alemannia Waldalgesheim, die seine Mannschaft 6:0 gewann. In seinem ersten Bundesliga-Spiel erreichte er mit der Mannschaft einen 2:0-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund. Dabei erzielte Karim Bellarabi das bis dahin schnellste Tor in diesem Wettbewerb nach neun gespielten Sekunden. In der Rückrunde blieb man 528 Minuten in der Bundesliga ohne Gegentor und stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf. In der Liga stand man nie schlechter als auf dem sechsten Tabellenplatz, war an den ersten drei Spieltagen Tabellenführer und erreichte als am Ende Viertplatzierter die Qualifikation zu den Champions-League-Play-offs. In der Champions League 2014/15 schied man im Achtelfinale gegen Atlético Madrid aus, im DFB-Pokal musste man sich im Viertelfinale dem FC Bayern München geschlagen geben. Kurz nach dem Saisonende verlängerte Bayer Leverkusen Schmidts Vertragslaufzeit bis Ende Juni 2019.", "section_level": 3}, {"title": "Saison 2015/16.", "content": "In seiner zweiten Saison in Leverkusen erhielt Schmidt mit Markus Krösche einen Co-Trainer, mit dem er beim SC Paderborn in der Regionalligasaison 2002/03 zusammengespielt und den er in der Zweitliga-Saison 2011/12 trainiert hatte. Mit André Ramalho und Kevin Kampl kamen zusätzlich zwei Spieler in den Kader, die Schmidt bereits in Salzburg trainiert hatte. Zum Ende der Hinrunde war die Leverkusener Mannschaft Fünfter, allerdings hatte sie mit sechs Niederlagen schon eine mehr als in der gesamten Vorsaison erlitten. In der erreichten Gruppenphase in der Champions League gelangte man über den dritten Tabellenplatz in die Europa League. Dort schied Bayer im Achtelfinale gegen den FC Villarreal aus. Im DFB-Pokal schied man erneut im Viertelfinale aus, diesmal gegen Werder Bremen. Aufgrund persönlichen Fehlverhaltens wurde Schmidt in der Rückrunde für drei Bundesligaspiele gesperrt. In diesen Partien, in denen die Mannschaft von Krösche betreut wurde, gewann man nur einen Punkt. Nach Schmidts Rückkehr auf die Bank gewann Leverkusen zwischen dem 26. und 32. Bundesligaspieltag alle Partien, wodurch seine Mannschaft einen Vereinsrekord einstellte. Das Team sicherte bereits zu diesem Zeitpunkt mit dem dritten Tabellenplatz rechnerisch die Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League. Auch der in der Vorsaison aufgestellte Vereinsrekord für die längste Zeit ohne Gegentor in der Bundesliga wurde auf 588 Minuten ausgebaut.", "section_level": 3}, {"title": "Saison 2016/17.", "content": "Schmidts dritte Saison in Leverkusen begann mit jeweils vier Siegen, Unentschieden und Niederlagen in den ersten zwölf Spielen. Erneut wurde er für sein Verhalten an der Seitenlinie sanktioniert und unter anderem für zwei Spiele mit einer Innenraumsperre belegt. Wieder übernahm Krösche Schmidts Aufgaben während der Spiele. Die Mannschaft schied aus dem DFB-Pokal gegen die Sportfreunde Lotte aus, gewann aber das folgende Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg. In der Gruppenphase der Champions League blieb man erstmals in der Vereinsgeschichte ungeschlagen und erreichte zehn Punkte. Am 10. Dezember 2016 stellte der Verein Schmidts langjährigen Co-Trainer für Athletik, Oliver Bartlett, wegen unterschiedlicher Auffassungen frei. Die Hinrunde der Bundesliga beendete die Mannschaft auf dem achten Tabellenplatz, wieder erlitt man mit insgesamt sieben Niederlagen eine mehr als in der ersten Hälfte der Vorsaison. In die Rückrunde startete man mit nur zwei Siegen bei vier Niederlagen in sechs Partien; darunter eine 2:6-Niederlage bei Borussia Dortmund, womit man das erste Mal seit 2010 wieder sechs Gegentore in einem Ligaspiel hinnehmen musste. Schmidt attestierte seiner Mannschaft „einen sehr guten Auftritt“ und bezeichnete die Leistungen im Spiel im Vergleich zu jenen in der Woche zuvor, als man mit 0:2 gegen den 1. FSV Mainz 05 verloren hatte, als „Schritt in die richtige Richtung“. Am 5. März 2017 – dem Tag nach der Partie in Dortmund – wurde Schmidt von seinen Aufgaben im Verein entbunden. Der Verein begründete die Freistellung als unumgänglich sowie nötig, um selbstgesetzte Ziele nicht zu verfehlen. Geschäftsführer Michael Schade hob in diesem Rahmen Schmidts guten Umgang mit jungen Spielern sowie deren Entwicklung unter ihm hervor.", "section_level": 3}, {"title": "Beijing Guoan.", "content": "Im Juni 2017 unterschrieb Schmidt einen ab 1. Juli laufenden Vertrag beim chinesischen Erstligisten Beijing Guoan. Er gewann mit der Mannschaft den chinesischen Pokal 2018. Ende Juli 2019 wurde er entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "PSV Eindhoven.", "content": "Ab der Saison 2020/21 ist Schmidt neuer Cheftrainer der PSV Eindhoven. Der entsprechende Vertrag wurde am 11. März 2020 abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Am 21. Februar 2016 wurde Schmidt während des Bundesliga-Heimspiels gegen Borussia Dortmund von Schiedsrichter Felix Zwayer aus dem Innenraum des Stadions verwiesen. Er hatte nach einer umstrittenen Freistoßentscheidung, die zum Dortmunder Siegtreffer geführt hatte, beim vierten Offiziellen reklamiert. Er weigerte sich jedoch, den Innenraum des Stadions zu verlassen, sodass der Schiedsrichter das Spiel für etwa neun Minuten unterbrach und beide Mannschaften in die Kabinen schickte. Als Schmidt letztlich auf der Tribüne Platz genommen hatte, pfiff Zwayer das Spiel wieder an. Schmidt wurde wegen unsportlichen Verhaltens vom Sportgericht des DFB mit einem Innenraumverbot für fünf Bundesligaspiele, von denen zwei bis zum 30. Juni 2017 auf Bewährung ausgesetzt wurden, und einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro belegt. Am 22. Oktober 2016 geriet er bei der 0:3-Bundesliga-Heimspielniederlage gegen die TSG 1899 Hoffenheim kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit verbal mit dem Trainer des Gegners, Julian Nagelsmann, aneinander und wurde von Schiedsrichter Bastian Dankert des Innenraumes verwiesen. Das DFB-Sportgericht widerrief zwei Tage später die nach dem Vorfall vom Februar verhängte Bewährung und sperrte Schmidt sowohl für die zweite Runde des DFB-Pokals gegen die Sportfreunde Lotte als auch für die Auswärtspartie in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg. Außerdem wurde er mit einer Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro belegt. Ca. anderthalb Stunden vor dem Spielbeginn in Wolfsburg wurde Schmidt der Zugang zu seiner Mannschaft durch Stadion-Ordner des VfL zu diesem Zeitpunkt verwehrt, obwohl die Innenraumsperre nur jeweils eine halbe Stunde vor Beginn und nach Ende des Spiels sowie für die Zeit der Partie galt. Der Wolfsburger Verein räumte ein Missverständnis ein.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Schmidt ist verheiratet und hat mit seiner Frau einen Sohn und eine Tochter; er hat mindestens drei Brüder. Nach dem Abitur absolvierte Schmidt eine Berufsausbildung zum Werkzeugmechaniker, danach und während seiner aktiven Zeit als Spieler belegte er ein Maschinenbaustudium mit dem Schwerpunkt Kunststofftechnik an der Universität Paderborn. Anschließend arbeitete er acht Jahre lang als Ingenieur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roger Schmidt (* 13. März 1967 in Kierspe) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Er wird ab der Saison 2020/21 Trainer des niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven.", "tgt_summary": "罗格·施密特(,1967年-3月13日)是一名德国足球教练及机械工程师,曾执教德甲球会勒沃库森和中超球会北京中赫国安。", "id": 972681} {"src_title": "Nihon Joshi Soccer League", "tgt_title": "日本職業女子足球聯賽", "src_document": [{"title": "Gliederung.", "content": "In der 1. Liga (, \"ichibu rīgu\", engl. \"Division 1\"), meist mit dem Spitznamen Nadeshiko League Div. 1 (, \"nadeshiko rīgu\") bezeichnet, spielen derzeit zehn Mannschaften in 18 Spieltagen die Meisterschaft aus. Die 2. Liga (, \"ichibu rīgu\", engl. \"Division 2\"), meist mit dem Spitznamen Nadeshiko League Div. 2 (, \"nadeshiko rīgu\") bezeichnet, spielen derzeit ebenfalls zehn Mannschaften 18 Spieltage aus. Das beste Team steigt direkt auf, während der 2. Platzierte in der Relegation gegen den Vorletzt- Platzierten der 1. Liga spielt. Wie auch in der 1. Liga steigt der letztplatzierte direkt ab und der Vorletztplatzierte der 2. Liga spielt in der Relegation mit den 2. besten Team der Challenge League um die 2. Liga. Die 3. Liga (, \"nibu rīgu\", engl. \"Division 3\") mit dem Spitznamen Challenge League (, \"charenji rīgu\"), gliedert sich in zwei Subligen Ost (, \"charenji īsuto\") und West (, \"charenji uesto\") aus je sechs Mannschaften, die jede jährlich 15 Spiele bestreiten. Zwischen beiden Spielklassen wird in einer Relegation je ein Auf- und Absteiger ermittelt. Für Zuschauer ist der Eintritt grundsätzlich frei, nur für einige Spiele wird Eintritt verlangt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ab 1980 gab es mit dem Zen-Nihon Joshi Soccer Senshuken Taikai (, „Alljapanisches Frauenfußballturnier“, engl. \"All Japan Women's Football Championship\") ein jährliches landesweites Turnier im Frauenfußball, an dem vor allem Werks-, Universitäts- und Schulmannschaften nach regionalen Qualifikationswettbewerben teilnahmen und das später als eine Art Pokalwettbewerb an die entstehende Ligastruktur angeschlossen ist. 1989 nahm die japanische Frauenfußballliga mit zunächst sechs Teams ihren Betrieb auf. In den 1990er Jahren, als auch die Nihon Pro Soccer League, die japanische [Männer-]Profifußballliga (engl. \"Japan Professional Football League\", kurz: J. League), geschaffen wurde, begann mit der L. League der Aufbau eines Ligasystems im Frauenfußball mit zwei Spielklassen. Die Erstligamannschaften entstanden teilweise aus Werks- und Hochschulteams, die Zweitligisten teilweise aus Ober- und Mittelschulmannschaften. Einige sind heute Frauenabteilungen von Profimannschaften im Männerfußball. Die Liga wurde danach mehrfach reorganisiert, 2010 entstand die heutige Struktur mit wieder zehn Mannschaften in der 1. Liga. Die Fußballabteilung von Tepco, der Tōkyō Denryoku Joshi Soccer-bu Mareeze (), stellte 2011 wegen des Tōhoku-Erdbebens und der resultierenden Unfälle im Kernkraftwerk Fukushima I 2011 ihren Spielbetrieb ein, weshalb 2011 nur neun Mannschaften im Wettbewerb waren. Nach dem Hauptsponsor, dem Lebensmittelhandelsunternehmen Plenus (\"purenasu\"), heißen die Ligen derzeit offiziell \"plenus Nadeshiko League\" und \"plenus Challenge League\".", "section_level": 1}, {"title": "Mannschaften in der 1. Liga.", "content": "2016 spielten folgende Mannschaften in der Nadeshiko League:", "section_level": 1}, {"title": "Historische Meister der 1. Liga.", "content": "Zählt man durchgehend alle seit 1989 ausgetragenen Meisterschaften, so sind NTV Beleza (und Vorläufer Yomiuri Beleza) mit insgesamt zwölf Titeln Rekordmeister, als Sieger 2010 auch amtierender Meister.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nihon Joshi Soccer League (jap., \"Nihon joshi sakkā rīgu\", „japanische Frauenfußballliga“, engl. \"Japan Women's Football League\") ist die dreistufige Profi- (Div. 1) Semiprofi- (Div. 2) und Amateur (Div. 3) Frauenfußballliga des japanischen Fußballverbandes \"Nihon Soccer Kyōkai\" (engl. \"Japan Football Association\"). Sie wird in Anlehnung an die J. League der Männer auch \"L. League\" (, \"L. rīgu\") genannt, wobei L für \"ladies\" steht.", "tgt_summary": "日本职业女子足球联赛(日本女子サッカーリーグ)是日本最高等级的职业女子足球联赛系统,由社团法人日本足球协会所主办,于1989年举行首届赛事,是日本女子足球的推广及强化实力与及地区发展等的重要振兴项目,亦是亚洲区最受欢迎及最具质素的女子足球联赛之一,尤其在日本女子代表队获得世界杯之后。联赛成立初只有单一联赛,直至2004年增设乙组联赛,将日本女子职业足球联赛分为甲组联赛(简称:L1或抚子联赛)及乙组联赛(简称:L2或挑战联赛),同时设有升降级制度。日本甲组女子职业足球联赛现时共有10支球队参与,日视美人队是联赛中最成功的球队,曾经夺得15次总冠军。", "id": 2448054} {"src_title": "FC Altrincham", "tgt_title": "奥特林查姆足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der FC Altrincham gründete sich 1891 unter dem Namen \"FC Broadheath\", 1903 folgte die Umbenennung. 1978 gewann der Klub seinen ersten überregionalen Titel, als im Endspiel um die FA Trophy der FC Leatherhead besiegt wurde. Ein Jahr später gehörte der Klub schließlich auch zu den Gründungsmitgliedern der Alliance Premier League, der heutigen Football Conference. In den ersten beiden Jahren gewann die Mannschaft die Meisterschaft, da kein automatischer Aufstieg in die Football League vorhergesehen war, blieb der Verein dennoch der Spielklasse erhalten. 1986 holte er erneut die FA Trophy. Die Erfolge ließen sich nicht wiederholen, erst 1991 – mittlerweile war der Aufstieg für den Tabellenersten eingeführt worden – spielte er um den Aufstieg, nach einem schwachen Saisonabschluss verpasste er die Football League als Tabellendritter. 1997 stieg der FC Altrincham in die Northern Premier League ab, dem Wiederaufstieg zwei Jahre später folgte erneut der direkte Abstieg. 2005 kehrte der Klub in die Football Conference zurück und sorgte dort für Schlagzeilen. Sportlich auf einem Nicht-Abstiegsplatz wurden dem Verein am Ende der Spielzeit 2005/06 18 Punkte abgezogen, da ein nicht-spielberechtigter Akteur eingesetzt worden war. Da jedoch der FC Canvey Island sich aus der Liga zurückgezogen hatte und dem FC Scarborough wegen eines Verstoßes gegen die Statuten hinsichtlich der Klubeigentümer die Lizenz entzogen wurde, blieb der Klub dennoch in der Liga. In den folgenden beiden Spielzeiten belegte der Klub jeweils sportlich einen Abstiegsplatz, profitierte aber erneut von der Misswirtschaft der Konkurrenz – 2007 erhielt Boston United keine Lizenz, 2008 zog sich Halifax Town nach finanziellen Problemen zurück – und blieb in der Liga. Nach mehreren Mittelfeldplätzen stieg der Klub 2011 schließlich wieder ab. Nach dem Sieg in den Playoffs der Conference North in der Saison 2013/14 trat Altrincham in der Saison 2014/15 nochmals eine Spielzeit fünftklassig an. Sowohl 2015 als auch 2016 musste die Mannschaft den Abstieg hinnehmen, spielte eine Saison in der siebtklassigen Northern Premier League, bevor der Wiederaufstieg in die National League North gelang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FC Altrincham (offiziell: \"Altrincham Football Club\") ist ein englischer Fußballverein aus Altrincham. Während die Mannschaft auf Ligaebene nie aus dem Non-League Football hinauskam, erreichte sie häufig die Hauptrunden des englischen Pokalwettbewerbs und gewann zweimal die FA Trophy. Der Verein trägt seine Spiele in der 1910 erbauten \"Moss Lane\" mit 6.085 Plätzen aus.", "tgt_summary": "艾川查姆足球会(英语:Altrincham Football Club)是位于英格兰大曼彻斯特郡特拉福德区的奥尔特灵厄姆的足球俱乐部,现时在英格兰足球联赛系统第五级的英格兰足球议会全国联赛参赛。球队于2013/14年球季赢得英格兰足球议会北部联赛附加赛冠军而重返英格兰足球议会全国联赛。", "id": 2238991} {"src_title": "Koreanischer Film", "tgt_title": "韩国电影史", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ende des 19. Jahrhunderts schufen die französischen Brüder Lumière den \"Cinématographe\", der sich zu einer Sensation entwickelte für die Darstellung sich bewegender Bilder. Der Kinematograph wurde international vorgestellt, zunächst in Großbritannien im Jahr 1896. In der \"London Times\" war 1897 zu lesen, dass im Oktober des Jahres der Film in Korea eingeführt wurde. Dabei wurden Aktualitätenfilme und Kurzfilme von Pathé in einer Baracke gespielt. Des Weiteren existieren Aufzeichnungen einer Ausgabe der Zeitung \"Hwangsung Shinmun\" von 1903, nach der im Juni des Jahres Filme von der Dongdaemun Electric Company gezeigt wurden. 1907 eröffnete das Filmtheater Dansungsa. Danach folgen zahlreiche weitere Kinoeröffnungen. Dabei richteten sich die Kinos im Norden Gyeongseongs an die japanische Bevölkerung und die in südlicheren Teilen der Stadt an die koreanische. Außerdem fanden in den folgenden Jahren zahlreiche ausländische Filme ihren Weg nach Korea, bspw. von Francis Ford, D.W. Griffith und Abel Gance. Am 27. Oktober 1919 wurde im Kino Dansungsa mit \"Kampf für Gerechtigkeit\" (Originaltitel: /) von Kim Do-san und seiner Künstlergruppe \"Shingeuk-jwa\" der erste koreanische Film aufgeführt. Damit begann die Filmgeschichte Koreas zur Zeit der japanischen Herrschaft. 1966 einigten sich südkoreanische Filmmacher und die Regierung, den 27. Oktober zum „Tag des Films“ () auszurufen. Tatsächlich ist es umstritten, ob man \"Kampf der Gerechtigkeit\" als ersten koreanischen Film betrachten sollte. Es sei kein kompletter Spielfilm gewesen, sondern eine Mischung aus Kinofilm und Theater, die gemeinsam aufgeführt werde. Diese Form der Filmaufführung wird Kinodrama genannt. Sie geht auf die japanische Theaterform \"Shinpa\" zurück. Sie kam zur Kolonialzeit nach Korea und wurde dort von Künstlergruppen adaptiert. Als der Film nach Korea kam, drehten diese Gruppen Filme, um ihre Bühnenstücke durch zusätzliche Filmaufzeichnungen zu untermalen. Bis zum ersten Tonfilm 1935 waren ähnliche Formen weit verbreitet. \"Shinpa\" wird dem Melodrama zugeordnet und ist durch Antinomie geprägt und stellt die Allgemeinheit dar, die zwischen traditionellen Werten und Moderne Schmerz und Verwirrung erfährt. Shinpa war im Korea der 1910er Jahre populär und vermischte sich durch Dramagruppen mit dem Film. Bis Anfang 1923 wurden etwa 20 weitere Kinodramen produziert. Es ist in der Literatur umstritten, welcher Film Koreas erster Spielfilm ist. Einige Autoren argumentieren, es sei der 1923 erschienene Film \"The Plighted Love under the Moon\" (/) von Yoon Baek-nam, andere sprechen dies dem Bildungsfilm \"Demon in Life\" (1920) zu. Auch der Film \"Chunghyang-Jeon\", der wohl zwischen 1921 und 1923 erschienen ist, sowie \"The National Border\", der im Januar 1923 im Dansungsa gespielt wurde, stehen zur Diskussion. Letztere wurde allerdings von dem japanischen Studio Shōchiku produziert. \"Chunghyang-Jeon\" ist eine koreanische Volkssage, die von dem japanischen Regisseur Hayakawa Goshu verfilmt wurde. Dies inspirierte den Besitzer des Dansungsa, Park Seung-pil, eine Verfilmung der Sage \"Janghwa Hongnyeon jeon\" zu produzieren. 1926 erschien der Stummfilm \"Arirang\" von Na Woon-gyu, der als einer der wichtigsten Filme des frühen koreanischen Kinos gilt. Es war der erste Film, der Nationalstolz und Widerstand gegen Japans Kolonialherrschaft thematisierte. Die japanische Besatzungsmacht hat den Film anfangs nicht verboten, weil sie die anti-japanische Botschaft des Films nicht erkannte. Für Koreaner war sie allerdings klar ersichtlich. Der Film handelte von einem mental instabilen Mann, der einen wohlhabenden Landbesitzer mit Verbindung zur japanischen Polizei ermordet. Lee Gyu-hwan knüpfte in seinem Debütwerk \"A Ferry Boat That Has No Owner\" (, 1932) thematisch daran an und zählt zu einem der bedeutendsten Regisseure der Stummfilmzeit. Der 1934 veröffentlichte Stummfilm \"Crossroads of Youth\" wurde 2007 entdeckt und ist dadurch der älteste, noch heute existierende koreanische Film. Alle vorherigen Filme gingen im Zeitverlauf verloren. Ein wesentlicher Aspekt der Stummfilmzeit waren sogenannte \"Byeonsa\" (im Japanischen \"Benshi\"). Sie waren die Erzähler der Stummfilme und standen an der Seite der Leinwand. Byeonsas zählten zur Zeit des Stummfilms zu den Stars des koreanischen Films. Bei importierten Filmen mussten die Zwischentitel nicht übersetzt werden, sondern wurden von einem Byeonsa gesprochen. 1935 erschien mit einer neuen Verfilmung der Volkssage \"Chunhyang-Jeon\" Koreas erster Tonfilm. 1937 hatte Lee Gyu-hwan mit \"Wanderer\" () einen großen Erfolg, wodurch Tonfilme zur neuen Norm wurden. Allerdings war dies auch das Jahr, in dem Japan in China einfiel. Antikriegsfilme waren gänzlich verboten und vielmehr wuchs der Druck, Propagandafilme zu drehen und der Bevölkerung die Ideologie des Kaiserreichs einzuimpfen. Dabei wurde auch eine Quote eingeführt, dass nicht mehr als 1/3 der gespielten Filme ausländische Produktionen sein dürfen. Filme waren zu populär und die Regierung maß dem Medium große Bedeutung zu bei der Beeinflussung der Bevölkerung. 1942 nahm das Aufblühen der Filmindustrie ein jähes Ende, als die Regierung Japans koreanischsprachige Filme verbat und Filme nur noch der Kriegspropaganda dienten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Koreanischer Film ist von der Teilung der Koreanischen Halbinsel in die Staaten Nordkorea und Südkorea geprägt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickeln sich der nordkoreanische und der südkoreanische Film unterschiedlich.", "tgt_summary": "韩国电影史从1897年韩国首次引进电影至今已有百余年。1919年,金陶山自编、自导并主演的《义理的仇讨》成为韩国本土制作的首部电影。1926年,韩国电影开拓者罗云奎制作的以象征手法表现反抗日本压迫的民族电影《阿里郎》开启了默片时期韩国电影的黄金期。1931年,李弼雨制作的韩国历史上首部有声片《春香传》,使韩国电影迎来了有声时代。但随着日本帝国主义在朝鲜半岛统治的加深,电影成了维护其统治的宣传工具。", "id": 2486610} {"src_title": "Taesŏng-guyŏk", "tgt_title": "大城区域", "src_document": [{"title": "Bauwerke und Einrichtungen.", "content": "An Freizeiteinrichtungen existieren in Taesŏng-guyŏk seit 1972 den Taesŏngsan Freizeitpark, und der Ende 2008 renovierte und erweiterte Korea Central Zoo. In diesem leben etwa 600 verschiedene Tierarten. Einige der Tiere waren Staatsgeschenke an den Präsidenten Kim Il-sung. Westlich im Bezirk haben sich die zentralen Verwaltungseinrichtungen des Ministeriums für öffentliche Sicherheit niedergelassen. Im Ortsteil Wasan befinden sich die Universität der Nationalen Sicherheit, eine Hochschule zur Ausbildung von staatlichen Mitarbeitern im Bereich der nationalen Sicherheit. An der nordöstlichen Grenze des Bezirks liegt, als Teil des Kangdong-Gebirgszuges, der 270 Meter hohe Taesŏngsan mit den Seen Tongchon und Michon. Dort befindet sich die Taesong-Festung und ein Freizeitpark. Vor allem bekannt ist der dort ebenfalls gelegene Friedhof der Revolutionshelden. Er dient als Friedhof und Gedenkstätte für die nordkoreanischen Soldaten des Koreakriegs. Das Paekhwawon-Gästehaus in Chongho-dong ist ein staatliches Gästehaus zur Unterbringung reisender Staatsoberhäupter. Es handelt sich dabei um eine Villa mit Räumlichkeiten für Konferenzen, Gipfeltreffen und Staatsbankette. Einquartiert waren hier beispielsweise der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter bei einem Staatsbesuch im Jahr 1994, der damalige südkoreanische Präsident Kim Dae-jung im Jahr 2000 und der frühere US-Präsident Bill Clinton im Jahr 2009. Auch der damalige südkoreanische Präsident Roh Moo-hyun residierte bei einem Staatsbesuch 2007 in dem Gästehaus, sowie die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright bei einem Treffen mit Kim Jong-il im Jahr 2000. In Miam-dong befindet sich der Kumsusan-Palast. Dieser war zunächst Sitz der Regierung und wird seit dem Tod Kim Il-sungs als dessen Mausoleum genutzt. Der Ortsteil Ryongbuk ist Standort der Ryongnam-Mittelschule und der Universität der Fremdsprachen. Bei letzterer handelt es sich um eine vierjährige Hochschule zur Ausbildung von diplomatischen Corps der Volksrepublik Nordkorea, Mitarbeitern im Ministerium für internationalen Handel oder dem Außenministerium. Bis 1978 fanden diese Lehrgänge noch in der sich ebenfalls im Bezirk befindenden Kim-Il-sung-Universität statt. Im Misan-dong befindet sich ein Wohngebiet für leitende Regierungsmitarbeiter und deren Familien.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Metro Pjöngjang hält innerhalb des Taesŏng-guyŏks an der Station Pulgŭnbyŏl. Die Metrostation Kwangmyŏng ist seit 1995 geschlossen. Mit der Kŭmsusan-Linie gibt es hier eine Linie der Straßenbahn Pjöngjang, die vor allem touristischen Zwecken dient.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalschätze.", "content": "In Taesŏng-guyŏk befinden sich mehrere Nationalschätze Nordkoreas:", "section_level": 1}, {"title": "Naturdenkmale.", "content": "Mehrere Bäume und Fossilien im Ortsteil Taesŏng-dong sind unter den Naturdenkmalen Nordkoreas aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Taesŏng-guyŏk ist in zwölf Verwaltungseinheiten, die Dongs eingeteilt. Der Ortsteil Misan ist wiederum in zwei, der Ortsteil Ryonghung in drei Verwaltungseinheiten untergliedert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Taesŏng-guyŏk ist einer der 18 Stadtbezirke Pjöngjangs, der Hauptstadt Nordkoreas. Der Taedong-gang bildet die Grenze zum Bezirk Taedonggang-guyŏk. Nördlich des Flusses, auf derselben Uferseite, grenzt der Stadtteil im Süden an den Innenstadtbezirk Chung-guyŏk, südwestlich an Moranbong-guyŏk.", "tgt_summary": "大城区域()是朝鲜民主主义人民共和国首都平壤直辖市的一个区域,位于市中心东北、大同江右岸。合掌江把本区域分为东西两部。", "id": 1018977} {"src_title": "Taq-e Kisra", "tgt_title": "塔克基思拉宮", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Palast soll während der Regierungszeit des bedeutenden Sassanidenherrschers Chosrau I. (531 bis 579) entstanden sein. Diese weit verbreitete These wird allerdings nicht durchgehend anerkannt; der Palast wird manchmal aufgrund späterer literarischer Quellen stattdessen bereits Schapur I., dem zweiten Sassanidenherrscher (240 bis 272), zugeschrieben. Unter diesem war Ktesiphon bereits die Hauptresidenz des Sassanidenreiches gewesen. Die meisten Gelehrten gehen aber davon aus, dass Chosrau I., nachdem er um 560 die Weißen Hunnen entscheidend geschlagen und mit Ostrom Frieden geschlossen hatte, seinen Palast ausbauen ließ, der dabei den Torbogen \"Taq-e Kisra\" enthielt. Von dieser einst größten Sassanidenresidenz ist heute lediglich ein kleiner Teil nebst dem Torbogen übriggeblieben. 637 wurde die Anlage von den Arabern im Rahmen der arabisch-islamischen Expansion eingenommen und geplündert. Zeitweilig wurde der Palast danach als Moschee genutzt. 1888 fiel ein Drittel der Ruinen einem Hochwasser des Tigris zum Opfer. 1909 rissen weitere Überschwemmungen des Flusses den Nordflügel weg. Saddam Hussein begann ab 1975 bis in die 1980er Jahre hinein die Wiederherstellung des Nordflügels. Nach dem zweiten Golfkrieg wurde das Vorhaben eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die Gesamtanlage war durch einen rechtwinkligen Hof geprägt, um den sich vier Gebäudetrakte gruppierten. Das mehr als 24,5 m breite und 33 m hohe Backsteingewölbe überdachte den 48 m langen Thronsaal, in welchem die Sassanidenfürsten in Brokat und Seide gewandet Audienzen gewährten. Die Konstruktion ist parabolisch, weshalb der Torbogen besonders groß wirkt. In der Nähe des Bodens ist der Bogen sieben Meter dick, im Scheitel einen Meter. Nach einer mesopotamischen Technik wurden die bodennahen Ziegel horizontal und die im Gewölbe hochkant verbaut. Experten des oströmischen Kaisers Justinian halfen beim Bau. Gerüste wurden trotz der Höhe nicht verwendet. In die Gewölbehalle waren römisch-byzantinische Marmorreliefs und Mosaiken eingebracht, die die Eroberung von Antiochia zeigten. Weitere Machtinsignien bildeten ein 27 x 27 Meter großer Teppich (Bahār-e Kisra) zu Füßen des Sassanidenkaisers und eine prächtige gewaltige Krone, die von der Decke des Bogens (an einer Goldkette befestigt) herabhing. Der gewaltige Iwan wurde beidseits von je sechsstöckigen Backsteinfassaden mit Architraven eingefasst, wobei ungeklärt ist, ob diese römische oder hellenistische Anklänge haben. Geschmückt waren die Fassaden mit Blendzierbögen und -säulen. Hinter diesen verbargen sich die übrigen Räumlichkeiten des Palastanwesens. Der Torbogen ist der größte erhaltene Iwan der vorislamischen Zeit. Das Ideal, dass Wohnräume zusammengefasst wurden und sich um einen befestigten Innenhof drapierten, wurde in der Folgezeit fester Bestandteil der iranischen Architektur und spiegelt sich auch in diesem Objekt. Die Quaderstein-Bauweise wurde seit dem 4. Jahrhundert zunehmend durch feinere Bearbeitung des Ziegelsteins und dessen Verbauung mittels Gipsmörtel abgelöst. Daneben kamen zunehmend Stuckornamente zum Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "„Frühling von Chosrau“.", "content": "Im Palast lag laut späteren Quellen einst ein Gartenteppich mit schachbrettartigen Feldermustern, der 27 x 27 Metern maß. Er hieß Bahār-e Kisra. Der Teppich bildete Blumenbeete, Obstbäume, Wege und Wasserkanäle und an den Wegkreuzungen, Pavillons ab. Er war mit Edelmetallen durchwirkt. Die Äste der Bäume waren in Gold und Silber dargestellt, Blumen und Obst wurden durch Edelsteine verkörpert, Wasserläufe durch Kristallglas. Zu Ehren des im Orient bis heute legendenumrankten Sassanidenkönigs spricht der Volksmund im Iran vom Teppich als dem „Frühling des Chosrau“, beziehungsweise „Baharestan“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Taq-e Kisra (oft: \"Taq-i-Kisra\" und \"Taq Kasra\" geschrieben, übersetzt: \"Bogen des Chosrau\", gelegentlich auch \"Bogen von Ktesiphon\" genannt), () Ṭāq-e Kesrā oder () Ayvān-e Kesrā, ist eine sassanidische Palastruine in Mahuza, die das einzige oberirdische Überbleibsel der Stadt Ktesiphon im heutigen Irak bildet. Die Ruine steht etwa 35 Kilometer südöstlich von Bagdad.", "tgt_summary": "塔克基思拉宫(طاق كسرى / تاق کسرا / ایوان مدائن)是一座波斯萨珊王朝建筑,位于泰西封萨尔曼公园。这是古城泰西封的唯一残存的建筑,其拱状结构是世界最大砖造拱形建筑。", "id": 534068} {"src_title": "Blue Valentine (Film)", "tgt_title": "藍色情人節", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film zeichnet das Bild einer Liebe, zeigt deren Stationen jedoch nicht chronologisch. Dean, ein junger High School-Abbrecher, der als Möbelpacker in New York City arbeitet, lernt zufällig die Medizinstudentin Cindy kennen, die in Pennsylvania bei ihren Eltern lebt und sich um ihre Großmutter kümmert. Er verliebt sich in sie und erobert, nach heftigem Werben, auch ihr Herz. Als Cindy herausfindet, dass sie ungewollt schwanger von ihrem vorherigen Freund Bobby ist, mit dem sie noch kurz zuvor zusammen war, ist sie zunächst unsicher und will das Kind abtreiben lassen, lässt die Abtreibung jedoch im letzten Moment abbrechen. Dean kann ihr in dieser Situation Halt geben. Die beiden beschließen zu heiraten und eine Familie zu gründen. Beide stammen aus unglücklichen, zerrütteten Familien. Vor der Hochzeit sucht Bobby, der nichts von der Schwangerschaft weiß, Dean an dessen Arbeitsstelle auf und schlägt ihn zusammen. Dean und Cindy leben etwa fünf Jahre später mit ihrer Tochter Frankie in Pennsylvania zusammen. Er arbeitet als Maler, sie als Krankenschwester in einer Klinik. Dean ist mit seinem einfachen Leben als Handwerker und Familienvater zufrieden, das es ihm erlaubt, „bereits morgens um acht Uhr ein Bier zu trinken und viel Zeit mit seiner Tochter zu verbringen“. Cindy sieht allerdings mehr Potenzial in ihm, welches er in ihren Augen jedoch nicht nutzt. Sie ist unglücklich mit dem Leben, das beide führen. Um ihrer bröckelnden Beziehung nochmals eine Chance zu geben, verbringt das Paar, auf einen spontanen Einfall Deans nach einem Streit hin, eine Nacht in einem Hotel, die jedoch, nachdem beide sich betrinken und Gesprächsversuche scheitern, erneut im Streit endet. Cindy verlässt frühmorgens nach einem Anruf der Klinik das Hotel, fährt zur Arbeit und lässt Dean schlafend mit nur einer Notiz zurück. Dieser taucht daraufhin betrunken und verärgert in der Klinik auf. Als Cindy versucht, ihn nach Hause zu schicken, ohne ihn anzuhören, kommt es zu einem handfesten Streit. Der hinzukommende Arzt, der in der Vergangenheit häufig anzügliche Äußerungen ihr gegenüber gemacht hatte, wird von Dean geschlagen. Daraufhin wird Cindy gefeuert, sie verlässt mit Dean die Klinik und fordert die Scheidung. Dean bittet Cindy zuletzt verzweifelt, es noch einmal gemeinsam zu versuchen, vor allem für Frankie, die sehr an Dean hängt. Er erinnert sie an ihr Eheversprechen und möchte sich für sie so ändern, wie sie es will. Cindy hält den Zustand der Beziehung nicht mehr aus und bittet um Abstand. Obwohl Frankie ihren Vater eindringlich bittet zu bleiben, erfüllt Dean Cindys Wunsch und geht schließlich fort.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film und insbesondere die beiden Hauptdarsteller erhielten überwiegend sehr gute Kritiken.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Michelle Williams war sowohl bei der Oscarverleihung 2011 als auch bei den Golden Globe Awards 2011 als beste Hauptdarstellerin nominiert, musste sich jedoch in beiden Fällen Natalie Portman geschlagen geben, die den Preis für den Film \"Black Swan\" erhielt. Regisseur Cianfrance erhielt bei den Chicago Film Critics Association Awards die Auszeichnung als \"Most Promising Filmmaker\" (\"Vielversprechendster Filmemacher\").", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Ryan Gosling schrieb und sang einige der Songs selbst. Die Band Grizzly Bear komponierte den Soundtrack; veröffentlicht wurde er bei Lakeshore Records.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blue Valentine ist ein US-amerikanisches Liebesdrama von Derek Cianfrance aus dem Jahr 2010. Die Uraufführung fand auf dem 26. Sundance Film Festival statt. Deutscher Kinostart war am 4. August 2011.", "tgt_summary": "是2010年美国浪漫剧情电影,由德瑞克·奇安佛兰斯执导,蜜雪儿·威廉丝和雷恩·葛斯林主演,电影配乐由灰熊乐团制作。剧情描述一对夫妻狄恩和辛蒂,透过电影镜头来回瞻顾过去与现在,从浓情蜜意的情侣渐渐走入索然无味的关系,最后决定以一个晚上挽救他们的婚姻。威廉丝和葛斯林并分别以此片获得多个电影奖项的男女主角提名。", "id": 1438646} {"src_title": "Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2", "tgt_title": "命令与征服:红色警戒2", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Noch vor der Veröffentlichung von \"Tiberian Sun\" wurde von Westwood eine Fortsetzung von Alarmstufe Rot angekündigt. Alarmstufe Rot 2 benutzt eine zweidimensionale Grafik. Es ist der letzte Teil der Command-&-Conquer-Reihe, welche diese benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Sowjetunion, die nach ihrer Niederlage in \"Alarmstufe Rot\" von Alexander Romanov regiert wird, welcher von den Westmächten eingesetzt wurde und für dauerhaften Frieden sorgen sollte, löst mit einem Überraschungsangriff auf die USA einen neuen Ost-West-Konflikt aus. Wie auch in den Vorgängern gibt es zwei Schlusssequenzen: Entweder erringen die Sowjets die Weltherrschaft und führen die Menschheit in eine kommunistische Diktatur, oder die Alliierten siegen. Anders als beim Vorgänger wurde die deutsche Fassung nicht zensiert und die Soldaten blieben wie in der ursprünglichen Version menschlich.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Die Missionen der Kampagne werden, wie auch bei den Vorgängern, durch Videos verknüpft. Im Unterschied zum Vorgänger spielen die Einsätze meist in städtischen Gebieten, wo der Verlauf von Straßen und die Position von Brücken und Zivilgebäuden, die auch besetzt werden können, Auswirkungen auf die Kampfhandlungen haben. Im Mehrspieler-Modus oder Gefecht wählt man eine Nation. Jede von diesen verfügt über verschiedene Spezialeinheiten:", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Alarmstufe Rot 2\" erhielt mehrheitlich positive Bewertungen (GameRankings: 86,29 %/Metacritic: 84 %). Während es in \"Alarmstufe Rot\" noch direkte Bezüge zu \"Der Tiberiumkonflikt\" gab, fehlten diese in \"Alarmstufe Rot 2\" vollständig. Viele Spieler sind deshalb der Meinung, dass das \"Tiberium\"- und das \"Alarmstufe-Rot\"-Szenario Paralleluniversen darstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Yuris Rache.", "content": "Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2 - Yuris Rache ist die Erweiterung zu \"Alarmstufe Rot 2\". Es bietet zwei neue Kampagnen mit je sieben Missionen für Alliierte und Sowjets. Beide Parteien enthalten auch neue Gebäude und Einheiten. Außerdem bietet es mit Yuris Armee eine dritte Partei für den Mehrspieler-Modus.", "section_level": 1}, {"title": "Neue Inhalte.", "content": "Zum zweiten Mal in einem \"Command-&-Conquer\"-Spiel wurde dabei eine dritte Kriegspartei integriert (zuvor \"\" in \"\"), die aber nur im Gefecht und im Mehrspieler-Modus mit ihren exotischen Einheiten von Anfang an spielbar ist. Im Einzelspieler-Modus muss man in der Regel gegen diese Einheiten kämpfen, kann aber durch Ingenieure die Kontrolle über Yuris Gebäude übernehmen und diese anschließend selber benutzen, um beispielsweise Einheiten zu produzieren. Zu Yuris Truppen gehören unter anderem: Die Handlung beinhaltet die Jagd nach dem Verräter Yuri, der als ehemaliger Kommandant der sowjetischen Psychotruppen im vorangegangenen Krieg tätig war. In den Wirren des Krieges nutzte er sein gewaltiges Potenzial, um eine eigene, höchst skurrile Psychoarmee aufzubauen, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Die Missionen führen den Spieler dabei zu neuen Schauplätzen wie Australien, Ägypten und sogar auf den Mond. Dank Einsteins Zeitmaschine reist man sogar in die Kreidezeit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2 (Originaltitel: \"Red Alert 2\") ist ein von den Westwood Studios entwickeltes Echtzeit-Strategiespiel, das im Oktober 2000 erschienen ist. Darin landen die wiedererstarkten sowjetischen Truppen überfallartig in Nordamerika, um ihren alten Widersacher endgültig in die Knie zu zwingen. Zusammen mit \"\" und \"\" und deren Erweiterungen bildet es das \"Alarmstufe-Rot\"-Universum.", "tgt_summary": ",是一款由西木太平洋制作,艺电发行的2.5D实时即时战略游戏。于2000年10月23日在Windows发行,是《终极动员令:红色警戒》系列的正统续作。", "id": 929951} {"src_title": "Camila Vallejo", "tgt_title": "卡米拉·巴列霍", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Camila Vallejo ist Tochter von Reinaldo Vallejo und Mariela Dowling. Beide waren in den 1970er Jahren Mitglieder der Kommunistischen Partei Chiles. Sie ist nicht konfessionell gebunden. Camila Vallejo wuchs in Macul und La Florida auf, beides Stadtteile von Santiago de Chile, und besuchte das \"Colegio Raimapu\", eine Privatschule in La Florida. 2006 schrieb sie sich an der Universidad de Chile im Studienfach Geographie ein. Im Jahr 2007 wurde sie Mitglied im Jugendverband der Kommunistischen Partei Chiles. 2008 wurde sie Ratgeber des FECh, der sie von November 2010 bis November 2011 als Präsidentin vorstand. Sie war damit die zweite Frau in diesem Amt nach Marisol Prado (1997–1998). Im Jahr 2011 erregte Vallejo öffentliches Interesse als eine Sprecherin und Anführerin der chilenischen Studentenproteste (zusammen mit Giorgio Jackson, der Studentenführer der Studentenvereinigung der Päpstlichen Katholischen Universität von Chile, und Camilo Ballesteros, der Studentenführer der Studentenvereinigung der \"Universidad de Santiago de Chile\"). Von einigen Medien wurde Vallejo bereits als die Gegenspielerin zu Chiles Präsident Sebastián Piñera aufgebaut. Die britische Zeitung The Guardian befand, dass seit Subcomandante Marcos kein Rebellenführer Lateinamerika so bezaubert habe wie Vallejo. Im August 2011 stellte der Oberste Gerichtshof Chiles (Corte Suprema de Justicia) Vallejo wegen Todesdrohungen gegen ihre Person unter Polizeischutz. Seit Ende 2011 ist sie mit Julio César Sarmiento Machado (* 29. Januar 1983, Santa Clara, Kuba), einem leitenden Mitglied der Kommunistischen Jugend Chiles und Medizinstudenten, liiert. Vallejo beendete im Juli 2013 ihr Studium mit Auszeichnung (\"distinción máxima\"). Am 6. Oktober 2013 brachte sie ihre gemeinsame Tochter zu Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Studentenwahlen 2011.", "content": "Ende 2011 unterlag sie bei den Studentenwahlen dem radikaleren Gegenkandidaten Gabriel Boric mit der knappen Differenz von 189 Listenstimmen. Bei den Wahlen der FECh kann jeder Student seine Stimme an einen Kandidaten (persönliche Stimme) oder an eine Liste (Listenstimme) vergeben. Camila Vallejo erhielt 1868 persönliche Stimmen, das sind 550 mehr als die 1318 Stimmen für Gabriel Boric. Für das Amt des Präsidenten sind nur die Listenstimmen ausschlaggebend. Camila Vallejo wurde für die Amtsperiode von Dezember 2011 bis November 2012 zur Vizepräsidentin gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Sprecherin der Confech.", "content": "Neben ihrem Amt als Vorsitzende der Studentenvereinigung der Universität Chile ist Camila Vallejo auch eine der Sprecherinnen \"(Vocera de la Confech)\" der \"Confederacíon de Estudiantes de Chile\" (Confech), einer Dachorganisation aller Studierenden der Universitäten, die über eine von Studenten gewählte Studentenvertretung verfügen. Die Organisation wird von den Sprechern geleitet und ist eine der führenden Kräfte bei den Schüler- und Studentenprotesten in Chile 2011–2012.", "section_level": 1}, {"title": "Wahl zum Abgeordnetenhaus 2013.", "content": "Im November 2013 wurde Vallejo bei den chilenischen Parlamentswahlen als Abgeordnete ins Parlament gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Popularität.", "content": "Laut der Umfrage einer privaten, gemeinnützigen Organisation von Anfang Oktober 2011 ist Camila Vallejo die chilenische Frau, die am meisten von chilenischen Jugendlichen bewundert wird. In einer Umfrage, die von \"Radio Cooperativa\" und der Universidad Técnica Federico Santa María Anfang Dezember durchgeführt wurde, wurde Camila Vallejo in Chile zur Person des Jahres 2011 gewählt. Das US-amerikanische Magazin Time führte Camila Vallejo in der Liste der wichtigsten Persönlichkeiten des Jahres 2011. Die Leser des britischen \"Guardian\" wählten Camila Vallejo zur Person des Jahres 2011. Laut der spanischen Zeitung El País stand Vallejo auf der Liste der 100 iberoamerikanischen Persönlichkeiten des Jahres 2011. Sie wird als die Gladys Marín des 21. Jahrhunderts gehandelt, die eine bekannte kommunistischen Politikerin und Generalsekretärin der KP Chiles war. Im August 2013 veröffentlichte der US-amerikanische Musiker Conor Oberst mit seiner Emocore-Band \"Desaparecidos\" eine Hommage an Camila Vallejo unter dem Titel \"Te Amo Camila Vallejo\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Camila Vallejo wurde aufgrund ihrer Kuba-Reise zum Welttreffen der kommunistischen Jugend Anfang April 2012 kritisiert. Dort traf sie Fidel Castro und lobte die kommunistische Herrschaft auf der Insel, weigerte sich aber, Dissidenten zu treffen. Nach dem Besuch bei Fidel Castro sagte sie wörtlich: \"Was Fidel Castro zu uns sagt, reflektiert und vorgibt, ist für uns eine Wegbeschreibung\". Kritik erhielt sie von in Kuba lebenden Dissidenten und Exilkubanern, aber auch von der chilenischen Opposition.", "section_level": 1}], "src_summary": "Camila Antonia Amaranta Vallejo Dowling /kaˈmila anˈtonja amaˈɾanta βaˈʝexo ˈdaʊlɪŋ/ (* 28. April 1988 in Santiago) ist eine Politikerin der Kommunistischen Partei Chiles. Sie war Anführerin der Studentenbewegung in Chile und Geographie-Studentin an der Fakultät für Architektur und Urbanistik der Universidad de Chile (deutsch: Universität von Chile). Sie ist Mitglied des Zentralkomitees der \"Juventudes Comunistas de Chile\" (Jugendverband der Partido Comunista de Chile). Camila Vallejo war 2010 und 2011 die Präsidentin der \"Federación de Estudiantes de la Universidad de Chile\" (kurz FECh, Studentenvereinigung der Universität von Chile). Sie war auch eine der Sprecherinnen der \"Confederación de Estudiantes de Chile\" (kurz Confech, Verband der Studierenden der traditionellen Universitäten Chiles) während der Studentenproteste 2011. Seit November 2013 ist sie Mitglied des chilenischen Parlaments.", "tgt_summary": "卡米拉·安东妮娅·阿玛兰塔·巴列霍·道灵(;1988年-4月28日)是智利的一个地理学者和政治家。她是智利共产党的党员。她曾是2011年智利学生示威游行的主要领导人之一,当时她担任智利大学生联合会主席和智利学生联盟的主要发言人。2014年起,她任代表圣地亚哥的拉弗罗里达选区(26选区)的智利众议院议员。", "id": 2845582} {"src_title": "Postprozessuale Archäologie", "tgt_title": "后过程主义考古学", "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die postprozessuale Archäologie wird als kritische Antwort auf die New Archaeology bzw. die „prozessuale Archäologie“ verstanden. Der durch den britischen Archäologen Ian Hodder geprägte Begriff umfasst neue Strömungen in der Archäologie, die sich seit den 1980er Jahren kritisch mit der New Archaeology auseinandersetzten. Führend in dieser Debatte waren Universitäten in England (besonders Cambridge) und Skandinavien. Zu den sich neu entwickelten Ansätzen gehören der aus Frankreich übernommene Strukturalismus, der Poststrukturalismus, die kontextuelle Archäologie mit dem theoretischen Hintergrund der Hermeneutik und die Phänomenologie. Ebenfalls flossen Ideen aus feministischen, marxistischen und literaturwissenschaftlichen Strömungen, sowie aus der allgemeinen Kulturtheorie ein. All diesen Strömungen liegt die Opposition zur prozessualen Archäologie zu Grunde, an der vier Aspekte stark kritisiert werden. Erstens ihr Positivismus, wonach Interpretationen aufgrund von Theorien entwickelt werden können, die auf der objektiven Erkenntnis der gesammelten Daten beruhen. Vertreter des Postprozessualismus halten dagegen, dass schon bei der Datensammlung bzw. der Dokumentation einer Ausgrabung, erst recht aber bei der Modellbildung und Interpretation subjektive Wahrnehmungen mit einfließen. Zweitens wird kritisiert, dass keine Versuche unternommen werden, die Denkweisen und Mentalitäten vergangener sozialer Gruppen zu erforschen und in die Interpretationen einzubeziehen. In der postprozessualen Archäologie wurde dies zu einem Thema von zentraler Bedeutung. Drittens würden in der prozessualen Archäologie sowohl das Individuum als auch die materielle Kultur zu passiv und von äußeren Einflüssen (Natur, Umwelt) abhängig dargestellt. Gesellschaftlicher Wandel sollte vielmehr das Handeln von Individuen mit einbeziehen. Materielle Kultur wird in diesem Zusammenhang sowohl als Werkzeug als auch als eigenwirksam konzeptualisiert. Viertens ist die Methode der kulturübergreifenden Vergleiche insofern problematisch, als dadurch das Eigene einer Gesellschaft, Kultur oder sozialen Gruppe, und damit die Geschichte, vernachlässigt wird. Die postprozessuale Archäologie hingegen interessiert sich für den spezifischen Wandel von lokalen Entitäten im Spiegel von Handlungsvollzügen. Insgesamt war es das Ziel der postprozessualen Archäologie, soziale Praktiken in den Mittelpunkt des Vergangenheitsinteresses zu stellen sowie die Bedeutungen von Symbolen für archäologisch fassbare gesellschaftliche Gruppen zu eruieren. Daneben sollte die Verengung auf eine scheinbar richtige Interpretation durch größere Interpretationsspielräume vermieden werden. Bis in die 1990er Jahre blieb die postprozessuale Archäologie hiermit aber oft eine Kritik an einem älteren Paradigma. 1980 kam es unter der Ägide von Ian Hodder zu einer Konferenz, die bis heute als erster öffentlicher Auftritt dieser neuen Richtung angesehen werden kann. Ab den 1990ern wurde die archäologische Theoriebildung stärker mit Praxis verbunden und die postprozessuale Archäologie wurde nun für einige Zeit auch unter dem Begriff „Interpretative Archäologie“ zusammengefasst. Es wurde angenommen, dass verschiedene Personen mit je unterschiedlichen sozialen Hintergründen die Vergangenheit automatisch unterschiedlich interpretieren. Hermeneutik und der Rückgriff auf Literatur und Philosophie (u. a. Barthes, Derrida) führten dazu, dass postprozessuale Archäologen die Vergangenheit mit einem Text verglichen, den es zu „lesen“ galt und der nicht nur einen „wahren“ Inhalt besitzt, sondern je nach Lesenden mit verschiedenen Wahrheiten aufgeladen werden kann. Heute herrscht in der englischsprachigen Archäologie allgemeine Übereinstimmung, dass es keine einzige und beste Theorie geben kann – ein Theorie-Pragmatismus kennzeichnet die rezente Phase des Postprozessualismus. Die wichtigsten Vertreter des Postprozessualismus sind Ian Hodder, Michael Shanks, Christopher Tilley, John C. Barrett und Julian Thomas.", "section_level": 1}, {"title": "Symbole und Bedeutung.", "content": "Im Gegensatz zur prozessualen Archäologie, die den Schwerpunkt auf Funktionen, Gebrauch und Herstellungsart eines Artefakts legt, wird in der kontextuellen Archäologie die kulturelle Bedeutung materieller Kultur betont. Als Hintergrund dient die Annahme, dass alle Bestandteile einer Kultur so konstruiert sind, dass sie immer schon mit Sinn aufgeladen sind. Durch ein zunehmendes Interesse an Linguistik, Strukturalismus und Semiotik ab Mitte der 1970er Jahre in den Geisteswissenschaften beeinflusst, entstand die Theorie, dass materielle Hinterlassenschaften als Symbole zu betrachten sind, die ähnlich wie ein Text gelesen werden können und bestimmten Regeln unterliegen. Symbole sind als Bedeutungsträger zu definieren, die mit einer oder mehreren Vorstellungen verbunden sind. Sie können nicht nur Zeichen und Bilder, sondern auch Gegenstände und Installationen sein. Zum Beispiel kann ein Herd in seiner funktionellen Bedeutung als Kochstelle begriffen, intuitiv aber auch als Mittelpunkt eines Haushaltes empfunden werden. Solche Sinneinheiten können in unterschiedlichen Kontexten verschiedene, auch widersprüchliche Bedeutungen haben. Dabei liegt die Betonung auf dem Kontext von Objekten. Das Objekt erhält seine konkrete(n) Bedeutung(en) aus dem Kontext und gibt gleichzeitig dem Kontext einen Sinngehalt. Zwischen Objekt und Kontext besteht also eine dynamische Wechselbeziehung. Ein Objekt kann außerdem unterschiedliche Bedeutung(en) für seinen Hersteller, die Menschen, die es benutzt haben und für die Archäologen haben. Demnach ändern sich Bedeutungen im Laufe der Zeit und sind abhängig von sich wandelnden Kontexten und Interpreten. Deren Verständnis wiederum ist an den Kontext und/oder an das Vorhandensein relevanten Vorwissens geknüpft. Da Objekte mehrfache Interpretationen erlauben, sind Bedeutungen immer polysemisch, d. h., es gibt nicht eine richtige, sondern verschiedene, vom Kontext abhängige, gültige Bedeutungen. Am Beispiel des Herdes würden die oben genannten Prinzipien folgendermaßen aussehen: Die Denotationen für die Erbauer des Herdes sind die Möglichkeiten zur Zubereitung warmer Speisen sowie die Nutzung als Wärmequelle für Hausbewohner. Die Konnotationen, die ein Herd aufweisen kann, ergeben sich aus dem Kontext. Ist der Herd die einzige Wärmequelle des Haushalts, symbolisiert er mit ziemlicher Sicherheit sein soziales und kommunikatives Zentrum, was im Kontext eines kalten Klimas wiederum eine höhere Relevanz besitzt als in Äquatornähe. In der Erfahrungswelt eines Kindes wird ein Herd eine ganz andere Bedeutung besitzen als für einen Erwachsenen, wobei natürlich das Feuer und dessen Bändigung eine eigene Symbolik haben, von der ausgehend man eine weitere Bedeutungskette bilden könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Methoden: Hermeneutik.", "content": "Als zentrale Methode der postprozessualen Archäologie zur Entschlüsselung der Symbole dient die Hermeneutik. Eine Annäherung an fremde Ideenwelten sollte durch das Verfahren des hermeneutischen Zirkels erreicht werden. Ausgangspunkt hierbei ist eine möglichst umfangreiche Materialsammlung, mit deren Hilfe eine sinnvolle Frage gestellt werden soll. Das vorhandene Vorwissen wird dann auf eine Antwort auf die vorher formulierte Frage abgesucht, in der Hoffnung auf einen Erkenntnisgewinn, der das Ausgangswissen erweitert. Auf Basis des neuen Wissens kann dieser Vorgang beliebig wiederholt werden (gleich einer Spirale) und soll so zu einem immer besseren „Verstehen“ vergangener Vorstellungen führen. Als Ergebnis erhält man eine Anzahl gleichwertiger, sich eventuell gar widersprechender Interpretationen, die nicht falsifiziert werden können, sondern nur unterschiedlich plausibel sind. Aus dem Konzept des hermeneutischen Zirkels wird klar, dass in diesem Bereich der Forschung keine objektive Wissenschaft möglich ist, denn wir können nie vollkommen unvoreingenommen sein. Vorurteile sozialer, politischer und wissenschaftlicher Natur beeinflussen unbewusst alle Interpretationen der Vergangenheit. Es ist keine „korrekte“ und endgültige Interpretation möglich, weswegen jedem/r das Recht eingeräumt wird, sich eine eigene Meinung über die Vergangenheit zu bilden. Der hermeneutische Zirkel stellt einen nie endenden Prozess dar, in dem jede neue Generation ermutigt werden soll, das vorhandene Wissen zu re-evaluieren.", "section_level": 1}, {"title": "Multivokalität.", "content": "Die Rezeption von Foucaults Werken durch die postprozessuale Archäologie führte dazu, dass man sich des Zusammenhangs zwischen Macht und Wissen, insbesondere akademischem Wissen, gewahr wurde. Gleichzeitig regten sich Widerstände, besonders seitens der Native Americans in den USA, gegen eine Archäologie, die unreflektiert Gräber der indigenen Bevölkerungen auf der Suche nach Grabbeigaben und Anzeichen für nicht-westliche Riten ausgrub, die Objekte und Skelette in Museumskellern unterbrachte, oder sie gar ausstellte. Der Widerstand gegen diese als Raub und fortgesetzter Ethnozid empfundene Wissenschaft der Archäologie wurde von der postprozessualen Archäologie, ganz im Gegensatz zu den Vertretern der prozessualen, kulturhistorischen und evolutionistischen Richtungen ernst genommen. Man sprach zunächst von der Berücksichtigung der Interessen von „Stakeholders“ im Allgemeinen, womit nicht nur indigene Gruppen, sondern auch Landbesitzer, Gemeinden, die nahe an einem Ausgrabungsort leben, die „Öffentlichkeit“, aber in spezifischen Fällen auch religiös Motivierte gemeint sein können. Archäologie behielt zunächst die Aufgabe der Orchestrierung solcher Stimme. Der archäologische Diskurs hatte sich damit noch nicht klar in den von „Stakeholders“ als gleichwertig eingereiht. Letzteres Extrem kam im Zuge postkolonialer Überlegungen immer deutlicher auf, als postkoloniale Historiker und andere Intellektuelle dem Westen vorwarfen, die gesamte Rationalität des Argumentierens sei ein Instrument der Dominanz und Unterdrückung anderer. Tendenziell schien es, als ob man vom Dialog mit interessierten Laien sich in eine Richtung bewegte, in der jede/r mit gleichem Recht eine Interpretation für archäologische Ergebnisse liefern konnte. Daher wird Multivokalität oft scharf als „Relativismus“ angegriffen, der Faschisten, Rassisten und Chauvinisten den Weg zum legitimen Diskurs in archäologischen Sphären öffnet wie Minderheiten, die bislang keinerlei Mitspracherecht an der Interpretation ihrer eigenen Vergangenheit hatten. Das Projekt in Çatalhöyük ist ein gutes Beispiel für praktizierte Multivokalität, denn auf der Website zumindest können sich Interessierte mit ihren Ideen zur Interpretation des Projekts einbringen, wozu unter anderem Ökonfeministen zählen. Andere Interessierte, die hier sehr viel deutlicher zu Wort kommen als es normalerweise der Fall ist, sind z. T. lokale Einwohner wie etwa ein Grabungswächter. Dennoch muss man zwischen einer unbeschränkt-naiven Selbstrücknahme unterscheiden, die letztlich unter den Stakeholders denjenigen die deutlichste Stimme gibt, die a priori schon am meisten Macht haben, und einer reflexiven Multivokalität, die im Dialog nach allen Seiten eine verantwortungsvolle Vielstimmigkeit erzeugt. Postprozessualismus beinhaltet beides.", "section_level": 1}, {"title": "Agency: Ursprung und Inhalte.", "content": "Die Agency-Theorien gehören zu den postprozessualen Archäologien und sind somit Teil der Reaktion auf prozessuale Systemmodelle und Strukturalismus. Für das Konzept von „agency“ (engl. für Handlungspotential, Wirkung, Tätigkeit) gibt es keine einheitliche Definition Allgemein handelt es sich um die archäologische Auseinandersetzung mit den Handlungsspielräumen von Menschen. Agency grenzt sich vom in der prozessualen Archäologie gebräuchlichen Begriff des „behaviour“ ab, welcher den Wandel menschlicher Kulturen auf äußere Einflüsse wie Klima, Naturkatastrophen und ähnliches zurückführt, und Prozesse der Geschichte eher auf großen Zeitskalen beobachtet. Agency ist mit den Handlungstheorien von Soziologen des 19. und 20. Jahrhunderts verbunden (z. B. Karl Marx, Max Weber). Seit den 1980er Jahren wurden soziologische Theorien in die archäologische Forschung übernommen, so dass handlungstheoretische Konzepte langsam in den Bereichen Feminismus, Gender Studies und der kognitiven Archäologie Anwendung fanden. Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Umgang mit Agency begann allerdings erst im Jahr 2000 mit dem Sammelband \"Agency in Archaeology\" von Marcia-Anne Dobres und John Robb.", "section_level": 1}, {"title": "Theorie.", "content": "Martin Wobst beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen materieller Kultur und dem Handlungspotential der Menschen. Einerseits ist das Herstellen eines Artefaktes ein Einfluss auf die Umwelt, andererseits beeinflusst es aber auch die menschliche Gemeinschaft, in und von der es geschaffen wurde. Ein Artefakt besitzt immer eine soziale Komponente. Diese kann herausgearbeitet werden, indem das Verhältnis zwischen funktionalen und unfunktionalen Teilen eines Artefaktes evaluiert wird. Erst hiernach lässt sich sagen, ob „Wert“ auf die Optimierung gelegt wurde, ob Ästhetik eine Rolle spielt, oder ob diesem Artefakt vielleicht gar keine soziale Beachtung geschenkt wurde. Timothy R. Pauketat verwendet die Agency-Theorie zur Interpretation des Aufkommens sozialer Hierarchien in der Mississippi-Region. Agency geht davon aus, dass Menschen oftmals gar nicht ahnen, wie sich die von ihnen angelegten Strukturen auf lange Sicht auswirken. Die Stratigraphien von Erdhügeln in der Mississippi-Region zeigen, dass in jährlichen ritualbedingten Konstruktionszyklen die Hügel aufgeschüttet wurden. Die Erbauer handelten also im Sinne einer Tradition. Unbewusst wurden mit dem Pflegen dieser Tradition Strukturen angelegt, aus denen auf lange Sicht soziale Hierarchien entstanden. Die Agency-Theorien beschäftigen sich mit der Erfassung von Individuen und deren Handlungen. Jeder Mensch trifft aus einer (persönlichen, sozialen, ökonomischen, ökologischen etc.) Situation heraus Entscheidungen, d. h., er ist durch ein Vorwissen geprägt. Selbst der Gedanke, frei zu sein und machen zu können, wonach es einem beliebt, geht auf spezifische Umstände zurück, die ihn erst ermöglichen. Dieses Vorwissen gibt ihm ein Handlungspotential und damit einen gefilterten Entscheidungsspielraum vor, aus dem schließlich durch Abwägung eine Wahl getroffen wird. Es geht dabei um die Erforschung einer kulturell geprägten Gruppe mittels möglichst exakter Methoden wie z. B. Demographie oder Paläopsychologie. Für die Anwendung von Agency ist es wichtig, die Hintergründe zu erkennen, die zu den Entscheidungen führten, die ein Individuum oder eine Gruppe getroffen haben. Daran wird versucht, einer Handlungskette Gründe und Absichten zuzuweisen. Um Absichten erkennen und formulieren zu können, muss ein großer Kontext erfassbar sein (physische und soziale Umwelt, Status des Einzelnen und Struktur des sozialen Gefüges). Eine Grundannahme ist, dass es keine statische Struktur von Kultur gibt. Jedes Handeln eines Einzelnen wirkt sich immer direkt und indirekt auf die Kultur aus. Somit ist die Kultur als solche nie an zwei Zeitpunkten dieselbe, sondern immer nur eine Annäherung an abstrahierbare Charakteristika. Hodder postuliert, dass geschichtliche Prozesse durch das Handeln von Individuen entstehen. „Die Kraft des Menschen zum Handeln“ steht im Vordergrund. Auch im Agency-Diskurs stehen Begriffe wie der „freie Wille des Individuums“, die „Wahrnehmung des Menschen durch seinen Körper“ und die daraus resultierende Reflexion der Wirklichkeit in Gegenständen im Zentrum. Es wird damit versucht, sich einer Perspektive archäologischer Kulturen anzunähern, die der Sicht ihrer ursprünglichen Teilnehmer entspricht. Ein Problem dieses Ansatzes liegt in den archäologischen Quellen. Ein solcher hermeneutischer Erklärungsansatz ist stark abhängig davon, dass die zugrunde liegenden Daten sehr dicht sein müssten. Deshalb lasse sich dies nur an wenigen Fundorten sinnvoll anwenden, etwa auf Pompeji, Çatalhöyük oder auf den „Ötzi“.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik an Agency.", "content": "Ein wesentlicher Kritikpunkt an den Handlungstheorien (Agency) besteht darin, dass strukturveränderndes Handeln in vormodernen Zeiten weniger dominant war. Erst im Zuge der Industrialisierung kann zielgerichteter Wandel als rational zweckdienlich angesehen werden. Weiterhin wird hier kritisiert, dass nicht darauf eingegangen wird, welche Rolle die sozialen Verhältnisse spielen, die das Bewusstsein unbewusst prägen und verändern. Die Frage, wie Bewusstsein entsteht und wie es sich zusammensetzt, wird nicht gestellt. Der Mensch wird hier primär als Produzent und Verbraucher angesehen, was den Einfluss spätkapitalistischer Ideen verdeutlicht. Die Postprozessualisten legen zudem dem Handeln einen Sinn zugrunde, welcher jedoch in vielen Fällen nicht versprachlicht werden kann. Höchstens „intuitive“ Bedeutungen können Gegenständen beigemessen werden, d. h., dass bestimmte Gestaltungs- und Verhaltensmerkmale aus gesellschaftlichen Konventionen heraus übernommen bzw. nicht verändert oder infrage gestellt werden. Wie man jedoch intuitive Bedeutungen im archäologischen Befund von expliziten, diskursiven Bedeutungen unterscheiden kann, ist bisher nicht geklärt. Lewis Binford übte starke Kritik an einigen von Ian Hodder aufgestellten Thesen. So sagt Hodder, dass Archäologie durch den Vorgang des Verstehens die Bedeutungen von Hinterlassenschaften erforschen könne. Gegenstände haben also sowohl einen ihnen zugemessenen ökonomischen Wert als auch einen symbolischen und damit sozialen Charakter. Dieses Verstehen setze aber so viel Vorwissen um die Vergangenheit voraus, dass sie dem Grundstreben der Archäologie Wissen zu schaffen widerstrebt und damit unpraktikabel ist. Weitere Kritik bezieht sich auf die Annahme Hodders, archäologische Hinterlassenschaften seien als Codes und Symbole zu sehen. Der situationsspezifische Ausdruck ihrer Materialität und Bedeutung sei ergründbar und lesbar. Auch Colin Renfrew schließt sich dieser Kritik an, und hält diese theoretischen Ansätze Hodders für nicht praktisch umsetzbar. Die Hermeneutik als Ansatz, geistige Welten vergangener Kulturen zu erfassen, geht davon aus, dass jedes menschliche Individuum sich in eine ihm fremde kulturelle Situation hineinversetzen kann, und zwar unabhängig von zeitlichen, räumlichen und sozialen Unterschieden. Von einer Gleichartigkeit der geistigen Welten von Gegenwart und vergangenen Kulturen ist aber kaum auszugehen. Da immer nur Bruchstücke aus der Vergangenheit vorhanden sind, wird ein historisch absolut korrektes Forschungsergebnis nie möglich sein. Es ist zudem schwer, mit Hermeneutik rein rational zu argumentieren, weil das Handeln von Menschen nicht nur beabsichtigte, sondern auch unbeabsichtigte Konsequenzen hat. Hinter jedem menschlichen Handeln steht eine Weltsicht der Handelnden, Konzepte und Kategorisierungen, die immer gesellschaftsabhängig sind. Gerade deswegen ist es wichtig, zwischen dem vergangenen Subjekt und dem forschenden Selbst zu unterscheiden. Ein gründliches Vorwissen bezüglich der vergangenen Kultur ist daher in der Hermeneutik unerlässlich, was der Hermeneutik auch eine ganz klar fehleranfällige datenorientierte Seite gibt. Ein weiterer Kritikpunkt an strukturalistisch-hermeneutischen Interpretationen ist, dass sie nicht widerlegt werden können, sie eben nur mehr oder eben weniger plausibel sind. Schon früh kritisiert wurden auch die aus strukturalistischen Vorgaben entwickelten Oppositionspaare, die als selbstverständlich angenommen wurden. Der binäre Charakter dieses Denkens muss aber nicht zeitlos gültig sein. Aber nach Manfred Eggert regte der Post-Prozessualismus mit seiner radikalen Infragestellung der Konzeptionen des Prozessualismus eine selbstkritische Besinnung an, was zum Überdenken traditioneller Positionen führt. Auch nach Bernbeck haben die postprozessualen Ansätze die Debatten über Theorien und den Erkenntnishintergrund der Archäologie stark erweitert. Aus der archäologischen Forschung auf dem Niveau der Synthese seien sie nicht mehr wegzudenken.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die postprozessuale Archäologie, manchmal auch Interpretative Archäologie genannt, ist eine archäologische Theorie, die die Subjektivität archäologischer Interpretationen betont. Anstelle einer unscharf umrissenen Reihe von Gemeinsamkeiten besteht postprozessuale Archäologie aus vielseitigen Gedankensträngen, die zu einem losen Gefüge von Traditionen zusammengefasst werden. Innerhalb des Post-Prozessualismus wurde eine Vielzahl theoretischer archäologischer Blickpunkte zusammengefasst, darunter Strukturalismus und Neo-Marxismus, sowie eine Reihe verschiedener archäologischer Techniken wie etwa die Phänomenologie.", "tgt_summary": "后过程主义考古学(英语:post-processual archaeology),简称后过程考古学,也称为解释考古学(英语:interpretative archaeologies),是考古学理论中强调主观解释的考古学。尽管有一些模糊的相似之处,后过程主义融合多样化的思想", "id": 2547847} {"src_title": "Contagion (Film)", "tgt_title": "全境擴散", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Mitch Emhoffs zweite Ehefrau Beth kehrt von einer Dienstreise aus Asien in die USA zurück. Sie wirkt gesundheitlich angeschlagen, hat Fieber und Hustenanfälle. Kurz nachdem sich ihr Bewusstsein eingetrübt hat, erleidet sie einen Kollaps und wird von Mitch ins Krankenhaus gebracht, wo sie stirbt. Auch Clark – ihr Sohn aus erster Ehe – stirbt, während Mitch bei Beth im Krankenhaus ist. Er selbst wird in Quarantäne genommen, erweist sich aber später als immun gegen den Erreger, an dem Beth – gemäß Verdachtsdiagnose der Ärzte – gestorben ist. Mitchs Tochter aus erster Ehe war nicht im Haus, als Beth von der Dienstreise nach Hause kam, und erkrankt deshalb nicht. Es bleibt offen, ob die Immunität von Mitch an seine Tochter weiter vererbt wurde. Als eine Pandemie ausbricht, begibt sich die weltweite medizinische Gemeinde auf die Suche nach einem Impfstoff. In Atlanta treffen sich Mitarbeiter des Department of Homeland Security mit Dr. Ellis Cheever von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC), weil sie einen Biowaffenanschlag über das Thanksgiving-Wochenende befürchten. Cheever beauftragt Dr. Erin Mears damit, die Ausbreitungsgeschichte des Erregers zu ermitteln und die Kontaktpersonen festzustellen. Nebenbei machen es sich die Mediziner zur Aufgabe, die rasant um sich greifende Panik in der Bevölkerung unter Kontrolle zu bringen. Ein Scharlatan, Alan Krumwiede, versucht, die Besucherzahlen seines Blogs dadurch zu steigern, dass er ein unwirksames homöopathisches Präparat „Forsythia“ als Heilmittel anpreist. Während sich das Virus schließlich weltweit ausbreitet, kämpfen die meisten einfachen Menschen nur noch um das nackte Überleben. Es ist offensichtlich, dass der Zerfall des Gemeinwesens immer näher rückt. Geschäfte und Häuser werden geplündert. Dr. Mears infiziert sich und stirbt. Inzwischen gelingt es, das Virus zu isolieren, zu analysieren und sogar nachzuzüchten. Dabei zeigt sich, dass das Virus Sequenzen des Erbguts von Schweine- und von Fledermausviren beinhaltet. Damit ist der Weg beschritten, um einen Impfstoff herzustellen. Die Mengen reichen jedoch nicht aus, um schnell eine große Anzahl von Menschen zu impfen. So kommt es überall auf der Welt zu Entführungen und Erpressungen, um eher an Impfstoff zu gelangen. In den USA werden die Impftermine mit einer Tombola verlost. Krumwiede wird vom Department of Homeland Security verhaftet, kommt aber wieder frei, als Leser seines Blogs die Kaution stellen. Mitch Emhoff hat seine Tochter von allen Menschen isoliert gehalten. Nach der Impfung darf sie sich wieder mit ihrem Freund treffen. Zum Ende des Films sieht man eine kurze Szene, die den Beginn der Epidemie erklärt. Eine Fledermaus wird von einem Bulldozer des amerikanischen Bergbauunternehmens, bei dem Beth Emhoff arbeitet, aufgeschreckt. Die Fledermaus fliegt mit einem Stück Banane in die Halle eines Schweinezüchters und lässt es dort fallen. Ein Schwein frisst das Bananenstück und wird später vom Küchenchef eines Casinos gekauft. Der Küchenchef bereitet das Schwein zu, wäscht sich aber nicht die Hände, bevor er Beth Emhoff im Casino die Hand gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Bei der Produktion des Filmes erhielt Soderbergh Unterstützung von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC), der US-amerikanischen Behörde zum Schutz der öffentlichen Gesundheit. Die Produktionskosten betrugen nach Angaben des Regisseurs 60 Millionen US-Dollar. Gefilmt wurde unter anderem in Atlanta, Chicago, Minneapolis, Dubai, Japan, der Schweiz, Großbritannien, Brasilien, Russland, Malaysia, Hongkong und San Francisco. Der Film weist deutliche Parallelen zur realen SARS-Pandemie aus den Jahren 2002 und 2003 auf. Mit Bezug auf die Corona-Pandemie (Virus SARS-CoV2) im Jahr 2020, die mit einem Shutdown in der westlichen Welt, Verschwörungstheorien und den Infektionsgefahren einhergeht, wirkt der Film in machen Teilen fast schon prophetisch.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Kinostart in den USA war am 9. September 2011, in Deutschland am 20. Oktober 2011. Im Zuge der Coronavirus-Pandemie von 2019 und 2020 erhielt der Film erneute Aufmerksamkeit und wurde im Zuge der Verbreitung des Virus' der zweitgefragteste Film von Warner Bros. Entertainment. Er gehört seither zu den meistaufgerufenen Filmen der Streaminganbieter.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Contagion (engl. für „Ansteckung“) ist ein Thriller aus dem Jahr 2011 des Regisseurs Steven Soderbergh, der eine Pandemie eines tödlichen Virus thematisiert.", "tgt_summary": "是2011年上映的美国惊悚灾难片,由史提芬·苏德堡执导,演员团队包括玛莉安·歌迪雅、拜仁·钧士顿、麦·迪文、罗兰士·费斯宾、祖迪·罗、桂莉芙·柏德露、琦·温斯莉及詹妮弗·艾莉。剧情的设定涉及由污染物进行病毒传播,医学研究人员及公共卫生官员尝试识别并控制一种类似「SARS」的大型疫症,继而疾病进而爆发使社会丧失秩序,最后需要引进疫苗以阻止其传播。为了遵循多条相互作用的情节路线,电影采用了多叙事的风格,这是导演苏德堡于多部电影中常用的手法。", "id": 1598523} {"src_title": "Judea Pearl", "tgt_title": "朱迪亚·珀尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pearl studierte am Technion (Bachelor in Elektrotechnik 1960), am \"Newark College of Engineering\" (Master-Abschluss 1961), an der Rutgers University (Master-Abschluss 1965) und am Polytechnic Institute of Brooklyn, wo er 1965 in Elektrotechnik promoviert wurde. Noch während des Studiums war er 1960/61 Forschungsengineer an der \"Medical School\" der New York University und 1961 bis 1965 als Ingenieur an den \"RCA Research Laboratories\", deren \"Outstanding Achievement Award\" er 1963 erhielt. 1966 bis 1969 war er Direktor für \"Advanced Memory Devices\" bei \"Electronic Memories Inc.\" in Kalifornien. Ab 1969 war er \"Assistant Professor\" und ab 1976 Professor am \"Cognitive Systems Laboratory\" der University of California, Los Angeles (UCLA). Seit 1978 war er \"Principal Investigator\" am \"Cognitive Systems Lab\" der UCLA und zurzeit dessen Direktor. 1973 bis 1983 war er Berater der RAND Corporation, 1976 bis 1979 Berater von \"Perceptronics Inc.\", 1986 bis 1988 bei Hughes Aircraft und 1974 bis 1976 Berater des Jet Propulsion Laboratory. Er ist Fellow des IEEE und der \"American Association of Artificial Intelligence\" sowie der National Academy of Engineering. Pearl ist einer der Pioniere von Bayesschen Netzen und dem stochastischen Zugang zur Künstlichen Intelligenz. Er befasst sich mit kausalen Modellen in den empirischen Wissenschaften. Für seine mathematische Präzisierung des Kausalitätskonzepts mit Anwendungen zum Beispiel in Sozialwissenschaften, Kognitionswissenschaft und Medizin erhielt er 2001 den Lakatos-Preis für Wissenschaftsphilosophie. 2011 erhielt er den Rumelhart-Preis, den Harvey-Preis und mit dem Turing Award die höchste Auszeichnung der Informatik. 2007 wurde er Ehrendoktor der University of Toronto. 2012 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2014 in die National Academy of Sciences. 1999 erhielt er den IJCAI Award for Research Excellence. Für 2015 wurde ihm der Dickson Prize in Science zugesprochen. Er ist der Vater des in Pakistan ermordeten Journalisten Daniel Pearl.", "section_level": 1}], "src_summary": "Judea Pearl (* 4. September 1936 in Tel Aviv) ist ein US-amerikanischer Informatiker und Philosoph, der sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt.", "tgt_summary": "朱迪亚·珀尔(英语:Judea Pearl,1936年),美国以色列裔计算机科学家和哲学家,因其人工智能概率方法的杰出成绩和贝氏网络的研发而知名。2011年,他因通过概率和因果推理的算法研发在人工智能取得的杰出贡献而获得图灵奖。", "id": 1396166} {"src_title": "Assassin’s Creed: Revelations", "tgt_title": "刺客教條:啟示錄", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Benutzung des \"Animus\" und die Geschehnisse in der Kammer unterhalb des Kolosseums haben Desmond Miles' Gehirn überlastet und ihn in ein Koma versetzt, in dessen Folge sich seine realen und genetischen Erinnerungen zu vermischen drohen. Dies hätte zur Folge, dass Desmond wie sein Vorgänger, Subjekt 16, einen irreparablen psychischen Schaden mit Realitätsverlust und Schizophrenie davontragen würde. Um ebendies zu verhindern, wird er von den verbliebenen Teammitgliedern und seinem Vater, William Miles, zurück in den Animus gebracht und dort in die alte Testroutine befördert, die eine Testphase aus der Entwicklungszeit des Animus darstellt. Diese hat den Nebeneffekt, dass sie Desmonds Verstand davon abhält zu kollabieren und ihm somit Zeit verschafft um eine Lösung zu finden. Im Inneren der Testroutine trifft er auf Subjekt 16 alias Clay Kaczmarek, der kurz vor seinem Suizid ein künstliches Abbild von sich selbst im Animus erzeugt hatte, und das über den gestohlenen Memory-Kern auch in den Animus 2.0 gelangte. Kaczmarek erklärt Desmond, dass es für ihn noch einen Weg gäbe, ohne bleibende Schäden aus dem Koma zu erwachen: Er muss sämtliche Erinnerungen von Ezio und zum Teil Altaïr erleben, um einen sogenannten Synch-Knoten zu finden. Ab diesem Punkt kann der Animus Desmonds Verstand sowie Erinnerungen von Ezio und Altaïr separieren und ihn somit aus dem Koma erwachen lassen. Der Erinnerungsverlauf beginnt bei dem nun 52 Jahre alten Ezio Auditore da Firenze, der Hauptperson aus \"Assassin’s Creed II\" und \"\", der vor der Frage steht, was es für ihn noch zu erreichen gibt und was seine Bestimmung ist, nachdem sein vorheriges Lebensziel, die Bekämpfung der Borgia-Familie, erfüllt ist. Um Antworten zu erhalten, macht er sich auf den Weg nach Masyaf, der ehemaligen Festung der Assassinen. Diese wird jedoch mittlerweile von Templern durchsucht. Ezio gelingt es, den Hauptmann der Gruppe zu töten. Kurz vor seinem Tod erzählt dieser von einem von fünf Schlüsseln, die benötigt werden, um die Tür zur unterirdischen Bibliothek der Festung zu öffnen. Diesen einen Schlüssel fanden die Templer bei Grabungen unter dem Topkapi-Palast in Konstantinopel. Ezio macht sich nun auf den Weg nach Konstantinopel um die übrigen Schlüssel zu finden und den Templern den ihrigen abzunehmen. Dabei macht er Bekanntschaft mit dem späteren Sultan Süleyman, der als junger Mann von einer Erkundungsreise zurückkehrt. In Konstantinopel nimmt Ezio Kontakt zur örtlichen Assassinengilde auf, lernt dort den Umgang mit einigen neuen Waffen und erhält Informationen über die momentane Lage in der Stadt. Der Untergrundkrieg gegen die Templer und die Suche nach den Schlüsseln, die er mithilfe der Venezianerin Sofia Sartor betreibt, sind nun Ezios Hauptziele. Als die Assassinen ein Attentat auf Prinz Süleyman verhindern können, bittet dieser Ezio um Hilfe. Von nun an beobachtet er zusätzlich den Anführer der Janitscharen, der Leibwache des Sultans, deren Favorit bei der Thronfolge nicht der eigentliche Kronprinz, Süleymans Onkel Ahmed, sondern sein Vater Selim ist. Im Glauben, einer Intrige auf der Spur zu sein, tötet Ezio den Hauptmann schließlich, doch es stellt sich heraus, dass dieser genauso wie er selbst auf der Suche nach dem Auftraggeber der Attentäter und somit unschuldig war. Ezio beginnt mit der Suche nach dem wahren Drahtzieher. Er beobachtet das Eintreffen von Manuel Palaiologos, einem weiteren Verdächtigen. Palaiologos wäre ursprünglich nächster byzantinischer Kaiser geworden, wäre dieses Reich nicht von den Osmanen erobert worden. Ezio folgt ihm bei seiner Abreise in eine Höhlenstadt in Kappadokien, in der die Templer, die die Überreste der byzantinischen Zivilisation darstellen, ihr geheimes Lager haben. Er stellt Palaiologos, tötet ihn und erhält von ihm den letzten Schlüssel zur Bibliothek. In diesem Moment erscheint Ahmed und offenbart sich als wahrer Anführer der Templer. Er reist zurück nach Konstantinopel und nimmt dort Sofia gefangen. Mit ihr als Druckmittel erpresst er die Schlüssel zur Bibliothek und flieht Richtung Masyaf. Ezio gelingt es, Sofia zu befreien und die beiden nehmen die Verfolgung auf. Nachdem sie den Templer gestoppt haben, erscheint Selim, der nach einer Entscheidung des alten Sultans Bayezid II. nun der neue Thronfolger ist, und tötet seinen Bruder. Ezio und Sofia kehren nach Masyaf zurück und öffnen die Tür zur Bibliothek. Dort befinden sich Altaïrs Skelett sowie der Edenapfel, den dieser bis zu seinem Tode bei sich bewahrt hat. Die Erinnerung endet damit, dass Ezio seine Waffen vor dem Apfel ablegt und zu Desmond spricht. Er erkennt, dass er nur der Überbringer einer Nachricht ist, die sich seinem Verstand entzieht und hofft von Desmond Antworten auf seine Fragen zu bekommen. Nun spricht Jupiter direkt zu Desmond und berichtet ihm von der Zerstörung einer uralten Zivilisation vor Jahrtausenden durch einen Sonnensturm. Dies steht auch der heutigen Welt bevor, jedoch haben Jupiter, Juno und Minerva den Menschen ein unbekanntes Artefakt hinterlassen. Jupiter zeigt Desmond den Ort, wo es bis heute versteckt liegt. Desmond wacht aus dem Koma auf und sieht das Assassinenteam und seinen Vater im Laderaum eines Lieferwagens. Sein Vater öffnet die Tür und Desmond erkennt den Hügel, unter dem das Artefakt versteckt liegt, genau vor ihm. Jeder gefundene Schlüssel enthält eine Erinnerung Altaïrs. Diese beziehen sich alle auf einen Konflikt mit einem Assassinen-Bruder, Abbas, der einen abgrundtiefen Hass auf Altaïr verspürt und versucht, die Macht über den Orden an sich zu reißen. Abbas will, nachdem er die Macht erworben hat, mithilfe des Edenapfels alle Menschen töten, die nicht das tun was er sagt. Dabei führt er jedoch in Wirklichkeit seine Zerstörung herbei. Altaïr kämpft gegen Abbas und es gelingt ihm schließlich mithilfe der ersten funktionsfähigen (Abbas hatte die zweite) Pistole diesen zu eliminieren. Er versteckt den Edenapfel in der unterirdischen Bibliothek Masyafs, schließt sich selbst ein und findet dort seine letzte Ruhe. Nachdem man in der Spielwelt sogenannte \"Animus Datenfragmente\" gefunden und aufgesammelt hat, werden nach und nach spielbare Sequenzen freigeschaltet, welche den Spieler über die Vergangenheit Desmonds aufklären. Dabei steuert man ihn in der Ego-Perspektive durch eine abstrakte Welt, die stets mit dem Erzählten in Verbindung steht. Desmond selbst erinnert sich an seine Vergangenheit von seiner Kindheit, die von der Ausbildung zum Assassinen durch seine Eltern beeinflusst war, über seinen Ausbruch aus diesem Leben, zum Leben als Barkeeper in New York City, bis hin zur Gefangennahme durch die Templer um Warren Vidic, was gleichzeitig den Übergang zum ersten Teil der Reihe bildet. Um Hindernisse zu überwinden, hat der Spieler die Möglichkeit rechteckige oder schräge Blöcke zu platzieren. Wenn der Spieler alle Erinnerungen von Desmond abgeschlossen hat, kann er im Verlauf des Spiels unter der Einstellung „Monturen“ im Inventarmenü Ezio die Gestalt von Desmond annehmen lassen. Der herunterladbare Inhalt \"Das verlorene Archiv\" wurde am 28. Februar 2012 veröffentlicht. Er greift das Spielprinzip von \"Desmonds Reise\" auf und erzählt in derselben Weise die Geschichte von \"Subjekt 16\" durch einen Off-Sprecher, während der Spieler durch das Platzieren von Blöcken Hindernisse in einer abstrakten Welt überwinden muss. Das Besondere hierbei ist, dass es sich um eine Endlosschleife handelt, die erst durch das Sammeln sogenannter „Entschlüsselungsfragmente“ durchbrochen werden kann. Die Geschichte von \"Subjekt 16\" handelt von Ereignissen in seinem Leben wie seiner Kindheit, dem Beitritt zu den Assassinen, dem Einbruch in \"Abstergo\" oder seinem Suizid.", "section_level": 1}, {"title": "Neuerungen.", "content": "Im Vergleich zum Vorgänger kamen einige Neuerungen zum Spielprinzip hinzu:", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Viele Magazine loben das Spiel als „abwechslungsreicher“ und „agiler als je zuvor“, zudem gab es „kinoreife Zwischensequenzen“.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Wie auch seine Vorgänger \"Assassin’s Creed II\" und \"Brotherhood\" wurde \"Revelations\" zusätzlich zur Standardversion in verschiedenen Sondereditionen veröffentlicht: Am 17. November 2016 wurde außerdem \"Assassin’s Creed: The Ezio Collection\" für Xbox One und PlayStation 4 veröffentlicht. Diese beinhaltet neben \"Revelations\" auch die Teile \"Assassin’s Creed II\" und \"Brotherhood\" in grafisch überarbeiteter Fassung inklusive aller zuvor kostenpflichtig erhältlichen Zusatzinhalte sowie die Kurzfilme und \"Embers\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Assassin’s Creed: Revelations (dt.:: \"Offenbarungen\") ist der insgesamt vierte Teil der gleichnamigen Reihe und der Nachfolger von \"\". Das Spiel ist dem Action-Adventure-Genre zuzuordnen und enthält Rollenspiel-Elemente. Es erschien am 15. November 2011 in Europa und Nordamerika für PlayStation 3 und Xbox 360, die Windows-Version folgte am 29. November 2011 in Nordamerika und am 1. Dezember 2011 in Europa. Entwickelt wurde es von Ubisoft Montreal.", "tgt_summary": "《刺客教条:启示录》(英语:Assassin's Creed: Revelations)是育碧公司的蒙特利尔工作室开发的一款第三人称历史奇幻类游戏。它支援Microsoft Windows、PlayStation 3和Xbox 360三个平台。本作是育碧公司2009年游戏《刺客教条II》及2010年游戏《刺客教条:兄弟会》的续集,目前已发行在市面上。另于2016年11月17日在PlayStation 4和Xbox One发售与《刺客教条II》和《刺客教条:兄弟会》三部曲合并的《刺客教条:埃齐欧合辑》。2017年7月11日提供简体中文支持。", "id": 1646419} {"src_title": "Rahu", "tgt_title": "罗睺", "src_document": [{"title": "Mythos von Amrita.", "content": "Rahu ist der Sohn des dämonischen Viprachitta und Enkel des großen Weisen Kashyapa. Seine Mutter ist Sinhika. In der kosmogonischen Geschichte vom Quirlen des Milchozeans im Kampf zwischen den Göttern (Suras) und den Dämonen (Asuras) mischte sich Rahu unerkannt unter die Götter und so gelang es ihm, einen Tropfen des Unsterblichkeitstrankes Amrita zu trinken. Der Sonnengott Surya und der Mondgott Chandra erkannten ihn und verrieten ihn Vishnu, der darauf mit seinem Diskus Rahu den Kopf abschlug. Da er aber bereits unsterblich geworden war, entstand aus der unteren Hälfte seines Körpers Ketu, der Planet des absteigenden Mondknotens. Rahu und Ketu erhielten als unsterbliche Wesen einen Platz am Himmel. Seither versucht Rahu sich an Sonne und Mond zu rächen, indem er sie verfolgt und zu verschlingen droht. Wenn es gelingt sie zu verschlingen, entsteht eine Sonnen- oder Mondfinsternis. In einer ähnlichen Version, wie sie bei den Mongolen erzählt wurde, erschienen aus dem Milchozean zunächst Sonne und Mond und positionierten sich im Himmel. Daneben kam der Lebenstrank hervor, den die Asuras entwendeten. Der oberste Himmelsgott Khurmusta versammelte die Götter um sich und erklärte, dass man den Amrita von den Asuras zurückholen müsse, weil sie sonst immer mächtiger werden würden. Daraufhin nahm die Sonne die Gestalt einer schönen Jungfrau an und begab sich zu den Asuras, die gerade versammelt waren, um Amrita zu trinken. Die Jungfrau forderte die Asuras auf, zunächst ein Bad zu nehmen und nahm die Schale mit Amrita an sich, als sie verschwunden waren. Die ausgetricksten Asuras bestimmten einen von ihnen, der Rahu hieß, sich als Mond verkleidet bei den Göttern einzuschleichen, um die Schale zurückzurauben. Der tatsächliche Mond bemerkte dies, benachrichtigte den Bodhisattva Vajrapani, der Rahu mit dem Schwert in zwei Teile schlug. Rahus Kopfhälfte blieb am Leben und verfolgt seitdem Sonne und Mond. Mit hiervon abgeleiteten Mythen erklärten auch andere zentralasiatische Völker die Sonnen- und Mondfinsternis. Bei den Burjaten verfolgte ein böses Untier namens Alkha die beiden Himmelskörper und verschlang sie gelegentlich. In so einem Fall rief der Mond um Hilfe und die Menschen waren aufgefordert, laut zu schreien und Steine nach oben zu werfen, um die Bestie zu vertreiben. Ein anderer Name des Tiers lautete Arakho; es konnte in den dunklen Mondflächen vorgestellt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rahu (Sanskrit: राहु \"m.\") ist im Hinduismus und in der vedischen Astrologie (Jyotisha) einer der Navagrahas, der neun personifizierten Planeten. Als der aufsteigende Mondknoten verkörpert Rahu den achten Planeten. In der indischen Mythologie gehört er zu den dämonischen Daityas. Sein Himmelswagen (Ratha) wird nach dem \"Vishnu-Purana\" von acht Rappen gezogen.", "tgt_summary": "罗睺(),又称拉胡、拉胡天神,是印度神话中的阿修罗之一,是达耶提耶王毗婆罗吉提(Vipracitti)与辛悉迦(Simhika,达刹之女)的儿子。罗睺经常吞食日月,造成日蚀和月蚀。法华经序中列有四大阿修罗王婆稚、佉罗骞驮、毗摩质多罗、罗睺之名。", "id": 1324118} {"src_title": "Veggieday", "tgt_title": "無肉日", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Begründungen.", "content": "Für vegetarische oder vegane Tage in Kantinen werden umwelt- und ernährungspolitische Gründe angeführt, wie vor allem die unter diesen beiden Gesichtspunkten relevanten Probleme der Tierproduktion. So führen die Befürworter an, dass die Fütterung von Tieren zur Gewinnung von Fleisch energetisch und wirtschaftlich ineffizient sei, da die Futtermittel (u. a. Getreide, Soja, Mais, Reis) bei direkter Verarbeitung und Verzehr sehr viel mehr Menschen ernähren könnten, oder anders betrachtet Anbauflächen einnehmen, die so für die ohnehin unzureichende Ernährung von Menschen verloren gingen. Außerdem bringe die intensive Viehzucht und insbesondere die Massentierhaltung eine starke Belastung der Umwelt, u. a. durch einen hohen Wasser- und Landverbrauch mit sich, sowie Emissionen, die auch das Klima beeinflussen. Des Weiteren wird auf die Seuchengefahr hingewiesen, die durch Massentierhaltung verstärkt bestünde und schwieriger zu kontrollieren sei, wie auch auf den massenhaften Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung, die resistente Bakterienstämme befördern können. Zudem werden gesundheitliche Aspekte fleischreicher Ernährung angeführt und auf Grundlage der Ernährungsphysiologie angenommene oder von Vegetariern behauptete Vorteile für die menschliche Gesundheit durch pflanzliche Ernährungsstile betont. Die meisten Veggieday-Initiativen distanzieren sich von einer ethischen Argumentation für Veganismus oder Vegetarismus. Veggieday-Initiativen sind daher eher in den Umweltbewegungen als in tierethischen Bewegungen zu finden. Veggieday-Initiatoren aus dem Neuen Tierschutz teilen zwar häufig fundamental-ethische Motive des Vegetarismus, tragen sie aber nicht oder stark untergeordnet in den politischen Diskurs. Christian Rauffus, Geschäftsführer von Rügenwalder Mühle und damit eines der größten einheimischen Wurstproduzenten Deutschlands, unterstützte den Vorschlag des „Veggie Day“. Die Süddeutsche Zeitung führte dazu ein Interview Rauffus’ mit dem Handelsblatt an. Es sei der SZ zufolge ein Trend zum Flexitarismus auszumachen, viele Menschen wollten Fleisch in Maßen und mit gutem Gewissen verspeisen, ebenso werde gelegentlich vegetarisches Essen immer beliebter. Der Konzern plane angesichts des schrumpfenden Fleischmarktes, künftig fleischlose Produkte wie Sojaschnitzel anzubieten.", "section_level": 2}, {"title": "Wochentag.", "content": "Als „Veggietag“ wird der Montag oder der Donnerstag vorgeschlagen. Dem gegenüber ist im Christentum der Freitag als wöchentlicher Fisch- oder Mehlspeisentag bereits traditionell eingeführt, insbesondere in der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen. Auch die protestantischen Konfessionen beziehen Fasten (wieder) in die religiöse Praxis ein, wobei Widerstand gegen einheitliche Fastenvorgaben wie beim Zürcher Wurstessen mit zur reformatorischen Geschichte gehört. In den überwiegend protestantischen Vereinigten Staaten wird der fleischlose Montag präferiert.", "section_level": 2}, {"title": "Umsetzungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland wird die Kampagne zur Einführung eines Veggietages vom Vegetarierbund Deutschland (ProgVeg) getragen. Zu den Partnern des ProVeg zählen die Albert Schweitzer Stiftung, Peta, Vier Pfoten und der Global Marshall Plan. Im Januar 2010 hat Bremen als erste Stadt in Deutschland den fleischfreien Donnerstag eingeführt. Das Projekt wurde von der Bürgerstiftung Bremen umgesetzt und wird vom rot-grünen Senat unterstützt. In die Bremer Koalitionsvereinbarung 2011 zwischen SPD und Bündnis90/Die Grünen ist die Unterstützung des Veggieday explizit eingegangen. Die Grünen hatten bereits Mitte 2010 mit einem Antrag in der Bürgerschaft die Einführung eines Veggieday in Bremer Großküchen und Kantinen gefordert. Seitdem haben mehrere Stadträte beschlossen, sich der Initiative anzuschließen. Besonders breit ist die Unterstützung von Großküchen und Restaurants in Münster, Marburg und Göttingen. Vor allem Unimensen haben in größerer Zahl vegetarische Tage eingeführt. Im Wahlkampf vor der Bundestagswahl 2013 sorgte die drei Jahre bestehende Forderung der Grünen, den Veggietag als Standard einzuführen, für Aufregung und Empörung in Reihen der Unionsparteien und der FDP sowie in Teilen der Presse, sie wurde auch als \"Lachnummer des Wahlkampfs\" bezeichnet. Die Resonanz war in sozialen Netzwerken besonders groß; das Thema wurde in kurzer Zeit zum Wahlkampfschlager. Der Veggietag wurde zu einer Darstellung der Grünen als „lustfeindlich“, „Spaßverderber“ oder „Partei der Verbote“ benutzt. Befürworter verwiesen darauf, dass der Vorschlag auch nach den Vorstellungen der Grünen überhaupt nicht gesetzlich durchgesetzt werden könne und solle. Insbesondere wurde der Veggieday von Katrin Göring-Eckardt und Renate Künast im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 propagiert. Die Veggietagforderung wurde mehrfach, neben einer fehlerhaften Wahlkampagne, auch von führenden Grünen für die gegenüber den Umfrageergebnissen seit 2011 dramatisch schlechtere Wählerzustimmung verantwortlich gemacht. Insbesondere aus Baden-Württemberg kamen kritische Stimmen, so von Silke Krebs, Boris Palmer und Winfried Kretschmann, unter anderem in der Schwäbischen Zeitung.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Staaten.", "content": "Seit Mai 2009 gibt es in der belgischen Stadt Gent offiziell einen „vegetarischen Donnerstag“, an dem in Kantinen und Restaurants das vegetarische Angebot im Vordergrund steht. Die Stadtverwaltung lieferte personelle und finanzielle Unterstützung, etwa hundert Restaurants beteiligten sich freiwillig. Andere belgische Städte wie Hasselt und Mechelen haben sich der Initiative angeschlossen. Dänemark gehört in Europa zu den Staaten mit dem höchsten Pro-Kopf-Fleischkonsum und einem geringen Anteil an Vegetarieren. Die Partei Alternativet, die sich für einen ökologischen Wandel einsetzt, setzte sich im Wahlkampf 2015 auch für einen Vegetariertag ein. In Israel gibt es den \"Meatless Monday\" (Montag). Bei Swissveg wurde der Donnerstag zum \"Vegi Tag\" definiert. Diese Aktion wird von verschiedenen Personen und Städten in der Schweiz unterstützt. In Singapur gibt es den \"Meatless Monday\" (Montag) sowie den \"VeggieThursday\" (Donnerstag), der von der Vegetarischen Vereinigung (Singapur) organisiert wird. In den Vereinigten Staaten geht die Kampagne für einen vegetarischen Tag von der \"The Monday Campaigns Inc.\" aus. Washington, D.C., San Francisco und Los Angeles gehören zu den Städten in den USA, die ebenfalls die Einführung eines fleischlosen Wochentages beschlossen haben. In den Vereinigten Staaten wurde ein fleischfreier Montag bereits als Meatless Monday im Rahmen der kriegsbedingten Rationierungen im Ersten und Zweiten Weltkrieg eingeführt. Aufgrund der von Herbert Hoover bei der US-Lebensmittelverwaltung 1917–1919 geführten Kampagnen wurde er sehr bekannt. In anderen Ländern haben Städte wie São Paulo und Kapstadt einen inoffiziellen fleischlosen Wochentag. Die Norwegischen Streitkräfte führten im November 2013 einen \"Meatless Monday\" (Montag) ein. In den Presseerklärungen wird betont, dass die Maßnahme nicht der Geldeinsparung, sondern dem „Kampf gegen den Klimawandel“ dient.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Veggieday, Veggietag oder vegetarischer Tag (\"englisch meat free day\") ist ein Tag in der Woche, an dem sich Kommunen und öffentliche bzw. private Einrichtungen verpflichten, in ihren Großküchen kein Gericht mit Fleisch, sondern nur vegetarisches Essen anzubieten.", "tgt_summary": "无肉日的诉求是希望大众能够在一周间的固定某几天能够避免或不吃肉。而周一和周四是最普遍的选择。另外还有一些无肉运动是鼓励大众一周、一个月或甚至永远不吃肉。", "id": 2063762} {"src_title": "Georgi Sergejewitsch Poltawtschenko", "tgt_title": "格奥尔基·波尔塔夫琴科", "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Poltawtschenkos Familie zog, als er sieben Jahre alt war, nach Leningrad. Im Jahr 1970 machte er sein Abitur an der Leningrader Physikalisch-mathematischen Schule Nr. 211. Poltawtschenko studierte und graduierte am Leningrader Institut für Fluggeräte-Instrumente. Im Jahr 1976 schloss er sein Studium als Maschinenbau-Ingenieur (Instrumente für Luftverkehrs- und Weltraummedizin) ab, und arbeitete dann als Ingenieur in einem Militärbetrieb. Bereits 1978 ordnete ihn sein Betrieb als hauptamtlichen Sekretär zum kommunistischen Jugendverband Komsomol im Leningrader Newski-Bezirk ab.", "section_level": 1}, {"title": "Beruf.", "content": "1979–1980 machte er eine Ausbildung an der KGB-Hochschule in Minsk. Danach begann er seine berufliche Laufbahn beim damaligen KGB. Hier wurde er schnell Abteilungsleiter, Chef des KGB in Wyborg und war anschließend beim KGB in Leningrad und der Leningrader Region tätig. 1990–1993 wurde er Abgeordneter des Regionalparlaments der Leningrader Region. Nach Übernahme der Aufgabe der Steuereintreibung durch den KGB-Nachfolgedienst FSB wurde er von 1992 bis 1993 Leiter der Steuerfahndung und 1993 bis 1999 im Range eines Generalleutnants der Polizei (in der Quelle renta.ru: Generaloberst der Polizei) Chef der Steuerpolizei in St. Petersburg.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Der damalige Präsident Wladimir Putin ernannte ihn 1999 zum Vertreter des russischen Präsidenten im Leningrader Gebiet, später zum Generalgouverneur für Zentralrussland. Vom nachfolgenden russischen Präsidenten Dmitri Medwedew wurde er ebenfalls im Amt bestätigt. In dieser Funktion war er Mitglied im russischen Sicherheitsrat. Am 30. August 2011 wurde er zum amtierenden Gouverneur von St. Petersburg ernannt und dem Stadtparlament zur Wahl vorgeschlagen. Von 52 Abgeordneten der Gesetzgebenden Versammlung stimmten 37 für den vom russischen Präsidenten Dmitri Medwedew als Nachfolger für Valentina Matwijenko vorgeschlagenen Georgi Poltawtschenko; fünf Deputierte enthielten sich der Stimme. Am 31. August 2011 wurde er in sein Amt eingeführt. St. Petersburg und Moskau sind die beiden russischen Städte mit einem föderalen Subjektstatus. Ihre Gouverneure sind eher mit der Position des Regierenden Bürgermeisters, bzw. Ersten Bürgermeisters, bzw. Bürgermeisters und Präsidenten des Senats der deutschen Stadtstaaten Berlin, Hamburg oder Bremen vergleichbar. Poltawtschenko gilt als Gefolgsmann des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Im Oktober 2018 trat er vorzeitig von seinem Amt zurück. Im Dezember 2018 wurde er zum Präsidenten des Verwaltungsrates der USC gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Homosexualität.", "content": "St. Petersburg hat vor der Russischen Föderation ein Gesetz verabschiedet, welches \"Propaganda für Homosexualität\" unter Strafe stellt. Stadtgouverneur Georgi Poltawtschenko stellte sich eindeutig hinter die Initiative.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Er ist mit Jekaterina Leonidowna Poltawtschenko verheiratet und hat einen Sohn (* 1985). Als Hobbys gibt er Basketball und Tennis an. Er war zeitweise Vorsitzender des St. Petersburger Basketballverbandes. Poltawtschenko ist bekennendes Mitglied der Russisch-Orthodoxen Kirche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Georgi Sergejewitsch Poltawtschenko (, wiss. Transliteration \"Georgij Sergeevič Poltavčenko\",, * 23. Februar 1953 in Baku, Aserbaidschanische SSR) ist ein russischer Politiker und war Gouverneur von Sankt Petersburg.", "tgt_summary": "格奥尔基·谢尔盖耶维奇·波尔塔夫琴科(,1953年-2月24日),男,苏联及俄罗斯政治人物。现任联合造船集团董事会主席。前任圣彼得堡市市长。", "id": 933195} {"src_title": "Infanteriegeschütz", "tgt_title": "步兵炮", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seit der Entwicklung der Feldgeschütze bzw. Amüsetten wurden diese immer wieder als Regimentsstück der Infanterie zugeordnet. So konnte Schweden in der Schlacht bei Breitenfeld (1631) einen entscheiden Sieg erringen, auch weil die Infanterie mit leichten Begleitgeschützen ausgestattet war. Diese wogen mit etwa 140 Kilogramm nur ein Drittel des üblichen Gewichts eines Feldgeschützes und konnten von einem Pferd gezogen werden. Im 18. Jahrhundert wurden dem Infanteriebataillon auf dem Schlachtfeld zwei „Drei“- oder „Vierpfünder“ zugeteilt, die mit der Gefechtslinie vorrückten und dabei von der Bedienungsmannschaft gezogen wurden. Ein Geschütz wog über 100 Kilogramm. Es konnte gezielte Schüsse auf eine Entfernung von maximal 300 Metern abgeben. Jedoch konnten durch Abpraller weitere Entfernungen in die Linien bei der Lineartaktik erzielt werden, die sich damit außerhalb der Feuerreichweite damaliger Musketen befand. Der Ausmarsch der Infanterielinien konnte damit erheblich gestört werden. Im Siebenjährigen Krieg erreichten preußische \"Bataillonsgeschütze\" eine Feuergeschwindigkeit von vier Schuss pro Minute. Zur Zeit der Napoleonischen Kriege (1792 bis 1815) verschwanden die Infanteriegeschütze, da die Feldartillerie durch Umorganisationen nun deutlich mobiler wurde. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde verschiedene Ansätze unternommen, um kleinkalibrige Repetier- bzw. Salvengeschütze in die Rolle der Infanteriegeschütze zu etablieren. Diese bewährten sich nicht, doch Ende des 19. Jahrhunderts entstand aus diesen Bemühungen das Maschinengewehr. Als im Ersten Weltkrieg die Fronten im Grabenkrieg erstarrten, wurden wieder Infanteriegeschütze eingeführt. Dies waren leichte Steilfeuergeschütze, als Mörser oder Minenwerfer bezeichnet, oder leichte Kanonen. Zuerst erfolgte nur eine organisatorische Umgruppierung. So wurde beispielsweise der deutsche Leichte Minenwerfer 7,58 cm, der ursprünglich für Pioniere gedacht war, direkt der Infanterie unterstellt. Es folgten Adaptionen und Neuentwicklungen um die neuen Anforderungen zu erfüllen. Die Franzosen führten recht erfolgreich die Infanteriekanone 37-mm Modell 1916 ein, welche auch von den alliierten US-Amerikanern verwandt wurde. Das Deutsche Kaiserreich verwendete erbeutete russische Feldgeschütze, eigene verkürzte Feldkanonen (Kaliberlänge 20) aber auch die 7,5-cm-Gebirgs-Kanone M.15. Erst gegen Ende des Krieges stand mit der Sturmabwehrkanone L/13, auf Basis der 7,7-cm-Feldkanone 96 n. A. ein richtiges Infanteriegeschütz zur Verfügung. Diese Entwicklung ging auf die Erfahrungen der Sturmbataillone mit dem Angriffsverfahren im Stoßtrupp zurück, der eine unmittelbare, gliederungsmäßig unterstellte Unterstützung durch eigene Artillerie notwendig machte. Daher wurden auch in der Wehrmacht in die Regimenter zu drei Bataillonen eigene Infanteriegeschütze in der 13. Infanteriegeschützkompanie mit 7,5 cm Infanteriegeschützen zur unmittelbaren Feuerunterstützung eingegliedert. Die Entwicklung der Panzerabwehrkanonen und Infanteriegeschütze verlief nach dem Ersten Weltkrieg parallel. Bei Panzerabwehrkanonen war die Mündungsgeschwindigkeit entscheidend, da Wuchtgeschosse verschossen wurden, d. h. relativ kleines Kaliber bei großer Kaliberlänge. Infanteriegeschütze verschossen hingegen Splitter- bzw. Sprenggranaten; hier war die Menge des Sprengstoffs in der Granate entscheidend. Mit den ab 1940 entwickelten Hohlladungsgranaten konnten auch Infanteriegeschütze zur Panzerabwehr dienen. Das motorisierte Sturmgeschütz war schon vor dem Zweiten Weltkrieg ein moderner Entwurf zu dem von Pferden gezogenen Infanteriegeschützen. Die Wehrmacht versuchte mit verschiedenen Entwürfen z. B. StuIG 33 B die bestehenden Infanteriegeschütze zu mechanisieren und durch den Panzerschutz einen Ausfall der Geschütze auch in der Panzerabwehr zu vermeiden. Neben Panzerhaubitzen, leichten Infanteriemörsern wie z. B. dem Granatwerfer 42 übernahmen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges rückstoßfreie Geschütze die unmittelbare Feuerunterstützung der Kampftruppen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor das Infanteriegeschütz seine Bedeutung, und ab den 1960ern dienten leichte und schwere Granatwerfer wie der US-amerikanische M79 oder der Thomson-Brandt 120-mm-Mörser zu unmittelbaren Feuerunterstützung der Infanterie. Daneben wurden Maschinenkanonen wie die Rh 202, eigentlich ein leichtes Flugabwehrgeschütz, von der Infanterie für den Erdkampf eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Infanteriegeschütz ist ein leichtes Feldgeschütz, welches der Truppengattung Infanterie – und nicht wie üblicherweise der Artillerie – zum Zwecke der \"unmittelbaren Feuerunterstützung\" zugeordnet ist. Mit der Bezeichnung ist entweder die Zuordnung oder eine spezialisierte Bauart gemeint. Im Speziellen wird damit die Bauart zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet.", "tgt_summary": "步兵炮也称为营炮,是用来增强步兵师火力的一种炮兵武器。它能够在步兵分队指挥官的命令下立刻作出反应,它们通常设计成只有较短的后坐砲管,以及较轻的炮架,以便快速地移动。在中国也常称为平射炮。", "id": 2892723} {"src_title": "Pazifische Hurrikansaison 2004", "tgt_title": "2004年太平洋颶風季", "src_document": [{"title": "Stürme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tropischer Sturm Agatha.", "content": "Am 22. Mai entwickelte sich aus einer tropischen Welle, kombiniert mit einer stationären Tiefdruckrinne das tropische Tiefdruckgebiet \"Eins-E\". Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Tiefdruckgebiet 925 km süd-südöstlich von Cabo San Lucas, Mexiko. Das Tiefdruckgebiet zog Richtung Nordwesten in einen Bereich von nur leichter Windscherung. Wegen dieser guten Voraussetzung verstärkte sich das Tiefdruckgebiet schnell zum tropischen Sturm \"Agatha\", am selben Tag seiner Bildung. Am 23. Mai erreichte Agatha einen Spitzenwert von 95 km/h und somit auch ihren Höhepunkt. Am 24. Mai sorgten trockene Luft und kühlere Gewässer für eine rasche Abschwächung von Agatha, sodass sich der Sturm am selben Tag zu einem Resttief degenerierte. Die Überreste Agathas lösten sich am 26. Mai vollständig auf.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tiefdruckgebiet Zwei-E.", "content": "Am 17. Juni löste sich eine tropische Welle von der Westküste Afrikas und erreichte am 25. Juni den östlichen Pazifik. Als das System am 2. Juli begann eine Zirkulation aufzubauen, aktualisierte das National Hurricane Center es am selben Tag zum tropischen Tiefdruckgebiet \"Zwei-E\". Zu diesem Zeitpunkt befand es sich 1.205 km südwestlich von Baja California Sur. Wegen kühlerer Gewässer konnte sich das Tiefdruckgebiet nicht mehr weiter intensivieren und degenerierte früh am 4. Juli zu einem Resttief. Die Reste lösten sich am 5. Juli auf.", "section_level": 2}, {"title": "Tropisches Tiefdruckgebiet Eins-C.", "content": "Anfang Juli befand sich ein Cluster von Gewittern weit südlich von Hawaii. Am 5. Juli hatte sich das System genug organisiert, um als tropisches Tiefdruckgebiet \"Eins-C\" klassifiziert zu werden. Dies geschah 1.100 km süd-südöstlich von Johnston-Atoll. Im Verlauf des Tages zog das Tiefdruckgebiet Richtung Westen und blieb relativ unorganisiert. Dies blieb auch am nächsten Tag so, sodass sich das Tiefdruckgebiet wieder auflöste. Eins-C entstand so südlich wie nur die Stürme Ekeka und Hali aus dem Jahr 1992.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Blas.", "content": "Am 1. Juli löste sich eine tropische Welle von der Westküste Afrikas. Nachdem sie eine Woche Richtung Westen über den Atlantik, das Karibische Meer und Mittelamerika zog, erreichte sie den Pazifik. Dort begann sie sich zu organisieren begann und Konvektion aufbaute, wurde sie am 11. Juli als tropisches Tiefdruckgebiet \"Drei-E\" eingestuft. Zu diesem Zeitpunkt befand es sich 540 km südwestlich von Zihuatanejo. Sechs Stunden nach der Bildung verstärkte sich das Tiefdruckgebiet in einen tropischen Sturm und bekam den Namen \"Blas\". Obwohl die Bedingungen sehr günstig waren, konnte sich Blas nicht in einen Hurrikan intensivieren. Im Verlauf des 12. Julis zog der Sturm Richtung Nordwesten um ein Hochdruckgebiet herum und erreichte am 13. Juli seinen Höhepunkt mit Windgeschwindigkeiten von 100 km/h. Wegen kühleren Gewässern schwächte sich Blas am 14. Juli zunächst in ein tropisches Tiefdruckgebiet, und dann am 15. Juli in ein Resttief ab. Das Resttief löste sich am 19. Juli westlich von Niederkalifornien auf.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Celia.", "content": "Eine tropische Welle löste sich von der Küste Afrikas und erreichte den östlichen Pazifik. Es trat eine Fläche von günstigen Bedingungen auf, sodass sich am 19. Juli das tropische Tiefdruckgebiet \"Vier-E\" bildete. Das Tiefdruckgebiet erreichte schnell Sturm-Status, worauf der Sturm den Namen \"Celia\" bekam. Celia intensivierte sich rasch weiter und erreichte am 22. Juli Hurrikan-Status. Der Hurrikan erreichte einen Spitzenwert von 140 km/h, bevor er auf eine Fläche von kühleren Gewässern und trockener Luft trifft und sich abschwächt. Der Sturm schwächte sich am 24. Juli in ein tropisches Tiefdruckgebiet ab und löste sich einen Tag später auf.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Frank.", "content": "Am 18. August zogen die Reste von Tropensturm Earl in den Pazifik. Im Laufe der nächsten Tage begann das System langsam Konvektion aufzubauen und wurde am 23. August 665 km südlich von Cabo San Lucas, Niederkalifornien als tropisches Tiefdruckgebiet \"Acht-E\" klassifiziert. Das Tiefdruckgebiet begann sich rapide zu verstärken und wurde nur 12 Stunden nach seiner Bildung ein tropischer Sturm, der den Namen \"Frank\" erhielt. Frank setzte seine rasche Intensivierung fort, als es Richtung Nordwesten zog und erreichte seinen Höhepunkt am 24. August mit Windgeschwindigkeiten von 140 km/h und einem minimalen Luftdruck von 979 hPa als ein Kategorie-1-Hurrikan. Kurz nach seinem Höhepunkt zog der Hurrikan über kühlere Gewässer und schwächte sich rasch in einen tropischen Sturm ab. Am 26. August degenerierte Frank zu einem Resttief. Die Reste zogen nach Südwesten und lösten sich am 27. August 1205 km westlich von Niederkalifornien auf.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Javier.", "content": "Das tropische Tiefdruckgebiet \"Dreizehn-E\" entstand am 10. September süd-südöstlich vom Isthmus von Tehuantepec. Im Laufe des Tages zog es langsam Richtung Nordwesten und verstärkte sich am Morgen des 11. Septembers in einen tropischen Sturm, der den Namen \"Javier\" bekam. Am Nachmittag des 12. Septembers startete Javier eine rapide Intensivierung und wurde ein Hurrikan. Javier erreichte seinen Höhepunkt am Morgen des 14. Septembers mit andauernden Windgeschwindigkeiten von 240 km/h und einem minimalen Luftdruck von 930 hPa. Am folgenden Tag wurden die ersten Sturmwarnungen für Niederkalifornien herausgegeben. Im Verlauf der nächsten Tage schwächte sich Javier genauso schnell wieder ab, wie er sich verstärkt hatte und geht am 19. September südlich von San Ignacio nur als ein tropisches Tiefdruckgebiet an Land. Noch am selben Tag degenerierte das Tiefdruckgebiet zu einem Resttief und zog ins Landesinnere. Javier sorgte für moderate Schäden in Nordwest-Mexiko. Das Resttief brachte in den Vereinigten Staaten schwere Regenfälle.", "section_level": 2}, {"title": "Sturmnamen.", "content": "Im östlichen pazifischen Becken werden 2004 die Stürme anhand der folgenden Liste benannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pazifische Hurrikansaison 2004 startete offiziell am 15. Mai 2004 im östlichen Pazifik und am 1. Juni 2004 im zentralen Pazifik, und dauerte bis zum 30. November 2004. Diese Daten begrenzen konventionell den Abschnitt des Jahres, in dem sich im nordöstlichen Pazifik die meisten tropischen Wirbelstürme bilden.", "tgt_summary": "2004年太平洋飓风季是每年一度全球热带气旋产生周期的一部分。东太平洋飓风季从2004年5月至2004年11月结束;而中太平洋飓风季从2004年6月开始,至2004年11月结束。本条目的范围仅局限于赤道以北及国际换日线以东的太平洋,于赤道以北及国际换日线以西的太平洋水域产生的风暴则被称为台风,并被列入2004年太平洋台风季。在中东太平洋产生的热带风暴是由美国国家飓风中心及中太平洋飓风中心命名,国际编号为××E或××C。", "id": 1389919} {"src_title": "Die Piraten! – Ein Haufen merkwürdiger Typen", "tgt_title": "神奇海盗团", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die bunt zusammengewürfelte Mannschaft eines Piratenschiffs versucht unter der Leitung eines ebenso ehrgeizigen wie ungeeigneten Kapitäns, Ruhm und Beute zu ergattern, damit der Piratenkapitän die Auszeichnung \"Pirat des Jahres\" auf der Pirateninsel Blood Island gewinnt. Dabei kapern sie die Beagle von Charles Darwin, der feststellt, dass es sich bei \"Polly\", dem vermeintlichen Papagei der Piratencrew, tatsächlich um ein Exemplar des als ausgestorben geltenden Dodos handelt. Die Piraten fahren mit Darwin zu dessen Wohnhaus in London (das von seinem dressierten Affen Bobo geführt wird), um den Dodo der Royal Society vorzustellen. Darwin versucht mehrmals aus Liebe zur Königin den Dodo zu entwenden und ihn selbst vorzustellen, doch dem Piratenkapitän gelingt es, Polly in seinem Bart versteckt selbst zu präsentieren. Der Dodo wird als wissenschaftliche Sensation gefeiert, jedoch werden die als Wissenschaftler verkleideten Piraten von der Piraten hassenden Queen Victoria enttarnt. Der Piratenkapitän überlässt ohne Wissen seiner Crew der Queen den Dodo und erhält dafür eine Begnadigung und einen großen Goldschatz. Den Schatz präsentiert er beim Piratenwettbewerb, kann dort aber nicht Pirat des Jahres werden, weil seine Begnadigung bekannt wird. Daraufhin konfisziert der „König der Piraten“ den gesamten Goldschatz. Als die Crew erfährt, dass Polly verkauft wurde, verlässt sie ihren Kapitän. Beim Versuch, zumindest den von der Piratencrew geliebten Dodo zurückzuholen, stellen der Piratenkapitän und Darwin fest, dass die Queen plant, ihn und andere seltene Tiere bei einem geheimen Treffen mit anderen Staatsoberhäuptern auf ihrem Flaggschiff zu verspeisen. Sie verfolgen das Schiff mit einem Zeppelin, den sie von der Royal Society entwendet haben. Mit Unterstützung der von Bobo hergeführten Piratencrew schaffen sie es, den Dodo zu retten, das Flaggschiff zu versenken und die Queen in die Flucht zu schlagen. Zuletzt zieht die Queen aus Wut ihre Begnadigung zurück und so kann sich der Piratenkapitän nun wieder als geachteter und von seiner Crew geliebter Pirat auf die Insel Blood Island zurückziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Insgesamt waren 70 Modelleure mit der Herstellung der etwa 250 Knetpuppen beschäftigt. Als das aufwendigste Teilwerk der Modelle erwies sich das Piratenschiff, das aus 44.569 Einzelteilen bestand, 335 Kilogramm wog und 4,2 Meter lang war. Bei der Oscarverleihung 2013 war der Film in der Kategorie Bester animierter Spielfilm nominiert, konnte sich aber nicht gegen Merida – Legende der Highlands durchsetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation führte die FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH durch. Axel Malzacher war für Dialogregie und Dialogbuch verantwortlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Piraten! – Ein Haufen merkwürdiger Typen ist ein Animationsfilm basierend auf dem ersten Buch der Romanreihe \"Piraten!\" des britischen Autors Gideon Defoe. Es handelt sich dabei um eine gemeinsame Produktion von Aardman Animations und Sony Pictures Animation. Deutschlandstart war am 29. März 2012.", "tgt_summary": "《神奇海盗团》(英语:The Pirates! In an Adventure with Scientists)是一部2012年英美合制3D定格动画冒险喜剧片,由阿德曼动画与索尼动画联合制作。影片是阿德曼公司制作的首部3D动画,也是索尼公司出品的首部停格粘土动画。英国导演彼得·洛德与杰夫·纽威特执导,哥伦比亚电影公司负责发行。英国于2012年3月28日上映,美国于4月27日上映。主演配音员包括休·格兰特、马丁·费里曼、大卫·田纳特、莎玛·希恩、Jeremy Piven和伊美黛·史道顿。", "id": 1961960} {"src_title": "Tram Express Nord", "tgt_title": "法兰西岛快速有轨电车11号线", "src_document": [{"title": "Strecke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Die Linie wird eine Länge von 28km aufweisen und über 14 Haltestellen verfügen, von denen 8 bereits vorhanden sind und Umsteigerelationen zu RER, Transilien und Straßenbahn bieten werden. Bei diesem Projekt wird ein neuartiger Ansatz aufgegriffen: Da die Strecke ausschließlich für den Personenverkehr vorgesehen ist, wird sie nicht einer Vollbahn entsprechend ausgebaut, sondern eher wie eine deutsche Stadtbahn: Der Gleisabstand und damit die Planumsbreite ist geringer (8,5 statt der sonst üblichen 10m) und es kommen leichte Tram-Train-Fahrzeuge zum Einsatz, wodurch sich sowohl der Lärmpegel in Grenzen hält als auch die Anforderungen an den Streckenbau sinken. Die zweigleisige Trasse für die Tangentielle Nord wird neben der bereits vorhandenen und primär für den Güterverkehr benutzten Ligne de la grande ceinture de Paris, der Pariser Ringbahn, gebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Der mittlere Bauabschnitt.", "content": "Der Abschnitt Epinay-sur-Seine – Le Bourget ist das Mittelstück der Strecke und wurde zuerst gebaut: Die elf Kilometer lange Strecke verläuft neben der Grande Ceinture. Zu den bereits vier bestehenden Bahnhöfen kamen drei neue hinzu. Alle sind Umsteigestellen zu anderen Nahverkehrsstrecken. Die sieben noch bestehenden Bahnübergänge wurden durch Brücken bzw. Unterführungen ersetzt. Mit den ersten vorbereitenden Bauarbeiten (Verlegung von Versorgungsleitungen u.ä.) wurde 2009 begonnen und ab Dezember 2010 wurde an der Infrastruktur der Strecke gearbeitet. Am 1. Juli 2017 wurde dieser Abschnitt in Betrieb genommen. Ungewöhnlich für eine Straßenbahnlinie ist die Ausstattung der Strecke: Der mittlere Haltestellenabstand beträgt knapp 2km. Die Betriebsspannung beträgt 25kV. Die Züge fahren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100km/h, was eine Reisegeschwindigkeit von fast 50km/h erlaubt.", "section_level": 2}, {"title": "Verlängerung nach Westen.", "content": "Es entstehen vier neue Bahnhöfe:", "section_level": 2}, {"title": "Verlängerung nach Osten.", "content": "Es entstehen drei neue Bahnhöfe:", "section_level": 2}, {"title": "Betrieb, Fahrzeuge und Wartung.", "content": "Der Betrieb wird nicht mit klassischen Vollbahnfahrzeugen, sondern mit Tram-Train-Fahrzeugen des Typs Citadis Dualis durchgeführt. Die Fahrzeuge sind 42m lang, 2,65breit und fassen 250 Fahrgäste. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100km/h. Für den ersten Streckenabschnitt werden 11 Züge benötigt. Nach Fertigstellung der Gesamtstrecke kommen 38 Garnituren zum Einsatz. Die Wartung der Fahrzeuge erfolgt im Betriebshof in Noisy-le-Sec, welcher am 15. September 2016 offiziell eingeweiht wurde. Dort befindet sich auch die Streckenleitzentrale. Das STIF beschloss Anfang Juni 2014 den Kauf von 15 Dualis-Garnituren. Die Auslieferung begann im Sommer 2016. Am 1. Juli 2017 wurde auf dem ersten Streckenabschnitt zwischen Epinay und le Bourget der Betrieb aufgenommen. Die Kosten in Höhe von 88 Millionen Euro übernimmt das STIF. Zur Hauptverkehrszeit ist ein Intervall von fünf Minuten vorgesehen, ansonsten fahren die Züge im Zehnminutentakt. Die Gesamtfahrzeit von Sartrouville bis Noisy-le-Sec soll 35 Minuten betragen.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrgastzahlen und Anschlüsse an das Schienennetz.", "content": "Auf dem ersten Streckenabschnitt werden 42 000 Reisende pro Tag erwartet. Die Bahn hat Anschlüsse and die RER-Linien RER B, RER C und RER D, an die Linie H des Transilien-Netzes, die Straßenbahnlinie T8 und später auch an die Linien 16 und 17 des Projektes Grand Paris Express. Nach Fertigstellung der Gesamtstrecke rechnet man mit bis zu 250 000 Fahrgästen täglich. Auf den Verlängerungsstrecken entstehen Anschlüsse zu den Linien RER A, RER E und zu den Linien L und J des Transilien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Stadtbahn-Querverbindung der Vororte nördlich bzw. nordöstlich von Paris: Die Linie wird vom RER-Bahnhof Sartrouville im Département Yvelines zum Bahnhof Noisy-le-Sec im Département Seine-Saint-Denis führen. In der Anfangsphase der Planungen wurde die Bezeichnung Tangentielle Nord verwendet, welche Anfang 2014 durch den Terminus Tram Express Nord ersetzt wurde. Seit Sommer 2016 wird sie unter der Bezeichnung T11 geführt.", "tgt_summary": "法兰西岛快速有轨电车11号线(), 简称电车11号线, 是法国巴黎北郊的一条有轨电车线路, 属于法兰西岛远郊铁路Transilien, 将连接西北郊的塞纳河畔埃皮奈和东北郊的勒布尔热。一期路网于2017年7月1日通车。", "id": 1922026} {"src_title": "Spezialagent Oso", "tgt_title": "特務歐寶", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung der einzelnen Folgen orientiert sich eng an einer immer gleich bleibenden Rahmenhandlung. Zu Beginn jeder Folge absolviert Oso eine Trainingseinheit mit einem seiner Trainer, wobei ihm dieser zunächst genau erklärt, was zu tun ist. Nachdem Oso die Übung begonnen hat, wird auf ein Kind umgeblendet, das in ein alltägliches Problem gerät. Dies wird durch einen Satelliten aufgenommen, der das Problem an Osos Auftraggeber, die Geheimorganisation U.N.I.Q.U.E. (\"The United Network for the Investigation of Quite Unusual Events\", übersetzt Vereinigtes Netzwerk zur Untersuchung ziemlich unüblicher Ereignisse) meldet. In der Folge wird Oso eingeblendet, der einen Fehler bei der Trainingseinheit macht und dies mit den Worten „Das gehört alles zum Plan – mehr oder weniger“ kommentiert. In diesem Moment geht ein Anruf von Herrn Heimlich ein, der einen „Spezialauftrag“ für Oso hat. Dieser besteht darin, dem Kind bei seiner Alltagsaufgabe zu helfen. Oso fragt das zuschauende Kind, ob es ihm bei der Aufgabe hilft und den Tatzenlotsen, was die drei Schritte zur Lösung der Aufgabe sind. Der Tatzenlotse weist Oso mit dem Lied „Drei kleine Schritte“ \"(Three little steps)\" in die Lösung der Aufgabe ein. Oso muss die Aufgabe mit Hilfe verschiedener technischer Hilfsmittel und des Zuschauers lösen. Beim letzten Schritt zählt eine Uhr rückwärts. Nach der Lösung der Aufgabe kehrt Oso zur Trainingseinheit zurück. Nun löst er sie ohne Probleme, da er während des Spezialauftrags etwas gelernt hat, das ihm bei der Lösung der Trainingsaufgabe hilft. Oso bestätigt dem zuschauenden Kind, das er es ohne seine Hilfe nicht geschafft hätte, dann wiederholt der Tatzenlotse das Lied, diesmal als Bestätigung für den Erfolg. Oso erhält für die Ausführung des Auftrags eine „Spezialauftragsdigimedaille“ von Herrn Heimlich, die er stellvertretend für das zuschauende Kind entgegennimmt, das ihm bei der Lösung des Falles geholfen hat. Zusätzlich erhält er eine Trainingsmedaille für das erfolgreich abgeschlossene Training. Oso, der Protagonist der Serie, ist ein ausgestopfter Panda, der als Agent für die Geheimorganisation U.N.I.Q.U.E. arbeitet, eine Organisation ausgestopfter Tiere, die zum Ziel hat, Kindern bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben zu helfen. Zur Lösung seiner Aufgaben stehen ihm diverse Gadgets und Fahrzeuge, etwa Sportwagen oder Helikopter zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Gemäß Angaben des Senders kam Ford Riley die Idee zu Spezialagent Oso, als er einen James-Bond-Film ansah, sein Sohn dazukam und sofort fasziniert war. Da er den Film im Nachhinein nicht für seinen Sohn geeignet hielt, hatte er die Idee einer Serie für Kinder, die das Agententhema aufgreift, aber dem Alter angemessen ist und keine gefährlichen Situationen enthält. Die Idee der Bewältigung von Alltagsaufgaben kam ihm ebenfalls bei der Beobachtung seiner Kinder. Die Sendung wird in Doppelfolgen ausgestrahlt, wobei die Titel der einzelnen Folgen an Titel von James-Bond-Filmen angelehnt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Episodenliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Die erste Staffel wird in den USA seit dem 4. April 2009 ausgestrahlt, in Deutschland seit dem 13. September 2009.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Die zweite Staffel wird in den USA seit dem 10. Juli 2010 ausgestrahlt, in Deutschland seit dem 20. Februar 2010.", "section_level": 2}], "src_summary": "Spezialagent Oso (Originaltitel \"Special Agent Oso\") ist eine Zeichentrickserie von Autor Ford Riley und Regisseur Jamie Mitchell, gedreht ab dem Jahr 2008 in den Vereinigten Staaten. Die Serie wurde im deutschsprachigen Raum zunächst auf Playhouse Disney gesendet. Seit der Einstellung des Senders wird die Serie im Nachfolgesender Disney Junior ausgestrahlt. Im deutschsprachigen Free-TV wird die Serie seit dem 11. Januar 2010 auf Super RTL gezeigt.", "tgt_summary": "《特务欧宝》(Special Agent Oso)是一部给学龄前儿童观看的3D动画,在迪士尼青少年频道播出。", "id": 1169284} {"src_title": "American Horror Story", "tgt_title": "美国恐怖故事", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Spezielles Merkmal der Serie ist die Anthologie, bei der die einzelnen Staffeln nicht mit einer durchgehenden Handlung konzipiert sind. Jede Staffel erzählt eine in sich abgeschlossene Handlung. Dabei ist zwar ein Großteil der Besetzung stets wiederkehrend, bis auf wenige Ausnahmen werden jedoch komplett andere Charaktere verkörpert (siehe Besetzung und Synchronisation). Außerdem sind der Handlungsort und die Zeit der Handlung der verschiedenen Staffeln stark abweichend. Wie Ryan Murphy, einer der Schöpfer der Serie, in einem Interview erklärte, sollen tatsächlich aber zwischen allen Staffeln Verbindungen existieren. Erstmals deutlich wird dies in der vierten Staffel \"Freak Show\", in welcher die Vorgeschichte der Figur Pepper aus \"Asylum\" eine Nebenhandlung ist. In der zehnten Folge endet dieser Handlungsstrang mit ihrer Einweisung in Briarcliff. Ferner wird gezeigt, dass der deutsche Arzt Hans Gruber Elsa Mars’ Beine amputiert hat; Gruber ist unter seinem Decknamen Arthur Arden in \"Asylum\" der in Briarcliff praktizierende Arzt. In der fünften Staffel, \"Hotel,\" sucht die von Lady Gaga gespielte", "section_level": 2}, {"title": "Populäre Fantheorie.", "content": "Eine populäre Fantheorie strengt die Vermutung an, jede Staffel der Serie würde für einen der neun Höllenkreise stehen. So würden die", "section_level": 3}, {"title": "Halloween.", "content": "Herauszustellen sind ebenfalls die Folgen, welche an Halloween spielen. Hierbei sind bestimmte Motive über alle Staffeln, außer Staffel 7, gleich. An Halloween verschwinden in den Anthologien die Grenzen zwischen Dies- und Jenseits, weshalb es Geistern möglich ist, im Diesseits an allen möglichen Orten aufzutreten. So können die verfluchten Geister aus dem „Murder House“ aus Staffel 1 an Halloween das Haus verlassen. In den anderen Staffeln wird dieses Motiv zumindest angedeutet bzw. erwähnt.", "section_level": 3}, {"title": "Staffel 1 \"(Murder House)\".", "content": "Die erste Staffel der Serie spielt in der Gegenwart und erzählt die Geschichte der Familie Harmon. Vivien Harmon, ihr Ehemann Ben und ihre Tochter Violet beziehen in Los Angeles ein altes Haus. Die Familie hatte sich entschieden, von Boston wegzuziehen, um einen Neustart zu beginnen, nachdem Ben eine Affäre mit einer Studentin eingegangen war und die Ehe beinahe daran gescheitert wäre. Die Familie ahnt jedoch nicht, dass ihr neues Haus eine dunkle Vergangenheit hat. Erbaut worden ist es in den 1920er Jahren von einem reichen Arzt für seine Frau. Als er drogensüchtig wird, veranlasst sie aus Angst vor dem finanziellen Ruin, dass ihr Mann im Keller", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2 \"(Asylum)\".", "content": "Alle Figuren sind neu und Ort der Handlung ist nun eine von der katholischen Kirche betriebene Nervenheilanstalt namens \"Briarcliff\" im Jahr 1964, die vorher eine Klinik für Tuberkulose-Patienten gewesen ist. Geleitet wird diese Klinik von der Nonne Schwester Jude, die ihre Patienten auf grausame Art und Weise behandelt. Als ein neuer Patient, der junge Witwer Kit Walker, eingeliefert wird, interessiert sich auch die lesbische Reporterin Lana Winters für dessen Geschichte: Er wird beschuldigt, als \"Bloody Face\" Frauen getötet und ihnen die Haut abgezogen zu haben. Doch für die Journalistin soll das Interesse an den Geschehnissen in der Anstalt grausame Folgen haben. Aufgrund ihrer Homosexualität wird sie von Schwester Jude ebenfalls als Patientin in Briarcliff aufgenommen. Gemeinsam mit ihrer Mitpatientin Grace und Kit versucht sie, aus der Anstalt zu fliehen, sie werden jedoch erwischt und bestraft. Dr. Oliver Thredson, ein vom Gericht bestellter Psychiater, der Kit auf seinen geistigen Zustand untersuchen soll, wird auf Lana aufmerksam und verhilft ihr zur Flucht. Angekommen in Thredsons Haus wird jedoch schnell klar, dass der Arzt \"Bloody Face\" ist, der Kit zuvor zu einem auf Tonband aufgenommenen Geständnis bewogen hat, um nicht mehr als Täter in Frage zu kommen. Er hält Lana gefangen, quält und vergewaltigt sie, um seinen Mutterkomplex auszuleben. Der jungen Frau gelingt bald darauf die Flucht aus ihrem Gefängnis, bei der Thredson im Gesicht verletzt wird, jedoch wird sie in einen schweren Autounfall verwickelt und landet wieder in Briarcliff. Währenddessen stellt sich heraus, dass bei dem Exorzismus eines jungen Patienten in Briarcliff der Teufel aus dessen Körper in den der jungen, unschuldigen Schwester Mary Eunice gefahren ist. Seitdem manipuliert sie alle anderen Mitarbeiter der Anstalt, vor allem den Klinikarzt Dr. Arden. Dieser ist ein gesuchter Kriegsverbrecher aus dem Zweiten Weltkrieg und Nazi aus dem Vernichtungslager Auschwitz, jedoch kann er das mithilfe von Schwester Mary, die ihn erpresst, vertuschen. Gemeinsam locken sie Schwester Jude", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 3 \"(Coven)\".", "content": "Die Haupthandlung der dritten Staffel spielt in der Gegenwart. Als die junge Zoe das erste Mal mit ihrem Freund schlafen will, stirbt dieser an einer Hirnblutung. Sie muss erkennen, dass sie eine Hexe ist und ihre Familie von den Hexen von Salem abstammt. Aus diesem Grund wird sie zu einem Hexenzirkel nach New Orleans geschickt. Dieser wird geleitet von der kräuterkundigen Hexe Cordelia. Außer Zoe gibt es noch drei weitere Junghexen im Haus: die selbstbezogene, telekinetisch begabte Schauspielerin Madison, die übergewichtige, schwarze, menschliche Voodoo-Puppe Queenie und die etwas naive, hellsichtige Nan. Nach wenigen Tagen erscheint die Oberste des Zirkels, Cordelias Mutter Fiona. Auf der Suche nach ewiger Jugend und bei dem Versuch, das Erstarken einer neuen Obersten zu verhindern, geht sie auch über Leichen. Fiona nimmt die Schülerinnen auf einen Ausflug in das Haus von Delphine Lalaurie mit. Dort entdeckt Nan mit ihren Fähigkeiten, dass die sadistische ehemalige Herrin des Hauses noch lebt. Sie wurde aus Rache von der Voodoo-Hexe Marie Laveau lebendig begraben, nachdem sie die Gabe des ewigen Lebens erhalten hatte. Fiona nimmt Lalaurie mit ins Haus des Zirkels und entfacht damit den Zorn von Laveau, die schon lange einen Groll gegen die weißen Hexen hegt. Madison schleppt Zoe währenddessen mit auf eine Studentenparty. Zoe flirtet mit", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 4 \"(Freak Show)\".", "content": "Die vierte Staffel spielt in einer Freakshow in den USA im Jahr 1952. Haupthandlungsort ist die Stadt Jupiter im Bundesstaat Florida. Elsa Mars, die Betreiberin der Show, kämpft mit ihren „Monstern“ gegen das Aussterben ihres Gewerbes. Als die siamesischen Zwillinge Bette und Dot Tattler entdeckt werden, wittert sie ihre Chance, der Show mit den Zwillingen als Hauptattraktion wieder zu Erfolg zu verhelfen. Als in der Stadt einige Morde geschehen, sind die Mitglieder der Freakshow die Hauptverdächtigen. Der Mörder ist ein Clown, der auch einige Kinder entführt hat. Der verwöhnte Dandy Mott nimmt den Clownsmörder als", "section_level": 2}, {"title": "Musikalische Anachronismen.", "content": "In mehreren Episoden der vierten Staffel tragen Mitglieder der Freakshow Musiktitel vor, die erst Jahre nach der Zeit der Handlung veröffentlicht wurden. Ryan Murphy erklärte dazu, er wolle mit dieser anachronistischen Musikauswahl passend zum Umfeld der Staffel Musiker vorstellen, die selbst in ungewöhnlicher Weise oder als Außenseiter auftreten.", "section_level": 3}, {"title": "Staffel 5 \"(Hotel)\".", "content": "Die fünfte Staffel spielt im Jahr 2015 in Los Angeles, Kalifornien im fiktiven \"Hotel Cortez\". Die Bauweise des Hotels wurde teilweise durch das Winchester House inspiriert und zu anderen Teilen dem Horrorhaus von H. H. Holmes nachempfunden. Im Zuge der Handlung existieren mehrere Rückblicke auf amerikanische Epochen des 20. Jahrhunderts (z. B. 20er Jahre, 70er Jahre etc.). Detective John Lowe (Wes Bentley) versucht, in dem verfluchten Hotel einem Serienmörder auf die Schliche zu kommen, der von den 10 Geboten inspiriert mordet. Dabei gerät er unter anderem in", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 6 \"(Roanoke)\".", "content": "Die sechste Staffel präsentiert sich als fiktive Dokumentation \"My Roanoke Nightmare\" und erzählt die Geschichte von Matt und Shelby Miller. Während Lily Rabe Shelby Miller und André Holland Matt Miller in den Interviewaufnahmen darstellen, werden ihre Erzählungen in \"nachgestellten Szenen\" visualisiert, wobei Shelby wiederum von Audrey Tindall (gespielt von Sarah Paulson) und Matt von Dominic Banks (gespielt von Cuba Gooding Jr.) verkörpert werden. Nachdem Matt und Shelby von einer Gang in Los Angeles, als Teil einer Mutprobe, angegriffen werden, und Shelby dabei eine Fehlgeburt erleidet, beschließen die beiden, in ein Haus in North Carolina, der Staat aus dem Matt stammt, umzuziehen. Merkwürdige Dinge passieren kurz nach ihrem Umzug. Shelby wird im Whirlpool fast ertränkt, Matt findet den verwesten Körper eines toten Schweins vor der Tür des Hauses. Erst denken die beiden, dass die Polk Familie, die auch hinter dem Haus her war, hinter den Ereignissen steckt. Da die Polizei nicht von großer Hilfe ist, zieht wenig später auch Matts Schwester Lee, eine ex-Polizistin, die in den Interviewaufnahmen von Adina Porter und in den \"nachgestellten Szenen\" von Monet Tumissee (gespielt von Angela Bassett) verkörpert wird, im Haus ein. Die seltsamen Ereignisse nehmen ihren Lauf und werden immer gefährlicher. Nach einem Streit mit ihrem Eheman Mason, “entführt” Lee dessen gemeinsame Tochter, Flora in das Roanoke Haus. Flora verschwindet kurz darauf, spurlos. Mason gibt Lee die Schuld für diesen Vorfall, und wird, nach einem Streit mit seiner ex-Frau, zu Tode verbrannt aufgefunden. Die von Matt installierten Kameras erfassen wie Lee kurz nach Mason das Haus verlässt, und nach ein paar Stunden wieder zurückkehrt. Shelby vermutet, dass Lee hinter dem Mord von Mason steckt. Lee verweigert dies aber energisch. Auch nach 3 Tagen Fahndung wurde Flora immer noch nicht gefunden. Durch eine Begegnung mit dem Medium Cricket Marlowe (in der Nachstellung von Ashley Gilbert, in Wirklichkeit Leslie Jordan gespielt) stellt sich heraus, dass alle", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 7 \"(Cult)\".", "content": "Die Erstausstrahlung der siebten Staffel fand am 5. September 2017 statt, die letzte Episode lief am 14. November. Sie beschäftigte sich anfangs mit der Präsidentschaftswahl 2016 – wobei Donald Trump und auch Hillary Clinton jedoch nur in Form von Fernsehbildern zu sehen waren –, während im weiteren Verlauf ein Kult, bestehend aus normalen Bürgern, welcher in der Bevölkerung mit seinen grausigen Taten für Angst und Schrecken sorgte, im Fokus stand. An \"Cult\" wirkten nur fünf Schauspieler als Hauptdarsteller mit (Paulson, Peters, Jackson, Lourd und Pill), weniger als in anderen Staffeln. Ferner ist \"Cult\" die erste Staffel der Serie, welche gänzlich ohne übernatürliche Elemente auskommt. Die Handlung von \"Cult\" beginnt mit dem Wahlsieg Donald Trumps im November 2016 und spielt im fiktiven Vorort Brookfield Heights in Michigan. Das lesbische Ehepaar Ally und Ivy Mayfair-Richards, welche ihren Sohn Oz großziehen und gemeinsam ein Restaurant leiten, nehmen die Wahl mit Schock zur Kenntnis und fürchten, in Zukunft wieder vermehrt homophoben Anfeindungen ausgesetzt zu sein. Ally leidet zudem", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 8 \"(Apocalypse)\".", "content": "In \"Apocalypse\" spielt die Handlung in der nahen Zukunft, in der eine nukleare Katastrophe die Erde in einen postapokalyptischen Schauplatz verwandelt hat. Ein paar Leute konnten jedoch unbeschadet dem Ende der Welt entkommen, indem sie von einer Organisation namens „Die Kooperative“ (\"The Cooperative\") wegen ihres besonderen Erbguts in Sicherheit gebracht wurden. Zwei von ihnen, Timothy und Emily, werden in einem Untergrund-Bunker namens „Außenposten 3“ (\"Outpost 3\") untergebracht, der von Ms. Venable und ihrer rechten Hand Ms. Mead geleitet wird. Dort treffen Timothy und Emily auf andere Überlebende, darunter die verwöhnte Millionärstochter Coco St. Pierre Vanderbilt, deren Assistentin Mallory, ihren persönlichen Friseur Mr. Gallant und dessen Großmutter Evie. Nachdem die Überlebenden 18 Monate lang nach den strengen Regeln von Ms. Venable gelebt haben und die lebenswichtige Ressourcen langsam knapp werden, trifft ein Mann im „Außenposten“", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 9 \"(1984)\".", "content": "Im April 2019 wurde bekannt, dass Evan Peters erstmals seit Beginn der Serie in der neunten Staffel nicht als Darsteller vertreten sein würde. Nachdem Sarah Paulson ab der zweiten Staffel ausschließlich Hauptrollen besetzt hatte, spielte auch", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 10.", "content": "Anfang 2020 wurden seitens Ryan Murphy sowohl Sarah Paulson als auch die Stammkräfte Kathy Bates, Leslie Grossman,", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Februar 2011 hatte FX einen Pilotfilm für eine mögliche Serie angefordert, woraufhin Ryan Murphy gemeinsam mit Brad Falchuk ein Drehbuch schrieb, das Murphy selbst als Regisseur verfilmen wollte. Dante Di Loreto wurde schließlich als ausführender Produzent gelistet. Die Produktion der Serie begann schließlich im April 2011. Am 18. Juli 2011 bestellte FX offiziell die erste Staffel. Am 3. August 2011 wurde bekannt gegeben, dass das Autorenteam durch Tim Minear (\"Angel – Jäger der Finsternis\", \"Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI\"), Jennifer Salt (\"Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis\"), James Wong (\"Final Destination\", \"Final Destination 3\") und Jessica Sharzer Zuwachs bekam. Im Oktober 2011 wurde die Serie um eine zweite Staffel verlängert. Deren Ausstrahlung begann in Amerika", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach Dialogbüchern von Martin Keßler (Staffel 1), Tobias Neumann (Staffel 1 bis 6), Marcel Collé, Maja Condrus (Staffel 2), Tammo Kaulbarsch (Staffel 3), Karlo Hackenberger (Staffel 6 bis 8) und Christian Kähler (Staffel 7 und 8) unter der Dialogregie von Collé (Staffel 1 bis 5) und Hackenberger (Staffel 6 bis 8) durch die Synchronfirma \"Arena Synchron GmbH\" in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 3 \"(Coven)\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nennenswerte Gastdarsteller.", "content": "Alexandra Breckenridge trat als \"Kaylee\" (3.04, 3.06) auf, Lance Reddick als \"Papa Legba\" (3.10, 3.12–3.13).", "section_level": 3}, {"title": "Staffel 4 \"(Freak Show)\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nennenswerte Gastdarsteller.", "content": "Im Verlauf der Staffel waren einige bekannte Schauspieler in Gastrollen zu sehen. Jamie Brewer kehrte in Form der vermenschlichten Bauchrednerpuppe \"Marjorie\" in zwei Folgen zur Serie zurück. Des Weiteren waren Wes Bentley als \"Edward Mordrake\" (4.03–4.04, 4.13), Matt Bomer als \"Andy\" (4.05), Gabourey Sidibe als \"Regina Ross\" (4.05, 4.08–4.09), Danny Huston als \"Massimo Dolcefino\" (4.08, 4.12–4.13), Neil Patrick Harris als \"Chester Creb\" (4.11–4.12) sowie dessen Ehemann David Burtka als \"Michael Beck\" in Gastrollen zu sehen. In der zehnten Folge war Lily Rabe als die bereits in der zweiten Staffel der Serie vorkommende \"Mary Eunice\" zu sehen und in der zwölften Folge John Cromwell in der Rolle des \"Dr. Arthur Arden / Hans Gruber\", die in der zweiten Staffel von dessen Vater James Cromwell verkörpert wird.", "section_level": 3}, {"title": "Staffel 5 \"(Hotel)\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nennenswerte Gastdarsteller.", "content": "Christine Estabrook war nach der ersten Staffel erneut in ihrer Rolle der Immobilienmaklerin \"Marcy\" zu sehen und verkörperte die Figur in drei Folgen (5.01, 5.07 und 5.12). Zudem kehrte auch Gabourey Sidibe für die elfte Folge als \"Queenie\" zurück, die sie bereits in der dritten Staffel darstellte. Weiter verkörperten Naomi Campbell \"Claudia Bankson\" (5.02–5.03), Darren Criss die Rolle des \"Justin\" (5.05–5.06) und Robert Knepper die Rolle eines Police Lieutenant (5.05).", "section_level": 3}, {"title": "Staffel 6 \"(Roanoke)\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nennenswerte Gastdarsteller.", "content": "Frances Conroy ist in der fünften Folge in nachgestellten Szenen als \"Mama Polk\" dabei sowie Robin Weigert als die echte Figur (6.07–6.08). Finn Wittrock ist in der siebten und achten Folge wiederum als \"echter Jether Polk\" vertreten. In der neunten Folge sind zudem Jacob Artist als \"Todd Connors\" und Taissa Farmiga als \"Sophie Green\" zu sehen, die hier erstmals seit der dritten Staffel wieder in der Serie mitspielt.", "section_level": 3}, {"title": "Staffel 7 \"(Cult)\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nennenswerte Gastdarsteller.", "content": "Emma Roberts, die in der dritten und vierten Staffel jeweils eine Hauptrolle besetzte, war als Reporterin \"Serena Belinda\" in der vierten Episode zu sehen. Mare Winningham verkörperte die Stadtratskandidatin \"Sally Keffler\" in der sechsten Folge. Frances Conroy, welche bereits in allen Staffeln außer \"Hotel\" mit dabei war, tauchte für zwei Episoden als \"Bebe Babbitt\", die Freundin der Autorin Valerie Solanas (Lena Dunham), auf. Jamie Brewer, bekannt aus der ersten, dritten und vierten Staffel, spielte \"Hedda\", eine der Frauen in der Gruppe um Valerie Solanas. Alle drei erschienen in der siebten Episode, wobei Conroy auch noch einmal in Folge 10 einen Auftritt hatte, und wurden genauso wie Roberts als „Special Guest Stars“ gelistet.", "section_level": 3}, {"title": "Staffel 8 \"(Apocalypse)\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nennenswerte Gastdarsteller.", "content": "Lesley Fera trat als \"„Cooperative“-Agentin\" (8.01) auf. Stevie Nicks spielte sich in Episode 5 selbst und sang, wie auch schon in der dritten Staffel, einen Song. Mena Suvari trat als Elizabeth „The Black Dahlia“ Short in einer Szene der Episode 8.06 auf – diese Rolle verkörperte sie auch schon in der ersten Staffel (\"Murder House\"). Außerdem traten Connie Britton und Dylan McDermott als \"Special Guests\" jeweils in 8.06 in ihren Rollen aus der ersten Staffel auf. Lance Reddick trat in 8.07 in der Rolle, die er auch in der dritten Staffel spielte, auf. In Episode 8.08 waren Sandra Bernhard als die \"satanistische Hohepriesterin Hannah\" und Harriet Sansom Harris in der Rolle der \"Madelyn\" zu sehen. Mark Ivanir spielte in zwei Szenen Kaiser Nikolaus II. von Russland in 8.09. Außerdem verkörperte Angela Bassett in 8.10 Marie Laveau, ihre Rolle aus der dritten Staffel.", "section_level": 3}, {"title": "Staffel 9 \"(1984)\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nennenswerte Gastdarsteller.", "content": "Dreama Walker hatte in der dritten Folge der Staffel einen Gastauftritt als die echte Rita, während Finn Wittrock in der neunten Folge im Staffelfinale als erwachsener Sohn von Mr. Jingles zu sehen war.", "section_level": 3}, {"title": "Vorspann.", "content": "Im Vorspann der Serie werden die in der entsprechenden Staffel auftretenden Hauptdarsteller genannt. Die Vorspänne der verschiedenen Staffeln unterscheiden sich voneinander. Visuell greifen sie stets das übergeordnete Thema der Staffel auf, ohne explizit auf Handlung und Charaktere Bezug zu nehmen. So beinhaltet beispielsweise der Vorspann zur dritten Staffel, \"Coven,\" verschiedene Aspekte eines Hexensabbats, ohne sich explizit auf die Hexen in der Staffel zu beziehen. Teilweise finden sich jedoch auch Hinweise auf den weiteren Verlauf der Staffel: Der Vorspann zu Staffel 5 blendet mehrere der Zehn Gebote ein, es stellt sich jedoch erst im Verlauf der Staffel heraus, inwiefern diese bedeutsam für die Handlung sind. Auch der Fokus auf eingelegte Föten und Fotos von Kindern im Vorspann von \"Murder House\" erschließt sich dem Zuschauer erst im Verlauf der Staffel. Die Musik im Vorspann verwendet stets dasselbe Thema, das", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Jessica Lange gewann 2011 den Satellite Award, 2012 den Golden Globe Award und 2014 den Critics’ Choice Television Award und den Primetime Emmy. Kathy Bates gewann 2014 den Primetime Emmy in der Kategorie Beste", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Entertainment Weekly wählte die dreizehnte Folge der zweiten Staffel, \"Der Wahnsinn hat ein Ende\" (\"Madness Ends\"), auf Platz 4 ihrer Top 10 der besten Serienfolgen des Jahres 2013.", "section_level": 1}], "src_summary": "American Horror Story ist eine US-amerikanische Horror-Fernsehserie, die auf einer Idee von Ryan Murphy und Brad Falchuk basiert. Die Serie startete am 5. Oktober 2011 auf dem US-Kabelsender FX. In Deutschland wird die Serie seit dem 9. November 2011 auf dem Pay-TV-Sender FOX ausgestrahlt. Die Ausstrahlung im deutschen frei empfangbaren Fernsehen startete am 7. März 2013 bei sixx.", "tgt_summary": "《美国恐怖故事》(英语:American Horror Story)是美国恐怖电视剧系列。第一季《凶宅》,该系列于2011年10月5日在美国有线电视FX首播。第二季片名为《美国恐怖故事:疯人院》。2013年10月10日第三季《美国恐怖故事:女巫集会》开播。第四季《美国恐怖故事:畸形秀》2014年10月8日开播。第五季 《美国恐怖故事:旅馆》 2015年10月7日开播。第六季《美国恐怖故事:罗亚诺克》2016年9月14日开播。第七季《美国恐怖故事:异教》2017年9月5日开播。第八季《美国恐怖故事:启示录》2018年9月12日开播。第九季《美国恐怖故事:1984》2019年9月18日开播。", "id": 1111261} {"src_title": "Homeland (Fernsehserie)", "tgt_title": "國土安全 (電視劇)", "src_document": [{"title": "Vorspann.", "content": "Der etwa anderthalbminütige Vorspann ist eine Collage aus Jump Cuts, Archivmaterial und sich überlagernden Bildern, Einstellungen und Tönen. Es sind markante Bild- und Tonsequenzen aus der Realität, aber auch aus den Episoden enthalten. Zu den Sequenzen im Vorspann der ersten drei Staffeln gehören Terrorwarnungen aus den Medien und von hochrangigen US-Politikern, angefangen bei Ronald Reagan, über Bill Clinton bis hin zu Barack Obama, sowie Bilder vom Einsturz der World Trade Center durch die Terroranschläge vom 11. September 2001. Der Vorspann erzählt die Hintergrundgeschichte der Hauptfigur Carrie Mathison als eine Art von schnellem Traum und macht dabei mit einem Zitat von ihr deutlich, dass sie zwar darin gescheitert sei, jene Terroranschläge zu verhindern, dass sich aber etwas derartiges nicht wiederholen dürfe:", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Überwiegend aus der Sicht der anfänglichen CIA-Agentin Carrie Mathison und anderer US-amerikanischer Protagonisten erzählt, handelt die Serie von den Bemühungen um den Schutz der Vereinigten Staaten vor terroristischen Angriffen und vor politischer Einflussnahme ausländischer Mächte. Zentrale wiederkehrende Elemente der Handlung sind die Ermittlungen zum Aufdecken von Verschwörungen gegen die USA und zum Enttarnen und", "section_level": 2}, {"title": "Figuren.", "content": "Carrie Mathison, zu Beginn der Serie etwa zwischen 30 und 40 Jahren alt, ist in den ersten vier Staffeln, mit Unterbrechungen, als Agentin für die CIA tätig. In der ersten Staffel wird deutlich, dass die hohen Ansprüche, die sie an sich und ihre Arbeit hat, und ihre Wut darüber, die Terroranschläge vom 11. September 2001 nicht vorhergesehen oder verhindert zu haben, dafür verantwortlich sind, dass sie sich von ihren Kollegen, Freunden und Familienangehörigen entfremdet hat. Am Ende der vierten Staffel wendet sie sich von der CIA ab und arbeitet fortan für verschiedene, darunter auch gemeinnützige Organisationen und tritt verstärkt als Privatperson auf, wenngleich sie teils auch CIA-Interessen verfolgt. Seit ihrem 22. Lebensjahr weiß sie,", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "Zu Beginn der ersten Staffel wird der seit 2003 im Irak vermisste und mittlerweile totgeglaubte, kriegsgefangene US-Marinesoldat Nicholas Brody durch eine US-Spezialeinheit befreit und in den USA als Held empfangen. Carrie erhält den Hinweis eines Informanten, demzufolge ein Amerikaner in Gefangenschaft „umgedreht“ – das heißt von der Ideologie und den Absichten der feindlichen Seite überzeugt – worden sei, und nimmt an, dass Nicholas dieser Mann sei, weshalb sie ihn – trotz fehlender Genehmigung – auch in seinem Wohnhaus elektronisch überwacht. Die Staffel dreht sich um die Frage, ob Nicholas tatsächlich ein „Schläfer“ ist, der für den al-Qaida-Terroristen Abu Nazir arbeitet, oder doch ein Held, und in diesem Zusammenhang um Carries Glaubwürdigkeit, die als einzige von ersterem überzeugt ist. In Rückblenden wird deutlich, dass Nicholas über die Zeit seiner Gefangenschaft zunächst nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. So erfährt der Zuschauer etwa, dass Nicholas entgegen früheren Behauptungen Nazir kennt und gläubiger Muslim geworden ist. Der Tod von Nazirs Sohn und anderen Kindern bei einem fehlgeleiteten Drohnenangriff, den der US-Vizepräsident Walden angeordnet hat, wird für Nazir zum Anlass, Nicholas in Amerika einen Selbstmordanschlag auf Walden planen zu lassen, den dieser aber letztlich nicht verwirklicht. In einem anderen Handlungsstrang geht es um die Beziehung von Nicholas zu seiner Ehefrau, die sich während seiner Abwesenheit in einen seiner besten Freunde verliebt hat. Die zweite Staffel spielt sechs", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Idee und Stab.", "content": "Die israelische Fernsehserie \"Hatufim – In der Hand des Feindes\", von 2010 bis 2012 in zwei 12-teiligen Staffeln erschienen, erzählt von drei israelischen Soldaten, die nach ihrer Entführung 17 Jahre lang in palästinensischer Gefangenschaft gehalten werden und von denen zwei mit einer posttraumatischen Belastungsstörung nach Hause zurückkehren. Nachdem die Serie bei ihrem Erscheinen im März 2010 viel Aufmerksamkeit erregt hatte, brachte Howard Gordon, der Executive Producer und Showrunner der US-Fernsehserie \"24\", seinen Arbeitgeber 20th Century Fox Television noch im selben Monat dazu, die Rechte an \"Hatufim\" zu erwerben und jene Serie für eine eigene Fernsehserie zu adaptieren. Gemeinsam mit seinem \"24\"-Kollegen, dem Drehbuchautor Alex Gansa, und dem \"Hatufim\"-Schöpfer Gideon Raff schrieb Gordon das Drehbuch zur Pilotepisode einer potentiellen Psychothriller-Fernsehserie namens \"Homeland\". Fernsehproduzent David Nevins bewilligte 2010 die Herstellung der Pilotepisode für Fox 21, die Kabelfernsehen-Sparte von 20th Century Fox Television. Die Pilotepisode wurde nach ihrem Dreh und der Entscheidung, eine 12-teilige erste Staffel zu produzieren, durch eine neue Pilotepisode ersetzt, in der die Rolle der Jessica Brody mit einer anderen Darstellerin besetzt wurde und die Namen der beiden Hauptfiguren Carrie Anderson und Scott Brody", "section_level": 2}, {"title": "Konzeption.", "content": "In Presse-Interviews nannten Gansa und Gordon einige der Werke, die einen Einfluss auf die Konzeption von \"Homeland\" gehabt hätten. Darunter befinden sich fiktionale Werke wie der deutsche Spielfilm \"Das Leben der Anderen\" (2006), die US-Thriller \"Das Fenster zum Hof\" (1954), \"Die drei Tage des Condor\" (1975) und \"Zeuge einer Verschwörung\" (1974), Graham Greenes Roman \"Das Herz aller Dinge\" (1948) und die Romane von John le Carré. Weiterhin nannten sie als Grundlagen für die Serie die Sachbücher \"\" (2007, von Tim Weiner) und \"Meine ruhelose Seele\" der US-Psychologin Kay Redfield Jamison, in dem die Autorin ihren persönlichen Umgang mit der bipolaren Störung beschreibt. Howard Gordon sagte, dass", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Zur Vorbereitung auf die Dreharbeiten der Pilotepisode orientierte man sich an den Thrillern \"Die drei Tage des Condor\" und \"Der Dialog\" aus den 1970er-Jahren. Als „wichtigsten Prüfstein“ und Orientierungspunkt für die Episode hob der dafür eingesetzte Kameramann Christopher Manley den Film \"Michael Clayton\" von 2007 und dessen „naturalistische und dezente Fotografie“ hervor. Ein Anliegen des Regisseurs und Produzenten Michael Cuesta war es, die Serie realistisch wirken zu lassen. Auf sein Betreiben hin verstärkte man im Laufe der ersten Staffel den Einsatz der Handkamera", "section_level": 2}, {"title": "Drehorte und Schauplätze.", "content": "Bei der Entscheidung für die Stadt Charlotte als Drehort für die ersten drei Staffeln waren steuerliche Anreize für die Produzenten mitausschlaggebend. Dort nutzte man leerstehende Tabakfabriken und Lagerhallen für die Aufnahmen. Einige Male wurde auch in Israel gefilmt: Für die Pilotepisode etwa diente eine arabische Gegend in dem Land für den Schauplatz Bagdad. Dass die ersten beiden Episoden der zweiten Staffel auch in dem Land gedreht werden konnten, war mit Ergebnis des Engagements von Gideon Raff, dem \"Hatufim\"-Schöpfer. Für jene Episoden entstanden Szenen in Haifa und Tel Aviv-Jaffa, die in Beirut spielen, in Kooperation mit dem \"Hatufim\"-Stab. Auch für die dritte Staffel war Israel als Drehort geplant. Da sich die Sicherheitslage durch den Syrien-Konflikt zuspitzte,", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Das Hauptdarstellerensemble besteht überwiegend aus US-amerikanischen Schauspielern, darunter Claire Danes und Mandy Patinkin. Zum Beispiel mit Damian Lewis und Rupert Friend enthält es aber auch einige Briten in tragenden Rollen. Vor allem in der fünften Staffel wirkten auch Schauspieler aus Deutschland mit, in Hauptrollen waren dies Sebastian Koch und Alexander Fehling, in Nebenrollen Nina", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehausstrahlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Die Uraufführung der ersten Episode erfolgte am 2. Oktober 2011 im Hauptabendprogramm des Bezahlfernseh- und Kabelsenders Showtime. Dabei erreichte sie 1,1 Millionen Zuschauer und verbuchte den besten Serienstart auf Showtime seit der Serie \"Dexter\" im Jahr 2006. Die erste Staffel erzielte eine durchschnittliche Reichweite von 1,25 Millionen Zuschauern. Die durchschnittlichen Reichweiten der Fernseherstausstrahlungen der ersten sieben Staffeln bewegten sich stets zwischen ein und zwei Millionen, wobei die zweite und dritte Staffel mit annähernd zwei Millionen Zuschauern die höchsten Reichweiten hatten. \"Homeland\" war oft die zuschauerträchtigste Dramaserie des Senders \"Showtime\", auch noch in der siebten Staffel. Der", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland, Österreich, Schweiz.", "content": "Im März 2012 wurde bekannt, dass sich ProSiebenSat.1 Media die deutschen Ausstrahlungsrechte für die Serie gesichert hat. Die Sendergruppe begann erst ein knappes Jahr danach, am 3. Februar 2013, mit der deutschsprachigen Erstausstrahlung und bewarb \"Homeland\" dabei auch als „die beste Serie der Welt“. Sie erfolgte beim Sender Sat.1, der die ersten drei Staffeln in wöchentlichem Rhythmus, teilweise in Doppelepisoden, Sonntags ab 22:15 Uhr bzw. 23:15 Uhr zeigte. Mit den Einschaltquoten war Sat.1 anfangs überaus zufrieden. So erreichte die erste Staffel durchschnittlich knapp zwei Millionen Zuschauer und – in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen – teilweise Marktanteile von mehr als 18 Prozent, die über dem Durchschnitt des Senders lagen. In den folgenden beiden Staffeln entwickelten sich die Einschaltquoten für \"Homeland\" bei Sat.1 aber rückläufig, die dritte Staffel etwa erzielte eine durchschnittliche Reichweite von nur noch knapp einer Million Zuschauern. Aus dem Grund übertrug man die Erstausstrahlung der vierten Staffel an den innerhalb der Sendergruppe kleineren Sender Kabel eins, der sie an vier Freitagabenden", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung in anderen Medien.", "content": "Plattformübergreifend und unter Einbeziehung anderer Fernsehkonsum-Arten, darunter Festplattenrekordern, lag die durchschnittliche Reichweite je Staffel im Erstveröffentlichungszeitraum in den USA deutlich höher als die Reichweite der Fernsehausstrahlung. Zum Beispiel betrug sie in der vierten Staffel über sechs Millionen Zuschauer und in der siebten Staffel etwa", "section_level": 1}, {"title": "Beurteilung und Analyse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Kritik.", "content": "Die ersten beiden Staffeln erfuhren unter Kritikern den höchsten Zuspruch. Das zeigt sich auch an den Auswertungen von Kritiken aus überwiegend englischsprachigen Medien durch die Aggregatoren Rotten Tomatoes und Metacritic mit Zustimmungswerten von über 90 Prozent (Stand: 1. Januar 2020). Die Kritiker, darunter auch die aus dem deutschsprachigen Raum, feierten die Serie teilweise als die beste neue Serie des Herbstes 2011 oder als derzeit beste US-Serie überhaupt. Sie äußerten sich, bezogen auf die beiden ersten Staffeln, besonders begeistert über die von den beiden Hauptfiguren ausgehende Spannung, die wesentlich durch", "section_level": 2}, {"title": "Vergleich mit \"Hatufim\".", "content": "Die Figur Carrie Mathison hat in \"Hatufim\" keine Entsprechung. Die Figur Nicholas Brody hingegen lässt sich als Kombination der Charaktere der drei Soldaten Nimrod, Uri und Amiel aus \"Hatufim\" verstehen. Die erste Staffel der israelischen Serie behandelt die Rückkehr von Nimrod und Uri aus ihrer Gefangenschaft nach Hause und ihre Schwierigkeiten, sich an die für sie neuen Lebensumstände zu gewöhnen. In der zweiten Staffel geht es um den totgeglaubten Amiel, der während seiner Gefangenschaft", "section_level": 2}, {"title": "Reaktion auf den 11. September 2001.", "content": "Die Terroranschläge vom 11. September 2001 führten in der US-Bevölkerung zu Verunsicherung und zur Angst davor, erneut terroristisch angegriffen zu werden. Von der US-Regierung wurden daraufhin Terror-Abwehrmaßnahmen eingeleitet, darunter etwa das Überwachungsprogramm PRISM. Der Serie \"Homeland\" wird zugeschrieben, diese gesellschaftliche Stimmung beziehungsweise politische Kultur zu reflektieren. Die beiden Hauptfiguren, Carrie Mathison und Nicholas Brody, werden als sinnbildlich für diese Reflexion angesehen. So sind die Handlungen beider Protagonisten wesentlich von früheren Angsterfahrungen bestimmt. Es sind dies bei Nicholas seine Kriegsgefangenschaft, die ihn psychisch und emotional in hohem Maße gezeichnet hat, und bei Carrie ihre schon im Vorspann genannte, eigene Aussage, für das Nichtverhindern der Terroranschläge vom 11. September 2001 mitverantwortlich zu sein und Ähnliches künftig verhindern zu wollen. Die Psychen der beiden Figuren seien, so der Medienwissenschaftler Lars Koch 2013, „symbolische Verdichtungen der Läsionen der politischen Kultur der USA“. Carries Angst", "section_level": 2}, {"title": "Darstellung psychisch erkrankter Menschen.", "content": "Die Darstellung psychisch erkrankter Menschen im Allgemeinen und Carries bipolarer Störung im Speziellen wurde kontrovers beurteilt. Lob gab es unter anderem von US-Gesundheitseinrichtungen. Eine Repräsentantin der National Alliance on Mental Illness etwa lobte die Darstellung von Menschen mit psychischer Erkrankung 2014 als geprägt von „Mitgefühl, Klarheit und Verantwortlichkeit“. Auch von Personen mit bipolarer Störung gab es Zuspruch. Zum Beispiel kommentierte eine von der Krankheit Betroffene 2014 im britischen Guardian, dass Claire Danes’ Darstellung „akkurat und erfrischend“ sei, auch mit Blick auf die negativen Aspekte manischer Phasen wie Promiskuität und die Entfremdung von Freunden. Zudem widersprach sie der Auffassung, die Darstellung sei sensationalistisch. Nicht so überzeugt von Danes’ Porträtierung gab sich 2013 ein von der Krankheit Betroffener im US-Magazin GQ – Gentlemen’s Quarterly: Wenn das Gehirn fehlzündet, sei dies in einer Weise differenziert, die Carrie nicht vermittele; Carrie sei dann „bemerkenswert ruhig“. Kritik richtete sich gegen den von der Serie erzeugten Eindruck, Menschen mit bipolarer Störung", "section_level": 2}, {"title": "Islamfeindlichkeit und Orientalismus.", "content": "Wiederholt gab es im Laufe der Erstausstrahlungsdauer Kritik mit dem Vorwurf gegen die Serie, islamophobe Klischees zu bedienen. Zum Beispiel kritisierte die Journalistin und Al-Jazeera-Produzentin Laila al-Arian 2012 im Magazin Salon.com \"Homeland\" scharf als „TV's most Islamophobic show“, als „islamfeindlichste Fernsehserie“. Sämtliche Stereotypen über den Islam und Muslime würden darin bekräftigt, und es würde „ad nauseam“ gezeigt, dass niemand vertrauenswürdig sei, der per Rasse oder Glaube als Muslim gekennzeichnet werde. Gegen die Kritik wandte sich auch der durch seinen Kampf gegen den islamischen Antisemitismus bekannte Autor Yair Rosenberg in einem Artikel, der bei The Atlantic erschien: Die Serie würde die Stereotypen bzw. Vorurteile der Zuschauer nicht bestätigen, sondern herausfordern. Es stimme nicht, dass alle Muslime und Araber in der Serie Terroristen oder von anderem schlechten Ruf seien, etwa weil es mit der Figur Danny Galvez auch einen libanesisch-muslimischen CIA-Mitarbeiter gebe, der sich einem Terrorangriff entgegenstelle. Der", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Serie wurde über 150-mal für Preise nominiert und über 40-mal prämiert. Dabei konzentrieren sich die Auszeichnungen auf die frühen Staffeln. Bei den Primetime Emmy Awards zum Beispiel entfallen circa die Hälfte der bislang 39 Nominierungen sowie alle acht Prämierungen auf die ersten beiden Staffeln (Stand: 13. Oktober 2019). In der für dramatische Fernsehserien wichtigsten Kategorie \"Beste Dramaserie\" gewann die Serie den Emmy gleich für die erste Staffel (2012), für die Staffeln 2, 4 und 5 blieb es bei Nominierungen. Claire Danes, für jede der ersten fünf Staffeln als \"Beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie\" für den Emmy vorgeschlagen, gewann ihn für die ersten beiden Staffeln. Damian Lewis erhielt – bei insgesamt zwei Nominierungen – die Prämierung als bester Hauptdarsteller für die erste Staffel. Zwei Emmy-Prämierungen gab es überdies für das \"Beste Drehbuch in einer Dramaserie\" und je einen weiteren Emmy für den Bildschnitt und die Besetzung. Je 4-mal für einen Emmy nominiert wurden Lesli Linka Glatter für die \"Beste Regie\" und Mandy Patinkin als", "section_level": 1}, {"title": "Romane.", "content": "Die Serie wurde für zwei Romane", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Weiterführend:", "section_level": 1}], "src_summary": "Homeland ist eine von 2011 bis 2020 ausgestrahlte US-amerikanische Fernsehserie, die Elemente des Psycho- sowie Agententhrillers enthält und aus acht zwölfteiligen Staffeln besteht. Zu ihren Schöpfern gehören Howard Gordon und Alex Gansa, die dafür die israelische Serie \"Hatufim – In der Hand des Feindes\" adaptierten. Davor waren sie maßgeblich an der thematisch ähnlichen Thrillerserie \"24\" beteiligt. Der Serientitel spielt auf das 2001 geschaffene Department of Homeland Security an.", "tgt_summary": "《国土安全》(英语:\"Homeland\")是美国的一部惊悚题材的反恐及政治电视剧,内容围绕美国中情局与中东的关系及中情局在防止美国于「后911事件时代」再受恐怖袭击的努力。", "id": 446479} {"src_title": "Timothy Williamson", "tgt_title": "蒂莫西·威廉姆森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Williamson studierte Mathematik und Philosophie in Oxford und graduierte dort 1981. Von 1980 bis 1988 war er Lecturer am Trinity College Dublin, danach Lecturer und Fellow am University College Oxford. Von 1995 bis 2000 war er Professor für Logik und Metaphysik an der Universität Edinburgh, bis er schließlich nach Oxford zurückkehrte und dort Wykeham Professor für Logik und Fellow am New College wurde. Von 2004 bis 2005 war Williamson Präsident der Aristotelian Society. Seit 2007 ist er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Er ist auswärtiges Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften und seit 2013 ordentliches Mitglied der Academia Europaea. 2014 wurde er Ehrenmitglied der Royal Irish Academy.", "section_level": 1}, {"title": "Zentrale Thesen.", "content": "In seinem 1994 veröffentlichten Lehrbuch zur Unschärfe vertritt Williamson einen Epistemizismus. Vagheit beschreibt die Situation, dass beim Versuch der Analyse eines Begriffs keine klare Grenze gezogen werden kann. Dass dies der Fall sei, so Williamson, bedeute jedoch nicht, dass es keine Grenze gebe. Vielmehr seien wir auch bei Phänomenen etwa der Farbwahrnehmung erst bei größeren Unterschieden zwischen zwei Farbtönen in der Lage festzustellen, dass es einen Unterschied gebe (obwohl sich physikalisch immer ein Unterschied messen lässt). In seinem Buch zur Erkenntnistheorie versucht Williamson zu zeigen, dass der Begriff des Wissens unmöglich analysierbar sei. Der Grund für das Scheitern aller Versuche dieser Analyse liege bereits darin, dass eine Analyse von „Wissen“ immer eine Konjunktion von Konzepten sein müsse, wie etwa „wahre gerechtfertigte Meinung“. Da aber Wissen ein mentales (auf ein Subjekt verweisendes) Konzept, die Analyse-Konzepte jedoch nicht-mental seien, müsse jede Analyse mit diesen Werkzeugen durch seine nicht-individuelle Prägung vom eigentlichen Wissensbegriff verschieden sein. Es sei eine falsche Erwartung anzunehmen, der Wissensbegriff lasse sich durch eine scharfe nicht-triviale Analyse beschreiben. Vielmehr handle es sich bei „Wissen“ bereits um die allgemeinste faktive (d. h. Wahrheit implizierende) Beschreibung einer Haltung zu einer Aussage, die jemand haben könne, wenn er zu dieser Aussage überhaupt eine Haltung hat. In seinem metaphilosophischen Buch \"The Philosophy of Philosophy\" entwirft Williamson eine Wissenschaftstheorie der Philosophie. Obwohl diese anders als andere Wissenschaften keine empirischen Daten bezieht, sondern allein im „Lehnstuhl“ stattfinde, sei sie in der Lage, Antworten auf relevante Probleme hervorzubringen. Dies liege nicht an der genialen Schöpfungskraft der Philosophen, sondern sei möglich mithilfe der Analyse alltäglicher Fähigkeiten und Anlagen. Als Beispiel nennt er die Intuitionen und Bewertungen, die wir zu kontrafaktischen Konditionalen zuverlässig entwickeln können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Timothy Williamson (* 6. August 1955 in Uppsala) ist ein englischer Philosoph und Wykeham Professor für Logik an der Universität Oxford. Seine Thesen zur Metaphilosophie, Erkenntnistheorie, Philosophie des Geistes und Metaphysik werden in jüngeren philosophischen Auseinandersetzungen viel diskutiert.", "tgt_summary": "蒂莫西·威廉姆森(1955年8月6日-)是一位英国哲学家。他的主要研究领域包括哲学逻辑、语言哲学、知识论以及形而上学。在牛津大学,他担任逻辑学的威克汉姆教授(Wykeham Professor, 一种教职名称),同时是新学院的成员之一。", "id": 598166} {"src_title": "Borough Market", "tgt_title": "博羅市場", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name „Borough“ [, ] kommt aus dem englischen Sprachgebrauch und bezeichnet üblicherweise Stadtteile, Gemeinden oder Bezirke bzw. Verwaltungseinheiten. Der Borough Market ist nach dem umliegenden Stadtviertel \"Borough\" benannt, dessen Name sich wiederum vom mittelalterlichen \"Borough of Southwark\" ableitet.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Umgebung.", "content": "Der Lebensmittelmarkt befindet sich im Stadtteil Southwark und liegt südlich der Themse. Er wird durch die London Bridge mit dem Stadtteil City of London verbunden. Der Markt wird an der Nordseite durch „Winchester Walk“ sowie nordöstlich von „Bedale“ resp. von „Cathedral Street“ eingegrenzt. An der Ostseite befindet sich „Borough Street“, an der Südseite ist „Southwark Street“, und westlich wird der Markt von „Stoney Street“ umgeben. Nördlich des Marktes befindet sich außerdem die Southwark Cathedral. Der Markt ist prinzipiell von allen Seiten zugänglich, der Haupteingang liegt an der Southwark Street, gegenüber der U-Bahn-Station London Bridge. Rund um den Markt haben sich Restaurants, Bars und Unterhaltungsbetriebe, sowie Geschäfte angesiedelt. Erwähnenswert sind unter anderem das Old Operating Theatre Museum, die Kaplan Law School oder auch das Guy’s Hospital.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Markt befindet sich südwestlich der London Bridge und ist durch seine relativ zentrale Lage durch öffentliche Verkehrsmittel, wie durch die Londoner U-Bahn, Bus sowie Zug, sehr gut zu erreichen. Die U-Bahn-Stationen Borough (London Underground), die mit der Northern Line zu erreichen ist, und London Bridge, Verbindung über die Northern Line sowie die Jubilee Line, befinden sich in unmittelbarer Nähe. Ebenso halten Busse an den Stationen London Bridge, Borough High Street und Southwark, die nahe genug liegen, um den Markt auf dem Fußweg zu erreichen. Mit dem Zug ist der Borough Market über die London Bridge Mainline Station erreichbar.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die eigentlichen Anfänge des Borough Market liegen bis in das 13. Jahrhundert zurück, als der Markt 1276 das erste Mal dokumentiert wurde, denn seitdem existiert der Markt am selben Platz. Trotzdem sind die Einschätzungen der Marktanfänge widersprüchlich. Einerseits, weil der Markt in gleicher Form an einem anderen Standort bereits Jahrzehnte zuvor existiert hat, andererseits weil der Markt 1754 per Gesetz abgeschafft wurde. Es wird vermutet, dass der Borough Market bereits in der Römerzeit in gleicher Form, allerdings an einem anderen Platz existiert hat. Spekulationen zufolge befand sich der Markt zu dieser Zeit noch an seinem ursprünglichen Standort am südlichen Ende der London Bridge. Diese Spekulationen basieren auf der Annahme, dass bereits im Jahr 1014 die zentrale Lage in der Hauptstadt Großbritanniens um die London Bridge und entlang der Themse Handelsleute, die Fisch, Gemüse oder Getreide verkaufen wollten, anzog. Ein weiterer Grund für die widersprüchlichen Einschätzungen der Anfänge des Marktes liegt daran, dass der Markt im Jahr 1754, aufgrund zunehmender Verkehrsbehinderung, per Gesetz abgeschafft wurde. Diese Abschaffung führte schließlich zu keinem Konsens über die Verortung der Anfänge des Marktes. 1756 eröffnete der Markt wieder seine Pforten, nachdem sich einige Anwohner dazu entschlossen Land zu kaufen, auf dem der Markt wieder seine Geschäfte aufnehmen konnte. Dieses Stück Land bildet noch heute das Herzstück des Marktareals, das circa 18,000 m umfasst und sich im Gelände von Rochester Yard befindet. Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage nahe dem Wasserweg der Themse, galt der Borough Market bereits im 19. Jahrhundert als London’s wichtigster Lebensmittelmarkt. Im Gegensatz zu anderen Märkten, wie beispielsweise dem Covent Garden Market oder dem Billingsgate Fischmarkt, verblieb der Borough Market, als einer von wenigen, bis heute über Jahrzehnte hinweg, in gleicher Form am gleichen Standort. Einige Teile des Borough Market, wie sie heute noch erhalten sind, wurden 1851 geschaffen und erhielten etliche Zubauten bis in die 1860er. Ab dem Jahr 1995 wurde er im Zuge eines umfassenden Projektes zur Neugestaltung generalsaniert. Die 130 regulären Marktstände finden sich heute in verschiedenen Hallen des Marktgeländes wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Seit der „Rückeroberung“ der Anwohner gilt der Borough Market als einziger unabhängiger Markt Londons. Er wird von der Stiftung „Borough Market (Southwark) Trust“ geleitet und verwaltet, deren Mitglieder in der Umgebung sesshaft sind. Das Ziel der Treuhänderschaft ist es, wie in der Beurkundung des gemeinnützigen Vereins schriftlich festgehalten wird, den Markt als Gemeinbedarfseinrichtung zu verwalten und jährliche Gewinnüberschüsse an die Gemeinde von Southwark zu überführen und deren Erhaltung zukommen zu lassen. Weitere Ambitionen der Marktverwaltung sind, Bildung im Bereich der Ernährungswissenschaft zu verbreiten und sich bei lokalen Gemeindeprojekten einzubinden. Laut stiftungseigener Website sollen außerdem Ziele wie öffentliche Gesundheit, hohe Lebensmittelqualität und soziale Verantwortung durch enge Zusammenarbeit mit Händler, die nach den gleichen Prinzipien wirtschaften wie die Treuhänderschaft, erreicht werden. Jedoch liegen bisher keine Veröffentlichungen über konkrete Maßnahmen zur Zielerreichung oder Zielerreichungsgrade vor. Da dem Markt mittlerweile sein Ruf als hochwertiger Lebensmittelmarkt vorauseilt, bemüht sich die Marktverwaltung darum, den hohen Standard der Produkte zu erhalten. Um den hohen Ansprüchen der Abnehmer gerecht zu werden, müssen die gehandelten Produkte strengen Kontrollen bezüglich Herkunft, Geschmack und Qualität unterzogen werden. Ein Fachgremium, das die Produkte regelmäßig kontrolliert, sowie die gezielte Anwerbung kleiner Händler sollen dazu beitragen, die hohen Qualitätsstandards aufrechterhalten zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der Platz wird ganzjährig als Handelsfläche genutzt. Die querenden Straßen am Marktgelände dienen ausschließlich als Fußgängerwege und zur Anlieferung frischer Ware. Der Markt wird von Privaten, Gastronomen oder Großhändlern, sowie Touristen ganzjährig genutzt. Der Großteil des Marktes besteht aus überdachten Markthallen und Marktgebäuden, es gibt allerdings auch große Freiflächen, die zum Aufbau der Stände genutzt werden können. Mittlerweile zählt der Borough Market ungefähr 130 reguläre Marktstände, eine unterschiedliche Anzahl von stetig wechselnden Ständen und eine Vielzahl an Produkten. Dazu gehören, neben den seit jeher angebotenen Obst- und Gemüsesorten, Fleisch, Fisch und Naturprodukte aus aller Welt. Trotzdem wird auf die Regionalität der Produkte ebenso geachtet wie auf ihre Vielfältigkeit. Aus diesem Grund finden sich viele Händler der Region, mit frischen Produkten aus lokalem Anbau auf dem Markt genauso wie importierte Ware aus dem Ausland. Der Markt hat sich in den vergangenen Jahren auch zur Anlaufstelle für Spezialitäten und Delikatessen der ganzen Welt entwickelt. Außerdem werden frisch zubereitete Speisen und Snacks am Markt angeboten. Er gilt als Anlaufstelle für Gastronomen und Köche, die dort ihre regelmäßigen Einkäufe tätigen. Aufgrund des vielfältigen Angebotes besuchen ebenso Anwohner und Touristen besonders zur Mittagszeit den Markt. Es werden frische und verarbeitete Produkte am Markt verkauft und es finden sich auch einige Restaurants und Bars am Gelände. Zusätzlich zum alltäglichen Marktbetrieb wird der Markt zur Demonstration von Kochshows, auch für lokale Fernsehsender, jeden Donnerstag in der Halle des Jubilee Market bereitgestellt. Der Markt wurde aber nicht nur für etliche Kochshows als Drehort genutzt, sondern auch für Filme wie \"Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück\" und \"Harry Potter und der Gefangene von Askaban\". Der Markt hat unterschiedliche Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch ist nur eingeschränkter Marktbetrieb mit einer reduzierten Anzahl an geöffneten Ständen, voller Marktbetrieb ist Donnerstag bis Samstag.", "section_level": 1}, {"title": "Platzgestaltung.", "content": "Die Eingangshalle zum Borough Market wurde im Jahr 1932 im Stil des Art Déco errichtet und im Zuge einer Renovierung im Jahr 2001 renoviert. Die Säulenhalle im südlichen Teil des Marktes wurde 2004 errichtet und stammt ursprünglich von der einstigen Floral Hall des Covent Garden. Bei der Rekonstruktion des dortigen Opernhauses in den 1990ern wurde die Halle zum Borough Market überführt und bis 2004 wiederaufgebaut. Ab dem Jahr 1995 wurde er im Zuge eines umfassenden Projektes zur Neugestaltung generalüberholt. Der Markt blieb lange Zeit nur dem Großhandel zugänglich und musste dadurch mit starkem Rückgang kämpfen. 1995 beschloss die Marktverwaltung schließlich den Handelsplatz neu zu gestalten und seinen Nutzen zu überdenken und sein künftiges Bestehen zu sichern. So sollte aus dem Borough Market nicht nur der Umschlagplatz für den Großhandel, sondern auch eine Anlaufstelle für den Einzelhandel werden. Die Neugestaltung des Marktes erfolgte anhand eines Wettbewerbs, den das Londoner Architekturbüro Greig & Stephenson gewann. Das Projekt umfasste nicht nur die Attraktion von neuen Bars und Restaurants, sondern eine Sanierung alter Strukturen, die Errichtung neuer Gebäude und die Renovierung der Lager unterhalb des Marktes. Die Baumaßnahmen zogen sich über zwölf Jahre hin und kosteten 6,5 Millionen Pfund Sterling. Der Borough Market findet sich außerdem unterhalb einer Bahnüberführungsbrücke, die durch die Entwicklung des „Thameslink Programme“ direkt oberhalb des Marktes entstand. Die Erweiterung des Londoner Schienenverkehrs erzwang die Schließung einiger Marktareale. Durch die Umsetzung des Projektes wurden bereits einige historische Gebäude abgerissen und der Charme des Marktes teilweise zerstört. Auch die Budenbesitzer blieben aufgrund der Bauarbeiten nicht verschont und wurden aus alten Markthallen vertrieben und in den Westen des Marktes gedrängt. Um die Standbesitzer weiter zu reduzieren wurden Platzmieten erhöht und alt eingesessene Händler von der Verwaltung dazu angehalten ihre Stände aufzugeben. Obwohl der Markt erhalten bleibt, wird sein einstiger Charme durch das Programm deutlich verändert. Während der jahrelangen Bauphase mussten die Marktstände unter Plastikzelten untergebracht werden und ihre Position an die Bauarbeiten angepasst werden. Aus diesem Grund wurde das Areal des Jubilee Market neu überdacht und große Marktstände dorthin umgesiedelt. Die Bauarbeiten, die rund um die Uhr stattfanden, verursachten weiters einen hohen Lärmpegel und verlangten die Schließung der umliegenden Straßen des Borough Marktes, was einen Rückgang der Besucherzahlen zur Folge hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Das Thameslink Programm.", "content": "Das Thameslink Programm ist ein 6 Milliarden Pfund Sterling Projekt des Staates mit dem Ziel, die Überbelegung in den öffentlichen Verkehrsmitteln, im Speziellen der Bahnen, zu reduzieren. Dieses Ziel soll durch die Errichtung neuer Stationen, die Erweiterung der Fahrgleise und Routen, die es ermöglichen sollen London rascher zu durchqueren als zuvor, sowie durch den Einsatz neuer und längerer Züge mit kürzerer Intervalltaktung, erreicht werden. In das Projekt sind unter anderem die Firmen Network Rail, First Capital Connect und Southeastern eingebunden, die gemeinsam an der Verwirklichung arbeiten. Während Network Rail neue Stationen und Fahrgleise erbaut, sind First Capital Connect und Southeastern für die Bereitstellung der neuen Zugflotte verantwortlich. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetz betrifft auch den Borough Market aufgrund des Umbaus der Station London Bridge und der Erweiterung der Zuggleise. Die Station London Bridge gilt als eine der meist frequentierten Stationen in Großbritannien und wurde 1836 eröffnet. Das Programm sieht vor die Station nach den Olympischen Spielen in London, also im Jahr 2013, völlig umzugestalten. Die Errichtung der neuen Station umfasst den Bau einer größeren Fläche, die für ein erhöhtes Passagieraufkommen dienen soll und die Koordination der ein- und ausfahrenden Züge verbessern, sowie eine höhere Kapazität an längeren Zügen fassen soll. Die neue Plattform wird mit der neuen Thameslink Route verbunden, die auf einem Bahnviadukt durch Borough führt und eine bessere Verbindung nach Brighton beziehungsweise nach Dartford mit sich bringen soll. Die Errichtung des Bahnviaduktes umschließt den Bau von Brückenträgern, die am Marktgelände entstehen sollen und die Zerstörung vieler alter Gebäude fordert. Obwohl bereits 1987 Pläne bestanden, die die Nord-Süd-Verbindung durch London anhand der Erweiterung des Schienenverkehrs vorsahen, wurde das Projekt erst im Jahr 2006 von der Regierung genehmigt. Das Projekt wurde aufgrund von Volksbefragungen in den Jahren 2001 und 2005 lange Zeit aufgehalten. Da die Bauarbeiten die Zerstörung vieler Marktgebäude am Gelände der Borough High Street Conservation Area forderten, lehnten sich die Bürger gegen diese schadhaften Veränderungen auf, denn schließlich wurde die „Borough High Street Conservation Area“ wurde in den 1970ern vom Londoner Gemeinderat ins Leben gerufen, um Gebäude und Plätze, die von besonderem historischen und architektonischen Wert sind, vor Beschädigung zu schützen und deren Erhalt zu sichern. Obwohl die Pläne des Thameslink Programmes vorerst aufgrund der Volksbefragungen abgelehnt wurden, da das Projekt keine Alternativen umfasste, wie zerstörte Gebäude wieder aufzubauen oder zu ersetzen, konnte sich die zweite und überarbeitete Version des Projektes durchsetzen. Nicht nur das vorrangige Bedürfnis, Londons schlimmsten öffentlichen Verkehrsengpass endlich zu eliminieren, sondern auch die Annehmlichkeit, dass die Marktverwaltung Ausgleichszahlungen für die Bereitstellung der Marktfläche zur Bebauung erhält, dürften schließlich für die Umsetzung des Bauprojektes gesorgt haben. Nach jahrelanger Diskussion über die Errichtung der Stelzen am Marktgelände wurde im Jahr 2009 schließlich der Startschuss für die Errichtung des Viaduktes gegeben. Dieser hinterließ trotz allem einen fahlen Beigeschmack für Anwohner und Zukunftsängste bei den Händlern. 2010 begannen die Bauarbeiten am ersten von vier Trägern, um die Brückenbauarbeiten an der neuen Borough High Street Rail Bridge voranzutreiben und somit die Lücke des bisherigen Schienenverkehrs zu schließen. Das Viadukt wird voraussichtlich erst mit Ende des Projektes, also 2018, genutzt werden können, wenn die Erweiterung der Schienenbauarbeiten fertiggestellt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Wahrnehmung.", "content": "Seitdem der Markt auch für den Einzelhandel geöffnet wurde, konnte er innerhalb der vergangenen zehn Jahre seinen Ruf als qualitativ hochwertiger Lebensmittelmarkt mit einem besonders breiten Angebotsspektrum aus aller Welt aufbauen. Der Markt wird für seine zentrale Lage, Regionalität und Qualität der gehandelten Produkte geschätzt. Außerdem erlangte der Borough Market große Beliebtheit durch die Veranstaltung diverser Kochshows direkt am Marktareal und Berühmtheit durch die Nutzung als Drehort für weltweit bekannte Filme. Aufgrund seiner steigenden Beliebtheit und Bekanntheit, wurde der Markt bereits 2008 durch mehrere Preise ausgezeichnet. Der Evening Standard, eine Londoner Tageszeitung, hat den Markt für sein außergewöhnliches Einkaufserlebnis gekürt, und ihn als besten Markt in London ausgezeichnet. Auch der Landesverband der britischen Marktbehörden (National Association of British Market Authorities) hat den Markt durch seine Auszeichnung zum besten Spezialitätenmarkt im Jahr 2008 gewählt. Im Jahr 2010 gewann der Markt den „London Lifestyle Award“ als bester Markt des Jahres. Diese Auszeichnung wird an diejenigen gerichtet, die einen wesentlichen Beitrag zur Verschönerung der Stadt beisteuern und das Leben in London durch ihre Dienstleistungen oder Produkte angenehmer machen. Es werden dabei nicht nur die Touristenattraktionen ausgezeichnet, sondern auch die Attraktionen, die London zu Lifestyle prägender Stadt machen, wie verschiedene Theater, Kaffeehäuser, Fitness Center oder auch Märkte. Der „London Lifestyle Award“ wird vom Gewerbe besonders hoch geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterführende Informationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Ptolemy Dean, Sheila Dillon, Henrietta Green and Dominic Murphy: \"The Borough Market Book: From Roots to Renaissance\", 2004, ISBN 1-904104-90-8. (Englisch)", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Borough Market [, ] ist einer der ältesten Lebensmittelmärkte Londons.", "tgt_summary": "博罗市场(英语:Borough Market)是位於伦敦南华克的一座食品批发和零售市场。博罗市场是伦敦规模最大,历史最久的食品市场,销售多种来自世界各地的食品。零售市场在每周三和周四的10点至17点;周五10点至18点;周六8点至17点营业。批发市场在每周一至周五的2点至8点营业。", "id": 2827029} {"src_title": "Bombardier ALP-45DP", "tgt_title": "龐巴迪ALP-45DP電力柴油雙模式機車", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die NJT benötigte eine Lokomotive, die Pendlerzüge aus dem nichtelektrifizierten Netz der in New Jersey gelegenen Vororte New Yorks durchgehend in die Pennsylvania Station befördern kann. Weil der Tunnel unter dem Hudson River nur von elektrischen Fahrzeugen befahren werden darf, muss die Lokomotive neben dem Dieselantrieb auch über einen vollwertigen Elektroantrieb mit Energieversorgung aus der Fahrleitung verfügen. Die AMT schloss sich an den Auftrag von NJT an, weil der Mont-Royal-Tunnel ebenfalls nur von elektrischen Fahrzeugen befahren werden darf, das Streckennetz aber bis auf die Linie nach Deux-Montagnes nicht elektrifiziert ist. Im Januar 2018 löste NJT eine Option über 17 weitere Lokomotiven ein, welche die strengeren Tier-4-Abgasgrenzwerte der EPA einhalten und damit umweltfreundlich sind als die Vorgängerserie.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktive Merkmale.", "content": "Die Herausforderung beim Bau der Lokomotive war, sowohl eine elektrische Antriebsausrüstung mit dem bei Wechselstrombahnen notwendigen Transformator wie auch eine vollwertige dieselelektrische Antriebsausrüstung in einer vierachsigen Lokomotive unterzubringen und dabei die geforderten 33 Tonnen Achslast einzuhalten. Dies wäre mit den in Amerika üblichen langsam laufenden Dieselmotoren nicht zu erreichen gewesen, weshalb die Wahl auf zwei schnell laufende Dieselmotoren von Caterpillar fiel, welche gegenüber den langsam laufenden Motoren eine höhere Leistungsdichte haben. Die Motoren sind elektrisch parallel auf den Zwischenkreis des Stromrichters geschaltet, welcher die Drehstromfahrmotoren und die dreiphasige Zugsammelschiene mit Energie versorgt. Die Lokomotive basiert in der elektrischen Ausrüstung auf der NJT ALP-46A, welche ähnliche Stromrichter wie die Bombardier TRAXX-Lokomotiven der deutschen Baureihe 186 verwendet. Um zusätzlichen Raum für die Antriebsausrüstung zu schaffen, wurde der Lokkasten verlängert und ein Führerstand weggelassen, was bei der ausschließlich im Wendezugbetrieb eingesetzten Lokomotive kein Nachteil ist. Die Zwölfzylindermotoren sind vom Caterpillar Typ 3512C HD. Dieser findet sonst vor allem in Schiffen und bei der Energieversorgung von Bohrtürmen Anwendung. Die Generatoren sind Asynchronmaschinen, die auch zum Starten der Dieselmotoren verwendet werden. Beim Bremsen wird Energie ins Fahrleitungsnetz zurückgespeist oder über einen Bremswiderstand in Wärme umgewandelt. Die elektrische Energieversorgung erfolgt über einen Stromabnehmer, der im hinteren Bereich des Dachs montiert ist. Die Kühlanlagen für die Antriebsausrüstung sind in den Dächern über den entsprechenden Ausrüstungsteilen untergebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bombardier ALP-45DP ist eine Zweikraftlokomotive, die von Bombardier Transportation gefertigt wird. Abnehmer sind die New Jersey Transit (NJT) in den USA und die Agence métropolitaine de transport (AMT) in Montreal (Kanada). ALP-45DP steht für American Locomotive Passenger 4 (Axles/Achsen) 5 (MVA/Trafoleistung) Dual Power.", "tgt_summary": "庞巴迪ALP-45DP双模式电力柴油机车是庞巴迪运输公司制造的一种单驾驶室双模式机车,由新泽西交通局(NJT)和大都会交通局(蒙特利尔)(Exo)使用 。", "id": 1561860} {"src_title": "Überschwemmungen in Thailand 2011", "tgt_title": "2011年泰國水災", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Monsunregen setzte 2011 im Mai ein. Im Juni traf der Tropische Sturm Nock-ten auf den Norden Vietnams. Die damit verbundenen Starkregenfälle führten im Norden und Nordosten Thailands vom 31. Juli an zu Sturzfluten und Überschwemmungen. Innerhalb einer Woche wurden 13 Opfer durch die Überschwemmungen gemeldet. Betroffen waren in dieser Phase die Provinzen Chiang Mai, Lampang, Lamphun, Mae Hong Son, Nan, Phrae und Uttaradit im Norden und die Provinzen Bung Kan, Nakhon Phanom, Nong Khai, Sakon Nakhon und Udon Thani im nördlichen Nordosten Thailands. Außerdem waren die nördlichen Zentralprovinzen Phichit, Phitsanulok und Sukhothai vom Hochwasser der Flüsse Mae Nam Yom und Mae Nam Nan betroffen. Das Hochwasser hielt an, weil die Monsunregenfälle infolge des Effektes durch La Niña stärker ausfielen als üblich. Im Zentrum von Nan stand das Wasser Ende August 50 cm hoch. In der Provinz Phitsanulok wurden die höchsten Wasserstände seit 1995 beobachtet. In weiten Teilen der weiter abwärts im Flusssystem gelegenen Provinzen Nakhon Sawan, Ang Thong, Ayutthaya und Nakhon Nayok wurde nach und nach das Hochwasser stärker, und bis zum 22. August war die Zahl der durch die Auswirkungen der Überschwemmungen gestorbenen Personen auf 37 angestiegen. An der Bhumibol-Talsperre und am Sirikit-Staudamm musste immer mehr Wasser abgelassen werden, um einen Ausgleich zum hereinströmenden Wasser zu schaffen. Am 19. September waren mit den Provinzen Uthai Thani, Chai Nat, Sing Buri, Ang Thong, Suphan Buri, Ayutthaya, Pathum Thani und Nonthaburi fast alle der zentral gelegenen Provinzen des Flachlandes von den Überschwemmungen betroffen; Pathum Thani und Nonthaburi liegen direkt nördlich der Hauptstadt Bangkok. Das Versagen von Hochwasser-Schleusentoren führte dazu, dass das Wasser des Chao Phraya über Bewässerungskanäle große Flächen von Reisfeldern in Singburi, Ang Thong und Ayutthaya überflutete, doch wirkte sich dies auch positiv aus, weil so der Druck des Hochwassers auf Bangkok verringert wurde und diese Flächen als Retentionsgebiete wirkten. Innerhalb weniger Tage beförderten Ende September und Anfang Oktober die Taifune Nesat und Nalgae und der Tropische Sturm Haitang weiter extrem feuchte Luft in den Norden und Nordosten Thailands. Anfang Oktober waren die meisten Stauseen gefüllt oder überfüllt, sodass durchweg die Abflussmenge erhöht werden musste, was die Wirkungen des Hochwassers weiter abwärts verstärkte. Ende Oktober erreichte das Hochwasser die Außenbezirke von Bangkok und drang gen Südwesten und Südwesten vor, so dass auch Teile der Provinzen Chachoengsao und Nakhon Pathom überschwemmt wurden. Die Regierung erklärte daraufhin den 27., 28. und 31. Oktober zu Feiertagen, so dass Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sich um die Hochwasserlage kümmern konnten. Mehrere Bezirke in Bangkok mussten komplett geräumt werden, weil das Wasser über einen Meter hoch stand und die Stromversorgung eingestellt werden musste. Provisorische Unterkünfte wurden eingerichtet, mussten aber teilweise wieder geräumt werden, als das Hochwasser auch deren Gebiete erreichte. Einwohner von Bangkok versuchten, ihre Autos und Mopeds vor den Fluten in Sicherheit zu bringen. Hierfür wurden die Seitenstreifen auf den zahlreichen Brücken der Stadt sowie der Parkplatz des weiterhin geöffneten Flugplatzes Suvarnabhumi als öffentlicher Parkplatz freigegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Auswirkungen.", "content": "Aufgrund von Überschwemmungen der wichtigsten Lieferanten von Trinkwasser kam es in weiten Teilen des Landes zu Engpässen bei der entsprechenden Versorgung. In allen größeren Supermärkten gab es kein Trinkwasser mehr zu kaufen, was aber auch auf mangelhafte Logistik zurückzuführen ist. Der Binnenflughafen Don Mueang musste am 25. Oktober wegen Überflutung geschlossen und die dort eingerichteten Notunterkünfte evakuiert werden. Da durch die Überflutung vieler Reisanbauflächen ein großer Teil der Ernte vernichtet wurde, rechnet man mit steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel. Neben dem direkten Schaden für die thailändische Wirtschaft gab es auch spürbare Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Lieferausfälle führten u. a. zur Knappheit von einigen elektronischen Bauelementen, die z. B. die Computer- und Autoindustrie beeinflussten. So schnellten z. B. die Preise für Computer-Festplatten in Deutschland auf dem Endverbrauchermarkt auf ein Mehrfaches in die Höhe.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Flut.", "content": "Im Lauf des Dezembers normalisierte sich die Lage. Unzählige Autowracks kamen zum Vorschein, außerdem hatte das Wasser Unmengen von Müll überall in den betroffenen Gebieten verteilt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich an Reinigungsaktionen zu beteiligen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Überschwemmungen in Thailand 2011 wurden durch heftigen und ungewöhnlich lange anhaltenden Monsun ab Anfang Juli verursacht und betrafen vor allem das Gebiet entlang des Mae Nam Chao Phraya \"(Chao-Phraya-Fluss)\". Ende Oktober, als die Flut ihren Höchststand erreichte, kam erschwerend hinzu, dass eine Springflut das Abfließen des Wassers verlangsamte. Mit fast 400 Opfern, einer überschwemmten Fläche von rund sechs Millionen Hektar Land (fast 12 Prozent Thailands) und einem Sachschaden von rund 11,8 Mrd. Euro war sie die größte Hochwasserkatastrophe in Thailand seit 50 Jahren. Auch die Nachbarstaaten Laos und Kambodscha waren von den Überschwemmungen betroffen.", "tgt_summary": "2011年泰国水灾是2011年7月底在泰国南部地区因持续暴雨而引发的洪灾,某些地区的降雨量达120厘米(47英寸),至少已造成366人死亡,两百万人受洪水影响。洪水预计将对年产值1000亿泰铢的泰国虾出口带来冲击。泰国76个府中有50个府受到洪水影响,其中洛坤府灾情最为严重,邻近地区也宣布进入紧急状态。受灾土地面积达160,000公顷(400,000英亩),泰国2011年糙米产量恐减少350万吨。迄今至少5000户平民和数百名游客被疏散。当局下令关闭共逾200间工厂,并疏散约2万工人。泰国央行及政府预期水灾将导致1000亿泰铢损失,占全国国内生产总值(GDP)逾1%。泰国政府预估这次重建经费将达33亿美元。", "id": 1176094} {"src_title": "Wiederholte Spiele", "tgt_title": "重复博弈", "src_document": [{"title": "Struktur wiederholter Spiele.", "content": "Wiederholte Interaktionen werden als dynamisches Spiel dargestellt, in dem die Spieler in jeder Runde das gleiche statische Spiel (Stufenspiel) formula_1 spielen. Wird dieses Stufenspiel unendlich oft wiederholt, spricht man von einem Superspiel formula_2. Gegeben sei formula_3 ein statisches Spiel mit vollständiger Information, wobei Spieler formula_4 aus der Strategiemenge formula_5 simultan eine Strategie formula_6 wählen und die Auszahlung formula_7 erhalten. Die in einer Runde erhaltenen Auszahlungen der Spieler formula_8 hängen nur von den in der jeweiligen Runde gewählten Handlungen formula_9 ab. Für alle einzelnen Runden bleibt der funktionale Zusammenhang formula_10 gleich. Unmittelbar nach jeder Runde können die Strategien aller Spieler beobachtet werden. Der Spielverlauf bis zum Zeitpunkt t wird als formula_11 bezeichnet. Entscheidungen in vorhergehenden Runden beeinflussen somit die Strategien der Spieler und die daraus resultierenden Auszahlungen in nachfolgenden Runden. Die Zeitpräferenz der Spieler wird durch einen Diskontfaktor formula_12 dargestellt. Die Spieler versuchen ihre Auszahlungen über alle Runden hinweg zu maximieren: formula_13. Je näher der Diskontfaktor bei Eins liegt, desto gleichgültiger sind die Spieler bezüglich des Auszahlungszeitpunkts. Liegt der Diskontfaktor formula_14 nahe Null, ist die Zeitpräferenz sehr hoch und die Zukunft spielt keine Rolle. Dies kann mit einem statischen (one-shot) Spiel verglichen werden. Relevant für den Ausgang eines wiederholten Spiels ist,", "section_level": 1}, {"title": "Endliche Wiederholung.", "content": "Wird ein statisches Spiel, z. B. das Gefangenendilemma, mit absehbarem Ende mehrmals hintereinander von den gleichen Spielern wiederholt, spricht man von einem endlich oft wiederholten Spiel. Dabei ist die Unterscheidung von eindeutigem und multiplen Nash-Gleichgewichten von großer Bedeutung für den Spielausgang. Dies wird im Folgenden anhand von 2 Beispielen verdeutlicht:", "section_level": 1}, {"title": "Eindeutiges Nash-Gleichgewicht.", "content": "Angenommen, das zugrunde liegende Stufenspiel (Gefangenendilemma), mit dem eindeutigen Nash-Gleichgewicht (D,d), wird zweimal hintereinander gespielt: In der ersten Runde bestimmen die Spieler gleichzeitig, ob sie „kooperieren“ oder „defektieren“. Nach Ende der ersten Runde werden die Entscheidungen der Spieler bekanntgegeben. Daraufhin wird das Stufenspiel wiederholt. Die Auszahlung ergibt sich nach dem Ausgang der zweiten Runde aus der Summe der Gleichgewichtsauszahlungen der einzelnen Runden: Analyse des Spiels durch Rückwärtsinduktion: Das vorliegende Spiel enthält 4 echte Teilspiele, die jeweils ab der zweiten Runde beginnen (siehe Grafik-Spielbaum). \"2. Runde:\" Unabhängig von dem Spielausgang der ersten Runde wird in allen vier Teilspielen immer das Nash-Gleichgewicht (D, d) gespielt. \"1. Runde:\" Die Auszahlung der zweiten Runde (1,1) wird zur Auszahlung der ersten Runde hinzu addiert, da die Entscheidung der ersten Runde keinen Einfluss auf den Spielausgang hat. Das einzige Nash-Gleichgewicht entsteht, wenn beide Spieler in jeder Runde defektieren. Deshalb sollte auch in der ersten Runde nicht kooperiert werden. Dies resultiert daraus, dass in der zweiten Runde abweichendes Verhalten nicht sanktioniert werden kann. Kooperation kann in einem 2x2 Gefangenendilemma aus rationaler Sicht nicht erreicht werden. Definition (Reinhard Selten 1965): Ein Nash-Gleichgewicht ist teilspielperfekt, wenn die Strategien der Spieler in jedem Teilspiel ein Nash-Gleichgewicht bilden. Das einzige teilspielperfekte Gleichgewicht (grün) entsteht, wenn beide Spieler in jeder Runde „defektieren“: Strategie Sp. 1: (D1, D2D2D2D2), Strategie Sp. 2: (d1, d2d2d2d2), wobei (D1,d1) die Strategienkombination der 1. Runde und (D2D2D2D2, d2d2d2d2) die Strategienkombination an jedem Teilspiel der 2. Runde bezeichnet. Resultat: Wenn das Stufenspiel ein eindeutiges Nash-Gleichgewicht besitzt, dann hat das wiederholte Spiel G(T), für T endlich, ein eindeutiges teilspielperfektes Gleichgewicht, nämlich die Wiederholung des Nash-Gleichgewichts des Stufenspiels in jeder Runde.", "section_level": 2}, {"title": "Multiple Nash-Gleichgewichte.", "content": "Das ursprüngliche Gefangenendilemma wird im Folgenden um eine Zusatzstrategie erweitert, wobei ein weiteres Nash-Gleichgewicht entsteht. Angenommen, das Stufenspiel (erweitertes Gefangenendilemma) mit zwei reinen Nash-Gleichgewichten (D,d) und (E,e) wird zweimal hintereinander gespielt: In der ersten Runde bestimmen die Spieler gleichzeitig ihre Strategie. Im Anschluss werden die Entscheidungen der Spieler bekanntgegeben. Daraufhin wird das Stufenspiel wiederholt. Auch im erweiterten Spiel G(2) existiert Teilspielperfektheit, wenn unabhängig vom Spielverlauf in jeder Runde das Nash-Gleichgewicht (D,d) gewählt wird (siehe eindeutiges Gleichgewicht). Es gibt allerdings noch weitere teilspielperfekte Gleichgewichte in G(2), welche mit Hilfe von Rückwärtsinduktion ermittelt werden können: \"2. Runde\": Unabhängig vom Spielausgang der ersten Runde wird in allen neun Teilspielen immer ein Nash-Gleichgewicht gespielt. Da im vorliegenden Spiel zwei Gleichgewichte existieren, wovon eines eine höhere Auszahlung ergibt (E,e) und eines eine niedrigere (D,d), kann in dieser Runde die Entscheidung der ersten Runde sanktioniert oder belohnt werden. \"1. Runde\": In der ersten Runde antizipieren die Spieler, dass in der 2. Runde ein Nash-Gleichgewicht des Teilspiels gespielt wird. Da zwei Nash-Gleichgewichte existieren, ist es für die Spieler möglich durch die Wahl der Strategie in dieser Runde den Spielausgang zu beeinflussen. Dies ist abhängig vom Diskontfaktor formula_12. Je näher der Wert bei 1 liegt, desto eher kooperieren die Spieler, da Auszahlungen in weiteren Runden höher gewichtet werden. Für formula_14 gegen 0, verhält es sich genau entgegengesetzt. Kooperation wird hier ermöglicht, aufgrund von glaubwürdiger Androhung das „schlechtere“ Nash-Gleichgewicht (D,d) in der zweiten Runde zu spielen, falls in der ersten Runde abgewichen wurde. Eine Abweichung von der Strategie (C,c) bringt zwar in der 1. Runde eine höhere Auszahlung für den abweichenden Spieler, jedoch insgesamt eine geringere: (C,c)+(E,e)=(7,7) bei Kooperation und (D,c)+(D,d)=(6,1) bzw. (C,d)+(D,d)=(1,6) bei einseitigem Abweichen. Auch wenn in beiden Runden die Zusatzstrategie (E,e) gespielt wird, fällt die Auszahlung geringer aus (6,6)<(7,7). Resultat: Bei einem endlich wiederholten Spiel mit mehreren Nash-Gleichgewichten können Gleichgewichte bestehen, in denen Strategien gewählt werden, die im Stufenspiel keine Nash-Gleichgewichte bilden, wie zum Beispiel die Pareto-optimale Strategienkombination (C,c).", "section_level": 2}, {"title": "Unendliche Wiederholung.", "content": "Im Gegensatz zu endlich häufigen Wiederholungen, kann es bei unendlich oft bzw. unbestimmt oft wiederholten Spielen profitabel sein mit seinem Gegenspieler zu kooperieren. Jeder Spieler maximiert bei unendlichem Zeithorizont den Gegenwartswert seiner diskontierten Auszahlungen mit formula_12. Eine Analyse des Spiels mit Hilfe der Rückwärtsinduktion ist nun auf Grund des Fehlens einer definitiv letzten Runde nicht mehr möglich. Das entstehende Spiel komplett zu analysieren ist wegen der sehr hohen Zahl an möglichen Strategien sehr aufwendig. Man muss sich deswegen auf die Formulierung einiger expliziter Strategien beschränken.", "section_level": 1}, {"title": "Trigger-Strategie.", "content": "Trigger-Strategien sind die bekanntesten Strategien bei unendlichen Spielen. Sie sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Relevant für den Spielausgang ist, neben der Auswahl einer Strategie, die Reputation der Spieler. Durch wiederholte Interaktion ist es möglich zu kooperieren und einen Pareto-optimalen Zustand zu erreichen. formula_18 steht für die Auszahlung, wenn in einer Runde die vereinbarte Strategie formula_19 gespielt wird. formula_20 steht für die Auszahlung, wenn sich alle Spieler über t Runden an die vereinbarte Strategie formula_19 halten. Weicht allerdings einer der beiden Spieler von der Kooperation ab, weil einseitiges Defektieren kurzfristig eine höhere Auszahlung formula_22 einbringen kann, wird in den Folgerunden nicht mehr kooperiert und folglich nur noch eine Auszahlung von formula_23 erreicht, wobei formula_24 für die Strategie steht, in der das Nashgleichgewicht des Stufenspiels gespielt wird. Bei einem unendlich andauernden Spiel ist eine langfristige Betrachtung von Bedeutung. Die Spieler diskontieren ihre Auszahlung mit einem Faktor formula_25. Für den Fall, dass der diskontierte Wert zukünftiger Rundengewinne bei Kooperation den Wert der einmaligen Abweichung und anschließend fortdauernder Defektion übertrifft, wird bei rationalem Verhalten der Spieler kooperiert. Folglich kann es für die Spieler sinnvoll sein, von einem kurzfristig höheren Gewinn abzusehen, um langfristig höhere Auszahlungen zu erzielen. Auszahlung, wenn sich alle Spieler an die Vereinbarungen halten: Auszahlung für den Abweichler: Eine Abweichung auf formula_28 ist folglich nicht vorteilhaft, falls gilt: Es gibt unter anderem folgende Abwandlungen der Trigger Strategien:", "section_level": 2}, {"title": "Evidenz durch Experimente (Axelrod).", "content": "Um erfolgreiche Strategien in einem unendlich wiederholten Gefangenendilemma zu ermitteln, entwickelte Robert Axelrod ein Computer-Programm, bei dem verschiedene Strategien gegeneinander antraten. Das Ergebnis des Experiments: Über den gesamten Spielverlauf hinweg erzielt die Tit-for-Tat-Strategie das beste Ergebnis, obwohl diese im Einzelvergleich anderen Strategien unterlegen ist. Gründe dafür sind: Fazit: \"Tit for Tat\" kombiniert die Eigenschaften, dass sich einerseits Freundlichkeit durch langfristige Kooperation auszahlt und andererseits abweichendes Verhalten sanktioniert werden kann. Sie schneidet bei unendlicher Wiederholung des Gefangenendilemmas am besten ab, da sie die Gesamtauszahlung der Spieler maximiert.", "section_level": 3}, {"title": "Beispiel.", "content": "In einem unendlich oft wiederholten Spiel diskontieren die Spieler ihre Auszahlung mit dem Faktor formula_14, wobei formula_12. Dieser Faktor kann auch als Fortsetzungswahrscheinlichkeit interpretiert werden, da die Spieler nicht wissen, ob das Spiel mit Sicherheit fortgeführt wird oder nicht. Für das vorliegende Beispiel sollen folgende Annahmen gelten: Ob eine weitere Runde des wiederholten Spiels folgen wird, ist unsicher. Die Wahrscheinlichkeit, dass auf eine Runde eine weitere Runde folgen wird, beträgt formula_14. Demzufolge beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel nach der aktuellen Runde endet 1-formula_14. Die Wahrscheinlichkeit, dass in Runde t noch gespielt wird, ist gleich formula_34. Wenn formula_14 hinreichend groß ist, existiert im unendlich oft wiederholten Gefangenendilemma ein teilspielperfektes Gleichgewicht, in dem beide Spieler entlang des Gleichgewichtspfades in allen Runden kooperieren. Mit den gegebenen Annahmen kann man eine bestimmte dynamische Strategie untersuchen. Mit der Grim-Trigger Strategie kooperiert man so lange bis der Gegenspieler defektiert, um dann seinerseits auch in jeder Runde zu defektieren. Wird Grim-Trigger von beiden Spielern angewandt, so wird in jeder Runde kooperiert und die Spieler erhalten eine Auszahlung von 4. Anders verhält sich die Auszahlung, wenn ein Spieler die Kooperation nicht einhält und ab Runde N defektiert. Daraus folgt, dass der Spieler mit der Grim-Strategie bis Runde N kooperiert und in den nachfolgenden Runden ausschließlich defektiert. In den ersten N-1 Runden erhält der Spieler, welcher die Kooperation ab Runde N verweigert, eine Auszahlung von 4. In Runde N erhält er 5 und in den nachfolgenden Runden nur noch eine Auszahlung von 1. Um festzustellen, ob es profitabel ist bei einem Grim-Spieler von der Kooperation abzuweichen, muss man die Auszahlungen von formula_36 miteinander vergleichen. formula_37 bezeichnet dabei den Erwartungswert der Auszahlung bei Abweichung und formula_38 den Erwartungswert der Auszahlung bei unendlicher Kooperation. Abweichen lohnt, falls: Mit Hilfe der Grenzwertsätze für unendliche geometrische Reihen lässt sich der erste Teil vereinfachen: Sodass sich für das vorliegende Gefangenendilemma ergibt: Kooperation ist nur dann profitabel, wenn auf die jetzige Runde mit hinreichend hoher Wahrscheinlichkeit eine weitere folgt. In diesem Beispiel des unbestimmt oft wiederholten Gefangenendilemmas liegt der kritische Punkt bei formula_14*=1/4. Auf Dauer lässt sich durch Kooperation eine höhere Auszahlung als bei Defektion erwarten, wenn formula_14* größer als 1/4 beträgt. Für formula_45 bildet Kooperation ein teilspielperfektes Nash-Gleichgewicht.", "section_level": 2}, {"title": "Folk Theorem.", "content": "Anhand des vorangegangenen Beispiels (Gefangenendilemma) kann der erreichbare Auszahlungsvektor grafisch veranschaulicht werden (siehe Grafik). Bei unendlicher Wiederholung dieses Gefangenendilemmas ist es möglich teilspielperfekte Gleichgewichte zu erreichen, die von dem statischen Nash-Gleichgewicht (D,d) abweichen und langfristig (falls Diskontfaktor nahe genug 1) eine höhere Auszahlung ergeben. Diese Erkenntnis wird im sogenannten Folk-Theorem (allgemein bekannte \"Geschichte\") festgehalten, welches besagt, dass jeder erreichbare und individuell rationale Auszahlungsvektor eines Stufenspiels eine teilspielperfekte Gleichgewichtsauszahlung im unendlich oft wiederholten Spiel formula_2 bilden kann, wenn der Diskontfaktor formula_14 nahe genug bei 1 liegt. Erreichbarkeit und individuelle Rationalität gelten sowohl als notwendige, als auch (fast immer) als hinreichende Bedingung, damit der Auszahlungsvektor eine Gleichgewichtsauszahlung darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "One Deviation Principle.", "content": "Das 'One-Deviation'-Prinzip dient zur Vereinfachung der Identifizierung von teilspielperfekten Nash-Gleichgewichten in sowohl endlich, als auch unendlich wiederholten Spielen. Satz: Eine Strategie formula_9 in einem endlich oder unendlich wiederholten Spiel, ist teilspielperfekt genau dann, wenn es keine Strategie formula_49 gibt, die bis auf eine Entscheidung identisch ist zum formula_9 und eine höhere Auszahlung ergibt, falls diese Stufe erreicht wird. Resultat: Ein Strategienprofil eines wiederholten Spiels ist nur dann ein teilspielperfektes Nash-Gleichgewicht, wenn es die One-Deviation Eigenschaft erfüllt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wiederholte Spiele sind ein Spezialfall dynamischer Spiele in der Spieltheorie. Sie werden verwendet, um wiederholte Interaktionen zwischen Akteuren darzustellen. In einem solchen Spiel treffen die Akteure in der gleichen Entscheidungssituation in mehreren Runden aufeinander. Der Spielausgang unterscheidet sich deutlich von den statischen Spielen (One-Shot-Game), bei denen die Spieler nur einmalig interagieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass zukünftiges Verhalten der Spieler nur nach Wiederholung des Spiels auf ihr vergangenes Verhalten konditioniert werden kann. Deshalb ist es möglich, sich in den Folgerunden gegenseitig zu „bestrafen“ oder zu „belohnen“.", "tgt_summary": "在博弈论,重复博弈所指的是一类特殊的扩展形式的博弈(extensive form game)。此类博弈中包含一个基础博弈(base game)——称为阶段博弈(stage game);在整个重复博弈中,该阶段博弈会被重复一定次数。阶段博弈一般是一个大家熟悉的博弈(如囚徒困境)。类似的,非重复博弈也可称为单一阶段博弈(single stage game)或单次博弈(single shot game)。", "id": 1340183} {"src_title": "Feministische Kriminologie", "tgt_title": "女性主義犯罪學", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Den Anfang machten seit Ende der 1960er-Jahre britische Arbeiten, in denen der Bias der traditionellen „Malestream“-Kriminologie kritisiert wurde und in denen erstmals die Erfahrungen von Frauen als Täterinnen und Inhaftierte, als Opfer sowie als Handelnde im Justizsystem beschrieben wurden. In einer zweiten Phase kam es seit Beginn der 1980er-Jahre durch postmoderne Ansätze im Feminismus teilweise zu einer Neuorientierung, wobei die bisherigen Ergebnisse einer Reflexion unterzogen wurden. Neben empirische Untersuchungen der Kriminalität von Frauen traten Studien zur Konstruktion des Frauenbilds im strafrechtlichen, kriminologischen, medizinischen usw. Diskurs, der nun auch farbige oder lesbische Frauen ausdrücklich mit einbezog. Als Pionierin der feministischen Kriminologie im deutschsprachigen Raum gilt Gerlinda Smaus. Eine weitere bedeutsame Vertreterin in Deutschland ist Monika Frommel, die sich gleichwohl auch kritisch geäußert hat.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlegende Aussagen.", "content": "Feministische Kriminologie ist Fortentwicklung und zugleich Kritik der Kritischen Kriminologie, die zwar die gesellschaftliche Konstruktion von Kriminalität auf Basis asymmetrischer Machtbeziehungen thematisiert, dabei aber den Gender-Aspekt vernachlässigt hatte. Die Forschungspraxis feministischer Kriminologie richtet sich insbesondere auf die „frauendegradierende Konstruktion juristischer Kategorien“ wie Abtreibung, Pornografie, Prostitution, sexuelle Belästigung oder Vergewaltigung. Dazu zählt auch die alternative Bewältigung von Kriminalitätskonflikten in Frauenhäusern und Selbsthilfegruppen. Schließlich werden auf höherer Abstraktionsebene „Probleme des institutionalisierten Patriarchalismus im Kriminaljustizsystem“ analysiert. Gemeinsamer Ausgangspunkt aller Richtungen der feministischen Kriminologie ist die Feststellung, dass Frauen von der herkömmlichen kriminologischen Forschung nicht oder jedenfalls viel zu wenig beachtet worden seien. Eine der Grundannahmen feministischer Kriminologie ist, dass sowohl die Möglichkeit, Straftaten verüben zu können, als auch die Reaktion der Gesellschaft auf kriminelles Verhalten vom Geschlecht der Täterin oder des Täters beeinflusst werden. Daher könne Delinquenz angemessen nur unter Berücksichtigung der Geschlechterordnung analysiert werden. Weitere Bedingungen für Ungleichheit – etwa die Schichtzugehörigkeit oder das Alter – werden in diesem Forschungsansatz durchaus neben dem Gender berücksichtigt. Ein wichtiges Forschungsfeld ist auch die häusliche Gewalt gegen Frauen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Günther Kaiser warf der feministischen Kriminologie vor, sie sei von „stereotypen Vorstellungen über ‚die Frau‘ geprägt“. Obgleich sie insgesamt gesehen eine Bereicherung für die Kriminologie darstelle, sei die Betonung und die Einengung der Analyse auf den Geschlechtsunterschied eine „verengte,... reduzierte Betrachtung der gesellschaftlichen Machtdifferenzen“. Das Geschlecht des Täters habe „ganz überwiegend nur geringe oder keinerlei Wirkung auf Verfahren und Erkenntnisse der Strafrechtspflege“. Karl-Ludwig Kunz bezweifelt ebenfalls, dass „das soziale Geschlecht wirklich den entscheidenden Schlüssel zum Verständnis von Kriminalität liefert.“ Monika Frommel bestreitet eine wesentliche Grundannahme der frühen feministischen Kriminologie, wonach das Strafrecht grundsätzlich herrschaftsstabilisierend sei. Zudem sei das Patriarchat eine Herrschaftsform, „die wir tendenziell gerade verlassen“. Die pauschale Parteiname für Frauen als „Opfer“, die vielfach am Anfang der feministischen Kriminologie gestanden habe, sei deshalb ein „linker Mythos“ und heute „nicht mehr überzeugend“. Diese frühen Ansätze aus den 1970er-Jahren müssten deshalb als überholt angesehen werden. Allein die ungleiche Betroffenheit der Geschlechter durch das Recht mache dieses nicht ungerecht. Problematisch sei dagegen eine systematische Benachteiligung von Unterprivilegierten durch das Recht. Frommel resümiert: „Zugeschriebene Kriminalität ist ein negatives Gut und produziert, verstärkt (oder besiegelt) typisch männlich Abstiegsprozesse“, während für die geschlechtsspezifischen Verhaltensunterschiede, die zu einem Überwiegen männlicher Straftäter gegenüber weiblichen führten, bisher kein plausibler Grund beschrieben worden sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Feministische Kriminologie ist der Oberbegriff für mehrere Forschungsrichtungen, die Kriminalität und Kriminalisierung aus feministischer Sicht sozialwissenschaftlich untersuchen. Je nach der feministischen Schule gibt es den liberalen, den radikalen, den marxistischen und den sozialistischen Ansatz. Der Begriff der „Feministischen Kriminologie“ ist allgemein gebräuchlich, wenn er auch in neuerer Zeit dem allgemeiner gefassten Ansatz des Gender weicht. So hat die Gesellschaft für interdisziplinäre wissenschaftliche Kriminologie (GiwK) eine „Sektion Genderperspektiven in der Kriminologie“ eingerichtet, die von Martina Althoff geleitet wird.", "tgt_summary": "女性主义犯罪学(英语:Feminist school of criminology)是犯罪社会学的一个分支学科。", "id": 886355} {"src_title": "Kongress für die Republik (Tunesien)", "tgt_title": "保卫共和大会", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung 2001.", "content": "Die Gründung des Kongresses für die Republik erfolgte offiziell am 25. Juli 2001, die Erklärung wurde von 31 Personen, darunter der Arzt, Medizinprofessor und Menschenrechtsaktivist Moncef Marzouki als Präsident, Naziha Réjiba (Oum Ziad) als Generalsekretärin, Abderraouf Ayadi als Vizepräsident, Samir Ben Amor als Schatzmeister und Mohamed Chakroun als Ehrenpräsident verkündet. Der Kongress für die Republik erklärte, dass er auf die Errichtung der ersten demokratisch-republikanischen Regierungsform in Tunesien abziele – unter Einführung der Redefreiheit, der Koalitions- und Vereinigungsfreiheit sowie der Abhaltung von freien und gerechten Wahlen. Dies solle durch nationale und internationale Beobachter, die alle Ebenen des Wahlprozesses überprüfen können, garantiert werden. Der Kongress für die Republik rief auch zur Verabschiedung einer neuen Verfassung, zu einer strikten Trennung der verschiedenen Gewalten, zur Achtung und Garantierung der Menschenrechte, zu Geschlechtergleichheit sowie zur Errichtung eines Verfassungsgerichts zum Schutz individueller und kollektiver Rechte auf. Zudem forderte der CPR die Einhaltung der tunesischen Verpflichtungen gegenüber der Europäischen Union, andererseits rief er auch zur nationalen Selbstbestimmung der Tunesier sowie des palästinensischen Volkes auf.", "section_level": 2}, {"title": "Illegale Opposition, 2002–2011.", "content": "Der CPR war ein ideologisch heterogener Zusammenschluss von Gegnern der Regierung Zine El Abidine Ben Ali, dem neben Sozialdemokraten und arabischen Nationalisten auch radikale Linke und Islamisten angehörten. Im Jahre 2002 wurde daher der Kongress für die Republik verboten. Der Präsident des CPR, Marzouki, floh ins Exil nach Paris. Allerdings führte die Partei ihre Tätigkeiten fort und existierte \"de facto\" als Partei für Auslandstunesier in Frankreich bis 2011.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Revolution 2011.", "content": "Nach der Absetzung von Präsident Ben Ali durch den geschäftsführenden Präsidenten Fouad Mebazaâ während der Proteste in Tunesien 2010 kündigte der Präsident des CPR Moncef Marzouki an, dass er nach Tunesien zurückkehren werde und ein Kandidat bei den nächsten Wahlen in Tunesien sein werde. Er kehrte am 18. Januar 2011 nach Tunesien zurück. Am 8. März erhielt die Partei die Zulassung durch das Innenministerium. In der Kampagne zur Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung im Oktober 2011, der ersten freien Wahl nach dem Sturz Ben Alis, musste der CPR mit deutlich weniger finanziellen Mitteln auskommen als andere Parteien. Er machte dennoch einen intensiven Wahlkampf, der auf dem begeisterten Engagement seiner überwiegend jungen Basismitglieder baute. Das Wahlsymbol der Partei (eine Notwendigkeit in Tunesien, wo viele Wähler Analphabeten sind) war eine rote Brille. Sie erinnert an Moncef Marzoukis charakteristische Brille. Jüngere Anhänger des CPR waren dafür bekannt, rote Brillen zu tragen, um ihre Unterstützung für Marzouki zu zeigen. Letztendlich gewann die Partei 8,7 % der Wählerstimmen und 29 der 217 Sitze und nahm damit – mit großem Abstand – den zweiten Platz hinter der siegreichen islamistischen Ennahda-Bewegung ein. Anschließend bildete sie eine Drei-Parteien-Koalition („Troika“) mit Ennahda und dem sozialdemokratischen Ettakatol (FDTL). Gemäß einer Absprache der Koalitionsparteien, die drei höchsten Staatsämter (Parlamentspräsident, Staatspräsident und Premierminister) unter sich aufzuteilen, wählte die Verfassunggebende Versammlung Moncef Marzouki am 12. Dezember 2011 zum Interims-Präsidenten Tunesiens. In der am 24. Dezember vereidigten Regierung des Islamisten Hamadi Jebali stellte der CPR sechs Kabinettsmitglieder. Als Nachfolger Marzoukis wählte die Partei Abderraouf Ayadi zum neuen Generalsekretär, Marzouki wurde Ehrenvorsitzender. Im Mai 2012 spaltete sich die Kongresspartei: Der Generalsekretär Abderraouf Ayadi und 12 CPR-Abgeordnete traten aus dem CPR aus und gründeten eine neue Partei, die sich zunächst „Unabhängiger Demokratischer Kongress“ und dann Wafa-Bewegung nannte. Sie gaben an, die Prinzipien der CPR fortführen wollen, die durch Korruption und Nepotismus einiger Mitglieder gefährdet seien. Weitere Abgeordnete verlor der Kongress im August 2012, als zwei ihrer Mitglieder zur neu gegründeten, anti-islamistischen Partei Nidaa Tounes überliefen. Bei der ersten regulären Wahl unter der neuen Verfassung im Oktober 2014 erhielt der CPR nur noch vier der 217 Sitze. Bei der folgenden Präsidentschaftswahl qualifizierte sich Marzouki als Amtsinhaber zwar für die Stichwahl, unterlag aber Beji Caid Essebsi von Nidaa Tounes.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Kongress für die Republik (;, Kürzel \"CPR\"), kurz bezeichnet als \"al-Mottamar\" (‚der Kongress‘) oder „Kongresspartei“, ist eine linksliberale und säkulare politische Partei in Tunesien.", "tgt_summary": "保卫共和大会党(,\"\" ;)是突尼斯共和国一个世俗主义政党,成立于2001年,主张建立真正的共和体制和尊重人民意愿的民主制度。2002年,由于反对本·阿里政权而被封禁,该党主席蒙塞夫·马尔祖基流亡法国,保卫共和大会党在法国继续活动。", "id": 1872015} {"src_title": "Amentotaxus formosana", "tgt_title": "台灣穗花杉", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Amentotaxus formosana\" wächst als immergrüner Baum oder Strauch, der Wuchshöhen von 10 Meter und einen Stammdurchmesser (BHD) von bis zu 36 Zentimeter erreichen kann. Die Laubblätter sind in einem Abstand von etwa 6 Millimeter gegenständig in Winkeln von 55 bis 70° am Zweig angeordnet, erscheinen aber wie zweizeilig in einer Ebene angeordnet. Die Laubblätter sind fast sitzend (subsessil); falls ein Blattstiel vorhanden weist er eine Länge von nur 1 Millimeter auf und ist relativ dick. Die ledrigen, dunkel grünen Blattspreiten sind länglich lanzettlich bis sichelförmig und 5 bis 8,5 Zentimeter lang und 0,5 bis 1 Zentimeter breit. Auf der Blattunterseite sind die beiden parallel zur Mittelrippe verlaufenden, etwa 2 Millimeter breiten Stomatabänder deutlich erkennbar und mit jeweils etwa 30 Reihen sehr dicht angeordnet. Die Blattspitze ist länglich zugespitzt.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Wie auch die anderen Arten der Gattung ist \"Amentotaxus formosana\" zweihäusig getrenntgeschlechtig (Diözie), d. h. männliche und weibliche Blüten befinden sich nicht zusammen auf einem Individuum. Die männlichen Zapfen befinden sich an einjährigen Zweigen und enthalten drei bis vier (selten zwei oder fünf) Wirtel, die jeweils Längen von 2,5 bis 3 Zentimeter erreichen können. An den Wirteln befinden sich in meist vier Reihen 20 bis 30 Sporophyllstände. Diese stehen sehr eng und unregelmäßig kreuzgegenständig an der Achse der Wirtel und haben eine kugelige Form und sind im Durchmesser 2,5 bis 3 Millimeter groß. Ein Sporophyllstand ist zusammengesetzt aus neun bis zwölf schildartigen, runden oder dreieckigen, 1,5 bis 2 Millimeter großen Sporophylle. Bei Reife biegen sie sich auf und entlassen die sich in 5 bis 8 Sporangien (Pollensäcken) befindlichen, ungeflügelten Pollen. Die weiblichen Blütenzapfen befinden sich einzeln in den Blattachseln und sind bis zu 1,5 Zentimeter bestielt sowie kugel- oder eiförmig. Sie können bis zur Befruchtung bis zu 6,5 Millimeter lang werden. Der Arillus ist bei Reife rötlich-gelb und umschließt den Same bis auf dessen Spitze vollständig. Die rötlich-violetten Samen sind bei Länge von 2 bis 2,5 Zentimeter und einer Breite von 0,9 bis 1,1 Zentimeter länglich-ellipsoid oder eiförmig-ellipsoid.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen und Gefährdung.", "content": "\"Amentotaxus formosana\" ist ein Endemit im Süden Taiwans. Dort wächst er zerstreut in Höhenlagen von 700 bis 1500 Meter im tropischen und subtropischen Regenwald, meist in Schluchten oder auf Klippen. Laut IUCN ist \"Amentotaxus formosana\" vom Aussterben bedroht. Bekannt sind nur noch vier getrennte Populationen von insgesamt nicht mehr als 250 ausgewachsenen Bäumen. Diese befinden sich in den Landkreisen Taitung und Pingtung, auf den Bergen Dahanshan (大漢山) im „Dawushan Nature Reserve“, Kutzulunshan (姑子崙山), Chachayalaishan (茶茶牙頓山) im „Chachayalaishan Major Wildlife Habitat“ und Lilungshan (楠山).", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstbeschreibung von \"Amentotaxus formosana\" erfolgte 1952 durch Hui-Lin Li in \"Journal of the Arnold Arboretum\", Band 33, 2, S. 196–197. Er differenzierte die bis dahin mit \"Amentotaxus argotaenia\" als monotypisch geltende Gattung in verschiedene Arten, ausgehend von den voneinander isolierten Beständen und den unterschiedlichen Blattformen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amentotaxus formosana ist eine Pflanzenart aus der Gattung \"Amentotaxus\" in der Familie der Eibengewächse (Taxaceae). Das Artepitheton bezieht sich auf die Herkunft dieser Art, auf Formosa, dem ehemaligen Namen Taiwans.", "tgt_summary": "台湾穗花杉(学名:)是裸子植物穗花杉属下的物种,为小型至中型常绿乔木,因其雄花之花序呈穗状而得名。为孑遗残存且分布稀少之台湾特有种,只产于台湾南部地区,目前依中华民国文化资产保存法被行政院农委会列为五种珍贵稀有植物之一。", "id": 1892742} {"src_title": "Marché Bonsecours", "tgt_title": "孟斯庫爾市場", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die nach der benachbarten Wallfahrtskapelle Notre-Dame-de-Bon-Secours benannte Markthalle entstand ab 1844 unter der Leitung des britischen Architekten William Footner. Obwohl die Bauarbeiten noch andauerten, konnte das Gebäude bereits im Januar 1847 bezogen werden. Da Footner das Budget um das Dreifache überzogen hatte, wurde die Bauleitung im Mai 1847 an George Browne übertragen. Im darauf folgenden Jahr waren die Arbeiten abgeschlossen. Die Fleischbänke befanden sich an der Rückseite im Sockelgeschoss, am südöstlichen Ende wurde ein Polizeiposten eingerichtet. Am 25. April 1849 steckte eine aufgebrachte Menge den Marché Sainte-Anne, das provisorische Parlament der Provinz Kanada, in Brand. Die Abgeordneten tagten daraufhin bis zum 7. Mai im Marché Bonsecours. Während der Bauarbeiten hatte es Überlegungen gegeben, diese Markthalle permanent als Sitz des Parlaments zu verwenden, doch aufgrund der unsicheren Lage beschloss die Regierung, Toronto zur neuen Hauptstadt zu machen. 1850 erhielt George Browne den Auftrag, den südlichen Teil des Marché Bonsecours umzubauen, damit es als Rathaus verwendet werden konnte. Am anderen Ende des Gebäudes wurde ein Konzertsaal angebaut. Die Stadtverwaltung war ab 1852 in dem Gebäude untergebracht und zog 1878 zum größten Teil in das neu erbaute Hôtel de Ville um. Die folgenden Jahrzehnte diente das Gebäude weiterhin als Markthalle und Veranstaltungssaal. Brände in den Jahren 1891, 1948 und 1954 machten Reparaturen des Daches notwendig. Der Marktbetrieb endete schließlich 1963 und wurde in einen Neubau nördlich des Stadtzentrums verlegt. In den 1960er Jahren erfolgten umfangreiche Restaurierungsarbeiten. Die Kuppel wurde 1976 durch einen Brand zerstört und bis 1978 wieder aufgebaut. Bis 1990 nutzte die Stadtverwaltung noch einige Büros. Aus Anlass des 350-jährigen Stadtjubiläums wurden 1992 mehrere Ausstellungshallen geschaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerk.", "content": "Das 163 Meter lange Gebäude im klassizistischen Stil aus grauem Kalkstein ist dem 1791 errichteten Custom House in Dublin nachempfunden. Mitte des 19. Jahrhunderts war es ein bedeutender Fixpunkt für alle ankommenden Schiffspassagiere im benachbarten Hafen. Es besteht aus fünf Baukörpern, die durch Zwischenwände voneinander getrennt sind. Der zentrale Baukörper umfasst den Portikus; gekrönt wird er von einer markanten Kuppel, die auf einem Tambour aufliegt. Der Marché Bonsecours beherbergt verschiedene Boutiquen für Kunst, Design und Handwerk. Außerdem haben der Rat für künstlerische Berufe der Provinz Québec sowie das Montrealer Design-Institut hier ihren Sitz. Cafés, Restaurants und Bankettsäle runden das Angebot ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Marché Bonsecours ist eine ehemalige Markthalle in Montreal. Sie liegt in der Altstadt (Vieux-Montréal), zwischen der Rue Saint-Paul und dem Alten Hafen. Das klassizistische Gebäude diente vorübergehend als Rathaus und Parlamentsgebäude. Heute wird es als Kulturzentrum genutzt. Es steht unter Denkmalschutz und ist seit 1984 ein National Historic Site.", "tgt_summary": "孟斯库尔市场(,英语:Bonsecours Market)是位于加拿大魁北克蒙特利尔老城区的一座公共市场。孟斯库尔市场共有两层,是蒙特利尔主要的公共市场。在1849年,孟斯库尔市场还曾短暂作为加拿大国会的开会地点。孟斯库尔市场开业于1847年,建筑风格类似都柏林的海关大楼。", "id": 928660} {"src_title": "Salaam-e-Ishq", "tgt_title": "愛情的禮讚", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film erzählt von der Liebe, die sechs Paare auf unterschiedlichem Wege begleitet: Die Liebesgeschichte von Kkamini und Rahul Kamna ändert ihren Namen in Kkamini und heuert Babu als Manager an. Fortan gilt sie als vielversprechender Nachwuchsstar in Bollywood. Dennoch möchte sie ihren Image als Itemqueen ändern, um als seriöse Schauspielerin ernst genommen zu werden. Ihr Traum ist es eine Hauptrolle bei einem Karan Johar-Film zu ergattern. Bei einer Pressekonferenz gibt sie an in einen gewissen Mann namens Rahul verliebt zu sein. Als in London tatsächlich sich ein Mann als ihren Kindheitsfreund Rahul ausgibt, bleibt Kkamini nichts anderes übrig als das erfundene Spiel mitzuspielen. Letztendlich verlieben sich beide ineinander und Rahul stellt sie vor der Entscheidung – entweder er oder ihre Karriere. Liebesgeschichte von Gia und Shiven Gia Bakshi lebt bei ihrem Vater Colonel Bakshi und verliebt sich in den Partylöwen Shiven. Beide sind auch schon verlobt und wollen bald heiraten. Bis Shiven aufgrund von Jaggus Geschichten über die Ehe, bammeln davor kriegt. Deshalb verlässt er Gia, die aus trotz einer arrangierten Ehe mit Rohit zustimmt. Liebesgeschichte von Seema, Vinay und Anjali Vinay ist bereits seit 15 Jahren mit der perfekten Ehefrau Seema verheiratet. Auch alles andere scheint nach außen hin perfekt: Seine zwei Kinder, der gutbezahlte Job, das große Haus in London. Doch dies alles füllt nicht die Leere in seinem Leben. Eines Tages trifft er im Zug die halb so alte Anjali und beginnt eine Affäre mit ihr. Als Seema sich für Gias Hochzeit die nötigen Vorbereitungen zur Abreise trifft, erwischt Seema die beiden umarmend in Vinays Büro. Sie verlässt ihn. Liebesgeschichte von Tehzeeb und Ashutosh Ashutosh verliebt sich in die TV-Reporterin Tehzeeb und macht ihr vor laufender Kamera einen Heiratsantrag. Sein Vater ist gegen die Heirat, weil Tehzeep Muslimin ist. Nach zwei Jahren glücklicher Ehe, passiert ein Unglück. Bei einer Zugentgleisung ist Tehzeeb unter den Verletzten und verliert ihr Gedächtnis. Ashutoshs Versuche Tehzeeb ihre Erinnerungen an ihn zurückzuerlangen, scheitern, sodass Tehzeeb mit den Gedanken spielt wieder in ihre Elternhaus zurückzukehren. Liebesgeschichte von Stephanie und Raju Raju ist Taxifahrer und träumt davon endlich seiner Traumfrau zu begegnen. Tatsächlich begegnet er ihr auch. Es ist Stephanie, die um die halbe Welt reist, um ihren Freund Rohit wieder zurückzugewinnen. Gemeinsam reisen sie durch halb Indien und als sie Rohit endlich finden, ist er gerade dabei Gia zu heiraten. Liebesgeschichte von Phoolwati und Ram Ram heiratet die attraktive Phoolwati und freut sich schon auf die Hochzeitsnacht. Doch da geht alles schief. Während einer romantischen Annäherung, fackeln sie versehentlich das ganze Haus ab. Und auch bei der nächsten Gelegenheit will es einfach nicht klappen.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Der Song \"Babuji Dheere Jalna\", oder auch nur \"Babuji\" genannt, ist die Coverversion von Geeta Dutts gleichnamigen Song aus dem Film \"Aar Paar\", wobei auch dieser dem Original \"Quizás, quizás, quizás\" ähnelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Salaam-e-Ishq oder auch Salaam-E-Ishq: Huldigung der Liebe (Hindi: सलाम-ए-इश्क़, Urdu: سلام عشق, übersetzt: \"Ein Tribut an die Liebe\") ist ein Bollywood-Ensemblefilm aus dem Jahr 2007. Der Film wurde vor allem außerhalb Indiens zum Erfolg.", "tgt_summary": "爱情的礼赞(Salaam-E-Ishq)是2007年的印度电影,讲述六对夫妇的生活故事。可以说她主要是歌舞片。", "id": 1455369} {"src_title": "Place du Canada (Montreal)", "tgt_title": "加拿大广场 (蒙特利尔)", "src_document": [{"title": "Bauwerke.", "content": "Auf allen vier Seiten ist die Place du Canada von herausragenden Bauwerken umgeben. Die Kathedrale Marie-Reine-du-Monde de Montréal an der Rue de la Cathédrale nimmt die gesamte Nordostseite ein. Der Wolkenkratzer 1000 de La Gauchetière, das Hotel Marriott Château Champlain und der ehemalige Hauptbahnhof Gare Windsor an der Rue de La Gauchetière bilden die südöstliche Begrenzung. An der Rue Peel im Südwesten befindet sich die St. George’s Anglican Church. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Boulevard René-Lévesque befinden sich die Wolkenkratzer Tour CIBC und Édifice Sun Life. Auf der Place du Canada stehen zwei Denkmäler. Der englische Bildhauer George Edward Wade schuf 1895 ein 18 Meter hohes Denkmal zu Ehren des ersten kanadischen Premierministers John Macdonald. Flankiert wird es von zwei Kanonen aus dem Krimkrieg, ein Geschenk von Königin Victoria. 1924 wurde das Kenotaph enthüllt, in Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Die Place du Canada bietet Zugang zu mehreren Verkehrsbauwerken. Am südöstlichen Ende befindet sich der Eingang zur Metrostation Bonaventure. Von dort aus kann auch die weit verzweigte Montrealer Untergrundstadt erreicht werden. Nur wenige hundert Meter entfernt liegen die Bahnhöfe Gare Centrale und Gare Lucien-L’Allier.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1775 erwarb die jüdische Gemeinschaft \"Shearith Israel\" ein Grundstück am heutigen Standort der St.-George-Kirche und richtete dort einen Friedhof ein. Die katholische Pfarrei Notre-Dame de Montréal kaufte 1799 die östlich angrenzende Parzelle und nutzte diese für den Friedhof Saint-Antoine. 1812 errichtete sie eine kleine Kapelle und erweiterte den Friedhof. 1854 ließ die Stadt die im katholischen Friedhof bestatteten Toten exhumieren und in den neuen Friedhof Mont-Royal überführen, die jüdischen Gräber folgten bis 1869. 1870 erwarb die Stadt das Gelände, zwei Jahre später wurde der \"Square Dominion\" offiziell eröffnet. In der Folge entstanden rund um den Platz zahlreiche repräsentative Gebäude. 1967 erhielt der südöstliche Teil des Square Dominion aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der kanadischen Konföderation die Bezeichnung Place du Canada, 1987 wurde der nordwestliche Teil in Square Dorchester umbenannt. Am 27. Oktober 1995, drei Tage vor dem Québec-Referendum 1995, versammelten sich rund 100.000 Menschen auf dem Platz, um für die Einheit Kanadas und gegen die Unabhängigkeit Québecs zu demonstrieren; es handelte sich um die bis dahin größte politische Demonstration in der Geschichte des Landes. Von 2009 bis 2012 wurden auf beiden Plätzen umfangreiche Renovationsarbeiten durchgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Place du Canada ist ein 14.000 m2 großer Platz in Montreal. Sie befindet sich im zentralen Stadtbezirk Ville-Marie zwischen dem Boulevard René-Lévesque, der Rue de la Cathédrale, der Rue de La Gauchetière und der Rue Peel. Der im Jahr 1872 eröffnete Platz ist als urbane Parkanlage gestaltet. Nordwestlich des Boulevards schließt sich der Square Dorchester an. Beide Plätze trugen bis 1967 denselben Namen, \"Square Dominion\".", "tgt_summary": "加拿大广场(Place du Canada)是蒙特利尔市中心的一个广场,在1967年之前是自治领广场(Dominion Square)的一部分。", "id": 895035} {"src_title": "Dolphin Browser", "tgt_title": "海豚浏览器", "src_document": [{"title": "Plattformen und Versionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Android.", "content": "Für Android 2.0.1 oder neuer gibt es den eigentlichen \"Dolphin Browser\", der mit Add-ons erweitert werden kann und auch Flash unterstützt. Mit dem Update auf 10.0.4 wurden die Übersetzungen verbessert, ab Version 10.1.0 kann man Designs nutzen, die das farbliche Anpassen der Browseroberfläche erlauben.", "section_level": 2}, {"title": "iOS.", "content": "Für das Betriebssystem Apple iOS existieren \"Dolphin for iPhone\" für das Apple iPhone und den iPod touch sowie das veraltete \"Dolphin for iPad\" für das iPad. Vorausgesetzt wird iOS in der Version 8.0 bzw. 7.0 oder höher.", "section_level": 2}, {"title": "bada.", "content": "In Samsungs Betriebssystem bada wird eine von Samsung entwickelte Dolphin-Version als Standardbrowser verwendet. Die neueste und letzte Version ist 3.0.", "section_level": 2}, {"title": "Add-ons und Designs.", "content": "Der Dolphin Browser erlaubt die Nutzung von Add-ons und Designs. Diese lassen sich aus dem Google-Play-Store herunterladen.", "section_level": 1}, {"title": "Dolphin Connect.", "content": "Über den Play Store kann in der App-Beschreibung ein Add-on für die Desktop-Browser Chrome, Firefox und Safari heruntergeladen werden, das sich „Dolphin Connect“ nennt. Mit dieser Erweiterung ist es möglich, sobald man bei Dolphin einen Account besitzt, Webseiten zwischen den Android-/iOS-Geräten und dem PC auszutauschen. Nach der Installation des Add-ons auf dem PC muss man sich einloggen, sodass die Geräte erkannt und synchronisiert werden. Danach lassen sich auf dem Smartphone oder Tablet eine Webseite an den Computer und andersherum senden. Auch können geöffnete Tabs auf einem Gerät von einem anderen Smartphone/Tablet oder dem PC angeschaut und geöffnet werden. Außerdem war es möglich, eine Route bei Google Maps vom PC aus zu einem Gerät zu senden, was aber durch die Webseitenveränderungen nicht mehr möglich ist. Diese Funktion kann zurzeit mit dem App Store durchgeführt werden, um Apps mit dem iPhone, iPod oder iPad bequem herunterzuladen.", "section_level": 2}, {"title": "Dolphin Browser mit Engine.", "content": "Mit \"Dolphin Browser Beta\" erschien im August 2012 eine Version mit eigens entwickelter HTML5-Rendering-Engine. Diese Version gilt laut \"html5test.com\" mit über 450 von möglichen 500 Punkten als einer der meistkompatiblen und schnellsten HTML-5-fähigen Webbrowser für Android.", "section_level": 1}, {"title": "Dolphin Browser Jetpack.", "content": "Mit dem Browser-Add-on \"Dolphin Browser Jetpack\" kann die eigens entwickelte HTML-5-Rendering-Engine dem Dolphin Browser nachgerüstet werden. Bis Version 6.x nutze man die Webkit-Engine, die als Standardbrowser anstelle von Chrome auf vielen Geräten installiert war. Mit der Zeit wurde damit das Ergebnis auf \"html5test.com\" schlechter als mit anderen Browsern. Darüber hinaus gab es Probleme mit dem Rendering, sodass aufwendigen Webseiten oder Webseiten im Desktop-Modus ständig beim Scrollen blinkten. Auch gab es des Öfteren Abstürze. Als jedoch die Version 7.0 veröffentlicht wurde, benutzte man von nun an die Blink-Engine von Chrome, sodass sich die Ladegeschwindigkeiten verbessert haben und sich das Ergebnis des HTML5-Tests enorm verbesserte, sowie die Rendering-Probleme verschwanden. Die Versionen ab 7.x werden für Android 4.3 oder höher verfügbar sein; Versionen unter Android 4.3 sind nur mit Jetpack 6.x kompatibel. Darüber hinaus ist es, im Gegensatz zum \"Dolphin Browser Beta\", im Google Play Store erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Datenschutzbedenken.", "content": "Im Oktober 2011 wurden Datenschutzbedenken bezüglich des Dolphin Browsers laut, da dieser jede aufgerufene URL in Klartext an einen Server der Entwickler sendete. Die Entwickler gaben zu dieser Kritik in einem Blogeintrag bekannt, die Tracking-Funktion werde für ein Feature names Webzine benötigt, es würden aber keine Daten dauerhaft gespeichert. Die Funktion wurde laut dem Blogeintrag mit Version 7.0.2 deaktiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Dolphin Browser zählt mit ca. 10 Mio. Downloads zu den am meisten verbreiteten Browsern für Android. Beliebt wurde der Browser durch die Möglichkeit, erstmals auf Android mit Tabs zu arbeiten, sowie aufgrund der vielen Funktionen und der Anpassungsfähigkeit. Der Webbrowser wurde im Play Store mit einer durchschnittlichen Punktzahl von 4,6 von 5 Punkten bewertet und ist von über 1,8 Mio. Benutzern rezensiert worden. \"(Stand: August 2014)\" Auch auf iOS wurde laut Herstellerangaben der Browser über 10 Mio. mal heruntergeladen; über 18.000 Rezensionen sind verfügbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dolphin Browser ist ein Webbrowser für mobile Endgeräte, der für die Betriebssysteme Android, Apple iOS und bada verfügbar ist. Er basiert auf WebKit, hat aber in einigen Versionen eine eigene Engine. Entwickelt wird der Browser von der Firma \"Mobotap Inc\". Das Hauptprodukt wird als Dolphin Browser bezeichnet, daneben gibt es für Android noch eine Mini-Version und eine Version für Tabletcomputer. Unterstützt werden Gestensteuerung, Add-ons, ab Version 10.1 Designs und Flash.", "tgt_summary": "海豚浏览器是一个支持Android、苹果iOS平台的移动浏览器,由百纳信息(Mobotap)开发。它是Android平台上第一款支持多点触控手势的浏览器。海豚浏览器使用Webkit引擎和原生平台的渲染,它可以占用小的磁盘空间。", "id": 1491873} {"src_title": "Cité von Carcassonne", "tgt_title": "卡尔卡松城堡", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Carcassonne wurde als \"Carcasso\" im 1. Jahrhundert v. Chr. von den Römern an der Stelle der heutigen Cité gegründet. Aus der Zeit von Carcasso zeugen die sogenannten Gallo-römischen Türme mit hufeisenförmigem Grundriss in der inneren Mauer. Auf den 14 Hektar, auf denen im Mittelalter 3.000 bis 4.000 Menschen wohnten, leben heute 229 Einwohner ständig. Alle anderen arbeiten für den Tourismus und leben außerhalb. Die Cité ist ein ausgedehntes, touristisch genutztes Freilichtmuseum und normalerweise für Autos nicht zugänglich. Im 13. Jahrhundert beherbergte die Festungsstadt die zentrale Verwaltung der Inquisition in Südfrankreich. Sie war auch ein Zentrum der heterodoxen („ketzerischen“) Katharerbewegung, und zusammen mit Toulouse war sie eine der wichtigsten Städte der historischen Region Okzitanien. Im 19. Jahrhundert wurde die Cité von Carcassonne vom Architekten Eugène Viollet-le-Duc restauriert, und 1997 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Legendäre Namensherkunft.", "content": "Die populäre Legende besagt, die Festung sei einst belagert worden, als Mme. Carcas Herrin der Burg war. Die Belagerung hielt so lange an, dass der Hunger bald die ersten Opfer in der Cité forderte. Mme. Carcas beschloss daraufhin, ein Schwein zu mästen, und als es fett genug war, ließ sie es von der Burgmauer werfen. Die Belagerer, selbst schon erschöpft, dachten beim Anblick des kräftigen Tieres, dass es davon wohl noch eine ganze Menge dort oben geben musste, wenn man sie jetzt schon von der Burgmauer warf. Niedergeschlagen gaben sie auf und kehrten nach Hause zurück. Als zum Jubel über das Ende der Belagerung die Burgglocken läuteten, soll einer der Belagerer gesagt haben \"Madame Carcas sonne\" (\"Madame Carcas läutet\" → Carcas-sonne).", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Geschichte.", "content": "Die Burgstadt liegt auf einer Anhöhe über dem Aude-Tal und erlaubte die Kontrolle von Handelswegen zwischen Atlantik und Mittelmeer. Durch archäologische Ausgrabungen konnte die Existenz einer Niederlassung im 6. Jh. v. Chr. nachgewiesen werden. Die Gründung der Colonia Julia Carcaso und des Castellum Carcaso fand 43–30 v. Chr. statt. Nach den ersten Einfällen der Völkerwanderung errichteten die Römer im 3. Jh. n. Chr. einen von Türmen flankierten Mauerring zum Schutz der Kolonie, der noch heute einen Großteil des inneren Mauerrings bildet. Der Ring besteht aus vier Toren und 30 Türmen gallisch-römischen Typs (nach außen rund und nach innen eckig (hufeisenförmig)) mit großen Fenstern, die zum Werfen von Speeren geeignet waren. Dennoch besetzten 412 die Westgoten die Burgstadt, denen oft fälschlicherweise der Bau der Festung zugeschrieben wird. 509 drängte Chlodwig die Westgoten bis Carcassonne zurück, konnte die Stadt jedoch nicht einnehmen. Erst die Araber besetzen 725 die Stadt und konnten sie trotz ihrer isolierten Lage auch nach der Niederlage 732 in der Schlacht von Poitiers halten. Ab 751 eroberte Pippin der Kleine auch mit Hilfe der in Septimanien verbliebenen westgotischen Stämme die Festung, und das Gebiet wurde fränkisches Lehen, wenn auch die Araber 793 nochmals Carcassonne kurzzeitig zurückeroberten. 1067 ging das Lehen an das Haus Barcelona und bald darauf an Trencavel, den Vizegraf von Béziers. 60 Jahre später wurde das heutige Grafenschloss errichtet. Innerhalb der Burgstadt bilden seine Mauern ein Rechteck, das von fünf Türmen und einem trockenen Graben beschützt wird. Die ehemals hölzernen Hurden wurden im 19. Jahrhundert teilweise durch Viollet-le-Duc rekonstruiert. Das Eingangstor verschlossen zwei Fallgatter und eine eisenbeschlagene Tür, die von verschiedenen Personen bedient werden mussten – um Verrat zu verhindern. 1185 versuchte Raimund V. von Toulouse, im Rahmen der ewigen Streitigkeiten mit den Trencavel um die Provence Carcassonne zu erobern, scheiterte aber. Im weiteren Verlauf des 12. Jhs. verbreitete sich die katharische Lehre (Albigenser) über die Grafschaft von Toulouse mit Carcassonne als wichtigem Zentrum. Nach dem Aufruf des Papstes Innozenz III. zum Albigenserkreuzzug 1208 unterwarf sich der Graf von Toulouse Raimund VI. dem Heer nordfranzösischer Ritter unter Simon IV. de Montfort. Daraufhin wurden die Besitzungen des Vizegrafen von Carcassonne und von Béziers, \"Raimund Roger Trencavel\", überfallen. Carcassonne, dessen Befestigungsanlagen zum großen Teil bereits tausend Jahre alt waren, wurde nach zweimonatiger Belagerung (wahrscheinlich durch Verrat, andere Version: wegen Wassermangels) genommen. Béziers wurde ebenfalls erobert, die Bevölkerung beider Städte massakriert, und Simon erhielt das Lehen. Wie die Barone des vierten Kreuzzugs versuchte er sich ein eigenes Fürstentum zu erobern; neben zahlreichen Burgen wurde 1216 Toulouse von ihm eingenommen. Die Stadt wurde jedoch ein Jahr später durch Raimund VII. im Handstreich zurückgewonnen. Simon von Montfort starb bei der anschließenden Belagerung der Stadt. Sein Sohn und Erbe Amaury von Montfort konnte die eroberten Gebiete nicht halten. 1223 wurde Carcassonne durch Raimund VII. belagert, und am 14. Januar 1224 trat Amaury in einem Friedensvertrag die Stadt ab, ging in die Île-de-France zurück und gab das Lehnsrecht an seinen Lehnsherrn, den französischen König Ludwig VIII., ab. Zwei Jahre später besetzte der König kampflos die Stadt, und der kriegsmüde Adel unterwarf sich zunehmend der Krone. Die Grafschaft Toulouse fiel 1229 im Vertrag von Paris größtenteils an den König; der Rest sollte 1271 folgen. Nach zwanzig Jahren Kreuzzug war die Wirtschaft der Region schwer geschädigt und die blühende Ritterkultur des Languedoc vernichtet. 1240 belagerte Raimund II. Trencavel mit Unterstützung von Aragon nochmals Carcassonne. Es kam zum Aufstand in der Region. Die Belagerung wurde jedoch nach drei Monaten durch ein vom König entsandtes Heer beendet. Die Vororte wurden zur Strafe geschleift. Ab 1247 entstand am linken Flussufer die Unterstadt. In der Folgezeit bis etwa 1285 ließ der König einen Zwinger errichten und verstärkte den inneren Ring in dessen Schutz. Der äußere Ring mit Zinnen und Hurden ist niedriger als der innere und liegt in dessen Schussbereich. Niedrige, nach innen offene Türme wechseln sich mit hohen kreisrunden geschlossenen ab, die zu eigenständigen Bollwerken umfunktioniert werden konnten. Der mächtigste von ihnen ist mit 25 Metern Höhe der an der Südostecke stehende Vade-Turm. Durch diese Konstruktion wird die innere Mauer vor Wurfgeschossen geschützt sowie vor Sappengräbern und Untergrabung. Der künstlich erzeugte Engpass zwischen den Mauern setzte die Belagerer nach Einnahme der äußeren Mauer dem Beschuss sowohl von der inneren Mauer wie von den noch nicht eingenommenen Türmen der äußeren aus. Verwinkelte Zufahrten, Zugbrücken und mächtige Türme behinderten den Einsatz von Belagerungswaffen gegen die Tore. Nach diesen Umbauten galt die Stadt als uneinnehmbar, verlor jedoch gleichermaßen auch an strategischer Bedeutung. Edward, der „Schwarze Prinz“, verzichtete 1353 auf eine Belagerung; ließ dagegen die Unterstadt in Brand stecken. Als ab 1659 Roussillon zum französischen Reich gehörte, war Carcassonne nicht mehr Grenzfestung und verlor an Bedeutung. Die Befestigungsanlagen entstammen verschiedenen feudalen Bauepochen von der gallo-römischen Zeit bis zum Hochmittelalter und stellen ein herausragendes Beispiel mittelalterlicher Verteidigungstechnik dar. Erst mit der aufkommenden Artillerie der Neuzeit verloren die Konstruktionsprinzipien ihre Gültigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Details zur Konstruktion der Wehrmauer.", "content": "Die Mauern der Cité stammen aus mehreren Bauperioden. Die ältesten Mauerteile wurden zur Zeit der Westgoten errichtet. Sie sind zu erkennen an den Schichten kleiner, würfelförmiger Steine, unterbrochen von Ziegelschichten – und an der Enge der Türme, die aber schon mit richtigen Fenstern versehen sind. Im 12. Jahrhundert wurde vor allem die Burg errichtet. Aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammt der äußere Mauerring mit seinen glatten Quadern. Ende des 13. Jahrhunderts wurden einige der Türme und Teile der inneren Mauer errichtet, die damals umgebaut und vorgeschoben wurde. Die Quadern aus dieser Zeit sind meist kunstvoll behauen. Die Türme haben mehrere Geschosse und sind mit Schießscharten versehen. Das Baumaterial für die beiden konzentrischen Befestigungsgürtel wurde aus den umliegenden Steinbrüchen herbeigeschafft: harter Sandstein, schwer abzutragen und zu bearbeiten, der jedoch im Laufe der Jahrhunderte unter dem Einfluss der heftigen Stürme im Südwesten zu erodieren begann. Das Innere der Mauern besteht aus Kiesel, Gesteinssplittern und Sand, durch Kalk verbunden, der auch als Mörtel dient. Die Beschaffenheit des Mauerwerks variiert mit den einzelnen Epochen der Konstruktion. Die regelmäßig angelegte äußere Mauer von 1,5 Kilometer Länge wurde bald nach 1230 in 15 Jahren erbaut, daher ihr einheitliches Aussehen. Die Baugeschichte der 1,3 Kilometer langen inneren Mauer ist wesentlich komplizierter, und ihr Mauerwerk ist alles andere als gleichförmig. Die Stadt hatte damals schon eine ca. 1.000 Jahre alte Stadtmauer aus gallo-römischer Zeit, die aber nicht mehr zeitgemäß war. Sie bildet heute das Skelett des inneren Gürtels und ist häufig im unteren Teil der heutigen Mauer zu erkennen. Der Bereich zwischen beiden Mauern wird, wie immer in solchen Fällen, Zwinger genannt. Der Zwinger hielt den Angreifer in einem Bereich fest, den die Wurfgeschosse der Bürgerwehr auch tatsächlich erreichen konnten. Die Mauer sollte möglichst hoch sein, weil bis zum 14. Jahrhundert nicht zurückgeschossen, sondern zurückgeworfen wurde. In Friedenszeiten wurde ein solcher Zwinger für ritterliche Kampfspiele und Feste genutzt. Teilweise wurden bei Terrassierungen die alten Mauerteile durch neue Fundamente unterstützt, so dass das seltsame Bild entsteht, dass der ältere Teil höher liegt als der spätere. Der Graben um die Mauer herum war nicht mit Wasser gefüllt, sondern hatte die Funktion, den Einsatz größerer Belagerungsgeräte zu verhindern, die quer zur Verlaufsrichtung des Zwingers gegen die Mauer gerichtet werden mussten und hier deshalb nicht genügend Anlaufsweg hatten. Die Befestigung der Stadt mit einer doppelten Ringmauer entsprach damals einer neuen Verteidigungstaktik, die zur Zeit Philipp Augusts (1180–1223) um 1200 in der Umgebung des Königs entworfen worden war. Ihr Grundsatz lautete: Die Verteidigung muss \"aktiv\" sein, sie muss dem Angreifer schwere Verluste zufügen können. Mehr als tausend Bogenschützen wurden daher auf den Wehrgängen postiert, und die Türme flankierten die gesamte Mauer, ohne auch nur einen toten Winkel zu lassen. In den Zwinger zwischen den beiden Befestigungsmauern hinein konnte – von der Stadt aus – ausgerückt werden, ohne sich damit der gesamten Masse der Belagerer auszusetzen. Damit konnten die ersten Angreifer, die bis hierher vorgedrungen sein sollten, einzeln oder in kleinen Gruppen verfolgt werden. Mit dieser Taktik konnte man auch einer zahlenmäßig überlegenen Belagerungstruppe erfolgreich widerstehen. Viele Türme der äußeren Linie sind sogenannte Schalentürme, d. h., sie sind an der Rückseite offen, so dass der Feind keine Zuflucht finden konnte, sobald er die erste Mauer überwunden hatte. Er konnte dann immer noch von der inneren Mauer her angegriffen werden – von den Bogenschützen beispielsweise. Die Wirksamkeit dieser Verteidigung ist allerdings nie wirklich auf die Probe gestellt worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cité von Carcassonne ist eine mittelalterliche, auf einem Hügel der Altstadt von Carcassonne in der Region Okzitanien im Süden Frankreichs gelegene Festungsstadt.", "tgt_summary": "卡尔卡松城堡(\"Cité de Carcassonne\")是一座中世纪城堡,位于法国朗格多克-鲁西永大区奥德省城市卡尔卡松东南部的奥德河右岸的山上,为该市的历史城区。它也是当地橄榄球队的标志。它拥有著名的双重城墙(3公里长),有52个塔楼。", "id": 2851313} {"src_title": "Gamification", "tgt_title": "遊戲化", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Gamification ist die Anwendung von Spieledesignprinzipien, Spieledesigndenken und Spielemechaniken auf spielfremde Anwendungen und Prozesse, um Probleme zu lösen und Teilnehmer zu engagieren. Ziel ist eine Motivationssteigerung der Benutzer, mit den Anwendungen verstärkt zu interagieren oder erwünschte Verhaltensweisen anzunehmen. Gamifizierung hilft, Techniken für die Benutzer ansprechender zu machen und diese länger an die Anwendung zu binden, indem sie klare Wege zur Beherrschung der Anwendung suggerieren, und den subjektiven Eindruck von Benutzer-Selbstständigkeit und Entscheidungsfreiheit verstärken. Gamifizierte Anwendungen nutzen das Interesse von Menschen, sich an Spielen zu beteiligen und auf diese Weise Tätigkeiten zu verrichten, die normalerweise als langweilig betrachtet werden, wie etwa Steuererklärungen, Kostenberichte oder Umfragen zu beantworten, einzukaufen und vieles mehr. Bis 2010 wurde Gamifizierung vorwiegend im Werbe- und Unterhaltungsbereich als Mittel der Kundenbindung eingesetzt. Gamifizierung findet aber zunehmend Anwendung in Bereichen wie Fitness und Gesundheit, Ökologie und Nachhaltigkeit, Weiterbildungsprogrammen, Online-Shopping oder im Schul- und Ausbildungssystem. Bei der Gamification bedient man sich unter anderem folgender typischen Elemente:", "section_level": 1}, {"title": "Kategorisierung.", "content": "Gamification verwendet einen empathiebasierten Ansatz (wie ihn auch beispielsweise Design Thinking verwendet) um ein Servicesystem in eine Organisation einzuführen, umzuwandeln und zu betreiben, das den Spielern ermöglicht, einen spielerischen Zustand zu erreichen und Wertschöpfung für die Spieler und andere Interessenten zu erreichen. Gamificationdesigner titulieren Benutzer bewusst als Spieler um damit anzuzeigen, dass vorrangig die Motivationen und Interessen der Spieler im Mittelpunkt des Gamificationdesigns stehen. Gamification im engen Sinn bedeutet, spieltypische Elemente in einem nichtspielerischen Zusammenhang einzusetzen, in ein Servicesystem zu integrieren (beispielsweise ein Callcenter-System oder eine Online-Buchhandelswebsite), und darauf abzuzielen, sowohl endliche als auch unendliche Spielerfahrungen zu ermöglichen. Endliche Spiele enden beispielsweise mit dem Ablauf der Spielzeit oder dem Gewinn eines Spielers, unendliche haben kein Ende. Gamification zielt nicht darauf ab, ein Spiel zu designen, sondern das Eintauchen in eine spielerische Erfahrung zu erleichtern. Gamification im weiteren Sinne umfasst auch spielerische Zusammenhänge, wie sie Serious Games bieten. Andere Kategorisierungen vergleichen Gamification mit Merkmalen anderer spielerischer Ansätze wie beispielsweise dem Vorhandensein von Spontanität, Spielregeln oder Spielzielen:", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritische Einwände gegenüber Gamification als sozialer Praxis sind zahlreich und divers. Allgemeine Kritik richtet sich an die behavioristischen Vorannahmen gamifizierter Praktiken sowie ihre nicht-intendierte Nebenwirkungen (z.B. das Überfahren einer roten Ampel, um den Kraftstoffverbrauch unter einem bestimmten Niveau zu halten). Auch kann Gamification als Nudging, also subtile Verhaltensmanipulation, verstanden werden. Allgemeine Kritik gegenüber dem Begriff Gamification formuliert Ian Bogost. Er konstatiert in ihm Marketingsprech, das eine Reflexion über das Spielerische zu Gunsten von Kapitalisierung simpler, einfach zu wiederholender und bekannter Spielepraktiken vermissen lässt. Stattdessen schlägt er den Begriff „exploitationware“ vor, um die Ausbeutung der Spieleszene zu kennzeichnen. Auch der Begriff der „serious games“ zeige sich wegen der Unvereinbarkeit von Unterhaltung und Arbeit als Oxymoron. Auch für die Gamification pädagogischer Kontexte gibt es kritische Anmerkungen, etwa hinsichtlich der Unvereinbarkeit von Spiellogik und schulischer Logik. Während Unterricht und pädagogisches Handeln prinzipiell kontingent sei, seien gamifizierte Umgebungen an vorher festgeschriebene Prozesse und Akte gebunden. Schüler würden so zu Spielern degradiert, Lehrer zu Spielleitern und Lernbegleitern. Rhetorisch bediene sie sich eines reformpädagogischen Vokabulars, das auf natürliches Lernen abhebt, Macht verschleiert und seine Legitimation aus der Kritik am Bestehenden speist.„Gamification zeigt sich [...] nicht als pädagogisches Instrument zur Einübung in schulische und bildende Praktiken, sondern geradezu als Mittel zur Entwöhnung davon: Die Abhängigkeit von »instant feedbacks« (Schwabel 2013) und die voranschreitende Lernifizierung der Schule (vgl. Biesta 2006; Vlieghe 2017) im Schein erlebter Souveränität (vgl. Fink 1957, S. 38) stehen einer unterbrechenden, verzögernden und im Ergebnis kontingenten Hingabe an die Sache im Modus der Muße und mit Hilfe professioneller Lehrkräfte diametral gegenüber.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Als (aus englisch'für „Spiel“), denglisch Gamifikation oder Gamifizierung (zugehöriges Verb \"gamifizieren\"), auch als Spielifikation oder Spielifizierung (zugehöriges Verb \"spielifizieren\") eingedeutscht, wird die Anwendung spiel­typischer Elemente in einem spielfremden Kontext bezeichnet. Zu diesen spieltypischen Elementen gehören unter anderem Erfahrungspunkte, Highscores, Fortschrittsbalken, Ranglisten, virtuelle Güter oder Auszeichnungen. Durch die Integration dieser spielerischen Elemente soll im Wesentlichen eine Motivationssteigerung der Personen erreicht werden, die ansonsten wenig herausfordernde, als zu monoton empfundene oder zu komplexe Aufgaben erfüllen müssen. Erste Datenanalysen von gamifizierten Anwendungen zeigen teilweise signifikante Verbesserungen in Bereichen wie Benutzermotivation, Lernerfolg, Kundenbindung, ROI oder Datenqualität. In Anwendungen des Gesundheitsbereiches ist das Ziel neben der Motivationssteigerung eine Verhaltensänderung bei Anwendern. Das Thema Spielsucht wird jedoch bei den Untersuchungen ausgeblendet.", "tgt_summary": "游戏化是指一种在非游戏的领域中,采用游戏设计元素和游戏机制,使当局者能用以解决问题并增进当局者的贡献力。", "id": 2179081} {"src_title": "Pascal Wehrlein", "tgt_title": "帕斯卡·韋亞連", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge im Motorsport (2003–2011).", "content": "Wehrlein begann seine Motorsportkarriere 2003 im Kartsport, in dem er bis 2009 aktiv war. 2010 wechselte Wehrlein in den Formelsport und trat für Mücke Motorsport in der ADAC-Formel-Masters an. Er gewann ein Rennen und schloss die Saison mit insgesamt vier Podest-Platzierungen auf dem sechsten Platz der Fahrerwertung ab. 2011 bestritt Wehrlein für Mücke Motorsport seine zweite Saison in der ADAC-Formel-Masters. Er gewann 8 von 24 Rennen und stand insgesamt 13 Mal auf dem Podest. Am Saisonende sicherte er sich damit den Titel mit 331 zu 310 Punkten vor Emil Bernstorff. Wehrlein ist der erste Mücke-Pilot, der diese Rennserie gewann.", "section_level": 2}, {"title": "Formel-3-Euroserie (2012–2013).", "content": "2012 blieb Wehrlein bei Mücke Motorsport und startet in der Formel-3-Euroserie. Darüber hinaus war Wehrlein 2012 in der europäischen Formel-3-Meisterschaft wertungsberechtigt. Zu dieser zählten jeweils das erste und dritte Rennen an einem Formel-3-Euroserie Rennwochenende und mehrere Veranstaltungen der britischen Formel-3-Meisterschaft. Auf dem Norisring kam er in der Formel-3-Euroserie auf dem dritten Platz ins Ziel, wurde aber, da vor ihm nur Gaststarter lagen, als Sieger gewertet. Auf dem Nürburgring gewann er ein weiteres Rennen der Formel-3-Euroserie, das zudem zur europäischen Formel 3 zählte. In der Formel-3-Euroserie belegte Wehrlein als bester Rookie den zweiten Platz in der Gesamtwertung mit 229 zu 240 Punkten hinter Daniel Juncadella und setzte sich damit teamintern gegen Felix Rosenqvist, der Vierter wurde, durch. In der europäischen Formel 3 lag Wehrlein auf dem vierten Platz und unterlag Rosenqvist, der den dritten Rang erzielte. 2013 blieb Wehrlein bei Mücke Motorsport und trat zunächst in der europäischen Formel-3-Meisterschaft an. Er nahm am ersten Rennwochenende in Monza teil und gewann dabei ein Rennen, wurde einmal Zweiter und Dritter.", "section_level": 2}, {"title": "DTM (2013–2015).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mücke Motorsport (2013).", "content": "Das Hauptaugenmerk lag 2013 jedoch auf der DTM, wo er bei Mücke ein Cockpit in einem Mercedes erhielt. Damit wurde er zum bis dahin jüngsten DTM-Piloten. Sein Teamkollege war Daniel Juncadella. Bei seinem Debütrennen in Hockenheim lag Wehrlein zwischenzeitlich in Führung. Er kam auf dem elften Platz ins Ziel. Ein Rennen später in Brands Hatch holte er als Zehnter seinen ersten Punkt, nachdem er von Position 20 ins Rennen gegangen war. Im Rennen darauf wiederholte er diese Platzierung. Nach zwei Rennen ohne Punkte, fuhr Wehrlein auf dem Nürburgring erneut auf Position zehn und erzielte darüber hinaus die erste schnellste Runde seiner DTM-Karriere. Am Saisonende belegte Wehrlein den 22. und damit letzten Rang der Fahrerwertung.", "section_level": 3}, {"title": "HWA (2014–2015).", "content": "Zur Saison 2014 wechselte Wehrlein innerhalb des DTM-Kaders von Mercedes zu HWA. Beim Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz erzielte Wehrlein seine erste Pole-Position und seinen ersten Sieg. Er wurde damit zum bis dahin jüngsten Sieger eines DTM-Rennens. Als zweitbester Mercedes-Pilot schloss Wehrlein die Saison auf dem achten Rang ab. Darüber hinaus übernahm Wehrlein während der Saison 2014 die Position des Ersatzfahrers beim Mercedes-Formel-1-Team ein. 2015 blieb Wehrlein bei HWA in der DTM. Er wählte die Nummer 94 als Startnummer für die Saison. Beim Samstagsrennen des Saisonauftakts in Hockenheim erreichte er den zweiten Platz. Im fünften Rennen der Saison in Nürnberg erzielte er seinen ersten Saisonsieg. Nach einem zweiten Platz im Samstagsrennen von Spielberg gelang ihm in Wolokolamsk ein weiterer Laufsieg. Nachdem er am Nürburgring als Dritter erneut auf das Podium gefahren war, entschied er die Meisterschaft ein Rennen vor Saisonende für sich. Er wurde damit zum bis dahin jüngsten DTM-Gesamtsieger. Am Saisonende lag er mit 169 zu 150 Punkten vor Jamie Green. Darüber hinaus war er weiterhin als Formel-1-Testfahrer bei Mercedes aktiv. Neben diesem Engagement absolvierte er Formel-1-Testfahrten für Force India.", "section_level": 3}, {"title": "Formel 1 (2016–2017).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Manor Racing (2016).", "content": "2016 wechselte Wehrlein in die Formel 1 und erhielt ein Stammcockpit bei Manor Racing. Wie schon in der DTM wählte er die 94 als seine Startnummer. Bei seinem Debüt in Australien wurde er 16. Seinen einzigen Punkt in der Saison erzielte er als Zehnter in Österreich. Er beendete seine erste Formel-1-Saison auf dem 19. Gesamtrang.", "section_level": 3}, {"title": "Sauber Motorsport (2017).", "content": "2017 wechselte er zu Sauber und wurde Teamkollege von Marcus Ericsson. Die ersten beiden Rennen ließ er aus gesundheitlichen Gründen aus und wurde durch Antonio Giovinazzi vertreten. Beim Großen Preis von Spanien erzielte er als Achter seine ersten Punkte für Sauber. Am Saisonende belegte er den 18. Gesamtrang. Nach der Saison endete sein Engagement in der Formel 1, nachdem Sauber Charles Leclerc als Nachfolger verpflichtet hatte. Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärte im Oktober 2017, Mercedes werde Wehrlein bei einer Cockpitsuche nicht weiter unterstützen: \"Irgendwann sei für jeden die Zeit gekommen, auf eigenen Beinen zu stehen\".", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr in die DTM (2018).", "content": "Nachdem Pascal Wehrlein für das Jahr 2018 kein Formel-1-Cockpit erhielt, kehrte er in die DTM zurück. Dort ging er, wie schon in der Zeit von 2013 bis 2015, für Mercedes an den Start. Der Vertrag lief für ein Jahr, da Mercedes mit dem Ende der Saison 2018 aus der DTM ausstieg. Bei den ersten beiden Saisonrennen in Hockenheim erreichte er die Plätze fünf und sechs. Bei dem zweiten Rennwochenende auf dem Lausitzring fuhr er am Sonntag zum ersten Mal nach seiner Rückkehr in die Serie als Dritter auf das Podest. Im weiteren Verlauf der Saison gelang es ihm trotz regelmäßiger Platzierungen in den Punkterängen nicht, sich ein weiteres Mal auf dem Podium zu klassifizieren und so beendete er die Saison auf dem achten Gesamtrang. Im September wurde bekanntgegeben, dass sein zum Ende der Saison auslaufender Vertrag als Mercedes-Werksfahrer nicht verlängert wird.", "section_level": 2}, {"title": "FIA-Formel-E-Meisterschaft (seit 2019).", "content": "Zur Saison 2018/19 wechselte Wehrlein in die FIA-Formel-E-Meisterschaft und wurde Stammfahrer bei Mahindra Racing. Dort übernahm er das Cockpit von Nick Heidfeld, der Test- und Ersatzfahrer sowie Berater wurde. Wie bereits in der Formel-1-Weltmeisterschaft und der DTM wählte er die Startnummer 94. Das Auftaktrennen, den Diriyya E-Prix, verpasste er, da er keine vorzeitige Freigabe aus seinem HWA-Vertrag erhalten hatte. Bei seinem Debüt beim Marrakesch E-Prix schied er in der ersten Runde nach einer unverschuldeten Kollision aus, beim Santiago E-Prix erzielte er mit Platz zwei sein erstes Podiumsergebnis. Auch den Mexiko-Stadt E-Prix beendete er auf dem zweiten Platz, nachdem ihm wenige Meter vor der Ziellinie in Führung liegend die Energie ausgegangen war und er Lucas di Grassi passieren lassen musste. Eine nachträgliche Zeitstrafe warf ihn jedoch auf den sechsten Platz zurück. Im weiteren Saisonverlauf konnte er diese Ergebnisse nicht mehr erzielen, sodass er am Saisonende mit 58 Punkten den zwölften Platz in der Meisterschaft belegte.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Wehrlein absolviert eine Ausbildung zum Feinmechaniker im Betrieb seines Vaters. Seine Mutter stammt aus Mauritius. Er war 2011 und 2012 Förderkandidat der \"Deutsche Post Speed Academy\", die er 2011 gewann, und wird zudem von der \"ADAC Stiftung Sport\" gefördert. 2012 wurde er Zweiter in der \"Deutsche Post Speed Academy\". Am 27. Mai 2014 hatte er bei einer Sponsorenaktion für Mercedes im Trainingslager der deutschen Fußballnationalmannschaft in Südtirol einen Unfall, bei dem ein Urlauber und ein Streckenposten verletzt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "content": "Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik in der DTM.", "content": "Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der DTM.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pascal Wehrlein (* 18. Oktober 1994 in Sigmaringen) ist ein deutscher Automobilrennfahrer. Von 2013 bis 2015 trat er in der DTM an, in der er 2015 den Gesamtsieg erzielte. Nach zwei Jahren in der Formel-1-Weltmeisterschaft bei Manor und Sauber kehrte er zur Saison 2018 für ein Jahr in die DTM zurück. Seit 2019 startet er in der FIA-Formel-E-Meisterschaft. Allerdings wurde er in letzter Zeit wegen seiner Anstellung als Formel-1-Testfahrer für Ferrari öfter mit einem Wechsel zurück in die Formel 1 in Verbindung gebracht.", "tgt_summary": "帕斯卡尔·维尔莱茵(;1994年-10月18日)是一位德国的赛车运动员。他曾经效力于一级方程序的索伯车队,他在2014年成为一位F1的测试车手。他的母亲是毛里求斯人,因此他也拥有毛里求斯国籍。而在他的赛车车身上也能看到德国和毛里求斯两国的国旗图案。现时他有参加电动方程序的比赛。", "id": 724851} {"src_title": "Agence métropolitaine de transport", "tgt_title": "大都會交通局 (蒙特利爾)", "src_document": [{"title": "Aufgabenbereiche.", "content": "Das Einzugsgebiet der AMT erstreckt sich über das Territorium von 83 Gemeinden und eines Indianerreservats sowie über zwölf regionale Grafschaftsgemeinden. Die AMT arbeitet mit 14 kommunalen und regionalen Verkehrsunternehmen zusammen und koordiniert deren Angebote in einem Verkehrsverbund mit einheitlichem Tarifsystem. Erschlossen wird ein urbaner Ballungsraum mit rund 3,6 Millionen Einwohnern, zu welchem neben Montreal auch die Großstädte Laval und Longueuil gehören. Die AMT betreibt mehrere Verkehrsträger in eigener Kompetenz. Dazu gehören ein Eisenbahn-Vorortsverkehr mit fünf Linien von zusammen 204,4 Kilometern Länge, zwei Expressbuslinien, 16 Busbahnhöfe, 23 Park and ride-Anlagen mit mehr als 13.300 Parkplätzen und 85,2 Kilometer HOV-Fahrspuren für Fahrgemeinschaften im Individualverkehr. Das jährliche Budget beträgt rund 280 Millionen kanadische Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsverbund.", "content": "Das von der AMT erschlossene Gebiet ist in acht konzentrische Tarifzonen eingeteilt, wobei weiter vom Stadtzentrum Montreals entfernte Zonen eine höhere Nummer besitzen. Es gibt zwei verschiedene Tarifarten. TRAIN-Fahrscheine sind auf die Benutzung der Vorortzüge beschränkt. Sie sind als Monatsabonnement für die Zonen 4 bis 7 oder als Einzelfahrschein für die Zonen 1 bis 7 erhältlich. TRAM-Fahrscheine \"(train autobus métro)\" erlauben die uneingeschränkte Nutzung aller Verkehrsmittel in den Zonen 1 bis 8, sind aber nur als Monatsabonnement erhältlich. Für Einzelfahrscheine, Tages- und Wochenkarten im Kerngebiet (Zonen 1 bis 3) sind die einzelnen Verkehrsunternehmen zuständig. Erhältlich ist seit 2004 auch die Carte OPUS, eine wiederaufladbare Chipkarte, mit der Leistungen verschiedener Verkehrsunternehmen in der gesamten Provinz Québec bezogen werden können. Neben den Angeboten der AMT gehören folgende Unternehmen zum Verkehrsverbund:", "section_level": 1}, {"title": "Vororteisenbahnen.", "content": "Der wichtigste Verkehrsträger, der von der AMT betrieben wird, ist der Eisenbahn-Vorortverkehr. Die AMT-Züge verkehren auf Gleisen, die im Besitz der Canadian National Railway (CN), der Canadian Pacific Railway (CP) und der Chemins de fer Québec-Gatineau (CFQG) sind. Es gibt fünf Linien mit einer Gesamtlänge von 204,4 Kilometern und 51 Bahnhöfen. Täglich werden rund 66.300 Fahrgäste befördert, jährlich knapp 15,5 Millionen (2010). Auf der Linie nach Deux-Montagnes werden elektrische Triebwagen eingesetzt, auf der Linie nach Mascouche mit Zweikraftlokomotive bespannte Wendezüge, auf den übrigen vier Linien mit Diesellokomotiven bespannte Wendezüge. Endbahnhöfe im Stadtzentrum Montreals sind der Gare Centrale und der Gare Lucien-L’Allier. Die CN und die CP hatten jahrzehntelang einen ausgedehnten Vorortverkehr im Großraum Montreal durchgeführt, doch in den 1980er Jahren betrieben sie nur noch je eine Linie. 1982 übernahm der städtische Verkehrsbetrieb Société de transport de la communauté urbaine de Montréal den Betrieb der CN-Linie nach Deux-Montagnes und der CP-Linie nach Rigaud. 1996 wurde der Vorortverkehr auf die neu gegründete, der Provinzregierung unterstellten AMT übertragen. Die AMT eröffnete drei neue Linien: 1997 nach Saint-Jérôme, 2000 nach Mont-Saint-Hilaire und 2001 nach Candiac. Übersicht der Linien:", "section_level": 1}, {"title": "Linie nach Deux-Montagnes.", "content": "Die Deux-Montagnes-Linie führt vom Gare Centrale durch den Mont-Royal-Tunnel und weiter in westlicher Richtung nach Deux-Montagnes. Sie ist 29,9 Kilometer lang und bedient zwölf Bahnhöfe. Die Züge verkehren werktags in der Hauptverkehrszeit alle 10 bis 30 Minuten, ansonsten stündlich. An Samstagen verkehren elf Zugpaare, an Sonntagen sechs. Durchschnittlich werden fast genau gleich viele Fahrgäste befördert wie auf allen anderen vier Linien zusammen. Die Strecke ist als einzige in der Region elektrifiziert. Erbaut wurde die Strecke von der Canadian Northern Railway (CNoR). Um ins Stadtzentrum Montreals zu gelangen, war ein Tunnel unter dem Mont Royal erforderlich, da konkurrierende Bahngesellschaften die übrigen Zufahrtskorridore blockierten. Zur Finanzierung des Projekts parzellierte die CNoR das Gelände am westlichen Tunnelportal. Daraus entstand in der Folge die Vorortgemeinde Mont-Royal. Die Eröffnung der Strecke erfolgte 1918, im selben Jahr wurde sie verstaatlicht. Aufgrund der ungenügenden Belüftung durften dampfbetriebene Züge (und später Dieselzüge) den Tunnel nicht befahren, weshalb der Betrieb seit jeher elektrisch ist.", "section_level": 2}, {"title": "Linie nach Vaudreuil-Dorion.", "content": "Die am zweithäufigsten frequentierte Linie beginnt im Gare Lucien-L’Allier und führt über die Region West Island und Vaudreuil-Dorion nach Hudson. Sie ist 51,2 Kilometer lang und bedient 18 Bahnhöfe. Werktags verkehren die Züge in der Hauptverkehrszeit alle 20 bis 30 Minuten, ansonsten rund alle zwei Stunden. Fast alle Züge verkehren nach Vaudreuil, während Hudson nur einmal täglich bedient wird. Am Samstagen verkehren vier Zugpaare, an Sonntagen drei. Auf der bereits bestehenden Strecke zwischen Montreal und Ottawa wurden im Jahr 1887 einige neue Bahnhöfe eröffnet. Als Reaktion auf das Bevölkerungswachstum im westlichen Teil der Île de Montréal richtete die CP einen Vorortverkehr bis nach Rigaud ein. In den 1980er und 1990er Jahren erfolgte eine Modernisierung der Strecke. Da die Gemeinde Rigaud sich nicht mehr an den Betriebskosten beteiligen wollte, wurde die Linie am 1. Juli 2010 verkürzt und endet seither in Hudson.", "section_level": 2}, {"title": "Linie nach Saint-Jérôme.", "content": "Eine weitere im Gare Lucien-L’Allier beginnende Linie führt um den Mont Royal herum nach Laval und weiter nach Blainville und Saint-Jérôme. Sie ist 62,8 Kilometer lang und bedient 13 Bahnhöfe. Werktags verkehren zehn Zugpaare, an Wochenenden ruht der Betrieb. Die Hälfte der Züge wendet in Montreal bereits am Bahnhof Parc, wo ein Übergang zur Metro besteht. Die Strecke zwischen Montreal und Saint-Jérôme war 1876 von der \"Quebec, Montreal, Ottawa and Occidental Railway\" erbaut worden und gelangte 1882 in den Besitz der CP. Der Personenverkehr wurde 1979 eingestellt. Die vorübergehende Sperrung einer Straßenbrücke über den Rivière des Mille Îles bewog die AMT im Jahr 1997 dazu, testweise einen Vorortverkehr zwischen Parc und Blainville einzuführen. Das neue Angebot erwies sich als erfolgreich und wurde in den folgenden Jahren ausgebaut. Seit 1999 verkehren die Züge bis ins Stadtzentrum von Montreal, seit 2007 bis nach Saint-Jérôme.", "section_level": 2}, {"title": "Linie nach Mont-Saint-Hilaire.", "content": "Vom Gare Centrale aus führt eine Linie über den Sankt-Lorenz-Strom und ostwärts nach Mont-Saint-Hilaire im Richelieu-Tal. Sie ist 34,9 Kilometer lang und bedient sieben Bahnhöfe. An Werktagen verkehren sieben Zugpaare, der Betrieb ruht an Wochenenden. Die Grand Trunk Railway betrieb ab 1859 täglich ein Lokalzugpaar zwischen Montreal und Mont-Saint-Hilaire. Ab 1920 war die CN dafür zuständig (mehr zur Geschichte siehe Bahnstrecke Montreal–Island Pond). 1988 wurde der Personenverkehr eingestellt. Der stetig zunehmende motorisierte Individualverkehr in der Region Rive-Sud führte zu einer Überlastung der Brücken über den Sankt-Lorenz-Strom. Aus diesem Grund entschloss sich die AMT im Jahr 2000, auf der Strecke wieder Personenverkehr durchzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Linie nach Candiac.", "content": "Vom Gare Lucien-L’Allier aus verkehrt eine Linie südwärts über den Sankt-Lorenz-Strom nach Candiac in der Region Rive-Sud. Werktags gibt es neun Zugpaare, während der Betrieb an Wochenenden ruht. Als die AMT im Jahr 2001 die Linie einrichtete, verkehrten zunächst lediglich zwei Zugpaare nach Delson. Seit 2005 wird auch Candiac erschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Linie nach Mascouche.", "content": "Im Dezember 2014 ging die \"Train de l'Est\" genannte Linie über Repentigny nach Mascouche in Betrieb. Sie ist 52 Kilometer lang und bedient 14 Bahnhöfe. Bis nach Repentigny werden bereits existierende Strecken befahren. Von dort bis zum Endbahnhof wurde eine Neubaustrecke im Mittelstreifen der Autoroute 640 gebaut. Damit die Züge den Mont-Royal-Tunnel passieren können und die restliche Strecke nicht elektrifiziert werden muss, werden Zweikraftlokomotiven vom Typ Bombardier ALP-45DP eingesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Agence métropolitaine de transport (AMT) ist eine staatliche Behörde, die dem Verkehrsministerium der kanadischen Provinz Québec unterstellt ist. Seit dem 1. Januar 1996 ist sie zuständig für Planung, Integration und Koordination des öffentlichen Personennahverkehrs in der Communauté métropolitaine de Montréal, der Metropolregion der Stadt Montreal. Zudem betreibt sie einen ausgedehnten Eisenbahn-Vorortsverkehr.", "tgt_summary": "大都会交通局(),简称AMT,是负责规划、整合并协调加拿大蒙特利尔地区公共交通服务的公司,其管理区域包括蒙特利尔岛,拉瓦勒(耶稣岛),以及Rivière des Mille Îles的北岸和圣劳伦斯河的南岸。大都会交通局于1995年依据\"Loi sur l'Agence métropolitaine de transport \"法案成立,并于1996年1月接管蒙特利尔交通局的通勤铁路和快速公交业务,其系统繁忙程度在加拿大仅次于多伦多的GO运输系统。", "id": 709499} {"src_title": "Mind’s Eye Theatre", "tgt_title": "心之眼劇院", "src_document": [{"title": "Regelsystem.", "content": "Die Spielercharaktere haben nach den \"Mind’s Eye Theatre\"-Regeln mehrere „Werte“ (engl.: traits) in verschiedenen Kategorien. Dabei sind die Kategorien „körperlich“, „gesellschaftlich“ und „geistig“ jedem Spiel zu eigen, das dieses Regelsystem benutzt, während einige andere Kategorien charakteristisch für ein bestimmtes Spiel sind, z. B. „Gnosis“ für Charaktere aus dem Spiel. Es wird empfohlen, dass Spieler für jeden dieser „Werte“ ein kleines Kärtchen bei sich führen, auf denen der Wert verzeichnet ist. Die Kärtchen für Werte, die im Spiel verbraucht werden, sollen dann markiert oder in einer anderen Tasche gesondert von den unverbrauchten Werten mitgeführt werden. Wenn es zu einer Situation kommt, in der die Werte zweier Charaktere verglichen werden, kommt es zu einem „Test“. Dabei beschreiben beide Spieler ihre Handlung in einer Kombination aus schauspielerischem Darstellen und wörtlichem Aussprechen. Die Handlung sollte einem der Werte, den der Charakter besitzt, zugeordnet werden. Außerdem führen beide Spieler ein Schere-Stein-Papier-Spiel durch. Der Gewinner hatte mit seiner Handlung Erfolg, was beide Spieler im weiteren Handeln ihrer Charaktere umsetzen sollten. Der Verlierer muss zusätzlich den Wert, den er der Konfrontation zugeordnet hatte, „verbrauchen“. Sollten beide Spieler beim Schere-Stein-Papier-Spiel dieselbe Figur anzeigen, so gewinnt der Charakter, der mehr unverbrauchte Werte in der entsprechenden Kategorie aufweisen kann. Ein Spieler, dessen Charakter besondere \"Fähigkeiten\"-Werte hat, kann aber auch einen neuen Test auslösen, wenn er verloren hat. Auch ein Spieler, dessen Charakter sehr viele Werte in einer bestimmten Kategorie besitzt und beim \"Schere, Stein, Papier\"-Spiel unterlag, kann sich über dieses Ergebnis hinweg setzen, indem er eine Anzahl vom unverbrauchten Werten in der entsprechenden Kategorie nennt, die er mindestens besitzt (er kann unterbieten). Wenn der Sieger des Schere-Stein-Papier-Spiels nicht mit dieser Anzahl an Werten mithalten kann, gewinnt der andere den Test nachträglich. Bei Vergleichen von Werten gegen „Objekte“ wird zumeist dasselbe System angewendet, wobei ein (Hilfs-)Spielleiter gewöhnlich das Schere-Stein-Papier-Spiel für das Objekt übernimmt und diesem auch eine gewisse Anzahl an Werten zu billigt, um den Test wie gewohnt abhandeln zu können. Dies wäre beispielsweise der Fall für das Knacken eines Schlosses, bei dem das Schloss eine gewisse Anzahl an Werten hat, die seine Qualität repräsentieren. Verbrauchte Werte kehren meist erst zu Beginn des nächsten Spieltermins zurück oder, wenn bestimmte Ereignisse im Spiel eintreten. So können die „Blut“-Werte eines Vampirs beispielsweise durch das Trinken von Blut aufgefüllt werden. Nach jedem Spieltermin sollen Erfahrungspunkte vergeben werden, die es dann ermöglichen, neue Werte zu kaufen. Es gibt eine variable Obergrenze, wie viele Werte ein Charakter in einer Kategorie haben darf. Diese ist bei der \"Mind’s Eye Theatre\"-Version von \"Werewolf: The Apocalypse\" beispielsweise an den Rang des Werwolfs gebunden. Somit können Werwölfe eines höheren Ranges mehr Werte pro Kategorie kaufen als Werwölfe niedrigeren Ranges.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mind’s Eye Theatre ist ein Regelsystem für Live-Rollenspiele, die in einer der beiden fiktiven Spielwelten des amerikanischen Spieleverlages White Wolf angesiedelt sind und als Welt der Dunkelheit (World of Darkness) bezeichnet werden. Dabei wird zwischen der alten Spielwelt oWoD (für \"old World of Darkness\", durch den Verlag auch cWoD für \"Classic Wold of Darkness\" genannt) und der neuen Spielwelt nWoD (für \"new World of Darkness\") unterschieden.", "tgt_summary": "心之眼剧院(Mind's Eye Theatre)是根据白狼游戏出版的黑暗世界为基础的临场动态角色扮演游戏(Live Action Role Playing Game,LARP)与吸血鬼之避世有相同主题和设定。", "id": 2860979} {"src_title": "IU (Sängerin)", "tgt_title": "IU (歌手)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "IU wurde am 16. Mai 1993 in Seoul geboren. Sie wuchs in den Städten Uijeongbu und Hanam in der Provinz Gyeonggi sowie in Gwangjin-gu in Seoul auf. Für längere Zeit lebte sie zusammen mit ihrer Großmutter und ihrem Bruder getrennt von ihren Eltern. Während des Besuchs der Mittelschule fand IU ihre Passion für Musik und strebte nach einem Auftritt an ihrer Schule eine Karriere als Sängerin an. Sie sang bei ungefähr 20 Unterhaltungsagenturen vor und wurde dabei auch von falschen Unternehmen betrogen. 2007 war sie schließlich erfolgreich und unterschrieb bei LOEN Entertainment und zog in der Folge nach Bangbae-dong (Seoul). IU ging davon, sie würde dort drei bis vier Jahre Trainee sein und letztendlich Mitglied einer Girlgroup werden. Doch stattdessen entschied sich das Management, IU bereits 2008 nach nur zehn Monaten ihr Debüt zu verschaffen. Der Künstlername IU wurde vom Management festgelegt und steht für „I and You become one through music“. Ihre aufkeimende Karriere sorgte für eine nachlassende Anwesenheit in der Schule und schlechtere Noten. Sie schloss am 9. Februar 2012 die Dongdeok-Mädchenoberschule in Seoul ab und konzentriert sich seitdem komplett auf ihre Karriere. IU war von 2013 bis 2017 mit dem elf Jahre älteren, südkoreanischen Rockmusiker Chang Kiha liiert. Beide trafen sich Ende 2013 als IU Gast in einer Radiosendung war, die Chang moderierte. Die Beziehung wurde im Oktober 2015 publik gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2008–2009: Debüt und Growing Up.", "content": "Ihren ersten Auftritt hatte IU am 18. September 2008 mit ihrem Lied \"Mia\" () in dem Fernsehprogramm \"M! Countdown\". Es war die Hauptsingle ihrer kurz darauf erschienenen Debüt-EP \"Lost and Found\". Diese war allerdings nicht erfolgreich. Dennoch wurde IU vom Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus als „Nachwuchskünstlerin des Monats“ ausgezeichnet. In einem Interview im Jahr 2011 offenbarte sie, dass sie dankbar für den mangelnden Erfolg am Anfang ihrer Karriere war. Denn anderenfalls würde sie ihr Management und weitere Beteiligte nicht würdigen und ihre spätere Popularität nicht im gleichen Maße schätzen. Am 23. April 2009 erschien ihr erstes Studioalbum \"Growing Up\" mit dem Haupttitellied \"Boo\". Mit diesem war sie erfolgreicher als mit \"Lost and Found\". Der Titelsong \"Boo\" unterschied sich stark von der „dunklen“ Ballade \"Mia\". Mit dem neuen Lied wurde ein süßes Image verfolgt. Ende 2009 erschien IUs zweites Mini-Album, \"iu...im\". Ab dem 13. November 2009 trat sie in den Musiksendungen der drei großen Fernsehsender Südkoreas (KBS, SBS, MBC) auf, mit ihren Titelsong \"Marshmallow\" (). 2013 verriet IU in der Sendung \"Happy Together\", dass sie es nicht mochte, sich so mädchenhaft anzuziehen wie für die Auftritte des Songs. Das Lied wurde von der Öffentlichkeit gut aufgenommen und folgte dem Image von \"Boo\". Zusätzlich zu ihren Albumveröffentlichungen wirkte IU 2009 erstmals an Soundtracks für Fernsehdramen mit: \"Strike Love\" () und \"Queen Seondeok\" () von MBC. Außerdem arbeitete sie mit Mighty Mouth und The Three Views für deren Alben zusammen. Mit steigender Popularität trat IU vermehrt als Gast in Fernsehsendungen auf wie \"Star Golden Bell\", \"Kim Jung-eun’s Chocolate\" und \"You Hee-yeol’s Sketchbook\". Außerdem wurde sie Moderatorin für die wöchentliche Chart-Show von GOM TV und war regelmäßiger Gast in den Radiosendungen \"Kiss the Radio\", \"Volume Up\", \"Starry Night\" und \"Chinhan Chingu\" ().", "section_level": 2}, {"title": "2010: Good Day und Schauspieldebüt.", "content": "Am 3. Juni 2010 wurde das Lied \"Jansori\" () veröffentlicht, ein Duett mit Seulong von 2AM. Der Song stand für drei Wochen an der Spitze der südkoreanischen Charts. Geschrieben wurde das Lied von Kim Eana und Lee Min-soo. Es wurde verwendet als einer der Songs der zweiten Staffel der Fernsehsendung \"We Got Married\". Kurz darauf veröffentlichte IU den Song \"Yeoja-raseo\" () vom Soundtrack des Historiendramas \"Road No. 1\" (). Die Kollaboration \"Geudaeneyo\" () von IU mit Sung Si-kyung für dessen Album erreichte Platz 1 der Gaon-Charts. Im November wurde sie als Werbefigur für das MMORPG \"Alicia\" ausgewählt. Außerdem wirkte sie am Soundtrack des Videospiels mit. IUs dritte EP, \"Real\", wurde am 9. Dezember 2010 veröffentlicht. Das Lied \"Good Day\" stammt von der Songschreiberin Kim Eana und dem Komponisten Lee Min-soo. Mit beiden arbeiteten sie bereits für \"Jansori\" zusammen. Sie bilden einen wesentlichen Teil bei IUs Erfolg. Nach Kim Eana handle \"Good Day\" von einem schüchternen Mädchen, dass nervös wird, wenn sie dem jungen, den sie mag, ihre Gefühle gestehen möchte. IU gewann zahlreiche Auszeichnungen in den Musiksendungen \"M! Countdown\", \"Music Bank\" und \"Inkigayo\". Sowohl Kim als auch Lee attestieren dem Wort \"Oppa\", das IU in dem Lied sing, ein Erfolgsfaktor zu sein. Von Juli 2010 bis Mai 2011 gehörte IU zur Besetzung der Variety-Show \"Heroes\". Kurz darauf gab sie ihr Schauspieldebüt in dem TV-Drama \"Dream High\". Die Serie wurde von Dezember 2010 bis Februar 2011 gedreht. IU spielte Kim Pil-suk, ein schüchternes Mädchen mit Übergewicht, das davon träumt, eine Sängerin zu werden. IU gab zu, dass sie Zweifel hatte, plötzlich zu Schauspielern, gewann allerdings Selbstbewusstsein, da ihre Rolle Gesang verlangte. Später beschrieb sie die Erfahrung als sehr erfreulich.", "section_level": 2}, {"title": "2011: Last Fantasy.", "content": "Im Februar 2011 erschien eine Folge-EP zu \"Real\" mit dem Titel \"Real+\" und drei Liedern. Der Haupttitel, \"Na-man Mollatdeon Iyagi\" (), wurde von Yoon Sang und Kim Eana geschrieben. Die Ballade stellte einen musikalischen Unterschied zu IUs vorherigen Veröffentlichung dar, mit dunkler, trauriger und nostalgischer Stimmung. Der Titel erreichte die Nummer 1 der südkoreanischen Charts. Nach dem Ende von \"Dream High\" nahm IU mehrere kleinere Projekte an. Sie trat als \"Opening Act\" von Corinne Bailey Raes erstem Solokonzert in Seoul auf. Bailey Rae, die IU als Vorbild bezeichnet, sagte von IU: „Es ist unglaublich, dass ihr Stimme so gefühlvoll ist obwohl sie so jung ist“. Im Mai nahm IU ihren ersten eigens komponierten Song auf, \"Hold My Hand\" (), für den Soundtrack der Fernsehsierie \"The Greatest Love\" (). Der Song erreichte Platz zwei der Charts. Im Juni begann IU als Moderatorin des Musikprogramms \"Inkigayo\". Diese Position übte sie bis Juli 2013 aus. Zwischen Mai und Juli 2011 nahm IU an dem Reality-Eiskunstlauf-Wettbewerb \"Kim Yuna’s Kiss & Cry\" teil, bis sie in der achten Folge ausschied. Zu dieser Zeit partizipierte sie auch in der Sendung \"Immortal Songs: Singing the Legend\", sagte aufgrund ihrer Belastung durch viele TV-Auftritte und ihres Zeitplans aber nach einer Episode bereits ab. Von ihren Tätigkeiten als Sängerin, Unterhalterin und Schauspielerin beschrieb IU Auftritte in Variety-Shows am anstrengendsten. IUs zweites Album, \"Last Fantasy\", erschien am 29. November 2011 in zwei Versionen; einer regulären Edition und einer Sonderedition mit nur 15.000 Einheiten. Die \"Korea JoongAng Daily\" beschrieb das Album als eines, dass „allen musikalischen Geschmäckern und Fans gerecht wird“, während Jeff Benjamin vom \"Billboard\" „filmische Gefühl“ durch das erste Lied \"Bimil\" () hervorhob. Für das Album arbeitete IU mit Singer-Songwritern wie Yoon Sang, Lee Juck und Ra.D zusammen. Kumuliert wurden die Lieder des Albums innerhalb der ersten zwei Wochen mehr als zehn Millionen Mal heruntergeladen. Acht der 13 Songs stiegen direkt in die Top-10 der südkoreanischen Gaon Charts ein und das Album auf Platz eins der Album-Charts. Der Haupttitel \"You and I\" () wurde IUs erfolgreichster Song mit 5,5 Millionen Downloads bis Ende 2012. Am 14. Dezember 2011 veröffentlichte EMI Music IUs japanisches Prä-Debüt-Album \"I □ U\", welches ihre erfolgreichsten koreanischen Lieder enthält sowie eine DVD mit Musikvideos.", "section_level": 2}, {"title": "2012: Debüt in Japan und Tournee.", "content": "Am 24. Januar 2012 präsentierte IU ihre Songs in der Bunkamura Orchard Hall in Tokio vor 4000 Gästen unter Begleitung eines Orchesters. Einige Szenen des Konzerts wurden für das Musikvideo zu \"Last Fantasy\" genutzt. Schließlich wurde auch der 21. März 2012 als Erscheinungstag für ihre erste japanische Single \"Good Day\" bekanntgegeben. Die Single verkaufte sich in der ersten Woche 21.283-mal und erreichte Platz 6 der Oricon-Charts. Im Juli erschien auch eine japanische Version von \"You and I\", die Platz vier der Singlecharts erreichte. Zusätzlich zu ihren Veröffentlichungen in Japan tourte IU durch die Städte Tokio, Sapporo, Nagoya, Osaka und Fukuoka. Aufgrund der Vorbereitungen ihrer ersten Tournee konnte IU ihre fünfte EP nicht in den südkoreanischen Musikshows durch Auftritte bewerben. Die EP \"Seumu Sal-ui Bom\" () erschien am 11. Mai 2012. Das Album trägt seinen Namen (dt. \"Frühling einer Zwanzigjährigen\") da IU das koreanische Alter von 20 Jahren erreichte. Die EP enthält drei Songs, einschließlich des von IU geschriebenen Haupttitels \"Peach\" ( \"Boksunga\"). Der Song \"Every End of the Day\" ( \"Haru Kkeut\") hielt für zwei Wochen die Nummer eins der Gaon Digital Charts und hielt sich in den Billboard K-Pop Hot 100 vier Wochen an der Spitze. Dafür veröffentlichte IU ein 26 Minuten langes Musikvideo im Stile einer Dokumentation mit Aufnahmen in Venedig und Burano. Am 2. und 3. Juni 2012 startete IU ihre erste Tournee mit dem Titel \"Real Fantasy\". Dabei trat sie in Seoul, Ulsan, Jeonju, Suwon, Busan und Daegu auf. Ihre Tournee endete am 23. September 2012 mit zwei Konzerten in Seoul. Außerdem trat IU im Juli auf der Expo 2012 in Yeosu auf, für die sie das Titellied sang und zur Botschafterin berufen wurde. Nach ihrer Tournee \"Real Fantasy\" und weiteren Auftritten in Japan, nahm IU wieder ihre Moderatorenrolle der Musikshow \"Inkigayo\" wahr, nach dreimonatiger Abwesenheit. Außerdem moderierte sie die kurzlebige Quizsendung \"Quiz Show Q\" auf MBC, gemeinsam mit Park Myeong-su und Sun Bom Soo. Außerdem führte sie am Jahresende durch \"Gayo Daejeon\" von SBS, einem jährlichen Musikprogramm, gemeinsam mit Bae Suzy und Jung Gyu-woon. Von 2012 bis 2013 war IU zudem Werbebotschafterin und \"In-Game\"-Figur für das MMORPG \"Aion\" von NCSoft. Für ihre Erfolge erhielt IU zwei Preise auf den Seoul Music Awards 2012: \"Last Fantasy\" wurde als \"bestes Album\" ausgezeichnet; außerdem gehörte sie zu den zehn Künstlern, die den Hauptpreis (\"Bonsang\") erhielten. Auf den Korean Music Awards wurde \"Good Day\" als \"Song des Jahres\" und \"bester Popsong\" ausgezeichnet, während IU zur \"Musikerin des Jahres\" durch Onlineabstimmung gewählt wurde. Das Magazin \"Billboard\" bezeichnete IU als einer der angesagtesten Musiker unter 21 Jahren aufgrund ihres „einzigartigen Charmes und [ihrer] unbestreitbaren Hits [die] sie zu einem echten Superstar machten“.", "section_level": 2}, {"title": "2013: Erste Schauspielrollen und Modern Times.", "content": "IU spielte 2013 ihre erste Hauptrolle in der Fernsehserie \"Choegoda I Sun-sin\" () von KBS2. Über 50 Folgen spielte sie \"Lee Sun-sin\", ein durchschnittliches aber wagemutiges Mädchen, vom 9. März bis zum 25. August 2013. Mit fortschreitender Dauer der Serie erhielt IU positive Kritik und Einschaltquoten mit bis zu 30,8 %. In dem gleichen Zeitraum veröffentlichte IU ihre zweite EP in Japan mit dem Titel \"Can You Hear Me?\". Auf der EP sind IUs erste original japanische Songs. Die Singles \"Beautiful Dancer\" und \"New World\" erreichten Platz 66 bzw. Platz 76 der Billboard Japan Hot 100 und damit deutlich schlechter als die ins Japanische übersetzten Versionen von \"Good Day\" und \"You and I\". \"Rolling Stone Japan\" gab dem Album eine mittelmäßige Kritik, hob aber die Lieder \"Beautiful Dancer\" und \"Truth\" als sehr gelungen hervor. Beide Songs wurden von the R&B-Produzenten Jimmy Jam und Terry Lewis geschrieben. Am 11. September 2013 erschien IUs nächste japanische Single, \"Monday Afternoon\", die auf Platz 9 der täglichen Oricon-Charts einstieg. Fast zwei Jahre nach \"Last Fantasy\" veröffentlichte IU ihr drittes Studioalbum, \"Modern Times\", am 8. Oktober 2013. Es gilt als großer Schritt der Sängerin mit reiferer Musik als ihre vorherigen Lieder. IU schrieb zwei der 13 Songs des Albums. Die Vielschichtigkeit der Jazz-Stile sowie das Zusammenarbeiten mit talentierten Künstlern wurde ausdrücklich erwähnt im \"Billboard\", der \"Korea Herald\" und auf \"Seoulbeats\". Laut Jessica Oak vom \"Billboard\"-Magazin sorge das Album für nostalgische Stimmung mit modernen Einflüssen in etwa wie Christina Aguileras \"Back to Basics\" (2006). IU überzeuge durch ihre musikalische Empfindsamkeit jenseits einer typischen 20-Jährigen. \"The Korea Herald\" schrieb, die altmodischen Sounds und modernen Effekte seien künstlerisch zusammengefügt worden und bilden eine frische aber vertraute Reihe von Liedern. \"Modern Times\" habe ein eigentümliches, sorgenfreies Gefühl, das an die Goldene Zwanziger erinnere. \"Modern Times\" stieg auf Platz eins der südkoreanischen Albumcharts ein, während sieben Songs es in die Top-10 der \"Digital Charts\" schafften. Im Zuge der Veröffentlichung führte IU ihre zweite Tournee auf. Ende des Jahres spielte IU die weibliche Hauptrolle in der romantisch-komödiantischen Fernsehserie \"Bel Ami\" ( \"Nappeun Namja\"). Darin spielte sie ein gewöhnliches, verspieltes und sorgenfreies Mädchen, dass seit der Oberschule einseitig verliebt ist. Zudem erschien am 20. Dezember 2013 eine Neuauflage von IUs zuvor veröffentlichten Album unter dem Titel \"Modern Times – Epilogue\" mit zwei weiteren Liedern: \"Friday\" () und \"Pastel Crayon\" (). \"Friday\" wurde von IU selbst geschrieben und schaffte es in die Top-10 der Jahresendcharts 2014 obwohl der Song in Musiksendungen nicht aktiv beworben wurde.", "section_level": 2}, {"title": "2014: A Flower Bookmark.", "content": "Am 16. Mai 2014 veröffentlichte IU ihre erste Cover-EP \"A Flower Bookmark\" ( \"Kkotgalpi\"). Darauf enthalten sind sieben Coverversion von Liedern, deren Originale in den 1980ern und 1990ern veröffentlicht wurden, von Balladen, über Dance, Folk und Rock. Das Album entstand auf Anfragen von Fans und positiver Rückmeldungen zu vorherigen Coversongs. Drei der Lieder stiegen direkt in die Top 10 der südkoreanischen Gaon Charts ein, wobei der Haupttitel \"My Old Story\" () Platz 2 der Charts erreichte. Die EP wurde positiv aufgenommen. Sohn Ji-young von der \"Korea Herald\" lobte IUs Neuinterpretationen; IU halte das Gleichgewicht zwischen dem Erhalt des Original und den Songs dennoch eine eigene Note zu verleihen. Jeff Benjamin vom \"Billboard\" betonte das Lied \"Pierrot Smiles at Us\" (), da dieses IUs Vielfalt als Sängerin beweise. Letztenendes wurde \"A Flower Bookmark\" für den \"Melon Music Award\" als \"Album des Jahres\" nominiert und landete auf der Billboard-Liste der besten K-Pop-Alben 2014 auf Platz 3. IUs dritte Konzertreihe, \"Just One Step... That Much More\", wurden vertraulicher und kleiner geplant. Die Tournee fand an acht Nächten zwischen dem 22. Mai und dem 1. Juni 2014 statt. Die Eintrittskarten für die Tournee waren nach zehn Minuten ausverkauft. Gäste für IUs Tournee waren Kim Jong-hyun, Jung Yong-hwa, Hwang Kwanghee, Kim Bum-soo, Lim Seul-ong, Jo Jung-suk, Ha Dong-kyun und Akdong Musician. Der Gewinn durch die Tournee wurde an die Opfer des Unglücks der Fähre Sewol gespendet. Zwei Monate nach ihrer Tournee trat IU erstmals in den Vereinigten Staaten auf, vor 42.000 Besuchern auf dem KCON Music Festival in Los Angeles. August Brown von der \"Los Angeles Times\" schrieb, IU habe durch ihre lebhaften Bühnenauftritte das Format eines K-Pop-Weltstars. IU drückte ihre Anspannung vor dem Auftritt in einem Interview mit Jeff Benjamin vom \"Billboard\"-Magazin aus: „Ich werde immer nervös wenn ich auf internationalen Veranstaltungen auftrete... Ich denke, ich sollte Englisch lernen, für meinen nächsten Besuch in den USA. Es ist erdrückend, nicht mit Fans kommunizieren zu können...“ Im Verlauf des gesamten Jahres arbeitete IU mit einigen anderen Künstlern zusammen und erzielte Top-Ten-Hits: \"Not Spring, Love, or Cherry Blossoms\" ( \"Bom, Sarang, Beotkkot Malgo\"), die erste Single von High4, für die IU den Songtext schrieb und einen Teil selbst sang, erreichte Platz eins der Gaon- und Billboard-K-Pop-Charts. \"Anxious Heart\" ( \"Aeta-neun Maeum\") von Ulala Session und IU, das bereits 2012 aufgenommen wurde, jedoch erst 2014 veröffentlicht wurde, da der Frontsänger der Gruppe verstarb, erreichte Platz vier der Gaon-Charts. \"Sing for Me\" ( \"Norae Bulleojwoyo\"), ein Lied, das auf dem achten Studioalbum von g.o.d veröffentlicht wurde, erreichte Platz neun in den Charts. \"Sogyeokdong\" (), von Seo Taiji erreichte Platz vier und \"When Would It Be\" ( \"Eonjejjeumimyeon\"), ein Duett mit Yoon Hyun-sang erreichte Platz neun der Charts. Nachdem \"Not Spring, Love, or Cherry Blossoms\" die Spitze der \"Billboard\" Korea K-Pop Hot 100 erreichte, führte IU die All-Zeit-Chartliste mit fünf Nummer-eins-Liedern und als Sängerin mit den meisten Wochen an der Spitze der Charts seit Einführung im September 2011.", "section_level": 2}, {"title": "2015: Producer und Chat-Shire.", "content": "Beginnend mit dem Jahr 2015 startete die Fernsehserie \"Producer\", in der IU eine Hauptrolle an der Seite von Kim Soo-hyun, Cha Tae-hyun und Gong Hyo-jin spielt. Die Mockumentary war eine der meist erwarteten Fernsehserien der Saison in Südkorea. IU spielte eine Popdiva, die in einer Variety-Show mitspielt, um ihr öffentliches Image zu verbessern. Das Auftreten ihrer Figur wurde als kalt empfunden, worüber IU sagte, sie könne sich mit ihrer Figur identifizieren. Die Serie und IUs Darstellung wurden anfangs mäßig aufgenommen, erhielten aber im Verlauf bessere Kritiken und höhere Zuschauerzahlen. IU sang als \"Cindy\" zwei selbst geschriebene Lieder in der Serie, \"Twenty Three\" und \"Heart\" ( \"Maeum\"). Beide Songs erschienen später als Bonustitel auf ihrem Album \"Chat-Shire\". Nachdem die Dreharbeiten für \"Producer\" beendet waren, nahm IU an dem alle zwei Jahre stattfindenden Musikfestival der Variety-Show \"Infinite Challenge\" teil. Dabei erhalten die teilnehmenden Singer-Songwriter einen der Moderatoren als Partner, um einen Song für das Festival zu schreiben. Die Vorbereitung auf das Festival wurde über sieben Episoden ausgestrahlt. IU erhielt Park Myeong-su als Partner. Gemeinsam nahmen sie den Song \"Leon\" auf, inspiriert durch den Film \"Léon – Der Profi\". Zum Festival am 13. August 2015 im Alpensia Jumping Park kamen 40.000 Zuschauer. Dort führten beide den Song erstmals live auf. Die Fernsehausstrahlung hatte eine Quote von 21,1 %. \"Leon\" erschien nach der Ausstrahlung online zum Download und war auf dem Festival-Album enthalten. Das Lied erreichte Platz eins der südkoreanischen Gaon-Charts. IU siebte EP, \"Chat-Shire\", erschien am 23. Oktober zum Download und am 27. Oktober als physisches Album. IU hatte als Produzentin größere kreative Kontrolle über das Album; sie schrieb die Texte für alle sieben Songs der EP und komponierte fünf der Lieder selbst oder in Kollaboration. Der Hauptsong, \"Twenty-Three\" ( \"Seumul-set\"; nicht zu verwechseln mit dem Bonuslied \"Twenty Three\"), erreichte bei Veröffentlichung Platz eins der südkoreanischen Charts und viele weitere Songs des Albums erreichten die Top-10. Zudem erreichte \"Chat-Shire\" Platz 4 des Billboard Top World Albums Chart. Jeff Benjamin vom \"Billboard\" beschrieb die EP als Muss. Es beinhalte IUs bisher persönlichste Musik und \"The Shower\" ( \"Pureudeon\") steche dabei hervor. Am Jahresende nannte das Billboard-Magazin \"Chat-Shire\" das sechstbeste K-Pop-Album 2015 und erklärte sich damit, dass IU wisse, wie man den Sound von gestern zu erstaunlichen Ergebnissen fortschreibe. Trotz der positiven Besprechungen und dem Erfolg des Albums wurde \"Chat-Shire\" aufgrund des Liedtextes von \"Zezé\" und den Audiosamples im Bonussong \"Twenty Three\" kontrovers kritisiert. \"Zezé\" wurde inspiriert durch den Erfolgsroman \"Mein kleiner Orangenbaum\" des brasilianischen Autors José Mauro de Vasconcelos. Sprecher des südkoreanischen Verlags des Romans, Dongnyok, warfen IU vor, den fünfjährigen Protagonisten der Geschichte als „Sexobjekt“ zu interpretieren und darzustellen. IU entschuldigte sich darauf öffentlich, in dem sie sagte, dass sie Zezé nicht als sexuelles Objekt darstellen wollte. Auch der Verlag entschuldigte sich, die Ausdrucksfreiheit nicht anerkannt zu haben. Außerdem warf man IU vor, Audiosamples von Britney Spears’ \"Gimme More\" in dem Bonustitel \"Twenty Three\" verwendet zu haben. Sowohl IUs Agentur, LOEN Entertainment, als auch der südkoreanische Distributeur von Spears’ Musik, Sony Music, erklärten, prüfen zu wollen, ob es sich um ein Audiosample von \"Gimme More\" handle. Der Komponist des Songs verwendete angeblich eine Datei, die er vor längerer Zeit erworben hatte und deren Quelle unklar war. LOEN entschuldigte sich dafür, bei der Albumproduktion nicht sorgfältig gewesen zu sein. Anstatt wie gewöhnlich das Album über Auftritte in Musikshows zu bewerben, begab sich IU im November und Dezember 2015 auf Tournee. Die Tour begann am 21. November in Seoul, ging über Busan, Daegu und Gwangju, bevor sie die Tournee am 31. Dezember, zurück in Seoul, abschloss. Während dieser veröffentlichte IU für den taiwanischen Markt das Compilation-Album \"Smash Hits\" und hatte Auftritte und Autogrammstunden in China, Hongkong und Taiwan. \"Smash Hits\" wurde von Warner Music Taiwan publiziert und stieg an die Spitze der taiwanischen K-Pop-Chart KKBOX. Des Weiteren moderierte IU die Jahresend-Musikveranstaltung (\"Gayo Daejeon\") des Senders SBS, an der Seite von Shin Dong-yup. Die Produzenten sagten zu ihrer Entscheidung für die Moderation, IU würde sehr geschätzt für ihr musikalisches Talents, auch abseits ihres Images als Koreas süße Schwester. Für ihre For her Leistungen in dem Jahr kürte das Magazin \"Ize\" IU zur \"Person des Jahres\", während GQ Korea sie als \"Frau des Jahres\" betitelte.", "section_level": 2}, {"title": "2016: Moon Lovers – Scarlet Heart Goryeo.", "content": "Am 10. Januar 2016 gab IU ein Konzert in Taiwan, wofür die Eintrittskarten innerhalb von zwei Minuten ausverkauft waren. Außerdem wurde angekündigt, dass sie die Hauptrolle in dem Fernsehdrama \"Moon Lovers – Scarlet Heart Goryeo\" spielen wird, einem Remake der chinesischen Serie \"Scarlet Heart\". Die Serie lief vom 29. August bis 1. November 2016 auf SBS. IU spielte darin das Mädchen \"Hae-soo\", das während einer Sonnenfinsternis plötzlich in die Zeit der Goryeo-Dynastie zurückversetzt wird. Dabei findet sie sich wieder zwischen den Prinzen des Königreichs in Liebe, Rivalität und den Kampf um den Thron. Es war die erste Fernsehserienproduktion mit Beteiligung der Universal Studios in Südkorea. Trotz des hohen Budgets waren die Einschaltquoten der Serie in Südkorea nur mäßig. Im November 2016 wurde bekanntgegeben, dass IU ihr Filmdebüt durch einen Cameo-Auftritt in der Action-Noir \"Real\" von Lee Jeong-sub geben wird. Dabei spielt sie an der Seite ihrer langjährigen Freundin Bae Suzy, K-Pop-Star Sulli und den Schauspielveteranen Sung Dong-il und Lee Kyeong-yeong. Die Hauptrolle spielt Kim Soo-hyun, mit dem IU bereits in \"Dream High\" (2011) zusammenarbeitete. Im Dezember 2016 hielt IU ihr Konzert \"24 Steps: Hana Deul Set Net\" () in Seoul ab.", "section_level": 2}, {"title": "2017: Viertes Studioalbum.", "content": "Anfang 2017 setzte sie ihre Tournee nach Hongkong und Taiwan fort. Außerdem wurde bekannt, dass sie Geld an ihre ehemalige Oberschule zur Förderung sendete und ein Universitäts-Stipendium für benachteiligte Oberstufenabsolventen etablierte. Ihr viertes Studioalbum \"Palette\" erschien im April 2017. Für den Titelsong \"Palette\" kollaborierte sie mit dem Rapper G-Dragon. Die Lieder \"Bampyeonji\" () und \"Sarang-i Jal\" () wurden bereits zuvor Ende März und Anfang April veröffentlicht. Das Musikmagazin \"Billboard\" betonte und lobte die kreative Kontrolle IUs über das Album, das dem Hörer erlaube, mehr über die Sängerin zu erfahren. Am Jahresende gewann \"Palette\" den Melon Music Award in der Kategorie \"Album des Jahres\". Das Billboard nannte \"Palette\" schließlich das \"beste K-Pop-Album 2017\", da es beeindruckend und akustisch vielfältig sei und so beweise, dass die persönliche Erfahrung einer Musikerin zu ihrem bisher größten Werk führen könne. In dem Musikvideo zu ihrem Song \"Ending Scene\" vom gleichen Album taucht der Schauspieler Kim Soo-hyun auf. Während des Veröffentlichungszeitraums ihres Albums trat IU der Reality-Sendung \"Hyori’s Home Stay\" () bei. Am 22. September 2017 erschien IU zweites Coveralbum \"A Flower Bookmark 2\" ( \"Kkotgalpi Dul\"). Das Album enthält IUs Interpretationen von Liedern, die ursprünglich von den 1960er Jahren bis in die 2000er Jahre veröffentlicht wurden. Die Genres reichten von Folk, Retro, Balladen bis zu Nu-Disco. Zum neunten Jubiläum von IU als Sängerin veröffentlichte sie vorab das Musikvideo zu \"Autumn Morning\" ( \"Gaeul Achim\") am 18. September. Das Lied erreichte Platz eins in sieben unterschiedlichen Musikcharts der südkoreanischen Medien- und Unterhaltungsindustrie. IU kontaktierte für das Coveralbum die Originalkünstler und fragte nach Erlaubnis, die Songs für ihr Album zu interpretieren. Für den Song \"Eojetbam Iyagi\" ( ‚die Geschichte von letzter Nacht‘), im Original von Sobangcha, veröffentlichte sie ein Musikvideo auf YouTube. Außerdem wirkte IU an Lied \"Love Story\" von Epik Highs neunten Album mit. Das Lied wurde am 23. Oktober veröffentlicht und erreichte Platz eins diverser Musikcharts. Am Jahresende begab sich IU wieder auf Tournee, um ihr Album zu bewerben. Bei der jährlichen Umfrage von Gallup Korea wurde IU als populärste Sängerin 2017 (zum zweiten Mal nach 2014) identifiziert. Außerdem gewann sie den Golden Disc Award in der Kategorie \"Song des Jahres\" für \"Through the Night\" und wurde bei den Mnet Asian Music Awards 2017 als \"beste Sängerin\" ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "2018–2020: Fokussierung auf das Schauspielern.", "content": "2018 lag IU ihren Fokus auf die Schauspielkunst und spielte die Hauptfigur in der Fernsehserie \"My Mister\". Des Weiteren kollaborierte sie mit Zico für den Song \"SoulMate\", der am 23. Juli veröffentlicht wurde und die Spitze zahlreicher südkoreanischer Musikcharts erreichte. Um ihr zehntes Jubiläum nach ihrem Debüt im Jahr 2008 zu feiern, veröffentlichte IU am 10. Oktober die Single \"Bbibbi\" (). Zusätzlich wird sie auf Welttournee gehen, um das Jubiläum gebührend zu feiern, beginnend in Busan am 28. Oktober. Das letzte Konzert wird am 25. Dezember in Taipeh (Taiwan) stattfinden. Nach Caitlin Kelley von \"Forbes\" richtet sich \"Bbibbi\" an IUs Neider und die Klatschpresse. Allein der Titel sei der Signalton einer Warnung. Sie singt: „Wenn du diese Linie überquerst, handelt es sich um einen Verstoß“. Dabei nimmt sie auch deren Perspektive ein – „Ich frage mich ob sie weiß, dass alle über sie tratschen“ – und bringe so ihren Spott zum Ausdruck. In dem Lied singt sie immer wieder typische Internetkommentare und richtet sich mit der Zeile „Hello stup-I-D“ an diese Kommentatoren. Ein Wortspiel aus \"stupid\", dem englischen Wort für ‚dumm‘, und ID, bezugnehmend auf die IDs der Nutzer auf Internetseiten. Nach Tamar Herman vom \"Billboard\"-Magazin zeige der Song, wie IU zu einer selbstbewussten jungen Frau geworden ist. Wie zuvor \"Palette\" und \"Twenty-Three\" befasse sich IU auch hier mit ihrer Identität. Am 11. März 2019 erschien das Musikvideo zu \"Lovedrunk\" () von Epik High, in dem IU die Hauptrolle spielt. Tablo von Epik High sagte, es wirke viel mehr wie in Martial-Arts-Kurzfilm als ein typisches Musikvideo. Fans machten die Anspielung, ob es sich bei den Szenen um IUs neuen Film \"Persona\" handeln könnte, der für April angekündigt wurde. In dem Episodenfilm \"Persona\" von jeweils vier unterschiedlichen Regisseuren wird IU vier verschiedene Persönlichkeiten spielen. Am 27. März 2019 äußerte sich IU bei einer Pressekonferenz in Seoul, dass ihr Filmdebüt ein frisches Experiment sei. Der Film sollte ursprünglich am 5. April weltweit auf Netflix starten. Allerdings kam es zu einem großen Waldbrand in der südkoreanischen Provinz Gangwon. Darauf wurde die Veröffentlichung auf den 11. April verschoben. IU spendete 100 Millionen Won an ChildFund Korea (Kinderhilfswerk) für die Opfer des Brands. Außerdem spielte IU eine Rolle in Kim Jong-kwans Film \"Shades of the Heart\" (), der seine Premiere im Mai 2019 auf dem Jeonju International Film Festival feierte. In der zweiten Jahreshälfte war IU in dem tvN-Fernsehdrama \"Hotel del Luna\" an der Seite von Yeo Jin-goo zu sehen. Anfang 2020 wurde bekannt, dass IU die Hauptrolle in Lee Byeong-heons neuen Film \"Dream\" an der Seite von Park Seo-joon spielen wird. Im Mai 2020 veröffentlichte IU den Song \"Eight\", den sie gemeinsam mit Suga von BTS produziert und aufgenommen hat. Das Lied stieg erfolgreich weltweit in die Charts vieler Downloadanbieter wie iTunes ein.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "IU (; * 16. Mai 1993 in Seoul; bürgerlich \"Lee Ji-eun\") ist eine südkoreanische Popsängerin, Songschreiberin und Schauspielerin.", "tgt_summary": "李知恩(,英语:Lee Ji Eun,1993年-5月16日),艺名IU( ),韩国创作歌手、女演员。", "id": 1704436} {"src_title": "SNCF CC 21000", "tgt_title": "CC 21000型电力机车", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Lokomotiven entstanden aufbauend auf den Erfahrungen mit den Mehrsystemfahrzeugen der Reihen BB 25500 und CC 40100. Die SNCF entwickelte mit Alstom diese Zweisystemlokomotive für eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h und die Stromsysteme 1,5 kV Gleichstrom sowie 25 kV 50 Hz Wechselstrom. Vom äußeren sind die Lokomotiven sehr der Diesellokomotive CC 72000 ähnlich, von der sie sich nur in der Dachpartie und der Anordnung der Lüfterpartien in den Seitenwänden unterschied. So stimmen auch Elemente der elektrischen Ausrüstung beider Lokomotiven überein. Mit der Lokomotive wurde die bisher dahin sehr verbreitete Mehrfachsteuerung der Züge durch vierachsige Lokomotiven abgelöst. 1969 wurden zwei Probelokomotiven in Dienst gestellt, die die Bezeichnung \"CC 21001\" und \"CC 21002\" erhielten. Gleichzeitig wurden mit den Lokomotiven entsprechende CC 6500 für 1,5 kV Gleichstrom gebaut, es war auch geplant, eine entsprechende Lokomotive für Wechselstrom 25 kV 50 Hz zu entwickeln, sie sollte die Bezeichnung \"CC 14500\" tragen, letztendlich wurden ab 1971 als \"Nez cassé\"-Lokomotive 65 Exemplare der BB 15000 für Wechselstrom gefertigt. Die SNCF hatte geplant, insgesamt fünf Lokomotiven der Serie \"CC 21000\" zu fertigen, letztendlich wurden 1974 nur noch zwei Lokomotiven gefertigt, sodass der Gesamtbestand vier Lokomotiven betrug. Während der Testphase erreichte die Lokomotive \"CC 21001\" die Geschwindigkeit von 281 km/h. Die Lokomotiven und die \"CC 6500\" waren für namhafte Expresszüge wie \"Capitole\", \"Drapeau\", \"Puerta del Sol\" und \"Lyonnais\" zuständig. Die \"CC 21003\" und \"CC 21004\" waren speziell für die TEE zwischen Frankreich und der Schweiz zuständig, und hier besonders für die Bespannung des Cisalpin. 1995 begann der Umbau aller \"CC 21000\" in Gleichstrom- Lokomotiven. Mit der Inbetriebnahme weiterer TGV wurde der Bestand der Lokomotiven nach und nach reduziert. Die umgebauten \"CC6500\" waren danach auch vor Güterzügen keine Seltenheit mehr. Bis 2007 wurden dann alle Lokomotiven ausgemustert. Die \"CC 6575\" wurde danach als \"CC 21001\" wieder aufgebaut und befindet sich seit 2009 in einem Eisenbahnmuseum in Nîmes.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "Die Lokomotive zählt zu der Familie der „Nez cassés“, die markante Kastenform stammt von Paul Arzens. Mit dieser Form der rückgewinkelten Frontscheiben wurde besonders die Sichtverhältnisse für die Triebfahrzeugführer verbessert und die Blendgefahr beseitigt. Gegenüber der CC 40100 fällt besonders die abgerundete Stirnfront auf, außerdem fehlen bei der \"CC 21000\" die gesickten Seitenwände sowie der markante Scheinwerfer. Zur Verkleidung der Stirnwände sind Plastik-Lamminat-Bleche verwendet worden. Der Lokrahmen ist überwiegend aus geschweißten Hohlprofilen aus rostfreiem Stahl hergestellt. Er besteht aus den beiden Längs- und mehreren Querträgern. Der Lokkasten ist in Selbsttragender Konstruktion in Schweißtechnik fachwerkartig hergestellt. Die Seitenwände bestehen ebenfalls aus rostfreiem Stahl und sind mit dem Kastengerippe verschweißt. Die Dachsegmente bestehen aus fünf Elementen und sind zur Demontage der Maschinenanlage leicht demontierbar. Bei den Drehgestellen wurde prinzipiell die Ausführung der CC 40100 übernommen, nämlich einmotorige dreiachsige Bauart. Jedes Drehgestell trägt über vier Gummilager den Lokkasten, diese übernehmen gleichzeitig die Drehbewegung bei Kurvenfahrt. Zugstäbe schaffen die Verbindung zwischen den Drehgestellen und dem Lokkasten. Durch regulierbare Stützen wird die Bewegungsmöglichkeit der Drehgestelle eingeschränkt, eine Querverschiebung ist in den Maßen von +/- 60 mm möglich. Die Achslager sind in Lemniskatenlenker geführt, die bei Kurvenfahrt auftretenden Querkräfte werden durch Silentblocs aufgenommen. Das Laufwerk der Lokomotive ähnelt dem der \"CC 40100\". Fahrmotor und Umschaltgetriebe zwischen den beiden Geschwindigkeitsstufen 220 km/h (heute bei der 6575 nur noch 160 km/h zulässig) und der Stellung Güterzüge für Höchstgeschwindigkeit 100 km/h sind ebenso im Drehgestell untergebracht. Zwischen beiden Geschwindigkeitsstufen konnte im Stillstand der Lokomotive umgeschaltet werden. Zwischen dem Motor und dem Umschaltgetriebe befindet sich noch ein Zwischengetriebe. Da die Fahrmotoren als Tandemmotoren ausgeführt wurden, ist auch der Hohlwellen-Antrieb mit zwei Hohlwellen und einseitigem tanzendem Ring ausgeführt. Zwischen beiden Hohlwellen besteht Verbindung über eine Kardanwelle. Die Fahrmotoren vom Typ \"TTB 665 A1\" sind als Tandemmotoren ausgeführt und arbeiten als Reihenschlussmotor für 1,5 kV. Beide Anker besitzen Wendepole und Kompensationswicklung. Bei der elektrischen Ausrüstung wurde bei der Lokomotive sehr viele Elemente der Halbleitertechnik zur Steuerung angewendet. Der Haupttransformator ist ölgekühlt und fremdbelüftet. Er besitzt zwei Sekundärwicklungen zur Speisung je einer Gleichrichterbrücke für je einen Fahrmotor. Zu jedem Brückenzweig gehören Thyristorsteller von 400 A und 1,6 kV. Bei Betrieb unter Fahrleitung mit Gleichstrom arbeitet die Lokomotive wie eine herkömmliche Gleichstrommaschine. Bei Betrieb unter Wechselstrom erhalten die Gleichrichter Strom von dem Transformator, von dort wird die Motorspannung von 0 bis zum Maximalwert gleichförmig geregelt. Die Feldschwächung setzt in fünf Stufen ein. Sollte beim Aufschalten die Lokomotive schleudern, würden die beiden Anker des betreffenden Tandemmotors parallel geschaltet. Beim Anfahren von schweren Zügen werden alle vier Anker in Reihe geschaltet. Dadurch wird der Stromverbrauch in Grenzen gehalten. Belüftet werden die Fahrmotoren durch Eigenbelüftung. An den äußeren Ankerwellenenden sind die beiden Ventilatoren angebracht, bei einer Geschwindigkeit von 200 km/h besitzen sie einen Luftdurchsatz von 2,4 m/h. Außerdem besitzt die Lokomotive noch sechs Lüfter zur Kühlung des Haupttransformators und der Glättungsdrosseln. Die Luft strömt durch die Eintrittsöffnungen in den Seitenwänden ein und entweicht durch das Dach. Gleichfalls werden die Fahrtgleichrichter gekühlt. Die elektrische Bremse kann in sieben Stufen betrieben werden. Die Bremsstufen können durch Änderung der Erregung erreicht werden. Dies wird mit einem statischen Umformer erreicht, der gleichzeitig die Batterie des Fahrzeuges mit lädt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die CC 21000 war die Bezeichnung für eine elektrische Lokomotivserie der französischen Staatsbahnen SNCF. Die vier Lokomotiven waren ursprünglich für beide französischen Stromsysteme gebaut (1500 Volt Gleichstrom sowie 25 kV Wechselstrom 50 Hz) und waren zu ihrer Bauzeit mit 5.520 kW die leistungsfähigsten Lokomotiven der SNCF. Sie wurden ab 1995 in die Gleichstromvariante CC 6500 umgebaut (Nr. CC 6575–6578). 2007 wurden die letzten CC 6500 ausrangiert, darunter die Nummer 6575, die als fahrfähiges Fahrzeug erhalten geblieben ist (stationiert in Nîmes und wieder als Nummer 21001 bezeichnet).", "tgt_summary": "CC 21000型电力机车是法国阿尔斯通公司为法国国家铁路公司设计制造的一种双电流制干线电力机车,适用于供电制式为1500伏直流电和25千伏工频单相交流电的电气化铁路,在1969年至1974年共制造了4台。", "id": 818857} {"src_title": "A9 road", "tgt_title": "A9公路 (蘇格蘭)", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Autobahn M9, die westlich von Edinburgh in nördlicher Richtung von der M8 abzweigt, bildet den Vorläufer der A9. Die A9 selbst beginnt als Abzweig von der M9 östlich von Falkirk. Im Laufe ihrer ersten 32 km folgt sie der Richtung der M9 nach Nordwesten und kreuzt sie südöstlich von Bannockburn. Zwischen Bridge of Allan und Dunblane endet die M9 schließlich an einem Kreisverkehr und verschmilzt dort wieder mit der A9. Auf diesem ersten Streckenabschnitt verläuft die A9 durch die Städte Falkirk, Bannockburn, St Ninians und Stirling. Nach dem Einmünden der M9 führt die Straße in nordöstlicher Richtung bis Perth, wo die M90 von Süden kommend einmündet. Im weiteren Verlauf führt die A9 in nördlicher Richtung in die Highlands. Bei Inverness quert sie auf der Kessock Bridge den Beauly Firth und etwa 20 km weiter bei Dingwall den Cromarty Firth. Weitgehend der Küstenlinie folgend überquert die A9 auf der Dornoch Firth Bridge den Dornoch Firth westlich von Tain. Anschließend folgt sie dem Küstenprofil bis Latheron, wo sie nach Norden abknickt und schließlich Thurso und Scrabster erreicht. Auf einer langen Strecke zwischen Perth und Inverness ist die Strecke der Highland Main Line entlang der A9 geführt. Zwischen Dingwall und Tain sowie zwischen Golspie und Helmsdale folgt die Far North Line im Wesentlichen ihrem Verlauf.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau.", "content": "Zwischen Dunblane und Perth ist die A9 autobahnähnlich ausgebaut und besitzt zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung. Nördlich von Perth wird dieses Konzept nicht fortgeführt und die A9 ist bis Inverness nur noch teilweise zweispurig je Fahrtrichtung ausgebaut. Nördlich von Inverness ist ausschließlich ein Fahrstreifen je Fahrtrichtung vorhanden. Der Wechsel zwischen ein- und zweispurigem Ausbau führt jedoch zu einer erhöhten Unfallhäufigkeit auf diesen Abschnitten. Weitere Unfallschwerpunkte sind die Kreisverkehre bei Keir (Zusammenführung mit der M9) und Broxden (Zusammenführung mit der M90). Derzeit wird der vollständige vierspurige Ausbau der A9 bis Inverness diskutiert. Dies hätte neben der Erhöhung der Kapazität auch eine Verringerung der Fahrtzeit und eine Absenkung der Unfallzahlen zur Folge. Hingegen wird die Umweltverträglichkeit eines solchen Ausbaus negativ bewertet. Es ist geplant den Ausbau in zwei Stufen vorzunehmen. Im Rahmen der ersten Stufe soll der zweispurige Ausbau zwischen Perth und Blair Atholl erfolgen. Außerdem sollen Umbaumaßnahmen an den Straßenkreuzungen zwischen Dunblane und Perth sowie an zwei Kreisverkehren zu einer Verringerung der Unfallzahlen führen. Zwischen Blair Atholl und Inverness sollen an Steigungen Langsamfahrstreifen eingerichtet werden. Für die Realisierung dieser Maßnahmen sind Kosten zwischen 500 Mio. und einer Mrd. £ veranschlagt. Die zweite Stufe umfasst den vollständigen vierspurigen Ausbau bis Inverness. Er ist mit 1,5–3 Mrd £ veranschlagt. Die schottische Regierung signalisierte einen Baubeginn im Jahre 2012 sofern die benötigten finanziellen Mittel verfügbar sind. Für die Realisierung beider Stufen wird ein Zeitraum bis 2025 diskutiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Entlang der A9 befinden sich mehrere bedeutende Städte, die die Straße an das Fernstraßennetz anschließt: Sie ist die einzige schottische Fernstraße, die über weite Strecken in Nord-Süd-Richtung verläuft, und gilt als das Rückgrat der dünnbesiedelten Highlands. Im Norden endet die A9 am Scrabster-Pier, den die Fähre zu den Orkneys anläuft, und stellt damit einen bedeutenden Faktor für den Personen- und Warentransport zu der Inselgruppe dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die A9 road (englisch für ‚Straße A9‘), auch \"Highland Highway\" genannt, ist mit einer Länge von 439 km die längste Fernstraße in Schottland. Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung und verbindet das im Central Belt gelegene Falkirk mit Scrabster am Pentland Firth. Zwischen Perth und Inverness ist sie Teil der Europastraße 15.", "tgt_summary": "A9公路是英国苏格兰的一条干线公路,连接中部的福尔柯克和北部的瑟索,中经斯特灵、艾伦桥、珀斯、印威内斯等城镇,并穿越格兰扁山脉。全长433公里。", "id": 1671868} {"src_title": "Kepler-22b", "tgt_title": "克卜勒22b", "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "Der Planet wurde mit Hilfe des Weltraumteleskops Kepler entdeckt. Dieses Teleskop zeichnet Helligkeitsschwankungen auf, die auftreten, wenn ein Planet von der Erde aus gesehen genau vor seinem Zentralstern vorbeizieht (siehe Transitmethode). Erstmals beobachtet wurde ein Transit bereits im Jahr 2009, drei Tage nachdem Kepler betriebsbereit gemeldet wurde, die für die Bestätigung erforderliche dritte Sichtung fand 2010 statt. Seine Entdeckung wurde am 5. Dezember 2011 nach weiteren Beobachtungen des Zentralsterns mit erdgebundenen Instrumenten veröffentlicht, mit denen andere Ursachen der Transitlichtkurven (wie ein bedeckungsveränderlicher Stern in der Sichtlinie) mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 1:600 ausgeschlossen werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Der von Kepler-22b umkreiste Stern gehört der Spektralklasse G5 an. Für einen Umlauf benötigt der extrasolare Planet etwa 290 Tage. Er hat etwa den 2,4-fachen Durchmesser der Erde, also ca. 30.500 km, und ist damit möglicherweise eine Supererde. Der Planet befindet sich in der habitablen Zone, was prinzipiell erdähnliche Temperaturen und die Existenz von Wasser in flüssiger Form ermöglicht. Die durchschnittliche Temperatur auf der Oberfläche beträgt etwa 22 °C. Die Masse von Kepler-22b lässt sich derzeit noch schwer abschätzen. Die Forschergruppe um William J. Borucki berechneten Dezember 2011 Obergrenzen von 36 M, mit Annahme einer Kreisbahn Obergrenzen von 27 M innerhalb der Standardabweichung. Da er bedeutend größer als die Erde ist, ist auch seine Zusammensetzung vollkommen unklar. Es könnte ein Gesteinsplanet, aber auch ein Ozeanplanet oder ein Gasplanet sein. Auch über eine eventuell vorhandene Atmosphäre des Planeten ist nichts bekannt. Man hofft, bei den nächsten Transits spektroskopische Messungen durchführen zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kepler-22b ist ein in einer habitablen Zone liegender Exoplanet, der den rund 600 Lichtjahre von der Erde entfernten, sonnenähnlichen Stern Kepler-22 umrundet.", "tgt_summary": "开普勒22b()是NASA开普勒太空望远镜所发现第一个位于类太阳恒星适居带的太阳系外行星。开普勒22b位于天鹅座内,距离地球600光年,环绕着类太阳恒星开普勒22公转。", "id": 2131960} {"src_title": "Sicheldüne", "tgt_title": "新月形沙丘", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Die deutsche Bezeichnung \"Sicheldüne\" leitet sich von der charakteristischen Sichelgestalt ab. Der aus dem Kasachischen stammende Begriff \"Barchan\" (; barhan) wurde über das Russische (; barchán) 1881 vom russischen Naturforscher Alexander Theodor von Middendorff eingeführt. \"Transversaldüne\" bezieht sich auf die Querlage zum Wind.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Beschreibung.", "content": "Sicheldünen nehmen ihren Anfang als kleine, ovale Sandflecken auf einer steinigen, gepflasterten, zusammenhängenden Oberfläche mit relativ geringem Sandangebot. Diese Initialstruktur gewinnt dann langsam an Höhe und durchläuft sodann die Stadien \"Protodüne mit Windrippeln\" gefolgt von durch Kornsprung (engl. \"grainfall\") charakterisierte, \"domartige Protodüne\". Nach Einsetzen der aerodynamischen Strömungstrennung (), entsteht im Lee der Düne eine Abrutschseite (engl. ), die mit dem Reibungswinkel von trockenem, mittel- bis feinkörnigen Sand (30° bis 35°) einfällt und sich durch Korngleiten (engl. ) auszeichnet. Die dem Wind zugewandte Seite (Luvhang) ist aufgrund der Windpressung wesentlich flacher und besitzt einen Einfallswinkel von rund 15°. Sobald die Sandakkumulation 30 Zentimeter an Höhe erreicht, beginnen Sicheldünen windabwärts zu wandern. Eine voll ausgereifte Sicheldüne besitzt für sich genommen, d. h., vom Einfluss etwaiger Nachbarn getrennt, im Grundriss bilaterale Symmetrie mit charakteristischem, mondsichelförmigen Umriss. Ihr Aufriss ist ausgesprochen asymmetrisch mit einem langen, langsam ansteigenden Luvhang und einer kürzeren, wesentlich steileren Leeseite. Die beiden spitz zulaufenden Sichelenden, oft auch \"Arme\", \"Hörner\" oder \"Flügel\" genannt, zeigen windabwärts. Sie umschließen einen gebogenen Zentralteil, in dem sich durch Sandlawinen unterhalb einer schmalen Abrutschkante eine steile Abrutschseite gebildet hat. Der parabelförmig gebogene Dünenkamm senkt sich langsam zu den Sichelenden hin ab. Da die Sichelenden sich schneller bewegen als der Hauptkamm der Düne entsteht die charakteristisch gebogene Sichelform. Grund für das schnellere Wandern der Seitenarme ist die geringere Sandmasse, die durch den Wind umgewälzt werden muss, sowie die erhöhte Transportrate, die auf eine geringere intergranulare Reibung und somit ein erleichtertes Zurückspringen der Körner (engl. ) zurückzuführen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Dimensionen.", "content": "Gewöhnlich erreichen Sicheldünen Höhen von 2 bis 20 Meter und verhalten sich innerhalb einer Region relativ maßstabsgerecht. Extreme Höhen von 50 Meter sind jedoch bekannt geworden; diese Dünen entwickeln dann parasitäre Transversalstrukturen. Maxima in der Höhenverteilung sind meist bei 4 Meter und bei 8 bis 10 Meter angesiedelt. Die durchschnittliche Breite von Sicheldünen liegt bei 50 Meter, sie können jedoch in Ausnahmefällen bis zu 370 Meter breit werden. Ihre Länge verhält sich ähnlich der Breite mit Durchschnittswerten von 50 bis 100 Meter und seltenen Fällen von bis zu 225 Meter.", "section_level": 1}, {"title": "Abgewandelte Formen.", "content": "Durch den Winddruck können Sicheldünen kompaktiert werden, was wiederum zu Abweichungen von der aerodynamischen Idealgestalt führt. Ihre Abrutschkanten verbiegen sich, die Sichelenden werden asymmetrisch, wobei ein Flügel schneller wachsen kann als der andere. Eng beieinander liegende Sicheldünen vereinigen sich oft zu einer V-Formation, die große Ähnlichkeiten mit Zugvögelformationen aufweist. Sand wird bevorzugt an den Flügeln abgeblasen, daher preschen diese vor. Der Grund hierfür liegt bei einer verminderten Scherspannung in Bodennähe und in einer Konvergenz des Windstroms im Lee der Sichelenden. Zugvögel sparen mit ihrer Staffelung Energie, da sie im Randauftrieb der Wirbelschleppe ihrer Vorgänger fliegen. Gewöhnlich wächst ein Sichelhorn bevorzugt, so dass schließlich ein Übergang zu Perlenseifdünen erfolgt. Hierbei werden zwei Grundtypen unterschieden: Die beiden resultierenden Dünenformen sehen sehr unterschiedlich aus, da im Bagnold’schen Modell deutliche Luvseiten in den ausgezogenen Spitzen entstehen, jedoch bei Tsoar nicht verwirklicht werden. In Dünenfeldern treten Sicheldünen gewöhnlich als Gruppenverbände von Einzelformen auf. Sie können auch Ketten bilden, welche sich in Windrichtung hintereinanderreihen. Einzelformen verwachsen bei steigendem Sandangebot oft zu Riesenbarchanen oder – quer zur Windrichtung – zu barchanoiden oder gar zu riesenbarchanoiden Rücken. Letztere beiden Formen entstehen durch seitliches Verschmelzen von nebeneinanderliegenden Sicheldünen. Die Rücken können sich über hunderte von Kilometern hinziehen und werden dabei ihrerseits oft von parasitären, kleinen Sicheldünen bedeckt. Die Größenverteilung in einem Dünenfeld wird über Zusammenstöße von Einzeldünen und Änderungen in der Windrichtung reguliert, welche neue Sicheldünen aus den Hörnern ihrer Vorläufer entstehen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortbewegung.", "content": "Sicheldünen sind freie Dünen (\"Wanderdünen\") und wandern über Fels, unbewegliche Schotterpflaster und Grobsand (über so genannte \"Regs\") windabwärts. In Sicheldünenfeldern ist keine oder nur eine extrem lückenhafte Vegetation vorhanden, da ihre Fortbewegung ansonsten behindert werden würde. Die Geschwindigkeit ihrer Fortbewegung wurde bereits in zahlreichen wissenschaftlichen Abhandlungen untersucht und modelliert. Generell bewegen sich Sicheldünen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 10 bis 20 Meter pro Jahr oder 0,317 bis 0,634 × 10 Meter pro Sekunde. Gemessene Spitzenwerte sind 70 Meter pro Jahr oder 2,22 × 10 Meter pro Sekunde. Die Geschwindigkeit ist hierbei umgekehrt proportional zur Dünenhöhe, d. h., niedrige Dünen wandern schneller als hohe. So maßen Fryberger u. a. (1984) in Saudi-Arabien für 2,9 Meter hohe Dünen 39 Meter pro Jahr und für 23 Meter hohe Dünen 5 Meter pro Jahr. Während der Fortbewegung kommt es zu intensiver Sortierung des Sediments nach Korngröße, Korngestalt und Dichte. Große Körner tendieren danach, sich an den Flügeln, an den Umrandungen oder im Kammbereich der Sicheldüne anzulagern. Schwere Körner konzentrieren sich am windaufwärtigen Ende, wohingegen sehr feinkörnige Quarzsande auf der windabwärtigen Seite mit Rippeln versehene Sandflächen bilden. In Dünenfeldern kann beobachtet werden, wie kleine Sicheldünen sich schneller fortbewegen als ihre größeren Artgenossen. Die Kleinformen schließen dann zur Luvseite ihrer Vorläufer auf, durchdringen sie förmlich und tauchen dann auf der Leeseite wieder auf. Dieser Vorgang ähnelt oberflächlich betrachtet dem Durchdringungsprozess von Licht-, Schall- oder Wasserwellen, der jedoch im Detail anders geartet ist. Die Sicheldünen scheinen das Verhalten von Solitonen nachzuahmen. Solitonen jedoch durchdringen ein Medium, ohne es groß zu stören (bei Wasserwellen beispielsweise verändert sich die Position der einzelnen Moleküle nur minimal), wohingegen es bei den Sicheldünen zu einem Umlagerungsprozess der Sandkörner kommt und die einzelnen Sandkörner tatsächlich bewegt werden. Sobald die schnellere Kleinform ihren großen Vorläufer erreicht, wird Sand auf deren Luvseite abgelagert. Gleichzeitig wird Sand vom Kamm des Vorläufers abgeblasen, ohne ersetzt zu werden. Mit der Zeit wächst die Luvseite dann zur Höhe der ursprünglichen Großdüne heran. Der weggeblasene Vorderteil organisiert sich jetzt zu einer schnelleren Kleinform, die sich schließlich ganz ablöst und mit dem Wind weiterwandert.", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss der Windgeschwindigkeit.", "content": "Eine Zunahme der Windgeschwindigkeit hat eine Höhenzunahme der Sicheldüne zur Folge, gleichzeitig geht aber die Krümmung des Dünenkamms zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Internaufbau.", "content": "Sicheldünen zeigen in ihrem Internaufbau eine charakteristische Schrägschichtung, vergleichbar mit unter Wasser abgelagerten Dünen aber von größerer Dimension. Die Schrägschichtung ist in ebenen, tafelartigen, 1 bis 2 Meter dicken Paketen organisiert, welche durch Diskordanzflächen voneinander getrennt werden. Im Unterschied zu keilförmigen Paketen deutet dies auf relativ konstante Windverhältnisse. Horizontale Schichtpakete treten auch auf, insbesondere in der Kammregion und auf der Luvseite der Düne. Bedingt durch das lawinenartige Abgleiten an der Leeseite sind synsedimentäre Deformationsstrukturen recht häufig. Die maximalen Einfallswinkel der Sedimentlagen erreichen 34°. Im Zentralteil der Sicheldüne bleibt die Streuung der Einfallsrichtungen von der Hauptwindrichtung meist unter 45°, ganz im Gegensatz zu Seifdünen, die bis zu 90° streuen können. Die Sichelhörner sind ein Übergangsfall, da sie durch ihre Auslängung bedingt bereits die Charakterzüge von Seifdünen annehmen. Ihr variables Schichteinfallen zeigt, dass in ihrem Bereich Sekundärströmungen vorliegen: einerseits Wirbelsysteme mit vertikaler Achse oder horizontale Spiralströmungen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Sicheldünen werden in sämtlichen Wüstengebieten der Erde angetroffen, die einzige Ausnahme bildet hierbei eigenartigerweise Australien. Sie kommen vor: Sicheldünen sind auch in Küstenregionen der gemäßigten Zonen beobachtet worden. Selbst auf Sandbänken größerer Flüsse konnten sich Sicheldünen etablieren. Beispiele von anderen Planeten und Monden sind ebenfalls bekannt, so gibt es z. B. Sicheldünenfelder in den Olympia Undae oder in den Hellespontus-Dünen auf dem Planet Mars. Sicheldünen bilden sich nicht nur aus Sand, sondern entstehen auch in körnigem Schnee, der über Eisflächen getrieben wird. Sie sind nicht ausschließlich an das Medium Luft gebunden, auch im Wasser werden sie abgelagert. Beispiele sind Sicheldünen aus Foraminiferensand, die in mehreren tausend Metern Wassertiefe am Meeresboden transportiert wurden. Sie werden ferner in Flüssen, in flachen Gezeitenkanälen, in Ästuaren und in anderen Meeresströmungen angetroffen. Auch experimentell können sie erzeugt werden, indem transportierbares Sediment relativ spärlich auf Oberflächen aus Glas, Ton oder Feinsilt aufgebracht wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sicheldüne oder auch Barchan, manchmal auch Transversaldüne genannt, ist eine sehr verbreitete, quer zur Windströmung sich bildende Dünenform, die nahezu in sämtlichen Wüstengebieten der Erde vorkommt. Sie entsteht bei relativ niedrigem Sandangebot (Mangeldüne), benötigt aber eine konstant bleibende Windrichtung. Ihre konvex geformte, flache Seite zeigt in den Wind. Sicheldünen sollten nicht mit den genau umgekehrt organisierten Parabeldünen verwechselt werden.", "tgt_summary": "新月形沙丘是风成地貌的一种。由风所夹带的沙粒堆积而成。迎风坡凸而平缓,坡度在5°~20°之间;背风坡凹而陡,坡度在28°~34°之间。两坡交接成弧形沙脊。两翼末端沿着盛行风吹动方向伸展。平面呈新月形,高几米到十余米不等,宽度一般为100~300米。主要分布于沙漠地区,少数也见于河谷及海岸地区。在沙源比较丰富的情况下,这类沙丘依次在两翼相接,成链条状,称新月形沙丘链。", "id": 1911611} {"src_title": "Howard Wilkinson", "tgt_title": "侯活·韋健遜", "src_document": [{"title": "Aktive Spielerlaufbahn.", "content": "Wilkinson kam im Sheffielder Stadtteil Netherthorpe zur Welt und zeigte sich früh als Schüler mit seinem Team der \"Abbeydale Boys Grammar\" fußballaffin. Nicht selten stand er mit englischen Schulauswahlen schottischen Gegnern gegenüber. Neben fünf Jugendländerspielen absolvierte er dazu eine Reihe von regionalen Auswahlbegegnungen für den \"Sheffield and Hallamshire County\". Im organisierten Vereinsfußball war er zunächst als Amateur für Sheffield United unterwegs, bevor es ihn über den Umweg FC Hallam zum Lokalrivalen Sheffield Wednesday zog. Am 25. Juni 1962 unterschrieb Wilkinson bei den „Eulen“ seinen ersten Profivertrag. Der junge Flügelspieler, dessen Herz bereits im kindlichen Alter für Wednesday geschlagen hatte, absolvierte zunächst eine zweijährige Ausbildung in der Reservemannschaft, bevor er im September 1964 gegen den FC Chelsea (1:1) in der First Division erstmals in der Profielf zum Einsatz kam. Weitere 13 Ligapartien in der Saison 1964/65 ließen auf einen sportlichen Durchbruch in der höchsten englischen Spielklasse hoffen, aber Wilkinson blieb der erhoffte Sprung verwehrt. Nach nur noch acht weiteren Begegnungen verließ er den Klub in Richtung Brighton & Hove Albion, das im Juli 1966 die Ablösesumme von 6.000 Pfund zahlte. Im südenglischen Küstenstädtchen Brighton verbrachte Wilkinson bis zu Beginn der 1970er eine moderate Fußballerkarriere in der dritten Liga und verstärkte in 129 Ligapartien die Mannschaft der „Seagulls“. Im Mai 1971 verpflichtete ihn dann Boston United. Dort übernahm Wilkinson parallel zu seinem Spielerdasein auch erste Traineraufgaben an der Seite von Jim Smith. Seine aktive Laufbahn dauerte bis 1976 an, bevor er nach 143 Ligapartien für Boston endgültig den Platz auf der Trainerbank einnahm.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Erfahrungen (1972–1983).", "content": "Als Wikinson in Boston die ersten Trainererfahrungen durchlebte, machte er an der University of Sheffield einen Abschluss in Leibeserziehung und übte an seiner alten Schule den Lehrerberuf aus, bevor er 1972 nach dem Weggang von Smith die sportliche Leitung von Boston United übernahm. Unter Wilkinsons Regie gewann der Klub 1973 und 1974 zwei Meisterschaften der Northern Premier League, dazu 1975 das passende Pokalgegenstück \"Northern Premier League Cup\". Nach einer kurzen Tätigkeit bei dem in Manchester beheimateten AFC Mossley, für den er den \"Manchester Senior Cup\" errang, folgte er dem Ruf des englischen Fußballverbands FA. Wilkinson war bei der FA als sportlicher Direktor für den Nordosten Englands verantwortlich; dazu betreute er die aus Halbprofis bestehende englische C-Nationalmannschaft und gewann mit dieser 1979 den \"Four Nations Cup\". Im Dezember 1979 gelang ihm schließlich der Sprung in den Profifußball, als ihn Notts County als Teil der Trainerstabs verpflichtete. Es dauerte nicht lange, bis Wilkinson Kotrainer wurde und im Juli 1982 beförderte ihn sein Arbeitgeber als Nachfolger von Jimmy Sirrel in die Cheftrainerrolle. Nur ein Jahr später heuerte ihn sein Ex-Klub und Zweitligist Sheffield Wednesday an.", "section_level": 2}, {"title": "Sheffield Wednesday (1983–1988).", "content": "Mit der Unterstützung von Assistent und Ex-Wednesday-Spieler Peter Eustace und dem hoch geschätzten Physiotherapeuten \"Alan Smith\" nahm Wilkinson weitgehende Neuerungen im Verein vor. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und seine läuferisch wie kämpferisch überzeugenden Mannen blieben bis zum 16. Spiel in der Saison 1983/84 ungeschlagen. Sheffield Wednesday blieb während der gesamten Spielzeit auf den vordersten Plätzen und das Elfmetertor zum 1:0 gegen Crystal Palace von Mel Sterland sorgte für den Aufstieg in die höchste englische Spielklasse. Obwohl Wilkinson für den wenig technisch orientierten Ansatz seiner Mannschaft häufig Gegenstand öffentlicher Kritik war, demonstrierte dieser mit Platz 8 und dem fünften Rang im Jahr darauf – dazu mit dem Erreichen des FA-Cup-Halbfinals 1986 – seine Trainerfähigkeiten auf national höchstem Niveau. Diese „Visitenkarte“ hätte ihm dann fast ein Engagement beim saudi-arabischen Klub al-Ittihad eingebracht, der Presseberichten zufolge mit einem Jahressalär von einer Million Pfund lockte und Sheffield Wednesday eine Ablösesumme von 500.000 Pfund anbot. Wilkinson blieb, aber nach der Sperre für englische Vereine infolge der Katastrophe von Heysel herrschte hinsichtlich des künftigen Kurses mit der Klubführung nun häufiger Uneinigkeit. Der Erfolgstrainer bestand trotz der fehlenden Zusatzeinnahmen aus den Europapokalspielen auf zusätzliche Investitionen, um die Mannschaft in der oberen Tabellenhälfte halten zu können. Präsident Bert McGhee hatte jedoch eine Sparpolitik ausgerufen und schon bald machte sich eine fehlende sportliche Qualität im Team bemerkbar. Einen besonderen Missklang erzeugte dabei die 1:5-Heimpleite gegen den neuen Meister FC Liverpool am letzten Spieltag der Saison 1987/88, die den gesamten Sommer 1988 überschattete. Avancen des griechischen Spitzenklubs PAOK Saloniki widerstand er kurz darauf noch, aber als der ambitionierte Zweitligist Leeds United bei Wednesday offiziell um Transfergespräche bat, wurde man sich schnell einig. Am 10. Oktober 1988 gab Wilkinson seinen Rücktritt in Sheffield bekannt und nahm kurze Zeit darauf in West Yorkshire seine neue Tätigkeit auf.", "section_level": 2}, {"title": "Leeds United (1988–1996).", "content": "Bei Leeds United formte „Sergeant Wilko“, wie er in Anspielung auf die Fernsehsendung Sergeant Bilko aufgrund seiner Vorliebe für hohe Disziplin genannt wurde, einen schlagkräftigen Kader, der mit den neu verpflichteten Gordon Strachan, „Rauhbein“ Vinnie Jones, sowie Mel Sterland, Chris Fairclough und Lee Chapman in der Saison 1989/90 den Aufstieg in die höchste englische Spielklasse bewerkstelligte. Mit weiteren Transfers wie Gary McAllister und John Lukic, aber auch neuen Talenten aus der eigenen Jugend wie Gary Speed und David Batty gelang es Wilkinson überraschend problemlos, den Klub in der First Division zu etablieren und auf den vierten Rang zu führen. Nur ein Jahr später folgte der größte Erfolg in Wilkinsons Trainerlaufbahn, als er in der Saison 1991/92 – die letzte Spielzeit vor dem Start der neuen Premier League – den englischen Titel gewann. Dabei hatte er die Mannschaft weiter mit Akteuren wie Rod Wallace, Tony Dorigo und Steve Hodge verstärkt und im Februar 1992 mit dem Franzosen Éric Cantona noch eine entscheidende Offensivkraft hinzugewonnen. Nachhaltig wirkte sich dieser Höhenflug aber anschließend nicht aus, was der Absturz auf Abschlusstabellenrang 17 im Jahr darauf unter Beweis stellte. Exemplarisch für die „falsche Richtung“, in die sich der Klub nun unter Wilkinson entwickelte, war dabei im September 1992 die umstrittene Entscheidung, Cantona für 1,2 Millionen Pfund an Manchester United zu verkaufen, der sich dort wiederum zu einem der besten Premier-League-Spieler der 1990er entwickelte. In den beiden anschließenden Jahren wendete sich Wilkinsons Glück zeitweilig wieder zum Positiven, woraufhin auch der FC Arsenal im Sommer 1995 Interesse auf der Suche nach einem Nachfolger für George Graham zeigte – die Vereinsführung von Leeds United erteilte einem möglichen Wechsel jedoch eine Absage. In der Saison 1995/96 zogen Wilkinsons Mannen ins Endspiel des Ligapokals ein, das aber mit 0:3 gegen Aston Villa verloren ging und dem Trainer eine große Menge Kritik einbrachte. Danach ging seine Zeit in Leeds schnell zu Ende, als der Klub schlecht in die neue Spielzeit 1996/97 startete. Eine 0:4-Pleite gegen Manchester United sorgte schließlich am 9. September 1996 für Wilkinsons Entlassung.", "section_level": 2}, {"title": "Englische Auswahlmannschaften (1997–2002).", "content": "Vier Monate nach seiner Demission in Leeds nahm Wilkinson ein Angebot des englischen Fußballverbands als technischer Direktor an. Sein Arbeitsprofil sah vor, dass er die Trainingsarbeit und -konzepte auf allen Nachwuchsebenen der Auswahlmannschaften überwachte. In diesem Zusammenhang initiierte er nahe Burton den Bau eines nationalen Fußballzentrums; ein Projekt, das im Jahr 2012 zum Abschluss gelangen soll. Kurze Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus erlangte er 1999, als er nach der Entlassung von Glenn Hoddle kurzfristig Trainer der englischen A-Nationalmannschaft war und die „Three Lions“ im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen Frankreich betreute. Im Anschluss übernahm er die Cheftrainerrolle der U-21-Auswahl und ersetzte damit den noch von Hoddle berufenen Peter Taylor. Diese Entscheidung wurde in den englischen Medien kontrovers diskutiert. Dazu kamen Misserfolge in Wilkinsons Amtszeit und das kurz zuvor ohne Niederlage und Gegentor gebliebene Team verlor unter seiner Regie drei von sechs Partien. Im Juni 2001 trat Wilkinson daraufhin von seinem Posten wieder zurück – ihm folgte schließlich David Platt nach. Zuvor hatte er im Oktober 2000 noch einmal der A-Nationalmannschaft beim 0:0 in der WM-Qualifikation gegen Finnland vorgestanden, nachdem Hoddles Nachfolger Kevin Keegan seinen Rücktritt verkündet hatte. Bis 2002 blieb er beim englischen Verband als technischer Direktor aktiv, bevor ihn ein wieder ein Ruf aus der Premier League ereilte.", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Trainerjobs (2002–2004).", "content": "Die Anfrage kam vom Abstiegskandidaten AFC Sunderland und im Oktober 2002 einigte sich Wilkinson mit den „Black Cats“ hinsichtlich eines Engagements – sein Assistent war Steve Cotterill. Das Jahr verlief jedoch mit nur zwei Siegen aus 20 Ligaspielen katastrophal, was am Ende in den Abstieg als abgeschlagener Tabellenletzter mündete. Bereits im März 2003 war Wilkinson da bereits entlassen worden. Ein Jahr später lockte ihn der chinesische Erstligist Shanghai Shenhua, aber nach nur zwei Monaten beendete Wilkinson die Tätigkeit aus persönlichen Gründen vorzeitig. Zurück in seiner englischen Heimat arbeitete er im Oktober 2004 interimistisch im Trainerstab von Leicester City, bevor es ihn endgültig „hinter die Kulissen“ zog.", "section_level": 2}, {"title": "Funktionärstätigkeiten.", "content": "Bei seinem alten Verein Notts County übernahm Wilkinson einen Direktorenposten. Dazu engagierte er sich fortan intensiv für die Trainervereinigung League Managers Association als deren Vorsitzender. Im Januar 2009 kehrte er ein weites Mal zu Sheffield Wednesday als Berater zurück und übernahm für die Saison 2010/11 nach dem Rücktritt von Lee Strafford den Vereinsvorsitz. Er war dabei eine der entscheidenden Figuren, die den Klub vor der Insolvenz rettete und den Verkauf an den neuen Eigentümer Milan Mandarić einfädelte. Er blieb bis zu seinem Rücktritt im Januar 2011 Teil des dreiköpfigen Board of Directors.", "section_level": 1}], "src_summary": "Howard Wilkinson (* 13. November 1943 in Sheffield) ist ein englischer Fußballfunktionär sowie ehemaliger -spieler und -trainer. Bekannt wurde er vor allem als langjähriger Trainer von Sheffield Wednesday und Leeds United; den zuletzt genannten Klub führte er 1992 zur englischen Meisterschaft. Dazu diente er dem englischen Fußballverband in diversen Funktionen und war sowohl vor als auch nach der Amtszeit von Kevin Keegan (1999–2000) interimistischer Trainer der englischen Nationalmannschaft. Wilkinson ist Vorsitzender der englischen Trainervereinigung League Managers Association.", "tgt_summary": "侯活·韦健逊(英语:Howard Wilkinson,1943年-11月13日)是一名前英格兰足球员和领队,他的儿子宾·韦健逊(Ben Wilkinson)亦是一名足球员,效力约克城。", "id": 683349} {"src_title": "Johannes Thingnes Bø", "tgt_title": "约翰内斯·廷内斯·鲍伊", "src_document": [{"title": "Persönlicher Hintergrund.", "content": "Bø ist das zweitjüngste Kind von Klemet Bø und Aslaug Hildegunn Thingnes Bø (beide * 1957); er hat drei Brüder und eine Schwester. Seine Mutter betreibt in Stryn eine eigene physiotherapeutische Praxis, sein Vater ist in der Rinder- und Milchviehhaltung tätig, sein knapp fünf Jahre älterer Bruder Tarjei ist als Olympia- und Gesamtweltcupsieger sowie mehrfacher Weltmeister sehr erfolgreich in der gleichen Sportart wie er selbst aktiv. Der Sportjournalist, Moderator und Fotograf Harald Endre Thingnes ist Johannes’ Onkel mütterlicherseits. Bø besuchte die weiterführende Schule (Stryn vidaregåande skule) in seinem Heimatort und zog im Mai 2012 nach Lillehammer, wo neben Tarjei auch viele andere norwegische Biathleten leben und trainieren. Dort immatrikulierte er sich an der Hochschule Lillehammer. Seit Ende Juni 2018 ist er mit Hedda Dæhli verheiratet, und seit 2020 Vater eines Sohnes.", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Bø spielte zunächst ab seinem fünften Lebensjahr Fußball und lief schließlich in der Kreisliga auf. Als er mit 16 Jahren auf die weiterführende Schule wechselte, wollte er dort ursprünglich auch Fußball als Sport-Wahlfach wählen. Seine Eltern überzeugten ihn jedoch – auch unter dem Eindruck von Tarjeis Erfolgen –, einen Monat lang Biathlon auszuprobieren. Am Ende dieser kurzen Periode sicherte er sich bereits zwei Titel bei den norwegischen Jugendmeisterschaften im Sommerbiathlon 2009 und konzentrierte sich fortan ausschließlich auf Biathlon. In der Folge galt Bø als vielversprechendes Talent und große Nachwuchshoffnung und gewann zahlreiche weitere Juniorenrennen. Bei den in Åmot ausgetragenen norwegischen Meisterschaften 2010 belegte er am 9. April im Sprint über zehn Kilometer mit 1:51 Minuten Rückstand zwar den zehnten Platz, war aber innerhalb dieses Dezetts einer von nur zwei Athleten ohne Schießfehler und mit nur 16 Jahren der jüngste Biathlet, der je bei den Seniorenmeisterschaften eine so hohe Platzierung erringen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Winter auf internationaler Bühne (2010/11).", "content": "Zum Auftakt der Saison 2010/11 debütierte er am 27. November 2010 in Beitostølen im IBU-Cup und gewann mit dem 28. und dem 16. Rang in zwei Sprintrennen auf Anhieb erste Punkte. Es blieben allerdings für mehr als zwei Jahre seine einzigen Einsätze. Über Expertenkreise hinaus rückte er erstmals ins Blickfeld des öffentlichen Interesses und der Medienberichterstattung, als Tarjei am 10. Dezember 2010 im Anschluss an seinen eigenen ersten Weltcupsieg in Hochfilzen in einem Interview äußerte: Der Norges Skiskytterforbund (Norwegischer Biathlon-Verband) nominierte Bø kurz darauf für den Kader, der das Land im Februar 2011 beim European Youth Olympic Festival im tschechischen Liberec vertreten sollte. Dort gewann er sowohl mit der Mixed-Staffel als auch im Einzel jeweils die Silbermedaille und konnte den Sprint für sich entscheiden. Trotz vier Strafrunden holte er bei diesem Rennen während der Schlussrunde 17 Sekunden auf und siegte. Anfang März gleichen Jahres erkämpfte er sich darüber hinaus zwei norwegische Juniorenmeistertitel und am 25. März gewann er in Dombås den Supersprint der nationalen Rennserie \"Norgescup\" in der Kategorie U-18 und sicherte sich mit sieben Tagessiegen auch die Gesamtwertung. Damit brach er einen alten Rekord von Ole Einar Bjørndalen, der bei seinem Juniorengesamtsieg 1990/91 fünf Einzelerfolge feiern konnte. Ende des Monats trat er in Målselv zu seinen zweiten norwegischen Meisterschaften an; dort erreichte er sowohl im Sprint als auch im Einzel über 20 Kilometer und mit der Staffel den sechsten sowie in der Verfolgung den neunten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Erstmals Juniorenweltmeister (2011/12).", "content": "Auch das Jahr 2012 begann für Bø erfolgreich. Am 23. Januar nominierte man ihn für die bereits kurz darauf beginnenden Junioreneuropameisterschaften im slowakischen Osrblie. Dort gewann er einen kompletten Medaillensatz und erreichte im Sprint den achten Rang. Wenige Wochen darauf erlebte er im finnischen Kontiolahti bei seinen ersten Juniorenweltmeisterschaften, zu denen er als großer Favorit der Jugend-Sektion anreiste, seinen bis dato Karrierehöhepunkt. Zunächst verpasste er noch im Einzel über 12,5 Kilometer als Vierter eine Podestplatzierung nur um 19 Sekunden – und das, obwohl er auf Grund seiner Schießfehler mit sechs Strafminuten belegt worden war. Zusammen mit Erling Aalvik, Marius Hol und Vetle Sjåstad Christiansen lief er anschließend allerdings im Juniorenklassement zu überlegenem Staffel-Gold vor dem französischen Quartett. In den Folgetagen dominierte er darüber hinaus sowohl den Sprint, den er mit über 50 Sekunden Vorsprung für sich entschied, als auch die als Handicaprennen ausgelegte und auf die zeitlichen Abstände des Sprints aufbauende Verfolgung. Bei letzterer überquerte Bø, der sich drei Schießfehler leistete, knapp zwei Minuten vor dem zweitplatzierten und fehlerlosen Matthias Dorfer die Ziellinie. Mit diesen drei Goldmedaillen avancierte der junge Norweger zum erfolgreichsten Athleten der Wettkämpfe. Den Saisonabschluss bildeten abermals die norwegischen Meisterschaften, diesmal ausgetragen vom 20. bis 25. März in Trondheim. Im Einzel reichte es für Bø lediglich für einen 16. Rang. Bei den folgenden Rennen gelangen im jedoch stets Top-10-Platzierungen. So lief er im Sprint auf den 6., im Massenstartwettbewerb auf den 4. und mit der Staffel auf den 7. Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Vordere Platzierungen im IBU-Cup und Weltcupdebüt (2012/13).", "content": "Im April 2012 wurde er daraufhin mit nur 18 Jahren in den A-Nationalkader für den Weltcup 2012/13 aufgenommen und war damit das zweitjüngste Teammitglied aller Zeiten. Im Sommer gleichen Jahres gelang es ihm bei einigen Testrennen erstmals, Ole Einar Bjørndalen, Emil Hegle Svendsen und Lars Berger zu besiegen. Zu Beginn des folgenden Winters fiel Bø allerdings auf Grund einer Viruserkrankung aus und der norwegische Sportchef Per Arne Botnan erklärte, dass er daher weder für den Weltcup-Auftakt in Östersund noch für den ersten IBU-Cup in Idre nominiert werde. Ein Einsatz beim zweiten IBU-Cup in Beitostølen sei aber sehr wahrscheinlich. Tatsächlich dauerte die Rekonvaleszenz jedoch deutlich länger und Johannes Thingnes Bø kehrte erst am 5. Januar 2013 zum vierten IBU-Cup im estnischen Otepää ins Team zurück, als er im Einzel über 20 Kilometer mit sechs Schießfehlern und einem Rückstand von 5:04 Minuten den 23. Platz belegte. Es war erst sein dritter Einsatz überhaupt in dieser Wettkampfserie. Am folgenden Tag erreichte er im Sprint ohne Schießfehler den zweiten Rang – mit 10,2 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Schweden Magnus Jonsson. Anstatt auch zum nächsten Cup nach Ostrow weiter zu reisen, trainierte er in Vorbereitung auf die in Obertilliach ausgetragenen Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften in Norwegen. Seine im Vorfeld gesetzten Ziele für diesen Saisonhöhepunkt musste er im Zuge der gesundheitlichen Probleme korrigieren; er strebte nun Staffelgold und eine Einzelmedaille an. Er äußerte sich, dass er wohl erst kurz nach den Juniorenweltmeisterschaften wieder sein volles Leistungspensum würde abrufen können. Auf Grund seiner guten Leistungen im IBU-Cup, mehrerer Ausfälle in der Stammformation (unter anderem Emil Hegle Svendsen und Ole Einar Bjørndalen) und zur Vorbereitung auf die Juniorenweltmeisterschaften konnte Bø am 20. Januar 2013 beim Staffelrennen im italienischen Antholz sein Weltcupdebüt feiern. Er war hinter Lars Helge Birkeland und Alexander Os dritter Starter des Quartetts, gefolgt von Henrik L’Abée-Lund. Mit zwei Nachladern im liegenden und gar einer Strafrunde im stehenden Schießen fügte er sich allerdings in das mittelmäßige Gesamtbild der gänzlich neu formierten norwegischen Mannschaft, die letztlich nur den zehnten Platz belegte. Im ersten Rennen der Juniorenweltmeisterschaften Ende Januar, dem Sprint, gewann Bø mit einem Schießfehler die Silbermedaille – 4,9 Sekunden hinter dem stark laufenden Russen Alexander Loginow, auf den er allerdings eineinhalb Kilometer vor Rennende noch einen Vorsprung von knapp acht Sekunden hatte. Die Bronzemedaille sicherte sich Loginows Landsmann Maxim Zwetkow. Am darauffolgenden Tag kam es bei der Verfolgung zu einer Rochade der drei Erstplatzierten, in der Bø seinen vierten Weltmeistertitel erkämpfte. Nach zwei Ruhetagen konnte der Norweger allerdings im Einzelrennen nicht mehr an seine vorherigen Leistungen anknüpfen. Er leistete sich vier Schießfehler und kam mit knapp zwei Minuten Rückstand auf den abermaligen Sieger Loginow lediglich als Neunter ins Ziel. Am letzten Tag der Wettkämpfe führte er – wie zuvor als Ziel ausgegeben – die norwegische Staffel als Schlussläufer zur Titelverteidigung und urteilte anschließend: „Das ist das wichtigste Rennen. [...] Wenn wir im Sommer trainieren, ist eines unserer Ziele, in diesem Wettkampf Gold zu gewinnen.“ Nach dem krankheitsbedingten Auslassen der Junioreneuropameisterschaften in Bansko absolvierte Bø am 28. Februar mit dem Sprint in Oslo sein zweites Weltcuprennen. Während sich mit Loginow und Zwetkow seine ärgsten Konkurrenten der Juniorenwettbewerbe unter den besten Zehn platzieren konnten, musste er sich allerdings mit einem Schießfehler und 01:39 Minuten Rückstand auf den Sieger – seinen Bruder Tarjei – mit Rang 28 zufriedengeben. Zwei Tage später verbesserte er sich im Verfolgungsrennen auf den 25. Platz, verzichtete dann aber auf die Teilnahme am Massenstart. Im Zuge seines Starts beim vorletzten Weltcup der Saison im russischen Sotschi verpasste er auf Grund der Terminüberschneidung die Teilnahme an den in Sirdal ausgetragenen norwegischen Juniorenmeisterschaften. Der Auftakt ins russische Rennwochenende auf der läuferisch äußerst anspruchsvollen Strecke der Olympischen Winterspiele 2014 verlief für Bø äußerst enttäuschend, als er das Einzelrennen mit über sieben Minuten Rückstand nur auf dem 68. Rang beenden konnte. Im Sprint zeigte er hingegen ein fehlerfreies Schießen und erlief als 20. weitere Weltcuppunkte, bevor sich beim abschließenden Staffelrennen am 10. März Tarjei Bøs Wunsch aus dem Dezember 2010 erfüllte, zusammen mit seinem jüngeren Bruder in einer Staffel starten zu können. Johannes übergab als dritter Läufer an ihn und das norwegische Quartett verpasste auf dem vierten Rang nur knapp die Podestplätze. Am 16. März 2013 endete schließlich seine erste Weltcupsaison in Chanty-Mansijsk. Zwar gelang ihm mit Rang 20 in der Verfolgung eine deutliche Verbesserung um 17 Plätze im Vergleich zum Sprint vom Vortag – dass er aber trotz vier fehlerfreier Schießeinlagen noch einen Rückstand von über zwei Minuten hatte, legte seine Defizite im Laufen offen. Für den abschließenden Massenstart konnte er sich nicht qualifizieren. Zum Saisonabschluss in Dombås gewann Bø seine ersten Medaillen bei norwegischen Seniorenmeisterschaften – zwei silberne in Individualrennen und den Titel mit der Staffel \"Sogn og Fjordane SSK\".", "section_level": 2}, {"title": "Durchbruch im Weltcup (2013/14).", "content": "Kurz vor Beginn des Sommertrainings verletzte sich Bø in den letzten Apriltagen 2013 bei einem Fahrradunfall auf dem Nordsetervegen in Lillehammer und brach sich ein Schlüsselbein. Daraufhin musste er seine Vorbereitung auf die Weltcup-Saison 2013/14 um mehrere Wochen verschieben und konnte erst im August wieder mit Intensivtraining beginnen. Mitte November gastierte die Biathlon-Weltelite zur offiziellen Saison-Eröffnung im norwegischen Sjusjøen. Bø zeigte sich gut erholt und erreichte im Sprint einen achten und im Massenstart einen siebten Platz. Im Vorfeld der Veranstaltung äußerte Per Arne Botnan, Sportdirektor des norwegischen Biathlon-Verbandes: Unmittelbar darauf gab der norwegische Trainer Espen Nordby Andersen die Kadernominierungen für die ersten drei Weltcups des Winters 2013/2014 bekannt, denen zufolge Bø bei der zweiten Station in Hochfilzen zugunsten von Lars Berger pausieren sollte. Auch im ersten Weltcuprennen des Winters, der Mixed-Staffel im schwedischen Östersund, gab man Vetle Sjåstad Christiansen und Tarjei Bø den Vorzug, so dass Johannes am 28. November beim Einzel-Rennen in die neue Saison startete. Nach vier Schießfehlern musste er sich mit dem 27. Platz zufriedengeben, sammelte damit aber erneut Punkte. Zwei Tage später zeigte er im Sprint seine bis dato stärkste Leistung im Weltcup und lief dank einer schnellen Schlussrunde als bester Norweger auf den neunten Rang; in den Top Ten war er zudem der einzige Athlet mit zwei Schießfehlern. Diese gute Ausgangssituation konnte er allerdings nicht nutzen, da das Verfolgungsrennen auf Grund starken Windes abgesagt wurde. Bøs Konkurrenzkampf mit dem an seiner Stelle laufenden Berger verschärfte sich während des Weltcups in Hochfilzen, nachdem dieser überraschend den Sprint gewinnen und so für seine längerfristige Präsenz in der ersten Mannschaft werben konnte. Schon eine Woche später am 14. Dezember wusste Bø bei der dritten Station in Le Grand-Bornand jedoch mit seinem ersten Weltcupsieg zu kontern: Er blieb in Abwesenheit von seinem Bruder Tarjei, Ole Einar Bjørndalen und Emil Hegle Svendsen im Sprint ohne Schießfehler, konnte sich mit einer beeindruckenden Laufleistung an die Spitze des Feldes setzen und hatte im Ziel 32,9 Sekunden Vorsprung auf Ondřej Moravec und sogar 37,1 Sekunden auf den bis dato die Saison und die Vorjahre dominierenden Drittplatzierten Martin Fourcade. Der Sieg war die Konsequenz einer kontinuierlichen Leistungssteigerung Bøs, dessen Potential und gute Form sich in den vorherigen Rennen bereits angedeutet hatte. Am nächsten Tag entschied er auch die Verfolgung klar für sich und festigte so seinen Platz in der Weltspitze. Einen Leistungseinbruch erlebte Bø dann jedoch beim fünften Weltcup der Saison in Ruhpolding, als er als Startläufer der norwegischen Staffel mit drei Strafrunden beim Liegend-Schießen seiner Mannschaft gleich zu Beginn des Rennens jede Chance auf eine vordere Platzierung nahm. Letztendlich kam das Quartett nur auf Rang neun ins Ziel. Auf Grund seiner überzeugenden Leistungen wurde Johannes Thingnes Bø als Mitglied des sechsköpfigen norwegischen Männerteams für die Olympischen Winterspiele im Februar 2014 in Sotschi nominiert, um dort sein Heimatland zu vertreten. Der Sprint als erster dortiger Wettbewerb, den Teamkollege Bjørndalen gewann, verlief für ihn allerdings äußerst enttäuschend. Mit vier Schießfehlern und durchschnittlicher Laufleistung erreichte er lediglich den 55. Rang und qualifizierte sich damit nur knapp für die Verfolgung. In den folgenden Wettkämpfen – Verfolgung, Einzel und Massenstart – gelang es ihm jedoch, sich kontinuierlich steigern; ihm unterlief bei jeweils vier Schießeinlagen nur jeweils ein Fehler und den Massenstart beendete er schließlich als Achtplatzierter. Dennoch erhielten für die erstmals bei Olympischen Winterspielen ausgetragene Mixed-Staffel die bei diesen Spielen bereits mit Gold dekorierten Bjørndalen und Svendsen (hatte den Massenstart gewonnen) den Vorzug vor dem Olympia-Debütanten. Am vorletzten Tag der Spiele lief Bø dann zusammen mit seinem Bruder sowie den beiden zuvor genannten die Staffel und überzeugte als zweiter Starter mit starken Schieß- und Laufergebnissen. Auf sicherem Medaillenkurs liegend leistete sich Schlussläufer Svendsen im letzten Schießen jedoch zu viele Fehler, so dass das norwegische Quartett nur den vierten Rang belegte und Johannes Thingnes Bø unverschuldet seine erste olympische Medaille verpasste. Nach den Olympischen Winterspielen verzichtete Bø Anfang März auf einen Start bei den Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2014 in Presque Isle in den Vereinigten Staaten, um sich auf die restlichen Weltcuprennen der Saison zu konzentrieren. Damit brachte er sich um die theoretische Möglichkeit, erfolgreichster Juniorenbiathlet aller Zeiten zu werden. Die Strategie zeigte jedoch beeindruckenden Erfolg, als er am vorletzten Weltcup-Austragungsort des Winters – Kontiolahti, der Ort seiner Juniorenweltmeisterschaftserfolge von 2012 – bei zum Teil äußerst widrigen Windbedingungen alle drei Rennen gewinnen konnte. Mit fünf Saisonsiegen hatte er bis dahin mehr Tageserfolge erreicht als jeder seiner Konkurrenten im gleichen Zeitraum und verbesserte sich kurz vor Ende seiner ersten vollständigen Weltcupsaison auf den zweiten Rang der Gesamtwertung. Die abschließenden drei Wettbewerbe vor heimischer Kulisse am Holmenkollen in Oslo vermochte er zwar nicht mehr unter den Top Ten zu beenden und wurde in der Gesamtwertung noch von Emil Hegle Svendsen überholt – mit dem dritten Rang sowohl im Sprint- als auch im Gesamtweltcup ist Bø allerdings dennoch den frühzeitigen Vorschusslorbeeren bezüglich seines Talents gerecht geworden und hat sich rasch in der Weltspitze etabliert.", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeister (2014/15).", "content": "Zur Vorbereitung auf die neue Saison trat Bø im Sommer 2014 beim bekannten Blinkfestivalen an, in dessen Rahmen in Sandnes und Umgebung mehrere Skilanglauf- und Biathlon-Wettbewerbe auf Rollskiern ausgetragen werden. Am 31. Juli absolvierte er dabei in Lysebotn das Skilanglauf-Bergaufrennen über eine Distanz von sieben Kilometern und belegte den sechsten Platz – direkt hinter seinem Bruder Tarjei und vor Skilanglaufprofis wie beispielsweise Petter Northug, Federico Pellegrino, Roland Clara, Finn Hågen Krogh und Devon Kershaw. In den nächsten Tagen konzentrierte er sich wieder auf Biathlon, scheiterte im K.-o.-Schießen im Halbfinale und erreichte im Massenstart den fünften Platz, ehe ihm im Finale des Supersprint (ebenfalls im K.-o.-System veranstaltet) der Sieg gelang. Knapp eine Woche später nahm Johannes Thingnes Bø am 10. August erstmals am City-Biathlon im saarländischen Püttlingen teil. Seine dortige Premiere verlief allerdings nicht sonderlich erfolgreich: Er musste dreimal für je zehn Sekunden in die „Penalty-Box“ und insgesamt elf Mal nachladen. Letztendlich belegte er den siebten Platz. Vom 20. bis 21. September fanden in Steinkjer die norwegischen Sommerbiathlon-Meisterschaften statt. Während Bø sich im Sprint noch den vierten Rang sichern konnte, unterliefen ihm in der Verfolgung acht Schießfehler, sodass er auf Platz 10 zurückfiel. Beim ersten Weltcuprennen der Saison 2014/15 – der Mixed-Staffel in Östersund – kam Bø am 30. November noch nicht zum Einsatz. Seitdem startete er allerdings bei bislang allen Rennen. Gleich auf der zweiten Station sprintete er in Hochfilzen überlegen zu seinem bereits sechsten Weltcuperfolg. Damit baute er seine eigene bemerkenswerte Ergebnisstatistik aus: Alle sechs bis dahin erreichten Weltcup-Podestplätze waren Siege. Einen Tag darauf wurde diese Statistik hinfällig, als er mit der norwegischen Staffel den dritten Platz belegte. Insgesamt jedoch war die Bilanz von Johannes Thingnes Bø in diesem Winter noch durchwachsen. Im Dezember kostete ihn insbesondere eine inkonstante Schießleistung des Öfteren bessere Platzierungen. Seine Trefferquote im stehenden Anschlag war noch nie derart niedrig wie zu jenem Zeitpunkt. Im Januar 2015 gelang es Bø, seine Leistungen auf hohem Niveau zu konsolidieren. Mit der Staffel musste er sich in Oberhof lediglich den Russen geschlagen geben, im Sprint verpasste er als Vierter knapp das Podest. Weniger als eine Woche später führte er die norwegische Staffel auf der nächsten Weltcup-Station in Ruhpolding zum Sieg und konnte auch den Sprint in überlegener Manier für sich entscheiden. Den abschließenden Massenstart hätte er ohne Komplikationen wohl ebenfalls gewonnen, denn erstmals in dieser Disziplin gelangen ihm vier fehlerfreie Schießeinlagen. In der dritten Loipen-Runde stürzte jedoch der vor ihm in Führung laufende Jakov Fak; Bø konnte nicht mehr ausweichen und stürzte ebenfalls. Ein dadurch erforderlicher Skiwechsel kostete ihn wertvolle Sekunden, so dass er letztendlich nicht mehr den Anschluss an die Spitze fand und nur den zehnten Platz belegte. Es folgten weitere Siege mit der Staffel in Rasen-Antholz sowie mit der Mixed-Staffel im tschechischen Nové Město na Moravě und mehrere Top-Ten-Platzierungen. Anfang März reiste Bø mit der norwegischen Mannschaft zu den Weltmeisterschaften 2015 nach Kontiolahti – an den Ort seiner drei Junioren-Weltmeistertitel von 2012 und seines Weltcuptriples aus dem Vorjahr. Im ersten Rennen, der Mixed-Staffel, blieb er fehlerlos. Eine Strafrunde durch Tiril Eckhoff verhinderte jedoch ein besseres Ergebnis als den dritten Rang. Die Bronzemedaille war somit das erste Edelmetall von Johannes Thingnes Bø bei den Weltmeisterschaften der Senioren. Zwei Tage später leistete er sich im Sprint zwar einen Fehler im stehenden Anschlag, profitierte aber von den windbedingt noch schlechteren Schießleistungen der Weltspitze. Mit seiner bekannten Stärke in der Loipe sicherte er sich den Titel vor dem Kanadier Nathan Smith und seinem Bruder Tarjei. Mit 21 Jahren krönte er sich zum jüngsten Sprintweltmeister seit dem Sieg von Mark Kirchner 1990. Die hervorragende Ausgangsposition konnte Bø im Verfolgungsrennen nicht nutzen. Diesmal unterliefen ihm selbst zu viele Schießfehler – er traf nur zwölf von 20 Zielscheiben und musste sich abgeschlagen mit Rang 31 begnügen. Im Einzel dagegen schaffte er mit einem siebten Platz wieder den Sprung in die Top Ten und mit der norwegischen Staffel erkämpfte er sich die Silbermedaille hinter Deutschland. Gleich bei seiner ersten Weltmeisterschaft konnte Johannes Thingnes Bø somit einen kompletten Medaillensatz sein Eigen nennen. Da er auch zur letzten Weltcupstation nach Chanty-Mansijsk reiste, verzichtete er auf eine Teilnahme an den unmittelbar anschließend Ende März in Sirdal ausgetragenen norwegischen Meisterschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Weltcupzweiter und Doppelweltmeister (2015/16).", "content": "Die Vorbereitung auf seine vierte Weltcupsaison verlief für Johannes Thingnes Bø ohne Beeinträchtigungen. Vom 21. bis 23. August 2015 startete er bei den norwegischen Sommerbiathlon-Meisterschaften in Os. Auf den Rollskiern erreichte er im Sprint bei zwei Schießfehlern nur einen zehnten Platz, konnte sich aber in der Verfolgung auf den vierten Rang vorkämpfen. Auch in den Trainingslagern zeigte er beständig gute Leistungen. Die letzten Übungswettkämpfe wurden im November in Sjusjøen abgehalten, wo er zusammen mit seinem Bruder dominierte. Die Saison begann am 29. November 2015 im schwedischen Östersund mit der Single-Mixed-Staffel. In dieser kam Bø noch nicht zum Einsatz, um Doppelbelastungen zu vermeiden, da er später am Tag für die „normale“ Mixed-Staffel gesetzt war. Dort bewies er an dritter Position laufend eine bemerkenswerte Frühform und konnte den Abstand auf die Konkurrenten schnell vergrößern. Letztlich gewann das Quartett überlegen, was für Bø seinen zwölften Weltcupsieg – den vierten mit der Staffel – bedeutete. Insgesamt gelangen Bø in der Saison sieben Weltcupsiege und sechs weitere Podiumsplatzierungen. Mit 820 Punkten belegte er schließlich den zweiten Platz im Gesamtweltcup hinter Martin Fourcade. Zudem wurde er Dritter im Verfolgungsweltcup und konnte seinen dritten Platz im Sprintweltcup aus dem Winter 2013/14 wiederholen. Höhepunkt waren im März 2016 die Weltmeisterschaften in Oslo – der Hauptstadt seines Heimatlandes. Gleich im ersten Wettkampf sicherte er sich mit der norwegischen Mixed-Staffel die Bronzemedaille. Während er anschließend sowohl im Sprint, als auch in der Verfolgung und im Einzel jeweils nur den vierten Platz erreichte, siegte er am 12. März mit der Staffel vor dem deutschen Quartett. Nur einen Tag später zeigte er im Massenstart eine unerwartet gute Schießleistung und wurde nach einem Duell auf der letzten Runde mit 2,8 Sekunden Vorsprung auf Martin Fourcade Weltmeister.", "section_level": 2}, {"title": "Olympiasieger 2018.", "content": "Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gewann er am 15. Februar 2018 im Einzelrennen über 20 Kilometer die Goldmedaille vor Jakov Fak und Dominik Landertinger. Zuvor hatte er im Sprint den 31. und in der Verfolgung den 21. Platz belegt.", "section_level": 2}, {"title": "Dominanz und erster Gesamtweltcupsieg (2018/19).", "content": "Die Saison 2018/19 lief seit Anbeginn für Bø herausragend. Zu Beginn konnte der Seriensieger der vergangenen Jahre Martin Fourcade noch mit ihm mithalten, aber seit dem zweiten Rennen dominierte er den Weltcup bis zum Ende der Saison. Von den ersten acht Rennen konnte er sechs gewinnen, in Nové Město na Moravě gewann er alle drei Wettbewerbe im Sprint, Verfolgung und Massenstart. In Ruhpolding gewann er den Sprint und Massenstart, in Antholz triumphierte Bø in Sprint und Verfolgung. Im Einzel reichte ihm ein Sieg in Canmore um den Einzelweltcup zu gewinnen. Vom Sprint in Nové Město na Moravě bis zum verkürzten Einzel in Canmore stand er elfmal in Folge auf dem Podest und erzielte dabei neun Siege. Bei den Weltmeisterschaften im schwedischen Östersund wurde er Weltmeister im Sprint und holte Silber in der Verfolgung. Dazu kommen drei Goldmedaillen in allen drei Staffelwettbewerben. Bei der Verfolgung in Oslo, dem vorletzten Wettbewerb der Saison, stellte er mit seinem 15. Saisonsieg einen neuen Rekord auf und übertraf damit die Bestmarke von Martin Fourcade. Mit diesem Sieg gewann er auch den Verfolgungsweltcup, den Sprintweltcup konnte er mit 514 Punkten schon vor dem Saisonfinale für sich entscheiden. Beim abschließenden Massenstart der Saison machte er den Sieg-Hattrick in Oslo perfekt und holte seinen 16. Saisonsieg. Damit gewann er auch die Massenstartwertung und holte als dritter Athlet nach Raphaël Poirée und Martin Fourcade alle fünf Kristallkugeln in einer Saison. Bø erreichte in dieser Saison 1262 Punkte und stand insgesamt 19 Mal auf dem Podest, beide Werte wurden nur von Fourcade in der Saison 2016/17 überboten.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Gesamtweltcupsieg (2019/20).", "content": "In der Saison 2019/20 dominierte Bø zu Beginn erneut den Weltcup, von den ersten sechs Rennen konnte er vier für sich entscheiden. Danach ließ er die vier Rennen in Deutschland aus, da in dieser Zeit sein Sohn zur Welt kam. Seine Rückkehr erfolgte beim Einzel im slowenischen Pokljuka, welches er gewann, auch in der Folge erzielte er weiterhin einige Siege und Podestplätze. Von den letzten fünf Rennen der Saison konnte Bø vier gewinnen und schaffte damit die Voraussetzungen für den erneuten Gewinn des Gesamtweltcups. Im letzten Rennen der Saison, reichte ihm ein vierter Platz, um Martin Fourcade mit zwei Punkten Vorsprung noch von der Spitze zu verdrängen. Zudem gewann er erneut den Massenstartweltcup und gewann in dieser Saison insgesamt zehn Einzelrennen. Bei den Weltmeisterschaften in Antholz war er besonders mit den Staffeln erfolgreich, hier gewann Bø in der Mixed- und Single-Mixed-Staffel jeweils Gold und mit der Herrenstaffel Silber. In den Einzelwettbewerben wurde er im Massenstart Weltmeister, in der Verfolgung und im Einzel holte er jeweils Silber.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen und Ehrungen.", "content": "Im Alter von 18 Jahren wurde Johannes Thingnes Bø am 22. Januar 2012 mit dem Karolineprisen die erste größere Ehrung zuteil. Diese Auszeichnung gilt als renommiertester Nachwuchspreis Norwegens und wird Schülern weiterführender Schulen zugesprochen, die sich entweder im Sport, in der Musik oder in der Kunst außergewöhnlich hervorgetan haben und gleichzeitig sehr gute schulische Leistungen vorweisen können. Am 23. Dezember 2013 gab die Jury der seit 2002 jährlich ausgerichteten Idrettsgallaen (de.: Sportgala) Bøs Nominierung in der Kategorie „Durchbruch des Jahres“ bekannt. Seine dortigen Konkurrenten um den Preis waren Tiril Sjåstad Christiansen (Freestyle-Skiing), Caroline Graham Hansen (Fußball), Tom Beier Jensen (Sportschießen), Henrik Kristoffersen (Ski Alpin) sowie Are Strandli / Kristoffer Brun (Rudern). Organisiert wird diese Gala als Kooperation vom Norges idrettsforbund og olympiske og paralympiske komité, Norsk rikskringkasting, Norges Fotballforbund und von Norsk Tipping, der offiziellen Lotterie des Landes. Bei der Verleihung am 4. Januar 2014 im Oslo Spektrum erkannte man Bø den Preis zu. Sein Bruder Tarjei hatte die gleiche Auszeichnung 2011 entgegennehmen können. Im Oktober 2019 bekam er vom European Fair Play Movement den Fair Play Preis für das Melden seines eigenen Regelverstoßes beim Biathlonrennen am 16. Februar 2019 in Soldier Hollow verliehen. Bei dem Verfolgungsrennen hatte er nur vier seiner fünf Schüsse abgegeben, was laut Regeln nicht erlaubt ist. Diesen Regelverstoß meldete er selbst wofür er disqualifiziert wurde. Das kostete ihn seine gewonnenen Weltcuppunkte und Preisgeld.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "In seiner noch jungen Karriere fällt Johannes Thingnes Bø bislang als äußerst athletischer Sportler auf. Bemerkenswert ist bei ihm ein noch sehr deutliches Leistungsgefälle zwischen den zwei Disziplinen des Biathlon. Im Schießen belegt er mit 83 Prozent durchschnittlicher Trefferquote seit seinem Weltcupdebüt im Januar 2013 einen Platz im oberen Mittelfeld der Konkurrenz. Seine Quote von 89 Prozent im liegenden Anschlag ist dabei zwar vergleichbar mit den Leistungen der weltbesten Schützen unter den Biathleten, ein Mittel von lediglich 75 Prozent im stehenden Anschlag bedeutet allerdings nur eine Platzierung auf den mittleren bis hinteren Rängen des Starterfeldes. Bøs signifikant stärkere Disziplin ist der Skilanglauf, was sich unter anderem daran zeigt, dass er in seiner Jugend mehrere Spezialrennen auch in dieser Sportart gewann. Mit seinen Laufleistungen schafft er es oft, die bislang fehlende Konstanz beim Schießen zumindest annähernd auszugleichen. Seine besondere Stärke ist dabei die Schlussrunde, während der es ihm regelmäßig gelingt, effektiv letzte Kraftreserven zu mobilisieren und auch aus dem Mittelfeld heraus noch auf vordere Plätze zu laufen. Entsprechend dieser Leistungsverteilung ist er bislang in Sprintrennen am erfolgreichsten: Die zu laufenden zehn Kilometer werden nur durch zwei Schießeinlagen unterbrochen und kommen somit guten Läufern (beziehungsweise mäßigen Schützen) entgegen, die das Rennen in der Loipe für sich entscheiden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Thingnes Bø (* 16. Mai 1993 in Stryn) ist ein norwegischer Biathlet. Er zählt zu den Erfolgreichsten seines Sports und wurde bei den Olympischen Winterspielen 2018 Olympiasieger im Einzel. Zudem ist er zehnfacher Weltmeister sowie fünffacher Jugend- beziehungsweise Juniorenweltmeister. Im Januar 2013 debütierte er im Biathlon-Weltcup und konnte in dieser höchsten Rennserie bislang 67 Tagessiege erkämpfen – mit 20 Jahren ist er zudem der jüngste Weltcup-Sieger seit Mark Kirchner 1991 und mit 21 Jahren der jüngste Sprintweltmeister seit Kirchners Titel 1990. Bereits seine zweite Weltcupsaison konnte Bø als Drittplatzierter der Gesamtwertung abschließen, 2018/19 gewann er diese erstmals und holte in dieser Saison alle Disziplinenwertungen.", "tgt_summary": "约翰内斯·廷内斯·鲍伊(,1993年-5月16日)生于松恩-菲尤拉讷郡斯特林,是一名挪威男子冬季两项运动员。约翰内斯是家中五个孩子当中第二年轻的,他的其中一个比他大五岁的哥哥Tarjei同样是冬季两项运动员。约翰内斯在2013年完成了自己的世界杯分站赛首秀。", "id": 2815370} {"src_title": "Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville", "tgt_title": "塔拉斯孔-塞特铁路", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Anfang der Strecke ist auf das Jahr 1839 zurückzuführen, als die Teilstücke zwischen Sète und Montpellier beziehungsweise zwischen Nîmes und Beaucaire eröffnet wurden. 1845 folgte der Abschnitt Nîmes–Montpellier. Für letztgenannte Strecke wurde in Montpellier ein zweiter Bahnhof errichtet, 300 Meter östlich desjenigen der Sète-Gesellschaft. An diesem Standort befindet sich der heutige Bahnhof Montpellier-Saint Roch. Im Jahr 1852 wurden die beiden ursprünglichen Bahnhöfe zusammengelegt, weil jetzt unter den Fittichen der Eisenbahngesellschaft PLM die Strecke zu einer durchgehenden Magistrale werden sollte. 1852 folgte die Eisenbahnbrücke Tarascon–Beaucaire als das letzte Teilstück zwischen Tarascon und Beaucaire. Damit wurde die gesamte Strecke durchgehend befahrbar. 1980 begann das Zeitalter des Hochgeschwindigkeitszuges TGV. Zunächst wurden nur Nîmes und Montpellier angefahren. Später folgten Verlängerungen in Richtung Süden und Westen, die auch den Bahnhof Sète an das Hochgeschwindigkeitsnetz anschlossen. Für die Hochgeschwindigkeitszüge waren diverse Baumaßnahmen nötig. So wurde der Bahnhof von Montpellier von Grund auf neu errichtet. 2001 hat der nördliche Abschnitt Tarascon–Nîmes durch die Eröffnung der Schnellfahrstrecke LGV Méditerranée einen großen Teil des Fernverkehrs an diese verloren. Um den Anschluss von Montpellier und Nîmes ans französische Hochgeschwindigkeitsnetz weiterhin zu gewährleisten, wurde zwischen den Bahnhöfen Valence TGV und Avignon TGV ein Gleisdreieck erstellt. Die Zweiglinie schließt dann in der Agglomeration Nîmes an die Regionalstrecke aus Givors an. Danach rollen die TGV-Züge auf dieser in den Bahnhof Nîmes, um dort zur Hauptstrecke zu gelangen.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Die Bahnstrecke dient sowohl dem Personen- als auch dem Güterverkehr.", "section_level": 1}, {"title": "Internationaler Fernverkehr.", "content": "Im internationalen Fernverkehr wird die Strecke von den durch Elipsos betriebenen Zügen befahren. Es handelt sich um spanische und französische Hochgeschwindigkeitszüge, die unter dem Namen \"Renfe-SNCF en cooperación / en coopération\" verkehren. Die Züge halten in Nîmes und Montpellier: Bis Ende 2013 gab es eine tägliche internationale Fernverkehrsverbindung mit Talgo-Zügen von Montpellier Saint-Roch über Barcelona Sants nach Cartagena. Einziger Halt auf der Strecke war der Anfangsbahnhof Montpellier. Die Trenhotel- bzw. EuroNight-Züge des Unternehmens Elipsos von Paris/Mailand/Zürich nach Barcelona França befuhren jeweils bis zu ihrer Einstellung Ende 2012 und 2013 die Strecke ohne Zwischenhalt.", "section_level": 2}, {"title": "Innerfranzösischer Fernverkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "TGV.", "content": "Im Fernverkehr nutzt der TGV mit diversen Relationen die Strecke. Einzelne Zugläufe werden bis nach Brüssel in Belgien verlängert. TGV-Bahnhöfe sind Nîmes, Montpellier und Sète. In Sète halten nur einige der obengenannten Verbindungen.", "section_level": 3}, {"title": "Intercités.", "content": "Zudem verkehren \"Intercités\"-Züge, die aus modernisierten Corail-Wagen gebildet sind. Sie nutzen mit folgender Verbindung die Strecke: Die Linie Clermont-Ferrand – Nîmes – Marseille nutzte die Strecke zwischen Nîmes und Tarascon. Inzwischen verkehrt sie nur noch zwischen Nîmes und Clermont-Ferrand.", "section_level": 3}, {"title": "Nachtzüge.", "content": "Zwei Nachtzugverbindungen \"Intercités de nuit\" befahren die Strecke ebenfalls: Die \"Intercités\"- und \"Intercités de nuit\"-Züge halten in Sète, Montpellier, Nîmes und Tarascon.", "section_level": 3}, {"title": "Regionalverkehr.", "content": "Im Regionalverkehr wird die Strecke von TER-Zügen der Netze TER Languedoc-Roussillon und TER Provence-Alpes-Côte d'Azur bedient. Verschiedene Linien ermöglichen unter anderem direkte Verbindungen nach Avignon, Narbonne, Arles oder Marseille.", "section_level": 2}, {"title": "Zukunft.", "content": "Nachdem bereits Hochgeschwindigkeitslinien auf der westlichen Seite (Perpignan–Figueres) und auf der östlichen (Nîmes–Lyon/Avignon) bestehen, leidet die Strecke unter einem starken Verkehrsaufkommen. Deshalb gibt es auch hier Bestrebungen einer Schnellfahrstrecke zwischen Perpignan und Montpellier, welche die Altstrecke zwischen Montpellier und Sète vom TGV-, aber auch vom Güterverkehr befreien würde. Die Strecke würde im Gegensatz zur Altstrecke im Landesinneren verlaufen, so dass in Sète kein Anschluss möglich ist. Der Baubeginn ist nicht vor 2020 zu erwarten. In Perpignan wäre ein neuer Bahnhof vorgesehen. Ebenfalls geplant ist der Lückenschluss zwischen der LGV Méditerranée und der LGV nach Perpignan. Diese würde Montpellier und Nîmes südlich umfahren und hätte in beiden Städten neue TGV-Bahnhöfe zur Folge. Der Anschluss an die Strecke nach Perpignan wäre westlich Montpelliers vorgesehen. Hier ist die Eröffnung auf 2016 terminiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Tarascon-Sète ist eine Hauptstrecke in Südfrankreich und ist Teil der Magistrale Lyon/Marseille – Narbonne – Port-Bou/Bordeaux, also der West-Ost-Achse in Südfrankreich. Neben Fernverkehrszügen der Gattungen TGV, Intercités und Intercités de nuit (Nachtzüge) wird sie auch von Nahverkehrszügen TER bedient.", "tgt_summary": "塔拉斯孔-塞特铁路()是法国境内的一条干线铁路,起于罗讷河左岸的塔拉斯孔,与巴黎-马赛铁路相连;止于地中海港口城市塞特,和波尔多-塞特铁路对接,途径尼姆和蒙彼利埃两大城市,全长104.5公里,是法国地中海沿线铁路通道上的一段,在法国铁路系统中编号为810000。", "id": 1593174} {"src_title": "Bahnhof Lyon-Part-Dieu", "tgt_title": "里昂帕尔迪厄站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bahnhof ging am 13. Juni 1983 nach fünfjähriger Bauzeit anstelle des einen Tag zuvor geschlossenen Bahnhofs Lyon-Brotteaux in Betrieb. Dies war Teil eines Urbanisierungsprogramms, das die Etablierung eines zweiten Stadtzentrums in Lyon vorsah. So ist das benachbarte gleichnamige Einkaufszentrum landesweit eines der größten. Schon bald nach der Eröffnung lief er dem bisherigen Hauptbahnhof Lyon-Perrache, obwohl dieser zentraler gelegen ist, den Rang als wichtigster Bahnhof der Stadt ab und wurde zu einem bedeutenden Knotenpunkt im TGV-Netz. Durchgehende TGV-Züge halten meistens nur noch in Part-Dieu, Perrache wird nur noch von in Lyon endenden Zügen angefahren – Part-Dieu wird lediglich von den Zügen nicht bedient, die vor der Stadt auf die LGV Rhône-Alpes abzweigen und stattdessen am Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry TGV halten, ihn somit gar nicht tangieren. 2010 ging die Stadtbahn Rhônexpress zum Flughafen in Betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und bauliche Gegebenheiten.", "content": "Der Bahnhof umfasst sechs Personenbahnsteige und insgesamt elf Bahnsteigkanten. Das elfte Gleis wurde im Dezember 2011 in Betrieb genommen. In den Jahren 2001 und 2008 wurde er um drei Gleise erweitert und erreichte seine heutige Größe. Hinzu kommt ein bahnsteigloses Durchfahrtgleis. Der Bahnhof liegt im Osten der Stadt, etwas außerhalb des Stadtzentrums. In unmittelbarer Nähe liegt mit der Tour Part-Dieu das zweithöchste Gebäude der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Als größter Bahnhof der Millionenmetropole Lyon verfügt er über eine dichte Anbindung im Nah- und Fernverkehr:", "section_level": 1}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Der TGV bedient den Bahnhof mit diversen Zielen, so dass zahlreiche Städte Frankreichs wie Paris, Straßburg, Mulhouse, Bordeaux, Nantes, Toulouse, Perpignan, Metz, Dijon, Melun, Rennes, Poitiers und Le Havre umsteigefrei zu erreichen sind. Des Weiteren fährt der TGV auch auf internationalen Verbindungen nach Brüssel und Genf. Die Eröffnung der LGV Rhin-Rhône im Dezember 2011 führte zu neuen Bahnverbindungen: Seit dem 23. März 2012 wird mit dem TGV Duplex eine Direktverbindung von Frankfurt über die LGV Rhin-Rhône nach Lyon und weiter nach Marseille angeboten. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 wurde die von Elipsos betriebene Hochgeschwindigkeitsverbindung mit einem AVE-Zug zwischen Lyon und dem Bahnhof Barcelona-Sants in Betrieb genommen. Außerdem wird der Bahnhof von diversen Intercités-Zügen angefahren. Die Tages- und Nachtverbindungen führen unter anderem nach Hendaye, Irun, Quimper, Metz, Strassburg und Genf.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalverkehr.", "content": "Die vier Regionalverkehrssysteme TER Rhône-Alpes, TER Bourgogne, TER PACA und TER Auvergne bieten Verbindungen nach Marseille, Avignon, Genf, Grenoble, Saint-Etienne, Evian oder Valence an. Die meisten Linien fahren auch den Bahnhof Perrache an.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtverkehr.", "content": "Der Bahnhof Part-Dieu ist an die Metrolinie B und an die drei Straßenbahnlinien T1, T3 und T4 angeschlossen. Die T3 verkehrt als Rhônexpress zum Flughafen Saint-Exupéry.", "section_level": 2}, {"title": "Zukunft.", "content": "Die Nutzerzahlen des Bahnhofes sind rapide gestiegen. Zum Zeitpunkt der Eröffnung wurde er täglich von 35'000 Reisenden frequentiert, heute sind es deren 140'000. Im Jahr 2010 nutzten 51,1 Millionen Personen den Bahnhof. Er operiert stark an den Kapazitätsgrenzen und wurde in den Jahren 2008 und 2011 um drei Gleise erweitert. Bis 2030 werden täglich 220'000 Reisende erwartet. Eine Erweiterung ist unumgänglich, so steht ein Tiefbahnhof zur Diskussion. Einer oberirdischen Erweiterung sind städtebauliche Grenzen gesetzt. Zur Diskussion steht auch eine vermehrte Führung von TGV-Zügen über den Bahnhof Saint-Exupery, um Part-Dieu zu entlasten. Seit April 2016 laufen erste öffentliche Anhörungen zur Erweiterung des Bahnhofs um ein zwölftes Gleis („L“). Es soll östlich von Gleis K liegen und sich mit diesem Gleis den Bahnsteig teilen. Die Bauarbeiten sollen 2017/2018 beginnen. Die Inbetriebnahme ist für 2022 vorgesehen. Die Kosten werden auf 107 Mio. Euro geschätzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Lyon-Part-Dieu ist noch vor dem Bahnhof Lyon-Perrache der wichtigste Bahnhof der französischen Stadt Lyon. Er liegt an der Bahnstrecke Lyon–Genève und ist ein wichtiger Knotenpunkt im Fern- und Regionalverkehrsnetz der Region Rhône-Alpes.", "tgt_summary": "里昂帕尔迪厄站(),是一座法国国家铁路的车站,位于法国东南部城市里昂。里昂帕尔迪厄站开业于1978年,是都市更新开发的产物,现已成为里昂市区最重要的铁路车站。", "id": 196749} {"src_title": "Subaru Pleo", "tgt_title": "速霸陸Pleo", "src_document": [{"title": "Subaru Pleo I (1998–2010).", "content": "Die erste Generation des Pleo startete am 9. Oktober 1998 und ersetzte den Subaru Vivio als die japanischen Vorschriften in der Kei-Car-Klasse etwas größere Fahrzeuge ermöglichten. Anders als der Vorgänger wurde der Pleo offiziell nicht mehr in Europa angeboten. Erhältlich war der Pleo auch als \"Van\" genannter Lieferwagen. Im Juni 1999 startete Subaru eine luxuriöse Ausgabe des Pleo die so genannte Subaru Nesta. Im Oktober 2000 wurde der Pleo zum ersten Mal überarbeitet und eine im Retro-Stil gehaltene Ausgabe namens Niccoto angeboten. Zum 40. 4WD Geburtstag von Subaru 2002 wurden drei begrenzte Allradantrieb-Editionen auf den Markt gebracht und ab Oktober wurde eine dritte Auflage gestartet. Auf Basis des Pleo wurde ab 2003 auch der Subaru R2 angeboten. Ab Juni 2007 war nur noch das Van Modell erhältlich. Im Dezember 2009 wurde die Produktion des Pleo I eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Subaru Pleo II (2010–2018).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pleo II.", "content": "Auf Basis einer Zusammenarbeit von Toyota und Subaru wird das neue Modell des Pleo vom Toyota-Tochterunternehmen Daihatsu für Subaru produziert. Es ist eine Version des in Europa als Daihatsu Cuore bekannten Daihatsu Mira. Das Modell ist mit drei Türen und einer Notrücksitzbank als Pleo Van oder, zu einem höheren Preis, als Pleo mit fünf Türen und vier vollwertigen Sitzen erhältlich. Alle Varianten werden auch mit Allradantrieb angeboten. Der Pleo Van ist mit 5-Gang-Schaltgetriebe oder einem automatischen stufenlosen Getriebe (CVT) erhältlich. Im Rahmen eines kleinen Facelifts wurde Mitte 2011 wurde der Kraftstoffverbrauch gesenkt und ABS als Standardausstattung eingeführt. Es wird seitdem ein Verbrauch von 4,1 bis 5,0 l/100 km je nach Version angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Pleo Plus.", "content": "Eine kürzere, fünftürige Variante wurde ab Ende 2012 unter dem Namen Pleo Plus vertrieben. Diese unterscheidet sich stärker vom Daihatsu Mira. Während der Pleo nur in einer Ausstattungsvariante angeboten wird, gibt es für den Pleo Plus vier Versionen, wobei für die günstigste kein Allradantrieb erhältlich ist. Ab der zweiten Ausstattungslinie, die etwas teurer als der Standard-Pleo angeboten wird, sind seit August 2013 ein Notbremsassistent und adaptive Bremslichter enthalten. Alle Varianten sind an ein stufenloses Getriebe gekoppelt und haben ein Start-Stopp-System. Der Hersteller gibt Durchschnittsverbräuche von 3,0 l/100 km (Frontantrieb) bzw. 3,3 l/100 km (Allrad) an.", "section_level": 2}, {"title": "Subaru Pleo III (seit 2019).", "content": "Die dritte Generation wird nur noch als Pleo Plus angeboten. Sie wurde 2019 vorgestellt und basiert auf der zweiten Generation des.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Subaru Pleo ist ein Kei-Car. Das erste Modell war größer als herkömmliche Kei-Cars aber kürzer als die üblichen Microvans wie der Suzuki Wagon R. Als Eigenentwicklung kam der Pleo 1998 auf den Markt und wurde 2010 durch ein Modell des neuen Mutterkonzerns Toyota bzw. der neuen Konzernschwester Daihatsu ersetzt.", "tgt_summary": "速霸陆Pleo()为日本富士重工业于1998年推出的轻型高顶旅行车,不过该公司停止自行研发生产轻型车,故自第二代起改以OEM生产(同属丰田汽车集团之故)。直到2018年3月大发Mira停产,速霸陆Pleo也在同年3月2日停止贩售。", "id": 1052492} {"src_title": "Tag der Ziegel", "tgt_title": "砖瓦之日", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Im Konflikt um eine Lösung der Staatsschuldenfrage war 1787 die Notabelnversammlung gescheitert. Die Parlemente in Paris und den Provinzen setzten die Opposition gegen die Reformvorschläge des Ministers Brienne fort und verlangten die Einberufung der Generalstände. Am 6. August 1787 erzwang Ludwig XVI. mit Hilfe eines lit de justice die Registrierung eines Stempelsteuergesetzes, was das Parlement von Paris zuvor verweigert hatte. Das Parlement erklärte den Vorgang sofort für rechtswidrig. Der König verbannte das Parlement daraufhin nach Troyes, musste aber erleben, dass sich nicht nur die Pariser Bevölkerung, sondern auch die Provinzparlemente mit ihren Pariser Kollegen solidarisch erklärten. Nachdem Brienne eingelenkt hatte, die Rückkehr des Pariser Parlements erlaubt und die Einberufung der Generalstände angekündigt hatte, kam es um eine Staatsanleihe erneut zum Konflikt. Das Parlement erklärte in diesem Zusammenhang die Befehle des Königs in Form der sogenannten lettre de cachet für unvereinbar mit dem öffentlichen Recht und dem Naturrecht. Der König wurde von Beratern veranlasst, den Konflikt durch eine offene Konfrontation zu entscheiden. Die Rechte der Parlemente wurden massiv beschnitten. Sie verloren das Recht, die königlichen Edikte zu registrieren und damit offiziell in Kraft zu setzen. Das Parlement proklamierte daraufhin am 3. Mai 1788 als Grundgesetze des Reiches, dass die Steuerbewilligung Sache regelmäßig einzuberufener Generalstände sein müssten und dass die Parlemente das Recht hätten, die Gesetze zu prüfen. Der König ließ zwei Wortführer des Parlements verhaften und beurlaubte das Parlement. Der Unmut in Paris übertrug sich auf die Parlemente der Provinzen. Zu Protesten kam es in allen Parlementsstädten. Besonders heftig waren die Unruhen in Pau, Rennes und Grenoble.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Der Unmut in Grenoble, Sitz des Parlements der Dauphiné, war besonders folgenreich. Auch dieses Parlement wurde faktisch geschlossen. Aber es trat dennoch zusammen. Daraufhin wurden die Mitglieder des Parlements aus der Stadt ausgewiesen. Die Unruhen verbanden sich mit sozialer Unzufriedenheit insbesondere infolge gestiegener Preise. Die Behörden gingen ausgerechnet an einem Samstag, an dem Markttag war, gegen das Parlement vor. Zwei Regimenter der Armee sollten die Aktion sichern. Gegen die Ausweisung der Parlementsmitglieder mobilisierte vor allem das Kanzleipersonal die Bevölkerung. Es kam zu einer allgemeinen Niederlegung der Arbeit, die Läden und Marktstände schlossen. Die Menge strömte in die Innenstadt zum Justizpalast und zum Haus des Parlementspräsidenten. Andere schlossen die Stadttore, und eine weitere Gruppe bedrohte den Sitz des königlichen Gouverneurs. Dieser war Jules Charles Henri de Clermont-Tonnerre. Er schickte die Soldaten in kleineren Einheiten an die Brennpunkte der Ereignisse. Ihr Erscheinen stachelte die Erregung noch weiter an, ohne dass die Soldaten stark genug gewesen wären, die Unruhen einzudämmen, zumal sie den Befehl hatten, nicht zu schießen. Die Einwohner stiegen auf die Dächer und bewarfen die Soldaten mit den Dachziegeln. Während sich das eine Regiment an das Verbot des Schusswaffengebrauchs hielt, eröffneten Angehörige des anderen das Feuer. Der junge Stendhal wurde Zeuge, wie die ersten Menschen getroffen wurden. Die Sturmglocke der Kathedrale wurde geläutet, und daraufhin strömten zahlreiche Bauern aus der Umgebung in die Stadt. Der Gouverneur und der Intendant der Stadt appellierten an die Parlementsräte, sofort die Stadt zu verlassen. Im Gegenzug würden die Soldaten von den Straßen geholt. Die Richter waren geneigt, das Angebot anzunehmen, aber mussten sich der Bevölkerung beugen. Der Gouverneur flüchtete aus seinem Dienstsitz, der gestürmt und geplündert wurde. Die Parlementsräte wurden im Triumph durch die Straßen getragen und zum Justizpalast geleitet. Dort hielt das Parlement eine Sondersitzung ab. Einige ältere Parlementsräte verließen die Stadt, während eine Reihe der Jüngeren wie Jean-Joseph Mounier blieben, um die Sache weiter zu treiben. Während des Tages der Ziegel war die Autorität der Regierung in Grenoble völlig zusammengebrochen, und das Militär hatte sich letztlich als hilflos erwiesen, der Proteste Herr zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Politisierung der Bewegung.", "content": "Mit dem Tag der Ziegel war die Angelegenheit nicht vorbei, vielmehr bildete sich ein „Zentralkomitee“ vor allem getragen von Juristen, das die Sache weiter trieb. In den folgenden Wochen sorgte insbesondere Mounier dafür, dass aus dem ungeordneten Aufruhr eine politische Bewegung wurde. Er wollte mehr als nur die Wiedereinsetzung der Parlemente erreichen. Trotz des Versammlungsverbots der Behörden organisierte er im Rathaus der Stadt eine Versammlung von Vertretern aller drei Stände. Der dritte Stand stellte dabei die stärkste Gruppe. Die Versammlung schrieb an den König und forderte ihn auf, das Parlement wieder in seine Rechte einzusetzen, die Maßnahmen der letzten Zeit zurückzunehmen und die Provinzialstände einzuberufen. Bei den Wahlen zu dieser Ständeversammlung sollte der Dritte Stand genau so viele Vertreter haben wie die des Adels und des Klerus zusammen. Damit war eine der Forderungen geboren, die während der Revolution eine große Rolle spielen sollte. Die Versammlung beschloss auch, dass diejenigen, die sich an den neu eingerichteten Gerichten beteiligen würden, als Verräter gelten sollten. Außerdem bemühte man sich um die Linderung der materiellen Not. Auch wenn man nur einen Hilfsfonds plante, war auch diese Verbindung von politischen und sozialen Fragen zukunftsweisend. Die Versammlung rief dazu auf, die Bildung einer Volksvertretung der Dauphiné vorzubereiten. In der Folge empfingen die Räte im Rathaus zahlreiche Abordnungen und nahmen Petitionen entgegen. Viele von diesen ähnelten im Stil und Inhalt denen der ein Jahr später ausbrechenden Revolution. Unter den Augen der Soldaten des neuen Gouverneurs des Maréchal de Vaux begaben sich am 21. Juli Deputierte der drei Stände aus allen Städten der Provinz zu einer zweiten Versammlung in das Schloss Vizille bei Grenoble. Insgesamt fanden sich 491 Abgesandte ein. Davon waren 50 Geistliche (aber keine Bischöfe), 165 gehörten dem Adel und 276 dem Dritten Stand an. Abgestimmt werden sollte nach Köpfen und nicht wie bisher nach Ständen. Damit schuf man ein Vorbild für die späteren Generalstände. Mounier argumentierte nicht im Sinn des Bewahrens alter Rechte, wie es der üblichen Rhetorik der Parlementsmigtlieder entsprach. Vielmehr meinte er, dass es keine Verfassung gebe und die Generalstände die Aufgabe hätten, eine solche erst zu schaffen. Er betonte, dass die Besteuerung des Volkes nur von einer Volksvertretung beschlossen werden könne. Dabei sollte dem Dritten Stand das entscheidende Gewicht zufallen. Die Versammlung war sogar bereit, auf alte Privilegien der Provinz zu verzichten, wenn es zu einer nationalen Volksvertretung kommen sollte. Der König stimmte der Forderung nach einer Ständeversammlung für die Dauphiné zu und erwies sich so als wenig konsequent. Auch vor dem Hintergrund der Proteste berief der König die Generalstände für 1789 ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit dem Begriff Tag der Ziegel (frz. \"Journée des tuiles\") wird ein Aufbegehren der Stadt Grenoble und der Provinz Dauphiné im Jahr 1788 bezeichnet. Die Verlaufsformen und die Forderungen wiesen auf die Französische Revolution voraus. Im Gegensatz zu den Protesten in anderen Parlementsstädten dominierte in Grenoble eindeutig der Dritte Stand.", "tgt_summary": "砖瓦之日 ()是1788年6月7日发生在法国东南部城市格勒诺布尔的事件。这是法国大革命前夕的首次抗争,部分历史学家把它作为法国大革命的序幕。", "id": 1008111} {"src_title": "London Chess Classic", "tgt_title": "伦敦国际象棋经典大赛", "src_document": [{"title": "Turniermodus.", "content": "Bis 2012 spielten jeweils vier bzw. fünf eingeladene Großmeister der Weltspitze und die vier besten englischen Spieler in einem einrundigen Turnier mit klassischer Bedenkzeitregelung (2 Stunden für 40 Züge, 1 Stunde für die folgenden 20 Züge und 15 Minuten plus 30 Sekunden pro Zug für den Rest der Partie). Es galt die Sofia-Regel sowie eine Dreipunkteregel (3 Punkte für einen Sieg, 1 Punkt für ein Remis, 0 Punkte für eine Niederlage). 2013 wurde der Modus auf ein Schnellschach-Turnier mit 16 Teilnehmern umgestellt, die in vier Vorgruppen und anschließendem K.-o.-System spielen. Die Partien werden mit Live-Kommentaren im Internet übertragen. Neben dem Großmeisterturnier finden zahlreiche Rahmenveranstaltungen statt, darunter ein Open, ein Frauenturnier, Blitzturniere, Simultanvorstellungen und Vorträge.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Turnier 2009.", "content": "Die Premiere des Turniers vom 8. bis 15. Dezember 2009 gewann Carlsen vor Kramnik. Bester englischer Spieler wurde überraschend Howell, der mit 2597 die niedrigste Elo-Zahl aller Teilnehmer aufwies. Mit einem Elo-Schnitt von 2696 war es das bestbesetzte Turnier in England seit dem \"Phillips & Drew Kings\" London 1984. Der Preisfonds belief sich auf 125.000 Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Turnier 2010.", "content": "Das Turnier fand vom 8. bis 15. Dezember 2010 statt. Carlsen gewann erneut, obwohl er zwei Partien verlor, vor Weltmeister Anand und McShane. Der Elo-Schnitt des Turniers war 2729. Der Preisfonds belief sich auf 145.000 Euro, davon 50.000 für den Turniersieger.", "section_level": 2}, {"title": "Turnier 2011.", "content": "Das Turnier fand vom 3. bis 12. Dezember 2011 statt, diesmal mit neun Teilnehmern. Turniersieger wurde Kramnik vor Nakamura und dem Weltranglistenersten Carlsen. Bester englischer Spieler wurde erneut McShane. Der Elo-Schnitt des Turniers war 2748. Der Preisfonds belief sich auf 160.000 Euro, davon 50.000 für den ersten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Turnier 2012.", "content": "Die vierte Auflage des Turniers fand vom 1. bis 10. Dezember 2012 statt und wurde von Magnus Carlsen gewonnen, der damit seine Elo-Zahl um 13 Punkte steigerte und einen neuen Rekord aufstellte.", "section_level": 2}, {"title": "Turnier 2013.", "content": "Die fünfte Auflage des Turniers fand vom 7. bis 15. Dezember 2013 statt. Hauptevent war ein Schnellschach-Turnier mit 16 Teilnehmern. Während der neue Weltmeister Magnus Carlsen seine Teilnahme absagte, war Ex-Weltmeister Viswanathan Anand am Start. Als weitere Top-Ten-Spieler waren Wladimir Kramnik, Hikaru Nakamura, Fabiano Caruana und Boris Gelfand dabei. Zunächst wurden in vier Vorgruppen acht Plätze für ein Turnier nach K.-o.-System ausgespielt. In der Gruppenphase wurde die Dreipunkteregel angewandt. Die Bedenkzeit betrug 25 Minuten pro Partie plus 10 Sekunden pro Zug. Es gewann Nakamura, der sich im Finale gegen Gelfand durchsetzte. Der Preisfonds belief sich auf 150.000 Euro, von denen der Sieger 50.000 erhielt.", "section_level": 2}, {"title": "Turnier 2014.", "content": "Das Turnier 2014 fand als \"Super Six\" vom 10. bis 14. Dezember 2014 statt. Sechs Teilnehmer absolvierten ein Rundenturnier, welches erstmals die Kategorie 22 erreichte. Der Preisfonds belief sich auf 90.000 Euro, von denen der Sieger 50.000 erhielt. Anand belegt Platz 1, weil er einen Schwarz-Sieg aufzuweisen hat. Zwischen Adams und Caruana entschied die Anzahl der Siege.", "section_level": 2}, {"title": "Turnier 2015.", "content": "Vom 4. bis 13. Dezember 2015 fand die siebte Auflage des Turniers als einrundiges Turnier mit 10 Teilnehmern statt. Eingeladen waren Magnus Carlsen, Fabiano Caruana, Hikaru Nakamura, Wesselin Topalow, Alexander Grischuk, Viswanathan Anand, Anish Giri, Maxime Vachier-Lagrave, Lewon Aronjan und Michael Adams. Carlsen gewann das Turnier nach Stichkampf gegen Maxime Vachier-Lagrave. Bei Punktegleichstand bei den Plätzen zwei bis zehn entscheidet die Anzahl der Siege, der direkte Vergleich und die Feinwertung. Bei Punktegleichstand beim ersten Platz werden Schnellschachpartien genutzt um die Entscheidung herbeizuführen. Da hier 3 Spieler punktgleich waren, spielte zuerst Giri gegen Vachier-Lagrave. Dies konnte Vachier-Lagrave für sich entscheiden. Im Finale traf er dann auf Carlsen, welchem er jedoch 0.5-1.5 unterlag. Es fanden mehrere Nebenturniere statt: Die \"British Knockout Championship\" gewann David Howell, das \"CSC London Chess Classic FIDE Open\" gewann Benjamin Bok und im \"Super Rapidplay Open\" siegte Luke McShane.", "section_level": 2}, {"title": "Turnier 2016.", "content": "Vom 9. bis 18. Dezember 2016 fand das Tournier wie im Vorjahr als einrundiges Turnier mit 10 Teilnehmern statt. Gewinner war Wesley So, der mit seiner Leistung als zwölfter Mensch eine Wertungszahl über 2800 erreichte. Es fanden wieder mehrere Nebenturniere statt: Die \"British Knockout Championship\" gewann Nigel Short, beim \"CSC London Chess Classic FIDE Open\" teilten sich die Franzosen Étienne Bacrot und Sébastien Mazé den ersten Platz und im \"Super Rapidplay Open\" siegte Walentina Gunina.", "section_level": 2}, {"title": "Turnier 2017.", "content": "2017 fand das Turnier vom 1. bis 11. Dezember statt. Das Tiebreak zwischen den punktegleich in Führung liegenden Spielern konnte Fabiano Caruana für sich entscheiden. Die \"British Knockout Championship\" gewann Luke McShane, das \"CSC London Chess Classic FIDE Open\" gewann der Russe Alexander Motyljow.", "section_level": 2}, {"title": "Turnier 2018.", "content": "2018 fand das Turnier von 11. bis 17. Dezember statt und stellte das Finale der \"Grand Chess Tour\" dar. Die vier besten Spieler der Tour traten im K.-o.-System in drei unterschiedlichen Bedenkzeiten gegeneinander an. Nach sieben Remisen zu Beginn des Finales gegen Vachier-Lagrave, gewann Nakamura das Turnier in der vierten und letzten Blitzpartie.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das London Chess Classic ist ein Schachturnier, das seit 2009 jährlich im Dezember im Olympia Conference Centre in Kensington ausgetragen wird. Organisator ist Malcolm Pein.", "tgt_summary": "伦敦国际象棋经典大赛(英语:London Chess Classic)是2009年起每年一度在伦敦西肯辛顿的奥林匹亚展览中心举办的国际象棋活动。活动的重头戏是世界顶尖国际象棋特级大师之间的比赛。除此之外,还同时举办一系列其他与国际象棋相关的活动,包括供其他职业与业余棋手参与的赛事、青少年活动、车轮战表演、教学与讲座等。", "id": 1027200} {"src_title": "Copa Sudamericana 2012", "tgt_title": "2012年南美球會盃", "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Wie im Vorjahr gab es vor dem Achtelfinale wieder zwei Runden. Allerdings starteten, durch die Erhöhung der Teilnehmerzahl, diesmal in der ersten Runde die acht Länder (mit Ausnahme Argentiniens und Brasiliens) mit ihren jeweils vier Mannschaften bereits komplett in der 1. Runde. Die Teilnehmer aus Argentinien und Brasilien starteten erst in der 2. Runde, Titelverteidiger Universidad de Chile erst im Achtelfinale. Der Wettbewerb wurde auch wie gehabt von der 1. Runde bis zum Finale im reinen K.-o.-System mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Bei Punkt- und Torgleichheit galt die Auswärtstorregel. War auch die Zahl der auswärts erzielten Tore gleich, folgte im Anschluss an das Rückspiel unmittelbar ein Elfmeterschießen. Im Finale galt die Auswärtstorregel nicht. Wäre dort nach Hin- und Rückspiel die Tordifferenz gleich gewesen, hätte es eine Verlängerung und erst danach ggf. ein Elfmeterschießen gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "1. Runde.", "content": "Teilnehmer waren je vier Mannschaften aus acht Ländern Südamerikas, mit Ausnahme der Teams aus Argentinien und Brasilien. Die Hinspiele fanden zwischen dem 24. Juli und 2. August, die Rückspiele zwischen dem 8. und 22. August 2012 statt.", "section_level": 1}, {"title": "2. Runde.", "content": "Für die 2. Runde qualifizierten sich die sechzehn Sieger der 1. Runde sowie die sechs Mannschaften aus Argentinien und acht Mannschaften aus Brasilien, wobei die Klubs aus diesen beiden Ländern jeweils separat gegeneinander antraten. Die Hinspiele fanden zwischen dem 1. und 29. August, die Rückspiele zwischen dem 24. August und 19. September 2012 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Für das Achtelfinale qualifizierten sich die 15 Sieger der 2. Runde und Titelverteidiger CF Universidad de Chile. Die Hinspiele fanden zwischen dem 25. und 27. September, die Rückspiele zwischen dem 24. und 27. Oktober 2012 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 31. Oktober, die Rückspiele am 7. November 2012 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 21./22. November, die Rückspiele am 28./29. November 2012 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rückspiel.", "content": "Das Rückspiel wurde in der Halbzeitpause beim Stand von 2:0 für FC São Paulo abgebrochen. Grund hierfür waren Schlägereien der Spieler auf dem Feld und später in den Umkleidekabinen. Néstor Gorosito, Trainer von CA Tigre, beschuldigte außerdem die brasilianischen Polizisten, die die Situation entschärfen sollten, seine Spieler geschlagen und mit Waffen bedroht zu haben. CA Tigre weigerte sich dann zur zweiten Halbzeit anzutreten. Das Spiel wurde trotz Proteste von der CONMEBOL zugunsten des FC São Paulo gewertet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Copa Sudamericana 2012 war die 11. Ausspielung des zweitwichtigsten südamerikanischen Fußballwettbewerbs für Vereinsmannschaften, der aufgrund des Sponsorings des Reifenherstellers Bridgestone auch unter der Bezeichnung \"\"Copa Bridgestone Sudamericana\"\" firmierte. Es nahmen erstmals 47 Mannschaften aus den 10 Mitgliedsverbänden der CONMEBOL, einschließlich Titelverteidiger Universidad de Chile, teil. Argentinien stellte wie gehabt sechs und Brasilien acht Teilnehmer; die übrigen acht Länder diesmal jeweils vier Teilnehmer am Wettbewerb. Dieser wurde wie bisher in der zweiten Jahreshälfte ausgespielt.", "tgt_summary": "2012年南美球会杯是第 11 届的南美球会杯赛事,由南美洲足球协会主办。", "id": 2137705} {"src_title": "Fraser Forster", "tgt_title": "弗拉澤·福斯特", "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Newcastle United.", "content": "Geboren in der rund 40 Kilometer westlich von Newcastle-upon-Tyne gelegenen Stadt Hexham ging Forster auf der unabhängigen \"Royal Grammar School\" in Newcastle zur Schule. Sportliches Talent entwickelte er sowohl im Cricket- als auch im Rugbysport und die Torwartposition im Fußball entdeckte er erst im Alter von 13 Jahren. In seiner Familie spielte der Fußball nur eine untergeordnete Rolle und erschwerend kam zunächst hinzu, dass Forster nicht allzu groß war und die Trainer ihn bereits als zu klein aussortieren wollten. Als 15-Jähriger folgte jedoch ein massiver Wachstumsschub und es dauerte nicht lange, bis er sich dem renommierten Jugendklub \"Wallsend Boys Club\" anschloss. Von seiner Entwicklung dort nahmen die Talentscouts von Newcastle United Notiz und nach seinem Wechsel 2005 in die Nachwuchsakademie der „Magpies“ gab Forster seine akademischen Pläne schnell auf, um eine Profikarriere im englischen Fußball zu starten. Die Entwicklung verlief zunächst zaghaft, denn die vor ihm in der Rangfolge postierten Shay Given, Steve Harper und Tim Krul verhinderten, dass er sich in der ersten Mannschaft beweisen konnte. Forster hatte sich in Geduld zu üben und zur Erlangung von Spielpraxis lieh ihn Newcastle am 2. Oktober 2008 an den Drittligisten Stockport County aus. Dort hatte er den für die walisische U-21-Auswahl aktiven Owain Fôn Williams zu vertreten und auch als dieser wieder zurückkehrte, behielt er seinen Platz in der Mannschaft. Insgesamt bestritt er sieben Pflichtspiele für die „Hatters“. Dabei hatte sein Debüt in der Football League Trophy gegen den FC Bury am 7. November 2008 noch mit einer 0:1-Niederlage geendet. Bei den letzten drei Ligaeinsätzen blieb er jedoch komplett ohne Gegentor und verhalf dem Klub zu zwei Siegen. Da sich für Forster auch nach der Rückkehr nach Newcastle keine Möglichkeit jenseits des Reserveteams sowie der Ersatzbank der ersten Mannschaft eröffnete, folgte ab August 2009 das nächste Leihgeschäft. Innerhalb von gut drei Wochen stand er in vier Ligaspielen für den nächsten Drittligisten Bristol Rovers zwischen den Pfosten und hielt dabei zweimal seinen Kasten schadlos. Er strahlte mit seiner Statur großes Selbstbewusstsein aus und zeigte Talent, die Abwehr zu kommandieren und organisieren. Bristols Trainer Paul Trollope war von dem 21-Jährigen derart angetan, dass er sich verstärkt für eine Weiterbeschäftigung aussprach. Es folgten langwierige Verhandlungen mit der Vereinsführung von Newcastle United, die ihren Nachwuchstorwart auch weiter auszuleihen gedachten, aber letztlich scheiterten die Gespräche daran, dass mit Norwich City – einem weiteren Klub aus der drittklassigen Football League One – ein Konkurrent bereit dazu war, einen größeren Anteil von Forsters Gehalt zu übernehmen. Bei den „Kanarienvögeln“ aus Norwich war Forster von Ende August 2009 bis zum Ende der Saison 2009/10 die „Nummer 1“. Dabei erwarb er sich schnell bei Mitspielern, Gegnern und dem eigenen Anhang einen guten Ruf. Auf dem Weg zur Drittligameisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Football League Championship zeigte er zahlreiche Paraden, viele davon in wichtigen Momenten und entscheidenden Spielen. Besonders in „Eins-gegen-eins-Situationen“ zeigte er sich oft nervenstark und bei seinen 38 Ligaauftritten blieb er 18 Mal ohne Gegentreffer. Am Ende zeichneten ihn seine Mannschaftskameraden zum „Spieler des Jahres“ aus und bei der vereinsinternen Wahl belegte er den zweiten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Celtic Glasgow.", "content": "Nach diesem Erfolg kehrte Forster kurzzeitig zu den „Magpies“ zurück und wechselte am 24. August 2010 erneut auf Leihbasis – nun ging es zum schottischen Erstligisten Celtic Glasgow. Eine zentrale Rolle hatte dabei Norwichs Trainer Paul Lambert gespielt. Lambert, der früher selbst für Celtic aktiv gewesen war, empfahl Forster nachhaltig, die Chance bei diesem „großen Klub“ zu ergreifen, wenngleich er dadurch die eigenen Pläne zur möglichen Weiterbeschäftigung des Torhüters vereitelte. Unter Celtics Coach Neil Lennon debütierte Forster bereits am 29. August 2010 bei einem 1:0-Auswärtssieg gegen den FC Motherwell und mit Ausnahme von zwei Pokalpartien absolvierte er fortan sämtliche Partien bis zum Ende der Saison 2010/11. Damit hatte er auch die Nachfolge des 2010 nach Italien abgewanderten Artur Boruc angetreten und sich dabei gegen die Konkurrenten Łukasz Załuska und Dominic Cervi durchgesetzt. Gemeinsam mit Zaluska blieb er dazu in 23 Ligaspielen ohne Gegentor, womit Celtic den diesbezüglichen Rekord aus der Saison 2001/02 verbesserte. Erster Titel für Forster war mit Celtic der Gewinn des schottischen FA Cups 2011, nachdem er mit seinen neuen Kollegen in einem weiteren Duell mit Motherwell das Finale mit 3:0 gewonnen hatte. Gleichsam im Endspiel des Ligapokals (1:2 n. V.) und in der Meisterschaft (mit einem Punkt Rückstand) musste er sich hingegen mit dem zweiten Platz hinter dem Dauerrivalen Glasgow Rangers zufriedengeben. Forster kehrte Mitte 2011 nach Newcastle zurück, absolvierte dort einige Partien in der Vorbereitung und zählte beim ersten Ligaspiel der Saison 2011/12 gegen den FC Arsenal zu den Ersatzleuten. Kurz darauf sicherte sich Celtic seine Dienste für ein weiteres Jahr auf Leihbasis. Wenig später wiederum stand er im Play-off-Hinspiel der Europa League gegen den FC Sion (0:0) wieder in Glasgow auf dem Platz. Insgesamt bestritt er 47 Pflichtspiele und am Ende gewann er die erste schottische Meisterschaft in seiner Laufbahn. Sein Status als Stammtorhüter war mittlerweile unumstritten und einer der Höhepunkte war seine Elfmeter-Parade gegen Eggert Jónsson, wodurch er einen Sieg gegen Heart of Midlothian sicherte. Hatte Celtic zuvor noch die von Newcastle United ausgerufene Ablösesumme nicht aufbringen wollen, so zahlten sie nun Ende Juni 2012 die geschätzten zwei Millionen Pfund für Forsters Verpflichtung. Nach der Unterzeichnung des Vierjahresvertrags katapultierte sich Forster endgültig auch in den internationalen Fokus. Speziell seine Leistung am 7. November 2012 gegen den FC Barcelona wurde vielfach gerühmt – nach dem überraschenden 2:1-Sieg für Celtic taufte ihn die spanische Zeitung Mundo Deportivo „La Gran Muralla“ (die „Große Mauer“). Eine Parade im Februar 2013 gegen den FC Dundee brachte ihm dazu die Auszeichnung der besten Rettungstat in der Ligasaison 2012/13, in der er den zweiten schottischen Meistertitel in seiner Laufbahn gewann, ein. Ebenfalls zum zweiten Mal errang er am 26. Mai 2013 durch einen 3:0-Finalsieg gegen Hibernian Edinburgh den schottischen FA Cup. Die nächsten Meilensteine lagen für Forster in der anschließenden Saison 2013/14 neben dem ersten A-Länderspiel für England gleichsam in der Champions League und in den heimischen Wettbewerben. Als er mit Celtic am 1. Oktober erneut auf „Barça“ traf, ging die Partie zwar mit 0:1 verloren, aber Forster hatte wieder mit einigen Abwehraktionen geglänzt. Beim 2:1-Heimsieg gegen Ajax Amsterdam kurz darauf hielt er einen sehr schwierigen, von Thulani Serero geschossenen Ball. In der britischen Presselandschaft und auch bei Trainer Lennon mehrten sich daraufhin die Spekulationen, die einen bevorstehenden Wechsel zu einem prominenten englischen Klub voraussagten – dazu zählten Manchester United und Manchester City. Anfang Februar 2014 brach er mit seinem elften gegentorlosen Ligaspiel in Serie den vormaligen „Uralt-Rekord“ von Charlie Shaw aus der Spielzeit 1921/22. Es folgten zwei weitere „Zu-Null-Partien“, bevor Forster nach 1.256 Minuten in der Partie gegen den FC Aberdeen (1:2) wieder ein Tor kassierte (die vormalige Bestmarke hatte Bobby Clark mit 1.155 Minute gehalten). Am Ende stand der Gewinn der dritten Meisterschaft in Serie und gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden Virgil van Dijk und Kris Commons wurde er in die Premiership-Mannschaft des Jahres (PFA Scotland Team of the Year) gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "FC Southampton.", "content": "Nachdem Forster noch zu Beginn der Saison 2014/15 in der Champions-League-Qualifikation gegen Legia Warschau für Celtic zwischen den Pfosten gestanden hatte, wechselte er im August 2014 für einen geschätzten Ablösebetrag von zehn Millionen Pfund zurück in die englische Premier League zum FC Southampton, wobei 25 % der Summe dem Vorgängerklub Newcastle United zustanden. In seiner neuen Mannschaft, die sich überraschend gut in den oberen Tabellenregionen der Premier League bewegte, war er Teil einer außerordentlich stabilen Defensive. Er kassierte in 30 Ligaspielen nur 21 Gegentore und behielt insgesamt 14 Mal eine „weiße Weste“. Beim 2:0 gegen den FC Burnley rutschte er dann jedoch am 21. März 2015 nach einem Zusammenprall mit Sam Vokes derart unglücklich weg, dass er sich schwer an der Patellasehne verletzte. Nach einer Knieoperation wurde eine Verletzungspause von zwölf Monaten veranschlagt. Früher als erwartet nahm er bereits im November 2015 wieder das Training auf und am 13. Januar 2016 hielt er sich bei seinem Comeback gegen den FC Watford (2:0) schadlos. Auch in den anschließenden fünf Premier-League-Partien blieb er ohne Gegentor, bevor seine Serie nach 708 Minuten in der Partie gegen den FC Chelsea (1:2) ein Ende fand – aufgrund der guten Leistungen wurde er im Februar 2016 als Fußballer des Monats geehrt. Schließlich gelang Forster mit Southampton die Qualifikation für die Europa League und im Mai 2016 unterzeichnete er einen neuen Fünfjahresvertrag bis 2021. Im August 2019 wurde er für die Spielzeit 2019/20 an Celtic Glasgow verliehen. Mit Celtic gewann er die Meisterschaft und den Ligapokal.", "section_level": 2}, {"title": "Englische Nationalmannschaft.", "content": "Anfang Oktober 2012 berief Englands Trainer Roy Hodgson Forster erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele gegen San Marino und Polen. Es folgten weitere Nominierungen im November 2012 für das Freundschaftsspiel gegen Schweden, im März 2013 für weitere Pflichtspiele gegen San Marino und Montegro sowie Ende August 2013 gegen Moldawien und die Ukraine. Am 15. November 2013 debütierte Forster für England bei der 0:2-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen Chile im Wembley-Stadion. Dabei wurde ihm bei den Gegentoren Schuldlosigkeit und eine insgesamt gute Leistung attestiert, mit der er weitere mögliche chilenische Tore vereitelt hatte. Nach der erfolgreichen Qualifikation für die WM-Endrunde 2014 in Brasilien nominierte ihn Hodgson am 12. Mai 2014 in den englischen Kader (gemeinsam mit Stammtorhüter Joe Hart und Ben Foster, der zwischen Mai 2011 und Februar 2013 bereits aus der Nationalmannschaft zurückgetreten war). Im Turnier selbst blieb er jedoch ohne eigenen Einsatz. Trotz einer schweren Verletzung im Jahr 2015 blieb Forster im Fokus der „Three Lions“ und die als sehr gut eingestuften Leistungen nach seinem Comeback im Frühjahr 2016 führten dazu, dass er auch für die Euro 2016 in Frankreich in den englischen Kader berufen wurde. Er blieb aber Ersatztorhüter und wurde nicht eingesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Fraser Gerard Forster (* 17. März 1988 in Hexham) ist ein englischer Fußballtorhüter. Mit etwas mehr als 2 Meter überdurchschnittlich groß gewachsen begann die Profikarriere zunächst schleppend als Ersatzkeeper bei Newcastle United. Bei seinen Leihengagements gelang ihm schließlich in der Mannschaft des schottischen Klubs Celtic Glasgow ab 2010 der sportliche Durchbruch. Dort gewann er drei schottische Meisterschaften in Serie (2012, 2013, 2014) sowie zweimal den Pokal (2011, 2013). Dazu wurde er ab 2012 erstmals in den Kader der englischen A-Nationalmannschaft berufen und debütierte im November 2013 in einem Länderspiel. Im August 2014 wechselte er zurück in die englische Premier League zum FC Southampton.", "tgt_summary": "弗拉泽·杰拉德·大众特(英语:Fraser Gerard Forster,1988年-3月17日),是一名英格兰足球运动员,司职门将。现时被英格兰足球超级联赛球队南安普顿外借至苏超球队凯尔特人。", "id": 2678451} {"src_title": "Mahmoud Abdul-Rauf", "tgt_title": "马翰默德·阿卜杜勒-劳夫", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "NBA.", "content": "Abdul-Rauf spielte zwei Jahre für die Louisiana State University, ehe er sich zum NBA-Draft 1990 anmeldete und von den Denver Nuggets an dritter Stelle gezogen wurde. Für seine Leistungen im ersten Profijahr wurde er in das NBA All-Rookie Second Team berufen. Insgesamt spielte er sechs Jahre für die Mannschaft aus Colorado und gewann 1993 den NBA Most Improved Player Award, als Spieler, der sich im Vergleich zur vergangenen Saison am stärksten verbessert hat. Später wechselte er zu den Sacramento Kings und nach einem kurzen Intermezzo bei Fenerbahçe Ülker, zu den Vancouver Grizzlies. Danach beendete seine NBA-Karriere. In 586 Spielen erzielte Abdul-Rauf 14,6 Punkte 1,9 Rebounds und 3,5 Assists pro Spiel. 1994 und 1996 führte er die NBA als bester Freiwurfschütze an.", "section_level": 2}, {"title": "Europa und Asien.", "content": "Nach seiner NBA-Karriere wechselte er zum russischen Vizemeister Ural Great in Perm, mit dem er 2004 den russischen Pokalwettbewerb gewann. Anschließend spielte er ein Jahr beim Basketballverein aus dem italienischen Roseto degli Abruzzi, wo er zusammen mit den deutschen Nationalspielern Misan Nikagbatse und Stephen Arigbabu im Play-off-Viertelfinale der Meisterschaft gegen den späteren Vizemeister Climamio Bologna ausschied. Danach erklärte er zunächst seinen Rücktritt. 2006 kehrte er zum Profibasketballsport zurück und unterschrieb beim griechischen Spitzenklub Aris aus Thessaloniki. Die letzten Jahre seiner Karriere verbrachte er in Asien, wo er im arabischen Dschidda für Al-Ittihad und im japanischen Kyōto für Hannaryz auf Korbjagd ging.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroverse.", "content": "Abdul-Rauf weigerte sich, vor dem Spiel zur amerikanischen Nationalhymne strammzustehen, was eine Kontroverse auslöste. Abdul-Rauf hatte diese als Symbol der Unterdrückung bezeichnet, da die USA eine lange Geschichte der Tyrannei hätten. Am 12. März 1996 suspendierte ihn die NBA -allerdings nur für zwei Tage und ein Spiel. Danach einigte man sich darauf, dass er während des Abspielens der Hymne still beten würde.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Abdul-Rauf leidet unter einer leichten Form des Tourette-Syndroms.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mahmoud Abdul-Rauf (* 9. März 1969 in Gulfport, Mississippi als \"Chris Wayne Jackson\") ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler. 1991 konvertierte er zum Islam und 1993 änderte er seinen Geburtsnamen in Mahmoud Abdul-Rauf um.", "tgt_summary": "马翰默德·阿卜杜勒-劳夫(英语:Mahmoud Abdul-Rauf,1969年-3月9日),原名克里斯·韦恩·杰克逊(英语:Chris Wayne Jackson),美国NBA联盟职业篮球运动员,妥瑞症患者。在LSU大二结束后投入NBA选秀,在1990年的NBA选秀中第1轮第3顺位被丹佛掘金选中。92-93赛季当选最佳进步球员。95-96赛季间其因在赛前演奏美国国歌时拒绝起立引发争议。96-97则被球队交易到国王队。", "id": 339507} {"src_title": "Existentielles Risiko", "tgt_title": "全球災難危機", "src_document": [{"title": "Mögliche Szenarien.", "content": "Verschiedenen Ereignisse stellen ein Existentielles Risiko für die Menschheit oder gar alles Leben auf der Erde dar:", "section_level": 1}, {"title": "Autoritäre Weltregierung.", "content": "Eine totalitär dominierte Weltregierung könnte durch einen globalen Genozid (Omnizid) den Fortbestand der gesamten Menschheit bedrohen, oder zumindest einen Großteil der Weltbevölkerung ausrotten, während Widerstand durch massive Überwachung und die Einschränkung von Bürgerrechten gefährdet wäre. Große und mächtige Staaten stellen dabei wahrscheinlich eine größere Bedrohung dar als kleine Schurkenstaaten, die den Fortbestand der Menschheit nur mit Massenvernichtungswaffen ernsthaft gefährden können, während eine Weltregierung zu einem schleichenden Omnizid in der Lage wäre. Derartige Szenarien werden oft in Alternativweltgeschichten diskutiert. Aldous Huxleys Schöne Neue Welt und George Orwells 1984 sind die bekanntesten Vertreter des Genres. In Philip K. Dicks Roman \"Das Orakel vom Berge\" werden von den siegreichen Nationalsozialisten im Jahr 1962 alle Schwarzafrikaner ermordet und zu Schmierfett verarbeitet.", "section_level": 2}, {"title": "Nuklearer Holocaust.", "content": "Schon einzelne Atomsprengköpfe können Städte zerstören und tausende Menschenleben vernichten. Bereits die Verwendung eines Bruchteils der weltweiten Arsenale könnte also durch die direkte Wirkung Millionen oder gar Milliarden Menschen töten, während die Nachwirkung der Explosionen die Menschheit endgültig ausrotten könnte: Vernichtete Infrastruktur, vergiftetes Wasser, Keimbahnmutationen, ansteigende Krebsrate, ein kollabierendes Ökosystem, der Zusammenbruch sozialer Institutionen sowie ein Nuklearer Winter könnten die Überlebenden der Explosionen bis zur Ausrottung dezimieren.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltkatastrophen.", "content": "Der Verlust von Biodiversität unter anderem durch Bejagung, Neobiota und Umweltverschmutzung könnte durch gewisse Schlüsselereignisse das Ende der Menschheit in Form eines globalen Ökozids zur Folge haben.", "section_level": 2}, {"title": "Pandemien.", "content": "Eine globale Pandemie, die HIV, den Schwarzen Tod oder die Spanische Grippe an Virulenz und Letalität übertrifft, könnte das Ende der Menschheit bedeuten. Die Quartäre Aussterbewelle könnte von einer derartigen globalen Seuche ausgelöst worden sein, ein Erklärungsansatz, der als „Hyperkrankheitshypothese“ bekannt ist. Diese wurde durch Ross MacPhee (Mitarbeiter des American Museum of Natural History) und Preston Marx (Aaron Diamond AIDS Research Center und Tulane University) entwickelt, die argumentieren, dass eine hochinfektiöse und tödliche Krankheit eine Schlüsselrolle bei der Dezimierung der Megafauna in Nordamerika gespielt haben könnte. Derartige Krankheiten sind jedoch durch paläontologische Hinweise schwer zu belegen. Das Aussterben der indigenen Rattenspezies auf den Weihnachtsinseln könnte direkt durch Flohkrankheiten verursacht worden sein, die von eingeschleppten Ratten verbreitet worden waren. DNA-Analysen bekräftigten diese Vermutung.", "section_level": 2}, {"title": "Bioterrorismus.", "content": "Entwicklungen in der Biotechnologie, der Genetik und der Genomik haben nachhaltige Einflüsse auf die globale Sicherheit. Der Erreger einer Hyperkrankheit in der Hand von Terroristen könnte das Ende der Menschheit bedeuten. Die folgenden Krankheitserreger stellen sogenannte Klasse-A-Pathogene dar und können bereits in ihrer natürlichen Form als Biowaffen verwendet werden. Genetisch modifizierte Pathogene in Biowaffen (z. B. Ebolapocken) sind sicherlich besonders geeignet, eine finale Pandemie zu verursachen.", "section_level": 2}, {"title": "Graue Schmiere.", "content": "Molekulare Nanotechnologie kann durchaus zu der Konstruktion von bakteriengroßen Robotern führen, die sich selbst replizieren und anorganische oder organische Verbindungen für ihre Replikation benötigen. Indem sie bei diesem exponentiell beschleunigenden Prozess die Biosphäre vertilgen, vergiften oder das Sonnenlicht blockieren, könnten sie den Fortbestand der Menschheit und allen Lebens auf der Erde gefährden. Sicherheitsvorkehrungen wie abgeschirmte Aufbewahrung, die Beschränkung der „Nahrung“ der Roboter auf seltene Elemente oder einprogrammierte Sperren könnten die Gefahr einer derartigen Katastrophe hypothetisch verringern. Ein Auslegungsstörfall oder der Missbrauch der Nanoroboter als Waffe könnte diese Sperren jedoch umgehen.", "section_level": 2}, {"title": "Eskalierende globale Erwärmung.", "content": "Es besteht die Möglichkeit, dass die Freisetzung von Treibhausgasen in die Atmosphäre sich als stark selbst verstärkender Rückkopplungsprozess erweisen könnte, in den ab einem gewissen Point of no Return weder durch Vermeidungsstrategien noch durch Geoengineering interveniert werden kann. Die Erdatmosphäre könnte sich dann der der Venus angleichen und Leben wäre unmöglich.", "section_level": 2}, {"title": "Neues Eiszeitalter/Zweite Schneeball Erde.", "content": "Die Theorie vom „Schneeball Erde“ besagt, dass die gesamte Erde mehrmals in der Erdgeschichte eingefroren war, was möglicherweise zu einigen der schwersten Krisen und Massenaussterben in der Geschichte des Lebens auf der Erde geführt haben soll. Sollte die momentane Warmzeit abrupt enden, könnten die Temperaturstürze und ihr Einfluss auf die Lebensmittelversorgung das Fortbestehen der Menschheit gefährden.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbruch eines Supervulkans.", "content": "Der Ausbruch eines ganzen Vulkankomplexes könnte Effekte, die mit einem Nuklearen Winter vergleichbar sind, verursachen und so den Fortbestand der Menschheit gefährden.", "section_level": 2}, {"title": "Impakt eines Meteoriten.", "content": "Ein Objekt mit einem Durchmesser von mehr als 500 m, das mit hinreichender Geschwindigkeit die Erde trifft, könnte das Ende der Menschheit verursachen.", "section_level": 2}, {"title": "Gammablitze.", "content": "Gammablitze sind Wellen intensiver Strahlung, die bei gewissen astronomischen Ereignissen entstehen und die sich mit Lichtgeschwindigkeit durch den Kosmos begeben. Sollte ein derartiger Blitz mit hinreichender Intensität die Erde treffen, würde die intensive Strahlung nicht tief in die Atmosphäre eindringen. Stickstoff und Sauerstoff in den Schichten der oberen Atmosphäre würden jedoch zu Stickstoffmonoxid verschmolzen werden, das auf Ozon einen ähnlichen Effekt wie FCKWs hat, als Folge würde die Ozonschicht wahrscheinlich unrettbar vernichtet. Das UV-Licht der Sonne, das dann ungebremst die Erdoberfläche erreichen könnte, würde wahrscheinlich vor allem das Phytoplankton, das dicht unter der Wasseroberfläche lebt, ausrotten, was einen Kollaps des gesamten globalen Ökosystems zur Folge haben könnte. Das Ordovizische Massenaussterben wurde möglicherweise durch einen Gammablitz in Erdnähe verursacht. Der Wolf-Rayet-Stern WR 104 könnte bei seinem Tod einen GRB zur Erde senden und sie so sterilisieren.", "section_level": 2}, {"title": "Massive Sonneneruptionen.", "content": "Sonneneruptionen sind gewaltige Protuberanzen auf der Sonnenoberfläche, in deren Folge die Erde mit Subatomaren Teilchen bombardiert wird, die jedoch durch das Erdmagnetfeld abgelenkt werden können. Allerdings wurden Hauptreihensterne, zu denen auch die Sonne gehört, bereits dabei beobachtet, wie sie bisweilen ihre Leuchtkraft um den Faktor 20 erhöhen. Einige Forscher meinen, dass dies ein Zeichen für außergewöhnliche „Super-Protuberanzen“ sein könnte. Es ist nicht auszuschließen, dass die Sonne derartige Strahlungsausbrüche ebenfalls zur Erde senden könnte. Diese hätten möglicherweise ähnliche Effekte auf das irdische Leben wie ein Gammablitz.", "section_level": 2}, {"title": "Eintritt des Sonnensystems in eine Dunkelwolke.", "content": "Eine Dunkelwolke ist eine Wolke aus interstellarem Gas und Staub, die das Sonnensystem an Größe bei weitem übertrifft und bis zu 150 Lichtjahre durchmessen kann. Wenn das Sonnensystem durch einen solchen Nebel driften sollte, könnte der kosmische Staub das Licht der Sterne verdunkeln. Des Weiteren könnte eine Dunkelwolke mit einer Dichte von 100 bis 300 Molekülen pro cm3 die Heliosphäre stark zusammendrücken, wodurch ihre Materie bis ins Innere des Sonnensystems gelangen und sogar die Sonne verdunkeln könnte. Dies könnte die Photosynthese stören oder verunmöglichen. Einige Forscher vermuten einen derartigen „Nebel-Winter“ hinter vergangenen Eiszeiten und Massensterben. Wir können zwar ohne Sonnenschein leben, jedoch würde eine Dunkelwolke uns darin einschränken, andere existenzielle Bedrohungen abzuwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Aussterben durch den Einfluss von Künstlicher Intelligenz.", "content": "Eine überlegene künstliche Intelligenz könnte den Fortbestand der gesamten Menschheit gefährden. Entweder indem sie diese willentlich ausrottet oder im Zuge ihrer Aufgabenerfüllung oder aus Gleichgültigkeit heraus unsere Lebensgrundlage, die Erde oder gar das Universum vernichtet; gewisse Gedankenexperimente lassen es gar nicht unmöglich erscheinen, dass eine Superintelligenz das Sonnensystem in Computronium verwandelt, ohne direkt bösartige Absichten zu haben. Eine solche Intelligenz könnte durch intensives Studium der Neurologie und Kybernetik gezielt erschaffen werden oder aus dem Eintreten in eine Technologische Singularität hervorgehen, wenn Maschinen beginnen sich derart selbst zu verbessern, dass das menschliche Verständnis nicht mehr Schritt halten kann. Ebenfalls möglich wäre das Entstehen einer derartigen Intelligenz, wenn die Verwendung von Brain-Computer-Interfaces und Nanomedizin oder vergleichbaren Technologien die Kapazitäten eines oder vieler Menschen derartig verändern, dass ein neues, andersartiges und überlegenes Bewusstsein entsteht. Das Blue Brain-Projekt, ACT-R, SOAR, Cyc, A.L.I.C.E. und Watson sind nur einige der Projekte, die das Entstehen einer künstlichen Intelligenz begünstigen könnten oder sogar direkt darauf abzielen. In der Popkultur wird diese Idee prominent elaboriert: Mit Skynet, einer künstlichen Intelligenz, die im Film Terminator, sofort nachdem sie das Bewusstsein erlangt, einen globalen Atomkrieg beginnt und danach alles daran setzt, die überlebenden Menschen mit zeitreisenden Kampfrobotern auszurotten; oder auch Colossus aus dem gleichnamigen Film, der die gesamte Menschheit mit Atomraketen in Schach hält und damit droht, sie bei Gegenwehr auszurotten.", "section_level": 2}, {"title": "Aussterben durch den Einfluss von Außerirdischen.", "content": "Sollte es zum Kontakt zwischen Menschen und extraterrestrischen Zivilisationen kommen, könnten diese die Menschheit ausrotten, entweder durch einen gezielten, wie auch immer begründeten Genozid, durch das Einführen fremder Pathogenen, durch Räuber, durch den Raub aller irdischen Rohstoffe oder durch die Ausrottung von Schlüsseltierarten.", "section_level": 2}, {"title": "Falsifizierte Szenarien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Polywasser.", "content": "In den 1960er Jahren gaben sich sowjetische Wissenschaftler der Vorstellung hin, mit Polywasser würde eine besonders stabile Variante des Normalen Wassers bestehen. Diese könnte normales Wasser umwandeln, das dann aufgrund veränderter Eigenschaften lebensfeindlich wäre und so das gesamte Ökosystem vernichten würde. Später stellte sich diese Forschung als Pathologische Wissenschaft heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Wahrscheinlichkeit existentieller Risiken.", "content": "Die Eintrittswahrscheinlichkeiten mancher Gefahren sind mit beträchtlicher Genauigkeit berechnet worden. So beträgt beispielsweise die Wahrscheinlichkeit eines Asteroideneinschlags, welcher das Aussterben der Menschheit zur Folge hätte, 0,000001 (eins zu einer Million) in den nächsten einhundert Jahren (obwohl spätere Forschung eine weit höhere Wahrscheinlichkeit nahelegte). Damit vergleichbar sind Vulkanausbrüche, die schwerwiegend genug sind um katastrophalen Klimawandel zu verursachen, ähnlich dem Toba-Vulkanausbruch, der fast das Aussterben der menschlichen Spezies verursacht hat, Die Häufigkeit von derartigen Vulkanausbrüchen wird auf etwa einmal alle 50,000 Jahre geschätzt. Die Wahrscheinlichkeiten anderer Bedrohungen sind jedoch viel schwieriger zu berechnen. Obwohl Experten der Global Catastrophic Risk Conference die Wahrscheinlichkeit für das Aussterben der menschlichen Spezies innerhalb der nächsten 100 Jahre auf 19 % schätzten, gab es beträchtliche Meinungsverschiedenheiten bezüglich der relativen Bedeutung der jeweiligen Gefahren. Es gibt erhebliche methodische Schwierigkeiten beim Abschätzen dieser Risiken. Die meiste Aufmerksamkeit wurde Risiken gewidmet, die die menschliche Zivilisation in den nächsten hundert Jahren bedrohen, aber das Vorhersagen über diesen Zeitraum gestaltet sich als sehr schwierig. Alle Bedrohungen, deren Ursprung in der Natur liegt, verhalten sich relativ konstant, obwohl neue Risiken entdeckt werden könnten. Anthropogene Bedrohungen jedoch, werden sich wahrscheinlich mit der Entwicklung neuer Technologien dramatisch verändern; während Vulkane über die gesamte Geschichte hinweg eine Bedrohung darstellten, spielen nukleare Waffen erst seit dem 20. Jahrhundert eine Rolle. Die Geschichte zeigt, dass die Fähigkeit die Zukunft vorherzusagen bei früheren Experten sehr eingeschränkt war, gleichwohl könnten moderne probabilistische Vorhersage-Methoden, wie beispielsweise Prognosemärkte oder traditionellere Vorgehensweisen wie Peer-Review die Genauigkeit von Vorhersagen erhöhen. Bedrohungen menschlichen Ursprungs wie z. B. nuklearer Krieg oder Nanotechnologie sind noch schwerer vorherzusagen, aufgrund der inhärenten methodologischen Probleme in den Sozialwissenschaften. Während der Kubakrise, schätzte John F. Kennedy die Wahrscheinlichkeit eines nuklearen Krieges auf 33 % bis 50 %. Ungeachtet dessen gilt, dass es im Allgemeinen sehr schwer ist die Größenordnung eines dieser Risiken richtig einzuschätzen, da sich internationale Beziehungen und technologischer Fortschritt rapide ändern können. Aufgrund von Selektionseffekten durch bloße Beobachtung (englisch: \"observation selection effects\") stellen existentielle Risiken eine einzigartige Herausforderung für Vorhersagen dar, sogar mehr als andere weit in der Zukunft liegende Ereignisse. Anders als bei den meisten anderen Ereignissen ist das Ausbleiben von existentiellen Risiken in der Vergangenheit kein Beleg dafür, dass die Wahrscheinlichkeit von in der Zukunft liegenden existentiellen Risiken gering ist. Denn hätte sich ein existentielles Risiko in unserer Vergangenheit ereignet, gäbe es keine Menschen mehr die dies beobachten könnten.", "section_level": 1}, {"title": "Fermi-Paradoxon.", "content": "Es wurden bereits viele Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt, und es gibt wahrscheinlich noch viel mehr unentdeckte, erdähnliche Planeten, auf denen Leben entstehen könnte. Angesichts der relativen Schnelligkeit, mit der sich Leben auf der Erde entwickelt hat, und angesichts der enormen Größe des beobachtbaren Universums scheint es a priori und a posteriori wahrscheinlich, dass sich intelligentes Leben auch auf anderen Planeten entwickelt hat. Somit scheint das Ausbleiben jeglicher Anzeichen von intelligentem Leben außerhalb der Erde ein Paradoxon darzustellen. Besonders relevant ist das Ausbleiben von großflächigen, von der Erde aus sichtbaren, künstlichen Konstruktionen im All, was nahelegt, dass wenige bis keine Zivilisationen lange genug überleben, um den Weltraum kolonisieren zu können. Es gibt eine Reihe von Erklärungen für das Fermi-Paradoxon, wie beispielsweise die Hypothese, dass die Erde Teil eines galaktischen Zoos sei, oder dass die Entstehung von Leben einfach extrem unwahrscheinlich ist. Eine weitere Erklärung ist jedoch, dass ein Großer Filter (englisch: \"Great Filter\") existiert; der Große Filter ist diejenige Eigenschaft unseres Universums, welche tote Materie davon abhält innerhalb eines genügend großen Zeitraums in intelligentes Leben zu evolvieren und anschließend das Universum zu besiedeln. Falls dieser Filter nun vor uns liegt – vielleicht zerstören sich die meisten Zivilisationen in nuklearen Kriegen – wird er die Menschheit, es sei denn sie ist sehr ungewöhnlich im Vergleich zu außerirdischen Zivilisationen, davon abhalten den Weltraum zu besiedeln.", "section_level": 2}, {"title": "Kognitive Verzerrungen.", "content": "Die Erforschung von kognitiven Verzerrungen offenbart eine Reihe von Tendenzen und Neigungen im Wahrnehmen, Urteilen und Denken von Menschen, welche nicht den Standards unvoreingenommener Rationalität entsprechen. Viele dieser Verzerrungen beeinflussen die Vorhersage von existentiellen Risiken. Die Verfügbarkeitsheuristik beispielsweise könnte Menschen dazu veranlassen die Gefahr existentieller Risiken zu unterschätzen, da offensichtlich noch niemand eines beobachtet hat. In ähnlicher Weise bewirkt der Rückschaufehler, dass vergangene Ereignisse vorhersehbarer erscheinen als sie tatsächlich waren, was zu übermäßigem Vertrauen in die Fähigkeit die Zukunft vorherzusagen führt. Der Konjunktions-Fehlschluss (englisch: \"Conjunction fallacy\") tritt auf, wenn Menschen die Wahrscheinlichkeit von Konjunktionen überschätzen; z. B. wenn man glaubt, dass eine politische Aktivistin mit größerer Wahrscheinlichkeit eine feministische Bankangestellte als eine Bankangestellte ist. In gleicher Weise unterschätzen Menschen die Wahrscheinlichkeit disjunktiver Ereignisse. Die Bedrohung existentieller Risiken ist hochgradig disjunktiv, denn die Ursache kann nuklearer Krieg oder Klimawandel oder Künstliche Intelligenz oder Bioterrorismus oder ein Asteroideneinschlag sein, was dazu führt, dass die Plausibilität existentieller Risiken unterschätzt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Potentielle Bedeutung existentieller Risiken.", "content": "Einige Wissenschaftler setzen sich eindringlich für das Verringern existentieller Risiken ein, da zukünftige Generationen davon außerordentlich profitieren würden. Derek Parfit behauptet, dass das Aussterben der Menschheit ein immenser Verlust wäre, da unsere Nachkommen möglicherweise für Milliarden Jahre überleben könnten, bevor die ansteigende Hitze der Sonne die Erde unbewohnbar machen würde. Nick Bostrom argumentiert, dass der Menschheit mit der Besiedlung des Weltalls sogar noch großartigere Möglichkeiten offenstehen. Falls unsere Nachfahren das All besiedeln, könnten sie in der Lage sein, eine sehr große Anzahl von Menschen zu ernähren, und dies möglicherweise für mehrere Billionen Jahre. Deshalb würde selbst eine nur geringfügige Reduzierung der Wahrscheinlichkeit existentieller Risiken einen höchst bedeutsamen Einfluss auf die erwartete Anzahl von in der Zukunft existierenden Menschen haben. Manche Wissenschaftler stimmen mit den genannten Argumenten nicht überein. Exponentielle Diskontierung könnte diese in der Zukunft liegenden Vorteile viel weniger bedeutsam erscheinen lassen, und manche Philosophen bezweifeln, dass das Sichern der Existenz zukünftiger Generationen von Wert sei. Manche Wirtschaftswissenschaftler haben ebenfalls die Bedeutung existentieller Risiken diskutiert, obwohl in den meisten dieser Diskussionen der Name „katastrophale Risiken“ (englisch: \"catastrophic risk\") verwendet wird. Martin Weitzman argumentiert, dass möglicherweise die meisten der durch den Klimawandel erwarteten wirtschaftlichen Kosten von der geringen Wahrscheinlichkeit herrühren, dass die globale Erwärmung unsere Berechnungen bei weitem übertrifft und dies katastrophale Schäden zur Folge hat. Richard Posner hat argumentiert, dass wir im Allgemeinen viel zu wenig gegen Gefahren von riesigem Schadensausmaß, jedoch gering erscheinender, schwer abzuschätzender Wahrscheinlichkeit unternehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein existentielles Risiko für die Menschheit ist ein Ereignis, welches in der Lage ist, auf der Erde entstandenes, intelligentes Leben auszulöschen, oder dessen gewünschte Entwicklung drastisch und permanent einzuschränken. Sie unterscheiden sich von anderen Formen von Risiken sowohl durch ihren umfassenden Wirkungsbereich, als auch ihr enormes Schadensausmaß. Naturkatastrophen wie Supervulkane und Asteroiden können, falls ausreichend mächtig, existentielle Risiken darstellen, wenngleich Ereignisse menschlichen Ursprungs wie beispielsweise Atomkrieg, Bioterrorismus, Künstliche Intelligenz oder katastrophaler Klimawandel ebenfalls das Fortbestehen intelligenten Lebens auf der Erde bedrohen können.", "tgt_summary": "全球灾难危机(英语:Global catastrophic risk)是一个假设人类于未来将遭逢全球灾难性的事件,导致现代文明毁灭、倒退或衰落的概念,又称为世界末日。 而任何能让人类灭绝或永久减损人类发展性的事件,都可称为人类的生存危机。", "id": 985651} {"src_title": "Kyokutei Bakin", "tgt_title": "曲亭馬琴", "src_document": [{"title": "Namen.", "content": "Kyokutei Bakin ist ein zweiteiliger Künstlername, der ein komplexes Wortspiel darstellt. Kyokutei stammt aus dem chinesischen Geschichtswerk \"Han Shu\", Bakin aus der Setsuwa-Sammlung \"Jikkinshō\". Allerdings lassen sich die Schriftzeichen auch als \"kuruwa de makoto\" (eigentlich: ) lesen, welches etwa „[ein Mann, der sich] aufrichtig den [Prostituierten im] Bordellviertel [widmet]“ bedeutet. Sein Kindheitsname war \"Kurazō\" (), sein wirklicher Name Takizawa Okikuni (), wobei er später als Bürgerlicher seinen Vornamen in \"Tokuru\" () änderte. Er ist auch in der Kombination aus seinem Familien- und Künstlernamen \"Takizawa Bakin\" () bekannt. Weitere Künstlernamen waren u. a. \"Chosaku Dōshujin\" (), \"Saritsu Gyoin\" () und \"Gendō\" ().", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Der fünfte Sohn des Samurais Takizawa Okiyoshi () in den Diensten des Fürsten Matsudaira Nobunari musste nach dem frühzeitigen Tod seines Vaters und seiner älteren Brüder seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Nach Tätigkeiten in untergeordneten Samuraiposten und einer Ausbildung als Arzt wandte er sich schließlich der Schriftstellerei zu. 1790 suchte er den Autor Santō Kyōden auf, um dessen Schüler zu werden. Santō Kyōden lehnte das Ansinnen zwar ab, vermittelte Bakin im Folgejahr aber die Veröffentlichung seines ersten \"Kibyōshi\" \"Tsukai hatashite nibu kyōgen\" (). Bis 1805 veröffentlichte Bakin insgesamt 79 Kibyōshi, als deren bedeutendstes \"Myō-kinako kogome Dōmyōji\" (, „Seltsames Bohnenmehl und Bruchreis vom Dōmyōji-Tempel“) gilt. 1792 nahm er den Künstlernamen \"Kyokutei Bakin\" an. Im Folgejahr heiratete er in eine bürgerliche Familie ein und gab seinen Samurai-Status auf. Den Geta-Laden der Familie gab er auf und verdiente seinen Unterhalt als Kalligraphielehrer, mit zunehmendem Erfolg jedoch als Autor. Nach einer Reise entlang des Tōkaidō erschien 1803 sein \"Yomihon\" \"Geppyō kien\" (, „Seltsame Fügungen unter dem Eismond“). In der Folge verfasste Bakin weitere Werke dieses Genres, darunter \"Chinsetsu yumiharizuki\" () und zwischen 1814 und 1842 die erfolgreiche historische Romanreihe in 106 Bänden \"Nansō Satomi Hakkenden\" (, „Die Geschichte der acht Hunde aus dem Hause Satomi in Nansō“). Noch während er schrieb, verlor er 1839 sein Augenlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kyokutei Bakin (jap. ; * 4. Juli 1767 (traditionell: Meiwa 4/6/9) in Edo (heute Tokio); † 1. Dezember 1848 (traditionell: Kaei 1/11/6)) war ein japanischer Schriftsteller.", "tgt_summary": "曲亭马琴(1767年-7月4日-1848年-12月1日)是一位日本作家,本名为泷泽兴邦(),「曲亭马琴」为其使用的许多笔名当中的其中一个,出生于日本江户(今东京)。", "id": 2477817} {"src_title": "Jeanette Ottesen", "tgt_title": "珍妮特·奥特森", "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Ihre Schwimmkarriere begann Jeanette Ottesen im Alter von zwölf Jahren beim Lyngby Svømmeklub und mit 13 Jahren nahm sie an ihrem ersten internationalen Wettbewerb – dem European Youth Olympic Festival 2001 in Murcia – teil. Bei den Schwimmeuropameisterschaften 2004 in Madrid belegte sie über 50 Meter Schmetterling den vierten Platz und bei der nächsten Austragung 2006 in Budapest erreichte sie in derselben Disziplin lediglich die neuntbeste Zeit. Die Staffel über 4 × 100 Meter Lagen, in der sie den Schmetterlingsabschnitt übernahm, schwamm auf den achten Rang. Zwar hatte Ottesen ein Jahr darauf bereits zwei Siege bei der Sommer-Universiade in Bangkok verbuchen können, doch erstmals ins Blickfeld der Öffentlichkeit schwamm sie bei den Kurzbahneuropameisterschaften 2008 im kroatischen Rijeka, als sie mit Championship Record über 100 Meter Schmetterling triumphierte und auch noch drei andere Einzelmedaillen errang. Den bis dahin größten Erfolg ihrer Karriere konnte Ottesen am 29. Juli 2011 feiern, als sie bei den Schwimmweltmeisterschaften in Shanghai die Goldmedaille über die prestigeträchtigen 100 Meter Freistil gewann – gemeinsam mit der zeitgleichen Weißrussin Aljaxandra Herassimenja. Nach den zwei Siegen ihrer Landsfrau Lotte Friis war dies erst der dritte dänische Weltmeistertitel im Schwimmsport. Im Dezember gleichen Jahres sicherte sie sich bei den Kurzbahneuropameisterschaften im polnischen Stettin insgesamt sechs von 14 dänischen Medaillen. Auf Grund dieser Leistungen wurde sie in Dänemark zur \"Schwimmerin des Jahres 2011\" sowie zur Sportlerin des Jahres 2011 gekürt. Innerhalb der nächsten vier Jahre folgten zahlreiche weitere Medaillen und Titel bei allen größeren Meisterschaften, allen Voran der Sieg über 100 Meter Schmetterling bei den Weltmeisterschaften 2013 in Barcelona. Sowohl 2004 in Athen als auch 2008 in Peking und 2012 in London vertrat sie ihr Heimatland darüber hinaus bei den Olympischen Sommerspielen. Ihre beste Platzierung war dabei ein fünfter Rang im Finale über 100 Meter Freistil im Nationalen Schwimmzentrum Peking.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeanette Ottesen (ehemals verheiratete \"Jeanette Ottesen Gray\"; * 30. Dezember 1987 in Kongens Lyngby) ist eine dänische Schwimmerin. Sie hat sich auf die Disziplinen Freistil und Schmetterling spezialisiert und ist besonders auf der Kurzbahn erfolgreich.", "tgt_summary": "珍妮特·奥特森(,1987年-12月30日)是一名丹麦女子游泳运动员,擅长自由泳和蝶泳,参加过2004年、2008年、2012年和2016年夏季奥运会,赢得2016年奥运会4×100米混合泳接力铜牌。她保持着100米自由泳的丹麦纪录。", "id": 1102687} {"src_title": "Ein tödlicher Traum", "tgt_title": "时光倒流七十年", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Auf dem „Millfield College“ wird dem angehenden Schriftsteller Richard Collier von einer alten verwirrten Frau eine alte Taschenuhr mit der Bitte, dass er zu ihr zurückkehren solle, übergeben. Noch bevor Richard sich wundern kann, verschwindet sie auch schon wieder und fährt heim, wo sie kurz darauf verstirbt. Acht Jahre später ist Richard ein gefeierter Bestsellerautor in Chicago, der nicht nur unter dem Abgabetermin, sondern auch unter einer Schreibblockade leidet, sodass er seinen Wagen nimmt und aufs Land fährt, um den Kopf freizubekommen. Unterwegs entdeckt er das für ihn komplett unbekannte \"Grand Hotel\", in dem er für eine Nacht eincheckt. Da er aber nicht still auf seinem Zimmer sitzen kann, nutzt er die Zeit und schlendert durch das Gebäude und entdeckt mit der \"„Hall of History“\" einen kleinen Raum, wo er ein altes namenloses Gemälde einer Frau entdeckt, in die er sich sofort verliebt. Er bekommt sie einfach nicht mehr aus dem Kopf und beschließt, ihre Identität herauszufinden. Nachdem er in der Bibliothek herausgefunden hat, dass es sich um die Schauspielerin Elise McKenna handelt, besucht er Laura Roberts, bei der Elise bis zuletzt wohnte, um mehr über sie herauszufinden. Dabei entdeckt er nicht nur, dass die alte Dame, die ihm einst die Uhr gab, Elise McKenna ist, sondern dass ihr 1912 ein Schicksal widerfuhr, welches aus der lebensfrohen jungen Frau eine schwermütige, einsame und zurückgezogene Dame machte. Richard entdeckt im Nachlass von Elise ein Buch über Zeitreisen seines ehemaligen Professors. Er sucht ihn auf und fragt sich, wie so etwas gelingen könne. Der Professor meint, dass man durch eine perfekte, der jeweiligen Zeit angepassten Umgebung und Selbsthypnose den Zeitsprung schaffen könne. Also macht Richard sich auf, legt sich einen historischen Anzug und Frisur an, sucht sich das Zimmer im \"Grand Hotel\". Als er bemerkt, dass jeder Gegenstand, der nicht zur gewünschten Zeit passt, die Hypnose unmöglich macht, gelingt ihm der Zeitsprung zum 27. Juni 1912 um 6 Uhr. Sofort begibt er sich auf die Suche nach Elise und muss freudig feststellen, dass sie ihn, ohne zu wissen, wer er ist, erwartet hat. Doch hält sie ihn zunächst für einen aufdringlichen Fan, sodass sie ihn stehen lässt und mit ihrem Manager, William Fawcett Robinson, weggeht. Aber Richard gibt nicht auf, und nach einem gemeinsamen Tanz, bei dem er anschließend von Robinson raus geschmissen wird, schafft er es, einen Nachmittag mit Elise am See zu verbringen. Dabei verliebt sich auch Elise in Richard und erzählt ihm, dass ihr Manager behauptet, eines Tages werde sie die einzig wahre Liebe erleben und sie sich daher für diesen einen Mann aufheben werde. Richard schenkt ihr die Taschenuhr, die sie einst ihm gegeben hat und beide gehen auf ihr Zimmer, wobei ihr anschließender Kuss von Robinson unterbrochen wird. Er ist entsetzt, dass sein Schützling sich einem anderen Mann an den Hals wirft, und Elise ist wütend, dass Robinson hier die Grenzen ihrer rein geschäftlichen Beziehung überschreitet. Abends besucht Richard das Theaterstück, in dem Elise die Hauptrolle spielt, und ist von ihrem Spiel bezaubert. Sie selbst hat auf der Bühne eine längere Textpassage, bei der ihr die Gefühle durchgehen und sie den Text abwandelt und indirekt mit Richard spricht, wobei sie laut auf der Bühne sagt, dass sie ihn liebt. Und so begeistert Richard davon ist, so entsetzt ist Robinson, sieht er doch, dass er scheinbar seine Schauspielerin verliert, weswegen er Richard nach draußen bestellen lässt. Richard erhält die Nachricht erst, kurz nachdem er sah, wie verzweifelt der Fotograf versucht hat, ein Lächeln der Schauspielerin zu entlocken. Elise lächelte erst verliebt, als sie Richard sah, und so entstand das Foto, in das er sich 1980 verliebte. Aber dieser Liebe steht noch Robinson im Weg, der ihm außerhalb des Hotels erklärt, dass er sich nicht seine Schauspielerin kaputtmachen lässt. Doch weil Richard davon nichts wissen will und Robinson seiner besten Absichten versichert, lässt dieser ihn zusammenschlagen, fesseln und in den Pferdestall werfen. Anschließend nutzt er die Gunst der Stunde, erzählt einer aufgelösten Elise, dass Richard sie für immer verlassen habe, niemals zurückkehren werde und sie nun aufbrechen werden. Als sich Richard aus dem Stall befreien kann, sucht er Elise und glaubt, nachdem er erfuhr, dass sie sofort abreisten, sie nie wieder zu sehen. Aber Elise ließ sich nicht stoppen und kehrte ins Hotel zurück und hat Glück Richard wieder in ihre Arme zu schließen. Nachdem sie eine Liebesnacht verbringen, frühstücken sie am nächsten Morgen gemeinsam und reden über ihre gemeinsame Zukunft und über Richards seltsamen Anzug, der seit mindestens 15 Jahren aus der Mode sei. Als dieser ihr den Anzug aber zeigen will und erklärt, wie sehr er ihn mag, entdeckt er eine Dollarmünze mit dem Konterfei von Abraham Lincoln aus dem Jahr 1979. Da diese Münze allerdings nicht in diese Zeit gehört, ist die Hypnose hinfällig und Richard muss entsetzt feststellen, dass er in seine Zeit zurück katapultiert wird, während er gleichzeitig eine entsetzte und verzweifelte Elise im Jahr 1912 zurücklässt. Selbstverständlich versucht der niedergeschlagene und tief getroffene Richard erneut durch Hypnose in die Zeit zurückzukehren, doch er schafft es nicht. Er bleibt in seiner Zeit hängen und wird von seinem Trennungsschmerz und Liebeskummer aufgefressen, sodass er nach über einer Woche ohne Nahrung verstirbt und erst im Himmel seine geliebte Elise wieder in die Arme schließen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung des Romans.", "content": "Als der Schriftsteller Richard Matheson mit seiner Familie durchs Land reiste, entdeckte er im \"Piper’s Opera House\" in Virginia City das Foto der Schauspielerin Maude Adams, welches er als „großartige Fotografie“ betrachtete. Es inspirierte ihn so sehr, dass er sich in das Bild und die Frau verliebte, sodass er sich die Frage stellte, „was wäre, wenn dies irgendeinem Typen passieren würde, der zurück in die Zeit reisen könnte?“ Daraufhin begann Matheson über das Leben Adams zu recherchieren und war überrascht von ihrer Zurückgezogenheit. Um den Roman zu schreiben, mietete er sich mehrere Wochen ins Hotel del Coronado ein, wo er seine Eindrücke auf ein Diktiergerät sprach und sich in die Rolle des Richard Collier einfühlte. Adams diente seiner Figur der Elise McKenna nahezu identisch als Vorlage. Der Titel des Romans \"Bid Time Return\" entstand aus der Zeile aus Shakespeares Drama Richard II., aus der zweiten Szene des dritten Aktes: „O call back yesterday, bid time return“.", "section_level": 2}, {"title": "Unterschiede zwischen Buch und Film.", "content": "Im Roman reist Richard aus dem Jahr 1971 in das Jahr 1886, während er im Film von 1980 nach 1912 reist. Außerdem wurde die Handlung aus dem Hotel del Coronado ins Grand Hotel verlegt. Während im Film die Zeitreise nicht bezweifelt wird, verstirbt Richard im Buch an einem Hirntumor und die Zeitreise wird als Reihe von Halluzinationen dargestellt. Außerdem existiert die Szene mit der Uhr nicht im Roman und es ist auch nicht Robinson, der von Richards Ankunft sprach, sondern zwei Wahrsagerinnen, die diese prophezeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Fanclub.", "content": "1990 gründete Bill Shepard mit \"International Network of Somewhere In Time Enthusiasts\" (INSITE) einen Fanclub zum Film, „um sowohl den Film, als auch all jene, die bei der Entstehung des Films zu ehren“. Insite initiierte einen Gedenkstein zum Film auf Mackinac Island, nahe dem Hotel, wo der Film gedreht wurde. Außerdem bezahlte der Fanclub 1997 Reeves Stern auf dem Hollywood Walk of Fame und sponserte gemeinsam mit einem Fanclub der Fernsehserie \"Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft\" 1999 Seymours Stern. Außerdem veranstaltet der Fanclub ein jährliches Wochenende im Grand Hotel, bei dem sich alle Gäste dem Film entsprechend kleiden und mit den Filmemachern gemeinsam feiern.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film wurde im Grand Hotel, dem \"Mackinac College\", auf Mackinac Island und in Chicago gedreht. Während der Dreharbeiten hatte der Regisseur Jeannot Szwarc Probleme in gemeinsamen Szenen zwischen Christopher Plummer und Christopher Reeve den richtigen Chris anzusprechen, sodass er Plummer mit \"Mr. Plummer\" und Reeve mit \"Bigfoot\" ansprach. Im Film spricht Richard Collier mit einem Dr. Finney über dessen Zeitreisebuch. Dies ist eine Anspielung auf den Schriftsteller Jack Finney, dessen Roman \"Das andere Ufer der Zeit\" fünf Jahre vor der Vorlage \"Bid Time Return\" erschien und mit der gleichen Prämisse des Zeitreisens arbeitet. Da, mit Ausnahme von Notfallfahrzeugen, der Einsatz von Automobilen auf Mackinac Island verboten ist, musste die Stadtverwaltung eine Sondergenehmigung während des Drehs erteilen. Der eigentliche Verkehr ist auf der Insel auf Pferd, Buggy oder Fahrrad beschränkt. Die damals noch völlig unbekannten William H. Macy, Don Franklin und George Wendt haben jeweils eine Statistenrolle in dem Film. Richard Matheson hat einen Cameo-Auftritt als Hotelgast und die damaligen Gäste des Hotels wurden als Statisten engagiert.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Ursprünglich wurde für den Film ein Produktionsbudget von acht Millionen US-Dollar veranschlagt. Universal Studios wollte dem Film allerdings nur produzieren, wenn er vier Millionen kosten würde. Im Endeffekt waren es 5,1 Mio. US-Dollar. Wegen eines Schauspielerstreiks wurden Reeve und Seymour untersagt, für den Film zu werben. Allerdings konnte der Film dennoch 9,7 Mio. US-Dollar an den Kinokassen einspielen, nachdem er am 3. Oktober 1980 startete. Im deutschsprachigen Raum erhielt der Film keine Kinoveröffentlichung und wurde in der Bundesrepublik lediglich im November 1986 auf VHS veröffentlicht. Auf DVD ist der Film seit dem 31. Oktober 2000 erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein tödlicher Traum (Alternativtitel: \"Eine Frau aus vergangenen Jahren\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1980. Die Literaturverfilmung des 1975 erschienenen Romans \"Bid Time Return\" von Richard Matheson erzählt die tragische Geschichte eines jungen Schriftstellers, gespielt von Christopher Reeve, der sich in ein altes Foto einer Schauspielerin verliebt, gespielt von Jane Seymour, und in die Zeit zurückreist, um diese Liebe kennenzulernen.", "tgt_summary": "《时光倒流七十年》(英语:Somewhere In Time),是1980年吉诺特·兹瓦克执导的浪漫奇幻电影。改编自理察·麦瑟森1975年小说《重返的时刻》(英语:Bid Time Return)。", "id": 3052499} {"src_title": "Sell-in-May", "tgt_title": "五窮六絕七翻身", "src_document": [{"title": "Verwandte Begriffe.", "content": "Im Zusammenhang mit dem Sell-in-May-Effekt wird oft auch von Halloween-Effekt, Wintereffekt oder Jahresendrallye gesprochen. Die Bezeichnung Halloween-Effekt steht in Verbindung mit dem gleichnamigen Brauchtum zum 31. Oktober, welches den Umbruch zwischen Sommer- und Wintermonaten definiert. Bei der Jahresendrallye handelt es sich um den Schlussspurt an den Börsen, der überwiegend in die Weihnachtszeit fällt. Der Dezember gehört statistisch gesehen zu den stärksten Monaten an der Börse. Der Ausdruck Sell-in-May-Effekt ist auf eine Börsenweisheit zurückzuführen. Eine gängige Fortführung ist: \"Sell in May and go away, but remember to come back in September.\" (\"Verkaufe im Mai, aber vergiss nicht, im September wieder zu kaufen.\")", "section_level": 1}, {"title": "Nachweise.", "content": "Eine Internationale Untersuchung bestätigt die Existenz des Wintereffekts auf den Kapitalmärkten zahlreicher Länder. Mit Ausnahme von Neuseeland konnten in allen 37 Ländern überdurchschnittliche Renditen in den Wintermonaten erzielt werden. Untersucht wurden (soweit vorhanden) Kapitalmarktdaten von 1970 bis 1988.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Ein wesentlicher Kritikpunkt ist die Anhäufung von Kapitalmarktschocks (u. a. etwa die Rubelkrise) in der Sommerperiode und der sogenannte Januareffekt, welcher die durchschnittliche Performance der Wintermonate verbessern könnte. Tatsächlich sank die durchschnittliche Überrendite der Wintermonate am amerikanischen Aktienmarkt nach Korrektur dieser Effekte von 1,0349 % auf 0,6205 %.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Trotz der Kritik weisen einige Arbeiten selbst unter Berücksichtigung von Kapitalmarktschocks, des Januareffekts und Transaktionskosten auf die Profitabilität einer entsprechenden Investmentstrategie hin. Im direkten Vergleich einer Sell-in-May-Strategie gegenüber einer Buy-and-Hold-Strategie zeigte erstere eine geringfügig bessere Performance. Nicht zuletzt aufgrund dieser Ergebnisse bieten zahlreiche Finanzdienstleister Investmentstrategien auf Basis des Wintereffekts an. Eine weit verbreitete Form stellen (Saison-) Zertifikate dar. Dabei handelt es sich um Index-Zertifikate auf Basis spezieller Saisonindizes. Bei dieser so genannten Sell in Summer-Strategie wird der Indexwert eines bekannten Leitindex (z. B. DAX) während der \"Sommermonate\" eingefroren. In den übrigen Monaten partizipiert ein solcher Saisonindex voll an der Wertentwicklung des verwendeten Leitindexes. Generell, aber vor allem bei Zertifikaten ist darauf zu achten, dass Transaktionskosten, Gebühren und versteckte Kosten die Erträge stark beeinflussen können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sell-in-May-Effekt bezeichnet das Phänomen überdurchschnittlich hoher Kapitalmarktrenditen in den Monaten Oktober bis April. Die zeitliche Einordnung kann jedoch leicht abweichen. Beim Sell-in-May Effekt handelt es sich um eine Kapitalmarktanomalie.", "tgt_summary": "五穷六绝七翻身 “May is poor, June is bleak, and July will turn around”是香港股市在1980年代至今的一个都市传奇,是当时的经济分析员在参考过历年香港股市的升跌而得出的结论。结论指:股市在每逢5月时都会开始跌市,到了6月更会大跌,但到了7月,股市却会起死回生。出现此现象是因为香港大多数公司在3月公布年结业绩,之后派息除净。所以到了5月时,由于大多数公司都已经派息除净,股价自然会下跌,直到暑假后股友期待中期业绩为止。美国股市同类理论叫英语:sell in May and go away。", "id": 1765899} {"src_title": "Toyota GT86", "tgt_title": "豐田86", "src_document": [{"title": "Historie.", "content": "Der als 2+2-Sitzer konzipierte GT86 erschien am 15. September 2012 auf dem europäischen Markt, der Subaru BRZ wurde im März 2012 mit einem Einstiegspreis von ca. 30.000 Euro präsentiert. Vergleichbare Modelle sind etwa der Peugeot RCZ oder der Audi TT. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes wurden im Jahr 2012 insgesamt 1.139 Toyota GT86 in Deutschland neu zugelassen, 2013 waren es 2.067 Fahrzeuge. Im Jahr 2014 sanken die Neuzulassungen in Deutschland auf 610 Fahrzeuge, 2015 waren es 347 und 299 im Jahr 2016. 2017 waren es 266, 2018 290 und 2019 273 Fahrzeuge. Eine Roadster-Version des GT86 wurde als \"Open Concept\" anlässlich des Genfer Automobil-Salons 2013 präsentiert und erste Prototypen werden entwickelt. Im April 2014 wurde eine kleine Modellpflege durchgeführt. Dabei wurde die Dachstabantenne durch eine „Haifisch-Flossen-Antenne“ ersetzt, die Airbagblende auf der Beifahrerseite im Carbonlook gestaltet und ein Reifendruckkontrollsystem eingebaut. Auf der New York International Auto Show 2016 wurde die eigentliche Modellpflege des BRZ/GT86 vorgestellt. Das überarbeitete Modell verfügt über eine geänderte Frontstoßstange, die serienmäßigen Xenon-Scheinwerfer wurden durch LED-Scheinwerfer ersetzt und der Heckspoiler wurde vergrößert. Neu ist ebenfalls ein 4,2-Zoll-TFT-Farbdisplay im Kombiinstrument der Ausstattungsvariante „GT86“, welches neben einer digitalen Kraftstoffanzeige zusätzliche Fahrzeuginformationen wie Batteriespannung, Kühlmittel- und Öltemperatur auch g-Kräfte sowie Leistungs- und Drehmoment visualisiert. Für den außereuropäischen Markt erhielt der FA20-Boxermotor im Subaru-Modell eine Leistungssteigerung auf 207 PS (152 kW).", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Der GT86 ist das Resultat einer Kooperation von Toyota und Fuji Heavy Industries, zu der auch Subaru gehört. Die Toyota Motor Corporation hält eine Minderheitsbeteiligung von 16,5 % an der Fuji Heavy Industries Ltd. Subaru hatte sich im Februar 2006 zur Entwicklung des Subaru BRZ entschlossen und zwei Prototypen gebaut. Zwei Monate später fragte Toyota bei Subaru an, ob sie Interesse an der Herstellung eines Sportcoupes hätten und es kam eine Absichtserklärung zustande. Bis April 2008 entwickelte Subaru das Projekt BRZ ohne Beteiligung von Toyota technisch fertig. So entstanden zwei weitere Prototypen zur finalen technischen Abnahme. Im April 2008 entschloss sich Toyota dann das Projekt als GT86 unter der Marke Toyota in ihrem Produktportfolio zu platzieren. Die technische Entwicklung des Fahrzeuges erfolgte bis dahin ausschließlich von Subaru. Die zwischen 2008 und 2011 gezeigten Toyota-GT86-Prototypen sind allesamt von Subaru in den eigenen Entwicklungsabteilungen bzw. bei externen Karosseriebauunternehmen in Italien entstanden und wurden Toyota zur Verfügung gestellt. Das Design wurde von Subaru und Toyota gemeinsam entwickelt. Die AS-1-Plattform auf der das Auto basiert, ist wie der Rest des Fahrzeuges komplett von Subaru entwickelt bzw. stammt aus der vorhandenen Subaru-Modellpalette. Der Motor (FA20D) wurde ebenfalls von Subaru entwickelt und verfügt über die kombinierte Saugrohr- und Direkteinspritzanlage „D-4S“ welche von Toyota stammt. Neben dem GT86 basieren auch die nahezu baugleichen Modelle Subaru BRZ und Scion FR-S auf dieser Plattform (siehe Schwestermodelle). Alle Varianten des Subaru BRZ (Scion/GT86) tragen den Weltherstellercode JF1 (JF 1 = Subaru Co.) in der Fahrzeugidentnummer.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Ein vorn eingebauter Subaru-Benzinmotor in Boxer-Bauweise mit zwei Litern Hubraum, vier Zylindern, 147 kW (200 PS) und 205 Nm treibt die Hinterräder an. Der GT86 wird im japanischen Subaru-Werk in Ōta gebaut. Der 4-Zylinder-Boxermotor „FA20D“ ist eine Weiterentwicklung des Motors „FB“, welcher auf dem Typ „EE“, ebenfalls mit jeweils 86 mm Bohrung und Hub, aus dem Jahr 2008 basiert. Der Hauptunterschied zu dem FB-Motor besteht in der Ausgestaltung des Ventiltriebes. Den Verbrauch gibt Toyota mit 7,8 l/100 km (EG – gesamt) an. Für das Facelift im Jahr 2016 bietet Subaru den FA20-Boxer mit 6-Gang-Handschaltgetriebe für den nicht-europäischen Markt im BRZ mit 207 PS (205 bhp bzw. 152 kW) an. Durch die Änderung an Nockenwelle, Zylinderkopf und einer Aluminiumansaugbrücke konnte zudem das Drehmoment von 205 auf 211 Nm gesteigert werden. Optisch unterscheidet sich der leistungsgesteigerte Motor durch eine rot lackierte Ansaugbrücke. Es kann zwischen einem Sechsgang-Schaltgetriebe und einer Sechs-Stufen-Automatik gewählt werden, welche über Schaltwippen am Lenkrad bedient wird. Beide Getriebe basieren auf Getrieben des Zulieferers Aisin. Serienmäßig gibt es ESP und ABS. Der GT86 ist leicht und kompakt gehalten, sein Leergewicht liegt je nach Ausstattungsvariante zwischen 1219 und 1355 Kilogramm. Die Gewichtsverteilung zwischen den Achsen liegt bei 53:47 Prozent, das 25-prozentige Torsen-Sperrdifferential und die Stabilitätskontrolle VSC (manuell deaktivierbar) sollen einen Traktionsverlust verhindern. Die maximalen 147 kW (200 PS) liegen bei 7000/min an, das Drehmoment von 205 Nm bei 6400–6600/min.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft des Namens.", "content": "Toyota zufolge ist die Zahl 86 im Namen als eine Anlehnung an den Toyota Corolla AE86 zu verstehen, ebenfalls ein kleines, leichtes und vor allem in der Tuning- und Driftszene beliebtes Coupé. Bei Subaru steht die Bezeichnung BRZ für \"Boxer\", \"Rearwheel drive\", \"Zenith\". Darüber hinaus ist der Motor quadratisch ausgelegt mit einer Bohrung und einem Hub von 86 Millimetern – genau wie bei einigen Motoren früherer Toyota-Sportwagen. Auch der Durchmesser der Auspuffrohre beträgt 86 Millimeter. Dargestellt wird dies durch ein Logo an den vorderen Kotflügeln in Form zweier gegenüberliegender Kolben und der Zahl \"86\" zwischen ihnen.", "section_level": 1}, {"title": "Sondermodelle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "BRZ ts.", "content": "2013 stellte Subaru den „BRZ ts“ (ts steht für \"tuned by STi\") als ein auf 500 Stück limitiertes Sondermodell vor. Dieses Modell verfügte neben einer Brembo-Bremsanlage aus dem WRX STi, über 18-Zoll-Felgen, ein überarbeitetes Fahrwerk und war nur in Japan erhältlich. 250 von den 500 Fahrzeugen waren zusätzlich als „GT Package“' erhältlich, welche neben schwarz lackierten Felgen mit einem verstellbaren Heckspoiler aus Karbon und Recaro-Sportsitze ausgestattet war. 2015 stellte Subaru die zweite Sonderserie des „BRZ ts“ vor, welcher ebenfalls in limitierter Stückzahl für den japanischen Markt produziert wurde (300 Fahrzeuge).", "section_level": 2}, {"title": "GT86 TRD.", "content": "2014 erschien ein von TRD (Toyota Racing Development) optisch modifiziertes GT86-Sondermodell. Es ist auf 250 Exemplare limitiert und zeichnet sich durch neue Karosserieteile, Leichtmetallfelgen in 18 Zoll sowie eine vierflutige Auspuffanlage aus. Motor und Getriebe blieben unverändert, die Fahrleistungen sind nahezu identisch. Die TRD-Anbauteile wurden ebenfalls von Subaru hergestellt. Neben diesem eigenen Modell können Teile von TRD aber auch einzeln geordert werden. So sind in Deutschland Spoiler, Diffusor, TRD-Embleme, Leichtmetallräder, Stabilisatoren sowie ein Monoblock-Bremssystem lieferbar. Das TRD-Bremssystem stammt aus dem Subaru-Modellbaukasten und entspricht den Bremsen des Impreza WRX STi 2014.", "section_level": 2}, {"title": "GT86 Style Cb.", "content": "Im April 2015 erscheint das japanexklusive Sondermodell „GT86 Style Cb“', das sich durch eine neu gestaltete Front mit abgerundeten Scheinwerfern vom Basisfahrzeug unterscheidet. Das klassische Toyota-Logo mit dem stilisierten „T“ auf der Motorhaube und dem Lenkrad wurden durch den Schriftzug „Cb“ ersetzt, welches für „Cool beauty“ steht. Eine Markteinführung in Europa oder den USA ist derzeit nicht geplant, daher werden voraussichtlich alle gebauten Exemplare Rechtslenker für den japanischen Markt sein. Optional lieferbar ist eine Kontrastfarbe für das Dach. Motor und Getriebe blieben unverändert. Obwohl es von Toyota offiziell kein vorausgehendes Konzeptfahrzeug gab, basiert der „Style Cb“ zu großen Teilen auf dem „Cb Concept“, welches die Firma Gazoo Racing 2014 auf der Tokyo Motor Show zeigte. Bei diesem Fahrzeug wurde jedoch auch das Heck einer Modifikation unterzogen, während beim „Style Cb“ ausschließlich die Front verändert wurde. Noch unbekannt ist ob und auf welche Stückzahl das Modell limitiert sein wird.", "section_level": 2}, {"title": "GT86 Tiger.", "content": "Im März 2017 stellte Toyota das für den deutschen Markt auf 30 Stück limitierte Sondermodell „GT86 Tiger“ vor, welches ausschließlich mit der Lackfarbe „Tiger Orange“ erhältlich ist.", "section_level": 2}, {"title": "BRZ Cool Gray Khaki und GT86 Shark.", "content": "Ende 2017 stellte Subaru das auf 100 Fahrzeuge limitierte Sondermodell „Cool Gray Khaki“ vor. Hierbei handelt es sich um ein in der Ausstattung erweiterten Subaru BRZ STi in dem Farbton „Cool Gray Khaki“. Diese Farbe wurde für den europäischen Markt unter der Bezeichnung „GT86 Shark“ von Toyota angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "GT86 Black Limited.", "content": "Das auf 86 Exemplare limitierte Sondermodell \"Black Limited\" präsentierte Toyota im März 2020. Es wird ausschließlich in Japan angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "BRZ Final Edition.", "content": "Im März 2020 kündigte Subaru an, dass die Produktion des BRZ bald auslaufen werde. Aus diesem Grund wird die limitierte \"Final Edition\" aufgelegt, die ab Juli 2020 in den Handel kommt.", "section_level": 2}, {"title": "Konzeptfahrzeuge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "FT-HS.", "content": "Auf der North American International Auto Show 2007 präsentierte Toyota mit dem Hybridauto FT-HS eine erste Studie, die mit einem 294 kW (400 PS) starken V6-Motor mit 3,5 Litern Hubraum und einem Elektromotor ausgerüstet war. Ein Großteil der Technik basierte auf dem damaligen Lexus GS 450h. Aufgrund seiner hohen Fahrleistungen wurde er von der Fachpresse eher als möglicher Nachfolger des 2002 eingestellten Supra Mk.4 (JZA80) gehandelt. Einige Designelemente des Serienfahrzeugs sind bereits bei dieser frühen Studie sichtbar. Das Konzeptfahrzeug hat nichts mit der Subaru-Entwicklung zu tun, sondern ist ein eigener Toyota-Entwurf des 2008 gestoppten Projektes, welches durch die BRZ-Entwicklung ersetzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "FT-86.", "content": "Auf der Tokyo Motor Show 2009 zeigte Toyota erstmals die seriennahe Studie FT-86, die bereits über einen Boxermotor mit 2 Litern Hubraum verfügte. Der Elektromotor entfiel.", "section_level": 2}, {"title": "FT-86 G Sports.", "content": "Eine modifizierte Version der FT-86-Studie, der FT-86 G Sports, wurde erstmals auf der Tokyo Motor Show 2010 präsentiert. Durch Einsatz eines Turboladers wurde die Leistung gesteigert. Mit Leichtbau, Anbauteilen aus Kohlenstofffaser, Sportschalensitze der Marke Recaro und einen Überrollkäfig wurde der kompakte Sportwagen für die Rennstrecke ausgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "FT-86 II.", "content": "Auf dem Genfer Auto-Salon 2011 wurde die Weiterentwicklung vorgestellt, der FT-86 II, welcher sich vor allem durch sein markantes LED-Tagfahrlicht auszeichnete. Mit dem Subaru BRZ STi Concept und dem Scion FR-S Concept hatten auch die beiden Schwestermodelle ihre eigenen Konzeptfahrzeuge. Während der BRZ STi mit seinen vier Auspuffendrohren, einem feststehenden Heckspoiler und vielen Lufteinlässen sehr sportlich ausgelegt ist, setzt der FR-S mit seinem beleuchteten „Scion“-Schriftzug am Heck futuristische Akzente.", "section_level": 2}, {"title": "FT-86 Open Concept.", "content": "Toyota zeigte im März 2013 auf dem Genfer Auto-Salon die Studie FT-86 Open Concept. Diese Cabrio-Variante ist bis auf das elektrische Stoffverdeck mit Glasheckscheibe mit der Serienversion des GT86 identisch. Hierbei handelt es sich um den bei Subaru in Tokyo 2011 präsentierten Subaru BRZ Convertible (nur mit getauschten Markenlogos).", "section_level": 2}, {"title": "Schwestermodelle.", "content": "Neben dem in Japan schlicht 86 genannten Toyota, gibt es zwei weitere fast identische Modelle: Zum einen den Subaru BRZ und zum anderen den Scion FR-S, der nur für den nordamerikanischen Markt produziert wird. \"Scion\" ist eine Automarke des japanischen Automobilherstellers Toyota, die zielgerichtet jüngere Kunden ansprechen soll. Mit dem Aus von Scion im Jahr 2016 wird der GT86 ab dem zweiten Facelift auch auf dem US-Markt als Toyota GT86 vermarktet. Alle drei Automodelle werden von Subaru im selben Werk gefertigt, sind nahezu baugleich und unterscheiden sich lediglich durch Details im Innenraum, der Karosserie und die Scheinwerfer in der Frontschürze, Fahrwerksabstimmung und die entsprechenden Markenlogos. Motor, Getriebe und die übrige technische Ausstattung sind bei allen Fahrzeugen identisch. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes wurden 2012 insgesamt 81 Subaru BRZ in Deutschland neu zugelassen, 2013 waren es 268 Fahrzeuge und 123 im Jahr 2014. In Deutschland wird der Subaru BRZ unter der Herstellerschlüssel „7106“ und Typschlüssel „ADB“ zugelassen. Der Toyota GT86 wird unter der Herstellerschlüsselnummer „7106“ (Subaru) und Typschlüssel „ACW“ (Toyota GT86) von Subaru an Toyota ausgeliefert und von Toyota Europe in die Herstellerschlüsselnr. „5013“ (Toyota) umgeschlüsselt. Lt. Typenbezeichnung des KBA (Kraftfahrtbundesamtes) ist der Toyota GT86 als Modell GC/GF geschlüsselt. Dabei handelt es sich um die alte Typgenehmigung des Subaru Impreza GC/GF.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der erstmals auf der Tokyo Motor Show 2011 vorgestellte Subaru BRZ/Toyota GT86 ist ein viersitziges Sportcoupé, welches in Kooperation zwischen den japanischen Automobilherstellern Subaru und Toyota entstand und von Subaru hergestellt wird. Der BRZ/GT86 ist das erste Sportcoupé im Modellprogramm von Toyota seit Einstellung des Celica im August 2005 und wurde als dessen Nachfolger platziert. Das erste Konzeptfahrzeug wurde unter der Bezeichnung Toyota FT-86 vorgestellt und unterschied sich optisch noch vom späteren Serienmodell. Bei Subaru heißt das Modell Subaru BRZ. Technische Basis für das Fahrzeug ist die abgewandelte Subaru-Plattform des Impreza der vierten Generation (Plattform AS1).", "tgt_summary": "丰田86(概念车称为丰田FT-86 Concept)是日本丰田汽车首次于2011年东京车展亮相的全球策略前置后驱小型跑车。早于2009年东京车展亮相概念车FT-86,是丰田汽车与速霸陆汽车同业合作的产品,车身外型由丰田汽车位于法国南部ED2设计中心主导,变速箱和驱动系统亦由丰田汽车设计,而引擎是采用丰田汽车与速霸陆汽车共同研发设计的水平对卧四缸引擎,并导入丰田汽车的D-4S缸内燃油直喷系统和高转速设计。", "id": 2329303} {"src_title": "Skull Island (fiktive Insel)", "tgt_title": "骷髅岛", "src_document": [{"title": "King Kong von 1933.", "content": "Im ersten King-Kong-Film \"King Kong und die weiße Frau\" wird die Lage der Insel bei etwa 12°S 78°E angegeben. Die Insel läge damit vor der Küste Sumatras. Ein auffälliges Merkmal der Insel ist der sogenannte \"Schädelberg\", der die Form eines menschlichen Schädels besitzt und etwa in der Mitte der Insel liegt – daher der Name der Insel \"Skull Island\", was auf Deutsch \"Totenkopfinsel\" bedeutet. Die Insel verfügt über eine große Mauer, die einen kleinen Abschnitt vom Rest der Insel trennt. Dort befindet sich der einzige Landungspunkt der Insel, da der Rest der Insel von großen Klippen umgeben ist. Auf diesem Gebiet lebt in einem Dorf eine kleine Gruppe von Ureinwohnern. Auf der anderen Seite befindet sich ein Dschungel, in dem prähistorische Tiere und Kong leben. Kong wird von den Ureinwohnern wie ein Gott verehrt, deshalb werden ihm regelmäßig junge Frauen geopfert. Wer die Vorfahren der Ureinwohner waren, wird nicht erwähnt, obwohl die Einstellungen nahelegen, dass die Eingeborenen einer südostasiatischen Gruppe angehören.", "section_level": 1}, {"title": "King Kongs Sohn.", "content": "Am Ende der Fortsetzung \"King Kongs Sohn\" aus dem Jahr 1933 wird gezeigt, wie Skull Island im Meer versinkt und Kongs Sohn ertrinkt, während er Carl Denham, die Hauptfigur des Films, rettet. Im Original-Film wird der Name \"Skull Island\" selbst nie erwähnt. Sie wird lediglich Kongs Insel oder Schädelberg-Insel genannt. Der Name \"Skull Island\" taucht erst in seinen Remakes auf.", "section_level": 1}, {"title": "John Guillermins Neuverfilmung von 1976.", "content": "Auch in der Neuverfilmung \"King Kong\" aus dem Jahr 1976 ist Skull Island Schauplatz der Handlung. Dargestellt wird Skull Island teilweise von Kauai, einer Insel des Hawaii Archipels. Die im Film gezeigte zerklüftete Küste, an der die Crew anlandet, ist Kauais weltbekannter Nationalpark Na Pali Coast. Viele weitere Inselszenen wurden sowohl auf einem Außenstudio (Schutzwall und Ureinwohnerdorf) als auch in einer Studiohalle (restliche Inselszenen mit Greenscreen-Verfahren) in Los Angeles gedreht. In einigem unterscheidet sich diese Skull-Insel von der des Originals aus dem Jahr 1933: Zwar liegen beide umhüllt von einer dichten Nebelwand im Indischen Ozean und bestehen aus einer wild zerklüfteten Küste und einem tiefen Dschungel im bergigen Innenland, aber das Ureinwohnerdorf scheint dem Film nach nicht an der Küste, sondern viel weiter im Landesinneren zu liegen. Einen Schädelberg gibt es in dieser Version ebenso wenig wie prähistorische Tiere. Jedoch eine Riesenschlange, mit welcher der Kong dieser Filmfassung kämpft, anstatt mit Dinosauriern im Original. Auch andere Fantasiekreaturen, wie Rieseninsekten, scheint es auf dieser Insel nicht zu geben. Das Unheimliche kommt in diesem Film nicht von monströsen Tieren, sondern von der Insel selbst. King Kong wirkt dadurch auf der einen Seite zwar einsamer, aber gleichzeitig auch mächtiger. Bis auf die Riesenschlange scheint Kong hier keinen Feind zu haben, der genauso groß ist wie er, oder gar größer, um es mit ihm aufnehmen zu können. Wie schon im Original werden hier die Ureinwohner von Menschen mutmaßlich afrikanischer Herkunft dargestellt, was dann auch auf die historische Herkunft dieses Volkes im Film hinweisen dürfte.", "section_level": 1}, {"title": "Braindead.", "content": "Auch in Peter Jacksons Splatterfilm-Persiflage \"Braindead\" aus dem Jahr 1992 spielt \"Skull Island\" eine tragende Rolle. Zu Beginn des Films wird in einem Rückblick gezeigt, wie ein Zoologe 1957 auf der Insel eine neue Spezies entdeckt. Diese Kreuzung aus Affe und Ratte beißt in einem Zoo eine ältere Dame, die später als Zombie zurückkehrt und ein Blutbad unter den Einwohnern der Stadt anrichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Peter Jacksons Verfilmung von 2005.", "content": "Skull Island aus Peter Jacksons \"King Kong\" von 2005 ist der Insel aus dem Original-Film sehr ähnlich. Wieder ist es eine längst vergessene Insel westlich vor Sumatra: „Einen Ort, von dem man dachte, er wäre nur ein Mythos“. Eine Gruppe von Filmleuten und Seefahrern wird durch eine geheimnisvolle Karte zu ihr geführt. Zuerst war der Ort schwer zu finden, da es so scheint, dass Magneten in der Region stark beeinflusst werden und die Insel häufig im Nebel verborgen ist. Zudem ist die Insel von vielen Riffen und Felsen umgeben. Die Insel scheint langsam zu versinken, worauf die vielen Ruinen und Statuen im Wasser hindeuten. Wieder wird die Insel von einer großen verfallenen Mauer durchzogen, hinter der Kong lebt. Die unzähligen vom Dschungel verschluckten auf der gesamten Insel verstreuten Generationen alten Ruinen, die von den Vorfahren der Eingeborenen stammen, sind die einzigen Überreste einer alten menschlichen Zivilisation (möglicherweise Mu). Außerdem ist die Insel von einer Reihe monströser Kreaturen bevölkert. Meistens sind dies prähistorische Tierarten wie Dinosaurier, von denen sich manche etwas von ihren Vorfahren weiter entwickelt haben. Aber auch einige wenige Säugetiere wie der große Gorilla King Kong, der wohl zu einer aussterbenden Spezies gehört, leben auf Skull Island. Zudem scheint es, dass das Ökosystem von Skull Island instabil ist, da es viel mehr Fleisch- als Pflanzenfresser gibt. Abgesehen von Dinosauriern und anderen großen Tieren gibt es auf Skull Island eine Vielzahl an Insekten und wurmähnlichen Kreaturen, wie zum Beispiel Weta-Rexes, Arachno Claws, Scorpio-Pedes und Tausendfüßer. Die Insel lässt sich in mehrere kleinere Ökosysteme unterteilen: Jede hat ihre einzigartige Sammlung an Tieren.", "section_level": 1}, {"title": "Videospiel King Kong.", "content": "Das Videospiel \"Peter Jackson’s King Kong: The Official Game of the Movie\" ist das Spiel zu Peter Jacksons Film von 2005 und erschien 2006. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rolle des \"Jack Driscoll\" und des \"King Kong\". Skull Island ist erneut der zentrale Punkt der Handlung. Lediglich die letzten beiden Level spielen nicht mehr auf der Insel, sondern in New York. Nach einer 12.000 Meilen langen Reise hat das Schiff am 12. Oktober 1933 die Insel erreicht. Die Insel wird wieder von Eingeborenen und einer Vielzahl urzeitlicher Kreaturen bewohnt. Allerdings liegt die Insel anders als im Film diesmal im Pazifischen Ozean. Auch in anderen Punkten unterscheiden sich die Inhalte von Spiel und Film.", "section_level": 1}], "src_summary": "Skull Island ist eine fiktive Insel, die das erste Mal im Filmklassiker \"King Kong und die weiße Frau\" aus dem Jahr 1933 vorkam. Die Insel diente später in verschiedenen Filmen als Handlungsschauplatz.", "tgt_summary": "骷髅岛(英语:Skull Island)是一座在印度洋中未经发掘的虚构岛屿,首次出现于1933年的电影《金刚》中,之后又在其续集和两部重拍电影中出现。虚构怪兽金刚被形容为在这座岛屿上被发现;该岛屿上还有大量史前动物。在电影中,该岛被描绘成位于苏门答腊岛附近。", "id": 2531281} {"src_title": "Keningau", "tgt_title": "根地咬", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt Keningau befindet sich in einem Tal, das im Westen von der Gebirgskette der Crocker Ranges und im Süden und Osten von der Trusmadi-Gebirgskette begrenzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Die Bevölkerung der Stadt Keningau beträgt laut der letzten Zählung im Jahr 2010 5.565 Einwohner. Sie besteht zu 90 % aus Dusun und Murut, einer zumeist aus Hakkas bestehenden chinesischen Bevölkerungsgruppe von ca. 8 % und verschiedenen Minderheiten indigener Gruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name von Keningau leitet sich vom Javanesischen Zimtbaum (\"Cinnamomun burmannii\") ab, der im lokalen Dialekt als 'Koningau' bezeichnet wird. Auf malaiisch heißt der Baum 'Kayu Manis' und er wird auch als \"König der Gewürze\" bezeichnet. Der Handel mit der Rinde des Zimtbaumes erfuhr bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen Aufschwung, als die British North Borneo Company damit begann, das Gewürz nach Europa zu exportieren. Keningau war eines der wichtigsten Verwaltungszentren der Briten in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts. Auch die Japaner nutzten Keningau als Regierungszentrum während der Besetzung von Sabah im Zweiten Weltkrieg. Das Dorf Nuntunan bei Apin-Apin hatte die Nummer \"44\" in der britischen Verwaltung. Die Zahl gab die Entfernung (44 Kilometer) von Tenom an. Nuntunan wurde auch \"Office\" genannt, weil das Verwaltungsgebäude der Briten am Ufer des Apin-Apin-Flusses lag. Die Japaner übernahmen während der Besetzung Sabahs das Gebäude für ihre eigene Verwaltung. Als die Briten nach der Kapitulation der Japaner zurückkehrten, ergaben sich die noch in der Gegend verbliebenen Japaner in Nuntunan. Obwohl der Sachverhalt niemals genau untersucht wurde, sind einige Einwohner bis heute davon überzeugt, dass die Japaner vor ihrem Rückzug ihre Waffen und Gold in der teilweise sehr schwer zugänglichen Umgebung des Dorfes vergraben hatten. Am Morgen des 26. Dezember 1996 verwüstete der tropische Wirbelsturm \"Greg\" weite Landstriche von Sabah. Am schlimmsten traf es Keningau. \"Greg\" löste eine riesige Schlammlawine aus, die mehrere \"kampung\" unter sich begrub, 302 Todesopfer forderte und mehr als 3000 Einwohner obdachlos machte.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Keningau Oath Stone.", "content": "Der \"Keningau Oath Stone (Schwurstein)\" ist ein Denkmal, das an die Sabah zugesicherten Garantien erinnert, die zur Gründung Malaysias beigetragen haben. Das am 31. August 1964 eingeweihte Denkmal steht auf dem Gelände des Distrikt Office von Keningau.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Wirtschaft von Keningau ist land- und forstwirtschaftlich geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Keningau ist durch den \"Kimanis-Keningau Highway\" bzw. die \"Tambunan Road (Malaysia Federal Route 500)\" mit dem 138 Kilometer entfernten Kota Kinabalu verbunden. Keningau ist 67 Kilometer von Nabawan, 35 Kilometer von Sook und 48 Kilometer von Tenom entfernt. Keningau besitzt einen kleineren Flugplatz (Keningau Airport, IATA-Flughafencode: KGU, ICAO-Code: WBKG) mit einer Graspiste von 872 m Länge. Der Flugplatz wurde allerdings zuletzt in den 1970er Jahren von Malaysia Airlines angeflogen. Er wurde mittlerweile zu einem Privatflugplatz des \"Sabah Flying Club\" umgewandelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Keningau ist eine Stadt im malaysischen Bundesstaat Sabah. Sie liegt in der Gebirgsregion der Crocker Ranges im Norden der Insel Borneo. Keningau gehört zum gleichnamigen Distrikt Keningau und liegt 190 Kilometer Fahrstrecke südlich der Hauptstadt Kota Kinabalu. Die Stadt ist Teil des Gebietes \"Interior Division\", das die Distrikte Beaufort, Keningau, Kuala Penyu, Nabawan, Sipitang, Tambunan und Tenom umfasst.", "tgt_summary": "根地咬()是座落在马来西亚沙巴州内陆省的一座城镇,是内陆省七个县中最大的县市之一,也曾经是英国殖民地和二战日军的重要行政中心。", "id": 1558940} {"src_title": "Jack Robinson (Fußballspieler, 1993)", "tgt_title": "傑克·羅賓遜 (足球運動員)", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "FC Liverpool.", "content": "Er gab sein Debüt am 9. Mai 2010 als er in der 87. Minute, im letzten Saisonspiel gegen Hull City für Ryan Babel eingewechselt wurde. Mit seiner Einwechselung ist er mit sechzehn Jahren und 250 Tagen, der jüngste Spieler der in einem Pflichtspiel für den FC Liverpool zum Einsatz kam. Am 22. September kam er in der dritten Runde des Ligapokals gegen Northampton Town erneut zu einem Einsatz. Das Spiel wurde mit 4:2 nach Elfmeterschießen gewonnen. Am 2. Dezember kam er, beim 1:1 in der Vorrunde in der Europa League, gegen Steaua Bukarest zu einem Einsatz. Am 17. April 2011 kam er zu seinem zweiten Premier League Einsatz, als er in der 22. Minute für den verletzten Fabio Aurelio, gegen Arsenal eingewechselt wurde. Das Spiel endete mit 1:1. Am 23. April gab er sein Startelfdebüt beim 5:0-Erfolg gegen Birmingham City. Nach der Verpflichtung von José Enrique Sánchez von Newcastle United kam Robinson nur zu zwei Einsätzen. Am 24. August 2011 beim 3:1-Auswärtssieg gegen Exeter City und am 21. September beim 2:1-Auswärtssieg gegen Brighton & Hove Albion. Jeweils im Liga Pokal. Am 31. Oktober unterschrieb er einen neuen langjährigen Vertrag beim FC Liverpool. Im Februar 2013 wurde er bis Saisonende an die Wolverhampton Wanderers ausgeliehen. Im Sommer wurde Robinson an den FC Blackpool weiterverliehen. Am 28. August 2014 wechselte Robinson zu den Queens Park Rangers. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2018 und wurde bis zum Saisonende an Huddersfield Town ausgeliehen. Am 30. Juni 2018 unterschrieb Robinson einen Zweijahresvertrag bei Nottingham Forest. Ein halbes Jahr vor dem Vertragsende in Nottingham wechselte Robinson im Januar 2020 zum Erstligisten Sheffield United.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jack Robinson (* 1. September 1993 in Warrington) ist ein englischer Fußballspieler. Der 1,80 m große Abwehrspieler war mit sechzehn Jahren und 250 Tagen der jüngste Spieler, der je für den FC Liverpool zum Einsatz kam Damit brach er den Rekord von Max Thompson. Seit 2020 steht er bei Sheffield United unter Vertrag.", "tgt_summary": "杰克·罗宾逊(英语:Jack Robinson,1993年-9月1日)是一名英格兰足球运动员,出生于英格兰柴郡沃灵顿,场上司职边后卫。罗宾逊出身利物浦青训系统,现时效力英超球队锡菲联。", "id": 49438} {"src_title": "Jin Matsubara", "tgt_title": "松原仁", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Matsubara, Absolvent der Waseda-Universität und des Matsushita Seikei Juku begann seine politische Karriere 1985, als er für den Neuen Liberalen Klub in Ōta erfolglos für das Präfekturparlament Tokio kandidierte. 1989 wurde er als Unabhängiger mit Unterstützung der \"Zeikin-tō\" („Steuerpartei“) gewählt und trat anschließend der Liberaldemokratischen Partei bei. Dem Präfekturparlament gehörte er für knapp zwei Amtszeiten bis 1996 an; er wurde in den Parteiumbildungen der 1990er Jahre Mitglied der Erneuerungspartei, der Neuen Fortschrittspartei, der Liberalen Partei von Ichirō Ozawa und damit ab 2003 schließlich der Demokratischen Partei. 1996 trat Matsubara zurück, um bei der Shūgiin-Wahl 1996 im neuen Einmandatswahlkreis Tokio 3, der Shinagawa, Teile von Ōta, die Izu- und Ogasawara-Inseln umfasst, in die nationale Politik zu wechseln. Er unterlag dem Liberaldemokraten Shin’ichirō Kurimoto, und verfehlte auch 1998 bei einer Nachwahl im benachbarten Wahlkreis Tokio 4 den Sprung ins nationale Parlament. Erst bei der Shūgiin-Wahl 2000 gewann er den Wahlkreis 3 und wurde dort 2003 und 2009 wiedergewählt; 2005, 2012, 2014 und 2017 unterlag er Hirotaka Ishihara, einem Sohn von Ex-Gouverneur Shintarō Ishihara, blieb aber jeweils mit einem knappen Wahlkreisergebnis über den Verhältniswahlblock Abgeordneter. 2011 wurde Matsubara unter dem Kabinett Noda zunächst Staatssekretär (\"fukudaijin\") im MLIT. Im Januar 2012 berief ihn Noda dann in Nachfolge von Kenji Yamaoka (ebenfalls Ozawa-Gruppe) als Vorsitzenden der Nationalen Kommission für Öffentliche Sicherheit und Minister beim Kabinettsbüro für besondere Aufgaben für Verbraucher und Lebensmittelsicherheit (\"shōhisha oyobi shokuhin anzen\") in sein umgebildetes Kabinett; auch die Zuständigkeit für die Entführungsfrage (\"rachi mondai\") übernahm Matsubara von Yamaoka. Bei einer erneuten Kabinettsumbildung im Oktober 2012 wurde er wieder ausgewechselt. Von 2013 bis 2014 führte Matsubara das Komitee für Parlamentsangelegenheiten der Demokratischen Partei. Ab 2013 war er außerdem Vorsitzender des Präfekturverbands Tokio der Demokratischen Partei, danach der Demokratischen Fortschrittspartei (DFP). Nach der Niederlage bei der Präfekturparlamentswahl in Tokio 2017 trat er zurück. Beim Tokioter Präfekturparteitag im September 2017 wurde Akira Nagatsuma zu seinem Nachfolger gewählt, der aber wenige Wochen später in die Konstitutionell-Demokratische Partei (KDP) wechselte. Matsubara schloss sich dagegen der neuen Partei der Hoffnung von Tokios Gouverneurin Yuriko Koike an. Bei der Fusion der Partei der Hoffnung mit der DFP im Mai 2018 zur Demokratischen Volkspartei (DVP) beteiligte sich Matsubara nicht und wurde parteilos. Im Mai 2019 schloss er sich der Fraktion \"Shakaihoshō o tatenaosu kokumin kaigi\" an und gehört seit September 2019 zur Gemeinschaftsfraktion von KDP, DVP und Sozialdemokratischer Partei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jin Matsubara (jap., \"Matsubara Jin\"; * 31. Juli 1956 in Itabashi, Präfektur Tokio) ist ein japanischer Politiker (NLK→parteilos→LDP→JRP→NFP→LP→GGP→DPJ→DFP→Kibō→parteilos) und Abgeordneter im Shūgiin, dem Unterhaus des nationalen Parlaments, für den Verhältniswahlblock Tokio.", "tgt_summary": "松原仁(,1956年-7月31日)出生于东京都板桥区,毕业于早稻田大学商学部,日本民主党党员,日本政治家,是日本第86届国家公安委员会委员长,绑架问题担当大臣,内阁府特命担当大臣(消费者及食品安全)。", "id": 2514234} {"src_title": "Indischer Rosenapfel", "tgt_title": "第倫桃", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Indische Rosenapfel ist ein bis zu 30 Meter hoher, immergrüner Laubbaum mit einem Brusthöhendurchmesser von bis zu 1,2 Metern und dichter, rundlicher Krone mit manchmal kleinen Brettwurzeln oder Riffelungen. Die Stammborke ist rötlich-braun bis -gräulich und schuppig bis abblätternd. Junge Zweige sind braun behaart, verlieren jedoch später ihre Behaarung. Die Blätter stehen wechselständig und haben einen 2 bis 4 Zentimeter langen, knapp geflügelten, gefurchten Stiel mit filziger Basis. Die Blattspreite ist 15 bis 40 Zentimeter lang und 7 bis 14 Zentimeter breit, verkehrt-eiförmig, -eilanzettlich, seltener lanzettlich oder eilanzettlich, spitz bis bespitzt oder zugespitzt mit grob gesägtem Blattrand. Auf beiden Seiten gibt es 30 bis 40 (selten ab 20 und bis 70) Paare von parallel verlaufenden, deutlich raffelförmig eingesenkten Blattadern. Die Blattoberseite ist kahl und glänzend dunkelgrün, die Unterseite etwas an den Adern behaart. Die zwittrigen Blüten stehen einzeln an Zweigenden an langen Stielen und haben Durchmesser von 12 bis 20 Zentimeter. Die fünf mehr oder weniger bootförmigen Kelchblätter sind rundlich bis eiförmig, 4 bis 6 Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit, fleischig und von gelblich-grüner Farbe. Die dünnen und knittrigen Kronblätter sind weiß, verkehrt-eiförmig und 7 bis 9 Zentimeter lang und 5 bis 8 Zentimeter breit. Sie fallen bereits einige Stunden nach dem Aufblühen ab. Die sehr vielen, dicht stehenden Staubblätter sind halbkugelig um die Fruchtblätter angeordnet. Die innersten sind im oberen Teil nach außen gebogen. In jeder Blüte werden 16 bis 20 nur am Grund verwachsene, oberständige und genäherte, längliche und spiralig verdrehte, fleischige, hellgrüne Fruchtblätter mit einigen Samenanlagen gebildet. Deren weiße, lange und ausladenden, verkehrt-eilanzettlichen Narbenäste liegen sternförmig ausgebreitet über den Staubblättern. Die aus den lamellenförmig auf dem halbkugeligen Blütenboden angeordneten, glasig-grünlichen Fruchtblättern zusammengesetzten Sammelfrüchte sind durch die beständigen, grünlichen oder gelblichen bis orangefarbenen Kelchblätter eingehüllt, die sich nach der Blüte vergrößern, verhärten und bis zu einer Dicke von 3 Zentimetern anschwellen und sich dabei dachig überlappen (Scheinfrucht). Die gesamten Scheinfrüchte sind rundlich und bis 10 bis 15 Zentimeter groß. Je Fruchtblatt werden fünf oder mehr, gelblich-brauner, flach ovaler und einseitig bärtig behaarter Samen ohne Samenmantel gebildet. Die Samen werden nicht freigegeben, sondern das umgebende Gewebe löst sich zur Reife schleimig auf. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24, 56 oder ca. 52.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in China (Provinz Yunnan), in Indien und Sri Lanka, Thailand, Vietnam, Indonesien und Malaysia. Dort findet man den Baum in Flussniederungen und im Schwemmsand an Flussrändern. Der Indische Rosenapfel wird in Indien, Sri Lanka, Malaysia, Indonesien, auf den Philippinen und den Karibischen Inseln kultiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Forschungsgeschichte.", "content": "Der Indische Rosenapfel (\"Dillenia indica\") ist eine Art aus der Gattung \"Dillenia\" in der Familie der Rosenapfelgewächse (Dilleniaceae). Die Art wurde von Carl von Linné 1753 im Species Plantarum wissenschaftlich beschrieben. Als Synonyme werden \"Dillenia elliptica\" Thunb. und \"Dillenia speciosa\" Thunb. angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Scheinfrüchte werden roh oder gekocht verwendet. Die faserig-fleischigen, saftigen und sauer aromatischen Kelchblätter sind essbar und werden gekocht oder gedünstet als Gemüse gegessen, als Zutat in Chutneys, Süßspeisen und Soßen verwendet oder zu Gelee verarbeitet. Püriert und mit Wasser gekocht erhält man ein wohlschmeckendes Getränk. Das Fruchtfleisch der Fruchtblätter kann als Seife oder Haarwaschmittel verwendet werden. Der Saft der Früchte wird als Hustensaft oder leichtes Abführmittel eingenommen, Blätter und Borke sind adstringierend und werden ebenfalls medizinisch genutzt. Aus dem rotbraunen, harten und beständigen Holz werden Möbel, Furniere und Parkettböden gefertigt. Der Indische Rosenapfel wird wegen seiner großen weißen Blüten auch als Zierpflanze verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Indische Rosenapfel (\"Dillenia indica\") oder Chalta ist ein Laubbaum mit essbaren Früchten aus der Familie der Rosenapfelgewächse (Dilleniaceae). Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet liegt in Süd- und Südostasien, die Art wird jedoch auch auf den Karibischen Inseln kultiviert.", "tgt_summary": "第伦桃(学名:'),(英文名称:英语:Elephant Apple、Indian dillenia),别称拟琵琶、五桠果等,为五桠果科五桠果属植物。果肉含粘液果胶带酸味,可制酸味饮料、果汁或果酱。在印度,第伦桃果实的萼片可作蔬菜食用;在马来西亚,其果实可加入咖喱,果肉则用于洗发。果肉亦有止咳、解热之效;叶及树皮可作收敛剂,叶的汁液可治秃头,树皮可治鹅口疮。第伦桃的叶因与枇杷叶相似,故而有拟枇杷的别称。第伦桃的果实外层包着肥厚的萼片,看似绿色的桃子,故而得名。", "id": 263437} {"src_title": "Ghostery", "tgt_title": "Ghostery", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglicher Hersteller von Ghostery war das Unternehmen \"Ghostery, Inc.\", das zuerst unter \"Better Advertising\", dann unter \"Evidon Inc.\" firmierte. Im Februar 2017 wurde bekannt, dass die Marke und die Technik von Ghostery teilweise von Cliqz aufgekauft worden ist, um zukünftig in die Anti-Tracking-Funktion des gleichnamigen Webbrowsers integriert zu werden. Hinter Cliqz steht mehrheitlich der Burda-Verlag. Die Erwerbung wird im Zusammenhang mit dem Leistungsschutzrecht für Presseverleger gesehen und ist Presseberichten zufolge gegen Google gerichtet. Die von Ghostery gesammelten Daten sollen mit denjenigen zusammengeführt werden, die der Webbrowser über die Trackingdienste im Internet aggregiert. Der Erwerber erklärte gegenüber Zeit online, Ghostery werde durch den Erwerb zu einem deutschen Unternehmen und unterliege somit dem in Deutschland geltenden Datenschutzrecht. Der Verkauf betrifft nur das Geschäft mit Verbrauchern. Die Unternehmenskunden verblieben bei Evidon, vormals Better Advertising, und würden seitdem auch wieder unter dieser Marke bedient. Ab der Version 8.1, die im März 2018 freigegeben wurde, steht Ghostery als freie Open-Source-Software unter der MPL-2.0 (Mozilla Public License) zur Verfügung. Der Quellcode kann auf GitHub eingesehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Ghostery blockiert nicht alle Skripte kategorisch. Stattdessen werden nur diejenigen Skripte identifiziert, die die Privatsphäre oder Anonymität des Nutzers gefährden, und harmlose Skripte erlaubt. Neben Skripten werden auch weitere Verfahren identifiziert, die die Anonymität oder die Privatsphäre des Nutzers beeinträchtigen könnten (z. B. bestimmte Cookies, Bilder oder andere Webseiten-Elemente). Die Liste der zu identifizierenden Elemente wird regelmäßig aktualisiert. Der Nutzer kann für jedes dieser potenziell gefährlichen Skripte oder Webseiten-Elemente entscheiden, welche er blockieren oder zulassen möchte. Außerdem kann er sich über deren Urheber und Datenschutzrichtlinien informieren. Beim Besuch einer Webseite informiert Ghostery den Nutzer darüber, welche Elemente gefunden und welche davon blockiert wurden. Der Nutzer kann dann die Einstellungen bei Bedarf noch einmal für die jeweilige Seite anpassen. Zu den Elementen, die Anonymität und Privatsphäre gefährden, gehören auch Social-Media-Schaltflächen wie z. B. der „Like“-Button von Facebook, der mitunter auf anderen Webseiten eingebunden wird. Ghostery kann auf Wunsch diese Schaltflächen durch eine eigene Schaltfläche („“) ersetzen, mit der man die blockierte Schaltfläche bei Bedarf durch einen Klick wieder zeitweise aktivieren kann. Außerdem kann der Nutzer einwilligen (Opt-in), anonymisierte Informationen über die gefundenen Tracking-Elemente an die Entwickler zu senden. Die entsprechende Funktion wird als \"Ghostrank\" bezeichnet. Beim Laden einer neuen Webseite zeigt das Programm in der oberen rechten Ecke des Browserfensters eine Liste der aktiven Tracking-Elemente an und welche davon blockiert wurden. Durch Anklicken des Ghostery-Symbols in der Statusleiste wird die Liste geöffnet und kann bearbeitet werden. Sie enthält die Links zu den weiterführenden Informationen und bietet die Möglichkeit, die Einstellungen bei Bedarf noch einmal für die jeweilige Seite individuell anpassen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Hersteller von Ghostery stellte gleichzeitig seine Datenbank der Werbewirtschaft zur Verfügung, weshalb die Computerzeitschrift Chip vom Gebrauch der Software abriet und stattdessen NoScript empfiehlt. Technology Review berichtete, dass die Firma hinter Ghostery Benutzerdaten an Werbefirmen weitergebe, wenn die Option „Ghostrank“ aktiviert ist.
Die Herstellerfirma sagte, dass Ghostrank keine Daten für eine personalisierte Anzeigenschaltung oder die Identifikation eines Nutzers sammele. Daten würden nur dann gesammelt, wenn der Benutzer zur Funktion \"Ghostrank\" eingewilligt (Opt-in) habe. Die gesammelten Daten würden der US-amerikanischen Organisation \"Better Business Bureau\" (in etwa mit den deutschen Verbraucherzentralen vergleichbar) zur Verfügung gestellt. Außerdem liefere Ghostery Daten an Universitätsstudenten, an Datenschutz-Forscher sowie an Journalisten für deren Studien.
Webseiten-Betreiber können die Daten nutzen, um zu verfolgen, welcher Tracking-Code der verschiedenen Werbeunternehmen auf ihren Seiten aktiv ist und wie er die Ladegeschwindigkeit beeinflusst. Zum anderen können Werbevermarkter feststellen, wie verbreitet eine bestimmte Art von Tracking-Code im Web ist. Die Cliqz GmbH gibt nach eigenen Angaben keine Daten von Ghostery-Nutzern an Dritte weiter. Ghostery sammele keine persönlichen Daten.
Es würden nur dann Daten gesammelt, wenn der Benutzer zur Funktion \"Ghostrank\" eingewilligt (Opt-in) habe. Im September 2015 wurde mit der Version 5.4.6 die Funktion „Consumer Messaging Platform“ eingebaut. Die Funktion ist standardmäßig aktiviert und dient dazu, „Ankündigungen, Anzeigenkampagnen oder andere angemessene Benachrichtigungen“ über den Browser an die Benutzer zu schicken.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Ghostery wurde in die Liste der „empfohlenen Firefox-Erweiterungen“ von Mozilla aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ghostery ist eine Software, die den Anwender beim Surfen auf versteckte Dienste hinweist, die im Hintergrund private Daten an Seitenbetreiber übermitteln, und diese auf Wunsch blockiert. Das Programm ist als Software-Erweiterung für die Webbrowser Firefox, Safari, Chrome, Opera, Edge und Internet Explorer verfügbar sowie als eigenständige Webbrowser-App für Android und Apple iOS.", "tgt_summary": "Ghostery是一款适用于Chrome与Firefox浏览器的隐私保护扩展,用于阻断各类跟踪器。", "id": 1508847} {"src_title": "Lim Kim San", "tgt_title": "林金山", "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Am 30. November 1916 wurde Lim Kim San als erstes von sechs Kindern in Singapur geboren. Seine Ausbildung genoss er an der Anglo-Chinese School sowie später am Raffles College, wo er Volkswirtschaftslehre studierte. Als im Zuge des Zweiten Weltkriegs die japanischen Truppen im Februar 1942 die britische Garnison in Singapur überrannten und Singapur besetzten, war Lim einer von vielen Bewohnern, der auf den Verdacht hin, dass er pro-kommunistisch und pro-britisch sei, die durch die Japaner gefoltert wurden. Noch lange Zeit nach dem Ende der Besatzung sagte Lim, dass jene welche die japanische Schreckensherrschaft in Singapur überlebt hatten \"diese niemals vergessen werden\". Lim sagte aber auch, dass – obgleich traumatisch und demütigend – diese einschneidende Entscheidung seine Generation entscheidend politisiert habe und zur singapurischen Grundhaltung beitrug \"sein Schicksal niemals durch andere bestimmen zu lassen\". Nach dem Ende des Krieges war Lim seinen eigenen Worten zufolge \"ein junger Mann, in Eile seinen Lebensunterhalt zu verdienen\", um die verschwendeten Jahre auszugleichen. Er wurde Millionär kurz nachdem er eine Maschine erfunden hatte, die es ermöglichte Sago-Perlen preisgünstig zu produzieren. Hiernach nahm er in einer Reihe von Banken Direktorposten wahr.", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeit im Housing and Development Board.", "content": "In den 1960er Jahren lebten über 400.000 Menschen in Singapur aufgrund der knappen Wohnfläche in vollkommen überbevölkerten maroden \"Chophouse\"-Gebäuden oder als Hausbesetzer unter unwürdigen Lebensbedingungen. Dies waren die Rahmenbedingungen, die Lim 1960 vorfand, als er einen Posten im Housing and Development Board (HDB) Singapurs besetzte, für den er sich freiwillig gemeldet hatte und in welchem er die ersten drei Jahre lang kein Gehalt erhielt. In dieser Position führte Lim Kim San ein riesiges Haus- und Wohnungsbauprogramm durch, im Zuge dessen Singapur mit weitläufigen Hochhauskomplexen bebaut wurde, welche bis heute die auf Singapur am weitesten verbreitete Wohnungsart darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Hausbauplan.", "content": "Bereits früh machte sich Lim mit seinen Organisations- und Planungsfähigkeiten einen Namen. Anstatt einem detaillierten Arbeitsplan zu folgen, wählte Lim einen wenig detaillierten Planungsrahmen, um möglichst schnell auf der Grundlage lediglich grober Schätzungen des Wohnbedarfs die Lösung des Problems anzugehen. Dieser Ansatz führte dazu, dass im Laufe der ersten zwei Jahre des Hausbauprogramms 25.000 neue Wohnungen gebaut wurden, mehr als im gesamten Jahrzehnt zuvor. Hiermit strafte Lim sämtliche Skeptiker Lügen, insbesondere das Singapore Development Board, welches geäußert hatte, dass es für ihn unmöglich sein würde, innerhalb eines Jahres 10.000 neue Wohnungen oder gar mehr zu bauen. Im Rahmen dieser Skepsis eröffnete das Singapore Development Board ein Komitee unter der Leitung von Lim Tay Boh, um festzustellen, ob das Housing and Development Board mit dem ihm zur Verfügung stehenden Kapazitäten und Ressourcen das ehrgeizige Ziel des Hausbauprogramms überhaupt erreichen könne. Ironischerweise erreichte das Hausbauprogramm das Ziel, 10.000 neue Wohnungen innerhalb eines Jahres zu bauen, bevor das Komitee seinen Bericht beendet hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolg des Hausbauprogramms.", "content": "Mit Hinblick auf den Ersten Fünf-Jahres-Plan des HDB, welcher den Bau von 51.000 neuen Wohnungen vorsah, erreichte das HDB dieses Ziel bis 1965. Das größte Projekt dieser Zeit war Queenstown, einer Satellitenstadt mit 17.500 Wohnungen welche fast 150.000 Menschen beherbergen konnten. Um dem wachsenden Problem verstopfter Verkehrswege zu begegnen wurde das Bauprojekt als selbstversorgende Siedlung geplant, in welcher sämtliche Einkaufsläden und Einrichtungen sich in der Siedlung befinden, so dass die Bewohner von Queenstown nicht zu anderen Stadtteilen reisen müssten. Diese Herangehensweise an das Queenstown-Projekt, welche letztendlich zur allgemeinen Philosophie für sozialen Wohnungsbau in Singapur wurde, wird dafür verantwortlich gemacht, dass sich die Verkehrsprobleme im urbanen Zentrum Singapurs seit den 1960er und 1970er Jahren deutlich verringert haben. Im Mai 1961 wurden mehr als 16.000 Menschen infolge des Bukit Ho Swee-Feuers obdachlos. Unter Lims Führung wurden in weniger als vier Jahren die verlorenen Wohnkapazitäten wieder aufgebaut und den Menschen, die ihr Obdach im Rahmen des Brandes verloren hatten, wurden 8.000 neue Wohnungen zur Verfügung gestellt. Der Erfolg des staatlichen Hausbauprojektes wird von einigen auf die standardisierte Architektur zurückgeführt, die bei der Planung des Hochhausdesigns verwendet wurde. Ein weiterer Faktor ist Lims Entscheidung, viele der Bauprojekte an private Baufirmen weiterzuvermitteln, anstatt direkt selber Bauarbeiter anzustellen. Dies erlaubte es dem HDB sich auf die Gewährleistung und Wahrung von Qualitätsstandards zu konzentrieren und entband es von operationellen Detailfragen, mit denen die privaten Baufirmen besser umgehen konnten. Schließlich führten die vergleichsweise zu staatlich durchgeführtem Wohnungsbau geringeren Kosten zu niedrigen Wohnkosten für weite Teile der Bevölkerung. Dieser Erfolg verleitete einige in Singapur zu der Aussage, Lim habe durch sein Hausbauprogramm die Herrschaft der People’s Action Party (PAP) gerettet, welche sich in den 1960er Jahren aufgrund der problematischen Wohnbedingungen scharfer Kritik ausgesetzt sah. Dem gegenüber betonte Lim dass der Erfolg des Hausbauprogramms nicht möglich gewesen wäre, wenn die Regierung sozialen Wohnungsbau nicht zu einer ihrer obersten Prioritäten erklärt und entsprechend finanziell unterstützt hätte und auch weiterhin unterstützt.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Beziehungen.", "content": "Ein entscheidender Erfolgsfaktor für das staatliche Hausbauprogramm stellte die enge Beziehung zwischen Lim Kim San und dem damals amtierenden Premierminister und Gründungsvater Lee Kuan Yew dar, aufgrund dessen Lim Lees Vertrauen genoss und dieser ihm weitgehend freie Hand ließ. Eine weitere enge politische Beziehung bestand zum damaligen Finanzminister Goh Keng Swee, welche es Lim ermöglichte wesentliche finanzielle Ressourcen für das Hausbauprogramm zu sichern. Schließlich trugen ein weites Netz aus politischen Beziehungen zwischen Lim und Abgeordneten der PAP signifikant zu Lims Fähigkeit bei, hyperbürokratische Prozesse und Strukturen zu umgehen oder zu überwinden, was sich maßgeblich auf die Schnelligkeit und Effizienz des Bauprogramms auswirkte.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrenämter und politische Karriere.", "content": "Im Juni 1962 wurde Lim der Orden von Temasek, Singapurs höchste staatliche Auszeichnung, verliehen, ebenso wie der Ramon Magsaysay Preis für seine Tätigkeit als Führungskraft zum Wohle der Gemeinschaft, welches als für ein Entwicklungsland vorbildhaft bezeichnet wurde. Im September 1963 wurde Lim durch die PAP als Kandidat für einen Posten in der Singapore Legislative Assembly für den Cairnhill-Bezirk aufgestellt, eine Wahl welche er mit einer gewaltigen Zweidrittelmehrheit gewann. Sein politischer und administrativer Erfolg führten dazu, dass Lim im Oktober 1963 zum Minister für Entwicklung ernannt wurde. Des Weiteren wurde Lim durch die PAP aufgrund von dessen Fähigkeit, die Verdienste anderer treffend einzuschätzen, als \"Talentscout\" eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere nach der Unabhängigkeit.", "content": "Nachdem Singapur 1965 unabhängig wurde, nahm Lim zwei Jahre lang das Amt des Finanzministers wahr, bevor er Minister für Inneres und Verteidigung wurde. Diesen Posten hatte er von 1967 bis 1970 inne, als er zum Vorsitzenden des Public Utilities Board befördert wurde, welches einem weiteren dringenden Problem Singapurs, der Knappheit an Trinkwasser, durch den Bau neuer Wasserreservoirs begegnen sollte. Diese Funktion hatte er von 1971 bis 1978 inne.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Arbeit und Ehrenämter.", "content": "Zusätzlich zu den seiner politischen Karriere zugehörigen Ämtern war Lim 15 Jahre lang Vorsitzender der Port of Singapore Authority, der singapurischen Hafenbehörde, und gab erst 1994 das Amt weiter. In dieser Funktion überwachte er die Entwicklung von Singapurs Hafenkapazitäten, welche dazu führten, dass Singapur zum weltweit größten Hafen und einer Drehscheibe zwischen dem Warenverkehr im Indischen und Pazifischen Ozean aufstieg. Bis heute verbleibt der Hafen von Singapur der weltweit größte Hafen in der Kategorie umgeschlagenes Transportvolumen und wurde erst 2005 und 2010 durch den Hafen von Shanghai in den Kategorien Frachtvolumen und Kontaineranzahl übertroffen. Daneben diente Lim der Monetary Authority of Singapore, der singapurischen Währungsbehörde, von 1981 bis 1982 als Stellvertretender Betriebsleiter, ebenso wie als Aufsichtsratsvorsitzender der Singapore Press Holdings. In letzterer Position wandelte er das Unternehmen zu einem weltweit aktiven Medienkonzern um. Darüber hinaus nahm Lim das Amt des Vorsitzenden des Rats der Präsidentiellen Berater wahr und war der erste Kanzler der Singapore Management University (SMU).", "section_level": 2}, {"title": "Rückzug aus der Politik.", "content": "Auch wenn Lim sich bereits in den 1980er Jahren aus dem politischen Tagesgeschehen zurückzog, verblieb er bis in sein hohes Alter eine aktive Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Nach langjähriger Krankheit verstarb Lim schließlich am 20. Juli 2006 in seinem Haus, fünf Kinder, zwölf Enkelkinder und fünf Urenkel hinterlassend. In Anerkennung seiner Leistungen für Singapur wurden die Flaggen auf allen Regierungsgebäuden Singapurs am Tage seiner Beerdigung auf halbmast gesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lim Kim San (* 30. November 1916 in Singapur; † 20. Juli 2006) war ein singapurischer Politiker. Ihm wird die Durchführung eines erfolgreichen sozialen Wohnungsbauprogramms angerechnet, welche das in den 1960er Jahren äußerst akute Problem der Wohnraumknappheit in Singapur milderte.", "tgt_summary": "林金山,(英语:Lim Kim San,1916年-11月30日-2006年-7月20日),新加坡建国元勋之一。", "id": 1818378} {"src_title": "Kawhi Leonard", "tgt_title": "科怀·伦纳德", "src_document": [{"title": "Highschool- und Collegezeit.", "content": "Leonard spielte während seiner Schulzeit Basketball an der Martin Luther King High School in seinem Geburtsort Riverside im US-Bundesstaat Kalifornien. Am 18. Januar 2008 wurde Leonards Vater in der von ihm betriebenen Autowaschanlage in Compton erschossen. Leonard entschied sich dennoch dafür, am nächsten Tag in einem Match für seine High School zu spielen. Nach der Begegnung erlebte er noch am Spielort in der Sporthalle einen emotionalen Zusammenbruch. Im Oktober 2008 gab er seine Entscheidung bekannt, ein Stipendiumsangebot der San Diego State University anzunehmen. 2009 wurde er zudem zum „California Mr. Basketball“ gewählt, nachdem er in der Saison 2008/09 durchschnittlich 22,6 Punkte, 13,1 Rebounds, 3,9 Assists und 3 Blocks pro Spiel aufgelegt hatte. Nach der Highschool entschied sich Leonard für die San Diego State University (SDSU), für die er ab der Saison 2009/10 spielte. In seiner Freshman-Saison erzielte er pro Spiel durchschnittlich 12,7 Punkte und holte 9,9 Rebounds. Mit den \"Aztecs\" schied er beim NCAA Division I Basketball Championship-Turnier in der ersten Runde gegen die University of Tennessee aus. In seiner Sophomore-Saison steigerten sich Leonards Statistiken auf im Schnitt 15,7 Punkte und 10,4 Rebounds pro Spiel und er erreichte mit seinem Team die Sweet Sixteen des NCAA-Turniers. Dort schied man jedoch gegen den späteren Meister, die University of Connecticut, aus. Anfang 2020 teilte die SDSU mit, dass Leonards damalige Trikotnummer 15 nicht mehr vergeben wird. Diese Ehre hatte an der SDSU noch kein Spieler erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "NBA.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Saison 2011/12.", "content": "Beim NBA-Draft 2011 wurde Leonard an 15. Stelle von den Indiana Pacers ausgewählt, jedoch kurz darauf zu den San Antonio Spurs getauscht. Im Gegenzug wechselte unter anderem George Hill nach Indiana. Nachdem Manu Ginobili mit einer gebrochenen Hand zu Beginn der Saison ausfiel, wurde Leonard dessen Platz in der Anfangsaufstellung übertragen. Seine Rookie-Saison beendete Leonard mit im Durchschnitt 8,9 Punkten, 6,2 Rebounds und 0,5 Assists pro Spiel. Bei der Wahl zum NBA Rookie of the Year Award erreichte Kawhi den vierten Platz hinter Kenneth Faried, Ricky Rubio und dem Gewinner Kyrie Irving.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2012/13.", "content": "Am 3. November 2012 gelang ihm gegen Utah Jazz mit fünf Körben bei fünf Würfen aus dem Feld, einem Dreipunktwurf bei einem Versuch und 2-von-2 von der Freiwurflinie ein „perfektes Spiel“ ohne Fehlwurf. Damit wurde er nach Danny Green, der am 23. April 2012 ohne Fehlversuch blieb (6-von-6 aus dem Feld, 2 von 2 Freiwürfen), der zweite Spieler der Spurs, dem dies gelang. 2013 erreichte er mit den Texanern die NBA-Finalserie, jedoch unterlag man den Miami Heat.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2013/14.", "content": "In der Endspielserie der Saison 2013/14 traf er mit seinen San Antonio Spurs wieder auf Miami, das diesmal mit 4:1-Siegen bezwungen wurde. Leonard leistete dabei einen großen Beitrag zur fünften NBA-Meisterschaft der Spurs und wurde nach dem Spiel zum MVP der Finalserie gekürt. Er wurde damit der drittjüngste Spieler, der jemals diese Auszeichnung erhielt (lediglich Tim Duncan und Magic Johnson hatten in jüngerem Alter diese Auszeichnung gewinnen können).", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2014/15.", "content": "Am 23. April 2015 wurde bekanntgegeben, dass Leonard als bester Verteidiger der NBA-Saison 2014/15 ausgezeichnet wurde. Er führte die Statistik der Liga mit 2,3 Steals pro Spiel an und war damit nach Michael Jordan und Hakeem Olajuwon der erst dritte Spieler in der NBA-Geschichte, der im Laufe seiner Karriere sowohl als bester Spieler einer Finalserie als auch als Verteidiger des Jahres ausgezeichnet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2015/16.", "content": "Im Juli 2015 verlängerte Leonard seinen auslaufenden Vertrag bei den Spurs um fünf Jahre, das Arbeitspapier sicherte ihm ein Gehalt von insgesamt 90 Millionen US-Dollar. Im Jahre 2016 wurde er erstmals in seiner Karriere in das NBA All-Star Game als Starter für die Western Conference berufen. Leonard spielte eine überragende Saison für die Spurs und erzielte in nahezu allen Kategorien Karrierebestwerte. Er wurde zudem zum zweiten Mal in Folge als Verteidiger des Jahres ausgezeichnet. Bei der Wahl zum wertvollsten Spieler der Saison 2016 landete Leonard hinter Stephen Curry auf dem zweiten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2016/17.", "content": "Ein Jahr später wurde er bei der MVP-Wahl Dritter hinter Russell Westbrook und James Harden; bei der Wahl des Verteidiger des Jahres wurde er ebenfalls Dritter (hinter Draymond Green und Rudy Gobert). Darüber hinaus wurde er ins All-NBA-First-Team sowie ins NBA-All-Defensive-First-Team gewählt. In den Playoffs unterlagen seine Spurs dennoch in der Conference-Finalserie den Golden State Warriors.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2017/18.", "content": "Im darauffolgenden Spieljahr absolvierte Leonard aufgrund einer Schulterverletzung und einer anschließenden langen Wiederaufbauphase nur neun Saisonspiele. In dieser Zeit kam es zwischen Leonard und der texanischen Mannschaft zu Unstimmigkeiten, die damit endeten, dass Leonard seinen Willen zum Vereinswechsel ausdrückte.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2018/19.", "content": "Am 18. Juli 2018 wurde er zusammen mit Danny Green im Tausch gegen DeMar DeRozan und Jakob Pöltl zu den Toronto Raptors transferiert. Mit den Raptors zog Leonard im Spieljahr 2018/19 erstmals in der Mannschaftsgeschichte in die NBA-Finalserie ein, wo man den amtierenden Meister Golden State Warriors mit 4:2-Siegen bezwang. Leonard wurde nach 2014 zum zweiten Mal als wertvollster Spieler (MVP) der Finalserie ausgezeichnet. Er wurde damit der erste Spieler, der sowohl in der Western- als auch in der Eastern-Conference sowohl den NBA-Meistertitel als auch die Auszeichnung des besten Spieler der Finalserie gewann. Leonard kam in der Meistersaison auf Mittelwerte von 26,6 Punkten und 7,3 Rebounds für die Kanadier, zudem bereitete er statistisch gesehen je Begegnung 3,3 Korberfolge seiner Nebenleute vor.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2019/20.", "content": "Am 6. Juli 2019 entschied sich Leonard, einen Vertrag bei den Los Angeles Clippers zu unterschreiben und damit in seinen Heimatbundesstaat zurückzukehren. Für dieses Team bestritt er am 18. Januar 2020 sein insgesamt 500. NBA-Spiel. Die Clippers konnten mit 133:130 gegen die New Orleans Pelicans gewinnen. Leonard steuerte 39 Punkte zum Sieg bei. Obwohl Leonard seit Jahren als einer der besten Spieler der NBA galt, gelang ihm erst am 24. Januar 2020 beim Sieg gegen die Miami Heat sein erstes Triple-Double (33 Punkte, 10 Rebounds, 10 Assists). Beim All-Star-Game der Saison, das am 16. Februar 2020 in Chicago stattfand, gehörte Leonard zur Startaufstellung des siegreichen Teams um LeBron James. Mit 30 Zählern konnte er die meisten Punkte des Spiels erzielen und wurde zum wertvollsten Spieler (MVP) des All-Star-Games bestimmt. Er wurde damit zum ersten Titelträger des zu Ehren des verstorbenen Kobe Bryant neubenannten NBA All-Star Game Kobe Bryant Most Valuable Player Award.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kawhi Anthony Leonard (; * 29. Juni 1991 in Riverside, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler, der seit 2019 bei den Los Angeles Clippers in der NBA unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "科怀·安东尼·伦纳德(英语:Kawhi Anthony Leonard,1991年-6月29日)出生于美国加利福尼亚州洛杉矶,昵称「The Klaw」/“The Claw”、「Sugar K」、「可爱」,为美国职业篮球员。主要担任小前锋的位置。现效力洛杉矶快船。", "id": 1840583} {"src_title": "Arktische Flunder", "tgt_title": "北極光鰈", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Arktische Flunder wird maximal 35 cm lang, bleibt für gewöhnlich aber bei einer Länge von 15 bis 25 cm. Sie hat einen ovalen, asymmetrischen, seitlich stark abgeflachten Körper. Ihre rechte Körperseite wird im Laufe der Metamorphose zur Oberseite, auf der beide Augen sitzen. Die Oberseite ist bräunlich bis olivgrau gefärbt und mit unterschiedlich großen schwarzen Flecken gemustert. Auch Rücken-, After- und Schwanzflosse sind mit Flecken gemustert. Brust- und die kehlständigen Bauchflossen sind hellbraun und ohne Flecken oder Punkte. Die Bauchseite ist weiß. Die Fische besitzen sehr kleine Schuppen, die Männchen Kammschuppen, die Weibchen Rundschuppen. Die Seitenlinie verläuft fast gerade, auch oberhalb der Brustflossen. Knochenhöcker, die bei der Flunder (\"Platichthys flesus\") die Seitenlinie und die Basis von Rücken- und Afterflosse begleiten, fehlen. Das kleine, endständige Maul reicht nicht bis unter das Auge. Der Vorkiemendeckel besitzt einen freien Rand. Auf dem ersten Kiemenbogen zählt man 10 bis 14 Kiemenreusenstrahlen (15–22 bei der Flunder).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Arktische Flunder lebt niemals weit von der Küste entfernt in geringen Tiefen und vor allem auf Schlammböden. Sie kommt oft in Brackwasser vor und wandert zur Nahrungssuche oft in Süßgewässer, kehrt zur Fortpflanzung aber ins Meer zurück. Abends und bei steigender Tide nähert sie sich der Küste noch stärker. Sie ernährt sich von bodenbewohnenden Wirbellosen, vor allem von Muscheln und Schnecken, und kleinen Fischen. Die Laichzeit dauert in der Karasee von Januar bis Februar, im Weißen Meer laichen die Fische im Mai bei Wassertemperaturen um 0 °C. Eier und Larven sind pelagisch.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdungssituation.", "content": "Die Weltnaturschutzunion IUCN führt die Arktische Flunder in der Roten Liste gefährdeter Arten, allerdings wird sie derzeit als „nicht gefährdet“ (\"Least Concern\") beurteilt. Sie ist eine weit verbreitete Art, für die keine bedeutenden Bedrohungen bekannt sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Arktische Flunder (\"Liopsetta glacialis\") ist ein Plattfisch der in Küstengewässern des Arktischen Ozean vorkommt. Sein Verbreitungsgebiet reicht vom Weißen Meer über die Barentssee, die Küste Sibiriens, die Tschuktschensee, das Beringmeer, das nördliche Ochotskische Meer und der Küste des nördlichen Nordamerikas bis zum Queen-Maud-Golf im arktischen Kanada.", "tgt_summary": "北极光鲽为辐鳍鱼纲鲽形目鲽亚目鲽科的其中一种,为寒带海水鱼,分布于西北大西洋、北极圈、白令海、楚克奇海、鄂霍次克海北部海域及半咸水域,栖息深度0-90米,有眼睛的一边深橄榄绿色到褐色,有时有分散的黑色点或黑色斑块,没有眼睛的一边白色,背鳍软条50-62枚;臀鳍硬棘1枚;臀鳍软条35-44枚,体长可达35公分,栖息在沿岸底层水域,以小鱼及无脊椎动物为食,生活习性不明,可做为食用鱼。", "id": 53832} {"src_title": "Always Be My Baby", "tgt_title": "永遠的寶貝", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Während Carey ihr Album \"Daydream\" im Frühjahr 1995 produzierte und aufnahm, war sie auf der Suche nach verschiedenen Produzenten, die ihrer Musik einen neuartigen Stil geben sollten. Jermaine Dupri, der während dieser Zeit berühmt wurde, begann mit Carey an neuem Material zu ihrem Album zu arbeiten. Nachdem das Lied im Dezember 1994 aufgenommen wurde, erklärte Carey, dass sie mit Dupri zusammenarbeiten wolle, da er \"„ein gutes Gespür für gute und kommerzielle Musik hat“\". Zusätzlich arbeitete Carey noch mit dem Produzenten Manuel Seal zusammen, der den Hip Hop- und den zeitgenössisch-modernen R&B-Sound des Liedes und der Platte \"Daydream\" geprägt hatte. Als Seal etwas auf dem Piano spielte, kam Carey die Melodie des Liedes in den Kopf und sie sang \"„always be my baby.“\" In einem Interview mit Fred Bronson erklärte Carey zum Entstehungsprozess des Liedes: Jermaine, Manuel und ich waren zusammen und Jermaine programmierte die Drums. Ich erzählte ihm alles was ich wollte und Manuel legte seine Hände auf das Piano und ich fing an die Melodie zu singen, die mir plötzlich in den Kopf kam. Dadurch konnten wir in kurzer Zeit als Trio das ganze Lied produzieren. Ich wusste, dass \"Always be my baby\" für mich und meine Fans sehr erfolgreich werden würde. Stark beeinflusst wurde das Lied auch durch Careys verschiedene Gesangsregister ihres Stimmumfanges, welche als Backgroundgesang eingefügt wurden, dadurch singt und pfeift Carey die höheren Noten über den Backgroundgesang und der Melodie, wodurch ein „Doppelgesangseffekt“ erzeugt wird. Über den Doppelgesang sagte Carey: Der Hintergrund- und Pfeifgesang sind ein wichtiger Bestandteil von mir. Ich liebe es so zu singen und meine Gesangstechniken und Vielfalt gekonnt einzusetzen, so kennt mich jeder und so will ich auch bleiben. Durch diese Techniken wird der Wiedererkennungswert meiner Lieder erhöht. Ich nehme erst meinen Gesang auf und dann singe ich noch mehrmals mit höheren Noten über meinen Gesang und dadurch entsteht mein Doppelgesang, viele bezeichnen so etwas als schwer, aber für mich ist es das einfachste... Und bevor ich andere Backgroundsänger zum Singen einlade, beweise ich allen, dass ich besser bin und an der Spitze stehe.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Nach seiner Veröffentlichung debütierte \"Always Be My Baby\" am 6. April 1996 direkt auf Platz zwei der amerikanischen Billboard Hot 100. In der Folgewoche erreichte das Lied für vier Wochen Platz eins der amerikanischen Charts, danach verbrachte das Lied fünf weitere Wochen auf Platz zwei. Insgesamt verbrachte das Lied neun Wochen auf Platz zwei in den USA, die viertmeiste Zeit eines Liedes überhaupt. Nachdem ihr Lied in den USA zwei Wochen auf Platz eins verbracht hatte, standen aller drei Singles von \"Daydream\" zusammen über 26 Wochen auf Platz eins der amerikanischen Charts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Always Be My Baby ist ein am 9. März 1996 veröffentlichtes Lied der US-amerikanischen Sängerin Mariah Carey. Es ist auf ihrem fünften Album \"Daydream\" erschienen.", "tgt_summary": "〈永远的宝贝〉(英语:Always Be My Baby)是美国女歌手玛丽亚·凯莉在1996年3月发行的单曲,它曾摘下告示牌单曲榜两周冠军,在美国单曲销售突破百万张,成为白金单曲,〈永远的宝贝〉为玛丽亚·凯莉第11首美国冠军曲。", "id": 2212461} {"src_title": "A Dance with Dragons", "tgt_title": "魔龙的狂舞", "src_document": [{"title": "Entstehung und Veröffentlichung.", "content": "Die Veröffentlichung des fünften Bands der Saga \"Das Lied von Eis und Feuer\" war bereits für 2006 angekündigt gewesen; erschienen ist er aber erst im Juni 2011. Martin händigte seinem Verleger ein 1500 Seiten starkes Manuskript aus. Ursprünglich hatte Martin eine Trilogie geplant, wobei \"A Dance with Dragons\" der Titel des zweiten Bands hätte werden sollen; zu einem späteren Zeitpunkt, als er von einer Trilogie Abstand genommen hatte, der Titel des vierten Bandes. Wie \"A Storm of Swords\" für die britische Taschenbuchpublikation in zwei Halbbänden – \"Steel and Snow\" und \"Blood and Gold\" –, wurde zuerst auch die Veröffentlichung von \"A Dance with Dragons\" in zwei Halbbänden angekündigt – \"Dreams and Dust\" und \"After the Feast\". Schließlich umfasste der Autor die Fortsetzung des \"Liedes von Eis und Feuer\" so umfangreich, dass eine geteilte Publikation unumgänglich wurde. Martin entschied sich schließlich für eine Lösung: Anstatt den Roman in zwei Teilen zu veröffentlichen, verteilte er Charaktere und Schauplätze auf zwei eigenständige Bände der Serie – \"A Feast for Crows\", Band 4, und \"A Dance with Dragons\", Band 5. In \"A Feast of Crows\" setzt Martin das Schicksal seiner Charaktere und die Ereignisse im Süden der Sieben Königslande, den Eiseninseln und der Freien Stadt Braavos fort. Von den Charakteren und Ereignissen im Norden von Westeros und detaillierter in Essos berichtet Martin in \"A Dance with Dragons\". Ungefähr ein Drittel der im Roman fortgesetzten Erzählung schrieb Martin bereits für den vorausgegangenen Band \"A Feast for Crows\", obwohl er den größten Teil der Texte umschreiben und an das neue Konzept anpassen musste. Dies wurde auch deshalb notwendig, damit ein offener Ausgang verschiedener Handlungsstränge auf dem Höhepunkt des Geschehens (\"Cliffhanger\") – die Charaktere Sansa Stark, Brienne von Tarth, Jaime und Cersei Lennister betreffend – vermieden werden konnte. Der Titel des Romans bezieht sich auf einen Bürgerkrieg in der frühen Geschichte von Westeros. Diese Titelgebung führte schnell zu Spekulationen über den Inhalt des Romans, besonders hinsichtlich der vermuteten, schon lange erwarteten Invasion der Armeen von Daenerys Targaryen in Westeros.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konzeption.", "content": "Die Ereignisse im Roman sind in einem fiktiven, mittelalterlichen Europa angesiedelt, auf dem Kontinent Westeros und zunehmend im Osten auf dem jenseits einer Meerenge gelegenen Kontinent Essos. Der Roman setzt dort ein, wo \"A Storm of Swords\" endet, und der Autor mit den Ereignissen in \"A Feast for Crows\" fortfährt. Der Krieg der fünf Könige, der nach Robert Baratheons Tod um das Recht auf den Eisernen Thron und die Vorherrschaft in Westeros geführt worden ist, ist für alle Beteiligten äußerst verlustreich beigelegt worden. Im Norden hat sich König Stannis Baratheon an der Mauer festgesetzt. Er hat geschworen, die Unterstützung der Nordmänner für seinen Anspruch auf den Eisernen Thron zu gewinnen. Kompliziert wird sein Plan dadurch, dass nach dem Fall des Hauses Stark von Winterfell und dem Tod von König Robb Stark, die Herrscher der Eiseninseln große Teile des Nordens besetzt halten und die Häuser des Nordens gespalten sind. Auf der Mauer wurde inzwischen Jon Schnee zum 998. Lord Kommandanten der Nachtwache gewählt, muss sich aber gegen Feinde in den eigenen Reihen und den zunehmenden Druck der Wildlinge jenseits der Mauer behaupten. Nachdem Tyrion Lennister seinen Vater ermordet hat, ist er über die Meerenge in die Freie Stadt Pentos geflohen. Seine Absichten und sein Ziel, die er mit einem Kontakt zu Daenerys Targaryen verbindet, bleiben noch weitgehend offen. In der Sklavenbucht hat Daenerys die Stadt Meereen erobert und beschlossen, dort zu bleiben und die Herrschaft über die Stadt zu übernehmen. Sie beabsichtigt, ihre Fähigkeiten in der Führung eines Staates zu entwickeln, da sie ohne politische und Regierungserfahrung glaubt, bei ihrer Eroberung von Westeros zu scheitern. In Westeros – in Dorne, auf den Eiseninseln, in der Citadel von Altsass und in den Freien Städten – weiß man mittlerweile von Daenerys’ Aufenthalt und militärischer Stärke. Verschiedene Botschafter und Diplomaten werden ausgeschickt, die daran arbeiten, ihre Macht und ihren Einfluss für deren eigenen Zwecke zu nutzen. Martins 16 Protagonisten (\"Point of view\") erzählen die Ereignisse in \"A Dance of Dragons\" in ihrer eigenen, subjektiven Perspektive, sodass ein häufiger Wechsel von Schauplatz und Handlung erfolgt. Der Autor hat die Handlung wieder linear-progressiv angelegt, sodass sich 16 Perspektiven parallel und in einer longitudinalen Spannungskurve nebeneinander entwickeln. Prolog und Epilog umrunden die Erzählung, stimmen den Leser ein und bieten ihm einen Ausblick.", "section_level": 2}, {"title": "Synopsis.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Im Norden.", "content": "Jon Schnee, nun Lord Kommandant der Nachtwache, ist von allen Seiten Bedrohungen und Gefahren ausgesetzt. Stannis Baratheon drängt ihn, ihm Ländereien und Festungen zu überlassen, die der Nachtwache gehören, um sie seinen treuen Gefolgsleuten als Lehen zu geben. Jenseits der Mauer werden zunehmend die unheimlichen \"Anderen\" gesichtet, und Manke Rayders Wildlinge sammeln sich zu Tausenden. Zu Beginn repräsentiert jeder Wildling für Jon noch eine unzivilisierte Kreatur, die die \"Anderen\" zum Angriff auf die Mauer hetzen. Schließlich ringt er sich dazu durch, die Wildlinge mit der Nachtwache zu vereinen und sie gegen den gemeinsamen Feind zu führen. Die in Not getroffene Entscheidung bringt aber viele seiner Brüder gegen ihn auf, die ihn des Verrats beschuldigen und ihm die Unterstützung verweigern. Als er schließlich ein Heer der Wildlinge durch die Mauer führt, erdolchen ihn vier seiner Brüder und Jon bleibt schwer verwundet in Bewusstlosigkeit versunken liegen. In der Schwarzen Festung verbrennt Melisandre Rasselhemd, den Herrn der Knochen, tarnt ihn mit einem magischen Zauber und gibt so vor, dass sie Manke dem \"Roten Gott\" opfere, während sie diesen hinter der Maske von Rasselhemd versteckt. Sie offenbart Jon, dass ein graues Mädchen auf einem sterbenden Pferd den Königsweg hinaufreitet, um Asyl zu suchen. Mit Jons Erlaubnis schickt sie Manke und mehrere der Speerfrauen aus, das Mädchen zu retten, von der sie annimmt, es sei Arya Stark. Es zeigt sich aber, dass das Mädchen in Wirklichkeit Alys Karstark ist, die nach ihres Vaters Tod flieht, um den Plänen ihrer Verwandten zu entkommen. Mit Unterstützung von Jons Rat und treuen Stark-Alliierten aus den Bergen, den Karstarks, Glovers, Mormonts und eines Teils der Umbers, gelingt es Stannis schließlich, Tiefwald Motte für den Norden zurückzuerobern. Anschließend zieht er weiter gegen Ramsay Schnee, Roose Boltons Bastard, der, zusammen mit den anderen Nordmännern, sich in den Ruinen von Winterfell festgesetzt hat. Gleichzeitig sendet Stannis seine Hand, Lord Davos Seewert, zu Lord Wyman Manderly nach Weißwasserhafen, um dort um Unterstützung für Stannis’ Sache zu werben. Als Davos in Weißwasserhafen eintrifft, findet er den Hof von den Freys besetzt vor. Er erfährt, dass Manderlys ältester Sohn Wylis von Robb auf der Roten Hochzeit getötet worden ist, sodass Manderly in Davos einen Stark-Sympathisanten vermutet und ihn auf Wunsch der Freys arrestiert. Davos wird in komfortabler Gefangenschaft untergebracht und schließlich von Robett Glauer befreit, der den Freys gegenüber Loyalität bekundet und Lord Manderly angeschlossen hat. Insgeheim organisiert er aber deren Sturz, besonders nachdem Cersei angeblich Ser Wendel, der aber bei der Roten Hochzeit getötet wurde, freigelassen hat. In Weißwasserhafen trifft Davos auf den zwölfjährigen Wex, einen Überlebenden der Plünderung und Brandschatzung von Winterfell, der früher bei Theon Graufreud Dienst geleistet hat. Dieser hat sich in einen Baum gerettet und beobachtet, wie sechs andere Überlebende, Bran und Rickon Stark, Jojen und Meera Reed, Osha und Hodor, aus den Ruinen der Festung geflohen sind. Davos wird daraufhin beauftragt, Rickon zu suchen. Sollte ihm das gelingen, so versichert ihm Manderly, werde sich sein Haus der Sache von Stannis anschließen. Asha Graufreud, die nach ihrer erfolglosen Bewerbung auf dem Königsthing der Eiseninseln und der Krönung ihres Onkels Euron von den Eiseninseln geflohen ist, wird bei Stannis’ Angriff auf Tiefwald Motte gefangen genommen und von diesem mit auf seinen Marsch nach Winterfell genommen. Theon Graufreud, der nach seinem psychischen Zusammenbruch durch Ramsay Schnees Folter seine neue Identität namens \"Stinker\" angenommen hat, wird von Ramsay freigelassen. Er soll die Eisenmänner, die Maidengraben besetzt halten, davon überzeugen, zu kapitulieren, damit die verbündeten Heere von Lord Roose und den Freys und jenen Nordmännern, die die Rote Hochzeit überlebt haben, heimkehren können. Mit ihnen reist auch Ramsays neue Braut, ein Mädchen, das als Arya Stark dargestellt wird, aber in Wirklichkeit Sansa Stark Jugendfreundin Jeyne Pool ist, die Tochter des einstigen Haushofmeisters von Winterfell. \"Stinker\" warnt sie davor, ihre neue Identität zu verleumden, da Ramsay ungehalten werden und sie noch schlimmer misshandeln könne. Der Barde Abel und seine Waschfrauen, die in Wirklichkeit Manke und die Speerfrauen sind, interessieren sich für \"Stinker\". Gemeinsam schmuggeln sie Jeyne aus der Festung und erreichen schließlich Stannis’ Heer. Ramsay verlangt seine Frau und \"Stinker\" zurück, indem er durchscheinen lässt, dass sie nur so der bevorstehenden Schlacht entkommen könnten.", "section_level": 3}, {"title": "Essos.", "content": "Daenerys Targaryen, nun Königin von Meereen, macht die Erfahrung, was es bedeutet, zu regieren, und fühlt sich dieser Aufgabe nur ungenügend gewachsen. Während sie versucht, die politische Stabilität der Stadt zu wahren, organisiert eine Untergrundorganisation, die \"Söhne der Harpyie\", den Widerstand gegen sie und tötet ihre Anhänger, wo immer es geht. Viele Bürger Meereens verübeln Daenerys die Abschaffung der Sklaverei, die das Rückgrat von Wohlstand und Wirtschaft des Stadtstaates gebildet hat. Ein anderes ihrer Probleme besteht darin, dass sie nicht weiß, wie sie ihre inzwischen erwachsenen Drachen zähmen kann, die beutesuchend das Land durchstreifen und fressen, was sie finden, darunter selbst Kinder. Quaithe, eine Schattenbinderin aus Asshai, sucht Daenerys auf und warnt sie davor, dass andere ihr folgten und ihre Macht bedrohen werden: eine fahle Mähre, Kraken und dunkle Flammen, ein Löwe und ein Greif sowie der Sohn der Sonne. Tyrion Lennister, der nach (vermeintlichem) Königs- und Vatermord aus den Sieben Königslanden geflohen ist, hat durch die Unterstützung von Lord Varys die Freie Stadt Pentos erreicht. Dort hält er sich bei Illyrio Mopatis auf, der schon Daenerys und ihren Bruder unterstützt hat. Tyrion entschließt sich, Daenerys seine Dienste anzubieten. Zusammen mit dem wortkargen Ritter \"Greif\" und seinem Sohn macht er sich auf den Weg in den Osten. Tyrion fällt der helle Teint des \"jungen Greifen\" auf und auch, wie sorgsam die Schiffsbesatzung auf dessen Wohlergehen achtet. Er schließt daraus, dass es sich bei dem Jungen um Aegon Targaryen handeln müsse, den seit langem totgeglaubte Sohn von Prinz Rhaegar Targaryen und Elia Martell, und dass \"Greif\" Aegons Ziehvater Jon Connington, ehemals Lord von Greifenhorst, ist. Hella, eine Zwergin, die bei dem Zwergenturnier auf Joffreys Hochzeit als Mitglied der Artistentruppe anwesend gewesen ist, bei der ihr Bruder und Partner Oppo in Cerseis Säuberung getötet worden ist, lauert Tyrion unterwegs auf. Beide werden später von Ser Jorah Mormont aufgegriffen, der sie entführt. Er will Tyrion Daenerys als Geschenk anbieten, um ihre Gunst zurückzuerlangen. Auf dem Weg nach Meereen wird das Schiff von Sklavenhändlern aufgebracht, die Mormont, Tyrion und Hella, die sie für eine Artistentruppe halten, auf den Sklavenmarkt vor Meereen verkaufen wollen. Tyrion gelingt es, sich aus dem Lager der Sklavenhändler wegzuschleichen. Er erreicht das Lager der Zweitgeborenen, wo Ben Pflum, genannt der Braune Ben, das Kommando hat. Tyrion bietet dem Kommandanten sein Schwert an und hofft so, Daenerys einen weiteren Schritt näher zu kommen. Der Eiserne Kapitän, Victarion Graufreud, Kommandant der Eisernen Flotte, segelt mit seinen Schiffen nach Meereen. Es zeigt sich, dass er Eurons Horn besitzt, dessen Klang Drachen zähmen soll. Der Rote Priester Moqorro aus dem Tempel von Alt-Volantis, der sich mit Tyrion auf dem Schiff befunden hat, ist beim Angriff der Piraten über Bord gesprungen. So trifft Victarion auf den Priester, der ihn zum Glauben an R’hllor, den Herrn des Lichts, bekehrt. Eindrucksvoll demonstriert Moqorro, den die Eisenmänner die \"Schwarze Flamme\" nennen, die Macht des Lichtgottes und behauptet, dass er weiß, wie das Drachenhorn sicher benutzt werden kann. Auch Prinz Quentyn Martell, der älteste Sohn Doran Martells von Sonnspeer, ist auf dem Weg nach Osten. Er führt ein Pergament mit sich, das vor Jahren von Ser Willem Darry signiert worden ist, der die Targaryen-Geschwister aus Drachenstein rettete. Das Dokument besagt, dass Quentyns ältere Schwester, Arianne Martell, Daenerys Bruder, Prinz Viserys Targaryen, zur Frau versprochen worden sei. Doran Martell fordert nun, dass diese Allianz nach Viserys Tod durch die Heirat zwischen seinem Sohn Quentyn und Daenerys bestätigt wird. Aber Quentyn erreicht Meereen zu spät. Daenerys hat sich inzwischen entschlossen, eine politisch motivierte Heirat einzugehen. Quentyn versucht indes, Daenerys’ inzwischen eingekerkerte Drachen, Viserion and Rhaegal, zu zähmen. Bei diesem Versuch erleidet er schwere Verbrennungen, an denen er drei Tage später stirbt. Unfähig Viserion und Rhaegal zu zähmen, hält Daenerys sie weiter in Gefangenschaft, während Drogon, den sie nicht einfangen kann, weiter in der Umgebung von Meereen wildert. Lord Connington und Prinz Aegon haben ihre Absicht, Meereen zu erreichen, mittlerweile aufgegeben. Sie schließen sich der Goldenen Kompanie an, einer Gemeinschaft von Söldnern, in der sich exilierte Westerosi militärisch zusammengeschlossen haben und deren Mitglied einst auch Connington gewesen ist. Hier erinnert sich Aegon an Tyrions Rat, niemandem zu trauen. Auch er will um Daenerys’ Hand anhalten, erkennt aber, dass er ihr mehr bieten muss als Blutsverwandtschaft. Eigenmächtig beschließt er, Westeros jetzt anzugreifen, um einen Brückenkopf zu bilden, den später Daenerys verstärken und für ihren Angriff auf Westeros nutzen kann. Mit der Goldenen Kompanie erobert er zuerst Greifenhorst, die Feste seines Ziehvaters. Sein eigentliches Ziel ist aber die alte Baratheon-Feste Sturmkap, dessen Belagerung Aegon selbst leiten will. Die \"fahle Mähre\", deren Ankunft Quaithe vorhergesagt hat, ist kein metaphorisches, sondern ein wirkliches Pferd, dass einen Flüchtling aus Astapor nach Meereen bringt. Mit sich trägt dieser Reiter ein Geschenk: eine Seuche, die Pest. Die Krankheit wütet nicht nur unter den Bürgern von Meereen, sondern dezimiert auch die Sklaven aus Yunkai und die Söldnerkompanien. In den Wirren der Pest gelingt Jorah, Tyrion und Hella die Flucht aus ihrer Gefangenschaft bei den Sklavenhändlern. Auf die Empfehlung ihres Ratgebers heiratet Daenerys einen der führenden Adeligen Meereens, Hizdahr zo Loraq. Sie hofft, dass ihr neuer Ehemann den Widerstand der \"Söhne der Harpyie\" beenden kann. Außerdem erwartet sie von ihm, in ihrem Namen mit Volantis, Qarth und Yunkai zu verhandeln, um die ausgebrochenen Feindseligkeiten zu befrieden. Vor ihrer Hochzeit gibt sie aber noch ihrem Verlangen nach Daario Naharis nach, den sie so noch enger an sich bindet. Eine Vereinbarung ihres Hochzeitsvertrags besteht gegen ihre Überzeugung in der Wiedereröffnung der Kampfgruben von Meereen. Der Kampflärm der ersten Kämpfe der Sklavengladiatoren, denen sie beiwohnt, lockt ihren Drachen Drogon an. Um ihn zu beruhigen, steigt Daenerys auf Drogons Rücken, der sich mit ihr in die Luft erhebt. Gemeinsam verlassen beide Meereen, dessen Regierung in den Händen von Ser Barristan Selmy zurückbleibt. Dieser ist davon überzeugt, dass der Giftanschlag auf Daenerys auf eine Intrige Hizdahrs zurückgeht, kann das Chaos, das nach Daenerys’ Entführung in Meereen ausbricht, nicht kontrollieren. Der Krieg um die Vorherrschaft der Stadt tritt in eine neue Phase ein. Währenddessen versucht Daenerys, zu Fuß nach Meereen zurückzukommen. Drogon hat sie mit in die südlichen Ausläufer der Dothraki-See genommen, wo der Drache sein Jagdgebiet hat. Auf ihrem Weg durch das Grasland der Dothraki-See trifft Daenerys auf Khal Jhaqo und sein Khalasar.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Charaktere und Schauplätze.", "content": "Einige Kapitel berichten über das weitere Schicksal einer Novizin im Haus des Vielgesichtigen Gottes von Schwarz und Weiß, von einem blinden Mädchen, das einst Arya Stark gewesen ist. Aryas rituelle Blindheit, die durch einen Trank verursacht wird, ist allerdings nur eine weitere Phase ihrer Initiation. Sie verweigert ein Antidot, da sie weiß, dass ihr das die Entlassung aus ihrer Ausbildung einbrächte. Nachdem sie erfolgreich den Mordanschlag auf einen verhassten Handelsvertreter eingefädelt hat, wird sie offiziell in die nächste Stufe ihrer Ausbildung eingeführt. Jaime Lennister, der Königsmörder, reist nach Rabenbaum, dem Sitz von Tytos Schwarzhain, wo Jonos Bracken, Lord von Steinheck, die Belagerung kommandiert. Tytos Schwarzhain ist einer der letzten Gefolgsmänner von Robb Stark, der noch Widerstand leistet. Dort trifft Brienne von Tarth in Jaimes Lager ein und behauptet, sie habe eines der Stark-Mädchen gefunden und bittet Jaime, ihr zu folgen. Aus welchen Motiven sie handelt, bleibt unklar. Areo Hotah, Anführer der Sonnspeerer Stadtwache und Leibwächter von Fürst Doran Martell, beobachtet die Ereignisse in Sonnspeer. Doran nämlich bekennt Ellaria Sand, der Mätresse seines Bruders Oberyn, sowie dessen Töchtern, Nymeria, Tyene und Obara, dass er Prinzessin Myrcella davon überzeugt hat, über die Geschehnisse zu lügen, die sich während des gescheiterten Versuchs von Prinzessin Arianne als Myrcella zur Königin der Sieben Königslande auszurufen, ereignet haben. Doran entscheidet, Cerseis Ersuchen abzulehnen, nach dem sein eigener Sohn Trystan mit Myrcella nach Königsmund zurückkehren solle, da auf Tyrions Betreiben angeblich ein Hinterhalt geplant worden sei, der zu Trystans Tod führen solle. Doran sendet stattdessen Nymeria und Tyene, zwei der Bastardtöchter von Oberyn, nach Königsmund: die eine, um seine Stimme im Kleinen Rat wahrzunehmen, die andere, um der Großen Septe beizutreten, wo beide seine Augen und Ohren in der Hauptstadt sein sollen. Cersei Lennister, die Königinregentin, bleibt in der Gefangenschaft der Großen Septe von Baelor. Nach einer Phase erzwungener Schlaflosigkeit bekennt sie dem Hohen Septon, sich mit Lancel der Unzucht und dem Inzest hingegeben zu haben, aber weder zu Ehebruch noch zu dem Mord an König Robert. Durch ihr Geständnis erhält sie das Recht, Besuche zu empfangen, insbesondere von ihrem Onkel, Ser Kevan Lennister, der ihr von Myrcellas Verletzung und von Ser Arys Eichenherz’ Tod in Dorne berichtet. Cersei sieht nun die Möglichkeit, Qyburns heimlichen Favoriten, Ser Robert Kraft, anstelle von Arys in die Königsgarde zu berufen, was ihr die Chance einräumt, den bevorstehenden gerichtlichen Zweikampf zu ihren Gunsten zu entscheiden. Schließlich wird sie in den Roten Turm verlegt, wo sie bis zu dem Gottesurteil mit ihrem Sohn zusammen sein kann. Als Strafe wird ihr auferlegt, zuvor den ganzen Weg bis in die Feste nackt zurückzulegen, und sich den Demütigungen der Bevölkerung von Königsmund auszusetzen. Im Epilog endet den Roman mit der Sichtweise von Ser Kevan Lennister, dem letzten der treuen Unterstützer von Tywin und dem gegenwärtigen Regenten. Während eines Essens mit Cersei und König Tommen fällt ihm auf, wie sehr die Gefangenschaft in der Große Septe seine Nichte psychisch gebrochen hat. Noch während des Essens wird Ser Kevan in die Zelle von Großmaester Pycelle gerufen, wo ein weißer Rabe aus der Citadel von Altsass eingetroffen ist, dem traditionellen Zeichen, dass der Winter angebrochen ist. Bei seinem Eintreffen findet er Pycelle tot vor. Er selbst wird von Varys gemeuchelt, der die Bestrebungen, Rosengarten und Casterlystein zu verbünden, zunichtemachen will. Mit Ser Kevans Tod, so Varys, sei der Weg für die Übernahme des Eisernen Throns durch Aegon Targaryen freigeworden.", "section_level": 2}, {"title": "Erzählperspektiven.", "content": "Die einzelnen Kapitel werden jeweils aus der Perspektive eines Hauptcharakters erzählt. Der Name der Person ist zum Teil gleichzeitig die Kapitelüberschrift, jedoch werden Kapitel auch nach den Berufen (\"Die Hand der Königin\") oder anderen Betitelungen (\"Das blinde Mädchen\") einiger Personen benannt. In \"A Dance with Dragons\" werden 18 dieser Hauptcharaktere – darunter sechs zum ersten Mal – präsentiert, so viele wie nie zuvor.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben.", "content": "Der Roman ist der fünfte Band der epischen Fantasy-Serie \"Das Lied von Eis und Feuer\" des amerikanischen Autors George R. R. Martin. \"A Song of Ice And Fire\", Vol: 5, 2005. In der deutschen Übersetzung sind dies die beiden Halbbände von \"Das Lied von Eis und Feuer\": Bd. 9: \"Der Sohn des Greifen\", 2011 sowie Bd. 10: \"Ein Tanz mit Drachen\", 2012.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Teile des Romans werden – zum Teil abgewandelt – in der fünften und sechsten Staffel der US-amerikanischen Fernsehserie \"Game of Thrones\" gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "A Dance with Dragons (dt. \"Ein Tanz mit Drachen\") ist der fünfte Band der Fantasysaga \"Das Lied von Eis und Feuer\" des US-amerikanischen Autors George R. R. Martin. Der Roman wurde erstmals am 12. Juli 2011 im englischsprachigen Raum veröffentlicht. In Deutschland erschien der Originalband getrennt in den beiden Bänden Der Sohn des Greifen und Ein Tanz mit Drachen. Der Roman präsentiert mehrere personale Erzähler.", "tgt_summary": "《魔龙的狂舞》(英语:A Dance with Dragons)是《冰与火之歌》第五部。原著第四套书《群鸦的盛宴》和第五套书《魔龙的狂舞》的出版日期相隔了294个星期--从2005年11月8日到2011年7月12日。", "id": 710854} {"src_title": "Zweitspracherwerb", "tgt_title": "第二語言習得", "src_document": [{"title": "Begriffsbestimmung.", "content": "Die Zweitsprache ist also die Sprache, die nach der Erstsprache gelernt wird – also die zweite erlernte Sprache. Der Begriff bezeichnet jedoch nicht nur die zweite gelernte Sprache nach der Erstsprache, sondern kann auch für eine dritte, vierte, fünfte Sprache usw. stehen. Ob wir von einer Zweitsprache oder einer Fremdsprache sprechen, hängt vom Erwerbskontext ab. Normalerweise wird die Abkürzung L2 als allgemeine Bezeichnung für eine Zweitsprache oder Fremdsprache verwendet. Die Abkürzung L1 gilt dementsprechend für die zuerst erworbene Sprache. Eine dritte Sprache (auch Tertiärsprache genannt) würde also mit L3 bezeichnet werden. Wissenschaftler diskutieren darüber, ob der Erstspracherwerb auch ein doppelter oder dreifacher Erstspracherwerb sein kann (z. B. wenn ein Kleinkind die Sprachen beider Eltern als Erstsprache erlernt). Darüber hinaus ist man sich nicht einig, ab welchem Alter man noch von einem doppelten Erstspracherwerb spricht und ab wann es zu einem frühen Zweitspracherwerb kommt. Allerdings wird in vielen Theorien zum Spracherwerb ab dem dritten Lebensjahr nicht mehr von Erstspracherwerb gesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterscheidung der Begriffe Zweitsprache und Fremdsprache.", "content": "Der Begriff Zweitsprache wird in der internationalen Literatur ganz unterschiedlich definiert. In vielen Werken werden zum Beispiel die Begriffe Zweitsprache und Fremdsprache synonym benutzt. In Skandinavien und auch im deutschsprachigen Raum werden diese beiden Begriffe jedoch unterschieden. Dabei kommt es darauf an in welchem Kontext der Lerner diese neue Sprache erwirbt. Wenn der Lerner eine Sprache als Fremdsprache lernt, so findet dieser Spracherwerb im Rahmen eines formellen Unterrichts (z. B. in der Schule) statt. Deshalb nutzt der Lerner die erworbene Fremdsprache in der Regel auch nicht in seiner Freizeit. Vom Zweitsprachenerwerb spricht man hingegen, wenn eine Sprache innerhalb einer Zielkultur gelernt wird. Dies ist z. B. der Fall, wenn ein Franzose in Deutschland die deutsche Sprache lernt. Der Hauptunterschied liegt also darin, dass die Zweitsprache auch zur Kommunikation im Alltag genutzt wird. Der Lerner verspürt daher ein dringenderes Bedürfnis diese Zweitsprache zu lernen. Zusätzlich zu dieser Alltagskommunikation kann der Lerner aber auch Unterricht in dieser Zweitsprache erhalten. Dies bedeutet, dass ein Großteil des Zweitspracherwerbs ohne Lehr- und Lernhilfe stattfinden kann. Will man also terminologisch korrekt sein, so spricht man vom Fremdsprachen \"Lernen\" und vom Zweitsprachen \"Erwerben\". Trotz der oben genannten Definition der Begriffe Zweitsprache und Fremdsprache, bleibt es schwierig abzuwägen, wann man von einer Zweitsprache bzw. Fremdsprache spricht. Als Beispiel für diese Unklarheit kann die Nutzung des Englischen in Dänemark gesehen werden: Die dänischen Schüler lernen Englisch in einer gewissen Anzahl von Wochenstunden in der Schule. Doch die englische Sprache hat auch noch andere Funktionen für viele dänische Leute: Englisch wird zum Beispiel als offizielle Sprache vieler großer internationaler Unternehmen benutzt. Auch ein Teil des Unterrichts an einigen Universitäten findet auf Englisch statt. Zudem nutzen die Schüler die englische Sprache oft in ihrem Alltag, da alle englischsprachigen TV-Serien usw. auf Englisch ausgestrahlt werden. Die Schüler lernen das Englische also hauptsächlich in der Schule, nutzen die Sprache aber auch in ihrem Alltagsleben.", "section_level": 2}, {"title": "Kognitive, affektive und soziale Sprachlernvoraussetzungen mit Einfluss auf den Erwerb einer Zweitsprache.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss der Erstsprache beim Zweitspracherwerb.", "content": "Dem aktuellen Forschungsstand zufolge ist eine differenzierte Beherrschung der Erstsprache (L1) eine gute Voraussetzung für das Erlernen einer Zweitsprache (L2). Eine wenig differenzierte Beherrschung der L1 kann jedoch zum Lernhindernis werden. Die Erstsprache beeinflusst das Verständnis und die Produktion einer Zweitsprache, wobei ihr Einfluss immer sowohl als Hilfe als auch als Hindernis gesehen werden kann. Oft wird in diesem Sinne von Transfer gesprochen. Aus kognitiver Sicht wird hier bereits existierendes Wissen aus der L1 ausgenutzt, um eine Zweitsprache verstehen und produzieren zu können. Es werden also Elemente oder Strukturen von einer Sprache auf eine andere übertragen. Es findet jedoch nicht nur ein Transfer von L1 auf L2 statt: Auch die Erstsprache kann durch den Erwerb einer Zweitsprache beeinflusst werden. So können Ähnlichkeiten zwischen der Erstsprache und der Zweitsprache ein Gefühl von Vertrautheit beim Lerner auslösen. Für den Zweitspracherwerb kann dies positiv gewertet werden, da vertraute Inhalte kognitiv schneller verarbeitet werden können. Man spricht also von positivem Transfer. Fängt man an eine Zweitsprache zu erlernen, so fallen einem anfangs eher phonologische Ähnlichkeiten auf. Später werden eher semantische Ähnlichkeiten wahrgenommen. Jedoch ist es wichtig zu bemerken, dass auf allen sprachlichen Ebenen Ähnlichkeiten zu erkennen sind. Allerdings kann das Erkennen von Ähnlichkeiten zwischen Wörtern der L1 und der L2 auch zu falschen Schlussfolgerungen führen. Es entsteht ein negativer Transfer, auch Interferenz genannt. So hat zum Beispiel das englische became nichts mit dem deutschen bekam zu tun. Hier spricht man in der Regel von „false friends“. Werden also beim Erlernen einer Zweitsprache ähnliche Strukturen in der L2 entdeckt, fällt die Aneignung dieser Strukturen leichter. Verwandte Sprachen verlangen also lediglich eine Umstrukturierung der Wissensbestände. Es ist jedoch schwer diese Sprache auf hohem Niveau zu beherrschen, da die Nähe zwischen L1 und L2 Interferenzen begünstigt. Ist die Distanz zwischen zwei Sprachen groß, so sind solche Umstrukturierungen nicht mehr möglich. Entferntere Sprachen verlangen also eine Neuorientierung. Der Erwerbsprozess ist aufwendiger, besonders in der Anfangsphase, wird aber später nicht durch etwaige Verwechslungen behindert.", "section_level": 2}, {"title": "Affektive Faktoren: Motivation und Angst.", "content": "Unter den affektiven Faktoren, die einen Einfluss auf den Zweitspracherwerb haben, wurde der Motivation und der Angst besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt, da beide den Lernerfolg und die Schnelligkeit des Lernens maßgeblich beeinflussen. Motivation bezeichnet die Bereitschaft auf ein gewisses Ziel, hier das Erlernen einer Sprache, hinzuarbeiten. Ein Lernender handelt motivierter, je wertvoller das angestrebte Ziel ist und je größer die Wahrscheinlichkeit ist, dass er sein Ziel erreichen wird. In der Regel wird zwischen integrativen und instrumentalen Beweggründen unterschieden: Integrative Beweggründe zeigen sich, wenn ein Mensch eine Zweitsprache erlernen will, um mit den Mitgliedern dieser Sprachkultur in Kontakt zu treten. Es besitzt also eine positive Einstellung der Sprache und der Kultur gegenüber. Instrumentale Gründe betonen die pragmatischen Aspekte des Zweitspracherwerbs, ohne dass der Lerner echtes Interesse an einer Kommunikation mit den Mitgliedern dieser Sprachkultur hat. Der Lerner geht eher davon aus, dass die Zielsprache ihm für sein späteres Leben nützlich sein könnte. Was den Faktor Angst betrifft, so konnte in Untersuchungen festgestellt werden, dass Sprechangst, Angst vor einer negativen Evaluation und Prüfungsangst sich negativ auf den Zweitspracherwerb auswirken.", "section_level": 2}, {"title": "Lernstil und Persönlichkeitsfaktoren.", "content": "Ein junger Zweig der Spracherwerbsforschung beschäftigt sich damit, wie der Lernstil eines Menschen seinen Zweit- oder Fremdspracherwerb beeinflusst. Denn die Art und Weise, wie ein Mensch Informationen wahrnimmt und verarbeitet ist grundlegend für seinen Lernprozess. Deshalb sind mit dem Begriff Lernstil Präferenzen in Bezug auf die Informationsdarbietung und -verarbeitung gemeint (z. B. visuell, auditiv usw.). Aber auch Persönlichkeitsfaktoren wie Extrovertiertheit, Empathie oder Risikobereitschaft (besonders bei dem Sprechen) spielen eine wichtige Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Faktoren.", "content": "Die oben genannten Persönlichkeitsfaktoren werden durch externe, soziale Faktoren beeinflusst. Zum Beispiel beeinflussen die Häufigkeit und die Qualität der Kommunikation mit Zielsprachsprechern den Zweitspracherwerb. Aber auch Respekt und Unterstützung anderer Menschen kann den Zweitspracherwerb positiv beeinflussen.", "section_level": 2}, {"title": "Alter.", "content": "Die Forschung zum Einfluss des Faktors \"Alter\" beschäftigt sich hauptsächlich mit der Frage, ob Kinder besser neue Fremdsprachen lernen könnten als Erwachsene. In den 1960er Jahren stellte Lenneberg die Hypothese auf, dass nur in einem bestimmten „kritischen Zeitraum“ zwischen zwei und zwölf Jahren ein vollständiger und erfolgreicher Zweitspracherwerb möglich wäre. Lenneberg zufolge besäße nur das präpubertäre Hirn die nötige Modellierbarkeit (auch Plastizität genannt), um erfolgreich eine weitere Sprache vollständig zu erlernen. Rezente Forschungsergebnisse haben auch gezeigt, dass Kinder nicht nur neurologische Vorteile haben, sondern auch affektive und soziale (z. B. weniger Hemmungen und mehr Kontakte). Nach heutigem Erkenntnisstand kann man jedoch davon ausgehen, dass Kinder und Jugendliche zwar die besseren Voraussetzungen haben, ein weit fortgeschrittenes zweitsprachliches Niveau zu erreichen. Dennoch können auch Erwachsene durch intensives Training ein muttersprachenähnliches Niveau erreichen. Dieser altersabhängige Unterschied lässt sich hauptsächlich durch eine unterschiedliche Lautwahrnehmung erklären: Kinder sind eher in der Lage, ihnen unbekannt Laute wahrzunehmen. Erwachsene neigen wegen der starken Prägung durch ihre L1 eher dazu, sprachliche Laute zu ignorieren, die in ihrer L1 irrelevant sind.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachlernerfahrung.", "content": "Je nachdem wie viele Fremd- und Zweitsprachen ein Lernender zuvor gelernt hat, verfügt er über mehr oder weniger Sprachlernerfahrung. Damit ist gemeint, dass Lernende Lerntechniken und -strategien, aber auch Erwartungen aus vorherigen Sprachlernerfahrungen auf ihren aktuellen Lernkontext übertragen. Der Unterschied zwischen Lernenden, die zuvor bereits eine Fremdsprache gelernt haben, und jenen Lernenden, die keine solchen Vorerfahrungen besitzen, liegt vor allem im affektiven und persönlichkeitsbezogenen Bereich: Mißler fand in einer Untersuchung heraus, dass Lerner mit Sprachlernerfahrung ambiguitätstoleranter waren, höhere Erfolgserwartungen hatten, (geringfügig) risikobereiter waren und auch ein positiveres Selbstkonzept hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Lerntheorien und Hypothesen vor dem Hintergrund von Zweisprachigkeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lerntheoretische Ansätze.", "content": "Die verschiedenen lerntheoretischen Modelle sind zum Teil aufgrund von Schwächen bei anderen Modellen entstanden und existieren aus diesem Grund oft nebeneinander, auch wenn sie in vielen Fällen nicht miteinander vergleichbar sind. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei den verschiedenen Modellen unterschiedliche Arten von empirischen Daten erhoben wurden und dies anhand von unterschiedlichen Methoden. Zwischen den 1940er und den 1970er Jahren standen behavioristische Spracherwerbstheorien beim Lernen einer Zweitsprache im Vordergrund. Das Lernen von Sprachen wird als ein Prozess der Konditionierung gesehen. Um eine bestimmte Reaktion (response) zu erhalten, benutzt man einen Reiz (stimulus) sowie positive Verstärkung. Das Ziel ist, die Reaktion durch Wiederholung als eigenständige Aktion zu verinnerlichen, ohne dass dafür ein Reiz notwendig ist. Das Lernen einer Sprache wird demnach durch ständige Imitation und Üben vorangetrieben, wobei Fehler sofort korrigiert werden sollen. Aus dem behavioristischen Ansatz geht hervor, dass die Erstsprache als Interferenzquelle für Fehler beim Lernen einer Zweitsprache verantwortlich sein kann. Der nativistische Ansatz bezieht sich beim Lernen einer Sprache darauf, dass der Mensch von Geburt an gewisse sprachliche Fähigkeiten besitzt, die entfaltet werden müssen. Der Spracherwerb wird also als Reifungsprozess angesehen, bei dem bestimmte Sprachkenntnisse von innen kommen. Die Nativisten sind nicht der Meinung, dass ein Kind eine Sprache lernen kann, ohne einen gewissen Input zu bekommen. Trotzdem ist der sprachliche Output von größerer Bedeutung als der sprachliche Input. Noam Chomsky gehört zu den wichtigsten Vertretern des Nativismus und ist für die Hypothese der Universalgrammatik, eine angeborene sprachenspezifische Grundausstattung. Für ihn verläuft die sprachliche Entwicklung in fast allen Sprachen und Kulturen ähnlich, so dass man beim Lernen einer Sprache gewisse Elemente wie zum Beispiel die Grammatik nicht lernen muss. Kognitive Spracherwerbstheorien besagen, dass Lernen anhand der Auseinandersetzung des Lernenden mit seiner Umwelt geschieht. Der Spracherwerb wird im Gegensatz zum Behaviorismus als ein kreativer Prozess und nicht nur Imitation angesehen, wobei neues Wissen auf der Basis vorhandenen Wissens verarbeitet wird. Die Sprachentwicklung des Menschen kann als Teil der allgemeinen kognitiven Entwicklung gesehen werden, weil er seine sprachliche Entwicklung im Einklang mit seiner gesamten biologischen und sonstigen Entwicklung bringt. Der interaktionistische Ansatz bezieht sich darauf, dass Spracherwerb durch eine enge Wechselbeziehung zwischen dem Kind und seiner Umwelt stattfindet, wobei die Interaktion zwischen Mutter und Kind als erste Wechselbeziehung angesehen werden kann. Beim Interaktionismus sind also das Kind und seine Bezugsperson an einer emotional motivierten und intentional gesteuerten Kommunikation beteiligt und die Entwicklung der Sprache und Kommunikation sind untrennbar miteinander verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Hypothesen.", "content": "Basierend auf den unterschiedlichen Lerntheorien ist eine ganze Reihe von Hypothesen entstanden. Diese sind nicht alle zur gleichen Zeit entstanden, sind jedoch teilweise eng miteinander verbunden oder bauen aufeinander auf. Die Kontrastivhypothese geht von der Annahme aus, dass Strukturunterschiede zwischen der Erst- und Zweitsprache zu Lernschwierigkeiten führen kann. Sind die Strukturen der beiden Sprache relativ ähnlich, können diese transferiert werden und der Lernprozess verläuft ohne Probleme. Sind die Strukturen jedoch unterschiedlich, sind die Lernschwierigkeiten und Interferenzmöglichkeiten hoch. Es besteht also die Möglichkeit, aufgrund der Informationen über die jeweiligen Sprachen eine Prognose abzugeben, wie hoch der Grad der Lernschwierigkeiten ausfallen könnte. Die Identitätshypothese geht davon aus, dass der Erwerb der Zweitsprache im Prinzip dem Erstspracherwerb gleich ist, was also als Gegenstück zur Kontrastivhypothese angesehen werden kann. Belegt wird dies vor allem durch die Untersuchungen von Dulay & Burt (1974) mit dem Bilingual-Syntax-Measure-Test, bei dem der Erwerb von englischen grammatischen Morphemen bei fünf- bis achtjährigen chinesischen und spanischen Kindern analysiert wurde. Festgestellt wurde, dass trotz der unterschiedlichen Erstsprachen eine völlige Übereinstimmung bei der Erwerbsfolge der Morpheme vorhanden war. Kritisiert wurden bei der Identitätshypothese vor allem die Untersuchungsmethoden und die Annahme universaler Spracherwerbsprozesse als Basis der Hypothese. Die Interlanguage (zu Deutsch meist Interimssprache genannt) ist ein eigenständiges sprachliches Übergangssystem, das beim Lernen einer Zweitsprache auftaucht. Diese Zwischensprache ist sowohl systematisch als auch variabel und hat Züge von der Erst- und Zweitsprache sowie von unabhängigen sprachlichen Einheiten. Sie ist sehr dynamisch, so dass korrekte und abweichende Einheiten nebeneinander zur Verfügung stehen. Die Interlanguagehypothese wird als eine Art Kompromiss zwischen der Kontrastiv- und Identitätshypothese gesehen. Die Monitorhypothese bezieht sich darauf, dass die Zweitsprache im Rahmen sozialer Situationen und sprachlichem Handeln erworben wird. Bei diesem Prozess lernt das Kind systematisch und zielorientiert gewisse Regeln, welche die sprachlichen Äußerungen des Kindes überwachen. Dieses Regelsystem kann als Monitor bezeichnet werden. Diese stehen dem Lerner jedoch nur vor und nach der Äußerung zur Korrektur zur Verfügung. Das Sprechen in der Zweitsprache indes ist Ergebnis von unbewusstem Erwerben. Die Inputhypothese beschäftigt sich mit der Annahme, dass der sprachliche Input eine zentrale Rolle beim Aneignen einer Zweitsprache spielt. Wird ein Kind mit neuem Wissen konfrontiert, so integriert es diese Informationen in den vorhandenen sprachlichen Wissensbestand, auch wenn es dies nicht immer bewusst tut. Wichtig ist, dass der Input von Bedeutung sein muss, damit er eine Wirkung haben kann. Bei der Outputhypothese geht es darum, dass dem Output eine hohe Bedeutung beim Spracherwerbsprozess zugewiesen wird. Lernende müssen demzufolge die Möglichkeit bekommen, ihren Output kooperativ zu entwickeln, zu modifizieren und zu korrigieren. Die Interaktionshypothese geht davon aus, dass Umgebungsfaktoren den Zweitspracherwerb beeinflussen. Diese können anhand von Aufmerksamkeitslenkung und lernerseitigen Verarbeitungskapazitäten beeinflusst werden. Die Entfaltung dieses mentalen Potenzials gelingt am besten durch die Aushandlung von Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsch als Zweitsprache (DaZ).", "content": "Gemäß unserer Definition wird die deutsche Sprache nur im deutschsprachigen Raum als Zweitsprache erworben (also in Deutschland, Österreich usw.). Das Phänomen DaZ kann als eine Begleiterscheinung von Einwanderungsprozessen gesehen werden. Seit den 1970er Jahren wird der Erscheinung DaZ gesellschaftliches und wissenschaftliches Interesse geschenkt. Zu diesem Zeitpunkt löste auch der Begriff „Deutsch als Zweitsprache“ die bis zu diesem Zeitpunkt gebräuchliche Bezeichnung „Gastarbeiterdeutsch“ ab. Seit den 1970er Jahren wurde viel zum Thema DaZ geforscht, besonders im Bereich der Zweitsprachendidaktik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zweitspracherwerb (auch \"Zweitsprachenerwerb\") beschreibt den Prozess, bei dem eine zweite oder weitere Sprache nach der Erstsprache erworben wird. Je nachdem unter welchen Bedingungen eine neue Sprache erlernt wird, unterscheidet man zwischen den Begriffen Zweitsprache und Fremdsprache.", "tgt_summary": "第二语言习得(英语:Second-language acquisition,又译「第二语言获得」、「二语习得」),指人们学习第二语言的过程。第二语言获得(常缩写为SLA)同时亦指研究这一过程的科学学科。第二语言是指一个人除了第一语言之外,另外学习掌握的第二种语言;虽然这个概念名为第二语言获得,也可以包括第三、第四或以后的语言学习。", "id": 101055} {"src_title": "Underworld: Awakening", "tgt_title": "妖夜尋狼:血姬覺醒", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach den Ereignissen von haben die Menschen entdeckt, dass sich zwei Mutationen des \"Homo sapiens\" entwickelt und jahrhundertelang unentdeckt auf der Erde gelebt haben. Es beginnt eine kriegerische Säuberungsaktion der Menschen gegen Vampire und Lykaner (Werwölfe), die mit deren beinahe vollständiger Auslöschung endet. Auf der Flucht wird Selene mit Michael gefangen genommen und kryokonserviert. Als die als „Subjekt 1“ bezeichnete Selene zwölf Jahre später aus der Kältestarre erwacht, sieht sie einige Geschehnisse durch die Augen ihres Befreiers, des „Subjekt 2“. Sie flieht aus der Einrichtung namens „Antigen“, beginnt eine gnadenlose Suche nach den Hintergründen und landet schließlich im Untergrund der Stadt. Dort trifft sie auf einen sie verfolgenden Vampir, David, und eine auf der Jagd befindliche Horde Lykaner. Erneut sieht sie durch die Augen des gejagten Befreiers. In der Annahme, es handle sich um Michael, greift sie ein und verjagt die Werwölfe kurzfristig. Statt des Hybriden Michael findet sie jedoch ein verängstigtes Mädchen namens Eve. Auf der weiteren Flucht vor den Lykanern weiß Eve sich aber trotz einer tiefen Wunde eindrucksvoll zu verteidigen. Selene wird bewusst, dass das Mädchen ihre und Michaels Tochter ist und damit ebenfalls ein Hybridwesen sein muss. David führt Selene und das Mädchen zu einem von seinem Vater angeführten und in einer Grotte unter einem Staudamm lebenden Orden. Auf dem Weg dorthin geht es Eve immer schlechter. Die beiden vermuten, dass sie sich nicht selbst heilen könne, was jedoch ein Irrtum ist, wie sie später in der Grotte durch die Heilerin erfahren: Eve war nur sehr geschwächt, und dadurch ging die Heilung äußerst langsam voran. Nachdem die Heilerin sie mit Blut genährt hat, gesundet Eve zum allgemeinen Erstaunen viel schneller als gewöhnliche Vampire. Selene ist aufgrund ihrer Vergangenheit bei den Vampiren in der Grotte unerwünscht. Wenig später dringen Lykaner, die entgegen den Vermutungen der Vampire mächtiger denn je sind, in das unterirdische Höhlensystem ein und töten zahlreiche Vampire, darunter auch David. Im Kampf mit einem gewaltigen, übermächtigen Lykaner wird Selene außer Gefecht gesetzt. Als sie erwacht, hat Davids Vater Eve bereits an die Lykaner ausgeliefert. Ehe sich Selene auf den Weg macht, ihre Tochter zu befreien, erweckt sie mit ihrem Blut und einer Herzmassage David zum Leben. Um den Aufenthaltsort ihrer Tochter ausfindig zu machen, setzt sich Selene mit dem menschlichen Polizisten Sebastian in Verbindung. Dieser war mit einer Vampirin verheiratet, die den Säuberungsaktionen zum Opfer fiel. Durch seine Informationen wird klar, dass Eve erneut in den Laboren von „Antigen“ gefangen gehalten wird. Die Wissenschaftler des Instituts wurden beauftragt, einen Impfstoff gegen Vampire und Lykaner zu erstellen. Tatsächlich jedoch wird das Genlabor von Lykanern kontrolliert, die mit dem Hybridwesen Eve ihre eigenen Ziele verfolgen. Dem Lykaner Dr. Jacob Lane gelang es bereits, aus Eves Blut einen Impfstoff herzustellen, der seinen Sohn Quint zu einem beinahe unbesiegbaren Lykaner macht. Mit Sebastians Hilfe dringt Selene in das Gebäude von „Antigen“ ein und entdeckt den noch eingefrorenen Michael. Mit einem gezielten Schuss leitet sie dessen Auftauprozess ein, eilt dann jedoch zur Rettung ihrer Tochter. In der Tiefgarage kommt es schließlich zum Kampf zwischen Selene und Quint Lane sowie zwischen Eve und dem inzwischen ebenfalls geimpften Jacob Lane. Der schwer angeschlagenen Selene gelingt es letztlich, den weit überlegenen Quint durch eine in seinem Körper platzierte Silber-Granate zu vernichten. Eve tötet Jacob, indem sie ihm die Kehle herausreißt. Zurück im Labor ist Michael verschwunden. Mit Hilfe von Eve, die jetzt nach Michaels Erwachen durch seine Augen sehen kann, folgen sie ihm auf das Dach des Hauses. Doch auch hier ist er unauffindbar. Der Film endet mit Selenes Schwur, Michael zu finden und die Welt der Vampire von Menschen und Lykanern zurückzuerobern.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten starteten im März 2011 an der Simon Fraser University in Burnaby, British Columbia. Underworld: Awakening ist der erste Teil der Reihe, welcher in 3D aufgenommen wurde. Scott Speedman, der als Michael Corvin in den ersten beiden Filmen der Reihe auftauchte, ist nur in Rückblenden aus Archivmaterial zu sehen. Sein Charakter ist zusätzlich gelegentlich aus der Ferne zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Andreas Pollak.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film erhielt in Amerika mittlere bis schlechte Kritiken. Die Webseite Metacritic gibt, basierend auf 17 Zeitungskritiken, einen Metascore von 39/100 an. Die Internetseite Rotten Tomatoes zählte von 59 Kritiken 29 % als positiv. Zusammenfassend heißt es dort: \"\"Underworld Awakening\" bietet mehr fade Action und weniger Story als seine Vorgänger, wodurch sich ein Gefühl von Belanglosigkeit einstellt.\" Ungeachtet der Kritiken startete der Film, der in der Produktion etwa 70 Millionen US-Dollar kostete, auf Platz eins der US-Kinocharts und nahm bis März 2012 über 150 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Der fünfte Film der Serie mit dem Titel \"\" erschien am 1. Dezember 2016 in den deutschen Kinos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Underworld: Awakening ist ein Fantasy/Horror-Actionfilm aus dem Jahr 2012 der Regisseure Måns Mårlind und Björn Stein. Er ist der vierte Teil der Underworld-Filmreihe und der dritte Teil mit Kate Beckinsale in der Hauptrolle und spielt etwa 12 Jahre nach den Ereignissen von \"\". Der Film startete am 2. Februar 2012 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": "《妖夜寻狼:血姬觉醒》(英语:Underworld: Awakening),是一部2012年美国3D动作恐怖电影,为曼斯·马林与比雍·史坦执导。2011年3月在温哥华和卑诗开始拍摄,2012年1月20日发行3D、IMAX 3D和2D影片。", "id": 277938} {"src_title": "Rauer Flötenfisch", "tgt_title": "鳞烟管鱼", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Im Atlantik reicht sein Verbreitungsgebiet im Osten von der Küste der spanischen Region Galicien bis nach Angola, im westlichen Atlantik von Massachusetts bis zum südlichen Brasilien. Im Indopazifik kommt er von der ostafrikanischen Küste bis Südjapan, Victoria (Australien), Hawaii und Tuamotu vor. Außerdem lebt er im Roten Meer. Fänge an der Küste Andalusiens zeigen, dass er durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer eingewandert ist. Im östlichen Pazifik wird er durch \"Fistularia corneta\" ersetzt, eine sehr ähnliche Art.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Der Raue Flötenfisch kann eine Maximallänge von zwei Meter erreichen, hat aber für gewöhnlich Längen von 1,50 bis 1,80 Meter. Sein Körper ist zylindrisch und sehr dünn. Er besitzt eine auffällige, lang ausgezogene, röhrenförmige Schnauze. Die Rückenflosse wird von 13 bis 15 Weichstrahlen gestützt, die Afterflosse von 13 bis 15. Die Schwanzflosse läuft in einem langen Filament aus. Der Raue Flötenfisch ist rötlich oder grünlichbraun bis orangebraun gefärbt. In der Nacht zeigt er ein Muster von breiten Querbändern. Jungfische sind gepunktet. Vor und hinter der Rückenflosse ist jeweils eine Reihe von Knochenplatten zu erkennen. Er wird oft mit dem Glatten Flötenfisch (\"Fistularia commersoni\") verwechselt, der aber grünlichbraun gefärbt ist und keine Knochenplatten auf seiner Rückenmitte hat.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Raue Flötenfisch bewohnt küstennahe Areale mit Weichböden, normalerweise in Tiefen unter 10 Meter, ausgewachsene Tiere unterhalb von 30 Meter. In den Tropen kommt er nur in Gegenden vor, in denen kühles Auftriebswasser die Oberfläche erreicht. Er lebt als Einzelgänger oder in kleinen Schulen und ernährt sich von kleinen Fischen und Krebstieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Raue Flötenfisch (\"Fistularia petimba\") ist ein sehr schlanker, langgestreckter Raubfisch, der in tropischen, subtropischen und gemäßigten Regionen des Atlantiks und des Indopazifiks weit verbreitet ist.", "tgt_summary": "马鞭鱼(学名:),又名鳞烟管鱼、枪管、火管、剃仔,为马鞭鱼科烟管鱼属下的一个种。", "id": 1108694} {"src_title": "Green Line C", "tgt_title": "波士顿轻轨绿线C支线", "src_document": [{"title": "Verkehrsführung.", "content": "Die Gleise der \"Green Line C\" verlaufen auf einer eigenen Spur in der Mitte der \"Beacon Street\" in Brookline, jedoch gibt es insgesamt 18 Kreuzungen mit dem Straßenverkehr. An diesen Stellen müssen die Schienenfahrzeuge anhalten und den Anweisungen der Signalanlagen folgen. Die Signalschaltung entlang der \"Beacon Street\" könnte theoretisch optimiert und die Geschwindigkeit der Linie deutlich erhöht werden, jedoch sieht die MBTA, die das dafür erforderliche neue technische System bezahlen müsste, dieses Vorhaben als wirtschaftlich nicht rentabel an. Im Jahr 2007 veröffentlichte der Boston Globe Leserbriefe von Passagieren, die sich für die Installation neuer Sensoren auf der Strecke aussprachen, einen Antwortbrief der MBTA, die sich zunächst für eine Datenerhebung im Rahmen einer Studie aussprach, und einen weiteren Leserbrief, in welchem der MBTA das Flüchten in Ausreden vorgeworfen wurde. Im Januar 2008 stellte die MBTA einen Berater ein, um den Fall zu untersuchen. Im Jahr 2011 überlegte die Stadt Brookline, die MBTA formell um eine Verbesserung der Signalschaltungen zu bitten, um die Züge der Green Line auf der \"Beacon Street\" zu beschleunigen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Gleise auf der Beacon Street wurden im Jahr 1888 verlegt und reichten von der Massachusetts Avenue westwärts bis zum Stadtteil Coolidge Corner in Cambridge. Im darauf folgenden Jahr wurde die restliche Strecke bis zum Cleveland Circle in Boston eröffnet. 1889 fuhr planmäßig die erste elektrisch betriebene Straßenbahn Green Line A auf der Beacon Street von Coolidge Corner ostwärts bis zur Massachusetts Avenue und von dort südlich auf der Boylston Street bis zum Park Square. Im gleichen Jahr wurde die Gleisstrecke auf der Beacon Street bis zum Cleveland Circle elektrifiziert. An der Station am \"Washington Square\" wurde eine weitere Verbindung zur Strecke auf der \"Beacon Street\" eingerichtet, so dass Straßenbahnen aus Brookline Village entlang der \"Washington Street\" fahren und dann westwärts auf die \"Beacon Street\" einbiegen konnten. Diese Linie wurde später nach Norden auf die \"Chestnut Hill Avenue\" und nach Westen auf die Commonwealth Avenue bis zur Station \"Boston College\" ausgedehnt. Heute wird diese Strecke durch die MBTA-Buslinie Nr. 65 bedient. Am 1. September 1897 wurde der Tunnel Tremont Street Subway eröffnet und bot der \"Green Line C\" die Möglichkeit, über das \"Boylston Street Portal\" am Boston Public Garden unterirdisch zu fahren und an der Station Park Street zu wenden. Am 3. Oktober 1914 erweiterte der Boylston Street Subway die unterirdische Streckenführung bis zum Kenmore Square, und schließlich konnte ab dem 23. Oktober 1932 auch die U-Bahn-Station Kenmore angefahren werden. Die heutige Route trug zunächst die Nummer 61, bevor sie 1967 in \"Green Line C\" umbenannt wurde. Die Linie wurde am 7. Februar 1931 von der \"Park Street\" bis nach \"Lechmere\" erweitert. Seitdem wurde die östliche Endstation mehrere Male gewechselt: Mit Stand 2011 endet die \"Green Line C\" an der \"North Station\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Green Line „C“ oder auch Beacon Street Branch oder Cleveland Circle Branch ist eine U-Straßenbahn und ein Zweig der MBTA-Green Line in der Gegend um Boston im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten. Auf dieser Strecke verkehren Light-rail-Fahrzeuge auf einer teilweise kreuzungsfreien Strecke in der Mitte der Beacon Street. Die Linie verläuft in Fahrtrichtung Boston North Station ab der Station Kenmore auf den gleichen Gleisen wie die Green Line B und Green Line D. Am anderen Ende der Strecke endet die Strecke am \"Cleveland Circle\", der mit einer Fußgängerbrücke mit der Station \"Reservoir\" der \"Green Line D\" verbunden ist. Ebenso kann die Station der \"Green Line B\" an der \"Chestnut Hill Avenue\" gut zu Fuß erreicht werden. Unterirdisch verläuft die Strecke durch die Tunnel \"Boylston Street Subway\" und Tremont Street Subway.", "tgt_summary": "波士顿轻轨C支线也被称作灯塔街支线或克利夫兰环岛支线,位于美国马萨诸塞州波士顿,是一条沿着灯塔街往返于波士顿市中心和布鲁克莱恩的轻轨线。波士顿轻轨绿线一共有4条支线,其中C支线在肯莫尔站分叉开往圣玛丽街站,之后在灯塔街道路中央隔离带行驶,终点站为克利夫兰环岛站。肯莫尔站同时也是B支线和D支线的分叉口。B、C、D支线在肯莫尔站汇合后沿着博伊尔斯顿街地铁隧道和特里蒙特街地铁隧道行驶至波士顿市中心。,C支线入城方向的终点站为波士顿北站,继续向北前往莱希米尔站需要换乘E支线。", "id": 670593} {"src_title": "Ricky Hui", "tgt_title": "許冠英", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Familie Hui zog im Jahr 1950 nach Hongkong und ließ sich in der damaligen armen Gegend von Diamond Hill nieder. Ricky Hui hat vier Geschwister: Samuel Hui, Michael, Stanley und Judy. Früh spielte in der Familie Kunst eine bedeutende Rolle: Rickys Vater spielte Geige, und seine Mutter liebte kantonesische Opern. Ricky Hui arbeitete als Korrespondent für die Französische Presse-Agentur in Hong Kong. Von 1972 bis 1976 drehte er für die chinesische Filmfirma Shaw Brothers Filme. Am aktivsten war er in den 1970er und 1980er Jahren. Er arbeitete u. a. mit Regisseuren wie John Woo, Tsui Hark oder Jackie Chan, und mit vielen bekannten Schauspielern, wie z. B. Lam Ching Ying, Leslie Cheung, Joey Wong, Simon Yam, Jacky Cheung, Richard Ng, Eric Tsang. Mit seinen Brüdern Sam und Michael bildete er die chinesischen Marx Brothers. Michael trat immer in der Rolle des Überlegenen und Wortgewaltigen (Groucho Marx) auf, Sam war der Draufgänger und Sonnyboy der Truppe (Chico Marx), Ricky übernahm die Rolle des (Harpo Marx) des Gebeutelten. Vier ihrer \"Mr.Boo\"- Filme fanden auch in Deutschland einige Fans und sind auch mittlerweile auf DVD zu haben. Ricky Hui war nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Sänger tätig. Er nahm in den 1970er und 1980er Jahren sieben Alben auf. Auch für seinen Bruder Sam schrieb er einige Songs. Ricky trat auch als Gast bei den Konzerten seines Bruders auf. Dabei sang er auch im Duette mit ihm. Am 8. November 2011 starb Ricky Hui an einem Herzinfarkt im Alter von 65 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ricky HUI Kwoon-Ying (chin. 許冠英 / 许冠英 Pinyin Xǔ Guànyīng Jyutping Heoi2 Gun3jing1; * 3. August 1946 in Guangzhou, Panyu, China; † 8. November 2011 in Kowloon, Hongkong) war ein chinesischer Filmschauspieler. Er trat mit seinen beiden Brüdern Michael und Sam in mehreren erfolgreichen HK- Komödien der 1970er und 1980er Jahre auf.", "tgt_summary": "许冠英(英语:Ricky Hui Kwun Ying,1946年-8月3日-2011年-11月8日),香港著名演员,于1971年进入邵氏兄弟有限公司演员培训班,1974年参与哥哥许冠文和弟弟许冠杰主演的《鬼马双星》而受人注意。 代表作有:《半斤八两》、《发钱寒》、《摩登保镖》、《僵尸先生》等,都是香港喜剧的卖座经典。", "id": 1343450} {"src_title": "Palazzo Carignano", "tgt_title": "卡里尼亚诺宫", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bau des Palazzo Carignano als eine angemessene Residenz für die Familie Savoyen-Carignan wurde von Emmanuel Philibert Amadeus, dem ältesten Sohn von Thomas Franz von Savoyen-Carignan, in Auftrag gegeben. 1679 begannen die Arbeiten nach Plänen des savoyischen Architekten Guarino Guarini. Zwischen 1848 und 1865 diente der Palast als Sitz des Abgeordnetenhauses des \"Subalpinen Parlaments\". Mit der Gründung des geeinten Königreichs Italien 1861 wurde der Palazzo Carignano in seiner bisherigen Struktur zu klein und deshalb erweitert. Als die italienische Hauptstadt 1865 von Turin nach Florenz verlegt wurde, verlor der Palazzo Carignano seine Funktion. Seitdem beherbergt er diverse Institutionen und kulturelle Einrichtungen.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Auf einem quadratischen Grundstück entwarf Guarini ein weitläufiges Gebäude aus unverputztem Backstein. Der Mittelteil der barocken Westfassade weist bis heute eine außergewöhnliche Gestaltung auf. Der wellenförmige konkav-konvex-konkave Rhythmus orientiert sich an Francesco Borrominis römischer Kirche San Carlo alle Quattro Fontane. Hinter der Rundung befindet sich ein elliptisch geformter Turm. Das Hauptgebäude umgibt einen großen Innenhof. Die ehemalige Gartenfassade war hingegen eher schlicht gestaltet. Der Umbau ging auch nach dem Umzug des Parlaments bis 1871 weiter. Vor allem die einstige Gartenfassade und nach dem Abriss der Gartenmauern nunmehrige Ostfassade wurde neu gestaltet. Sie erhielt ein eklektisches Aussehen mit Säulen und Pilastern aus weißem Stein und rotem Stuck. Der ehemalige Garten des Palazzo Carignano wurde zur Piazza Carlo Alberto umgestaltet, heute einer der wichtigsten Plätze der Turiner Altstadt. Seine Mitte schmückt ein bronzenes Reiterdenkmal Carlo Albertos von 1861. Die früheren Stallungen an der Ostseite des Platzes, 1790 klassizistisch erneuert, beherbergen heute die Turiner Nationalbibliothek.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Palast ist unter anderem Geburtsort des späteren italienischen Königs Vittorio Emanuele II. Daran erinnert ein von Carlo Ceppi entworfenes Fries auf dem Giebel der Mittelachse der Hauptfassade mit der Inschrift \"QVI NACQVE EMANVELE VICTOR II\" (dt. „Hier wurde Emanuele Victor II. geboren“). Es wurde 1884 angebracht, fügt sich stilistisch jedoch in die restlichen barocke Fassade ein. Des Weiteren wurde 1749 Marie-Louise von Savoyen-Carignan, genannt \"princesse de Lambelle\", eine Vertraute von Marie Antoinette hier geboren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Palazzo Carignano ist ein historisches Gebäude im Zentrum der norditalienischen Stadt Turin. Es war einst die Residenz der namensgebenden Fürsten von Carignan, eines Zweigs des Hauses Savoyen. Es befindet sich an der Via \"Accademia delle Scienze\" und beherbergt heute das \"Museo nazionale del Risorgimento\".", "tgt_summary": "卡里尼亚诺宫(Palazzo Carignano)是意大利都灵市中心的一座历史建筑,目前设有国家复兴运动博物馆。这曾经是卡里格南亲王的私人府邸,因而得名。它以其独特的圆形外观著称。", "id": 2184586} {"src_title": "Getty Villa", "tgt_title": "蓋蒂別墅", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "1945 erwarb der Ölmagnat J. Paul Getty ein 26 Hektar großes Grundstück direkt an der Pazifikküste. Neben einem Wohnhaus errichtete er 1954 im Anschluss daran eine Galerie für seine rasch wachsende Kunstsammlung. Als diese Präsentationsmöglichkeit wegen der weiter wachsenden Sammlung zu eng wurde, plante er ein eigenes Ausstellungsgebäude.", "section_level": 1}, {"title": "Das Gebäude.", "content": "Er ließ dazu auf der Rückseite des Grundstücks einen Nachbau der \"Villa dei Papiri\" in Herculaneum errichten. Da diese aber nicht komplett ausgegraben ist, handelt es sich um eine freie Nachschöpfung, die auch architektonische Anleihen anderer antiker Gebäude aus Pompeji, Herculaneum und Stabiae aufnahm. Auch wurden – schon im Hinblick auf die Anforderungen eines modernen Museums – Kompromisse eingegangen, so etwa um Barrierefreiheit für Besucher zu erreichen. Die gesamte Villa ist zudem – im Gegensatz zum Original – unterkellert. Dort befindet sich eine Tiefgarage. Das Museum wurde 1974 für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. J. Paul Getty starb 1976 und stattete das Museum mit einer reichhaltigen Erbschaft aus. Da es Widerstände der Anrainer gegen eine Erweiterung des Museums an diesem Standort gab, wurde in den 1990er Jahren nach den Plänen von Richard Meier ein zweites Museumsgebäude, „The Getty Center“, weiter östlich und landeinwärts an der Interstate 405 errichtet. Anschließend wurde die Getty Villa ab 1997 einer großzügigen Renovierung unterzogen und am 28. Januar 2006 wieder eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Die Sammlung.", "content": "Entgegen dem ursprünglichen Konzept, das im ersten Stock der Villa Gemälde zeigte, werden in der gesamten Anlage nun ausschließlich griechische, etruskische und römische Antiken gezeigt, die Gemäldesammlung dagegen wird heute im Getty Center präsentiert. Die in der Getty Villa ausgestellte Antikensammlung umfasst ca. 44.000 Objekte. Zu deren wertvollsten Objekten gehören der \"Jugendliche Sieger\", eine lebensgroße griechische Bronzestatue, und der Lansdowne Herkules. Mit der Sammlung versuchte der US-amerikanische Ölmilliardär J. Paul Getty, Anschluss an das kulturelle Gebaren alteuropäischer Eliten zu gewinnen. Um die Sammlung aufzubauen, kaufte er auf dem Antikenmarkt weltweit Objekte an, überwiegend also Gegenstände ohne Provenienznachweis, die aus Raubgrabungen stammen. Nur ganz wenige der hier gesammelten Gegenstände können deshalb einem archäologischen Fundkontext zugeordnet werden. Darüber hinaus werden in der Getty-Villa Sonder- und Wechselausstellungen mit Bezug auf das Hauptthema des Museums, die klassische Antike des Mittelmeerraumes, gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Besucherservice.", "content": "Das Museum ist mit dem vollen Spektrum der Einrichtungen für die Besucherbetreuung ausgerüstet, Museumsshop und Cafeteria eingeschlossen. Der Eintritt in die Getty Villa ist frei. Jedoch müssen Eintrittskarten zuvor im Internet bestellt werden. Damit wird der Besucherstrom in der Anlage reguliert. Es ist nicht möglich, sich auf dem Gelände frei zu bewegen. Besucher, die mit eigenem Pkw ankommen, dürfen zu der (gebührenpflichtigen) Tiefgarage unter der Villa fahren. Besucher ohne eigenes Kraftfahrzeug werden am Eingang abgeholt und zur Villa gefahren. Das Museum bietet täglich Bildungsangebote für Besucher, Vorträge, Führungen und gruppenspezifische Fortbildungen. Dazu zählt auch das „Familien-Forum“, ein Raum, in dem die Vasenmalerei der griechischen Antike kindgerecht dargestellt und erläutert wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Getty Villa in Pacific Palisades, ist einer der beiden Standorte des J. Paul Getty Museums. Das der Villa dei Papiri in Herculaneum nachempfundene Gebäude beherbergt heute die Antikensammlung des Museums.", "tgt_summary": "盖蒂别墅(Getty Villa)是J·保罗·盖蒂博物馆的两个场馆之一,位于美国加利福尼亚州1号加利福尼亚州州道17985号,靠近洛杉矶。该博物馆主要收藏古希腊、古罗马和伊特拉斯坎的古物,时间跨度在公元前6,500年至公元400年之间。此外该博物馆和UCLA合作的考古专业也在此授课。", "id": 2245809} {"src_title": "Felsmalereien in der spanischen Levante", "tgt_title": "伊比利亚半岛地中海盆地的石壁画艺术", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Weltkulturerbe enthält mehrere Felsmalereien, verteilt über die Fläche von den Pyrenäen bis zur Provinz Granada. Das Gebiet umfasst Andalusien, Aragonien, Kastilien-La Mancha, Katalonien, Murcia und die Valencianische Gemeinschaft. Die dichteste Fundregion umfasst eine etwa 200 × 80 Kilometer große Fläche nahe Valencia. Die Malereien werden meist auf freiliegenden Felsflächen, seltener unter Abris gefunden. Sie können auf Augenhöhe oder sehr hoch angebracht sein. Verschiedene Organisationen unterstützen die Erhaltung der Malereien. Die Gemeinde Villar del Humo hat einen Kulturpark gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung.", "content": "Die ersten Felsbilder wurden 1903 in Teruel entdeckt. Der Historiker Juan Cabre war der Erste, der die Malereien erforschte und sie der Jungsteinzeit zuordnete. Diese Erkenntnis stützte er darauf, dass keine Fauna der Eiszeit abgebildet ist. Antonio Beltrán ordnete die Anfänge in das Epipaläolithikum oder die Mittelsteinzeit ein, verortete den Großteil der Abbildungen jedoch ebenfalls in die Jungsteinzeit. Aufgrund stilistischer Parallelen mit verzierten Tongefäßen ist ihr Beginn spätestens mit der Cardial- oder Impressokultur in der ersten Hälfte des 6. Jahrtausends v. Chr. erwiesen, das Ende liegt (bis auf Ausnahmen) im Endneolithikum, im Zeithorizont der spanischen Glockenbecherkultur. Die Datierung der Bilder beruht bei vielen der Fundstätten auf stilistischen Ähnlichkeiten, denn die Methoden zur Bestimmung, wie die Radiokohlenstoffdatierung (C-14 Methode), können durch Kontamination des Material leicht zu falschen Ergebnissen führen, da die Felsoberflächen mit Schmutzresten verschiedener Zeiten behaftet sind.", "section_level": 1}, {"title": "Motive.", "content": "Die Malereien bilden hauptsächlich Menschen ab, was für die Altsteinzeit ungewöhnlich wäre. Wenn Tiere in Kombination mit Menschen auftreten, läuft der Mensch auf diese zu. Auch Menschen bei verschiedenen Aktivitäten (z. B. Jagd mit Pfeil und Bogen, Kämpfen oder landwirtschaftlichen Aufgaben) sind ein typisches Motiv. Jagdszenen mit Recurvebogen bilden den ersten Beweis für die Existenz dieses Bogentyps bereits im Frühneolithikum.", "section_level": 1}, {"title": "Farben.", "content": "Die Malereien sind in der Regel ein- oder zweifarbig, darunter auch einige, die Schwarz-, Rot-, Gelb- und Brauntöne aufzeigen. Als Farben wurden auch Pflanzenfarbstoffe sowie Kohle, Flüssigkeiten und Körperausscheidungen, mineralische Verbindungen wie Hämatit, Ton und Oxid von Mangan, mit einem organischen Bindemittel wie Harz oder Fett vermischt. Oft sind die Silhouetten markiert, geritzt oder geschabt, um Einschnitte zu produzieren und somit einen Umriss realistischer darzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Liste geschützter Fundplätze.", "content": "Die UNESCO-Liste umfasst 727 Fundplätze mit neolithischen Felsmalereien in Ostspanien. Geschützte Fundstellen befinden sich in den Provinzen der sechs folgenden Regionen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Für vorgeschichtliche Felsmalereien in der spanischen Levante (auch: Levante-Kunst) ist ein großes Gebiet im Hinterland der spanischen Ostküste bekannt, das mehrere Tausend freiliegende Felsmalereien aus der Jungsteinzeit enthält. Insgesamt 727 Fundplätze wurden im Jahre 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.", "tgt_summary": "伊比利亚半岛地中海盆地的石壁画艺术()是在伊比利亚半岛东部地中海盆地地区发现的史前时代石壁画艺术群总称。它们分布在西班牙王国阿拉贡、加泰罗尼亚、瓦伦西亚、穆尔西亚、安达卢西亚以及卡斯蒂利亚-拉曼恰等6个自治区内,几乎包括整个伊比利亚半岛东部。1998年,这片石壁画艺术群被联合国教科文组织认定为世界文化遗产。", "id": 1828946} {"src_title": "Captive (2012)", "tgt_title": "人質 (2012年電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film, der durch Inserts in den Jahren 2001 und 2002 verortet wird, beginnt mit der Landung der Terroristen auf Mindanao. Am 27. Mai 2001 verlassen sie in der Nacht ihr Boot und reißen ihre Opfer aus dem Schlaf und rauben Schmuck. Kurze Zeit später befindet sich eine Gruppe von 20 Gefangenen, darunter philippinische Touristen und internationale Hilfskräfte, zu denen die französische Staatsbürgerin Thérèse Bourgoine, gespielt von Isabelle Huppert, gehört, auf dem Boot. Die Terroristen steuern die Insel Basilan an, wo sie sich verfolgt von der Armee mit ihren Geiseln immer weiter in den Dschungel zurückziehen. Ziel der Terroristen ist es Lösegeld zu erhalten. Manche der Entführten werden freigekauft. Nach außen hin vertreten die Geiselnehmer hohe moralisch-religiöse Ansprüche und bedrohen die Geiseln etwa mit Handabhacken bei Diebstahl und verbieten den Männern, fremde Frauen zu berühren. Später wird aber die Vergewaltigung einer der Geiseln, als die Terroristen ihr sexuelles Verlangen nicht mehr unterdrücken, mit einer Zwangsehe legitimiert. Als die Gruppe in einem christlichen Krankenhaus Station macht, kommt es zu einem Feuergefecht mit einer Militärpatrouille und der herbeigeholten Verstärkung. Teile des Krankenhauspersonals werden ebenfalls entführt, damit sie sich um die Geiseln kümmern können. Für kurze Zeit macht die Gruppe an einer Schule im Hinterland Halt. Einige Geiseln sterben im Laufe der Zeit an Entkräftung oder bei den wiederholten Feuergefechten mit der Armee und der Miliz. Thérèse Bourgoine gibt vor einem philippinischen Fernsehteam ein Interview, in dem sie ihre Kinder grüßen darf und in dessen Folge die Terroristen für sie ein noch höheres Lösegeld verlangen. Sie nähert sich einem zwölfjährigen Kindersoldaten an. Schließlich kommt es nach über einem Jahr der Gefangenschaft zu einer militärischen Befreiungsaktion, bei der Thérèse Bourgoine gerettet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Brillante Mendoza knüpfte mit \"Captive\" an seinen Film \"Manoro\" aus dem Jahr 2006 an, in dem er die Probleme in der Provinz beim demokratischen Aufbau thematisierte. Der Film ist vor allem auf die Perspektive der Geisel fokussiert, so dass etwa das Handeln der Regierung und der Armee nur indirekt erzählt werden. Mendoza bezog sich mit seinem Film auf tatsächliche Geschehnisse wie den Entführungsfall von Abu Sajaf. Zur Vorbereitung der Dreharbeiten besuchte er die Originalschauplätze und sprach mit ehemaligen Geiseln, Geiselnehmern und beteiligten Militärs. Die von ihm so erlangten Kenntnisse teilte Mendoza aber nicht mit seinen Schauspielern, sondern ließ sie nur Teile des Skripts lesen, denen er dann aber auch nicht immer folgte. Er schuf eine Atmosphäre, in der Isabelle Huppert etwa zuerst dachte, die Geiselnehmer würden von echten Terroristen gespielt, bis ihr der Regisseur versicherte, es handele sich um Schauspieler und Laiendarsteller. Produziert wurde \"Captive\" von Swift Productions. Als Coproduzenten traten Arte France, Centerstage Productions, B.A. Produktion und Studio Eight Productions auf. \"Captive\" lief im Wettbewerb der 62. Berlinale und hatte in diesem Rahmen am 12. Februar 2012 seine Weltpremiere.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Jan Schulz-Ojala rezensierte \"Captive\" für die Zeitung Der Tagesspiegel und bewertete ihn dabei negativ. Er schrieb: „Mendozas filmische Rekonstruktion der mit 377 Tagen wohl längsten Geiselnahme der Welt brennt zwar vor Aufwand und Ehrgeiz, das Geschehen in seiner akuten Dramatik und zwischenzeitlichen Veralltäglichung der Lebensgefahr wiederzugeben; darüber hinaus aber entwickelt der Regisseur weder ästhetisch noch narrativ oder gar moralisch eine markante Perspektive.“ Zudem kritisierte er die Besetzung Isabelle Hupperts, da ihr Status als Star ihrer Wirkung als Filmcharakter im Wege stehe. Dieser Kritik wollte sich Bert Rebhandl von der taz nicht vollumfänglich anschließen. So sei \"Captive\" „keineswegs auf Isabelle Huppert zugeschnitten, sondern verfolgt eine eher dezentrale Starpolitik, die erst gegen Ende konventioneller wird.“ Aber auch Rabhandel kam zu einem kritischen Gesamturteil über den Film: „Der Einsatz zahlreicher Sprengmittel, aber auch die in die Tierwelt abschweifenden Blicke, die Undurchsichtigkeit der Geschehnisse in der äußeren Welt (zu denen auch als wesentliche Markierung die Anschläge von 9-11 zählen) - all das lässt \"Captive\" zu einer zwar eindringlich erzählten, aber (für einen Zeitgeschichtsfilm) seltsam ahistorischen Film werden, der viele Ambivalenzen des gegenwärtigen Weltkinos eher verkörpert als bearbeitet.“ Die Rezensentin der Zeit, Wenke Hussmann, lobte im Gegensatz dazu die Leistung der Hauptdarstellerin mit den Worten: „Isabelle Huppert spielt die Französin, und Mendozas Film gibt ihr ausreichend Gelegenheit, ihr einzigartiges Talent für die Darstellung extremer und existenzieller Gefühle zu zeigen: Angst, Hunger, Verzweiflung, Wut, Hoffnung und ihr Gegenteil.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Captive ist ein philippinischer Film aus dem Jahr 2012, der deutsche, französische und britische Coproduzenten hatte. Die Regie führte Brillante Mendoza. Der Film erzählt die Geschichte einer Geiselnahme durch islamistische Terroristen und schildert deren Schicksal zwischen der Monotie der Gefangenschaft und den Zuspitzungen des Geschehens. \"Captive\" lief im Wettbewerb der 62. Berlinale und hatte in diesem Rahmen am 12. Februar 2012 seine Weltpremiere.", "tgt_summary": "《人质》(英语:\"Captive\")是菲律宾导演布里兰特·曼多萨在2012年发行的电影作品,并成为第62届柏林影展的正式竞赛片。这部片由法国女演员伊莎贝·雨蓓主演。", "id": 745284} {"src_title": "Leandro Guaita", "tgt_title": "利安德罗·古埃塔", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Guaita wuchs in La Plata auf und spielte in seiner Jugend für Estudiantes de La Plata. Im Sommer 2004 wechselte er in die Schweiz zum FC Basel, kam dort jedoch überhaupt nicht zum Einsatz. Ein Jahr später wechselte er nach Italien zu Vicenza Calcio in die Serie B, kam jedoch wieder nicht zum Einsatz. Daher wechselte er im Sommer 2006 in Serie D zu Sapri Calcio, wo er in einem halben Jahr in zehn Spielen drei Tore schoss. Im Januar 2007 wechselte er in die Lega Pro Seconda Divisione zu Nuorese Calcio. Danach wechselte er noch zu den Vereinen Polisportiva Alghero, San Marino Calcio und US Poggibonsi, spielte somit also bis zum Sommer 2010 in der Lega Pro Seconda Divisione. Er erzielte insgesamt sechs Tore in dreiundachtzig Spielen in dieser Liga. Im Sommer 2010 wechselte er wieder in die Serie D zu Virtus Casarano. Nach einem Jahr verließ er den Verein schon wieder. Im Sommer 2011 unterschrieb Guaita dann einen Vertrag beim ecuadorianischen Erstligisten Independiente José Terán. Dort absolvierte er in einem halben Jahr achtzehn Spiele und erzielte ein Tor. Er trug dazu bei, dass der Abstieg verhindert werden konnte. Im Januar 2012 bestritt er ein Probetraining beim deutschen Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Nach drei Wochen und vier Testspieleinsätzen wurde er bis Mitte 2012 unter Vertrag genommen. Am 24. Januar 2012 kam er im Auswärtsspiel gegen Werder Bremen II (1:1) zu seinem Debüt in der dritten Liga, als er in der 69. Minute für Jonne Hjelm eingewechselt wurde. Nach nur einem Spiel für die erste Mannschaft in der dritten Liga und einem Spiel für die zweite Mannschaft in der Hessenliga gab der Verein am 20. März 2012 bekannt, dass der Vertrag auf Wunsch des Spielers vorzeitig aufgelöst wurde. Als Grund gab Guaita die zuletzt immer größere Sehnsucht nach seiner Heimat an. Im Juli 2012 unterschrieb Guaita einen Vertrag bis zum Saisonende 2012 beim chinesischen Zweitligisten Shenzhen Ruby und gab am 21. Juli 2012 im Heimspiel gegen Tianjin Songjiang (1:0) sein Debüt, als er am Ende des Spiels für Takashi Rakuyama eingewechselt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leandro Guaita (* 19. Mai 1985 in La Plata, Argentinien) ist ein argentinischer Fußballspieler, der auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt. Er spielt im Mittelfeld vorrangig als Rechtsaußen.", "tgt_summary": "利安德罗·古埃塔(,1986年-5月19日),是一名阿根廷职业足球运动员,司职边锋。", "id": 2639415} {"src_title": "ICD-11", "tgt_title": "ICD-11", "src_document": [{"title": "Taxonomie.", "content": "Eine statistische Klassifizierung von Krankheiten muss auf eine begrenzte Anzahl von sich gegenseitig ausschließenden Kategorien beschränkt sein, die das gesamte Spektrum krankhafter Zustände abdecken können. Folglich enthält jede Klassifikation Restkategorien für andere und sonstige Bedingungen, die nicht den spezifischeren Kategorien zugeordnet werden können. Die folgenden Kriterien bestimmen, ob eine Entität als eindeutige Kategorie eingestuft werden kann: Falls eine höherer Detailgrad der Kodierung benötigt wird können weitere Codes hinzugefügt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kapitelstruktur.", "content": "Die ICD ist eine Klassifikation mit variabler Achse. Die Kapitelstruktur geht auf einen Vorschlag von William Farr aus den Anfängen der internationalen Diskussion über die Klassifizierungsstruktur zurück. Die Kapitelstruktur hat sich in der Praxis bewährt und wird für allgemeine epidemiologische Zwecke nützlicher angesehen als jede der getesteten Alternativen. Erweiterungscodes haben als erstes Zeichen ein X und dürfen nicht alleine verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Basiskomponente und tabellarische Listen der ICD–11.", "content": "Die Basiskomponente der ICD–11 ist eine mehrdimensionale Sammlung aller ICD-Entitäten. Alle Entitäten verfügen über einen URI (Uniform Resource Indicator) und haben eine bestimmte Position in einer Hierarchie von Gruppen, Kategorien und engeren Begriffen. Entitäten können mehr oder weniger weit gefasst sein, wie z. B. „Verletzung des Arms“ oder „Hautverletzung des Daumens“. Die Basiskomponente enthält die erforderlichen Informationen, um mithilfe der Entitäten eine tabellarische Liste zu erstellen. Weiterhin ist in der Basiskomponente hinterlegt, ob in einer tabellarischen Liste die Entität eine Gruppierung, eine Kategorie in einem Stammcode oder ein Einschlussbegriff in einer bestimmten Kategorie wird. In einer tabellarischen Liste werden die Entitäten der Basiskomponente zu Kategorien. Die Kategorien schließen sich gegenseitig aus und erschöpfen sich gemeinsam.", "section_level": 1}, {"title": "Revisionsprozess.", "content": "Es wurde ein standardisierter Revisionsprozess eingerichtet. Die Aktualisierung erfolgt auf verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Frequenzen. Jede Person kann dem ICD einen Vorschlag für ein Update unterbreiten. Alle Änderungsvorschläge müssen über den Online-Vorschlagsmechanismus eingereicht werden. Die Vorschläge werden von Experten geprüft und durchlaufen einen Workflow. Alle Änderungen werden in Form einer Änderungsliste veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ICD-11 ist die 11. Version der \"internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme\" (ICD: \"International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems\"). Der Zweck der ICD besteht darin, die systematische Erfassung, Analyse, Interpretation und den Vergleich von Mortalitäts- und Morbiditätsdaten zu ermöglichen, die in verschiedenen Ländern oder Gebieten und zu verschiedenen Zeiten gesammelt wurden. Von allen Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird erwartet, dass sie die aktuelle Version der ICD für die Meldung von Tod und Krankheit verwenden. Die ICD-11 soll am 1. Januar 2022 in Kraft treten; erst nach einer flexiblen Übergangszeit von 5 Jahren sollen Todesursachen ausschließlich mit der ICD-11 kodiert werden. Über den konkreten Zeitpunkt einer Einführung der ICD-11 in Deutschland sind noch keine Aussagen möglich.", "tgt_summary": "国际疾病分类第十一版(简称英语:ICD-11),或称第11版国际疾病分类、第十一版国际疾病分类、国际疾病分类第11版,是联合国专门机构世界卫生组织制定的第十一版国际疾病分类。", "id": 745646} {"src_title": "2S25 Sprut-SD", "tgt_title": "2S25反戰車自走炮", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte zum Konzept.", "content": "Bis zum Ende der 1960er-Jahre waren im Einsatz der Sowjetarmee leichte PT-76-Panzer. Mit diesen Panzern wurden in erster Linie Spähtruppen des Heeres und Eliteeinheiten der Marineinfanterie bewaffnet. Mit dem Einsatz des BMP-1 ab dem Jahr 1966 wurde die weitere Verwendung des PT-76-Panzers in Frage gestellt, jedoch durfte man der Meinung vom Marschall A. A. Gretschko nach, von einer solchen Waffengattung nicht Abstand nehmen. Die These bewahrheitete sich in der Einsatzerfahrung der PT-76-Panzer während der arabisch-israelischen Kriege und zeigte die Effektivität eines leichten und schwimmfähigen Panzers auf. Im Achtjahresplan der Arbeiten für Forschung und Entwicklung wurde eine Konstruktion eines neuen schwimmfähigen Panzers in Angriff genommen, dessen Eigenschaften die des PT-76B-Panzer und seine ausländischen Analogien übertreffen sollten. Anfang der 1980er-Jahre wurden einige Varianten eines neuen Panzers entwickelt, unter denen sich unter der Bezeichnung „Objekt 934“ ein leichter Panzer befand. Am 21. Februar 1980 wurde auf einer Sitzung des militärisch-technischen Rates des Verteidigungsministeriums der Sowjetunion beschlossen, das Projekt eines leichten Panzers zu verwerfen, weil in dieser Zeit die Arbeiten am neuen Schützenpanzer mit der Bezeichnung „Objekt 688“ anliefen. Ab Mitte der 1980er-Jahre kamen in den NATO-Staaten M60A3-, M1-Abrams-, Leopard-2- und Challenger-1-Kampfpanzer auf. Im Einsatz der Luftlandetruppen der Sowjetunion befanden sich BMD-1-Panzer und dessen BTR-RD-Variante, die nicht in der Lage waren, einen effektiven Kampf gegen die neuen ausländischen Kampfpanzer zu führen. Zu dieser Zeit bekam die Sowjetarmee die Il-76-Transportflugzeuge, was die Fähigkeit, militärische Güter zu transportieren, wesentlich erhöhte. Das maximale Transportgewicht erhöhte sich auf 40 Tonnen. Die Modernisierungsmöglichkeiten des BMD-1-Panzers und seiner Varianten waren ausgeschöpft. Die Luftlandetruppen hatten somit die Möglichkeit bekommen, schwerere gepanzerte Fahrzeuge zu entwickeln, mit der gleichzeitigen Erhöhung von Panzerung und Feuerkraft. Im „3. Zentralen wissenschaftlichen Institut“ wurde das Konzept eines gepanzerten Fahrzeugs für die Luftlandetruppen entwickelt. Das Grundkonzept beinhaltete ein Chassisgewicht von 3,5 und 6 Tonnen und es wurde angedacht, eine Panzerabwehrkanone auf Selbstfahrlafette für die Luftlandetruppen zu entwickeln, um gegen NATO-Panzer kämpfen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Vorstudien.", "content": "Frühestens im Jahr 1982 begann das „Zentrale Institut für Feinmechanik“ (ЦНИИточмаш) mit wissenschaftlichen Arbeiten zur Entwicklung einer Panzerabwehrkanone des Kalibers 125 mm auf einer Selbstfahrlafette. Während der Entwicklungsarbeiten wurde ein Prototyp auf Basis des BMP-2 hergestellt, der die Möglichkeit der Herstellung einer leichten Panzerabwehrkanone bewies. Die Forschungsergebnisse dienten als Grundlage für den Bericht der Kommission des Präsidiums des Ministerrates der Sowjetunion vom 29. Juli 1983, in dem Vorarbeiten zur Durchführung und Entwicklung einer Panzerabwehrkanone auf Selbstfahrlafette, auf Basis eines zukünftigen Luftlandepanzers, angeordnet wurden. Auf der Suche nach einem Basischassis kam man zur Erkenntnis, dass für die angeordneten Zwecke das Chassis des leichten Panzers unter der Bezeichnung „Objekt 934“ passend sei. 1983 wurde einer der drei Prototypen dem „Zentralen Institut für Feinmechanik“ übergeben, auf dessen Basis die Panzerabwehrkanone nach dem klassischen Turmschema entwickelt wurde. Bei Probeschüssen stellte sich eine mit Kampfpanzern vergleichbare Feuergenauigkeit heraus, während die Belastung auf die Besatzung und die Technik im Rahmen blieben. Die dabei gewonnenen Arbeiten gingen in die Entwicklung der Konstruktionsarbeit unter der Bezeichnung „Sprut-SD“ ein – der GRAU-Index firmierte unter der Bezeichnung 2S25.", "section_level": 2}, {"title": "Feldtests und Aufnahme in die Armee.", "content": "Im Jahr 1984 wurden die taktischen und technischen Aufgaben für die Entwicklung des Luftlandepanzers „Sprut-SD“ bestätigt und am 20. Oktober 1985 seitens der militärisch-industriellen Kommission des Ministerrates der Sowjetunion beschlossen, mit der Entwicklung einer neuen 125-mm-Kanone offiziell zu beginnen. Im Jahr 1986 begann die Entwicklung der Transportmechanismen für den Abwurf aus dem Flugzeug unter der Bezeichnung P260; als Basis diente das System P235, das für den Abwurf des BMP-3 entwickelt wurde. In den Jahren 1990 und 1991 wurden Feldtests unter Aufsicht des Verteidigungsministeriums durchgeführt, allerdings wurden Nachteile des P260-Systems offenbart, darunter gehörten die Schwierigkeit der Benutzung, hoher Herstellungspreis und Komplikationen des reaktiven Bremssystems. Darauf wurde am 30. Mai 1994 auf Beschluss der russischen Luftstreitkräfte und russischen Luftlandetruppen die Verwendung des P260-Systems untersagt und ein neues Abwurfsystem „P260M“ in Auftrag gegeben. Im Jahr 2001 wurden zusätzliche Feldtests des Luftlandepanzers 2S25 durchgeführt und am 9. Januar 2006 wurde auf Befehl des Verteidigungsministers der Russischen Föderation der Panzer in den Einsatz der russischen Streitkräfte aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chassis und Turm.", "content": "Das Chassis des 2S25-Luftlandepanzers behielt die Geometrie und das Layout des leichten Panzers unter der Bezeichnung „Objekt 934“ bei und bestand aus verschweißter Aluminiumpanzerung. In der vorderen Abteilung ist der Fahrer mittig untergebracht, während rechts von ihm der Kommandant und links der Richtschütze sitzen. In der mittleren Abteilung befindet sich die Munition, während auf dem Chassis der Drehturm sitzt. Im Drehturm haben der Richtschütze und der Kommandant während des Gefechts ihren Platz, des Weiteren befinden sich dort der automatisierte Lader der Kanone und des Maschinengewehrs. In der hinteren Abteilung des Chassis befinden sich die Antriebsaggregate. Die vordere und seitliche Turmpanzerung und das Chassis sind zusätzlich mit Stahlplatten verstärkt und schützen die Besatzung vor Projektilen des Kalibers 12,7 mm im Treffsektor ±40°. Die ganze restliche Fläche des Panzers bietet einen Schutz vor Kaliber 7,62 mm und Splittern von Artilleriegeschossen.", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Die Hauptbewaffnung des 2S25 Luftlandepanzers ist die 125-mm-Glattrohr-Kanone 2А75, die eine modernisierte Version der Panzerkanone 2A46 und deren Varianten darstellt. Anfangs wollte man eine Mündungsbremse für die Verringerung des Rückstoßes installieren. Die Rückstoßproblematik konnte unter anderem durch die Verwendung einer hydropneumatischen Federung beseitigt werden, die den Impuls des Rückstoßes deutlich minimierte. Das Gewicht der Kanone beträgt 2350 kg; sie ist in zwei Ebenen stabilisiert und verfügt über einen Ladungsautomaten, womit eine Kadenz von sieben Schuss pro Minute möglich ist. Der Ladungsautomat besteht aus einem Fördermechanismus für 22 Geschosse und die Entfernung der gebrauchten Geschosshülsen. Geschossen werden kann mit der Kanone bei einer Bodenneigung von vorne (zwischen Winkeln von −5 bis +15°) und nach hinten (zwischen Winkeln von −3 bis +17°). Der Sprut-SD-Panzer ist in der Lage, auch während der Fahrt zu feuern und kann 40 Kanonengeschosse im Turm aufnehmen. Zusätzlich wurde ein PK-Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm mit einer Ladung von 2000 Patronen in einer Bandkassette eingebaut. Der Sprut-SD-Luftlandepanzer kann die Munition der Kampfwagenkanone D-81 verwenden. Standardmäßig enthält der 2S25-Panzer 20 Geschosse mit kombinierten Gefechtskopf aus Splitter- und Sprengstoffelementen, 14 panzerbrechende Geschosse und sechs präzisionsgelenkte Geschosse 9M119 Swir. Panzerbrechende Geschosse mit der Bezeichnung „3ВБМ17“ können beispielsweise eine Stahlplatte bis zu einer Dicke von 230 mm durchschlagen, bei einem Einschlagswinkel von 60° auf eine Entfernung von 2000 m. High-Explosive-Anti-Tank-Geschosse „3ВБК25“ durchschlagen bspw. 300 mm dicken Stahl und präzisionsgelenkte Geschosse können 375 mm dicken Stahl durchschlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Zielerfassung und Kommunikation.", "content": "Für die Zielerfassung der Kanone und des Maschinengewehrs ist der Richtschütze mit einem monokularen Periskop „1A40M-1“ ausgestattet. Im Visier wurde ein Entfernungsmesser installiert und einer Recheneinheit für die ballistische Eigenschaften während der Anvisierung, wie zum Beispiel die Messung der seitlichen Ausgleichsneigung bei der Verfolgung sich bewegender Ziele oder die Anstrahlung mit der Lasereinheit für die präzisionsgelenkten Geschosse. Unter Verwendung der „1A40M-1“-Zieleinheit beträgt bspw. die Reichweite bei kombinierten Geschossen mit Splitter- und Sprengstoffelementen 5 km, bei panzerbrechenden und präzisionsgestützten Geschossen 4 km und 1,8 km mit dem Maschinengewehr. Für den Einsatz in der Dunkelheit verfügt der Sprut-SD über ein Nachtsichtgerät „ТО1-КО1Р“ und dem Nachtsichtvisier „ТПН-4Р“. Die Erkennung eines Kampfpanzers beträgt bis zu 1,5 km. Die Kommunikation wird durch das Funkgerät „P-173“ gewährleistet. Der Radioempfänger arbeitet auf einer Ultrakurzwellenfrequenz und trägt zu einer stabilen Funkverbindung mit gleichartigen Empfängern bis zu einer Reichweite von 20 km und in Abhängigkeit von der Höhe der Antenne beider Radiosender bei. Die Kommunikation innerhalb des Panzers wird durch die „P-174“-Einheit bewerkstelligt.", "section_level": 2}, {"title": "Spezielles Zubehör.", "content": "Für die Schwimmfähigkeit braucht der Luftlandepanzer 2S25 „Sprut-SD“ keine externe Ausrüstung. Er verfügt bereits über Wasserstrahler, dessen Öffnungen sich im unteren Chassisbereich befinden. Für den Einsatz in verseuchten Gebieten durch radioaktiven Niederschlag, chemische Waffen oder biologische Waffen verfügt der 2S25-Panzer über Schutzsysteme gegen Massenvernichtungswaffen. Für die Selbstmaskierung kann er aus sechs 81-mm-Vorrichtungen Rauchgranaten verschießen.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzerstaaten.", "content": "Aktueller Nutzer", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 2S25 Sprut-SD (, deutsch \"Krake\") ist ein russischer Luftlandepanzer der russischen Luftlandetruppen, der mit dem Fallschirm abgesetzt wird. Entwickelt wurde er im Konstruktionsbüro der „Wolgograder Traktorenfabrik“ in Jekaterinburg in der „Fabrik No 9“. Unter der Ägide der wissenschaftlichen Leitung des „Zentralinstituts für Feinmechanik“ (ЦНИИточмаш) in der Stadt Klimowsk. Beim Chassis war A. W. Schabalin als Chefkonstrukteur tätig und bei der 125-mm-Kanone war es W. I. Nasedkin. Der Jagdpanzer ist konzipiert worden um Panzer, gepanzerte Technik und Soldaten auf dem Schlachtfeld zu bekämpfen. Er ist des Weiteren geeignet, um auch in der Marineinfanterie und bei Sonderoperationen der Armee eingesetzt zu werden. Er ist schwimmfähig und kann seine Kanone auch auf dem Wasser abfeuern. Er basiert auf dem Fahrgestell des BMD-3-Luftlandepanzers.", "tgt_summary": "2S25「章鱼-SD」自行反坦克炮(俄语:2С25 «Спрут-СД»;俄语罗马化:2S25 \"Sprut-SD\")是一款由俄罗斯的伏尔加格勒牵引机工厂股份有限公司(以下简称伏尔加格勒公司)为俄罗斯空降军所设计并生产的驱逐战车。大约于2001年中旬时,伏尔加格勒公司对外透露2S25自走炮的研发工作已进行了数年。", "id": 2683215} {"src_title": "University of the People", "tgt_title": "美國人民大學", "src_document": [{"title": "Akkreditierungen.", "content": "Die Fernuniversität ist akkreditiert durch", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Die Einrichtung wird mit einem jährlichen Budget von 1,2 Millionen USD und mit Hilfe eines globalen Netzwerks von Volontären betrieben. Letztgenannte stammen von akademischen Institutionen, Unternehmen und Organisationen. Auf langfristige Sicht hin soll sich die Universität selbstständig tragen können. Ein Großteil der Finanzierung erfolgt über Sponsoren aus der Wirtschaft. Eine weitere Einnahmequelle sind Einschreibe- und Prüfungsgebühren.", "section_level": 1}, {"title": "Studiengänge.", "content": "Es können folgende Abschlüsse erworben werden:", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzungen für eine Immatrikulation.", "content": "Derzeit (August 2016) sind allein folgende drei Anforderungen für die Immatrikulation zu erfüllen:", "section_level": 1}, {"title": "Kosten für Studierende.", "content": "Studierende zahlen eine Registrierungsgebühr 60 USD. Weiters wird eine Bearbeitungsgebühr in der Höhe von 100 bzw. 200 USD (letzteres fürs Masterstudium) pro Prüfung verlangt. Insgesamt muss ein Student pro Studiengang bis zu 40 Prüfungen bestehen. Studenten können sich für Stipendien bewerben. Die meisten Stipendien werden vermittelt, das heißt mittels Drittmitteln finanziert. Die Kosten werden zum Zeitpunkt der Prüfungen nach und nach per PayPal oder Western Union beglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Partner.", "content": "Die Einrichtung hält Partnerschaften mit folgenden Institutionen: Yale Law School Information Society Project, New York University, Hewlett-Packard, United Nations Global Alliance for ICT and Development, Clinton Global Initiative, das OpenCourseWare Consortium, World Computer Exchange, Haitian Connection Network und Partners for a New Beginning.", "section_level": 1}, {"title": "Lernmethode.", "content": "Der Lernprozess fußt auf einem Selbstlernprozess anhand von Materialien aus der Public Domain, der daraufhin durch verschiedene Methoden gefestigt wird. Generell werden wöchentlich folgende Aspekte abgearbeitet: Allgemein baut die Institution stark auf Peer-Review und -Feedback auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die University of the People (UoPeople) ist eine US-amerikanische, gemeinnützige Online-Universität mit Sitz in Pasadena, Kalifornien, US. Sie wurde im Januar 2009 von Ashoka-Stipendiat Shai Reshef gegründet. Diese Universität is akkreditiert und anerkannt vom United States Department of Education (U.S.DoED), vom Council for Higher Education Accreditation (CHEA), sowie von der Distance Education Accrediting Commission (DEAC). Des Weiteren wurde sie vom California Bureau for Private Postsecondary Education (BPPE) anerkannt.", "tgt_summary": "人民大学(英语:University of the People,UoPeople)是一所美国非谋利,提供遥距课程的高等教育机构,提供本科和研究生学位。由企业家Shai Reshef于2009年创立。", "id": 2411448} {"src_title": "Gorran", "tgt_title": "变革运动", "src_document": [{"title": "Ziele und Mitglieder.", "content": "Die Liste für Wandel veränderte die politische Landschaft in den kurdischen Gebieten des Irak. Die Unterstützung für die Bewegung stammt zum einen aus ihrem jungen, dynamischen Image, zum anderen aus ihrem Einsatz für nationale Versöhnung im Irak, so plädiert sie z. B. in Kirkuk für gemeinsames Engagement gegen Korruption über ethnische Grenzen hinweg. Sie ruft zu einem Ende des Machtmonopols von KDP und PUK auf. Eines der Hauptziele der Liste für Wandel ist es, die grassierende Korruption zu bekämpfen. Die Liste wirft der KDP und der PUK vor, dass sie eine schlechte Arbeit bei der Förderung kurdischer Interessen im Bundesparlament in Bagdad geleistet haben. Die Partei ist aufgrund ihrer Kampagne gegen die Patronage vergleichsweise beliebt unter der Jugend in Kurdistan. Sie besteht überwiegend aus früheren PUK/KDP-Mitgliedern, aus ehemaligen Peschmerga und aus Akademikern. Die Unterstützer der Liste wurden bislang oft mit teils gewalttätigen Mitteln eingeschüchtert. Gorran wird als Hauptopposition zur KDP-PUK-Allianz betrachtet, speziell in den von der PUK dominierten Gebieten. Die meisten ihrer Mitglieder, einschließlich Nawschirwan Mustafa, sind ehemalige Funktionäre der PUK. Das bekannteste Mitglied ist, gemessen an den Stimmen bei der Parlamentswahl 2013, Ali Hama Saleh. Er kam auf etwa 140.000 Stimmen und war damit auch der meistgewählte Kandidat der Region Kurdistan.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Programm der Partei für die Wahlen 2009 hatte zum Ziel, die Regionalregierung zu entpolitisieren, die Justiz zu stärken, die politische Einmischung in die Wirtschaft zu begrenzen und das Budget transparenter zu gestalten. Während die Bewegung den Föderalismus für Irakisch-Kurdistan unterstützt, betont sie auch, dass Unstimmigkeiten mit der Zentralregierung durch Dialog basierend auf der irakischen Verfassung gelöst werden könnten. Sie verlangt von ihren Kandidaten arabische Sprachkenntnisse. Die Liste für Wandel gewann insgesamt 24 Sitze bei den Wahlen vom September 2013 was sie zur zweitstärksten Liste bei der Wahl direkt hinter der KDP machte. Die Partei sieht die Wahlergebnisse als großen Sieg. Sie erhielt in der Provinz Sulaimaniyya über 40 % der Stimmen und wurde stärkste Partei. Im Jahre 2011 rief die Partei zum Rücktritt des Kabinetts sowie zur Auflösung der kurdischen Regionalregierung auf und unterstützte Proteste, die sich die Revolution in Ägypten 2011 zum Vorbild nahmen. Dies war begleitet von Aktionen gegen die beiden herrschenden Parteien. Nawschirwan Mustafa ging aber, vermutlich nachdem ihm inoffiziell eine Machtbeteiligung in der Kurdistanregion zugesagt wurde, auf Distanz zu den Protesten. Amnesty International und Human Rights Watch haben dazu gedrängt, dass die Proteste erlaubt werden sollten, und haben eine unabhängige Untersuchung der Todesfälle von Demonstranten angemahnt. Im Oktober 2015 rief Gorran zu Protesten gegen die Regierung der Kurdistanregion und ihren Präsidenten Masud Barzani auf. Anlass waren zunächst ausbleibende Gehälter für Beamte und Soldaten der Peschmerga. Die Proteste in Sulaimaniyya und anderen Orten im Süden der Kurdenregion richteten sich jedoch auch gegen Barzanis Vorhaben, seine Amtszeit entgegen der Verfassung verlängern zu lassen, und nahmen einen gewalttätigen Charakter an. Büros der Barzani-Partei KDP wurden demoliert, zwei Personen wurden getötet. Barzani ließ daraufhin die Gorran angehörenden Minister der Region aus Erbil ausweisen und den Fernsehsender Gorrans schließen. Am 17. Mai 2016 schlossen Gorran und die Patriotische Union Kurdistans ein Abkommen über eine politische Zusammenarbeit, das die Bildung von Allianzen im Parlament und gemeinsamen Listen bei Wahlen ermöglicht. Nach dem Tod von Nawschirwan Mustafa wurde Omer Said zum Parteivorsitzenden gewählt. Gorran sprach sich gegen das Unabhängigkeitsreferendum im September 2017 aus und stellte seinen Anhängern die Stimmabgabe frei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gorran ( \"Bzutineweyz Gorran\"), auch bekannt als Liste für Wandel (\"Lîstî Gorran\") oder Bewegung für Wandel ist eine kurdische Partei in der autonomen Region Kurdistan, die von Nawschirwan Mustafa gegründet wurde. Sie entstand im Jahr 2009 als Opposition zur regierenden Zwei-Parteien-Koalition aus der Demokratischen Partei Kurdistan und der Patriotischen Union Kurdistans.", "tgt_summary": "变革运动(),亦称变革阵线()或戈兰(意为变革),是伊拉克库尔德自治区的一个政党。目前是库尔德自治区的正式反对党,与库尔德斯坦民主党和库尔德斯坦爱国联盟组成的执政联盟对立。该党的领袖是。", "id": 2380908} {"src_title": "Matthew Bates", "tgt_title": "马修·贝茨", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "Geboren in Stockton-on-Tees und aufgewachsen in Eaglescliffe, begann Bates im Alter von neun Jahren in einem Jugendzentrum für Manchester United zu spielen. Nach einigen Jahren wurde das Jugendzentrum geschlossen und Bates begann für seinen Heimatklub, den FC Middlesbrough, zu spielen. Mit diesem gewann er 2003/04 den FA Youth Cup und wurde daraufhin in die 1. Mannschaft befördert. Sein Ligadebüt gab er am 6. Dezember 2004 (4 Tage vor seinem 18. Geburtstag) als er beim 3:2-Sieg gegen Manchester City für Jimmy Floyd Hasselbaink eingewechselt wurde. Nach seiner erfolgreichen Zeit als Leihspieler bei Darlington schaffte er unter Manager Gareth Southgate den Durchbruch beim FC Middlesbrough. In der Saison 2006/07 wurde er an Ipswich Town ausgeliehen, verletzte sich allerdings in seiner 2. Partie und kehrte im Januar 2007 wieder nach Middlesbrough zurück. Nach einem Jahr Pause wurde er im Januar 2008 zu Norwich City ausgeliehen, musste aber wieder verletzt zu Boro zurück. Es folgte seine dritte Knieoperation in nur 18 Monaten. Sein erstes Tor für den FC Middlesbrough erzielte er am 11. April 2009 gegen die Abstiegskonkurrenten aus Hull, das Spiel wurde 3:1 gewonnen. Als Middlesbrough nach der Saison 2008/09 aus der Premier League abstieg, wurden Gerüchte laut, nach denen einige Klubs am Abwehrspieler interessiert wären. Trotz der vielen interessierten Premier League Klubs blieb Bates beim FC Middlesbrough und unterschrieb einen neuen Dreijahresvertrag. Die neue Saison endete für Bates schon am 25. Juli, als er sich seine vierte schwere Knieverletzung zuzog. Nachdem er ein ganzes Jahr ausfiel, wurde er in der Saison 2010/11 unter Manager Tony Mowbray zum Kapitän ernannt und hatte somit auch eine Stammplatzgarantie. Bates zeigte seine Torgefährlichkeit und erzielte in der Saison insgesamt drei Tore. Die Saison 2011/12 begann für den Innenverteidiger grandios, denn nach den tollen Leistungen zu Beginn wurde er als Spieler des Monats im September ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "Bates übernahm erstmals im April 2017 nach der Entlassung von Dave Jones interimistisch bei Hartlepool, das zu diesem Zeitpunkt auf einem Abstiegsplatz lag, den Trainerposten. Trotz eines Sieges am letzten Spieltag stieg der Klub in die National League ab. Zur Saison 2017/18 gehörte Bates als Übungsleiter unter Cheftrainer Craig Harrison dem Trainerteam an, nach dessen Entlassung im Februar 2018 übernahm er erneut auf Interimbasis die Leitung der ersten Mannschaft. In der National League wurde er zum Trainer des Monats März 2018 gekürt, nachdem er die Mannschaft zu einer Serie von fünf ungeschlagenen Spielen in Folge geführt hatte (drei Sieg, zwei Unentschieden) und im Anschluss an den erreichten Klassenerhalt wurde er im Mai 2018 zum Cheftrainer befördert. Seine Tätigkeit endete bereits Ende November 2018, als er nach einer Serie von sechs Niederlagen in Folge entlassen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Als Spieler FC Middlesbrough", "section_level": 1}], "src_summary": "Matthew David Bates (* 10. Dezember 1986 in Stockton) ist ehemaliger englischer Fußballspieler. Er spielte zumeist als Innenverteidiger, wurde aber auch im defensiven Mittelfeld oder auf der Rechtsverteidiger-Position eingesetzt.", "tgt_summary": "马菲·大卫·毕斯(英语:Matthew David Bates,1986年-12月10日)出生于英格兰北约克郡斯托克顿(Stockton),是一名足球运动员,司职中坚,亦可胜任右闸或防守中场,出身家乡球会米杜士堡,现时效力英乙球会哈特普尔。", "id": 710724} {"src_title": "Universidade Federal do Rio de Janeiro", "tgt_title": "里约热内卢联邦大学", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Hauptcampus liegt in einer Universitätsstadt, der \"Cidade Universitária da Universidade Federal do Rio de Janeiro\", auf der künstlichen Insel \"Ilha do Fundão\" in der Guanabara-Bucht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als erste offizielle Institution der höheren Bildung in Brasilien kann sie eine ununterbrochene Tätigkeit seit 1792 vorweisen, als die \"Real Academia de Artilharia, Fortificação e Desenho\" (Königliche Akademie der Artillerie, Festungsbau und Entwurf) gegründet wurde. Aus dieser Militäringenieursschule, umbenannt im 19. Jahrhundert in \"Escola Polytechnica do Rio de Janeiro\", ging schließlich die Universität hervor. Am 7. September 1920 unterzeichnete Präsident Epitácio Pessoa das Dekret Nr. 14.343, das die Zusammenlegung der \"Escola Politécnica\" mit den bis dahin eigenständigen Hochschulen \"Faculdade Livre de Ciências Jurídicas e Sociais do Rio de Janeiro\", der 1882 gegründeten Rechtsfakultät, und der 1808 errichteten \"Faculdade de Medicina\", der ältesten medizinischen Fakultät Brasiliens, beschloss. Dies bewirkte die Gründung der ersten Universität des Bundesstaates Rio de Janeiro als \"Universidade do Rio de Janeiro\", 1935 umbenannt in \"Universidade do Distrito Federal\". Sie diente als Modell für alle anderen Hochschulgründungen und zeigte in der Struktur in den ersten Jahrzehnten Einflüsse des französischen und deutschen Hochschulwesens. Neben Grund- und Hauptstudium umfasst die Universität sieben Museen, deren größtes das Museu Nacional da Universidade Federal do Rio de Janeiro, acht Universitätskliniken, hunderte von Labors und mehr als 40 Bibliotheken. 28. Rektor war Roberto Leher, der das Amt am 3. Juli 2015 in Nachfolge von Carlos Antônio Levi da Conceição antrat. Seit 29. Dezember 2019 ist die Biowissenschaftlerin Denise Pires de Carvalho erste weibliche Rektorin der UFRJ. Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels (2707) Ueferji ist nach der Universität benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Universidade Federal do Rio de Janeiro (abgekürzt UFRJ, deutsch: \"Bundesuniversität Rio de Janeiro\") ist die größte bundesstaatliche Universität in Brasilien und eines der brasilianischen Exzellenzzentren in Lehre und Forschung. Sie gehört zu den besten Institutionen in Lateinamerika.", "tgt_summary": "里约热内卢联邦大学(葡萄牙语:Universidade Federal do Rio de Janeiro, UFRJ),巴西里约热内卢的一所联邦大学。该校建立于1920年。目前是巴西最大的联邦大学。", "id": 18551} {"src_title": "Saint-Yrieix-la-Perche", "tgt_title": "圣伊里耶-拉佩尔什", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich im Süden des Départements Haute-Vienne, 40 Kilometer von Limoges entfernt. Das Land von Saint Yrieix, welches sich an der Grenze zu den Départements Corrèze und Dordogne befindet, ist das Bindeglied zwischen dem Limousin und Aquitanien. Das Gemeindegebiet besteht aus weiten, leicht unebenen Plateaus. Die Geologie der Gemeinde ist relativ komplex, da es hier Verwerfungen, Überlappungen und Falten gibt. Dies resultiert zum einen aus einem Zusammenstoß der Erdplatten vor 370 Millionen Jahren und zum anderen aus dem Auftreten von Vulkanismus. In diesen Verwerfungen konnten goldhaltige Erze, Kaolin sowie andre kostbare Mineralien gefunden werden. Im Norden des Gemeindegebiets, im auf 420 Metern Höhe gelegenen Ort „Gabillou“, befindet sich der Quelle der Loue, welche in die Isle mündet. Das Hochtal der Loue prägt fast die ganze Landschaft des Gemeindegebiets. Die Loue teilt dieses Gebiet in zwei gleich große Teile. Die Gemeinde ist durch zerstreute Siedlungen gekennzeichnet: so gibt es 43 Dörfer, 175 Weiler und vereinzelte, isolierte Häuser.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Seit 1995 ist der Abgeordnete der Nationalversammlung Danier Boisserie (Parti socialiste) Bürgermeister von Saint-Yrieix.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Saint-Yrieix liegt etwa 30 Kilometer westlich der Autobahn A20 (Vierzon-Montauban) und etwa 25 Kilometer östlich der Nationalstraße N21 (Limoges-Lourdes). Die Zuglinie 5 des TER Limousin verbindet Saint-Yrieix in täglich fünf Hin- und Rückfahrten mit Limoges (Fahrtzeit 40 Minuten) und in zwei Hin- und Rückfahrten mit Brive-la-Gaillarde (Fahrtzeit 75 Minuten). Das Département betreibt mehrere Buslinien von und nach Saint-Yrieix: Über den etwa 40 Kilometer entfernt liegenden Flughafen Limoges-Bellegarde bestehen tägliche Flugverbindungen nach Paris-Orly.", "section_level": 1}, {"title": "Partnergemeinden.", "content": "Saint-Yrieix unterhält Partnerschaften mit dem französischen La Wantzenau (seit 1971) und mit dem deutschen Bad Windsheim (seit 1988).", "section_level": 1}], "src_summary": "Saint-Yrieix-la-Perche [], \"Sent Iriès\" auf Okzitanisch, ist eine Stadt mit Einwohnern (Stand ) im französischen Département Haute-Vienne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Saint-Yrieix-la-Perche ist Hauptort des gleichnamigen Kantons im Arrondissement Limoges und Sitz des Gemeindeverbandes Pays de Saint-Yrieix. Sie ist nach der Einwohnerzahl die sechstgrößte Gemeinde im Département und flächenmäßig die größte. Sie ist eine von sechs Zugangsorten zum Regionalen Naturpark Périgord-Limousin.", "tgt_summary": "圣伊里耶-拉佩尔什(,),简称“圣伊里耶”,是法国上维埃纳省的一个市镇,位于该省南部,和科雷兹省及多尔多涅省接壤,属于利摩日区。该市镇的总面积为100.98平方公里,2009年时的人口为6,766人。圣伊里耶是一个区域性的中心市镇,因历史上盛产瓷器而闻名。", "id": 712840} {"src_title": "Lou Williams", "tgt_title": "路·威廉姆斯", "src_document": [{"title": "NBA-Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Philadelphia 76ers.", "content": "Nach einer sehr erfolgreichen Zeit an der South Gwinnett High School mit zahlreichen Auszeichnungen entschied sich Williams gegen den Umweg über ein College und meldete sich direkt für den NBA-Draft 2005 an. Im Draft wurde er erst an 45. Stelle von den Philadelphia 76ers ausgewählt. In seiner Rookie-Saison erhielt er nur wenig Einsatzzeit. Er nahm nur an 30 Spielen teil und erzielte dabei im Schnitt 1,9 Punkte. Auch zum Anfang seiner zweiten Saison hatte Williams Probleme und wurde für zum D-League-Team der Fort Worth Flyers geschickt. Nach 3 erfolgreichen Spielen kehrte er für den Rest der Saison zu den 76ers zurück und erhielt etwas mehr Spielminuten. In der Saison 2007/08 etablierte Williams sich im Team. In 80 Spielen erhielt erzielte er in durchschnittlich 23,3 Minuten 11,5 Punkte bei 3,2 Assists. Nach der Saison unterschrieb er einen 5-Jahres Vertrag zu deutlich verbesserten Konditionen. In der folgenden Saison konnte er seine Werte weiter leicht verbessern. In der Saison 2009/10 stand er erstmals in 38 Spielen in der Startaufstellung. Mit 14 Punkten und 4,2 Assists pro Spiel erreichte er die besten Werte seine NBA-Karriere. In der Saison 2011/12 blieben die Werte stabil. Die 76ers konnten nach einem Jahr Pause wieder die Playoffs erreichen, scheiterten in der ersten Runde aber an den Miami Heat.", "section_level": 2}, {"title": "Atlanta Hawks.", "content": "Im Juli 2012 entschied sich Williams nach sieben Jahren in Philadelphia, die 76ers zu verlassen. Er unterschrieb einen Vertrag bei den Atlanta Hawks. In zwei Jahren bei den Hawks war Williams ein wichtiger Bestandteil der Rotation und agierte meist als „Sechster Mann“ von der Bank. Dennoch verpasste er aufgrund von Verletzungen auch viele Spiele.", "section_level": 2}, {"title": "Toronto Raptors.", "content": "Im Juni 2014 wechselte Lou Williams im Tausch gegen John Salmons zu den Toronto Raptors. Williams absolvierte 80 Saisonspiele und erzielte ein Saisonschnitt von 15,5 Punkte pro Spiel, den besten seiner bisherigen Karriere. Er startete zudem in keinem einzigen Spiel für die Raptors. Für seine Leistungen wurde er am Ende der Saison mit dem NBA Sixth Man of the Year Award, als bester Bankspieler der Saison, ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Los Angeles Lakers.", "content": "Im Juli 2015 wurde Lou Williams von den Los Angeles Lakers unter Vertrag genommen. Bei den Lakers hatte Williams aufgrund einiger Verletzungen zunächst Probleme seine Rolle zu finden, was sich jedoch zur Saison 2016/2017 änderte. Durch den Abgang von Lakers-Legende Kobe Bryant rückte Williams vermehrt in den Fokus und gehörte in einer unkonstant auftretenden Mannschaft zu den besten Spielern des Teams. Im Februar 2017 tradeten ihn die Lakers im Austausch für Corey Brewer und einen First-Round-Pick im kommenden Draft zu den Houston Rockets.", "section_level": 2}, {"title": "Houston Rockets.", "content": "Im Februar 2017 wurde Williams für einen Draft-Pick zu den Houston Rockets transferiert. Bei den Rockets kam er in den verbleibenden 23 Saisonspielen auf 14,9 Punkte im Schnitt. Am Saisonende wurde er in einem großangelegten Tausch mit drei weiteren Spielern, für Chris Paul zu den Los Angeles Clippers transferiert.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Louis Williams ist der erste Spieler, dem es mit den Toronto Raptors gelang, den Sixth Man Award (Saison 2014/15) als bester Bankspieler der Saison zu gewinnen. In der Saison 2017/18 konnte er bei den Los Angeles Clippers den Preis ein zweites Mal erringen. In der Saison 2018/19 konnte er diesen Titel verteidigen und nach Jamal Crawford als erst zweiter Spieler diese Auszeichnung ein drittes Mal gewinnen. Er ist neben Detlef Schrempf der einzige NBA-Spieler, dem ein 30-Punkte-Triple-Double von der Bank gelang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Tyrone „Lou“ Williams (* 27. Oktober 1986 in Memphis, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler. Aktuell spielt er in der NBA als Guard für die Los Angeles Clippers.", "tgt_summary": "路易斯·泰隆·威廉斯(英语:Louis Tyrone Williams,)外号「鲁长老」、「板凳豪杰」,出生于美国田纳西州孟菲斯,目前效力于NBA队伍洛杉矶快艇。主要担任替补得分后卫或控球后卫。擅长在对手打累的时候,替补上场。", "id": 2976507} {"src_title": "Electromagnetic Aircraft Launch System", "tgt_title": "电磁弹射器", "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Linearmotor.", "content": "Herzstück des Katapults ist ein Linearmotor, der im Gegensatz zu üblichen Elektromotoren keine Dreh-, sondern eine geradlinige Linearbewegung erzeugt, um den Schlitten zur Beschleunigung des Flugzeugs anzutreiben. Der Linearmotor besteht aus einer Reihe 64 cm langer Statorspulen, die sequentiell angesteuert werden und damit den Startschlitten entlang der Bahn bewegen. Zur Positionsbestimmung des Schlittens kommen Hall-Sensoren zum Einsatz. Der bewegliche Startschlitten ist seitlich mittels Rollen gelagert und besitzt 160 Neodymmagnete.", "section_level": 2}, {"title": "Energiespeichersystem.", "content": "Der Startvorgang benötigt für kurze Zeit eine höhere elektrische Leistung (ca. 50 MW), als die Energieversorgung des Schiffes zur Verfügung stellen kann. Daher wird Energie in einem Schwungradspeicher zwischengespeichert, die dann innerhalb kürzester Zeit wieder abgerufen werden kann. Bei \"EMALS\" stehen hierfür vier Schwungscheiben zur Verfügung. Sie werden auf eine Drehzahl von 6400 min beschleunigt und speichern dann jeweils 121 MJ (33,6 kWh). Um die durch die Schwungmassen auftretenden Kreiselkräfte zu kompensieren, sind immer zwei Schwungscheiben paarweise und gegenläufig angeordnet. Der Aufladevorgang dauert 45 Sekunden. Trotz des hohen Wirkungsgrades entsteht aufgrund der hohen umgesetzten Energie viel Wärme, die mittels einer Flüssigkeitskühlung abgeführt werden muss.", "section_level": 2}, {"title": "Energieumwandlung.", "content": "Aus dem Energiespeichersystem abgerufene elektrische Energie wird durch einen Wechselrichter in Spannungsimpulse mit wechselnder Polarität umgesetzt, die der Position und Geschwindigkeit des Startschlittens angepasste elektrische Ströme erzeugt. Die Frequenz erhöht sich dabei während des Startvorgangs von quasi 0 auf 640 Hz, die Spannung von 0 auf 1520 V. Die maximale Stromstärke liegt bei 6400 A.", "section_level": 2}, {"title": "Vorteile.", "content": "Im Vergleich zu klassischen dampfbetriebenen Katapulten besitzt das \"EMALS\" einen höheren Wirkungsgrad. Durch den Wegfall von Dampferzeugern, Hydraulik und Pneumatik vereinfacht sich außerdem der Aufbau und senkt damit den Wartungsaufwand, zudem wird der erzeugte Lärmpegel erheblich gesenkt. Durch die präzise Steuerbarkeit des Startvorgangs kann das Katapult genau auf die Bedürfnisse einer breiten Palette von Flugzeugen zugeschnitten werden. Außerdem erhöht sich die maximale Startfrequenz.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Entwickelt wird \"EMALS\" für die Flugzeugträger der Gerald-R.-Ford-Klasse, doch auch Großbritannien plante für seine neuen Flugzeugträger der Queen-Elizabeth-Klasse den Einsatz elektromagnetischer Startkatapulte. Aus Kosten- und Termingründen wurde jedoch schlussendlich darauf verzichtet, und die Queen-Elizabeth-Klasse wird mit einem herkömmlichen Ski-Jump gebaut. Erste Versuche mit EM-Katapulten führte Westinghouse Electric schon 1946 mit dem \"Electropult\" durch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Electromagnetic Aircraft Launch System (EMALS, dt.: \"elektromagnetisches Flugzeugstartsystem\") ist ein Flugzeugkatapult für Flugzeugträger, das sich derzeit in Entwicklung befindet und erstmals auf Schiffen der Gerald-R.-Ford-Klasse zum Einsatz kommen soll.", "tgt_summary": "电磁弹射器(英语:Electromagnetic Aircraft Launch System)是正在研发的最新一代航空母舰飞机弹射器。目前只有美国海军公开宣布研制成功,并且安装在建造中的福特级核动力航空母舰上。与磁悬浮列车的原理相同,电磁弹射器使用一台直线电动机作为动力来源,这是其与传统的蒸汽弹射器最大的不同。电磁弹射器的优势在于其更安全可靠,因为相较于蒸汽弹射器,其加速的过程更均匀,对飞机的结构伤害也更小。", "id": 1521716} {"src_title": "Erste Grafschaft Portucale", "tgt_title": "葡萄牙郡", "src_document": [{"title": "Ausgangsbedingungen.", "content": "Bereits unter Alfons I. von Asturien vermochten christliche Truppen, in mehreren Feld- bzw. Raubzügen südlich des Flusses Minho gelegene und von den Mauren beherrschte Städte wie Braga, Porto oder Chaves kurzzeitig zu besetzen und zu plündern. Dabei gelangten sie bis nach Viseu. Da der asturische König über nicht genügend militärische Macht zur Verteidigung und wirtschaftliche Macht zur Besiedlung und Entwicklung dieser Territorien verfügte, ordnete er an, die Region nördlich des Douro zu verwüsten und die christliche bzw. mozarabische Bevölkerung umzusiedeln. Inwieweit ihm das vollständig gelang, ist in der historischen Forschung umstritten. Mit Sicherheit hinterließ er jedoch eine sehr unsichere, ziemlich zerrüttete Grenzregion mit halb verlassenen und halb abgebrannten Städten, verarmt und dünn besiedelt, aus der alle Bischöfe (das heißt der größte Teil der Obrigkeit) geflohen waren. Obwohl die Mauren sich in den 740er Jahren aus ganz Galicien zurückzogen, führten sie mehrere gewaltige Gegenschläge, die 793–795 das asturische Königreich an den Rand der Vernichtung brachten. Dieses ständige militärische auf und ab kennzeichnete die Situation bis zur Machtübernahme durch Alfons III. in Asturien. In der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts war die heute portugiesische Region zwischen den Flüssen Minho und Douro teilweise entvölkert. Nur kleine christliche Bevölkerungsgruppen versuchten hier zu überleben. Im Landesinnere und im Nordwesten des heutigen Portugals handelte es sich mit Ausnahme des schwach besiedelten Chaves um eine fast vollständige Entvölkerung. Südlich des Douro besonders in den Regionen von Coimbra und Santarém lebten neben Muslimen auch mozarabische Christen. Dies war die Ausgangssituation als Alfons III. von Asturien im Rahmen der Reconquista eine neue Offensive gegen die muslimischen Herrscher begann.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Entwicklung der Grafschaft von Portucale.", "content": "„Era DCCCCVIa Prenditus est Portucale ad Vimara Petri.“ (Chronicon Laurbanense) Dieser kurze Text aus den Archiven des Klosters Lorvão ist der einzige Hinweis auf die Presúria von Porto durch Vímara Peres im Jahre 868. Dies war jedoch nicht die einzige Maßnahme zur Entwicklung dieser Region. 872 erfolgte die Presúria von Chaves und des Territoriums von Alto Lima durch den Conde Odoário. Damit begann auch die Wiederbesiedlung der nördlichen Zone von Trás-os-Montes. Nach der Einnahme von Portucale setzte sich die Reorganisation der Macht im Territorium von Entre-Douro-e-Minho fort. Nach 870 begann die Wiederbesiedlung von Braga, erfolgte die Gründung der Burg von Vimaranis (Guimarães) im Jahre 879, aber es kam auch zu Presúrias kleinerer Orte wie z. B. die Presúria von Negrelos durch den (wahrscheinlichen) Sohn von Vímara Peres, Lucídio Vimaranes, oder die Presúria von Lardosa durch die beiden Mozaraber Muzara und Zamora. Bald wurde der Douro in Richtung Süden überschritten. Im Auftrag und im Namen des Königs von Asturien-León erfolgte im Jahre 878 die Presúria von Coimbra durch D. Hermenegildo Guterres. Guterres wurde als Conde von Coimbra (Chronicon Laurbanense: „Era DCCCCXVIa prendita est Conimbria ad Ermenegildo Comite“), einer der mächtigsten Herren südlich des Douro. Er übte wichtige Ämter am Hofe Alfons III. von Asturien-León aus und wurde 898 auch als Conde (Graf) von Tui und Portucale benannt. Es folgten die Eroberungen von Viseu, Lamego und Idanha. Bis Ende des 9. Jahrhunderts wurden die Diözesen von Coimbra, Porto, Lamego und Viseu wieder errichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle Bischöfe südlich des Minho mit Ausnahme derjenigen von Braga und Idanha in ihre Diözesen zurückgekehrt. Es zeigte sich, dass es unter der politischen und administrativen Führung von durch den König beauftragten Grafen gelang, die Eroberungen militärisch zu sichern, schrittweise zu bevölkern und wirtschaftlich zu entwickeln sowie eine religiöse Betreuung der Bevölkerung aufzubauen. Während der Regierungszeit Alfons III. etabliert sich in unmittelbarer Nähe des Douro, aber auch in der Region von Coimbra ein Hochadel, der sich sowohl mit dem Königshaus als auch untereinander verschwägerte und dessen Oberhäupter auch die wichtigsten Initiatoren des Repovoamento waren. Mit Gonçalo Mendes, Sohn von Mumadona Dias und Mendo Gonçalves, beginnt 950 (wird Conde von Portucale) die Linie der bekannten duces. Nach ihm sorgte eine Dynastie von fünf bis sechs Statthaltern dafür, dass das Gebiet als echtes Lehen bis Mitte des 11. Jh. in derselben Familie vereint blieb. Eine Art rudimentäre Zentralregierung (ein Hof von „Herzögen“) entwickelte sich nördlich des Douro in Portucale, Vimaranis (Guimarães) und Braga. Zu Beginn des 10. Jahrhunderts folgte die Grenze zwischen Christen und Muslimen dem Tal des Rio Mondego von der Küste aus Fluss aufwärts, blieb auf der linken Seite des Rio Côa bis zu dessen Einmündung in den Douro, der dann Fluss aufwärts im Landesinnern und in Richtung Asturien-León die Grenze bildete. Der durch die Könige von León mit der Verteidigung und der Besiedlung beauftragte hohe Militäradel erhielt für diese Dienste vom König das Erbrecht und hatte die Aufgabe, die Region sowohl gegen die ständigen Angriffe der Mauren, aber auch gegen Plünderungszüge der Wikinger zu sichern. Immer wieder kam es zu Rebellionen verschiedener Grafen gegen das Königshaus sowie zu unterschiedlichen Fraktionsbildungen bei Fragen der Thronfolge sowie Erbauseinandersetzungen innerhalb der königlichen Familie. Aber die Mauren waren längst noch nicht geschlagen. Im Februar 977 begann Muhammad ibn Abi Amir, genannt Almansor, eine mehr als zwei Jahrzehnte andauernde erfolgreiche Offensive gegen seine christlichen Widersacher im Norden der Iberischen Halbinsel. Nachdem die Stadt bereits 986 angegriffen wurde, gelang es Almansor nach nur zweitägiger Belagerung 987 Coimbra zu erobern. Ob dieses urbane Zentrum tatsächlich komplett verwüstet wurde und für sieben Jahre unbewohnt blieb, wie es die Chronica Gothorum vermerkt, ist zweifelhaft. Auch das stark befestigte Montemor-o-Velho geriet 990 erneut unter die Herrschaft der Muslime. Ausgehend von den militärischen Kapazitäten zur dauerhaften Sicherung der Grenze machte Almansor den Douro wieder zur Grenzlinie zwischen Muslimen und Christen, obwohl er 997 bei seinem berühmten Kriegszug gegen den Wallfahrtsort Santiago de Compostela weit über den Douro hinaus nach Galicien hinein vorstieß. Ergänzt werden muss hierbei, dass Teile der Region südlich von Porto und damit südlich des Douro, die heutige Tourismusregion Rota da Luz, etwa bis zum Fluss Vouga ebenfalls unter christlicher Verwaltung blieb. Die Politik der Sicherung der Eroberungen zwischen Mondego und Douro diente auch der 994/95 beginnende Neuaufbau von Coimbra durch Almansor mit muslimischen und mozarabischen Siedlern. Das durch eine bedeutende Garnison gesicherte Coimbra wurde erneut zum wichtigsten städtischen Zentrum der Mauren an deren Nordgrenze. Bei seinen Feldzügen wie auch bei der Sicherung des Erreichten hatte Almansor auch die Unterstützung von Christen, die, um ihren Besitz zu schützen, entweder zum Islam konvertierten oder auf Grund wirtschaftlicher Zwänge bzw. politischer Feindschaften die Mauren als Bündnispartner ganz offen unterstützten. Ibn Idhari, der auch eine Abhandlung über Almansors Feldzug von 997 verfasste, berichtete, dass Almansor auf dem Weg nach Santiago de Compostela in Viseu mit einer großen Anzahl Condes zusammentraf, die seine Oberhoheit anerkannten. Eine wichtige Rolle spielte dabei der aus dem Geschlecht von Hermenegildo Guterres stammende christliche Herr, Froila Gonçalves, der als Verbündeter von Almansor an der Zerstörung von Santiago de Compostela beteiligt war und danach als Herr über Montemor-o-Velho seine Macht bis 1017 unter maurischer Oberhoheit aufrechterhalten konnte. Mit Ferdinand dem Großen erwuchs den Christen im Königreich León erneut ein Herrscher, der die Eroberung von Muslimen beherrschter Gebiete zu einem wesentlichen Bestandteil seiner außenpolitischen Aktionen machte. Dabei nutzte er geschickt den Zerfall des Kalifats von Córdoba in eine Reihe von selbständigen Taifa-Reichen für seine Interessen aus und stellte die muslimischen Machthaber vor die Wahl: Tribut oder Krieg. Falls sich muslimische Herrscher unterwarfen, blieben sie, wie in einigen Gebieten der Beira, sogar im Besitz ihrer Burgen. Einer seiner größten Erfolge war nach sechsmonatiger Belagerung die endgültige Rückeroberung von Coimbra am 25. Juli 1064. Ein Teil der Muslime geriet in Gefangenschaft und wurde versklavt. Alle anderen zwangen die Sieger den Mondego zu überqueren und das christliche Gebiet zu verlassen. Der mozarabische Führer der Belagerer, Sesnando Davides, wurde sofort zum Governador der Grafschaft Coimbra ernannt, die alle Gebiete zwischen Douro und Mondego sowie die Stadt Coimbra selbst umfasste. Im Auftrag des Königs und unter Führung von S. Davides gelang ein schneller Wiederaufbau der Stadt und ihres Umlandes mit Hilfe von Siedlern aus dem Norden (Entre-Douro-e-Minho und der Beira) sowie einer beachtlichen Anzahl mozarabischer Christen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende der „ersten“ Grafschaft von Portucale.", "content": "Die wechselvollen Kämpfe zwischen Muslimen und Christen, aber auch die Raubzüge der Wikinger machten deutlich, dass das traditionelle, auf große Territorien ausgelegte System der Condes, als Stellvertreter des Königs, nicht mehr in der Lage war, die Territorien militärisch zu sichern. Die hochadligen Familien, die in der Zeit vor Almansor die Hauptakteure von Eroberung und Besiedlung waren, verloren im Verlaufe des 11. Jahrhunderts immer mehr an Einfluss. Das war nicht nur den militärischen Niederlagen geschuldet, sondern auch der erbseitig bedingten Aufsplitterung ihrer Besitzungen sowie ihren Bestrebungen nach Autonomie und somit der Opposition zu den Königen von León. Mit der Auflösung der Macht der Grafen war auch die schrittweise Auflösung ihrer ursprünglich vom König verliehenen exklusiven Rechte verbunden. Es entstand eine neue, regional verwurzelte Gruppe des Adels, die sogenannten Infanções, deren Landgüter deutlich kleiner als die der Grafen, aber wesentlich einfacher zu verteidigen waren. Durch neue Eroberungen und Presúrias südlich des Douro gelang es den Infanções schrittweise ihre wirtschaftliche Macht und ihren politischen Einfluss zu steigern. Es bildete sich ein strategisches Bündnis zwischen den Königen von León und den Infanções von Portucale heraus. Beide Seiten einte auch ihre gemeinsame Unterstützung bei der Durchsetzung des Römischen Ritus sowie der römisch-fränkischen Kirchenverfassung und damit des Anschlusses der Kirche der Iberischen Halbinsel an Rom. Das ging soweit, das zumindest zwischen 1063 und 1065 im Auftrag des Königs ein Triumvirat aus drei Vertretern der Infanções in einer Art Doppelherrschaft mit dem Conde die Region von Portucale beherrschten. Es war daher nur folgerichtig, dass der letzte Graf von Portucale, Nuno Mendes, in offener Rebellion gegen den 1065 zum König von Galicien und Portugal ernannten Garcia, einen Sohn Ferdinands des Großen, 1071 in der Schlacht von Pedroso seine Grafschaft und auch sein Leben verlor. Er hatte in diesem Kampf weder die Unterstützung der Herrscher von Coimbra (und damit der Mozaraber) noch die der Infanções, deren wichtigste Familien die Maia, Sousa, Bragança, Baião und Riba Doura waren. Damit ging die „erste“ Grafschaft Portucale zu Ende. Es hatte sich jedoch mit den Infanções bereits ein zwischen Minho und Mondego regional fest verwurzelter neuer Adel gebildet, mit dessen Hilfe ca. 35 Jahre später eine „zweite“ Grafschaft Portucale entstand, die direkt zur Gründung des unabhängigen Königreiches von Portugal führte.", "section_level": 1}, {"title": "Die wirtschaftlichen und sozialen Grundlagen der Grafschaft Portucale.", "content": "Um einen Überblick über die sozio-ökonomische Entwicklung zu erhalten ist es notwendig, auf die unterschiedliche Bedeutungen lateinischer Begriffe in zeitgenössischen Quellen und Chroniken zu verweisen. So kann der in den Dokumenten häufig verwendete römische Begriff der Villa sowohl ein großes bzw. mittleres Landgut, ein ganzes Dorf oder auch nur einen Weiler bezeichnen. Die Begriffe civitas bzw. civitates bezeichnen in diesen frühen Dokumenten nicht nur Städte wie z. B. Porto, Braga oder Coimbra, sondern auch Territorien ohne jeden städtischen Charakter wie Anégia (östlich von Porto an der Einmündung des Rio Tamego in den Douro gelegen) oder Stɑ. Maria (südlich von Porto in der heutigen Rota da Luz gelegen), die jedoch über Befestigungen zum Schutze der angesiedelten Bevölkerung verfügten (Fluchtburgen) und unter einem zentralen Oberbefehl standen (conde, commissarius). Generell erfolgte die Entwicklung der Territorien im Condado Portucalense mittels der Presúria, die immer im Namen des Königs geschah. Neben dem König selbst, der durch seine Beauftragten vertreten wurde, traten als Hauptakteure im Namen des Königs, aber auf eigene Rechnung handelnd, zumeist der hohe weltliche Adel (Grafen) sowie Bischöfe und Klöster auf. Aber auch freie Bauern konnten die Presúria ausüben. Da für eine erfolgreiche Besiedlung Gerätschaften, Baumaterialien, Vieh und Saatgut benötigt wurden, waren die Bauern zwar oft persönlich frei, jedoch materiell auf die Unterstützung durch weltliche und geistliche Machthaber angewiesen. Eine Analyse von Schenkungen im Raum Coimbra zwischen 883 und 976 arbeitet vier verschiedene Gruppen von Dörfern heraus. Dörfer, die der Kathedrale von Coimbra oder dem Kloster von Lorvão gehörten, Dörfer im Besitz des weltlichen Adels bzw. im Privatbesitz von Vertretern der Kirche, Dörfer, deren Eigentumsstruktur durch Co-Eigentümern auf Grund von Erbschaften bzw. bereits durch Eigentümergemeinschaften bei der Gründung gekennzeichnet sind sowie Dörfer, deren freie Kleineigentümer über eigene Allodialgüter verfügten. In diesem Zusammenhang stellt sich auch erneut die Frage nach dem Grad der Entvölkerung der Region. Die Existenz von etwa 650 Gemeinden Mitte des 11. Jahrhunderts in den Regionen von Braga und Guimarães lassen den Schluss zu, dass es keine völlige Entvölkerung gegeben hat, sondern auch vor der christlichen Rückeroberung diese Landstriche besiedelt waren. Es bestanden jedoch Unterschiede in der Dichte der Besiedlung. Besonders die Region von Coimbra war seit der Römerzeit durch große Landgüter gekennzeichnet und verfügte daher über deutlich weniger Dörfer als das Gebiet zwischen den Flüssen Minho und Douro. Zwischen den Jahren 878 und 987 sind im Gebiet von Coimbra ca. 40 verschiedene Dörfer in Dokumenten und Urkunden verzeichnet, was bei einer Annahme von durchschnittlich 10 Haushalten pro Dorf auf nicht mehr als etwa 2.000 Bewohner schließen lässt. Ein wesentlicher Wirtschaftszweig und damit Haupteinnahmequelle war vermutlich die Viehzucht, denn ein großer Prozentsatz des Landes war Weideland. Aber auch der Ackerbau war gut entwickelt und spezialisiert. So verweist eine wichtige Urkunde über die Abgrenzung des Eigentums zweier Bischöfe aus dem Jahre 906 in der Region des heutigen Barcelos auf Getreidefelder, aber auch auf Obstgärten, Weinberge und den Anbau von Leinen hin. Bestellt wurde der Boden durch freie Bauern bzw. durch Bauern, die in unterschiedlichem Maße abhängig von ihren weltlichen oder geistlichen Grundherren waren. Die Reconquista verhinderte jedoch den vollständigen Zwang zur Sesshaftigkeit für diese Schicht. Der Einsatz muslimischer Kriegsgefangener bzw. Sklaven in unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft hielt das ganze Mittelalter hindurch an. Dazu kam auch die religiös motivierte und gerechtfertigte gewaltsame Aneignung fremden Eigentums bei Raubzügen der Christen oder Muslime in die Territorien der jeweils anderen Seite. Ein Austausch vorrangig adliger Gefangener gegen Lösegeld bzw. der organisierte Freikauf größerer Gruppen auch einfacher Gefangener, oft durch religiöse Institutionen, waren wichtige Einkommensquellen des Adels. Obwohl die Küstengebiete in dieser Zeit, wegen der Raubüberfälle durch Mauren oder Wikinger von See her, eher gering besiedelt waren, spielten der Fischfang und besonders die Salzproduktion von Aveiro und Vila do Conde eine wichtige Rolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Auf dem Territorium des späteren Portugal entwickelte sich ab 868 in der Gegend um Porto die „erste“ Grafschaft Portucale (Condado Portucalense) im Bestand des Königreiches Asturien-León. Ausgangspunkt dafür war die Presúria von Portucale durch Vímara Peres im Auftrag und im Namen des Königs von Asturien-León. Entscheidend an dieser Presúria ist, dass von Portucale die politische und administrative Reorganisation des gesamten Territoriums Entre-Douro-e-Minho ausging. In diesem Sinne wurde die Grafschaft Portucale zu einem wichtigen Zentrum für die Wiederbesiedlung bzw. Repovoamento des Nordens des späteren Königreiches Portugal.", "tgt_summary": "葡萄牙伯爵领地(),又称葡萄牙伯国或葡萄牙郡,是位于今天葡萄牙北部大区一带莱昂王国之葡萄牙伯爵的封地。1139年,阿方索一世宣布自立为国王,葡萄牙伯国事实上独立。1143年,葡萄牙伯爵领地正式提升为葡萄牙王国。", "id": 756433} {"src_title": "24 (Fernsehserie)/Staffel 4", "tgt_title": "24 (第四季)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung spielt in New York City und 18 Monate nach der siebten Staffel, beginnt um 16 Uhr und dauert bis 16 Uhr des Folgetages.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte und Ausgangssituation.", "content": "Die Anti-Terror-Einheit CTU wurde erneut in Betrieb genommen. In der Zweigstelle New York City arbeitet Chloe O’Brian unter dem Direktor Brian Hastings. Ex-CTU-Agent Jack Bauer arbeitet seit einiger Zeit nicht mehr für die US-Regierung, ist an diesem Tag aber auch in der Stadt. Die Regierung der mittlerweile geschiedenen US-Präsidentin Taylor wirkt schon seit langem auf die fiktive, islamische Republik Kamistan ein, dass diese ihr Kernenergie-Entwicklungsprogramm von den Vereinigten Staaten überwachen lässt, um zu verhindern, dass das Land eine Atommacht wird. Der kamistanische Präsident Omar Hassan und seine Frau Dalia haben sich auseinandergelebt, nichtsdestotrotz wahren sie den Schein einer gesunden Ehe.", "section_level": 2}, {"title": "16 bis 22 Uhr.", "content": "Taylor und Omar Hassan kommen bei einer medial vielbeachteten Friedenskonferenz im UN-Hauptquartier überein, dass Kamistan sein Nuklearwaffenprogramm aufgibt und seine Atomenergie-Anlagen durch die Internationale Atomenergie-Organisation unter US-Führung überwachen lässt. Die Unterzeichnung des Vertrages ist für den folgenden Tag geplant. Omar steht für seine Entscheidung in der negativen Kritik sowohl der heimischen Presse als auch seines Bruders Farhad Hassan, die die Meinung vertreten, Kamistan zu einem Untertan der USA zu machen. Jack Bauer wird von seinem ehemaligen Informanten Victor Aruz vor einem Anschlag auf das UN-Hauptquartier gewarnt, der dem Verhindern des Atomenergie-Abkommens gilt, und darüber, dass der Attentäter im engeren Umfeld Omars ist. Der Attentäter Davros will verhindern, dass Aruz in der CTU nähere Informationen preisgibt, und tötet deshalb Aruz. In geheimer Abstimmung mit Davros sorgt Farhad dafür, dass die US-Journalistin Meredith Reed, mit der Omar eine geheime Liebesbeziehung führt, fälschlicherweise als Attentäterin beschuldigt und verhaftet wird. Weil O’Brian im Gegensatz zu Hastings nicht von der Schuld Reeds überzeugt ist, überzeugen sie und Jacks Tochter Kim Jack dazu, ihr bei den Ermittlungen zu helfen und nicht mit nach Los Angeles zu fliegen. Indem Jack Hastings mit der Preisgabe von dessen Fehlverhalten droht, erhält er die Erlaubnis, bei der Suche nach dem wahren Attentäter zu helfen. Dadurch und durch Auswertung von Überwachungskamera-Bildern kann er das Haus in Queens aufspüren, in dem Davros – auch durch zwei Morde – die Identität eines Polizisten angenommen hat. Basierend auf den gefälschten Informationen, die Reed belasten und auf eine Bombe im UN-Hauptquartier deuten, lässt Hastings das Gebäude inklusive der beiden Präsidenten um kurz vor 19 Uhr evakuieren. Durch Jacks Warnung an den CTU-Agenten Cole Ortiz, dass Davros als für die Evakuierung miteingesetzter Polizist ein Attentat auf die Wagenkolonne plant, wird verhindert, dass Omar durch die Explosion der von Davros ferngezündeten Bombe stirbt. Nachdem Bauer Davros erschossen hat, ergibt die Untersuchung von Davros’ Leiche, dass er zu einem russischen Waffenhändlersyndikat gehörte und er kürzlich mit hochangereichertem Uran kontaminiert wurde. Der indes in der CTU eingetroffene Omar schließt deshalb und weil seinem Bruder kürzlich Uran aus sowjetischen Restbeständen angeboten wurde, auf russische Waffenhändler als Uran-Besitzer. Dalia trennt sich von Omar. Die Ex-FBI-Agentin Renee Walker, die vor Jahren undercover in der russischen Mafia ermittelte, lässt sich von der CTU als Helferin bei den Ermittlungen engagieren. Um das Uran zu finden, beginnt sie erneut, verdeckt zu ermitteln, allerdings unterstützt durch Bauer, der sie für suizidal hält. Nachdem sie das Vertrauen des Waffenschiebers und früheren Liebhabers Vladimir Laitanan zurückerlangt hat, bringt sie ihn in Kontakt mit Bauer, der sich als deutscher Waffenhändler ausgibt. Unterdessen ist Farhad zu dem ukrainischen Nuklearwaffenhändler Sergei Bazhaev geflohen, von dem er in Absprache mit kamistanischen Komplizen die Uran-Brennstäbe kauft und ihre unverzügliche Verschiffung nach Kamistan beauftragt. Omar lässt in seinem Heimatland Oppositionelle wegen des von ihnen geplanten Umsturzversuches verhaften, obwohl er damit gegen Menschenrechtskonventionen und Taylors Rat verstößt. Taylor will das Vereinigte Königreich und andere Länder davon abbringen, das Friedensabkommen deshalb nicht zu unterschreiben. Außerdem lässt Omar den kamistanischen UN-Delegierten Jamot vorsorglich verhaften, nur weil dieser familiäre Verbindungen zu einem der verhafteten Oppositionellen hat. Die mit Ortiz verlobte Dana Walsh arbeitet in der CTU unter falschem Namen als Datenanalytikerin und verheimlicht ihren Kollegen, dass sie ihrem Komplizen Kevin Wade vor Jahren bei einem Mord geholfen hat, der sie beide ins Gefängnis brachte. Mit der Drohung, ihren wirklichen Namen Jenny Scott und ihre kriminelle Vergangenheit publik zu machen, erpresst Wade von Walsh, ihm und seinem Komplizen Nick Coughlin unter Ausnutzung ihrer CTU-Privilegien einen Diebstahl in einem Lagerhaus mit NYPD-Asservaten zu ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "22 bis 4 Uhr.", "content": "Da Wade auch nach dem Diebstahl nicht damit aufhört, Walsh zu erpressen, verfolgt sie die beiden, um sie zu ermorden. Ortiz wiederum verfolgt Walsh, nachdem ihre Abwesenheit in der CTU aufgefallen ist. Nachdem sie ihn über ihre falsche Identität aufgeklärt hat, kommt es zur bewaffneten Konfrontation zwischen ihnen und den Ganoven, wobei Wade von Coughlin erstochen und dieser von Ortiz erschossen wird. Um die Todesfälle zu vertuschen, versenken Walsh und Ortiz die Leichen in einem Teich. Nachdem Bauer in Laitanans Versteck eingetroffen ist, streitet Sergei ggü. Laitanan ab, Nuklearwaffen anzubieten, und lässt – deswegen misstrauisch geworden – die Lieferung der Brennstäbe an Farhad aussetzen. Walker, von Laitanan mehrfach zum Sex gezwungen, tötet Laitanan rachsüchtig. Bauer lässt sich daraufhin von den dort erscheinenden Komplizen Bazhaevs gefangen nehmen, um die Brennstäbe zu finden. Nachdem er in Bazhaevs Auftrag gefoltert wurde, befreit er sich und überwältigt Sergei, der daraufhin der CTU als Gegenleistung für vollständige Amnestie den Aufbewahrungsort der Brennstäbe mitteilt. Den ISO-Container findet die CTU ohne die Brennstäbe vor. Sergeis Sohn Josef liefert sie auf eigene Rechnung an Farhad, um sich so an Sergei zu rächen, der seinen strahlenkranken anderen Sohn zuvor erschossen hatte. Durch Bauers Amnestie-Zusage lässt Josef sich von der Rückgabe der Brennstäbe überzeugen, ehe er von Samir Mehran erschossen wird, dem Anführer der kamistanischen Geheimagenten, die in Farhads Auftrag für den Weitertransport der Brennstäbe sorgen. Da es aufgrund der verschärften staatlichen Fahndung nicht mehr möglich ist, die Brennstäbe nach Kamistan zu schaffen, plant Mehran, sie für eine schmutzige Bombe zu verwenden, die in New York explodieren soll. Farhad ist gegen diese Absicht, flüchtet deshalb und informiert die CTU über den Anschlagsplan, ehe er durch einen Komplizen Mehrans erschossen wird. Omar lässt auch seinen Leibwächter Tarin Faroush verhaften, nachdem dieser seine Entscheidung kritisiert hat, Jamots Familie zu foltern. Faroush jedoch flieht mit der Hilfe seiner Liebhaberin, Omars Tochter Kayla, aus der Haft. Um die Suche nach Kayla zu unterstützen, kehrt Dalia zu Omar zurück. Unterstützt von Bauer, sagt Walker in der CTU aus, Laitanan nicht aus Rache, sondern aus Notwehr getötet zu haben. Rob Weiss, der Stabschef des Weißen Hauses, verlangt von Hastings personelle Konsequenzen für das Scheitern der Uran-Sicherstellung, und möchte deshalb Walker als Sündenbock nutzen. Als Hastings merkt, dass er die terroristische Bedrohung nicht ohne Bauer bewältigen kann, engagiert er ihn wieder als CTU-Agent, indem er ihm zusagt, die Vorwürfe gegen Walker nicht weiter zu untersuchen. Nachdem Ortiz und Walsh in die CTU zurückgekehrt sind, wird Walsh dort von dem Bewährungshelfer Bill Prady aufgesucht, der auf der Suche nach Wade ist und der kurz davor steht, Walshs Unterstützung an dem Einbruch in das Asservatenlager aufzudecken. Um zu Mehran und dem Uran zu gelangen, lockt die CTU einen seiner Komplizen in das Krankenhaus, in das die Leiche von Farhad – nach der gezielten Verbreitung der Falschinformation, er sei noch am Leben – gebracht wurde. Bauer kann den Komplizen Marcos durch die Drohung, seine Mutter zu verletzen, vom Suizid abhalten. Ehe Marcos' Komplizen seine Sprengstoffweste fernzünden und ihn dadurch töten, gibt er preis, dass Tarin Faroush zu den kamistanischen Attentätern gehört. Der entführt kurz darauf Kayla zu Mehran, der mit ihrer Ermordung als Drohmittel die Herausgabe eines einst aus dem Pentagon gestohlenen, streng geheimen Dokuments von Omar zu erpressen versucht. Die Geiselnahme dient Mehran jedoch insgeheim dazu, Kaylas Flucht zu inszenieren: die Terroristen lassen sie mit einem Auto zur CTU entkommen, das eine elektromagnetische Impulsbombe enthält, die im CTU-Zufahrtstunnel explodiert.", "section_level": 2}, {"title": "4 bis 10 Uhr.", "content": "Durch die Bombenexplosion gibt es drei Tote; die CTU wird lahmgelegt und ihrer Möglichkeit beraubt, ihre Sensoren zum Entdecken radioaktiver Strahlung zu nutzen. Um Jack zu helfen, beschleunigt O'Brian die Hardware-Reparaturarbeiten, indem sie eine schnellere, aber gefährlichere Lösung als das NSA-Reparaturteam umsetzt. Indes hat das CTU-Team um Bauer und Ortiz die Terroristen bis an das Ufer des East River verfolgt. Während Mehran und Faroush die Brennstäbe per Schlauchboot nach Manhattan fahren, halten ihre Komplizen die CTU-Agenten mit Waffengewalt auf, aus der diese sich aber durch die Hilfe der von O'Brian zu Hilfe gerufenen Walker bald befreien können. Nachdem Prady Walshs Beteiligung an dem Einbruch in das Asservatenlager entdeckt hat, ermordet Walsh ihn und versteckt seine Leiche. Erst jetzt stellt sich heraus, dass Walsh in der CTU als Maulwurf für Mehran arbeitet. Als solcher ermöglicht sie es den Terroristen, mit den Brennstäben vor CTU und Polizei zu entkommen. Taylor beauftragt Jack Bauer, persönlich die Hassans bei ihrer Evakuierung aus dem UN-Hauptquartier zu eskortieren, und weigert sich um kurz nach 5.15 Uhr, Mehrans Forderung nach der Auslieferung des von ihm als Landesverräter wahrgenommenen Omar Hassans binnen einer Stunde nachzugeben. Der US-General David Brucker, Mitglied des von Taylor indes einberufenen Nationalen Sicherheitsrats, überzeugt Stabschef Weiss unter Berufung auf die Nürnberger Prinzipien davon, gemeinsam Taylor zu hintergehen und Omars Auslieferung an Mehran sicherzustellen, um so die Explosion der Bombe zu verhindern. Um ihren Plan geheimzuhalten, enthalten sie dem Verdacht schöpfenden US-Außenminister Ethan Kanin die medizinische Hilfe vor, die er wegen eines Herzanfalls benötigt. Die von ihnen beauftragte Entführung Omars durch US-Spezialkräfte verhindern Bauer und Walker. Gegen 6 Uhr macht Faroush die Schmutzige Bombe in der Upper West Side scharf. Da Omar den Tod Zehntausender nicht in Kauf nehmen will, stellt er sich gegen seine Familie, Bauer und Walker und liefert sich den Terroristen aus, sodass Mehran die Zündsequenz sieben Sekunden vor der geplanten Explosion abbrechen lässt. Taylor lässt Brucker und Weiss verhaften, mit dessen Informationen die CTU die Schmutzige Bombe findet und sicherstellt. Die von Bauer und der CTU durchgeführte Verfolgung des in der Gewalt der Terroristen befindlichen Omar wird durch Walshs Geheimnisweitergabe sabotiert. Dadurch kann Omar zu Mehran gebracht werden, ehe Faroush Suizid begeht. Mehran foltert Omar mit dem Ziel, den Friedensvertrag zu widerrufen. Walsh wird nach einem erfolglosen Fluchtversuch, bei dem sie mehrere Wachleute erschießt, in der CTU verhaftet. Die durch sie von der Präsidentin erpresste Amnestie für ihre Verbrechen kommt nicht zur Anwendung, weil die CTU Omar nicht mehr rechtzeitig retten kann: Die Terroristen täuschen die CTU mit einem zeitversetzt als Webcast verbreiteten Video und exekutieren Omar als Landesverräter, kurz bevor das CTU-Team gegen 7.55 Uhr in ihrem Versteck eintrifft. Mehran überlebt, seine Komplizen sterben. Um den Friedensvertrag zustande zu bekommen, überzeugen Taylor und Jamot Dalia davon, mit der Unterstützung ihrer Partei Omars Nachfolge anzutreten. Da die russische Regierung nicht von Dalias Eignung überzeugt ist und den Einfluss auf Kamistan zu verlieren befürchtet, droht der russische Außenminister Mikhail Novakovich der US-Präsidentin damit, gegen den Friedensvertrag zu stimmen. Um die russische Regierung doch noch zu überzeugen, holt sich Taylor die Hilfe des ehemaligen US-Präsidenten Charles Logan, der nach wie vor gute Kontakte nach Russland hat und dem sie notgedrungen Handlungsspielraum einräumt. Logan hofft, sich mit seiner Hilfe politisch zu rehabilitieren. Der Chef von Homeland Security macht Hastings persönlich für die Misserfolge der CTU an diesem Tag verantwortlich und ersetzt ihn als Direktor daher kommissarisch mit Chloe O’Brian. Pavel Tokarev, ein für Novakovich arbeitender Auftragsmörder, vergiftet – als Sanitäter getarnt – am Ort von Omars Ermordung Mehran tödlich und wird dort von Walker bemerkt. Um zu verhindern, dass Walker ihn identifiziert und dass Novakovichs Verbindung zu den Terroristen bekannt wird, erschießt er sie in Bauers Apartment kurz, nachdem sie Sex mit Bauer hatte. Wegen Walkers letzter Worte ggü. O'Brian, wonach sie den bemerkten Mann aus ihrer Undercover-Zeit in der Russenmafia kennt, befragt Bauer Sergei Bazhaev. Von Bauer mit der Ermordung seiner Familie bedroht, enthüllt Bazhaev, dass die kamistanischen Terroristen im Auftrag von Mitgliedern der russischen Regierung handelten und dass Walsh in deren Auftrag als Spionin eingesetzt wurde. Mit der Drohung, Beweise für Novakovichs persönliche Verbindungen zu den kamistanischen Terroristen kundzutun, erpresst Logan von Novakovich, nunmehr für den Friedensvertrag zu stimmen. Logan möchte verhindern, dass Walsh bzgl. der mit den kamistanischen Terroristen kooperierenden Personen in der russischen Regierung von Bauer verhört wird. Zu diesem Zweck fordert er von Taylor erfolgreich ein, dass Walsh nicht verhört wird und dass Bauer von weiteren Ermittlungen gestoppt wird. Dabei ist Logan zur Preisgabe der ihm längst bekannten Informationen gezwungen, dass Russland die kamistanischen Terroristen unterstützt. Um das Zustandekommen des Friedensvertrages zu gewährleisten, stimmt Taylor Logans Forderungen zu, Bauer von den Ermittlungen abzusetzen und Dalia im Unklaren über die Verbindungen Russlands zu Omars Mördern zu lassen. Weil Bauer mit der Entscheidung der Präsidentin nicht einverstanden ist, flieht er aus dem Arrest, unter den sie ihn gestellt hat.", "section_level": 2}, {"title": "10 bis 16 Uhr.", "content": "Taylor stimmt Logans Vorschlag zu, Walsh zu einer feindlichen Kombattantin zu erklären und vor ihrem dauerhaften Verschwinden durch ein privates Sicherheitsunternehmen verhören zu lassen. Damit soll erreicht werden, dass die Informationen nicht öffentlich bekannt werden. Weil Kanin mit dem Vertuschungsmanöver nicht einverstanden ist, tritt er als Außenminister zurück, allerdings unter einem Vorwand. Gegen 11 Uhr beginnen die Männer der Firma damit, Walsh zwecks Nennung der Informationen, die die Unterstützung der Terroristen durch hochrangige Russen beweisen, mittels Waterboarding zu foltern. O'Brians Plan, Bauer in eine Falle zu führen, um ihn vom Auffinden Walshs abzuhalten, scheitert. Bauer lässt sich daraufhin inoffiziell durch Ortiz bei der Entführung Walshs aus der Gewalt der Firma helfen. Mit dem Tod bedroht, führt sie Bauer und Ortiz zu einem Bankschließfach, aus dem sie die Video-Aufnahme mit den Beweisen nimmt, ehe sie damit fliehen kann und um kurz vor 12 Uhr durch Bauer exekutiert wird. Weil Bauer nicht mehr unter CTU-Kontrolle steht, lässt sich Taylor auf Logans Vorschlag ein, dass Logans Assistent Jason Pillar die Suche nach Bauer in der CTU leitet. Insgeheim bezweckt Logan damit aber, Bauer baldmöglichst töten zu lassen und so Novakovich zu schützen. Das durch Bauer von Walsh sichergestellte Video beweist, dass Tokarev der Kontaktmann von Walsh und der Mörder von Walker ist. Mit dem Ziel, Tokarev gefangen zu nehmen, lockt Bauer die Journalistin Reed mit dem Versprechen, ihr das Video zu geben, zu einem gemeinsamen Treffen in ein Einkaufszentrum. Bauer und sein alter Freund Jim Ricker können dort Tokarev in ihre Gewalt bringen und die von Pillar für Bauers Tötung geschickten, russischen Agenten erschießen. Bauer gibt Reed das Beweisvideo, ehe er Tokarev zwecks Nennung von dessen Auftraggebern foltert und quält, unter anderem mit offenem Feuer. Tokarev verweigert die Aussage und wird von Bauer – voller Rache für Walkers Ermordung – getötet. Unter Verwendung der von Tokarev zuvor verschluckten SIM-Karte erfährt Bauer, dass Tokarev zuletzt mit Logan telefonierte. Taylor folgt Logans Vorschlag und lässt – gegen die Pressefreiheit verstoßend – durch das FBI die Veröffentlichung der Informationen unterbinden, die Reed von Bauer erhalten hat. Bauer indes überfällt Logans Wagenkolonne an einer Engstelle und kann so von ihm das Geständnis erzwingen, dass Novakovich die kamistanischen Terroristen mit der Ermordung Omars beauftragt hat. Rachsüchtig exekutiert Bauer daraufhin Novakovich und den größten Teil seiner Leibgarde. Durch eine an Logan versteckte Wanze erfährt er aus einem Telefonat zwischen Logan und Russlands Präsidenten Yuri Suvarov, dass letzterer der Auftraggeber Novakovichs ist. Reed informiert vor ihrer Verhaftung Kayla Hassan über die Beteiligung Russlands an der Ermordung Omars. Über diese Information verfügend, droht Dalia der US-Präsidentin mit der Nichtunterzeichnung des Friedensvertrages. Taylor droht der kamistanischen Präsidentin im Gegenzug mit einem militärischen Vergeltungsschlag gegen Kamistan, sollte sie nicht unterzeichnen. Unterdessen arbeiten O’Brian und Ortiz in der CTU insgeheim daran, das Vertuschungsmanöver zu beenden. Während der UN-Generalsekretär im UN-Hauptquartier mit der öffentlichen Unterzeichnungszeremonie beginnt und Suvarov dort eintrifft, lässt sich Bauer durch den von ihm mit dem Tod bedrohten Pillar in ein Nachbargebäude des UN-Hauptquartiers schmuggeln. Von dort aus will er Logan und Suvarov erschießen. O'Brian gelingt es, Bauer zwecks Vermeidung seiner Tötung zum Aufgeben zu bewegen, scheitert aber mit Ortiz darin, den Mitschnitt des Telefonats zwischen Logan und Suvarov vor Pillars Gefolgsleuten sicherzustellen. Taylor lässt sich durch Logan schweigend davon überzeugen, Bauer wegen seines Wissens über Suvarovs Verantwortung für den Mord an Omar entführen und töten zu lassen. Taylor, wegen der Vertuschungsaktion mittlerweile reumütig geworden, verweigert in letzter Minute ihre Unterschrift unter das völkerrechtlich verbindliche Friedensabkommen. Sie kündigt an, sich der Staatsanwaltschaft zu stellen. Logan möchte seine und Pillars Verhaftung vereiteln und exekutiert deshalb zunächst Pillar, ehe er selbst Suizid versucht. Taylor lässt in letzter Sekunde die Hinrichtung Bauers vereiteln und bewegt ihn zur Flucht vor den amerikanischen und russischen Strafverfolgungsbehörden.", "section_level": 2}, {"title": "Episoden.", "content": " ", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichung.", "content": "Die komplette achte und finale Staffel erschien in den USA und Kanada auf DVD und Blu-ray am 14. Dezember 2010. In Deutschland wurde die Staffel ebenfalls auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Beide erschienen am 26. November 2010.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "In der achten Staffel bleibe das Echtzeit-Serienformat mit seinen „äußerst effektiven Cliffhangern [...] in höchstem Maße sehenswert“. Die Staffel sei „attraktiv produziert“ und wirke mehr wie ein teurer Spielfilm als wie eine Fernsehserie, sei „manchmal aber auch äußerst dumm und mit hanebüchenen, unglaubwürdigen Handlungsmechanismen“. Besonders scharfe Kritik wird mehrfach an dem Nebenhandlungsstrang mit der CTU-Datenanalytikerin Dana Walsh geübt, der eine „absurde, vorhersehbare B-Geschichte mit einem unvermeidlichen Ende“ sei; der Twist mit der von Katee Sackhoff gespielten, „unglaublich dummen, gefügigen und willensschwachen“ Figur ergebe „schlichtweg überhaupt keinen Sinn“. Die achte Staffel sei zwar „voll von abgedroschenen Klischees, vorhersehbaren Wendungen und unglaubwürdiger Action“, aber „dennoch großartiges TV-Junkfood“. Die Staffel sei insgesamt „schwach“, vor allem in den ersten beiden Dritteln zeige sich, wie „einengend“ das Echtzeit-Serienkonzept sein könne. Mit der Rückkehr von Ex-Präsident Logan und dem „von purem Blutdurst getriebenen Amoklauf“ Jack Bauers starte aber ein „Finale furioso“ mit „hohem Unterhaltungsfaktor, Hochspannung und viel Emotionalität“.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Staffel wurde bei den Emmy-Awards 2010 in fünf Kategorien je einmal nominiert. Zwei Emmy-Prämierungen gab es: eine für die beste Musikkomposition (Episode 24) und eine für den besten Tonschnitt (Episode 13). Bei Nominierungen blieb es in den Kategorien \"Bester Gastdarsteller in einer Dramaserie\" (Episode 22, Gregory Itzin), \"Beste Tonmischung für eine einstündige Comedy- oder Dramaserie\" (Episode 24) und \"Beste Stunt-Koordination\" (Episode 3).", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Kritiken", "section_level": 1}], "src_summary": "Die vierte Staffel der US-amerikanischen Fernsehserie 24 wurde in den Vereinigten Staaten von Januar bis Mai 2005 erstmals ausgestrahlt, in Deutschland, Österreich und der Schweiz zwischen November 2005 und März 2006. Sie handelt im Wesentlichen von den Bemühungen der fiktiven US-Antiterrorbehörde CTU, arabischstämmige Terroristen aufzuspüren und von Terroranschlägen abzuhalten, zu denen Kernschmelzen in Atomkraftwerken und die Explosion eines Nuklearsprengkopfes gehören. Zur Handlung gehören zudem die Entführung und Befreiung des US-Verteidigungsministers und ein terroristischer Luftangriff auf das US-Präsidentenflugzeug Air Force One.", "tgt_summary": "《24》第四季(2005年)设定在第三季的15个月之后,几乎是第一季的事件的六年之后,且据说该事件是发生在2007年12月。", "id": 2126330} {"src_title": "Landstraße 90", "tgt_title": "90號公路 (以色列)", "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Für Israel bildet die etwa 480 Kilometer lange Landstraße 90 die direkte Nord-Süd-Achse des Landes. Im Bereich des Jordantals besaß sie während der Besetzung der Westbank eine besondere militärische Bedeutung, da mit ihrer Hilfe die Grenzsicherung zum benachbarten Königreich Jordanien gewährleistet werden konnte. Von dessen Gebiet drangen bewaffnete Palästinenser-Kombattanten ein, die Attentate und Sabotageakte verübten. Im Jordantal der Westbank hat Israel 400 Quadratkilometer zur geschlossenen militärischen Zone erklärt. Darunter zählen Flächen für militärisches Training der IDF, Minenfelder und Sicherungsflächen mit Schusswaffengebrauch. Im Jordantal zwischen dem Toten Meer und Nordisrael bildet sie eine der Haupterschließungsrouten für alle Siedlungen im östlichen Teil des Judäischen Berglands, für Anlagen der politisch umstrittenen Wassergewinnung sowie für die Landwirtschaftsbetriebe in der Jordanebene. Die landwirtschaftliche Nutzung stellt einen wichtigen Teil des israelischen Nahrungsgüterexports dar, ist aber auch für die palästinensische Wirtschaft bedeutsam. Im Jordantal des Westbankgebietes leben etwa 53.000 Palästinenser und einige Beduinen-Kommunen. Seit Mai 2005 ist es Palästinensern mit im Personaldokument nachgewiesenen Aufenthaltsrechten im Jordantal wieder erlaubt, die Landstraße 90 zu benutzen.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Ortschaften an der Landstraße 90.", "content": "von Norden nach Süden:", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die Landstraße 90 führt im Süden Israels ab der Landesgrenze zu Ägypten einige Kilometer am Roten Meer entlang bis Eilat. Von dort geht sie in nördlicher Richtung durch das Aravatal am Rande der Wüstenregion des Negev, wobei entlang ihrer Route einige prähistorische und antike Fundstätten sowie das Jotvata-Reservat liegen. Bei Neve Zohar, wo die Landstraße 31 in Richtung Arad abzweigt, berührt sie erstmals die unmittelbare Umgebung des Toten Meeres, dessen Westufer sie nun parallel folgt. Nördlich von En Gedi passiert sie einen Kontrollpunkt, wonach die Landstraße weiter dem Toten Meer folgt. In diesem Bereich liegt westwärts das Judäische Bergland und am Nordende des Toten Meeres die archäologische Fundstätte Qumran. Der Abschnitt entlang des Toten Meeres wird \"Dead Sea Highway\" genannt. Wenige Kilometer nördlich des Toten Meeres geht nach Westen die Landstraße 1 ab Richtung Jerusalem und Tel Aviv. In einem weiten Bogen nach Osten führt die Landstraße 90 um Jericho herum. Auf dieser Strecke zweigt die Straße zum Grenzübergang Allenby-Brücke nach Jordanien ab. Weiter im Jordantal aufwärts passiert die Landstraße 90 kleinere landwirtschaftliche Siedlungen. Bei Yafit gibt es einen Abzweig zum nahe gelegenen Jordantal-Denkmal, das an Soldaten der Israelischen Armee erinnert, die seit 1967 bei ihrem Dienst im Jordantal starben. Weiter nördlich davon kreuzt die Landstraße 57, die von Nablus aus dem Judäischen Bergland herab kommt und zu einem geschlossenen Grenzübergang (Damiya-Brücke) am Jordan führt. Nach diesem Kreuzungspunkt führt die Landstraße 90 sehr nah an den stark mäandrierenden Jordanverlauf heran und ist teilweise durch besondere Grenzbauten geschützt. Schließlich verlässt sie an einem Kontrollpunkt nördlich von Mehola das Westjordanland. An den Kontrollpunkten an der Landstraße 90 werden Fahrzeuge mit israelischen Kennzeichen in der Regel nicht kontrolliert. Auf der Höhe von Bet Sche’an kreuzt die Landstraße 71 von Afula kommend, die nach Osten zum nördlichen Grenzübergang nach Jordanien führt. Schließlich erreicht die Landstraße 90 den See Genezareth und biegt nach Westen ab, während die Landstraße 92 in östlicher Richtung um den See läuft. Die Landstraße 90 verläuft an seinem westlichen Ufer nach Tiberias, wo auch die von Haifa und Nazareth heranführende Landstraße 77 einmündet. Weiter dem Seeufer in nordöstlicher Richtung folgend durchquert sie eine Tiefebene bei Migdal und verlässt dessen Gebiet an einer Straßengabelung, wo die Landstraße 87 nach Osten zu den Golanhöhen abzweigt. Von diesem Punkt an erstreckt sich die Route wieder in nördliche Richtung, vorbei an einem westlich gerichteten Abzweig der Landstraße 85 nach Akko, bis sie den Abzweig der Landstraße 91 nach Kuneitra und Damaskus erreicht, der ursprünglich von großer militärischer Bedeutung war. Weiter nach Norden am Fuße der zu Israel gehörenden Abhänge des bewaldeten Berglandes im Dschabal Amel erreicht die Straße in der Chulaebene die Kleinstadt Kirjat Schmona. Nach diesem Ort zweigt in östliche Richtung die Landstraße 99 ab, auf der man das Hermon-Massiv mit dem einzigen Wintersportareal Israels erreichen kann. Mit ihrem letzten nördlichen Abschnitt erreicht sie nun die stark befestigte Grenzstadt Metulla unmittelbar an der Grenze zum Libanon. Grenzübergänge zwischen Israel und dem Libanon existieren nicht. Mit ihrem gesamten Verlauf folgt die Landstraße 90 dem Jordangraben, der nördliche Teil der tektonischen Großstruktur des Großen Afrikanischen Grabenbruchs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die israelisch-palästinensische Landstraße 90 (hebräisch כביש 90, dt.: Landstraße 90) ist ein durchgängig asphaltierter Verkehrsweg, der die Stadt Eilat am Roten Meer entlang des Toten Meeres über das Jordantal mit dem äußersten Norden Israels verbindet.", "tgt_summary": "90号公路(;)为以色列最长的公路,北起黎巴嫩边界附近的麦图拉,南至红海北岸(以色列与埃及边界),全长480公里。此公路沿途经过加利利海西岸、约旦河谷、死海西岸(使其成为全世界海拔最低的公路)、阿拉伯谷、埃拉特等地。", "id": 1906996} {"src_title": "Darkest Hour (2011)", "tgt_title": "至暗之时", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die beiden jungen Unternehmer Sean und Ben fliegen zusammen nach Moskau, um dort ihre Geschäftsidee Neukunden vorzustellen. Jedoch werden sie bei der verspäteten Ankunft im Meeting enttäuscht, da ihr Geschäftsführer Skyler die Idee bereits als seine verkauft und Sean und Ben gefeuert hat. Abends versuchen sie ihren Frust in einem Club zu bewältigen, wo sie die beiden Mädchen Natalie und Anne kennenlernen und auch Skyler wiedersehen. Während die Vier gerade in ein Gespräch vertieft sind, fällt der Strom aus und alle rennen nach draußen, wo seltsame orangefarbene Kugeln vom Himmel sinken. Eine dieser Kugeln kommt in die Richtung der Partygäste, die sich darum versammeln. Ein Polizist nähert sich vorsichtig der leuchtenden Kugel und berührt sie leicht mit seinem Schlagstock, woraufhin er ruckartig in die Luft gezogen wird und zu Staub zerfällt. Alle rennen sofort wieder rein, werden jedoch von den Kugeln verfolgt und viele werden „pulverisiert“. Sean, Ben, Natalie und Anne, außerdem Skyler, können sich in die Küche der Bar retten und verschanzen sich dort. Nach vier Tagen entschließen sie sich, die Lage draußen zu erkunden. Alles ist wie leergefegt und teilweise zerstört, von den unheimlichen Leuchtbällen ist keine Spur mehr zu sehen. Die Fünf finden heraus, dass die fremden Wesen Elektrizität induzieren, was sie insbesondere nachts durch aufflackernde Lampen sichtbar macht. Schutz vor der Wahrnehmung durch sie besteht hinter Glas und in einem Faradayschen Käfig. Die Freunde flüchten sich in die US-Botschaft und erfahren von einem weltweiten außerirdischen Angriff. Skyler verlässt das Gebäude und will gegen die Angreifer kämpfen. Sean, Ben, Natalie und Anne bleiben in der Botschaft und sind zunächst ratlos, wie sie sich verhalten sollen. Sie entdecken in einem Vogelkäfig, der als Faradayscher Käfig dient, ein funktionierendes Funkgerät, in dem fortlaufend eine Durchsage in russischer Sprache zu hören ist. Sie erkennen, dass sie nicht die einzigen Überlebenden sind und beschließen, sich am Abend auf die Suche nach anderen Menschen aufzumachen. Gerade als sie das Gebäude verlassen wollen, sehen sie Skyler mit einem Sturmgewehr durch die Straßen laufen. Aufflackernde Lichter der parkenden Fahrzeuge zeigen an, dass ihn die fremden Wesen verfolgen. Die vier Freunde versuchen, Skyler auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen, doch er stirbt bei einem kurzen Feuergefecht. Damit wird klar, dass auch gewöhnliche Handfeuerwaffen kaum etwas gegen die Eindringlinge ausrichten können. Die vier wollen gerade zum Gebäude zurückkehren, als sie in einem anderen Hochhaus eine beleuchtete Wohnung entdecken. Sie laufen dorthin und treffen auf Vika und Sergei. Er hat seine Wohnung in einen großen Faradayschen Käfig verwandelt und produziert elektrischen Strom mit Hilfe eines Stromerzeugungsaggregats. Außerdem hat er eine Waffe konstruiert, die einen Mikrowellenstrahl aussendet, der die Wesen schwächt. Auf der gemeinsamen Suche nach Nahrungsmitteln werden Vika, Natalie und Anne von den Wesen entdeckt und verfolgt. Sie schaffen es in letzter Minute, in Sergeis Wohnung zurückzukehren, doch können sie dort den Käfig nicht mehr schließen. Die Wesen dringen ein, töten Sergei und Anne, während Sean, Ben, Natalie und Vika fliehen können. Auf ihrer anschließenden Flucht treffen sie weitere Überlebende, die unter der Leitung von Matvei ihre Stadt verteidigen wollen. Sie hören die Funkübertragung, die auf ein U-Boot hinweist, das in der Moskwa liegt und Überlebende aufnehmen will. Matvei will zwar in Moskau bleiben, um zusammen mit seinen Freunden die Wesen zu bekämpfen, sagt aber zu, die Vier zum U-Boot zu begleiten. Die Überlebenden erkennen nun auch, warum die Wesen auf die Erde gekommen sind: Sie beuten die Rohstoffe des Planeten aus. Mit Hilfe von Matvei und seiner Gruppe können sie mit der Mikrowellenwaffe einige Wesen schwächen und mit konventionellen Schusswaffen töten. Ben wird jedoch auf der Flucht von den Wesen getötet und Natalie von der Gruppe getrennt. Sean will Natalie jedoch nicht zurücklassen und macht sich mit Hilfe der übrigen Überlebenden auf die Suche nach ihr. Auf einem Busbahnhof findet er sie, dabei wird die Gruppe jedoch erneut von den Wesen angegriffen. In einem Kampf kann Sean in letzter Minute Natalie vor den Wesen retten und mit ihr auf das U-Boot gelangen. Der Film endet damit, dass sie einen Funkspruch von anderen Widerstandskämpfern empfangen und mit dem Unterseeboot in See stechen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Darkest Hour (Originaltitel: \"The Darkest Hour\", dt.: „Dunkelste Stunde“) ist ein US-amerikanisch-russischer Science-Fiction-Horrorfilm des Regisseurs Chris Gorak aus dem Jahr 2011. Seit seinem weltweiten Kinostart am 25. Dezember 2011 konnte der Film bei einem Produktionsbudget von 30 Mio. US-Dollar weltweit über 67 Mio. US-Dollar einspielen.", "tgt_summary": "是一部2011年3D科幻灾难片,导演为克里斯·戈拉克。于2011年12月25日在美国上映。", "id": 3033174} {"src_title": "Kandahar-Massaker", "tgt_title": "潘傑瓦伊槍擊案", "src_document": [{"title": "Robert Bales.", "content": "Robert Bales war zur Tatzeit 38 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter und eines Sohns. Eine Beförderung zum Sergeant First Class war ihm 2011 verweigert worden. Wegen 17-fachen Mordes sowie wegen mehrfachen versuchten Mordes sowie schwerer Körperverletzung wurde der im Militärgefängnis Fort Leavenworth in Kansas einsitzende Täter vor ein Gericht gestellt. Nach Angaben des US-Verteidigungsministers Leon Panetta hätte er in dem folgenden Prozess zum Tode verurteilt werden können. Am 5. November 2012 fand eine erste Anhörung statt. Laut der Anklageschrift wurde ihm 16-facher Mord, versuchter Mord in sechs Fällen, Körperverletzung sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch im Dienst vorgeworfen. Ende Mai 2013 gab der Anwalt von Bales bekannt, dass sein Mandant im Zuge eines Handels die Tat gestehen werde. Im Gegenzug sei ihm von der Staatsanwaltschaft die Aussetzung der Todesstrafe zugesagt worden. Am 5. Juni 2013 legte Bales vor dem Militärgericht ein vollständiges Geständnis ab. Richter Nance nahm das Schuldbekenntnis an. Am 23. August 2013 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Dabei wurde ausdrücklich ausgeschlossen, dass Bales’ Strafe nach 20 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Mehrtäterversion.", "content": "Nach Augenzeugenberichten, die unter anderem die New York Times nennt, und gemäß einem Untersuchungsteam afghanischer Parlamentsabgeordneter, die zwei Tage lang den Tatort inspizierten und Überlebende befragten, handelte Bales nicht alleine, sondern es wird von bis zu 20 Soldaten berichtet, die das Massaker in zwei Gruppen aufgeteilt verübten. Dabei sollen sie von Helikoptern unterstützt worden sein und mit Leuchtmunition geschossen haben. Ein Überwachungsvideo, das von einem Ballon aus aufgenommen wurde, als man Bales in Camp Belambay vermisste, zeigt ihn jedoch von der Tat allein in das Feldlager zurückkehrend, was auch von einem afghanischen Offiziellen bestätigt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Dokumentation „\"Stille Nacht\"“.", "content": "2013 veröffentlichte die Regisseurin Lela Ahmadzai eine Webdokumentation mit dem Titel „\"Stille Nacht\"“, die den Schwerpunkt auf Interviews mit Angehörigen legt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kandahar-Massaker fand am Sonntag dem 11. März 2012 um etwa 3.00 Uhr Ortszeit im Dorf Najib Yan (nach anderen Angaben in den zwei Dörfern Balandi und Alkozai) im Distrikt Panjwai in der Provinz Kandahar in Afghanistan statt. United States Army Staff Sergeant Robert Bales ging dabei ein Nachtsichtgerät tragend vom Feldlager, einem \"Combat Outpost\" namens Camp Belambay, in den Ort und erschoss und erstach dort während eines Amoklaufs in drei Häusern 16 Zivilisten, darunter 9 Kinder und 3 Frauen. Einige der Opfer verbrannte er danach.", "tgt_summary": "潘杰瓦伊枪击案是指2012年3月11日发生于阿富汗坎大哈省潘杰瓦伊的屠杀事件,造成阿富汗平民十六名死亡、五名受伤,包括妇女和儿童。驻扎当地美军基地的陆军上士罗伯特·贝尔斯(Robert Bales,1973年生于俄亥俄州)被指控是凶手。", "id": 1107555} {"src_title": "Parlamentswahl in Syrien 2012", "tgt_title": "2012年叙利亚议会选举", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Wahlen sollten ursprünglich im Mai 2011 stattfinden und wurden zunächst auf Februar 2012 verschoben. Aufgrund des syrischen Bürgerkrieges ab 2011 und des Verfassungsreferendums wurden die Wahlen erneut auf den aktuellen Termin verschoben. Die Legislaturperiode des 250 Sitze starken Parlaments lief bereits letzten März ab, wurde allerdings in Einklang mit der neuen Verfassung des Landes weiter verlängert. Wenige Tage vor Ankündigung des Termins erklärte Friedensbotschafter Kofi Annan, dass er auf konkrete Vorschläge, die er dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in zwei Gesprächsrunden gemacht hatte, eine Antwort erwarte. Der Zeitpunkt der Abstimmung wurde an dem Tag angekündigt, als die syrischen Regierungseinheiten einen neuen Sturmangriff auf Rebellenhochburgen im Nordwesten des Landes einleiteten.", "section_level": 1}, {"title": "Regeln.", "content": "Die Wahlen am 7. Mai waren die ersten Wahlen, die dem Entwurf der neuen Verfassung für politischen Pluralismus folgten. Dieser hebt die vom Vater und Vorgänger des Präsidenten, Hafiz al-Assad, aufgestellte Klausel auf, die besagte, dass Assads regierende Baath-Partei die führende Rolle im Staat und der Gesellschaft habe. Unter der neuen Verfassung darf eine Partei nicht auf einer religiösen, regionalen, konfessionellen, berufsbezogenen oder Stammesbasis gegründet werden und auch kein Ableger bzw. Verbündeter einer nichtsyrischen Partei oder politischen Organisation sein. Damit sind die in Syrien verbotene Muslimbruderschaft oder kurdische Parteien, welche nach regionaler Autonomie streben, von der Wahl ausgeschlossen. Im Juli 2011 bestätigte das syrische Kabinett eine Gesetzesvorlage für allgemeine Wahlen als Teil des Reformprogramms der Regierung, um die Monate des Aufruhrs zu Ende zu bringen. Der Gesetzesentwurf legt die Gründung der obersten Kommission für Wahlen zur Leitung des Wahlprozesses fest.", "section_level": 1}, {"title": "Wahl.", "content": "Aufgrund der andauernden Kämpfe in Syrien kamen Fragen über die Organisation der Wahl auf, da in den Städten von Homs, Hama, Daraa und in der nördlichen Provinz von Idlib Kampfhandlungen zwischen Rebellen und den Regierungstruppen im Gange waren. Am Tag der Ankündigung der Wahl erklärten Melhem al-Droubi, ein Mitglied der syrischen Muslimbruderschaft und des Syrischen Nationalrates, dass sie die Wahlen „selbstverständlich“ boykottieren werden, da der Wahlausgang festgelegt wäre. Aber dies sei nicht der Schwerpunkt ihres Interesses. Was sie wollen, sei ein echter Wandel mit einer echten Präsidentschaftswahl, die Assad sicherlich verlieren würde. Am 26. März 2012 berichtete die staatseigene Nachrichtenagentur SANA, dass das syrische Parlament den Präsidenten Baschar al-Assad bitte, die Verschiebung des Wahltermins in Betracht zu ziehen, sodass die übergreifenden Reformen konsolidiert sind, und man das Ergebnis des umfangreichen nationalen Dialogs abwarten sowie die zugelassenen Parteien im Lichte des neuen Parteiengesetzes stärken kann. Die größte Oppositionsgruppe, die teilnahm, war die Volksfront für Wandel und Freiheit, die 45 Kandidaten hatte, einschließlich 6 im Damaskus-Governorat, und von Qadri Dschamil geleitet wurde. Die Volksfront brachte Dschamils unlizenzierte Partei des Volkswillens mit der Sozialen Nationalistischen Partei zusammen, die innerhalb von Assads Baath-Partei geleiteten Nationalen Fortschrittsfront toleriert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Im Folgenden ist die Sitzverteilung dargestellt: Nach der Wahl wurde Mohammad Dschihad al-Lahham zum Parlamentssprecher und Riad Farid Hedschab zum Ministerpräsidenten ernannt. Die beiden Oppositionsführer Qadri Dschamil und Ali Haidar wurden ebenfalls in die Regierung aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wahl zum Volksrat in Syrien 2012 fand am 7. Mai 2012 statt. Sie folgte auf die Annahme einer neuen Verfassung in einem Volksentscheid am 26. Februar.", "tgt_summary": "2012年叙利亚议会选举是指2012年叙利亚的大选,5月7日由叙利亚人民委员会举行,2012年2月26日前入籍叙利亚的公民依据《叙利亚宪法》都有投票权。", "id": 2922727} {"src_title": "Kumon", "tgt_title": "公文式", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Gründer von Kumon, Toru Kumon, war Mathematiklehrer an einem Gymnasium in Osaka (Japan). Als sein ältester Sohn in der Schule Schwierigkeiten in Mathematik hatte, stellte er für ihn Aufgaben zusammen und entwickelte Lernblätter, die sein Sohn jeden Tag durcharbeitete. 1957 eröffnete seine Frau Teiko in Toyonaka, Präfektur Osaka, mit Hilfe anderer Eltern, deren Kinder ebenfalls die von Toru Kumon entwickelten Arbeitsblätter zum Lernen nutzten, das erste Kumon-Lerncenter. Bereits 1958 erfolgte dann die Gründung des Kumon Institute of Education, das nach und nach die Kumon-Methode weltweit bekannt machte. Nach eigenen Angaben (Stand 2017) lernen weltweit mehr als 4 Millionen Schüler in 50 Ländern nach der Kumon-Methode. In Deutschland wurde 1981 die erste europäische Niederlassung von Kumon gegründet. Heute gibt es in Großbritannien und Spanien noch zwei weitere europäische Niederlassungen.", "section_level": 1}, {"title": "Kumon-Programme.", "content": "Kumon bietet seine Lernprogramme für Mathematik und Sprachen an, hier primär Englisch als Fremdsprache oder die jeweilige Landessprache. Das Grundprinzip bei Kumon ist dabei, dass die Schüler zunächst bekannte Inhalte wiederholen, um vorhandene Defizite auszugleichen und ein Fundament für das weitere erfolgreiche Lernen zu gewährleisten. Das Tempo bestimmen die Kinder dabei selbst. Danach arbeiten sie sich anhand von Beispielen eigenständig auch in bislang unbekannte Themengebiete vor. Ziel der Kumon-Methode ist es, Kindern erfolgreich das eigenständige Lernen zu lehren. Neben dem fachlichen Wissen fördert die Methode das Konzentrationsvermögen, die Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen der Kinder. Die Kumon-Lernmaterialien werden kontinuierlich weiterentwickelt, wobei Erfahrungen und Eindrücke von Schülern aus der ganzen Welt mit einfließen.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Die Kumon-Unternehmensgruppe ist zu 60 Prozent in Händen der Familie Kumon unter der Leitung von Toru Kumons Witwe Teiko. Das amerikanische Forbes Magazine schätzte im März 2009 den Wert des gesamten Unternehmens auf 650 Millionen US-Dollar. In Deutschland wird Kumon vertreten durch die Kumon Deutschland GmbH mit Sitz in Düsseldorf. Die einzelnen Lerncenter werden an qualifizierte Franchise-Partner vergeben. Laut eigenen Angaben ist Kumon der viertgrößte Franchisegeber der Welt und das weltweit größte Franchisesystem im Bereich der individuellen Förderung. Derzeit gibt es ca. 150 Kumon-Lerncenter in Deutschland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kumon ist eine aus Japan stammende Methode der individuellen Lernförderung für Kinder. Die vor über 50 Jahren entwickelte Methode vermittelt Kenntnisse in Mathematik und Sprachen. Anhand dieser Fächer sollen Schüler auch die Fähigkeit entwickeln, eigenständig zu lernen.", "tgt_summary": "公文式(,全称株式会社日本公文教育研究会())是一家日本教育机构,于1958年成立于日本大阪府大阪市,原来是一家补习社,后来利用专利权的形式扩展业务。", "id": 777988} {"src_title": "Impulsschrauber", "tgt_title": "气动扳手", "src_document": [{"title": "Funktionsprinzip.", "content": "Das Funktionsprinzip des Impulsschraubers nutzt die Übertragung eines hohen Drehimpulses, welchen der schnell drehende Zylinder zusammen mit dem kurzzeitig aufgestauten Öl erzeugt, auf ein System mit geringem Drehimpuls und geringerer Masse, welches die Abtriebsspindel darstellt. Der Gegenimpuls der im Prinzip statischen Abtriebsspindel ist dabei viel geringer als der ursprüngliche Drehimpuls. Dadurch wird bei der Kraftübertragung fast keine Reaktionskraft auf das Schraubwerkzeug übertragen und der Drehimpuls geht fast vollständig in die Abtriebsspindel und damit in die Verschraubung über. Da der Impulsschrauber sehr geringe Reaktionskräfte aufweist, können wie beim Schlagschrauber (engl. impact wrench) recht hohe Drehmomente ohne spezielle Abstützungen realisiert werden. Zudem benötigt der Impulsschrauber für die Krafterzeugung kein Untersetzungsgetriebe, was ihn während des Einschraubvorgangs sehr schnell macht. Im Gegensatz zu Schlagschraubern hat der Impulsschrauber aber keine mechanisch gegeneinander schlagenden Teile. Die Impulsübertragung des schnell drehenden Zylinders auf die Abtriebsspindel erfolgt über das Medium Öl. Das Öl dämpft den Anstieg des Impulses und macht den Impulsschrauber im Vergleich zum mechanischen Schlagschrauber sowohl geräusch- als auch vibrationsärmer. Ein weiterer Vorteil, der sich aus der Art der Kraftübertragung ergibt, ist die bessere Kontrolle des abgegebenen Drehmoments bzw. der Leistung. Da die erzeugten Impulsspitzen asymptotisch auf eine maximale Leistung zugehen, erhöht sich das abgegebene Drehmoment ab einem bestimmten Punkt nicht mehr. Zudem kann der Öldruck in der Impulseinheit selbst für eine Drehmomentkontrolle z. B. in Form einer Abschaltung des Schraubwerkzeugs genutzt werden. Dabei löst eine Impulsspitze über ein Ventil eine Mechanik aus, welche die Druckluft- oder Stromversorgung des Werkzeugs unterbricht. Impulsschrauber werden in den verschiedensten Ausführungen angeboten, wobei inzwischen die meisten Kombinationen aus Antrieb, Bauform und Leistungskontrolle auf dem Markt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz von Impulsschraubern.", "content": "Impulsschrauber werden heute im Wesentlichen in der industriellen Montage eingesetzt. Hier haben sie die früher üblichen Schlagschrauber ersetzt, die oft nur noch bei ganz hohen Drehmomenten ab 800 Nm oder in Servicebereichen zum Einsatz kommen. Generell werden Impulsschrauber in allen möglichen Montageprozessen eingesetzt, ob in Vor- oder Endmontagen. In der Automobilproduktion werden Impulsschrauber traditionell vor allem von japanischen Herstellern bevorzugt, da hier der Fokus auf einer schnellen Produktion liegt. Europäische und amerikanische Hersteller dagegen verwenden zumeist Drehschrauber, die dann jedoch häufig wegen der Reaktionskraft abgestützt werden müssen. Mit den zuletzt verfügbaren gesteuerten Impulsschraubern ist das Interesse aber auch hier wieder gestiegen. Nicht zuletzt der neue Ansatz zum Messen von Impulsschraubern (s. u.) hat diesen Typ Schraubwerkzeug wieder attraktiv auch für anspruchsvollere Verschraubungen gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Impulsschraubers.", "content": "Die Erfindung des Impulsschraubers geht zurück in die frühen 1960er Jahre. Bis dahin und auch noch danach wurden bei der industriellen Montage von Schraubverbindungen überwiegend Schlagschrauber eingesetzt. Diese erlaubten die schnelle Montage einer Schraube bei gleichzeitig geringer Reaktionskraft für den Anwender. Dadurch konnten auch hohe Drehmomente mit vergleichsweise kleinen und handlichen Schraubern aufgebracht werden. Die Nachteile des Schlagschraubers sind sein hoher Geräuschpegel, starke Vibrationen und eine sehr geringe Kontrolle des aufgebrachten Drehmoments. Die Erfindung, die Donald K. Skoog 1964 unter dem Titel „Fluid impulse torque tool“ für die Ingersoll Rand Co. eingereicht hatte (Nr. 3116617), sollte die Vorteile von konstant drehenden Schraubern mit denen von Schlagschraubern vereinen. Drehmomentkontrolle, Schnelligkeit sowie Ergonomie in Form nicht benötigter Drehmomentabstützung waren die Hauptziele der neuen Erfindung. Kurze Zeit nach diesem Patent reichte 1965 die Thor Power Tool Co. ein weiteres unter dem Titel „Impulse tool“ (Nr. 3214940 und 3214941) ein, das über Skoogs Patent hinausgehen sollte. Das Ziel war, die Impulseinheit einfacher fertigen und das Drehmoment besser kontrollieren zu können. Thor brachte in der Folge den ersten kommerziellen Impulsschrauber unter der Bezeichnung „Impulsator“ auf den Markt. Dieser konnte sich aber auf dem damaligen Markt nicht durchsetzen und so geriet die Erfindung wieder in Vergessenheit. 1978 brachte URYU seinen ersten Impulsschrauber auf den Markt. Diese Schrauber der U-Serie hatten eine Impulseinheit mit nur einer Treibplatte. Damit folgten sie zunächst dem Aufbau der amerikanischen Erfindungen. URYU gelang es in der Folgezeit, das Problem der Dichtigkeit, von dem die Kraftübertragung abhängt, zuverlässig zu lösen. Damit konnte der Impulsschrauber einen bedeutenden Platz auf dem Markt erobern. Mit dem Markterfolg wurde der Impulsschrauber weiter entwickelt. Die Impulseinheiten wurden 1984 durch zwei Treibplatten leistungsfähiger. Schon früh wurden Modelle mit Drehmomentabschaltung entwickelt, 1982 zunächst jedoch mit einer Zeitabschaltung. Bis 1988 wurden Modelle mit höheren Drehmomenten bis knapp über 800 Nm entwickelt und somit der Leistungsbereich von Impulsschraubern bis heute festgelegt. 1989 erlaubte der Einsatz eines Doppelkammer-Druckluftmotors kleinere Bauformen. Im selben Jahr wurde dann der Öldruck, der in der Impulseinheit erzeugt wird, für die Auslösung der Abschaltung verwendet. Andere Hersteller benutzten dafür die Rückschlagkraft der Impulseinheit, um über eine Mechanik die Abschaltung auszulösen. Insbesondere in Japan wurden schon bald nach den Abschaltmodellen 1985 Impulsschrauber entwickelt, die einen eingebauten Drehmomentaufnehmer besaßen. Die Abschaltung erfolgt hier über ein Magnetventil, das über eine externe Steuerung betätigt wird. Den Zeitpunkt der Abschaltung gibt der Messwert des Aufnehmers vor. Bei diesen gesteuerten Impulsschraubern kann die Steuerung unterschiedliche Kennzahlen auswerten und somit Fehler erkennen und ausgeben. Auch kann ein Werkzeug bei unterschiedlichen Drehmomenten abschalten, womit sich sein Einsatzbereich erweitert. Die vorerst letzte Entwicklungsstufe bilden gesteuerte Impulsschrauber, die neben dem Drehmomentaufnehmer auch einen Drehwinkelaufnehmer eingebaut haben. Damit lässt sich bei der Verschraubung auch der Drehwinkel überwachen oder der Schrauber danach steuern. Impulsschrauber werden inzwischen von verschiedenen Herstellern angeboten. Sie haben sich in den letzten Jahrzehnten seit ihrer Neuauflage einen festen Platz im Markt der Schraubwerkzeuge gesichert und sind in manchen Bereichen – insbesondere bei höheren Drehmomenten – das bevorzugte Montagewerkzeug. Das Problem, wie ihre Leistung rückführbar gemessen werden kann, ist mit dem Erscheinen der VDI/VDE-Richtlinie 2649 im Jahr 2011 angemessen gelöst. Damit werden Impulsschrauber auch für diejenigen Anwender interessant, welche die Leistung ihrer Schraubwerkzeuge in einer rückführbaren Messkette dokumentieren müssen. Das war bislang die Domäne von konstant drehenden Werkzeugen wie Drehschrauber.", "section_level": 1}, {"title": "Messung von Impulsschraubern auf Drehmoment.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundlegende Betrachtungen.", "content": "Das Maß für die Beurteilung der Leistung eines Schraubwerkzeugs im industriellen Einsatz ist das Drehmoment. Vorgaben für eine Verschraubung werden überwiegend im Drehmoment gemacht, da diese Größe außerhalb des Schraubverbandes zerstörungsfrei und relativ einfach ermittelt werden kann. Sie kann sogar während des Verschraubvorgangs gemessen werden. Zudem ist sie über eine Messkette jeweils bis zum nationalen Normal rückführbar, was eine der Grundbedingungen der Messtechnik erfüllt. Das Drehmoment ist in der Schraubtechnik lediglich eine Hilfsgröße. Ziel einer Verschraubung ist nicht das Drehmoment, sondern eine Klemmkraft bzw. Vorspannkraft zwischen den Bauteilen zu erzeugen. Eindeutige Rückschlüsse von einem aufgebrachten Drehmoment auf eine Klemmkraft lassen sich aber nicht ziehen, da die Umsetzung insbesondere von schwankenden Reibwerten, aber auch von vielen anderen Faktoren abhängt. Jedes Messsystem wird statisch kalibriert. Kalibrieren heißt, es wird mit den physikalischen Größen oder Normalen verglichen, die es messen soll. Bei einem Drehmomentaufnehmer ist das eine Kombination aus Länge und Kraft. Es wird vorwiegend über einen Messbalken mit angehängten Gewichten realisiert, in dem der Drehmomentaufnehmer auf Torsion belastet wird. Bei einer Kalibrierung wird die Messunsicherheit des Aufnehmers bzw. der gesamten Messkette ermittelt, indem sie rückführbar mit einem um mehrere Größenordnungen genaueren Messsystem verglichen wird. Bei einem Schraubvorgang wird Drehmoment dynamisch auf die Schraube gebracht. Dreht sich ein Schraubwerkzeug langsam und konstant, kann man von einem quasi-statischen System ausgehen. Das bedeutet, ein statisch kalibrierter Drehmomentaufnehmer, der dem Werkzeug vorgeschaltet ist, liefert Ergebnisse, in der die Messunsicherheit durch die Dynamik kaum erhöht wird. Wird das Drehmoment jedoch schnell erzeugt, gelten diese Annahmen nicht mehr. Eigenfrequenzen des Messsystems, mechanische Schwingungen und Probleme bei der Signalübertragung bei z. B. rotierenden Messwellen gehen hier viel stärker ins Messergebnis ein und verfälschen dieses. Bei einem quasi-statischen System ist die Messunsicherheit nahezu bekannt, bei einem extrem dynamischen nicht mehr. Das Messsystem zeigt nicht mehr unbedingt das an, worauf es kalibriert war. In der Praxis werden elektrische Störeinflüsse zumeist durch spezielle Schaltkreise oder Filter gemindert. Zwar kann man auch den dynamischen Drehmomentverlauf eines Impulsschraubers mit gängiger hochauflösender Messtechnik aufzeichnen, doch kommt man im Zusammenspiel der Systeme an individuelle Grenzen, die eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse unmöglich macht. Stör- und Eigenfrequenzen des Messsystems müssen gefiltert werden, ohne dadurch Messwerte zu löschen. Da jeder Impulsschrauber im Prinzip eine eigene Impulscharakteristik besitzt, ist die Ermittlung der geeigneten Filterung eine aufwändige Angelegenheit und kann nur empirisch durch Vergleichsmessungen durchgeführt werden. Damit sind unterschiedliche Drehmoment-Messsysteme in der Verwendung mit Impulsschraubern aber nicht vergleichbar und erfüllen damit nicht eine wichtige Grundbedingung der Messtechnik. In der Praxis kommt es dazu, dass unterschiedliche Drehmoment-Messsysteme bei Impulsschraubern zum Teil stark voneinander abweichende Ergebnisse anzeigen, obwohl sie ursprünglich alle korrekt (statisch) kalibriert waren.", "section_level": 2}, {"title": "Vergleichende Messung von Impulsschraubern nach VDI 2649.", "content": "Die VDI/VDE-Richtlinie 2649 regelt seit 2011 die Vorgehensweise und die Grundbedingungen für einen Testaufbau zur vergleichenden Messung von Impulsschraubern. Dabei baut diese Richtlinie auf den Vorarbeiten einer ISO Arbeitsgruppe auf, die aber als weitere Diskussionsgrundlage lediglich eine Technische Spezifikation herausgegeben hatte (ISO TS 17104). Da bei der direkten Leistungsmessung von Impulsschraubern auf Drehmoment die Messtechnik einen zu großen Einfluss auf das Ergebnis hat, wird hier die Vorspannkraft als Messgröße herangezogen. Damit können auch die Grundbedingungen wie Rückführbarkeit und Reproduzierbarkeit erfüllt werden. Die Messung auf Vorspannkraft befreit die Beurteilung weitgehend von dynamischen Einflüssen, welche die Drehmomentmessung von Impulsschraubern so problematisch macht. Um nun dennoch eindeutige Rückschlüsse auf ein abgegebenes Drehmoment zu erhalten, beinhaltet das Messsystem neben der Vorspannkraftmesszelle auch die Schraubsimulation, da deren Charakteristik wesentlicher Bestandteil der Beurteilung ist. Nur wenn die Verschraubung konstante Reibverhältnisse aufweist, kann der Fehler des Messaufbaus ermittelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Messung von Impulsschraubern in der Praxis.", "content": "Die VDI/VDE-Richtlinie 2649 spezifiziert und beschreibt einen Messvorgang, wie Impulsschrauber unter gleichen Rahmenbedingungen beurteilt und damit auch miteinander verglichen werden können. Dadurch kann man genaue von nicht genauen Impulsschraubern unterscheiden. Das bei den Messungen errechnete Drehmoment hat aber nur in dem gegebenen Messaufbau Gültigkeit und kann nicht auf beliebige Schraubfälle übertragen werden. Daher muss die Leistungsabgabe von Impulsschraubern stets in einer aktuellen Verschraubung – also am Werkstück – überprüft und gegengemessen werden. Das geschieht in den meisten Fällen durch Nachzugsmessung des Drehmomentes. Im Idealfall kann zwischen einer Verschraubung in der Produktion und der Verschraubung auf dem neutralen Prüfstand nach VDI/VDE 2649 eine Korrelation gezogen werden, welche die Einstellung und Verifizierung erleichtert. Bei näherer Betrachtung gilt das natürlich auch für Drehschrauber, wenn sie auf einer Referenz, also nicht am Schraubfall getestet werden. Messungen von Impulsschraubern nach der Richtlinie VDI/VDE 2649 zeigen aber die Leistungsfähigkeit und die wahre Wiederholgenauigkeit von modernen Impulsschraubern und beenden die Verwirrungen, welche die Beurteilung bei den bislang üblichen Drehmomentmessungen bestimmt hatte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Impulsschrauber ist ein mit einem Druckluft- oder Elektromotor betriebenes Werkzeug zum Eindrehen und Lösen von Schrauben oder Muttern. Der Antriebsmotor ist dabei mechanisch nicht mit der Abtriebsspindel verbunden. Die Kraftübertragung geschieht in einer Impulseinheit durch das Medium Öl. Eine Impulseinheit besteht aus einem mit Hydrauliköl gefüllten Zylinder und der Antriebsspindel. Das Innere des Zylinders ist mit Kammern versehen, die durch Stege voneinander getrennt sind. Auf der Abtriebsspindel befinden sich eine oder mehrere Treibplatten, die sich radial an der inneren Zylinderwand bewegen. Der Zylinder wird beim Betrieb vom Motor auf konstant hoher Drehzahl gehalten. Treffen nun während einer Umdrehung die Treibplatten der Abtriebsspindel auf die Stege, dichten sie bestimmte Kammern ab und lassen das zuvor frei fließende Öl aufstauen. Es entwickelt sich kurzzeitig ein Druck in Antriebsrichtung. Dieser Druck überträgt sich wiederum auf die Treibplatten, welche ihn an die Abtriebsspindel weitergeben, mit der sie fest verbunden sind. Kurz nach dem Impuls reißt die Abdichtung wieder ab und der Zylinder rotiert weiter. Der Vorgang des kurzzeitigen, impulsartigen Druckaufbaus wiederholt sich mit jeder Motorumdrehung. Diese Impulse werden mit zunehmender Schraubzeit immer stärker und laufen asymptotisch auf die maximale Leistungsabgabe hin.", "tgt_summary": "气动扳手(Impact wrench),也称为是棘轮扳手及电动工具总合体,主要提供高扭矩输出最小的消耗的工具。", "id": 2579005} {"src_title": "High Efficiency Video Coding", "tgt_title": "高效率视频编码", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ab 2004 untersuchte die ITU-T Video Coding Experts Group (VCEG) Möglichkeiten, um die Komprimierung von Videos im Vergleich zu H.264/MPEG-4 AVC zu verbessern. Im Januar 2005 definierte die VCEG Schlüsselgebiete (KTA, Key Technical Areas) für weitere Untersuchungen. Die VCEG entwickelte eine Referenzsoftware, um Verbesserungen in diesen Schlüsselgebieten zu erproben. Als Basis dafür wurde die „Joint Model Reference Software“ verwendet, die vom MPEG & VCEG Joint Video Team als Basis des H.264/MPEG-4 AVC-Standards erstellt wurde. Die neu integrierten Techniken wurden in den folgenden vier Jahren in experimentellen Evaluationen getestet. Als zwei mögliche Ansätze für die Standardisierung der verbesserten Komprimierungstechnologie galten: einen neuen Standard zu definieren oder das Erstellen von Erweiterungen zu H.264/MPEG-4 AVC. Das Projekt trug die vorläufigen Namen \"H.265\" und \"H.NGVC\" (Next-Generation Video Coding) und war ein Großteil der Arbeit der VCEG bis zu seiner Entwicklung in dem H.265/HEVC-Gemeinschaftsprojekt mit MPEG im Jahr 2010. Der Name \"H.265\" war vor allem für die mögliche Schaffung eines neuen Standards vorgesehen. Ende 2014 stellte Samsung die erste kompakte Systemkamera NX1 vor, die Videoaufnahmen in diesem Standard auf Speicherkarte aufzeichnen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Effizienz.", "content": "Die vorläufigen Anforderungen für NGVC waren eine Bitratenreduktion um 25 Prozent und eine Verringerung der Komplexität um 50 Prozent bei gleichbleibender subjektiver Bildqualität im Vergleich zu H.264/MPEG-4 AVC High Profile. Die Effizienz des HEVC-Codecs wird hauptsächlich durch geänderte Block-Größen bei der Komprimierung erreicht. Teilte H.264 das Bild noch in Blöcke von 16 × 16 Pixel ein, um diese jeweils separat zu betrachten, kann HEVC zwischen Blockgrößen von 4 × 4 und 64 × 64 wählen, was sich besonders bei großen Bildern vorteilhaft auswirkt. Bei Videos sind die sogenannten Transform-Blocks nun in vier Größen, statt der vorherigen zwei, verfügbar, die für Bildbereiche benutzt werden, die sich im Video von aufeinanderfolgenden Frames nicht verändern, und lediglich ihre Position wechseln, wie zum Beispiel bei Kameraschwenks.", "section_level": 1}, {"title": "Profile.", "content": "Der im Januar 2013 verabschiedete Entwurf für H.265/HEVC definiert im Gegensatz zu H.264/MPEG-4 AVC nur die drei Profile Main, Main10 und MainStillPicture. Das Main-Profil des HEVC-Codec ist dabei etwa vergleichbar mit dem Progressive High Profil des H.264/MPEG-4 AVC Codecs. Zusätzlich zum Normentwurf von HEVC wurde die Entwicklung von zukünftigen Erweiterungen für HEVC gestartet, wie etwa die Scalable-Video-Coding- (SVC) und die Multiview-Video-Coding-Erweiterung (MV-HEVC).", "section_level": 1}, {"title": "Ebenen (Tiers) und Levels.", "content": "Der HEVC-Standard definiert zwei Ebenen (Main Tier und High Tier) sowie verschiedene Level. Der „Main Tier“ ist für die meisten Anwendungen ausgelegt worden, während der „High Tier“ nur für sehr anspruchsvolle Anwendungen Verwendung finden wird. Die Level definieren die Anforderungen für einen entsprechenden De- und Encoder, also welche maximale Auflösung und Bildwiederholungsrate dieser de- bzw. encodieren kann. Ein entsprechend ausgelegter Hardwaredecoder, der eine bestimmte Tier/Level-Kombination decodieren kann, muss immer auch alle darunter liegenden, niedrigeren Tiers und Levels decodieren können. Für alle Level kleiner als Level 4 ist beim HEVC-Codec nur der „Main Tier“ spezifiziert. Bemerkungen (englisch Notice):", "section_level": 1}, {"title": "Better Portable Graphics (BPG).", "content": "Better Portable Graphics (BPG) ist ein 2014 von Fabrice Bellard aus dem HEVC-Standard entwickeltes Bildformat zur Speicherung von digitalen Standbildern. Es ist ein Containerformat, welches das Format HEVC Main 4:4:4 16 Still Picture mit bis zu 14 Bit verwendet. Vergleichbar mit dem JPEG-Format unterstützt auch BPG die Farbunterabtastungen 4:4:4, 4:2:2, und 4:2:0. Als Dateinamenserweiterung wird \".bpg\" vorgeschlagen. Die Wiedergabe der \".bpg\"-Bilder erfolgt in einem Browser über eine JavaScript-Anwendung in einem HTML-Canvas-Element.", "section_level": 1}, {"title": "Patente und Kosten.", "content": "Ähnlich wie beim Vorgängerstandard H.264/MPEG-4 AVC haben zahlreiche Firmen Patentansprüche auf H.265/HEVC. Eine Nutzung erfordert somit die Zahlung von Patentgebühren an die MPEG LA und an andere Patentinhaber oder -verwalter. Anfang 2014 gab die MPEG LA noch relativ moderate Lizenz-Bedingungen vor: Die Nutzung war für bis zu 100000 Geräte im Jahr kostenfrei, erst danach wurden 20 US-Cent pro Gerät fällig, gedeckelt bei 25 Millionen US-Dollar pro Unternehmen und Jahr. Die mit HEVC kodierten Inhalte sollten lizenzkostenfrei sein, aber eben nur in Bezug auf die von der MPEG LA verwalteten Patente. In der Europäischen Union werden Softwarepatente als nicht gültig angesehen, daher erfordern Softwarelösungen wie der VLC media player (zumindest nach Auffassung der VideoLAN-Organisation) keine Lizenz für HEVC. Aktuell sind 60 % dieser Patente ausgelaufen oder nicht mehr gültig. Anfang 2015 bildeten jedoch Firmen, die sich von der MPEG LA nicht vertreten lassen wollen, einen Patentpool namens \"HEVC Advance.\" Dieser forderte zusätzliche Gebühren von bis zu 1,5 US-Dollar ab dem ersten Gerät. Außerdem sollte jeder, der Umsätze mit H.265-Inhalten macht, 0,5 Prozent seiner Erlöse daraus abführen. In der Folge schloss sich eine Gruppe von Unternehmen zur Alliance for Open Media zusammen, um lizenzkostenfreie Video-Codecs zu entwickeln. Im Februar 2016 verließ die Firma Technicolor den HEVC Advance Pool, um eine direkte Lizenzierung ihrer Patente zu ermöglichen. Die Lizenzsituation wurde hierdurch noch unübersichtlicher. Ab März 2017 trat zudem noch ein weiterer Pool namens Velos Media mit Forderungen nach weiteren Lizenzgebühren in Erscheinung. Auch Anfang 2018 war die Situation noch nicht besser. Die Alliance for Open Media legte im März 2018 unter dem Namen AV1 ihren ersten Codec fest. Die Bildqualität soll bis zu 30 % besser sein als bei HEVC. Kurz zuvor hatte der HEVC Advance Pool seine Forderungen nach Nutzungsgebühren für Inhalte gestrichen und andere Lizenzgebühren reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Implementierungen.", "content": "Bisher existieren mit x265 und Kvazaar zwei freie Encoder für HEVC, unter der Bezeichnung SVT-HEVC entwickelt Intel (seit September 2018 auch öffentlich) einen weiteren Encoder mit speziellem Fokus auf Echtzeitszenarien und bestimmte Prozessoren, der in Zukunft auch als Option innerhalb von X265 aufrufbar sein soll. Die libde265 ist ein freier Decoder mit eigenem Videoplayer für HEVC. Weitere Implementierungen aus dem Test \"HEVC Codec Comparison – 2015!\":", "section_level": 1}, {"title": "Tests (Stand 2019).", "content": "Bei Messungen der Universität Moskau im Jahr 2015 hatte der damals beste Encoder x265 im Vergleich H.265 zu H.264 nur einen 20 % geringeren Datenstrom als sein Vorgänger x264 bei gleicher Bildqualität und war damit nur 25 % besser im MSU-Test. Dies liegt jedoch auch an der Weiterentwicklung des x264-Codecs mit starken Verbesserungen aus den X.265-Ideen. Das Ziel einer Verbesserung der Kompression von H.265 um 50 % gegenüber H.264 wird nicht generell erreicht, sondern ist ohnehin von verschiedenen Faktoren wie der Auflösung abhängig. Der Intel Encoder MSS ist durch die Anpassung an Intel-CPUs erheblich schneller in der Erstellung der H.265-Dateien und erreichte ähnlich kleine Datenmengen im MSU-Test. Im Test 2019 sind einige Encoder auch durch mehr Rechenaufwand an x265 vorbeigezogen. Bis zu 40 % besser als x264 sind verbesserte Encoder wie HW265. Im Test mit anderen Codec-Konkurrenten wie VP9 und dessen Nachfolger AV1 sind diese zum Teil vorbeigezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Versatile Video Coding.", "content": "Im Oktober 2015 gründeten ITU-T VCEG und ISO/IEC MPEG eine neue Arbeitsgruppe, das Joint Video Exploration Team (JVET), um einen neuen Standard zur Videokompression zu entwickeln, der unter anderem auch die Kodiereffizienz weiter verbessert. Dieser wird als Versatile Video Coding Standard oder auch H.266 bezeichnet. Ein erster Entwurf hierzu wurde im April 2018 vorgestellt. Man geht davon aus, die Entwicklung bis Ende 2020 abzuschließen. Die Bitrate soll um 50 % gegenüber HEVC reduziert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "High Efficiency Video Coding (HEVC), auch bekannt als H.265 und MPEG-H Teil 2, ist ein Standard zum Kodieren von Videoinhalten und Bildern. Er ist Nachfolger des H.264/MPEG-4-AVC-Standards und konkurriert mit VP9, Daala und AV1. H.265/HEVC ist eine gemeinsame Entwicklung der ISO/IEC Moving Picture Experts Group (MPEG) und der ITU-T Video Coding Experts Group (VCEG). MPEG und VCEG richteten mit dem „Joint Collaborative Team on Video Coding (JCT-VC)“ eine gemeinsame Arbeitsgruppe ein, um den HEVC-Standard zu entwickeln. Ziel war eine im Vergleich zu H.264/MPEG-4 AVC doppelt so starke Kompression bei gleichbleibender Qualität. Zusätzlich kann H.265/HEVC von 320 × 240 Pixel (QVGA) bis zu 8192 × 4320 Pixel inklusive Ultra High Definition Television 2 (UHD-2) und 8K skalieren.", "tgt_summary": "高效率视讯编码(High Efficiency Video Coding,简称HEVC),又称为H.265和MPEG-H第2部分,是一种视讯压缩标准,被视为是ITU-T H.264/MPEG-4 AVC标准的继任者。2004年开始由ISO/IEC Moving Picture Experts Group(MPEG)和ITU-T Video Coding Experts Group(VCEG)作为ISO/IEC 23008-2 \"MPEG-H Part 2\"或称作ITU-T \"H.265\"开始制定。第一版的HEVC/H.265视讯压缩标准在2013年4月13日被接受为国际电信联盟(ITU-T)的正式标准。HEVC被认为不仅提升影像品质,同时也能达到H.264/MPEG-4 AVC两倍之压缩率(等同于同样画面品质下位元率减少到了50%),可支援4K分辨率甚至到超高清电视(UHDTV),最高分辨率可达到8192×4320(8K分辨率)。", "id": 1414777} {"src_title": "Take Shelter – Ein Sturm zieht auf", "tgt_title": "寻求庇护", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Arbeiter Curtis LaForche lebt mit seiner Frau Samantha und seiner hörbehinderten Tochter Hannah in einer Kleinstadt in Ohio. Er wird von beunruhigenden Visionen und Träumen heimgesucht, in denen er einen vernichtenden Sturm aufziehen sieht. Es regnet Öl, Menschen verhalten sich ihm und seiner Familie gegenüber feindselig. Schließlich wendet sich auch seine Frau gegen ihn. Curtis geht davon aus, dass seine Visionen wahr werden, und steigert sich in die Idee hinein, seine Familie vor dem kommenden Ereignis schützen zu müssen. Dennoch schließt er nicht aus, dass er psychisch erkrankt ist, zumal seine Mutter seit Jahren an Schizophrenie leidet. Er besucht seine im Heim lebende Mutter, stellt aber fest, dass die von ihr beschriebenen Symptome nicht mit seinen übereinstimmen. Unterdessen baut er einen alten, im Garten befindlichen Tornadoschutzbunker aus. Er erwirbt einen Container und erweitert mit diesem den Bunker. Bei den Arbeiten hilft ihm sein Freund und Arbeitskollege Dewart, die notwendigen Maschinen stammen von seinem Arbeitgeber, der über die Nutzung jedoch nicht informiert wurde. Curtis zweifelt weiterhin an seiner mentalen Gesundheit. Den von seinem Hausarzt empfohlenen Psychiater sucht er zunächst nicht auf – er findet ihn zu teuer und seine Praxis zu weit entfernt. Stattdessen liest er psychologische Fachbücher und wendet sich an Therapeuten des staatlichen Gesundheitssystems. Deren Nutzen stellt er spätestens dann in Frage, als die bisherige Therapeutin abgelöst wird und ihm dämmert, dass der schlecht informierte Nachfolger die offenbar standardisierte Behandlung von vorn beginnen möchte. Die fortwährenden Träume setzen ihm gesundheitlich immer mehr zu. Derweil entfremdet er sich weiter von seiner Familie. Seine Frau Samantha wirft ihm vor, durch die Ausgaben, die er für den Ausbau des Schutzbunkers tätigt, die Operation der Tochter, der ein Hörgerät implantiert werden soll, zu gefährden. Nachdem sein Arbeitgeber erfahren hat, dass Curtis ohne seine Erlaubnis die Baumaschinen benutzt hat, kündigt er ihm. Sein Freund Dewart wird unbezahlt beurlaubt. Die Operation der Tochter scheint endgültig gefährdet, da Curtis mit seiner Arbeitsstelle auch den großzügigen Krankenversicherungsschutz, den sein Arbeitgeber gewährt hat, verliert. Es wird deutlich, dass seine Frau trotz der Probleme, die Curtis’ sonderbares Verhalten mit sich bringt, zu ihm halten wird. Bei einer Nachbarschaftsfeier kommt es zum Eklat. Zunächst geraten Curtis und Dewart gewalttätig aneinander, anschließend erklärt er den Anwesenden, dass er nicht verrückt sei. Vielmehr werde er entsprechend vorbereitet sein, wenn der Sturm aufzieht. Kurz darauf wird die Familie in der Nacht von Tornadosirenen geweckt. Es stürmt, und die Familie sucht den Schutzbunker auf. Sie legen Gasmasken an und warten ab. Da der Bunker von der Außenwelt abgeschirmt ist, ist unklar, was sich an der Oberfläche abspielt. Nach einiger Zeit legt Samantha die Gasmaske ab und fordert Curtis auf, die Bunkertür zu öffnen. Dieser geht jedoch davon aus, dass der Sturm weiterhin tobt. Er kann seine Furcht nicht überwinden und reicht seiner Frau den Schlüssel. Sie macht ihm klar, dass er die Tür öffnen müsse, um sich seinen Ängsten zu stellen. Curtis öffnet schließlich die Tür. Die Sonne scheint. Aufräumarbeiten sind im Gange, der Sturm hat jedoch nur geringe Sachschäden angerichtet. Samantha kann Curtis dazu bewegen, mit ihr den Psychiater aufzusuchen. Dieser geht von einer psychischen Erkrankung aus und sieht die Möglichkeit, die Krankheit zunächst medikamentös in Schach zu halten, um der Familie den bald anstehenden Urlaub im Ferienhaus in Myrtle Beach zu ermöglichen. Er rät jedoch zu einer anschließenden stationären Therapie in der Psychiatrie. In Myrtle Beach baut Curtis mit seiner Tochter am Strand Sandburgen. Hannah blickt auf den Ozean hinaus und formt in Gebärdensprache das Wort „Sturm“. Als Samantha aus dem Ferienhaus tritt, bemerkt sie ölige Regentropfen auf ihrer Hand. Ein gewaltiger Sturm zieht auf, mehrere Tornados sind am Horizont zu sehen. Samantha und Curtis nicken sich wissend zu. Das Wasser zieht sich zurück, und in der Ferne sieht man einen Tsunami, der auf die Küste zurollt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Gedreht wurde in Elyria, Ohio. Seit seinem US-Kinostart am 30. September 2011 konnte der Film bisher, bei einem Produktionsbudget von 5 Mio. US-Dollar, weltweit etwa 3 Mio. US-Dollar wieder einspielen. Der deutsche Kinostart war der 22. März 2012.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Produktion.", "content": "Die deutsche Fassung wurde von TV+Synchron Berlin produziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Take Shelter – Ein Sturm zieht auf (Originaltitel: \"Take Shelter\", engl. für „Suche Schutz!“) ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2011.", "tgt_summary": "是一部2011年的美国心理惊悚电影,由杰夫·尼科尔斯执导兼编剧,迈克尔·珊农和杰西卡·查斯坦主演。", "id": 1136130} {"src_title": "Chandler Parsons", "tgt_title": "钱德勒·帕森斯", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und College.", "content": "In seiner Zeit an der \"Lake Howell High School\" in Winter Park (Florida) machte Parsons erstmals mit seinen Basketballfähigkeiten auf sich aufmerksam. Von 2007 bis 2011 spielte er für die University of Florida. In der Saison 2010/11 wurde er zum Spieler des Jahres in der Southeastern Conference gewählt. In diesem Jahr erzielte er im Schnitt 11,3 Punkte bei 7,8 Rebounds und 3,8 Assists. In seinen letzten beiden Jahren qualifizierte sich sein Team für das NCAA Division I Basketball Championship-Turnier. Nach seiner Collegezeit meldete er sich zum NBA-Draft an.", "section_level": 2}, {"title": "NBA.", "content": "Parsons wurde im NBA-Draft 2011 an 38. Stelle von den Houston Rockets ausgewählt. Während des Lockouts vor der NBA Saison 2011/12 absolvierte Parsons drei Spiele für das französische Team Cholet Basket, kehrte aber zum Saisonstart in die USA zurück. In seiner ersten Saison in der NBA stand er in 57 von 63 absolvierten Spielen in der Startformation. Bei durchschnittlich 28,6 Spielminuten erzielte er 9,5 Punkte und holte 4,8 Rebounds. Während der Saison 2012/13 konnte er im Heimspiel gegen die Dallas Mavericks am 3. März 2013 seine Karrierebestwerte auf 32 Punkte und sechs Drei-Punkte-Würfe steigern. Im Verlauf der Saison 2013/14 stellte Parsons am 24. Januar 2014 in einem Heimspiel gegen die Memphis Grizzlies unter anderem den Team-Rekord von zehn verwandelten Drei-Punkte-Würfen in einem Spiel und den NBA-Rekord von zehn verwandelten Drei-Punkte-Würfen in einer Halbzeit eines Spiels auf. Des Weiteren erhöhte er seinen Karrierebestwert auf 34 Punkte. Die Saison beendete er mit Karrierebestwerten: 16,6 Punkten, 5,5 Rebounds und 4,0 Assists pro Spiel. Zur Saison 2014/15 wurde Parsons Restricted Free Agent. Daraufhin handelte er mit den Dallas Mavericks einen Dreijahresvertrag mit einem Gehaltsvolumen von 46 Millionen US-Dollar aus. Die Houston Rockets hätten das Vertragsangebot erwidern und Parsons somit weiter binden können, verzichteten jedoch schließlich auf eine Weiterverpflichtung. Nach zwei, auch aus Verletzungsgründen enttäuschend verlaufenden Jahren mit den Mavericks unterschrieb er im Sommer 2016 einen Vertrag bei den Memphis Grizzlies. Aufgrund von immerwiederkehrenden Knieproblemen absolvierte Parsons in den kommenden beiden Jahren weniger als die Hälfte der möglichen Saisonspielen und konnte auch nicht mehr die Leistungen zeigen die ihn in Houston auszeichneten. So beendete er die Saison 2016/17 mit nur 6,2 Punkten, 2,5 Rebounds und 1,6 Assists pro Spiel bei einer sehr schlechten Feldtrefferquote von 33,8 % in 34 von 82 möglichen Saisonspielen. Auch die kommenden beiden Jahre kam er nicht über 36 Saisonspiele hinaus. Im Sommer 2019 wurde Parsons im Austausch für Solomon Hill und Miles Plumlee an die Atlanta Hawks abgegeben. Am 5. Februar 2020 wurde er aus dem Team entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Von 2015 bis 2016 war Parsons mit dem deutschen Model Toni Garrn liiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chandler Parsons (* 25. Oktober 1988 in Casselberry, Florida) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler, der zuletzt für die Atlanta Hawks in der nordamerikanischen Profiliga NBA aktiv war.", "tgt_summary": "钱德勒·罗伯·帕森斯(英语:Chandler Robber Parsons,1988年-10月25日),出生于美国佛罗里达州的卡西贝利,为现役美国职业篮球运动员,曾效力于NBA的亚特兰大老鹰,场上位置为小前锋。", "id": 173695} {"src_title": "Parc (Metro Montreal)", "tgt_title": "公園大道站 (蒙特利爾)", "src_document": [{"title": "Bauwerk.", "content": "Die vom Architekturbüro \"Blouin, Blouin & Associés\" entworfene Station entstand in offener Bauweise. Die Verteilerebene erstreckt sich unter einer Arkade mit weit gespannten Bögen, deren Rippen mit langen fluoreszierenden Leuchtkörpern versehen sind. Große runde Öffnungen in der Trennwand ermöglichen von dort aus einen Blick auf die Bahnsteige. Ein verglaster Lichtschacht lässt das Tageslicht auf die Verteilerebene scheinen. Der Eingang zur Station ist in den ehemaligen Rauchsalon des Bahnhofs Parc integriert. Das Gebäude im Art-déco-Stil war in den 1930er Jahren im Auftrag der Canadian Pacific Railway erbaut worden. In 15,1 Metern Tiefe befindet sich die Bahnsteigebene mit zwei Seitenbahnsteigen. Die Entfernungen zu den benachbarten Stationen, jeweils von Stationsende zu Stationsanfang gemessen, betragen 490,60 Meter bis De Castelnau und 727,60 Meter bis Acadie. Es bestehen Anschlüsse an sechs Buslinien und zwei Nachtbuslinien der Société de transport de Montréal. Außerdem kann im angrenzenden Bahnhof Parc zu den AMT-Vorortszügen nach Montreal Lucien-L’Allier bzw. Saint-Jérôme umgestiegen werden. Sehenswürdigkeiten in der Nähe sind das Stade Uniprix und der Parc Jarry.", "section_level": 1}, {"title": "Kunst.", "content": "Durch die gesamte Station (mit Ausnahme des Eingangsbereichs) ziehen sich Wandfriese, bestehend aus gebranntem Email auf Stahlplatten. Das Werk von Huguette Desjardins stellt weiße Muster dar, die von verschiedenfarbig bemalten, dreieckig hervorstehenden Kanten unterbrochen werden. Fahrgäste, die daran vorbeigehen oder im Zug vorbeifahren, erhalten so den Eindruck einer fließenden Bewegung, die sich je nach Blickwinkel verändert. Im Lichtschacht der Verteilerebene hängt das Kunstwerk \"Métamorphose d’Icare\" („Verwandlung des Ikarus“) von Claire Sarrasin. Es besteht aus einer halbrunden Acrylplatte, in der bunt bemalte Elemente aus Seide und Flüssigkristallen eingeschlossen sind. Das Werk erinnert an sich ausfaltende Flügel. Zahlreiche Spiegel reflektieren das einfallende, verschiedenfarbige Licht auf die gegenüberliegenden Wände.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Eröffnung der Station erfolgte am 15. Juni 1987, zusammen mit dem kurzen Teilstück bis De Castelnau. Etwas mehr als ein halbes Jahr lang war Parc die südliche Endstation der blauen Linie, bis zur Eröffnung des Teilstücks nach Snowdon am 4. Januar 1988. Namensgeber ist die Avenue du Parc, eine bedeutende Hauptstraße, deren westliches Ende sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Station befindet. Benannt ist sie nach dem Parc du Mont-Royal. Im Jahr 2007 schlug Bürgermeister Gérald Tremblay vor, die Straße (und somit auch die Station) nach dem früheren Premierminister Robert Bourassa zu benennen, was jedoch auf heftigen Widerstand stieß.", "section_level": 1}], "src_summary": "Parc ist eine U-Bahn-Station in Montreal. Sie befindet sich im Arrondissement Villeray–Saint-Michel–Parc-Extension an der Avenue Ogilvy, beim Bahnhof Parc der AMT. Hier verkehren Züge der blauen Linie 2. Im Jahr 2006 nutzten 2.380.755 Fahrgäste die Station, was dem 39. Rang unter den insgesamt 68 Stationen der Metro Montreal entspricht.", "tgt_summary": "公园大道站(英语:Park Avenue station),又名让塔隆站(英语:Jean-Talon station、)是加拿大魁北克省蒙特利尔的一个历史性铁路车站建筑。其西端设有蒙特利尔地铁的公园站(英语:Parc station),而大厦其余则由商业使用。主大厦不再服务铁路但大都会交通局通勤铁路公园站即位于旁边。此站位于让塔隆街公园大道 (蒙特利尔)末端。", "id": 2300861} {"src_title": "Alexandre de Chaumont", "tgt_title": "亚历山大·德·肖蒙", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alexandre II. de Chaumont war der Sohn von Alexandre I. de Chaumont und dessen Frau Isabelle du Bois-des-Coeurs. Er nahm zunächst eine militärische Karriere auf. Er wurde 1671 Schiffskapitän und wenig später (1672) Major der französischen Marine in der Levante. Zwischen 1685 und 1686 war er Gesandter des französischen Königs Ludwig XIV. am Hof von König Narai (reg. 1656 bis 1688) in Siam. In seiner Begleitung nach Siam befanden sich der katholische Abbé de Choisy, der Jesuit Guy Tachard und Pater Bénigne Vachet von der Pariser Mission. Sie hatten zum Ziel, König Narai zum Katholizismus zu bekehren und mit ihm das gesamte Volk der Siamesen. Die Bekehrung gelang nicht, auch weil die Siamesen seit Anbeginn Buddhisten waren. Ein weiteres Ziel, der Abschluss eines Handelsvertrages, gelang ihm jedoch, auch mit der Unterstützung des griechischen Kanzlers Constantine Phaulkon, der ein Günstling von König Narai war. So konnte Frankreich in Phuket Zinn abbauen. Zu den Gefährten auf seiner Rückfahrt nach Frankreich 1686 gehörten Kosa Pan (der erste Gesandte Siams in Frankreich) und dessen Begleiter. Am 3. Januar 1689 heiratete Chaumont Jeanne de La Guérinière, mit der er einen Sohn, Alexandre III. Charles de Chaumont, hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Chaumont verfasste einen Bericht über seine Erlebnisse in Siam: \"Relation de l'ambassade de Monsieur le chevalier de Chaumont à la Cour du Roy de Siam, avec ce qui s'est passé de plus remarquable durant son voyage\". Paris: Arnoult Seneuse et Daniel Horthemels, 1686. Er wurde 1733 in Paris neu herausgegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexandre de Chaumont (Alexandre II. de Chaumont; * 1640 in Paris; † 28. Januar 1710 ebenda) war ein französischer Marineoffizier und der erste französische Gesandte am Hofe von Siam in Ayutthaya.", "tgt_summary": "亚历山大·德·肖蒙(,1640年-1710年-1月28日)是法国路易十四时期的一名外交官。他于1685年作为第一个法国大使被路易十四派往暹罗。他与弗朗索瓦-蒂莫莱翁·德·舒瓦西、耶稣会神父居伊·塔沙尔以及巴黎外方传教会神父同行。同时他顺路将1684年暹罗第一次访法使团的两位暹罗大使带回暹罗。", "id": 289913} {"src_title": "Pazifische Hurrikansaison 2012", "tgt_title": "2012年太平洋颶風季", "src_document": [{"title": "Stürme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tropischer Sturm Aletta.", "content": "Am 12. Mai bildete sich etwa 890 km süd-südwestlich von Acapulco, Mexiko eine tropische Störung. Die Störung bewegte sich schnell nach Nordwesten, bevor sie stationär wurde und sich rasch zu vertiefen begann. Nach der Einschätzung des National Hurricane Center (NHC) intensivierte sich das System früh am 14. Mai zum tropischen Tiefdruckgebiet \"Eins-E\", dem ersten der Saison im östlichen Pazifischen Ozean. Das Tiefdruckgebiet bildete sich einen Tag vor dem offiziellen Beginn der Hurrikansaison 2012 und war seit dem Tropischen Sturm Eins-E am 13. Mai 1996 das erste tropische System, das sich im östlichen Pazifik vor dem offiziellen Beginn der Hurrikansaison gebildet hat. Früh am 15. Mai stufte das NHC das Tiefdruckgebiet zum tropischen Sturm \"Aletta\" hoch. Am nächsten Tag erreichte Aletta ihren Höhepunkt mit Windgeschwindigkeiten von 85 km/h und einem minimalen Luftdruck von 1000 hPa. Später am 16. Mai traf Aletta auf ein Gebiet mit zunehmender Windscherung und trockener Luft. Darum schwächte sich der Sturm zu einem schwachen tropischen Sturm ab, der Windgeschwindigkeiten von nur 65 km/h besaß. Nur wenige Stunden später gab das National Hurricane Center bekannt, dass Aletta nur noch ein tropisches Tiefdruckgebiet war, das zunehmend an Konvektion verlor, nachdem es eine west-nordwestliche Zugbahn eingeschlagen hatte. Im Laufe des 17. Mai verlor Aletta einen Großteil der Konvektion, konnte sich jedoch etwa regenerieren, als der Sturm nach Norden bog. Am nächsten Tag büßte der Sturm wegen starker Windscherung die Konvektion im Westen und Süden vollständig ein. Aletta bewegte sich nach Nordosten, und die Abschwächung setzte sich fort, ehe Aletta am 19. Mai außertropisch wurde und auf eine ostwärts gerichtete Bahn einschwenkte. Alettas Reste zogen dann rasch und ohne Gewittertätigkeit nach Westen, bis sie sich am 21. Mai vollständig auflösten.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Bud.", "content": "Am 12. Mai bildete sich ein Tiefdruckgebiet südlich von Ost-Panama. Das System organisierte sich langsam, als es Richtung Westen zog. Da der Sturm am 15. Mai Konvektion zeigte, wurde er ab diesem Tag vom NHC überwacht. Als der Sturm Richtung Nord-Nordwesten zog, organisierte er sich deutlich. Am 17. Mai begann Windscherung das Tiefdruckgebiet zu schwächen, das System blieb aber bestehen. Ab dem 20. Mai verstärkte sich der Sturm rapide. Deswegen berichtete das NHC am 21. Mai, dass das System als tropisches Tiefdruckgebiet \"Zwei-E\" klassifiziert wurde. Am nächsten Tag organisierte sich das System in einen tropischen Sturm und bekam den Namen \"Bud\", als es Richtung Westen driftete. Zu diesem Zeitpunkt besaß Bud Windgeschwindigkeiten von 65 km/h und war ein schwacher tropischer Sturm. Bud hielt diese Intensität für einen Tag. Denn am 23. Mai startete Buds rapide Intensivierung in einem Kategorie-3-Hurrikan. Zunächst aber verstärkte sich Bud am Nachmittag des 23. Mai in einen starken tropischen Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 110 km/h. Am nächsten Morgen setzte Bud seine Intensivierung weiter fort, sodass der Sturm sich erst zu einem Hurrikan der Kategorie 1 und später zu einem Hurrikan der Kategorie 2 verstärkte. Später am 24. Mai drehte Bud Richtung Nordosten und fing an sich der Westküste Mexikos zu nähern. Bei der Annäherung wurde erwartet, dass Bud sich nun wieder abschwächen werde. Doch genau das Gegenteil geschah und Bud verstärkte sich in Hurrikan der Kategorie 3 mit Windgeschwindigkeiten von 185 km/h und einem Luftdruck von 961 hPa. Bud war in der Lage, diesen Status für mehrere Stunden zu halten, während seine äußeren Regenbänder die Westküste Mexikos erreichten. Früh am 25. Mai schwächte sich Bud vor dem Erreichen der Küste des Festlands zu einem Hurrikan der Kategorie 2 ab. Der Sturm schwächte sich rasch weiter ab, während er langsam in Richtung Festland zog, und Bud verlor schnell einen Großteil seiner Konvektion. Während der Nachmittagsstunden des 25. Mai schwächte sich Bud zu einem starken tropischen Sturm ab und ging über Jalisco, Mexiko an Land. Früh am 26. Mai degenerierte Bud zu einem Resttief.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Carlotta.", "content": "Im Ostpazifik wurde eine tropische Welle am Morgen des 14. Juni rasch zum tropischen Tiefdruckgebiet \"Drei-E\". Am selben Tag aktualisierte das National Hurricane Center Drei-E zu einem tropischen Sturm und nannte ihn \"Carlotta\". Anfangs hatte Carlotta noch Windgeschwindigkeiten von 75 km/h und einen minimalen Luftdruck von 1000 hPa. Als der Sturm dann aber auf wärmere Gewässer traf, intensivierte sich Carlotta rasch und wurde am 15. Juni zu einem starken tropischen Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 110 km/h und einem minimalen Luftdruck von 990 hPa. Später am selben Tag wurde Carlotta erst zu einem Hurrikan der Kategorie 1, dann zu einem Kategorie-2-Hurrikan. Bevor Carlotta am Abend des 15. Juni Landfall über Puerto Escondido, Mexiko macht, schwächt sich der Sturm zu einem Kategorie-1-Hurrikan ab. Über Land schwächt sich Carlotta am 16. Juni rasch weiter zu einem tropischen Sturm, und dann schließlich auch zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab. In der Nacht zum 17. Juni degeneriert Carlotta zu einem Resttief. In Verbindung mit Carlotta wurden Überflutungen und Erdrutsche gemeldet. Es wurden ebenfalls 3 Todesopfer gemeldet.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Daniel.", "content": "Früh am 2. Juli begann das National Hurricane Center mit der Beobachtung einer Zone gestörten Wetters, die sich etwa 765 km süd-südöstlich von Acapulco befand. Im Laufe der nächsten 24 Stunden organisierte sich die Störung immer besser, sodass früh am 3. Juli ein Tropical Cyclone Formation Alert ausgerufen wurde. Am Morgen des 4. Juli hatte das System genug Organisation, um als Tropisches Tiefdruckgebiet \"Vier-E\" klassifiziert zu werden. Am nächsten Tag wurde aus dem tropischen Tiefdruckgebiet ein tropischer Sturm, der den Namen \"Daniel\" erhielt. Nachdem Daniel auf ein Gebiet mit guten Bedingungen zur weiteren Entwicklung traf und auch zwei Tage in diesem Gebiet blieb, erreichte der Sturm Hurrikan-Status. Früh am 8. Juli verstärkt Daniel sich rasch weiter und war fortan ein Kategorie-2-Hurrikan. Später an diesem Tag erreichte Daniel seinen Höhepunkt als Kategorie-3-Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von 185 km/h und einem Luftdruck von 961 hPa, obwohl Daniel längst über kühlere Gewässer zog. Den Status als schwerer Hurrikan konnte Daniel allerdings nur kurz halten, denn bereits sechs Stunden später erschien sein Auge weniger gut definiert und der Sturm schwächte sich in einen Hurrikan der Kategorie 2 ab. Im Laufe des 9. Juli wurde Daniel wegen ungünstiger Bedingungen zu einem Kategorie-1-Hurrikan abgestuft. Früh am 10. Juli setzt Daniel seine Abschwächung weiter fort, da er über immer kühleres Wasser zog. Dabei wurde auch die Größe des Sturms geringer. Am nächsten Tag war Daniels Zirkulationszentrum moderater vertikaler Windscherung ausgesetzt, zu diesem Zeitpunkt war Daniel bereits nur noch ein schwacher tropischer Sturm mit Windgeschwindigkeiten von nur 65 km/h. Später am 11. Juli schwächte sich Daniel weiter in ein tropisches Tiefdruckgebiet ab und degenerierte süd-südöstlich von Hawaii zu einem Resttief. Die Reste von Daniel blieben für fast eine Woche bestehen und hatten minimale Auswirkungen auf Hawaii.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Emilia.", "content": "Eine kleine, aber gut organisierte Zone von gestörtem Wetter war organisiert genug, um am 7. Juli als Tropisches Tiefdruckgebiet \"Fünf-E\" klassifiziert zu werden. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das System 800 km süd-südwestlich von Acapulco, Mexiko. Später am selben Tag hatte das Tiefdruckgebiet genug Stärke gewonnen, um als tropischer Sturm, der den Namen \"Emilia\" erhielt, klassifiziert zu werden, dem fünften benannten der Saison. Früh am 9. Juli erreicht Emilia Hurrikan-Status und fing an sich rapide zu verstärken, was nur dadurch möglich wurde, dass der nach Westen abziehende Hurrikan Daniel jetzt nicht mehr den östlichen Abflusskanal versperrte. Dies hatte die Entwicklung von Emilia stark beeinträchtigt. Früh am 10. Juli erreichte Emilia ihren Höhepunkt als Hurrikan der Kategorie 4 mit Spitzengeschwindigkeiten von 220 km/h und einem minimalen Luftdruck von 945 hPa. Nach ihrem Höhepunkt begann Emilia zwischen einem starken Hurrikan der Kategorie 3 und einem schwächeren Hurrikan der Kategorie 2 zu schwanken. Obwohl der Sturm bereits über kühle Gewässer zog, konnte Emilia ihre Intensität wegen ihrer ringförmigen Struktur aufrechterhalten. Spät am 12. Juli allerdings war Emilias Auge auf den Satellitenbildern nicht mehr zu erkennen, da sich der Sturm in einen Kategorie-1-Hurrikan abgeschwächt hatte. Früh am nächsten Morgen wurde beobachtet, dass Emilia denselben Weg wie Daniel nur etwas nördlicher zog, sodass sich der Sturm aufgrund der schlechten Bedingungen in diesem Gebiet zu einem tropischen Sturm abschwächte. Diesen Status hielt Emilia nur kurz, da sie wegen der sehr kühlen Wasseroberflächentemperaturen am 15. Juli zu einem außertropischen Resttief degenerierte. Am 17. Juli brachte das Resttief von Emilia minimale Auswirkungen nach Hawaii, als es dort südlich vorbeizog. Emilia nahm einen sehr ähnlichen Weg wie Daniel ein paar Tage zuvor.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Fabio.", "content": "Früh am 12. Juli gewann ein gut organisiertes Tiefdruckgebiet genug Stärke, um am selben Tag südlich von Mexiko als Tropisches Tiefdruckgebiet \"Sechs-E\" klassifiziert zu werden. Nur wenige Stunden später war die Organisation des Tiefdruckgebiets so gut, dass es sich zum Tropischen Sturm \"Fabio\" verstärkte, dem sechsten benannten Sturm der Saison. Im Laufe der Nachmittagsstunden des 13. Juli verstärkte sich Fabio in einen Kategorie-1-Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von 130 km/h. In der Nacht zum 14. Juli setzte Fabio seine rasche Intensivierung fort und war fortan ein starker Kategorie-1-Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von rund 150 km/h und einem minimalen Luftdruck von 979 hPa. Der Sturm hielt diese Intensität für eine Weile, bevor er sich in den Nachmittagsstunden des 14. Juli rasch und unerwartet in einen Kategorie-2-Hurrikan mit einem gut definierten Auge verstärkte. Nach 24 Stunden jedoch traf Fabio auf ein Gebiet von trockener Luft und kühleren Gewässern, sodass er sich zunächst zu einem Kategorie-1-Hurrikan und später auch zu einem tropischen Sturm abschwächte. Im Laufe des 17. Juli schwächte sich Fabio vor der Küste des zentralen Baja California ohne jegliche Konvektion zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab. Am 18. Juli degenerierte Fabio zu einem außertropischen Resttief. Die Reste von Fabio gingen am 19. Juli über Südkalifornien an Land und zogen danach über Nevada, bis sie am 20. Juli über Oregon von einem außertropischen Tief absorbiert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Gilma.", "content": "Am 5. August begann das NHC mit der Überwachung einer Zone gestörten Wetters an der Küste von Mexiko. Nach und nach begann sich das System zu organisieren und verstärkte sich am 7. August in das tropische Tiefdruckgebiet \"Sieben-E\". Sechs Stunden später stufte das National Hurricane Center das Tiefdruckgebiet zu einem tropischen Sturm hoch, der den Namen \"Gilma\" erhielt. Am nächsten Tag begann Gilma sich stark zu organisieren und wurde nur einen Tag nach ihrer Bildung zu einem Hurrikan. Nachdem Gilma am 9. August in kühlere Gewässer zog, stufte das National Hurricane Center den Hurrikan zu einem tropischen Sturm herab. Zu diesem Zeitpunkt hatte Gilma bereits fast ihre gesamte Konvektion verloren und degenerierte am 11. August zu einem außertropischen Resttief.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Hector.", "content": "Das tropische Tiefdruckgebiet \"Acht-E\" entstand am 11. August mithilfe der Reste von Hurrikan Ernesto. Das System verstärkt sich noch am selben Abend in einen tropischen Sturm und bekam den Namen \"Hector\". Bis zum 14. August hielt Hector diesen Status und erreichte Windgeschwindigkeiten von 85 km/h und einen minimalen Luftdruck von rund 995 hPa. Am 15. August traf der Sturm allerdings auf ein Gebiet von kühleren Gewässern und starker Windscherung und Hector schwächte sich zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab. Einen Tag später degenerierte Hector zu einem Resttief.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Ileana.", "content": "Das tropische Tiefdruckgebiet \"Neun-E\" entstand am Abend des 27. August. In der Nacht zum folgenden Tag aktualisierte das National Hurricane Center das Tiefdruckgebiet zu einem tropischen Sturm und nannte diesen \"Ileana\". Wegen günstiger Bedingungen in den folgenden Tagen konnte sich der Sturm am 29. August in einen Hurrikan verstärken. Nachdem Ileana in der Nacht zum 31. August ihren Höhepunkt mit andauernden Windgeschwindigkeiten von 140 km/h und einem minimalen Luftdruck von 978 hPa erreicht hatte, zog sie am 1. September in kühlere Gewässer und begann sich schnell in einen tropischen Sturm abzuschwächen. Am 2. September degenerierte Ileana, die inzwischen nur noch ein tropisches Tiefdruckgebiet war, zu einem Resttief.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm John.", "content": "Am Abend des 2. Septembers bildete sich rund 480 km süd-südwestlich von Niederkalifornien das tropische Tiefdruckgebiet \"Zehn-E\". Am folgenden Tag bildete das Tiefdruckgebiet eine schwache Zirkulation und schwache Konvektion auf, was das National Hurricane Center dazu veranlasste, es in den tropischen Sturm \"John\" hochzustufen. John erreichte an diesem Tag Windgeschwindigkeiten von 75 km/h und einen minimalen Luftdruck von 1000 hPa, dies entspricht einem schwachen tropischen Sturm. Aufgrund starker Windscherung und kühlerer Gewässer westlich von Niederkalifornien konnte sich John nicht mehr weiterentwickeln und schwächte sich am Abend des 3. Septembers in ein tropisches Tiefdruckgebiet ab. Am 4. September degenerierte John zu einem außertropisches Resttief.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Kristy.", "content": "Früh am 9. September entwickelte sich ein paar hundert Meilen südlich des Golfs von Tehuantepec ein schwaches Gebiet von niedrigem Luftdruck und begann Richtung Westen-Nordwesten zu ziehen. Aufgrund warmer Gewässer und schwacher Windscherung konnte sich das System immer mehr organisieren und das NHC gab eine mittlere Chance für die Entstehung eines tropischen Tiefdruckgebietes. In den Abendstunden des 11. Septembers bekam das System vom NHC eine hohe Chance und wurde am folgenden Morgen zum tropischen Tiefdruckgebiet \"Elf-E\". Nur 6 Stunden nach der Bildung verstärkte es sich in einen tropischen Sturm, der den Namen \"Kristy\" erhielt. Der Sturm war hartnäckig und hielt seine Intensität 5 Tage, obwohl die Bedingungen recht schlecht waren. Am 16. September wurde Kristy zu einem tropischen Tiefdruckgebiet heruntergestuft und degenerierte am folgenden Tag zu einem außertropisches Resttief.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Lane.", "content": "Lane entstand von einem Gebiet niedrigen Luftdruckes, das sich am 13. September westlich von Tropensturm Kristy bildete. Zunächst gab das NHC nur eine schlechte Chance zur weiteren Entwicklung der Störung, da sie zu nah an Kristy entstand und erwartet wurde, dass sie mit dem Sturm interagiert. Am folgenden Tag bewegte sich das System Richtung Westen und zeigte keine Interaktion mit Kristy, weshalb es am 15. September zum tropischen Tiefdruckgebiet \"Zwölf-E\" aktualisiert wurde. Das Tiefdruckgebiet konnte sich am selben Tag noch soweit organisieren, sodass es in der Nacht zum 16. September zum tropischen Sturm \"Lane\" heraufgestuft wurde. Zunächst glaubte man, dass Lane sich nur ein tropischer Sturm bleibe. Dies änderte sich aber am Morgen des 17. Septembers, als Lane ein deutliches Auge zeigte und zu einem Hurrikan aktualisiert wurde. Diesen Status konnte der Hurrikan 30 Stunden halten, bevor er sich am Nachmittag des 18. Septembers wieder in einen tropischen Sturm abschwächte.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Miriam.", "content": "Am 21. September hatte sich ein Gebiet niedrigen Luftdruckes soweit organisiert, sodass es am nächsten Tag als tropisches Tiefdruckgebiet \"Dreizehn-E\" klassifiziert wurde. Am frühen Morgen des 22. Septembers zeigte das Tiefdruckgebiet immer mehr Konvektion und immer mehr Zirkulation, sodass es später am selben Tag zum tropischen Sturm \"Miriam\" wurde. Zunächst konnte sich Miriam wegen schlechter Bedingungen nicht weiter als in einen tropischen Sturm entwickeln. Doch am Abend des 23. Septembers startete Miriam eine rapide Intensivierung und verstärkte sich in nur 18 Stunden von einem tropischen Sturm in einen Major-Hurrikan der Kategorie 3 mit Windgeschwindigkeiten von 195 km/h und einem minimalen Luftdruck von rund 959 hPa. Nach Miriams Höhepunkt am Nachmittag und Abend des 24. Septembers traf der Hurrikan am 25. September auf ein Gebiet schlechter Bedingungen, sodass sich Miriam rapide abschwächte und am Abend des 25. Septembers nur noch ein Hurrikan der Kategorie 1 mit Windgeschwindigkeiten von 140 km/h war. Miriam setzte ihre Abschwächung auch am 26. September fort und zog direkt in die Zone westlich von Niederkalifornien. Dort schwächte sich der Hurrikan am selben Tag in einen tropischen Sturm ab. Im Laufe des 27. Septembers verlor Miriam weiter an Kraft und degenerierte in der Nacht zum 28. September zu einem außertropisches Resttief. In den nächsten Tagen änderte das Resttief Miriams seine Zugrichtung nach Osten und zog über Niederkalifornien hinweg. Am 1. Oktober kam das Resttief über Texas an und wurde dabei weiterhin schwächer. Am 3. Oktober wurden die Reste des Systems von einem Monsuntrog aus dem Süden absorbiert.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Norman.", "content": "Früh am 25. September begann das National Hurricane Center ein Gebiet niedrigen Luftdruckes zu beobachten, das sich ein paar hundert Meilen südlich von Acapulco, Mexiko befand. Im Laufe der nächsten beiden Tage konnte sich das Gebiet immer besser organisieren, sodass es am 28. September um 15:00 Uhr UTC als tropischer Sturm \"Norman\" klassifiziert wurde. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Norman 135 km östlich von Cabo San Lucas, Mexiko. Norman schwächte sich ab, als er die Küste von Sinaloa erreichte und schwächte sich früh am 29. September zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab. Das Tiefdruckgebiet geht am selben Tag über Sinaloa an Land und erreichte schnell den Golf von Kalifornien. Am Mittag des 29. Septembers hatte sich Normans Konvektion so weit aufgelöst, sodass er am späten Nachmittag desselben Tages zu einem außertropischen Resttief degenerierte. Früh am 30. September löste sich das Resttief von Norman vollständig auf.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Olivia.", "content": "Am 2. Oktober bildete sich vor der Küste Mexikos ein Gebiet niedrigen Luftdruckes, das im Laufe der folgenden Tage zunächst sehr unorganisiert blieb. Am 5. Oktober begann sich das Gebiet allerdings sehr rasant zu organisieren, als es sich schon weit weg von der Küste befand. Am Nachmittag des 6. Oktobers hatte es sich so gut organisiert, sodass es als tropisches Tiefdruckgebiet \"Fünfzehn-E\" klassifiziert wurde. Nur 6 Stunden nach der Bildung verstärkte sich das Tiefdruckgebiet in einen tropischen Sturm, der den Namen \"Olivia\" bekam und sich schnell entwickelte. Bereits am Morgen des 7. Oktobers erreichte Olivia ihren Höhepunkt mit Windgeschwindigkeiten von 95 km/h und einem minimalen Luftdruck von 998 hPa. Im Laufe dieses Tages begann der Sturm diesen Status konstant zu halten, bevor er sich am frühen Morgen des 8. Oktobers ein wenig abschwächte. Nachdem Olivia sich ein wenig abgeschwächt hatte, wurde sie immer unorganisierter und schwächte sich am Morgen des 9. Oktobers in ein tropisches Tiefdruckgebiet ab. Kurz darauf degenerierte Olivia zu einem Resttief. Früh am 11. Oktober löste sich das Resttief von Olivia vollständig auf.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Paul.", "content": "Früh am 10. Oktober begann das NHC ein Gebiet von Schauern und Gewittern mehrere hundert Meilen westlich von Mittelamerika zu beobachten. Als das System Richtung Westen zog, konnte es sich langsam entwickeln. Am 13. Oktober hatte es sich soweit organisiert, sodass es eine schwache Zirkulation bildete und nur von Konvektion umgeben war. Das veranlasste das NHC dazu, das Gebiet in einen tropischen Sturm zu aktualisieren, der den Namen \"Paul\" erhielt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der noch schwache Paul 1065 km süd-südwestlich von Niederkalifornien. Entlang eines subtropischen Rückens über Zentralmexiko war Paul gezwungen nach Westen zu ziehen und traf daraufhin auf ein Gebiet mit nur leichter Windscherung und hohen Wasseroberflächentemperaturen. Wegen dieser sehr guten Bedingungen startete Paul eine rapide Intensivierung und verstärkte sich am Morgen des 15. Oktobers in einen Kategorie-1-Hurrikan. Nur 12 Stunden später bildete Paul ein gut sichtbares Auge und erreichte zu diesem Zeitpunkt Windgeschwindigkeiten von 195 km/h, was einem Major-Hurrikan der Kategorie 3 entspricht. Diesen Höhepunkt erreichte Paul schon, als er von seiner westlichen Richtung nach Nordosten Richtung Niederkalifornien abbog. Eine Kombination von hoher Windscherung und trockener Luft ließ Paul am 16. Oktober rasch abschwächen, bevor er am Abend das Land als ein Hurrikan der Kategorie 1 erreichte. Als Paul am 17. Oktober die Küste entlang zog und sich in einen tropischen Sturm abschwächte, machte der Sturm gleich zwei Landgänge, den ersten an der Südwestküste von Niederkalifornien als ein Kategorie-1-Hurrikan und den zweiten nahe der Stadt Bahía Asunción im Bezirk Mulegé, im Bundesstaat Baja California Sur, Mexiko als ein tropischer Sturm. Nach den Landgängen stufte das NHC Paul zu einem tropischen Tiefdruckgebiet herab. Nur wenig später degenerierte Paul zu einem außertropisches Resttief ohne jegliche Konvektion und ohne eine Zirkulation.", "section_level": 2}, {"title": "Tropischer Sturm Rosa.", "content": "Am 26. Oktober begann das NHC ein Gebiet niedrigen Luftdruckes 1000 km süd-südwestlich von Manzanillo, Mexiko zu beobachten. Dieses konnte sich am folgenden Tag langsam organisieren und bekam an diesem Tag eine mittlere Chance zur Entstehung eines tropischen Zyklons. Diesen Status konnte das Gebiet in den nächsten Tagen halten und erhielt am Abend des 29. Oktobers sogar eine hohe Chance, sodass es am 30. Oktober um 10:00 Uhr UTC als tropisches Tiefdruckgebiet \"Siebzehn-E\" klassifiziert wurde. Nur 5 Stunden nach der Aktualisierung verstärkte sich das Tiefdruckgebiet in den tropischen Sturm \"Rosa\". Der Sturm erreichte seinen Höhepunkt am 1. November um 3:00 Uhr UTC mit Windgeschwindigkeiten von 85 km/h und einem minimalen Luftdruck von 1001 hPa, was einem moderaten tropischen Sturm entspricht. Nach dem Höhepunkt schwächte sich Rosa jedoch immer weiter ab und war am 3. November um 21:00 Uhr UTC nur noch ein tropisches Tiefdruckgebiet. Noch am selben Abend degenerierte Rosa zu einem Resttief.", "section_level": 2}, {"title": "Sturmnamen.", "content": "Die folgenden Namen werden in dieser Saison vergeben. Nicht mehr verwendete Namen, wenn überhaupt, werden von der World Meteorological Organization im Frühjahr 2013 bekannt gegeben. Die Namen aus dieser Liste, die nicht gestrichen wurden, werden wieder in der Saison 2018 verwendet. Dies ist die gleiche Liste, die auch in der Saison 2006 eingesetzt wurde. Die folgenden vier Namen werden für die nächsten Stürme, die sich im Zentralpazifik bilden, verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pazifische Hurrikansaison 2012 begann im östlichen Pazifik offiziell am 15. Mai und im Zentralpazifik am 1. Juni. Sie endete am 30. November. In diesem Zeitraum bilden sich üblicherweise die meisten tropischen Stürme, da in diesem Zeitraum gute Bedingungen für die Bildung von Hurrikans vorliegen, so ist der Ozean warm genug, die Luftfeuchtigkeit ist hoch und kaum Windscherung, allerdings könnte sich ein tropischer Sturm zu jeder Zeit bilden. Alle Stürme nördlich des Äquators und östlich von 180° W gehören dazu. Die Stürme, die sich westlich von 180° W bilden, nennt man Taifune und sind Bestandteil der Pazifischen Taifunsaison 2012.", "tgt_summary": "2012年太平洋飓风季是每年一度全球热带气旋产生周期的一部分。东太平洋飓风季从2012年5月至2012年11月结束;而中太平洋飓风季从2012年6月开始,至2012年11月结束。 本条目的范围仅局限于赤道以北及国际换日线以东的太平洋,于赤道以北及国际换日线以西的太平洋水域产生的风暴则被称为台风,并被列入2012年太平洋台风季。在中东太平洋产生的热带风暴是由美国国家飓风中心及中太平洋飓风中心命名,国际编号为xxE或xxC。", "id": 1710892} {"src_title": "Nokia Lumia 900", "tgt_title": "诺基亚Lumia 900", "src_document": [{"title": "Technische Daten.", "content": "Das Lumia 900 ist nach dem Lumia 800, dem Lumia 710 und dem Lumia 610 das vierte Nokia-Smartphone-Modell mit dem Betriebssystem Windows Phone 7.5 von Microsoft. Das Smartphone, dessen Elektronik in dem aus einem Block gefertigten Polycarbonat-Gehäuse untergebracht ist, verfügt über einen 1400-MHz-Prozessor sowie einen Arbeitsspeicher von 512 MB. Rein optisch ähnelt es stark dem ersten Modell der Serie, dem Lumia 800. Allerdings wartet das Lumia 900 einerseits mit einem etwas größeren 4,3-Zoll-ClearBlack-AMOLED-Touchscreen auf (gegenüber 3,7 beim Lumia 800) sowie bietet es zum anderen eine 1-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite. Es unterstützt das russische Satellitennavigationssystem GLONASS im Dualmodus. Erhältlich ist es in den Farben Schwarz, Cyan und Weiß.", "section_level": 1}, {"title": "Einführung und Verkauf.", "content": "Das Lumia 900 wurde am 27. Februar 2012 zusammen mit dem Nokia Lumia 610 auf dem Mobile World Congress 2012 in Barcelona vorgestellt. Der Verkauf in Deutschland begann Ende Mai 2012. Standardmäßig verfügt das Lumia 900 über 16 GB internen Speicher. Mitte Juni 2012 wurde bekannt, dass das Nokia Lumia 900 kein Software-Update auf die neue Version Windows Phone 8 bekommt. Stattdessen erhält es ein Update auf Version 7.8, welches als Feature den erneuerten Startbildschirm von Windows 8 enthält. Besondere mediale Aufmerksamkeit erhielt das nicht angebotene Update zudem aufgrund der Äußerung einer Mitarbeiterin des Telekom Kundenservice in der sogenannten Feedback-Community des Konzerns, dass die Deutsche Telekom das Gerät aufgrund der fehlenden Upgrade-Fähigkeit nicht in ihr Sortiment aufnehmen wolle. Eine Telekom-Sprecherin bestätigte daraufhin zwar tatsächlich den Fakt der Nichtaufnahme des Smartphones in das hauseigene Portfolio, nannte als Grund dafür allerdings \"wirtschaftliche Aspekte\".", "section_level": 1}, {"title": "Passender Nagellack.", "content": "Im August 2012 wurde bekannt, dass Nokia im Zuge des Verkaufs der pinken Version des Lumia 900 einen eigenen Nagellack anbietet. Dieser wird von der Firma \"Duality Cosmetics\" hergestellt und war ausschließlich an drei Tagen in den US-amerikanischen Großstädten Los Angeles, Dallas und Denver erhältlich. Das Video über die Aktion steht unter dem Titel \"Go pink with Nokia\" auf YouTube.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Nokia Lumia 900 ist ein Smartphone der Lumia-Serie des finnischen Herstellers Nokia, das mit einem größeren Touchscreen und einer Frontkamera als Verbesserung das zuvor erschienene Lumia 800 als neues Nokia-Spitzenmodell ablöste. Es erschien zuerst in den USA mit LTE-Unterstützung, in Deutschland wird jedoch nur der besonders schnelle DC-HSPA+ Modus mit 42 MBit/s unterstützt. Auf den Geräten ist standardmäßig das Betriebssystem Windows Phone 7.5 von Microsoft vorinstalliert.", "tgt_summary": "诺基亚Lumia 900是由诺基亚开发,使用Windows Phone操作系统的智能手机。于2012年4月发布。Lumia 900拥有4.3英寸的“AMOLED”800×480分辨率电容式触摸屏,同时其机身为一体化设计,材料为聚碳酸酯,有黑色,青色和白色三种颜色可供选择。", "id": 2744894} {"src_title": "MRTS", "tgt_title": "金奈大众捷运系统", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Planungen für die MRTS begannen 1984. Die MRTS war als Ergänzung zur Chennaier Vorortbahn (\"Chennai Suburban Railway\") konzipiert, um die mittleren und südlichen Teile der Stadt zu erschließen. Mit den Bauarbeiten wurde 1991 begonnen. Der erste Abschnitt von Chennai Beach bis Chepauk wurde 1995 eröffnet. 1997 folgte der Abschnitt bis Thirumylai. In einer zweiten Ausbauphase wurde die MRTS zunächst 2007 bis Velachery verlängert. Die Fertigstellung des letzten Abschnitts von Velachery bis zum Bahnhof St. Thomas Mount hat sich wegen eines Rechtsstreits um den Erwerb von Grundstücken erheblich verzögert. Bei Beendigung der zweiten Ausbauphase wird die MRTS eine 24,7 Kilometer lange Strecke mit 21 Bahnhöfen umfassen.", "section_level": 1}, {"title": "Streckennetz.", "content": "Die MRTS verläuft vom Bahnhof Chennai Beach nach Velachery. Dabei verläuft sie größtenteils in Nord-Süd-Richtung parallel zur Küste des Golfs von Bengalen. Der erste Streckenabschnitt ab Chennai Beach verläuft ebenirdisch, nach dem dritten Bahnhof Parktown wird die MRTS zur Hochbahn. Zwischen Parktown und Thirumylai folgt die MRTS aufgeständert dem Verlauf des Buckingham Canal. Im letzten Abschnitt zwischen Perungudi und Velachery verläuft die MRTS wieder ebenirdisch.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Die MRTS wird von der \"Southern Railway\", einer Tochtergesellschaft der Indian Railways betrieben. Verkehrstechnisch ist sie aber von den ebenfalls von der Southern Railway betriebenen Chennaier Vorortbahn getrennt. Aufgrund ihrer separaten Verkehrsführung erfüllt die MRTS die Kriterien einer U-Bahn, sie wird aber mit normalen Nahverkehrszügen betrieben und auch nicht als U-Bahn (Metro) bezeichnet. Die MRTS gilt bislang als Misserfolg. Zwischen April 2009 und Januar 2010 fuhr sie Verluste in Höhe von 100 Millionen Rupien ein. Im Jahr 2009 wurde die MRTS von rund 80.000 Fahrgästen pro Tag benutzt. Die Passagierzahlen liegen bei weniger als 20 Prozent der geplanten Kapazität. Ein Grund dafür ist die mangelhafte Anbindung an das Stadtbusnetz. Seit Juni 2015 verfügt Chennai über eine U-Bahn, die Metro Chennai. Es bestehen Überlegungen, dass die MRTS von der Metro Chennai übernommen werden könnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die MRTS (\"Mass Rapid Transit System\") ist eine Schnellbahn in Chennai, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Tamil Nadu. Sie besteht aus einer 19,4 Kilometer langen Strecke mit 18 Bahnhöfen und verläuft größtenteils als Hochbahn.", "tgt_summary": "金奈大众捷运系统(英语:Chennai Mass Rapid Transit System)是印度铁路持有的子公司,是印度南方铁路营运的高架铁路。此线也是印度第一条高架铁路线。虽然与金奈市郊铁路分离,但是两者都是由印度南方铁路营运,以及使用较宽的地铁网络。以11.71亿印度卢比兴建,路线由金奈海滩至维拉彻里,全长19.34公里,共18个车站,每日平均有100,000人次使用。此线将旧马德拉斯的中心商业区与资讯科技走廊连结起来,容量预计可高达每日42.5万人。2011年至2012年,MRTS登记下盈利有1.989亿印度卢比,有约16.25%上升,共134列列车,行走与17个车站。", "id": 2031312} {"src_title": "Ungarisches Naturwissenschaftliches Museum", "tgt_title": "匈牙利自然历史博物馆", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Naturwissenschaftlichen Museums und seiner Sammlungen war lange Zeit eng mit der des Ungarischen Nationalmuseum (MNM) verbunden. Jene geht zurück auf eine Gründung im Jahr 1802, als Graf Ferenc Széchényi seine etwa 17.000 Bände umfassende Bibliothek samt Münzsammlung dem ungarischen Staat übergab, um damit den Grundstock für eine nationale wissenschaftliche Sammlung und eine nationale Bibliothek (der zukünftigen Széchényi-Nationalbibliothek) zu bilden. Die durch seine Ehefrau, Gräfin Julianna Festetics ein Jahr darauf überlassene Mineraliensammlung wurde zum Grundstock der naturkundlichen Sammlung. Ab 1810 wurde die gesamte Sammlung in einer Natur- und Kunstkammer (lat.: \"Camera Naturae et Artis Productorum\") präsentiert. 1811 folgte eine Schenkung durch Erzherzog Rainer von Österreich, welche die paläontologische Sammlung begründete, und 1818 wurde für 7.000 Forint die Pflanzensammlung des Botanikers Pál Kitaibel erworben, und damit der Grundstock für die botanische Sammlung gelegt. 1847 zog die Sammlung in den von Mihály Pollack entworfenen Neubau des Nationalmuseums auf dem Museum-Boulevard (\"Muzeum körút\"), und durch Schenkungen und Ankäufe wurden die Sammlungen in den Folgejahren zügig erweitert. Die größte Erweiterung in der Zeit nach der Ungarischen Revolution war 1856 der Erwerb der Sammlungen der Königlichen Ungarischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft. Ab 1870 hatte das Ungarische Nationalmuseum gesonderte Abteilungen für Botanik, Mineralogie und Zoologie. Um 1896 umfassten diese Sammlungen bereits über 1 Million Spezimen. 1927 fand der 10. Internationale Zoologische Kongress in Budapest statt. Die Insektensammlung des Nationalmuseums beheimatete zu dieser Zeit rund 3 Millionen Proben und musste in ein eigenes Gebäude in der Baross-Straße 13 verlegt werden. Da die sich ständig erweiternden Sammlungen immer komplexer und überfüllter wurden, wurde 1933 das gesonderte Naturwissenschaftliche Museum gegründet, jedoch immer noch als Teil des Nationalmuseums. Ende der 30er Jahre wurde die Forschungsarbeit am Museum intensiviert und u. a. eine Zusammenarbeit mit der Josef-Universität für Technik und Wirtschaftswissenschaften aufgebaut. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Botanischen Sammlung nach Váchartyán im Kleingebiet Vác evakuiert und ging dabei zu einem Großteil verloren, während die im Nationalmuseum verbliebenen Sammlungen und Exponate unversehrt blieben. Während des Ungarischen Volksaufstands 1956 wurde das Hauptgebäude des Nationalmuseums durch Artillerieschüsse getroffen und sowohl die Afrika-Ausstellung als auch ein Großteil der mineralogischen und paläontologischen Sammlungsgegenstände wurden zerstört. Einige Tage später wurde das Gebäude in der Baross-Straße getroffen, und rund 36.000 ausgestopfte Vögel, 22.000 Vogeleier, 13.000 Fische, 40.000 Amphibien und Reptilien, 500.000 Mollusken, 60.000 Großlibellen, 200.000 Zweiflügler fielen den Flammen zum Opfer, zusammen mit rund 100.000 wissenschaftlichen Buchbänden. In den 60er und 70er konnte die Afrika-Ausstellung durch Afrika-Expeditionen des Großwildjägers Zsigmond Széchenyi wieder ersetzt werden, ebenso wie regelmäßige Forschungsreisen ungarischer Wissenschaftler in zu dieser Zeit kommunistische Dritte-Welt-Länder wie Nordkorea, Vietnam, Kuba oder der Mongolei die naturhistorischen Sammlungen ergänzten. Von Ende der 50er Jahre bis Mitte der 90er Jahre werden einige der Sammlungen des Naturwissenschaftlichen Museums wiederholt an verschiedene Ausstellungsstandorte verlegt. Die ungarische Regierung entschied sich Anfang der 90er, alle Sammlungen des Museums in den Gebäudekomplex der Ludovika-Akademie, der ehemaligen Militärakademie der k.u. Landwehr, zu verlegen. 1995 wurde dieser neue Museumsstandort am Ludovika-Platz (\"Ludovika tér\") 2-6 eröffnet und erfuhr 2004 seine letzte wesentliche Erweiterung. An einigen Teilen der 5.000 m2 großen Ausstellungsflächen wird jedoch heute noch gebaut. Generaldirektor des Museums ist seit 1986 der Zoologe István Matskási.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung und Sammlung.", "content": "Die fünf wissenschaftlichen Abteilungen des Museums sind interaktiv aufgebaut. In der Ludovika-Akademie befinden sich die Abteilungen für Anthropologie, Geologie und Paläontologie, Mineralogie und Petrologie, sowie die Zentrale der Bibliothek. Des Weiteren befinden sich in der Ludovika die Vogel- und Säugetiersammlung der Zoologische Abteilung, ein Molekulargenetisches Labor, eine Paläontologische Forschungsgruppe und die Tierökologische Forschungsgruppe der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Anthropologische Abteilung.", "content": "Die Anthropologische Sammlung des Naturwissenschaftlichen Museums umfasst rund 20.000 menschliche Knochen aus der Periode der Jung- und Mittelsteinzeit. In der Sammlung befinden sich auch ungarische Neandertaler-Fundstücke aus den Höhlen von Subalyuk und Istállóskö.", "section_level": 2}, {"title": "Botanische Abteilung.", "content": "Das Herbarium hält insgesamt 1.800.000 Belege in den einzelnen Sammlungen der Paläobotanik, Kryptogame, Bedecktsamer und Pilze. Zu den historischen Sammlungsstücken gehören die Herbarien einiger bedeutender Botaniker, wie Pál Kitaibel, Lajos Kossuth, Lajos Haynald, Árpád Degen und Sándor Jávorka. Die ältesten Herbarbelege des Naturwissenschaftlichen Museums stammen aus der Pflanzensammlung des dänischen Botanikers Franz Mygind (1710–1789) aus dem Jahr 1759.", "section_level": 2}, {"title": "Geologische und Paläontologische Abteilung.", "content": "The Geologische und Paläontologische Sammlung hält circa 100.000 Fossilien aus Ungarn und dem Ausland. Sie gilt als eine der umfassendsten paläontologischen Sammlung Europas.", "section_level": 2}, {"title": "Mineralogische und Petrologische Abteilung.", "content": "Bis 1956 galt die Mineralogische und Petrologische Sammlung als eine der drei kostbarsten Sammlungen weltweit, wurde jedoch durch den Brand fast komplett zerstört. Die neueren Sammlungen decken Mineralien aus der gesamten Region der Karpaten und des Karpatenbeckens ab. Hierzu gehören auch Raritäten wie ein mittlerer Amethyst und ein Stück Mondgestein einer früheren Apollo-Mission. Eine der neueren Attraktion der Sammlung ist ein 15 Mio. Jahre alter und 300 kg schwerer Holzopal aus dem Mátra-Gebirge.", "section_level": 2}, {"title": "Zoologische Abteilung.", "content": "Die Zoologische Sammlung ist die fünftgrößte Europas und umfasst insgesamt über 7 Millionen Muster Wirbelloser und Wirbeltiere. In der Eingangshalle des Museums befindet sich ein rund 20 Meter langes Skelett eines Finnwals (\"Balaenoptera physalus\").", "section_level": 2}, {"title": "Information und Dokumentation.", "content": "Die Bibliothek des Naturwissenschaftlichen Museums ist die größte naturwissenschaftliche Spezialbibliothek in Ungarn. Der Bestand beläuft sich auf ca. 300.000 Medien und ist über einen digitalen Bibliothekskatalog (OPAC) öffentlich zugänglich; unter anderem über 1.720 laufende Zeitschriften. Jede der fünf Forschungsabteilungen besitzt eigene Fachbibliotheken: Das Museum veröffentlicht eigene wissenschaftliche Zeitschriften. Die erste Zeitschrift wurde 1877 vom Naturforscher Ottó Herman unter dem Titel „Zeitschrift für Zoologie, Botanik, Mineralogie und Geologie“ (\"Természetrajzi Füzetek\") herausgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen und Öffentlichkeitsarbeit.", "content": "Das Ungarische Naturwissenschaftliche Museum besitzt in Ungarn eine führende Stellung im Bereich der Wissensvermittlung und Museumspädagogik. Es besteht eine gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen dem Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museum und der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Ungarische Naturwissenschaftliche Museum (ungarisch: \"Magyar Természettudományi Múzeum\", MTTM bzw. NHMUS) ist ein Naturkundemuseum mit Sitz in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Das 1802 gegründete Museum ist Europas drittältestes naturhistorische Museum und gilt mit seinen rund 10 Millionen Exponaten auch als eines seiner größten.", "tgt_summary": "匈牙利自然历史博物馆(英语:Hungarian Natural History Museum;)是匈牙利国内最大的自然历史博物馆,始建于1802年,位于首都布达佩斯。", "id": 1997060} {"src_title": "Chalmette", "tgt_title": "查尔梅特 (路易斯安那州)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Chalmette liegt auf 29°56'44\" nördlicher Breite und 89°57'42\" westlicher Länge und liegt zwischen dem Mississippi River im Süden und dem Mississippi River – Gulf Outlet Canal im Norden. New Orleans schließt sich direkt im Nordwesten an. Der Interstate 10-Highway verläuft in der Nähe in nordwestlicher Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wurde nach Martin de Lino de Chalmette benannt, der französischer Abstammung war und in der Gegend Plantagen betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Schlacht von New Orleans.", "content": "Berühmtheit erlangte der Ort, da hier im Jahre 1815 die Schlacht von New Orleans (\"Battle of New Orleans\") stattfand. Die britischen Truppen unterlagen damals den US-Truppen unter Andrew Jackson, der später Präsident der Vereinigten Staaten wurde. Das Schlachtfeld und der angrenzende Friedhof zählen zu den National Monuments der USA. Auf dem Friedhof wurden 15.300 Veteranen verschiedener Kriege bestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Hurrikan Katrina.", "content": "Am 29. August 2005 erreichte der Hurrikan Katrina die Stadt und überflutete sie. Das Wasser trat insbesondere vom Mississippi River – Gulf Outlet Canal ein. Dadurch wurde die Stadt fast vollständig zerstört. Kurz bevor der Hurrikan die Stadt erreichte, wurden viele Menschen evakuiert. Dennoch gab es eine große Anzahl an Todesopfern. Zu den erheblichen Zerstörungen kamen Umweltschäden hinzu, die durch austretendes Öl aus beschädigten Öltanks verursacht wurden. Viele Häuser wurden später als „nicht zu retten“ bzw. „nicht sanierungsfähig“ erklärt, und die Bewohner wurden in Trailer Parks untergebracht. Noch ein Jahr nach der Katastrophe waren die Aufräumungsarbeiten im Gange. Auch Teile des historischen Schlachtfeldes sowie des Friedhofs wurden überschwemmt. Das beschädigte Besucherzentrum wurde repariert und im Jahre 2007 wieder eröffnet. Erst 2008 kehrten viele Betriebe nach Chalmette zurück. Die Einwohnerzahl lag jedoch deutlich unter den Zahlen, die vor dem Hurrikan galten. Inzwischen wird auch wieder der populäre Karneval Mardi Gras gefeiert.", "section_level": 2}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Im Jahre 2007 wurde eine Einwohnerzahl von 16.008 Personen ermittelt, was eine Halbierung gegenüber dem Jahre 2000 bedeutet. Das Durchschnittsalter betrug 2007 37,3 Jahre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chalmette ist eine Stadt und Verwaltungssitz (\"Parish Seat\") des St. Bernard Parish im US-amerikanischen Bundesstaat Louisiana und Teil der \"New Orleans – Metairie – Kenner Metropolitan Statistical Area\".", "tgt_summary": "查尔梅特(英语:Chalmette)是美国路易斯安那州圣贝尔纳堂区的一个普查规定居民点,也是该堂区的区政府所在地。根据2010年美国人口普查,查尔梅特一共有16751人,其中76%是白人,2011年人口上升到了17119人。不过2000年美国人口普查时这里一共有32069人,飓风卡特里娜后这里人口急剧下降,2010和2000年的人口普查结果相比已经下降了46%。查尔梅特也是新奥尔良大都市统计区的组成部分。", "id": 1181880} {"src_title": "Der Diktator", "tgt_title": "大鈍裁者", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Admiral General Aladeen regiert diktatorisch in der Republik Wadiya, einem fiktiven Land in den Grenzen von Eritrea, das zahlreiche Klischees realer Staaten in sich vereinigt. Aladeen führt ein despotisches Regime und reagiert schon auf geringfügige Vergehen seiner Untertanen mit einer Handbewegung, die das Köpfen symbolisiert. Durch seinen Reichtum kann er sich sexuelle Eskapaden, auch mit prominenten Showgrößen wie Megan Fox, erlauben. Allerdings fehlt ihm neben dem Sex die menschliche Nähe. Die westlichen Länder drohen Aladeen mit Krieg, falls er nicht vor der UN eine Stellungnahme zu seinem Vorhaben, Atomwaffen herzustellen, abgibt. Um sich vor den Vereinten Nationen zu den Gerüchten zu äußern, dass sein Land Atomwaffen entwickle, reist Aladeen nach New York. Bei dieser Gelegenheit wird er im Auftrag seines verräterischen Onkels und Sicherheitschefs Tamir entführt. Der Bart des Diktators wird abgeschnitten und er durch einen Doppelgänger, einen einfältigen wadiyischen Ziegenhirten, ersetzt. Der wahre Aladeen kann aus dem Folterkeller fliehen und versucht zu seiner Delegation zu gelangen und seine Rolle wieder einzunehmen, was ihm aufgrund der Sicherheitsauflagen, seines verlorenen Bartes und seiner verlorenen Kleidung nicht gelingt. Die linksalternative Politaktivistin Zoey, die einen veganen Bioladen führt, rettet ihn unterdessen vor einer Auseinandersetzung mit der Polizei und bietet ihm an, in ihrem Laden zu arbeiten. Aladeen lehnt zunächst empört ab. Bei seinem Streifzug durch New York entdeckt er ein Restaurant mit wadiyischen Exilanten. Dort erfährt er, dass seine zum Tode verurteilten Untertanen nicht wirklich hingerichtet, sondern außer Landes geschafft wurden und sich im New Yorker Exil eine neue Existenz aufgebaut haben. Er trifft hier auch Nadal wieder, den Chef seines Atomwaffenprogramms. Dieser will Aladeen bei der Rückeroberung seiner Macht helfen, wenn er dafür seine Atombombe bauen darf. Aladeens Onkel gibt unterdessen mithilfe des Doppelgängers bekannt, dass Wadiya demokratisch werden soll. Die Verfassung solle im Beisein der UN-Mitglieder unterzeichnet werden. Dahinter stecken jedoch Tamirs eigennützige Interessen, die Ölrechte des Landes zu verkaufen. Aladeen nimmt den Job bei Zoey an, um sich Zugang zur UN zu verschaffen, da Zoeys Partyservice als Caterer der UN-Veranstaltung engagiert wurde. Zoey bringt Aladeen das Masturbieren bei, da er sich bisher nur durch Sex mit anderen Personen befriedigt hat. Kurz darauf wird der Laden von einer Saboteurin, die von Greenworld, Zoeys Konkurrenz, angeheuert wurde (in der Unrated-Fassung handelt es sich um eine Auftragsmörderin im Dienste Tamirs), verwüstet und Aladeen verletzt. Er kann sie ausschalten, Zoey und der Laden geraten aber dennoch in Misskredit. Es gelingt ihm, mit drastischen Mitteln die Ladenführung profitabel zu straffen, dabei kommt ihm seine Erfahrung als Diktator zugute. Der Versuch, über den Auftrag als Caterer des Hotels an seinen Platz zu gelangen, scheitert jedoch. Es gelingt ihm schließlich mithilfe einer von Nadal gebauten Enterseil-Kanone, mit der er sich mit erheblichen Schwierigkeiten vom Dach des Nachbarhauses zu seinem Apartment hangeln kann. Dort versteckt er seinen Doppelgänger und nimmt seine alte Rolle wieder ein. In seiner Rede zerreißt er zunächst die demokratische Verfassung, lässt Tamir verhaften und spricht sich gegen die Demokratie aus. Stattdessen wirbt er für die Diktatur und stellt deren zahlreiche Vorzüge dar, welche der realen Lage in den USA ähnlich sind, worauf sich zahlreiche UN-Delegierte schweigend ansehen. Als Zoey, in die Aladeen sich inzwischen verliebt hat, bei der Rede auftaucht, ändert sich jedoch seine Stimmung und er vermischt ihre Eigenschaften mit denen der Demokratie. Schließlich erklärt er am Schluss seiner Rede der Demokratie seine Liebe und gibt bekannt, dass er die Demokratie in seinem Land einführen will. In Wadiya finden Wahlen statt, die manipuliert eine knapp 99%ige Mehrheit für Aladeen ergeben. Als neugewählter Präsident heiratet er Zoey, die sich bei der Trauungszeremonie als Jüdin outet, worauf er mit der bekannten Handbewegung reagiert. In Szenen während des Abspanns erfährt man, dass Nadal und Aladeen weiter an ihrer Bombe bauen und Zoey ein Kind von Aladeen erwartet:", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film soll laut Marketing durch den Roman \"Zabibah und der König\" des hingerichteten irakischen Diktators Saddam Hussein inspiriert worden sein. Vor Beginn des Films ist in einer Einblendung „In stillem Gedenken an Kim Jong-il“ zu lesen. Die Außenaufnahmen wurden auf der Plaza de España in Sevilla und auf der Insel Fuerteventura, beides Spanien, gedreht. Sequenzen, die einen Realitätsbezug herstellen sollen und die US-Präsident Barack Obama sowie den britischen Premierminister David Cameron bei Fernsehansprachen zeigen, stammen aus der Zeit des Internationalen Militäreinsatzes in Libyen infolge der Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrates. Auch Aufnahmen der US-Außenministerin Hillary Clinton werden verwendet, in denen sie sich über Syriens Präsident Baschar al-Assad äußert. Bei den Filmfestspielen von Cannes 2012 veranstaltete Sacha Baron Cohen mit Elisabetta Canalis eine Werbekampagne für den Film, während der er den in seiner Filmrolle typischen Klamauk dieser Figur für die Presse zur Schau stellte.", "section_level": 1}, {"title": "Zensur.", "content": "In Tadschikistan, Turkmenistan und in Weißrussland wurde der Film verboten. In Kasachstan wurde der Film zwei Wochen nach seiner Premiere verboten.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Am Anfang des Filmes ist eine Karte zu sehen, die die Grenzen der Republik Wadiya zeigen soll; sie zeigt in Wirklichkeit die Grenze des Staates Eritrea. Anhand seiner Persönlichkeit, insbesondere der weiblichen Leibwache, sind Ähnlichkeiten zum ehemaligen libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi erkennbar.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack wurde am 8. Mai 2012 veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Diktator ist eine US-amerikanische Komödie aus dem Jahr 2012, die vom britischen Komiker Sacha Baron Cohen geschrieben wurde und in der er die titelgebende Hauptrolle spielt. Cohens vierter Spielfilm „erzählt die Geschichte eines Diktators, der sein Leben riskiert, um sicherzustellen, dass die Demokratie sein Land, das er so liebevoll unterdrückt, nie heimsuchen wird.“ Regie führte erneut Larry Charles, der bereits bei den Filmen \"Borat – Kulturelle Lernung von Amerika, um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen\" und \"Brüno\" mit Cohen gearbeitet hat.", "tgt_summary": "《大独裁者落难记》(英语:\"The Dictator\")是一出2012年时上映的美国喜剧电影,由2007年金球奖最佳男主角得主沙格·毕朗·高汉主演兼编剧及制片。", "id": 550396} {"src_title": "Wirtschaft Südkoreas", "tgt_title": "韓國經濟", "src_document": [{"title": "Wirtschaftsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft unter der japanischen Herrschaft.", "content": "Die südkoreanische Wirtschaftsentwicklung lässt sich seit der Zeit, als das Gebiet des heutigen Südkoreas ein Teil der japanischen Kolonie war, zurückverfolgen. Mit Beginn der Kolonialisierung 1910 und bereits zuvor investierten japanische Unternehmen in die Entwicklung der Landwirtschaft und der Industrie dort. Die koreanische Wirtschaft sollte unter anderem die Expansion des japanischen Militärs in Asien unterstützen. Die Verteilung der Industriezweige war dabei von der geographischen Lage geprägt: Im gebirgigen und rohstoffreichen Norden war die Schwerindustrie zu finden, im flachen und bodenfruchtbaren Süden Leichtindustrie und Landwirtschaft. Zur Erschließung und Verbindung wurde ein Schienennetz aufgebaut. Als Stromlieferanten dienten unter anderem Wasserkraftwerke im Norden der Provinz. So konnte die koreanische Halbinsel 1945 nach der Unabhängigkeit von Japan eine fortgeschrittene Infrastruktur sowie eine moderne Wirtschaft vorweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg und Koreakrieg.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Unabhängigkeit Koreas von Japan wurde die koreanische Halbinsel entlang des 38. Breitengrads in eine sowjetische und eine US-amerikanische Besatzungszone aufgeteilt. Nach dem Scheitern einer gesamtkoreanischen Regierung entstanden auf der koreanischen Halbinsel zwei getrennte Staaten, die Republik Korea und die Demokratische Volksrepublik Korea. Dies hatte neben politischen Konsequenzen auch wirtschaftliche Folgen. Einerseits war Südkorea die Reiskammer Asiens, andererseits war der Norden Energielieferant für den Süden. Der Abbruch der Handelskontakte nach Japan erschwerte die Lage Südkoreas zusätzlich. Zeitgleich gab es im Süden eine Versorgungskrise wegen der anhaltenden Benzin- und Stromknappheit. Während Nordkorea durch sowjetische Hilfslieferungen aufgebaut werden konnte, herrschte im Süden weiterhin eine wirtschaftliche Stagnation. Durch den Koreakrieg (1950–1953) wurde die Wirtschaft empfindlich getroffen und konnte nur noch durch die UN-Hilfslieferungen aufrechterhalten werden. Die wichtigsten Städte und ein Großteil der Infrastruktur wurden durch Kampfhandlungen zerstört und zahlreiche Fabriken beschädigt oder demontiert.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbauphase unter der Militärdiktatur.", "content": "Nach Kriegsende begann die Aufbauphase der südkoreanischen Wirtschaft. Nach und nach wurden unter dem Regime von Park Chung-hee in den 1960er Jahren wirtschaftliche Reformen eingeleitet, welche Wachstum fördern sollten. Nachdem die politische Instabilität überwunden worden war, gründeten sich zahlreiche südkoreanische Firmen. Zusätzlich begannen die USA und vor allem Japan in Südkorea zu investieren. Die Reformen setzen vor allem im Bildungssystem an und betrafen auch die Landbevölkerung (Saemaul-Programm). Auch hohe Spar- und Investitionsraten räumten einen hohen Stellenwert in der Entwicklung ein. In der Folge kristallisierten sich große Konzerne (Jaebeols) heraus. Dazu zählen Samsung, Hyundai, LG, Daewoo, Kia, SK, Ssangyong usw. Diese Konzerne beschränkten sich nicht nur auf einen Kernbereich, sondern auch auf mehrere andere Sparten, sodass sie den Markt in vielen Bereichen durchdringen konnten. So hat es das Land, das als eines der ärmsten Agrarländer der Welt bekannt war, in weniger als vier Jahrzehnten geschafft, eine wohlhabende Industrienation zu werden. In Anspielung auf den Fluss, der durch Seoul fließt, wird der Aufstieg als das „Wunder vom Hangang“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg zur Weltwirtschaft und Asienkrise.", "content": "In den 1980er und 1990er Jahren verzeichnete die Wirtschaft ein jährliches Durchschnittswachstum von 8,6 % und stieg zur elftgrößten Handelsnation der Welt. Innerhalb von weniger als zwei Generationen etablierte sich das Land als einer der weltweit führenden Schiffbauer, Elektronik-, Halbleiter- und Autoproduzenten. 1996 wurde Korea als 29. Mitglied in die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aufgenommen. Die internationalen Finanzmärkte haben Koreas wirtschaftliche Entwicklung positiv begrüßt, vor allem das anhaltend hohe Wachstum, die moderate Inflation, die hohen Sparrücklagen, die geringe Auslandsverschuldung und die erheblichen Überschüsse des Staatshaushalts. Dieser positive Ausblick auf die Wirtschaft wurde aber überschattet durch die schwierige Lage verschiedener Konzerne und Finanzinstitutionen. Diese ließ bei einigen ausländischen Investoren Zweifel an der koreanischen Wirtschaft aufkommen, was 1997 zu einer ernsthaften Liquiditätskrise führte. Diese wiederum hatte eine besorgniserregende Arbeitslosigkeit zur Folge. Durch die Asienkrise 1997/1998 erhielt die Wirtschaft einen harten Schlag. Aufgrund hoher Schulden/Eigenkapital-Verhältnisse, eine massive Überschuldung und Vernachlässigungen im Finanzsektor wurde die Wirtschaft erschüttert. Zur Überwindung der Asienkrise erhielt Südkorea Hilfe vom IWF, allerdings unter der Auflage, sein Finanzsystem zu reformieren und zu stärken. Die großen Konzerne stießen ineffiziente Teilbereiche ab und begannen sich auf die jeweiligen Kernbereiche zu konzentrieren. Samsung entdeckte die Technologiesparte und Chipproduktion für sich und konnte seinen operativen Gewinn sowie auch den Marktanteil schrittweise steigern. Hyundai konzentrierte sich wieder auf die Automobilproduktion und weitete seinen Marktanteil auch außerhalb des koreanischen Marktes aus. Im Jahre 2001 hat Südkorea seine Schulden beim IWF vollständig zurückgezahlt.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 2000.", "content": "Die Wirtschaftskrise 2008/2009 konnte Südkorea gut überstehen. Trotz schwacher Konjunkturdaten aus Europa und Übersee hielt das Wirtschaftswachstum aufgrund gestiegener Nachfrage in der Volksrepublik China und anderer Schwellenländer weiterhin an.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftsstruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Der Anteil der südkoreanischen Landwirtschaft am BIP liegt bei ca. 3,2 %. Dennoch weist die Landwirtschaft nach wie vor einen hohen Beschäftigungsgrad auf, der bei ungefähr 10 % liegt. Das Hauptagrarprodukt ist der Reis, welcher in 80 % aller Felder angebaut wird. Daneben werden sowohl Soja, Weizen, Kartoffeln als auch auf Jejudo Obst produziert. Obwohl die meisten Felder bewässert werden müssen, hat der Reisanbau ähnlich wie in Japan einen hohen kulturellen Stellenwert. Doch die sinkenden Preise für Nahrungsmittel führen zu Spannungen zwischen der Bevölkerung und der Regierung. Wie auch in anderen Länder ist der Trend zu beobachten, dass die Zahl der Großbetriebe in der Landwirtschaft wächst, während die alten Familienbauernhöfe immer seltener werden. Dieser Strukturwandel dürfte für die südkoreanische Gesellschaft weitreichende Konsequenzen haben. Neben der Landwirtschaft spielt auch die Fischerei eine wichtige Rolle. Sie beschäftigt etwa 180.000 Personen. Da die küstennahen Gewässer weitgehend leergefischt sind, hat die Regierung Regulierungen eingeführt, um das Fischsterben einzudämmen. Wegen der reichen Fischgründe an der innerkoreanischen Seegrenze kommt es regelmäßig zu Streitigkeiten zwischen Fischern aus Nord- und Südkorea.", "section_level": 2}, {"title": "Industrie.", "content": "Die Industrie spielt in Südkorea eine bedeutende Rolle und beschäftigt etwa 20 % aller Arbeitnehmer. Sie trägt zu 35 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Südkorea hat sich in letzter Zeit auf die Fertigung von Technologieprodukten spezialisiert und konkurriert auf Augenhöhe mit anderen internationalen Herstellern. In der Produktion von Flachbildschirmen, der Chipproduktion, Computern und Schiffen haben südkoreanische Produkte beispielsweise eine marktbeherrschende Stellung erreicht. Südkorea ist die größte Schiffsbaunation der Welt und rangiert bezüglich der Halbleiter- und Display-Produktion auf Platz eins. Bei der Herstellung von Mobiltelefonen liegt das Land auf dem zweiten Platz. Die Stahl- und Automobil-Industrien betreffend, lag die Volkswirtschaft auf Platz fünf. Die südkoreanische Schiffsbauindustrie hat seit Anfang des 21. Jahrhunderts ihre Stellung als weltweit größter Produzent von Schiffen behauptet. Im Jahr 2005 deckte sie 40 % der weltweiten Nachfrage ab. Mit fast 11 % des globalen Marktanteils ist die Halbleiterindustrie führend, besonders im Bereich von Flash-Speicher und DRAM (Dynamic Random Access Memory). Die beiden größten Halbleiter-Produzenten, Samsung Electronics und Hynix, rangierten 2008 weltweit auf den ersten beiden Plätzen. Zusammen machten die beiden Unternehmen 50 % des Weltmarkts aus. Als einer der größeren Automobilhersteller produziert das Land jährlich über 3,8 Millionen Fahrzeuge. Seit Südkorea 1976 erstmals mit dem Export von Autos begann, hat sich die Automobilindustrie in einem rasanten Tempo entwickelt. Da die Anfrage koreanischer Autos weltweit zunimmt, begannen führende Hersteller in den letzten Jahren damit, Fertigungsanlagen im Ausland zu errichten. Rückblickend hat Koreas Industriepolitik ihren Kurs in jedem Jahrzehnt erheblich geändert. Dadurch war es möglich, die Wirtschaft in eine zunehmend positive und erfolgreiche Zukunft zu führen. In den 1960er Jahren hat Korea damit begonnen, den Export zu fördern, indem es entsprechende Gesetze und Vorschriften erließ und exportorientierte Entwicklungspläne aufstellte. In den 1970er Jahren stand die chemische Industrie im Zentrum der koreanischen Industriepolitik. In den 1980er Jahren kam es zu einer industriellen Umstrukturierung mit dem Ziel, kleine und mittlere Unternehmen zu fördern. Während in den 80er Jahren der Industriesektor meist aus Großkonzernen bestand, konnte sich der Anbietermarkt in den letzten Jahren diversifizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Dienstleistung.", "content": "Wie viele andere hochentwickelte Industriestaaten ist Südkorea der Anschluss an die Dienstleistungsgesellschaft gelungen. Heute stellt die Dienstleistung etwa 62 % des gesamten südkoreanischen Bruttoinlandsproduktes und beschäftigt 63 % der Arbeitskräfte. Gerade die Tourismusbranche ist in einem stetigen Aufschwung seit Beginn der 1970er Jahre. Die Sommerolympiade in Seoul 1988 sowie die Fußballweltmeisterschaft 2002 brachten der Wirtschaft hohe Gewinne ein.", "section_level": 2}, {"title": "Energiewirtschaft.", "content": "Die Energiewirtschaft und Energiepolitik hat für Südkorea eine herausragende Bedeutung, da es ein rohstoffarmes Land ist. Südkorea bezieht daher seinen gesamten Erdölbedarf aus dem Ausland.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftspolitik.", "content": "Die südkoreanische Wirtschaftspolitik setzte mit der Landreform von 1945 bis 1949 ein, wodurch die japanischen Großgrundbesitzer enteignet und das Land unter den einheimischen Bauern aufgeteilt wurde. Das führte zu einer gleichmäßigeren Einkommensverteilung auf dem Land. Nach dem Koreakrieg begann die Regierung die komparativen Handelsvorteile Südkoreas auszunutzen. Die Exportpolitik war durch aktive Handelspolitik geprägt. Die Industrie wurde in mehreren Fünfjahresplänen durch Steuererleichterungen und Kreditvergabe gestärkt, wobei die wettbewerbsfähigen Unternehmen besonders gefördert wurden. Nach dem Rückgang der amerikanischen Unterstützung nahm Südkorea dazu ausländische Kredite auf und konnte so weiter in die Industrie investieren. In Südkorea sind die starken Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft augenscheinlich. Die starke Rolle der Jaebeol war in den 1980er und 1990er Jahren besonders ausgeprägt und übte maßgeblich Einfluss auf politische Entscheidungen aus. Im Zuge der Asienkrise erkannte die Regierung den Nachteil der Konglomerate, die durch zu viele Sparten deutlich von dem Abschwung geschwächt wurden. Es erfolgten zahlreiche Reformen, mittelständische Unternehmen zu fördern und das Angebot auf dem Markt zu diversifizieren. Allerdings behalten die großen Konglomerate weiterhin wichtige Schlüsselpositionen innerhalb der südkoreanischen Wirtschaft. Das neue Ziel der Wirtschaft liegt auf der Förderung der Wachstumsmotoren des Landes und der Verbesserung seiner industriellen Struktur. Um diese Ziele zu verwirklichen, strebt die Wirtschaft die weitere Entwicklung seines Bauteil- und Baustoffsektors sowie des wissensbasierten Dienstleistungssektors an.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftsdaten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Das Bruttoinlandsprodukt Koreas liegt bei 1.222 Milliarden US-Dollar (Stand 2014). Damit stellt Südkorea die fünfzehntgrößte Volkswirtschaft der Welt dar. In einigen Bereichen der Technologie ist Südkorea Marktführer. Im Weltaußenhandel gehört Südkorea mit einem Gesamtexport von etwa 194 Milliarden US-Dollar mittlerweile zu den zehn exportstärksten Wirtschaften. Im Asienraum ist Südkorea drittstärkste Exportnation. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (33.189 US-Dollar, kaufkraftbereinigt) entspricht dem EU-Durchschnitt (30.494 US-Dollar, KKP). Die Außenwirtschaftsdaten (2003) weisen folgende Werte aus: Größte Handelspartner sind:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftskennzahlen.", "content": "Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen: Die OECD prognostizierte für Südkorea 2010 ein Wirtschaftswachstum von 4,4 %. Im Schlussquartal 2008 lag es bedingt durch die Weltwirtschaftskrise bei −5,6 %. 2009 erholte sich der Wert auf 0,2 %.", "section_level": 2}, {"title": "Kreditwürdigkeit.", "content": "Die Ratingagenturen bewerten die Kreditwürdigkeit der Republik im Allgemeinen positiv. Hier eine kleine Übersicht von Bewertungen:", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Wirtschaftsbeziehungen.", "content": "Die internationalen Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere der Export, sind einer der zentralen Punkte der Außenpolitik Südkoreas. Seit 1995 ist das Land Mitglied der WTO. Die Exporte haben sich seit den 1970er Jahren rasant entwickelt. Während sie in den frühen 1970er Jahren etwa 10 % des BIP ausmachten, lag dieser Prozentsatz im Jahr 2001 bei 37,7. Die wichtigsten Exportgüter sind Elektronik, Fahrzeuge, Unterhaltungselektronik, Stahl, Schiffe, Produkte der chemischen Industrie, Textilien und Schuhe sowie Fisch. Die wichtigsten Absatzmärkte für südkoreanische Güter sind China und die USA mit je mehr als 20 %. Danach folgen die EU, Japan und Taiwan. Die wichtigsten Importgüter sind Rohöl, Lebensmittel, Maschinen und Fahrzeuge, Chemikalien und Metalle. Mehr als 20 % der Importe stammen aus Japan, etwa 14 % aus den USA, danach folgen China, die EU und Saudi-Arabien, wovon etwa ein Drittel aller Ölimporte stammt. Die gesamten Exporte des Jahres 2003 beliefen sich auf etwa 194 Milliarden US-Dollar, die Importe lagen bei 179 Milliarden. Dies führte zu einem Außenhandelsüberschuss von 15 Milliarden US-Dollar, gleichzeitig gab es einen Zahlungsbilanzüberschuss von mehr als 12 Milliarden Dollar, bzw. fast 5 % des BIP. Südkorea ist im Ausland mit etwa 130 Mrd. Dollar verschuldet. Ausländische Firmen investierten in Südkorea im Jahr 2002 nahezu 85 Milliarden US-Dollar. Der größte Investor mit etwa 50 % sind die USA, danach folgen Japan, die Niederlande, Deutschland und Hongkong. Während sich die amerikanischen Investitionen auf den Servicesektor konzentrieren, investieren die japanischen Firmen größtenteils in Industrieunternehmen. Die ausländischen Investitionen werden durch Bedenken über Korruption, politische Instabilität und unfaire Handelspraktiken gebremst.", "section_level": 1}, {"title": "Staatshaushalt.", "content": "Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 227,2 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 191,5 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 4,4 % des BIP. Die Staatsverschuldung betrug 2009 226,7 Mrd. US-Dollar oder 28,0 % des BIP. 2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "Südkorea stand, laut einer Studie der Bank Credit Suisse aus dem Jahre 2017, auf Rang 10 weltweit beim nationalen Gesamtvermögen. Der Gesamtbesitz an Immobilien, Aktien und Bargeld belief sich auf insgesamt 6.586 Milliarden US-Dollar. Das Vermögen pro erwachsene Person beträgt 160.609 Dollar im Durchschnitt und 67.934 Dollar im Median (in Deutschland: 203.946 bzw. 47.091 Dollar). Beim Vermögen je Einwohner gehört Südkorea damit zu den Top 20 Ländern weltweit. Insgesamt war 38,1 % des gesamten Vermögens der Südkoreaner finanzielles Vermögen und 61,9 % nicht-finanzielles Vermögen. Der Gini-Koeffizient bei der Vermögensverteilung lag 2017 bei 70 was auf eine relativ moderate Vermögensungleichheit hindeutet. Die obersten 10 % der koreanischen Bevölkerung besaßen 47,6 % des Vermögens und die obersten 1 % besaßen 17,5 % des Vermögens. Der Anteil der Koreaner mit einem Vermögen von über einer Million Dollar wird auf 1,7 % der Bevölkerung geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsmarkt.", "content": "Die Arbeitsmärkte in der Republik Korea sind weitgehend flexibilisiert. Die Gewerkschaften sind dabei im Verhältnis zu anderen Ländern relativ schwach ausgeprägt. So wurden die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst bisher noch nicht von staatlicher Seite anerkannt. Die großen Gewerkschaften des Landes sind die Federation of Korean Trade Unions und die Confederation of Trade Unions. Die Lage der Gewerkschaften und die Situation der Arbeitnehmer wurde immer wieder von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International kritisiert. Ein bedenkliches Problem stellen dabei die Wanderarbeiter aus verschiedenen südostasiatischen Ländern stammen. Die Zahl der illegalen \"Migrant Workers\" wird von Amnesty International auf 220.000 beziffert. Die Arbeitsbedingungen in Korea sind allgemein im Verhältnis zu anderen OECD Staaten sehr hart. Die Zahl der durchschnittlichen geleisteten Arbeitsstunden pro Jahr in Korea liegt am höchsten in der OECD. Der Bildungsstand in Korea im Vergleich zu anderen OECD-Staaten ist sehr hoch. Die Pisa-Studie hat erwiesen, dass die Republik Korea in zahlreichen Gebieten hohe Werte aufweisen kann (Mathematik). Einige der weltbesten Universitäten sind in der Republik Korea angesiedelt. Zu den wichtigsten Bildungseinrichtungen gehören die sogenannten SKY-Universitäten (Seoul National University, Korea University und Yonsei University), sowie das KAIST in Daejeon.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitslosigkeit.", "content": "Der Arbeitsmarkt Südkoreas umfasste im Jahr 2004 etwa 22,8 Millionen Personen. Die Arbeitslosenrate lag gleichzeitig bei etwa 3,5 %. Die Arbeitslosigkeit in Südkorea ist auf einem vergleichsweise niedrigen Stand und beträgt ungefähr 3,7 % (2010). Problematisch ist allerdings die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Im Januar 2011 betrug die Arbeitslosenquote 3,8 %.", "section_level": 2}, {"title": "Mindestlohn.", "content": "In Südkorea gilt ein Mindestlohn, der jährlich angepasst wird. Im Jahr 2016 beträgt dieser 6.030 Won pro Stunde. Das Ministerium für Gesundheit und Wohlfahrt schätzt, dass sich etwa 1,4 Millionen Personen unterhalb der Armutsgrenze befinden und weitere 3,2 Millionen in potenzieller extremer Armut leben.", "section_level": 2}, {"title": "Gewerkschaften.", "content": "Im Jahr 2003 gab es in Südkorea mehr als 6.500 Gewerkschaften, die etwa 11 % aller Arbeitskräfte vertraten. Die meisten dieser Gewerkschaften existieren auf Firmenebene, einige davon sind auf nationaler Ebene in zwei nationalen Föderationen vereinigt. Im gleichen Jahr gab es 319 Streiks, bei denen insgesamt 1,3 Millionen Arbeitstage verloren gingen. Die Regierung wurde wiederholt dafür kritisiert, Gewerkschaften im öffentlichen Sektor nicht anzuerkennen und Gewerkschafter, die sich bei Streiks engagieren, verhaften zu lassen. Gemäß OECD-Daten aus dem Jahre 2004 beträgt die Arbeitsleistung koreanischer Arbeiter 2390 Stunden pro Jahr. Das seien 400 Stunden mehr als die zweitgrößte Stundenzahl (nämlich in Polen) und 34 % mehr als in den Vereinigten Staaten. Nach Angaben der südkoreanischen Regierung sank die Zahl der Arbeitsstunden geringfügig auf 2316 im Jahre 2007.", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "Etwa die Hälfte der südkoreanischen Frauen im arbeitsfähigen Alter sind beruflich aktiv. Im Januar 2010 wurde die Zahl der berufstätigen Frauen mit 9,4 Millionen angegeben. Die Anzahl der arbeitslosen Frauen betrage etwa 495.000.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die südkoreanische Volkswirtschaft wird grundsätzlich als freie Marktwirtschaft eingestuft.", "tgt_summary": "韩国经济是世界主要经济体之一,经济合作与发展组织(OECD)成员,亚洲四小龙之一。韩国同时也是未来11国中唯一一个发达国。据世界银行的统计,韩国2014年国内生产总值按国际汇率和相对购买力指标计算在世界排名皆位居第13位。韩国是世界第6大出口国和第9大进口国。截至2015年3月,韩国已与包括美国、欧盟、中国在内的52个国家签订了14个自由贸易协定,其“经济领土”规模达世界GDP的73.5%。", "id": 1484448} {"src_title": "Finnischer Film", "tgt_title": "芬兰电影", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1896–1920: Vor der Unabhängigkeit.", "content": "Erste öffentliche Filmvorführungen gab die Firma der Gebrüder Lumière in Helsinki bereits 1896 – ein Jahr nach der Erfindung des Filmemachens. 1904 wurden die ersten Filmaufnahmen in Finnland gemacht. Es ist unbekannt, wer den ersten Film in Finnland drehte. Die erste finnische Filmfirma \"Atelier Apollo\" wurde 1906 vom Ingenieur K. E. Ståhlberg gegründet. Sie produzierte überwiegend Dokumentarkurzfilme, aber auch den ersten finnischen Langfilm \"Salaviinanpolttajat\" (\"Die Schwarzbrenner\") (1907) (Regie: Teuvo Puro). Von Anfang an war die finnische Filmindustrie in der Hauptstadt Helsinki angesiedelt. Dennoch gab es ab 1907 für ein paar Jahre eine nennenswerte Filmfirma (Oy Maat ja Kansat) in Tampere, die Dokumentarkurzfilme produzierte. Nach 1907 gab es eine Periode (1909–1911) als keine finnischen Filme produziert wurden – zum Teil wegen der politischen Situation in Finnland, das damals als autonomes Großfürstentum Finnland ein Teil Russlands war und dadurch von den weltweiten politischen Umständen beeinflusst wurde. Teuvo Puro führte auch beim ersten abendfüllenden finnischen Spielfilm \"Sylvi\" Regie – nach dem Theaterstück von Minna Canth. Der Film wurde 1911 neben zwei anderen abendfüllenden Literaturadaptionen gedreht, aber erst 1913 erstmals aufgeführt. Die Filmemacher hatten nicht genügend Geld, um die Filme sofort in das nächste Labor in Kopenhagen zum Entwickeln zu schicken. Daher blieb das Filmmaterial zu lange liegen und zwei der drei Filme waren ruiniert. In den Jahren, die \"Sylvi\" folgten, entstanden die ersten Filmfirmen, die Langfilme produzierten (wie Hjalmar V. Pohjanheimos Lyyra-Filmi), die sowohl lustige Kurzfilme wie auch Kunstfilme produzierten. Erik Estlander versuchte auch, größer angelegte Filmproduktionen zu machen und baute 1916 ein Studio mit Glaswänden und Glasdach in Helsinki. Am Ende desselben Jahres verboten die russischen Behörden sämtliche filmischen Aktivitäten in Finnland. 1917 erklärte sich Finnland für unabhängig und 1918 kam es zum finnischen Bürgerkrieg. Erst ab 1920 – nach dem Ende der politischen Wirren um die Unabhängigkeit des Landes – wurden wieder Filme gedreht. So blieb die finnische Filmindustrie der ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinter der Kreativität der skandinavischen Nachbarländer Schweden und Dänemark zurück. Darüber hinaus ging das meiste Filmmaterial, das vor der Unabhängigkeit entstanden war, verloren. Von den Langfilmen sind nur 13 Minuten von \"Sylvi\" erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "1920–1930: Stummfilmjahre.", "content": "Als sich nach dem finnischen Bürgerkrieg die politische Situation langsam beruhigte und stabilisierte, konnte sich die finnische Gesellschaft und deren Kultur wieder entwickeln. Dies betraf auch die Filmkunst: Es wurden wieder zunehmend Filme gedreht, die zu einem wichtigen Bestandteil des kulturellen Lebens in Finnland wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Suomi-Filmi.", "content": "Dank der erfolgreichen Filmproduktionsfirma Suomi-Filmi (gegründet unter dem Namen \"Suomen Filmikuvaamo\" im Jahre 1919) und deren kreativen Leiter Erkki Karu kam die Filmproduktion in den 1920er Jahren wieder in Gang. Er führte bei den wichtigsten Filmen jener Zeit Regie und war damit die Hauptfigur im finnischen Kino bevor er bereits 1935 im Alter von 48 Jahren verstarb. Sein Film \"Nummisuutarit\" gilt als entscheidendes Meisterwerk der Stummfilmära. Es handelt sich dabei um eine frisch erzählte Komödie über Leute vom Lande nach dem Theaterstück von Aleksis Kivi mit einer leicht experimentellen Kameraarbeit des deutschen Kameramanns Kurt Jäger. Auch drehte er den ersten Film, der international vertrieben wurde (\"Koskenlaskijan morsian\" von 1923). Bis heute gilt Karu als wohl einflussreichster und bedeutendster Regisseur der Stummfilmzeit Finnlands. Zuschauer der bäuerlich geprägten ländlichen Regionen mochten Geschichten über die Menschen vom Lande von Suomi-Filmi. Während der Stummfilmzeit blieb Suomi-Filmi diesen Themen treu. Hin und wieder gab es jedoch auch Ansätze mehr städtische oder „europäische“ Filme zu machen – doch diese floppten. Ein anderer wichtiger Regisseur bei Suomi-Filmi war Teuvo Puro, der den ersten abendfüllenden Film der Produktionsfirma und einen der wenigen finnischen Horrorfilme drehte. Eine Kuriosität der letzten beiden Stummfilmjahre war Carl von Haartman, ein Soldat und Abenteurer, der als Militärberater in Hollywood gearbeitet hatte. Deswegen glaubte man, dass er Filme drehen könnte. Seine beiden Oberschicht-Spionage-Dramas von 1929 und 1930 fielen jedoch beim Publikum durch.", "section_level": 3}, {"title": "Andere Produktionsfirmen.", "content": "Suomi-Filmi dominierte die finnische Filmproduktion in den 1920er Jahren deutlich. So produzierte Suomi-Filmi zwischen 1919 und 1930 23 der insgesamt 37 abendfüllenden Spielfilme. Andere Filmproduktionsfirmen, die hin und wieder gegründet wurden, verschwanden nach ein bis zwei Filmen wieder vom Markt. Die bedeutendste Filmfirma neben Suomi-Filmi tauchte in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre auf, als der deutsche Kameramann Kurt Jäger Suomi-Filmi verließ und seine eigene Firma (Komedia-Filmi) gründete. Komedia-Filmi war mit der Filmverleihfirma Ufanamet verbunden, die zu jener Zeit den Filmverleih in Finnland dominierte. Diese Kombination war eine ernstzunehmende Konkurrenz für Suomi-Filmi, so dass Suomi-Filmi damit begann ihre neuen Konkurrenten zu diffamieren: Sie unterstellten Komedia-Filmi und Ufanamet, dass sie ausländische Eindringlinge seien. Schließlich gingen beide Konkurrenten bankrott. 1929 hatten zwei Filme der neuen kleinen Filmproduktionsfirma Fennica Premiere, bei denen Valentin Vaala Regie führte, der später der bedeutendste Regisseur des goldenen Zeitalters des finnischen Kinos wurde. Als er seinen ersten Film \"Mustat silmät\" drehte, war er gerade einmal 17 Jahre alt. Sein Hauptdarsteller Theodor Tugai (später Teuvo Tulio) war erst 14 Jahre alt. Dieser Film und dessen unmittelbar folgendes Remake \"Mustalaishurmaaja\" waren leidenschaftliche Dramen mit orientalischem Einfluss. Unglücklicherweise hat nur das Remake überlebt, da die Filmemacher das einzige Negativ von \"Mustat silmät\" zerstörten, indem sie dieses ins Meer warfen, weil sie das Remake als weit besser erachteten. Es gab auch Firmen, die außerhalb der Hauptstadt Filme produzierten – in Viipuri, Oulu und Tampere.", "section_level": 3}, {"title": "1931–1933: Die ersten Tonfilme.", "content": "Die Blütezeit des finnischen Films begann mit dem Tonfilm. Die ersten Experimente mit Ton wurden von Lahyn-Filmi aus Turku unternommen. Der erste Ton-Langfilm mit Liedern aus dem Jahre 1931 wurde vom Firmenchef Yrjö Nyerg (später: Norta) inszeniert: \"Sano se suomeksi\". Der Film entsprach mehr einer Sammlung von Musical-Revue-Nummern als einem Spielfilm. Suomi-Filmi änderte seine Filmproduktion von Stumm- zu Tonfilm im selben Jahr. Der erste finnische Film mit Filmmusik wurde 1931 von Suomi-Filmi produziert: \"Aatamin puvussa ja vähän Eevankin\". Dieser basierte auf dem beliebten, gleichnamigen Theaterstück von Agapetus (Pseudonym von Yrjö Soini). Der Soundtrack umfasste ausschließlich Musik und einige Toneffekte. Der erste wirkliche Tonfilm von Suomi-Filmi war \"Tukkipojan morsian\" – ein Drama auf dem Lande aus dem Jahre 1931, bei dem Erkki Karu Regie führte.", "section_level": 2}, {"title": "1934–1939: Das goldene Zeitalter.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Das Studiosystem.", "content": "1933 wurde der Firmengründer Erkki Karu bei Suomi-Filmi gefeuert. Er gründete daraufhin eine neue Filmproduktionsfirma (\"Suomen Filmiteollisuus\"), die als Logo die Initialen SF benutzte. Dieser Firma gelang es besser als früheren Konkurrenten mit Suomi-Filmi mitzuhalten und nach ein paar erfolgreichen Komödien, bei denen Karu Regie führte, war sie ebenso bedeutend wie Suomi-Filmi. Der Wettbewerb zwischen den beiden Firmen war fruchtbar: Am Ende der 1930er Jahre wurden jährlich etwa 20 abendfüllende Spielfilme produziert. Die Qualität der Produktionen war hoch, die inhaltliche Bandbreite nahm zu und die Beliebtheit von Filmen aus dem eigenen Land stieg bei den Finnen an. So entstand mit eigenen Stars und kreativen Produzenten in Finnland ein Mini-Hollywood. Neben den beiden großen Studios waren auch kleinere Produktionsfirmen erfolgreich. Auch der Tonfilm hatte dazu geführt, dass das Interesse der finnischen Bevölkerung an einheimischen Filmen zunahm. Der große Durchbruch für den finnischen Tonfilm war \"Siltalan pehtoori\" von 1934 – eine gelungene Komödie von Suomi-Filmi, die über 900.000 Zuschauer in die Kinos lockte. Weitere sehr erfolgreiche Filme jener Ära waren \"Aktivistit\" (1939) von Risto Orko, \"Juha\" (1935) von Nyrkii Tapiovaara oder \"Juurakon Hulda\" (1937) von Valentin Vaala. Doch erst der Spielfilm \"Kulkurin valssi\" (1941) von T.J. Särkkä konnte bei den Zuschauerzahlen die Millionen-Marke überschreiten.", "section_level": 3}, {"title": "Suomi-Filmi.", "content": "Nach dem Rauswurf von Erkki Karu wurde dieser durch Risto Orko als Chef von Suomi-Filmi ersetzt. Er leitet Suomi-Filmi bis in die 1990er Jahre – lange nachdem die Firma aufgehört hatte Filme zu produzieren. Orko inszenierte \"Siltalan pehtoori\" und führte danach noch einige Mal Regie – unter anderem bei zwei historisch-patriotischen Dramen Ende der 1930er Jahre: \"Jääkärin morsian\" (1938) und \"Aktivistit\" (1939). Die meisten Filme, bei denen er Regie führte, wurden zu Klassikern. Der wichtigste Regisseur bei Suomi-Filmi wurde in den 1930er Jahren Valentin Vaala, der eine besonders kreative Schaffensperiode Ende der 1930er Jahre hatte. Bevor er zu Suomi-Filmi kam hatte er nach der Stummfilm-Ära noch drei Filme für seine erste Firma Fennica gedreht. Als er mit dem vierten Tonfilm begann, ging die Firma pleite und er ging zu Suomi-Filmi. Sein erster Film bei Suomi-Filmi war die eher bescheidene Komödie \"Kaikki rakastavat\" aus dem Jahre 1935. Trotzdem war sie sehr erfolgreich und führte zwei der beliebtesten finnischen Filmstars ein: Ansa Ikonen und Tauno Palo. Vaalas letzte Fennica-Filme waren Großstadtkomödien – ein Genre, das er beim neuen Studio Suomi-Filmi erfolgreich mit seinen zwei folgenden leichten Filmen \"Vaimoke\" und \"Mieheke\" (beide von 1936) weiterentwickelte. \"Juurakon Hulda\" (1937) war ein weit ernsthafterer Versuch Valentin Vaalas im selben Genre: eine sozialkritische Geschichte über ein Mädchen vom Lande, das in der großen Stadt ankommt und unausweichlich mit Problemen aufgrund der Ungleichheit der Geschlechter konfrontiert wird. Der Film und dessen Thema wurden mit großer Begeisterung vom Publikum aufgenommen. Vaala war auch ein Meister bei ländlichen Themen und romantischen Melodramen. 1938 machte er seinen ersten und wohl auch besten Film im Rahmen einer Filmreihe einer ländlichen Familiensaga mit \"Niskavuoren naiset\".", "section_level": 3}, {"title": "SF.", "content": "Nach dem frühen Tod von Erkki Karu im Jahre 1935 wurde dieser durch Toivo Särkkä als Chef des Unternehmens ersetzt. Särkkä führte die Firma bis zu deren Bankrott im Jahre 1965. Er gilt als sehr profilierter Produzent und Regisseur. Seine Filmografie beinhaltet über 200 abendfüllende Filmproduktionen. Bei 51 dieser Filme führte er auch Regie. Mit Yrjö Norta inszenierte er die meisten Filme der Firma in den 1930er Jahren – darunter das religiöse Drama \"Kuin uni ja varjo\" (1937) und den patriotisch-historischen Film \"Helmikuun manifesti\" (1939). Särkkä und Nortas Werke umfassen auch einige hochpopuläre Landkomödien wie \"Lapatossu\" (1937) mit dem beliebten finnischen Komödiendarsteller Aku Korhonen und \"Rykmentin murheenkryyni\" (1938), das zum Vorbild für das Genre der Militärfarce in Finnland wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Andere Produktionsfirmen.", "content": "Neben Suomi-Filmi und SF gab es noch einige wenige Firmen, die während des goldenen Zeitalters des finnischen Kinos viele Filme produzieren konnten.", "section_level": 3}, {"title": "1940er und 1950er Jahre.", "content": "Einen weiteren Höhepunkt erreichte die finnische Filmindustrie Ende der 1940er Jahre und während der 1950er Jahre, als drei große finnische Filmstudios miteinander konkurrierten und viele Spielfilme produzierten. Darüber hinaus etablierte sich in den 1950er Jahren eine neue Generation von kreativen Filmschaffenden, die wegbereitend für das finnische Kino waren – darunter Regisseure wie Matti Kassila, Erik Blomberg, Ville Salminen oder Edvin Laine, dessen Film \"Tuntematon sotilas\" (auch: \"Der unbekannte Soldat\", \"Kreuze in Karelien\" oder \"Trommelfeuer über Karelien\") von 1955 2,8 Millionen Zuschauer in die Kinos lockte und damit in Finnland zum erfolgreichsten Film aller Zeiten wurde.", "section_level": 2}, {"title": "1960 bis 1980: Die Neue Welle.", "content": "Unter der zunehmenden Dominanz des Fernsehens in Finnland litten in den 1960er Jahren die Kinofilme. Die etablierten Produktionsfirmen wie Suomi-Filmi und SF verloren in dieser Zeit an Bedeutung. Ein Teil der finnischen Filmemacher drehte ab den 1960er Jahren Filme mit politischen bzw. künstlerischen Anspruch, da sie kommerzielle Produktionen als nicht mehr zeitgemäß und geschmacklos ablehnten. Ein großes Publikum erreichten diese Filme jedoch nicht mehr. Diese neue Generation von Filmemachern gab im Rahmen der „Neuen Welle“ dem finnischen Film entscheidende Impulse. So war Risto Jarva von der französischen Avantgarde – der sogenannten Nouvelle Vague (Französisch: „Neue Welle“) – beeinflusst, deren Ansätze Jarva in Finnland zu einer Form des sozialen Realismus' weiterentwickelte – wie etwa in \"Työmiehen päiväkirja\" (1967) und schließlich in den Komödien \"Loma\" (1976) und \"Jäniksen vuosi\" (1977). Zu dieser Generation gehörte auch Mikko Niskanen, der seine Karriere im Jahre 1962 mit dem Film \"Pojat\", begann, in dem der damals noch unbekannte Vesa-Matti Loiri mitspielte. Niskanen inszenierte auch \"Käpy selän alla\" (1966) und \"Lapualaismorsian\" (1967). Rauni Mollberg, auch ein Regisseur der Neuen Welle, adaptierte zwei Werke von Timo K. Mukkas Lappland-Romanen für die Leinwand: \"Maa on syntinen laulu\" (1973) und \"Milka – elokuva tabuista\" (1983). Darüber hinaus gab es aber auch finnische Filmemacher, die in dieser Phase weiterhin kommerzielle Filme drehten, die beim Publikum gut ankamen aber von den Kritikern verrissen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "1980er Jahre – Kaurismäki-Ära.", "content": "In den 1980er Jahren erhielt der finnische Film international wieder mehr Aufmerksamkeit. Dies lag einerseits an einer neuen Generation an Filmemachern (darunter Aki Kaurismäki und Mika Kaurismäki), die neue Ideen umsetzten und andererseits daran, dass kommerzieller Erfolg nicht mehr als „nicht-künstlerisch“ angesehen wurde. Damit wurden auch kommerzielle Filmprojekte wieder öffentlich gefördert. Diese Generation von neuen Filmemachern – Die „jungen Wilden“ – gab dem finnischen Film neue Impulse. Fast 30 Regiedebüts fanden in diesem Jahrzehnt statt – darunter die ersten Filme von Mika & Aki Kaurismäki, Markku Lehmuskallio, Taavi Kassila, Janne Kuusi, Matti Kuortti, Matti Ijäs, Olli Soinio, Lauri Törhönen, Claes Olsson, Veikko Aaltonen und Pekka Parikka. Auch Renny Harlin, der heute in Hollywood arbeitet, fing in den 1980er Jahren als Werberegisseur in Finnland an. Eingeleitet wurde diese neue Ära durch die finnisch-sowjetische Co-Produktion \"Tulitikkuja lainaamassa\", gefolgt von Tapio Suominens \"Täältä tullaan, elämä!\". Die Brüder Mika (* 1955) und Aki Kaurismäki (* 1957) gelten als die bekanntesten Filmemacher Finnlands – wobei sie sich stilistisch deutlich unterscheiden. Mika Kaurismäki studierte Film an der Hochschule für Fernsehen und Film München während Aki Kaurismäki an der Universität von Helsinki Literatur- und Kommunikationswissenschaften studierte und sich schließlich das Filmemachen selbst beibrachte. Zu Beginn ihrer Karriere als Filmschaffende arbeiteten die beiden Brüder noch zusammen. Dabei schrieb Aki Kaurismäki das Drehbuch und spielte selbst im Film mit, während Mika Kaurismäki Regie führte – wie beim Kurzfilm \"Valehtelija\" (\"Der Lügner\") (1981) oder dem Spielfilm \"Arvottomat\" (\"The Worthless\") (1982). Beides Filme, die ein hohes Maß an Kreativität und ein schmales Budget hatten. Gemeinsam gründete das Brüderpaar die Verleihfirma Villealfa und 1986 das jährlich stattfindende Midnight Sun Film Festival in Sodankylä, das sich 120 Kilometer nördlich vom Polarkreis befindet. Hier geht im Sommer die Sonne niemals unter. Dies ermöglicht, dass hier die Filme rund um die Uhr gezeigt werden können, was aufgrund der Mitternachtssonne eine besondere Stimmung erzeugt. Danach gingen sie allerdings unterschiedliche Wege: Mika Kaurismäkis Filme orientieren sich eher am Mainstream und an einem traditionellen Weg des Filmemachens – wie in den Filmen \"Der Clan – Die Geschichte der Frösche\" (Originaltitel: \"Klaani\") (1984), \"Reise in die Finsternis\" (Originaltitel: \"Rosso\") (1985) und \"Helsinki Napoli All Night Long\" (1987). Seit den 1990er Jahren lebt er in Brasilien und dreht weiterhin Filme – darunter Road-Movies, Dokumentationen und Spielfilme wie L.A. Without a Map (1998). Aki Kaurismäkis Filme zeichnen sich hingegen durch ihre sparsame, nonverbale Kommunikation und trockenen, lakonisch-skurrilen Humor aus. Seine Filme thematisieren oft Schicksale gesellschaftlicher Außenseiter. Diese Verbindung aus Melodram und Askese sowie verschiedene Auszeichnungen brachten ihm den Ruf eines sehr guten Filmemachers ein. Bei seinen Filmproduktionen arbeitet Aki Kaurismäki immer wieder mit einem Kreis befreundeter Schauspieler und Musiker. Manchmal übernimmt er als Hommage an Alfred Hitchcock eine Statistenrolle in seinen Spielfilmen. Bekannt ist Aki Kaurismäki vor allem durch seine Suomi-Trilogie \"Wolken ziehen vorüber\" (\"Kauas pilvet karkaavat\") (1996), \"Der Mann ohne Vergangenheit\" (\"Mies vailla menneisyyttä\") (2002) und \"Lichter der Vorstadt\" (\"Laitakaupungin valot\") (2006), wobei sein Werk auch Komödien wie \"Leningrad Cowboys Go America\" (1989) umfasst. Mit \"Der Mann ohne Vergangenheit\" (\"Mies vailla menneisyyttä\") gewann Aki Kaurismäki 2002 unter anderem bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes den Großen Preis der Jury.", "section_level": 2}, {"title": "1990er Jahre.", "content": "In den 1990er Jahren litt der finnische Film unter der Wirtschaftskrise in Finnland, da die Krise zu deutlichen Kürzungen bei der staatlichen Förderung der Finnischen Filmstiftung (\"Suomen elokuvasäätiö\") führte. Am Ende des Jahrzehnts ging es mit der Wirtschaft wieder bergauf, die Filme konnten wieder besser gefördert werden und das finnische Kino florierte erneut. 1999 gab es 30 Premieren finnischer Filme – darunter \"Tommy und der Luchs\" (Originaltitel: \"Poika ja ilves\"), \"Häjyt\" und \"Kulkuri ja joutsen\", die jeweils 200.000 Besucher hatten und dabei halfen, die Popularität einheimischer Filmproduktionen wieder auf das Niveau zu heben, das es 10 Jahre zuvor hatte. Profilierte Regisseure, die in den 1990er Jahren debütierten, waren u. a. Markku Pölönen, Auli Mantila und Jarmo Lampela.", "section_level": 2}, {"title": "2000er Jahre bis heute.", "content": "In den 2000er Jahren ging es mit der finnischen Wirtschaft weiter bergauf und die Filmförderung wurde deutlich erhöht. So wurde zu Beginn des neuen Jahrtausends ein Programm zur Stärkung des finnischen Films aufgelegt und von 2002 bis 2005 finnische Filmproduktionen stärker gefördert. Dieses Engagement wurde 2006 verlängert. Dabei spielt die Finnische Filmstiftung eine entscheidende Rolle. Sie ist dem Bildungsministerium unterstellt und erhält die Gelder für die Filmförderung aus dem Fonds der nationalen Lotterie. Damit wurden z. B. 2008 einheimische Filmproduktionen mit insgesamt 16,1 Millionen Euro gefördert – mit dem Ziel bis 2010 die Fördersumme auf 27 Millionen Euro jährlich zu erhöhen, um den finnischen Film national wie international langfristig zu stärken. Dies war für den finnischen Film sehr fruchtbar, so dass er sich lebendig und gut aufstellen konnte: Einige Filme und Filmemacher hatten internationale Erfolge und viele Filme stießen bei Kritikern wie Publikum auch eine gute Resonanz. Welchen Einfluss diese Förderung hat, lässt sich auch an der Anzahl der produzierten Filme ablesen: Wurden noch zwischen 2004 und 2008 jährlich 14 bis 19 Spielfilme produziert, stieg die Zahl im Jahr 2011 auf 31 Filme an, von denen 24 abendfüllende Spielfilme und sieben Dokumentarfilme waren. Am Übergang zum neuen Jahrtausend waren einige Genres besonders stark vertreten. So setzen sich \"Ambush 1941 – Spähtrupp in die Hölle\" (\"Rukajärven tie\") (1999), \"Pikkusisar\" (1999) und \"Hylätyt talot, autiot pihat\" (2000) mit dem Zweiten Weltkrieg auseinander. \"Kulkuri ja joutsen\" (1999), \"Badding\" (2000), \"Rentun Ruusu\" (2001), \"Sibelius\" (2003) und \"Aleksis Kiven elämä\" (2002) schildern das Leben bekannter Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Finnland. Der Film \"Elina\" (\"Elina - Som om jag inte fanns\") von Klaus Härö konnte 2002 zahlreiche Preise auf internationalen Filmfestivals einheimsen und wurde auch in Deutschland mehrfach ausgezeichnet. Er erzählt die Geschichte der neunjährigen Elina, die nach langer Krankheit in den 1950er Jahren auf dem Lande an der Grenze zu Schweden wieder in Schule kommt. Dort legt sie sich mit ihrer Lehrerin an, da sie streng verbietet, in der Schule finnisch zu sprechen, obwohl viele Kinder der finnischen Minderheit überhaupt kein Schwedisch können. Inzwischen versuchen sich Filmemacher in Finnland immer häufiger an neuen Genres. So orientierte sich beispielsweise der Film \"Jade-Krieger\" von Antti-Jussi Annila am chinesischen Wuxia-Genre, das Geschichten in Form von Kung-Fu-Märchen erzählt und verband diese Erzählweise mit dem finnischen Nationalepos Kalevala. Darüber hinaus wurden in den vergangenen Jahren zunehmend auch Animationsfilme realisiert und finnische Dokumentarfilme erhielten internationale Preise.", "section_level": 2}, {"title": "Filmhochschulen in Finnland.", "content": "An zwei finnischen Hochschulen kann Film studiert werden: an der Lahti University of Applied Science (Finnisch: Lahden ammattikorkeakoulu) und an der Aalto-Universität – Hochschule für Kunst und Design in Helsinki.", "section_level": 1}, {"title": "Filmfestivals in Finnland.", "content": "Fast 20 Filmfestivals mit unterschiedlichen Schwerpunkten ermöglichen in Finnland eine breitgefächerte Auseinandersetzung mit Film – wie beim Midnight Sun Film Festival, dem DocPoint – Helsinki Documentary Film Festival für Dokumentarfilme, dem Tampere International Short Film Festival für Kurzfilme (1970 gegründet – das älteste Filmfestival Finnlands) und dem Helsinki International Film Festival – Love & Anarchy für junges Independentkino.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der finnische Film hat eine lange Geschichte. Die erste Filmproduktion in Finnland entstand 1907. Höhepunkte waren unter anderem das „goldene Zeitenalter“ der 1930er Jahre, die „Neue Welle“ der 1960er Jahre oder die „jungen Wilden“ der 1980er Jahre – darunter die bekannten Filmemacher Mika Kaurismäki und Aki Kaurismäki.", "tgt_summary": "芬兰电影有悠久的历史,早在现代电影技术问世不久之后就有公众放映(世界上最早的电影放映是在1895年,在芬兰是1896年)。在十多年之后的1907年芬兰才制作和放映首部本土电影。在这最初的几步之后,芬兰电影业发展缓慢。在1907年之后曾有两段时期(1909至1911年、1917至1918年)没有出品芬兰电影。部分原因是有政治环境引起的,因为芬兰当时是俄罗斯帝国中的一个自治大公国,从而受到世界范围内的政治因素影响。", "id": 2438420} {"src_title": "Echtgazelle", "tgt_title": "山瞪羚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Diese Gazelle erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 98 bis 115 cm und ein Gewicht von 16 bis 29,5 kg. Männchen sind durchschnittlich 10 cm länger und etwas schwerer als Weibchen. Edmigazellen in Wüsten sind oft deutlich leichter als andere Populationen. Der Schwanz wird 8 bis 13 cm lang. Hörner kommen bei beiden Geschlechtern vor, doch die Hörner der Männchen sind mit einer Länge von 22 bis 29 cm deutlich größer als die 6 bis 12 cm langen Hörner der Weibchen. Der ganze Körperbau ist auffällig schmal mit langem Hals und langen Beinen. Das Fell des Rückens und der Körperseiten ist dunkelbraun. Der Bauch, die Innenseite der Gliedmaßen und das Hinterteil sind weiß. Oft werden diese zwei Bereiche von einem deutlichen dunklem Band getrennt. Kennzeichnend sind zwei senkrechte weiße Striche im Gesicht von den Hörnern, über die Augen zur Nasenpartie.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Habitat.", "content": "Die Echtgazelle hatte früher ein großes Verbreitungsgebiet auf der Arabischen Halbinsel und kam bis in die 1930er Jahre auch auf der Sinaihalbinsel vor. Heute lebt sie hauptsächlich in Israel, Saudi-Arabien, Oman, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Jemen. Die Art hält sich hauptsächlich in Halbwüsten und Wüsten auf und besucht gelegentlich offene Wälder. Die Landschaft ist meist durch flache felsige Gebirge gekennzeichnet. Weiterhin lebt die Edmigazelle in küstennahen Sanddünen und auf Hochebenen. Im Verbreitungsgebiet schwanken die Temperaturen zwischen wenigen Minusgraden und plus 45 °C.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Bei der Echtgazelle wird zwischen fünf bis sechs Unterarten unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktivität und Nahrung.", "content": "Die Echtgazelle ist hauptsächlich am Morgen und späten Abend aktiv. In von Menschen dichter besiedelten Regionen kann sie auch in der Nacht aktiv sein. Während der wärmsten Stunden des Tages ruhen die Tiere an einem geschützten Platz. Die Nahrung besteht meist aus Gras und krautigen Pflanzen sowie aus Blättern von Büschen und Bäumen. In trockenen Gebieten graben die Gazellen nach Zwiebeln und Knollen.", "section_level": 2}, {"title": "Sozialverhalten und Fortpflanzung.", "content": "Dominante Männchen leben meist einsam in einem Revier, das sie gegen andere Männchen verteidigen. Weibchen und der Nachwuchs bilden temporäre oder permanente Gruppen mit drei bis acht Mitgliedern. Junge Männchen vereinigen sich zu Junggesellengruppen. Treffen zwei erwachsene Männchen aufeinander folgt ein Imponiergehabe wonach sich das augenscheinlich schwächere Männchen zurückzieht. Selten werden Kämpfe ausgefochten, die dann in bleibenden Wunden resultieren können. Abhängig vom Verbreitungsgebiet finden Paarungen das ganze Jahr über, oder nur zwischen Frühjahr und Vorsommer statt. Nach einer Trächtigkeit von etwa 180 Tagen wirft das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier. Wenige Tage vorher sondert sich die Mutter von ihrer Gruppe ab. Der Nachwuchs kann schon kurz nach der Geburt laufen, bleibt jedoch in den ersten Wochen in einem von der Mutter bewachten Versteck. Dann unternehmen Mutter und Jungtier kurze Ausflüge und etwa zwei Monate nach der Geburt schließen sich beide der Gruppe an. Nach etwa vier Monaten wird das Jungtier nicht mehr gesäugt. Weibchen bleiben meist in der Gruppe der Mutter und Männchen verlassen diese nach etwa sechs Monaten. Die Geschlechtsreife tritt bei Weibchen nach 12 und bei Männchen nach etwa 20 Monaten ein. Die erste erfolgreiche Paarung erfolgt jedoch erst im zweiten Lebensjahr (Weibchen) bzw. nach drei Jahren (Männchen), nachdem ein eigenes Revier etabliert wurde. Echtgazellen in menschlicher Obhut wurden bis zu 13 Jahre alt, in der Wildnis wird die Lebenslänge auf 8 Jahre geschätzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Echtgazelle (\"Gazella gazella\"), auch Edmigazelle genannt, ist ein Säugetier aus der Familie der Hornträger. Sie kommt auf der Arabischen Halbinsel vor.", "tgt_summary": "山瞪羚是一种羚羊类的动物,主要分布于阿拉伯半岛。栖息于山、山丘和海岸平原。由于较不适应热,自全新世晚期以来有被鹿羚(\"Gazella dorcas\")取代的趋势。", "id": 2297468} {"src_title": "Davidsstadt", "tgt_title": "大卫城", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Davidsstadt liegt auf einem schmalen Höhenrücken südlich des Jerusalemer Tempelberges außerhalb der heutigen Stadtmauer. Sie wird im Norden durch den Ophel und die Gihonquelle begrenzt, im Süden vom Teich von Siloah und dem Hinnomtal. Westlich lag das Tyropöontal (\"Käsemachertal\"), das einen natürlichen Schutz zur Verteidigung bot. Es ist heute durch den Schutt der Jahrhunderte fast nivelliert. Im Osten bildet das Kidrontal die natürliche Grenze.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die archäologische Erkundung des Gebiets begann im 19. Jahrhundert. Das Gebiet umfasst mehrere Stätten von archäologischem Interesse, vor allem den Teich von Siloah, die Gihonquelle und den Hiskija-Tunnel. Diese liegen in einem archäologischen Park und sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Besucher können durch den Hiskija-Tunnel waten, durch den noch heute das Wasser der alten Quelle fließt. Die frühesten Ausgrabungen wurden von Charles Warren im Jahre 1867 vorgenommen. Seitdem wurden und werden bis heute zahlreiche Ausgrabungen durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Kupferzeit (4500–3500 v. Chr.).", "content": "Funde aus der Kupfersteinzeit sind Tonscherben, die in den Spalten des gewachsenen Felses von \"Macalister\" und \"Duncan\" ausgegraben wurden. Dabei wurden auch eine Reihe von künstlichen Bearbeitungen im Fels entdeckt. Dazu gehörten Glättungen und Rinnen, die in den Fels geschnitten worden waren, aber auch mehrere kleine Becken, von denen man vermutet, dass sie zum Mahlen von Oliven oder Getreide oder zum Sammeln von Regenwasser verwendet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Bronzezeit (3500–2350 v. Chr.).", "content": "Aus dieser Periode sind nur einige Keramikscherben gefunden worden.", "section_level": 2}, {"title": "Mittlere Bronzezeit (2000–1550 v. Chr.).", "content": "In der Mittleren Bronzezeit wird Jerusalem mehrmals in ägyptischen Texten des 19. und 18. Jahrhunderts v. Chr. und in der biblischen Geschichte von Melchisedek erwähnt. In dieser Zeit ist die Stadt ausreichend groß und mächtig, um eine „massive“ Stadtmauer zu bauen, um ihre Wasserversorgung über die Gihonquelle zu schützen.", "section_level": 2}, {"title": "Späte Bronzezeit (1550–1200 v. Chr.).", "content": "Aus der Späten Bronzezeit wurden Keramik und Bronze-Pfeilspitzen gefunden. Im Jahr 2010 wurde das Fragment einer Tontafel aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. ausgegraben. Es ist damit das älteste schriftliche Dokument aus Jerusalem. Die Datierung erfolgte aufgrund der alten akkadischen Keilschrift. Die Qualität des Schreibens deutet auf eine königliche Inschrift, möglicherweise handelt es sich um einen Brief eines Jerusalemer Königs an den Pharao in Ägypten. Gegen diese These spricht, dass das Fragment weder Namen noch Titel noch Ortsnamen enthält. Außerdem lässt sich die Tontafel keiner bestimmten Schicht zuordnen, da sie erst beim Sieben des Abraums entdeckt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Eisenzeit I (1200–1000 v. Chr.).", "content": "Aus der frühen Eisenzeit (12. Jahrhundert v. Chr.) wurde eine Stadtmauer der Jebusiterstadt freigelegt. Diese Datierung ist unumstritten. Umstritten ist, ob die Eroberung durch die Truppen von König David nur über die Stadtmauern erfolgte, oder ob sie, wie in der Bibel beschrieben wird, auch durch das alte Wassersystem an der Gihonquelle erfolgte. Es wird vermutet, dass die Israeliten die intakten Jebusiterwälle verwendeten und unter König Salomo nach Norden erweiterten, um den Tempelberg einzubeziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Eisenzeit II A (1000–925 v. Chr.).", "content": "Das 10. und 9. Jahrhundert v. Chr., also die Zeit der biblischen Könige David und Salomo, war Gegenstand einer intensiven wissenschaftlichen Auseinandersetzung sowie der andauernden archäologischen Untersuchungen. Im Jahre 2005 wurde eine große Stein-Struktur entdeckt. Sie wird auf das 10. Jahrhundert v. Chr. datiert. Unter dieser Voraussetzung wäre sie ein Anhaltspunkt dafür, dass Jerusalem die Hauptstadt eines zentralisierten Reiches gewesen ist. Es könnte aber auch sein, dass die Struktur zum großen Teil der späteren Hasmonäerzeit zuzurechnen ist. Weitere Erkenntnisse werden aus der Ausgrabung erwartet. Am Hang auf der anderen Seite des Kidrontals im und unter dem arabischen Dorf Silwan gibt es aus dem Kalkstein herausgearbeitete Felsengräber der israelitischen Zeit aus dem 9. bis 7. Jahrhundert v. Chr. Es handelt sich um große, gut ausgearbeitete Gräber, die sich nur die ranghöchsten Mitglieder der Gesellschaft wie Minister, Adlige und Würdenträger des Reiches Juda leisten konnten. Obwohl nur drei Inschriften teilweise erhalten sind, ist sich die Paläografie sicher, dass es sich bei einem der Gräber um das Grab des biblischen Schebna handelt, der Verwalter und Schatzmeister des Königs Hiskija war.", "section_level": 2}, {"title": "Eisenzeit II C (700–586 v. Chr.).", "content": "Dies ist die Zeit der biblischen Könige Hiskija bis Joschija und der Zerstörung des Königreichs Juda durch Nebukadnezar II. König Hiskija sicherte der Stadt die Wasserversorgung im Falle einer Belagerung, indem er den nach ihm benannten Hiskija-Tunnel durch den Fels schlagen ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Babylonische und persische Zeit (586–322 v. Chr.).", "content": "Es wurden zwei Bullen im neo-babylonischen Stil gefunden. Eine zeigt einen Priester, der neben einem Altar der Götter Marduk und Nabu steht. Ein steinernes poliertes schwarzes Skarabäus-Siegel, das eine „babylonische kultische Szene“ mit zwei bärtigen Männern darstellt, die beiderseits eines Altars stehen, ist dem babylonischen Mondgott Sin gewidmet. Der Skarabäus wurde vermutlich in Babylonien hergestellt. Unter dem Altar gibt es ein Feld für einen persönlichen Namen, in das in Hebräisch der Name \"Shelomit\" eingraviert ist.", "section_level": 2}, {"title": "Hasmonäer- und Herodes-Zeit (167 v. Chr.–70 n. Chr.).", "content": "Zu den wichtigsten archäologischen Ausgrabungsfunden dieser Epoche gehören der Teich Siloah, die Jerusalemer Pilgerstraße, der Palast der Königin Helena von Adiabene und ein Wasserkanal, sowie die Theodotos-Inschrift.", "section_level": 2}, {"title": "Byzantinische und frühe islamische Periode (324–1099 n. Chr.).", "content": "Ein Herrenhaus aus der Byzantinischen Periode wird \"Haus des Eusebius\" genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Mitte des 19. Jahrhunderts hat der Schotte James Graham (1853–1857) Fotografien aufgenommen, die den Kamm der Davidsstadt ohne Bebauung zeigen. Er ist terrassenförmig angelegt und offenbar mit Olivenbäumen bepflanzt. Die moderne Bebauung des Kamms begann 1873–1874, als die Familie Meyuchas, eine jüdische Rabbiner- und Kaufmannsfamilie, die seit ihrer Vertreibung aus Spanien in Jerusalem gelebt hatte, sich außerhalb der Stadtmauern auf dem Kamm ansiedelte. In der letzten Phase des Völkerbundsmandats für Palästina erweiterte sich das benachbarte palästinensische Dorf Silwan auf den Kamm der Davidsstadt. Nach dem Palästinakrieg von 1948 fiel das ganze Gebiet auf der östlichen Seite der Grünen Linie unter jordanische Kontrolle. Bis 1967 siedelten auf dem Kamm der Davidsstadt palästinensische Familien. Von 1968 bis 1977 führte die \"Israel Exploration Society\" die ersten Ausgrabungen am Ophel durch, die von Benjamin Mazar und Eilat Mazar geleitet wurden. Das Recht, sowohl die Ausgrabungen als auch die Bebauung der Davidsstadt zu bestimmen, ist unter Israelis und Palästinensern umstritten. Es gibt einen Vorschlag, wonach der Großteil des Kidrontals, in dem Palästinenser wohnen, in einen archäologischen Park mit dem Namen \"Königsgarten\" umgewandelt werden soll. Im Januar 2020 haben Archäologen Teile eines ca. 2000 Jahre alten Marktplatzes gefunden. Wie die israelische Altertumsbehörde mitteilte, wurde ein Messtisch für Flüssigkeiten und mehrere Messgewichte ausgegraben. Daraus schließen die Forscher, dass sie nahe der heutigen Pilgerstraße den zentralen Marktplatz Jerusalems in der Antike gefunden haben. Dieser befand sich bei einem Zugang zum jüdischen Tempel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Davidsstadt (hebräisch:, Ir David; arabisch: ) ist der älteste besiedelte Teil Jerusalems und die wichtigste archäologische Fundstelle des biblischen Jerusalem.", "tgt_summary": "大卫城 (英语:City of David ) 是耶路撒冷的考古遗址。它在耶路撒冷旧城的墙的东南角附近,约建立于前1003年,至今已有超过3000年历史。", "id": 435072} {"src_title": "Franchets Zwergmispel", "tgt_title": "西南栒子", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Franchets Zwergmispel ist ein immergrüner oder wintergrüner, 1 bis 3 Meter hoher Strauch mit überhängenden, dunkel graubraunen oder schwarzgrauen, anfangs dicht striegelig behaarten und später verkahlenden Zweigen. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 2 bis 4 Millimeter lang und filzig behaart. Die Nebenblätter sind linealisch-lanzettlich, 2 bis 4 Millimeter lang, anfangs filzig behaart und später verkahlend. Die Blattspreite ist einfach, oval bis eiförmig, 2 bis 3 Zentimeter lang und 1 bis 1,5 Zentimeter breit, mit spitzer oder zugespitzter Blattspitze und keilförmiger Basis. Die Blattoberseite ist matt glänzend und fein runzelig, anfangs angedrückt behaart und später verkahlend mit tief eingesenkten Blattadern; die Unterseite ist dicht gelb- bis silbrigfilzig behaart mit hervortretenden Blattadern. Die Blüten wachsen in 1,5 bis 2,5 Zentimeter durchmessenden Schirmrispen aus 5 bis 11 Blüten mit dicht filzig behaarter Blütenstandsspindel. Die Tragblätter sind linealisch, 2 bis 3,5 Millimeter lang und filzig behaart. Die Blütenstiele sind ebenfalls filzig behaart und 2 bis 4 Millimeter lang. Die Blüten haben Durchmesser von 6 bis 7 Millimeter. Der Blütenbecher ist glockenförmig und außen dicht flaumig behaart. Die Kelchblätter sind dreieckig, spitz oder kurz zugespitzt, 1 bis 2 Millimeter lang und 1,5 bis 2,5 Millimeter breit. Die Kronblätter sind aufgerichtet, rosafarben, breit verkehrt-eiförmig oder oval, 3 bis 4 Millimeter lang und 2 bis 3 Millimeter breit, mit stumpfer Spitze und kurz genagelter Basis. Die Oberseite ist an der Basis fein behaart. Die 20 Staubblätter sind kürzer als die Kronblätter. Die Spitze des Fruchtknotens ist flaumig behaart. Die zwei oder drei manchmal bis fünf freistehenden Griffel sind kürzer als die Staubblätter. Die Früchte haben Durchmesser von 6 bis 7 Millimeter. Sie sind orangerot oder rot, eiförmig-rundlich, anfangs behaart und später verkahlend. Je Frucht werden meist drei selten bis zu fünf Kerne gebildet. Franchets Zwergmispel blüht im Juni und Juli, die Früchte reifen von September bis Oktober. Die Chromosomenzahl beträgt 2n=68.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Standortansprüche.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in den chinesischen Provinzen Guizhou, Sichuan, Xizang und Yunnan, in Myanmar und Thailand. In Südafrika, Australien und Neuseeland, Europa und Kalifornien ist sie verwildert. Franchets Zwergmispel wächst in Steppen und Trockenwäldern in 1600 bis 2900 Metern Höhe auf mäßig trockenen bis frischen, schwach sauren bis alkalischen, sandig-lehmigen bis lehmigen, nährstoffreichen Böden an licht- bis halbschattigen Standorten. Die Art ist wärmeliebend und mäßig frosthart.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Franchets Zwergmispel (\"Cotoneaster franchetii\") ist eine Art aus der Gattung der Zwergmispeln (\"Cotoneaster\"). Sie wird in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) der Unterfamilie Spiraeoideae, Tribus Pyreae der Untertribus der Kernobstgewächse (Pyrinae) zugeordnet. Die Art wurde im Jahr 1902 von Désiré Georges Jean Marie Bois erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Gattungsname \"Cotoneaster\" leitet sich vom lateinischen „cotoneum malum“ für die Quitte (\"Cydonia oblonga\") ab. Die Endung „aster“ ist eine Vergröberungsform für Pflanzengruppen, die im Vergleich zu ähnlichen Gruppen als minderwertig betrachtet werden. Das Artepitheton \"franchetii\" verweist auf den französischen Botaniker Adrien René Franchet.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Franchets Zwergmispel wird häufig aufgrund ihrer bemerkenswerten Früchte und der auffallenden Herbstfärbung als Ziergehölz verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franchets Zwergmispel (\"Cotoneaster franchetii\") ist ein etwa 2 Meter hoher Strauch mit orangeroten Früchten aus der Gruppe der Kernobstgewächse (Pyrinae). Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art liegt in China, Myanmar und Thailand, in Afrika, Amerika, Australien und Europa ist sie verwildert. Sie wird häufig als Zierpflanze verwendet.", "tgt_summary": "西南栒子(学名:),又名佛氏栒子(经济植物手册),为蔷薇科栒子属的植物。分布在泰国北部、缅甸北部以及中国大陆的云南、贵州、四川、西藏等地,生长于海拔2,000米至2,900米的地区,一般生长在生多石向阳山地灌木丛中。", "id": 1759334} {"src_title": "Neuorganisierte Regierung der Republik China", "tgt_title": "汪精卫政权", "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Die Japaner hatten nach ihrem Überfall 1937 mehrere Kollaborationsregierungen zur Verwaltung der besetzten Länder gegründet, darunter in Peking die \"Provisorische Regierung der Republik China\" und in Nanjing die \"Reformierte Regierung der Republik China\". Wang Jingwei war ein ehemaliger Ministerpräsident der \"Republik China\" und ehemaliger Vorsitzender des Guomindang, der von seinem Widersacher Chiang Kai-shek gestürzt worden war. Seine Zusammenarbeit mit den Japanern führte dazu, dass die Letzteren die Billigung einer bekannten politischen Figur genossen. Die neue Republik wurde durch die Vereinigung verschiedener Regierungen gegründet, mit der Ausnahme des Kaiserreichs Manshū, das als selbständiger Staat anerkannt wurde. Wang Jingweis Regierung gab sich als die legitime Regierung Chinas und verfolgte das Ziel, der Chongqing-Regierung die Macht über das gesamte China abzunehmen. Als ein Jünger des Guomindang-Gründers Sun Yat-sen benutzten Wang Jingwei und seine Regierung die Flagge und Insignien des Guomindang sowie den gleichen Namen wie die Regierung unter der Führung von Chiang Kai-shek. Die Regierung wurde im März 1940 gegründet, wobei Liang Hongzhi, Vorsitzender der Reformierten Regierung der Republik China, Wang Jingwei die Führung abtrat. Zum stellvertretenden Ministerpräsidenten wurde Zhou Fohai, der die Posten des Finanz- und Außenministers und Bürgermeister von Shanghai innehatte. Die Regierung verwaltete in Theorie das gesamte China, einschließlich Mengjiang, eine Kollaborationseinheit in der Inneren Mongolei, die jedoch relativ unabhängig blieb. In Wirklichkeit kontrollierte die Regierung die Provinzen Jiangsu, Anhui und den Nordteil Zhejiangs. Während der japanischen Offensive 1941 erstreckte sich ihr Verwaltungsgebiet bis zu den Provinzen Hunan, Hubei und Teile von Jiangxi. Die Provinzen Shandong und Hebei wurden in Theorie von der Nationalregierung in Nanjing verwaltet, in Wirklichkeit gebot jedoch der Befehlshaber der Japanischen Nordfront über dieses Land. 1940 belief sich die Fläche des von der Nationalregierung verwalteten Gebietes in Nanjing auf 1.264.000 km2. Im Juli 1941 wurde das Regime von der Regierung des Deutschen Reiches als die einzige legitime Regierung Chinas anerkannt. Daraufhin unterbrach das Deutsche Reich seine Beziehungen mit der Regierung des Guomindang. Den guten Beziehungen mit der Kollaborationsregierung zufolge übergab Japan ihr die internationalen Konzessionen in Shanghai im Juli 1943.", "section_level": 1}, {"title": "Beteiligung am Krieg.", "content": "Die Truppen der Nationalregierung in Nanjing wurden mit japanischen Flugzeugen und Panzern ausgerüstet. Die Marine bestand hauptsächlich aus erbeuteten amerikanischen und chinesischen Kriegsschiffen. Die Armee umfasste nach einer britischen Einschätzung im Jahre 1943 etwa 345.000 Mann. Die Kollaborationstruppen bekämpften die Guerilla der Kommunisten aus der Neuen Vierten Armee. Die Nationalregierung verfügte über ihren eigenen Nachrichtendienst, der nach seiner Adresse benannt wurde: Jessfield 76. Die Regierung erklärte Britannien und den USA am 9. Januar 1943 den Krieg. Im November 1943 vertrat Wang Jingwei China bei der Großostasien-Konferenz in Tōkyō. Nach Wang Jingweis Tod wurde Chen Gongbo zum neuen Staatsoberhaupt.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenbruch.", "content": "Die pro-japanische Marionettenregierung brach Mitte August 1945 zusammen, nachdem sich die japanischen Truppen in China der Armee des Guomindang ergeben mussten. Chen Gongbo und Liang Hongzhi wurden 1946 hingerichtet. Zhou Fohai verstarb 1948 im Gefängnis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Neuorganisierte Regierung der Republik China, offiziell Republik China () war eine pro-japanische Marionettenregierung und existierte von 1940 bis 1945 während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges. Die von der japanischen Besatzungsmacht in China gegründete Regierung unter dem Vorsitz von Wang Jingwei stand der nationalchinesischen Regierung von Chiang Kai-shek in Chongqing gegenüber, die gegen die japanische Armee kämpfte. Die Regierung residierte im japanisch besetzten Nanjing, weswegen sie bisweilen Regime von Nanjing, Nanjing-Regierung, Nationalregierung in Nanjing () oder \"Republik China-Nanjing\" genannt wird. Sie ist auch als Wang Jingweis Regierung () bekannt.", "tgt_summary": "汪精卫政权是中国抗日战争期间汪精卫响应近卫声明而与日本合作的一个政权,正式名称依然为“中华民国”。1940年于南京市成立国民政府,汪精卫担任国民政府代主席及行政院院长,以陈公博、周佛海、李士群等为主要成员。1944年11月汪精卫死后,陈公博任代理主席兼行政院长。1945年8月日本投降后,该政府终结。", "id": 2552559} {"src_title": "Guayana Esequiba", "tgt_title": "西属圭亚那", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als erster Europäer reiste der in spanischen Diensten stehende Christoph Kolumbus bei seiner dritten Amerikareise nach Guayana Esequiba. 1777 schuf Karl III. per Dekret die Statthalterschaft von Venezuela und erklärte den Essequibo als natürliche Grenze zur niederländischen Kolonie in Guyana, obwohl die niederländischen Kolonien Berbice, Essequibo und Demerara auch teilweise westlich des Essequibo lagen. Mit dem Britisch-Niederländischen Vertrag von 1814 gingen ein Teil der niederländischen Kolonien an Großbritannien über, darunter auch die Gebiete östlich des Essequibo. Im Jahr 1831 fusionierte Großbritannien Berbice, Demerara und Essequibo zu Britisch-Guayana, mit dem Essequibo als Westgrenze, obwohl viele britische Siedler westlich des Essequibo lebten. 1840 beauftragte die britische Regierung den deutschen Botaniker Robert Hermann Schomburgk mit der Feststellung der Grenzen zwischen Britisch-Guayana und Venezuela. Mit dieser Aufgabe war er mehrere Jahre beschäftigt. Die von ihm festgelegte Grenzlinie (die so genannte Schomburgk-Linie) zog sich über die Mündung des Orinoco, und damit in (heutiges) venezolanisches Territorium. Von Venezuela wurde diese Grenzziehung nicht anerkannt.", "section_level": 1}, {"title": "Der Schiedsspruch von 1899.", "content": "Nach einem jahrelangen Streit vereinbarten Venezuela und das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland im Jahre 1897, sich einem Schiedsspruch einer internationalen Juristenkommission zu unterwerfen. Dieser am 3. Oktober 1899 erfolgte Schiedsspruch fiel weitgehend zugunsten des Vereinigten Königreiches aus.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederbelebung des Konflikts.", "content": "Im Jahre 1963, als absehbar war, dass die britische Kolonie Guyana bald unabhängig werden würde, wurden Stimmen in Venezuela laut, die die Rückgabe dieser Region in venezolanische Souveränität forderten. Diese drängten die venezolanische Regierung, vor der Unabhängigkeit Britisch-Guayanas zu handeln. Die venezolanische Regierung erklärte daraufhin die Schlichtung 1899 für nichtig, mit der Begründung, es habe Verfahrensfehler gegeben. Am Vorabend der Unabhängigkeit von Guyana im Jahr 1966 unterzeichneten am 17. Februar das Vereinigte Königreich und Venezuela die Genfer Vereinbarung, die eine Schlichtungskommission vorsah. Doch nach vierjährigem Streit ohne Ergebnisse wurde die Kommission aufgelöst. Im selben Jahr verschärfte sich der Konflikt mit der venezolanischen Besetzung der nach der Grenzziehung von 1899 geteilten Isla de Anacoco. Es wurde daher beschlossen, alle Ansprüche für zwölf Jahre einzufrieren. 1982, am Ende dieser Periode, beschloss Venezuela, seine Ansprüche zu erneuern, und brachte die Angelegenheit vor die UN, und 2006 wurde sie dem Generalsekretariat der Vereinten Nationen vorgelegt. Im November 2007 gab es einen Zwischenfall in dem umstrittenen Grenzgebiet. Im Frühjahr 2015 flammte der Konflikt erneut auf, nachdem die neue Regierung Guyanas Konzessionen zur Exploration von Erdölvorkommen im Meeresgebiet von Esequibo an den US-amerikanischen Öl-Multi ExxonMobil vergeben hatte. Der damalige venezolanische Präsident Hugo Chávez hatte im Jahre 2004 gegenüber der Regierung von Guyana noch versichert, sein Land werde sich der Vergabe von Konzessionen im Essequibo-Bereich nicht entgegenstellen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Guayana Esequiba (spanische Aussprache: []), auch bekannt unter dem Namen Territorio del Esequibo, ist der Name eines Gebietes, westlich des Flusses Essequibo, das seit einem Schiedsspruch von 1899 zum guyanischen Staatsgebiet gehört, jedoch von Venezuela beansprucht wird, das sich auf den Vertrag von Genf vom 17. Februar 1966 beruft. Das Gebiet ist 159.542 km2 groß, und umfasst damit 62 % des guyanischen Staatsgebietes. 2010 lebten dort 283.000 Menschen. Dies entspricht einer Einwohnerdichte von 1,77 Einwohner pro km2. Damit ist Guayana Esequiba extrem dünn besiedelt (zum Vergleich: Guyana 3,5 Einw./km2, Venezuela 32 Einw./km2).", "tgt_summary": "西属圭亚那(),指南美洲委内瑞拉以东延伸至巴西北端的海岸地区。该地区原为西班牙的殖民地,但经过历史上各西方国家的反复争夺,目前实际上已分属委内瑞拉、圭亚那、苏里南、法属圭亚那和巴西等国家和地区。", "id": 642581} {"src_title": "IG Field", "tgt_title": "温尼伯体育场", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das von Raymond S.C. Wan entworfene Investors Group Field wurde auf dem Campus der University of Manitoba neben dem 1967 eröffneten \"University Stadium\" gebaut. Das Stadion besitzt eine Kapazität von 33.500 Plätzen, jeder mit Getränkehalter. Für Rollstuhlfahrer stehen 170 Plätze zur Verfügung. Auf den beiden Tribünen im Hintertorbereich sind HD-Videowände mit den Maßen 37 × 9 Meter installiert. Im Stadion sind 250 Fernseh-Monitore verteilt, damit man das Spielgeschehen überall verfolgen kann. Insgesamt gibt es 28 Wasch- und Toilettenräume, die alle per Rollstuhl zugänglich sind. Der Fan- und Ticketshop \"Bomber Store\" verfügt über etwa 370 Quadratmeter Verkaufsfläche. Durch zusätzliche Tribünen kann das Fassungsvermögen auf über 40.000 Plätze steigen. Es befinden sich 46 Luxus-Logen in der Veranstaltungsstätte. Die Baukosten beliefen sich auf 210 Millionen CAD. Mit einer großen Zeremonie wurde der Neubau Ende Mai 2013 eröffnet. Das erste Spiel der Winnipeg Blue Bombers im neuen Stadion am 27. Juni 2013 verlor man mit 33:38 gegen die Montreal Alouettes. Das erste Fußballspiel fand am 8. Mai 2014 statt. Das Freundschaftsspiel der Frauen-Nationalmannschaften aus Kanada und den USA endete vor 28.255 Zuschauern mit einem 1:1-Unentschieden. Im März 2014 vergab die CFL das 103. Spiel um den Grey Cup am 29. November 2015 an Winnipeg und das Investors Group Field. Das Stadion war zudem einer der sechs Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2015. Am 23. Oktober 2016 soll im Investors Group Field das Freiluft-Eishockeyspiel NHL Heritage Classic zwischen den Winnipeg Jets und den Edmonton Oilers ausgetragen werden. Im Mai 2019 wurde der Name der Anlage von \"Investors Group Field\" in \"IG Field\" geändert. Seit 2013 ist die \"IG Wealth Management\" Namenssponsor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das IG Field (zuvor Investors Group Field) ist ein Canadian-Football-Stadion in der kanadischen Stadt Winnipeg in der Provinz Manitoba. Hauptsächlich finden hier Canadian Football- und Fußballspiele statt. Die Hauptnutzer des neuen Stadions sind die Winnipeg Blue Bombers aus der Canadian Football League (CFL) sowie die Mannschaft der University of Manitoba, die Manitoba Bisons aus der kanadischen Universitätsliga U Sports. Hinzu kommen die Winnipeg Rifles aus der CJFL und die Manitoba Fearless der WWCFL. Der Eigentümer der Anlage ist die \"Triple B Stadium Inc.\", ein Konsortium aus der Stadt Winnipeg, der Provinz Manitoba, den Winnipeg Blue Bombers und der University of Manitoba.", "tgt_summary": "温尼伯体育场(英语:Winnipeg Stadium)即投资人集团体育场(英语:Investors Group Field),是加拿大曼尼托巴省温尼伯的一个加式橄榄球场馆。该场馆于2013年开业,临近曼尼托巴大学校园的体育场。业主Triple B Stadium Inc.是温尼伯、曼尼托巴省、温尼伯橄榄球球俱乐部和曼尼托巴大学的财团。体育场是加拿大加式足球联盟温尼伯蓝色轰炸机的主场,也是曼尼托巴大学野牛足球队和温尼伯步枪队的主场。该体育场可容纳33500人观赛(部分覆盖),包含波纹金属棚顶、餐厅、52间包间和星光大道等设施。", "id": 1128737} {"src_title": "Memphis Depay", "tgt_title": "孟菲斯·迪比", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge.", "content": "Depay begann seine Karriere bei VV Moordrecht und Sparta Rotterdam, für deren Jugendmannschaften er bis 2006 spielte. Zur Saison 2006/07 wechselte er in die Jugendabteilung der PSV Eindhoven. Am 21. September 2011 kam er zu seinem ersten Einsatz für die Profimannschaft in der zweiten Runde des KNVB-Pokals im Spiel gegen VVSB Noordwijkerhout in der Startaufstellung; er erzielte zwei Tore. In der Eredivisie debütierte er am 26. Februar 2012 im Spiel gegen Feyenoord Rotterdam, als er eingewechselt wurde. Am 18. März 2012 erzielte er beim Spiel gegen den SC Heerenveen sein erstes Tor in der Liga. In der Saison 2014/15 wurde Depay mit PSV niederländischer Meister und mit 22 Treffern Torschützenkönig.", "section_level": 3}, {"title": "Manchester United.", "content": "Zur Saison 2015/16 wechselte Depay in die Premier League zu Manchester United. Er unterschrieb beim von seinem ehemaligen Bondscoach Louis van Gaal trainierten Klub einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2019 mit einer Option auf ein weiteres Jahr. Depay erhielt bei den \"Red Devils\" das Trikot mit der Rückennummer \"7\", das vor ihm u. a. die Vereinsikonen George Best, Bryan Robson, Éric Cantona, David Beckham und Cristiano Ronaldo trugen. Sein Pflichtspieldebüt gab er am 8. August 2015, als er beim 1:0 Auftaktsieg gegen die Tottenham Hotspur bis zur 68. Spielminute auf dem Platz stand und anschließend durch Ander Herrera ersetzt wurde. Seine ersten beiden Pflichtspieltore erzielte Depay beim 3:1-Sieg gegen den FC Brügge im Hinspiel der Champions-League-Play-offs, woraufhin er aber immer weniger zum Zug kam und unter Louis van Gaal fast ausschließlich als Einwechselspieler zum Einsatz kam. Auch mit der Ankunft von Jose Mourinho änderte sich daran nichts, sodass er in der Hinrunde in gerade einmal vier Ligaspielen 20 Minuten Spielzeit bekam.", "section_level": 3}, {"title": "Olympique Lyon.", "content": "Anfang 2017 wechselte er zum französischen Erstligisten Olympique Lyon, nachdem er von Trainer José Mourinho nicht mehr berücksichtigt wurde. Manchester United besitzt jedoch eine Rückkaufoption. Am 15. Dezember 2019 erlitt Memphis Depay im Spiel gegen Stade Rennes einen Kreuzbandriss.", "section_level": 3}, {"title": "In der Nationalmannschaft.", "content": "Depay nahm mit der niederländischen U17-Nationalmannschaft an der U-17-Europameisterschaft 2011 teil. Dort gewann er mit seiner Mannschaft den Titel und erzielte beim 5:2-Finalsieg gegen Deutschland ein Tor. Am 15. Oktober 2013 debütierte Depay unter Bondscoach Louis van Gaal in der A-Auswahl, als er beim 2:0-Sieg gegen die Türkei in der 89. Spielminute für Jeremain Lens eingewechselt wurde. Im Sommer 2014 nahm Depay an der Weltmeisterschaft in Brasilien teil, bei der er mit seinem Team den dritten Platz erreichte. In den Vorrundenspielen gegen Chile und Australien gelang ihm je ein Treffer.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Depay trägt sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft nicht seinen Nachnamen \"Depay\", sondern seinen Vornamen \"Memphis\" auf dem Trikot. Grund dafür ist, dass sein Vater die Familie verließ, als Depay vier Jahre alt war. Er wolle daher nicht den Namen seines Vaters auf dem Trikot tragen und so genannt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Memphis Depay (* 13. Februar 1994 in Moordrecht, Niederlande) ist ein niederländischer Fußballspieler, der bei Olympique Lyon unter Vertrag steht. Seine bevorzugte Position ist die offensive Außenbahn.", "tgt_summary": "孟菲斯·迪比(,1994年-2月13日)是一名荷兰职业足球员,司职翼锋、中锋及辅锋,目前效力于法甲俱乐部里昂。2012年,由于其父亲几乎不曾出现在他的生活中,所以孟菲斯决定在球衣上不再使用迪比这个姓氏,而是印上孟菲斯。", "id": 3008249} {"src_title": "Bhuta (Geist)", "tgt_title": "富單那", "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Der Begriff \"bhuta\" in der Bedeutung von “geformt”, “geschaffen” oder „geworden“ steht in den frühen Sanskrit-Schriften allgemein für Naturkräfte. Anfangs stand \"bhuta\" für „Lebewesen“, erst später wurde die Bedeutung des Wortes auf die jenseitigen Wesen eingegrenzt. Teilweise wurden auch hinduistische Götter diesen Kräften zugerechnet, so lauten Beinamen Shivas \"Bhutisvara\" und \"Bhutanatha\", „Herr der Geister“. Die Silbe \"bhu\" lässt sich auf die indoeuropäische Sprachwurzel \"be\" zurückführen, die im Kern „wachsen“ bedeutet. Im Deutschen leitet sich daraus die Silbe \"bin\" ab, im Englischen \"be\", im Serbokroatischen \"biti\", im Altpersischen \"bavati\" und im heutigen Persisch \"budan\". Seit der altindischen Zeit sind Opferrituale in jedem Detail ihres Ablaufs streng festgelegt. Die Menschen treten in Kontakt mit den Göttern, um gemeinsam mit ihnen dafür zu sorgen, dass die kosmogonische Ordnung der Welt erhalten bleibt und böswillige Mächte nicht die Oberhand gewinnen. Das vedische Opfer für die Götter wurde im Lauf der Zeit zum einen zu einer persönlichen und familiären Zeremonie (\"Puja\") im Hindutempel, zum anderen entwickelte sich aus seiner von Anfang an dramatischen Inszenierung ein in derselben Absicht und mit denselben Zielen organisiertes Ritualtheater. Während in diesem für die Götter gespielten Theater die höheren Mächte in Rollen vorgeführt werden, die eine mythologische Geschichte erzählen, können Bhutas beim Höhepunkt einer Theateraufführung von einem oder mehreren Bhuta-Charakteren tatsächlich Besitz ergreifen. Die in einer entsprechenden Kostümierung vorher angedeutete Umwandlung des Darstellers endet in einem dramatischen Besessenheitstanz. Der Bhuta-Kult setzt sich zusammen aus einem Ahnenkult, einer Baum- oder Schlangenverehrung, der Verehrung einer lokalen Schutzgottheit (\"grama devata\") und sonstiger niederer Götter und beinhaltet in manchen Regionen den Kult der Muttergöttin. Im Hinduismus vermischte sich der Glaube an Bhutas mit den jeweiligen Hochgöttern und schuf darüber hinaus eine Verbindung zwischen den Ritualpraktiken und Glaubensvorstellungen der unterschiedlichen Schichten der hierarchischen Kastengesellschaft. In den vedischen Schriften wird das Totenritual (\"shraddha\") für die verstorbenen Ahnen mit der Opfergabe von \"pindas\" (sanskrit „Teil des ganzen Körpers“, Reisbällchen) geschildert. Es ist eine dramatische Inszenierung, bei der ein Brahmane sich in der Rolle des Ahnen (\"pitar\") verkörpert und die Gaben entgegennimmt. Die Ahnen sollen nach dem gesetzgebenden mythischen Vater Manu (\"Manush Pitar\", „Vater der Menschheit“) als göttliche Wesen verehrt werden. Ihnen gebührt das \"pitar yajna\", eines der fünf Ritualopfer. Die anderen vier sind \"bhuta yajna\" (Opfer an die Naturkräfte), \"deva yajna\" (Opfer an die Götter), \"manushya yajna\" (Opfer an die Menschheit) und \"Brahma yajna\" (Opfer an Gott Brahma). Ahnenverehrung konnte außerdem an einem Stein, Baum oder einem hierfür errichteten Kultidol stattfinden, also an den mutmaßlichen Aufenthaltsorten der Ahnenseelen. Andere Namen für vedische Geister waren \"preta\" (Tote), \"pishacha\" (Fleischfresser), \"yaksha\" (Naturgeist), besonders \"yaksha naga\" (Schlangengeist) und \"rakshasa\" (Dämon). Das Angedenken der im Jenseits Lebenden und die Geschichte des Geisterkults gehören zusammen, wobei je nach Todesursache zwei, in ihrem Verhältnis zu den Menschen unterschiedliche Arten von Geistwesen geschaffen werden. Die als heilige Tote verehrten Ahnen sind auf natürlichem Wege gestorben und wurden mit den erforderlichen Riten beerdigt. Sie führen nach ihrem Ableben tendenziell weiter, was sie im Leben getan haben: ihre Familien zu beschützen und deren Feinde zu schädigen. Ihnen stehen die Geister der unnatürlich, also durch Unfall, Mord oder Selbstmord zu Tode gekommenen Menschen (\"akal mrityu\") gegenüber. Auch die nicht den Riten entsprechend Bestatteten sind durch die mangelnde Beachtung zu Fremden geworden und verhalten sich entsprechend feindselig. Selbst der gute Hausgeist kann durch Missachtung zu einem böswilligen Geist werden und nachts im Traum erscheinen. Nur die Geister der zweiten Gruppe werden als Bhutas zusammengefasst. Die Geisterverehrung ist wohl älter als es die literarischen Quellen belegen. Im Rigveda wird neben \"pitar\" in einem Vers auch \"pishacha\" erwähnt, in der etwas späteren Sammlung magischer Hymnen, dem Atharvaveda, und dem hierzu gehörenden \"Gopatha Brahmana\" kommen die Fleischfresser an mehreren Stellen vor. Im Atharvaveda wird Rudra als \"bhutapati\", etwa als „Herr oder Beschützer der Lebewesen“ angesprochen. Geister treten im Mahabharata in Erscheinung, ebenso im Ramayana des Valmiki. Als dort Sita erfährt, dass ihr Geliebter Rama von seinem Vater Dasharatha in die Waldeinsamkeit verbannt wurde, bleibt sie schwer atmend auf der Stelle stehen. Ihr Verhalten wird als \"bhutopahata-citta\" mit der Bedeutung „von einem Geist besessener Verstand“ beschrieben. Das tamilische Werk \"Shilappadhikaram\" aus der Sangam-Zeit, verfasst im 2. Jahrhundert n. Chr., beschreibt die Tanzkunst und erwähnt Rituale im Zusammenhang mit dem Bhuta-Kult, die Gesang, Instrumentalmusik und Tanz beinhalten. Im dritten Gesang heißt es, dass farbige Bhuta-Abbildungen verehrt wurden. Bei einem Ritual zu Ehren des Götterkönigs Indra im fünften Gesang legen kostümierte Frauen Opfergaben vor dem Altar der Schutzgottheit (Bhuta) ab, um die übelwollenden Mächte fernzuhalten. Der Bhuta-Altar bestand wie noch heute in Südindien aus einem aufgestellten Stein. Nach der im 11. Jahrhundert von Somadeva verfassten Legendensammlung \"Kathasaritsagara\" ließ König Chandraprabha auf Geheiß des großen Dämon Asura Maya ein Feueropfer für Rudra durchführen, als plötzlich der Bulle Nandi mit einer Gruppe Bhutas erschien und erklärte, Shiva habe ihn mit der Führung der Bhutas beauftragt. Nachdem Nandi einige Opfergaben erhalten hatte, verschwanden er und die Bhutas. Die Geschichte und einige weitere in dieser Sammlung zeigen, dass Bhutas im 11. Jahrhundert bekannt waren und mit Shiva in Verbindung standen.", "section_level": 1}, {"title": "Charakterisierung.", "content": "Beim Umgang mit Bhutas gelten die in anderen Kulturen bei vergleichbaren Geistern üblichen Vorsichtsmaßnahmen. Gefährdet sind kleine Kinder, besonders wenn sie eben Milch getrunken haben, und Frauen. Zum zweiten Mal verheiratete Frauen müssen fürchten, dass ihr früherer Mann sie als Geist belästigt. Umgekehrt müssen wiederverheiratete Männer nach dem Tod ihrer ersten Frau mit deren unerwünschtem Erscheinen rechnen. Dagegen hilft, wenn der Mann das Silberamulett \"saukan maura\" („Krone der ersten Frau“) um seinen Hals trägt und gegen ihre Eifersucht dem Amulett zuerst alle für die neue Frau gedachten Geschenke anbietet, bevor er diese weiterreicht. Bhutas können nicht auf dem Boden sitzen, weil sie sonst ihre Macht an die Erdgöttin verlieren würden. Sollen sich Bhutas an bestimmten Schreinen und Verehrungsorten niederlassen, so benötigen sie zumindest einen erhöhten Sitzplatz in Form von aufeinander gestapelten Steinen oder Ziegeln. Dementsprechend dürfen sich Menschen wohlbehütet auf dem Erdboden zum Schlafen legen, und Verstorbene liegen bis zu ihrer Verbrennung in Ruhe am Boden. Die bekannte Eigenschaft, dass Geister keine Schatten werfen, gilt auch für Bhutas. Bhutas haben eine Affinität für Steinsetzungen. In den Städten des Kathmandutals gibt es die \"chvasa lhva\". Dies sind Steine in den Straßen, an denen Leute Gegenstände loswerden können, von denen eine magische Bedrohung ausgeht, also zum Beispiel die Kleider eines Toten oder die Nabelschnur nach der Geburt. Solche Steine werden als Versammlungsorte der Bhutas verehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelne Formen.", "content": "Vetala (auch Betal, Baital) gilt als König der Bhutas. Er lebt auf Friedhöfen und ergreift nach Belieben Besitz von Lebenden und von toten Körpern, die er zum Leben erweckt. Obwohl er als nicht besonders aggressiv gilt, kann er Besessenheit und Krankheiten auslösen. In Nordindien hat er zusammen mit Vasus (Begleitgottheiten von Indra), Yakshas (Naturgeister, niedere Götter) und Gandharvas (himmlische Musikanten) in den Tantrismus gefunden. Im nepalesischen Tanztheater \"Mahakali pyakhan\", das jährlich im September beim großen \"Indra Jatra\"-Fest in Kathmandu aufgeführt wird, gehören Vetalas zu den ständigen Begleitern der drei Göttinnen, die gegen die bösen Dämonen kämpfen. Andere, \"Cherapati\" genannte Bhutas stellen in dieser Aufführung die Personifizierung der Cholera dar. Preta, auch Pret („gestorben“), ist ein weiterer Totengeist, der vom Augenblick des Todes bis zur Ankunft der Seele an ihrem Bestimmungsort im Luftraum seiner Heimat umherzieht. Nach der altindischen Vorstellung kann Preta bis zu einem Jahr den Lebenden nahe sein, danach gelangt er mit einem neuen Leib in die Welt der Väter. Der älteste Sohn des Verstorbenen bringt ihm einfache Totenopfer dar. In den Dörfern finden sich kleine Hügel, auf denen Nahrungsgaben und Milch abgelegt werden. In manchen Regionen kann Preta auch der Geist eines totgeborenen Embryos sein, wenn bei der Schwangerschaft nicht die erforderlichen Riten durchgeführt wurden. Im früheren Volksglauben brauchten Säuglinge noch nicht vor Geistern bewacht zu werden, da sie, bis sie erstmals Getreide aßen, selbst zu den Prets gehörten. In Gujarat kann ein Preta durch den Mund eines Leichnams sprechen. Acht Kilometer nordwestlich des Pilgerzentrums Gaya in Bihar liegt der „Geisterhügel“ Pretsila (Prethshilla), an dem der Totengott Yama verehrt wird. Der Gläubige betet auf der Hügelspitze mit dem Gesicht nach Süden, wo er am Horizont die Heimstatt Yamas vermutet. Die Bittgebete richten sich an die Ahnen, die als Geister leben mussten und nun Opfergaben annehmen sollen. In Südindien heißen die Totengeister Pret auf Tamil \"peey\". Sie sind die Geister von Menschen, die durch besondere unglückliche Umstände (Tod im Kindesalter, Unfall, Suizid) zu Tode kamen, weshalb sie unstet in der Gegend ihres Heimatortes umherziehen. Die Peey gelten als blutdürstige Wesen, die ohne Vorwarnung Menschen anfallen und besonders bei manchen rituellen Handlungen gefährlich werden. Nur Rituale, bei denen es um Blut und Tod geht, ziehen die Peey an. Hierzu gehören Beerdigungen von Verstorbenen aus höheren Kasten und Tempelfeste für die Göttin Mariyamman. Zu deren Schutz schlägt in Tamil Nadu eine Gruppe von Paraiyar, die eine sozial auf unterster Stufe stehende Berufskaste von Trommlern bilden, die Rahmentrommel \"parai\". Pishacha („Fleischfresser“, von Sanskrit \"pishita\", „Fleisch“) sind fleischfressende Dämonen, übelwollende Geister, die aus einem unnatürlich zu Tode gekommenen Lügner, Trinker, Ehebrecher oder allgemein einem Kriminellen hervorgegangen sind. Sie können wie die meisten Bhutas Besessenheit verursachen und beliebige Gestalt annehmen. Pishachas und Pretas streifen zwischen Verbrennungsplätzen und Schlachtfeldern umher und tanzen gemeinsam. Im tibetischen Buddhismus treten die Pishachas als Begleiter der zornvollen Gottheit Kshetrapala (tibetisch \"Zhing skyong\", Beschützer des Ackerlandes, ebenso im Hinduismus) auf. Mit der spirituellen Übung \"pishacha sadhana\" sollen prophetische oder hellseherische Fähigkeiten erlangt werden. Dämonen und Geister lassen sich schwerlich genau unterscheiden, so ziehen auch die bereits im Rigveda erwähnten, grundsätzlich böswilligen Rakshasas nachts über Friedhöfe, bringen tote Körper zum Leben, zerstören Opfergaben und verzehren leidenschaftlich gern Menschenfleisch. Die fresssüchtigen tierischen Wesen haben immer gegen die Götter gekämpft und leben heute in Bäumen. Zum Mindesten ihres Unwesens gehört, dass sie nachts Wanderer vom Weg abbringen und ihnen ansonsten Übelkeit und Erbrechen verursachen. Drei unterschiedliche Dämonen in Nordindien, die mit den Rakshasas verwandt sind, heißen Deo, Dano und Bir. Der Name \"Deo\" ist abgeleitet von Deva (ursprünglich „himmlisch“ oder „leuchtend“), einer Gruppe von 33 niederen Gottheiten, später herabgesunken als Bezeichnung für einen kannibalischen Dämon, der nur durch seine außergewöhnliche Dummheit daran gehindert wird, größeren Schaden anzurichten. \"Dano\" rührt von Danava her, einer Gruppe jenseitiger Wesen, von denen bekannt ist, dass sie aus vorarischer Zeit stammen und schon immer die Feinde der Götter waren. Sie werden häufig mit den ebensolchen Daityas und Asuras in Verbindung gebracht. Bir (abgeleitet von Sanskrit \"vira\", „Held“) wurde als übelwollender Dorfdämon beschrieben, der Menschen und Großvieh schadet, heute erscheint er mit dem Ehrennamen \"Bir Baba\" (Baba ist die respektvolle Anrede für ein männliches Familienmitglied oder einen alten Asketen) als beschützender Totengeist. Allein in der Stadt Varanasi und den umliegenden Dörfern gibt es hunderte Tempelschreine und Verehrungsplätze (\"sthan\", in diesem Fall \"bhuta sthana\") mit anikonischen Steinsetzungen oder figürlichen Reliefs für Bir Baba. An solchen Orten mit Plattformen für Opfergaben und meist unter großen heiligen Bäumen (Pipal, Bel und Niembaum) werden auch andere Geistwesen verehrt: \"brahm\" (Geist von einem Brahmanen), \"mari\" und \"bhavani\" (Geister einer auf unnatürliche Weise verstorbenen Frau) und \"sati\" (Witwe, die sich mit dem Leichnam ihres Mannes zusammen verbrennen ließ). Die Grundfrage ist, ob solcherart verehrte Birs in ihrem Wesen zu den Bhutas (Geister) oder Devatas (Gottheiten) gezählt werden sollen. Von ihrer Herkunft aus den Körpern von unnatürlich Verstorbenen gehören sie zu den Bhutas, sie waren unfähig, in die Welt der Ahnen (\"pitri lok\") vorzudringen, dennoch werden sie in einem zweiten Aspekt vom größten Teil der Gläubigen zu den Devatas gerechnet. Ihr tragisches Schicksal hat die Birs oder \"bhuta-devatas\" zu mächtigen Wesen (\"malik\") werden lassen, die in der Lage sind, menschliche Wünsche zu erfüllen. Auf dem Land um Varanasi fungieren die Birs als Schutzgottheiten (\"dih, diha\" und \"diwar\"). Sie sind durch Eigennamen individualisiert und müssen jeden Morgen vor Arbeitsbeginn verehrt werden. Selbst Geister fragen die Schutzgottheit um Erlaubnis, bevor sie ein Dorf betreten dürfen. \"Grama devata\" heißen in ganz Nordindien die beschützenden Dorfgottheiten, ähnliche gab es auch in den bengalischen Dörfer, bis sie Anfang des 20. Jahrhunderts an Bedeutung verloren. Churel (auch Churail, entspricht sanskrit \"dakini\") ist der gefürchtete weibliche Geist einer Frau aus einer unteren Schicht, die während ihrer Menstruation, einer Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes verstarb. Der besondere Schrecken dieses Geistes rührt von der Situation der Frau, die bei Blutverlust als rituell unrein gilt. Menstruierende Frauen durften früher nicht kochen und keine Hausarbeiten verrichten, zu einigen Tempeln ist ihnen in dieser Zeit noch heute der Zugang verwehrt. Eine Churel befällt vor allem die eigene Familie, sie zeigt sich als schöne junge Frau mit den Füßen nach hinten verdreht. Sie lebt meist in den Bäumen in der Nähe von Friedhöfen und entführt ihre Opfer in die Berge bis der Priester ein Opfer für sie durchgeführt hat. Wen sie befallen hat, dem erscheint sie immer wieder in den Träumen, ihr nachts zu antworten kann den Tod bedeuten. Bei den Bhil im westlichen Zentralindien halfen gegen den weiblichen Geist und gegen einige vom Geist besessene Frauen Armbänder am rechten Arm, bestehend aus einem blauen Faden mit sieben Knoten, der von einem Geisterbeschwörer umgebunden wurde, während er magische Formeln sprach. Der übelste Totengeist wurde Dund oder „kopfloser Reiter“ genannt, er war nachts als Torso auf einem Pferd unterwegs, der seinen Kopf vor sich am Sattel hält. Es gibt unzählige Volkserzählungen in Nordindien über die Taten der kopflosen Reiter, einmal soll beim Auftauchen eines Dund eine ganze Armee in Panik geflohen sein. In Bengalen zogen Ende des 19. Jahrhunderts verwandte Figuren herum, die \"skandhahata\" hießen. Ohne Kopf, aber mit langen Armen rollten sie sich nächtens über den Boden. Demgegenüber steht Bhuta als Schutzmacht. In zahlreichen südindischen Schriften des 16. Jahrhunderts werden die Namen verschiedener Bhutas wie \"Nandalike daiva\" (Schutzgottheit des Dorfes), \"Bobbarya\" (Schutzgott der Fischer) und \"Berme\" (auch Birme, Bemme) erwähnt. Mit der ehrenden Nachsilbe \"–ru\" wird der Name zu Bermeru oder Bemmeru. Dieser Bhuta kommt aus der Umgebung Brahmas und steht daher an der Spitze der Bhuta-Hierarchie. Gelegentlich tritt sein Name sogar an die Stelle des Hochgottes. Berme wacht in den indischen Epen über das Schicksal der Helden. Im Tulu-Sprachgebiet im Süden Karnatakas wird er in den Schreinen als Krieger auf einem Pferd und mit einem Schwert in der Hand dargestellt. In der Tulu-Legende \"Siri paddana\" steht sein Name gelegentlich auch für einen bestimmten Helden wie Berme Alva (Berma Alveru). Die Geschichte um die niedere weibliche Gottheit Siri bildet den Hintergrund für das jährliche Besessenheitsritual \"Siri jatre\", das gelegentlich zusammen mit \"Bhuta kola\"-Aufführungen stattfindet. Im Mahabharata ist Draupadi eine tugendhafte Prinzessin und Frau der fünf Pandavas. In der tamilischen Version des Epos rücken die Erzählungen um die Tochter des Königs Drupada in den Mittelpunkt. Als Draupadi Amman steigt sie in Südindien in den Rang einer Göttin, die gelegentlich mit Durga oder Kali gleichgesetzt wird. Tempel für Draupadi finden sich in den Bundesländern Tamil Nadu, Karnataka und Andhra Pradesh. Bei Tempelfesten in Kerala wie der \"Patukalam\"-Zeremonie beschützt eine zu Shiva gehörende Armee von Bhutas die Göttin Draupadi. Zu den Reihen dieser Bhuta-Truppe gehören sogar Kauravas, die im ursprünglichen Sanskritepos als Gegner der Pandavas auftreten. Einer der Wächter-Bhutas in der \"Patukalam\"-Zeremonie ist Iravan (auch Iravat, Aravan), ein Sohn von Arjuna und seiner Frau Ulupi. Bedrohlich wirkende Figurenköpfe von Iravan werden als Wächter in Draupadi- und Mariamman-Tempeln verehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Besessenheit und Krankheit.", "content": "Wenn jemand plötzlich krank wird oder bislang unbekannte Verhaltensweisen zeigt und Unfug stiftet, ist nach landläufiger Vorstellung in Rajasthan ein \"vir\" (wie \"bir\", Hindi und Rajasthani, „Held“) in ihn gefahren. Wenn ein Mensch bei einer heldenhaften Tat ums Leben kommt, kehrt er nach seinem Tod als Vir zurück und ergreift wie der Bhut vom Körper eines lebenden Menschen Besitz. Zum Beispiel Jhunjharji, ein stark verehrter Held, war ein Krieger, der in der Schlacht seinen Kopf verlor und dennoch weiterkämpfte und Feinde tötete, bis er endlich zu Boden fiel. Eine Sonderform des \"vir\" ist in Rajasthan der \"bavaji\". Auch er starb während einer großen Tat (\"mota kam,\" Jagd, Plünderungszug oder Gefecht), wurde aber als \"vasak\" („Schlange“, sanskrit \"vasuki\") wiedergeboren. Der \"bavaji\" wird an einem Schrein mit einer Schlangenabbildung auf einem Stein verehrt und dort in einer Anrufungszeremonie (\"coki\") aufgefordert, vorübergehend in den Körper eines Heilungspriesters (\"bhopa\") zu kommen. Dies eröffnet der anwesenden Gemeinde die Möglichkeit, mit dem \"bavaji\" eine sprachliche Verbindung aufzunehmen, um von ihm Hilfe für allerhand Probleme zu erhalten. Bei einer solchen Anrufungszeremonie der Mina, einer Ethnie in Südrajasthan, treten nach der Ehrerweisung vor den Schlangenbildnissen zwei Sänger auf und begleiten sich auf der Sanduhrtrommel \"dhak\" und einem \"thali\" als Flachgong. Nach einiger Zeit beginnt der \"bhopa\" am ganzen Körper heftig zu zittern und Grimassen zu schneiden. Der nun vom Geist besessene \"bhopa\" behandelt nacheinander die Krankheitsfälle aus der Gruppe von Leuten, die sich um ihn versammelt hat. Dabei rasselt er wie zuvor schon geräuschvoll mit Eisenketten, die er in den Händen hält. Der \"bhopa\" ruft jemanden aus der Gruppe auf, der vor ihm auf den Boden liegen muss. Mit kreisenden Bewegungen führt der \"bhopa\" Schreie ausstoßend ein Messer über Bauch und Rücken des Patienten und traktiert ihn auf vielfache Weise. Andere Patienten oder Patientinnen haben dem \"bhopa\" vor der Behandlung ihr Unglück geschildert. Wenn der Kranke anfängt zu zittern, hat der \"bhopa\" der Beweis erbracht, dass ein Bhuta in ihm steckt. Er erfährt aus dem Munde des Kranken den Namen des Geistes (ein kürzlich Verstorbener). Eine Therapie besteht darin, einen Nagel sieben Mal über den Körper des Patienten zu bewegen und diesen Nagel anschließend in einen Baum zu schlagen. Der Geist wurde auf diese Weise ausgetrieben und sicher am Baum festgenagelt. \"Jagar\" ist ein die ganze Nacht dauerndes Besessenheitsritual, das in den Regionen Garhwal und Kumaon am Südrand des Himalaya in einem Privathaus oder auf dem Platz vor einem Tempel aufgeführt wird. Der Hauptakteur und Sänger schlägt zunächst mit Stöcken auf eine große Tierhaut ein, wobei seine Schläge immer lauter und schneller werden. Bei einer privaten Veranstaltung begleitet ihn ein \"hurkiya\", das ist ein Spieler der Sanduhrtrommel \"hurka\", bei einem öffentlichen \"jagar\" spielt ein Mann die Fasstrommel \"dholki\" und ein anderer die kleine Kesseltrommel \"dhamu\". Die Schläge werden von gelegentlichen Pausen unterbrochen, in denen einer der weiteren Teilnehmer stoßweise zu atmen beginnt und heftig seinen Oberkörper bewegt; solange, bis der erste und später weitere Teilnehmer in Trance verfallen. Dabei springt der Betreffende plötzlich aus der Hocke auf und beginnt den Namen des bestimmten Bhutas zu rufen, der in ihn gefahren ist. Dieser kann der Geist eines Verstorbenen oder eine mythische Figur sein. Der Hauptakteur improvisiert nun eine gesungene Rede an den Bhuta, während er eine der Trommeln schlägt. Die Besessenen benehmen sich auffällig und halten häufig ihre Hände über ein Feuer in der Mitte des Platzes, ohne Verbrennungen zu erleiden. Es geht darum, den Bhuta um Beistand in irgendeiner Notsituation zu bitten oder sich durch die Anrufung mit ihm zu versöhnen und ihn letztlich zum Verschwinden zu bewegen, wozu es noch eines Tieropfers bedarf.", "section_level": 1}, {"title": "Besessenheit und Ritualtheater.", "content": "Rituale schaffen eine Verbindung zwischen der göttlichen und der menschlichen Welt. Bei den traditionellen Hindu-Ritualen ist ein Priester beteiligt, der den Zugang zur jenseitigen Welt herstellt, für einen ruhigen kontrollierten Ablauf sorgt, sich aber nicht selbst als handelnde göttlichen Macht darstellt. Die dramatischen Rituale des Volksglaubens führen dagegen eine Gottheit oder ein Geistwesen mit schauspielerischen Mitteln vor. Häufig zeigen sie, wie der Hauptdarsteller von einem Geist ergriffen wird. Im Zustand der Besessenheit verfügen der Priester oder die anderen beteiligten Personen über ungewöhnliche Fähigkeiten, indem sie wahrsagen, ohne Brandverletzungen über heiße Kohlen gehen oder Messerattacken unbeschadet überstehen können. Im Unterschied zu den Hindupriestern, die aus der Brahmanenkaste stammen, gehören die Priester des Ritualdramas meist den untersten Schichten der Klassengesellschaft an, dennoch werden sie im Zustand der rituellen Besessenheit mit den Gottheiten, die sie verkörpern, im Status gleichgesetzt. Dieser Zustand gilt wie alle Übergangszustände als gefährlich, eine strenge Einhaltung der rituellen Regeln ist daher ein erforderlicher Kontrollmechanismus. Größere Feste, bei denen ein Ritualdrama veranstaltet wird, beschäftigen oft Mitglieder aus mehreren Kastengruppen, denen je nach Berufsgruppe bestimmte Aufgaben bei der Vorbereitung zukommen. Die Einteilung erfolgt nach klar definierten hierarchischen Zuordnungen und ist regional verschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Bhuta kola.", "content": "Hauptaufgabe des Bhuta-Kults ist, die Menschen auf den Pfad der Tugend zu bringen und diejenigen zu bestrafen, die sich nicht an die festgesetzte Ordnung halten wollen. Im tamilischen Epos \"Shilappadhikaram\" haben die Bhutas die Ordnung der menschlichen Gesellschaft angenommen und sind in vier Kasten organisiert, mit dementsprechend unterschiedlicher Kleidung. In der Tulu-sprachigen Region am Küstenstreifen im Süden von Karnataka und Norden von Kerala stellt der Bhuta-Kult die beliebteste Form der volksreligiösen Verehrung dar und steht gemäß der literarischen Tradition eng mit hinduistischen Vorstellungen wie der Totenehrung (\"shradda\"), Vishnu-Kult und Götteropfer in Verbindung. Für das Sprachgebiet Tulu Nadu wurde in Kantavar die aus dem Jahr 1379 stammende älteste Inschrift gefunden, in der niedrige Himmelsgestalten erwähnt werden. Unter brahmanischem Einfluss entwickelte sich die schweinsgesichtige Figur \"Panjurli Bhuta\" zum ebenso aussehenden Varaha, einer Inkarnation Vishnus. Einige simple Volksgeister wurden Vegetarier. In den Bhuta-Kult gelangten sogar Sanskritverse (\"shlokas\"), die als Teil des Rituals vorgetragen werden, und Meditationspraktiken (\"dhyana\"). So wurden die Geister allmählich auch in den höheren hinduistischen Gesellschaftsschichten akzeptiert. In den Tulu-Volkserzählungen und mündlichen Überlieferungen, in denen es überwiegend um Landwirtschaft, Familie und Kastensystem geht, wird den Bhutas als Beschützern des Landes, der Ernte und der Menschen eine große Bedeutung beigemessen. In den mythischen Epen (auf Tulu: \"paddanas\") werden Ursprung und Charaktereigenschaften der Bhutas weitererzählt. Dies geschieht häufig im Zusammenhang mit Bhuta-Aufführungen, die \"kola\" und \"nema\" genannt werden. Die Darsteller des Rituals tragen die Verse wechselseitig vor, begleitet von der kleinen Handtrommel \"tembare\". Die \"paddanas\" handeln von Gegensatzpaaren wie Leben und Tod, Gott und Teufel, gut und schlecht; sie stellen den Bhuta in den Mittelpunkt, wo in seiner Charakterisierung die Gegensätze zusammenfinden. In einem Lied wird der Ursprung der Bhutas in Tulu Nadu erklärt. Demnach saß der oberste Gott Ishvara auf seinem Thron auf dem Berg Kailasa, als er von seiner Gemahlin Parvati angesprochen wurde. Sie fragte, weshalb es auf der Erde sündige und anständige Menschen gäbe. Er erzählte ihr, dass er 1001 Ganas und 1001 Bhutaganas als seine Begleiter erschaffen habe. Die Bhutas schickte Ishvara auf die Erde mit der Anweisung, die wegen ihrer Sünden mit Krankheiten behafteten Menschen zu erkennen und sie auf den rechten Pfad zu führen. Die Bhutas nahmen ihre angewiesenen Plätze auf der Erde ein, ebenso die später nachfolgenden Ganas. Hauptaufgabe der Bhutas ist folglich, für den Erhalt der sozialen Ordnung zu sorgen. Hiervon handelt das Bhuta-Ritual. Ausführlich beschrieben zwei Briten im Jahr 1872 ein magisches Bhuta-Ritual, das von den Billava (früher überwiegend eine Kaste von Toddy-Sammlern) und von Darstellern der Pombada-Kaste bei Mangalore durchgeführt wurde. An den Ort der Veranstaltung brachte man aus einem Tempel Abbildungen der fünf Bhutas, die an diesem Abend hervorgerufen werden sollten: den schweinsgesichtigen \"Panjurli\", das nach der hinduistischen Tradition aus Shiva und Parvati hervorgegangene männlich-weibliche Mischwesen \"Marlu-jumadi\", ebenso \"Sara-jumadi\" und \"Kantanetri-jumadi\" sowie das Pferd mit Namen \"Jarandaya\". Billava und die kleineren Gemeinschaften der Pombada, Paravar, Kopala, Nalke und Panara praktizieren im Tulu-Sprachgebiet den Ritualtanz \"Bhuta kola\", wobei die Bhuta-Darsteller den feinen Unterschieden in der sozialen Hierarchie der einzelnen Gruppen entsprechend unterschiedliche Formen von Bhutas verkörpern. Wie im 19. Jahrhundert geschildert, treten die Tänzer mit dickem Make-up, teilweise maskiert, mit Kopfputz und bunten Kostümen auf. Haben die Bhuta-Dämonen von den Tänzern Besitz ergriffen, drehen sie sich heftig im Kreis, machen Sprünge oder zittern mit dem Oberkörper. Die Begleitmusiker gehören der Serigara-Kaste an, sie formieren das in Karnataka am weitesten verbreitete dörfliche Instrumentalensemble, das nach dem Sanskritwort für „Musikinstrument“ schlicht \"vadya\" genannt wird und spielen die kleine, mit einem gebogenen Stock geschlagene zweifellige Zylindertrommel \"tembare\" (oder \"dolu\") das Kesseltrommelpaar \"sammela\" oder die zweifellige Doppelkonustrommel \"madhalam\" sowie das Doppelrohrblattinstrument \"nadaswaram\" und die gebogene Naturtrompete \"kombu\". Die rhythmische Intensität der Musik fördert entscheidend die Besessenheit der Tänzer. Die Musik gilt als eine der Opfergaben für den Bhuta. Wenn der Bhuta nach Essen verlangt, werden Mengen von Reis und Kokosnüssen gebracht. \"Kola\" ist ein religiöses Ritual, das an einem festgelegten Festtag stattfindet. Wenn für \"Bhuta kola\" die Tänzer bestimmt sind, wird an dem ausgewählten Ort eine provisorische Bühne (tamil \"pandhal\", auch \"pandal\") errichtet. In einer Prozession werden die Ritualobjekte (\"bhandara\") wie Bhuta-Bildnisse, Waffen und Kostüme vom Tempel zum Veranstaltungsort gebracht, begleitet von einem Trommelspieler. Die Tänzer lassen sich nach dem für jeden Bhuta-Charakter geltenden Farbmuster schminken, gleichzeitig singen Frauen Volkslieder aus den Tulu-Epen (\"paddana\"s). Nach dem Schminken geht der Tänzer bis zu einem Platz an der Bühne, an dem die Ritualgegenstände aufbewahrt werden. Hier erhält er Fußkettchen und einen weiten Rock aus Palmblattstreifen. Die ersten Handlungstänze absolviert er schweigend. Nach einer kurzen Pause tritt er wieder auf die Bühne und mit ihm ein Priester, der ein heiliges Gefäß in der Hand hält. Sogleich wird der Tänzer von einem Bhuta besessen und beginnt, mit dem Priester zusammen auf konzentrierte Weise zu tanzen. Der Bhuta-Darsteller unterbricht den Tanz und redet mit der Stimme des Bhuta, was die Anwesenden zur Andacht zwingt. Sie lauschen angespannt, wenn der Bhuta die Zukunft der Gemeinschaft vorhersieht und sein Urteil über aktuelle Streitigkeiten im Dorf verkündet. Nicht alle Bhutas finden auf diese Weise Gehör, so macht der für dumm gehaltene Nandigona keine Weissagungen. \"Bhuta kola\" enthält alle Elemente eines Tanztheaters einschließlich Gesängen, Kostümen, Masken, Dialogen und einer Erzählhandlung. Ritual und dramatisches Spiel haben das einzige Ziel, den Göttern, Devatas, Bhutas und Dämonen zu gefallen. Das Bhuta-Ritual ähnelt in diesem Sinn dem Theatervorspiel \"purvaranga\", wie es Bharata um die Zeitenwende in seinem Werk über Tanz, Musik und Theater \"Natyashastra\" detailliert beschrieben hat. Am Ende des altindischen Theaters sprachen die Schauspieler den Segen über den König, das anwesende und das nicht anwesende Volk aus. Dies ist eine von vielen Entsprechungen im Handlungsablauf des heutigen \"Bhuta kola\". Vergleichbares zum \"Bhuta kola\" findet sich auch im fünften Akt des Schauspiels \"Malati-Madhavam\" des Dramatikers und Sanskritgelehrten Bhavabhutis aus dem 8. Jahrhundert. Hier treten grausige, Menschenfleisch fressende Dämonen (\"pishachas\") auf, die wilde Sprünge vollführen und wie Schakale schreien. Dazu tanzt die grauenvolle Göttin Chamunda, zu deren Anhang die Geister gehören. \"Jalata\" bezeichnet ein seltenes Bhuta-Ritual, eine Form des \"Bhuta kola\", das nur noch von der Nalke-Gemeinschaft in zwei Bezirken (\"taluks\") im Distrikt Dakshina Kannada aufgeführt wird. Die Veranstaltung findet an drei bis fünf Tagen in den Monaten März oder April in den Dörfern Parappu (zu Arasinamakki) und Parariputhila (zu Puthila) statt. In einer Szene treten zwei Geister von Jägern auf. Wenn sie die Bühne betreten, wird ein roter Vorhang vor ihnen hochgehalten, etwas gesenkt, wieder angehoben und schließlich mit Schwung weggezogen. Nun sind die eindrucksvoll kostümierten Geister auf Stühlen sitzend zu sehen. Der Tanzstil mit Sprüngen und Drehungen, der Auftritt mit Geschrei und die mit hohen Stimmen vorgetragenen Dialoge sind typisch für viele Unterhaltungstheaterformen im heutigen Südindien.", "section_level": 2}, {"title": "Teyyam.", "content": "\"Teyyam\" (auch Kaliyattam) ist eine große Festveranstaltung für die gleichnamige Gottheit in der Region des \"Bhuta kola\" im Süden Karnatakas und Norden Keralas. Wie beim Bhuta-Ritual wird ein Darsteller in der Hauptszene der sechsteiligen Aufführung von einer höheren Macht besessen. Die für das Ritualdrama charakteristischen Elemente ähneln von der vorausgehenden Puja bis zur abschließenden Segnung der Anwesenden denjenigen des \"Bhuta kola.\" Der finanzielle Aufwand, um die Veranstaltung durchzuführen, ist außerordentlich hoch, da die gesamte Gemeinde, oft tausende Menschen, für die Dauer von zwei bis fünf Tagen untergebracht und verköstigt werden muss.", "section_level": 2}, {"title": "Yakshagana.", "content": "\"Yakshagana\" ist ein kultivierter Tanztheaterstil mit mythischen Themen, dessen Ursprünge im klassischen Sanskrit-Theater, im Erzählstil \"Tala maddale\" und im \"Bhuta kola\" liegen. Mit seinen religiösen Handlungen zu Beginn und am Ende der Aufführungen ist die Unterhaltungskunst als Ritualdrama erkennbar geblieben. Stark geschminkte und kostümierte Tänzer treten auf, anstelle des Priesters führt ein Schauspieldirektor und Erzähler (\"bhagavata\") durch jede einzelne Szene. Er gibt den Takt für die Begleitmusiker mit einer Zimbel (\"tala\") vor, diese spielen die zweifellige Doppelkonustrommel \"maddale\" und die Zylindertrommel \"chande\". Für das Yakshagana-Tanztheater wurden die Inhalte und Handlungen des \"Bhuta kola\" von ihrem rituellen Charakter befreit, wobei die Übergänge im Einzelnen nachvollziehbar sind. Beim \"Bhuta kola\" befindet sich am Aufführungsort ein Behältnis zur Aufbewahrung der Ritualobjekte. Davor wird ein magisches Zeichen auf den Boden gemalt. Sind der Bhuta-Darsteller und sein Assistent geschminkt, treten sie vor dieses \"oddolaga\" genannte Diagramm und beginnen anschließend mit dem Tanzritual. Im Yakshagana bedeutet \"oddolaga\" den Einführungstanz, wenn die Hauptdarsteller die Bühne betreten und die Handlung des folgenden Dramas umreißen. Das erwähnte Bhuta-Ritual \"Jalata\" beginnt mit einem vergleichbaren ersten Bühnenauftritt. \"Jal-ata\" bedeutet etwa „Spiel im Vorhof“. Die Bhuta-Verehrung steht mit dem Kult von Bäumen und Schlangen in Verbindung, die Geister leben häufig in Bäumen, und in ihrem beschützenden Aspekt werden sie häufig auf Steinen mit Schlangen dargestellt. Die Nagas an der Küste Karnatakas werden in einem als \"Nagamandala\" („Schlangen-Kreis“) bekannten Ritual verehrt. Die beiden tanzenden Charaktere des Nagamandala haben Ähnlichkeiten mit der Darstellung des \"Bhuta kola\" und bilden einen weiteren Ausgangspunkt für das Yakshagana-Theater.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Ritualtheater.", "content": "In Kerala tritt im Ritualtheater \"Mutiyettu\" als Gegenpol zur Göttin Kali eine Kuli genannte hässliche Figur auf, die eine im Wald lebende Stammesangehörige verkörpert und Eigenschaften eines Bhuta aufweist. Die Darsteller beim Teyyam tragen Make-up und Kopfputz, beim volkstümlichen Ritualtanz \"Gambhira\" in Bengalen sind die von Dorfgeistern besessenen Tänzer maskiert. Die Masken helfen mit, beide Welten, die dies- und jenseitige, zusammenzubringen und werden im Tempel in Ehren gehalten. Gambhira bedeutet in Bengalen allgemein Ort/Fest zur Verehrung von Göttern. Andere Gambhira-Tänze huldigen der weiblichen Energie in Gestalt von Durga oder Kali. Beim \"Midnapur chhau\" in Westbengalen, einer ländlichen und wenig bekannten Form des \"Chhau\"-Tanztheaters, stellen maskierte Tänzer unter anderem Bhutas in ihrer böswilligen Form dar.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Bhuta, Sanskrit bhūta,, auch Bhut, gehört zu einer Gruppe von Geistern oder Dämonen, die in Südasien in den Menschen wohl- oder übelwollenden Formen vorkommen sollen. Sie sind häufig aus den Seelen unnatürlich zu Tode gekommener oder nicht regelgerecht bestatteter Menschen hervorgegangen und bewegen sich nach Belieben zwischen der Welt der Toten und der Lebenden. Bhuta ist ein Oberbegriff für eine große Zahl unterschiedlicher Geister, die teilweise Besessenheit und Krankheiten hervorrufen können, andere werden als Schutzmächte angerufen. Ein Bhuta ist männlich, das weibliche Gegenstück heißt \"Bhutin\". Bhutas erscheinen furchterregend in Menschen- oder Tiergestalt.", "tgt_summary": "富单那(梵语、巴利语:或、,,藏语:,义为已生的、存在、众生、鬼等;一说作、,藏语:,义为臭秽、热臭、臭者),又作布单那、布怛那、富多那、富多罗、富陀那、补单那,意译臭饿鬼、热病鬼、灾怪鬼(怪、恠通用)等;印度神话中的一类鬼,佛教认为是饿鬼道众生中福最胜者,是四大天王所统帅的八部鬼众之一,即广目天王的眷属,或持国天王的眷属。", "id": 275219} {"src_title": "Tsukuba (Schiff, 1905)", "tgt_title": "筑波號戰列巡洋艦", "src_document": [{"title": "Technische Besonderheiten.", "content": "Die \"Tsukuba\" war zwar einerseits einer der am stärksten bewaffneten Panzerkreuzer jener Zeit, wobei die Bewaffnung, obgleich es sich um Nachbauten von ausländischen Geschütztypen handelte (so waren die 30,5-cm-Geschütze leicht verlängerte Kopien des ab 1898/99 produzierten britischen 30,5-cm-Geschützes Mark 9 L/40 der Elswick Ordnance Company), vollständig in japanischen Betrieben gefertigt wurde, andererseits jedoch litt die \"Tsukuba\" unter der übereilten Fertigstellung; so lagen zwischen der Kiellegung und der Indienstnahme gerade einmal zwei Jahre. Diese hastige Vollendung des Schiffes, das im Kontext des russisch-japanischen Krieges und zunächst als Ersatz für das 1904 gesunkene Linienschiff \"Hatsuse\" geplant gewesen war, brachte mehrere technische Probleme mit sich, so litt die \"Tsukuba\" während der gesamten Dienstzeit unter Festigkeitsproblemen des Rumpfes, mechanischen Defekten an den Schwenkwerken der Türme sowie unter Stabilitätsschwierigkeiten. Obgleich der Kreuzer hinsichtlich der Bewaffnung, der Wasserverdrängung und der Geschwindigkeit dem Schema der Einheitslinienschiffe zugeordnet werden konnte, war die Panzerung vergleichsweise schwach und entsprach eher der eines Panzerkreuzers jener Zeit. Zudem war die Höchstgeschwindigkeit von 20,5 kn relativ niedrig; so lag denn die Höchstfahrt vergleichbarer britischer oder deutscher Kreuzerbauten um rund 3 bis 4 kn höher. Infolgedessen war die \"Tsukuba\", trotz der schweren Bewaffnung, weder für den Einsatz als Schlachtschiff, da die Panzerung hierfür als zu unzureichend angesehen werden muss, noch für die Rolle als Panzerkreuzer, besonders bezüglich der niedrigen Höchstgeschwindigkeit und der Festigkeitsprobleme, richtig geeignet. Mit dem Aufkommen der damals neuartigen \"Dreadnought\"-Schlachtschiffe etwa ab 1906 wurde das Konzept der \"Tsukuba\" (wie auch das aller anderen Panzerkreuzer und Einheitslinienschiffe) zudem weitgehend obsolet.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzzeit.", "content": "Bereits kurz nach der Indienstnahme nahm die \"Tsukuba\", mit Admiral Ijuin Gorō an Bord und begleitet von dem Geschützten Kreuzer \"Chitose\", als japanischer Beitrag an der Weltausstellung in Jamestown 1907 (Jamestown Exposition) teil, wobei auch die 300-Jahr-Feier anlässlich der Gründung der Stadt (als erste englische Siedlung in der Neuen Welt) begangen wurde. Danach verlegten die beiden Schiffe über den Atlantik und besuchten Portsmouth und die Kieler Woche. Im Anschluss, nach der Passage des Mittelmeers und des Sueskanals, verlegte das Schiff durch den Indischen Ozean zurück nach Japan. Nach der Rückkehr begleitete die \"Tsukuba\" im Oktober 1908 in den japanischen Gewässern die sogenannte \"Great White Fleet\" der United States Navy während deren Weltreise. Zwischen 1909 und 1912 folgten Manöver- und Übungsmissionen in den japanischen Heimatgewässern sowie eine Werftüberholung in Sasebo.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 und dem Eintritt Japans in den Krieg, im Rahmen des japanisch-britischen Bündnisses, beteiligte sich die \"Tsukuba\" ab Anfang September 1914 an der Blockade des deutschen Kolonialstützpunktes Tsingtau (Kiautschou) in China. Nach dem Fall der Stadt half der Panzerkreuzer zeitweilig bei der Besetzung der deutschen Kolonie Deutsch-Neuguinea und nahm Ende 1914 kurzzeitig an der alliierten Suche nach dem deutschen Ostasiengeschwader teil. Nach der weitgehenden Vernichtung dieses Geschwaders bei den Falklandinseln im Dezember 1914 durch die Royal Navy verblieb die \"Tsukuba\" in den folgenden Jahren in den japanischen Heimatgewässern, wobei sie 1915 und 1916 an den Paraden der japanischen Marine in der Bucht von Bucht von Tokio teilnahm, und ansonsten relativ ereignislose Patrouillen- und Wachdienste absolvierte.", "section_level": 2}, {"title": "Verlust.", "content": "Am 14. Januar 1917, während das Schiff vor Yokosuka vor Anker lag, explodierte aus nicht sicher eruierten Gründen die vordere Hauptmunitionskammer der \"Tsukuba\". Die Wucht der Explosion tötete rund 200 Seeleute sofort und ließ noch im beinahe zwölf Kilometer entfernten Kamakura Scheiben bersten und Trennwände in Häusern umfallen. Innerhalb von etwa 20 Minuten sank der brennende Panzerkreuzer auf Grund, wobei die Masten, die Kommandobrücke und die Schornsteine noch aus dem Wasser ragten. Weitere rund 100 Besatzungsangehörige ertranken während des Sinkens in den unteren Schiffsräumen. Insgesamt forderte die verhängnisvolle Explosion 305 Todesopfer. Glücklicherweise befanden sich zum Zeitpunkt der Katastrophe mehr als 400 Besatzungsangehörige auf Landgang, weswegen sich so die ohnehin schon schweren Personalverluste in Grenzen hielten.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache des Unglücks.", "content": "Die genaue Ursache für das Unglück konnte nie sicher eruiert werden. Es wurde jedoch angenommen, dass eine Selbstentzündung des auf der \"Tsukuba\" genutzten sogenannten Shimose-Pulvers, eines auf Pikrinsäure basierenden und seit 1893 in Japan genutzten Schießpulvers, den Verlust verursacht haben könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Verbleib.", "content": "Das halb gesunkene Wrack der \"Tsukuba\" wurde bis September 1917, in behelfsmäßig gehobenem und stabilisiertem Zustand, als Ziel für Übungseinsätze der japanischen Marineflieger genutzt. Im Spätjahr 1917 gehoben, wurden die Reste der \"Tsukuba\" im Jahre 1918 dann schließlich verschrottet.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkung.", "content": "Interessant hinsichtlich der \"Tsukuba\" ist, dass die Kiellegung und die Indienstnahme sowie auch der Untergang alle auf einen 14. Januar fallen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tsukuba war ein Panzerkreuzer der kaiserlich japanischen Marine, welcher im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam und 1917 nach einer inneren Explosion sank. Das Schiff gehörte der aus insgesamt zwei Einheiten bestehenden \"Tsukuba\"-Klasse an und war zugleich das Typschiff dieser Klasse. Der Kreuzer war nach dem in der Präfektur Ibaraki liegenden Berg Tsukuba benannt. Die \"Tsukuba\" wurde als erstes Schiff ihrer Klasse am 14. Januar 1905 auf der Marinewerft in Kure (\"Kure Kaigun Kōshō\") auf Kiel gelegt und lief nach einer vergleichsweise kurzen Bauzeit bereits am 26. Dezember 1905 von Stapel. Die Indienstnahme erfolgte schließlich am 14. Januar 1907, genau zwei Jahre nach der Kiellegung.", "tgt_summary": "筑波()是大日本帝国海军的巡洋战舰。筑波级巡洋战舰一号舰。舰名是以茨城县的「筑波山」来命名。在日本海军中为第2只舰船使用该名称。", "id": 510916} {"src_title": "FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2013", "tgt_title": "2013年国际足联俱乐部世界杯", "src_document": [{"title": "Vergabe.", "content": "Ursprünglich hatten sich vier Staaten um die Austragung der Turniere 2013 und 2014 beworben: Am 17. Dezember 2011 erteilte die FIFA Marokko den Zuschlag.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Gegenüber dem seit 2007 geltenden Austragungsmodus gab es keine Änderungen. Das Turnier wurde mit sieben Teilnehmern ausgetragen. Neben den sechs Siegern der kontinentalen Meisterwettbewerbe auf Klubebene aus Asien (AFC), Afrika (CAF), Karibik, Nord- und Zentralamerika (CONCACAF), Südamerika (CONMEBOL), Europa (UEFA) und Ozeanien (OFC) nahm auch der marokkanische Meister teil, der zunächst ein Ausscheidungsspiel gegen den Sieger der OFC Champions League bestreiten musste. Hätte ein Klub aus Marokko die CAF Champions League gewonnen, dann wäre der am besten platzierte nichtmarokkanische Klub qualifiziert gewesen. Der Sieger des Ausscheidungsspieles spielte mit den Vertretern Afrikas, Asiens und der CONCACAF zwei Teilnehmer des Halbfinales aus. Für dieses waren die Teams aus Europa und Südamerika wie bisher gesetzt und bestritten nur je zwei Spiele. Gespielt wurde im K.-o.-System. An elf Tagen fanden acht Spiele statt. Die Siegermannschaft erhielt 3,65 Millionen Euro, der Zweitplatzierte 2,92 Millionen Euro, der Drittplatzierte 1,82 Millionen Euro und der Viertplatzierte 1,46 Millionen Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Das Turnier im Überblick.", "content": "Die Auslosung der Viertelfinalpartien fand am 9. Oktober 2013 statt. Die Anstoßzeiten beziehen sich auf die Ortszeit UTC±0, was der Mitteleuropäischen Zeit minus eine Stunde entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Nach dem überraschenden 3:1-Erfolg im Halbfinale gegen Atlético Mineiro aus Brasilien war Raja Casablanca Endspielgegner des FC Bayern München. Dante und Thiago brachten Bayern München früh in Führung. Nach einer einseitig geführten ersten Hälfte mit fast 80 Prozent Ballbesitz für Bayern konnte Casablanca in der zweiten Halbzeit Nachlässigkeiten in der Defensive der Bayern nicht nutzen. In der Schlussphase verzeichnete Xherdan Shaqiri auf der Gegenseite noch einen Lattentreffer. Somit sicherte sich der FC Bayern München als erstes deutsches Team die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft und damit seinen fünften Titel im Jahr 2013.", "section_level": 2}, {"title": "Kader des FC Bayern München.", "content": "Folgende Spieler standen im 23-Mann-Kader des FC Bayern München:", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Adidas Goldener Ball.", "content": "Der \"Goldene Ball\" für den besten Spieler des Turniers ging an den Franzosen Franck Ribéry vom Titelträger FC Bayern München. Der \"Silberne Ball\" wurde an seinen deutschen Teamkollegen Philipp Lahm verliehen. Den \"Bronzenen Ball\" erhielt der Marokkaner Mouhcine Iajour von Raja Casablanca.", "section_level": 2}, {"title": "FIFA-Fair-Play-Trophäe.", "content": "Den Fair-Play-Preis für sportlich korrektes Auftreten auf und außerhalb des Rasens konnte sich der FC Bayern München sichern.", "section_level": 2}, {"title": "Schiedsrichter.", "content": "Seitens der FIFA wurde von jedem Kontinentalverband, mit Ausnahme Ozeaniens, ein Schiedsrichterteam nominiert. Afrika stellte zusätzlich noch ein Reservetrio.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Hilfsmittel.", "content": "Erstmals kam bei einer Klub-WM das sogenannte Freistoßspray zum Einsatz. Bei Freistößen markierte der Schiedsrichter mit einer Sprühdose den Abstand, den die Fußballspieler zum Ball einhalten mussten, wenn sie eine Mauer bildeten, und die Stelle, von der aus der Schütze schießen musste. Die auf den Rasen gesprühte Linie war nach etwa einer Minute nicht mehr sichtbar. Kritiker bemängelten, diese Neuigkeit verzögere das Spiel. Außerdem wurde wiederum die Torlinientechnik getestet. Nachdem im Jahr zuvor zwei andere Systeme erprobt worden waren, kam 2013 in Marokko das System GoalControl-4D der deutschen Firma GoalControl zum Einsatz, welches auf sieben Hochgeschwindigkeitskameras pro Tor basiert. Während des Turniers wurden den Stadionbesuchern auf großen Anzeigetafeln erstmals Animationen von strittigen Torszenen vorgeführt. Diese Animationen, die auch im Fernsehen ausgestrahlt wurden und auf dem System GoalControl Replay basieren, machten sichtbar, ob ein Ball die Torlinie in vollem Umfang überschritten hatte, eine notwendige Voraussetzung für ein korrektes Tor.", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehübertragung.", "content": "Die ARD übertrug die Spiele des UEFA-Champions-League-Gewinners FC Bayern München live.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2013 () war die zehnte Austragung dieses weltweiten Fußballwettbewerbs für Vereinsmannschaften und fand vom 11. bis 21. Dezember zum ersten Mal in Marokko statt. Sieger wurde die Mannschaft des FC Bayern München.", "tgt_summary": "2013年国际足协世界冠军球会杯(英语:2013 FIFA Club World Cup),即第10届俱乐部世界杯,于2013年12月11日至21日在摩洛哥举办。", "id": 2844669} {"src_title": "Herbig-Ae/Be-Stern", "tgt_title": "赫比格Ae/Be星", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Seit diese Klasse von Sternen 1960 erstmals beschrieben wurde, haben die Kriterien zur Einordnung von Objekten verschiedene Wandlungen durchgemacht. Heute werden leicht unterschiedliche Arbeitsdefinitionen für die Kategorisierung als Herbig-Ae/Be-Sterne angewendet. Dazu gehören insbesondere folgende charakteristische Merkmale:", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Herbig-Ae/Be-Sterne entstehen aus T-Tauri-Sternen, Vorhauptreihensternen mit einem Spektraltyp von F3 und später. Die meisten T-Tauri-Sterne besitzen weniger als 2 Sonnenmassen, einige massereichere jedoch entwickeln sich im Laufe der weiteren Kontraktion zu Herbig-Ae/Be-Sternen. (Sterne mit mehr als 8 Sonnenmassen zeigen \"kein\" Vorhauptreihenstadium, da sie sich so schnell entwickeln, dass das Wasserstoffbrennen bereits zündet, wenn sie in einer Molekülwolke aufgrund hoher Extinktion unbeobachtbar sind.) Später entwickeln sich Herbig-Ae/Be-Sterne weiter zu A- und B-Sternen auf der Hauptreihe.", "section_level": 1}, {"title": "Veränderlichkeit.", "content": "Die Leuchtkraft von Herbig-Ae/Be-Sternen ist variabel auf Zeitskalen von Sekunden bis Hunderten von Tagen (d. h. Jahren). Einige Sterne sind pulsierende Veränderliche vom Typ Delta Scuti oder Gamma Doradus. Daneben treten Flares und eine Modulation der Lichtkurve mit der Rotationsdauer des Sterns auf. Dies lässt auf ein globales Magnetfeld schließen, was bei einem radiativen Energietransport in der Photosphäre unerwartet ist. Diese Magnetfelder sind durch spektropolarimetrische Messungen nachgewiesen worden. Eine weitere Quelle der Veränderlichkeit scheinen Änderungen in der Absorption in den zirkumstellaren Scheiben der UX-Orionis-Sterne zu sein. Man nimmt an, dass sich in den protoplanetarischen Scheiben bereits Kondensationen gebildet haben, die beim Vorübergang vor der Scheibe zu einer erhöhten Absorption in Richtung der Erde führen.", "section_level": 1}, {"title": "Akkretionsscheiben.", "content": "Herbig-Ae/Be-Sterne werden entsprechend ihrem Spektralverlauf im Infraroten in zwei Gruppen unterteilt: Es wird vermutet, dass die Gruppe-I-Quellen sich zu Gruppe-II-Quellen weiterentwickeln, wenn Staubteilchen koagulieren und durch Zusammenstöße die Staubscheibe flacher wird. Außerdem könnte die Strahlung des jungen Sterns den inneren Teil der Scheibe aufblähen und dadurch die spektrale Energieverteilung in Richtung Gruppe-II-Quellen verändern. Bei den Gruppe-II-Akkretionsscheiben scheint der innere Teil der Scheibe expandiert zu sein und schirmt den äußeren Teil gegenüber der intensiven UV-Strahlung ab. Daher können bei diesen Sternen größere Staubkörner kondensieren, die nicht innerhalb kürzester Zeit durch Photodissoziation zerstört werden. Die Akkretionsscheibe löst sich bei den meisten Herbig-Ae/Be-Sternen innerhalb eines Zeitraums von 3 Millionen Jahren auf, wobei dieser Vorgang umso schneller verläuft, je höher die Masse des Sterns ist. Dies ist eine Folge des Anstiegs der Temperatur und der Leuchtkraft sowie der beschleunigten Entwicklung mit höherer Masse. Die relativ kurze Zeitspanne reicht zur Bildung von Exoplaneten aus, wovon bereits einige um die frühen Sterne nachgewiesen werden konnten. Die Akkretionsrate liegt in dem Zeitraum von einer Million Jahre bei circa 10 Sonnenmassen pro Jahr. In dieser Zeitspanne wird der größte Teil der Masse des Sterns akkretiert. Um die Nachfolger der Herbig-Ae/Be-Sterne, Hauptreihensterne mit einem Alter zwischen 10 und 20 Millionen Jahren, sind häufig Staubscheiben gefunden worden. Der Nachweis im fernen Infraroten war zunäscht überraschend, da Staub aus den Sternsystemen innerhalb kurzer Zeit durch den Strahlungsdruck entfernt wird. Daher muss es eine kontinuierliche Quelle für die Neueinstehung von Staub geben. Heute wird angenommen, dass der Staub in zahlreichen Kollisionen von Asteroiden entsteht. Die entsprechenden Scheiben werden daher \"debris disks\" genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herbig-Ae/Be-Sterne (nach ihrem Erstbeschreiber George H. Herbig) sind bestimmte junge Sterne mit einem Alter von weniger als 10 Millionen Jahren.", "tgt_summary": "赫比格Ae/Be星是主序前星 – 光谱类型为A和B的年轻恒星 (<1,000万年)。它们依然被埋在气体的外壳内,并且也许还被拱星盘环绕着,在光谱中可以观察到氢和钙的发射谱线。它们的质量在2-8太阳质量,依然在恒星形成的阶段(重力收缩),并且即将成为主序星(也就是说在核心尚未开始燃烧氢)。在赫罗图上,这些恒星依然在主序带的右边。它们是以美国天文学家乔治·赫比格命名的恒星,因为他在1960年就注意到这种天体。乔治·赫比格原先用来分辨的准则是:", "id": 2450} {"src_title": "Hoàng Văn Thái", "tgt_title": "黄文太", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hoang Van Thai trat 1938 der Kommunistischen Partei Indochinas bei. Von den Kolonialbehörden verfolgt flüchtete er 1941 in die Republik China. Dort wurde er an einer Militärakademie in Guilin ausgebildet. 1944 kehrte er nach Indochina zurück wo er für Propaganda und nachrichtendienstliche Zwecke der sich formierenden Viet Minh eingesetzt war. Im Dezember 1945 wurde er Generalstabschef der Viet-Minh-Streitkräfte. 1948 wurde er zum Generalmajor befördert. Kurz vor Beginn der Schlacht um Điện Biên Phủ wurde Hoang Van Thai als Generalstabschef abberufen. Sein Nachfolger wurde Van Tien Dung. Im Januar 1948 wurde er zu einem der ersten Generäle von Vietnam befördert. Am 31. August 1959 wurde er in den Rang eines Generalleutnants befördert. Im Jahr 1966 wurde er als Kommandant und Politkommissar zur Militärregion V zugeordnet. Von 1967 bis 1973, in der er dem Süden zugeordnet wurde, war er Kommandeur der Südvietnamesischen Befreiungsarmee und der stellvertretende COSVN. In der Schlacht von Loc Ninh war er Kommandierender Offizier (27. Oktober 1967 – 10. Dezember 1967), ebenfalls während der Tet-Offensive im Januar 1968. Im April 1974 wurde er in den Rang eines Generalobersts befördert. Er wurde Stellvertretender Verteidigungsminister, Erster Stellvertreter des Chefs des Generalstabes und zum ständigen Mitglied des Zentralen Militärausschusses ernannt. Im Januar 1980 wurde er zum General befördert. Er war Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Vietnams und Delegierter des VII. Parteitages. Am 2. Juli 1986 starb er plötzlich nach einem Herzinfarkt im Armeekrankenhaus 108. Nach ihm wurde eine Straße in der Stadt Hanoi (Thanh Xuan District) und in der Ho-Chi-Minh-Stadt (Distrikt Nr. 7) benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hoàng Văn Thái (* 1. Mai 1915 in Provinz Thai Binh; † 2. Juli 1986 in Hoang Van Xiêm) war ein vietnamesischer Kommunist, General und Politiker. Während der Tet-Offensive war er der ranghöchste Offizier Nordvietnams in Südvietnam.", "tgt_summary": "黄文太 (,1915年-5月1日-1986年-7月2日)是一个越南的军人,政治家。他是越南人民军的第一总参谋长。最终,他是越南的14大将之一。", "id": 2297915} {"src_title": "Kaluga-Hausen", "tgt_title": "鳇", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Kaluga-Hausen weist die typische langgestreckte Gestalt der Störe mit fünf Reihen von Knochenschilden und heterocerker Schwanzflosse auf. Das Maul ist wie beim Europäischen Hausen halbmondförmig und so breit, dass es bis zum Rand der Schnauze reicht. Im Gegensatz zu dem der Störe (\"Acipenser\") öffnet es sich nach vorne hin und die davor sitzenden vier Barteln sind seitlich abgeflacht, aber im Gegensatz zum Europäischen Hausen nicht gefranst. Die Kiemenmembranen beider Seiten sind verbunden und an der Bauchseite frei. Die Kiemenreuse weist 16 bis 23 Dornen auf. Der höchste Punkt des Rückens liegt beim ersten Rückenschild und damit weiter vorne als beim Europäischen Hausen. Die 10 bis 16 Rückenschilde sind abgerundet (?), hinter der 43- bis 57-strahligen Rückenflosse liegen 1–3 kleine Schilde. In der Seitenreihe stehen 32 bis 46 und in der Bauchreihe 7 bis 13 Schilde. Zwischen dem Anus und der 26- bis 35-strahligen Afterflosse liegen 2 bis 6 Schilde und hinter der Afterflosse noch einmal 1 bis 3.", "section_level": 1}, {"title": "Größe.", "content": "Kaluga-Hausen werden mit 170 bis 190 Zentimetern Länge geschlechtsreif und erreichen meist eine Länge von 180 bis 230 Zentimetern. Die maximale Größe liegt je nach Autor zwischen viereinhalb und 5,6 Metern bei einem Gewicht bis zu einer Tonne. Der bislang größte gefangene Kaluga wurde 1996 am Amur erbeutet, wog 250 Kilogramm und war 3,50 Meter lang. Dabei kann er ein Alter bis zu 80 Jahren erreichen. Im Mai 2012 berichtete Spiegel.de über einen Fang eines Kaluga von 617 Kilogramm. Die Fischdame soll künftig in einer Aufzuchtstation für Nachwuchs sorgen.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Art bewohnt den über 4.000 Kilometer langen Amur und seine Nebenflüsse und kann dabei vom Hochland bis zur Mündung alle größeren Flussläufe und Seen besiedeln. Jungtiere dringen im Sommer auch in küstennahe Meeresgebiete vor. Es existieren vier Populationen, die den Mündungsbereich, den unteren Amur, den oberen Amur sowie die Nebenflüsse Seja und Bureja besiedeln. Die häufigsten Fänge des Kaluga-Hausens werden vom Mittellauf des Amur vermeldet, wo chinesische und russische Fischer gemeinsam ihre Fanggründe haben. Weiterhin kommen sie in den Nebenflüssen Shilka, Onon, Argun, Nerch, Sungari, Nonni, Ussuri und Neijiang vor, teilweise auch im Khanka See oder Orel See oberhalb von Nikolaewsk. Jungtiere halten sich in den Küstengewässern des Ochotskischen Meeres auf, im nordöstlichen Teil der Tatarischen Meeresstraße und in der Japanischen See, in der Nähe der Inseln Hokkaidō und Honshū.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Kaluga-Hausen sind wandernde Raubfische. Sie bewohnen zusammen mit typisch benthischen Fischarten wie \"Acipenser schrenckii\", \"Iksookimia longicorpa\", \"I. koreensis\", \"I. hugowolfeldi\", \"Cobitis melanoleuca melanoleuca\" und \"Iksookimia pumila\" den Gewässergrund. Bei der am besten untersuchten Population im Mündungsbereich lassen sich zwei Morphen unterscheiden. Die mit 75 bis 80 % der Individuen häufigere Morphe hält sich ganzjährig im Süßwasser auf, während die andere Morphe im späten Juni bis frühen Juli in das Brackwasser der Mündung und die angrenzenden Meerebereiche mit Salinitäten von 12 bis 16 ‰ einwandert. Jungtiere können dann im Ochotskischen Meer und im Japanischen Meer um Sachalin, Hokkaidō und Honshū gefangen werden. Im Herbst, bei steigender Salinität, kehren sie in den Fluss zurück. Wenn ihnen das wetterbedingt nicht rechtzeitig gelingt und das Wasser eine Salinität von 20 bis 30 ‰ und Temperaturen unter 0 °C erreicht, sterben sie. Ihre Anzahl wurde in den 1980er Jahren von Krykhtin and Svirskii auf 70.000 Individuen bei der Küstenpopulation (estuary population) und 30.000 Individuen bei der Amur-Morphe geschätzt. Die Nahrung hängt vom Alter der Tiere ab, wobei die Tiere im Winter und geschlechtsreife Tiere auch während der Laichzeit nicht fressen. Jungtiere ernähren sich im ersten Jahr überwiegend von Wirbellosen. Später fangen sie Jungfische pelagischer Arten wie dem Ketalachs (\"Oncorhynchus keta\"), während ältere Tiere ab etwa 3 bis 4 Jahren überwiegend ausgewachsene Fische fressen. Auch Kannibalismus kommt häufig vor. Kaluga-Stören wird eine gewisse Aggressivität zugeschrieben. So gibt es Berichte, sie hätten Fischerboote umgestoßen und ins Wasser gefallene Fischer bedrängt. Ein konkreter Angriff auf Menschen wurde jedoch nie nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Rückstände aus der Erdölgewinnung, Phenol und das Einbringen von Mineraldünger haben die Wasserqualität des Amur negativ beeinflusst. Quecksilbereintrag und die Akkumulation des Schwermetalls am Gewässerboden, insbesondere aus der Zeit der sowjetischen Industrialisierung, beeinträchtigten die Population des Kaluga-Störs. Aufgrund seines Rogens wurden die Bestände in Vergangenheit bis an den Rand der Ausrottung gebracht. Mittlerweile ist der Fang vielerorts streng verboten. Während sein Bestand 1986 noch als selten galt, wurde er 1996 als gefährdet eingestuft. Der Bestand ging vom 19. Jahrhundert bis ins Jahr 1992 um 80 % zurück. Der Kaluga-Hausen ist noch nicht überall vollständig geschützt. In der chinesischen Heilongjiang Provinz wurden bereits in den 1950er Jahren Schutzmaßnahmen wie Fangbeschränkungen, Schonzeiten und geschützte Areale beschlossen. Diese Maßnahmen wurden 1982 erneuert. Das Mindestmaß liegt bei 200 Zentimetern und einem Gewicht von 65 Kilogramm. Untermaßige Kaluga-Hausen müssen wieder zurückgesetzt werden. Der Fang ist in der Zeit von Mitte Juni bis Mitte Juli vollständig untersagt. Die 1.270 Kilometer lange Gewässerstrecke von Fuyan bis Heihe wurde zur Schutzzone erklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Der Kaluga-Hausen hat für die Gewinnung von Kaviar eine wirtschaftliche Bedeutung. Während in den offiziellen Fangstatistiken Russlands im Jahr 1881 noch 595 Tonnen Kaluga-Hausen verzeichnet wurde, sank die Zahl 1948 auf 61 Tonnen mit einem leichten Anstieg auf 89 Tonnen im Jahr 1996. 1998 exportierten China 4.481 Kilogramm und Russland 2.758 Kilogramm Kaviar, hauptsächlich in die USA. Hauptabnehmerländer sind Japan, Bundesrepublik Deutschland, USA und die Vereinigten Arabischen Emirate.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kaluga-Hausen oder Sibirische Hausen (\"Huso dauricus\") ist eine der zwei Arten aus der Gattung der Hausen (\"Huso\") aus der Familie der Störe (Acipenseridae). Er kommt endemisch im Amur in Nordostasien an der Grenze von Russland und China vor. Die Art gehört, wie der Europäische Hausen (\"Huso huso\"), zu den größten im Süßwasser vorkommenden Fischen und ist heute vom Aussterben bedroht.", "tgt_summary": "鳇(学名:,称作“达氏鳇”)为鲟科鳇属的鱼类,俗名鳇鱼。最大可长达5.6米、重达1000千克以上,世界上最大的淡水鱼之一。分布于前苏联地区以及黑龙江中游、乌苏里江、松花江、嫩江下游等,多栖息于淡水以及砾粒质水底和沙质水底。该物种的模式产地在黑龙江、额尔古纳河、石勒喀河、鄂嫩河。", "id": 2930200} {"src_title": "Super Bowl XXXII", "tgt_title": "第三十二届超级碗", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Denver Broncos waren mit 12:4-Siegen in ihrer Division Zweiter hinter den Kansas City Chiefs geworden und waren daher nur als Wildcard-Team in die Play-offs gekommen. Das Team von Head Coach Mike Shanahan setzte auf eine schlagkräftige Offense um den 37-jährigen Quarterback John Elway, Runningback Terrell Davis und Tight End Shannon Sharpe, die mit 472 erzielten Punkten die NFL anführten. Für Denver war es nach Super Bowl XII, Super Bowl XXI, Super Bowl XXII und Super Bowl XXIV der fünfte Super Bowl, die vorherigen vier gingen alle (mit zum Teil deutlichen Ergebnissen) verloren. Die Green Bay Packers von Head Coach Mike Holmgren waren Titelverteidiger, stellten mit Quarterback Brett Favre den amtierenden Most Valuable Player (MVP) und hatten mit 13:3-Siegen die Regular Season abgeschlossen. Mit 422 Punkten hatten sie die zweitbeste Offense, die harte Defense um Defensive End Reggie White war vor allem für ihre Sacks gefürchtet. Die Packers galten als Favorit: die Buchmacher begünstigten sie um elf Punkte.", "section_level": 1}, {"title": "Spiel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Startaufstellung.", "content": "Legende:", "section_level": 2}, {"title": "Spielbericht.", "content": "Das Spiel fing optimal für die Packers an, da ihr Quarterback Brett Favre direkt den ersten Drive mit einem Touchdownpass auf Antonio Freeman abschloss (Extrapunkt Kicker Ryan Longwell; GB 7 - DEN 0). Denver schlug dann durch Terrell Davis zurück, der nach einigen Läufen den Ball in die Endzone trug (Extrapunkt Jason Elam; GB 7 - DEN 7). Kurz darauf fiel Davis durch einen akuten Migräneanfall aus, der ihm fast alle Sicht raubte. Nach einer Interception durch Favre erzielten die Broncos mit einem weiteren Touchdown (Extrapunkt Jason Elam; DEN 14 - GB 7), wobei John Elway einen Laufspielzug zum fast blinden Davis antäuschte. Nach einem Field Goal durch Elam und einem Touchdown durch den Tight End der Packers, Mark Chmura, (Extrapunkt Ryan Longwell) zwölf Sekunden vor Abpfiff stand es zur Halbzeit 17:14 für Denver. In der zweiten Halbzeit - Davis hatte durch Medikamente seine Migräne im Griff - tauschten beide Teams lange erfolglose Angriffsserien aus, bis Ryan Longwell per Field Goal zum 17-17 ausglich. John Elway führte die Broncos bis an die 13-Yards-Linie und brauchte im 3. Down noch sechs Yards für eine neue Angriffserie („3rd and 6“). Als Elway keinen freien Mann fand, stürmte er selbst los, sprang an der 8-Yards-Linie vorwärts und wurde in der Luft so hart von drei Spielern der Packers getroffen, dass er wie ein Rotor eines Helikopters eine komplette 180-Grad-Drehung machte - doch erst an der 5-Yards-Linie landete und somit das neue 1. Down sicherte. Dieser später „Elways Helikopter“ genannte Spielzug wurde von ESPN zu einem der 100 größten Sportmomente des Vierteljahrhunderts gewählt. Davis lief den Football zum Touchdown in die Endzone, so dass es nach einem gelungenen Extrapunkt von Jason Elam 24:17 stand. Beim nächsten Kickoff wurde der Kick-Returner der Packers, Antonio Freeman, so hart getroffen, dass er den Ball verlor und Denver ihn in günstiger Feldposition zurückbekam. Elway leistete sich aber eine Interception, und Favre führte einen langen Drive an, den ausgerechnet Freeman zum Touchdown verwertete (Extrapunkt Ryan Longwell; GB 24 - DEN 24). Im vierten Viertel neutralisierten sich beide Teams, bis Elway die Broncos bis kurz vor die Endzone führte, und nur noch 1:47 Minuten übrig waren. Die Broncos bereiteten gerade ihren 2. Down vor („2nd and goal“), und die Packers hatten nur noch zwei Timeouts. Folgende Situation entstand: Head Coach Mike Holmgren entschied sich für letzteres, so dass Terrell Davis ohne Gegenwehr zum Touchdown einlief (Extrapunkt Jason Elam, DEN 31 - GB 24). Doch der letzte Packers-Drive blieb stecken, so dass die Broncos zum ersten Mal den Super Bowl gewannen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Super Bowl XXXII war der 32. Super Bowl, das Endspiel der Saison 1997 der National Football League (NFL) im American Football. Am 25. Januar 1998 besiegten die Denver Broncos, der Meister der American Football Conference (AFC), den Meister der National Football Conference (NFC), die Green Bay Packers, im Qualcomm Stadium von San Diego, mit 31:24. Zum Super Bowl MVP wurde der Runningback der Denver Broncos, Terrell Davis, gewählt, der trotz eines akuten Migräneanfalls 157 Yards erlief und drei Touchdowns erzielte.", "tgt_summary": "第三十二届超级碗(英语:Super Bowl XXXII)是美国国家橄榄球联盟1997赛季的总决赛,由美联冠军丹佛野马队对阵国联冠军绿湾包装工队。比赛于1998年1月25日在圣迭戈的高通体育场(Qualcomm Stadium)举行。", "id": 2200647} {"src_title": "Deutsches Generalkonsulat in Shanghai", "tgt_title": "德国驻上海总领事馆", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Friedrich Albert Graf zu Eulenburg leitete in den Jahren 1859 bis 1862 die Preußische Ostasienexpedition nach China, Japan und Siam, durch die diplomatische Beziehungen zwischen China und Deutschland eingeleitet wurden. Schon am 2. September 1861 schlossen Preußen und die Staaten des Deutschen Zollvereins mit China einen Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag, der 1863 ratifiziert wurde und den deutschen Staaten das Recht zuerkannte, in China Konsulate einzurichten. Schon ab 1862 gab es ein solches in Shanghai. Der erste preußische Konsul in Shanghai wurde C. W. Overweg, der erste Konsul des Norddeutschen Bundes bzw. später des Deutschen Reiches wurde Walter Georg Alfred Annecke. Ab dem 21. Oktober 1875 war Carl Conrad Friedrich Lueder Konsul in Shanghai. Am 12. November 1877 wurde er der erste Generalkonsul. Joseph Maria von Radowitz schilderte in seinen \"Briefen aus Ostasien\" die Zustände in der Frühzeit des Konsulats in Shanghai: 1917 brachen die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und China ab. Erst nach dem Übereinkommen zur Wiederherstellung des Friedenszustandes 1921 wurde wieder ein deutsches Generalkonsulat in Shanghai eingerichtet, das bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs unter dieser Bezeichnung existierte und danach noch einige Zeit als nichtamtliche Hilfsstelle für Angehörige der deutschen Kolonie tätig war. Im Jahr 1937 zog das Generalkonsulat zum Glen Line Building am Bund, wo es bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lag. Seit dem 15. Oktober 1982 gibt es in Shanghai ein Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland, das seit der Wiedervereinigung auch für die Bundesländer, die einst zur DDR gehörten, zuständig ist. 2012 werden laut der Homepage der Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland in China „40 Jahre deutsch-chinesische Beziehungen“ und am 15. Oktober 2012 speziell „30 Jahre Generalkonsulat Shanghai“ gefeiert. \"1917–1921: Unterbrechung der Beziehungen\" \"1945–1982: Unterbrechung der Beziehungen\"", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "Das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai nutzt die Neue Kanzlei in der Yongfu lu 181 und die Residenz in der Yongfu lu 151. Die Yongfu lu ist eine 1930 in der Französischen Konzession angelegte Straße, die bis 1943 Route Père Huc oder Route du Père Huc bzw. auf Chinesisch Gu shenfu lu genannt wurde. Die Neue Kanzlei wurde 1935 im spanischen Stil für eine Familie Shen gebaut. Ab 1953 wurde sie als Sanatorium für die Mitarbeiter des Shanghaier Textilamtes genutzt; diese Verwendung fand erst mit der Übernahme durch das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland ein Ende. Hinter der Neuen Kanzlei befindet sich ein Parkgrundstück auf einem Hügel. Dort steht das Haus, das heute als Residenz bezeichnet und ebenfalls vom Generalkonsulat genutzt wird. Die Residenz ist eine im orientalisierenden Stil verzierte Villa mit bunten Glasfenstern. Das Bauwerk, das 1941/42 nach Entwürfen der Architekten C. Kofar und T. H. Yang errichtet wurde, steht ebenfalls unter Denkmalschutz und wurde 1994 als herausragender Bau der Moderne in die Liste der Heritage Architecture aufgenommen. Sie gehörte zunächst einem Unternehmer namens Luo Digong und wurde ab 1958 meist als Kinderkrippe oder Kindergarten genutzt, kurze Zeit auch als Gästehaus des Parteikomitees der Stadt Shanghai.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai existiert seit 1982 und hat seinen Sitz in der Neuen Kanzlei in der Yongfu lu 181 in Shanghai. In derselben Straße, Nr. 151, befindet sich auch die Residenz des Generalkonsulats. Seit August 2017 wird das Generalkonsulat von Christine Althauser geleitet.", "tgt_summary": "德国驻上海总领事馆(),全称为“德意志联邦共和国驻上海总领事馆”,简称“德国驻沪总领馆”,是德国政府在上海市设立的外交机构,馆务包括上海、江苏、浙江和安徽等领事辖区内德侨及领事业务的处理。总领事馆于1852年2月设立,初为汉堡驻上海领事署,后为普鲁士、北德意志邦联、德意志帝国驻上海领事署。1871年升格为总领事馆,之后于1917年、1945年数度闭馆。1959年,德意志民主共和国重新设立上海总领事馆。1982年,德意志联邦共和国新设驻上海总领事馆。两德统一后,为德意志联邦共和国驻上海总领事馆至今。现任总领事为。", "id": 1162849} {"src_title": "Funktor (Mathematik)", "tgt_title": "函子", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Seien formula_1 Kategorien. Eine Zuordnung formula_2 heißt genau dann (kovarianter) \"Funktor\", wenn Daraus folgt, dass für formula_11 auch formula_12 ist. Ein Funktor von einer Kategorie auf sich selbst (formula_13) heißt Endofunktor. Ein kovarianter Funktor auf der dualen Kategorie, formula_14, wird als kontravarianter Funktor (oder Kofunktor) formula_2 bezeichnet und kann als Abbildung von formula_16 nach formula_17 angesehen werden, indem man die Morphismen in formula_16 und formula_19 miteinander identifiziert. Konkret ist eine Abbildung formula_20 genau dann ein kontravarianter Funktor, wenn Ein Funktor ermöglicht also den Übergang von einer Kategorie zu einer anderen, wobei die genannten Regeln gelten. Das Bestehen dieser Regeln nennt man auch die Funktorialität dieses Übergangs, oder man sagt, die diesem Übergang zu Grunde liegende Konstruktion sei funktoriell.", "section_level": 1}, {"title": "Multifunktoren.", "content": "Sei eine Familie von Kategorien formula_59 bezüglich einer (kleinen) Menge formula_60 gegeben. Ein kovarianter Funktor formula_36 von der Produktkategorie formula_62 in eine Kategorie formula_17 heißt nun kovarianter Multifunktor. Nun betrachtet man auch Multifunktoren, die in manchen Komponenten ko- und in manchen kontravariant sind. formula_64 heißt genau dann Multifunktor der Varianz formula_65 (die formula_66 zeige Kovarianz, die formula_67 Kontravarianz an), wenn er aufgefasst als Abbildung von nach formula_17 ein kovarianter Multifunktor ist. Ein Multifunktor auf dem Produkt zweier Kategorien heißt Bifunktor. Schränkt man den Definitionsbereich eines Multifunktors in einzelnen Komponenten auf ein einzelnes Objekt ein, so erhält man einen partiellen Funktor, ebenfalls ein Multifunktor, der in den übrigen Komponenten seine Varianz behält.", "section_level": 1}, {"title": "Bemerkung.", "content": "Die Varianz eines Funktors ist im Allgemeinen nicht eindeutig. Trivialbeispiel: Auf der Kategorie, die nur aus einem einzigen Objekt mit seinem Identitätsmorphismus besteht, ist der Identitätsfunktor ko- und kontravariant. Dies gilt auch allgemeiner in Kategorien, deren Morphismen alle Automorphismen sind, sodass die Automorphismengruppen abelsch sind. Beispiel für Mehrdeutigkeit bei Multifunktoren ist eine kanonische Projektion von einer Produktkategorie in eine Komponente, dieser Funktor ist in allen anderen Komponenten sowohl ko- als auch kontravariant.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften von Funktoren.", "content": "Wie bei den meisten mathematischen Strukturen üblich, liegt es nahe, injektive, surjektive und bijektive Funktoren zu betrachten. Die Umkehrfunktion eines bijektiven Funktors ist wie bei allen algebraischen Strukturen wiederum ein Funktor, man spricht daher in diesem Fall von einem Isomorphismus zwischen Kategorien. Dieser Isomorphismenbegriff ist jedoch für die Kategorientheorie in einem gewissen Sinne unnatürlich: Für die Struktur einer Kategorie spielt es nämlich im Wesentlichen keine Rolle, ob zu einem Objekt weitere isomorphe Objekte vorhanden sind. Die Morphismen von zwei isomorphen Objekten zu einem beliebigen Objekt entsprechen einander vollkommen, und umgekehrt. Für einen Isomorphismus im obigen Sinne ergibt es jedoch einen Unterschied, wie viele (angenommen, man bewegt sich in einer kleinen Kategorie, sodass man von Anzahlen sprechen kann) isomorphe Objekte jeweils vorhanden sind, eine Eigenschaft, die für kategorientheoretische Betrachtungen im Allgemeinen keine Rolle spielt. Solche Anzahlen können etwa von völlig belanglosen Details in der Konstruktion einer Kategorie abhängen – definiert man differenzierbare Mannigfaltigkeiten als Teilmengen der formula_86 (in dem Fall gibt es eine Menge aller Mannigfaltigkeiten) oder als beliebige Mengen mit einer differenzierbaren Struktur (diese bilden eine echte Klasse)? Sind je zwei nulldimensionale Vektorräume gleich (entsprechend der Sprechweise \"der Nullvektorraum\") oder nur isomorph? etc. Daher definiert man gewisse Eigenschaften von Funktoren, die „unempfindlich“ unter Hinzufügen oder Entfernen von isomorphen Objekten sind: Ein Funktor formula_87 heißt \"treu\", wenn keine zwei verschiedenen Morphismen zwischen denselben Objekten auf denselben Morphismus abgebildet werden, d. h., er ist injektiv auf jeder Klasse formula_88 von Morphismen zwischen formula_77 und formula_78. Analog dazu heißt er \"voll\", wenn er auf jeder Klasse formula_88 surjektiv ist. Ein \"volltreuer\" Funktor ist ein Funktor, der voll und treu ist. Ein wesentlich surjektiver Funktor ist nun ein Funktor, sodass für jedes Objekt in formula_17 ein isomorphes Objekt existiert, das im Bild von formula_36 liegt. Eine \"Äquivalenz\" ist nun ein Funktor, der volltreu und wesentlich surjektiv ist. Dies stellt in gewisser Hinsicht einen natürlicheren Isomorphiebegriff für Kategorien dar. Eine Äquivalenz besitzt zwar keine inverse Funktion im wörtlichen Sinne, wohl aber etwas Ähnliches in Form einer Äquivalenz von formula_94 nach formula_80, sodass bei Verkettung der beiden Äquivalenzen Objekte auf isomorphe Objekte abgebildet werden. Betrachtet man statt Kategorien nur Skelette von Kategorien, so stimmt der Begriff der Äquivalenz mit dem der Isomorphie überein.", "section_level": 1}, {"title": "Natürliche Transformationen.", "content": "Funktoren können nicht nur als Morphismen in Kategorien von Kategorien aufgefasst werden, sondern können auch als Objekte von Kategorien aufgefasst werden. Als Morphismen zwischen Funktoren betrachtet man dabei meist \"natürliche Transformationen\".", "section_level": 1}, {"title": "Diagramme und Limites.", "content": "Viele Begriffe werden in der Mathematik über kommutative Diagramme definiert. Beispielsweise lässt sich das Inverse formula_96 eines Morphismus formula_97 in einer Kategorie formula_16 so definieren, dass das folgende Diagramm \"kommutiert\": Dies lässt sich so formalisieren, dass ein Funktor von einer Kategorie mit zwei Objekten und zwei nicht-identischen Morphismen zwischen ihnen (entsprechend der Form des Diagramms) in die Kategorie formula_16 existiert, sodass das Bild des einen nicht-identischen Morphismus formula_97 und das des anderen formula_96 ist. Dieser Funktor wird dann auch Diagramm genannt. Als Verallgemeinerung typischer Definitionen über universelle Eigenschaften ergibt sich der Begriff des \"Limes\" eines Funktors.", "section_level": 1}], "src_summary": "Funktoren sind ein zentrales Grundkonzept des mathematischen Teilgebiets der Kategorientheorie. Ein Funktor ist eine strukturerhaltende Abbildung zwischen zwei Kategorien. Konkrete Funktoren haben in vielen Teilgebieten der Mathematik eine besondere Bedeutung. Funktoren werden auch Diagramme genannt (mitunter nur in bestimmten Kontexten), da sie eine formale Abstraktion kommutativer Diagramme darstellen.", "tgt_summary": "在范畴论中,函子是范畴间的一类映射。函子也可以解释为小范畴范畴内的态射。", "id": 1954613} {"src_title": "Ticagrelor", "tgt_title": "替格瑞洛", "src_document": [{"title": "Wirkmechanismus.", "content": "Ticagrelor hemmt den ADP-Rezeptor P2Y12 an den Blutplättchen und reduziert damit deren Gerinnungsfähigkeit. Es wird dabei eine eigene Bindungsstelle am Rezeptor für den Wirkstoff angenommen. Die Bindung erfolgt reversibel. Eine kompetitive Hemmung mit ADP liegt nicht vor.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Zwei Stunden nach Einnahme der Aufsättigungsdosis ist der Spitzenspiegel des Wirkstoffs bei neun von zehn Menschen erreicht und eine rund 70-prozentige Hemmung der Blutplättchengerinnung feststellbar. Die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes beträgt rund ein Drittel, unabhängig von Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme. Ticagrelor hat eine Halbwertszeit von 7 bis 8 Stunden und wird über die Nieren aus dem Körper ausgeschieden. Die Hemmung der Blutplättchen klingt nach 1–3 Tagen ab.", "section_level": 1}, {"title": "Indikation.", "content": "Ticagrelor ist zur Behandlung des akuten Koronarsyndroms (instabile Angina pectoris, NSTEMI, STEMI) in Kombination mit Acetylsalicylsäure zugelassen. Ticagrelor konnte dabei die Rate der Todesfälle über ein Jahr um ein Prozent gegenüber einem Patientenkollektiv mit der Kombination ASS/Clopidogrel reduzieren. Wenn 54 Patienten mit akutem Koronarsyndrom mit Ticagrelor anstelle von Clopidogrel behandelt werden, so verhindert dies ein atherothrombotisches Ereignis (Herzinfarkt, Schlaganfall oder instabile Angina Pectoris); die Behandlung von 91 Patienten verhindert einen kardiovaskulären Tod. Der kardiovaskuläre Schutz ist noch größer, wenn die Tagesgesamtdosis von Acetylsalicylsäure maximal 150 mg beträgt. Auch Patienten, die keine genetische Disposition für eine Clopidogrel-Resistenz aufweisen, haben unter Ticagrelor im Vergleich zu Clopidogrel ein niedrigeres Risiko, einen Herztod, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. In den Zulassungsstudien kam es unter Ticagrelor zu einer erhöhten Rate behandlungsbedürftiger Blutungen, jedoch zu keiner höheren Rate schwerer oder tödlicher Blutungen.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen.", "content": "Eine häufige, oft selbstlimitierende Nebenwirkung ist Atemnot. Es kann zum Auftreten oft bradykarder Herzrhythmusstörungen kommen. Aufgrund der Gefahr einer Nierenschädigung sind laborchemische Kontrollen obligat. Gelegentlich wird eine Gynäkomastie ausgelöst. Bei rückenmarksnahen Regionalanästhesie-Verfahren (Spinalanästhesie bzw. Periduralanästhesie) sollte Ticagrelor fünf Tage vorher abgesetzt werden und frühestens sechs Stunden nach dem Eingriff wieder gegeben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitsökonomie.", "content": "Ticagrelor, dem als erster Wirkstoff im Rahmen des AMNOG-Verfahrens ein beträchtlicher Zusatznutzen zuerkannt wurde, ist mit Jahrestherapiekosten von 1.092 Euro deutlich teurer als die bisherige Standardtherapie mit Clopidogrel, welches als Generikum nur 32 Euro pro Jahr kostet. Durch Rabattverhandlungen mit dem Hersteller konnte eine Preisreduktion um rund 20 % erzielt werden. Prasugrel, ein weiteres Konkurrenzprodukt, kostet nur geringfügig weniger als Ticagrelor. Die Indikation und Kostenübernahme wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss 2011 bestätigt. Das oberste Regulationskomitee im britischen Gesundheitswesen NICE kam zum selben Ergebnis. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat 2011 für nachfolgende Indikationen einen Zusatznutzen anerkannt: Instabile Angina pectoris oder Myokardinfarkt ohne ST-Strecken-Hebung im Vergleich zu Clopidogrel, Myokardinfarkt mit ST-Strecken-Hebung und perkutaner Koronarintervention im Vergleich zu Prasugrel, wenn diese Patienten über 74 Jahre alt sind und nicht für eine Therapie mit Prasugrel in Kombination mit Acetylsalicylsäure infrage kommen oder Patienten, die eine transitorische ischämische Attacke oder einen ischämischen Schlaganfall in der Anamnese haben. In diesen Fällen gilt Brilique als Praxisbesonderheit, so dass im Fall einer Richtgrößenprüfung die entsprechenden Verordnungen aus dem Budget der Praxis herausgerechnet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ticagrelor ist ein Thrombozytenaggregationshemmer, der die Verklebung der Blutplättchen und so die Bildung von Blutgerinnseln hemmt. Er wird zur Verhinderung eines Herzinfarkts eingesetzt. Der Wirkstoff ist seit 2010 in der Europäischen Union und seit 2011 in den Vereinigten Staaten zugelassen.", "tgt_summary": "替格瑞洛(Ticagrelor)的商品名为倍林达,圆形、双凸、黄色包衣片,一面刻有“T”,其上方刻有“90”字样,另一面光滑,含90 mg的替格瑞洛。替格瑞洛是一种血小板聚集抑制剂,其临床疗效和安全性已得到血小板抑制和患者后果结局研究(PLATO研究)及其多项亚组研究2-11的验证和支持。PLATO研究也显示替格瑞洛的疗效明显优于氯吡格雷,所以被国内外多个指南列于一线推荐,且欧洲指南更是在近两年将替格瑞洛的推荐级别列于氯吡格雷之前,在替格瑞洛不能使用的患者中才能使用氯吡格雷。由于替格瑞洛与噻吩并吡啶类药物(氯吡格雷)是一种不同化学分类的药物,因此将之前的中文用名“替卡格雷”更换为“替格瑞洛”。", "id": 2772128} {"src_title": "Krönungsstuhl", "tgt_title": "圣爱德华宝座", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seit 1308 wurden alle gesalbten Oberhäupter Englands (bis 1603) und Großbritanniens (nach der Vereinigung der Krone) auf diesem Thron gekrönt. Ausnahmen bildeten Maria I. (die auf einem vom Papst gestifteten Thron gekrönt wurde) und Maria II. (die auf einer Kopie des Stuhls gekrönt wurde). Das letzte Mal wurde der Stuhl bei der Krönung von Elizabeth II. 1953 verwendet. Der mit einer hohen Rückenlehne im gotischen Stil und Armlehnen ausgestattete Stuhl wurde 1297 von einem Tischler, Master Walter, aus Eiche geschnitzt. Er bekam für seine Arbeit die recht hohe Summe von 100 Shillings. Vier Löwen bilden die Stuhlbeine; sie sind eine relativ neue Restaurierung, die 1727 vorgenommen wurde. Sie ersetzten damals ähnliche Löwen, die aus dem 16. Jahrhundert stammten. Unter der Sitzfläche befindet sich ein Hohlraum, der bis 1996 den Stone of Scone beinhaltete; er wurde an Schottland zurückgegeben, unter der Prämisse, ihn dort bei der nächsten Krönung wieder zu platzieren. Der Thron war einst wohl reich bebildert und bemalt – man geht davon aus, dass er einst das Bild von Eduard dem Bekenner auf dessen Rückseite trug. Heute allerdings erscheint er in altem und gewöhnlichem Holz, in dem viele Besucher, Pilger und Chorknaben ihre Initialen und andere Graffiti im 18. und 19. Jahrhundert hinterlassen haben. 1914 wurde der Thron bei einem Bombenanschlag beschädigt, der von den Suffragetten ausgegangen sein soll. In seiner 800-jährigen Geschichte wurde er nur dreimal aus der Westminster Abbey entfernt: das erste Mal, als Oliver Cromwell als Lord Protektor Englands eingeführt wurde; das zweite Mal während des Zweiten Weltkriegs, als er in die Kathedrale von Gloucester zur Evakuierung gebracht wurde. Als am Weihnachtstag 1950 vier schottische Studenten den Stone of Scone stahlen, wurde er zum bisher letzten Mal aus der Westminster Abbey entfernt. Im Jahr 1996 wurde der Stein offiziell an Schottland zurückgegeben und ist nun in Edinburgh Castle. Heutzutage ist der Stuhl hoch gesichert und verlässt seinen Platz in der Nähe der Grabstätte von Heinrich V. nur, wenn es im Hauptschiff der Westminster Abbey zu einer Krönung kommt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Krönungsstuhl oder auch der Thron König Eduards, bekannt auch unter dem Namen St. Eduards Stuhl, ist der Thron, auf dem der jeweilige britische Monarch während der Krönung Platz nimmt. Er wurde 1296 von König Eduard I. in Auftrag gegeben, um dem von den Schotten gestohlenen Krönungsstein (\"Stone of Scone\") einen Platz zu geben, die ihn ihrerseits in der Scone Abbey aufbewahrt hatten. Der Stuhl wurde nach Eduard dem Bekenner benannt und stand in seinem Schrein in der St.-Eduard-Kapelle in der Westminster-Abtei.", "tgt_summary": "圣爱德华宝座(英语:Saint Edward's Chair)亦称加冕椅,是英国皇位继承人加冕为英国君主要使用的宝座,于1296年由爱德华一世委托制造。宝座下方放置着斯昆石,当年由他作为战利品从苏格兰带回英格兰。直到1996年11月15日,英国内政部将斯昆石交还给苏格兰方面,由其带回爱丁堡城堡。每次举行加冕仪式时,需要将斯昆石运回放在宝座下。", "id": 719202} {"src_title": "Sun Baoqi", "tgt_title": "孫寶琦", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Sun wurde als ältester Sohn von Sun Yijing, einem der Erzieher des Kaisers Xianfeng, dem 9. Herrscher der Qing-Dynastie, geboren. Nach einer traditionellen, chinesischen Erziehung wurde ihm der Titel Xiānshēng 先生 verliehen (damals eine Auszeichnung für zugelassene Mediziner, Rechtsanwälte und angesehene Lehrer, später auf “Erstgeborene” und generell auf männliche Bürger als Ehrbezeichnung ausgedehnt). Durch Heirat war er mit dem zukünftigen Qing-Prinzen Yikuang verwandt. Im Jahre 1886 wurde er Juniorsekretär des chinesischen Strafgerichtshofes und behielt diesen Posten bis 1895. Obwohl seine Nominierung für eine diplomatische Auslandsaufgabe bereits 1898 aktenkundig ist, wurde die Berufung wegen des Boxeraufstands verschoben. 1902 diente er als Sekretär einer Gesandtschaft nach Wien, Berlin und Paris und wurde dann zum Botschafter für Frankreich ernannt. Diesen Posten trat er 1903 an und bot den ersten chinesischen Austauschstudenten, darunter die Söhne hoher kaiserlicher Würdenträger, Gelegenheit ihn nach Europa zu begleiten. Sun kehrte 1906 nach China zurück und wurde Generalsekretär des \"Großen Rates\", der die Ministerien überwachte und dem Kaiser unmittelbar rechenschaftspflichtig war. Seine Aufgabe bestand insbesondere darin, das Verwaltungssystem des Landes zu reorganisieren. Im Jahre 1907 wurde er Botschafter für Deutschland. Im Januar 1909 wurde er in das Direktorium der Eisenbahngesellschaft Tianjin-Pukou gewählt und erhielt im Juni desselben Jahres seine Ernennung zum Gouverneur der Provinz Shandong. Nun trat er als Befürworter einer konstitutionellen Regierung auf. Im Jahre 1910 setzte er bei den kaiserlichen Behörden die Etablierung eines Kabinettsystems durch. 1911 erkannte er in seiner Provinz die Unabhängigkeit von den überkommenen Regeln der Mandschu-Dynastie durch, musste dies jedoch aufgrund des Drucks von Yuan Shikai widerrufen und zurücktreten. Nach dem Ende der Qing-Dynastie im Februar 1912 wandte sich Sun gemeinsam mit seinem Schwager, dem kaiserlichen Prinzen Yikuang, Prinz Qing, dem Aufbau eines privaten Unternehmens zu, wurde jedoch schon bald als Generaldirektor der Zollbehörde in die neue Regierung berufen. Am 11. September 1913 trat er ins Kabinett des Premierministers Xiong Xiling ein und erzielte einen spektakulären Verhandlungserfolg mit Russland, durch den Russland die Oberherrschaft Chinas über die Äußere Mongolei, und China die Autonomie der Äußeren Mongolei anerkannten. Nach Xiongs Rücktritt führte Sun ab Mitte Februar 1914 kommissarisch das Amt des Premierministers, bis Xu Shichang im Mai dieses Amt übernahm. In dessen Kabinett diente Sun als Außenminister, bis der im Januar 1915 aus Protest gegen Japans Einundzwanzig Forderungen zurücktrat. Von nun an begleitete Sun trotz seiner internationalen Kompetenz vorwiegend binnenwirtschaftliche Posten: Im Januar 1916 wurde er Direktor des Rechnungshofes und im April Finanzminister. 1917 wurde er Generaldirektor der Zollbehörde und 1920 Direktor der Wirtschaftsverwaltung. Danach stellte er sein Organisationstalent dem Amt für Hungerhilfe, erst als Vorsitzender und dann als Generaldirektor, zur Verfügung und hatte den Posten eines stellvertretenden Vorsitzenden der Yangtze-Kommission inne. Im Januar 1924 übernahm Sun zum zweiten Mal für kurze Zeit das Amt des Premierministers, trat jedoch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zum Finanzminister \"Wang Komin\" bereits im Juli wieder zurück. Nach seinem Rücktritt lehnte er mehrere Ämter ab, bevor er Präsident des \"Hanyeping\" Kohle- und Stahlkartells, das nach der Revolution fast komplett in die Hände japanischer Investoren gefallen war, und der China Merchants' Steam Navigation Company (eine 1872 in der Qing-Dynastie gegründete „Dampfschifffahrtsgesellschaft zur Sicherung chinesischer Anteile an der von ausländischen Firmen betriebenen Fracht- und Personengeschäfte auf chinesischen Flüssen“). Zum Generaldirektor der chinesisch-französischen Universität wurde er im Jahre 1926 aufgrund seiner Verdienste um den Bildungsaustausch mit dem Westen am Anfang des Jahrhunderts berufen. Als im Jahre 1928 die \"Nördlichen Expeditionen\" Peking erreichte, setzte er sich in Dairen zur Ruhe. 1929 reiste er zur Behandlung seiner chronischen Darmbeschwerden nach Hongkong, 1930 besuchte er Shanghai und Hangzhou, seine Erkrankung verschlimmerte sich jedoch. Er starb am 3. Februar 1931.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sun Baoqi; ; (* 26. April 1867 in Hangzhou (Provinz Zhejiang); † 3. Februar 1931 ebenda) war offizieller Regierungsvertreter sowohl vor als auch nach der chinesischen Revolution von 1911. Zu seinen Ämtern gehörten das des Außenministers im chinesischen Kaiserreich und das des Premierministers der Republik China. Sein Großjährigkeitsname lautete Mu-han ().", "tgt_summary": "孙宝琦(1867年-4月26日-1931年-2月3日),字慕韩,浙江省杭州府钱塘县(今杭州市)人。清末民初政治家、外交官,曾任中华民国外交总长、国务总理。", "id": 339869} {"src_title": "Bujar Nishani", "tgt_title": "布亚尔·尼沙尼", "src_document": [{"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Bujar Nishani wurde 1966 in der albanischen Hafenstadt Durrës geboren. Seine Familie väterlicherseits kam ursprünglich aus der südalbanischen Region um Gjirokastra und Libohova und siedelte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Durrës um. 1988 absolvierte er ein Studium an der Militärakademie „Skënderbej“ in Tirana und 1996 beendete er ein postgraduales Studium in Kalifornien. 2004 wurde er an der Universität Tirana zum Juristen diplomiert und 2005 erlangte er einen Master in den European Studies.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Anfänge bei den Demokraten.", "content": "Im Jahr 1991 – nach dem Fall der kommunistischen Diktatur in Albanien – trat Bujar Nishani der Demokratischen Partei Albaniens (PD) bei. Seine politischen Aktivitäten waren jedoch recht begrenzt, und erst ab 2001 zeichnete sich eine Intensivierung ab. So wurde Nishani in jenem Jahr zum Sekretär der Parteisektion in Tirana gewählt. 2003 wählten ihn die Stimmberechtigten der Hauptstadt als Mitglied der PD in den Stadtrat ().", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter und Minister.", "content": "Bei den Parlamentswahlen im Juli 2005 wurde Nishani als Vertreter des Qark Tirana ins Parlament (alb. \"Kuvendi\") gewählt. Damals gelangten erstmals nach mehreren Jahren die Demokraten wieder an die Regierung, und die Sozialistische Partei ging in die Opposition. Nishani wurde zudem beim Parteikongress der Demokraten im gleichen Jahr in den Parteivorsitz gewählt und entwickelt sich seitdem zu den führenden Figuren der Demokratischen Partei. Zwischen Januar 2006 und Oktober 2007 war Bujar Nishani Mitglied im Europarat. Im Jahr 2007 trat Sokol Olldashi von seinem Posten als Innenminister zurück, und Ministerpräsident Sali Berisha (PD) erklärte Bujar Nishani zu dessen Nachfolger. Nishani war somit im Kabinett Berisha I zum ersten Mal in seiner Karriere Minister. Nach den Parlamentswahlen 2009 wurde er ins Justizministerium versetzt und Lulzim Basha trat seine Nachfolge an. Nishani leitete dieses Ministerium im Kabinett Berisha II bis 2011, als Basha wegen seiner Kandidatur zum Bürgermeister von Tirana als Minister zurücktreten musste. In der Amtszeit von Nishani als Innenminister fällt unter anderem die Einführung des albanischen biometrischen Reisepasses und daraus folgend die Befreiung albanischer Bürger von Visa für die Europäische Union. Auch das Zivilstandsregister wurde allumfassend erneuert und modernisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Wahl zum Staatsoberhaupt.", "content": "Bujar Nishani trat bei der Präsidentschaftswahl 2012 erst beim vierten Anlauf als Kandidat der Demokraten an und wurde vom albanischen Parlament mit 73 zu 3 Stimmen zum neuen Staatspräsidenten gewählt. An diesem Wahlgang nahm die oppositionelle Sozialistische Partei Albaniens (PS) nicht teil. Bujar Nishani wurde am 24. Juli 2012 als Nachfolger des seit 2007 amtierenden Bamir Topi vereidigt.", "section_level": 1}, {"title": "Präsident der Republik.", "content": "Anlässlich seines Besuchs in New York am 24. September 2012 trat Bujar Nishani vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen und übte scharfe Kritik an Serbien, das weiterhin eine Anerkennung des Kosovo ablehnt. In Albanien wurde diese Rede sehr positiv aufgenommen. Auch zur gesamtpolitischen Lage der Balkanhalbinsel sprach Nishani: Dies war die erste Rede Nishanis vor einem breiten internationalen Publikum seit seinem Amtsantritt als Staatsoberhaupt Albaniens im Juli 2012. Am 24. Juli 2017 trat Ilir Meta seine Nachfolge an.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Bujar Nishani ist mit Odeta Nishani verheiratet, die in der Bank von Albanien angestellt ist. Odeta Nishani kommt aus einer kosovarischen Emigrantenfamilie, die nach dem Zweiten Weltkrieg von Gjakova nach Durrës umgesiedelt war. Das Paar hat einen Sohn, Ersi und eine Tochter, Fiona. Bujar Nishani spricht neben Albanisch auch Englisch. Er entstammt einer bektaschitischen Familie und ist Moslem.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bujar Faik Nishani (* 29. September 1966 in Durrës) ist ein albanischer Politiker. Er war langjähriger Innen- sowie Justizminister und von 2012 bis 2017 Staatspräsident Albaniens.", "tgt_summary": "布亚尔·法伊克·尼沙尼(Bujar Faik Nishani) (1966年-9月29日 出生姓亦称Mehmeti。),于2012年7月开始担任阿尔巴尼亚总统,由于当选总统,他不得不辞去阿尔巴尼亚民主党党员、议员和内政部长职务。尼沙尼获得总统选举中140票的73票。", "id": 1256639} {"src_title": "Grand Mound", "tgt_title": "大土墩 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Grand Mound, das Zentrum der Orange Township, liegt auf 41°49′27′′ nördlicher Breite und 90°38′53′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 4,71 km2. Der Ort liegt rund 35 km westlich des Mississippi, der die Grenze zu Illinois bildet. Die Grenze zu Wisconsin verläuft rund 85 km nördlich. Benachbarte Orte von Grand Mound sind Delmar (25,2 km nördlich), DeWitt (9,8 km östlich), Donahue (17,9 km südlich), Dixon (21,5 km südwestlich) und Calamus (11 km westlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Dubuque (87,5 km nördlich), Rockford in Illinois (180 km ostnordöstlich), die Quad Cities (42,1 km südwestlich), Iowa City (101 km westsüdwestlich) und Cedar Rapids (95,3 km westnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch das Zentrum von Grand Mound führt in West-Ost-Richtung der U.S. Highway 30. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Straßen. Parallel zum Highway 30 verläuft eine Eisenbahnlinie der Union Pacific Railroad. Die nächstgelegenen Flugplätze sind der 36,8 km nordnordöstlich gelegene Maquoketa Municipal Airport und der 30,4 km östlich gelegene Clinton Municipal Airport; der nächstgelegene größere Flughafen ist der 54,7 km südsüdöstlich gelegene Quad City International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Grand Mound 642 Menschen in 243 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 136,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 243 Haushalten lebten statistisch je 2,64 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,9 Prozent Weißen und 0,3 Prozent Asiaten; 0,8 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,7 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 24,1 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 62,3 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 13,6 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 49,1 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 45.987 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.334 USD. 16,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grand Mound ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Clinton County im Osten des US-amerikanischen Bundesstaates Iowa. Im Jahr 2010 hatte Grand Mound 642 Einwohner.", "tgt_summary": "大土墩(英语:Grand Mound)是一个位于美国爱荷华州克林顿县的城市。", "id": 1426749} {"src_title": "Delmar (Iowa)", "tgt_title": "德爾馬 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Delmar liegt im Norden des Clinton County auf 42°00′08′′ nördlicher Breite und 90°36′25′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 1,97 km2. Der Ort liegt rund 40 km westlich des Mississippi, der die Grenze zu Illinois bildet. Die Grenze zu Wisconsin befindet sich rund 65 km nördlich. Delmar ist die einzige selbständige Gemeinde in der Bloomfield Township. Benachbarte Orte von Delmar sind Elwood (11,6 km westlich), Maquoketa (11,3 km nordwestlich), Charlotte (14,3 km ostsüdöstlich) und Welton (10,9 km südlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Dubuque (62,8 km nördlich), Rockford in Illinois (153 km ostnordöstlich), die Quad Cities (55 km südwestlich) und Cedar Rapids (106 km westnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Etwa vier Kilometer westlich der Stadt verläuft in Nord-Süd-Richtung der U.S. Highway 61, durch den Ortskern von Delmar führt in West-Ost-Richtung der Iowa Highway 136. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Straßen. Der nächstgelegene Flugplatz ist der 19,6 km nordwestlich gelegene Maquoketa Municipal Airport; der nächstgelegene größere Flughafen ist der 67,5 km südlich gelegene Quad City International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Delmar 525 Menschen in 213 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 266,5 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 213 Haushalten lebten statistisch je 2,46 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,0 Prozent Weißen, 1,5 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern und 0,2 Prozent Asiaten; 1,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 27,0 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 57,4 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 15,6 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,3 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 49.583 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 21.887 USD. 6,7 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Delmar ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Clinton County im Osten des US-amerikanischen Bundesstaates Iowa. Im Jahr 2010 hatte Delmar 525 Einwohner.", "tgt_summary": "德尔马(英语:Delmar)是一个位于美国爱荷华州克林顿县的城市。", "id": 1647068} {"src_title": "I Get Lonely", "tgt_title": "我好寂寞 (珍娜·傑克森單曲)", "src_document": [{"title": "Song information.", "content": "Die ursprüngliche, von Jimmy Jam und Terry Lewis geschriebene und produzierte Version erschien auf Janet Jacksons sechsten Album \"The Velvet Rope\". Neben der ursprünglichen Single veröffentlichte Janet auch eine offizielle Remixversion mit BLACKstreet. Das Lied wurde bei den Grammy Awards 1999 in der Kategorie „Best Female R&B Vocal Performance“ nominiert, aber verlor gegen Lauryn Hills Nummer-eins-Hit \"Doo Wop (That Thing)\". Im Jahr 1998 sang Jackson das Lied in der \"The Rosie O’Donnell Show\", bei der \"TMF Awards Show\" und der \"Soul Train Awards Show\". Jackson sang das Lied auch auf ihrer weltweiten The Velvet Rope Tour, in der sie dieselbe Tanzchoreografie aus dem Musikvideo benutzte. Später sang Jackson das Lied noch auf der Rock Witchu Tour und 2011 auf ihrer Tour Number Ones: Up Close and Personal.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Die Regie zum Musikvideo führte Paul Hunter, die Tanzchoreographie entwickelte Tina Landon. Im Februar 1998 wurde das Musikvideo veröffentlicht. Es gibt zwei Versionen des Musikvideos; die ursprüngliche und die BLACKstreet Remix-Version. Die erste Version erschien auf der DVD-Edition zu Jacksons 2001 Album \"All for You\" und das Remix-Video 2004 auf Janets Video-Kompilation \"From janet. to Damita Jo: The Videos\".", "section_level": 1}, {"title": "Charts.", "content": "Als BLACKstreet-Remix debütierte das Lied auf Platz 3 der amerikanischen Billboard Hot 100 und konnte sich dort halten. In Europa feierte das Original kaum Erfolge, es erreichte in einigen Liedern die Top 50. Im Vereinigten Königreich aber wurde das Lied ein Erfolg mit Platz 5. In Neuseeland erreichte das Lied auch die Top Ten.", "section_level": 1}], "src_summary": "I Get Lonely ist ein Lied der amerikanischen Sängerin Janet Jackson aus ihrem sechsten Album \"The Velvet Rope\" (1997). Das Lied wurde im Februar 1998 als dritte Single des Albums veröffentlicht. Für Janet Jackson wurde das Lied wieder ein Top-Five-Hit in den amerikanischen Billboard Hot 100 für Jackson. Eine offizielle Remixversion des Liedes veröffentlichte Janet mit BLACKstreet.", "tgt_summary": "《我好寂寞》(英语:I Get Lonely)是美国黑人女歌手珍娜·杰克森在1998年2月发行的单曲,这首单曲在告示牌单曲榜以及英国排行榜分别获得第3名以及第5名的成绩。", "id": 1408656} {"src_title": "Schweizer Pavillon Expo 2010 Shanghai", "tgt_title": "中国2010年上海世界博览会瑞士馆", "src_document": [{"title": "Bestätigung der Teilnahme, Projektleitung, Ernennung des Generalkommissärs und Kosten.", "content": "Der Schweizerische Bundesrat sprach sich am 29. März 2006 für die Teilnahme der Schweizerischen Eidgenossenschaft an der Expo 2010 in Shanghai aus. Die Projektleitung des Schweizer Pavillons wurde vom Schweizerischen Bundesrat dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten, Präsenz Schweiz übertragen. In seiner Sitzung vom 18. April 2007 hatte der Schweizerische Bundesrat den ehemaligen Schweizerischen Botschafter in Peking (1995–1998) für die Volksrepublik China, Nordkorea und die Mongolei, Dr. Uli Sigg, zum Generalkommissär des Schweizer Pavillons ernannt. Sigg präsidierte zudem die Jury für den Projektwettbewerb des Schweizer Pavillons für die Expo 2010. Direktor des Schweizer Pavillons war Manuel Salchli. Der Auftritt der Schweizerischen Eidgenossenschaft an der Expo 2010 in Shanghai kostete rund CHF 25 Millionen. CHF 16 Millionen wurden durch die Schweizerische Eidgenossenschaft getragen, die Sponsoren beteiligten sich mit Beiträgen in der Höhe von über CHF 6.5 Millionen. Der Restbetrag wurde durch Einnahmen im Pavillon eigenen Laden sowie durch die Vermietung der Pavillon eigenen VIP-Lounge finanziert.", "section_level": 1}, {"title": "Konzept und Bau des Pavillons.", "content": "Das Konzept für den Pavillon und die thematische Ausstellung wurde von der Arbeitsgemeinschaft Buchner Bründler Architekten, Basel und element design, Basel erarbeitet. Die Arbeitsgemeinschaft ging 2006 aus dem vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten, Präsenz Schweiz im Hinblick auf die Expo 2010 in Shanghai lancierten, zweistufigen Projektwettbewerb als Sieger hervor. Die Medien der Ausstellung wie auch die Zellen der Fassade wurden von iart ag, Basel zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft konzipiert, geplant und umgesetzt. Gebaut wurde der Schweizer Pavillon im Zeitraum von 15 Monaten von der Nüssli Gruppe. Nüssli beschäftigte etwa 200 – hauptsächlich lokale – Arbeiter, verbaute 760 Tonnen Stahl, 3.800 m Metallnetz für die 17 Meter hohe Fassade sowie 4.000 Pflanzenboxen für die Vertikalbegrünung des Zylinders, welchen die Besucher mit der Sesselbahn auf ihrem Weg auf das Dach des Pavillons durchfuhren.", "section_level": 1}, {"title": "Architektonische Verknüpfung von Stadt und Land.", "content": "Ziel des Auftritts der Schweizerischen Eidgenossenschaft in Shanghai war gemäss dem Motto der Expo 2010 die Symbiose von Stadt und Land in der Architektur des Schweizer Pavillons zu verkörpern. So präsentierte sich die Schweizerische Eidgenossenschaft in Shanghai mit einem hybriden Gebilde aus Technik und Natur, welches Stadt und Land in sich vereinte und aufzeigte, wie diese beiden Pole sich im Gleichgewicht halten. Das Dach des Schweizer Pavillons war mit echtem Gras und Pflanzen begrünt. Aufgrund der besonderen klimatischen Bedingungen in Shanghai stellte die Auswahl der Pflanzen eine zusätzliche Herausforderung dar. Dieses begrünte grossflächige Dach bildete zusammen mit zwei tragenden Zylindern die Struktur des Gebäudes. Die Dachuntersicht und die beiden Zylinder im Innern des Pavillons umfassten den urbanen Raum. Dieser urbane Raum war für die Besucher des Pavillons mittels eines Rampensystems, welches als spiralförmige Doppelhelix ausgebildet war, erkundbar. Der komplementäre Gegensatz dazu stellte das begrünte, topografisch sanft hügelig gestaltete und mit einer Musikinstallation des Komponisten Benedikt Schiefer beschallte Dach dar. Verbindendes Element zwischen den beiden Räumen war eine Sesselbahn. Sie führte die Besucher in einer vierminütigen Fahrt durch den vertikal begrünten Zylinder aus der Schwere der Stadt hinaus und hinauf in die Leichtigkeit und die Ruhe der Natur und wieder zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Rundgang im Schweizer Pavillon.", "content": "Die Besucher konnten direkt ab Eintritt in den Pavillon über eine durchgehend drei Meter breite Rampe ihren Rundgang durch den Schweizer Pavillon beginnen. Der Gang über die aufsteigende Rampe führte entlang des Hauptzylinders. Im Verlauf des Aufstiegs umrundete man diesen einmal vollständig, womit sich die Besucher einen ersten Überblick über das Gebäude verschaffen konnten. Mittels der am Rande der Rampe angebrachten zehn Ferngläsern, welche einen dreidimensionalen Ausblick auf Bilder der Schweiz boten, wurden den Besuchern mit kurzen Texten Informationen über die Schweiz zum Thema Stadt-Land-Interaktion vermittelt.", "section_level": 1}, {"title": "Face to face.", "content": "Die Rampe führte in den abgedunkelten Ausstellungsbereich im Innern des Hauptzylinders, wo die Besucher auf die Installation \"face to face\" trafen. In dieser Installation standen den Besuchern 12 lebensgrosse im Raum verteilte Stelen mit Bildschirmen gegenüber, wo ihnen zum Teil bekannte Schweizer aus ihrem Leben in der Schweiz berichteten. Darunter Hans-Rudolf Schalcher, Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, Renzo Blumenthal, Bertrand Piccard und Sergei Aschwanden. Die Vertreter aus den vier Sprachregionen der Schweiz sprachen in ihrer jeweiligen Landessprache (Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch), was dann jeweils auf Chinesisch oder Englisch übersetzt wurde. Sara Baumann richtete sich in Gebärdensprache an die Besucher. Mit dieser Installation wollten die Verantwortlichen des Pavillons den nachhaltig handelnden Menschen in den Mittelpunkt stellen.", "section_level": 2}, {"title": "The Alps.", "content": "Die 12 Protagonisten bzw. die 12 Stelen der Installation \"face to face\" standen vor dem Hintergrund einer hochaufgelösten und über zehn Meter hohen Grossprojektion von Landschaftsaufnahmen aus der Schweiz. In einer siebenminütigen Endlosschlaufe wurde eine gekürzte Version des IMAX Films \"The Alps\" gezeigt. Der Film führte den Besuchern die Omnipräsenz der Berge in der Schweiz vor Augen, welche neben ihrer Schönheit auch einen für den Menschen zum Teil rauhen und schwierigen Lebensraum darstellen. Die Projektion der Schweizer Bergwelt war ein beliebtes Hintergrundsujet für Erinnerungsfotos der Besucher.", "section_level": 2}, {"title": "Hinauf, über die grüne Wiese und wieder hinunter mit der Sesselbahn.", "content": "Auf dem weiteren Weg durch den Pavillon über die absteigende Rampe gaben vierzig weitere Ferngläser den Besuchern wiederum dreidimensionale Ausblicke auf innovative und nachhaltige Schweizer Erfolgsgeschichten. Gezeigt wurden konkrete Lösungen der Schweiz zu den Themen Luftqualität, Wasserqualität, nachhaltiges Bauen und öffentlicher Verkehr. Die abwärts führende Rampe fügte sich in einer Doppelhelix zwischen die aufsteigende Rampe ein und leitete die Besucher zur Station der 322 m langen Strecke der Sesselbahn im zweiten Zylinder des Pavillons. Über diesen zweiten Zylinder, der nach oben offen und vertikal begrünt war, erreichten die Besucher mit einer Geschwindigkeit von 1.2 m/s und nach Überwindung von 17.5 Höhenmeter in der Sesselbahn schwebend die Dachlandschaft, welche in eine grüne Alpwiese mit sanfter Topographie begleitet von einer Toninstallation mit ländlichen Klängen verwandelt wurde. Nach einer vierminütigen Fahrt reihte sich der Sessel wieder in die Doppelhelix des Zylinders ein und brachte die Besucher zurück ins Erdgeschoss des Pavillons, dem urbanen Raum. Damit brachte der Pavillon die Grundthemen der Expo 2010 von Nachhaltigkeit und Lebensqualität in einen schlüssigen Kreislauf. Zurück im urbanen Raum, stand es den Besuchern frei, dort noch etwas zu verweilen, im Pavillon eigenen Laden Schweizer Souvenirs zu kaufen, eine der temporären Ausstellungen zu besuchen oder im öffentlichen Restaurant, wo ausschliesslich Schweizer Spezialitäten serviert wurden, ein Raclette, einen Risotto oder Bündnerfleisch mit einem Glas Schweizer Wein und zum Dessert ein Schokolade-Fondue zu geniessen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Sesselbahn: Eine Herausforderung für Techniker und Ingenieure.", "content": "Die Sesselbahn des Schweizer Pavillons war einer der Publikumsmagnete an der Expo 2010. Bei der Bahn handelte es sich um einen Prototyp. Die Bahn war denn auch nicht gänzlich vor technischen Kinderkrankheiten gefeit. Vor allem die Konstruktion der Aufhängung sowie der Bremssysteme der einzelnen Sessel in der engkurvigen Doppelhelix, wo die Bahn auf einer Strecke von 155,3 m ein Gefälle von bis zu 15 ° zu überwinden hatte, stellte eine echte Herausforderung für die Techniker und Ingenieure dar. So musste die Sesselbahn mehrmals kurzzeitig ausser Betrieb genommen werden, damit Techniker aus der Schweiz unter anderem besondere Fangbremsen montieren konnten.", "section_level": 3}, {"title": "Interaktive intelligente Fassade.", "content": "Die Fassade des Pavillons bestand aus einem grobmaschigen Drahtseilnetz, welches wie ein riesiger Vorhang wirkte. Die in den Pavillon eintretenden Besucher konnten dieses Drahtseilnetz an drei Stellen durchschreiten und so in den Eingangsbereich, den urbanen Raum, im Erdgeschoss des Pavillons gelangen. Im Gitternetz waren 10.000 rote runde Solarzellen aus Polycarbonate mit einem Durchmesser von 20 cm befestigt. Jede dieser von iart entwickelten Zellen war mit einem Energieerzeuger, einem Speicher und einem Verbraucher in Form einer Leuchtdiode bestückt. Die erzeugte Energie wurde in Form von weissen Blitzen sichtbar gemacht, welche in Abhängigkeit von der Pavillonumgebung, wie der Sonne sowie der Fotoblitzlichter der Besucher aber auch durch die sich gegenseitig anblitzenden Solarzellen selbst, ausgelöst wurden. Die blitzenden Solarzellen haben so die energetischen Umwelteinflüsse sichtbar gemacht und die Besucher auf deren Vorhandensein sensibilisiert. Da jede Solarzelle autonom funktionierte, unterlag das System einer gewissen Unberechenbarkeit, welche in einer zufälligen und wild blitzenden Fassade zum Ausdruck kam. Mit Hilfe des Energiespeichers der einzelnen Solarzellen, zeigte die Fassade des Pavillons auch nach Einbruch der Dunkelheit noch für einige Zeit eine gewisse Aktivität. Die roten Solarzellen, welche im Innern die Umrisse der Schweizer Landesgrenze durchschimmern liessen, konnten nach Beendigung der Expo 2010 als Souvenir käuflich erworben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Uniform für die Mitarbeitenden des Schweizer Pavillons.", "content": "Für das Design der Uniform wurde ein Wettbewerb zwischen Schweizer Hochschulen für Design lanciert. Die zu erfüllende Aufgabe war ein thematisches stimmiges Damen- und Herren Oberteil zu entwerfen, welches die ländliche Schweiz reflektiert und mit moderner Stadtmode interagiert. Aus 10 eingereichten Vorschlägen ging die Studentin der \"Haute Ecole d’Art et de Design Genève (HEAD),\" Michelle Schneuwly, mit ihrem Entwurf \"Weiss und Edel\" hervor. Die Uniform wurde mit modischen schweizerischen Accessoires wie Gürtel und Halsschmuck mit Edelweiss-Motiven sowie einer Swatch Uhr ergänzt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "Für die Fassade des Schweizer Pavillons wurde iart mit einem red dot design award: communication design 2010 sowie einem iF communication design gold award 2010 ausgezeichnet. In der Begründung der Jury zur Verleihung des \"iF communication design gold award 2010\" heisst es: Der Schweizer Pavillon war ebenfalls für den Design Preis Schweiz 2011 nominiert. Im Rahmen der Expo 2010 Awards des EXHIBITOR-Magazins erhielt der Schweizer Pavillon eine Auszeichnung in der Kategorie \"Best Activity/Interactive.\"", "section_level": 1}, {"title": "Prominente Besucher im Schweizer Pavillon.", "content": "Der Schweizer Pavillon wurde von zahlreichen prominenten Persönlichkeiten besucht (Auswahl in der Reihenfolge nach Datum des Besuches):", "section_level": 1}, {"title": "Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf.", "content": "Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf nahm am 22. Oktober 2009 als Ehrengast am Richtfest des Schweizer Pavillons teil. Zum Richtfest kamen über 200 geladene Gäste, darunter auch eine Parlamentarierdelegation aus der Schweiz.", "section_level": 2}, {"title": "Bundespräsidentin Doris Leuthard.", "content": "Im Rahmen einer China-Reise besuchte die damalige Bundespräsidentin Doris Leuthard am 12. August 2010 die Expo 2010. Bundespräsidentin Doris Leuthard war Ehrengast am Nationentag des Schweizer Pavillons.", "section_level": 2}, {"title": "Bertrand Piccard.", "content": "Im Rahmen der Feierlichkeiten des Nationentages am 12. August 2010 besuchte Bertrand Piccard den Schweizer Pavillon.", "section_level": 2}, {"title": "Jacques Rogge.", "content": "Jacques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), besuchte mit einer Delegation des IOC am 29. August 2010 die Expo 2010. Bei dieser Gelegenheit besuchte er auch den Schweizer Pavillon.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesrat Moritz Leuenberger.", "content": "Bundesrat Moritz Leuenberger besuchte am 13. September 2010 die Expo 2010 und eröffnete im Schweizer Pavillon den Veranstaltungszyklus zu Thema \"Städte der Zukunft\" der ETH Zürich.", "section_level": 2}, {"title": "Roger Federer.", "content": "Im Oktober 2010 weilte Roger Federer anlässlich der Shanghai Rolex Masters 2010 in China. Am Abend des 10. Oktober 2010 besuchte der Schweizer Tennisstar die Expo 2010. Als Abschluss seiner Tour durch das Gelände besuchte Federer den Schweizer Pavillon. Er begrüsste die Mitarbeitenden, ass ein Raclette im Pavillon eigenen Restaurant und genoss anschliessend eine Fahrt auf der Sesselbahn über den Schweizer Pavillon. Roger Federer zeigte sich begeistert vom Schweizer Pavillon:", "section_level": 2}, {"title": "Abbruch und Wiederaufbau des Schweizer Pavillons in der Provinz Zhejiang in Hangzhou.", "content": "Gemäss den Vorschriften des Bureau International des Expositions wurde auch der Schweizer Pavillon nach der Expo 2010 abgebrochen. Die Abbrucharbeiten begannen einen Tag nach Beendigung der Weltausstellung, am 1. November 2010. Schon während der Expo 2010 sind verschiedene Interessenten an die Betreiber des Pavillons gelangt und bekundeten Interesse am Erwerb der Rechte zur Rekonstruktion des Schweizer Pavillons. Im Anschluss an die Expo 2010 verkaufte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten diese Rechte an die \"Zhejiang Zhongyeh Holding.\" Die Firma beabsichtigt den Pavillon in den nächsten Jahren in der Provinz Zhejiang in Hangzhou zu rekonstruieren und diesen künftig als Plattform für Konferenzen und Seminare sowie als Ausstellungsort zu Themen der nachhaltigen Entwicklung zu nutzen. Die Sesselbahn soll erweitert werden, sodass diese den rekonstruierten Pavillon mit dem geplanten Ferien-Resort \"Thousand Islands Lake\" verbindet.", "section_level": 1}, {"title": "Hohes Besucheraufkommen.", "content": "Die Expo 2010 brach alle Rekorde in der 159-jährigen Geschichte der Weltausstellungen: Nie zuvor zog eine Weltausstellung so viele Besucher und Teilnehmer auf einer so grossen Ausstellungsfläche an. Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2010 besuchten über 70 Millionen Menschen die Expo 2010, wo sich auf 5,28 Quadratkilometer 246 Länder und Organisationen präsentierten. Der Schweizer Pavillon konnte mit rund 2.8 Millionen Besuchern ebenfalls hohe Besucherzahlen vermelden. Durchschnittlich besuchten 15.500 Menschen pro Tag den Pavillon. Warteschlangen von mehreren Stunden gehörten zum täglichen Bild vor dem Eingang des Schweizer Pavillons.", "section_level": 1}, {"title": "Der Städtepavillon Basel-Geneva-Zurich.", "content": "Die Städte Basel, Genf und Zürich präsentierten sich zum Thema \"Better Water – Best Urban Life\" (engl. Wasser und urbane Lebensqualität) mit einem eigenen Städtepavillon an der Expo 2010.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der offizielle Schweizer Pavillon Expo 2010 Shanghai an der Expo 2010, umfasste eine Fläche von 4.000 m. Das Ausstellungsthema der Weltausstellung 2010 war \"Better City, Better Life\" (engl. eine bessere Stadt, ein besseres Leben). Die Schweizerische Eidgenossenschaft präsentierte sich mit ihrem Pavillon zum Expo Unterthema \"rural-urban interaction\" (engl. Stadt-Land-Interaktion) und nannte ihren Pavillon \"Nature’s Playground\" bzw. \"自然乐园\" [zìrán lèyuán] (engl. bzw. chin. Spielwiese der Natur). Die offizielle Eröffnung des Schweizer Pavillons fand am 1. Mai 2010 statt.", "tgt_summary": "中国2010年上海世界博览会瑞士馆是2010年上海世博会上代表瑞士的展馆,位于世博园区C片区,占地面积为4000平方米,由瑞士联邦外交部下属的瑞士国家形象委员会负责建设和管理。瑞士馆的主题为“城市与乡村的互动”。", "id": 1701628} {"src_title": "Canteen Township", "tgt_title": "坎廷鎮區 (伊利諾伊州聖克萊爾縣)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Canteen Township liegt im östlichen Vorortbereich von St. Louis. Der Mississippi, der die Grenze zum Bundesstaat Missouri bildet, liegt rund 2 km westlich der Township. Die Canteen Township liegt auf 38°38′01′′ nördlicher Breite und 90°04′42′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 28 km2. Im Nordwesten der Canteen Township befinden sich die Reste von Cahokia, der größten präkolumbischen Stadt nördlich von Mexiko. Die Canteen Township liegt Norden des St. Clair County und grenzt nördlich an das Madison County. Innerhalb des St. Clair County grenzt die Canteen Township im Osten an die Caseyville Township, im Südosten an Belleville, im Süden an die East St. Louis Township sowie im Westen an die Stites Township.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Zentrum der Township kreuzt die Interstate 255, die als östliche Umgehungsstraße von St. Louis dient, die Interstate 64, die von St. Louis nach Louisville in Kentucky führt. Durch den Nordwesten der Township führen auf einer gemeinsamen Strecke die Interstates 55 und 70. Durch den Südosten der Township führt die Illinois State Route 157, in die die Illinois State Route 161 an deren nördlichen Endpunkt einmündet. Durch das Zentrum der Canteen Township verläuft in Nord-Süd-Richtung die Illinois State Route 111. Im äußersten Nordwesten befindet sich der südliche Endpunkt der Illinois State Route 123. Alle weiteren Straßen sind County Roads oder weiter untergeordnete teilweise unbefestigte Fahrwege. Entlang der südwestlichen Grenze der Canteen Township führt eine Linie der MetroLink genannten Stadtbahn des Ballungsraumes St. Louis. In der Canteen Township treffen mehrere Eisenbahnlinien verschiedener Gesellschaften (z. B. Union Pacific Railroad, BNSF Railway, Amtrak u. a.) zusammen, die sich auf dem Weg nach St. Louis hier bündeln. Der St. Louis Downtown Airport liegt rund 15 km südwestlich, der größere Lambert-Saint Louis International Airport liegt rund 30 km westnordwestlich der Canteen Township.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in der Canteen Township 10.263 Menschen in 3227 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 366,5 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 3227 Haushalten lebten statistisch je 2,96 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 39,6 Prozent Weißen, 43,2 Prozent Afroamerikanern, 0,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,3 Prozent Asiaten sowie 14,0 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 26,3 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 26,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 63,8 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 9,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 46,3 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 30.163 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 12.753 USD. 31,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte.", "content": "Neben Streubesiedlung lebt die Bevölkerung der Canteen Township in folgenden Ortschaften: Citys Villages", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Canteen Township ist eine von 22 Townships im St. Clair County im Westen des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahr 2010 hatte die Canteen Township 10.263 Einwohner.", "tgt_summary": "坎廷镇区(英语:Canteen Township)是位于美国伊利诺伊州圣克莱尔县的一个行政镇区。", "id": 1525038} {"src_title": "Madison (Illinois)", "tgt_title": "麥迪遜 (伊利諾伊州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Madison liegt im nordöstlichen Vorortbereich von St. Louis am Mississippi, der die Grenze zum Bundesstaat Missouri bildet. Madison liegt auf 38°40′57′′ nördlicher Breite sowie 90°09′25′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 45 km2, die sich auf 38 km2 Land- sowie 7 km2 Wasserfläche verteilen. Auf Höhe der Stadt Madison ist der Mississippi nicht schiffbar, sodass die Flussschifffahrt diesen Abschnitt über den \"Chain of Rocks Canal\" überwindet. Hier befindet sich mit Chain of Rocks Lock auch die unterste und letzte Schleuse am oberen Mississippi und die einzige unterhalb der Mündung des Missouri. Die unter Denkmalschutz stehende Chain of Rocks Bridge führt über den parallel verlaufenden Mississippi. Seit die New Chain of Rocks Bridge fertiggestellt wurde, ist die alte Brücke für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt und nur noch für Fußgänger und Radfahrer passierbar. Im Nordosten grenzt das Stadtgebiet an den Horseshoe Lake State Park, der an einem heute nicht mehr mit dem Mississippi verbundenen Altarm liegt. Die Stadt Madison liegt in der Venice, der Nameoki und der Chouteau Township des Madison County sowie der Canteen und der Stites Township des St. Clair County. Benachbarte Orte von Madison sind Granite City (am nördlichen Stadtrand), Fairmont City (am östlichen Stadtrand), Washington Park (11 km südöstlich), Brooklyn (am südwestlichen Stadtrand), Venice (am westlichen Stadtrand). Auf dem gegenüberliegende Mississippiufer liegen in Nordwesten die Orte Glasgow Village und Bellefontaine Neighbors. Weiter südlich schließt sich das Stadtgebiet von St. Louis an, dessen Zentrum 10,1 km südwestlich liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Entlang des südöstlichen Stadtrandes verlaufen auf einer gemeinsamen Strecke die Interstates 55 und 70. Entlang des Mississippi verläuft die hier den Illinois-Abschnitt der Great River Road bildende Illinois State Route 3. Im Stadtgebiet von Madison treffen ferner die Illinois State Routes 111 und 203 zusammen. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete teils unbefestigte Fahrwege sowie innerstädtische Straßen. Im Stadtgebiet von Madison verlaufen mehrere Eisenbahnlinien von Union Pacific Railroad und Norfolk Southern Railway zusammen, die von hier nach St. Louis führen. Der St. Louis Downtown Airport liegt 17 km südlich, der größere Lambert-Saint Louis International Airport liegt 23,7 km nordwestlich von Madison.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Madison 3891 Menschen in 1573 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 102,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1573 Haushalten lebten statistisch je 2,45 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 39,7 Prozent Weißen, 55,5 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,2 Prozent Asiaten sowie 1,6 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,7 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 27,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 61,0 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 11,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 29.896 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.311 USD. 26,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Madison ist eine Stadt (mit dem Status „City“) im Madison County und zu einem kleineren Teil im St. Clair County im Westen des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahr 2010 hatte Madison 3891 Einwohner.", "tgt_summary": "麦迪逊(英语:Madison)是一个位于美国伊利诺伊州麦迪逊县的城市。", "id": 1405294} {"src_title": "Fenton Township (Illinois)", "tgt_title": "芬頓鎮區 (伊利諾伊州懷特塞德縣)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Fenton Township liegt im Nordwesten von Illinois, am nördlichen Ufer des Rock River. Der Mississippi, der die Grenze zu Iowa bildet, liegt sich rund 20 km östlich. Die Grenze zu Wisconsin befindet sich rund 100 km nördlich. Die Fenton Township liegt auf 41°42′35′′ nördlicher Breite und 90°02′13′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 91,4 km2, die sich auf 90,4 km2 Land- und 1,0 km2 Wasserfläche verteilen. Die Fenton Township liegt im südwestlichen Zentrum des Whiteside County und grenzt im Norden an die Union Grove Township, im Nordosten an die Mount Pleasant Township, im Osten an die Lyndon Township, im Südosten an die Prophetstown Township, im Süden an die Portland und die Erie Township, im Westen an die Newton Township sowie im Nordwesten an die Garden Plain Township.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch die Fenton Township verläuft in West-Ost-Richtung die Interstate 88, die von den Quad Cities nach Chicago führt. Alle anderen Straßen sind County Roads oder weiter untergeordnete und zum Teil unbefestigte Fahrwege. In der Fenton Township beschreibt eine Eisenbahnlinie der BNSF Railway, die von den Quad Cities bis hierher entlang des Rock River verläuft, einen Bogen in nördliche Richtung. Der nächstgelegene größere Flughafen ist der rund 60 km südwestlich der Township gelegene Quad City International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in der Fenton Township 536 Menschen in 217 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 5,9 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 217 Haushalten lebten statistisch je 2,47 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,7 Prozent Weißen, 0,2 Prozent (eine Person) amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent (zwei Personen) Asiaten sowie 1,9 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,9 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,8 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,1 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,9 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 17,0 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 47,9 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 66.771 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 34.379 USD. 3,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte.", "content": "Neben Streubesiedlung existiert in der Fenton Township mit Fenton eine (gemeindefreie) Siedlung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fenton Township ist eine von 22 Townships im Whiteside County im Nordwesten des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahr 2010 hatte die Fenton Township 536 Einwohner.", "tgt_summary": "伊里镇区(英语:Erie Township)是位于美国伊利诺伊州怀特塞德县的一个行政镇区。", "id": 1677991} {"src_title": "Hume Township (Illinois)", "tgt_title": "休姆鎮區 (伊利諾伊州懷特塞德縣)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Hume Township liegt im Nordwesten von Illinois an der Mündung des \"Elkhorn River\" in den Rock River. Der Mississippi, der die Grenze zu Iowa bildet, liegt rund 50 km östlich; die Grenze zu Wisconsin befindet sich rund 90 km nördlich. Die Hume Township liegt auf 41°43′04′′ nördlicher Breite und 89°47′51′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 77,95 km2, die sich auf 76,4 km2 Land- und 1,55 km2 Wasserfläche verteilen. Die Hume Township liegt im südöstlichen Zentrum des Whiteside County und grenzt im Norden an die Hopkins Township, im Nordosten an die Coloma Township, im Osten an die Montmorency Township, im Südosten an die Hahnaman Township, im Süden an die Tampico Township, im Westen an die Prophetstown Township sowie im Nordwesten an die Lyndon Township.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Interstate 88, die die Quad Cities mit Chicago verbindet, führt In West-Ost-Richtung durch den nördlichsten Winkel der Township. Durch den Südwesten der Township führt die Illinois State Route 172. Alle weiteren Straßen sind County Roads oder weiter untergeordnete und zum Teil unbefestigte Fahrwege. Mit dem Whiteside County Airport befindet sich ein kleiner Flugplatz rund 10 km östlich der Hume Township. Die nächstgelegenen größeren Flughäfen sind der rund 95 km nordöstlich gelegene Chicago Rockford International Airport und der rund 80 km südwestlich gelegene Quad City International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in der Hume Township 411 Menschen in 156 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 5,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 156 Haushalten lebten statistisch je 2,63 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 99 Prozent Weißen sowie 1 Prozent (vier Personen) aus anderen ethnischen Gruppen. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,2 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,8 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 61,4 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 14,8 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 47,7 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 42.353 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 16.167 USD. 36,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte.", "content": "Außer Streubesiedlung existieren in der Hume Township keine Siedlungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hume Township ist eine von 22 Townships im Whiteside County im Nordwesten des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahr 2010 hatte die Hume Township 411 Einwohner.", "tgt_summary": "休姆镇区(英语:Hume Township)是位于美国伊利诺伊州怀特塞德县的一个行政镇区。", "id": 2803784} {"src_title": "Assassin’s Creed III", "tgt_title": "刺客信条III", "src_document": [{"title": "Szenario.", "content": "Wie schon in den Vorgängerteilen spielt man in \"Assassin’s Creed III\" Desmond Miles, der mittels einer speziellen Maschine, dem Animus, die Erinnerungen seiner Vorfahren nacherlebt. Leitmotiv ist wie zuvor der ewige Konflikt zwischen dem Geheimbund der Assassinen und dem Templerorden. Während die Templer die Welt kontrollieren wollen, um ihr Frieden zu bringen, wollen die Assassinen sie genau davon abhalten und die Freiheit der Menschen verteidigen. Desmond und seine Vorfahren arbeiten dabei für die Assassinen. In \"Assassin’s Creed III\" steht ein neuer Protagonist im Mittelpunkt, \"Ratonhnhaké:ton\" genannt Connor, seines Zeichens halb Brite, halb Mohawk-Indianer. Die Binnenhandlung von Assassin’s Creed III spielt während der Amerikanischen Revolution und dem daraus resultierenden Unabhängigkeitskrieg zwischen 1753 und 1783. Wie in den Vorgängern treten zahlreiche historische Persönlichkeiten im Spiel auf, darunter George Washington, Benjamin Franklin, Thomas Jefferson, John Hancock, Samuel Adams, Charles Lee, William Johnson, Israel Putnam, Benjamin Tallmadge, Paul Revere, William Dawes, Samuel Prescott, William Prescott, John Pitcairn, Edward Braddock, König George III., General Lafayette und Friedrich Wilhelm von Steuben. Im Spiel kann der Spieler die Städte Boston und New York City erkunden. Außerdem existiert ein weitläufiges Gebiet namens \"Grenzland\" um die Städte Lexington und Concord, in dem man Jagd auf Tiere machen und diverse Nebenmissionen erfüllen kann. In einigen Missionen erkundet man zudem Teile der amerikanischen Ostküste per Schiff.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Zu Beginn des Spiels betritt Desmond gemeinsam mit seinen Mitstreitern Rebecca, Shaun und seinem Vater William einen Tempel der Ersten Zivilisation, ehemals technisch hoch entwickelten Wesen, die einst die Menschheit als ihre Sklavenrasse erschufen. Sie hinterließen Artefakte, sogenannte Edensplitter, mit denen mächtige Illusionen erzeugt und Menschen manipuliert werden können. Im Tempel hoffen Desmond und seine Begleiter neue Informationen über die Erste Zivilisation zu finden, um den am 21. Dezember 2012 befürchteten Weltuntergang zu verhindern. Doch für den Zutritt zum Innern wird ein Schlüssel benötigt, der von einem Vorfahren Desmonds verborgen wurde. Um zu erfahren, wo dieser zu finden ist, steigt Desmond daher in den Animus. Zu Beginn erlebt er so die Geschichte von Haytham Kenway, einem von Desmonds Vorfahren, der sich den Templern angeschlossen hatte, wie dieser in Nordamerika ankommt und neue Templer rekrutiert. Anschließend schlüpft der Spieler in die Rolle des fünfjährigen Ratonhnhaké:ton, Haythams gemeinsamen Sohn mit der Mohawk-Indianerin Zio (Kaniehtí:io). Als dieser im Wald Verstecken spielt, wird er von Charles Lee, einem der rekrutierten Templer, gefunden, der ihm Informationen entlocken will. Zurück in seinem Dorf erlebt Ratonhnhaké:ton, wie seine Mutter in den Flammen stirbt. Einige Jahre später trifft sich Ratonhnhaké:ton mit der Clanmutter, um zu erfahren, warum sein Stamm nicht flieht oder sich gegen die immer mehr Land in Besitz nehmenden Kolonisten wehrt. Daraufhin zeigt diese ihm einen Edensplitter und erklärt ihm, es sei seit jeher die Aufgabe ihres Stammes, dieses Artefakt und dieses Land zu hüten. Bei Ratonhnhaké:ton löst der Edensplitter eine Vision mit der Göttin Juno – eigentlich eine Vertreterin der Ersten Zivilisation – aus, bei der ihm klargemacht wird, er solle sich den Assassinen anschließen. In Person des alten Afro-Amerikaners Achilles Davenport wird Ratonhnhaké:ton schließlich in die Kunst der Assassinen eingeweiht. Dieser gibt ihm auch den Namen Connor, nach seinem im New Yorker Feuer verstorbenen Sohn. In Folge tötet Connor einen rekrutierten Anhänger Haythams nach dem anderen. Haytham und Connor treffen sich daraufhin und erledigen auch ein paar Aufträge gemeinsam und lernen sich dabei besser kennen, auch wenn sie verfeindeten Lagern angehören. Der letzte überlebende Anhänger Haythams, Charles Lee, versteckt sich in einem Fort. Nachdem Connor das Fort erobert hat trifft er jedoch nicht auf Lee, sondern auf Haytham, den er daraufhin in einem Zweikampf tötet. Connor nimmt die Spur des flüchtigen Lee auf und findet ihn nach einigen Strapazen schließlich in einer Taverne, wo er nun auch diesen tötet. Den Schlüssel, den Lee bei sich trug, vergräbt Connor anschließend im Grab von Achilles' verstorbenem Sohn Connor Davenport. Mit dieser Information reist Desmond zum Grab von Connor Davenport und findet den Schlüssel. Zurück im Tempel öffnet sich die Barriere und die Gruppe findet ein weiteres Artefakt, eine Kugel, vor sich. Minerva, eine weitere Angehörige der Ersten Zivilisation, erscheint der Gruppe und warnt Desmond davor, die in der Kugel eingesperrte Juno zu befreien, da diese die Absicht hege, die Menschheit zu versklaven. Juno dagegen prophezeit Desmond eine düstere Zukunft, sollte er auf Minerva hören: Der Sonnensturm würde viele Menschen töten, doch die Menschheit selbst würde überleben. Desmond würde die Menschen als ihr geistiges Oberhaupt in eine neue Zukunft führen. Viele Jahre nach seinem Tod jedoch würden die Menschen Desmond als Gott verehren, ihn für ihre eigenen Zwecke instrumentalisieren und damit erneut ein finsteres Kapitel der Menschheit einläuten. Würde Desmond die Kugel berühren, wäre die Menschheit gerettet. Desmond entscheidet sich dafür, Juno zu befreien und sie selbst aufzuhalten. Er schickt seine Begleiter fort, um sich Juno allein zu stellen. Als er die Kugel berührt, fällt er tot zu Boden. In einer kurzen Zwischensequenz berichtet ein Nachrichtensprecher von weltweit auftretenden Naturkatastrophen, ausgelöst durch den Sonnensturm, das Schlimmste sei jedoch überstanden. Wieder zurück im Tempel spricht die befreite Juno davon, dass die Welt gerettet sei, Desmond seine Rolle gespielt habe und es nun Zeit sei, dass sie die ihrige spiele.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "\"Assassin’s Creed III\" ist wie seine Vorgänger ein Open-World-Spiel. Zwischen den Missionen kann man die Spielwelt erkunden, Nebenmissionen erfüllen oder Gegenstände sammeln. Die Integration von Nebenmissionen in die freie Welt wurde verbessert: Oftmals braucht man eine Mission nur einmal anzunehmen und kann sie dann jederzeit erfüllen; das Ziel wird, falls möglich, permanent auf der Karte markiert, und man wird auf die Mission hingewiesen, sobald man sich in der Nähe aufhält. Das Kampfsystem basiert darauf, im richtigen Moment die richtige Taste zu drücken, um verschiedene Angriffe auszuführen oder einen Angriff zu kontern. Dabei sind verschiedene Vorgehensweisen bei unterschiedlichen Gegnertypen effektiv: Während man bei einem Gegner Angriffe kontern sollte, ist es bei einem anderen vielleicht sinnvoller, ihn zu entwaffnen und dann anzugreifen oder ihn in ein Umgebungsobjekt zu stoßen. Angreifende Gegner werden mit einem Pfeil über dem Kopf gekennzeichnet, der gerade anvisierte Gegner ist mit einem weißen Schimmer hervorgehoben. Das richtige Timing für Tastendrücke muss man jedoch durch Übung selbst herausfinden. Das Waffenarsenal wurde angepasst: Neben den serietypischen versteckten Klingen am Unterarm, die auch als Messer genutzt werden können, und konventionellen Waffen wie Schwertern und Äxten, trägt man ein Tomahawk, eine, später zwei, Pistolen sowie Pfeil und Bogen. Außerdem besitzt man an Seilen befestigte Messer, mit denen man Gegner an sich heranziehen oder sogar an Bäumen hängen kann, Giftpfeile, Sprengfallen und Rauchbomben. Eine Erweiterung hat das Suchsystem erfahren: Während man in den vorherigen Teilen nur entweder gesucht oder eben nicht gesucht sein konnte, gibt es nun drei Stufen der Verfolgung; mit jeder Stufe werden Wachen aufmerksamer, auf der letzten Stufe werden sogar mehr Wachen und ein besonderer Gegnertyp eingesetzt. Während der Suchstatus durch Verbrechen steigt, kann man ihn durch das Entfernen von Suchplakaten und das Bestechen von Stadtschreiern und Druckern senken. Das Warensystem wurde überarbeitet: Man ist Herr einer kleinen Siedlung, für die man Bewohner anwerben kann. Diese bieten ihrerseits Missionen an, für die man mit Ausbauten des entsprechenden Betriebs belohnt wird. Man kann Rohstoffe einkaufen oder sammeln und diese von den Einwohnern der Siedlung zu Handelswaren verarbeiten lassen, die man dann mittels Konvois an zuvor besuchte Händler in der Spielwelt gewinnbringend verkaufen kann. Auch Kapazitätsupgrades (für Munition etc.) und bestimmte Waffen lassen sich so herstellen. Für alle Herstellungsprozesse benötigt man Pläne, die man entweder in der Spielwelt findet oder als Missionsbelohnung erhält. Auch das Rekrutensystem kehrt zurück: In den je drei Bezirken der beiden Städte sind die Templer auf unterschiedliche Art und Weise aktiv, beispielsweise indem sie Männer zwangsrekrutieren, Händlerpreise manipulieren oder die Verbreitung von Epidemien begünstigen. Wenn man diese Bestrebungen in Nebenmissionen unterbindet und damit den Bezirk „befreit“, schließt sich die entsprechende Person dem Assassinenorden an und bringt eine spezielle Fähigkeit mit sich, wie einen Aufruhr anzetteln oder einen Hinterhalt legen. Man kann die Rekruten auch auf Missionen in die verschiedenen Kolonien schicken, wodurch auch diese vom Templereinfluss befreit werden und die Rekruten Erfahrung gewinnen und im Rang aufsteigen können. Neu ist das Jagdsystem: Der Protagonist kann im Grenzland Tiere jagen, um an Pelze und andere wertvolle Gegenstände zu gelangen. Diese können dann in der Siedlung verarbeitet oder direkt verkauft werden. Bei der Jagd kann man Hinweisen nachgehen, um Fährten aufzunehmen, sich durch Gebüsch oder über Bäume an potenzielle Beute anschleichen oder Fallen stellen. Von Zeit zu Zeit wird man auch selbst von Tieren angegriffen, diese Kämpfe laufen als Quick-Time-Event ab und variieren je nach Angreifer im Schwierigkeitsgrad.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Entwicklung von \"Assassin’s Creed III\" begann unmittelbar nach der Veröffentlichung von \"Assassin’s Creed II\" im Jahr 2009. Im Jahr 2010 erklärte Jean-François Boivin von Ubisoft, dass in jedem Hauptteil der Reihe ein neuer Hauptcharakter und eine neue Umgebung vorkommen würden. Am 8. November 2011 gab Ubisofts CEO Yves Guillemot bekannt, dass ein neues \"Assassin’s Creed\" im Jahr 2012 veröffentlicht werde. Im Januar 2012 wurden, offenbar über ein Informationsleck bei Ubisoft, Details zum kommenden \"Assassin’s Creed\" bekannt, darunter erstmals der Handlungsort des Titels während der Amerikanischen Revolution. Im Februar 2012 gab Ubisoft schließlich offiziell die Veröffentlichung von \"Assassin’s Creed III\" bekannt, als Veröffentlichungsdatum in Nordamerika wurde der 30. Oktober 2012 festgelegt. Am 1. März 2012 veröffentlichte Ubisoft das offizielle Verpackungsmotiv und bestätigte, dass das Spiel während der Amerikanischen Revolution spielt. Eine detaillierte Vorstellung von \"Assassin’s Creed III\" erfolgte am 5. März 2012 in Form eines Trailers. Ubisoft beschrieb das Spiel als das „höchst ambitionierte“ Projekt in der Geschichte des Unternehmens, da es im Vergleich zu den Vorgängern mit der doppelten Produktionskapazität umgesetzt werde. Das Spiel werde mit einer neuen Engine namens AnvilNext, für verbesserte Visualisierung, Charaktermodelle und bessere künstliche Intelligenz entwickelt. Durch die neue Engine sollen zudem Schlachtfelder voller Soldaten möglich sein. Auf der E3 2012 wurden weitere Details sowie die Wii-U-Version des Spiels vorgestellt. Der Spieler hat dabei die Möglichkeit, Waffen durch Gesten zu wechseln, und die Karte ist jederzeit auf dem Wii-U-Gamepad einsehbar. Außerdem wurden Details zum Mehrspieler-Modus veröffentlicht; dieser soll zwölf Unter-Modi haben, und es soll darin möglich sein, Soldaten des englischen Militärs und weibliche Figuren zu spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Abhängig von der Handelskette erhielten Vorbesteller von \"Assassins Creed III\" unterschiedliche Boni. In Deutschland waren dies bei GameStop das Add-on \"Rotrock\" mit der Mehrspielerfigur „Der Rotrock“, dem Emblem „Die Schlange“, dem Relikt „Doktorpuppe“, dem Bild „Der Doktor“ und dem Titel „Der Doktor“.; bei Amazon das Add-on \"Kapitän der Aquila\" mit der Einzelspielerwaffe „Das Enterbeil“ und dem Skin „Uniform des Kapitäns der Aquila“.; bei diversen Einzelhändlern das Add-on \"Kolonialer Assassine\" mit der Einzelspielerwaffe „Schottische Steinschlossbüchse“ und dem Skin „Traditionelle Montur eines Kolonialen Assassinen“. Neben der Veröffentlichung auf Blu-ray-Disc bietet Sony Computer Entertainment Europe alternativ eine digitale Version des Titels zum Herunterladen via PlayStation Store an. Diese erschien als \"Classic Version\", als \"Gold Edition\" inklusive Rabatt auf kommende herunterladbare Inhalte und zusätzlichen Einzel- und Mehrspielerinhalten und als Paket („Bundle“) mit \"\" für PlayStation Vita. Am 29. März 2019 wurde eine grafisch überarbeitete Fassung mit dem Zusatz \"Remastered\" für PlayStation 4, Xbox One und Windows veröffentlicht, die Nintendo-Switch-Version folgte am 21. Mai 2019. Diese Fassung bietet je nach System eine Auflösung von bis zu 4K sowie verbesserte Licht- und Schatteneffekte. Darüber hinaus beinhaltet sie sowohl alle bis dahin erschienenen Zusatzinhalte als auch eine HD-Portierung des Spin-Offs \"\". Alle zusätzlichen Inhalte sind direkt im Spiel integriert bzw. auf der Disc vorhanden und müssen nicht separat heruntergeladen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sondereditionen.", "content": "Neben der Standardversion des Spiels wird es mehrere Sondereditionen von \"Assassin’s Creed III\" geben:", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Am 30. März 2012 verkündete Ubisoft, dass in den drei Wochen seit Start der Vorverkaufsphase von \"Assassin’s Creed III\" schon mehr Bestellungen eingegangen seien als die gesamten Vorbestellungen von \"\" und zehnmal so viele wie bei \"\" in einem vergleichbaren Zeitraum.", "section_level": 1}, {"title": "Ableger.", "content": "Mit \"\" wurde auf der E3 2012 ein Ableger für PlayStation Vita angekündigt. Der Titel spielt ebenfalls während der amerikanischen Revolution in New Orleans; Hauptfigur ist mit der französisch-afrikanischen Assassinin \"Aveline\" erstmals in der Serie eine Frau.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Am 8. Februar 2013 kündigte Ubisoft-Chef Yves Guillemot einen Nachfolger an, der keine Fortsetzung der \"Assassin's-Creed-3\"-Thematik darstelle. Stattdessen plane Ubisoft mit einem neuen Entwicklerteam ein „ganz neues Spiel“. Er wurde schließlich unter dem Titel \"Assassin’s Creed IV: Black Flag\" im Oktober 2013 veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Assassin’s Creed III (\"kurz AC III\") ist ein im Jahr 2012 veröffentlichtes Videospiel aus dem Hause Ubisoft. Es ist der insgesamt fünfte Teil der \"Assassin’s-Creed\"-Reihe und der dritte Haupttitel. Wie sein Vorgänger ist der Titel aus dem Genre Action-Adventure. \"Assassin’s Creed III\" wurde im Oktober 2012 für PlayStation 3 und Xbox 360 und Im November 2012 für Microsoft Windows und Wii U veröffentlicht. Am 29. März 2019 erschien eine Remastered Version für PC, PlayStation 4 und Xbox One und Mitte Mai 2019 für Nintendo Switch.", "tgt_summary": "是育碧公司的蒙特利尔工作室开发的一款第三人称历史奇幻类游戏。本作是《刺客教条》主系列的第五部作品兼第三部正统续作。 游戏的PlayStation 3和Xbox 360版本于2012年10月30日在北美发售,而Wii U和PC版本则在同年11月发售。共有上下部章节:上部-海尔森·肯威;下部-康纳(拉顿哈给顿)。", "id": 719497} {"src_title": "Erie (Illinois)", "tgt_title": "伊里 (伊利諾伊州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Erie liegt auf 41°39′23′′ nördlicher Breite und 90°04′45′′ westlicher Länge und erstreckt sich über rund vier Quadratkilometer. Der Ort bildet das Zentrum der Erie Township. Erie liegt unweit des Rock River, rund 20 km östlich des Mississippi, der die Grenze zu Iowa bildet. Benachbarte Orte sind Lyndon (15 km nordöstlich), Prophetstown (15,5 km östlich), Hillsdale (9,7 km südwestlich) und Morrison (23 km nordöstlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Dubuque in Iowa (130 km nordwestlich), Rockford (132 km nordöstlich), Chicago (218 km östlich), Peoria (139 km südsüdöstlich), die Quad Cities (50,6 km südwestlich) sowie Cedar Rapids in Iowa (167 km westnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Etwa zwei Kilometer nördlich des Ortsrandes verläuft die Interstate 88, die Chicago mit den Quad Cities verbindet. Durch das Zentrum von Erie verlaufen keine überregionalen Fernstraßen. Durch Erie verläuft eine Eisenbahnlinie der BNSF Railway, die entlang des Rock River führt. Der nächstgelegene Flughafen ist der 51,4 km südwestlich gelegene Quad City International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Erie 1602 Menschen in 648 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 400,5 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 648 Haushalten lebten statistisch je 2,47 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,3 Prozent Weißen, 0,2 Prozent Afroamerikanern, 0,1 Prozent (zwei Personen) amerikanischen Ureinwohnern sowie 0,2 Prozent Asiaten; 1,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 24,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 58,3 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 17,4 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,2 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 46.691 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 22.887 USD. 5,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erie ist ein Ort (mit dem Status „Village“) im Whiteside County im Nordwesten des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahr 2010 hatte Erie 1602 Einwohner.", "tgt_summary": "伊里(英语:Erie)是位于美国伊利诺伊州怀特塞德县的一个村落。", "id": 1841668} {"src_title": "Chuanjiesaurus", "tgt_title": "川街龍屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Chuanjiesaurus\" erreichte möglicherweise eine Länge von ungefähr 25 Metern und war damit einer der größten frühen Sauropoden. Sein Bauplan war wie bei anderen Mamenchisauriden durch einen langen Schwanz und einen extrem langen Hals charakterisiert. Zwar sind lediglich der vordere und mittlere Abschnitt des Halses überliefert – andere Mamenchisauriden wiesen jedoch 18 bis 19 Halswirbel auf, mehr als bei anderen Sauropoden. Die Halswirbel waren zudem verlängert – so misst der Wirbelkörper des elften Halswirbels, des längsten hinreichend erhaltenen Wirbels, eine Länge von 67,7 Zentimetern – die Höhe dieses Wirbelkörpers beträgt lediglich 22,0 Zentimeter. Neben dem verlängerten Hals zeigte \"Chuanjiesaurus\" weitere Gemeinsamkeiten mit anderen Mamenchisauriden: So bestand das Kreuzbein aus vier Kreuzbeinwirbeln; außerdem waren die Rückenwirbel nur schwach pneumatisiert (mit luftgefüllten Kammern ausgespart), während die vorderen Schwanzwirbel procoel – auf der Vorderseite konkav und auf der Hinterseite konvex – waren. Von allen anderen Mamenchisauriden unterscheidet sich \"Chuanjiesaurus\" durch eine Reihe einzigartiger Merkmale, die sich vor allem an den Wirbeln, aber auch an den Gliedmaßen finden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Eine phylogenetische Analyse von Sekiya (2011) kommt zu dem Ergebnis, dass \"Chuanjiesaurus\" zusammen mit \"Mamenchisaurus\", \"Tienshanosaurus\" und \"Yuanmousaurus\" innerhalb einer monophyletischen Gruppe klassifiziert werden kann – die Mamenchisauridae. Ob \"Omeisaurus\" innerhalb dieser Gruppe zu klassifizieren ist oder das Schwestertaxon dieser Gruppe darstellt, ist laut dieser Analyse unklar. Die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Mamenchisauridae können kaum aufgelöst werden. Die Mamenchisauridae bilden eine Gruppe, die innerhalb der Eusauropoda, jedoch außerhalb der Neosauropoda, welche alle späteren Sauropoden umfasst, zu klassifizieren ist.", "section_level": 1}, {"title": "Paläohabitat.", "content": "Die Fossilien stammen aus der Chuanjie-Formation, einer Gesteinsfolge, die erst seit dem Jahr 2000 formell eigenständig ist und davor den untersten Abschnitt der „Oberen Lufeng-Formation“ umfasste. Die Formation wird auf den frühen Mitteljura datiert. Ihr Paläohabitat ist wenig erforscht, neuere Studien berichten jedoch, dass das Klima zur Zeit der Ablagerung warm-feucht bis semiarid war.", "section_level": 1}, {"title": "Fund und Forschungsgeschichte.", "content": "Die ersten Fossilien wurden 1995 von Tao Wang vom Lufeng-Dinosauriermuseum beim Dorf Chuanjie im Kreis Lufeng in der chinesischen Provinz Yunnan entdeckt. Bei der aus dunkelroten, massiven Siltsteinen bestehenden Fundstelle handelt es sich um ein Bonebed („Knochenlager“), das neben den beiden \"Chuanjiesaurus\"-Skeletten die Überreste von zwei weiteren, großen Sauropoden birgt. Diese Skelette sind jedoch deutlich schlechter erhalten; ob es sich auch bei ihnen um \"Chuanjiesaurus\" handelt, kann nicht bestimmt werden. Neben den Sauropodenfossilien birgt die Fundstelle die Überreste des Theropoden \"Shidaisaurus\" sowie vierer Schildkröten. Die Sauropoden-Fossilien wurden nur teilweise aus dem Gestein herauspräpariert und \"in situ\" an ihrem Fundort belassen; ein kleines Haus diente in den ersten Jahren nach der Freilegung dem Schutz vor Witterungseinflüssen. Heute ist die Fundstelle Teil des 2008 eröffneten Welt-Dinosaurier-Tals, des größten Dinosaurier-Themenparks in China. Die Fossilien werden zwei Exemplaren zugeordnet. Das Holotyp-Exemplar besteht aus einer Schwanzwirbel-Serie, Teilen des Schultergürtels und der Vorderbeine sowie Teilen des Beckens und der Hintergliedmaßen. Das zweite Exemplar derweil setzt sich aus Wirbeln (11 Halswirbel, 6 hintere Rückenwirbel, 4 Kreuzbeinwirbel, 25 Schwanzwirbel und Chevron-Knochen), Teilen der Arme und des Beckens sowie einem Oberschenkelknochen zusammen. \"Chuanjiesaurus\" wurde 2000 von Forschern um Xiaosi Fang erstmals wissenschaftlich beschrieben. Diese in chinesischer Sprache geschriebene Veröffentlichung ist allerdings sehr kurz, die Beschreibung wurde von verschiedenen Kommentatoren als unzureichend deklariert. 2011 folgte eine umfangreiche Neubeschreibung durch Toru Sekiya.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chuanjiesaurus ist eine Gattung sauropoder Dinosaurier aus dem Mitteljura Chinas. Bisher ist ein einziger Fund bekannt, der aus zwei fragmentarischen, nebeneinander liegenden Skeletten besteht. Beide Skelette sind nur teilweise aus dem Gestein herauspräpariert und wurden, durch eine Überdachung vor Witterungseinflüssen geschützt, an ihrem Fundort belassen, der heute Teil des Dinosaurier-Erlebnisparks „Welt-Dinosaurier-Tal“ ist. \"Chuanjiesaurus\" wird zu den Mamenchisauridae gezählt, einer bisher lediglich aus China nachgewiesenen Gruppe früher Sauropoden. \"Chuanjiesaurus\" wurde 2000 benannt, der Name weist auf das Dorf Chuanjie, wo die Fossilien entdeckt wurden. Die einzige Art ist \"Chuanjiesaurus anaensis\".", "tgt_summary": "川街龙属(学名:\"Chuanjiesaurus\")是蜥脚下目下的一属恐龙,生活于中侏罗世的中国。川街龙是大型的草食恐龙,身长约27米。模式种是阿纳川街龙(\"C. ananensis\"),在2000年发表、命名。川街龙的化石在中国云南省禄丰县川街乡阿纳村被发现,并以此地命名。目前已经发现多具川街龙的完整化石。", "id": 1483654} {"src_title": "Schlacht von Bapheus", "tgt_title": "巴菲烏斯之戰", "src_document": [{"title": "Strategischer Hintergrund.", "content": "Osman I. trat um 1282 die Herrschaft über die Türken an und führte in den nächsten zwei Dekaden Plünderungszüge in die Grenzgebiete des byzantinischen Bithyniens durch. Im Jahr 1301 belagerten die Osmanen Nikäa, die frühere Hauptstadt des Byzantinischen Reiches. Die türkischen Überfälle bedeuteten für die Hafenstadt Nikomedia eine Hungersnot, da die ständigen Angriffe das Einbringen der Ernte verhinderten. Im Frühjahr 1302 führte Kaiser Michael IX. (regierte von 1294/95 bis 1320) seine Truppen auf einem Feldzug bis nach Magnesia, dem heutigen Manisa. Die Türken vermieden wegen der Größe der Armee eine Feldschlacht. Michael wollte die Türken zur Schlacht zwingen, aber seine Generäle brachten ihn davon ab. Die Türken nahmen stattdessen ihre Plünderzüge wieder auf und schlossen den Kaiser bei Magnesia ein. Seine Armee löste sich ohne Schlacht auf, da die Männer zu ihren Familien zurückkehrten, um sie vor türkischen Überfällen zu beschützen. Michael war gezwungen, sich auf dem Seeweg zurückzuziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Schlacht.", "content": "Um der Bedrohung von Nikomedia entgegenzutreten, entsandte Michaels Mitkaiser Andronikos II. Palaiologos (regierte 1282–1328) eine byzantinische Armee (etwa 2000 Mann stark) unter dem \"megas hetaireiarches\" Georgos Mouzalon über den Bosporus, um die Stadt zu befreien. In der Ebene von Bapheus (; nicht lokalisierte, vielleicht östlich von Nikomedia, aber in Sichtweite der Stadt gelegene Örtlichkeit) trafen die byzantinischen Truppen am 27. Juli 1302 auf 5000 türkische Reiter, die von Osman selbst befehligt wurden und durch türkische Verbündete aus Paphlagonien und der Region des Flusses Mäander verstärkt wurden. Die türkischen Reiter griffen die Byzantiner an und durchbrachen ihre Schlachtlinie, was Mouzalon zum Rückzug nach Nikomedia zwang.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Bapheus war einer der ersten Siege des entstehenden Osmanischen Reichs und von großer Bedeutung für seine spätere Expansion: Die Byzantiner verloren die Kontrolle über das ländliche Bithynien und zogen sich in ihre Festungen zurück. Diese fielen wegen ihrer isolierten Lage der Reihe nach an die Osmanen. Die byzantinische Niederlage bewirkte auch eine Auswanderungswelle der kleinasiatischen Christen in die europäischen Reichsteile, was die Demographie in Kleinasien zu Gunsten der Türken verschob. Zusammen mit dem Desaster bei Magnesia, das es den Türken erlaubte, sich an der Küste der Ägäis festzusetzen, läutete Bapheus den endgültigen Verlust Kleinasiens für das Byzantinische Reich ein. Die osmanische Eroberung Bithyniens war trotzdem ein schrittweiser Prozess; die letzte byzantinische Besitzung, Nikomedia, fiel erst 1337 an die Türken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Bapheus (, \"Koyun Hisar Muharebesi\", \"Koyunhisar Muharebesi\", \"Yalakova Muharebesi\") fand am 27. Juli 1302 zwischen der osmanischen Armee unter Osman I. und einer byzantinischen Streitmacht unter Georgos Mouzalon statt. Der Ausgang der Schlacht, die mit einem osmanischen Sieg endete, läutete die vollständige Eroberung des byzantinischen Bithynien durch die Osmanen ein. Halil İnalcık zufolge erhielt der osmanische Staat seine charakteristische Prägung in dieser Schlacht.", "tgt_summary": "巴菲乌斯之战发生于1302年7月27日,是一场由奥斯曼一世亲率鄂图曼大军对战乔治·莫札隆所统领之拜占庭军队的战役。这场关键性的战争以鄂图曼帝国的大获全胜告终,战役巩固了刚立国不久的鄂图曼帝国政权,同时预示著日后拜占庭帝国位于比提尼亚的领土将被鄂图曼人征服的未来。", "id": 3015657} {"src_title": "Lunde", "tgt_title": "海鸚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Arten der Gattung \"Fratercula\" haben einen gedrungenen Körperbau, kurze Flügel, die sich zum Schwimmen unter Wasser eignen, und einen kurzen Schwanz. Das Gefieder ist überwiegend schwarz bzw. schwarz-weiß, die Unterseite des Rumpfes vollständig weiß. Der Schnabel fällt im Verhältnis zur Körpergröße dick aus. Der im Profil etwa dreieckige Schnabel ist massig, jedoch schmal. Er zeigt im basalen Teil eine Umhüllung aus mehreren ornamentalen Horngebilden, die im Schlichtkleid fehlen. Die distale Hälfte ist leuchtend hellrot oder orange, nach der Brutzeit jedoch blasser. Zwar geben die \"Fratercula\"-Alken an ihren Brutstätten besonders viele Lautäußerungen von sich, wenn sie über dem Wasser fliegen, sind sie jedoch ruhig. Im Vergleich zu anderen Alken, die etwa 1,6 m über dem Wasser fliegen, fliegen die \"Fratercula\"-Alken mit einer Flughöhe über Wasser von etwa 10 m relativ hoch. Ihre Flügel können sie in der Luft bis zu 400 Mal in der Minute schlagen und erreichen so eine Geschwindigkeit von fast 90 km/h.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Zur Gattung der Lunde gehören folgende drei rezente Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Wie der Großteil der Alken ernähren sich die \"Fratercula\"-Alken von Fisch und Zooplankton, füttern ihre Nestlinge hauptsächlich jedoch mehrmals täglich mit kleinen Fischen. Zu der Beute gehören unter anderem Sandaale, Heringe, Lodden und tagsüber erreichbare Schwarmfische. Seltener jedoch auch Tintenfische oder verschiedene Dorschartige, vor allem Pollack, Kabeljau und Wittling. Im Nordpolarmeer werden Vielborster und Krebstiere ergänzend zum Fisch regelmäßig an die Nestlinge verfüttert. Hinzukommend können im Winterhalbjahr Vielborster und Krebstiere eine bedeutende Rolle bei der Ernährung spielen. Die Nahrungssuche erfolgt tauchend, die Vorwärtsbewegung unter Wasser erfolgt mit den Flügeln. Sie tragen die gefangenen Fische quer im Schnabel, indem sie mit der Zunge gegen den Oberschnabel gedrückt werden, bis die ganze Schnabellänge mit Fisch gefüllt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Alle drei \"Fratercula\"-Arten brüten in großen Kolonien und Steilküsten, Felsspalten unter Felsen oder selbstgebauten Höhlen. Einige ehemalige oder aktuelle Brutplätze werden als „Papageitaucher-Insel“ bezeichnet, so zum Beispiel Lundey in Island. Während die Höhlen von Papageitauchern und Hornlunden etwa 75 cm bis 1,5 m lang sind, graben Gelbschopflunde ihre Höhlen auf bis zu 3 m aus. Das Nest wird vom Männchen gebaut. Brutpaare verteidigen ihre Nesthöhle und das Männchen verteidigt seinen Partner. Zu den Aggressionsverhalten gehört eine Drohhaltung, bei der der Körper fast horizontal zum Boden ist, der Nacken weit gestreckt und der Kopf gesenkt ist. Zu den aggressiven Handlungen gehören gegenseitige Verfolgungen, ein Ergreifen des Schnabels oder der Federn an Kopf oder Nacken. Das Ei wird von beiden Elternvögeln bebrütet. Die Brutdauer beträgt zwischen 35 und 45 Tagen. Das Futter wird den Nestlingen vorgehalten oder in der Nesthöhle fallen gelassen. Im Gegensatz zu allen anderen Vertretern der Familie Alcidae finden die Nestlinge Nahrung auf dem Boden auch im Dunkeln. Hierzu tasten die Nestlinge den Boden in ihrer Umgebung mit dem Schnabel ab, sobald sie nach dem Schlupf getrocknet sind. Nach der Brutzeit überwintern die \"Fratercula\"-Alken oft weit entfernt von Küsten und oft südlich des Brutplatzes.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "BirdLife International gibt den Bestand der Papageitaucher in Europa für 1990–2003 mit 5,7–7,3 Millionen Paaren an. Den mit Abstand größten Bestand hat Island mit 3,0–4,0 Millionen Paaren. Große Populationen leben außerdem in Norwegen mit 1,5–2,0 Millionen Paaren, in Großbritannien mit 621.000 und auf den Färöern mit 550.000 Paaren. Auf Island und den Färöern werden Papageitaucher von der Bevölkerung in großem Umfang gefangen und gegessen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden auf den Färöern jährlich etwa 270.000 Vögel gefangen, in den 1970er Jahren immer noch rund 100.000 pro Jahr. Bei der überwiegenden Zahl der gefangenen Tiere handelt es sich um Jungvögel, der Einfluss auf die Bestandsgröße ist daher zumindest in vitalen Kolonien offenbar sehr gering. Dagegen werden die Bestandsrückgänge auf Inseln vor der bretonischen Küste, im Sankt-Lorenz-Golf und im Golf von Maine auf eine Übernutzung der Brutkolonien durch den Menschen zurückgeführt. Der Bestand der Hornlunde auf 1,2 Millionen Brutvögel geschätzt. Etwa 62 % des Weltbestandes brüten auf Inseln vor der Alaska-Halbinsel. Im Gebiet des Ochotskischen Meeres brüten etwa 16 % des globalen Bestandes. Die größte asiatische Kolonie befindet sich auf der Talan-Insel im Ochotskischen Meer, wo etwa 100.000 bis 120.000 Brutvögel gezählt werden. Die größte Ansammlung mit etwa 350.000 Brutvögeln befindet sich auf den Semidi Islands. Im Gebiet zwischen Akutan Island und Unimak Island leben zwischen 800.000 und 1 Million Gelbschopflunde. Auf Egg Island befindet sich dort mit 163.000 Brutvögeln die größte Kolonie dieser Art. Die größten asiatischen Kolonie befinden sich auf den Kommandeurinseln mit mehr als 20.000 Brutvögeln und auf der Talan-Insel mit 80.000 Brutvögeln. Ursache des Bestandsrückgangs auf diversen Brutinseln ist ein Ertrinken in Fischernetzen, eingeführte Prädatoren und Störungen durch Menschen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lunde (\"Fratercula\") sind eine Gattung aus der Familie der Alkenvögel. Zu der Gattung zählen drei rezente Arten, die auf der Nordhalbkugel weit verbreitet sind, und eine ausgestorbene. Es handelt sich um Meeresvögel, die sich in erster Linie durch das Tauchen nach Fischen ernähren. Sie brüten in großen Kolonien an Steilküsten oder auf küstennahen Inseln, nisten in Felsspalten unter Felsen oder in Höhlen im Boden. Der Hornlund und Gelbschopflund leben im nördlichen Pazifik, wohingegen der Papageitaucher ausschließlich im nördlichen Atlantik sowie Nordpolarmeer vorkommt.", "tgt_summary": "海鹦,又名海鹦鹉,即海鹦属(\"Fratercula\")鸟类。牠们是远洋海鸟,会潜入水中觅食。牠们会一大群的在悬崖或岛屿上繁殖,并会在石缝间或泥土中筑巢。其下的花魁鸟及角海鹦都是分布在北太平洋,而北极海鹦则分布在北大西洋。在冰岛上,就住有约1000万只北极海鹦。最大的群落是在冰岛的韦斯特曼纳群岛。于2009年,科学家估计当地就有110万个巢穴,而其数量就达400万只。", "id": 1359500} {"src_title": "Epworth (Iowa)", "tgt_title": "埃普沃思 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Epworth liegt auf 42°26′42′′ nördlicher Breite und 90°55′55′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 6,05 km2. Die Stadt liegt in der Taylor Township. Epworth liegt im südwestlichen Zentrum des Dubuque County. Der Mississippi, der die Grenze zu Illinois und Wisconsin bildet, befindet sich rund 25 km östlich. Nachbarorte sind Bankston (9,8 km nördlich), Graf (10,2 km nordöstlich), Peosta (8,3 km östlich), Cascade (21 km südwestlich) und Farley (6,9 km westlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Dubuque an der Schnittstelle der Bundesstaaten Iowa, Illinois und Wisconsin (24,7 km ostnordöstlich), die Quad Cities (128 km südlich), Cedar Rapids (94,7 km südwestlich) und Waterloo (121 km westlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Entlang des südlichen Stadtrandes von Epworth verläuft in West-Ost-Richtung der U.S. Highway 20, der von Waterloo nach Dubuque führt. Durch das Stadtzentrum führt der parallel dazu verlaufende alte Highway 20. Alle weiteren Straßen sind County Roads oder weiter untergeordnete innerstädtische Verbindungsstraßen. Durch das Zentrum verläuft parallel zum alten Highway 20 eine Eisenbahnlinie der Canadian National Railway. Der nächstgelegene Flughafen ist der 28,9 km südöstlich gelegene Dubuque Regional Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Epworth 1860 Menschen in 643 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 459,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 643 Haushalten lebten statistisch je 2,71 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 93,9 Prozent Weißen, 0,8 Prozent Afroamerikanern, 4,8 Prozent Asiaten sowie 0,3 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 0,4 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 28,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 61,6 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 9,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 48,5 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 58.988 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 22.675 USD. 6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Epworth ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Dubuque County im Osten des US-amerikanischen Bundesstaates Iowa. Im Jahr 2010 hatte Epworth 1860 Einwohner.", "tgt_summary": "埃普沃斯(英语:Epworth)是一个位于美国爱荷华州迪比克县的城市。", "id": 183172} {"src_title": "Mount Pleasant Township (Illinois)", "tgt_title": "芒特普萊森特鎮區 (伊利諾伊州懷特塞德縣)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Mount Pleasant Township liegt im Nordwesten von Illinois. Der Mississippi, der die Grenze zu Iowa bildet, liegt rund 20 km westlich; die Grenze zu Wisconsin befindet sich rund 85 km nördlich. Die Mount Pleasant Township liegt auf 41°47′59′′ nördlicher Breite und 89°55′33′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 92,46 km2. Der Morrison-Rockwood State Park befindet sich im äußersten Nordwesten der Mount Pleasant Township. Die Mount Pleasant Township liegt im Zentrum des Whiteside County und grenzt im Norden an die Clyde Township, im Nordosten an die Genesee Township, im Osten an die Hopkins Township, im Süden an die Lyndon Township, im Südwesten an die Fenton Township, im Westen an die Union Grove Township sowie im Nordwesten an die Ustick Township.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der U.S. Highway 30, der Cedar Rapids in Iowa mit Chicago verbindet, verläuft in West-Ost-Richtung durch die Township. Im Westen des Gebiets kreuzt die Illinois State Route 78. Alle weiteren Straßen sind County Roads oder weiter untergeordnete und zum Teil unbefestigte Fahrwege. Parallel um Highway 30 verläuft eine Eisenbahnlinie der Union Pacific Railroad. Mit dem Whiteside County Airport befindet sich ein kleiner Flugplatz rund 20 km westsüdwestlich der Mount Pleasant Township. Die nächstgelegenen größeren Flughäfen sind der rund 100 km nordöstlich gelegene Chicago Rockford International Airport und der rund 80 km südwestlich gelegene Quad City International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in der Mount Pleasant Township 4939 Menschen in 2008 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 53,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 2008 Haushalten lebten statistisch je 2,33 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,1 Prozent Weißen, 0,7 Prozent Afroamerikanern, 0,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,1 Prozent Asiaten sowie 0,6 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,0 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,3 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,5 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 57,9 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 20,6 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,7 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 47.872 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 23.906 USD. 8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte.", "content": "Die Bevölkerung der Mount Pleasant Township lebt zum überwiegenden Teil in folgenden beiden Siedlungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mount Pleasant Township ist eine von 22 Townships im Whiteside County im Nordwesten des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahr 2010 hatte die Mount Pleasant Township 4939 Einwohner.", "tgt_summary": "芒特普莱森特镇区(英语:Mount Pleasant Township)是位于美国伊利诺伊州怀特塞德县的一个行政镇区。", "id": 2344775} {"src_title": "John Fortescue (Schatzkanzler)", "tgt_title": "約翰·福蒂斯丘", "src_document": [{"title": "Herkunft und frühe Jahre.", "content": "John Fortescue wurde als ältester Sohn des 1539 hingerichteten Sir Adrian Fortescue geboren. Seine Mutter war Lady Anne Fortescue, zuvor mit Giles Greville verheiratet, sie heiratete 1540 nach dem Tod ihres zweiten Mannes Sir Thomas Parry. Fortescue erhielt seine schulische und universitäre Ausbildung in Oxford. Durch Parlamentsbeschluss 1551 wurde die gegen seinen Vater ausgesprochene Ächtung (\"Bill of Attainder\") aufgehoben, eine sog. \"Restitution in blood\", wodurch er sein Erbe, Grundbesitz in Oxfordshire antreten konnte. Fortescue war bekannt für seine Fähigkeiten in Latein und Griechisch und erteilte der damaligen Prinzessin Elisabeth, der späteren Königin Elisabeth I., ab 1555 Unterricht in diesen Fächern. Ein wichtiger Schritt für seine weitere Karriere war die Ernennung seines Stiefvaters Thomas Parry zum \"Comptroller of the Household\" nach der Thronbesteigung Elisabeths. Wahrscheinlich über diesen Kontakt als auch die Tatsache, dass seine Großmutter eine Großtante von Anne Boleyn war, erhielt er 1559 das Amt des \"Keeper of the Great Wardrobe\", das er bis zu seinem Tod 48 Jahre innehatte. Fortescue war zweimal verheiratet, einmal ab 1556 mit \"Cecily Ashfield\" und nach deren Tod mit \"Alice Smythe\". Aus der ersten Ehe hatte er vier Söhne und zwei Töchter, aus der zweiten nochmals eine Tochter.", "section_level": 1}, {"title": "1560 bis 1603.", "content": "Fortescue wurde ab 1560 noch zum \"Ranger of Wychwood Forest\" ernannt. Für seine Tätigkeit als \"Keeper of the Great Wardrobe\" erhielt er ein Haus in London, das er bei seinen Aufenthalten am Hof bis zu seinem Lebensende nutzte. Zum ersten Mal in das Unterhaus gewählt wurde er 1572 für Wallingford. Seine Ernennung zum \"Chancellor of the Exchequer\" und gleichzeitige Berufung in das \"Privy Council\" erfolgte 1589. Das Amt des Schatzkanzlers behielt er bis 1603, es war mit hohem Einkommen verbunden, wodurch Fortescue noch mehrere Häuser und Grundbesitz erwerben konnte. Auch von der Königin wurden ihm weitere Liegenschaften geschenkt. Alleine der Bau von \"Salden House\", bei Mursley in Buckinghamshire, kostete ihn die damals erhebliche Summe von 33.000 Pfund, es wird berichtet, dass er etwa 60 bis 70 Bedienstete beschäftigte. Fortescue war in eine kleinere Affäre verstrickt: es ging seinem Gegner, Arthur Grey, 14. Baron Grey de Wilton, um das Zutrittsrecht zu Fortescues Besitzungen in Salden in seiner Eigenschaft als \"Keeper of Whaddon Chase\" bezüglich der königlichen Hirsche. Die Auseinandersetzungen gipfelten, als Fortescue den Vorgang in der \"Privy Chamber\" zur Sprache brachte. Als Reaktion darauf schlug Grey ihn in Temple Bar vom Pferd, was ihn für Jahre in königliche Ungnade fallen ließ. Während Fortescues Tätigkeiten im Parlament minimal waren, obwohl er Zeit seines Lebens Mitglied des Unterhauses war, war er für verschiedene Kommissionen tätig. Im September 1592 wurde er zum Knight Bachelor geschlagen. Fortescue vermied, so gut es ging, die langen Auseinandersetzungen zwischen Robert Devereux, 2. Earl of Essex und Robert Cecil, 1. Earl of Salisbury. Seine Haltung bei Essex' versuchtem Staatsstreich im Februar 1601 scheint nicht ganz geklärt zu sein, obwohl er einen eigenen Verwandten festnehmen ließ. Im November 1601 erhielt er zusätzlich das Amt des Kanzlers des Herzogtums Lancaster, er hielt damit drei wichtige königliche Ämter gleichzeitig.", "section_level": 1}, {"title": "Späte Jahre.", "content": "Die Verhältnisse änderten sich für Fortescue mit dem Tod der Königin und der Thronbesteigung des Nachfolgers, König Jakob I. Dieser entzog ihm das Amt des Schatzkanzlers, bestätigte ihn allerdings als \"Keeper of the Great Wardrobe\" und als Kanzler von Lancashire. Fortescue war 1604 noch in die Vorgänge um die \"Buckingham election\" verwickelt, in der er zunächst Sir Francis Goodwin unterlag, in einer zweiten Wahl aber gewann. Die erste Wahl war von einem Gericht für ungültig erklärt worden, was das House of Commons nicht akzeptierte. In den folgenden Auseinandersetzungen unter königlicher Beteiligung wurde ein Kompromiss dahingehend gefunden, dass beide, Fortescue und Goodwin, Sitze im Unterhaus erhielten. Fortescue starb, ohne ein Testament zu hinterlassen, am 23. Dezember 1607. Es wurde in Mursley Church in Oxfordshire beerdigt. Sein Nachfolger als Kanzler des Herzogtums Lancashire wurde sein Halbbruder, Sir Thomas Parry.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir John Fortescue of Salden (* zwischen 1531 und 1533; † 23. Dezember 1607) war ein englischer Parlamentarier und Inhaber verschiedener hoher Ämter, darunter das des Schatzkanzlers (\"Chancellor of the Exchequer\"). Er wurde acht Mal ins House of Commons gewählt.", "tgt_summary": "约翰·福蒂斯丘爵士(1531或1533-1607),又称沙尔登的福蒂斯丘,英国政治家。他是阿德里安·福蒂斯丘和安妮的儿子。福蒂斯丘和他的第一个妻子有六个孩子,在他的第一个妻子去世后和第二个妻子有七个孩子。他的父亲以身殉国被册封为真福。 福蒂斯丘从1601年起一直担任兰开斯特领地总裁。1592年,伊丽莎白一世册封其为爵士。当国王詹姆斯一世登位后,福蒂斯丘主张限制他的权力,其实是为了限制对苏格兰人民的任命。这个法案没有落实,国王还将其降至财政大臣。1603年还消除了他的内阁职务。他保留了议席,但和担任兰开斯特领地总裁的时候,已经不能比了。 四年后,他去世了。", "id": 3037447} {"src_title": "Der geheimnisvolle Stern", "tgt_title": "神秘的流星", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Tim ist mit seinem Hund Struppi auf einem Abendspaziergang. Er wundert sich über einen zusätzlichen Stern im Großen Bären und über die ungewöhnliche Hitze in der Nacht. Als er in der Sternwarte anruft, wird das Telefon einfach wieder aufgehängt. Er macht sich dorthin auf den Weg und wird barsch abgewiesen. Als er im Observatorium endlich einen Professor findet, ist dieser ziemlich nervös, da sich ein glühender Stern auf die Erde zubewegt. Professor Phossyl (im Original: Calys) vom Observatorium bestimmt die Uhrzeit des Einschlags und damit das Ende der Welt. Niedergeschlagen geht Tim nach Hause. Unterwegs trifft er auf einen „Propheten“, der mit einem Gong durch die Straßen zieht und das nahe „Strafgericht“, das „Ende aller Zeiten“ verkündet. Zuhause erwartet Tim das Ende. Dieses tritt zwar nicht ein (der Assistent des Professors hatte sich verrechnet), aber es kommt zu einem heftigen Erdbeben, da ein Teil des Meteorits auf der Erde aufschlägt. Anhand einer Spektroskopaufnahme des Meteors findet der Professor heraus, dass der Meteor eine große Menge eines auf der Erde unbekannten Minerals enthält. Nur leider ist dieser im arktischen Meer eingeschlagen und damit unerreichbar. Als Tim nach Hause geht, fällt ihm ein Ziegelstein, der aus dem Wasser ragt, auf. Er vermutet, dass auch ein Teil des Meteors aus dem Meer ragen könnte. Sofort wird eine Expedition zusammengestellt, die den Felsen suchen und dann erforschen soll. Teilnehmer der Expedition sind: Der genannte Professor Phossyl, der Schwede Erik Björgenskjöld, der Spanier Bolero y Calamares, der Deutsche Otto Schulze, der Schweizer Paul Cantonneau, der Portugiese Pedro Joãs Dos Santos, Tim mit seinem Hund Struppi sowie Kapitän Haddock (siehe auch Abschnitt Verschiedenes). Als Tim am Tag vor der Reise an Bord geht, versucht bereits jemand einen Anschlag. Der Täter entkommt unerkannt. Unmittelbar darauf ereignen sich weitere Merkwürdigkeiten und der verrückte selbsternannte „Prophet“, dem Tim schon zuvor begegnet ist, weissagt Unglück – dem er allerdings gerne selbst nachhilft. Bei der Abschiedszeremonie wird der Kapitän als Ehrenpräsident des „Bundes seefahrender Antialkoholiker“ geehrt. Peinlich, dass gleichzeitig eine riesige Ladung Whisky in die Kabine des Kapitäns gebracht werden soll... Die Zeremonie wird unterbrochen, als die Meldung eintrifft, dass auch die \"Peary\" von Saõ Rico aus in See gestochen ist, um den Meteoriten zu finden. Die \"Aurora\" unter dem Kommando von Kapitän Haddock sticht sofort in See. Die \"Aurora\" nimmt Kurs auf Island, während dem Leser gezeigt wird, wie ein gewisser Bohlwinkel alles unternimmt, damit die von ihm finanzierte \"Peary\"-Expedition das Ziel vor den Europäern erreicht. Als die \"Aurora\" den 72. Breitengrad überquert, schickt sie das mitgebrachte Wasserflugzeug los, das auch tatsächlich auf den Meteoriten stößt, allerdings auch auf die \"Peary\". Die \"Aurora\" ist schneller als die \"Peary\" und kann daher damit rechnen, den Felsen als erste zu erreichen. Während sie mit Volldampf auf das Ziel zusteuert, erreicht sie allerdings ein Notruf, der sie zur Umkehr zwingt. Da Tim Verdacht schöpft, versucht er die ganze Nacht, mehr über das Schiff zu finden, zu deren Rettung sie jetzt unterwegs sind. Am nächsten Morgen steht fest, dass der Notruf gefälscht war, um sie von der Entdeckung des Meteoriten abzuhalten. Diese Nachricht bringt den Kapitän in Rage und die Expedition an den Rand einer Niederlage. Dank des Wasserflugzeuges und einem waghalsigen Fallschirmabsprung Tims über dem Meteoriten gelingt es der \"Aurora\" hauchdünn, die eigene Flagge zuerst auf dem Felsen zu hissen. Tim bleibt mit Struppi und einer Schachtel mit Zwischenverpflegung auf dem Felsen zurück, während der Pilot des Wasserflugzeuges Lebensmittel holen soll. Tim schläft eine Nacht, und am Morgen ereignen sich auf dem Felsen seltsame Dinge: Pilze schießen rasend schnell aus dem Boden, erreichen Mannshöhe und explodieren dann mit einem lauten Knall. Danach wächst aus dem weggeworfenen Kerngehäuse eines Apfels in Sekunden ein riesiger Apfelbaum mit ebenfalls riesigen Äpfeln. Als das Wasserflugzeug zurückkehrt, beginnt die Insel nach einem Seebeben zu sinken. Tim, der von einem fallenden Apfel bewusstlos geschlagen wurde, rettet sich im letzten Moment in das ausgebrachte Schlauchboot. Alles, was er auf das Schiff zurückbringen kann, ist ein Stein vom Meteoriten. Das Radio verkündet die Rückkehr der Expedition nach Europa und erklärt, dass die Sabotageaktionen des Herrn Bohlwinkel rechtliche Konsequenzen haben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Album erschien 1942 während der deutschen Besetzung Belgiens. In der ersten Ausgabe war die „gegnerische“ Expedition deutlich als gegen Europa gerichtetes amerikanisch-jüdisches Unternehmen erkennbar, finanziert von einem Bankier mit dem erkennbar jüdischen Namen „Blumenstein“, der auch äußerlich mit den antisemitischen Klischees jüdischen Aussehens (aufgeworfene Lippen, krumme Nase, kleine und dickliche Figur, schwarze Haare) gezeichnet wird. Mit der Neuausgabe von 1954 wurden einige dieser Andeutungen verwischt, Blumenstein hieß nun Bohlwinkel und kam aus dem fiktionalen Staat Saõ Rico. Die amerikanische Flagge an Bord der \"Peary\" wurde wegretuschiert. Während Hergé im vorhergehenden Album \"Die Krabbe mit den goldenen Scheren\" versucht hatte, jegliche Anspielungen auf den Krieg und die Kriegsparteien zu unterlassen, zeichnet er hier vor allem am Anfang ein sehr trübes Bild von Verzweiflung und möglichem Weltuntergang. Die Welt wird schließlich gerade von einem Krieg in nie dagewesenem Ausmaß zerrissen. Die ganze Geschichte ist, wenn sie auch später wieder unterhaltend wird, doch sehr beunruhigend, selbst der sonst immer zu Späßen aufgelegte Haddock ist meistens ernst und kaum je betrunken. Ungewöhnlich ist weiterhin an diesem Band, dass Hergé Realität und Traum verwischt und dadurch den Leser zu verwirren vermag. Da ist etwa ein Prophet, der den Untergang der Welt real in den Straßen ankündigt und später plötzlich bei Tim in der Wohnung erscheint. Erst nachdem ihn Tim fragt, wie er hineingekommen sei, stellt sich dieser Teil als Traum heraus. Tims Abenteuer auf dem Meteoriten selbst – mit den riesigen Pilzen, den Äpfeln und einer riesigen Spinne – ist zwar für Tim real, erscheint dem Leser aber irgendwie unwirklich. Dies ist auch eine Hommage von Hergé an den Regisseur Alfred Hitchcock.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "\"Der geheimnisvolle Stern\" erschien in den Zeichentrickserien von 1962 und 1992.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der geheimnisvolle Stern (französischer Originaltitel: \"L’Étoile mystérieuse\") ist das zehnte Tim-und-Struppi-Album des frankobelgischen Comiczeichners Hergé. Es erschien zunächst vom 20. Oktober 1941 bis zum 21. Mai 1942 in einer schwarzweiß-Fassung als tägliche Strips in der französischsprachigen Tageszeitung \"Le Soir\". Das zugehörige Album erschien 1942 gleich anschließend. Es war das erste Tim-und-Struppi-Album, das bereits in der ersten Fassung farbig gedruckt wurde.", "tgt_summary": "神秘的流星(法语:L'Étoile mystérieuse;英语:The Shooting Star)是丁丁历险记的第十部作品。作者是比利时漫画家埃尔热。本作于1941年开始以黑白两色在报纸上连载。1942年以彩色形式出版。这也是丁丁历险记中第一部直接以彩色形式出版画册的作品。故事的主线是丁丁与他的小狗白雪前往北冰洋对一颗流星进行探险的故事。", "id": 2440988} {"src_title": "László Csatáry", "tgt_title": "拉迪斯勞·科斯澤克·科薩塔瑞", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Csatáry war Polizist und während des Zweiten Weltkriegs 1941 in Kecskemét, 1942 in Subotica und ab 1943 in Kassa eingesetzt. Im April 1944 war Csatáry als Kommandant der Königlichen Ungarischen Gendarmerie in Kaschau (slowakisch: Košice, ungarisch: Kassa) für das in einer Ziegelfabrik eingerichtete Ghetto zuständig, in das die Juden aus den ländlichen Regionen des Komitats Abaúj-Torna gewaltsam verschleppt wurden. Kassa ist eine Stadt in der Ostslowakei nahe der Grenze zu Ungarn und gehörte vor 1918 und seit dem Ersten Wiener Schiedsspruch 1938 wieder zu Ungarn. Die Ghettoisierung der Juden der Stadt Kassa und der Region wurde unter dem Befehl des Bürgermeisters von Kassa, Sándor Pohl, dem Polizeichef Györgyi Horváth und dessen Stellvertreter Csatáry durchgeführt. Csatáry wird als willfähriger Helfer Adolf Eichmanns für die Deportation von 15.700 Juden nach Auschwitz verantwortlich gemacht. Nach der militärischen Besetzung Ungarns durch deutsche Truppen hatte das Eichmann-Kommando mit Unterstützung der ungarischen Verwaltung und Gendarmerie unter der Regierung von Döme Sztójay und dem Staatsoberhaupt und Reichsverweser Miklós Horthy ab April 1944 über 400.000 Juden in der ungarischen Provinz ghettoisiert und in deutsche Konzentrationslager deportiert. 1948 wurde Csatáry in der Tschechoslowakei von einem Kriegsgericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Die Tschechoslowakei schaffte 1990 die Todesstrafe ab, was von den Nachfolgestaaten Tschechien und Slowakei übernommen wurde. Csatáry floh 1949 mit einem jugoslawischen Pass nach Kanada, wo er sich in Montreal als Kunsthändler betätigte. 1955 wurde er eingebürgert. 1997 wurde ihm die Staatsbürgerschaft wieder entzogen, da er in seinem Antrag auf Einbürgerung falsche Angaben gemacht hatte. Daraufhin verließ er das Land, und es wurde ein Einreiseverbot verhängt. Im Juli 2012 berichtete die britische Tageszeitung \"Sun\", dass er in Budapest aufgespürt worden sei. Am 18. Juli 2012 wurde Csatáry in Budapest verhaftet und zunächst unter Hausarrest gestellt, da keine Fluchtgefahr bestand. Am 18. Juni 2013 erhob die ungarische Justiz Anklage wegen Beihilfe zur Tötung Tausender Juden im Zweiten Weltkrieg. Csatáry stand auf der Suchliste der Operation Last Chance des Simon Wiesenthal Centers und der Targum Shlishi Foundation.", "section_level": 1}], "src_summary": "László Csatáry [] (auch \"Ladislaus Czizsik-Csatáry\" []; * 4. März 1915 in Mány, Kleingebiet Bicske, Österreich-Ungarn; † 10. August 2013 in Budapest) war ein ungarischer Polizeioffizier der 1948 in der Tschechoslowakei in Abwesenheit zum Tode verurteilter NS-Kriegsverbrecher. Im Jahre 2012 setzte das Simon Wiesenthal Center ihn auf Platz eins seiner Liste der meistgesuchten NS-Kriegsverbrecher. Im Juli 2012 wurde er in Ungarn aufgespürt und verhaftet.", "tgt_summary": "拉迪斯劳·科斯泽克-科萨塔瑞(,1915年-5月4日-2013年-8月10日),经常被简称为拉斯洛·乔塔里(László Csatáry),生于匈牙利马尼。在二次大战时,担任匈牙利警官。他被指控协助纳粹德国,迫害集中营中的犹太人,在匈牙利与捷克犯下战争罪行。他本人否认指控,声称他只是作为匈牙利和德国军官之间的中介连络者,并不是执行者。", "id": 930844} {"src_title": "Attentat auf Abraham Lincoln", "tgt_title": "林肯遇刺案", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im Frühjahr 1865 standen die Vereinigten Staaten vor dem Ende des vierjährigen Bürgerkrieges. Nach der Wahl Abraham Lincolns zum Präsidenten hatten 1860/1861 mehrere Südstaaten ihren Austritt aus den USA erklärt und sich zu den Konföderierten Staaten von Amerika zusammengeschlossen. Die Gründe dafür waren erhebliche politische und gesellschaftliche Differenzen, insbesondere in der Frage der Sklaverei. Das Bestreben der neuen republikanischen Regierung Lincoln, die Sklaverei auf jene Staaten zu begrenzen, in denen sie bereits bestand, sahen diese als Bedrohung ihrer ökonomischen und gesellschaftlichen Basis an. Lincoln wiederum betrachtete die Abspaltung der Südstaaten als Rebellion, die es nach dem im April 1861 erfolgten Angriff der Konföderierten auf das Unions-Fort Sumter militärisch niederzuschlagen galt. Spätestens ab Herbst 1864 zeichnete sich ein Sieg der Nordstaaten im Bürgerkrieg ab. Lincolns Wiederwahl im November 1864 beendete im Süden jede Hoffnung, in Verhandlungen mit einer von den Demokraten gestellten Regierung doch noch ihre Unabhängigkeit zu erlangen. Lincoln hatte Verhandlungen über eine Souveränität der Konföderation stets abgelehnt. Die endgültige militärische Niederlage, die nach der Kapitulation der größten konföderierten Armee unter General Lee am 9. April 1865 unmittelbar bevorstand, sowie die allgemeine Situation im Süden der USA rief bei vielen Bürgern dieser Staaten Frustration hervor. Auch die von Lincoln mittlerweile initiierte vollständige Abschaffung der Sklaverei, durch die alle noch versklavten Afroamerikaner befreit wurden, stieß bei zahlreichen Südstaatlern auf Ablehnung, darunter auch John Wilkes Booth, der eine Gruppe von Verschwörern um sich scharte. Er hatte am 23. Dezember 1864 John Surratt, den Sohn der Pensionswirtin Mary Surratt, im National Hotel kennengelernt und besuchte ihn häufiger in Mary Surratts Stadthaus in Washington, D.C. Dort traf Booth sich mit George Atzerodt, David Herold und Lewis Powell (alias Lewis Payne). Zunächst hatte Booth die Entführung Präsident Lincolns nach Richmond geplant, um die Freilassung von Kriegsgefangenen zu erpressen. Der Plan der Entführung scheiterte jedoch im März 1865. Samuel Arnold and Michael O'Laughlen verließen die Konspiration, als es zu einem Gefangenenaustauschprogramm kam. Darüber hinaus beauftragte er seine Komplizen mit Attentaten auf weitere hochrangige Persönlichkeiten der Unionsstaaten. Sowohl Vizepräsident Andrew Johnson ebenso wie Außenminister William H. Seward und der General Ulysses S. Grant sollten einem Mordanschlag zum Opfer fallen.", "section_level": 1}, {"title": "Hergang des Attentats.", "content": "Für den Abend des 14. April 1865 plante Lincoln gemeinsam mit seiner Frau Mary einen Besuch im Ford’s Theater in Washington, nachdem die Konföderierten wenige Tage zuvor kapituliert hatten. Auch Vizepräsident Andrew Johnson wurde eingeladen, sagte jedoch seine Teilnahme ab. Der Besuch Lincolns im Theater wurde im Vorfeld auf Flugblättern offiziell angekündigt. Als Booth, der das Ford’s Theater aufgrund seiner Schauspiellaufbahn kannte, vom Besuch des Präsidenten erfuhr, sah er die Möglichkeit zur Durchführung seines Mordplans. Nachdem Lincoln und seine Frau verspätet zur Vorstellung eingetroffen waren, nahmen sie in der Präsidentenloge oberhalb der Zuschauerränge Platz. Begleitet wurden sie in der Loge von Major Henry Rathbone und dessen Verlobter Clara Harris. Der Zugang zur Loge wurde durch einen Leibwächter im Flur, außerhalb des Saals, bewacht. Kurz nach dem Eintreffen des Präsidenten verließ der Leibwächter jedoch seinen Posten, um selbst die Vorstellung \"Our American Cousin\" zu sehen. Gegen 22 Uhr Ortszeit betrat Booth das Theater und näherte sich unbemerkt von hinten durch den unbewachten Eingang der Präsidentenloge Lincolns. Daraufhin schoss Booth mit seiner einschüssigen Deringer-Vorderladerpistole dem Präsidenten aus unmittelbarer Nähe in den Kopf. Lincoln, der noch am Leben war, sackte in seinem Stuhl zusammen, als im Saal ein Tumult ausbrach. Booth sprang über das Geländer der Loge direkt in den Saal und rief laut den lateinischen Ausspruch „Sic semper tyrannis“ (: \"So immer den Tyrannen\") aus. Bei dem Sprung in den Saal brach er sich jedoch ein Bein. Hinkend und mit einem Messer in der Hand gelang es ihm, das Theater zu verlassen. Auf der Straße wartete bereits ein Komplize mit Pferden. Booth und sein Gefolgsmann traten daraufhin unmittelbar die Flucht aus der Stadt an. Ihr Ziel war, das Gebiet der Konföderation zu erreichen (die Grenze zu Virginia befindet sich unweit von Washington). Booth hoffte, von den Bewohnern der Südstaaten freundlich und dankbar für seine Tat aufgenommen zu werden. Der schwerverletzte Lincoln wurde kurz darauf in ein benachbartes Gebäude (Petersen House) auf ein Bett gebracht, wo sich rasch ein Ärzteteam einfand. Aufgrund des Kopfschusses bestand jedoch wenig Hoffnung, das Leben des Präsidenten zu retten. Um 7:22 Uhr am nächsten Morgen konnte bei Lincoln kein Puls mehr gemessen werden, woraufhin er für tot erklärt wurde. Lincoln wurde 56 Jahre alt. Inzwischen hatte sich um das Bett das gesamte Kabinett, abgesehen von Außenminister Seward, eingefunden. Kriegsminister Edwin M. Stanton wurde für den Ausspruch “Now he belongs to the ages” (: \"Nun gehört er zu den Unsterblichen\") bekannt, den er nach Lincolns Ableben gesagt hatte. Jener Ausspruch wurde später im Mausoleum in einen Stein eingraviert. Am Vormittag des 15. April wurde der bisherige Vizepräsident Andrew Johnson als neuer Präsident vereidigt, der die bis März 1869 dauernde Amtsperiode beendete. Das geplante Attentat auf ihn fand nicht statt, da George Atzerodt, den Booth damit beauftragt hatte, im Vorfeld zurückgeschreckt war. Auch das Attentat auf General Grant fand nicht statt, da sich Grant an dem besagten Abend außerhalb der Stadt aufhielt. Der Anschlag auf Außenminister Seward kam hingegen zur Ausführung, misslang aber. Seward, der in seiner Privatwohnung im Bett lag, wurde vom Attentäter Lewis Powell mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Sein herbeieilender Sohn konnte jedoch durch sein Eingreifen verhindern, dass der Außenminister tödliche Verletzungen erlitt.", "section_level": 1}, {"title": "Flucht Booths und Verurteilungen.", "content": "Unmittelbar nach dem Anschlag wurden sofort Polizeieinheiten mit Pferden und Kutschen mit der Suche nach dem Attentäter beauftragt. Auf Booths Ergreifung wurde eine hohe Belohnung von 50.000 US-Dollar (je nach verwendeter Umrechnungsmethode rund 700,000 US-Dollar in heutiger Kaufkraft) ausgesetzt. Booth und seinem Komplizen gelang es, mit einem Boot den Potomac River nach Virginia zu überqueren. Auf dem Gebiet der (inzwischen kapitulierten) Konföderierten erhoffte sich Booth, Unterschlupf zu finden. Umso überraschter war er, als er in den Zeitungen von einer Welle der Entrüstung über das Attentat erfuhr, nachdem er über die Printmedien auch erfuhr, dass Lincoln seinen Verletzung erlegen war. Auch in den Südstaaten stieß seine Tat offenbar überwiegend auf Ablehnung und Entsetzen. Wie aus Booths Tagebuchaufzeichnungen hervorgeht, ging er fest davon aus, in den Südstaaten große Anerkennung für seine Tat zu finden. Weiter schrieb Booth, er bereue das Attentat keineswegs. Booth und sein Komplize ließen sich am 26. April zunächst in einer Scheune nieder. Als der Komplize diese verlassen sollte, um Nahrungsmittel zu besorgen, besuchte er noch ein Bordell und erzählte dort vom Attentat. Die Prostituierten verständigten daraufhin die Polizei, die Booths Standort wenig später ausfindig machen konnte. Als der verletzte Booth aufgefordert wurde, die Scheune zu verlassen und sich weigerte, wurde das hölzerne Bauwerk in Brand gesetzt. Booth verteidigte sich mit seinem Revolver, wurde jedoch bei einem Schusswechsel mit den Polizisten tödlich verwundet. Er starb noch vor Ort. Seine letzten Worte waren „Useless, Useless“ (: \"Sinnlos, sinnlos\"). Booth Mitverschwörer konnten ebenfalls ausfindig gemacht werden und wurden vor einem Militärtribunal zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 7. Juli 1865 öffentlich vollstreckt. Die Urteilsvollstreckung wurde durch Lincolns Fotografen Alexander Gardner in einem sehr bekannten Foto jener Zeit festgehalten. Mary Surratt, Lewis Powell, David Herold und George Atzerodt wurden zum Tode verurteilt und im Fort Lesley J. McNair durch Hängen hingerichtet. Edman Spangler, Michael O'Laughlen, Samuel Arnold und Samuel Mudd wurden in der Inselfestung Fort Jefferson inhaftiert. John Surratt – ein weiterer vermutlicher Attentäter – gelang es als einzigem zu entkommen. Er floh zunächst nach Kanada und von dort nach England. Von England aus reiste er durch Europa, bis er 1867 im Kirchenstaat verhaftet und an die Vereinigten Staaten ausgeliefert wurde. Dort wurde ihm der Prozess gemacht, der jedoch mit einem Freispruch endete. O'Laughlen starb 1867 in Haft. 1869 wurden Arnold, Mudd und Spangler von Präsident Andrew Johnson begnadigt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Die Ermordung Präsident Lincolns führte in der amerikanischen Öffentlichkeit zu einer Welle des Entsetzens. Die Ereignisse waren einschneidend, da es eine bis dato ungekannte Erfahrung war. Das Attentat auf Abraham Lincoln war der erste von bisher vier Präsidentenmorden (später wurden James A. Garfield 1881, William McKinley 1901 und John F. Kennedy 1963 bei einem Attentat getötet). Besonders Lincolns Ermordung wurde als ähnlicher Einschnitt wie das Attentat auf John F. Kennedy fast hundert Jahre später betrachtet. Darüber hinaus wurden im sogenannten Lincoln-Kennedy-Rätsel scheinbar besondere Gemeinsamkeiten der beiden Präsidenten diskutiert. Nach seinem Ableben wurde Lincoln in einen Sarg gebettet, der in einem Sonderzug in seine Heimatstadt Springfield in Illinois überführt wurde. Der Zug machte in zahlreichen bedeutenden Städten wie New York und Chicago Halt, wo öffentliche Trauerfeiern abgehalten wurden. Die Zeremonien fanden in der Öffentlichkeit große Anteilnahme, worüber die Printmedien ausführlich berichteten. Am 5. Mai schließlich wurde der ermordete Präsident im kleinen Kreis auf dem Oak Ridge Cemetery in Springfield beigesetzt. Es wird weithin angenommen, dass Lincoln das Attentat im Voraus ahnte. So soll er sich von seinem Bodyguard Crook mit besonderen Worten verabschiedet haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Attentat auf Abraham Lincoln am Abend des 14. April 1865 war Teil einer Verschwörung gegen mehrere Mitglieder der US-Regierung und der erste Mordanschlag, dem ein Präsident der Vereinigten Staaten zum Opfer fiel. Der Attentäter war der Schauspieler John Wilkes Booth, ein fanatischer Anhänger der Konföderation. Während einer Vorstellung im \"Ford’s Theatre\" in der US-Hauptstadt Washington schoss er dem Präsidenten mit einer Pistole in den Kopf. Lincoln erlag der Verletzung am frühen Morgen des 15. April. Booth wurde wenige Tage darauf getötet, nachdem er sich seiner Verhaftung widersetzt hatte. Seine Mitverschwörer wurden später zum Tode verurteilt und im Juli 1865 hingerichtet.", "tgt_summary": "林肯遇刺案(英语:Assassination of Abraham Lincoln),指发生在1865年4月14日晚上,时任美国总统的亚伯拉罕·林肯在位于美国华盛顿的福特剧院与其妻子玛丽观看《我们的美国兄弟》这一剧目时被约翰·威尔克斯·布斯枪击。林肯于第二天早晨去世。", "id": 1384893} {"src_title": "Peng Liyuan", "tgt_title": "彭丽媛", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Peng stammt aus dem Kreis Yuncheng von Heze in der ostchinesischen Provinz Shandong. Sie ist einer der bekanntesten Interpreten sogenannter Roter Lieder und ein Vertreter der \"zeitgenössischen ethnischen Vokalmusik Chinas\". Sie gehört dem \"Gesangs- und Tanzensemble der Allgemeinen Politischen Abteilung der Volksbefreiungsarmee\" an, dessen Leiterin sie ist, und hält einen zivilen Rang vergleichbar dem eines Generalmajors. Sie trat 1980 in die Volksbefreiungsarmee ein. Im Juli 1985 trat sie der Kommunistischen Partei bei. Sie war bzw. ist Mitglied der 8., 9., 10. und 11. Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes. Sie war eine der ersten, die in China einen Master-Titel am Zentralen Konservatorium in Peking in traditioneller ethnischer Vokalmusik Chinas erhielt, einem Studiengang, der in den 1980er Jahren etabliert wurde. Inzwischen lehrt sie am Zentralen Konservatorium in Peking als Professorin. Sie bekleidet viele Ämter im künstlerischen Bereich. In der CCTV-Frühlingsfest-Gala im Jahr 1982 wurde sie mit dem Lied \"Auf dem Feld voller Hoffnung\" (《在希望的田野上》 Zài xīwàng de tiányě shàng) – einem Loblied auf das Erscheinungsbild und die Vitalität des ländlichen China – berühmt. Inzwischen hat sie landesweit zahlreiche Ehrungen in Gesangswettbewerben erhalten. Sie ist ständiger Gast im CCTV-Programm, insbesondere der Neujahrsgala, dem meistbeachteten chinesischen Medienereignis des Jahres. Peng war bereits ein Gesangsstar, als sie ihren Mann Xi Jinping im Jahr 1986 traf. Das Paar heiratete ein Jahr später. Zu dieser Zeit war Xi Vizebürgermeister von Xiamen (Amoy) in der Provinz Fujian. Ihre gemeinsame, 1992 geborene Tochter Mingze studierte an der Harvard-Universität. Sie beendete 2014 erfolgreich ihr Studium und lebt in Peking. Peng tritt häufig bei Gesangsaufführungen der Armee auf. Am 1. August 2007 beim 80. Geburtstag der chinesischen Armee stellte Peng Liyuan ihre neue Produktion \"Meine Soldatenbrüder\" vor. Weitere bekannte Lieder von ihr sind \"Menschen aus unserem Dorf\" (《父老乡亲》 \"Fùlǎo xiāngqīn\") und \"Qomolangma\" (《珠穆朗玛》 \"Zhūmùlǎngmǎ\"). Einer chinesischen Website zufolge ist „ihr Gesang in allen Städten und Dörfern des Vaterlandes verbreitet, ihre Kunst tief in den Massen verwurzelt.“ Anlässlich des österreichischen Staatsbesuchs in Peking ab 7. April 2018 wurde berichtet, dass Peng Liyuan als Primadonna der Peking-Oper bei einem Gastspiel am 30. August 2008 in der Wiener Staatsoper als Mulan (dt. Magnolie) in der gleichnamigen Oper auftrat. Dies war zugleich ihr letzter Auftritt als Sängerin. Immerhin galt ihr Mann ab seiner Wahl zum Vizepräsidenten der Volksrepublik am 15. März 2008 als designierter Nachfolger von Staatspräsident Hu Jintao.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentengattin.", "content": "Als ihr Mann Xi Jinping tatsächlich am 14. März 2013 zum Staatspräsidenten ernannt wurde, übernahm sie die protokollarischen Pflichten einer First Lady. Beim österreichischen Staatsbesuch erhielt sie am 8. April 2018 eine Rose von Swarovski aus geschliffenem hochbrechendem und -dispersivem Bleiglas und eine Musikedition der Wiener Philharmoniker. Die Einladung des Paars zu einem Gegenbesuch gilt auch für das Neujahrskonzert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peng Liyuan (, * 20. November 1962 in Yuncheng, Shandong, Volksrepublik China) ist eine chinesische Sopranistin, darstellende Künstlerin und Hochschullehrerin. Sie ist die Gattin von Xi Jinping, der seit 2013 Staatspräsident der Volksrepublik China ist.", "tgt_summary": "彭丽媛,山东郓城人,中华人民共和国女高音歌唱家、歌剧表演艺术家,一级演员,解放军文职二级军衔(正军职),国务院政府特殊津贴专家,当代民族声乐代表人、中国民族声乐学派创建者之一。彭丽媛是现任中国共产党中央委员会总书记习近平的第二任妻子,两人1987年在厦门结婚,1992年生下独生女儿习明泽。", "id": 1044451} {"src_title": "Karnak (Illinois)", "tgt_title": "卡納克 (伊利諾伊州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Karnak liegt auf 37°17′37′′ nördlicher Breite und 88°58′31′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 5 km2. Der Ort liegt 8 km nördlich des Ohio River, der die Grenze zu Kentucky bildet. Die Mündung des Ohio in den Mississippi, der Illinois von Missouri trennt, liegt rund 40 km südwestlich. Die Grenze zu Indiana verläuft 140 km östlich. Benachbarte Orte von Karnak sind New Grand Chain (8,4 km südwestlich), Cypress (12 km nordwestlich), Belknap (4,8 km nordöstlich) und Boaz (6,9 km östlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind St. Louis in Missouri (234 km nordnordwestlich), Louisville in Kentucky (376 km ostnordöstlich), Tennessees Hauptstadt Nashville (270 km südöstlich) und Tennessees größte Stadt Memphis (302 km südsüdwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In West-Ost-Richtung führt die Illinois State Route 169 durch das Zentrum von Karnak. Alle anderen Straßen in Karnak sind weiter untergeordnete Fahrwege oder innerörtliche Verbindungsstraßen. Parallel zur IL 169 verläuft eine Eisenbahnlinie, die Anschluss an das Netz der BNSF Railway hat. Mit dem \"Metropolis Municipal Airport\" befindet sich ein kleiner Flugplatz 27,1 km südöstlich von Karnak. Die nächstgelegenen größeren Flughäfen sind der Lambert-Saint Louis International Airport (255 km nordnordwestlich), der Nashville International Airport (279 km südöstlich) und der Memphis International Airport (318 km südsüdwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Karnak 499 Menschen in 227 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 99,8 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 227 Haushalten lebten statistisch je 2,13 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 93,8 Prozent Weißen, 4,2 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent (eine Person) amerikanischen Ureinwohnern, sowie 0,6 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 30,4 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 49,4 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 20,2 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 54,3 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 36.563 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 18.016 USD. 17,5 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karnak ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Pulaski County im Süden des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahr 2010 hatte Karnak 499 Einwohner.", "tgt_summary": "卡纳克(英语:Karnak)是位于美国伊利诺伊州普瓦斯基县的一个村落。", "id": 1851384} {"src_title": "Tomorrow, When the War Began", "tgt_title": "破曉開戰", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Zu Beginn des Filmes erzählt Ellie in einem Videotagebuch die folgende Handlung: Ellie und ihre beste Freundin Corrie beschließen, am Ende der Ferien mit ein paar Freunden über ein verlängertes Wochenende einen Campingausflug zu unternehmen. Zusammen mit Corries Freund Kevin, Ellies Nachbarn Homer, dem Mitschüler Lee und den Bekannten Fi und Robyn fahren sie in das australische Outback und bauen in einem von hohen Felsen umschlossenen Talkessel, der „Hölle“ genannt wird, ein Lager auf, in dem sie mehrere Tage bleiben wollen. Eines Nachts sehen sie größere militärische Flugzeugverbände über sich, denken sich aber zunächst nichts weiter dabei. Als die Jugendlichen am Ende des Wochenendes nach Hause kommen, finden sie sämtliche Wohnhäuser verlassen vor. Nach und nach finden sie heraus, dass nicht näher genannte ausländische Invasoren große Teile von Australien besetzt und die Einwohner des Ortes in einem Internierungslager zusammengetrieben haben. Der nahegelegene Hafen dient als Brückenkopf für die Invasion. Als die Freunde bei einer Erkundung von ausländischen Soldaten entdeckt und verfolgt werden, tötet Ellie drei von ihnen. Zurück in Corries Haus stellt die Gruppe fest, dass Lee und Robyn nicht zurückgekehrt und wohl noch in der Stadt sind. Während die Gruppe über das weitere Vorgehen berät, werden sie von einem feindlichen Hubschrauber entdeckt. Homer schießt auf den Hubschrauber, worauf das Wohnhaus von Corrie von Kampfjets zerstört wird. Die Gruppe kann jedoch im letzten Moment fliehen. Ellie und Homer schleichen sich in der Nacht in die Stadt zurück, um Lee und Robyn zu suchen. Sie finden die beiden, Lee hat eine Schussverletzung erlitten. Die vier können aus der Stadt fliehen, und die wiedervereinte Gruppe beschließt, sich in der Wildnis zu verstecken. Als Versteck wählen sie den Ort ihres Campingausflugs, die „Hölle“. Unterwegs nehmen sie den Mitschüler Chris auf, der die Zeit der Invasion im Marihuanarausch erlebt hat. Nach einiger Zeit in der Wildnis beschließt die Gruppe, im Untergrund zu bleiben und den Guerillakampf gegen die Invasoren aufzunehmen, indem sie die Brücke des Ortes sprengt, die die einzige Verbindung zwischen dem Hafen und dem Binnenland darstellt. Zu diesem Zweck entführen sie einen Tanklaster, den sie nach einigen Gefechten mit Soldaten schließlich unter der Brücke zur Explosion bringen, worauf diese einstürzt. Bei der Aktion wird Corrie angeschossen. Kevin bringt sie in ein feindlich besetztes Krankenhaus, während die anderen weiter im Untergrund gegen die Invasoren kämpfen. Der Film endet wieder mit dem Videotagebuch von Ellie.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Produktion wurde im September 2009 bekannt gegeben. Die Dreharbeiten begannen am 28. September 2009 in Hunter Valley und endeten am 6. November 2009 in Raymond Terrace, New South Wales. Andere Drehorte waren Maitland, die Blue Mountains und die Brücke von Luskintyre.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der erste Trailer wurde am 31. März 2010 veröffentlicht. Der Film startete am 2. September 2010 in Australien und Neuseeland. Am 24. Februar 2011 wurde der Film in den US-amerikanischen Kinos erstmals gezeigt. In Deutschland erschien der Film am 27. Mai 2011 direkt auf DVD.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation erfolgte bei \"Film- & Fernseh-Synchron\" in Berlin. Buch: Oliver Schwiegershausen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Ursprünglich sollten dem Film zwei weitere Teile folgen. Im November 2012 hätte laut einem Trailer der zweite Teil \"Tomorrow, When The War Began 2\" (Arbeitstitel: Tomorrow 2, später im Trailer \"Tomorrow’s Here\") herauskommen sollen. Das Script-Writing dauerte länger als geplant. Zum Schluss fehlte das notwendige Budget. Die Investoren und Produzenten befürchteten zudem zu niedrige Zuschauerzahlen, nachdem der erste Teil nicht den gewünschten Erfolg erzielt hatte. Die Pläne für eine weitere Fortsetzung wurden daher aufgegeben. 2015 wurde stattdessen eine vom Film unabhängige sechsteilige Mini-Serie angekündigt, die mit neuer Besetzung für ABC produziert wurde. Die Serie trägt denselben Titel wie der Film und wurde von April bis Mai 2016 auf dem australischen Sender ABC3 ausgestrahlt, wobei die Zuschauerzahlen bis hin zur letzten Folge stark abnahmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tomorrow, When the War Began ist ein australisches dystopisches Drama aus dem Jahr 2010 von Stuart Beattie. Es basiert auf dem gleichnamigen Roman von John Marsden, der in Deutschland unter dem Titel \"Morgen war Krieg\" erschien.", "tgt_summary": "《破晓开战》(英语:Tomorrow, When the War Began),是一部改编自约翰马斯登小说《明日战争》系列的电影,由美国与澳洲共同出资拍摄,片长104分钟。", "id": 1189590} {"src_title": "Dominikanerkirche (Bozen)", "tgt_title": "多明我会教堂 (博尔扎诺)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Orden der Dominikaner wird erstmals 1272 in Bozen erwähnt, wo er sich südlich der Stadtmauer in der Nähe des Eisack ansiedelte. Die Mönche kamen vermutlich aus dem Konvent von San Lorenzo in Trient und führten ein Empfehlungsschreiben Bischof Leo Thundorfers von Regensburg aus dem Jahr 1273 mit sich. Der erste Prior des Klosters war aller Wahrscheinlichkeit nach Heinrich von Burgeis, der auch als Verfasser der poetischen Beicht- und Bußpredigt \"Der Seele Rat\" hervortrat. 1276 wird die erste, dem Erlöser geweihte Kirche urkundlich genannt. 1287 wird erstmals im Zusammenhang mit der Niederlassung der Dominikaner von einem Konvent gesprochen, als Meinhard II. Zollfreiheit auf Lebensmittel und Kleidung gewährte. Um 1300 wurde mit dem Bau der neuen, heutigen Kirche begonnen, in der Anna von Böhmen, die erste Gemahlin des Tiroler Landesfürsten Heinrich, 1313 bestattet wurde. Nur wenig später ließ Giovannino de’ Rossi, dessen Vater aus Florenz nach Bozen gekommen war, westlich des Chors die Johanneskapelle errichten, in der er auch 1324 bestattet wurde. Sein Sohn, der sich Botsch nannte, gab den Auftrag zur Ausmalung der Kapelle mit Fresken und zur Errichtung des Turmes über dem nördlichen Kapellenjoch. Um diese Zeit wurden auch westlich der Johanneskapelle Sakristei, Kapitelsaal und Kreuzgang errichtet. Die bis um 1350 entstandenen Kapellen an der Ostwand des Langhauses wurden im 19. Jahrhundert entfernt. In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts brachten Adel und Bürgertum die finanziellen Mittel zur Einwölbung des Langhauses und des Kreuzgangs auf. Diese Arbeiten wurden unter der Leitung von Hans Hueber aus Villach durchgeführt. Ab 1488 ist eine eigene St. Sebastians-Bruderschaft am Dominikanerkonvent bezeugt, deren Mitglieder zu den wichtigsten Bozner Patrizierfamilien wie etwa den Kiesfelder, Lantramer oder Truefer zählten. Im 16. Jahrhundert schritt der Niedergang des Klosters so weit fort, dass der Landeshauptmann von Tirol im Jahr 1600 vorschlug, es den Jesuiten zu übergeben. Doch schon 1643 richteten die Dominikaner hier eine philosophisch-theologische Hochschule ein. Sie zählten zu dieser Zeit 24 Ordensbrüder. Damals wurden die spätgotischen Pfeiler im Langhaus und die Bogen zu den Seitenkapellen mit barocken Stuckkapitellen versehen. 1730/40 erneuerte man den Chor im Rokokostil. Am 19. Februar 1784 wurde das Kloster durch Kaiser Joseph II. aufgehoben. Kunstwerke, Bücher und Archivalien wurden verkauft oder auch zerstört, die Gebäude selbst zunächst als Kaserne genutzt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts diente das Kloster nacheinander als Militärmagazin, Militärbäckerei und als Schule. Während des Ersten Weltkrieges war hier ein Lazarett untergebracht, in dem der bedeutende Arzt Lorenz Böhler wirkte und grundlegende neue Erkenntnisse der Unfallchirurgie gewann. Eine Gedenktafel erinnert daran. Die neue italienische Verwaltung plante nach 1918 mittels des Denkmalamtes Trient, die ehemalige Dominikanerkirche wieder für Kultzwecke zu verwenden. Aus Mangel an Geldmitteln konnte aber erst 1935 mit den entsprechenden Arbeiten begonnen werden, die nur langsam vorankamen. Noch vor Abschluss der Arbeiten zerstörten amerikanische Fliegerbomben 1944 das Kirchengebäude und den Turm. Nachdem Chor und Johanneskapelle notdürftig gesichert worden waren, kam es erst 1960–1962 zum Wiederaufbau von Langhaus und Turm. Die weiteren Restaurierungsarbeiten wurden 2008 abgeschlossen. Ein Teil des Klosters wird heute als Musikkonservatorium Claudio Monteverdi genutzt, wo der international renommierte Internationale Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni stattfindet. In einem anderen Teil ist die Stadtgalerie untergebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Baubeschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußeres.", "content": "Die Fassade der Nordseite der Kirche liegt heute direkt am Dominikanerplatz; ursprünglich lag sie in einem ummauerten Vorhof. An den Ecken befinden sich zwei Strebepfeiler, in der Mitte liegt das Hauptportal, von einem Vordach geschützt, und über ihm eine spätgotische Rosette. Rechts neben dem Tor ist ein Fresko mit der Darstellung des Marientodes aus dem 3. Viertel des 15. Jahrhunderts, das Leonhard von Brixen zugeschrieben wird. Fresken darüber mit einer Marienkrönung und links vom Tor, die drei Heilige darstellten, sind bis auf kümmerliche Reste verloren. An der Fassade der Ostseite ist ein hoher Spitzbogen zu sehen, der zur ehemaligen Nikolauskapelle führte. Weiters sind zwei Spitzbogenfenster und ein kleiner Rest des spätgotischen Fugennetzes sichtbar, mit dem ursprünglich die Fassade überzogen war. Ein kleiner Anbau stammt aus dem Jahr 1972. Die Chorseite besitzt Strebepfeiler und acht Spitzbogenfenster aus dem frühen 14. Jahrhundert. Unter ihnen ist das Fenster in der Mittelachse hervorzuheben, das drei Bahnen und besonders feines Maßwerk aufweist.", "section_level": 2}, {"title": "Innenraum.", "content": "Das Langhaus liegt tiefer als das Straßenniveau und wird durch das 2008 von Igino Legnaghi geschaffene Hauptportal über neuere Stufen betreten. Die dreischiffige Hallenkirche ist durch zwei Reihen von jeweils vier achteckigen Pfeilern gegliedert, die zusammen mit zwei Halbpfeilern im Norden und Konsolen an den Längsseiten das Gewölbe tragen. Die rot bemalten Rippen sind symmetrisch gestaltet. Am dritten Pfeiler rechts erkennt man die Jahreszahl 1468 am Wappen des Anton Minnig; dieses Datum markiert den Beginn des spätgotischen Umbaus der Kirche. Im Süden schließt ein rekonstruierter Lettner mit vier kleinen Kapellen das Langhaus gegen den Chor hin ab. Davor liegt an der Ostwand der Bogen zur ehemaligen Thomaskapelle, hinter dem heute ein Anbau von 1972 steht. Durch den Bogen des Lettners gelangt man in den Chor, dessen schmale und hohe Gestaltung mit drei Jochen und 5/8-Schluss die spätgotischen Proportionen erkennen lässt. Die gesamte Oberfläche wurde aber im Rokoko-Stil überformt, also die Rippen des Gewölbes entfernt und durch reiche Stuckdekorationen ersetzt sowie statt der Konsolen Stuckkapitelle auf Wandpfeilern errichtet. Die Stuckdekorationen werden Hannibal Bittner aus Kärnten und die Malereien Giacomo Antonio Delai zugeschrieben. Bei der Restaurierung zwischen 1935 und 1943 hat man darauf verzichtet, den Chor wieder in seinen spätgotischen Zustand zurückzuversetzen, eine zu dieser Zeit eher unübliche Vorgangsweise. Es wurde lediglich das vermauerte Maßwerk der Fenster wieder freigelegt. Da das Gewölbe 1944 durch eine Bombe zerschlagen worden war, hat man die Stuckdekorationen 1986/87 rekonstruiert, zwei der zerstörten Deckenbilder wurden 2004 von Robert Scherer neu gemalt. Im Chor befindet sich der renaissancezeitliche Epitaph (1530) des Tiroler Landeshauptmanns Leonhard von Völs und seiner dritten Ehefrau Ursula von Montfort.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Die ursprüngliche Ausstattung wurde durch die Klosteraufhebung und die Kriegsschäden weitgehend zerstört. Im Chor hängt über dem Altartisch ein aus Silber getriebenes Kruzifix von Igino Legnaghi aus der Zeit um 1965. Der Volksaltar befindet sich im Langhaus vor dem Lettner und wurde von Paul de Doss Moroder aus St. Ulrich in Gröden 2008 geschaffen. Ein bedeutendes Ausstattungsstück ist der Altar aus der ehemaligen Merkantilkapelle, im Anbau an der Ostseite. Ihn schuf 1641 der Architekt Mattia Pezzi aus Marmor mit vier Säulen und gesprengtem Segmentgiebel. Das Altarbild des Guercino von 1655 stellt die wunderbare Erscheinung des hl. Dominikus in Soriano dar. Domenico Tomezzoli stellte 1684 die Skulpturen Glaube und Hoffnung sowie zwei Engel und die Reliefs mit den Wappen des Merkantilmagistrats her. Weiter im Norden an der Ostwand stehen zwei Holzskulpturen der Maria und des Hl. Antonius von Padua aus Gröden, dazwischen das Bild von Giuseppe Tortelli aus dem Jahr 1720, das ebenfalls Maria mit Kind und den Hl. Antonius darstellt. An der Nordwand befinden sich zwei barocke Grabsteine von Hans Kramer 1706 und Johannes Schaitter 1661. Das Langhaus der Kirche war fast zur Gänze mit Fresken ausgemalt. Trotz der Zerstörungen des Krieges haben sich dennoch einige von ihnen erhalten. So sind an der Nordwand noch die Reste eines zwölfteiligen Zyklus über Antonius Eremita und ein großer Christophorus um 1500 zu sehen, während der Zyklus des Paduaner Malers Guariento di Arpo fast gänzlich zerstört ist. An der Westwand sind im ersten Bildfeld vier Heilige (Laurentius, eine Unbekannte, Margaretha und Oswald) aus der Zeit um 1400 dargestellt. Darauf folgt eine thronende Madonna, die von einem der Herren von Castelbarco gestiftet und von einem Veroneser Maler 1379 geschaffen wurde. Das nächste Bildfeld ist dreiteilig und zeigt eine sitzende Madonna, vor der ein Stifter in voller Rüstung kniet, das Volto Santo von Lucca mit dem bekleideten Christus am Kreuz, der dem Spielmann Genesius einen seiner Schuhe auf den Altar gelegt hat, und den Drachenkampf des Hl. Georg. Im letzten Bildfeld sieht man die Heiligen Antonius, Barbara und Georg, der den Ritter Blasius von Castelnuovo der Gottesmutter empfiehlt; es wurde 1404 von Hans Stotzinger gemalt. Am Lettner sind in der zweiten Kapelle Fragmente erhalten, darunter eine Hl. Maria Magdalena, und in der vierten Kapelle drei Apostel vom Meister der Urbanslegende. An der Ostseite schließlich sind Brustbilder von Aposteln und Heiligen aus der Zeit um 1330 zu erkennen.", "section_level": 2}, {"title": "Johanneskapelle.", "content": "Die Johanneskapelle ist der wertvollste Teil der ganzen Anlage, ihre Wandmalereien sind über Südtirol hinaus von überregionaler Bedeutung. Die Kapelle hat das Aussehen des frühen 14. Jahrhunderts bewahrt. Der lange und schmale Raum, der über drei Joche von Kreuzrippengewölben überspannt wird, erhält sein Licht durch ein hohes Spitzbogenfenster im Süden. Die Schlusssteine der Kreuzrippen und die Wandkonsolen tragen Tier- und Menschenköpfe, aber auch Ornamente. Am Boden sind drei Grabsteine erhalten, und zwar für Volkmar von Niederthor († 1347), der der Schwager jenes Botsch war, der die Kapelle ausmalen ließ; für Leonhard von Völs-Colonna († 1530), der Landeshauptmann von Tirol war, und für Karl von Völs-Colonna († 1585). Die Wandmalereien wurde 1915 entdeckt und ab 1935 fast vollständig freigelegt. Die Friese mit Pflanzenmustern in den Fenster- und Türlaibungen stammen noch aus der Bauzeit der Kapelle. Etwa um 1320 wurde eine Madonna mit Kind an der Ostwand geschaffen. Um 1330 entstand dann die vollständige Ausmalung im Auftrag des Sohnes von Giovannino de’ Rossi vom Boden bis zur Decke. An der Decke ist ein Sternenhimmel mit Rundmedaillons der Evangelistensymbole, der Kirchenväter und der Propheten zu sehen. An der schmalen Südwand ist in der Mitte der Schmerzensmann dargestellt, zu beiden Seiten Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist, die die knienden Stifter empfehlen. Die Langwände sind jeweils durch gemalte Säulen in drei Bildfelder unterteilt. Es handelt sich um sechs Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers und neun Szenen aus dem Marienleben an der Westwand, sechs Szenen aus dem Leben des Hl. Nikolaus und acht Szenen aus dem Leben von Johannes Evangelist an der Ostwand. Die schmale Nordwand stellt die Verkündigung an Maria und das Martyrium des Hl. Bartholomäus dar. Möglicherweise hat das Erdbeben von 1348 zu Schäden geführt, die zu neuen Ausmalungen führten, nämlich zu einem Schmerzensmann über der Tür der Ostwand und zu sechs Szenen aus dem Leben des Hl. Sebastian an der Ecke von Ost- und Nordwand. Die Wandmalereien sind das Werk von vier oder fünf Malern aus dem Veneto. Sie verarbeiten Einflüsse der Scrovegni-Kapelle in Padua von Giotto di Bondone und dessen Nachfolgern aus Verona. Durch die realistische und raumfüllende Darstellung veränderten sie die bisherige lineare frühgotische Malerei in Südtirol und trugen zur Hochblüte der gotischen Wandmalerei im Raum Bozen bei.", "section_level": 2}, {"title": "Kreuzgang.", "content": "Westlich der Johanneskapelle liegt der bereits 1308 erwähnte Kreuzgang, der schon vor seiner Einwölbung teilweise ausgemalt war. Die ältesten erhaltenen Bildfragmente befinden sich im Ostflügel nördlich der Tür zur Johanneskapelle und zeigen den Schmerzensmann mit dem Hl. Dominikus, das Schweißtuch der Veronika und zwei Stifterfiguren von 1329. Ebenfalls noch von der ersten Ausmalung stammen die Darstellungen des Ordensgründers Dominikus über der Tür zum Kapitelsaal, mit dem Finger am Mund Schweigen gebietend, daneben Thomas von Aquin, ein heiliger Bischof und die Hl. Katharina, der Muttergottes einen Stifter empfehlend. Im späten 15. Jahrhundert wurde der Kreuzgang eingewölbt. Auch die Spitzbogenöffnungen zum Innenhof wurden damals errichtet. Drei Seiten des Kreuzgangs wurden neu ausgemalt, die Nordseite blieb frei. Die bemalten 15 Arkaden zeigen Szenen aus dem Marienleben und aus der Passion Christi. In jeder Arkade ist ein großes Lünettenbild zu sehen mit zwei oder vier kleineren Bildern an den Gewölbefeldern, jeweils mit Szenen oder Texten aus dem Alten Testament, die typologisch dem Hauptbild entsprechen. Bedeutend sind vor allem sechs von Friedrich Pacher gemalte Arkaden, die dieser ab 1496 geschaffen hat. Weitere Arkaden stammen von Sylvester Müller, dessen Malerei zur süddeutschen Renaissance überleitet. Alle Fresken wurden erst 1950 freigelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Kapitelsaal.", "content": "Der Kapitelsaal liegt südlich des Kreuzgangs und ist von dessen achter Arkade aus zu erreichen. Der quadratische Raum war ursprünglich flach gedeckt und erhielt im ausgehenden 15. Jahrhundert das Gewölbe, das von einer Mittelsäule gestützt wird. Es sind einige Reste der einstigen Bemalung von 1340 erhalten, wie ein Hl. Thomas von Aquin auf der Ostseite, ein Kruzifix auf der Südseite und das Martyrium der Hl. Katharina auf der Westseite.", "section_level": 2}, {"title": "Katharinenkapelle.", "content": "Ebenfalls sehr beachtliche Fresken finden sich in der Katharinenkapelle, die westlich des Kapitelsaals und südlich des Kreuzgangs liegt. In der Zeit der Säkularisation wurde die polygonale Apsis im 19. Jahrhundert abgebrochen, 1967 aber wieder rekonstruiert. Im 2. Viertel des 14. Jahrhunderts schufen zwei verschiedene Maler aus Padua die großartigen Wandmalereien, die Kindheit und Passion Christi, Szenen aus dem Leben der Hl. Katharina und das Jüngste Gericht darstellen. Der Maler des Jüngsten Gerichts und der christologischen Szenen lehnt sich eng an das Vorbild Giottos an, der Maler der Katharinenszenen folgt eher dem Vorbild der Johanneskapelle. Einige Szenen an der Westwand von Sylvester Müller, die ebenfalls Szenen aus dem Leben der Hl. Katharina zeigen, entstanden nach der Einwölbung kurz nach 1500.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Dominikanerkirche mit ihrem ehemaligen Kloster ist eines der kunsthistorisch bedeutendsten Bauwerke der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Die römisch-katholische Kirche, die der Seelsorge der italienischsprachigen Bevölkerung dient und dem Hl. Dominikus geweiht ist, liegt am Dominikanerplatz 1 im Stadtteil Zentrum-Bozner Boden-Rentsch. Kunstgeschichtlich zählt ihr Mönchschor zu den frühesten Zeugnissen gotischer Sakralarchitektur in Tirol. Die gotischen Wandmalereien in Kirche und Kreuzgang zwischen 1320 und 1520 sind die bedeutendsten ihrer Art in Bozen, während das Altarbild des Guercino im Langhaus ein hochrangiges Beispiel des italienischen Barock darstellt.", "tgt_summary": "多明我堂(意大利语:Chiesa dei Domenicani;德语: \"Dominikanerkirche\")是意大利北部南蒂罗尔博尔扎诺的一座中世纪教堂。", "id": 833385} {"src_title": "Dichotomanthes tristaniicarpa", "tgt_title": "牛筋条", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "\"Dichotomanthes tristaniicarpa\" ist ein laubabwerfender Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von 2 bis 7 Metern erreicht. Die Rinde der Zweige ist anfangs dicht gelblich-weiß wollig behaart und verkahlt allmählich, später ist sie kahl gräulich-bräunlich bis schwarz. Die kleinen, eiförmigen Knospen sind anfangs wollig behaart und verkahlen allmählich; ihr oberes Ende ist stumpf bis mehr oder weniger spitz. Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der bei einer Länge von 4 bis 6 mm relativ kurze und relativ dicke Blattstiel ist dicht gelblich-weiß wollig behaart. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis 6 cm und einer Breite von 1,5 bis 2,5 cm meist elliptisch bis länglich-lanzettlich, selten verkehrt-eiförmig oder verkehrt-lanzettlich mit keilförmiger bis gerundeter Spreitenbasis und spitzem oder stumpfem oberen Ende, das meist abrupt zugespitzt ist. Der Blattrand ist meist glatt oder selten oberhalb der Mitte spärlich gesägt. Vom Hauptnerv ausgehend biegen sich auf jeder Seite sieben bis zwölf Seitennerven aufwärts hin zum Blattrand. Die Blattunterseite ist anfangs dicht gelblich-weiß wollig behaart, später nur noch dünn behaart oder verkahlend. Die Blattoberseite ist kahl oder besitzt einige Haare nur entlang des Hauptnerves. Die früh abfallenden Nebenblätter sind klein und fadenförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Die Blütezeit reicht von April bis Mai. In endständigen zusammengesetzten, schirmtraubigen Blütenständen stehen viele Blüten zusammen. Die Rhachis des Blütenstandes ist gelblich-weiß wollig behaart. Die meist früh abfallenden Tragblätter sind häutig und lanzettlich. Direkt unterhalb der Kelchblätter befinden sich zwei Deckblätter. Der 1 bis 3 mm lange Blütenstiel ist gelblich-weiß wollig behaart. Die zwittrige, radiärsymmetrische, fünfzählige Blüte weist einen Durchmesser von 5 bis 9 mm auf mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Der glockenförmige Blütenbecher (Hypanthium) ist 2 bis 3 mm groß und auf beiden Seiten wollig behaart. Die fünf grünen, fleischigen Kelchblätter sind dreieckig mit gezähntem Rand und stumpfem oberen Ende; sie sind kürzer als der Blütenbecher und vergrößern sich bis zur Fruchtreife. Die fünf freien, weißen Kronblätter sind kurz genagelt und bei einer Länge von 3 bis 4 mm fast kreisförmig oder breit eiförmig mit stumpfem oberen Ende oder sie sind ausgerandet. Die selten 15 bis meist 20 Staubblätter sind kürzer als die Kronblätter. Die Staubfäden sind kahl und glatt. Es ist nur ein oberständiges Fruchtblatt vorhanden, das nur zwei aufrechte Samenanlagen enthält; es ist im unteren Bereich flaumig behaart und ist an der Basis des Blütenbechers inseriert. Der einzige Griffel ist kahl und kürzer als die Staubblätter; er steht auf dem Fruchtknoten fast endständig bis seitlich, bei der Fruchtreife fast endständig. Der Griffel ist scheibenförmig-kopfig, gelappt mit unregelmäßigem Rand.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Samen.", "content": "Die fünf aufrechten Kelchblätter sind auch noch bei Fruchtreife deutlich zu erkennen. Die Früchte enthalten viele Samen. Die trockene, harte Achäne ist bei einer Länge von 5 bis 7 mm zylindrisch und kahl, außer dem oberen Ende, das leicht kurz flaumig behaart ist. Die bei Reife rote Frucht ist meist vom fleischigen Hypanthium umgeben. Die Früchte reifen in China zwischen August und November. Jede Frucht enthält nur einen abgeflachten Samen.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 34.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Vorkommen.", "content": "Die Gattung \"Dichotomanthes\" wurde 1873 mit der Erstbeschreibung von \"Dichotomanthes tristaniicarpa\" (dort „tristaniaecarpa“ geschrieben) durch Sulpiz Kurz in \"Journal of Botany, British and Foreign\", Volume 11 (127), S. 195 aufgestellt. \"Dichotomanthes tristaniicarpa\" ist die einzige Art der Gattung \"Dichotomanthes\" aus der Subtribus Pyrinae der Tribus Pyreae in der Unterfamilie Spiraeoideae innerhalb der Familie Rosaceae. Die drei Varietäten kommen in Wäldern, am Waldrand und an Hängen nur in Höhenlagen zwischen 1300 und 2500 Meter in den chinesischen Provinzen Sichuan und Yunnan vor. Von der Art \"Dichotomanthes tristaniicarpa\" gibt es drei Varietäten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Dichotomanthes tristaniicarpa ist die einzige Art der Pflanzengattung Dichotomanthes und gehört zur Untertribus der Kernobstgewächse (Pyrinae) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie kommt mit drei Varietäten nur in Höhenlagen zwischen 1300 und 2500 Meter in den chinesischen Provinzen Sichuan und Yunnan vor.", "tgt_summary": "牛筋条(学名:)是蔷薇科牛筋条属的植物,是中国的特有植物。分布在中国大陆的四川、云南等地,生长于海拔1,500米至2,300米的地区,一般生于生山坡开旷地杂木林中以及常绿栎林边缘。", "id": 691929} {"src_title": "Oku Yasukata", "tgt_title": "奧保鞏", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Oku Yasukata wurde am 5. Januar 1847 in eine Samuraifamilie des Kokura-han in der Provinz Buzen geboren. Im Boshin-Krieg von 1868 schloss er sich den Truppen des Chōshū-han in ihrem Kampf gegen das Tokugawa-Shogunat an. Der Krieg führte zur so genannten Meiji-Restauration, der Machtübernahme durch den Tennō. 1871 trat er als Hauptmann in das neue kaiserliche Heer ein und nahm an der Niederschlagung der Saga-Rebellion und der Strafexpedition nach Taiwan 1874 teil. Während der Satsuma-Rebellion befehligte er als Major das 13. Regiments in der eingeschlossenen Burg Kumamoto. Er konnte, großteils unerwartet, zwei Mal den Belagerungsring mit seinen Einheiten durchbrechen. Beim ersten Mal konnte so Nachschub in die Burg geschafft werden, beim zweiten Mal konnte er sich mit seinen Truppen zu den kaisertreuen Truppen bei Kawashiri durchschlagen. Während des Ersten Japanisch-Chinesischen Krieges übernahm er von General Nozu Michitsura das Kommando über die 5. Division der 1. Armee. Später hielt er prestigeträchtige Kommandos wie jenes über die 1. Division, der Kaiserlichen Garde und als Generalgouverneur der Verteidigung von Tokio. Nach dem Adelssystem des kazoku war er 1895 in den Rang eines danshaku (Baron) erhoben worden. Im Jahr 1903 wurde er zum vollwertigen General befördert. Um die Jahreswende von 1902 auf 1903 nahm Oku als Leiter der Delegation an einer Versammlung zu Ehren des neuen britischen Monarchen Eduard VII. sowie Manövern der British Indian Army in Britisch-Indien teil. Die Einladung war vom britischen Vizekönig von Indien, George Curzon im Rahmen der neu abgeschlossenen Anglo-Japanischen Allianz ausgesprochen worden. Während des Russisch-Japanischen Krieges erhielt er das Frontkommando über die 2. Armee, wo er für seine Befehlsleistungen während der Schlachten von Nanshan, Sha-ho und Mukden lobend erwähnt wurde. Nach dem Krieg erhielt er 1906 den Orden vom Goldenen Weih und wurde im Folgejahr in den Rang eines hakushaku (Graf) erhoben. 1911 erhielt er den hauptsächlich ehrenhalber verliehenen Rang eines Gensui des Heeres, der in etwa dem eines Marschalls entsprach. Von Juli 1906 bis zum Januar 1912 war er Chef des Heeresgeneralstabs, bevor er von dem Posten zurücktrat und von dem politisch aktiveren Hasegawa Yoshimichi ersetzt wurde. Er trat anschließend in den Ruhestand ein. Die Abneigung Okus, an Stabsbesprechungen teilzunehmen, brachte ihm den Ruf eines \"einsamen Wolfes\" ein, der großes Talent in der Durchführung eigenständiger Operationen besaß. Er interessierte sich nicht für Politik und zog sich nach seiner Versetzung in den Ruhestand vollkommen zurück. Sein Tod im Jahre 1930 kam für viele Leute überraschend, die davon ausgegangen waren, dass er bereits vor Jahren gestorben sei da er nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hakushaku Oku Yasukata (jap. ; * 5. Januar 1847 im Kokura-han, Provinz Buzen, Japan; † 19. Juli 1930 in Tokio, Japanisches Kaiserreich) war ein Gensui und eine wichtige Person in der frühen Geschichte des Kaiserlich Japanischen Heeres.", "tgt_summary": "奥保巩(1847年-1月5日-1930年-7月19日,弘化3年-昭和5年),明治时代陆军军人,官居元帅陆军大将从一位大勋位功一级伯爵。", "id": 1137514} {"src_title": "Erdbeben von Täbris 2012", "tgt_title": "2012年东阿塞拜疆地震", "src_document": [{"title": "Geologie.", "content": "Der Iran liegt in der komplexen Interaktionszone einer konvergierenden Plattengrenze. Hier trifft die Arabische Platte auf die Eurasische Platte und ist weltweit eine der größten Interaktionszonen dieser Art. Im Nordwesten des Iran bewegt sich die Arabische Platte mit etwa 20 mm pro Jahr, relativ zur Eurasischen Platte, nordwärts. Die Deformation in der Region um Täbris wird durch die North Tabriz Fault (NTF) dominiert, einer WNW-OSO streichenden Blattverschiebung (engl. \"strike-slip fault\"). Diese war seit dem Jahr 858 für sieben historische Erdbeben mit einer Magnitude von mindestens 6,0 verantwortlich. Eine andere bekannte Störung streicht in W-O Richtung zwischen den Städten Ahar und Heriz. Bei dem Erdbeben von Täbris handelt es sich um ein intraplattentektonisches Ereignis, das 300 Kilometer östlich der Eurasisch-Arabischen-Plattengrenze erfolgte. Das erste Hauptbeben erfolgte entlang einer W-O orientierten Verwerfung und zeigt einen klaren dextralen Blattverschiebungsmechanismus. Für das zweite Hauptbeben ist der Mechanismus nicht mit absoluter Sicherheit bestimmbar, beinhaltet aber sowohl einen Blattverschiebungsanteil als auch einen Aufschiebungsanteil. Die Orientierung der verursachenden Störung ist eher SW-NO orientiert.", "section_level": 1}, {"title": "Schäden und Opfer.", "content": "Rettungsorganisationen berichteten über die schwierige Erreichbarkeit der am stärksten betroffenen Gebiete, da die Straßen zerstört waren bzw. durch Verkehrsüberlastungen eine Anfahrt schwierig war. Die Erste-Hilfe-Maßnahmen liefen nur schleppend an; die zum größten Teil schlecht ausgestatteten Krankenhäuser in der Umgebung des Erdbebens waren völlig überlastet. Die größten Schäden und höchsten Opferzahlen gab es in und um die Städte Ahar, Varzaqan und Heriz. Dem Roten Halbmond zufolge waren über 1.000 Orte von dem Erdbeben betroffen. An die 130 Orte verzeichneten Schäden von mehr als 70 %, ca. 20 Orte wurden völlig zerstört. Da sich das Erdbeben um 16:53 Uhr Ortszeit ereignete, waren viele Menschen nicht in ihren Häusern, was sich positiv auf die Opferzahlen ausgewirkt haben dürfte. Jedoch fielen besonders viele Frauen und Kinder dem Erdbeben zum Opfer, da sie sich eher in den nur wenig stabilen Lehmhäusern aufhielten während die Männer arbeiten waren. Viele Menschen verbrachten daher die folgende Nacht im Freien aus Angst vor Nachbeben. Rettungsmannschaften leisteten die ganze Nacht hindurch Maßnahmen zum Aufspüren von Verschütteten, jedoch waren zwischen zehn und zwanzig Orte in der Nähe des Epizentrums unmittelbar nach dem Erdbeben von der Außenwelt abgeschnitten und konnten erst später erreicht werden. Die Iranische Regierung gab an, dass ca. 16.000 Menschen die erste Nacht nach dem Erdbeben in Notunterkünften verbrachte. Am ersten Tag nach dem Erdbeben wurden Notunterkünfte für über 36.000 Menschen bereitgestellt, sowie 44.000 Nahrungsmittelpakete und 5.600 Zelte.", "section_level": 1}, {"title": "Nachbeben.", "content": "Neben den beiden Haupterdbeben vom 11. August 2012 ereigneten sich bis Anfang Oktober etwa 1.110 Nachbeben mit einer Lokal-Magnitude von \"M\" ≥ 2,0. Nach einer etwas ruhigeren Phase mit 107 Nachbeben (\"M\" ≥ 2,0) bis Anfang November, ereignete sich am 7. November 2012 um 06:26 Uhr (UTC) das stärkste gemessene Nachbeben mit einer Magnitude von M = 5,5. Dieses löste eine neue Sequenz von Erdbeben am westlichen Ende der Bruchfläche des ersten Hauptbebens aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Erdbeben von Täbris 2012 – auch bekannt als Ahar-Varzaqan Doublet Erdbeben – ereignete sich am 11. August 2012 um 16:53 Uhr Ortszeit (12:23:18 UTC). Sein Epizentrum lag in der Provinz Ost-Aserbaidschan, rund 60 Kilometer nordöstlich der Millionenstadt Täbris im Iran. Vom United States Geological Survey wurde die Stärke dieses Erdbebens mit der Momenten-Magnitude M = 6,4 angegeben. Nur elf Minuten nach dem ersten Hauptbeben ereignete sich um 12:34:35 Uhr (UTC) ein weiteres Beben mit M = 6,2. Wegen der ähnlichen Magnitude und dem geringem Zeitabstand zwischen den beiden Erdbeben, werden die Ereignisse als Erdbeben Doublet betrachtet. Die Opferzahl beläuft sich auf mindestens 306 Tote und über 3.000 Verletzte, überwiegend in ländlichen Gebieten nordöstlich von Täbris in und um die Städte Ahar und Varzaqan. Die Erdbeben wurden auch in den benachbarten Staaten Aserbaidschan und Armenien gespürt, jedoch traten dort keine nennenswerten Personen- oder Sachschäden auf.", "tgt_summary": "2012年伊朗东阿塞拜疆省地震,发生于伊朗西北部东阿塞拜疆省首府大不里士附近的阿哈尔市,时间为2012年8月11日16:53(以上为伊朗夏令时间IRDT,UTC)。两次破坏性地震震级分别为里氏6.4级、6.3级。地震造成306人死亡,3,037人受伤,超过16,000人无家可归。伤亡主要发生在大不里士附近地区的山区及村庄地区,阿哈尔市也有45人死亡。阿塞拜疆、亚美尼亚也有震感,但无灾情传出。", "id": 2821776} {"src_title": "Chern-Simons-Form", "tgt_title": "陳-西蒙斯形式", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Sei M eine Riemannsche Mannigfaltigkeit. Der Riemannsche Zusammenhang ist eine Lie-Algebra-wertige 1-Form auf dem Rahmenbündel formula_2. Die Chern-Simons-1-Form wird definiert durch wobei Tr die Spur von Matrizen bezeichnet. Die Chern-Simons-3-Form wird definiert durch Die Chern-Simons-5-Form wird definiert durch wobei die Krümmung formula_6 definiert ist durch Die allgemeine Chern-Simons-Form formula_8 ist definiert, so dass wobei formula_10 durch das äußere Produkt von Differentialformen definiert wird. Falls formula_11 eine parallelisierbare \"2k-1\"-dimensionale Mannigfaltigkeit ist (zum Beispiele eine orientierbare 3-Mannigfaltigkeit), dann gibt es einen Schnitt formula_12 und das Integral von formula_13 über die Mannigfaltigkeit formula_11 ist eine globale Invariante, die modulo der Addition ganzer Zahlen wohldefiniert ist. (Für verschiedene Schnitte unterscheiden sich die Integrale nur um ganze Zahlen.) Die so definierte Invariante ist die Chern-Simons-Invariante", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Definition für Prinzipalbündel und invariante Polynome.", "content": "Sei formula_16 eine Lie-Gruppe mit Lie-Algebra formula_17 und formula_18 ein invariantes Polynom. Jedem invarianten Polynom formula_19 entspricht eine Chern-Simons-Form von formula_16-Prinzipalbündeln wie folgt. Sei formula_21 ein Prinzipalbündel mit Strukturgruppe formula_16. Man wähle eine Zusammenhangsform formula_23 und bezeichne mit formula_24 ihre Krümmungsform. Dann ist die Chern-Simons-Form formula_25 definiert durch mit formula_27. Im Fall flacher Bündel vereinfacht sich diese Formel zu formula_28. Es gilt die Gleichung im Fall flacher Bündel also formula_30. Bekanntlich entspricht jede charakteristische Klasse formula_31 einem invarianten Polynom, siehe Chern-Weil-Theorie. Falls formula_32, dann verschwindet nach Chern-Weil-Theorie die entsprechende charakteristische Klasse formula_33 in reeller Kohomologie. Die Form formula_34 ist in diesem Fall geschlossen und definiert zunächst eine Klasse in der Kohomologie von formula_35. Zurückziehen mittels eines Schnittes definiert eine Kohomologieklasse von formula_11, welche modulo ganzer Zahlen wohldefiniert ist. Die so definierte Kohomologieklasse in formula_37 passt in die Bockstein-Folge wo sie auf die charakteristische Klasse formula_33 abgebildet wird, deren Bild in reeller Kohomologie verschwindet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Chern-Simons-Formen sind bei der Definition von sekundären charakteristischen Klassen verwendete Differentialformen, die in der Mathematik in Differentialgeometrie und Differentialtopologie in verschiedenen Zusammenhängen vorkommen, insbesondere in Eichtheorien. Die Chern-Simons-3-Form definiert das Wirkungsfunktional der Chern-Simons-Theorie. Sie sind benannt nach Shiing-Shen Chern und James Harris Simons, den Autoren der 1974 veröffentlichten Arbeit \"Characteristic Forms and Geometric Invariants\".", "tgt_summary": "在数学中,陈-西蒙斯形式以陈省身和詹姆斯·哈里斯·西蒙斯的名字命名。这些微分形式在规范理论、杨-米尔斯理论、物理学、几何、和拓扑有许多应用。他们是陈-西蒙斯理论的主要对象。", "id": 893145} {"src_title": "Königlich marokkanische Streitkräfte", "tgt_title": "摩洛哥皇家軍隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die marokkanischen Streitkräfte wurden am 14. Mai 1956 nach dem Ende des französischen Protektorats gegründet. Die Königliche Marine wurde im Jahr 1960 gegründet. Marokkanische Soldaten dienten jedoch schon vor der Gründung der eigenen Armee bei den französischen Streitkräften. So kämpften sie auf französischer Seite im Ersten und im Zweiten Weltkrieg. Für Ihre Hartnäckigkeit auf dem Schlachtfeld bekamen die marokkanischen Einheiten von der deutschen Wehrmacht den Beinamen \"Todesschwalben\". Danach beteiligten sich marokkanische Soldaten auch im Ersten Indochinakrieg. Als eigenständige Armee kämpften sie im Algerisch-Marokkanischen Grenzkrieg von 1963, anschließend auf den Golanhöhen im Jom-Kippur-Krieg 1973 und schlugen im Jahr 1977 gemeinsam mit den Armeen von Frankreich und Belgien den Katanga-Aufstand gegen die Regierung in Zaire nieder. Sie sind ebenfalls in die Friedensmissionen der Vereinten Nationen in Somalia 1992 und im Kosovo 1999 eingetreten. Am 14. Juli 1999 veranstalteten die marokkanischen Streitkräfte auf Einladung des damaligen französischen Präsidenten, Jacques Chirac, als erste nicht-französische Armee seit 1939 eine Militärparade auf den Champs-Elysées. Heute nehmen sie an weiteren Friedensmissionen teil (MONUC (Kongo), ONUCI (Elfenbeinküste), EUFOR, KFOR).", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Die marokkanische Armee besteht aus fünf Teilstreitkräften. Diese stellt sich zusammen aus: Dies macht insgesamt 242.000 Soldaten, dazu kommen 150.000 Reservisten.", "section_level": 1}, {"title": "Königlich marokkanische Armee.", "content": "Die Königlich marokkanische Armee (\"Armée royale\") wurde nach der Unabhängigkeit 1956 vom damaligen König Mohammed V., Großvater des aktuellen Königs, Mohammed VI., gegründet.", "section_level": 2}, {"title": "Königlich marokkanische Luftwaffe.", "content": "Die Königlich marokkanische Luftwaffe wurde am 14. Mai 1956 gegründet. Sie verwendet vor allem die Modelle:", "section_level": 2}, {"title": "Königlich marokkanische Marine.", "content": "Die Königlich marokkanische Marine wurde am 1. April 1956 vom damaligen König Mohammed V. gegründet. Sie dient dazu, die Küsten Marokkos zu sichern (die Küstenwache ist Teil der Marine), die Sicherheit der Straße von Gibraltar zu gewährleisten sowie die Ausschließliche Wirtschaftszone Marokkos schützen.", "section_level": 2}, {"title": "Königlich marokkanische Gendarmerie.", "content": "Die Königlich marokkanische Gendarmerie wurde am 29. April 1957 gegründet und ersetzte damit die französische Gendarmerie Marokkos. Sie ist von der marokkanischen Polizei abgetrennt, hat jedoch ähnliche Aufgaben; darunter: Die Königlich marokkanische Gendarmerie besteht aus 5 Kompanien bzw. 103 Brigaden, die jeweils einem Gebiet in Marokko zugeordnet sind. Bei großen Nationalveranstaltungen, wie der Feier zur Thronfolge des aktuellen Königs, unterstützt die Gendarmerie die örtliche Polizei.", "section_level": 2}, {"title": "Königlich marokkanische Garde.", "content": "Die Königlich marokkanische Garde wurde im Jahr 1956 gegründet und ist als Militärkorps Teil der marokkanischen Streitkräfte. Sie dient dem Schutz des Königs und seiner Familie und tritt die Nachfolge der prestigeträchtigen, im Jahr 1088 gegründeten Schwarzen Garde an. Sie ist damit die älteste Armee der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Königlich marokkanische Spezialkräfte.", "content": "Die \"Forces Spéciales Marocaine\" (FSM) sind die Elite- und Spezialeinheiten der marokkanischen Armee. Diese Einheiten sind den verschiedenen Teilstreitkräften zugeordnet. Königlich marokkanische Armee: Königlich marokkanische Garde: Königlich marokkanische Marine: Königlich marokkanische Gendarmerie:", "section_level": 2}, {"title": "Bekannte Einsätze.", "content": "Ein bekannter Einsatz marokkanischer Spezialeinheiten ist der im Huthi-Konflikt. Das marokkanische Engagement wurde im Dezember 2009 bekannt. Es wurde geschätzt, dass hunderte von marokkanischen Elitetruppen, überwiegend Fallschirmjäger und Kommandoeinheiten, die für Aufstandsbekämpfungsoperationen trainiert wurden, in den Jemen geschickt wurden, um die jemenitisch-saudische Offensive gegen die Huthis zu unterstützen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kürzliche Aufrüstungen.", "content": "In den Jahren 2008 und 2011 haben die marokkanischen Streitkräfte jeweils stark aufgerüstet:", "section_level": 2}, {"title": "Budget.", "content": "Der Staatshaushalt von 2009 sah ein Budget von 34,63 Mrd. MAD vor:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Königlich marokkanischen Streitkräfte (, ) sind die Streitkräfte des Königreichs Marokko. Der König Marokkos trägt den Titel \"Oberster Befehlshaber und Chef des Generalstabs der Königlichen Streitkräfte\".", "tgt_summary": "摩洛哥皇家武装力量(阿拉伯语: القوات المسلحة الملكية المغربية,柏柏尔语: Idwasen Urbiben Igeldanen n Murakuc,法语: Forces armées royales (FAR))是摩洛哥王国的军事力量,由陆军、海军、空军、皇家宪兵、皇家卫队以及后备役组成。", "id": 1476982} {"src_title": "Patrick J. Adams", "tgt_title": "帕特里克·J·亚当斯", "src_document": [{"title": "Privates.", "content": "Er wurde als Sohn des kanadischen Journalisten Claude Adams geboren, der als Korrespondent von CBC/Radio-Canada über den Fall der Berliner Mauer berichtete. Zum Studium der Schauspielkunst an der USC School of Theatre zog Adams von Toronto nach Los Angeles. 2004 erhielt er dort den Bachelor of Fine Arts. Er ist mit der aus der Fernsehserie \"Pretty Little Liars\" bekannten Schauspielerin Troian Bellisario liiert. Mitte Februar 2014 haben sich die beiden verlobt. Seit dem 10. Dezember 2016 sind sie verheiratet. Im Oktober 2018 kam ihre gemeinsame Tochter zur Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Adams spielte und spielt in mehreren Theaterstücken mit, sein professionelles Bühnendebüt hatte er in Edward Albees \"The Goat, or Who Is Sylvia?\" im Mark Taper Forum. Daneben produzierte und führte er die Regie des Remakes von dem Theaterstück \"Marat/Sade\", für das er den L.A. Weekly Theatre Award in der Kategorie \"Beste Produktion\" erhielt. Adams erster Auftritt in einer Fernsehserie war 2004 in \"Jack & Bobby\". Es folgten mehrere Auftritte in weiteren Fernsehserien. Seine ersten wiederkehrenden Gastrollen hatte er 2006/2007 in den Fernsehserien \"Friday Night Lights\" und \"Welcome, Mrs. President\". 2008 spielte er in dem ABC-Pilotfilm \"Good Behavior\" eine Doppelrolle als Zwillinge \"Van\" und \"Haden West\", die Serie wurde jedoch nicht in Auftrag gegeben. Neben weiteren Auftritten in Fernsehserien spielte er auch in verschiedenen Filmen mit. So spielte er 2009 in den Filmen \"Rage\", \"The Waterhole\" und \"Weather Girls\" Hauptrollen. Seinen Durchbruch hatte Adams 2011 mit \"Suits\", einer Anwaltsserie des Kabelsenders USA Network, die in seiner Heimatstadt Toronto gedreht wird und in New York spielt. In \"Suits\" spielt Adams den Protagonisten \"Mike Ross\", der ein fotografisches Gedächtnis besitzt und als Anwalt in einer Anwaltskanzlei arbeitet, obwohl er keinen Abschluss in Jura besitzt. Für die Rolle wurde Adams 2012 für einen Screen Actors Guild Award als \"Bester Darsteller in einer Dramaserie\" nominiert. Er verließ die Serie nach der siebten Staffel. 2012 war Adams zudem in vier Folgen der kurzlebigen HBO-Serie \"Luck\" als \"Nathan Israel\" zu sehen. 2015 inszenierte er eine Folge der Serie \"Suits\" und gab damit sein Debüt als Regisseur. Ferner ist er seit 2014 als Produzent an der Serie beteiligt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Patrick Johannes Adams (* 27. August 1981 in Toronto, Ontario) ist ein kanadischer Schauspieler und Regisseur. Er ist vor allem durch seine Hauptrolle als \"Mike Ross\" in der Anwaltsserie \"Suits\" bekannt.", "tgt_summary": "帕特里克·约翰内斯·亚当斯(英语:Patrick Johannes Adams,1981年-8月27日),一 加拿大 演员。他在USA Network的电视剧《金装律师》饰演Mike Ross。", "id": 192050} {"src_title": "Tsai Ing-wen", "tgt_title": "蔡英文", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche und politische Laufbahn.", "content": "Tsai Ing-wen wurde 1956 in Zhongshan (Taipeh) geboren. Ihre Familie stammt aus der Gemeinde Fangshan im Landkreis Pingtung und gehört der Volksgruppe der Hakka an. Eine Großmutter entstammte der indigen-taiwanischen Ethnie der Paiwan. Nach Absolvierung ihres Studiums an der Jura-Fakultät der Nationaluniversität Taiwan (1978) erwarb Tsai ihren Master-Abschluss in den USA an der Cornell University (1980) und promovierte schließlich an der London School of Economics and Political Science (1984). Nach ihrer Rückkehr nach Taiwan lehrte sie Rechtswissenschaften an der Soochow-Universität und der Chengchi-Nationaluniversität. Ab 1993 war sie als Beraterin des damaligen Präsidenten Lee Teng-hui (Kuomintang) tätig und unter anderem an der Formulierung der „Zwischenstaatliche-Beziehungen-Doktrin“ Lees beteiligt. Nach der Regierungsübernahme durch die DPP im Jahr 2000 wurde Tsai vom neuen Präsidenten Chen Shui-bian als parteilose Ministerin für den Bereich Festlandangelegenheiten ins Kabinett berufen. 2004 trat sie der DPP bei und war für kurze Zeit als Abgeordnete im Legislativ-Yuan tätig. Anschließend war sie Vize-Premierministerin unter Premierminister Su Tseng-chang, bis zum kollektiven Rücktritt des Kabinetts im Jahr 2007. Nach der Niederlage ihrer Partei bei der Präsidentenwahl 2008 wurde sie zur neuen Parteivorsitzenden der DPP gewählt. Im November 2010 kandidierte Tsai für das Bürgermeisteramt der Stadt Neu-Taipeh, musste sich jedoch dem Kandidaten der Kuomintang Eric Chu geschlagen geben. Im April 2011 wurde Tsai Ing-wen von ihrer Partei zur ersten weiblichen Kandidatin für das Präsidentenamt in der Geschichte der Republik China bestimmt. In der folgenden Präsidentenwahl 2012 unterlag sie dem amtierenden Präsidenten Ma Ying-jeou (KMT), worauf sie von ihrem Amt als Parteivorsitzende der DPP zurücktrat. Tsais Nachfolger, der Parteiveteran Su Tseng-chang, sah sich jedoch bald parteiinterner Kritik ausgesetzt, weil er die erhoffte Reform der Partei in den Augen vieler Mitglieder nicht ausreichend vorantrieb. Nach der Sonnenblumen-Bewegung im Frühjahr 2014 kündigte Tsai an, erneut für den Parteivorsitz kandidieren zu wollen. Su Tseng-chang und Hsieh Chang-ting zogen ihre geplante Kandidatur daraufhin zurück. Am 25. Mai 2014 setzte sich Tsai mit über 93 % der Stimmen gegen den einzigen Gegenkandidaten Kuo Tai-lin durch und wurde somit zum zweiten Mal Vorsitzende der DPP. Am 15. April 2015 wurde sie als Kandidatin ihrer Partei für die Präsidentenwahl 2016 nominiert. Sie bewarb sich damit zum zweiten Mal um das Präsidentenamt. Die Wahl fand am 16. Januar 2016 statt, dabei setzte sie sich mit großer Mehrheit gegen ihre Gegenkandidaten Eric Chu (Kuomintang) und James Soong (Qinmindang) durch. Am 20. Mai 2016 trat sie ihr Amt an, sie ist das erste weibliche Staatsoberhaupt des Landes. Nachdem die DPP bei den Lokal- und Regionalwahlen schwere Niederlagen erlitten hatte, trat sie im November 2018 als Parteivorsitzende zurück. Am 11. Januar 2020 wurde sie mit 57,13 % der Stimmen als Präsidentin wiedergewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Tsai Ing-wen war nie verheiratet und ist kinderlos. Da sie damit nicht dem traditionellen chinesischen Frauenbild entsprach, versuchten konservative Kreise und auch staatsgelenkte Medien der Volksrepublik China im Wahlkampf 2012 und 2016, Stimmung gegen sie zu machen und unterstellten ihr, dass sie deswegen „emotional instabil“ sei oder zu Extremen neige. Der Ex-DPP-Politiker Shih Ming-teh forderte sie im Vorfeld ihrer Kandidatur im April 2011 öffentlich auf, ihre sexuelle Orientierung offenzulegen, was Tsai ablehnte. Shihs Aufforderung wurde von der großen Mehrheit der taiwanischen Presseorgane als unangemessen kritisiert. Bei der Wahl im Jahr 2016 spielten diese Themen im Wählerbewusstsein kaum mehr eine Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "Nach Korruptionsskandalen um den ehemaligen Präsidenten Chen Shui-bian und der deutlichen Wahlniederlage der DPP bei der Präsidentenwahl 2008 gehörte es zu den ersten Aufgaben der neuen Parteivorsitzenden, die DPP aus dem Tief herauszuführen. Nachdem bekannt wurde, dass Chen Shui-bian während seiner Amtszeit Gelder veruntreut hatte, entschuldigte sich Tsai Ing-wen öffentlich und erklärte, dass ihre Partei nicht versuchen werde, etwaige Vergehen Chens zu vertuschen. Darüber hinaus sei es ihr Ziel, korrupte Mitglieder aus der Partei zu entfernen. Zu diesem Zweck wurde eine parteiinterne Untersuchungskommission eingerichtet. Weitere innenpolitische Schwerpunkte Tsais sind soziale Gerechtigkeit und die Stärkung der lokalen taiwanischen Identität (). In energiepolitischen Fragen steht sie der Nutzung von Kernenergie in Taiwan kritisch gegenüber und setzt sich aktiv für die Nicht-Inbetriebnahme des umstrittenen vierten taiwanischen Kernkraftwerks Lungmen, das in der Stadt Neu-Taipeh geplant ist, ein. Anlässlich ihrer zweiten Nominierung als Präsidentschaftskandidatin kündigte sie an, im Fall ihres Wahlsiegs gegen das wachsende Gefälle zwischen Arm und Reich und die Jugendarbeitslosigkeit vorgehen zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Im Gegensatz zur Vorgängerregierung lehnt Tsai Ing-wen wie auch ihre Partei den sogenannten Konsens von 1992 ab, was die Volksrepublik China zum Einfrieren der Gespräche mit Taiwan veranlasste. Dennoch beabsichtigt Tsai im „Einklang mit dem Willen des taiwanischen Volkes“, die von der Kuomintang begonnenen Verhandlungen mit der Volksrepublik weiterzuführen. Obwohl sich die DPP unter der Führung von Tsai einerseits von ihrem Programm, die Unabhängigkeit Taiwans auch \"de jure\" in der Verfassung der Republik China sowie in der Verwaltungsgliederung der Republik China festzuschreiben, grundsätzlich verabschiedet hat, verfolgt sie anderseits das Ziel, die Autonomie der Inselrepublik möglichst unumkehrbar zu bewahren. Tsai Ing-wen betreibt nach eigenen Aussagen eine pro-amerikanische Politik. Kurz nach ihrer Wahl stimmte sie den seit 2011 ausgesetzten Waffenlieferungen der USA an Taiwan wieder zu. Nach der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten am 8. November 2016 sandte Tsai Ing-wen ein Glückwunschtelegramm an den Gewinner Donald Trump. Darin versicherte sie, dass Taiwan ein zuverlässiger Partner der USA bleiben werde, und bezeichnete die USA als wichtigstes demokratisches Land der Welt. Noch vor seiner Amtseinführung revanchierte sich Donald Trump mit einem Telefonat mit Tsai am 3. Dezember 2016 und einer anschließenden Twitter-Meldung, in der Tsai als „Präsidentin von Taiwan“ bezeichnet wurde. Dies stellte einen Bruch der bisherigen US-amerikanischen Diplomatie dar, nach denen seit 1979 kein direkter Kontakt zwischen den Staatsoberhäuptern der Republik China und den Vereinigten Staaten bestand. Gemäß der Resolution 2758 der UN-Generalversammlung wird die Republik China von den Vereinten Nationen seit 1971 als souveräner Staat nicht mehr anerkannt; dem chinesischen Alleinvertretungsanspruch der Volksrepublik China hatten sich die USA kurze Zeit später auf eigene Initiative angeschlossen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tsai Ing-wen (; * 31. August 1956 im Bezirk Zhongshan der Stadt Taipeh, Taiwan) ist seit Mai 2016 Präsidentin der Republik China (Taiwan). Von 2008 bis 2012 sowie von Mai 2016 bis November 2018 war sie die Vorsitzende der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP).", "tgt_summary": "蔡英文(;英语:Tsai Ing-Wen;1956年-8月31日),中华民国民主进步党籍政治人物,现任中华民国总统兼民主进步党主席,亦为法律学者与律师,曾担任过行政院副院长、立法委员、陆委会主委、国安会咨询委员等职务。生于台北市中山区,本籍屏东县枋山乡,是客家裔台湾人(福佬客)和台湾原住民族排湾族后裔。求学期间先后获得国立台湾大学法律学系法学士、康乃尔大学法学院法学硕士以及伦敦大学政治经济学院法学博士的学位,并曾任教于国立政治大学法学院和东吴大学法学院。", "id": 2796390} {"src_title": "Abdelhafid Benchabla", "tgt_title": "阿卜德爾哈菲德·本沙布拉", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Benchabla wurde bereits 2007 algerischer Meister, arabischer Militärmeister, Silbermedaillengewinner der Afrikaspiele in Algerien, sowie Bronzemedaillengewinner der arabischen Meisterschaften in Tunesien und der Militärweltspiele in Indien. Bei den Afrikaspielen war er gegen Ramadan Yasser, bei den Weltspielen gegen Sergei Kowaljow unterlegen. 2008 gewann er den Coupe des Nations in Frankreich und besiegte dabei unter anderem René Krause, zudem konnte er sich jeweils den dritten Platz beim Feliks Stamm Tournament in Polen und dem Ahmet Cömert Tournament in der Türkei erkämpfen. Seine Niederlagen erlitt er dabei gegen Artur Beterbijew und Mehdi Ghorbani. Nach dem Gewinn der afrikanischen Qualifikation in Algerien war er bei den Olympischen Spielen 2008 in China startberechtigt. Bei Olympia besiegte er Dinesh Kumar und diesmal auch Ramadan Yasser, ehe er im Viertelfinale gegen Zhang Xiaoping auf Platz 5 ausschied. 2009 wurde ein weiteres erfolgreiches Jahr. Benchabla gewann die algerische Meisterschaft, die arabischen Meisterschaften in Ägypten, die Afrikameisterschaften auf Mauritius und das Tammer-Turnier in Finnland. Weitere Erfolge waren der jeweils zweite Platz beim Chemiepokal in Deutschland (nach Finalniederlage gegen Robert Woge) und den Mittelmeerspielen in Italien (nach Finalniederlage gegen Boško Drašković), sowie der dritte Platz beim Ahmet Cömert Tournament; Nach Siegen gegen José Larduet und İhsan Yıldırım Tarhan war er im Halbfinale erneut gegen Artur Beterbijew ausgeschieden. Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Italien besiegte er Vladimir Cheles, unterlag jedoch im zweiten Duell gegen Carlos Góngora. 2010 gewann er die Mohamed Trophy in Marokko und 2011 die Afrikaspiele in Mosambik. Bei den Olympischen Spielen 2012 in England war Benchabla Flaggenträger der algerischen Delegation bei der Eröffnungszeremonie und besiegte später im ersten Kampf Enrico Kölling, ehe er im zweiten Duell gegen Oleksandr Hwosdyk mit 17:19 auf Platz 7 ausschied. 2013 gewann er Gold bei den Mittelmeerspielen in der Türkei und besiegte dabei unter anderem Gianluca Rosciglione, Avni Yıldırım und Abdelkader Bouhenia. Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Kasachstan kam er gegen Boško Drašković und Alaaldin Ghossoun ins Viertelfinale, wo er gegen Julio César La Cruz verlor. 2015 gewann er die Afrikameisterschaften in Marokko und die Afrikaspiele in der Republik Kongo, wobei er in beiden Finalkämpfen Abdelrahman Oraby besiegte. Er war damit für die Weltmeisterschaften 2015 in Katar qualifiziert, wo er im ersten Kampf an Oleksandr Chyschnjak scheiterte. Im März 2016 gewann er die afrikanische Olympiaqualifikation in Kamerun mit Siegen unter anderem gegen Kennedy Katende und Abdelrahman Oraby. Er startete daraufhin bei den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien und zog durch einen Sieg gegen Albert Ramírez ins Viertelfinale ein, wo er von Joshua Buatsi besiegt wurde. Bei den Afrikaspielen 2019 in Marokko gewann er die Goldmedaille und startete daraufhin bei den Weltmeisterschaften 2019 in Jekaterinburg, wo er vor dem Erreichen der Medaillenränge gegen Ammar Abduljabbar ausschied.", "section_level": 1}, {"title": "World Series of Boxing (WSB).", "content": "In der WSB war Benchabla äußerst erfolgreich und gewann 17 von 20 Kämpfen zwischen 2010 und 2015. In der Saison 2010/11 war er ungeschlagen und gewann die Individualwertung zum WSB-Champion. Zu seinen in der WSB besiegten Gegnern zählen Teymur Məmmədov, Michel Borges, Joe Ward und Ludovic Groguhe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abdelhafid Benchabla (* 26. September 1986 in Zemmouri, Provinz Bourmedes, Algerien) ist ein algerischer Boxer im Halbschwergewicht. Er ist rund 1,86 m groß und Linksausleger.", "tgt_summary": "阿卜德尔哈菲德·本沙布拉(1986年-9月26日)是一名阿尔及利亚拳击运动员,曾代表国家参加2012年伦敦奥运的男子拳击次重量级比赛,并未获得奖牌。他也曾参加2007年、2011年、2015年和2019年非洲运动会,其中2007年非洲运动会获得银牌,其余三届非洲运动会均获得金牌。", "id": 2952779} {"src_title": "West Wing", "tgt_title": "白宫西厢办公室", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1902 gab der damalige Präsident Theodore Roosevelt eine Renovierung des Weißen Hauses in Auftrag, wobei er eine einstöckige Erweiterung des Weißen Hauses nach Westen und Osten vorschlug. In der Folge wurde das Executive Office Building errichtet. William Howard Taft ließ 1909 dieses Gebäude vergrößern und die Innenräume umgestalten, wobei auch das Oval Office entstand. Taft war der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der im Oval Office arbeitete. Am Heiligabend 1929 wurde das Executive Office Building durch einen Brand stark beschädigt. Präsident Herbert Hoover erfuhr während der Weihnachtsfeier des Weißen Hauses davon und verließ die Feier, um die Rettung von Dokumenten aus dem Oval Office zu koordinieren. Die Feier wurde nicht abgebrochen, stattdessen wurde die Kapelle angewiesen, fröhliche Musik zu spielen. Außerdem blieb seine Frau zurück, um die Stimmung aufrechtzuerhalten. Nachdem Hoover vom Secret Service aus Sicherheitsgründen aus dem Oval Office gebracht worden war, positionierte er sich auf dem nahe gelegenen Gewächshaus und ging erst gegen Mitternacht zu Bett. Um 7:27 Uhr Ortszeit am 25. Dezember 1929 wurde das Feuer offiziell als gelöscht gemeldet. Nach dem Brand ließ Hoover das Gebäude umgestalten und das Dach ersetzen, es wurden jedoch keine deutlichen Änderungen vorgenommen. Unter Präsident Franklin D. Roosevelt wurde die Fläche für Büros von 15.000 Quadratfuß (ca. 1400 m2) auf 40.000 Quadratfuß (ca. 3700 m2) erweitert. Eric Gugler arbeitete als Architekt an dem Umbau. Es wurde ein zweites Stockwerk, sowie ein vergrößerter unterirdischer Bürobereich gebaut. Die Position des Oval Office wurde von Süden nach Südosten geändert, da Roosevelt ein Fehlen von Privatsphäre bemängelte. Durch die Positionsänderung des Oval Office war es ihm möglich, sich zwischen Weißem Haus und West Wing zu bewegen, ohne vom kompletten Personal des West Wing gesehen zu werden. Die Organisation March of Dimes finanzierte einen Swimmingpool für den Präsidenten, damit dieser gegen seine Erkrankung antrainieren konnte. An der Position des Swimmingpools befindet sich heute der James S. Brady Press Briefing Room. Während der Amtszeit Roosevelts wurde die Bezeichnung West Wing der übliche Name für den Gebäudeteil des White House Complex. Die offizielle Umbenennung erfolgte erst im Jahr 1949, um Verwechselungen mit dem Eisenhower Executive Office Building zu vermeiden. Zwischen 1969 und 1970 wurden weitere offizielle Büros gebaut, wobei die Empfangslobby verkleinert wurde. 2006 wurde der James S. Brady Press Briefing Room renoviert, auch der Situation Room wurde im gleichen Jahr vergrößert und renoviert. Anfang April 2011 begann ein Umbau der unterirdischen Versorgungsleitungen, zudem wurden Heizungen, Klimaanlagen und Brandschutzeinrichtungen ausgetauscht. 2011 wurde die Bauzeit auf vier Jahre angesetzt, von den 376 Millionen US-Dollar sind 86 Millionen US-Dollar allein für den West Wing vorgesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Räume.", "content": "Im Parterre des West Wing gibt es eine Cafeteria, die unter dem Oval Office liegt und am 11. Juni 1951 von Präsident Truman eröffnet wurde. Der \"Situation Room\" befindet sich im Keller des Westflügels und hat eine Fläche von 513,3 m2. Er wurde kurz nach der Kubakrise eingerichtet und dient als Konferenzraum für Krisen.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung in der Fernsehserie \"The West Wing – Im Zentrum der Macht\".", "content": "Zwischen 1999 und 2006 brachte die Fernsehserie \"The West Wing – Im Zentrum der Macht\" eine größere öffentliche Aufmerksamkeit für die Arbeit des Personals des Präsidenten und den West Wing selbst. Die Serie folgte dem Leben des fiktiven demokratischen Präsidenten Josiah Bartlet und seines leitenden Personals. Als der Pressesekretär Scott McClellan im Jahr 2003 gefragt wurde, ob die Sendung die Arbeitsumgebung akkurat darstellt, kommentierte dieser, die Serie zeige längere Fußwege und größere Räume als der echte Flügel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der West Wing ( für \"Westflügel\") ist als Teil des White House Complex der Gebäudeflügel, in dem die offiziellen Büros des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika untergebracht sind. In ihm befindet sich das Oval Office, der Cabinet Room, der Situation Room und der Roosevelt Room. Auf drei Stockwerken sind die Büros der leitenden Mitglieder des Executive Office und deren Angestellten gelegen.", "tgt_summary": "白宫西厢办公室(英语:West Wing)是位于白宫西翼的一系列办公室群,其中美国总统日常办公的椭圆形办公室、供所有内阁成员开会讨论的内阁室 (白宫)、由总统与国家安全委员会一起处理涉及战争、恐怖袭击等突发紧急状况的战情室和罗斯福室等都座落在这里。不过这里还有更多为总统各类助手、顾问(统称为白宫幕僚)准备的办公室,如白宫办公厅主任、白宫新闻发言人、国家安全事务助理、国内事务助理等。", "id": 1096959} {"src_title": "Hypsibarbus wetmorei", "tgt_title": "韋氏高鬚魚", "src_document": [{"title": "Unterarten.", "content": "Es werden zwei Unterarten unterschieden: \"Hypsibarbus wetmorei\" ssp. \"wetmorei\" im Einzugsbereich des Mekong, Mae NamChao Phraya und Mae Nam Mae Khlong und \"Hypsibarbus wetmorei\" ssp. \"tweediei\" auf der Malaiischen Halbinsel.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Art kommt in Indochina im Flusssystem des Mae Nam Mae Klong, Mekong und Mae Nam Chao Phraya vor. Sie lebt weit verbreitet in Kambodscha (zum Beispiel im Mae Nam Tapi), Laos, Thailand und Vietnam. Außerdem auf der Malaiischen Halbinsel in Malaysia (zum Beispiel im Sungai Pahang).", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "\"Hypsibarbus wetmorei\" hat einen langgestreckten und kompakten Körper und ähnelt vom Habitus und seiner Erscheinungsform dem Karpfen. Die Flossen sind teilweise rötlich bis orange gefärbt. Jungfische sind silberfarben und prägen ihre typische rötlich-braune Färbung erst im Adultstadium aus. Ihre Flossenformel lautet Dorsale 8, Anale 5. Der bislang größte mit der Angel gefangene Fisch wog 1,70 Kilogramm bei einer Länge von 40 Zentimetern und wurde 2005 im Kaempeng Sen Lake, Thailand gefangen. Auf der Malaiischen Halbinsel wurde sogar ein sechs Kilogramm schweres Exemplar erbeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Wetmors Barbe lebt bentopelagisch in tropischen Gewässern mit 22 bis 25 °C Wassertemperatur. Sie kommt in Schwärmen im Mittelwasser oder am Grund mittelgroßer bis großer Waldflüsse vor. Sie bevorzugt Gewässer mit starkem Pflanzenbewuchs am Ufer und meidet stehendes Wasser. \"Hypsibarbus wetmorei\" zeigt kein ausgeprägtes Wanderverhalten, bewegt sich bei Hochwasser flussaufwärts. \"Hypsibarbus wetmorei\" ernährt sich von Insektenlarven, Krebstieren, Schnecken, sowie Blüten und Früchten der Überschwemmungswälder.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Bislang ist es noch nicht gelungen, \"Hypsibarbus wetmorei\" dauerhaft in Teichen zu halten. Sie werden unter anderem mit Kiemennetzen gefangen. Wetmors Barbe wird auf lokalen Märkten als Frischfisch verkauft. Die Art hat als Aquarienfisch eine gewisse Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdungssituation.", "content": "Obwohl der Bestand leicht zurückgegangen ist, gehört \"Hypsibarbus wetmorei\" noch nicht zu den gefährdeten Arten. Ihr Status ist „Least Concern“. Bedrohungen sind der Bau von Staudämmen, Überfischung, Gewässerverschmutzung durch Agrochemikalien und das Abholzen und Entfernen von Vegetation im Uferbereich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hypsibarbus wetmorei ist ein mittelgroßer Karpfenfisch aus Südostasien. In Kambodscha heißt sie Trey Chhpin Krahorn, in Laos Pa Pak Gohm, in China (dashi wuxubi), in Thailand Pla Ta Pak (), und in Vietnam. Die Wortbedeutung \"Hypsibarbus\" entstammt dem Altgriechischen: hypsi – hoch und barbus von Bart.", "tgt_summary": "韦氏高须鱼(学名:\"Hypsibarbus wetmorei\"),又称达氏无须魮,为辐鳍鱼纲鲤形目鲤科的其中一个种。", "id": 1449472} {"src_title": "Hideo Hashimoto", "tgt_title": "橋本英郎", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Hideo Hashimoto absolvierte seinen Hochschulabschluss an der Universität Osaka.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Hideo Hashimoto spielte in seiner Jugend von 1992 bis 1997 für verschiedene Jugendabteilungen von Gamba Osaka, seinem Heimatverein. Dort begann er im Jahr 1998 auch seine Profikarriere als Fußballer in der J1 League, der ersten japanischen Liga. 2002 wurde er in den Kader der ersten Mannschaft berufen, bis 2005 etablierte er sich als fester Mittelfeldspieler. Mit Gamba Osaka gelang Hashimoto im selben Jahr die japanische Meisterschaft. 2007 war ein sehr erfolgreiches Jahr für Hashimoto und Gamba Osaka. Zuerst gewann er mit Osaka durch einen 1:0-Sieg im Finale gegen Kawasaki Frontale den J. League Cup, darüber hinaus konnte das Team im selben Jahr den Supercup holen. Außerdem zog Gamba Osaka zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in das Finale der AFC Champions League ein, wo es auf Adelaide United traf. Nach einem 3:0-Sieg im Hinspiel konnte auch das Rückspiel mit 2:0 gewonnen werden und Gamba Osaka und Hashimoto gewannen so die asiatische Champions League. In den Jahren 2008 und 2009 gewann Hashimoto mit Osaka außerdem den Kaiserpokal. Insgesamt spielte Hashimoto 13 Jahre für Gamba Osaka und absolvierte in dieser Zeit 287 Ligaspiele, dabei gelangen ihm 18 Tore. 2012 wechselte Hashimoto schließlich innerhalb der ersten Liga zu Vissel Kōbe. Hier bestritt er bis 2014 58 Partien und schoss dabei zwei Tore. Nach der Saison 2013/14 beendete Hashimoto seine aktive Fußballerkarriere.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 1. Juni 2007 debütierte Hideo Hashimoto für die japanische Nationalmannschaft in einem Freundschaftsspiel gegen Montenegro. Bis 2010 hat er insgesamt 15 Länderspiele für Japan absolviert, blieb jedoch international ohne Tor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hideo Hashimoto (jap., \"Hashimoto Hideo\"; * 21. Mai 1979 in Osaka) ist ein japanischer Fußballspieler, der auf der Position des Mittelfeldspielers agiert.", "tgt_summary": "桥本英郎(1979年5月21日-)是一位日本职业足球员,出生于大阪,效力于大阪飞脚,立下许多功劳,位置边锋。在队伍中常常扮演传输的角色,也会冷不防出击,曾为日本国家队上阵13场。另外,他也有大阪市立大学经济学位。", "id": 1127890} {"src_title": "Robert Ng", "tgt_title": "黃志祥 (商人)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ng spekulierte durch zwei in Panama eingetragene Unternehmen mit Terminkontrakten auf der Hong Kong Futures Exchange, als am 19. Oktober 1987 mit dem Schwarzen Montag der Börsencrash begann. Seine Verluste erreichten anscheinend eine Milliarde HK$. Anfangs weigerte sich Ng zu zahlen und behauptete, er wäre durch die begrenzte Haftung der Unternehmen, durch die er gehandelt hatte, geschützt. Dies führte zum Zusammenbruch der Futures-Börse geführt und auch der Handel auf der Hong Kong Stock Exchange wurde für vier Tage gestoppt. Eine Untersuchung des \"Commercial Crime Bureau\" der Hong Kong Police ergaben, dass Ng benötigte Margin Calls durch Absprachen mit einem seiner Broker vermieden hatte. Dennoch kam es zu keiner Anklage gegen Ng, da die Kolonialregierung von Hongkong das Gefühl hatte, die Verfolgung könnte ein Risiko für die Stabilität des gesamten Marktes darstellen. Stattdessen wurde ein Deal ausgearbeitet, nach dem Ng 500 HK$ zurückzahlen sollte und Steuerzahler von Hongkong den Rest der Mittel bereitstellen sollte, die von der Börse aufgrund der Rettung durch die Regierung benötigt wurde. Die Verluste von Ng durch seine verschiedenen Investment Holdings beliefen sich infolge des Crashs auf insgesamt etwa 250 Millionen US$. Im Juni 1995 übernahm Ng als Vorsitzender des Yeo Hiap Seng (YHS), ein in Singapur gelistetes Unternehmen für Speisen und Getränke, das in früheren Jahren 3,2 Millionen US$ verloren hatte im vorherigen Betriebsjahr. Sein Vorsitz kam zur gleichen Zeit als auch seine Familie ihren Anteil am Unternehmen auf 24,9 % vergrößerte, knapp unter dem Schwellenwert von 25 %, bei dem sie nach dem Gesetz ein Kaufangebot an alle anderen Aktionäre machen müssen hätten. Dies bedeutete einen Schritt nach vorne in seinem Kampf mit dem malaysischen Milliardär Quek Leng Chan um die Kontrolle der YHS und seinen Grundbesitz in Singapurs Bezirk Bukit Timah, die Milliarden Dollar wert sein könnten, wenn sie in Wohnimmobilien neu entwickelt werden. Am Ende waren Ng und sein Vater in der Lage, Querelen innerhalb der Familie Yeo erfolgreich zu nutzen und 86 % des Aktienkapitals zu kaufen. Ihr Kampf um die Kontrolle über das Unternehmen wurde später als „einer der buntesten Übernahmekämpfe in der Geschichte Singapurs“ beschrieben und führte bei YHS zu einem Wandel von einem Unternehmen der Lebensmittelbranche zu einem Entwickler von Luxusimmobilien. Sino Land gliederte ihre Interessen in der Hotelindustrie in ein neues Unternehmen aus, Sino Hotels. Ng ist von Anfang an Vorsitzender auch dieses Unternehmens. Anfang 1997 machte Sino Hotels unter Leitung von Ng mehrere Übernahmen, einschließlich einer 80 % Beteiligung an der lokalen Niederlassung von Conrad Hotel für 2 Milliarden HK$. Ng sagte voraus, dass Büroimmobilien im 1997 \"gut laufen\" würden. Für die letzten sechs Monate des gleichen Jahres berichtete Sino Hotels einen Rückgang von 66 % der Netto-Zwischengewinne und einen Rückgang von 80 % des Betriebsgewinns, die Ng niedrigen Beiträgen der Hotels und der Fortunekette von chinesischen Restaurants zuschrieb. Dennoch erwies sich Conrad als eine belastbare Investition, es stieg der durchschnittliche Zimmerpreis um 14,7 % während der betreffenden Monate. Ng ist Direktor der „The Real Estate Developers Association of Hong Kong“ und Mitglied der 11. Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes.", "section_level": 1}, {"title": "Privat.", "content": "Ngs Vater war der chinesische Unternehmer Teng Fong Ng. Sein Bruder ist Philip Ng Chee Tat, Co-Verwalter des Nachlasses von Teng Fong Ng. Ng wohnt in Singapur, ist mit Yeoh Saw Kheng () verheiratet und hat vier Kinder: Daryl, Nikki, Jeanne und Christine.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Ng Chee Siong (; * 1952 in Singapur) ist ein chinesisch-singapurischer Unternehmer. Er ist seit 1981 Vorsitzender des Hongkonger Unternehmens Sino Land und kontrolliert \"Tsim ShaTsui Properties\". Er ist der älteste Sohn von Ng Teng Fong, einem Singapurer Immobilienmilliardär. Nach Angaben des US-amerikanischen Forbes Magazine gehört Ng gemeinsam mit seinem Bruder Philip Ng zu den reichsten Südostasiaten.", "tgt_summary": "黄志祥(英语:Robert Ng,1952年),男,福建莆田人,香港地产发展商信和置业董事局主席、律师,信和置业创办人黄廷方长子。", "id": 2418654} {"src_title": "Scharlachmennigvogel", "tgt_title": "赤红山椒鸟", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Scharlachmennigvogel hat einen kräftigen dunklen Schnabel und lange Flügel. Beim Männchen ist die Oberseite und der Kopf schwarz, die Unterseite, Schwanzenden, Bürzel und Flügelflecken sind scharlachfarben. Form und Farbe der Flügelflecken sowie die Abstufung der orangen Färbung beim Männchen variieren in den Unterarten. Bei den \"nigroluteus\" und \"marchesae\" aus den südlichen Philippinen ist die Scharlach- bzw. Orangefärbung komplett durch Gelb ersetzt. Das Weibchen hat eine graue Oberseite mit gelber Unterseite einschließlich Gesicht, gelblichen Schwanzumrandung, grünlicher Bürzel und gelben Flügelflecken.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "Diese Art zeigt beträchtliche geographische Variation mit mehreren unterscheidbaren Populationen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Dieser Mennigvogel findet sich im tropischen Süd- und Südostasien vom indischen Subkontinent ostwärts bis Südchina, Indonesien und den Philippinen. Diese Art kommt an den Rändern von Flüssen, aber auch in Parks und naturnahen Gärten menschlicher Siedlungen vor. Er hält sich meist in den Kronen hoher Bäume auf und ist nur sehr selten am Erdboden anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Der Scharlachmennigvogel fängt Insekten, deren Larven und Spinnen, oft gemeinsam in gemischten Jagdgruppen, üblicherweise in kleinen Gruppen hoch oben in den Baumkronen. Diese werden im Flug erbeutet oder pickt sie im Rüttelflug von den Zweigen oder Blättern. Alle Unterarten verhalten sich ähnlich in der Suche nach Insekten. Der Gesang ist ein angenehm melodisch klingendes Pfeifen. In der Balzzeit fliegt das Männchen an Flussufern zuerst hoch in die Luft und segelt anschließend in einem spiralförmigen Flug herab auf einen an einen Ast herab.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Paarungszeit liegt in den Monaten April bis Juli. Das Nest wird in einer Astgabel in den Baumwipfeln, meist in einer Höhe von 6–18 Metern angelegt. Das kelchartig gewobene Nest, das aus Flechten, Moosen und Rindenstücken besteht die mit Ästchen und Spinneweben verstärkt sind und mit trockenen Blättern ausgekleidet wird, ist gut getarnt. Zwei bis vier gefleckte hellblaue, gelbbraune, blassgrüne Eier mit grauen oder rötlichbraunen Flecken werden abgelegt. Diese werden vom Weibchen bis zu 15 Tage lang allein bebrütet. Bei der Aufzucht der Jungen wirken jedoch beide mit.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Diese Art wird vom Menschen wegen ihres schönen Gesangs in Volieren gehalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 20–22 Zentimeter lange Scharlachmennigvogel (\"Pericrocotus flammeus\") ist ein Sperlingsvogel aus der Familie der Stachelbürzler. Es sind ansässige Brutvögel in Wäldern und anderem baumreichen Habitat einschließlich Gärten, vornehmlich in hügeliger Landschaft. Der Begriff \"Scharlachmennigvogel\" umfasst im weiteren Sinne noch einige Unterarten, im engeren Sinne jedoch nur die Art \"Pericrocotus speciosus\".", "tgt_summary": "赤红山椒鸟(学名:)为山椒鸟科山椒鸟属的鸟类,俗名红十字鸟、朱红山椒鸟。分布于印度沿喜马拉雅山脉至中南半岛、印度尼西亚、菲律宾以及中国大陆的西藏、云南、福建、湖南、广西、广东、海南等地,一般生活于海拔约2100米以下的山地和平原的雨林、季雨林、次生阔叶林以及也见于松林、稀树草地或开垦的耕地。该物种的模式产地在斯里兰卡。", "id": 2300369} {"src_title": "The League of Gentlemen (Fernsehserie)", "tgt_title": "绅士联盟", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Bewohner der nordenglischen Ortschaft Royston Vasey sind gerne unter sich und mögen keine Fremden. Als allerdings eine Umgehungsstraße durch ihren Ort gebaut werden soll, befürchten sie eine Welle von Nicht-Ortsansässigen („not locals“) und bringen alles in Bewegung, um den Bau der Straße zu verhindern, allen voran die beiden Ladenbesitzer Tubbs und Edwards. Währenddessen verhindert Job-Beraterin Pauline, dass ihre Kursbesucher eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, damit ihr eigener Job gesichert ist. Der lokale Tierarzt Dr. Chinery leidet psychisch unter dem Phänomen, dass jedes Tier, das er behandelt, schon bald einen schrecklichen Tod stirbt. Der junge Wanderer Benjamin Denton kommt bei seinem Onkel Harvey und seiner Tante Val unter, die ihn nicht mehr weglassen wollen. Und die drei Arbeitskollegen Geoff, Brian und Mike versuchen abends im Pub Gemeinsamkeiten in ihrem tristen Alltag zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Die Figuren.", "content": "Hier eine Übersicht der wichtigsten Figuren sortiert nach den Darstellern.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand durch die Synchronfirma \"Splendid Synchron\" in Köln.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"The League of Gentlemen\" begann ursprünglich als Bühnenshow 1994. Die Show wurde 1997 mit dem Perrier Comedy Award für Comedy auf dem Edinburgh Festival Fringe ausgezeichnet. Unter dem Titel \"On the Town with The League of Gentlemen\" wurde die Show im BBC-Radio fortgeführt. 1999 adaptierten die vier Comedians ihr Programm fürs Fernsehen und erhielt dafür u. a. den Royal Television Society Award und die Goldene Rose von Montreux. Die Dreharbeiten fanden vor allem in der britischen Stadt Hadfield (Derbyshire) statt, die seit Ausstrahlung einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen verzeichnet hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "The League of Gentlemen ist eine britische Comedy-Fernsehserie, in der in kleinen Episoden Ereignisse im Leben der Bewohner des fiktiven britischen Städtchens Royston Vasey geschildert werden. Die Serie stammt aus der Feder der gleichnamigen Comedy-Gruppe, die 1995 von den Komikern Jeremy Dyson, Mark Gatiss, Steve Pemberton und Reece Shearsmith gegründet worden war. Herausragendes Merkmal der Serie ist, dass alle Hauptcharaktere von den drei Comedians Gatiss, Pemberton und Shearsmith selbst verkörpert werden. Die Serie umfasst vier Staffeln mit jeweils sechs Folgen und ein Weihnachts-Special. Der Serie voraus ging eine Radio-Clip-Reihe im BBC Radio und nach Abschluss der Serie folgte 2005 noch der Spielfilm \"The League of Gentlemen’s Apocalypse\". Zu Weihnachten 2017 entstanden drei neue Folgen als Fernsehspecial.", "tgt_summary": "绅士联盟(The League of Gentlemen)是一部英国黑色喜剧,由四人组杰瑞米·德桑、马克·加蒂斯、史蒂夫·佩姆伯顿和里斯·谢尔史密斯组成,他们四人共同担任编剧,除德桑外也任演员。他们每人都化装成多个角色,扮演英格兰北部的虚拟村庄Royston Vasey的居民。", "id": 2919498} {"src_title": "Lars Olsen", "tgt_title": "拿斯·奧臣", "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "Seine Karriere als Spieler begann 1980 bei \"Glostrup IF 32\". Es folgte eine dreijährige Spielzeit beim Køge BK und 1985 ein Wechsel zum Brøndby IF, bei dem Olsen bis zur Saison 1991/92 spielte und mit dem er 1985, 1987, 1988, 1990 und 1991 die dänische Meisterschaft gewann. 1988 wurde er dafür zum Fußballer des Jahres in Dänemark gewählt. Anschließend trat Olsen international in Erscheinung: beim türkischen Erstligisten Trabzonspor (1991/92), mit dem er den türkischen Pokalwettbewerb gewinnen konnte, beim belgischen Erstligisten RFC Seraing (1992–1994) und in der Schweizer Super League beim FC Basel (1994–1996). Seine Spielerkarriere beendete er beim Brøndby IF mit zwei Meistertiteln in der Saison 1995/96 und 1996/97.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalspieler.", "content": "Lars Olsen debütierte am 9. April 1986 in der dänischen Nationalmannschaft, als er bei der 0:3-Niederlage in Sofia gegen Bulgarien das komplette Spiel bestreiten durfte. Lars Olsen kam in 84 Spielen für die Nationalmannschaft zum Einsatz und erzielte vier Tore. Er nahm an der EM 1992 teil, wo sein Team überraschenderweise den Titel holen konnte. Am 24. April 1996 kam Olsen zu seinem letzten Einsatz für die Nationalmannschaft, als er beim 2:0-Sieg in einem Testspiel in Kopenhagen gegen Schottland in der Anfangsformation stand und auch nicht ausgewechselt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "1997 stieg Olsen ins Trainergeschäft ein. Für fünf Jahre war er bis 2002 Co-Trainer bei seinem alten Verein Brøndby IF, ehe er bei seiner ersten Station als Cheftrainer beim Zweitligisten Randers FC 2006 den dänischen Pokal holte. Diese Leistung wurde 2007 mit der Wahl zu Dänemarks Trainer des Jahres \"(Årets fodboldtræner)\" belohnt. Im gleichen Jahr wechselte er zum Odense BK, dessen Mannschaft er einmal zu einem vierten Platz (2007/08) und zweimal zur Vizemeisterschaft (2008/09 und 2009/10) verhalf. Trotzdem wurde er im September 2010 entlassen. Nach einjähriger Pause wurde er im September 2011 als Trainer der Nationalelf von den Färöern, die zuvor vom Iren Brian Kerr geleitet wurde, angestellt. Unter seiner Leitung wurde in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich Griechenland in beiden Spielen besiegt. Am 28. Oktober 2019 wurde Lars Olsen neuer Cheftrainer von Esbjerg fB. Bereits am 9. Juni 2020 verkündete er seinen Rücktritt.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Lars Olsen ist der Vater des Profifußballers Ricki Olsen, der aktuell für den FC Helsingør spielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lars Christian Olsen (* 2. Februar 1961 in Glostrup) ist ein ehemaliger dänischer Fußballspieler und derzeitiger -trainer. Seit 2011 trainiert er die färöische Nationalmannschaft. 1992 führte er die dänische Nationalmannschaft als Mannschaftskapitän zum Europameistertitel an.", "tgt_summary": "拿斯·奥臣(,1961年-2月2日)是一名前丹麦防守球员,现任职法罗群岛国家足球队领队。", "id": 1291915} {"src_title": "Rundblättriger Baumwürger", "tgt_title": "南蛇藤", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Rundblättrige Baumwürger ist ein bis zu 12 Meter hoch kletternder Strauch. Die Zweige sind stielrund, kahl und braun bis graubraun mit wenigen und unauffälligen Korkporen. Das Mark ist voll und weiß. Die achselständigen Knospen sind 1 bis 3 Millimeter lang, eiförmig bis elliptisch. Die Laubblätter haben einen dünnen, 1 bis 2 Zentimeter langen Stiel. Die Blattspreite ist einfach, 5 bis 13 Zentimeter lang und 3 bis 9 Zentimeter breit, meist breit eiförmig, seltener rundlich oder rechteckig-elliptisch, mit breit gerundeter, stacheliger oder kurz zugespitzter Blattspitze, breit keilförmiger oder stumpf rundlicher Basis und gesägtem Blattrand. Es werden drei bis fünf Nervenpaare gebildet. Beide Seiten sind blassgrün, die Blattoberseite ist kahl, die Unterseite kahl oder entlang der Blattadern spärlich behaart. Die blaugrünen Blüten sind meist zweihäusig verteilt und wachsen einzeln oder bis zu sieben in 1 bis 3 Zentimeter langen, zymösen Blütenstanden meist in Blattachseln oder seltener an Zweigenden. Männliche Blüten haben stumpf-dreieckige Kelchblätter, die Kronblätter sind 3 bis 4 Millimeter lang, 2 bis 2,5 Millimeter breit, verkehrt-eiförmig-elliptisch bis rechteckig. Der Diskus ist flach napfförmig, die Lappen sind flach mit gerundet-stumpfen Ende. Die Staubblätter sind 2 bis 3 Millimeter lang. Die Blütenkrone weiblicher Blüten ist kürzer als die der männlichen. Der Diskus ist fleischig. Die Staminodien sind sehr kurz. Der Fruchtknoten ist beinahe kugelförmig, der Griffel ist etwa 1,5 Millimeter lang, die Narbe ist deutlich dreifach gelappt, die Lappenspitzen sind undeutlich zweifach gelappt. Als Früchte werden 8 bis 13 Millimeter große, beinahe runde, orangegelbe, dreiklappige Kapseln gebildet. Die Samen sind 4 bis 5 Millimeter lang und 2,5 bis 3 Millimeter breit, leicht abgeflacht, und rötlich braun. Der Arillus ist orangerot. Der Rundblättrige Baumwürger blüht von Mai bis Juni, die Früchte reifen von Juli bis Oktober. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Standortansprüche.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt im gemäßigten Asien in der Mongolei, in Russland in der Region Primorje und auf Sachalin, in den chinesischen Provinzen Anhui, Gansu, Hebei, Heilongjiang, Henan, Hubei, Jiangsu, Jiangxi, Jilin, Liaoning, in der Inneren Mongolei, in Shaanxi, Shandong, Sichuan und Zhejiang, auf der Koreanischen Halbinsel und auf den japanischen Inseln Hokkaidō, Honshū, Kyushu und Shikoku. In Neuseeland und im Südosten der Vereinigten Staaten wurde die Art eingebürgert. Der Rundblättrige Baumwürger wächst in Mischwäldern, Waldrändern, Dickichten und auf Wiesenhängen auf mäßig trockenen bis frischen, schwach sauren bis alkalischen, mäßig nährstoffreichen Böden an sonnigen bis lichtschattigen, sommerkühlen und winterkalten Standorten. Die Art ist frosthart. Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhärtezone 5a zugeordnet mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −28,8 bis −26,1 °C (−20 bis −15 °F).", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Rundblättrige Baumwürger (\"Celastrus orbiculatus\") ist eine Art aus der Gattung der Baumwürger (\"Celastrus\"), in der sie der Untergattung \"Celastrus\" zugeordnet wird. Die Gattung wird der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae) zugerechnet, in der sie der Unterfamilie Celastroideae zugeordnet wird. Die Art wurde von Carl Peter von Thunberg 1784 erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Gattungsname \"Celastrus\" wurde schon vor Linné für verschiedene immergrüne Arten verwendet und leitet sich vom griechischen \"kelastra\" für einen immergrünen Baum ab. Das Artepitheton \"orbiculatus\" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „kreisrund“. Es bezieht sich auf die Form der Blattspreiten. Ein Synonym der Art ist \"Celastrus articulatus\" Es werden zwei Varietäten unterschieden, neben \"Celastrus orbiculatus\" var. \"orbiculatus\" noch \"Celastrus orbiculatus\" var. \"punctatus\" mit schwächerem Wuchs, kleineren Blättern und eiförmig-elliptischen bis länglich-elliptischen Blattspreiten. Das Verbreitungsgebiet der Varietät liegt in Ostasien.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Der Rundblättrige Baumwürger wird häufig wegen der dekorativen Früchte und der bemerkenswerten Herbstfärbung als Zierstrauch verwendet. Er dient auch als Bienenweide. Die Früchte werden im Nordosten und Norden Chinas in der traditionellen Medizin eingesetzt. Die Rinde wird zur Herstellung feiner Fasern verwendet, die Samen haben einen Ölanteil von 50 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rundblättrige Baumwürger (\"Celastrus orbiculatus\") ist ein kletternder Strauch mit auffälligen Früchten und bemerkenswerter Herbstfärbung aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in der gemäßigten Zone Ost-Asiens. Die Art wird häufig als Zierstrauch verwendet, die Früchte werden in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt.", "tgt_summary": "南蛇藤(学名:)为卫矛科南蛇藤属的植物,原产于中国,1879年引入北美,并在此成为入侵物种。", "id": 538867} {"src_title": "Bangunan Parlimen Malaysia", "tgt_title": "马来西亚国会大厦", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Gebäudekomplex besteht aus zwei Teilen, einem dreistöckigen Hauptgebäude und einem 17-stöckigen Hochhaus. Im Hauptgebäude sind die beiden Kammern \"Dewan Rakyat (Abgeordnetenhaus)\" und \"Dewan Negara (Senat)\" untergebracht, während sich die Büros der Abgeordneten im Hochhaus befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Der Bau geht auf einen Vorschlag von Tunku Abdul Rahman, dem ersten Premierminister der Föderation Malaya, im Dezember 1959 zurück. Der Entwurf und die Ausführung des Gebäudes gehen auf den Briten Ivor Shipley, einem Angestellten der malaysischen Regierungsbaubehörde, zurück. Die Baukosten betrugen RM18 Millionen. Die Bauarbeiten begannen im September 1962. Die Eröffnung des neuen Parlamentsgebäudes erfolgte am 21. November 1963 durch den 3. Yang di-Pertuan Agong Tuanku Syed Putra Ibni Syed Hassan Jamalullail. Eine Statue von Tunku Abdul Rahman wurde auf dem Platz vor dem Parlament aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgängerbau.", "content": "Vom 11. September 1959 bis zur Eröffnung des neuen Parlamentsgebäudes im Jahr 1963 war das Parlament im \"Dewan Tunku Abdul Rahman\" untergebracht. Das im Stadtzentrum von Kuala Lumpur, nahe der Petronas Towers liegende Gebäude gehörte ursprünglich dem reichen und renommierten Minen- und Plantagenmagnaten Eu Tong Seng. Heute ist in diesem historischen Gebäude das \"Malaysia Tourism Centre (MATIC)\" untergebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle Rezeption.", "content": "In Malaysia hat das Gebäude einen hohen symbolischen Stellenwert. Außerdem schmückte es die Rückseite der ersten, 1967 herausgegebenen Münzreihe des Ringgit und von 1967 bis 1996 die Rückseite des 1000-Ringgit-Geldscheins.", "section_level": 1}, {"title": "Umzug nach Putrajaya.", "content": "2010 brachte die Regierung einen Neubau im Regierungs- und Verwaltungszentrum Putrajaya ins Gespräch. Wegen der hohen Kosten von mindestens 800 Millionen Ringgit und Protesten aus der Bevölkerung wurde der Plan jedoch vorerst nicht weiter thematisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bangunan Parlimen Malaysia oder Malaysian Houses of Parliament ist ein Gebäudekomplex, der die beiden Kammern des malaysischen Parlaments beherbergt. Das Gebäudeensemble liegt am \"Perdana Botanical Gardens\", einer großen Parkanlage in der Hauptstadt Kuala Lumpur, unmittelbar neben dem malaysischen Nationaldenkmal.", "tgt_summary": "马来西亚国会大厦(英语:Malaysian House of Parliament;)别称国会,是马来西亚国会上议院与下议院的所在地,坐落于首都吉隆坡联邦直辖区,其位于国家英雄纪念碑的附近。", "id": 134385} {"src_title": "Pawel Petrowitsch Baschow", "tgt_title": "帕维尔·彼得罗维奇·巴若夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Baschow wurde in einfachen Verhältnissen geboren. Seine Vorfahren waren leibeigene Hüttenarbeiter. Die Kindheit verlebte er in Polewskoi. Er besuchte zunächst für vier Jahre eine Schule in Jekaterinburg. Von 1893 bis 1899 besuchte er das Geistliche Seminar in Perm. Ab 1899 war er als Grundschullehrer tätig und gab Russischunterricht in Jekaterinburg und später in Kamyschlow. In den Schulferien wanderte er durch das Uralgebirge. 1918 wurde er Mitglied der Bolschewiki und beteiligte sich über vier Jahre hinweg am russischen Bürgerkrieg. Baschow redigierte eine Divisionszeitung. Er schrieb Feuilletons, Erzählungen und Skizzen. Nach Ende des Bürgerkriegs war er als Korrespondent der Swerdlowsker Zeitung im Uralgebiet unterwegs. 1924 veröffentlichte er mit \"Geschichten aus dem Ural\" sein erstes Buch. Anschließend beschäftigte er sich in seinen Arbeiten mit der Zeit des Bürgerkriegs. 1939 folgte \"Das grüne Heupferd\" in welchem er die harten Lebensbedingungen im Ural behandelte. Bekannt wurde er jedoch mit dem ebenfalls 1939 veröffentlichten Buch \"Die Malachitschatulle\", in welchem er 14 Märchen und Sagen der Uralregion veröffentlichte. Dieses Werk ergänzte er in den folgenden Jahren um weitere Geschichten. Die Märchen und Sagen verfasste er dabei unter Verwendung von Elementen der örtlichen Überlieferungen und Folklore. 1946 wurde eines seiner Märchen im sowjetischen Film Die steinerne Blume verfilmt. Baschow wirkte am Drehbuch mit. Dasselbe Märchen diente als Vorlage für das Ballett \"Die steinerne Blume\" op. 118 (1950, Uraufführung 1954) von Sergej Prokofjew. Mit Stepans Vermächtnis erfolgte eine weitere Verfilmung im Jahr 1977.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Baschow wurde 1943 mit dem Stalinpreis und 1944 mit dem Leninorden ausgezeichnet. In Polewskoi gibt es ein \"Pawel-Baschow-Museum.\" In Syssert wird sein Geburtshaus ebenfalls als Baschow-Museum geführt. Nach Baschow wurde in den 1940er-Jahren die Siedlung Baschowo in der Oblast Tscheljabinsk benannt, ein Stadtteil von Kopeisk, der von den 1980er-Jahren bis 2004 als Siedlung städtischen Typs selbständig war.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Der spätere russische Ministerpräsident Jegor Timurowitsch Gaidar war ein Enkel Baschows.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pawel Petrowitsch Baschow (, wiss. Transliteration \"\"; * 27. Januar 1879 in Syssert bei Jekaterinburg; † 3. Dezember 1950 in Moskau) war ein sowjetischer Schriftsteller. Bekannt wurde er für seine Märchen und Sagen aus der Uralregion.", "tgt_summary": "帕维尔·彼得罗维奇·巴若夫(;1879年-1950年)是前苏联儿童文学作家。", "id": 1866660} {"src_title": "Nintendo Land", "tgt_title": "任天堂大陆", "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Oberwelt.", "content": "Das Spiel ist in dem virtuellen Freizeit-Park \"Nintendo Land\" angesiedelt, in dem die unterschiedlichen Spiele als Attraktionen verfügbar sind. Begleitet wird der Spieler dabei von dem schwebenden Monitor namens Monita, der diesen durch den Park führt und bei Bedarf die Spielregeln erklärt. Neben einem einfachen Erfolgs-System in Form von Stempeln werden in jedem Spiel Punkte für den Highscore gesammelt. Des Weiteren erhält der Spieler nach jeder Runde Münzen, basierend auf seinen Erfolgen innerhalb des Spiels. Diese können in einem einfachen Minispiel ausgegeben werden, um das \"Nintendo Land\" mit Deko-Objekten und kleinen Spielereien, wie zum Beispiel einer Jukebox, zu erweitern. Die Spiele in \"Nintendo Land\" sollen den Spieler an die unterschiedlichen Möglichkeiten heranführen, das Wii-U-Gamepad zu verwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Attraktionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mehrspieler-Attraktionen.", "content": "Das Spiel basiert auf dem Franchise \"The Legend of Zelda\" und wurde auf der E3 2012 enthüllt. Bis zu vier Spieler können die Attraktion spielen, dabei sind bis zu drei Spieler Schwertkämpfer und nutzen die Wii-Fernbedienung, und ein Spieler schießt mit dem GamePad Pfeile auf die Gegner. Während des September-Events 2012 wurde diese an \"Pikmin\" angelehnte Attraktion der Öffentlichkeit erstmals gezeigt. Es handelt sich um ein Strategie-Spiel. Ein Spieler mit dem GamePad übernimmt die Rolle von Captain Olimar und steuert die Pikmin, während bis zu vier zusätzliche Spieler unter Verwendung der Wii-Remote einzelne Pikmin spielen, die Gegner eingreifen und Nektar einsammeln können. Es gibt diverse Level, die sich alle vom Aufbau her unterscheiden. Das Konzept dieser \"Metroid\"-Attraktion geht auf die Demo \"Battle Mii\" von 2011 zurück. In seiner finalen Fassung wurde das Spiel im September durch die Berichterstattung von Game Informer gezeigt. Es handelt sich um ein Spiel für bis zu fünf Mitspieler, wobei es einen Abenteuer-Modus und zwei Versus-Modi gibt. Vier Personen steuern mit Wii-Fernbedienung und Nunchuk Figuren im Samus-Kostüm und feuern durch Zielen mit der Fernbedienung. Der fünfte Spieler steuert ein Raumschiff, mit dem er Gegner oder seine Mitspieler abschießen kann. Dafür benutzt er das GamePad. Es gibt zahlreiche verschiedene Gegner mit unterschiedlichen Fähigkeiten.", "section_level": 3}, {"title": "Wettkampf-Attraktionen.", "content": "Ursprünglich 2011 als \"Chase Mii\" vorgestellt, wurde die Attraktion im \"Mario\"-Gewand umgekleidet und auf der E3 2012 enthüllt. Vier Personen spielen im Toad-Kostüm und haben die Aufgabe, Mario einzufangen. Dieser hingegen erhält einen Vorsprung gegenüber seinen Wettstreitern und kann sich daher verstecken. Da er auf einer Karte auf dem Gamepad-Bildschirm die Positionen von allen Spielern sehen kann, die Gegenspieler aber nur je ihren Ausschnitt sehen können, kann der Mario-Spieler entsprechend reagieren. Das Spiel ähnelt \"Animal Crossing: Sweet Day\". Der GamePad-Spieler spielt hier ein Gespenst und hat die Aufgabe, die vier Gegenspieler von hinten zu erfassen, ohne sich mit der Taschenlampe anleuchten zu lassen. Auf dem Gamepad-Bildschirm hat er den Überblick über die ganze Arena, für die Gegenspieler ist er jedoch unsichtbar und sie bekommen nur in Form von Vibration ein Signal, dass der Einzelspieler in der Nähe ist. Die Attraktion, die an \"Luigi’s Mansion\" angelehnt ist, wurde auf der E3 2012 vorgestellt und ist die letzte der Versus-Attraktionen. Diese Attraktion basiert auf \"Animal Crossing\" und wurde während der E3 vorgestellt. Insgesamt können fünf Spieler hier mitspielen, wovon vier Spieler auf dem geviertelten Fernsehbildschirm Süßigkeiten einsammeln müssen. Die Aufgabe des fünften Spielers ist, mit dem GamePad simultan zwei Wachhunde zu kontrollieren, die die Sammler erfassen sollen.", "section_level": 3}, {"title": "Einzelspieler-Attraktionen.", "content": "Der Name dieser Attraktion, aufgebaut um das \"Yoshi\"-Franchise, wurde im September 2012 bestätigt, Bildmaterial ist noch nicht veröffentlicht worden. Es geht darum, Yoshi durch einen Parcours zu leiten und dabei Früchte einzusammeln, die aber nur auf dem Fernsehbildschirm eingeblendet werden, nicht auf dem GamePad. \"Octopus Dance\" wurde noch nicht offiziell enthüllt. Die Attraktion basiert auf dem Game-&-Watch-Spiel \"Octopus\" von 1981. Es handelt sich um ein Musikspiel, bei dem Bewegungen eines Charakters auf dem Fernsehbildschirm auf dem GamePad nachgemacht werden müssen, wozu der Spieler die Analog-Sticks sowie den Gyrosensor nutzt. Dieses Spiel wurde vom Arcade-Automaten \"Donkey Kong\" von 1981 inspiriert. Die auf der E3 2012 enthüllte Attraktion enthält einen Einzelspieler-Modus, in dem der Spieler durch Neigen des GamePads einen Karren erfolgreich durch einen zweidimensional gestalteten Kurs zu führen hat. Diese Attraktion basiert auf dem kaum bekannten Japan-exklusiven Action-Adventure \"Nazo no Murasamejō\" von 1986. Da das Originalspiel auch in Japan keinen Nachfolger erhielt, stellt \"Takamaru's Ninja Castle\" die Wiederbelebung dieses Franchises dar. Enthüllt auf der E3 2012, geht es darum, mit dem GamePad Ninja-Wurfsterne auf eine Horde von Gegnern zu schleudern. Auf der E3 2012 wurde ein kurzer, früher Ausschnitt dieses \"F-Zero\"-Spiels gezeigt, im September wurde die Attraktion vollständig angekündigt. Es handelt sich um eine Einzelspielerattraktion, der Spieler erhält die Kontrolle über ein \"F-Zero\"-Vehikel und muss es durch die Strecken navigieren. Ein zweiter Spieler soll mit dem GamePad Unterstützung leisten können, wozu noch nicht genaueres bekannt ist. Ebenfalls im September 2012 durch Game Informer enthüllt, handelt es sich um ein Spiel des \"Balloon Fight\"-Franchises. In einer 2D-Ansicht wird ein mit Ballons fliegendes Männchen seitlich durch eine Vielzahl von Gefahren navigiert, denen es auszuweichen gilt. Gesteuert wird dabei, indem auf dem GamePad Windströme eingezeichnet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklung und Ankündigung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "\"Nintendo Land\" wurde von der Nintendo Entertainment Analysis & Development Gruppe 3 entwickelt, Produzent war Katsuya Eguchi. Ihm zufolge soll das Spiel größtenteils eine stabile Bildrate von 60 frames per second (FPS) haben. Die Entwicklung wurde von zwei Regisseuren geleitet: Takayuki Shimamura sowie Yoshikazu Yamashita. Sounddirektor war Hajime Wakai, während Ryō Nagamatsu im Abspann als Komponist des insgesamt 200 Stücke umfassenden Soundtracks gelistet ist.", "section_level": 2}, {"title": "Ankündigungen.", "content": "Auf der E3-Messe am 7. Juni 2011 enthüllte Nintendo die Wii U und stellte drei Demospiele vor: \"Battle Mii\", \"Chase Mii\" und \"Shiel Pose\", die von Eguchis Team stammten. Diese Demos wurden weiterentwickelt, sodass sie als Minispiele in \"Nintendo Land\" eingebaut wurden. Aus \"Battle Mii\" wurde die Attraktion \"Metroid Blast\", das Konzept von \"Chase Mii\" wird verwendet in \"Animal Crossing: Sweet Day\". Erst ein Jahr später, am 5. Juni 2012, kündigte Nintendo \"Nintendo Land\" an. Bei der Ankündigung wurden drei Attraktionen enthüllt. In der nächsten Zeit wurden nach und nach Informationen über die weiteren Minispiele bekannt gegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Magazin GBase.ch hat Nintendo Land eine Wertung von 8.0 von insgesamt 10 möglichen Punkten verliehen. Im Testbericht wurden vor allem die gelungenen Minispiele sowie die sinnvolle Nutzung des Controllers gelobt. Im Gegenzug wurde beispielsweise das Fehlen eines Online-Modus bemängelt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkaufszahlen.", "content": "Bis Dezember 2014 konnte Nintendo Land 4,44 Millionen Einheiten absetzen. Mit weltweit insgesamt 5,19 Millionen verkauften Einheiten ist Nintendo Land das fünftmeistverkaufte Spiel für die Wii U.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nintendo Land ist eine Spielesammlung von Nintendo. Sie erschien weltweit als Starttitel für die Wii U, in Nordamerika und Europa als Pack-In im Premium-Bundle der Konsole. Das Spiel ist eine Art virtueller Freizeitpark mit zwölf Attraktionen. Jede Attraktion basiert auf einem bekannten Nintendo-Franchise und besteht aus einem Minispiel mit mehreren Modi. Einige Attraktionen sind für bis zu fünf Spieler gedacht, andere umfassen nur einen Einspielermodus. Die Attraktionen machen starken Gebrauch des Wii-U-Controllers, genannt GamePad, das einen Touchscreen aufweist. \"Nintendo Land\" dient damit hauptsächlich zur Demonstration des Spielkonzeptes „asymmetrisches Gameplay“.", "tgt_summary": "是一款由任天堂情报开发本部开发,任天堂发布的一个Wii U游戏集合。本作是Wii U的首发游戏之一,在北美及欧洲发售Wii U豪华版将会内附一张《任天堂大陆》的实体游戏光盘。", "id": 929257} {"src_title": "Cinnamon (Desktop-Umgebung)", "tgt_title": "Cinnamon", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Mit Veröffentlichung der Desktop-Umgebung Gnome 3 wurde ein neues Design- und Bedienkonzept eingeführt, das nicht zu den Vorstellungen der Linux-Mint-Entwickler passte. Daher wurde der Gnome-2-Fork MATE unter dem Dach von Linux Mint entwickelt. Um den Benutzern dennoch die Möglichkeit zu geben, die Distribution mit modernen Gnome-3-Features zu benutzen, stand auch diese Oberfläche zur Verfügung, wurde aber durch die \"Mint Gnome Shell Extensions (MGSE)\" äußerlich angepasst. Die Anpassungsfähigkeit der Gnome Shell durch Erweiterungen ist jedoch begrenzt, daher entschlossen sich die Entwickler schließlich, einen eigenen Gnome-3-Fork nach ihren Vorstellungen zu entwickeln, den sie Cinnamon nannten, nach dem englischen Wort für Zimt. Die auffälligste Änderung ist die Wiedereinführung der Taskleiste, deren Fehlen in Gnome 3 oft kritisiert wurde. Ab Version 1.2 verwendet Cinnamon den Window Manager Muffin, eine Abspaltung von Mutter. Auch der von Gnome bekannte Dateimanager Nautilus wurde geforkt und kommt ab Cinnamon 1.6 unter dem Namen Nemo zum Einsatz. Ebenfalls neu ab dieser Version ist der Darstellungsmodus Cinnamon 2D, mit dem die Desktopumgebung auch auf Systemen ohne 3D-Beschleunigung funktioniert. Ab Version 1.8 kommt das Cinnamon-Control-Center zum Einsatz, das die bis zu diesem Zeitpunkt „gedoppelten“ Einstellungsmanager des Gnome-Control-Centers mit den bis dato separierten Cinnamon-Settings zu einem Tool vereint. Auch die Verwaltung der Bildschirmschoner wird mit dieser Fassung in einen eigenständigen Fork der Gnome-Screensaver ausgelagert. Die im November 2013 veröffentlichte Version 2.0 gilt allgemein als der große Schritt zur eigenständigen Desktop-Umgebung. Zwar basiert sie immer noch auf Gnome-Technologie, benötigt ab diesem Zeitpunkt aber keine Installation des Grundsystems von Gnome mehr. Ab diesem Zeitpunkt ist Cinnamon mehr als nur ein Frontend, wie zum Beispiel das mittlerweile eingestellte Unity von Ubuntu. Die Version 4.0 vom Dezember 2018 brachte unter anderem neben der „klassischen Ansicht“ die sogenannte „moderne Ansicht“, die sich mehr an der bekannten Taskleiste von Windows 7 bzw. 10 orientiert. Man setzt auf Symbole statt Texte und eine Gruppierung mehrerer gleichzeitig geöffneter Fenster desselben Programms. Die Auswahl der Ansicht geschieht über den Begrüßungsbildschirm von Linux Mint 19.1. Nutzer von Cinnamon anderer Distributionen wie zum Beispiel Arch oder Manjaro müssen das \"Icing Task Manager\" genannte Desklet selber installieren, um die „moderne Ansicht“ zu erhalten. Durch die vollständige Migration auf Python 3 wurde der Cinnamon-eigene Nautilus-Fork \"Nemo\" zudem erheblich beschleunigt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Cinnamon bietet viele Funktionen:", "section_level": 1}, {"title": "Konfigurierbarkeit.", "content": "Cinnamon bietet viele Einstellungen, um das Aussehen der Oberfläche anzupassen. Außerdem erbt es von Gnome 3 die Fähigkeit, Erweiterungen und Themes einzurichten, verliert aber die Kompatibilität zu bereits bestehenden \"GNOME Shell Extensions\". Zusätzlich führt Cinnamon das in ähnlicher Weise von Gnome 2 bekannte Konzept der Applets ein. So ist jede Komponente der Taskleiste ein Applet, das vom Benutzer hinzugefügt oder entfernt werden kann. Im Gegensatz zu herkömmlichen Erweiterungen profitieren sie von einer API, um die Taskleiste unkompliziert um weitere Funktionalität zu erweitern und mit zukünftigen Versionen von Cinnamon kompatibel zu bleiben. Letzteres ist bei normalen Erweiterungen nicht sichergestellt. Das Entwicklerteam rät, Erweiterungen nur für kompliziertere Aufgaben einzusetzen, die von Applets nicht erfüllt werden können. Auf der Website des Projekts können einige Themes, Applets und Erweiterungen heruntergeladen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Cinnamon ist unter anderem für Linux Mint ab Version 13 verfügbar. Auf der Projekthomepage stehen neben dem Quelltext auch installierbare Pakete für einige Linux-Distributionen wie Ubuntu oder auch openSUSE bereit. Außerdem ist Cinnamon inzwischen in den offiziellen Paketquellen von Ubuntu (ab 13.04), Fedora, Gentoo Linux, Arch Linux, Manjaro und Debian enthalten. Seit 2012 verwendet Antergos (ehemals Cinnarch), ein Arch-Linux-Derivat, Cinnamon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cinnamon ( für „Zimt“) ist eine freie Desktop-Umgebung für Linux. Das Projekt startete als Fork der Gnome Shell, also als grafische Shell, um unter Linux Mint eine Benutzeroberfläche zu schaffen, die moderne Konzepte von Gnome 3 mit der traditionellen Bedienung von Gnome 2 verbindet. Inzwischen ist Cinnamon auch für andere Linux-Distributionen verfügbar.", "tgt_summary": "Cinnamon是类Unix系统下的一个桌面环境。最初是GNOME Shell的一个衍生版本,由Linux Mint开发,提供了相似于GNOME 2,易于使用的传统用户界面,从Cinnamon 2.0开始,成为独立的桌面环境。", "id": 1072778} {"src_title": "Anna Karenina (2012)", "tgt_title": "安娜·卡列尼娜 (2012年电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Angesiedelt im Russland des 19. Jahrhunderts, erzählt der Film von drei krisengeplagten Familien: zum einen von der Ehe des Fürsten Stepan Oblonski und seiner Frau Dolly, zum anderen von der Beziehung zwischen Dollys junger Schwester Kitty Schtscherbazkaja und dem Gutsbesitzer Kostja Ljewin. Im Vordergrund steht das Schicksal Anna Kareninas, der Schwester des Fürsten, die mit dem Staatsbeamten Alexej Karenin verheiratet ist. Wegen ihrer Liebesaffäre mit dem Grafen Alexej Wronski zerbricht ihre Ehe. Sie wird von ihrem Sohn getrennt und erfährt eine gesellschaftliche Ächtung. Der Wahnsinn, dem sie mehr und mehr verfällt, treibt sie schließlich in den Suizid.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. So weist der Metadienst \"Rotten Tomatoes\" bei 152 Kritiken eine Durchschnittswertung von 61 % aus. Die Mehrzahl der Kritiker lobte die Darsteller, wobei insbesondere Knightley und Law für ihr Schauspiel gute Kritiken erhielten. Metascore weist eine Durchschnittswertung von 63 % aus. Der Kritiker Oliver Lyttleton gab dem Film ein B+ und nannte ihn eine „mutige Neuumsetzung“ des Klassikers, die man „trotz kleinerer Mängel“ schätzen könne. Er lobte die Hauptdarsteller, Kameraarbeit und Musik sowie die spektakulären Kostüme und das Szenenbild. Aufgrund des Konzepts, das Elemente des Theaters einbeziehe, erwartete Lyttleton jedoch, dass der Film das Publikum „enorm spalten werde“. Der Kritiker des Filmmagazins \"Empire\" vergab 4 von 5 Sternen und lobte Regie und Darsteller: Kritischer bewertete Peter Bradshaw vom \"The Guardian\" Wrights Herangehensweise an den Klassiker und vergab 3 von 5 Sternen: Total-Films-Kritiker Neil Smith bezeichnete den Film schließlich als „enttäuschendes Weihnachtsgeschenk“, an dem einem die Freude vergehe, sobald man die glänzende Verpackung entferne. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) verlieh dem Spielfilm das Prädikat „besonders wertvoll.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Kameramann Seamus McGarvey erhielt eine Nominierung für den \"American Society of Cinematographers Awards\" für die \"Beste Kamera in einem Spielfilm\". Er wurde in sechs Kategorien für den BAFTA Film Award 2013 nominiert; als \"Bester britischer Film\", für die beste Kamera, die besten Kostüme, das beste Make-up und Hairstyling, das beste Szenenbild und die beste Musik. Komponist Dario Marianelli wurde auch für den Golden Globe Award für die beste Musik nominiert. Nominiert war das Werk für den „Oscar“ 2013 \"(Academy Award)\" in den vier Kategorien \"Bestes Szenenbild, Beste Kamera, Bestes Kostümdesign, Beste Filmmusik\". Kostümdesignerin Jacqueline Durran gewann den Preis.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Es handelt sich um die dritte Zusammenarbeit von Joe Wright und Keira Knightley nach \"Stolz und Vorurteil\" (2005) und \"Abbitte\" (2007). Viele Filmszenen scheinen sich in einem Theater des 19. Jahrhunderts abzuspielen. Sichtbare Kostüm- und Kulissenwechsel auf und vor der Bühne schaffen eine eigentümliche „Ästhetik der Aufführung“. Sie wird durch den Einsatz von filmischen Verfremdungseffekten indes fortlaufend als illusionär entlarvt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Karenina ist eine im Jahr 2012 unter der Regie von Joe Wright entstandene britisch-französische Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lew Tolstoi. Die Hauptrollen spielen Keira Knightley, Jude Law, Matthew MacFadyen und Aaron Taylor-Johnson.", "tgt_summary": "《贵族孽缘:安娜.卡列尼娜》(英语:Anna Karenina)是一部2012年英国导演乔·莱特执导的剧情片,改编自列夫·托尔斯泰1877年的同名小说。绮拉·奈特莉、裘德·洛和亚伦·强森主演。本片于2012年多伦多电影节上首映,英国于9月7日、中国大陆于10月16日、美国于11月9日上映。影片被《时代周刊》列为年度十佳电影之一。", "id": 678083} {"src_title": "Charles Powell", "tgt_title": "查尔斯·鲍威尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Powell besuchte die Cathedral Choir School in Canterbury, die King’s School in Canterbury und das New College in Oxford, wo er 1963 mit einem BA in Neuer Geschichte graduierte.", "section_level": 1}, {"title": "Im Diplomatischen Dienst.", "content": "Charles Powell trat 1963 in den Britischen Diplomatischen Dienst ein. Sein erster Posten war 1965 in Helsinki als \"Third Secretary\", später dann \"Second Secretary\". 1968 kehrte er nach London zurück, wo er drei Jahre im Außenministerium verbrachte. Danach ging er 1971 als \"First Secretary\" nach Washington, D.C., und wurde \"Private Secretary\" des Botschafters. Von 1974 an war er in Bonn, dann ab 1980 als Gesandter an der Vertretung des Vereinigten Königreichs bei der EU (UKREP) in Brüssel. Er wurde nach 10 Downing Street abgeordnet und diente Margaret Thatcher als Privatsekretär (1983–1990), später dann John Major (1990–1991). Während der Zeit, die er für Thatcher arbeitete, wurde er einer ihrer zuverlässigsten Berater in der Außenpolitik. Ein zunächst geheimes Memorandum über eine Experten-Tagung zur Deutschlandfrage, in dem er im März 1990 sich besonders über einen angeblich beständigen Nationalcharakter der Deutschen äußerte, bildete bei dessen Veröffentlichung im Sommer 1990 den Mittelpunkt der Chequers-Affäre. Auch bei der Aushandlung des umstrittenen „al-Yamamah“-Waffengeschäfts mit Saudi-Arabien war er ein wichtiger Akteur.", "section_level": 2}, {"title": "Als Geschäftsmann.", "content": "Nach 1992 wurde Powell als internationaler Geschäftsmann tätig. Er nutzte die Erfahrungen und Kontakte, die er während seiner Zeit in der Regierung gesammelt hatte, um verschiedene lukrative Vorstandsposten und Beratungsaufgaben zu erhalten. Er ist Chairman von Sagitta Asset Management und des Luxusherstellers Louis Vuitton. Bevor er diese Positionen einnahm, war er im Vorstand von Phillips Fine Art Auctioneers und Direktor von Jardine Matheson Holdings. Er hielt außerdem Direktorenposten der Caterpillar Inc., LVMH, Mandarin Oriental International, Schindler Holding, Tiphook, Textron und Yell Group inne, zudem ist er zeichnungsberechtigt für die Henry Jackson Society.", "section_level": 2}, {"title": "Brunei-Kontroverse.", "content": "2005 wurde enthüllt, dass Powell als Sonderbeauftragter von Tony Blair mehrere Jahre lang in Brunei tätig war, eine Aufgabe, die er ohne Bezahlung versah. Eine Kontroverse entstand, weil Powell gleichzeitig von BAE Systems bezahlt wurde, und das Unternehmen zu dieser Zeit Kaufverhandlungen über drei Kriegsschiffe mit Brunei führte. Powell bestritt trotz seiner Verbindungen zu BAE und der Tatsache, dass sein Bruder Jonathan Powell zu dieser Zeit Tony Blairs Stabschef war, das Bestehen von Interessenkonflikten.", "section_level": 2}, {"title": "House of Lords.", "content": "2000 wurde er als \"Baron Powell of Bayswater,\" of Canterbury in the County of Kent, zum Life Peer erhoben. Er hat dadurch seither einen Sitz im House of Lords. Obwohl er den Konservativen nahesteht, sitzt er im House of Lords als Crossbencher.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Er heiratete Carla Bonardi 1964, das Paar hat zwei Söhne (* 1967 und 1968). Er hat drei Brüder: Chris (Mitgründer der Werbeagentur DDB Advertising), Roderick (Rod) und Jonathan, der Stabschef von Tony Blair war und ein Mitglied der Labour Party ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Charles David Powell, Baron Powell of Bayswater [], KCMG, OBE (* 6. Juli 1941), ist ein britischer Diplomat, Politiker und Geschäftsmann. Er war einer der führenden außenpolitischen Berater der Premierministerin Margaret Thatcher in den 1980er Jahren. Sein Bruder Jonathan Powell war Stabschef von Tony Blair zu dessen Zeit als Premierminister von 1997 bis 2007, sein Vater war Air Vice-Marshal John Frederick Powell.", "tgt_summary": "查尔斯·鲍威尔(英语:Charles Powell, Baron Powell of Bayswater,1941年-7月6日)英国人,英国外交官、政治家、商人。", "id": 2339476} {"src_title": "Apple A6", "tgt_title": "Apple A6", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "A6.", "content": "Der Apple A6 (\"S5L8950\") hat die Abmessungen von ca. 14 mm × 16 mm und eine daraus resultierende Fläche von etwa 224 mm2. Er wird im 32-nm-Verfahren hergestellt und verfügt über zwei ARM-v7s-Prozessorkerne, die mit einer maximalen Taktfrequenz von 1,3 GHz arbeiten. Bei ARM-v7s handelt es sich um einen von Apple erweiterten ARM-v7-Befehlssatz. Als Grafikprozessor kommt ein \"PowerVR SGX 543MP3\" mit drei mit 266 MHz getakteten Prozessorkernen von Imagination Technologies zum Einsatz. Erste synthetische Benchmarks zeigen eine Leistungssteigerung von maximal 250 % gegenüber dem A5-Prozessor im iPhone 4s, Apple selbst bewirbt eine verdoppelte Rechen- und Grafikleistung.", "section_level": 2}, {"title": "A6X.", "content": "Der Apple A6X (\"S5L8955\") verfügt über zwei ARMv7s-Prozessorkerne mit einer gegenüber dem A6 etwas erhöhten Taktfrequenz von 1,4 GHz. Als Grafikprozessor kommt ein \"PowerVR SGX 554MP4\" zum Einsatz, der – wie der Vorgänger A5X – aus vier Prozessorkernen besteht, die höher getaktet sind als im A6 bzw. A5X. Der A6X soll laut Apple im Vergleich zum Vorgängermodell A5X jeweils eine verdoppelte CPU- und Grafikperformance liefern. Der A6X wird ebenfalls im 32-nm-Verfahren hergestellt, und der Die hat eine Größe von etwa 124 mm.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroarchitektur.", "content": "Die Prozessorkerne des Apple A6/A6X wurden seitens Apple nicht direkt von ARM lizenziert, sondern mittels einer sogenannten ARM-Architekturlizenz, die u. a. auch der Chiphersteller Qualcomm für seine Snapdragon-SoCs nutzt, selbst unter der Bezeichnung Swift entwickelt. Da Apple selbst keinerlei technische Informationen über Swift herausgibt, gibt es keine gesicherten Informationen über die Mikroarchitektur. Mittels eines iPhone 5 und selbst entwickelter Apps hat der Elektronik-Redakteur Frank Riemenschneider versucht, Rückschlüsse auf die Mikroarchitektur von Swift zu ziehen und stellte die Ergebnisse am 9. Juli 2013 auf einer von ARM und der WEKA Fachmedien GmbH veranstalteten ARM-Entwicklerkonferenz in München vor. Das auf der Konferenz präsentierte Blockschaltbild von Swift ist das bislang einzig veröffentlichte seiner Art. Während seines Vortrages musste Riemenschneider allerdings auch einräumen, dass es ohne Kooperation von Apple unmöglich sei, Details wie z. B. die Größe von Puffern für die dynamische Sprungvorhersage zu ermitteln.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Apple A6 und der Apple A6X sind von Apple entwickelte und von Samsung hergestellte Systems-on-a-Chip (SoCs). Sie kombinieren eine 32-Bit ARM-CPU mit einem PowerVR-Grafikprozessor und übernehmen zudem die Funktionen eines herkömmlichen PC-Chipsatzes. Oftmals wird die Bezeichnung Apple A6 bzw. A6X alleine für den ARM-Prozessor verwendet, dies ist aber genaugenommen nicht richtig. Der A6 gehört zu den S5L SoCs.", "tgt_summary": "苹果A6,是由美国苹果公司所设计的系统单芯片,用于iPhone 5和iPhone 5c之中,于2012年9月12日发表。根据苹果公司宣称,该处理器的速度与处理图像的能力比较Apple A5强劲两倍。", "id": 1685330} {"src_title": "Mozilla Persona", "tgt_title": "Mozilla Persona", "src_document": [{"title": "Geschichte und Ziele.", "content": "Im Juli 2011 stellte Mozilla ein neues Authentifizierungssystem vor, damals unter dem Namen \"BrowserID\". Laut Mozilla sollte das neue System Anbieter von Websites von der Aufgabe befreien, für einen eigenen Mechanismus zur Benutzerauthentifizierung sorgen zu müssen; dieses Ziel teilt sich das System mit anderen Authentifizierungssystemen wie OpenID oder Facebook Connect. Weitere, hervorgehobene Ziele waren Sicherheit und Einfachheit. BrowserID sollte möglichst unabhängig vom verwendeten Browser sein und die Privatsphäre des Nutzers schützen. Im September 2012 veröffentlichte Mozilla die Betaversion von BrowserID, nun unter dem Namen Mozilla Persona. Sie funktioniert in allen zu diesem Zeitpunkt relevanten Browsern und sowohl auf Desktop-PCs als auch Smartphones und Tablets. Die verschlüsselte Übermittlung der Zugangsdaten eines Nutzer, die über den Mozilla-Dienst \"Firefox Sync\" abgewickelt wird, wurde im Zuge der Betaphase ebenfalls in Betrieb genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Mozilla Persona implementiert das ebenfalls von Mozilla entworfene \"BrowserID-Protokoll\". Das BrowserID-Protokoll erlaubt es einem Benutzer, gegenüber einer Website zu belegen, dass er der Eigentümer einer bestimmten E-Mail-Adresse ist; es verfolgt damit das Motto „\"eine E-Mail-Adresse ist eine Identität\"“. Personas Sicherheitskonzept basiert auf einem asymmetrischen Kryptosystem und digitalen Signaturen. Der Loginprozess auf einer Website verläuft folgendermaßen:", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zu OpenID.", "content": "Von anderen Authentifizierungssystemen wie OpenID (oder auch Facebook Connect) hebt sich Mozilla Persona laut Mozilla auf verschiedene Weise ab. Erstens wird dem Benutzer kein eigener Benutzername oder eine ID zur Verfügung gestellt. Stattdessen verwendet ein Benutzer seine E-Mail-Adresse, um sich gegenüber einer Website zu authentifizieren. Zweitens ist bei Persona, im Gegensatz zu OpenID, der Identitätsanbieter nicht in die Login-Transaktion involviert, so dass ein höherer Schutz der Privatsphäre des Nutzers gewährleistet wird. Drittens ist Persona laut Mozilla durch die Verwendung von HTML5 und JavaScript besonders einfach in Browser zu integrieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mozilla Persona war ein dezentrales Authentifizierungssystem für Websites, das von Mozilla entwickelt wurde. Es ermöglichte einem Benutzer, sich nicht auf jeder von ihm genutzten Website erneut mit Benutzernamen und Passwort anzumelden, sondern dies nur ein einziges Mal bei Mozilla Persona zu tun. Anschließend wurden die dort hinterlegten Identitätsdaten verwendet, um sich bei anderen Websites anzumelden. Voraussetzung war, dass die jeweiligen Websites Mozilla Persona unterstützen. Mozilla gab im Januar 2016 bekannt, dass der Dienst aufgrund seiner geringen Verbreitung gegen Ende des Jahres außer Betrieb genommen werden soll.", "tgt_summary": "Mozilla Persona是由Mozilla开发的基于开放BrowserID协定的网站安全身份验证系统。", "id": 2511728} {"src_title": "Champernowne-Zahl", "tgt_title": "錢珀瑙恩數", "src_document": [{"title": "Darstellung als unendlicher Kettenbruch.", "content": "Die Champernowne-Zahl formula_3 ist, wie schon erwähnt wurde, transzendent. Weil somit formula_4 keine rationale Zahl ist, ist der Kettenbruch, der diese Zahl darstellt, ein unendlicher Kettenbruch. Weil formula_3 außerdem keine quadratische Irrationalzahl ist, ist der unendliche Kettenbruch zusätzlich auch nicht periodisch. Die Darstellung der Champernowne-Zahl formula_3 als unendlicher Kettenbruch weist in der Folge der Quotienten im dezimalen System große Sprünge auf, wo auf mehrere sehr kleine Quotienten sehr große folgen. Sie lautet: In der mathematisch üblichen Notation für \"reguläre\" Kettenbrüche geschrieben, lautet die Kettenbruchentwicklung: Man kann erkennen, dass der Wert an der 19. Position 166 Stellen hat. Der nächste sehr große Wert findet sich im Kettenbruch an der 41. Position und hat 2504 Stellen. Da Kettenbrüche vor allem dazu verwendet werden, „gute Näherungsbrüche“ für irrationale Zahlen zu finden (und jede transzendente Zahl ist auch irrational), bedeuten diese großen Werte in der Kettenbruchentwicklung, dass man die Champernowne-Zahl formula_3 äußerst gut annähern kann, wenn man \"vor\" diesen großen Werten abbricht. Das heißt, wenn man den Kettenbruch an der 4. Position abbricht (also vor dem Wert 149083), erhält man für die Näherungsbrüche: Dieser Näherungsbruch stimmt mit der Champernowne-Zahl formula_3 schon auf 9 Stellen nach dem Komma überein. Wenn man den Kettenbruch an der 18. Position abbricht (also vor dem 166-stelligen Wert an der 19. Position), erhält man für die Näherungsbrüche: Dieser Näherungsbruch stimmt mit der Champernowne-Zahl formula_3 schon auf 186 Stellen nach dem Komma überein.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerung.", "content": "Schneidet man die Champernowne-Zahl formula_3 an der formula_15-ten Stelle nach dem Komma ab und macht daraus eine ganze Zahl, erhält man die folgende Zahl: Die ersten Zahlen, die man so erhält sind die folgenden: Ist eine solche Zahl eine Primzahl, so heißt sie Champernowne-Primzahl. Die ersten Champernowne-Primzahlen sind die folgenden: Die Anzahl der Stellen der ersten Champernowne-Primzahlen sind die folgenden: Die achte (noch nicht entdeckte) Champernowne-Primzahl wird mehr als 37800 Stellen haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Champernowne-Zahl ist eine reelle Zahl aus dem Bereich der Zahlentheorie. Benannt ist sie nach dem Mathematiker David Gawen Champernowne, der 1933 damit erstmals die explizite Konstruktion einer normalen Zahl publizierte. Die dezimale Ziffernfolge ist die. Kurt Mahler zeigte 1937, dass es sich dabei um eine transzendente Zahl handelt.", "tgt_summary": "钱珀瑙恩数(英语:Champernowne constant)是一个实数的超越数,其十进制表示法有重要的特性,得名自数学家D. G.钱珀瑙恩,在1933年以研究生的身份发表有关钱珀瑙恩数的论文。", "id": 2278862} {"src_title": "Wendeltreppenschnecken", "tgt_title": "海蛳螺科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die rechtsgewundenen, dünnwandigen und zerbrechlichen, mehr oder weniger turmförmigen Gehäuse der Wendeltreppenschnecken haben dicht gewundene, nicht oder kaum miteinander verbundene, stark konvexe Umgänge, die eine hohe kegelförmige Spirale bilden. Bei vielen Arten, besonders ausgeprägt in der Gattung \"Epitonium\", weisen sie über das ganze Schneckenhaus verlaufende dünne, blattartige axiale Rippen auf. Bei manchen Arten, so in der Gattung \"Cirsotrema\", haben die Gehäuse neben axialen Rippen auch spiralig verlaufende Bänder. Oft besitzen die Häuser einen tiefen Nabel. Die Gehäusemündung ist rundlich oder oval. Das runde, hornige Operculum hat nur wenige Windungen und verschließt die Mündung dicht. Neben der Radula besitzen die Schnecken Kiefer zum Schneiden oder Beißen. Die Schnecken fressen Nesseltiere. Aus großen Beute- bzw. Wirtstieren werden mehr oder weniger große Stücke herausgeschnitten, kleinere Beutetiere als Ganzes verschluckt. Die Schnecken leben an ihren Wirtstieren oder im Sand oder Kies der Umgebung. Die Schnecken sind zunächst Männchen und später Weibchen. Nach der inneren Befruchtung legt das Weibchen die Eier in Kapseln ab, die mit Sand bedeckt werden. Die Kapseln werden entlang eines elastischen Fadens befestigt, der von einer Drüse am Fuß des Tieres abgeschieden wird. Aus diesen schlüpfen Veliger-Larven, die eine längere Phase als Zooplankton durchmachen und so weit verbreitet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Verbreitung.", "content": "Die Epitoniidae sind in allen tropischen, subtropischen, gemäßigten, arktischen und antarktischen Meeren verbreitet. Sie leben sowohl in flachem Wasser als auch in großen Tiefen, bisweilen bis 6000 Meter Wassertiefe. In der Nordsee ist die Familie unter anderem durch die Gemeine Wendeltreppe (\"Epitonium clathrus\") vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Nach Bouchet und Rocroi (2005) ist die Familie Epitoniidae eine von drei Familien in der Überfamilie Epitonioidea. Sie hat mehrere hundert Arten in über 30 Gattungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wendeltreppenschnecken oder einfach Wendeltreppen (Epitoniidae) sind eine artenreiche Familie meist kleiner bis mittelgroßer, ausschließlich mariner Schnecken, die weltweit verbreitet sind. Sie ernähren sich als Fleischfresser oder Ektoparasiten von sessilen Nesseltieren.", "tgt_summary": "海蛳螺科(学名:)是一个小型、猎食性或外寄生性的海洋腹足纲软体动物下的一科。旧属异腹足目,今属高腹足类支序翼舌类。代表物种有绮蛳螺等。当紫螺科未被合并进本科前,本科物种通常都是白色的。", "id": 548500} {"src_title": "Colwood", "tgt_title": "科尔伍德", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Colwood war ursprünglich eine von vier großen Farmen, die in den 1850er Jahren von der Hudson’s Bay Company gegründet wurden, um die ständig zunehmende Bevölkerung ihres Handelsposten \"Fort Victoria\" zu versorgen. Im Jahr 1851 erreichte Edward E Langford die Kolonie. Er war von einer Tochtergesellschaft der Hudson’s Bay Company, der \"Puget Sound Agricultural Company\", zum Farmverwalter bestellt worden. Seine Familie hatte in Sussex, England einen Landsitz mit Namen Colwood. Daher benannte er die Farm nun so. Seine Ehefrau brachte später das erste weiße männliche Kind in der Kolonie zur Welt. 1860 wurde dann auf einer Landzunge der Leuchtturm Fisgard Lighthouse fertiggestellt. Diesem folgte dann 1863, nahe der Farm, eine Sägemühle. 1874 wurde dann das erste Schulhaus erbaut, und im Jahr 1881 wurde in Colwood ein Postamt eröffnet. Ab 1890 wurde dann zum Schutz des nahegelegenen Hafens von Esquimalt das Fort Rodd Hill errichtet. Im Jahr 1906 ließ sich dann James Dunsmuir, British Columbias Vizegouverneur seinen Wohnsitz \"Hatley Castle\" errichten. Im Stadtgebiet von Colwood gibt es daher mehrere für die kanadische Geschichte bedeutende Bauwerke, welche heute zu den National Historic Site of Canada gehören. Diese sind Fisgard Lighthouse National Historic Site und Fort Rodd Hill National Historic Site sowie Hatley Park National Historic Site.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Die letzte offizielle Volkszählung, der \"Census 2016\", ergab für die Ansiedlung eine Bevölkerungszahl von 16.859 Einwohnern, nachdem der Zensus 2011 für die Gemeinde noch eine Bevölkerungszahl von 16.093 Einwohnern ergab. Die Bevölkerung nahm damit im Vergleich zum letzten Zensus im Jahr 2011 um 4,8 % zu und entwickelte sich schwächer als der Provinzdurchschnitt, dort mit einer Bevölkerungszunahme von 5,6 %. Im Zensuszeitraum 2006 bis 2011 hatte die Einwohnerzahl in der Gemeinde noch überdurchschnittlich um 9,6 % zugenommen, während sie im Provinzdurchschnitt um 7,0 % zunahm. Zum Zensus 2016 lag das Durchschnittsalter der Einwohner bei 40,9 Jahren und damit weit über dem Provinzdurchschnitt von 42,3 Jahren. Das Medianalter der Einwohner wurde mit 41,6 Jahren ermittelt. Das Medianalter aller Einwohner der Provinz lag 2016 bei 43,0 Jahren. Zum Zensus 2011 wurde für die Einwohner der Gemeinde noch ein Medianalter von 40,1 Jahren ermittelt, bzw. für die Einwohner der Provinz bei 41,9 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Colwood gehört zu Schuldistrikt #62-Sooke. In der Stadt finden sich verschiedene Schulen, sechs \"elementary schools\", eine \"middle school\", zurzeit aber keine \"high school\". Ebenfalls in Colwood liegt die öffentliche Royal Roads University.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die Zuerkennung der des Status einer Stadt (\"incorporated\" als \"City\") und die damit verbundene kommunalen Selbstverwaltung erfolgte am 24. Juni 1985. Bürgermeister der Gemeinde ist Rob Martin. Zusammen mit sechs weiteren Bürgern bildet er den Rat der Kleinstadt (council).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Ebenso wie die Nachbargemeinde View Royal ist auch Colwood mehr oder weniger vollständig von anderen Gemeinden umschlossen wird. Auch hier ist der Handel der vorherrschende Wirtschaftszweig. Ein großer Teil der Beschäftigten arbeitet allerdings auch in der öffentlichen Verwaltung und der Gesundheitsvorsorge. Viele Beschäftigte wohnen zwar in der Stadt, arbeiten aber in den umliegenden Gemeinden. Das Durchschnittseinkommen der Beschäftigten von Colwood lag im Jahr 2005 bei weit überdurchschnittlichen 32,538 C $, während es zur selben Zeit im Durchschnitt der gesamten Provinz British Columbia nur 24.867 C $ betrug.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In Ost-West-Richtung verläuft der Highway 14 durch das Stadtgebiet. Die Stadt hat keinen eigenen Flughafen, sondern ist nur über die Flughäfen der umliegenden Gemeinden, besonders den von Victoria, zu erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Colwood ist eine Stadt am südlichen Ende von Vancouver Island in British Columbia, Kanada. Die Stadt ist Teil der Metropolregion Greater Victoria, im Capital Regional District, welche noch mehrere andere Orte umfasst.", "tgt_summary": "科尔伍德(英语:Colwood),加拿大不列颠哥伦比亚省西南部首府地区一座城市,位于温哥华岛南部,离省府维多利亚以西,东面濒临埃斯奎莫尔特港和胡安·德·富卡海峡,南邻梅特乔辛,西面和西北面与兰福德为邻,东北临维尤卢瓦尔。据2011年加拿大人口普查所示,科尔伍德市内人口为16093人。", "id": 154989} {"src_title": "Paul Hellyer", "tgt_title": "保羅·赫勒", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Laufbahn und Politiker der Liberalen Partei.", "content": "Nach dem Schulbesuch absolvierte Hellyer ein Studium, das er mit einem Bachelor of Arts abschloss. Zwischen 1944 und 1946 leistete er seinen Wehrdienst in der Royal Canadian Air Force sowie der Royal Canadian Artillery. Später war er als Bauingenieur, Unternehmer und Kaufmann tätig. Bei der Unterhauswahl vom 27. Juni 1949 wurde Hellyer erstmals als Kandidat der Liberalen Partei zum Abgeordneten in das Unterhaus gewählt und vertrat in diesem bis zu seiner Niederlage bei der Unterhauswahl vom 10. Juni 1957 den Wahlkreis Davenport. Sein erstes Regierungsamt übernahm Hellyer im Februar 1956 als Parlamentarischer Assistent beim Minister für nationale Verteidigung, ehe er in dem von Premierminister Louis Saint-Laurent gebildeten 17. kanadischen Kabinett von April 1957 bis Juni 1957 Beigeordneter Minister beim Minister für nationale Verteidigung war. Nachdem er bei der Unterhauswahl am 31. März 1958 in diesem Wahlkreis abermals den Wiedereinzug als Abgeordneter in das Unterhaus verpasste, wurde er bei einer Nachwahl am 15. Dezember 1958 im Wahlkreis Trinity wieder zum Abgeordneten in das Unterhaus gewählt. Am 22. April 1963 wurde er von Premierminister Lester Pearson schließlich zum Minister für nationale Verteidigung in die 19. Regierung Kanadas berufen, in der er nach einer Regierungsumbildung am 19. September 1967 das Amt des Verkehrsministers übernahm. Auf dem Parteitag der Liberalen Partei am 6. April 1968 gehörte Hellyer zum Kreise der Kandidaten für die Nachfolge des Parteivorsitzenden Lester Pearson. Dabei wurde er zunächst im ersten Wahlgang mit 330 Delegiertenstimmen Zweiter, wenngleich der Abstand zum Erstplatzierten, den damaligen Justizminister Pierre Trudeau deutlich war, der 752 Stimmen bekam. Im zweiten Wahlgang landete er mit 465 knapp auf dem dritten Platz unter den sechs verbliebenen Kandidaten, ebenso im dritten Wahlgang bei fünf Kandidaten mit dann 377 Stimmen, woraufhin er seine weitere Kandidatur zurückzog. Letztlich setzte sich der Trudeau im vierten Wahlgang durch und wurde mit 50,9 Prozent zum Vorsitzenden der Liberalen Partei gewählt. Das Amt des Verkehrsministers behielt er auch nachdem am 20. April 1968 Pearsons Nachfolger Pierre Trudeau das 20. kanadische Kabinett gebildet hatte. Etwas mehr als ein Jahr darauf trat Hellyer am 29. April 1969 von seinem Amt als Verkehrsminister zurück, nachdem es zu Meinungsverschiedenheiten über die Wohnungsbaupolitik der Regierung gekommen war.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Laufbahn in der Progressiv-konservativen Partei und der Canadian Action Party.", "content": "Nach mehreren Wiederwahlen trat Hellyer am 20. Mai 1971 aus der Liberal Partei aus, verblieb zunächst als unabhängiger Liberaler im Unterhaus und wurde dann nach seinem Eintritt in die Progressiv-konservative Partei bei der Unterhauswahl am 30. Oktober 1972 im Wahlkreis \"Trinity\" abermals zum Abgeordneten gewählt, verlor seinen Wahlkreis aber bereits zwei Jahre später wieder bei der Unterhauswahl am 8. Juli 1974. Während dieser Zeit war er zwischen Dezember 1972 und September 1974 Sprecher der progressiv-konservativen Oppositionsfraktion für Industrie, Handel und Gewerbe. Auf dem Parteitag der Progressiv-konservativen Partei am 22. Februar 1976 bewarb er sich auch um die Nachfolge von Robert Stanfield als Parteivorsitzender. Dabei wurde er jedoch im ersten Wahlgang mit 231 Delegiertenstimmen lediglich Fünfter unter elf Kandidaten sowie im zweiten Wahlgang mit 118 Stimmen nur Sechster unter den verbliebenen acht Kandidaten, woraufhin er seine weitere Kandidatur zurückzog. Schließlich wurde Joe Clark im vierten Wahlgang mit 1187 Stimmen knapp vor Claude Wagner, der 1122 Delegiertenstimmen bekam, neuer Vorsitzender der Progressiv-konservativen Partei. Im November 1982 trat er aus der Progressiv-konservativen Partei wieder aus und wurde erneut Mitglied der Liberalen Partei, ehe er im 1997 diese abermals verließ und Gründer und erster Vorsitzender der Canadian Action Party wurde. Als solcher führte er diese Partei als Spitzenkandidat in die Unterhauswahl vom 2. Juni 1997 sowie 27. November 2000, bei denen die Partei allerdings nur 17.502 Wählerstimmen (0,13 Prozent) beziehungsweise 27.101 Stimmen (0,21 Prozent) erhielt und den Einzug in das Unterhaus verpasste. Er selbst kandidierte vergeblich im Wahlkreis \"Etobicoke-Lakeshore\" (1997) und \"Toronto Centre-Rosedale\" (2000) um einen Wiedereinzug als Abgeordneter. 2003 legte er schließlich das Amt des Vorsitzenden der Canadian Action Party nieder. Hellyer verfasste darüber hinaus zahlreiche Bücher, die sich insbesondere mit politischen Themen befassten. Er macht wiederholt durch Äußerungen zu außerirdischem Leben auf der Erde Schlagzeilen. Er setzte sich dafür ein, die angeblichen Technologien der Aliens zu nutzen, um den Klimawandel zu stoppen, und hält den Regierungen vor, den Wissenstransfer von außerirdischer zu irdischer Wissenschaft zu behindern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Paul Theodore Hellyer PC FRSA (* 6. August 1923 in Waterford, Ontario) ist ein kanadischer Unternehmer, Ingenieur, Kaufmann und Politiker der Liberalen Partei, der Progressiv-konservativen Partei sowie zuletzt der Canadian Action Party, der mehr als 23 Jahre Abgeordneter des Unterhauses, mehrfach Minister sowie zwischen 1997 und 2003 Vorsitzender der Canadian Action Party war.", "tgt_summary": "保罗·赫勒(英语:Paul Theodore Hellyer,1923年-8月6日),是加拿大工程师、政治家、作家和评论员。他拥有一个漫长而多变的职业生涯。他是仅次于爱丁堡公爵菲利普亲王任职时间最长的加拿大枢密院成员。", "id": 344872} {"src_title": "Sam Childers", "tgt_title": "山姆·奇德斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sam Childers wurde 1962 in Grand Forks, North Dakota, als Sohn eines Stahlarbeiters und Ex-Marines geboren. Er hat zwei ältere Brüder. Eine Schwester verstarb mit einem Jahr an einem Herzfehler. Seine Eltern zogen berufsbedingt häufig um. Im Frühling 1974 zog seine Familie nach Grand Rapids, Minnesota. Dort besuchte der zwölfjährige Childers die örtliche Middle School und kam in den folgenden zwei Jahren erstmals mit Zigaretten, Alkohol, Marihuana und Heroin in Kontakt. In diesen jungen Jahren begann auch sein Interesse an Motorrädern und der Rocker-Subkultur, der er bis 1992 als Hells Angel angehörte. Sein Lebensstil führte zu einer langen Drogenabhängigkeit und einem kriminellen Leben. So war er als Drogendealer und auch als „Shotgunner“, eine Art Leibwächter für Drogendealer, tätig. Im Sommer 1992 wandte sich Childers bei einer Massenevangelisation der Assemblies of God dem christlichen Glauben zu und machte sich als Bauhandwerker selbstständig. Durch ein Hilfsprojekt für den Bau von Schulen in Afrika besuchte Childers 1998 zum ersten Mal den Sudan. Mehrere weitere Reisen folgten. Dort sah er vor Ort die Taten der Lord’s Resistance Army (LRA), die einen bleibenden, erschreckenden Eindruck bei ihm hinterließen. Unter anderem musste er mitansehen, wie Kindersoldaten zum Kämpfen gezwungen wurden und ein kleiner Junge von einer Tretmine in Stücke gerissen wurde. Aufgrund der tragischen und unvergesslichen Erlebnisse und der wachsenden Erkenntnis, dass ihn die Mitglieder seiner Kirchengemeinde kaum unterstützten, wandte er sich immer mehr von der Kirche ab, um freireligiös zu leben. Kurz nach seinem Sudanbesuch gründeten er und seine Frau Lynn die „Angels of East Africa“, ein Kinderdorf in Südsudan. Die Organisation bietet derzeit etwa 300 Kindern ein Zuhause und kümmert sich auch um die Bildung und Erziehung der Waisen. Seit seiner Gründung wurden über 1000 Kinder aus den Kriegs- und Konfliktgebieten gerettet. Bei den Mitarbeitern der Organisation handelt es sich überwiegend selbst um Waisen und Witwen. Es ist das größte Kinderdorf in Südsudan und das einzige, das bewaffnete Hilfsmissionen direkt in das Gebiet der LRA schickt. Childers veröffentlichte 2009 ein Buch über sein Leben. Eine deutsche Übersetzung erschien 2012 unter dem Titel \"Machine Gun Preacher: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten\". November 2009 trat Childers in Debra Peppers’ Fernsehshow \"Outreach Connection\" in Quincy, Illinois auf und machte publik, dass er auch in Uganda entführte Kinder zu retten versucht.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "2011 veröffentlichte Relativity Media ein Biopic über Childers. Der \"Machine Gun Preacher\" betitelte Film basiert auf Childers’ Autobiografie. Das Drehbuch schrieb Jason Keller und Regie führte Marc Forster. Die Hauptrolle übernahm Gerard Butler. Weitere Darsteller waren Michelle Monaghan als Childers’ Ehefrau und Michael Shannon als sein bester Freund Donnie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sam Childers (* 1962 in Grand Forks, North Dakota) ist ein ehemaliges US-amerikanisches Outlaw-Motorcycle-Gangmitglied, das sich heute für Waisenkinder im Südsudan engagiert. Er und seine Frau gründeten in Nimule das Kinderdorf \"Angels of East Africa\" ( für ‚Engel von Ostafrika‘), wo mehr als 300 Kinder versorgt werden. Das Dorf nimmt Kinder aus den Kampfzonen im Südsudan auf.", "tgt_summary": "山姆·奇德斯(英语:Sam Childers,1963年),美国人,生于北达科他州,知名慈善家、基督教传教士。", "id": 2673151} {"src_title": "Melonenschnecke", "tgt_title": "椰子涡螺", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das große, rundliche eiförmige Schneckenhaus von \"Melo melo\" erreicht bei ausgewachsenen Schnecken eine Länge von etwa 18 cm, bisweilen bis zu 28 cm. Das Gewinde ist vollständig vom Hinterende des sehr großen, aufgeblähten Körperumgangs umhüllt. Die Oberfläche, auf der man allein die Zuwachslinien sieht, ist glatt. Der Körperumgang ist oben abgerundet, ohne Kante und ohne Stacheln. Die weit offene Gehäusemündung nimmt die gesamte Gehäuselänge ein und hat einen eher dünnen, gebogenen Rand. Die Columella hat 3 oder 4 lange und vorspringende, schräge Falten. An Stelle eines Siphonalkanals ist eine weit offene Kerbe ausgebildet. Ein Operculum fehlt. Die äußere Oberfläche des Hauses ist blass orangefarben und bisweilen mit unregelmäßig verlaufenden Bändern aus dunkelbraunen Flecken überzogen. Das glänzende Innere des Gehäuses ist kremfarben mit einem hellen gelblichen Rand. Die Schnecke selbst ist in einem zebraartigen Muster schwarz und weiß gezeichnet. Sie hat einen breiten Fuß und einen langen Sipho. Die Schnecke bildet mitunter Perlen, jedoch ohne Perlmutt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Melonenschnecke lebt im mittleren Indopazifik und im Südchinesischen Meer in Gewässern Birmas, Thailands, Malaysias, Indonesiens, Kambodschas, Vietnams, Chinas und der Philippinen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Die Melonenschnecke lebt in der Gezeitenzone und unterhalb bis in 20 m Tiefe, vorwiegend auf schlammigem Untergrund.", "section_level": 1}, {"title": "Lebenszyklus.", "content": "Wie andere Neuschnecken ist \"Melo melo\" getrenntgeschlechtlich. Das Männchen begattet das Weibchen mit seinem Penis. Das Weibchen legt Ballen aus mehreren rundlichen Eikapseln ab, die jeweils ein Ei enthalten. Die Entwicklung zur fertigen Schnecke wird vollständig in der Eikapsel durchlaufen, so dass nach einigen Monaten fertige Schnecken schlüpfen. Die Jungschnecken haben beim Schlüpfen etwa 3 cm lange Gehäuse, womit sie zu den größten Schlüpflingen unter den Schnecken gehören.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "\"Melo melo\" frisst vor allem Schnecken. Laborversuche deuten darauf hin, dass sie räuberische Schneckenarten als Beutetiere bevorzugt, darunter \"Hemifusus tuba\" (Familie Melongenidae) und \"Babylonia lutosa\" (Familie Buccinidae). Bei anderen Versuchen wurden \"Pugilina cochlidium\" (Melongenidae) und \"Murex trapa\" (Muricidae) gefressen, während \"Lunella cinerea\" (Turbinidae) und \"Perna viridis\" (Mytilidae) nicht angerührt wurden. Die Melonenschnecke ist aber auch ein wichtiger Fressfeind großer pflanzenfressender Schnecken, so der Hunds-Flügelschnecke (\"Laevistrombus canarium\"). Die Beute wird mit dem großen Fuß des Räubers umfasst und so erstickt. Cholinester spielen bei der Betäubung des Opfers eine Rolle. Die Proboscis der Schnecke kann nun an das Fleisch geführt werden, das mit der Radula abgeraspelt wird. Schließlich wird die leere Schale verworfen.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung durch den Menschen und Gefährdung.", "content": "\"Melo melo\" wird wegen ihres Gehäuses gesammelt, das als Schmuck verkauft wird. Darüber hinaus wird das Fleisch gegessen. Die Schale wird auch zum Abmessen von Salz, Zucker und Mehl sowie zum Schöpfen von Wasser aus Booten verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Melonenschnecke oder Zebraschnecke (\"Melo melo\") ist eine große Schnecke aus der Familie der Walzenschnecken (Gattung \"Melo\"), die im mittleren Indopazifik verbreitet ist. Sie ernährt sich von Schnecken.", "tgt_summary": "椰子涡螺(学名:'),俗称木瓜螺、椰子螺、螺旋贝\"',是新腹足目涡螺科\"Melo\"的一种。主要分布于新加坡、马来西亚、印度尼西亚、中国大陆、台湾,常栖息在水深约五十到一百米温暖的浅海砂泥底,部分可生活在更深海域中。其螺肉可供食用,口感爽脆弹牙,加工后可做为鲍鱼之代用食品。", "id": 2160421} {"src_title": "Lena Dunham", "tgt_title": "莉娜·丹恩", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lena Dunham wurde in New York City geboren. Sie ist die Tochter des Malers Carroll Dunham und der Künstlerin und Fotografin Laurie Simmons. Ihr Vater ist protestantisch und ihre Mutter ist jüdisch; Dunham sagt, dass sie sich „kulturell sehr jüdisch fühlt, aber ich weiß, dass das das größte Klischee ist, das eine jüdische Frau sagen kann“. Ihre jüngere Schwester ist das Model und Politaktivistin Grace Dunham. Dunham bezeichnet ihre Erziehung als feministisch ausgeprägt. Seit dem Alter von neun Jahren ist sie in therapeutischer Behandlung. Mit 11 wurde bei ihr eine Zwangsneurose diagnostiziert und mit 14 wurden ihr zum ersten Mal Psychopharmaka verabreicht. Dunhams Umgang mit ihrer psychischen Krankheit ist immer wieder Gegenstand ihrer Arbeit. Sie besuchte die \"Saint Ann’s School\" in Brooklyn und schloss 2008 ihr Studium in Kreativem Schreiben mit einem Bachelor am Oberlin College ab.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerische Karriere.", "content": "Bereits 2009 debütierte sie mit der Tragikomödie \"Creative Nonfiction\" als Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin. Doch war es der Spielfilm \"Tiny Furniture\" (2010), gedreht mit einem Kleinstbudget von 25.000 $, der ihre Karriere in Gang setzte. Sie gewann damit den \"Independent Spirit Award\" (bestes erstes Drehbuch), den \"New Generation Award\" der Los Angeles Film Critics Association und den \"Independent Visions Award\" am Sarasota Film Festival. Diese ersten Kritikererfolge ebneten ihr den Weg zu einem Vertrag mit HBO für die Fernsehserie \"Girls\", bei der sie gleichzeitig als Produzentin, Drehbuchautorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin mitwirkt. Dafür wurde sie bei der Primetime-Emmy-Verleihung 2012 für drei Emmys in den Kategorien \"Outstanding Lead Actress in a Comedy Series\", \"Outstanding Directing in a Comedy Series\" und \"Outstanding Writing in a Comedy Series\" nominiert. 2013 gewann Dunham für \"Girls\" den Golden Globe Award als beste Serien-Hauptdarstellerin in einer Komödie oder einem Musical. Dunham wurde stark von der jüdisch-amerikanischen Drehbuchautorin und Regisseurin Nora Ephron beeinflusst. Ephron schrieb Dunham eine spontane E-Mail, nachdem sie \"Tiny Furniture\" gesehen hatte. Bis zu Ephrons Tod im Jahre 2012 blieb sie Dunhams Mentorin und Freundin. Auf die Bitte eines Redakteurs, der von dieser engen Freundschaft wusste, verfasste Dunham einen Nachruf im Magazin The New Yorker. Aufgrund der Publikation von \"Seeing Nora Everywhere\" ermunterte David Remnick sie dazu, weiteres Material zur Publikation einzureichen, und im August 2012 erschien ihr erster Essay mit dem Titel \"First Love\" im New Yorker. 2014 veröffentlichte sie ihre Autobiographie mit dem Titel \"Not That Kind of Girl: A Young Woman Tells You What She’s “Learned”\". In diesem Buch verarbeitet Dunham Psychotherapie, Nervenzusammenbrüche, ungesunde Beziehungen und fragwürdige persönliche Entscheidungen. Zu einem Skandal führte, dass sie dort mit \"Barry\" den Namen eines Republikaners angab, der sie zu Studienzeiten vergewaltigt haben soll. Eine Kennzeichnung für ein Pseudonym fand sich nicht, im Unterschied zu anderen Figuren des Buches, und die Beschreibung identifizierte eine Person, die sich und ihre Familie erheblichen Attacken ausgesetzt sah. Nach mehreren Wochen entschuldigte sich Dunham und gestand ein, diesen Mann nicht gemeint zu haben. Der Verlag verpflichtete sich dann, dies auch im Buch zu erläutern. Mittlerweile hat dies in den USA zu einer kontroversen Diskussionen über den Umgang mit Vergewaltigungsvorwürfen geführt. Während die eine Seite die Anwürfe für Forderungen nach einem restriktiveren Sexualstrafrecht nutzt, sehen zahlreiche Medien durch diese Falschbeschuldigung auch die Glaubwürdigkeit Dunhams bei ihren weiteren Schilderungen stark in Zweifel gezogen. Von 2015 bis 2018 gab Dunham zusammen mit ihrer Freundin und damaligen Showrunner Jennifer Konner die Publikation \"Lenny Letter\", einen feministischen Online-Newsletter heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "2013 zählt das Time Magazine Dunham zu den 100 weltweit einflussreichsten Personen. Im September 2014 würdigte das Magazin der New York Times Dunhams Schaffen mit einem umfangreichen Beitrag (Daum, 2014).", "section_level": 2}], "src_summary": "Lena Dunham (* 13. Mai 1986 in New York City) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Filmproduzentin, Filmregisseurin, Schriftstellerin und Drehbuchautorin. Bekannt wurde sie durch ihre Fernsehserie \"Girls\", die mit zwei Golden Globe Awards ausgezeichnet wurde und einige Emmy-Nominierungen bekam. Für ihre Arbeit an der Serie \"Girls\" wurde Dunham 2013 als erste Frau mit dem Directors Guild of America Award für die beste Comedyserie ausgezeichnet. In demselben Jahr wurde Dunham vom Time-Magazine als einer der 100 einflussreichsten Menschen der Welt genannt. Im Jahr 2014 veröffentlichte Dunham ihr erstes Buch \"Not That Kind of Girl: Was ich im Leben so gelernt habe\".", "tgt_summary": "莉娜·丹恩(Lena Dunham,1986年-05月13日)是一位美国电影制作人、导演和演员。曾在2010年编写并执导独立电影《微型家具》(\"Tiny Furniture \")。她也是HBO电视系列剧《女孩我最大》(\"Girls\")的原创人,在2012年因该影集入围四项艾美奖提名,以及获得了两座金球奖。", "id": 460839} {"src_title": "Verein zur Erstellung neuer Geschichtslehrbücher", "tgt_title": "新历史教科书编纂会", "src_document": [{"title": "Geschichtsschreibung.", "content": "In der Geschichtsschreibung des \"Tsukurukai\" wird Japan als feste Einheit von Volk, Nation und Land dargestellt, die seit Urzeiten kontinuierlich Bestand habe. Besonders hervorgehoben werden die positiven Aspekte der japanischen Geschichte. Dabei werden die Errungenschaften Japans mit denen der Welt, vor allem denen des Westens und der asiatischen Nachbarn verglichen. In diesem Vergleich wird die Stellung Japans betont, als dem Westen mindestens gleichwertig und den asiatischen Nachbarn deutlich überlegen. Es wird gar eine gewisse Verachtung für die Nachbarn deutlich, die als unterentwickelt und unterlegen präsentiert werden. Der Pazifikkrieg und damit der Zweite Weltkrieg wird als glorreicher Befreiungskrieg dargestellt, den Japan führte, um Asien vor dem Imperialismus des Westens zu beschützen (vgl. Großostasiatische Wohlstandssphäre). Der japanische Imperialismus und Kolonialismus wird dabei völlig ausgeblendet. Darüber hinaus werden der anti-japanische Widerstand, die negativen Folgen des Krieges und japanische Kriegsverbrechen – wie etwa das Nanjing-Massaker, Einheit 731 oder die „Trostfrauen“ – nicht erwähnt. Vielmehr wird Krieg als akzeptables Mittel zur Lösung von internationalen Konflikten legitimiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Sowohl \"Atarashii rekishi kyōkasho\" als auch \"Atarashii kōmin kyōkasho\" wurden 2001 vom japanischen Kultusministerium für den Schulunterricht offiziell zugelassen. Die Zulassung sorgte wegen der Fehlerhaftigkeit und des Nationalismus der Bücher für große Überraschung und Empörung in der japanischen Gesellschaft, in Akademikerkreisen und in Japans Nachbarstaaten Südkorea und China. Die Bücher wurden unter anderem dahingehend kritisiert, dass sie viele inhaltliche Fehler enthielten, eine einseitige, willkürliche oder verzerrte Geschichtsdarstellung präsentierten, japanische Mythen mit Fakten zu unterlegen versuchten und aktuelle politische Themen ansprächen, also für den Schulunterricht gänzlich ungeeignet seien. Auf die Zulassung folgten öffentliche Proteste gegen die Verwendung der Bücher an Schulen und ein Verein zur Aufzeigung der Fehler des \"Atarashii kōmin kyōkasho\" wurde gegründet. Nach einer Umfrage vom August 2001 verwendete keine staatliche Schule das \"Atarashii rekishii kyōkasho\", sondern nur einige private Schulen, womit das Buch von insgesamt 0,03 % der Schüler verwendet wurde. Nach Angaben des Bildungsministeriums waren es 2004 dann etwa 0,1 % und es wurde ebenfalls in den Schulbezirken von Matsuyama, Imabari und Uwajima an öffentlichen Schulen verwendet. Bis Juni 2004 verkaufte es sich mit 600.000 Exemplaren außergewöhnlich gut für ein Lehrbuch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Verein zur Erstellung neuer Geschichtslehrbücher (, kurz: \"Tsukurukai\") wurde 1996 von Kobayashi Yoshinori gegründet und ist Nachfolger des „Vereins zur liberalistischen Geschichtsauffassung und Forschung“, (ehemals „Verein für die Förderung liberaler Geschichtsbetrachtung“ ).", "tgt_summary": "新历史教科书编纂会()建立于1996年12月,是为促进日本的民族主义历史教育而成立的机构。日本现任首相安倍晋三曾是该会的领导人。成立者包括西尾干二、藤冈信胜等学者。", "id": 1654255} {"src_title": "Yeonsangun", "tgt_title": "燕山君", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Yi Yung, wie König Yeonsangun zu seiner Geburt genannt wurde, war der älteste Sohn von König Seongjong () und dessen zweiter Frau Jeheon (). Von seinem Vater wurde er als Prinz Yeonsan () zum Nachfolger erklärt und folgte nach seiner Krönung, die in der Injeongjeon-Halle () (Haupthalle) des Changdeokgung-Palastes () vollzogen wurde, seinem Vater 1494 auf den Thron. Er residierte in den folgenden Jahren im Changdeokgung-Palast in Hanseong. In den ersten vier Jahren seiner Regentschaft folgte er in seinen Regierungsgeschäften dem politischen Vermächtnis seines Vaters. Doch dann ließ er zahlreiche Gelehrten in zwei Massaker, die als \"Muosahwa\" () und \"Gapjasahwa\" () in die Geschichte Joseons eingehen sollten, exekutieren, da er sie für die Degradierung seiner Mutter, die sie erfahren musste, verantwortlich machte. Auch tötete er zwei Konkubinen seines Vaters und ihre Söhne sowie seine Großmutter, die verwitwete Königin Insu (). Außerdem begann er durch einen ausschweifenden Lebenswandel und durch seine Extravaganzen das Geld des Staates zu verprassen. Er entweihte die Sungkyunkwan (), das Bildungsinstitut der Joseon-Dynastie, den Wongaksa-Tempel (), in dem der dort Mädchen tanzen und singen ließ und den Heungcheonsa-Tempel (), den er zu einer Pferdescheune umwidmete. Genug von seinem schändlichen Verhalten, wurde König Yeonsangun schließlich 1506 in einer Revolte entthront, die von Teilen des Hofes und Prinz Jinseong (), einem Sohn von König Seongjong () ausging. König Yeonsangun wurde auf die Insel Ganghwado () in die Verbannung geschickt, wo er kurz Zeit später an einer Krankheit verstarb. Er wurde zunächst auf der Insel beerdigt und 1513 von König Jungjong auf Bitten Yeonsanguns Frau im königlichen Grab von Jeongneung in Hanseong beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yeonsangun (koreanisch: ) (* 23. November 1476 in Changdeokgung-Palast, Hanseong, Joseon; † 20. November 1506 auf der Insel Ganghwado) war während seiner Regierungszeit von 1494 bis 1506 der 10. König der Joseon-Dynastie () (1392–1910) in Korea.", "tgt_summary": "燕山君(;1476年-1506年),姓李,名(),儿名无作金,朝鲜王朝第10代君主,1494年至1506年在位。第7代君主世祖曾孙、第11代君主中宗异母兄,是继端宗(鲁山君)之后,朝鲜王朝历史上第二位废王。", "id": 2740266} {"src_title": "Motorrad-Weltmeisterschaft 2013", "tgt_title": "2013年世界摩托車錦標賽", "src_document": [{"title": "Punkteverteilung.", "content": "In die Wertung kommen alle erzielten", "section_level": 1}, {"title": "MotoGP-Klasse (1000 cm3).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Teams und Fahrer.", "content": "Die Auflistung der Teams und Fahrer entspricht der", "section_level": 2}, {"title": "Rennberichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Katar.", "content": "Der Große Preis von Katar auf dem Losail International Circuit fand am 7. April 2013 statt und ging über eine Distanz von 22 Runden à 5,380", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Texas.", "content": "Der Große Preis von Texas auf dem Circuit of The Americas fand am 21. April 2013 statt und ging über eine Distanz von 21 Runden à 5,512 km, was einer", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Spanien.", "content": "Der Große Preis von Spanien auf dem Circuito de Jerez fand am 5. Mai 2013 statt und ging über eine Distanz von 27 Runden", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Frankreich.", "content": "Der Große Preis von Frankreich auf dem Circuit Bugatti fand am 19. Mai 2013 statt und ging über eine Distanz von 28 Runden à 4,180 km, was einer Gesamtdistanz", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Italien.", "content": "Der Große Preis von Italien auf dem Autodromo Internazionale del Mugello fand am 2. Juni 2013 statt und ging über eine Distanz von 23 Runden à 5,245 km, was einer Gesamtdistanz von", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Katalonien.", "content": "Der Große Preis von Katalonien auf dem Circuit de Catalunya fand am 16. Juni 2013 statt und ging über eine Distanz von 25 Runden à 4,727 km, was einer Gesamtdistanz von 118,175 km entspricht. Jorge", "section_level": 3}, {"title": "Dutch TT.", "content": "Die 83. Durch TT auf dem TT Circuit Assen fand am 29. Juni 2013 statt und ging über eine Distanz von 26 Runden à 4,542 km, was einer", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Deutschland.", "content": "Der Große Preis von Deutschland auf dem Sachsenring fand am 14. Juli 2013 statt und ging über eine Distanz von 30 Runden à 3,671 km, was einer Gesamtdistanz", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis der USA.", "content": "Der Große Preis der USA auf dem Laguna Seca Raceway fand am 21. Juli 2013 statt und ging über eine Distanz von 32 Runden à 3,610 km, was einer Gesamtdistanz von 115,52", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Indianapolis.", "content": "Der Große Preis von Indianapolis auf dem Indianapolis Motor Speedway fand am 18. August 2013 statt und ging über eine Distanz von 27 Runden à 4,216 km, was einer Gesamtdistanz von 113,832 km entspricht. In der ersten Kurve nach dem Start übernahm zunächst Jorge Lorenzo die Führung. Marc Márquez konnte eine Kollision mit seinem Teamkollegen Dani Pedrosa nur knapp verhindern und ging als Dritter", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Tschechien.", "content": "Der Große Preis von Tschechien auf dem Automotodrom Brno fand am 25. August 2013 statt und ging über eine Distanz von 22 Runden à 5,403 km, was einer Gesamtdistanz von 118,866 km entspricht. Am Start ging der aus der zweiten Reihe gestartete Lorenzo in Führung. Nach der ersten Runde lautete die Reihenfolge der ersten zehn Fahrer wie folgt: Lorenzo vor Márquez, Pedrosa, Crutchlow, Bautista, Rosi, Smith Bradl, Dovizioso und Hayden. In der dritten Runde stürzte der auf Platz sechs liegende Smith. In der gleichen Runde stürzte auch", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Großbritannien.", "content": "Der Große Preis von Großbritannien auf dem Silverstone Circuit fand am 1. September 2013 statt und ging über eine Distanz von 20 Runden à 5,902 km, was einer Gesamtdistanz von 118,04 km entspricht. Im Warm-up zum Rennen stürzte der derzeit WM-Führende Márquez schwer und zog sich eine ausgerenkte Schulter zu. Ferner wurden ihm von der Rennleitung zwei Strafpunkte ausgesprochen. In der Begründung hieß es, dass Márquez trotz geschwenkter gelber Flaggen infolge des Crutchlow-Unfalls nicht seine Geschwindigkeit entsprechend reduziert hätte. Beim Start zum Rennen übernahm Lorenzo mit seiner Yamaha die Führung vor Márquez. Es folgten Rossi und Bradl. Nach der ersten Runde lautete die Reihenfolge der ersten zehn Fahrer wie folgt: Lorenzo vor", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von San Marino.", "content": "Der Große Preis von San Marino auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli fand am 15. September 2013 statt und ging über eine Distanz von 28 Runden à 4,226 km, was einer Gesamtdistanz von 118,328 km entspricht. Yamaha setzte im Vorfeld des Rennens für seine Werksfahrer erstmals ein übergangsloses Getriebe ein. Am Start ging der von Position zwei startende Lorenzo am Pole-Setter Márquez vorbei in Führung. Aleix Espargaró beging einen Frühstart wofür er von der Rennleitung mit einer Durchfahrtsstrafe belegt wurde. Nach der ersten Runde lautete die Reihenfolge an der Spitze Lorenzo, Pedrosa, Márquez, Rossi, Espargaró, Crutchlow, Bradl, Bautista, Iannone und Smith. In", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Aragonien.", "content": "Der Große Preis von Aragonien fand am 29. September 2013 auf dem Motorland Aragón statt und ging über eine Distanz von 23 Runden à 5,078 km, was einer Gesamtdistanz von 116,794 km entspricht. Am Start zog Lorenzo am Pole-Setter Márquez vorbei in Führung. Nach der ersten Runde lautete die Reihenfolge an der Spitze Lorenzo, Márquez, Pedrosa, Rossi, Bradl, Bautista und Crutchlow. In Runde zwei schied Laverty durch einen Sturz aus. In Runde fünf schob sich Pedrosa", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Malaysia.", "content": "Der Große Preis von Malaysia fand am 13. Oktober 2013 auf dem Sepang International Circuit statt und ging", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Australien.", "content": "Der Große Preis von Australien fand am 20. Oktober 2013 auf dem Phillip Island Circuit statt und ging über eine Distanz von 27 Runden à 4,448 km, was einer Gesamtdistanz von 120,096", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Japan.", "content": "Der Große Preis von Japan fand am 27. Oktober 2013 auf dem Twin Ring Motegi statt und ging", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Valencia.", "content": "Der Große Preis von Valencia fand am 10. November 2013 auf dem Circuit Ricardo Tormo statt und ging über eine Distanz von 30 Runden à 4,005 km, was einer Gesamtdistanz von 120,15 km entspricht. Es siegt Jorge Lorenzo vor Dani Pedrosa und Marc Márquez. Mit dem dritten Platz im Rennen ist Márquez mit 20 Jahren und 266 Tagen der bisher jüngste Fahrer, der den Titel in der Königsklasse gewinnen konnte. Lorenzo setzte sich nach dem Start an die Spitze und wurde von Pedrosa mehrfach attackiert, schlug aber jedes Mal zurück. Der kurzzeitig führende Márquez wurde von Lorenzo wieder überholt, griff danach nicht mehr an und schenkte Pedrosa den zweiten Platz.", "section_level": 3}, {"title": "Teamwertung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Moto2-Klasse (600 cm3).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Teams und Fahrer.", "content": "Die Auflistung der Teams und Fahrer entspricht der", "section_level": 2}, {"title": "Rennberichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Katar.", "content": "Der Große Preis von Katar auf dem Losail International Circuit fand am 7. April 2013 statt und ging über eine Distanz von", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Texas.", "content": "Der Große Preis von Texas auf dem Circuit of The Americas fand am 21. April 2013 statt und ging über eine Distanz", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Spanien.", "content": "Der Große Preis von Spanien auf dem Circuito de Jerez fand am 5. Mai 2013 statt und ging über eine Distanz von 26 Runden à 4,423", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Frankreich.", "content": "Der Große Preis von Frankreich auf dem Circuit Bugatti fand am 19. Mai 2013 statt und ging über eine Distanz von 22 Runden", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Italien.", "content": "Der Große Preis von Italien auf dem Autodromo Internazionale del Mugello fand am 2. Juni 2013 statt und ging über eine Distanz von 21 Runden à", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Katalonien.", "content": "Der Große Preis von Katalonien auf dem Circuit de Catalunya fand am 16. Juni 2013 statt und ging über eine Distanz von 23 Runden à 4,727", "section_level": 3}, {"title": "Dutch TT.", "content": "Den 83. Durch TT auf dem TT Circuit Assen fand am 29. Juni 2013 statt und ging über eine Distanz von 24 Runden à", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Deutschland.", "content": "Der Große Preis von Deutschland auf dem Sachsenring fand am 14. Juli 2013 statt und ging über eine Distanz von", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Indianapolis.", "content": "Der Große Preis von Indianapolis auf dem Indianapolis Motor Speedway fand am 18. August 2013 statt und ging über eine Distanz von 25 Runden à 4,216 km, was einer Gesamtdistanz von 105,4 km entspricht. Nach der ersten Runde führte Nakagami vor Redding, Espargaró, Rabat, Aegerter, Terol, Torres. In Runde sieben führte Nakagami mit einer", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Tschechien.", "content": "Der Große Preis von Tschechien auf dem Automotodrom Brno fand am 25. August 2013 statt und ging über eine Distanz von 20 Runden à 5,403 km, was einer Gesamtdistanz von 108,06 km entspricht. Am Start kamen Nakagami, Espargaró, Kallio und Aegerter am besten weg. Nach der ersten Runde lautet die Reihenfolge der ersten zehn Fahrer Nakagami. Espargaró, Kallio, Aegerter, Rabat, Terol, Cortese, Torres, Lüthi und Schröter. In der zweiten Runde überholte Kallio den vor ihm fahrenden Espargaró und war damit Zweiter. In Runde vier übernahm", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Großbritannien.", "content": "Der Große Preis von Großbritannien auf dem Silverstone Circuit fand am 1. September 2013 statt und ging über eine Distanz von 18 Runden à 5,902 km, was einer Gesamtdistanz von 106,2 km entspricht. Am Start stach der von Platz zwei startende Redding an Polesitter Nakagami vorbei. Nach der ersten Runde lautete die Reihenfolge der an der Spitze Redding, Nakagami, Lüthi, Aegerter, Espargaró, Rabat, Kallio und Zarco. In Runde sechs fiel Nakagami auf Rang drei zurück, nachdem es", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von San Marino.", "content": "Der Große Preis von San Marino auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli fand am 15. September 2013 statt und ging über eine Distanz von 26 Runden à 4,226 km, was einer Gesamtdistanz von 109,876 km entspricht. Nach der ersten Runde lautete die Reihenfolge an der Spitze Espargaró, Nakagami, Rabat, Redding und Aegerter.", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Aragonien.", "content": "Der Große Preis von Aragonien fand am 29. September 2013 auf dem Motorland Aragón statt und ging über eine Distanz von 21 Runden à 5,078 km, was einer Gesamtdistanz von 106,638 km entspricht. Am Start blieb Terrol in Führung. In Runde drei lag der vom Platz dreizehn startende Redding bereits auf den zweiten Rang.", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Malaysia.", "content": "Der Große Preis von Malaysia fand am 13. Oktober 2013 auf dem Sepang International Circuit statt und ging", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Australien.", "content": "Der Große Preis von Australien fand am 20. Oktober 2013 auf dem Phillip Island Circuit statt und ging", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Japan.", "content": "Der Große Preis von Japan fand am 27. Oktober 2013 auf dem Twin Ring Motegi statt und ging", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Valencia.", "content": "Der Große Preis von Valencia fand am 10. November 2013 auf dem Circuit Ricardo Tormo statt und ging über eine Distanz von 27 Runden à 4,005 km, was einer Gesamtdistanz von 108,135 km entspricht. Es siegt Nicolás Terol vor Jordi Torres und Johann Zarco.", "section_level": 3}, {"title": "Moto3-Klasse (250 cm3).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Teams und Fahrer.", "content": "Die Auflistung der Teams und Fahrer entspricht der", "section_level": 2}, {"title": "Rennberichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Katar.", "content": "Der Große Preis von Katar auf dem Losail International Circuit fand am 7. April 2013 statt und ging über", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Texas.", "content": "Der Große Preis von Texas auf dem Circuit of The Americas fand am 21. April 2013 statt und ging über eine Distanz von", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Spanien.", "content": "Der Große Preis von Spanien auf dem Circuito de Jerez fand am 5. Mai 2013 statt und ging über eine Distanz von 15", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Frankreich.", "content": "Der Große Preis von Frankreich auf dem Circuit Bugatti fand am 19. Mai 2013 statt und ging über eine Distanz von 24 Runden", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Italien.", "content": "Der Große Preis von Italien auf dem Autodromo Internazionale del Mugello fand am 2. Juni 2013 statt und ging über eine Distanz von 20 Runden à 5,245", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Katalonien.", "content": "Der Große Preis von Katalonien auf dem Circuit de Catalunya fand am 16. Juni 2013 statt und ging über eine Distanz von 22 Runden à", "section_level": 3}, {"title": "Dutch TT.", "content": "Den 83. Durch TT auf dem TT Circuit Assen fand am 29. Juni 2013 statt und ging über eine Distanz von 22 Runden à 4,542 km,", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Deutschland.", "content": "Der Große Preis von Deutschland auf dem Sachsenring fand am 14. Juli 2013 statt und ging über eine Distanz von", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Indianapolis.", "content": "Der Große Preis von Indianapolis auf dem Indianapolis Motor Speedway fand am 18. August 2013 statt und ging über eine Distanz von 23 Runden à 4,216 km, was einer Gesamtdistanz von 96,968 km entspricht. Der von Platz sechs startende Sissis ging beim Start in Führung. Nach der ersten Runde führte Sissis vor Márquez, Viñales und Rins. In Runde zwei ging Márquez in Führung. Eine Runde später war der neue Führende Viñales vor Salom. In Runde sechs", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Tschechien.", "content": "Der Große Preis von Tschechien auf dem Automotodrom Brno fand am 25. August 2013 statt und ging über eine Distanz von 19 Runden à 5,403 km, was einer Gesamtdistanz von 102,657 km entspricht. Kurz nach dem Start übernahm Salom die Führung. Nach der ersten Runde lautete die Reihenfolge an der Spitze Salom, Viñales, Rins, Márquez, Folger, Miller, Masbou und McPhee. In Runde zwei fiel Salom auf Rang vier zurück. Neuer Führender war nun Viñales. In", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Großbritannien.", "content": "Der Große Preis von Großbritannien auf dem Automotodrom Brno fand am 25. August 2013 statt und ging über eine Distanz von 17 Runden à 5,902 km, was einer Gesamtdistanz von 100,3 km entspricht. Am Start ging der vom dritten Platz gestartete Salom in Führung. Khairuddin startete aus der Boxengasse. Nach der ersten Runde lautete", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von San Marino.", "content": "Der Große Preis von San Marino auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli fand am 15. September 2013 statt und ging über eine Distanz von 23 Runden à 4,226 km, was einer Gesamtdistanz von 97,198 km entspricht. Jonas Folger holte nach Mugello seine zweite Pole-Position in der laufenden Weltmeisterschaft. Diese verteidigte er auch am Start. Nach der ersten Runde lautete die Reihenfolge an der Spitze Folger, Rins, Viñales und Salom. In der dritten Runde hieß", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Aragonien.", "content": "Der Große Preis von Aragonien fand am 29. September 2013 auf dem Motorland Aragón statt und ging über eine Distanz von 20 Runden à 5,078 km, was einer Gesamtdistanz von 101,56 km entspricht. Am Start behauptete Rins seine Pole-Position. Nach der ersten Runde lautete hinter ihm die Reihenfolge Márquez, Viñales, Öttl, Salom und Folger. In Runde", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Malaysia.", "content": "Der Große Preis von Malaysia fand am 13. Oktober 2013 auf dem Sepang International Circuit statt und ging", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Australien.", "content": "Der Große Preis von Australien fand am 20. Oktober 2013 auf dem Phillip Island Circuit statt und ging", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Japan.", "content": "Der Große Preis von Japan fand am 27. Oktober 2013 auf dem Twin Ring Motegi statt und ging", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Valencia.", "content": "Der Große Preis von Valencia fand am 10. November 2013 auf dem Circuit Ricardo Tormo statt und ging über eine Distanz von 24 Runden à 4,005 km, was einer Gesamtdistanz von 96,12 km entspricht. Es siegt Maverick Viñales vor Jonas Folger und Álex Rins.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Motorrad-WM-Saison 2013 war die 65. in der Geschichte der FIM-Motorrad-Straßenweltmeisterschaft. In der MotoGP-Klasse wurden 18 und in der Moto2- sowie der Moto3-Klasse 17 Rennen ausgetragen.", "tgt_summary": "2013年世界摩托车锦标赛 为国际摩托车协会所举办第65届的国际赛事。", "id": 319988} {"src_title": "Schnellfahrstrecke København–Ringsted", "tgt_title": "哥本哈根—灵斯泰兹高铁", "src_document": [{"title": "Chronologie der Bauphase.", "content": "Der Bau der 60km langen, autobahnparallelen Strecke begann am 6. September 2012. Am 13. September 2016 fand der „erste Spatenstich“ für den Bau des Bahnhofs \"Køge Nord\" statt. Nach Fertigstellung der Station wird mit täglich 90000 Fahrgästen gerechnet. Am 28. September 2016 erteilte der Transportminister Hans Christian Schmidt dem Unternehmen \"Strukton Rail A/S\" den offiziellen Auftrag zur Verlegung des Oberbaues der 60km langen Neubaustrecke. Die Arbeiten begannen am 1. November 2016 in Ringsted und dauerten bis zum 1. Mai 2017. Der erste Abschnitt war von Ringsted bis Køge Nord Station, dann folgte die Strecke bis Hvidovre. Der kurze Abschnitt Hvidovre–Vigerslev wurde ab dem 1. Februar 2017 verlegt, nachdem die beiden Tunnel in Hvidovre und Valby fertiggestellt waren. Der 300m lange Gleisbauzug verlegte etwa 1800m Gleis pro Tag. Eingebaut wurden Langschienen mit einer Metermasse von 60kg und Lieferlängen von 120m. Insgesamt wurden 180000 Betonschwellen mit einer Masse von je 300kg eingebaut. Ab Januar 2017 wurde mit der Umgestaltung des Bahnhofes Ringsted begonnen. Der Umbau umfasst 16km Gleisanlagen und 24 Weichen. Der Umbau des Bahnhofes soll Ende 2018 abgeschlossen sein. Ebenso wurden seit diesem Zeitpunkt die Fundamente der Oberleitungsmasten in Hvidovre und ab März 2017 im Abschnitt zwischen Ishøj und Vallensbæk gesetzt. Am 1. Mai 2017 begann mit der Elektrifizierung der Strecke die zweite Bauphase, gleichzeitig wurde das neue Zugbeeinflussungssystem ETCS Level 2 eingebaut. Diese Arbeiten sollten bis zum 1. Februar 2018 abgeschlossen sein. Wegen Verzögerungen bei der ETCS-Ausrüstung der Triebzüge musste zusätzlich das bisherige Zugbeeinflussungssystem ATC installiert werden. Dadurch verzögerte sich die Inbetriebnahme der elektrischen Ausrüstung bis Mitte August. Anfänglich wird mit ATC die Höchstgeschwindigkeit auf 180km/h beschränkt sein und nur mit einer Zugfahrt je Richtung gerechnet. Die Inbetriebnahmetests sollten Ende August beginnen. Die Eröffnung der Strecke wurde vom 9. Dezember 2018 auf Mai 2019 verschoben.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Die Strecke wurde am 31. Mai 2019 durch Frederik von Dänemark eröffnet. Trotz der Möglichkeit eines Hochgeschwindigkeitsverkehrs sind in Dänemark keine Züge vorhanden, die diese Geschwindigkeit erreichen können. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 ändern die DSB den aktuell gültigen Fahrplan. Damit verkürzt sich die Reisezeit zwischen Kopenhagen und Ringsted um fünf Minuten, zwischen Næstved und Kopenhagen um neun Minuten. Die Baukosten der Strecke blieben mit neun Mrd. unter dem Ansatz von zehn Mrd. Kronen. Ab dem 8. Juli 2019 wurde das Mehrzugsystem auf der Strecke freigegeben, das die bisherige manuelle Überwachung von nur einem möglichen Zug auf der Strecke ablöst. Zudem wurde ab diesem Termin der Fahrplan verdichtet und die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h auf 180 km/h erhöht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schnellfahrstrecke København–Ringsted ist eine zweigleisige Schnellfahrstrecke in Dänemark. Es ist die erste Schnellfahrstrecke in Dänemark.", "tgt_summary": "哥本哈根—灵斯泰兹高铁(丹麦语:København-Ringsted-banen,中文又称:“哥灵高铁”、“丹麦哥灵高铁”)是位于丹麦西兰岛的一条高速铁路,同时是丹麦第一条以新建铁路为主的高速铁路,连接哥本哈根和灵斯泰兹。2012年9月12日奠基,2019年5月31日举行开幕典礼。设计速度250千米/小时,设计最小发车间隔为2.5分钟。 哥灵高铁开通后,哥本哈根和灵斯泰兹间的交通状况得到了较大的改善,旅行时间亦随之大幅缩短。", "id": 1943204} {"src_title": "Süße Granadilla", "tgt_title": "甜百香果", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Süße Granadilla ist eine immergrüne, wuchernde und am Grund verholzende Liane mit kahlen, schwach gefurchten Trieben. Die spiralförmigen Ranken wachsen aus den Blatt- und Blütenstielachseln. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die Nebenblätter sind zugespitzt eiförmig und bis zu 2,5 Zentimeter lang. Der Blattstiel ist bis 2 Zentimeter lang und trägt drei Paar Drüsen, die auf waagrecht abstehenden, etwa 1 Zentimeter langen Stielen sitzen. Die Blattspreite ist eiförmig, 8 bis 20 Zentimeter lang, 6 bis 15 Zentimeter breit, ganzrandig mit herzförmiger Basis und ausgezogener Spitze. Beide Seiten sind kahl. Die etwa 10 Zentimeter durchmessenden Blüten stehen häufig in Paaren an bis zu 4 Zentimeter langen Stielen. In der Knospe sind sie von drei breit eiförmigen, zugespitzten, schwach gezähnten und 2,5 bis 4 Zentimeter langen Hochblättern umgeben. Die Kelchblätter sind eilanzettlich, blassgrün und haben eine dornige Spitze. Die Kronblätter sind lanzettlich und weiß mit violetten Punkten. Die Zipfel der Nebenkronen sind fadenförmig, weiß mit violetten Querstreifen und am Ende schwach eingebogen. Die fünf Staubblätter sind größtenteils verwachsen und haben hellgelbe Staubbeutel. Der Stempel und der Griffel sind grünlichweiß. Die Früchte sind breit eiförmige, am Grund verjüngte, 7 bis 8 Zentimeter große Beeren. Unreife Früchte sind blaugrün und häufig mit zahlreichen kleinen grünlichweißen Punkten bedeckt, die entlang von fünf schmalen Längsstreifen fehlen. Reife Früchte haben eine dünne, harte, brüchige und glänzend orangegelbe Schale mit grünlichen oder bräunlichen Punkten. Das weiße oder gelbliche Mesokarp ist trocken-schwammig, zäh und geschmacklos. Es hat lange, walzenförmige Auswüchse, an denen die Samen wachsen. Der Samenmantel ist glasig, gelblichweiß oder glasklar. Die Pulpe ist dickflüssig und hat einen süßen, kaum säuerlichen Geschmack. Die Samen sind flach eiförmig, etwa 7 Millimeter lang und 4 Millimeter breit, glänzend schwarz mit weißlichen Rändern und schwach runzeliger Oberfläche.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art liegt in Nordamerika in den mexikanischen Bundesstaaten Chiapas, Colima, Michoacán, Oaxaca, Puebla und Veracruz, in Mittelamerika in Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras und Panama und in Südamerika in Venezuela, Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru. Sie wird verstreut in subtropischen Gebieten von Afrika, Asien, Australien und auf Pazifischen Inseln angebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Süße Granadilla (\"Passiflora ligularis\") ist eine Art aus der Gattung der Passionsblumen (\"Passiflora\"), Untergattung \"Passiflora\" in der Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae). Dort wird die Gattung dem Tribus Passifloreae in der Unterfamilie Passifloroideae zugeordnet. Die Art wurde 1805 von Antoine-Laurent de Jussieu erstmals wissenschaftlich beschrieben. Das Artepitheton \"ligularis\" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „zungenförmig“.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Süße Granadilla ist nach der Maracuja (\"Passiflora edulis\") die wirtschaftlich wichtigste Art der Passionsblumen. Während aus der Maracuja hauptsächlich Saft gewonnen wird, werden die Früchte der Süßen Granadilla mit den Samen frisch als Dessert-Obst gegessen. Die Fruchtschale wird dabei aufgebrochen und der Inhalt ausgeschlürft oder ausgelöffelt. Seltener werden die Früchte zur Herstellung von Säften oder als Zutat für Süßspeisen verwendet. Die Art gedeiht in tropischen Gebirgen und in subtropischem Klima und ist hinsichtlich Bodenqualität genügsam. Sie erträgt leichten Frost, jedoch keine starke Hitze. Die Vermehrung erfolgt mittels Samen oder Stecklingen. Die Früchte werden reif geerntet und sind unbehandelt nur kurz haltbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Süße Granadilla (\"Passiflora ligularis\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Passionsblumen (\"Passiflora\") in der Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae). Sie wächst als Liane und hat etwa 10 Zentimeter große Blüten. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Südamerika, Mittelamerika und Mexiko, sie wird jedoch in subtropischen Gebieten in Afrika, Asien, Australien und auf Pazifischen Inseln kultiviert. Die Früchte werden als Obst verwendet.", "tgt_summary": "甜百香果(学名:)在台湾称为大果西番莲或大西番莲,于1913 年自菲律宾引进种植,作为果树栽植,广东、广西、海南亦有栽培,称为日本瓜(《海南植物图志》)。它原生地在玻利维亚和委内瑞拉之间的安地斯山脉。生长范围最南端为阿根廷北部,最北至墨西哥。除了在南美洲的原生地外,它也被种植在非洲和澳大利亚的热带山区(在其他地方泛称为西番莲)。", "id": 1544823} {"src_title": "Verjüngung (Altern)", "tgt_title": "回復青春", "src_document": [{"title": "Historischer und kultureller Hintergrund.", "content": "Zahlreiche Legenden ranken sich um das Streben nach Verjüngung. Man glaubte, dass Magie oder das Eingreifen einer übernatürlichen Macht die Jugendlichkeit zurückbringen könnten, und viele Abenteurer wagten sich auf Reisen, um die Jugendlichkeit zurückzugewinnen – für sich, ihre Verwandten oder die Obrigkeit, die sie entsandt hatte. Der Gründer des chinesischen Kaiserreichs, Qin Shihuangdi, entsandte Schiffe mit jungen Männern und Frauen, um eine Perle zu finden, die ihn verjüngen sollte. Einem Mythos zufolge erreichten und kolonisierten sie Japan. Die Geschichten wurden fortgeführt bis ins sechzehnte Jahrhundert. Der berühmte spanische Entdecker Juan Ponce de León war Anführer einer Expedition zu den Karibischen Inseln und Florida, angeblich auch, um die Quelle der ewigen Jugend zu finden. Geführt von der Legende, setzte die Expedition ihre Suche fort, während viele an Bord starben. Der Brunnen wurde niemals gefunden. Seit dem Entstehen der Philosophie nahmen Weise und selbsternannte Zauberer immer wieder große Anstrengungen auf sich, um das Geheimnis der Jugend zu lüften; sowohl für sich selbst als auch für ihre Gönner und Sponsoren. Der Glaube war weitverbreitet, dass bestimmte Zaubertränke die Jugendlichkeit wiederherstellen könnten. Eine andere oft genannte Vorgehensweise war es zu versuchen, die Jugendessenz junger Menschen auf alte zu übertragen. Beispiele dieses Ansatzes waren, mit Jungfrauen oder Kindern zu schlafen (manchmal wortwörtlich schlafen, nicht unbedingt Sex haben), in ihrem Blut zu baden oder es zu trinken. Das Streben nach Verjüngung erreichte seinen Höhepunkt mit der Alchemie. In ganz Europa, und auch darüber hinaus suchten Alchemisten nach dem Stein der Weisen, der mythischen Substanz, welche, so glaubte man, nicht nur Blei in Gold verwandeln, sondern auch Leben verlängern und Jugendlichkeit wiederherstellen konnte. Obwohl dieses Ziel nicht erreicht wurde, ebnete die Alchemie der wissenschaftlichen Methodik und somit den heutigen medizinischen Fortschritten den Weg. Serge Abrahamovitch Voronoff war ein in Russland geborener, in den 1920er und 1930er Jahren in Frankreich arbeitender Chirurg, der mit seiner Technik zu Ruhm gelangte, Hodengewebe von Affen in menschliche Hoden zu verpflanzen. Dies war eine der ersten medizinisch akzeptierten Verjüngungstherapien (bevor in den 1930er bis 1940er Jahren bewiesen wurde, dass sie falsch war). Die Technik brachte ihm viel Geld ein, obwohl er bereits wohlhabend war. Als seine Arbeit in Ungnade fiel, stieg er vom hochangesehenen Chirurg zu einem Subjekt der Lächerlichkeit ab. Bis in die frühen 1930er Jahre waren bereits 500 Männer in Frankreich mit seiner Verjüngungstechnik behandelt worden, und tausende weitere in aller Welt, wie etwa in einer eigens dafür eingerichteten Klinik in Algerien. Zu den erwähnenswerten Personen, die sich dieser Behandlung unterzogen, zählen Harold McCormick, damaliger Vorsitzender der International Harvester Company, und der alternde türkische Premier. In der Fiktion gibt es immer mehr Werke, die sich mit den Möglichkeiten von Verjüngungsbehandlungen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft beschäftigen. Misspent Youth sowie die Commonwealth Saga von Peter F. Hamilton gehören zu den bekanntesten Beispielen, die von Kurz- und Langzeiteffekten einer fast perfekten Körperveränderung von einem 80-Jährigen in einen 20-Jährigen mit intaktem Verstand erzählen. Die Mars-Trilogie handelt von einer viel unvollkommeneren Verjüngung, einschließlich Problemen wie Verlust des Langzeitgedächtnisses und schierer Langeweile durch extrem hohes Alter. Auch die Post-Mortem-Figuren im Revelation-Space-Zyklus illustrieren dieses Thema oft mit ihren extrem langen oder im Grunde unbegrenzten Lebensspannen; pure Langweile treibt sie zur Unternehmung riskanter Aktivitäten.", "section_level": 1}, {"title": "Moderne Entwicklungen.", "content": "Biologisches Altern äußert sich in Anhäufungen von Schäden in Makromolekülen, Zellen, Geweben und Organen. Wenn diese Schäden repariert werden können, ist das Ergebnis Verjüngung. Einige Technologien, mit denen versucht wird, dieses Ziel zu erreichen, werden zur Regenerativen Medizin gezählt, wie etwa die Anregung körpereigener Regenerations- und Reparaturprozesse oder der junge Tissue Engineering-Bereich. Einige einfache Gewebe und Organe wie Harnblasen wurden bereits erfolgreich in Patienten implantiert, die Züchtung voll funktionsfähiger komplexer menschlicher Organe wie Herz oder Lunge lässt aber noch auf sich warten. Eine andere Alternative besteht in kosmetischen Veränderungen, um ein jugendliches Erscheinungsbild wiederherzustellen. Diese sind im Allgemeinen oberflächlich und bewirken keine Gesundheitsverbesserung oder Lebensverlängerung, jedoch kann eine Verbesserung im äußeren Erscheinungsbild einer Person ihre Stimmung anheben und positive Nebeneffekte haben. Die Schönheitschirurgie ist ein großer Wirtschaftszweig, der Behandlungen wie Faltenentfernung (Gesichtsstraffung), Entfernung von überschüssigem Fett (Fettabsaugung) und Umformung verschiedener Körperteile (Bauch, Brüste, Gesicht) umfasst. Es gibt auch, wie immer in der Historie, viele angebliche Verjüngungsprodukte, die nicht funktionieren. Oftmals handelt es sich dabei um Pulver, Sprays, Gele und homöopathische Mittel, die vorgeben, ein „Wachstumshormon“ zu sein. Das echte Wachstumshormon kann lediglich injiziert werden, da das Aminosäureprotein zu groß ist, um von den Schleimhäuten absorbiert zu werden, und es nach dem Unterschlucken im Magen zerfallen würde. Der Methusalem-Maus-Preis ist ein wissenschaftlicher Wettbewerbspreis mit dem ultimativen Ziel, die \"gesunde\" Lebensspanne von Menschen zu verlängern. Er soll die Entwicklung von revolutionären neuen Verjüngungstherapien beschleunigen, indem zwei Geldpreise vergeben werden: Einen für das Forscherteam, das den Weltrekord für die jemals älteste Maus bricht; und einen für das Team, das die erfolgreichste im hohen Alter eingesetzte Verjüngungstherapie für Mäuse entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Strategies for Engineered Negligible Senescence (SENS).", "content": "Einer der führenden modernen wissenschaftlichen Vertreter von Verjüngung ist der Biogerontologe Aubrey de Grey. Er nennt sein Projekt, um die Schäden zu beheben, die wir \"Altern\" nennen, „SENS“ (Strategies for Engineered Negligible Senescence, zu deutsch etwa „Strategien, um den Alterungsprozess mit technischen Mitteln vernachlässigbar zu machen“). Für jede der bekannten Schadensklassen, die er die „sieben Todsünden des Alterns“ nennt, schlägt er folgende Strategien zur Bekämpfung vor: Diese sieben Schadensklassen wurden im Zeitraum von 1907 bis 1982 entdeckt, seitdem sind keine neuen hinzugekommen. Im Jahre 2009 begründete Aubrey de Grey die SENS Foundation mit, um Fortschritte in den oben aufgelisteten Bereichen voranzutreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Verjüngungsprozesse in der Natur.", "content": "Ein Salamander kann nicht nur eine Gliedmaße erneuern, sondern auch die Linse oder die Netzhaut des Auges und den Darm. Zur Erneuerung bilden die Salamandergewebe ein Blastem, durch Differenzierung der Mesenchymalen Stammzellen. Das Blastem fungiert als ein selbstorganisierendes System, um die Gliedmaße zu erneuern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Verjüngung bezeichnet die künstliche Zurücksetzung von biologischen Alterungsprozessen.", "tgt_summary": "回复青春是一种假设中通过逆转老化的过程,使老人变回年轻人一样。在历史上很多人都希望可以回复青春。回复青春也就是要改变了人的年纪越老,健康会转坏的自然现象。依目前认知,人类成年后,器官逐步老化,迈向死亡,而童指的是童年,即未满13岁以下的儿童,所以字面要缩小身体上返老还童是不可能的,较合理的目标是回复青年。这种说法目前也只能是一种假想。科学家在动物实验结果证明通过卡路里控制可以延缓衰老,部分科学家更是大胆预测通过掌控可忽略衰老策略通过预防和修复受损和衰老细胞来防止甚至逆转人体老化和衰老来回复青春。", "id": 102807} {"src_title": "Maharlika", "tgt_title": "馬哈里卡", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "In Zeiten des Krieges wurden Maharlikas verpflichtet, ihrem Datu, Rajah oder Lakan im Kampf zu dienen. Sie mussten sich dazu auf eigene Kosten bewaffnen, wurden jedoch auch an der Beute, die sie zu erobern halfen, beteiligt. Obwohl sie teilweise mit dem Adelsstand verbunden waren, waren die Maharlikas rechtlich gesehen weniger frei als die Timawas, da sie ihre Zugehörigkeit zu einem Datu nicht frei wählen konnten. Wollten sie die Zugehörigkeit zu einem Führer wechseln, mussten sie zuerst ein großes öffentliches Fest ausrichten und eine Zahlung an den Datu leisten die, wie spanische Chronisten berichten, zwischen 6 und 18 Pesos in Gold betragen haben soll. Die Aristokratie in der mittelalterlichen Tagalog-Gesellschaft waren die Maginoo, die Kriegerklasse der Maharlikas waren deren Gefolgsleute. Sie waren aus heutiger Sicht ein Äquivalent zum europäischen niederen Adel des Mittelalters, dem Dienstadel. Die Maharlikas standen in der hierarchisch strukturierten Gesellschaft über den unfreien Alipin, diese stellten die gesellschaftliche Basis dar. Das Gesellschaftsmodell der Tagalog-Gesellschaft war im Gegensatz zu vergleichbaren europäischen Gesellschaften jedoch durchlässiger, sodass die Maharlikas die Möglichkeit zum Aufstieg in die Klassen des Adels und der Aristokratie hatten. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts verschwanden die Maharlika-Krieger aus der Tagalog-Gesellschaft, da im Zuge der Kolonialisierung der Philippinen durch Spanien, die Gesellschaft abgeflacht wurde zu einer reinen Bauerngesellschaft, die nur noch Tribute an die spanischen Mönchsorden und den Kolonialbeamten zu leisten hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Begriff.", "content": "Der Begriff Maharlika leitet sich aus dem Begriff \"Maharddhika\" ab, der aus dem indischen Sanskrit stammt, und bedeutet: \"ein Mann von Reichtum, Wissen und Geschicklichkeit\". Vielfach wird der Begriff heute mit den Begriffen Adel oder Aristokratie gleichgesetzt, was so jedoch nicht ganz zutreffend ist. Der Begriff \"Maharlika-Kultur\" entstand im 20. Jahrhundert, es wurde versucht, für die junge Nation der Philippinen eine ähnliche Kulturgeschichte zu konstruieren, wie sie Japan oder China haben. In der Zeit der Diktatur des Präsidenten Ferdinand Marcos (1965 bis 1986) wurde dieses auf die Spitze getrieben. Marcos spielte sogar mit dem Gedanken, die Philippinen in \"Maharlika\" umzubenennen. Es wurden unter anderem Straßen, Plätzen, Gebäuden und Schulen der Name Maharlika gegeben. Auch der Eingangsbereich des Malacañang-Palastes wurde Maharlika genannt. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg behauptete Marcos, eine Einheit befehligt zu haben, die sich Maharlika nannte und 8000 Mann stark gewesen sein soll, was sich später als Lüge herausstellte. Auch stammt aus dieser Zeit die fälschliche Zuordnung zur Aristokratie. Im Februar 2019 brachte der seit 2016 amtierende philippinische Präsident Rodrigo Duterte erneut eine Umbenennung des Inselstaates in \"Republik von Maharlika\" ins Gespräch, wozu allerdings die Verfassung geändert werden müsste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maharlika wurden in der vorkolonialen Ära Mitglieder der Tagalog-Krieger-Klasse genannt, die auf der Insel Luzon im Norden der heutigen Philippinen lebten. Sie hatten die gleichen Rechte und Pflichten wie die gesellschaftlich über ihnen stehenden Klasse des Adels, der Timawa, und bildeten über den unfreien Alipin die dritte Klasse im Gesellschaftssystem der vorkolonialen feudalen Tagalog-Gesellschaft.", "tgt_summary": "马哈里卡,是古代菲律宾吕宋地区他加禄人社会的封建战士阶级,西班牙语翻译为Hidalgos,意为自由人,他们属于低级贵族阶层,类似于米沙鄢人的提马威。然而,在现代菲律宾语中,这个词被错误地称为“皇室贵族”。", "id": 1532279} {"src_title": "Erste Philippinische Republik", "tgt_title": "菲律宾第一共和国", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Im August 1896 brach die Philippinische Revolution aus, ihr Höhepunkt stellte die Ausrufung der Republik von Biak-na-Bato dar. Nach deren Ende im Dezember 1897, in San Miguel, ging Aguinaldo mit mehreren Dutzend Revolutionären nach Hongkong ins Exil. Dort gründeten sie das Hongkong-Komitee, verabschiedeten das Manifest \"La Junta Patriotica\", in dem sie die Forderung nach einem unabhängigen Staat aufstellten, und nahmen Kontakt zu Vertretern der Vereinigten Staaten auf. Die US-Diplomaten bekundeten mündlich, dass sie einen philippinischen Staat begrüßen und unterstützen würden. Am 1. Mai 1898 erreichte der Spanisch-Amerikanische Krieg die Philippinen. In der Schlacht in der Bucht von Manila schlug ein Geschwader der US-Navy das vor Anker liegende spanische Geschwader.", "section_level": 1}, {"title": "Die provisorische Republik.", "content": "Aufgrund der Ereignisse kehrte Aguinaldo bereits am 19. Mai 1898 nach Manila zurück und erklärte sich am 24. Mai zum Diktator über die Philippinen – die finale Phase der Revolution brach an. Ihm schloss sich Ambrosio Rianzares Bautista an, der als Verfasser der philippinischen Unabhängigkeitserklärung gilt. Diese wurde am 12. Juni in Kawit unter der neuen Flagge der Philippinen feierlich verlesen und die erste Version der Marcha Filipina Magdalo wurde gespielt. Im Juni konnten die Revolutionäre die Provinzen Cavite, Bulacan, Laguna, Batangas und Pampanga unter ihre Kontrolle bringen und schlossen die Spanier in Manila ein. Eine wichtige Beratungsfunktion zu dieser Zeit nahm Apolinario Mabini ein. Am 18. Juni wurde ein Dekret verabschiedet, das die Reorganisation der Provinzen und Gemeinden vorsah. Es waren Wahlen vorgeschrieben, in denen die Bevölkerung die Gouverneure und Bürgermeister wählen sollten und die Einberufung eines \"Revolutionskongresses\" wurde beschlossen. Am 20. Juni wurde ein Gesetz beschlossen, das die Einrichtung von Gerichten und eine vorläufige revolutionäre Rechtsprechung verabschiedet. Am 23. Juni wurde die Schaffung des Außen-, Verteidigungs-, Innen- und des Finanzministeriums beschlossen, gleichzeitig wurde die Diktatur abgeschafft und Emilio Aguinaldo wurde zum Präsidenten der provisorischen Republik erklärt. Am 1. August 1898 versammelten sich zum ersten Mal die gewählten Bürgermeister und Gouverneure in Bacoor.", "section_level": 1}, {"title": "Der Revolutionskongress.", "content": "Am 15. September wurde der Revolutionskongress in der \"Barasoain-Kirche\" in Malolos eröffnet. Zum Präsidenten wurde Pedro Paterno gewählt. Zum Vizepräsidenten wurde Benito Legarda, erster Sekretär Gregorio Araneta und Pablo Ocampo zum zweiten Sekretär gewählt. Am 29. September wurde die Unabhängigkeitserklärung ratifiziert, sie bildete den Rahmen für die spätere Malolos-Verfassung. Diese wurde von Felipe G. Calderon ausgearbeitet und am 21. Januar 1899 unter dem Namen \"Constitución política de Malolos\" in spanischer Sprache vom Revolutionskongress angenommen und ratifiziert. Es war die erste republikanische Verfassung in ganz Asien.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Republik.", "content": "Am 23. Januar wurde die erste philippinische Republik offiziell ausgerufen, zu deren ersten Präsident Emilio Aguinaldo und Apolinario Mabini zum ersten Premierminister gewählt wurde. Erster Regierungssitz wurde Malolos, da Manila unter der Besatzung der US-Amerikaner stand. Die Gründung der Republik stand jedoch unter keinem guten Stern. Zuvor hatte der US-Präsident William McKinley am 23. Dezember 1898 die \"Wohlwollende Annexion\" der Philippinen erklärt und setzte am 20. Januar die Schurman-Kommission ein. Zwei Wochen nach der Gründung brach am 4. Februar 1899 der Philippinisch-Amerikanische Krieg aus. Am 6. Februar ratifizierten die USA den Pariser Frieden und erklärten die Philippinen offiziell zur Kolonie. Bereits am 31. März konnten US-Truppen Malolos einnehmen. Die erste Regierung flüchtete daraufhin nach Calumpit, das jedoch am 26. April eingenommen wurde. Daraufhin verlegte man den Sitz der Regierung nach Cabanatuan. Bereits am 9. Mai wurde Mabini von Pedro Peterno als Ministerpräsident ersetzt, da der behinderte Mabini den Strapazen nicht mehr gewachsen war. Der Kongress residierte vom 13. Mai an in der Nachbargemeinde San Isidro. Die Amerikaner schlossen jedoch schnell auf, so dass der Sitz von Regierung und Kongress nach Tarlac und später nach Bayambang, Provinz Pangasinan verlegt werden musste, wo die letzte Regierungssitzung am 13. November stattfand. Aguinaldo erklärte in ihr den Übergang zum Guerilla-Krieg und alle Regierungsmitglieder gingen in den Untergrund. Mabini wurde im Dezember 1899, Paterno im April 1900 und der Präsident Aguinaldo am 2. Januar 1901 in Palanan gefangen genommen. Aguinaldo erklärte am 23. März 1901 in amerikanischer Gefangenschaft die \"Erste Philippinische Republik\" für offiziell aufgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Erste Philippinische Republik (, ) war die erste unabhängige Republik der Philippinen nach der Unabhängigkeit von Spanien. Sie wurde am 23. Januar 1899 in Malolos konstituiert und wurde offiziell aufgelöst am 23. März 1901, mit der Gefangennahme des Präsidenten Emilio Aguinaldo in Palanan, Provinz Isabela, durch US-amerikanische Truppen während des Philippinisch-Amerikanischen Krieges.", "tgt_summary": "菲律宾共和国(;),史称菲律宾第一共和国、马洛洛斯共和国,是在菲律宾革命期间建立的一个短命政权。1898年菲律宾革命爆发,革命者在布拉干省的马洛洛斯宣布成立菲律宾共和国,并通过了菲律宾共和国宪法。1899年2月,美国发动美菲战争入侵菲律宾,菲律宾共和国随之瓦解。", "id": 502724} {"src_title": "Robin Williams (Sozialwissenschaftler)", "tgt_title": "罗宾·威廉姆斯 (学者)", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Robin hat 1980 an der Aston University im britischen Birmingham promoviert und im Anschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der dortigen Technology Policy Unit weiter geforscht. 1986 wechselte er zum Research Centre for Social Sciences (RCSS) an der University of Edinburgh, um das Edinburgh PICT Centre zu leiten. Dieses Forschungsinstitut war eines von insgesamt sechs Forschungszentren, die im Rahmen des Exzellenzprogramms ESRC Programme on Information and Communications Technologies (1986–1995) gefördert wurden. Aus diesem Programm heraus haben Robin und seine Kollegen am Edinburgh PICT Centre umfassend über soziale, ökonomische, und politische Aspekte zu Entwicklung und Implementierung Forschung betrieben und publiziert. In der weiträumig anerkannten Publikation 'Social Shaping of Technology' fassten Robin und sein Kollege David Edge die Forschungsergebnisse einer Dekade zusammen. Er übernahm die Leitung des RCSS in 1997. 2001 gründete er das Institute for the Study of Science, Technology and Innovation (ISSTI). Das Forschungsinstitut bringt Forschungsgruppen und Einzelpersonen verschiedener Disziplinen an der University of Edinburgh zusammen, die über soziale und politische Aspekte von Wissenschaft, Technologie und Innovation forschen, lehren oder darüber Wissensaustausch betreiben. Robin war auch Leiter der Forschungsgruppe 'Scottish Universities Policy Research and Advice Network' und ist derzeit einer der Leiter von Innogen – einem Forschungszentrum zu Innovation in Biowissenschaften. Robin hat mehrere institutionelle Netzwerke in und zu Großbritannien, Europa und Asien aufgebaut. Er leitete die UK Association for Studies in Innovation Science and Technology (AsSIST), war Vertreter Grossbritanniens in 'COST A4 European Research Collaboration Initiative on the Social Shaping of Technology' und koordinierte das CHINA-EU Information Technology Standards Research Project (2008–2010).", "section_level": 1}], "src_summary": "Robin A Williams (* 13. November 1952) ist Professor für Science, Technology and Innovation Studies an der University of Edinburgh, Großbritannien, und Leiter des Institute for the Study of Science, Technology and Innovation. Im Laufe seiner interdisziplinären Forschung über die Entwicklung und Implementierung verschiedener Technologien hat er viel zur Erkenntnis im Bereich 'Social Shaping of Technology' beigetragen.", "tgt_summary": "罗宾·威廉姆斯 (英文:Robin Williams,1952年),英国社会科学家,现任英国爱丁堡大学科学技术与创新研究方向教授以及科学技术与创新研究所主任,是“科学的社会形塑” (Social Shaping of Technology,SST)理论创始人和爱丁堡学派代表人之一。罗宾是一位在科学与技术研究领域中著名的跨学科学者,通过研究社会与科技因素在科学的设计与实施中的相互影响对“科学的社会形塑”研究做出巨大贡献。", "id": 2252674} {"src_title": "Scomberomorus", "tgt_title": "马鲛鱼", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Beide Rückenflossen sind getrennt. Die erste Rückenflosse hat 12 bis 22 Hartstrahlen. Oft ist der erste Teil dieser Flosse dunkel. Die zweite Rückenflosse besteht aus 15 bis 25 Weichstrahlen, worauf sechs bis elf Flössel folgen. Die Afterflosse hat 15 bis 28 Weichstrahlen, gefolgt von fünf bis elf Flösseln. Als schnelle Schwimmer besitzen sie eine große, tief gespaltene Schwanzflosse. Die Bauchflossen sind sehr klein und brustständig. Die \"Scomberomorus\"-Arten haben spindelförmige Körper, die größte Art ist \"Scomberomorus sinensis\" mit einer Maximallänge von 247 Zentimetern. Die Schnauze ist länger als der Rest des Kopfes. Der hintere Teil der Maxilla ist exponiert. Eine Schwimmblase ist nie vorhanden. Im Ober- und Unterkiefer sitzen 5 bis 35 scharfe Zähne. Bei vielen Arten verläuft die Seitenlinie sehr unregelmäßig, oft fällt ihr Verlauf ab der zweiten Rückenflosse ab. Der Rücken ist bläulich, die Flanken silbrig und bei den meisten Arten mit Streifen oder Flecken gemustert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Lebensraum und Biologie.", "content": "\"Scomberomorus\"-Arten kommen vor allem über dem Schelf im West- und Indopazifik vor. Einige Arten sind auch an der östlichen Pazifikküste und der westlichen Atlantikküste verbreitet. Mit \"Scomberomorus tritor\" ist die Gattung auch an der östlichen Atlantikküste und im Mittelmeer verbreitet, \"Scomberomorus commerson\" migriert über den Suez-Kanal ins Mittelmeer. Die Tiere bevorzugen Küstengewässer und leben oft als Gruppenfische. Es handelt sich um Raubfische, die sich vor allem von kleineren Fischen, wie etwa Sardellen, aber auch von Garnelen und Kopffüßern ernähren.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Die Gattung wird im Tribus \"Scomberomorini\", dessen Monophylie noch nicht eindeutig bewiesen ist, innerhalb der Scombridae eingeordnet. \"Scomberomorus\" steht in einem Schwestergruppenverhältnis mit der monotypischen Gattung \"Acanthocybium\".", "section_level": 2}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Die Gattung umfasst die folgenden 18 Arten. \"Scomberomorus brasiliensis\" wird von einigen Autoren als ein Synonym von \"Scomberomorus maculatus\" angesehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Scomberomorus, auch Spanische Makrelen (engl.: \"Spanish Mackerels\") genannt, ist eine Gattung mariner Raubfische aus der Familie der Makrelen und Thunfische mit 18 Arten. Viele Arten sind für den Menschen als Sportfisch und in der kommerziellen Fischerei von Bedeutung. Die Typusart ist \"Scomberomorus regalis\".", "tgt_summary": "马鲛属(学名:)通称马鲛鱼、马交鱼、马加鱼、䲠鱼,俗名䲠鱼,𩵚魠鱼、土托(魠、𬶍)鱼、鲅鱼、竹鲛、马加鱼、梭齿鱼;属鲭形目(或传统鲈形目)鲭科海鱼。", "id": 3059520} {"src_title": "San Paolo a Ripa d’Arno", "tgt_title": "阿诺河畔圣保禄堂", "src_document": [{"title": "Lage und Namensgebung.", "content": "Die Kirche liegt am westlichen Rand der Altstadt von Pisa, südlich des Arno, der fast unmittelbar neben ihr vorbeifließt, woher sie auch den Beinamen \"a Ripa d’Arno\" hat. Auch der Vorplatz, an dem sie liegt, hat seinen Namen von der Kirche, in Pisa selbst ist die Kirche auch als \"Duomo vecchio\" bekannt. Das Patrozinium hat sie vom hl. Paulus von Tarsus.", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Eine erste Kirche befand sich an dieser Stelle bereits in karolingischer Zeit im Jahr 805. Dieser verfiel und auf den Überresten des Baues wurde ab dem 11. Jahrhundert die Kirche in ihrer jetzigen Form errichtet, ursprünglich als Klosterkirche der Vallombrosaner. Die Weihe dieser Kirche wurde 1148 von Papst Eugen III. vorgenommen, die Kirche war allerdings noch längst nicht fertiggestellt. Erst im 13. Jahrhundert wurde sie vollendet, eine Beteiligung des Baumeisters Giovanni Pisano ist wahrscheinlich. Obwohl sie einige abweichende Eigenheiten hat, kann sie doch als typischer Vertreter des Romanico pisano, also der speziellen Pisaner Variante der Romanik bezeichnet werden. Nach ihrer Zeit als Klosterkirche wurde sie als Kommende vergeben und wurde im 16. Jahrhundert Ordenskirche des militärischen Ordens \"Ordine di Santo Stefano Papa e Martire\" vor dem Bau von deren eigener Kirche Santo Stefano dei Cavalieri im späten 16. Jahrhundert. Heute ist sie Pfarrkirche. Das Gebäude wurde 1943 schwer beschädigt, vor allem im Innenraum, so dass nach dem Krieg große Teile wieder errichtet werden mussten.", "section_level": 1}, {"title": "Fassade und Nordseite.", "content": "Die Fassade ist zweigeschossig und im Untergeschoss fünfachsig errichtet. Im Untergeschoss verraten die sehr unterschiedlichen Blendbögen, wie auch andere Teile der Fassade, Einflüsse außerhalb der toskanischen Romanik: die beiden rechten Bögen enthalten unter leicht spitzbögigem Abschluss Zackenrahmen, was auf süditalienisch-normannische Vorbilder hinweist, während die übrige Gestaltung mit den gestreiften Marmorinkrustationen und den Rauten bzw. Rundfenstern der Pisaner Romanik entspricht. Auch die drei Portale sind mit Blendbögen verziert, abermals mit Rautenfenstern, das mittlere Portal enthält einen tief gesetzten Rundbogen. Oberhalb des oberen Blendbogens des mittleren Portals sind zwei kleine Bildhauerarbeiten eingefügt, das linke Relief ist eine Darstellung Mariens unter byzantinischem Einfluss. Die Pilaster, die die Bögen tragen, folgen in den Kapitellen der korinthischen Ordnung, die Basis der mittleren Blendbögen bilden Löwenköpfe. Das Gesims, auf dem der Giebel aufsitzt, ist mit einem Zahnfries und darüber reichen floralen Ornamenten verziert, auch kleine Tierfiguren sind eingearbeitet, wobei auch hier wieder die völlige Verschiedenheit des Gesimses beiderseits der Fassadenmitte auffällt. Der Giebel ist im Verhältnis zur Höhe des Mittelschiffs deutlich überhöht ausgeführt. Er besteht aus drei übereinander gestellten Galerien mit Säulchen unter Bögen, teilweise als Spiralsäulen gearbeitet. Den Einfluss des Domes verrät das Fehlen der Bögen in der untersten Reihe in den Giebelansätzen außen, so wurden auch die Giebelansätze am Dom gearbeitet. Die Kapitelle der Säulchen sind abermals höchst unterschiedlich. In die Hinterwand der untersten Galerie sind zwei kleine Rundbogenfenster eingelassen, in die mittlere darüber nochmal mittig eines. Ebenfalls nach dem Vorbild des Domes ist die Nordseite des Kirchenbaues einschließlich des nördlichen Armes des Querhauses außen gearbeitet. Die „Schauseite“ des nördlichen Querhausarmes zur Piazza hin enthält abermals ein Portal. Das Tympanon des unteren, abermals gestreift und inkrustriert gearbeiteten unteren Blendbogens ist reich verziert ausgeführt und erinnert an Kosmatenarbeiten. Der obere Blendbogen enthält zwischen den Kapitellen ein Relief. Es handelt sich dabei um den Rest eines antiken römischen Sarkophages, zwei Genien halten ein Porträt des Verstorbenen, die Arbeit stammt aus dem 2. oder 3. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Inneres.", "content": "Das Innere der Kirche ist eine dreischiffige basilikale Anlage über dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes. Das Mittelschiff ist demgemäß höher ausgeführt als die Seitenschiffe. Das Langhaus ist sechsjochig. die Hochwände des Mittelschiffes werden von leicht spitzbögigen Arkaden getragen, die auf Säulen mit abermals Kapitellen nach Korinthischer Ordnung ruhen. Ungewöhnlich für toskanische Kirchen ist die große Länge des Querhauses im Verhältnis zur Länge des Langhauses. Die Kirchenschiffe sind nicht überwölbt, die hölzernen Dachstühle sind frei sichtbar. Die auf Pfeilern aufsitzende Vierung ist mit einer als Pendentifkuppel gearbeiteten Kuppel überdeckt, für die toskanische Romanik eine Seltenheit. Es haben sich im Inneren noch an verschiedenen Stellen Fresken aus dem 14. Jahrhundert erhalten, sie gelten als beachtenswert, aus dem gleichen Jahrhundert stammen einige Altarretabel.", "section_level": 1}], "src_summary": "San Paolo a Ripa d’Arno ist eine Kirche in der toskanischen Stadt Pisa. Sie entstand auf einem Vorgängerbau im Wesentlichen vom 11. bis zum 13. Jahrhundert in der Romanik, teilweise nach dem Vorbild des Pisaner Doms. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und musste zu größeren Teilen wieder aufgebaut werden.", "tgt_summary": "阿诺河畔圣保禄堂 (San Paolo a Ripa d'Arno)是意大利比萨的一座罗马天主教教堂,在当地又称为“老座堂”(Duomo vecchio)。这是托斯卡纳罗马式建筑的一个杰出范例。", "id": 751523} {"src_title": "Thomas Massie", "tgt_title": "托馬斯·馬西", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Thomas Massie wuchs in Vanceburg (Kentucky) auf. Er studierte bis 1996 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) das Elektro- und Bauingenieurswesen. Im Jahr 1993, noch während seiner Zeit am MIT, gründete er mit seiner Frau, mit der er inzwischen vier Kinder hat, die Firma \"SensAble Devices Inc.\" Nach dem Einstieg eines Partners wurde das Unternehmen 1996 in \"SensAble Technologies Inc.\" umbenannt. Später verkaufte Massie seine Firmenanteile und zog mit seiner Familie auf eine Farm im Lewis County. Politisch schloss er sich der Republikanischen Partei an. Zwischen 2010 und 2012 bekleidete er den Posten des \"Judge Executive\" im Lewis County. Dieses Amt entspricht in etwa dem eines Landrats oder Bezirksvorstehers. Nach dem Rücktritt des Abgeordneten Geoff Davis wurde Massie bei der fälligen Nachwahl für den vierten Sitz von Kentucky zu dessen Nachfolger in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 6. November 2012 sein neues Mandat antrat. Gleichzeitig wurde er auch bei den regulären Kongresswahlen des Jahres 2012 für die folgende Legislaturperiode in den Kongress gewählt. Nach zwei weiteren Wiederwahlen in den Jahren 2014 und 2016 kann er sein Amt bis heute ausüben. Seine neue Legislaturperiode läuft bis zum 3. Januar 2019 mit der Option auf eine weitere Kandidatur im Jahr 2018. Während der COVID-19-Pandemie geriet Massie sowohl durch Mitglieder der beiden großen Parteien als auch durch Präsident Donald Trump unter Druck, nachdem er eine Gesetzeslücke genutzt hatte, um im März 2020 eine namentliche Abstimmung im Kongress zu erzwingen, für die 216 Abgeordneten aus allen Landesteilen anreisen mussten und sich dabei der Gefahr einer Ansteckung mit dem Virus aussetzen, obwohl das zur Disposition stehende Rettungspaket für die US-Wirtschaft von beiden Parteien nahezu einstimmig unterstützt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Harold Massie (* 13. Januar 1971 in Huntington, West Virginia) ist ein US-amerikanischer Politiker. Seit dem 6. November 2012 vertritt er den Bundesstaat Kentucky im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": "托马斯·马西(Thomas Massie;1971年-1月13日)是美国的一位政治人物。马西生于西维吉尼亚州亨廷顿,在麻省理工大学获得工程硕士和学士学位,自2012年11月出任肯塔基州第4选举区的美国众议院议员。马西是共和党党员,且是一位自由意志主义共和党人,他也参加了茶党运动。在外交政策上主张不干预别国内部事务;在2019年11月20日众议院对参议院版本的《香港人权与民主法案》及在12月3日的《维吾尔人权政策法案》的表决中,马西都是唯一投反对票,又多次投票反对制裁俄罗斯、朝鲜和伊朗。其他立场上,马西并不认同关于气候变化的科学共识,支持特朗普建立美墨边境墙。", "id": 843433} {"src_title": "Red Dawn (2012)", "tgt_title": "赤色黎明", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit einem einleitenden Monolog, der die Folgen der Wirtschaftskrise in der Europäischen Union, die Schwächung der NATO, die zunehmende Zusammenarbeit zwischen dem militaristischen Nordkorea und Russland und die Stationierung von US-Truppen im Ausland zeigt. Der Marine Jed Eckert ist auf Heimaturlaub in seiner Heimatstadt Spokane im Bundesstaat Washington. Dort trifft er seinen Vater, den Polizeibeamten Tom Eckert, und seinen Bruder, Footballspieler Matt Eckert, wieder und merkt, dass ihr Verhältnis immer noch angespannt ist. Matt kann seinem Bruder nicht verzeihen, dass er nach dem Tod der Mutter zu den U.S. Marines gegangen ist und ihn so alleingelassen hat. Jed kehrt gerade heim, als sein Bruder ein wichtiges Footballspiel verliert. Trotzdem gehen Matt und sein Bruder am Abend in eine Bar. Doch ein mysteriöser Stromausfall beendet ihren Abend. Am nächsten Morgen werden Jed und Matt durch Erschütterungen geweckt und sehen, wie nordkoreanische Fallschirmjäger und Transportflugzeuge über ihre Stadt einfliegen. Die Nordkoreaner nehmen so die gesamte Stadt ein. Ihr Vater sagt ihnen, dass sie zu ihrer Jagdhütte in den Wäldern fliehen sollen, während er den Bewohnern der Stadt hilft. Matt und Jed können gemeinsam mit Robert Kitner, Daryl Jenkins und Pete vor den Truppen fliehen. Auch Toni Walsh, Danny Jackson, Julie Goodyear und Greg Goodyear schließen sich ihnen an. Matt muss schweren Herzens seine Freundin Erica zurücklassen, da diese von Soldaten in Gefangenschaft genommen wurde. In der Jagdhütte kommt es schnell zu Spannungen, da die Gruppe erfährt, dass Pete sie an die nordkoreanischen Soldaten unter der Führung von Kapitän Cho verraten hat. Cho lässt die Hütte niederbrennen und fordert die Freunde auf, sich zu ergeben. Als sich das Team nicht ergibt, erschießt Cho Tom Eckert, da dieser seine Kinder ermutigt, sich diesen Männern zu widersetzen. Die Freunde flüchten sich in die Wälder und Jed gibt den anderen gegenüber bekannt, dass er gegen die Soldaten kämpfen will. Die anderen schließen sich ihm an und Jed bildet sie zu Kriegern aus. Daraufhin stehlen sie Waffen, errichten eine Basis in einer aufgegebenen Mine und beginnen unter dem Namen „Wolverines“ mit einer Reihe von Bombenangriffen gegen Soldaten und Kollaborateure. Dabei erfahren sie, dass die Nordkoreaner Unterstützung von Russland bekommen. Während eines Angriffs der Wolverines gegen die Soldaten sieht Matt seine Freundin in einem Bus an ihm vorbeifahren. Er kann sie befreien, wird aber angegriffen. Greg sieht dies und will Matt helfen, wird dabei aber von den Soldaten erschossen. Cho ist über die Angriffe der Wolverines nicht begeistert und rächt sich, indem er die die Stadt umgebenden Wälder abbrennen lässt und dadurch die Basis der Wolverines zerstört. Außerdem werden dadurch Danny und Julie getötet. Die Wolverines stoßen schließlich auf einen Trupp von Marines, Sergeant Major Andrew Tanner und zwei weitere Marinesoldaten, Smith und Hodges, die nach den Wolverines suchen. Sie offenbaren ihnen, dass die Russen die nordkoreanische Invasion mit einer EMP-Waffe unterstützen. Außerdem besitzen die Nordkoreaner ein ungestörtes Funkgerät, dessen Funk nicht entschlüsselt werden kann. Die Gruppe beschließt an das Gerät zu kommen. Im Polizeirevier der Stadt kommt es zu einem Kampf mit den Soldaten, bei dem Hodges getötet wird, aber den Wolverines gelingt es, das Gerät zu bekommen. Jed erschießt Kapitän Cho mit der Waffe seines Vaters. Zurück in der neuen Basis, verarztet Toni Daryl, der während eines Kampfes eine Stichverletzung erlitt. Matt vergibt seinem Bruder und fordert ihn auf, Toni endlich seine Liebe zu gestehen. Gerade als er dies tun will, wird die Basis von den Soldaten gestürmt. Jed wird dabei getötet. Die Wolverines können gerade noch fliehen, sind jedoch sichtlich geschockt, da sie nicht verstehen, wie die Soldaten sie gefunden haben. Am nächsten Tag kommt Robert zu der Erkenntnis, dass Daryl mit einem Peilsender ausgestattet wurde, als dieser die Stichverletzung erlitt. Nach einigen Diskussionen beschließt Daryl, dass er nicht weiter mit ihnen geht und im Wald zurückbleibt, um den Wolverines das Leben zu retten. Sergeant Major Tanner und Smith fliegen mit der Box nach Washington. Die Wolverines entscheiden sich zu bleiben und weiter zu kämpfen. Matt wird zum neuen Führer der Wolverines und kann auch weitere Leute dazu überreden, gegen die Soldaten zu kämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Mai 2008 kündigten Harry Sloan und Mary Parent von MGM beim Festival de Cannes an, dass ein Remake von \"Die rote Flut\" in den frühen Phasen der Vorproduktion steckt. Außerdem gaben MGM bekannt, dass man die Ereignisse vom 11. September 2001 berücksichtigt, da sich die Welt im Bezug auf die Bedrohungen geändert habe. Im Juli 2008 wurde Dan Bradley als Regisseur und Carl Ellsworth, Drehbuchautor von \"Red Eye\" und \"Disturbia\", als Drehbuchautor bestätigt. Im Juni 2009 wurde die Hauptrolle an den Australier Chris Hemsworth, Josh Peck und Adrianne Palicki vergeben. Weitere zentrale Rollen erhielten Josh Hutcherson und Isabel Lucas, sowie Connor Cruise, der Sohn von Tom Cruise und Nicole Kidman. Die Dreharbeiten begannen im September 2009 in Mount Clemens, Michigan. Im Juni 2010 gab MGM Studios bekannt, dass der Film zurückgestellt wird, da das Unternehmen finanzielle Probleme habe. Die Verzögerung kam zur gleichen Zeit wie die ersten Kritiken zum Film, denn das \"Global Times Magazin\", eines der führenden chinesischen staatlichen Zeitungen, kritisierten die Filmemacher, da diese die Chinesen als Invasoren in ihrem Film hatten. Im Januar 2011 wurde das erste Castfoto veröffentlicht zusammen mit der Nachricht, dass der Film noch einmal verschoben werden muss. Im März 2012 gab MGM bekannt, dass die feindliche Armee nicht wie ursprünglich aus China stammt, sondern aus Nordkorea. Die Produzenten befürchteten eine Gegenreaktion aus China und ließen deshalb alle chinesischen Symbole der militärischen Ausrüstungsgegenstände digital übermalen. Diese Änderungen kosteten nochmal 1 Million US-Dollar und verschoben den Kinostart noch mal um ein Jahr.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation erfolgte bei TaunusFilm Synchron GmbH in Berlin. Buch und Regie: Lothar Kompatzki.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Eigentlich sollte der Film im November 2010 in die amerikanischen Kinos kommen, doch aufgrund von Umstrukturierungen der Handlung und finanzieller Engpässe bei MGM, wurde der Start auf unbestimmte Zeit verschoben. Im September 2011 wurde ein neuer Starttermin bekannt. Der Film erschien am 21. November 2012 in den amerikanischen Kinos. Deutscher Kinostart war am 27. Dezember 2012. Die Weltpremiere fand schon am 27. September 2012 im \"Alamo Drafthouse Cinema\" in Austin, Texas, statt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Bei Produktionskosten von 65 Millionen US-Dollar spielte der Film bis zum 20. Mai 2013 etwa 48,2 Millionen US-Dollar wieder ein. Am Eröffnungstag spielte der Film in den Vereinigten Staaten 4,2 Millionen US-Dollar ein. In Deutschland lockte der Film am Startwochenende 37.000 Zuschauer in die Kinos.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Auf der Seite Rotten Tomatoes wurden von 141 Rezensionen lediglich 13 % als positiv angesehen. Bei den Zuschauern stimmten 51 % für den Film.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Goldene Himbeere 2013", "section_level": 1}], "src_summary": "Red Dawn ist ein US-amerikanischer dystopischer Actionfilm von Dan Bradley aus dem Jahr 2012 und eine Neuverfilmung des 1984 erschienenen Films \"Die rote Flut\". Der Film handelt von einer Gruppe junger Menschen, die ihre Heimat vor einer nordkoreanischen Invasion verteidigen müssen.", "tgt_summary": "《赤色黎明》(英语:\"Red Dawn\")是由丹·布拉德利执导的一部2012年美国战争片。剧本由卡尔·埃尔斯沃斯和杰里米·帕斯(英语:Jeremy Passmore)改编自1984年同名电影。演员阵容有克里斯·海姆斯沃斯、乔希·佩克、乔什·哈切森、阿德琳妮·帕里奇、伊莎贝尔·卢卡斯、康纳·克鲁斯和杰弗里·迪恩·摩根。影片聚焦于一群帮助家乡抵御北朝鲜入侵的年轻人。", "id": 641186} {"src_title": "Wilfried Zaha", "tgt_title": "韋費特·沙夏", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Crystal Palace.", "content": "Der aus der Jugendakademie von Crystal Palace stammende Wilfried Zaha debütierte am 27. März 2010 für die erste Mannschaft in der Football League Championship 2009/10 (1:2-Heimniederlage gegen Cardiff City). Sein Verein hatte im Saisonverlauf Insolvenz angemeldet und war daraufhin mit einem Abzug von zehn Punkten bestraft worden. Wegen dieses Punkteabzugs geriet der Verein in Abstiegsgefahr, sicherte sich jedoch knapp den Klassenerhalt. In der Saison 2010/11 erspielte sich Zaha (41 Ligaspiele/1 Tor) einen Stammplatz in der von George Burley trainierten Mannschaft, den er auch nach der Entlassung von Burley unter dessen Nachfolger und bisherigen Co-Trainer Dougie Freedman behielt. Auch in der Football League Championship 2011/12 kam der junge Flügelspieler in 41 Ligaspielen zum Einsatz und steigerte dabei seine Torausbeute auf sechs Treffer. Im März 2012 wurde der 19-jährige Zaha zum „Young Player of the Year“ der Football League gewählt. Nach drei Jahren im Abstiegskampf der Football League Championship stieg Zaha mit Crystal Palace in der Saison 2012/13 in die Premier League auf. Am 25. Januar 2013 wechselte Zaha für eine Ablösesumme von rund 10 Millionen Pfund zum Erstligisten Manchester United. Er spielte jedoch die Saison auf Leihbasis bei Crystal Palace zu Ende. Nachdem sich Zaha zuerst nicht hatte durchsetzen können, wurde er am 31. Januar 2014 bis zum Ende der Saison 2013/14 an Cardiff City ausgeliehen. Ende August 2014 kehrte Zaha bis zum Ende der Saison 2014/15 auf Leihbasis zu Crystal Palace zurück. Anfang Februar 2015 unterzeichnete Zaha bei Crystal Palace einen Vertrag bis Sommer 2020, die Ablösesumme soll mindestens drei Millionen Pfund betragen haben.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Der in der Elfenbeinküste geborene Zaha wuchs ab seinem vierten Lebensjahr in London auf und wurde am 23. Februar 2012 erstmals in die englische U-21-Nationalmannschaft berufen. Am 29. Februar 2012 bestritt er beim 4:0-Heimsieg über Belgien sein erstes Länderspiel für die U-21. Am 14. November 2012 bestritt er, nach seiner Einwechslung in der 85. Minute für Raheem Sterling, sein erstes Länderspiel für die A-Nationalmannschaft Englands (2:4-Niederlage in Schweden). Im November 2016 gab der ivorische Fußballverband bekannt, dass Zaha bei der FIFA einen Verbandswechsel beantragt habe. Sein Debüt für die Nationalmannschaft der Elfenbeinküste gab er in der Vorbereitung auf die Afrikameisterschaft 2017 – erneut gegen Schweden. Sein erstes Länderspieltor erzielte er wenige Tage später in einem weiteren Testspiel gegen Uganda.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dazet Wilfried Armel Zaha (* 10. November 1992 in Abidjan) ist ein englisch-ivorischer Fußballspieler, der bei Crystal Palace unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "达泽·威尔弗雷德·阿尔姆·扎哈(,1992年-10月11日)是一名科特迪瓦职业足球员,司职前锋,出身水晶宫青训系统,目前效力英超球会水晶宫和科特迪瓦国家足球队。", "id": 695980} {"src_title": "Iwan Stepanowitsch Jumaschew", "tgt_title": "伊萬·斯塔潘諾維奇·尤馬舍夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jumaschew, Sohn eines Bahnangestellten, schloss die Realschule 1912 ab. Er diente in der Baltischen Flotte als Heizer, Maschinist, später als Unteroffizier und Gehilfe des Kommandeurs einer Küstenartilleriebatterie. 1917 wurde er, nach den Ereignissen der Oktoberrevolution, zum Vorsitzenden des Matrosenkomitees der Batterie gewählt. Im Februar 1919 trat er freiwillig der Seekriegsflotte bei und war als Artilleriekommandeur auf Schiffen der Astrachan-Kaspischen Flottille sowie der Wolga-Kaspischen Flottille Teilnehmer des Russischen Bürgerkriegs (1918–1920). Nach Ende des Krieges diente er in der Baltischen Flotte als Kommandeur der Artillerie und ab Mai 1921 als Zweiter Offizier auf dem Schlachtschiff \"Petropawlowsk\" (ab März 1921 \"Marat\"). 1925 absolvierte Jumaschew Speziallehrgänge für das Führungspersonal der Flotte. Ab Februar desselben Jahres versah er als Navigationsoffizier seinen Dienst auf dem Zerstörer \"Lenin\" und ab November als Erster Offizier auf dem Zerstörer \"Sinowjew\". Im Juni 1926 wurde er Erster Offizier des Kreuzers \"Profintern\". Ab Februar 1927 diente er in der Schwarzmeerflotte als Kommandant des Zerstörers \"Dserschinski\". Nachdem Jumaschew taktische Kurse für Schiffskommandanten an der Woroschilow-Seekriegsakademie erfolgreich abgeschlossen hatte, kommandierte er ab November 1932 den Kreuzer \"Profintern\", ab 1934 eine Zerstörerdivision und ab 1935 eine Zerstörerbrigade. Im September 1937 wurde er Stabschef der Schwarzmeerflotte, übernahm ab Dezember die Pflichten und ab Januar 1938 den Posten des Flottenkommandeurs. Im März 1939 wurde er als Kommandeur der Pazifikflotte eingesetzt. Er leistete einen großen Beitrag zur Entwicklung der Flotte und der Küstenverteidigung im Fernen Osten sowie zum Aufbau von Flottenbasen und Flugplätzen. Er war für die Ausbildung der Schiffe und Einheiten der Marineinfanterie zuständig und ihre Vorbereitung für die sowjetischen Fronten des Zweiten Weltkrieges. Am 4. Juni 1940 wurde er zum Vizeadmiral befördert und am 31. Mai 1943 zum Admiral. Die Pazifikflotte unterstützte unter seiner Führung erfolgreich die Kampfhandlungen an der 1. und 2. Fernöstlichen Front, die Vernichtung der Kwantung-Armee sowie die Besetzung Nordkoreas, Südsachalins und der Kurilen. Für diese Leistungen wurde Admiral Jumaschew auf Anordnung des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 14. September 1945 der Titel Held der Sowjetunion verliehen und mit dem Leninorden ausgezeichnet. Im Januar 1947 avancierte er zum stellvertretenden Verteidigungsminister sowie Oberbefehlshaber der Seestreitkräfte und im Februar 1950 zum Seekriegsminister. Gleichzeitig wurde er Mitglied des Büros für militär-industrielle und militärische Fragen beim Ministerrat der UdSSR. Auf spezielle Verordnung des Ministerrates vom 20. Juli 1951 wurde er von seinem Ministerposten wegen größeren Mängeln und Untätigkeit entbunden. Von August 1951 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Januar 1957 war er Leiter der Seekriegsakademie. Jumaschew war von 1941 bis 1956 Kandidat des ZK der KPdSU und von 1946 bis 1950 Abgeordneter des Obersten Sowjets der UdSSR. Er lebte bis zu seinem Tod in Leningrad und wurde dort auf dem Serafimow-Friedhof beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Iwan Stepanowitsch Jumaschew (; * in Tiflis; † 2. September 1972 in Leningrad) war ein sowjetischer Admiral und 1950/51 Seekriegsminister. Er kommandierte die Schwarzmeerflotte (1938) und die Pazifikflotte (1939–1947).", "tgt_summary": "伊万·斯塔潘诺维奇·尤马舍夫(,1895年-10月9日-1972年-9月2日)是一位苏联海军高级将领,最高军衔为海军上将,曾出任苏联太平洋舰队总司令、海军总司令等职务。", "id": 1236502} {"src_title": "Graßmann-Mannigfaltigkeit", "tgt_title": "格拉斯曼流形", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Sei formula_1 ein Vektorraum über einem Körper formula_2. Dann bezeichnet die Menge der formula_4-dimensionalen Untervektorräume von formula_1. Falls formula_1 formula_7-dimensional ist, bezeichnet man formula_3 auch mit", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung der orthogonalen/unitären und linearen Gruppe.", "content": "Im Fall formula_10 wirkt die orthogonale Gruppe auf formula_9 durch Die Wirkung ist transitiv, die Stabilisatoren sind konjugiert zu Man erhält also eine Bijektion zwischen formula_9 und dem homogenen Raum Im Fall formula_17 wirkt die unitäre Gruppe formula_18 transitiv und liefert eine Bijektion der Graßmann-Mannigfaltigkeit mit Analog erhält man für beliebige Körper formula_2 eine Bijektion zwischen formula_9 und", "section_level": 2}, {"title": "Topologie.", "content": "Als reelle Graßmann-Mannigfaltigkeit (der formula_4-dimensionalen Unterräume im formula_24) bezeichnet man formula_9 mit der durch die Identifikation mit gegebenen Topologie. Als komplexe Graßmann-Mannigfaltigkeit formula_9 bezeichnet man entsprechend Die kanonische Inklusion formula_29 induziert eine Inklusion formula_30. Man definiert als induktiven Limes der formula_9 mit der Limes-Topologie.", "section_level": 2}, {"title": "Algebraische Varietät.", "content": "Grassmann-Mannigfaltigkeiten sind projektive Varietäten mittels Plücker-Einbettung.", "section_level": 2}, {"title": "Tautologisches Bündel.", "content": "Sei formula_33 der projektive Limes bezüglich der kanonischen Inklusionen und definiere Dann ist die Projektion auf den ersten Faktor ein Vektorbündel welches als tautologisches oder universelles r-dimensionales Vektorbündel bezeichnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierende Abbildung.", "content": "Zu jedem r-dimensionalen Vektorbündel formula_36 gibt es eine stetige Abbildung so dass formula_38 das Pullback des tautologischen Bündels formula_39 unter formula_40 ist. Im Fall des Tangentialbündels formula_41 einer differenzierbaren Mannigfaltigkeit formula_42 hat man die folgende explizite Beschreibung der klassifizierenden Abbildung: Nach dem Einbettungssatz von Whitney kann man annehmen, dass formula_42 eine Untermannigfaltigkeit eines formula_44 ist. Die Tangentialebene formula_45 in einem Punkt formula_46 ist dann von der Form für einen Untervektorraum formula_48. Die Zuordnung definiert eine stetige Abbildung und man kann zeigen, dass ist.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierender Raum für Prinzipalbündel.", "content": "Die Graßmann-Mannigfaltigkeit formula_52 ist der klassifizierende Raum für Prinzipalbündel mit Strukturgruppen formula_53. Und damit auch für Prinzipalbündel mit Strukturgruppe formula_54, denn weil die Inklusion formula_55 eine Homotopieäquivalenz ist, lässt sich jedes formula_54-Bündel auf die Strukturgruppe formula_53 reduzieren. Es gilt also: Die kanonische Projektion von der Stiefel-Mannigfaltigkeit formula_59 nach formula_60, welche Repere jeweils auf den von ihnen erzeugten Unterraum abbildet, ist das universelle formula_53-Bündel. (Das tautologische Bündel formula_39 ergibt sich aus dem universellen formula_53-Bündel als assoziiertes Vektorbündel durch die kanonische Wirkung von formula_53 auf dem Vektorraum formula_65.) Der Kolimes der Folge von Inklusionen wird als formula_67 oder formula_68 bezeichnet. Gebräuchlich sind auch die Bezeichnungen Mittels Bott-Periodizität kann man die Homotopiegruppen dieses Raumes berechnen.", "section_level": 1}, {"title": "Schubert-Kalkül.", "content": "Das Cup-Produkt im Kohomologiering der Graßmann-Mannigfaltigkeiten kann mittels Schubert-Kalkül bestimmt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Graßmann-Mannigfaltigkeiten (auch Grassmann-Mannigfaltigkeiten) sind in der Mathematik ein grundlegender Begriff sowohl der Differentialgeometrie als auch der algebraischen Geometrie. Sie parametrisieren die Unterräume eines Vektorraumes und stellen damit eine Verallgemeinerung des projektiven Raumes dar. Benannt sind sie nach Hermann Graßmann.", "tgt_summary": "在数学中,格拉斯曼流形是一个向量空间 \"V\" 的给定维数的所有线性子空间。例如,格拉斯曼流形 \"Gr\"(\"V\") 是 \"V\" 中过原点直线的空间,从而与射影空间 P\"V\" 相同。格拉斯曼流形以赫尔曼·格拉斯曼命名。", "id": 408232} {"src_title": "Patricia Scotland, Baroness Scotland of Asthal", "tgt_title": "帕特里夏·史考蘭德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium und juristische Laufbahn.", "content": "Patricia Scotland, die 1959 mit ihren Eltern von Dominica ins Vereinigte Königreich einwanderte, absolvierte nach dem Besuch der \"Walthamstow School for Girls\" und dem Mid Essex Technical College ein Studium der Rechtswissenschaften am University College London (UCL), das sie 1976 mit einem Bachelor of Laws (LL.B.) abschloss. Nach ihrer anwaltlichen Zulassung bei der Rechtsanwaltskammer (Inns of Court) von Middle Temple 1977 nahm sie eine Tätigkeit als Rechtsanwältin auf und erhielt ferner eine anwaltliche Zulassung für Antigua und Barbuda sowie Dominica. 1991 wurde sie als erste Nicht-Weiße zur Kronanwältin ernannt und 1992 wurde sie mit dem Titel \"Black Woman of the the Year\" ausgezeichnet. 1994 wechselte sie als assistierende Berichterstatterin (\"Assistant Recorder\") in den Richterdienst an dem für England und Wales zuständigen High Court of Justice und war außerdem von 1994 bis 1999 Mitglied der sogenannten \"Millenium Commission\". Zwanzig Jahre nach ihrer anwaltlichen Zulassung wurde sie 1997 zum \"Bencher\" der Anwaltskammer von Middle Temple ernannt und gehörte außerdem zu den Gründungsmitgliedern der Anwaltskammer \"1 Gray’s Inn Square\", deren Vorsteherin sie zeitweise war.", "section_level": 2}, {"title": "Oberhausmitglied und Staatsministerin.", "content": "Durch ein Letters Patent vom 30. Oktober 1997 wurde Patricia Scotland als Life Peer mit dem Titel \"Baroness Scotland of Asthal\", of Asthal in the County of Oxfordshire, in den Adelsstand erhoben. Kurz darauf erfolgte ihre Einführung (\"Introduction\") als Mitglied des House of Lords. Im Oberhaus gehört sie zur Fraktion der Labour Party. 1999 übernahm sie ihr erstes Regierungsamt und war bis 2001 Parlamentarische Unterstaatssekretärin im Ministerium für Auswärtiges und Angelegenheiten des Commonwealth of Nations (Foreign and Commonwealth Office). Daneben wurde sie 2000 auch Berichterstatterin und stellvertretende Richterin in der Familienabteilung (\"Family Division\") des High Court of Justice. Nachdem sie 2001 Privy Councillor wurde und von 2001 bis 2003 Parlamentarische Sekretärin im Amt des Lordkanzlers war, fungierte sie zwischen 2003 und 2007 als Staatsministerin im Innenministerium (Home Office). Dort war sie zunächst für das Strafrechtssystem und Rechtsformen sowie anschließend von 2005 bis 2007 für das Strafrechtssystem und den Umgang mit Straftätern zuständig. Während dieser Zeit war sie zwischen 2002 und 2003 auch stellvertretende Regierungsvertreterin beim Europäischen Verfassungskonvent und wurde 2003 mit dem Konstantinorden ausgezeichnet. Baroness Scotland, die 2004 vom House Magazine und von Channel 4 zum Oberhausmitglied des Jahres (\"Peer of the Year\") gekürt wurde, wurde auch zwei Mal zum Parlamentarier des Jahres bestimmt, und zwar einmal 2004 durch die Vereinigung für politische Studien sowie 2005 von der Zeitschrift \"The Spectator\".", "section_level": 2}, {"title": "Generalstaatsanwältin und Ehrungen.", "content": "Am 28. Juni 2007 wurde Baroness Scotland von Premierminister Gordon Brown als Nachfolgerin von Peter Goldsmith, Baron Goldsmith zur Generalstaatsanwältin (Attorney General) für England, Wales und Nordirland ernannt und bekleidete diese Funktionen bis zum Ende von Browns Amtszeit am 11. Mai 2010, wobei sie nach der Umgestaltung des Amtes als Generalstaatsanwältin von Nordirland vom 12. April bis zum 11. Mai 2010 den neu geschaffenen Titel Generaladvokatin (\"Advocate General for Northern Ireland\") führte. Nach der Wahlniederlage der Labour Party bei den Unterhauswahlen am 6. Mai 2010 war sie im Schattenkabinett ihrer Partei bis 2011 „Schatten-Generalstaatsanwältin“ für England, Wales und Nordirland. Baroness Scotland, die sich als Juristin insbesondere auf Familienrecht und Kinderrechte spezialisierte, war zeitweise Vorsitzende des Disziplinartribunals der International Law Enforcement Academy (ILEA) und der Beratungsgruppe der Regierung für die Karibik. Des Weiteren war sie zeitweilig Mitglied der Arbeitsgruppe des House of Commons zu Kindesentführungen, der Commission for Racial Equality, des Rechtsbeirates des Nationalen Verbraucherrates sowie des Beratungskomitees für geistig behinderte Straftäter. Weiterhin war sie Ehren-Präsidentin der Juristischen Vereinigung der Trinity Hall sowie Ehrenmitglied (\"Honorary Fellow\") der Society of Advanced Legal Studies, des Wolfson College der University of Cambridge sowie der Cardiff University. Außerdem wurde ihr Ehrendoktorwürden von der University of Westminster, der University of Buckingham, der University of Leicester, der University of East London sowie der University of the West Indies verliehen. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Thomas Morus-Gesellschaft und von The Lawyers’ Christian Fellowship. Am 27. November 2015 wurde Scotland zur neuen Generalsekretärin des Commonwealth of Nations gewählt. Ihre Amtszeit begann am 1. April 2016. Seit 2001 ist sie Namensgeberin für die Scharte Scotland Edge auf der Adelaide-Insel in der Antarktis.", "section_level": 2}], "src_summary": "Patricia Janet Scotland, Baroness Scotland of Asthal PC QC (* 19. August 1955 in Dominica) ist eine aus Dominica stammende britische Juristin und Politikerin der Labour Party, die seit 1997 Mitglied des House of Lords ist. Seit 2016 ist sie die Generalsekretärin des Commonwealth of Nations.", "tgt_summary": "阿斯哈尔的史考兰德女男爵帕特里夏·珍妮特·史考兰德,QC,PC(英语:Patricia Janet Scotland, Baroness Scotland of Asthal,1955年-8月19日),英国工党政治人物,于2015年英联邦政府首脑会谈获选为英联邦秘书长,2016年履新并任职至今。", "id": 1697848} {"src_title": "Suso (Fußballspieler)", "tgt_title": "蘇素", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Suso begann seine Karriere in seiner Heimatstadt beim FC Cádiz, von wo er im Sommer 2010 zum FC Liverpool wechselte. Am 23. September 2012 kam er dort zu seinem ersten Einsatz in der Premier League, als er beim Spiel gegen Manchester United eingewechselt wurde. Am 19. Oktober 2012 unterschrieb er einen neuen Vertrag, der ihn bis 2017 an den FC Liverpool bindet. Zur Saison 2013/14 wurde er für ein Jahr an UD Almería ausgeliehen. Dort kam er in 33 von 38 Ligaspielen zumeist in der Startelf zum Einsatz und erzielte drei Tore. Zur Saison 2014/15 kehrte Suso nach Liverpool zurück. Er kam dort aber nur im September 2014 zu einem Einsatz im League Cup gegen den FC Middlesbrough. Am 17. Januar 2015 wechselte Suso in die italienische Serie A zur AC Mailand. Er erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019. Nachdem sich Suso in Mailand zunächst nicht durchsetzen konnte und lediglich auf sechs Ligaeinsätze gekommen war, wechselte er am 4. Januar 2016 auf Leihbasis zum CFC Genua. Nach seiner Rückkehr nach Mailand entwickelte sich Suso zum Stammspieler und gewann mit dem Verein, für den er auch im Europapokal auf dem Feld stand, im Dezember 2016 den nationalen Supercup. Im Anschluss wurde sein Vertrag bis Juni 2022 verlängert. Seine beste Leistung für \"Milan\" lieferte der Offensivspieler 2017/18 ab, als er 19 Scorerpunkte erreichen konnte. Nach 153 absolvierten Pflichtpartien (24 Tore, 31 Assists) in fünf Jahren kehrte der Spanier Ende Januar 2020 in sein Heimatland zurück, wo er beim Erstligisten FC Sevilla einen bis Juni 2021 gültigen Vertrag unterzeichnete.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Suso nahm mit der spanischen U19-Nationalmannschaft an der EM 2012 teil, wo er mit ihr den Titel gewinnen konnte. Am 13. November 2012 kam er zu seinem ersten Einsatz in der spanischen U21-Nationalmannschaft, als er beim Spiel gegen Italien eingewechselt wurde. Im November 2017 lief der Angreifer in einem Freundschaftsspiel gegen Russland erstmals für die spanische A-Auswahl auf. Ungeschlagen gelang ihm zwei Jahre später mit dem Team die Qualifikation zur EM 2020.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Spanien AC Mailand", "section_level": 1}], "src_summary": "Suso, bürgerlich Jesús Joaquín Fernández Sáez de la Torre (* 19. November 1993 in Cádiz), ist ein spanischer Fußballspieler. Der Offensivspieler steht aktuell beim FC Sevilla unter Vertrag und ist spanischer Nationalspieler.", "tgt_summary": "苏素(),全名赫苏斯·华金·费尔南德斯·萨恩斯·德拉托雷(),出生于1993年11月19日,是西班牙的职业足球运动员,司职右翼锋,现时被意大利甲组足球联赛中的AC米兰外借至西甲球队塞维利亚。 2010年,利物浦主教练贝尼特斯从西乙卡迪斯拓揽苏素,加入利物浦青年军。2012年首次英超亮相。其后被租借至阿尔梅里亚一个球季,最终于2015年加盟AC米兰。", "id": 105277} {"src_title": "Primera División (Uruguay)", "tgt_title": "烏拉圭足球甲級聯賽", "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Austragungsmodus sowie Auf- und Abstiegsregelungen waren einem beständigen Wandel unterzogen. Spielberechtigt sind derzeit 16 Mannschaften. Gespielt wird jeweils von August bis Mai. Drei Mannschaften steigen in die Segunda División Profesional ab, die Auf- und Abstiegsregelung nimmt dabei auf die beiden unmittelbar zuvor absolvierten Saisons Bezug. Die dort erzielten Punkte werden zusammengerechnet. Es existiert jedoch eine Sonderregelung dahingehend, dass ein Verein, der zwar bezogen auf die erzielte Punktanzahl eigentlich absteigen müsste, jedoch berechtigt ist, das Meisterschaftsfinale zu spielen, die Liga nicht verlassen muss. In diesem Fall muss der in der Abstiegstabelle darüberstehende Verein den Gang in die zweithöchste Spielklasse antreten. Für vorherige Aufsteiger, bei denen erst eine Erstligasaison zur Ermittlung des Absteigers herangezogen werden kann, wird eine gesonderte, abweichende Berechnung zur Ermittlung der Punktzahl durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Format.", "content": "Seit 1994 wurde die Meisterschaft in zwei Teile geteilt, das Torneo Apertura (Anfangsrunde) und das Torneo Clausura (Schlussrunde). Am Ende gab es zwei Entscheidungsspiele zwischen den Siegern beider Torneos. Während bis 2005 das Saisonsystem am im Südamerika typischen Jahresrhythmus ausgerichtet war, folgte nach Einlegung einer Zwischensaison im Jahr 2005 für die Spielzeit 2005/06 die Umstellung auf das „europäische System“, wonach die erste Saisonhälfte in der zweiten Jahreshälfte stattfindet und das Torneo Clausura sodann in der ersten Jahreshälfte des Folgejahres ausgetragen wird. Seit 2005/06 spielt der Sieger dann noch gegen den Bestplatzierten des Gesamtjahres. Dies erübrigt sich, wenn Meister beider Torneos dieselbe Mannschaft wird.", "section_level": 1}, {"title": "Meister.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Meisterschaften insgesamt.", "content": "Gemäß offizieller Statistik des Verbandes In diesem Zusammenhang entbrennt im uruguayischen Fußball immer wieder ein zentraler Streit darüber, welcher der beiden dominierenden Vereine – Nacional oder Peñarol – der Rekordmeister des Landes ist. Den 46 Landesmeister-Titeln, die Nacional vorweisen kann, stehen 44 auf Seiten Peñarols gegenüber. Die Anhängerschaft der \"Aurinegros\" rechnet jedoch ebenfalls diejenigen fünf Titel, die der unmittelbare Vorgängerklub C.U.R.C.C. gewonnen hatte, der zusammengenommenen Erfolgshistorie zu. Außerdem werden die beiden Titel, die man während der Spaltung der Organisationsstruktur des uruguayischen Fußballs in den Jahren 1924 und 1926 gewann, seitens der AUF aber nicht anerkannt werden, hinzugenommen, so dass nach dieser Rechnung 51 Meistertitel auf der Habenseite Peñarols stehen würden. Nach Quellenlage sei es aber geschichtlicher Fakt, dass der Verein C.U.R.C.C. aufgehört habe zu existieren und mit Peñarol ein neuer Verein entstanden sei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Primera División Profesional de Uruguay ist die oberste Spielklasse im uruguayischen Herrenfußball und trägt die Meisterschaft aus. Sie wird organisiert vom uruguayischen Fußballverband AUF. Zunächst 1900 als Amateurliga gegründet, griff seit der Meisterschaftsrunde des Jahres 1932 der Professionalismus Platz.", "tgt_summary": "乌拉圭足球甲级联赛(Uruguayan Primera División)是乌拉圭足球联赛的最高级别,由乌拉圭足球协会管理。乌拉圭足球甲级联赛有 16 支球队参赛。", "id": 3027202} {"src_title": "Algonquin (Illinois)", "tgt_title": "阿岡喹 (伊利諾伊州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Laut der Volkszählung im Jahr 2010 beträgt die Stadtfläche 31,1 Quadratkilometer, davon 98,55 % Land- und 1,45 % Wasserfläche. Der größte Teil von Algonquin liegt im McHenry County, mit Überlappung zum benachbarten Kane County. 2009 war Algonquin unter den 35 sichersten Städten Amerikas.", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Laut der Volkszählung von 2004 lebten zu dem Zeitpunkt 27.900 Einwohner in 8300 Haushalten und 7100 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 914,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In der Stadt gab es 7952 Häuser mit einer Bebauungsdichte von 312,3 Häusern pro Quadratkilometer. In den Haushalten lebten in 50 % der Fälle Kinder unter 18 Jahren, 74,7 % waren verheiratete Paare, 5,6 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand und 17,8 % waren keine Familien. In 14,5 % der Fälle handelte es sich um Singlehaushalte und in 3,5 % der Fälle lebten Personen über 65 Jahren allein. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 3,02 Einwohner und die durchschnittliche Familiengröße 3,38. Im Ort waren 32,8 % der Bevölkerung unter dem Alter von 18 Jahren, 5,2 % von 18 bis 24, 36,8 % zwischen 25 und 44 Jahren, 20,0 % zwischen 45 und 64 Jahren und 5,3 % waren 65 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 34 Jahre. Für je 100 Frauen gab es 98,9 Männer. Für je 100 Frauen im Alter von über 18 Jahren gab es 96,2 Männer. Das mittlere Einkommen für einen Haushalt betrug 79.730 US-Dollar, und das mittlere Einkommen für eine Familie lag bei 84.437 US-Dollar. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 29.820 US-Dollar. Über 1,0 % der Familien und 1,7 % der Gesamtbevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze, einschließlich 1,5 % der Befragten unter 18 Jahren und 4,6 % im Alter von 65 oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lange bevor europäische Einwanderer das Gebiet um Algonquin besiedelten, lebten dort Potawatomiindianer. Die ersten Siedler erreichten das Gebiet um 1834. Samuel Gillilan kam aus Virginia, Dr. Cornish, Dr. Plumleigh, Eli Henderson, Alex Dawson und William Jackson erreichten das Gebiet kurze Zeit später. Zunächst gab es eine Auseinandersetzung um die Namensgebung und Namen wie Denny's Ferry, Cornish Ferry, Cornishville und Osceola wurden diskutiert. Samuel Edwards schlug den Namen Algonquin am 23. Dezember 1847 vor und der Name wurde offiziell übernommen. Die ersten Anzeichen eines ökonomischen Aufschwungs waren 1855 zu sehen, als die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Dadurch konnten die Farmer die Märkte in Chicago erreichen. Am 25. Februar 1890 wurde der Ort offiziell gegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Algonquin ist ein Ort, der teilweise im McHenry und teilweise im Kane County, Illinois, Vereinigte Staaten, liegt. Es ist eine der nordwestlichen Vorstädte von Chicago, etwa 64 Kilometer vom Chicago Loop entfernt. Im Jahre 2013 wohnten 30.467 Einwohner in der Stadt. Der Ort ist bekannt als der „Juwel des Fox River Valleys“.", "tgt_summary": "阿冈喹(英语:Algonquin)或称阿尔冈昆,是位于美国伊利诺伊州凯恩县的一个村落。", "id": 2163491} {"src_title": "M45 Quadmount", "tgt_title": "M45防空機槍塔", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Umgangssprachlich auch \"Maxson Mount\" genannt, handelte sich um eine Lafette mit vier Browning-M2-Maschinengewehren. Als mobile Plattform wurden standardmäßig drei Systeme genutzt: In Feuerstellung erfolgte die Stabilisierung der Geschützplattform über vier Stützen, die an den Ecken des Anhängers angebracht waren. Zusätzlich gab es die Möglichkeit, die Lafette auf dem Boden abzustellen. Auch wurden nach Bedarf weitere Varianten (z. B. in Eigenleistung) wie die Montage auf einem LKW genutzt. Die Höhen- und Seitenrichtung wurde mittels Elektromotoren ausgeführt. Zur Stromversorgung befanden sich zwei Batterien und ein Batterieladegerät in der Ausstattung. Der Richtschütze saß zwischen den paarweise angeordneten Maschinengewehren und konnte den Höhenrichtbereich von 0° bis +60° innerhalb einer Sekunde abdecken. Die Änderung der Seitenrichtung erfolgte in ähnlich hoher Geschwindigkeit. Die Munitionszufuhr erfolgte mechanisch (bei einigen Versuchmodellen auch elektrisch) über Kastenmagazine. Jedes enthielt 200 Schuss gegurtete Munition (Weichkern oder panzerbrechend). Als Zieleinrichtung kam ein Marine-Reflexvisier zur Anwendung. Trotz des für ein Flugabwehrgeschütz geringen Kalibers handelte es sich um eine effektive Waffe, da durch die vier Rohre eine hohe Anzahl an Geschossen in die Luft gebracht werden konnte. Die Waffe blieb – meistens als M16 – bis in die 1970er-Jahre bei den Armeen verschiedenster Staaten im Einsatz. In der Bundeswehr gehörte die Variante M16A1 zur Erstausstattung.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterentwicklung.", "content": "Israel entwickelte aus dem M45 das Flugabwehrgeschütz TCM-20, bei dem die vier Maschinengewehre durch zwei 20-mm-Maschinenkanonen Hispano-Suiza HS.404 ersetzt wurden. Dieses wurde dann in den 1970er-Jahren durch das Flugabwehrsystem M163 Vulcan abgelöst. Einige Reserveeinheiten verfügten jedoch noch bis in die 1980er-Jahre über die TCM-20, die auch in verschiedene Dritte-Welt-Länder exportiert wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das M45 Quadmount ist ein amerikanisches Vierlings-Fla-MG im Kaliber.50BMG. Es wurde von der United States Army und deren Verbündeten während und nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt.", "tgt_summary": "M45防空机枪塔以四挺勃朗宁M2重机枪所构成,美国称枪塔及机枪总成为「M45 Quadmount」(Quad 50/Quad Fifty),由美国Maxon公司制造,多置于装甲车或拖车以便利其机动性。", "id": 2852063} {"src_title": "Träume im Hexenhaus", "tgt_title": "魔女屋中之夢", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Student Walter Gilman bezieht ein vermodertes Dachzimmer in einem sagenumwobenen Haus. Im Hexenwahn des ausgehenden 17. Jahrhunderts soll dort Keziah Mason, eine Frau, die man der Hexerei bezichtigte, an Veränderungen des Raum-Zeit-Kontinuums herumexperimentiert haben, bis sie spurlos verschwand. Gilman vernachlässigt zunehmend sein Studium, da er sich nur noch mit okkulten Büchern und seinen verworrenen Träumen beschäftigt. Andererseits zeigt er plötzlich erstaunliche Kenntnisse in Astrophysik und philosophiert über Raumkrümmungen sowie die Kontakte zu außerirdischen Bewohnern fremder, weit entlegener Regionen der Galaxis. Immer wieder wähnt er sich in seinen Träumen in surrealen Landschaften, in denen er der alten Hexe begegnet, die bestrebt ist, Gilman dem schwarzen Mann Nyarlathotep vorzustellen. Gilman kennt diese Gestalt aus dem legendären Necronomicon und zweifelt immer mehr an seiner geistigen Gesundheit, da er sich durch eine unerklärliche Macht zu einem bestimmten Punkt am nächtlichen Sternenhimmel hingezogen fühlt. Es stellt sich bald heraus, dass seine Träume keine Manifestation seines angespannten Geisteszustands oder Illusionen sind, denn sein Mitbewohner berichtet ihm von einem violetten Lichtschein in seinem Zimmer. Es ist der gleiche, der die alte Hexe in seinen Träumen umgibt. Fortan wird sein Leben von wilden Fieberfantasien, Schlafwandeln und der Wahrnehmung seltsamer Geräusche bestimmt. Er fantasiert von einer außerirdischen Landschaft und tonnenförmigen Kreaturen. Gilman ist dem Wahnsinn nahe, als er am nächsten Morgen in seiner Stube die Statue eines solchen tonnenförmigen Wesens findet. Die Eigenschaften des Objekts spotten jeder Beschreibung, es scheint definitiv nicht von dieser Welt zu stammen. Die höllischen Seelenqualen führen schließlich zum Tod des jungen Mannes. Infolge der Beschädigung des verfluchten Hauses durch einen schweren Sturm findet man grauenhaft verstümmelte Leichenteile und uralte Schriftstücke in einer fremden Sprache.", "section_level": 1}], "src_summary": "Träume im Hexenhaus (\"The Dreams in the Witch House\") ist eine Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft. Sie erschien erstmals 1933 in der Juli-Ausgabe des Pulp-Magazins \"Weird Tales\".", "tgt_summary": "《魔女屋中之梦》(英语:The Dreams in the Witch House)是美国作家H·P·洛夫克拉夫特在1932年1月或2月写就的一部克苏鲁神话系列短篇恐怖小说,首次发表于1933年7月的《诡丽幻谭》。", "id": 905825} {"src_title": "Happy Xmas (War Is Over)", "tgt_title": "Happy Xmas (War Is Over)", "src_document": [{"title": "Komposition.", "content": "Der Text basiert auf dem Slogan einer Antikriegs-Kampagne von Lennon und Ono aus dem Dezember 1969. Für diese Kampagne mieteten die beiden Werbeflächen auf Plakatwänden in mehreren großen Städten weltweit, darunter New York, Los Angeles, Toronto, Tokio, Rom und Berlin. Die Aufschrift lautete: “WAR IS OVER! Happy Christmas from John & Yoko” (deutsch: „Der Krieg ist aus! Wenn du es willst. Fröhliche Weihnachten von John und Yoko“). 1971 waren die Vereinigten Staaten noch stark in den zunehmend unpopulären Vietnamkrieg verwickelt. Die Zeile “War is over, if you want it, war is over, now!” die im Hintergrund vom Chor gesungen wird, stammt aus der Kampagne. Lennon wurde in seinem Interview mit David Sheff für das \"Playboy\"-Magazin im Jahr 1980 auf das Stück angesprochen: Die Melodie und Akkordstruktur stammen vom Folksong \"Stewball\", ein Lied über ein Rennpferd. Lennon und Ono ergänzten eine Modulation (Wechsel zwischen A und D) und die \"War-is-over\"-Gegenmelodie. Laut Phil Spector ließ sich Lennon bei den ersten Takten der Melodie vom Stück \"I Love How You Love Me\" inspirieren. Spector hatte das Lied 1961 mit der Girlgroup The Paris Sisters produziert. Im Jahr 1967 schrieb der US-amerikanische Songwriter Phil Ochs das Stück \"The War Is Over\", ein Lied, das das Ende des Vietnamkriegs verkündete und das der Künstler 1968 aufnahm. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Lennon oder Ono dieses Stück kannten.", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahme.", "content": "Die Aufnahmen für das Lied fanden am 28. und 31. Oktober 1971 in den Record Plant Studios in New York statt. Bei der Produktion wurden Lennon und Ono von Phil Spector unterstützt. Als Toningenieur fungierte Roy Cicala, der Besitzer des Aufnahmestudios. Am ersten Tag wurden zunächst die akustischen Gitarren, das Keyboard und das Schlagzeug aufgenommen. Es folgten mehrere Overdubs bei denen auch die für Weihnachtslieder typischen Chimes, Glockenspiel und Glockenstab hinzugefügt wurden. Schließlich nahmen Lennon und Ono ihre jeweiligen Gesangspassagen auf. Am folgenden Tag wurde die B-Seite der Single aufgenommen. Die finalen Aufnahmen für \"Happy Xmas (War Is Over)\" fanden am Nachmittag des 31. Oktober 1971 unter der Beteiligung des Harlem Community Choir statt. Der Gemeindechor, bestehend aus 30 Kindern zwischen vier und zwölf Jahren, sang unter der Anleitung von John Lennon die Backing Vocals ein. Die Streicher wurden vermutlich Anfang November 1971 aufgenommen. Das Stück beginnt mit gesprochenen Weihnachtsgrüßen von Ono und Lennon, die an ihre Kinder gerichtet waren. Ono flüstert \"Happy Christmas, Kyoko\", es folgt Lennon mit \"Happy Christmas, Julian\". Im Textblatt zum Kompilationsalbum \"The John Lennon Collection\" aus dem Jahr 1982 findet sich die falsche Angabe \"Happy Christmas, Yoko. Happy Christmas, John\".", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Die Single erschien in den Vereinigten Staaten auf dem Label Apple Records mit der Katalognummer Apple 1842 im Dezember 1971. In Großbritannien erhielt die Single die Katalognummer Apple R5970. Die ersten Singles wurden auf grünem Vinyl gepresst und hatten entweder das klassische Apple-Label oder das spezielle „John and Yoko“-Label, das auch für das Album \"Some Time in New York City\" verwendet wurde. Aufgrund von Problemen im Zusammenhang mit Veröffentlichungsrechten zwischen Lennon und Northern Songs, dem Musikverlag an den John Lennon und Paul McCartney bis 1973 vertraglich gebunden waren, verzögerte sich die Veröffentlichung der Single außerhalb der USA bis zum November 1972. Der Besitzer des Verlags bezweifelte, dass Yoko Ono wirklich einen kompositorischen Beitrag geleistet hatte. Ähnlich war es zuvor Paul McCartney ergangen, als er seine Frau Linda McCartney als Mitautorin bei einigen seiner Stücke genannt hatte. Im Jahr 1975 wurde das Stück erstmals auf einem Album veröffentlicht. Es erschien auf der Kompilation \"Shaved Fish\", allerdings in leicht veränderter Form als Medley mit einer Liveversion von \"Give Peace a Chance\". Seitdem war es auf zahlreichen Lennon- und Weihnachtskompilationen enthalten. Das Albumcover von \"Shaved Fish\" zeigt für \"Happy Xmas (War Is Over)\" die Zeichnung eines Bombers, der eine Christbaumkugel anstelle von Bomben abwirft. Auf der \"John Lennon Anthology\" erschien 1998 eine alternative Abmischung des Stücks.", "section_level": 1}, {"title": "Hitparadenplatzierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Version von John Lennon & Yoko Ono.", "content": "In den USA erreichte die Single Platz 3 der \"Billboard’s Christmas Singles Chart\" und Platz 36 der Cash Box Top 100 Singles Chart. Im Dezember 1972 erreichte die Single Platz 4 der UK Singles Charts. Nach der Ermordung John Lennons am 8. Dezember 1980 stieg die Single ein weiteres Mal in die britische Hitparade ein und erreichte am 20. Dezember 1980 Platz 2. In Deutschland war Platz 45 in der Hitparade des Musikmarkts am 5. Februar 1973 die höchste Platzierung, ehe sich der Song am 25. Dezember 2015 als Wiedereinstieg auf Rang 40 positionieren konnte. In der Schweiz kam die Single im Januar 2009 Platz 57, in Österreich im Dezember 2010 auf Platz 54 der jeweiligen Charts.", "section_level": 2}, {"title": "Mitwirkende.", "content": "Ursprünglich sollte Klaus Voormann bei der Aufnahme den Bass spielen, aber da sein Flug Verspätung hatte, sprang einer der Gitarristen für ihn ein. Es ist nicht bekannt, welcher der vier Gitarristen auf der Aufnahme zu hören ist. Am folgenden Tag war Voormann allerdings bei den Aufnahmen für die B-Seite der Single dabei.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Das Lied wurde von zahlreichen Künstlern neu aufgenommen. Unter anderem von The Fray, deren im Dezember 2006 im Internet veröffentlichte Version Platz 50 der Billboard Hot 100 erreichte, und damit das Stück erstmals in diese Hitparade brachte. Weitere Versionen stammen unter anderem von:", "section_level": 1}], "src_summary": "Happy Xmas (War Is Over) ist ein Lied von John Lennon und Yoko Ono, das erstmals am 1. Dezember 1971 als Single in den USA veröffentlicht wurde. In Großbritannien erfolgte die Veröffentlichung erst knapp ein Jahr später am 24. November 1972. Auf der B-Seite befand sich das Stück \"Listen, the Snow Is Falling\", eine Komposition von Yoko Ono.", "tgt_summary": "《英语:Happy Xmas (War Is Over)》(译名《圣诞祝福(战争已结束)》)是约翰·列侬与小野洋子于1971年所推出的单曲,由塑胶小野乐队及哈林社区合唱团演唱。 此曲在美国并未上榜但是却在英国单曲榜上夺得了第四名的好成绩(由于发行推迟,此曲与1972年才开始发行)。此曲也往往作为一首越南战争的抗议歌曲,而由于这首歌同样也是首圣诞歌曲,它往往能在其他一些圣诞音乐专辑中出现。", "id": 409803} {"src_title": "Promozione", "tgt_title": "意大利足球推广联赛", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In der Vergangenheit, von 1904 bis 1912, war die Seconda Categoria die zweite Stufe der italienischen lokalen, regionalen Wettbewerbe, in denen Hauptmannschaften auf dem Fußballfeld Nachwuchs- und Ersatzspieler einsetzte. Neue Mannschaften der Federazione Italiana Giuoco Calcio (FIGC) wurden in diese Liga aufgenommen. Im Februar 1912 begannen einige neue Verbandsmitglieder des FIGC eine neue Regelung auszuarbeiten, die Auf- und Abstiege von der Seconda Categoria in die Prima Categoria vorsah. Diese neue Regelung wurde während der Bundesjahrestagung im Juli 1912 beschlossen, so dass die Seconda Categoria ihren Namen änderte in Promozione, weil den Siegerteams der Aufstieg in die darüber liegende Liga ermöglicht wurde. Die Promozione hatte die FIGC bis zur Saison 1921/22 ausgespielt, als neue Regeln und Änderungen das Ligensystem um eine 3. und 4. Liga erweiterten. 1922 war die Promozione noch die oberste Spielklasse auf regionaler Ebene. Die 3. Liga (auf italienisch = Terza Divisione) trat an die Stelle der Promozione, so dass bis 1948/49 keine andere Meisterschaft diesen Namen erhielt. 1948 musste die 3. Liga (Serie C) reduziert werden, weil sie überdimensioniert war. Sie wurde in drei interregionale Ligen (Nord, Mitte und Süd) eingeteilt, die eine unterschiedliche Anzahl von Divisionen und Teams umfassten. Daher wurde vom Verband veranlasst, dass die Mannschaften in großer Anzahl in die regionalen Ligen absteigen sollten. Ihre Einwände bewirkten die Einrichtung einer weiteren Liga-Ebene zwischen Serie C und der obersten Regionalliga Prima Divisione (italienisch für erste Liga). Sie nannten sie Promozione. Sie bestand bis Saisonende 1951/52, dann wurde sie zur obersten regionalen Kategorie herabgestuft und in \"Promozione Regionale\" umbenannt. Die \"Promozione Regionale\" wurde am Anfang der Saison 1957/58 in \"Campionato Nazionale Dilettanti\" umbenannt und bestand zwei Jahre. Nach Beschluss der neuen Regeln über Amateurligen entstand 1959 die Lega Nazionale Dilettanti und die Liga \"Campionato Nazionale Dilettanti\" wurde in Prima Categoria umbenannt. Im Jahr 1967 wurde ein neues Projekt aus dem Regionalverband der Lombardei gestartet. Es war die Einführung einer obersten Amateurliga (Amateurs, jetzt Eccellenza) durch Verringerung der Divisionen, aus denen sich die Prima Categoria zusammensetzte. Die FIGC gab dieser obersten regionalen Ebene den alten Namen Promozione. Diese Liga ist jetzt die zweite Ebene der regionalen Amateurligen. Die Änderung wurde zu Beginn der Saison 1991/92 eingeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Promozione (in Südtirol Landesliga) ist der Name einer italienischen Fußballliga. Es ist die sechsthöchste Stufe im italienischen Fußball. Jeder einzelne Ligameister der Promozione-Ebene steigt in die \"Eccellenza\" auf. Je nach den einzelnen Ligen steigen eine Reihe von Teams jedes Jahr aus jeder Liga ab, in die 7. Fußball-Liga, die Prima Categoria. Diese Ebene des italienischen Fußballs ist eine Amateurliga und wird auf regionaler Ebene organisiert.", "tgt_summary": "意大利足球推广联赛(),是意大利足球联赛系统的第六级 (自2014/15球季起)。意大利足球推广联赛是一个纯业余性质的足球联赛,参加联赛的球队按照地区分为54个小组。每赛季结束后,各地区获得升级资格的球队升入意大利足球卓越联赛中对应地区的小组,同时也有一定数量的球队降入意大利足球一类联赛的对应组别。", "id": 2348066} {"src_title": "Langford (British Columbia)", "tgt_title": "蘭福德 (卑詩省)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Gemeinde reicht weiter zurück als nur die allgemeine Betrachtung durch Europäer, da vor einer Ansiedlung von Europäern das Gebiet schon Siedlungs- und Jagdgebiet der First Nation war. Im südwestlichen Vancouver Island lagen ursprünglich mehrere große Farmen, die in den 1850er Jahren von der Hudson’s Bay Company gegründet wurden, um die ständig zunehmende Bevölkerung ihres Handelsposten \"Fort Victoria\" zu versorgen. Die Gemeinde ist benannt nach Edward Langford, einem Angehörigen der \"Pugets Sound Agricultural Company\" (einer Tochtergesellschaft der Hudson’s Bay Company). Etwa um 1851 verwaltete er hier eine große Farm, deren Gebiet große Teile der heutigen Gemeinde Langford und Colwood umfassen würde. Im Laufe der Zeit lebten so viele Menschen in der Ansiedlung, das am 1. Juli 1911 hier auch ein Postamt eröffnet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Der Zensus im Jahr 2011 ergab für die Ansiedlung eine Bevölkerungszahl von 29.228 Einwohnern. Die Bevölkerung der Ansiedlung hat dabei im Vergleich zum Zensus von 2006 um 30,1 % zugenommen, während die Bevölkerung in der Provinz British Columbia gleichzeitig nur um 7,0 % anwuchs. Langford hatte damit den größten Bevölkerungszuwachs in der Provinz und ist, nach Victoria und Saanich, die drittgrößte Gemeinde im Capital Regional District.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die erste Zuerkennung der kommunalen Selbstverwaltung für die Gemeinde erfolgte am 8. Dezember 1992 (\"incorporated\" als \"District Municipality\"). Zwischenzeitlich hat sich der Status der Gemeinde jedoch geändert. Am 1. Dezember 2003 erfolgte die Anerkennung als Stadt (\"incorporated\" als \"City Municipality\"). Bürgermeister der Stadt ist seit 1993 Stewart Young. Zusammen mit sechs weiteren Bürgern bildet er den Rat der Stadt (council).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Ebenso wie in den Nachbargemeinden View Royal oder Colwood ist der Handel, neben dem Beherbergung und Verpflegung, einer der vorherrschende Wirtschaftszweig. Ein großer Teil der Beschäftigten arbeitet auch in der öffentlichen Verwaltung und der Gesundheitsvorsorge. Viele Beschäftigte wohnen zwar in der Stadt, arbeiten aber in den umliegenden Gemeinden, insbesondere in Victoria. Das Durchschnittseinkommen der Beschäftigten von Langford lag im Jahr 2005 bei leicht überdurchschnittlichen 25.758 C $ (Haushaltseinkommen: 63.705 C $), während dieses zur selben Zeit im Durchschnitt der gesamten Provinz British Columbia nur 24.867 C $ (Haushaltseinkommen: 65.787 C $) betrug.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Langford liegt zum einen am Trans-Canada Highway (dem Highway 1) und zum anderen am Highway 14. Der Highway 14 hat in Langford seinen Anfang. Die Stadt hat keinen eigenen Flughafen, sondern ist nur über die Flughäfen der umliegenden Gemeinden, besonders den von Victoria, zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Am nördlichen Rand der Stadt liegt der Goldstream Provincial Park. Er bildet den touristischen Schwerpunkt der Stadt, da weitere bedeutende touristische Attraktionen nicht vorhanden sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Langford ist eine Stadt am südlichen Ende von Vancouver Island in British Columbia, Kanada. Die Stadt, in der Metropolregion Greater Victoria, gehört zum Capital Regional District.", "tgt_summary": "兰福德(英语:Langford)是加拿大不列颠哥伦比亚省西南部首府地区一座城市,坐落温哥华岛南部,北邻高地区,东接维尤卢瓦尔,东南临科尔伍德,南邻梅特乔辛,西面则与非建制地区胡安·德·富卡选区为邻。据2011年加拿大人口普查所示,兰福德市内人口为29228人。", "id": 1638126} {"src_title": "The Legend of Zelda: Ocarina of Time", "tgt_title": "薩爾達傳說 時之笛", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung ist in dem fiktiven Königreich Hyrule angesiedelt und verfolgt die Ereignisse um einen Jungen namens Link. Obwohl dieser eigentlich ein Hylianer ist, lebt er bei dem Volk der Kokiri. Dort gilt er als Außenseiter, da er aufgrund seiner Herkunft als einziger keine Fee besitzt. Im Alter von neun Jahren wird Link zum Wächter des Volkes geschickt, dem Deku-Baum – einem fabelhaften Wesen in Gestalt eines Baumes. Der Deku-Baum weist Link eine Fee namens Navi als Begleiterin zu und offenbart dem Jungen eine Bedrohung durch Ganondorf, den Anführer des Wüstenvolkes der Gerudo. Kurz darauf stirbt der Deku-Baum an den Folgen eines Fluches. Dessen letzten Worten folgend reist Link zum Schloss Hyrule und trifft dort Prinzessin Zelda. Diese misstraut Ganondorf, da sie in einem Traum von dessen bösen Absichten erfuhr. Obwohl Ganondorf dem König von Hyrule seine Treue schwört, begehrt er das Triforce, ein göttliches Relikt unendlicher Macht, das sich in Hyrule befinden soll. Weil Zelda verhindern möchte, dass Ganondorf das Triforce erhält, weiht sie Link in einen Plan ein, das Heiligtum vor Ganondorf zu beschützen. Das Triforce befindet sich im Heiligen Reich, für dessen Zugang als Schlüssel die drei heiligen Steine benötigt werden. Da Link einen der drei heiligen Steine bereits vom Deku-Baum erhalten hat, bricht er auf, um die übrigen zwei Steine zu finden. Anschließend, als Link nach Schloss Hyrule zurückkehrt, greift Ganondorf das Schloss an und tötet den König. Sein Ziel ist es, in den Besitz der Okarina der Zeit, eines magischen Musikinstruments der Königsfamilie, zu kommen. Zelda gelingt die Flucht, in deren Verlauf sie Link die Okarina zuwirft. In der Zitadelle der Zeit benutzt er die drei heiligen Steine und spielt die Okarina. Dadurch erweist er sich als würdig, zum „Helden der Zeit“ zu werden. Das Masterschwert nämlich, welches das heilige Reich zu öffnen vermag und die Macht besitzt, das Böse auszulöschen, kann nur vom Helden", "section_level": 1}, {"title": "Spielmechanik.", "content": "\"Ocarina of Time\" wird zum Genre „Action-Adventure“ oder teils auch „Action-Rollenspiel“ gezählt. Der Spieler übernimmt die Kontrolle über die Spielfigur Link, die er aus der Sicht der dritten Person in dem dreidimensionalen Raum betrachtet. Ziel des Spiels ist es, den letzten Gegner zu besiegen. Dazu muss der Spieler die Fantasy-Spielwelt erkunden, Labyrinthe durchqueren, Rätsel lösen, Gegenstände aufspüren und Feinde mit Schwert und Schild bekämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Steuerung.", "content": "Mithilfe des Analog-Sticks des N64-Controllers wird die Spielfigur bewegt. In den meisten Fällen ist die Kamera auf die Spielfigur fixiert und bewegt sich mit ihr mit. Per Knopfdruck lässt sich die Kamera hinter der Spielfigur positionieren. Eine Taste des Controllers ist situationsabhängig mit verschiedenen Funktionen belegt, sie dient beispielsweise der Interaktion mit Nicht-Spieler-Charakteren, der Nutzung spezieller Objekte oder Ausführung bestimmter Bewegungs-Manöver. Eine andere Taste ist für den Angriff mit dem Schwert und eine Schultertaste für das Blocken mit dem Schild vorgesehen. Das Springen", "section_level": 2}, {"title": "Spielablauf.", "content": "In der Spielwelt verstreut befinden sich Eingänge zu sogenannten Labyrinthen (auch als Tempel oder Dungeons bezeichnet). Diese muss der Spieler im Laufe des Spiels in einer bestimmten Reihenfolge besuchen und erforschen. Die Labyrinthe thematisieren jeweils ein Naturelement wie Pflanzen, Feuer, Wasser oder ähnliches und beinhalten Gegner sowie Rätsel, die meist im Zusammenhang zu der jeweiligen Thematik stehen. Durch Lösen von Rätseln werden weitere Teile der Labyrinthe zugänglich gemacht. Die meisten Rätsel müssen gelöst werden, um das Labyrinth erfolgreich zu beenden. Dazu ist es erforderlich, Schlüssel für Truhen oder Türen einzusammeln. Jeder Tempel beherbergt einen einzigartigen nutzbaren Gegenstand, der sich nur im jeweiligen Labyrinth befindet. Dieser ist ebenfalls für das Weiterkommen im Labyrinth notwendig. Zusätzlich kann optional in jedem Labyrinth eine Karte und ein Kompass gefunden werden, die das Erforschen erleichtern. Ziel aller Tempel ist es, den Bereich des", "section_level": 2}, {"title": "Spielwelt.", "content": "Die Landschaften der Spielwelt, die den Namen Hyrule trägt, sind an Gebiete der realen Welt angelehnt. Neben in Europa üblichen Landschaften wie Wäldern, Seen, Flüssen, Bergen, einem Vulkan, Städten, Dörfern, unterirdischen Höhlen und weitläufigen Wiesen existiert auch eine Sandwüste. Die Spielwelt ist komplett fiktiv. Die einzelnen Landschaftsgebiete sind strikt voneinander getrennt, weisen jedoch meistens einen kurzen, fließenden Übergang ineinander auf. Es gibt einen Tag-Nacht-Wechsel, der die Spielwelt beeinflusst, indem zum Beispiel", "section_level": 2}, {"title": "Die Okarina der Zeit und die Zeitreise.", "content": "Die Musik in \"Ocarina of Time\" übernimmt eine zentrale Rolle im Spielprinzip. Der Spieler kann steuern, was auf der Okarina gespielt werden soll, indem er bestimmte Tasten auf dem Controller betätigt, denen jeweils einer der fünf Töne der Okarina zugeordnet ist. Alle verfügbaren Lieder basieren auf diesen fünf Tönen. Es gibt kurze Musikstücke, die besondere, für den Spielfortschritt erforderliche Aktionen auslösen, wenn sie erklingen, zum Beispiel die Beeinflussung des Wetters, Änderung der Tages- und Nachtzeit und Teleportation der Spielfigur an vorbestimmte Orte in der Spielwelt. Der Spieler erhält weiterhin mithilfe der Okarina der Zeit die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen. Die Reise durch die Zeit ist als eines der Hauptelemente des", "section_level": 2}, {"title": "Gegenstände.", "content": "Während des Spiels kann die Spielfigur an vorgegebenen Punkten Gegenstände einsammeln (im Fachjargon Items). Einzigartige Gegenstände befinden sich meist an abgelegenen und häufig zugleich schwer zugänglichen Gegenden. Diese besitzen eine, manchmal auch mehrere Fähigkeiten und können im Kampf gegen Gegner, zur Lösung von Rätseln und zum Erreichen bestimmter Areale zum Einsatz kommen. Wichtige Gegenstände im Spiel sind zum Beispiel der Bogen, der Enterhaken, die Okarina der", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung.", "content": "\"Ocarina of Time\" wird als erster Titel in der \"Zelda\"-Reihe in 3D-Computergrafik dargestellt. Das Spiel läuft komplett in Echtzeit. Auch die Zwischensequenzen werden in Echtzeit berechnet. Die Entwickler entschieden sich gegen grafisch hochwertigere vorgerenderte Zwischensequenzen, damit die vom Spieler vorgenommenen Änderungen an der Spielfigur auch in den Sequenzen sichtbar sind.", "section_level": 2}, {"title": "Hardware.", "content": "Das Spiel befindet sich auf einem Nintendo-64-Modul mit einer Speicherkapazität von 32 Megabyte. Damit war es zu seiner Zeit das umfangreichste N64-Spiel und beanspruchte doppelt so viel Speicherplatz wie \"Banjo-Kazooie\", das zuvor größte N64-Spiel. Zur Sicherung des Fortschritts im Spiel mittels eines Spielstandes stehen drei Speicherplätze", "section_level": 2}, {"title": "Musik, Vertonung und Erzählweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik von \"Ocarina of Time\" stammt aus der Feder von Kōji Kondō, der bereits bei den vorhergehenden \"The-Legend-of-Zelda\"-Spielen für die Musik verantwortlich war. Für das Spiel arrangierte er einige Musikstücke neu, die aus vorherigen Serienteilen stammten. Die Hauptcharaktere des Spiels sowie einige wichtige Orte erhielten durch eigene musikalische Themen zusätzlichen Erkennungswert. Das bekannte \"Zelda\"-Hauptthema ist jedoch nicht im Soundtrack enthalten. Kondō bezeichnete die Erstellung der Okarina-Musikstücke als eine seiner schwierigsten Aufgaben, da diese nur auf der Basis der", "section_level": 2}, {"title": "Vertonung und Erzählweise.", "content": "Die Sprachausgabe im Spiel beschränkt sich auf Kampfgeschrei des Protagonisten und Ausrufe der Nicht-Spieler-Charaktere. Gespräche werden schriftlich in Form von Dialogfenstern veranschaulicht. Der junge Link wurde von der Japanerin Fujiko Takimoto gesprochen, während Nobuyuki Hiyama den erwachsenen", "section_level": 2}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der offizielle Soundtrack zum Spiel wurde am 18. Dezember 1998 in Japan als \"Zelda no Densetsu: Toki no Ocarina: Original Sound Track\" () veröffentlicht. Das vom japanischen Unternehmen Pony Canyon produzierte Album umfasst 82 Stücke aus dem Spiel. In Nordamerika veröffentlichte Nintendo ein Album 1998 unter dem Titel \"The Legend of Zelda: Ocarina of Time: Sound Track CD\". Dieses Album enthält 35 Stücke. 1999 brachte Nintendo in Europa ein Album namens", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Nachdem 1993 mit \"\" der vierte Teil der 1986 begründeten \"The-Legend-of-Zelda\"-Reihe erschienen war, begannen erst zwei Jahre darauf die Arbeiten an einem neuen \"Zelda\"-Spiel für die damals noch in der Entwicklung befindliche Konsole Nintendo 64. Da es zu dieser Zeit kaum Spiele mit Polygon-Grafik gab, mussten die Entwickler das Spielsystem des ersten polygonalen \"Zelda\"-Spiels von Grund auf konzipieren. Beeinflusst wurde das Projekt durch die Erfahrung, die das Team durch die Entwicklung der N64-Spiele \"Super Mario 64\" und \"Star Fox 64\" gewinnen konnte. \"Ocarina of Time\" wurde von der Abteilung Nintendo Entertainment Analysis & Development (EAD) entwickelt und vom externen Unternehmen Systems Research & Development (SRD) programmiert. Der EAD-Leiter und \"Zelda\"-Schöpfer Shigeru Miyamoto fungierte bei der Entwicklung als Produzent. Er überwachte die Arbeit der Direktoren und nahm bisweilen selbst die Position eines Direktors ein. Die Entwicklung wurde von fünf Direktoren geleitet, die je einen eigenen Entwicklungsbereich verwalteten. Dieses Vorgehen war damals für die EAD neu. Der älteste der fünf Direktoren, Tōru Ōsawa, war als Script Director für die Handlung verantwortlich. Yōichi Yamada und Eiji Aonuma waren als \"Game System Directors\" für das Spielsystem verantwortlich. Aonuma gestaltete auch die Labyrinthe. Yoshiaki Koizumi war als \"3D System Director\" an der 3D-Gestaltung beteiligt sowie für das Character Design verantwortlich, während Toshio Iwawaki von SRD als \"Program Director\" wirkte. Die Musik im Spiel stammt aus der Feder des langjährigen \"Zelda\"-Komponisten Kōji Kondō. Yūsuke Nakano fungierte als Illustrator und gestaltete die Figuren. Takashi Tezuka und Toshihiko Nakagō bekleideten die Rolle der Supervisor. Miyamoto zufolge bestand das Kernentwicklerteam aus 40 bis 50 direkt an der Entwicklung des Spiels beteiligten Mitarbeitern. Unter Berücksichtigung zusätzlicher Mitwirkender steigt die Anzahl der Mitarbeiter auf bis zu 120 an. Gemessen an der Mitarbeiterzahl war das Spiel damit die damals größte Nintendo-Eigenproduktion und beanspruchte einen Großteil der damaligen EAD-Mitarbeiter. Der Abspann des Spiels nennt 65 Personen; 15 davon waren Manager, Koordinatoren oder Entwicklungsleiter, 19 waren Programmierer, weitere 19 waren Charakter-, Level-, Zwischensequenz- und Grafikdesigner, drei waren am Ton beteiligt, drei wirkten als Illustratoren mit sowie sieben als technische Unterstützer.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung.", "content": "In der ersten Hälfte der 1990er Jahre, bevor \"Super Mario 64\" entwickelt wurde, arbeiteten Koizumi und Miyamoto an einer polygonalen Version von \"Zelda II\" für das SNES. Sie experimentierten mit einer Spielfigur aus Polygonen, die während des Schwertkampfes von der Seite betrachtet wurde. Weil das Projekt nicht wie gewünscht realisiert werden konnte, wurde es abgebrochen. Der Wunsch nach", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Produktionsphasen.", "content": "\"Ocarina of Time\" wurde anfangs parallel zu \"Super Mario 64\" entwickelt. Bei beiden Spielen war Koizumi einer der Direktoren und sammelte während seiner Arbeit an \"Super Mario 64\" Ideen für \"Zelda\". Als \"Super Mario 64\" gegen Mitte 1996 vervollständigt wurde, stieß er zum \"Zelda\"-Team dazu. Als Programmgerüst für \"Ocarina of Time\", der sogenannten Spiele-Engine, verwendeten die Entwickler daher zunächst die Engine von \"Super Mario 64\" wieder. Über einen Zeitraum von anderthalb Jahren änderten die Programmierer die Engine sehr stark ab. Zu Beginn wurde das Projekt für das N64-Erweiterungsperipheriegerät 64DD (engl., ausgeschrieben: 64 Dynamic Drive, übersetzt: 64", "section_level": 2}, {"title": "Experimente zum Spielkonzept.", "content": "Das Entwicklerteam war in fünf Gruppen unterteilt, die für Szenario und Planung, Experimente mit Figuren und Items im 3D-Raum, Itemplanungen, Motion-Capture-Experimentierung, sowie für neue Kameratechnik zuständig waren. Das im fertigen Spiel insgesamt anderthalb Stunden andauernde Filmmaterial wurde hauptsächlich von drei Mitwirkenden, in den späteren Phasen von bis zu sieben, erarbeitet. Miyamoto schlug früh vor, das Projekt in der Egoperspektive umzusetzen, wobei die Kamera während eines Kampfes Sicht auf die Spielfigur gewähren solle. Zu der damaligen", "section_level": 2}, {"title": "Konzipierung des Kampfsystems.", "content": "Während der Konzipierung des Kampfsystems stießen die Entwickler auf ein Problem, das sie schon bei \"Super Mario 64\" hatten und dort nicht lösen konnten. Aufgrund der erhöhten Anzahl der möglichen Raumkoordinaten im dreidimensionalen Raum im Vergleich zu zweidimensionalen Spielen ist es für den Spieler schwieriger, die Angriffsrichtung mit den Positionskoordinaten des Gegners auf eine Ebene zu bringen. Da nur so der Feind bei einem Angriff getroffen werden kann, wäre es für den Spieler sehr aufwendig, die Angriffsrichtung ständig unter Zeitdruck nachjustieren zu müssen. Dies würde insbesondere durch die zusätzliche Bewegung der Spielfigur erschwert werden. Um Inspirationen zu finden, besuchten Osawa, Ikeda und Koizumi zu dieser Zeit", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Phasen.", "content": "Während die Entwicklung des Projektes sich in die Länge zog, beanspruchte es immer mehr Kapazitäten. Deshalb begann Miyamoto, der an der Entwicklung zunächst hauptsächlich überwachend und beratend beteiligt gewesen war, sich aktiver in einer Direktor-ähnlichen Rolle zu beteiligten. Aus Personalmangel stieß Aonuma als Co-Direktor hinzu, als das Grundgerüst des Spiels bereits vervollständigt war und man begann, darauf aufzubauen. Miyamoto heuerte ihn an, da das unter Aonumas Direktion 1996 erschienene SNES-Spiel \"\" große Ähnlichkeiten zu \"A Link to the Past\" hatte. Aonuma gestaltete für \"Ocarina of Time\" insgesamt", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung, Vertrieb und Verkaufszahlen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ankündigungen.", "content": "Nintendo stellte das N64 erstmals auf der Shoshinkai-Messe Ende November 1995 vor und veröffentlichte ein elf Sekunden langes Video zu einem \"Zelda\"-Spiel, das die grafische Leistungsfähigkeit des N64 demonstrieren sollte. Fast ein Jahr später äußerte Miyamoto, dass das als \"Zelda 64\" betitelte \"Zelda\"-Spiel für das N64 nicht so aussehen werde wie die Technik-Demo. Die Animationen im Demovideo beurteilte Miyamoto als sehr unstet. Auf der Shoshinkai im November 1996 präsentierte Nintendo den damaligen Stand von \"Zelda 64\" und publizierte erstmals echtes Videomaterial aus dem Spiel. Der Konzern teilte mit, \"Zelda 64\" sei für das 64DD geplant. Im März 1997 bestätigte", "section_level": 2}, {"title": "Vertrieb und Veröffentlichung.", "content": "Am 21. November 1998 brachte Nintendo \"Ocarina of Time\" in Japan für das N64 heraus. In Nordamerika folgte die Veröffentlichung des Spiels durch Nintendo of America zwei Tage darauf und am 11. Dezember 1998 kam das Spiel auf den europäischen Markt. In China kam \"Ocarina of Time\" im November 2003 für das dortige offizielle N64-Pendant iQue Player heraus. In verschiedenen Regionen der Welt wurde \"Ocarina of Time\" in unterschiedlichen Versionen", "section_level": 2}, {"title": "Revisionen.", "content": "Nintendo brachte \"Ocarina of Time\" in mehreren Versionen heraus. Revisionen sollten unter anderem Fehler der jeweils vorherigen Version ausbessern. Es gibt unterschiedliche Versionen mit Änderungen, die nicht zwingend in allen landesspezifischen Fassungen vorkommen. Es wird oft von drei „großen“ Versionen gesprochen, die große Unterschiede zueinander beinhalten und alle Fassungen betreffen. In der zweiten großen Version von \"Ocarina of Time\" sind zahlreiche Programmfehler behoben und anderweitige Verbesserungen vorgenommen worden. Die dritte Version weist signifikantere Änderungen auf. Auch hier wurden Programmierfehler verbessert und", "section_level": 2}, {"title": "Verkaufszahlen und kommerzielle Bedeutung.", "content": "Mitte November 1998 teilte Nintendo mit, dass die Einnahmen des Unternehmens aufgrund einer schwachen japanischen Ökonomie sowie eines Mangels an sogenannten System-Sellern für das N64 eingebrochen seien. Im damaligen Finanzjahr verkaufte sich die Konsole in Japan nur 360.000 Mal, in Übersee etwa 3,5 Millionen Mal. Des Weiteren qualifizierte sich Sonys Spielkonsole PlayStation zum starken N64-Konkurrenten. Durch \"Ocarina of Time\" erhoffte sich Nintendo einen starken Anstieg der N64-Verkaufszahlen. Bereits eine Woche nach Bestell-Freigabe des Spiels waren in Nordamerika 200.000 Vorbestellungen für \"Ocarina of Time\" eingegangen. Dadurch mauserte es sich zum meistvorbestellten Videospiel der damaligen Zeit. Eine Woche vor der Veröffentlichung kamen weitere 125.000 Vorbestellungen hinzu. In den ersten zwei Tagen konnten auf dem japanischen Markt fast 400.000 Kopien des Spiels verkauft werden. Damit beanspruchte das Spiel die Spitzenposition der wöchentlichen Software-Charts für Japan für sich. Bis Anfang", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Ocarina of Time\" gilt in vielen Publikationen als bestes Spiel der \"Zelda\"-Reihe. Häufig wird es zugleich als bestes Videospiel aller Zeiten angepriesen. Außerdem ist es das Videospiel mit dem höchsten Wertungsdurchschnitt. Darauf fußend wird es in der Guinness World Records Gamer’s Edition – der Sonderausgabe des \"Guinness-Buchs der Rekorde\" – als höchstbewertetes Videospiel aller Zeiten geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitgenössische Rezeption.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zeitgenössische Kritiken.", "content": "Peer Schneider vom Online-Magazin IGN lobte \"Ocarina of Time\" als neuen Meilenstein der interaktiven Unterhaltung. „Selten gibt es eine solch perfekte Mischung aus Grafik, Sound und Gameplay, sodass selbst die zynischsten Spieler eingestehen werden, dass \"Zelda 64\" bereit ist, das Action-RPG-Genre für die nächsten Jahre zu prägen.“ Zu Beginn des Spiels sei eine deutliche Ähnlichkeit zu \"Super Mario 64\" nicht von der Hand zu weisen. Ein deutlicher Unterschied sei, dass \"Ocarina of Time\" keine Sprungtaste aufweise, sondern eine Autosprungfunktion, was, so Schneider, zwar nervig klinge, aber sehr gut umgesetzt sei. Das den vorherigen \"Zelda\"-Teilen stark ähnelnde Spielprinzip werde durch große Innovationen sowie weitaus umfangreichere Level erweitert. Weiter hob Schneider die Vielzahl an Nebenquests und Minispielen hervor. Das Kamera- und", "section_level": 3}, {"title": "Wertungsspiegel.", "content": "Bei Metacritic, einer Online-Datenbank für Medienbewertungen, befindet sich \"Ocarina of Time\" mit einer weltweiten Durchschnittswertung von 99 aus 100 möglichen Punkten, ausgehend von 22 Kritiken, an der Spitze der bestbewerteten Videospiele aller Zeiten (Stand 2017). Auch bei GameRankings, ebenfalls eine Online-Datenbank, die Kritiken von anderen Publikationen und ein anderes Berechnungssystem für den", "section_level": 3}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "\"Ocarina of Time\" wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Bei den 1999 stattgefundenen zweiten alljährlichen Interactive Achievement Awards erhielt das Spiel sechs Auszeichnungen, darunter auch \"Spiel des Jahres\".", "section_level": 3}, {"title": "Retrospektive Rezeption.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Retrospektive Kritik.", "content": "In der \"Encyclopedia of Video Games\" von 2012 schreibt der Medienwissenschaftler Mark J. P. Wolf, \"Ocarina of Time\" gelte als bestes \"Zelda\"-Spiel und eines der besten Videospiele überhaupt. Er hebt hervor, dass der Gebrauch von Musik eines der zentralen Spielelemente von \"Ocarina of Time\" darstellt.", "section_level": 3}, {"title": "Bestenlisten.", "content": "In zahlreichen Bestenlisten tauchte \"Ocarina of Time\" an den", "section_level": 3}, {"title": "Besprechung gesellschaftlicher Aspekte des Spiels.", "content": "2011 betrachtete Matt Miller vom amerikanischen Videospiele-Magazin \"Game Informer\" \"Ocarina of Time\" rückblickend als eines der besten Videospiele über das Thema der Adoleszenz. Ferner sei das Spiel der Beweis, dass Videospiele als Medium ganz speziell mit diesem Thema umgehen könnten. Für Miller ist der größte Moment innerhalb des Spiels jener, in dem die Spielfigur Link plötzlich vom Kind zum erwachsenen jungen Mann wird. So verarbeite \"Ocarina of Time\" das Erlebnis des Erwachsenwerdens sowie die Wahrnehmung einer düsteren und gefährlicheren Welt. In einem retrospektiven Artikel analysierte die Zeitschrift \"Edge\" \"Ocarina of Time\". Dabei ging diese", "section_level": 3}, {"title": "Ist \"Ocarina of Time\" überbewertet?", "content": "Im Februar 2009 setzte sich Levi Buchanan von der Website IGN Retro mit der Frage auseinander, ob \"Ocarina of Time\" überbewertet sei. Buchanan reflektierte Kritikermeinungen, denen zufolge beim Übergang von detaillierten 2D-Spielen zu den damals völlig neuartigen, polygonalen 3D-Spielen, die Persönlichkeit der Produkte verloren gegangen sei. Viele Spieleentwickler übertrugen die Regeln für 2D-Gameplay in ein 3D-Konzept. Dies war bei \"Ocarina of Time\" nicht der Fall, trotzdem lasse dieser Titel im Prinzip lediglich althergebrachte Spielelemente einzig aufgrund des technischen Fortschritts neu und revolutionär erscheinen. Als Beispiel führte Buchanan an,", "section_level": 3}, {"title": "Analyse.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zentrale Elemente der \"Zelda\"-Spiele.", "content": "Die Spieleserie \"The Legend of Zelda\" zeichnet sich unter anderem durch in vielen Spielen ähnlich vorkommende Spielelemente aus. So gehört zum Beispiel der Schwert- und Schildkampf in unterschiedlicher Art und Weise zu jedem \"Zelda\"-Spiel. In diesem Zusammenhang steht auch die Lebensenergie des Protagonisten, die in \"Ocarina of Time\" wie in der Reihe üblich als Herzen in einer Art Herzleiste symbolisiert wird. Die Geschichten weisen", "section_level": 2}, {"title": "Einordnung der Spielgeschichte in den Erzählkontext der Reihe.", "content": "Jeder \"Zelda\"-Teil erzählt eine in sich abgeschlossene Handlung. Die Geschichte des Königreiches Hyrule wird jedoch übergreifend über alle Teile der Reihe erzählt. So gibt es in den meisten Teilen Anspielungen auf chronologisch frühere Spiele. Beispielsweise ist das Masterschwert aus \"Ocarina of Time\" das gleiche wie das aus dem Spiel \"Skyward Sword\". Link und Prinzessin Zelda sind Reinkarnationen der Protagonisten aus \"Skyward Sword\", das den Ursprung des Antagonisten Ganondorf erklärt. Erst das offizielle Buch zur \"Zelda\"-Serie, Hyrule Historia, führte die offizielle Chronologie im Jahr 2011 ein und stellte Verbindungen zwischen einigen \"Zelda\"-Spielen her. Laut diesem Buch handelt \"Ocarina of Time\" in der chronologischen Reihenfolge relativ weit am Anfang und spielt während der sogenannten \"Ära des Helden der Zeit\". Im Spiel", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss auf die \"Zelda\"-Reihe.", "content": "\"Ocarina of Time\" bedeutete für die \"Zelda\"-Reihe eine Neukonzipierung, deren Notwendigkeit sich durch den zur damaligen Zeit erfolgten Übergang von 2D- zu 3D-Videospielen ergab, der bis zum Erscheinen von \"Super Mario 64\" für viele Spieleentwickler eine Hürde darstellte. Vorherige \"Zelda\"-Spiele boten, anders als andere 2D-Spiele, statt der Seitenperspektive, die Vogelperspektive. Nintendo entschied sich dazu, die Vogelperspektive nicht direkt in den dreidimensionalen Raum zu übertragen, sondern sich an der Perspektive von \"Mario 64\" zu orientieren. Um diesen Schritt durchführen zu können, waren Änderungen an einigen spielkonzepttechnischen Grundlagen der \"Zelda\"-Reihe vonnöten. Beispielsweise vereinfachten die Entwickler die Steuerung, indem sie Sprünge, Kameraeinstellungen und Klettereinlagen automatisch und ohne große Aktion seitens des Spielers erfolgen ließen. Zum neuen Spielkonzept und der neuen Steuerung gesellte sich in \"Ocarina of Time\" ein für die Reihe neuer Kunststil. War die Grafik im Spiel \"A Link to the Past\" an einen Cartoon angelehnt, setzte Nintendo diesmal auf eine realistischere Optik. Der Videospieljournalist", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss auf andere Videospiele.", "content": "In der Spiele-Fachpresse gelten insbesondere zwei neue Entwicklungen von \"Ocarina of Time\" als wichtige Innovationen in der Videospielgeschichte. Eine davon ist die im Handbuch des Spiels als Z-Targeting bezeichnete Funktion des Anvisierens von Objekten, Personen und Gegnern. Erst durch diese Entwicklung wurde es möglich, Gegner in Spielen mit Third-Person-Ansicht zielgenau anzugreifen. Das Anvisieren etablierte sich daraufhin weitestgehend als Standard und findet seitdem in verschiedenen Spiele-Genres Anwendung. Als weitere große Innovation gilt die Einführung kontextsensitiver Tasten. Viele Eingabegeräte wie Computer-Mäuse, Joysticks und Gamepads leiden unter dem Problem, dass oft zu wenige Tasten für alle", "section_level": 2}, {"title": "Weiterführungen und Wiederveröffentlichungen.", "content": "Im Laufe der Zeit arbeitete Nintendo an mehreren auf \"Ocarina of Time\" basierenden Projekten und veröffentlichte die Ursprungsversion des Spiels aufgrund seiner Popularität mehrfach neu. 2011 folgte eine überarbeitete Neuauflage mit neuer Grafik für den Nintendo 3DS.", "section_level": 1}, {"title": "\"The Legend of Zelda: Majora’s Mask\".", "content": "Mitte 1998 äußerte Miyamoto, nach der Vollendung von \"Ocarina of Time,\" das Entwicklerteam aufteilen zu wollen. Der eine Teil sollte an einer Erweiterung des Hauptspiels arbeiten, das die Möglichkeiten des 64DD nutzt, der andere Teil sollte ein neues \"Zelda\"-Spiel auf Basis der \"Ocarina-of-Time\"-Engine erarbeiten. Das Ziel war, die Entwicklung weiterer \"Zelda\"-Teile zu beschleunigen. Ursprünglich war nur eine Erweiterung zu \"Ocarina of Time\" geplant, doch da Aonuma stattdessen ein völlig neues \"Zelda\" kreieren wollte, wurde er zum Direktor für ein neues Projekt ernannt. Miyamoto trug ihm auf, die Engine von \"Ocarina of Time\" wiederzuverwenden und das Spiel", "section_level": 2}, {"title": "\"Ura Zelda\" / \"Master Quest\".", "content": "\"Ocarina of Time\" wurde zunächst für das 64DD entwickelt. Da es Nintendo nicht gelang, das Gerät rechtzeitig auf den Markt einzuführen, wurde das Spiel für das N64 umprogrammiert. Dies erforderte die Entfernung einiger 64DD-exklusiver Funktionen (siehe auch Abschnitt frühe Produktionsphasen). Da Nintendo intern weiterhin mit einer weltweiten Veröffentlichung und Verbreitung des 64DD rechnete, entwickelte die EAD parallel zu \"Ocarina of Time\" eine Erweiterung zum Spiel. Dieses war als Erweiterung des Hauptspiels geplant und sollte unter dem Namen \"Ura Zelda\" (裏ゼルダ, übersetzt etwa \"Alternatives Zelda\") für das 64DD 1998 erscheinen. \"Ura Zelda\" war als Erweiterung zu \"Ocarina of Time\" geplant. Der Spieler sollte es nach dem Abschluss von \"Ocarina of Time\" in das 64DD einlegen, wobei sich das Hauptspiel im eigentlichen N64 befinden sollte. \"Ura Zelda\" sollte dem Hauptspiel exakt gleichen, Nintendo versprach aber unter anderem neue Tempel, Areale, Charaktere sowie weitere neue Funktionen einzubauen. Die Idee dazu ging auf das erste \"The Legend of Zelda\" von 1986 zurück, das nach einmaligem Durchspielen einen weiteren, aber schwierigeren Modus bietet. Schlussendlich wurde das 64DD nie außerhalb Japans veröffentlicht. Zu \"Ura Zelda\" gab Nintendo eine", "section_level": 2}, {"title": "Portierungen.", "content": "Im Jahr 2003 erschien \"Ocarina of Time\" zusammen mit \"The Legend of Zelda\", \"The Adventure of Link\" und \"Majora’s Mask\" in einer limitierten „Collector’s Edition“ für den GameCube. Diese Ausgabe war (auch) als Promotionaktion erhältlich. In Europa erschien sie am 14. November 2003, in den USA drei Tage später und in Japan", "section_level": 2}, {"title": "\"The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D\".", "content": "\"The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D\" ist eine überarbeitete Neuauflage des Originalspiels und erschien in Europa am 19. Juni 2011 auf der Handheld-Konsole Nintendo 3DS. Im Gegensatz zu den anderen Neuauflagen wurden für diese Version einige Veränderungen am Spiel vorgenommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "The Legend of Zelda: Ocarina of Time (Kurz: TLoZ:OoT oder OoT; jap., \"Zeruda no Densetsu: Toki no Okarina\", wörtlich: \"Die Legende von Zelda: Okarina der Zeit\") ist ein Videospiel vom japanischen Spieleentwickler und Spielkonsolenhersteller Nintendo. Es wird den Genres Action-Adventure beziehungsweise Action-Rollenspiel zugeordnet und erschien 1998 als fünfter Teil der \"The-Legend-of-Zelda\"-Reihe für die Nintendo-64-Konsole. Bei dem Titel handelt es sich um den ersten Teil der Serie mit 3D-Grafik.", "tgt_summary": "是一款任天堂64的动作冒险电视游戏作品,由任天堂情报开发本部负责开发,为任天堂64主机上第一款《萨尔达传说》系列作品,同时也是该系列第一个3D化作品。出色的游戏设计、丰富的解谜元素,加上优秀的3D游戏画面和背景音效,令本作成为日本权威游戏杂志《Fami通》史上第一款获评满分(40分)的游戏。", "id": 2417440} {"src_title": "Che’Nelle", "tgt_title": "香奈儿 (歌手)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cheryline Lim wurde am 10. März 1983 in der Hauptstadt des malaysischen Bundesstaates Sabah, Kota Kinabalu, geboren. Sie hat einen chinesischen Vater und eine Mutter, die indische und niederländische Wurzeln hat, aber in Australien geboren wurde. Mit zehn Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Perth, welches in Australien liegt. Am 1. Mai 2013 wurde bekannt gegeben, dass sie mit dem Choreographen G. Medison heiraten werde und mit ihm schon seit vier Jahren zusammen ist. Die Ehe wurde schließlich kurz danach am 3. Mai eingetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Ihr Talent entdeckte Sir Charles Dixon, nachdem sie eigene Lieder auf Myspace hochgeladen hatte. Dixon gab das Material an Virgin Records weiter und die Plattenfirma ließ sie, gegen Ende 2005, nach New York einfliegen, um mit dem Vertreter der Plattenfirma zu sprechen. Der Vorsitzende der Plattenfirma, Jason Flom, nahm sie sofort unter Vertrag. Nach zwei Tagen unterschrieb sie den Vertrag und wurde als Weltkünstlerin beschrieben. Allerdings steht sie in Australien bei EMI unter Vertrag. Ihre ersten musikalischen Schritte durfte sie auf der Tournee von Kanye West beweisen, wo sie als Opening-Act, auf seiner Australien-Tour im März 2006, auftrat. Ihr Debütalbum \"Things Happen for a Reason\" wurde am 22. August 2007 in den USA veröffentlicht, anschließend am 25. September und am 29. Oktober 2007 in Japan und Australien. Die erste Singleauskopplung war \"I Fell in Love with the DJ\" und war gleichzeitig ein Featuring mit dem Musiker Cham. Auch auf malaysischer Sprache wurde das Lied produziert und hieß \"DJ yang Ku Puja\". Außerdem schrieb sie an Liedern wie \"Fierce\", von Carmit Bachar, \"Hell No!\", von Ricki-Lee, und \"Can’t Breath\", von Leona Lewis, mit. Ihr zweites Studioalbum veröffentlichte sie am 10. Februar 2010, unter dem Namen \"Feel Good\". Hieraus war die erste Singleauskopplung der gleichnamige Titel \"Feel Good\" und die zweite war \"Missing\". Unter anderem hatte das Album Featurings mit Shaggy und Colby O’Donis. Allerdings konnte das Album nicht an den geringen Erfolg von \"Things Happen for a Reason\" anknüpfen und sie wendete sich konzentriert auf den japanischen Musikmarkt zu.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge in Japan.", "content": "Im Jahre 2011 versuchte sie sich an ihrem ersten Coveralbum mit dem Titel \"Luv Songs\", indem sie populäre japanische Lieder ins Englische und sang, außerdem enthielt das Album Cover von amerikanischen Künstlern wie zum Beispiel Ne-Yo oder Whitney Houston. Das Album landete auf Platz 3 der Oricon-Charts und wurde mehr als 350.000 mal verkauft. Hauptsächlich lag der Erfolg am Lied \"Baby I Love U\", welches eine englische Coverversion des gleichnamigen Liedes vom japanischen Sänger Tee ist. Später kollaborierten sie sogar in einer Neuauflage des Liedes. In Japan veröffentlichte sie ihre erste Single namens \"Story\" am 4. April 2012. Die Single konnte Platz 15 der Oricon-Charts erreichen, und das Titellied war ein Mix aus japanischer und englischer Sprache; somit fiel \"Story\" in die Kategorie J-Pop. Das dritte Studioalbum hieß \"Believe\" und wurde am 4. Juni 2012 veröffentlicht und es war mit mehreren J-Pop-Liedern besetzt. Außerdem coverte sie Mika Nakashima mit dem Lied \"Stars\" und Miho Nakayama mit dem Lied \"You’re My Only Shinin' Star\". In der ersten Verkaufswoche konnte sich das Album auf Platz 3 der Charts aufbauen, in der folgenden Woche konnte sich das Album auf Platz 2 befestigen und hielt sich neun folgende Wochen in den Top 10 der Oricon-Charts. An den Erfolg von \"Luv Songs\" konnte das Album auch anknüpfen, da sie mehr als 250.000 verkaufte Einheiten nachweisen kann. Beide Alben wurden auch, von der Recording Industry Association of Japan (RIAJ), mit Platin ausgezeichnet. Mit dem gleichnamigen Titellied des \"Believe\"-Albums, stieg sie auch erstmals auf Platz 1 der \"RIAJ-Digital-Track\"-Charts ein. Am 9. November 2012 veröffentlichte sie erstmals eine Download-EP, mit dem Titel \"Touch (Close to You)\". Für ihr Studioalbum \"Believe\" gewann Che’Nelle, in der westlichen Kategorie \"Album of the Year\" (dt. Album des Jahres), den \"Japan Gold Disc Award\". Das Album konnte auch in der westlichen Kategorie \"Best 3 Albums\" einen Award gewinnen. In der westlichen Kategorie \"Song of the Year by Download\" (dt. Download-Song des Jahres), gewann sie einen weiteren Award für das Lied \"Believe\". Das Lied \"Believe\" gewann auch in der Kategorie \"Best 5 Songs by Download\", außerdem gewann sie in der Kategorie \"Artist of the Year\" (dt. Künstler des Jahres), bei der gleichnamigen Preisverleihung, im Jahre 2013. In Regel wird die westliche Kategorie \"Artist of the Year\" nur von weltweit bekannten und erfolgreichen Künstlern gewonnen, dies und der Gewinn von fünf Preisen an einer Zeremonie, setzte ihr einen weiteren Meilenstein. Am 18. Januar 2013 veröffentlichte sie eine Deluxe Version zu ihrem Album \"Believe\". Hier gab es als Bonus die Lieder \"Believe\" und \"Story\", gesungen auf chinesischer Sprache. Gemeinsam mit David Guetta veröffentlichte sie, in Japan, eine Neuaufnahme zum Hit Titanium, welcher im Original von Sia (Sängerin) gesungen wurde. Als Download-Single erschien das Stück am 6. Februar 2013 auf verschiedenen Musikportalen. Der zweite Vers des Liedes wird komplett auf japanischer Sprache gesungen. Die erste Vorschau zu ihrer nächsten Download-Single wurde am 18. April 2013 auf YouTube hochgeladen. Das Lied heißt \"I Will\" und wurde am 26. April 2013 veröffentlicht. Schließlich veröffentlichte man am 19. Juni eine weitere Download-Single \"Burning Love\" (jap. ) und anschließend am 7. August das vierte japanische Studioalbum \"Aishiteru\" (jap. ). Das Album verkaufte sich bisher mehr als 60.000-mal und stieg in der ersten Verkaufswoche auf den fünften Platz, der wöchentlichen Oricon-Charts, ein und stieg in der zweiten Woche auf Platz 2. Für den 4. Dezember 2013 kündigte man die erste Kompilation mit dem Titel \"Best Songs\" an, diese besteht aus ihren erfolgreichsten Liedern seit \"Things Happen for a Reason\" bis \"Aishiteru\". Außerdem wurde bei der Produktsbeschreibung hinzugefügt, dass \"Baby I Love U\" drei Millionen Mal in Japan heruntergeladen wurde und \"Believe\" 1,7 Millionen Mal.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2014: Markt außerhalb Japan, \"Luv Songs 2\" und \"Che'Nelle World\".", "content": "Im Juni 2014 veröffentlichte sie ihr zweites Coveralbum mit dem Titel \"Luv Songs 2\", welches nicht an den Erfolg von \"Luv Songs\" knüpfen konnte. Im selben Monat veröffentlichte sie außerdem international ihr Mixtape \"Revolution\", das stilisiert \"REVOLuTion\" geschrieben wird, woraus das englische Wort \"Revolt\" (zu deutsch Revolte) hervorgehoben wird. Zum kostenlosen Download wurde das Mixtape auf ihrer offiziellen Website angeboten, jedoch mit der Voraussetzung, dass man einen Code hat, den man auf einigen Events bekommen konnte, auf denen sie in den Vereinigten Staaten auftrat. Später Ende Oktober veröffentlichte sie ihre Single \"Happiness\" im als Download und eine Woche später im November als CD. Es ist ihre zweite japanische Single, die im CD-Format veröffentlicht wurde und dazu ihre meistverkaufte, trotz einer Höchstplatzierung von #25 in den Oricon-Charts, verkaufte sich die Single mehr als 20.000-mal. Auf dem japanischen iTunes-Portal wurde das Lied mehr als 320.000-mal legal heruntergeladen und wurde schließlich mit 2-fach-Platin für 500.000 legale Downloads ausgezeichnet. Ihr viertes japanisches Studioalbum \"Che'Nelle World\" wurde am 11. Februar 2015 in Japan veröffentlicht und beinhaltet Kollaborationen mit Crystal Kay, Nao Matsushita und Thelma Aoyama. Che’Nelle startete außerdem im selben Monat einen Schritt zurück in die westliche Musikindustrie mit einer Kollaboration zwischen ihr und dem Reggae-Künstler Shifta, die \"Do You Wanna\" heißt. Aus diesem Studioalbum entschied man sich für eine internationale Singleauskopplung mit dem Lied \"Fierce\", welche im April des Jahres international veröffentlicht wurde. Das Musikvideo dazu folgte erst am 20. Oktober 2015.", "section_level": 2}], "src_summary": "Che’Nelle (, wirklicher Name: \"Cheryline Ernestine Lim;\" * 10. März 1983 in Kota Kinabalu, Malaysia) ist eine malaysische Sängerin mit chinesisch-/australischen Wurzeln. Sie debütierte 2007 im Musikgeschäft und unterschrieb ihren ersten Plattenvertrag bei EMI und Capitol Records.", "tgt_summary": "谢丽林·欧内斯婷·林 (英语:Cheryline Ernestine Lim,1983年-3月10日),艺名“香奈儿”( Che'Nelle),中文名林颜,澳大利亚籍女歌手,2005年签约维京唱片。", "id": 200670} {"src_title": "Sugita Genpaku", "tgt_title": "杉田玄白", "src_document": [{"title": "Kindheit und ärztlicher Werdegang.", "content": "Sugita wurde in Edo in der Residenz von Sakai Tadaoto, dem Lehnsherren von Obama als Sohn des Arztes Sugita Hosen (, 1692–1769) geboren. Im Laufe seines Lebens benutzte er die Namen Tasuku () und Shihō (); in seinen Schriften nannte er sich auch Isai () und im Alter Kyūkō-ō (). Am weitesten verbreitete sich jedoch der Name Genpaku (auch als Gempaku transliteriert). Im Alter von 18 Jahren wurde Sugita Schüler des konfuzianischen Gelehrten Miyase Ryūmon (), bei dem er eine solide Ausbildung in der chinesischen Klassik erhielt. Anschließend widmete er sich der westlichen Chirurgie unter Anleitung des Hofarztes Nishi Gentetsu (, 1681–1760), dem Sohn des berühmten Dolmetschers und Arztes Nishi Genpo (). 1752 wurde er Arzt des Lehens Obama. 1757 begann er zusätzlich eine ärztliche Praxis in Edo, Nihonbashi. Im selben Jahr organisierte er zusammen mit den Gelehrten Hiraga Gennai und Tamura Ransui in Edo eine Naturalien-Ausstellung (\"yakuhin-e\", ). 1765 ernannte ihn der Lehnsherr Sakai Tadatsura zum Residenzarzt (\"oku-ishi\"). Wenig später starb sein Vater, und Sugita trat dessen Nachfolge als Leibarzt an.", "section_level": 1}, {"title": "Aufkommen der Leichensektionen.", "content": "Als der Arzt Yamawaki Tōyō () in Kyōto im Jahre 1754 mit einer offiziellen Erlaubnis die erste Leichensektion der japanischen Geschichte vornahm und darüber eine Schrift mit kruden, doch von den herkömmlichen chinesischen Anatomieabbildungen abweichenden Illustrationen drucken konnte, wurden viele Mediziner im Lande, darunter auch Sugita, stark stimuliert. In der Folge bemühte er sich um den Erwerb der niederländischen Sprache und sammelte bei Yoshio Kōsaku und anderen medizinisch ambitionierten Dolmetschern der Handelsniederlassung Dejima Informationen und Materialien. Wie viele an westlichen Dingen interessierte Gelehrte suchte auch Sugita die Herberge der Europäer auf, wenn der Leiter von Dejima mit dem Stationsarzt nach Edo kam, um am Hofe des Shōgun seine jährliche Reverenz zu erweisen. 1771 erhielt Sugita zusammen mit seinen langjährigen Gefährten Maeno Ryōtaku (), einem sprachbegabten Arzt des Lehens Nakatsu, und Nakagawa Jun'an (, 1739–1786), wie Sugita ein Arzt des Lehens Obama, die Gelegenheit, der Sektion einer am Richtplatz Kozukappara hingerichteten Frau namen Aocha-baba (Grüntee-Alte) beizuwohnen. Hierzu brachten Maeno und Sugita die \"Ontleedkundige Tafelen\" mit, eine 1734 in Amsterdam gedruckte niederländische Ausgabe der \"Anatomischen Tabellen\" des Breslauers Johann Adam Kulmus (1689–1745). Die Übereinstimmung der Abbildungen mit dem, was sie sahen, war so beeindruckend, dass sie sich entschlossen, das Buch zu übersetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzung der \"Ontleedkundige Tafelen\".", "content": "Das wegen der sprachlichen und fachlichen Hürden kräfteraubende Projekt beanspruchte mehrere Jahre. Neben Sugita, Maeno, Nakagawa nahm eine Reihe weiterer Interessenten mehr oder minder regelmäßig an den Treffen teil. Den größten Teil der Übersetzung ins Japanische leistete Maeno Ryōtaku. Sugita stellte auf dieser Grundlage eine Version in chinesischer Schriftsprache (\"Kanbun\") her, die ähnlich wie das Latein in Europa als Kommunikationsmedium der Gelehrten fungierte. Als er diese schließlich drucken lassen wollte, zog der mit dem Resultat noch nicht zufriedene Maeno seinen Namen zurück. Sugita überging dessen Bedenken, und das Werk wurde 1774 als „Neues Buch der Anatomie“ (\"Kaitai shinsho\", ) publiziert, ohne dass die Zensur der Tokugawa-Behörden eingriff. In der Folge stieg das Interesse an anatomischen Studien und Leichensektionen. Allerdings erteilten die zuständigen Behörden die hierzu nötige Erlaubnis bis in die Mitte des 19. Jhs. nur sehr zurückhaltend. Sugita und seine Gefährten hatten mit ihrem Buch demonstriert, dass es auch außerhalb der Dolmetscherzirkel von Nagasaki möglich war, vergleichsweise selbstständig westliches Fachwissen zu erschließen. Das Buch war allerdings keine reine Übersetzung der \"Ontleedkundige Tafelen\". Die langen Anmerkungen von Kulmus, die den größten Teil seines Buch ausmachen, wurden ausgelassen. Ein Teil der Abbildungen wie auch diverse Erklärung stammen, wie Sugita im Vorwort erklärt, aus den Schriften von Thomas Bartholin, Steven Blankaart, Volcher Coiter, Ambroise Paré, Johannes Wesling, Jan Palfijn, Gerardus Leonardus Blasius, Govert Bidloo und anderen Autoren. Hier und dort sind zudem Kommentare von Sugita eingefügt. Zwar stand das Buch von Kulmus im Mittelpunkt, doch handelt es sich eher um eine Kompilation als um eine Übersetzung im modernen Sinne. Da es für eine Reihe anatomischer Termini kein etabliertes sprachliches Äquivalent gab, schufen die Übersetzer neue Begriffe, unter denen sich einige wie \"shinkei\" (, Nerven), \"dōmyaku\" (, Schlagader) und \"shojomaku\" (, Jungfernhäutchen) bis heute gehalten haben. Nicht wenige Fachtermini jedoch wurden lediglich transliteriert. Infolge der unzureichenden Sprachkenntnisse und des verwickelten Übersetzungsprozesses, in dessen Verlauf man wiederholt den gesamten Text überarbeitete, war es auch zu allerlei Fehlern gekommen, und die Holzschnitt-Illustrationen ließen einiges zu wünschen übrig. Schon kurz nach der Publikation des Buches stellten Ōtsuki Gentaku () eine überarbeitete Version her, die allerdings erst im Jahre 1826 gedruckt wurde (\"Jūtei Kaitai Shinsho\" ). Hier fand das Frontispiz der \"Ontleedkundige Tafelen\" erstmals Verwendung.", "section_level": 1}, {"title": "Schulgründung und ärztliche Praxis.", "content": "1776 verlegte Sugita seinen Wohnsitz vom Anwesen des Lehnsherren in Edo auf ein in der Nähe angemietetes Grundstück. Dort gründete er eine Schule \"Tenshinrō\" (), in der er zahlreiche Schüler ausbildete. In seiner Praxis soll er jährlich mehr als 600 Patienten versorgt haben. Der Konfuzianer Shibano Ritsuzan () lobte ihn als geschicktesten Arzt in Edo. In seinen späten Jahren erhielt er vom Lehen ein für einen Arzt außergewöhnlich hohes jährliches Reis-Einkommen von 400 Koku. 1805 gewährte ihm der Shōgun Tokugawa Ienari eine Audienz im Schloss, was sein Ansehen in Edo unterstreicht. Zwei Jahre später überließ er sein Amt als Lehnsarzt und als Leiter der Privatschule seinem ältesten Sohn.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Wirkung.", "content": "Sugita verfasste mehrere Schriften, doch den größten Einfluss übten neben dem oben genannten \"Kaitai shinsho\" seine Altersmemoiren „Beginn der Hollandkunde“ (\"Rangaku koto hajime\", ) aus. Hier beschreibt er – seine Zeit und sich in den Mittelpunkt stellend – das Aufkommen der japanischen Studien zur europäischen Wissenschaft und Technik, für die er den Begriff \"Rangaku\" prägte (, \"ran\" für \"oranda\", Holland; \"gaku\", Kunde, Studien, Lehre). Sugitas eindrucksvolle Schilderung der Qualen beim Übersetzen der \"Ontleedkundige tafelen\" machte auf Fukuzawa Yukichi, einem der führenden Pioniere der Modernisierung Japans in der Meiji-Zeit, einen so tiefen Eindruck, dass er den von ihm erstmals 1869 herausgegebenen Text im Jahre 1890 anlässlich des ersten Treffens der neugegründeten „Japanischen Gesellschaft für Medizin“ (\"Nihon igakkai\") mit einem bewegenden Vorwort versah und erneut drucken ließ. Seitdem sind Sugita und das \"Kaitai shinsho\" als Wendepunkt fest in der Geschichte Japans verankert. Sugitas Grab befindet sich im Gelände des Eikan-Tempels (\"Eikan-in\", ) in Tokio.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sugita Genpaku (jap. ; * 20. Oktober 1733 in Edo (heute Tokyo); † 1. Juni 1817 daselbst), übte als Arzt und Gelehrter der „Hollandkunde“, für die er den Namen \"Rangaku\" prägte, einen großen Einfluss auf die Übernahme der westlichen Medizin im frühmodernen Japan aus. Die von ihm publizierte Übersetzung \"Kaitai Shinsho\" gilt als Meilenstein in der japanischen Medizingeschichte.", "tgt_summary": "杉田 玄白(,1733年-10月20日-1817年-6月1日)名翼(たすく)、字子凤、号鷧、晩年号九幸翁。,日本江戸时代的兰学医生,主办医学私塾天真楼,曾翻译《解体新书》。 杉田氏是近江源氏佐佐木氏的支族真野氏的家系,侍奉后北条氏的真野信安时代改为间宫姓。在间宫海峡留名的探险家间宫林藏是杉田玄白同时期活跃的同族。", "id": 535094} {"src_title": "Richard Keogh", "tgt_title": "理察·基奧治", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Stationen.", "content": "Der aus der Jugendakademie von Stoke City stammende Richard Keogh wechselte am 19. Juli 2005 ablösefrei zu Bristol City. Am 3. September 2005 debütierte er in der Football League One 2005/06 bei einem 0:0 gegen Colchester United. In der anschließenden Spielzeit bestritt er 31 Ligaspiele und erreichte mit Bristol als Vizemeister der Football League One 2006/07 den Aufstieg in die zweite Liga. Die Saison 2007/08 verbrachte der 21-jährige Abwehrspieler auf Leihbasis bei den Drittligisten Huddersfield Town, Carlisle United und Cheltenham Town.", "section_level": 2}, {"title": "Carlisle United und Coventry City.", "content": "Am 20. August 2008 kehrte Keogh auf fester Vertragsbasis zu Carlisle United zurück. In Carlisle etablierte er sich als Stammspieler in der Innenverteidigung und verbrachte zwei Spielzeiten im Abstiegskampf der Football League One. Im Sommer 2010 entschied sich Keogh gegen eine Vertragsverlängerung und wechselte zum Zweitligisten Coventry City. In der Football League Championship 2010/11 bestritt er sämtliche 46 Ligaspiele und beendete die Saison mit Coventry im unteren Tabellendrittel. Ein Jahr später stieg der Verein als Tabellenvorletzter in die dritte Liga ab.", "section_level": 2}, {"title": "Derby County.", "content": "Nachdem Coventry zuvor Angebote von Bristol City und Cardiff City abgelehnt hatte, wechselte Richard Keogh am 19. Juli 2012 zu Derby County und unterzeichnete einen Dreijahresvertrag. Bereits einen Tag später wurde er von Trainer Nigel Clough zum Mannschaftskapitän ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Sein erstes Länderspiel bestritt Richard Keogh am 6. Februar 2013 beim 2:0-Sieg der irischen Nationalmannschaft gegen Polen, als er kurz vor Schluss eingewechselt wurde. In seiner zweiten Partie gegen Georgien vier Monate später spielte er nicht nur über die gesamte Spielzeit, er trug auch sein erstes Länderspieltor zum 4:0-Erfolg bei. In der Weltmeisterschaftsqualifikation 2012/13 kam er aber nicht zum Einsatz und saß auch nur einmal auf der Bank. Danach kam er aber immer öfter zum Einsatz und im November 2014 bestritt er gegen Schottland sein erstes Pflichtspiel in der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft 2016. Die letzten beiden Gruppenspiele und die beiden erfolgreichen Relegationsspiele gegen Bosnien-Herzegowina bestritt er als Stammspieler in der Innenverteidigung und wurde anschließend in den EM-Kader Irlands aufgenommen. In den ersten beiden Spielen saß er nur auf der Bank, aber nach der 0:3-Niederlage gegen Belgien wurde die Abwehr verändert und er bestritt die nächsten beiden Partien jeweils über 90 Minuten. Im Achtelfinale scheiterte das Team dann mit 1:2 an Gastgeber Frankreich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Richard John Keogh (* 11. August 1986 in Harlow) ist ein irischer Fußballspieler, der seit 2012 beim englischen Zweitligisten Derby County unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "理察·约翰·基奥治(英语:Richard John Keogh,1986年-8月11日)是一名在英格兰出生的爱尔兰足球运动员,司职后卫。基奥治曾连续两年(2010/11年和2011/12年)获选高云地利年度最佳球员,他亦曾代表爱尔兰U21参加国际赛。", "id": 2516824} {"src_title": "Tinbergen-Institut", "tgt_title": "廷贝亨研究所", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Institut wurde 1987 durch die wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten der Erasmus-Universität Rotterdam, der Universität von Amsterdam und der Freien Universität Amsterdam mit dem Ziel gegründet, die richtige Umgebung zur Verfassung einer Dissertation in den breit aufgefassten Bereichen VWL, Ökonometrie oder Finanzwissenschaft zu schaffen. In den 1990er Jahren verbesserte das Institut seine Forschungskompetenz und wurde zu einem internationalen Treffpunkt für Wirtschaftswissenschaftler und Ökonomen. Dieser Entwicklung wurde 1993 durch die Gründung der TI Alumni Association Rechnung getragen, deren Zweck es ist den Kontakt unter ehemaligen Forschungsmitarbeitern des Tinbergen-Instituts langfristig zu erhalten. Dies beinhaltet gegenwärtig über 450 Alumni.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Das Tinbergen-Institut bietet einen Forschungsmaster (M.Phil.) mit zwei Profilen an: einem Profil in Volkswirtschaftslehre und einem in Ökonometrie, die beide aus zwei Jahren intensiven Unterrichts bestehen. Auf den Forschungsmaster folgen für gewöhnlich drei Jahre Forschung zur Vorbereitung einer Dissertation, für die ein Ph.D. verliehen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Der Forschungsbereich beinhaltet vier Programme:", "section_level": 1}, {"title": "Ranking.", "content": "Da es Forscher in den Bereichen VWL, Ökonometrie und Finanzwissenschaft von drei niederländischen Universitäten vereint, wird das Tinbergen-Institut nicht getrennt von diesen drei teilnehmenden Universitäten gerankt. Würde es jedoch auf der Grundlage der Publikationen seiner Fellows (Professoren) gerankt werden, so würde es unweigerlich als eines der besten Forschungsinstitute Europas und unter den besten 20 Forschungsinstituten weltweit bewertet werden. In dem Ranking der 200 besten volkswirtschaftlichen Fakultäten weltweit von Kalaitzidakis u. a. (2003), basierend auf Forschungsbeiträgen in den 30 führenden VWL-Fachzeitschriften, wäre das Tinbergen-Institut mit einem aggregierten Wert von EUR, UvA und VU auf Rang 15 weltweit sowie auf Rang 1 in Europa gelandet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Tinbergen-Institut (TI) (Englisch: \"Tinbergen Institute\") ist eine der führenden europäischen Graduiertenschulen und Forschungsinstitute in den Bereichen Volkswirtschaftslehre, Ökonometrie und Finanzwissenschaft. Das Institut verbindet drei niederländische Universitäten: die Erasmus-Universität Rotterdam (EUR), die Universität von Amsterdam (UvA) und die Freie Universität Amsterdam (VU). Gegenwärtiger Leiter des Tinbergen ist Professor Bauke Visser.", "tgt_summary": "丁伯根研究所(廷贝亨研究所)( Tinbergen Institute, 简称TI)是以第一届诺贝尔经济学奖得主扬·廷贝亨的名字命名的经济学研究所。该所由鹿特丹伊拉斯谟大学 、阿姆斯特丹大学和阿姆斯特丹自由大学的经济系于1987年联合创立。", "id": 2067996} {"src_title": "Central Park Tower", "tgt_title": "中央公園塔", "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Erstmals öffentlich erwähnt wurde das Projekt im Mai 2011. Von Anfang an war klar, dass das Gebäude die 300-m-Marke überschreiten würde, da es um ca. 30 Prozent mehr „Höhenrechte“ (engl. \"air rights\") besitzt als das damals schon im Bau befindliche One57 (306 m), welches ebenfalls von Extell Corp. entwickelt wurde und sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet (\"157 West 57th Street\"). Zukünftige Bewohner der oberen Etagen (mehr als 400 m über dem Boden) würden eine einmalige Aussicht auf den Central Park sowie auf die Skyline von New York genießen. 217 West 57th Street liegt, wie der Name schon vermuten lässt, an der 57. Straße. Ende Juni 2015 ließ Extell verlautbaren, dass der offizielle Name des Projekts ab sofort Central Park Tower sei. Ende November 2012 wurden DOB (\"Department of Buildings\" – NYC) Dokumente eingereicht, die eine Höhe von 472 m angeben. Da das DOB die Höhe immer nur bis zum letzt bewohnten Stockwerk angibt (also keine Masten / Antennen / Dachfirsten etc. berücksichtigt), konnte man davon ausgehen, dass der Turm über 500 m hoch werden würde. Mittlerweile (Stand Oktober 2013) wurde die Höhe auf 434 m reduziert. Am 9. Juli 2014 wurde bekannt, dass die finale Höhe des Turms bis zur Spitze 1775 Fuß (541 m) betragen soll, also nur um einen Fuß (was in etwa 30 cm entspricht) niedriger als das One World Trade Center.", "section_level": 1}, {"title": "Höhe.", "content": "Laut Informationen vom Mai 2015 sollte der Turm insgesamt 547 m hoch werden, wobei die Dachhöhe 464 m betrage. Doch Mitte Juni wurde bekannt, dass nur die Dachhöhe nun 464 m beträgt, während das Gebäude wie zuvor insgesamt 541 m hoch wird, womit das One World Trade Center mit 541,3 m weiterhin das höchste Gebäude von New York bleibt. Anfang September 2015 wurde bekannt, dass der Turm nun ohne Antennenmast gebaut wird, und die ursprüngliche Dachhöhe von 472 m beibehalten wird. Nimmt man nicht die architektonische Höhe, sondern die aktuelle Dachhöhe von 472 m (Stand Januar 2017), dann wäre der Central Park Tower das mit Abstand höchste Gebäude der Stadt – vor 111 West 57th Street (438 m), One Vanderbilt Place (427 m), 432 Park Avenue (426 m) und One World Trade Center (417 m).", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Zum Projekt selber gibt es schon Renderings. Da diese aber eher unscharf sind, ist dementsprechend auch die genaue Gestaltungsform unbekannt. Bekannt ist nur, dass in den unteren Ebenen die US-amerikanische Kaufhaus- und Versandhauskette Nordstrom einziehen soll. Nordstrom wird etwa 23.000 m2, also ungefähr ein Sechstel der gesamten Nutzfläche, für sich beanspruchen. Dies erklärt auch die für die Höhe vergleichsweise geringe Stockwerkszahl von 108 (vermarktet als 131). Es ist geplant, dieses zukünftige Einkaufszentrum als Flagshipstore zu führen. Außerdem soll Nordstrom, als Hauptmieter, einen Teil der Baukosten tragen. Zurzeit (Stand Juli 2013) führt Gary Barnett Gespräche über eine mögliche Finanzierung. Laut verschiedenen Quellen soll die Bank of China einen Kredit von über 770 Millionen Euro bereitstellen. Insgesamt sollen die Gesamtkosten für das Projekt 2,65 Milliarden Euro betragen. Die restlichen Etagen fungieren als Wohnungen, wobei das 107. Geschoss das letzte bewohnbare sein soll, ausgestattet mit einer für alle Bewohner frei zugänglichen Terrasse. Insgesamt werden 223 Wohneinheiten errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Bauarbeiten.", "content": "Ende 2011 wurde damit begonnen, im Weg stehende Gebäude abzureißen. Ende Dezember 2012 verblieb nur noch ein Gebäude zum Abriss. Im Sommer 2013 wurden die letzten Abrissarbeiten beendet, um mit dem Fundament zu beginnen. Der Bau soll gegen Anfang 2014 vollumfänglich beginnen. Am 19. Februar 2013 wurde eine Genehmigung für die anstehenden Fundamentarbeiten erteilt. Diese liefen Mitte November 2013 an und sollen etwa 18 Monate dauern. Mitte Juli 2014 wurde damit begonnen, Beton in das Fundament zu gießen. Anfang November 2014 wurden erste Bewehrungsstäbe installiert. Die Fertigstellung und damit der Bezug der Wohnungen ist für das Jahr 2020 geplant. Das Nordstrom-Kaufhaus eröffnete im November 2019 auf sieben Etagen. Im Januar 2020 begannen die Installation der letzten Stahlträger an der Spitze des Turmes. Einige Monate zuvor im September 2019 endeten bereits die Betonierarbeiten. Anfang Februar 2020 wurden die finalen Stahlelemente in ihre Position gehoben und befestigt, damit wurde die Endhöhe von 472,4 m erreicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Central Park Tower (auch unter der Adresse \"217 West 57th Street\" bzw. dem Namen \"Nordstrom Tower\" bekannt) ist ein im Bau befindlicher Super-Wolkenkratzer in New York City. Die Bauarbeiten begannen im Juli 2014 und sollen spätestens 2020 abgeschlossen sein. Als Architekt wurde Adrian Smith gewählt, der unter anderem das Design des Jeddah Towers entwarf. Der Turm soll 472 m hoch werden. Somit wäre der Nordstrom Tower der zweithöchste Wolkenkratzer der Stadt und der Vereinigten Staaten, sowie das höchste Wohngebäude weltweit.", "tgt_summary": "中央公园塔(英语:Central Park Tower),亦称诺德斯特姆塔(英语:Nordstrom Tower),是一座位于美国纽约曼哈顿中城的在建中的超高摩天大楼,其高度预计将达到。建成之后将成为纽约市和美国第二高的建筑,如果按照屋顶高度计算,将超过威利斯大厦成为美国第二高楼。此外也可能是全球最高的居民楼。其最底下的七层由诺德斯特姆公司占据。", "id": 2955966} {"src_title": "Song Renqiong", "tgt_title": "宋任穷", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Song Renqiong wurde im Juli 1909 in Liuyang in einer Familie armer Bauern geboren. 1926 trat er in den Kommunistischen Jugendverband (KJV) ein und Ende des Jahres trat er zur KPCh über. Im gleichen Jahr wurde er Vorsitzender des Bauernkomitees des Bezirks Chonghe im Kreis Liuyang, Mitglied der Propagandaabteilung des Bezirksparteikomitees und Sekretär der Bezirksorganisation des KJV. Im folgenden Jahr wurde er Parteivertreter in der zweiten Brigade des vierten Regiments der Arbeiter- und Bauern-Freiwilligenarmee im Kreis Liuyang und nahm am Herbsternte-Aufstand teil. Nach der „Reorganisation von Sanwan“ (\"Sānwān gǎibiān\" 三湾改编, 29. September – 3. Oktober 1927) folgte er den Truppen von Mao Zedong nach Jinggangshan und wurde daraufhin Mitglied des Politischen Ausschusses der Dritten Kolonne der Vierten Roten Armee, Politkommissar der Brigade 104 der Division 25 der Zwölften Roten Armee sowie Politkommissar der Brigade 130 der Division 44 und nahm am fünften Ausbruchsfeldzug der Roten Arbeiter- und Bauernarmee gegen die Einkreisungs- und Ausrottungsversuche der Guomindang teil. Nach dem Aufstand von Ningdu wurde er Politkommissar Fünften Roten Armeekorps und der Division 13 sowie Vorsitzender der regionalen Arbeitsabteilung des Fünften Armeekorps. 1934 nahm er am Langen Marsch teil, wurde Politkommissar beim Kaderregiment der Zentralen Kolonne und führte gemeinsam mit Chen Geng () das Kaderregiment zum Schutz der Zentralen Militärkommission in der Schlacht bei der Überquerung des Wu Jiang und der Eroberung von Zunyi und anderen Städten. Im Mai 1935 besetzte er mit seinen Truppen Jiaopingdu () am Jinsha Jiang, um die Erste Rote Frontarmee bei der Überquerung des Flusses zu decken. Im Juni wurde die Erste Rote Frontarmee mit der Vierten Roten Frontarmee zusammengelegt und der Kader wurde in die Sonderkurs-Akademie und die Nachhut-Akademie der Roten Armee sowie in die Akademie der Roten Armee reorganisiert, und Song Renqiong wurde ihr Politkommissar. Als die Rote Armee Nord-Shaanxi erreichte, wurde er Politkommissar der 28. Division und nahm gemeinsam mit Liu Zhidan () am Ostfeldzug teil. Nachdem Liu im Kampfe fiel, übernahm Song das Kommando der 28. Division. 1936 wurde er Leiter des Organisationsausschusses der Politischen Abteilung und Leiter der Politischen Abteilung des Westlichen Entsatzes.", "section_level": 2}, {"title": "Widerstandskrieg gegen Japan.", "content": "Bei Ausbruch des Widerstandskrieges gegen Japan wurde Song Renqiong stellvertretender Leiter der Abteilung für politische Bildung und stellvertretender Leider der politischen Abteilung der 129. Division der 8. Marscharmee. Im März 1938 führte er seine Truppen nach Süd-Hebei, war an der Gründung der Widerstandsbasis der Nordchinesischen Ebene beteiligt, wurde Politkommissar der Ostkolonne der 8. Marscharmee, Kommandant und Politkommissar des Militärbezirks Süd-Hebei, Sekretär des Parteikomitees von Süd-Hebei, stellvertretender Leiter und später Leiter der Zivilverwaltung von Süd-Hebei; während dieser Zeit wurden die Kreisstädte Guangzong, Pingxiang, Yongnian und Feixiang von der Roten Armee zurückerobert. 1940 nahm er führend an der Hundert-Regimenter-Offensive teil und führte den Hauptangriff gegen eine wichtige Eisenbahnverbindung. 1943 wurde er Kommandant und stellvertretender Politkommissar des Militärbezirks Nordchinesische Ebene sowie Leiter und stellvertretender Sekretär des Büros der Organisationsabteilung für die Nordchinesische Ebene.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Bürgerkrieg.", "content": "Während des Zweiten Bürgerkrieges war Song Renqiong stellvertretender Vorsitzender der politischen Abteilung des Militärbezirks Shanxi-Hebei-Shandong-Henan, Politkommissar der Zweiten Kolonne der Shanxi-Hebei-Shandong-Henan-Feldarmee, Leiter der Organisationsabteilung beim Zentralbüro von Shanxi-Hebei-Shandong-Henan, Sekretär des Zweigbüros des ZK für Henan-Anhui-Jiangsu und Politkommissar des Militärbezirks Henan-Anhui-Jiangsu, Mitglied des Komitees der Mittelchinesischen Ebene und Dritter stellvertretender Politkommissar der Ostchinesischen Feldarmee. 1949 wurde er Sekretär des Provinzparteikomitees von Anhui, Vorsitzender der Provinzregierung und Politkommissar des Militärbezirks Anhui; damit war er für den Nachschub für die Schlacht zur Überquerung des Jangtse (\"Dù Jiāng zhànyì\" 渡江战役) verantwortlich. Im April wurde er stellvertretender Sekretär des Stadtkomitees und stellvertretender Vorsitzender der Militärverwaltungskommission von Nanjing und unterstützte Liu Bocheng bei der Übernahme seiner Tätigkeit. Im Juni wurde das Südwest-Hilfsregiment der Chinesischen Volksbefreiungsarmee (VBA) gegründet; Song übernahm das Kommando, und stieß durch Henan und Hunan nach Südwestchina vor.", "section_level": 2}, {"title": "Volksrepublik China.", "content": "Nach der Gründung der VRCh wurde Song Renqiong Politkommissar des 4. Korps der Zweiten Feldarmee, Erster Sekretär des Provinzkomitees der KPCh von Yunnan, Politkommissar des Militärbezirks Yunnan und stellvertretender Politkommissar des Südwest-Militärbezirks; damit war er für die Festlegung der Politik gegenüber den ethnischen Minderheiten in Südwestchina verantwortlich. 1954 wurde Song Mitglied des ZK sowie stellvertretender Sekretär des ZK, stellvertretender Vorsitzender der Organisationsabteilung beim ZK, Erster stellvertretender Vorsitzender der Zentralen Kaderabteilung der Volksbefreiungsarmee und beriet Luo Ronghuan () bei dessen Tätigkeit als Leiter der Zentralen Kaderabteilung der Militärkommission. 1955 wurde er zum General ernannt, erhielt den Orden der 8. Marscharmee (\"Bā-yī xūnzhāng\" 八一勋章) ersten Ranges, den Orden für Unabhängigkeit und Freiheit (\"Dúlì zìyóu xūnzhāng\" 独立自由勋章) ersten Ranges und den Befreiungsorden (\"Jiěfàng xūnzhāng\" 解放勋章) ersten Ranges. Im November übernahm er die Leitung des Dritten Maschinenbauministeriums (später Zweites Maschinenbauministerium) und war der wichtigste Verantwortliche für die Leitung der Kerntechnik in China. 1960 wurde er Erster Sekretär des Nordostbüros des ZK der KPCh und Erster Politkommissar des Militärbezirks Shenyang. Während der Kulturrevolution wurde er verfolgt. Im Oktober 1977 übernahm Song Renqiong die Leitung des Siebten Maschinenbauministeriums und wurde gleichzeitig dessen Parteisekretär. Im Dezember 1978 wurde er Vorsitzender der Organisationsabteilung beim ZK und somit für die Umsetzung der Personalpolitik, für die „Aufhebung von ungerechten und falschen Urteilen“ (\"píngfǎn\" 平反) etc. verantwortlich. Ende 1982 war die Sachbearbeitung und Rehabilitierung in den Fällen von 2,3 Millionen Kadern, die während der Kulturrevolution verfolgt worden waren, abgeschlossen und historische Fehlurteile gegen 1,2 Millionen Menschen wurden erneut überprüft. Im Februar 1980 wurde Song zum Mitglied des Sekretariats beim ZK der KPCh gewählt. Auf dem XII. Parteitag der KPCh wurde er zum Mitglied des Politbüros gewählt; später wurde er Mitglied des Ständigen Ausschusses und stellvertretender Vorsitzender des Beratungsausschusses beim ZK. 1985 schied er gemeinsam mit Deng Yingchao, Wang Zhen und anderen aus dem Politbüro und aus dem Zentralkomitee aus. Später diente er als Ehrenvorsitzender des Chinesischen Volleyballverbandes. 2005 starb er im Alter von 94 Jahren. Er wird in China offiziell als „großer proletarischer Revolutionär und hervorragender Führer der Kommunistischen Partei Chinas“ tituliert.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Song Renqiong kam in einer armen Familie zur Welt. Er war der Jüngste von vier Brüdern und einer Schwester. Der älteste wurde nach dem Putsch vom 21. Mai 1927 (\"Mǎ rì shìbiàn\" 马日事变) getötet, der zweite starb an Pleuritis. Song wurde unter dem Einfluss dieser beiden Brüder Revolutionär. Schon vor dem Langen Marsch lernte er seine spätere Frau Zhong Yuelin () kennen, und als sie 1935 Nord-Shaanxi erreichten, vermittelte Qiu Yihan () die Ehe der beiden, die siebzig Jahre dauern sollte. Das Paar hatte sieben Kinder: den ältesten Sohn Song Kehuang (), den zweitältesten Song Jingbo (), die älteste Tochter Song Qin (), die zweitälteste Song Binbin (, auch: Song Yan, und von Mao Zedong „Song Yaowu“ genannt), die drittälteste Song Zhenzhen (), die viertälteste Song Zhaozhao () und die jüngste Song Yuefei ().", "section_level": 1}], "src_summary": "Song Renqiong (; * 11. Juli 1909 als Song Yunqin () im Kreis Liuyang, Provinz Hunan, Chinesisches Kaiserreich; † 8. Januar 2005 in Peking, Volksrepublik China) zählt zu den Gründern der Volksrepublik China (VRCh) und war eine der wichtigsten Führungspersönlichkeiten der VRCh sowie der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Er war unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Beratungsausschusses beim ZK, Mitglied des Sekretariats, Vorsitzender der Organisationsabteilung und Mitglied des Politbüros der KPCh sowie stellvertretender Vorsitzender der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV). Er gilt als einer der „Acht Veteranen der KPCh“ der Deng-Xiaoping-Ära.", "tgt_summary": "宋任穷(1909年-7月11日-2005年-1月8日),原名宋韵琴,湖南浏阳县人。中华人民共和国开国上将,中国共产党和中华人民共和国的主要领导人之一,曾担任中国共产党中央顾问委员会副主任、中共中央书记处书记、中共中央组织部部长、中央政治局委员、全国政协副主席等职。", "id": 1876045} {"src_title": "Crash Bandicoot 3: Warped", "tgt_title": "古惑狼3:扭曲", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nachdem Crash Dr. N. Cortex in Teil 2 besiegt hatte, explodierte dessen Raumstation Cortex Vortex. Die Überreste landeten auf der Erde und erweckten somit Aku Akus bösen Zwillingsbruder Uka Uka. Uka Uka verbündete sich mit Cortex und N. Tropy. Gemeinsam bauten sie eine Zeitmaschine, um die Edelsteine und Kristalle die Crash im 2. Teil eingesammelt hatte, in der Vergangenheit zu stehlen. Um das zu verhindern, muss Crash zusammen mit seiner jüngeren Schwester Coco mit Hilfe der Zeitmaschine alle Edelsteine, Kristalle und Relikte einsammeln. Das Spiel endet mit einem Endkampf gegen Cortex und Uka Uka und sie werden zusammen mit N. Tropy in der Steinzeit als Kleinkinder gefangen.", "section_level": 1}, {"title": "Spielaufbau.", "content": "Es gibt sechs Warp-Räume, die einen Zeitraumsprung erlauben. In jedem Warp-Raum sind sechs Level, davon sind fünf gewöhnliche Level, ein Level ist mit Bosskampf. Nach dem Gewinn eines Bosskampfes bekommt man neue Fähigkeiten. Um den sechsten Warp-Raum zu erreichen, benötigt man fünf Relikte, die man erhält, indem man Level schneller als bestimmte vorgegebene Zeiten absolviert. Dann erscheint in der Mitte von allen Warp-Räumen eine Plattform, die Crash zum sechsten Warp-Raum teleportiert. Um weitere Level freizuschalten, muss man in jedem Level fünf Relikte einsammeln. Im sechsten Warp-Raum gibt es nur fünf Level ohne Bosskampf. Im Spiel gibt es noch zwei geheime Level, die man nur erreicht wenn man bestimmte Voraussetzungen im dritten Warp-Raum zu Level Nummer 14 und bei Level Nummer 11 erfüllt. Es gibt insgesamt 45 Edelsteine, davon befinden sich 42 in den normalen Levels, zwei davon in den geheimen Levels und einen bekommt man, wenn man 44 Edelsteine und alle Relikte in Gold eingesammelt hat. Insgesamt existieren 30 Relikte, zwei davon in den geheimen Levels und 28 in den normalen Levels. Weiterhin gibt es 25 Kristalle. Von Coco erhält man den letzten Edelstein. Wurde dieser erhalten kommt der Abspann mit Feuerwerk und man hat das Spiel zu 105 % gelöst. Es gibt weiterhin noch die Möglichkeit alle Relikte in Platin zu sammeln. Bei der europäischen Version werden die dafür benötigten Zeiten erst nach erneutem Besiegen des Endbosses Dr. Neo Cortex, nachdem man 100 % des Spiels abgeschlossen hat, angezeigt. Allerdings ändert das nicht die zu erreichende Prozentzahl von 105.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Crash Bandicoot 3: Warped\" erhielt sehr gute Bewertungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Crash Bandicoot 3: Warped ist ein 3D-Jump-’n’-Run-Konsolenspiel für die Sony PlayStation. Das Spiel ist der dritte Teil der Spielereihe \"Crash Bandicoot\" und der Nachfolger von \"Crash Bandicoot 2: Cortex Strikes Back\". Die Veröffentlichung des Spieles erfolgte in den USA am 31. Oktober 1998. In Europa, Australasien und Nahost wurde das Spiel am 11. Dezember 1998 veröffentlicht. Es wurde von Naughty Dog entwickelt, die Publisher sind Sony Computer Entertainment und \"Universal Interactive Studios\".", "tgt_summary": "是一款由顽皮狗公司制作、索尼电脑娱乐发行的平台类游戏。游戏最初于1998年11月4日在PlayStation上发行。本游戏为古惑狼系列第3作。", "id": 1583487} {"src_title": "Sam & Cat", "tgt_title": "萨姆和卡特", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie erzählt von den zwei Schülerinnen Sam Puckett und Cat Valentine, die auf die Highschool gehen und sich gemeinsam ein Zimmer bzw. eine Wohnung teilen. Um ihre Ausgaben zu decken, gründen sie ein Babysitter-Unternehmen. Nach dem Aus von iCarly reist Sam von Seattle nach Los Angeles. Dabei trifft sie auf Cat, die aus Versehen in einen Müllwagen geladen wird. Sam rettet sie, und daraufhin freunden sich die beiden an und werden Mitbewohner. Die Folgen sind in sich geschlossen und kehren an ihrem Ende im Wesentlichen zur Ausgangssituation zurück, hierbei werden auch Anschlussfehler in Kauf genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptfiguren.", "content": "Die Hauptfiguren von \"Sam & Cat\" sind die beiden Protagonistinnen Sam Puckett und Cat Valentine sowie deren Nachbar Dice. Sam Puckett ist sehr rebellisch und muss daher oft in der Schule nachsitzen. Sie wird von ihren Freunden als „anstößig und unverantwortlich“ beschrieben. Zusammen mit Cat betreibt sie \"Sam & Cat’s Super cooler weltlustigster Babysitter Service\", wo sie sich den Kindern gegenüber ebenso wenig verantwortungsbewusst benimmt wie sonst auch. Sam wurde schon mehrmals verhaftet. Sie nutzt Cats Sensibilität öfters aus. Cat Valentine ist meistens gut gelaunt, leicht zufriedenzustellen und wird von allen Schülern gemocht. Sie ist manisch veranlagt, hat deshalb starke Stimmungsschwankungen und ist sehr sensibel. Sie lässt sich oft von Sam oder anderen reinlegen, kann aber auch sehr sauer werden. Sie liebt ihre Großmutter (die von ihr Nona genannt wird), ihre lilafarbene Stoffgiraffe und die Fernsehserie „Jungs im Rock“. Außerdem hat sie die Angewohnheit, viele Töne wie „Ding-Dong“ und „Klopf-Klopf“ laut zu wiederholen, wenn sie sie hört. Dice ist Sams und Cats Nachbar und der Grund für ihr erfolgreiches Babysitter-Unternehmen. Er ist 12 Jahre alt und damit deutlich jünger als die beiden Mädchen. Er ist „cool“, ruhig und immer auf dem Laufenden. Er bringt oftmals ungewöhnliche Dinge mit und will sie verkaufen. Um Geld zu verdienen, tritt er auf Kindergeburtstagen auf. Er ist der Manager von Goomer. Seine Markenzeichen sind seine tollen Haare. Nona ist Cats Großmutter. Sie wohnte zusammen mit Cat, zieht zu Beginn der Serie aber um in die Seniorenresidenz \"Elderly Acres\". Sie besucht oft ihre Enkelin und erzählt dabei gern alte Geschichten.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Figuren.", "content": "Des Weiteren gehört eine Reihe wiederkehrender Nebenfiguren zum Ensemble der Serie. Goomer ist ein 27 Jahre alter professioneller Kämpfer der Mixed Martial Arts. Er tritt sehr naiv und äußerst kindisch auf. Sam und Cat wurden von Dice, der auch Goomers Manager ist, als Babysitter für Goomer engagiert. Der vorherige Manager hat ihm gekündigt, weil Goomer zu dumm gewesen sei. Goomer heißt mit vollem Namen Geau Mer. Er ist von Mrs. Mer adoptiert worden. Tandy ist ein roter Roboter bei Bots. Er kann Gesichter erkennen, kann Suchwörter wie Google aufschlagen und kann Essen zu den Kunden bringen. Seine Zitate heißen „Oh nein“, „Ich flitze davon“ und „Menschen widern mich an“. Gwen und Ruby sind zwei britische Mädchen, auf die Sam und Cat aufpassen. Dabei tricksen Gwen und Ruby ihre Babysitter aus, indem sie ihnen und Dice nicht existierende Produkte verkaufen. Ethan und Bob sind zwei Jungen und Söhne von einem Kunden von Sam und Cat. Die beiden treiben die Mädchen häufig in den Wahnsinn, da Ethan ständig sinnlose Fragen stellt und Bob ständig mit jemandem kuscheln will. Dilben ist ein sehr nerviger Junge, der im selben Haus wie Sam und Cat lebt, und andauernd behauptet, dass seinem Vater das Haus gehört. Dies stellt sich aber als Lüge heraus, in Wahrheit ist sein Vater ein Schuhverkäufer, der Schuhe für breitfüßige Frauen herstellt. Dilben trägt gerne Umhänge ohne jeden Grund und wird regelmäßig von Sam gedemütigt. Chloe und Max sind zwei Kinder, auf die Sam und Cat öfter aufpassen. Sie treten oft mit ihrem kleinen Bruder Darby auf, der noch ein Baby ist. Melinda (Christina Hogue) ist die Mutter der drei. Butler Torso ist ein Kind, der 3-maliger Gewinner der Simsmeisterschaft ist. Er hatte Sam zu einer Simsmeisterschaft herausgefordert, jedoch lässt er Sam gewinnen, weil er von seiner Mutter schlecht gefühlt hat. Mrs. Torso ist die Mutter von Butler Torso. Sie möchte, dass ihr Sohn gewinnt, um den Vizepräsidenten der USA zu treffen. Sie ist auch die Managerin von ihrem Sohn. John Zakappa ist Goomers Erzrivale im MMA-Ring. Sein Spitzname im Ring lautet \"Der Schädelzerbrecher\". Nachdem er von Goomer und später auch von Sam besiegt wurde, hegt er einen Groll gegen Sam. Aus Rache stahl er Sams Motorrad. Sam konnte ihm das Motorrad wieder abnehmen, außerdem haben Sam und Cat Zakappas kleinwüchsigen Freund Hector (Brad Williams) als Gegenrache mit nach Hause genommen. Der Name \"Zakappa\" basiert auf dem russischen Wort Zabaka und bedeutet Hund. Yorkvish ist ein Verkäufer von dem Laden. Er macht oft Selfies. Herb ist ein Nachbar von Sam und Cat, der immer wieder vor deren Fenster erscheint und mit den Mädchen eine Unterhaltung führt. Dank seiner zerlumpten Kleidung und seinen Eigenarten, verdorrtes Essen zu sich zu nehmen, verdreckte Sachen zu sammeln, und nicht zuletzt sich wenig zu rasieren, wird er oft für einen Obdachlosen gehalten. Jedoch erzählt er, er habe eine Eigentumswohnung und beteuert, dass sein Leben \"fantastisch\" sei (\"My life's going great\"/\"Mein Leben ist fantastisch!\"). Die Mädchen halten ihn für merkwürdig, freunden sich aber dennoch mit ihm an. Melanie ist Sams Zwillingsschwester, welche schon bei \"iCarly\" auftauchte. Sie ist praktisch das komplette Gegenteil von Sam, denn sie ist freundlich, selbstlos und eine gute Schülerin. Sam benutzt sie für Streiche. Sie lebt in Vermont auf einem Internat, weswegen sie nur in einer einzigen Folge auftaucht. Stacey Dillsen ist ein wiederkehrendes Mädchen bei \"Zoey 101\". Sie hatte einen Schuh verloren, bei dem Unfall von dem Stahlrohr aus der Serie \"American Piper\". Sie liegt nun im Krankenhaus.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die meistgesehenen Fernsehserien \"iCarly\" und \"Victorious\" des Senders Nickelodeon liefen im November 2012 bzw. im Februar 2013 aus. \"iCarly\" erreichte mit der Ausstrahlung des Serienfinales am 23. November 2012 in den Vereinigten Staaten 6,4 Millionen Zuschauer. \"Victorious\" wurde am 2. Februar 2013 nach 60 ausgestrahlten Episoden eingestellt. Nach den Erfolgen dieser Fernsehserien gab der Sender am 3. August 2012 bekannt, einen Ableger unter dem Arbeitstitel \"Sam & Cat\" der Serien in Auftrag zu geben. Dan Schneider, der bereits zuvor Serien für Nickelodeon entwickelte, wurde beauftragt, einen Piloten zu produzieren. \"Sam & Cat\" ist nach \"The Amanda Show\", \"Drake & Josh\", \"Zoey 101\", \"iCarly\" und \"Victorious\" die sechste Serie, die Dan Schneider für Nickelodeon entwickelte. Die Dreharbeiten für den Pilotfilm fanden im September statt. Ende November 2012 wurden für die erste Staffel der Serie 20 Episoden bestellt. Im Juli 2013 wurde die Episodenanzahl der ersten Staffel verdoppelt, sodass diese nun auf 40 Episoden kommen sollte. Aufgrund von Unstimmigkeiten hinter der Kamera wurde die Produktion im April 2014 zunächst nach etwa 35 Episoden abgebrochen, drei Monate später wurde die Einstellung der Serie bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "Die beiden Protagonistinnen, Jennette McCurdy und Ariana Grande, haben ihre Rollen, welche sie in \"iCarly\" bzw. \"Victorious\" gespielt haben, behalten. In der Serie traten die Cousinen Sophia Grace und Rosie auf. Zudem erhielten mehrere Schauspieler, die durch die beiden vorausgegangenen Serien \"iCarly\" und \"Victorious\" bekannt sind, kleinere Gastauftritte, darunter: Eric Lange, Jerry Trainor und Elizabeth Gillies.", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsprozess.", "content": "Zu Beginn wird das Drehbuch von den Autoren in Gruppenarbeit entworfen und schließlich vom Hauptautor ausformuliert. Anschließend treffen sich die Autoren, Produzenten und die Hauptbesetzung zu einer Leseprobe, dem „Table Read“. Dabei werden Verfeinerungen am Drehbuch vorgenommen. In der gleichen Woche beginnt die Verfilmung der Folge. Dies dauert in der Regel drei bis vier Tage. Nachdem die Folge aufgezeichnet ist, beginnen die Filmeditoren mit dem Schnitt und der Nachbearbeitung der Folge.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Serie wird, wie bereits ihre Vorgänger, in den Nickelodeon Studios am Sunset Boulevard in Hollywood, Kalifornien gedreht. Die Dreharbeiten der ersten und einzigen Staffel begannen am 31. Januar 2013.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation erfolgte durch die Synchronfirma \"EuroSync GmbH\" in Berlin, wobei Ulrike Lau Dialogregie führte.", "section_level": 1}, {"title": "Staffelübersicht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Episoden.", "content": "Der Originaltitel jeder Episode wird als Hashtag geschrieben. Die Episoden erzählen in rund 23 Minuten eine in sich abgeschlossene Geschichte, sodass sie sich mit Werbeunterbrechungen zur halbstündigen Ausstrahlung eignen. Die Ausstrahlungsreihenfolge entspricht in den Vereinigten Staaten nicht der Produktionsreihenfolge. In den Vereinigten Staaten fand die Erstausstrahlung der neuen Episoden meist samstags zur Hauptsendezeit auf Nickelodeon statt, wobei nicht jede Woche eine neue Folge ausgestrahlt wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sam & Cat ist eine US-amerikanische Jugend-Sitcom und ein Ableger der Serien \"iCarly\" und \"Victorious\". Die Serie handelt von zwei Schülerinnen, die zusammen neben der Schule ein Babysitter-Unternehmen betreiben, um ihre Ausgaben zu decken. \"Sam & Cat\" wurde von Dan Schneider entwickelt, der schon an der Produktion von \"Victorious\", \"iCarly\", \"Zoey 101\" und \"Drake & Josh\" beteiligt war.", "tgt_summary": "《萨姆和卡特》(英语:Sam & Cat)是美国尼克国际儿童频道一部《爱卡莉》及《胜利之歌》的衍生剧。詹妮特·麦柯迪将继续出演自己《爱卡莉》中萨姆·帕凯特的角色,而爱莉安娜·格兰德将继续扮演《胜利之歌》中的卡特·瓦伦丁。电视剧中,萨姆和卡特成为室友,并经营照看婴孩生意以资助她们的探险。", "id": 1465921} {"src_title": "Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950", "tgt_title": "第二次世界大战战后对德意志人的驱逐", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 setzte Josef Stalin die Abtrennung der bereits 1939 bis 1941 sowjetisch besetzten polnischen Ostgebiete an die Sowjetunion durch. Ostpolen war im Zuge des Friedensvertrags von Riga 1921 polnisch geworden. Das Gebiet hatte bis 1793 zu „Altpolen“ gehört. Mit dem polnisch-sowjetischen Geheimvertrag vom 27. Juli 1944 (geschlossen mit dem Lubliner Komitee) hatte die sowjetische Regierung anerkannt, dass „die Grenze zwischen Polen und Deutschland auf einer Linie westlich von Swinemünde zur Oder, wobei Stettin auf polnischer Seite bleibt, weiter den Lauf der Oder aufwärts zur Mündung der Neiße und von hier an der Neiße bis zur tschechoslowakischen Grenze festgelegt werden soll“; auch der zweite Grenzvertrag vom 16. August 1945 mit der Polnischen Provisorischen Regierung der Nationalen Einheit enthielt diese Festlegung. Eine verbreitete Annahme lautet, die Übergabe der Ostgebiete des Deutschen Reiches an Polen sei von Anfang an als ein Ausgleich für den Verlust im Osten gedacht gewesen. Doch diese Erklärung wurde erst später Teil der sowjetischen Begründung. Die polnischen Ostgebiete waren ethnisch heterogen, wobei in den Großstädten wie Lemberg \"(Lwów)\" und Wilna \"(Wilno)\" die Polen dominierten, auf dem Land außer in der Gegend um Wilna Weißrussen und Ukrainer. Polen, Weißrussen und Ukrainer stellten die größten Volksgruppen, wobei um Wilna die Polen, zwischen Njemen \"(Memel)\" und Pripjet die Weißrussen, südlich des Pripjet die Ukrainer die Mehrheit stellten. Tatsächlich erhoben seit 1939 polnische Kommunisten Anspruch auf deutsche Gebiete ohne einen nennenswerten Anteil ethnischer Polen und forderten die Entfernung der Deutschen aus diesen Gebieten. Die bürgerliche polnische Exilregierung in London erhob Anspruch auf Teile Ostpreußens und Schlesiens, in denen es eine polnische Minderheit gab. Die Forderung einer Oder-Neiße-Linie hatte eine bis 1917 zurückreichende Geschichte und erhielt Nahrung durch das Versprechen Stalins von 1941 gegenüber Władysław Sikorski, dass die künftige Westgrenze Polens die Oder sein werde. In der polnischen Westforschung waren diese Vorstellungen in Entgegnung auf die deutsche Ostforschung auf eine bis ins 10. Jahrhundert zurückreichende Argumentationsbasis gestellt worden. Daraus ergab sich bei Kriegsende die Einrichtung des bis 1949 bestehenden „Ministeriums für die Wiedergewonnenen Gebiete“. Der Flucht und Vertreibung von Deutschen aus den Ländern östlich von Oder und Lausitzer Neiße ging die Massendeportation und die Ermordung von Juden, Polen und Russen in den im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht eroberten Gebieten voraus. Millionen von Menschen wurden zur Zwangsarbeit in das Deutsche Reich verbracht. Volksdeutsche aus Südtirol und Russlanddeutsche wurden in den eroberten Gebieten im Osten der Reichsgrenze neu angesiedelt und sollten dort neue „deutsche Siedlungsinseln“ bilden (vgl. Generalplan Ost). Bereits ab Sommer 1941 forderten die polnische und die tschechoslowakische Exilregierung in London Grenzkorrekturen nach dem Sieg über das Deutsche Reich. Dies sollte ausdrücklich die Entfernung der deutschen Bevölkerung aus diesen Gebieten und auch aus dem übrigen Staatsgebiet einschließen. Die polnische Exilregierung begründete ihre Forderung damit, dass die deutschen Gebiete eine Entschädigung für die Verluste an Gütern und Menschen während der Besatzungszeit sein sollten, und verwies dabei auf die Verbrechen der Nationalsozialisten im Generalgouvernement. Stalin rechnete damit, dass die Sowjetunion mit der Vertreibung und Enteignung von Millionen Deutschen gegenüber Polen und der Tschechoslowakei dauerhaft als Garantiemacht eines neuen Status quo auftreten zu können. Mit diesem Kalkül hatten das zaristische Russland und später die Sowjetunion bereits im Nordkaukasus Vertreibungen als Mittel der Politik angewandt. 1944 ließ Stalin einige Bergvölker (Balkaren, Tschetschenen, Inguschen und andere) nach Mittelasien deportieren. Die geforderte Vertreibung der Deutschen wurde mit einem Verweis auf das Verhalten der deutschen Besatzer zu legitimieren versucht. Hinzu kamen, insbesondere in Polen, sozioökonomische Ziele. Weite Gebiete Ostmitteleuropas galten damals als überbevölkert. In einem Rechtsgutachten, das hinsichtlich der Sudetendeutschen im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung 1991 erstellt wurde, kam der UN-Völkerrechtsberater Felix Ermacora zu folgendem Ergebnis:", "section_level": 1}, {"title": "Potsdamer Beschlüsse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grenzfragen.", "content": "Auf der Potsdamer Konferenz 1945 wurden die neuen Staatsgrenzen in Ostmitteleuropa von den Alliierten der Form nach erst vorläufig festgeschrieben, als die deutschen Gebiete jenseits von Oder und Neiße polnischer und sowjetischer Verwaltung unterstellt wurden. Von einer „endgültigen Übergabe“ – an die Sowjetunion – „vorbehaltlich der endgültigen Bestimmung der territorialen Fragen bei der Friedensregelung“ ist explizit nur für die „(Abschnitt VI.) Stadt Königsberg und das anliegende Gebiet“ die Rede. Laut Protokoll erklärten die Regierungen der USA und Großbritanniens, bei einer kommenden Friedenskonferenz den sowjetischen Anspruch auf das Gebiet um Königsberg (nördliches Ostpreußen) unterstützen zu wollen, während eine derartige Erklärung zugunsten Polens nicht dokumentiert ist. In Abschnitt IX.b (Polen) wird bestimmt, dass \"„die früher deutschen Gebiete [...] einschließlich des Teiles Ostpreußens, der nicht unter die Verwaltung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken [...] gestellt wird, und einschließlich des Gebietes der früheren Freien Stadt Danzig unter die Verwaltung des polnischen Staates kommen und in dieser Hinsicht nicht als Teil der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland betrachtet werden sollen“\", wobei \"„die endgültige Festlegung der Westgrenze Polens bis zu der Friedenskonferenz zurückgestellt werden soll“\". Bereits einige Wochen zuvor hatte die Sowjetunion die Verwaltungshoheit dieser Gebiete an Polen übertragen. Sie sind in der Mitteilung über die Dreimächtekonferenz von Berlin deutlich von den vier Besatzungszonen unterschieden, die in Abschnitt III. als „ganz Deutschland“ bezeichnet werden, das (III.B.14.) „als eine wirtschaftliche Einheit zu betrachten“ sei. III.A.2.: „Soweit dieses praktisch durchführbar ist, muß die Behandlung der deutschen Bevölkerung in ganz Deutschland gleich sein.“ Dazu gehört auch in Abschnitt „XIII. Ordnungsmäßige Überführung deutscher Bevölkerungsteile“, dass die „Überführung der deutschen Bevölkerung oder Bestandteile derselben, die in Polen, Tschechoslowakei und Ungarn zurückgeblieben sind“, vorübergehend unterbrochen werden soll und „der alliierte Kontrollrat in Deutschland zunächst das Problem unter besonderer Berücksichtigung der Frage einer gerechten Verteilung dieser Deutschen auf die einzelnen Besatzungszonen prüfen soll“. Die Knappheit der Formulierungen wurde ab dem Frühjahr 1946 zu der Behauptung genutzt, die Abtrennung sei nicht endgültig gemeint gewesen, da die Regelung von Gebietsfragen, wie der \"„final delimitation of the western frontier of Poland“\" einer Friedensregelung vorbehalten wurde. Versuchen der Sowjetunion, die Potsdamer Beschlüsse insoweit als endgültige Entscheidung zu werten, waren die Vereinigten Staaten entgegengetreten und die bereits laufende Vertreibung ist nicht durch das Abkommen akzeptiert worden.", "section_level": 2}, {"title": "Zwangsaussiedlung.", "content": "Die Umsiedlungen sollten in einer „humanen Art“ geschehen; im Bericht von Francis E. Walter an das US-Repräsentantenhaus wurde vermerkt, dass die Transporte keineswegs dieser Bestimmung entsprachen. Tatsächlich führte die internationale Kontrolle dazu, dass die Zwangsaussiedlung ab Anfang 1946 in wesentlich geordneterer Form vor sich ging als in den sogenannten \"wilden Vertreibungen\" in den Wochen und Monaten vor und noch unmittelbar nach der Konferenz. Dennoch kam es zu zahlreichen Verbrechen an der deutschen Zivilbevölkerung und sehr vielen Todesfällen in den Internierungslagern und Gefängnissen. Bei den Vertreibungsgebieten handelte es sich um:", "section_level": 2}, {"title": "Zahlen zu Flucht und Vertreibung.", "content": "Etwa 12 bis 14 Millionen Deutsche und deutschstämmige Angehörige verschiedener Staaten zwischen 1944/45 und 1950 waren von Flucht und Vertreibung betroffen. Mehrere hunderttausend Menschen wurden in Lagern inhaftiert oder mussten – teilweise jahrelang – Zwangsarbeit leisten. Aufnahme in den Besatzungszonen in Deutschland, Stand: Dezember 1947. Ob nicht nur die Menschen als Vertreibungsopfer anzusehen sind, die Verbrechen zum Opfer fielen, sondern auch diejenigen, die die Vertreibung aus vielfältigen Gründen nicht oder nur ein paar Jahre lang überlebten, ist umstritten. Man ging unter dem Einfluss der Vertriebenenverbände lange von rund 2,1 Millionen Todesfällen aus. Dabei wurden alle unaufgeklärten Fälle als Todesfälle und alle Todesfälle als vertreibungsbedingt gedeutet. Da die Grundlage die rechnerische Differenz zwischen den statistischen Angaben von 1939 und Angaben von 1948 bildete, enthielt diese Differenz auch die in den Vernichtungslagern getöteten ostdeutschen Juden. Der Bund der Vertriebenen geht gleichwohl weiterhin von etwa zwei Millionen Toten aus. Einige neuere Schätzungen sprechen lediglich von bis zu 600.000 bestätigten Todesopfern zwischen 1944 und 1947. Der Freiburger Historiker Rüdiger Overmans betont, aus Gründen der Gewissenhaftigkeit könnten nur Tote als Tote gezählt werden, während unklare Fälle geklärt werden müssten. Er gibt die Zahl der Todesfälle, die aufgrund der Registrierungen und Nachforschungen in der Nachkriegszeit nachgewiesen oder zumindest plausibel gemacht seien, mit ca. 500.000 an. Eine große Zahl von Frauen aller Altersgruppen wurde durch Angehörige der Roten Armee vergewaltigt (Schätzungen beziffern die Zahl auf ca. zwei Millionen). Ein großer Teil des privaten Eigentums der Ost- und Sudetendeutschen wurde entschädigungslos konfisziert, auch das öffentliche und kirchliche deutsche Eigentum in diesen Gebieten wurde enteignet. Zu den 14 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen kamen vor allem ab Ende der 1950er-Jahre über vier Millionen deutsche oder deutschstämmige Aussiedler. Das Statistische Bundesamt ermittelte 1950 eine Gesamtzahl von etwa zwölf Millionen Vertriebenen in den beiden deutschen Staaten. Aufgrund der Differenz zwischen der Wohnbevölkerung der Vertreibungsgebiete Ende 1944 und den 1950 erfassten Vertriebenen ermittelte das Statistische Bundesamt 2,2 Millionen „ungeklärte Fälle“, die als „Vertreibungsverluste“ oft mit Todesopfern gleichgesetzt werden. Das Bundesarchiv berichtete 1974 von mindestens 600.000 bestätigten Toten in unmittelbarer Folge der Verbrechen im Zusammenhang mit der Vertreibung. Problematisch ist dabei, dass zum Beispiel für die Tschechoslowakei 130.000 Todesopfer angegeben werden, wohingegen die Deutsch-Tschechische Historikerkommission 15.000–30.000 Vertreibungsopfer anführt. Bei den genannten Zahlen wurden jedoch die Menschen nicht mitgezählt, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit auf den Fluchtwanderungen oder in den Notunterkünften in Deutschland oder bei Deportationen in die Sowjetunion aufgrund von Erschöpfung und Entkräftung, mangelnder Hygiene, unzureichender Ernährung oder mangelndem Heizmaterial starben. Die Frage, inwieweit diese Todesopfer in der Gesamtzahl der Vertreibungsopfer berücksichtigt werden soll, ist umstritten. Während beispielsweise der Berliner Historiker Ingo Haar dem Bund der Vertriebenen vorwirft, bewusst mit überhöhten Opferzahlen zu argumentieren, bemängelt Overmans einerseits eine politische Instrumentalisierung der Zahlen und andererseits, dass die Fachwissenschaftler bisher der Zahlendiskussion aus dem Weg gegangen seien.", "section_level": 1}, {"title": "Neubesiedlung der Vertreibungsgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Polen.", "content": "In den von Deutschen verlassenen Gebieten des Nachkriegspolen wurden unter anderem ebenfalls umgesiedelte Polen aus dem ehemaligen Ostpolen (der seit 1945 litauischen Region Vilnius), dem westlichen Drittel des heutigen Weißrussland und der westlichen Ukraine (Wolhynien und Galizien) angesiedelt. Ein Teil dieser nun zwangsumgesiedelten ca. 1,2 Millionen Polen hatten sich dort ihrerseits erst nach dem Ersten Weltkrieg niedergelassen. Die Zahl der Zuzügler in die nun an Polen gefallenen Gebiete war jedoch geringer als die von dort vertriebene deutsche Bevölkerung. Den größten Teil der Neusiedler in den Oder-Neiße-Gebieten bildeten Polen aus den traditionell polnischen Gebieten („Zentralpolen“). Hinzu kamen rund 400.000 Ukrainer und nicht allzu viele Weißrussen. Die Ursache dafür war, dass auch westlich der heutigen polnischen Ostgrenze von jeher eine bedeutende weißrussische und ukrainische Minderheit lebte und lebt, insbesondere in den Regionen Białystok (Weißrussen) und Przemyśl (Ukrainer). Diese Gruppen galten der polnischen Regierung nach 1945 als potenziell unzuverlässig beziehungsweise als mögliche Argumente für neue sowjetische Forderungen an Polen. Deswegen wurde ein Teil von ihnen in Richtung Osten zwangsumgesiedelt (also aus dem heute polnischen Gebiet in die in der Zwischenkriegszeit zu Polen gehörenden Gebiete östlich des Flusses Bug), ein anderer Teil jedoch nach Westen, vor allem nach Niederschlesien und Hinterpommern. Diese innerpolnische Zwangsumsiedlung dauerte von Ende April bis Ende Juli 1947, die verantwortlichen Politiker und Militärs nannten sie „Aktion Weichsel“. Zu den polnischen, ukrainischen und weißrussischen Neusiedlern kamen einige Zehntausend aus Ostpolen stammende polnische Zwangsarbeiter in Deutschland, die nach 1944/45 durch die Westverschiebung ihres Heimatlandes heimatlos geworden waren und nun in für sie fremden Regionen sesshaft werden mussten. Heute wohnen in diesen etwas dünner besiedelten Gebieten nach der Massenvernichtung der jüdischen Bevölkerung und der Zwangsumsiedlung der meisten Polen, die dort oft die Oberschicht stellten, fast ausschließlich Weißrussen, Litauer, Ukrainer und Russen. Eine größere polnische Minderheit lebt bis heute in der Umgebung von Wilna.", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetunion.", "content": "In der an die Russische Sowjetrepublik gefallenen Oblast Kaliningrad (bis 1945 das nördliche Ostpreußen mit Königsberg) wurden vorwiegend Russen, aber auch Weißrussen und Ukrainer angesiedelt. Hinzu kamen ehemalige Soldaten sowie Strafgefangene und Zwangsarbeiter. Das Gebiet wurde zu einem Militärsperrbezirk, in den selbst Sowjetbürger nur mit Sondergenehmigung einreisen konnten. Rund 50 Prozent der Orte wurden nicht wieder besiedelt. Der südliche Teil von Ostpreußen wurde unter polnische Verwaltung gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Tschechoslowakei.", "content": "Im Sudetengebiet wurden vor allem Tschechen aus dem Landesinneren, Slowaken, Ungarn, griechische Bürgerkriegsflüchtlinge sowie sehr viele Roma aus der Slowakei angesiedelt. Hinzu kamen als „Repatrianten“ bezeichnete Tschechen, die aus Familien stammten, die früher nach Frankreich, die USA oder in andere Länder ausgewandert waren. Insbesondere nach der Besiedlung der Grenzgebiete durch Roma entstanden viele soziale Konflikte, welche sich vor allem nach der Samtenen Revolution verschlechterten.", "section_level": 2}, {"title": "Motive der Vertreibung.", "content": "Die Vertreibungen von Deutschen aus dem Osten hatten mehrere Ursachen:", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahme in Deutschland und Österreich.", "content": "1944/45 kamen 12 bis 14 Millionen Ost- und Sudetendeutsche nach Westdeutschland, in die Sowjetische Besatzungszone und in das befreite Österreich. In der Nachkriegszeit flohen viele noch einmal – aus der sowjetischen in die amerikanische Besatzungszone und die britische Besatzungszone. Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik standen vor einer scheinbar unlösbaren Herausforderung. Durch die Bevölkerungsverschiebungen verdoppelten einige Länder und DDR-Bezirke wie Mecklenburg ihre Einwohnerzahl. In vormals konfessionell homogenen Regionen mit starken eigenen Traditionen – zum Beispiel Oberbayern und die Lüneburger Heide – lebten nun große Bevölkerungsgruppen mit anderem Lebensstil und fremder Konfession. Mit Espelkamp, Waldkraiburg, Traunreut, Geretsried, Trappenkamp, Neugablonz und anderen Orten entstanden reine Flüchtlingsgemeinden.", "section_level": 1}, {"title": "Humanitäre Situation.", "content": "Zunächst ging es darum, das Überleben der Vertriebenen angesichts des schweren Mangels an Nahrung, Wohnraum und Kleidung zu sichern. Dies ist weitgehend gelungen, obwohl es in den Jahren bis ca. 1950 eine deutlich erhöhte Sterblichkeit infolge von Unterernährung und Infektionskrankheiten gab. Überschlägige Rechnungen gehen von einer zusätzlichen Sterblichkeitsrate von 3 bis 3,5 Prozent im Laufe von fünf Jahren aus; sie betraf vor allem Ältere, Kleinkinder und gesundheitlich vorbelastete Menschen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbände und Parteien.", "content": "In allen Besatzungszonen unternahmen Vertriebene Versuche, eigene Organisationen zur Artikulation ihrer Interessen zu gründen. In der SBZ/DDR wurden diese Organisationen von der Polizei unterdrückt. Bis in die 1960er-Jahre hinein fanden jedoch, informell organisiert (Mundpropaganda), auch in der DDR Vertriebenentreffen statt. In den Westzonen und ab 1949 in der Bundesrepublik organisierten sich zahlreiche Vertriebene in Landsmannschaften, die sich 1957/58 im Bund der Vertriebenen (BdV) zusammenschlossen. In den 1950er- und frühen 1960er-Jahren bildeten die Vertriebenen eine vergleichsweise einflussreiche Interessengruppe. In der bundesdeutschen Politik waren Flüchtlinge und Vertriebene in sämtlichen Parteien vertreten. Eine Art besondere Vertriebenenpartei bestand in der Zeit von 1950 bis 1961 im Gesamtdeutschen Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE). Der BHE erreichte 1953 bei den Bundestagswahlen 5,9 Prozent der Zweitstimmen. Er war im zweiten Kabinett Adenauers bis 1957 mit zwei Ministern vertreten. Ab Mitte der 1960er-Jahre nahm der Einfluss der Vertriebenenverbände auf die Bundespolitik deutlich ab. Es gelang dem BdV nicht, die faktische Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnische Grenze durch den Warschauer Vertrag (1970) zu verhindern. Als politische Kraft spielt in Deutschland seit den 1990er-Jahren fast nur noch die von Bayern und der CSU unterstützte Sudetendeutsche Landsmannschaft (SL) eine Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Integration.", "content": "Die wirtschaftliche und soziale Integration der Vertriebenen in die beiden deutschen Staaten vollzog sich in einem langen Prozess. Es ist umstritten, welche Faktoren für die Integration ausschlaggebend waren. Bis in die 1980er-Jahre wurden vor allem die Bedeutung des Lastenausgleichsgesetzes in der Bundesrepublik und der Bodenreform in der DDR betont. Neuere Forschungen, u. a. von Michael Schwartz, zeigen hingegen, dass die allgemeinen wirtschaftlichen Aufwärtsbewegungen während der 1950er-Jahre durch Wirtschaftswunder im Westen und Ausbau der Industrie im Osten einen erheblich größeren Effekt auf die wirtschaftliche Eingliederung der Vertriebenen hatten. Es kam weder im Westen noch im Osten Deutschlands zu einer reibungslosen, schmerzfreien und harmonischen Integration der Flüchtlinge. Bei der Ankunft im „Westen“ waren sie teils mit Verachtung konfrontiert. Flüchtlinge wurden wegen des rollenden „r“ in der Aussprache oft einfach als „Polacken“ beschimpft. Für die furchtbaren Erlebnisse der Flüchtlinge wie Misshandlungen und Vergewaltigungen interessierte sich niemand. Die Probleme der Integration waren kein Thema in beiden Teilen Deutschlands. Mit der Integration der Vertriebenen und Flüchtlingen befassten sich insbesondere die Vertriebenenverbände und das Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte. Der Historiker Andreas Kossert bringt in seinem Buch \"Kalte Heimat\" im Kapitel \"Deutscher Rassismus gegen deutsche Vertriebene\" Beispiele von Sprüchen über Vertriebene. Insbesondere in Schleswig-Holstein, wo die Bevölkerung von rund 1,59 Mio. 1939 auf 2,65 Mio. 1946 anstieg, sind zahlreiche Beispiele überliefert. Beispielsweise „Gesochse – zuerst Saisonarbeiter zur Ernte, dann Zwangsarbeiter und schließlich das Flüchtlingspack“ oder sogar „In de Nordsee mit dat Schiet“. Die Zeitschrift \"Slesvigeren\" der dänischen Minderheit brachte 1947 die Karikatur „Rattenfänger“. Darauf ist ein Flötenspieler mit der Beschriftung „Lüdemann“ zu sehen, dem eine Vielzahl von Ratten (Aufschrift: \"Flygtninge Embedsmänd\") nach \"Sydsleswig\" (Schildaufschrift) folgen. Mit dem Flötenspieler war der sozialdemokratische Ministerpräsident Hermann Lüdemann gemeint. Manchen Vertriebenen gelang es, an frühere Berufe anzuknüpfen. Ein Eigenheim war für einen Großteil der Vertriebenen „soziales Leitbild und Symbol für Anerkennung und ‚Ankommen‘ in der bundesrepublikanischen Nachkriegsgellschaft“, was zu reger Bautätigkeit beitrug. Die kulturelle Integration und die \"Erinnerung an Flucht und Vertreibung\" sind wie die wirtschaftliche Integration komplex und werden unter Historikern und Journalisten in den letzten Jahren diskutiert. Zur kulturellen Integration zählen die Durchmischung von Katholizismus und Protestantismus und die Eheschließungen zwischen Einheimischen und Vertriebenen, die schon in der unmittelbaren Nachkriegszeit vorkamen, oft aber erst in der folgenden Generation allgemein akzeptiert waren.", "section_level": 2}, {"title": "Erinnerung und Aufarbeitung.", "content": "Die \"Erinnerung an Flucht und Vertreibung\" schlug sich in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens nieder – von der Benennung von Straßen oder auch einer Patenschaftsübername zu Orten der deutschen Ostgebiete über die Pflege von Dialekten, Sitten und Gebräuchen in Vereinen und Landsmannschaften bis hin zu Denkmälern und Museen in Westdeutschland, während in der DDR derartige Ortsnamen getilgt und vergleichbare Aktivitäten verhindert wurden. Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm initiierte 1964 eine entsprechende Benennung von Autobahnparkplätzen. Die Erinnerung an Flucht und Vertreibung hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik und in der DDR sowie nach 1990 im vereinten Deutschland mehrfach gewandelt. Die Entwicklungen und Phasen der Erinnerung werden in der Geschichtswissenschaft lebhaft diskutiert. Nach Michael Grottendieck und weiteren Autoren war das Thema Flucht und Vertreibung in der DDR ein „Tabu“. Auch für die Geschichte der Bundesrepublik wird stellenweise die These vertreten, dass Flucht und Vertreibung spätestens seit den 1970er-Jahren tabuisiert oder marginalisiert wurden. Diesen Thesen vom „Tabu“ ist vielfach widersprochen worden. Beispielsweise zeigen die literarischen Werke, etwa von Christa Wolf in der DDR oder von Siegfried Lenz in der Bundesrepublik, dass das Thema Flucht und Vertreibung sehr wohl behandelt wurde. Karl Schlögel verwies 2003 auf die zahlreichen Museen und Heimatstuben der Vertriebenenverbände in Westdeutschland, die kontinuierlich das Thema bearbeitet hätten. Christian Lotz zeigte 2007, wie stark die Erinnerung an Flucht und Vertreibung politisch aufgeladen wurde durch den Streit um die Oder-Neiße-Grenze und wie intensiv die Diskussionen in der DDR und in der Bundesrepublik miteinander verflochten waren. Er spricht daher von einem „erinnerungspolitischen Sog“, in den die Erinnerungen an Flucht und Vertreibung gerieten. Jutta Faehndrich griff diese These vom „erinnerungspolitischen Sog“ Anfang 2011 auf und zeigte in einer Untersuchung von Heimatbüchern von Vertriebenen die politische Formierung von Erinnerungen in Westdeutschland. Die unterschiedlichen politischen und wissenschaftlichen Positionen zur Erinnerung an Flucht und Vertreibung spiegeln sich seit dem Jahr 2000 im Streit um ein Zentrum gegen Vertreibungen. Die Absicht, ein solches Museum zu errichten, stellt außerdem einen wesentlichen Konfliktpunkt zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn Polen und Tschechien dar. Die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung wurde 2008 durch die Bundesregierung als Gedenkstätte zur Erinnerung an die Vertreibung von 60–80 Millionen Menschen beschlossen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vertrieben wurden. Die Beneš-Dekrete, rechtliche Grundlage für die Vertreibung, Aussiedlung und Enteignung der Sudetendeutschen, wurden explizit vom Anwendungsbereich des Lissabonvertrages ausgenommen, um die Zustimmung Tschechiens zu gewinnen. Grund dafür waren Befürchtungen, vertriebene Sudetendeutsche könnten vor internationalen Gerichten Rückgabe- und Entschädigungsforderungen stellen. Die Bemühungen um eine deutsch-tschechische Annäherung in der Vertriebenenfrage schreiten dennoch voran: Am 3. Juni 2010 wurde auf dem Friedhof von Postoloprty (\"Postelberg\") eine Gedenktafel für das Massaker an der deutschen Bevölkerung im Juni 1945 enthüllt. Im Dezember 2010 reiste Horst Seehofer als erster bayerischer Ministerpräsident seit 1945 zu einem offiziellen Besuch nach Tschechien. In der fränkischen Stadt Hof setzt sich das Museum Bayerisches Vogtland differenziert mit der Thematik \"Flucht und Vertreibung Deutscher\" auseinander.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesvertriebenengesetz.", "content": "Das Bundesvertriebenengesetz (Langtitel: \"Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge\"; BVFG) definiert den Begriff Vertriebener im § 1 wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "Die Debatte über den Vertreibungsbegriff seit 1950.", "content": "Im deutschen Sprachraum bezeichnet der Begriff in einem verengten Verständnis meist Ausweisung und Flucht deutschsprachiger Bevölkerung aus Grenzräumen mit nichteinheitlicher Bevölkerungsgeschichte oder isolierten mehrheitlich deutschen Sprachgebieten in den ehemaligen deutschen Ostgebieten, Polen, dem heutigen Tschechien und anderen Staaten Osteuropas nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Begriff \"Vertreibung\" beziehungsweise \"Vertriebene\" setzte sich erst Ende der 1940er-Jahre durch und wurde nur in der Bundesrepublik zur offiziellen, in bestimmten Fällen auch gesetzlich fixierten Bezeichnung dieses Vorgangs \"(Heimatvertriebener)\" beziehungsweise der von ihm Betroffenen. Bis dahin wurden zwangsumgesiedelte Deutsche begrifflich nicht von der Gesamtheit der \"Flüchtlinge\" (\"siehe\" Displaced Persons) unterschieden, zuweilen auch – wie im späten nationalsozialistischen Sprachgebrauch – als „Evakuierte“ bezeichnet. Verwendung und genaue Bedeutung des Vertreibungsbegriffs sind in Deutschland etwa seit den späten 1980er-Jahren strittig, da die Abgrenzbarkeit zwischen (gewaltsamer) Vertreibung und (gewaltloser) Emigration zunehmend in Frage gestellt wurde. Von einigen Politikern und Publizisten wurde die These aufgestellt, der Begriff der Vertreibung bezeichne lediglich eine Form von Zwangsmigration und komme in der internationalen Forschung überwiegend als deutsches Lehnwort (im Englischen \"expulsion\" bzw. \"expellees\") vor, während außerhalb Deutschlands sonst eher von Deportierten oder Flüchtlingen \"(refugees)\" gesprochen wird. Hinzu komme die Konfrontation des Kalten Krieges, denn in jenen Nationen, die Flucht und Vertreibung der Deutschen ab 1944/1945 veranlasst hatten, wähle man eher verharmlosende Begriffe, etwa das tschechische Wort \"odsun\" (dt. „Abschiebung durch Abtransport“) und den Begriff \"Transfer\" („Überführung“). Auch innerhalb Deutschlands sei der Begriff der Vertreibung und der Vertriebenen nicht immer selbstverständlich gewesen. Tatsächlich herrschte anfangs der Flucht- und Flüchtlingsbegriff vor, zudem wurde in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR offiziell gezielt von „Umsiedlern“ bzw. „ehemaligen Umsiedlern“ und „Neubürgern“ gesprochen. 1950 waren dies dort etwa 4,3 Millionen Menschen. Eine eigenständige Benennung dieser Gruppe als „Vertriebene“ sei, so der Einwand, weniger durch evidente Tatsachen gerechtfertigt gewesen, sondern sie sei eher der Logik juristischer und politischer Zweckmäßigkeit geschuldet: Zum einen besaßen sie – aufgrund ihrer deutschen Staatsangehörigkeit (bei den Vertriebenen aus den ehemals deutschen Ostgebieten und aus dem Sudetenland) beziehungsweise als Volksdeutsche – einen anderen Rechtsstatus als nichtdeutsche Deportierte und Flüchtlinge. Zum anderen bot die Wahl dieses Begriffes mehrere politisch und sozial erwünschte Möglichkeiten: Er schuf eine Distanz zwischen deutschen Deportierten und den von den Deutschen Deportierten – Juden, Polen, Tschechen, Russen usw. Damit ermöglichte er in der Bundesrepublik einen Opferdiskurs, der eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus erschwerte. Einige führende Vertreter der deutschen Vertriebenen, namentlich der Vorsitzende der Landsmannschaft Schlesien, Herbert Hupka, und der Präsident des Bundes der Vertriebenen, Wenzel Jaksch (Hupka bis 2000, Jaksch bis zu seinem Tode 1966), waren Sozialdemokraten. Die SPD vertrat die Interessen der deutschen Vertriebenen bis etwa zum Jahre 1964 gleichermaßen wie die CDU und CSU. Insbesondere vertrat die SPD jahrelang die Überzeugung, nicht nur die Vertreibung selbst sei ein Verbrechen gewesen, sondern die etwaige Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als neue deutsch-polnische Grenze wäre als ein politisches Unrecht zu bewerten. In diesem Zusammenhang steht auch der später oft zitierte Aufruf Willy Brandts, Herbert Wehners und Erich Ollenhauers zum Deutschlandtreffen der Schlesier im Jahre 1963: \"„Verzicht ist Verrat, wer wollte das bestreiten. 100 Jahre SPD heißt vor allem 100 Jahre Kampf für das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Das Recht auf Heimat kann man nicht für ein Linsengericht verhökern. Niemals darf hinter dem Rücken der aus ihrer Heimat vertriebenen oder geflüchteten Landsleute Schindluder getrieben werden!“\" Diese Politik der SPD änderte sich allerdings ab etwa 1965, als die neue Ostpolitik entwickelt wurde. In seiner Regierungserklärung von 1969 gab Willy Brandt offen die Bereitschaft zur Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnische Grenze zu erkennen. In den 1950er-Jahren ließ sich durch die begriffliche Unterscheidung zwischen „normalen“ Deportierten und deutschen Vertriebenen die Forderung nach Revision der Oder-Neiße-Linie leichter aufrechterhalten. Die Forderung nach dieser Revision diente nicht zuletzt der Integration der Vertriebenen in die westdeutsche Nachkriegspolitik. Es sollte verhindert werden, dass die Vertriebenen sich in noch stärkerem Ausmaß Parteien zuwandten, in denen sich damals ehemalige Nationalsozialisten sammelten wie in der SRP, der DP, und dem Gesamtdeutschen Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten. Das Bundesverfassungsgericht hat hingegen eine andere Rechtsauffassung vertreten: Danach wurden die Gebiete östlich von Oder und Lausitzer Neiße weder durch die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz vom Juli/August 1945 noch durch den Warschauer Vertrag von 1970 völkerrechtswirksam von Deutschland als Ganzem getrennt. Von diesem staats- und völkerrechtlichen Standpunkt aus ging es in den 1950er- und 1960er-Jahren nicht um deutsche Gebietsforderungen an Polen, sondern um umstrittene polnische Gebietsforderungen aus der Vergangenheit an Deutschland. In der DDR dagegen wurden die Zwangsumgesiedelten als Umsiedler bezeichnet, ein gruppenspezifischer Sonderstatus im Sozialrecht wurde namentlich bei der Verteilung enteigneter Flächen bei der Bodenreform von 1946 und im „Gesetz zur weiteren Verbesserung der Lage der ehemaligen Umsiedler in der Deutschen Demokratischen Republik“ vom 8. September 1950 fixiert, blieb jedoch im Unterschied zum langfristig angelegten Vertriebenenrecht der Bundesrepublik nur bis in die frühen fünfziger Jahren relevant. Des Weiteren erkannte die DDR bereits 1950 im Görlitzer Abkommen die Oder-Neiße-Linie als „Friedensgrenze“ zwischen der DDR und Polen an. Sämtliche im Bundestag vertretenen Parteien mit Ausnahme der KPD legten gegen diesen Akt Rechtsverwahrung ein und bezeichneten ihn als „null und nichtig“. Die zeitgeschichtliche Forschung differenziert zwischen aufeinander folgenden Ereignissen der Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung. Heute stellen einige Historiker das damit bezeichnete Phänomen unter den Oberbegriff \"Zwangsmigration\". Dieser Sprachgebrauch lehnt sich an die Formulierung des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker an, der in seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1985 die Vertreibung der Deutschen als „erzwungene Wanderschaft“ bezeichnet hatte. Ein völliges Fallenlassen des Vertreibungsbegriffs ist aber – angesichts seiner Verankerung im öffentlichen (nicht nur deutschen) Bewusstsein – auch aus Sicht der politischen Linken – praktisch nicht möglich. Wünschenswerter erscheint die Einordnung dieses Begriffs in den Gesamtzusammenhang von Zwangsumsiedlungen im 20. Jahrhundert, so wie er in jüngster Zeit verstärkt vorgenommen wird. Lange Debatten um Begriffe haben die Wirkung, politisch heikle Fragen wie die nach der Zahl der Morde und Vergewaltigungen bei diesem Geschehen an den Rand der Diskussion zu drängen. Darüber hinaus erscheint der politischen Linken der Versuch fruchtbar, Vertreibung und jede Form von Zwangsmigration im Rahmen des allgemeinen Migrationsgeschehens zu betrachten. Denn angeblich könne eine klare Trennung zwischen Zwangsumsiedlung, Flucht und „freiwilliger“ Migration häufig nicht vorgenommen werden. Zum anderen zeigen neuere Untersuchungen zur Integration der Vertriebenen angeblich, dass der Umgang mit und das Verhalten von Vertriebenen mehr Parallelen als Unterschiede zu anderen Migrantengruppen aufweist. Konkrete Unterschiede, wie etwa die von den deutschen Vertriebenen bis zum heutigen Tage erhobenen Forderungen nach Aufklärung des Schicksals von mehreren Hunderttausend spurlos Vermissten, Rückkehrrecht, Heimatrecht, Eigentumsrückgabe und Anerkennung ihres Schicksals als eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit im Sinne der Statuten des Internationalen Gerichtshofs von Nürnberg, dürfen nach dieser Sichtweise nicht über die großen Parallelen zwischen deutschen „Zwangsmigranten“ und ausländischen Zuwanderern in Deutschland hinwegtäuschen. Dennoch – so diese Sichtweise – werde man das Spezifikum der Zwangsmigration auch weiterhin zu berücksichtigen haben. Die Vertreibungen der 1990er-Jahre in Bosnien, Kroatien und im Kosovo haben diese deutsche Diskussion in den Hintergrund rücken lassen. Die Überzeugung, dass Vertreibung und Migration zwei grundlegend unterschiedliche Dinge sind, gewann wieder die Oberhand. Verbunden damit war die Rückkehr zum eingangs definierten Vertreibungsbegriff. So erklärte Bundeskanzler Gerhard Schröder in seinem Grußwort an den Tag der Heimat in Stuttgart vom 5. September 1999: „Jeder Akt der Vertreibung, so unterschiedlich die historischen Hintergründe auch sein mögen, ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“ Peter Glotz zitierte 2001 Roman Herzog: „Kein Unrecht, und mag es noch so groß gewesen sein, rechtfertigt anderes Unrecht. Verbrechen sind auch dann Verbrechen, wenn ihm andere Verbrechen vorausgegangen sind.“ Eine andere Sicht wird wohl überwiegend in der polnischen Politik vertreten. In einem Interview äußerte sich der mit der Wiederwahl gescheiterte und Donald Tusk unterlegene damalige Oppositionsführer Jarosław Kaczyński dahingehend, dass „\"Deutschland zu hundert Prozent Schuld am eigenen Vertriebenenschicksal trage\"“.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "\"Zu Fragen der Enteignung und Vertreibung:\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Flucht und Vertreibung Deutscher aus den deutschen Ostgebieten und aus Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa während und nach Ende des Zweiten Weltkrieges von 1945 bis 1950 umfasst Flucht, Vertreibung und die erzwungene Auswanderung großer Teile der dort ansässigen deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen. Sie betraf 12 bis 14 Millionen Deutsche in den Ostgebieten des Deutschen Reiches und deutschsprachige Bewohner aus Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa. Sie war eine Folge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und Kriegsverbrechen in Ostmitteleuropa und Südosteuropa während der Zeit des Nationalsozialismus und der Gebietsverluste des Deutschen Reiches, die die Siegermächte (USA, Sowjetunion, Großbritannien) auf der Potsdamer Konferenz 1945 festlegten.", "tgt_summary": "在第二次世界大战的后期及战争结束时候,数百万德意志公民(不论民族或是否与纳粹德国有联系)以及德意志裔人(不论国籍)被迫从其他欧洲国家迁徙回德国。受到影响的范围包括前德意志帝国的东部领土(战后归波兰和苏联)以及纳粹德国占领区(包括波兰、捷克斯洛伐克、匈牙利、罗马尼亚、南斯拉夫北部及其他中欧和东欧国家)。", "id": 2475224} {"src_title": "Raden Soetomo", "tgt_title": "拉登·苏托莫", "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "In der STOVIA.", "content": "Im Jahre 1903 ging Soetomo zur STOVIA in Weltevreden um Arzt zu werden. Mit Gleichgesinnten gründete er dort 1908 die erste nationale Bewegung Boedi Oetomo. Die Gründung der Bewegung war nicht ohne Risiko für Soetomo und es kam sogar die Frage auf, ob die Schule Revolutionäre wie Soetomo vertragen kann. Eine Schulkonferenz wurde einberufen, auf der sich dann der Leiter Hermanus Frederik Roll sich mit Worten „Wie van de heren hier aanwezig beschikte toen hij achttien was, over meer karakter dan Soetomo?“ (Wer von den Herren, [die] hier anwesend [sind], verfügte damals, als er achtzehn war, über mehr Charakter als Soetomo?) hinter Soetomo stellte. Soetomo blieb und schloss sein Studium 1911 ab.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Berufsjahre.", "content": "Anschließend arbeitete er als Arzt in verschiedenen Orten auf Java und Sumatra. 1917 heiratete er die niederländische Krankenschwester Everdina Johanna Bruring und studierte zwei Jahre darauf bis 1923 in den Niederlanden Medizin.", "section_level": 2}, {"title": "Politisches und gesellschaftliches Engagement.", "content": "Im Jahre 1924 gründete er in Surabaya die Studentenverbindung „Indonesische Studie Club“ und 1930 die Partei „Partai Bangsa Indonesia“ (Indonesische Nationalpartei), die 1935 mit der Bewegung Boedi Oetomo zur „Partai Indonesia Raya“ (Großindonesische Partei) wurde. Soetomo lag jedoch die Parteipolitik nicht. Sein Engagement galt der sozialen Wohlfahrt und den wirtschaftlichen Aufschwung seiner Landsleute. So initiierte er die Gründung einer Bank, die „Bank Nasional Indonesia“ und die erste Versicherungsgesellschaft „Bumi Putra“. 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Er ist ein am College beliebter Eishockeyspieler und Student aus reichem, konservativem Elternhaus, sie hingegen ist die Tochter einfacher italienischer Einwanderer und musikalisch äußerst begabt. Das ungleiche Paar beginnt eine Beziehung und beschließt trotz anfänglicher Schwierigkeiten zu heiraten. Oliver wendet sich von seiner Familie ab, da sein Vater mit einer sofortigen Heirat nicht einverstanden ist. Das Paar vermählt sich per „self-made-wedding“ und zieht in ein bescheidenes Appartement, da Oliver jegliche Unterstützung von seinem Vater ablehnt und sich mit Aushilfsjobs durchschlagen muss. Jenny arbeitet indessen unterbezahlt als Musiklehrerin. Oliver beendet sein Jura-Studium und beginnt eine Karriere als Anwalt, wodurch sich die finanzielle Situation des jungen Ehepaars deutlich verbessert. Jenny geht zum Arzt, da sich ihr Kinderwunsch nicht erfüllt. Es stellt sich heraus, dass sie an einer Blutkrankheit leidet, die unheilbar ist. Oliver bittet seinen Vater um Geld, um Jenny die bestmögliche Therapie zu finanzieren, verschweigt aber aus Stolz den Grund seiner Bitte. Der Vater leiht ihm das Geld, da er glaubt, es sei für einen anderen Zweck. Die Krankheit lässt sich nicht lange hinauszögern, und Jenny stirbt in Olivers Armen. Als er das Krankenhaus verlässt, trifft er auf seinen Vater. Dieser hat inzwischen erfahren, wofür sein Sohn das Geld tatsächlich benötigt hatte. Er sagt Oliver, dass es ihm leid tue, woraufhin Oliver erwidert, dass Liebe bedeute, niemals um Verzeihung bitten zu müssen. Mit dieser Andeutung an Versöhnung endet der Film, wo er begann: Oliver sitzt auf einer Parkbank und denkt an seine verstorbene Frau.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Drehbuch wurde von dem Literaturwissenschaftler Erich Segal geschrieben, dessen Roman 1970 ein Bestseller wurde. Segal ist auch Autor des Drehbuches von Yellow Submarine. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von 106 Millionen Dollar zählt \"Love Story\" zu den größten Kinoerfolgen seiner Zeit. Da das Produktionsbudget nur 2,2 Millionen Dollar betrug, ist er außerdem einer der profitabelsten Filme der Kinogeschichte. Aufgrund des Filmerfolgs blieb \"Jennifer\" von 1970 bis 1984 einer der beliebtesten Vornamen in den USA. Die Rolle des Oliver Barrett wurde auch Beau Bridges, Michael Douglas, Jon Voight, Peter Fonda, Michael Sarrazin und Michael York angeboten. Als Rollenvorbild für Oliver Barrett gilt unter anderem Al Gore. Von politischen Gegnern wurde Gore unterstellt, er habe behauptet, seine Frau Tipper sei auch Vorbild für Jenny Cavelleri gewesen, was Segal, der beide zu Studienzeiten kannte, deutlich zurückwies. Tommy Lee Jones, der hier in einer kleineren Rolle sein Filmdebüt absolvierte, kannte Segal und Gore ebenfalls aus Studienzeiten. Als \"Ali MacGraw Syndrom\" wird nach Roger Ebert eine Filmkrankheit bezeichnet, die die Leidende zum Tode hin schöner macht. Die Szene, in der Oliver die Einfahrt seines Elternhauses durchfährt, wurde am Landsitz Old Westbury Gardens gedreht. Oliver Barrett fuhr in dem Film einen MG TC, der von 1945 bis 1950 gebaut wurde. Der Nachfolgefilm \"Olivers Story\" von 1978 konnte an den Erfolg des ersten Teils nicht anknüpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film gewann 1970 einen Oscar für die Filmmusik und war in sechs weiteren Kategorien (Bester Film, Bester Nebendarsteller, Beste Hauptdarstellerin, Bester Hauptdarsteller, Beste Regie, Bestes Original-Drehbuch) nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Beste Filmmusik 1970 (Oscarverleihung 1971): \"Theme from Love Story\" wurde als Einzelstück bekannt, in einer gesungenen Version, unter anderem von Karel Gott, Sven Jenssen und Andy Williams. (Schicksalsmelodie)", "section_level": 1}], "src_summary": "Love Story ist ein Film-Melodrama aus dem Jahr 1970. Das Drehbuch schrieb Erich Segal, der Autor des gleichnamigen Romans. Der Film erzählt die tragische Geschichte eines jungen Collegepaares und wurde zu einem der größten Filmerfolge der frühen 1970er Jahre. Weltweite Bekanntheit erlangte die Titelmelodie von Francis Lai. Regie führte Arthur Hiller. Der Film wurde am 16. Dezember 1970 in den USA uraufgeführt.", "tgt_summary": "《爱的故事》(Love Story)是一部1970年上映的美国爱情电影,安尔·海尔执导,改编自编剧艾瑞克·席格尔的同名小说,并由瑞恩·奥尼尔、艾莉·麦克劳、约翰‧马利、雷·米伦领衔主演。电影描述一名哈佛生与一名拉德克利夫学院生的爱情故事。", "id": 2757663} {"src_title": "Großer Preis von Deutschland 2001", "tgt_title": "2001年德國大獎賽", "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Großen Preis von Großbritannien führte Michael Schumacher die Fahrerwertung mit 37 Punkten vor David Coulthard und mit 50 Punkten vor Rubens Barrichello an. Ferrari führte in der Konstrukteurswertung mit 52 Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 72 Punkten vor Williams-BMW. Mit Michael Schumacher, Barrichello, Mika Häkkinen und Eddie Irvine (je einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Heinz-Harald Frentzen wurde von Jordan entlassen und durch Ricardo Zonta ersetzt. Es war das letzte Formel-1-Rennen, das auf dem „alten“ Hockenheimring ausgetragen wurde, ehe die Strecke ab 2002 durch eine verkürzte Variante ersetzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Irvine die schnellste Runde. Ihm folgten Juan Pablo Montoya und Häkkinen. Im zweiten freien Training fuhr Ralf Schumacher die schnellste Zeit gefolgt von Montoya und Michael Schumacher.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Im Qualifying fuhren erneut die Williams-Piloten die schnellsten Zeiten, diesmal in umgekehrter Reihenfolge. Es war Montoyas erste Pole-Position seiner Formel-1-Karriere und ebenso die erste eines Fahrers aus Kolumbien. Hinter Ralf Schumacher war Mika Häkkinen Drittschnellster.", "section_level": 2}, {"title": "Warm-Up.", "content": "Auch im Warm-Up waren die Williams-Fahrer ganz vorne. Ralf Schumacher fuhr dabei schneller als Montoya, gefolgt von Coulthard.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Vor dem Start hatten die Minardis Probleme mit ihrem Auto, bei Tarso Marques war der Benzindruck zu niedrig, zudem rauchte der Motor stark. Dadurch mussten Fernando Alonso und Tarso Marques aus der Boxengasse starten, was angesichts des Startes kein Nachteil mehr war.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Start.", "content": "Beim Start ins Rennen beschleunigte Michael Schumachers Ferrari nicht gut und wurde von mehreren Fahrern überholt. Luciano Burti war nicht mehr in der Lage dem Ferrari auszuweichen und fuhr ihm ins Heck. Burtis Prost stieg daraufhin auf und überschlug sich. Bei der Landung traf er Enrique Bernoldis Arrows und kam erst bei der Streckenbegrenzung zum stehen. Dabei löste sich ein Reifen Burtis und schlug am Arrows, wenige Zentimeter neben Bernoldis Helm, auf. Der Vorgang erinnerte stark an den tödlichen Unfall von Markus Höttinger, der genau an derselben Stelle bei einem Formel-2-Rennen 21 Jahre zuvor durch ein herumfliegendes Rad, welches sich ebenfalls durch einen Auffahrunfall löste, erschlagen wurde. An Schumachers Ferrari wurde die rechte hintere Radaufhängung beschädigt, außerdem verlor er den Heckflügel. Das Rennen wurde aufgrund dieses Unfalls abgebrochen und später mit unveränderter Rundenanzahl neu gestartet. Die Minardi-Fahrer Tarso Marques und Fernando Alonso starteten beim ersten Start aus der Boxengasse. Zum zweiten Start nahmen sie wieder ihre ursprüngliche Startpositionen ein. Indes verletzte sich bei Arbeiten ein Jaguar-Mitarbeiter leicht und musste von Ersthelfern versorgt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Start.", "content": "Da in dieser Saison Ersatzfahrzeuge erlaubt waren, nahmen Burti und Schumacher auch bei diesem Start teil. Beim zweiten Start kamen alle Fahrer gut weg. Montoya verteidigte seine Führung und blieb vor seinem Teamkollegen. Auf Position drei sortierte sich Michael Schumacher ein. Im Mittelfeld kam es zu einer Kollision zwischen Nick Heidfeld und Pedro de la Rosa, wodurch beide Fahrer ausschieden. De la Rosa hatte sich bei der Anfahrt auf die erste Schikane verbremst und fuhr Heidfeld in seinen Boliden. In der ersten Runde kämpften Barrichello und Coulthard indes um Position fünf, Barrichello konnte sich durchsetzen. Nach der ersten Runde führte Montoya vor Ralf und Michael Schumacher, Häkkinen, Barrichello und Coulthard. Barrichello fuhr schneller als Häkkinen und war am Ende der zweiten Runde dicht an den McLaren-Piloten herangefahren. In der dritten Runde überholte Barrichello ihn auf der Außenbahn und war neuer Vierter. Indes zog sich das Feld an der Spitze auseinander, lediglich Barrichello schloss auf Michael Schumacher auf und überholte ihn kurz darauf kampflos. Dahinter gab es einige Positionskämpfe. Ricardo Zonta kollidierte mit dem Fahrzeug von Jos Verstappen und verlor den Frontflügel, Verstappen erlitt einen Reifenschaden. Beide mussten anschließend zum Boxenstopp, Zonta musste wenig später das Fahrzeug abstellen. An der Spitze des Feldes war Barrichello der Schnellste und holte auf Ralf Schumacher auf. Im Mittelfeld gab es einen weiteren Kampf zwischen Olivier Panis und Jarno Trulli. Panis überholte Trulli, kam dabei aber von der Ideallinie ab und musste eine Schikane abkürzen. Beim Versuch zu kontern verlor Trulli die Kontrolle über sein Fahrzeug und drehte sich, er verlor dadurch einige Plätze. In der zwölften Runde begannen die ersten Fahrer mit den Boxenstopps. Währenddessen hatte Mika Häkkinen einen technischen Defekt und musste sein Fahrzeug abstellen. In der 15. Runde ging mit Barrichello der erste Fahrer der Spitzengruppe zu seinem Boxenstopp, was auf eine Zwei-Stopp-Strategie hindeutete. Kurz darauf gab es zwei weitere Ausfälle: Kimi Räikkönen und Eddie Irvine stellten ihre Fahrzeuge in der Boxengasse ab. Nach seinem Boxenstopp war Barrichello erneut schnell unterwegs und schloss auf David Coulthard auf. Wenige Runden später war er direkt hinter Coulthard und überholte ihn Eingangs des Motodroms. In der 21. Runde kam der Führende Montoya zu seinem einzigen Stopp. Die Tankanlage funktionierte nicht ordnungsgemäß und man musste auf die Ersatzanlage wechseln. Dies kostete Montoya viel Zeit, sodass er hinter Barrichello aus der Boxengasse kam. Auch Michael Schumacher kam eine Runde später zu seinem Stopp, welcher ohne Probleme verlief. Schumacher kam hinter Barrichello auf die Strecke zurück. Beim Herausbeschleunigen aus der Boxenausfahrt hatte er allerdings einen technischen Defekt und musste seinen Ferrari am Fahrbahnrand abstellen. Ralf Schumacher kam indes zu seinem Boxenstopp. Dieses Mal gab es bei der Williams-Mannschaft keine Probleme, sodass Ralf Schumacher die Führung behielt. Nach seinem schlechten Boxenstopp musste Montoya kurz danach sein Fahrzeug gänzlich abstellen, da es einen Defekt hatte. Dies war nicht der letzte technische Defekt an einem Boliden der Spitzengruppe: David Coulthard erlitt nach seinem Boxenstopp einen Motorschaden. Barrichello kam in Runde 31 zu seinem zweiten Stopp. Auch bei ihm gab es Probleme mit der Tankanlage und er verlor viel Zeit. Da sein Vorsprung vor dem Stopp allerdings etwa eine Minute auf Jacques Villeneuve betrug, behielt er die zweite Position. Nach den Boxenstopps führte nun Ralf Schumacher vor Barrichello, Villeneuve, Giancarlo Fisichella, Jenson Button und Jean Alesi. Bis zum Ende des Rennens änderte sich an dieser Reihenfolge nichts mehr und Ralf Schumacher feierte den dritten Sieg seiner Formel-1-Karriere. Für Jacques Villeneuve war es der letzte Podestplatz in seiner Formel-1-Karriere.", "section_level": 3}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Große Preis von Deutschland 2001 fand am 29. Juli auf dem Hockenheimring in Hockenheim statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2001.", "tgt_summary": "2001年德国大奖赛(英语:2001 German Grand Prix),是一级方程序赛车在2001年7月29日举办的赛事。比赛总计45圈,将在德国巴登-符登堡邦霍肯海姆的霍肯海姆赛道举行。这是2001年世界一级方程序锦标赛的第12场分站赛事,同时也是第63届德国大奖赛。最终由威廉斯车队的拉夫·舒马克获得冠军。法拉利车队的鲁本斯·巴里切罗获得亚军,而英美车手杰克·维伦纽夫取得第三名。", "id": 2529297} {"src_title": "Morane-Saulnier L", "tgt_title": "莫蘭-索尼耶L單翼機", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Im August 1913 rüstete Morane-Saulnier eine Maschine ihres Typs G zum drahtverspannten Schirmeindecker um. Dies war der Prototyp der Morane-Saulnier L, eines zweisitzigen Aufklärungsflugzeuges, welches 1914 in Produktion ging. Das Muster hatte einen kastenförmigem Rumpf, eine hufeisenförmiger Motorverkleidung, ein normales Achsfahrgestell und ein nur aus einem kleinen Seiten- und Höhenruder bestehendes Heck, einige Serienmaschinen erhielten sogar nur eine starre Seitenflosse. Er besaß keine Querruder, sondern die Steuerung um die Längsachse erfolgte durch Verwindung der Tragflächen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die Morane-Saulnier L wurde zu Beginn des Ersten Weltkriegs in großen Stückzahlen unter der militärischen Bezeichnung \"M.S.2\" geordert. Zunächst als Aufklärer, als Bomber und beim Absetzen von Kampfstoffen eingesetzt, bestand die Maschine bei Begegnungen mit Feindmaschinen zahlreiche Luftkämpfe, die von den Besatzungen mit Karabinern ausgetragen wurden. Auf diese Weise erzielten die Flieger Gilbert und Bros de Puechredon am 10. Januar 1915 den ersten Abschuss eines deutschen Aufklärungsflugzeugs. Dennoch verschaffte die Bewaffnung der Flugzeugbesatzungen mit einem Karabiner dem Flugzeug nur geringe Kampfkraft. Es war in Vergessenheit geraten, dass Raymond Saulnier bereits vor dem Krieg an einem Unterbrechergetriebe gearbeitet hatte, das es ermöglichen sollte, mit einem MG durch den Propellerkreis zu feuern, ohne die rotierenden Propellerblätter zu beschädigen. Versuche hatten aber gezeigt, dass das Schießverhalten der von der Armee gelieferten Hotchkiss-MGs mit 8-mm-Munition zu unzuverlässig für eine Synchronisierung war und damit die Luftschraube beschädigen konnte. Capitaine de Vergnette, Führer der Escadrille MS.23, erinnerte sich an diese Experimente. In seiner Staffel, die gerade mit neuen Maschinen des Typs Morane-Saulnier N ausgestattet wurde, dienten zahlreiche Vorkriegspiloten, darunter der berühmte Rekordflieger und Werksflieger von Morane-Saulnier Roland Garros. Garros wurde direkt zu seiner früheren Firma nach Villacoublay geschickt und ließ dort eine Morane-Saulnier L mit einem Hotchkiss-MG bestücken, welches durch den Propellerkreis feuerte; die Propellerblätter waren dazu mit einfachen Ablenkblechen versehen. Garros kehrte mit der Morane-Saulnier L zur MS.23 zurück und errang am 1. April 1915 seinen ersten historischen Luftsieg, rasch gefolgt von zwei weiteren. Dann musste der Pilot selbst jedoch hinter den deutschen Linien notlanden und die Erfindung fiel in die Hände des Gegners. Auch Georges Guynemer, später einer der bekanntesten französischen Kampfflieger, erzielte am 19. Juli 1915 seinen ersten Luftsieg mit einem Typ L über einen deutschen Zweisitzer.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzländer.", "content": "Eine von der Türkei bestellte Serie des Typs L wurde mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges von der französischen Regierung zugunsten der französischen Aéronautique Militaire beschlagnahmt. Auch die belgische Fliegertruppe verfügte über Flugzeuge des Modells Morane-Saulnier L. Nach dem Kriegsbeginn gingen Exporte an die Bündnispartner Russland und Großbritannien. Morane-Saulnier L wurden erfolgreich von der russischen Fliegertruppe an der Ostfront eingesetzt; 50 Maschinen gingen an das Royal Flying Corps, 25 an den Royal Naval Air Service und flogen an der Westfront bzw. über der Ägäis. Großes Aufsehen erregte die Vernichtung des deutschen Luftschiffs LZ 37 durch den britischen Marineflieger Leutnant Warneford am 7. Juni 1915 über Gent, erzielt durch den Abwurf von Brandbomben auf die Zeppelinhülle. Ebenfalls bekannt wurde der kanadische Captain M. Bell-Irving von der No. 1 (RFC) Squadron, der mit seiner Morane-Saulnier L am 19. Dezember 1915 drei Feindflugzeuge angriff, eines davon abschoss und die beiden weiteren vertrieb. Diese Erfolge blieben jedoch Einzelfälle, nachdem es ab Sommer 1915 der deutschen Fliegertruppe gelungen war, die Luftüberlegenheit weitgehend für sich herzustellen und zu behaupten. Am 29. Juni 1915 landete auf dem Rückflug nach einem Bombenangriff auf die deutsche Zeppelinwerft in Friedrichshafen Sergeant Eugene Gilbert von der Escadrille MS.49 mit seiner Morane-Saulnier L bei Rheinfelden in der Schweiz. Das Flugzeug wurde beschlagnahmt und als Trainer für die Pilotenausbildung im Luftkampf verwendet. Der schwedische Konstrukteur Enoch Thulin stellte mit der \"Thulin D „Parasol“\" eine Kopie der Morane-Saulnier L her. Eine aus Schweden überbrachte \"Thulin D\" wurde im März 1918 zum zweiten Flugzeug der finnischen Luftwaffe.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzende.", "content": "Durch eine Überarbeitung der Struktur und weitere Verbesserungen entstand schließlich die Morane-Saulnier LA, die aber nur ein Übergangsmuster blieb. In Frankreich wurde das Muster nur vereinzelt verwendet, mehrere Maschinen gingen aber an Russland und Großbritannien. Ab Mitte 1915 wurden die Morane L durch den Typ N ersetzt, die jedoch der Feuerkraft der deutschen Eindecker unterlegen war, Anfang 1916 gefolgt von der zweisitzigen Morane-Saulnier P. Auf deutscher Seite wurden Kopien des Flugzeugs bei den Pfalz-Flugzeugwerken nachgebaut. Sie erhielten die Bezeichnungen \"Pfalz A.I\", \"Pfalz A.II\" bzw. die mit MG zum einsitzigen Jagdflugzeug umgerüstete bewaffnete Variante \"Pfalz E.III\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Morane-Saulnier L, auch als „Morane-Parasol“ bezeichnet, war ein 1913 von der französischen Firma Société Anonyme des Aéroplanes Morane-Saulnier entwickelter Schirmeindecker („Parasol“) und gilt als erstes Jagdflugzeug der Militärluftfahrt.", "tgt_summary": "莫兰-索尼耶L单翼机(Morane-Saulnier L)是法国莫兰-索尼耶飞机公司在1913年研制的单翼多用途飞机,该型机在当年12月的就在巴黎的航空展览上公开,在第一次世界大战爆发后就成为法国空军的侦察机,也是第一种在螺旋桨上加上钢铁制子弹偏导片而实现机枪安装在机头并开火,估计这样有大约1/4的子弹会被它挡住不伤到螺旋桨,其余3/4可穿过螺旋桨射击目标,此种做法是在同步射击系统出现前唯一的可行办法。", "id": 682405} {"src_title": "Nicholas Carr", "tgt_title": "尼古拉斯·卡尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nicholas Carr studierte englische und amerikanische Literatur und Sprache am Dartmouth College und in Harvard. Er war zunächst Redakteur, später (neben Sarah Cliffe) zwischen 2000 und 2003 Chefredakteur der Harvard Business Review. Seit 2008 bis vor kurzem war Carr Mitglied des \"Editorial Board of Advisors\" der Encyclopædia Britannica. Carr ist Mitglied im Vorstand des Cloud-Computing-Projekts des World Economic Forum. Er publiziert unter anderem im britischen Guardian und in der Times sowie in den amerikanischen Zeitungen und Zeitschriften The Atlantic, The New York Times, The Wall Street Journal, Wired, The New Republic, in der Financial Times und in der deutschen Wochenzeitung Die Zeit. Außerdem tritt Carr bei Tagungen auf und hält Vorträge.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Nicholas Carr vertritt überwiegend kritische und pessimistische Thesen in Bezug auf die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft. Er ist publizistisch zuerst hervorgetreten mit seinem Aufsatz „IT doesn't matter“ (auf Deutsch sinngemäß etwa: „auf die IT kommt es nicht an“), der im Mai 2003 – also kurze Zeit nach dem Platzen der sogenannten Dotcom-Blase – in der Harvard Business Review erschienen war und der kurz darauf in erweiterter Form auch als Buch herauskam. Carr vertritt darin die Ansicht, der Einsatz von Informationstechnik verspreche im Zeitablauf immer weniger einen strategischen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen, weil bei sinkenden Kosten und immer besserer Verfügbarkeit IT auch von den Mitbewerbern eingesetzt werde. Durch die fortschreitende Standardisierung glichen sich die Produktionsweisen und die Abläufe bei den Wettbewerbern aneinander an. Der größte Fehler, den man beim Einsatz von Informationstechnik begehen könne, bestehe darin, zu viel für die firmeneigene IT-Infrastruktur auszugeben. Vom Ergebnis her gesehen lohne es sich nicht, immer die neueste (und damit: die teuerste) Technik einzusetzen. Einsparmöglichkeiten sieht Carr in erster Linie im Verzicht auf unnötige Software-Updates und im Einsatz von Open-Source-Software. Wer sich einen Eindruck davon verschaffen wolle, wie hoch das diesbezügliche Einsparpotential sein könne, möge sich die Gewinnspanne eines Konzerns wie Microsoft vor Augen führen. Diese Thesen sorgten freilich für eine umfangreiche Kontroverse, die teils heute noch nachwirkt. In seinem Essay „The amorality of Web 2.0“ („das amoralische Web 2.0“) wendet sich Carr gegen die Verklärung des Internets und des Web 2.0. In dem Aufkommen von freien Inhalten in Blogs und Wikis erkennt er einen kulturellen Verfall: Wikipedia sei nur „ein blasser Abglanz der Britannica“, und die Blogosphäre sei „oberflächlich“, weil den Bloggern Meinungen wichtiger seien als eine kontinuierliche Berichterstattung. Deshalb wendet er sich gegen den „Amateurkult“, dem er das Können professioneller Journalisten und Lexikonautoren gegenüberstellt, deren Tätigkeit aber durch die Kostenfreiheit der Web-2.0-Formate und die Zeitungskrise gefährdet sei. In der Folge beschäftigte sich Carr mit dem Aufkommen des Cloud-Computing. Das Internet, das ursprünglich nur ein bloßes Verteilernetzwerk gewesen sei, werde durch die Einrichtung der „Cloud“ selbst „nicht nur zu einem universellen Computer [...] sondern auch zu einem universellen Medium“. Die Computerisierung habe die Produktivität erhöht, wodurch viele Arbeitsplätze verlorengegangen seien. Dieser Prozess werde durch den Übergang zum Cloud-Computing weiter verschärft. Einerseits könnten nun Amateure komplizierte Arbeiten in der Kulturproduktion am eigenen Rechner übernehmen, wie beispielsweise die Tonmischung bei Tonaufnahmen oder das Bearbeiten von Fotos; andererseits sei es fragwürdig geworden, ob die weiterhin teuren kulturellen Güter wie etwa der Journalismus auch weiterhin finanzierbar sein werden. „Es könnte sich herausstellen, dass die Kultur der Vielfalt, die das Internet erschaffen hat, in Wirklichkeit nur eine Kultur der Mittelmäßigkeit ist“. Im deutschen Sprachraum ist Nicholas Carr vor allem durch seine pessimistischen Einschätzungen zum Zusammenhang der Internetnutzung und der dadurch bewirkten Veränderung des Denkens bekannt geworden. In dem Essay, der 2008 in der Zeitschrift The Atlantic unter dem Titel: „Is Google making us stupid?“ (auf Deutsch etwa: „Macht (uns) Google blöd?“) erschienen war, später in einer erweiterten Fassung in dem Buch „The Shallows“ (deutscher Titel: „Wer bin ich, wenn ich online bin... und was macht mein Gehirn solange? Wie das Internet unser Denken verändert“), stellt er fest, dass er, etwa zehn Jahre nachdem er begonnen hatte, online zu lesen, nicht mehr so wie früher in der Lage war, längere Texte aufzunehmen. Einerseits sei die Textmenge, die wir heute dank der digitalen Medien zu verarbeiten hätten, wesentlich höher als noch in den 1970er- und 1980er-Jahren, als das Fernsehen noch das Leitmedium war. Aber auch das Lesen habe sich verändert, es sei sprunghafter geworden, und die Hirnforschung belege, dass sich die Lesegewohnheiten auf die Gestalt des Gehirns auswirkten und sich dieses mit seinem Gebrauch verändere, indem es sich anpasse. Längere, kontemplative und analytische Gedankengänge und Texte würden dadurch immer mehr erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Dahinter stehe auch ein kommerzielles Interesse, denn je mehr Seiten ein Benutzer anklicke, desto mehr Daten könne ein Konzern wie Google über ihn sammeln, um sie bei der Platzierung von Werbung zu verwenden. Außerdem werde dadurch die Produktivität der „Wissensarbeit“ („knowledge work“) gesteigert. Carr schlägt einen pessimistischen Ton an. Letztlich müsse aber offenbleiben, ob diese Entwicklung als nachteilig zu bewerten sei, denn auch bei der Erfindung des Buchdrucks habe es kritische Stimmen gegeben, die meinten, mit der billigeren Verfügbarkeit von Büchern wären Nachteile verbunden, die die Vorteile bei weitem überwiegen würden.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Nicholas Carrs Thesen sind vor allem von Kritikern der digitalen Medien wahrgenommen und vielfach rezipiert worden. So bezog sich Frank Schirrmacher in seinem Buch „Payback“ im Jahr 2009 auf Carr. Der Spiegel griff im August 2008 den Titel des Atlantic auf und fragte seinerseits: „Macht das Internet doof?“ Manfred Spitzers Thesen zur „Digitalen Demenz“ sind mit Carrs Buch „Wer bin ich, wenn ich online bin... und was macht mein Gehirn solange?“ in Verbindung gebracht worden. Mercedes Bunz befand im Jahr 2012, die „besorgte“ Frage, ob der Gebrauch von Google „blöd“ mache, sei nach dem Versuch, sie ernsthaft zu diskutieren – zunächst in Magazinen und in der Tagespresse, später auch bei Tisch – „letztlich an die Stammtische vertagt“ worden. Sie stellt Carr in eine Reihe mit anderen, ganz verschiedenen, jedenfalls pessimistischen Kritikern der Digitalisierung und hält ihnen entgegen, dass es nicht die Geräte oder die Web-2.0-Plattformen seien, die unser Denken veränderten, sondern unser Umgang mit ihnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nicholas Carr (auch: \"Nicholas G. Carr\" sowie: \"Nick Carr\", * 1959) ist ein US-amerikanischer Autor und Wirtschaftsjournalist, der sich insbesondere mit der Entwicklung des Internets und mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalen Revolution beschäftigt.", "tgt_summary": "尼古拉斯·卡尔(英语:Nicholas G. Carr),生于1959年,是一名美国作家,其著作主要是关于科技、商业以及文化方面。毕业于达特茅斯大学及哈佛大学。", "id": 1959192} {"src_title": "Little Moreton Hall", "tgt_title": "小莫頓莊園", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der älteste Teil des Bauwerks wurde von dem wohlhabenden Landbesitzer William Moreton von 1504 bis 1508 errichtet, nachfolgende Generationen der Familie erweiterten es bis ungefähr 1610. Die ältesten Teile sind der Nordflügel mit der Großen Halle und der nördliche Teil des Ostflügels, die für William Moreton zwischen 1504 und 1508 erbaut wurden. Der Ostflügel wurde um 1508 nach Süden erweitert, um Raum für weitere Wohnbereiche und die Kapelle zu schaffen. Der Südflügel wurde zwischen 1560 und 1562 von John Moreton (1541–98) errichtet. Er enthält das Torhaus und ein drittes Geschoss mit einer Long Gallery. Die letzten Erweiterungen des Hauses, eine kleine Küche und ein Brauhaus, wurden dem Südflügel gegen 1610 hinzugefügt. Mit dem Ausbruch des Englischen Bürgerkriegs 1642 verließ das Glück die Moreton-Familie. Zwar überstand sie den Krieg unversehrt, doch finanziell angeschlagen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war das Haus überwiegend vermietet. Es wurde nicht wieder von der Familie bewohnt. Im 19. Jahrhundert interessierte Little Moreton Hall romantische Künstler. Elizabeth Moreton, eine anglikanische Nonne, die das Haus nach dem Tod ihrer Schwester Annabella 1892 erbte, begann mit der Restaurierung des heruntergekommenen Hauses. Sie stellte die Kapelle wieder her und richtete sie ein. 1912 vermachte sie das Haus einem Cousin, Charles Abraham, Bischof von Derby, unter der Bedingung, dass es nie verkauft würde. Abraham betrieb die Erhaltung des Hauses bis 1938, als er und sein Sohn es dem National Trust übereigneten.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das unregelmäßige Gebäude umstellt in drei Flügeln einen kleinen gepflasterten Hof. Die hundertjährige Baugeschichte fand während der englischen Renaissance statt, doch ist das Bauwerk in seiner Anlage mittelalterlich und enthält lediglich schmückende Elemente der Renaissance wie die Verzierung des Torhauses und elisabethanische Kamine. Es ist überwiegend ein Fachwerkbau, mit Ausnahme der gemauerten Kamine. Die Bauweise ist, wie üblich bei Gebäuden dieser Epoche in Cheshire, ein Fachwerk aus Eichenbalken auf einem Steinfundament. Diagonale schwarze Eichenbalken schmücken die Fassaden in Chevron- und Rautenmustern. Weiter oben wiederholt sich in Fassaden und Erkern ein Kleeblattmotiv. Der Zugang zum Haus erfolgt im Südflügel über eine Steinbrücke über den Graben und ein Torhaus. Beide Obergeschosse ragen in Rähmbauweise über das darunterliegende Geschoss hinaus. Die Aborterker der beiden Obergeschosse entleerten direkt in den Graben. Das Torhaus führt zu einem rechteckigen Hof, an dessen Nordseite die Große Halle steht.", "section_level": 1}, {"title": "Restaurierung.", "content": "Das Haus wurde vollständig restauriert und ist von April bis Dezember für Besucher geöffnet. Während dieser Zeit findet in der Kapelle sonntags ein Gottesdienst statt. Die Gärten, die im 20. Jahrhundert vernachlässigt waren, wurden im Tudor-Stil wiederhergestellt. Der Knotengarten wurde in den frühen 1980er Jahren neu angelegt nach einer Zeichnung aus Leonard Meagers \"Complete English Gardener\" (1672). Andere authentische Elemente sind ein Taxus-Tunnel und ein Obstgarten mit Früchten der Tudorzeit, Äpfeln, Birnen, Quitten und Mispeln. Geld für die Erhaltung des Baudenkmals stammt auch aus seiner Benutzung für Filmaufnahmen. 1996 wurde dort Daniel Defoes \"Moll Flanders\" in einer Bearbeitung für Granada Television gedreht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Little Moreton Hall ist ein Herrenhaus, das 6,4 km südwestlich von Congleton, Cheshire, England liegt. Das Fachwerkhaus wurde im 16. und 17. Jahrhundert erbaut und ist von einem Wassergraben umgeben. Es ist ein Denkmal des National Trust, der das Grade-I-Baudenkmal als einen der besterhaltenen Fachwerk-Herrensitze im Vereinigten Königreich führt.", "tgt_summary": "小莫顿庄园(Little Moreton Hall),又称旧莫顿庄园(Old Moreton Hall),是位于英格兰柴郡康格尔顿的一座半木造结构英国乡村别墅。小莫顿庄园最早修建于约1504年至1508年,长期以来是莫顿家族的菜站。1938年,小莫顿庄园的所有权移交给国民信托,并被列入英格兰遗产和英国一级保护建筑。现在小莫顿庄园每年4月至12月对外开放。", "id": 4767} {"src_title": "Remington 51", "tgt_title": "雷明登M51半自動手槍", "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "Die Taschenpistole Remington 51 war für den amerikanischen Zivilmarkt konzipiert und wurde zunächst nur im Kaliber.380 ACP (\"Series of 1918\"), ab 1921 auch in.32 ACP (\"Series of 1921\") produziert. John Douglas Pedersen (* 21. Mai 1881; † 23. Mai 1951) begann mit der Entwicklung der Pistole bereits vor Beginn des Ersten Weltkriegs, den ersten Patentantrag reichte er im Juli 1915 ein. Bemerkenswert für die damalige Zeit ist, dass die Konstruktion gänzlich ohne Schrauben auskommt. Die Remington 51 verfügte über einen innenliegenden Hahn und einen Single-Action-Abzug. Sie hatte einen manuellen Sicherungshebel, eine automatische Magazinsicherung (verhindert die Schussauslösung bei entnommenem Magazin) sowie eine Griffsicherung. Bei letzterer handelt es sich um ein Mehrzweck-Bedienelement, das zugleich auch als Betätigung für den Schlittenfang dient. Da es nur bei gespannter Waffe aus dem Griffstück hervortritt, fungiert es außerdem auch als Zustandsanzeige für das verdeckt innenliegende Schlagstück. Remington unternahm umfangreiche Versuche mit Wachsabdrücken, um eine möglichst ideale, ergonomische Griffform zu finden. Aufgrund der guten Deutschusseigenschaften bewarb das Unternehmen die Reminton 51 als „selbstzielend“ (\"self aiming\"). Durch den verzögerten Verschluss wurde zudem der gefühlte Rückschlag minimiert, was sich wiederum auf die Schusspräzision positiv auswirkte. Die Pistole ist insgesamt deutlich kompakter, flacher und auch etwas leichter als ihre zeitgenössischen Mitbewerber im Kaliber.380 ACP – die Gewichtsvorteile kamen beim größeren Modell 53 aber deutlicher zur Geltung. Kommerziell war die Remington 51 kein großer Erfolg, wobei auch die einsetzende Weltwirtschaftskrise eine Rolle spielte.", "section_level": 1}, {"title": "Verschluss.", "content": "Beim verzögerten Masseverschluss (englisch: \"hesitation lock\") der Remington 51 bewegen sich Schlitten und Verschlussstück zunächst um 0,083 Zoll (2,11 mm) gemeinsam zurück, bis der eigentliche, unabhängig beweglich gelagerte Verschlussblock von einer Verriegelungsschulter am Griffstück gebremst wird. Der durch den Impuls beschleunigte Schlitten bewegt sich dann aufgrund seiner Massenträgheit gegen die von der Verschlussfeder ausgeübte Kraft weiter nach hinten, wodurch der Verschlussblock angehoben wird und sich zusammen mit dem Schlitten weiterbewegen kann. Ein Verschluss dient bei Selbstladewaffen dazu, den Repetiervorgang nach der Schussauslösung lange genug zu verzögern, bis das Projektil den Lauf verlassen hat und der Systemdruck auf ein sicheres Maß abgesunken ist. Bei einfachen unverriegelten Feder-Masse-Verschlüssen wird dies alleine durch die Trägheit des Verschlussstückes erreicht, weshalb diese nur für relativ schwache Patronen geeignet sind. Durch den verzögerten Verschluss der Remington 51 können der Verschluss und die gesamte Waffe kompakter und leichter gestaltet werden. Außerdem ermöglicht er die Verwendung eines feststehenden Laufs, was eine tief angesetzte Laufachse ermöglicht und die Eigenpräzision der Waffe erhöht. Remington bewarb das System als verriegelten Verschluss (\"„breech... positively locked“\"), was genaugenommen aber nicht ganz zutreffend ist. Das von Pedersen entworfene System ist jedoch wesentlich einfacher als herkömmliche Verriegelungen wie beispielsweise das Browning-System.", "section_level": 2}, {"title": "Remington 53.", "content": "Bei der Pistole Remington 53 (alternative Bezeichnung: Remington Model 1917) handelte es sich um eine militärische Variante im größeren Kaliber.45 ACP. Sie war 210 mm lang und wog ungeladen rund 907 g, die Magazinkapazität betrug 7 Schuss. Die Waffe unterschied sich von der Remington 51 unter anderem durch einen außenliegenden Hahn, außerdem verfügte sie über einen konventionellen Schlittenfanghebel und verzichtete auf manuelle Sicherungen. Sie war leichter und präziser als die Colt 1911 und verfügte über weniger Federn und bewegliche Teile, außerdem war aufgrund des verzögerten Masseverschlusses der gefühlte Rückschlag merklich geringer. Die reinen Herstellungskosten der Remington 53 sollten deutlich unter denen einer Colt 1911 liegen. Die Pistole bestand die im Juni 1918 am Schießstand von Savage Arms in Utica durchgeführten Beschaffungstests der US Navy, woraufhin diese von Remington ein Angebot für 75.000 Pistolen anforderte. Obwohl das Unternehmen sein Angebot im Juli 1919 nachbesserte, wurde die Waffe nach Ende des Ersten Weltkriegs nicht mehr eingeführt, auch nicht von der US Army, die im Jahr 1920 entsprechende Tests durchgeführt hatte. Der einzige bekannte Prototyp befindet sich heute im Werksmuseum von Remington.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Der verzögerte Masseverschluss Pedersens wurde auch bei der 1933 von Gotthard End entwickelten Maschinenpistole SIG MKMO eingesetzt. Pál Király, der zuvor ebenfalls bei der Schweizerischen Industrie-Gesellschaft (SIG) gearbeitet hatte, entwickelte Ende der 30er Jahre die sehr ähnliche Maschinenpistole Danuvia 39M mit hebelübersetztem Masseverschluss (\"lever-delayed blowback\"). Dieser basiert auf einem Patent Pedersens vom März 1922 für eine nicht gebaute Variante der Remington 51. Im Januar 2014 stellte Remington die subkompakte Selbstladepistole R51 im Kaliber 9 × 19 mm mit Pedersen-Verschluss vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pistole Remington 51 (auch Remington Model 51) ist eine von John Pedersen entwickelte und von Remington UMC produzierte Selbstladepistole mit verzögertem Masseverschluss. Zwischen 1918 und 1927 wurden ungefähr 65.000 Stück gefertigt.", "tgt_summary": "雷明登M51()是一款由枪械设计师约翰·道格拉斯·佩德森所设计,并且在1920世纪初由雷明登武器公司所生产并且投放于美国民用市场的小型袖珍式半自动手枪,发射和两种口径的手枪子弹。1918年至1927年间,雷明登生产了大约65,000把.32 ACP和.380 ACP口径的M51手枪,虽然1930年代中期又组装了一小批手枪。", "id": 995145} {"src_title": "Ante Rebić", "tgt_title": "安特·雷比奇", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge in Kroatien.", "content": "Rebić begann seine Karriere in der Jugend des kroatischen Vereins \"Vinjani\". 2008 wechselte er in die Jugendabteilung des kroatischen Zweitligisten NK Imotski. Nach guten Leistungen wechselte er 2010 zum Erstligisten RNK Split. Im Januar 2011 wurde Rebić in den Profikader aufgenommen. Sein Debüt gab er im Mai 2011, als er gegen Dinamo Zagreb eingewechselt wurde und in der Schlussphase den Ausgleichstreffer erzielte. Im Sommer unterzeichnete er seinen ersten Profivertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren.", "section_level": 3}, {"title": "Rebić in Italien und Leipzig.", "content": "Rebić wechselte am 28. August 2013 zum italienischen Erstligisten AC Florenz und unterschrieb einen Fünfjahresvertrag. Im Sommer 2014 wurde er an den deutschen Zweitligisten RB Leipzig ausgeliehen. In Leipzig konnte er sich allerdings nicht durchsetzen und kam lediglich auf zehn Einsätze in der 2. Bundesliga. Zur Saison 2015/16 kehrte Rebić nach Florenz zurück und kam in der ersten Saisonhälfte zu vier Einsätzen, in denen er ein Tor erzielte. Am 14. Januar 2016 wechselte er bis zum Saisonende innerhalb der Serie A zu Hellas Verona. Dort konnte er mit zehn Einsätzen ohne eigenen Torerfolg den Abstieg des Klubs in die Serie B nicht verhindern.", "section_level": 3}, {"title": "Zwischen Frankfurt und Italien.", "content": "Zur Saison 2016/17 wurde Rebić für ein Jahr leihweise vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt unter Vertrag genommen. Kurz vor Beginn der Bundesliga-Saison wurde bei ihm Pfeiffersches Drüsenfieber festgestellt. Am 17. September 2016 debütierte Rebić beim 2:1-Heimsieg gegen Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga und am 5. Februar 2017 (19. Spieltag) erzielte er im Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 sein erstes Bundesligator zum 2:0-Endstand in der 83. Minute. Da Eintracht Frankfurt eine im Leihvertrag verankerte Kaufoption nicht gezogen hatte, kehrte Rebić mit Ablauf der Leihe zur AC Florenz zurück.", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr nach Frankfurt.", "content": "Nachdem Rebić in Florenz in den ersten Saisonspielen nicht im Kader gestanden hatte, kehrte er bereits im Sommer 2017 nach Frankfurt zurück; am letzten Tag der Transferperiode lieh ihn Eintracht Frankfurt erneut bis zum Ende der Saison 2017/18 aus. Durch seinen Einsatz im DFB-Pokalspiel am 20. Dezember 2017 gegen den 1. FC Heidenheim gingen die Transferrechte an Rebić zum 1. Juli 2018 an die Eintracht über und sein Vertrag wurde bis zum 30. Juni 2021 verlängert. Im Finale des DFB-Pokals am 19. Mai 2018 erzielte Rebić die ersten beiden Tore für die Eintracht zum 1:0 und 2:1 gegen den FC Bayern München und legte damit den Grundstein zum 3:1-Sieg und Titelgewinn. Kurz vor der Saison 2018/19 verlängerte Rebić seinen Vertrag in Frankfurt vorzeitig bis 2022. In der Saison 2018/19 bildete er mit seinen Teamkollegen Sébastien Haller und Luka Jović ein Sturmtrio, das in den Medien aufgrund ihrer körperlichen Präsenz als „Büffelherde“ bezeichnet wurde.", "section_level": 3}, {"title": "AC Mailand.", "content": "Anfang September 2019 wechselte Rebić am letzten Tag der Transferperiode im Tausch mit André Silva in die Serie A zur AC Mailand. Beide Spieler wurden jeweils für zwei Jahre ausgeliehen. Der Sportvorstand Fredi Bobic erklärte im \"Doppelpass\", dass man sich zunächst auf Leihgeschäfte geeinigt habe, um ohne Zeitdruck über die Ablösesummen verhandeln zu können. Für \"Milan\" absolvierte der Kroate in der Hinrunde sieben Pflichtspiele ohne Torbeteiligung, anschließend steigerten sich seine Leistungen und es gelangen ihm bis zu einer durch die COVID-19-Pandemie erzwungenen Saisonunterbrechung sechs Tore in acht Rückrundenpartien.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Rebić durchlief von der U18 an alle Junioren-Nationalmannschaften Kroatiens. Am 14. August 2013 debütierte er beim 3:2-Sieg im Testspiel gegen Liechtenstein in der A-Nationalmannschaft und erzielte dabei sein erstes Tor. Für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wurde er in den kroatischen Kader berufen und kam in allen drei Gruppenspielen seiner Mannschaft zum Einsatz, die sie als Dritter beendete und ausschied. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland stand er erneut im kroatischen Aufgebot. Dort erzielte er am 21. Juni 2018 beim im Gruppenspiel gegen Argentinien mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 sein erstes WM-Tor. Im Turnier spielte Rebić sechsmal und wurde mit seiner Mannschaft nach einer 2:4-Niederlage im Finale gegen Frankreich Vizeweltmeister.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Eintracht Frankfurt Nationalmannschaft", "section_level": 1}], "src_summary": "Ante Rebić (* 21. September 1993 in Split) ist ein kroatischer Fußballspieler. Der Stürmer spielt als Leihspieler von Eintracht Frankfurt bei der AC Mailand und ist kroatischer Nationalspieler.", "tgt_summary": "安特·雷比奇(,1993年-9月1日)是一名克罗地亚足球运动员,司职前锋。现时由德甲球队法兰克福外借至意甲球会AC米兰 。", "id": 2772018} {"src_title": "Star Trek Into Darkness", "tgt_title": "星际迷航:暗黑无界", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Auf dem Planeten Nibiru droht ein Vulkanausbruch die noch wenig entwickelte Zivilisation auszulöschen. Die Crew der \"Enterprise\" versucht dies zu verhindern, wobei Spock im Krater des Vulkans in Lebensgefahr gerät. Captain Kirk rettet ihn, obwohl die Eingeborenen dabei die \"Enterprise\" sehen und er somit die oberste Direktive der Föderation verletzt, die keine Einflussnahme auf die Entwicklung fremder Kulturen erlaubt. Als der Vorfall später trotz Kirks geschöntem Bericht durch Spock ans Licht kommt, verliert Kirk das Kommando über die \"Enterprise\". Er soll wieder zurück an die Akademie und Spock auf die \"USS Bradbury\" versetzt werden. Kirks Mentor Admiral Christopher Pike erhält daraufhin das Kommando über die \"Enterprise\" zurück, nimmt Kirk jedoch als seinen ersten Offizier mit an Bord. Kurze Zeit später verübt ein Sternenflottenoffizier einen Sprengstoffanschlag auf ein als Archiv getarntes Waffenlabor der Sternenflotte in London. Als Gegenleistung heilt der Auftraggeber dessen todkranke Tochter durch eine Bluttransfusion. Die Sternenflotte beruft eine Sitzung im Hauptquartier in San Francisco ein, an der auch Kirk und Spock als Adjutanten teilnehmen. Admiral Marcus, Oberbefehlshaber der Sternenflotte, identifiziert als Drahtzieher des Anschlags John Harrison, der ein ehemaliger Agent der Sternenflotte sei, und befiehlt die Jagd auf ihn. Eben als Kirk erkennt, dass Harrison die Einberufung dieser Sitzung vorausgesehen haben muss, beschießt dieser den Konferenzraum mit einem Shuttle. Er tötet die meisten hochrangigen Teilnehmer, darunter auch Admiral Pike. Kirk bringt das Shuttle zum Absturz, doch Harrison entkommt mit einem mobilen Transporter. Scott findet heraus, dass Harrison auf den Klingonen-Heimatplaneten Kronos geflohen ist. Admiral Marcus gibt Kirk daraufhin das Kommando über die \"Enterprise\" zurück, der Spock sofort wieder als ersten Offizier einsetzt. Da die Sternenflotte keinen Krieg mit den Klingonen riskieren will, soll Kirk lediglich bis zum Rand der neutralen Zone vordringen und von dort aus Harrisons Position, eine unbewohnte Gegend auf Kronos, mit neuartigen Langstrecken-Photonentorpedos beschießen. So soll ein offener Konflikt mit den Klingonen vermieden werden. Nach Anbordnahme der 72 neuen Torpedos möchte Chefingenieur Scott diese überprüfen, was ihm jedoch verwehrt wird. Er warnt vor ihrem Einsatz und quittiert seinen Dienst, weswegen Kirk Chekov zum Chefingenieur ernennt. Auf dem Flug nach Kronos stellt Spock die Waffenexpertin Carol Wallace zur Rede, die ihre Versetzung auf die Enterprise gefälscht hat, um die neuen Torpedos selbst zu überprüfen. Es stellt sich heraus, dass sie in Wahrheit Dr. Carol Marcus ist, die Tochter von Admiral Marcus, die unlautere Machenschaften ihres Vaters vermutet. Plötzlich legt eine Überhitzung des Warpkerns den Antrieb lahm, wodurch das Schiff in klingonischem Gebiet vorerst manövrierunfähig ist. Entgegen den Missionsbefehlen plant Kirk, auf dem Planeten zu landen, um Harrison festzunehmen und vor Gericht zu stellen. Zusammen mit Spock, Uhura und zwei weiteren Männern macht er sich in einem Shuttle auf den Weg und lässt Harrison durch Sulu über die feuerbereiten Torpedos in Kenntnis setzen, damit dieser sich stellt. Ein Trupp Klingonen fängt das Shuttle jedoch ab und zwingt es zur Landung. Uhura versucht daraufhin, auf Klingonisch zu verhandeln, doch da taucht Harrison auf, schaltet beinahe mühelos die Klingonen aus und ergibt sich Kirk anschließend widerstandslos, als er die Anzahl der Torpedos erfährt. Kirk bringt Harrison an Bord und verhört ihn. Harrison gibt jedoch zunächst nur vage Hinweise, durch die Carol Marcus und McCoy herausfinden, dass sich in den 72 Torpedos Menschen in kryogenen Tiefschlafkapseln befinden. Harrison erklärt, er heiße in Wahrheit Khan und sei ein gentechnisch verbesserter Soldat, der vor 300 Jahren zusammen mit seiner Crew eingefroren wurde. Admiral Marcus ließ ihn aufwecken, um ihn für seine eigenen Zwecke einzusetzen, da er den politischen Konflikt mit den Klingonen militärisch lösen möchte. So musste der hochintelligente Khan die Torpedos und anderes Kriegsmaterial entwickeln. Marcus versuchte, ihn unter Kontrolle zu halten, indem er Khan drohte, seine Crew umzubringen. Khan versteckte daraufhin seine Leute in den Torpedos und plante zu fliehen, musste sie jedoch zurücklassen, als Marcus sein Vorhaben aufdeckte. Khan gibt Kirk Koordinaten, die dieser an den auf der Erde gebliebenen Scott weiterleitet, damit der sich dort umsieht. Eben als Kirk herausfindet, dass Admiral Marcus den Ausfall des Warpantriebs inszeniert hatte, um einen Krieg mit den Klingonen zu provozieren, taucht dieser mit einem neuen und größeren Kriegsschiff der Sternenflotte neben der Enterprise auf und fordert die Übergabe von Khan. Kirk überlistet ihn, indem er Chekov den notdürftig reparierten Kern für einen Warpflug zurück zur Erde einsetzen lässt. Während des Warpfluges holt sie jedoch Marcus’ deutlich überlegenes Raumschiff ein. Mit der Rechtfertigung, Kirk gelte nun als Gehilfe des Verbrechers Khan, feuert Marcus auf die Enterprise. Seine Tochter Carol, von deren Anwesenheit auf der Enterprise Marcus nichts wusste, kontaktiert ihn, worauf er das Feuer einstellen lässt. Er lässt Carol an Bord seines Schiffs beamen, um sie aus der Schusslinie zu bringen, und will den Angriff fortsetzen. Scott, der an den übermittelten Koordinaten Marcus’ neues Raumschiff vorgefunden hatte und sich unbemerkt darin einschleusen konnte, schafft es jedoch, die Waffensysteme rechtzeitig zu sabotieren. Kirk und Khan setzen in Raumanzügen zu Marcus’ Schiff über, wo Scott ihnen eine Frachtraumluke öffnet. Sie dringen zur Brücke vor und überwältigen die kleine Crew. Auf Kirks Anweisung betäubt Scott auch Khan. Noch während Spock mit seinem älteren Ich (siehe \"Star Trek XI\") Kontakt aufnimmt und erfährt, dass Khan ein sehr gefährlicher Gegner ist, erwacht Khan wieder, überwältigt Kirk, Scott und Carol und tötet Admiral Marcus mit bloßen Händen. Er fordert von Spock die Bereitstellung der 72 Torpedos mit seiner Crew, um sie zu sich an Bord zu beamen. Nachdem dies geschehen ist, beamt er im Gegenzug Carol, Kirk und Scott zurück auf die \"Enterprise\" und eröffnet wieder das Feuer. Spock hat Khan jedoch überlistet und hat vor dem Beamen die Insassen aus den Torpedos befreit. Per Fernzünder bringt Spock sie zur Explosion, die Khans Schiff ebenfalls schwer beschädigt. Beide Raumschiffe fallen antriebslos aus dem Orbit in Richtung Erde. Kirk gelingt es rechtzeitig, den Warpkern des Schiffs zu reparieren, so dass die \"Enterprise\" den Absturz abfangen kann. Allerdings muss er sich dabei ungeschützt der tödlichen Strahlung aussetzen und droht zu sterben. In der Dekontaminationsschleuse zum Maschinenraum kommt es zu einem emotionalen Moment zwischen Kirk und Spock, und als Kirk das Bewusstsein verliert, schreit der aufbrausende Spock seine Wut auf Khan heraus. Khan, der mit seinem Schiff mittlerweile auf San Francisco gestürzt ist und dort erheblichen Schaden verursacht hat, überlebt den Absturz fast unbeschadet. Von Spock verfolgt, flieht er vom Wrack durch die Stadt. Unterdessen findet McCoy heraus, dass Khans Blut eine regenerative Wirkung besitzt und Kirk retten könnte. Uhura folgt deshalb Spock, um zu verhindern, dass er Khan tötet. Spock hat Khan inzwischen auf einem Luftfrachter gestellt und kann ihn mithilfe von Uhura überwältigen. Zwei Wochen später erwacht Kirk, noch geschwächt, aber durch ein von McCoy hergestelltes Serum aus Khans Blut geheilt. Ein Krieg mit den Klingonen konnte vermieden werden. Am Ende des Films bricht die \"Enterprise\" unter Kirks Kommando zu ihrer ersten fünfjährigen Erkundungsmission auf, während Khan wieder in einer Tiefschlafkapsel liegt und zusammen mit seiner Crew in einer Lagerhalle aufbewahrt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Bereits im Juni 2008 wurde berichtet, dass Paramount Pictures daran interessiert sei, mit den Produzenten des elften Star-Trek-Films einen weiteren Film zu produzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Der Film wurde teilweise mit IMAX-Kameras gefilmt und nachträglich von 2D zu 3D konvertiert. Der Film ist in Dolby Atmos vertont.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing.", "content": "Es wurden ein Announcement-Trailer (Dezember 2012), drei Teaser, ein internationaler Trailer (März 2013) und ein weiterer Trailer (April 2013) online gestellt. Lediglich der Announcement-Trailer, ein Teaser zum Super Bowl und der internationale Teaser sind dabei auf Deutsch erschienen. Soundtrack des ersten Teasers ist \"The Awakening\" von Brian Tyler, im \"Big Game Spot\", dem Teaser zum Super Bowl, wurde \"Siege Towers\" von Audiomachine genutzt. Im internationalen Trailer wurde erst \"Requiem of the Gods\" von Critical Mass als Soundtrack verwendet, danach \"Knightfall\" von Immediate Music und \"Icarus\" von Superhuman. Dazu wurden Poster und animierte Flash-GIFs über verschiedene Kanäle veröffentlicht. Die Werbeaktion, während der Earth Hour März 2013 in London 30 Quadrocopter aufsteigen zu lassen und im Formationsflug aus Lichtern das Star Trek Logo zu bilden, erreichte große Medienaufmerksamkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Michael Giacchino komponierte die Filmmusik unter dem Herausgeber Colosseum Music Entertainment (Alive). Das Album erschien am 17. Mai 2013 unter dem Namen \"Star Trek Into Darkness – Original Motion Picture Soundtrack\".", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation übernahm die Berliner Synchron GmbH nach einem Dialogbuch von Änne Troester und unter der Dialogregie von Björn Schalla.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umsatz.", "content": "Am Eröffnungstag spielte der Film in den USA mit 13,5 Millionen US-Dollar weniger als die Hälfte von \"Star Trek\" (30,9 Millionen US-Dollar) ein. Im ersten Quartal nach Veröffentlichung wurden an den Kinokassen weltweit 451 Millionen US-Dollar umgesetzt – bei einem Budget von 190 Millionen US-Dollar. In den ersten vier Tagen war der Film in Deutschland mit 446.000 Besuchern der zu diesem Zeitpunkt erfolgreichste. Im Jahr 2013 wurden bundesweit 1.514.029 Besucher an den deutschen Kinokassen gezählt, womit der Film den 16. Platz der meistbesuchten Filme des Jahres belegte.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Kritiken zu \"Star Trek Into Darkness\" fielen überwiegend positiv aus. Insbesondere in den US-Medien wurde der Film gut aufgenommen und als unterhaltsames Action-Adventure begrüßt. Die Website \"Rotten Tomatoes\" zählte bis Ende Mai 2013 insgesamt 242 Kritiken, von denen 87 % positiv ausfielen, auch wenn des Öfteren bemerkt worden sei, dass der Film weniger originell sei als sein Vorgänger. Die deutsche Filmkritik äußert sich hingegen vielfach negativ. Andreas Borcholte von Spiegel Online stellt die „philosophische Leere“ des Films der philosophischen Lehre aus den klassischen Star-Trek-Filmen gegenüber, obwohl sich Abrams mit dem Neustart zuvor viele inhaltliche Möglichkeiten geschaffen habe. So bezeichnet Borcholte den Film als „Buddy-Movie im Weltraum“. Ferner schreibt er: „Abrams’ Star Trek ist ein wuchtiges, clever komponiertes Konglomerat der in jüngster Zeit erfolgreichsten Kino-Franchises. Und damit das nicht so auffällt, jagt eine Action-Sequenz die nächste, löst ein wirkungsvoller 3-D-Effekt den nächsten ab, Lanzenwürfe ins zusammenzuckende Publikum inklusive.“ Kritisch sieht Sebastian Milpetz von Critic.de die mangelnde Tiefe. Abrams traue sich nicht, die Crew so tief in eigene und politische Abgründe zu führen wie beispielsweise in der Dark-Knight-Reihe oder in Skyfall. Er bezeichnet die Entwicklungsgeschichte als simpel, sie beschränke sich auf altbekannte Kabbeleien zwischen Kirk und Spock. Allerdings lobt er den optischen Gesamteindruck. Harald Peters von Die Welt bemängelt, dass J. J. Abrams seine im Vorgängerfilm geschaffenen Freiheiten ungenutzt lasse und dass es dem Film an Plausibilität fehle. Allerdings lobt er die schauspielerischen Leistungen: „Wie schön, dass zumindest die Schauspieler sich Mühe geben, alles aus ihren dünnen Figuren herauszuholen.“ „«Star Trek» gehört ins All, am besten in einen weit entfernten Quadranten“, findet Philippe Zweifel vom Tages-Anzeiger. Im Gegenzug lobt er die Action-Szenen des Films: „Doch wir wollen uns nicht beklagen. «Into Darkness» bietet viele gelungene «one liner» und noch mehr Action, zum Beispiel eine Art Meteoritensurfen und den obligatorischen Warp-Kern, der unter grossem Getöse bröckelt.“ Wenig Gutes findet auch Jens Balzer von der Berliner Zeitung. Er zieht den Vergleich mit der „intelligenten SF-Literatur“, in der man in der Konfrontation mit dem Anderen auch das Andere in sich selbst entdecken könne. Wohl hätten die Star-Trek-Fernsehfilme und deren Nachfolger \"Next Generation\" und \"Deep Space Nine\" dies umgesetzt, jedoch der aktuelle Film \"Star Trek Into Darkness\" lasse dies vermissen. „Es handelt sich, abgesehen von den Dekors und der gelegentlichen Fortbewegung mit Raumschiffhilfe, um keinen Science-Fiction-Film, sondern um einen Männerbeziehungs- und Selbstfindungsfilm. [...] Es geht um Freundschaft, Loyalität und Verrat unter militärisch ausgebildeten Typen. Sonst geht es um nichts. [...] So öde im Saft des allzu Irdischen hat schon lange kein „Star Trek“-Film mehr gekocht wie dieser [...]“. Zeit Online lobt hingegen „das unterhaltsame Wechselspiel zwischen Beziehungsarbeit und Kampfgetümmel“, das Regisseur Abrams vollkommen beherrsche, indem er die Kontraste zwischen den beiden Erzählebenen mit ironischem Feingefühl verstärke. Lediglich einige „rührselige Seifenoperszenen“ und die 3D-Effekte kritisiert der Autor: „Allein die 3D-Effekte sind ihm ein wenig zu eitel geraten und machen die Mission der Enterprise für die Zuschauer in den vorderen Reihen zu einer echten Bewährungsprobe“. Felicitas Kleiner vom Filmdienst lobt die Balance zwischen „schauträchtigem Spektakel und Figuren-zentriertem Drama“. Heroismus werde mit Humor ausbalanciert und dadurch der optimistische Ton der Fernsehserie bewahrt.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "Der Film wurde 2014 in der Kategorie Beste visuelle Effekte für den Oscar nominiert. In der gleichen Kategorie erhielt der Film eine Nominierung bei den British Academy Film Awards 2014.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Die Fortsetzung trägt den Titel \"Star Trek Beyond\", Regisseur ist Justin Lin. Der Film wurde am 22. Juli 2016 in den USA veröffentlicht. Einer der Drehbuchautoren ist Simon Pegg, der Darsteller von \"Scotty\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Star Trek Into Darkness ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film von J. J. Abrams aus dem Jahr 2013. Es ist der zwölfte Kinofilm, der auf der Science-Fiction-Serie \"Raumschiff Enterprise\" von Gene Roddenberry basiert und ist der zweite Teil der neuen \"Kelvin-Timeline\". Der Film spielt innerhalb einer alternativen Zeitlinie des \"Star-Trek\"-Universums und hatte am 23. April 2013 Premiere. In den deutschsprachigen Kinos startete er am 9. Mai 2013. Es ist der letzte Film mit Leonard Nimoy und gleichzeitig das letzte Mal, dass er die Figur des \"Mr. Spock\" verkörperte.", "tgt_summary": "《星空奇遇记:黑域时空》(英语:\"Star Trek Into Darkness\")是一部2013年公映的美国科幻动作片。它是第十二部星际旅行电影,为2009年电影《星际迷航》的续集。基于吉恩·罗登伯里创造的同名系列,由J·J·艾布拉姆斯导演,罗伯托·奥利奇、亚历克斯·库兹曼和戴蒙·林德洛夫编剧。林德洛夫、奥利奇、库兹曼、艾布拉姆斯与布赖恩·伯克担任制片人。克里斯·派恩继续饰演詹姆斯·T·柯克舰长,扎卡里·昆托、卡尔·厄本、佐伊·索尔达娜、安东·叶尔钦、西蒙·佩格、伦纳德·尼莫伊、赵约翰和布鲁斯·格林伍德续饰了他们在前作中的角色。本尼迪克特·康伯巴奇、彼得·威勒、爱丽丝·伊芙也出演了电影中的主要角色。", "id": 2147579} {"src_title": "Grand Hotel (Taipeh)", "tgt_title": "圓山大飯店", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Hotel liegt im Bezirk Zhongshan im Zentrum der Stadt Taipeh auf der Anhöhe Yuanshan unweit des Keelung-Flusses der U-Bahn-Stationen \"Yuanshan\" und \"Jiantan\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach ihrer Niederlage im Chinesischen Bürgerkrieg und ihrem Rückzug nach Taiwan fehlte es der Kuomintang-Regierung an einem Fünf-Sterne-Hotel zur Unterbringung hochrangiger ausländischer Gäste. Um diesem Mangel abzuhelfen, wurde ein Planungskomitee unter Federführung der Präsidentengattin Song Meiling gebildet, um den Bau eines Luxushotels auf dem Yuanshan-Hügel in Taipeh zu organisieren. Auf dem Gelände hatte bis dahin der Große Schrein von Taiwan, ein Shintō-Schrein aus der Zeit der japanischen Herrschaft gestanden, dessen Ruinen für den Hotelbau abgerissen wurden. Mit der Konstruktion wurde der Architekt Yang Cho-Cheng beauftragt. Das Hotel wurde im Mai 1952 eröffnet und in der Folgezeit kontinuierlich ausgebaut. Eingerichtet wurden ein Schwimmbad, ein Tennisplatz und ein Klubsaal (1953), der \"Golddrachen-Pavillon\" und das \"Restaurant zum Goldenen Drachen\" (1956), der \"Jadephönix-\" (1958) und der \"Chi-Lin-Pavillon\" (1963). Im Jahr 1968 wurde das Hotel von der amerikanischen Zeitschrift Fortune zu einem der zehn besten Hotels der Welt gekürt. Am Nationalfeiertag der Republik China (10. Oktober) des Jahres 1973 wurden die Gesamtkonstruktion schließlich feierlich für beendet erklärt. Im Lauf der Zeit gastierten zahlreiche bedeutende internationale Persönlichkeiten, darunter einige amtierende und ehemalige Staatsoberhäupter. Im Jahr 1995 brach bei Renovierungsarbeiten auf dem Dach des Hotels ein Feuer aus. Das Dach und die oberen Stockwerke des Gebäudes wurden zerstört, da die Leitern und Pumpen der Feuerwehr nicht bis so weit oben reichten. Nach drei Jahren Sanierungsarbeiten konnte im Jahr 1998 wieder das ganze Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein Ableger des Grand Hotels wurde 1957 am Ufer des Liebes-Flusses in Kaohsiung, der zweitgrößten Stadt Taiwans, eröffnet. 1971 zog das \"Grand Hotel Kaohsiung\" an den Chengching-See im Kaohsiunger Bezirk Niaosong um.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Da das Hotel unter anderem zur Beherbergung hochrangiger internationaler Gäste der Republik China dienen und daher repräsentativ wirken sollte, wurde das Gebäude in Anlehnung an die Architektur traditionell-chinesischer Paläste gebaut. Das Hauptgebäude ist mit 87 m Höhe eines der höchsten Gebäude chinesischen Stils weltweit und war von 1973 bis 1981 das höchste Gebäude Taiwans. Außen zeugen die vielen zinnoberroten Säulen und das geschwungene Dach vom traditionellen chinesischen Stil, innen sind die Räume mit zahlreichen chinesischen Kunstgegenständen, Wandverkleidungen, Gemälden und Skulpturen geschmückt. Ein in großer Häufigkeit wiederkehrendes Motiv ist der Chinesische Drache. Weitere häufige Motive sind Chinesische Löwen und die Pflaumenblüte (Nationalblume der Republik China). Jede der acht Gästeetagen ist im Stil unterschiedlicher Dynastien der chinesischen Geschichte eingerichtet. Insgesamt gibt es 490 Zimmer, von denen man zumeist einen guten Weitblick auf die Stadt Taipeh hat. Die teuersten Räume finden sich in der Präsidentensuite, in der sich Gegenstände aus der Hinterlassenschaft des Präsidenten Chiang Kai-shek und seiner Gattin befinden. Das Hotel verfügt zudem über eine Reihe von Hörsälen und Konferenzräumen, die regelmäßig für nationale wie internationale Veranstaltungen genutzt werden. Für das leibliche Wohl sorgen drei Restaurants.", "section_level": 1}, {"title": "Unterirdische Gänge.", "content": "Eine besondere Eigenart des Hotels sind die unterirdischen Gänge unter dem Gebäude, deren Existenz erst nach dem Brand von 1995 öffentlich bekannt wurde. Die zwei mit Stahlbeton verkleideten sowie mit Treppen und Beleuchtung ausgestatteten Tunnel (Gesamtlänge etwa 180 m) sollten als Bunker und Fluchtwege im Fall eines Luft- oder Atomangriffs dienen. Die zu nahegelegenen Parks führenden geheimen Ausgänge der Tunnel sind mit Betonplatten getarnt und blieben jahrzehntelang unentdeckt. Die unterirdischen Gänge werden in der Regel nur zu besonderen Anlässen für Besucher geöffnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Grand Hotel Taipeh (chin. 圓山大飯店 \"Yuánshān Dà Fàndiàn\") liegt im Bezirk Zhongshan der taiwanischen Hauptstadt Taipeh. Betrieben von der \"Duen-Mou-Gesellschaft\", einer halbstaatlichen Non-Profit-Organisation, ist das vierzehnstöckige Gebäude ein Wahrzeichen Taipehs und eins der repräsentativsten Hotels in Taiwan. Seit seiner Errichtung im Jahr 1952 wurde es von zahlreichen namhaften internationalen Persönlichkeiten besucht.", "tgt_summary": "圆山大饭店是位于中华民国台北市中山区剑潭山的地标性质中国风饭店,成立于第二次世界大战后,早年为台湾首屈一指的大型国际性饭店。目前所见的宫殿风格建筑于1973年落成,是台北市的著名地标之一。除了位于台北市的主馆,圆山大饭店在高雄市设有分馆。台北圆山大饭店已晋升为交通部观光局评鉴之五星级饭店。", "id": 2412405} {"src_title": "Leadenhall Street", "tgt_title": "利德賀街", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Straße war bereits in römischer Zeit besiedelt. Im \"Leadenhall Market\" sind Reste einer römischen Basilika enthalten. Es gibt diverse archäologische Fundstätten römischer Stadthäuser, insbesondere in der Nähe von St. Mary Axe. Ein besonders eindrucksvolles, farbenfrohes Mosaik von über 10 m2 Fläche ist mittlerweile im British Museum ausgestellt. Nahe St. Katharine Cree wurde 1984 ein Fragment der mittelalterlichen Holy Trinity Priory entdeckt, das heute in das Gebäude Leadenhall Street Nr. 76, das Swiss Re House, integriert wurde. Bis ins Mittelalter hinein war Leadenhall Street keine eigenständige Straße. Ihr Westteil gehörte zu Cornhill, ihr östlicher Teil zu Aldgate. Der Große Brand von London im Jahr 1666 gelangte nicht bis zum östlichen Ende der Leadenhall Street, so dass hier noch Kirchen aus der Zeit vor dem Brand stehen. Bis in die 1870er Jahre hinein hatte Leadenhall Street einen hohen Anteil an typischen altmodischen Londoner Einzelhandelsgeschäften, die fast alle den Büro-Neubauten des späten 19. Jahrhunderts zum Opfer fielen, besonders auffallend dabei war das inzwischen bereits wieder abgerissene Gebäude der New Zealand Chambers. Seit den 1970ern sind diverse Häuser aus dem 19. Jahrhundert dem Abriss zum Opfer gefallen und wurden durch moderne Bürobauten ersetzt. Durch den Bombenanschlag auf den nahegelegenen Baltic Exchange wurden zahlreiche Gebäude in der Leadenhall Street beschädigt. Unter anderem verlor der \"Commercial Union Tower\" seine Fassadenverkleidung und die Kirche \"St. Katharine Cree\" ihre eindrucksvolle Fensterrose.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "Aus Zeiten vor dem Brand sind an der Leadenhall Street noch die Kirchen St. Katharine Cree (gebaut 1628–1631) und St. Andrew Undershaft (gebaut 1532) erhalten. Andere Gebäude an der Straße sind Nr. 1, Sun Alliance (gebaut 1983–1989), Nr. 7–10 die Rafidain Bank (gebaut 1924–1927), Nr. 11 NatWest (gebaut 1912), Nr. 139–144 die Midland Bank (gebaut 1929–1931), das Indosuez House (gebaut 1963–1969) und der \"Commercial Union Tower\". Weiter im Osten liegen Nr. 34–35, das Winterthur House (gebaut 1987–1992), und Nr. 114–116, die Lloyds Bank, das einzig noch erhaltene viktorianische Gebäude der Straße. Ebenfalls aus den 1930ern stammt Nr. 107–112, Bankside House von 1931. Am Ostende liegen das Institute of London Underwriters (Nr. 42–49, gebaut 1972–1978) und das Furness House (Nr. 52–56, gebaut 1919–1921), in dem unter anderem der \"London Metal Exchange\" residiert. 122 Leadenhall Street, ein weiteres – 222 Meter hohes – Hochhaus in der City of London, gilt seit seiner Fertigstellung als einer der größten Wolkenkratzer Londons. Das Lokal \"Ship and Turtle\" nimmt für sich in Anspruch, bis auf das Jahr 1377 zurückzugehen. Der Legende nach soll es bis 1835 fast ausschließlich von Witwen geführt worden sein. Der Pub, der insbesondere mit der Qualität seiner Schildkrötensuppe wirbt, ist Stammlokal diverser Logen der Freimaurer und Ausrichter diverser Dinners und Veranstaltungen der Londoner Livery Companies. In der 1867 abgerissenen \"King’s Head Tavern\" trafen sich die Verschwörer um Thomas Fenwick.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leadenhall Street ist eine Straße in der City of London. Im 18. Jahrhundert wurde ihr Name oft synonym zur East India Company benutzt, die in der Straße ihr Hauptquartier – das East India House – hatte. Heute liegt dort das Hauptquartier von Lloyd’s of London.", "tgt_summary": "利德贺街(Leadenhall Street)是伦敦市内一条主要街道。", "id": 3026204} {"src_title": "Preston (Minnesota)", "tgt_title": "普勒斯顿 (明尼苏达州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Preston liegt am Root River, einem rechten Nebenfluss des Mississippi. Der Ort liegt auf 43°40′13′′ nördlicher Breite und 92°05′00′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 6,09 km2. Benachbarte Orte sind Fountain (9,5 km nordwestlich), Lanesboro (13,3 km nordöstlich), Harmony (16,9 km südsüdöstlich) und Wykoff (18,9 km westlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Rochester (56,4 km nordwestlich) und La Crosse in Wisconsin (87,3 km östlich). Das Ballungsgebiet um die Städte Minneapolis und Saint Paul liegt 197 km nordnordwestlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der U.S. Highway 30 und die Minnesota State Route 16 führen auf einer gemeinsamen Route als Hauptstraße in nordwest-südöstlicher Richtung durch das Stadtgebiet. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Die nächstgelegenen Flughäfen sind der Rochester International Airport (58,5 km nordwestlich) und der größere Minneapolis-Saint Paul International Airport (188 km in der gleichen Richtung). Auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke der Milwaukee Road verläuft mit dem \"Blufflands State Trail\" ein kombinierter Fuß- und Fahrradweg.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Preston 1325 Menschen in 603 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 217,6 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 603 Haushalten lebten statistisch je 2,15 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,3 Prozent Weißen, 0,2 Prozent (drei Personen) Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern sowie 0,2 Prozent Asiaten; 1,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 0,6 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,4 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 57,8 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 20,8 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,6 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 40.052 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 23.770 USD. 11,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Preston ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Fillmore County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Im Jahr 2010 hatte Preston 1325 Einwohner.", "tgt_summary": "普勒斯顿(英语:Preston)是一个位于美国明尼苏达州菲尔莫尔县的都市。根据2010年美国人口普查,该地共人口500人,而该地的面积约为6.35平方千米。同时该地也是菲尔莫尔县的县治。", "id": 1562481} {"src_title": "Hänsel und Gretel: Hexenjäger", "tgt_title": "女巫獵人", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nachdem Hänsel und Gretel wie im Märchen von den Eltern im Wald ausgesetzt wurden und die Hexe töteten, die sie gefangen nahm, arbeiten sie in den folgenden 15 Jahren als Kopfgeldjäger und töten Hexen. In Augsburg halten sie den Amtsrichter davon ab, eine Frau namens Mina, die der Hexerei beschuldigt wird, hinzurichten. Vom Bürgermeister der Stadt wurden sie angeheuert, eine Reihe verschwundener Kinder zu finden. Der Amtsrichter beauftragt einige Männer mit derselben Aufgabe, allerdings werden diese in der Nacht von der Oberhexe Muriel getötet. Nur einen lässt sie überleben und schickt ihn zurück in die Stadt, wo er zur Warnung explodiert. Hänsel und Gretel gelingt es, eine Hexe gefangen zu nehmen und zu verhören. Dabei erfahren sie, dass die Hexen ein Ritual planen, wofür sie jeweils sechs Jungen und Mädchen benötigen, die in verschiedenen Monaten geboren sind. Da nur noch ein im Monat April geborenes Mädchen fehlt, begibt sich Hänsel zu dem einzigen in Frage kommenden Kind, kann dessen Entführung aber nicht verhindern. Er hält sich am Besen einer fliehenden Hexe fest, wird aber im Wald abgeschüttelt. Muriel befreit die gefangene Hexe und schlägt Gretel bewusstlos, die von einem Jungen namens Ben in Sicherheit gebracht wird. Hänsel wird am nächsten Morgen von Mina kopfüber in einem Baum hängend gefunden. Gretel begibt sich in den Wald, um nach ihm zu suchen, wird jedoch vom Amtsrichter und seinen Männern angegriffen und misshandelt, da sie sie und ihren Bruder für die Geschehnisse verantwortlich machen. Ein Troll namens Eduard, welcher der Handlanger von Muriel ist, weil Trolle Hexen dienen, greift ein und tötet Gretels Angreifer. In einer Hütte im Wald treffen die Geschwister wieder aufeinander und stellen fest, dass die Hütte nicht nur das Versteck einer Hexe ist, sondern auch ihrer beider Geburtshaus. Da trifft Muriel ein und erzählt, dass Adrianna, die Mutter der Geschwister, eine weiße (gute) Hexe war, und dass das Herz einer solchen weißen Hexe die letzte Zutat für das Ritual ist, mit dem die schwarzen Hexen sich immun gegen Feuer machen wollen. Da die Mutter jedoch zu mächtig war, wollten die Hexen Gretels Herz, weshalb der Vater die beiden Kinder im Wald verstecken sollte. Muriel sorgte dann durch die Verbreitung eines Gerüchts dafür, dass ihre Mutter verbrannt und der Vater vom Mob aufgehängt wurde. Als sie dies erfahren, attackieren Hänsel und Gretel die schwarze Hexe, unterliegen jedoch. Hänsel wird schwer verwundet und Gretel entführt. Hänsel erwacht am nächsten Morgen und merkt, dass Mina ihn geheilt hat. Es stellt sich heraus, dass auch sie eine weiße Hexe ist. Zusammen mit Ben machen sie sich auf den Weg zur Versammlung der Hexen. Hänsel und Mina können mit ihren Schusswaffen die Hexen töten und mit Hilfe von Eduard Gretel und die entführten Kinder befreien. Muriel flüchtet, wird jedoch von Ben vom Besen geschossen. Hänsel, Mina und Ben verfolgen sie zu dem Hexenhaus, in dem Hänsel und Gretel als Kind gelandet waren. Im Kampf wird Mina von Muriel getötet, bevor diese von Hänsel und Gretel mit einer Schaufel enthauptet wird. Am Ende holen die beiden die Belohnung für die Rettung der Kinder ab und ziehen gemeinsam mit Ben und Eduard weiter, um anderswo Hexen zu jagen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Während der Film in Russland am 17. Januar 2013 Premiere hatte, erfolgte der Kinostart im deutschsprachigen Raum am 28. Februar 2013. Der Film wurde in Deutschland gedreht und nachbearbeitet. Drehorte waren dabei hauptsächlich die für die 3D-Aufnahmen aufwendig hergestellten Innen- und Außenkulissen im Filmstudio Babelsberg in der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam, sowie der Burgplatz in Braunschweig. Das Produktionsbudget betrug umgerechnet ca. 60 Millionen US-Dollar. Weltweit spielte der Film 225 Millionen US-Dollar ein. Im Jahr 2013 wurden bundesweit 1.344.688 Besucher an den deutschen Kinokassen gezählt, womit der Film den 22. Platz der meistbesuchten Filme des Jahres belegte. In Augsburg, in dessen Umgebung die Handlung des Films hauptsächlich stattfindet, wurden nach dem Dreißigjährigen Krieg im Zuge der Hexenverfolgung 17 angebliche Hexen, darunter zwei Kinder, getötet.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch unter der Dialogregie von Erik Paulsen im Auftrag der Berliner Synchron AG Wenzel Lüdecke.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Während der Film im deutschsprachigen Raum durchschnittliche bis hin zu guten Kritiken erhielt, fiel er bei Kritikern in den Vereinigten Staaten durch. Von 125 ausgewerteten Kritikern bei der Metaseite Rotten Tomatoes erhielt der Film lediglich 14 % positive Bewertungen. In der Internet Movie Database konnte er 6,1 von 10 Punkten erzielen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hänsel und Gretel: Hexenjäger (Originaltitel \"Hansel & Gretel: Witch Hunters\") ist ein amerikanisch-deutscher Fantasyfilm mit Horror- und Action-Elementen des Regisseurs Tommy Wirkola aus dem Jahr 2013. Der Film mit Jeremy Renner und Gemma Arterton in den Hauptrollen wurde von Paramount Pictures in 3D produziert.", "tgt_summary": "《女巫猎人》(英语:Hansel and Gretel: Witch Hunters)是一部2013年美国恐怖动作片。为汤米·维尔柯拉执导,由杰瑞米·雷纳、洁玛·艾特顿、芳姬·詹森、费拉·维塔拉、汤玛斯·曼恩主演。是根据格林童话《糖果屋》改编的电影。于2013年1月11日在美国上映。", "id": 204967} {"src_title": "Avenue du Général Leclerc", "tgt_title": "勒克莱尔将军大街", "src_document": [{"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Mit Ausnahme ihres Anfangs, wo sie zwischen der Place Denfert-Rochereau und der Rue Daguerre auf ihrer Westseite Montparnasse streift, gehört die Straße ansonsten ausschließlich zum Quartier Petit-Montrouge, in dessen geografischer Mitte sie von Norden nach Süden als doppelspurische Straße verläuft. Unterhalb der Straße verkehrt die Linie 4 der Pariser Métro, die hier vier Stationen unterhält. Dies sind von Nord nach Süd: Denfert-Rochereau, Mouton-Duvernet, Alésia und Porte d’Orléans, zugleich die Endstation der \"Tramway d'Île-de-France\" 3a. Außerdem verkehren hier die Buslinien RATP 28, 38, 62, 14, 21, 122.", "section_level": 1}, {"title": "Namensursprung.", "content": "Der Name dieser Avenue ist eine Ehrbezeugung an Philippe Leclerc de Hauteclocque (22. November 1902 – 28. November 1947), Generalkommandant der 2. Panzerdivision. Er hatte diese Arterie bei seinem Einmarsch in die Hauptstadt am 25. August 1944, von der Porte d'Orléans kommend und dann in Richtung Bahnhof Montparnasse genommen; der Bahnhof wurde dann zu seinem Kommandostand gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der älteste bekannte Name der Straße ist Chemin de Montrouge. Später hieß sie Grand Chemin du Bourg-la-Reine und anschließend Avenue d’Orléans, bevor sie 1948 ihren heutigen Namen zu Ehren des Generalmajors Jacques-Philippe Leclerc de Hauteclocque (1902–1947) erhielt, der mit seinen Truppen Paris am 25. August 1944 von der Besatzung durch die Wehrmacht befreite. Die Straße existierte demnach bereits 1730, als ein Kartograph namens Roussel erstmals eine Karte der Stadt Paris und Umgebung erstellte, die heute als \"Plan de Roussel\" bekannt ist. Sie ist sehr alt, denn sie war als \"Via Turonensis\" (auch \"Voie de Tours\", ) Teil des Jakobswegs. Lange Zeit war sie ein Teilabschnitt auf dem Gebiet von Montrouge der N 20, die Paris mit Orléans (und weiterführend zur Grenze zwischen Frankreich und Spanien) unter dem Namen «Route d’Orléans» verband. Als Folge der Ausdehnung von Paris und der Annexion von Petit-Montrouge (ein Teil von Montrouge) wurde sie 1860 in das Pariser Straßennetz eingegliedert und per Dekret vom 23. Mai 1863 zur «Avenue d’Orléans». Die Avenue d’Orléans wird am 10. Februar 1948 zur Avenue du Général Leclerc (Philippe Leclerc de Hautecloque starb bei einem Unfall einige Monate vorher.). Die Feierlichkeiten zur Umbenennung fanden aber erst an dem symbolträchtigen Datum 18. Juni 1949.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der französische Schriftsteller Henri Calet (1904–1956) pries die Straße in seiner Schrift \"Le Tout sur le Tout\" (1948) als „unsere Halle in den offenen Himmel, unseren großen Boulevard, unsere Champs-Élysées, unseren Broadway.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Avenue du Général Leclerc ist eine 1.235 Meter lange und 34 Meter breite Straße und eine der Hauptverkehrsadern im 14. Arrondissement von Paris. Sie beginnt an der Place Denfert-Rochereau und endet an den Boulevards Brune und Jourdan. Ihre „Fortsetzung“ in nördlicher Richtung ist die Avenue Denfert-Rochereau und in südlicher Richtung die Avenue de la Porte d’Orléans.", "tgt_summary": "勒克莱尔将军大街(Avenue du Général-Leclerc)是巴黎十四区的一条南北向交通干道,北起丹费尔-罗什洛广场13-32号,南到奥尔良门的1944年8月25日广场,长1235米,宽 34米。", "id": 2982640} {"src_title": "Michael Lindsay, 2. Baron Lindsay of Birker", "tgt_title": "林迈可 (英国)", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Lindsay wurde am 24. Februar 1909 als Sohn von Alexander Dunlop Lindsay, 1. Baron Lindsay of Birker und Erica Violet Storr geboren. Er besuchte die Gresham’s School in Holt und das Balliol College. Nach dem Collegebesuch wurde er Dozent an der Yanjing-Universität in Peking, China. Als japanische Truppen in China während des Zweiten Weltkriegs einmarschierten, traten Lindsay und seine Ehefrau Hsiao Li in die chinesische Untergrundbewegung ein. Sie veröffentlichte 2006 ein Buch mit dem Titel \"Bold Plum\", größtenteils 1947 geschrieben, über die Kriegsjahre und Ehe mit Lindsay.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaft im House of Lords.", "content": "Lindsay erbte 1952 nach dem Tod seines Vaters den Titel des Baron Lindsay of Birker und den damals damit verbundenen Sitz im House of Lords. Dadurch wurde Hsiao Li Lindsay die erste britische Peeress chinesischer Herkunft. Seine Antrittsrede hielt er am 24. Juni 1964. Er meldete sich sporadisch zu Wort. 1964 sprach er zur Entwicklungsdekade der UNO und dem Welthandel sowie zur \"Trading Stamps Bill\". In den 1970er Jahren meldete er sich zu Kapitalismus und Sozialismus zu Wort. Er sprach in den 1980er Jahren zu zentraler und kommunaler Verwaltung, dem Staatsdienst und der Zukunft Hongkongs. Zuletzt meldete er sich am 16. Juli 1990 zu Wort.", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Tod.", "content": "Lindsay heiratete Hsiao Li, Tochter von Colonel Li Wen-Chi am 25. Juni 1941. Sie hatten einen Sohn, James Lindsay, 3. Baron Lindsay of Birker und zwei Töchter, Erica (* 1942, † 1993) und Mary Muriel (* 1951). Er starb am 13. Februar 1994 im Alter von 84 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Francis Morris Lindsay, 2. Baron Lindsay of Birker (* 24. Februar 1909; † 13. Februar 1994) war ein britischer Peer und Akademiker.", "tgt_summary": "林迈可,全名“迈克尔·弗朗西斯·莫里斯·林赛,第二代贝克尔的林赛男爵”(Michael Francis Morris Lindsay, 2nd Baron Lindsay of Birker, 1909年-2月24日-1994年-2月13日),是一位英国贵族、学者、中国抗日战争的参加者,作家。", "id": 2189391} {"src_title": "Judith und Holofernes (Artemisia Gentileschi)", "tgt_title": "友第德割下何乐弗尼的头颅 (阿尔泰米西娅·真蒂莱斯基,佛罗伦萨)", "src_document": [{"title": "Motiv und weitere Darstellungen.", "content": "Das Motiv der Darstellung der Judith und der Enthauptung des Holofernes entstammt dem Alten Testament, genauer dem Buch Judith, Kapitel 13, Verse 6 bis 8 (). Wichtig für das Verständnis ist noch die Vorgeschichte in Kapitel 12, Vers 16 (), hier heißt es: Judith entging seiner Absicht, sie zu vergewaltigen nur, weil Holofernes zu viel Wein trank und sie daher die Gelegenheit hatte, ihn zu enthaupten. Mit der Tat befreite sie das Volk Israel von den Assyrern. Das Sujet der Judith und des Holofernes ist ein recht häufiges in der Kunstgeschichte. Von Artemisia Gentileschi sind drei Darstellungen bekannt: Eine, um 1612 entstanden, heute im Museo di Capodimonte in Neapel, zeigt das Motiv in fast gleicher Bildkomposition, allerdings wurde das Bild kleiner dimensioniert und wurde außerdem an der linken Seite beschnitten – und mit abweichender Kleiderfarben der beiden Frauen. Ein weiteres ihrer Bilder – ebenfalls etwa 1612 oder 1613 entstanden – zeigt Judith und ihre Dienerin mit dem Haupt des Holofernes, es befindet sich heute im Palazzo Pitti in Florenz.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung.", "content": "Das Gemälde zeigt die Enthauptung des Holofernes im direkten Moment des Geschehens. Das ist deshalb ungewöhnlich, weil die meisten Künstler, die sich mit diesem Thema befassten, einen Moment nach der Enthauptung oder die beiden Personen der Judith und der Dienerin auf der Flucht mit dem Kopf in ihr Lager darstellten. Zuvor hatten nur Donatello mit seiner Plastik der Judith und Holofernes-Gruppe, etwa 1455 entstanden, und Caravaggio ebenfalls das eigentliche Geschehen der Enthauptung gewählt. In seiner Figurengruppe wählte Donatello ebenfalls den „packenden“ Moment, stellte Judith aber nicht mit der Klinge im Hals Holofernes dar, sondern, der alttestamentlichen Vorgabe nach, zwischen den beiden zur Tötung notwendigen Hieben. Caravaggios Bild der Enthauptung, etwa um 1600, zeigt bereits das Geschehen der Tötung, möglicherweise hat Artemisia Gentileschi es gekannt. Gentileschi stellt in „schonungsloser Realität“ genau den Moment der Tötung dar. Die starke Kontrastierung mit dem Schlaglicht von links ist eine typische Malweise Gentileschis, sie hat sie von ihrem Vater, Orazio Gentileschi, aus der Schule Caravaggios übernommen. Von der alttestamentlichen Vorlage abweichend ist auch die Dienerin zu sehen. Der Vorlage nach war sie während der Tötung Holofernes nicht im Zelt, dennoch wurde sie von einigen Künstlern, vor allem zur Bereicherung der Bildkomposition wie hier, mit abgebildet. Die Farbe des Gewandes der Judith ist ebenso kein Zufall, Gelb, hier Goldgelb, gilt auch als Farbe des Hasses.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "Die Kunstgeschichte sieht in dieser brutalen Darstellung des Geschehens eine künstlerische Aufarbeitung eines Momentes im Leben der Artemisia Gentileschi. Sie war als junge Frau von einem Gehilfen ihres Vaters, Agostino Tassi, vergewaltigt worden. In dem folgenden Prozess wurde Tassi zwar zu mehreren Monaten Haft verurteilt, Artemisias Ruf war aber beschädigt, sie musste Rom verlassen und ging nach Florenz. Auf diese Ereignisse können die auf dem Gesicht der Judith dargestellten Emotionen hinweisen: sie schwanken zwischen Abscheu und Entschlossenheit zur Tat. Auch die schneidende Bewegung der rechten Hand Judiths verstärkt den Moment und kann eine Reflexion ihres eigenen vorherigen Schicksals sein.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Judith Holofernes ist der Künstlername der Frontfrau der deutschen Pop-Rock Band Wir sind Helden Das Gemälde findet in dem Mystery-Thriller The Awakening (2011) Erwähnung, wo es in der Eingangshalle eines Internats hängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Judith und Holofernes ist ein Gemälde von Artemisia Gentileschi. Es entstand in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Florenz und gilt als eines ihrer bekanntesten Bilder.", "tgt_summary": "友第德割下何乐弗尼的头颅(英语:\"Judith Slaying Holofernes\")是阿尔泰米西娅·真蒂莱斯基的一幅1620–1621年的画作,现在收藏在佛罗伦萨的乌菲兹美术馆。像现藏于那不勒斯的较早的版本一样,友第德被认为是其自画像。这种联系不仅源于她们共同的性别,还源于阿尔泰米西娅父亲的同事阿戈斯蒂诺·塔西给她带来的令人不安的经历。在阿尔泰米西娅年仅十七岁时,她的邻居—一位名叫图齐亚的老妇人—让塔西通过相邻的门进入阿尔泰米西娅的家中,强奸了他的学生,阿尔泰米西娅向人呼救。阿尔泰米西娅的父亲奥拉齐奥·真蒂莱斯基起诉阿戈斯蒂诺·塔西,指控他夺走他唯一女儿的童贞。", "id": 2283391} {"src_title": "Chūnibyō Demo Koi ga Shitai!", "tgt_title": "中二病也想談戀愛!", "src_document": [{"title": "Veröffentlichung.", "content": "Im Jahr 2009 gründete das Animationsstudio Kyōto Animation den „Großen Kyōto-Animation-Preis“ (\"Kyōto Animation Taishō\") mit den Kategorien Roman, Manga und Szenario (für Anime). Bei der Preisbekanntgabe am 22. April 2010 erhielt das Skript von Torako für den Roman \"Chūnibyō Demo Koi ga Shitai!\" eine lobende Erwähnung. Obwohl noch vier weitere Werke ebenfalls eine lobende Erwähnung fanden, wurde zuerst nur \"Chūnibyō Demo Koi ga Shitai!\" als Roman beim neugegründeten Imprint \"KA Esuma Bunko\" veröffentlicht. Der erste Band (ISBN 978-4-9905812-0-6) erschien am 1. Juni 2011, der zweite Band (ISBN 978-4-9905812-2-0) am 28. Dezember 2011, der dritte (ISBN 978-4-907064-14-3) folgte am 14. März 2014 und der Abschlussband (ISBN 978-4-907064-76-1) am 22. Dezember 2017. Die Romane wurden von Nozomi Ōsaka illustriert.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Aufbauend auf der Romanreihe produzierte das Studio Kyōto Animation die zwölf Folgen umfassende, gleichnamige Animefernsehserie \"Chūnibyō Demo Koi ga Shitai!\" unter der Regie von Tatsuya Ishihara. Diese basiert jedoch nur grob auf der Romanreihe und enthält zusätzliche Figuren wie Kumin Tsuyuri und Sanae Dekomori. Sie wurde erstmals vom 3. Oktober bis 20. Dezember 2012 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf Tokyo MX ausgestrahlt. Fast zeitgleich mit nur einigen Minuten Versatz erfolgte zudem eine Ausstrahlung auf Sun TV sowie mit bis zu einer Woche Versatz auch auf KBS Kyōto, TV Aichi, Animax (Japan) und BS11. Zuvor wurde vom 27. September bis 1. November 2012 auf YouTube der Web-Anime (ONA) mit dem Titel \"Chūnibyō Demo Koi ga Shitai! Lite\" gezeigt, in dessen sechs Kurzfolgen zu je sechs Minuten gewisse Nebenaspekte der Handlung, meist peinlich humorvoller Art, aufgegriffen wurden. Die Serie wurde zwischen dem 19. Dezember 2012 und dem 19. Juni 2013 auf sieben DVDs und Blu-rays veröffentlicht. Die letzte enthielt dabei eine nicht im Fernsehen ausgestrahlte 13. Folge sowie alle sechs Lite-Kurzfolgen zu je drei Minuten Spielzeit. Zusätzlich wurde auf jeder DVD und Blu-ray als Bonus je eine etwa sechs Minuten lange Episoden gezeigt, die in ihrer Gesamtheit als \"Depth of Field – Ai to Nikushimi Gekijō\" (DEPTH OF FIELD ) bezeichnet werden. Die sieben Folgen handeln im Wesentlichen von den Mädchen, wie diese in ihrem Chūnibyō-Wahn gegeneinander kämpfen bzw. sich dies vorstellen. Sentai Filmworks lizenzierte die Serie Ende September 2012 für Nordamerika unter dem Titel \"Love, Chunibyo & Other Delusions\". The Anime Network streamte die Serie ab dem 17. Oktober 2012 und ab Folge 3 jeweils knapp einen Tag nach der japanischen Erstausstrahlung. Madman Entertainment gab Oktober 2012 die Lizenzierung für Australien bekannt. Am 14. September 2013 kam der Kinofilm \"Takanashi Rikka Kai – Gekijōban Chūnibyō Demo Koi ga Shitai!\" () in die japanischen Kinos. Eine zweite Staffel namens \"Chūnibyō Demo Koi ga Shitai! Ren\" () mit 12 Folgen wurde vom 9. Januar bis 27. März 2014 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf Tokyo MX erstausgestrahlt und zeitversetzt auf Sun TV, KBS Kyōto, TV Aichi und BS11. Am 19. Mai 2017 gab das Animationsstudio Kyōto Animation bekannt, dass an einem neuen Film zum \"Chūnibyō-Demo-Koi-ga-Shitai!\"-Franchise gearbeitet wird. Dieser startete am 6. Januar 2018 mit dem Namen \"Eiga Chūnibyō Demo Koi ga Shitai! – Take On Me\" () in Japan.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Fassung.", "content": "Seit 9. Oktober 2015 veröffentlicht Kazé die erste Staffel der Serie unter dem Namen \"Love, Chunibyo & Other Delusions!\" in Deutschland. Die Blu-rays erscheinen in 1080p mit deutschen Untertiteln und deutscher Synchronisation. Die Veröffentlichung enthält außerdem neben untertitelten Bonusepisoden in der ersten Volume noch einige andere Extras. Der Film von 2018 kam am 12. April 2019 unter dem Titel \"Love, Chunibyo & Other Delusions! – Take On Me\" in den deutschen Handel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Chūnibyō Demo Koi ga Shitai! (jap., dt. „Trotz Chūnibyō will ich mich verlieben!“) ist eine von Torako geschriebene vierteilige Light-Novel-Reihe, die auch als Animeserie (\"Love, Chunibyo & Other Delusions!\") und Kinofilm umgesetzt wurde.", "tgt_summary": ",略称中二恋、中二病、中恋,是日本作者虎虎著作的一部轻小说,由京都动画旗下《KA Esuma文库》于2011年6月1日正式出版,由逢坂望美担任插画。2012年10月至12月播出由原作改编的同名电视动画第一季。2014年1月至3月播放电视动画第二季《中二病也想谈恋爱!恋》。电影版于2013年9月14日上映。2017年5月19日公布《电影 中二病也想谈恋爱 Take On Me》,于2018年1月6日上映。", "id": 2477365} {"src_title": "Biscuit (Nordamerika)", "tgt_title": "比司吉麵包", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Biscuits entstanden am Anfang des 19. Jahrhunderts, vor dem Bürgerkrieg. Damals war Backhefe teuer und schwierig zu lagern, so dass ein Bedarf nach hefefrei zu produzierenden Backwaren vorhanden war. 1875 patentierte Alexander Ashborne die erste Biscuitform zum Ausstechen der runden Biscuits aus dem ausgerollten Teig. Biscuits stammen ursprünglich aus der Südstaatenküche. Vor dem Aufkommen des Handels über längere Strecken bestand das dort erhältliche Mehl vor allem aus Winterweizen, der weniger Gluten enthält als der in den Nordstaaten verbreitete Sommerweizen und darum gut für die Verarbeitung mit Backpulver geeignet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Zubereitung.", "content": "Biscuits werden aus Weißmehl, Buttermilch, Butter und/oder Shortening, Salz und Backpulver und/oder Natron hergestellt. Der Teig wird auf eine Dicke von etwa 2 cm ausgewallt. Die Biscuits werden mit einer runden Form ausgestochen, auf ein Backblech gegeben und im Ofen gebacken. In Nordamerika sind gefrorene Frischback-Biscuits im Supermarkt erhältlich. Dieses Produkt wurde bereits 1931 von Ballard & Ballard patentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Biscuits werden oft als Beilage und anstelle von Brot gereicht. Zum American Breakfast werden sie mit Butter und einem süßen Aufstrich serviert (Melasse, Ahornsirup, Honig oder Konfitüre); alternativ können sie auch als \"Biscuits and Sausage\" zum pikanten Frühstück gereicht werden. Zum Mittag- und Abendessen können Biscuits ebenfalls als Beilage gereicht werden; daneben gibt es auch Gerichte mit Biscuits als Hauptkomponente: \"Biscuits and Gravy\" bestehen aus Biscuits und Country gravy, einer Sauce Béchamel mit schwarzem Pfeffer und Hackfleisch-Einlage. Durch Zugabe von verlorenen Eiern und einer dünnen Hamburgerscheibe (Patty) entstehen daraus Country Benedicts bzw. \"Eggs Beauregard\". In Nordamerika sind Sandwiches aus Biscuits bei verschiedenen Fast-Food-Ketten im Angebot, besonders zum Frühstück. Daneben werden sie von verschiedenen Ketten auch als Beilage angeboten, darunter Kentucky Fried Chicken, Church’s Chicken, Bojangles’ und Popeyes Chicken & Biscuits.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Biscuit bezeichnet im amerikanischen und kanadischen Englisch ein kleines ungesüßtes Gebäck mit gebräunter Kruste und weicher, etwas flockiger Krume. Als Triebmittel wird Backpulver und/oder Natron verwendet, die Verwendung von Backhefe ist nicht üblich. Biscuits werden mit Soda Bread und Maisbrot oft als \"Quick Breads\" zusammengefasst, da der Teig vor dem Backen nicht aufgehen muss.", "tgt_summary": "比司吉(英语:Biscuit)在美国英语和加拿大英语中是指在美国和加拿大部分地区一种是以泡打粉或小苏打取代酵母作为化学膨松剂制成的小面包。它的外面皮烤得焦黄坚脆,内里蓬松而绵软,类似于英国的司康饼或昔德兰群岛的班诺克面包。比司吉面包、苏打面包和玉米面包等烘焙面食由于发酵制程不耗费时间,一般合称为“速发面包”(Quick breads)。", "id": 1360581} {"src_title": "Dolby Atmos", "tgt_title": "杜比全景聲", "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die Dolby Atmos Technologie erlaubt theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von Tonspuren. Im Gegensatz zu den rein kanalbasierten Surround-Formaten können im Datenstream vektorbasierte Metadaten für bewegte Objekte eingebunden werden, deren Koordinaten dann vom Receiver relativ zur jeweiligen eingemessenen Lautsprecheraufstellung berechnet werden. Die erste Generation der Hardware, der \"Dolby Atmos Cinema Processor\", unterstützt bis zu 128 einzelne Tonspuren und bis zu 64 separate Ausgangssignale. Ein wesentlicher Bestandteil des Systems ist eine Erweiterung – oder ein teilweiser Ersatz – des bestehenden Lautsprechersystems, wobei entweder bis zu vier Lautsprecher an der Decke des Hörraums positioniert werden, oder die bisherigen Lautsprecher des Heimkinosystems durch „Dolby Atmos Enabled Speakers“ ergänzt/ersetzt bzw. dazu modifiziert werden. Beim Einsatz von vier Deckenlautsprechern wird dabei ein bisheriges 5.1-System zu einem 5.1.4-System, ein 7.1-System wird zu 7.1.4. Durch die Erweiterung des Lautsprechersets wird eine realistische Simulation von beispielsweise Regen oder Hubschraubern möglich. Dolby Atmos ist abwärtskompatibel zu älteren Systemen wie 5.1 oder 7.1. Bei Blu-ray-Discs dient für eine Atmos-Abmischung ein 7.1-Klangbett mit eingebetteten Objekten als Ausgangskonfiguration, in dem Objekte einzeln bewegt werden. Die Wiedergabe ist für einen Raum mit maximal 9.1.6-Konfiguration vorgesehen. Dolby Atmos-Informationen werden dann im Dolby-TrueHD-Codec als Metadaten über einen Audio-Receiver wiedergegeben, ohne Atmos-Konfiguration wird gewöhnliches 7.1-oder 5.1 wiedergegeben. Eine Dolby-Atmos-Tonspur wird mithilfe eines Plugins für Pro Tools und eines Systems namens Dolby RMU erstellt. Dabei wird entweder der fertige Ton simuliert oder in einem kleinen Raum mit Atmos-Lautsprechern wiedergegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das erste Kino, in dem die neue Technik auch zur Demonstration zum Einsatz kam, ist das Dolby Theatre in Hollywood, Kalifornien. Dort wurde im Juni 2012 mit Pixars \"Merida – Legende der Highlands\" der erste Film gezeigt, der das neue System verwendete. Im selben Jahr wurden 25 Kinos weltweit mit dem System ausgestattet. Es war geplant, bis 2013 die Verbreitung auf etwa 1000 Standorte auszudehnen. Im deutschsprachigen Raum gab es Anfang 2013 bereits zwei Kinos mit der Technik. Zunächst lag der Fokus auf kommerziellen Kinos, mit späterer Adaption für Heimkinoinstallationen. Während die ersten Filme im neuen Tonsystem für Atmos neu abgemischt werden mussten, war Joseph Kosinskis \"Oblivion\" (2013) der erste Film, der direkt in Dolby Atmos abgemischt und bei dem der 5.1- und 7.1-Ton aus dem Atmos-Ton abgeleitet wurde. Der erste deutsche Film, der direkt in Dolby Atmos abgemischt wurde, war \"Lost Place\". Im September 2014 wurde \"\" als erste Blu-ray-Disc mit Dolby-Atmos-Tonspur veröffentlicht. Mittlerweile wird Dolby-Atmos in Form von Equalizern auch in Smartphones integriert. Seit 2019 ist der Sony Fernseher Modell BRAVIA AG9 mit einem gegenüber dem AF9 verbesserten Acoustic Surface Audio ausgestattet, das nun auch Dolby Atmos unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung bei Dolby Cinema.", "content": "Dolby Atmos und Dolby Vision sind die entscheidenden Bausteine für Dolby Cinema. Dolby Laboratories hat Dolby Cinema am 3. Dezember 2014 vorgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dolby Atmos ist ein proprietäres, objektbasiertes Surround-Sound-Format, das im April 2012 von den Dolby Laboratories vorgestellt wurde. Es erfordert die Erweiterung bzw. Modifizierung der Lautsprecherkonfiguration bestehender Heimkino-Anlagen.", "tgt_summary": "杜比全景声(英语:Dolby Atmos)是杜比实验室于2012年4月发表的三维环绕声技术,首部使用该技术的电影为皮克斯动画工作室制作的《勇敢传说》。这款新技术可以呈现64个独立扬声器的内容,亦可同时传送多达128个声道或物件,比7.1声道更为细致。此格式的主要对手为DTS:X。", "id": 141275} {"src_title": "Koha (Bibliothekssoftware)", "tgt_title": "Koha", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Koha ist ein webbasiertes integriertes Bibliothekssystem mit einer SQL-Datenbankanbindung (vorzugsweise MariaDB oder MySQL). In der Datenbank werden Katalogdaten gemäß MARC gespeichert und über Z39.50 sowie SRU angeboten. Die Benutzerschnittstelle ist konfigurierbar, kann an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden und wurde in viele Sprachen übersetzt, unter anderem auch ins Deutsche. Koha verfügt über die üblichen Funktionen integrierter Bibliothekssysteme wie die Verwaltung von Umläufen und Ausleihen, Bestandsverwaltung und Unterstützung für Periodika wie Zeitschriften und Zeitungen. Darüber hinaus werden Funktionalitäten wie Markierungen, Kommentare und RSS-Feeds angeboten. Koha hat keine Beschränkung der Anzahl unterstützter Zweigstellen, Leser, Medien und anderer Daten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Koha wurde 1999 von \"Katipo Communications\" für den Horowhenua Library Trust in Neuseeland entwickelt. Die erste Installation ging im Januar 2000 in Betrieb. Ab 2000 boten erste Dienstleister professionelle Unterstützung für Koha an. Heute gibt es mehr als 60 derartige Anbieter. Seit 2001 erweiterte Paul Poulain (Marseille, Frankreich) Koha um neue Fähigkeiten, insbesondere um Mehrsprachigkeit. Das Katalogisierungsformat MARC und das Netzwerk-Abfrageprotokoll Z39.50 werden seit 2002 unterstützt, später mit Unterstützung durch die öffentlichen Bibliotheken des Athens County im US-Bundesstaat Ohio. Es existieren Koha-Übersetzungen vom Englischen (Original) in zahlreiche weitere Sprachen. 2005 wurde in Ohio das Unternehmen \"Metavore, Inc.\" gegründet, das unter dem Namen \"LibLime\" Support für Koha zur Verfügung stellte und neue Features hinzufügte. 2010 wurde LibLime von \"Progressive Technology Federal Systems, Inc.\" (PTFS) gekauft. Im US-Bundesstaat Vermont wurde ab 2007 der Einsatz von Koha für alle Bibliotheken in Vermont abgeklärt. Anfänglich wurde für jede Bibliothek eine eigene Implementation geschaffen. In der Folge wurde die \"Vermont Organization of Koha Automated Libraries\" (VOKAL) gegründet, um eine gemeinsame Datenbank für die Bibliotheken zu schaffen. Diese Datenbank nahm den Betrieb 2011 auf. 26 Bibliotheken in Vermont haben sich für die Verwendung von Koha entschieden und sind auf die gemeinsame Umgebung des Anbieters \"ByWater Solutions\" umgestiegen. Am 8. April 2011 gab ein Mitarbeiter des spanischen Kulturministeriums bekannt, dass dieses eine angepasste Version von Koha unter dem Namen Kobli für die Anwendung in den Bibliotheken der spanischen Regierungsbehörden entwickle. In Deutschland unterstützt das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg seit 2009 Bibliotheken beim Einsatz von Koha.", "section_level": 1}, {"title": "Streit mit LibLime/PTFS.", "content": "Seit 2009 besteht ein Konflikt zwischen LibLime/PTFS und der Koha-Community. Insbesondere die Entwicklung von \"LibLime Enterprise Koha\" (LLEK), einer kommerziellen Version von Koha mit Verbesserungen, die keinen Eingang in den Open-Source-Code fanden, führte zu Unruhe in der Community und gespannten Beziehungen zwischen LibLime und anderen Unternehmen, die im Bereich der Koha-Entwicklung und des Supports tätig sind. Mehrere aktive Mitglieder der Community verließen LibLime in diesem Zusammenhang. Die Entwicklung von LLEK wurde als Fork wahrgenommen. Da LibLime den Zugang zu den bis dahin verwendeten Tools auf \"koha.org\" blockiert, mussten sich die Koha-Entwickler auf \"koha-community.org\" neu organisieren. 2011 ließ sich LibLime/PTFS in Neuseeland das Wort „Koha“ als Marke schützen. 2013 gewann Te Horowhenua Trust, die ursprünglichen Auftraggeber für die erste Version von Koha, die Klage dagegen. 2015 kündigte LibLime/PTFS ein Produkt namens Bibliovation an, das augenscheinlich auf Koha basiert. Es gibt keine Hinweise auf Koha, Open Source oder Freie Software in der Ankündigung, es wird nur noch von einer nicht weiter spezifizierten \"open development platform\" gesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Erscheinungsweise.", "content": "Es erscheinen monatliche Maintenance-/Bugfix-Versionen für alle unterstützten Zweige. Alle sechs Monate erscheint ein neues Feature-Release. Im derzeitigen Release-Zyklus (11/2019 – 05/2020) sind die Zweige 19.11 (stable), 19.05 (oldstable) und 18.11 (oldoldstable) unterstützt. Mit dem Release im Mai 2016 wurde auf eine datumsbasierte Versionsnummerierung im Format „Jahr.Monat“ gewechselt. Es erschien somit nicht Koha 3.24, sondern Koha 16.05. Die Version im November 2016 hieß dann entsprechend 16.11. Die empfohlene Installationsweise ist die Verwendung von Debian-Paketen auf aktuellen Versionen von Debian GNU/Linux, alternativ der aktuellen Ubuntu-LTS-Versionen. Debian-Pakete stehen für die letzten beiden erschienen Zweige zur Verfügung (\"stable\": 19.11, \"oldstable\": 19.05). Die Installation mit Debian-Paketen ist nicht nur am einfachsten, sondern bietet darüber hinaus auch zusätzliche Befehle und Werkzeuge, die die Arbeit auf Systemadministrationsebene erleichtern.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Entwicklung geschieht öffentlich und kann im Bugtracker der Community eingesehen werden. Der Quellcode ist über Git zugänglich. Einige Supportanbieter verwenden für größere Entwicklungen eigene Git-Instanzen, die häufig ebenfalls öffentlich einsehbar sind. Koha hat für ein derart großes Projekt aus dem Bereich Freier Software eine sehr geringe Einstiegshürde. Code-Beiträge von neuen Entwicklern, besonders die Mitarbeit von Bibliotheken, sind ausdrücklich erwünscht und werden aktiv unterstützt. Bis April 2015 haben 277 Personen Code beigetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzung.", "content": "Koha ist in viele Sprachen übersetzt, aber nicht alle Übersetzungen sind vollständig. Die Lokalisierung wird mithilfe von Pootle bewerkstelligt und ist ebenfalls öffentlich einsehbar. Für die Version 3.22 gab es 76 aktive Übersetzungsprojekte, über 20 davon waren vollständig oder fast vollständig.", "section_level": 1}, {"title": "Community.", "content": "Die Entwicklung geschieht über die ganze Welt verteilt, daher findet die meiste Kommunikation online statt. Jedes Jahr gibt es eine große (Offline-)Konferenz namens „KohaCon“, welche neben der Information von und für Bibliotheken auch dem Treffen der Entwickler dient. Die Konferenz findet jedes Jahr auf einem anderen Kontinent statt.", "section_level": 1}, {"title": "Hackfest.", "content": "Zusätzlich findet seit 2011 jährlich ein Hackfest (Entwicklertreffen) in den Büroräumen des Supportanbieters Biblibre in Marseille statt. 2015 gab es eine ähnliche Veranstaltung auch in Argentinien, 2016 eine in Berlin (\"KohaCon16 Ko-ha-ppen\"). Am Rande der Konferenz in Córdoba (Argentinien) 2014 wurde der kurze Film „Koha, a community“ erstellt, in dem Teilnehmer unter anderem die Wichtigkeit von Offline-Treffen für die Zusammenarbeit sowie ihre Erfahrungen mit der Koha-Community darstellen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Koha ist ein integriertes Bibliothekssystem. Es wird als Open-Source-Software weltweit in öffentlichen, Schul- und anderen Bibliotheken eingesetzt. Der Name leitet sich von dem Māori-Wort „Koha“ ab. In der Kultur der Māori ist das ein Geschenk, bei dem man ein Gegengeschenk erwartet.", "tgt_summary": "Koha是全球第一个免费且以开放源代码方式授权,拥有完整功能可弹性运用的图书馆自动化管理系统,用户包括公众图书馆、学校图书馆与专门图书馆,主要由各种类型和规模的图书馆、志工和服务提供公司赞助及发展。", "id": 2174551} {"src_title": "Louis Tomlinson", "tgt_title": "路易·湯姆林森", "src_document": [{"title": "Privatleben.", "content": "Louis Tomlinson wurde 1991 im englischen South Yorkshire als Sohn von Troy Austin und Johannah Deakin geboren. Das Paar trennte sich kurz nach seiner Geburt. Er wuchs bei seiner Mutter auf und nahm den Familiennamen seines späteren Stiefvaters Mark Tomlinson an. Sie haben vier gemeinsame Töchter (* 1998, * 2000, * 2004). Nach der Trennung im Jahr 2011 heiratete seine Mutter erneut und brachte 2014 Zwillinge zur Welt. Sein leiblicher Vater Troy Austin hat ebenfalls eine weitere Tochter (* 1999), doch Louis hat weder mit ihr noch mit ihm regelmäßigen Kontakt. Im Januar 2016 wurde Louis Tomlinson nach einer kurzen Romanze mit der Amerikanerin Briana Jungwirth Vater eines Sohnes, Freddie Reign Tomlinson. Seit 2017 führt er wieder eine Beziehung mit der Britin Eleanor Calder.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Louis Tomlinson begann seine Karriere als Schauspieler. Er war in den Serien \"Fat Friends\" (1 Episode) und \"Waterloo Road\" sowie in dem Film \"Nur über ihre Leiche\" (2006) zu sehen. 2010 nahm er an der Castingshow \"The X Factor\" teil. Dort belegte er den dritten Platz und wurde Teil der Boygroup One Direction. Er widmete seiner 2016 an Leukämie verstorbenen Mutter den im März 2019 veröffentlichten Song \"Two of Us\". Er kehrte 2018 neben Ayda Field, Robbie Williams und Simon Cowell als Jurymitglied zu \"The X Factor\" zurück. Seine für das Jahr 2020 geplante Welttournee wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben.", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "2013 wurde Tomlinson, dessen Erfahrungen als Fußballspieler bis zu diesem Zeitpunkt nur auf das Spielen in einer Hobbymannschaft begrenzt waren, von seinem Heimatverein Doncaster Rovers auf vertragsfreier Basis aufgenommen, nachdem er zuvor bei einem Wohltätigkeitsspiel im lokalen Keepmoat Stadium aufgelaufen war. Diese Vereinbarung beinhaltete, dass Tomlinson als Testspieler am Spielbetrieb der Reservemannschaft teilnehmen durfte, sofern dies mit seinen Tätigkeiten mit One Direction vereinbar sei. Nachdem er Anfang September 2013 erstmals zum Einsatz kommen sollte, dann aber doch nicht spielte, absolvierte er kurz darauf ein weiteres Wohltätigkeitsspiel zu Gunsten des an Leukämie erkrankten Profis Stilijan Petrow für den schottischen Klub Celtic Glasgow. Zu seinem offiziellen Debüt für die Reserve der Doncaster Rovers kam er im Februar 2014, als er als Ersatzspieler beim 0:0 gegen die Reserve von Rotherham United bei einer Kulisse von 4000 Zuschauern auf den Platz kam. Nachdem er an einem weiteren Charitymatch seines Bandkollegen Niall Horan mitgewirkt hatte, wurde im Juni 2014 mitgeteilt, dass Tomlinson als Gesellschafter seinen Heimatklub zusammen mit dem Vorsitzenden des Klubs, John Ryan, übernehmen wolle. Danach wurde bekannt, dass ein Deal deswegen nicht zustande gekommen war, weil die Crowdfundingkampagne zu wenig Geld abwarf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis William Tomlinson (* 24. Dezember 1991 in Doncaster) ist ein britischer Popmusiker und Songwriter. Er wurde als Sänger der Boygroup One Direction bekannt und tritt auch als Solokünstler auf.", "tgt_summary": "路易·威廉·汤姆林森(英语:Louis William Tomlinson,1991年-12月24日),是一名英国歌手、词曲作家和演员,男孩团体一世代(英语:One Direction)的成员之一。", "id": 2546690} {"src_title": "Reyshawn Terry", "tgt_title": "雷肖恩·特里", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Terry wechselte 2003 von der High School in seiner Geburtsstadt zum Studium an die University of North Carolina at Chapel Hill in seinem Heimatstaat. Die Basketballmannschaft \"Tar Heels\" der Hochschule gehört zu den führenden Mannschaften der National Collegiate Athletic Association und bringt sehr viele professionelle Basketballspieler hervor. Während Terrys Zeit in dieser Mannschaft konnten sich die Tar Heels jedes Mal für die landesweite Endrunde der NCAA qualifizieren. 2005 gewann er zusammen mit unter anderem seinen Mannschaftskameraden Marvin Williams, Raymond Felton, Rashad McCants und Sean May die Meisterschaft, wobei Terry innerhalb der Mannschaft nur Ergänzungsspieler war. In seinem Senior-Jahr erreichte er 2007 zusammen mit unter anderem Sophomore Tyler Hansbrough noch einmal das Viertelfinale Elite Eight dieser prestigeträchtigen Meisterschaft, das gegen die \"Hoyas\" der Georgetown University verloren ging. In der NBA-Draft 2007 wurde er von den Orlando Magic ausgewählt, die ihre Rechte an Terry jedoch in einem Spielertausch an die Dallas Mavericks. Nachdem diese ihn schließlich nicht mit einem längerfristigen Vertrag ausstatten, spielte er in der Saison 2007/08 in der griechischen A1 Ethniki für Aris aus Thessaloniki. Mit Aris erreichte er den dritten Platz in der regulären Spielzeit, schied jedoch in der ersten Play-off-Runde um die Meisterschaft aus. Anschließend unterschrieb er erst im Dezember 2008 wieder einen Vertrag in der italienischen LegADue bei Vanoli aus Cremona, für die er acht Spiele bestritt. Hier konnte er sich für den Erstligisten Virtus Bologna in der Lega Basket Serie A empfehlen, die ihn Ende Januar 2009 für den Rest der Spielzeit unter Vertrag nahmen. Nachdem man vor eigenem Publikum in Bologna das Finale im italienischen Pokalwettbewerb gegen Double-Gewinner Montepaschi Siena verlor, gewann man an gleicher Stelle den Titel beim Final Four-Turnier im europäischen Vereinswettbewerb EuroChallenge 2008/09. Nach einem fünften Platz in der Hauptrunde schied man jedoch in der ersten Play-off-Runde der nationalen Meisterschaft aus. Für die Spielzeit 2009/10 wechselte Terry zu Obradoiro CAB aus Santiago de Compostela, die als Neuling unter dem Namen \"Xacobeo Blu:sens\" in der obersten spanischen Liga ACB antraten. Hier reichte es jedoch nur zum vorletzten Tabellenplatz am Saisonende, so dass der Verein zunächst einmal wieder absteigen musste. Im Sommer 2010 spielte Terry noch einmal in der NBA Summer League für die Portland Trail Blazers vor. Nachdem er erneut nicht unter Vertrag für die Saison in der NBA genommen wurde, unterschrieb er schließlich einen Vertrag bei den Brose Baskets aus Bamberg in der deutschen Basketball-Bundesliga. Der Double-Gewinner des Vorjahres konnte seine beiden nationalen Titel in der Basketball-Bundesliga 2010/11 erfolgreich verteidigen. Im höchsten europäischen Vereinswettbewerb ULEB Euroleague 2010/11 schied man jedoch nach der Vorrunde aus. Anschließend spielte Terry in der Basketball Superliga Ukraine für Chimik aus Juschne, die ebenfalls in der ersten Play-off-Runde um die nationale Meisterschaft scheiterten. Für die Spielzeit 2012/13 bekam Terry einen Vertrag beim libanesischen Meister Champville SC, der dem Collège des Frères Maristes Champville in Dik el Mehdi angeschlossen ist. Dort spielt er unter anderem mit dem Georgier Nikoloz Tskitishvili zusammen. Nach einer Saison bekam er einen Vertrag beim französischen LNB Pro A bei Le Mans Sarthe Basket, wo er unter anderem mit den ehemaligen Bundesligaspielern DaShaun Wood und Vaughn Duggins zusammenspielte. Zwar gewann Terry mit dem Verein den Ligapokal \"Semaine des As\", doch in den Play-offs der Meisterschaft schied der Altmeister als Hauptrundendritter bereits in der ersten Runde aus. In der Saison 2014/15 spielte Terry erneut im Libanon, diesmal für \"Tadamon Zouk\" im Keserwan Distrikt bei Jounieh. Das Frühjahr und den Sommer 2015 verbrachte Terry in der Karibik, wo er zunächst in der Baloncesto Superior Nacional von Puerto Rico für die \"Maratonistas\" aus Coamo spielte und dann in Venezuela für die \"Trotamundos\" aus Carabobo. Schließlich spielte Terry noch für die \"Cañeros\" aus La Romana in der Dominikanischen Republik, mit denen er in die Finalserie der nationalen Meisterschaft einzog, die jedoch gegen Titelverteidiger \"Metros\" aus Santiago de los Caballeros verlorenging.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reyshawn Antonio Terry (* 7. April 1984 in Winston-Salem, North Carolina) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler. Während seiner Studienzeit gewann er mit den Tar Heels der UNC at Chapel Hill die NCAA Division I Basketball Championship 2005. Obwohl er im NBA Draft 2007 ausgewählt wurde, bestritt er kein Spiel in der am höchsten dotierten Profiliga National Basketball Association. Als Profi gewann er mit Virtus Bologna die EuroChallenge 2008/09 und mit den Brose Baskets das deutsche Double 2011.", "tgt_summary": "雷肖恩·特里(英语:Reyshawn Terry,1984年-4月7日),生于北卡罗来纳州的温莎,美国职业篮球运动员,司职小前锋和大前锋。", "id": 2834511} {"src_title": "Round Lake Beach", "tgt_title": "朗德湖海灘 (伊利諾伊州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Round Lake Beach liegt am Nordufer des \"Round Lake\" im nordwestlichen Vorortbereich von Chicago. Der Ort liegt auf 42°22′38′′ nördlicher Breite und 88°05′03′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 13,52 km2. Round Lake Beach liegt größtenteils in der Avon Township, erstreckt sich aber auch in die Lake Villa Township. Benachbarte Orte von Round Lake Beach sind Venetian Village (an der nördlichen Ortsgrenze), Third Lake (9,8 km östlich), Grayslake (6,9 km südöstlich), Hainesville (4,5 km südsüdöstlich), Round Lake (an der südlichen Ortsgrenze), Long Lake (an der westlichen Ortsgrenze) sowie Round Lake Heights (an der nordwestlichen Ortsgrenze). Das Stadtzentrum von Chicago befindet sich 84,8 km südöstlich, nach Rockford sind es 95,5 km in westlicher Richtung, Wisconsins Hauptstadt Madison liegt 160 km nordwestlich und nach Milwaukee sind es 90,1 km in nördlicher Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch den Osten von Round Lake Beach verläuft die Illinois State Route 83, die südwestliche Ortsgrenze wird durch die Illinois State Route 134 gebildet. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem \"North Central Service\" und der \"Milwaukee District/North Line\" führen zwei Linien der METRA, einem mit einer deutschen S-Bahn vergleichbaren Nahverkehrssystem des Großraums Chicago, durch Round Lake Beach. Der O’Hare International Airport von Chicago befindet sich 65,1 km südlich von Round Lake Beach.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Round Lake Beach 28.175 Menschen in 8055 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 2083,9 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 8055 Haushalten lebten statistisch je 3,48 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 68,7 Prozent Weißen, 4,3 Prozent Afroamerikanern, 1,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 3,0 Prozent Asiaten sowie 19,3 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 3,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 48,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 22,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 71,6 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 5,5 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 49,6 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 60.456 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.579 USD. 17,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Round Lake Beach ist eine Gemeinde (mit dem Status „Village“) im Lake County im Nordosten des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahr 2010 hatte Round Lake Beach 28.175 Einwohner.", "tgt_summary": "朗德湖海滩(英语:Round Lake Beach)是位于美国伊利诺伊州莱克县的一个村落。", "id": 2233564} {"src_title": "Mama (2013)", "tgt_title": "屍人保姆", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Zuge der Finanzkrise 2008 tötet ein Geschäftsmann namens \"Jeffrey\" seine Ehefrau und seine Geschäftspartner. Mit seinen beiden Töchtern, der zu diesem Zeitpunkt dreijährigen \"Victoria\" und ihrer einjährigen Schwester \"Lilly\", flieht er in einen Wald, wo er einen Verkehrsunfall verursacht, den alle drei jedoch überleben. Sie begeben sich danach in eine abgeschiedene Hütte. Der verzweifelte Jeffrey entzündet ein Feuer im Kamin, dann will er erst seine Kinder erschießen, danach sich selbst. Als er abzudrücken versucht, wird er von einer schattenhaften Gestalt in die Luft gehoben und mit seiner eigenen Krawatte erwürgt. Victoria, die sich umgedreht hatte, kann nichts erkennen, weil ihr Vater zuvor ihre bei dem Unfall beschädigte Brille abgenommen hatte. Während die Kinder verängstigt vor dem Feuer im Kamin kauern, wirft ihnen die schattenhafte Gestalt eine reife Kirsche hin. Fünf Jahre später werden sie in verwildertem Zustand von zwei Männern gefunden, die ihr Onkel \"Lucas\", Jeffreys Zwillingsbruder, vor Jahren mit der Suche beauftragt hatte. Die Mädchen werden in eine Wohlfahrtsklinik gebracht, die von Dr. \"Gerald Dreyfuss\" geleitet wird. Dreyfuss versichert Lucas und seiner Lebensgefährtin \"Annabel\", ihren Sorgerechtsantrag gegenüber der Großtante der Mädchen, \"Jean Podolski\", zu unterstützen. Er ist von den Bildern fasziniert, welche die Mädchen von einem mysteriösen Charakter namens „Mama“ angefertigt haben. Mit diesem (für Dr. Dreyfuss unsichtbaren) Wesen reden und spielen die beiden. Eines Nachts, während eines intimen Moments zwischen Lucas und Annabel, wird Annabel von einer schattenhaften Gestalt im Türrahmen des Schlafzimmers geängstigt. Als Lucas diesem Vorfall auf den Grund gehen will, wird er von \"Mama\" attackiert, stürzt die Treppe herunter und fällt in einen komatösen Zustand. Annabel, nicht mit den Mädchen verwandt, muss sich nun alleine um diese kümmern, während \"Mama\" ihre Besuche fortsetzt. Was das Verhalten der beiden Mädchen betrifft, kann Annabel bei Victoria Fortschritte erzielen, doch Lilly steht ihr weiterhin feindselig gegenüber. Alarmiert durch Albträume und einer Warnung über „Mamas Eifersucht“, bittet Annabel Dr. Dreyfuss um weitere Nachforschungen. Dr. Dreyfus argwöhnt zunächst, „Mama“ könnte ein Alter Ego von Victoria sein, eine Erfindung des Mädchens, weil es in den einsamen Jahren die Mutterrolle übernehmen musste. Jedoch untermauern seine Nachforschungen Victorias Geschichte, dass Mama eine verstörte Mutter ist, die einst von ihrem Kind getrennt wurde. Er bringt die Geschichte von \"Edith Brennan\" ans Licht, einer Psychiatrie-Patientin, die im 19. Jahrhundert lebte. In einem forensischen Lagerhaus findet Dreyfuss eine Schachtel mit Überresten eines Säuglings und hat seine erste Begegnung mit Mama während einer Sitzung mit Victoria. Annabel hat unterdessen einen Albtraum von Mamas Vergangenheit: Mama, sprich: Edith Brennan, sollte wegen einer Geisteskrankheit in einer Psychiatrie untergebracht werden, der Säugling wurde ihr von Nonnen weggenommen. Edith konnte sich jedoch befreien, sie erstach die Mutter Oberin und rannte mit ihrem Kind weg. Auf ihrer Flucht gelangte sie an eine hohe Klippe. Eingekesselt sprang Edith aus Verzweiflung von der Klippe. Während des Sturzes wurde das Kind durch den Aufprall auf einen Ast erschlagen, während die Frau ins Wasser fiel und ertrank. Annabel schlussfolgert, dass Mama nie erfahren hat, was mit ihrem Kind passiert ist und sich seitdem auf der Suche nach diesem befindet. In Victoria und Lilly sieht sie offensichtlich einen Ersatz. Lucas kommt wieder zu Bewusstsein, nachdem er eine verstörende Vision von seinem toten Bruder Jeffrey gehabt hat, der ihm erzählt, er solle in die Hütte im Wald gehen. Annabel und die Mädchen werden unterdessen von Jean besucht. Diese versucht, Annabel wegen Kindesmissbrauchs anzuzeigen, nachdem sie einige Blessuren an den Mädchen entdeckt hat. Während Victoria Annabel immer mehr vertraut und sich ihr annähert, bevorzugt Lilly weiterhin die Nähe von \"Mama\". Dr. Dreyfuss sucht die Waldhütte auf, um die Existenz von \"Mama\" zu beweisen. Bei dem Versuch, sie zu fotografieren, wird er von ihr umgebracht. Nachdem Annabel bemerkt hat, dass er vermisst wird, stiehlt sie die Akten der Mädchen aus Dreyfuss’ Büro. Sie kommt zu dem Schluss, dass Edith und \"Mama\" dieselbe Person sind. Während dessen verlässt Lucas das Krankenhaus, um sich auf die Suche nach der Hütte zu machen. Nachdem Victoria Annabel ihr Vertrauen gezeigt hat, werden Annabel und die Mädchen von der eifersüchtigen Mama angegriffen. Unterdessen betritt Tante Jean das Haus, um den angeblichen Kindesmissbrauch zu dokumentieren. \"Mama\" übernimmt den Körper von Tante Jean, überwältigt Annabel und entkommt mit den Mädchen. Als Annabel wieder zu Bewusstsein kommt, greift sie sich die Kiste mit den Überresten von Mamas Kind und begibt sich in den Wald, wo sie auf Lucas trifft. Das Paar erspäht die Mädchen auf einer nahen Klippe, wo Mama (die Jean inzwischen umgebracht hat) sich darauf vorbereitet, ihren Selbstmord noch einmal zu durchleben und Victoria und Lilly dabei mit hinab in die Tiefe zu reißen. Als Lucas dazwischengehen will, wird er durch Mamas übernatürliche Kräfte bewusstlos geschlagen. Annabel bietet Mama die Überreste ihres leiblichen Kindes an und Mamas aufgewühlte Seele durchläuft eine friedvolle Transformation, wodurch sie zu ihrer menschlichen Form zurückfindet. In diesem Moment ruft aber Lilly nach ihr, und Mama verwandelt sich erneut in ihre bösartige Form und greift an. Die Überreste ihres leiblichen Kindes wirft sie über die Klippe. Nach einem verzweifelten Kampf gelingt es Annabel, sich an Victoria zu klammern und diese festzuhalten. Als Mama erneut auf Annabel losgeht, stellt sich Victoria dazwischen und gesteht Mama, dass sie Annabel mehr liebt. Danach verabschiedet sich Victoria von Lilly. Mama umhüllt sich und Lilly mit einer Art Kokon und springt von der Klippe. Hierbei trifft sie auf denselben Ast, der im 19. Jahrhundert ihr Kind getötet hat. Beim Einschlag verwandeln sich Mama und Lilly in einen Schwarm Motten. Während Victoria Annabel und Lucas umarmt, landet ein blau-schwarzer Schmetterling auf ihrer Hand, in dem sie Lilly erkennt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nachdem 2008 der Horror-Kurzfilm \"Mamá\" für Furore sorgte, wurde Andrés Muschietti durch Guillermo del Toro als Produzent ein Budget von 15 Millionen US-Dollar für eine abendfüllende Version von \"Mama\" mit Jessica Chastain und Nikolaj Coster-Waldau zur Verfügung gestellt. Nach einem in seinem Besitz befindlichen Gemälde des italienischen Malers Modigliani gestaltete der Regisseur das äußere Erscheinungsbild der Titelfigur.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film wurde ab dem 3. Oktober 2011 in den Pinewood Toronto Studios gedreht. Die Dreharbeiten endeten am 18. Dezember 2011. Einige Filmteile wurden in Quebec aufgenommen. Die Premiere wurde von Oktober 2012 auf den 18. Januar 2013 verschoben.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Mama\" erzielte am ersten Wochenende einen Umsatz von 28,1 Millionen US-Dollar, an dem der Film in 2647 Kinos gelaufen ist. Bis zum 4. April 2013 setzte der Film 130 Millionen US-Dollar um und wurde hiermit zu einem Erfolg. Der Film erzielte überwiegend positive Kritiken. Er erreichte 65 % bei Rotten Tomatoes. Das Lexikon des internationalen Films urteilt, die Filmproduktion sei ein „düsterer, in Ansätzen atmosphärischer Horrorfilm“. Allerdings würden „die guten Ansätze der Story [...] durch ein pathetisches Finale“ eine Banalisierung erfahren. Zudem werden „dramaturgische und inszenatorische Ungereimtheiten“ bemängelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mama ist ein spanisch-kanadischer Horrorfilm von Andrés Muschietti, der ursprünglich 2012 in die Kinos kommen sollte. Der Film handelt von zwei kleinen Mädchen, die jahrelang allein im Wald lebten und von einem Wesen versorgt wurden, das sie „Mama“ nennen. Seit ihrer Auffindung leben die Schwestern bei ihrem Onkel und dessen Partnerin, wohin sie anscheinend von „Mama“ begleitet wurden. Die Weltpremiere fand am 18. Januar 2013 statt. Der Film wurde von J. Miles Dale, Barbara Muschietti und Guillermo del Toro produziert. Zu den Hauptdarstellern zählen Jessica Chastain, Nikolaj Coster-Waldau, Megan Charpentier und Isabelle Nélisse. Es handelt sich um eine Neuverfilmung des gleichnamigen Kurzfilmes.", "tgt_summary": "是2013年 上映的一部美国、西班牙及加拿大合拍超自然恐怖片,影片根据导演安迪·马希提蒂于2008年拍摄的西班牙同名短片改编。", "id": 1455007} {"src_title": "Die Tribute von Panem – Catching Fire", "tgt_title": "飢餓遊戲:星火燎原 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung des Films setzt einige Monate nach den 74. Hungerspielen ein. Seit Katniss Everdeen und Peeta Mellark die Spiele entgegen den Regeln des Kapitols gemeinsam gewonnen haben, stehen sie im permanenten Fokus des weiterhin erzürnten Präsidenten Snow. Allein die inszenierte Geschichte vom „tragischen Liebespaar“ dient den beiden als Lebensversicherung und Schutz vor der Rache des Kapitols. Zu Anfang des Films trifft sich Katniss mit ihrem Jagdgefährten Gale im Wald, wo sie gemeinsam überlegen, wie sie dem Kapitol entfliehen könnten. Es wird klar, dass Katniss von den Hungerspielen schwer traumatisiert ist. So sieht sie statt eines Truthahnes einen Tribut, den sie erschossen hat, woraufhin sie einen Zusammenbruch erleidet. Zu Hause bekommt Katniss unerwarteten Besuch vom Präsidenten Snow, der sie über tobende Unruhen und Aufstände in anderen Distrikten informiert, für die er Katniss die Schuld gibt. Diese seien erst durch ihr regelwidriges Verhalten in den Hungerspielen ausgelöst worden. Snow droht Katniss, sich an ihrer Familie zu rächen, sollte es ihr auf der bevorstehenden „Tour der Sieger“ durch die Distrikte nicht gelingen, die Rebellen zu beruhigen. Doch die Aufstände breiten sich weiter aus und auch Peetas medienwirksamer Heiratsantrag an Katniss verbessert ihre Lage nicht. Snow berät mit dem neuen Spielmacher Plutarch Heavensbee, der sich freiwillig als Nachfolger des hingerichteten Seneca Crane gemeldet hat, was gegen die Rebellion und deren Hoffnungsträgerin Katniss Everdeen zu tun sei. Auf Heavensbees Ratschlag hin wird in den Distrikten der Druck auf die Bewohner erhöht. In Distrikt 12 wird ein strengeres Polizeisystem eingeführt, der Schwarzmarkt niedergebrannt und jeder Gesetzesverstoß mit Auspeitschungen oder Hinrichtungen geahndet. Als auch diese Maßnahmen nicht die gewünschte Wirkung erzielen, beschließt Snow eine neue Regel für die bevorstehenden 75. Hungerspiele (das dritte „Jubel-Jubiläum“): Die diesjährigen Tribute werden aus dem bestehenden Kreis der Sieger ausgewählt. Damit sollen alle Sieger, die in Snows Augen eine Bedrohung darstellen, aber vor allem Katniss, ausgeschaltet werden. Katniss ringt ihrem letztjährigen Mentor Haymitch das Versprechen ab, Peeta am Leben zu erhalten. Sie will sich opfern, sodass Peeta überleben kann. Aus Distrikt 12 werden Katniss und Haymitch ausgelost, um in die Arena zu ziehen. Peeta meldet sich jedoch freiwillig für Haymitch, sodass wie im Vorjahr Katniss und Peeta die Tribute für Distrikt 12 sind. Bei der üblichen Vorstellungsrunde in Caesar Flickermans Fernsehshow beschweren sich mehrere Tribute, vom Kapitol hintergangen worden zu sein, schließlich sei ihnen versprochen worden im Falle eines Sieges den Rest ihres Lebens in Frieden verbringen zu können, und zeigen offen ihre Wut. Katniss tritt auf Snows Befehl hin im weißen Brautkleid auf, allerdings hat ihr Stylist Cinna es so verändert, dass darunter ein schwarzes Spotttölpel-Kostüm zum Vorschein kommt, als Katniss sich damit dreht. Der Spotttölpel, eine Art Singvogel, ist zum Symbol der Rebellion geworden; Katniss’ Auftritt ist ein klarer Affront gegen das Kapitol. Allen Gegenstimmen zum Trotz finden die Spiele statt. Kurz vor Spielbeginn muss Katniss mit ansehen, wie Cinna von Friedenswächtern brutal zusammengeschlagen und fortgebracht wird. Gleich darauf findet Katniss sich in der Arena auf ihrem Podest wieder. Es ist von Wasser umgeben, das umliegende Land ist von Dschungel bewachsen. Die Tribute schwimmen zum Füllhorn und liefern sich dabei schon erste Kämpfe. Katniss und ihr neuer Verbündeter Finnick Odair aus Distrikt 4 beschaffen sich Waffen und verschwinden mit Peeta und der 80-jährigen Mags aus Finnicks Distrikt im Dschungel. Dort lauern eine Vielzahl von Gefahren: Als Peeta das Kraftfeld, das die Arena umgibt, berührt, erleidet er einen Herzstillstand, doch Finnick gelingt es, ihn zu reanimieren. Kurz darauf wird die Gruppe von einem giftigen Nebel überrascht, der alles Lebendige verätzt; Mags opfert sich, damit Finnick und Katniss den verletzten Peeta retten können. Als sie von einer wilden Meute Affen angegriffen werden, retten sie sich auf den Strand beim Füllhorn. Dort treffen sie auf die Axtkämpferin Johanna Mason aus Distrikt 7, den Ingenieur Beetee und Wiress (beide aus Distrikt 3), die sich ebenfalls mit ihnen verbünden. Wiress steht unter Schock, hat aber trotzdem das System der Arena erkannt. Die Arena ist in zwölf Segmente eingeteilt. Zu einer bestimmten Uhrzeit wird in einem bestimmten Segment eine Falle ausgelöst, beispielsweise der ätzende Nebel. Nach einer Stunde wird im nächsten Sektor im Uhrzeigersinn die nächste Falle ausgelöst. Nachdem sie gemeinsam das Stundentakt-System der Arena erkannt haben, werden sie von den Karrieros aus den Distrikten 1 und 2 angegriffen, wobei Wiress stirbt. Beetee entwickelt den Plan, Blitze, die alle zwölf Stunden in einen Baum einschlagen, mit einem Draht in den nassen Sand zu lenken und so die Karrieretribute auszuschalten. Johanna und Katniss verlegen den Draht, als sie angegriffen werden. Johanna verletzt Katniss am Arm, beschmiert sie mit ihrem Blut, beschwört sie liegenzubleiben und verschwindet, von den Angreifern verfolgt. Katniss folgt dem Draht zurück zum Baum und findet Beetee bewusstlos vor. Sie bindet den Draht an ihren Pfeil und schießt ihn, während der Blitz einschlägt, in das Kraftfeld über der Arena. Durch den dadurch verursachten Kurzschluss wird das Kraftfeld deaktiviert und das System im Kontrollraum der Spielmacher bricht zusammen. Präsident Snow, der den Zusammenbruch beobachtet, stellt daraufhin das Verschwinden von Plutarch Heavensbee fest. Ein Hovercraft holt die halb bewusstlose Katniss aus der Arena. Wenig später kommt sie zu sich, neben ihr liegt der noch bewusstlose Beetee. Im Cockpit findet sie ihren Mentor Haymitch, Finnick Odair und Spielmacher Heavensbee bei einer Beratung vor. Katniss erfährt, dass es von Anfang an den Plan gab, sie aus der Arena zu retten, um die Revolution voranzutreiben, die vom zerstört geglaubten Distrikt 13 ausgeht. Die Hälfte der Tribute wusste Bescheid; Johanna Mason hatte Katniss bei ihrem scheinbaren Angriff den Aufspürer (Peilsender) des Kapitols aus dem Arm geschnitten. Peeta und Johanna wurden jedoch vom Kapitol gefangen genommen. Katniss wirft Haymitch vor, dass er sein Versprechen gebrochen habe, Peeta am Leben zu halten und geht wutentbrannt auf Haymitch los. Heavensbee narkotisiert sie. Als sie erwacht, sitzt Gale neben ihr. Er erzählt, dass er ihre Familie nach Distrikt 13 retten konnte, bevor Distrikt 12 durch Brandbomben des Kapitols vollständig zerstört wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsvorbereitung.", "content": "Am 8. August 2011 teilte Lionsgate mit, dass es auch den zweiten Band der \"Die-Tribute-von-Panem\"-Trilogie, \"Gefährliche Liebe\", verfilmen werde. Da die Drehbuchautoren Ross und Collins noch mit der Postproduktion des ersten Filmes beschäftigt waren, konnten sie nicht, wie eigentlich geplant, auch das Buch zum zweiten Teil verfassen. Lionsgate verhandelte daher im November 2011 mit dem Drehbuchautor Simon Beaufoy über die Bedingungen einer Filmanpassung von \"Gefährliche Liebe\". Ross sollte bei der Fortsetzung trotzdem noch Regie führen. Im Januar 2012 unterschrieben Ross und Beaufoy offiziell für ihre Positionen als Regisseur beziehungsweise Drehbuchautor. Im April 2012 wurde jedoch bekannt, dass Gary Ross im zweiten Teil der Trilogie doch nicht Regie führen werde, da er aufgrund von zu engen Zeitplänen nicht den Film drehen könne, den er gerne hätte. Am 3. Mai 2012 wurde Francis Lawrence für die Regie verpflichtet. Michael Arndt hat neben Beaufoy ebenfalls am Drehbuch mitgearbeitet. Der Film wurde teilweise im IMAX-Format gedreht. Zur Realisierung stand dem Film ein Budget von 130 Millionen US-Dollar zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Casting.", "content": "Woody Harrelson gab im November 2011 preis, dass er bereits für vier Filme unterschrieben habe, was darauf hindeutete, dass eines der Bücher in zwei Teilen verfilmt werden würde. Später wurde dies bestätigt, der dritte Teil der Romanreihe, Mockingjay, wurde in zwei Teile aufgespalten. \" The Hollywood Reporter\" gab an, dass Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson und Liam Hemsworth für die komplette Filmreihe unterschrieben hätten. Vor allem über die Besetzungen der Rollen \"Finnick\", \"Johanna\" und \"Plutarch Heavensbee\" wurde stark spekuliert. Für die Rolle des Finnick hatten Lucas Till, Armie Hammer, Taylor Kitsch und Garrett Hedlund vorgesprochen. Schließlich erhielt Sam Claflin die Rolle. Schon zuvor hatten Jena Malone die Rolle der Johanna und Philip Seymour Hoffman die Rolle des Plutarch Heavensbee erhalten. Neben Malone hatten auch noch Mia Wasikowska und Zoe Aggeliki Interesse an der Rolle gezeigt. Am 17. Juli 2012 wurde bestätigt, dass Amanda Plummer als \"Wiress\" den Cast verstärkt. Des Weiteren wurden im August 2012 Lynn Cohen als \"Mags\" und Alan Ritchson als \"Gloss\" sowie zuletzt Jeffrey Wright für die Rolle des \"Beetee\" bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Im April 2012 wurde bekannt, dass die Dreharbeiten im August 2012 beginnen sollten. Im Vorfeld hatte es Terminprobleme mit den für Herbst 2012 geplanten Dreharbeiten der Fortsetzung von \"\" gegeben, in der Jennifer Lawrence ebenfalls eine Rolle hatte. Die Dreharbeiten begannen schließlich am 10. September 2012 in und um Atlanta und wurden nach der Weihnachtspause im Januar fortgesetzt. Für die Dreharbeiten in der Arena reiste das Produktionsteam nach Hawaii, wo die meisten Szenen mit IMAX-Kameras gefilmt wurden. Für die Szenen in Distrikt 12 zu Beginn des Films drehten Lawrence und Hemsworth im Januar und Februar 2013 in New Jersey. Die Dreharbeiten waren im April 2013 beendet.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Im Oktober 2012 wurde James Newton Howard als Komponist für den Soundtrack des Filmes bestätigt. Als erster Künstler wurde Coldplay mit dem Lied \"Atlas\" angekündigt, das am 6. September 2013 weltweit veröffentlicht wurde. Am 26. September 2013 gab Christina Aguilera über Twitter bekannt, dass sie mit dem Song \"We Remain\" auf dem Soundtrack vertreten ist. Neben den beiden sind auch Imagine Dragons mit \"Who We Are\", Lorde mit dem Coversong \"Everybody Wants to Rule the World\" sowie Ellie Goulding mit \"Mirror\" dabei. Der Soundtrack wurde am 15. November in Deutschland und am 19. November 2013 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing.", "content": "Am 16. November 2012 lief im Vorprogramm zu \"Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2\" ein Ankündigungstrailer, in dem auch das Logo des Filmes zu sehen war. In der \"Entertainment Weekly\" in der Ausgabe vom 11. Januar 2013 gab es eine Vorschau auf den Film inklusive einiger Bilder aus dem Film. Am 22. Februar wurden über Facebook und Hitfix zwei Poster mit Katniss und Peeta veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Bei Produktionskosten von 130 Millionen US-Dollar spielte der Film, mit Stand vom 15. Januar 2014, weltweit 847,7 Millionen US-Dollar ein. Der Film spielte am Eröffnungswochenende in den Vereinigten Staaten 158,07 Millionen US-Dollar ein und hatte damit dort den November-Umsatzrekord von \"New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde\" übertroffen. Außerdem gelang dem Film der sechstbeste Kinostart aller Zeiten, nur \"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2\", \"Iron Man 3\" und \"Marvel’s The Avengers\" sowie die beiden Dark Knight Filme waren erfolgreicher. Bereits nach acht Tagen nahm der Film in den USA über 250 Millionen US-Dollar ein (nur \"The Dark Knight\" und die Avengers konnten das überbieten), nach zwölf Tagen über 300 Millionen US-Dollar (Platz 4 nach den Avengers und den beiden Dark Knight Filmen), 350 Millionen US-Dollar nach 23 Tagen (Platz 6). und 400 Millionen US-Dollar nach 42 Tagen (Platz 5) und damit fast doppelt so schnell wie sein Vorgänger, der nach 80 Tagen diese Marke überschritt. Der Film rangiert auf Platz 4 der erfolgreichsten Filme 2013. Anfang Dezember 2013 konnte der Film einen weiteren Rekord brechen. \"Catching Fire\" spielte 110 Millionen US-Dollar an einem Thanksgiving-Wochenende ein. Der bisherige Rekord lag bei 82,4 Millionen US-Dollar und wurde 2001 von \"Harry Potter und der Stein der Weisen\" aufgestellt. In Deutschland gingen 1,18 Millionen Zuschauer ins Kino und bescherten dem Film den zweitbesten Kinostart des Jahres 2013. Im Jahr 2013 wurden bundesweit 3.445.183 Besucher an den deutschen Kinokassen gezählt, womit der Film den 5. Platz der meistbesuchten Filme des Jahres belegte. \"Die Tribute von Panem – Catching Fire\" besetzt in der Liste der erfolgreichsten Filme ohne Inflationsbereinigung Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt größtenteils positive Kritiken. In der Kritikensammlung Rotten Tomatoes erreichte der Film bei 89 Prozent der Rezensenten eine positive Bewertung. Die österreichische Jugendmedienkommission hob den „Zusammenhalt gegen eine totalitäre Herrschaft“ und das „Aufbegehren gegen das Unrecht“ positiv hervor. Mitgefühl und Menschlichkeit würden „als etwas Positives vermittelt“. Der „sozial- und medienkritische Aspekt bezüglich Reality TV-Shows“ könne „interessanten Diskussionsstoff“ liefern. David Kleingers bemängelte auf \"Spiegel Online\" zwar einerseits die mangelnde Originalität, denn „zu offensichtlich orientiert sich Collins’ Entwurf dafür an vertrauten Vorbildern aus der zivilisations- und autoritätskritischen Science-Fiction.“ Andererseits verbinde der Film aber „großes Melodrama mit offensiver Mediensatire und zeigt das staatstragende Gladiatorenspiel als sadistische Zuspitzung des Casting-Show-Phänomens“. Kleingers lobte die „stimmige Besetzung“ und vor allem Jennifer Lawrence für ihre „imposante“ und „unverwechselbare“ Darstellung der Protagonistin, einer unfreiwilligen „Lichtgestalt des Lumpenproletariats“ und „Marianne eines ästhetischen Aufstands“; sie sei „[n]ahezu in jeder Szene präsent“ und brauche „als Katniss lediglich einen Augenaufschlag, um glaubhaft von lähmender Verzweiflung zu stiller Entschlossenheit zu gelangen“. Der Film sei „wie sein Vorläufer weitaus besser... als er eigentlich sein müsste“, da er „sein junges Zielpublikum nicht für dumm hält und unabhängig vom Unterhaltungsdiktat eine Haltung einnimmt, die auch jenseits der Pubertät begeistern kann.“ In der \"Tageszeitung\" bezeichnete Andreas Busche den Film als „etwas unentschlossene[s] Mittelstück der gegenwärtig marktführenden Blockbuster-Trilogie“. Er zerfalle „in zwei Teile, wobei der erste ihm [Regisseur Francis Lawrence] eindeutig mehr gestalterischen Spielraum lässt als der zweite, der das Setting des Vorgängers lediglich etwas aufwendiger variiert“. Die erste Hälfte verleihe der Geschichte „dagegen ein gesellschaftliches Profil“. Insgesamt sei die Trilogie „aus einem härteren Holz geschnitzt als die übrigen Jugendbuchadaptionen“, da sie „einen komplexeren gesellschaftlichen Entwurf als die meisten Hollywood-Franchises“ beschreibe. Manohla Dargis fand den Film in der \"New York Times\" „durchgehend überaus zufriedenstellend“; er komme „vollgepackt mit Spezialeffekten und Actionszenen daher“ und werde „mit den üblichen Charakterdarstellern, deren Namen Markenwirkung haben, verschönert“. Er funktioniere, da er den feinen Punkt erreiche, an dem „klassische Mythen die Ängste der Zeit treffen“, und sich damit „zu einem überwältigenden Pop-Phänomen“ entwickle. Regisseur Lawrence verpasse dem Film diesmal eine „rauere, weniger sentimentale Grundstimmung“. So sei \"Catching Fire\" zwar „kein Kunstwerk“, aber dennoch ein „fähiger, zeitweise aufregender Film“. Im \"New York Observer\" kritisierte Rex Reed den Film als „übertrieben, überproduziert, unverschämt überbudgetiert und vollkommen sinnlos“ und sah darin „nichts als recycelte Ideen und öde CGI-Effekte, die beim ersten Mal noch frisch und aufregend schienen, nun jedoch mit der Energie eines alten Gauls“ herumhumpelten. \"Catching Fire\" sei „so langweilig, dass nicht einmal die Bösewichte Spaß machen“; die Schauspieler seien „alle gleichermaßen schrecklich“.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "MTV Movie Awards 2014 Saturn-Award-Verleihung 2014 Nickelodeon Kids’ Choice Awards 2014 Hollywood Film Festival 2013 Goldene Leinwand", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Lionsgate gab im Sommer 2012 bekannt, dass der dritte Teil der Romanreihe in zwei Filme aufgeteilt wird. Danny Strong sagte im Dezember 2012, dass er das Drehbuch zum dritten und vierten Film schreiben werde. Francis Lawrence führte auch bei diesen beiden Filmen wieder Regie. In Deutschland startete \"Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1\" am 20. November 2014, \"Mockingjay Teil 2\" am 19. November 2015.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tribute von Panem – Catching Fire (Originaltitel: \"The Hunger Games: Catching Fire\") ist ein US-amerikanischer dystopischer Science-Fiction-Abenteuerfilm, der auf dem Buch \"Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe\" von Suzanne Collins basiert. Es ist der zweite von vier Teilen und Nachfolger von \"Die Tribute von Panem – The Hunger Games\". Der Film wurde von Lionsgate produziert, Francis Lawrence führte Regie, das Drehbuch stammt von Simon Beaufoy und Michael Arndt. Der Film startete am 21. November 2013 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": "《饥饿游戏:星火燎原》(英语:The Hunger Games: Catching Fire)是一部美国科幻动作电影,也是《饥饿游戏》电影系列的第二部,改编自苏珊·柯林斯著作的同名小说。导演为法兰西斯·罗伦斯。", "id": 1443217} {"src_title": "Justin.tv", "tgt_title": "Justin.tv", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Idee von Justin.tv geht zurück auf die Idee des Gründers und Yale-Absolventen Justin Kan, sich 24 Stunden live im Internet zu zeigen. Über das seinerzeit neuartige Projekt berichteten auch bekanntere Medien wie Today Show, CNET Live, Nightline und World News Tonight. Im Anschluss wurde Justin.tv als Y-Combinator-Startup gegründet von Justin Kan, Emmett Shear, Michael Seibel und Kyle Vogt. Justin.tv ging am 19. März 2007 online. Im selben Jahr beteiligte sich Alsop Louie Partners an dem Unternehmen. Im Juni 2011 wurde die Schwesterseite Twitch.tv gegründet. Mehrfach befand sich Justin.tv im Alexa Internet Ranking unter den 1000 meistbesuchten Websites weltweit. Nach Angaben des Betreibers werden monatlich 300 Millionen Videos mit einer Spieldauer von 50 Millionen Stunden über die Webseite betrachtet, sekündlich startet ein neuer Live-Stream. Am 5. August 2014 wurde die Website Justin.tv eingestellt, weitergeführt wird nur die Schwesterseite Twitch.tv, die sich allerdings hauptsächlich auf Streams von Computerspielen beschränkt. Die Benutzer von Justin.tv konnten die vorhandenen Daten herunterladen und bis zum 13. Februar 2015 ihr Nutzerkonto und Inhalte auf Twitch.tv verschieben (\"migrieren\").", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die Übertragung und Betrachtung von Videos auf und zu Justin.tv funktionierte über Adobe Flash. Zusätzlich unterstützte Justin.tv eine Reihe weiterer Programme zur Videoübertragung, welche zum Teil eine höhere Übertragungsqualität ermöglichen. Die Webseite verwendete keine standardmäßige Übertragungsrate, sondern ermittelte diese basierend auf der Internetanbindung des Benutzers, um eine unterbrechungsfreie Übertragung zu ermöglichen. Die maximale Datenübertragungsrate war auf 1000 kbit/s für Video und 44 kHz für Ton begrenzt. Die Standardauflösung betrug 630 × 353 Pixel. Seit 2010 war auch eine Videoübertragung mittels eigenen Apps auch von Smartphones mit Android- und iOS-Betriebssystemen möglich. Über Streaming übertragene Inhalte konnten ähnlich wie bei vergleichbaren Angeboten wie z. B. YouTube per HTML-Snippet und die justin.tv-eigene API in eigene Webseiten und Flashanwendungen eingebunden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Justin.tv wurde dafür kritisiert, dass urheberrechtlich geschützte Werke ebenfalls über die Website verbreitet wurden. Seit August 2009 setzte Justin.tv daher Echtzeitfilter ein, um urheberrechtlich geschützte Werke zu erkennen und die Übertragung zu unterbinden. Am 19. November 2008 tötete sich der 19-jährige Abraham K. Biggs selbst und zeigte dies live über die Plattform.", "section_level": 1}], "src_summary": "Justin.tv inc. war eine Website, die es ihren Benutzern erlaubte, Videos per Live-Streaming ins Internet zu übertragen. Die Website wurde 2007 gegründet. Sitz des gleichnamigen Unternehmens war San Francisco. 2011 wurde die erfolgreichste Sparte Live-Computerspieleübertragung als Twitch ausgegründet. Am 5. August 2014 wurde Justin.tv eingestellt und nur noch Twitch fortgeführt.", "tgt_summary": "Justin.tv,于2007年3月建立,创办人为简侧田(英语:Justin Kan)。总部位于美国加利福尼亚州旧金山。它是一个可即时聊天的个人线上音乐与影音串流平台。", "id": 1460388} {"src_title": "Torana", "tgt_title": "托拉纳", "src_document": [{"title": "Ursprung und Bedeutung.", "content": "Obwohl sich derartige Dinge nicht erhalten haben, kann man davon ausgehen, dass – mit Blumen und immergrünem Blattwerk – geschmückte Torana-Bögen schon im alten Indien aus Astgeflecht oder Holz gefertigt und bei Festen (Geburt, Hochzeit, Hauseinweihung) vor dem Haus aufgestellt wurden. In manchen Gegenden und bei entsprechenden Anlässen geschieht dies – selbst in den Städten Indiens – heute noch. Die Festgäste mussten durch dieses Tor hindurchgehen; dabei wurden böse Gedanken und böse Geister vernichtet – ein Torana hatte somit ursprünglich eine unheilabwehrende (apotropäische) Bedeutung. Wahrscheinlich erst in einer späteren Phase wurde ein solches Tor vorrangig als Willkommens- und Glückszeichen aufgefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Toranas sind in der Regel freistehend und nicht an seitlich anschließende Bauten (Häuser oder Mauern) angebunden. Die klassischen Toranas ruhen auf zwei Stützpfeilern, die mehrfache und reich geschmückte Sturzbalken tragen. Erst in späterer Zeit wurden auch vollständige Bogenformen möglich, doch blieb die Kombination von Bogen und Architrav in vielen Fällen erhalten. In der späteren hinduistischen und jainistischen Architektur Indiens wurden die Torana-Bögen in die kleine Eingangshalle \"(mukhamandapa)\" eines Tempels integriert (z. B. Nagda, Khajuraho, Mount Abu). In selteneren Fällen wurden auch die Stützen im Innern der großen Vorhallen \"(mahamandapas)\" mit \"torana\"-Bögen verbunden (z. B. Nagda).", "section_level": 1}, {"title": "Skulptur.", "content": "Bereits im 6./7. Jahrhundert wurden Buddha- oder Tirthankara-Figuren innerhalb von \"toranas\" platziert. In der Blütezeit des hinduistischen Tempelbaus (9.–12. Jahrhundert) wurden die anfänglich recht einfach modellierten Außenwandnischen mit ihren Götterbildnissen als \"toranas\" gestaltet und mit kunstvoll und äußerst kleinteilig behauenen Architraven oder Bögen überhöht. Derartige Skulpturensembles präsentieren die jeweiligen Götterfiguren innerhalb eines Torbogens und verleihen ihnen somit einen würdigen Rahmen. In Tibet bilden sie unter dem Namen \"Gyab Yol\" die Rückenlehne eines – ehemals mit tragenden Elefanten und sitzenden Vögeln geschmückten – Thronsitzes.", "section_level": 1}, {"title": "Asien.", "content": "Indien war das Ursprungsland für die weitere Verbreitung der Toranas in andere Länder und Kulturen Süd- und Ostasiens, wo sie unter anderen Namen bekannt sind:", "section_level": 1}, {"title": "Neuzeitliche Torbauten.", "content": "Dass Torbauten auch in der späteren indischen Architektur eine große Bedeutung zukam, ist in den riesigen Gopurams Südindiens (z. B. Minakshi-Tempel, Madurai) ablesbar. In Bombay wurde noch im Jahr 1924 in Erinnerung an den Besuch des britischen Königs Georg V. im Jahr 1911 der \"Gateway of India\" genannte Torbau errichtet. Der britische Architekt Edwin Lutyens orientierte sich bei dem Entwurf des 42 Meter hohen Memorialbogens des India Gate in Neu-Delhi am Vorbild des Arc de Triomphe von Paris.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Torana ist ein – meist freistehendes – Tor vor einem buddhistischen, hinduistischen oder jainistischen Heiligtum in Indien oder anderen asiatischen Ländern. Sie markierten ursprünglich den Übergang von der profanen zur sakralen Welt. In späterer Zeit gingen ihre religiösen Implikationen vielerorts verloren und sie wurden zu Willkommens- oder Ehrenmonumenten im Stadtgefüge.", "tgt_summary": "托拉纳(Torana)是一种门,在印度次大陆的印度教及佛教建筑中常见。", "id": 2443479} {"src_title": "Kendall/MIT (MBTA-Station)", "tgt_title": "肯德爾/麻省理工學院站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vom frühen 20. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre hinein betrieb die MBTA am \"Kendall Square\" ein Maschinenhaus mit einem Umformer, bestehend aus jeweils einem Wechselspannungsmotor, Schwungrad und Gleichstromgenerator. Der Wechselspannungsmotor wurde von der eingehenden Wechselspannung angetrieben und der Gleichstromgenerator lieferte eine Gleichspannung von 600 Volt für die Versorgung der Stromschienen. Das Schwungrad diente dazu, Lastschwankungen auszugleichen. Dieser im Aufbau große Umformersatz wurde mit dem Aufkommen von kompakten halbleiterbasierten Gleichrichtern überflüssig und wurde nach dem Abriss durch ein Bürogebäude ersetzt. Die Station \"Kendall/MIT\" wurde gemeinsam mit den Stationen Park Street, Central und Harvard im März 1912 eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnanlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gleis-, Signal- und Sicherungsanlagen.", "content": "Der U-Bahnhof verfügt über zwei Gleise, die über zwei Seitenbahnsteige zugänglich sind. Es gibt allerdings kein Zwischengeschoss, so dass die Bahnsteige nicht direkt miteinander verbunden sind – wer an der Station die Fahrtrichtung wechseln möchte, muss sie zunächst verlassen und sogleich wieder betreten, was neben dem längeren Weg auch die Notwendigkeit zur erneuten Lösung eines Fahrscheins bedeutet.", "section_level": 2}, {"title": "Gebäude.", "content": "Der U-Bahnhof befindet sich am Kendall Square an der Kreuzung von \"Main Street\", \"Broadway\" und \"Third Street\". Er ist vollständig barrierefrei zugänglich. Innerhalb des Stationsgebäudes befindet sich das von Paul Matisse im Zeitraum von 1986 bis 1988 installierte Kunstwerk Kendall Band. Das Werk besteht aus den drei interaktiven Teilen, und, die von jedem Interessierten über entsprechende Hebel in Aktion versetzt werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Umfeld.", "content": "An der Station besteht eine Anbindung an vier Buslinien der MBTA, zusätzlich stehen 58 Abstellplätze für Fahrräder zur Verfügung. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich die Longfellow Bridge, der Charles River Bike Path entlang des Memorial Drive sowie das Massachusetts Institute of Technology.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kendall/MIT ist der Name einer U-Bahn-Station der Massachusetts Bay Transportation Authority (MBTA) in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten. Sie bietet am namensgebenden Kendall Square Zugang zur Linie Red Line. In östlicher Fahrtrichtung kommen die Züge direkt hinter der Station an die Oberfläche, um auf der Longfellow Bridge den Charles River zu überqueren.", "tgt_summary": "肯德尔/麻省理工学院站(英语:Kendall/MIT station)位于美国马萨诸塞州剑桥市主街和百老汇大道路口,是的波士顿地铁红线地铁站。车站位于肯德尔广场,服务于临近商业区和麻省理工学院。肯德尔/麻省理工学院站为波士顿地铁无障碍通行,设有两个侧式月台和两条轨道,于1912年3月与剑桥地铁一同开通。作为地铁艺术项目的一部分,肯德尔站轨道之间设有一座公共艺术雕塑,名为《肯德尔乐队》。雕塑的控制器位于月台上,乘客可以通过操纵杆与雕塑进行互动。", "id": 1508145} {"src_title": "Kai Zenkō-ji", "tgt_title": "甲斐善光寺", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als Takeda Shingen im Kampf mit Uesugi Kenshin in Bedrängnis geriet, brachte er die Tempelschätze des Zenkō-ji in Nagano in diese Gegend und errichtete ab 1558 einen neuen Tempel gleichen Namens. Nach 6 Jahren Bauzeit waren 1565 die ersten Gebäude fertig, 1568 hatte die Tempelanlage Gestalt angenommen. Nach Shingens Tod 1573 wurde der Tempel nicht fanz fertiggestellt, die Tempelschätze bleiben nicht zusammen. Hauptkultfigur wurde ein stehender Buddha (), und der Tempel wurde zum Haupt des Jōdo-shū in der Provinz. Auch die Tokugawa unterstützten den Tempel. 1754 brannte die Anlage größtenteils nieder, wurde allerdings bis 1796 im Baustil der Epoche wieder aufgebaut. 1937 wurde sie der Stadt Kōfu eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Die Anlage.", "content": "Das Haupttor () zum Tempelgelände ist als zweistöckiges Rōmon ausgeführt. Es ist 16,88 m breit, 6,758 m tief und 15 m hoch, wobei Dachbreite 22,9 m beträgt. Es ist im gemischten Stil aus japanischen und chinesischen Elementen ausgeführt. Unten stehe rechts und links verteilt die beiden Wächterfiguren (). Das Tor ist als Wichtiges Kulturgut Japans registriert. Die gegenwärtige Haupthalle () wurde nach dreißigjähriger Bauzeit 1796 fertiggestellt. Sie ist 23 m breit, 38 m tief und 26 m hoch und gehört damit zu den größeren Tempelgebäuden in Japan. Das Gebäude ähnelt mit der Tiefenerstreckung dem originalen Zenko-ji und besitzt das gleiche Dach im Shumoku-Stil (). Die Haupthalle ist, wie das Tor, als Wichtiges Kulturgut registriert.", "section_level": 1}, {"title": "Tempelschätze.", "content": "In der Haupthalle befindet sich in einem Schrein (; ◎) auf dem Altar die Hauptkultfigur, ein Amida-Buddha (◎) aus Bronze, der von je einem Begleiter rechts und links geschützt wird. Der Buddha ist mit 1,42 m ungewöhnlich groß. Eine Beschriftung besagt, dass er aus dem Jahr 1195 stammt. In der Halle stehen zwei weitere Amida mit Begleitern, die ebenfalls als wichtiges Kulturgut registriert sind. Weiter gehören zu den Schätzen eine Tempelglocke () aus dem Jahr 1313, ein Bild des Minamoto no Yoritomo aus dem Jahr 1336.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Am Tempel befindet sich das Grab von Katō Mitsuyasu (; 1537–1593), der 1591 Herrscher über die Provinz Kai geworden war. Er starb 1593 während des Korea-Feldzugs von Toyotomi Hideyoshi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zenkō-ji (jap. ), oder um ihn von anderen gleichnamigen Tempeln zu unterscheiden Kai Zenkō-ji (), und dem Bergnamen Jōgaku-zan (), ist ein Tempel der Jōdo-Richtung des Buddhismus in Kōfu in der japanischen Präfektur Yamanashi (früher Provinz Kai). Er ist einer der Kai Hyakuhachi Reijō, der 108 spirituellen Orte von Kai.", "tgt_summary": "甲斐善光寺()是位在日本山梨县甲府市的净土宗寺院。山号「定额山」()。本尊善光寺如来、开基(创立者)为武田信玄。正式名称是定额山净智院善光寺。为了和长野县长野市等善光寺区别,多称作甲斐善光寺,也称作甲州善光寺、甲府善光寺。", "id": 747269} {"src_title": "St. Peter (Minnesota)", "tgt_title": "圣彼得 (明尼苏达州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "St. Peter liegt am linken Ufer des Minnesota River auf 44°19′25′′ nördlicher Breite und 93°57′29′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über 14,94 km2. Benachbarte Orte von St. Peter sind Le Sueur (19 km nördlich), Cleveland (9,7 km östlich), Kasota (am gegenüberliegenden Ufer des Minnesota River an der südlichen Stadtgrenze), Mankato (20,3 km südlich) und Nicollet (20,5 km westlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Minneapolis (110 km nordöstlich), Minnesotas Hauptstadt Saint Paul (120 km in der gleichen Richtung), Rochester (146 km ostsüdöstlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (366 km südlich), Omaha in Nebraska (484 km südwestlich), Sioux Falls in South Dakota (284 km westsüdwestlich) und Fargo in North Dakota (434 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Als Hauptstraße verläuft der entlang des Minnesota River führende U.S. Highway 169 durch die Stadt St. Peter. Dieser wird im Stadtzentrum von der Minnesota State Route 99 gekreuzt, der an der östlichen Stadtgrenze den Minnesota River über die Broadway Bridge überquert. Aus nordöstlicher Richtung führt die Minnesota State Route 22 in die Mitte der Stadt, die sie in südöstlicher Richtung über eine weitere Brücke über den Minnesota River wieder verlässt. Alle weiteren Straßen innerhalb von North Mankato sind untergeordnete Fahrwege oder innerstädtische Verbindungsstraßen. Die nächstgelegenen kleineren Flugplätze sind der Mankato Regional Airport (15 km südlich) und der Le Sueur Municipal Airport (17,4 km nördlich). Der nächste Großflughafen ist der Minneapolis-Saint Paul International Airport (106 km nordöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in St. Peter 11.196 Menschen in 3491 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 749,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 3491 Haushalten lebten statistisch je 2,44 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 90,1 Prozent Weißen, 3,3 Prozent Afroamerikanern, 0,6 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 1,6 Prozent Asiaten sowie 2,3 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,0 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 6,4 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 19,4 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 69,0 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 11,6 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,5 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 48.173 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.813 USD. 23,5 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "St. Peter ist eine Stadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Nicollet County im Süden des US-amerikanischen Bundesstaates Minnesota. Im Jahr 2010 hatte St. Peter 11.196 Einwohner.", "tgt_summary": "圣彼得(英语:St. Peter)是一个位于美国明尼苏达州尼科莱特县的都市。根据2010年美国人口普查,该地共人口500人,而该地的面积约为5.77平方千米。同时该地也是尼科莱特县的县治。", "id": 1078636} {"src_title": "Mingong", "tgt_title": "民工", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Frage der Wanderarbeiter ist eng mit dem System des Hukou in der Volksrepublik China verbunden, mit dem die Regierung die zahlenmäßige Entwicklung der Bevölkerung zu begrenzen sucht. Das \"hukou-System\" bedient sich der Einwohnerregistrierung, die dem Betroffenen ein Wohnrecht und einen Ausweis verschafft, der wiederum den Besuch von Schulen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Diensten ermöglicht. Dieses System verhindert auf der anderen Seite, dass eine Person ohne eine Genehmigung der aufnehmenden Gemeinde oder Stadt sich dort niederlassen kann. Ohne Vorlage des Ausweises können am vorgesehenen neuen Wohnort keine öffentlichen Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. Mit der politischen und wirtschaftlichen Öffnung der Volksrepublik Mitte der 1970er Jahre wuchs in und um die Ballungsgebiete herum der Bedarf an Arbeitskräften an. Ungelernte Arbeiter/innen wurden in Fabriken, im privaten Baugewerbe und bei den großen Infrastrukturmaßnahmen wie Bahnbau, Straßen- und Autobahnbau sowie zum Bau der großen Staudämme benötigt, was den Zuzug von Arbeitskräften aus den ländlichen Bereichen zur Folge hatte. Diese konnten sich jedoch aufgrund des \"Hukou-Systems\" nicht am Arbeitsort registrieren lassen und offiziell niederlassen. Darüber hinaus blieben die Familien auf dem Lande zurück, wo sie weiterhin über ein Stück Land verfügten, auf dem sie wohnen konnten und das sie landwirtschaftlich nutzen durften. Die \"heimlichen Arbeiter\" wurden so aufgrund des unveränderten Registrierungs-Systems geschaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Zahl und soziale Bedingungen der Wanderarbeiter.", "content": "Das Wort Minggong wird aus den beiden chinesischen Wörtern \"min\" = Volk oder auch Massen und \"dong\" = Handlanger/Arbeiter gebildet. Da diese \"Arbeitermassen\" nicht registriert werden, ist die Anzahl dieser Art von Arbeitnehmern nicht bekannt. Gemäß Angaben des National Bureau of Statistic of China (NBS) betrug die Zahl der Mingong Ende 2013 269 Millionen. Die Hoffnungen der Arbeitsmigranten gehen davon aus, dass sie nach einer Anfangszeit in modernen Wohnungen, in einfachen, aber gesunden Verhältnissen arbeiten und leben können, die auf jeden Fall besser sind, als die auf dem Lande. In den meisten Fällen leben die Mindong jedoch in Slums und sind ohne feste Arbeitsverhältnisse. Die wachsende Anzahl von Wanderarbeitern müssen sich mit ausbeuterischen Löhnen, ohne Arbeitsverträge und zu sehr unbestimmten Bedingungen begnügen. Werden sie arbeitslos, dann bedeutet das Rückkehr in die Heimat oder die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz in einem anderen Ballungszentrum. Diese Arbeiter haben kaum eine Chance sich beruflich zu qualifizieren oder sich eine neue Heimat zu schaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft des Systems.", "content": "Eine Reform des \"Hukou-Systems\" ist zwar geplant, die Verwirklichung ist jedoch noch nicht abzusehen. In der Zwischenzeit profitiert die wirtschaftliche Entwicklung Chinas von der Möglichkeit, dass eine flexible und mobile Arbeitnehmerschaft zu niedrigen Kosten zur Verfügung steht. Diese Tatsache ist, neben der Unterbewertungs des Yuan, eine der Grundlagen des Wachstums und der rasanten Entwicklung der Wirtschaft der Volksrepublik China.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mingong () sind Wanderarbeiter, die in der Volksrepublik China seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts aus den ländlichen Gebieten auf Arbeitssuche in die großen Zentren des Landes und deren Umland gezogen sind.", "tgt_summary": "民工,也称为农民工、外来工,指的是为了工作从农村移民到城市的人。“民工”是中国大陆改革开放前便出现的称谓,源自于九一八抗战时期中的民兵,被尊称为“民夫”、“民妇”,中共建政(和平时期中)改称为民工。早期民工工作时离土不离乡或短期离乡,而“农民工”称谓是由改革开放后,众多的农民进入城市后出现,农民工长期在城市里工作、生活,“外来工”则带有地方色彩,由农民工所在地的本地人对他们的称谓。", "id": 1552055} {"src_title": "Bildnis eines Musikers", "tgt_title": "音樂家肖像", "src_document": [{"title": "Das Werk.", "content": "Das Porträt ist in Öl und Tempera auf Holz ausgeführt. Es zeigt den Kopf eines jungen Mannes im Viertelprofil; das Gesicht ist leicht aus der Frontalansicht gedreht. In der rechten Hand hält er ein Schriftstück mit einer Partitur. Das Gemälde wird gelegentlich als unvollendet bezeichnet. Im Vergleich zum detailliert ausgearbeiteten Gesicht der dargestellten Person, erscheinen das rote Barett, die Kleidung und die Haare nur flüchtig ausgeführt. Man vermutet in der nachlässigen Ausführung der Randbereiche möglicherweise eine künstlerische Absicht Leonardos oder auch die Mitwirkung eines anderen Malers. Einige Kunsthistoriker nehmen eine Beteiligung des Leonardo-Schülers Ambrogio de Predis (um 1455 – nach 1508) an, gehen allerdings davon aus, dass das sorgfältig ausgeführte Gesicht von Leonardo stammt. Es ist möglich, dass Hand und Schriftstück später dem ursprünglichen Werk hinzugefügt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Bildnis gelangte vermutlich durch den Grafen Galeazzo Arconati in den Bestand Ambrosianischen Bibliothek. Im Jahr 1637 schenkte Arconati der Ambrosiana seine umfangreiche Sammlung von Werken des Leonardo da Vinci, darunter auch Manuskripte und Notizbücher, wie die sogenannten Pariser Manuskripte und den Codex Atlanticus. In den Unterlagen der Ambrosiana erscheint das Gemälde erstmals im Jahr 1671. In einem Katalog der Pinacoteca aus dem Jahr 1686 wird das Werk als „\"Porträt eines Herzogs von Mailand\"“ geführt. Als man das Gemälde im Jahr 1905 reinigte, wurde die Partitur in der rechten Hand des abgebildeten Mannes sichtbar. Daher die heutige Bezeichnung.", "section_level": 1}, {"title": "Die dargestellte Person.", "content": "Die Identität der dargestellten Person ist ungeklärt. Noch im 19. Jahrhundert interpretierte man das Bild als ein Porträt des Ludovico Sforza (1452–1508), dem Herzog von Mailand und Förderer Leonardo da Vincis in dessen erster Mailänder Epoche von 1482 bis 1499. Heute vermutet man, dass das Bildnis den Komponisten Franchino Gaffurio (1451–1522) darstellt, der ab 1484 als Kapellmeister am Mailänder Dom wirkte. Er ist Verfasser zahlreicher musiktheoretischer Werke, unter anderem der im Jahr 1492 erschienenen „\"Theorica musice\"“, in der er die Legende von „\"Pythagoras in der Schmiede\"“ schildert, die angebliche Entdeckung der mathematischen Grundlage musikalischer Harmonie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bildnis eines Musikers, auch Bildnis eines jungen Mannes, ist ein Gemälde, das dem italienischen Renaissancekünstler Leonardo da Vinci (1452–1519) oder seiner Schule zugeschrieben wird. Das um 1485–1490 datierte Werk befindet sich in der Sammlung der Pinacoteca Ambrosiana in Mailand.", "tgt_summary": "《音乐家肖像》是一幅由达芬奇绘制于1490年的板面油画, 画中人物可能是意大利音乐理论家法兰西那斯·贾弗黎尔斯,但也有人认为这只是一个普通模特,此外也有是达芬奇自画像的说法。 但无论如何,至少可以看出该人物手中的纸是一张乐谱。", "id": 1317375} {"src_title": "Yogi Bär (Film)", "tgt_title": "瑜珈熊 (2010年電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die beiden Braunbären Yogi und Boo Boo leben im \"Jellystone Park\". Sie haben eine Schwäche für Picknick-Körbe, die sie meist den Parkbesuchern stehlen. Die Parkranger Smith und Jones versuchen vergeblich sie davon abzuhalten. Währenddessen erhält der verschwenderische Bürgermeister Brown die Nachricht, dass die Stadt bankrott ist. Um sich eine gute Position bei der Wahl des Gouverneurs zu verschaffen, entscheidet Brown, Jellystone abzuholzen. Um den Park zu retten veranstaltet Ranger Smith mit der Tierfilmerin Rachel eine 100-Jahr-Feier in Jellystone, mit der er so viel Geld einnehmen will, wie nötig. Bürgermeister Brown lässt die Party von Ranger Jones sabotieren und ernennt ihn nach der gelungenen Sabotage zum neuen Chef-Ranger. Smith wird in einen kleinen Park in der Innenstadt versetzt. Als Yogi und Boo Boo bemerken, dass Jellystone abgeholzt wird, suchen sie Ranger Smith in der Stadt auf und berichten ihm. Mit Smith wieder im Park angekommen, bemerken sie Rachel. Sie hat mit einer Kamera, die Boo Boo tragen muss, eine Schildkröte gefilmt, wie sich herausstellt, Boo Boos Haustier. Diese Schildkröte ist die letzte ihrer Art und somit gefährdet, weshalb ihr natürlicher Lebensraum nicht zerstört werden darf. Als Brown davon erfährt will er die Schildkröte beseitigen, denn ausgerechnet jetzt will er eine Pressekonferenz in Jellystone halten. Als Yogi, Boo Boo, Rachel, Smith und Jones mit der Schildkröte zu Brown kommen, meint dieser, Macht sei wichtiger als Gesetz und beginnt seine Pressekonferenz. Es gelingt jedoch die Aufzeichnungen von Boo Boos Kamera, mit der er Brown aufgenommen hat, in die Konferenz einzuschleusen, womit Browns Pläne aufgedeckt werden. Nach der Rettung des Parks, stehlen Yogi und Boo Boo weiter Körbe.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Yogi Bär\" war die erste Verfilmung einer Hanna-Barbera-Geschichte ohne die Mitarbeit von William Hanna und Joseph Barbera, da diese schon 2001, bzw. 2006 starben. Am 2. Oktober 2008 wurde bekanntgegeben, dass ein Realfilm über Yogi Bär in Arbeit ist. Ursprünglich sollte Ash Brannon Regie führen, jedoch entschied man sich für Eric Brevig, als entschieden war, dass es ein 3D-Film werden sollte. Da das Warten auf den Sommer auf der Nordhalbkugel den Dreh um sechs Monate verzögern würde, drehte man in Neuseeland. Am 28. Juli 2010 erschien der erste Trailer zum Film. Zuvor sollte der Film schon am 25. Juni 2010 erscheinen, das Erscheinungsdatum wurde aber auf den 17. Dezember 2010 verschoben. Für die CGI-Effekte war Rhythm & Hues zuständig, wie bereits bei den Hanna-Barbera-Filmen \"Flintstones – Die Familie Feuerstein\" (1994), \"Die Flintstones in Viva Rock Vegas\" (2000), \"Scooby-Doo\" (2002) und \"Scooby Doo 2 – Die Monster sind los\" (2004).", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Obwohl der Film hauptsächlich negative Kritiken erhielt, ist das Einspielergebnis relativ hoch. In der ersten Woche spielte er 28 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yogi Bär (Originaltitel: Yogi Bear) ist ein US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs und Effektkünstlers Eric Brevig. Der Film basiert auf der erstmals 1958 erschienenen Cartoon-Figur Yogi Bär der Hanna-Barbera-Studios. Die Hauptrollen der Bären \"Yogi\" und \"Boo Boo\" wurden am Computer animiert und im Original von den Hollywood-Schauspielern Dan Aykroyd und Justin Timberlake gesprochen.", "tgt_summary": "《瑜珈熊》(英语:\"Yogi Bear\")是一部于2010上映的美国3D计算机动画喜剧片,为Eric Brevig执导,由华纳兄弟出品。", "id": 1632957} {"src_title": "Step Up: Miami Heat", "tgt_title": "舞力全開4 3D", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Tanzgruppe der Tänzer Sean und Eddie, die \"Crew\" „The Mob“, sorgt mit ihren Flashmob-Tanzauftritten für Furore. Ihr Ziel ist es, mit den Videos der Einlagen auf Youtube zehn Millionen Klicks für ihren Channel zu erhalten und so den ersten Preis zu gewinnen. In dem Beachclub, der zu dem Hotel gehört, in dem Sean arbeitet, trifft er auf Emily, die nach einem Tanz mit ihm spurlos verschwindet. Am nächsten Morgen trifft er sie wieder: Er bedient sie und ihren Vater, den neuen Eigentümer des Hotels, beim Frühstück. Emilys Vater ist von ihrer Idee, professionelle Tänzerin bei einer großen Dance Company zu werden, nicht begeistert, aber er gestattet ihr, an den Auditions teilzunehmen und sie wird probeweise aufgenommen. Als sie von Sean zu einem Flashmob in der Kunstgalerie von Miami eingeladen wird und deren Performance erlebt, ist sie begeistert und will bei der Crew mitmachen. Eddie ist zunächst nicht begeistert, wird von den anderen aber überstimmt. Beim folgenden Mob in einem Restaurant tanzt sie den weiblichen Leadpart und kann auch Eddie von ihrem Talent überzeugen. Emilys Vater entmietet derweil das Viertel, in dem Sean, Eddie und ihre Crew leben, um es abzureißen und lukrative Hotels und Einkaufszentren auf diesem Gelände zu bauen. Emily, die ihren Vater nicht davon überzeugen kann, sich einen anderen Platz für sein Projekt zu suchen, organisiert mit der Crew einen Flashmob, um für das Viertel zu kämpfen. Das Video zu diesem Mob sorgt für Furore und so hat es die Gruppe fast auf die zehn Millionen Klicks geschafft. Während Sean und Emily für Emilys Endaufführung proben, wird zufällig ein Gespräch der beiden auf Video aufgezeichnet, bei dem Emily über ihren Vater spricht. Wutentbrannt organisiert Eddie ohne Seans Wissen einen Rachemob, der auf einer Gala von Emilys Vater randaliert und sie als Mitglied des Mobs enttarnt. Da die Polizei Eddie und Sean verhaftet hat, wird die Gruppe von Youtube ausgeschlossen und Sean tritt nach einem weiteren Streit mit Eddie aus der Gruppe aus. Emily, die Sean nicht glaubt, dass er nicht von dem Mob wusste, fühlt sich hintergangen. Sie führt die Abschlussaufführung alleine vor, obwohl sie eigentlich zu zweit mit Sean geübt hat und der Tanz für zwei Leute gedacht war, und wird von der Company abgelehnt. Nachdem sich Sean und Eddie wieder vertragen haben, organisieren sie mit Hilfe von Moose und Jenny Kido einen Flashmob beim ersten Spatenstich für das Großprojekt von Emilys Vater. Nachdem sie gesehen hat, dass Sean bereit ist, für seine Ziele zu kämpfen, ist auch sie bereit, ihre Kür vor ihrem Vater aufzuführen. Dieser sieht erst jetzt, wie viel seiner Tochter das Tanzen bedeutet und er entscheidet sich, das Viertel behutsam zu modernisieren. Ein Werbefachmann, der eigentlich für Emilys Vater arbeitet, ist von der ganzen Aktion so sehr begeistert, dass er der Crew einen Werbevertrag mit Nike anbietet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Step Up: Miami Heat ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahre 2012. Dieser Film ist der vierte aus der Step Up-Reihe. Regie führte Scott Speer. Die Hauptrollen übernahmen Ryan Guzman und Kathryn McCormick. Der Film wurde wie sein Vorgänger in 3D gedreht. Er feierte am 27. Juli 2012 seine Filmpremiere und wurde am 30. August 2012 in Deutschland veröffentlicht.", "tgt_summary": "《舞力全开4 3D》(英语:Step Up: Revolution)是一部以流行的创意快闪为主要舞蹈元素的街舞电影。于2012年8月10日上映。", "id": 163834} {"src_title": "Saraya-Jade Bevis", "tgt_title": "佩姬", "src_document": [{"title": "Privatleben.", "content": "Bevis ist mit Sänger Ronnie Radke (Falling In Reverse) liiert Im März 2017 wurden Nacktfotos und Videos, in denen sie beim Sex mit verschiedenen Männern, laut verschiedenen Quellen großteils ebenfalls Wrestler, zu sehen ist, im Internet verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Wrestlingkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Bevis stammt aus einer Wrestler-Familie. Sowohl ihre Eltern als auch ihre beiden älteren Brüder sind Profi-Wrestler und hauptsächlich in England aktiv. Durch diese Einflüsse war sie schon früh fasziniert vom Wrestling und begann, sich von ihrer Familie trainieren zu lassen. Im Alter von 13 Jahren gab Bevis 2005 ihr Debüt im Ring in der Liga ihrer Eltern der World Association Of Wrestling. In den folgenden Jahren trat sie als \"Britani Knight\" in vielen Ligen in Europa auf, unter anderem auch in Deutschland. Bevis wollte Erfahrungen sammeln und konnte dabei schon zahlreiche Erfolge erzielen.", "section_level": 2}, {"title": "WWE (seit 2011).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "NXT und erste NXT Women’s Champion (2011–2014).", "content": "Im September 2011 unterschrieb Bevis einen Entwicklungsvertrag bei der WWE. Im Juli 2012 debütierte sie als \"Paige\" in der neu gegründeten Entwicklungsliga WWE NXT und wurde aufgrund ihres für WWE-Verhältnisse untypischen Aussehens und Auftretens als Anti-Diva schnell zum Publikumsliebling. Im Sommer 2013 startete ein Turnier um den NXT Women’s Championship. Paige setzte sich in dessen Verlauf gegen Tamina Snuka, Alicia Fox und im Finale am 24. Juli 2013 gegen Emma durch und wurde zum ersten NXT Women’s Champion. Sie verteidigte den Titel mehrfach erfolgreich, unter anderem am 27. Februar 2014 beim ersten NXT Special Event Arrival im Rückkampf gegen Emma. Am 24. April 2014 legte Paige den Titel nach ihrem Aufstieg zu den Hauptshows der WWE nieder, ohne ihn je verloren zu haben, damit er weiterhin bei NXT ausgekämpft werden kann.", "section_level": 3}, {"title": "Main Roster Debüt und WWE Divas Champion (2014–2015).", "content": "Ihren ersten Auftritt hatte Paige in den WWE-Hauptshows am 7. April 2014, als sie bei Monday Night RAW der damaligen WWE Divas Champion AJ Lee zur erfolgreichen Titelverteidigung bei WrestleMania XXX gratulieren wollte. Lee sah sich als Anführer der Frauen-Division, die jeden besiegt habe und forderte Paige zu einem Match heraus, in welchem sie die WWE Divas Championship aufs Spiel setzte. Paige konnte dieses Match überraschend für sich entscheiden und wurde mit 21 Jahren die jüngste Titelträgerin des Divas Championship in der Geschichte der WWE. Sie wurde außerdem zur einzigen Wrestlerin, die den NXT Women’s Championship und die WWE Divas Championship gleichzeitig halten konnte. Paige verteidigte ihren Titel erfolgreich bei Extreme Rules 2014 gegen Tamina Snuka und bei Money in the Bank 2014 gegen Naomi. Daraufhin kehrte AJ Lee nach einer Auszeit zurück und nahm Paige den Titel bei Monday Night RAW ab. Nach dem Pay-Per-View WWE Battleground 2014 turnte Paige Heel und führte die Fehde gegen AJ Lee fort. Bei der größten Veranstaltung des Sommers, dem SummerSlam 2014 am 17. August 2014, gewann sie gegen Lee und holte sich zum zweiten Mal die WWE Divas Championship. Am 21. September 2014 verlor sie jedoch bei der Night of Champions 2014 in einem Triple Threat Match gegen AJ Lee und Nikki Bella den Titel an AJ Lee. Bei Hell in a Cell 2014 kam es zum vorerst letzten Aufeinandertreffen zwischen Paige und AJ Lee, welches Lee für sich entscheiden konnte. Im Frühjahr 2015 verbündeten sich die beiden gegen die Bella Twins (Nikki Bella und Brie Bella). Dieses führte zu einem Tag Team Match bei WrestleMania 31, welches Paige und AJ Lee für sich entscheiden konnten. Am 13. April 2015 konnte Paige bei RAW in London eine Battle Royal gewinnen, was sie berechtigte den amtierenden WWE Divas Champion Nikki Bella herauszufordern. Dieses Match bei Money in the Bank 2015 verlor Paige nach einem unfairen Eingriff von Brie Bella und Alicia Fox, die Nikki wiederholt zum Sieg verhalfen. Dies führte am 13. Juli 2015 bei RAW zur Divas Revolution, als die NXT Diven Charlotte, Becky Lynch und Sasha Banks unerwartet auftauchten, um sich gemeinsam mit Paige Team Bella entgegen zu stellen. Folgend kam es beim SummerSlam 2015 zu einem 3-Team-Tag-Team-Match, welches Team PCB (Paige, Charlotte, Becky Lynch) gegen Team Bella (Nikki Bella, Brie Bella, Alicia Fox) und Team BAD (Naomi, Tamina Snuka, Sasha Banks) gewinnen konnte. Zum Jahresende 2015 fehdete Paige mit Charlotte der amtierenden Divas Championesse. Dieser unterlag sie allerdings sowohl bei der Survivor Series als auch bei 2015.", "section_level": 3}, {"title": "Verletzung und Rücktritt (2016–2018).", "content": "Am 3. April 2016 bei WrestleMania 32 im AT&T Stadium, der laut WWE-Angaben größten WrestleMania aller Zeiten mit 101.763 Zuschauern, trat Paige im Kickoff in einem 5-gegen-5-Tag-Team-Match an, welches ihr Team gewinnen konnte. Am 18. August suspendierte die WWE sie für 30 Tage wegen eines Verstoßes gegen die hauseigene Anti-Doping-Richtlinie (\"Wellness Policy\"), weil sie zu einem Dopingtest verspätet erschien. Parallel dazu litt Paige in der zweiten Jahreshälfte 2016 unter einer schweren Nackenverletzung, welche eine längere Auszeit zur Folge hatte. Im Oktober 2016 wurde sie wegen eines weiteren Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regeln für 60 Tage gesperrt. Am 20. November 2017 feierte sie ihr Comeback bei Monday Night Raw. Mitte Januar 2018 wurde bekannt, dass sie aufgrund einer Verletzung, die sie sich in einem Match mit Sasha Banks am 28. Dezember 2017 zuzog, keine Ringfreigabe in der WWE mehr bekommen würde und ihre Karriere beendet.", "section_level": 3}, {"title": "SmackDown General Manager (2018).", "content": "Am 10. April 2018 wurde sie als der neue General Manager von SmackDown Live vorgestellt. Am 18. Dezember desselben Jahres entließ der Besitzer der WWE Vince McMahon im Zuge einer Neuausrichtung des Unternehmens die General Manager von Smackdown und RAW wieder. Paige blieb aber im Unternehmen.", "section_level": 3}, {"title": "Außerhalb des Rings.", "content": "In der Dokumentation \"The Wrestlers: Fighting with my Family\" wurde die Familie von Bevis 2012 begleitet. Ebenso zeigt die Doku wie Bevis an den WWE Tryouts teilnimmt. Ein weiterer Film, der auf dem Leben von Bevis aufbaut, ist der 2019 erschienene Spielfilm Fighting with My Family. Am 20. Oktober 2014 wurde bekannt gegeben, dass Paige ab der zweiten Hälfte der dritten Staffel zum Hauptcast der Reality-TV-Serie \"Total Divas\" gehört. 2015 spielte sie in der Komödie \"Santa’s Little Helper\" neben ihrem Wrestling-Kollegen The Miz ihre erste Filmrolle, war Jury-Mitglied in der sechsten Staffel der Casting-Show \"WWE Tough Enough\" und war Gast beim Podcast von Steve Austin auf dem WWE Network.", "section_level": 2}], "src_summary": "Saraya-Jade Bevis (* 17. August 1992 in Norwich, England), besser bekannt unter ihren Ringnamen Britani Knight bzw. Paige, ist eine britische Profi-Wrestlerin. Sie steht bei WWE unter Vertrag und trat bis zu ihrer Verletzung Anfang 2018 wöchentlich in deren Wrestling-Shows unter dem Ringnamen \"Paige\" auf. Ihre bisher größten Erfolge sind der Erhalt der NXT Women’s Championship und der zweimalige Gewinn der WWE Divas Championship. Am 18. April 2018 beendete sie ihre In-Ring-Karriere.", "tgt_summary": "佩姬(英语:,1992年-8月17日),本名莎拉雅-杰德·贝维斯(英语:Saraya-Jade Bevis),是英国退役的职业摔角选手和女演员,目前受聘于WWE,她是前任SmackDown品牌的总经理。", "id": 1314141} {"src_title": "Sargent-Fichte", "tgt_title": "麦吊云杉", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Sargent-Fichte wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von 30 bis 50 Metern und Brusthöhendurchmesser 1 bis 2 Metern erreichen kann. Die pyramidenförmige Krone wird mit zunehmendem Alter unregelmäßig zylindrisch. Die Zweige sind hängend. Die graue bis graubraune Borke ist der Länge nach in dicke, quadratische, durch Risse getrennte Platten unterteilt. Sie kann aber auch in unregelmäßig geformten Schuppen abblättern. Die Rinde der Zweige ist blassgelb bis bräunlich gelb und verfärbt sich mit dem Alter über bräunlich gelb bis braun hin zu einer grauen Färbung. Die Winterknospen sind eiförmig bis konisch-eiförmig. Die geraden oder leicht gekrümmten, abgeflachten Nadeln werden 1 bis 2,5 Zentimeter lang und zwischen 1 und 1,5 Millimeter breit. Sie sind sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite leicht gekielt und ihr Ende ist spitz zulaufend oder stachelspitzig. Auf der Blattoberseite findet man zwei weiße oder blasse Stomatabänder mit je fünf bis sieben Stomatalinien. Die Nadeln stehen leicht angedrückt an den Zweigoberseiten. An der unteren Seite sind sie abstehend bis annähernd kammförmig angeordnet. Die Blütezeit der Sargent-Fichte erstreckt sich von April bis Mai und die Samen reifen von September bis Oktober. Die Zapfen sind bei einer Länge von 6 bis 12 Zentimetern und einer Dicke von 3 bis 4 Zentimetern länglich-eiförmig geformt. Sie sind anfangs grün oder rot- bis purpurbraun und verfärben sich zur Reife hin braun und können eine purpurnen Farbton aufweisen. Die Samenschuppen haben eine keilförmige Basis und sind bei einer Länge von 1,4 bis 2,2 Zentimetern und einer Breite von 1,1 bis 1,3 Zentimetern länglich verkehrt-eiförmig bis rautenförmig. Die äußeren Schuppenränder sind normalerweise zurückgebogen, können aber auch verlängert sein. Die Samen haben einen Flügel und werden zusammen mit diesem rund 1,2 Zentimeter groß. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Standort.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet der Sargent-Fichte erstreckt sich von China über den Norden Myanmars bis in den in Indien und Bhutan gelegenen Assam-Himalaya. In China umfasst das Verbreitungsgebiet das südliche Gansu, das südliche Shaanxi, das nordwestliche Hubei, Sichuan, das nordwestliche Yunnan sowie den südöstlichen Teil des Autonomen Gebiet Tibet. Die Sargent-Fichte gedeiht in Höhenlagen von 1300 bis 3800 Metern. Die Art wächst in kühl-feuchten, durch das Monsunklima geprägten Wäldern an Berghängen, in Tallagen sowie in Flusstälern. Die jährlichen Niederschlagsmenge liegt je nach Standort zwischen 1000 und 2500 mm. Man findet sie vor allem auf graubraunen Podsolböden in Gebirgslagen. Mischbestände werden meist mit Tannen (\"Abies\"), mit der Chinesischen Lärche (\"Larix potaninii\"), der Likiang-Fichte (\"Picea likiangensis\") sowie mit verschiedenen Hemlocktannen (\"Tsuga\") gebildet. Im westlichen Sichuan findet man die Art auch zusammen mit der Roten China-Birke (\"Betula albosinensis\"), strauchartig wachsenden Bambusarten sowie mit verschiedenen Rhododendren (\"Rhododendron\").", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Das Holz findet als Konstruktionsholz sowie zur Herstellung von Flugzeugen, Maschinen und Zellstoff Verwendung. Die Sargent-Fichte dient der Wiederaufforstung.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Sargent-Fichte wird innerhalb der Gattung der Fichten (\"Picea\") der Untergattung \"Picea\" und der Sektion \"Omorika\" zugeordnet. Die Erstbeschreibung als \"Abies brachytyla\" erfolgte 1899 durch Adrien René Franchet in \"Journal de Botanique (Morot)\", Band 13(8), Seite 258. Ernst Georg Pritzel überführte die Art im Jahr 1900 in \" Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie\", Band 29(2), Seiten 216–217 als \"Picea brachytyla\" in die Gattung \"Picea\". Die Art wird in bis zu zwei Varietäten unterteilt:", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Sowohl die Sargent-Fichte als auch die Varietät \"Picea brachytyla\" var. \"complanata\" werden in der Roten Liste der IUCN als „gefährdet“ eingestuft. Als Hauptgefährundsgrund werden starke Holzschlägerungen genannt. Es wird jedoch bei beiden Einträgen darauf hingewiesen, dass eine erneute Überprüfung der Gefährdung notwendig ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sargent-Fichte (\"Picea brachytyla\") ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie ist in China, im nördlichen Myanmar, im nordöstlichen Indien sowie in Bhutan heimisch.", "tgt_summary": "麦吊云杉(学名:)是松科云杉属的植物,为中国的特有植物。分布在中国大陆的湖北、四川、甘肃、陕西等地,生长于海拔1,500米至3,500米的地区,常生长在山坡和针叶林中,目前尚未由人工引种栽培。", "id": 1313461} {"src_title": "Yokohama Specie Bank", "tgt_title": "横滨正金银行", "src_document": [{"title": "Gründung und Kapital.", "content": "Im November 1879 beantragte Nakamura Michita () als Sprecher eines Konsortiums von 23 Kapitalisten, gemäß den Bestimmungen des \"National Banking Law\" eine mit drei Millionen Silber-Yen (¥) kapitalisierte Bank zu gründen, deren Geschäftszweck die Finanzierung des Außenhandels, Geldwechsel und Bereitstellung von Papiergeld im ost-asiatischen Raum sein sollte. Typisch für die zu der Zeit üblichen staatlichen Unterstützung großkapitalistischer Unternehmungen beteiligte sich die Regierung mit einem Drittel des Kapitals. Der Betrieb wurde am 23. Februar 1880 aufgenommen. Nakamura leitete das Institut bis 1882. Ihm folgte für ein halbes Jahr Ono Mitsukage (). Die Firma war ursprünglich auf zwanzig Jahre angelegt, dies wurde 1900 um den gleichen Zeitraum verlängert. Wie bei allen halbstaatlichen Banken (\"tokusho ginkō\") war Ausländern der Erwerb von Anteilen nicht gestattet. Angesichts der besonderen Aufgaben der YSB wurde im Juli 1887 eine spezielle Verordnung (Nr. 29) zur Regelung der Aufgaben erlassen. Ein regierungseigener Revisor wurde bestellt. Seine halbjährliche geprüfte Bilanz wurde veröffentlicht. Man erhielt die exklusive Beauftragung zur Abwicklung von Auslandsgeschäften. Die Nationalbank \"Nippon Ginkō\" (\"Nichigin\") subventionierte die YSB durch den Rediskont von Auslandswechseln, Devisen usw. zu nur 2 %. Der staatliche Auftrag und das Geschäftsgebaren der Bank von 1895 bis 1945 passt zu der Theorie, dass der Imperialismus die höchste Form des Kapitalismus darstellt. Das Betriebskapital wurde mehrfach erhöht, erstmals 1887 auf sechs Millionen (41⁄2 eingezahlt). Ende 1899 waren zwölf Millionen erreicht. Der Umsatz stieg von 1,43 Milliarden 1893 auf 7,19 Milliarden nur fünf Jahre später. Bis September 1911 stieg das Kapital auf 48 Mio. ¥ (davon 30 Mio. eingezahlt) zusätzlich befanden sich im Reservefonds 20,4 Millionen. Von 1898 bis zum Ersten Weltkrieg schüttete man eine konstante Dividende von zwölf Prozent aus. Im Jahre 1920 war das Bankhaus mit einhundert Millionen (61 eingezahlt) kapitalisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Führungskräfte.", "content": "Die für den sich entwickelnden Hochkapitalismus der späten Meiji- und Taishō-Zeit übliche Verquickung zwischen Großbanken, Zaibatsu und Regierungsämtern ist in der Führungsriege der YSB auffällig. Zu den Präsidenten der Bank gehörten: 1883 bis 1890 Hara Rokuro (1844–1933), einer der ersten Japaner, der nach der Öffnung in Europa studiert hatte, wohl einer bedeutendsten Geschäftsmänner seiner Zeit. Sonoda Kōkichi (Präs. 1890–1897) begann seine Karriere im Außenministerium, als Konsul in London hatte er ein halbes Jahr bei der Bank von England hospitiert. Ihm folgte Sōma Nakatane bis 1906. Zusammen mit Manager Koizumi Shinkichi übersah er die Ausweitung des Geschäfts auf dem Festland. Baron Takahashi Korekiyo (* Juli 1854) begann 1895 als Manager, wurde 1896 Direktor, Vize 1897. Dasselbe Amt hielt er zugleich bei \"Nippon Ginkō,\" dann war er in Personalunion auch Präsident der YSB. Er war später mehrfach Finanzminister erstmals im Yamamoto-Kabinett 1913/14, führend in der \"Rikken Seiyūkai\" und Premierminister 1921/22. Der um 1904 zum Inlands-Direktor aufgestiegene Sutokeru Takahashi war ein Rechtsanwalt, der in den Fukuoka-Klan adoptiert worden war. Tsuchiko Kionjiro begann seine Karriere bei der \"Nippon Ginko,\" war dann stellvertretende Filialleiter in London. Im Juli 1897 erkor man ihn zum Vize, ab Juni 1912 war er Präsident, er trat aber bald erkrankt zurück. Vicomte Yatarō Mishima, war ein Direktor ab 1897, Präsident 1911 bis 1913, danach Chef der \"Nippon Ginko.\" Inoue Junnosuke (* 1866) war Vize 1911 bis 1913, danach Präsident bis 1919. Er engagierte sich politisch ebenfalls in der \"Seiyūkai\" und wurde als Vorsitzender des Mitsui-Zaibatsu beim Zwischenfall am 15. Mai 1932 getötet. Für Iwasaki Koyata (1879–1945, Baron) war der Präsidentenposten nur einer von vielen; er wurde später Außenminister, erbte die Vorstandschaft des Mitsubishi-Zaibatsu. Kajiwara Nakaji (1919–22) kam ebenfalls von der Zentralbank und übernahm später auch die Leitung derselben. Kodama Kenji () war 14 Jahre bis 1936 im Amt. Ōkubo Toshikata, Sohn des Politikers Ōkubo Toshimichi, begann seine Karriere in der Londoner Filiale, die er ab 1923 leitete. Die YSB führte er im Krieg bis 1943. Zum Stichtag 30. September 1945 war der kaiserliche Haushalt der größte Anteilseigner.", "section_level": 2}, {"title": "Banknotenemissionen in China.", "content": "Das Recht in Übersee Noten auszugeben wurde der YSB im September 1901 erteilt. Die Emissionen mussten zu einem Drittel in der ausgebenden Filiale gedeckt sein. Insgesamt wurden in neun Niederlassungen am chinesischen Festland Noten ausgegeben, die sich im Design ähnelten und die 1917/18 durch neue Serien ersetzt wurden. Beginnend in Tientsin im November 1902 (Filiale seit Aug. 1899) und Shanghai (Filiale 1893) begab man silber-gedeckte Noten, die in Dollars oder Tael denominiert waren. Mit Beginn des Russisch-Japanischen Kriegs kamen zur lokalen Kriegsfinanzierung der \"Kwantung\"-Armee Noten hinzu, die in der Mandschurei zirkulierten. Ausgegeben wurden vom Militär Scheine zu 10, 5 und 1 Yen sowie 50, 20 und 10 sen. Zur Deckung der Noten überwies das Finanzministerium 151⁄4 Millionen ¥. 1906 folgte eine neue Verordnung bezüglich der Emission von Banknoten im besetzten Gebiet. 1912 waren noch knapp zwei Millionen dieser Noten nicht eingelöst, 1920 noch 900000, davon geschätzt aber nur noch 300000 im Umlauf. Es folgten silbergedeckte Noten in Peking (1910), dem besetzten Tsingtau (1915), Hankow (1917; heute: Wuhan), Tsinan (1920) und Harbin (1921). Insgesamt wurden mindestens 88 verschiedenen Typen emittiert. Das seit 1913 ausgeübte Recht in Dairen (russ.: \"Dalny\") Noten auszugeben, wurde an die \"Chōsen Ginko\" abgetreten, die goldgedeckten Scheine der YSB blieben aber bis 30. November 1917 gesetzliches Zahlungsmittel in den besetzten Gebieten von Kwangtung. Zugleich schloss man die 1907 eröffnete Filiale in Andong. Als die Regierung Yuan Shikais 1916 die Konvertibilität chinesischer Noten aufhob, stieg der Bedarf an „gutem Geld“ und damit der Umlauf der von der YSB emittierten Scheine in ganz China. Gesamtsumme 1915: 7 Millionen Gold-Yen, Ende 1916: 18 Mio., Mitte 1919 um 20 Mio., in den nächsten Jahren schnell abnehmend, dann 1928–31 nochmal auf ø 13 Mio. steigend, um danach bis zur Abschaffung Anfang 1936 abzunehmen. Die Emissionen der Bank waren nie als „Besatzungsgeld“ angelegt, sondern bedienten den tatsächlich vorhandenen lokalen Bedarf in einer politisch und wirtschaftlich chaotischen Zeit, als „China“ mehr als geographischer Begriff, denn als Staat existierte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsbetrieb.", "content": "Nach der Hauptstelle in Yokohama eröffnete man eine erste Filiale im Juni 1880 in Kōbe. Schnell bedeutend wurde die Filiale im mandschurischen Niu-chiang. Es folgte die sukzessive Eröffnung ausländischer Filialen an internationalen Finanz- und Handelsplätzen, bis 1917: in London, Bombay (Agentur 1894), Hongkong (Agentur 1896, Filiale 1900), Lyon, San Francisco, Hawaii, Buenos Aires, Rangun, Surabaya. Dazu kamen noch Agenturen in New York, Kalkutta, Sydney, Tsingtao, der Mandschurei und in China. Die Bank durfte im eigentlichen Japan keine Einlagen Privater annehmen. Vor 1900 befanden sich etwa 60 % der Einlagen in Filialen in Europa, ein Viertel in Amerika und rund 6 % in Indien. Durch den Aufbau mehrerer Filialen auf dem chinesischen Festland, verschob sich das Verhältnis zu Lasten Amerikas bis 1913 dahingehend, dass etwa ein Drittel der Depositen in (geographischen) China lagen. Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg war die YSB die profitabelste Bank Japans. Zu dieser Zeit war man mit etwa 350 Korrespondenzbanken weltweit verbunden. Unmittelbar nach der Gründung – die Bank von Japan entstand erst zwei Jahre später – war es Aufgabe der YSB durch Abgabe von Silbermünzen, den rapiden Preisanstieg, der durch den Überfluss von immer schneller verfallenden uneinlösbare Noten von 1879/80, die man für die Abfindung der Samurai emittiert hatte zu bremsen. Diesen Versuch den Silberpreis niedrig zu halten, musste man im Februar 1881 beenden. Im März 1886 wurde der Bank die Konzession zur Durchführung der kurzlebigen Staats-Lotterie erteilt. Auch die gesamte chinesische Kriegsentschädigung wurde in mehreren Tranchen in die Filiale in London bezahlt. Seit 1896 fungierte diese Filiale als japanische Staatsbank am damals wichtigsten Finanzplatz der Welt. Nachdem durch \"Gesetz 101\" vom April 1899 die Platzierung von japanischen Auslandsanleihen begann, wurde dies ein wichtiger Aufgabenbereich, hauptsächlich der Londoner Filiale. Anti-Kolonialismus in China nahm seit den Protesten gegen die Einundzwanzig Forderungen immer wieder die Form des Boykotts japanischer Firmen an, so auch 1919–21 und 1931 nach dem Wanpaoshan-Zwischenfall (). Die chinesischen Filialen der Bank waren vom Umsatzrückgang stark betroffen. Trotz des Boykotts lag der Gewinn im ersten Halbjahr 1932 bei 11,2 Mio. Yen, die Dividende bei 10 %.", "section_level": 1}, {"title": "Mandschurei/Mandschukuo.", "content": "Die 1906 gegründete Filiale in Dairen wuchs schnell, man hatte 1918 rund fünfzig Beschäftigte. Immer wichtiger wurde die Exportförderung durch günstige Zinssätze für japanische Großunternehmen die in der Region expandieren wollten. Besonders nach 1931 finanzierte man zahlreiche Großprojekte der südmandschurischen Eisenbahn bzw. des Staates Mandschukuo mit.", "section_level": 2}, {"title": "Weltwirtschaftskrise und Kriegswirtschaft.", "content": "Der gesamte japanische Außenhandel wurde durch die Kriegsgesetzgebung 1938 vollkommen unterstaatliche Kontrolle gestellt, die YSB war ausführendes Organ der Wirtschaftskontrolle. Am 19. Juli 1938 stellte die Nationalbank der Bank 300 Million ¥ für eine Außenhandelsfond zur Verfügung. Am 6. Mai 1941 schlossen Japan mit der Verwaltung Französisch-Indochinas ein Handelsabkommen, wonach die gegenseitigen Ex- und Importe per Clearing-Verfahren zwischen der \"Banque Indochina\" und der YSB verrechnet wurden. Während der japanischen Besetzung Hongkongs, wurden nur zwei Banken, die Yokohama Specie Bank und die Bank of Taiwan, wiedereröffnet, während die übrigen Banken von den Japanern liquidiert wurden. Im besetzten Niederländisch-Indien übernahm das Institut den Betrieb der Geschäftsbanken (die Sparkassen übernahm eine \"Syomin Ginkō\").", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Yokohama Specie Bank (jap., \"Yokohama Shōkin Ginkō\", kurz: \"YSB\") war eine japanische, halbstaatliche Außenhandelsbank. Nach 1895 war ihre Hauptaufgabe die Finanzierung und Förderung des Handels mit China, während die Londoner Filiale als japanische Zentralbank in Europa agierte.", "tgt_summary": "横滨正金银行是(今为三菱东京UFJ银行)的前身,1880年成立,总行在横滨。英文名称是“YOKOHAMA SPECIE BANK, LTD.”", "id": 427482} {"src_title": "Michy Batshuayi", "tgt_title": "米查·巴舒亞伊", "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Standard Lüttich.", "content": "In seiner Jugend spielte Batshuayi für fünf verschiedene Vereine, unter anderem für den FC Brüssel und den RSC Anderlecht. Im Jahr 2008 wechselte er in die Jugend von Standard Lüttich, die er im Jahr 2011 verließ und in die erste Mannschaft aufstieg. Sein Debüt für die erste Mannschaft und in der Liga absolvierte er am 20. Februar 2010 bei der 1:4-Niederlage gegen KAA Gent. Im Champions-League-Qualifikationsspiel gegen den FC Zürich am 27. Juli 2011, das 1:1 endete, debütierte er in der Champions League; am 20. Oktober 2010 debütierte er beim torlosen Unentschieden gegen Worskla Poltawa in der Europa League. Sein erstes Tor für Standard Lüttich erzielte Batshuayi beim 1:0-Sieg in der Europa League gegen den FC Kopenhagen am 15. Dezember 2011 in der 31. Minute. Durch dieses Tor und diesen Sieg qualifizierte er sich mit seiner Mannschaft für die K.-o.-Phase der UEFA Europa League, in der man im Achtelfinale gegen Hannover 96 ausschied. Sein erstes Ligator erzielte er beim 6:1-Sieg gegen Beerschot AC am 14. Januar 2012 mit dem Treffer zum Endstand in der 79. Minute.", "section_level": 2}, {"title": "Olympique Marseille.", "content": "Im August 2014 unterschrieb Batshuayi einen Vertrag bei Olympique Marseille. Einen Tag später gab er beim 3:3 im Spiel gegen den SC Bastia sein Debüt für seinen neuen Verein und in der Liga. Im Ligapokal-Spiel gegen Stade Rennes erzielte er mit dem Treffer zum 1:0 in der 19. Minute bei der 1:2-Niederlage sein erstes Tor für Olympique Marseille. Sein erstes Tor in der Liga erzielte er am 23. November 2014 beim 3:1-Sieg über Girondins Bordeaux zum Entstand in der 90. Minute. In der Saison 2014/15 wurde er mit Olympique Vierter und war damit für die Gruppenphase der Europa League 2015/16 qualifiziert, in der in fünf Einsätzen drei Tore erzielte. Als Gruppenzweiter erreichte Olympique das Sechzehntelfinale gegen Athletic Bilbao. Nach einer 0:1-Heimniederlage brachte er Olympique im Rückspiel mit 1:0 in Führung, in der 80. Minuten erzielten Athletic aber den Ausgleich, wodurch Olympique ausschied. In der Liga gehörte er mit 17 Toren – mehr als einem Drittel der Tore seiner Mannschaft – zu den drei viertbesten Torschützen; Olympique belegte nur den 13. Platz. Im Pokal erreichte Batshuayi mit Olympique das Finale gegen den Meister Paris Saint-Germain und verlor dieses mit 2:4, wobei er in der 87. Minute das Tor zum Endstand erzielte.", "section_level": 2}, {"title": "Batshuayi in England, Deutschland und Spanien.", "content": "Im Juli 2016 unterschrieb Batshuayi einen Fünfjahresvertrag beim FC Chelsea. In seiner ersten Saison 2016/17 wurde er englischer Meister. Beim vorentscheidenden 1:0-Sieg gegen West Bromwich Albion am 12. Mai 2017 erzielte Batshuayi das Tor. Im Januar 2018 wurde Batshuayi bis zum Saisonende an Borussia Dortmund ausgeliehen. In seinem ersten Spiel für den BVB gegen den 1. FC Köln (3:2) am 2. Februar 2018 erzielte er zwei Tore. Insgesamt erzielte er für den BVB in der Liga sieben Tore in zehn Spielen. Zur Vorbereitung auf die Saison 2018/19 kehrte Batshuayi zunächst zum FC Chelsea zurück. Am 10. August 2018 wurde er erneut verliehen, dieses Mal an den FC Valencia. Nach einem halben Jahr und 15 Ligaspielen (ein Tor) lieh ihn zum 1. Februar 2019 Crystal Palace aus. Dort kam er bis zum Saisonende auf elf Premier-League-Einsätze (9-mal von Beginn), in denen er fünf Tore erzielte. Zur Saison 2019/20 kehrte Batshuayi zum FC Chelsea zurück, der aufgrund einer Transfersperre keine neuen Spieler verpflichten durfte.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Nach 13 Partien für die belgische U-21-Nationalmannschaft im Zeitraum von 2012 bis 2014 absolvierten Batshuayi am 28. März 2015 im EM-Qualifikationsspiel gegen Zypern sein Debüt für die A-Nationalmannschaft, als er in der 77. Minute für Christian Benteke eingewechselt wurde. In der 80. Minute erzielte er mit seinen Tor zum 5:0-Endstand sein erstes Tor für die Nationalmannschaft. Danach musste er aber acht Monate auf seinen nächsten Auftritt im Nationaldress warten, erzielte aber beim 3:1 im Freundschaftsspiel gegen Italien 19 Minuten nach seiner Einwechslung das letzte Tor. Nach zwei weiteren Einwechslungen bei Freundschaftsspielen ohne Torerfolg, stand er am 1. Juni 2016 gegen Finnland erstmals in der Startelf, blieb aber erneut ohne Tor und wurde nach 57 Minuten ausgewechselt. Für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das belgische Aufgebot aufgenommen. Er wurde erstmals im Achtelfinale beim 4:0-Sieg gegen Ungarn in der 76. Minute eingewechselt und erzielte in der 78. Minute das Tor zum 2:0. Im mit 1:3 verlorenen Viertelfinale gegen Wales wurde er in der 83. Minute beim Stand von 1:2 eingewechselt. Kurz danach fiel die endgültige Entscheidung, und er schied mit seiner Mannschaft aus. Batshuayi nahm mit der Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 2018 teil. Bei seinem ersten Einsatz im zweiten Spiel gegen Tunesien erzielte er mit dem 5:1 (Endstand 5:2) nach mehreren vergebenen Chancen sein erstes Tor.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Weil seine Eltern aus der DR Kongo stammen, hätte Batshuayi auch für deren Nationalmannschaft spielen können. Obwohl ihm nach eigenen Angaben seine kongolesische Abstammung sehr wichtig ist, entschied er sich, für Belgien aufzulaufen. Sein Bruder Aaron Leya Iseka ist ebenfalls Fußballprofi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michy Batshuayi Tunga (* 2. Oktober 1993 in Brüssel) ist ein belgischer Fußballspieler. Er steht beim FC Chelsea unter Vertrag und ist seit 2015 belgischer Nationalspieler.", "tgt_summary": "米奇·巴舒亚伊·通加(英语:Michy Batshuayi Tunga,1993年-10月2日),是一名比利时职业足球员,司职前锋,曾效力标准列治与马赛,现时效力于英超球队车路士。", "id": 90630} {"src_title": "Cyberattacke auf Südkorea 2013", "tgt_title": "2013年南韓網路攻擊", "src_document": [{"title": "Ablauf.", "content": "Zur selben Zeit um etwa 14 Uhr (6 Uhr MEZ) kam es zu massiven Netzwerkstörungen, aufgrund eines Ausfalles von Computersystemen. Auf manchen Bildschirmen erschienen Totenköpfe. Das Verteidigungsministerium Südkoreas in Seoul erhöhte die Alarmstufe für Cyber-Bedrohungen auf den Wert drei einer fünfstufigen Skala. Betroffen waren die Sender KBS, MBC, der Nachrichtenkanal YTN sowie die großen Banken Shinhan und Nonghyup betroffen. Auch bei der Jeju-Bank wurden Störungen gemeldet. Ein Sprecher des Internetanbieters \"LG UPlus\" sagte, er gehe davon aus, dass sein Netzwerk ebenfalls geknackt wurde. Die Ausstrahlung und die Produktion der Fernsehprogramme verlief nach Angaben der Sender weitgehend normal. Allerdings war der Zugang zum Internet noch Stunden nach dem Ausfall für die Sender blockiert. An vielen Geldautomaten der betroffenen Banken konnte kein Geld abgehoben werden. Die Computersysteme der Regierung und von Behörden waren nicht betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach Angaben der koreanischen Kommunikationskommission (KCC) werden die Ausfälle auf einen Hackerangriff zurückgeführt. Für den Angriff wurden demnach Schadprogramme benutzt. Die Codes wurden über Patch-Management-Systeme verbreitet, mit deren Hilfe Software-Aktualisierungen für den jeweiligen Computer installiert werden. Die „Patches“ sollen eigentlich Sicherheitslücken schließen. Die Herkunft der Angreifer war unbekannt. Nach Medienberichten schlossen Experten eine Verwicklung Nordkoreas nicht aus. Genutzt wurde für den Angriff eine chinesische IP-Adresse. 2013 waren von der Cyberattacke \"Dark Seoul\" 48.000 Computer betroffen. Der Virus löschte alle Dateien der betroffenen Computer und führte einen Neustart durch. Dadurch ist ein geschätzter Schaden von 820 Mio. US-$ verursacht worden. Ende 2014 erfolgte eine zweite Cyberattacke auf Südkoreas Betreiber von Kernkraftwerken, um Baupläne und Personalinformationen zu stehlen, die von einer IP-Adresse aus Shenyang in China durchgeführt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Cyberattacke auf Südkorea 2013 wird ein Cyberangriff auf südkoreanische Banken und Fernsehsender bezeichnet, der sich am 20. März 2013 ereignete.", "tgt_summary": "2013年韩国网络攻击(,韩国方面称为3·20电算大乱)为韩国于2013年3月20日所发生的网络攻击事件。", "id": 1357149} {"src_title": "Satz von Cauchy (Gruppentheorie)", "tgt_title": "柯西定理 (群論)", "src_document": [{"title": "Aussage.", "content": "Der Satz von Cauchy besagt:", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung.", "content": "Der Satz ist eine teilweise Umkehrung des Satzes von Lagrange, der besagt, dass die Ordnung einer beliebigen Untergruppe einer endlichen Gruppe formula_2 die Ordnung von formula_2 teilt: Zu jedem Primteiler formula_1 der Gruppenordnung, so ließe sich der Satz von Cauchy auch formulieren, existiert (wenigstens) eine Untergruppe der Ordnung formula_1. Man kann den Satz auch als Spezialfall des 1. Sylow-Satzes betrachten, der besagt, dass es zu jedem Teiler formula_9 der Gruppenordnung, der eine Primzahlpotenz formula_10 ist, eine Untergruppe der Ordnung formula_9, also eine p-Untergruppe von formula_2 gibt. Die Sylow-Sätze wurden von Peter Ludwig Mejdell Sylow erheblich später als der Satz von Cauchy, im Jahr 1872 bewiesen und für den induktiv geführten Beweis des 1. Satzes wird die Aussage des Satzes von Cauchy als Induktionsanfang benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Beweis.", "content": "Der folgende Beweis findet sich im Lehrbuch von Hungerford und geht auf den Mathematiker J. H. McKay zurück. Sei formula_2 eine endliche Gruppe und formula_1 ein Primteiler ihrer Gruppenordnung. Man betrachtet die Menge formula_15 aller formula_1-Tupel formula_17 mit der Eigenschaft, dass das Produkt formula_18, also gleich dem neutralen Element formula_19 von formula_2 ist. Auf dieser Menge operiert die zyklische Gruppe mit formula_1 Elementen formula_22 durch zyklische Vertauschung. formula_15 enthält genau formula_24 Elemente, denn bei beliebiger Vorgabe der ersten formula_25 Gruppenelemente im Tupel gibt es immer genau ein letztes Element, so dass das Tupel in formula_15 liegt – das inverse Element des vorgegebenen Produkts. Ein Element von formula_15 wird durch diese Operation von formula_22 genau dann fixiert, wenn es als Einträge formula_1 mal dasselbe Gruppenelement formula_30 hat. Sicher ist das Tupel, das formula_1 mal das Einselement formula_32 von formula_2 enthält, ein solches Fixelement, also existieren solche Fixelemente. Aus der Bahnformel folgt nun, dass für jede Bahn in formula_15, die Anzahl formula_9 ihrer Elemente ein Teiler der Ordnung von formula_22, also von formula_1 ist. Da formula_1 eine Primzahl ist, kann also nur formula_39 oder formula_40 gelten. Die Menge formula_15 zerfällt nun in solche Bahnen, daher muss die Anzahl der Fixelemente (formula_39) ein Vielfaches von formula_1 sein, da auch formula_44 wie formula_45 nach Voraussetzung von formula_1 geteilt wird. Also gibt es mindestens ein von dem Tupel, das nur das neutrale Element von formula_2 enthält, verschiedenes Fixelement formula_48 in formula_15. Damit aber erfüllt formula_30 die Bedingung formula_51 und erzeugt daher die gesuchte Untergruppe formula_52 mit formula_1 Elementen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgerung.", "content": "Nach dem Satz von Cayley ist jede endliche Gruppe isomorph zu einer Untergruppe der symmetrischen Gruppe formula_54. Man kann sich nun fragen, wie groß formula_9 für eine solche (treue!) Darstellung als Permutationsgruppe mindestens sein muss. Ist formula_56 die Ordnung der Gruppe formula_2, dann kann man explizit eine Darstellung mit formula_58 angeben, aber dieser Wert ist nur in wenigen Spezialfällen minimal. Ein Element von Primzahlpotenzordnung formula_10 kann nur treu auf einer Menge operieren, die wenigstens formula_10 Elemente enthält. Die Existenz eines solchen Elementes kann aus der Ordnung von formula_2 allein nur im Fall formula_62 gefolgert werden – und das eben ist Cauchys Spezialfall des ersten Sylowsatzes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Satz von Cauchy ist ein mathematischer Satz der Gruppentheorie, der die Existenz von Elementen in einer endlichen Gruppe mit bestimmten Ordnungen nachweist. Der Satz ist nach dem französischen Mathematiker Augustin-Louis Cauchy benannt, der ihn 1845 bewiesen hat.", "tgt_summary": "柯西定理是一个在群论里的定理,以奥古斯丁·路易·柯西的名字来命名。其叙述著若\"G\"是一个有限群且\"p\"是一个可整除\"G\"之阶(\"G\"的元素数目)的质数,则\"G\"会有一个\"p\"阶的元素。亦即,存在一个于\"G\"内的\"x\",使得\"p\"为让\"x\"=\"e\"的最小非零整数,其中\"e\"为单位元素。", "id": 1290801} {"src_title": "Residenz und Garten der Familie Lin", "tgt_title": "林本源園邸", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die von Lin Ping-Hou gegründete Kaufmannsdynastie machte in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein großes Vermögen mit dem Handel von Reis und Salz. Lin Ping-Hou war zusammen mit seinem Vater Lin Ying-Yin aus Zhangzhou nach Taiwan gekommen. Zu dieser Zeit kam es in der Region Taipeh zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Immigranten aus Zhangzhou und Quanzhou. Durch ihren Reichtum wurde die Lins zu einer der führenden Familien der Zhangzhou-Immigranten. Die Lins errichtete zunächst einen festungsartigen Wohnsitz im heutigen Taoyuan. Die Familie verfügte über großen Grundbesitz in der Region. Um die Abgaben ihrer Pächter eintreiben zu können, errichtete sie um 1847 in Banqiao die Hofanlage Biyiguan, die zum Ausgangspunkt des späteren Anwesens wurde. Lin Ping-Hous Söhne Guo-Hua und Guo-Fang gaben 1851 den Bau einer Drei-Hofanlage gleich neben Biyiguan in Auftrag, die zur Residenz für die gesamte Familie Lin wurde. Die Drei-Hofanlage wurde 1853 fertiggestellt. Vor der Drei-Hofanlage wurde ein halbmondförmiger Teich im Einklang mit den Regeln des Feng Shui angelegt. Er war nicht nur zur reinen Zierde gedacht, sondern sollte außerdem im Falle eines Angriffes das Anwesen schützen. Neben der Hofanlage wurde ein Garten angelegt, der nach der Errichtung einer weiteren Fünf-Hofanlage erweitert wurde. Im Garten wurde mehrere Gebäude errichtet, so zum Beispiel die Bibliothek Ji-Gu oder der Fang-Jian-Komplex, der über einen Teich nebst kleiner Theaterbühne verfügt. Im Ding-Jing-Haus wurden Gäste empfangen. Der Hof vor der Halle wird von kunstvoll dekorierten Mauern eingefaßt, zu dem man durch zwei große mondförmige Tore gelangt. Lin Wei-Yuan ließ die Gebäude 1888 restaurieren, und auch die verschiedenen Plätze zu einem gemeinsamen Ensemble vereinen. Die Arbeiten dauerten bis 1893. Das zweistöckige Guan-Jia-Haus stürzte 1907 ein, ist aber heute nach langjährigen Restaurierungsarbeiten wieder zugänglich. 1949 wurden, nach dem von der Kuomintang verlorenen Bürgerkrieg, Kriegsveteranen im Garten untergebracht. Im Anschluss daran wurde er von Hausbesetzern bewohnt. 1977 wurde ein großer Teil des Gartens an den Landkreis Taipeh (heute Neu-Taipeh) übereignet. Der Garten und seine Gebäude wurden restauriert und 1982 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Drei-Hofanlage wird von einem der Familie Lin nahestehenden Verein verwaltet und kann nach Anmeldung besichtigt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Residenz und Garten der Familie Lin liegen in Neu-Taipehs Stadtteil Banqiao und sind eine etwa 20.000 m2 große Gebäude- und Gartenanlage aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Anlage ist ein herausragendes Beispiel für die Architektur und Gartenkultur der späten Qing-Epoche und das wohl am besten erhaltene Anwesen dieser Art in Taiwan.", "tgt_summary": "林本源园邸(英语:Lin Family Mansion and Garden)位于新北市板桥区,为板桥林本源家族兴建的房舍,仿苏州留园设计,是目前台湾仅存最完整的园林建筑。该居可追溯至1847年,当时为林本源家族北上屯租的租馆,后经林国华、林国芳两兄弟扩建,成为林本源家族之居所。民国65年(1976年),林本源家族将庭园部分捐给当时的台北县政府(即今新北市政府),花园于民国75年第一次修复后收费开放参观。第二次修复期间为86年至90年,90年8月9日重新开放,三落大厝并同时于90年7月完成修复,并配合花园开放。目前林本源园邸由新北市政府文化局负责维护与整修的工作,并为宅第类国定古迹。行政单位隶属新北市政府文化局,以一股的人力及预算维持日常运作。", "id": 2687934} {"src_title": "I Love It (Icona-Pop-Lied)", "tgt_title": "I Love It (Icona Pop歌曲)", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"I Love It\" wurde von Charlotte Aitchison, besser bekannt als Charli XCX, Patrik Berger und Linus Eklöw, einem schwedischen DJ, besser bekannt als Style Of Eye, geschrieben. Die Produktion des Lieds übernahm Berger, der bereits mit der schwedischen Sängerin Robyn auf \"Dancing On My Own\" oder mit der US-Künstlerin Lana Del Rey auf \"Off To The Races\" zusammengearbeitet hat, gemeinsam mit Eklöw. \"I Love It\" ist ein 2 Minuten und 37 Sekunden langer Popsong mit Einflüssen aus elektronischer Popmusik und House. Auf die Frage, ob die Musikerinnen mit dem Erfolg des Lieds gerechnet hätten, antwortete Caroline Hjelt:", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt & Aufbau.", "content": "\"I Love It\" handelt vom Hinwegkommen über eine gescheiterte Beziehung. So singen Icona Pop beispielsweise davon, wie sie ihr Auto gegen eine Brücke krachen lassen und das brennende Wrack betrachten sowie das Eigentum ihres ehemaligen Liebhabers in eine Tasche werfen und diese die Treppe hinunterstoßen. Im Verlauf des Liedes wird immer wieder die Phrase „I don’t care, I love it!“ wiederholt, zu deutsch: „Es kümmert mich nicht, ich liebe es!“ Das Lied besteht aus drei Teilen – einer Strophe, dem Refrain und einer Bridge. Die genaue Abfolge der Teile kann der Box rechts entnommen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zum Song wurde von Fredrik Etoall gedreht. Das Video beginnt mit einer kurzen Sequenz, in der Aino Jawo und Caroline Hjelt sprechen. Im Video an sich sind die Musikerinnen zu sehen, die in einer Stadt laufen oder in einem Nachtclub feiern. Weiterhin sind einige Porträtschüsse der Frauen zu sehen, sowie – stellenweise – der eingeblendete Liedtext von \"I Love It\".", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Kritiken zu \"I Love It\" fielen sehr positiv aus. Er vergab vier von fünf möglichen Sternen.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "\"I Love It\" erreichte in nahezu allen Ländern Europas die Top 10 der jeweiligen Singlecharts. In den Vereinigten Staaten erreichte mit Platz 7 ebenfalls die Top-10.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "\"I Love It\" wurde in der dritten Episode der zweiten Staffel der HBO-Serie \"Girls\" verwendet. Nach Ausstrahlung der Episode stieg das Lied in sämtlichen Downloadportalen in den Ranglisten. Zuvor war das Lied bereits Teil des Soundtracks im. Im deutschsprachigen Raum wurde das Lied als Musik in einem Werbespot für Coca Cola Light verwendet. Der Song wurde in einem Video der Werbekampagne für das Ultrabook „IdeaPad® Yoga“ der Marke Lenovo verwendet. Auf der 2014 erschienen EP \"Fuck\" der US-Punkband Buckcherry findet sich mit \"Say F*** It\" eine Coverversion von \"I Love It\".", "section_level": 1}], "src_summary": "I Love It ist der Titel eines Lieds des schwedischen Elektropopduos Icona Pop. Das Lied erschien auf dem Debütalbum der Gruppe, \"Icona Pop\" (2012) sowie auf deren zweiter EP \"Iconic\" (2012).", "tgt_summary": "《I Love It》是一首由瑞典二人女子组合Icona Pop演唱的歌曲,英国歌手Charli XCX也参与了人声录制。该曲于2012年5月在瑞典开放数字下载,并在当地单曲榜中排名第二。歌曲收录于二人的首张录音室专辑《Icona Pop》、迷你专辑《Iconic》与首张国际性专辑《This Is... Icona Pop》中。", "id": 580301} {"src_title": "Jason Voorhees", "tgt_title": "面具傑森魔", "src_document": [{"title": "Gestalt.", "content": "Jason Voorhees tritt im ersten Teil der Reihe als entstelltes Kind auf. Im zweiten Teil sowie zu Beginn des Remakes trägt er einen Kartoffelsack (mit Guckloch) über dem Kopf. Da zum Filmstart des zweiten Teils der Film \"Der Elefantenmensch\" lief, in dem ebenfalls ein Kartoffelsack benutzt wird, und Jason keine Ähnlichkeit mit einer wahren Begebenheit haben sollte, erhält er im dritten Teil (\"Und wieder ist Freitag der 13.\") seine legendäre Hockeymaske, die er seitdem in jedem Film trägt. Neben der Hockeymaske ist die Machete sein Markenzeichen geworden. Jason ist überdurchschnittlich groß und stark, in den ersten Filmen allerdings noch eher menschlich.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeit.", "content": "Jason ist stumm und scheint die Leute rund um den See herum, wo er ertrunken ist, hinzurichten. Des Weiteren hat er einen Schrein für seine Mutter errichtet, welche ihn als einzige geliebt zu haben scheint.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Voorhees wurde als Kind in dem Feriencamp „Crystal Lake“ aufgrund seines entstellten Gesichts geärgert, dabei fiel er in den See und ertrank, weil die Aufseher währenddessen etwas zu tun hatten und nicht auf ihn achteten. Daraufhin übte seine Mutter Pamela Voorhees Selbstjustiz und tötete die Verantwortlichen. 20 Jahre später, am Freitag, den 13., soll das Camp neu eröffnet werden; daraufhin wiederholt die mittlerweile geistesgestörte Pamela Voorhees das Blutbad und wird im Verlauf von einem der Mädchen geköpft. Jason musste dies vom See aus mit ansehen. Daraufhin erwacht er von den Toten und tötet zuerst das Mädchen, das seine Mutter geköpft hat. Danach tötet er alle Bewohner des Camps. Im vierten Teil wird er erneut getötet, im 6. Teil jedoch versehentlich wieder zum Leben erweckt. Im 9. Teil fährt er in die Hölle. Aus der Hölle holt ihn später jedoch Freddy Krueger im 11. Teil zurück. Im 10. Teil (der chronologisch nach dem 11. Teil angesiedelt ist) wird er eingefroren, kommt versehentlich ins Weltall und tötet Jahrhunderte später die Astronauten eines Raumschiffes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jason Voorhees ist ein fiktiver Serienmörder und die Hauptfigur der Filmreihe \"Freitag der 13\". Er ist in allen zwölf Filmen vertreten, jedoch in den Teilen 1 und 5 nur als Cameo. Dargestellt wurde die Figur von Ari Lehman, Warrington Gillette, Steve Dash, Richard Brooker, Ted White, Tom Morga, C. J. Graham, Ken Kirzinger und Derek Mears. Am bekanntesten ist jedoch die Darstellung von Kane Hodder, der Voorhees in 4 Filmen darstellt. Seit seinem ersten großen Auftritt im Jahr 1981 in \"Freitag der 13. – Jason kehrt zurück\" zählt er zu den bekanntesten Figuren des Horror-Genres.", "tgt_summary": "杰森·沃尔希斯(Jason Voorhees)是由Victor Miller所创造出来的虚构连续杀人魔。", "id": 508977} {"src_title": "Google Doodle", "tgt_title": "Google涂鸦", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Grafik erschien 1998, als Larry Page und Sergey Brin das originäre Logo veränderten, um ihre Anwesenheit beim Festival Burning Man auszudrücken. Die ersten Doodles waren noch sehr einfach gestaltet. Meistens befand sich das Bild hinter oder vor den Buchstaben. 1998 gab es insgesamt drei Doodles. Im Jahr 2000 wurde Dennis Hwang von Page und Brin gefragt, ob er für den Nationalfeiertag in Frankreich ein Doodle designen möchte. Dieses Doodle war bei den Usern so beliebt, dass Hwang der Chef-\"Doodler\" wurde. Als \"Doodler\" werden die Designer der Doodles bezeichnet. Es werden in den USA und international zahlreiche Doodles von einem eigens für die Doodles verantwortlichen Team, bestehend aus Grafik-Designern und Illustratoren, erstellt. Die Team-Mitglieder werden firmenintern \"The Doodlers\" genannt. Zu den Olympischen Spielen 2004 in Athen gab es jeden Tag ein neues Doodle mit der Darstellung einer anderen Sportart. Zur Fußball-Europameisterschaft 2008 veranstaltete Google erstmals in Deutschland einen Wettbewerb namens \"Doodle4Google\", bei dem Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren aufgerufen wurden, ein Logo zur EM zu gestalten. Das Gewinnerlogo wurde am Tag des EM-Finales auf der deutschen Google-Startseite gezeigt. In anderen Ländern gab und gibt es ähnliche Wettbewerbe. Außerdem gab es zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking wieder verschiedene Doodles mit täglich wechselnden Motiven. Anlässlich des 30. Geburtstags des Arcade-Spiels \"Pac-Man\" wurde am 21. Mai 2010 erstmals ein interaktives Spiel als Doodle präsentiert. Die in JavaScript programmierte Version des Klassikers umfasste alle 255 Level des Spiels, inklusive einer Zwei-Spieler-Version mit \"Ms. Pac-Man\". Die Schaltfläche „Auf gut Glück“ wurde in der Zeit in „Münze einwerfen/Insert Coin“ umbenannt, mit ihr wurde das Spiel gestartet. Am 22. März 2011 wurde Google ein US-Patent für seine Doodles unter der US-Patentnummer 7,912,915 zugesprochen. Das lediglich für die USA erteilte Patent beschreibt ein System, das eine sich regelmäßig ändernde Handlung oder ein Unternehmenslogo für spezielle Ereignisse bereitstellt, um Benutzer auf eine Website zu führen. Am 8. Oktober 2010 gab es erstmals ein Video. Der Anlass war der Geburtstag von John Lennon. Am 18. Januar 2012 wurde im Rahmen der Protestaktionen gegen den SOPA-Gesetzentwurf ein Doodle angezeigt, in dem das Google-Logo mit einem schwarzen Zensurbalken überdeckt ist. Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 2012 veröffentlichte Google im Juli und August jeden Tag ein anderes Doodle, dessen Inhalt sich jeweils an den am jeweiligen Tag anstehenden Wettbewerben orientierte. So wurde z. B. am Tag des Basketball-Viertelfinales der Herren ein interaktives Korbwerfen veröffentlicht. Google zeigte anlässlich des Beginns der Olympischen Winterspiele in Sotschi am 7. Februar 2014 mit einem Doodle in den Farben der Regenbogenfahne der Lesben- und Schwulenbewegung (bzw. der LGBT-Bewegung) zum zweiten Mal nach den Protesten gegen den SOPA-Gesetzentwurf ein Doodle, das politisch verstanden werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Zahlen.", "content": "2002 gab es erstmals über 50 Google Doodles. 2008 erstmals über 100, 2010 erstmals über 200 und 2013 erstmals über 300 Doodles. Im Jahr 2012 sind 293 Veränderungen entstanden. Das Jahr mit den meisten Doodles (325) ist bis jetzt das Jahr 2013. Bis Ende August 2013 sind 1.775 Google Doodles erschienen, bis Ende 2013 waren es bereits 1.881. Mittlerweile erscheinen die Doodles meist nur noch für bestimmte Benutzergruppen, lediglich weltweit wichtige Ereignisse wie z. B. Olympische Spiele oder Fußballweltmeisterschaften erscheinen noch auf der ganzen Welt. So am 22. April 2016 anlässlich des \"Tages der Erde\", dieses Doodle war in allen Ländern außer Svalbard (zu Norwegen), Japan, Sudan, Südsudan, Eritrea, Jemen, Liberia, Guinea, Ecuador und Iran zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Google Doodle (dt. \"Gekritzel\", \"Kritzelei\") wird die grafische Veränderung des Firmenlogos des US-amerikanischen Unternehmens Google LLC bezeichnet.", "tgt_summary": "Google涂鸦(英语:Google Doodle)是为庆祝节日、纪念日、成就以及纪念杰出人物等而对Google首页商标的一种特殊的临时变更。Google的第一个涂鸦是在1998年为火人祭活动设计的。这个徽标由拉里·佩奇和谢尔盖·布林亲自设计。此后Google的节日涂鸦都采用设计外包模式。2000年佩奇和布林让实习生黄正穆设计巴士底日的涂鸦。从这时开始,涂鸦开始由“Doodlers”团队的员工管理和发布。", "id": 1281334} {"src_title": "Seelen (Film)", "tgt_title": "宿主 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung spielt in einer fiktiven Zukunft der Erde. Aliens, die von den Menschen Seelen genannt werden, haben die Erde bevölkert und dort ein neues System aufgebaut. Die Seelen benutzen die Menschen als Wirt und übernehmen dabei die vollständige Kontrolle über deren Körper und Erinnerungen. Nahezu alle Menschen beherbergen inzwischen Seelen. Stirbt ein besetzter menschlicher Körper, wird die Seele von sogenannten Heilern entnommen und entweder einem neuen Körper implantiert oder mit Hilfe einer Art Transportbox zu einem der anderen von ihnen besetzten Planeten gesandt. Die wenigen noch freien Menschen verstecken sich in Wäldern, Höhlen und Wüsten. Die 19-jährige Melanie Stryder ist eine der letzten Menschen und eine Rebellin, sie verliebt sich auf der Flucht in Jared. Zusammen mit ihrem kleinen Bruder und Jared ist sie unterwegs, wird aber von einer Gruppe Sucher gestellt und nach einem Sprung aus einem Fenster ins Krankenhaus gebracht. Dort wird ihr eine Seele namens Wanderer eingesetzt. Während in den meisten Fällen das alte Ich des Wirtskörpers sehr bald ausgelöscht wird, wehrt sich Melanie gegen den Eindringling und bleibt so in ihrem Körper weiterhin bestehen. Wanderer wird überwältigt von Melanies Erinnerungen und Gefühlen. Melanie ist nicht bereit, Wanderer ihren Körper kampflos zu überlassen. Die Sucherin, die Melanie gefasst hat, will Wanderer in einen anderen Körper überführen, um dann selbst Melanies Ich auszulöschen, das sich durch einen Angriff auf die Sucherin offenbart hatte. Wanderer flieht und wird von Melanie zum Versteck der letzten verbliebenen Menschen geführt. Nach anfänglicher Skepsis freunden sich die Menschen allmählich zaghaft mit Wanderer an, deren Name unterdessen in Wanda abgewandelt wird; der junge Ian und Wanda verlieben sich. Melanie liebt Jared noch immer, es gelingt ihr jedoch nicht, sich gegen Wanda durchzusetzen. Die Sucherin macht sich nach der Flucht von Wanda verbissen auf die Suche nach ihr. Bei Ausflügen zur Nahrungsmittel- und Medikamentenbeschaffung werden zwei Menschen von Suchern verfolgt und sterben bei einem Frontalcrash. Bei Experimenten der Menschen, die Seelen wieder von den Menschen zu trennen, werden mehrere Seelen und deren Wirte getötet. Wanda wird Zeugin dieser fehlgeschlagenen Versuche der Menschen, doch nach ihrem anfänglichen Entsetzen über die Ermordung ihrer Artgenossen zeigt sie den Menschen, wie sie die Seelen erfolgreich aus dem jeweiligen Wirt entfernen können, ohne einen der beiden zu töten. In diesem Verlauf gelingt es den Menschen, die Sucherin zu fangen, die Wanda verfolgt, deren Seele zu entnehmen und diese zu einem anderen besetzten Planeten zu schicken. Wanda will sich in schwesterlicher Liebe nun selbst opfern, um Melanie auf diese Weise ihren Körper und das Leben mit Jered und Jamie zurückzugeben. Anstatt jedoch Wandas Bitte zu folgen und sie in ihrem Liebeskummer sterben zu lassen, setzen die Menschen sie nach etwa einem Monat in den Körper einer jungen Frau ein, der nach der Trennung von der ihn besetzenden Seele ansonsten verstorben wäre, und retten somit im Gegenzug ihre Freundin Wanda. Einige Monate darauf geraten Jared, Melanie, Ian und Wanda in eine nächtliche Kontrolle und werden scheinbar von Suchern gefasst. Diese stellen fest, dass Wanda mit den Menschen kooperiert, jedoch handelt es sich nicht um Sucher, sondern um eine weitere Gruppe von Menschen, und es stellt sich heraus, dass es weitere Seelen gibt, die sich mit den Menschen verbündet haben.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Produzenten Nick Wechsler, Steve Schwartz und Paula Mae Schwartz erwarben die Filmrechte an dem Buch im September 2009. Daraufhin wurde Andrew Niccol als Drehbuchautor und Regisseur engagiert. Im Februar 2011 sollte Susanna White Niccol als Regisseur ersetzen, jedoch kehrte Niccol im Mai 2011 zum Projekt zurück. Ebenfalls im Mai 2011 wurde Saoirse Ronan für die Hauptrolle der \"Melanie Stryder\" gecastet. Ronan stach dabei Dianna Agron aus, die ebenfalls Interesse an der Rolle hatte. Im November 2011 wurden die männlichen Hauptrollen an Max Irons und Jake Abel vergeben. Vor allem die Rolle von Max Irons war sehr begehrt. So haben sich neben ihm noch Shiloh Fernandez, Liam Hemsworth, Kit Harington, Jai Courtney und Wilson Bethel für die Rolle des \"Jared Howe\" beworben. Anfang 2012 wurde Diane Kruger für die Rolle der Sucherin verpflichtet, die schon Eva Green und Claire Danes angeboten wurde. Die Dreharbeiten fanden im Februar und März 2012 in Louisiana und New Mexico statt. Emily Browning war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten mit Max Irons liiert, welcher im Film Jared Howe spielt. Sie ist in einigen wenigen Szenen am Ende des Films als Pet/Wanderer zu sehen, wird aber im Abspann nicht genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Am 22. März 2012 wurde der erste Trailer zu \"Seelen\" veröffentlicht. Die Premiere fand am 19. März 2013 in Los Angeles statt. Der Film läuft seit dem 29. März 2013 in den US-amerikanischen Kinos. Am 25. April 2013 sollte der Film in den deutschen Kinos anlaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Bei Produktionskosten von 40 Millionen US-Dollar spielte der Film in den USA, am Eröffnungstag, 5,2 Millionen US-Dollar ein, und nach dem ersten Wochenende waren es 11 Millionen US-Dollar. Bis Ende Mai wurden weltweit 63,3 Millionen Dollar eingespielt, davon 26,6 Millionen in den USA und 36,7 Millionen im Rest der Welt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Seelen (Originaltitel \"The Host\") ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2013. Der Regisseur Andrew Niccol produzierte den Film in Zusammenarbeit mit der US-Filmgesellschaft Metropolitan Filmexport und Open Road Films. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stephenie Meyer. Der Film lief in Deutschland am 6. Juni 2013 und am 29. März 2013 in den US-amerikanischen Kinos an.", "tgt_summary": "是一部2013年的美国浪漫科幻电影,改编自史蒂芬妮·梅尔的同名小说。电影由瑟夏·罗南、麦斯·艾朗和杰克·阿贝尔主演。", "id": 530088} {"src_title": "Blood-C", "tgt_title": "BLOOD-C", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Das freundliche und tollpatschige Mädchen Saya Kisaragi () lebt mit ihrem Vater im Schrein eines kleinen Ortes. Sie wurde auch in der Schwertkampfkunst geschult, die sie bald nachts gegen Geisterwesen einsetzen muss, die den Ort angreifen. So soll sie ihre Familie und Freunde, allen voran ihren guten Freund Fumito Nanahara () beschützen. Doch stellt sich dies bald als Test heraus, um ihr gutes Herz und ihren Mut auf die Probe zu stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Die von Ranmaru Kotone und Clamp geschaffene Serie erschien von Ausgabe 7/2011 (26. Mai 2011) bis 10/2012 (25. August 2012) im Magazin \"Monthly Shōnen Ace\". Der Verlag Kadokawa Shoten veröffentlicht die Kapitel auch in vier Sammelbänden. Eine englische Übersetzung des Werks erscheint bei Dark Horse Comics, Norma Editorial bringt eine spanische heraus. Eine deutsche Fassung wurde von April bis Oktober 2013 von Kazé Deutschland herausgegeben. Daneben erschien in der \"Newtype Ace\" von Ausgabe 1/2011 (10. September 2011) bis 9/2012 (10. Mai 2012) der Manga \"Blood-C: Izayoi Kitan\" (BLOOD-C ) von Ryō Hazuki. Die Kapitel wurden in zwei Sammelbänden zusammengefasst und erschienen bei Kazé 2013 und 2014 auch auf Deutsch.", "section_level": 1}, {"title": "Romane.", "content": "Jun’ichi Fujisaku adaptierte das Werk in zwei Romanen die bei Kadokawas Horrorroman-Imprint \"Kadokawa Horror Bunko\" erschienen: \"Blood-C\" (ISBN 978-4-04-394477-4) am 4. Oktober 2011 zur Fernsehserie und \"Blood-C: The Last Dark\" (ISBN 978-4-04-100300-8) am 2. Juni 2012 zum Kinofilm.", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehserie.", "content": "Parallel zur Entstehung des Mangas wurde 2011 bei Production I.G eine Animeserie mit zwölf Folgen produziert. Dabei führte Tsutomu Mizushima Regie und die künstlerische Leitung lag bei Hiromasa Ogura. Die Drehbücher der Folgen schrieben Jun’ichi Fujisaku und Nanase Ōkawa. Die Erstausstrahlung erfolgte vom 8. Juli bis 30. September 2011 kurz nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf MBS, ab 9. Juli zudem auf TBS und ab 13. Juli auf CBC. Englische Übersetzungen erschienen in Australien, Neuseeland und dem Vereinigten Königreich und wurden von Niconico per Streaming angeboten. Auch eine spanische und eine chinesische Fassung wurden veröffentlicht. Auf Deutsch erschien die Serie von August 2012 bis Februar 2013 bei Animaze auf Blu-ray und DVD.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Naoki Sato. Für den Vorspann verwendete man das Lied \"Spiral\" von DUSTZ. Der Abspann wurde mit \"Junketsu Paradox\" von Nana Mizuki unterlegt.", "section_level": 2}, {"title": "Kinofilm.", "content": "Am 21. Mai 2012 kam in Japan der Kinofilm \"\" zu Manga und Anime heraus. Unter der Regie von Naoyoshi Shiotani entstand der Film, wie die Fernsehserie, bei Production I.G. In Deutschland erschien er im Oktober 2013 bei MAD Dimension auf Blu-ray und DVD.", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "Vom 2. Juli bis 5. Juli 2015 wurde in Japan die Theater-Show \"Blood C - The Last Mind\" aufgeführt. Bei der Theater-Adaption spielte Miyahara Hana-on den Hauptcharakter Saya Kisaragi. Die Regie führte Tsutomu Mizushima.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blood-C ist eine Manga-Serie und Anime-Fernsehserie aus dem Jahr 2011. Beide Werke sind lose mit \"Blood – The Last Vampire\" von 2000 und \"Blood+\" von 2005/6 verbunden und in die Genres Horror, Mystery, Drama und Action einzuordnen. Das Konzept beider Werke stammt von der Künstlergruppe Clamp.", "tgt_summary": "BLOOD-C()于2011年7月7日在日本MBS电视台・TBS电视台开始播放。漫画由琴音らんまる所绘,在月刊少年ACG连载。", "id": 1343012} {"src_title": "BM25 Musudan", "tgt_title": "舞水端導彈", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Anfang 2003 wurde bekannt, dass man in Nordkorea an einem neuen Raketentyp arbeitet. Rüstungsexperten nehmen an, dass emigrierte russische Ingenieure aus dem Staatlichen Raketenzentrum Makejew in Miass an der Entwicklung beteiligt waren. Erstmals wurde die BM25 Musudan im Oktober 2003 auf dem Flugplatz Mirim beobachtet. Ein einziger Teststart erfolgte vermutlich 2007 im Iran. Im Oktober 2010 wurde die BM25 Musudan an einer Militärparade in Pjöngjang erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die BM25 Musudan basiert auf der sowjetischen R-27 (NATO: SS-N-6 Serb) SLBM. Die Rakete ist eine Kopie der R-27, welche über eine verlängerte Rumpfsektion verfügt. Die BM25 Musudan ist eine einstufige Rakete mit einem 4D10-Raketentriebwerk für hypergolischen Flüssigtreibstoff. Zur Verwendung kommen 1,1-Dimethylhydrazin und RFNA. Da dieser Treibstoff auf Stahl und Aluminium sehr korrosiv wirkt, kann die Rakete nur über eine bestimmte Zeit im betankten Zustand belassen werden. Die Antriebssektion der BM25 Musudan wird vermutlich auch bei der Trägerrakete Unha verwendet. Die Sprengkopfsektion scheint eine Neuentwicklung zu sein. Die Nutzlast liegt bei 500–1.200 kg und besteht vermutlich aus einem Nukleargefechtskopf. Die Bestückung mit einem konventionellen Splittergefechtskopf ist ebenfalls möglich. Die maximale Reichweite der Rakete liegt je nach Quelle bei 2.500–4.000 km. Die Steuerung der BM25 Musudan erfolgt mittels einer Trägheitsnavigationsplattform. Je nach Schussdistanz wird eine Präzision (CEP) von 1.300–2.000 m erreicht. Es ist möglich, dass an das Steuersystem ein GPS-Lenksystem (Beidou (Satellitennavigation) oder GLONASS) gekoppelt wurde. So lässt sich die Präzision auf 200–300 m verbessern. Das System ist auf dem MAZ-547/MAZ-7916-12x12-LKW untergebracht und damit schnell verlegbar und schwierig zu lokalisieren; eine präventive Zerstörung ist demnach nicht zuverlässig möglich. Die Raketen können direkt in einer Raketenbasis oder an anderen Orten gestartet werden. Jedes Fahrzeug ist mit einer Rakete bestückt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Wann die BM25 Musudan bei den nordkoreanischen Streitkräften eingeführt wurden, ist nicht genau bekannt. Die Serienproduktion begann wahrscheinlich 2009. Die operationelle Einsatzfähigkeit wurde vermutlich 2011 erreicht. Schätzungsweise verfügt Nordkorea über 12–50 BM25 Musudan-Raketen. Laut veröffentlichten Depeschen von Wikileaks soll Nordkorea 2005 unter Umgehung des Raketentechnologie-Kontrollregimes 19 Raketen an den Iran geliefert haben, die dort unter der Bezeichnung Chorramschahr geführt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die BM25 Musudan ist eine ballistische Mittelstreckenrakete, die in Nordkorea entwickelt wurde. Andere Bezeichnungen lauten Taepodong X, Nodong-B, Rodong-B, Hwasong-10 oder Mirim.", "tgt_summary": "火星-10导弹是北韩研制的公路机动式液体远程弹道导弹,技术可能源自苏联潜射弹道导弹R-27,估计最远射程可达2500~4000公里。因朝鲜始终未公布导弹的相关信息,所以很长一段时间内被情报机构及新闻媒体使用卫星照片中第一次发现此型导弹的朝鲜地名舞水端里,将导弹命名为舞水端导弹()或BM-25。直到2016年6月22日,导弹第一次试射成功后,朝鲜才首次公开导弹的官方命名为火星10。", "id": 736100} {"src_title": "Reid Hoffman", "tgt_title": "里德·霍夫曼", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Hoffman wurde als Sohn von Deanna Ruth Rutter und William Parker Hoffman Junior geboren und wuchs in Berkeley, Kalifornien, auf. Hoffman besuchte die Highschool \"The Putney School\", wo er Ahornsirup aus eigenem Anbau herstellte, Ochsen trieb und Epistemologie studierte. Sein Studium absolvierte er im Jahr 1990 an der Stanford University mit dem Bachelor of Science in Symbolsystemen und Kognitionswissenschaften (wo er sowohl ein Marshall-Stipendium als auch den Dinkelspiel Award verliehen bekam). Im Jahr 1993 erlange er dann den Master of Arts in Philosophie an der Universität Oxford. Im Jahr 1994 begann Hoffman seine Tätigkeit bei Apple Computer, wo er an \"eWorld\" arbeitete, einem frühen Versuch, ein soziales Netzwerk zu schaffen. eWorld wurde 1996 von AOL übernommen. Er arbeitete später bei Fujitsu, bevor er 1997 SocialNet.com, seine erste eigene Firma, mitbegründete. Diese konzentrierte sich auf \"Online-Dating und das Zusammenführen von Menschen mit ähnlichen Interessen, wie beispielsweise Golfer, die auf der Suche nach einem Partner in ihrer Umgebung sind.\" 2018 wurde Hofman in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "PayPal.", "content": "Während Hoffman bei SocialNet tätig war, war er zudem Vorstandsmitglied bei der Gründung von PayPal, einem elektronischen Geldüberweisungsdienst. Im Januar 2000 verließ er SocialNet und wurde hauptamtlich leitender Geschäftsführer von PayPal. Allen Blue, den Hoffman bei PayPal eingestellt hatte, sagte: \"PayPal musste sich jeden Marktvorteil, den es hatte, erkämpfen und Reid wurde ein Spezialist darin, sich in diesem extrem konkurrenzbehafteten Umfeld behaupten zu können.\" Er war für alle externen Beziehungen von PayPal zuständig, wie beispielsweise die Zahlungsinfrastruktur (VISA, MasterCard, ACH, WellsFargo), den Geschäftsausbau (eBay, Intuit und andere), die Geschäftsführung sowie für rechtliche Angelegenheiten. Peter Thiel, Hoffmans Vorgesetzter bei PayPal, sagte: \"Er war der leitende Feuerwehrmann bei PayPal. Dies mindert seine Position indes herab, denn es loderten zu jener Zeit sehr viele Brände.\" Zu dem Zeitpunkt als PayPal im Jahr 2002 von eBay für US$ 1,5 Mrd. übernommen wurde, war er leitender Geschäftsführer von PayPal.", "section_level": 1}, {"title": "LinkedIn.", "content": "Hoffman gründete LinkedIn im Dezember 2002 zusammen mit zwei ehemaligen Kollegen von SocialNet (einschließlich Allen Blue). Einer von diesen war ein ehemaliger Kommilitone, der andere ein Kollege aus Hoffmans Zeiten bei Fujitsu. Am 5. Mai 2003 wurde es als eines der ersten geschäftlich orientierten sozialen Netzwerke auf den Markt gebracht. Peter Thiel und Keith Rabois, die beide Kollegen von Hoffman bei PayPal waren, investierten in LinkedIn. Im November 2012 hatte LinkedIn bereits mehr als 187 Millionen registrierte Nutzer in über 200 Ländern. Auf der Seite können registrierte Nutzer eine Liste mit sogenannten Connections verwalten. Dabei handelt es sich um Personen, zu denen der Nutzer auf unterschiedlichsten Ebenen eine Beziehung haben kann. Nutzer können außerdem Personen einladen (unabhängig davon, ob diese bereits bei LinkedIn registriert sind oder nicht), um sie zu ihren Connections hinzuzufügen. Laut Forbes ist \"LinkedIn heutzutage das mit Abstand vorteilhafteste soziale Netzwerk für Jobsuchende und Fachkräfte.\" Hoffman war während der ersten vier Jahre gründender Geschäftsführer bei LinkedIn, bevor er im Februar 2007 schließlich Vorstandschef und Präsident wurde. Im Mai 2007 feierte LinkedIn schließlich sein erstes Rentabilitätsjahr. Im Juni 2009 wurde Hoffman dann leitender Vorstandschef. Seit dem Börsengang von LinkedIn am 19. Mai 2011 besitzt Hoffman einen Anteil von geschätzten US$ 2,34 Mrd. Darin nicht enthalten sind jegliche Gewinne von Greylock Partners, von denen er 2009 zum Partner ernannt worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Investitionen.", "content": "Nach dem Verkauf von PayPal an eBay wurde Hoffman einer der produktivsten und erfolgreichsten Privatinvestoren im Silicon Valley. Im Jahr 2010 wurde Hoffman Mitglied der Greylock Partners und verwaltet ihren US$ 20 Mio. Discovery-Fond. Seine Schwerpunkte bei Greylock liegen in den Bereichen Verbraucher und Dienstleistungen, Unternehmenssoftware, Internet-Services, Enterprise 2.0, Mobiltelefone, Social Gaming, Online-Marktplätze, Bezahlungsvorgänge und soziale Netzwerke.", "section_level": 1}, {"title": "Facebook.", "content": "Dem Buch The Facebook Effect von David Kirkpatrick zufolge arrangierte Hoffman das erste Treffen zwischen Mark Zuckerberg und Peter Thiel, das zu Thiels anfänglicher Investition von US$ 500.000 in die Firma führte. Neben Thiel investierte auch Hoffman während der ersten Finanzierungsrunde in Facebook.", "section_level": 2}, {"title": "Zynga.", "content": "Hoffman persönlich investierte in die erste Finanzierungsrunde von Zynga und wurde Mitglied des Firmenvorstandes. Hoffman und der Zynga Firmenchef Mark Pincus besitzen gemeinsam das Six Degrees Patent. Zynga hatte 2012 einen Börsenwert von US$ 2,48 Mrd. (Stand August 2012).", "section_level": 2}, {"title": "Andere Investitionen.", "content": "Zu seinen anderen Investitionen zählen Wikia, Permuto, Six Apart, thesixtyone, Tagged, IronPort, Flickr, Digg, Ping.fm, Nanosolar, Care.com, Knewton, Kongregate, Last.fm, Technetto, OneKingsLane, Wrapp, Edmodo, Vendio und shopkick. Er ist einer der Hauptsponsoren des Ethics and Governance of Artificial Intelligence Funds.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Auftritte.", "content": "Hoffman ist ein regelmäßiger Besucher des World Economic Forums im schweizerischen Davos und hat in den Jahren 2011, 2012 und 2019 an den Bilderberg Meetings teilgenommen. Hoffman ist Mitorganisator von \"The Weekend To Be Named Later\", einer von Ben Franklin inspirierten Versammlung ambitionierter Freunde, die sich darüber Gedanken machen, wie man die Welt verändern kann. Er war Redner bei der Konferenz der X-Prize Foundation sowie der TED Konferenz in Long Beach 2012. Oft hält er Vorträge an der Stanford University, der Oxford University, der Harvard University, dem Media Lab des MIT sowie anderen Institutionen. Er war außerdem in \"The Charlie Rose Show\", Fareed Zakarias \"Global Public Square\" auf CNN und anderen Nachrichtensendungen im Fernsehen zu sehen. Vom 11. bis 14. Juni 2015 nahm er an der 63. Bilderberg-Konferenz in Telfs-Buchen in Österreich teil.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenämter.", "content": "Hoffman ist Vorstandsmitglied von \"Do Something\" sowie von Kiva.org (einer Mikrofinanzorganisation), Mozilla und Endeavor Global, einer internationalen NPO für Entwicklung, die Unternehmer im Schwellenmarkt findet und unterstützt. Hoffman ist außerdem ein Unterstützer von \"QuestBridge\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Reid Garrett Hoffman (* 5. August 1967 in Stanford, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Unternehmer und Autor. Hoffman ist bekannt als Mitgründer von LinkedIn. Er war Junior Produktmanager bei Apple und Fujitsu, Führungskraft des Internetdienstleisters PayPal, ein Privatinvestor, ein institutioneller Investor, Gründer und Firmenchef des mit Risikokapital finanzierten Unternehmens LinkedIn sowie unabhängiges Vorstandsmitglied sowohl privater als auch öffentlicher Firmen.", "tgt_summary": "里德·盖瑞·霍夫曼(英语:Reid Garrett Hoffman,1967年-8月5日),美国企业家,风险投资家与作家。他同时也是众所周知的LinkedIn的联合创始人,该网络服务网站主要用于商业联系和职位搜索。", "id": 483001} {"src_title": "Musikfilm", "tgt_title": "歌舞片", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die ersten Filme waren Stummfilme, deren Vorführung von einem Pianisten oder einem Live-Orchester untermalend begleitet wurde. Die technische Möglichkeit, Bild und Ton zu synchronisieren, erschien zunächst als interessante Möglichkeit, die Musik eines Orchesters auch in kleine Kinosäle zu tragen. Der erste Tonfilm in Spielfilmqualität \"Der Jazzsänger\" (1927) mit Al Jolson hat daher weiterhin die im Stummfilm üblichen Texttafeln und verwendet die Möglichkeit des Tons nur für einige Gesangseinlagen. Mit den verbesserten technischen Möglichkeiten, auch gesprochene Dialoge aufzuzeichnen, trat die Musik binnen kurzer Zeit (etwa ab 1930) in den Hintergrund zugunsten von dialogorientierten handlungsgestützten Filmen. Jetzt erst kann man vom Musikfilm als eigenem Genre (in Abgrenzung zum „normalen“, dialogorientierten Film) sprechen. Der Musikfilm hat eine Blütezeit in den 1940er Jahren mit Stars wie Ginger Rogers, Fred Astaire und Gene Kelly. Die Prinzipien der zu jener Zeit üblichen großen Revue-Shows werden dabei in das Medium Film übertragen (Revuefilm). In den 1950er Jahren wird in Deutschland Musik häufig genutzt, um die heile Welt des Heimatfilms zu illustrieren. Stars wie Peter Alexander haben mit ihren Filmen in Deutschland großen Erfolg. Daraus entwickelt sich als typisch deutsches Subgenre der Schlagerfilm in den 1950er Jahren. In den 1960er Jahren werden in den USA Musikstars wie Elvis Presley oder in Großbritannien die Beatles in Filmen eingesetzt, die auf sie speziell zugeschnitten sind. Auch heute ist der Musikfilm noch ein wirtschaftlich erfolgreiches Genre. Musikfilme wie die oscarprämierten Streifen \"Moulin Rouge\" oder \"Black Swan\" finden neue und kreative Möglichkeiten, Musik im Rahmen eines Films einzusetzen. Auch die meisten Disney-Animations-Filme kann man als Musikfilme bezeichnen. Musikstars wie Alan Menken oder Elton John schreiben für diese sehr erfolgreichen Produktionen die Musik. Im indischen Film sind Musikeinlagen ein typischer und eigenständiger Bestandteil des kommerziellen Kinos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Musikfilm ist ein Film, der von vielen musikalischen Darbietungen geprägt ist. Die verwendeten Musiknummern sind dabei – im Gegensatz zu „normalen Filmen“ – integraler Handlungsbestandteil.", "tgt_summary": "歌舞片(英语:Musical film)是种以歌唱与舞蹈贯串剧情的电影类型。说起歌舞片的创始与发展,应该要从1920年代末期有声电影被发明出来之后开始。", "id": 1935283} {"src_title": "Cheng-Kung-Nationaluniversität", "tgt_title": "國立成功大學", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Vorläufer der späteren Nationaluniversität war die am 15. Januar 1931 zur Zeit der japanischen Herrschaft in Taiwan auf Veranlassung des Generalgouverneurs von Taiwan gegründete \"Technische Höhere Schule Tainan\" (). Nach Übernahme Taiwans durch die Republik China im Jahr 1945 wurde die Lehreinrichtung 1946 als \"Technische Hochschule der Provinz Taiwan\" () reorganisiert. Ab 1952 erhielt die Einrichtung finanzielle Unterstützung aus den Vereinigten Staaten und ging eine langfristige Kooperation mit der Purdue University in West Lafayette (Indiana) ein, um die eigenen Ausbildungsstandards an ein internationales Niveau anzupassen. 1956 wurden Fakultäten für Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften eingerichtet und die Hochschule zur \"Taiwanischen Cheng-Kung-Provinzuniversität\" () erhoben. Die neue Universität verstand sich als die führende Hochschule Süd-Taiwans, analog zur führenden Rolle der Nationaluniversität Taiwan in Nord-Taiwan. 1971 wurde die Provinzuniversität zur \"Cheng-Kung-Nationaluniversität\" () erhoben, was neben einer höheren Reputation auch eine verbesserte Finanzausstattung zur Folge hatte. 1983 wurde eine Medizinische Fakultät eingerichtet, 1987 kam eine Versuchsanstalt für Aeronautik und Experimentelle Astrophysik hinzu und 1988 wurde die neu erbaute Universitätsklinik eröffnet. 1997 nahm die Fakultät für Sozialwissenschaften ihren Lehrbetrieb auf, 2003 folgten die Fakultäten für Elektrotechnik und Computerwissenschaften sowie für Planung und Design. Als letzte der heute bestehenden neun Fakultäten wurde 2005 die Fakultät für Biowissenschaften und Biotechnologie eingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Campusse und Standorte.", "content": "Die NCKU verfügt über vier Haupt-Campusse, drei davon im Stadtgebiet von Tainan und einer im Landkreis Yunlin.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Im Oktober 2018 gab es neun Fakultäten () gegliedert. Diese waren in 43 Abteilungen und 35 unabhängige Institute unterteilt. Angeboten wurden 14 Studiengänge mit 45 Bachelor-Abschlüssen und 106 Master-Abschlüssen (davon 25 berufsbegleitende Masterkurse). Es gab 59 Doktoranden-Forschungszentren.", "section_level": 1}, {"title": "Kooperationen.", "content": "Im Jahr 2012 ging die NCKU eine Kooperation mit der Sun-Yat-sen-Nationaluniversität, der Chung-Hsing-Nationaluniversität und der Chung-Cheng-Nationaluniversität ein (\"Taiwan Comprehensive University System\", informell die \"Taiwan T4 Alliance\"), mit dem Ziel, einer Vereinheitlichung und Bündelung der Forschungsaktivitäten in Süd- und Zentraltaiwan. Im Jahr 2015 kamen von den 21.805 Studenten 1971 (9,0 %) aus dem Ausland.", "section_level": 1}, {"title": "Bisherige Präsidenten.", "content": "Im Folgenden sind die bisherigen Präsidenten der CKNU bzw. deren Vorläuferinstitutionen seit 1946 mit Amtszeit aufgelistet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cheng-Kung-Nationaluniversität (NCKU, ) ist eine Universität in Tainan, Taiwan. Die Universität ist nach Zheng Chenggong (Koxinga) benannt, der im 17. Jahrhundert die Niederländer besiegt und das Königreich Dongning auf Taiwan gegründet hatte. Inoffiziell wird die Universität häufig ‚Chengda‘ () abgekürzt.", "tgt_summary": "国立成功大学(,缩写为英语:NCKU),简称成大、成功大学,是一所位于台湾台南市的国立大学,该校是教育部高教深耕计划中参与全球连结全校型计划的4所学校之一,名称由来为纪念延平郡王郑成功开台之功。前身为1931年台湾日治时期创办的「台湾总督府台南高等工业学校」,二战后国民政府于1946年接收,改制为「台湾省立台南工业专科学校」,同年底升格为「台湾省立工学院」(台湾省仅有的三所省立学院,另二所为台湾省立农学院、台湾省立师范学院),1971年改制为国立成功大学。目前校总区由相互紧邻的8大校区组成,另拥有安南校区、归仁校区及斗六校区。", "id": 592201} {"src_title": "Quantenkryptographie", "tgt_title": "量子密碼學", "src_document": [{"title": "Quantenschlüsselaustausch.", "content": "Die am besten bekannte und kommerziell verfügbare Anwendung von Quantenkryptographie ist der Quantenschlüsselaustausch. In den 1970er Jahren schlug Stephen Wiesner eine auf Quanteneffekten basierende Informationsübertragung vor, konnte diesen Vorschlag jedoch erst 1983 veröffentlichen. Charles H. Bennett und Gilles Brassard stellten 1984 das erste Protokoll zum Quantenschlüsselaustausch vor (BB84). Ziel eines Schlüsselaustauschprotokolls ist es, dass sich zwei Parteien (üblicherweise Alice und Bob genannt) auf einen gemeinsamen geheimen Schlüssel einigen, ohne dass eine dritte Partei (Eve) Informationen über den Schlüssel erhält, selbst wenn sie den Kommunikationskanal abhört. Beim Quantenschlüsselaustausch wird das durch den Einsatz eines Quantenkanals erreicht, da Eve die über diesen Kanal laufenden Nachrichten nicht abhören kann, ohne sie zu verändern. Einen Schlüsselaustausch mit Quantenverschränkung führte Artur Ekert 1991 ein. Die Sicherheit eines Quantenschlüsselaustauschprotokolls kann auch gegen unbeschränkte Angreifer bewiesen werden, was bei einem klassischen Schlüsselaustauschprotokoll unmöglich ist. Die einzigen Annahmen, die benötigt werden, sind die Gültigkeit der Gesetze der Quantenmechanik und eine Möglichkeit für Alice und Bob, sich gegenseitig zu authentifizieren, um einen Man-in-the-middle-Angriff auszuschließen. Zudem wird in den Sicherheitsbeweisen angenommen, dass die Kommunikationspartner nicht abgehört oder heimlich beobachtet werden und dass die verwendeten Geräte (z. B. Photodetektoren, Photonenquellen, Zufallsgeneratoren) wie spezifiziert funktionieren. Die zweite dieser Annahmen ist bei Verwendung von als \"geräte-unabhängig\" bezeichneten Verfahren (\"device-independent quantum cryptography\") nicht notwendig. Was die Sicherheitsbeweise am Ende liefern ist eine Garantie der Form: \"Wenn die Voraussetzung dieses Beweises gelten, weiß der Gegner nur mit (sehr kleiner) Wahrscheinlichkeit formula_1 mehr als formula_2 über den vereinbarten Schlüssel.\" Die Grössen formula_3 hängen von im Rahmen des Protokolls und vor Verwendung des Schlüssels bestimmbaren Größen ab.", "section_level": 1}, {"title": "Quanten-Commitmentverfahren.", "content": "Die Entdeckung des Quantenschlüsselaustauschs weckte die Hoffnung, auch andere kryptographische Verfahren gegen unbeschränkte Angreifer sicher machen zu können. Ein grundlegendes Primitiv sind Commitment-Verfahren, die es einer Partei erlauben, sich gegenüber einer anderen Partei auf eine solche Weise auf einen Wert festzulegen, dass sie den Wert nicht mehr ändern kann, die andere Partei jedoch nichts über den Wert lernt bis er aufgedeckt wird. Zusammen mit einem Quantenkanal kann man aus einem Quanten-Commitmentverfahren ein Primitiv namens Oblivious Transfer (OT) konstruieren, das gegen unbeschränkte Angreifer sicher ist. Oblivious Transfer ist ein vollständiges Primitiv, da es die sichere Implementierung beliebiger verteilter Berechnungen erlaubt (sichere Mehrparteienberechnung). (Die Ergebnisse von Crépeau und Kilian und Kilian alleine reichen noch nicht aus, um aus einem Quantencommitment und einem Quantenkanal allgemeine Protokolle für sichere Mehrparteienberechnung zu konstruieren, da die „Komponierbarkeit“ nicht gegeben ist, es ist also nicht sichergestellt, dass das gleichzeitige Verwenden zweier sicherer Primitive keine Sicherheitslücken erzeugt. Die Komponierbarkeit wurde jedoch später nachgewiesen.) Erste Versuche, Quanten-Commitmentverfahren zu konstruieren waren fehlerhaft. Es konnte gezeigt werden, dass es unmöglich ist, Quanten-Commitmentverfahren zu konstruieren, die gegen unbeschränkte Angreifer sicher sind. Der Einsatz von Quantenkanälen erlaubt es jedoch, Commitmentverfahren unter wesentlich schwächeren Annahmen, als klassisch nötig sind, zu konstruieren.", "section_level": 1}, {"title": "Bounded- und Noisy-Quantum-Storage-Modell.", "content": "Eine Möglichkeit, Quantencommitment und Quanten-OT zu erhalten, die gegen Angreifer ohne Laufzeitbeschränkung sicher sind, besteht darin, den Speicherplatz des Angreifers zu beschränken. Im \"Bounded-Quantum-Storage-Modell\" (BQSM) darf der Angreifer zwar eine beliebige Menge an klassischer Information speichern, sein Quantenspeicher ist jedoch durch eine Konstante \"Q\" beschränkt. Im BQSM lassen sich sichere Commitment- und OT-Protokolle konstruieren. Die zugrundeliegende Idee ist, dass die kommunizierenden Parteien mehr als \"Q\" Qubits austauschen. Da der Angreifer maximal \"Q\" davon speichern kann, muss er den Rest messen oder verwerfen. Das erlaubt das Umgehen des oben erwähnten Unmöglichkeitsresultats. Die ehrlichen Protokollteilnehmer müssen dabei, ähnlich wie beim Quantenschlüsselaustausch, keine Quanteninformationen speichern; im Prinzip können die Protokolle also mit der existierenden Technologie bereits realisiert werden. Die dabei übertragene Datenmenge ist ein konstantes Vielfaches der Schranke \"Q\". Der Vorteil des BQSM ist, dass die Annahme des beschränkten Quantenspeichers ziemlich realistisch ist. Mit heutiger Technologie ist bereits das hinreichend lange Speichern eines einzigen Qubits eine Herausforderung. Die genaue Bedeutung von „hinreichend lange“ hängt dabei vom Protokoll ab, durch Einfügen einer Pause kann der Zeitraum aber beliebig verlängert werden. Eine Verallgemeinerung des BQSM ist das \"Noisy-Storage-Modell\" von Wehner, Schaffner und Terhal. In diesem Modell ist der Quantenspeicher des Angreifers nicht beschränkt, er wird aber als verrauschter Kanal () modelliert, d. h., es wird angenommen, dass beim Speichern Bitfehler auftreten. Die Stärke des Rauschens ist dabei ein Parameter, für hinreichend starkes Rauschen können die gleichen Primitive realisiert werden wie im BQSM, das als Spezialfall angesehen werden kann. Unter klassischen Bedingungen können ähnliche Ergebnisse erzielt werden wie im BQSM, wenn die Größe des klassischen Speichers als beschränkt angenommen wird. Die ehrlichen Protokollteilnehmer müssen dabei allerdings Daten in der Größenordnung der Quadratwurzel der Schranke speichern. Da bei den heutigen Speicherpreisen die Schranke für den Angreifer entsprechend hoch angesetzt werden muss, sind diese Protokolle nicht praktikabel.", "section_level": 1}, {"title": "Positionsbasierte Quantenkryptographie.", "content": "Positionsbasierte Kryptographie erlaubt es, den Aufenthaltsort einer Partei als Berechtigungsnachweis zu verwenden. Zum Beispiel kann eine Nachricht so verschlüsselt werden, dass sie nur gelesen werden kann, wenn sich der Empfänger an einem bestimmten Ort befindet. Bei der \"Positionsverifizierung\" möchte eine Partei beweisen, dass sie sich an einem bestimmten Ort aufhält. Dies ist mit klassischen Protokollen unmöglich, wenn alle verifizierenden Parteien unehrlich sind und zusammenarbeiten. Es kann also nur Verfahren geben, die gegen in irgendeiner Weise beschränkte Angreifer sicher sind. Die ersten positionsbasierten Quantenverfahren wurden 2002 unter dem Namen \"Quantum Tagging\" untersucht, aber erst 2010 veröffentlicht. Nachdem 2010 noch weitere Protokolle vorgestellt wurden, konnte ein allgemeines Unmöglichkeitsresultat gezeigt werden: Wenn die Angreifer einen beliebig großen verschränkten Quantenzustand teilen, können sie immer vorgeben an einer bestimmten Position zu sein. Das schließt jedoch die Existenz von Protokollen in einem Bounded- oder Noisy-Quantum-Storage-Modell nicht aus.", "section_level": 1}, {"title": "Post-Quanten-Kryptographie.", "content": "Gegenwärtig können nur extrem eingeschränkte Quantencomputer konstruiert werden. Da es vorstellbar ist, dass in der Zukunft praktisch einsetzbare Quantencomputer gebaut werden können, ist es wichtig, kryptographische Verfahren zu untersuchen, die auch gegen Angreifer mit einem Quantencomputer sicher sind. Dieses Forschungsgebiet wird Post-Quantum-Kryptographie genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Quantenkryptographie ist die Verwendung quantenmechanischer Effekte (besonders bei Quantenkommunikation und Quantencomputern) als Bestandteil kryptographischer Verfahren oder zur Kryptoanalyse.", "tgt_summary": "量子密码学(英语:Quantum cryptography)泛指利用量子力学的特性来加密的科学。量子密码学最著名的例子是量子密钥分发,而量子密钥分发提供了通讯两方安全传递密钥的方法,且该方法的安全性可被信息论所证明。目前所使用的公开密钥加密与数码签章(如ECC和RSA)在具规模的量子电脑出现后,都会在短时间内被破解。量子密码学的优势在于,除了古典密码学上的数学难题之外,再加上某些量子力学的特性,可达成古典密码学无法企及的效果。例如,以量子态加密的资讯无法被复制。又例如,任何试图尝试读取量子态的行动,都会改变量子态本身。这使得任何窃听量子态的行动会被发现。", "id": 723701} {"src_title": "Windom (Minnesota)", "tgt_title": "温德姆 (明尼苏达州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Windom liegt auf der Hochebene des Coteau des Prairies, die sich über Teile South Dakotas, Iowas und Minnesotas erstreckt. Die Stadt liegt beiderseits des oberen Des Moines River, einem rechten Nebenfluss des Mississippi. Windom liegt auf 43°52′06′′ nördlicher Breite und 95°07′07′′ westlicher Länge. Es erstreckt sich über 11,21 km2, die sich auf 10,77 km2 Land- und 0,44 km2 Wasserfläche verteilen. Benachbarte Orte von Windom sind Jeffers (27,6 km nördlich), Bingham Lake (7,9 km nordöstlich), Lakefield (24,9 km südlich) und Wilder (9,5 km südwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Minneapolis (234 km nordöstlich), Minnesotas Hauptstadt Saint Paul (248 km in der gleichen Richtung), Rochester (242 km östlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (369 km südöstlich), Omaha in Nebraska (358 km südsüdwestlich), Sioux Falls in South Dakota (145 km westlich) und Fargo in North Dakota (423 km nordnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In Nord-Süd-Richtung verläuft der U.S. Highway 71 als Hauptstraße durch das Stadtgebiet. Dort trifft er auf die Minnesota State Routes 60 und 62. Alle weiteren Straßen innerhalb von North Mankato sind untergeordnete Fahrwege oder innerstädtische Verbindungsstraßen. In Nordost-Südwest-Richtung verläuft eine Eisenbahnlinie der Union Pacific Railroad durch das Stadtzentrum von Windom. Der Windom Municipal Airport liegt am nördlichen Stadtrand von Windom. Der nächste Großflughafen ist der Minneapolis-Saint Paul International Airport (229 km nordöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort Windom wurde 1871 von dem Eisenbahningenieur \"A. L. Beach\" an einer Strecke der damaligen \"Sioux City and St. Paul Railroad\" angelegt. Benannt wurde der Ort nach William Windom (1827–1891), einem U_S-Senator und zweimaligen Finanzminister der Vereinigten Staaten. Im gleichen Jahr wurde eine Poststation eingerichtet. Ebenso waren ein Eisenwarengeschäft, ein Saloon, zwei Bäckereien, ein Lebensmittelgeschäft, ein Fleischmarkt, eine Druckerei, ein Hotel und ein Gemischtwarenhandel errichtet worden. Im Jahr 1875 wurde der Ort als „Village of Windom“ inkorporiert. Im Jahr 1974 wurde Windom wie allen inkorporierten Gemeinden in Minnesota der Status „City“ verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Windom 4646 Menschen in 1994 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 431,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1994 Haushalten lebten statistisch je 2,25 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 92,1 Prozent Weißen, 1,4 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 1,2 Prozent Asiaten, 0,3 Prozent Polynesiern sowie 3,7 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 8,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,2 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 55,6 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 21,2 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 37.152 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 22.074 USD. 16,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Windom ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Cottonwood County im mittleren Südwesten des US-amerikanischen Bundesstaates Minnesota. Im Jahr 2010 hatte Windom 4646 Einwohner.", "tgt_summary": "温德姆(英语:Windom)是一个位于美国明尼苏达州卡顿伍德县的都市。根据2010年美国人口普查,该地共人口500人,而该地的面积约为11.21平方千米。同时该地也是卡顿伍德县的县治。", "id": 1469584} {"src_title": "Call of Duty: Ghosts", "tgt_title": "決勝時刻:魅影", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kampagne.", "content": "Die Story beginnt mit Elias Walker, dem Vater des Protagonisten, der seinen Söhnen Logan (Protagonist) und David „Hesh“ die Legende über die Spezialeinheit der \"Ghosts\" erzählt. Nachdem er zu Ende erzählt hat, werden die drei auf dem Weg nach Hause von einem vermeintlichen Erdbeben gestört. Zur selben Zeit wird die ODIN-Raumstation von der \"Föderation\", einem Zusammenschluss aller südamerikanischen Staaten, eingenommen. Daraufhin werden mehrere US-amerikanische Großstädte zerstört. Zehn Jahre später sind Logan, David und ihr Deutscher Schäferhund Riley auf einer Mission an der Mauer, die die USA und das Gebiet der Föderation trennt. Sie sichten mit Rileys Hilfe einen Amerikaner, der der Föderation hilft. Kurze Zeit später wird die US-Basis, auf der die Walkers stationiert sind, von der Föderation angegriffen. Die Brüder suchen ihren Vater und werden dabei in einem brennenden Haus gefangen und von den Ghosts gerettet. Dort erfahren sie, dass ihr Vater der Anführer der Ghosts ist und der Mann, der der Föderation hilft, Rorke heißt und ein Ghost war. Die Ereignisse überschlagen sich und die Ghosts werden von Rorke gefangen genommen und Elias von Rorke getötet. Daraufhin jagen die Walker-Brüder Rorke und stellen sich ihm in einem Kampf, bei dem Hesh verletzt wird und von Logan an Land gerettet wird. Rorke aber überlebt und nimmt Logan mit sich.", "section_level": 2}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mehrspieler-Modus.", "content": "Im Mehrspieler-Modus des Spiels gibt es im Vergleich zu den Vorgängern einige neue Spielmechaniken. So können nun Teile der Karten im Multiplayer zerstört oder verändert werden. Erstmals kann der Spieler auch einen weiblichen Soldaten auswählen. Insgesamt 14 Karten sind im Spiel enthalten. Es können außerdem je vier neue Karten aus einem der vier erschienen DLC's (Herunterladbare Inhalte) erworben werden. Das \"Nimm-10\"-System aus Black Ops 2 kehrt als ausführlicher Soldaten-Editor zurück. Hier können mehr als nur 10 Gegenstände ausgerüstet werden. Die Auswahl von Primär-, Sekundärwaffen und der Ausrüstung (Granaten und Taktikgranaten) wirken auf die Anzahl der Vorteilsobjekte (genannt Perks) aus. So kann der Spieler mehr Perks auswählen wenn er nur eine einfache Primärwaffe im Besitz hat, anstatt eine Primär- und Sekundärwaffe mitsamt Ausrüstung im Inventar hat. Call of Duty: Ghosts hat beachtlich mehr Perks als seine Vorgänger und Nachfolger. Auch die Wildcards (Spielkarte für erweiterte Optionen im Klasseneditor) wurden durch Perks ersetzt. Einige Perks sind den Waffenaufsätzen aus dem Vorgänger nachempfunden. Ohne Ausrüstung hat die Klasse 12 freie Plätze für Perks und je besser ein Perk ist, desto mehr Plätze braucht es. Diese haben einen Platzverbrauch von 1 bis 5. Beispielsweise benötigt das Perk \"Kein Fallschaden\" nur einen Platz, während \"Aussteiger\" (Dauerhaft unsichtbar auf der Karte) schon drei Plätze benötigt.", "section_level": 2}, {"title": "Extinction.", "content": "\"Extinction\" ist ein kooperativer Spielmodus in \"Call of Duty: Ghosts\", bei dem der Spieler mit bis zu vier Mitspielern antreten kann. Das Team muss sich dann gegen immer stärkere Wellen von Aliens wehren. Extinction ist mit den Spielmodi \"Überlebenskampf\" oder \"Zombie-Modus\" aus den vorherigen \"Call-of-Duty\"-Spielen vergleichbar. Um den Spielmodus freizuschalten, muss man die erste Mission der Einzelspieler-Kampagne auf einem beliebigen Schwierigkeitsgrad abschließen oder Level fünf im Mehrspieler-Modus erreichen. Es gibt außerdem noch einen \"Chaos Modus\". In diesem kämpft der Spieler durchgehend gegen angreifende Alien-Horden. Das Ziel dabei ist, zwei Minuten lang zu überleben.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Das Spiel ist am 5. November 2013 erschienen. Am 1. Mai bereits wurde ein Teaser Trailer namens \"Masked Warriors\" auf YouTube veröffentlicht. Das Spiel wurde am 21. Mai 2013 für die Xbox One parallel zur Präsentation der Konsole angekündigt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Am 24. April 2013 erschien durch einen internen Fehler das vorläufige Cover des Spiels auf der Webseite der britischen Handelskette Tesco. Vier Tage später war die Seite wieder mit einer Beschreibung und einem Veröffentlichungsdatum online, die am selben Tag wieder offline genommen wurde. Noch am selben Tag erschien das Spiel auch auf der Webseite eines spanischen sowie niederländischen Onlinehändlers. Eine Stellungnahme seitens Activision gab es nicht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Call of Duty: Ghosts ist ein Ego-Shooter, der von Infinity Ward entwickelt und von Activision veröffentlicht wurde. Es ist der zehnte Teil der \"Call-of-Duty\"-Reihe. Das Spiel erschien am 5. November 2013 für die PlayStation 3, Xbox 360, Wii U, Windows, außerdem als Launchtitel für die PlayStation 4 und Xbox One.", "tgt_summary": "《决胜时刻:魅影》(英语:\"Call of Duty: Ghosts\")是一款由Infinity Ward制作、美国动视发行第一人称射击游戏。游戏于2013年11月5日发行,并将在Microsoft Windows、PlayStation 3、Wii U、Xbox 360平台以及PlayStation 4和Xbox One次世代平台推出。本作是使命召唤系列的第10部作品,也是该系列第一部在第八世代游戏机运行的作品,该游戏的Xbox 360版本于2016年6月29日在Xbox One平台向下兼容,是唯一一个Xbox One平台向下兼容的次世代游戏。", "id": 2615474} {"src_title": "UN-Klimakonferenz in Warschau 2013", "tgt_title": "2013年联合国气候变化大会", "src_document": [{"title": "Ereignisse und Positionen im Vorfeld von COP-19.", "content": "Im Jahresverlauf 2013 fanden zahlreiche Vorbereitungssitzungen statt, auch in Bonn am Sitz des UNFCCC-Sekretariats.", "section_level": 1}, {"title": "Petersberger Klimadialog.", "content": "Auch der sogenannte \"Petersberger Klimadialog\" IV (engl.: \"Petersberg Climate Dialogue\") vom 6. bis 7. Mai 2013 im Axica Kongresszentrum Berlin brachte als informelle Konferenz außerhalb der offiziellen UNFCCC-Meetings die Umweltminister aus allen Weltregionen zusammen. Unter dem Motto „Shaping the future“ (\"die Zukunft gestalten\") eröffnete Bundeskanzlerin Merkel die Konferenz gemeinsam mit Peter Altmaier und dem polnischen Umweltminister Korolec. Im Mittelpunkt der Konferenz stand nach Angaben des deutschen Bundesumweltministeriums (BMU) der Weg zu einem ehrgeizigen, effektiven und gerechten Klimaschutzabkommen unter aktiver Beteiligung aller Staaten. In ihrer Grundsatzrede betonte Merkel die Notwendigkeit für den Aufbau des Green Climate Funds (\"Capacity building\" für erneuerbare Energien und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel), den bereits geleisteten Beitrag Deutschlands, sowie die Vorreiterrolle der EU bei den Reduktionszielen für Treibhausgase. Zur Klimagerechtigkeit sagte Merkel: „Wir wissen, es geht um das Zwei-Grad-Ziel. Wir wissen irgendwann auch, wie viele CO-Emissionen das auf ein bestimmtes Jahr bezogen bedeutet. Wir wissen im Grunde, dass langfristig, wenn wir uns die Weltbevölkerung anschauen, jeder Einwohner dieser Erde etwa zwei Tonnen CO emittieren dürfte.“ Eine verbündete Nation sei Indien und habe dies als einen gerechten Ansatz akzeptiert. Aber man müsse ehrlich sein, weder die Europäer noch die Amerikaner noch China seien sehr begeistert davon. Denn sie alle hätten schon über zwei Tonnen Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Kopf. „Und das bedeutet im Grunde, man müsste jetzt schon mit dem Reduzieren beginnen. Wir Industrieländer akzeptieren das. Aber ein Land wie die Volksrepublik China sagt: Seht euch einmal bitte an, wie viele Jahrzehnte ihr eure CO-Emissionen erhöht habt; da können wir bei unserem wirtschaftlichen Niveau doch nicht schon jetzt anfangen zu reduzieren. – Sie sehen also, vor welch großer Aufgabe wir stehen.“ Vor Delegierten aus Staaten, die zusammengenommen für 80 Prozent der Treibhausgase verantwortlich sind, forderte sie weiterhin einen Transfer an die Länder, die nicht schon an den Vorteilen der Industrialisierung partizipieren konnten. „Wir haben also Technologieentwicklung zu betreiben, damit für diese Länder der Zuwachs an Wohlstand, die Bekämpfung des Klimawandels und soziale Belange keine Gegensätze sind.“ In der Diskussionsrunde wurden Fragen nach dem Abbau der weltweiten Subventionen für fossile Energieträger gestellt. Die Ergebnisse des Dialogs sollen direkt in die UN-Verhandlungen eingebracht werden. Eine frühzeitige Diskussion vertiefe das Verständnis für die verschiedenen Optionen für ein internationales Klimaabkommen und erleichtere die Konsensfindung. Mit Strategien für die Einbindung der breiten Öffentlichkeit (siehe Clearing-House-Mechanismus) sollen Wege gesucht werden, wie allen Stakeholdern aus Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft Anreize gegeben werden, um politische Entscheidungen für mehr Klimaschutz mitzutragen und selbst stärker zum Klimaschutz beizutragen. Der öffentliche Teil des Klimadialogs konnte mit einem Livestream direkt mitverfolgt werden. Das erste Treffen des Klimadialogs im Jahr 2010 war ursprünglich auf dem Petersberg bei Bonn abgehalten worden. Auf Initiative Angela Merkels sollten die hoch verdichteten UNFCC-Weltklimakonferenzen ergänzt werden, um nach den wenig erfüllten Erwartungen auf dem Gipfel in Kopenhagen 2009 zu einem kontinuierlicheren Verhandlungsprozess zu gelangen.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Statements.", "content": "Der Umweltausschuss des Europaparlaments hat am 16. Oktober 2013 einen Antrag an das Parlament zur UN-Klimakonferenz und zur Klimapolitik vorgelegt. Darin sind ausführlich 20 Hintergrundinformationen zur COP 19 aufgeführt; 27 Argumentationslinien für die Begründung der vorgeschlagenen 68 Einzelforderungen und Festlegungen können im verlinkten Antragstext auf Deutsch nachgelesen werden. Der Text ist besonders zur inhaltlichen Vertiefung geeignet, weil er auch in alle Amtssprachen der EU übersetzt ist. Der Entschließungsantrag wurde am 23. Oktober im EU-Parlament angenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Umbau des Stadions Narodowy.", "content": "Vor Konferenzbeginn wurde die Spielfläche des Stadion Narodowy zu einem Konferenzzentrum umgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Konferenzverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grenzkontrollen.", "content": "Wegen der UN-Klimakonferenz führt Polen von 8. bis 23. November 2013 wieder vorübergehend Grenzkontrollen ein. Der Grenzübertritt an der deutsch-polnischen Grenze ist dann nur an bestimmten Übergangsstellen möglich. Nach früheren polnischen Angaben sind 43 Grenzübergänge von und nach Deutschland betroffen.", "section_level": 2}, {"title": "Eröffnung der Weltklimakonferenz.", "content": "Auch in den Eröffnungsreden am 11. November wurde der katastrophale Taifun auf den Philippinen angesprochen, so auch von UNFCCC-Generalsekretärin Christiana Figueres. Marcin Korolec sprach von einem Weckruf, da dies eine weitere Bestätigung dafür sei, „daß wir im ungleichen Ringen zwischen Mensch und Natur auch verlieren“ [könnten]. Klima als gemeinsames Thema, als globales Problem, sei freilich auch eine Chance, wenn wir die Fähigkeit demonstrieren, gemeinsam zu handeln („to act together“). Christiana Figueres ermahnte die Delegierten zu zielorientiertem und maximalen Einsatz über die ganze Distanz der nächsten Tage, ein positives Ergebnis zu erzielen, weil das was in diesem Stadion passiere, kein Spiel sei. Der Konferenzort Stadion sei der passende Ort für das olympische Motto Citius, altius, fortius, um mit der Konferenz schneller, höher und stärker zu einer sozial ausgleichenden und ökonomisch nachhaltigen Zukunft zu gelangen, die wir wollen und nötig haben.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Woche.", "content": "Am Freitag der ersten Konferenzwoche hat Japan seine bisherigen Klimaziele gekippt: Das Planziel der Vorgängerregierung von 2009, den CO-Ausstoß um 25 Prozent unter den Wert von 1990 zu senken (Basisjahr), wurde vom Leiter der japanischen Delegation Hiroshi Minami () wegen der Nuklearkatastrophe von Fukushima für obsolet erklärt. Bis 2020 soll nach der Energieplanung der neuen Regierung nun 3,8 % weniger CO als 2005 emittiert werden, was eine Zunahme um 3 % gegenüber 1990 bedeuten würde. Der Premierminister stelle sich jedoch weiterhin der Herausforderungen durch den Klimawandel. Das Ziel, 80 Prozent der Treibhausgase bis 2050 zu reduzieren, bleibt bestehen. Inga Römer, Klimaexpertin des BUND, nannte die japanische Ankündigung einen Schlag ins Gesicht der Klimaopfer. Bezüglich der Bemessungsgrundlage haben Brasilien und China (Zwei BASIC-Staaten) einen Antrag eingereicht, bei den nationalen Reduktionszielen die historischen Treibhausgasmengen als Verantwortung den Industriestaaten anzurechnen, was die europäische Delegation als zusätzliche Schwierigkeit für eine Einigung ansah. Für die Klimafinanzierung wird hingegen in Verhandlungskreisen ein Teil-Beschluss zu Loss and damage („Schäden und Verluste“) erwartet, Ausgleichszahlungen für Verluste und Folgen durch den Klimawandel vor allem für die Small Island Developing States. Zur Hälfte des Gipfels mussten viele Beobachter allerdings gegen die Resignation ankämpfen; Präsident Korolec rief für den späten Abend ein „stocktaking plenary“ ein, eine Runde, in der die Verhandlungsführer der einzelnen Arbeitsgruppen erklären mussten, wieso die Verhandlungen ins Stocken geraten sind. Notfalls sollte bis in den Sonntag hinein verhandelt werden, da am Montag der zweiten Verhandlungswoche UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sowie die zuständigen Minister der 194 Teilnehmerstaaten erwartet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Woche.", "content": "Am Mittwoch entließ der polnische Regierungschef Donald Tusk seinen Umweltminister, Marcin Korolec blieb jedoch Präsident des Klimagipfels. Bei der umfangreichen Kabinettsumbildung setzte er den Ökonomen Maciej Grabowski an seine Stelle, der sich gerade erst für die Schiefergasförderung starkgemacht hatte. Der deutsche Bundesumweltminister Peter Altmaier forderte ebenfalls am Mittwoch in einer Rede von den Entwicklungsländern, selbst mehr zu tun; gleichzeitig sagte er zusätzliche 30 Millionen Euro Hilfe für den \"Adaptation Fund\" zu, den UN-Anpassungsfonds. Er bekräftigte zudem die deutschen Klimaschutzziele: 40 Prozent weniger Treibhausgas-Ausstoß bis 2020, 55 % bis 2030 und 80 bis 95 % bis 2050. [Basisjahr 1990] Die großen Umwelt- und Entwicklungsorganisationen, darunter Greenpeace und der WWF, zogen erstmals in der Geschichte der Weltklimagipfel am Donnerstag vorzeitig aus dem Konferenzgebäude der COP19 aus. Damit wollten sie auch Solidarität mit den Opfern des Klimawandels demonstrieren. Kumi Naidoo kündigte an, zusammen mit der Zivilgesellschaft bis zur Folgekonferenz in Lima 2014 „Druck auf unsere Regierungen auf[zu]bauen, damit es im nächsten Jahr endlich zu guten Ergebnissen kommt.“ Die Verhandlungsführerin der deutschen Delegation Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser räumte zu diesem Zeitpunkt ein, dass es keinen Punkt ohne strittige Fragen gebe. Am Freitagabend – dem offiziellen Ende der Konferenz – wurden die Verhandlungen verlängert, selbst der Zeitplan bis zum Klimagipfel in Paris im Jahr 2015 fehlte. Bekanntgeben konnte Gipfelpräsident Korolec immerhin die Rettung des Adaptation Funds durch die Europäer, weil neben Deutschland nun auch Belgien, Frankreich, Finnland, Norwegen, Österreich, Schweden und die Schweiz Gelder in Höhe von insgesamt 100 Millionen US-Dollar zusagten.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik und Diskurse zur COP 19.", "content": "Bereits die Auswahl des Konferenzlandes war auf dem letzten Klimagipfel in Katar kritisiert worden. Umweltverbände sahen die kohlefreundliche Politik Polens im Vorjahr sehr problematisch, auch die Position bezüglich der Umweltschäden beim Fracking. Zudem waren die Umwelt- und Klimaziele der EU im Vorfeld des Gipfels von Polen blockiert worden. Von den vom Klimawandel, Global Weirding, sowie der Versauerung der Meere durch CO besonders betroffenen kleineren Staaten wurden die bisher völlig unzureichenden oder gar fehlenden konkreten Minderungszusagen der größten Treibhausgas-Produzenten angemahnt. Insbesondere die Vertreterinnen der Philippinen äußerten sich angesichts der Schäden in ihrem Heimatland durch den verheerenden Wirbelsturm Yolanda sehr betroffen. Der philippinische Delegierte Naderev M. Saño kündigte in einer emotionalen Rede am ersten Konferenztag einen Hungerstreik an. Er wolle fasten, bis eine bedeutsame Einigung erzielt worden sei. In Folge schlossen sich weitere Teilnehmer der Klimakonferenz dem Hungerstreik an, unter anderem der amerikanische Delegierte Collin Reese sowie 60 Mitglieder der Organisation Climate Action Network. Am 18. und 19. November fand in Warschau parallel zur Klimakonferenz ein Kohlegipfel der „World Coal Association“ statt, weshalb die Konferenz von Kritikern auch kurz als „Coal-COP“ bezeichnet wurde. Neben dem polnischen Wirtschaftsminister Janusz Piechociński war auch die UNFCCC-Generalsekretärin als Rednerin vorgesehen, was in Konferenzkreisen und in den Medien missbilligt wurde. Chefvorstand Milton Catelin von der World Coal Association unterstützte allerdings den Abschluss eines UNFCCC-Abkommens: WCA erkenne die globale Herausforderung durch den Klimawandel und den internationalen Konsens über die Notwendigkeit an, den Treibhausgas-Ausstoß zu reduzieren. Negativ im Zusammenhang mit dem Klimagipfel wurden auch mehrere Einzelentscheidungen der Vertragsstaaten gewertet, so auch die Ankündigung Chinas, neun große kohlebefeuerte Anlagen für Synthetic Natural Gas im Nordwesten Chinas und der Mongolei zu bauen, damit die verschmutzten Mega-Citys an der Ostküste Chinas sauberer würden. Mit der bisherigen Planung würde Kohle mit der Eisenbahn zu den SNG-Anlagen hin und Synthesegas zurück transportiert, wobei die Belastung für das Klima siebenfach höher als bei konventionellen Gaskraftwerken wäre, was in der thailändischen Presse als kontraproduktiv für die Klimaverhandlungen angesehen wird. Schon vor der Klimakonferenz demonstrierten Greenpeace-Umweltschützer vor sechs polnischen Kohlekraftwerken. „Der Klimawandel beginnt hier“, mahnten sie. Die polnischen Gastgeber beziehen 90 Prozent des elektrischen Stroms aus Kohlekraftwerken, doch 70 Prozent der Polen würden erneuerbaren Energien den Vorzug geben, so eine am Dienstag im Greenpeace Magazin erwähnte Umfrage. Zu Beginn der Konferenz äußerte sich der Strategiedirektor der \"Vereinigung besorgter Wissenschaftler\" (Union of Concerned Scientists) Alden Meyer sehr skeptisch, da nie so viel auf dem Spiel gestanden hätte, während die Erwartungen so niedrig waren. Christoph Bals von der Umweltorganisation Germanwatch stellte am Dienstag, dem zweiten Tag der Konferenz, den weltweiten „Klimarisiko-Index“ vor. Der Leiter der Internationalen Klimapolitik bei Greenpeace, Martin Kaiser, bezeichnete die fehlende Teilnahme der deutschen Bundeskanzlerin als Problem für Fortschritte auf der Klimakonferenz, da sie derzeit mit Koalitionsverhandlungen beschäftigt sei, jedoch wegen der Vorreiterposition innerhalb der europäischen Klimaschutzpolitik große Bedeutung habe. „Hilfreich wäre auch, wenn Merkel ein nationales Klimaschutzgesetz befürworten würde“, so Hubert Weiger vom BUND. Ein Experte des WWF erklärte, die Verantwortlichen für die Erderwärmung müssten eine Führungsrolle übernehmen und nicht so tun, als „hätten wir noch Jahrzehnte Zeit“. Grünen-Politiker, Umweltschutz- und Entwicklungsorganisationen kritisierten, die Konferenz habe keinerlei Impulse für den Klimaschutz gesetzt. In der ersten Woche der UN-Weltklimakonferenzen fanden zahlreiche als kleinere Konferenzen oder Informationsveranstaltungen der Umweltschutzorganisationen und Wissenschaftler statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die UN-Klimakonferenz in Warschau 2013 (, kurz COP 19) fand als 19. UN-Klimakonferenz vom 11. bis 23. November 2013 statt. Sie war zugleich die neunte Sitzung unter dem Kyoto-Protokoll (, kurz CMP 9) Nach der UN-Klimakonferenz im polnischen Posen 2008 und der COP 15 2009 in Kopenhagen fand die Weltklimakonferenz ein weiteres Mal in der EU statt: in Warschau, der Hauptstadt der Republik Polen. Sie soll der Fortsetzung der Verhandlungen zu einem Welt-Klimavertrag dienen.", "tgt_summary": "2013年联合国气候变化大会是《联合国气候变化纲要公约》缔约国第19次会议(COP19),也是《京都议定书》签字国第9次会议(CMP9),于2013年11月11日至11月22日,在波兰首都华沙举行。", "id": 349826} {"src_title": "Armenisch-deutsche Beziehungen", "tgt_title": "亞美尼亞-德國關係", "src_document": [{"title": "Allgemeine Beziehungen.", "content": "Auch wenn eine Anerkennung des Völkermords an den Armeniern erst 2016 offiziell durch Deutschland erfolgte, entwickelten sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern insgesamt positiv. Dabei lebt nur eine vergleichsweise kleine Zahl von Armeniern in Deutschland. Ein wesentliches Ziel zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und Armenien, wie auch insbesondere zwischen Deutschland und Armenien, ist die Umsetzung des sogenannten Umfassenden und Erweiterten Partnerschaftsabkommens (CEPA). Es wurde von deutscher Seite am 5. April 2019 im Bundestag ohne Gegenstimmen ratifiziert. Abstimmungen in einigen anderen EU-Ländern erfolgten ebenfalls bereits positiv für das Abkommen. CEPA soll die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit zwischen EU und Armenien stärken. Dabei sollen Rahmenbedingungen für den politischen Dialog verbessert und auch in den Bereichen Handel, Freiheit, Sicherheit und Recht die Zusammenarbeit verbessert werden. Armenische Soldaten sind an die deutschen Truppen zum Zweck einer Stabilisierung Afghanistans angeschlossen. Die armenische Division wird dabei zum Schutz des Koalitionsflughafens in Kundus eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Beziehungen.", "content": "Am 6. September 1998 wurde als Teil der Stiftung Leucorea ein \"MESROP Zentrum für armenische Studien\" gegründet, das seit 2006 eine Arbeitsstelle der Universität Halle-Wittenberg bildet, die MESROP Arbeitsstelle für Armenische Studien. Die Arbeitsstelle ist nach Mesrop Maschtoz benannt und bietet deutschlandweit den einzigen Studiengang in der Armenologie an. Die Arbeitsstelle wird (Stand 2019) von der Professorin Armenuhi Drost-Abgarjan geleitet, die selbst aus Armenien stammt. Zu seinen Aufgaben zählt die Arbeitsstelle u. a. \"die Stärkung der Armenologie in Deutschland, die interdisziplinäre Erforschung der armenischen Kultur und Geschichte in internationaler und ökumenischer Zusammenarbeit, die Vorstellung der armenischen Kultur für die breite deutsche Öffentlichkeit, die Vernetzung der armenologischen Forschung im deutschsprachigen Raum, den Austausch zwischen deutschen und armenischen Wissenschaftlern und Studenten sowie die Betreuung von Stipendiaten des Kultusministeriums des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen des Sonderstipendiums für Studenten und wissenschaftlichen Nachwuchs aus der Republik Armenien, die Herausgabe eines mehrbändigen deutschsprachigen \"Grundkurses\" der armenischen Kultur, die Übersetzung armenischer Textquellen ins Deutsche, die Publikation der von MESROP veranstalteten Tagungs- und Projektergebnisse, den Aufbau einer armenischen Bibliothek, sowie die Einrichtung von Sommerakademien zur armenischen Sprache, Kultur und Wissenschaft.\"", "section_level": 1}, {"title": "Deutschlands Anerkennung des Völkermords an den Armeniern.", "content": "Dem deutschen Diktator Adolf Hitler wird das Zitat „Wer erinnert sich noch an die (Auslöschung der) Armenier?“ nachgesagt, womit dieser den von ihm initiierten Völkermord gerechtfertigt und Hoffnung auf internationale Gleichgültigkeit geäußert haben soll. Während des Kalten Krieges wurde u. a. aus Rücksicht auf die Beziehungen zum NATO-Mitglied Türkei für eine Anerkennung des Völkermords an den Armeniern von westlichen Staaten kein Druck auf die Türkei ausgeübt und eine offizielle Anerkennung seitens dieser Staaten blieb zunächst aus. Deutschland machte im Jahr 2005 unter der von Gerhard Schröder geführten sozialdemokratisch-grünen Regierung erste Schritte, um den Völkermord im Osmanischen Reich anzuerkennen. Während die Türkei als Rechtsnachfolger des Osmanischen Reiches dazu aufgerufen wurde, zu ihrer \"historischen Verantwortung\" zu stehen, vermied die deutsche Regierung allerdings noch das Wort \"Völkermord\". Im Mai 2016 brachten die CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen gemeinsam einen Antrag in den Bundestag ein, den Völkermord durch Deutschland offiziell anzuerkennen, welcher am 2. Juni 2016 \"mit breiter Mehrheit\" angenommen wurde. Darin hieß es u. a. \"Der Deutsche Bundestag verneigt sich vor den Opfern der Vertreibungen und Massaker an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten des Osmanischen Reiches, die vor über hundert Jahren ihren Anfang nahmen. Er beklagt die Taten der damaligen jungtürkischen Regierung, die zur fast vollständigen Vernichtung der Armenier im Osmanischen Reich geführt haben. Ebenso waren Angehörige anderer christlicher Volksgruppen, insbesondere aramäisch-assyrische und chaldäische Christen von Deportationen und Massakern betroffen.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Armenisch-deutsche Beziehungen werden in diesem Artikel Beziehungen und Kooperationen zwischen der Bundesrepublik Deutschland samt seiner Vorgängerstaaten und der DDR mit einem unabhängigen Staat Armenien behandelt. Dieser bestand erstmals ab 1918 mit der Demokratischen Republik Armenien und existiert erneut seit der Unabhängigkeit Armeniens von der Sowjetunion im Jahr 1991. Es besteht eine Armenische Botschaft in Berlin und eine Deutsche Botschaft in Jerewan.", "tgt_summary": "亚美尼亚-德国关系,是指历史上的德国和亚美尼亚、以至现在德意志联邦共和国与亚美尼亚共和国之间的双边关系。德国和亚美尼亚在公元300年首次有往来,曾在第二次世界大战时干戈相向;两国建交以来,在经贸、军事等多个领域俱有往来。", "id": 1461401} {"src_title": "Daimler Fleetline", "tgt_title": "丹拿/利蘭珍寶巴士", "src_document": [{"title": "Modellentwicklung.", "content": "Der Fleetline war der zweite Heckmotor-Doppeldeckerbus, den ein britischer Hersteller konstruierte, nachdem der damalige Konkurrent Leyland 1958 den Leyland Atlantean einführte. Von Anfang an hatte der Fleetline eine Hinterachse, die so konstruiert war, dass zwar eine geringe Höhe zur Aufnahme des Mittelganges bestand, jedoch ohne dass hierdurch unbequeme Sitzgelegenheiten entstanden, wie bei dem Modell Atlantean von Leyland. Nach dem Marktstart des Fleetline reagierte Leyland mit einer sogenannten Dropdown-Hinterachse als Besonderheit. Der damalige Eigentümer von Daimler \"Jaguar\" fusionierte 1966 mit der \"British Motor Corporation\" (BMC) zur \"British Motor Holdings\" (BMH). Nach deren Fusion mit \"Leyland\" zur \"British Leyland Motor Corporation\" (BLMC) im Mai 1968 wurde diese Wahlmöglichkeit bei Leyland wieder aufgegeben. Der Prototyp des Fleetline 1960 hatte noch einen quer im Heck stehend eingebauten Daimler-Dieselmotor, in der Serienproduktion wurden jedoch entweder Gardner-Motoren 6LX mit 10,5 Liter Hubraum und 150 PS oder 6LW-8,4-Liter mit 112 PS verwendet. Ab 1968 gab es wahlweise den leistungsfähigeren Gardner 6LXB 10,45-Liter-Motor mit 188 PS und ab 1970 den Leyland O.680 11,1-Liter-Dieselmotor mit 185 PS. Gardner-Motoren hatten einen ausgezeichneten Ruf für Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit, während Leyland-Motoren temperamentvoller waren, aber mehr Kraftstoff verbrauchten. Die meisten Kunden bevorzugten beim Fleetline Gardner-Motoren. Als Gardner aber die Nachfrage nicht mehr decken konnte, wurden auch die Leyland-Motoren populärer. In den späten 1960er Jahren entwickelte Daimler den längeren 36-ft-Fleetline-Doppeldecker, der auf der Konstruktion des Chassis des Eindeck-Omnibusses Daimler Roadliner aufbaute. Dieses Chassis hatte einen quer im Heck liegend eingebauten Dieselmotor u. a. von Cummins-V6. Er war vor allem für den Export bestimmt, wurde aber auch von der \"Walsall\" Verkehrsgesellschaft gekauft. Da es erhebliche Probleme mit den zu geräuschvollen Leyland-Motoren in den Fleetlines gab, entwickelte man Mitte der 1970er Jahre eine geräuschgeminderte Version des Fleetline, den B20 mit dem Leyland 0.690 11,3-Liter-Turbodieselmotor, der an den zwei Ventilator-„Schornsteinen“ beidseitig der unteren Heckscheibe und einer kleineren Motorhaube zu erkennen war. Diese Ausführung wurde für die London Transport Executive weiterhin mit Aufbauten von Park Royal und MCW produziert. Wie bei vielen britischen Bus-Chassis einschließlich des vergleichbaren Leyland Atlantean wurden die Aufbauten zumeist von Karosserieherstellern geliefert. Daher ist oft äußerlich dar Hersteller des Chassis nicht zu identifizieren. Einige trugen ein Herstelleremblem am Heck. Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Atlantean und dem Fleetline war, dass die Vorderseite der Motorhaube auf der Rückseite des Hecks beim Daimler um etwa 10 Grad geneigt war während diese beim Atlantean senkrecht war mit einer Kerbe an der Spitze.", "section_level": 1}, {"title": "Fleetline in den verschiedenen Ländern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fleetline in London.", "content": "Bereits 1965 wurde vom \"London Transport Board\" eine kleine Serie von acht Daimler Fleetline Doppeldeckern mit PRV-Aufbau (XF-Typ) in Betrieb genommen und mit dem Konkurrenz-Typ Leyland Atlantean (XA-Typ) verglichen. Die acht nur mit Doppeltür vor der Vorderachse versehenen Busse des XF-Typs gingen 1970 an das Nachfolge-Unternehmen für den äußeren Bereich von London \"London Country Bus Services\" (LCBS), wo sie bis 1979 in Betrieb blieben. Anfang 1972 wurden elf Fleetline CRL6-30 mit Leyland O.680 11,1-Liter-Dieselmotor und zweitürigem Northern-Counties-Aufbau im LCBS-Depot Godstone in Dienst gestellt, die ursprünglich für \"Western Welsh\" vorgesehen waren. Greater London Council (\"London Transport Executive\") war der größte britische Fleetline-Kunde der 1970er Jahre. Dessen 2646 DMS- und DM-Modelle wurden von 1970 bis 1978 produziert, die letzten 400 als geräusch-geminderte Leyland B20. Zum Zeitpunkt der Auslieferung der ersten DM/DMS-London-Transport-Modelle (Dezember 1970) war der Daimler Fleetline bereits ein erfolgreiches Modell mit mehr als 3500 für andere Betreiber produzierten Fleetline-Bussen. Der Aufbau der DM/DMS stammte von MCW oder Park Royal Vehicles, die nur durch kleine Unterschiede (z. B. höhere Notausstiegstür auf der rechten Seite beim MCW-Aufbau) zu unterscheiden waren. Das erste Fahrzeug im Dienst war DMS 1 um 04:54 Uhr am 2. Januar 1971 auf der Linie 220. Das letzte Fahrzeug war DMS 2438 am 2. Januar 1993 auf dem Rückweg um 18:45 Uhr. Die erste Serie der London Fleetlines hatte Gardner-Motoren, insgesamt waren aber Leyland-Motoren in der Überzahl. Die letzten Exemplare B20 waren am wenigsten zuverlässig und viele von ihnen wurden in den 1980er Jahren mit Iveco-Motoren (836-S11) ausgestattet. Die Nachfolger der DMS-/DM-Fleetlines in London waren die ab 1978 parallel beschafften Doppeldecker-Baureihen Leyland Titan (T) und MCW Metrobus (M), ab Mitte der 1980er Jahre auch der Leyland Olympian (L). Es gab auch eine Reihe von DMS-/DM-Bussen, die vorzeitig verkauft wurden, auch 306 Wagen nach Hongkong. Darüber hinaus gingen fast 50 Fahrzeuge in die USA (Chicago, New York, Washington, Denver) als Sightseeing-Busse, von denen dann einige auf der rechten Seite vor der Hinterachse eine Doppelfalttür erhielten.", "section_level": 3}, {"title": "Außerhalb von London.", "content": "Die zweitgrößte Flotte im Heimatmarkt betrieb die \"Birmingham Corporation\" und ihr Nachfolger \"West Midland Passenger Transport Executive\" (WMPTE) mit weit über 1000 Bussen, darunter die ersten Eindecker-Fleetlines von 1965. Andere, später zur WMPTE gehörenden kommunalen Verkehrsbetriebe erhöhten die Fleetline-Flotte von WMPTE auf mehr als 2100. WMPTE bevorzugte die Gardner-Motoren. Während jedoch Gardner von 1974 bis 1976 Lieferengpässe hatte, wurden 220 Fleetlines mit Leyland-Motoren ausgestattet. Allerdings waren die Leylands weniger zuverlässig, besonders in der hügeligen Landschaft, weswegen die meisten Busse in den frühen 1980er Jahren Gardner-Motoren nachgerüstet wurden. Bis 1997 waren noch 700 Fleetlines bei WMPTE im Einsatz. \"Greater Manchester Passenger Transport Executive\" (GMP) bekam über 500 Fleetlines zusätzlich zu einer ähnlichen Zahl durch aufgekaufte Verkehrsunternehmen. Einer von ihnen – Nr. 583 von \"Lancashire United\" – wurde 1992 an \"Chester City Transport\" verkauft und dort als Nr. 79 bis Mai 2007 im Linienverkehr eingesetzt. Er wird in der \"Chester-City-Transport\"-Lackierung ausgestellt und nimmt regelmäßig an historischen Fahrten und ähnlichem teil. \"South Yorkshire PTE\" (SYPTE) betrieb eine bedeutende Anzahl von Fleetlines während der späten 1960er und 1970er Jahre. Die meisten wurden schon nach wenigen Jahren ausgetauscht. Ein erhaltener Fleetline von SYPTE, WWJ754M, heute in Besitz der \"Sheffield Transport Group\", ist in einem Museum in der Nähe von Doncaster ausgestellt. Zur SYPTE kamen auch eine Reihe von 1973 zugelassenen Fleetline L, als es damals \"Doncaster Transport\" übernahm. Diese waren auf der beliebten Rotherham–Sheffield-Linie 69 fast 15 Jahre unterwegs. Sie hatten niedrigere Etagenhöhen, großen Kofferraum sowie Gepäckablagen über den Sitzen, da sie mehr im Überlandverkehr eingesetzt waren, und verfügten über gedämpfte bläuliche Innenbeleuchtung. Vor allem aber waren alle SYPTE Fleetlines mit komfortablen mit Leder oder Stoff bezogenen Sitzen ausgestattet. Darüber hinaus gab es noch größere überregionale Abnehmer, wie zum Beispiel Municipal Bus oder Cardiff Bus, Busunternehmen der \"BET\"-Gruppe und \"Scottish Bus Group\".", "section_level": 3}, {"title": "Außergewöhnliche Fleetlines.", "content": "Das Walsall Busunternehmen betrieb einige nicht standardmäßige Fleetlines mit kurzem Radstand, von denen der erste 1 UDH nur 7,8 Meter lang war und keinen vorderen Überhang hatte. Die Tür war hinter der Vorderachse. Die nächsten 29 Fahrzeuge waren 8,38 Meter lang mit einem kurzen vorderen Überhang, aber wieder nur Zugang hinter der Vorderachse. Die restlichen 69 Wagen waren 8,68 Meter lang, mit einem schmalen Zugang an der üblichen Position, zusammen mit einer Tür hinter der Vorderachse. 1 UDH hatte einen Aufbau der \"Northern Counties Motor und Engineering Company\". Mehrere Betreiber kauften auch den Eindecker-Fleetline, wobei \"Birmingham City Transport\" 1965 die ersten waren. Die Rotherham Gesellschaft kaufte zwei Eindecker-Fleetlines mit 45 Sitzplätzen und Duple-Coachbuilders-Aufbau. \"Mexborough Swinton und Traction Company\" bestellte drei ähnliche Fahrzeuge mit Marshall-Bus-Aufbau für White-Rose-Express-Dienste. Allerdings wurden sie durch die Übernahme im Oktober 1969 an \"Yorkshire Traction\" geliefert. Ende 1970 erhielt \"Yorkshire Traction\" noch neun 36 Fleetlines mit Walter-Alexander-W-Typ-Aufbau. Zahlreiche Käufer ließen ihre Fleetlines mit anderen als den üblichen Motoren ausstatten, so Walsall mit einem Perkins-V8. Besonders bemerkenswert ist ein 1972er Fleetline von \"Teesside Municipal Transport\" (ehemals Middlesbrough Transport), der mit einem Rolls-Royce-Flüssiggas-Motor ausgestattet wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Hongkong.", "content": "\"China Motor Bus\" (CMB) importierte zwischen 1972 und 1980 336 Fleetline-Doppeldecker, \"Kowloon Motor Bus\" (KMB) zwischen 1974 und 1979 450 Fleetline-Doppeldecker. CMB nannte ihre Modelle Jumbo (chinesisch 珍宝). In den 1980er Jahren erwarben CMB und KMB Ex-London-Transport DMS-/DM-Fleetlines. Citybus Hong Kong und Argos Bus, Betreiber von nicht öffentlichen Verkehrsmitteln zum Beispiel für private Vermietung erwarben auch Secondhand-Fleetlines, einschließlich Ex-London-Transport-DMS/DM-Fleetlines. Viele der Daimler/Leyland Fleetline aus Hongkong wurden in den 1990er Jahren nach China weiterverkauft, wo sie lange in Betrieb waren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Daimler Fleetline – ab 1975 \"Leyland Fleetline\" – war ein Heckmotor-Doppeldeckerbus, der von 1960 bis 1973 in Coventry, Warwickshire, und von 1973 bis 1980 in Farington, Lancashire, gebaut wurde. Der Fleetline wurde vor allem für den heimischen Markt gebaut, aber viele Exemplare wurden auch nach Portugal, Südafrika und Hongkong exportiert. Ersetzt wurde er durch den Integralbus Leyland Titan (hauptsächlich für London) und den Chassisbus Leyland Olympian.", "tgt_summary": "丹拿珍宝(Daimler Fleetline)是一款由丹拿研制的后置引擎双层巴士,于1960年首次亮相。后来丹拿车厂的巴士生产业务被英国利兰汽车公司(British Leyland Motor Corporation)购入,珍宝巴士的生产线因此于1973年被迁移到利兰商用汽车,1975年起,丹拿巴士一律都被冠名利兰成为利兰珍宝(Leyland Fleetline)。", "id": 261114} {"src_title": "Kenya-Airways-Flug 431", "tgt_title": "肯雅航空431號班機空難", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Airbus A310 der Kenya Airways mit dem Luftfahrzeugkennzeichen 5Y-BEN hatte am 30. Januar 2000 einen Linienflug von Nairobi via Lagos nach Abidjan absolviert. Aufgrund schlechter Wetterverhältnisse ließen die Piloten die Zwischenlandung in Lagos ausfallen und landeten um 15:15 in Abidjan. Der Rückflug von Abidjan nach Nairobi (Flugnummer: KQ 431) sollte planmäßig um 21:00 starten. An Bord befanden sich 169 Passagiere und zehn Besatzungsmitglieder. Das Flugzeug war zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre und 211 Tage alt und hatte auf 15.026 Flügen 58.115 Flugstunden angesammelt. Der 44-jährige Flugkapitän verfügte über 11.636 Stunden Flugerfahrung, der 43-jährige Erste Offizier über 7.295 Stunden.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Die Maschine hob um 21:08 GMT ab. Wenige Sekunden nach dem Start ertönte eine automatische Warnung wegen eines Strömungsabrisses. Dabei handelte es sich jedoch um einen Fehlalarm, dessen Ursache nicht nachvollzogen werden konnte. Der Kopilot folgte als Pilot Flying den zu diesem Zeitpunkt gültigen Vorgaben von Kenya Airways und Airbus und leitete einen Sinkflug ein, der bis zum automatischen Ende der Warnung beibehalten werden sollte. Das Flugzeug sank innerhalb von etwa 15 Sekunden von 300 Fuß auf 10 Fuß ab. Die Warnung hielt laut Flugschreiber bis zum manuellen Abschalten durch den Kapitän um 21:09:23.9 an und das Flugzeug prallte wenige Augenblicke später zwei Kilometer vor der Küste ins Meer. Mehrere Faktoren führten dazu, dass die Piloten die Annäherung an den Boden nicht bemerkten. Aufgrund des nächtlichen Abflugs über den Atlantik fehlte jegliche visuelle Referenz zur Wasseroberfläche und es erfolgte keine akustische Warnung durch das Ground Proximity Warning System, da der Bordcomputer dieser eine geringere Priorität als der Strömungsabrisswarnung einräumte. Da ein Strömungsabriss beim Start sehr ungewöhnlich ist, waren die Piloten derart überrascht und gestresst, dass sie bis kurz vor dem Aufschlag weder ihre Instrumente noch die automatischen Ansagen des Radarhöhenmessers beachteten. Als der Kapitän eine Sekunde vor dem Aufschlag die Bodenannäherung erkannte, war der Aufprall nicht mehr zu verhindern. Von den 179 Personen an Bord starben 169, davon alle zehn Besatzungsmitglieder. Die Überlebenden wurden zumeist von Fischern und Motorbooten aus dem Meer gerettet, ein überlebender Franzose schwamm aus eigener Kraft ans Ufer. Den Absturz hatten zwölf Personen überlebt, zwei davon erlagen jedoch später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Neun Überlebende erlitten schwere, eine Person leichte Verletzungen. Bei 108 der 146 geborgenen Leichen werden Polytraumen als Todesursache angegeben, 15 der Toten ertranken, und 22 starben aufgrund einer Kombination beider Ursachen. Bei einem der Verstorbenen konnte die Todesursache nicht festgestellt werden. Alkoholtests an den Leichen der beiden Piloten waren negativ.", "section_level": 1}], "src_summary": "Am 30. Januar 2000 stürzte um 21:09:24 GMT ein Airbus A310-304 auf dem Kenya Airways-Flug 431 kurz nach dem Start vom Flughafen Abidjan (Elfenbeinküste) zwei Kilometer vor der Küste in den Atlantik. Die Maschine der Kenya Airways sollte einen Linienflug von Abidjan nach Nairobi (Kenia) mit einem Zwischenstopp in Lagos (Nigeria) durchführen. Von den 179 Insassen kamen 169 ums Leben.", "tgt_summary": "肯尼亚航空431号班机是一架肯尼亚航空公司的空中客车A310型客机,于当地时间2000年1月30日在科特迪瓦首都阿必尚起飞后不久坠海。客机上共有乘客169人,机组人员10人,只有10人生还。", "id": 3030972} {"src_title": "Tōryanse", "tgt_title": "通過吧", "src_document": [{"title": "Liedtext.", "content": "Der Text, der in einem Edo-zeitlichen Japanisch verfasst ist, stellt ein Gespräch mit einer Wache dar und handelt von der Reise eines siebenjährigen Kindes in Begleitung zu einem Tenjin geweihten Shintō-Schrein. Unterwegs müssen sie durch einen Wachposten durch, bei dem nach ihrem Ziel gefragt werden, und dann mitgeteilt bekommen, dass sie hindurch dürfen (\"tōryanse\"), aber vor ihnen ein enger, furchteinflößender Pfad liegt und der Rückweg schwierig sein wird. Als Zweck der Reise gilt das 7-5-3-Fest, das alljährlich im November stattfindet und vorsieht, dass Mütter mit ihren Mädchen, die in jenem Jahr sieben Jahre alt werden, zu einem entsprechenden Schrein reisen, um sich dort im Hinblick auf die hohe Kindersterblichkeit bei den Göttern dafür zu bedanken, dass das Kind diese schwierige Phase sicher überstanden hat, und diente als Übergangsritus. Üblicherweise wird als Zielort der Miyoshino-Schrein angenommen, der sich innerhalb der Einfriedung der Burg Kawagoe befindet, wodurch man für dessen 7-5-3-Fest die Burg mit betreten musste. Damit wird die Herkunft des Textes auch bei Kawagoe verortet. Teilweise wird auch eine zweite Strophe angegeben, die wohl auf den Manga \"Onikirimaru\" (1992–2001) von Kei Kusunoki zurückgeht. Diese lehnt sich textlich und inhaltlich an die erste an, handelt jedoch davon, dass das Kind gestorben ist, die Mutter unterwegs zur Trauermesse ist und ihr die Wache mitteilt, dass dies der enge Pfad zur Unterwelt sei:", "section_level": 1}, {"title": "Melodie.", "content": "Die bekannteste Melodie des Textes ist die folgende: \\relative a' { \\time 2/4 g2 g4 f g g8 f d4 r aes' aes8 aes c4 aes8 g aes g f f g4 r aes aes( aes8) c aes g aes g f f g4 r es4. es8 g4 es8 d es d c c d4 r es8 es4 es8 g g es d es( d) c c d4 r aes'8 aes aes aes c c aes g aes g f f g4 r es8 es es es es g es d es d c c d4 r r8 g g g g g g f g g g f c c d4 r8 c d es f g aes g aes4( c) d8 c aes4 g g8 f g4 r \\bar \"|.\" \\addlyrics { Tō- ryan- se tō- rya- n- se. Ko- ko wa do- ko no ho- so- mi- chi ja? Ten- jin- sa- ma no ho- so- mi- chi ja. Cho- tto tō- shi- te ku- da- sha- n- se? Go- yō no na- i mo- no tō- sha- se- nu. Ko- no ko no na- na- tsu no o- i- wa- i ni. O- fu- da o o- sa- me ni ma- i- ri- ma- su. I- ki wa yo- i yo- i, ka- e- ri wa ko- wa- i. Ko- wa- i na- ga- ra mo, Tō- rya- n- se tō- rya- n- se. Sie wurde dem Kinderreim 1921 von Motoori Nagayo gegeben, der das Stück auch arrangierte. Die Melodie benutzt eine hexatonische Tonleiter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tōryanse () ist ein traditionelles japanisches Kinderlied (\"warabe-uta\").", "tgt_summary": "《通过吧》(,\"Tōryanse\")是一首出现于日本江户时代的传统儿歌。关东地区多采用作交通信号显示可安全通过时的通知音乐。 { \\relative d' { \\key d \\minor \\tempo 4 = 120 \\time 4/4 a'2 a4 g4| a4 a8 g8 e4 r4| bes'4 bes8 bes8 d4 bes8 a8| bes8 a8 g8 g8 a4 r4| bes4 bes4. d8 bes8 a8| bes8 a8 g8 g8 a4 r4| f4. f8 a4 f8 e8| f8 e8 d8 d8 e4 r4| f8 f4 f8 a8 a8 f8 e8| f8 e8 d8 d8 e4 r4| bes'8 bes bes bes d d bes a| bes a g g a4. r8| f8 f f f f a f e| f e d d e2\\fermata| r8 a a a a a a g| a a a g d d e4| r8 d e f g a bes a| bes4 d4 e8 d8 bes4| a4 a8 g8 a2\\fermata \\bar \"|.\" \\addlyrics { とお りゃん せ とお りゃ ん せ こ こ は ど こ の ほ そ み ち じゃ てん じん さ ま の ほ そ み ち じゃ ちっ と とお し て く だ しゃ ん せ ご よう の な い も の と お しゃ せ ぬ こ の こ の な な つ の お い わ い に お ふ だ を お さ め に ま い り ま す い き は よ い よ い か え り は こ わ い こ わ い な が ら も と お りゃ ん せ とお りゃ ん せ }", "id": 2772169} {"src_title": "Amtrak ACS-64", "tgt_title": "ACS-64型电力机车", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Amtrak betreibt seit 1971 den Fernverkehr auf den elektrifizierten Strecken im Nordosten der USA. Im 2010 veröffentlichten Strategieplan für die zukünftige Entwicklung der Fahrzeugflotte erwähnt Amtrak das erste Mal die Absicht 70 Elektrolokomotiven zu beschaffen. Sie sollen einerseits die am Ende der Lebensdauer angekommenen 53 Lokomotiven der Baureihe AEM-7 und die wenig zuverlässige kleine Serie von HHP-8 ersetzen, anderseits aber auch dem Ausbau des Angebotes dienen. Im Oktober 2010 bestellte Amtrak für 466 Millionen Dollar die Lokomotiven bei Siemens. Im Mai 2013 hat die erste Lok die Siemens-Fabrikhallen Sacramento, CA verlassen und wurde im Juni zu Tests ins \"Transportation Technology Center\" in Pueblo, CO überführt. Am 7. Februar 2014 erfolgte der erste Planeinsatz der neuen Lokomotive (Zug Northeast Regional #171 Boston–Washington). Am 12. Mai 2015 ereignete sich der Eisenbahnunfall von Port Richmond, bei dem Lok 601 mit dem Northeast-Regional-Zug 188 in einer Kurve bei Philadelphia aufgrund überhöhter Geschwindigkeit entgleiste. Bei dem Unglück kamen acht Menschen ums Leben, 200 wurden verletzt. Am 2. Juni 2016 wurde die letzte Lokomotive an Amtrak übergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktive Merkmale.", "content": "Die ACS-64 basiert auf der Siemens-Produktplattform Vectron mit Anpassungen an den amerikanischen Markt, im Besonderen bezüglich der Festigkeit des Lokkastens bei einer Kollision. Sie ist eine Mehrsystemlokomotive, die mit den drei Wechselstromsystemen 25 kV 60 Hz, 12,5 kV 60 Hz und 12 kV 25 Hz betrieben werden kann. Die Lokomotive hat eine Spitzenleistung von 6400 kW (Dauerleistung: 5000 kW), so dass sie Reisezüge mit 18 Amfleet-Wagen in knapp unter acht Minuten auf 200 km/h beschleunigen kann; Züge mit nur acht Wagen desselben Typs werden von der ACS-64 in etwa 2,5 Minuten auf Tempo 200 gebracht. Die Lokomotive weist Knautschzone und Aufkletterschutz auf. Die mechanische Struktur um den Führerstand ist so ausgelegt, dass sie auch im Falle einer Deformation noch einen Überlebensraum für den Lokführer bietet. Fahrmotoren und Radsätze können ohne Ausbau der Drehgestelle getauscht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Amtrak ACS-64 oder Amtrak Cities Sprinter ist eine von Siemens Mobility in den USA (Sacramento/Kalifornien) gebaute Elektrolokomotive, welche die amerikanische Bahngesellschaft Amtrak seit dem 7. Februar 2014 auf den Strecken des Northeast Corridor (Washington – New York – Boston und Philadelphia – Harrisburg) einsetzt.", "tgt_summary": "ACS-64型“城市短跑手”电力机车,是美国国家铁路客运公司(Amtrak)使用的一种高速客运电力机车,也是“欧洲短跑手”(EuroSprinter)系列电力机车之一,由德国西门子交通集团设计制造。", "id": 941841} {"src_title": "Kulturelle Ausnahme", "tgt_title": "文化例外", "src_document": [{"title": "Teleologie der französischen Rechtsnorm.", "content": "Das Gesetz besagt, dass Kulturprodukte nicht als profane Handelsgüter behandelt werden dürfen. Kulturgüter und -dienstleistungen hätten einen besonderen, doppelten Charakter: Sie seien einerseits Wirtschaftsgüter und andererseits Träger von kultureller Identität und kulturellen Werten und stehen somit gegenüber auswärtigen Substituten unter staatlichen Schutz, speziellen Regularien und Förderinteressen.", "section_level": 1}, {"title": "Bisherige Aktivitäten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1994 NAFTA.", "content": "Auf Drängen Kanadas kam es 1994 – in der letzten Verhandlungsrunde vor der Ratifizierung – zur Aufnahme der sog. \"Kulturausnahmeklausel\" in das Vertragswerk über das Nordamerikanische Freihandelsabkommen – NAFTA (engl. \"North American Free Trade Agreement\").", "section_level": 2}, {"title": "1995 MAI.", "content": "Ab 1995 verhandelten die Mitgliedsstaaten der OECD über ein Investitionsabkommen, das neben der Allgemeingültigkeit unter den Mitgliedsstaaten auch eine offene Türe für beitrittswillige Schwellenländer anstreben. Die Verhandlungen mussten jedoch aufgrund von unzuvereinbarenden Positionen bereits in der Entwurfsphase 1998 abgebrochen werden. Die wesentlichen ungeklärten Streitpunkte waren hierbei vor allem:", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelle Ausnahme bei TTIP.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangspunkt.", "content": "2013 sahen zahlreiche Kulturschaffende und -liebhaber die kulturelle Vielfalt in Europa durch das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) in Gefahr. Kritiker wiesen vor Verhandlungsbeginn auf die bestehenden Riksiken hin und forderten eine \"Kulturelle Ausnahme\" auf europäischer Ebene analog der französischen Rechtsnorm bzw. die komplette Nichteinbeziehung des Bereichs der kulturellen Bildung und Kunst in das Vertragswerk. Ver.di etwa forderte die Bundesregierung im Mai 2013 in einem offenen Brief auf, dass „die Entscheidung der EU [gemeint war das EU-Parlament] nicht über audiovisuelle Dienstleistungen als Träger kultureller Vielfalt zu verhandeln [...] ebenso Bestand haben [muss] wie die UNESCO-Konvention zum Schutz der Vielfalt der Kultur.“ Eine entsprechende \"Kulturelle Ausnahme für audiovisuelle und andere Medien\", wie sie die EU gemäß einer Vorlage einer Freihandelsvorschrift der Welthandelsorganisation bisher immer bei ihren zahlreichen in der Vergangenheit verhandelten bilateralen Freihandelsabkommen durchgesetzt hatte, sollte nämlich auf Druck der US-Administration vermieden werden.", "section_level": 2}, {"title": "EU-Beschlüsse.", "content": "Vor allem Frankreich drängte auf eine einheitliche Position der EU, die den Befürchtungen der europäischen Kulturwirtschaft, welche schwerwiegende Wettbewerbsnachteile gegenüber der finanzstarken Hollywood-Konkurrenz befürchtete entgegenwirkten sollte. Am 14. Juni 2013 verabschiedete der Rat der Europäischen Union eine verbindliche Absichtserklärung für die Kulturelle Ausnahme. Rund drei Wochen zuvor hatte bereits das EU-Parlament eine entsprechende Resolution verabschiedet. Durch die Beschlüsse wurde eine einheitliche EU-Position formuliert und somit quasi zum Bestandteil des Verhandlungsmandates der Europäischen Kommission, welche mit den Verhandlungen auf europäischer Seite betraut ist. Da die Verhandlungen weitgehend geheim geführt werden und selbst das Mandat der EU-Kommission bisher nicht in Gänze öffentlich gemacht wurde, ist die konkrete Ausgestaltung dieses Punktes jedoch bisher unklar.", "section_level": 2}, {"title": "Beschlusskritik.", "content": "Der Filmkritiker Hanns-Georg Rodek etwa lobte die Beschlüsse in der Welt: „Kultur in das Freihandelsabkommen einzubeziehen hätte Türen geöffnet, hinter die man lieber nicht blickt. Die Buchpreisbindung wäre plötzlich ein Wettbewerbshindernis, jeder Hollywood-Produzent bekäme Zugang zur deutschen Filmförderung, und die Finanzierung eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks wäre als unzulässige Subvention geächtet: Kultur ist mehr als Handelsware!“ Auch „der Verband Deutscher Drehbuchautoren freut sich sehr, dass das Europäische Parlament zum Verhandlungsmandat der EU für das EU-USA-Freihandelsabkommen (Transatlantic Trade and Investment Partnership TTIP) in seiner heutigen Abstimmung eine Ausnahme für den Kultur- und Mediensektor beschlossen hat.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Kulturelle Ausnahme (französisch: Exception culturelle) war ursprünglich ein 1993 nach Rücksprache mit der EU-Kommission verabschiedetes Gesetz in Frankreich, das staatlichen Stellen großen Freiraum bei der Unterstützung von einheimischen Produzenten, Regisseuren und Filmstätten garantiert. In Bezug auf Art, Umfang und Zielverfolgungsabsicht muss die entsprechende Stelle weder gegenüber der Europäischen Union noch gegenüber Film- und Kulturschaffenden die nicht oder kaum in den Genuss staatlicher Unterstützung gelangen Rechenschaft ablegen.", "tgt_summary": "文化例外(台湾称作文化免议)是一种为了保护本国的文化不被其他文化侵袭而制定的一种政策。", "id": 1763189} {"src_title": "Dynamotaschenlampe", "tgt_title": "動力燈", "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Für den Antrieb des Generators existieren verschiedene Verfahren. Gebräuchliche Verfahren sind ein in der Leuchte eingebauter Hebel, welcher periodisch niedergerückt werden muss, oder eine kleine Handkurbel. Darüber hinaus existieren auch Bauformen, bei denen durch Herausziehen eines Fadens ein Schwungrad in Rotation versetzt wird, welches über einen kurzen Zeitraum den Generator antreibt. Als Lichtquelle kommen neben kleinen Glühlampen auch LEDs und Leuchtstofflampen zur Anwendung. Die Leistung liegt in der Größenordnung um 1 W. Der durch den Generator erzeugte Strom wird in einem Li-Ion-Akku (siehe Bild 3) oder bei teureren Modellen in einem Superkondensator gespeichert. Dadurch kann die Taschenlampe bei ausreichend langer Aufladezeit mehrere Minuten lang leuchten, ohne dass der Nutzer den Generator kontinuierlich antreiben muss. Als Lichtquelle kommen aufgrund ihrer niedrigen Leistungsaufnahme LEDs zum Einsatz. Über eine Taste lassen sich oft verschiedene Blink- und Standlicht-Modi festlegen. Für Dynamotaschenlampen ohne Energiespeicher ist funktionsbedingt kein Schalter notwendig.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche.", "content": "Da mechanische, rein durch Muskelkraft angetriebene Dynamotaschenlampen nicht durch die Verfügbarkeit und Funktionsfähigkeit von elektrischen Energiespeichern wie Batterien oder Akkus abhängig sind, finden sie unter anderem als Notleuchte Anwendung. Im Gegensatz zu batterie- oder akkubetriebenen Taschenlampen, deren Energiespeicher aufgrund ihrer Selbstentladung auch im ausgeschalteten Zustand kontinuierlich Leistung einbüßen, weisen dynamobetriebene Taschenlampen praktisch keine zeitlich begrenzte Lagerfähigkeit auf. Durch den einfachen Aufbau bedingt finden sie auch in verschiedenen Formen als Anschauungs- und Experimentierobjekt im physikalischen Schulunterricht Einsatz. Dynamotaschenlampen finden auch dort Anwendung, wo die Verfügbarkeit von handelsüblichen elektrischen Batterien nicht gewährleistet ist, wie beispielsweise in ländlichen Regionen von Afrika.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Dynamotaschenlampe ist eine elektrische Leuchte, die von einem kleinen elektrischen Generator durch Muskelkraft mechanisch angetrieben wird. Damit kann der Betrieb der Leuchte im Zeitraum von einigen Sekunden, bei Konstruktionen mit einem in der Leuchte integrierten kleinen Schwungrad, Kondensator oder Akkumulator als temporärem Energiespeicher bis zu einigen Minuten ermöglicht werden.", "tgt_summary": "动力灯,英文:Dyno torch。一种可以利用手动发电的手电,它本身并不需要电池。使用者以压动手把的方式来驱动其内部的小型发电机,制造电流而达到点亮灯泡的效果。动力灯在第二次世界大战时于欧洲相当流行。", "id": 2765612} {"src_title": "Don’t Starve", "tgt_title": "饥荒 (游戏)", "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Der Spieler übernimmt die Rolle eines von mehreren Charakteren, der zu Spielbeginn in einer zufallsgenerierten Wildnis, die aber im Spielmenü am Anfang veränderbar ist, erwacht. Dort wird er von Maxwell, dem Puppenspieler, begrüßt. Ziel des Spiels ist das Überleben über einen möglichst langen Zeitraum, durch das Aufrechterhalten von Sättigung, geistiger Gesundheit und Lebensenergie. Zu diesem Zweck können, wie in anderen Vertretern des Genres, Ressourcen abgebaut, Nahrungsmittel gesammelt und angebaut, Gegenstände hergestellt und Gegner bekämpft werden. Dem Spieler setzen dabei Nahrungsmangel, Dunkelheit und verschiedene Gegner zu. Im laufenden Sandbox-Modus ist es möglich, in den \"Adventure-Modus\" zu wechseln. In diesem startet der Spieler in einer neuen Welt, muss jedoch verschiedene Aufgaben lösen, um den nächsten Spielabschnitt zu erreichen. Am Ende des Adventure-Modus trifft der Spieler erneut auf Maxwell und nimmt seinen Platz ein. Stirbt der Spieler und hat vorher keinen Respawn-Punkt (sogenannten \"Touchstone\") aktiviert oder kein Amulett angelegt, kann der Spieler nicht erneut in die Spielwelt zurückkehren (respawnen) und das Spiel ist beendet. \"Don’t Starve\" basiert auf dem sogenannten Permadeath, bei dem ein Speichern des Fortschritts nur bei Verlassen des Spielstands möglich ist. Durch erspielte Punkte, die man durch Überleben erhält, werden neue Charaktere freigeschaltet. Jeder Charakter hat eine andere Fähigkeit, die während des Spielverlaufs sehr hilfreich sein kann, wie zum Beispiel mehr Schaden, mit Feuer umgehen oder verdorbenes Essen ohne Schaden einnehmen. Die Welt ist eher im Comic-Stil dargestellt und hat etwas Düsteres an sich.", "section_level": 1}, {"title": "Multiplayer.", "content": "Zum Release von \"Don’t Starve\" war das Spiel ausschließlich im Einzelspieler spielbar. Am 21. April 2016 erschien, nach längerer Early-access-Phase, die eigenständige Multiplayer-Erweiterung \"Don’t Starve Together\". Mit ihr wurde es möglich, das Spiel im kooperativen Multiplayer zu spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Don’t Starve\" erhielt überwiegend gute Kritiken. GameStar lobte die schräge Optik, den guten Spielfluss und die anhaltende Motivation. Kritisiert wurde die schwache Handlung und die mangelnde optische Abwechslung, sowie der fehlende Multiplayer. Metacritic verzeichnet für die PC-Version einen aggregierten Metascore von 79/100.", "section_level": 1}], "src_summary": "Don’t Starve (dt.: \"Verhungere nicht\") ist ein Indie-Open-World-Action-Adventure-Sandbox-Computerspiel, das von dem kanadischen Entwicklerstudio Klei Entertainment entwickelt und veröffentlicht wurde. Es erschien am 23. April 2013 als digitaler Release für diverse Plattformen. Für iOS erfolgte der Release erst später, am 9. Juli 2015. Im April 2018 wurde außerdem eine Version des Spiel für die Nintendo Switch veröffentlicht.", "tgt_summary": "饥荒(英语:Don't Starve,直译为别饿死)是一款由加拿大公司开发的开放世界生存游戏。这款游戏首先在2013年4月23日透过Steam发行。隔年,PlayStation 4的版本\"Don't Starve: Giant Edition\"发行(PlayStation Vita及PlayStation 3也分别在2014年9月及2015年6月发行,而Xbox One的版本则于2015年8月发行)。iOS版本的Don't Starve被更名为\"Don't Starve: Pocket Edition\"并于2015年7月9日发行,Android版本在2016年10月20日发行。2014年4月30日,一个称作「巨兽统治」(\"Reign of Giants\")的DLC推出。2015年6月3日,针对现有用户可以免费使用支援多人游戏的\"Don't Starve Together\"。2018年4月12日,推出Nintendo Switch版本。", "id": 1871966} {"src_title": "Moore-Tornado 2013", "tgt_title": "2013年穆尔龙卷风", "src_document": [{"title": "Meteorologischer Zusammenhang.", "content": "Am 20. Mai zog ein wetterbestimmender Höhentrog ostwärts, ein steuerndes Höhentief lag über den Dakotastaaten und der Region des oberen Mittleren Westens. Ein südlich strömender Kurzwellentrog und ein mäßig starker polarer Jetstream zogen ost-nordostwärts über die südlichen Rocky Mountains in die südlichen Great Plains und über das Ozark-Plateau. Dabei bildeten sich zum Zeitpunkt der Tageshöchsttemperaturen schwere Gewitter. Unter dem Einfluss einer mäßig starken zyklonischen Strömung in der Höhe wurde von den Meteorologen erwartet, dass die Luftmassen über den südlichen Great Plains, dem Ozark-Plateau und dem mittleren Talverlauf des Mississippi River im Laufe des Nachmittags instabil würden. Obwohl der Tornado mit bis zu 340 km/ nicht an den EF-5-Tornado vom 3. Mai 1999 (484 km/h) heranreichte, gilt er als einer der stärksten Wirbelstürme der US-Geschichte und erreichte in Moore erneut EF-5, hatte einen 2,1 Kilometer breiten Wirbel und hielt 27 Kilometer lang Bodenkontakt. Die Luft heizte sich auf 28–30 °C auf, so dass gegen 13.10 Uhr Ortszeit eine erste \"tornado watch\" (TOA) herausgegeben wurde, die anderthalb Stunden später zum \"tornado warning\" (TOR) hochgestuft wurde, woraufhin die Sirenen ertönten. Der erste Bodenkontakt erfolgte sechzehn Minuten später, 14.56 Uhr Ortszeit. Die Trümmerwolke war mit bis zu sechs Kilometern sehr viel breiter als der Wirbel selbst und die Trümmer wurden bis zu 160 Kilometer weit gestreut.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Opfer.", "content": "Mindestens 377 Personen wurden verletzt und 24 Tote vom \"Oklahoma Office of the Chief Medical Examiner\" gemeldet. Anfangs war von 91 Toten die Rede. Moore liegt in der Tornado Alley (Tornado-Gasse), einem Bereich im Mittleren Westen der USA, in dem eine besonders hohe Wahrscheinlichkeit für Tornados besteht. So wurde Moore auch 1999, 2003 und 2010 von Tornados getroffen. 1999 traf ein Tornado die Region, in der Moore liegt, wobei 46 Menschen getötet und rund 8000 Gebäude zerstört wurden. Nach dem Tornado 2010 wurde kurzzeitig gefordert, dass zukünftig in Moore nur Häuser mit Kellern, welche Schutz vor Tornados bieten könnten, gebaut werden sollten. Da Moore eine ärmere Stadt ist, wurden diese Forderungen nicht umgesetzt. Selbst Schulen haben bis 2013 keine Keller bzw. Schutzräume. Beim Einsturz der Grundschule von Moore starben sieben Kinder. Keller und unterirdische Schutzräume bieten nach Expertenansicht den einzigen wirkungsvollen Schutz bei Tornados. Moores Bürgermeister Lewis forderte nach dem Tornado, dass neue Mehrfamilienhäuser künftig einen Schutzraum haben müssten. Bisher haben nur etwa zehn Prozent der Häuser in Moore einen Keller.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Die FEMA entsandte USAR-Teams in die vom Tornado getroffenen Gebiete und stellte Incident-Command-Personal zur Verfügung. Die Oklahoma National Guard wurde stationiert und qualifizierte Ersthelfer aufgerufen, sich an den Hilfsmaßnahmen zu beteiligen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Moore-Tornado 2013 war eine Naturkatastrophe am Montag, 20. Mai 2013, in Oklahoma, USA. Durch den Tornado wurden in Moore, Newcastle, Southern Oklahoma City und angrenzenden Gebieten mindestens 24 Personen getötet und 377 verletzt. Der Tornado war Teil eines größeren Wettersystems, das in den beiden Tagen zuvor und auch am Folgetag zahlreiche weitere Tornados hervorbrachte. Der knapp 2 Kilometer breite Tornado erreichte um 14:56 Uhr Ortszeit (19:56 Uhr UTC) den Boden und hielt für etwa 40 Minuten und etwa 27 km Bodenkontakt. Der Aufsetzpunkt des Tornados lag westlich von Newcastle, Oklahoma. Der Wirbelsturm zog durch ein dicht bewohntes Gebiet von Moore und bildete während seines Höhepunktes einen Pfad der Zerstörung mit einer Breite von etwa drei Kilometern.", "tgt_summary": "2013年穆尔龙卷风(英语:2013 Moore Tornado)发生在2013年5月20日,主要袭击美国俄克拉何马州奥克拉荷马市南方郊区的穆尔市,强度EF5级,造成至少24人死亡,240人受伤。该龙卷风在美国中部夏令时间2:56pm出现(19:56 UTC),在地上肆虐40分钟,影响面积达宽。龙卷风在俄克拉何马州穆尔市经过,强度最大时超过宽。", "id": 1226706} {"src_title": "Britney: For the Record", "tgt_title": "布兰妮:星踪可考", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nach Spears’ Gastauftritt bei How I Met Your Mother im Jahre 2008, berichtete die Zeitung The National Enquirer, dass Larry Rudolph, der wieder als Manager für Spears tätig war, eine Dokumentation über ihr Leben und ihr Comeback plane. Laut Medienberichten sollte sich die Dokumentation um Spears’ Weg zurück in das Rampenlicht drehen, nachdem sie sich nach ihrem Zusammenbruch komplett der Öffentlichkeit entzog. Die Produktionsfirma FremantleMedia veröffentlichte am 9. Oktober 2008 eine entsprechende Presseerklärung. Noch am selben Abend berichtete MTV, dass die Dokumentation am 30. November Premiere feiern wird. Nachdem Spears in den Vorjahren mit enormer Kritik an ihrem Lebenswandel konfrontiert wurde, war es ihr Wunsch nach Aufklärung und die Schilderung ihrer Sicht der Dinge die letztendlich zum Konzept und zur Entstehung des Films führten. Spears spricht ungewohnt offen über ihre früheren Beziehungen mit Justin Timberlake & Ex-Ehemann Kevin Federline. Erstmals nimmt sie auch Stellung zu ihrem kritisierten Auftritt bei den MTV Video Music Awards 2007 und spricht über die nach wie vor anhaltende Vormundschaft durch ihren Vater James Spears. Des Weiteren zeigt der Film auch den privaten Menschen Britney Spears, da es einige emotionale Szenen gibt, als auch einen Einblick von Spears als Mutter zweier Söhne.", "section_level": 1}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Für die Dreharbeiten tat Spears sich mit dem amerikanischen Musiksender MTV, sowie der preisgekrönten Produktionsfirma \"Radical Media\" zusammen. Die Dreharbeiten für \"For The Record\" begannen am 5. September und dauerten bis Mitte November 2008. Das Produktionsteam verwendete für den Film verschiedene Aufnahmen von Spears, unter anderem auch von ihrem Auftritt bei den MTV Video Music Awards Auftritt 2008. Begleitet wird Spears auch bei den Dreharbeiten der Musikvideos zu Womanizer und Circus, sowie zu einer Presse-Tour nach New York. Spears’ Interview Sequenzen wurden im \"Mondrian Hotel\" in Los Angeles gedreht. Die Sängern Madonna hat einen Cameo-Auftritt und meldet sich ebenfalls zu Wort. Sie lud Spears zu einem Konzert ihrer Sticky & Sweet Tour in Los Angeles ein.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung und Promotion.", "content": "Um die Dokumentation besser zu promoten, wurden auf der offiziellen Website \"Britney.com\" einige, bis dahin noch unveröffentlichte, Bilder und Videos von den Dreharbeiten gezeigt. MTV produzierte einige, kurze Werbespots und veröffentlichte vorab Ausschnitte von \"For The Record\". Spears selbst war bei der Erstausstrahlung anwesend, die Tickets für die Liveausstrahlung wurden verlost.", "section_level": 1}], "src_summary": "Britney: For The Record ist der Titel einer 2008 entstandenen Dokumentation der US-amerikanischen Popsängerin Britney Spears, in der es um Spears’ Weg zurück in die Öffentlichkeit geht, nachdem sie in den Vorjahren mit einigen persönlichen Problemen zu kämpfen hatte. Der Film wurde unter anderem in Los Angeles und New York gedreht. Die Dreharbeiten begannen am 5. September 2008, zwei Tage vor den MTV Video Music Awards, die durch Spears eröffnet wurden. Regisseur des Films war \"Phil Griffin\". Der erste Trailer wurde im Oktober 2008 veröffentlicht.", "tgt_summary": "《布兰妮:星踪可考》(英语:\"Britney: For the Record\"),是美国女歌手布兰妮·斯皮尔斯的一部纪录片,发行于布兰妮个人事业的低谷期后,讲述了布兰妮回归乐坛的事情。纪录片拍摄于2008年第3季度的比佛利山和纽约。主要部分开始拍摄于布兰妮在2008年MTV音乐录像带大奖表演两日前(2008年9月5日)。本纪录片由菲尔·葛瑞芬导演。MTV于2008年10月9日发布了纪录片的预告片。", "id": 1651710} {"src_title": "Nvidia-GeForce-700-Serie", "tgt_title": "NVIDIA GeForce 700", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "GK110.", "content": "Die GK110-GPU ist mit 7,1 Mrd. Transistoren auf rund 561 mm2 (533 mm2 im produktionsoptimierten B1-Stepping) der größte und komplexeste Grafikprozessor der Keplergeneration. Er besteht aus 2880 Shader- und 240 Textureinheiten, die auf 15 SMX-Blöcken (Shader-Cluster) verteilt sind. Diese wiederum sind auf fünf Graphics Processing Clusters verteilt, wodurch der GK110 ein Verhältnis von 3:1 aufweist (im Gegensatz zu den restlichen Grafikprozessoren der Keplergeneration, die ein Verhältnis von 2:1 verwenden). Eine weitere Besonderheit des GK110 stellen die zusätzlichen 64 separate ALUs pro SMX-Block dar, die aber nicht für die Single-Precision- (FP32), sondern für die Double-Precision-Operation (FP64) zuständig sind. Ebenfalls für die professionellen Bereich gedacht und nur auf der GK110-GPU vorhanden sind die Features „Dynamic Parallelism“, „Hyper-Q“ und „GPUDirect“. Am 19. Februar 2013 präsentierte Nvidia die GeForce GTX Titan als Sonderserie, wobei der GK110-400-A1 mit 14 von 15 aktiven Shaderclustern verwendet wurde. Die Karte wies gegenüber der GeForce GTX 680 bzw. der Radeon HD 7970 „GHz Edition“ eine, je nach Setting, 25 % bis 40 % höhere Performance auf, womit sie sich als schnellste Single-GPU-Karte am Markt erwies. Des Weiteren gab Nvidia zahlreiche Features, die normalerweise nur dem professionellen Bereich zur Verfügung stehen, frei (u. a. die volle FP64-Leistung). Nvidia erweiterte die GPU-Boost-Funktion (als „GPU Boost 2.0“ bezeichnet) so, dass auch die Chiptemperatur mit als Faktor berücksichtigt wird. Dadurch konnte in Kombination mit einer neuen Kühlkonstruktion eine sehr niedrige Geräuschentwicklung erreicht werden. Dies wurde auch durch eine hohe Energieeffizienz der GK110-GPU begünstigt. Die GeForce GTX Titan erhielt in der Fachpresse sehr gute Bewertungen für Rechenleistung, Geräuschentwicklung und Energieeffizienz, jedoch führte Nvidias hoher Listenpreis von 999 US-$, der teilweise sogar über dem der schnellere Dual-GPU-Grafikkarten GeForce GTX 690 und Radeon HD 7990 lag, zu einem als schlecht eingestuften Preis-Leistungs-Verhältnis. Dennoch war die Titan am Markt erfolgreich. Nachdem Nvidia mit der GeForce GTX 680 auf Basis des GK104-Grafikprozessors im Frühjahr 2012 ein Performancepatt zur Radeon HD 7970 erreicht hatte, reagierte AMD im Sommer 2012 mit einer speziellen GHz-Edition, die dann die schnellste Single-GPU-Grafikkarte am Markt darstellte. Der GK104 der GTX 680, der als Performancechip ursprünglich gar nicht für den Highend-Markt gedacht war, keine ausreichenden Reserven mehr hatte, um die GHz-Edition zu kontern, konnte Nvidia erst wieder mit der GeForce GTX Titan die schnellste Single-GPU-Grafikkarte am Markt vorweisen. Da diese aber als Sonderserie einen Schwerpunkt außerhalb des Massenretailmarktes hatte und aufgrund des deutlich schlechteren Preis-Leistungs-Verhältnis kein Konkurrenzangebot zur Radeon HD 7970 GHz Edition war, präsentierte Nvidia am 23. Mai 2013 die GeForce GTX 780. Mit dieser wurde die GeForce-700-Serie offiziell eingeführt und der GK110-Grafikprozessor erstmals für eine \"normale\" GeForcekarte verwendet. Beim GK110-300-A1 sind drei der 15 Shadercluster deaktiviert und die FP64-Leistung künstlich auf 1/8 reduziert, was aber für 3D-Anwendungen keine Relevanz hat. Des Weiteren reduzierte Nvidia den Videospeicher gegenüber der Titan von 6144 auf 3072 MB. Letztendlich wurden durch die Änderungen die Performance gegenüber der Titan um 7 bis 8 % reduziert, was aber immer noch ausreichte, die Radeon HD 7970 GHz Edition je nach Setting 15 % bis 30 % zu überbieten. Da Nvidia den Listenpreis gegenüber der Titan um ein Drittel reduzierte, wies die GeForce GTX 780 ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Da auch die Geräuschentwicklung und der Energieverbrauch ungefähr gleich blieb, wurde die Karte insgesamt positiv in der Fachpresse bewertet. Seit September 2013 nutzt Nvidia die produktionsoptimierten GK110-300-B1-Version, ohne weitere Hardwareänderungen vorzunehmen. Am 7. November 2013 präsentierte Nvidia die GeForce GTX 780 Ti und reagierte damit auf die Radeon R9 290X von AMD, um wieder die schnellste Single-GPU-Grafikkarte am Markt zu haben, nachdem diese eine höhere Performance als die GeForce GTX Titan aufwies. Dazu wurde die GK110-GPU erstmals im Vollausbau auf dem Retailmarkt verwendet (zuvor war dies nur beim Tesla K40 der Fall gewesen). In Kombination mit höheren Taktraten wies die GeForce GTX 780 Ti eine bis zu 10 % höheren Performance gegenüber der Titan auf. Während die Geräuschentwicklung der GeForce GTX 780 Ti das Niveau der anderen GK110-Karten erreichte, wofür man das Chiptemperaturlimit der GPU-Boost-Funktion von 80° auf 83° erhöhte, verfehlte sie jedoch deren Energieeffizienz, was vermutlich auf den deutlich erhöhten VRAM-Takt zurückzuführen ist. Da diese etwas schlechtere Energieeffizienz immer noch deutlich über jener der AMD-Konkurrenz lag und im Highend-Bereich nur eine geringe Bedeutung hat, wurde die Karte, bedingt durch die hohe Performance, positiv in der Fachpresse bewertet. Am 18. Februar 2014 präsentierte Nvidia die GeForce GTX Titan Black. Nachdem Nvidia die GeForce GTX 780 Ti, die zu diesem Zeitpunkt schnellste Single-GPU-Grafikkarte auf dem Markt, der \"normalen\" GeForce-700-Serie zuordnete, hatte die Titan keine Marktrelevanz mehr. Deshalb legte Nvidia die Titan Black auf, die gegenüber der 780 Ti eine leichte Taktratenerhöhung, 6 statt 3 GB VRAM und die volle FP64-Leistung, also das Rechnen mit doppelter Genauigkeit, welches für wissenschaftliche Anwendungen eine hohe Bedeutung hat, aufwies. Allerdings konnte die Titan Black in konventionellen 3D-Anwendungen keinen relevanten Performancevorteil gegenüber der GeForce GTX 780 Ti erreichen, weshalb die Karte in der Fachpresse kritisch bewertet wurde, da Nvidia einen Preisaufschlag von rund 50 % verlangte. Letztendlich konnte die Titan Black nicht mehr die Sonderstellung der Titan erreichen, da die \"normalen Serien\" inzwischen über alternative Produkte im selben Leistungsbereich verfügten und fungierte eher nur noch als Übergangslösung zu den professionellen Quadro-Grafikkarten. Am 25. März 2014 kündigt Nvidia die Dual-GPU-Grafikkarte GeForce GTX Titan Z für Anfang April an, deren tatsächlicher Verkaufsstart nach mehrfachen Verschiebungen aber erst am 28. Mai stattfand. Die Karte verwendet zwei GK110-GPUs in Vollausbau und insgesamt 12 GB VRAM, allerdings mussten die Taktraten stark abgesenkt werden, um eine TDP von 375 Watt nicht zu überschreiten.", "section_level": 2}, {"title": "GK104.", "content": "Am 30. Mai 2013 stellte Nvidia die GeForce GTX 770 auf Basis des Grafikprozessors GK104 im Vollausbau vor, welcher bereits bei der GeForce-600-Serie zum Einsatz kam. Die GeForce GTX 770 stellte letztendlich ein Refresh der GeForce GTX 680 mit leicht erhöhten Taktraten dar, womit diese 6 bis 8 % höhere Performance die Leistung der Radeon HD 7970 „GHz Edition“ erreichte. Da Nvidia gleichzeitig den Listenpreis von 499 auf 399 US-$ absenkte, konnte ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis erreicht werden, was, trotz der Namensgebung des Refresh, zu positiven Bewertungen in der Fachpresse führte. Des Weiteren wurde die GPU-Boost Funktion auf die Variante 2.0 erweitert. Obwohl Nvidia die TDP offiziell von 195 auf 230 Watt anhob, blieben die Verbrauchswerte identisch. Da Nvidia auf der GeForce GTX 770 den Kühler der Titan verwendet, wurde eine sehr geringe Geräuschentwicklung erreicht, bei gleichbleibender Leistungsaufnahme, was die Fachpresse positiv bewertete. Für die GeForce GTX 760, die Nvidia am 25. Juni 2013 vorstellte, verwendet Nvidia den GK104 mit zwei deaktivierten Shaderclustern. Nvidia platzierte die Karte zwischen der GeForce GTX 660 Ti und GTX 670, welche die GeForce GTX 760 auch ersetzte, und erreichte dabei in etwa die Performance der Radeon HD 7950 „Boost Edition“ des Konkurrenten AMD, wies aber mit einem Listenpreis von 249 US-$ ein leicht besseres Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Das Modell wurde in der Fachpresse dennoch teilweise kritisch bewertet, da die GeForce GTX 760 gegenüber ihren beiden Vorgängern etwas schlechtere Stromverbrauchs- und Geräuschentwicklungswerte aufwies, trotz der niedrigen Chipspannung und der erweiterten GPU-Boost Funktion. Nvidia führte noch zwei weitere Versionen der GeForce GTX 760 ein, die GeForce GTX 760 192-Bit und die GeForce GTX 760 Ti. Beide Modelle waren Neuauflagen der GeForce GTX 660 (OEM) und der GTX 670, die dem OEM-Markt vorbehalten sind.", "section_level": 2}, {"title": "GM107.", "content": "Am 18. Februar 2014 präsentierte Nvidia die GeForce GTX 750 und GeForce GTX 750 Ti. Die Karten verwenden den GM107-Grafikprozessor, der erstmals auf der Maxwell-Architektur \"der ersten Generation\" basiert und nach Angaben von Nvidia eine deutlich höhere Energieeffizienz erreichen soll. In unabhängigen Testberichten erreichte die GeForce GTX 750 Ti in etwa die Performance der Radeon R7 260X bei einer 30 % geringeren Leistungsaufnahme. Trotz dieser geringen Leistungsaufnahme wurden die Karten teilweise kritisch in der Fachpresse bewertet, da Nvidia den Listenpreis mit 119 und 149 US-$ gegenüber der AMD-Konkurrenz zu hoch ansetzte und somit ein schlechteres Preis-Leistungs-Verhältnis erreichten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die GeForce-700-Serie ist eine Serie von Desktop-Grafikchips des Unternehmens Nvidia und Nachfolger der GeForce-600-Serie. Alle Grafikprozessoren dieser Serie unterstützen das Shadermodell 5.0 (SM 5.0), DirectX 11, sowie OpenCL, CUDA und damit auch PhysX.", "tgt_summary": "NVIDIA GeForce 700 系列是NVIDIA公司在2013年发布的第十五代GeForce图形处理器,用于笔记型电脑和台式电脑。它主要是使用于GeForce 600系列Kepler架构的改进版(芯片代号以『GK』开头),不过,和GeForce 600系列一样,一些低阶型号则仍使用Fermi架构或是其制程升级版。2013年4月,已经有部分GeForce 700系列的行动版显示核心悄然发布,但都是旧有显示核心的更名版。2013年5月23日,首款基于GeForce 700系列显示核心的显卡GeForce GTX 780正式发布,同时也将此前划分至GeForce 600系列的GeForce GTX TITAN重新划分到GeForce 700系列中。", "id": 2156231} {"src_title": "Alexandru Drăghici", "tgt_title": "亚历山德鲁·德勒吉奇", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Industriearbeiter Drăghici trat im Alter von 20 Jahren dem kommunistischen Untergrund bei. Wegen illegaler politischer Tätigkeit wurde er 1935 gemeinsam mit seiner zukünftigen Rivalin Ana Pauker verhaftet, zu über neun Jahren Haft verurteilt und erst nach dem Umsturz vom 23. August 1944 freigelassen. Als Vertrauter des kommunistischen Führers Gheorghe Gheorghiu-Dej stieg er nach dem Zweiten Weltkrieg in der Hierarchie der Kommunistischen Partei Rumäniens rasch auf. Drăghici leitete gezielt repressive Kampagnen gegen Gruppierungen ein, die dem Marxismus-Leninismus ablehnend gegenüberstanden. Zuvor hatte er Jugendbewegungen und das Lehrpersonal politisch säubern lassen. Im Jahr 1952 und von 1957 bis 1965 bekleidete Drăghici das Amt des Innenministers. Von 1952 bis 1957 war er mit dem Amt des Ministers für Staatssicherheit betraut. In beiden Positionen kontrollierte er die Geheimpolizei Securitate. Während Drăghicis Amtszeit richteten sich die Repressionen der \"Abteilung für Staatssicherheit\" () nicht nur gegen Aktivisten des anti-kommunistischen Widerstands in Rumänien, sondern dienten auch der politischen Säuberung der Kommunistischen Partei und anderer Teile der Bevölkerung. Nach seiner Partizipation an einer Denunziationskampagne gegen die damalige Außenministerin Ana Pauker rückte die ungarische Gemeinschaft in Rumänien während des Ungarischen Volksaufstands 1956 in Drăghicis staatssicherheitliche Aufmerksamkeit, hier im Besonderen die Babeș-Bolyai-Universität Cluj. Die Erhebung im Nachbarland wurde von weiten Teilen der ungarischen Minderheit mit Sympathie verfolgt; worauf sich der Kurs der rumänischen Führung gegen die Ungarn verschärfte. Drăghici war an dem Schauprozess gegen Justizminister Lucrețiu Pătrășcanu beteiligt. Unter seiner Führung konnte die Bankräuberbande \"Banda Ioanid\" dingfest gemacht werden. Er galt als scharfer Gegner der Römisch-Katholischen und der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. Wie Gheorghiu-Dej war auch Drăghici ein Gegner der Entstalinisierung, jedoch signalisierten beide durch ihren nationalen Kommunismus und sozialistischen Patriotismus die Emanzipation Rumäniens von der Sowjetunion. Nach dem Tod Gheorghiu-Dejs fand Drăghici in dem aufstrebenden kommunistischen Führer Nicolae Ceaușescu einen erbitterten Gegner. Durch seinen Einfluss in der Partei gelang es ihm, Drăghici für alle öffentlich bekannten Verbrechen der Securitate verantwortlich zu machen. Nach dieser Schuldzuweisung zog sich Drăghici schließlich aus der Politik zurück, wurde aber vorerst nicht zur Rechenschaft gezogen. Er lebte zwischen 1968 und 1989 anonym im Raum Bukarest und verlegte nach der Rumänischen Revolution von 1989 seinen Wohnsitz zu seiner Familie nach Ungarn, wo er bis zu seinem Tod 1993 in Budapest lebte. Die neuen rumänischen Behörden bemühten sich vergeblich um seine Auslieferung. Drăghici wurde kurz vor seinem Tod 1993 von einem rumänischen Gericht in Abwesenheit der Anstiftung zum Mord schuldig gesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexandru Drăghici (* 27. September 1913 in Tisău, Kreis Buzău, Rumänien; † 12. Dezember 1993 in Budapest, Ungarn) war ein rumänischer kommunistischer Aktivist und Politiker.", "tgt_summary": "亚历山德鲁·德勒吉奇(;1913年-9月26日-1993年-12月12日),监狱派,罗马尼亚工人党中央政治执行委员会委员、中央书记处书记,罗马尼亚部长会议第一副主席兼内务部长、国家安全部部长,领导罗马尼亚国家安全部门,是罗马尼亚大清洗的主要组织者和执行者。", "id": 3033172} {"src_title": "Jingu qiguan", "tgt_title": "今古奇觀", "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Aus dem Vorwort des Jingu qiguan geht hervor, dass ein gewisser \"Baoweng Laoren\" (* 1619) die Sammlung zusammengestellt hat. Die Herausgabe der nicht datierten Sammlung erfolgte in den Jahren 1632 bis 1644, nach einer anderen Quelle zwischen 1640 (oder etwas früher) und 1644. Der Titel der Sammlung lautet: Jingu qiguan (Aussprache etwa \"dchingu tchigwan\") und bedeutet \"Erstaunliches aus Vergangenheit und Gegenwart\". Von den 40 Erzählungen („Abschnitten“) des Jingu qiguan entstammen 39 aus drei Anthologien von Feng Menglong und zwei Anthologien von Ling Mengchu. Die Herkunft des Abschnitts 30 ist unbekannt. Die fünf Anthologien umfassten je 40 Erzählungen, so dass der Kompilator seine Auswahl unter 200 Erzählungen treffen konnte. Unter dem Obertitel San yen („Drei Worte“) werden die drei Anthologien von Feng Menglong zusammengefasst: Die zugrundeliegenden Sammlungen von Ling Mengchu sind: \"Hinweise:\"", "section_level": 2}, {"title": "Werktitel.", "content": "Statt der heute gebräuchlichen Pinyin-Umschrift des Werktitels Jingu qiguan waren früher u. a. die folgenden Transliterationen gebräuchlich: Diese Werktitel können durch Getrennt- oder Zusammenschreibung, Groß-/Kleinschreibung, durch die Verwendung von Bindestrichen und ggf. durch Weglassung des Apostrophs variieren, z. B. findet man statt Jingu qiguan auch Jingu Qiguan, Jin Gu Qi Guan oder Jinguqiguan oder statt Kin-ku-ki-kuan auch Kin-Ku Ki-Kuan und Kin ku ki kuan.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Ausgaben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Werktitel.", "content": "Der Titel wird verschieden übersetzt, u. a. als:", "section_level": 2}, {"title": "Zweitübersetzungen.", "content": "Die erste Übersetzung aus dem Jingu qiguan in eine europäische Sprache findet sich in Band 3 der 1735 erschienen \"Description de la Chine\" des französischen Jesuiten Jean-Baptiste Du Halde (1674–1743). Die Übersetzung der vier darin enthaltenen Erzählungen Nr. 20, 29–31 aus dem Chinesischen besorgte der jesuitische Chinamissionar François-Xavier Dentrecolles (1664–1741). In den Jahren 1747 bis 1756 veröffentlichte Christoph Gottlieb von Murr (1733–1811) eine deutsche Übersetzung von Du Haldes Werk in der Den Haager Ausgabe von 1736. Band 3 von 1749 enthält die vier Erzählungen Nr. 20, 29–31, mithin die erste deutsche Fassung von Erzählungen aus dem Jingu qiguan. Im Jahr 1846, fast 100 Jahre später, übersetzte Adolf Böttger die englische Übersetzung des zweiten Teils der Doppelnovelle Nr. 35 ins Deutsche. Eduard Grisebach hielt diese Übersetzung für „über alle Begriffe elend“. Im Jahr 1873 veröffentlichte Eduard Grisebach eine neue Übersetzung der bereits von Dentrecolles übertragenen Novelle „Die treulose Witwe“. Während er die Übersetzung von Dentrecolles als „kaum mehr als Paraphrase“ bezeichnet, benutzt er als Vorlage die wortgetreue englische Übersetzung von Samuel Birch (1813–1885) Auch für seine spätere Übersetzung weiterer Novellen verwendete Grisebach die Vorlage von Samuel Birch.", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Erzählungen.", "content": "Die folgende Liste enthält die deutsche und französische Übersetzung der Titel. Zu der französischen Gesamtausgabe der Sammlung (#Lanselle 1996) gibt es bisher kein Pendant in deutscher Sprache. In den deutschen Übersetzungen werden oft die Prologe (oder Vorerzählungen) weggelassen. Eine Übersicht der von Franz Kuhn übersetzten Prologe findet sich in #Chang 1991, Seite 182–184. Die Erzählungen in #Rösel 1984 wurden alle einschließlich des Prologs übersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Hinweis: Die Titel im Abschnitt Ausgaben enthalten meist eine Einleitung oder ein Nachwort mit teilweise ausführlichen Erläuterungen zum Jingu qiguan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jingu qiguan () ist eine Sammlung von 40 chinesischen Erzählungen, die vor 1644 veröffentlicht wurde und ihrerseits auf Anthologien von Feng Menglong und Ling Mengchu zurückgeht.", "tgt_summary": "《今古奇观》是中国明代末年短篇白话小说集。姑苏抱瓮老人编。是冯梦龙《三言》和凌蒙初《二拍》的合辑。", "id": 2820260} {"src_title": "Fort McMurray International Airport", "tgt_title": "麥克默里堡國際機場", "src_document": [{"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Der Fort McMurray International Airport liegt 13 Kilometer südöstlich des Zentrums von Fort McMurray. Auf der Straße ist der Flughafen über den Alberta Highway 69 zu erreichen. Dieser endet westlich des Flughafens im Alberta Highway 63, welcher nach Fort McMurray führt. Der Fort McMurray International Airport wird durch Busse in den Öffentlichen Personennahverkehr eingebunden. Die WOOSH Route 11 verbindet das Passagierterminal mit der Gemeinde Fort McMurray.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1936 wurde nahe der Gemeinde Fort McMurray eine Landebahn für leichte Flugzeuge in Betrieb genommen. In den nächsten Jahrzehnten wurden mehrfach längere Start- und Landebahnen errichtet. Zudem wurde ein Passagierterminal errichtet. Im Jahr 1981 folgte ein permanenter Kontrollturm. Im Jahr 1986 wurde ein größeres Passagierterminal mit einer Kapazität von 250.000 Passagieren pro Jahr eröffnet. Im Jahr 1999 gründete der Bezirk Wood Buffalo die Regional Airport Commission, welche den Staat als Eigentümer des Flughafens ablöste. Im Jahr 2001 begann Westjet Airlines, Fort McMurray zu bedienen. Im Jahr 2007 wurde die Start- und Landebahn auf die heutige Länge erweitert. Im Dezember 2009 wurde die Fort McMurray Airport Authority (FMAA) gegründet. Diese kaufte den Flughafen im Januar 2010 vom Bezirk Wood Buffalo. 2013 wurden mit United Airlines-Flügen nach Denver erstmals Flüge in die Vereinigten Staaten angeboten. Diese wurden mittlerweile wieder eingestellt. Im Herbst 2013 richtete die Canada Border Services Agency eine dauerhafte Präsenz am Flughafen ein, sodass dieser den Status als internationaler Flughafen erhielt. Aufgrund des starken Wachstums beim Passagieraufkommen wurde ein neues Passagierterminal errichtet und am 9. Juni 2014 eröffnet. Seitdem sinken die Passagierzahlen wieder. Infolge schwerer Waldbrände blieb der Flughafen vom 5. Mai bis zum 10. Juni 2016 geschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Flughafenanlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Start- und Landebahn.", "content": "Die Start- und Landebahn des Flughafens trägt die Kennung 07/25, ist 2286 Meter lang, 45 Meter breit und mit einem Belag aus Asphalt ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Passagierterminal.", "content": "Das am 9. Juni 2014 eröffnete Passagierterminal hat eine Grundfläche von 15.000 Quadratmetern. Es ist mit vier Fluggastbrücken ausgestattet und hat eine Kapazität 1,5 Millionen Passagieren pro Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemaliges Passagierterminal.", "content": "Das 1986 eröffnete ehemalige Passagierterminal hat eine Fläche von 2.950 Quadratmetern. Es ist mit einer Fluggastbrücke ausgestattet, die Kapazität liegt bei 250.000 Passagieren pro Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Fluggesellschaften und Flugziele.", "content": "Der Fort McMurray International Airport wird von Air Canada, Air Canada Express, McMurray Aviation, Northwestern Air und WestJet Encore genutzt. Air Canada fliegt täglich nach Toronto-Pearson, während Air Canada Express mehrmals täglich nach Calgary und Edmonton. WestJet Encore fliegt ebenfalls mehrmals täglich nach Calgary und Edmonton. McMurray Aviation und Northwestern Air führen mehrmals wöchentlich Flüge nach Fort Chipewyan bzw. Edmonton und Fort Chipewyan durch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fort McMurray International Airport (IATA: YMM, ICAO: CYMM) ist der Flughafen der Gemeinde Fort McMurray in der kanadischen Provinz Alberta. Wegen der Athabasca-Ölsande hat die Stadt markant an Einwohnern zugelegt und ist nun die fünftgrößte Stadt Albertas.", "tgt_summary": "麦克默里堡国际机场(英语:Fort McMurray International Airport;)离加拿大亚伯达省麦克默里堡东南,为该省北部最大机场,由麦克默里堡机场管理局营运。此机场每天提供载客航班来往爱民顿、卡加利、奇帕维安堡(英语:Fort Chipewyan)、温哥华和多伦多,由加拿大航空、西捷航空、麦克默里航空(英语:McMurray Aviation)和西北方航空(英语:Northwestern Air)营运。阳翼航空则从2012年-2015年间营运季节性航班前往墨西哥度假航点。", "id": 289533} {"src_title": "OpenFlow", "tgt_title": "OpenFlow", "src_document": [{"title": "Ansätze.", "content": "Die Open Networking Foundation, eine Anwenderorganisation, die sich der Verbreitung und Implementierung von Software-defined networking (SDN) und SDN-Protokollen widmet, verwaltet den OpenFlow-Standard. Die ONF definiert OpenFlow als erste standardisierte Kommunikationsschnittstelle zwischen der Kontroll- und der Weiterleitungsebene einer SDN-Architektur. OpenFlow erlaubt direkten Zugriff auf die Forwarding Plane eines Switches oder Routers, und zwar sowohl physisch als auch virtuell (Hypervisor-basiert). Weil eine solche offene Schnittstelle in klassischen Netzwerkgeräten fehlt, werden diese häufig als monolithisch, geschlossen und Mainframe-ähnlich charakterisiert. Stattdessen verfolgt OpenFlow den Ansatz, die Steuerung des Netzwerks aus den Geräten hinaus in eine logisch zentralisierte Software zu verlagern. Es gibt kein anderes Protokoll, das ähnliche Ansätze verfolgt. Einfacher gesagt, erlaubt OpenFlow, den Weg, den Pakete durch das Netzwerk nehmen, von einer Software bestimmen zu lassen, die auf mehreren Routern läuft. Mindestens zwei von ihnen haben die Rolle eines primären bzw. sekundären Observers. Die Trennung der Kontrollebene von der Weiterleitungsebene ermöglicht durch die Nutzung von Access Control Lists (ACLs) und von Routing-Protokollen ein komplexeres Management der Datenströme. Seine Erfinder betrachten OpenFlow als Technik, die Software-Defined Networking ermöglicht.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Die erste Version war die OpenFlow Version 0.2.0 welche im März 2008 veröffentlicht wurde. Version 0.8.2 wurde im Oktober 2008 veröffentlicht. Diese wurde um Echo Anforderung und Echo Antwort Mitteilungen erweitert. Im Dezember 2008 kam dann Version 0.8.9 welche um IP Netzmasken und erweiterte Statistikinformationen erweitert wurde. OpenFlow 0.9 wurde im Juli 2009 veröffentlicht. Letztlich im Dezember 2009 wurde die weit verbreitete Version 1.0 publiziert. Version 1.1 von OpenFlow wurde am 28. Februar 2011 freigegeben und wird weiterhin von openflow.org gewartet, aber die Weiterentwicklung wird von der Open Networking Foundation (ONF) verwaltet. Im Dezember 2011 bestätigte der ONF-Vorstand die Version 1.2 und veröffentlichte sie im Februar 2012. Seit Juni 2012 gibt es OpenFlow Version 1.3.0. OpenFlow Version 1.4.0 ist im Oktober 2013 veröffentlicht worden.", "section_level": 1}, {"title": "Kompatible Hard- und Software.", "content": "Einige Netzwerkswitch- und -routeranbieter haben angekündigt, Switches mit OpenFlow anzubieten oder zu unterstützen, darunter Allied Telesis, Arista Networks, Big Switch Networks, Brocade Communications, Cisco, Dell Force10 Networks, Extreme Networks, Hewlett-Packard, IBM, Juniper Networks, Larch Networks, MikroTik, NEC, uvm. Einige Routing-Control-Plane-Implementierungen benutzen das Protokoll, um die Weiterleitungskomponenten zu verwalten. Normalerweise wird OpenFlow zwischen Switch und Controller auf einer separaten, gesicherten Verbindung übertragen. Die Indiana University eröffnete in Zusammenarbeit mit der ONF im Mai 2011 ein \"SDN Interoperability Lab\", um zu testen, wie gut SDN- und OpenFlow-Produkte verschiedener Hersteller zusammenarbeiten. Im Februar 2012 veröffentlichte Big Switch Networks das Project Floodlight, ein Open Source OpenFlow Controller unter Apache-Lizenz, und kündigte seine OpenFlow-basierte SDN-Suite für November jenes Jahres an, die einen kommerziellen Controller, virtuelles Switching und Anwendungen zur Überwachung von Taps enthält. Im Februar 2012 teilte HP mit, den Standard in 16 seiner Ethernet-Switch-Produkte zu unterstützen. Im Januar 2013 stellte NEC einen virtuellen Switch für Microsofts Hyper-V auf Windows Server 2012 vor, der OpenFlow-basiertes SDN und Netzwerkvirtualisierung in entsprechende Microsoft-Umgebungen bringen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgebiete.", "content": "Im April 2012 beschrieb Urs Hölzle von Google, wie das interne Netzwerk der Firma innerhalb von zwei Jahren komplett umgebaut wurde, um mit OpenFlow erhebliche Leistungsverbesserungen zu erzielen.", "section_level": 1}], "src_summary": "OpenFlow ist ein Kommunikationsprotokoll, das Zugriff auf die Hardwarekomponenten eines Switches oder Routers liefert, welche die Verarbeitung eintreffender Netzwerkpakete durchführen (die sogenannte \"Forwarding Plane\").", "tgt_summary": "OpenFlow,一种网络通讯协定,属于数据链路层,能够控制网络交换器或路由器的转发平面(forwarding plane),借此改变网络封包所走的网络路径。", "id": 1942080} {"src_title": "Barbaturex", "tgt_title": "長鬚王蜥屬", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Barbaturex morrisoni\" erreichte nach Schätzungen, die auf den Proportionen heutiger Verwandter basieren, eine Kopf-Rumpf-Länge von 87,4–108,8 cm und ein Gesamtgewicht von 18,9–36,9 kg. Damit zählt die Art zu den größten Schuppenkriechtieren des Neozoikums und wird unter diesen nur vom Komodowaran und Megalania übertroffen. Im vorderen Unterkiefer besaß \"Barbaturex\" ein Paar pleurodonter Zähne, die mittleren und hinteren Zähne waren akrodont. Die hinteren Zähne sind dreieckig und weisen durchgängige Schliffflächen, aber keine Nebenhöcker auf. Breite Rillen auf der Unterseite des Unterkiefers sind ein diagnostisches Merkmal der Gattung. Unterhalb der Meckelschen Furche sind die Kieferbögen bauchseitig ausgewölbt. Der Angularknochen der Art ist mit dem Unterkiefer verwachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie und Verbreitung.", "content": "\"Barbaturex\" lebte auf dem Gebiet Südostasiens in einem tropischen Klima, dessen mittlere Temperaturen etwa 2–5 °C über den heutigen der Region lagen. Die Tiere waren Pflanzenfresser und teilten sich ihren Lebensraum vor allem mit größeren Säugetieren wie \"Sivatitanops birmanicus\", \"Bunobrontops savagei\", \"Paramynodon cotteri\". \"Metatelmatherium brownii\" oder auch \"Paramynodon birmanicus\". Sie gehörten zu den größeren Arten ihres Ökosystems und hatten aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts ausgewachsen wahrscheinlich keine Fressfeinde. Die größten bekannten Raubtiere der damaligen Region, \"Orienspterodon dakhoensis\" und \"Kyawdawia lupina\", wurden nur geringfügig größer als \"Barbaturex\".", "section_level": 1}, {"title": "Fossilmaterial und Stratigraphie.", "content": "Sämtliches Fossilmaterial von \"Barbaturex\" stammt aus der Pondaung-Formation in Myanmar (nahe der Ortschaft Mogaung in Sagaing), die auf das späte Eozän (37,2 + 1,3 mya) datiert wird. Es umfasst Stücke aus dem Unterkiefer und des Stirnbeins. Der Holotyp der Gattung wird unter der Inventarnummer UCMP 142227 im aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Taxonomie.", "content": "Die Gattung \"Barbaturex\" wurde 2013 von Jason Head, Gregg Gunnell, Patricia Holroyd, Howard Hutchison und Russell L. Ciochon auf Basis der Fossilfunde aus Myanmar aufgestellt, ihr wurde \"Barbaturex morrisoni\" als einzige Art zugewiesen. Der Gattungsname setzt sich aus dem lateinischen „barbatus“ für „bärtig“ (mit Blick auf die Kieferrillen) und „rex“ für „König“ zusammen. Das Artepitheton widmeten die Autoren Jim Morrison, dem Sänger der US-amerikanischen Rockband \"The Doors\" in Anspielung auf dessen Liedzeile „“ („Ich bin der Echsenkönig“) aus dem Song \"Celebration of the Lizard\" von 1968. Eine kombinierte phylogenetische Analyse morphologischer und molekularer Merkmale weist \"Barbaturex\" als Schwestertaxon der Dornschwanzagamen (Uromastycinae) aus, deren beider Vorfahren sich den Autoren zufolge im frühen Eozän (rund 55 mya) voneinander trennten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Barbaturex ist eine Gattung der Leguanartigen (Iguania), deren Vertreter im späten Eozän ( mya) in Südostasien lebten. Die einzige Art der Gattung, Barbaturex morrisoni, erreichte eine geschätzte Kopf-Rumpf-Länge von rund 1 m und ein Gewicht von vermutlich 19–37 kg. Die Tiere lebten in einem tropischen Lebensraum und ernährten sich herbivor. \"Barbaturex\" ist anhand einiger fossiler Schädel- und Kieferknochen überliefert, die aus der Pondaung-Formation in Myanmar stammen. Die Gattung wurde 2013 von Jason Head, Gregg Gunnell, Patricia Holroyd, Howard Hutchison und Russell Ciochon erstbeschrieben. Gemäß einer phylogenetischen Analyse bildet \"Barbaturex\" das Schwestertaxon der Dornschwanzagamen (Uromasticinae), von der sich ihre Entwicklungslinie wahrscheinlich im frühen Eozän trennte.", "tgt_summary": "长须王蜥属(学名:\"Barbaturex\")是一种已灭绝的食草鬣蜥,生存于始新世晚期(约3720万年前)的缅甸,属下只有单种莫氏长须王蜥(\"Barbaturex morrisoni\")。", "id": 1953741} {"src_title": "Schienenverkehr in der Mongolei", "tgt_title": "蒙古国铁路运输", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als erste Eisenbahnstrecke in der Mongolei wurde die 43 Kilometer lange schmalspurige Strecke von Ulaanbaatar nach Nalaich am 11. Juli 1938 eröffnet. Sie wurde später in das Netz der Transmongolischen Eisenbahn einbezogen und dazu 1958 umgespurt. Als eingleisige, nicht elektrifizierte Vollspurbahn wurde bis 1961 die Transmongolische Eisenbahn errichtet. 1940 erreichte sie von Ulan-Ude kommend die russisch-mongolische Grenze, 1950 die Hauptstadt Ulaanbaatar und 1955 die mongolisch-chinesische Grenze. Gemäß der politischen Konstellation in der damaligen Mongolischen Volksrepublik waren die Interessen der Sowjetunion maßgebend. Für die Bahn wurden deshalb die dort geltenden Standards übernommen, so etwa die 1524 mm-Breitspur und die Normen für die Eisenbahnfahrzeuge. 1958 ging im Osten der Mongolei die Strecke von Solowjowsk nach Bajantümen bei Tschoibalsan mit einer Länge von 238 km in Betrieb. In Borsja wurde sie an die Transsibirische Eisenbahn angeschlossen. Das Netz um Tschoibalsan wurde aus militärstrategischen Gründen 1941 durch zwei Schmalspurbahnen nach Tamdsag Bulag und Dsun Bulag ergänzt, die aber 1956 und 1962/63 stillgelegt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Die Mongolyn Tömör Dsam (Mongolische Eisenbahn, MTZ) betreibt den Schienenverkehr in der Mongolei.", "section_level": 1}, {"title": "Strecken.", "content": "Die Mongolei verfügt heute über Schienennetze von etwa 1815 km Länge. Alle Strecken in der Mongolei sind nicht elektrifiziert und werden ausschließlich mit Diesellokomotiven befahren. Größtes dieser Netze ist die Transmongolische Eisenbahn mit den von ihr ausgehenden Stichstrecken. Sie quert das Land in nord-südlicher Richtung und verbindet die Schienennetze von Russland und China. Ein weiteres Netz bildet die Eisenbahnstrecke von Tschoibalsan an die russisch-mongolische Grenze und weiter zur Transsibirischen Eisenbahn. Diese Strecke weist nur Güterverkehr auf. Sie hat innerhalb der Mongolei keine Anbindung an die Transmongolische Bahn.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Nach der Auflösung des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) im Jahr 1991 ging das Aufkommen des Güterverkehrs der mongolischen Eisenbahn um etwa die Hälfte zurück, hatte jedoch bis 2005 wieder fast die einstigen Mengen erreicht. Die mongolische Eisenbahn transportierte 2007 93 % aller Güter und 43 % der Reisenden in der Mongolei. Dem relativ langsamen Personenverkehr der Eisenbahn erwächst zunehmend Konkurrenz durch den Autoverkehr auf immer besser ausgebauten Straßen. Über die Transmongolische Eisenbahn verkehrt einmal wöchentlich die kürzere der beiden durchgehenden Zugverbindungen zwischen Moskau nach Peking. Im Inlandsverkehr fahren Züge zwischen Ulaanbaatar, Darchan, Suchbaatar, Erdenet, Dsamyn-Üüd, Tschoir und Sainschand.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Als Triebfahrzeuge kommen die Lokomotiven der Baureihen 2M62 und 2ТЭ10Л zum Einsatz, die im ukrainischen Luhansk gebaut wurden, sowie die Baureihen ТЭМ2, 2ТЭ 116. Aus den USA wurden DASH-7-Lokomotiven importiert. Die Wagen entsprechen weitgehend denen, die in Russland eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Planungen.", "content": "Insgesamt sollen über drei Phasen verteilt 5600 km errichtet werden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schienenverkehr in der Mongolei hat eine hohe Bedeutung für das Land, wird aber durch die geringe Einwohnerzahl der Mongolei stark relativiert. So besteht der Schienenverkehr in der Mongolei heute aus zwei von voneinander unabhängigen Netzen, das größte ist die Transmongolische Eisenbahn.", "tgt_summary": "蒙古国铁路运输在蒙古国的国民经济中,特别是货物运输和旅客长途运输中发挥着重要作用。由于蒙古国是全球最大的内陆国之一,其北临俄罗斯,南靠中国,因此铁路运输是蒙古国发展经济及对外贸易最重要的交通手段。据官方统计,在2007年,铁路运输承担了蒙古国93%的货运及43%的客运周转量。这主要是基于该国公路、水路及航空运输系统的不完善。尽管如此,蒙古国仍是全球铁路网密度最低的国家之一,其铁路运营总里程为1815公里,使用与俄罗斯同一标准的1520毫米宽轨。目前,蒙古铁路系统共有雇员12500人,其官方运营商是乌兰巴托铁路局(),传统上也被称作蒙古铁路(),统管蒙古全国的铁路及国际联运业务,俄铁集团拥有其50%的股权。", "id": 606556} {"src_title": "Texas Chainsaw 3D", "tgt_title": "德州電鋸殺人狂3D", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film setzt unmittelbar nach den Ereignissen des Originalfilms ein: Sally Hardesty konnte in den 1970er Jahren als einzige vor dem kannibalistischen Sawyer-Clan entkommen. Kurz darauf geht eine Meldung bei der städtischen Polizei ein, und Sheriff Hooper macht sich auf den Weg zu dem Haus der Sawyers, um Jedidiah „Jed“ Sawyer („Leatherface“) festzunehmen. Der Rest der Familie, die sich im Haus versteckt hält, sträubt sich dagegen. Die wutentbrannten Stadtbewohner unter Befehl des Bürgermeisters Hartman stoßen hinzu und die Situation eskaliert. Nach einem Schusswechsel brennen die Stadtbewohner das Haus nieder. Die scheinbar einzigen Überlebenden im Haus sind Loretta Sawyer und ihr Baby Edith. Die Stadtbewohner Gavin und Arlene Miller nehmen sich des Babys an und adoptieren es. Edith Sawyer wird von ihren Adoptiveltern von nun an Heather Miller genannt. Jahrzehnte später und Meilen fernab bekommt Heather ein viktorianisches Haus im ländlichen Texas von ihrer verstorbenen Großmutter vererbt, von der sie bis vor kurzem nichts wusste. Sie beschließt, sich mit ihren Freunden Ryan, Nikki und Kenny auf den Weg nach Texas zu machen und ihre Erbschaft genauer zu begutachten. Nachdem sie an einer Tankstelle hielten um Proviant zu besorgen, nehmen sie den Tramper Darryl mit. In Texas angekommen, bekommt Heather von dem Anwalt ihrer verstorbenen Großmutter die Schlüssel für das Haus und einen Brief übergeben. Nachdem die Gruppe das Haus begutachtet hat, planen sie einen Barbecue und fahren daraufhin in die Stadt, um einzukaufen. Darryl lassen sie derweil auf seinen Wunsch allein in dem Haus zurück. Während die Freunde Proviant besorgen, entpuppt sich Tramper Darryl als Dieb und raubt die wertvollen Silberbestecke und die zuvor an Heather übergebenen Schlüssel aus dem alten Haus. Auf der Suche nach mehr Diebesgut erkundet Darryl die alten Gemäuer des Hauses und kommt an eine verschlossene Tür, die er daraufhin öffnet, und wird in den dunklen Katakomben des Hauses von Leatherface überrascht und niedergemetzelt. Als die Freunde aus der Stadt wiederkehren, stellen sie die Diebestour durch das Haus fest. Kenny bereitet das Barbecue vor und bemerkt den Nebenraum der Küche, durch den zuvor auch Darryl gegangen war. Kenny betritt den Raum, wird aber von Leatherface überwältigt und auf einen Haken gehängt. Heather findet unmittelbar darauf ein Tablett mit menschlichen Knochen und Blut vor der Tür des Küchennebenraumes, wird panisch und versucht, zu entkommen. Doch in diesem Moment schlägt Leatherface ihr auf den Kopf, woraufhin sie bewusstlos wird. Augenblicke später wacht sie im Schlachtraum von Leatherface auf, entkommt vorerst aus dem alten Haus und wird von Leatherface mit Kettensäge verfolgt. Auf dem grundstückseigenen Friedhof versteckt sie sich in einem Sarg. Von den lauten Angstschreien ihrer Freundin werden Ryan und Nikki, die sich im Stall aufhalten, alarmiert und ziehen die Aufmerksamkeit von Leatherface auf sich. Kurz bevor Leatherface das Stalltor mit seiner Kettensäge durchdringen kann, kommt Heather mit dem Van und rettet ihre beiden Freunde. Die drei Freunde haben jedoch wenige hundert Meter weiter einen Unfall. Leatherface holt sie ein und bringt Ryan um. Heather flüchtet auf einen Kirmesplatz und verschwindet in der Menge. Leatherface entkommt der patrouillierenden Polizei. Heather wird auf das Revier gebracht und Sheriff Hooper stellt daraufhin fest, dass der vermeintlich bei dem Feuer umgekommene Jed Sawyer überlebt haben muss. Bürgermeister Hartman schickt den Polizisten Marvin zu dem von Heather geerbten Haus, um Leatherface umzubringen. Während der Suche in den alten Gemäuern erschießt Marvin versehentlich Nikki, die von Leatherface nach dem Unfall lebend in eine Tiefkühltruhe verfrachtet wurde. Heather, die zuvor die Akten zu der Sawyer-Familie durchgesehen hatte, stellt erschrocken fest, dass sie der Sawyer-Familie angehört und flüchtet. Wenig später wird sie von dem korrupten Sheriff Carl Hartman, der über ihre Zugehörigkeit zu den Sawyers Bescheid weiß, aufgefangen und zu dem verlassenen Sawyer-Schlachthof verschleppt. Dort wird sie von Sheriff Hartman gefangen gehalten, um Leatherface anzulocken und ihn umzubringen. Als Leatherface den Schlachthof betritt, wird er von Bürgermeister Hartman und dem Stadtbewohner Ollie überwältigt und an ein Stahlseil angebunden, das Leatherface immer weiter in Richtung des Fleischwolfes zieht. Heather beschließt, ihrem Cousin zu helfen, befreit sich und bringt Ollie mit einer Mistgabel um. Kurz darauf schiebt sie Leatherface die Kettensäge zu. Hartman, der von Leatherface auf den Boden geschleudert wurde, wird später von dem Fleischwolf massakriert, nachdem Leatherface ihn mit seiner Kettensäge eingeschüchtert hatte. Heather und Leatherface kehren in das alte Haus zurück. In dem Brief, den Heather von ihrer verstorbenen Großmutter zu Anfang von dem Anwalt Farnsworth bekommen hatte, wurde sie gebeten, ihren Cousin zu pflegen. Aufgrund dessen beschließt sie schlussendlich, mit Leatherface zusammenzuleben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Texas Chainsaw 3D – The Legend Is Back ist ein US-amerikanischer Slasherfilm des Regisseurs John Luessenhop aus dem Jahre 2013 und siebter Teil der „Texas Chainsaw Massacre“-Filmreihe. Als erster Film der Reihe wird dieser in 3D präsentiert. Die reguläre Fassung wird unter dem Titel \"Texas Chainsaw 2D\" vermarktet. Die Produktion begann im Sommer 2011 und wurde am 4. Januar 2013 erstmals in amerikanischen Kinos gezeigt.", "tgt_summary": "《德州电锯杀人狂3D》(英语:Texas Chainsaw 3D)是一部于2013年上映的美国恐怖电影,由约翰·卢森霍普执导,由亚当·玛卡斯、黛布·莎莉文与卡斯顿·安幕斯共同撰写剧本,以及故事由史蒂芬·萨斯科、玛卡斯与莎莉文提供。这是「德州电锯杀人狂系列」的第七部,并以3D化呈现。这部电影是1974年《德州电锯杀人狂》(第一部)的直接续集(剧情无关第二、三、四部与重启作)。故事叙述以女主角海瑟为中心,某天收到一封来自德州关于祖母过世的信件,内容是祖母过世的遗产要由她来继承,随后和她的朋友们一起去德州旅行,发现这个庞大的遗产,并且也发现了自己的真实身份。电影拍摄于2011年7月的夏天,并于2013年1月4日正式发行。", "id": 1585259} {"src_title": "Lorde", "tgt_title": "洛德 (歌手)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Lorde ist eines von vier Kindern (ein Sohn und drei Töchter) der Poetin Sonja Yelich (Kroatisch: Sonja Jelić) und des Bauingenieurs Vic O’Connor. Die Familie ist kroatischer und irischer Abstammung.", "section_level": 2}, {"title": "Beginn ihrer Karriere (2009–2011).", "content": "Die Teilnahme an einem Talentwettbewerb an ihrer Schule in Belmont war der Beginn ihrer Karriere. Ein Videoauszug gelangte an Universal Music, welche sie im Alter von zwölf Jahren unter Vertrag nahmen und fortan ihre Entwicklung unterstützen. 2011 stellte Lorde die ersten Songs fertig. Zusammen mit Joel Little als Produzent setzte Lorde die Songs musikalisch um. Little schrieb und produzierte Songs für die Elektropop-Band \"Kids of 88\" und wurde 2010 als Sänger der Pop-Punk-Band \"Goodnight Nurse\" berühmt.", "section_level": 2}, {"title": "Internationaler Durchbruch (seit 2012).", "content": "Ende 2012 veröffentlichte sie ihre erste EP mit dem Titel \"The Love Club\" frei im Internet. Innerhalb kurzer Zeit wurden die fünf Titel 20.000-mal abgerufen und Lorde wurde weit über Neuseeland hinaus bekannt. Im Frühjahr 2013 wurde die EP offiziell bei iTunes angeboten. Sie erreichte Platz zwei der neuseeländischen Albumcharts. Der Song \"Royals\" der EP wurde zu einem Nummer-eins-Hit der Singlecharts, hielt sich drei Wochen an der Spitze und wurde mit Dreifachplatin ausgezeichnet. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das zugehörige Video bei \"YouTube\" über fünfzig Millionen Mal aufgerufen und auf der Musikplattform \"Soundcloud\" eine weitere Dreiviertelmillion Mal. Im Mai 2013 folgten ihre ersten Auftritte in Neuseeland und Australien, welche alle ausverkauft waren. Kurz darauf erschienen zwei neue Songs in Neuseeland. \"Tennis Court\" erreichte erneut Platz eins. Anfang Juli wurde ihr erster Song \"Royals\" in den USA veröffentlicht und feierte einen enormen Erfolg. Das Lied stieg kontinuierlich in den Charts und erreichte Ende September 2013 Platz eins der US-Singlecharts – dies war vor Lorde noch keinem anderen neuseeländischen Interpreten gelungen. \"Royals\" wurde, durch neun Wochen an der Spitze der Charts, zu dem zweiterfolgreichsten Lied des Jahres 2013 in den USA. Weltweit stiegen die Zugriffe bei \"YouTube\" auf über 15 Millionen. Zur selben Zeit wurde das Debütalbum \"Pure Heroine\" veröffentlicht, das außer den beiden Nummer-eins-Hits nur neue Lieder enthielt. Vorab konnte sich der Song \"Team\" in den Charts platzieren. Das Album stieg Anfang Oktober auf Platz eins in Neuseeland und Australien, sowie auf Platz drei in den USA ein. \"Team\" entwickelte sich in Neuseeland und den USA zum Top-Ten-Hit. Ende 2013 wurde Lorde für vier \"Grammy Awards\" nominiert, dreimal für \"Royals\" und einmal für das Album \"Pure Heroine\". Bei der Grammy-Verleihung 2014, bei der sie auch selbst mit dem Song \"Royals\" auftrat, bekam sie zwei Auszeichnungen: in der Hauptkategorie \"Song des Jahres\" und für die beste \"Pop-Darbietung\". 2014 kuratierte sie den Soundtrack \"Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1\", worauf auch ihr Song \"Yellow Flicker Beat\" zu hören ist.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In mehreren Folgen der 18. Staffel der Serie \"South Park\", darunter die Episoden „Die Cissy“ (Folge 3; Erstausstrahlung Oktober 2014) und „Hashtag »Aufwärmen«“ (Folge 9; Erstausstrahlung Dezember 2014), werden Lorde und die Rolle der Musikindustrie an ihrer Karriere parodiert.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Lorde [] (* 7. November 1996 in Devonport, Auckland), eigentlicher Name \"Ella Marija Lani Yelich-O’Connor\", ist eine neuseeländisch-kroatische Elektropop-Musikerin.", "tgt_summary": "艾拉·玛丽加·拉妮·叶里奇-奥康纳(英语:Ella Marija Lani Yelich-O'Connor,1996年-11月7日),艺名洛德(英语:Lorde,),是一位新西兰歌手、词曲作家及音乐制作人。", "id": 2410900} {"src_title": "Cambridge Judge Business School", "tgt_title": "賈吉商學院", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Cambridge Judge Business School wurde 1990 als Judge Institute of Management Studies gegründet. Mit Spenden von Sir Paul und Lady Judge sowie des \"Monument Trust\" wurde 1991 die finanzielle Basis für den Bau eines Gebäudes geschaffen. Mit dem Projekt wurde der Architekt John Outram beauftragt. Im August 1995 wurde das Gebäude fertiggestellt und von Queen Elisabeth II. offiziell eröffnet. Die Business School befindet sich im ehemaligen Gebäude der Old Addenbrooke's Site in der Trumpington Street, in der Nähe des zur Universität gehörenden Fitzwilliam Museums. Die farbenfrohe Fassade des JBS-Gebäudes ist eine bekannte Sehenswürdigkeit der Stadt. 2005 wurde das Judge Institute of Management Studies in \"Judge Business School\" umbenannt. 2010 wurde der Name in \"Cambridge Judge Business School\" geändert. Das Logo der Universität wurde 2010 ebenfalls geändert, so dass der neue Name im Logo lesbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Rankings.", "content": "Die Cambridge Judge Business School ist eine weltweit führende Business School. Das MBA-Programm rangiert weltweit auf Platz 10 im MBA-Ranking der Financial Times, auf Platz 8 im Ranking der Business Week und auf Platz 3 im Forbes Best International MBA Ranking. Im 2013/2014 QS Global 200 Business Schools Report rangiert die Business School auf Platz 13, bei Business Insider auf Platz 19 weltweit, beim Telegraph auf Platz 10 in Europa und beim Economist auf Platz 61. Cambridges Master of Finance wurde im \"Financial Times ranking of Masters in Finance\" 2014 als zweitbestes Programm weltweit geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Studienprogramme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "MBA.", "content": "Das einjährige Vollzeit-MBA-Programm wird jährlich von etwa 150 Studenten absolviert. Die Aufnahmekriterien sind mit einem durchschnittlichen GMAT-Score von 680 hoch. Das durchschnittliche Alter der Studenten beträgt 29,6 Jahre. 95 % der Studenten kommen von außerhalb Großbritanniens und 30 % der Studenten sind weiblich. Die Business School vermarktet ihr Programm als \"The Cambridge MBA\". Die MBA-Studenten der Cambridge Judge Business School und der Oxford Saïd Business School pflegen eine freundschaftliche Rivalität.", "section_level": 2}, {"title": "Executive MBA.", "content": "Im September 2009 startete der erste Executive MBA-Jahrgang an der Cambridge Judge Business School. Das Programm richtet sich an Top-Führungskräfte und läuft über einen Zeitraum von 20 Monaten. Die Teilnehmer nehmen an 16 Wochenend-Seminaren und drei einwöchigen Blöcken teil. Das Curriculum ist so angelegt, dass die Teilnehmer während des Programmes in ihrem eigentlichen Beruf weiterarbeiten können. Außerhalb der Präsenz-Termine in Cambridge findet der Austausch in einer eLearning-Umgebung statt.", "section_level": 2}, {"title": "Master of Finance.", "content": "Der Master of Finance ist ein einjähriges Spezialisten-Programm für Bewerber mit mindestens zweijähriger Erfahrung im Finanzsektor.", "section_level": 2}, {"title": "MPhil Finance.", "content": "Der MPhil Finance ist ein einjähriges Graduierten-Programm für Bewerber ohne vorherige Arbeitserfahrung. Das Programm kombiniert Studium und Forschung und ist besonders geeignet für Studenten, die danach ein PhD-Studium aufnehmen möchten – auch wenn sich die Mehrheit der Absolventen direkt nach dem Abschluss für eine Berufstätigkeit im Finanzsektor entscheidet. Basierend auf der Anzahl der Bewerbungen ist das MPhil Finance Programm einer der selektivsten Studiengänge der Universität Cambridge: Bewerber benötigen einen Einser-Abschluss um auch nur berücksichtigt zu werden. Studenten des MPhil Finance-Studiengangs können zwischen Modulen der Business School, der Wirtschafts-Fakultät und der mathematischen Fakultät wählen.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Programme.", "content": "Die folgenden weiteren Programme werden angeboten:", "section_level": 2}, {"title": "Forschungszentren.", "content": "Die Cambridge Judge Business School betreibt mehrere Forschungszentren, die enge interdisziplinäre Netzwerke zwischen der Business School, der Universität und der regionalen Privatwirtschaft und Politik pflegen. Die Zentren sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cambridge Judge Business School (kurz JBS oder CJBS, früher \"Judge Institute of Management Studies\") ist die Business School der Universität Cambridge. Die Business School wurde 1990 gegründet und rangiert konstant unter den weltweit besten Business Schools. Die JBS ist benannt nach Sir Paul Judge, einem der Haupt-Gründungsstifter. Die Business School ist Teil der Fakultät für Business und Management, welche wiederum Teil der School of Technology ist.", "tgt_summary": "剑桥大学嘉治商学院(英语:Cambridge Judge Business School),成立于1990年,原为嘉治管理研究学院(Judge Institute of Management Studies)位于联合王国的英格兰剑桥市Trumpington 街上。目前提供MBA以及EMBA、金融硕士(MFin)与博士等学位课程,也有提供剑桥大学学生的专属课程。", "id": 2002577} {"src_title": "Brücke der sino-nepalesischen Freundschaft", "tgt_title": "中尼友谊桥", "src_document": [{"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Auf der nepalesischen Seite ist die Straßenbrücke an den Araniko Highway angebunden, der bis in die Hauptstadt Kathmandu führt. Auf chinesischer Seite ist das Bauwerk zugleich Endpunkt des Friendship Highways. Dieser ist Teilstück der Nationalstraße 318 und führt über Lhasa, die Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibets, weiter bis nach Shanghai.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Die Regierungen beider Staaten haben im Umkreis von 30 Kilometern um die Brücke eine Zone mit rechtlichen und administrativen Erleichterungen für die Einreise und den Warenaustausch der dort lebenden Bevölkerung errichtet. So besteht für diesen Personenkreis Visafreiheit. Zudem ist für eine Vielzahl von in Nepal hergestellten Waren, vor allem für Agrar- und handwerkliche Produkte, keine Zollabgabe zu entrichten. Hieraus hat sich im Umkreis der Brücke eine rege Wirtschaftstätigkeit entwickelt. Tibetische Händler verkaufen Wolle, Salz, Tee und die beliebten tibetischen Medizinprodukte. Jedoch dominiert der Handel mit in anderen Landesteilen Chinas hergestellten Waren aller Art. Die auf Lastwagen ankommende Ware wird in der Regel in \"Zhangmu\", dem der Brücke nächstgelegenen Ort auf chinesischer Seite, entladen, über die Brücke geschafft und dort auf Lastwagen des Ziellandes verladen. Dieses aufwendige Verfahren erfolgt aus zolltechnischen und anderen administrativen Gründen, zudem ist es auch der Änderung der Fahrbahnseite (Links- und Rechtsverkehr) geschuldet. Um die teilweise chaotischen Abläufe auf nepalesischer Seite zu verbessern, wird in der Nähe des Ortes Kodari mit chinesischer Hilfe ein neues Lkw-Depot errichtet. Ein Teil der Waren wird auch im Ort selbst zum Kauf angeboten. Viele Tibeter vermieten das Erdgeschoss ihres Hauses an Händler aus anderen chinesischen Regionen. Täglich überqueren rund 500 Nepalesen die Freundschaftsbrücke, um ihre Produkte zu verkaufen bzw. chinesische Waren für den Eigenbedarf oder den Wiederverkauf in ihrer Heimat zu erwerben. In umgekehrter Richtung queren täglich rund 250 Chinesen die Brücke. Darüber hinaus queren zahlreiche Touristen die Brücke, darunter Bergsteiger, die den Mount Everest von der chinesischen Seite aus ersteigen wollen. Von Kathmandu ankommende Pauschaltouristen müssen in der Regel den Bus in Nepal verlassen und zu Fuß über die Brücke gehen, um dort mit einem chinesischen Unternehmen weiterzufahren.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der ehemalige nepalesische Premierminister Baburam Bhattarai erklärte während seiner Amtszeit, dass Nepal insgesamt eine \"Freundschaftsbrücke zwischen China und Indien\" werden soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brücke der sino-nepalesischen Freundschaft () ist eine Brücke über den Fluss Sunkoshi.", "tgt_summary": "中尼友谊桥(),横跨波特科西河连接西藏自治区聂拉木县樟木镇和尼泊尔巴格马蒂专区辛杜帕尔乔克县的科达里。", "id": 339072} {"src_title": "Long Prairie", "tgt_title": "朗普雷里 (明尼苏达州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Long Prairie liegt im Zentrum Minnesotas am Long Prairie River, einem Nebenfluss des in den Mississippi mündenden Crow Wing River. Die geografischen Koordinaten von Long Prairie sind 45°58′29′′ nördlicher Breite und 94°51′56′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 6,92 km2. Benachbarte Orte von Long Prairie sind Browerville (12,6 km nördlich), Swanville (21,4 km ostsüdöstlich), Grey Eagle (24 km südöstlich), Sauk Centre (29 km südsüdwestlich) und Osakis (30,4 km südwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Fargo in North Dakota (208 km nordwestlich), Duluth am Oberen See (273 km ostnordöstlich), Minneapolis (197 km südöstlich), Minnesotas Hauptstadt Saint Paul (211 km in der gleichen Richtung) und Sioux Falls in South Dakota (355 km südwestlich). Die Grenze zu Kanada befindet sich 377 km nördlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Als Hauptstraße verläuft der U.S. Highway 71 durch Long Prairie und trifft auf die Minnesota State Routes 27 sowie die Minnesota State Routes 287 an deren nördlichen Endpunkt. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem \"Todd Field Airport\" befindet sich 9 km südlich des Stadtzentrums ein kleiner Flugplatz. Der nächste Großflughafen ist der 216 km südöstlich gelegene Minneapolis-Saint Paul International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem die Region von 1846 bis 1855 zu einem Indianerreservat der Winnebago gehörte, wurde 1867 die Long Prairie Township eingerichtet. In deren Zentrum entstand im gleichen Jahr die heutige Stadt, die 1883 aus der Township herausgelöst und als \"Village of Long Prairie\" inkorporiert wurde. Benannt wurde die Siedlung nach dem Long Prairie River, der das gesamte County von Süd nach Nord durchfließt.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Long Prairie 3458 Menschen in 1290 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 499,7 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1290 Haushalten lebten statistisch je 2,58 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 81,8 Prozent Weißen, 1,0 Prozent Afroamerikanern, 0,6 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,6 Prozent Asiaten, 1,2 Prozent Polynesiern sowie 12,7 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 29,9 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 27,8 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 54,2 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 18,0 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,6 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 35.979 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.342 USD. 14,0 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Long Prairie ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Todd County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Im Jahr 2010 hatte Long Prairie 3458 Einwohner.", "tgt_summary": "朗普雷里(英语:Long Prairie)是一个位于美国明尼苏达州托德县的都市。根据2010年美国人口普查,该地共人口500人,而该地的面积约为6.92平方千米。同时该地也是托德县的县治。", "id": 262068} {"src_title": "Das Museum der Unschuld", "tgt_title": "纯真博物馆", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Kemal, 30-jähriger, gut ausgebildeter Sohn eines Fabrikanten, und seine Freundin Sibel planen in kurzer Zeit sich zu verloben. Kemal trifft zufällig die 18-jährige arme Verwandte Füsun, als er Sibel eine Handtasche kaufen wollte. Emotional berührt von Füsun beginnt er, sich mit ihr zu treffen und ihr bei der Vorbereitung für die Universitätsprüfung zu helfen. Diese Treffen enden, als Kemal und Sibel sich verloben. Kemal kann Füsun nicht mehr erreichen und wird deswegen depressiv und unglücklich. Er trennt sich von Sibel und verbringt seine Tage in der Wohnung, wo Füsun und er sich liebten. Nach dem Tod seines Vaters bekommt Kemal eine Nachricht von Füsun und erfährt, wo sie wohnt. Er besucht sie und sieht, dass sie verheiratet ist. Ihr Mann Feridun ist ein Filmemacher, der Füsun seit seiner Kindheit geliebt hat. Er braucht finanzielle Unterstützung für seinen Film, und das ist auch der Grund, warum Füsun Kemal einlädt. Sie treffen sich oft, gehen zusammen ins Kino, aber Füsun verhält sich förmlich. Kemal fürchtet, dass er eines Tages Füsun verlieren werde, und sammelt heimlich ihre persönlichen Gegenstände. Füsuns Ehemann verliebt sich in die Hauptdarstellerin seines Filmes. Der Film wird erfolgreich, aber die Ehe von Feridun und Füsun geht in die Brüche. Nach dem Tod von Füsuns Vater leben Kemal und Füsun zusammen und planen mit Füsuns Mutter nach Paris zu gehen. In einem Autounfall in Edirne stirbt Füsun und Kemal wird schwer verletzt. Als es ihm besser geht, entscheidet er sich mit den Gegenständen von Füsun, die er die ganze Zeit gesammelt hat, ein Museum an jenem Ort zu eröffnen, an dem Füsun und ihre Familie früher gelebt haben. Deshalb bietet er dem Schriftsteller Orhan Pamuk an, einen Katalog für das Museum zu schreiben, und Pamuk schreibt das Buch.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenhang zwischen Buch und Museum.", "content": "Orhan Pamuk kam auf die Idee, eine fiktive Geschichte über das Haus zu schreiben, an dem er jeden Tag vorbeiging, als er seine kleine Tochter zur Schule brachte. Dann kaufte er dieses Eckhaus in Çukurcuma (sprich: Tschukúrdschumaa) und begann zu schreiben. Das Haus wurde 2003 von den türkischen Architekten İhsan Bilgin, Cem Yücel und einem deutschen, mit Pamuk befreundeten Architektenteam (Sunder-Plassmann Architekten) renoviert. In der Eingangshalle des Museums werden die Besucher mit einer Wand konfrontiert, die mit 4213 Zigarettenstummel bedeckt ist, die Füsun rauchte. Die 83 Vitrinen im Museum entsprechen der Anzahl der Kapitel im Buch. Im ersten und zweiten Stock sind Alltagsgegenstände wie Ohrringe, Damenschuhe, Lippenstifte, Taschentücher, Streichholzschachteln, leere Flakons, Fotografien, Werbeplakate, Gläser, Rakıflaschen, ein Vogelkäfig, eine Wanduhr in Schaukästen zu sehen. Oben in der Dachkammer befindet sich Kemals Zimmer, in dem er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte, dazu Pamuks Manuskripte und seine Entwürfe für das Museum. In einem Interview mit Jörg Steinleitner sagte Orhan Pamuk: „Ich bin froh, dass die deutschen Leser der Türkei und ihren Autoren nun mehr Aufmerksamkeit schenken werden. Es macht mich glücklich, dass \"Das Museum der Unschuld\", der Roman, an dem ich die letzten sechs Jahre gearbeitet habe, etwa gleichzeitig in der Türkei und in Deutschland veröffentlicht wird. Dieser Roman hat mich viel Mühe gekostet. Ich freue mich, dass er nun fertig ist. Er beinhaltet alles, was ich im Leben kennengelernt und gesehen habe. Mit Leben meine ich das Leben in Istanbul, in meiner Ecke der Welt. Es dreht sich um die Menschen und Straßen, die mir am meisten vertraut sind. Diese Vorstellung macht mich glücklich. Und dass deutsche Leser in ihrer Phantasie diese Straßen hinunterlaufen werden, finde ich aufregend.“", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die türkische Popmusik-Sängerin Nazan Öncel schrieb das Lied \"Canım benim nasılsın?\" (deutsch: \"Wie geht’s dir, mein Schatz?\"), nachdem sie das Buch gelesen hatte und von der Liebe der Figuren berührt war. Die Zeitschrift \"Başka Kültür Sanat Dergisi\" (deutsch: \"Die andere Kultur&Kunst\") machte in ihrer vierten Ausgabe die Geschichte des Militärputsches in der Türkei von 1980 bis zum Ergenekon-Fall zum Thema und verwendete den Umschlag des Buches als Titelseite mit einem kleinen Unterschied: Statt \"Masumiyet Müzesi\" lautete der Titel \"Mahkumiyet Müzesi\" (deutsch: \"Das Museum des Urteils\"). Am 5. und 6. Mai 2012 wurde an der Mimar Sinan Universität das \"Symposium für Das Museum der Unschuld\" veranstaltet. Demet Haselçin setzte den Roman als Dokumentarfilm um. Sie rief 1999 Orhan Pamuk an und fing nach den Gesprächen mit dem Film an. Alle zwei bis drei Wochen besuchte sie das im Aufbau befindliche Museum, filmte es und bewahrte die Kopien auf, um die Veränderungen am Zustand des Gebäudes zu dokumentieren. Nachdem Pamuk das Buch publizierte, kontaktierte die Regisseurin Orhan Pamuk per E-Mail. Sie trafen zusammen, um die Aufnahmen anzuschauen. Nachdem der Film fertig war, führte Haselçin mit ihrer Kollegin Pınar Yakışıklı die Protagonisten in den Film ein. Hakan Gerçek synchronisierte in der Rolle des Kemal die Entstehungsgeschichte des Museums. Der Film enthält auch Interviews mit Pamuk, den Architekten und dem Team.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "2014 wurde das Museum als Europäisches Museum des Jahres ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Museum der Unschuld (türkischer Originaltitel \"Masumiyet Müzesi\") ist ein 2008 erschienener Roman des türkischen Schriftstellers Orhan Pamuk. Die deutsche Übersetzung von Gerhard Meier erschien 2008 im Carl Hanser Verlag. Der Roman beschreibt eine Liebesgeschichte, die zur Entstehung eines Museums führt. Im Jahr 2012 wurde in Istanbul ein Museum nach dem Roman eröffnet.", "tgt_summary": "《纯真博物馆》(),是由2006年诺贝尔文学奖得主、土耳其作家奥尔罕·帕穆克撰写的一部小说。这部小说于2008年8月在伊斯坦布尔出版。2010年1月,上海人民出版社引进并出版了该书的简体中文版。", "id": 662147} {"src_title": "Saphir Taïder", "tgt_title": "萨菲尔·泰德尔", "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Taïder, der mit Claudio Marchisio verglichen wird, erlernte das Fußballspielen in seinem Heimatort beim Castres FC, ehe er über die Jugendmannschaft von US Albi 2008 zu Grenoble Foot stieß. Im Mai 2010 debütierte er für den Klub in der Ligue 1. Nach dem Abstieg des Vereins zum Saisonende in die Ligue 2 wurde er im Juli des Jahres mit einem Profivertrag ausgestattet. In der folgenden Spielzeit avancierte er zur Stammkraft und spielte sich auch in die französischen Jugendauswahlen. Nach dem Lizenzentzug und Absturz von Grenoble Foot in die Fünftklassigkeit im folgenden Jahr verließ Taïder den Klub und schloss sich dem italienischen Verein FC Bologna an. Auch hier etablierte sich der Mittelfeldspieler im Kader. Im Januar 2012 tauschte Bologna mit Juventus Turin einen Teil der Transferanteile an Taïder für Anteile an dem Dänen Frederik Sørensen ein, erwarb diese jedoch bereits fünf Monate später zurück. Zur Saison 2013/14 wechselte Taïder zu Inter Mailand, Bologna behielt allerdings die Hälfte seiner Transferrechte. Diese erwarb Inter im Juli 2014, womit Taïder zu 100 % Inter gehört. Im August 2014 wechselte Taïder zunächst auf Leihbasis in die Premier League zum FC Southampton. Im Gegenzug wechselte Pablo Daniel Osvaldo – ebenfalls auf Leihbasis – zu Inter Mailand. Aber bereits am 1. September 2014 wurde sein Vertrag bei Southampton in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Taïder kehrte daraufhin in die Serie A zurück und wechselte auf Leihbasis zur US Sassuolo. Am 31. August 2015 wurde Taïder für zwei Jahre an den FC Bologna ausgeliehen. Mit Ende der Leihe verpflichtete Bologna Taïder fest von Inter Mailand. Im Januar 2018 wechselte Taïder auf Leihbasis zu Montreal Impact. Dort wurde er nach guten Leistungen zwei Jahre später von den Kanadiern fest unter Vertrag genommen.", "section_level": 2}, {"title": "In der Nationalmannschaft.", "content": "Taïder, dessen Mutter aus Algerien und dessen Vater aus Tunesien stammt, lief in mehreren Jugendmannschaften seines Geburtslandes Frankreich auf, entschied sich dann jedoch gegen den französischen und für den algerischen Verband, während sein Bruder Nabil für die tunesische Nationalmannschaft spielt. Am 26. März 2013 gab er in der von Vahid Halilhodžić betreuten algerischen Nationalmannschaft gegen Benin sein Debüt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Saphir Sliti Taïder (* 29. Februar 1992 in Castres) ist ein algerisch-französischer Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler debütierte 2013 in der algerischen Nationalmannschaft.", "tgt_summary": "萨菲尔·斯里蒂·泰德尔(,,1992年-1月12日),是一名阿尔及利亚足球运动员,现效力蒙特利尔冲击。", "id": 2271568} {"src_title": "Pferde von San Marco", "tgt_title": "圣马尔谷之马", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Statuen sind jeweils 1,60 Meter groß und haben ein Gewicht von 875 Kilogramm. Sie bestehen hauptsächlich aus vergoldetem Kupfer. Jede Pferdestatue besteht aus zwei Teilen. Die Nahtlinie befindet sich am Hals und wird durch ein Schmuckband verdeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Herkunft und genaues Alter der Pferdestatuen von San Marco sind bis heute umstritten. Am wahrscheinlichsten ist die Entstehung im 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. anzusetzen. Hypothesen zufolge schmückte das Viergespann als Teil einer Quadriga in Rom einen Triumphbogen oder das Mausoleum Kaiser Hadrians und gelangte später nach Konstantinopel. Die Pferde wurden im Jahr 1204 nach der Plünderung Konstantinopels – wo sie vermutlich im Hippodrom aufgestellt waren – durch die Kreuzfahrer nach Venedig geschafft, aber erst etwa Mitte des 13. Jahrhunderts in die künstlerische Fassadengestaltung der Basilika San Marco einbezogen. Über die Herkunft und Bedeutung der Pferde kursierte lange die Legende, Kaiser Friedrich I. habe in einem Konflikt mit dem Papst Venedig belagern lassen und geschworen, er werde von seinem Plan nicht ablassen, bis er den Markusdom in einen Pferdestall umgewandelt hätte. Nach dem Scheitern der Belagerung seien entweder von ihm selbst oder von den siegreichen Venezianern die Pferde auf der Kirche aufgestellt worden, um seinen Eid wenigstens symbolisch zu erfüllen. Nachdem Napoleon die Republik Venedig beseitigt hatte, ließ er 1798 deren Wahrzeichen, den Markuslöwen und die vier goldenen Pferde zur Bekrönung des Arc de Triomphe du Carrousel nach Paris bringen. Infolge des Wiener Kongresses musste Frankreich die geplünderten Pferde 1815 zurückgeben. Der Arc de Triomphe du Carrousel trägt seither Kopien der Pferde von François Joseph Bosio. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Pferde, wie auch andere Kunstschätze Norditaliens von den Alliierten nach Rom in Sicherheit gebracht und zeitweise in der Engelsburg zwischengelagert. Bis 1977 standen die Bronzeplastiken auf der Loggia am Westportal. Nach einer Restaurierung wurden sie durch Kopien ersetzt und die Originale seither im Museum von San Marco ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pferde von San Marco (auch: \"Quadriga marciana\", \"Quadriga des Markusdoms\" und andere Bezeichnungen) sind eine Gruppe von vier lebensgroßen vergoldeten Bronzeplastiken, deren moderne Kopien die Loggia am Westportal des Markusdoms in Venedig schmücken. Die originalen Plastiken, die heute im Museum des Doms ausgestellt sind, sind Teile der einzigen weiteren aus der Zeit der Antike überlieferten freiplastischen Quadriga.", "tgt_summary": "圣马尔谷之马(Cavalli di San Marco)是一组古希腊鎏金铜驷马雕像,原本是驷马双轮战车雕塑的一部分,自13世纪放置在威尼斯圣马尔谷圣殿的立面 。", "id": 2340447} {"src_title": "Fast Radio Burst", "tgt_title": "快速電波爆發", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Die \"Schnellen Radioblitze\" sind bei erneuten Analysen von Durchmusterungen des Himmels nach Millisekundenpulsaren entdeckt worden. Der erste wurde im August 2001 am Parkes-Radioteleskop in Australien empfangen, aber erst 2006 in Archivdaten entdeckt. Während Pulsare sich wiederholende Signale zeigen, wurde von den meisten Fast Radio Bursts jeweils nur ein einziger Puls mit einigen Millisekunden Dauer nachgewiesen. Das Pulsprofil ist symmetrisch in der Form eines gleichschenkligen Dreiecks. Für die Dauer der Eruption sind die Fast Radio Bursts starke Strahlungsquellen mit Intensitäten bis zu 30 Jansky. Die Ausbrüche sind außerhalb des Radiobereichs bisher nicht beobachtet worden, an ihren Orten gibt es keine katalogisierten astronomischen Quellen. Am Ort eines Burst ist meistens nur ein Ausbruch nachgewiesen worden. Die Häufigkeit der Ausbrüche soll bei einem FRB alle 10 Sekunden über dem gesamten Himmel liegen, wobei der Wert sehr unsicher ist. Nachdem bis 2017 rund 25 FRB bekannt waren, sind seit Inbetriebnahme des Canadian Hydrogen Intensity Mapping Experiment (CHIME) Ende 2017 viele weitere entdeckt worden, darunter ein zweiter Repeater (s. u.).", "section_level": 1}, {"title": "Dispersion.", "content": "Aus der Dispersion (vgl. Abb.) kann auf die Entfernung geschlossen werden, da freie Elektronen das Radiosignal verlangsamen (Einfluss auf die Gruppengeschwindigkeit des Signals). Dabei wird elektromagnetische Strahlung niedriger Frequenz bzw. hoher Wellenlänge stärker beeinflusst. Die freien Ladungsträger, vor allem die freien Elektronen, in der interstellaren Materie der Milchstraße können nur 3 bis 6 Prozent der beobachteten Dispersion verursachen, der Rest muss extragalaktischen Ursprungs sein. Daher dürfte die Entfernung der bisher bekannten Millisecond Radio Bursts zwischen 1,7 und 3,3 Gigaparsec liegen. Unter der Annahme einer Entfernung von einem Gigaparsec ergibt sich eine freigesetzte Energie in der Größenordnung von 10 Joule. Die Verzögerung bei einer Frequenz formula_1 beträgt mit Wie oft bei astronomischen Beobachtungen, kann die Verzögerung t nicht direkt gemessen werden, weil die Abstrahlungszeit nicht bekannt ist. Stattdessen kann der Zeit\"verzug\" Δ\"t\" der Signalankunft zwischen einer hohen Frequenz formula_8 eines Pulses und einer niedrigen formula_9 festgestellt werden: Nach Umstellen der obigen Gleichung lässt sich das Dispersionsmaß bestimmen, indem Puls-Ankunftszeiten bei mehreren Frequenzen gemessen werden: Das kann genutzt werden, um das interstellare Medium zu untersuchen; außerdem können so die Beobachtungen von Pulsarsen bei verschiedenen Frequenzen kombiniert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Theorien.", "content": "Seit der Beschreibung der Extragalactic Fast Radio Transients im Jahr 2007 sind viele Hypothesen entwickelt worden:", "section_level": 1}, {"title": "Wiederholte Fast Radio Bursts: Repeater.", "content": "Forscher der amerikanischen Cornell University stellten ab 2012 in einer 972 Megaparsec bzw. rund drei Milliarden Lichtjahre entfernten Zwerggalaxie im Sternbild Fuhrmann \"wiederholte\" Fast Radio Bursts fest. Bei einer Beobachtung des Gebiets mittels des Very Large Array-Interferometer ermittelten sie neun Fast Radio Bursts. Als Erklärung werden Strahlungsausbrüche eines massereichen Sterns oder ein extrem massereiches Schwarzes Loch vermutet. FRB 121102 ist 2014 als erster Fast Radio Burst mit sich wiederholenden Ausbrüchen beobachtet und intensiv untersucht worden. Mittels Very Long Baseline Interferometry wurde als Ursprung eine Zwerggalaxie mit einer Rotverschiebung von formula_12 bestimmt. FRB 121102 ist allerdings kein typischer Fast Radio Burst, da auch lange Beobachtungsserien an den Orten anderer FRBs keine weiteren Ausbrüche gezeigt haben. Die Heimatgalaxie von FRB 121102 ist eine metallarme Zwerggalaxie und zeigt Anzeichen einer Extreme Emission-Line Galaxy. Die Strahlungsquelle liegt 0,2 Bogensekunden vom Zentrum dieser Galaxie entfernt in einem Sternentstehungsgebiet, das auch eine permanente Radioquelle ist. Parallele Beobachtungen im Optischen, Ultravioletten, Röntgen- und Gammastrahlenbereich zeigen keine Ausbrüche oder andere Auffälligkeiten gegenüber anderen metallarmen Zwerggalaxien. Die Ausbrüche sind unperiodisch und zeigen keinerlei Gedächtnis an frühere Bursts durch ihren zeitlichen Abstand, ihre Form, die emittierte Energie oder die Amplitude. Die Verteilung der Ausbrüche von FRB 121102 entspricht in seiner Energie-Zeit-Verteilung der Gutenberg-Richter-Beziehung für Erdbeben. Hierbei handelt es sich um eine kleine Abweichung von einem Potenzgesetz, wobei schwache Beben etwas häufiger und starke Beben mit einer etwas geringeren Häufigkeit auftreten als nach einem einfachen Potenzgesetz zu erwarten. Ebenfalls wie in der Seismologie folgen die Wartezeiten zwischen den Bursts einer Gaußschen Normalverteilung. Diese Eigenschaften werden auch bei Soft Gamma Repeatern beobachtet, daher könnte der Ausbruchmechanismus der Krustenbruch eines Neutronensterns mit einem starken Magnetfeld sein. Alternative Hypothesen sind ein Relaxationsprozess in einem Quarkstern oder ein magnetischer Zyklus auf einem Neutronenstern mit einer Art Superflare.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Beispiele.", "content": "Siehe auch In der Bezeichnung ist der Tag des Auftretens enthalten in der Form JJMMTT; z. B. trat der FRB 010125 am 25. Januar 2001 am irdischen Himmel auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Fast Radio Burst (FRB), Schneller Radioblitz oder Extragalactic Fast Radio Transient ist ein einmaliger kurzer Ausbruch im Bereich der Radiostrahlung mit einer Dauer von wenigen Millisekunden in (vermutlich) extragalaktischen Entfernungen. Er wird auch als Blitzar, \"Millisecond Radio Burst, Extragalactic Radio Burst\" oder Cosmological Fast Radio Burst bezeichnet. Über ihren Ursprung und ihre Ursache gibt es bisher nur Hypothesen.", "tgt_summary": "快速射电暴(英语:Fast radio burst,缩写为英语:FRB)是一种宇宙学起源的高能天体物理现象,呈现瞬态电波脉冲,仅维持数毫秒的爆发。脉冲高频成分和低频成分之间的延迟时间formula_1与频散量formula_2相关,后者来源于穿越电浆过程中发生的色散。快速电波爆发的色散量远超出银河系的色散量,表明其具有银河系外的起源。", "id": 2489458} {"src_title": "Margub Timergalijewitsch Ischakow", "tgt_title": "马尔果夫·伊斯哈科夫", "src_document": [{"title": "Karriere als Revolutionär.", "content": "Ischakow schloss sich bereits in jungen Jahren, als Xinjiang von dem prosowjetischen manjurischen Gouverneur Sheng Shicai beherrscht wurde, der kommunistischen Bewegung an. Als Sheng sich 1942 von der Sowjetunion abwandte und Xinjiang mit einer antikommunistischen Repressionswelle überzog, wurde Ischakow inhaftiert und saß fast zwei Jahre im Gefängnis. Direkt nach seiner Entlassung organisierte er sich in einer Guerillaeinheit, die im Kreis Korgas aktiv war und aus der im Zuge der Drei-Bezirke-Revolution wenig später das „Suidun-Infanterieregiment“ wurde. Ihm diente er 1944 und 1945 als Politischer Kommissar. Im Juli 1945 ging sein Regiment in der im April des Jahres gegründeten Ili-Nationalarmee der (Zweiten) „Republik Ostturkestan“ auf, deren Stabschef er wurde. Nach der friedlichen Befreiung Xinjiangs wurde Ischakow im Dezember 1949 Mitglied der KPCh. Nachdem die Ili-Nationalarmee am 10. Januar 1951 als „5. Armeekorps“ in die Chinesische Volksbefreiungsarmee (VBA) inkorporiert worden war, hatte er in den folgenden Jahren Stellungen als Stabschef des 5. Armeekorps, als Stellvertretender Korpskommandant und schließlich als Stellvertretender Stabschef des Xinjianger Militärbezirks inne. 1955 wurde er zum bis dahin jüngsten Generalmajor der VBA befördert.", "section_level": 1}, {"title": "Wandlung zum Landesverräter.", "content": "Nach 1955 kam es zu wachsenden Widersprüchen zwischen der Kommunistischen Partei Chinas und der KPdSU, die sich nach und nach zu einem tiefen Zerwürfnis, Mitte der 60er Jahre dann sogar zu offener Feindschaft und damit zur Spaltung der internationalen kommunistischen Bewegung auswuchsen. In den 30er und 40er Jahren hatte das sowjetische Konsulat in Gulja einige tausend sowjetische Pässe an Einwohner Ilis ausgegeben, insbesondere an junge, progressive Uiguren, Kasachen, Tataren und Russen. Ein Teil von ihnen, darunter Ischakow und sein langjähriger uigurischer Freund und Kampfgefährte Generalmajor Sunun Taipow (; ), geriet damit in Loyalitätskonflikte und entschied sich schließlich für die sowjetische Seite. Im April 1962 hatten beide ihren beträchtlichen Einfluss genutzt, um unter der grenznahen Bevölkerung, insbesondere in Huocheng und Tacheng, antichinesische Stimmungen zu schüren und für eine Migration in die angrenzende Kasachische SSR, damals eine Republik der UdSSR, zu werben. Massive Fehlentwicklungen in der Nationalitätenpolitik der Regierungen in Peking und Ürümqi sowie die generell komplizierte Lage in China, das sich noch vom Großen Sprung erholte und dessen politisches Klima von den Folgen der Anti-Rechts-Kampagne geprägt war, begünstigte den relativen Erfolg dieser – nach chinesischer Meinung vom KGB gesteuerten – sowjetischen Propagandakampagne. Bis Ende Mai 1962 stieg die Zahl von migrationswilligen Bürgern, die unter plötzlicher Vorlage sowjetischer Personalpapiere ihre dauernde Ausreise beantragten, drastisch an. Schließlich kam es zum sogenannten „Konterrevolutionären Aufruhr vom 29. Mai“, der sehr unterschiedlich dargestellt wird. Offenkundig entstand – aus welchen Gründen auch immer – ein „Stau“ bei der Ausreise an zwei Grenzübergängen in Huocheng und Tacheng. Der sich daraufhin entwickelnde Massenaufruhr wurde nach sowjetischer Darstellung mit Schüssen in die Menge unterdrückt. Dabei habe es eine unbekannte Zahl von Toten und Verwundeten gegeben. Die chinesische Darstellung besteht hingegen ausdrücklich darauf, dass der Befehl an die Grenzschutzeinheiten der VBA „nicht schießen, keine Gewalt anwenden, keine Zusammenstöße mit den Massen zulassen“ strikt befolgt worden sei. Auf jeden Fall wurden Tausende der an dem Zwischenfall beteiligten an diesem Tag von offenbar an beiden Grenzübergängen bereitgestellten sowjetischen Bussen abgeholt und in die Sowjetunion gebracht. Die massenhaften Grenzübertritte hielten noch bis zum 31. Mai an. Danach schloss die Sowjetunion die Grenze. Da Ischakows und Taipows Verwicklung in die Vorfälle und damit ihr Landesverrat offenkundig geworden war und beide vor und nach dem eigentlichen Zwischenfall mehrfach selbst die Grenze in beiden Richtungen überschritten hatten, u. a. um die Migranten in der Sowjetunion zu begrüßen, konnten sie nicht in China bleiben. Damals noch aus Rücksicht auf das Verhältnis zur Sowjetunion wurde entschieden, beider erst 1962, nach dem Zwischenfall, eingereichten Auswanderungsanträge auf 1961 zurückzudatieren und auch ihre offizielle Dienstzeit in der VBA rückwirkend zum 31. Dezember 1961 enden zu lassen. Damit hatten sie – rein formal – auch keinen Landesverrat mehr begangen und ihre Übersiedlung in die Sowjetunion wurde stillschweigend geduldet.", "section_level": 1}, {"title": "In der Sowjetunion.", "content": "Über Ischakows Schicksal in der Sowjetunion ist wenig bekannt. Angeblich sollen Einzelheiten in Ilidan Issakows Buch „Gekommen vom Ufer der Wolga – die Tataren“ zu finden sein. Die Auflösung der Sowjetunion am 26. Dezember 1991 erlebte er in Kasachstan, wo er im folgenden Jahr verstarb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Margub Timergalijewitsch Ischakow (; ; * 13. März 1923 in Gulja, Republik China; † 1992 in Alma-Ata, Republik Kasachstan) war ein tatarischer Generalmajor der Chinesischen Volksbefreiungsarmee.", "tgt_summary": "马尔果夫·伊斯哈科夫(,,1923年-3月13日-1992年),塔塔尔族,新疆伊宁人,中国人民解放军开国少将。", "id": 771253} {"src_title": "Elementarmathematik", "tgt_title": "初等数学", "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Charakteristisch für die Elementarmathematik ist die relativ hohe Anschaulichkeit der einzelnen Inhalte, wobei auch Erfahrungen aus dem Alltag oder der Physik einfließen können. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Prädikat „elementar“ synonym verwendet für Begriffe wie „grundlegend“, „frei von Grenzübergängen“, „einfach“, „elegant“ oder auch „primitiv“. Heute werden diejenigen Inhalte zur Elementarmathematik gezählt, die sich mit „einfachen Grundbegriffen unter Nutzung spezieller Methoden“ beschäftigen. Sie beinhaltet im Wesentlichen grundlegende Sätze, Aussagen und Axiome sowie darauf aufbauende Gedankengänge, die teilweise nicht auf strengen, axiomatischen Beweisen fußen, sondern mit einfachen logischen Hilfsmitteln herleitbar sind. Andererseits sind die so definierten Elemente gleichzeitig durchaus abstrakt, da sie den Charakter von Strukturmodellen besitzen wie beispielsweise die Darstellung von Vektoren durch Pfeile. Eine genaue Abgrenzung des Begriffs existiert jedoch nicht. Die Inhalte der Elementarmathematik werden insbesondere im Rahmen des Mathematikunterrichts behandelt, weswegen der Begriff teilweise mit „Schulmathematik“ assoziiert wird. Elementarmathematik wird vereinzelt auch als universitärer Studiengang im Zusammenhang mit einem Lehramtsstudium für Grund-, Haupt- und Realschule angeboten, bei dem neben mathematischen Inhalten auch didaktische Aspekte einfließen, und bildet unter anderem die Grundlage für technische Studiengänge.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Elementarmathematik ist eng mit der Geschichte der Mathematik verknüpft. Sie umfasst sowohl die Schriften des Papyrus Rhind sowie Erkenntnisse namhafter Mathematiker und Philosophen wie Platon, Aristoteles und Euklid. Als historische Schriften gelten beispielsweise die \"Die Elemente\" von Euklid, \"Arithmetica\" von Diophantos und die Rechenbücher des Mittelalters. Hanfried Lenz zählt hierzu auch die \"Éléments de mathématique\" von Nicolas Bourbaki aus dem 20. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Gebiete.", "content": "Einschlägige Literatur führt unter Elementarmathematik folgende Bereiche auf, wobei die Sortierung teilweise uneinheitlich erfolgt: Thematisiert werden jeweils grundlegende mathematische Zusammenhänge wie beispielsweise Zahlen, Grundrechenarten, Bruchrechnen, Potenzen und Wurzeln, Logarithmen, Reihen, Symmetrie, elementare Funktionen und Ähnliches. Weiterhin finden sich hier auch angewandte Ansätze zur Modellierung wie Probleme aus dem täglichen Leben beispielsweise die „Zinseszinsrechnung“ und die Unterhaltungsmathematik sowie Überlegungen zur Kombinatorik und Wahrscheinlichkeitsrechnung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Begriff Elementarmathematik (auch elementare Mathematik genannt) werden im Pendant zur höheren Mathematik diejenigen Teilgebiete der Mathematik zusammengefasst, die sich mit so genannten elementaren mathematischen Begriffen und Strukturen beschäftigen, wobei keine einheitliche Begriffsdefinition existiert. Elementarmathematik besitzt historisch gesehen eine lange Tradition, kann teilweise dem Bereich der Schulmathematik und dem Elementarbereich zugeordnet werden und spielt weiterhin eine Rolle in einzelnen Lehramtsstudiengängen.", "tgt_summary": "初等数学(英语:Elementary mathematics),简称初数,是指通常在小学或中学阶段所教的数学内容,与高等数学相对。", "id": 2846504} {"src_title": "Hot n Cold", "tgt_title": "忽冷忽热", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"Hot n Cold\" wurde von Katy Perry, Max Martin und Dr. Luke geschrieben und von Dr. Luke und Benny Blanco produziert. Die Aufnahmen fanden im Dezember 2007 in Dr. Lukes Studios in New York City, sowie in den \"Conway Recording Studio\" in Hollywood und in den \"Legacy Recording Studios\" in New York City statt. Die Abmischung erfolgte durch Serban Ghenea in den \"MixStar Studios\" in Virginia Beach. Ursprünglich war es geplant, \"Hot n Cold\" als erste Single aus Perrys Album \"One of the Boys\" zu veröffentlichen. Später wurde jedoch I Kissed a Girl ausgewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Komposition und Inhalt.", "content": "Das im Viervierteltakt komponierte Lied ist in G-Dur geschrieben. Es besitzt ein Tempo von 132 Schlägen pro Minute, der Stimmumfang reicht von D4 bis D5. \"Hot n Cold\" wird in den Genres Pop, bzw. Dance-Pop eingeordnet. Die Instrumentation besteht aus Synthesizern und Gitarren. Inhaltlich ist der Song an den Liebhaber des lyrischen Ichs gerichtet, dessen Stimmungsschwankungen die Beziehung der beiden beeinflusst.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Hot N Cold\" wurde von den Kritikern gemischt aufgenommen. Für Alexander Cordas von Laut.de besitzt das Lied „Ohrwurmqualität“ und ist eines der besseren Lieder von Perrys Album. Albert Ranner bezeichnete das Lied als „tanzbares Äquivalent zum mitreißenden \"I Kissed a Girl\"“. Für Jon Caramanica von der New York Times teilt der Song zwar den Refrain mit Pinks Hit U + Ur Hand, welcher ebenfalls von Dr. Luke produziert wurde, aber nicht dessen Leidenschaft. Weniger angetan war Stephan Müller von Plattentests.de. Für ihn „versaut jeder Text jeden Song“ auf dem Album, \"Hot N Cold\" bezeichnete er als „kaum in Worte zu fassend“ und „unsäglich“.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Hot N Cold\" wurde im September 2008 in Los Angeles von Alan Ferguson gedreht. Es beginnt mit einer Hochzeit zwischen Perry und ihrem Freund, dieser bekommt jedoch kalte Füße und rennt weg. Perry verfolgt ihn und kann ihn immer wieder stellen. Am Ende des Videos wird klar, dass sich diese Szenen nur im Kopf des Freundes abgespielt haben. Am Ende gibt er ihr das Ja-Wort. Katy Perrys Eltern haben in dem Musikvideo einen Cameoauftritt. Bei YouTube wurde das Musikvideo über 969 Millionen Mal aufgerufen (Stand: Juni 2020).", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "\"Hot n Cold\" erreichte weltweit hohe Chartplatzierungen. In den deutschen Singlecharts stieg das Lied am 28. November 2008 auf Platz 2 ein, bereits in der folgenden Chartwoche konnte Platz 1 erreicht werden. Es war nach \"I Kissed a Girl\" Perrys zweiter Nummer-eins-Hit in Deutschland. Die Spitzenposition konnte \"Hot n Cold\" acht Wochen ununterbrochen halten, insgesamt verbrachte der Song 17 Wochen in den Top-10 und 41 Wochen in den gesamten Charts. Für über 500.000 verkaufter Exemplare in Deutschland vom Bundesverband Musikindustrie eine Platin-Schallplatte. Auch in den Ö3 Austria Top 40 und in der Schweizer Hitparade erreichte Perry mit dieser Single die jeweils zweite Nummer-eins-Platzierung in ihrer Karriere. In beiden Ländern wurde \"Hot n Cold\" über 30.000 mal verkauft, wodurch die Künstlerin jeweils mit einer Platin-Schallplatte ausgezeichnet wurde. In den britischen Singlecharts verpasste \"Hot n Cold\" hingegen die Nummer-eins-Platzierung, am 13. Dezember 2008 wurde mit Platz 4 die höchste Platzierung in diesen Charts erreicht. Nachdem der Song im März 2012 noch einmal eine Woche die Charts erreichte, konnte sich dieser insgesamt 41 Wochen in diesen halten. Auch hier wurde der Song mit einer Platin-Schallplatte ausgezeichnet. In den Billboard Hot 100 wurde als beste Platzierung der dritte Platz erreicht, hier verbrachte \"Hot n Cold\" insgesamt 39 Wochen in den Charts. Mit 5,7 Millionen Verkäufe in den Vereinigten Staaten ist \"Hot n Cold\" die sechst bestverkaufte Single für Perry in diesem Land. Weitere Nummer-eins-Platzierungen erreichte \"Hot n Cold\" in Belgien (Wallonien), Dänemark, Finnland, Kanada, den Niederlanden, Norwegen, Rumänien, der Slowakei, Tschechien, und in Ungarn. \"Hot n Cold\" war bei den Grammy Awards 2010 in der Kategorie \"Best Female Pop Vocal Performance\" nominiert, musste sich aber Beyoncés \"Halo\" geschlagen geben. Weitere Nominierungen erhielt der Song bei den MTV Video Music Awards 2009 in der Kategorie \"Best Female Video\" und bei den Teen Choice Awards 2009 in der Kategorie \"Choice Music:Singles\".", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen für Musikverkäufe.", "content": "\"Hot N Cold\" wurde weltweit mit 3 × Gold und 26 × Platin ausgezeichnet. Damit wurde die Single laut Auszeichnungen über 7,6 Millionen Mal verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Die Metalcore-Band Woe, Is Me coverte \"Hot N Cold\" als Beitrag zu dem Sampler \"Punk Goes Pop Volume 03\". Die deutsche Band The Baseballs coverte 2009 den Song ebenfalls für ihr Debütalbum Strike! und erreichte die Singlecharts in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Weitere Coverversionen stammen von Kid British als Beitrag zu ihrer EP \" iTunes Live: London Festival '09\" und von den \"Chipettes\" für den Soundtrack zu Alvin und die Chipmunks 2. Chartplatzierungen The-Baseballs-Version:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung in Medien.", "content": "Für eine Episode der Sesamstraße nahm Perry mit dem Charakter Elmo eine Parodie von \"Hot n Cold\" auf. Nachdem ein Teil des Videos auf YouTube erschienen war, beschwerten sich zahlreiche Eltern über die Freizügigkeit und Doppeldeutigkeit des Videos. Daraufhin entschlossen sich die Produzenten, das Video nicht im Fernsehen auszustrahlen. Perry persiflierte diese Entscheidung wenige Tage später in einer Ausgabe von \"The Saturday Night Life\", zudem trat sie in einem ähnlich aufreizendem Outfit in einer Folge der Simpsons auf. Für das Computerspiel Die Sims 2 nahm Katy Perry eine Version in der fiktiven Sprache \"Simlisch\" auf. \"Hot n Cold\" ist des Weiteren im ersten Teil des Videospiel Just Dance verfügbar. Daneben ist das Lied Bestandteil der Soundtracks zu den Filmen Alvin und die Chipmunks 2 und Die nackte Wahrheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hot n Cold ist ein Lied der US-amerikanischen Pop-Sängerin Katy Perry. Es wurde am 21. September 2008 als zweite Singleauskopplung aus Perrys Debüt-Album One of the Boys veröffentlicht.", "tgt_summary": "《忽冷忽热》(英语:Hot N Cold),是美国歌手凯蒂·佩芮的一首歌曲,由佩芮、卢克博士和马克斯·马丁共同创作,卢克博士、马丁及班尼·布兰科共同制作。作为第二首单曲收录于专辑《花漾派对》,同时独立发行。单曲最好成绩达到了公告牌百强单曲榜第三名的位置。副歌歌词中采用一系列反义词(冷热、是否、里外、上下、错对、黑白)来阐述歌曲人物之间的复杂不稳定关系。", "id": 1824485} {"src_title": "Sound Horizon", "tgt_title": "Sound Horizon", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 30. Dezember erschien die erste CD der Gruppe, die damals noch ein Dōjin-Musikzirkel war, mit dem Titel \"Chronicle\" im Comic Market. Aramary kurz vor der Veröffentlichung von \"Thanatos\" im Jahr 2002 in die Gruppe aufgenommen. Ein Jahr später, wurden Jimang und Haruka Shimotsuki als Gast eingeladen. Ihr Debüt in den Charts hatten sie im Jahr 2004 mit dem Album „Elysion - Prelude to Paradise–“ (jap. Elysion-楽園への前奏曲 – Rakuen heno Zensokyoku). Aramary verließ die Band im Jahr 2006. Am 3. September 2008 erschien ihre sechste CD mit dem Titel \"Moira\". Takashi Utsunomiya (TM NETWORK) wurde als Gast eingeladen. Im Jahr 2010 erschien ihre Prologue Maxi Single „Ido e itaru Mori e itaru Ido“(jap. イドへ至る森へ至るイド) und ihre siebte CD mit dem Titel „Märchen“. Im gleichen Jahr wurde Marty Friedman als Gitarrist und Kanami Ayano als Sängerin eingeladen. Im Juni 2011 wurde das Projekt Linked Horizon ins Leben gerufen, um die Arbeit an anderen Werken Revos zu verstärken. Er komponierte den Soundtrack zu Square Enix' Nintendo 3DS-Spiel „Bravely Default: Flying Fairy“. Danach erschienen: „Der kleine Reisebericht nach Luxendarc“ und „Der große Reisebericht nach Luxendarc“. Im April 2013 wurde der Song „Feuerroter Pfeil und Bogen“ (jap. 紅蓮の弓矢 \"Guren no Yumiya\") veröffentlicht, der für das Opening der gefeierten Animeserie \"Attack on Titan\" genutzt wurde. Am 10. Juli 2013 erreichte die Single Platz zwei der täglichen Oricon-Singlecharts. Danach erschien „Der Griff nach Freiheit“ (jap. 自由への進撃 \"Jiyū e no Shingeki\"), welche am ersten Tag rund 58.770 mal verkauft wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Das Konzept der meisten Alben beruht auf einer Geschichte Europas, wie z. B.: Alle Illustrationen der CD-Broschüren und CD-Cover wurden vom Illustrator Yokoyan entworfen.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Verschiedene Sänger, Musiker, Seiyū und so weiter werden seit dem Jahr 2006 je nach Bedarf eingeladen. Alle Lieder werden von Revo geschrieben, komponiert und arrangiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sound Horizon ist seit dem Jahr 2001 ein japanisches Musikprojekt des Komponisten, Gitarristen, Sängers und Texters Revo. Es steht bei Pony Canyon unter Vertrag.", "tgt_summary": "Sound Horizon(サウンドホライズン)是以作曲家Revo为中心的日本的音乐团体。此外2012年后同时也以Linked Horizon的名义与外界作品合作。", "id": 3055889} {"src_title": "Kendall Jenner", "tgt_title": "坎達兒·珍娜", "src_document": [{"title": "Leben und Beruf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Kendall Jenner entstammt der Ehe von Kris Jenner mit Bruce Jenner (heute Caitlyn Jenner). Kendall hat mütterlicherseits vier ältere Halbgeschwister: Kourtney, Kim, Khloé und Robert Kardashian. Außerdem hat sie väterlicherseits drei Halbbrüder, Burt Jenner, Brandon Jenner und Brody Jenner und eine Halbschwester, Casey Jenner. Sie hat außerdem eine jüngere Schwester, Kylie Jenner (* 1997). Kendall Jenner wuchs mit ihrer Schwester Kylie und ihren Halbgeschwistern mütterlicherseits in Calabasas, einem Vorort von Los Angeles auf. Sie ging auf die Sierra Canyon School und wurde später privat unterrichtet. 2014 machte sie ihren Highschool-Abschluss.", "section_level": 2}, {"title": "Model-Karriere.", "content": "Kendall Jenner begann ihre Modelkarriere im Alter von 14 Jahren mit einem Vertrag bei Wilhelmina Models. Ihre ersten Modeljobs hatte sie 2009 und 2010 für Forever 21. Bis Ende 2012 hatte sie einige weitere Shootings mit verschiedenen Marken. Außerdem hatte sie einige Laufsteg-Jobs bei Sherri Hill und 2011 bei der New York Fashion Week. Am 21. November 2013 schloss Kendall einen Vertrag mit The Society Management ab. Im Frühling 2014 lief sie in New York für Marc Jacobs, und in Paris für Givenchy und Chanel. Im Juli 2014 wurde sie von Karl Lagerfeld ausgewählt, in Paris für Chanel zu laufen. Kendall zierte außerdem das Cover von zwei September Ausgaben der Teen Vogue. Im September 2014 lief sie auf der New York Fashion Week für Donna Karan, Diane von Fürstenberg, Tommy Hilfiger und Marc Jacobs. Auf der Mailänder Modewoche lief sie unter anderem für Dolce & Gabbana und auf der Paris Fashion Week für Chanel. Im November 2014 gaben Kendall und Cara Delevingne bekannt, dass sie darauf verzichten würden, auf der Victoria’s Secret Fashion Show 2014 zu laufen, um bei Chanels Metiers D’Art Fashion Show zu laufen, die am selben Tag in Salzburg stattfand. Am 15. November 2014 gab Kendall bekannt, dass sie nun das neue Gesicht für Estée Lauder ist. Innerhalb von drei Tagen nach der Bekanntgabe gewann Estée Lauders Instagram-Account 50.000 neue Follower und steigerte die Fanbase über 19 % auf eine Zahl von 308.000. Am 26. November 2014 wurde Kendall zur Top-50-Liste von Models.com hinzugefügt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Bekannt wurde Kendall Jenner hauptsächlich durch die Reality-Show \"Keeping Up with the Kardashians\", in der sie mitwirkte. Sie war zwischen 2010 und 2014 außerdem auch in einem Musikvideo, in der Serie \"Hawaii Five-O\" und in \"The Annoying Orange\" zu sehen. Neben den Modeljobs und Fernsehauftritten moderierte sie zusammen mit ihrer Schwester Kylie bei verschiedenen Events. Unter anderem interviewten die beiden die Schauspieler auf der Premiere des Films \"Die Tribute von Panem – The Hunger Games\" im März 2012. Bei den Much Music Video Awards in Toronto, Kanada übernahmen sie im Juni 2014 einen Teil der Moderation. 2011 wählte die Zeitschrift Seventeen Kylie und Kendall Jenner zu den „Style Stars des Jahres 2011“ und als neue Style-Botschafterinnen für das Magazin aus. Im Februar 2013 kam die \"Kendall & Kylie\" Modekollektion mit PacSun heraus, seitdem veröffentlichten die Schwestern mehrere Kollektionen für diese Modelinie. Außerdem brachten sie im Juli 2013 eine Schmuckkollektion auf den Markt, sowie Schuhe und Handtaschen für die Steve Maddens Madden Girl Kollektion für Nordstrom im Februar 2014. Das Time Magazine bezeichnete die Jenner-Schwestern im Oktober 2014 als zwei der einflussreichsten Teenager des Jahres 2014, Sie sind nicht nur erfolgreiche Models, sondern haben auch einen erheblichen Einfluss in den sozialen Medien. Kendall war schon mehrmals auf dem Cover des LOVE Magazin und weiterer Zeitschriften zu sehen. Seit Sommer 2015 hat sie mit ihrer Schwester Kylie eine Modelinie bei TOPSHOP. 2018 hatte sie eine Gastrolle im Musik-Video „Freaky Friday“ von Lil Dicky und Chris Brown.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kendall Nicole Jenner (* 3. November 1995 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikanisches Model, Reality-TV-Teilnehmerin, Promoterin und Autorin eines Buches. Sie macht Werbung u. a. für Chanel, Estée Lauder, Marc Jacobs, Cosmopolitan und Glamour und gilt mit einem geschätzten Jahreseinkommen von 22 Mio. US-Dollar noch vor Gisele Bündchen als bestbezahltes Model der Welt.", "tgt_summary": "坎达儿·妮可·珍娜(英语:Kendall Nicole Jenner,1995年-11月3日)是一位美国电视名人和时装模特儿。珍娜第一次出现在萤光幕是在E!频道的真人秀《与卡戴珊姊妹同行》(Keeping Up with the Kardashians)。坎达儿也被时尚杂志哈泼时尚(Harper's Bazaar)称为「社交媒体宠儿(\"Social Media Modeling\")」。坎达儿和妹妹凯莉·珍娜分别在2014年及2015年被时代杂志选为全球最有影响力的青少年之一。", "id": 672212} {"src_title": "U-Bahn Riad", "tgt_title": "利雅德地鐵", "src_document": [{"title": "Projektverlauf.", "content": "Das Ergebnis der Ausschreibung wurde am 29. Juli 2013 bekannt gegeben. Diese Ausschreibung umfasste neben den sechs Linien des Netzes auch vier Stationen, die in Zweierpaketen extra ausgeschrieben worden waren. Die Stationen \"King Abdullah Financial Center\" und \"Olaya\" sowie \"Al-Hukm Palace\" und \"Western Station\" wurden jeweils zusammen ausgeschrieben, wobei der Zuschlag für die ersten beiden sowie von zwei Linien an das von dem amerikanischen Unternehmen Bechtel geführte BACS-Konsortium ging. An diesem Konsortium ist u. a. auch Siemens und AECOM beteiligt. Die letzteren beiden Stationen sowie eine Linie, gingen an das von der italienischen Ansaldo STS geführten Al-Riyadh New-Mobility-Konsortium (ANM). Für drei Linien erhielt das FAST-Konsortium, geführt von dem spanischen Konzern FCC, den Zuschlag. Der „Erste Spatenstich“ wurde am 4. April 2014 gefeiert. Am 23. Februar 2016 wurde die Fertigstellung des ersten Zuges von Siemens in Wien bekannt gegeben. Seit Mai 2017 stehen die von Siemens gebauten Züge am Wiener Nordwestbahnhof hinterstellt. Seit dem 4. April 2018 finden Testfahrten statt. Eine Teilinbetriebnahme des U-Bahn-Netzes soll 2019, die komplette Eröffnung 2021 erfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Netz.", "content": "Das geplante Netz soll sechs Linien mit einer Gesamtlänge von ca. 176 Kilometer und 85 Stationen umfassen.", "section_level": 1}, {"title": "Stationen.", "content": "Für drei Haupt-Umsteigestationen – die sogenannten \"Iconic Stations\" – wurden internationale Architekturwettbewerbe ausgeschrieben. Die ausgewählten Entwürfe stammen von:", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Für das gesamte U-Bahn-Netz ist ein vollautomatischer Betrieb geplant. Alstom will 69 Züge vom Typ Metropolis, jeweils 36 Meter lang, für 1,2 Mrd. Euro und die Signaltechnik liefern. In den Zügen soll es zwei Wagenklassen geben, sowie separate Bereiche für Familien und Einzelpersonen. Die Züge von Alstom werden in Katowice in Polen gebaut. Von Siemens werden 74 Züge vom Typ Inspiro für die Linien 1 (45 Einheiten mit vier Waggons) und 2 (29 Einheiten mit zwei Waggons) geliefert. Diese haben einen Wagenkasten aus Aluminium und können bis zu 90 km/h schnell fahren. Fahrgestelle, Stromversorgung, Bremsen und Türen wurden für die speziellen klimatischen Bedingungen in Riad entsprechend angepasst. Von Bombardier kommen 47 Einheiten mit zwei Waggons vom Typ Innovia 300 für die Linie 3. Ein Konsortium aus Alstom, Ansaldo STS und Ferrovie dello Stato Italiane (FS) hat den Auftrag erhalten, die Linien 3–6 in den ersten 12 Jahren zu betreiben. Der Auftrag hat einen Wert von 2,5 Mrd. Euro.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die U-Bahn in Riad (offiziell Riyadh Public Transport Project, kurz: RPTP) ist ein in Bau befindliches U-Bahn-System in Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, das insgesamt etwa 22,5 Mrd. $ (17 Mrd. Euro) kosten soll. Geplant wurde das Projekt von der \"High Commission for the Development of Arriyadh\" (Hohe Kommission für die Entwicklung Riads). Die Planungen wurden am 23. April 2013 vom Ministerrat Saudi-Arabiens beschlossen. Das Ergebnis der Ausschreibung wurde am 29. Juli 2013 bekannt gegeben. Den Zuschlag erhielten dabei drei internationale Konsortien. Die komplette Fertigstellung ist für 2021 geplant. Bei dem Projekt handelt es sich um die größte einzelne Infrastrukturmaßnahme in der Geschichte Saudi-Arabiens.", "tgt_summary": "利雅德地铁(,\"\",)是沙特阿拉伯城市利雅德兴建中的地铁系统。完工后将会有6条路线,85个车站,总长176公里,预计花费225亿元兴建,2019年通车,整个网络则在2021年起完全营运。", "id": 918138} {"src_title": "Sozialistische Volksrepublik Albanien", "tgt_title": "阿尔巴尼亚社会主义人民共和国", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Nationale Befreiungsbewegung\" (LNÇ) befreite am 29. November 1944 Albanien von der Wehrmacht und beendete damit praktisch den Zweiten Weltkrieg im eigenen Land. Der im Mai gegründete, antifaschistische \"Nationale Befreiungsrat\" bildete für die nächsten zwei Jahre die provisorische Landesregierung. Sie wie auch die LNÇ wurden von der Kommunistischen Partei Albaniens (später in \"Partei der Arbeit Albaniens\" umbenannt) und ihrem ersten Parteisekretär, Enver Hoxha, dominiert, der zum Ministerpräsidenten Albaniens ernannt wurde. Von Beginn an war das Regime der LNÇ eine unverkleidete stalinistische Diktatur. Nachdem sie die nationalistische Partisanenbewegung Balli Kombëtar ausgeschaltet und alle weiteren Oppositionellen mit oder ohne Schauprozess zu mehrjährigen bis lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt, exekutiert oder zur Flucht gezwungen hatte, konsolidierte die LNÇ immer mehr ihre Macht. Alle Verbindungen in die nicht-realsozialistische Welt wurden abgebrochen. Koçi Xoxe, der spätere Vize-Präsident und Innenminister, leitete die Planung und Durchführung der unzähligen Exekutionen Tausender oppositioneller Politiker, Clan-Führer und Mitglieder früherer albanischer Regierungen unter dem Vorwand, sie alle wären „Kriegsverbrecher“. Auch Tausende ihrer Familienmitglieder wurden für Jahre ins Gefängnis oder in Arbeitslager gebracht. Die Festigung der Kontrolle der Kommunisten rief auch eine gebietsmäßige Verlagerung der politischen Macht in Albanien hervor. Während vorher vor allem die nordalbanischen Gegen die Regierungen stellten, waren es nach dem Krieg meist südalbanische Tosken. Die Mehrheit der kommunistischen Anführer waren mittelständische Tosken und die Partei rekrutierte die meisten ihrer Anhänger aus den von Tosken bewohnten Regionen Albaniens. Am 2. Dezember 1945 wählten die Albaner eine verfassungsgebende Volksversammlung. Zur Wahl standen jedoch nur Kandidaten aus der \"Demokratischen Front\" (der früheren Nationalen Befreiungsbewegung). Mit Propaganda und terroristischen Taktiken gewannen die Kommunisten schließlich mit angeblich 93 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 92 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der politischen Führer.", "content": "Generalsekretäre der Partei der Arbeit Albaniens: Vorsitzende des Präsidiums der Nationalversammlung: Ministerpräsidenten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sozialistische Volksrepublik Albanien (, kurz \"RPSSh\") war ein Staat in Südosteuropa, der in dieser Form von 1944 bis 1990 existierte. Nach ihrer Gründung am 24. Mai 1944 und nach dem Abzug der Wehrmacht am 29. November 1944 landesweit etabliert, war sie bis 1990 eine realsozialistische Einparteiendiktatur unter Führung der Partei der Arbeit Albaniens (PAA), die sich zum Marxismus-Leninismus, Stalinismus und Maoismus bekannte. Die Sozialistische Volksrepublik Albanien verstand sich als Diktatur des Proletariats, die die Interessen der Arbeiterklasse vertrat und verteidigte. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde die PAA in Sozialistische Partei Albaniens (Partia Socialiste e Shqipërisë) umbenannt und stellte als eine der beiden größten Parteien mehrfach den Ministerpräsidenten.", "tgt_summary": "阿尔巴尼亚社会主义人民共和国(阿尔巴尼亚语:Republika Popullare Socialiste e Shqipërisë,缩写为RPSSh)是1946年-1991年在阿尔巴尼亚存在的社会主义政权。", "id": 428957} {"src_title": "Shotgun Wedding", "tgt_title": "奉子成婚", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Ähnlich wie im Musical \"Oklahoma!\" 1943 und in vielen bereits im 18. und 19. Jahrhundert verbreiteten Liedern und Geschichten, erweckt die Bezeichnung \"Shotgun Wedding\" den Eindruck, der Vater der schwangeren Braut erzwinge die Eheschließung mit vorgehaltener Waffe (einem „Schießeisen“, einer Flinte). Die Redewendung ist Teil der amerikanischen Folklore. Das Zustandekommen einer Shotgun Wedding gilt als typisch für amerikanische Hinterwäldler (Rednecks und Hillbillies). Eine Adaption in einem Musikfilm der Band The Monkees (\"Hillbilly Honeymoon\" oder \"Double Barrel Shotgun Wedding\") von 1967 gibt die typische Szenerie wieder. Sie wird ebenso in erotischen Filmen und Formaten zitiert. Alan Dundes Zusammenstellung von \"Faxfolklore\" und Formularparodien zitiert unter anderem eine Satire auf den Bürokratismus des amerikanischen Militärs. Dabei wird in einem vorgeblichen Bewerbungsformular für potentielle Bräute von Marineinfanteristen nach dem Vorhandensein von Schrotflinten bei der Familie der Kandidatin gefragt, was die Shotgun Wedding ins Gedächtnis ruft. Unter anderem in Brasilien werden Shotgun Wedding auch als Partymotiv verwendet und anlässlich der Mittsommerfeste, den Festa Junina, nachgestellt. Dabei geht es ebenso um eine folkloristische Adaption des Landlebens. Die Sitte ist mittlerweile auch in den USA verbreitet, vor allem in Staaten und Siedlungen mit einer größeren brasilianischen Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Aspekt der Zwangsheirat.", "content": "Als \"Shotgun Wedding\" wird unter anderem im indischen Bundesstaat Bihar Zwangsheiraten ohne vorige Beziehung oder nicht unter dem Eindruck einer Schwangerschaft bezeichnet. In Bihar kommen häufig Entführungen von möglichen Bräutigamen vor, die dann unter vorgehaltener Waffe gezwungen werden, eine Braut ohne Mitgift zu heiraten. Hintergrund sind die traditionell ruinös hohen Mitgiftverpflichtungen der Brautfamilie, die angesichts einer bereits erzwungenen Heirat etwas heruntergehandelt werden können. In den USA sind Teenagerschwangerschaften verhältnismäßig häufig, eine Heirat in dem Zusammenhang gilt weniger als erzwungen denn als verantwortliches Handeln des werdenden Vaters, als dessen Coming of Age. Das Ausbleiben von Shotgun Weddings, beziehungsweise die deutlich höheren Anteile alleinerziehender Mütter in der schwarzen Gemeinschaft, insbesondere der Innenstädte, wird hingegen nicht nur im ländlichen Amerika als Verantwortungslosigkeit und grundlegender Mangel gewertet. Nach Gordon Boyack Dahl und Enrico Moretti 2004 erschienener Untersuchung der Präferenz für Söhne ist die Wahrscheinlichkeit für eine Shotgun Wedding etwas höher, wenn die potentielle Braut bekanntermaßen einen Jungen erwartet.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragener Gebrauch.", "content": "Der Gebrauch von \"Shotgun Wedding\" im übertragenen Sinne bezeichnet unfreiwillige oder unpassende Zusammenschlüsse. So bezeichnete der Kongressabgeordnete Ed Towns nach dem Bericht einer US-Untersuchungskommission zur Finanzkrise die Fusion der Bank of America und Merrill Lynch als \"Shotgun Wedding.\" Im Wissenschaftsmagazin \"Science\" wurde ein möglicher erzwungener Zusammenschluss der ESA mit der NASA als Chance für eine gemeinsame Marsmission unter der Fragestellung einer \"Shotgun Wedding\" thematisiert. Einige mit \"Shotgun Wedding\" betitelte Filme und TV-Epdisoden beziehen sich auf gewalttätige Ausschreitungen während einer Hochzeit. Die Eingangsszene von Tarantinos Kill Bill – Volume 1 verbindet beide Aspekte – die hochschwangere Braut und ihre Hochzeitsgesellschaft werden bei einer Probe der Zeremonie vom ehemaligen Liebhaber und früheren Kolleginnen niedergeschossen, auch die ländliche Szenerie passt zum Stereotyp.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele für Adaptionen.", "content": "Die Filmdatenbank \"Internet Movie Database\" hat 31 Einträge zum Stichwort \"shotgun wedding\".", "section_level": 1}, {"title": "Vergleichbare Ausdrücke in anderen Ländern.", "content": "Im Deutschen ist gelegentlich von einer \"Traufe\" die Rede, wenn Trauung und Taufe zusammenfallen, der Vorgang der durch eine Schwangerschaft beschleunigten Heirat wird unter anderem als \"Heiraten mit Rückenwind\" bezeichnet. In Tirol wird von einer „Andreas-Hofer-Hochzeit“ gesprochen, wenn die Braut schwanger ist. Dieser Ausdruck ist durch den Spruch „Mander, s’ischt Zeit“ inspiriert (Männer: Es ist Zeit!), der dem Tiroler Freiheitskämpfer und als Landesheld verehrten Andreas Hofer zugeschrieben wird. In Japan wird seit den 1990er-Jahren der Slangausdruck \"dekichatta kekkon\" oder \"dekichatta-kon\" verwendet (in etwa: „müssen heiraten“). Als Trendsetterin gilt der Pop-Star Shizuka Kudo, als sie im Jahre 2000 während ihrer Schwangerschaft den Sänger und Schauspieler Takuya Kimura heiratete. 2002 folgte die Schauspielerin Sae Isshiki. Auch die J-Pop-Sängerin Namie Amuro heiratete im Zustand der Schwangerschaft, wie auch Anna Tsuchiya, Meisa Kuroki, melody. und Leah Dizon. Im Jahre 2000 waren bei 26 Prozent der rund 570.000 Erstgeburten die Mütter vor ihrer anschließenden Heirat schwanger geworden. In China wird der Ausdruck („verheiratet nach Kindesanordnung“) verwendet. In Korea wird der Ausdruck 속도위반 \"Sokdowebaan\" verwendet („Geschwindigkeitsüberschreitung“), in Vietnam \"Bác sĩ bảo cưới\" („der Doktor hat es so gesagt“). Die niederländische Entsprechung lautet \"moetje\" (Verkleinerte Verbform von „müssen“, wörtlich: muss-chen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Shotgun Wedding (f.; englisch für „Schrotflinten-Hochzeit“) ist ein umgangssprachlicher amerikanischer Ausdruck für eine Heirat unter dem Eindruck einer bestehenden (ungeplanten) Schwangerschaft. Im übertragenen Sinne wird der Ausdruck für unfreiwillige oder unpassende Paarungen oder Zusammenschlüsse gebraucht oder für gewalttätige Ausschreitungen während einer Hochzeitsfeier.", "tgt_summary": "奉子成婚即先孕后婚,又称先有后婚,亦有“先上车后补票”之谑称,指的是男女双方因婚前性行为而使女方意外怀孕,之后因为责任、面子或让子女能在完整家庭成长以及文化等因素而成立的婚姻。多数案例是因为不安全性行为所致。现时不少同居男女则是有计划地在女方怀孕后才正式结婚,有些甚至在子女出生后才结婚。", "id": 1876611} {"src_title": "Ahrar al-Scham", "tgt_title": "自由沙姆人伊斯蘭運動", "src_document": [{"title": "Gründung und Organisation.", "content": "Die Ahrar al-Scham trat erstmals in der zweiten Jahreshälfte 2011 in der Provinz Idlib in Erscheinung. Im Dezember 2012 gründete sie mit elf weiteren islamistischen Milizen die sogenannte Syrische Islamische Front. Die Ahrar al-Scham war die prominenteste von ihnen. Im November 2013 kündigte die Syrische Islamische Front an, sich komplett in die neu gegründete Islamische Front zu integrieren und die Ahrar al-Scham integrierten sich ebenfalls in diese, blieben jedoch als eigene teilweise autonome Rebellen-Organisation erhalten. Des Weiteren sind sie Mitglied der Militärischen Allianz Dschaisch al-Fatah, die dem Oberkommando der Islamischen Front untersteht. Denn neben einem rein militärischen Arm sind sie auch politisch in den von ihr kontrollierten Gebieten vertreten. So hat die Rebellengruppe eigene Büros für militärische, religiöse, soziale und finanzielle Angelegenheiten. Jedes Büro berichtet einem Kommandeur. Die Gruppe stand unter dem Kommando des Anführers Hasan Abbud, bis dieser am 9. September 2014 bei einem Bombenanschlag ums Leben kam. Als neuer Anführer wurde Abu Dschabir benannt. Am 12. September 2015 gaben die Ahrar Al-Scham an, einen neuen Anführer ernannt zu haben, Abu Yahya al-Hamawi, einen Ingenieur und erfahrenen Kämpfer aus der Provinz Hama.", "section_level": 1}, {"title": "Ideologie.", "content": "Die Einflüsse der Gruppe sind größtenteils aus dem Bereich des Islamismus, jedoch berufen sich einige Anhänger auch auf den Salafismus. Die Gruppe betrachtet ihren Krieg als Dschihad, betont jedoch „dass es ein Kampf für Syrien ist, nicht für einen globalen Dschihad.“ In einer ihrer ersten Audio-Botschaften gaben die Ahrar asch-Scham an, ihr Ziel sei es, die Assad-Regierung durch einen islamischen Staat zu ersetzen, betonten jedoch die Notwendigkeit, alle Teile der Bevölkerung zu diesem Thema zu befragen. Sie beschrieben auch, dass der Aufstand als Dschihad gegen ein neues Safawiden-Reich zu rechtfertigen sei. So sagte der Sprecher, die Schiiten wollten den Schiismus ausbreiten und ein neues schiitisches Großreich etablieren, das vom Iran durch Irak und Syrien bis in den Libanon und mit Palästina als Krönung hineinreicht. Einzelne Anführer der Ahrar al-Scham gelten als Alliierte der Terrororganisation Al-Nusra-Front. Der Generalbundesanwalt stuft die Gruppe als ausländische terroristische Vereinigung ein. Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation stuft hingegen die Gruppierung seit dem 30. Dezember 2016 als „moderate Opposition“ ein. Auch dass Außenministerium der Vereinigten Staaten und Großbritannien stufen sie nicht als terroristisch ein. Nach einer von reuters im September 2016 veröffentlichten Sammlung stufen Ägypten, der Irak, Libanon und die Vereinigten Arabischen Emirate sie als terroristisch ein.", "section_level": 1}, {"title": "Einstufung als Terrororganisation.", "content": "Ahrar al-Sham wurde in Deutschland als Terrororganisation eingestuft, obwohl die USA und die Türkei die Gruppe unterstützen. Es gibt in Deutschland Prozesse gegen frühere Kämpfer und Unterstützer der Ahrar al Sham wegen Unterstützung einer ausländischen Terrororganisation.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung im Syrischen Bürgerkrieg.", "content": "Die Miliz war 2012 an der Rettung der NBC Journalisten Richard Engel, Ghazi Balkiz, John Kooistra, Aziz Akyavas und Ammar Cheikhomar beteiligt, nachdem diese von der Pro-Assad Miliz Schabiha im Dezember 2012 entführt worden waren. Im März 2013 leitete sie eine Offensive im Gouvernement ar-Raqqa, die darin gipfelte, dass die gleichnamige Hauptstadt ar-Raqqa in Kooperation mit der Freien Syrischen Armee eingenommen wurde. Im August 2013 luden Mitglieder einer Brigade der Ahrar al-Scham ein Video hoch, das den Abschuss einer der Syrischen Armee zugehörigen MiG-21 zeigt. Das Flugzeug wurde mit einer chinesischen HongYing-6 abgeschossen, seit Anfang des Syrischen Bürgerkriegs war dies das erste Mal, dass ein Kampfflugzeug von Rebellen zerstört wurde. Am 11. Oktober 2013 veröffentlichte Human Rights Watch einen Bericht, nachdem die Ahrar al-Scham zusammen mit anderen bewaffneten Gruppen vom 4. bis 18. August in ländlichen Gegenden der Provinz Latakia an Massakern beteiligt war, bei denen mindestens 190 Zivilisten getötet und über 200 als Geiseln genommen wurden. Mitte November 2013 wurde nach einer Schlacht in der Nähe des internationalen Flughafen von Aleppo ein Kommandeur der 3. Brigade der Gruppe von Extremisten aus der Terrororganisation ISIS entführt und enthauptet, die Extremisten dachten, der Kommandeur sei ein irakischer regierungstreuer Kämpfer. Im Dezember 2013 gab es Berichte von heftigen Kämpfen zwischen islamischen Rebellengruppen (darunter die Ahrar Al-Scham) und der Terrororganisation ISIS in den Städten Maskana, Aleppo und ar-Raqqa. Diese Kämpfe endeten mit der Einnahme von ar-Raqqa und einem Großteil des Gouvernement ar-Raqqa durch ISIS. Seit dem Juli 2014 wird der wichtige Syrische Grenzübergang Bab al-Hawa zur Türkei von den Ahrar al-Scham kontrolliert und verwaltet. Am 9. September 2014 explodierte eine Bombe bei einem hochrangigen Treffen in der Provinz Idlib und tötete Hassan Abboud, den Anführer der Gruppe, 27 leitende Kommandeure, einschließlich militärischer Feldkommandeure, der Mitglieder des Schura-Rats und der Führer der alliierten Brigaden. Niemand übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Am Tag nach dem Anschlag wurde Abu Dschabir aber als neuer Führer angekündigt. In der Nacht vom 6. November 2014 meldeten die Ahrar al-Scham einen US-Luftangriff, dies war das erste Mal, dass eine syrische Oppositionsgruppe von den Koalitionskräften angegriffen wurde. Bomben schlugen im Hauptsitz der Gruppe im Gouvernement Idlib ein und töteten Abu al-Nasr, den Waffenmeister der Miliz. Am 24. November 2014 starb bei einem US-Luftangriff auf das Hauptquartier von ISIS in Ar-Raqqah ein von ISIS gefangener Kämpfer der Gruppe. Am 24. März 2015 schlossen sich die Ahrar al-Scham der Militär-Allianz Dschaisch al-Fatah an. Am 23. März startete die neugegründete Allianz eine Offensive und eroberte am 30. März 2015 im Kampf um Idlib 2015 die Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernement Idlib. Die Ahrar al-Scham spielten bei der Einnahme eine Schlüsselrolle. Am 30. März 2015 veröffentlichte die New York Times einen Artikel, in dem auf eine Fatwa des saudischen Geistlichen Abdullah Al-Muhaisini, der sich den Ahrar Al-Scham angeschlossen hat, eingegangen wird. Al-Muhaisini befiehlt, dass Christen nicht getötet werden dürfen und zu beschützen seien, sofern diese sich \"konform\" verhalten würden. Des Weiteren behauptete Al-Muhaisini, dass die Assad-Regierung christliche Häuser in der Provinz Idlib bombardiere. Ende April 2015 startete die Dschaisch al-Fatah eine erneute Offensive in der Umgebung der Stadt Dschisr asch-Schughur und eroberte diese strategisch wichtige Stadt am 28. April 2015 in Kooperation mit der Freien Syrischen Armee. Am 28. Mai 2015 wurde die Stadt Ariha und die in der Umgebung befindlichen Dörfer, laut der Syrischen Beobachterstelle für Menschenrechte, von der Dschaisch al-Fatah innerhalb von nur 3 Stunden komplett erobert. Am 14. Juli 2015 sprengten sich zwei Selbstmordattentäter in der Stadt Salqin, einem Hauptsitz der Ahrar al-Scham in der Provinz Idlib, in die Luft und töteten dabei Abu Abdul Rahman Salqeen (ein Ahrar-al-Scham-Führer) und 5–6 andere Kämpfer der Rebellen. Die Ahrar al-Scham machten die Terrororganisation ISIS für den Anschlag verantwortlich und verhaftete direkt danach 15 Aktivisten, die in Verdacht standen, mit der ISIS zu sympathisieren. Im August 2016 schloss sich ein Verband der Miliz der Operation Schutzschild Euphrat an und griff Positionen des IS in Dscharabulus an. Im Dezember 2015 nahm ein Vertreter der Ahrar al-Sham an Verhandlungen in Riad teil, deren Ziel es war, die Opposition im Syrischen Bürgerkrieg für Verhandlungen in Genf zu einigen. Der Ahrar-al-Scham-Vertreter wurde nach Unterzeichnung der Abschlusserklärung von Anführern der Ahrar al-Sham über Twitter jedoch desavouiert. Die Ahrar al-Scham sind bekannt für ihre widersprüchlichen Äußerungen: einerseits vertreten sie nach innen harte salafistische Positionen wie die Ablehnung der Demokratie und versuchen sich andererseits gegenüber dem Westen als moderat darzustellen. Bei den Verhandlungen in Riad versuchten die Türkei und Katar Anerkennung und Unterstützung für die Ahrar al-Sham zu organisieren, doch waren die Anführer der Gruppe nicht bereit, dafür die Allianz mit der Al-Qaida aufzugeben. Im Dezember 2016 nahm die Miliz an den Friedensgesprächen in Astana teil und stimmte den Vereinbarungen zur Waffenruhe unter \"Vorbehalt\" zu. Bis Ende Juli 2017 erlitten die Ahrar al-Scham schwere Verluste im Gouvernement Idlib durch Kämpfe mit der Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS), deren Kern auch Kämpfer der ehemaligen al-Nusra-Front bilden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ahrar al-Scham () sind eine islamistisch-salafistische bewaffnete Miliz, die aus mehreren Brigaden besteht. Sie kämpft seit Oktober 2011 im Bürgerkrieg in Syrien gegen die syrische Armee. Die Ahrar asch-Scham wurden von Hassan Aboud gegründet. 2014 bestanden die Ahrar asch-Scham aus schätzungsweise 20.000 Kämpfern und ist damit die zweitgrößte Einheit im Kampf gegen die syrische Regierung nach der Freien Syrischen Armee. Die Ahrar al-Scham war eines der Hauptgründungsmitglieder der Syrischen Islamischen Front und ist seit der Gründung der Islamischen Front ein Hauptbestandteil dieser.", "tgt_summary": "自由沙姆人伊斯兰运动是叙利亚内战的一个反政府武装团体。它于2013年7月有1万至2万名战士,是当时反政府武装中第二最强大的势力,仅次于自由叙利亚军。叙利亚、阿拉伯联合酋长国和俄罗斯把自由沙姆人伊斯兰运动列为恐怖组织。", "id": 714290} {"src_title": "Albeiro Usuriaga", "tgt_title": "阿尔贝洛·乌苏里亚加", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Albeiro Usuriaga begann seine fußballerische Laufbahn im Jahre 1986 in seiner Heimatstadt bei América de Cali. América war damals so etwas wie das Aushängeschild des kolumbianischen Fußballs und stand von 1985 bis 1987 dreimal in Folge im Endspiel um die Copa Libertadores, den wichtigsten Fußballwettbewerb für Vereinsmannschaften in Südamerika, unterlag aber jeweils. Usuriaga debütierte 1986 bei América de Cali, bestritt für den Klub aber nur sieben Ligaspiele, ehe er zu Deportes Tolima transferiert wurde. Auch dort spielte er nur ein Jahr und kam in dieser Zeit auf dreizehn Einsätze. Danach schloss er sich Cúcuta Deportivo an, wo er ein weiteres Jahr blieb. Bei Cúcuta Deportivo konnte sich Albeiro Usuriaga mit insgesamt 25 Ligaeinsätzen und vier Toren in der Saison 1988 auch bei größeren Vereinen empfehlen, sodass ihn für die Spielzeit 1989 Atlético Nacional aus Medellín unter Vertrag nahm. Dort erlebte der Angreifer seine wohl erfolgreichste Saison als Fußballspieler, denn die Mannschaft von Trainer Francisco Maturana zeigte sich international enorm erfolgreich. In der Copa Libertadores 1989 schaltete man nacheinander den Racing Club aus Argentinien, CD Los Millonarios sowie Danubio FC aus Uruguay aus und stand schließlich im Endspiel, wo man auf den paraguayischen Vertreter Club Olimpia traf. Nachdem das Hinspiel in Asunción mit 0:2 verloren ging, schienen die Chancen auf den ersten Copa-Libertadores-Erfolg einer kolumbianischen Mannschaft schon gesunken sein, doch das Team um Spieler wie René Higuita, Andrés Escobar oder Luis Carlos Perea konnte den Rückstand egalisieren und sich im anschließenden Elfmeterschießen durchsetzen. Albeiro Usuriaga wurde in beiden Finalspielen eingesetzt, erzielte im Rückspiel den wichtigen Treffer zum 2:0 in der 46. Spielminute und versenkte auch seinen Strafstoß im Elfmeterschießen. Nach einem Jahr bei Atlético Nacional verließ Albeiro Usuriaga den Klub wieder uns setzte seine Odyssee durch den südamerikanischen Fußball fort, wenngleich es ihn erst einmal für ein halbes Jahr nach Spanien zum FC Málaga zog, wo er sich jedoch nicht so richtig durchsetzen konnte. Für drei Jahre schloss er sich dann wieder seinem Heimatverein América de Cali an, wo in den Jahren 1990 und 1992 der Gewinn der kolumbianischen Fußballmeisterschaft gelang. 1993 spielte er wieder kurz für den FC Málaga, aber nur in der zweiten Mannschaft, und ging in der Folge für eineinhalb Jahre zu CA Independiente nach Argentinien, wo er es auf 38 Ligaeinsätze brachte und mit dem Verein 1994 die argentinische Meisterschaft im Torneo Clausura gewann. Im gleichen Jahr zeigte man sich auch in der Supercopa Sudamericana und ein Jahr später in Recopa Sudamericana siegreich. Von 1995 bis 2003 spielte Albeiro Usuriaga dann noch für elf weitere Vereine, wobei unter anderem Stationen bei CA Independiente und bei Los Millonarios in Bogotá sowie beim brasilianischen Klub FC Santos dabei waren. In der Vorrunde der Saison 1995/96 spielte Usuriaga für den Club Necaxa, der am Ende der Saison seinen Meistertitel aus der Vorsaison erfolgreich verteidigen konnte. 1997 wurde er bei einer Dopingkontrolle positiv auf Kokain getestet und für zwei Jahre gesperrt. 2003 beendete Usuriaga als Spieler des Carabobo FC in Venezuela im Alter von 37 Jahren seine fußballerische Laufbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Zwischen 1989 und 1991 brachte es Albeiro Usuriaga auf insgesamt fünfzehn Länderspiele in der kolumbianischen Fußballnationalmannschaft. Dabei gelang ihm ein Torerfolg. Er stand im ersten, großen Aufgebot Kolumbien für die Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien, wurde aber später von Nationaltrainer Maturana wegen disziplinarischen Problemen aus dem Weltmeisterschaftskader entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Albeiro Usuriaga wurde am 11. Februar 2004 in seiner Heimatstadt Cali nach dem Besuch eines Nachtclubs von Unbekannten niedergeschossen und starb wenig später an seinen Verletzungen. Die Hintergründe der Tat sind bis heute nicht vollständig geklärt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albeiro Usuriaga López (* 13. Juni 1966 in Cali; † 11. Februar 2004 ebenda) war ein kolumbianischer Fußballspieler. Bei einer Vielzahl von Vereinen aktiv, gewann er mit Atlético Nacional die Copa Libertadores 1989 und wurde mit Independiente Avellaneda argentinischer Meister. Für die Nationalmannschaft seines Heimatlandes machte er weiterhin fünfzehn Länderspiele und schoss dabei ein Tor.", "tgt_summary": "阿尔贝洛·乌苏里亚加·洛佩斯(,1966年-6月12日-2004年-2月11日),哥伦比亚足球运动员,昵称“鸽子”。", "id": 2916497} {"src_title": "The World’s End", "tgt_title": "世界尽头 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Gary King, ein drogenabhängiger Junggeselle und gescheiterter Lebenskünstler in der Midlife-Crisis, überredet seine vier Jugendfreunde Oliver, Andrew, Peter und Steven, den unvollendeten Pub-crawl aus ihrer Jugendzeit in den 1990ern nach 20 Jahren erneut zu versuchen. Die „Goldene Meile“ genannte Kneipentour hat zum Ziel, zwölf Pubs an einem Abend zu besuchen und in jedem ein Glas Bier zu trinken. Als Jugendliche waren sie nach neun Pubs gescheitert und mussten die drei letzten Pubs, das \"King’s Head\", das \"Hole in the Wall\" und zuletzt das \"World’s End\", unbesucht lassen. Garys Freunde, die alle inzwischen ein geregeltes Leben fernab der Heimat führen, lassen sich nur mit Mühe und List überzeugen, zu der Tour in ihre Heimatstadt Newton Haven anzureisen. Mit wenig Begeisterung folgen sie dem taten- und bierdurstigen Gary zu den ersten beiden Pubs. Diese wurden von einer Franchisekette übernommen und sehen charakterlos und gleich aus. Dementsprechend machen auch die anderen Pubgäste einen teilnahmslosen, wenig motivierten Eindruck. Im \"The Old Familiar\" treffen sie auf Olivers Schwester Sam, in die Steven schon zu Jugendzeiten verliebt war, die sich aber stattdessen damals mit Gary auf der Behindertentoilette vergnügt hatte und hinterher von ihm wieder abgeschoben worden war. Die Stimmung der Gruppe ändert sich, als Gary auf der Toilette eine Schlägerei mit einem Jugendlichen beginnt. Gary schlägt ihm im Gerangel den Kopf ab, und es stellt sich heraus, dass der Jugendliche ein humanoider Roboter ist, der eine blaue Flüssigkeit statt Blut absondert. Als Garys Freunde auftauchen, erscheinen weitere jugendlich aussehende Roboter, die erst nach einem weiteren Kampf zerlegt werden können. Während nun einige der Gruppe die Stadt so schnell wie möglich verlassen wollen, verfolgt Gary unablässig sein Ziel, die Tour zu beenden. Die fünf Freunde und Sam bemerken nun, dass sich in Newton Haven einiges geändert hat: Viele ihnen von früher bekannte Personen wurden offensichtlich durch Roboter ersetzt. Da sie nicht wissen, wer alles zu den Robotern gehört und was deren Ziele sind, beschließen sie, die Kneipentour unauffällig fortzusetzen. Sie wähnen sich im Vorteil, da die Roboter noch nicht wissen können, dass ihre Existenz aufgeflogen ist. Es kommt jedoch trotzdem beständig zu Zwischenfällen, und schließlich wird die Gruppe von den Robotern verfolgt und durch die Stadt gejagt. Vom alten Basil, der schon damals wegen seiner Alien-Verschwörungstheorien von allen verspottet worden war, erfahren sie, dass die Roboter auf die Erde gekommen sind, um den Menschen ihre Vorstellungen von Zivilisation näher zu bringen, sodass die Menschheit auf ein Zusammentreffen mit den anderen Zivilisationen des Universums vorbereitet wird. Wer hierbei nicht kooperiert, dem wird unauffällig eine DNS-Probe entnommen, und eine daraus erstellte, zum Verwechseln ähnliche Roboter-Kopie nimmt seinen Platz ein. Schließlich wird zunächst Oliver, später auch Peter durch einen Roboter ersetzt, und Steven und Sam werden von der Gruppe getrennt. Trotzdem schaffen es Gary und Andrew, von den Robotern verfolgt, zum letzten Pub, dem \"World’s End\". Beim Versuch, das letzte Bier zu zapfen, öffnet sich ein Tor zu einem großen Keller. Nachdem sich auch Steven dort einfindet, treffen die drei auf ein Lichtwesen, das sich als Vertreter des „Netzwerks“ vorstellt. Es versucht, sie von der Mission der Roboter zu überzeugen, indem es darlegt, dass es viele Zivilisationen im Universum gebe und dass die Menschheit den rasanten technologischen Fortschritt der letzten Jahrzehnte nur ihnen zu verdanken habe. Es gebe insgesamt 2000 solcher „Einstiegspunkte“ wie Newton Haven überall auf der Erde, wo sie seit Jahren die Menschheit für die Übernahme in die kosmische Gemeinschaft vorbereiten. Gary und seine Freunde argumentieren dagegen, dass sie lieber frei seien, anstatt sich den Vorgaben der anderen Zivilisationen anzupassen. Sie weisen darauf hin, dass das moralische Konzept der Fremden, nur die nicht anpassungswilligen Menschen zu ersetzen, gescheitert ist, da bisher fast alle Menschen in Newton Haven ersetzt werden mussten. Letztendlich zieht sich das Lichtwesen resigniert und verärgert zurück und hinterlässt eine Welle der Vernichtung, die sämtliche elektronischen Einrichtungen auf der Erde zerstört. Gary, Andrew und Steven werden von Sam gerettet, die in letzter Sekunde mit einem Fluchtfahrzeug auftaucht. Zuletzt leben die Menschen als Bauern in mittelalterlichen, einfachen Verhältnissen. Andy erzählt am Lagerfeuer vom Zusammenbruch der Zivilisation. Die beiden Roboter-Kopien von Oliver und Peter gehen den früheren Beschäftigungen ihrer menschlichen Originale nach. Andere Roboter leben als Sklaven. Steven ist in einer Beziehung mit seiner Jugendliebe Sam. Gary zieht mit einer Gruppe von Robotern, die seinen vier Jugendfreunden nachempfunden sind, durch die Lande.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten für den Film fanden zwischen September und Dezember 2012 in den Elstree-Studios sowie im Wesentlichen in London und den benachbarten Grafschaften Buckinghamshire und Herefordshire statt. Wie bei den Vorgängerfilmen auch wurde dabei wenig im Studio und viel an real existierenden Örtlichkeiten gedreht. Der Schwerpunkt lag dabei in den beiden Gartenstädten Letchworth und Welwyn Garden City. Hier finden sich auch die Gebäude, die die zwölf Pubs darstellen. Von diesen sind acht tatsächlich Gaststätten, allerdings mit anderen Namen, bei den übrigen handelt es sich um ein Thai-Restaurant, ein Ladengeschäft, ein Kino sowie den Bahnhof Letchworth Garden City. Die Innenaufnahmen fanden teilweise in den entsprechenden Pubs statt. Der Höhenzug, von dem aus sich die fiktive Stadt Newton Haven überblicken lässt, ist der Box Hill in der Grafschaft Surrey. In Großbritannien hatte der Film am 19. Juli 2013 Premiere. In Deutschland kam der Film am 12. September 2013 und in Österreich am 13. September 2013 in die Kinos.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. So sieht Andreas Staben von Filmstarts.de einen „höchst originellen und amüsanten Film über Freundschaft im Ausnahmezustand – und er ist durch und durch englisch.“ Dabei ist er „vielleicht nicht ganz so brüllend komisch und temporeich wie ‚Hot Fuzz‘, aber auch er strotzt nur so vor cleveren Anspielungen, verspielten Einzelheiten und witzigen Einfällen.“ Auf critic.de thematisiert Carsten Moll die Komplexität des Filmes, der sich „dumpfe Moralisierung verkneift“. Seine ambivalenten Antihelden versuchen, sich „zwischen dem totalitären Geniewahn außerirdischer Wesen und einer von Austauschbarkeit bestimmten Franchise-Kultur [...] zu behaupten und für Menschlichkeit einzutreten.“ Am Eröffnungswochenende in Großbritannien schaffte es der Film auf Platz zwei hinter \"Die Monster Uni\" mit einem Einspielergebnis von 2.123.576 GBP. Die Wochenendeinnahmen waren höher als die von \"Shaun of the Dead\" (1,6 Millionen GBP), jedoch niedriger als von \"Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis\" (5,4 Millionen GBP).", "section_level": 1}], "src_summary": "The World’s End ist eine US-amerikanisch-britisch-japanische Action-Komödie des Regisseurs Edgar Wright aus dem Jahr 2013. Die Hauptdarsteller sind Simon Pegg, Nick Frost, Paddy Considine, Martin Freeman und Eddie Marsan.", "tgt_summary": "《醉后末日》(英语:The World's End)是一部2013英国-美国-日本日科幻喜剧片,导演艾德格·莱特,莱特也和西蒙·柏奇为本片编剧,并由西蒙·柏奇、尼克·佛洛斯特、派迪·康斯丁、马丁·费里曼、艾迪·马森和罗莎蒙·派克主演。", "id": 1282981} {"src_title": "Matt Ross", "tgt_title": "馬特·羅斯", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Matthew Brandon Ross wurde 1970 in Greenwich im Bundesstaat Connecticut geboren. Er zog von Ashland in Oregon nach New York, um ein Studium an der \"Juilliard School of Drama\" zu absolvieren. Nach seinem Abschluss von Julliard studierte er noch an der New York University, um sich danach ganz auf eine Karriere als Film- und Fernsehschauspieler zu konzentrieren. Ross spielte in den 1990er Jahren zahlreiche Kinorollen, unter anderem 1995 in Terry Gilliams Science Fiction Film \"12 Monkeys\", 1996 die männliche Hauptrolle in John Walshs romantischer Komödie \"Am Anfang war es Liebe\", 1997 in John Woos Thriller \"Im Körper des Feindes\". 1998 besetzte man ihn in Whit Stillmans Musikfilm \"The Last Days of Disco\" und in Stephen Gyllenhaals Kriminalfilm \"Homegrown\". 1999 spielte er in Mike Newells Komödie \"Turbulenzen – und andere Katastrophen\" neben John Cusack, Billy Bob Thornton, Cate Blanchett und Angelina Jolie. In den 2000er Jahren verkörperte er Rollen auf der Leinwand in Mary Harrons Psycho-Thriller \"American Psycho\", den Komödien \"Cuba libre – Dümmer als die CIA erlaubt\" und \"Down with Love – Zum Teufel mit der Liebe!\". Zudem spielte er 2004 in Martin Scorseses Biografie \"Aviator\" den Part des Glenn Odekirk und in der Kinoproduktion \"Good Night, and Good Luck.\" von Regisseur George Clooney die Rolle des Eddie Scott. In \"Turn the River\" im Jahr 2007 spielte er seine bislang letzte Rolle im Kino. Zu seinen zahlreichen Fernsehauftritten zählen zwischen 1989 und 2013 Auftritte in Episoden von namhaften Fernsehserien, darunter: \"Third Watch – Einsatz am Limit\" (1999), \"Ein Hauch von Himmel\" (2003), \"Six Feet Under – Gestorben wird immer\" (2003), \"Bones – Die Knochenjägerin\" (2005), \"Numbers – Die Logik des Verbrechens\" (2006), \"CSI – Den Tätern auf der Spur\" (2010) oder \"American Horror Story\" (2011). Komplexere TV-Rollen spielte er als Emery Waterman 2002 in der Fernsehminiserie \"Stephen Kings Haus der Verdammnis\" von Regisseur Craig R. Baxley nach dem Roman \"Rose Red\" von Bestseller-Autor Stephen King, des Weiteren in der Fernsehserie \"Big Love\" wo er von 2006 bis 2011 in 49 Episoden den Charakter des Alby Grant verkörperte und in der Fernsehserie \"Magic City\" in den Jahren 2012 bis 2013 wo er in 14 Episoden den Part des Jack Klein spielte. Seit 2014 spielt er in der Fernsehserie \"Silicon Valley\" den Geschäftsführer von hooli, Gavin Belson. Die Film- und Fernsehkarriere von Matt Ross als Schauspieler umfasst mehr als 40 internationale Kino- und Fernsehfilme sowie Fernsehserien. 2012 gab Ross sein Debüt als Kinoregisseur und Drehbuchautor mit dem Drama \"28 Hotel Rooms\". 2014 nahm er als Regisseur und Autor die Dreharbeiten zu dem Drama \"Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück\" mit Viggo Mortensen auf. Am 23. Januar 2016 feierte der Film auf dem Sundance Film Festival seine Premiere. Der Film gewann zahlreiche Preise bei renommierten Filmfestivals, unter anderem in Cannes, Deauville und in Dublin. Darüber hinaus erhielt Viggo Mortensen zahlreiche Nominierungen für seine schauspielerische Leistung, darunter eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie (Auswahl).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schauspieler.", "content": "Kino Fernsehen", "section_level": 2}], "src_summary": "Matthew Brandon Ross (* 3. Januar 1970 in Greenwich, Connecticut) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rollen in Filmproduktionen wie \"Am Anfang war es Liebe\", \"The Last Days of Disco\", \"Stephen Kings Haus der Verdammnis\", \"Aviator\" oder \"Good Night, and Good Luck.\"", "tgt_summary": "马修·布兰登·「麦特」·罗斯(英语:Matthew Brandon \"Matt\" Ross,1970年-1月3日)是一位美国男演员、导演、编剧、监制、剪辑师和摄影师。他最著名的作品是在HBO影集《三栖大丈夫》中饰演Alby Grant角色,《硅谷群瞎传》中饰演Gavin Belson角色,以及2005年电影《晚安,好运。》中饰演Eddie Scott角色。", "id": 1356122} {"src_title": "White primaries", "tgt_title": "白人初选", "src_document": [{"title": "Etablierung und Bedeutung der white primaries.", "content": "Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden fast alle politischen Ämter in den Südstaaten von Vertretern der Demokratischen Partei eingenommen. Zu dieser Zeit waren die Republikaner noch progressiver als die Demokraten, die für eine reaktionäre und rassistische Politik standen (erst im Laufe des 20. Jahrhunderts kehrte sich die politische Ausrichtung um, einerseits mit Franklin D. Roosevelts New-Deal-Politik andererseits mit Lyndon B. Johnson, der sich mit der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung solidarisierte). Die Republikanische Partei spielte in den Südstaaten eine derart unwichtige Rolle, bzw. die Demokratische Partei war so dominant, dass die Wahlentscheidung de facto schon bei den Primaries dieser Partei fiel, der folgende Endwahlkampf war dann nur noch reine Formsache. Ein Ausschluss von den Primaries war somit gleichbedeutend mit dem Ausschluss vom gesamten Wahlvorgang. Die Parlamente der Südstaaten verabschiedeten Gesetze, die politische Parteien als \"„private“\" Organisationen definierten. Die Demokratische Partei war danach keine politische Organisation, sondern eine reine private, die nicht mehr vom 15. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten betroffen und schloss Afroamerikaner von ihren Primaries aus. Erst nachdem der Supreme Court in seiner Entscheidung vom 3. April 1944 \"(Smith v. Allwright)\" \"(321 U.S. 649)\", die Regelung der „White Primaries“ als ganz eindeutig verfassungswidrig eingestuft hatte, da aufgrund des/der Gewichts/Bedeutung der Primaries, bereits diese Vor-Wahlen als integraler Teil des (gesamten) Wahlvorgangs gesehen werden müssten und aus diesem Grund schwarze Amerikaner hiervon auch nicht ausgeschlossen werden dürften, war es Afroamerikanern überhaupt erst möglich an Wahlen teilzunehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Auseinandersetzungen.", "content": "Die American Civil Liberties Union hatte schon in den 1920er Jahren gegen die white primaries geklagt. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs 1944 nahm das texanische Gesetz, dass es Schwarzen verbot zu wählen, zur Grundlage seiner Entscheidung.", "section_level": 1}, {"title": "Nach \"Smith v. Allwright\".", "content": "Nach der Entscheidung \"Smith v. Allwright\" registrierten sich zehntausende Afroamerikaner in Wahllisten. Jedoch fanden Behörden und Gesetzgeber andere Wege der Diskriminierung: Die Höhe der gezahlten Steuern oder Tests der Lese- und Schreibfähigkeit wurden als Ausschlusskriterium genutzt, um Schwarze von der Wahrnehmung des aktiven Wahlrechts fernzuhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "White primaries (englisch für \"Weiße Vorwahlen\") waren Vorwahlen, die in den Südstaaten der USA stattfanden und die nicht-weißen Wählern und Kandidaten die Teilnahme verbot. Diese Praxis verhinderte zwischen 1890 und 1944 de facto, dass Schwarze ihr aktives und passives Wahlrecht wahrnehmen konnten. Der United States Supreme Court hielt diese Praxis jahrzehntelang für verfassungskonform und änderte seine Auffassung erst 1944.", "tgt_summary": "白人初选(英语:White primaries),是美国南方各州禁止白人以外的选民参加的初选。在约1890年到约1944年为止,很多南方州份都有白人初选。美国最高法院最初认为白人初选是合宪的,但在9年后却改判白人初选违反了宪法。", "id": 306119} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2012/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)", "tgt_title": "2012年夏季奧林匹克運動會田徑男子400公尺跨欄比賽", "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "\"Anmerkung:Alle Zeiten in diesem Beitrag sind nach Ortszeit London (UTC±0) angegeben.\"", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufe.", "content": "Es wurden sechs Vorläufe durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athleten. Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten \"Lucky Loser\", weiter. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die \"Lucky Loser\" hellgrün unterlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorlauf 1.", "content": "3. August 2012, 11:15 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 2.", "content": "3. August 2012, 11:22 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 3.", "content": "3. August 2012, 11:29 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 4.", "content": "3. August 2012, 11:36 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 5.", "content": "3. August 2012, 11:43 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 6.", "content": "3. August 2012, 11:50 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Es wurden drei Halbfinalläufe durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Athleten. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten \"Lucky Loser\", weiter. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die \"Lucky Loser\" hellgrün unterlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Lauf 1.", "content": "4. August 2012, 19:00 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 2.", "content": "4. August 2012, 19:08 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 3.", "content": "4. August 2012, 19:16 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "6. August 2012, 20:45 Uhr Für den Endlauf hatten sich alle drei US-Amerikaner qualifiziert. Dazu kamen jeweils ein Teilnehmer aus der Dominikanischen Republik, Großbritannien, Jamaika, Puerto Rico sowie Trinidad und Tobago. In diesem Finale trafen die Olympiasieger dreier Spiele aufeinander. 2000 und 2008 hatte der US-Amerikaner Angelo Taylor Gold gewonnen, 2004 hatte der Sieger Félix Sánchez geheißen, der aus der Dominikanischen Republik kam. Mit guten Chancen starteten außerdem der US-Amerikaner Kerron Clement, Weltmeister von 2007 und 2009, Michael Tinsley, der die US-Olympiaausscheidungen gewonnen hatte, sowie der amtierende Weltmeister David Greene aus Großbritannien. Das Rennen wurde zunächst von Sánchez, Taylor und dem Puertoricaner Javier Culson angeführt. Taylor hatte sich leicht nach vorne geschoben, kam jedoch an der achten Hürde aus dem Rhythmus. An der neunten Hürde übernahm Sánchez die Führung, dicht gefolgt von Culson. Auf der Zielgeraden hatte Sánchez das größte Stehvermögen und gewann die Goldmedaille in der Zeit von 47,63 s, die identisch war mit seiner Siegerzeit von 2004. Auf den letzten Metern arbeitete sich Tinsley nach vorne und kam noch vor Culson als Zweiter ins Ziel. Weltmeister Greene wurde Vierter, Taylor Fünfter. Kevin Youngs olympischer Rekord und Weltrekord aus dem Jahr 1992 von 46,78 s blieb auch bei diesen Spielen völlig ungefährdet. Javier Culson gewann die erste Medaille Puerto Ricos in dieser Disziplin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde am 3., 4. und 6. August 2012 im Olympiastadion London ausgetragen. Fünfzig Athleten nahmen teil.", "tgt_summary": "2012年夏季奥林匹克运动会田径比赛的男子400米跨栏项目于2012年8月3日至8月6日在伦敦伦敦奥林匹克体育场举行。", "id": 2650935} {"src_title": "Dōtō-Autobahn", "tgt_title": "道東自動車道", "src_document": [{"title": "Straßenbeschreibung.", "content": "In der Stadt Chitose südlich von Sapporo, beginnt die Dōtō-Autobahn an einer Kreuzung mit der Hokkaidō-Autobahn. Die Autobahn ist eine 1×2-Spurenstraße, das bedeutet, dass die Straße Überführungen, aber nur eine Fahrbahn mit zwei Fahrspuren besitzt. Die Straße verläuft im Osten durch ein flaches Gebiet. Die Berge sind hier bis zu 1900 Meter hoch und das Gebiet ist stark bewaldet mit nur wenigen Orten. Dieser Abschnitt hat auch eine Reihe von Tunneln, einschließlich des Honbetsu-Tunnels, der 4332 m lang ist und des Daiichi-Karikachi-Tunnes, der 2351 m lang ist und der mit 626 Metern über dem Meeresspiegel auch der höchste Punkt der Autobahn auf Hokkaidō ist. Dann folgt die Stadt Obihiro ein flacher landwirtschaftlicher Teil und die Straße biegt hier nach Nordosten ab. Die Hauptstrecke wird als Nemuro-Strecke (, \"Nemuro-sen\") bezeichnet. In Honbetsu teilt sich davon die Abashiri-Strecke (, \"Abashiri-sen\"), die ab Ashoro zur Kitami-Straße (, \"Kitami-dorō\") wird, die wiederum eine Umgehungsstraße der Nationalstraße 39 ist. Östlich von Honbetsu führt die Straße durch eine bergige Gegend. Die Route wird an der Hafenstadt Kushiro enden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Dōtō-Autobahn ist relativ neu. Am 30. Oktober 1995 eröffnete der erste Teil bei Tokachi-Shimizu im mittleren Teil. Am 10. Juli 1999 folgte der westliche Teil der Hokkaidō-Autobahn von Chitose nach Yubari. Am 15. März 2003 eröffnete der Teil bei Obihiro, wodurch der Verkehr nicht mehr durch die Stadt geführt werden musste. Später in diesem Jahr, am 8. Juni, wurde das Teilstück bei Honbetsu eröffnet. Im Jahr 2009 wurden einige Teile zwischen Chitosan und Obihiro eröffnet. Die Autobahn ist noch nicht vollständig ausgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "Weiter östlich endet die Autobahn bei Urahoro. Eine weitere Verlängerung zur Hafenstadt Kushiro ist im Bau. Im Jahr 2015 soll der offene Teil zwischen Shiranuka über Akan nach Kushiro fertiggestellt sein. Der noch fehlende Teil zwischen Urahoro und Shiranuka, wo ein längerer Tunnel gebaut wird, soll im Jahr 2014 eröffnet werden. Die Dōtō-Autobahn hat dann eine Länge von 258 Kilometern.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsaufkommen.", "content": "Das Verkehrsaufkommen auf der Dōtō-Autobahn ist sehr niedrig, was keinen weiteren Ausbau zu einer 2×2-Autobahn nötig macht. Die verkehrsreichsten Punkt ist zu Beginn am Hokkaidō-Autobahn, wo 2500 Fahrzeuge pro Tag fahren. Diese sinkt auf 1600 Fahrzeuge bei Obihiro und nur 600 Fahrzeuge pro Tag bei Honbetsu.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dōtō-Autobahn (jap., \"Dōtō jidōshadō\", dt. „Ost-Hokkaidō-Autobahn“) ist eine Autobahn in Japan. Die Autobahn ist mit 1×2 Fahrspuren ausgestattet und bildet eine Ost-West-Route auf der nördlichen Insel Hokkaidō, von Chitose südlich von Sapporo nach Kushiro, einer größeren Stadt auf dem östlichen Teil von Hokkaidō. Die Straße ist 201 Kilometer lang.", "tgt_summary": "道东自动车道()是起于北海道千岁市,分别至北海道钏路市阿寒交流道以及足寄町足寄交流道的高速公路(高速自动车国道)。", "id": 2916692} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2012/Leichtathletik – Hammerwurf (Frauen)", "tgt_title": "2012年夏季奧林匹克運動會田徑女子鏈球比賽", "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "\"Anmerkungen:\"", "section_level": 1}, {"title": "Doping und die Folgen.", "content": "Dieser Wettbewerb war mit gleich sechs Dopingfällen belastet. Leidtragende waren neben den Athletinnen, deren Medaillen und Platzierungen erst mit zum Teil mehreren Jahren Verspätung nachgereicht bzw. korrigiert wurden, die Hammerwerferinnen, denen in der Qualifikation ein Weiterkommen verwehrt wurde. Aufgrund ihrer Weiten aus dem Qualifikationswettbewerb wären folgende vier Sportlerinnen im Finale startberechtigt gewesen: Darüber hinaus wurden drei Athletinnen um die ihnen zustehenden drei zusätzlichen Würfe der besten acht Finalistinnen gebracht:", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationsweite betrug 71,50 m. Da nur acht Athletinnen diese Weite übertrafen (hellblau unterlegt) – darunter drei Dopingbetrügerinnen, wurde das Finalfeld mit den nächstbesten Athletinnen beider Gruppen auf insgesamt zwölf Teilnehmerinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt) – darunter eine weitere Dopingsünderin. So musste schließlich eine Weite von 70,48 m für die Finalteilnahme erbracht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "8. August 2012, 11:40 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "8. August 2012, 20:35 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "10. August 2012, 19:35 Uhr Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, acht von ihnen über die Qualifikationsweite, vier weitere über ihre Platzierungen. Allerdings wurden die Resultate von vier Athletinnen wegen Dopingbetrugs nachträglich annulliert. So waren im Finale je zwei Polinnen und Deutsche sowie je eine Teilnehmerin aus China, Frankreich, Großbritannien und Kuba vertreten. Hinzu kamen die vier Dopingsünderinnen, zwei von ihnen aus Russland, sowie je eine aus Moldawien und Weißrussland. Als Favoritinnen galten in erster Linie die Weltmeisterin von 2009 Anita Wlodarczyk aus Polen und deutsche Weltrekordlerin Betty Heidler. Mit guten Medaillenchancen ging auch die chinesische WM-Dritte von 2011 Zhang Wenxiu an den Start. Die zweite deutsche Werferin Kathrin Klaas und die Kubanerin Yipsi Moreno, Olympiasiegerin von 2008 gehörten zu den Kandidatinnen mit guten Aussichten auf vordere Platzierungen. Zu den Topfavoritinnen zählte auch die amtierende Weltmeisterin Tatjana Lyssenko, aber sie war ja gedopt und wird in der kurzen Beschreibung des Finalablaufs keine Rolle spielen. Włodarczyk übernahm im ersten Versuch mit 75,01 m die Führung. Dahinter ging es eng zu. Auf Platz zwei folgte Moreno mit 74,60 m, dahinter Heidler mit 73,90 m, die Französin Stéphanie Falzon mit 73,06 m und Zhang mit 72,96 m. Im zweiten Durchgang verbesserte sich Włodarczyk weiter auf 76,02 m, fiel dennoch auf Platz zwei zurück, da Zhang 76,34 m gelangen, das war neuer olympischen Rekord. In Runde drei verdrängte Klaas die Polin mit 76,05 m von Platz zwei. Da drei der gedopten Athletinnen unter den ersten Acht platziert waren, kam es letztlich zum Finale der besten Fünf, drei Werferinnen wurden um ihr Recht auf drei weitere Versuche betrogen. Die vierte Runde ergab keine Änderung. Im fünften Durchgang kam es dann zu einigen Irritationen, Betty Heidlers Versuch wurde aufgrund eines Softwarefehlers nicht von der elektronischen Weitenmessung erfasst. Die Weite wurde mit 72,34 m angegeben, exakt dem Resultat der nach Heidler werfenden Moldawierin Marghieva. Für die Zuschauer im Stadion und an den Fernsehern war anhand der Linienmarkierungen deutlich erkennbar gewesen, dass Heidlers Wurf erheblich weiter gewesen sein musste. Es gab längere Diskussion der Athletin, die ganz ruhig blieb, mit dem Kampfgericht. Ihr Versuch wurde nach dem Wettkampf auf 77,13 m korrigiert, der Protest der chinesischen Mannschaft abgewiesen, deren Athletin Zhang Wenxiu durch die Entscheidung von Platz zwei auf Platz drei zurückgefallen war. Włodarczyk hatte sich in diesem fünften Durchgang auf 77,10 m gesteigert und wiederum mit neuem Olympiarekord die Führung übernommen. Sie verbesserte sich mit ihrem letzten Versuch nochmals auf 77,60 m, das brachte Anita Włodarczyk am Ende den Olympiasieg. Betty Heidler gewann die Silbermedaille, Zhang Wenxiu errang Bronze. Kathrin Klaas wurde Vierte vor Yipsi Moreno und Stéphanie Falzon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hammerwurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde am 8. und 10. August 2012 im Olympiastadion London ausgetragen. 37 Athletinnen nahmen teil.", "tgt_summary": "2012年夏季奥林匹克运动会田径比赛的女子链球项目于2012年8月8日至8月10日在伦敦伦敦奥林匹克体育场举行。", "id": 2613501} {"src_title": "Domantas Sabonis", "tgt_title": "多曼塔斯·薩博尼斯", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Domantas Sabonis wurde in Portland in den USA geboren, als sein Vater Arvydas für die Portland Trail Blazers in der National Basketball Association aktiv war. Nach dem Karriereende des Vaters, siedelte die Familie nach Spanien um, wo Domantas für verschiedene Jugendmannschaften des CB Málaga spielte. 2012/13 war er in der LEB Plata für CB Axarquía aktiv und stieg mit diesem Verein, der eine Kooperation mit Málaga unterhält, in die \"LEB Oro\", die zweithöchste Spielklasse Spaniens, auf. Obwohl er damals erst 16 Jahre alt war, gab Sabonis am 5. September 2012 sein Debüt in der ersten Mannschaft von CB Málaga in einem Testspiel gegen KK Cibona Zagreb, letztendlich jedoch ohne in den Saisonkader aufgenommen zu werden. Mit Beginn der Saison 2013/14 kam er dann, als jüngster Spieler in der Vereinsgeschichte Málagas, in einem Spiel der Liga ACB zum Einsatz. Im Sommer 2014 verkündete Sabonis, dass er in Zukunft Collegebasketball an der Gonzaga University spielen werde. Er spielte in seinem ersten Collegejahr eine wichtige Rolle von der Bank und war einer der besten Freshmen der WCC-Conference. Er erzielte dabei 9,7 Punkte und 7,1 Rebounds im Schnitt. Nach einer starken Sophomore-Saison mit 17,6 Punkten und 11,8 Rebounds im Schnitt, entschloss sich Sabonis Gonzaga zu verlassen und sich zum NBA-Draft anzumelden. Beim NBA-Draft 2016 wurde Sabonis an 11. Stelle von den Orlando Magic ausgewählt und im Anschluss darauf mit Victor Oladipo und Ersan Ilyasova für Serge Ibaka zu den Oklahoma City Thunder transferiert. Sein Debüt in der NBA gab Sabonis am 26. Oktober 2016 im Spiel gegen die Philadelphia 76ers, wo er 5 Punkte in 16 Minuten zum Sieg beisteuerte. Am Ende der Saison kam Sabonis auf 5,9 Punkte und 3,6 Rebounds im Schnitt. Er wurde nach nur einem Jahr zusammen mit Oladipo für Paul George von den Thunder zu den Indiana Pacers transferiert. Bei den Pacers entwickelte sich Sabonis zu einer wichtiges Stütze im jungen Pacersteam. 2020 wurde Sabonis als zweiter Litauer nach Žydrūnas Ilgauskas (2003 & 2005), in das NBA All-Star Game eingeladen.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Domantas Sabonis gab sein Debüt im Nationalteam bei der U-16-Europameisterschaft 2012, wo er durchschnittlich 14,1 Punkte, 14,4 Rebounds und 2,4 Assists pro Partie erzielte. Am 27. Juli 2012 erreichte er den Höchstwert an Rebounds (27 in einem Match). 2013 nahm Sabonis an der U-18-Europameisterschaft teil. Bei der Basketball-Europameisterschaft 2015 erreichte er mit der Profimannschaft von Litauen das Finale der Europameisterschaft. Im Finale unterlag man jedoch Spanien mit 63-80.", "section_level": 2}], "src_summary": "Domantas Sabonis (* 3. Mai 1996 in Portland, Oregon) ist ein professioneller litauischer Basketballspieler, der aktuell bei den Indiana Pacers in der NBA unter Vertrag steht. Er spielte für die Gonzaga University in der amerikanischen Collegeliga NCAA. Sabonis ist 211 cm groß und wird meist auf der Position des Centers eingesetzt. Er ist der Sohn von Arvydas Sabonis, der als bester litauischer Basketballspieler der Geschichte gilt und Mitglied der Naismith Memorial Basketball Hall of Fame ist.", "tgt_summary": "多曼塔斯·萨博尼斯(;1996年-5月3日),出生于美国俄勒冈州的波特兰市,为现役立陶宛裔美国人职业篮球运动员。目前效力于国家篮球协会(NBA联盟)的印第安纳溜马,场上主要位置为中锋或大前锋。此外,萨博尼斯亦是奈史密斯篮球名人纪念堂成员阿维达斯·萨博尼斯的长子。", "id": 344943} {"src_title": "The Legend of Zelda: The Wind Waker HD", "tgt_title": "薩爾達傳說 風之律動 HD", "src_document": [{"title": "Spielbeschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handlung und Spielprinzip.", "content": "Die Handlung von \"The Wind Waker HD\" gleicht der des Originals. Der Protagonist Link lebt auf Präludien, einer Insel auf einem großen Ozean. Früher befand sich dort das Königreich Hyrule, das Jahrhunderte vor der Spielhandlung jedoch überflutet wurde. Die Handlung beginnt, als Links Schwester Aril von einem sehr großen Vogel, dem Maskenkönig, in die Verwunschene Bastion entführt wird. Um seine Schwester zu retten, schließt sich Link einer Gruppe um die Piratin Tetra an und bereist mit Hilfe eines sprechenden Bootes namens Roter Leuenkönig den Ozean. Später stellt sich heraus, dass Tetra in Wahrheit Prinzessin Zelda ist, hinter der der Bösewicht Ganondorf her ist. Die Grafik des Spiels ist im Cel-Shading-Stil gehalten.", "section_level": 2}, {"title": "Änderungen gegenüber dem Original.", "content": "Wie der Produzent des Spiels mitteilte, wurde \"The Wind Waker HD\" gegenüber dem Originalspiel in einigen Detailaspekten abgeändert. So wurde die Steuerung auf das Wii-U-GamePad angepasst. Auch die Bewegungssteuerung, die der Controller ermöglicht, kommt zum Einsatz, ebenso das soziale Netzwerk Miiverse. Weitere Anpassungen verbessern laut Aonuma das Tempo des Spiels. Neue Spielinhalte in Form von zusätzlichen, im Original nicht enthaltenen Dungeons gibt es jedoch nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsprozess.", "content": "\"The Wind Waker HD\" wurde vom \"Zelda\"-Team entwickelt, dem Software Development Department 3 der Nintendo-Abteilung Nintendo Entertainment Analysis & Development (EAD). Als Produzent fungiert Eiji Aonuma. Als das Team mit den Entwicklungsarbeiten von begann, stand es vor vielen neuen Möglichkeiten, da die Wii U als erste Nintendo-Konsole HD-Grafiken ermöglicht. Daher experimentierte das Team zunächst mit verschiedenen HD-Grafikstilen. Dazu setzte man vorherige Serienableger wie \"\" oder \"\" testweise in HD um. Erst die Resultate einer HD-Version von \"The Wind Waker\" konnten das Team jedoch voll überzeugen. Daher schlug Aonuma vor, die HD-Fassung weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen. Parallel zu \"The Wind Waker HD\" arbeiteten Aonuma und sein Team an \"\" für Nintendo 3DS sowie an einem neuen \"Zelda\" für die Wii U. Aonuma zufolge diente \"The Wind Waker HD\" dem Entwicklerteam gewissermaßen als Testgelände, um neue Möglichkeiten auf der Wii U zu erproben und mit der Technik der Konsole vertraut zu werden. Diese Erfahrung soll in das komplett neue Spiel eingehen. Nach der Vollendung von \"The Wind Waker HD\" stieß das Team zu den Entwicklern des neuen Titels hinzu. Die Entwicklung von \"The Wind Waker HD\" dauerte insgesamt sechs Monate an. Die EAD wurde bei den Arbeiten von externen Unternehmen unterstützt, die hauptsächlich für die hochauflösenden Texturen verantwortlich waren.", "section_level": 2}, {"title": "Ankündigung.", "content": "Am 23. Januar 2013 kündigte Eiji Aonuma während einer Nintendo-Direct-Webshow \"The Wind Waker HD\" an und zeigte erste Screenshots des Spiels. Im Rahmen der im Juni 2013 stattgefundenen Spielemesse E3 2013 stellte Nintendo einen ersten Trailer zum Spiel vor. Messebesucher konnten das Spiel bereits antesten.", "section_level": 2}, {"title": "Technisches.", "content": "Wie beim Originaltitel basiert die Grafik auf Cartoon-Stil in Kombination mit Cel-Shading. Kreaturen haben meistens überproportional große Köpfe, während die Landschaft wenig detailliert ist. In der Umgebung sind meist intensive Farbkontraste, weshalb auch die Übergänge zwischen einzelnen Objekten nicht fließend sind. In der Neuauflage wurde die Auflösung von 480p auf 1080p verbessert. Auch wurden neue Beleuchtungseffekte hinzugefügt. Deshalb werfen nun alle Objekte einen Schatten und sind selbst auch etwas schattiert. Außerdem bietet das Spiel einen unkomprimierten 5.1 PCM Surround Sound. Die digitale Fassung des Spiels beläuft sich in der Größe auf etwa 2,6 GB.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "\"The Wind Waker HD\" erschien zunächst am 26. September 2013 in Japan. Es folgten Nordamerika und Europa, wo das Spiel am 4. Oktober herausgebracht wurde. In Australien kam das Spiel einen Tag später auf den Markt. Am 4. Oktober brachte Nintendo ein Bundle bestehend aus einer Wii-U-Konsole im \"The Wind Waker\"-Design sowie einem Downloadcode zum Spiel auf den Markt. Während der ersten Woche auf dem japanischen Markt wurden etwa 30.000 Einheiten von \"The Wind Waker HD\" verkauft, wie das Marktforschungsunternehmen Media Create mitteilte. Damit belegte das Spiel den siebten Platz der wöchentlichen Japan-Charts; es legte das schlechteste japanische Debüt aller \"Zelda\"-Spiele ab. Bis zum 31. März 2019 konnte sich das Spiel 2,3 Millionen Mal verkaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Auf Metacritic hat \"The Wind Waker HD\" eine Durchschnittswertung von 90/100. Bei GameRankings beträgt die durchschnittliche Wertung für das Spiel 91,08 %; laut der Seite befindet es sich auf Platz 6 der am besten bewerteten Wii-U-Spiele. Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht an ausgewählten Wertungen, die \"The Wind Waker HD\" erhielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Legend of Zelda: The Wind Waker HD ist ein Action-Adventure-Videospiel, das im Oktober 2013 für die Heimkonsole Wii U erschienen ist. Es handelt sich dabei um eine Neuauflage des erstmals 2002 veröffentlichten GameCube-Spiels \"\".", "tgt_summary": "是电子游戏系列萨尔达传说在Wii U平台上的作品,由任天堂情报开发本部开发。本作是2003年在任天堂GameCube平台游戏《萨尔达传说 风之律动》的重制版本。", "id": 42759} {"src_title": "Apple Music Festival", "tgt_title": "蘋果音樂節", "src_document": [{"title": "2007.", "content": "Veranstaltungsort: Institute of Contemporary Arts Zeitraum: 1. – 31. Juli Unbekanntes Datum:", "section_level": 1}, {"title": "2008.", "content": "Veranstaltungsort: KOKO, Camden Town Zeitraum: 1. – 30. Juli", "section_level": 1}, {"title": "2009.", "content": "Veranstaltungsort: The Roundhouse, Camden Town Zeitraum: 1. – 31. Juli", "section_level": 1}, {"title": "2010.", "content": "Veranstaltungsort: The Roundhouse, Camden Town Zeitraum: 1. – 31. Juli Livestream auf MySpace.com", "section_level": 1}, {"title": "2011.", "content": "Veranstaltungsort: The Roundhouse, Camden Town Zeitraum: 1. – 31. Juli Übertragung von ITV2 und Moderation von Alexa Chung und Dave Berry.", "section_level": 1}, {"title": "2012.", "content": "Veranstaltungsort: The Roundhouse, Camden Town Zeitraum: 1. – 30. September Übertragung von Channel 4s Kanälen (einschließlich Channel 4, T4 und E4).", "section_level": 1}, {"title": "2013.", "content": "Veranstaltungsort: The Roundhouse, Camden Town Zeitraum: 1. – 30. September", "section_level": 1}, {"title": "2014: Texas.", "content": "Am 19. Februar 2014 kündigte Apple an, dass das iTunes Festival zum ersten Mal in den USA während der South by Southwest mit einem fünftägigen Festival stattfinden wird. Veranstaltungsort: Moody Theater, Austin (Texas) Zeitraum: 11. – 15. März", "section_level": 1}, {"title": "2014: London.", "content": "2014 wird erstmals ein zweites Festival innerhalb eines Jahres stattfinden. Beim 2. iTunes Festival 2014 werden die Künstler Maroon 5, Pharrell Williams, Beck, Sam Smith, Blondie, Kylie, David Guetta, 5 Seconds of Summer, Calvin Harris, Chrissie Hynde und weitere auftreten. Veranstaltungsort: The Roundhouse, Camden Town Zeitraum: 1. – 30. September", "section_level": 1}, {"title": "2015: London.", "content": "2015 wird das Festival aufgrund des Starts von Apple Music in „Apple Music Festival“ umbenannt. In diesem Jahr stehen unter anderen Pharrell Williams, One Direction, Florence + The Machine und Disclosure auf der Bühne. Veranstaltungsort: The Roundhouse, Camden Town Zeitraum: 19. – 28. September 19. September: Ellie Goulding & Andra Day 20. September: Take That & Charlie Puth 21. September: Carrie Underwood & The Shires & Cam 22. September: One Direction & Little Mix 23. September: The Weeknd & Grace Mitchell & Justine Skye 24. September: The Chemical Brothers 25. September: Disclosure & Lion Babe & NAO 26. September: Pharrell Williams & Leon Bridges 27. September: Mumford & Sons & Jack Garratt 28. September: Florence + the Machine & James Bay", "section_level": 1}, {"title": "2016: London.", "content": "Veranstaltungsort: Londoner Round House Theatre Zeitraum: 18. – 30. September 18. September: Elton John 19. September: The 1975 20. September: Alicia Keys 21. September: One Republic 23. September: Calvin Harris 25. September: Robbie Williams 26. September: Bastille 27. September: Britney Spears 28. September: Michael Bublé 30. September: Chance the Rapper", "section_level": 1}, {"title": "Absetzung.", "content": "Anfang September 2017 gab Apple bekannt, dass sie das Konzept des Apple Music Festivals nicht weiterführen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Apple Music Festival (ehemals: iTunes Festival) war ein seit 2007 jährlich in London stattfindendes Musikfestival. Das Festival wurde von Apple veranstaltet und gesponsert. Tickets wurden kostenlos per Losverfahren an iTunes-Nutzer und Fans vergeben.", "tgt_summary": "苹果音乐节(英语:Apple Music Festival),前称iTunes音乐节(英语:iTunes Festival),是苹果公司于2007年创办的一个系列音乐会。英国Apple Music、iTunes与DICE使用者能通过抽奖获得免费的入场券。Apple Music会员能在线观看表演流媒体直播,并能在之后随时进行回看。在伦敦,苹果音乐节已成为每年九月在康登镇艺术中心举办的一项音乐会。而2014年3月,音乐节首次在美国举办,于奥斯汀西南偏南的穆迪剧院进行了为期五天的表演。2015年,iTunes音乐节易名为苹果音乐节。", "id": 2453165} {"src_title": "John Williams (Autor)", "tgt_title": "約翰·威廉斯 (作家)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Williams wuchs im Nordosten von Texas auf. Seine Großeltern waren arme Kleinbauern, seinen biologischen Vater kannte er nicht, sein Stiefvater war Angestellter in einem Postamt. Er besuchte für ein Jahr das örtliche Junior College und arbeitete danach für Zeitungen und als Sprecher in Radiosendungen. 1942 meldete er sich als Freiwilliger zu den United States Army Air Forces und verbrachte zweieinhalb Jahre in China, Indien und Burma. Er war als Bordfunker auf einer C45 eingesetzt und überlebte einen Abschuss. Er litt danach an Alpträumen und hatte Malariaschübe. Während des Kriegseinsatzes in Birma verfasste er sein erstes Buch. Nach Ende des Krieges ging er nach Denver, wo er mit einem Stipendium der Army ein Studium der englischen Literatur aufnahm, machte 1949 das Bachelor of Arts-Examen und schloss sein Studium 1950 mit dem akademischen Grad eines Master of Arts ab. Während seines Studiums wurden seine ersten beiden Bücher veröffentlicht, 1948 der Roman \"Nothing But the Night\", der ein traumatisches Erleben seines Protagonisten zum Thema hat, und ein Jahr später der Gedichtband \"The Broken Landscape\". Anschließend wechselte er an die University of Missouri, wo er einen Lehrauftrag erhielt. 1954 promovierte er dort im Fach Englische Literatur. 1955 kehrte Williams an seine alte Universität zurück, die ihn als Assistenzprofessor einstellte. Dort gab er bis zu seiner Emeritierung Kurse in \"Creative Writing\" und lehrte Englische Literatur. 1960 erschien sein zweiter Roman \"Butcher’s Crossing\". Der Roman gehört in das Genre des klassischen Western und schildert das Leben von Outlaws und Abenteurern, die auf dem Weg nach Westen den Büffelherden folgen, unter denen sie ein blutiges Gemetzel anrichten, die im Winter fast verhungern, beinah am Fieber sterben, und die bei ihrer Rückkehr nach Butcher’s Crossing eine veränderte Welt vorfinden. 1963 gab er die Anthologie \"English Renaissance Poetry\" heraus, für die er auch die Einleitung schrieb. 1965 erschien sein zweiter Gedichtband \"The Necessary Lie\". Sein dritter Roman mit dem Titel \"Stoner\" hat Leben und Karriere eines Professors für Englische Literatur an der University of Missouri zum Thema und erschien 1965. Sein letzter Roman \"Augustus\" ist ein historischer Roman über Kaiser Augustus und seine Zeit. Das Buch wurde 1973 zusammen mit dem Roman \"Chimera\" von John Barth mit dem National Book Award für Belletristik ausgezeichnet; das erste Mal, dass dieser Preis an zwei Autoren gleichzeitig vergeben wurde. Ein fünfter Roman blieb unvollendet. Er war der Gründer der renommierten Literaturzeitschrift \" Denver Quarterly\", die er von 1965 bis 1970 herausgab. Williams war viermal verheiratet: das erste Mal als Neunzehnjähriger, kurz nach dem Krieg heiratete er ein zweites Mal. Während der ersten Jahre an der Universität ging er eine dritte Ehe ein, die bis Ende der 1950er Jahre dauerte und aus der drei Kinder hervorgingen. Mit seiner vierten Ehefrau, Nancy Gardner, war er 35 Jahre, bis zu seinem Tod, verheiratet. Williams wurde 1985 emeritiert. Er starb 1994 in seinem Haus in Fayetteville in Arkansas.", "section_level": 1}, {"title": "Nachlass.", "content": "Der literarische und wissenschaftliche Nachlass John Williams’ befindet sich seit 1987 im Archiv der University of Arkansas Library. Er umfasst u. a. seinen Briefwechsel, Notizen, Vorlesungsskripte und Vorlesungsmaterial, Fotografien, Skizzen und unvollendete Manuskripte zu Romanen sowie Handschriften seiner Gedichte.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Romane Lyrik", "section_level": 1}], "src_summary": "John Edward Williams (* 29. August 1922 in Clarksville, Texas; † 3. März 1994 in Fayetteville, Arkansas) war ein US-amerikanischer Autor und Herausgeber. Er war Hochschullehrer an der University of Denver, wo er von 1955 bis 1985 Englisch unterrichtete.", "tgt_summary": "约翰·威廉斯(John Edward Williams,1922年8月29日-1994年3月3日),美国作家、编辑、教授。", "id": 1059207} {"src_title": "Matías Vecino", "tgt_title": "马蒂亚斯·贝西诺", "src_document": [{"title": "Verein.", "content": "Der je nach Quellenlage 1,87 Meter oder 1,89 Meter große Mittelfeldakteur Vecino stand zu Beginn seiner Karriere mindestens von der Clausura 2010 bis einschließlich der Clausura 2011 im Kader des uruguayischen Erstligisten Central Español. In diesem Zeitraum absolvierte er 32 Spiele in der Primera División und erzielte zwei Tore. Von der Apertura 2011 bis einschließlich der Apertura 2012 war er für Nacional Montevideo aktiv. Dort weist seine Einsatzbilanz 18 Ligaspiele und vier Ligatore, sowie zwei Partien (kein Tor) der Copa Libertadores aus. In der Saison 2011/12 wurde er mit seinen Mitspielern Uruguayischer Meister. Im November 2012 unterschrieb er beim AC Florenz einen Vier-Jahres-Vertrag. Aufgrund von Passproblemen verzögerte sich jedoch sein tatsächliches Engagement bei den Italienern, so dass er dort in der Saisonrückrunde zunächst nur mittrainierte. In Italien debütierte er am 26. September 2013 in der Begegnung mit Inter Mailand, als er in der 78. Spielminute für Alberto Aquilani eingewechselt wurde. Bis zu seinem letzten Einsatz am 14. Spieltag bestritt er insgesamt sechs Ligaspiele für die Fiorentina. Ende Januar 2014 wechselte Vecino auf Leihbasis zum Ligakonkurrenten Cagliari Calcio. Dort feierte er am 1. Februar 2014 in der Partie gegen seinen vorherigen Arbeitgeber mit einer Einwechslung für seinen Landsmann Matías Cabrera in der 71. Spielminute sein Debüt. Bis zum Ende der Saison 2013/14 lief er in neun Ligabegegnungen für Cagliari auf und schoss zwei Tore. Im August 2014 wurde Vecinos Wechsel auf Leihbasis zum FC Empoli bekannt. Erstmals wurde er bei Empoli am 31. August 2014 gegen Udinese Calcio in der Serie A aufgestellt. Insgesamt absolvierte er beim Klub aus der Toskana in der Spielzeit 2014/15 36 Ligaspiele (zwei Tore). Zudem kam er in zwei Partien (kein Tor) der Coppa Italia zum Einsatz. Anschließend kehrte er zur Spielzeit 2015/16 zum AC Florenz zurück, für den er bis Saisonende in 30 weiteren Erstligaspielen (zwei Tore) und sieben Partien (kein Tor) der Europa League auflief. Auch in der Folgespielzeit 2016/17 war er für die Florentiner aktiv und bestritt 31 Ligaspiele (drei Tore) sowie sieben Begegnungen (ein Tor) in der Europa League. Zum Beginn der Saison 2017/18 wechselte Vecino zu Inter Mailand.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Vecino nahm mit der uruguayischen U-20-Auswahl an der U-20-Südamerikameisterschaft 2011 teil. Auch an der U-20 WM jenen Jahres wirkte er mit. Während er bei der Südamerikameisterschaft acht Begegnungen bestritt und ein Tor erzielte wurde er bei der WM nur in drei Spielen aufgestellt. Vecino gehörte zudem im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 2012 zum von Nationaltrainer Óscar Tabárez aufgestellten erweiterten Kader der U-23.", "section_level": 1}], "src_summary": "Matías Vecino, vollständiger Name Matías Vecino Falero, (* 24. August 1991 in San Jacinto, Departamento Canelones) ist ein uruguayischer Fußballspieler. Seit 2017 ist er bei Inter Mailand unter Vertrag.", "tgt_summary": "马蒂亚斯·贝西诺·法雷罗(,1991年-8月24日)是一名乌拉圭足球运动员,司职攻击中场,现在效力于意大利足球甲级联赛球队国际米兰。", "id": 777919} {"src_title": "Überfall auf das Westgate-Einkaufszentrum", "tgt_title": "内罗毕购物中心袭击事件", "src_document": [{"title": "Einkaufszentrum.", "content": "Das Westgate-Einkaufszentrum im Stadtteil Westlands von Nairobi ist ein fünfstöckiger Komplex, der 2007 eröffnet wurde. Er gilt als Symbol für den wirtschaftlichen Aufstieg Kenias. Teilhaber des Einkaufszentrums ist eine israelische Investorengruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Am 21. September 2013 stürmten zur Mittagszeit vier bis sechs (erste Medien- und Polizeiberichte sprachen von zehn bis 18) maskierte Angreifer in das gehobene Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi und eröffneten das Feuer. Sie sollen mit automatischen Schusswaffen und Handgranaten bewaffnet gewesen sein. Laut Augenzeugenberichten sollen sie sich bei den Morden auf Nicht-Muslime konzentriert haben, während sie Muslime, die sie daran erkannt haben sollen, ob sie arabische Schriften lesen konnten, aufgefordert haben sollen, das Gebäude zu verlassen. Andere Berichte sprachen davon, dass die Angreifer nach dem Namen der Mutter Mohammeds – Āmina bint Wahb – gefragt haben sollen, um Muslime zu erkennen. Polizei- und Militärkräfte hätten das Einkaufszentrum umstellt, während es evakuiert wurde, teilte der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta am Abend des Tages mit. Auch sollen sich bereits im Gebäude befundene Sicherheitskräfte bei der Evakuierung geholfen haben. Die Angreifer sollen sich mit Geiseln im Zentrum verschanzt haben, hieß es. Immer wieder sei es zu Schusswechseln zwischen Geiselnehmern und Sicherheitskräften gekommen. Am Abend des 21. September bekannten sich über den Internetkurznachrichtendienst Twitter Angehörige der islamistischen Al-Shabaab-Milizen zu der Tat, die als Racheakt für militärische, gegen die Al-Shabaab-Bewegung gerichtete Operationen Kenias im Nachbarland Somalia ausgewiesen wurde. Am Nachmittag des 22. September begaben sich kenianische Spezialkräfte mit Hilfe israelischer Berater in das Einkaufszentrum. Am 23. September ist laut kenianischer Regierung die Befreiung fast aller Geiseln gelungen, jedoch soll es weiterhin zu Gefechten mit den Angreifern gekommen sein. Eine aus dem Einkaufszentrum kommende Rauchsäule sei auf die Angreifer zurückzuführen. Laut dem kenianischen Innenminister Ole Lenku war die Situation zu dem Zeitpunkt „unter Kontrolle“. Am 24. September stürmten kenianische Soldaten das Gebäude. Dabei sollen fünf der Geiselnehmer ums Leben gekommen sein. Weiterhin wurden elf Verdächtige festgenommen. Das an das Einkaufszentrum angrenzende Parkhaus stürzte weitgehend ein, nachdem durch die Gefechte ein Brand ausgelöst worden war. Präsident Kenyatta ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Verschiedene Medien berichteten, dass es zu Kompetenzstreitigkeiten und Schießereien zwischen Sicherheitskräften, vor allem zwischen Polizei und Militär, gekommen sein soll. Dabei sollen der Kommandant einer Anti-Terroreinheit und reguläre Soldaten umgekommen sein. Auch sollen Sicherheitskräfte während der Geiselnahme Geschäfte im Einkaufszentrum geplündert haben.", "section_level": 1}, {"title": "Opfer.", "content": "Nach offiziellen Angaben sind 67 Menschen bei dem Angriff getötet worden. Unter ihnen befinden sich ein Neffe des kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta und dessen Lebensgefährtin sowie der ghanaische Schriftsteller Kofi Awoonor und die indischstämmige Fernseh- und Radiomoderatorin Ruhila Adatia-Sood, die zum Zeitpunkt ihres Todes schwanger war. Adatia-Sood moderierte für den kenianischen Fernsehsender Kiss-TV eine Kinderkochsendung, als der Überfall erfolgte. Eines der getöteten Kinder ist der achtjährige Sohn des Chefs der Bank of Baroda. Unter den Toten befindet sich auch der peruanische Physiker des Centre for Maternal and Newborn Healths (CMNH) und UNICEF Kinderarzt Juan Jesus Ortiz-Iruri, der 2012 UNICEF Malawi und UNICEF Kenia in einer Führungsposition geleitet hatte. Des Weiteren starben der australisch-britische Architekt Ross Langdon und seine schwangere Freundin, die Malaria-Expertin Elif Yavuz, deren Tod von der Familie Clinton offiziell kommentiert wurde. Ersten Angaben zufolge wurde von über 150 Verletzten gesprochen. Später korrigierte die kenianische Regierung diese Angaben auf etwa 300 Verletzte. Nach Beendigung der Geiselnahme sprach die Regierung von 61 toten Zivilisten, darunter mindestens 16 Ausländer, und sechs toten Sicherheitskräften. Weiterhin seien fünf der Geiselnehmer ebenfalls tot. Bis zu 200 Menschen seien verletzt worden. Laut Angaben des kenianischen Roten Kreuzes gelten 63 weitere Menschen als vermisst. Die Al-Shabaab-Miliz selbst sprach von 137 getöteten Menschen. Unter den Toten sollen laut François Hollande zwei französische Staatsbürgerinnen sein. Auch das amerikanische Außenministerium sprach von Hinweisen auf verletzte US-Bürger. Laut der israelischen Regierung gab es einen leicht verletzten Israeli, man gehe aber nicht davon aus, dass Israel und seine Staatsbürger Ziel des Anschlags waren. Auch die kanadische Regierung gab bekannt, dass zwei Kanadier, darunter eine Diplomatin, der Tat zum Opfer gefallen sind. Die indische Botschaft gab bekannt, dass man neun Todesopfer zu beklagen hätte, darunter einen achtjährigen Jungen sowie mehrere Mitarbeiter der Bank of Baroda. Laut Medienberichten handelt es sich bei der Tat um den folgenreichsten Anschlag in Kenia seit dem Sprengstoffattentat auf die US-Botschaft 1998 in Nairobi.", "section_level": 1}, {"title": "Ermittlungen.", "content": "Nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden wird (Stand 2013) angenommen, dass auch ein deutscher Konvertit an den Vorbereitungen zum Anschlag auf das Einkaufszentrum beteiligt war. Am 4. November 2013 wurden vier mutmaßliche Mitglieder der somalischen Al-Shabaab festgenommen. Die Männer sollen laut Behörden zu den Hintermännern des Anschlags zählen und die Attentäter bei den Vorbereitungen unterstützt haben. Die Gerichtsverhandlung gegen die Männer begann am 11. November 2013. Am 1. November 2013 veröffentlichte das New York City Police Department einen 34-seitigen Ermittlungsbericht zum Anschlag. Die US-Regierung gab am 18. März 2015 bekannt, bei einem Drohnenangriff in Somalia am 12. März 2015 Aden Garar – ein hochrangiges Mitglied der Al-Shabaab-Miliz und einer der mutmaßlichen Drahtzieher des Anschlages von Nairobi – getötet zu haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zum Überfall auf das Westgate-Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi kam es am 21. September 2013. Die anschließende Geiselnahme wurde am 24. September beendet. Islamistische Extremisten der somalischen Al-Shabaab-Milizen bekannten sich zu der Tat.", "tgt_summary": "内罗毕购物中心袭击事件是指肯尼亚当地时间2013年9月21日发生在肯亚首都内罗毕高档的西门购物中心的恐怖袭击,袭击造成至少67人遇难(不计袭击者),死者包括肯尼亚总统乌胡鲁·肯尼亚塔的姪儿和姪媳、加纳知名诗人及政治家艾伍诺,6名英国人、2名法国人(一对母女)、2名加拿大人(外交官)和1名中国人(女性,38岁,其子在事件中受伤 )。索马里青年党声称对这起袭击事件负责,并强调这是对肯尼亚出兵索马里进行报复。以色列军方也派遣顾问协助肯尼亚军警攻坚与营救人质。", "id": 504079} {"src_title": "Litsea", "tgt_title": "木姜子属", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Litsea\"-Arten bilden immergrüne oder laubabwerfende, meist Sträucher oder seltener Bäume. Die meist wechselständig, selten gegenständig oder wirtelig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Sie sind nicht duftend. Die ledrige, einfache Blattspreite ist fein geadert und zeigt selten drei Hauptadern. Die Blattoberfläche ist kahl oder behaart. Domatien fehlen. \"Litsea\"-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Blütenstände erscheinen vor oder mit den neuen Laubblättern. Es werden einzeln stehende oder in Gruppen angeordnete Dolden, doldige Zymen oder Rispen in den Blattachseln gebildet. Die vier bis sechs Hüllblätter wachsen kreuzgegenständig und verbleiben bis zur Blüte an der Pflanze. Die meist sechsteilige Perianthröhre ist lang oder kurz, die Perigonblätter sind in zwei Wirteln zu drei Blättern angeordnet, selten fehlen sie ganz oder es werden acht Blätter gebildet. Sie sind gelb, grün oder weiß und unbehaart. Die Blüten sind eingeschlechtig. Die männlichen Blüten haben meist neun bis zwölf, selten auch mehr fruchtbare Staubblätter, die in drei oder vier Wirteln aus jeweils drei Staubblättern angeordnet sind. Die Staubfäden des ersten und zweiten Wirtels sind meist drüsenlos, an der Basis des dritten und vierten Wirtels werden zwei Drüsen gebildet. Die Staubbeutel zeigen nach innen (intrors) und bestehen aus vier Kammern, sie sich durch Klappen öffnen. Ein rudimentär ausgebildeter Stempel kann vorhanden sein. Die weiblichen Blüten haben gleich viele Staminodien wie die männlichen Staubblätter. Der rundliche Fruchtknoten ist oberständig, die Narbe ist deutlich ausgebildet. Die roten und rundlichen Steinfrüchte wachsen in der Perianthröhre, die Perianthröhre ist an der Frucht mehr oder weniger vergrößert, flach diskusförmig bis tief becherförmig oder unverändert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die etwa 200 bis 400 Arten gedeihen meist im tropischen oder subtropischen Asien, einige wenige Arten in Australien und von Nordamerika bis in das subtropische Südamerika. 74 Arten wachsen in China, 47 davon nur dort. Vier Arten kommen in Mexiko vor, eine davon findet man auch in Costa Rica. Eine Art (\"Litsea aestivalis\") hat ihr Verbreitungsgebiet in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Forschungsgeschichte.", "content": "\"Litsea\" ist eine Gattung aus der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Sie wurde 1792 von Jean Baptiste de Monnet de Lamarck in der \"Encyclopédie Méthodique, Botanique\" erstbeschrieben. Der wissenschaftliche Name leitet sich von Litsè, dem chinesischen Namen der Pflanze ab. Die Gattung \"Litsea\" ist wahrscheinlich polyphyletisch, eine Revision ist ausständig. Die Arten ähneln denen der Gattung \"Lindera\", sie unterscheiden sich von diesen durch die vierkammerigen Staubbeutel, \"Lindera\"-Arten bilden nur zwei Kammern. Synonyme der Gattung sind \"Iozoste\", \"Sebifera\" und \"Tetranthera\" In der Plant List werden folgende Arten unterschieden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Litsea ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Das Hauptverbreitungsgebiet der 200 bis 400 Arten liegt in den Tropen und Subtropen Asiens, einige Arten findet man in Australien und von Nord- bis Südamerika.", "tgt_summary": "木姜子属植物为樟目樟科的常绿落叶乔木或灌木。木姜子属涵盖200至400个品种,广泛分布于澳大利亚、新西兰、北美洲、南美洲及亚洲的热带、亚热带地区。", "id": 1853242} {"src_title": "Eine Rose für Emily", "tgt_title": "献给爱米丽的一朵玫瑰花", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Kurzgeschichte spielt in Jefferson, der Hauptstadt von Faulkners fiktiver Erzähllandschaft Yoknapatawpha County im Süden der Vereinigten Staaten. \"Eine Rose für Emily\" beginnt mit der Mitteilung, Miss Emily Grierson sei gestorben und \"die ganze Stadt\" zu ihrer Beisetzung gekommen, die Männer aus Respekt vor einem gefallenen Monument, die Frauen aus Neugier, um ihr Haus von innen zu sehen, zumal niemand bis auf ihren altgedienten schwarzen Angestellten in den letzten zehn Jahren Zutritt gehabt habe. Ihr Haus liegt in einem heruntergekommenen, einstmals glanzvollen Teil von Jefferson. In Emily Griersons Jugend verscheuchte der Vater alle Männer, die sich um seine Tochter bewarben. Nach seinem Tod will Miss Emily seinen Leichnam zunächst nicht herausgeben, erst als die Autoritäten der Stadt einschreiten, gibt sie nach. Emily ist inzwischen um die dreißig Jahre alt, ihr droht, eine „alte Jungfer“ zu werden. Doch sie beginnt eine Beziehung mit dem aus der Arbeiterklasse stammenden Nordstaatler Homer Barron; im Dorf kommen Gerüchte auf, man spekuliert, was das wohl werde. Die Beziehung scheitert jedoch wegen Homer Barrons Untreue; nach kurzer Zeit wird nicht er mehr gesehen. Von Emily Griersons Haus beginnt ein übler Geruch auszuströmen, man fragt sich im Ort, ob sie wohl Ratten vergiftet habe, schließlich hat man gesehen, wie sie in der Apotheke Arsen gekauft hat. Man reicht Klage beim Richter ein, der gegen Miss Emily aber nicht juristisch vorgehen will. Nachdem Männer heimlich Branntkalk auf dem Grundstück verstreut haben, verschwindet der Geruch. Die Zeit vergeht, die Stadt bekommt eine neue Regierung. Miss Emily soll plötzlich Steuern zahlen, obwohl sie vom alten Bürgermeister Colonel Sartoris nach dem Tod ihres Vaters, der ohne großes Vermögen gestorben war, das Privileg erhielt, keine Steuern zahlen zu müssen. Sartrois hat ihre Steuerfreiheit auf wenig glaubwürdige Weise damit begründet, dass ihr Vater der Stadt ein großzügiges Darlehen gewährt habe. Miss Emily lehnt es ab, Steuern zu zahlen. Als bei ihr eine städtische Delegation auftaucht, muss sie unverrichteter Dinge abziehen. Miss Emily wird alt und grau, so wie ihr einziger Diener, der spärlichen Kontakt zur Außenwelt aufrechterhält. Als Miss Emily im Alter von 74 einsam in ihrem Haus gestorben ist, dringen die Bewohner der Stadt in ihr Haus ein. Sie brechen ein verschlossenes Zimmer auf und finden im Bett den verwesten Leichnam von Homer Barron in seiner Hochzeitskleidung. Neben seinem Kopf liegt ein weiteres Kopfkissen mit dem Abdruck eines Kopfes und einem langen eisengrauen Haar.", "section_level": 1}, {"title": "Themen.", "content": "Ein Thema der Erzählung ist der Gegensatz zwischen „neu“ und „alt“, „gesund“ und „krankhaft“, der Konflikt zwischen den Anhängern von Überlieferungen und Traditionen auf der einen und fortschrittsgläubigen und dynamischen Bevölkerungsgruppen einer Stadt auf der anderen Seite. Symbolisch für das Sich-Verweigern jeglicher Veränderung und das Hängen am Überkommenen ist der Verfall des ehemals noblen Stadtteils, in dem sich das Haus der Protagonistin befindet. Miss Emily verkörpert den Typus Mensch, der am Vergangenen hängt und nur in der Vergangenheit leben will. Sie ist ein \"lebendes Monument\", das die anderen Bürger der Stadt zwar respektieren, an deren Exzentrik sie aber gleichzeitig Anstoß nehmen. Ein zweites Thema der Kurzgeschichte ist die Macht des Todes. Mit Miss Emilys Tod beginnt die Geschichte, ihr Vater ist gestorben, und anstatt dass sie zu leben anfängt, kommt ihr Bräutigam gewaltsam zu Tode. Emily ignoriert es vollständig, dass sich ihr Leben durch diese Todesfälle verändern könnte. Sie hält an den Privilegien des verstorbenen Vaters fest, und für den ermordeten Bräutigam kauft sie Hochzeitskleider und Ehering und lebt weiter in ihrer abgeschlossenen Welt, als wäre nichts geschehen. Das dritte Motiv, das in der Geschichte anklingt, ist die absolute Einsamkeit. Sie ist das einzige Kind, der Vater ist rücksichtslos und streng und verhindert es, dass sie Erfüllung in Liebe und Ehe findet. Ihr erster Liebhaber Homer Barron ist ihr untreu, die Beziehung endet tödlich, und sie bleibt für ihr ganzes Leben lang allein. Als Exzentrikerin lebt sie isoliert in ihrer Gemeinde und bricht allmählich alle Beziehungen nach außen ab. Sie ergibt sich der Einsamkeit. Indes weckt Emily als Hauptfigur Bewunderung und wird über das Leben ihrer Mitbürger hinausgehoben („an idol“), gerade weil sie sich den Gesetzen der Zeit zu widersetzen versucht, freilich mit der Folge, dass sie den Rest ihres Lebens in völliger Einsamkeit sowie verarmt und unverstanden verbringt,", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Publikation.", "content": "Faulkner schrieb \"Eine Rose für Emily\" im Frühjahr 1930. Er entstand im selben Schaffensrausch wie der Roman \"Als ich im Sterben lag\", der in nur sechs Wochen entstand. Faulkner hatte bereits 1929 mit \"Schall und Wahn\" einen Roman veröffentlicht, der wegweisend für die literarische Moderne wurde, aber erst 1931 populär wurde, als Faulkner mit dem Roman \"Die Freistatt\" erstmals ein kommerzieller Erfolg geglückt war. Die Kurzgeschichte \"Eine Rose für Emily\" entstand also vor einer entscheidenden Wendemarke. Kritiker nannten sie später das \"Markenzeichen einer neuen Stimme\". Nach dem Erfolg von \"Freistatt\" 1931 brachte man im selben Jahr noch mit \"These 13\" eine Sammlung von insgesamt dreizehn Kurzgeschichten Faulkners heraus. \"Eine Rose für Emily\" war mit anderen bekannten Kurzgeschichten wie \"Dürrer September\" in dieser Anthologie vertreten. Ursprünglich hatte Faulkner \"A Rose for Emily\" als Titelgeschichte seiner ersten Erzählsammlung vorgesehen, da er diese Kurzgeschichte besonders schätzte, vermutlich auf Wunsch des Verlegers erschien der Sammelband jedoch unter dem Titel \"These 13\". Heute zählt \"Eine Rose für Emily\" zu den bekanntesten Kurzgeschichten Faulkners und der Gattung an sich; die Erzählung liegt auch in verschiedenen deutschen Übersetzungen vor und ist in unterschiedlichen Sammlungen und Ausgaben mehrfach veröffentlicht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Genre und allegorisch-symbolische Bedeutung.", "content": "Die Kurzgeschichte wird – wie auch andere Werke Faulkners – der Stilrichtung des Southern Gothic zugerechnet. Southern Gothic ist ein Subgenre der Schauerliteratur (englisch \"Gothic fiction\"), das sich nur im amerikanischen Süden ausgebildet hat. Ein Gattungsmerkmal ist, dass makabere, groteske und ironische Merkmale in die Texte eingebettet werden, um die Moral und die Werte des Südens zu präsentieren. Eine Auslegung der Geschichte, die Miss Emily samt ihrem baufälligen Haus als Symbol des alten, im Niedergang befindlichen Südens deutet, greift indes zu kurz, wie Cleanth Brooks eine Reihe solcher das Absurde streifenden Deutungsansätze satirisch kommentiert. Ebenso wenig lässt sich im Gegenzug, wie Brooks dies versucht, jedoch am Text nachweisen, dass der Erzähler und die Mehrzahl der Mitbürger in nahezu rührender Weise um das Wohlergehen von Miss Emily bemüht sind. Spätestens im vierten Abschnitt der Erzählung kommen Zweifel an einer derartigen Auslegung des Sinngehalts der Geschichte auf. Zwar achten die Bürger streng auf die Moral und schicken Miss Emily einen Pfarrer ins Haus, um sie auf den Pfad der Tugend zurückzuführen; das wesentliche christliche Gebot der Nächstenliebe bedeutet ihnen jedoch wenig. So atmen sie beispielsweise geradezu auf, als sich das Gerücht verbreitet, sie wolle sich das Leben nehmen. Als Miss Emily es wagt, sich unter Missachtung aller Konventionen von ihrem Geliebten, überdies einem gesellschaftlich unter ihr stehenden Nordstaatler, durch die Straßen kutschieren zu lassen, verbergen sich ihre Mitbürger hinter ihren Jalousien, um ungestört beobachten und tratschen zu können. Das Motif des Voyeurismus wird auch wenig später wieder aufgenommen, um mit den Worten des Erzählers die von ihm verkörperte Gemeinschaft bloßzustellen. In einer allegorischen Deutung, die Miss Emily als rigide, selbstherrliche, unfruchtbare und todbringende Personifizierung des Alten Südens versteht, erscheint der Straßenarbeiter Homer Barron zwangsläufig als symbolische Verkörperung des wendigen, jedoch unzuverlässigen amerikanischen Nordens, der dem erstarrten Süden den technischen Fortschritt bringt. Eine derartige Ausdeutung lässt die Erzählung jedoch als Variante des Dornröschen-Märchens erscheinen. in der die alte Jungfer den modernen Prinzen totküsst. Diese in unterschiedlichen Variationen vertretene Auslegung der Kurzgeschichte tendiert jedoch zu einer unangebrachten Schwarz-Weiß-Malerei und verkennt die Kunstfertigkeit Faulkners, bei aller Gesellschaftssatire die Hauptfiguren seiner Erzählung als individualisierte \"round characters\" anzulegen. Abwegig ist gleichermaßen die wiederholt vorgetragene Behauptung, Miss Emily habe sich der Leichenschändung schuldig gemacht. Der Text als solcher erlaubt allenfalls die Aussage, dass Miss Emily zweimal im Zimmer des Toten gewesen sein muss: das erste Mal zur Tatzeit, des zweite Mal. um eine Locke ihres inzwischen ergrauten Haares neben dem Leichnam zu platzieren. Diese Handlungsweise lässt sich jedoch nicht zweifelsfrei als ausschließlicher Beweis für Miss Emilys nekrophile Neigungen heranziehen, sondern könnte ebenso als Motif eine durchaus naheliegendere Funktion haben, der zumeist in der Kritik wenig Beachtung geschenkt wird. John v. Hagopian machte daher in seiner Deutung der Kurzgeschichte bereits 1964 auf die Konvention des Abschiedsgrußes in der antiken Literatur aufmerksam. Vor einem solchen Hintergrund würde sich der Mord, anders als oftmals angenommen, nicht als Rache-, sondern paradoxerweise als Liebesakt erweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Form und erzähltechnische Gestaltung.", "content": "Wie die übrigen zur damaligen Zeit sehr beliebten \"magazine stories\" enthält \"A Rose for Emily\" den für diesen Typus von Geschichten charakteristischen Überraschungsschluss (\"surprise ending\"), der bei Faulkner jedoch eine besondere Gestalt annimmt und die Erwartungen der konventionellen Leser nicht erfüllt. Das Motiv des verschlossenen Zimmers und der Mord an Homer Barron als Schlüsselereignis im Leben von Miss Emily werden nicht wie in der klassischen \"plot story\" in der einleitenden Exposition dargeboten, sondern an das Ende der Erzählung gestellt. Der Leser erhält zwar in dem Schlussteil der Geschichte eine Antwort auf die offenen Fragen nach dem Verschwinden des Geliebten, dem Kauf des Arsens und dem durchdringenden Geruch, die Bedeutung dieser Fragen wird jedoch heruntergespielt, um den Schockeffekt des Endes zu steigern. Aus diesem Grunde wird auch auf eine Schilderung oder Beschreibung der Mordtat verzichtet und die Chronologie der Ereignisfolge umgekehrt und zersplittert. Am Anfang der Geschichte steht die Beisetzung Miss Emilys; wiederholt blendet die Erzählung zurück in die weit zurückliegende Vergangenheit und endet im Schlussabschnitt auf der Zeitebene der jüngeren Vergangenheit mit der gewaltsamen Öffnung des Zimmers und Entdeckung des Gerippes. In dieser Hinsicht erweist sich \"A Rose for Emily\" als raffiniert gestaltete Rahmenerzählung. Mit diesem Unterlaufen der konventionellen Pointentechnik setzt Faulkner ein wesentliches Merkmal der \"magazine story\" außer Kraft. Um diese besondere Form der Schlusspointe nicht zu gefährden, berichtet der ansonsten durchaus zuverlässige Erzähler zuvor in eher beiläufiger Form, dass Homer Barron seine Geliebte aus freien Stücken verlassen habe (\"„her sweetheart [...] had deserted her“\"). Damit hält sich Faulkner ebenso wenig an eine weitere Regel der konventionellen \"magazine story\", nach der ein nicht ausdrücklich als unzuverlässig ausgewiesener Erzähler den Leser zwar in die Irre führen, ihm jedoch nicht eindeutig falsche Informationen liefern darf. Neben dem Unterlaufen der traditionellen Pointentechnik setzt Faulkner ein weiteres Merkmal der \"magazine story\" außer Kraft. Anstelle der beliebten Crescendo-Technik einer steigenden Spannung setzt er das additive Kompositionsprinzip einer lockeren anekdotischen Reihung ein, die fünf nummerierte Abschnitte mit emphatischem Schlussakzent enthält. Ebenso zerschlägt er die chronologische Ereignisfolge, um die relative Selbständigkeit der verschiedenen Erzähleinheiten zusätzlich hervorzuheben. So beginnt die Geschichte unmittelbar mit der Beisetzung Emilys, springt dann wiederholt in die ferne Vergangenheit zurück, um schließlich mit der gewaltsamen Öffnung des Zimmers und der Entdeckung des Gerippes wiederum auf der Zeitebene des Anfangs bzw. der jüngsten Vergangenheit zu enden. Durch diesen Ringschluss wird das mit seiner chronologischen Zersplitterung zunächst verwirrend erscheinende Erzählgefüge der Geschichte geschlossen oder zumindest abgeschwächt. Damit erweist sich \"Eine Rose für Emily\" letztlich als eine straff komponierte Rahmenerzählung. Der Erzähler der Geschichte ist ein weder mit Namen genannter noch in anderer Form individualisierter Bürger der Stadt, der stellvertretend aus der Perspektive derer spricht, die Miss Emily und ihr Schicksal gekannt haben. Er bedient sich durchweg der ersten Person Plural und erweist sich bereits in seinen einleitenden Worten als Repräsentant der Stadtbürger. Aus verschiedenen Indizien im Verlauf der Erzählung lässt sich der Schluss ziehen, dass es sich wahrscheinlich um einen älteren Mann handelt, der das Verhalten seiner Mitbürger mit Wohlwollen, wenngleich nicht ganz ohne Ironie betrachtet. Er gibt im Wesentlichen die Ansicht der Gemeinde wieder: \"„We did not say she was crazy then [...]“\". Dadurch wird der Eindruck erweckt, die Stadt Jefferson, alle Zeugen der Ereignisse, erzählten vom tragischen Fall der Miss Emily, deren Sicht der Ereignisse jedoch unbekannt bleibt. Faulkner versucht mit dieser Perspektive wie häufig auch in anderen Erzählungen die typische Atmosphäre einer südstaatlichen Kleinstadt einzufangen. In dem ersten Abschnitt der Geschichte, in dem von dem Besuch der Abordnung des Magistrats bei der verarmten Miss Emily erzählt wird, um die Steuern einzufordern, die ihr von dem längst verstorbenen Bürgermeister Colonel Sartoris unter dem durchsichtigen Vorwand der Nächstenliebe erlassen worden waren, distanziert sich der Erzähler jedoch mit leisem Spott und \"understatement\" von dem aufdringlichen Verhalten der Abordnung, indem er sie als „die nächste Generation mit ihren fortschrittlichen Ideen“ charakterisiert. Faulkner widersetzt sich hier und insbesondere im vierten Abschnitt der Erzählung dem Bild einer als ideal zu verstehenden Kleinstadtgemeinschaft, wie dies von verschiedenen Interpreten so gedeutet, jedoch vor allem von Cleanth Brook mit Vehemenz sarkastisch kommentiert worden ist. Der groteske Charakter dieser Kurzgeschichte Faulkners resultiert vor allem aus der subtilen Kombination verschiedener Erzählformen; neben den Elementen der \"magazine story\" und der anekdotisch-schwankhaften Überlistungsgeschichte bedient sich Faulkner ebenso der Form der Schauergeschichte. Der publikumswirksamen Konvention der damals äußerst beliebten Schauergeschichte mit ihrem typuskennzeichnenden Überraschungsschluss (\"surprise ending\") gewinnt er eine neue Wirkung ab: Das zentrale Ereignis im Leben Emilys, den Mord, der in der klassischen \"plot story\" das Material für eine einleitende Exposition geboten hätte, rückt er ebenso wie das Motiv des verschlossenen Zimmers an das Ende der Erzählung. Auf diese Weise werden die Erwartungshaltungen der konventionellen Leserschaft enttäuscht. Die bis dahin offenen Fragen nach dem Verschwinden des Geliebten, dem Kauf des Arsens und dem penetranten Geruch werden in dem Schlussteil zwar beantwortet; dennoch spielt Faulkner die Bedeutung dieser Aspekte herunter, um die Schockwirkung des Schlusses zu verstärken. Aus eben diesem Grunde verzichtet er auch auf eine genauere Beschreibung der Gewalttat. Mit guten Grund kann man daher davon ausgehen, dass die Beliebtheit der Geschichte nicht vorrangig ihrem sensationellen Stoff, sondern vornehmlich dem kompositorischen Geschick des Verfassers geschuldet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Werkgeschichte.", "content": "\"Eine Rose für Emily\" war maßgeblich an Faulkners literarischem Durchbruch in den Jahren 1930/1931 beteiligt. Sie ist die am häufigsten gedruckte und anthologisierte Kurzgeschichte Faulkners weltweit und wurde in viele Sprachen übersetzt und in zahlreichen Anthologien veröffentlicht. Sie gilt als Faulkners populärste Geschichte und zählt für viele Leser auch zu seinen besten. In der Kurzgeschichte greift Faulkner zahlreiche Echos aus der tradierten Erzählliteratur auf, so beispielsweise aus Hawthornes \"The White Old Maid\", Poes \"The Fall of the House of Usher\" oder Dickens’ \"Great Expectations\" sowie aus der Lyrik, so etwa aus Ransoms \"Emily Hardcastle, Spinster\". Dennoch erweist sich Faulkner dabei keinesfalls als reiner Epigone, sondern greift auf Motive und Formmuster anderer Autoren zurück, um sein eigenes Talent als Erzähler vor diesem Hintergrund literarischer Traditionen auszuspielen. Weniger offensichtliche Parallelen oder Ähnlichkeiten Faulkners zu grotesk-komischen Überlistungsgeschichten finden sich darüber hinaus in mittelalterlichen Schwänken, wie etwa in Boccaccios \"Decamerone\" und Chaucers \"Canterbury Tales\", die ebenfalls zur Charakterisierung der Protagonistin und der Stadtgemeinschaft beisteuern. Am Anfang der Geschichte wird Emily Grierson etwa als „a fallen monument“ eingeführt; im Rückblick zeigt sie sich jedoch als diejenige, die sich gegen den Großteil ihrer Konkurrenten durchzusetzen vermochte: gegen den Baptistenpfarrer, die Abgeordneten der Stadtverwaltung, den Apotheker, die verhasten Cousinen, den treulosen Liebhaber oder aber gegen die tratschsüchtige Stadtbevölkerung. Dieses der klassischen Literatur entlehnte Überlistungsmotiv verleiht der Anekdotenfolge in Faulkners Kurzgeschichte inhaltliche Geschlossenheit; das Motiv des Gestanks ist dem wie in Chaucers Erzähler vom Gerichtsdiener untergeordnet. Der Rückgriff in das Motifrepertoire der Schauererzählung sorgt des Weiteren für atmösphärischen Reiz und symbolische Dichte. Über ihre vordergründige Bedeutung hinaus haben die Motive des alten Hauses, des verschlossenen Zimmers, des Bildnisses des Vaters und der in allen Erzählabschnitten erwähnte Staub zugleich eine charakterisierende funktion im Hinblick auf die Hauptfigur. Emily Griersons Weigerung, ihr Haus zu nummerieren und mit einem Briefkasten ausstatten zu lassen, verdeutlichen zugleich, dass sie eine den Gesetzmäßigkeiten der Zeit enthobene Existenz führt. Ähnliches gilt auch für ihr Bemühen, ihrem Verhältnis zu Homer Barron ausgerechnet durch dessen Ermordung Dauer verschaffen zu wollen, mit dem Resultat, dass sie den Rest ihres Lebens in völliger Einsamkeit verbringt. Das klassische Momento-Mori-Motif des Staubes, das den Schlussabschnitt dominiert, bringt den Kontrast von Moment und Dauer zum Ausdruck und ist nicht nur deutbar als Symbol für die zum Stillstand gekommene Zeit in Miss Emilys Haus und besonders in dem verschlossenen Zimmer, sondern steht im Weiteren für die Vergänglichkeit des Lebens schlechthin. Faulkner belässt es allerdings nicht bei einer abstrakten Beschreibung der Hauptfigur, die ihr Leben einsam und unverstanden führt und nicht zuletzt aus diesem Grunde von ihren Mitbürgern bewundert und über deren Leben hinausgehoben wird, sondern schildert gleichermaßen Miss Emilys Erscheinung detailliert in den verschiedenen Phasen ihres Lebens. Damit gewinnt sie einerseits tragische Züge in ihrer Einsamkeit und ihrem Suchen nach Liebeserfüllung, erscheint andererseits aber ebenso als ein grotesker Charakter im Sinne von Sherwood Andersons \"Winesburg, Ohio\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Rose für Emily (englischer Originaltitel: \"A Rose for Emily\", deutsche Übersetzung von Elisabeth Schnack) ist eine Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers und späteren Literaturnobelpreisträgers William Faulkner, die im Herbst 1929 entstand. Sie wurde erstmals veröffentlicht in der Zeitung The Saturday Evening Post (Philadelphia, 1930) und erschien im gleichen Jahr am 30. April 1930 in der Zeitschrift \"Forum\" und war damit Faulkners erste Story, die in einem namhaften Magazin erschien. Die Geschichte wurde danach 1931 in die Sammlung \"These 13\" aufgenommen und seitdem vielfach anthologisiert. Sie zählt nach einhelliger Sicht der Kritiker nicht nur zu Faulkners berühmtesten, sondern ebenso strukturell wohl elegantesten Kurzgeschichten.", "tgt_summary": "《献给爱蜜丽的一朵玫瑰花》(A Rose for Emily)是威廉·福克纳的一篇短篇小说,1930年4月30日发表。", "id": 196218} {"src_title": "Idyllwild-Pine Cove", "tgt_title": "愛德懷-松樹灣", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Politisch betrachtet liegt Idyllwild-Pine Cove im zentralen westlichen Riverside County im US-Bundesstaat Kalifornien in den USA. Die Ortschaft ist komplett von gemeindefreiem Gebiet umgeben. Die California State Roue 243 führt quer durch das Stadtgebiet, südlich der Ortsgrenze verläuft außerdem die California State Route 74. Die Gemeinde befindet sich in den San Jacinto Mountains, deren höchste Erhebung mit 3302 m der San Jacinto Peak, Südkaliforniens zweithöchster Berg, darstellt. Der Ort selbst liegt auf ungefähr 1600 m in einem Hochgebirgstal, das vom ganzjährig fließenden Strawberry Creek geteilt wird. Der Ortsteil Pine Cove liegt auf einem Gebirgskamm 300 m über Idyllwild. Die lokale Flora wird von der Gelb-Kiefer dominiert. Die ungefähr 200 km entfernten Städte Los Angeles und San Diego können per Auto in zwei Fahrstunden erreicht werden, der beliebte Urlaubsort Palm Springs liegt eine Stunde entfernt. Idyllwild-Pine Cove hat 3874 Einwohner (Stand: 2010) und erstreckt sich auf eine Fläche von 35,568 km2, von der 25,542 km2 Landfläche sind; die Bevölkerungsdichte beträgt somit 109 Einwohner pro Quadratkilometer und ist sehr niedrig.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Idyllwild diente den Cahuilla einst als Sommerlager, die sich hier vor der Hitze in den tiefergelegenen Wüsten schützen wollten. Spuren von Werkzeuggebrauch sind noch heute vorhanden. Eine Cahuilla-Legende berichtet von ihrem Häuptling Tahquitz, nach dem heute ein Felsen in Idyllwild-Pine Cove benannt ist. Ursprünglich trug Idyllwild aufgrund der hier wild wachsenden Erdbeeren den Namen \"Strawberry Valley\"; besonders am ebenfalls hiernach benannten Strawberry Creek waren die Vorkommen groß. Hirten kamen mit ihren Schafen in das Tal. In den 1880er Jahren siedelte sich die Familie Domenigoni aus San Jacinto in der Nähe der heutigen Idyllwild Arts Foundation an. Im Jahr 1889 errichteten George und Sarah Hannahs unweit ihres Sägewerks im höher gelegenen \"Dutch Flat\" ein Sommerlager. Ab den 1890er Jahren wurde von Hemet aus eine Mautstraße gebaut, die Idyllwild für Ansiedlungen, Holzernte und Tourismus attraktiv machte. 1893 wurde ein Postamt in der Siedlung gegründet; diese trug damals nach Sarah Hannahs erstem Sohn Raymond den Namen \"Rayneta\". Im Jahr 1901 wurde zur Behandlung von Tuberkulosepatienten das \"Idyllwild Sanatorium\" errichtet. Schon bald wurde die Anlage zu einem Ferienresort namens \"Idyllwild Among the Pines\" umgebaut, das seinen Namen kurz danach in \"Idyllwild\" änderte. Seit 1901 ist dies auch der Name des Ortes. Mit der Erfindung des Automobils wurde Idyllwild zu einer Wochenendattraktion für Südkalifornier. Über Jahre präsentierte sich der Ort als alpines Dorf, die Hotels und Unternehmen trugen in dieser Zeit deutsche oder deutschklingende Namen. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese Benennung aufgegeben. Von den 1930er bis zu den 1950er Jahren war Idyllwild ein Zentrum der Kiefernmöbelindustrie. Unter der Leitung von Charles „Selden“ Belden wurden die Möbel durch die \"Idyllwild Pinecraft Furniture Company\" produziert, später wurde diese Aufgabe von der \"C. Selden Belden Idyllwild Pinecraft\" wahrgenommen. Die damals hergestellten Möbel gelten heute als Sammlerstücke und sind noch in vielen Häusern und Hütten in Idyllwild zu finden. Ab den 1950er-Jahren wurde die Gegend zum Refugium vermögender Mittelständler aus dem nahen Los Angeles, die zum damaligen Zeitpunkt im weitesten Sinne als alternativ galten. Zeugnis dieser Epoche ist die Pearlman Mountain Cabin, mit der Architekt John Lautner die spätere Space-Age-Architektur vorwegnahm. In den späten 1960er und 1970er Jahren erlebte der Ort einen starken Zufluss durch Hippies. Diese veränderten den Naturraum und beunruhigten viele Alteingesessene. Timothy Leary lebte auf einer Ranch im nahen Garner Valley, die als Hauptquartier der The Brotherhood of Eternal Love diente. Das Gelände dient heute als Rückzugsort für Familien mit krebskranken Kindern. Von 1974 bis 1979 fand das Idyllwild Bluegrass Invitational statt, damals das einzige Bluegrass-Festival in Südkalifornien. In den 1950er, 1960er und 1970er Jahren war Idyllwild außerdem Gastgeber des Bear Flag Festivals, ein Fest zu Ehren der Flagge Kaliforniens. Es diente auch dazu, an das Verschwinden des Grizzlybären aus Kalifornien zu erinnern. Einer lokalen Legende nach wurde der letzte kalifornische Grizzlybär am Hurkey Creek im nahen Garner Valley getötet. Eine andere Legende berichtet, dass in unregelmäßigen Abständen in Idyllwild eine große, humanoide Kreatur gesichtet wurde, die den Spitznamen „Idyll-Beast“ erhielt. Das Wesen wurde Anfang der 1970er Jahre in dem Dokumentarfilm \"Monster from Mt. Atlas\" behandelt. Der Mount Atlas ist ein kleiner Felsvorsprung im Hügelland, ungefähr 2 km vom Ortskern entfernt. Die meisten Schüler im Highschoolalter aus Idyllwild besuchen eine Schule in Hemet, weshalb sie mit dem Schulbus eine Strecke von 56 km und 910 m Höhenunterschied zurücklegen müssen. Seit den 1950er Jahren setzen sich daher Eltern aus Idyllwild für eine Highschool im Ort selber ein, jedoch wurden bisher alle Versuche wieder aufgegeben. 1925 wurde in Idyllwild die Boy-Scouts-of-America-Gruppe \"Tribe of Tahquitz\" gegründet. Das Yosemite Decimal System zur Einstufung der Schwierigkeit von Wander- und Kletterwegen wurde in den 1950er Jahren am Tahquitz Rock von Mitgliedern des Sierra Clubs gegründet. Idyllwild sowie Garner Valley und der Lake Hemet wurden seit der Stummfilmzeit mehrmals als Drehorte verwendet, etwa für Teile des Stummfilms \"The Squaw Man\" von 1914. In späteren Jahren wurden an der Garner Ranch Western wie \"Guns and Guitars\" (1936), \"Heading for the Rio Grande\" (1936), \"Springtime in the Rockies\" (1937), \"Brothers in the Saddle\" (1949), \"Riders of the Range\" (1949) und \"Storm over Wyoming\" (1950) gedreht. Die Garner Ranch wurde außerdem in der Fernsehserie \"Bonanza\" als Ponderosa Ranch bekannt. 1962 wurde der Film \"Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe\" mit Elvis Presley in Idyllwild und seinem Umland gefilmt, ebenso wie später eine Beerdigungsszene im Film \"Die wilden Engel\" (1966), außerdem Teile der Serie \"Airwolf\" sowie Werbespots der Autobauer General Motors, Dodge und Ford.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Idyllwild-Pine Cove ist Teil des 28. Distrikts im Senat von Kalifornien, der momentan vom Demokraten Ted Lieu vertreten wird, und des 71. Distrikts der California State Assembly, vertreten vom Republikaner Brian Jones. Des Weiteren gehört Idyllwild-Pine Cove Kaliforniens 36. Kongresswahlbezirk an, der einen Cook Partisan Voting Index von R+1 hat und vom Demokraten Raul Ruiz vertreten wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Idyllwild-Pine Cove ist ein Census-designated place im Riverside County im US-Bundesstaat Kalifornien, der sich aus den drei Nachbargemeinden Idyllwild, Pine Cove und Fern Valley zusammensetzt. Die Gemeinde wird von den beiden beliebten Kletterfelsen \"Tahquitz Peak\" und \"Suicide Rock\" flankiert. Bekannt ist Idyllwild-Pine Cove für das Bergresort \"Mile-high Idyllwild\" sowie seine Kulturszene, die sich durch die \"Idyllwild Arts Foundation\", die früher Teil der University of Southern California war, und das jährliche Musikfestival \"Idyllwild Jazz in the Pines\" auszeichnet.", "tgt_summary": "爱德怀-松树湾(Idyllwild-Pine Cove)两个邻近的社区位于美国南加州河滨县圣哈辛投山(San Jacinto Mountains)山上。爱德怀海拔约五千四百英尺,因此亦被称为英里高的爱德怀,松树湾比爱德怀约高一千英尺,爱德怀与松树湾共占地37平方公里。", "id": 252785} {"src_title": "Louis Zamperini", "tgt_title": "路易斯·赞佩里尼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Zamperini wurde 1917 in Olean, New York, als Kind des aus Italien stammenden Ehepaars Anthony und Louise Zamperini geboren. Die Familie zog in den 1920er-Jahren nach Torrance, Kalifornien, wo Zamperini die Torrance High School besuchte. Da er anfangs nur Italienisch sprach, wurde er von seinen Mitschülern oft schikaniert, weshalb er bald das Boxen erlernte und öfter in Schlägereien verwickelt war. Um ihn vor weiterem Ärger zu bewahren, brachte ihn sein älterer Bruder ins Leichtathletikteam der Schule. 1934 stellte er beim CIF California State Meet der California Interscholastic Federation einen Highschool-Weltrekord auf, als er eine Meile (1,609 km) in 4:21,20 min lief. Zamperinis Rekord wurde erst nach 20 Jahren gebrochen. Eine Woche später lief er die Meile in einer Zeit von 4:27,8 min und gewann die Meisterschaft, was ihm ein Stipendium an der University of Southern California einbrachte.", "section_level": 2}, {"title": "Olympiateilnahme.", "content": "1936 wurde er ins US-Leichtathletikteam berufen. Bei den Olympiatrials der Vereinigten Staaten in Randalls Island wurde er über 5000 Meter Zweiter, zeitgleich mit dem Sieger Donald Lash, und qualifizierte sich damit für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Berlin. Beim 5000-Meter-Lauf war Zamperini der jüngste Teilnehmer. Er lief mit seiner persönlichen Bestzeit von 14:46,8 min als Achter ins Ziel, wobei er aber seine letzte Runde in 56 Sekunden lief, was die Aufmerksamkeit Adolf Hitlers erregte, der Zamperini später persönlich zu seinem Lauf beglückwünschte. 1938 stellte Zamperini mit 4:08,3 min einen nationalen Collegesport-Rekord über eine Meile auf, der für 15 Jahre Bestand haben sollte und ihm den Spitznamen „Torrance Tornado“ einbrachte.", "section_level": 2}, {"title": "Militärdienst im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Im September 1941 trat Zamperini den United States Army Air Forces bei. Nach seiner Beförderung zum Second Lieutenant im August 1942 wurde er nach Hawaii versetzt, wo er als Crewmitglied einer B-24 an zahlreichen Einsätzen teilnahm. Infolge einer mechanischen Fehlfunktion stürzte das Flugzeug am 27. Mai 1943 bei einem Rettungsflug für eine vermisste Maschine auf dem Weg vom Kualoa Airfield auf Oʻahu nach Palmyra ab, wobei acht Crewmitglieder starben. Zamperini und zwei andere Überlebende konnten sich in einem Boot retten. Nachdem die wenigen Wasserflaschen und Schokoriegel im Boot aufgebraucht waren, ernährten sie sich von selbstgefangenen Fischen und Vögeln und tranken gesammeltes Regenwasser. Ein japanisches Flugzeug beschoss das im Pazifik umhertreibende Boot und beschädigte es stark, wobei aber keiner der Männer getötet wurde. Am 33. Tag starb der Heckschütze Francis „Mac“ McNamara. Am 47. Tag erreichten Zamperini und der andere Überlebende, Pilot Russell Allen „Phil“ Phillips, das Atoll Wotje der Marshallinseln, wo sie direkt von den Japanern gefangen genommen wurden. Seine Familie ging davon aus, dass er gefallen war. Zamperini blieb bis zum Kriegsende in japanischer Kriegsgefangenschaft. Im Lager Ōfuna lernte er unter anderem den Jagdflieger Gregory Boyington kennen. Boyington erwähnte Zamperini später in seinem Buch \"Baa Baa Black Sheep\". Im September 1945 wurde bekannt, dass Zamperini noch lebte. Nach Presseberichten in der New York Times und der Los Angeles Times kehrte er als Kriegsheld in die Vereinigten Staaten zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Der Versuch, seine Sportlerkarriere fortzusetzen, scheiterte wegen einer in der japanischen Kriegsgefangenschaft erlittenen Verletzung. 1946 heiratet er Cynthia Applewhite, mit der er bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 zusammenlebte. Er hatte zwei Kinder. Seine Tochter Cynthia Garris war Schauspielerin. Zamperinis Schwiegersohn ist der Filmregisseur und Drehbuchautor Mick Garris. Beim vom Erweckungsprediger Billy Graham 1949 veranstalteten Los Angeles Crusade lernte Zamperini die Erweckungsbewegung kennen und war in den folgenden Jahren vor allem als christlicher Redner tätig. In seinen Reden thematisierte er insbesondere das Thema der Vergebung. Zamperini traf unter anderem zahlreiche Wächter aus dem Kriegsgefangenenlager, in dem er während des Zweiten Weltkriegs inhaftiert gewesen war. Anlässlich seines 81. Geburtstages nahm Zamperini im Januar 1998 am olympischen Fackellauf für die Olympischen Winterspiele im japanischen Nagano teil. Im März 2005 besuchte er noch einmal das Olympiastadion Berlin. Zamperini starb am 2. Juli 2014 im Alter von 97 Jahren in Los Angeles an den Folgen einer Lungenentzündung. Zamperini überlebte seine drei Geschwister. Sein älterer Bruder Pete (* 24. Mai 1915 in Dunkirk, New York) starb am 15. Mai 2008 in San Clemente, Kalifornien. Seine Schwester Sylvia (* 30. Januar 1918) starb am 28. Oktober 2008. Seine jüngste Schwester Virginia, die am 19. September 1923 geboren worden war, starb am 29. Juli 2008 in Littleton, Colorado.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "In den 1960er-Jahren wurde das Flugfeld der Stadt Torrance nach ihm \"Zamperini Field\" getauft. Auch der Sportplatz der Torrance High School ist nach ihm \"Zamperini Stadium\" benannt. Im Oktober 2008 wurde Zamperini in die National Italian American Sports Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Zamperinis Memoiren bilden die Basis für drei Bücher über seine Erlebnisse, von denen die ersten beiden den Titel \"Devil at My Heels\" trugen. Das erste Buch wurde mit Helen Itria als Coautor geschrieben, erschien erstmals 1956 und wurde auch in deutscher Übersetzung unter dem Titel \"Den Teufel auf den Fersen\" verlegt. Beim zweiten Buch von 2003 war David Rensin Coautor. Ebenfalls mit David Rensin als Coautor wurde das Erinnerungsbuch \"Don’t Give Up, Don’t Give In\" verfasst, das 2014 kurz nach Zamperinis Tod erschien. 2010 verfasste Laura Hillenbrand Zamperinis Biographie unter dem Titel \"Unbroken: A World War II Story of Survival, Resilience, and Redemption\" (dt. Titel \"Unbeugsam\"). Es entwickelte sich zu einem Bestseller und wurde vom Time Magazine zum besten Sachbuch des Jahres 2010 gewählt. Das Buch wurde 2013/14 von Angelina Jolie unter dem Titel \"Unbroken\" verfilmt. Gespielt wird Zamperini dabei von den Schauspielern Jack O’Connell (als Erwachsener) und C.J. Valleroy (als Kind). 2015 widmete sich der christliche Dokumentarfilm \"Captured by Grace\" Zamperinis Leben. 2018 erschien mit \"\" eine Fortsetzung von Angelina Jolies Film \"Unbroken\". Der unter der Regie von Harold Cronk entstandene Spielfilm basiert auf den letzten Kapiteln des Hillenbrand-Romans \"Unbeugsam\". Die Hauptrolle übernahm der Darsteller Samuel Hunt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis „Lou“ Silvie Zamperini (* 26. Januar 1917 in Olean, New York; † 2. Juli 2014 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Leichtathlet, der an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teilnahm. Während des Zweiten Weltkriegs diente er an Bord eines Bombers im Pazifikkrieg. Nach dem Absturz des Flugzeuges überlebte er 47 Tage in einem Rettungsboot, bevor er von den Japanern gefangen genommen wurde. Nach dem Kriegsende wandte er sich der Erweckungsbewegung zu und trat überwiegend als Motivationsredner auf.", "tgt_summary": "路易斯·赞佩里尼(,1917年-1月26日-2014年-7月2日)是一位在第二次世界大战幸存的美国战俘,奥运会长跑运动员。", "id": 1715904} {"src_title": "Fjodor Michailowitsch Dostojewski", "tgt_title": "費奧多爾·米哈伊洛維奇·陀思妥耶夫斯基", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Der Adelsname Dostojewski weist auf das heute weißrussische Dorf Dostojewo bei Pinsk hin, mit dem einer der Vorfahren von Dostojewski belehnt wurde. Dostojewskis Vater, Michail Andrejewitsch Dostojewski, war Arzt an der Moskauer Mariinski-Klinik für die Armen und Sohn und Enkel von ostkatholischen Priestern, die die Autorität des Papstes anerkannten, aber gleichzeitig dem orthodoxen Ritus folgten. Die Vorfahren hatten einem litauischen Adelszweig der Szlachta angehört. Die Mutter, Marija Fjodorowna, geb. Netschajewa, stammte aus einer wohlhabenden Moskauer Kaufmannsfamilie. Das Paar hatte acht Kinder, von denen sieben das Erwachsenenalter erreichten. Nach Michail (1820–1864) war der am 11. November 1821 (im julianischen Kalender: 30. Oktober 1821) geborene Fjodor das zweite Kind. Es folgten Warwara (1822–1892), Andrei (1825–1897),", "section_level": 2}, {"title": "Studium und Dienst als Militäringenieur.", "content": "Am 27. Februar 1837 starb Dostojewskis Mutter im Alter von 36 Jahren an Tuberkulose. Kurz darauf absolvierte Dostojewski die Aufnahmeprüfung für die angesehene Militärische ingenieurtechnische Universität in St. Petersburg und begann sein Studium im Januar 1838. Neben den technischen Fächern studierte er auch russische und französische Literatur, darunter Gogol, Hugo und Balzac. George Sand regte ihn durch ihre Schriften zur Idee eines christlichen Sozialismus an. Prägenden Eindruck hinterließ bei ihm die Lektüre Schillers. Am 6. Juni 1839 starb nach einem Schlaganfall auch Dostojewskis Vater auf seinem Landsitz. Ein Nachbar, Pawel Chotjainzew, beschuldigte die Leibeigenen des Verstorbenen, diesen umgebracht zu haben; Dostojewskis Bruder Andrei glaubte daher später, sein Vater sei erschlagen worden. Sigmund Freud vermutete nach einer Analyse der Lebensgeschichte Dostojewskis und des Vatermordes in \"Die Brüder Karamasow\" in dem Aufsatz \"Dostojewski und die Vatertötung\" (1928), dass", "section_level": 2}, {"title": "Schriftstellerische Anfänge.", "content": "Bereits seit Anfang 1844 hatte Dostojewski sich mit der Übersetzung französischer Prosa beschäftigt; seine Übertragung von Balzacs \"Eugénie Grandet\" erschien im Sommer in der Zeitschrift \"Repertuar i Panteon\". Aus Briefen ist bekannt, dass er daneben eigene schriftstellerische Versuche unternahm, die jedoch verloren gegangen sind. Dostojewskis erstes erhaltenes Werk ist der zwischen April 1844 und März 1845 entstandene Briefroman \"Arme Leute\". Dmitri Grigorowitsch, mit dem er seit der Studienzeit befreundet war und seit 1844 auch die Wohnung teilte, reichte das Manuskript an seinen Bekannten Nikolai Nekrassow weiter, über den es zum einflussreichen Kritiker Wissarion Belinski gelangte. Nekrassow und Grigorowitsch machten Dostojewski mit Awdotja und Iwan Panajew bekannt, in deren Salon er aus seinem Werk erstmals vor Fachpublikum vorlas. Nekrassow veröffentlichte den Roman am 15. Januar 1846 in seiner Zeitschrift \"Peterburger Anthologie\". \"Arme Leute\" wurde ein enormer Erfolg. Es war das erste Werk in der russischen Literatur,", "section_level": 2}, {"title": "Verhaftung und Prozess.", "content": "Das Werk blieb unvollendet. Dostojewski wurde in den frühen Morgenstunden des 23. April 1849 verhaftet. Das Innenministerium hatte die Petraschewzen durch einen Agent Provocateur, Pjotr Antonelli, auskundschaften lassen. Die Niederschlagung der Gruppe war eine Reaktion auf die Europäischen Revolutionen von 1848/1849; die Behörde wollte verhindern, dass sich die Erhebungen bis nach Russland ausdehnten. Mit Dostojewski waren 14 weitere Petraschewzen in der Peter-und-Paul-Festung für Staatsverbrecher inhaftiert worden. Im Gefängnis schrieb Dostojewski die Erzählung \"Ein kleiner Held\", die erst 1857 veröffentlicht wurde. Vor dem Militärgericht wurde Dostojewski vorgeworfen, an Treffen der Petraschewzen", "section_level": 2}, {"title": "Straflager und Militärdienst.", "content": "Katorga Dostojewski trat die über 3000 km weite Reise nach Sibirien am 24. Dezember 1849 an. Am Zielort, der Omsker Katorga, traf er am 23. Januar 1850 ein. Die politischen Häftlinge waren zusammen mit gewöhnlichen Kriminellen untergebracht. Die Bedingungen, unter denen die Männer untergebracht und gehalten wurden, waren sehr dürftig. Dostojewski wurde während seiner gesamten Haftzeit in Ketten gehalten. Er durfte nicht schreiben, verbrachte aber einige Zeit in der Krankenstation, wo er heimlich ein Notizbuch führen konnte. Der Revolutionsidee und seinen früheren politischen Überzeugungen schwor Dostojewski während der Gefangenschaft und des anschließenden Militärdienstes vollständig ab. Sein Leben lang hielt er jedoch am Ideal eines christlichen Sozialismus fest, d. h. an der Idee, dass Menschlichkeit durch ihre spirituelle Kraft ein Paradies auf Erden schaffen könne. Militärdienst Am 15. Februar 1854 wurde er aus der Katorga entlassen. Aus gesundheitlichen Gründen blieb er in Omsk noch bis Mitte März und reiste dann ins westsibirische Semipalatinsk (heute Semei in Kasachstan), wo er sich dem 7. Sibirischen Linienbataillon anschließen musste. Weil sich", "section_level": 2}, {"title": "Sankt Petersburg.", "content": "Nachdem er selbst und Freunde Petitionen an den neuen Zaren geschrieben hatten, durfte Dostojewski Mitte Dezember 1859 schließlich von Twer nach St. Petersburg zurückkehren. Nach dem Tode Nikolaus’ I. hatte sich das politische Klima stark verändert: Die Presse konnte freier arbeiten; 1861 wurde die Leibeigenschaft abgeschafft. Die Arbeiten, die Dostojewski in der Verbannung geschrieben hatte, wurden gedruckt, zuerst \"Onkelchens Traum\" in der Zeitschrift \"Russki Mir\" (März 1859). \"Das Gut Stepantschikowo und seine Bewohner\" brachte Dostojewski", "section_level": 2}, {"title": "Zeitschriften: Wremja und Epocha.", "content": "Dostojewskis Bruder Michail hatte die Umbruchstimmung Ende der 50er Jahre genutzt, um die Konzession für eine neue Zeitschrift zu erlangen. Er bat Dostojewski um einen Beitrag für die neue Zeitschrift, den Dostojewski ihm noch aus der Verbannung versprach. Anfang 1861 erschien die Monatsschrift \"Wremja\" in der von Januar bis Juli sein Roman \"Erniedrigte und Beleidigte\" veröffentlicht wurde. Vom Herbst 1861 bis Ende 1862 publizierte er hier nach und nach auch den gesamten Text der \"Aufzeichnungen aus einem Totenhaus\" und ebenfalls 1862 die kleine Erzählung \"Eine dumme Geschichte\". 1862 ging es Dostojewski finanziell so gut, dass er sich seine erste Auslandsreise erlauben konnte. Sie begann am 7. Juni 1862 und führte ihn über Deutschland und Belgien nach Paris, wo er zwei Wochen blieb und die Gelegenheit auch nutzte, um gute Ärzte zu konsultieren. Im Juli war er in London, wo er Alexander Herzen und Michail Alexandrowitsch Bakunin traf und das neu errichtete und erweiterte Gebäude der ersten Weltausstellung – den Kristallpalast – besichtigte. Gemeinsam mit Nikolai Strachow bereiste er anschließend die Schweiz und Oberitalien. Auf dieser Reise lernte er das Roulettespiel kennen, das in Russland wie alle Glücksspiele streng verboten war. Am 14. September 1862 kehrte Dostojewski zurück nach Sankt", "section_level": 2}, {"title": "Sechs große Romane.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schuld und Sühne.", "content": "Bereits seit 1864 hatte sich Dostojewski mit seinem nächsten Werk, \"Schuld und Sühne\", beschäftigt. Der Roman erschien von Januar bis Dezember 1866 in der Monatsschrift \"Russki Westnik\" und 1867 in Buchform; beim Publikum war er ebenso erfolgreich wie bei der Kritik. \"Schuld und Sühne\" erzählt die Geschichte des Studenten", "section_level": 3}, {"title": "Der Spieler.", "content": "1866 begann Dostojewski parallel zur Arbeit an „Schuld und Sühne“ den deutlich kürzeren Roman \"Der Spieler\". Dostojewski hatte sich im Juni 1865 nach dem Zusammenbruch der Zeitschrift „Epocha“ in einer finanziell ausweglosen Situation befunden. Um weitere 3.000 Rubel aufzutreiben, schloss er mit dem Verleger Stellowski einen Vertrag, der ihn u. a. verpflichtete, bis zum 31. Oktober 1866 einen Roman mit einem Umfang von mindestens", "section_level": 3}, {"title": "Der Idiot.", "content": "Dostojewski konnte mit Geld nicht umgehen, hatte Schulden und eine Anzahl von Verwandten, die versorgt werden wollten. Anna wollte die Kontrolle über das Geld selbst in die Hand nehmen und war überzeugt, dass dies leichter gelingen würde, wenn sie eine Zeitlang außer Landes gingen; geplant waren zunächst drei Monate. Um die Reise zu finanzieren, verpfändete sie ihre Mitgift. Kurz vor der Abreise stellten zwei der Gläubiger Forderungen. Das Paar beschloss, so lange im Ausland zu bleiben, bis Dostojewski sich durch neue Arbeiten finanziell besser stellte. Die Reise begann am 14. April 1867 und führte zunächst nach Dresden. Wieder jedoch zog es Dostojewski zum Roulettespiel nach Homburg vor der Höhe und Baden-Baden, wo er erneut Geld verlor. In Baden-Baden überwarf er sich obendrein mit Turgenew, der ihn bis", "section_level": 3}, {"title": "Die Dämonen.", "content": "Von Mitte August 1869 bis Ende 1870 lebten Anna und Fjodor Dostojewski in Dresden. Am 26. September 1869 kam die Tochter Ljubow Fjodorowna zur Welt, die später Schriftstellerin und Biographin ihres Vaters wurde. Kurz zuvor hatte er mit dem Schreiben der Novelle \"Der ewige Gatte\" begonnen, die er im Dezember abschloss und Anfang 1870 in Strachows Zeitschrift \"Saria\" veröffentlichte. In Moskau ereignete sich am 21. November 1869 der Mord an Iwan Iwanow, einem Studenten, der der \"Narodnaja Rasprawa\" angehörte, einer von Sergei Netschajew gegründeten revolutionären Untergrundorganisation. Umgebracht hatten ihn, nach einer Meinungsverschiedenheit, seine eigenen Kampfgenossen. Der Vorfall, von dem man auch in Dresden erfuhr, regte Dostojewskis Fantasie enorm an; er sah den Nihilisten Netschajew als ideologischen Abkömmling des liberalen Denkers, der er selbst in den 1840er Jahren gewesen war. Netschajew, der offenbar bereit war, für die Revolution die scheußlichsten Verbrechen zu begehen, bestätigte in dieser Hinsicht Dostojewskis schlimmste Erwartungen, worauf die materialistische und atheistische Position Tschernyschewskis ‒ konsequent zu", "section_level": 3}, {"title": "Der Jüngling.", "content": "Seit er wieder in Sankt Petersburg lebte, hatte Dostojewski die Freundschaft einiger einflussreicher Persönlichkeiten gewonnen, darunter die von Konstantin Pobedonoszew, der später die „graue Eminenz“ Alexanders III. wurde. Pobedonoszew verhalf Dostojewski im März 1878 zu einer Einladung zum Wohnsitz des Zaren, wo er mit dessen Söhnen Sergei und Pawel mehrere Lehrgespräche führen durfte. Freundschaften schloss Dostojewski auch mit dem jungen Philosophen Wladimir Solowjow und mit Sofja Andrejewna Tolstaja, der Witwe des Dichters Alexei Konstantinowitsch Tolstoi. Fürst Wladimir Meschtscherski vertraute Dostojewski Anfang 1873 die Schriftleitung seiner konservativen Wochenzeitung \"Graschdanin\" an. In unregelmäßigen Abständen veröffentlichte Dostojewski darin die Kolumne \"Tagebuch eines Schriftstellers\", die sich mit einer großen Bandbreite politischer, religiöser und philosophischer Themen beschäftigte und die in ihrer Zeit äußerst populär war, im 20. Jahrhundert wegen Dostojewskis antisemitischer Position aber auch", "section_level": 3}, {"title": "Die Brüder Karamasow.", "content": "Im Januar 1876 begann Dostojewski das \"Tagebuch eines Schriftstellers\", das nach seinem Ausscheiden bei \"Graschdanin\" nicht mehr erschienen war, auf eigene Rechnung zu verlegen. Im November 1876 veröffentlichte er im \"Tagebuch\" seine Novelle \"Die Sanfte\" und im April 1877 im \"Graschdanin\" die Erzählung \"Der Traum eines lächerlichen Menschen\". Den Sommer 1877 verbrachte die Familie in Maly Prikol bei Kursk, wo Annas Bruder Iwan einen Landsitz besaß. Am 16. Mai 1878 verstarb überraschend das jüngste Kind, der knapp dreijährige Aljoscha. Außer sich vor Schmerz pilgerte Dostojewski im Juni zum Optina-Kloster bei Koselsk, wo er Trost beim Starez Amwrossi suchte; seine Eindrücke von diesem Mann hat Dostojewski später in seinem Roman \"Die", "section_level": 3}, {"title": "Die letzten Lebensjahre.", "content": "In seinen letzten Lebensjahren, in denen er zunehmend krank war, wurden Dostojewski viele Ehrungen zuteil. Als im November 1877 Nikolai Nekrassow starb, hielt Dostojewski die Trauerrede. Am 2. Dezember 1878 wurde er zum Korrespondenzmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Am 3. Februar 1880 wählte die Slawische Wohltätigkeitsgesellschaft in Sankt Petersburg ihn zu ihrem Vizepräsidenten. Anlässlich der Einweihung eines Puschkin-Denkmals hielt Dostojewski am 8.", "section_level": 2}, {"title": "Literarischer Stil.", "content": "Dostojewskis Schreiben ist durch eine große Synthese künstlerischer Stile und Ausdrucksformen gekennzeichnet. So hat er Einflüsse der Aufklärung (Voltaire), des Sentimentalismus (Rousseau), Schillers, E. T. A. Hoffmanns, Puschkins, Gogols, Lermontows, Balzacs, George Sands und Charles Dickens’ aufgenommen und in neue Zusammenhänge gestellt. Dasselbe gilt für das von den Naturalisten entdeckte großstädtische Armutsmilieu und die – sonst im Sensationsroman beheimateten – kriminalistischen Sujets. Michail Bachtin hat Dostojewskis Schreiben mit der Menippeischen Satire verglichen, einer „karnevalisierten“ Literatur, die Ernstes mit Lächerlichem vermischt und auf diese Weise das Exzentrische, Extreme und Ambivalente, das Dostojewski so sehr interessiert hat, prägnant zum Ausdruck bringt, wobei die Grenzen des Realismus immer wieder überschritten werden. Über den Rahmen der literarischen Schulen, von denen er gelernt hat, ging Dostojewski stets hinaus. Dies gilt bereits für den Erstling, \"Arme Leute\", dessen minuziöse Beschreibung des Milieuraums zwar stark vom Naturalismus geprägt war; die Akribie, mit der Dostojewski dieses Milieu nicht nur von außen darstellte, sondern auch in den feinsten Gedanken und Gefühlsregungen der beiden Protagonisten, war jedoch seine persönliche Zutat, die er mit der naturalistischen Darstellung des Äußeren kunstfertig ins Gleichgewicht setzte. Wie Wolf Schmid aufgezeigt hat, kamen die narrativen Verfahren moderner Prosa erstmals in Dostojewskis zweitem Roman, \"Der Doppelgänger\", zur vollen Entfaltung. Erzählvorgang und Plot befinden sich hier in einer komplexen wechselseitigen Abhängigkeit, und mit kalkulierter Unbestimmtheit wird der Leser bis zum Schluss im Unklaren gehalten, ob er es mit der Geschichte einer Paranoia oder mit einem rein fantastischen Geschehen zu tun hat. Die aufwändig verflochtene Struktur erlaubt es, den \"Doppelgänger\" auf ganz unterschiedlichen Ebenen", "section_level": 1}, {"title": "Nachlass und Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption in Russland und der UdSSR.", "content": "Die erste Gesamtausgabe von Dostojewskis Werk erschien 1881. Orest Miller und Nikolai Strachow veröffentlichten 1883 die erste Biografie des Schriftstellers. Bereits 1915 waren vier der großen Romane verfilmt.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Oktoberrevolution.", "content": "Die Dostojewski-Rezeption war schon im 19. Jahrhundert ambivalent gewesen. Als Nikolai Michailowski in seinem linken Blatt \"Otetschestwennye Sapiski\" 1875 den Roman \"Der Jüngling\" herausbrachte, hatte er seinen Abonnenten erklären müssen, warum er ausgerechnet dem Autor des antisozialistischen Romans \"Die Dämonen\" Raum geben wollte. In der Zeit der Sowjetunion nahm die Ambivalenz noch zu. Dostojewskis Werke wurden, weil ihr künstlerischer Wert außer Frage stand, in höherer Auflage als jemals zuvor gedruckt. 1926–1930 publizierte der sowjetische Staatsverlag eine von Boris Tomaschewski und Konstantin Schalabajew redigierte dreizehnbändige Gesamtausgabe. 1918 wurde in Moskau ein Dostojewski-Denkmal enthüllt, wobei die Festredner den Schriftsteller als „Propheten der Revolution“ lobten, eine Position, die auch viele gemäßigte Marxisten vertraten, darunter der einflussreiche Kritiker Walerian Perewerzew. Aufgrund der philosophischen, ideologischen und religiösen Anschauungen, die in Dostojewskis", "section_level": 3}, {"title": "Stalin-Ära und Sozialistischer Realismus.", "content": "Ihren Tiefpunkt erreichten die Bedingungen für eine freie Diskussion von Dostojewskis Werk in der Zeit des Sozialistischen Realismus. Schon Wiktor Schklowskis 1931/32 unternommener Versuch, Motive aus den \"Aufzeichnungen aus einem Totenhaus\" für einen Experimentalfilm zu verwenden, hatte als sozialistischer Propagandafilm geendet. Als Vorsitzender des sowjetischen Schriftstellerverbandes legte Gorki 1934 die offizielle Parteilinie fest, die für die Behandlung Dostojewskis bis zum Ende der Stalin-Ära gelten sollte. Wissenschaftliche Publikationen konzentrierten sich von da an auf ideologische Fragen. Bereits angekündigte Publikationen von Briefen und einer Einzelausgabe des Romans \"Die Dämonen\" kamen nicht zustande, und mit Ausnahme von Grigori Roschals", "section_level": 3}, {"title": "Von 1955 bis zur Gegenwart.", "content": "Zu einer dauerhaften Liberalisierung kam es erst mit dem Aufstieg von Chruschtschow. 1955 wurden die Richtlinien für die Dostojewski-Studien etwas gelockert. 1956 erschien erstmals eine Briefmarke mit Dostojewskis Porträt; eine weitere folgte 1971. Der Schriftsteller Wladimir Bontsch-Brujewitsch erklärte in einem Artikel, dass Lenin Dostojewski überaus geschätzt habe. Von 1956 bis 1958 erschien eine neue, von Leonid Grossman betreute zehnbändige Gesamtausgabe. Neue literaturwissenschaftliche Studien entstanden, und erstmals seit der Oktoberrevolution kam eine nennenswerte Anzahl von Verfilmungen von Dostojewskis Romanen in die Kinos, darunter Iwan Alexandrowitsch Pyrjews \"Der Idiot\" (1958) und Pyrjews und Kirill Lawrows Version der \"Brüder Karamasow\" (1968). Von 1972 bis 1990 erschien, von Georgi Fridlender", "section_level": 3}, {"title": "Übersetzungen ins Deutsche und in andere Sprachen.", "content": "Als die früheste deutsche Übersetzung gilt ein Auszug aus \"Arme Leute\", den Wilhelm Wolfsohn nur wenige Monate nach Erscheinen des russischen Originals in seiner Zeitschrift \"Russische Revue\" veröffentlicht hat. Umfangreiche Übertragungen von Dostojewskis Arbeiten ins Deutsche begannen jedoch erst nach dem Tod des Autors. Den Anfang machte Wilhelm Henckel mit \"Raskolnikow\" (1882); es folgten Übersetzungen u. a. der Romane \"Die Brüder Karamasow\" (1884, ungenannter Übersetzer), \"Erniedrigte und Beleidigte\" (1885, Constantin Jürgens), \"Junger Nachwuchs\" (\"Der Jüngling\"; 1886, W. Stein), \"Die Besessenen\" (Herbert Putze, 1888), \"Der Idiot\" (August Scholz 1889) und 1890 schließlich Hans Mosers Fassung von \"Schuld und Sühne\", die diesem Roman für lange Zeit einen unglücklich übersetzten Titel aufprägte. Bereits acht Jahre nach Dostojewskis Tod lagen damit alle fünf großen Romane sowie viele seiner kleineren Arbeiten in deutscher Fassung vor. Weitere frühe deutsche Übersetzer waren L. A. Hauff und Paul Styczynski. 1899 erschien auch die erste deutsche Dostojewski-Biografie. Im frühen 20. Jahrhundert übersetzte Elisabeth Kaerrick unter dem Pseudonym \"E. K. Rahsin\", unterstützt von ihrer Schwester Lucy Moeller und Arthur Moeller van den Bruck, Dostojewskis Gesamtwerk. Die Reihe umfasst 22 Bände und sieben Zusatzbände und erschien zwischen 1906", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Rezeption.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Theologie, Philosophie, Psychologie und Gesellschaft.", "content": "Der Einfluss, den Dostojewski auf die abendländische Geistes- und Literaturgeschichte ausgeübt hat, ist immens und in zahllosen wissenschaftlichen Publikationen beschrieben worden. Friedrich Nietzsche dürfte – in französischen Übersetzungen – \"Erniedrigte und Beleidigte\", \"Aufzeichnungen aus einem Totenhaus\", \"Der Idiot\" und \"Die Dämonen\" gelesen haben. Er bewunderte Dostojewskis psychologischen Scharfblick und empfand ihn als „würdigen Gegner“. In der Auseinandersetzung mit Dostojewskis Romanen bot sich ihm Gelegenheit, sein eigenes hochambivalentes Verhältnis zum Christentum abzuarbeiten. Viele von Nietzsches Schriften, darunter \"Der Antichrist\" (1894), sind unmittelbare Früchte dieser Rezeption. Auch die Theoretiker des russischen Symbolismus, wie Dmitri Mereschkowski, vertraten eine an Dostojewski angelehnte Religionsphilosophie. Im deutschen Sprachraum erlangte Dostojewskis Gottesverständnis über Eduard Thurneysens und Karl Barths dialektische Theologie großen Einfluss auf das evangelische Denken. Hermann Hesse verstand \"Die Brüder Karamasow\" als Prophezeiung des Unterganges des europäischen Geistes. Dostojewskis mehrdeutige Sentenz \"„Wir sind Revolutionäre (...) aus Konservatismus“\" wurde 1921 von Thomas Mann aufgegriffen und in das Schlagwort einer „konservativen Revolution“ umgemünzt; Arthur Moeller", "section_level": 3}, {"title": "Literatur.", "content": "Dostojewski gilt als Neubegründer der europäischen Romanliteratur, eine Position, die ‒ je nach Autor ‒ allerdings auch Diderot (\"Rameaus Neffe\", 1805) und Flaubert (\"Madame Bovary\", 1858) zuerkannt wird. Kennzeichen des modernen Romans sind die Ablösung des Helden durch Durchschnittsmenschen, die Abschaffung des allwissenden, olympischen Erzählers und die Abkehr vom chronologisch und kausal angelegten Handlungsgefüge zugunsten eines Geschehens, das sich im Bewusstsein der Figuren spiegelt. Die genealogische Reihe, mit der diese Entwicklung oft versinnbildlicht wird, führt von Dostojewski über Marcel Proust, Franz Kafka, James Joyce, André Gide und William Faulkner bis hin zum Nouveau roman. Bis auf Faulkner, in dessen Werk sich keine Hinweise darauf finden, dass er Dostojewski tatsächlich gelesen hat, waren all diese Autoren mit Werken von Dostojewski vertraut und haben ihn sehr geschätzt. Wie nach ihm Henry James, Joseph Conrad, Marcel Proust, Virginia Woolf, James Joyce und Franz Kafka beschrieb Dostojewski nicht mehr die Wirklichkeit, sondern führte in die Welt des Romans den Zweifel und die Zweideutigkeit ein. An die Stelle einer geordneten, fast wissenschaftlichen Architektur mit strikter Kausalität der Motive und Akte traten bei Dostojewski eine intuitive, irrationale Weltansicht, freie Assoziation und literarische Mittel wie Leitmotive, parallel geführte Episoden, kontrastierende Themen und Szenen. Autoren wie Thomas Mann, Virginia Woolf und Aldous Huxley haben seine Prinzipien der thematischen Komposition übernommen und weiterentwickelt. Vom Primat des Subjektiven zeugt auch Dostojewskis Präferenz für Erzähltechniken wie den inneren Monolog und das Bekenntnis; übernommen wurden diese unter anderem vom deutschen literarischen Expressionismus, besonders Paul Kornfeld und Franz Werfel, aber auch von nichtwestlichen Autoren wie z. B. Dazai Osamu. Das visionär Fantastische bei Dostojewski und seine Satire", "section_level": 3}, {"title": "Adaptionen.", "content": "Lange bevor Literatur- und Medienwissenschaftler wie Irmela Schneider die Problematik der Literaturadaption theoretisch umrissen haben, war Dostojewski sich über einige zentrale Schwierigkeiten der Transformation von Texten so genau im Klaren, dass er Warwara Obolenskaja, die 1871 eine Dramatisierung von \"Schuld und Sühne\" begann, nicht nur strategische Ratschläge, sondern auch eine elementare Theorie der Adaption geben konnte. Dostojewskis Arbeiten stellen der Adaption besondere Schwierigkeiten entgegen, und zwar nicht allein durch ihre Länge; weder ihre", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsstätten und Museum.", "content": "Das weltweit wichtigste Forschungszentrum zum Thema Dostojewski ist das \"Institute of Russian Literature\" (IRLI, „Puschkin-Haus“) in Sankt Petersburg, in dessen Archiv sich auch viele Manuskripte des Schriftstellers befinden.", "section_level": 2}, {"title": "Dostojewskis Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Gesamtausgaben.", "content": "Russisch:", "section_level": 2}, {"title": "Literatur über Dostojewski.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Biografien.", "content": "Zum Einstieg", "section_level": 2}, {"title": "Religion und Philosophie.", "content": "In deutscher", "section_level": 2}, {"title": "Dostojewski in Literatur und Film.", "content": "Viele Romane, Spiel- und Fernsehfilme haben das Leben", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Deutschsprachige Seiten In anderen Sprachen Schriften im Netz", "section_level": 1}], "src_summary": "Fjodor Michailowitsch Dostojewski (auch Dostojewskij,, wissenschaftliche Transliteration \"\"; * 11. November 1821 in Moskau; † 9. Februar 1881 in Sankt Petersburg) gilt als einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller. Seine schriftstellerische Laufbahn begann 1844; die Hauptwerke, darunter \"Schuld und Sühne\", \"Der Idiot\", \"Die Dämonen\" und \"Die Brüder Karamasow\", entstanden jedoch erst in den 1860er und 1870er Jahren. Dostojewski schrieb neun Romane, zahlreiche Novellen und Erzählungen und ein umfangreiches Korpus an nichtfiktionalen Texten. Das literarische Werk beschreibt die politischen, sozialen und spirituellen Verhältnisse zur Zeit des Russischen Kaiserreiches, das sich im 19. Jahrhundert fundamental im Umbruch befand. Dostojewski war ein Seismograph der Konflikte, in die der Mensch mit dem Anbruch der Moderne geriet. Zentraler Gegenstand seiner Werke war die menschliche Seele, deren Regungen, Zwängen und Befreiungen er mit den Mitteln der Literatur nachgespürt hat; Dostojewski gilt als einer der herausragenden Psychologen der Weltliteratur. Fast sein gesamtes Romanwerk erschien in Form von Feuilletonromanen und weist darum die für dieses Genre typischen kurzen Spannungsbögen auf, wodurch es trotz seiner Vielschichtigkeit und Komplexität selbst für unerfahrene Leser leicht zugänglich ist. Seine Bücher wurden in mehr als 170 Sprachen übersetzt.", "tgt_summary": "费奥多尔·米哈伊洛维奇·陀思妥耶夫斯基(,拉丁化:Fyodor Mikhailovich Dostoevsky,1821年-11月11日-1881年-2月9日,合儒略历1821年10月30日—1881年1月28日),俄国作家,陀思妥耶夫斯基在20岁左右开始写作,第一本长篇小说《穷人》在1846年出版,当时25岁。陀思妥耶夫斯基的重要作品有《罪与罚》(1866年)、《白痴》(1869年)以及《卡拉马佐夫兄弟》(1880年)。陀思妥耶夫斯基共写了11本长篇小说、3篇中篇小说及17篇短篇小说,其文学风格对20世纪的世界文坛产生了深远的影响。", "id": 2493304} {"src_title": "Julian Green", "tgt_title": "祖利安·格連", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jugend und erster Profivertrag.", "content": "Green wurde als Sohn einer Deutschen und eines Afroamerikaners in Tampa im US-Bundesstaat Florida geboren. Im Alter von zwei Jahren kam er mit seiner Mutter nach Deutschland. Er wuchs im oberbayerischen Miesbach auf, begann dort in den Jugendmannschaften des FC Miesbach und der SG Hausham mit dem Fußballspielen, bevor er 2009 in die Jugendabteilung des FC Bayern München wechselte. Zur Saison 2013/14 rückte Green, der zu diesem Zeitpunkt noch in der A-Jugend (U19) hätte spielen können, in die zweite Mannschaft auf. Bei seinem Debüt am 17. Juli 2013 beim 4:2-Sieg bei den Würzburger Kickers erzielte er zwei Tore. In der viertklassigen Regionalliga Bayern wurde Green Stammspieler und empfahl sich mit drei weiteren Doppeltorerfolgen und einem Dreifachtorerfolg bis zum November für die Profimannschaft. Am 8. November 2013 erhielt er einen bis zum 30. Juni 2017 datierten Profivertrag. Am 27. November 2013 debütierte er in der ersten Mannschaft beim 3:1-Auswärtssieg im Champions-League-Spiel gegen ZSKA Moskau, als er in der 88. Spielminute für Mario Götze eingewechselt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Leihe zum Hamburger SV.", "content": "Am 1. September 2014 wechselte Green bis zum Ende der Spielzeit 2014/15 auf Leihbasis zum Hamburger SV. Am 14. September 2014 debütierte er unter Mirko Slomka bei der 0:2-Niederlage im Auswärtsspiel gegen Hannover 96 eine Halbzeit lang in der Bundesliga, bevor er zur zweiten Halbzeit durch Artjoms Rudnevs ersetzt wurde. Unter dem neuen Trainer Josef Zinnbauer wurde Green im weiteren Verlauf der Hinrunde lediglich viermal eingewechselt und stand des Öfteren nicht im 18-Mann-Kader. Nachdem sich Green im Februar 2015 geweigert hatte, in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Nord zu spielen, soll ihm der Verein laut eigener Aussage eine Abmahnung vorgelegt haben. Am 7. März 2015 lief Green einmal in der zweiten Mannschaft auf. In der ersten Mannschaft kam er in der Rückrunde zu keinem Einsatz.", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr zum FC Bayern München.", "content": "Nach seiner Rückkehr nach München sollte Green vorerst für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Bayern spielen und auch am Training unter Trainer Heiko Vogel teilnehmen. Am 23. Oktober 2015 gelangen ihm erstmals im Seniorenbereich, beim 4:1-Sieg im Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg II, drei Tore in einem Ligaspiel. Sein erstes Spiel bei den Profis unter Pep Guardiola seit seiner Rückkehr absolvierte Green am 9. Dezember 2015, als er beim 2:0-Auswärtssieg gegen Dinamo Zagreb am letzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase in der Startelf stand. Am Ende der Spielzeit wurde Green jeweils ohne Einsatz erstmals Deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger. In der Vorbereitung auf die Saison 2016/17 erzielte Green unter dem neuen Trainer Carlo Ancelotti beim 4:1-Sieg gegen Inter Mailand im International Champions Cup drei Tore. In der ersten DFB-Pokal-Runde kam er beim 5:0-Sieg beim FC Carl Zeiss Jena erstmals seit Dezember 2015 wieder in einem Pflichtspiel zum Einsatz, als er in der 66. Spielminute für Franck Ribéry eingewechselt wurde. Nachdem Green in den folgenden Liga- und Champions-League-Spielen nicht zum Einsatz gekommen war, erzielte er beim 3:1-Sieg gegen den FC Augsburg in der zweiten Pokalrunde sein erstes Pflichtspieltor für die Profis.", "section_level": 3}, {"title": "Wechsel zum VfB Stuttgart.", "content": "Zum 1. Januar 2017 wechselte Green zum VfB Stuttgart und unterzeichnete bei dem in der Vorsaison in die 2. Bundesliga abgestiegenen Verein einen bis zum 30. Juni 2019 datierten Vertrag. Am 6. Februar 2017 erzielte er mit dem Treffer zum 2:0-Endstand in der 20. Minute im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf sein erstes Pflichtspieltor für den VfB. Am Ende der Saison 2016/17 kehrte er mit Stuttgart als Zweitligameister in die Bundesliga zurück.", "section_level": 3}, {"title": "SpVgg Greuther Fürth.", "content": "Am 31. August 2017 verlieh der VfB Stuttgart Green bis zum Saisonende 2017/18 an die SpVgg Greuther Fürth. Zur Saison 2018/19 erwarb die SpVgg Greuther Fürth die Transferrechte an Green und stattete ihn mit einem Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2020 aus. Am 15. Juni 2020 verlängerte er seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2021.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Green debütierte am 15. Februar 2011 in der deutschen U16-Nationalmannschaft, die in Paphos die Auswahlmannschaft Zyperns mit 4:0 besiegte und erzielte mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 in der 33. Minute auch sein erstes Länderspieltor. In der Begegnung zwei Tage später, beim 6:0-Sieg erneut gegen die Auswahlmannschaft Zyperns, wirkte er ebenso mit wie in den mit 5:0 und 2:0 gewonnenen Begegnungen am 15. und 17. März 2011 gegen die Auswahlmannschaft Rumäniens. Für die U17-Nationalmannschaft Deutschlands bestritt er lediglich am 12. und 15. November 2011 zwei Länderspiele, die in Baku mit 3:1 und 4:0 gegen die Auswahlmannschaft Aserbaidschans gewonnen wurden. Nach einem Länderspiel für die US-amerikanische U18-Nationalmannschaft, für die er sich kurzfristig entschieden hatte, kehrte er wieder zum DFB zurück. Am 14. August 2013 debütierte er für die U19-Nationalmannschaft, die in Groesbeek mit 6:1 gegen die Niederlande gewann. Im November 2013 wurde Green von Jürgen Klinsmann für die A-Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten eingeladen. Er sagte seine Teilnahme allerdings ab, da er später entscheiden wolle, ob er künftig für den DFB oder die USSF spielen werde. Im März 2014 teilte Green mit, dass er zukünftig für die US-amerikanische Nationalmannschaft auflaufen wolle: „Das war natürlich eine große Entscheidung und ich habe lange Zeit mit meiner Familie darüber gesprochen. Ich habe tiefe Wurzeln in den USA und bin sehr stolz, die Vereinigten Staaten zu repräsentieren.“ Mit Einwechslung in der 59. Minute für Brad Davis debütierte Green am 2. April 2014 in der A-Nationalmannschaft, die in Glendale 2:2 gegen die Auswahl Mexikos spielte. Mit fast 19 Jahren wurde er von Jürgen Klinsmann in den Kader für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien berufen. Im Achtelfinale gegen die Auswahl Belgiens kam er zu seinem dritten Länderspieleinsatz. In seinem ersten WM-Spiel erzielte er mit dem Treffer zum 1:2-Endstand in der 107. Minute auch sein erstes Länderspieltor für die A-Nationalmannschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Julian Wesley Green (* 6. Juni 1995 in Tampa, Florida) ist ein deutschamerikanischer Fußballspieler. Überwiegend in Oberbayern aufgewachsen und beim FC Bayern München ausgebildet, steht er aktuell beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth unter Vertrag. Nachdem er im Juniorenbereich noch meist für Deutschland gespielt hatte, ist er seit 2014 US-amerikanischer Nationalspieler und nahm mit der Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien teil.", "tgt_summary": "朱利安·韦斯利·格林(英语:Julian Wesley Green,1995年-6月6日)是一位美国足球运动员,场上可司职翼锋或前锋。现为德国足球乙级联赛球队格雷特霍夫及美国国家足球队球员。", "id": 1108601} {"src_title": "Kindersegnung Jesu", "tgt_title": "耶稣有关小孩的教导", "src_document": [{"title": "Theologische Deutung.", "content": "Jesus offenbart sich gegen den Widerstand seiner Jünger als Freund der Kinder und spricht ihnen das Reich Gottes als Eigentum zu. Daher ist diese Geschichte zunächst die Grundlage für die Wertschätzung von Kindern im Christentum. Weil der Text eine der wenigen Stellen des Neuen Testaments zur Stellung von Kindern in der Gemeinde ist, spielte er wirkungsgeschichtlich eine gewisse Rolle in der Diskussion um die Kindertaufe. Grundsätzlich gibt es zwei Positionen: 1. Kirchen, die die Kindertaufe ablehnen, betonen, dass der Satz \"„...denn solchen gehört das Reich Gottes“\" über ungetauften Kindern ausgesprochen wird. Für manche Kritiker der Kindertaufe bedeutsam ist auch, dass Jesus die Kinder nicht tauft beziehungsweise ihre Taufe nicht veranlasst, sondern den Kindern „nur“ die Hände auflegt und sie segnet. 2. Für Kirchen, welche die Kindertaufe üben, ist die Kindersegnung Beleg dafür, dass bereits Kinder alle Eigenschaften haben, um zu Jesus kommen zu dürfen. Deshalb können sie auch getauft werden, zumal die Zuwendung und der Segen des Messias andere Qualität habe als der Segen der Kirche. Die Taufe der Kinder liegt für sie im Auftrag des auferstandenen Christus begründet, wogegen weder bei der Kindersegnung Jesu noch anderswo ein Auftrag zur speziellen Kindersegnung erfolgt. Weil der Kirche das Segnen von Menschen im Allgemeinen geboten ist, wird eine Kindersegnung von nahezu allen Kirchen praktiziert. Insbesondere Kirchen, die keine Kindertaufe praktizieren, haben oft einen eigenen Ritus der Kindersegnung.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Thema der Kindersegnung fand u. a. musikalische Aufnahme in Johannes Freders Choral: Ach lieber Herre Jesu Christ, (EG 203) sowie in Cornelius Beckers Lasset die Kindlein kommen. In der bildenden Kunst erregte Rembrandts Gemälde \"Lasset die Kinder zu mir kommen\" Aufsehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kindersegnung ist eine biblische Erzählung: Die Synoptiker berichten übereinstimmend, dass Kinder zu Jesus gebracht wurden, \"„damit er sie anrühre“\". Welche Absichten damit konkret verbunden waren, wird in den genannten Berichten nicht erwähnt. Die Jünger Jesu stellen sich diesem Begehren in den Weg, was jedoch von Jesus massiv getadelt wird. In diesem Zusammenhang fällt das bekannte Jesus-Wort: \"„Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen“\". Die Jünger geben daraufhin ihren Widerstand auf. Jesus umarmt die Kinder, legt ihnen die Hände auf und segnet sie (; ; ).", "tgt_summary": "耶稣关于小孩子的教导(耶稣为小孩祝福),几次出现在新约四福音书中,和伪经多马福音。", "id": 1138342} {"src_title": "Deutsche Botschaft Moskau", "tgt_title": "德国驻俄罗斯大使馆", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Botschaft bis 1941.", "content": "Der Deutsche Botschafter im Russischen Reich residierte bis 1914 in Sankt Petersburg (Petrograd). Erst unter Botschafter Wilhelm von Mirbach-Harff erfolgte der Umzug nach Moskau in die Villa Berg (Deneschni Pereulok 5, heute Sitz der italienischen Botschaft). Am 6. Juli 1918 wurde von Mirbach-Harff im Gebäude der deutschen Botschaft in Moskau von Jakow Blumkin und Nikolai Andrejew erschossen. Kommissarischer Nachfolger von Mirbach-Harffs als deutscher Botschafter wurde für kurze Zeit Karl Helfferich. Als Botschafter fungierte ab 1921 dann Kurt Wiedenfeld. Ab 1922 war es Ulrich von Brockdorff-Rantzau, der sich bemühte, ein gutes Verhältnis zur Sowjetunion aufzubauen, zugleich aber eine zu enge Anlehnung Deutschlands an sie zu vermeiden. Der militärischen Kooperation beider Staaten trat er energisch entgegen, was ihn vor allem in Konflikt mit der deutschen Heeresleitung brachte. Brockdorff-Rantzau trug wesentlich zum Zustandekommen des Berliner Vertrags (1926) zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion bei. Nach dem Tod Brockdorff-Rantzaus 1928 folgte Herbert von Dirksen. Ihm gelang es nicht, das deutsch-sowjetische Verhältnis nachhaltig zu verbessern. Rudolf Nadolny folgte Dirksen im August 1933 auf dem Botschafterposten in Moskau, trat aber wegen der ihm zu sowjetfeindlichen Außenpolitik seiner Regierung schon 1934 wieder zurück. Sein Nachfolger Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg trat für eine Verständigung zwischen Deutschland und der UdSSR ein und war maßgeblich am Zustandekommen des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts vom August 1939 beteiligt. Er versuchte, den deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 zu verhindern. Er warnte, die UdSSR sei militärisch stark und ihre Industriereserven praktisch unangreifbar. Nach dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion 1941 wurde die Botschaft geschlossen, Schulenburg in Moskau einige Wochen interniert und dann an der türkischen Grenze abgeschoben.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Diplomatische Beziehungen zwischen der DDR und der Sowjetunion bestanden vom 15. Oktober 1949 bis zum Ende der DDR 1990 (siehe Liste der Botschafter der DDR). DDR-Botschaft und Kanzlei waren am Lenin-Prospekt untergebracht. Nachdem die Sowjetunion am 25. Januar 1955 den Kriegszustand mit Deutschland für beendet erklärt hatte, kehrten die letzten deutschen Soldaten aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück. Daraufhin unterhielt die Sowjetunion ab September 1955 diplomatische Beziehungen auch zur Bundesrepublik Deutschland, da diese darin auch ein mögliches Mittel zur Überwindung der Spaltung Deutschlands und zur Wiederherstellung der deutschen Einheit sah. Erster Botschafter war Wilhelm Haas. Die bundesdeutsche Botschaft residierte ab 1956 in einer kleinen Gründerzeitvilla (erbaut von Iwan Abramowitsch Morosow) an der uliza Bolschaja Grusinskaja 17. Auf den deutschen Ingenieur Horst Schwirkmann, der in der Deutschen Botschaft Moskau Abhörwanzen bei den Telefonanlagen Mitte der 1950er entdeckt hatte, wurde 1964 ein Attentat verübt.", "section_level": 2}, {"title": "Neubau ab 1984.", "content": "Die Gebäude des Botschaftskomplexes und die Außenanlagen an der uliza Mosfilmowskaja 56 wurden von 1984 bis 1992 nach Plänen der Architekten Hans Mensinga und Dieter Rogalla & Partner (beide ehemalige Mitarbeiter des renommierten Hamburger Architekturbüros Spengelin) ausgeführt. Die Bauleitung oblag der Bundesbaudirektion, ausführendes Unternehmen war Hochtief. Im Laufe der Bauarbeiten mussten zunehmend Handwerker aus Deutschland beauftragt werden, da vor Ort die gewünschten Kompetenzen nicht vorhanden waren. Ebenso mussten sämtliche Materialien für den Innenausbau wegen vor Ort schlechter Verfügbarkeit und aus Qualitätsgründen aus Deutschland angeliefert werden. Die Kunst am Bau stammt von Franz Bernhard, Barbara Haim und Robert Schad. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 186 Millionen Deutsche Mark. Die neu erbaute Botschaft blieb auch nach der Wiedervereinigung Sitz der diplomatischen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Deutsche Botschaft Moskau ist die diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation. Sie liegt im Westlichen Verwaltungsbezirk der russischen Hauptstadt Moskau an der uliza Mosfilmowskaja 56. Botschafter ist seit 2019 Géza Andreas von Geyr.", "tgt_summary": "德国驻俄罗斯大使馆(, )是德意志联邦共和国向俄罗斯联邦派驻的最高级别外交代表机构,馆址设于俄罗斯首都莫斯科西行政区的莫斯科电影制片厂街56号。现任为2014年3月上任的。", "id": 314560} {"src_title": "Jebsen Group", "tgt_title": "捷成洋行", "src_document": [{"title": "Einzelheiten.", "content": "Das Unternehmen Jebsen & Co. wurde in Hongkong im März 1895 von zwei aus Apenrade (seinerzeit preußischer Landkreis) stammenden Vettern zweiten Grades, Jacob Jebsen und Heinrich Jessen, gegründet. Jebsen & Co. begann zunächst als Schifffahrtsagentur der Reederei von Jebsens Vater, der eine Flotte von vierzehn Küstendampfern an der chinesischen Küste betrieb. 1897 erhielten sie für Jahrzehnte die florierende Vertretung der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik für Hongkong und Südchina. Das Arbeitsfeld weitete sich rasch zu einem auf China spezialisierten Handelsunternehmen aus. Im Januar 1909 eröffnete die Tochtergesellschaft Jebsen & Jessen Hamburg, um den Handel des Unternehmens in Europa zu koordinieren. Im Dezember 1963 wurde die Jebsen & Jessen Gruppe als Dachgesellschaft für den Betrieb der Tochterunternehmen in Singapur und Malaysia gegründet. Bis heute liegt der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit in Ostasien, wobei der Fokus von Jebsen & Co. auf dem chinesischen Festland liegt und Jebsen & Jessen besonders in Südostasien vertreten sind. Die Jebsen Group als Dachgesellschaft ist mit Tochtergesellschaften in Australien, Bangladesch, Singapur, Malaysia, Indonesien, Thailand, den Philippinen, Vietnam, Dänemark, Deutschland, Saudi-Arabien, Sri Lanka, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den Vereinigten Staaten vertreten. Die Hauptgeschäftsbereiche der Gruppe sind auf die Bereich Konsumartikel, Industriegüter, Getränke und Luxusprodukte verteilt. Die gesamte Jebsen Group erwirtschaftete im Jahr 2017 einen Umsatz von 13,4 Milliarden Hongkong-Dollar (umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro). Seit dem Jahr 1955 handelte Jebsen in Hongkong mit Automobilen der Marke Porsche. Die Konzernsparte Jebsen Motors unterhält heute mehrere große Porsche-Zentren in China und bezeichnet sich selbst als einen der größten Porsche-Händler weltweit. Unter der Marke \"Blue Girl Beer\" vertreibt Jebsen seit 1906 Bier. In Hongkong zählt die Marke laut eigener Aussage zu den führenden Bieren. Das Markenzeichen der Unternehmensgruppe ist eine Variation des Wappens von Apenrade, der Heimatstadt der Gründer – es zeigt drei umkränzte Makrelen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Jebsen Group, bestehend aus den Schwesterunternehmen Jebsen & Jessen (SEA) und Jebsen & Co. ist ein familiengeführtes Hongkonger Handels- und Logistikunternehmen.", "tgt_summary": "捷成集团(英语:Jebsen Group,又名捷成洋行)为一香港商业集团,由丹麦商人捷成兄弟 (Jacob & Heinrich Jebsen) 于1895年在香港成立,是香港开埠早期设置的洋行之一并持续屹立至今,有着124年的悠久历史。集团在中国大陆、香港、澳门、台湾均有业务。目前,捷成广泛涉猎包括饮料、消费品、工业、汽车、物流及捷成资本在内的多个商业领域,为区域市场持续引进最优质的产品、服务、投资与解决方案。捷成在澳洲、东南亚、丹麦、德国等地有姐妹公司,集团总部设于香港,业务网络覆盖中国内地、澳门及台湾。捷成集团标志是一个由并行的三条鲭鱼组成的图案,从创办人故乡丹麦奥本罗的盾徽演变而来。", "id": 3023692} {"src_title": "Tee-Pferde-Straße", "tgt_title": "茶马古道", "src_document": [{"title": "Waren.", "content": "Die wichtigsten Güter waren Tee aus China, von dem der größere Teil nach Tibet und der kleinere Teil nach Indien ging, und Pferde aus Tibet, die in China vor allem für die Armee (im Süden des Reiches) gebraucht wurden. Der Teehandel erklärt sich daraus, dass es vor 1830 in Indien noch keinen Teeanbau gab. Tibet bezog zudem Salz aus China. Transportiert wurden auch Seide aus China und Opium nach China.", "section_level": 1}, {"title": "Routen.", "content": "Genau genommen bestand die Tee-Pferde-Straße zu einem großen Teil Saumpfaden und hatte mehrere Varianten. Pferde wurden zwar als Ware über diese Pfade geführt, aber als Lasttiere dienten wie in vielen anderen Gebirgsregionen Maultiere. Nicht wenige Karawanen bestanden aus Trägern. Die nördlichen Routen, von Chengdu in Sichuan nach Westen und aus Dali () in Yunnan nach Nordwesten, vereinigten sich im Kreis Markam (; ) im Osten Tibets in Chengguan () am Oberlauf des Mekong und führten von dort südlich des Oberlaufs des Saluen nach Lhasa (). Von dort ging es über Gyangzê ( und den Pass Nathu La () durch Sikkim nach Kalkutta in Bengalen. Von Chengdu oder Dali waren es bis Lhasa etwa 2000 km, bis Kalkutta etwa 3000 km, aus den Hauptteeanbaugebieten im Süden und Osten Yunnans noch ein paar hundert Kilometer mehr. Weniger stark benutzt wurden die südlichen Routen nach Indien, die von Dali durch den Norden Myanmars, Nagaland und das Brahmaputra-Ganges-Delta Kalkutta erreichten. Sie waren zwar kürzer und passierten geringere Höhen als die nördlichen, dafür aber mehr Grenzen und die Gebiete unkontrollierter Bergvölker. Und Tibet lag abseits dieser Routen. Da Tibet der Pferdeexporteur war, sind sie nicht der Tee-\"Pferde\"-Straße zuzurechnen. Nördliche wie südliche Routen vermieden das besonders unwegsame Gebirge Hengduan Shan ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im 7./8. Jahrhundert kamen die Tibeter auf den Geschmack von sogenanntem Ziegeltee aus Yunnan. Als Tauschware bot man Pferde, da diese in Teilen Südchinas äußerst rar waren. Ein Kriegspferd hatte den Gegenwert von 20 bis 60 kg Tee. So kam in der Tang-Dynastie (618–907) der Handel zwischen Tibet und Yunnan in Schwung. Seine Blüte hatte er in der Song-Zeit, als Kontrollposten bis zu 2000 Händler am Tag zählten und teilweise um die 7.500 Tonnen Tee pro Jahr nach Lhasa gebracht wurden. Unter der mongolischen Herrschaft (Yuan-Dynastie, 1279–1368) brach der Handel etwas ein. Unter den Ming-Kaisern (1368–1644) erholte er sich wieder, wurde aber zunehmend reglementiert. Die Mandschu-Herrscher (Qing-Dynastie) schließlich verboten 1735 den Import von Pferden. Und als nach 1840 die Teeproduktion in Indien in Gang kam, ging das Land südlich des Himalaya als Markt für chinesischen Tee verloren, Tibet aber nicht. Mit dem Bau von Landstraßen in Tibet in den 1960er Jahren endete der Karawanenverkehr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tee-Pferde-Straße (, auch: ) war ein Handelsweg zwischen den chinesischen Provinzen Yunnan () und Sichuan () im Osten und Tibet und Indien im Westen. Manchmal wird sie auch \"Südliche Seidenstraße\" genannt. Von den zahlreichen Teerouten, die von den Teeanbaugebieten in diesen beiden Provinzen in alle Himmelsrichtungen führten, hatte sie die größten landschaftlichen Hindernisse zu überwinden. Sie kreuzte mehrere Gebirgskämme von bis zu mehr als 4000 Meter Höhe und mehrere große Flüsse. Acht Monate pro Jahr war sie wegen verschneiter Pässe unterbrochen.", "tgt_summary": "茶马古道是可与“丝绸之路”相媲美的中国古代商业路网,位处于中国西南部的横断山区与青藏高原之间,起自中国四川省的成都、雅安,云南省的昆明、普洱等地,终点为西藏自治区的拉萨以及东南亚等地。路网遍布四川省、云南省、贵州省和西藏自治区,横跨长江(金沙江)、澜沧江、怒江及雅鲁藏布江等四大流域,是内地汉族地区与边疆少数民族地区经济往来的一种重要方式,为中国西南地区各民族间互通有无,进行经济、文化交流的纽带。", "id": 748198} {"src_title": "Oscarverleihung 2014", "tgt_title": "第86屆奧斯卡金像獎", "src_document": [{"title": "Preisträger und Nominierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film.", "content": "12 Years a Slave – Brad Pitt, Dede Gardner, Jeremy Kleiner, Steve McQueen, Anthony Katagas", "section_level": 2}, {"title": "Beste Regie.", "content": "Alfonso Cuarón – Gravity", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller.", "content": "Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin.", "content": "Cate Blanchett – Blue Jasmine", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller.", "content": "Jared Leto – Dallas Buyers Club", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin.", "content": "Lupita Nyong’o – 12 Years a Slave", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Originaldrehbuch.", "content": "Spike Jonze – Her", "section_level": 2}, {"title": "Bestes adaptiertes Drehbuch.", "content": "John Ridley – 12 Years a Slave", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kamera.", "content": "Emmanuel Lubezki – Gravity", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Szenenbild.", "content": "Beverley Dunn, Catherine Martin – Der große Gatsby \"(The Great Gatsby)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Kostümdesign.", "content": "Catherine Martin – Der große Gatsby \"(The Great Gatsby)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Make-up und beste Frisuren.", "content": "Adruitha Lee, Robin Mathews – Dallas Buyers Club", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik.", "content": "Steven Price – Gravity", "section_level": 2}, {"title": "Bester Filmsong.", "content": "„Let It Go“ aus Die Eiskönigin – Völlig unverfroren \"(Frozen)\" – Kristen Anderson-Lopez, Robert Lopez", "section_level": 2}, {"title": "Bester Schnitt.", "content": "Alfonso Cuarón, Mark Sanger – Gravity", "section_level": 2}, {"title": "Beste Tonmischung.", "content": "Niv Adiri, Christopher Benstead, Skip Lievsay, Chris Munro – Gravity", "section_level": 2}, {"title": "Bester Tonschnitt.", "content": "Glenn Freemantle – Gravity", "section_level": 2}, {"title": "Beste visuelle Effekte.", "content": "Neil Corbould, Chris Lawrence, Dave Shirk, Tim Webber – Gravity", "section_level": 2}, {"title": "Bester Animationsfilm.", "content": "Die Eiskönigin – Völlig unverfroren \"(Frozen)\" – Chris Buck, Peter Del Vecho, Jennifer Lee", "section_level": 2}, {"title": "Bester fremdsprachiger Film.", "content": "La Grande Bellezza – Die große Schönheit \"(La grande bellezza)\", Italien – Paolo Sorrentino", "section_level": 2}, {"title": "Bester animierter Kurzfilm.", "content": "Mr Hublot – Alexandre Espigares, Laurent Witz", "section_level": 2}, {"title": "Bester Kurzfilm.", "content": "Helium – Anders Walter und Kim Magnusson", "section_level": 2}, {"title": "Bester Dokumentarfilm.", "content": "20 Feet from Stardom – Gil Friesen, Morgan Neville, Caitrin Rogers", "section_level": 2}, {"title": "Bester Dokumentar-Kurzfilm.", "content": "The Lady in Number 6 – Malcolm Clarke, Nicholas Reed", "section_level": 2}, {"title": "Ehren-Oscars.", "content": "Die vom Board of Governors der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bestimmten Ehrenpreisträger wurden bereits am 16. November 2013 bei den fünften \"Governors Awards\" ausgezeichnet. Die Preisträger bei diesem Galadinner im Ray Dolby Ballroom des Hollywood & Highland Center waren:", "section_level": 1}, {"title": "In Memoriam.", "content": "Wie jedes Jahr wurde auch 2014 Verantwortlichen im Bereich Kino durch einen kurzen Film gedacht, die im letzten Jahr verstorben sind. In der Reihenfolge, in der sie im Filmbeitrag zu sehen waren, waren das: Am Ende des Segments sang die Sängerin und Schauspielerin Bette Midler das Lied „Wind beneath my Wings“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 86. Verleihung der Oscars () fand am 2. März 2014 im Dolby Theatre in Los Angeles statt.", "tgt_summary": "第86届奥斯卡金像奖(英语:86th Academy Awards)是美国电影艺术与科学学会为表彰2013年度杰出电影所颁发的奖项,颁奖典礼订于2014年3月2日在加州洛杉矶好莱坞的杜比剧院举行,本届颁奖典礼为避免受到在俄国索契举办的2014年冬季奥林匹克运动会影响,因此较往年延后一周进行。颁奖典礼由美国广播公司负责转播工作,并由艾伦·狄珍妮继2007年第79届奥斯卡金像奖后再度接下主持棒。此届的主题为「英雄」,向历年来在电影中曾出现的超级英雄以及塑造英雄的电影人致敬。", "id": 826214} {"src_title": "Alma Deutscher", "tgt_title": "阿尔玛·多伊彻", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alma ist die Tochter von Janie Steen und des israelischen Sprachwissenschaftlers Guy Deutscher. Musikalisch geprägt ist sie durch ihre Mutter, die eine Ausbildung als Organistin an der Oxford University genoss, und ihren Vater, der eine Ausbildung als Flötist beendet hat. Sie soll bereits im Alter von zwei Jahren die Bedeutung der Tasten auf dem Klavier erkannt haben. In ihren ersten Lebensjahren war Alma Gegenstand von Sprachexperimenten ihres Vaters, die mit seiner professionellen Forschung zusammenhingen. Wie in \"The Nation\" berichtet, achtete er darauf, ihr nie zu sagen, dass der Himmel „blau“ sei, um zu verstehen, warum alte Kulturen diesen Begriff nie für den Himmel verwendeten. Ihre Wahrnehmungen, die vor allem den klaren Himmel als „weiß“ bezeichnen, wurden 2010 in Guy Deutschers Buch \"Through the Language Glass: Why the World Looks Different in Other Languages\", beschrieben. Deutscher erhält Hausunterricht. Ihre musikalische Ausbildung konzentrierte sich auf Komposition und Improvisation, wie Robert Gjerdingens Analyse der kreativen Methoden des Musikunterrichts für Kinder im Italien des 18. Jahrhunderts beschreibt. Laut dem Buch \"Musical Prodigies: Interpretations from Psychology, Education, Musicology, and Ethnomusicology\", empfahl Professor Gjerdingen ihren Eltern den renommierten Schweizer Improvisator Rudolf Lutz, der sie dann mit dem Schweizer Musiker Tobias Cramm in Verbindung brachte. Gjerdingen schickte Übungen und kommentierte technische Aspekte von Almas Komposition, während Alma Improvisationsunterricht von Cramm über Skype erhielt, wobei das Paar die pädagogische Methode der italienischen Partimenti des 18. Jahrhunderts nutzte, instruktive Basslinien für Harmonielehre, Kontrapunkt und Improvisation. Deutscher erhielt privaten instrumentalen Unterricht in Klavier und Violine von zwei Lehrern der Yehudi Menuhin School in Surrey. Im Alter von neun Jahren komponierte sie ein Violinkonzert, das sie als Solistin mit der nordspanischen Oviedo Filarmonía uraufführte und dann auch mit dem Israel Philharmonic Orchestra spielte. 2012 wurde ihre Oper \"The Sweeper of Dreams\" bei der English National Opera in London zu einem Wettbewerb eingereicht, verpasste aber den Finaleinzug. Dennoch wurde die Oper in Israel im August 2012 uraufgeführt. Die Uraufführung der zweiten Oper, \"Cinderella\" \"(Aschenputtel)\", fand ebenfalls in Israel im Jahre 2015 statt. In einer Bildungssendung im israelischen Fernsehen des israelischen Pianisten Arie Vardi im Jahre 2014 erläuterte Alma Deutscher u. a. die Hintergründe der ersten Oper. Seit 2015 betreut Martin Campbell-White als Mentor Alma Deutscher. Er hatte u. a. schon Sir Simon Rattle entdeckt und gefördert. Zum Jahreswechsel 2016/17 wurde eine Orchesterfassung ihrer Oper \"Cinderella\" vier Mal im Casino Baumgarten in Wien unter der Schirmherrschaft von Zubin Mehta aufgeführt. Im Vorfeld der Opernaufführung begleitete Alan Yentob Alma Deutscher ein Jahr lang für eine Dokumentation, die am 4. September 2017 unter dem Titel „Finding Cinderella“ auf BBC1 ausgestrahlt wurde. Deutscher lebt seit 2018 mit ihren Eltern in Wien.", "section_level": 1}, {"title": "\"The Sweeper of Dreams / Der Traumfeger\" (2012).", "content": "Deutschers erste vollendete Oper ist eine kurze Arbeit basierend auf Neil Gaimans Geschichte \"The Sweeper of Dreams,\" adaptiert mit dem Text nach einem Libretto von Elizabeth Adlington. Sie wurde zu einem Wettbewerb der English National Opera eingereicht, wo die Komposition knapp nicht ins Finale gelangte. Teile der Partitur kamen Deutscher im Traum. Die Uraufführung der Oper war 2013 in Israel. In der Geschichte kann der Sweeper of Dreams seinen Job nicht mehr tun, da er während der Schichten getrunken hat. Sein Arbeitgeber wirbt für einen Ersatz. Ein sechzehnjähriges Mädchen namens Alex T. Strumm bewirbt sich dafür. Ihre Interviewer verspotten sie und sind überrascht, dass sie kein Mann ist. Alex macht sich daran, ihre Eignung zu beweisen und wird schließlich eingestellt. Deutscher hat gesagt, dass sie Geschichten über Mädchen bevorzugt, die Widrigkeiten überwinden; In \"The Sweeper of Dreams\" hat die Hauptfigur „... zwei schreckliche Verbrechen begangen: das erste war, ein Kind zu sein, das zweite war weiblich zu sein. Aber trotzdem gelingt es ihr, am Ende zu triumphieren.“", "section_level": 2}, {"title": "\"Cinderella\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Kammerversion (2015).", "content": "Deutschers zweite Oper ist ein abendfüllendes Werk, das auf dem Märchen von Aschenputtel basiert. In einem Interview mit der Zeitung \"Die Zeit\" erklärte sie, dass sie 2013 mit der Arbeit an der Oper begonnen habe. Eine Kammerversion wurde zwei Jahre später, im Juli 2015, zum ersten Mal in Israel aufgeführt. Deutscher schrieb die Ouvertüre zur Oper „nur wenige Tage vor der Aufführung“ fertig. Deutscher erklärte, dass ihre Version der Geschichte sich beträchtlich vom traditionellen Märchen unterscheidet, weil Musik ein zentraler Teil der Handlung ist. Sie spielt in einem Opernhaus am Rande der Stadt, das von der bösen Stiefmutter betrieben wird. Die zwei Charakterfiguren der Stiefschwestern werden als talentlose Diven dargestellt. Obwohl Cinderella eine natürliche Komponistin ist, mit „schönen Melodien, die in ihren Kopf springen“, darf sie nicht auftreten. Der Prinz ist ein Dichter, und Cinderella stößt auf ein fesselndes Liebesgedicht, das ihr unbekannt ist und vom Prinzen geschrieben wurde. Sie ist inspiriert von dem Gedicht und setzt dessen Verse in Musik. Ihre Melodie wird dann von ihren Stiefschwestern gestohlen und bei einem Gesangswettbewerb während des Balls gesungen, allerdings mit Versen, die aufgrund einer Verwechslung mit einem Apothekenrezept für den kränkelnden König überhaupt keinen Sinn ergeben. Doch schließlich singt Cinderella ihre Melodie dem Prinzen, ohne zu wissen, dass er die Worte dazu geschrieben hat. In ähnlicher Weise ist sich der Prinz nicht bewusst, dass die Sängerin die bezaubernde Musik komponierte, zu der er seinen Text verfasste. Nachdem Cinderella um Mitternacht vom Ball flieht, sucht der Prinz nach ihr, ohne einen Glasschuh zu benutzen, wie im traditionellen Märchen, aber mit einer Melodie. Irgendwann ist das Paar vereint: „Am Ende finden sie sich wie Verse zu einer Melodie finden.“ Deutscher erklärte: „Ich wollte nicht, dass Cinderella einfach hübsch ist. Ich wollte, dass sie ihren eigenen Verstand und ihren eigenen Geist hat. Und ein bisschen wie ich. Also entschied ich, dass sie eine Komponistin sein würde.“ Deutscher sang eine Arie aus der Oper während ihres Auftritts bei Zeitgeist Minds im Jahr 2015.", "section_level": 3}, {"title": "Wiener Version (2016).", "content": "Im Dezember 2016 wurde in Wien eine umfangreichere Version der Oper uraufgeführt, mit Dirigent Zubin Mehta als Schirmherr der Produktion. Sie wurde auf Deutsch aufgeführt. Während des Jahres 2016 hatte Deutscher die Oper wesentlich überarbeitet und erweitert und für ein Ensemble von 20 Musikern orchestriert. Die Uraufführung erhielt stehende Ovationen und positive Kritiken in der österreichischen und internationalen Presse.", "section_level": 3}, {"title": "Vollversion in Kalifornien (2017).", "content": "Im Dezember 2017 wurde die Vollversion der Oper Cinderella in San José, Kalifornien, uraufgeführt. Diese Produktion der Opera San José und des Packard Humanities Institute wurde auf Englisch gesungen und mit einem großen Orchester, Chor und Tänzern aufgeführt. Deutscher re-orchestrierte die Gesamtpartitur für ein volles Orchester von 44 Musikern und hat die Musik von der Wiener Version stark erweitert und neue Musik für den Chor und die Tänzer hinzugefügt. Die Aufführungen wurden von der britischen Dirigentin Jane Glover geleitet. Während der Oper trat Deutscher sowohl an der Violine als auch am Klavier auf, wie in früheren Produktionen, und bei dieser Gelegenheit auch an der Orgel. Die fünf angesetzten Aufführungen waren innerhalb einer Stunde nach einem Beitrag auf CBS Sixty Minutes ausverkauft, und zwei weitere Aufführungen wurden arrangiert. Rezensent Heather Mac Donald nannte es eine „Oper von erstaunlichem Witz, Handwerk und musikalischer Schönheit... Die schiere Menge an orchestralen und vokalen Erfindungen ist atemberaubend...“ und sagte voraus, dass Cinderella ihren Weg zum Broadway finden würde. Diese Aufführung ist als DVD bei Sony Classical als Koproduktion der Opera of San Jose und The Packard Humanities Institute erschienen.", "section_level": 3}, {"title": "Studioversion für Kinder an der Wiener Staatsoper (2018).", "content": "Im Januar 2018 hat die Wiener Staatsoper eine Kurzfassung für Kinder von Deutschers Oper für eine viermonatige Laufzeit (Januar–Mai 2018) auf der Studiobühne uraufgeführt. Deutscher musste die Länge der Oper auf 75 Minuten verkürzen. Alle Vorstellungen waren ausverkauft.", "section_level": 3}, {"title": "Ballett zur Musik aus Cinderella (2018).", "content": "Im Oktober 2018 führt die Kinder Ballett Kompanie Berlin mit dem ID Festival Ensemble die \"Cinderella Ballet Suite\" erstmals auf, die auf der Musik der gleichnamigen Oper von Alma Deutscher basiert.", "section_level": 3}, {"title": "Kompositionsmethode.", "content": "Deutschers Melodien sollen „ungebeten und voll ausgebildet“ zu ihr kommen. Wie sie der \"Daily Mail\" sagte: „Die Musik kommt zu mir, wenn ich mich entspanne. Ich gehe und setze mich auf einen Stuhl oder lege mich hin. Ich denke gerne über Feen und Prinzessinnen und wunderschöne Kleider nach.“ Bei \"Zeitgeist Minds\" erklärt sie: „Wenn ich versuche, eine Melodie zu bekommen, kommt sie nie zu mir. Normalerweise kommt sie zu mir, wenn ich mich ausruhe oder wenn ich nur am Klavier improvisiere oder wenn ich mit meinem Springseil hüpfe oder auch wenn ich etwas anderes machen will, wenn jemand mit mir spricht oder ich versuche etwas zu tun, dann höre ich diese wunderschöne Melodie.“ „Wenn ich in improvisierender Stimmung bin“, erklärte sie in einem Interview mit dem \"Daily Telegraph\" im Juni 2016, „platzen Melodien aus meinen Fingerspitzen“. Deutscher hat ihr Springseil als „magisch“ beschrieben und als einen wichtigen Teil ihres Kompositionsprozesses: „Ich schwenke es herum, und Melodien strömen mir in den Kopf“ Ein Interview 2015 mit BBC News zeigte, wie Deutscher im Garten das Seil schwang und dabei eine improvisierte Melodie sang. Melodien erreichen sie auch in ihren Träumen, wie bei anderen klassischen Kompositionen, etwa Tartinis Sonate du Diable. Deutscher beschrieb eine solche Traumkomposition, die Themen für eine Reihe von Klaviervariationen in Es enthielt, und sagte: „Ich bin aufgewacht und wollte die Melodien nicht verlieren, also nahm ich mein Notizbuch und schrieb alles auf, was fast drei Stunden dauerte. Meine Eltern haben nicht verstanden, warum ich am Morgen so müde war und nicht aufstehen wollte.“ Sie schlafe mit einem Kassettenrekorder an ihrem Bett. Teile ihrer ersten Oper, \"The Sweeper of Dreams,\" sollen auch voll ausgeformt im Traum zu ihr gekommen sein. Deutscher soll sich auch von einem imaginären Land namens Transylvanian inspirieren lassen: „Ich habe mein eigenes Land mit einer eigenen Sprache aufgebaut und es gibt dort wunderschöne Komponisten namens Antonin Yellowsink und Ashy, Shell und Flara“. Allerdings hat Deutscher erklärt, dass ihr scheinbar spontaner Kompositionsstil die härtere Arbeit übertüncht, die mit der Schaffung größerer und komplexerer Kompositionen verbunden ist, wo die Idee oder die anfängliche Melodie nur der erste Teil eines viel längeren Prozesses ist. Bei \"Zeitgeist Minds\" erklärte sie: „Viele Leute denken, dass der schwierige Teil des Komponierens darin besteht, die Ideen zu bekommen, aber eigentlich kommt das einfach zu mir. Das Schwierige ist dann, sich mit dieser Idee hinzusetzen, sie zu entwickeln, mit anderen Ideen in einer kohärenten Art zu kombinieren. Weil es sehr einfach ist, eine Suppe von vielen Ideen zusammenzuwerfen, die miteinander keinen Sinn ergeben. Aber sich hinzusetzen und zu entwickeln und zu kombinieren, und danach zu verfeinern und es zu polieren – das dauert ewig...“ Darüber hinaus erklärte ihr Vater in einem Interview mit der israelischen Zeitung \"Haaretz\", dass Almas Inspiration durch ihr umfassendes Wissen über Harmonie unterstrichen wird. Er gab ein Beispiel für eine Passage aus einer Haydn-Sonate, die sie damals spielte, und erklärte, dass die meisten Zuhörer das Stück schön, aber mysteriös fanden, aber für Alma war das gleiche Stück ein „offenes Buch“ vertrauter harmonischer Progressionen.", "section_level": 2}, {"title": "Rezensionen und Kritik.", "content": "Die kritische Resonanz auf Deutschers Kompositionen in den ersten Jahren ihrer öffentlichen Aufmerksamkeit war vor allem auf ihr junges Alter und ihren Status als „Wunderkind“ zurückzuführen. Neuere Stellungnahmen bezogen sich stärker auf das Ausmaß ihres Talentes und die Qualität ihrer Kompositionen. Positiv über das Talent Deutschers äußerten sich die Dirigenten Simon Rattle, Daniel Barenboim und Zubin Mehta, Komponist Jörg Widmann, die Violinistin Anne-Sophie Mutter, und der Komponist und Musikwissenschaftler Ron Weidberg. Seit 2010 hat der offizielle YouTube-Kanal von Deutscher mehr als 7 Millionen Aufrufe.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Auftritte und Konzerte.", "content": "Deutscher hat ihre eigene Musik als Solistin mit Orchestern auf der ganzen Welt gespielt, darunter das Israel Philharmonic Orchestra, die Oviedo Filarmonía, das Jerusalem Symphony Orchestra, das Welsh National Opera Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra und das Wiener Kammerorchester. Im Jahr 2018 führte sie das Violinkonzert mit der Festival Sinfonietta Linz im ausverkauften Brucknerhaus Linz auf, so wie in Kirchen von Zürich, Basel und Bern. Das Klavierkonzert kam im KKL Luzern, zusammen mit dem Luzerner Sinfonieorchester, zur Schweizer Erstaufführung. Eine weitere Aufführung des Klavierkonzerts erfolgte im Wiener Konzerthaus mit dem Wiener Kammerorchester. Im selben Jahr gab sie Konzertpremieren im renommierten Aix-en-Provence Festival und dem Lucerne Festival, sowie in der Koerner Hall in Toronto, Kanada. Sie trat in Fernsehshows einschließlich NBC, The Ellen DeGeneres Show und \"Intermezzo with Arik\" auf. Sie gab öffentliche Auftritte in mehreren Ländern in Europa, Amerika und Asien, einschließlich Großbritannien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweiz, Spanien, Italien, Irland, Japan, China, Israel, USA, Kanada und Uruguay. Einige ihrer Auftritte wurden vom Londoner Unternehmer David Giampaolo finanziell unterstützt. Im Januar 2016 wurde bekannt gegeben, dass Alma Deutscher von der Londoner Künstleragentur Classical Music, Askonas Holt, unter Vertrag genommen wurde, im Jahr 2018 auch von Columbia Artists Management in den USA. Im Mai 2018 wurde Alma Deutscher vom österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz eingeladen, bei einer speziellen Holocaust-Gedenkveranstaltung in Wien aufzutreten, wo sie einen Teil ihres Klavierkonzerts spielte und anschließend die Wiener Sängerknaben begleitete. Ein paar Wochen später unterhielt sie auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin während seines Staatsbesuchs in Österreich. Im Mai 2019 kam ihr Konzertwalzer \"\"Sirenenklänge\"\" in der Version für großes Orchester im Deutschen Haus in Flensburg zur Uraufführung, mit dem dänischen Sønderjyllands Symfoniorkester unter der Leitung von Johannes Wildner, am folgenden Tag nochmals in Sønderborg, Dänemark. Im März 2019 kam der Walzer bereits in einer Fassung für Streichorchester mit dem Ensemble LGT Young Soloists in Graz und Wien erstmals zur Aufführung. Im Dezember 2019 gab sie ihr Debüt in der ausverkauften Carnegie Hall in New York, in einem Konzert mit ausschließlich eigenen Kompositionen. Jane Glover dirigierte das St. Luke's Orchestra. Die Veranstaltung umfasste das \"Violinkonzert\", das \"Klavierkonzert\", Ouvertüre und Auszüge aus ihrer Oper \"Cinderella\", die Klavierfassung des Liedes \"Nähe des Geliebten\", das Lied \"T'was Night before Christmas\", vorgetragen von Thomas Hampson, sowie den Konzertwalzer \"Sirenenklänge\".", "section_level": 1}, {"title": "Studio-Einspielungen.", "content": "Im Jahr 2013 komponierte Deutscher ein Weihnachtslied nach dem bekannten Gedicht von Clement Clarke Moore \"'Twas Night before Christmas\"'. Nach einer Überarbeitung spielte sie ihre Vertonung im Dezember 2018 mit dem Bariton Thomas Hampson im Lisztzentrum im österreichischen Raiding ein.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 20. Oktober 2019 wurde Deutscher im Rahmen einer Festveranstaltung zum 150-jährigen Jubiläum der Wiener Staatsoper in einer Laudatio der Europäische Kulturpreis Taurus als beste Nachwuchskünstlerin 2019 im Fach Musik verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alma Elizabeth Deutscher (* Februar 2005 in Basingstoke) ist eine britische Komponistin klassischer Musik, Pianistin, Geigerin und gilt als Wunderkind. Ihre erste Klaviersonate komponierte sie bereits im Alter von sechs Jahren, ihre erste Oper \"The sweeper of dreams\" mit sieben Jahren. Mit neun Jahren komponierte sie ein Konzert für Violine und Orchester (Violinkonzert), das 2015 uraufgeführt wurde.", "tgt_summary": "阿尔玛·伊丽莎白·多伊彻(英语:Alma Elizabeth Deutscher;2005年)是一位英国神童作曲家、钢琴家和小提琴家。她在六岁时创作了第一首钢琴奏鸣曲,七岁时创作短剧\"The Sweeper of Dreams\";九岁时创作了一首小提琴以及管弦乐队协奏曲;十岁时创作她的第一首标准长度歌剧\"Cinderella\",在2016年于祖宾·梅塔指挥下在维也纳进行了欧洲首场演出,一年后于圣何塞歌剧院进行美国首演。2019年,她在卡内基大厅首次亮相。", "id": 2473489} {"src_title": "Abdulla Yameen", "tgt_title": "阿卜杜拉·亚明", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Abdulla Yameen Abdul Gayoom wurde am 21. Mai 1959 in Malé, der Hauptstadt der Republik Malediven, geboren. Sein Vater, Abdul Qayyoom Ibrahim, war Generalstaatsanwalt. Sein älterer Halbbruder (einige Quellen sprechen von Bruder) ist Maumoon Abdul Gayoom, der drei Jahrzehnte lang, von 1978 bis 2008, autokratisch als Präsident auf den Malediven herrschte. Yameen besuchte die Majeediyya-Schule in Malé und studierte an der Amerikanischen Universität Beirut und an der Claremont Graduate University. Nach einem Putsch 2012 gegen den Meereswissenschaftler und Menschenrechtsaktivisten Mohamed Nasheed, hinter dem Maumoon Abdul Gayoom steckte, und nach monatelangen Unruhen und drei verschobenen Wahlen wurde Yameen am 7. September 2013 Präsident. Er folgte Mohammed Waheed Hassan im Amt. Yameen wurde auch durch den reichen Urlaubsanlagenbesitzer und Business-Tycoon Gasim Ibrahim (Villa Group) unterstützt. Yameen versprach im Wahlkampf ein starkes Eintreten für Recht und Ordnung, die Todesstrafe solle künftig vollstreckt, Haftstrafen verlängert und die Bürger flächendeckend überwacht werden. Auch solle die Ölförderung vorangetrieben und der Tourismus ausgebaut werden. Yameen ist verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Explosion auf dem Schnellboot des Präsidenten.", "content": "Am 28. September 2015 ereignete sich eine Explosion auf dem Schnellboot, auf dem sich der Präsident befand, nachdem er von einem Haddsch in Saudi-Arabien zurückgekehrt war. Die Hintergründe blieben zunächst unklar. Yameen blieb dabei unverletzt, nur einige seiner Begleiter, darunter seine Ehefrau wurden leicht verletzt. Das FBI untersuchte das Boot und fand keinen Hinweis für eine Bombenexplosion. Am 24. Oktober 2015 wurde Vizepräsident Ahmed Adeeb aufgrund des Verdachts eines Mordkomplotts gegen Yameen wegen Hochverrats verhaftet. Am 4. November 2015 erklärte Yameen für 30 Tage den Ausnahmezustand über die Malediven. Die Erklärung fand zwei Tage vor einer geplanten Demonstration der führenden Oppositionspartei Maldivian Democratic Party (MDP) statt. Offiziell begründet wurde die Maßnahme mit dem Fund von Waffen und Sprengsätzen in der Nähe der Präsidentenresidenz. Nach knapp einer Woche wurde der Ausnahmezustand wieder aufgehoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abdulla Yameen Abdul Gayoom Yameen (* 21. Mai 1959 in Malé) ist ein maledivischer Politiker der Progressiven Partei der Malediven, der seit dem 17. November 2013 Staatspräsident der Republik Malediven war. Bei der Präsidentschaftswahl vom 23. September 2018 unterlag er Ibrahim Mohamed Solih, der ihm daher am 17. November 2018 im Amt nachfolgte.", "tgt_summary": "阿卜杜拉·亚明·阿卜杜勒·加尧姆(;1959年-5月21日),马尔代夫政治家、经济学家,2013年起担任马尔代夫总统至2018年11月。他是曾执政30年的马尔代夫前总统穆蒙·阿卜杜勒·加尧姆的弟弟。", "id": 924157} {"src_title": "Olympische Geschichte Nigerias", "tgt_title": "奥林匹克运动会尼日利亚代表团", "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1952 bis 1976.", "content": "Nigeria trat erstmals bei den Spielen von Helsinki 1952 ins olympische Rampenlicht. Die Mannschaft bestand aus neun Leichtathleten. Der erste nigerianische Olympionike war en die 100-Meter-Läufer Titus Erinle, Karim Olowu und Edward Ajado sowie die Hochspringer Josiah Majekodunmi, Nafiu Osagie und Boniface Guobadia, die alle ihre Wettkämpfe am 20. Juli 1952 bestritten. Auch 1956 in Melbourne wurden nur Leichtathleten entsandt. Das beste Ergebnis lieferte Karim Olowu mit einem fünften Platz im Hochsprung. 1960 in Rom nahmen erstmals nigerianische Boxer teil. Der Halbmittelgewichtsboxer Nojim Maiyegun schaffte 1964 in Tokio mit seiner Bronzemedaille den ersten Medaillengewinn für Nigeria. Eine Spitzenplatzierung gab es wieder im Weitsprung. Wariboko West sprang auf Platz 4. In Tokio waren erstmals nigerianische Frauen am Start. Die ersten Olympionikinnen Nigerias waren am 15. Oktober 1964 die 100-Meter-Läuferin Clarice Ahanotu und die Hochspringerin Amelia Okoli. Bis auf zwei Viertelfinalteilnahmen im Boxen durch Gabriel Ogun im Halbfliegengewicht und Fatai Ayinla im Halbschwergewicht blieben die Spiele von Mexiko-Stadt 1968 aus nigerianischer Sicht erfolglos. In Mexiko-Stadt nahm erstmals eine nigerianische Fußballauswahl am olympischen Turnier teil. 1972 in München sorgte ein Boxer für den zweiten Medaillengewinn Nigerias. Isaac Ikhouria gewann Bronze im Halbschwergewicht. 1976 folgte Nigeria dem Boykottaufruf der afrikanischen Länder und blieb den Spielen von Montreal fern.", "section_level": 2}, {"title": "1980 bis 1996.", "content": "In Moskau 1980 nahmen erstmals nigerianische Gewichtheber und Ringer teil. Diesmal blieb die nigerianische Mannschaft erfolglos. Zwei Medaillen wurden 1984 in Los Angeles gewonnen. Die 400-Meter-Staffel der Männer mit Sunday Uti, Moses Ugbisie, Rotimi Peters und Innocent Egbunike lief zur Bronzemedaille. Der Boxer Peter Konyegwachie gewann Silber im Federgewicht. Keine Medaillen gab es in Seoul 1988. Innocent Egbunike konnte sich für das Finale über 400 Meter qualifizieren und wurde Fünfter. Die 400-Meter-Staffel erreichte im Finale Platz 7. Olympische Premieren feierten nigerianische Judoka, Tennis- und Tischtennisspieler. Schwimmen und Handball kamen 1992 in Barcelona neu hinzu. In Barcelona wurden vier Medaillen gewonnen. Beide 100-Meter-Staffeln kamen auf Podium. Die Männerstaffel mit Oluyemi Kayode, Chidi Imoh, Olapade Adeniken, Davidson Ezinwa und Osmond Ezinwa (nur im Vorlauf eingesetzt) gewannen Silber. Die Frauenstaffel mit Beatrice Utondu, Faith Idehen, Christy Opara-Thompson und Mary Onyali-Omagbemi gewann Bronze und damit die erste Medaille von nigerianischen Frauen. Zwei weitere Silbermedaillen gewannen die Boxer David Izonritei im Schwergewicht und Richard Igbeneghu im Superschwergewicht. 1996 in Atlanta gab es mehrere olympische Premieren für Nigeria. Hier traten erstmals Badmintonspieler aus Nigeria an. Am 1. August 1996 gelang Chioma Ajunwa der erste nigerianische Olympiasieg, gleichzeitig der erste Medaillengewinn einer nigerianischen Einzelsportlerin. Eine weitere Goldmedaille steuerte die nigerianische Fußballauswahl der Männer bei. Die 400-Meter-Staffel der Frauen mit Olabisi Afolabi, Fatima Yusuf, Charity Opara und Falilat Ogunkoya gewann Silber. Ogunkoya gewann zudem Bronze über 400 Meter, Mary Onyali über 200 Meter. Eine weitere Bronzemedaille erkämpfte sich der Superschwergewichtsboxer Duncan Dokiwari. Mit sechs Medaillen, davon zwei Olympiasiegen waren die Spiele von Atlanta die bislang erfolgreichsten Olympischen Spiele für Nigeria.", "section_level": 2}, {"title": "2000 bis heute.", "content": "2000 in Sydney konnte die 400-Meter-Staffel der Männer mit Clement Chukwu, Jude Monye, Sunday Bada und Enefiok Udo-Obong sowie den in der ersten Runde eingesetzten Nduka Awazie und Fidelis Gadzama den dritten nigerianischen Olympiasieg feiern. Die ursprünglich siegreiche US-Staffel wurde wegen eines Dopingvergehens von Antonio Pettigrew disqualifiziert. Die Frauenstaffel belegte Rang 4 und verfehlte eine Medaille um 0,34 Sekunden. Glory Alozie steuerte im 100-Meter-Hürdenlauf eine Silbermedaille bei. Eine weitere Silbermedaille gewann die Gewichtheberin Ruth Ogbeifo im Schwergewicht. In Athen 2004 gingen erstmals Basketballspieler und Taekwondoin aus Nigeria an den Start. Zwei Bronzemedaillen gewannen die Leichtathletik-Staffeln der Männer. Die 100-Meter-Staffel wurde von Olusoji Fasuba, Uchenna Emedolu, Aaron Egbele und Daji Aliu, die 400-Meter-Staffel von James Godday, Musa Audu, Saul Weigopwa und Enefiok Udo-Obong gebildet. Die nigerianische U-23-Fußballnationalmannschaft der Männer gewann 2008 in Peking nach einer 0:1-Niederlage im Finale gegen Argentinien die Silbermedaille. Bronze gewann im Weitsprung Blessing Okagbare. Die 100-Meter-Staffel der Frauen mit Ene Franca Idoko, Gloria Kemasuode, Halimat Ismaila und Oludamola Osayomi sowie der in der Vorrunde eingesetzten Agnes Osazuwa erreichte ebenfalls Platz 3. Da die russische Staffel, die das Finale gewonnen hatte, 2016 wegen Dopings der Läuferin Julia Schermoschanskaja die Goldmedaille aberkannt wurde, rückte die belgische Staffel auf den ersten und die nigerianische Staffel auf den zweiten Platz vor. Blessing Okagbare belegte im Weitsprung den Bronzerang. Die Silbermedaillengewinnerin Tatjana Lebedewa aus Russland wurde 2017 wegen Dopings nachträglich disqualifiziert, Okagbare rückte damit auf Platz 2 vor. Weitere Bronzemedaillen gewannen der Taekwondoin Chika Chukwumerije im Schwergewicht und die Gewichtheberin Mariam Usman, ebenfalls im Schwergewicht. Usman hatte ihren Wettkampf ursprünglich als Fünfte beendet. Doch sowohl die Zweitplatzierte Olha Korobka aus der Ukraine sowie die Drittplatzierte Marija Grabowezkaja aus Kasachstan wurden 2016 bei Nachtests des Dopings überführt und disqualifiziert. Somit rückte Usman auf den Bronzeplatz nach. Ohne Medaillengewinn blieb Nigeria bei den Spielen von London 2012, bei dem erstmals ein nigerianischer Kanute teilnahmen. Die 100-Meter-Staffel der Frauen verpasste mit Platz 4 eine Medaille um 0,6 Sekunden. Nigerianische Ruderer traten erstmals in Rio de Janeiro 2016 in Erscheinung. Eine Bronzemedaille konnte die U-23-Fußballnationalmannschaft der Männer gewinnen. Nach einer 0:2-Niederlage im Halbfinale gegen Deutschland, konnte im Spiel um die Bronzemedaille Honduras mit 3:2 (nach einer 3:0-Führung) besiegt werden. Der Tischtennisspieler Segun Toriola nahm zum siebten Mal an Olympischen Spielen teil. In Barcelona ging er mit 17 Jahren an den Start. In Rio de Janeiro war er mit 41 Jahren der älteste Teilnehmer Nigerias bei Olympischen Spielen. 2018 in Pyeongchang war Nigeria erstmals bei Winterspielen vertreten. Die erste Wintermannschaft bestand nur aus Frauen, die im Bobsport und Skeleton antraten. Die Skeletonfahrerin Simidele Adeagbo war am 16. Februar 2018 die erste Athletin Nigerias bei Olympischen Winterspielen.", "section_level": 2}, {"title": "IOC-Mitglied.", "content": "Habu Gumel, Präsident des nigerianischen NOKs, wurde 2009 zum IOC-Mitglied gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nigeria, dessen NOK, das Nigeria Olympic Committee, 1951 gegründet und im gleichen Jahr vom IOC anerkannt wurde, nimmt seit 1952 an Olympischen Sommerspielen teil. 1976 schloss man sich dem afrikanischen Boykott der Spiele von Montreal an. 2018 nahmen erstmals nigerianische Athleten an Olympischen Winterspielen teil.", "tgt_summary": "尼日利亚在1952年首次参加奥林匹克运动会,此后几乎每年夏季奥林匹克运动会都有参与,除抵制1976年的奥运会之外。该国目前从未参与过冬季奥林匹克运动会。但是2018年他们就可以参加,因为他们在一些项目上获得资格。", "id": 1501842} {"src_title": "Schlacht von Zhizhi", "tgt_title": "郅支围城战", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "56 v. Chr. revoltierte Zhizhi gegen seinen Bruder. Als sein Bruder immer mächtiger wurde, musste Zhizhi westwärts fliehen. 44 v. Chr. verbündete er sich mit Kangju nahe dem Balchasch-See. Später zerstritt er sich mit den Kangju, tötete einige hundert von ihnen und zwang sie eine Festung für ihn zu errichten. Für die Bauarbeiten waren 500 Mann und 2 Jahre Bauzeit vonnöten. Die Festung wurde vermutlich nahe Taras errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Schlachtverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Versammlung und Marsch der Han-Streitkräfte.", "content": "Um 36 v. Chr. war der Statthalter der Westlichen Regionen der Han-Dynastie Gan Yanshou. Sein stellvertretender Kommandeur Chen Tang behauptete, dass Zhizhi plane, ein großes Reich zu gründen, und schlug einen Präventivschlag vor. Gan Yanshou verweigerte diesen, doch erkrankte bald, sodass Chen Tang als Stellvertreter mit einem Edikt in Gans Namen das Heer mobilisierte. Gan Yanshou war gezwungen nachgeben. All dies geschah ohne Einwilligung des Kaisers. Ein Heer von 40.000 Han-Chinesen und Hu (Sammelbezeichnung von Nicht-Chinesen) versammelte sich. Das Heer marschierte an beiden Seiten des Tarimbeckens, vereinte sich bei der Stadt Kaschgar, bewegte sich danach über Kangju-Territorium und erreichte schließlich das westliche Ufer des Balchasch-Sees. Zu diesem Zeitpunkt kehrte eine Gruppe hunderter Kangju-Reiter von einem Raubzug gegen die Wusun wieder heim und geriet hinter die chinesische Armee, griff diese an und machte sich mit einer großen Menge an erbeuteten Lebensmittelvorräten und Waffen wieder aus dem Staub. Chen Tang sandte seine Hu-Truppen zurück und besiegte die Kangju, tötete 460 von ihnen und befreite 470 Wusun-Gefangene.", "section_level": 2}, {"title": "Schlacht nahe der Festung und Belagerung.", "content": "Mehrere Adlige der Kangju liefen zum chinesischen Heer über und versorgten es mit Informationen und Fremdenführern. Die Chinesen lagerten 30 Li von Zhizhis Festung entfernt und beide Seiten tauschten lediglich eher heuchlerische Nachrichten miteinander aus. Darauf zog das Heer 3 Li an Zhizhi heran und verschanzte sich ihrerseits. Die Xiongnu sandten mehrere hundert Reiter und Infanteristen aus, zogen diese aber schließlich wieder in die Festung zurück. Die Chinesen verfolgten sie, griffen die Festung an und schafften es einen Teil des Palisadenwalls niederzubrennen. In der Nacht versuchten einige hundert Xiongnu zu fliehen, wurden aber alle getötet. Zhizhi dachte selber über Flucht nach, blieb aber in der Feste, weil er wusste, dass das ganze Umland vor Feinden wimmelte. Der Kampf ging weiter. Sogar Zhizhis Ehefrau und seine Konkubinen schossen mit Bögen von den Wällen. Zhizhi wurde von einem Pfeil an der Nase verwundet. Kurz nach Mitternacht fielen die äußeren Befestigungsmauern und die Xiongnu zogen sich in die innere Zitadelle zurück. Zu diesem Zeitpunkt griffen einige tausend Kangju-Reiter die Chinesen in der Dunkelheit an, schafften es aber nicht, diese aufzureiben. In der Morgendämmerung waren Teile der inneren Zitadelle in Brand. Die Chinesen häuften Erde auf, um von den Zitadellen-Mauern in die Zitadelle zu klettern. Zhizhi und etwa hundert Kämpfer zogen sich darauf in den Palast zurück. Dieser stand in Flammen und wurde von allen Richtungen her attackiert. Zhizhi wurde schließlich tödlich verwundet.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "1518 Xiongnu starben, inklusive der Kronprinz und Zhizhis Frauen. 145 Mann wurden gefangen genommen und über 1000 Mann ergaben sich. Die Soldaten durften ihre Beute behalten und die sich ergebenen Xiongnu wurden in die 15 Königreiche vertrieben, die an der Schlacht teilnahmen. Im folgenden Frühling erreichten Gan Yanshou und Chen Tang die Stadt Chang’an und präsentierten Kaiser Han Yuandi Zhizhis abgetrennten Kopf. Dieser wurde auf der Stadtmauer für zehn Tage ausgestellt und anschließend begraben. Zhizhi war der einzige Xiongnu Chanyu der von den Chinesen getötet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse.", "content": "Ein chinesischer Bericht erzählt von ungefähr hundert Männern, die 36 v. Chr. unter dem Kommando von Zhizhi in einer Art „Fischschuppen-Formation“ (Schildformation) dessen Palisadenfestung gegen die Han-Truppen verteidigten. Eine Hypothese des britisch-amerikanischen Sinologen Homer Hasenpflug Dubs von 1941 zufolge kämpften in dieser Schlacht einige römische Legionäre gegen Han-Truppen und wurden anschließend nach der Niederlage als Gefangene in das chinesische Dorf Liqian im heutigen Yongchang umgesiedelt. Diese wurde aber von modernen Historikern und Genetikern aufgrund von kritischen Bewertungen historischer Quellen und DNA-Analysen der Dorfbewohner abgelehnt. Siehe dazu: Römisch-chinesische Beziehungen, Abschnitt: Hypothetischer Kontakt zu Lande. Einer anderen, neuen Hypothese von Dr. Christopher Anthony Matthew zufolge, soll es sich bei diesen Kriegern nicht um Römer bzw. Legionäre mit ihrer Schildkrötenformation handeln, sondern möglicherweise um Nachfahren der Überreste der Armee Alexanders des Großen, welche sich teilweise in Asien in Garnisonen und Siedlungen ansiedelten und sich ihre Kultur und Kampfweise (Hopliten in Phalanxformation) ihrer Vorfahren der Griechen und Makedonen bewahrt haben könnten. Vergleichbare, ältere Hypothesen gibt es bspw. bei den Kalasha in der Hindukuschregion Pakistans, die ihren Ursprung auf Nachfahren griechischer Siedler, oder auf Nachkommen griechischer Soldaten der Armee Alexanders des Großen herrühren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Zhizhi (郅支之战) fand 36 v. Chr. zwischen der chinesischen Han-Dynastie unter Chen Tang und den Xiongnu-Reiternomaden unter Häuptling Zhizhi Chanyu bei Taras, am Fluss Talas, im heutigen Kasachstan statt.", "tgt_summary": "郅支围城战是公元前36年(汉元帝建昭三年)发生于西汉与匈奴首领郅支单于之间的战役,结果来自蒙古高原东部鄂嫩河的郅支单于战败被杀。这是西域都护府建立以来在西域政治上第一次发挥作用。郅支围城战大致发生于今哈萨克斯坦东部、塔拉斯河畔附近,也是中国古代历史上,军队到达过最西端之地。751年,著名战役怛罗斯战役亦发生于同一区域。", "id": 1136994} {"src_title": "Der Weg zur Knechtschaft", "tgt_title": "通往奴役之路", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Hayek warnt vor der Gefahr der Tyrannei, die zwangsläufig aus der Kontrolle wirtschaftlicher Entscheidungsprozesse durch zentrale Planung der Regierung resultiere, und vertritt die These, dass die Aufgabe des klassischen Liberalismus und Individualismus zwangsläufig zum Verlust der Freiheit, zur Schaffung einer repressiven Gesellschaft, zur Tyrannei eines Diktators und zur Leibeigenschaft des Individuums führe. Er bezweifelt die unter britischen Wissenschaftlern verbreitete Auffassung, der Faschismus sei eine kapitalistische Reaktion gegen den Sozialismus gewesen. Hayek sieht dagegen hinter Faschismus und Sozialismus eine gemeinsame Wurzel in der zentralen Wirtschaftsplanung und in der Macht des Staates über das Individuum. In diesem Sinne erscheint die Schrift als Weiterführung der Analysen des Sozialismus durch die Österreichische Schule, die Ludwig von Mises in seinem Werk \"Die Gemeinwirtschaft, Untersuchungen über den Sozialismus\" 1922 publiziert hatte. \"Der Weg zur Knechtschaft\" entspricht in vieler Hinsicht den Gedanken von Hannah Arendts späterer Studie \"Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft\" (1951). Hayek postuliert, dass Freiheit und Rechtsstaat nur in einer Marktwirtschaft gedeihen können. „Es ist leider vollkommen unbegründet, wenn Leute sich von dem Glauben in Sicherheit wiegen lassen, daß die Beherrschung des Wirtschaftssektors nur von untergeordneter Bedeutung sei, einem Glauben, der sie die Gefährdung unserer wirtschaftlichen Freiheit leicht nehmen lässt.“ Planwirtschaft und totale Herrschaft bedingten einander, weil Planwirtschaft Herrschaft über den Verbrauch einschließe, was eine Entmündigung des Verbrauchers und eine Beseitigung der Verbraucherdemokratie der Marktwirtschaft bedeute. „Unsere Bewegungsfreiheit in einer auf dem Wettbewerb beruhenden Gesellschaft steht und fällt damit, daß, wenn eine Person die Befriedigung unserer Wünsche ablehnt, wir uns an eine andere wenden können. Haben wir es aber mit dem Besitzer eines Monopols zu tun, so sind wir ihm auf Gnade und Ungnade ausgeliefert, und eine Planwirtschaftsbehörde, die die gesamte Volkswirtschaft lenkt, würde der mächtigste Monopolist sein, den man sich vorstellen kann.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Weg zur Knechtschaft ist ein Werk von Friedrich August von Hayek, Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Es markiert den Beginn seiner Auseinandersetzung mit dem Sozialismus. Das Buch entstand zwischen 1940 und 1943 und erschien 1944 in England unter dem Titel \"The Road to Serfdom.\" 1945 erschien eine deutsche Übersetzung, noch 1947 war das Buch jedoch auch im Westen wegen seiner anti-sowjetischen Haltung verboten. Eine Neuauflage erschien 2009. Es gilt neben \"Die Verfassung der Freiheit\" \"(The Constitution of Liberty)\" als eines der Hauptwerke Hayeks.", "tgt_summary": "《通往奴役之路》(英语:The Road to Serfdom)是1974年诺贝尔经济学奖得主弗里德里希·哈耶克的知名著作,自1944年第一版起,该书成为了古典自由主义和自由意志主义理论的阐述中最著名、最受欢迎的书籍之一。这本书被翻译成超过20种语言出版,累计销售量超过二百万本(截止2010年),是二十世纪最具影响力的学术著作之一,并常被当今的许多评论家所引用。", "id": 1835532} {"src_title": "Olympische Geschichte Indonesiens", "tgt_title": "奥林匹克运动会印度尼西亚代表团", "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Die erste indonesische Olympiamannschaft bestand 1952 aus einem Leichtathleten, einem Schwimmer und einem Gewichtheber. Bei folgenden Sommerspielen traten indonesische Athleten in den Sportarten Fußball, Fechten und Schießen (ab 1956), Boxen, Radsport und Segeln (ab 1960), Bogenschießen und Wasserspringen (ab 1972), Tischtennis, Tennis und Ringen (ab 1988), Badminton, Kanusport und Judo (ab 1992), Beach-Volleyball (ab 1996), Taekwondo (ab 2000) und Rudern (ab 2004) an. Am 20. Juli 1952 ging mit dem Leichtathlet Maram Sudjarmoto der erste Olympionike Indonesiens an den Start. Am 29. November 1956 nahm mit der Schwimmerin Ria Tobing die erste Frau Indonesiens bei Olympischen Spielen teil. Erfolge blieben bis 1972 aus. Erst 1976 konnte sich die Bogenschützin Leane Sunjar mit Platz 9 eine Top-10-Platzierung sichern. 1984 konnte der Gewichtheber Maman Suryaman im Fliegengewicht Platz 5 erreichen. 1988 wurde Dirdja Wihardja Vierter im Bantamgewicht. In Seoul gewann die Frauenmannschaft im Bogenschießen mit Silber die erste olympische Medaille Indonesiens. In der Einzelwertung erreichte Nurfitriyana Saiman-Lantang Platz 9. Als Badminton 1992 olympische Sportart wurde, dominierten zunächst indonesische Spieler und Spielerinnen die Wettbewerbe. Die ersten indonesischen Olympiasieger waren Badmintonspieler. Im Männereinzel gewannen Indonesier alle drei Medaillen. Gold ging an Alan Budikusuma, Silber an Ardy Wiranata und Bronze an Hermawan Susanto. Im Doppel gewannen Eddy Hartono und Rudy Gunawan Silber. Bei den Frauen wurde Susi Susanti, die Ehefrau des Siegers bei den Männern, Olympiasiegerin im Einzel. Im Bogenschießen erreichte Hendra Setijawan Platz 6 in der Einzelwertung der Männer. Im Badminton gelangen indenesischen Athleten auch 1996 in Atlanta Medaillengewinne. Während im Männereinzel Heryanto Arbi im Spiel um die Bronzemedaille scheiterte wurde das Duo Rexy Mainaky und Ricky Subagja Olympiasieger im Doppel. Antonius Ariantho und Denny Kantono gewannen Bronze. Bei den Frauen gewann Mia Audina Silber im Einzel, Susi Susanti gewann Bronze. Drei Medaillen konnten die Badmintonspieler 2000 in Sydney gewinnen. Candra Wijaya und Tony Gunawan wurden Olympiasieger im Doppel. 12 Jahre später startete Gunawan für die USA. Im Einzel gewann Hendrawan Silber. Auch das gemischte Doppel Minarti Timur und Tri Kusharyanto gewann Silber. Auch im Gewichtheben konnten Medaillen gewonnen werden. Alle drei angetretenen Gewichtheberinnen schafften es auf das Siegertreppchen. Im Fliegengewicht gewannen Raema Lisa Rumbewas Silber und Sri Indriyani Bronze. Im Federgewicht holte Winarni Binti Slamet Bronze. 2004 in Athen gewann Taufik Hidayat die Goldmedaille im Badminton-Einzel. Bronze ging an Sony Dwi Kuncoro. Im Doppel der Männer gewannen Eng Hian und Flandy Limpele Bronze. Gewichtheberin Raema Lisa Rumbewas war ins Federgewicht gewechselt und gewann auch hier Silber. Im Badminton 2008 wurden Markis Kido und Hendra Setiawan Olympiasieger im Doppel. Das gemischte Doppel Liliyana Natsir und Nova Widianto holten Silber, Maria Kristin Yulianti gewann Bronze im Einzel. Im Gewichtheben konnten diesmal die Männer Medaillen gewinnen. Eko Yuli Irawan gewann Bronze im Bantamgewicht, Triyatno im Federgewicht. Raema Lisa Rumbewas erreichte im Federgewicht Platz 4. Die ursprüngliche Drittplatzierte, die Weißrussin Anastassija Nowikawa, wurde im Sommer 2016 bei des Dopings überführt und disqualifiziert. Rumbewas wurde die Bronzemedaille zugesprochen. 2012 in London kam es im Badmintonturnier zu einem Eklat, an dem auch indonesische Spielerinnen beteiligt waren. Greysia Polii und Meiliana Jauhari wurden im Frauendoppel wegen des Verdachts auf Spielmanipulation disqualifiziert. Im letzten Vorrundenspiel waren sie offensichtlich nicht willens, ihr Spiel zu gewinnen. Im Falle einer Niederlage wären sie in der folgenden Runde, die im K.-o.-System gespielt wurde, auf vermeintlich schwächere Gegner gestoßen. Auch zwei Paare aus Südkorea und eines aus der Volksrepublik China wurden aus dem Wettbewerb genommen. Zum ersten Mal, seit Badminton olympische Sportart geworden war, konnten keine Medaillen gewonnen werden. Das gemischte Doppel Tontowi Ahmad und Lilyana Natsir verlor das Match um die Bronzemedaille. Die einzigen Medaillen in London wurden von Gewichthebern gewonnen. Im Federgewicht der Männer gewann Eko Yuli Irawan eine weitere Bronzemedaille. Triyatno war ins Leichtgewicht gewechselt und konnte dort Silber gewinnen. Im Federgewicht der Frauen erreichte Citra Febrianti Platz 4. Die ursprüngliche Siegerin, die Kasachin Sülfija Tschinschanlo, wurde 2016 positiv auf Doping getestet und nachträglich disqualifiziert. Auch die Drittplatzierte, Cristina Iovu aus Moldawien, war gedopt und disqualifiziert worden. Febrianti rückte auf den Silberrang vor. In Rio de Janeiro 2016 wurde Lilyana Natsir mit ihrem Partner Tontowi Ahmad Olympiasieger im gemischten Badmintondoppel. Im Gewichtheben gewann Eko Yuli Irawan Silber im Federgewicht. Bei den Frauen holte Sri Wahyuni Agustiani Silber im Fliegengewicht.", "section_level": 1}, {"title": "Jugendspiele.", "content": "14 Jugendliche, sieben Jungen und sieben Mädchen, nahmen bei den ersten Olympischen Jugend-Sommerspielen 2010 in Singapur in den Sportarten Bogenschießen, Badminton, Radsport, Schwimmen, Taekwondo, Tennis und Gewichtheben teil. Die Gewichtheberin Dewi Safitri gewann im Federgewicht die Bronzemedaille. Bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2014 in Nanjing nahmen 27 Jugendliche teil, diesmal 14 Jungen und 13 Mädchen. Die Athleten traten in den Sportarten Leichtathletik, Bogenschießen, Badminton, Basketball, Beach-Volleyball, Rudern, Segeln, Schießen, Schwimmen und Gewichtheben an. Anthony Ginting gewann im Einzel des Badmintonturniers die Bronzemedaille. Im Vierer-Basketball konnte in der Vorrunde die indonesische Jungenmannschaft Deutschland mit 10:9 schlagen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Indonesien, dessen NOK, das Komite Olahraga Nasional Indonesia, 1946 gegründet und 1952 vom IOC anerkannt wurde, nimmt seit 1952 an Olympischen Sommerspielen teil. 1963 richtete Indonesien die GANEFO, die \"Games of the New Emerging Force\", aus. Das IOC erklärte, dass Athleten, die an diesen Spielen teilnähmen, für die nächsten Olympischen Spiele gesperrt würden. 1964 konnte Indonesien keine Athleten zu den Tokioter Spielen schicken. 1980 schloss man sich dem Boykott der Spiele von Moskau an. An Winterspielen nahmen bislang keine indonesischen Sportler teil. Jugendliche Sportler wurden zu beiden bislang ausgetragenen Jugend-Sommerspielen entsandt.", "tgt_summary": "印度尼西亚自1952年第一次参与奥林匹克运动会,参与每届夏季奥林匹克运动会,除了1964年,因为新兴力量运动会的争议,及1980年联合抵制夏季奥运会。尚未参与冬季奥林匹克运动会。", "id": 2599807} {"src_title": "Olympische Geschichte Jordaniens", "tgt_title": "奥林匹克运动会约旦代表团", "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sommerspiele.", "content": "Die erste Olympiamannschaft Jordaniens bestand 1980 aus vier Sportschützen. Bei folgenden Sommerspielen traten jordanische Sportler in den Sportarten Leichtathletik und Fechten (seit 1984), Boxen, Ringen, Bogenschießen und Tischtennis (seit 1988), Schwimmen (seit 1996), Taekwondo und Reiten (seit 2000) sowie im Judo und im Triathlon (seit 2016) an. Die ersten Olympioniken Jordaniens waren am 20. Juli 1980 die beiden Trapschützen Mohamed Issa Shahin und Nader George Shalhoub. Am 8. August 1984 ging mit der Leichtathletin Raida Abdallah Bader die erste Frau aus Jordanien bei Olympischen Spielen an den Start. In Sydney 2000 nahm mit der Springreiterin Haya bint al-Hussein eine Tochter des im Jahr zuvor gestorbenen jordanischen Königs Hussein I. teil. Erste sportliche Erfolge stellten sich 2004 im Taekwondo ein. Im Schwergewicht war Ibrahim Kamal bis ins Halbfinale vorgedrungen. Gegen den Griechen Alexandros Nikolaidis verlor er mit 3:6 nach Punkten. Auch den Kampf um Bronze gegen den Franzosen Pascal Gentil verlor er nach Punkten. Im Turnier von 2016 in Rio de Janeiro wurde der Federgewichtler Ahmad Abughaush nach einem Punktsieg über den Russen Alexei Denissenko der erste jordanische Medaillengewinner und Olympiasieger seines Landes.", "section_level": 2}, {"title": "Jugendspiele.", "content": "Sechs jugendliche Sportler, vier Jungen und zwei Mädchen, gingen bei der ersten Austragung von Olympischen Jugend-Sommerspielen 2010 in Singapur im Badminton, Turnen, Schwimmen und Taekwondo an den Start. Im Taekwondo konnten zwei Medaillen gewonnen werden. Bei den Jungen gewann Yazan Alsadeq Bronze im Superschwergewicht, bei den Mädchen gewann Dana Touran Silber im Federgewicht. 2014 in Nanjing nahmen wiederum sechs Athleten, zwei Jungen und vier Mädchen, teil. Sie traten im Fechten, Schwimmen, Turnen und Taekwondo an. Medaillen konnten keine gewonnen werden.", "section_level": 2}, {"title": "IOC-Mitglieder.", "content": "Jordanien hat aktuell ein IOC-Mitglied. 2010 wurde Faisal bin Al Hussein, zweiter Sohn des verstorbenen Königs Hussein I., zum IOC-Mitglied gewählt. Er ist Mitglied der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit und soziale Entwicklung und der Koordinierungskommission für die 32. Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio.", "section_level": 1}, {"title": "Medaillengewinner.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Silbermedaillen.", "content": "Bislang (Stand 2017) keine Medaillengewinner", "section_level": 2}, {"title": "Bronzemedaillen.", "content": "Bislang (Stand 2017) keine Medaillengewinner", "section_level": 2}], "src_summary": "Jordanien, dessen NOK, die al-Ladschna al-ulimbiyya al-urdunniyya, 1957 gegründet und 1963 vom IOC anerkannt wurde, nimmt seit 1980 an Olympischen Sommerspielen teil. Zu Winterspielen wurden bislang keine Athleten geschickt. Jugendliche Sportler nahmen an beiden bislang ausgetragenen Jugend-Sommerspielen teil.", "tgt_summary": "约旦于1980年首次参加奥运会,之后每届夏季奥运都有派员参赛。该国从未参加过冬季奥运,除了43岁的Mohamed Hadid为约旦参与1992年冬季奥林匹克运动会表演项目竞速滑冰。", "id": 409273} {"src_title": "Glenwood (Arkansas)", "tgt_title": "格倫伍德 (阿肯色州)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge der Stadt gehen maximal bis ins 19. Jahrhundert zurück, aus dieser Zeit ist beispielsweise noch das \"Gurdon and Fort Smith Railroad\"-Gebäude vorhanden. Die Konstruktion dieser Bahnstrecke begann 1905. Offiziell gegründet wurde die Stadt 1909. Dazu gekommen war es durch die \"Caddo River Lumber Company\", die 1907 ein großes Walzwerk auf dem heutigen Stadtareal errichtete. Schnell siedelten sich an der Bahnstrecke sowie um das Bahnbetriebswerk weitere Unternehmen an, weitere Walzwerke wurden errichtet. Folglich legten die beiden Geschäftsmänner Curt Hays und Will Fagan den neuen Gemeindeort \"Glenwood\" an. Einige Jahre später errichtete auch die \"Memphis, Dallas & Gulf Railroad\" eine neue Bahnstrecke zwischen Glenwood und Hot Springs. Dadurch wurde die Stadt zu einer wichtigen Kreuzung im Bahnverkehr sowie eines der Zentren der Bauholzindustrie südlich der Ouachita Mountains. Die Stadt wuchs rapide, als die \"A. L. Clark Lumber Company\" eine eigene Wohnstadt für ihre Beschäftigten errichtete. 1922 kaufte die \"Caddo River Lumber Company\" dieses Unternehmen samt der Wohnanlage auf. Als 1936 ein verheerendes Feuer den größten Teil dieses Fabrikkomplexes zerstörte, beschloss das Unternehmen, sich in Oregon niederzulassen. Diese Entscheidung betraf auch viele ansässige Familien, die die Stadt verließen. 1942 wurde ein neues, Mangan verarbeitendes Unternehmen im Westen der Stadt gegründet. Begünstigt durch knappe Quecksilber-Vorräte im Zweiten Weltkrieg erlebte die Stadt ihren zweiten Aufschwung. In den 1970er Jahren errichtete die \"Curt Bean Lumber Company\", einer der größten unabhängigen Bauholzproduzenten der Vereinigten Staaten, ein Walzwerk in der Stadt. 1994 wurde der Golfclub \"Glenwood Golf Club & Lodge\" gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Die Volkszählung 2000 ergab eine Einwohnerzahl von 1751, die sich auf 696 Haushalte und 446 Familien verteilten. Dies entsprach einer Bevölkerungsdichte von etwa 243 Menschen pro Quadratkilometer. 88,2 % der Bevölkerung waren Weiße, 11,3 % Hispanics oder Lateinamerikaner, jeweils 1 % Farbige und Indianer und 0,2 % Asiaten. 8,8 % hatten eine andere Ethnizität, 0,8 % hatten zwei oder mehr Ethinzitäten. Das Durchschnittsalter lag bei 41 Jahren, das Pro-Kopf-Einkommen bei knapp über 14.000 US-Dollar. Die Volkszählung 2010 ergab einen Anstieg der Bevölkerungszahl auf 2228.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswertes.", "content": "In der Region ist Glenwood bekannt und beliebt für die Schönheit seiner Natur. Vor allem der Caddo River sowie die nahegelegenen Seen Lake Greeson, Lake DeGray und Lake Ouachita ziehen viele Menschen an. Darüber hinaus befindet sich wenige Kilometer entfernt der Campingplatz \"Albert Pike\". Ein wenig weiter entfernt von Glenwood befindet sich der Crater of Diamonds State Park, ein Naturdenkmal mit der achtgrößten Diamantenmine der Welt. Auch der Mount Ida ist mit dem Auto schnell zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Clark Duke (* 1985), unter anderem aus Kick-Ass bekannter Schauspieler, wurde in Glenwood geboren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Glenwood ist eine Stadt auf dem Gebiet der beiden Counties Pike und Montgomery im US-amerikanischen Bundesstaat Arkansas. 2010 hatte der Ort etwa 2200 Einwohner, die auf einer Fläche von mehr als 15 Quadratkilometern wohnten.", "tgt_summary": "格伦伍德(英语:Glenwood)是一个位于美国阿肯色州蒙哥马利县的城市。", "id": 7807} {"src_title": "Vampire Academy (Film)", "tgt_title": "吸血鬼學院", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Es gibt zwei Arten von Vampiren: Moroi und Strigoi. Moroi sind sterbliche und gute Vampire, während die Strigoi bösartig, untot und gefährlich sind. Man kann auf zwei Weisen zum Strigoi werden: Entweder wird man durch den Biss eines Strigoi gewaltsam dazu gezwungen, oder man entscheidet sich als Moroi freiwillig dazu und tötet absichtlich beim Trinken einen Menschen. Strigoi versuchen alles um die Moroi zu vernichten, weshalb die Dhampire (halb Mensch, halb Moroi) zu Wächtern ausgebildet werden, um die Moroi vor ihnen zu beschützen. Die 17-jährige Rose Hathaway ist eine Dhampirin. Sie wird an der Vampire Academy St. Vladimir in Kampftechniken ausgebildet, da sie ihre beste Freundin und Moroi-Prinzessin Vasilissa Dragomir (Spitznamen: Lissa) beschützen muss. Lissa ist die nächste Königin, die aus einer der zwölf königlichen Familien gewählt wird und ein besonderes Element (Wasser, Luft, Feuer oder Erde) besitzt. Rose und Lissa fliehen aus der Academy, nachdem Lissas Eltern und ihr Bruder bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen und daraufhin seltsame Ereignisse an der Academy geschehen sind. Auch Rose kam bei dem Unfall ums Leben, aber Lissa gelang es, sie von den Toten zurückzuholen. Seitdem sind die beiden miteinander verbunden und Rose weiß, was in Lissas Gedanken und Gefühle vorgeht dies nennt man Schattengeküsst. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Lissa noch nicht, dass sie sich für das seltene Element „Geist“ spezialisiert hat. Ihre Lehrerin Mrs. Karp kam dem Element auf die Spur und warnte die beiden damals (vor ihrer Flucht) davor. Nach einem Jahr auf der Flucht werden Rose und Lissa von Dimitri Belikov, Wächter an der St. Vladimir, zurück zur Academy gebracht. Die Direktorin Ellen Kirova ist entsetzt darüber, dass Rose damals mit Lissa abgehauen ist und will sie der Academy verweisen. Dimitri ist jedoch der Meinung, dass aus Rose eine gute Wächterin werden könnte und sorgt somit dafür, dass diese an der Schule bleiben darf. Da Rose mit ihrem Training weit zurück ist, bekommt sie Dimitri als Mentor und Trainer. Während des Trainings kommen sich die beiden immer wieder näher und verlieben sich in einander. Zur selben Zeit muss Lissa erkennen, dass ihr Status von damals als Prinzessin weg ist, und sie von allen ignoriert wird. Außerdem muss sie erkennen, dass ihr Ex-Freund Aaron eine neue Freundin namens Mia Rinaldi hat, die einen Hass auf Lissa hat. Lissas Bruder hatte eine Affäre mit Mia, die jedoch mehr wollte und von ihm abserviert wurde. Mit der Zeit freundet Lissa sich mit dem Außenseiter Christian Ozera an, dessen Eltern Strigoi waren. Die beiden kommen sich näher und werden – nach zwischenzeitlichem Hass aufeinander – ein Paar. Mit der Rückkehr zur Academy kehren auch die seltsamen Ereignisse von damals zurück. So wird Lissas Zimmer mit Blut verschmiert und ihre Katze und andere Tiere ermordet. Mit ihrem Element manipuliert Lissa sich wieder in der Beliebtheit nach oben und gerät deshalb mit Rose aneinander. Diese hat herausgefunden, dass Mrs. Karp nicht mehr für die Academy arbeitet. Sie stellt Nachforschungen an und muss erfahren, dass Mrs. Karp nach dem Weggang von Rose und Lissa verrückt wurde, sich freiwillig von einer Moroi in eine Strigoi verwandelt hat und schließlich aus der Academy ausgebrochen ist. Rose erfährt außerdem, dass Mrs. Karp ebenfalls das Element „Geist“ beherrscht, deswegen verrückt wurde und sich aufgrund der Schmerzen, die das Element mit sich bringt, in eine Strigoi verwandelt hat. Rose ist besorgt und warnt Lissa davor. Auf dem Academyball deckt Rose Mias Geheimnis als Bluthure auf und sie gesteht gemeinsam mit zwei anderen Moroi Lissas Zimmer verschmiert zu haben. Zur selben Zeit wird Lissa von Victor Dashkov, ein langjähriger Freund ihrer Familie und der rechtmäßige Königsanwärter, entführt. Victor will, dass Lissa ihn mit ihrem Element heilt, damit er somit den Königsthron besteigen kann, der ihm wegen seiner Krankheit verwehrt wurde. Deshalb hat er die Tiere umgebracht; um zu sehen, wie weit Lissas Element ausgeprägt ist. Mit Hilfe ihres Bandes kann Rose Lissa ausfindig machen und schafft es mit Hilfe von Dimitri und Christian Lissa zu befreien und Victor zu stoppen. Doch die vier haben nicht damit gerechnet, dass Victors Tochter Natalie, die eine Freundin von Rose und Lissa ist, sich in eine Strigoi verwandelt hat. Doch sie wird von Dimitri und Rose getötet. Dadurch erfährt Rose, dass Dimitri ihre Liebe erwidert, doch die beiden können wegen des Altersunterschieds und weil sie später beide Lissas Wächter sein werden, nicht zusammen sein. Der Film endet als Sonya Karp im nahegelegenen Gebirge ihrer Strigoi-Armee den Angriff auf St. Vladimir ankündigt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation fertigte die Synchronfirma Scalamedia GmbH in München/Berlin unter der Dialogregie von Maren Rainer an.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Im Juni 2010 sicherte sich Preger Entertainment die Filmrechte an der Vampire-Academy-Reihe von Richelle Mead. Ein Monat später konnte man Don Murphy als Produzent verpflichten, der aus dem Roman einen Spielfilm machen soll. Im Dezember 2012 gab man bekannt, dass Daniel Waters das Drehbuch schreiben und sein Bruder Mark die Regie übernehmen wird. Die zentralen weiblichen Hauptrollen der \"Rose Hathaway\" und \"Lissa Dragomir\" gingen am 1. Februar an die Amerikanerin Zoey Deutch und an die Australierin Lucy Fry. Ebenfalls Anfang Februar wurde der russische Schauspieler Danila Kozlovsky für die männliche Hauptrolle des \"Dimitri Belikov\" vergeben. Die aus bekannte Olga Kurylenko wurde am 29. April 2013 für die Rolle der \"Ellen Kirova\" gecastet. Weitere Rollen wurden im Mai 2013 mit Gabriel Byrne, Sarah Hyland, Cameron Monaghan, Ashley Charles, Sami Gayle und Claire Foy besetzt. Letzte Rollen gingen an Joely Richardson und an den Newcomer Dominic Sherwood, die die Rollen der \"Queen Tatiana Ivashkov\" und des \"Christian Ozera\" verkörpern. Die Dreharbeiten begannen am 28. Mai 2013 in London in den Pinewood Studios und endeten am 20. Juli 2013. Ein Teaser-Trailer erschien im August 2013. Am 21. November 2013 wurde der erste Trailer zu \"Vampire Academy: Blutsschwestern\" veröffentlicht. In Deutschland erschien der Teaser am 4. Dezember, und der erste Trailer am 19. Dezember 2013. Noch vor dem Kinostart wurde der Titelzusatz \"Blood Sisters\" im englischen und \"Blutsschwestern\" im deutschen Titel gestrichen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film erhielt überwiegend negative Kritiken. Bei Rotten Tomatoes erreichte der Film nur von 9 Prozent der Rezensenten eine positive Bewertung.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "Am Eröffnungswochenende in den US-Kinos nahm der Film knapp vier Millionen US-Dollar ein, womit er unter den Erwartungen des Studios startete. Bei einem Budget von 30 Millionen US-Dollar lag das weltweite Gesamteinspielergebnis des Films bis Ende Juli 2014 bei gerade mal 15,39 Millionen Dollar. In Deutschland wurde der Film von 77.588 Besuchern gesehen und erzielte einen Umsatz von 573.483 Euro.", "section_level": 2}], "src_summary": "Vampire Academy ist ein US-amerikanischer Fantasyfilm aus dem Jahr 2014. Der Regisseur Mark Waters produzierte den Film in Zusammenarbeit mit der US-Filmgesellschaft The Weinstein Company. Er basiert auf dem Roman \"\" von Richelle Mead. Der Film lief am 7. Februar 2014 in den amerikanischen Kinos an. In Deutschland startete der Film am 13. März 2014 in den Kinos.", "tgt_summary": "是一部2014年的奇幻喜剧恐怖电影,由马克·禾达斯导演、丹尼尔·华特斯所编剧,改编自蕾夏尔·米德的2007年英文同名小说《吸血鬼学院1:吸血族守护者》。由素儿·德芝、丹尼拉·科兹洛夫思基、露西·佛瑞和多明尼克·席伍德主演。", "id": 2024304} {"src_title": "Golden Globe Awards 2014", "tgt_title": "第71屆金球獎", "src_document": [{"title": "Preisträger und Nominierte im Bereich Film.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film – Drama.", "content": "12 Years a Slave – Regie: Steve McQueen", "section_level": 2}, {"title": "Bester Film – Komödie/Musical.", "content": "American Hustle – Regie: David O. Russell", "section_level": 2}, {"title": "Beste Regie.", "content": "Alfonso Cuarón – Gravity", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller – Drama.", "content": "Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin – Drama.", "content": "Cate Blanchett – Blue Jasmine", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical.", "content": "Leonardo DiCaprio – The Wolf of Wall Street", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical.", "content": "Amy Adams – American Hustle", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller.", "content": "Jared Leto – Dallas Buyers Club", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin.", "content": "Jennifer Lawrence – American Hustle", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Drehbuch.", "content": "Spike Jonze – Her", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik.", "content": "Alex Ebert – All Is Lost", "section_level": 2}, {"title": "Bester Filmsong.", "content": "„Ordinary Love“ aus Mandela – Der lange Weg zur Freiheit \"(Mandela: Long Walk to Freedom)\" – Bono, Brian Burton, Adam Clayton, The Edge, Larry Mullen junior", "section_level": 2}, {"title": "Bester Animationsfilm.", "content": "Die Eiskönigin – Völlig unverfroren \"(Frozen)\" – Regie: Chris Buck, Jennifer Lee", "section_level": 2}, {"title": "Bester fremdsprachiger Film.", "content": "La Grande Bellezza – Die große Schönheit \"(La grande bellezza)\", Italien – Regie: Paolo Sorrentino", "section_level": 2}, {"title": "Preisträger und Nominierte im Bereich Fernsehen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beste Fernsehserie – Drama.", "content": "Breaking Bad", "section_level": 2}, {"title": "Beste Fernsehserie – Komödie/Musical.", "content": "Brooklyn Nine-Nine", "section_level": 2}, {"title": "Beste Mini-Serie oder Fernsehfilm.", "content": "Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll \"(Behind the Candelabra)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Darsteller in einer Fernsehserie – Drama.", "content": "Bryan Cranston – Breaking Bad", "section_level": 2}, {"title": "Beste Darstellerin in einer Fernsehserie – Drama.", "content": "Robin Wright – House of Cards", "section_level": 2}, {"title": "Bester Darsteller in einer Fernsehserie – Komödie/Musical.", "content": "Andy Samberg – Brooklyn Nine-Nine", "section_level": 2}, {"title": "Beste Darstellerin in einer Fernsehserie – Komödie/Musical.", "content": "Amy Poehler – Parks and Recreation", "section_level": 2}, {"title": "Bester Darsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm.", "content": "Michael Douglas – Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll \"(Behind the Candelabra)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Darstellerin in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm.", "content": "Elisabeth Moss – Top of the Lake", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder Fernsehfilm.", "content": "Jon Voight – Ray Donovan", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin – Serie, Mini-Serie oder Fernsehfilm.", "content": "Jacqueline Bisset – Dancing on the Edge", "section_level": 2}, {"title": "Lebenswerk/Cecil B. DeMille Award.", "content": "Woody Allen", "section_level": 1}, {"title": "Miss Golden Globe.", "content": "Sosie Bacon (Tochter von Kyra Sedgwick und Kevin Bacon)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 71. Verleihung der Golden Globe Awards () fand am 12. Januar 2014 im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills statt. Die Mitglieder der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) stimmten über die besten amerikanischen und ausländischen Film- und Fernsehproduktionen sowie Künstler des Vorjahres ab, die im Rahmen eines Galadiners geehrt wurden. Die Preisverleihung wurde live vom amerikanischen Fernsehsender NBC ausgestrahlt.", "tgt_summary": "第71届金球奖(71st Golden Globe Awards)在2014年1月12日于美国加州洛杉矶比佛利山比华利希尔顿酒店举行颁奖典礼,由NBC进行电视转播,用以表掦2013年出色的电影及电视作品。颁奖典礼由Dick Clark Productions及好莱坞外国记者协会(HFPA)合办,两名女演员蒂娜·菲和艾米·波勒因在上一年的颁奖典礼上受到欢迎而继续担任主持人。提名名单在2013年12月12日由阿兹·安萨里、佐伊·索尔达娜和奥利维亚·魏尔德公布。", "id": 572683} {"src_title": "Revised Version", "tgt_title": "英语修订版圣经", "src_document": [{"title": "Einsetzung der Revision und Prinzipien.", "content": "Die neue Revision begann mit einer Synode der Provinz Canterbury im Februar 1870 und der Plan wurde in die beiden Häuser der Provinz eingebracht. Im Mai wurden zwei Berufungskommissionen für das Alte und das Neue Testament gebildet, die im Juni die Arbeit aufnahmen. Es wurde auch die Einbeziehung von amerikanischen Gelehrten beschlossen; daher wurden zwei weitere Gruppen in Amerika gebildet, um mit den zwei englischen Arbeitsgruppen zusammenzuarbeiten. Der grundlegende Beschluss der Versammlung im Mai 1870 in Canterbury umfasste folgende Punkte: Die Prinzipien der Berufungskommission vom 25. Mai 1870 waren folgende: Die amerikanischen Arbeitsgruppen sandten ihre Vorschläge ein, die dann in die Überlegungen einflossen und über die abgestimmt wurde. Nicht aufgenommene Änderungsvorschläge der amerikanischen Gruppen sind am Ende des Alten und Neuen Testaments abgedruckt. Es gab eine Übereinkunft mit den Universitäten Oxford und Cambridge wegen der Urheberrechte, was eine Regelung für die Auslagen der Druckkosten einschloss. Das hatte den Vorteil, dass die Veröffentlichung von denselben Körperschaften geschah, die auch zuvor für die AV zuständig waren.", "section_level": 1}, {"title": "Textgrundlage.", "content": "Die alte Textgrundlage der Authorised Version beruhte für das Neue Testament noch auf den fehlerhaften Lesarten des Textus receptus der ersten griechischen Textausgaben, in einzelnen Fällen auf der lateinische Vulgata. Maßgeblich für den Ausgangstext waren vermutlich die späteren Ausgaben von Stephanus und Beza sowie die Complutensische Polyglotte. Unter den Gelehrten bestand schon lange Einigkeit, dass der Textus receptus (der überlieferte Text) eine sorgfältige Revision benötigte. In den Jahren vor der Revision kamen neue Textzeugen vom alexandrinischen Texttyp ans Licht. Der Bibeltext bekam eine ganz neue und breitere Basis. Die Publikation dieser Zeugen brachte nicht nur neue Textausgaben des Neuen Testaments mit sich, sondern auch intensive Diskussionen und neue Ansätze zu den Regeln zur Unterscheidung der Lesarten. Als Grundlage der Übersetzung war eine Revision des griechischen Textes nötig. Seit vielen Jahren waren Brooke Foss Westcott und Fenton John Anthony Hort mit der Vorbereitung einer neuen Textausgabe beschäftigt. Sie waren beide Mitglieder in den Arbeitsgruppen der Revision und brachten ihre Textvorschläge ein. Die Regel „Der Text, für den die Beweise überwiegen“ ermöglichte es, den dokumentierten Beweisen zu folgen, ohne einer speziellen gedruckten Textausgabe folgen zu müssen, und daher die besten Ressourcen für textkritische Entscheidungen zu nützen. An den Entscheidungen waren verschiedene Richtungen beteiligt: Ein Teil wollte den Textus receptus als Grundlage beibehalten, ein Teil wollte die kürzere Textfassung entsprechend dem alexandrinischen Texttyp, wie er im Codex Sinaiticus und im Codex Vaticanus zu finden ist. Die Arbeitsgruppen diskutierten und entschieden in den ersten Schritten über die Textgrundlage. Es war von jeder Seite möglich, eine volle Diskussion über jede Lesart einzufordern, und diese Möglichkeiten wurden umfangreich genutzt. Die Lesarten wurden nach Regel 5 in der ersten Phase mit einfacher Mehrheit beschlossen, dann in der zweiten Phase noch einmal besprochen und mit Zweidrittelmehrheit übernommen oder verworfen. An vielen Stellen konnte jedoch keine eindeutige Entscheidung zugunsten einer Lesart unter vollkommenem Ausschluss der anderen getroffen werden. Diese Stellen wurden in die Randnotizen aufgenommen. Es wurde vermerkt: „some ancient authorities“ oder „many ancient authorities“, um die Breite der Unterstützung anzuzeigen, und „authorities“ umfasste dabei nicht nur griechische Textzeugen, sondern auch die alten Übersetzungen und die Kirchenväter. Es war aber nicht ausreichend, sie im Randtext zu vermerken, daher wurde der zugrunde liegende Text auch komplett in einer Textausgabe gedruckt. Für das Alte Testament blieb es beim masoretischen Text als Grundlage, an einzelnen Stellen ergänzt durch die Septuaginta. Die Apokryphen konnten durch die Einbeziehung zusätzlicher Handschriften ergänzt und verbessert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten der Übersetzung.", "content": "Die Grundregel für die Revision war, so wenig wie möglich Änderungen gegenüber der AV einzuführen. Die Aufgabe war eine Revision, nicht eine Neuübersetzung. Änderungen geschahen in fünf Kategorien: In der Sprache wurde auf die Beseitigung von Archaismen weitgehend verzichtet, auch auf Änderungen der eigentümlichen Wortfolge der AV. Zitate aus den poetischen Büchern wurden in metrischer Form gesetzt, ebenso die Hymnen im Lukasevangelium. Die Interpunktion wurde verstärkt, indem mehr und stärkere Satzzeichen eingesetzt wurden, um die Verlesung zu unterstützen (\"heavier system of stopping\"). Insgesamt wurde die Übersetzung textnäher, verlor jedoch einen Teil der vorherigen sprachlichen Ausdruckskraft. Die altertümlich wirkenden Personalpronomen wie \"thy\" und \"thee\" blieben bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Apokryphen.", "content": "Nach Abschluss des NT arbeiteten die Mitglieder der Arbeitsgruppen bis 1895 an den Apokryphen weiter, jedoch waren die amerikanischen Arbeitsgruppen daran nicht mehr beteiligt. Die Gruppe wurde aufgeteilt in drei Komitees in London, Westminster und Cambridge, die jeweils verschiedene Bücher bearbeiteten. Die Rohfassungen wurden den anderen Gruppen vorgelegt. Abweichend vom Alten und Neuen Testament wurden bei den Apokryphen die Entscheidungen mit einfacher Mehrheit getroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Amerikanische Ausgabe.", "content": "Nach Fertigstellung der Revised Version arbeiteten die amerikanischen Arbeitsgruppen weiter an der Verbesserung des Textes und brachten 1901 die American Standard Version (ASV) heraus, die auch \"American Revised Version\" oder \"Standard American Edition\" genannt wird. Sie entspricht weitgehend der RV, jedoch sind die von den amerikanischen Arbeitsgruppen gemachten, aber in der RV nicht übernommenen und in den Anhang gesetzten Vorschläge in den offiziellen Text gesetzt worden. Im Alten Testament wird abweichend von der AV und RV \"Jehovah\" anstelle der Wiedergabe \"LORD\" in Kapitälchen für den Gottesnamen verwendet. Daneben wurde die Grammatik und die Rechtschreibung etwas modernisiert, das System der verstärkten Satzzeichen wurde wieder rückgängig gemacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Revised Version, bisweilen auch English Revised Version, abgekürzt RV, ist eine Revision der englischen King-James-Bibelübersetzung. Sie kam 1881–1895 in drei Teilen heraus. Die Revision geschah in mehreren Arbeitsgruppen mit zusammen ungefähr 50 Geistlichen und Gelehrten. Die King-James-Bibel von 1611, die offiziell auch Authorized Version (AV) genannt wird, wurde dabei zum ersten Mal nach 270 Jahren wieder überarbeitet. Es gab in zwei Punkten Überarbeitungsbedarf: Erstens war der griechische Text veraltet, der der alten King-James-Bibel zugrunde lag, zweitens sollte die Übersetzung von Fehlern, inzwischen unverständlichen Formulierungen und möglichen Missverständnissen befreit werden.", "tgt_summary": "英语修订版圣经(英文:English Revised Version),又称修订版圣经,是英语世界的人在19世纪后期针对1611年的钦定版圣经所作的英国修订版本。新约出版于1881年,旧约于1885年出版,伪经于1895年出版。", "id": 2529843} {"src_title": "Bahnhof Gößnitz", "tgt_title": "格斯尼茨車站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 1. Juli 1841 begann man mit dem Bau der Bahnstrecke Leipzig–Hof, deren erster Abschnitt am 19. September 1842 bis Altenburg eröffnet wurde. Am 15. März 1844 wurde das Teilstück bis Crimmitschau eröffnet und am 15. Juli 1851 wurde die gesamte Strecke freigegeben. Das erste Gößnitzer Bahnhofsgebäude war ein Holzbauwerk, das 1858 mit Eröffnung der Bahnstrecke Glauchau–Gößnitz am 15. November einem Neubau weichen musste. Die Bahnstrecke Gößnitz–Gera wurde am 28. Dezember 1865 eingeweiht. Der Bau des dritten Bahnhofsgebäudes erfolgte 1893. In Gößnitz bestanden für Dampflokomotiven ein Wasserturm mit Hochbehälter und Wasserkräne. Diese Anlagen wurden nicht mehr benötigt, nachdem in den Jahren 1962/63 die Bahnlinie von Leipzig nach Reichenbach elektrifiziert wurde. Im Jahr 2007 begann man mit dem Abriss des Wasserturmes, des Güterschuppens sowie des Nordflügels des repräsentativen denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes im Stil des Neobarock. Drei Jahre später folgte der Rest des Bauwerkes. Seitdem versucht die Stadt eine Lösung zu finden, da das Gelände der Deutschen Bahn gehört und diese nach dem Abriss keinen Handlungsbedarf sieht. Im Jahr 2013 wurden vor dem Bahnhofsgelände eine Buswendeschleife und einige Parkplätze errichtet. Seit dem 15. Dezember 2013 ist Gößnitz in das Netz der S-Bahn Mitteldeutschland integriert. Bis zur Mitte der 2020er Jahre wird die Strecke von Leipzig bis Werdau für Geschwindigkeiten bis 160 km/h grundlegend erneuert. In diesem Zusammenhang wird der Umbau des Bahnhofs Gößnitz als Building Information Modeling (BIM) Pilotprojekt geplant.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnsteiglänge.", "content": "Der Bahnhof Gößnitz wurde mit einem extra langen Bahnsteig gebaut, um gleichzeitig Züge von einem Bahnsteig in verschiedene Richtungen ausfahren lassen zu können. Ein Schild auf dem Bahnhof gibt an, die Station besitze mit 608 Metern den längsten Bahnsteig Deutschlands. Auch im Bahnhofsregister der DB Station&Service ist eine bauliche Länge von 608 Metern hinterlegt. Die Nutzlänge des Bahnsteiges wird lediglich mit 435 Metern angegeben. Gößnitz besitzt faktisch aber nicht den längsten Bahnsteig Deutschlands. In den Hauptbahnhöfen von Essen (667 Meter), Mainz (627,5 Meter) und Hamburg (627 Meter) gibt es Bahnsteige mit einer größeren baulichen Länge als in Gößnitz.", "section_level": 1}, {"title": "Personenverkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historie.", "content": "Bis zum Fahrplanjahr 2000/2001 war Gößnitz Halt des Personenfernverkehrs. Das letzte Fernzugpaar, das in Gößnitz hielt, waren der Interregio 2792 München Hbf–Leipzig Hbf und der D-Zug 2793 Leipzig–München. Der Bahnhof Gößnitz ist darüber hinaus ein wichtiger Knotenpunkt des ostthüringischen und westsächsischen Nahverkehrs. Zudem wurden zwischen Dezember 2002 und Juni 2014 Züge des Regionalverkehr in Gößnitz geflügelt respektive vereint. Ein Zugteil der Regionalexpress-Linie 1, aus Richtung Erfurt kommend, fuhr über Werdau weiter nach Zwickau, während der andere Zugteil über Meerane nach Glauchau verkehrte. Bis Dezember 2011 fuhr der Zugteil Richtung Glauchau weiter nach Chemnitz und verband die beiden sächsischen Oberzentren mit dem Fernverkehrsknoten in Erfurt. Im Rahmen der Umstrukturierung des Regionalverkehrs infolge der Eröffnung des City-Tunnels Leipzig wurde der Zugteil nach Zwickau aufgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuell.", "content": "Im Fahrplanjahr 2018/2019 wird der Bahnhof von den Linien S5 und S5X der S-Bahn Mitteldeutschland, die im Dezember 2013 im Zusammenhang mit dem City-Tunnel Leipzig in Betrieb genommen wurde, bedient. Die Linie S5 verkehrt stündlich von Halle Hauptbahnhof über Leipzig/Halle Flughafen, Leipzig Hbf bis Altenburg, von dort zweistündlich weiter über Gößnitz und Werdau nach Zwickau. Die S5 wird von einer stündlichen Express-Linie S5X ergänzt, die ebenfalls in Halle beginnt und nicht alle Stationen bedient. S5 und S5X ersetzen die zuvor hier verkehrenden Regionalexpress-Linien 8 (Leipzig–Zwickau) und 16 (Leipzig–Hof/Bad Brambach) sowie die Regionalbahn-Linie RB 130 (Leipzig–Altenburg–Gößnitz–Zwickau/Glauchau). Die zweite wichtige Anbindung erfolgt aus Richtung Thüringen. Von Göttingen aus verkehren Neigetechnik-Triebwagen der Baureihe 612 über Erfurt, Jena-Göschwitz, Gera und Gößnitz weiter über Meerane nach Glauchau (Sachs). In Richtung Meerane wird der zweistündlich verkehrende Regionalexpress durch die Linie RB 37 der Erzgebirgsbahn ergänzt, die Gößnitz und Glauchau verbindet und zusammen mit dem vorgenannten RE 1 einen ungefähren Stundentakt herstellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Gößnitz ist eine Eisenbahn-Betriebsstelle an der Bahnstrecke Leipzig–Hof und den hier einmündenden Bahnstrecken Glauchau-Schönbörnchen–Gößnitz und Gößnitz–Gera (Mitte-Deutschland-Verbindung).", "tgt_summary": "格斯尼茨站()是德国图林根格斯尼茨的火车站。该站于1844年3月15日由萨克森-巴伐利亚铁路公司启用。", "id": 2967803} {"src_title": "Panzerschule Kama", "tgt_title": "喀马坦克学校", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg war es dem Deutschen Reich gemäß dem Vertrag von Versailles verboten, Panzer zu besitzen. Um dieses Verbot zu umgehen, schloss das Deutsche Reich mit der Sowjetunion im Jahre 1922 den Vertrag von Rapallo. Die Sowjetunion war nach der Oktoberrevolution von 1917 und der Machtübernahme der Bolschewiki ebenfalls außenpolitisch isoliert. So entstanden die Flugerprobungsstätte bei Lipezk und das Testgelände Tomka für chemische Kampfstoffe auf sowjetischem Boden. Der sowjetische Verteidigungsminister Kliment Jefremowitsch Woroschilow wollte ebenfalls an moderner Panzertechnik partizipieren und schlug eine Kooperation auf diesem Gebiet vor. Hans von Seeckt, Chef der Heeresleitung, hatte eine Kooperation mit Schweden favorisiert, jedoch wollte Schweden nicht die deutschen Forderungen erfüllen. Beflügelt vom Berliner Vertrag 1926 gab von Seeckt grünes Licht für Verhandlungen mit der Sowjetunion. Ab Oktober 1926 verhandelten der Oberst a. D. Hermann Thomsen, Leiter der Außenstelle des deutschen Truppenamtes unter der Bezeichnung \"Zentrale Moskau\", und der Chef des militärischen Aufklärungsdienstes der Roten Armee Jan Karlowitsch Bersin.", "section_level": 2}, {"title": "Planung, Bau und Betrieb.", "content": "Wilhelm Malbrandt (1875–1955), ein aus dem aktiven Dienst entlassener Oberstleutnant der Reichswehr, wurde von der deutschen Seite beauftragt, zusammen mit Vertretern der Roten Armee eine geeignete Örtlichkeit zu suchen. Diese wurde in einer ehemaligen Kaserne bei Kasan gefunden. In der Nähe der Kaserne befand sich ein geeignetes Übungs- und Testgelände. Der Tarnname „Kama“ war eine Zusammensetzung der ersten zwei Buchstaben von „Kasan“ und „Malbrandt“. Jedoch war der Tarnname nicht sorgfältig gewählt, denn unweit befindet sich ein gleichnamiger Fluss. Der Vertrag wurde im Oktober 1926 unterzeichnet: Die Sowjetunion stellte das Gelände zur Verfügung, Deutschland trug die Baukosten und ermöglichte sowjetischen Offizieren die Teilnahme an den Schulungen. Die Verantwortung für den Aufbau der Einrichtung fiel an Oswald Lutz, Oberst der Reichswehr, auf der deutschen und Josef Unschlicht, stellvertretender Volkskommissar für Verteidigung, auf der sowjetischen Seite. Nachdem der britische Manchester Guardian im Dezember 1926 die geheime militärische Kooperation enthüllt hatte und auf Betreiben von Philipp Scheidemann das regierende Kabinett Marx III gestürzt worden war, wurde auch das Projekt Kama zunächst gestoppt. Ein völliger Abbruch wurde zwar von Militärkreisen in beiden Ländern verhindert, jedoch wurde das Projekt kaum vorangetrieben. Weitere Bewegung kam erst auf, als im Februar 1928 Reichswehrminister Otto Geßler den Außenminister Gustav Stresemann überzeugte, die militärische Kooperation mit der Sowjetunion wieder zu aktivieren. Die sowjetische Seite baute die Einrichtung von Oktober 1926 bis Juli 1929 mit bis zu 400 Handwerkern vertragsgemäß aus. Bestehende Gebäude wurden repariert, neue Gebäude und Werkstätten wurden errichtet. Demgegenüber waren zunächst nur wenige deutsche Vertreter, darunter vor allem Wilhelm Malbrandt, in Kama anwesend. Erst 1929 wurde die Einrichtung tatsächlich in Betrieb genommen; die Schulungen begannen und die ersten deutschen Panzerprototypen kamen an. Ausbilder, Techniker und Kursteilnehmer wurden für die Dauer des Aufenthalts in der Sowjetunion aus der Reichswehr entlassen. Wilhelm Malbrandt wurde als Leiter der Einrichtung 1930 von Ludwig Ritter von Radlmaier (1887–1943), abgelöst. Ihm folgte Josef Harpe ab Sommer 1930 bis zur Schließung der Einrichtung.", "section_level": 2}, {"title": "Schließung.", "content": "Nachdem dem Deutschen Reich im Dezember 1932 in der Genfer Abrüstungskonferenz die militärische Gleichberechtigung zugesichert worden war, war die geheime Zusammenarbeit mit der Sowjetunion nicht mehr notwendig. Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung Anfang 1933 veränderten sich zudem die politischen Rahmenbedingungen, und die Panzerschule Kama wurde am 15. September 1933 aufgelöst. Die Versuchspanzer und sonstiges Material wurden nach Deutschland zurückgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Schulungsbetrieb.", "content": "Der erste Kurs begann im März 1929, zwischen 1930 und 1933 folgten weitere. Deutsche und sowjetische Teilnehmer wurden gleichzeitig unterrichtet; ein Übersetzer war immer anwesend. Die Ausbildung war in einen theoretischen Teil, der in Klassenräumen abgehalten wurde und einen praktischen Teil, dem eigentlichen Zweck der Einrichtung, geteilt. Neben den in Kama stationierten Ausbildern gab es aber auch zeitweise unterrichtende Gastdozenten. Einer der bekanntesten Ausbilder war Ernst Volckheim, ein wichtiger Theoretiker der deutschen Panzerkriegsführung. Auf deutscher Seite wurden insgesamt 30 Lehrgangsteilnehmer geschult. Diese ausgebildeten Offiziere spielten eine sehr wichtige Rolle beim Aufbau der Panzertruppe und später im Zweiten Weltkrieg. Einige erreichten den Generalsrang, darunter Wilhelm von Thoma, Josef Harpe und Wolfgang Thomale. Die sowjetische Seite nutzte Kama auch nach dem Abzug der Deutschen als Schulungszentrum. Jedoch fielen viele hier ausgebildete Soldaten wie auch Zivilbeschäftigte (zum Beispiel Hausmeister) den Säuberungen in der Roten Armee 1937–1938 zum Opfer.", "section_level": 1}, {"title": "Erprobungsbetrieb.", "content": "Der erste Schritt der Panzerentwicklung in Kama war 1927 die Umrüstung landwirtschaftlicher Hanomag-Traktoren in provisorische Selbstfahrlafetten. Dazu wurden Versuche mit verschiedenen Geschützen und Kalibern, 3,7 cm und 7,5 cm, unternommen. 7,5 cm wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs das Standardkaliber, zum Beispiel beim Panzerkampfwagen IV und beim Sturmgeschütz III. 1929 kamen die ersten Prototypen deutscher Panzer, getarnt als landwirtschaftliche Schlepper, in Kama an. Vom Großtraktor und Leichttraktor wurden mehrere Fahrzeuge in verschiedenen Varianten geliefert. Sie dienten später als Vorlage für die Panzerkampfwagen I, II, III und IV. Ebenfalls getestet wurde der Kampfwagen M-28, eine deutsch-schwedische Kooperation. Von der deutschen Seite wurde der Panzer mit dem kombinierten Rad-/Kettenantrieb nicht weiter entwickelt, die schwedische Seite entwickelte daraus den Landsverk L-30. Die Rote Armee testete die britische Carden Loyd Tankette, aus der die Eigenentwicklung T-27 hervorging. Neben Panzern wurden auch Prototypen von Panzerwagen getestet, die später zum Panzerspähwagen Sd.Kfz. 231 führten. Grundsätzlich wurden verschiedene Lösungen an Getriebe und Federung des Kettenantriebs erprobt und auch vor Ort umgearbeitet. Dazu gab es in Kama eine Technikgruppe. Neben Mitarbeitern der Reichswehr waren auch mehrere Ingenieure der beteiligten Unternehmen vor Ort. Unter deutscher Aufsicht befanden sich einige sowjetische Handwerker, die Teile einbauten oder Veränderungen an diesen vornahmen. Die Deutschen steckten viel Aufwand in die Erprobung von Funkgeräten, da schon früh erkannt wurde, dass Kommunikation und Koordination ein entscheidender Faktor in der Panzertaktik sein würden. Zwar gab es beim Versailler Vertrag keine Verbote bezüglich der Funktechnik, aber der praktische Einsatz der Technik in einem Panzer war schwierig. Das deutsche Rundfunk- und Telekommunikationsunternehmen C. Lorenz lieferte die Funktechnik für die Versuche in Kama und Mitarbeiter des Unternehmens waren in Kama vor Ort anwesend. Lorenz wurde später der Lieferant für Funktechnik der Wehrmacht. Funkgeräte in deutschen Panzern waren im Zweiten Weltkrieg zunächst ausschlaggebend beim Kampf mit zum Teil technisch überlegenen französischen und sowjetischen Panzern, die auf ineffiziente Flaggenkommunikation angewiesen waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Panzerschule Kama war eine militärische Schul- und Erprobungseinrichtung für Panzer in Kooperation zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich zur Zeit der Weimarer Republik. Sie lag bei Kasan in der Tatarischen ASSR.", "tgt_summary": "喀马坦克学校()是魏玛共和国(德国)国家防卫军在苏联喀山秘密开设的坦克指挥官培训学校,在1922年《拉帕洛条约》签订后,运行于1929年至1933年。学校建立的目的是为了使德国绕开凡尔赛和约在军事上的限制。类似的学校还有在利佩茨克的利佩茨克战斗机飞行员学校以及希哈内的汤姆卡毒气实验场。在此接受过培训的德国军官包括:维尔纳·冯·勃洛姆堡、海因茨·古德里安、约瑟夫·哈尔佩等。", "id": 2851460} {"src_title": "Blast of Tempest", "tgt_title": "絕園的暴風雨", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Eltern und die Stiefschwester des Jugendlichen Mahiro Fuwa () wurden unter seltsamen Umständen getötet. Ein Jahr später verschwindet auch Mahiro selbst. Sein Freund Yoshino Takigawa (), der heimlich in Mahiros Schwester Aika Fuwa () verliebt war, sucht zunächst vergeblich nach ihm. Schließlich taucht Mahiro Yoshino wieder auf. Mahiro hat über eine Schnitzerei, die er fand, Kontakt zur Magierin Hakaze Kusaribe () aufgenommen. Die beiden Jungen sollen ihr im Kampf gegen ihren Clan helfen, der sie verstoßen hat. Die Kusaribe hüten den „Baum der Schöpfung“, doch hat Samon Kusaribe Hakazes Position als Anführerin eingenommen und will nun den „Baum des Endes“ neu erschaffen, was zum Ende der Welt führen könnte. Die Magie des Clans rührt von der Kraft des „Baum des Anfangs“. Für dessen Magie müssen stets Erzeugnisse der Zivilisation geopfert werden. Zwar ist Mahiro wenig an diesem mystischen Konflikt interessiert, doch will ihm Hakaze im Gegenzug helfen, sich an den Mördern seiner Familie zu rächen. So gehen beide Jugendlichen den Handel ein. Die Beschwörung des Baums des Endes führt zum Erwachen der Früchte des Baums im ganzen Land. Bei jedem dieser Ereignisse werden die Menschen in der Umgebung ohnmächtig, große Zerstörung angerichtet und viele sterben. Daher ist sehr bald auch die Regierung daran, den Klan aufzuhalten. Mahiro und Yoshino werden zu Junichiro gesandt, einem der letzten Verbündeten Hakazes im Klan. Von ihm erhalten sie Magie-Utensilien, mit denen auch sie Magie ausüben können. Außerdem erzählt Junichiro ihnen, dass Hakaze tot sein soll. Er hat ihr Skelett identifiziert, das Samon ihm zeigte. Ohne sich der Wahrheit sicher zu sein, reisen sie zum Berg Fuji, wo die Beschwörung des Baums stattfindet. Während der Reise denkt Mahiro an seine Halbschwester und daran, ob er sie vielleicht heimlich liebte. Yoshino fragt sich, ob er seine Beziehung zu Aika ewig vor ihm geheim halten kann. Beim Berg angekommen sehen sie, wie die Armee bereits den Ort der Beschwörung angreift, um den Kusaribe-Klan aufzuhalten. Die beiden Jungen dringen mit mächtigen Magie-Utensilien, mit denen sie die Beschwörung beenden können, in den Bannkreis ein und stehen Samon gegenüber. Er erklärt ihnen, dass tatsächlich der Baum des Anfangs die Menschheit bedroht. Denn wenn er erwacht, wird er sie vervollkommnen und dabei alle menschliche Zivilisation geopfert. Daher will Samon mit dem Klan den Baum des Endes wecken, der den Baum des Anfangs wieder in einen Schlaf versetzen soll. Doch ist dieser Plan im Klan umstritten – Hakazes Fraktion fürchtet den Baum des Anfangs nicht so sehr wie den des Endes. Mahiro, der das entscheidende Magie-Utensil in Händen hält, aber ist nicht am Schicksal der Welt, sondern nur an seiner Rache interessiert. So streiten Samon und Hakaze um seine Gunst, versprechen ihm beide bei der Rache zu helfen, während die Armee gegen den Klan kämpft. Samon gelingt es zwar zu beweisen, dass Hakaze tot ist und nur über 2 Jahre hinweg kommuniziert und damit fast Mahiro überzeugen. Doch Yoshino, motiviert durch seine Liebe zu Aika, findet noch einen Weg Hakaze in ihre Zeit zu holen und überzeugt schließlich Mahiro – auch indem er ihm verspricht, ihm den Freund von Aika zu verraten. Klar wird dabei auch, dass sie durch den Konflikt im Kusaribe-Klan getötet wurde, um die beiden Jungen zu Hakazes Helfern zu machen. Dass sie jemand aus dem Klan getötet hat, können alle ausschließen, da das Töten für Diener des Baums des Anfangs schwere Folgen hat. Sie verdächtigen daher einen „Magier des Endes“. Zur gleichen Zeit wird die Armee vom Kusaribe-Klan besiegt, doch deren beschleunigte Beschwörung erweckt auch den Baum des Anfangs. Schließlich gelingt es Hakaze durch ein auf der Insel abgestürzte Rakete, die sie als Opfer nutzen kann, sich zu Samon, Yoshino und Mahiro zu teleportieren. Doch zur gleichen Zeit gerät der Kampf zwischen beiden Bäumen außer Kontrolle: Der Baum des Anfangs erscheint an vielen Orten der Welt und verschlingt Zivilisationsprodukte und Menschen, um seine Macht zu stärken. Gemeinsam mit dem Klan und Hakazes Unterstützung kann beiden Bäumen Einhalt geboten werden. Doch Mahiro und Yoshino werden dabei schwer verletzt. Einen Monat später sind beide aus ihrem Koma erwacht und erkunden die völlig veränderte Welt. Das Erscheinen des Baums hat die Weltordnung umgestürzt, doch hat der Baum zugleich alle kriegerischen Konflikte unterbunden, sodass nun ein unheimlicher Friede herrscht. Während Yoshino mit Hakaze reist, wird Mahiro mit Takumi Hayakawa bekannt gemacht: ein Politiker, der sich bereits lange mit der Magie befasst, aber im Angesicht der Katastrophe nichts ausrichten konnte und nun degradiert wurde. Gemeinsam mit dem Kusaribe-Klan will er nun schlimmeres verhindern. Dazu beauftragen sie Mahiro, Yoshino zu töten, weil sich Hakaze in ihn verliebt hat und er nun zu viel Einfluss auf die hat. Heimlich befürchten sie außerdem, dass Yoshino der Magier des Endes ist. Dafür wollen sie Mahiro bei seiner Rache helfen, sodass er schließlich zustimmt. Zur gleichen Zeit treffen Hakaze und Mahiro auf Megumu Hanemura, der die Kräfte des Magiers des Endes hat. Doch weiß er nichts von dessen Hintergründen und hat überraschend auch keinen Kampfgeist.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Serie erschien von August 2009 bis März 2013 im japanischen Magazin \"Monthly Shōnen Gangan\" des Verlags Square Enix. Die Kapitel wurden außerdem zusammengefasst in zehn Bänden veröffentlicht. Diese Sammelbände verkauften sich in Japan jeweils etwa 100.000 bis 150.000 mal. Eine französische Ausgabe erschien bei Kurokawa. Der Carlsen Verlag brachte seit Dezember 2013 neun Bände in deutscher Übersetzung heraus (Stand: November 2015).", "section_level": 1}, {"title": "Anime-Adaption.", "content": "Das Studio Bones produzierte 2012 unter der Regie von Masahiro Andō eine Anime-Fernsehserie auf Basis des Mangas. Die Drehbücher der Serie schrieben Hiroshi Yamaguchi, Keigo Koyanagi, Mari Okada und Shinsuke Onishi, wobei Okada auch das gesamte Serienkonzept (Seriendrehbuch) betreute. Das Charakterdesign entwarf Tsunenori Saito und die künstlerische Leitung lag bei Ayumi Satō und Tomoaki Okada. Masahisa Suzuki entwarf mechanische Designs. Die erste Ausstrahlung des 24 Folgen umfassenden Animes fand vom 5. Oktober 2012 bis zum 29. März 2013 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf dem Sender MBS statt, gefolgt mit wenigen Tagen Versatz auch auf TBS, CBC und BS-TBS statt. Die Plattform Crunchyroll bot über Streaming Media eine englische untertitelte Fassung als Simulcast an.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Michiru Oshima. Die Vorspannlieder sind \"Spirit Inspiration\" von Nothing’s Carved in Stone und \"Daisuki na noni\" () von Kylee. Die Abspanne wurden unterlegt mit den Liedern \"happy endings\" von Kana Hanazawa und \"Bokutachi no Uta\" () von Sako Tomohisa.", "section_level": 2}], "src_summary": "Blast of Tempest (jap., \"Zetsuen no Tempesuto\") ist eine Manga-Serie des japanischen Autors Kyō Shirodaira und der Zeichner Ren Saizaki und Arihide Sano. Sie erschien von 2009 bis 2013 in Japan und wurde als Anime-Fernsehserie adaptiert. Das Werk ist in die Genres Action, Mystery und Fantasy einzuordnen.", "tgt_summary": "《绝园的暴风雨》()是由城平京(原作)、左有秀(构成)、彩崎廉(作画)创作的日本漫画作品。2009年8月号于《月刊少年GANGAN》(SQUARE ENIX)上开始连载。本作包含奇幻漫画、推理漫画的要素。2012年10月电视动画开始播放,漫画本篇与动画差不多同时期结束。", "id": 2308767} {"src_title": "Love Letter (Spiel)", "tgt_title": "情書 (桌上遊戲)", "src_document": [{"title": "Spielidee und Material.", "content": "\"Love Letter\" ist ein Kartenspiel mit Deduktions- und Bluffelementen, bei dem die Spieler das Herz einer Prinzessin zu gewinnen versuchen, indem sie ihr Liebesbriefe senden. Dies geschieht über verschiedene Personen am königlichen Hof, wobei höhergestellte Personen bessere Chancen haben, einen solchen Liebesbrief weiterzuleiten. Es gewinnt, wer es schafft, eine bestimmte Anzahl an Liebesbriefen überbringen zu lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Spielablauf.", "content": "Das Spiel wird über mehrere Runden gespielt. Zu Beginn jeder Runde werden die 16 Personenkarten verdeckt gemischt und als Stapel in die Mitte gelegt. Jeder Spieler erhält eine Karte, die er vor den Mitspielern geheim hält. Auch während des weiteren Spielverlaufs halten die Spieler stets nur eine Karte auf der Hand – die Person, die den Liebesbrief momentan bei sich trägt. Es wird reihum gespielt. Ist ein Spieler am Zug, zieht er eine weitere Karte verdeckt vom Stapel nach und wählt dann eine der beiden Karten aus, die er wieder abwerfen möchte. Jede Karte zeigt eine von insgesamt acht Personen am Hof, ihre Stellung in Form eines Kartenwerts (1–8) sowie einen besonderen Effekt, der in Kraft tritt, wenn die Karte abgeworfen wird: Durch bestimmte Kartenfunktionen scheiden Spieler im Verlauf der Runde aus. Ist nur noch ein Spieler übrig, gewinnt dieser die Runde und erhält von der Prinzessin ein „Zeichen der Zuneigung“. Eine Runde kann auch enden, wenn die Karten vom Stapel aufgebraucht sind, in diesem Fall vergleichen die Spieler ihre Handkarten, um so einen Gewinner zu bestimmen. Wer zuerst eine bestimmte Anzahl an „Zeichen der Zuneigung“ erwerben kann, gewinnt das Spiel.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Kritiken zu \"Love Letter\" fielen durchweg positiv aus. Die Rezensenten lobten es als lockeres, kurzweiliges Spiel, das schnell erklärt sei und trotz der einfachen Regeln und vergleichsweise wenig Spielmaterial viel Spaß biete, insbesondere als „Absacker“ oder als Spiel für Zwischendurch. Den meisten Spaß biete das Spiel dabei in Runden mit drei oder vier Mitspielern, wohingegen das Spiel zu Zweit weniger überzeugen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "In einem Beitrag zur Entwicklungsgeschichte erklärt Spielautor Seiji Kanai, dass die Idee, ein Kartenspiel mit nur 16 Karten zu entwickeln, bereits 2010 auf der japanischen Spielemesse Game Market entstanden sei. Dort habe der Spieleautor Takuya Saeki ein Projekt vorgeschlagen, ein Spiel mit einem Verkaufspreis von nicht mehr als 500 Yen (zum damaligen Zeitpunkt rund 4,40 Euro) zu entwickeln. Kanai beschloss, die notwendigen Einsparungen beim Material vorzunehmen, wobei er das Sonderangebot einer Druckerei für den Druck eines Bogens mit 16 Karten nutzte. Aus dem Projekt entstand das Kartenspiel \"RR (Regality & Religion)\" für zwei Personen, welches mit ebendiesen 16 Karten auskam. Kanai verfolgte die Idee weiter, Spiele zu entwickeln, die mit wenig Material auskommen. 2011 entstand mit \"R\" ein weiteres Kartenspiel für zwei Personen, das ebenfalls nur 16 Karten umfasste. Der Autor wollte nun auch ein Spiel schaffen, das mit drei oder sogar vier Personen gespielt werden konnte. Dies brachte ihn letztlich auf den Mechanismus, der \"Love Letter\" zugrunde liegt: Eine Karte auf der Hand halten, eine Karte nachziehen, eine Karte ausspielen. Da sich der Kartenstapel bei nur 16 Karten dennoch sehr schnell aufbrauchte, ergänzte er das Ausscheiden von Spielern als notwendiges Spielelement und stimmte die Funktionen der Karten darauf ab, Mitspieler auch durch deduktives Vorgehen zu eliminieren. Die grafische Gestaltung der ersten Ausgabe von \"Love Letter\" übernahm Noboru Sugiura, der zuvor bereits \"RR\", \"R\" und weitere Spiele des Autors illustriert hatte. Kanai stellte das Spiel mit einer Kleinauflage auf der Spielemesse Game Market im Frühjahr 2012 vor, wo John Zinser und Mark Wootton vom kanadischen Spieleverlag Alderac Entertainment Group auf das Spiel aufmerksam wurden. Der Verlag beschloss, das Spiel in seine neu geschaffene Spielreihe \"Tempest\" aufzunehmen, der zu dem Zeitpunkt drei weitere Spiele angehörten. Die Spielregeln wurden nahezu unverändert übernommen, jedoch wurde das Spielmaterial überarbeitet und mit neuen Illustrationen von Andrew Hepworth und Jeffrey Himmelman versehen. Der Verlag stellte die englische Ausgabe von \"Love Letter\" zusammen mit den weiteren \"Tempest\"-Spielen auf der „Spiel 2012“ in Essen vor. Im September 2013 veröffentlichte Pegasus Spiele \"Love Letter\" in deutscher Sprache und mit geringfügigen Änderungen der Spielregeln und des Spielmaterials. In der deutschen Spielanleitung fehlen allerdings die kurze Einführungsgeschichte sowie die Namen der Figuren, welche in der englischen Ausgabe eine Verbindung zu den weiteren Spielen der \"Tempest\"-Reihe herstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Ableitungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kanai Factory Edition.", "content": "2013 veröffentlichte Alderac Entertainment Group eine Sonderedition des Spiels mit dem Titel \"Kanai Factory Edition\". Diese verwendet die ursprünglichen Kartenränge und Spielregeln sowie die Originalillustrationen von Noboru Sugiura. Die Ausgabe enthält auch zwei Sonderkarten, die anstelle der Prinzessin verwendet werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Love Letter Big Box.", "content": "2016 erschien mit der \"Love Letter Big Box\" eine Version des Spiels für bis zu acht Spieler mit etwas größeren Karten. Das Spiel enthält 32 Personenkarten, in denen neben den 16 Karten des Grundspiels 16 weitere Personenkarte sowie eine zusätzliche Narrenkarte enthalten sind: Die Regeln der \"Love Letter Big Box\" entsprechen denen des Basisspiels und variieren leicht in einigen Details.", "section_level": 2}], "src_summary": "Love Letter ist ein Kartenspiel des japanischen Spieleautors Seiji Kanai. Es erschien erstmals im Frühjahr 2012 in Japan in einer Kleinauflage bei Kanai Factory und Japon Brand, bevor der kanadische Spieleverlag Alderac Entertainment Group auf das Spiel aufmerksam wurde und im Herbst 2012 eine für den englischen Sprachraum überarbeitete Ausgabe als Teil seiner \"Tempest\"-Spielreihe herausbrachte. Im September 2013 veröffentlichte Pegasus Spiele das Spiel in deutscher Sprache.", "tgt_summary": "情书(英语:Love Letter)是一款在2012年5月由Seiji Kanai设计的桌游,由美国桌游公司Z-Man Games所发行。", "id": 1949640} {"src_title": "Inka-Straßensystem", "tgt_title": "印加路网", "src_document": [{"title": "Inka-Pfade.", "content": "Der bekannte peruanische Inka-Pfad ist der Teil der Inkastraße, die das Heilige Tal von Cusco und Machu Picchu verband und somit nur ein kleiner Teil dieses Netzwerkes. Der ecuadorianische Inka-Pfad, der Achupallas und Ingapirca verband ist ein weiterer Teil.", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltung.", "content": "Dieses wertvolle archäologische Erbe ist heute noch vorhanden, obwohl es sich am Rande des Verschwindens befindet. Die UNESCO, IUCN und Conservation International, haben die besondere Dringlichkeit des Schutzes zusammen mit den sechs Ländern, durch die die Große Inkastraße führt, herausgestellt. Entlang der Königstraße der Anden befinden sich zahlreiche archäologische Stätten, von denen einige zum Weltkulturerbe gehören. Dazu gehören Ingapirca in Ecuador, Cusco und dem Heiligen Tal in Peru, Tiwanaku in Bolivien und Quilmes in Argentinien, sowie kleinere Fundorte wie Huanuco Pampa in Peru, die schutzbedürftig sind. Die Straße verbindet 15 der 100 Ökosysteme Südamerikas, von denen die peruanischen Yungas, der Marañon-Trockenwald, das chilenische Mattoral und der chilenische Winterregenwald gefährdet sind. Weiterhin führt sie durch einige der letzten vorhandenen Rückzugsräume des andinen Brillenbären, des Andenkondors und des Vicuña. Außerdem führt die Straße über die Andenkordillere, eine Wasserscheide zwischen den Tälern und der Küste. Die Qhapaq Ñan passiert eine Anzahl indigener Gebiete mit in der Vergangenheit verankerten Kulturen. Das Projekt Inka Naani in Peru führte zu einer Wiederbelebung der Traditionen und mündlichen Überlieferungen. Gemeinsames Ziel der UNESCO mit den Ländern, durch die die Qhapaq Ñan führt, ist die Vorbereitung einer Kandidatur für die Aufnahme des Qhapaq Ñan auf die Liste des Weltkulturerbes. Ein konkretes Projekt zur Erhaltung wurde beispielsweise 2016 im Departamento Tarija (Bolivien) initiiert. Der Abschnitt im Municipio Yunchará sowie die Abstiege zum Zentraltal von Tarija sollen für touristische Zwecke besser zugänglich gemacht und an das Gesamtnetz angeschlossen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Inka-Straßensystem wurde von den Inka basierend auf den Arbeiten vorinkaischer Kulturen, hauptsächlich der Huari- und Chimú-Kultur angelegt. Es war das fortschrittlichste und ausgedehnteste Transportsystem des präkolumbianischen Südamerikas. Zusammen mit vielen Verbindungsstraßen, Haupt- und Nebenwegen ergab es ein Straßennetz von mehr als 30.000 Kilometern, welches das gesamte Inkareich durchzog. Es verband die Städte Quito (Ecuador) im Norden und Santiago (Chile) bzw. Mendoza (Argentinien) im Süden und erlaubte dem Inka-Oberhaupt die politische und ökonomische Kontrolle seines Reiches. Eilige Nachrichten oder Anweisungen konnten per Schnellboten (\"Chaski\") in kurzer Zeit überbracht werden. Ebenso konnten Abgaben, Handelsgüter und Nachschub per Träger und Lama bis in den letzten Winkel des Reiches verteilt werden. Auf diesen Wegen gelangte aber auch eine kleine Schar spanischer Eroberer in das mächtige Reich.", "tgt_summary": "印加路网是南美洲被殖民前覆盖最广、最先进的运输系统。该路网以两条分叉众多的南北走向的道路为基础。其中最有名的一部分是马丘比丘小径。部分路网是由先于印加帝国的文明所建造的,特别是瓦里文明。部分的路网还在西班牙殖民时期沿用,比如皇家大道。", "id": 11703} {"src_title": "The Garden of Words", "tgt_title": "言葉之庭", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der 15-jährige Takao Akizuki lebt zusammen mit seiner melodramatischen Mutter und seinem älteren Bruder Shouta. Sein größter Traum ist es, Schuhmacher zu werden. Als er eines Morgens an einem regnerischen Tag auf dem Weg zur Schule ist, macht er im örtlichen Park halt und skizziert Schuhe. Er entdeckt eine attraktive Frau, Yukari Yukino, die im Nieselregen Bier trinkt und Schokolade isst. Anfangs sprechen sie nicht miteinander, doch als der Regen aufhört, entscheidet sich Yukari dazu, ihn mit einem Waka zu verabschieden. Anschließend verlässt sie ihn; erstaunt über seine Herkunft. Die beiden treffen sich weiterhin morgens im Park und lernen einander näher kennen. Yukari interessiert sich immer mehr für die Schuhskizzen von Takao und so entschließt dieser, ein Paar Schuhe für Yukari herzustellen. Er misst ihre Füße und gesteht ihr dabei, sie müsse endlich lernen auf ihren eigenen Füßen zu stehen. Die Regenzeit nähert sich ihrem Ende und beide meinen, sie sollten in ihr normales Leben zurückkehren. In ihren Gedanken wünschen sie sich jedoch sehnlichst, die Regenzeit würde nie enden, damit sie ihre Treffen fortführen könnten.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "The Garden of Words wurde erstmals Ende April auf dem \"Gold Coast Film Festival\" gezeigt. Die reguläre Kinoauswertung erfolgte ab dem 31. Mai 2013 in Japan. In Nordamerika wird der Film von Sentai Filmworks veröffentlicht. Für alle deutschsprachigen Länder hält der Publisher VIZ Media Switzerland die Rechte. Am 31. März 2014 erschien The Garden of Words hierzulande über das Anime-Label Kazé Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Für die deutsche Sprachfassung war das Synchronstudio \"VSI Berlin\" verantwortlich. Das deutsche Dialogbuch schrieb Frank Preissler, der ebenfalls die Synchronregie führte.", "section_level": 2}, {"title": "Adaptionen.", "content": "In Kōdanshas Manga-Magazin \"Afternoon\" erschien von Ausgabe 6/2013 (25. April 2013) bis 12/2013 (25. Oktober 2013) eine Manga-Adaption gezeichnet von Midori Motohashi. Die Kapitel wurden zudem in einem Sammelband (Tankōbon) zusammengefasst, der am 22. November 2013 (ISBN 978-4-06-387941-4) veröffentlicht wurde. Diese wurde in den USA von Vertical lizenziert und soll ab Herbst 2014 erscheinen. Makoto Shinkai veröffentlicht in Media Factorys Literaturmagazin \"Da Vinci\" seit Ausgabe 9/2013 (6. August 2013) ein Fortsetzungsroman, wobei in der vorangegangenen Ausgabe bereits ein Entwurf veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film gewann 2013 beim Fantasia Festival in Montreal den \"Satoshi Kon Award\" für die Beste Animation, sowie beim Trickfilmfestival Stuttgart 2014 den Preis für den besten Animationsfilm (AniMovie).", "section_level": 1}], "src_summary": "The Garden of Words (jap., \"Kotonoha no Niwa\", dt. „Garten der Blätter aus Wörtern“) ist ein Anime-Film des japanischen Regisseurs Makoto Shinkai, der am 31. Mai 2013 in den japanischen Kinos anlief und bereits am 28. April 2013 auf dem \"Gold Coast Film Festival\" in Australien seine Premiere feierte.", "tgt_summary": "《言叶之庭》()是2013年上映的日本动画电影,由新海诚编剧和执导、动画公司CoMix Wave Films制片、东宝发行,并由入野自由和花泽香菜担纲主角配音。音乐方面,新海诚早期许多作品的音乐都由天门创作,而这次则由柏大辅负责。本片以源于日本古代对爱情的语言表述方法展开,诞生了这个由揭示主题的雨、《万叶集》诗句以及日本的庭园等元素组成的“孤悲”的《言叶之庭》之故事。此外,该片是目前新海诚执导电影中唯一无英文副标题的作品。", "id": 1042221} {"src_title": "Dickschnabelkitta", "tgt_title": "台灣藍鵲", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Körperlänge des Dickschnabelkittas beträgt 63 bis 69 cm. Charakteristisch ist der lange Schwanz, der bis zu 40 cm misst. Die Flügel erreichen eine Länge zwischen 18 und 21 cm. Das Federkleid von Hahn und Henne gleichen sich. Kopf, Hals und Brust sind schwarz, die Augen gelb, Schnabel und Beine rot. Das übrige Federkleid ist von einem satten Dunkelblau, wobei der Unterbauch eine hellere Färbung aufweist. An den Flügelenden und der Schwanzspitze sind die Federn weiß.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Der Dickschnabelkitta kommt für gewöhnlich in den taiwanischen Gebirgswäldern in Höhen zwischen 300 und 1200 m vor. Er ist innerhalb seines Verbreitungsgebiets häufig anzutreffen und wird von der Weltnaturschutzunion IUCN als „nicht gefährdet“ eingestuft. Dennoch steht er aufgrund seiner Besonderheit als endemische Tierart in Taiwan als „seltene und wertvolle“ Art gemäß dem \"Gesetz zum Schutz wertvollen Kulturerbes\" (chinesisch: 文化資產保存法 Wénhuà zīchǎn bǎocún fǎ) seit 1989 unter Naturschutz.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Dickschnabelkittas sind gesellig und werden oft in Gruppen von sechs oder mehr angetroffen. Beim gemeinsamen Flug fliegen sie häufig wie in einer Reihe hintereinander. Ähnlich der Elster besteht ihr Ruf aus einem krächzenden „Schäckern“ aus schnell aufeinander folgenden Rufreihen. Sie sind Allesfresser, ihre Nahrung umfasst Früchte, Pflanzen und Samen, aber auch Insekten, kleine Vögel und Nagetiere oder Schlangen. Manchmal werden Nahrungsreste für späteren Verzehr aufbewahrt. Dickschnabelkittas leben monogam. Während die Henne brütet, helfen die Hähne beim Nestbau und bei der Nahrungssuche. Die Brutzeit liegt zwischen März und April. Im schalenförmigen Nest werden zwischen drei und acht olivgrüne und braun gesprenkelte Eier gelegt. Das Schlüpfen erfolgt nach 17 bis 19 Tagen. Bei Gefahr durch Angreifer verteidigen Dickschnabelkittas ihr Nest vehement.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dickschnabelkitta (\"Urocissa caerulea\", chinesisch 臺灣藍鵲 Táiwān lánquè) ist eine auf der Insel Taiwan endemische Vogelart aus der Familie der Rabenvögel. In seiner Heimat wird er auch die \"Bergdame mit dem langen Schweif\" (chinesisch: 長尾山娘 Chángwěi Shānniáng; taiwanisch: Tn̂g-boé Soan-niû) genannt. Bei einer vom \"Internationalen Vogelfreunde-Verband Taiwan\" veranstalteten Internet-Abstimmung im Jahr 2007 wurde er zum inoffiziellen „Nationalvogel“ Taiwans gekürt.", "tgt_summary": "台湾蓝鹊(学名:',英语:Taiwan Blue Magpie 或 Formosan blue magpie),又称台湾暗蓝鹊、红嘴山鹊、长尾山娘(闽南语:)或长尾阵仔,为台湾特有种鸟类。台湾从清领时期开始就有文献纪载台湾蓝鹊的资料。1862年,鸟类学家约翰·古尔德根据英国博物学家郇和寄来的台湾鸟类标本发表了一篇文章,命名并详述16种新发现的台湾物种,其中就包含台湾蓝鹊。", "id": 2043360} {"src_title": "Thane (Distrikt)", "tgt_title": "塔納縣", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Von vorchristlicher Zeit bis ins Jahr 1347 wurde das Gebiet – wie die ganze Region – von diversen buddhistischen und hinduistischen Herrschern regiert. Der erste namentlich bekannte Staat war das Maurya-Reich, die letzte nichtmuslimische Dynastie waren die Yadavas von Devagiri. Nach jahrzehntelangen militärischen Auseinandersetzungen mit muslimischen Regenten im Norden Indiens erfolgte zwischen 1294 und 1500 die schrittweise Besetzung durch muslimische Heere. Danach herrschten bis 1730 verschiedene muslimische Dynastien (Sultanat Delhi, Bahmani, Dekkan-Sultanate, die Grossmoguln). Ab 1500 kam es zu heftigen Kämpfen um die Herrschaft an der Küste zwischen den muslimischen Herrschern und den Portugiesen. Zwischen 1666 und 1730 wurde das Gebiet Stück für Stück Teil des hinduistischen Marathenreichs. Vom 16. Jahrhundert bis zur Herrschaft der Briten gab es etliche Piratenstützpunkte an der Küste. Von 1774 bis 1782 konnten sich die Briten erstmals an der Küste festsetzen – doch mussten sie auf französischen Druck diese Gebiete wieder abgeben. Nach der Niederlage der Marathen gegen die Briten kam Thane unter dem Namen Distrikt Thana 1818 zum Britischen Empire, genauer zur britischen Verwaltungsregion Bombay Presidency. 1869 trennte sich ein Teil des Gebiets als Distrikt Kolaba (heute Distrikt Raigad) von Thane ab. An diesen Distrikt verlor man zwischen 1883 und 1891 weitere Gebiete. Zwischen 1920 und 1960 kam es zu weiteren Gebietsveränderungen. Mit der Unabhängigkeit Indiens 1947 und der Neuordnung des Landes wurde es 1950 Teil des neuen Bundesstaats Bombay State. Im Jahre 1960 wurde Bombay State geteilt und das Gebiet kam zum neu geschaffenen Bundesstaat Maharashtra.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Wie überall in Indien wächst die Einwohnerzahl im Distrikt Thane seit Jahrzehnten stark an. In den Jahren 2001–2011 betrug das Wachstum rund 36 Prozent (36,01 %). In diesen zehn Jahren nahm die Bevölkerung um fast 3 Millionen Menschen zu. Die genauen Zahlen verdeutlicht folgende Tabelle:", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutende Orte.", "content": "Einwohnerstärkste Ortschaft des Distrikts ist der Hauptort Thane mit beinahe zwei Millionen Bewohnern. Weitere Millionenstädte sind Kalyan-Dombivli, Vasai-Virar City und Navi Mumbai. Bedeutende Städte mit über 100.000 Einwohnern sind Mira-Bhayandar, Bhiwandi Nizampur, Ulhasnagar, Ambarnath und Badlapur. Die städtische Bevölkerung macht 76,99 Prozent der absoluten Bevölkerung aus.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung des Distrikts nach Bekenntnissen.", "content": "Eine klar überwiegende Mehrheit von 80 Prozent der Bevölkerung sind Hindus. Eine zahlenmäßig bedeutende Minderheit bilden die Muslime. Buddhisten, Christen und Jainas sind kleinere religiöse Minderheiten. Die genaue religiöse Zusammensetzung der Bevölkerung zeigt folgende Tabelle:", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung des Distrikts nach Sprachen.", "content": "Nur eine knappe Mehrheit von rund 53 Prozent der Bevölkerung spricht Marathi. Es gibt etliche größere sprachliche Minderheiten. Bedeutendste sprachliche Minderheit mit mehr als 1 Million Muttersprachlern ist Hindi (mit Hindi-Dialekten 1.347.000 Personen). Sprachen mit mehr als 100.000 Angehörigen sind Urdu, Gujarati, Varli (gehört zur Gruppe der Bhil-Sprachen), Sindhi, Malayalam, Telugu (142.969), Kannada (121.713) und Marwari (Hindi-Dialekt mit Marathi-Einflüssen;109.468). Es folgen Tamilisch (99.660), Konkani (79.793) und Bengalisch (73.207), welche jeweils von über 50.000 Menschen gesprochen werden. Die genaue sprachliche Zusammensetzung der Bevölkerung zeigt folgende Tabelle:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Distrikt Thane () liegt im Bundesstaat Maharashtra in Südwest-Indien.", "tgt_summary": "塔纳县是印度的一个城市,位于该国西部,由马哈拉施特拉邦负责管辖,面积9,558平方公里,每年平均降雨量2,293毫米,2011年人口11,060,148,人口密度每平方公里1,157人。", "id": 1868264} {"src_title": "Ein Skandal in Böhmen", "tgt_title": "波希米亚丑闻", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Am Abend des 20. März 1888 wird Sherlock Holmes von seinem Freund Doktor Watson in der 221B Baker Street besucht. Holmes hat zuvor ein ominöses Schreiben bekommen. Kurz darauf trifft der Klient ein. Holmes kann ihn früh als den amtierenden König von Böhmen und Mähren identifizieren, obwohl der Klient seine wahre Identität ursprünglich geheim halten wollte. Der Fall ist schnell erklärt. Der König von Böhmen beabsichtigt zu heiraten, fürchtet jedoch, dass seine ehemalige Geliebte Irene Adler dagegen wirken will, indem sie eine Fotografie publik macht, auf der sie beide zu sehen sind, wodurch die ehemalige Romanze der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Holmes soll diese Fotografie nun beschaffen. Mehrere Versuche, seitens des Königs durch Einbrecher an die Fotografie zu gelangen, schlugen fehl. Holmes verkleidet sich für seine Zwecke als Stallbursche und als alter Geistlicher, um an Informationen über Irene Adler zu kommen. Es gelingt ihm durch eine List sogar an das Versteck zu gelangen, wird jedoch von Adler enttarnt. Diese hat unlängst im Zuge der Handlung Godfrey Norton geheiratet und verlässt schließlich das Land. Sie nimmt die Fotografie mit, um sich in Zukunft vor dem König schützen zu können, falls dieser Angriffe auf sie plane. Dies alles teilt sie Holmes und den anderen durch einen Brief mit, den sie dort hinterließ, wo sie bis zuvor noch die Fotografie aufbewahrt hatte. Holmes findet ihn dort, in der Hoffnung auf das Foto zu stoßen. Holmes gelingt es also nicht den Fall erfolgreich abzuschließen, da das eigentliche Ziel, die Fotografie zu beschaffen fehlschlug. Dennoch gibt es einen Sieg in der Niederlage, da die Fotografie nicht veröffentlicht wird. Dr. Watson berichtet am Ende der Geschichte, dass Irene Adler für Sherlock Holmes immer \"die\" Frau sein wird.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "\"Ein Skandal in Böhmen\" wurde vielfach für das Fernsehen und den Hörfunk adaptiert. Bereits 1899 nutzte der Bühnenschauspieler William Gillette Elemente der Story für sein Schauspiel \"Sherlock Holmes\", das mehrfach auch verfilmt wurde. Der 1946 erschienen Sherlock-Holmes-Film \"Jagd auf Spieldosen\" enthielt ebenfalls Elemente aus \"Ein Skandal in Böhmen\". Alan Wheatley spielte 1951 die Hauptrolle in der ersten Fernsehadaption von \"Ein Skandal in Böhmen\" im Rahmen der TV-Serie \"Sherlock Holmes\". Wassili Borissowitsch Liwanow und Witali Mefodjewitsch Solomin spielten Holmes und Watson in einer sowjetrussischen Adaption einiger Holmes-Storys (Die Abenteuer von Sherlock Holmes und Dr. Watson), darunter \"Ein Skandal in Böhmen\". Eine äußerst werkgetraue filmische Adaption des Stoffes entstand 1984 im Zuge der Fernsehserie Sherlock Holmes mit Jeremy Brett und David Burke, sowie Gayle Hunnicutt als Irene Adler. Eine Transformation in die moderne Zeit findet sich in Sherlock – Ein Skandal in Belgravia von 2012. Der Film ist Teil der BBC-Fernsehserie Sherlock. In der ebenfalls in der heutigen Zeit spielenden Fernsehserie Elementary sind Irene Adler und Jamie [sic] Moriarty ein und dieselbe Person.", "section_level": 1}, {"title": "Pastiches.", "content": "Eine Fortsetzung der Geschichte findet sich in der 2016 erschienenen Kurzgeschichtensammlung von Rolf Krohn \"Sherlock Holmes und die Farben des Verbrechens\" (Blitz-Verlag Nr. 3019). Die Kurzgeschichte \"Der gelbe Tropfen\" spielt in der Zeit, in der sich Sherlock Holmes unter dem Pseudonym Sigerson in Europa aufhielt, um sich nach seinem vermeintlichen Tod an den Reichenbachfällen vor den Schergen Prof. Moriartys zu verbergen. Er begegnet in Salzburg der inzwischen verwitweten Opernsängerin Irene Norton, geb. Adler, die dort unter dem Künstlernamen \"Aurelia Silverstrom\" auftritt und fast einem Mordattentat zum Opfer fiel. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive eines zum Schutze der Sängerin eingeteilten Gendarmen. Holmes deckt das Komplott auf, das von dem damals in Böhmen Düpierten ausgeht, um die belastende Zeugin seiner damaligen Affäre endgültig auszuschalten. Der Adelige und sein Mordschütze kommen dabei selbst zu Tode. Holmes/Sigerson begleitet nach Aufklärung des Falles die Sängerin zu ihrem nächsten Engagement nach Brüssel. Offenbar war die damalige Schlusspointe von Dr. Watson, „die Frau“ sei in Japan zu Tode gekommen, falsch (und diente wohl ihrem Schutz vor Verfolgern).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Skandal in Böhmen (Originaltitel: \"A Scandal in Bohemia\") ist eine Erzählung des britischen Schriftstellers Arthur Conan Doyle, die erstmals im Juli 1891 im Strand Magazine erschien. Es handelt sich hierbei um die erste Erzählung, die Doyle mit den Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson schrieb. 1887 und 1890 hatten die beiden Romane \"Eine Studie in Scharlachrot\" und \"Das Zeichen der Vier\" das Fundament für den Hauptkanon der Sherlock-Holmes-Erzählungen gelegt.", "tgt_summary": "《波希米亚丑闻》(英语:A Scandal in Bohemia),或译波宫秘闻、波宫秘史、波希米亚的丑闻、波西米亚秘闻,是英国侦探小说家亚瑟·柯南·道尔笔下名侦探夏洛克·福尔摩斯所遇到的一桩案件。", "id": 2685415} {"src_title": "Rallye Dakar 2014", "tgt_title": "2014年达喀尔拉力赛", "src_document": [{"title": "Etappen.", "content": "In der 7. und 8. Etappe trennte sich die Streckenführung. Die Motorräder und Quads fuhren erstmals ein Etappenziel in Bolivien an, während die Autos und Trucks in Argentinien blieben.", "section_level": 1}, {"title": "Etappenergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1. Etappe.", "content": "Robby Gordon, der zum Favoritenkreis der Auto-Wertung zählte, hatte nach der ersten Etappe schon über zwei Stunden Rückstand, nachdem sich Dampfblasen im Benzinsystem gebildet hatten.", "section_level": 2}, {"title": "2. Etappe.", "content": "Das Team um Ayrat Mardeev, die Sieger der Truck-Wertung der ersten Etappe, überschlugen sich auf dieser Etappe. Das Team um Gerard de Rooy hatte daraufhin angehalten um den Verunglückten Erste Hilfe zu leisten. Dadurch verloren sie 23 Minuten, die ihnen später von der Rennleitung wieder gut geschrieben wurden. Das Team um Ayrat Mardeev blieb unverletzt, musste allerdings die Rallye aufgeben. Carlos Sousa und Miguel Ramalho, die Sieger der ersten Auto-Etappe, wurden nach einem Turboladerschaden zwar noch ins Biwak abgeschleppt, konnten zur dritten Etappe aber nicht mehr antreten, da der Schaden nicht repariert werden konnte. * 23 Minuten Zeitgutschrift", "section_level": 2}, {"title": "3. Etappe.", "content": "Der Vorjahres-Sieger und Führender der Quad-Wertung, Marcos Patronelli, musste die Rallye nach einem Unfall aufgeben. Er konnte noch rechtzeitig abspringen bevor sein Quad einen Abhang hinunterstürzte und zerstört wurde. Ebenso musste der Vorjahres-Zweite der Motorrad-Wertung Ruben Faria nach einem Unfall aufgeben.", "section_level": 2}, {"title": "4. Etappe.", "content": "Bei den Quads fuhr Ignacio Casale mit 7:15:31 auf dieser Etappe die schnellste Zeit. Rückwirkend wurden aber Sebastian Husseini, Rafał Sonik und Sergio Lafuente wegen eines Fehlers im Roadbook Zeit gutgeschrieben. Casale wurde daher mit 34:15 Rückstand auf Rang 4 geführt. Sam Sunderland, Sieger der zweiten Etappe in der Motorrad-Wertung, erlitt auf der Verbindungsstrecke einen Motorschaden und musste aufgeben. * 30 Sekunden Zeitstrafe", "section_level": 2}, {"title": "5. Etappe.", "content": "Aus Sicherheitsgründen wurde die fünfte Etappe für die Motorräder gekürzt. Aufgrund der extremen Hitze musste der zweite Teil der Wertungsprüfung abgesagt werden. Somit zählten die Zeiten des ersten Teils als Endzeit dieser Etappe. Der belgische Motorradfahrer Eric Palante verunglückte auf dieser Etappe tödlich. Er wurde am nächsten Morgen von Rettungskräften leblos aufgefunden. Zwei argentinische Journalisten kamen ebenfalls um Leben, nachdem sie mit ihrem Auto in eine ca. 100 Meter tiefe Schlucht gestürzt waren. Zwei weitere Insassen des Autos überlebten verletzt. * 1 Stunde Zeitstrafe", "section_level": 2}, {"title": "6. Etappe.", "content": "Nach einem Unfall musste der Drittplatzierte in der Motorrad-Wertung, Francisco López Contardo, die Rallye aufgeben. Er wurde leicht verletzt, als sein Motorrad in ein ausgetrocknetes Flussbett stürzte und schwer beschädigt wurde. Bei der Quad-Wertung wurde der Etappen-Vierte Ignacio Casale durch eine Zeitgutschrift nachträglich zum Etappensieger erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "7. Etappe.", "content": "Am Vortag hatte starker Regen Teile der geplanten Route für Motorräder und Quads unpassierbar gemacht, weshalb die gezeitete Strecke um rund 100 km verkürzt wurde. * 30 Sekunden Zeitstrafe", "section_level": 2}, {"title": "8. Etappe.", "content": "* 30 Sekunden Zeitstrafe", "section_level": 2}, {"title": "9. Etappe.", "content": "Der viertplatzierte der Motorrad-Wertung, Alain Duclos, musste nach Motorproblemen die Rallye aufgeben. Das in der Auto-Wertung startende Duo Leeroy Poulter und Robert Howie verlor nach einem Überschlag über vier Stunden auf die Führenden und beschädigten ihr Auto schwer.", "section_level": 2}, {"title": "10. Etappe.", "content": "Der viertplatzierte der Motorrad-Wertung, Jeremías Israel Esquerre, erlitt nach einem Unfall einen angebrochenen Arm und musste die Rallye beenden. Carlos Sainz und Timo Gottschalk, zu diesem Zeitpunkt auf Gesamtrang acht der Auto-Wertung, schieden ebenfalls aus, nachdem sie auf der Verbindungsetappe mit höherer Geschwindigkeit in einen Straßengraben stürzten und sich mehrfach überschlugen. Während Gottschalk unverletzt blieb, wurde Sainz zunächst im provisorischen Feldhospital des Biwaks behandelt. Kurz darauf gaben die Ärzte aber ebenfalls Entwarnung.", "section_level": 2}, {"title": "11. Etappe.", "content": "Marc Coma setzte bei den Motorrädern mit 6:36:08 die schnellste Zeit, bekam aber nach einem Motorwechsel eine 15-minütige Zeitstrafe. Sergio Lafuente, der zweitplatzierte der Quad-Wertung, schied nach einem Motorschaden aus. Der Teamchef des X-raid Mini Teams, Sven Quandt, erließ vor der Etappe eine Stallorder. Alle Minis sollten ihre Position nun bis zum Ende der Rallye halten, obwohl Stéphane Peterhansel mit nur 2:15 Minuten Rückstand hinter Nani Roma noch gute Chancen auf den Sieg hatte.", "section_level": 2}, {"title": "12. Etappe.", "content": "Joan Barreda Bort verlor auf dieser Etappe sehr viel Zeit. Sein Motorrad trug nach einem Sturz einen Lenkkopfschaden sowie einen Elektrikschaden und ein kaputtes Navigationsgerät davon. Er fiel dadurch vom zweiten auf den siebten Gesamtrang zurück. Trotz der Stallorder vom Vortag verlor Nani Roma durch einen Reifenschaden die Führung in der Gesamtwertung an Stéphane Peterhansel, der mit 26 Sekunden Vorsprung auf die letzte Etappe ging.", "section_level": 2}, {"title": "13. Etappe.", "content": "Um der gegebenen Stallorder zu genügen, nahm Stéphane Peterhansel auf der letzten Etappe Tempo heraus und wartete etwa 30 Kilometer vor dem Ziel fünf Minuten auf seinen Teamkollegen Nani Roma, um ihn vorbeiziehen zu lassen. In der Truck-Wertung konnte Andrei Karginow durch einen siebten Platz seine knappe Führung in der Gesamtwertung verteidigen.", "section_level": 2}, {"title": "Gesamtwertung.", "content": "Die Endwertung der Rallye Dakar 2014. Von den 431 gestarteten Fahrzeugen kamen 205 ins Ziel, davon 78 Motorräder, 15 Quads, 62 Autos und 50 Trucks.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Mit dem belgischen Motorradfahrer Eric Palante ist der 63. Todesfall in der Geschichte der Rallye Dakar zu beklagen. Er und zwei argentinische Journalisten kamen auf der fünften Etappe ums Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rallye Dakar 2014 ist die 36. Austragung der Rallye Dakar und die 35., die tatsächlich ausgefahren wurde. Sie fand zum sechsten Mal in Folge in Südamerika statt. Die Rallye begann am 5. Januar 2014 in Rosario, Argentinien und endete nach 13 Etappen am 18. Januar in Valparaíso, Chile. Die Motorräder legten in dieser Zeit ca. 8700 km zurück, während die Autos über 9300 km zurücklegten. Erstmals gab es auch ein Etappenziel in Bolivien. Es ist das 28. Land, das von der Rallye Dakar durchfahren wurde.", "tgt_summary": "2014年达喀尔拉力赛(英语:2014 Dakar Rally)于2014年1月5日至18日在南美洲的阿根廷和智利举办。这是第35届达喀尔拉力赛。本届赛事于阿根廷罗萨里奥开始,经13个赛段,最后于智利瓦尔帕莱索结束。", "id": 3036619} {"src_title": "Rhyparochromidae", "tgt_title": "地長蝽科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Wanzen sind in der Regel unscheinbar matt braun gefärbt oder braun, schwarz oder weiß gemustert. Einige Arten imitieren in ihrem Aussehen Ameisen. Am Kopf sind Trichobothria für gewöhnlich ausgebildet. Die Schenkel (Femora) der Vorderbeine sind in der Regel verdickt und auf der Unterseite mit kräftigen Dornen versehen. Die Naht zwischen dem vierten und fünften Sternum ist verwachsen und ist in der Regel von der Mittellinie des Sternums in einer Kurve anterolateral nach vorne gekrümmt. Sie reicht nicht an den Dorsalrand des Hinterleibs. Vielen Arten fehlen Flügel und verkürzte Flügel finden sich in einer Reihe von Tribus.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Familie ist weltweit verbreitet. Die Ansprüche und Lebensräume dieser Wanzen sind verhältnismäßig gut erforscht. Bei der überwiegenden Anzahl der Arten handelt es sich um granivore Bodenbewohner.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die überwiegende Anzahl der Arten saugt Samen, vor allem an solchen, die zu Boden gefallenen sind. Wie sehr die Tiere an bestimmte Wirtspflanzen gebunden sind, ist nur schlecht untersucht. Viele Arten sind aber offenbar polyphag. Die Tribus Cleradini umfasst aber auch hämatophage Arten, die Blut von Wirbeltieren saugen. Man findet diese Wanzen vor allem in den Nestern von Vögeln, Beutel- und Nagetieren. \"Clerada apicocornis\" saugt zumindest gelegentlich auch an Menschen und kann in Südamerika die Chagas-Krankheit übertragen. Bei manchen Arten ist auch das Saugen an Gliederfüßern dokumentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "Amyot & Serville beschrieben das Taxon 1843 als „Rhyparochromides“. Es galt lange Zeit als Unterfamilie der Bodenwanzen (Lygaeidae), wurde jedoch nach einer Revision der Pentatomomorpha mit Schwerpunkt der Lygaeoidea durch Henry im Jahr 1997 in den Familienrang gestellt. Außerdem erhob er den Tribus Plinthisini in den Rang einer Unterfamilie innerhalb der Rhyparochromidae. Bereits 1874 differenzierte Carl Stål fünf Tribus dieser großen Gruppe. Heute wird die Gruppe in zwei Unterfamilien und 14 Tribus unterteilt:", "section_level": 1}, {"title": "Arten in Europa.", "content": "Folgende Arten kommen in Europa vor: Unterfamilie Rhyparochrominae Tribus Antillocorini Tribus Drymini Tribus Gonianotini Tribus Lethaeini Tribus Megalonotini Tribus Myodochini Tribus Ozophorini Tribus Rhyparochromini Tribus Stygnocorini Unterfamilie Plinthisinae", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Arten.", "content": "Eine Auswahl außereuropäischer Arten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rhyparochromidae sind eine Familie der Wanzen (Heteroptera) innerhalb der Teilordnung Pentatomomorpha. Sie zählte bis vor der Revision der Pentatomomorpha mit Schwerpunkt der Lygaeoidea durch Henry im Jahr 1997 als Unterfamilie zu den Bodenwanzen (Lygaeidae) und wurde danach in den Familienrang gestellt. Sie umfasst zwei Unterfamilien, 14 Tribus, 372 Gattungen und ungefähr 1850 Arten und ist damit neben den Baumwanzen (Pentatomidae) die artenreichste Familie der Pentatomomorpha. In Europa sind 240 Arten vertreten, von denen 23 auch in Mitteleuropa auftreten.", "tgt_summary": "地长蝽科(学名:)是半翅目的一个科,由两个亚科、368 个属、超过1,800个物种组成。", "id": 1131168} {"src_title": "Norwegische Schwerwasser-Sabotage", "tgt_title": "破壞挪威德軍重水廠", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "1933 entdeckten US-amerikanische Wissenschaftler Schweres Wasser. Dabei handelt es sich um Wasser, in dem das Isotop Deuterium angereichert ist. Es kann in einem Kernreaktor verwendet werden, um als Moderator die Neutronen auf eine für die Kettenreaktion geeignete Energie abzubremsen. Der Produktionsprozess von Schwerem Wasser durch Wasserelektrolyse ist zeitaufwendig. Seinerzeit wurde es in nennenswerten Mengen in Europa nur im norwegischen Kraftwerk Vemork bei Rjukan (Kommune Tinn, Provinz Telemark) durch die Firma Norsk Hydro hergestellt. Es entstand in der Fabrik als Nebenprodukt der Herstellung von Ammoniak, das für die Produktion von Kaliumnitrat und Dünger verwendet wurde. Bereits vor der Besetzung Norwegens 1940 zeigten die Deutschen Interesse an der Fabrik, und die I.G. Farben gaben ein Kaufangebot für das vorhandene Schwere Wasser ab. Sie benötigten es für Experimente im Rahmen des Uranprojekts, das die Erforschung der Kernspaltung und gegebenenfalls die Entwicklung der Atombombe verfolgte. Die Alliierten erfuhren vom Angebot der Deutschen, und eine Gruppe Pariser Wissenschaftler um Frédéric Joliot-Curie, die den Nutzen von Schwerem Wasser als Moderator erkannt hatte, bat den französischen Rüstungsminister Raoul Dautry, die Norweger über die militärische Bedeutung von Schwerem Wasser zu informieren und es selbst zu erwerben. Kurz vor der Besetzung Norwegens durch die Deutschen gelang es Frankreich, die vorhandenen Vorräte an Schwerem Wasser aus Norwegen zu holen und diese im Juni 1940, während der Eroberung Frankreichs, über Bordeaux nach Großbritannien zu bringen. Unmittelbar nach der Besetzung Norwegens forderten die Deutschen, die Produktion des Schweren Wassers deutlich zu erhöhen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitung und Durchführung.", "content": "In Großbritannien wurde 1941 innerhalb der Special Operations Executive (SOE) die norwegische Kompanie Linge gebildet. Zunächst setzte diese den Bauingenieur Einar Skinnarland, der selbst im Kraftwerk gearbeitet hatte, aber nach der Besetzung nach Großbritannien geflüchtet war, per Fallschirm in der Nähe ab. Skinnarland sollte die Einsatzzentrale mit aktuellen Informationen über die Bewachung und etwaige Bewegungen der Deutschen versorgen. Später wurden weitere vier Norweger aus der Gegend, darunter Knut Haugland als Funker, für die Operation \"Grouse\" rekrutiert, ein Vorauskommando für die britische Operation \"Freshman.\" Mission der Grouse-Gruppe war es, in der Hardangervidda eine für Segelflugzeuge geeignete Landebahn zu finden, diese vorzubereiten, die Gegend auszukundschaften sowie die Briten zu empfangen und zum Einsatzort zu führen. Am 18. Oktober 1942 sprang die Gruppe \"Grouse\" mit Fallschirmen über der Hardangervidda ab, landete aber in unwegsamem Gelände, etwa 15 Kilometer westlicher als geplant. Sie erreichte daher erst am 10. November ihr Ziel, die Sandvass-Hütte. Am 19. November kam die Mitteilung, dass \"Freshman\" in zwei Airspeed Horsa in der bevorstehenden Nacht landen würde. Die Operation wurde jedoch ein Fiasko: Wegen schlechter Sicht konnte der Einsatzort nicht erreicht werden. Nachdem sie zurückbeordert worden war, mussten die beiden Schleppflugzeuge vom Typ Halifax die Gleiter wegen inzwischen aufgetretener Vereisung ausklinken. Nach Absturz einer Halifax und missglückter Notlandung der beiden Gleiter fanden insgesamt 41 Briten den Tod. 23 Teilnehmer der Operation überlebten zwar den Absturz, wurden aber gefangen genommen, „verhört“ und gemäß Hitlers Kommandobefehl hingerichtet. Erst Ende Februar 1943, also nach mehr als vier Monaten Aufenthalt von \"Grouse\" im norwegischen Winter, begann die alternative Operation \"Gunnerside:\" Sechs weitere Mitglieder der Kompanie Linge wurden eingeflogen, um die Schwerwasser-Herstellung in Vemork per Sprengung zu sabotieren. Die Aktion wurde in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1943 erfolgreich durchgeführt. Alle zehn Beteiligten entkamen unerkannt. Allerdings gelang es den Deutschen, die Produktion wiederaufzunehmen, was den Alliierten spätestens im Juli bekannt war. Zunächst erwogen US-Amerikaner und Briten eine weitere Sabotageaktion, entschieden sich dann aber für eine Bombardierung. Am 16. November 1943 flogen mehr als 160 Flugzeuge der 8. US-Luftflotte den Angriff. Dabei wurden in Vemork und im nahe gelegenen Rjukan 20 Zivilisten getötet. Obwohl das Fabrikgebäude stark beschädigt wurde, blieb die Schwerwasser-Produktionsanlage intakt, da sieben Stockwerke, jeweils mit Betondecke, darüber lagen. Nach diesem massiven Angriff wollten die Deutschen die Anlage schnellstmöglich nach Deutschland verlegen. Am 18. Februar 1944 wurde das verfügbare Schwerwasser mit der Rjukanbahn auf die Eisenbahnfähre \"Hydro\" verladen, die den See Tinnsjå passieren musste. Der norwegische Widerstandskämpfer Knut Haukelid brachte jedoch auf per Funk übermittelte explizite Anweisung des britischen Oberkommandos in der Nacht vor dem Auslaufen Sprengsätze an, welche die Fähre an einer der tiefsten Stellen des Sees versenkten. Beim Untergang starben 14 norwegische Zivilisten und vier begleitende Deutsche. Diese Kollateralschäden wurden bewusst in Kauf genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Untersuchung.", "content": "In der 1993 vom norwegischen Fernsehsender NRK gedrehten Dokumentation \"Hydros hemmelighet\" wird die Frage nach der Effektivität der Versenkung der Fähre aufgeworfen. Die im Frühjahr 1993 aus dem Tinnsjå geborgenen Fässer enthielten nach chemischer Analyse nur noch einen Anteil von 2,5 % Schwerem Wasser, der Rest war „normales“ Wasser geworden. Die Dokumentation schließt mit mehreren Schrifttafeln:", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Filmische Adaptionen.", "content": "Unter dem Titel \"Kampf ums schwere Wasser\" (\"Kampen om tungtvannet\") wurde die Geschichte 1948 in Norwegen als halbdokumentarischer Spielfilm erzählt. 1965 wurde die Geschichte im britischen Kinofilm \"Kennwort „Schweres Wasser“\" (\"The Heroes of Telemark\") von Regisseur Anthony Mann mit den Hauptdarstellern Kirk Douglas und Richard Harris verfilmt. Der Film stützt sich auf die Bücher \"Skis Against the Atom\" und \"But for These Men\". Der norwegische Fernsehsender NRK1 produzierte die 6-teilige Fernseh-Miniserie \"Saboteure im Eis – Operation Schweres Wasser\" (\"Kampen om tungtvannet\"), die die Geschichte neu erzählt und 2015 in Norwegen erstmals und 2018 in Deutschland (Das Erste) ausgestrahlt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Spiele.", "content": "Des Weiteren gibt es Videospiele, die die Sabotageaktionen zumindest als eine Mission beinhalten. Dazu gehört auch Battlefield V von 2018.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Norwegische Schwerwasser-Sabotage bestand aus mehreren Operationen, die während des Zweiten Weltkrieges sowohl vom norwegischen Widerstand als auch von den Alliierten durchgeführt wurden, um die Nutzung des im norwegischen Kraftwerk Vemork hergestellten Schweren Wassers für die vermutete Entwicklung einer Atombombe durch Nazideutschland zu verhindern.", "tgt_summary": "破坏挪威德军重水厂行动(The Norwegian heavy water sabotage)是二战期间由挪威一系列破坏行动,以防止德国发展核能项目,从获取重水(氧化氘)的行动,而重水可用来制造核武器。 1934年,在韦莫克,挪威海德鲁公司建成第一所能生产重水,作为生产化肥副产品的商业工厂,它的年产量为12吨(13短吨)。二战期间,盟军决定移除重水和破坏重水厂,以抑制纳粹发展核武器。袭击的目的是挪威泰勒马克尤坎瀑布的60兆瓦韦莫克电站。", "id": 566131} {"src_title": "Natural Selection 2", "tgt_title": "物競天擇2", "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Wie im Vorgänger treten die beiden Teams \"Marines\" und \"Aliens (Kharaa)\" gegeneinander an. Beide Teams operieren von einer Basis aus und haben zum Ziel, die jeweils gegnerische Basis zu zerstören. Die Spieler steuern dabei jeweils einen Akteur aus der Ego-Perspektive. Beide Teams gehen unterschiedlich vor: Während die \"Marines\" auf Technologie und moderne Waffen und Ausrüstung wie Impulse-Granaten und Teleporter setzten, agieren die \"Aliens\" im Rahmen ihrer \"natürlichen\" Voraussetzungen. Sie attackieren durch Beißen, durch Versprühen von giftigem Gas oder durch massive Rammattacken. Weiterhin können sie je nach Art an Wänden klettern oder fliegen. Beide Klassen können sich durch ein Creditsystem neue Waffen oder neue Fähigkeiten erkaufen. Aufgrund dieser grundlegenden Unterschiede in den Parteien kann sich das Spielverhalten sehr stark verändern, obwohl beide Seiten dasselbe Ziel verfolgen. Ein weiteres wichtiges Spielelement stellt der \"Commander-Modus\" dar. Hierbei übernimmt jeweils ein Spieler eines Teams die Rolle eines Kommandanten \"(Commander)\", der seine Mitspieler taktisch koordiniert. Im Gegensatz zum restlichen Team agiert der Commander aus der Vogelperspektive. Ähnlich wie in einem Strategiespiel baut der Commander dabei Gebäude und Objekte, verbesserte Waffen und Ausrüstung durch Forschung und koordiniert das Team taktisch. Vor allem durch Koordinierung des ganzen Teams, kann der Kommandant einen sehr großen und entscheidenden Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen. Bei den Marines befindet sich der Kommandant in der Kommando-Station \"(Command-Station)\", bei den Aliens ist es das Nest \"(Hive)\". Im Spiel sind jedoch durchgehend die englischen Begriffe üblich.", "section_level": 1}, {"title": "Marines.", "content": "Die Klasse der Marines besteht ausschließlich aus Menschen und sie werden im Spiel auch \"Frontiersman\" genannt. Spielerisch unterscheiden sich die Soldaten bis auf das auswählbare Geschlecht und das visuelle Design der Anzüge nicht. Jedoch können sich die Marines im Laufe des Spiels mit Waffen und Ausrüstungen individuell bewaffnen und auf das persönliche Spielverhalten abstimmen. Dazu zählen als wichtigste Waffen, neben dem standardmäßig ausgerüsteten Maschinengewehr \"(Assault Rifle)\", eine Schrotflinte \"(Shotgun)\" und der Flammenwerfer \"(Flamethrower)\". Zur wichtigsten Ausrüstung zählen ein Raketenrucksack \"(Jetpack)\" und ein Kampfanzug \"(Exosuit)\". Des Weiteren sind als sekundäre Waffen eine Pistole und ein Konstruktionswerkzeug ausgerüstet. Mit dem Konstruktionswerkzeug ist es den Marines möglich, vom Commander platzierte Objekte zu bauen und zu reparieren.", "section_level": 2}, {"title": "Aliens.", "content": "Die Klasse der Alien startet zunächst in einer kaum veränderbaren Grundform, dem \"Skulk\". Im Laufe des Spiels können sie sich jedoch individuell weiterentwickeln, was sowohl die Ausprägung verschiedener Fähigkeiten angeht, aber auch im Hinblick auf das optische Erscheinungsbild. So ist es etwa möglich, das Fliegen zu erlernen oder die Fähigkeit zu erlangen, Verteidigungsstrukturen zu errichten. Spielern ist es möglich so möglich, neben dem \"Skulk\", den \"Gorge\", den \"Lerk\", den \"Fade\" oder den \"Onos\" zu spielen. Dabei stellt der \"Gorge\" eine Klasse, welche hauptsächlich für Unterstützung des Teams, sowie den Aufbau von Verteidigungsgebilden zuständig ist. Der \"Lerk\" nutzt seine Fähigkeit des Fliegens, um schnell in feindlich besetzte Bereiche der Karte vorzudringen und nach kurzen Angriffen eben so schnell wieder zu verlassen. Als \"Fade\" wird dem Spielenden eine sehr agile und wirkungsvolle Lebensform geboten. Durch die Fähigkeit der Teleportation über kurze Strecken, sowie die freie und unsichtbare Bewegung über kurze Strecken, gilt der Fade als eine gefürchtete Klasse bei seinen Gegenspielern. Die Entwicklung des \"Onos\" bietet eine hohe Anzahl an Lebenspunkten und sehr starke Angriffe, er ist jedoch vergleichsweise träge in seiner Bewegung.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Die offiziellen Entwicklungen an Natural Selection 2 begannen im Jahr 2006. Damals wurde die Entwicklung, nach einigen finanziellen Problemen, unter dem Namen \"Natural Selection: Source\" begonnen. Mit dem im Mai 2014 veröffentlichten kostenpflichtigen Kodiak-Update, implementierte das Entwicklerstudio das erste Mal Inhalte, welche von einem Spieler erstellt wurden und beteiligte diesen gleichzeitig zu 50 % an den Verkäufen. Ebenfalls fließen regelmäßig, wie auch in diesem Update, viele kleinere Fehlerbehebungen und Änderungen von Spielern in Aktualisierungen für Natural Selection 2 ein.", "section_level": 1}, {"title": "Natural Selection 2: Combat.", "content": "Basierend auf Natural Selection 2 wurde 2014 unter dem Namen \"Natural Selection 2: Combat\" ein Ableger veröffentlicht, der sich rein auf den Kampf-Anteil des Spiels konzentriert. Analog zum Combat-Modus im Half-Life-Mod Natural Selection stehen sich Marines und Aliens auf einer kleineren Karte gegenüber mit dem Ziel, das fest positionierte Hauptgebäude der gegnerischen Partei zu zerstören. Entwickelt wurde der Ableger von Faultline Games, einem kleinen Entwicklerstudio, das sich aus der Modding-Szene des Hauptspiels bildete und in Großbritannien ansässig ist. Vertrieben wird es von Unknown Worlds selber und ist ebenfalls über die Online-Vertriebsplattform Steam erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Natural Selection 2 ist ein Computerspiel des amerikanischen Entwicklers Unknown Worlds Entertainment und die kostenpflichtige Fortsetzung der Mod Natural Selection. Erscheinungsdatum war weltweit der 31. Oktober 2012 auf der digitalen Vertriebsdistribution Steam. Inhaltlich ordnet sich das Spiel in einem Sci-Fiction-Universum in dem die Parteien \"Marines\" und \"Aliens\" gegeneinander kämpfen. Es wird um kleinere Territorien wie bspw. Raumstationen sowie Rohstoffe gekämpft.", "tgt_summary": "是一个多人电子游戏,它结合了第一人称射击和即时战略。它被设置在一个科幻宇宙,在其中人类团队在大型并复杂的室内设施与外星团队战斗,试图抢夺资源与领土。", "id": 2847752} {"src_title": "Jack Ryan: Shadow Recruit", "tgt_title": "傑克萊恩:詭影任務", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 bricht der US-amerikanische Student John Patrick „Jack“ Ryan seine Dissertation an der London School of Economics ab und geht als Offizier des United States Marine Corps nach Afghanistan. In Afghanistan verfasst er mehrere Berichte, die das Verhalten der Taliban zutreffend analysieren, jedoch von den vorgesetzten Stellen ignoriert werden. Bei einem Einsatz wird er schwer verletzt. In seiner Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt, lernt er im Militärkrankenhaus die Medizinstudentin Cathy Muller kennen und beide verlieben sich ineinander. Während der Rehabilitation wird er von dem CIA-Agenten Thomas Harper, einem Commander der US Navy, angeworben. Harper hatte Ryans Analysen gelesen und sein Potenzial erkannt. Ryan beendet sein Studium und arbeitet fortan für die CIA verdeckt als Analyst an der New Yorker Wall Street. Zehn Jahre später bemerkt Ryan verdächtige Finanztransaktionen und wird von seinem Schein-Arbeitgeber an der Wall Street nach Russland geschickt, um der Sache nachzugehen. Im Zentrum der verdächtigen Geschäfte steht der russische Oligarch Viktor Cherevin. Nachdem Ryan einen auf ihn angesetzten Auftragskiller in seinem Hotelzimmer zur Strecke bringen kann, trifft er sich mit Harper und berichtet ihm über seinen Verdacht. Ryan hat zutreffend erkannt, dass Cherevin plant, die USA in eine Wirtschaftskrise zu stürzen. In Zusammenarbeit mit einem CIA-Team unter der Leitung von Harper schleust Ryan sich in das Rechnernetz von Cherevins Unternehmen ein, entwendet sensible Daten und erhält Einblick in Cherevins Pläne. Dieser will einen Terrorangriff auf die USA ausüben. Cherevin hat seinen Sohn, der unter falscher Identität als Schläfer in den USA lebt, beauftragt, eine Bombe in Manhattan zur Explosion zu bringen. Gleichzeitig will Cherevin Millionen Dollar an Devisen verkaufen, um einen Finanzcrash auszulösen. Am Ende der Entwicklung soll die Wirtschaft der USA zusammenbrechen und Russland soll als rohstoffreiches Land wieder zu alter Größe aufsteigen. Nach der Rückkehr in die USA entdeckt Ryan den Wagen mit der Bombe und folgt ihm in die Abwasserschächte unter der Wall Street. Er überwältigt Cherevins Sohn und kann den Wagen in den East River fahren, wo die Bombe explodiert, ohne Zerstörungen anzurichten. Der russische Innenminister, der über die Aktion informiert war, liquidiert daraufhin Cherevin. In der Schlussszene bedankt sich der US-Präsident persönlich bei Ryan und Harper.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Nach dem kommerziellen Erfolg des letzten Jack-Ryan-Films, \"Der Anschlag\", aus dem Jahr 2002 dachte Paramount Pictures zwar an eine Fortsetzung, die aber nicht zustande kam. Im Jahr 2008 übergab Paramount dem Regisseur Sam Raimi die Leitung für eine Neuinszenierung der Serie, allerdings schied Raimi später aus, weil er mit den \"Spider-Man\"-Filmen beschäftigt war. Später, im Oktober 2009, setzten sich die Produktionsfirma Paramount Pictures und Co-Finanzier Skydance Productions mit einer Neuverfilmung auseinander, die von Tom Clancys Romanfigur ausgehen sollte, aber nicht von den Romanhandlungen. Mit Chris Pine wurde darüber verhandelt, dass er Jack Ryan spielen solle. Zu dieser Zeit arbeiteten die Produzenten Lorenzo di Bonaventura und Mace Neufeld an einem Konzept für den Film. Im August 2010 war Jack Bender als Regisseur vorgesehen und sollte den Film nach einem Drehbuch von Adam Cozad mit dem Arbeitstitel \"Moscow\" drehen. Im folgenden Monat wurde der Drehbuchautor Anthony Peckham beauftragt, \"Moscow\" zu überarbeiten, wonach es erst von Steve Zaillan und darauf von David Koepp weitere Male überarbeitet wurde. Gedreht werden sollte im zweiten Halbjahr 2012. Wegen Terminüberschneidungen schied Bender aus, Paramount Pictures und Skydance Productions ersetzten ihn schnell durch Kenneth Branagh, damit die Filmproduktion beginnen könne, sobald Pine seine Arbeit an \"Star Trek Into Darkness\" beendet habe.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Premiere in den USA war ursprünglich für den 25. Dezember 2013 geplant, wurde später allerdings aufgrund von Martin Scorseses \"The Wolf of Wall Street\" um ein paar Wochen verschoben. Seine Weltpremiere war am 15. Januar 2014 auf den Philippinen, ehe er einen Tag später in Russland anlief. Die Premiere in den USA erfolgte am 17. Januar 2014. In Deutschland lief er am 27. Februar 2014 an. In den Vereinigten Staaten nahm der Film am Premierentag 5,4 Millionen und bis zum Ende des ersten Wochenendes 17,2 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Den Soundtrack zu \"Jack Ryan: Shadow Recruit\" komponierte Patrick Doyle, der schon bei vielen Filmen von Kenneth Branagh für den Soundtrack zuständig war. Für die Komposition des Scores benötigte Doyle sechs bis sieben Monate, was für ihn mehr als gewöhnlich ist. Ein Album zum Soundtrack wurde am 14. Januar 2014 von Varèse Sarabande veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film erhielt gemischte Kritiken. So hat er bei Rotten Tomatoes ein Rating von 56 Prozent, basierend auf 170 Rezensionen. Der Filmdienst urteilt: „Ein klug konzipierter Spionage-Thriller, in dem es gegen den neuen wie auch gegen den alten Feind der USA geht. Die grundsolide Spannungsdramaturgie weckt etwas zu oft Zweifel an einzelnen Figuren und legt zu oft falsche Fährten, was den Eindruck des Neuen auf Dauer beiseite wischt.“ Der \"Kulturspiegel\" schrieb: „[Tom Clancy] ersann zwar einst die erwachsene Version der Titelfigur, nicht aber dieses durchsichtige Hightech-Verschwörungskonstrukt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Jack Ryan: Shadow Recruit () ist ein US-amerikanisch-russischer Thriller von Kenneth Branagh aus dem Jahr 2014. Er ist der fünfte Film der Romanfigur \"Jack Ryan\" und stellt dabei einen Neustart der Reihe dar. Entgegen vorherigen Filmen basiert dieser Ryan-Film nicht auf einem Buch von Tom Clancy. Die Premiere des Films fand am 15. Januar 2014 auf den Philippinen statt, ehe er zwei Tage später in den USA anlief.", "tgt_summary": "《杰克莱恩:诡影任务》(英语:Jack Ryan: Shadow Recruit)是一部2014年美国动作惊悚片,由此片的共同主演肯尼斯·布莱纳执导。克里斯·潘恩、凯文·科斯纳、肯尼斯·布莱纳和绮拉·奈特莉主演。此部电影的主角是由作家汤姆·克兰西创造的虚构人物杰克·莱恩。这是杰克·莱恩系列电影的第五部作品,不过这次重新建构了前几代所处的世界。不同于前几部,本片并非改编自汤姆·克兰西的特定原著小说,而是一个原创的故事。由潘恩饰演主角,成为继亚历·鲍德温、哈里逊·福特和班·艾佛列克后,第四位饰演莱恩的演员。", "id": 1791926} {"src_title": "Twister (Mikroblogging)", "tgt_title": "Twister", "src_document": [{"title": "Grundlegende Konzepte.", "content": "Wesentliche Konzepte der Software und des Protokolls wurden von Bitcoin und BitTorrent übernommen. Zur Verteilung der Beiträge verwendet Twister verteilte Hashtabellen (DHT) und BitTorrent-Netzwerk-basierte Schwärme, die beide durch libtorrent zur Verfügung gestellt werden. Die enthaltenen Versionen von Bitcoin und libtorrent sind hoch gepatcht und bewusst nicht mit den bereits bestehenden Netzwerken interoperabel. Twister ist ein Peer-to-Peer-Mikroblogging-Service in der Alpha-Phase, eingeführt als System um Daten zu teilen. Da es ein vollständig dezentralisiertes Netz ist und somit kein einzelner Angriffspunkt auf das System zur Verfügung steht, ist es nicht möglich es außer Kraft zu setzen. Twister verwendet ein Verschlüsselungssystem, um die Kommunikationen seiner Nutzer zu schützen. Es ist ein dezentralisiertes Netz, das, theoretisch gesehen, von niemandem geschlossen werden kann. Zudem vermeidet der Entwurf von Twister, dass andere Nutzer GPS-Koordinaten, IP-Adressen sowie die Personen, denen ein anderer User folgt, einsehen können. Es ist möglich, wie auch bei Twitter, Beiträge öffentlich zu posten. Sobald private Nachrichten direkt an andere Nutzer verschickt werden, werden diese von demselben Verschlüsselungsschema geschützt, welches auch Lavabit (der E-Mail-Provider von Edward Snowden) verwendet. Twister ist, basal gesehen, eine Verbindung zwischen dem sozialen Netzwerk, Twitter, und einigen effizienteren Informatikprojekten, nämlich Bitcoin und BitTorrent, einem Protokoll zum Datenaustausch. Beide basieren auf dem Netz P2P. Bei der Implementierung wird insbesondere Wert auf Einhaltung der wesentlichen Ziele der Software gelegt, welche wie folgt lauten: Diese grundlegenden Konzepte sollen eine Mikroblogging-Plattform schaffen, die Anonymität der Teilnehmer als auch die Privatheit der Übertragung gewährleistet, um Nachrichten anonym und unzensiert veröffentlichen zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der brasilianische Ingenieur und Programmierer, Miguel Freitas, begann dieses neue soziale Netz zu entwickeln, als er, dank der Enthüllungen Edward Snowdens, von den Spionageprogrammen der amerikanischen National Security Agency (NSA) erfuhr. Er war besorgt, dass eine solche Menge an Informationen auf richterliche Anordnung oder Überwachung eines einzigen Unternehmens zugänglich war. Laut Freitas war Twitter das soziale Netz, welches am meisten dazu diente demokratische Belange voranzubringen und Proteste zu organisieren, siehe die Zeitschrift „Wired“. Dennoch ist es durch die massive Überwachung gefährlich, den existierenden sozialen Netzen persönliche Informationen zur Verfügung zu stellen, weswegen er sich dazu entschloss ein anderes System zu entwickeln, basierend auf sicheren Schemata. „So sehr wie mir auch die Benutzung von Twitter gefiel, um Nachrichten zu lesen – die Möglichkeit, dass eine einzige Entität diesen wichtigen Informationsfluss kontrollieren könnte, ergab für mich keinen Sinn.“ Freitas dachte, dass soziale Netze künftig auf Basis dezentralisierter Protokolle funktionieren würden und nicht mehr durch einen einzigen zentralen Punkt kontrolliert werden könnten. Aber sobald er sich darüber klar wurde, dass die sozialen Netze von Seiten mehrerer staatlicher Einrichtungen das Ziel einer massiven Überwachung waren, begann er eine Alternative zu entwickeln. Nach einer Entwicklungsphase befanden Freitas und sein Kollege, Lucas Leal, die Alphaversion der Seite für abgeschlossen, die für Android, Linux und OS X konzipiert ist. Versionen für Windows und iPhone sind nicht geplant, aber da es sich um eine offene Kodierung handelt, ist es jedem möglich die Anwendung für andere Betriebssysteme umzuändern.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionalität.", "content": "Der erste Prototyp von Twister zielt darauf ab, alle basalen Charakteristika einer Mikroblogging-Plattform zu integrieren. Dies schließt folgende Aspekte ein: Um private Nachrichten versenden zu können, muss der Empfänger Follower des Senders sein. Im Hinblick auf die Mehrheit der existierenden Plattformen ist dies eine äußerst gängige Voraussetzung. Einige andere Merkmale können nur schwer in ein völlig dezentralisiertes System implementiert werden, da sie mehr Aufwand benötigen. Dies beinhaltet die beliebige Erfassung von Wörtern in allen Posts sowie die Zusammenstellung von Hashtags, um bedeutende Tendenzen abschätzen zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Twister ist eine Mikroblogging-Software, die auf Basis von Peer-to-Peer arbeitet und sich noch im Experimentalstadium befindet. Miguel Freitas hat diese als Twitter-Alternative entwickelt, die komplett dezentral organisiert ist und damit keinen zentralen Server benötigt. Zusammen mit der verwendeten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gibt es keinen einfachen Angriffspunkt, wie das bei Server-basierten Programmen der Fall ist. Dieses soll insbesondere auch Zensur (löschen und verändern) von Artikeln sowie blockieren von Benutzerkonten verhindern.", "tgt_summary": "Twister是一款测试性的P2P微型博客自由软件。它是完全分布式的,所以没有什么单独的位置可以攻击,进而无人可以让它停止工作。这个软件系统使用端对端加密以保护信息交互安全。 软件基于BitTorrent和比特币,并且意图建立一个分布式的Twitter 克隆。", "id": 1414357} {"src_title": "Destiny (Computerspiel)", "tgt_title": "天命 (遊戲)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Science-Fantasy-Geschichte spielt in der post-apokalyptischen Zukunft des Jahres 2699. Zu Anfang der Geschichte erreicht der „Reisende“, eine riesige lebende kugelförmige Maschine, das Sonnensystem. Dabei folgt ihm eine böse außerirdische Macht, die sog. „Dunkelheit“ und ihre Brut, die Schar. Mit ihr folgten einige andere Außerirdische Rassen. Nach der Ankunft des Reisenden auf der Erde beginnt das „Goldene Zeitalter“. Die Menschen leben länger, es werden bahnbrechende Technologien entwickelt und allgemein befindet sich die Menschheit auf einem Höhepunkt ihrer Zivilisation. Die Menschen kolonialisieren ebenfalls umliegende Himmelskörper, die Venus, den Mars und den Mond. Die feindlichen Aliens löschen diese Kolonien komplett aus und vernichten dort jegliches menschliche Leben. Nach einer großen Schlacht auf der Erde kann sich die Menschheit nur noch mit einem Bruchteil ihres ehemaligen Fortschritts in der „Letzten Stadt auf Erden“ niederlassen. Der Reisende wird jedoch verletzt und erschafft mit letzter Kraft, bevor er „einschläft“, die Geister aus „Licht“. Die Geister sind eine Art fliegende Drohnen, welche sprechen und menschlich denken können, jedoch ebenfalls einen Hochleistungs-Computer besitzen. Sie suchen sich lang Verstorbene aus, welche anscheinend besonders mächtig sind und das „Licht“ besitzen, um sie zu reanimieren und als Hüter zum Turm, einer Art Kommando-Zentrale in der Stadt, zu bringen. Dort halten sie sich auf und werden ausgestattet. Die Hüter machen sich auf den Weg, um in unserem Sonnensystem vor allem auf der Venus und dem Mars, verstreute mächtige Artefakte zu bergen, deren Fähigkeiten der Menschheit im Krieg weiterhelfen sollen. Waffen und Munition können von den Außerirdischen selbst erbeutet werden, die ebenfalls aus mehreren Klassen bestehen: Gefallene, Schar, Vex, Kabale und Besessene. Einzelspiel ist zwar möglich, allerdings muss man mit dem Internet verbunden sein, um das Spiel zu spielen; kooperatives Gruppenspiel wird daher nahegelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Hüterklassen.", "content": "In Destiny gibt es neben den bereits erwähnten Rassen auch drei spielbare, sich spielerisch unterscheidende Hüterklassen:", "section_level": 2}, {"title": "Spielbare Rassen.", "content": "Diese „Rassen“ können dann jede Hüterklasse wählen und sich dadurch besser auf den Kampf vorbereiten. Die Rassen ändern nichts an den Fertigkeiten, nur die Hüterklassen beeinflussen diese.", "section_level": 2}, {"title": "Feindliche Rassen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Gefallenen.", "content": "Die Gefallenen treten hauptsächlich auf der Erde, dem Mond und der Venus, sowie seit der Erweiterung \"Haus der Wölfe\" vereinzelt auf dem Mars auf. Sie werden unterteilt in Geächtete (Fußsoldaten und Nahkämpfer), Schweber (Fliegende kleine Aufklärungstruppen), Vandalen (treten als Assassinen, Scharfschützen und Fußsoldaten auf), Captains (sie sind die örtlichen Kommandeure), Servitoren (elektronische, etwas ranghöhere Soldaten), Archons und die Kells (Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Als Beispiele zu nennen sind Skolas, der Endgegner in der Erweiterung \"Haus der Wölfe\" und Draksis, der Kell des Hauses des Winters). Alle außer Archons und Kells gibt es auch in anderen Variationen z. B. Plünderer, Älteste... Die Gefallenen sind in verschiedene Häuser aufgeteilt, ähnlich der Adelshäuser der Menschen. Diese Häuser sind auf verschiedenen Planeten tätig um die Herrschaft über ebendiese zu erlangen. Einzig das Haus des Urteils der Gefallenen ist ein Verbündeter der letzten Stadt, sowie des Riffs. Bekannte Feindhäuser sind das Haus des Exils, der Könige, der Teufel, des Winters und der Wölfe. Letzteres wird besonders in der zweiten Erweiterung \"Haus der Wölfe\" thematisiert.", "section_level": 3}, {"title": "Die Schar.", "content": "Die Schar ist die Brut der Dunkelheit. Sie kommt vor allem auf dem Mond und nach Jahrhunderten seit Kurzem wieder auf der Erde vor. In der dritten Erweiterung kommt noch das Grabschiff in den Ringen des Saturns als Scharschiff dazu. Unter der Schar gibt es viele verschiedene Soldaten. Die untersten Klassen sind die Leibeigenen (Nahkämpfer und Selbstmordattentäter) und die Akolythen (Fußsoldaten). Andere Einheiten sind die Ritter (Schwertträger und Fußsoldaten), Hexen (sozusagen Scharfschützen nur als Salven) und Oger (Große Fern- und Nahkämpfer). Alle außer Oger gibt es auch in anderen Variationen z. B. Auserwählte, Göttliche... Ihr Ziel ist es, das Licht des Reisenden vollständig zu zerstören. Um sie daran zu hindern, werden Hüter ausgesandt, um Wissen und Schwachpunkte der Schar zu studieren. Des Weiteren werden ihre Befehlshaber angegriffen und unschädlich gemacht. Es gibt auch hier wie bei den Gefallenen eine Einteilung, z. B. der Verborgene Schwarm, Blut des Oryx...", "section_level": 3}, {"title": "Schargötter.", "content": "", "section_level": 4}, {"title": "Crota.", "content": "Crota ist Oryx' Sohn. Er wird im Grundspiel zunächst nur erwähnt und seine vergangenen Taten beschrieben. So ist er der Zerstörer des Mondes sowie der Mörder Tausender Hüter. In der ersten Erweiterung \"Dunkelheit lauert\" werden er und sein Gefolge genauer beleuchtet. So beginnt man die Jagd nach ihm und seiner Gefolgschaft, die schließlich im Raid \"Crotas Ende\" mit seinem Tod ihr Ende nimmt. In der dritten Erweiterung \"König der Besessenen\" werden sein Leben sowie sein Tod und die daraus entstandenen Konsequenzen nochmals beleuchtet.", "section_level": 5}, {"title": "Oryx.", "content": "Oryx ist ein Gott der Schar, Der König der Besessenen sowie der Vater von Crota und seinen Töchtern Ir Halak und Ir Anûk. Seinen ersten Auftritt hat er in vereinzelten Sprachfetzen im Grundspiel, sowie persönlich in der dritten Erweiterung \"König der Bessesenen\". Grund für sein Erscheinen ist der Tod seines Sohnes Crota, der von den Hütern in der ersten Erweiterung \"Dunkelheit lauert\" zur Strecke gebracht wurde. Oryx' Schlachtschiff ist das Grabschiff, das sich in den Ringen des Saturns befindet. Seine Motivation ist ungebrochen, sodass er im ganzen Sonnensystem sogenannte „Echos“, also Abbilder seiner selbst verstreut hat. Ihre Aufgabe ist die Versklavung der anderen Gegnerrassen, um sie in Besessene zu verwandeln sowie die Tötung des Spielers. Dadurch kommt es im Verlauf der Story immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen besagten Hütern und seinem Echo, um ihn zu töten oder seinen Willen zu nehmen. Dieser Kampf spitzt sich schließlich in der letzten Mission der Erweiterung zu, sodass man Oryx persönlich gegenüber steht. Seinen Tod sowie den seiner Töchter besiegelt er im Raid-Königsfall.", "section_level": 5}, {"title": "Die Besessenen.", "content": "Die Besessenen bestehen aus Kämpfern aller vier Rassen (natürlich ausgenommen sind die Exos, Menschen und Erwachten), die im Sonnensystem vertreten sind. Sie treten auf jedem Planeten und dem Grabschiff auf. Außerdem gibt es auf jedem Planeten besondere Events, bei denen sie Gebiete korrumpieren und Hüter, die zufällig patrouillieren, sie zurückschlagen müssen. Gefallene, Vex und Kabale wurden zwangsrekrutiert und mit Gewalt ihrem Willen beraubt. Bei der Schar ist es anders. Es werden beispielsweise Widerständler, die gegen Oryx rebellieren, oder im Kampf Verletzte rekrutiert. So wird ein Oger nach einem Kampf, der ihn hätte töten sollen, von Oryx zwangsrekrutiert. Die Besessenen sind in vielerlei Hinsicht besonders. Ihre Körper glühen weiß und manche sind von Folter verzerrt. Alle Besessenen besitzen jeweils andere Fähigkeiten als ihre Originale. Da sie keinen eigenen Willen besitzen, kämpfen sie gegen jeden ihrer ehemaligen Spezies sowie gegen die anderen Rassen, mit Ausnahme der Schar, von der sie unterworfen und nun beim Kampf unterstützt werden.", "section_level": 4}, {"title": "Die Vex.", "content": "Die Vex sind Roboter und Kampfmaschinen, die in der Zeit verloren gegangen sind. Sie werden alle von einem Verstand, ihrem Kollektiv, geleitet. Die Vex reisen durch Raum und Zeit weshalb sie trotz der im Grundspiel vom Spieler durchgeführten Zerstörung des Herzens ihrer Geburtsstätte, dem schwarzen Garten, weiterhin existieren. Alle Vex außer dem Minotaurus und der Hydra haben einen sehr großen, runden Plattenkopf. Die kritische Hitbox liegt bei den Goblins und Hobgoblins nicht am Kopf, sondern in ihrem weiß gefärbten Rumpf. Der Minotaurus hat keine kritische Schwachstelle und die Hydra ist an ihrem Auge gut verwundbar. Alle Vex haben nur ein Auge. Die Vex sind ebenfalls in fünf Klassen eingeteilt. Die Goblins (Fußsoldaten), die Hobgoblins (Scharfschützen, welche, sofern sie nicht an ihrem kritischen Punkt getroffen werden, sich für kurze Zeit in eine Solar-Stase hüllen und währenddessen unverwundbar sind), die Harpyen (schwebende Kampfdrohnen), die Minotauren (große, schwere Fußsoldaten) und die Hydras (schwebende, große Kampfdrohnen mit Schild; feuern Explosivgeschosse). Nicht als Fußsoldaten, sondern als Geschütz zählen die fest stehenden Zyklopen, welche sich wie Hydras verhalten, jedoch nur unbeweglich und ohne Schild aufgebaut sind. Die Vex sind die einzige Rasse, welche nicht durch Schiffe spawnt, sondern zum Kampf teleportiert wird. Hydras gibt es auch in anderen Variationen z. B. Schüler, Axis... Die Einteilung bei den Vex lautet Heze-Korrektiv, Heze.Protektiv, Virgo-Prohibition und Sol-Spalter.", "section_level": 3}, {"title": "Die Kabale.", "content": "Die Kabale sind eine humanoide, sehr groß gewachsene und massige Spezies. Aufgrund ihrer enormen Masse und ihrer schweren Rüstung (welche sie am Leben erhält und unter Druck steht, da auf ihrem Heimatplaneten eine weitaus höhere Schwerkraft herrscht) können sie sich nur sehr schwerfällig fortbewegen. Daher sind die meisten Einheiten mit Jetpacks ausgerüstet, um sich beweglicher zu machen. Die Kabale sind alle dem Kaiser auf ihrer weit entfernten Heimatwelt unterstellt und strategische Kriegsherren. Ihre Einheiten bestehen aus den Psions (kleine Fußsoldaten mit „psionischen“, telepathischen Kräften, womöglich eine völlig andere Spezies als die Kabale, treten auch als besonders mächtige Psion-Operanten und Psion-Schinder auf), den Legionären (die unterste Klasse der Kabal-Fußsoldaten), den Phalangen (in der Einzahl Phalanx, Fußsoldaten wie die Legionäre, jedoch mit einem tragbaren Schild ausgestattet), den Zenturios (Anführer kleinerer Einheiten, welche mit Solarschild und Raketenwerfern ausgestattet sind) und den Kolossen (schwere Fußsoldaten, aufgrund ihrer noch größeren Masse ohne Jetpacks, dafür mit schwerem Maschinengewehr, ähnlich einer Minigun, und Raketenwerfern ausgestattet). Zudem haben die meisten Einheiten außer dem Koloss sogenannte Kugelwerfer (große Gewehre). Alle gibt es auch in anderen Variationen z. B. Imperiale, Operanten... Die Kabal-Einheiten werden von ihren Oberbefehlshabern angeführt. Die unterste Form ist der Bracus, danach kommt der Val und der Valus und die höchste im Spiel bekannte Führungsposition ist der Primus. Sie alle unterstehen dem Kaiser. Die Kabale treten ausschließlich auf dem Mars (im Grundspiel) und seit König der Besessenen auch auf dem Grabschiff (hauptsächlich in und vor ihrem dort zwangsabgestürzten Schiff) auf. Transportiert werden sie in Ernteschiffen. Zu weiteren Transportfahrzeugen zählt der durch vier Auftriebsdüsen angetriebene, schwebende Goliathpanzer und die Abfänger (kleine Kampfschiffe), welche auch vom Spieler fahrbar sind. Wie die Gefallenen, die Vex und die Schar, haben die Kabale auch eine Einteilung. Dazu zählen die nur auf dem Mars vertretenen Staubriesen, Sandfresser, Besatzungstänzer und die Blinde Legion. Die Himmelsbrenner sind nur auf ihrer in Erweiterung 3 (\"König der Besessenen\") von Besessenen überrannten Kommandobasis auf dem Asteroiden Phobos sowie auf dem Grabschiff vertreten.", "section_level": 3}, {"title": "Spielmodi.", "content": "Wie bei vielen anderen MMO-Spielen auch liegen die Hauptaktivitäten im High-Levelbereich. Zu Beginn des Spiels steht einem nur der Storymodus offen, wobei jede einzelne Mission in drei wählbaren Schwierigkeitsstufen absolviert werden kann. Mit jeder beendeten Aktivität erhöht sich dabei die Spielererfahrung, wodurch Levelaufstiege erreicht werden. Neben der Story besteht auch die Möglichkeit, gegen andere Spieler im Schmelztiegel anzutreten. Dies ist der PvP-Modus in der Welt von Destiny, der einem schon kurz nach Beginn zur Verfügung steht. Hier bietet Destiny eine große Vielfalt an verschiedenen Modi und Spielwelten, z. B. 6 gegen 6 mit und ohne Zoneneinnahme, 3 gegen 3, Jeder gegen Jeden und vieles mehr. Neben dem PvP und Storymissionen kann man alle bisher freigeschalteten Planeten in der Patrouille besuchen und ohne explizite Vorgaben die Welt erkunden. Kleine Aufträge sind dabei jederzeit annehmbar. So richtig startet Destiny jedoch erst, wenn ein Spieler Level 20 (bzw. ab Jahr 2 Level 40) erreicht hat. Ab diesem Moment kann das Level nicht mehr durch Abschließen bestimmter Aktivitäten erhöht werden, sondern dafür benötigt es spezielle Ausrüstungsgegenstände. Die entscheidende Eigenschaft wird „Lichtlevel“ genannt, die auf den Ausrüstungen enthalten sein muss. Im Grundspiel von Destiny konnte das Lichtlevel so auf 30 angehoben werden, DLC 1 und 2 ermöglichten Level 32 bzw. 34. Das im September 2015 erschienene Destiny-Erweiterungspaket \"König der Besessenen\", mit welchem das Jahr 2 von Destiny eingeleitet wurde, führte zu einigen Änderungen im Spielsystem, z. B. wurde das maximal erreichbare Level von 20 auf 40 angehoben und das gesamte Lichtlevel-System wurde überholt. Ab dem Maximallevel stehen den Hütern die meisten Aktivitäten offen. Es gibt Strike-Spiellisten, die immer im Dreierteam absolviert werden. Hat man selbst keine eigenen Mitspieler, führt die Spielersuche zu einem passenden Dreierteam. Ein Strike ist eine Art besondere Mission mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad, die am Ende mit einem Endgegner aufwartet. Die Spiellisten gibt es in verschiedenen Schwierigkeitsniveaus, wobei mit zunehmendem Niveau auch die Belohnungen besser ausfallen. Neben diesen Strike-Spiellisten existieren wöchentlich zwei besondere Varianten, die „Dämmerungsstrike“ und „Wöchentlicher Strike“ genannt werden. Es handelt sich hierbei um besonders schwere Strikes, die wöchentlich wechseln und immer mit verschiedenen Modifikatoren eine Herausforderung darstellen. Während der wöchentliche Strike noch mit dem automatischen Spielersuchen zu einem Dreierteam führt, muss beim Dämmerungsstrike ein eigenes Team mitgebracht werden. Dementsprechend und aufgrund der deutlichen höheren Anforderungen fällt die Belohnung im Allgemeinen erheblich besser aus. Die Hauptaktivitäten und Stärken von Destiny stellen definitiv die Raids dar, die mit \"Die gläserne Kammer\", \"Crotas Ende\" und dem \"Königsfallraid\" drei Herausforderungen bieten, wobei letztere beiden aus Erweiterungen stammen. Neben einem hohen Level sind hier Teamwork und Durchhaltevermögen gefordert. Neben den Raids gibt es seit dem Erscheinen der zweiten Erweiterung (\"Haus der Wölfe\") auch \"Das Gefängnis der Alten\". Während die Raids (besonders zu Beginn) ein starkes Sechserteam und Taktiken verlangen, kann das Gefängnis der Alten nur in Dreiergruppen (oder weniger) absolviert werden. Die Raids gibt es jeweils in zwei, das Gefängnis der Alten besitzt vier Schwierigkeitsstufen.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Für das Hauptspiel sind zweimal im Jahr Erweiterungen geplant. Danach soll immer eine große Erweiterung folgen, welche von den Entwicklern selbst nicht als einfache Erweiterung gesehen wird, sondern als komplett neuen Abschnitt im Destiny-Universum.", "section_level": 1}, {"title": "Dunkelheit lauert.", "content": "In der ersten Erweiterung \"Dunkelheit lauert\" beauftragt „Eris Morn“ die Hüter, sich der vom Mond ausgehenden Bedrohung durch die Schar anzunehmen und letztlich in einem neuen Raid \"Crotas Ende\", Crota den Sohn von Oryx und dessen Schergen zu bezwingen.", "section_level": 2}, {"title": "Haus der Wölfe.", "content": "Die zweite Erweiterung \"Haus der Wölfe\" führt die Hüter in das sogenannte Riff. Dort bittet die Königin der Erwachten die Hüter um Unterstützung im Kampf gegen das neu entstandene „Haus der Wölfe“ der Gefallenen, unter ihrem betrügerischen Anführer „Skolas“ dem Kell der Kells. Die Hüter sollen ihn aufspüren und jagen, damit die Königin ihn für seine grauenhaften Verbrechen am Volk der Erwachten zur Rechenschaft ziehen kann und ihn im „Gefängnis der Alten“ inhaftieren kann. Diese Erweiterung fügt keinen Raid zum Spielinhalt hinzu, dafür aber einen Arenamodus (\"Gefängnis der Alten\"), in welchem die Hüter sich gegen Gegnerwellen aller feindlichen Rassen behaupten müssen. Dies kann der Spieler in jeweils unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen absolvieren, die sich auch von den Gegnertypen und Modifikatoren der insgesamt fünf Runden unterscheiden. Auf der höchsten Schwierigkeitsstufe tritt man in der finalen Runde immer gegen Skolas an. Auch für den PvP wurde eine weitere Endspiel-Aktivität hinzugefügt, die sogenannten „Prüfungen von Osiris“, zu denen die Hüter nur mit einem „Prüfungsticket“ Zugang erhalten. Ziel ist, möglichst neun Siege in Folge zu erlangen, ohne eine Niederlage; schafft dies ein Einsatztrupp, bestehend aus drei Hütern, gelangen diese auf den Turm auf Merkur, wo die Beute auf die Spieler wartet. Für die Prüfungen wurde extra ein Schmelztiegel-Modus entworfen: \"Eliminierung\". Bei diesem Modus tritt der Spieler mit zwei weiteren Hütern gegen ein anderes Dreierteam in mehreren Runden an.", "section_level": 2}, {"title": "Destiny: König der Besessenen.", "content": "Destiny: \"König der Besessenen\" stellt die erste große Erweiterung dar, welche auch separat im Handel seit dem 15. September 2015 erhältlich ist. Nach dem Tod von Crota schwor sein Vater Oryx Rache an jenen Hütern zu nehmen, welche seinen Sohn töteten. Deshalb nimmt er nun mit seinem Gefolge Kurs auf das Sonnensystem der Erde und beschwört die „Besessenen“, die die Hüter besiegen sollen. Gemeinsam mit Eris und der Vorhut nimmt der Hüter die Jagd auf den König auf und erhält ein neues Repertoire an Fähigkeiten und Waffen. Die Erweiterung enthält:", "section_level": 2}, {"title": "Das Erwachen der Eisernen Lords.", "content": "Am 9. Juni 2016 kündigte Bungie mit \"Das Erwachen der Eisernen Lords\" bzw. \"Rise of Iron\" die nächste Erweiterung an, die am 20. September 2016 für die PlayStation 4 und Xbox One erschien. Innerhalb einer neuen Story-Kampagne reist der Spieler in die Verseuchten Lande, wobei es sich um einen neuen Ort auf der Erde handelt. Im Rahmen der gamescom 2016 wurde die Erweiterung mit einem Gamescom Award in der Kategorie \"Best Add-On/DLC\" ausgezeichnet. Die Erweiterung enthält:", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Marke Destiny wurde am 20. Juli 2009 von \"Podophobia Entertainment\" registriert, die sich als Bungie-Tochter herausstellte. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wurde es unter der internen Bezeichnung „Project Tiger“ entwickelt. Auf der E3 2013 wurde es der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Gegensatz zu Bungies Spieleserie \"Halo\", die noch mit Microsoft als Partner vermarktet wurde, ist kein Offline-Modus mehr angedacht. Eine Adaption für PC wurde nicht ausgeschlossen, jedoch nicht verwirklicht. Das Online-Magazin 4Players spekuliert darüber, ob der späte Herbsttermin der Veröffentlichung gewählt wurde, um nicht zu zeitnah mit dem Mehrspieler-Ego-Shooter Titanfall konkurrieren zu müssen, der im März 2014 (nur für Xbox und PC) veröffentlicht wurde. Die Beta-Version von Destiny war im Sommer 2014 für die PlayStation- und Xbox-Benutzer verfügbar, wobei die PlayStation-Beta neun Tage verfügbar war und die Xbox lediglich fünf Tage. Der Soundtrack wurde von Martin O'Donnell und Michael Salvatori komponiert. An der Titelmusik wirkte Beatles-Bassist Paul McCartney mit. Die Entwicklungskosten werden auf rund 500 Millionen US-Dollar geschätzt. Destiny ist zum Veröffentlichungszeitpunkt nicht nur das am häufigsten vorbestellte Computerspiel, sondern konnte bereits am ersten Verkaufstag die Entwicklungskosten wieder einspielen. Laut offiziellen Angaben konnte Destiny mehr als 500 Millionen US-Dollar am ersten Verkaufstag einbringen. Im Juli 2016 gaben die Entwickler bekannt, dass ab dem 16. August 2016 der aktive Support für die PlayStation 3 und Xbox 360 eingestellt werden. Fortan erhalten diese Versionen keine größeren Updates und Inhalte mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Trotz des großen Erfolges des Spiels gibt es auch kritische Töne aus der Community und den Medien. Besonders kritisiert werden die schlechten Serververbindungen, insbesondere in Zusammenhang mit dem PvP. Des Weiteren beschweren sich die Spieler immer wieder über zu wenig Content sowie ein schlechtes Storytelling. Darüber hinaus existieren YouTube-Videos, welche bereits kurz nach der Veröffentlichung des Spiels Inhalte der geplanten DLCs \"Dunkelheit lauert\" und \"Haus der Wölfe\" zeigten, welche man mithilfe von Fehlern im Spiel („Glitches“) erreichen konnte. Deshalb werden auch dahingehend Kritiken aus den Reihen der Spieler immer lauter, dass der ganze Spielinhalt, für den sie nochmal extra bezahlen sollten, doch schon seit Veröffentlichung im Spiel enthalten war und den Inhalt der kommenden DLCs bereits erworben hätten, wenn auch nur teilweise. In einer Reportage hat der Spielejournalist Jason Schreier von \"Kotaku\" recherchiert, dass die Entwicklung des Spiels mit zahlreichen Problemen verbunden war. So wurde unter anderem die komplette Story und das Missionsdesign mitten in der Entwicklung rebootet und dabei zahlreiche Elemente des Originalkonzepts auf dem Spiel entfernt, die dann wiederum später als DLCs eingepflegt wurden. Darunter litt nicht zuletzt die Handlung des Spiels, die teils wirr und widersprüchlich erschien. Demnach ähnelte das fertige Spiel nur noch entfernt dem ambitionierten Originalkonzept.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Am 6. September 2017 erschien mit \"Destiny 2\" der offizielle Nachfolger für PS4 und Xbox One. Die PC-Umsetzung folgte am 24. Oktober. \"Destiny 2\" stellt jedoch keine Fortsetzung im herkömmlichen Sinne dar, sondern ist eher als ein Neustart zu verstehen: Aus dem Vorgänger lässt sich nur das Aussehen von Charakteren übernehmen – erspielte Ausrüstung und Fähigkeiten gehen verloren. Alle Spieler fangen wieder von vorne an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Destiny \"(englisch für: Schicksal oder Bestimmung)\" ist ein von Bungie entwickelter Massively Multiplayer Online First-Person Shooter (MMOFPS) für Konsolen. Nach Eigendarstellung des Publishers Activision handelt es sich um den „ersten Shared-World-Shooter“, der als actionorientiertes Open-World-Spiel trotz MMO-Elementen vom herkömmlichen MMOs signifikant abweiche.", "tgt_summary": "是一款由Bungie开发,动视在2014年9月9日发行的动作角色扮演大型多人线上第一人称射击游戏。", "id": 2259918} {"src_title": "Homefront (Film)", "tgt_title": "家園防線", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der DEA-Agent und Witwer Phil Broker zieht sich nach einem Undercover-Einsatz, bei dem er den Drogenboss Danny T festnimmt und bei dem dessen Sohn erschossen wird, zurück. Er möchte mit seiner Tochter Maddy anonym in einer Kleinstadt in Louisiana ungestört leben. Doch nachdem Maddy sich gegen Mobbing an der Schule zur Wehr setzt, gerät Phil mit den zanksüchtigen Eltern Jimmy und Cassie aneinander. Cassie möchte die Demütigung nicht ungestraft lassen und setzt ihren Bruder Gator, einen ansässigen Drogendealer, auf Phil an. Gator bricht in Brokers Haus ein. Er erfährt dabei, dass Phil ein ehemaliger Undercover-Agent ist und macht sich Hoffnungen, durch den Verrat des Aufenthaltsortes das Vertriebsnetz von Danny T nutzen zu können. Gator setzt sich durch Sheryl mit Cyrus, einem Handlanger von Danny T, in Verbindung. Phil nimmt Kontakt zu ehemaligen Kollegen auf, die ihn über die Verbindungen von Cassie und den Drogenhändlern informieren, so dass er vorgewarnt ist. Cyrus stürmt mit einigen Männern das Haus von Phil Broker, dabei werden alle von Phil getötet. Maddy wird während des Überfalls auf das Haus von Sheryl mit einem Boot entführt und zu Gator gebracht. Dieser möchte aber nicht mit dem Überfall in Verbindung gebracht werden. Doch dann tauchen Jimmy und Cassie auf, um Gator zu verstehen zu geben, dass eine Entführung nicht das ist, was sie wollten. Gator schießt seiner Schwester Cassie in den Bauch und flüchtet mit Maddy. Jedoch taucht in diesem Moment Phil bei Gator auf, und beide liefern sich eine Verfolgungsjagd, die auf einer Brücke endet. Gator wird von Broker verprügelt und fast erschossen; jedoch besinnt sich Broker noch in letzter Sekunde, als er in das Gesicht seiner Tochter schaut und lässt ihn am Leben. Am Ende besucht Phil Danny T im Gefängnis und gibt ihm zu verstehen, dass er ihn sich vornimmt, wenn dieser wieder entlassen wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Homefront ist ein US-amerikanischer Action-Thriller von Gary Fleder aus dem Jahr 2013, der auf dem gleichnamigen Buch von Chuck Logan basiert. In den Hauptrollen sind Jason Statham, James Franco, Winona Ryder und Kate Bosworth zu sehen.", "tgt_summary": "《家园防线》(英语:Homefront)是一部美国动作惊悚片,由盖瑞·佛列德执导,杰森·史塔森主演,席维斯·史特龙编剧。改编自查克·罗根(Chuck Logan)的同名小说。", "id": 1700601} {"src_title": "Lai He", "tgt_title": "賴和", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lai He gehörte der Volksgruppe der Hakka an, seine Muttersprache war jedoch nicht Hakka, sondern Taiwanisch. Er entstammte einer wohlhabenden Familie, was es ihm ermöglichte, nicht nur die japanische Volksschule zu besuchen, sondern auch Privatunterricht in klassischer chinesischer Literatur zu erhalten. Nach seinem Schulabschluss studierte Lai an der von den Japanern gegründeten Medizinischen Fachschule in Taipeh Allgemeinmedizin. In dieser Zeit heiratete er. Nach seinem Abschluss 1914 hospitierte und praktizierte Lai in verschiedenen Städten Taiwans und begab sich im Jahr 1918 für etwas mehr als ein Jahr in die chinesische Hafenstadt Xiamen (Amoy), wo er in einem japanischen Krankenhaus hospitierte. 1920 kehrte er nach Taiwan zurück, um sich als Allgemeinarzt nahe seiner Heimatstadt Changhua niederzulassen. Gleichzeitig begann er mit der Veröffentlichung literarischer Werke und engagierte sich in Organisationen wie der \"Vereinigung für taiwanische Kultur\" und in Bürgerbewegungen wie der \"Kampagne für ein taiwanisches Parlament\", was ihn wie viele andere taiwanische Intellektuelle jener Zeit in Konflikt mit den japanischen Kolonialherren brachte und zu Gefängnisaufenthalten in den Jahren 1923 und 1942 führte. Die meisten seiner Veröffentlichungen handelten vom Zustand der taiwanischen Gesellschaft zwischen Rückständigkeit und Modernisierung und von der kolonialen Unterdrückung. Während seines letzten Aufenthalts im Gefängnis nahm Lais Gesundheit Schaden; er wurde vorzeitig entlassen, starb aber nicht lange danach am 31. Januar 1943 in seiner Heimatstadt Changhua.", "section_level": 1}, {"title": "Literarisches Schaffen.", "content": "Lai gehörte zur dünnen Schicht taiwanischer Intellektueller, die das japanische Bildungssystem durchlaufen hatten. Seine ersten literarischen Versuche bestanden im Verfassen chinesischer Gedichte im klassischen Stil, später wandte sich Lai jedoch der modernen Literatur zu, wie sie durch die Bewegung des vierten Mai in China propagiert wurde. Seine Werke umfassten Gedichte, Kurzgeschichten und Essays und wurden zumeist in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. In seiner Arztpraxis unterhielt Lai einen Lesesaal aus, der bald zu einem literarischen Salon in bescheidenem Rahmen wurde. Lai sprach und schrieb fließend Chinesisch und Japanisch. Während er seine literarischen Texte in jüngeren Jahren vorwiegend auf Chinesisch verfasste, widmete er sich später verstärkt dem literarischen Schaffen in seiner Muttersprache Taiwanisch, wozu er u. a. mit anderen Intellektuellen in den 1930er Jahren die taiwanischsprachige Literaturzeitschrift \"Nanyin\" herausgab. Als die Japaner während des Zweiten Weltkriegs sämtliche nicht-japanischen Veröffentlichungen verboten, kam die literarische Karriere Lais abrupt zum Ende, auch wenn er bis zu seinem Tod weiterhin privat schrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss.", "content": "Lai He war einer der Pioniere einer eigenständigen taiwanischen Literatur, die sich in Themen und Form von der traditionellen chinesischen Literatur, aber auch von der japanischen Literatur abgrenzte. Als solcher war Lai eine Leitfigur für Autoren der jüngeren Generation, wie z. B. Yang Kuei und Wu Chuo-liu. Lais zur damaligen Zeit ungewöhnlicher Versuch, Literatur in taiwanischer Sprache zu verfassen, wurde von anderen Intellektuellen wie Tsai Pei-huo aufgenommen. Während der Kuomintang-Diktatur nach 1949 galt Lai He zwar als Märtyrer des antijapanischen Widerstands, doch geriet sein Werk im Zuge der allgemeinen Unterdrückung der lokalen taiwanischen Kultur weitgehend ins Abseits. Mit dem Aufkeimen taiwanischen Nationalbewusstseins in den 1970er und 80er Jahren und der Demokratisierung Taiwans wurde auch Lai He wiederentdeckt und gilt heute als „Vater der taiwanischen Literatur“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lai He (, Hakka: \"Lai Foˇ\"; * 28. Mai 1894 in Changhua auf Taiwan; † 31. Januar 1943 ebenda) war ein und taiwanischer Arzt und Schriftsteller zur Zeit der japanischen Herrschaft über Taiwan. Er gilt als „Vater der taiwanischen Literatur“.", "tgt_summary": "赖和(1894年-5月28日-1943年-1月31日),台湾彰化人。原名赖河。本职是医生,但是却在文学领域留下盛名,尤其是他的诗作,被公认是台湾最有代表性的民族诗人。赖和不但是台湾日治时期重要的作家,同时也是台湾1930年代作家所公认的文坛领袖,曾经催生、主编过《台湾民报》的文艺栏。由于他提携后进不遗余力,因此他的同辈杨守愚说他是「台湾新文艺园地的开垦者」与「台湾小说界的褓母」,并在〈光复庆祝后二日〉一文中赞扬他为「新庄的鲁迅」。曾经主编新潮文库的医生文人林衡哲,则尊称赖和为「台湾现代文学之父」。", "id": 2518229} {"src_title": "Leopard (Roman)", "tgt_title": "獵豹 (小說)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach den im Vorgängerroman beschriebenen Ereignissen und insbesondere der Bedrohung durch den Serienmörder, der seine Freundin Rakel und deren Sohn Oleg ausgesetzt waren, verlässt Harry Hole Oslo und zieht nach Hongkong, wo er verschuldet sowie spiel- und drogensüchtig lebt. Auf Anweisung von Harrys ehemaligem Chef Gunnar Hagen, dem Leiter des Dezernats für Gewaltverbrechen, holt Kaja Solness Harry mit Hinweis auf dessen sterbenden Vater nach Norwegen zurück, um zwei Morde an jungen Frauen aufzuklären. Doch die Ermittlungen zu dem Fall werden der Abteilung entzogen und das Kriminalamt unter der Führung von Mikael Bellmann übernimmt, wodurch Harry nur inoffiziell Nachforschungen betreiben kann. Als immer mehr Morde geschehen, findet Harry mit Hilfe seiner ehemaligen Kollegin und Freundin Katrine Bratt heraus, dass eine Berghütte in der Umgebung von Ustaoset die Gemeinsamkeit ist, die alle ermordeten Personen verbindet – die Seite im Gästebuch des gemeinsamen Übernachtungstages ist allerdings herausgerissen. Auch die Mordwaffe ermittelt Harry nach dem Hinweis eines Bekannten aus der Unterwelt von Hongkong bei einem Waffenhändler in Afrika: ein Leopoldsapfel. Zwar fehlen Harry Beweise, er kann die Geschehnisse des Abends in der Berghütte aber recht genau rekonstruieren: Ein Unternehmer hatte in der Nacht seine Freundin mit einer Wanderin betrogen und fürchtet nun um seine mögliche Ehe mit einer Industriellentochter, die ihn finanziell sanieren kann. Der Täter lockt seine Freundin dann nach Afrika und zwingt sie, einen Ehevertrag, der ihm das ganze Vermögen überschreibt, zu unterschreiben und will sie töten. Harry und Kaja fliegen daraufhin ebenfalls nach Afrika und werden beide getrennt von Handlangern des Täters überwältigt. Harry kann sich befreien und tötet sowohl den Täter und dessen Freundin im Versuch Kaja zu befreien. Zusammen werfen er und Kaja die beiden Leichen in einen Vulkan, um weitere Ermittlungen der Polizei auszuschließen und Harry kehrt wieder nach Hongkong zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben.", "content": "Die norwegische Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel \"Panserhjerte\" im Verlag Aschehoug & Co (ISBN 978-82-03-35130-3). Die deutsche Ausgabe wurde 2010 unter dem Titel \"Leopard\" im Ullstein Verlag (ISBN 978-35-50-08774-5) in Übersetzung von Günther Frauenlob und Maike Dörries veröffentlicht. 2011 wurde auch die Taschenbuchausgabe vom Ullstein Verlag veröffentlicht (ISBN 978-35-48-28321-0). Darüber hinaus wurden von dem Roman auch ein Hörbuch von Hörbuch Hamburg sowie ein E-Book von Ullstein eBooks veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leopard (Originaltitel \"Panserhjerte\") ist ein Kriminalroman des norwegischen Autors Jo Nesbø aus dem Jahr 2010. Es ist der achte Teil der Harry-Hole-Serie.", "tgt_summary": "《猎豹》(,英语:The Leopard)是挪威作家尤·奈斯博所著的犯罪小说,是哈利·霍勒系列的第八本小说,于2009年出版。", "id": 1829831} {"src_title": "Wilayat Sinai", "tgt_title": "伊斯蘭國西奈省", "src_document": [{"title": "Ideologie und Motivation.", "content": "Wilayat Sinai ist eine salafistische (sunnitische) dschihadistische Organisation. Eine Beziehung zum al-Qaida-Netzwerk ist nicht belegt, auch wenn sich Ideologie und Motivation stark ähneln. Das Außenministerium der Vereinigten Staaten hat die Organisation am 9. April 2014 als Terrororganisation eingestuft. Eine gleichartige Einstufung hat das Gericht für dringliche Angelegenheiten in Kairo am 14. April 2014 getroffen. In einer am 9. November 2014 verbreiteten Audiobotschaft erklärte ein Sprecher der Gruppe, sie habe sich dazu entschieden, sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) anzuschließen und deren Anführer Abu Bakr al-Baghdadi die Treue geschworen. Eine ähnliche Pressemitteilung vom 4. November 2014 wurde noch am selben Tag von Ansar Bait al-Maqdis dementiert. Der offizielle Anschluss wurde am 14. November 2014 verkündet. Bereits im Oktober 2014 erklärte eine andere Terrororganisation, die „Soldaten des Kalifats im Land Ägypten“, ein Kalifat auf der Sinai-Halbinsel errichten zu wollen.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Organisation.", "content": "Der Kenntnisstand zur Entstehung und zum Aufbau der Organisation ist äußerst gering. Ansar Bait al-Maqdis wurde wohl im Februar 2011 von Ägyptern, u. a. Flüchtlingen aus ägyptischen Gefängnissen, Beduinen vom Sinai und Ausländern vorwiegend aus dem Gazastreifen gebildet und konnte das durch die Ereignisse der 25.-Januar-Revolution 2011 entstandene Sicherheitsvakuum für seine Gründung nutzen. Ansar Bait al-Maqdis ist nicht die einzige salafistische Terrororganisation, die vom Sinai aus operiert. Zu den weiteren Organisationen zählen u. a. Dschaisch al-Umma („Armee der muslimischen Nation“, seit 2007) unter Führung von Abu Hafs al-Maqdisi, Dschund Allah („Armee Gottes“, etwa seit 2009) unter Führung von Abu 'Abd Allah as-Suri, Dschaldschala unter Führung von Mahmud Talib, Al-Tawhid wal-Dschihad (vor 2010) unter Führung von Hischam as-Saidani und Ansar al-Dschihad (seit 2011). All diese Organisation haben Kontakte zur Hamas und sind neben den Anschlägen auch für den Warenschmuggel in den Gazastreifen verantwortlich. Ob Ansar Bait al-Maqdis eventuell aus einer dieser Organisationen hervorgegangen ist, ist unbekannt. Der Name Ansar Bait al-Maqdis ist mindestens seit dem 26. Juli 2012 belegt. Die Organisation wurde bis Dezember 2013 von Muhammad Hamdan Abu Fraig, auch Abu Suhaib genannt, geführt. Am 15. März 2014 teilte die Organisation mit, dass einer ihrer Gründer, Taufiq Muhammad Farig, auch Abi 'Abd Allah genannt, bei der vorzeitigen Detonation eines Sprengsatzes ums Leben gekommen ist. Er hatte u. a. den fehlgeschlagenen Anschlag auf den ägyptischen Innenminister Muhammad Ibrahim Mustafa geleitet. Es ist bis jetzt völlig unbekannt, welche politische oder religiöse Institution hinter Ansar Bait al-Maqdis steht. Ägyptische Regierungsvertreter und Staatsmedien geben als Gründer die Muslimbruderschaft an. Der Begründer des Ägyptischen Islamischen Dschihad, Nabil Na'im (), behauptete in einem Interview mit der unabhängigen Tageszeitung \"Egypt Independent\", dass Ansar Bait al-Maqdis von Chairat al-Schater, dem Vizepräsidenten der Muslimbruderschaft, in Abstimmung mit Muhammad az-Zawahiri, dem Bruder des Führers von al-Qaida, und der Hamas gegründet worden sei. Für diese Aussage gibt es keine Belege Dritter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilayat Sinai (), bis November 2014 Ansar Bait al-Maqdis (), ist eine von der Sinai-Halbinsel aus operierende aktive islamistische terroristische Vereinigung, die wohl im Februar 2011 gegründet wurde. Zur Vereinigung gehören etwa Tausend Kämpfer, zu denen Sinai-Beduinen, Ägypter und Ausländer zählen. Anfänglich richteten sich die Anschläge der Organisation hauptsächlich gegen Einrichtungen in Israel und gegen die Erdgasleitung aus Ägypten nach Israel. Nach der Absetzung des ehemaligen Präsidenten Mohammed Mursi am 3. Juli 2013 verlagerten sich die Aktivitäten vom Sinai ins Niltal, und die Anschläge richteten sich nun vorwiegend gegen Einrichtungen von Polizei, Geheimdienst und Militär. Die Organisation ist in der Lage, die nationale Sicherheit Ägyptens zu gefährden.", "tgt_summary": "伊斯兰国西奈省( \"\"),是恐怖主义组织伊斯兰国辖下的区域性组织,成立于2014年11月13日。该组织宣称在2015年10月对飞往俄罗斯的科加雷姆航空9268号班机发动恐怖袭击,酿成空难。", "id": 142411} {"src_title": "AFC South", "tgt_title": "美國美式足球聯會南區", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Erstmals führte die NFL 1933 Divisions ein, da sie so ein Meisterschaftsspiel zwischen den jeweiligen Divisionsiegern austragen konnte. Nach der Fusion der NFL mit der All-America Football Conference 1950 wurden die Divisions in Conferences umbenannt. 1967 teilte die NFL nach der Aufnahme der New Orleans Saints als sechzehntes Mitglied die beiden Conferences in jeweils zwei Divisions auf. Nach der Fusion der NFL mit der American Football League (AFL) 1970 wurden die Conferences und Divisions neu arrangiert, wobei jede Conference nun drei Divisions hatte. Die AFL wurde bereits 1960 mit zwei Divisions gegründet. Eine der Conferences war dabei die namentlich an der AFL angelehnte American Football Conference, welche auch alle zehn ehemaligen AFL-Teams und drei NFL-Teams beinhaltete. 2001 beschlossen die Teambesitzer der NFL mit der Aufnahme der Houston Texans als 32. Mannschaft, die Conferences in jeweils vier Divisionen zu je vier Teams aufzuteilen. Während die Western und Eastern Divisions ihre Namen behalten durften, wurden die Central Divisions in die Northern Divisions umbenannt und die NFC South und AFC South neu gegründet. Die Gründungsmitglieder der AFC South waren neben den neugegründeten Houston Texans die aus der AFC East kommenden Indianapolis Colts und die aus der AFC Central kommenden Jacksonville Jaguars und Tennessee Titans.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Der erste Divisionssieger waren die Tennessee Titans, die es in derselben Saison bis ins AFC Championship Game schafften. Dennoch waren in den ersten Jahren der Division vor allem die Indianapolis Colts dominierend, die unter Peyton Manning in den ersten neun Jahren sieben Divisionsiege erzielen konnten. 2003 stellte die AFC South mit den Colts erneut einen Teilnehmer im AFC Championship Game, ebenso 2006 und 2009. 2006 gewann mit den Colts sogar ein Divisionmitglied den Super Bowl. Auch 2009 gelangten die Colts in den Super Bowl, verloren dort jedoch. Nachdem 2011 die Colts nur zwei Siege erzielen konnten, schafften sie es in den folgenden Saisons unter Quarterback Andrew Luck wieder an die Spitze der AFC South. 2014 gelangten sie sogar wieder ins AFC Championship Game. Als sich bei Luck jedoch ab der folgenden Saison Schulterprobleme zeigten, ging es für die Colts sportlich bergab und die Texans übernahmen wieder die Führung. Diese hatten 2011 und 2012 bereits die Division gewonnen. 2017 gelang es erstmals der Jacksonville Jaguars die Division zu gewinnen und schafften es bis ins AFC Championship Game. In der folgenden Saison gewannen erneut die Texans die Division.", "section_level": 2}, {"title": "Statistiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Play-offs.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Play-off-Statistiken.", "content": "Stand: Saisonende 2019", "section_level": 3}, {"title": "Divisionale Bilanzen.", "content": "Bilanzen der Teams gegen die anderen Mitglieder der AFC South. Beinhaltet auch Spiele vor Gründung der AFC South, jedoch keine Play-off-Spiele. Stand: Saisonende 2019", "section_level": 2}, {"title": "Intradivisionale Rivalitäten.", "content": "Zwischen Mitgliedern der AFC South existieren zwei Rivalitäten: Texans–Titans und Jaguars–Titans.", "section_level": 1}, {"title": "Jaguars–Titans.", "content": "Die Jaguars und die Titans spielen seit dem Ligabeitritt der Jaguars 1995 in derselben Division. Anfangs noch in der AFC Central entwickelte sich schnell eine Rivalität zwischen den beiden Mannschaften, da beide sportlich sehr erfolgreich waren und dadurch der Kampf um den Divisionssieg fast ausschließlich zwischen den beiden Teams stattfand. Den Höhepunkt der Rivalität war 1999, als beide Mannschaften ihre jeweils beste Saison hatten. Sie trafen im AFC Championship Game aufeinander, wo die Titans die Jaguars mit 33:14 schlugen und so in den Super Bowl einzogen, den sie später verloren. In der AFC South schwachte die Rivalität ab, da die Indianapolis Colts unter Peyton Manning die Division dominierten. Beide Mannschaften konnten zwischen 2009 und 2016 nicht die Play-offs erreichen und hatten in den ersten 15 Jahren der AFC South eine kombinierte Play-off-Bilanz von 3–8. Erst seit 2015 erlebt die Rivalität durch die Wiedererstarkung beider Teams einen Aufschwung. Die ersten vier Spiele dieser Rivalität fanden bereits statt, als die Titans noch als Houston Oilers firmierten. In den 1990ern gelangen beiden Mannschaften jeweils fünf Siege in der Regular Season, wobei die Titans während der Saison 1999 zusätzlich im AFC Championship Game einen Play-off-Sieg erzielen konnte. In den 2000ern übernahm Tennessee die Führung der Rivalität, als sie 60 % der Spiele gewannen, darunter auch fünf Spiele in Folge zwischen 2001 und 2003. 2017 konnten die Titans die Jaguars, die in dieser Saison erstmals die AFC South gewannen, zwei Mal schlagen, womit erstmals seit 2008 wieder eine Mannschaft beide Saisonspiele gewinnen konnte. Der höchste Sieg der Jaguars war ein 37:7-Sieg 2006 und der höchste Sieg der Titans fand 1999 mit 41:14 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Texans–Titans.", "content": "Die Rivalität der Titans mit den Texans beruht auf der Stadt Houston. Seit ihrer Gründung bis 1997 spielten die Titans noch unter dem Namen Oilers in Houston, ehe sie die Stadt und den ganzen Bundesstaat Texas verließen. Erst 2002 kam mit den Texans die NFL wieder nach Houston. Die Rivalität war anfangs nur schwach, da die Texans als Expansion Team relativ schwach waren. 2006 erstarkte die Rivalität schließlich, als die Titans im NFL Draft in der ersten Runde das Houstoner Lokaltalent Vince Young auswählten. Dieser konnte im zweiten Aufeinandertreffen in seiner Rookiesaison durch einen Touchdownlauf in der Overtime gewinnen und so die Rivalität weiter stärken. Dennoch blieb die Rivalität über längere Zeiträume von einem der beiden Teams dominiert. Zwischen 2002 und 2009 gewannen die Titans 12 von 16 Spielen, zwischen 2010 und 2017 gewannen die Texans 11 von 16 Spielen. Der höchste Sieg der Texans war 2017, als die Titans mit 57:14 gewannen, der höchste Titans-Sieg 2003 mit 38:17.", "section_level": 2}, {"title": "Divisionspaarung.", "content": "Mit der Aufteilung der NFL in acht Divisionen wurde auch ein neuer Spielplan eingeführt. Dieser sieht vor, dass jedes Team 16 Spiele und eine spielfreie Woche (Bye Week) hat. Gegen jedes Team der eigenen Division wird sowohl ein Heim- als auch ein Auswärtsspiel ausgetragen (sechs Spiele). Im Rahmen der jährlichen Rotation finden vier Spiele gegen die Teams einer Division aus der eigenen Conference (Intraconference), sowie vier Spiele gegen die Teams einer Division aus der gegnerischen Conference statt (Interconference). Die letzten zwei Begegnungen werden gegen die Teams aus der eigenen Conference ausgetragen, die in der vorangegangenen Saison in ihrer Division die gleiche Endplatzierung erreicht haben und nicht bereits durch die jährliche Rotation als Gegner feststehen. Die Rotationsreihenfolge wurde dabei 2001 für die ersten acht Saisons festgelegt, wonach entschieden wurde, ob die Rotation beibehalten oder modifiziert werden sollte. Nach dem Zyklus wurden nur leichte Änderungen vorgenommen, sodass Teams, die auf die AFC West und NFC West im selben Jahr treffen, nicht viermal an die Westküste reisen müssen. Die Paarungen der AFC South sind dabei:", "section_level": 1}, {"title": "Neuordnung.", "content": "John E. Mitchell vom Rensselaer Polytechnic Institute schlug 2003 Änderungen der Divisionen vor, um die Reisedistanzen zu verkürzen und damit die Belastung auf die Spieler und die Umwelt zu minimieren. Er gelangte bei der Untersuchung einer Neuordnung nur innerhalb der bestehenden Conferences zum Schluss, dass die Indianapolis Colts der AFC North und die Miami Dolphins der AFC South zuzuordnen seien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die AFC South ist eine der vier Divisions der American Football Conference (AFC), die neben der National Football Conference (NFC) eine der beiden Conferences der National Football League (NFL) ist. Die AFC South wurde mit der Umstrukturierung der NFL 2002 neu gegründet. Wie in allen Divisions der NFL spielen vier Teams in der AFC South. Dies sind die Indianapolis Colts, welche in der Saison 2006 als erstes und bisher einziges Team dieser Division den Super Bowl gewannen, die Houston Texans, die Tennessee Titans und die Jacksonville Jaguars.", "tgt_summary": "美国美式足球联会南区是国家美式橄榄球联盟美国美式足球联会的一个分区,现有四队,分别为:休斯敦德克萨斯人、印第安纳波利斯小马、杰克逊维尔美洲虎、田纳西巨神,该比赛区成立于2002年。", "id": 276497} {"src_title": "Caity Lotz", "tgt_title": "凱蒂·洛茨", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Lotz startete ihre Karriere als Tänzerin und tourte mit Avril Lavigne sowie Lady Gaga. Ferner trat sie in diversen Musikvideos bekannter Künstler wie Lady Gaga, David Guetta, Selena Gomez, Faith Evans, T-Pain und Cascada auf. Sie erschien außerdem in Werbespots für Reebok, Jack in the Box und T-Mobile, tanzt in der Webserie LXD – Legion der außergewöhnlichen Tänzer, tourte mit der Hip-Hop Theaterproduktion \"Groovaloo\" und doubelte in Filmen wie \"Step Up 3D\". Lotz ist auch eine Martial Artistin, die Taekwondo, Wushu und Muay Thai beherrscht. Außerdem ist sie Parkourläuferin. Im Jahr 2005 trat Lotz der Girlgroup Soccx bei. Im Jahr 2006 wurde die Debütsingle \"From Dusk Till Dawn (Get The Party Started)\" und 2007 die zweite Single \"Scream Out Loud\" veröffentlicht. Beide Lieder waren in den Top 10 der deutschen Singlecharts. Ihr Debütalbum \"Hold On\" erschien ebenfalls 2007. Ihm folgte die dritte Single \"Can’t Take My Eyes Off You\" 2008. Lotz hat für die Men’s Health und die Esquire – für letztere in Verbindung mit der Website \"Me In My Place\" – als Fotomodel gearbeitet. Ihre Schauspielkarriere begann 2006 mit einer kleinen Rolle im Cheerleading-Film \"Girls United – Alles oder Nichts\". 2010 spielte sie einen Part in der dritten Episode von \"\" und eine wiederkehrende Rolle in der vierten Staffel der Drama-Serie \"Mad Men\" von AMC als Stephanie. Im Jahr 2011 übernahm sie als Officer Kirsten Landry eine Hauptrolle in der Mockumentary-Serie \"Death Valley\". Lotz hat Rollen in den Filmen \"Live at the Foxes Den\" (2013), \"\" (2013) an der Seite von Josh Holloway sowie an der Seite von Casper Van Dien und Agnes Bruckner in dem Thriller \"The Pact\" gespielt, welcher 2012 beim Sundance Film Festival sein Debüt hatte. Sie tritt seit 2013 ebenfalls in der Serie \"Arrow\" als Sara Lance bzw. Canary auf und ist im Spin-off der Serie, \"Legends of Tomorrow\", als White Canary zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Caity Lotz (* 30. Dezember 1986 in San Diego, Kalifornien als \"Caitlin Marie Lotz\") ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Tänzerin, Sängerin und ein Model. Bekannt wurde sie durch ihre Rolle als Officer Kirsten Landry in der MTV Mockumentary-Serie \"Death Valley\" (2011), als Annie in dem Horrorfilm \"The Pact\" (2012) und als Sara Lance/Canary in den CW-Fernsehserien \"Arrow\" (2013–2016) und \"Legends of Tomorrow\" (seit 2016).", "tgt_summary": "凯特琳·玛丽·「凯蒂」·洛茨(英语:Caitlin Marie \"Caity\" Lotz,1986年-12月30日),是美国演员、舞蹈员、歌手、模特。著名作品有《\"Death Valley (TV series)\"》、《死亡约定》、《绿箭侠》、《明日传奇》。", "id": 189124} {"src_title": "Jamie Anderson (Snowboarderin)", "tgt_title": "杰米·安德森", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Anderson nimmt seit 2005 an Wettbewerben der TTR World Snowboard Tour teil. Ihren ersten Podestplatz erreichte im Januar 2006 beim U.S. Snowboarding Grand Prix am Mount Bachelor im Slopestyle. Bei den folgenden Winter-X-Games gewann sie Bronze im Slopestyle. Im März 2006 belegte sie den dritten Platz bei den Burton US Open im Stratton Mountain Resort. Zu Beginn der Saison 2006/07 errang sie bei den Abominable Snowjam am Mount Hood den dritten Platz auf der Halfpipe und den ersten Platz im Slopestyle. Es folgten weitere Siege im Slopestyle beim Billabong Slopestyle Jam in Neuseeland und beim Roxy Chicken Jam in Kaprun. Beim O ́Neill Evolution 2007 in Davos gewann sie auf der Quarterpipe. Bei der Honda Session in Vail kam sie auf den zweiten Platz im Railjam. Ende Januar 2007 gewann sie bei den Winter-X-Games Gold im Slopestyle. Zum Saisonende erreichte sie bei den Burton US Open im Stratton Mountain Resort den ersten Platz und beim Roxy Chicken Jam USA in Park City den zweiten Platz im Slopestyle. Die Saison beendete sie auf dem zweiten Rang in der Worldtourgesamtwertung. In der Saison 2007/08 gewann Anderson im Slopestyle bei den Australian Open im Perisher Blue, bei den Burton European Open in Laax und beim Roxy Chicken Jam USA in Mammoth. Den zweiten Platz belegte sie im Slopestyle beim Roxy Chicken Jam in Kaprun, den Nissan X-Trail Nippon Open in Bandai, den U.S. Snowboarding Grand Prix in Killington und bei den Burton US Open im Stratton Mountain Resort. Beim Saisonhöhepunkt den Winter-X-Games 2008 holte sie erneut Gold im Slopestyle. Die Saison beendete sie auf dem ersten Platz in der Tourgesamtwertung. Zum Beginn der folgenden Saison siegte sie im Slopestyle und auf der Halfpipe bei den Burton New Zealand Open. Es folgten weitere Siege bei den Billabong SnowStock 08 im Big-Air Wettbewerb und im Slopestyle bei den Burton Australian Open im Perisher Blue. Sie erreichte dort ebenfalls den dritten Platz auf der Halfpipe. Anfang 2009 gewann sie im Slopestyle bei der Winter Dew Tour am Mount Snow und Northstar-at-Tahoe. Beim Nissan X-Trail Asian Open 2009 in Bandai kam sie auf den zweiten Platz im Slopestyle. In der Tourgesamtwertung errang sie in der Saison den dritten Platz. Im August 2009 gewann Anderson erneut bei den Burton New Zealand Open Snowboarding Championships im Slopestyle und im Big Air Wettbewerb beim Billabong BroDown. Im selben Monat fuhr sie in Cardrona ihr erstes FIS-Weltcuprennen, welches sie auf dem 13. Platz auf der Halfpipe beendete. Bei den Winter-X-Games 2010 holte sie Silber im Slopestyle. Im Februar 2010 siegte sie bei der Winter Dew Tour am Mount Snow und belegte den ersten Platz in der Slopestylewertung bei dieser Tour. Zum Saisonende gewann sie beim Roxy Chicken Jam USA im Slopestyle und kam auf den dritten Platz bei den Burton US Open. Die Saison beendete sie auf den fünften Gesamtrang in der Worldtourgesamtwertung. In der Saison 2010/11 gewann sie im Slopestyle bei den Burton New Zealand Open Snowboarding Championships, bei der Winter Dew Tour in Breckenridge und Killington, den O ́Neill Evolution in Davos, den Burton European Open in Laax, den Burton Canadian Open in Calgary, der The Oakley Arctic Challenge in Oslo und den U.S. Snowboarding Grand Prix in Mammoth. Bei den Winter-X-Games 2011 in Aspen holte sie Bronze im Slopestyle. Im März 2011 gewann sie Gold im Slopestyle bei den Winter X Games Europe 2011 in Tignes. Zum Saisonende belegte sie den ersten Platz in der Tourgesamtwertung. Zu Beginn der Saison 2011/12 siegte Anderson beim Billabong Slopestyle in Wanaka, bei den New Zealand Winter Games und zum vierten Mal in Folge beim Slopestylewettbewerb bei den Burton New Zealand Open. Bei den Winter-X-Games 2012 und den Winter X Games Europe 2012 holte sie Gold im Slopestyle. Ebenfalls gewann sie bei den Burton Canadian Open in Calgary, den Roxy Snow Pro 2012 in Saalbach, bei den Burton European Open in Laax und den Burton US Open 2012 im Stratton Mountain Resort. Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2012 in Oslo errang sie den 15. Platz auf der Halfpipe und den zweiten Rang im Slopestyle. Die Saison beendete sie auf dem zweiten Platz in der Worldtourgesamtwertung. In der folgenden Saison siegte sie bei den Dew Tour – Mountain Championships in Breckenridge und beim U.S. Snowboarding Grand Prix in Copper Mountain. Dies war ebenfalls ein FIS-Weltcuprennen und damit ihr erster Weltcupsieg. Bei den Winter-X-Games 2013 holte sie wie im Vorjahr Gold im Slopestyle. Im Februar 2013 erreichte sie im Slopestyle den zweiten Platz bei den Burton US Open in Vail. Bei den Winter X Games Europe 2013 in Tignes holte sie Silber im Slopestyle. In der Tourslopestylewertung und der FIS-Slopestylewertung errang sie den zweiten Platz. Zu Beginn der Saison 2013/14 holte Anderson in Cardrona ihren zweiten Weltcupsieg. Es folgten Siege bei den Burton High Fives in Cardrona, bei der Winter Dew Tour in Breckenridge und den Burton US Open in Vail. Im Januar 2014 holte sie Silber im Slopestyle bei den Winter-X-Games 2014. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sotschi gewann Anderson im Februar beim erstmals ausgetragenen Wettbewerb im Slopestyle Gold. Sie ist damit die erste Olympiasiegerin in dieser Disziplin. Die Saison beendete sie auf dem ersten Platz in der Tourslopestylewertung. In der folgenden Saison siegte sie im Slopestyle beim The Mile High im Perisher Blue, den Burton High Fives und den Dew Tour Mountain Championships. Im Januar 2015 holte sie Silber im Slopestyle bei den Winter-X-Games in Aspen. Eine Woche später errang sie den zweiten Platz im Slopestyle bei den Burton European Open in Laax. Bei den Burton US Open 2015 in Vail gewann sie im Slopestyle. Zu Beginn der Saison 2015/16 holte sie in Cardrona ihren dritten Weltcupsieg. Im Januar 2016 siegte sie bei den Laax Open in Laax. Im selben Monat holte sie die Silbermedaille im Slopestyle bei den Winter-X-Games in Aspen. Im Februar 2016 siegte sie im Big Air beim Jamboree und Weltcup in Québec und im Slopestyle beim Weltcup im Bokwang Phoenix Park in Pyeongchang. Bei den X-Games Oslo 2016 in Oslo wurde sie Sechste im Big Air. Im März 2016 gewann sie im Slopestyle bei den Burton US Open in Vail und bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2016 in Yabuli jeweils die Goldmedaille im Slopestyle und im Big Air. Die Saison beendete sie im Freestyle-Weltcup, im Big Air Weltcup und im Slopestyle-Weltcup jeweils auf dem ersten Platz. Nach Platz Eins im Big Air beim U.S. Snowboarding Grand Prix in Copper Mountain und Rang Drei im Slopestyle bei den Laax Open 2017 und zugleich Weltcup in der Saison 2016/17, holte sie bei den Winter-X-Games 2017 die Silbermedaille im Slopestyle. Zudem wurde sie dort Vierte im Big Air-Wettbewerb. Im Februar 2017 siegte sie im Slopestyle beim U.S. Snowboarding Grand Prix und zugleich Weltcup in Mammoth und belegte beim Weltcup in Québec den zweiten Platz im Slopestyle. Anfang März 2017 erreichte sie im Slopestyle bei den Burton US Open den zweiten Platz. Bei den folgenden X-Games Norway 2017 in Hafjell holte sie die Silbermedaille im Slopestyle. Außerdem kam sie dort auf den sechsten Platz im Big Air-Wettbewerb. Zu Beginn der Saison 2017/18 siegte sie im Slopestyle beim Weltcup in Cardrona und belegte bei der Winter Dew Tour in Breckenridge den zweiten Platz im Slopestyle. Im Januar 2018 siegte sie im Slopestyle beim U.S. Snowboarding Grand Prix in Mammoth und holte bei den Winter-X-Games die Bronzemedaille im Big Air und die Goldmedaille im Slopestyle. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gewann die 27-Jährige, wie bereits vier Jahre zuvor in Sotschi, am 12. Februar die Goldmedaille im Slopestyle. Im erstmals im Rahmen der olympischen Snowboard-Bewerbe ausgetragenen Big Air gewann sie am 22. Februar die Silbermedaille. Anfang März 2018 gewann sie den Slopestyle-Wettbewerb bei den Burton US Open. Im folgenden Jahr holte sie bei den Winter-X-Games 2019 die Bronzemedaille im Big Air und bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2019 in Park City die Bronzemedaille im Slopestyle. Bei den X-Games Norway 2019 in Fornebu wurde sie Fünfte im Big Air. In der Saison 2019/20 gewann sie beim Weltcup in Mammoth und bei den Burton US Open jeweils den Slopestyle-Wettbewerb und holte bei den Winter-X-Games 2020 die Goldmedaille im Slopestyle. Im März 2020 wurde sie bei den X-Games Norway in Hafjell Sechste im Slopestyle und Vierte im Big Air.", "section_level": 1}, {"title": "Engagement für den Klimaschutz.", "content": "Neben ihrer sportlichen Karriere ist Anderson auch für ihren Einsatz gegen die Klimakrise bekannt. So setzt sie sich für die Klimaschutz-Organisation Protect Our Winters (POW) ein. Ihre Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2019 widmete sie POW, um auf die zunehmende Bedrohung des Wintersports durch die globale Erwärmung hinzuweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Spiele.", "content": "Saison 2011/12", "section_level": 2}], "src_summary": "Jamie Louise Anderson (* 13. September 1990 in South Lake Tahoe, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Snowboarderin. Sie startet in Freestyledisziplinen.", "tgt_summary": "杰米·路易丝·安德森(英语:Jamie Louise Anderson,1990年-9月13日)生于加利福尼亚州南太浩湖,是一名美国女子单板滑雪运动员,主攻障碍技巧和大跳台项目。她在家中八个孩子当中排行老五,她的其中一个姐姐Joanie同样也是单板滑雪选手。她也正是受其两个姐姐的影响在九岁时开始练习单板滑雪。由于她和其他几个兄弟姐妹都在家中接受教育,她每天都有机会前往家附近的山去练习单板滑雪。", "id": 1001765} {"src_title": "Shaun Derry", "tgt_title": "沙恩·戴利", "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "Shaun Derry begann seine Spielerlaufbahn im Jahr 1995 bei seinem Heimatverein Notts County. In seiner zweiten Spielzeit stieg er mit County als Tabellenletzter in die vierte Liga ab. Zwischen Januar 1998 und März 2000 bestritt er 72 Ligaspiele für den Zweitligisten Sheffield United. Nach einer weiteren Station beim ebenfalls in der zweiten Liga spielenden Verein FC Portsmouth, wechselte Shaun Derry am 1. August 2002 zu Crystal Palace. Mit seinem neuen Team erreichte er in der Football League First Division 2003/04 den Aufstieg in die erste Liga. Palace hatte im Play-Off-Finale vor 72.523 Zuschauern in Wembley West Ham United mit 1:0 bezwungen. Der Aufsteiger konnte die Spielklasse in der anschließenden Saison jedoch nicht halten und stieg direkt wieder aus der Premier League 2004/05 ab. Der nur in sieben Erstligaspielen eingesetzte Shaun Derry war bereits am 24. Dezember 2004 an den abstiegsbedrohten Zweitligisten Nottingham Forest verliehen worden. Am 18. Februar 2005 wechselte Derry zum Zweitligisten Leeds United. In der Football League Championship 2005/06 zog Derry zum weiten Mal in seiner Karriere in ein Play-Off-Final ein. Im Gegensatz zu 2004 mit Crystal Palace, verlor er jedoch am 21. Mai 2006 mit Leeds 0:3 gegen den FC Watford und verpasste damit den Aufstieg in die Premier League. In der anschließenden Saison verschlechterten sich die Leistungen der Mannschaft drastisch und gipfelten im Abstieg in die dritte Liga. Shaun Derry hatte aufgrund einer Verletzung im Januar 2007 die letzten Monate der Saison verpasst. Zwischen November 2007 und Juni 2010 spielte er zum zweiten Mal in seiner Karriere für den Zweitligisten Crystal Palace. Am 22. Juni 2010 unterschrieb er einen Zweijahresvertrag bei den Queens Park Rangers. Mit den Rangers gewann Stammspieler Shaun Derry (45 Ligaspiele) den Meistertitel in der Football League Championship 2010/11 und stieg damit zum zweiten Mal in seiner Karriere in die erste Liga auf. In der Premier League 2011/12 sicherte sich der Aufsteiger dank einem Punkt Vorsprung auf die Bolton Wanderers den Klassenerhalt. In der Saison 2012/13 folgte jedoch als Tabellenletzter der Abstieg in die zweite Liga. Shaun Derry war in den beiden Erstligajahren in insgesamt 47 Ligaspielen zum Einsatz gekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Am 6. November 2013 gab der abstiegsbedrohte englische Drittligist Notts County die Verpflichtung von Shaun Derry als Spielertrainer bekannt. Der 35-jährige Mittelfeldspieler befand sich zu dieser Zeit auf Leihbasis beim Zweitligisten FC Millwall. Für die Rückkehr zu seinem Heimatverein nach Nottingham nahm er das womöglich vorzeitige Ende seiner Spielerkarriere in Kauf, da er aufgrund der Regeln der Football League nicht für einen dritten Verein innerhalb einer Spielzeit auflaufen darf. Er wurde dort am 23. März 2005 entlassen, nachdem er mit dem Verein nur drei der vorangegangenen 24 Ligaspiele gewann und einen Platz vor den Abstiegsplätzen stand. Im November 2015 übernahm Derry als Nachfolger von Richard Money den Viertligisten Cambridge United und belegte mit dem Klub die ersten beiden Spielzeiten den neunten bzw. elften Rang. Im Februar 2018 einigte er sich mit den Vereinsverantwortlichen in gegenseitigem Einvernehmen auf eine Vertragsauflösung.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "als Spieler:", "section_level": 1}], "src_summary": "Shaun Peter Derry (* 6. Dezember 1977 in Nottingham) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler und derzeitiger Trainer. Als Spieler war er unter anderem für die Erstligisten Crystal Palace und Queens Park Rangers aktiv.", "tgt_summary": "沙恩·彼得·戴利(英语:Shaun Peter Derry,1977年-12月6日)于英格兰诺定咸出生,是一名英格兰前足球运动员,司职中场,退役后出任领队,首先执教母会诺士郡,现时担任英乙球会剑桥联的领队。", "id": 2675237} {"src_title": "Pfannkuchen-Sortierproblem", "tgt_title": "煎餅排序", "src_document": [{"title": "Pfannkuchen-Zahlen.", "content": "Die Anzahl der nötigen Schritte, um einen Stapel aus formula_1 Pfannkuchen in jedem Fall zu sortieren, wird als formula_2 bezeichnet. Die Werte sind für kleine formula_1 bekannt, für größere gibt es Abschätzungen. Offensichtlich gilt formula_4, da ein Stapel aus einem Pfannkuchen bereits sortiert ist, und formula_5, da im Fall, dass der größere Pfannkuchen zu Beginn oben liegt, der Stapel dadurch sortiert werden kann, dass er einfach umgekehrt wird. Ein einfacher Algorithmus zeigt formula_6: Dazu wird der größte Pfannkuchen zunächst an die Spitze gebracht, anschließend wird der Stapel umgewendet, dass er sich ganz unten befindet. Nach diesen zwei Schritten wird der restliche Stapel sortiert, ohne den untersten Pfannkuchen zu beachten, dies geschieht in formula_2 Schritten. Zusammen mit formula_5 gilt also formula_9. Die Schranken wurden im Laufe der Zeit immer weiter verbessert: Eine erste Abschätzung bewiesen William H. Gates (heute bekannt als Bill Gates) und Christos Papadimitriou im Jahr 1979: Diese Abschätzung wurde inzwischen verbessert auf formula_11. Dabei steht formula_12 für eine von formula_1 unabhängige Konstante, siehe O-Notation.", "section_level": 1}, {"title": "Verbrannte-Pfannkuchen-Problem.", "content": "Eine Variante des Problems handelt von Pfannkuchen, die auf einer Seite verbrannt sind. Auch hier soll ein Stapel Pfannkuchen durch Umkehren von Teilstapeln der Größe nach sortiert werden, allerdings wird zusätzlich gefordert, dass am Ende die verbrannten Seiten alle nach unten zeigen. Für die Anzahl der notwendigen Schritte in dieser Variante konnten 1995 David S. Cohen (heute David X. Cohen) und Manuel Blum die folgende Abschätzung beweisen: formula_14 (wobei die obere Schranke nur für formula_15 gilt).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Pfannkuchen-Sortierproblem ist ein Problem aus dem Bereich der diskreten Mathematik bzw. der theoretischen Informatik, bei dem es anschaulich darum geht, einen Stapel Pfannkuchen der Größe nach zu sortieren. Der Stapel besteht aus Pfannkuchen unterschiedlicher Größe und soll so sortiert werden, dass am Ende der größte Pfannkuchen an unterster Stelle ist, der zweitgrößte darüber bis zum kleinsten ganz oben. Dazu darf in jedem Schritt ein von der aktuellen Spitze des Stapels ausgehender Teilstapel ausgewählt und als ganzer umgekehrt werden. Gefragt ist nach der kleinsten Anzahl an Schritten dieser Art, die benötigt werden, um unabhängig von der Ausgangslage den gesamten Stapel zu sortieren.", "tgt_summary": "煎饼排序(英语:Pancake sorting)指的是将大小不同的一摞煎饼按大小排序的数学问题,其中煎饼铲子每次只能从任意位置铲起上方全部煎饼并翻面。“煎饼数”(英语:pancake number)是指给定煎饼的张数时,最坏情况下需要的最少翻面次数。这个问题最早由美国几何学家雅可比·古德曼提出。它属于排序问题的变种。煎饼排序的目标和传统排序算法最小化比较次数不同,因为它每次操作只允许反转序列的前缀,所以需要最小化反转前缀次数。焦煎饼排序是煎饼排序的变种问题,每张煎饼都有一面是烤焦的,最终除了按照大小排序以外还要让所有焦面向下。", "id": 2809402} {"src_title": "Timoteus Pokora", "tgt_title": "鲍格洛", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Timoteus Pokoras Eltern waren der Finanzbeamte Pavel Pokora und Vlastimila Pokora (geb. Kyprová). 1938–1946 ging er in Kroměříž zur Schule, zeigte großes Interesse an Fremdsprachen und lernte Englisch sowie Italienisch. 1946–1950 studierte er in Brno Jus, besuchte aber auch Vorlesungen über Philosophie und Philologie. Er interessierte sich zunächst für Türkisch und Hebräisch und besuchte Lehrveranstaltungen von Václav Machek und Josef Kabrda. Unter dem Eindruck der Ereignisse in China beschloss er, an der Karlsuniversität in Prag bei Jaroslav Průšek Sinologie zu studieren, wobei er sich auf alte chinesische Geschichte und klassisches Chinesisch konzentrierte. Noch vor Abschluss seines Studiums wurde er 1954 am Orientalischen Institut \"(Orientální ústav)\" der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften (ČSAV) aufgenommen, wo er unter Průšek an seiner Dissertation über den Han-zeitlichen Philosophen Huan Tan arbeitete, die er 1959 abschloss. Er blieb als Forscher am Institut und wurde 1963 Direktor der Ostasien-Abteilung. 1965–1966 unterrichtete er in Heidelberg, 1969–1970 an der Universität Michigan in Ann Arbor. Pokora gehörte der Redaktion der Zeitschrift \"Archiv orientální\" an. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit interessierte sich Pokora für Politik. Er begrüßte die Demokratisierungsbestrebungen in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre und wurde deshalb während der „Normalisierung“ nach der Niederschlagung des Prager Frühlings verfolgt. 1973 wurde er gezwungen, das Orientalische Institut zu verlassen und arbeitete daraufhin als Dolmetscher und Übersetzer. Man untersagte ihm den Zutritt zum Orientalischen Institut und dessen Bibliothek ̈, und er konnte in tschechoslowakischen Zeitschriften nur mehr unter Pseudonymen publizieren, so dass er seit dieser Zeit die meisten seiner Arbeiten im Ausland veröffentlichen musste.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Pokora konzentrierte sich vor allem auf die Philosophie und Geschichte des alten China, vor allem auf die Philosophen der Han-Dynastie, insbesondere Wang Chong und Huan Tan. Er arbeitete an einer Übersetzung der „Aufzeichnungen des Historiografen“ (Shiji) von Sima Qian, die er allerdings nicht mehr abschließen konnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Timoteus Pokora (* 26. Juni 1928 in Brno; † 11. Juli 1985 in Prag) war ein tschechischer Sinologe und Experte für die Geschichte und Philosophie der Han-Dynastie.", "tgt_summary": "蒂莫特乌斯·波科拉(,1928年-6月26日-1985年-7月11日),中文名鲍格洛,是捷克汉学家,知名于对中国汉朝历史与文学的研究。曾将《论衡》选译为捷克文。", "id": 2048140} {"src_title": "Eisenbahnunfall von Manikpara", "tgt_title": "2010年西孟加拉邦列车脱轨事故", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Im indischen Bundesstaat Westbengalen waren seit 1967 Untergrundgruppen der maoistischen Naxaliten aktiv. Zu deren Strategie gehörten terroristische Anschläge auf die Infrastruktur, vornehmlich die Eisenbahninfrastruktur. In der Nacht vom 27. auf den 28. Mai entfernten sie ein etwa 50 cm langes Gleisstück aus der zweigleisigen Strecke. Sie verwechselten dabei angeblich die Gleise und gaben nach dem Unfall – zu dem sie sich nach Zögern „bekannten“ – an, dass das Anschlagsziel eigentlich der Güterzug gewesen sei. Der „Jnaneswari Express“, ein Nachtschnellzug der höchsten Qualitätsklasse der Indischen Staatsbahn, war hier gegen 1:30 Uhr bei Jhargram im Distrikt Pashchim Medinipur in Westbengalen unterwegs. Er bestand aus einer Lokomotive und 13 Personenwagen, davon zehn Schlafwagen.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Aufgrund der nächtlichen Dunkelheit konnte der Lokomotivführer die beschädigte Stelle im Gleis nicht erkennen. Der Zug entgleiste, als er sie befuhr. Alle 13 Wagen des Zuges entgleisten, vier davon kippten in das Lichtraumprofil des Gleises der Gegenrichtung. Ein dort verkehrender Güterzug in der Gegenrichtung fuhr in diese Fahrzeuge hinein. Unmittelbar nach dem Unfall lief das Gerücht um, es habe sich um einen Bombenanschlag gehandelt, was aber im Nachhinein nicht bestätigt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "148 Menschen wurden getötet, mehr als 200 weitere verletzt. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten erwiesen sich als sehr schwierig, da die Unfallstelle sehr abgelegen war. Die Ermittlungen zur Unfallursache wurden dem Central Bureau of Investigation übertragen. Eine örtliche Gruppe, die den Naxaliten nahe stand, „People’s Committee Against Police Atrocities (PCPA)“, wurde aufgrund von Flugblättern, die an der Unfallstelle von der Polizei gefunden wurden, als für den Anschlag verantwortlich ermittelt. Der nächtliche Eisenbahnverkehr wurde in Gebieten, die durch die Naxaliten bedroht waren, eingestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Eisenbahnunfall von Manikpara am 28. Mai 2010 war ein Anschlag auf den Jnaneswari Express von Haora nach Mumbai südöstlich der Ortschaft Manikpara und des Bahnhofs \"Sardiha\", Indien, wobei anschließend ein entgegenkommender Güterzug in die entgleisten Personenwagen fuhr. 148 Menschen wurden getötet.", "tgt_summary": "2010年西孟加拉邦列车脱轨事故发生在2010年5月28日,地点位于印度西孟加拉邦西密德纳坡,拆去部分路轨而导致离车脱轨。它造成了138人死亡,约200人受伤,其中30多人重伤。", "id": 1107496} {"src_title": "Großer Preis von Malaysia 2014", "tgt_title": "2014年马来西亚大奖赛", "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Großen Preis von Australien führte Nico Rosberg die Fahrerwertung mit sieben Punkten vor Kevin Magnussen und zehn Punkten vor Jenson Button an. McLaren-Mercedes führte in der Konstrukteurswertung mit acht Punkten vor Mercedes und mit 15 Punkten vor Ferrari. Beim Großen Preis von Malaysia stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Hard\" (orange) und \"P Zero Medium\" (weiß), sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. Die beiden DRS-Zonen befanden sich an denselben Stellen wie bereits 2013. Die erste Zone befand sich auf der Gegengeraden und begann 104 Meter nach Kurve 14. Der Messpunkt für diese Zone befand sich 54 Meter nach Kurve 12. Die zweite DRS-Zone befand sich auf der direkt anschließend folgenden Start- und Zielgeraden und begann 28 Meter hinter Kurve 15. Der Messpunkt für diese DRS-Zone befand sich 16 Meter nach dem Scheitelpunkt von Kurve 15. Im Vergleich zum Vorjahr wurden leichte Veränderungen an der Strecke vorgenommen, beispielsweise wurde an der Außenseite der Kurven 1, 5, 7, 8 und 12 der künstliche Rasen entfernt. Nachdem bei einer Inspektion der Strecke im Dezember 2013 Wellen an verschiedenen Stellen im Grasauslauf festgestellt hatte, wurden diese ebener gemacht. Auch bei den Randsteinen wurden zwei Veränderungen durchgeführt – am Ausgang von Kurve 5 wurde der Randstein verlängert, zudem wurde ein neuer Randstein am Eingang der Haarnadelkurve am Ende der Gegengeraden (Kurve 15) installiert. Mit Fernando Alonso, Sebastian Vettel (jeweils dreimal), Kimi Räikkönen (zweimal) und Button (einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Als Rennkommissare fungierten Silvia Bellot (ESP), Martin Donnelly (GBR), Lars Österlind (SWE) und Shah Yahya (MAS). Der Konstrukteur Williams startete bei diesem Grand Prix zum 600. Mal zu einem Formel-1-Rennen.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Lewis Hamilton die Bestzeit vor Räikkönen und Rosberg. 19 Fahrer setzen eine Zeit, von denen 18 innerhalb der 107-Prozent-Zeit waren. Im zweiten freien Training übernahm Rosberg die Führung. Räikkönen wurde Zweiter, Vettel Dritter. Die Abstände waren sehr gering, sodass die ersten sieben Fahrer innerhalb von 0,367 Sekunden lagen. Bei den Longruntests mit schwererem Auto schien Mercedes am stärksten aufgestellt. Alle 20 Fahrer, die eine Zeit setzten, lagen innerhalb der 107-Prozent-Zeit. Pastor Maldonado fuhr in keinem Training eine gezeitete Runde, Kobayashi nur im ersten, wo er langsamer als die 107-Prozent-Zeit war. Im dritten freien Training behielt Rosberg die Führung vor Hamilton und Räikkönen, der als bester Nicht-Mercedes-Fahrer über eine Sekunde Rückstand aufwies. 21 Fahrer setzten eine Zeit, von denen 19 innerhalb des 107-Prozent-Intervalls lagen. Kobayashi gelang in keiner Trainingssitzung eine ausreichend schnelle Zeit. Beide McLaren-Piloten hatten in diesem Training technische Probleme, sodass die schnellste McLaren-Runde von Button über 25 Sekunden langsamer als die Bestzeit war.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Aufgrund starken Regens wurde das Qualifying um 50 Minuten nach hinten verschoben. Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitts eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 16 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Die Strecke war aufgrund der Verzögerung schon etwas abgetrocknet, sodass die schnellsten Rundenzeiten auf Intermediates gefahren wurden, obwohl einige Fahrer die Full Wets probierten. Der erste Abschnitt wurde nach einem Unfall von Marcus Ericsson 35 Sekunden vor dem regulären Ende abgebrochen. Rosberg erzielte die schnellste Zeit. Die Caterham- und Marussia-Piloten sowie Adrian Sutil und Pastor Maldonado schieden aus. Alle Fahrer qualifizierten sich für das Rennen. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Nach zwei Minuten wurde die Sitzung unterbrochen, da Alonso mit Daniil Kwjat kollidierte und dabei Teile auf der Strecke lagen. Beide Fahrer schafften es zurück an die Box. Kwjat hatte keine größeren Beschädigungen, Alonso einen Bruch der vorderen linken Spurstange, die innerhalb weniger Minuten gewechselt wurde. Da es etwas nasser war, wurden die schnellsten Runden auf den Full Wets absolviert. Einige Fahrer versuchten zunächst Intermediates, wechselten aber schließlich auf die andere Mischung. Hamilton fuhr die schnellste Runde. Die Williams-Piloten sowie Romain Grosjean, Sergio Pérez, Esteban Gutiérrez und Kwjat schieden aus. Der finale Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Hamilton behielt die Führung und erzielte damit die Pole-Position vor Vettel und Rosberg. Bis auf Button, der auf Intermediates Zehnter wurde, fuhren alle ihre schnellste Zeit auf Full Wets. Valtteri Bottas wurde in der Startaufstellung um drei Positionen nach hinten versetzt, da er Daniel Ricciardo im Q2 behindert hatte. Zudem belegten die Rennkommissare Bottas für diese Aktion mit zwei Strafpunkten. Damit wurde Bottas zum ersten Formel-1-Fahrer, der mit den vor der Saison eingeführten Strafpunkten belegt worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Pérez startete nicht zum Rennen, da er aufgrund von Getriebeproblemen nicht in die Startaufstellung gefahren war und der Defekt nicht rechtzeitig behoben werden konnte. Hamilton behielt die Führung, während Rosberg den zweiten Platz vor Vettel und Ricciardo übernahm. Vor der vierten Kurve kollidierte Jules Bianchi mit Maldonado, wobei er sich sein Auto leicht beschädigte. Die Rennkommissare sahen Bianchi als Schuldigen der Kollision und verhängten eine 5-Sekunden-Zeitstrafe gegen ihn. Zudem wurde Bianchi mit zwei Strafpunkten belegt. Bianchi und Maldonado fuhren weiter, gaben jedoch beide nach einigen Runden mit technischen Problemen auf. Räikkönen, der in der Startrunde Positionen verloren hatte, kollidierte in der zweiten Runde mit Magnussen, der auf ihn aufgefahren war. Dabei schlitzte Magnussen mit seinem Frontflügel den rechten Hinterreifen von Räikkönen auf. Räikkönen fuhr in langsamen Tempo an die Box und ließ die Reifen wechseln, weshalb er auf den letzten Platz zurückfiel. Magnussen blieb zunächst auf der Strecke und ließ sich den Frontflügel bei einem vorgezogenen Boxenstopp wechseln. Magnussen wurde von den Rennkommissaren für das Verursachen einer Kollision mit einer 5-Sekunden-Zeitstrafe sowie zwei Strafpunkten belegt. Die Williams-Piloten hatten es in der Startphase in die Top-10 geschafft, während sich Hamilton vorne vom Feld absetzte. Rosberg fuhr ebenfalls einen Vorsprung auf die hinter ihm liegenden Fahrer heraus, es gelang ihm aber nicht, mit Hamilton mitzuhalten. In der zwölften Runde begann Alonso, der auf dem fünften Platz lag, die Phase der ersten Boxenstopps der Spitzengruppe. Ricciardo fiel zunächst hinter Alonso zurück, überholte ihn jedoch schon in der ersten Runde nach seinem Stopp. Hamilton blieb am längsten auf der Strecke und behielt damit die Führung. In der Spitzengruppe führten die ersten Boxenstopps zu keinen Positionsveränderungen. Hamilton führte zu diesem Zeitpunkt vor Rosberg, Vettel, Ricciardo, Alonso und Hülkenberg. Jean-Éric Vergne gab in dieser Phase des Rennens mit technischen Problemen auf. Bei den zweiten Boxenstopps setzten Ricciardo, Alonso und Nico Hülkenberg auf die härtere Mischung, während Hamilton, Rosberg und Vettel auf der weicheren blieben. Ricciardo hatte in diesem Rennen erneut Probleme mit dem Benzindurchflussmengensensor, der während des Rennens ausgefallen war. Red Bull verwendete daher Referenzwerte der FIA. Vettel schloss in der Zwischenzeit auf Rosberg auf. Zu seinem Pech blieb jedoch Sutil auf der Start-Ziel-Geraden liegen, sodass das Drag Reduction System (DRS) deaktiviert wurde. Vettel war daher nicht in der Lage, einen Angriff auf Rosberg zu versuchen. Rosberg setzte sich kurz darauf wieder ab, sodass Vettel, als die Strecke wieder freigegeben war, nicht mehr direkt hinter Rosberg lag und somit kein DRS nutzen durfte. Kurz nach Sutil gab dessen Teamkollege Gutiérrez mit technischen Problemen auf. Von den ersten sechs Piloten wechselten im letzten Renndrittel bis auf Hülkenberg alle Fahrer auf die jeweils andere Mischung. Hülkenberg fuhr mit zwei Stopps durch. Bei Ricciardo wurde der linke Vorderreifen nicht richtig befestigt. Es gelang ihm noch, in der Boxengasse anzuhalten und zurück an die Box geschoben zu werden, allerdings verlor er dabei eine Runde. Im weiteren Rennverlauf erlitt er zudem einen Frontflügelschaden, der einen weiteren Reparaturstopp notwendig machte, sodass er schlussendlich einige Runden vor Rennende mit zwei Runden Rückstand auf dem letzten Platz liegend aufgab. Ricciardo wurde von den Rennkommissaren mit einer 10-Sekunden-Zeitstrafe sowie einer Startplatzstrafe in Höhe von zehn Positionen für das nächste Rennen belegt. Alonso gelang es schließlich noch auf Hülkenberg, hinter dem er durch seinen Boxenstopp zurückgefallen war, aufzuschließen und ihn zu überholen. Hinter Button, der auf dem sechsten Platz lag, gab es einen internen Zweikampf der Williams-Piloten Felipe Massa und Bottas. Massa wurde vom Rennstall mit einer Teamorder aufgefordert, Bottas vorbeizulassen, sodass Bottas einen Überholversuch gegen Button unternehmen könnte. Massa verweigerte sich jedoch der Anweisung, während Bottas keinen Überholversuch unternahm. Räikkönen setzte Grosjean, der auf dem elften Platz lag, in den letzten Runden unter Druck, es kam jedoch zu keinem Überholversuch. Hamilton gewann das Rennen schließlich vor Rosberg und Vettel. Dabei erzielte Hamilton neben Pole-Position auch die schnellste Rennrunde und führte das Rennen durchgängig an, womit ihm ein Grand Slam gelang. Hamilton widmete den Sieg den Passagieren und Angehörigen des Malaysia-Airlines-Flugs 370, der seit über 20 Tagen verschollen war. Alonso wurde Vierter, Hülkenberg Fünfter. Die Top-10 komplettierten Button, Massa, Bottas, Magnussen und Kwjat. Während Magnussen und Kwjat in ihrem zweiten Rennen erneut in die Punkte fuhren, gelang Ericsson auf Platz 14. die erste Zielankunft. Die Strecke blieb durchgängig trocken. In der Weltmeisterschaft behielt Rosberg die Führung in der Fahrerwertung. Hamilton übernahm den zweiten, Alonso den dritten Platz. Bei den Konstrukteuren verlor McLaren die Führung an Mercedes. Ferrari blieb auf Platz drei. Es war der ersten Doppelsieg des Konstrukteurs Mercedes seit dem Großen Preis von Italien 1955. Damals gewann Juan Manuel Fangio vor Piero Taruffi.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Malaysia 2014 (offiziell 2014 Formula 1 Petronas Malaysia Grand Prix) fand am 30. März auf dem Sepang International Circuit in Sepang statt und war das zweite Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2014.", "tgt_summary": "2014年马来西亚大奖赛是2014年世界一级方程序锦标赛的第二场分站赛事,于3月28日至30日在马来西亚雪兰莪的雪邦国际赛道举行。这也是第16届马来西亚大奖赛。", "id": 650362} {"src_title": "Derby della Mole", "tgt_title": "都靈德比", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Rivalität der beiden Turiner Vereine, Juventus Turin und FC Turin, besitzt viele Gründe, nicht nur die regionale Nähe zueinander. Grundlegend jedoch sind die Basen der beiden Vereine: Der FC verkörpert eher die Region, während Juventus Fans über ganz Italien verbreitet hat und insgesamt der beliebteste Verein des Landes ist. Auch die Fangemeinschaften, beim FC eher als Arbeiterklasse – der seit langem in Turin verankerten Gesellschaft – anzusehen, bei Juventus oft aus dem Süden zugewanderte Arbeiter für die Automobilindustrie, spiegelt einen gewissen Gegensatz wider. Besonders mit der Übernahme durch die Agnelli-Familie im Jahre 1923 wurde die Abgrenzung größer: Juventus entfernte sich durch die Agnellis, die die Automarke Fiat kontrollieren und die mit Edoardo, Giovanni, Umberto sowie dem aktuellen, Andrea Agnelli, gleich vier Präsidenten des Vereins stellen, immer weiter von der Arbeiterschicht hin zu einem Verein der Oberschicht. Dies spiegelt sich auch in der Orientierung der verschiedenen Fan- und Ultragruppen wider, die beim FC eher linksorientiert sind und bei Juventus meist rechte Tendenzen aufweisen. Mitbestimmend für die gestiegene Rivalität ist zudem mit großer Sicherheit der Kampf um die Meisterschaft Ende der 1940er-Jahre, als \"Juve\", gegenüber dem FC Turin, der unter anderem vier Titel in Folge gewann, zumeist das Nachsehen hatte. Diese Dominanz der Grande Torino, so der Titel der erfolgreichen Mannschaft der 1940er-Jahre, endete mit dem Flugzeugabsturz von Superga, als bis auf zwei Spieler die komplette Mannschaft und viele Funktionäre des Vereins ums Leben kamen. Von diesem Ereignis konnte sich der FC nie komplett erholen, sodass man in den 1950er- und 1960er-Jahren lediglich im Mittelfeld der Serie A spielte und sogar für ein Jahr in die Serie B absteigen musste, während Juventus regelmäßig um den Titel mitspielte und von 1949 bis 1961 fünf Meisterschaften sowie zwei Pokalsiege einfuhr. In den darauffolgenden Jahren konnte der FC zwar zwei Pokalsiege erlangen, gewann 1975/76 zwar seine bis heute letzte Meisterschaft und wurde in den beiden nachfolgenden Jahren Vizemeister, erreichte aber nie mehr die Klasse des Stadtrivalen, der besonders in den 1980er- und 1990er-Jahren, auch international, sehr erfolgreich war. Erst in der Spielzeit 2006/07 konnte sich der FC wieder besser platzieren als \"Juve\", da diese, aufgrund des Manipulationsskandals von 2006 in der Serie B die Spielzeit verbrachten. Nach dem Wiederaufstieg stellte sich die alte Ordnung jedoch schnell wieder her und Juventus konnte in den Saisons 2011/12 bis 2015/16 gleich fünf Titel in Folge gewinnen. Der FC hingegen konnte sich nach einigen Ab- und Aufstiegen um die Jahrtausendwende sowie drei Spielzeiten in der Serie B bis 2012 wieder in der höchsten Spielklasse etablieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Derby della Mole wird in der italienischen Landessprache das Turiner Stadtderby zwischen den Herrenprofimannschaften von Juventus Turin und dem FC Turin bezeichnet. Der Name des Duells leitet sich vom Turiner Wahrzeichen, der Mole Antonelliana, ab.", "tgt_summary": "都灵德比(),即尖塔德比(,得名于安托内利尖塔)是指意大利城市都灵的两家足球俱乐部尤文图斯和都灵之间的同城德比。首次都灵德比是在1906年。都灵德比同英格兰的曼彻斯特德比有些相似,曼联的球迷不仅在曼彻斯特当地,且在其他地方也有很多球迷,而曼城的支持者则几乎仅限在曼彻斯特本地。在都灵,都灵的球迷也多局限在当地,而尤文图斯的支持者则遍布全意大利。", "id": 740340} {"src_title": "Shirley Ann Jackson", "tgt_title": "雪莉·安·傑克遜", "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Shirley Ann Jackson wurde als zweites von drei Kindern in Washington, D.C. geboren. Ihre Mutter, Beatrice, war eine Sozialarbeiterin und ihr Vater, George, hatte eine leitende Position im United States Postal Service inne. Jacksons Eltern förderten die schulische Entwicklung ihrer Tochter und befürworteten ihr Interesse an Naturwissenschaften. Der Vater unterstützte sie bei naturwissenschaftlichen Schulprojekten. In der Schule besuchte sie Unterrichtsklassen für Fortgeschrittene in Mathematik und Naturwissenschaft. 1964 schloss sie die Roosevelt High School in Washington, D. C. als Jahrgangsbeste ab. Nach ihrem Schulabschluss begann Jackson ein Studium am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Im Studienjahr 1964 waren 43 der 900 Studienanfänger Frauen und unter den 8000 Bachelor-Studierenden waren etwa 20 Schwarze. Jackson fühlte sich anfangs isoliert, entwickelte aber im Laufe des grundständigen Studiums Freundschaften zu anderen Studierenden. Als Antwort auf den Ratschlag eines Professors, dass „farbige Mädchen“ ein Handwerk lernen sollten, entschied sie sich für Physik als Studienfach. Sie finanzierte ihr Studium durch Stipendien von Martin Marietta und der gemeinnützigen Organisation \"Prince Hall Masons\" sowie einen Nebenjob im MIT-Labor für Ernährungswissenschaften. 1968 schloss Jackson das Studium mit einem Bachelor of Science in Physik ab. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sie sich mit Supraleitern. Jackson setzte ihr Studium am MIT fort und forschte als Doktorandin im Bereich der Elementarteilchenphysik. Der Ph.D. wurde ihr 1973 verliehen. Sie ist die erste afroamerikanische Frau, die einen Doktorgrad vom MIT erhalten hat und die zweite afroamerikanische Frau in den Vereinigten Staaten mit einem Ph.D. in Physik.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Im Rahmen ihrer postgraduierten Forschungstätigkeit arbeitete Jackson in renommierten Physiklaboratorien in den Vereinigten Staaten und in Europa. 1973 forschte sie zu Hadronen im Fermi National Accelerator Laboratory in Illinois, 1974 als Gastwissenschaftlerin an der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) im Kanton Genf. Während dieser Zeit veröffentlichte sie drei Artikel mit einer CERN-Affilitation. 1976 lehrte sie am Stanford Linear Accelerator Center in Kalifornien und 1977 war sie Gastwissenschaftlerin am Aspen Center for Physics in Colorado. Von 1976 bis 1991 arbeitete Jackson an den Bell Laboratories in New Jersey. Dort beschäftigte sie sich vor allem mit Festkörperphysik, führte aber auch Forschungsprojekte in theoretischer, optischer und Quantenphysik durch. Zu diesen und anderen Themen hat Jackson über 100 wissenschaftliche Studien veröffentlicht. Zwischen 1991 und 1995 war Jackson Professorin für Physik an der Rutgers University. 1995 wurde sie von Präsident Bill Clinton zur Vorsitzenden der Nuclear Regulatory Commission berufen und am 2. Mai 1995 offiziell eingeschworen. Sie ist die erste Frau und erste Afroamerikanerin, die diese Position innehatte. Während ihrer Amtszeit ließ sie mehrere Energieversorgungsanlagen wegen Verstößen gegen Sicherheitsbestimmungen schließen. 1999 wurde sie als erste Frau und erste Afroamerikanerin zur Präsidentin des Rensselaer Polytechnic Institute (RPI), der ältesten technischen Forschungsuniversität in den Vereinigten Staaten, gewählt. Das Institut befand sich vor Jacksons Eintreffen in einer schwierigen finanziellen Lage und verzeichnete seit Jahren sinkende Studierendenzahlen. Jackson legte einen ausführlichen Plan vor, der vorsah, dass das RPI stärker auf Biotechnologie und Informationstechnik setzen und angesehenes Lehrpersonal in diesen Bereichen anstellen sollte. In dem Plan, den der Universitätsrat 2000 genehmigte, erklärte Jackson außerdem, wie das Stiftungsvermögen des Instituts mindestens verdoppelt werden könne. In den ersten acht Jahren von Jacksons Präsidentschaft stiegen die zur Forschung bereitgestellten Mittel von 37 Mio. USD auf 80 Mio. USD und das Stiftungsvermögen belief sich 2007 auf insgesamt 805 Mio. USD. Im Jahr 2001 gelang es ihr, eine anonyme Spende von 360 Mio. USD für die Universität zu sichern, die damals größte Spende an eine amerikanische Universität. 180 neue wissenschaftliche Lehrpersonen wurden angestellt, 80 davon in eigens für sie geschaffenen neuen Positionen. Die Zahl der Studienplatzbewerbungen und der erhaltenen Wissenschaftspreise verdreifachte sich unter Jacksons Leitung und die Zahl der vergebenen Doktorgrade stieg seit dem akademischen Jahr 1999 von 91 auf 163. Das RPI entwickelte sich im Laufe von Jacksons Präsidentschaft zu einer führenden technischen Forschungsuniversität. Im Jahr 2010 gab das Institut bekannt, dass der Universitätsrat einstimmig beschlossen habe, Jacksons Vertrag um zehn Jahre bis 2020 zu verlängern. Jackson gehört mit einem Jahreseinkommen von 1,75 Mio. USD (Stand: 2011) zu den zehn bestbezahlten Hochschulpräsidenten der Welt. Neben ihrer Beschäftigung am Rensselaer Institute nimmt Jackson weitere Aufgaben wahr. 2009 wurde sie von Präsident Barack Obama in dessen Rat für Wissenschaft und Technologie (United States President's Council of Advisors on Science and Technology) berufen und war Co-Vorsitzende des Rats für Innovation and Technologie, einer Unterabteilung des Rats für Wissenschaft und Technologie. Seit 2014 ist Jackson Mitglied des Beratungsstabs des Präsidenten für nachrichtendienstliche Angelegenheiten (President’s Intelligence Advisory Board). Darüber hinaus ist sie Fellow der American Physical Society, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und der British Royal Academy of Engineering. Außerdem ist sie Mitglied der National Academy of Engineering und der American Philosophical Society. Sie ist Verwaltungsmitglied mehrerer Unternehmen, darunter IBM, Medtronic und Marathon Oil. Sie war Präsidentin der American Association for the Advancement of Science und saß im Aufsichtsrat der Smithsonian Institution.", "section_level": 1}, {"title": "Anerkennung.", "content": "Jackson erhielt im Laufe ihrer Karriere mehrere Auszeichnungen und Preise in Anerkennung ihrer Beiträge in Forschung und Bildung. 53 Hochschulen verliehen ihr Ehrendoktorwürden, darunter sind die Harvard University, die Universität Dublin, die École polytechnique fédérale de Lausanne und das KAIST. 1998 wurde sie in die National Women’s Hall of Fame als Würdigung ihrer wissenschaftlichen Leistungen aufgenommen. Die Zeitschrift \"Discover\" zählte Jackson 2002 zu den 50 wichtigsten Frauen in den Wissenschaften und im Jahr 2005 bezeichnete das Magazin \"Time\" sie als das \"vielleicht ultimative Vorbild für Frauen im Wissenschaftsbetrieb\". 2006 wurde Jackson von der American Society of Mechanical Engineers mit dem Präsidentenpreis ausgezeichnet. Ein Jahr später erhielt sie den vom National Science Board der National Science Foundation vergebenen Vannevar Bush-Preis für „außergewöhnliche Beiträge über die Grenzen der Wissenschaft und Technologie“. 2011 würdigte die American Association for the Advancement of Science Jacksons wissenschaftliche Errungenschaften und insbesondere ihren Einsatz für die Einbeziehung von ethnischen Minderheiten und Frauen in technische Berufe. Anfang 2016 wird sie mit der National Medal of Science ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Während ihrer Lehrtätigkeit an der Rutgers University lernte Jackson den Physiker Morris A. Washington kennen und heiratete ihn später. Das Paar hat einen gemeinsamen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shirley Ann Jackson (* 5. August 1946 in Washington, D.C.) ist eine amerikanische Physikerin und Präsidentin des Rensselaer Polytechnic Institute.", "tgt_summary": "雪莉·安·杰克逊(英语:Shirley Ann Jackson,1946年-8月5日),美国物理学家,壬色列理工学院第18届院长,曾任总统情报顾问委员会(英语:President's Intelligence Advisory Board)会长,身为非裔女性的她开创了许多美国史上的首例,如美国首位女物理博士、首位麻省理工学院非裔女博士、美国核管会首位非裔主席,亦是首位女主席;她也是第一位非裔的美国国家工程院女院长和美国的学术研究大学(即为壬色列理工学院)的校长。 1998 年获选进入美国女性名人堂(英语:National Women's Hall of Fame),2007 年获颁万尼瓦尔布什奖,2012 年获选为英国皇家工程学院院士(英语:Fellow of the Royal Academy of Engineering,简称为 FREng)。", "id": 2463864} {"src_title": "Karl Streibel", "tgt_title": "卡尔·施特莱贝尔", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Karl Streibel wanderte nach der Volksschule 1922 nach Brasilien aus, arbeitete dort als Lebensmittelverkäufer, heiratete die Tochter des Geschäftsbesitzers, und bekam ebendort eine Tochter. 1928 kehrte er mit seiner Familie nach Deutschland zurück und übernahm in seiner Heimatstadt Neustadt in Oberschlesien ein kleines Restaurant und musste aber das Wirtshaus im Gefolge der Weltwirtschaftskrise 1932 schließen. Im SS-Personalbericht wurde jedoch \"Als Gastwirt in Neustadt durch Boykott vollkommen ruiniert\" vermerkt. Karl Streibel trat 1930 der SA und 1931 der NSDAP (Mitgliedsnr. 554.023) bei. Am 10. Februar 1933 wurde er Mitglied der SS (SS-Nr. 60.152). Er wurde im November 1936 zum SS-Untersturmführer und im November 1937 zum SS-Obersturmführer befördert. Streibel diente nach Beginn des Zweiten Weltkrieges im Stab von Odilo Globocnik und war mit der Rekrutierung von Volksdeutschen für SS und SD befasst. Ab Januar 1940 war er im deutsch besetzten Polen eingesetzt. Im August 1940 wurde er zum Grenzbau nach Belzec kommandiert. Streibel wurde am 17. Oktober 1941 unter SS-Gruppenführer Odilo Globocnik bei der \"Aktion Reinhardt\" als Nachfolger von Hermann Höfle als Lagerkommandant im Zwangsarbeitslager Trawniki eingesetzt, wo er auch als Kommandeur der Trawniki für den Einsatz der Hilfswilligen in den Vernichtungslagern Belzec, Treblinka und Sobibor verantwortlich war. Im Januar 1942 schlug Odilo Globocnik ihn für das \"Kriegsverdienstkreuz Zweiter Klasse mit Schwertern\" vor, da Streibel in kürzester Zeit – seit Oktober 1941 – schon mehr als 1200 Wachleute ausgebildet habe. Am 2. Februar 1942 signierte Streibel den Dienstausweis von John Demjanjuk. Streibel stieg 1942 zum SS-Sturmbannführer auf. Im September 1943 berichtete Globocnik, es dienten nunmehr 3700 Trawniki-Männer; binnen sechs Monaten fügte Streibel noch weitere 300 hinzu. Streibel zeigte sich fürsorglich gegenüber seiner Trawniki-Truppe: Bei Todesfällen ließ er Beerdigungen mit militärischen Ehren abhalten, schrieb den Familien Beileids-Briefe und sorgte für Unterstützungen. Ab Ende Juli 1944 war Streibel mit seiner Truppe in Abwehrkämpfe gegen die Rote Armee gebunden und zog sich bis zur Weichsel zurück. Nach den schweren Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 befehligte er ein Kommando von Trawnikimännern, das für die Verbrennung der Leichen zuständig war. Im April 1945 floh der Rest der Truppe – etwa 700 Mann stark – nach Böhmen, löste sich auf und jedermann versuchte, unerkannt unterzutauchen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bestritt er seinen Lebensunterhalt als Kaufmann in Hamburg. Gegen Karl Streibel und fünf weitere Beschuldigte wurde vom 5. Dezember 1972 bis zum 3. Juni 1976 am Landgericht Hamburg wegen ihrer Mitarbeit im Zwangsarbeitslager Trawniki verhandelt. Alle Angeklagten wurden mangels ausreichender Beweise freigesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Richard Josef Streibel (* 11. Oktober 1903 in Neustadt in Oberschlesien; † 1986) war ein deutscher SS-Sturmbannführer und Lagerkommandant des Zwangsarbeitslagers Trawniki.", "tgt_summary": "卡尔·施特莱贝尔(,1903年10月11日- 1986年),最高军衔为党卫队高级突击队长,是纳粹德国特拉夫尼基集中营的第二任也是最后一任司令。", "id": 2989842} {"src_title": "Manolo und das Buch des Lebens", "tgt_title": "曼羅奇遇記", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Museumsführerin Mary Beth erzählt einer Gruppe Kinder von mexikanischen Legenden. Eine davon spielt im Örtchen San Angel und dreht sich um das \"Buch des Lebens\", in dem die Geschichte eines Jeden auf der Welt enthalten ist. Die Geister La Muerte, Herrin des Reiches der Erinnerten, und Xibalbá, Herr des Reiches der Vergessenen, besuchen am Tag der Toten den Ort San Angel und beobachten, wie die Jungen Manolo und Joaquín um die Zuneigung des Mädchens María streiten. Die beiden Geister wetten darum, welcher der beiden María einmal heiratet. Ist es Manolo, gewinnt La Muerte und Xibalbá darf sich nicht mehr in die Geschicke der Lebenden einmischen. Heiratet María Joaquín, tauschen La Muerte und Xibalbá ihre Reiche. Noch am Tag des Festes befreit María eine Herde ihres Vaters, die geschlachtet werden sollte. Zur Strafe wird sie auf eine Schule in Spanien geschickt. Zum Abschied schenkt ihr Manolo ein kleines Schwein, Wutz, und sie gibt ihm eine neue Gitarre. Nachdem Jahre vergangen sind, ist Joaquín mit der Hilfe Xibalbás zum Helden von San Angel geworden und schützt den Ort vor den Banditen. Manolo wurde von seinem Vater zum Stierkämpfer ausgebildet. Als María zurückkehrt, findet Manolos erster Stierkampf statt. Doch er weigert sich, den Stier zu töten und enttäuscht damit seinen Vater. María aber ist davon angetan. Jedoch erfährt sie, dass ihr Vater sie schon an Joaquín versprochen hat, damit dieser im Ort bleibt und die Bewohner beschützt. Dennoch trifft sie sich heimlich mit Manolo und sie gestehen sich ihre Liebe. Xibalbá lässt María, um doch noch zu gewinnen, von einer Schlange beißen, sodass sie tot erscheint. Manolo lässt sich von ihm überlisten, wird zwei Mal gebissen und stirbt tatsächlich. Nun bleibt María nichts anderes, als Joaquín zu heiraten und Xibalbá hat die Wette gewonnen. Als Manolo im Reich der Erinnerten ankommt, trifft er dort viele verstorbene Angehörige, darunter seine Mutter Carmen. Xibalbá aber hat schon die Macht im Reich übernommen. Gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Großvater reist Manolo in das Reich der Vergessenen und muss dabei viele Gefahren überstehen. Dabei gelangen sie in die Höhle der Seelen, in der der Kerzenmacher das Leben eines jeden bewacht. Der Kerzenmacher sieht, dass Manolos Seiten im Buch des Lebens leer sind, da Xibalbá ihn überlistet hat. Doch nun kann Manolo diese Seiten neu schreiben. Er kann in das Reich der Vergessenen und La Muerte von Xibalbás Trick erzählen. Xibalbá gesteht seine List ein und will Manolo sein Leben zurückgeben, doch soll dieser sich zunächst seinen Ängsten stellen. San Angel wird währenddessen von den Banditen angegriffen, denen es gelingt, Carlos zu töten. Der trifft im Jenseits seinen Sohn. Nachdem dieser die Geister der von seiner Familie getöteten Stiere besänftigen konnte, kann er zurück zu den Lebenden kehren. Joaquín gibt, nachdem er die Banditen vertrieben hat, den von Xibalbá erhaltenen Talisman zurück und María und Manolo können heiraten. Xibalbá und La Muerte tauschen wieder ihre Rollen, sodass alles wie zuvor ist.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Produktion von \"Manolo und das Buch des Lebens\" war schon 2007 bei Dreamworks im Gespräch, der Film kam zu der Zeit wegen „kreativer Differenzen“ nicht zustande. Im Februar 2012 wurde bekanntgegeben, dass Guillermo del Toro den Film produzieren würde, der damals noch den Arbeitstitel \"Day of the Dead \" hatte. Da es bei Pixar ebenfalls ein Projekt mit dem Titel \"Day of the Dead\" gab, wurde der Titel geändert. Jorge Gutiérrez führte bei der Produktion Regie und schrieb auch gemeinsam mit Douglas Langdale das Drehbuch. Die Musik komponierte Gustavo Santaolalla und für den Schnitt war Ahren Shaw verantwortlich. Die künstlerische Leitung lag bei Paul Sullivan.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Vertrieb des Films läuft über 20th Century Fox. Die Premiere des Films war am 2. Oktober 2014 in Hongkong. Es folgten weitere Filmstarts in vielen Ländern, die meisten am 16. und 17. Oktober, zu zweiterem Termin auch in den USA. Die deutschsprachige Premiere war schon am 9. Oktober in der Schweiz. In Österreich war der Start für den 1. Januar 2015 und in Deutschland für den 12. Februar 2015 angesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "Am ersten Abend spielte der Film in den USA 300.000 US-Dollar ein, in 2.150 Kinos, sowie 4,9 Millionen Dollar am ersten Tag. Am ersten Wochenende spielte der Film als dritterfolgreichster 17 Millionen Dollar ein. Außerhalb der USA kamen die größten Einnahmen aus Mexiko mit 3,84 Millionen Dollar und Brasilien mit 1,98 Millionen Dollar. In Mexiko war \"Buch des Lebens\" damit auf Platz 2 nach der einheimischen Produktion \"Perfect Dictatorship\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Manolo und das Buch des Lebens (Originaltitel: \"The Book of Life\") ist ein US-amerikanischer 3D-Animationsfilm der Reel FX Creative Studios, der von 20th Century Fox produziert wird und der eine an die Sage von Orpheus und Eurydike angelehnte Liebesgeschichte erzählt. In der englischsprachigen Fassung übernehmen unter anderem Channing Tatum, Christina Applegate und Zoë Saldaña Sprechrollen.", "tgt_summary": "《曼罗奇遇记》(英语:\"The Book of Life\")是一部于2014年上映的美国3D歌舞奇幻冒险动画片。电影由Reel FX动画工作室制作,二十世纪大众发行。电影在美国于2014年10月17日上映。", "id": 732635} {"src_title": "Olympiastadion Athen", "tgt_title": "雅典奥林匹克体育场", "src_document": [{"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Die Arena liegt in der Athener Vorstadt Marousi. Offizielle Adresse ist \"37, Leoforos Kifisias\" (Λεωφόρος Κηφισίας ‚Kifisias-Boulevard‘ 37), der Eingang befindet sich am \"Leoforos Olymbioniki Spyro Loui,\" der südlich zum Stadion führenden Querstraße. Das Stadion ist Teil des Athener Olympia-Sportkomplexes, welcher sich neun Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums beziehungsweise 22 Kilometer vom Flughafen von Athen befindet. Die Stätte befindet sich am südöstlichen Rand des Sportkomplexes und ist auch mit Kraftfahrzeugen erreichbar. Das Stadion kann durch die Haltestelle \"Irini\" (Ειρήνη), die sich in unmittelbarer Nähe des Olympia-Sportkomplexes befindet, mit der Linie 1 (ISAP, ΗΣΑΠ) der Metro erreicht werden. Von dort aus ist noch ein zehnminütiger Fußweg über den Sportkomplex zur Arena erforderlich. In etwa gleicher Entfernung befindet sich die Station \"Neratziotissa\" (Νεραντζιώτισσα), an der auch ein Umstieg zur S-Bahn Proastiakos möglich ist. Zudem bedienen Linienbusse eine Haltestelle in der Nähe des Olympiastadions.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Das Olympiastadion wurde als Teil des Olympia-Sportkomplexes im Jahr 1979 von der deutschen Firma Weidleplan entworfen. In der Arena sollten ursprünglich die Olympischen Sommerspiele 1996 stattfinden, weil die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 100 Jahre zuvor ebenfalls in Athen ausgetragen wurden. Entgegen diesen Vorstellungen erhielt jedoch die Mitbewerberstadt Atlanta den Zuschlag vom Internationalen Olympischen Komitee. Der Spatenstich für den Bau des 50 Millionen Deutsche Mark teuren Stadions erfolgte am 7. Januar 1980. Bauende war bereits 1982, da die Arena rechtzeitig zu den Leichtathletik-Europameisterschaften 1982 fertig werden musste. Das Stadion konnte mit dem damals neuartigen Vorfertigungsverfahren errichtet werden: So sind die vier Säulen, die jeweils 600 Tonnen schwer waren und durch ein Gestell gestützt wurden, nach dieser Vorgehensweise fertiggestellt worden. Die außerhalb des Baus befestigten Säulen, die das Flutlicht auf 62 Meter Höhe hielten, wurden das auffälligste Merkmal des Stadions. Das Gelände wurde nach dem ersten Sieger des Marathonlaufs in modernen Olympischen Spielen von 1896, Spyridon Louis, benannt. Er lebte bis zu seinem Tod 1940 in der Gegend, in der das Stadion steht. Vom europäischen Fußballverband UEFA wird das Stadion in der höchsten Kategorie (Kategorie 4 beziehungsweise bis 2010 \"Elitestadion\") klassifiziert. Die oval angelegte Spielstätte kann durch 34 Eingangstore betreten werden. Dabei führen die Eingangstore mit ungeraden Nummern zu den unteren Plätzen und die mit geraden Nummern zu den oberen. Das Bauwerk hat jedoch keine Eingangstore mit den Nummern 18 und 36, da sich dort die Stadionanzeige befindet. Zusätzlich bietet die Stätte 16 V.I.P.-Logen. Das Bauwerk hat eine Spielfläche von 105 mal 68 Meter Rasen, die von einer 400-Meter-Laufbahn umgeben ist.", "section_level": 2}, {"title": "Das ursprüngliche Stadion.", "content": "Am 8. September 1982 wurden im inzwischen fertig errichteten Stadion die Leichtathletik-Europameisterschaften eröffnet. Aufmerksamkeit erhielt dabei der Zehnkampf, an dem drei Athleten, die sich 1982 in der Weltrekordliste abgelöst hatten, gegeneinander antraten: Guido Kratschmer, Daley Thompson und Jürgen Hingsen. Daraus ging Thompson als Sieger hervor. Bei den Männern wurden zudem 23 weitere Disziplinen ausgetragen, während die Frauen in insgesamt 17 Disziplinen gegeneinander antraten. Die meisten Goldmedaillen gewann die DDR, gefolgt von der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion. Im Gesamtmedaillenspiegel fand sich die Sowjetunion hingegen vor der Bundesrepublik. Im selben Jahr wurde mit 75.263 Menschen im Spiel Olympiakos Piräus gegen den Hamburger SV der Zuschauerrekord der Sportstätte erreicht. Piräus, vom Karaiskakis-Stadion ausgewichen, unterlag im Europapokalspiel mit 0:4. In derselben Saison, am 25. Mai 1983, wurde in der Arena das Europapokal-der-Landesmeister-Endspiel, des höchsten Vereinswettbewerbs im europäischen Fußball, ausgetragen, wobei Juventus Turin dem erneut im Olympiastadion spielenden Verein Hamburger SV durch ein Tor von Felix Magath mit 0:1 unterlag. Im Jahr 1984 übernahm Panathinaikos Athen das Olympiastadion als Heimstätte, nachdem das Apostolos-Nikolaidis-Stadion, ihre vorherige Heimstätte, baufällig geworden war. Olympiakos Piräus entschied sich ebenfalls von 1984 bis 1989 sowie zwischen 1997 und 2002 im Olympiastadion statt im Karaiskakis-Stadion seine Heimspiele auszutragen. Auch AEK Athen nutzte die Multifunktionssportstätte zwischen 1985 und 1987, entschied aber daraufhin in die ursprüngliche Heimstätte, das Nikos-Goumas-Stadion, zurückzukehren. In den 1980er Jahren spielten somit die drei größten griechischen Fußballvereine zeitweise im selben Stadion, sodass in der Saison 1985/86 mit 1.784.844 verkauften Tickets in 45 ausgetragenen Spielen die meisten Karten in einer Saison in Griechenland verkauft wurden. Zudem wurde hier am 13. Mai 1987 das Endspiel des Europapokals der Pokalsieger ausgetragen. Dabei besiegte Ajax Amsterdam den Gegner Lokomotive Leipzig durch ein Tor von Marco van Basten mit 1:0. Neben Fußball- und Leichtathletikspielen fanden in der Arena schon vor den Olympischen Spielen Konzerte statt. So spielten zahlreiche Sänger und Bands, wie am 31. Mai 1989 Pink Floyd auf ihrer Tour \"A Momentary Lapse of Reason\", vor einem großen Publikum. Am 18. Mai 1994 wurde im Olympiastadion zum zweiten Mal das Finale des höchsten europäischen Fußballvereinswettbewerbs, nun als UEFA Champions League bezeichnet, ausgetragen. Dabei besiegte der AC Mailand den FC Barcelona mit 4:0 nach zwei Toren von Daniele Massaro und jeweils einem weiteren von Dejan Savićević sowie Marcel Desailly. Darüber hinaus fanden 1997 vom 1. bis zum 10. August im Stadion die Leichtathletik-Weltmeisterschaften statt. Während bei den Männern mit 24 Wettbewerben genauso viele Sportler wie bei der Europameisterschaft die Goldmedaille gewinnen konnten, wurden die Disziplinen bei den Frauen um drei auf 20 aufgestockt. Die meisten Goldmedaillen gewannen die Vereinigten Staaten, gefolgt von Deutschland und Kuba. Im Gesamtmedaillenspiegel wurde Kuba hinter Kenia und der Ukraine Fünfter, während die Vereinigten Staaten und Deutschland auch hier auf Platz eins und zwei die Meisterschaften beendeten. Das Internationale Olympische Komitee gab am 5. September 1997 bekannt, dass die Bewerberstadt Athen mit dem Olympiastadion als Hauptstätte die Olympischen Sommerspiele 2004 austragen soll. Sechs Jahre darauf zog Panathinaikos Athen nach Abschluss der Sanierungsarbeiten in ihre ursprüngliche Heimstätte, das Apostolos-Nikolaidis-Stadion, zurück. 2002 kehrte Olympiakos Piräus ebenfalls in das eigene Stadion wieder. Die griechische Nationalmannschaft absolvierte von 1982 bis einschließlich 2001 insgesamt 51 Länderspiele im Olympiastadion. Außerdem fanden zwischen 1983 und 2002 in der Arena mit Unterbrechungen jährlich das Endspiel des Fußballpokals von Griechenland statt.", "section_level": 2}, {"title": "Umbau.", "content": "Noch im selben Jahr, in dem Olympiakos Piräus auszog, begannen Arbeiten, um das Stadion für die Olympischen Spiele 2004 zu sanieren, wobei die Neuerungen, die insbesondere das Dach betrafen, vom spanischen Architekten Santiago Calatrava vorgenommen wurden. Calatrava stellte seine Umbaupläne für den gesamten Olympia-Sportkomplex 2001 vor, musste allerdings in den folgenden Jahren häufig von ihnen abweichen. Nachdem beispielsweise Zweifel geäußert wurden, ob das Dach den statischen Anforderungen standhalten würde, wurde das Dachdesign leicht verändert: So wurde, um starken Winden besser standhalten zu können, die Dachmitte weiter oberhalb gebaut, als es ursprünglich vorgesehen war. Damit soll das Arenadach nun Stürmen mit einer Geschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde standhalten können. Ebenfalls wurde das Design der vier Baugrundlagen stark verändert, sodass sich letztendlich auch das Material für die transparenten Platten des Dachs geändert hat. In Calatravas ursprünglichen Stadionplänen sollte Glas für die Konstruktion verwendet werden, doch entschied man sich aufgrund des geringeren Gewichtes für ein spezielles Polycarbonat. Im Jahr 2003, während die Bauarbeiten bereits im Gange waren, stellte Calatrava schließlich die finalen Pläne vor, welche dennoch nicht den endgültigen Sportkomplex darstellten. Es wurde jeweils ein Bogen im Westen und im Osten errichtet, wobei der westliche Bogen eine Spannweite von 304 Metern und eine maximale Höhe von 72 Metern hat. Sie liegen 80 Meter voneinander entfernt und sind dreieinhalb Meter dick. Der östliche Bogen wurde 65 Meter von seiner letztendlichen Positionierung montiert und der westliche 72 Meter entfernt. Nach der Fertigstellung mussten die Bögen in die richtige Position geschoben werden. Dabei wurde erst der westliche, dann der östliche Bogen befestigt, nachdem zuvor das Stadiondach komplett angebracht worden war. Das aus 5.000 Polycarbonat-Platten gebaute Dach hat ein Gewicht von rund 19.000 Tonnen und überdacht 25.000 Quadratmeter. Allein die Renovierungskosten des Stadions für die Olympischen Spiele betrugen laut offiziellen Angaben 156 Millionen Euro, nach Angaben des IOC-Präsidenten Jacques Rogge sogar 191 Millionen Euro. Ursprünglich wurden die Kosten des Umbaus auf 80 Millionen Euro geschätzt. Das aus zwei Hälften bestehende Stadiondach, das unter den beiden Bögen liegt, bedeckt gut 95 Prozent der Zuschauerplätze und reflektiert durch die Konstruktion circa 60 Prozent der Sonnenstrahlen, damit sich die Sportstätte im Sommer nicht aufheizt. Zudem entsteht durch die Konstruktion ein permanenter Luftzug in der Arena, der das Publikum zusätzlich abkühlen soll. Die Polycarbonatplatten des Daches sind durch je ein Kabelseil mit einem der Bögen verbunden, welche die Konstruktion stabilisieren. Die Flutlichtsäulen wurden entfernt und die Beleuchtung durch in der Decke installierte Flutlichter ersetzt. Das vorgefertigte, gewölbte Dach, das auf Polytetrafluorethylen-Platten an den jeweiligen Seiten gebaut wurde, sollte ursprünglich durch ein Schritt-für-Schritt-Verfahren montiert werden, indem die vorgefertigte Konstruktion mit Hilfe von Seilen, Spannfutter und einem Kurztakt-Hydraulikheber auf das Stadion gebracht wird. Allerdings hätte für diese Technik das Dach über Edelstahlplatten gezogen werden müssen, um es durch Schienen auf die riesigen Betonbalken zu bringen. Eine Computersimulation zeigte jedoch, dass es durch die Reibung des Polytetrafluorethylen mit dem Edelstahl zu einem Haftgleiteffekt gekommen wäre, was zu Problemen geführt hätte, sodass die Idee schließlich verworfen wurde. Bei einer Besprechung mit dem Produktionsunternehmen Enerpac wurde schließlich der ausschlaggebende Ratschlag erteilt, mit ziehenden Langhuberzylindern, die durch Hydraulikpumpen angetrieben werden, das Dach Schritt für Schritt an die richtige Stelle zu bringen. Auf das Aussehen des Stadions nach dem Umbau hatte diese Technik nur geringfügige Auswirkungen und das Dach wurde in den Monaten Mai und Juni 2004 angebracht. Wegen der Probleme wurde das Stadion zwar später als geplant fertig, konnte jedoch zwei Wochen vor den Olympischen Spielen wiedereröffnet werden. Der Stadionumbau geriet mit allen Bauten, die für die Olympischen Sommerspiele von 2004 gebaut und saniert wurden, in Folge der griechischen Staatsschuldenkrise seit 2010 in die Kritik. Der griechische Staat, Eigentümer der Olympiaanlagen, wollte für die Bauten ursprünglich ein Budget von 4,6 Milliarden Euro bereitstellen. Dieses musste jedoch nach offiziellen Angaben auf 11,2 Milliarden Euro erhöht werden, wobei Schätzungen sogar von etwa 20 Milliarden Euro Gesamtkosten ausgingen. Laut einem Artikel von Gerd Höhler, Autor der Zeitung \"Die Zeit\", wurden die Bauwerke der Spiele Griechenland damit zum Verhängnis: Für die Wartung und Sicherheit der Dachkonstruktion war zu Bauzeiten ein Plan ausgearbeitet worden, der von der verantwortlichen \"Sonderstelle für Kulturbauten\" (ΕΥΔΕ/ΕΠΤΑ) bis in die Gegenwart eingehalten und gepflegt wird. Über die weiteren Kosten, beispielsweise des regelmäßigen Anstrichs, entstand ein Konflikt, in dessen Folge sich das Kulturministerium 2013 an das Parlament wandte. Der optische Zustand der Konstruktion hatte der internationalen Tagespresse Anlass zur Spekulation über den Zustand des Bauwerks gegeben. So schlussfolgerte \"Die Welt\" aus dem Oberflächenrost eine Verrottung des Bauwerks.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Spiele 2004.", "content": "Am 13. August 2004 wurden im Olympiastadion die Spiele der 28. Olympischen Sommerspiele mit einer Zeremonie eröffnet. Gianna Angelopoulos-Daskalaki, Präsidentin des Organisationskomitees ATHOC, begrüßte die Spiele vor 74.000 Zuschauern in Anspielung auf die Olympischen Spiele der Antike mit den Worten „Olympische Spiele, willkommen zu Hause!“. Vor dem Einmarsch der Sportler wurde unter den Leitmotiven „Human Heartbeat“ („menschlicher Herzschlag“) und „Running“ („Laufen“) eine Show mit mehr als 4.000 Künstlern aufgeführt. Um 23:46 Uhr Ortszeit wurden nach den Ansprachen von Angelopoulos-Daskalaki und IOC-Präsident Jacques Rogge die Olympischen Spiele im Olympiastadion eröffnet und das olympische Feuer nach einem Fackellauf von über 78.000 Kilometern durch den Surf-Olympiasieger Nikolaos Kaklamanakis in der Arena entfacht. Um nach der Eröffnungsfeier in der Arena die Spiele austragen zu können, wurde dem abgesenkten Betonboden der Stadionmitte, der zur Zeremonie ein Wasserbassin beherbergte, mit Hilfe von Experten der Michigan State University innerhalb von vier Tagen ein tragbarer Rasen aufgelegt. Dieser wurde in 6.000 Teile zerlegt und in die Spielstätte gebracht. Für diese Aktion arbeiteten die amerikanischen Experten mehrere Monate an der Zusammensetzung der Wurzelzonen und den Gräsern. Dabei stellten neben der Geschwindigkeit und den Belastungen durch die Sportereignisse auch die Klimabedingungen Griechenlands eine Herausforderung dar. Die Rasenteile mit einer Fläche von je 1,2 mal 1,2 Meter wurden auf der acht Hektar großen Zementoberfläche der Arena angebracht, wobei seitlich zwei Entwässerungsrinnen angebracht wurden. Die Bewässerung selbst kann durch 35 Selbstbewässerungsanlagen automatisch geregelt werden. Ein weiteres System macht es möglich, den Rasen von der Zementoberfläche wegzubewegen, sodass diese für unterschiedliche Veranstaltungen genutzt werden kann. Bis auf den Marathonlauf, der im Panathinaiko-Stadion beendet wurde, und dem Kugelstoßwettbewerb, der im antiken Stadion von Olympia ausgetragen wurde, fanden alle Leichtathletikwettbewerbe im Olympiastadion statt. Der erste Mann, der sich olympisches Gold im Stadion holte, war am 20. August Ivano Brugnetti im 20-Kilometer-Gehen. Die erste Frau, die dort Gold gewann, war Natalja Sadowa in der Disziplin Diskuswurf am Tag darauf. Es wurden weitere 23 Leichtathletikdisziplinen bei den Männern sowie 21 bei den Frauen ausgetragen. Dabei sammelten die Vereinigten Staaten vor Russland die meisten Goldmedaillen in der Leichtathletik und führten damit vor Jamaika den Disziplinen-Medaillenspiegel an. Im Goldmedaillenspiegel folgten das Vereinigte Königreich sowie Schweden Russland und den Vereinigten Staaten. Im Fußballfinale, das am 28. August als einziges Spiel nebst den Leichtathletik-Wettbewerben im Olympiastadion ausgetragen wurde, setzte sich die Mannschaft von Argentinien gegen die von Paraguay vor einer Kulisse von über 41.000 Zuschauern durch ein Tor von Carlos Tévez mit 1:0 durch. Am darauffolgenden Tag wurden die Spiele 16 Tage nach der Eröffnung mit einer Schlussfeier, die ebenfalls in der Arena abgehalten wurde, vor 72.000 Zuschauern beendet. Die abschließende Ansprache hielt Jacques Rogge. An der Zeremonie nahm Pekings Bürgermeister Wang Qishan für den Gastgeber der folgenden Spiele die olympische Traditionsfahne entgegen. Am 17. September 2004 wurden im Stadion zudem die 12. Sommer-Paralympics eröffnet. Sie sollten am 28. September feierlich beendet werden. Wegen eines Unfalls, bei dem 41 Menschen, darunter 37 Kinder, auf dem Weg zur Schlussfeier starben, wurde der künstlerische und unterhaltsame Teil der Schlussfeier jedoch abgesagt.", "section_level": 2}, {"title": "Nach den Olympischen Spielen.", "content": "Das Stadion hat heute eine Kapazität von 69.618 Zuschauern und wird vom Athener Olympia-Sportkomplex AOSC betrieben, dessen griechische Initialen OAKA (, \"Olympisches Sportzentrum Athen\") gleichsam den Spitznamen der Arena darstellen. Nach den Olympischen Spielen zogen AEK und Panathinaikos Athen, deren Stadien baufällig geworden waren und nicht mehr den Sicherheitsvorschriften entsprachen, erneut in das Olympiastadion um. Beide Vereine machten in der Folge Pläne, eine eigene neue Heimstätte zu errichten, Panathinaikos etwa mit dem Marfin-Stadion. Das Nikos-Goumas-Stadion, alte Heimstätte von AEK Athen, wurde abgerissen. Allerdings wurden die Pläne für neue Stadien bis heute nicht umgesetzt. Somit ist das Olympiastadion einem Bericht der Zeitung \"Die Welt\" aus dem Jahr 2012 zufolge eine der wenigen olympischen Sportstätten von 2004, die auch noch nach den Olympischen Spielen als Sportstätte genutzt wird. Ursprünglich planten angeblich die Athener Olympia-Strategen, den Sportkomplex in einen Freizeitpark umzubauen. Es fanden nach den Spielen weiterhin Konzerte im Olympiastadion statt. So hatte beispielsweise George Michael am 26. Juli 2007 auf seiner Tournee \"25 Live\" einen Auftritt, Madonna machte am 27. September 2008 einen Zwischenstopp auf ihrer Tour \"Sticky & Sweet\" und am 3. September 2010 war U2 auf der \"360° Tour\" zu hören. Seit 2005 beherbergt das Olympiastadion, als erstes Stadion überhaupt, die Super Special Stage der Acropolis Rallye als Teil der Rallye-Weltmeisterschaft. Im Jahr 2007 fand im Olympiastadion erneut das Champions-League-Finale statt, wobei wieder der AC Mailand mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Liverpool den Titel gewann. Hierbei erzielte Filippo Inzaghi beide Mailänder Treffer und Dirk Kuyt in der vorletzten Spielminute das Anschlusstor für den FC Liverpool. Seit 2009 findet im Stadion erneut alljährlich das Pokalfinale Griechenlands statt. Noch im selben Jahr spielte die griechische Nationalmannschaft zum ersten Mal seit dem Umbau im Olympiastadion. Neben einem weiteren Spiel im selben Jahr fanden in der Sportstätte 2009 drei Fußballländerspiele gegen Lettland, Luxemburg und die Ukraine statt. Griechenland bewarb sich gemeinsam mit der Türkei als Gastgeber der Fußball-Europameisterschaften 2008 und 2012, wobei im Athener Olympiastadion das Finale hätte stattfinden sollen. Die Bewerbungen scheiterten jedoch: 2008 ging der Wettbewerb an Österreich und die Schweiz und für 2012 entschied die UEFA zugunsten von Polen und der Ukraine. In der Saison 2011/12 kam es im Derby zwischen Panathinaikos Athen gegen Olympiakos Piräus zu Ausschreitungen. Während das Auswärtsteam nach elf absolvierten Minuten mit 0:1 führte, warfen Hooligans des Heimteams Molotowcocktails auf die mit etwa 50.000 Zuschauern besetzten Tribünen und das Spielfeld. Das Spiel musste abgebrochen werden und wurde mit 3:0 für Olympiakos Piräus gewertet. Zudem wurden Panathinaikos fünf Punkte abgezogen. Es kam zu 30 Brandstellen in der Arena und zu 57 Festnahmen. Am vorletzten Spieltag der Saison 2012/13 stürmten mehrere Fans von AEK Athen im Spiel gegen Panthrakikos, die in der 87. Minute in Führung gegangen waren, den Platz. Das Spiel wurde in der Folge abgebrochen und mit 0:3 für Panthrakikos gewertet. AEK Athen stieg daraufhin erstmals in der Vereinsgeschichte ab, nachdem ihm zusätzlich drei Punkte abgezogen worden waren. Im Mai 2013 musste AEK seine Insolvenz erklären, sodass im Stadion in der Folgesaison nur Drittligaspiele regelmäßig ausgetragen wurden. Am 6. November 2013 gab der Verein bekannt, bis Ende 2015 in Nea Filadelfia eine eigene neue Heimstätte unter dem Namen Hagia-Sophia-Stadion errichten zu wollen. Allerdings kam das Stadion bis Ende 2015 nicht über die Planungsphase heraus. Da Panathinaikos Athen in der Saison 2013/14 die Miete für das Olympiastadion nicht mehr aufbringen konnte und zudem bemängelte, der Verein müsse eine höhere Miete zahlen als AEK, spielt der Verein seither wieder im sanierten Apostolos-Nikolaidis-Stadion. Die Rückkehr in das Apostolos-Nikolaidis-Stadion sollte auch als politisches Druckmittel dienen, den eigenen Stadionneubau voranzutreiben, da Panathinaikos, solange es im Olympiastadion geblieben wäre, als Mieter die Arena unterhalten hätte. Ein weiterer Umzugsgrund waren die geringen Zuschauerzahlen, durch die im Olympiastadion keine Stimmung aufkam. Griechenlands Fußballverband Elliniki Podosferiki Omospondia überlegte, die Hauptolympiastätte von 2004 für die pankontinentale Fußball-Europameisterschaft 2020, bei der alle europäischen Nationalverbände jeweils bis zu zwei Stadien in ihrem Land für das Event vorschlagen durften, zu bewerben. Dabei konnte jeder Verband nur für maximal eine Sportstätte den Zuschlag erhalten. Bereits im Februar 2014 gab jedoch der Elliniki Podosferiki Omospondia bekannt, keine Bewerbung für das Fußballturnier zu machen. Eine der letzten großen Veranstaltungen im Athener Olympiastadion war der internationale Kongress der Zeugen Jehovas im Jahre 2014. Insgesamt waren 35.863 Personen im Stadion anwesend. Außerdem verfolgten 3.093 Anwesende in Zypern und Belgien Teile des christlichen Gottesdienstes per Videostreaming; damit lag die Besucherhöchstzahl bei insgesamt 38.956. Unter den Besuchern waren Delegierte aus Südkorea, Kroatien, Rumänien, Südafrika, der Türkei, Ungarn und den Vereinigten Staaten.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgewählte Fußballspiele.", "content": "In der folgenden Liste werden Länderspiele und Endspiele eines internationalen Fußballwettbewerbs aufgelistet, deren Begegnungen im Olympiastadion bestritten wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Zentrale Olympiastadion in Athen (, häufig auch als Olympiastadion Athen bezeichnet, nach dem Namensgeber des Gebäudekomplexes auch \"Olympiastadion Spyros Louis\") ist eine Sportstätte im Olympia-Sportkomplex Athen „Spyros Louis“ \"(OAKA)\". Es war Hauptort der Olympischen Sommerspiele 2004. Das Multifunktionsstadion wird zumeist für Fußballspiele genutzt. Der Namensgeber der Sportstätte, Spyridon „Spyros“ Louis, war der erste Marathonsieger der Olympischen Spiele der Moderne und lebte bis zu seinem Tod in Marousi, wo sich die Arena befindet.", "tgt_summary": "雅典奥林匹克体育场(),是希腊雅典奥林匹克体育中心的组成部分,为2004年夏季奥林匹克运动会主体育场。这座体育场也被称为斯皮里宗·路易斯体育场,得名于首届现代奥林匹克运动会马拉松比赛的金牌得主、希腊人斯皮里宗·路易斯。", "id": 1360616} {"src_title": "Might & Magic X: Legacy", "tgt_title": "魔法门X:传承", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung schließt nicht an den Vorgänger \"Might & Magic 9\" an, sondern führt die Entwicklung der Ereignisse aus dem Strategieableger \"\" fort und spielt daher in der Fantasywelt Ashan. Die Halbinsel Agyn wird von bösartigen Kreaturen bedroht und die die Heldengruppe des Spielers versucht die Ursache dafür zu finden. Dabei stößt sie auf ein Geflecht von Intrigen.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Der Spieler erstellt sich zu Beginn eine Heldengruppe aus vier Charakteren, wobei er die Wahl zwischen mehreren Rassen (Mensch, Ork, Elf, Zwerg) und zwölf Klassen (drei für jede Rasse) hat, jeweils eine „Might“-Klasse (Kämpfertypus), eine „Magic“-Klasse (Zauberanwender) und eine Hybridklasse. Ähnlich wie in \"Might & Magic 6\" und \"Might & Magic 7\" besitzt jede Klasse ein Talentsystem mit den Stufen Experte, Meister, Großmeister sowie eine Promotion-Quest. Die natürlich gestaltete 3D-Welt wird aus der Egoperspektive wiedergegeben und ist schachbrettartig aufgeteilt. Die Fortbewegung der Heldengruppe erfolgt nicht frei, sondern blockweise von Feld zu Feld, wobei Richtungsveränderungen immer im 90°-Winkel erfolgen. Die Kämpfe sind rundenbasiert.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Mit der Veröffentlichung einer Teaser-Website am 15. März 2013 deutete Ubisoft die mögliche Entwicklung eines zehnten Titels der Reihe an, am 21. März folgte schließlich der offizielle Ankündigungstrailer. Ubisoft kündigte die Rückkehr zum blockartigen Spielprinzip der \"Might-&-Magic\"-Teile 1–5. Auch die Stimme von Sheltem, dem Hauptantagonisten der ersten fünf Spiele, war im Trailer zu hören. Entwickelt wurde das Spiel vom deutschen Entwicklerstudio Limbic Entertainment unter Verwendung der Unity. Die Entwickler kündigten ein Spielprinzip ähnlich dem der \"World of Xeen\" (\"Might & Magic 3–5\") an, aber auch die Übernahme von Ideen wie dem Talentsystem der späteren Serienteile. Durch den Wechsel des Szenarios verzichtet das Spiel auf die Übernahme der Science-Fiction-Elemente der früheren Serienteile. \"Might & Magic X\" setzt eine einmalige Aktivierung über Ubisofts Onlineplattform Uplay voraus. Weiterhin veröffentlichte Ubisoft Entwicklungswerkzeuge, die die Erstellung von Fan-Modifikationen erleichtern. Am 14. März 2014 kündigte Ubisoft die Downloaderweiterung \"Der Falke und das Einhorn\" mit einer neuen Questreihe und neue Schauplätzen an, die am 27. März veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Might & Magic X: Legacy\" erhielt gemischte Wertungen. Richard Cobbett von der PC Gamer bewertete den zehnten Teil trotz einiger Unzulänglichkeiten als ein erfolgreiches Tribut an den Retro-Spielstil: „Was Legacy trotz allem seinen Oldschool-Charme verleiht, ist, dass so sehr es auch unter einem offensichtlich geringen Budget und den spielmechanischen Opfergängen durch den Rückgriff auf die vorherige Dekade leidet, eine Liebe spürbar ist für seinen Stil, der die Action untermauert.“ Ein weiterer Kritikpunkt war Ubisofts Uplay-Service. Stace Harman von Eurogamer schrieb: „Unglücklicherweise ist nicht alles glorreich old-school, wie Ubisofts Beharren darauf, dass sich das Spiel über die Uplay-Plattform authentifizieren muss, beweist. Das ganze hat keinen spürbaren Vorteil für den Spieler, nur das Potential für mehr Komplikationen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Might & Magic X: Legacy ist ein Computer-Rollenspiel, entwickelt vom deutschen Unternehmen Limbic Entertainment und veröffentlicht von Ubisoft. Es wurde am 23. Januar 2014 als Downloadtitel für Microsoft Windows, später auch in einer \"Old School Deluxe Box\", veröffentlicht. Eine Fassung für OS X ist derzeit in Entwicklung.", "tgt_summary": "《魔法门X:传承》(英语:Might & Magic X: Legacy)是一款由Limbic娱乐公司开发、由育碧软件公司于2014年1月23日在Windows平台上发行的第一人称视角RPG角色扮演类游戏。它是魔法门系列游戏的第10代正传作品。", "id": 2307580} {"src_title": "Cambridge Circus", "tgt_title": "剑桥圆环", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der ursprüngliche Name der Kreuzung war \"Five Dials\" nach der Zahl der einmündenden Straßen. Nach der Eröffnung der Shaftesbury Avenue 1886 wurde sie in \"Shaftesbury Circus\" und später in \"Cambridge Circus\" umbenannt. Namenspate war der Duke of Cambridge, der die Charing Cross Road im Januar 1887 eingeweiht hatte. Wie der Name andeutet, handelte es sich beim \"Cambridge Circus\" ursprünglich um einen engen Kreisverkehr. Am westlichen Ende der Kreuzung befindet sich das \"Palace Theatre\", das im Jahr 1891 als \"Royal English Opera House\" eröffnet wurde und sich heute im Besitz von Andrew Lloyd Webber befindet. Langjährige Musicalerfolge des \"Palace Theatre\" waren \"The Sound of Music\" (1961–1967), \"Jesus Christ Superstar\" (1972–1980) und \"Les Misérables\" (1985–2004).", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle Verweise.", "content": "\"Cambridge Circus\" wurde in vielen Spionageromanen John le Carrés um den Geheimagenten George Smiley zum Hauptquartier des britischen Geheimdienstes MI6 und lieferte dessen Spitznamen \"The Circus\". Der tatsächliche Geheimdienst befand sich jedoch niemals an diesem Ort, sondern ursprünglich nahe dem St. James’s Park und später an der Themse. Auf Basis der Beschreibungen des Eingangs in den Romanen verortete BBC-Korrespondent Gordon Corera den fiktiven \"Circus\" in der Charing Cross Road Nr. 90, unmittelbar nördlich des \"Cambridge Circus\". Richard Rayner sprach auf \"Salon.com\" von einem „Topographical Joke“ („topographischen Witz“), der sich als äußerst passend herausgestellt habe, da der MI6 seine Wurzeln in Cambridge habe, aber während seiner sowjetischen Beeinflussung tatsächlich kaum mehr als ein Zirkus gewesen sei. \"Cambridge Circus\" diente als Kulisse der Filme \"Die Herren Einbrecher geben sich die Ehre\" (1960), \"Match Point\" (2005), \"Slumdog Millionär\" (2008) sowie der Fernsehserie \"Dame, König, As, Spion\" (1979) nach dem gleichnamigen Roman von le Carré.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cambridge Circus ist ein Platz im Zentrum Londons. Auf ungefähr halbem Weg zwischen den U-Bahn-Stationen Tottenham Court Road und Leicester Square treffen an der Kreuzung die Shaftesbury Avenue und die Charing Cross Road aufeinander.", "tgt_summary": "剑桥圆环(英语:Cambridge Circus)是伦敦的一个交通路口(原为圆形广场),位于沙夫茨伯里大街和查令十字路交汇处,介于圣吉尔斯圆环(托登罕宫路站)与莱斯特广场之间。", "id": 890179} {"src_title": "San Marzilian", "tgt_title": "圣马歇尔堂", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche in Venedig geht auf das 9. Jahrhundert zurück und wurde bis 1133 von der Boco- oder Boche-Familie dreischiffig umgebaut. Dabei handelte es sich um eine vermögende Familie, was sich darin zeigte, dass ein Leonardo Boco 1379 die Kriegsbemühungen Venedigs gegen Genua mit 3000 Libra unterstützen konnte. Im 12. Jahrhundert hatten hier Bonifikationen begonnen. Zwischen 1300 und 1360 hatte die Kommune in diesem Gebiet einige Kanäle trocken- und Fondamenta angelegt, an denen die zahlreichen Boote anlegen konnten. So entstand 1343 an Stelle eines Kanals der breite Rio terrà della Maddalena, auf der Kanalseite gegenüber der Kirche San Marzilian entstand die breite \"Fondamenta de la Misericordia\". Noch im 16. Jahrhundert hatte das Gebäude im Kirchenjahr eine erhebliche Bedeutung. Wie noch Marino Sanudo (1466–1536) bezeugt, war bei den Prozessionen am zweiten Sonntag nach Ostern, also zu \"Misericordia\", San Marzilian „la prima chiesia dove si celebrava in tal zorno in questa terra“. Dort begannen also die üblichen Prozessionen. Dieser hohe Rang hängt möglicherweise mit den dort lebenden Seidenwebern aus Lucca zusammen, die ganz in der Nähe die Cappella dei Lucchesi unterhielten. Zudem saß hier der Orden \"Santa Maria dei Servi\", der hier eine Kirche unterhielt und der über den Canale di San Marzilian 1353 eine Brücke bauen ließ. Das Kloster wurde 1808 aufgehoben, nur wenige Spuren verblieben. Die derzeitige Baugestalt erhielt die nunmehr einschiffige Kirche zwischen 1693 und 1714. Sie wurde am 28. September 1721 vom Patriarchen Pietro Barbarigo geweiht.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Die Außenwände sind heute übertüncht und entbehren jeden Schmuckes, der Glockenturm (campanile) ist ein einfaches Bauwerk. Hingegen ist das barocke Innere der unscheinbaren Kirche von reicher Ausstattung. An der Decke befinden sich vier Gemälde von Sebastiano Ricci. Im mittleren Bereich der Decke sieht man sein Werk \"Padre eterno con angeli in gloria\". Der Hochaltar befindet sich an der Rückwand des Presbyteriums und wird von einer enormen Marmorgruppe dominiert. Diese wird dem Tiroler Tommaso Rues († 1703) zugeschrieben und trägt den Namen \"Il Cristo sul mondo con angeli e santi\". Ein bedeutendes Gemälde ist zudem \"San Marziale in gloria fra i Santi Pietro e Paolo\", das Jacopo Tintoretto zugeschrieben wird und das 1548/49 entstand. In der Sakristei befindet sich zudem das Werk \"Angelo Raffaele e Tobia\" von Tiziano Vecellio (um 1530).", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei San Marzilian (auch \"San Marziale\") handelt es sich um eine Parochialkirche der Gemeinde Madonna dell’Orto im venezianischen Sestiere Cannaregio. Sie ist Martial von Limoges, dem einstigen Bischof von Limoges geweiht, der laut Gregor von Tours zur Zeit Kaiser Decius' und des Papstes Fabianus in Aquitanien missionierte.", "tgt_summary": "圣马歇尔堂(Chiesa di S.Marziale)是一座罗马天主教教堂,位于意大利威尼斯的卡纳雷吉欧区。", "id": 2489193} {"src_title": "Eishockey-Weltmeisterschaft der Frauen 2014", "tgt_title": "2014年世界女子冰球錦標賽", "src_document": [{"title": "Teilnehmer, Austragungsorte und -zeiträume.", "content": "verzichtete als letztjähriger Teilnehmer an der Qualifikation zur Gruppe B der Division II auf eine Teilnahme an der diesjährigen Austragung.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstiegs-Play-off.", "content": "Die Aufstiegsspiele um den achten Platz in der Top-Division für die Weltmeisterschaft 2015 wurden im Modus Best-of-Three ausgetragen. Hierbei trafen Japan, als der Letztplatzierte des Olympischen Eishockeyturniers der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi, sowie Tschechien, der Sieger der Division IA, aufeinander. Die Mannschaft, die von maximal drei Spielen zuerst zwei für sich entscheiden konnte, verblieb in der bzw. stieg in die WM-Gruppe auf, der Verlierer nahm im folgenden Jahr an der Division IA teil. Die Spiele fanden zwischen dem 8. und 11. November 2014 im japanischen Yokohama in der Präfektur Kanagawa statt. Die Spielstätte war die 18.500 Zuschauer fassende Yokohama Arīna. Japan konnte sich durch einen knappen 2:1-Erfolg im dritten Spiel der Serie für die Top-Division qualifizieren, während die tschechischen Frauen in der Division I verblieben.", "section_level": 1}, {"title": "Division I.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A in Přerov, Tschechien.", "content": "Das Turnier der Gruppe A wurde vom 6. bis 12. April 2014 in der tschechischen Stadt Přerov ausgetragen. Die Spiele fanden im 3.000 Zuschauer fassenden Zimní stadion Přerov statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B in Ventspils, Lettland.", "content": "Das Turnier der Gruppe B wurde vom 6. bis 12. April 2014 in der lettischen Stadt Ventspils ausgetragen. Die Spiele fanden in der 3.040 Zuschauer fassenden Eishalle des Olimpiskais Centrs statt.", "section_level": 2}, {"title": "Division II.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A in Asiago, Italien.", "content": "Das Turnier der Gruppe A wurde vom 6. bis 12. April 2014 in der italienischen Stadt Asiago ausgetragen. Die Spiele fanden im 3.000 Zuschauer fassenden Pala Hodegart statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B in Reykjavík, Island.", "content": "Das Turnier der Gruppe B wurde vom 24. bis 30. März 2014 in der isländischen Hauptstadt Reykjavík ausgetragen. Die Spiele fanden in der 1.500 Zuschauer fassenden Skautahöllin í Laugardal statt.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikation zur Division IIB.", "content": "Die Qualifikation zur Gruppe B der Division II wurde vom 19. bis 22. März 2014 in der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt ausgetragen. Die Spiele fanden im 4.155 Zuschauer fassenden Icedome México Sur statt. Mit drei Siegen qualifizierte sich der Gastgeber und WM-Neuling Mexiko für das Turnier der Gruppe B der Division II im Jahr 2015.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 17. Eishockey-Weltmeisterschaften der Frauen der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF waren die Eishockey-Weltmeisterschaften des Jahres 2014. Insgesamt nahmen zwischen dem 19. März und dem 12. April 2014 28 Nationalmannschaften an den fünf Turnieren der Divisionen I und II sowie der Qualifikation teil.", "tgt_summary": "本届赛事为女子赛事首次于奥运年举行。国际冰球总会为了促进没有被邀请参加奥运国家队伍的竞争水准,决定每年举办赛事。 不过没有举办顶级赛,最初国际冰球总会宣布奥运赛事成绩最差的将被第一级A组的冠军取代最后,被改变为两队举行三战两胜的赛事来决定下一届的层级。", "id": 2579177} {"src_title": "Riaz Ahmed Gohar Shahi", "tgt_title": "里亞茲·艾哈邁德·喬哈爾·夏希", "src_document": [{"title": "Etymologie des Namens.", "content": "Sein vollständiger Name lautete Riaz (Riyadh) Ahmed Gohar Shahi. Riaz bedeutet „Stück“ oder „Garten“, Ahmed ist einer der Namen Muhammads und der Nachname Gohar Shahi bedeutet „Königlicher Edelstein“ und stammt von seinem Vorfahren Baba Ali Shah, der selbst ein berühmter Sufi- und spiritistische Gohar war. Das Dorf, in dem Gohar Shahi geboren wurde nennt sich \"Dhok Gohar Shah\", was so viel wie \"Dorf von Gohar Shah\" bedeutet. Gohar Shahi ist die fünfte Generation nach Gohar Baba Ali Shah.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Seit seiner Kindheit lebte er unter dem Einfluss und der Kontrolle traditioneller muslimischer Sufis und \"Heiliger\". Im Alter von zwanzig Jahren, als Gohar Shahi Besitzer der FQ Steel Industries war, begab er sich auf die Suche nach Spiritualität unter die „Heiligen“ und Derwische seiner Zeit. Erst als er spirituelle Einsicht erlangt hatte, kehrte er zu seiner Arbeit zurück, heiratete und hatte drei Kinder. Im Alter von vierunddreißig Jahren schickte ihn Bari Imam zum Schrein des Sultan Bahu um eine neue spirituelle Ebene zu erreichen (\"Inner Spiritual Dimensions of Knowledge\"). Gohar Shahi verließ Arbeit, Familie und Eltern und ging nach Shorkot, wo er unter der Aufsicht des Sultan Bahu dessen Buch \"Nurul Huda (Light of Guidance)\" studierte. Anschließend ging er zu Sehwan Sharif zur Selbstkasteiung und um Frieden des Herzens zu finden, und verbrachte drei Jahren in den Bergen von Sehwan Sharif und im Wald von Laal Bagh in Selbstreinigung. In kurzer Zeit wurde er dann in Pakistan populär. Gohar Shahi wurde zum Besuch und zu Reden in Moscheen, Hindu-Tempel, Kirchen und Sikh-Tempel eingeladen. Er soll der erste Muslim gewesen sein, der von Menschen vieler Glaubensrichtungen eingeladen wurde, in ihren Tempeln zu lehren.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Gohar Shahi starb am 25. November 2001 in Manchester, Vereinigtes Königreich an einer Pneumonie. Der Körper von Gohar Shahi wurde zurück nach Pakistan gebracht und in Markazi Aastana am Kotri, wo sich das Internationale Sekretariat der Internationalen spirituellen Bewegung Anjuman Serfaroshan-e-Islam befindet, begraben. Seine Anhänger veranstalten Pilgerfahrten zu seinem Mausoleum. Gohar Shahis Familie wohnt noch in Kotri darunter seine Witwe, fünf Söhne und eine Tochter.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Werke.", "content": "Gohar Shahi verfasste eine Reihe von Büchern und Abhandlungen, einschließlich der auf Sufi-Dichtung bekannt als Turyaaq-e-Qulb, im Sinne von „Heilung für die Herzen“. Zu den Werke von Gohar Shahi gehören:", "section_level": 1}], "src_summary": "Riaz Ahmed Gohar Shahi (; * 25. November 1941 in Dhok Gohar Shah im Bezirk Rawalpindi, Britisch-Indien, Vereinigtes Königreich (seit 1947 zu Pakistan); † 25. November 2001 in Manchester, England, Vereinigtes Königreich) auch bekannt als Sayyedna Riaz Ahmed Gohar Shahi () oder Hazrat Sayyedna Riaz Ahmed Gohar Shahi Muddazullahul Aali (), war ein muslimischer Sufi und Autor, außerdem Gründer und spiritueller Führer der „Internationalen Spirituellen Bewegung Anjuman Serfaroshan-e-Islam“.", "tgt_summary": "里亚兹·艾哈迈德·乔哈尔·夏希(乌尔都语:,1941年-11月25日)是巴基斯坦的精神领袖,作家,和精神运动的创始人 弥赛亚基金会国际。", "id": 920695} {"src_title": "Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde 2", "tgt_title": "魔戒:中土大战II", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Story von Schlacht um Mittelerde ist zeitlich gleich mit dem dritten Film \"\" angelegt, weicht aber von der Handlung und den Schauplätzen des Films ab. Stattdessen findet die \"Schlacht um Mittlererde 2\" (SuM 2) vor allem im Nordteil von Mittelerde statt. Die Geschichte hebt einige der weniger bekannten Tatsachen des Buches hervor; da EA eine Lizenz vom Tolkien-Unternehmen sowie für die Filme hatte, verwendeten sie die Schlachten im Norden als Schwerpunkt, die nur kurz in der Special Extended Edition des Films angedeutet werden und nur in den Anhängen der Romane vermerkt sind. Primär ist, dass der gesamte Ringkrieg nicht nur in Rohan und Gondor geschlagen wurde. Es gibt zwei Kampagnen, eine für die gute und eine für die böse Seite. Für die gute Kampagne beginnt die Geschichte in Bruchtal, in dem die Orks von den Nebelbergen aufgestellt werden, um anzugreifen, während die Gemeinschaft des Ringes nach Süden reist. Für die böse Kampagne fängt sie mit der Belagerung von Lórien durch die Orks und den Ringgeistern an.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Das Spielprinzip ist das gleiche geblieben, jedoch gibt es einige Neuerungen. Die Anzahl der spielbaren Völker hat sich auf sechs (sieben unter Hinzuzählung des Add-ons \"Der Aufstieg des Hexenkönigs\") erhöht. Neu dazu gekommen sind die Elben, die Zwerge und die wilden Orks; dazu haben sich Rohan und Gondor zu einer Fraktion, den Menschen, zusammengetan. Jedes dieser Völker hat seinen eigenen Stil. Die Zwerge zum Beispiel setzen auf protzige Festungen, schlagkräftige Nahkampfeinheiten und besonders zerstörerische Katapulte. Das genaue Gegenteil davon bilden die wilden Orks. Sie setzen auf schnelle und billige Einheiten, mit denen sie schnell in die Offensive gehen können, um den Gegner zu schwächen, bis sie mit ihren starken Soldaten und Helden nachrücken können. Eine weitere Neuerung im Spiel ist die \"Heldenerschaffungs\"-Funktion. So kann man neben 38 vorgefertigten einen eigenen Helden aus den Kategorien Mensch, Elb, Zauberer, Zwerg, Ork, Uruk-hai, Ostling, Haradrim und Troll erschaffen. Die wesentlichste Neuerung hat sich im Basisaufbau getan. Anders als im Vorgänger ist man nicht mehr an vorgegebene Bauplätze gebunden, sondern ein sogenannter 'Baumeister' baut die Gebäude. Auch bei den Spielmodi hat sich einiges getan. Zum einen wäre da der Ringkrieg-Modus. In diesem geht es darum, Mittelerde zu unterwerfen. Hier kontrolliert man die ganze Karte Mittelerdes, die in verschiedene Bereiche, z. B. Ithilien, Totensümpfe oder Eisenberge unterteilt ist. Zum normalen Echtzeit-Modus kommt es nur, wenn zwei Parteien auf einem Gebiet zusammentreffen. Der Gewinner kann dieses dann besetzen und die dortigen Bauplätze nutzen. Eine zweite Neuerung bildet der gegenüber dem ersten Teil bessere Multiplayermodus. Zum Beispiel gibt es die Funktion \"Der eine Ring\". Ist diese Funktion aktiv, versteckt sich Gollum mit seinem Ring auf der Karte. Wird der Ring geborgen, kann man Galadriel (Gut) oder Sauron (Böse) beschwören.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Schlacht um Mittelerde 2\" wurde 2012 in der Ausstellung \"The Art of Video Games\" des Smithsonian American Art Museum nach Publikumswahl als herausragendes Beispiel für Taktikspiele auf der Xbox 360 präsentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Der Aufstieg des Hexenkönigs (Add-on).", "content": "\"Der Aufstieg des Hexenkönigs\" (engl. \"Rise of the Witch-king\", kurz: ROTWK) ist ein Add-on zu \"Die Schlacht um Mittelerde 2\", das am 28. November 2006 weltweit veröffentlicht wurde, im Gegensatz zum Hauptprogramm jedoch nur für Windows. Inhaltlich spielt es vor dem Ringkrieg, einige Jahre nachdem Isildur den \"Einen Ring\" verloren hat und bildet eine Überleitung zum HDR-Epos. Der Hexenkönig startet einen Vernichtungsfeldzug gegen das nördliche Königreich der Menschen Arnor (Rhudaur, dann Cardolan (Amon-Súl) und schließlich Arthedain (Fornost)). In der Einzelspieler-Kampagne hilft der Spieler zunächst dem Hexenkönig, Angmar zu gründen und Arnor zu vernichten, bevor er im Epilog dem Erzähler und Helden Glorfindel hilft, zusammen mit Elrond und einem Helden der Menschen dieses Reich wieder zu zerschlagen, ohne aber den Hexenkönig zu vernichten.", "section_level": 1}, {"title": "Spielhandlung.", "content": "Arnor führt Bürgerkriege und das Land ist dadurch geschwächt. Währenddessen plant der Hexenkönig seinen Eroberungszug gegen Arnor. Sauron ist in den Schatten gestürzt, doch der Eine Ring verweilt weiter, sodass die Ringgeister weiterhin existieren dürfen. Der Hexenkönig zieht mit seinem Diener Morgomir von Mordor nach Angmar. Dort trifft er auf den Trollkrieger Rogash. Diesem verspricht er Gold und Blut der Menschen, wenn er ihm dienen würde. Und so stellt Rogash seine Trollarmee zur Verfügung. Mit dieser Armee zieht der Hexenkönig mit seinen Gefährten Morgomir und Rogash durch das Land Angmar und kämpft gegen die schwarzen Númenor, den wahren Herrschern Angmars. Er erstellt vier Festungen und seine Macht wächst. Die schwarzen Númenor vereinen sich mit dem Hexenkönig. Es kommt dazu, dass die legendären Zuchtmeister Angmars die Gundabadorks auf ihre Seite ziehen. Und so hat der Hexenkönig alles was er braucht um Arnor zu vernichten. Er greift Rhudaur an. In Rhudaur haust Hwaldar, Anführer der dort herrschenden Hügelmenschen. Er kämpft gegen die Menschen von Arthedain, die Rhudaur beanspruchen. Und so wird er von ihnen gefangen genommen. Der Hexenkönig befreit ihn jedoch und Hwaldar schließt sich mit all seinen Hügelmenschen dem Hexenkönig an. Angmar greift mit den Gundabadorks und den Hügelmenschen Rhudaur an und zerstört die südliche und die nördliche errichtete Festungen von den Menschen aus Arthedain. Und nun gehört Rhudaur Angmar. Der Hexenkönig hat nun vor, Cardolan zu besetzen. Viele Angriffe werden jedoch zurückgeschlagen, da König Arveleg dank seinem Palantíri alle Listen des Hexenkönigs voraussehen kann. Arveleg haust in Amon Sul, dem großen Turm. Es zählt zwar nicht zu den größten Festungen Mittelerdes, jedoch ist diese Festung schwer einzunehmen, da die Macht des Palantirs mit elbischen Mallornbäumen gebündelt wird. Jeder einzelne Mallornbaum hat eine besondere Gabe. Und so lässt der Hexenkönig vorerst alle Mallornbäume zerstören, ehe er Amon Sul erobert. Der Turm wird mit Katapulten endgültig zerstört, jedoch kann Arveleg mit einigen mutigen Dúnedain fliehen, da er die Macht des Palantirs nutzt. Dies macht den Hexenkönig wütend und er beauftragt Morgomir, den Palantir zu holen. Seinen Truppen gelingt es auch, König Arveleg zu töten, doch vor seinem Tod hatte er jedoch den Palantir auf den Boden geworfen und in mehrere Teile zersplittert. Diese Teile wurden weit über das Gelände verstreut. Den Truppen Morgomirs gelang es vor den Dúnedain die Splitter zu bergen. Diese Splitter hatten eine enorme Macht. Morgomir erkannte dies und beauftragte damit, die Hexenmeister Angmars zum Hexenkönig zu rufen. Rhudaur wurde nun komplett vernichtet und unterstand nun Angmar. Amon Sul wurde zerstört. Es steht nichts mehr im Wege zwischen dem Hexenkönig und Cardolan. Er hatte einen finsteren Plan. Er sorgte dafür, dass Hwaldar auf die Hügelgräber der Dúnedain stieg und dort ihre Stätten entweihte. Dies duldeten die Bewohner Cardolans nicht und attackierten ihn. Hwaldar hatte nur wenige Soldaten bei sich, denn der Hexenkönig wollte, dass der König von Cardolan ebenfalls in den Kampf zog. Und dieser Plan ging auf. Hwaldar hatte zwar wenige Krieger um sich, jedoch einige Hexenmeister, die ihre dunklen Kräfte einsetzen und die Krieger Cardolans magisch schwächten und sie zum Beispiel in Grabunholde verwandelten. Nachdem der König von Cardolan eingetroffen war, kam der Hexenkönig und Rogash und der Hexenkönig selbst tötete den König von Cardolan. Nach dem Tod des Königs und den kompletten militärischen Streitkräften von Cardolan, unterstand das Land der Hügelgräbern nun dem Hexenkönig. Arnor hatte nur noch ein einziges Land, welches den Dúnedain unterstand: Arthedain mit der großen Festung von Fornost, der Festung, wo die Nachfahren Isildurs hausten. Der Hexenkönig glaubte sich noch nicht in der Lage, Fornost zu zerstören. Er wollte die Elben dazu verwenden, mit ihm in den Krieg zu ziehen, so wie Sauron es einst tat. Und so attackierte er die Festungen der Elben. Die Angriffe wurden jedes Mal zurückgeschlagen. Glorfindel und Elrond, zwei hohe Elbenfürsten, hatten vor, Angmar für immer zu vernichten. Und so attackierten diese mit einer Streitmacht der Elben, bestehend aus Lanzenträgern Bruchtals, Bogenschützen aus Harlindon und Schwertkämpfern aus Lorien, die große Festung Carn Dûm. Der Hexenkönig entzündete Leuchtfeuer und er sorgte dafür, dass Rogash mit seinen Krieger herbeieilte und Carn Dûm verteidigte. Die Festung erlitt schwere Schäden, jedoch konnten einige Elben, geführt von Glorfindel und Elrond, zurück zu ihrer Heimat. Der Hexenkönig wusste, dass dieser Schlag den Dúnedain eine Chance geben könnte, ihre Kräfte zu sammeln und Angmar zu zerstören. Infolgedessen schleifte der Hexenkönig Fornost und brach somit die Macht des ehemals großen Königreichs Arnor, das fortan nicht mehr bestand. Es gelang einem Heer aus Elben und Menschen, den Hexenkönig auf den Hügeln vor Fornost wenig später vernichtend zu schlagen, sodass Angmar seinerseits zerstört wurde und das Hexenreich endete. Der dunkle Fürst floh zurück zu seinem Meister Sauron und wartete auf dessen Rückkehr an die Macht.", "section_level": 2}, {"title": "Neuerungen.", "content": "Es gibt Helden und Einheiten die weder im Film oder im Buch erscheinen, sowie eine neue Armee: Angmar (Zuchtmeister mit Rhudaur-Speerschleuderern & -Axtschleuderern, Wolfsreitern und Gundabad-Kriegern, Schwarze Númenor & Schwarze Waldläufer, Hügel- & Schneetrolle, die Hexenmeister, Morgomir, der Hexenkönig, Karsh – der \"Flüsterer\", der Troll des Nordens – Rogash, Hwaldar Hügelthain \"Der Brigant\"). Außerdem neue Helden und Einheiten für die anderen Armeen. Im \"eigenen Helden\"-Modus hat der Spieler neue Waffen, Kleidung etc. und zwei neue Troll-Arten, im Ringkriegmodus und Gefecht steht Angmar als neue Partei zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Gemäß dem Guinness-Buch der Rekorde Gamer's Edition hat das Spiel mit dem Originalnamen \"The Lord of the Rings: The Battle for Middle-earth II: The Rise of the Witch-king\" den längsten Namen einer Computerspielerweiterung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde 2 ist ein Echtzeit-Strategiespiel von EA Los Angeles im Mittelerde-Universum des Autors J. R. R. Tolkien und der Nachfolger zu \"\". Das Spiel wurde am 2. März 2006 für Microsoft Windows und am 5. Juli 2006 für Xbox 360 veröffentlicht.", "tgt_summary": "是由艺电公司开发的即时战略游戏。游戏改编自托尔金的奇幻小说《魔戒》和《霍比特人》及其电影三部曲,是艺电2004年游戏《魔戒:中土大战》的续集。该游戏的Windows版本发布于2006年2月,Xbox 360版本发布于同年5月。继标准版之后,该公司又发行了一个包含幕后花絮以及游戏发展历程的珍藏版本。2010年Windows版本的网络服务器被关闭,2011年Xbox 360版的也相继关闭,但是Windows用户仍然可以使用VPN在线玩该游戏。", "id": 830745} {"src_title": "Gate: Jieitai Kano Chi nite, Kaku Tatakaeri", "tgt_title": "GATE 奇幻自衛隊", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eines Tages öffnet sich inmitten von Tokios belebtestem Einkaufsviertel Ginza ein „Tor“, aus dem eine Armee aus Monstern und antiken Soldaten hervorströmt und ein Massaker anrichtet, doch nach einem kurzen Moment der Überraschung kann diese von der japanischen Armee (SDF) und Polizei zurückgeschlagen werden. Es stellt sich heraus, dass die feindliche Armee aus einer anderen Welt stammt, in der zwar Magie existiert, die sonst aber vom kulturellen und technologischen Standpunkt weitestgehend dem Römischen Reich entspricht. Die japanische Regierung entsendet die SDF zur anderen Seite des Tores – die von ihr die \"Spezielle Region\" benannt wird –, um dort einen Brückenkopf zur Sicherung ihres Landes zu errichten und die Schuldigen an diesem Angriff zu Verhandlungen zu zwingen. Protagonist der Handlung ist Oberleutnant Yōji Itami, ein 33-jähriger zertifizierter Special Forces-Soldat, Otaku und Müßiggänger, dessen Lebenssinn er einzig in seinem Hobby sieht. Bei der Invasion von Ginza, wo er zufällig ein Doujinshi-Event besuchen wollte, bringt er eine große Anzahl von Zivilisten in Sicherheit und organisiert die ersten Verteidigungsbemühungen, weswegen er als Held gefeiert wird und eine Beförderung erhält. Auf der anderen Seite des Tors wird er auf Erkundungsmissionen geschickt, um mehr über die Welt und ihre Bewohner zu erfahren, und befreundet sich dabei mit der Hochelfe Tuka Luna Marceau ; der jungen Magierin Lelei La Lelena, die die japanische Sprache sehr rasch erlernt und daher als Übersetzerin und Vermittlerin zwischen den beiden Kulturen tätig wird; Rory Mercury, einer unsterblichen Halbgöttin und Apostelin des Todesgottes Emroy ; und mit der Dunkelelfe Yao Haa Dushi. Itami und sein Trupp beteiligen sich während ihres Aufenthalts in der Speziellen Region an diversen Friedensmissionen und humanitären Einsätzen und gewinnen dadurch allmählich das Vertrauen der Bevölkerung. Nachdem sie der imperialen Prinzessin Piña Co Lada im Kampf gegen eine Banditenhorde beigestanden haben und diese Zeugin der technischen Überlegenheit der japanischen Armee geworden ist, versucht die Prinzessin alles, um ihren Vater, Kaiser Molto Sol Augustus, dazu zu bewegen, Frieden mit der japanischen Regierung zu suchen. Jedoch werden die Friedensbemühungen durch feindselige Elemente bedroht: Die USA, Russland und China beneiden Japan um ihren freien Zutritt zu dieser neuen Welt, die für sie eine neue, unberührte Ressourcenquelle darstellt; und der älteste Sohn des Kaisers, der arrogante und geisteskranke Zorzal El Caesar, sucht Rache an den Japanern, nachdem Itami eine japanische Gefangene aus seinen Klauen befreit und ihn dabei schwer gedemütigt hat. Zorzal erhebt sich selbst zum Kaiser und schickt sich an, einen neuen Krieg gegen Japan anzuzetteln, welcher das Reich an den Rand der Vernichtung zu bringen droht. So sieht sich die SDF gezwungen, aktiv in die politischen Geschehnisse des Landes einzugreifen, um den Status quo und die Chance auf einen beidseitigen Frieden aufrechtzuerhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der frühere Soldat Takumi Yanai veröffentlichte den Roman ursprünglich unter dem Pseudonym Todoku Takusan () auf der Website \"Arcadia\", auf der Nutzer selbstgeschriebene Geschichten veröffentlichen können. Von April 2006 bis Juni 2009 entstanden so drei digitale Bände. 2010 wurde der Verlag AlphaPolis auf ihn aufmerksam und bot ihm an, den Roman professionell zu veröffentlichen. Die ersten beiden Bände unterscheiden sich dabei in ihrer gedruckten Form nur leicht von ihren Webfassungen, in dem die enthaltene politische Kritik entschärft wurde – vom Autor daher als „schwach giftige Fassung“ (, \"jakudokuban\") bezeichnet –, während der Abschlussband des Webromans neugeschrieben und auf drei gedruckte Bände ausgedehnt wurde. Von April 2010 bis Dezember 2011 erschienen somit fünf Bände bei AlphaPolis: Im Anschluss an diese Bände erscheint seit September 2012 eine Reihe von Nebengeschichten (\"gaiden\"), die nach Abschluss der Haupthandlung spielen: Die Coverillustrationen der fünf Hauptbände und \"gaiden\" stammen von Daisuke Izuka. Seit Dezember 2012 erscheint eine Neuausgabe als Light Novel, d. h. im Bunkoban-Format und mit Begleitillustrationen. Ein Band der Originalausgabe im JIS-B6-Papierformat entspricht damit zwei Bänden der Neuausgabe im kleineren DIN-A6-Format. Die Illustrationen dieser Ausgabe stammen von Kurojishi.", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "AlphaPolis ließ die Romanreihe auch von dem Zeichner Satoru Sao als Manga adaptieren. Der Manga erscheint als Webcomic seit Juli 2011 auf AlphaPolis’ Website. Diese Kapitel wurden auch in bisher 13 gedruckten Sammelbänden (Tankōbon) zusammengefasst: Bei AlphaPolis erscheinen zudem noch vier Spin-off Mangas:", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Im Dezember 2014 wurde die Adaption als Anime-Fernsehserie bekanntgegeben. Die Serie wird von A-1 Pictures unter der Regie von Takahiko Kyōgoku animiert, wobei das Character Design von Jun Nakai angepasst wurde. Die erste Staffel mit 12 Folgen lief vom 4. Juli bis 19. September 2015 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf Tokyo MX, sowie mit bis zu einer Woche Versatz auch auf TV Aichi, MBS, BS11 und AT-X. Die zweite Staffel, \"Enryū-hen\", folgte vom 9. Januar bis 26. März 2016 auf Tokyo MX, sowie mit Versatz auf den anderen Sendern. Crunchyroll streamt die Serie parallel zur japanischen Ausstrahlung mit deutschen und englischen Untertiteln in Europa (ausgenommen der französischsprachigen Gebiete), Nord- und Südamerika, dem Nahen Osten, Nordafrika, Südafrika, Australien und Neuseeland. Auf Blu-ray wird die Serie in den USA bei Sentai Filmworks erscheinen. Auf Deutsch erscheint die Serie ab Februar 2017 bei Anime House auf DVD und Blu-ray.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Filmmusik wurde von Yoshiaki Fujisawa komponiert. Die Vorspanntitel der ersten Staffel, \"Gate – Sora wa Akitsuki no Yō ni\" (GATE), und der zweiten Staffel, \"Gate II – Sekai o Koete\" (GATE II ), stammen von Kishida Kyōdan & The Akeboshi Rockets. Die Abspanntitel der ersten Staffel, \"Prism Communicate\" (, \"Purizumu Komyunikēto\"), und der zweiten Staffel, \"Itsudatte Communication\" (), werden von Hisako Kanemoto, Nao Tōyama, sowie Risa Taneda unter ihren jeweiligen Rollennamen gesungen.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Romanreihe war 2013 mit 170.000 verkauften Exemplaren auf Platz 26 der meistverkauften Light Novels und nur eine der wenigen eines Kleinverlags in dieser Liste. Verkaufte sich die Serie (Romane und Manga) bis Dezember 2014 etwa 1,5 Millionen Mal, so stieg dies nach Ankündigung der Anime-Verfilmung im Juni 2015 auf 2,4 Millionen Exemplare an. Auf Initiative von Takumi Yanai werben die Selbstverteidigungsstreitkräfte im Raum Tokio mit Plakaten zur Anime-Serie für neue Rekruten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gate: Jieitai Kano Chi nite, Kaku Tatakaeri (jap., \"Gēto: ~\", dt. „Tor: So kämpften die Selbstverteidigungsstreitkräfte an jenem Ort“) ist eine Romanreihe von Takumi Yanai. Das Werk wurde auch als Manga adaptiert, sowie seit Juli 2015 als Anime-Serie, die auch im deutschsprachigen Raum erscheint.", "tgt_summary": "《GATE 奇幻自卫队》(,中文直译为:门:自卫队在彼之地如此战斗)是由日本小说家柳内巧编写的奇幻小说。续作《GATE第二季:自卫队在彼之海如此战斗》()连载中。截至2018年4月全系列已售卖了445万本。", "id": 754451} {"src_title": "Lorenz von der Auferstehung", "tgt_title": "劳伦斯弟兄", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Herman wuchs in Hériménil bei Lunéville im Herzogtum Lothringen auf, das damals zum Heiligen Römischen Reich gehörte. Mit 18 Jahren hatte er eine spirituelle Erfahrung der Größe Gottes beim Betrachten eines entlaubten Baumes und der Vorstellung, dass dieser bald wieder belaubt, in Blüte und mit Früchten dastehen würde. Im Dreißigjährigen Krieg wurde er Soldat im Heer des lothringischen Herzogs, der erfolglos gegen die Franzosen und Schweden kämpfte. 1635 wurde er beim Angriff der Schweden auf Rambervillers schwer verletzt und trug eine Lähmung eines Beins davon. Er lebte zunächst als Eremit, dann als Diener eines Adligen. 1640 ersuchte er um Aufnahme als Laienbruder bei den Unbeschuhten Karmeliten an der Rue de Vaugirard in Paris (heute Institut Catholique de Paris) und erhielt den Ordensnamen \"Lorenz von der Auferstehung\". 1642 legte Bruder Lorenz die Profess ab. Sein Lebensmotiv war es, die beständige göttliche Gegenwart zu erspüren und zu erfahren. Bruder Lorenz wollte alle Tätigkeiten aus Liebe zu Gott verrichten und ihm zu Diensten sein. „Gott braucht nichts; Gott hat mich nur für sich geschaffen; ich werde alles für alles geben und so leben, als gäbe es nur Gott und mich; ich möchte nichts tun, was Gott missfällt, ich möchte, dass alles, was ich tue, Gott gefällt; darum werde ich alles, was ich zu tun habe, aus Liebe zu Gott machen.“ So verblassten Selbstzweifel, Unsicherheit und Leiden, die er auch kannte. Nach dem Noviziat erhielt er die Aufgabe als Koch für die etwa 100 Personen des Klosters. Diese Tätigkeit übte er 15 Jahre lang aus, obwohl er sie nicht sonderlich mochte. Deshalb betete er vor, während und nach der Arbeit. Ein Gebet lautete: „Mein Gott, da du bei mir bist und ich meinen Geist auf deine Anordnung hin äußeren Dingen zuwenden muss, bitte ich dich um die Gnade, während dieser Aufgabe bei dir bleiben zu können und dir Gesellschaft zu leisten, und damit alles zum Besten verläuft, mein Herr, arbeite bitte mit mir zusammen, nimm meine Arbeit an und akzeptiere all meine Zuneigung.“ 1657 wurde ihm wegen seines Beinleidens die Arbeit als Sandalenschuster zugewiesen. Er blieb aber weiter für den Einkauf des Weins zuständig, was mühsame Bootsreisen in die Auvergne und ins Burgund erforderte. 1691 starb Bruder Lorenz 77-jährig an einer Rippenfellentzündung.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Bereits 1692 erschien ohne Angabe des Verfassers ein Buch in Paris mit dem Titel: \"Spirituelle Richtlinien zum Nutzen frommer Seelen zur Erlangung der Gegenwart Gottes. Gesammelt nach einigen Manuskripten des Bruders Lorenz von der Auferstehung, Unbeschuhter Kamelit. Mit einem Abriss seines Lebens nebst einigen seiner Briefe.\" 1694 erschien ein zweites: \"Gebräuche und Gespräche des Bruder Lorenz von der Auferstehung, unbeschuhter Karmelit. Mit der Übung der Gegenwart Gottes, aus seinen Briefen zusammengefasst.\" 1699 und 1710 wurden diese Schriften in Niederlanden von Joseph de Beaufort, dem Generalvikar des Bischofs von Châlons-sur-Marne, herausgegeben, der Bruder Lorenz 25 Jahre im Kloster besucht und gekannt hatte. In Frankreich geriet er bald in Vergessenheit, durch Übersetzungen ins Englische wurde er unter angelsächsischen Protestanten bekannt. In Deutschland wurden die Gedanken von Bruder Lorenz anfänglich durch den reformierten Mystiker Gerhard Tersteegen verbreitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruder Lorenz von der Auferstehung, mit bürgerlichem Namen \"Nicolas Herman\" (\"Laurent de la Résurrection\"; * 1614 in Hériménil; † 12. Februar 1691 in Paris) war ein französischer Karmelit und Mystiker.", "tgt_summary": "劳伦斯弟兄(Brother Lawrence,1605年-1691年-2月12日),原名尼古拉·赫尔曼,出生在洛林地区,17世纪法国奥秘派基督徒。18岁信仰基督教,24岁时在巴黎加入加尔默罗会。", "id": 848140} {"src_title": "C. Robert Kehler", "tgt_title": "罗伯特·凯勒", "src_document": [{"title": "Ausbildung und Karriere.", "content": "Kehler wuchs in Pennsylvania auf, wo er die \"Shamokin Area High School\" in Coal Township besuchte und anschließend ein Studium an der Pennsylvania State University absolvierte, das er 1974 mit einem Bachelor in Pädagogik abschloss. Während seiner Zeit an der Universität durchlief er ein Ausbildungsprogramm des Reserve Officer Training Corps und trat im April 1975 der Air Force bei, wo er als Mitglied einer \"Missile Combat Crew\" für verschiedene Typen von Interkontinentalraketen verantwortlich und in diesem Bereich bis in die beginnenden 1980er-Jahre neben anderen Aufgaben auch als Ausbilder tätig war. Kehlers weitere Ausbildung umfasst unter anderem Masterabschlüsse in \"Public Administration\" (University of Oklahoma, 1987) und \"National Security and Strategic Studies\" (Naval War College, 1995).", "section_level": 1}, {"title": "Dienst im Generalsrang.", "content": "Im Juli 2000 wurde Kehler zum Brigadegeneral befördert und kommandierte von August desselben Jahres an den \"21st Space Wing\" auf der Peterson Air Force Base, Colorado, bevor er im Mai 2002 als \"Director, National Security Space Integration\" in den Stab des stellvertretenden Secretary of the Air Force nach Washington, D.C. versetzt wurde, wo er bis Mai 2005 Dienst tat, von August 2003 an im Range eines Generalmajors. Im Anschluss folgte eine Verwendung beim USSTRATCOM, wo er unter Beförderung zum Generalleutnant von Mai 2005 an als Stellvertreter des damaligen Oberbefehlshabers General James Cartwright diente. Als dieser im August 2007 den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden des Vereinigten Generalstabs antrat, leitete Kehler das USSTRATCOM für rund zwei Monate übergangsweise, übergab das Kommando dann aber an Kevin Chilton, der zuvor das AFSPC befehligt hatte. Kehler selbst war bereits im Juli für die Nachfolge von Chilton als Befehlshaber des AFSPC nominiert worden und übernahm diesen Posten unter Beförderung zum General schließlich im Oktober. Am 28. Juni 2011 übernahm Kehler den Oberbefehl über das USSTRATCOM, wo er wiederum Kevin Chilton nachfolgte, der seinerseits in den Ruhestand trat. Das Kommando über das AFSPC hatte Kehler kurz zuvor an William Shelton abgegeben. Zum 1. Januar 2014 schied Kehler aus dem aktiven Dienst aus, sein Nachfolger am USSTRATCOM wurde Admiral Cecil D. Haney.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Auswahl der Dekorationen, sortiert in Anlehnung an die Order of Precedence of Military Awards:", "section_level": 1}], "src_summary": "Claude Robert \"Bob\" Kehler (* 7. April 1952 in Danville, Pennsylvania) ist ein ehemaliger General der United States Air Force (USAF). Kehler war vom 28. Januar 2011 bis zum 15. November 2013 Oberbefehlshaber des U.S. Strategic Command (USSTRATCOM), einem teilstreitkraftübergreifenden Funktionalkommando der Streitkräfte der Vereinigten Staaten mit Sitz auf der Offutt Air Force Base, Nebraska. Zuvor kommandierte er zwischen Oktober 2007 und Januar 2011 als Befehlshaber des Air Force Space Command (AFSPC) eines der Hauptkommandos der USAF.", "tgt_summary": "罗伯特·凯勒上将全称克劳德·罗伯特·凯勒(英语:C. Robert Kehler,1952年-4月7日),昵称鲍勃(Bob),美国空军退役上将,2013年11月15日前任美国战略司令部司令。之前,与2007年10月12日至2011年1月5日担任美国空军空间司令部司令,负责美国空军空间和导弹系统的发展、采办和作战,负责督导美国空间监视网、导弹预警和航天发射系统,还包括美国洲际弹道导弹战备系统,他领导着近4万名专业人员为北美防空防天司令部和战略司令部提供作战力量。当前,凯勒上将担负着空间、赛博等战略领域的计划和作战使命。", "id": 1921202} {"src_title": "Finanztechnologie", "tgt_title": "金融科技", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Finanztechnologie bzw. Fintech ist eine neue Finanzindustrie, die Technologie verwendet, um finanzielle Aktivitäten zu verbessern. Diese unterscheiden sich mindestens in fünf Gestaltungsbereichen. Ein erster betrifft mit der Banken- und der Versicherungsindustrie die unterschiedlichen Sektoren der Finanzindustrie. Ein zweiter betrifft den fachlichen Anwendungsbereich, wobei sich die meisten FinTech Start-up-Unternehmen häufig auf einen der Bereiche Zahlen, Absichern, Anlegen, Vorsorgen, Finanzieren oder Beraten konzentrieren. Beispiele sind etwa mobile Bezahllösungen oder Social Trading-Lösungen für den Anlagebereich. Ein dritter Bereich betrifft das adressierte Kundensegment. Beispiele sind Anwendungen für den Peer-to-Peer-Kredit im Retail Banking oder elektronische Marktplätze für Unternehmensfinanzierungen für das Corporate Banking. Eine vierte Unterscheidung betrifft die Interaktionsform, bei welcher etwa Community-Banking Ansätze für den C2C-Bereich oder Online Portfolio Management-Systeme im B2C-Bereich anzutreffen sind. Fünftens unterscheiden sich die Ansätze hinsichtlich ihrer Positionierung gegenüber Finanzdienstleistern. Eine erste Form sind von Banken oder Versicherungen selbst angebotenen Lösungen wie etwa Personal Finance Management-Systeme, während ein zweiter Typ auf kooperative oder konkurrierende Angebote gegenüber Banken oder Versicherungen fokussiert.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele und Potenziale.", "content": "Finanztechnologie wird meist von Start-up-Unternehmen und jungen Unternehmen angewandt. Diese versuchen, etablierten Wettbewerbern wie beispielsweise Banken Marktanteile abzunehmen. Hierbei streben die neuen Anbieter (z. B. Revolut oder N26) typischerweise an, ihr Geschäft ohne Banklizenz betreiben zu können, da die hohen Anforderungen der Bankenregulierung eine deutliche Markteintrittshürde darstellen. Den Verbrauchern wird ermöglicht, ohne Mittelsmann direkt über das Internet beispielsweise Geld anzulegen, einen Kredit aufzunehmen, Bezahlvorgänge abzuschließen oder eine Finanzberatung \"(vgl. Robo-Advisory)\" in Anspruch zu nehmen. Begünstigt werden Fintechs von Entwicklungen im Bereich Big Data und Cloud-Computing, sowie der rasanten Verbreitung von Smartphones, Laptops und Tablets in Verbindung mit nahezu ständigem Zugriff auf das Internet. So ist es auch jungen und kleinen Unternehmen möglich, etablierte Unternehmen zu attackieren, oder eine Nische im Markt zu besetzen. Finanztechnologie wird seit dem Aufkommen des Internets als eine potenziell disruptive Technologie beschrieben, die bestehende Dienstleistungen nahezu vollständig ersetzen könnte. Die Marktanteile der Finanztechnologie-Unternehmen am Gesamtmarkt liegen aber teilweise noch im Promille-Bereich. Gemäß Helmut Ettl, Chef der österreichischen Finanzmarktaufsicht, ist die Digitale Revolution dabei ein Strukturschock für den gesamten Finanzsektor. Das bezieht sich einerseits auf technologische Innovationen, virtuelle Währungen, Crowdfunding, Finanzinnovationen, Geschäftsmodelle und das Kundenverhalten und andererseits auf das veränderte globale Wettbewerbsumfeld und die teilweise nachhinkende regulatorische Erfassung der Vorgänge zum Schutz der Verbraucher. Da die Regeln zur Bankenregulierung auch dem Verbraucherschutz dienen, wird in der Öffentlichkeit ein Unterlaufen dieser Verbraucherschutzvorschriften durch Finanztechnologie diskutiert. Es bestehe das Risiko, dass Anleger zu hohe Risiken tragen, die Kreditnehmer Wucherzinsen zahlen.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptbereiche.", "content": "Die Finanztechnologie wurde zur Automatisierung von Versicherungen, Handel und Risikomanagement eingesetzt. Die Dienste können von verschiedenen unabhängigen Anbietern stammen, einschließlich mindestens einer lizenzierten Bank oder eines Versicherers. Die Zusammenschaltung wird durch offene APIs und Open Banking ermöglicht und durch Vorschriften wie die europäische Zahlungsdiensterichtlinie unterstützt. Beim Handel an den Kapitalmärkten erleichtern innovative elektronische Handelsplattformen den Handel Online und in Echtzeit. Über soziale Handelsnetzwerke können Anleger das Handelsverhalten ihrer Kollegen und erfahrener Händler beobachten und ihre Investmentstrategien an Devisen- und Kapitalmärkten verfolgen. Die Plattformen erfordern wenig oder kein Wissen über die Finanzmärkte und wurden vom World Economic Forum als Störer beschrieben, die \"eine kostengünstige, hoch entwickelte Alternative zu traditionellen Vermögensverwaltern\" darstellen. Robo-Advisor sind eine Art von automatisierten Finanzberatern, die eine online Finanzberatung oder Anlageverwaltung mit mäßigen bis minimalen Eingriffen durch den Menschen anbieten. Sie bieten digitale Finanzberatung auf der Grundlage mathematischer Regeln oder Algorithmen und können somit eine preiswerte Alternative für menschliche Berater darstellen. Die weltweiten Investitionen in Finanztechnologie stiegen um mehr als 2.200 % von 930 Millionen US-Dollar im Jahr 2008 auf über 22 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015. Laut dem Amt des Bürgermeisters von London ist die aufstrebende Finanztechnologie-Branche in London in den letzten Jahren stark gewachsen. Vierzig Prozent der Arbeitskräfte der Stadt London sind in Finanz- und Technologie-Dienstleistungen tätig. In Europa wurden im Jahr 2014 1,5 Milliarden US-Dollar in Finanztechnologie-Unternehmen investiert, wobei in London ansässige Unternehmen 539 Millionen US-Dollar, die in Amsterdam ansässigen Unternehmen 306 Millionen US-Dollar und die in Stockholm ansässigen Unternehmen 266 Millionen US-Dollar investierten. Stockholm ist, nach London, die zweit-kapitalkräftigste Stadt in Europa in den letzten 10 Jahren. Die FinTech-Geschäfte in Europa erreichten ein Fünf-Viertel-Hoch und stiegen von 37 im vierten Quartal 2015 auf 47 im ersten Quartal 2016. Litauen entwickelt sich seit dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zu einem nordeuropäischen Drehkreuz für Finanztechnologie-Unternehmen. Laut Statistik hat Litauen seit 2016 51 FinTech-Lizenzen erteilt, davon 32 im letzten Jahr. Im asiatisch-pazifischen Raum wird im April 2015 in Sydney ein neuer Finanztechnologie-Hub eröffnet. Laut KPMG schafft Sydneys Finanzdienstleistungssektor im Jahr 2017 9 Prozent des nationalen BIP und ist größer als der Finanzdienstleistungssektor in Hongkong oder Singapur. Im Jahr 2015 wurde in Hongkong ein Innovationslabor für Finanztechnologie gegründet. Im Jahr 2015 startete die Monetary Authority of Singapore eine Initiative mit dem Namen Fintech and Information Group, um Start-ups aus der ganzen Welt anzuziehen. Es versprach, in den nächsten fünf Jahren 225 Millionen US-Dollar im Fintech-Sektor auszugeben.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Im Jahr 2012 wurden weltweit schon elf Milliarden Britische Pfund in Fintech-Unternehmen investiert. Allein drei Milliarden Pfund flossen dabei an Unternehmen aus Großbritannien, die somit 30 % der Gesamtinvestitionen auf sich vereinen konnten. Zu den bekanntesten britischen Fintech-Unternehmen zählen Crowdlending-Pionier Zopa und Microfinance-Anbieter Wonga. Großbritannien zählt damit zu den Vorreitern der Entwicklung und beherbergt zudem rund die Hälfte der im Jahr 2014 laut „FinTech 50“-Rangliste vielversprechendsten europäischen Unternehmen in diesem Wirtschaftssegment. Weltweit führend sind allerdings die USA mit einem Anteil von 60 %, Deutschland kommt lediglich auf einen Anteil von 0,6 % aller Investitionen. Durch diese Entwicklungen geraten Banken unter Druck.", "section_level": 1}, {"title": "Fintech in Deutschland.", "content": "In Deutschland haben sich bis 2016 über 340 aktive Finanztechnologie-Unternehmen etabliert. Innerhalb Europas liegt der deutsche FinTech-Markt nach Großbritannien auf dem zweiten Platz. Auch im globalen Vergleich hat Deutschland in den letzten Jahren zunehmend aufgeholt. Regionaler Schwerpunkt liegt vor allem in Berlin, danach folgen München und Frankfurt am Main. Zu den Finanztechnologie-Unternehmen zählen die Mobile-Payment-Anbieter Payleven, das Mikrofinanzinstitut Kreditech, die Crowdlending-Plattform Auxmoney und die Direktbank Fidor Bank. Risikokapital sammelten bislang vor allem die Raisin GmbH mit WeltSparen (60 Millionen Euro), Payleven (10 Millionen Euro), Online-Payment-Anbieter Paymill (14 Millionen Euro) und Auxmoney (12 Millionen Euro) ein. 2010 startete der erste Kurzzeitkreditanbieter Vexcash sein Geschäftsmodell in Deutschland. Rocket Internet gründet seit 2013 in Deutschland ansässige, aber international agierende Fintech-Startups wie Lendico und Zencap. Der Anbieter Barzahlen ermöglicht seit 2013 das Bezahlen von Rechnungen und seit 2017 das Abheben von Bargeld in Einzelhandelsgeschäften. Seit 2019 ist N26 das wertvollste deutsche Finanz-Start-up mit einer Unternehmensbewertung von 2,3 Milliarden Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Fintech in der Schweiz.", "content": "Auch in der Schweiz gibt es eine Fintech-Bewegung, an der sich unter anderem die Finance-2.0-Initiative und die Vereinigung Swiss Finance Startups beteiligen. Im März 2016 gründete sich der Schweizer Fintech-Verband. Im Bereich Finanztechnologie etablieren sich in der Schweiz zu dem Start-up-Unternehmen, die insbesondere die Datensicherheit in der Schweiz als Qualitätsmerkmal nutzen. Stand April 2018 existieren in der Schweiz 224 Schweizer Fintech Unternehmen. Diese werden in 7 Hauptkategorien aufgeteilt: Investing und Asset Management, Market Information und Advisory Portale, Payment Anbieter, Crowdfunding und weitere alternative Finanzierungsanbieter, Crypto und Blockchain-Anwendungen, Versicherungen, Daten-Management und Analyse sowie andere. Zu den bekanntesten Schweizer Fintech-Startups gehören Advanon, Loanboox, Lykke, MoneyPark, Proxeus und Sonect. Im Mai 2019 wurde bekannt, dass SIX beabsichtigt noch 2019 einen Open-Banking-Hub für Firmenkunden anzubieten. Unter anderem werden die beiden Buchhaltungssoftware-Anbieter Abacus und Klara den Hub nutzen. UBS, Credit Suisse, Zürcher Kantonalbank, Valiant sowie die Raiffeisen-Gruppe machen beim Projekt mit. Im August 2019 wurde Numbrs zum Ersten Unicorn der Schweiz.", "section_level": 2}, {"title": "Fintech in Österreich.", "content": "In Österreich wurden Fintech-Startups gegründet, die sich vor allem auf drei Bereiche konzentrieren. Anbieter wie Fonmoney, Wallegro, Bluecode und K-Wallet fokussieren sich darauf, mobiles Bezahlen und Geldüberweisungen mit dem Smartphone zu erleichtern. Auf das Thema Finanzprodukte und Crowdinvesting setzen unter anderen Finnest, Conda und Wikifolio. Der dritte Entwicklungsstrang geht in Richtung Vergleich zwischen Banken. Anbieter wie finpoint.at versuchen, für Unternehmen die Suche nach Fremdfinanzierung zu erleichtern. baningo.com bietet eine Plattform, auf der Banken ihre Berater online stellen. Sowohl Privat- als auch Geschäftskunden können diese kontaktieren. finanzbuddy.at verfolgt einen ähnlichen Ansatz, legt den Schwerpunkt aber auf die Bewertung von selbstständigen Vermögens- und Finanzberatern. Zur Unterstützung von Neugründern haben sich in Österreich, sowohl für Fintechs als auch für Startups aus anderen Branchen, private und öffentliche Initiativen gebildet. Die Wirtschaftskammer stellt über gründerservice.at Informationen und Beratung für Startups in der Anfangsphase bereit. StartupLeitner bietet für junge Unternehmen Unterstützung in rechtlichen, kaufmännischen und strategischen Fragen. Als Plattform zur Vernetzung in der österreichischen Startup-Szene und zur Interessensvertretung entstand AustrianStartup.", "section_level": 2}], "src_summary": "Finanztechnologie (, verkürzt zu Fintech bzw. \"FinTech\") ist ein Sammelbegriff für technologisch weiterentwickelte Finanzinnovationen, die in neuen Finanzinstrumenten, -dienstleistungen oder -intermediären resultieren. Im engeren Sinne wird der Begriff \"Fintech\" häufig mit den Unternehmen gleichgesetzt, die digitale bzw. technologische Finanzinnovationen anbieten.", "tgt_summary": "金融科技(英语:Financial technology,简称英语:FinTech),是指一群企业运用科技手段使得金融服务变得更有效率,因而形成的一种经济产业。这些金融科技公司通常在新创立时的目标就是想要瓦解眼前那些不够科技化的大型金融企业和体系。 即使在世界上最先进的数字经济体之一的美国,这种金融服务变化的演变仍处于早期阶段。", "id": 257529} {"src_title": "Hearts of Iron III", "tgt_title": "钢铁雄心III", "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "\"Hearts of Iron III\" ist ein im Zweiten Weltkrieg angesiedeltes Globalstrategiespiel. Der Spieler übernimmt die Kontrolle über eine von über hundert Nationen und führt diese durch die Zeit des Krieges. Dabei steht ihm die Möglichkeit offen, sich einer der drei Fraktionen, Achse, Alliierte oder Komintern, anzuschließen. Allerdings kann dieser auch neutral bleiben. Eigene Fraktionen aufzubauen ist nicht möglich, allerdings kann man sich mit anderen Staaten direkt verbünden. Das Spielgeschehen findet ausschließlich auf einer zweidimensionalen Weltkarte statt. Diese ist unterteilt in ungefähr 15.000 Provinzen, die den verschiedenen Nationen zugeordnet sind. In jeder Provinz, die zum eigenen Land gehört, kann der Spieler Gebäude und Infrastruktur errichten sowie Truppen stationieren. Bei dem Regieren der eigenen Nation besitzt der Spieler zahlreiche Möglichkeiten. Er kann Einfluss nehmen auf die Wirtschaft, die Innenpolitik, die Außenpolitik, die Truppenführung, die Forschung und den Geheimdienst. Diese Aufgaben können auch teilweise oder ganz an den Computer delegiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kampagne.", "content": "Die Kampagne besteht aus verschiedenen Szenarien, die bedeutende Stadien des Zweiten Weltkriegs darstellen. Sie unterscheiden sich voneinander in erster Linie durch das Startjahr. Die frühste Kampagne beginnt im Jahr 1936. Der Spielverlauf ist relativ ungebunden. Durch einige historische Ereignisse wird ein grober historischer Verlauf nachgeahmt. Zu den Ereignissen zählen beispielsweise die Wiener Schiedssprüche oder das Unternehmen Otto.", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Die Außenpolitik gliedert sich in zwei Teile, den Handel und die Steuerung der internationalen Beziehungen. Der Handel dient dem Beschaffen notwendiger Ressourcen. Die internationalen Beziehungen sind entscheidend für die Zukunft des eigenen Landes. Enge Beziehungen mit einer der drei Fraktionen machen es sehr wahrscheinlich, dass man in den Krieg mit hineingezogen wird. Dem Spieler stehen zahlreiche außenpolitische Entscheidungsmöglichkeiten zur Verfügung. Er kann Handelsabkommen schließen, Defensiv- und Offensivbündnisse begründen, Nationen den Krieg erklären oder sich einem der drei Blöcke annähern.", "section_level": 2}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "Zentrales Element bei der Innenpolitik ist die Förderung der Industrie und der Infrastruktur. Die Leistungsfähigkeit der Industrie entscheidet darüber, wie viele Truppen, Vorräte oder Befestigungen gebaut werden können. Verwaltet wird das Land mithilfe eines Regierungskabinetts, das aus zwölf Politikern mit verschiedenen Funktionen, etwa Staatschef, Regierungschef oder Wirtschaftsminister, besteht. Die Politiker sind allesamt historische Figuren, so steht die USA z. B. unter der Führung von Präsident Roosevelt, während das Deutsche Reich von Adolf Hitler regiert wird. Jeder Politiker des Kabinetts besitzt verschiedene Modifikatoren, mancher Wirtschaftsminister erhöht z. B. die Zahl der verfügbaren Industriekapazitäts-Punkte. Ähnlich verhält es sich mit dem aktuellen politischen System des Spielers. Im Spiel sind verschiedene Regierungsformen wie der Faschismus, der Nationalsozialismus, die Sozialdemokratie oder die konstitutionelle Monarchie. Diese wirken sich auf die Innen- und Außenpolitik aus. So erhöht z. B. ein demokratisches System die Zufriedenheit der Bevölkerung in Friedenszeiten und verbessert die Beziehung zu den Alliierten. Faschistische Systeme und Militärdiktaturen sind hingegen in der Lage, effektiver gegen Spione vorzugehen. Die Wirtschaftskraft eines Landes wird bestimmt durch die Leistungsfähigkeit der Industrie, die mit Punkten angegeben wird und als \"Industriekapazität \"bezeichnet wird. Für das Funktionieren der Industrie werden Ressourcen wie Metall oder Öl benötigt. Diese werden in Regionen, die entsprechende Vorkommen besitzen automatisch abgebaut. Die Industrie dient in erster Linie zur Produktion und Versorgung von Truppen.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsführung.", "content": "Die Kriegsführung erfolgt auf der zweidimensionalen Weltkarte. In den eigenen Provinzen platziert der Spieler seine Truppenverbände. Es stehen eine Vielzahl von Truppen zur Verfügung, die sich an zeitgenössischen Militäreinheiten orientieren. Dazu zählen Infanterieverbände, Panzer oder Milizsoldaten. Wenn im Kriegsfall eigene Truppen auf gegnerische Truppen treffen, kommt es zum Kampf. Dieser wird automatisch berechnet anhand verschiedener Parameter wie Art der mitgeführten Truppen, Mannstärke, Gelände und Wetter. Eine Nation gilt als besiegt, wenn ein gewisser Anteil an Schlüsselstädten vom Gegner besetzt wurde. Der Sieger besitzt dann die Möglichkeit, entweder die Nation zu annektieren oder eine Marionettenregierung einzusetzen. Bei einer Annexion stehen dem Spieler alle Ressourcen des unterworfenen Landes zur Verfügung, allerdings können sich Partisanen gegen den Besatzer formieren. Bei Marionetten besteht diese Gefahr nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Nationen.", "content": "In \"Hearts of Iron\" sind mehr als 100 Länder vertreten, die alle vom Spieler gespielt werden können. Im Verlauf des Spiels treten die meisten dieser Nation einem der drei großen Machtblöcke, Achse, Alliierte oder Komintern bei. In diesen Blöcken sind zunächst nur wenige Nationen vertreten, so bestehen z. B. die Achsenmächte anfänglich nur aus dem Deutschen Reich. Die Nationen im Spiel repräsentieren beinahe alle realen Nationen, die zur Zeit des Zweiten Weltkriegs existierten. Ausgelassen sind lediglich Kleinststaaten wie San Marino, Andorra oder der Vatikan. Dafür sind einige Nationen vorhanden, die damals noch nicht gegründet waren, beispielsweise Israel oder Ägypten. Sie können am Spiel teilnehmen, wenn sie von ihrer beherrschenden Macht in die Unabhängigkeit entlassen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "\"Hearts of Iron III\" wurde erstmals auf der Leipziger Messe Games Convention im August 2008 vom Paradox Interactive angekündigt. Als leitender Entwickler fungierte Johan Andersson, der bereits an \"Europa Universalis\" mitwirkte. Eine der ersten beschriebenen Neuerungen war die neue Karte, die deutlich über 10.000 Provinzen umfassen solle. Zu diesem Zeitpunkt war der Titel bereits laut Angaben von Paradox seit etwa vier Monaten in Entwicklung und würde voraussichtlich im dritten oder vierten Quartal 2009 erscheinen. Anfang 2009 stellte Paradox das Spiel bei einer Vorstellung mehrerer Neuheiten in Stockholm vor, darunter eine Erweiterung für \"Mount & Blade\", \"Majesty 2\" und \"Hearts of Iron III. \"Im Fokus der Präsentation standen die Fähigkeit der künstlichen Intelligenz, Aufgaben des Spielers zu übernehmen, sowie Detailverbesserungen gegenüber dem Vorgänger. Im März wurde das Spiel für die Game Developers Conference angekündigt. Zu diesem Zeitpunkt befand es sich im Beta-Stadium. Die Entwickler bestätigten nach umfangreichen Betatests, dass das Spiel 2009 erscheinen werde. Vorher solle eine fast fertige Version auf der Spielemesse E3 in Los Angeles präsentiert werden. Gegenüber dem Vorgänger wurde die Anzahl der zu erobernden Land- und Meeresgebiete deutlich vergrößert. Ebenfalls wurde die Zahl an Staaten deutlich erhöht. Eine neue Option für Staaten ist, im Falle einer militärischen Niederlage eine Exilregierung zu bilden.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Am 27. Juli kündigte Paradox an, dass das Spiel Gold-Status erreicht habe und die Arbeiten damit abgeschlossen seien. Schließlich wurde \"Hearts of Iron\" am 11. August 2009 erstmals in Nordamerika veröffentlicht. Am 28. August erschien es auch in Europa. Bei der deutschen Version wurden aus Zensurgründen Bilder von hochrangigen deutschen Politikern, etwa Adolf Hitler oder Hermann Göring, entfernt und deren Namen durch Fantasienamen ersetzt. Darüber hinaus wurde die historische Flagge durch die Flagge des deutschen Kaiserreichs ersetzt. Auf das Spiel folgten drei Erweiterungen. Im Juni 2010 wurde \"Hearts of Iron III: Semper Fi\" herausgegeben. Im Juni 2011 folgte \"For the Motherland\". Mit \"Their Finest Hour\" im September 2012 erschien das letzte Paket. Ende November 2011 erschien die \"Hearts of Iron III: Collection\", welche \"Hearts of Iron III\", \"Hearts of Iron III: Semper Fi \" und \"Hearts of Iron III: For the Motherland\", sowie 9 Sprite Packs enthält.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Hearts of Iron III\" erhielt nach der Veröffentlichung zunächst eher negative Bewertungen, da das Spiel viele Programmierfehler aufwies.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hearts of Iron III ist ein 2009 erschienenes Globalstrategiespiel und der dritte Teil der \"Hearts of Iron\"-Reihe. Es wurde wie die Vorgänger vom schwedischen Unternehmen Paradox Interactive entwickelt und veröffentlicht.", "tgt_summary": "《钢铁雄心III》是著名的二战模拟游戏钢铁雄心系列的第三作。其制作方Paradox Development Studio于2008年8月20日宣布推出这款游戏。并率先于2009年8月7日在北美地区发售。", "id": 1916919} {"src_title": "Tasha Reign", "tgt_title": "塔莎·芮格", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestart.", "content": "Reign ist wie Jesse Jane und Tory Lane ein ehemaliges Hooters-Girl. Sie begann ihre Karriere als professionelle Stripperin im Jahr 2008, als sie in einem Club namens \"Silver Reign\" auftritt und von dem sie auch ihren Künstlernamen ableitete. Neben ihrer Karriere vor der Kamera ist sie als Studentin in Frauenforschung an der UCLA eingeschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Modeling und Filme.", "content": "Während ihrer Zeit als Studentin an der UCLA, wurde Reign vom Playboy Magazin für die 2010 Ausgabe \"Girls of the Pac-10\" gecastet. Sie war neben mehreren Fotostrecken im Playboy auch Centerfoldmodel in der April 2011 Ausgabe des Magazins Penthouse und war im folgenden Monat \"Penthouse Pet of the Month.\" Im Februar 2013 war sie auf dem Cover von OC Weekly zu sehen, einem Tochtermagazin von The Village Voice. Im Erotikfilm \"Obsession\" von Regisseur Kent Sawyer spielte sie als Monique mit. Ebenfalls war sie in einer kleinen Nebenrolle als Escort-Dame im Actionfilm \"Blood of Redemption\" und im Erotikfilm Strippers from Another World von Dean McKendrick zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Hardcorebranche.", "content": "Nachdem sie bei der Agentur LA Direct Models unterschrieben hatte, drehte sie ihren ersten Film im Jahr 2010 im Alter von 21 Jahren, eine Lesbenszene für das Label Lethal Hardcore. Zu ihren Filmen zählen neben einigen Filmen des Lesbo-Genre (z. B. Water Guns, Molly’s Life 13, Kittens & Cougars 5 und Party Of Three 3) auch Pornoparodien wie beispielsweise \"\" und \"\"Zorro XXX: A Pleasure Dynasty Parody\".\" Sie ist auch mit Szenen in Teilen der Serien Big Tits at School 13, Big Wet Tits 12 und Blow Me Sandwich 15 zu sehen. Zudem drehte sie für das renommierte Studio Digital Playground und ist beispielsweise in den Spielfilmen \"Code of Honor\" und \"Stripper Pole\" zu sehen. Sie hat auch für Studios wie Wicked Pictures (u. a. der Film A Love Story), Jules Jordan Video, Pure Play Media gearbeitet. Zudem drehte sie Szenen für die Websites Brazzers und Reality Kings. Im Jahr 2013 spielt sie für Digital Playground die Hauptrolle in \"Swans Of L.A. - Season One\", u. a. mit Mia Malkova und Dani Daniels. Sie gründete im Jahr 2012 ihr eigenes Produktionsstudio \"Reign Productions\" und hat bisher folgende Filme veröffentlicht, in denen sie auch selbst mitspielt: \"Girly Girls Like It Rough\" (2012, u. a. mit James Deen), \"Tasha Reign Is Sexy!\" (2012, u. a. mit Christie Stevens), \"Streaker Girls\" (2013, u. a. mit Capri Anderson), \"Some Like It Kinky\" (2013), \"Slumber Party Cupcake Sluts\" (2013, u. a. mit Lexi Swallow), \"Reign Over Me\" (2013) und \"Pony Tales\" (2014, mit Cameron Dee, Rikki Six, Jessa Rhodes). Im April 2013 zeigte sie im Film \"Sacred Holes\" von Brazzers ihre erste Anal-Szene. Dort folgten \"The Plaything\" und \"Cinderella Meets Her Pricks Charming\". 2014 veröffentlichte sie den Film \"Deep Inside Tasha\" des Regisseurs B. Skow, in dem sie mit Taylor Vixen, James Deen und Peter North zu sehen ist. Ebenfalls 2014 erschien der Film \"Daddy’s Little Groupies\" des Regisseurs Barrett Blade, in dem sie neben Romi Rain, Jessa Rhodes, Steven St. Croix und Summer Brielle spielt. Im gleichen Jahr ist Reign in dem vom Studio Digital Playground produzierten Pornospielfilm \"Paradise City\" in einer Lesbenorgie zusammen mit Carmen Caliente, Kenna James und Samantha Rone zu sehen. Im Jahr 2015 drehte sie Szenen in Tonight’s Girlfriend 44 von Naughty America, \"Girls With Huge Boobs\" von James Deen, \"Blonde’s First Butt (Girlsway)\" von Girlfriends Films, \"Party Of Three 14\" von Bang Bros, \"My Friend's Hot Girl 16\" und \"Diary of a Nanny 6\" von Naughty America sowie \"Sexual Education\" und \"Office Booty\" von Brazzers, \"Fantasies Come True 5 (Pure Passion)\" und \"Naughty Athletics 20\" sowie eine Szene in \"Threesome Fantasies Fulfilled 5 (Pure Passion)\" mit Danny Mountain und Taylor Whyte. Zudem war sie der Coverstar für \"My Wife’s Hot Friend 25\". 2016 drehte sie eine Szene für Tug Jobs 43. Im Februar 2016 veröffentlicht das Studio Elegant Angel den Film \"Hard Reign\", ein Showcase-Werk für Reign, in dem sie in allen vier Szenen zu sehen ist und in dem sie ihre erste Interracial-Szene mit Jovan Jordan hat. Weiterhin drehte sie 2016 eine Szene mit Lexi Belle für \"Texas Hoedown\" der Regisseurin Alexis Texas, eine Szene für \"My Wife’s Hot Friend 31\" von Naughty America sowie eine Lesben-Szene mit Alix Lynx für \"What’s My Specialty\" und eine Szene für \"I Have a Wife 38\". Auch 2017 drehte sie mit Texas in ihrem Film \"Alexis Loves Girls\". Im selben Jahr ist sie in einer Szene des Films Big Wet Interracial Tits 2 zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeit als Autorin.", "content": "Im März 2012 begann sie für das Indie-Rock-Magazin \"Rock Confidential\" als Musikkritikerin zu schreiben, als \"The World’s Hottest Music Critic\". Im April 2013 verkündete OC Weekly, dass Reign als Kolumnistin beginnen würde. Der erste Artikel handelte von einem Kommentar zu Los Angeles County’s Measure B. Im Februar 2014 begann sie als Kolumnistin für die Huffington Post zu schreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Auftritte in Öffentlichkeit und Medien.", "content": "Zu ihrer High-School-Zeit wurde sie für die dritte Staffel der MTV Reality TV-Serie Laguna Beach gecastet, unter ihrem bürgerlichen Namen, Rachel. Während eines Urlaubs im Mai 2012 in Monaco zusammen mit der Kollegin Brooklyn Lee, traf Reign den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton. Ein Foto mit den beiden Pornodarstellerinnen und Clinton fand weite Verbreitung im Internet. Reign erklärte zum Foto, das sie ein großer Fan Clintons sei und nicht andersherum. Reign trat in der Filmdokumentation \"Twilight of the Porn Stars\" des Regisseurs Louis Theroux für die BBC auf. Reign teilte der britischen Zeitung Sunday Sport mit, dass die Dokumentation ein negatives Bild der Branche zeichnet, welche sie liebe. Zum Forum \"Porn, Prostitution, and Censorship: The Politics of Empowerment\" im Februar 2014 an der UCLA war sie gemeinsam mit Jessica Drake sowie Adella Curry, Professor Christopher Mott und Jennifer Moorman als Teilnehmerin eingeladen, um verschiedene akademische Ansichten zu Pornographie zu diskutieren.", "section_level": 1}, {"title": "Nominierungen und Auszeichnungen.", "content": "Im Mai 2011 wurde Reign als Penthouse Pet of the Month ausgezeichnet. Sie wurde im Jahr 2013 als \"Crossover Star of the Year\" bei den AVN Awards und als \"Movie Entertainer of the Year\" bei den Exotic Dancer Awards nominiert. 2014 wurde sie für die XBIZ Awards als \"Female Performer of the Year\" nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tasha Reign (* 15. Januar 1989 in Kalifornien als \"Rachel Swimmer\") ist eine US-amerikanische Pornodarstellerin, -produzentin und Kolumnistin. Sie trat auch als Aktmodell für Playboy und Penthouse auf.", "tgt_summary": "瑞秋·斯温(英语:Rachel Swimmer,1989年-1月15日)或称作塔莎·芮格(英语:Tasha Reign),是一位美国女色情演员、模特儿、监制和性爱专栏作家。", "id": 2419387} {"src_title": "Coalition Avenir Québec", "tgt_title": "魁北克未來聯盟", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "François Legault, ein früherer Bildungs- und Gesundheitsminister der separatistischen Parti Québécois (PQ), und der Unternehmer Charles Sirois kündigten im Februar 2011 die Gründung einer Bewegung an, die den Namen \"Coalition pour l’avenir du Québec\" („Koalition für die Zukunft Québecs“) tragen sollte. Im November 2011 erfolgte die Parteigründung unter der leicht geänderten Bezeichnung Coalition Avenir Québec. Einen Monat später gab die CAQ die bevorstehende Fusion mit der Action démocratique du Québec (ADQ) bekannt, unter Vorbehalt der Zustimmung der ADQ-Parteimitglieder. Je zwei Abgeordnete der PQ und der ADQ, die aus ihren Parteien ausgetreten und somit fraktionslos geworden waren, gaben daraufhin ihren Beitritt zur CAQ bekannt. Im Januar 2013 folgte ihnen ein weiterer PQ-Abgeordneter, womit die Partei zwei Monate nach ihrer Gründung mit fünf Abgeordneten in der Nationalversammlung vertreten war. Nach Auszählung aller per Post eingegangenen Stimmen befürworteten 70 % der ADQ-Mitglieder die Auflösung ihrer Partei und den Zusammenschluss mit der CAQ. Aufgrund dieses Ergebnisses schlossen sich am 21. Januar 2012 die vier verbliebenen ADQ-Abgeordneten ebenfalls der neuen Partei an, deren Parlamentsfraktion nun neun Mitglieder zählte. Bei den Wahlen am 4. September 2012 erhielt die CAQ 27 % der Stimmen und 19 von 125 Sitzen, womit sie sich als drittstärkste politische Kraft in Québec etablieren konnte. 19 Monate später, bei den vorgezogenen Neuwahlen am 7. April 2014 verlor die CAQ zwar rund vier Prozent, legte aber dennoch drei Sitze zu. Bei den Wahlen am 1. Oktober 2018 steigerte sie ihren Stimmenanteil auf 37,42 % und errang mit 74 Sitzen die absolute Mehrheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Coalition Avenir Québec (CAQ) ist eine politische Partei in der kanadischen Provinz Québec. Nach der letzten Wahl am 1. Oktober 2018 ist sie mit 74 von 125 Sitzen in der Nationalversammlung von Québec vertreten und regiert mit der absoluten Mehrheit. Der Parteivorsitzende François Legault ist Premierminister. Im politischen Spektrum steht sie etwas rechts der Mitte, wobei sie in der Wirtschaftspolitik konservative und in der Sozialpolitik liberale Positionen vertritt. Sie unterstützt die Unabhängigkeit Québecs nicht, tritt aber für mehr Autonomie der Provinz ein.", "tgt_summary": "魁北克未来联盟(,缩写CAQ)是加拿大魁北克一个省级政党,意识形态中间偏右,支持魁北克民族主义和魁北克自治。该党于2011年由前魁北克人党内阁成员弗朗索瓦·勒戈和商人夏尔·西华()建立,勒戈出任创始党魁,党员包括魁北克民族主义者以及支持魁北克留在加拿大的人士。勒戈表示该党永不会支持举办另一轮魁独公投,但如有必要将争取更多自治权力。", "id": 496258} {"src_title": "Eredivisie 2014/15", "tgt_title": "2014年至2015年荷蘭足球甲級聯賽", "src_document": [{"title": "Qualifikationsspiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "UEFA Europa League.", "content": "Die Plätze 4 bis 7 der Eredivisie spielten in zwei Play-off-Runden jeweils mit Hin- und Rückspiel einen weiteren Startplatz zur UEFA Europa League aus. Die beiden Gewinner der ersten Runde trafen in der zweiten Runde aufeinander. Der Sieger aus diesem Spiel startete dann in der 3. Qualifikationsrunde der UEFA Europa League 2015/16. Die Hinspiele fanden am 21. und die Rückspiele am 24. Mai 2015 statt. Das Hinspiel fand am 28. und das Rückspiel am 31. Mai 2015 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Relegation.", "content": "Die Plätze 16 und 17 der Eredivisie und die Plätze 2 bis 9 der Eerste Divisie spielten in drei Play-off-Runden jeweils mit Hin- und Rückspiel um die Relegation. Die beiden Gewinner der ersten Runde trafen in Runde 2 auf den 16. und 17. der Eredivisie. Zeitgleich spielten die Plätze 2 bis 5 der Eerste Divisie gegeneinander. In Runde 3 trafen dann die vier Gewinner aus der zweiten Runde aufeinander. Die beiden Sieger der dritten Runde qualifizierten sich für die Eredivisie 2015/16. Die Hinspiele fanden am 11. und die Rückspiele am 15. Mai 2015 statt. Die Hinspiele fanden am 22. und die Rückspiele am 25. Mai 2015 statt. Die Hinspiele fanden am 28. und die Rückspiele am 31. Mai 2015 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Statistiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "Bei gleicher Anzahl von Treffern sind die Spieler alphabetisch geordnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Eredivisie 2014/15 war die 59. Spielzeit der höchsten niederländischen Fußballliga und der 126. Wettbewerb um die niederländische Landesmeisterschaft. Als Titelverteidiger ging der Ajax Amsterdam aus Amsterdam in die Saison. Aufsteiger aus der Eerste Divisie waren der FC Dordrecht aus Dordrecht, Excelsior Rotterdam aus Rotterdam und Willem II aus Tilburg. Das erste Spiel der Saison fand am 8. August 2014 zwischen dem PEC Zwolle und dem FC Utrecht statt, der letzte Spieltag wurde am 17. Mai 2015 ausgetragen.", "tgt_summary": "2014年至2015年荷兰足球甲级联赛是荷兰甲级足球联赛自1955年成立来以来的第五十九个赛季。衞冕冠军是阿积士。不过,在赛季一直领前,至4月18日第31轮的赛事中以4-1击败后已领前少赛一场的次席阿积士13分,提前三轮夺得联赛冠军,阻止阿积士达成联赛五连冠。这是该球队的第23个联赛冠军,亦是自2007/2008年赛季后首次再夺锦标。", "id": 2322687} {"src_title": "About a Boy (Fernsehserie)", "tgt_title": "非關男孩 (電視劇)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Mittelpunkt der Serie steht der Songschreiber Will Freeman, der ein unbeschwertes Leben führt. Dies ändert sich jedoch, als die alleinerziehende Mutter Fiona mit ihrem elfjährigen Sohn Marcus nebenan einzieht. Mit der Zeit freunden sich Will und Marcus an. Jedoch hat Will Bedenken, da nun ein Kind sein bester Freund ist. Er entdeckt aber, dass Frauen sich zu alleinerziehenden Männern hingezogen fühlen. Um dies zu seinem Vorteil auszunutzen, machen Will und Marcus einen Deal: Marcus tut so, als sei er der Sohn von Will und im Gegenzug erlaubt Will es ihm, bei ihm zu Hause zu spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation der Serie wurde bei der VSI Synchron nach Dialogbüchern von Sini Haupt unter der Dialogregie von Tatjana Kopp erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Februar 2013 wurde David Walton für die erste zentrale Hauptrolle der Serie verpflichtet. Wenige Tage später folgte die Verpflichtung von Minnie Driver und rund einen Monat später die von Benjamin Stockham, der zu dieser Zeit noch in der Serie \"1600 Penn\" mitspielte, für die restlichen zwei zentralen Rollen. Am 9. Mai 2013 bestellte NBC die Serie offiziell. Im Januar 2014 wurde bekannt gegeben, dass die Serie am 21. Februar 2014 nach einer Berichterstattung über die Olympischen Winterspiele 2014 starten werde. Kurze Zeit später wurde die Entwicklung eines Crossovers mit der Serie \"Parenthood\" bekanntgegeben. Im Mai 2014 gab NBC die Verlängerung um eine zweite Staffel bekannt. Im Januar 2015 wurde der Umfang dieser Staffel von 22 auf 20 Episoden gekürzt. Anfang Mai wurde die Serie nach dieser abgesetzt. Die Ausstrahlung der 13 Episoden der ersten Staffel war vom 22. Februar bis zum 13. Mai 2014 zu sehen. Die ersten 14 Episoden der zweiten Staffel wurden vom 14. Oktober 2014 bis zum 17. Februar 2015 ausgestrahlt. Die restlichen Episoden wurden am 20. Juli 2015 über iTunes und Amazon veröffentlicht. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendet Comedy Central seit dem 16. November 2014.", "section_level": 1}], "src_summary": "About a Boy ist eine US-amerikanische Sitcom, welche ihre Premiere am 22. Februar 2014 auf NBC hatte. Neben dem Film \"\" stellt die Serie die zweite Adaption des gleichnamigen Buches von Nick Hornby dar. Die Serie spielt im selben Serienuniversum wie die Serie \"Parenthood\", da Dax Shepard als \"Crosby Braverman\" in der zehnten Episode der zweiten Staffel von \"About a Boy\" einen Auftritt hat.", "tgt_summary": "非关男孩(About a Boy)是一部美国NBC电视台制作的情景喜剧。由同名小说改编而成。", "id": 1346654} {"src_title": "Kettenübertragung", "tgt_title": "链转移", "src_document": [{"title": "Einteilung.", "content": "Kettenübertragungsreaktionen werden in der Regel über die Art des Moleküls kategorisiert, das mit der wachsenden Kette reagiert. Kettenübertragungsreaktionen werden in der Regel nach der Art des Moleküls eingeteilt, auf welches die wachsenden Kette übertragen wird:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Konzept der Kettenübertragungsreaktion wurde erstmals 1930 von Taylor und Jones vorgeschlagen. Diese untersuchten die Erzeugung von Polyethen aus Ethen und Wasserstoff in Gegenwart von Ethyl-Radikalen, die durch die thermische Zersetzung von Diethylquecksilber [(Et)Hg] und Tetraethylblei [(Et)Pb] erzeugt worden waren. Das beobachtete Produktgemisch konnte am besten erklärt werden, wenn ein \"Transfer\" des radikalischen Charakters von einem Reaktionspartner zum anderen postuliert wurde. Flory übernahm das Konzept des Radikaltransfers in seine mathematische Modellierung der Vinyl-Polymerisation im Jahr 1937. Er führte den Begriff \"Kettenübertragung\" ein, um zu erklären, warum die durchschnittliche Kettenlänge von Polymeren kürzer ist, als es eine reine Betrachtung der Polymerisationsrate vorhersagen würde. Die erste weit verbreitete Anwendung fanden Kettenübertragungsmittel im Zweiten Weltkrieg in der US Rubber Reserve Company. Die damals dort verwendete Rezeptur basierte auf der Buna-S-Rezeptur, die von IG Farben in den 1930er Jahren entwickelt worden war. Die Buna-S-Rezeptur erzeugte jedoch sehr harten, hochmolekularen Kautschuk. Dieser musste durch eine Wärmebehandlung teilweise zersetzt werden, um ihn durch Gummi-Walzwerke verarbeitbar zu machen. Forscher der Standard Oil Development Company und der U. S. Rubber Company entdeckten, dass durch die Zugabe von Mercaptan als Zusatzstoff nicht nur die molare Masse geringer und besser steuerbar wurde, sondern auch die Polymerisationsrate stieg. Mercaptan wurde daher ein Standardbestandteil der Rezeptur. Auch deutsche Wissenschaftler erkannten in den 1930er Jahren die Wirkung von Kettentransfermitteln. Dieses Wissen fand jedoch keine Anwendung in der Praxis; bis zum Ende des Krieges wurde weiterhin nur unmodifiziertes Gummi hergestellt. Während der 1940er und 1950er Jahren wurden Kettenübertragungsmitteln und ihr Verhalten besser verstanden. Snyder u. a. konnten zeigen, dass der Schwefel des zugesetzten Mercaptans während der Masse- oder Emulsionspolymerisation tatsächlich in die Polymerkette eingebaut wurde. Eine Reihe von Arbeiten von Mayo (bei der U.S. Rubber Co.) legte den Grundstein für die Bestimmung der Reaktionsraten der Kettenübertragungsmittel. In den frühen 1950ern konnten Forscher bei DuPont schlüssig zeigen, dass kurze und lange Verzweigung in Polyethylen auf zwei unterschiedliche Mechanismen der Kettenübertragung aufs Polymer zurückgeführt werden kann. Etwa zur gleichen Zeit wurde die Anwesenheit von Kettenübertragungen in kationischer Polymerisation fest etabliert.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Forschung.", "content": "Kettenübertragungsreaktionen sind heutzutage gut verstanden und werden in Standardlehrbüchern skizziert. Seit den 1980er Jahren ist die Forschung besonders aktiv im Bereich der verschiedenen Formen der freien radikalischen lebenden Polymerisationen einschließlich katalytischen Kettentransfer-Polymerisationen, RAFT-Polymerisation und Jod-Transfer-Polymerisationen. Bei diesen Verfahren erzeugt die Kettenübertragungsreaktion eine Polymerkette mit ähnlicher Kettenübertragungsaktivität wie das ursprüngliche Kettenübertragungsmittel. Daher gibt es keinen Nettoverlust an Kettenübertragungsaktivität.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Kettenübertragung ist eine Reaktion im Verlauf einer Kettenpolymerisation, bei der die Aktivität einer wachsenden Polymerkette auf ein anderes Molekül übertragen wird:", "tgt_summary": "链转移(英语:chain transfer)指的是在聚合反应中,活性种Mx•(有可能是自由基、阴离子或阳离子)夺取另一分子YS中结合较弱的原子Y(氢或卤原子等)而发生终止,而YS失去Y后成为新的活性种S• 这一过程可表示为: P• + YS → PY + S• 链转移会在大多数加成聚合中都存在,包括自由基聚合、开环聚合、配位聚合和阴离子聚合反应。", "id": 1478567} {"src_title": "Asymptote (Vektorgrafik-Sprache)", "tgt_title": "Asymptote", "src_document": [{"title": "Syntax und wesentliche Merkmale.", "content": "Für die Darstellung von Beschriftungen und Gleichungen nutzt Asymptote LaTeX. Die Ausgabe erfolgt in PostScript, PDF, SVG oder 3D Product Representation Compact, einem Format, das es erlaubt, 3D-Daten in ein PDF-Dokument einzubetten. Asymptote hat MetaPost als Vorbild, aber eine Syntax, die Ähnlichkeit mit C++ aufweist. So wie TeX/LaTeX eine Sprache für den Schriftsatz von mathematischen Gleichungen ist, ist Asymptote eine Sprache für die Darstellung der daraus resultierenden Funktionsgraphen und anderer geometrischer Figuren. Asymptote ist in jeder Hinsicht auf mathematische Anwendungen zugeschnitten. So können z. B. Vektoren mit Hilfe komplexer Multiplikation gedreht werden. Um Konflikte zwischen Elementen, die vom Maßstab abhängen, und Elementen, die vom Maßstab unabhängig sind, aufzulösen (z. B. Beschriftungen und Pfeilspitzen von Vektoren), wird ein Simplex-Algorithmus genutzt. Die Möglichkeiten von MetaPost, Funktionsverläufe darzustellen, werden von Asymptote auf 3-dimensionale Darstellungen erweitert. Die Grafikbeschreibungen werden von Asymptote zu einem Code kompiliert, der auf einer virtuellen Maschine lauffähig ist, so dass eine einfache Portierbarkeit gewährleistet ist. In Asymptote sind komplexe Grafik-Befehle direkt in der Sprache implementiert, so dass Anwendungen mit geringem Aufwand erstellt werden können. Es kann daher als das erste Software-Paket angesehen, das die Domäne der dreidimensionalen Grafiken in TeX zugänglich macht. Asymptote Quelltext eignet sich damit als Dateiformat für 3D-Grafiken.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Anwendung.", "content": "In Verbindung mit LaTeX ist Asymptote in der wissenschaftlichen Gemeinschaft weniger weit verbreitet als beispielsweise PGF/Ti\"k\"Z. Dennoch ist es in den Paketquellen aktueller Linux-Betriebssysteme (z. B. Fedora und Ubuntu) enthalten und als Download für Microsoft Windows erhältlich. Asymptote wird zusammen mit Xasy geliefert. Mit dieser, in Python (einschließlich Tk-Toolkit) geschriebenen GUI-Anwendung lassen sich rudimentäre Asymptote-Grafiken erstellen. Diese können als \".asy\"-Sourcecode exportiert werden. Dieser kann anschließend von Hand modifiziert oder erweitert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beispielcode.", "content": "import graph; size(6cm); draw((-1,0) -- (-0.5,1) -- (0.5,1) -- (1,0) -- cycle); dot((-1,0),green); dot((+1,0),green); dot((-0.5,1),blue); dot((+0.5,1),blue); path g = graph(f,-3/4,3/4,n=1000, join=operator --); draw(g, gray); label(\"Hello world!\", (0,0.1)); Durch den Asymptote-Code wird ein Trapez mit „Hello World“-Label und hervorgehobenen Eckpunkten erzeugt. Zudem ist die Nutzung der Bibliothek „graph“, mit der Funktionen geplottet werden können, gezeigt. Das folgende Ausgabe PDF-Dokument kann durch den Aufruf von codice_1 erzeugt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Asymptote ist eine Vektorgrafik-Sprache, die von Andy Hammerlindl, John C. Bowman (University of Alberta) und Tom Prince entwickelt wurde. Sie bildet ein koordinatenbasiertes Grundgerüst für die Erstellung technischer Zeichnungen. Es ist ferner der Name einer Software, um diese Sprache zu interpretieren. Diese gibt es in Versionen für alle verbreiteten Plattformen wie Unix, Mac OS und Microsoft Windows. Die Software ist quelloffen und unter der GNU Lesser General Public License (LGPL) veröffentlicht.", "tgt_summary": "Asymptote 是一种描述性矢量图形语言,由 Andy Hammerlindl, John C. Bowman (University of Alberta),与 Tom Prince 开发。它提供了一种自然的基于坐标的工程绘图。Asymptot 适用于所有主流平台(UNIX、Mac OS,Microsoft Windows)。它是一款免费软件,以 GNU宽通用公共许可证发布。", "id": 2799528} {"src_title": "Terence Crawford", "tgt_title": "特伦斯·克劳福德", "src_document": [{"title": "Amateurkarriere.", "content": "Terence Crawford begann im Alter von sieben Jahren mit dem Boxsport und gewann 58 von 70 Kämpfen. 2006 gewann er die Silbermedaille im Leichtgewicht bei den National Golden Gloves und eine Bronzemedaille im Leichtgewicht bei den US-amerikanischen Meisterschaften 2006 und 2007. Er besiegte im Laufe seiner Amateurzeit unter anderem auch die späteren Profiweltmeister Miguel García und Danny García. Bei der US-amerikanischen Olympiaausscheidung für die Olympischen Sommerspiele 2008 gewann er gegen Diego Magdaleno und Mason Menard, unterlag jedoch gegen Sadam Ali und Miguel González. Gegen Miguel González war ihm jedoch in einer vorherigen Begegnung bereits ein Sieg gelungen.", "section_level": 1}, {"title": "Profikarriere.", "content": "Nachdem er sich durch sein Ausscheiden nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert hatte, wechselte er noch 2008 unter dem Promoter \"TKO Boxing Promotions\" und dem Manager Brian McIntyre ins Profilager. Seit 2011 steht er bei Top Rank unter Vertrag und wird von Brian McIntyre, Esau Dieguez und Red Spikes trainiert. Im März 2008 gewann er seinen ersten Profikampf. In seinem 20. Kampf am 30. März 2013 in Las Vegas schlug er erstmals einen bedeutenden Gegner, als ihm ein Punktesieg über zehn Runden gegen Breidis Prescott gelang. Am 15. Juni 2013 gewann er durch technischen K. o. in der sechsten Runde gegen Alejandro Sanabria (Bilanz: 34-1) die Nordamerikanische Meisterschaft der WBO im Leichtgewicht. Am 5. Oktober desselben Jahres setzte er sich zudem in Florida nach Punkten gegen Andrei Klimow (16-0) durch. Am 1. März 2014 boxte er in Schottland um die WBO-Weltmeisterschaft im Leichtgewicht gegen den schottischen Titelträger Ricky Burns. Dabei ging Crawford erstmals in seiner Karriere über die vollen zwölf Runden und trug am Ende einen einstimmigen Punktesieg davon. Ende Juni 2014 verteidigte er den Titel durch K. o. in der neunten Runde gegen Yuriorkis Gamboa. Er boxte dabei erstmals als Profi in seiner Heimatstadt Omaha. Im November 2014 besiegte er den Nordamerikameister Raymundo Beltrán einstimmig nach Punkten. Crawford wurde anschließend auch vom Ring Magazine als Nummer 1 im Leichtgewicht anerkannt. Crawford stieg anschließend ins Halbweltergewicht auf und besiegte am 18. April 2015 beim Kampf um die WBO-WM Thomas Dulorme (22-1) vorzeitig. Im Oktober 2015 verteidigte er den Titel in der zehnten Runde gegen Dierry Jean (29-1). Eine weitere Verteidigung gewann er im Februar 2016 vorzeitig gegen Henry Lundy (26-5). Am 23. Juli 2016 besiegte er den WBC-Titelträger Wiktor Postol (28-0) einstimmig nach Punkten und hatte seinen Gegner auch zweimal am Boden. Er trug seitdem neben dem WBO-, auch den WBC-Titel und wurde nun auch in dieser Gewichtsklasse vom Ring Magazine als Nummer 1 geführt. Im Dezember 2016 folgte eine erfolgreiche Titelverteidigung gegen John Molina (29-6). Im Mai 2017 besiegte er Félix Díaz (19-1) vorzeitig durch Aufgabe von Díaz’ Ringecke. Am 19. August 2017 besiegte er den WBA- und IBF-Titelträger Julius Indongo (22-0) durch Knockout und wurde somit Träger der WM-Titel aller vier bedeutenden Weltverbände (WBA, WBO, WBC, IBF) einer Gewichtsklasse, was vor ihm lediglich Bernard Hopkins und Jermain Taylor gelungen war. Den IBF-Titel legte er elf Tage später wieder nieder, da er zu wenig Vorbereitungszeit für eine anstehende Pflichttitelverteidigung des Verbandes gegen Sergei Lipinez hätte. Zudem entschied sich Crawford für einen Aufstieg ins Weltergewicht und einen Kampf um den WBO-Titel dieser Gewichtsklasse gegen Jeff Horn (18-0) im April 2018, weshalb er bis Februar 2018 auch seine anderen WM-Titel niederlegte. Gegen Jeff Horn gewann er dann am 9. Juni 2018 durch TKO in der neunten Runde seinen sechsten WM-Titel. Diesen verteidigte er am 13. Oktober 2018 durch TKO in der zwölften Runde gegen José Benavidez (27-0) und am 20. April 2019 durch TKO in der sechsten Runde gegen Amir Khan (33-4).", "section_level": 1}], "src_summary": "Terence Allan Crawford (* 28. September 1987 in Omaha, Nebraska) ist ein US-amerikanischer Profiboxer, ehemaliger Weltmeister der WBO im Leichtgewicht, sowie ehemaliger Weltmeister der IBF, WBO, WBC und WBA im Halbweltergewicht. Seit Juni 2018 ist er WBO-Weltmeister im Weltergewicht. Er wird vom Ring Magazine auf Platz 2 der Weltrangliste geführt (Juni 2019).", "tgt_summary": "特伦斯·克劳福德(英语:Terence Crawford,1987年-9月28日),美国职业拳击运动员,是两个级别的世界拳王。", "id": 2608140} {"src_title": "Igor Wsewolodowitsch Girkin", "tgt_title": "伊戈尔·斯特列尔科夫", "src_document": [{"title": "Vor der Ukraine-Krise.", "content": "Nach eigenen Angaben war Girkin bis März 2013 Reserveoberst des russischen Geheimdienstes FSB, Quellen der Europäischen Union vermuten, dass es sich bei ihm um einen Angehörigen des Nachrichtendienstes GRU der russischen Streitkräfte handelt. Laut dem ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU bekleidet er den Dienstgrad eines russischen Oberst. Girkin war im Ersten und Zweiten Tschetschenienkrieg tätig. Er war auch während des Transnistrienkonflikts und auf dem Balkan im Einsatz, wo er als Freiwilliger auf serbischer Seite im Bosnien-Krieg kämpfte. Girkin werden zahlreiche Kriegsverbrechen vorgeworfen. Beispielsweise soll er am Višegrad-Massaker beteiligt gewesen sein, bei dem 3000 bosnische Zivilisten ermordet wurden. Bei einer Veranstaltung der Zeitung \"Nesawissimaja Gaseta\" Anfang Juni 2013 in Moskau hielt er laut Tagungsstenogramm einen Vortrag über Strategien militärischer Aktionen außerhalb der russischen Landesgrenzen, bei denen er nicht großangelegte Militärmanöver, sondern „spezielle Präventivoperationen“, wie den Mord gegnerischer Anführer, die auch „außerhalb legaler Methoden“ lägen, propagiert habe. Anschließend war er an der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland beteiligt. Im Januar 2015 erklärte er bei einer Debatte im russischen Fernsehsender Neuromir TV, zur Entscheidung des Parlaments der Krim, ein Unabhängigkeitsreferendum durchzuführen: „Es waren die Kämpfer, welche die Abgeordneten zusammengetrommelt und zum Abstimmen gezwungen haben. Ja, ich war einer der Kommandeure dieser Kämpfer.“ Girkin war noch vor der Flucht des Präsidenten Janukowytsch auf der Krim eingetroffen und war nach eigenen Angaben beteiligt, die Parlamentarier der Krim für die fragwürdigen Beschlüsse am 27. Februar „einzusammeln“. «Ich habe keine Unterstützung der staatlichen Organe bemerkt», sagte Girkin, zentral sei die massive Präsenz der russischen Truppen gewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken im Ukraine-Konflikt.", "content": "Die aus Russland in die Ukraine eingedrungene Gruppe von 52 Mann um Girkin fand keine lokalen Anführer und anfangs nur etwa 150 bis 200 Unterstützer. Aus diesem Grund wurde Girkin offen aktiv, was nicht vorgesehen gewesen war. Geplant habe Girkin vielmehr einen Ablauf wie auf der Krim und ohne aus dem Schatten zu treten, wieder zu verschwinden. Girkin sagte, dass der Krieg in der Ostukraine nicht von den russischsprachigen Donbass-Bewohnern selbst ausging, sondern dass er „den Auslöser zum Krieg [...] gedrückt“ habe. Im April 2014 wurde der 19-jährige Student Jurij Poprawka, der 25-jährige Jurij Djakowskyj und der Lokalpolitiker Wolodymyr Rybak, welcher versucht hatte, die ukrainische Flagge am Stadtrat von Horliwka wieder anzubringen, entführt. Ihre Leichen wurden später im Fluss Kasennyj Torez entdeckt und wiesen mehrere Folterspuren auf. Girkin bekannte sich im Mai 2020 in einem Interview dazu, den Befehl gegeben zu haben, Poprawka und Djakowskyj zu erschießen: \"Ja, diese Leute wurden auf meinen Befehl erschossen. Niemand riss ihnen den Bauch auf als sie noch gelebt haben. Bedauere ich, dass sie erschossen wurden? Nein, sie waren Feinde\". Zudem erklärte er an der Tötung von Rybak beteiligt gewesen zu sein: \"Natürlich war Rybak als Person, die sich aktiv gegen die \"Milizen\" einsetzte, in meinen Augen ein Feind. Und sein Tod liegt wahrscheinlich in gewissem Maße auch in meiner Verantwortung.\" Aus abgehörten Gesprächen im Juli 2014, welche die Strafermittler des Abschusses von Flug MH17 auswerteten und im November 2019 veröffentlichten, ging hervor, dass die Befehlskette der regierungsfeindlichen Kräfte nach Russland reichte. Die wichtigsten Kommandanten und Funktionäre der selbsterklärten Republiken, darunter offensichtlich auch Girkin, benutzten spezielle russischer Übermittlungstechnik, um auch mit hochrangigen Moskauer Funktionären wie Wladislaw Surkow zu kommunizieren, die NZZ schrieb Am 26. April 2014 wurde Girkin von Denis Puschilin, dem Führer der proklamierten „Volksrepublik Donezk“, zum Anführer des Militär- und Sicherheitsbereichs ernannt. Am 29. April 2014 wurde Girkin unter dem Namen \"Igor Strelkov\" auf die Sanktionsliste der Europäischen Union gesetzt. Laut Sanktionsliste wurde er als Mitarbeiter der Hauptverwaltung für Aufklärung beim Generalstab der Streitkräfte der Russischen Föderation (GRU) identifiziert, war an Zwischenfällen in Slowjansk beteiligt und war Assistent für Sicherheitsfragen des Ministerpräsidenten der Krim, Sergei Aksjonow. Girkin erwartete, dass Moskau den Donbass wie die Krim nach dem Referendum vom 11. Mai annektieren würde. Zum Verteidigungsminister der Volksrepublik Donezk wurde Mitte Mai Alexander Kischinez ernannt, Strelkow führte seitdem als „Generalissimus“ beziehungsweise Armeechef die Separatisten in Slowjansk. Er beklagte den fehlenden Rückhalt bei der Verteidigung „russischen Bodens“ und beschwor die Bevölkerung, endlich zu den Waffen zu greifen: „Ich hätte nie gedacht, dass sich in der ganzen Region nicht einmal 1000 Männer finden, die bereit sind, ihr Leben zu riskieren.“ In Slowjansk ließ er zwei der Rebellen wegen Plünderei und Entführung hinrichten. Nach Berichten von Augenzeugen herrschte in der Stadt völlige Rechtlosigkeit. Ende Juni behauptete er, die Ukrainische Armee setze Chemiewaffen ein. Am 14. August 2014 erklärte er seinen Rücktritt als Militärchef, mit der Begründung, er habe jetzt andere Aufgaben übernommen. Der Abzug der von ihm kommandierten Truppen aus Slowjansk Anfang Juli 2014 soll ihm herbe Kritik aus dem eigenen Lager eingebracht haben, die zu seinem Rücktritt geführt haben könnten. Während der Besetzung von Slowjansk hatte Girkin (mindestens) drei Männer hinrichten lassen. Als gesetzliche Grundlage kam dabei das Dekret des Obersten Soviet der UdSSR zum “Kriegsrecht” vom 22. Juni 1941 zur Anwendung. Am 28. August 2014 nahm Girkin an einem Treffen mit Alexander G. Dugin und dem russischen Oligarchen Konstantin Malofejew auf dem Gelände des Klosters Walaam teil. Nach der Unterzeichnung des auch einen Waffenstillstand beinhaltenden Minsker Protokolls am 5. September verlas Girkin am 11. September in Moskau eine Erklärung, in der er eine innerhalb Russlands agierende Fünfte Kolonne für die unzureichende Unterstützung Neurusslands durch den russischen Präsidenten Putin verantwortlich machte; im Anschluss daran beantwortete er Fragen der anwesenden Pressevertreter.", "section_level": 1}, {"title": "Verlautbarung zum Flugzeugabsturz MH17.", "content": "Auf einem ihm zugeordneten Account des Onlinenetzwerkes vk.com wurde zum Zeitpunkt des Absturzes von Malaysia-Airlines-Flug 17, einer zivil eingesetzten Boeing 777, der Abschuss einer Militärtransportmaschine veröffentlicht mit dem Zusatz, dies sei eine Warnung für die Zentralregierung in Kiew, die von den Separatisten besetzten Gebiete nicht zu überfliegen. Später wurde diese Veröffentlichung wieder gelöscht. Auf der Wayback Machine ist die ursprüngliche Version noch zugänglich. Angehörige der Opfer haben im Juli 2015 Girkin vor einem Gericht in Chicago auf 900 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. In einem eher symbolischen Akt hat das Gericht jedem der 19 Kläger 20 Millionen Dollar zugestanden. Girkin erklärte gegenüber dem Sender RBK, dafür wohl nicht lange genug zu leben. Am 19. Juni 2019 wurde auf einer Pressekonferenz der Internationalen Ermittler zum Abschuss des Passagierflugzeuges MH17 bekannt gegeben, es sei ein Internationaler Haftbefehl gegen Girkin ausgestellt worden. Neben Girkin betrafen weitere Haftbefehle Girkins Stellvertreter Sergei Dubinsky und der damalige stellvertretende Geheimdienstchef der Rebellen in Donezk, Oleg Pulatow. Ein weiterer Beschuldigter ist Ukrainer, Leonid Kharchenko, der zur Zeit des Abschusses eine Rebelleneinheit in der Ost-Ukraine kommandierte.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der aktiven Zeit im Ukraine-Krieg.", "content": "Nach seiner Rückkehr nach Russland gründete er in der Russischen Föderation die Bewegung „Neurussland“ mit dem Ziel, „die russische Welt zu erhalten und ein einheitliches Großrussland“ wiederherzustellen. Strelkow beklagte im März 2015 erneut die Untätigkeit der russischen Regierung. Er fordert, die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk in die Russische Föderation aufzunehmen. Girkin erreichte eine hohe Bekanntheit und es wurden ihm sogar ernsthafte Chancen für einen Einstieg in die Politik zugeschrieben. Wegen finanzieller Probleme bot Strelkow seine Medaille für die Rückholung der Krim im Frühjahr 2019 zum Verkauf an. 2018 beschuldigte Girkin die russische Regierung, am wirtschaftlichen Niedergang der Volksrepublik Donezk schuld zu sein. Wladimir Putins Beauftragte hätten die Region „ausgeraubt“, „Banditen“ seien dabei, das Donbass „auszuplündern“. Die wichtigsten Fachkräfte seien nach Russland gebracht worden.", "section_level": 1}, {"title": "Weltbild.", "content": "Girkin bezeichnete sich als Führer einer „russisch-orthodoxen Armee im Dienste Gottes und des russischen Volkes“. Aus diesem Grunde erließ er ein Fluchverbot für seine Einheiten. Seine Heimat sei die „UdSSR von Brest bis Wladiwostok“. Die Regierung in Kiew nannte er Hasser der Christen. Die Ukraine sei kein Staat, sondern ein „von ausländischen Kräften geschaffenes Konstrukt“, die Ukrainer seien keine Nation, sondern ein „russisches Volk“. Girkin soll mehrfach an Reenactments von historischen Schlachten in verschiedenen Kostümen teilgenommen haben. Das Magazin \"The New Republic\" will aus der Analyse der im Netz kursierenden Fotos solcher Reenactments ein besonderes Faible Girkins für Kämpfer der antibolschewistischen Weißen Bewegung erkannt haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Igor Wsewolodowitsch Girkin (; * 17. Dezember 1970 in Moskau) war im Krieg in der Ukraine seit 2014 einer der militärischen Führer der separatistischen Volksrepublik Donezk; Girkin ist russischer Staatsbürger und trat in der Öffentlichkeit unter dem Pseudonym Igor Strelkow () auf. Von den Separatisten in der Ostukraine wird er \"Strelok\" (deutsch Schütze) genannt. Girkin ist international zur Verhaftung ausgeschrieben im Zusammenhang mit dem Abschuss des Malaysia-Airlines-Flug 17.", "tgt_summary": "伊戈尔·斯特列尔科夫(,1970年12月17日-),俄罗斯人,2014年乌克兰东部反政府军的主要领导人之一,是的指挥官。根据乌克兰及欧盟资料,斯特列尔科夫是一名退役的格鲁乌(俄罗斯军事情报机构)中校,曾参与2014年克里米亚危机。", "id": 567603} {"src_title": "The Legend of Hercules", "tgt_title": "大力戰神", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "1200 vor Christus: Hercules wächst im antiken Griechenland als Sohn von Zeus und Königin Alkmene auf. Er weiß jedoch nichts von seiner wahren Herkunft und seinem Schicksal, die tyrannische Herrschaft des König Amphitryon zu beenden. Hercules verbringt lieber Zeit mit seiner großen Liebe Hebe, die jedoch seinem Bruder Iphicles versprochen wurde. Als er von seinem Stiefvater, König Amphitryon, verraten wird und als Sklave ins Exil nach Ägypten geschickt wird, entdeckt er seine Fähigkeiten. Er nutzt diese nicht nur in den Gladiatorenkämpfe, sondern setzt auch alles daran, sein rechtmäßiges Königreich zurückzubekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Millennium Films ist seit 2007 an der Realisierung eines Filmprojektes über Hercules beschäftigt. Jedoch wurde erst im Februar 2013 die Produktion genehmigt. Im selben Monat wurde Renny Harlin für die Inszenierung beauftragt. Man kündigte das Projekt unter dem Titel \"Hercules 3D\" an. Im April 2013 vergab man die titelgebende Hauptrolle an Kellan Lutz. Kurze Zeit später wurde Liam McIntyre und Gaia Weiss für weitere zentrale Hauptrollen gecastet. Für die Realisierung des Filmes stand ein Budget in Höhe von 70 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Der Arbeitstitel \"Hercules 3D\" wurde später in \"Hercules: The Legend Begins\" umbenannt, bevor er seinen endgültigen Titel \"The Legend of Hercules\" bekam. Die Dreharbeiten fanden vom 10. Mai bis zum 15. Juli 2013 in Sofia, Bulgarien, statt. Der Film erschien wenige Monate vor \"Hercules\" mit Dwayne Johnson in der titelgegebenen Rolle. Somit erschienen 2014 zwei Verfilmungen über den griechischen Halbgott.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Renny Harlin hat einen Cameo-Auftritt im Film. Er spielt einen Hauptmann, der dem König Amphitryon gegen Ende des Films Meldung macht, dass Hercules wieder im Lande sei.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt überwiegend negative Kritiken. Christoph Petersen von Filmstarts.de urteilte über den Film, dass er „ziemlich misslungen“ sei, „trotz gut choreographierter Fights und Sets, die durchaus Eindruck schinden“.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "An seinem Eröffnungswochenende nahm der Film 8,1 Millionen ein und belegte damit hinter \"Lone Survivor\" und \"Die Eiskönigin – Völlig unverfroren\" den dritten Platz. Der Film blieb hinter seinen Erwartungen zurück und konnte seine Produktionskosten in Höhe von 70 Millionen Dollar nicht wieder einspielen. Das weltweite Einspielergebnis beläuft sich mit dem Stand vom 3. Mai 2014 auf nur etwa 56 Millionen US-Dollar, wovon etwa 18,85 Millionen Dollar alleine aus den Vereinigten Staaten kommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "The Legend of Hercules ( für \"Die Legende von Hercules\") ist ein US-amerikanischer Actionfilm von Renny Harlin aus dem Jahr 2014 mit Kellan Lutz in der Hauptrolle. Er bezieht sich auf die Abenteuer der Figur aus der griechischen Mythologie. Die Weltpremiere fand am 6. Januar 2014 in New York City statt. Regulär in den US-amerikanischen Kinos lief er am 10. Januar 2014 an, im deutschsprachigen Raum am 1. Mai 2014.", "tgt_summary": "是一部2014年美国3D动作奇幻电影,由雷尼·哈林导演,Daniel Giat和西恩·胡德编剧。主演是凯兰·鲁兹、史考特·艾金斯、利亚姆·加里根、罗姗妮·麦琪和盖亚·维斯。另一部有关赫丘利的电影《战神:海格力斯》也于2014年上映,比本片迟六个月才公映。本片上映后所获得的评价和票房皆为失败,成为票房炸弹。", "id": 956699} {"src_title": "Beyoncé (Album)", "tgt_title": "絕對碧昂絲", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Arbeiten an \"Beyoncé\" begannen im Sommer 2012 in Hamptons. Im Januar 2013 warb Knowles Timbaland, Pharrell Williams und den noch unbekannten Boots als Hauptproduzenten an.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Knowles veröffentlichte ihr Album \"Beyoncé\" überraschend am 13. Dezember 2013 ohne Vorankündigungen. Das Album erschien zuerst als Download exklusiv im iTunes Store. Am 20. Dezember 2013 wurde es auch als CD und DVD veröffentlicht. Auf der CD befinden sich die 14 Lieder und auf der DVD 17 Videos. In einigen Ländern wurde dem Album anstatt der DVD eine Blu-ray Disc beigelegt. Am 24. November 2014 wurde das Album als \"Beyoncé: Platinum Edition\" wiederveröffentlicht. Die neue Version enthält die CD und DVD der normalen Version, zwei neue Songs und vier Remix-Versionen, einen Mini-Kalender sowie eine DVD mit Liveauftritten der \"The Mrs. Carter Show World Tour\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "\"Beyoncé\" wurde von den Medien gemischt aufgenommen. \"Die Welt\" beschrieb Knowles Album als „eine Sammlung reichlich schwüler, sonst aber schlapper Balladen“. Die Rheinische Post hingegen beschreibt \"Beyoncé\" in ihrer Onlineausgabe schlicht als „großartig“. \"Der Tagesspiegel\" sieht in dem Album die Demonstration Knowles auf den Anspruch, eine moderne und relevante Größe der Popwelt zu sein, kritisiert jedoch die widersprüchliche Inszenierung Knowles gerade in den Videos. Die \"taz\" kritisiert ebenfalls Knowles’ Widersprüchlichkeit, lobt jedoch ihre Musik und schreibt, dass Knowles zu einer „Albumkünstlerin“ geworden ist. Bei Metacritic, einer Website bei der verschiedene Bewertungen unterschiedlicher US-amerikanischen Medien berechnet werden, erhält \"Beyoncé\" einen Metascore von 85 % basierend auf 34 Kritiken.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "\"Beyoncé\" stieg am 15. Dezember 2013 auf Platz 1 der amerikanischen Albumcharts Billboard 200 ein. Es ist Knowles fünftes Nummer-1-Album in Folge. Sie ist die erste Künstlerin, bei der die ersten fünf Studioalben auf Platz 1 der Billboard 200 eingestiegen sind. Das Album blieb weitere zwei Wochen auf Platz 1. Für über zwei Millionen verkaufte Alben in den USA wurde Knowles mit zwei Platin-Schallplatten ausgezeichnet. In den britischen Singlecharts stieg \"Beyoncé\" am 15. Dezember 2013 auf Platz 5 ein. in der fünften Woche erreichte das Album mit Platz 2 seine höchste Platzierung. Am 7. Februar 2014 erhielt Knowles von der British Phonographic Industry eine Platinschallplatte für über 300.000 verkaufte Alben in Großbritannien. In Deutschland stieg das Album am 3. Januar 2014 in die deutschen Albumcharts ein und erreichte als Höchstplatzierung Platz 11. In Österreich belegte es Platz 12. In der Schweiz konnte das Album bis auf Platz 4 der dortigen Albumcharts klettern und wurde für über 15.000 verkauften Exemplaren mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Weiterhin erreichte Knowles mit ihrem Album Platz 1 in Australien, Kanada, Kroatien, den Niederlanden und Russland. Bis 2015 wurde das Album weltweit fünf Millionen Mal verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "CD.", "content": "Songs", "section_level": 2}, {"title": "DVD/Blu-Ray.", "content": "Musikvideos", "section_level": 2}, {"title": "Platinum Edition.", "content": "Songs", "section_level": 2}], "src_summary": "Beyoncé ist das fünfte Studioalbum der US-amerikanischen Sängerin Beyoncé. Es erschien am 13. Dezember 2013 bei Columbia Records.", "tgt_summary": "《碧昂丝》(英语:\"Beyoncé\")是美国歌手碧昂丝的第5张录音室专辑,2013年12月13日由Parkwood娱乐与哥伦比亚唱片发行。这张专辑为「视觉专辑」,每首歌曲都有音乐录影带来说明歌曲产生的过程,共收录14首歌曲和17支音乐录影带。", "id": 2469084} {"src_title": "Massenentführung nigerianischer Schülerinnen 2014", "tgt_title": "奇博克女学生遭绑架事件", "src_document": [{"title": "Ablauf.", "content": "In der Nacht vom 14. zum 15. April 2014, während der Schulexamenszeit, fuhren bewaffnete Männer mit Lastwagen vor der Government Secondary School vor, die auch als Unterkunft für ihre Schüler diente. Die staatliche Schule war in den 1940er Jahren von der pazifistisch-protestantischen Church of the Brethren (\"Kirche der Geschwister\") aufgebaut worden; einer Kirche, der auch viele der Schülerinnen angehören. Vor Ort für den Schutz der Schule abgestellte Soldaten wurden von den Angreifern überwältigt, sodass die Männer, die sich nach Aussagen von Augenzeugen gegenüber den fünfzehn- bis achtzehnjährigen Schülerinnen zunächst als Mitglieder der nigerianischen Streitkräfte ausgaben, ihre Opfer auf die Lastwagen zwingen konnten. Zu diesem Zeitpunkt gelang einigen Schülerinnen die Flucht. Die Täter fuhren anschließend mit ihren Geiseln zu einem der Öffentlichkeit bisher unbekannten Ziel. Der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan kündigte an, dass seine Regierung alles unternehmen würde, um Fortschritte zu machen. Man werde über Boko Haram „hinwegkommen.“ Am 16. April 2014 gab ein Sprecher des nigerianischen Militärs bekannt, dass fast alle Entführten befreit worden seien und es außerdem zur Festnahme eines Terroristen gekommen sei. Die Schulleiterin der Government Secondary School sowie viele Eltern der Entführten dementierten diese Verlautbarungen. Es seien nicht alle Opfer befreit worden. Währenddessen, so berichtende Medien, durchkämmten Sicherheitskräfte und Freiwillige den lokalen Dschungel, um das Versteck der Angreifer ausfindig zu machen. Am 5. Mai 2014 tauchte ein 57-minütiges Bekennervideo von Boko Haram auf. Der Anführer der islamistischen Terrororganisation, Abubakar Shekau, gab darin bekannt, für die Entführung verantwortlich zu sein und die Frauen und Mädchen in seiner Gewalt zu haben. Er kündigte an, „[...] sie auf dem Markt [zu] verkaufen, so Gott will.“ Shekau betrachtete die Entführten als „Sklaven“. Es wurde berichtet, dass diese Opfer von Zwangsverheiratungen und sexuellen Übergriffen geworden seien. Am 12. Mai 2014 tauchte erneut ein Video der Entführer auf. Es zeigte rund 130 Mädchen und junge Frauen, die Hidschābs tragen und Koranverse rezitieren. Shekau teilte in der Aufnahme mit, dass die Entführungsopfer zum Islam konvertiert seien und erst dann freigelassen würden, wenn inhaftierte Boko-Haram-Kämpfer aus der Haft entlassen würden. Am 27. Mai gab die Armee bekannt, den Aufenthaltsort der Opfer aufgespürt zu haben. Ein Befreiungsversuch sei jedoch zu riskant. Am 1. Juli 2014 gaben nigerianische Behörden bekannt, mehrere Personen festgenommen zu haben, die verdächtigt würden, in Zusammenhang mit dem Verbrechen zu stehen. Am 12. Oktober 2014 teilten Medien mit, dass vier der Opfer entfliehen konnten. Diese berichteten, in einem Lager im nigerianischen Nachbarstaat Kamerun festgehalten worden und täglich Opfer von Vergewaltigungen geworden zu sein. Sie seien nach ihrem Entkommen drei Wochen lang zu Fuß nach Nigeria zurückgelaufen. Der nigerianische Militärchef Alex Badeh erklärte am 17. Oktober 2014, dass die nigerianische Regierung mit Boko Haram eine Waffenruhe vereinbart habe. Diese gelte unverzüglich. Regierungssprecher Mike Oremi gab gleichentags bekannt, dass alle noch entführten Opfer, die er auf 219 bezifferte, wohlauf seien. Zu einer Freilassung könne es in der kommenden Woche kommen. Boko Haram dementierte jedoch diese Verlautbarungen. Es gebe keine Waffenruhe, auch würden die Entführungsopfer nicht zurückkehren, da diese bereits verheiratet worden seien.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hashtag #bringbackourgirls.", "content": "Neben Stimmen aus der internationalen Politik zeigten auch andere Teile der Gesellschaft ihre Anteilnahme. Diese wurde öffentlich vor allem unter dem \"Hashtag\" #bringbackourgirls () in sozialen Netzwerken und Petitionsforen wie Change.org, Internetnachrichtendiensten wie Twitter oder bei Demonstrationen bekundet. Prominente, die sich mit diesem Schriftzug ablichten ließen, waren unter anderem die amerikanische Präsidentengattin Michelle Obama und die Sacharow-Preisträgerin und Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik an den Behörden.", "content": "Nach der Entführung kam es zu Kritik an der Arbeit der nigerianischen Bundesregierung und der Behörden. Demonstranten und Kritiker warfen ihnen Untätigkeit vor. Auch wurde kritisiert, dass sich Präsident Jonathan erst 100 Tage nach dem Tag der Entführung mit den Angehörigen der Opfer traf.", "section_level": 2}, {"title": "Freilassungen.", "content": "Am 13. Oktober 2016 wurden nach Verhandlungen 21 junge Frauen von Boko Haram nach zwei Jahren Geiselhaft an das Rote Kreuz übergeben. Am 7. Mai 2017 ließ Boko Haram nach längeren Verhandlungen weitere 82 der ursprünglich entführten 276 Mädchen frei. Im Austausch dafür wurden inhaftierte Boko-Haram-Kämpfer von den nigerianischen Behörden freigelassen. Die genauen Einzelheiten der Vereinbarung blieben zunächst unbekannt. Ein Sprecher des nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari dankte „den Sicherheitskräften, dem Militär, der Regierung der Schweiz, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz und lokalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen“ für ihre Beiträge beim Zustandekommen der Vereinbarung. Die freigelassenen Mädchen wurden nahe der Militärbasis bei Banki an der nigerianisch-kamerunischen Grenze freigelassen. Nach der Freilassung bleiben damit weiterhin mehr als 100 Mädchen vermisst bzw. in den Händen Boko Harams.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zu einer Massenentführung von Schülerinnen kam es in der Nacht vom 14. zum 15. April 2014, als bewaffnete Männer 276 jugendliche Schülerinnen der \"Government Secondary School\" in Chibok im Bundesstaat Borno im Nordosten Nigerias verschleppten. Abubakar Shekau, Anführer der nigerianischen islamistischen Terrororganisation Boko Haram, bekannte sich zu dem Verbrechen. Es gab zu verschiedenen Zeitpunkten Freilassungen, aktuell werden noch mehr als 100 Schülerinnen vermisst bzw. von Boko Haram festgehalten.", "tgt_summary": "奇博克女学生遭绑架事件发生在2014年4月14日到4月15日夜间,尼日尔利亚博尔诺州奇博克镇官立中学(英语:Goverment Secondary School)276名女学生被绑架。大本营设在尼日尔利亚东北部的极端主义恐怖组织博科圣地声称对绑架负责。接下来的几个月内,57名女生设法逃脱,部分人曾在国际人权会议上亲述自己的遭遇。", "id": 1000943} {"src_title": "SŽD-Baureihe ЧС4", "tgt_title": "ChS4型电力机车", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Lokomotive besitzt ebenso wie ihr Prototyp einen Lokkasten aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Diese Entwicklungsrichtung wurde damals bestritten, um den Werkstoff für den metallenen Lokkasten durch einen wartungsfreien, farblich nicht behandelbaren zu ersetzen, bei dem lediglich eine Grundfarbe aufgetragen wurde. Dadurch ergab sich ein völlig neues Design für die Lokomotive, für das hauptsächlich die Designer \"Miloš Franče\" und Otakar Diblík verantwortlich waren. Das Ziel wurde nicht vollständig erreicht; darüber hinaus mussten Laminatharze und zusätzliche Farbpigmente mit Devisen von den kapitalistischen Staaten eingeführt werden. 1962 begann nach dem Auftrag der Volkswirtschaft der damaligen UdSSR die Lokfabrik Škoda in Plzeň mit der Projektierung der ersten Versuchslokomotive ЧС4 001, welche bis Ende 1963 gebaut wurde. Die Lokomotive war für das Lichtraumprofil der SŽD mit den Abmessungen 3400 mm × 5330 mm gefertigt worden. Selbstverständlich war die Lokomotive auch für die Verwendung mit der SA3-Mittelpufferkupplung vorgesehen. Für Versuchsfahrten auf Gleisen der ČSD war es möglich, auch Radsätze in Normalspur sowie Schraubenkupplung nachzurüsten.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "Gegenüber den Konstruktionen der in der damaligen UdSSR hergestellten Lokomotiven besaßen die ЧС4 große Unterschiede in der Konstruktion, und das sowohl innerlich als auch äußerlich. Gegenüber dem Prototyp unterschied sich die ЧС4 äußerlich durch die Form der Karosserie; die Positions- und Schlussleuchten sind bei der ЧС4 mehr hervorgehoben, die Scheinwerferlampe besitzt ebenfalls eine andere Form. Die Frontverglasung besteht aus mehreren Segmenten. Außerdem ist eine dreifachunterteilte Seitenverglasung des Führerstandes angebracht, wo diese auch geöffnet werden konnten. Bei den SŽD war es üblich, die Hauptluftbehälter auf dem Dach zu positionieren, und so erhielten diese Lokomotiven auch diese konstruktive Besonderheit. Ursprünglich besaß die Lokomotive in den Seitenwänden zehn kleine ovale Fenster. Ab den Serienlokomotiven wurden statt diesen sechs größere Fenster verwendet. Die Lokomotiven besaßen ursprünglich den großen Bahnräumer wie ihn auch der Prototyp besaß. Bei der später auf dem Versuchsring Velim eingesetzten ЧС4.001 wurde dieser entfernt und durch zwei einfache mit einfachen Blechen und Versteifung ersetzt. Auf dem hinteren Führerstand besteht die Möglichkeit, über eine Leiter durch eine Sicherheitstür das Dach der Lokomotive zu betreten. Waren die Lüftungsgitter unter dem Dach bei der ersten Maschine noch schräg angeordnet, wurden sie bei den Serienlokomotiven gerade mit Versteifungskonsolen ausgeführt. Sehr elegant wirkte auch die farbliche Gestaltung der Lokomotiven, wie sie bei der museal erhaltenen ЧС4.012 sehr gut zu sehen ist. Original waren der Rahmen grau, der untere Teil des Lokkasten dunkelrot, der obere Teil des Kasten zinnoberrot und das Dach silber. Sehr dekorativ fügten sich auch die gelben Streifen an der Stirnwand des Designs ein. Im Laufe ihres Einsatzes wurde die Färbung mehrfach geändert. Wie auch die ČSD S 699.001 erregte die neue Maschine in der Öffentlichkeit großes Aufsehen und war eine sehr elegante Lokomotive. Im Wesentlichen besteht die mechanische und die elektrische Einrichtung aus den Elementen der S 699.0, bis auf die Ausnahme der elektrischen Fahrmotoren und der erneuerten Drehgestelle. Eine Besonderheit ist die Elektrische Bremse. Deren Last betrug 4 t und war eine der Ursachen, dass die Probelokomotive später mit 131 t erhebliche Überlastprobleme bekam. Da sie sich außerdem als nicht effektiv erwies, wurde sie bei den Serienlokomotiven bis auf die der zehnten Serie weggelassen. Beim Versuchsbetrieb war die Höchstgeschwindigkeit der Probelok auf Grund der Überlast auf 100 km/h beschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Versuchsbetrieb.", "content": "1964 wurde die erste Lokomotive ЧС4.001 zunächst der Betriebserprobung auf der Trasse Plzeň – Horažďovice mit Konstrukteuren von Škoda unterzogen. Der Versuchsring Velim war damals noch nicht elektrifiziert, so dass man diese Variante zur damaligen Zeit nicht nutzen konnte. Nach der Absolvierung wurde sie 1965 zur Betriebserprobung in die damalige UdSSR gegeben. Diese Erprobungen waren mit einigen Schwierigkeiten verbunden, die dazu führten, dass die Lokomotive 1966 als Garantie an das Herstellerland zurückgegeben werden musste. Obwohl die Lokomotive im Abschnitt Ха́нская – Майко́п eine Geschwindigkeit von 145 km/h erreichte, erwies sich ihr Antrieb in gebirgiger Region den harten Anforderungen nicht gewachsen. Beim Zugbetrieb mit starken Belastungen brachen vier Kupplungen des Antriebes und zerschlugen die Antriebsräder. Die Lok zeigte sich nicht vorbereitet auf den Betrieb bei den SŽD, einige Komponenten entsprachen nicht ihrer Leistung von 4800 kW. Nach der Rückkehr aus der UdSSR wurde die ЧС4.001 zunächst nach den Erkenntnissen des Versuchsbetriebes umgebaut. Die Maschine wurde daraufhin nicht wieder in die UdSSR zurückgegeben, sondern nach der Rekonstruktion erhielt der Versuchsring Velim die Maschine mit einer Spurweite von 1435 mm und Schraubenkupplung. Die Höchstgeschwindigkeit der Lokomotive war mit 160 km/h festgelegt worden. Die Lokomotive erhielt hier die Bezeichnung S 699.1001, ab 1988 260 601-0, und wurde hier 1990 ausgemustert. 1991 ist die Lokomotive in Beroun verschrottet worden. Im Laufe des Jahres 1965 wurden auf der Grundlage der Erkenntnisse mit den beiden Prototypen S 699.001 und ЧС4.001 die Konstruktion zunächst vervollständigt, und das besonders im Bereich der Drehgestelle. Es wurden zunächst zehn Lokomotiven der Nullserie bei Škoda hergestellt (ЧС4.002 – ЧС4.011), die zur Erprobung das Lokomotivdepot Кавка́зская erhielten. Dabei wurden an den Lokomotiven verschiedene Prüfungen durchgeführt, und zwar bei Diese Prüfungen waren erfolgreich und gaben die Grundlage für die Großserienproduktion der Lokomotiven mit einigen Modifikationen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz der Lokomotiven.", "content": "Insgesamt wurden 1965–1972 230 Fahrzeuge der Baureihe bei Škoda hergestellt. Sie trugen die Nummern \"001–160\" und \"162–231\". Ursprünglich waren die Fahrzeuge für den Betrieb in den Depots Kawkasskaja und Brjansk2 vorgesehen. Später erhielten auch die Depots KiewP, Kirow, Balaschow und Rossosch die Lokomotiven, und nach der Elektrifizierung des Abschnittes Saratow – Rtischtschewo auch das Depot Saratow. Ihr Einsatzgebiet war der schwere Schnellzugsdienst. Nach 1970 erschien die Nachfolgeversion ЧС4т in 230 Exemplaren. Ihre Hauptmerkmale sind der neue blecherne Lokkasten und die neuere Elektrische Bremse. Während ihres Betriebseinsatzes wurden Modernisierungen durchgeführt, die sich im Wesentlichen auf die Einführung einer \"automatischen Geschwindigkeitsregulierung\" bezogen. Große Kapitalausbesserungen wurden im Werk Saporischschja in der südlichen Ukraine durchgeführt. Im Jahr 1999–2013 wurden in diesem Werk eine Generalreparatur mit einer Verlängerung der Frist bei 105 Lokomotiven durchgeführt. Dabei erhielten die Maschinen einen neuen Lokkasten analog dem der ЧС7 mit Tausch der Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff gegen eine aus Metall, abgenützte Baugruppen wurden getauscht, ersetzt wurden die Räder und die Drehgestelle. Im Wesentlichen handelt es sich um Lokomotiven aus der Ukraine mit den Nummern 017, 018, 019, 026, 036, 037, 039, 040–044, 046–050, 052, 054, 055, 058–061, 063–065, 067, 069, 075–078, 080, 082–086, 088, 091, 094–097, 099, 100, 102, 105–111, 113, 117, 119, 122, 125, 128, 130 ̃–132, 136, 138, 141–142, 144, 146, 149, 153, 154, 156, 158, 159, 169, 173, 174, 178, 179, 183, 185–193, 195–201, 204, 205, 207–211. Grundlage des Tausches der Lokkästen war die Beschwerde von Lokführern der SŽD, dass die Sicht auf die freie Strecke nur beherrscht wurde Bereich ab 50 m bis 70 m. Grund dafür waren der Abstand des Lokführerstuhles von dem Bedienpult und die Höhe des Bedienpultes. Zurzeit (2014) werden die Lokomotiven nur noch im Depot KiewP betrieben. In den Depots Kirow und Balaschow wurden sie durch die ЧС4т, in Saratow durch die ЭП1 ersetzt. Bis zur heutigen Zeit sind die Lokomotiven lediglich nach Unfällen und schweren Beschädigungen ausgemustert worden. Das sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt 16 Maschinen.", "section_level": 1}, {"title": "Lokomotiven in Museen und auf Denkmäler.", "content": "2004 wurden aus dem Depot Saratow vier Lokomotiven in Museen des Eisenbahntransportes übergeben: 2012 wurde aus dem Depot KiewP die ЧС4.072 in das Museum des dortigen Bahnhofes übergeben. Auch die ЧС4.226 ist erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die SŽD-Baureihe ЧС4 (deutsche Transkription TschS4) der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD) war aus der ČSD S 699.001 entstanden und war die Serienlokomotive dieser Konzeption für die SŽD. Die Lok wurde 1963 von Škoda in Plzeň gefertigt und ist mit einem Lokomotivkasten aus glasfaserverstärktem Kunststoff ausgerüstet. Im Betriebsdienst besitzen die Lokomotiven die Spitznamen \"Laminatka\", \"Aquarium\" oder \"Seifenschale\".", "tgt_summary": "ChS4型电力机车(),是苏联的干线客运电力机车车型之一,适用于供电制式为25千伏工频单相交流电的电气化铁路。", "id": 1774085} {"src_title": "Warren Spahn", "tgt_title": "華倫·史潘", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Spahn wurde 1940 von den Boston Braves verpflichtet, aber von Coach Casey Stengel als Feigling abgestempelt, da er sich in einem Testspiel gegen die Brooklyn Dodgers weigerte, ihren Star Pee Wee Reese mit absichtlichen Wurf an den Körper zu verletzen. Spahn wurde in die Minor League Baseball-Teams abgeschoben, bis er sich 1942 im Zweiten Weltkrieg zur U.S. Army meldete. Er war 1944 an der Ardennenoffensive beteiligt und wurde mit dem Purple Heart und dem Bronze Star ausgezeichnet – so dass sich Stengel, der Spahn als Feigling bezeichnet hatte, später entschuldigte. Die insgesamt dreijährige Zeit an der Front bezeichnete Spahn als „Wandlung vom Kind zum Mann“ und als Hauptgrund für seine Gelassenheit: „Wer den Zweiten Weltkrieg überlebt hat, den kann ein Baseballspiel nicht mehr erschüttern.“ Als Spahn 1946 wieder bei den Braves anfing, etablierte sich der sowohl mental als auch spielerisch gereifte Spahn als einer der besten Pitcher der MLB, indem er auf Anhieb 21 Wins schaffte und ins MLB All-Star Game 1947 gewählt wurde. Spahn würde die begehrte 20-Win-Grenze dreizehn Mal knacken, und 16 weitere Male ein All-Star sein. Zudem hatten die Braves mit Johnny Sain einen exzellenten zweiten Pitcher, so dass ein Journalist 1948 das Gedicht „Spahn and Sain and Pray for Rain“ schrieb (\"Spahn und Sain, und um Regen beten\"). Dieses Gedicht, was in die MLB-Folklore einging, beschrieb eine kuriose Siegesserie, in der Spahn und Sain zwei Wins in Folge holten, die Einsätze der Dritt- und Viertpitcher Bill Voiselle und Vern Bickford wegen Regen ausfielen, so dass Spahn und Sain wieder zwei Siege holten, ehe der Regen wieder die Einsätze von Voiselle und Bickford ausfallen ließ. Dies wiederholte sich kurioserweise nochmal, so dass die Braves in nur 12 Tagen mit nur zwei Pitchern 8:0 Siege holten: Gemeinsam mit Sain, den künftigen Hall-of-Famern Hank Aaron (Outfielder und Home-Run-Spezialist), Eddie Mathews (Third Baseman) und Red Schoendienst (Second Baseman) formten die Braves ein schlagkräftiges Team. Höhepunkt von Spahns Karriere war das Jahr 1957, in der er mit 21-11 Wins und einem Earned Run Average von 2,69 den Cy Young Award gewann und mit den Braves die World Series für sich entschied. Zudem erwarb er sich einen Ruf für Langlebigkeit, als er im Alter von 42 Jahren beeindruckende 23 Wins erzielte und zum 17. Mal ins All-Star-Team gewählt wurde. In diesem Jahr (1963) lieferte er sich ein legendäres Duell gegen 25 Jahre alten, späteren Hall-of-Fame-Pitcher Juan Marichal von den San Francisco Giants. Nach 15 Innings stand es 0:0, wobei Marichal deutlich erschöpfter war als Spahn, aber sich nicht auswechseln lassen wollte: „Spahn ist 17 Jahre älter als ich, und solange er pitcht, bleibe ich auch drin“. Als Giants-Star Willie Mays im 16. Inning mit einem Home Run das Spiel beendete, war Spahn am Boden zerstört, aber das Publikum feierte Spahn mit Standing Ovations. Dieses Spiel gilt als einer der größten Pitching-Duelle aller Zeiten. Erst im Alter von 44 Jahren hörte Spahn auf und widmete sich in den Major bzw. Minor Leagues bzw. im Ausland (Mexiko und Japan) dem Coaching. Die Atlanta Braves ehrten Spahn, indem sie seine Rückennummer 21 zurückzogen. 1973 folgte die Aufnahme in die Baseball Hall of Fame, und schließlich wurde er ins Major League Baseball All-Century Team gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Pitching.", "content": "Spahn galt als einer der präzisesten Fastball-Werfer, doch besonders gefürchtet war sein Changeup, mit der er gegnerische Schlagmänner verwirrte. Seine linkshändige Wurfbewegung enthielt einen extrem hohen Tritt mit dem rechten Schwungbein, so dass die Sicht des gegnerischen Schlagmanns auf den Ball während der gesamten Armbewegung davon verdeckt war. So war es fast unmöglich zu erkennen, ob Spahn einen schnellen Fastball oder einen absichtlich langsamen Changeup warf. Als sein Fastball im Alter an Geschwindigkeit verlor, erlernte er den Screwball. Spahn betonte stets den psychologischen Aspekt des Pitchens und rühmte sich, gegnerische Schlagmänner eher mental als durch Wurfkraft zu besiegen. Zudem war Spahn für seine große Langlebigkeit bekannt, da er bis ins Alter von 42 Jahren ein Weltklasse-Pitcher war.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Spahn heiratete 1947 seine Frau LoRene. LoRene Spahn war eine weitsichtige Geschäftsfrau, die ihre Familie durch kluge Investments in die Rinderzucht, ins Erdgasgeschäft und in Grundstücke in Florida reich machte, so dass Spahn bis zu seinem Tode in Luxus lebte. Beide hatten einen gemeinsamen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Warren Edward Spahn (* 23. April 1921 in Buffalo, New York; † 24. November 2003 in Broken Arrow, Oklahoma) war ein Pitcher im Major League Baseball (MLB), der für die Boston / Milwaukee Braves, die New York Mets und die San Francisco Giants spielte. Der 17-fache All-Star erzielte 363 Wins, ein Rekord für Linkshänder und mehr als jeder Pitcher, der im 20. Jahrhundert geboren wurde. Er gewann 1957 den Cy Young Award sowie die World Series und wurde 1973 in die Baseball Hall of Fame gewählt. Ihm zu Ehren existiert der Warren Spahn Award, der den besten linkshändigen Pitcher der MLB auszeichnet. Mit 35 Home Runs war Spahn für einen Pitcher zudem ungewöhnlich offensivstark.", "tgt_summary": "华伦·爱德华·史潘(英语:Warren Edward Spahn,1921年-4月23日-2003年-11月24日)是美国职棒大联盟的左投手,21个球季都待在国家联盟。他在13个球季有20胜以上的成绩,并在42岁投出23胜7败的纪录。他是最多胜的左投手,也是大联盟史上众所皆知的左投手。美国大联盟以他的名字,设立华伦·史潘奖,用来表扬最杰出的左投手。", "id": 2376111} {"src_title": "Podemos", "tgt_title": "我們能 (西班牙)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Der Ursprung von Podemos ist im Manifest \"Mover ficha: convertir la indignación en cambio político\" („Spielstein bewegen: Die Empörung in politische Veränderung verwandeln“) zu finden, das am Wochenende vom 12. bis 13. Januar 2014 vorgestellt und von der digitalen Zeitung \"Público\" verbreitet wurde. Das Manifest war von knapp 30 Intellektuellen, Persönlichkeiten der Kultur, Journalisten und sozialpolitischen Aktivisten unterzeichnet worden, unter ihnen Juan Carlos Monedero, Professor für Politikwissenschaften an der Universidad Complutense de Madrid (UCM); der Schauspieler Alberto San Juan; Jaime Pastor, Dozent für Politikwissenschaften an der UNED; der Schriftsteller und Philosoph Santiago Alba Rico; der Gewerkschafter der \"Corriente Sindical de Izquierda\", Cándido González Carnero, sowie Bibiana Medialdea, Dozentin für Angewandte Ökonomie an der UCM. In diesem Manifest wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, eine Kandidatur aufzustellen, die im Mai jenes Jahres mit dem Ziel teilnehmen könne, von linken Positionen aus der EU-Politik bezüglich der spanischen Wirtschaftskrise entgegenzutreten. Obwohl er nicht zu den Unterzeichnern des Manifests zählte, wurde am 14. Januar angekündigt, dass Pablo Iglesias, damals noch Dozent für Politikwissenschaften an der UCM, politischer Analyst und Fernsehkommentator, an der Spitze der Bewegung stehen werde. Die neu entstandene Bewegung war von der Partei \"Izquierda Anticapitalista\" („Antikapitalistische Linke“) artikuliert worden, die in ihrer internen Dokumentation das Manifest \"Mover ficha\" entworfen, die Phasen für die Lancierung der neuen Bewegung gestaltet und als entscheidenden Faktor für den Erfolg der Initiative „die Präsenz einer Reihe von Persönlichkeiten mit Medienresonanz als öffentliches Gesicht des Vorhabens“ vorgesehen hatte. Zu den von Pablo Iglesias hervorgehobenen programmatischen Punkten zählten die Aufhebung des Paragraphen 135 der spanischen Verfassung, die im September 2011 auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero und mit Unterstützung der PSOE und der PP reformiert worden war; volle Anwendung des Paragraphen 128 derselben Verfassung (\"Toda la riqueza del país en sus distintas formas y sea cual fuere su titularidad está subordinada al interés general\" „Der gesamte Reichtum des Landes in seinen unterschiedlichen Formen und was auch immer seine Rechtsform sein möge, untersteht dem allgemeinen Interesse“), da diesem, so Iglesias’ Meinung, nicht nachgekommen werde; Beibehaltung des öffentlichen Charakters der Bildung und der Gesundheit; Erhöhung der Löhne und Reindustrialisierung; Schaffung eines Bestandes an öffentlichen Wohnungen und rückwirkende Anwendung der \"dación en pago\" (Gesamtschuldentilgung durch Wohnungsübereignung); sowie Widerstand gegen eine restriktive Reform des Schwangerschaftsabbruchsgesetzes. Die Bewegung forderte darüber hinaus die Abschaffung der Ausländergesetze, den Austritt Spaniens aus der NATO und plädierte für das Recht Kataloniens, über seine Unabhängigkeit selbst zu entscheiden. Die Podemos-Bewegung wurde offiziell erstmals am 17. Januar 2014 vorgestellt. Es gab eine Presserunde, an der hunderte Personen teilnahmen, mit Beiträgen unter anderen von Pablo Iglesias, Juan Carlos Monedero, der Gewerkschafterin der USTEA (Gewerkschaft der Bildung), Aktivistin der Bewegung für die öffentliche Bildung Marea Verde und Mitglied der Izquierda Anticapitalista Teresa Rodríguez; der Psychiaterin Ana Castaño, Mitglied der Marea Blanca; des Forschers und Analysten Íñigo Errejón sowie des Sozialaktivisten Miguel Urbán, Mitglied und Spitzenkandidat der Liste der Izquierda Anticapitalista bei den spanischen Parlamentswahlen 2011 für Madrid. Das grundlegende Ziel war es, den Kürzungen des Sozialbudgets entgegenzutreten, die infolge der Wirtschaftskrise, die das Land durchmachte, durchgeführt wurden. Um das Projekt weiter voranzutreiben und bei der Europawahl im Mai 2014 zu kandidieren, hatten die Initiatoren sich selbst drei Bedingungen auferlegt: dass sie auf der Webseite der Organisation die Unterstützung von mindestens 50.000 Personen entgegennehmen; dass sowohl die Kandidaturen als auch das politische Programm des Projekts durch offene Teilnahme angefertigt werden und dass die Einheit mit anderen linken Parteien und Bewegungen angestrebt wird, wie zum Beispiel mit der Izquierda Unida, der CUP, der Partido X, dem Sindicato Andaluz de Trabajadores (SAT), der Anova oder mit den Bürgerinitiativen der \"mareas\". Die Initiatoren des Projekts erklärten, die Unterschriften seien in weniger als 24 Stunden zusammengekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Europawahl 2014.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aufstellung der Kandidatur.", "content": "Von Beginn an, ab dem Zeitpunkt der Vorstellung, zeigte Podemos die Bereitschaft, eine einheitliche Kandidatur gemeinsam mit anderen linken Parteien und mit Gegnern des sozialen Abbaus aufzustellen. Am 4. Februar kündigte \"Red Ciudadana Partido X\" ihre Absicht an, technologische Unterstützung für Podemos bereitzustellen, damit diese ihre Methodologie der Bürgerteilnahme bei der Anfertigung des Wahlprogramms entwickeln könnte. Allerdings fügte \"Partido X\" ebenso hinzu, dass, obwohl beide Vorschläge einen „Bruch mit dem jetzigen Parteienmodell“ darstellten, aus der Mitarbeit nicht die Gestaltung einer gemeinsamen Liste folge. Am 24. Februar 2014, trafen sich Podemos und Izquierda Unida mit dem Ziel, die Möglichkeit einer Einheitskandidatur zu sondieren. Auf der Sitzung konnten Übereinstimmungen zwischen beiden Organisationen festgestellt werden, aber auch Abweichungen der Ansichten zu den Methoden für die Aufstellung der Kandidaturen. Während Podemos für die Durchführung offener Vorwahlen plädierte, trat Izquierda Unida dafür ein, dass die an der Kandidatur teilnehmenden Parteien den Spitzenkandidaten bestimmen sollten. Keine der unterschiedlichen Möglichkeiten kristallisierte sich schließlich heraus. Mit Izquierda Unida waren die Unstimmigkeiten bezüglich der Art und Weise, eine Kandidatur aufzustellen, unüberwindbar und obwohl IU die Möglichkeit einer Einigung aufrechterhielt wies Podemos schließlich diese Option zurück. Wenngleich \"Sí se puede por Tenerife\" das Entstehen von Podemos schätzte, entschied sie, nicht zur Europawahl zu kandidieren und keine der Kandidaturen mit einem Stimmenaufruf zu unterstützen. Anova ihrerseits bevorzugte es, mit Izquierda Unida zu paktieren, ihrem Partner in der Alternativa Galega de Esquerda, während \"Partido X\" schließlich alleine kandidierte und \"Equo\" sowie \"Demos +\" sich der \"Compromís\" im Bündnis Primavera Europea anschlossen. Nach dem Scheitern der Verhandlungen kündigte Podemos seine Absicht an, alleine zu kandidieren und ein offenes Vorwahlverfahren durchzuführen, an dem auch Nicht-Mitglieder teilnehmen dürften, sowohl anwesend als auch über das Internet. Davor wurde Podemos am 11. März förmlich als politische Partei in das Register der Politischen Parteien des Spanischen Innenministeriums eingetragen, obwohl die Organisation sagte, sie tue es wegen des «legalen Imperativs», um zur Europawahl kandidieren zu dürfen – eine Partei braucht ein Zehntel der Unterzeichner als eine informelle Wählergruppierung – und da «wir keine Partei sind». Das Vorwahlverfahren fand an fünf Tagen (Ende März bis Anfang April) statt und es nahmen, nach Auskunft der Veranstalter, ca. 33.000 Menschen daran teil. Die Kandidaten mussten von einem der Podemos-Kreise (\"Círculos Podemos\") vorgestellt werden, um kandidieren zu dürfen. Um als Kandidat für die Liste in den Vorwahlverfahren zu konkurrieren, benötigte man die Unterstützung eines Kreises. Die Kreise konnten jeweils bis zu drei Kandidaten vorschlagen. Pablo Iglesias wurde mit mehr als 60 % der Stimmen als Spitzenkandidat gewählt. Der zweite Platz wurde von Teresa Rodríguez, Gewerkschafterin und Mitglied der Izquierda Anticapitalista erlangt, und als Dritter kam der ehemalige Staatsanwalt der Antikorruptions-Staatsanwaltschaft Carlos Jiménez Villarejo – er erklärte allerdings, dass er lediglich kandidiere, „um die Partei zu fördern“, und dass er, auch wenn gewählt, „auf keinen Fall ins Europäische Parlament gehen würde“. Weiterhin wurden auch Lola Sánchez, arbeitslos, und Pablo Echenique, Forscher des CSIC gewählt. Obwohl sie keine internationale Zugehörigkeit oder Mitgliedschaft besitzt, erklärte Podemos dennoch seine Absicht, für Alexis Tsipras, den Kandidaten der Europäischen Linken, als Präsidenten der Europäischen Kommission zu stimmen.", "section_level": 3}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Den in der Wahlgesetzgebung festgelegten Voraussetzungen zufolge mussten Parteien ohne Vertretung im Parlament 15.000 Unterstützer vorweisen, damit sie zur Europawahl kandidieren durften. Eine Woche vor dem Ende der Frist erklärte Podemos, die benötigten Unterzeichner bereits zu haben. Die einzigen Parteien, die die Podemos-Kandidatur explizit unterstützten, waren \"Izquierda Anticapitalista\" und Compromisu por Asturies; wenngleich die Partei \"Partido del Trabajo Democrático\" auch einen Stimmaufruf sowohl für Izquierda Unida als auch für Podemos machte. Die während des Wahlkampfs veröffentlichten Meinungsumfragen zeigten Podemos an der Schwelle, eine Vertretung im Parlament zu erlangen, während einige doch Parlamentssitze voraussagten, schlossen andere diese Möglichkeit aus. In der Umfrage des Sozialforschungsinstituts \"Centro de Investigaciones Sociológicas\" (CIS) erreichte die Kandidatur geschätzte 1,8 % und einen Parlamentssitz. Es handelte sich um eine der acht einzigen Formationen, die laut CIS eine Vertretung erlangen würden, und darunter um die einzige, der zum Zweck dieser Wahlen eigens gebildeten Formation. Die größten Auseinandersetzungen in Bezug auf die Kandidatur waren die über die Teilnahme von Jorge Verstrynge und über das Logo von Podemos. Verstrynge, ehemaliger Generalsekretär der Alianza Popular, der sich später hin zu linken Positionen entwickelte, wurde von seinem Kollegen Pablo Iglesias – beide sind Dozenten an der Universidad Complutense de Madrid – eingeladen, an einer Veranstaltung der neuen Partei teilzunehmen. Ein Sektor der Organisation kritisierte seine Teilnahme, weil seine Haltung bezüglich der Einwanderungsfrage keinen Platz in der Bewegung finde. Angesichts der ausgelösten Polemik, nahm Verstrynge an keiner Veranstaltung teil. Andererseits benutzte Podemos als Logo für die Stimmzettel das Gesicht von Pablo Iglesias, was Kritik in sozialen Netzwerken hervorrief. Diese Maßnahme wurde von Podemos damit begründet, eigenen Studien sowie den von den Medien veröffentlichten Umfragen zufolge sei Pablo Iglesias bei den Bürgern viel bekannter als seine eigene Partei, und sein Bild werde auch nur für diese Wahl und nicht für die Partei an sich als Logo genommen. Sowohl Iglesias als auch andere Podemos-Mitglieder bezeichnen Anhänger und Mitglieder der etablierten Parteien konsequent als eine „Kaste“. Ebenso charakteristisch für die Partei ist die Verehrung für Menschen, die während des Spanischen Bürgerkriegs auf Seiten der Republikaner standen, und das Singen der bei Republikanhängern beliebten alten Kampflieder auf ihren Veranstaltungen.", "section_level": 3}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Zur vierten politischen Kraft geworden, mit einem Stimmenergebnis von 7,97 % und der Erlangung von fünf Parlamentssitzen, wurde Podemos von mehreren Medien als „die Überraschung“ der Wahlen bezeichnet. Podemos erlangte in ganz Spanien eine bedeutende Stimmenanzahl. Die besten Ergebnisse von über 10 % erreichte die Partei in Asturien, Madrid, auf den Kanarischen Inseln und den Balearen. Sie wurde mit dem drittbesten Stimmergebnis in fünf Autonomen Gemeinschaften dritte Kraft, darunter in Madrid. Die schlechtesten Ergebnisse gab es in Kastilien-La Mancha und Extremadura, wo PSOE und IU bessere Ergebnisse erzielten als im Rest des Landes. Ebenfalls schlecht schnitt die neue Partei in Katalonien und dem Baskenland ab, wo es ein vom Rest des Landes abweichendes Parteiensystem gibt, sowie allgemein in jenen Autonomen Gemeinschaften, in denen ein breiteres Angebot an politischen Parteien besteht. Dennoch erhielt sie in Barcelona über 5 % der Stimmen, 6 % im Baskenland. In den traditionell eher rechtswählenden Gemeinschaften Valencia und Galicien erhielt sie mehr Stimmen als die dortigen Rechtsparteien, der \"Compromís\" bzw. der Bloque Nacionalista Galego. Insgesamt gewann die Partei fünf Mandate für das EU-Parlament und entsendete die folgenden Abgeordneten in das Parlament: Was die „Typologie“ der Podemos-Wähler anbelangt, wies José Fernández-Albertos, ordentlicher wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Politik und öffentliche Güter \"(Instituto de Políticas y Bienes Públicos)\" des CSIC, auf der Grundlage der Vorwahlumfragen des CIS und vorläufigen Teilergebnissen, vor allem aus Madrid, auf folgende Tendenzen hin: dass Podemos die Aktivierung von Wählern gelang, die sich unter anderen Umständen enthalten hätten; dass ein Substitutionseffekt bezüglich der PSOE festgestellt werden konnte, dem zufolge Podemos dort mehr Stimmen erzielte, wo die Ergebnisse der Sozialisten am meisten sanken; dass es sich hierbei um „junge Stimmen“ handelte, wobei mehr als ein Viertel der Podemos-Wähler jünger als 30 Jahre alt waren, und schließlich, dass eine bedeutsame positive Korrelation zwischen den Arbeitslosenzahlen und den Stimmen für Podemos existierte, folglich: Je mehr Arbeitslosigkeit in einem Gebiet besteht, desto höher war der Prozentsatz der von Podemos erhaltenen Stimmen. Den Ergebnissen einer im Auftrag der Zeitung \"El País\" vom Meinungsforschungsunternehmen Metroscopia durchgeführten Umfrage zufolge ist das Wählerprofil von Podemos „verblüffend“, da es den Glauben widerlege, eine Mehrheit der Wähler bestehe aus jungen Leuten und antisystemischen Aktivisten. Nach der Umfrage hingegen sind 66 % der Podemos-Wähler älter als 35 Jahre, mehrheitlich Männer (56 % männlicher Stimmen), mit Ausbildungsniveau gleich oder höher als Abitur (das spanische Äquivalent heißt „bachillerato“) – keiner der Befragten gab ein Bildungsniveau unter dem zweiten Grad an – und mehrheitlich arbeitende Menschen (50 %, gegenüber 22 % Arbeitslosen, 15 % Studenten und 9 % Rentner). Ein Drittel der Podemos-Wähler hatte zuvor bei der Europawahl 2009 für die PSOE gestimmt und 30 % hatten sie bei den spanischen Parlamentswahlen 2011 unterstützt. Ideologisch positionierten sich die Podemos-Wahler leicht mehr Richtung Mitte als die von ihnen selbst der IU beigemessenen Position, und 25 % hatten vor, bei den nächsten spanischen Parlamentswahlen für diese Koalition zu stimmen. 60 % hatten bis zum letzten Moment gezweifelt, welche Partei sie nun wählen sollten. Wie sie während des Wahlkampfs erklärt hatten, schlossen sich die fünf Europaabgeordneten der Konföderale Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke an.", "section_level": 3}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Der Erfolg von Podemos bei der Europawahl wurde Anlass für vielfältige Analysen und Reaktionen. Die Nachricht schaffte es auf die Titelblätter einiger der wichtigsten spanischen Tageszeitungen. Wie zu erwarten, waren Politiker und Kommentatoren hierzu geteilter Meinung. Von IU kamen Glückwünsche und die Einladung, einen großen Linksblock zu bilden. Andere Parteien äußerten ihre Sorge bezüglich des Aufschwungs der Podemos. So behauptete Rosa Díez von der UPyD, es gäbe programmatische Übereinstimmungen von Podemos mit der griechischen Linkskoalition Syriza, mit der italienischen Fünf-Sterne-Bewegung von Beppe Grillo und gar mit der rechtsextremen französischen Front National von Marine Le Pen, während die Sprecherin der Volkspartei María Dolores de Cospedal García in den Resultaten eine Radikalisierung der linken Wählerschaft sah. Die Politikerin der Partido Popular, Esperanza Aguirre, bezichtigte Pablo Iglesias, „den Castrismus, den Chavismus und ETA“ zu unterstützen. Bereits Ende 2013 war von Kontakten Iglesias’ mit der Linksregierung Venezuelas und deren Geldzuwendungen berichtet worden. Die Stiftung \"Centro de Estudios Políticos y Sociales\", an der Iglesias beteiligt ist, war beratend für die venezolanische Regierung tätig. Iglesias war in der Vergangenheit mehrfach als bezahlter Gast in Venezuela eingeladen und trat dort als Sympathisant von Hugo Chavez im staatlichen Fernsehen auf.", "section_level": 3}, {"title": "Ansteigen der Popularität.", "content": "Nachdem Podemos als viertstärkste politische Kraft bei den Europawahlen hervorging, wurde über sie vermehrt medial berichtet. Der Hashtag Pablo Iglesias war das Nummer 1 Trend-Thema auf Twitter am Tag nach den Wahlen und Pablo Iglesias Turrión erschien auf der Titelseite der wichtigsten spanischen Zeitungen. Vor den Wahlen war Podemos bereits in den sozialen Netzwerken die beliebteste Partei. Zwischen Mai und Juli 2014 stieg die Zahl der Facebook-Fans von 100.000 auf 600.000. Zwei Monate nach der Wahl ging Podemos in der im Juli durchgeführten vierteljährlichen Umfrage „GUS“ als zweitstärkste Partei hervor und lag damit vor der PSOE, aber 0,9 % hinter der PP. Ende Juli begann Podemos mit der Aufnahme von Parteimitgliedern. Innerhalb der ersten 48 Stunden registrierten sich 32.000 Menschen kostenlos auf der Podemos-Webseite. Nach 20 Tagen hatte Podemos bereits rund 100.000 Mitglieder und wurde, gemessen an der Mitgliederzahl, die drittgrößte spanische Partei, größer als IU, UPyD, CiU und PNV. Im August 2014 hatte Podemos um 442.000 mehr Anhänger auf Facebook („Likes“) als alle anderen Parteien zusammen (708.763), sowie mehr als 2,6 Millionen Zugriffe auf seinen YouTube-Kanal. Das Interview mit Pablo Iglesias in \"Viajando con Chester\", im September 2014, hatte fast 3 Millionen Zuschauer. Es war mit 14,5 % Zuschaueranteil die meistgesehene Sendung zu dieser Zeit. Kurz darauf erzielte die Sendung \"La Sexta Noche\" (in dem Pablo Iglesias ebenfalls interviewt wurde) mit einem Marktanteil von 16,2 % einen neuen historischen Höchstwert. Iglesias’ Auftritt verschaffte der Sendung die höchste je gemessene Einschaltquote von 23,8 % und 5 Millionen Zuschauer. Ende Oktober hatte Podemos bereits mehr als 200.000 Mitglieder. Am 2. November 2014 veröffentlichte El País eine Meinungsumfrage, der zufolge Podemos mit 27,7 % zur beliebtesten Partei Spaniens aufgestiegen war, im Vergleich zu 26,2 % für die sozialistische PSOE und 20,7 % für die konservative Partido Popular. Derselben Umfrage zufolge hatten 22,2 % der Spanier die konkrete Absicht, ihre Stimme bei der nächsten Wahl Podemos zu geben, im Vergleich zu 13,1 % für PSOE und 10,4 % für PP.", "section_level": 2}, {"title": "Regional- und Kommunalwahlen 2015.", "content": "Bei der vorgezogenen Regionalwahl in Andalusien am 22. März, bei der Podemos mit Teresa Rodríguez als Spitzenkandidatin zum ersten Mal für das Parlament einer Autonomen Gemeinschaft antrat, erzielte sie auf Anhieb knapp 15 % der Stimmen und 15 Mandate.", "section_level": 2}, {"title": "Parlamentswahlen 2015, 2016 und 2019.", "content": "Bei den Parlamentswahlen am 20. Dezember 2015 erhielt Podemos 65 von 350 Sitzen im Abgeordnetenhaus und 23 von 265 Sitzen im Senat, verfehlte aber damit ihr selbstgestecktes Ziel, die sozialistische PSOE zu übertreffen und zweitstärkste Fraktion im Parlament zu werden. Nach der Wahl scheiterte eine Regierungsbildung; es gab vorgezogene Neuwahlen im Juni 2016. Zuvor bildete sich ein Wahlbündnis namens Unidos Podemos; es erhielt 71 von 350 Sitzen im Abgeordnetenhaus. Unter der Regierung von Mariano Rajoy war Podemos in der Opposition. Als die PSOE nach einem Misstrauensantrag im Oktober 2017 unter Pedro Sánchez eine neue Minderheitsregierung bildete, wurde diese von Podemos (und anderen Kleinparteien, insbesondere die katalanischen separatistischen Parteien ERC und JxCat) mitgetragen; Podemos stimmte auch mit der regierenden PSOE in der Haushaltsdebatte 2018, trotzdem bekam die Regierung keine Mehrheit im Parlament, da ERC und JxCat dagegen stimmten. Die Regierung rief daraufhin Parlamentneuswahlen für den 28. April 2019 aus Bei diesen wurde die Podemos (bzw. ihr Wahlbündnis mit der Bezeichnung Unidas Podemos) mit 14,3 % und 42 Mandaten erneut viertstärkste Fraktion, musste aber Stimmenverluste hinnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Konflikt um Katalonien.", "content": "Prinzipiell unterstützt Podemos die katalanische Forderung, ein Referendum über die staatliche Souveränität Kataloniens zuzulassen, obwohl dies die spanische Verfassung ausschließt. Die Führung von Podemos erklärte, ein derartiges Referendum sei „ein demokratisches Grundrecht“; dennoch lehnte die Partei das Referendum vom 1. Oktober 2017 und eine mögliche Unabhängigkeitserklärung Kataloniens ab; nur ein legales, gemeinsam beschlossenes und reguläres Referendum könne die Einheit Spaniens garantieren.", "section_level": 1}, {"title": "Pressestimmen.", "content": "Die Partei wurde von den Nachrichten- und Presseagenturen Reuters und Associated Press in die politische Linke eingeordnet sowie als eine „linksradikale“ Formation in \"Financial Times\" und die spanische Zeitung \"ABC\" (letztere in Verbindung mit der Kandidatur von Jiménez Villarejo zu den Vorwahlen von Podemos). Im \"Wall Street Journal\" wurde sie als „linke“ Partei mit einer linksradikalen politischen Basis ähnlich wie die von SYRIZA beschrieben, während die Zeitung \"The Economist\" behauptete, „[als Ergebnis der Verärgerung der Spanier mit ihren Politikern wegen der hohen Arbeitslosenzahlen und Sparpolitik] hat Spanien sein eigenes Äquivalent [Podemos] der griechischen linksradikalen Partei Syriza geschaffen“. Die von der Zeitung \"The New York Times\" veröffentlichte Analyse definiert Podemos als „Anti-Establishment-Partei, Gegner der Sparpolitik, in Jugendkreisen tiefverankert und internetbasiert“. Der Autor zitiert Thomas Bernd Stehling, Direktor der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Region Spanien und Portugal, und behauptet, dass die echte Überraschung nicht der Erfolg von Podemos sei, sondern dass es so lange gedauert habe, bis eine alternative Partei die Enttäuschung und Frustration der Bevölkerung angesichts des Scheiterns der beiden großen traditionellen Parteien zu ihrem Vorteil nutze, wenn es darum geht, Antworten auf die Probleme einer verlorenen Generation zu geben. Vicente Palacio von der Fundación Alternativas, einem fortschrittlichen \"think tank\", wies darauf hin, dass Podemos „sehr vorteilhafte Auswirkungen haben könnte, in Sinne einer Regenerierung des spanischen politischen Systems“, wenngleich sie Gefahr laufe, „in Populismus und Demagogie abzugleiten, wie es beispielsweise mit Beppe Grillo und seiner MoVimento 5 Stelle in Italien geschah“. Sowohl \"The Economist\" als auch \"The New York Times\" bringen den Erfolg von Podemos in Verbindung mit den \"indignados\" (den „Empörten“) und der Bewegung Movimiento 15-M. Für die BBC handelt es sich sowohl um eine „linke, gegen die Sparpolitik gerichtete Partei“ als auch populistische Partei. Die digitale Zeitung \"Público\" erwähnte vor der Europawahl, dass die Partei „eine neue Front“ in der linken Landschaft sei. In \"El País\" kontrastierte der Schriftsteller und Essayist Jordi Gracia García „maximalistische Forderungen (deren Erfüllung sehr utopisch erscheint)“ mit den „breit mitgetragenen Forderungen der Zivilgesellschaft [wie der] Wiederherstellung des ethischen und sozialen Anstands des Staats durch ein Paket von Gesetzes- und Verfassungsreformen, das die Ausschreitungen und Auslassungen seitens der Parteien und Institutionen unterdrückt und eine Veränderung des herkömmlichen Funktionierens der politischen Macht forciert“. Der Erfolg von Podemos liege in dem „Verlust an Glaubhaftigkeit der politischen Linken“ begründet; Podemos habe Erfolg bei „Angehörigen der Mittelschichten, die im Leben noch keinen Container angezündet haben, die zu alt sind, um über Zäune zu springen, die keine Kapuzenpullis tragen, die sich aber immer ohnmächtiger und voller guter Gründe fühlen“.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Solange noch keine konstituierende Versammlung stattgefunden hatte, organisierte sich Podemos über die so genannten \"Círculos Podemos\" (Podemos-Kreise), Arbeitsgruppen, die sowohl geografisch als auch sektorbezogen sein können. Pablo Iglesias kündigte am 5. Juni 2014 an, dass die konstituierende Versammlung der Partei im Herbst und sehr wahrscheinlich in Madrid stattfinden werde. Er kündigte ebenso an, dass eine Gruppe von 25 Personen für die Vorbereitung der Versammlung verantwortlich sein werde und dass die Kandidaturen dazu geschlossen sein werden, dass aber so viele vollständige Teams kandidieren könnten wie möchten. Sowohl die Mitglieder als auch die nicht registrierten Anhänger sollten wählen dürfen, in einer ähnlichen Art und Weise, wie die Kandidatur für die Europawahl bestimmt wurde. Die Abstimmung über das Organisationsteam fand am 12. und 13. Juni 2014 telematisch statt. Es kandidierten zwei Listen, eine davon mit Pablo Iglesias an der Spitze und eine weitere vom Krankenpflegerkreis vorgeschlagene Liste. Das Verfahren und die Fristen waren allerdings innerhalb der Organisation diskutiert worden. Auf einem Treffen der Podemos-Kreise in Madrid am 8. Juni 2014 kritisierten die Teilnehmer den geschlossenen Charakter der Kandidaturen sowie den zu kurzfristig anberaumten Termin, der das Aufstellen alternativer Listen verhindert haben soll. Die Wahlen, an denen laut ihren Organisatoren ca. 55.000 Personen teilgenommen haben sollen, ergaben die Liste mit Pablo Iglesias als Spitzenkandidaten mit 86,8 % der Stimmen als Gewinner. Carlos Monedero zog sich im Mai 2015 wegen Meinungsverschiedenheiten in der politischen Ausrichtung aus der Partei zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Podemos benutzte das sogenannte Crowdfunding (Schwarmfinanzierung), um den Wahlkampf für die Europawahl 2014 zu finanzieren. Die Partei erklärte, dass die Kosten des Wahlkampfs etwa bei 150.000 Euro lagen und dass sie keine Bankkredite in Anspruch genommen habe. Deshalb werde sie jetzt nur noch 10 % der Summe, die ihr nach den Regeln der Wahlfinanzierung zustünde (ein Betrag von 1,5 Millionen Euro), empfangen, weil die Subvention nur für die tatsächlich entstandenen Wahlkampfkosten gilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Podemos (deutsch „Wir können“) ist eine spanische linkspopulistische, im Frühjahr 2014 gegründete Partei, die aus der Bewegung des 15-M (Proteste in Spanien 2011/2012) hervorgegangen ist. Parteiführer ist Pablo Iglesias Turrión.", "tgt_summary": "我们能(),也译作我们可以,是西班牙的一个左翼民粹主义政党,由大学教授巴勃罗·伊格莱西亚斯·图里翁于2014年创立,现为西班牙第三大党。", "id": 316965} {"src_title": "Nationalratswahl in der Slowakei 2016", "tgt_title": "2016年斯洛伐克國民議會選舉", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Bei der vorgezogenen Neuwahl 2012 wurde die linkspopulistische Smer-SD deutlich stärkste Kraft und konnte als erste Partei seit dem Ende der kommunistischen Diktatur 1989 eine Alleinregierung bilden. Die Koalitionsparteien der Regierung Radičová, die katholisch-konservative KDH und die christdemokratische SDKÚ-DS, die rechtsliberale SaS und die christdemokratische ungarische Minderheitspartei Most-Híd, mussten klare Verluste hinnehmen, insbesondere die SDKÚ und die SaS stürzten in der Wählergunst ab. Auf Anhieb drittstärkste Kraft wurde die konservative OĽaNO, eine Abspaltung der SaS. Die nationalistische SNS, von 2006 bis 2010 Teil einer Smer-geführten Regierungskoalition (Regierung Fico I), verlor ihren Status als Parlamentspartei. Die nationalkonservative ungarische SMK-MKP verfehlte wie schon 2010 den Einzug in den Nationalrat. Infolge des Wahlergebnisses konnte Robert Fico (Smer) mit einer absoluten Mehrheit regieren (Fico II). Bei der Europawahl 2014 mussten die Smer und die SDKÚ klare Verluste hinnehmen, während die konservative NOVA, die Most-Híd und die OĽaNO erstmals ins EU-Parlament einzogen. Die katholisch-konservative KDH konnte ihren Status als zweitstärkste Kraft verteidigen, während die rechtsliberale SaS erstmals ins EU-Parlament einzog. Die SMK schaffte erstmals seit 2009 den Einzug in ein überregionales Parlament, zudem überholte die SMK erstmals in ihrer Geschichte die Most-Híd in der Wählergunst. Im Wahlkampf hatte das Thema Flüchtlingspolitik in der Flüchtlingskrise große Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlsystem.", "content": "Für alle einzeln antretenden Parteien gilt eine Sperrklausel von 5 Prozent, für Koalitionen von zwei oder mehr Parteien besteht eine Sperrklausel von 7 Prozent. Die Wahlkampagnen endeten am 3. März 2016, Wahlumfragen durften nur bis zum 20. Februar 2016 veröffentlicht werden. Die Parteien durften zur Finanzierung des Wahlkampfes maximal drei Millionen Euro verbrauchen und gültig waren nur Finanzmittel, die auf einem transparenten Bankkonto geführt werden. Staatsbürger der Slowakei, die im Ausland ihren dauerhaften Wohnsitz haben, mussten bis zum 15. Januar 2016 ein Ersuchen an das slowakische Innenministerium richten, wenn sie an der Wahl teilnehmen wollten. Für die Bildung einer Regierung werden mindestens 76 der 150 Abgeordnetenmandate benötigt, eine Zweidrittelmehrheit erfordert 90 Mandate.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Die Kandidatenlisten für die am 5. März 2016 stattfindenden Nationalratswahl konnten die registrierten politischen Parteien bzw. Bewegungen bis zum 6. Dezember 2015 um Mitternacht an die \"Staatliche Kommission für Wahlen und Finanzkontrolle der Parteien\" abgeben. Laut dem Register über politische Parteien des slowakischen Innenministeriums waren am 6. Dezember 2015 insgesamt 155 politische Parteien oder Bewegungen in der Slowakei aktiv. Die folgenden Parteien waren vor der Wahl Nationalrat vertreten oder wurden in Umfragen regelmäßig über fünf Prozent der Stimmen gesehen: Daneben treten an:", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnis.", "content": "In den letzten zwei Wochen vor den Wahlen durften keine Wahlumfragen mehr veröffentlicht werden, das Wahlergebnis widersprach aber allen vorherigen Umfragen, Prognosen und Analysen. Mit 59,82 % lag die Wahlbeteiligung der 4,4 Millionen Wahlberechtigten minimal höher als in den Wahlen 2012 mit 59,11 %. Die bislang mit absoluter Mehrheit regierende sozialdemokratische Smer-SD unter Ministerpräsident Robert Fico wurde abgestraft und fielen von 44,4 % im Jahr 2012 auf 28,3 %, ebenso wie die katholisch-konservative KDH, die mit 4,9 % erstmals seit den Wahlen 1990 an der Fünfprozenthürde scheiterte. Die ehemalige Regierungspartei SDKÚ-DS, die während der Ministerpräsidentschaft von Mikuláš Dzurinda die Slowakei in die EU und die NATO geführt hatte, versank mit ihrem Vorsitzenden Pavol Frešo in der Bedeutungslosigkeit (0,26 %). Zu den Verlierern gehörten auch die beiden Parteien der ungarischen Minderheit. Most–Híd blieb hinter den guten Umfrageergebnissen zurück und die SMK verfehlte erneut den Einzug in den Nationalrat. Gewinner der Wahlen waren die Parteien, die sich vor der Wahl am meisten gegen Robert Fico und seine Smer-SD Alleinregierung positioniert hatten, so die liberale SaS (12,1 %) von Richard Sulík und die Protestpartei OĽaNO (11,0 %) von Igor Matovič. Zu den Wahlgewinnern zählte auch die Protestpartei Sme rodina des Unternehmers Boris Kollár, der mit 6,6 % erstmals der Einzug in den Nationalrat gelang. Gewonnen haben auch die Parteien im nationalistischen Lager. So konnte die Slowakische Nationalpartei (SNS), die 2012 aus dem Nationalrat geflogen war und sich unter ihrem neuen Vorsitzenden Andrej Danko gemäßigter gab, mit 8,6 % den Wiedereinzug schaffen. Erstmals im Nationalrat vertreten ist auch die rechtsextreme ĽSNS von Marian Kotleba (8,0 %). Die neue liberal-konservative Partei #Sieť von Radoslav Procházka schaffte zwar den Einzug in den Nationalrat, blieb aber mit 5,6 % deutlich unter den (auch von Umfragen gestützten) hohen Erwartungen.", "section_level": 1}, {"title": "Kartografische Darstellung.", "content": "Die folgenden Karten zeigen die Stimmenanteile der Parteien nach Wahlbezirken:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nationalratswahl in der Slowakei 2016 zum Nationalrat fand am 5. März 2016 zwischen 7:00 und 22:00 Uhr statt. Das Ergebnis wird als Rechtsruck bezeichnet. Es war die siebte Nationalratswahl seit der slowakischen Unabhängigkeit 1993.", "tgt_summary": "2016年斯洛伐克国会选举在2016年3月5日进行。这次选举将选出斯洛伐克国民议会的150名议员。选举采用比例代表制,斯洛伐克全国为一个选举区,得票率超过5%的政党可以进入国会。", "id": 1246392} {"src_title": "Brod (Stadt)", "tgt_title": "布罗德 (波斯尼亚和黑塞哥维那)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Brod liegt in einer Flussschleife am Mittellauf der Save, wo diese nach Passieren der Motajica-Berge in einer breiten Ebene zu mäandrieren beginnt. Die Gemeinde Brod grenzt im Süden an Derventa, im Osten an Modriča und Odžak.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde erstmals 1691 als \"Turcae Brodienses\" (\"Turski Brod\") erwähnt, als die Osmanen und später die Österreicher die Festung Brod zur Sicherung der Grenze anlegen ließen. Unter österreichischer Herrschaft erfuhr Bosanski Brod einen erheblichen Aufschwung, insbesondere durch den Bau der Eisenbahn 1896/97, der Carevska i Kraljevska Bosanska Željeznica, und die beginnende Industrialisierung. Ein Beleg dafür war der Besuch Kaiser Franz Josephs 1908 zur Eröffnung des Bahnhofs, wo er von Bürgermeister Mehmed Hadži Hodžić empfangen wurde. Im Zweiten Weltkrieg gehörte die Stadt zum faschistischen Unabhängigen Staat Kroatien (NDH) und trug den Namen Brod na Savi. 1992 wurde im Bosnienkrieg das Massaker von Sijekovac verübt. Angehörige der HOS zerstörten die serbisch-orthodoxe Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche, die von 1999 bis 2009 neu erbaut wurde. Nach dem Bosnienkrieg war die Stadt wie ausgestorben, durch den Wiederaufbau der Brücke zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien erwachte sie zu neuem Leben. Seit 1994 wurde die Stadt von den Behörden der Republika Srpska als \"Srpski Brod\" (\"Serbische Furt\") bezeichnet. In einem Urteil des bosnischen Verfassungsgerichts von 2004 wurden diese und andere ethnisch motivierte Umbenennungen für verfassungswidrig erklärt. Seitdem wird \"Brod\" ohne Zusatz verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Im Jahre 1991 hatte die Gemeinde Bosanski Brod 33.962 Einwohner, von denen sich 13.993 (40,98 %) als Kroaten, 11.389 (33,36 %) als Serben, 4.088 (11,97 %) als Slawische Muslime und 3.664 (10,73 %) als Jugoslawen bezeichneten. In der Stadt selbst (14.098 Einwohner) gab es keine eindeutigen Mehrheiten. Die größte Gruppe waren die 4.373 Serben (31 %). Daneben bezeichneten sich 4.086 Einwohner als Kroaten (29 %), 2.760 als Jugoslawen (19,6 %) und 2.246 als Muslime (15,9 %). Außerdem gehörten zur Gemeinde zehn Dörfer mit serbischer und neun mit kroatischer Mehrheit sowie eines mit überwiegend muslimischer Bevölkerung. Die Bevölkerungszahl nach dem Krieg liegt (je nach Quelle) zwischen 22.471 und 32.000, davon mindestens 22.000 Serben.", "section_level": 1}, {"title": "Orte.", "content": "Die Gemeinde besteht aus insgesamt 23 Dörfern: Brod, Brusnica Mala, Brusnica Velika, Donja Barica, Donja Močila, Donja Vrela, Donje Kolibe, Donji Klakar, Gornja Barica, Gornja Močila, Gornja Vrela, Gornje Kolibe, Gornji Klakar, Grk, Koraće, Kričanovo, Kruščik, Liješće, Novo Selo, Sijekovac, Unka, Vinska und Zborište.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Brod besitzt eine große Ölraffinerie. Sie stand seit Juli 2003 einige Monate still. Unter Beteiligung eines russischen Unternehmens wurde die Produktion wieder aufgenommen. Im Herbst 2009 wurden Reparaturen an der Raffinerie beendet und die Arbeit wieder aufgenommen. Zu der Zeit arbeiteten ca. 1500 Menschen dort (Stand August 2011). Seit Oktober 2018 stand die Produktion wegen einer Havarie still. Im Januar 2020 wurde bekannt, dass die Raffinerie zu einem Gaskraftwerk umgewandelt werden soll.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Über die Brücke in Brod erfolgt der größte Teil des Transitverkehrs im bosnischen Teil der Posavina. Um die Region zu entlasten und einen zweiten Grenzübergang in der Posavina zu schaffen, ist die Autobahn A1 durch das östlich von Brod gelegene Dorf Donji Svilaj geplant. Am 10. Juli 1879 wurde die 3,6 Kilometer lange normalspurige Verbindungsbahn Slavonski Brod–Bosanski Brod von den Königlich Ungarischen Staatsbahnen eröffnet. Die Savebrücke diente damals sowohl dem Eisenbahn- als auch dem Straßenverkehr. Bereits am 22. April 1879 wurde der Abschnitt Bosanski Brod – Žepče der schmalspurigen, nach Sarajevo führenden Bosnabahn in Betrieb genommen. 1969 wurde der Verkehr auf dem verbliebenen Teilstück Bosanski Brod – Derventa eingestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brod (, auch Bosanski Brod/Босански Брод) ist eine Stadt mit etwa 18.000 Einwohnern im Norden von Bosnien und Herzegowina, etwa 70 km nordöstlich von Banja Luka. Sie gehört zur Republika Srpska, einer der beiden Entitäten des Landes, und liegt an der Save, die hier die Grenze zu Kroatien bildet. Gegenüber, am nördlichen Save-Ufer, befindet sich die kroatische Stadt Slavonski Brod. Der Ortsname bedeutet auf Deutsch „Furt“ und bezieht sich auf die günstige Lage an einer flachen Stelle der Save.", "tgt_summary": "布罗德(),旧称波斯尼亚布罗德(Bosanski Brod),波斯尼亚和黑塞哥维那塞族共和国城镇,位于波黑北部,萨瓦河南岸,与克罗地亚城镇斯拉沃尼亚布罗德隔河相望。总人口17,943(2013年)。", "id": 2016910} {"src_title": "Jamnagar (Distrikt)", "tgt_title": "贾姆讷格尔县", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Von vorchristlicher Zeit bis ins Jahr 1298 wurde das Gebiet – wie die ganze Region – von diversen buddhistischen und hinduistischen Herrschern regiert. Die erste Zivilisation war die Indus-Kultur. Das Gebiet wurde im Mittelalter von den Rajputen beherrscht und war in ständige Kämpfe mit muslimischen Heeren verwickelt. Dennoch konnte es nie erobert werden und hatte auch nur zeitweilig Tributzahlungen an muslimische Dynastien (Sultanat von Delhi, Sultanat Gujarat und die Großmoguln) zu leisten. Im Jahre 1540 wurde die Region als Fürstentum Nawanagar ein eigenständiges Staatswesen. 1812 bis 1947 gehörte es als unabhängiger Prinzenstaat zum Halar Prant innerhalb der Kathiawar Agency und somit verwaltungstechnisch zur britischen Verwaltungsregion Bombay Presidency. Aus der Kathiawar Agency wurde mit der Unabhängigkeit Indiens 1947 der Bundesstaat Saurashtra. Der Distrikt Nawanagar/Jamnagar wurde somit erst 1956 wieder Teil des Bombay-Staats. Im Jahre 1960 wurde dieser indische Bundesstaat geteilt und das Gebiet kam zum neu geschaffenen Bundesstaat Gujarat.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Wie überall in Indien wächst die Einwohnerzahl im Distrikt Jamnagar seit Jahrzehnten stark an. Die Zunahme verlangsamte sich allerdings in den Jahren 2001–2011 auf rund 13 Prozent (13,44 %). In diesen zehn Jahren nahm die Bevölkerung um mehr als 250.000 Menschen zu. Die genauen Zahlen verdeutlicht folgende Tabelle:", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutende Orte.", "content": "Einwohnerstärkste Ortschaft des Distrikts ist der Hauptort Jamnagar mit fast 500.000 Bewohnern. Weitere bedeutende Städte mit einer Einwohnerschaft von mehr als 20.000 Menschen sind Vibhapar, Okha, Khambhalia, Dwarka, Salaya, Sikka, Kalavad, Jamjodhpur, Dhrol und Bhanvad. Die städtische Bevölkerung macht 44,95 Prozent der gesamten Bevölkerung aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Distrikt Jamnagar (Gujarati: ) ist einer von 26 Distrikten des Staates Gujarat in Indien. Die gleichnamige Stadt Jamnagar ist die Hauptstadt des Distrikts. Die letzte Volkszählung im Jahr 2011 ergab eine Gesamtbevölkerungszahl von 1.391.753 Menschen.", "tgt_summary": "贾姆讷格尔县(Jamnagar district)为印度古吉拉特邦辖县,属于索拉什特拉()地区,人口2,160,119人(2011年),其中城镇人口43.91%。地理上该县位于卡提亚瓦半岛()西北端,东部与拉杰果德县接壤,南部和博尔本达尔县相连,北部和西南部部临喀奇湾。行政中心驻杜瓦尔卡市()。", "id": 2301362} {"src_title": "Terry Porter (Basketballspieler)", "tgt_title": "泰瑞·波特", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Highschool & College.", "content": "In seiner Jugend besuchte Porter die \"South Division Highschool\" in seiner Heimatstadt Milwaukee. Im Jahr 1981 begann er ein Studium an der University of Wisconsin-Stevens Point, wo er die komplette Studienzeit von vier Jahren absolvierte. In dieser Zeit spielte er im Basketballteam der Universität, den Pointers, nahm an drei nationalen Meisterschaftstournieren des National Association of Intercollegiate Athletics (NAIA) teil und wurde zweimal in das \"„NAIA First-Team All-American“\" berufen. In seiner letzten College-Saison 1984 wurde er als \"„NAIA Player of the Year“\" ausgezeichnet und erhielt den Titel des Most Valuable Player des Meisterschaftsturniers. Wegen seiner guten Leitungen wurde er 1984 in den Vorentscheid für die Olympischen Spiele, die \"„U.S. Men's Olympic Basketball Team Trials“\" berufen, wo er sich, aufgrund vieler weiterer sehr guter Spieler auf den Positionen des Point Guards und des Shooting Guards, nicht bis in das Olympiateam durchsetzen konnte. Nachdem er drei College-Saisons auf der Shooting Guard Position gespielt hatte, wechselte er für die vierte Saison auf die Point Guard Position, die er für den Rest seiner Karriere bei behielt.", "section_level": 2}, {"title": "NBA als Spieler.", "content": "Im NBA-Draft 1985 wurde Porter als 24. Pick in der 1. Runde von den Portland Trail Blazers ausgewählt, wo er die erste Dekade seiner NBA Karriere verbrachte. In dieser Zeit erreichte er zweimal die NBA Finals, wo er mit seinem Team 1990 gegen die Detroit Pistons und 1992 gegen die Chicago Bulls unterlag. In der dazwischen liegenden Saison 1991 war das Team in den Conference Finals der Play-offs gegen die Los Angeles Lakers ausgeschieden. In dieser Hochphase seiner Karriere nahm er an zwei All-Star-Games in den Jahren 1991 und 1993 teil. Zur Saison 1995/96 wechselte Porter als Free Agent zu den Minnesota Timberwolves mit denen er in der Saison 1996/97 die Play-offs erreichte. Nach einem Einjahresvertrag bei den Miami Heat in der Saison 1998/99 unterschrieb er einen Dreijahresvertrag bei den San Antonio Spurs. Nach der Saison 2000/01 beendete er seine NBA Karriere als Spieler. Er erreichte in 1.274 Spielen im Schnitt 12,2 Punkte, 3,0 Rebounds, 5,6 Assists, 1,2 Steals pro Spiel, insgesamt erreichte er 15.586 Punkte. In seiner Spielerkarriere erfüllte er alle seine Verträge und wurde niemals getradet.", "section_level": 2}, {"title": "NBA als Trainer.", "content": "Seine erste Saison als Trainer verbrachte Porter 2002/03 als Assistent bei den Sacramento Kings. Im Anschluss daran folgten zwei Jahre als Cheftrainer in seiner Geburtsstadt bei den Milwaukee Bucks, wo es für das Team zu einer Play-off Teilnahme reichte. Ab der Saison 2006/07 verstärkte er als Assistenztrainer den Trainerstab der Detroit Pistons. 2008 verpflichteten ihn die Phoenix Suns, somit erhielt er seine zweite Anstellung als Cheftrainer eines NBA-Franchises. Nach 51 Spielen wurde er von den Suns entlassen und durch seinen Assistenztrainer Alvin Gentry ersetzt. Seit 2011 ist Porter teil des Trainerstabs unter Rick Adelman bei den Minnesota Timberwolves. Als Adelman in der Saison 2012/13 aufgrund familiärer Angelegenheiten fehlte, vertrat Porter ihn als Cheftrainer des Teams.", "section_level": 2}, {"title": "Leben & Privates.", "content": "Terry Porter ist mit seiner Frau Susie verheiratet und hat drei Kinder. Er ist Gründer des \"„Milwaukee Scholars Fund“\", der sich für finanziell benachteiligte Studenten einsetzt. Neben dem Basketball ist Porter ein begeisterter Golfer. Porter kehrte an die Universität zurück und erhielt 1993 seinen Abschluss im Bereich Kommunikation mit den Schwerpunkten Fernsehen und Radio. Porter beteiligte sich 1992 an den Aufnahmen für einen von Dan Reed (Dan Reed Network) gesungenen \"Fightsong\" für die Portland Trail Blazers mit dem Titel \"Bust a Bucket.\" Das Lied wurde nur in der Gegend um Portland auf Cassette angeboten und verkaufte sich über 30.000 Mal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Terry Porter (* 8. April 1963 in Milwaukee, Wisconsin) ist ein US-amerikanischer Basketballtrainer und ehemaliger Basketballspieler, der bei den Minnesota Timberwolves als Assistenztrainer unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "泰瑞·波特(英语:Terry Porter,),生于威斯康星州密尔沃基,美国职业篮球运动员,司职控球后卫。", "id": 1762850} {"src_title": "Hill-Chiffre", "tgt_title": "希尔密码", "src_document": [{"title": "Verschlüsselung.", "content": "Jeder Buchstabe wird von einer Zahl modulo 26 repräsentiert. (Meist wird das einfache Schema A = 0, B = 1,..., Z = 25 verwendet, aber diese Art der Codierung ist nicht zwingend.) Um eine Botschaft zu verschlüsseln, wird ein Block von n Buchstaben (als n-Komponenten Vektor) durch eine invertierbare \"n\"×\"n\"-Matrix – wieder modulo 26 – multipliziert. Um die Nachricht zu entschlüsseln, wird jeder Block mit der Inversen der Matrix, die zur Verschlüsselung verwendet wurde, multipliziert. Die Matrix, die zur Verschlüsselung verwendet wurde, ist der Chiffrier-Schlüssel und sollte zufällig aus der Menge der invertierbaren \"n\"×\"n\"-Matrizen (modulo 26) gewählt werden. Die Chiffre kann natürlich zu einem Alphabet mit beliebiger Anzahl von Buchstaben angepasst werden; alle arithmetischen Operationen müssen dann aber modulo der Anzahl der Buchstaben statt modulo 26 durchgeführt werden. Betrachtet man nun die Meldung „ACT“ und den Schlüssel als Matrix (bzw. in Buchstaben „GYBNQKURP“): Da A = 0, C = 2 und T = 19 ist, besteht die Botschaft aus dem Vektor: Damit wird der verschlüsselte Vektor berechnet: Dies entspricht dem Geheimtext von „POH“. Angenommen, dass unsere Botschaft nun „CAT“ ist: Dieses Mal wird die gleiche Verschlüsselungsmatrix verwendet, aber die Berechnung zeigt: was dem Chiffretext von „FIN“ entspricht. Jeder Buchstabe hat sich geändert. Die Hill-Chiffre erreicht nun Shannons Diffusion und eine \"n\"-dimensionale Hill-Chiffre kann auf einmal über \"n\" Symbole diffundieren.", "section_level": 1}, {"title": "Entschlüsselung.", "content": "Um den Geheimtext zu entschlüsseln, multiplizieren wir den Text mit der inversen Matrix der Verschlüsselungsmatrix (in Buchstaben ist diese „IFKVIVVMI“). (Um eine inverse Matrix zu berechnen, siehe Matrixinversion.) Dies ist die inverse Matrix der Verschlüsselungsmatrix aus dem vorigen Beispiel: Wenn man den vorher verschlüsselten Geheimtext „POH“ darauf anwendet, erhält man: Dadurch erhält man den Klartext „ACT“, unserem Ausgangswort. Noch nicht besprochen wurde die Problematik, die in der Auswahl der Verschlüsselungsmatrix besteht. Nicht alle besitzen eine inverse Matrizen (siehe invertierbare Matrix). Eine Matrix kann zu einer inversen werden, wenn, und nur wenn, die Determinante nicht Null ist und keine gemeinsamen Faktoren mit der modularen Basis haben, d. h., dass die Determinante und die Modulo-Zahl keine gemeinsamen Teiler haben dürfen. Wenn man jetzt, wie oben, in modulo 26 operiert, muss die Determinante ungleich Null sein und darf auch nicht durch 2 oder 13 teilbar sein. Sollte die Determinante Null oder die Faktoren mit der modularen Basis gleich sein, dann kann die Matrix nicht für die Hill-Chiffre angewendet werden. Eine andere Matrix muss gewählt werden, sonst ist der Geheimtext nicht mehr zu decodieren. Glücklicherweise sind die Matrizen, die auf diese Bedingungen zutreffen, relativ häufig. Vom obigen Beispiel sei die Verschlüsselungsmatrix: Durch modulo 26 ist die Determinante 25. Da 25 keine gemeinsamen Faktoren mit der Modulo-Zahl 26 hat, kann diese Matrix für die Hill-Chiffre verwendet werden. Das Risiko, dass die Determinante gemeinsame Faktoren mit der modularen Basis hat, kann vermindert werden, wenn man als modulare Basis eine Primzahl verwendet. Folglich ist eine nützliche Variante der Hill-Chiffre noch drei Symbole zum Alphabet hinzuzufügen (z. B. Fragezeichen, Leerzeichen und Punkt) um auf die Primzahl 29 als modulare Basis zu kommen. Es ist auch möglich für die Verschlüsselungsmatrix formula_9 eine involutive Matrix zu wählen, so dass die aufwändige Bestimmung der inversen Matrix entfällt, da formula_10 ist.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlüsselraum.", "content": "Für ein Alphabet mit formula_11 Buchstaben (formula_12 sind verschiedene Primzahlen, also formula_13 in Primfaktorzerlegung) umfasst der Schlüsselraum für \"n\" × \"n\" - Matrizen Der Schlüsselraum ist deshalb für Schlüssel einer Größenordnung am größten, wenn man formula_13 als Primzahlpotenz wählt, also formula_16.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Hill-Chiffre gehört in die klassische Kryptographie, genauer in den Bereich der polyalphabetische Substitution, basierend auf linearer Algebra. Erfunden wurde sie von Lester S. Hill im Jahr 1929. Dieser war Professor am Hunter College in New York City und publizierte diese Methode erstmals in seinem Artikel „Cryptography in an Algebraic Alphabet“. Der Kryptograph war zu dieser Zeit der erste monoalphabetische Kryptograph, der praktisch (wenn auch kaum) an mehr als drei Symbolen zugleich operieren kann. Die folgenden Absätze setzen ein grundsätzliches Wissen der Matrizen voraus.", "tgt_summary": "希尔密码是运用基本矩阵论原理的替换密码,由Lester S. Hill在1929年发明。", "id": 630067} {"src_title": "Bonairische Fußballnationalmannschaft", "tgt_title": "博奈爾足球代表隊", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Insel Bonaire ist seit der Auflösung des niederländischen Überseegebietes Niederländische Antillen am 10. Oktober 2010 eine der drei besonderen Gemeinden der Niederlande in der Karibik. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten Fußballspieler aus Bonaire für die Fußballnationalmannschaft der Niederländischen Antillen oder die der Niederlande auflaufen. Gelegentlich trat Bonaire in Freundschaftsspielen auch mit einer eigenen Mannschaft an. So bestand nach Verbandsangaben seit 1960 eine Fußballauswahl und in den 1960er- bis 1980er-Jahren wurden regelmäßig Spiele gegen die anderen ABC-Inseln Curaçao und Aruba ausgetragen. Seit der politischen Neugliederung wird die Entwicklung einer nationalen Fußballauswahl vom bonairischen Fußballverband forciert und Bonaire spielte seitdem erstmals gegen weitere karibische Mannschaften und trat bei Turnieren an. Bereits am 28. Februar 2010, also noch vor der Auflösung der Niederländischen Antillen, bestritt die Mannschaft von Bonaire ein Länderspiel gegen die Auswahl von der Nachbarinsel Curaçao, das 0:4 verloren wurde. Die erste Partie nach der politischen Neugliederung fand am 29. Oktober 2010 im Rahmen des ersten ABCS-Turniers, dem Turnier der niederländischsprachigen Mannschaften Südamerikas, statt. Sie endete 4:2 für das gegnerische Team aus Suriname. Bonaire beendete das Turnier als Letzte der vier teilnehmenden Mannschaften. Beim ABCS-Turnier im Jahr 2011 war Bonaire deutlich erfolgreicher und gewann das Turnier durch ein 4:3 nach Elfmeterschießen gegen Aruba im Finale. Auch an den folgenden drei Auflagen bis 2015 nahm Bonaire teil und erreichte zweimal den vierten und letzten und einmal den dritten Platz. Am 19. April 2013 wurde der Fußballverband von Bonaire als assoziiertes Mitglied in den nord- und zentralamerikanischen Fußballverband CONCACAF aufgenommen. Seit dem 10. Juni 2014 ist der Verband vollwertiges Mitglied und kann damit an Qualifikationsspielen für die Kontinentalmeisterschaft CONCACAF Gold Cup teilnehmen. Bei der Qualifikation für die Karibikmeisterschaft 2014 in Jamaika scheiterte Bonaire in der ersten Runde an Barbados und Martinique, nachdem man sich in einer Vorqualifikation gegen Montserrat und die Amerikanischen Jungferninseln durchgesetzt hatte. Bonaire nahm nicht an der Qualifikation für die letztmals ausgetragene Karibik-Meisterschaft 2017 teil und hatte von Anfang 2015 bis September 2018 keine offiziellen Länderspiele. Erst bei der Qualifikation für die erste Auflage der CONCACAF Nations League und der anschließenden Endrunde 2019 trat die Nationalmannschaft wieder an. Bonaire qualifizierte sich für die unterste Liga C und verblieb dort, nachdem man in Gruppe C2 den zweiten Platz hinter den Bahamas und vor den Britischen Jungferninseln belegte.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Das Kralendijk-Stadion ist das Heimstadion der Fußballnationalmannschaft von Bonaire. Es bietet Platz für 3000 Zuschauer. Bis 2016 hatte Bonaire jedoch noch kein einziges Heimspiel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die bonairische Fußballnationalmannschaft ist die Fußballnationalmannschaft des niederländischen Überseegebiets Bonaire in der Karibik. Sie ist vollwertiges Mitglied des nord- und mittelamerikanischen Fußballverbandes CONCACAF sowie der Caribbean Football Union. Sie gehört jedoch nicht dem Fußballweltverband FIFA an und ist damit nicht berechtigt, an Qualifikationsspielen für Fußball-Weltmeisterschaften teilzunehmen.", "tgt_summary": "博奈尔足球代表队是博奈尔的足球代表队,由博奈尔足球协会管理,现时属于中北美洲及加勒比海足球协会成员国之一。", "id": 917657} {"src_title": "The Wolf Among Us", "tgt_title": "我们身边的狼", "src_document": [{"title": "Gameplay.", "content": "\"The Wolf Among Us\" ist ein Point-and-Klick-Adventure, bei dem der Spieler die Kontrolle über den Protagonisten des Spiels, \"Bigby Wolf\", übernimmt. Er kann sich in der Umwelt bewegen und andere Charaktere und Objekte überprüfen und mit ihnen interagieren. Es ähnelt Telltales vorherigem Spiel \"The Walking Dead\", dahingehend dass der Spieler auch hier Entscheidungen durch seine Handlungen oder durch Dialogoptionen treffen kann, die die zukünftigen Ereignisse der Geschichte beeinflussen, inklusive die Ereignisse der folgenden Episoden. Das beinhaltet Hauptentscheidungen, wie die Entscheidung, einem Verdächtigen hinterherzurennen, während man den jeweils anderen dafür laufen lassen muss. Wie bei \"The Walking Dead\" werden diese Entscheidungen von Telltale aufgezeichnet und die allgemeinen Statistiken bezüglich der Hauptentscheidungen werden dem Spieler nach dem Abschluss jeder Episode präsentiert, sodass er sie mit den Entscheidungen anderer Spieler vergleichen kann. Manche dieser Entscheidungen beeinflussen parallele Ereignisse während der Handlung. So erfährt man zum Beispiel nach der Entscheidung, zwischen zwei hilfsbedürftigen Personen zu wählen, von der jeweils anderen, dass sie seine Hilfe eher hätte gebrauchen können. Manche Szenen sind eher actionorientiert und verlangen vom Spieler, bei einer Serie von Quick-Time-Events (QTEs) zu reagieren. Dabei fehlzuschlagen könnte zum Tod Bigbys oder eines anderen Charakters führen, doch das Spiel startet in diesem Fall bei einem Kontrollpunkt direkt vor dieser Szene neu, um dem Spieler einen weiteren Versuch zu erlauben. In manchen Fällen sorgt das Fehlschlagen bei bestimmten QTEs nicht für den sofortigen Tod, sondern dafür, dass die Handlung ein klein wenig anders verläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Steve Allison, der Senior-Vizepräsident der Marketingabteilung bei Telltale Games, verkündete in einem Interview mit der Webseite \"All Things Digital\" im Februar 2011, dass Telltale an einem auf dem Comic \"Fables\" basierenden Videospiel arbeitet. Bei der Electronic Entertainment Expo im Juni 2011 verkündete Telltale seine offiziellen Pläne für ein \"Fables\"-Spiel. Nach mehreren Verschiebungen wurde das Spiel bei der New York Comic Con im Oktober 2012 erneut angekündigt. Es wurde unter dem Arbeitstitel \"Fables\" entwickelt, doch später erfuhr man, dass es im Februar 2013 einen neuen Namen erhalten würde. Der endgültige lautet \"The Wolf Among Us\" und ist nach seinem Hauptcharakter Bigby Wolf benannt. Die erste Episode sollte eigentlich im ersten Quartal 2012 erscheinen. Sie wurde später bis zum dritten Quartal 2012 verschoben und dann schließlich erneut zu dritten Quartal 2013, dann zum Oktober 2013 verschoben. Im Februar 2013 erfuhr man, dass Telltale aufgrund des Erfolges von \"The Walking Dead\" länger als ursprünglich erwartet für die Entwicklung von \"The Wolf Among Us\" brauchte. Viele Spielmechaniken wurden von \"The Walking Dead\" in das neue Spiel implementiert. Veröffentlichungen für die PlayStation 4 und Xbox One wurden im Mai 2014 angekündigt und sollen zusammen mit Einzelhandelsversionen der PlayStation 3 und Xbox 360 später im Jahr veröffentlicht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsangabe.", "content": "Die Handlung von \"The Wolf Among Us\" findet im Jahr 1986, Jahrzehnte vor den Ereignissen der ersten Ausgabe von \"Fables\", statt. Viele Jahre lang wurden die magischen, mystischen Länder, die in Mythen, Legenden und der Folklore beschrieben und im Spiel umgangssprachlich als „The Homelands“ („Die Heimatländer“) bezeichnet werden, von einem rätselhaften Tyrann, der nur als „The Adversary“ („der Gegenspieler“) bezeichnet wird, besetzt. Um den plündernden Armeen und dem totalitären Regime des Gegenspielers zu entkommen, flohen viele Charaktere und Kreaturen, die im Spiel als „Fables“ bekannt sind, zur irdischen Welt und gründeten im kolonialen Amerika eine Enklave namens „Fabletown“, die sich im modernen Manhattan befindet. Um ihre Anwesenheit von den einheimischen Menschen, genannt „die Weltlichen“, zu vertuschen, müssen alle nicht-menschlichen „Fables“ eine Verzauberung namens „Glimmer“ kaufen, die ihnen erlaubt, die Erscheinung von Menschen anzunehmen; andernfalls werden sie zu einer ländlichen Gemeinde namens „die Farm“ abgeschoben. Der rehabilitierte Große Böse Wolf, Bigby Wolf, (von Adam Harrington synchronisiert), ist der Sheriff von Fabletown und ist dafür verantwortlich, die Gemeinde vor der Welt zu verstecken und dessen Gesetze zu vollstrecken.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "Der Protagonist von The Wolf Among Us ist Bigby Wolf, der ehemalige Große Böse Wolf. Er ist der Sheriff von Fabletown, der aktuell im „Business Office“ unter dem stellvertretenden Bürgermeister Ichabod Crane, dessen Sekretärin Snow White und ihrem Zauberspiegel bei Ermittlungen arbeitet und dabei von Bufkin, einem geflügelten Affen, der Fabletowns Akten organisiert, unterstützt wird. Blaubart arbeitet ebenfalls im „Office“, wobei dessen Motive unklar sind. Bigby wohnt in den „Woodlands apartments“, wo er aktuell Colin, eins der Drei kleinen Schweinchen, als Entschädigung dafür, sein Haus weggeblasen zu haben, erlaubt bei ihm zu wohnen. Belle und das Biest wohnen ebenfalls in den Woodlands, wobei sie aktuell mit Eheproblemen kämpfen. Eins der Fables, mit dem er öfter in Kontakt steht, ist „Mr. Toad“ und sein Sohn TJ (Toad Junior), die in einem heruntergekommenen Apartmentkomplex in der Bronx wohnen. Zu Beginn des Spiels wird der Spieler mit dem Holzfäller bekannt gemacht, der im selben Gebäude wohnt wie Mr. Toad. Außerdem begegnet er auch Faith und Prinz Lawrence, Charakteren aus dem Märchen \"Allerleirauh\". In Bigbys Weg stellen sich Dee und Dum Tweedle, Zwillinge und Schläger, die für einen unbekannten Arbeitgeber arbeiten. Außerdem begegnet er Holly, einem weiblichen Troll, die die Trip Trap Bar führt und Grendel, einem ihrer alkoholkranken Stammkunden. In der zweiten Episode erscheint Georgie Porgie, der Eigentümer des Stripclubs Pudding ’n’ Pie und Faiths Zuhälter, zusammen mit seinen Mitarbeitern Vivian und dem gescheiten Hans, dem Türsteher des Clubs. Die dritte Episode führt Bloody Mary als Killerin des „krummen Manns“ ein, und außerdem noch Aunty Greenleaf, eine abtrünnige Hexe, die illegales, billiges, Schwarzmarkt-Glimmer an Fables verkauft, die sich die Glimmer im „dreizehnten Stock“, dem einzigen Ort, an dem man sich auf legale Weise Glimmer beschaffen kann, nicht leisten können. Die vierte Episode führt Jersey Teufel ein, Geschäftsführer des Pfandhauses Lucky Pawn, und Johann, den ehemaligen Eigentümer der Metzgerei Cut Above, dessen Geschäftsräume von den Handlangern des krummen Manns übernommen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "Aufgrund der Entscheidungen, die der Spieler treffen kann, können einige Details der Handlung abweichen. Bigby, der Sheriff von Fabletown, rettet eine junge Prostituierte vor dem betrunkenen Holzfäller und stellt ihre Heimreise sicher. Schockiert stellt er am nächsten Tag fest, dass ihr abgetrennter Kopf vor dem Haupteingang seines Apartment-Gebäudes, den Woodlands, liegt. Er und Snow White entdecken, dass es sich bei der Frau um Faith aus dem Märchen \"Allerleirauh\" handelt, die Prostituierte werden musste, um die Lebenshaltungskosten für ihren Ehemann, Prinz Lawrence, bezahlen zu können. Sie finden heraus, dass die Tweedles, Dee und Dum, in Faiths Wohnung herumgeschnüffelt haben, jedoch sofort fliehen, als sie erwischt werden. Snow kehrt zum Business Office zurück, während Bigby nach mehr Hinweisen sucht. Als er zu den Woodlands zurückkehrt, stellt er schockiert fest, dass auch Snows Kopf, genau wie zuvor der von Faith, auf den Stufen des Eingangs des Apartmentgebäudes liegt. Bigby wird von der Menschen-Polizei für eine Aussage zum Revier gebracht, allerdings benutzt Ichabod Crane, der aktuelle Vizebürgermeister von Fabletown, einen Zauber, um ihn zu befreien und das Gedächtnis über diesen Vorfall aus den Erinnerungen und den Akten aller Polizisten zu löschen. Zurück beim Business Office stellen sie überrascht fest, dass Snow White noch lebt und dass der von Bigby gefundene Kopf in Wirklichkeit der von Lily, der Schwester von Holly dem Troll ist, deren Körper durch einen billigen Schwarzmarkt-Glimmer verkleidet war. Bigby begibt sich zu Lilys letztem bekannten Arbeitsplatz, dem Pudding ’n’ Pie, einem heruntergekommenen Stripclub, der von dem berüchtigten Georgie Porgie geleitet wird, der seine Mitarbeiterinnen zur Prostitution nötigt. Eines der Mädchen, Nerissa, eine ehemalige Meerjungfrau, versucht mit Bigby zu reden, ist jedoch nicht in der Lage, dies direkt zu tun. Stattdessen übergibt sie ihm einen Schlüssel zum Zimmer eines in der Nähe befindlichen Hotels. In diesem Zimmer entdeckt Bigby schockiert einen blutigen Mordschauplatz, in dem Lily offensichtlich getötet wurde, ihre Leiche jedoch nicht zu finden ist. Es stellt sich durch die Untersuchung des Tatorts heraus, dass Lily in diesem Zimmer von ihrem Kunden dazu gezwungen wurde, das Märchen \"Schneewittchen\" nachzuspielen. Nach weiterer Untersuchung des Zimmers findet Bigby entlarvende Fotos, auf denen Ichabod Crane zusammen mit der als Snow White verkleideten Lily zu sehen ist. In der Hoffnung, Crane noch zu fangen eilt Bigby zurück zum Business Office, nur um zu erfahren, dass er bereits entkommen ist und der Zauberspiegel, ein Instrument, mit dem man jede Person, deren Namen man kennt, finden kann, zerbrochen wurde und Crane eine der Spiegelscherben mitnahm, was eine Reparatur von ihm unmöglich macht. Während er versucht, Crane zu finden, erfährt er, dass eine andere Fraktion, zu der unter anderem auch die Tweedle-Brüder zählen, ebenfalls nach Crane sucht. Bigby und Snow gelingt es, Crane bei Georgies Stripclub zu finden. Währenddessen kommen bei Snow Zweifel darüber auf, ob Crane wirklich der Mörder sei, und Bigby stimmt zu, ihn zurück zum Business Office zu bringen, um ihn zu verhören. Während sie den Club verlassen, werden sie in einer Gasse vom krummen Mann, Bloody Mary und den Tweedles eingekesselt, die darauf bestehen, Crane selbst mitzunehmen. Mary stachelt Bigby dazu an, sich in seine Wolfsform zu verwandeln und einen erbitterten Kampf gegen sie und die Tweedles zu führen. Der Wolfsmensch Bigby macht kurzen Prozess mit den Tweedles, doch Mary gelingt es, ihn durch einen Schuss mit einer Silberkugel schwer zu verletzen und komplett außer Gefecht zu setzen. Snow greift in den Kampf ein und erlaubt es Mary, Crane mitzunehmen. Mary verspottet dabei noch Bigby und Snow darüber, dass der krumme Mann bald Fabletown übernehmen würde. Zurück in den Woodlands erholt sich Bigby und diskutiert mit Snow die neusten Entwicklungen in dem Fall. Er denkt über die beunruhigenden Ereignisse nach, die den krummen Mann plötzlich dazu veranlassten, seine Involvierung in dem Fall bekannt zu machen. Durch einen unerwarteten Besuch von Nerissa erfährt er, dass das Halsband, das jede von Georgies Prostituierten tragen muss, sie davon abhält, die Wahrheit zu verraten, und dass, wenn jemandem solch ein Halsband abgenommen wird, dessen Kopf durch einen Zauber abgehackt wird, was Teil von dem Plan des krummen Manns ist, die Kontrolle über die Einwohner Fabletowns zu erlangen. Durch kryptische Hinweise, die sie ihm gibt, gelingt es ihr, Bigby näher zu der fehlenden zerbrochenen Scherbe des Zauberspiegels zu führen. Außerdem erfährt Bigby noch von Belle und dem Biest, dass das Paar aufgrund von Geldmangel für zwei Subunternehmen des krummen Manns arbeiten musste, ein Pfandleihhaus, das von Jerseys Teufel geleitet wird, von dem er erfährt, dass die Tür zum Versteck des krummen Manns sich ständig zufällig in der Stadt bewegt, und eine Metzgerei, die von Johann dem Metzger geleitet wird, wo das billige Glimmer, die der krumme Mann verkauft, hergestellt werden. Bigby findet während seiner Ermittlung schließlich die fehlende Spiegelscherbe und kehrt zum Business Office zurück, wo es Bufkin gelingt, den Spiegel zu reparieren. Der Spiegel enthüllt ihnen, dass Mary Crane nach Paris geschickt hat, um ihn von allen fernzuhalten. Außerdem entdecken sie den aktuellen Standort der Tür zum Versteck des krummen Manns. Bigby eilt dorthin, nur um zu erfahren, dass sein Erscheinen bereits vom krummen Mann und seinen Handlangern erwartet wurde, zu denen neben Mary auch die Tweedles, der Jersey Devil, Georgie und Vivian zählen. Der krumme Mann bietet Bigby ruhig und höflich einen Platz an und sagt ihm, dass er mit ihm ein Wörtchen über die künftige Verwaltung von Fabletown reden muss. Bigby erfährt vom krummen Mann, dass Georgie Faith und Lily ermordet hat. Georgie behauptet, er hätte den Befehl dazu vom krummen Mann erhalten. Ein Kampf bricht aus, bei dem der krumme Mann, Mary, Georgie und Vivian fliehen können. Georgie wird dabei noch von Bigby schwer verletzt. Jerseys Teufel und die Tweedles bleiben beim Versteck des krummen Manns zurück und tauchen für den Rest der Episode nicht mehr auf. Bigby stellt Georgie schließlich in seinem Stripclub. Vivian erklärt, dass Georgie und der krumme Mann ein durch sie und die anderen Prostituierten in die Wege geleiteten Plan verhindern wollten. Vivian erklärt, sie sei das erste Mädchen mit einem Halsband gewesen und dass die Halsbänder der anderen Prostituierten Kopien davon sind. Dies ist Teil der Methoden des Clubs, die Diskretion zu wahren. Da sie mit dieser Schuld nicht mehr leben kann, entfernt Vivian ihr Halsband, was zu ihrem Tod und dazu führt, dass alle anderen Prostituierten vom Zauber befreit werden. Georgie, der gerade dabei ist, seinen Wunden zu erliegen, teilt Bigby den Aufenthaltsort des krummen Manns mit. In einem Walzwerk außerhalb der Stadt trifft Bigby auf Mary. Im Kampf mit ihr verwandelt er sich in seine wahre Form, einen riesigen Wolf, wodurch es ihm letztlich gelingt, Mary zu töten. Bigby stellt den krummen Mann, der darauf besteht, zu den Woodlands gebracht zu werden, um dort einen fairen Gerichtsprozess zu erhalten. Dort versucht der Crooked Man die versammelten Fables davon zu überzeugen, er habe Mitleid mit deren Problemen, und dass die Handlungen von Snow und Crane sich nicht von dem unterscheiden, was er selbst getan hat. Bigby verrät dabei Georgies Geständnis, jedoch reicht die Beweislast zunächst nicht für eine Verurteilung aus, bis Nerissa erscheint, die nun von dem Geheimniszauber befreit ist und verrät, dass sie und mehrere andere Prostituierte den Befehl des krummen Manns, Georgie zum Mord an Faith und Lily aufzufordern, mitgehört haben, was letztlich zu seiner Verurteilung ausreicht. Am Ende des Prozesses kann der Spieler sich dazu entscheiden, den krummen Mann entweder hinzurichten oder ihn einzusperren. Im Epilog beschäftigen sich Blaubart und die nun zur Vizebürgermeisterin von Fabletown ernannte Snow mit den Auswirkungen der Handlungen des krummen Manns, während Bigby sich von den Fables verabschiedet, die zur Farm deportiert werden müssen. Danach trifft Bigby noch auf Nerissa. Sie gibt zu, dass sie, Faith und Lily planten, Georgie und damit auch den krummen Mann zu erpressen, um sich von ihnen zu befreien. Als der Plan aufflog, tötete Georgie Faith. Nerissa war diejenige, die Faiths Kopf vor den Eingang zu den Woodlands gelegt hat, um Bigby auf den Plan zu rufen. Außerdem gibt sie zu, sie hätte über den Befehl des krummen Manns, Georgie zum Mord an den Prostituierten anzustiften, gelogen, um seine Verurteilung zu garantieren. Nerissa geht und verabschiedet sich dabei mit exakt denselben Worten, die Faith Bigby bei deren Begegnung ebenfalls sagte. Bigby kommt dadurch darauf, dass die in Episode 1 erstmals auftauchende Faith in Wirklichkeit die durch Glimmer verkleidete Nerissa hätte sein können (die außerdem zugibt, sie habe den abgetrennten Kopf von Faith vor den Fables-Wohnkomplex Woodlands gelegt). Sie hätte Bigby mithin absichtlich in die Sache hineingezogen, um ihren Plan – den krummen Man zur Strecke bringen – zu verwirklichen. Als Letztes kann der Spieler entscheiden, Faith/Nerissa entweder hinterher zu laufen, oder gehen zu lassen. In beiden Fällen bleibt der weitere Verlauf offen.", "section_level": 2}, {"title": "Episoden.", "content": "Die Episoden wurden für Windows, Xbox 360, OS X und PS3 fast gleichzeitig innerhalb derselben Woche veröffentlicht. Die Veröffentlichungsdaten für iOS und PSV folgen ihnen normalerweise im Abstand von ungefähr einem Monat nach.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Episode 1 – \"Faith\".", "content": "Episode 1 erhielt positive Bewertungen. Die Webseiten GameRankings und Metacritic gaben der PS3-Version eine Bewertung von jeweils 87 % und 85 %, der PC-Version 86,14 % und 85 % und der Xbox-360-Version 80,96 % und 82 %.", "section_level": 2}, {"title": "Episode 2 – \"Smoke and Mirrors\".", "content": "Episode 2 erhielt mäßige bis gute Bewertungen. Die Durchschnittsbewertungen beliefen sich auf 84,57 % und 82 % bei der PS3-Version, 78,37 % und 76 % bei der PC-Version und 73,50 % und 73 % bei der Xbox-360-Version.", "section_level": 2}, {"title": "Episode 3 – \"A Crooked Mile\".", "content": "Die Durchschnittsbewertungen für Episode 3 beliefen sich bei der PS3-Version auf 88,80 % und 82 %, bei der PC-Version auf 83,10 % und 82 % und bei der Xbox-360-Version auf 78,62 % und 77 %.", "section_level": 2}, {"title": "Episode 4 – \"In Sheep's Clothing\".", "content": "Episode 4 erhielt mäßige bis gute Bewertungen. Die PC-Version erhielt eine Durchschnittsbewertung von 77,50 % und 76 %, die Xbox-360-Version 72,86 % und 75 % und die PS3-Version 66 % und 73 %.", "section_level": 2}, {"title": "Episode 5 – \"Cry Wolf\".", "content": "Die letzte Episode der ersten Staffel erhielt von Kritikern gute Bewertungen. Durchschnittlich erhielt die PC-Version 87,96 % und 84 %. Bei der Xbox-360-Version waren es 84,77 % und 85 % und die PS3-Version erhielt 76,83 % und 75 %.", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Im Juli 2017 kündigte Telltale Games eine zweite Staffel offiziell an. Neben bereits bekannten Figuren sollen auch völlig neue Charaktere anzutreffen sein. Als Releasetermin nannte man vorerst lediglich das Jahr 2018. Im September 2018 gab Telltale Games bekannt, dass die zweite Staffel nicht mehr erscheinen wird. Im Dezember 2019 wurde jedoch ein Trailer zur zweiten Staffel auf YouTube veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Wolf Among Us ( für „Der Wolf unter uns“) ist ein Point-and-Click-Adventure im Episodenformat. Es basiert auf dem Comic \"Fables\" von Bill Willingham. Es wurde von dem kalifornischen Studio Telltale Games entwickelt und veröffentlicht und von Vertigo und Warner Bros. Interactive Entertainment vertrieben. Das Spiel ist in der gleichen fiktionalen Welt angesiedelt wie die Comicserie und findet chronologisch vor den Ereignissen des Comics statt, ist also ein Prequel. Das Spiel besteht aus fünf Episoden. Die erste wurde am 11. Oktober 2013 weltweit für Microsoft Windows und Xbox 360 veröffentlicht, für OS X am 14. Oktober, für PlayStation 3 am 15. Oktober in Nordamerika und am 16. Oktober in Europa und Australien; für iOS weltweit am 4. Dezember. Im November 2014 erschienen Versionen für PlayStation 4, PlayStation Vita und Xbox One.", "tgt_summary": "是一部改编自比尔·威廉汉姆漫画丛书作品《成人童话》的章回体电子游戏互动式悬疑戏剧文字冒险电子游戏。本作由热门游戏《行尸走肉》的开发商Telltale Games开发和发行,由Vertigo和华纳兄弟互动娱乐发行。游戏的正典为漫画书宇宙,剧情设置为漫画书的前传。游戏的第一季分五章,第一章于2013年10月11日在Microsoft Windows和Xbox 360平台全球首发,10月14日在OS X首发,10月15日在北美登录PlayStation 3,10月16日登录欧洲和澳洲,12月4日在iOS平台全球首发,并于2014年末前亮相PlayStation Vita。PlayStation 3、PlayStation 4、PlayStation Vita、Xbox 360和Xbox One主机平台零售版于2014年11月发布。 于2017年7月19日宣布推出续作,续作将于2018年发售。", "id": 1509199} {"src_title": "Genome Editing", "tgt_title": "基因编辑技术", "src_document": [{"title": "Wirkungsweise.", "content": "Zum Einführen zielgerichteter Veränderungen im Erbgut von komplexen Organismen werden sogenannte Designer-Endonukleasen eingesetzt. Diese Enzyme schneiden doppelsträngige DNA an einer vorbestimmten Zielsequenz, wodurch Doppelstrangbrüche entstehen. Die Doppelstrangbrüche wiederum aktivieren DNA-Reparatur-Prozesse in der Zelle, wie das \"Non-homologous end-joining\" (NHEJ) oder die Homologe Reparatur, die auch als homology directed repair (HDR) bezeichnet wird. Während mittels NHEJ Gene gezielt inaktiviert werden, kann die HDR zum gezielten Einfügen definierter Mutationen oder ganzer DNA-Abschnitte ins Genom herangezogen werden. Die Zeitschrift Nature Methods kürte das Genome Editing 2011 zur Methode des Jahres.", "section_level": 1}, {"title": "Enzyme.", "content": "Zu den häufig verwendeten Klassen von Designer-Nukleasen zählen Zinkfingernukleasen (ZFN), \"Transcription Activator-like Effector Nucleases\" (TALENs), die CRISPR/Cas-Methode, das CRISPR/Cpf1-System und Meganukleasen (modifizierte Homing-Endonukleasen). Die spezifische Erkennung der DNA erfolgt bei der Zinkfingernuklease, der TALEN und der Meganuklease durch einen bestimmten Proteinteil, während sie bei den CRISPR–Systemen durch eine spezifische RNA vermittelt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Genome Editing wird für gezielte Veränderungen des Genoms von Mikroorganismen (weiße Gentechnik), Pflanzen (grüne Gentechnik), Tieren (rote Gentechnik) und beim Menschen (Gentherapie) eingesetzt. Das \"Genome Editing\" kann zum gezielten Zerstören eines Gens (Gen-Knockout), zum Einführen eines Gens an einer spezifischen Stelle im Genom (Gen-Knockin) oder zur Korrektur einer Punktmutation in einem Gen verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Base Editing.", "content": "Eine neue präzise Methode des Genome Editing besteht darin, einzelne Basen in der DNA-Sequenz zu verändern (Base Editing). Hierbei wird eine mutierte Form der Cas9-Nuklease, die die DNA nicht mehr schneiden kann, mit einer Deaminase gekoppelt. Dieses Fusionsprotein ist in der Lage mit der sgRNA eine gewünschte DNA-Sequenz spezifisch zu erkennen und verändert durch Desaminierung eine Base. Im Falle der Fusion mit Cytidin-Deaminase wird das Cytidin in Uracil umgewandelt, das durch DNA-Reparatur und Replikation mit Thymidin ersetzt wird. Dadurch wird das Basenpaar C-G zu T-A mutiert. Alternativ kann Cas9 mit einer Adenosin-Deaminase gekoppelt werden, so dass das Adenosin in Inosin umgewandelt wird, das nach DNA-Reparatur und Replikation mit Guanosin ersetzt wird. In diesem Fall wird das Basenpaar A-T zu G-C umgewandelt. Die Effizienz des Base Editing liegt zwischen 5 % und 50 % und, da die DNA nicht geschnitten wird, sind unerwünschte Veränderungen weniger häufig.", "section_level": 1}, {"title": "Regulatorische Aspekte.", "content": "Zurzeit besteht keine einheitliche Meinung, ob Genom-editierte Organismen wie gentechnisch veränderte Organismen (GVO) einzustufen und somit die für GVO geltenden Richtlinien anzuwenden sind. Der Zusammenschluss nationaler Wissenschaftsakademien von Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EASAC) weist darauf hin, dass die Regulation des Genome Editing nicht die Technik als solches erfassen soll, sondern die spezifischen Anwendungen in den einzelnen Fachgebieten. Zur Zeit stehen die möglichen Anwendungen in der Landwirtschaft, aber auch der denkbare Einsatz in der Medizin im Vordergrund.", "section_level": 1}, {"title": "Pflanzenzucht.", "content": "Experten aus verschiedenen Ländern haben vorgeschlagen, dass Genom-editierte Pflanzen, sofern sie keine Fremd-DNA enthalten, Pflanzen aus konventioneller Züchtung gleichzustellen sind. Diese Meinung berücksichtigt die Tatsache, dass sich Genom-editierte Pflanzen häufig nicht von konventionell gezüchteten Pflanzen unterscheiden und sie sich auch durch herkömmliche Methoden züchten lassen. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 25. Juli 2018 setzt Genom-editierte Pflanzen gentechnisch veränderten Organismen (GVO) gleich. Der Gerichtshof argumentiert, dass durch Genome Editing eine auf natürliche Weise nicht mögliche Veränderung am genetischen Material einer Pflanze vorgenommen werde. Er hält fest, dass Genome Editing nicht der induzierten Mutagenese gleichzusetzen sei, die von den der Regulierung ausgenommen ist, da diese seit Jahrzehnten in der konventionellen Pflanzenzüchtung eingesetzt werde. Diese Beurteilung wird von vielen Wissenschaftlern kritisiert. Sie weisen darauf hin, dass durch Genome Editing eine wesentlich präzisere Veränderung des Genoms erfolgt als dies bei induzierten Mutagenese der Fall ist, bei der durch Strahlung oder genotoxische Chemikalien ziellos Gene verändert werden. So sieht auch die Zentrale Kommission für die Biologische Sicherheit (ZKBS) keine naturwissenschaftliche Grundlage für die Auslegung der GVO-Richtlinie durch den EuGH im Hinblick auf das Genome Editing. In einer Stellungnahme zum EuGH-Urteil weist der Bioökonomierat darauf hin, dass alle Produkte, die mit den neuen Verfahren hergestellt werden, eine sehr aufwendige und teure Zulassungsprozedur durchlaufen müssen. Er plädiert für ein risikobasiertes Genehmigungs- und Zulassungsverfahren. Diese weit verbreitete Kritik des EuGH-Urteils wird allerdings nicht von allen geteilt und widerspiegelt die fundamentale Kontroverse über die Gentechnik im Allgemeinen. In den USA sind eine Reihe von Genom-editierte Pflanzen ohne Auflagen durch die USDA für den kommerziellen Anbau freigegeben worden. Hierbei kann eine Firma vor der Entwicklung der entsprechenden Pflanze bei der USDA abklären, ob eine Regulation notwendig ist oder nicht. Diese Vorabfrage beschleunigt die Entwicklung neuer Pflanzen wesentlich. Ähnliche Bestimmungen gelten unter anderem in Argentinien, Australien, Brasilien und Japan. Die international unterschiedlichen Zulassungsvorschriften für Genom-editierte Pflanzen stellen für die Überwachungsbehörden ein kaum lösbares Problem dar, da ohne Vorkenntnisse der genetischen Veränderungen eine Kontrolle importierter Lebensmittel sehr aufwendig ist. Im konkreten Fall wird es nicht möglich sein, zu entscheiden, ob eine Mutation durch Genome Editing oder spontan entstanden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie beim Menschen.", "content": "Die Anwendung des Genome Editing beim Menschen hat im November 2018 durch die Arbeiten des chinesischen Wissenschaftlers He Jiankui allgemeine Bestürzung ausgelöst. Er hat nach eigenen Angaben den CCR5-Rezeptor bei mehreren menschlichen Embryonen deaktiviert, um so die dann geborenen Kinder immun gegen HIV zu machen. Das Vorgehen des chinesischen Forschers widerspricht sowohl den internationalen als auch den chinesischen ethischen Richtlinien. Offensichtlich sind weltweit bindende Vorschriften dringend notwendig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Genome Editing oder Genomchirurgie, deutsch häufig Genom-Editierung, ist ein Sammelbegriff für molekularbiologische Techniken zur zielgerichteten Veränderung von DNA, einschließlich des Erbguts von Pflanzen, Tieren und Menschen.", "tgt_summary": "基因编辑(英语:Genome Editing),又称基因组工程,是遗传工程的一种, 是指在活体基因组中进行DNA插入、删除、修改或替换的一项技术。 其与早期的遗传工程技术的不同之处在于,早期的遗传工程技术是在宿主的基因、基因组中进行随机插入基因物质,而基因编辑是在特定位置插入基因片段。", "id": 2354039} {"src_title": "Rhododendron mucronulatum", "tgt_title": "迎紅杜鵑", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Laubblatt.", "content": "\"Rhododendron mucronulatum\" wächst als sommergrüner, mehrstämmiger Strauch, der Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern erreichen kann. Die langen und dünnen jungen Zweige haben eine spärlich beschuppte Rinde. Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 0,3 bis 0,5 Zentimeter lang. Die einfache, relativ dünne Blattspreite ist mit einer Länge von 3 bis 7 Zentimetern und einer Breite von 1 bis 3,5 Zentimetern elliptisch bis elliptisch-lanzettlich mit stumpfer oder keilförmiger Spreitenbasis und spitzem, zugespitztem oder stumpfem oberen Ende. Der Spreitenrand ist ganz oder gezähnt. Die Blattoberseite ist spärlich beschuppt, die braune Blattunterseite weist ebenfalls eine Beschuppung auf.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Die Blütezeit erstreckt sich in China von April bis Juli. Der Blüten stehen fast endständig, einzeln oder bis zu dritt in einem scheindoldigen Blütenstand und öffnen sich bereits vor dem Ausbreiten der Laubblätter. Die Knospenschuppen sind haltbar. Der spärlich beschuppte Blütenstiel ist 0,5 bis 1 Zentimeter lang. Die zwittrigen Blüten sind fast radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf beschuppten Kelchblätter sind 0,5 bis 1 Millimeter lang, kahl oder spärlich borstig behaart. Die fünf blass rötlich-purpurfarbenen, 2,3 bis 2,8 Zentimeter langen und 3 bis 4 Zentimeter breiten Kronblätter sind trichterförmig verwachsen und auf der Außenseite flaumig behaart. Die zehn ungleichen Staubblätter sind etwas kürzer als die Kronröhre. Die Staubfäden sind an der Basis behaart. Der oberständige, fünfkammerige Fruchtknoten ist dicht beschuppt. Der kahle Griffel ist länger als die Kronblätter.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht.", "content": "Die bei der Reife 1 bis 1,5 Zentimeter lange und 0,4 bis 0,5 Zentimeter dicke Kapselfrucht ist zylindrisch. Die Früchte reifen in China von Mai bis Juli.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Vorkommen.", "content": "Die Erstbeschreibung von \"Rhododendron mucronulatum\" erfolgte 1837 durch Nikolai Stepanowitsch Turtschaninow in \"Bulletin de la Société Impériale des Naturalistes de Moscou\", Volume 10 (7), Seite 155. \"Rhododendron mucronulatum\" gehört zur Untergattung \"Rhodorastrum\" innerhalb der Gattung \"Rhododendron\". Von \"Rhododendron mucronulatum\" gibt es etwa drei Varietäten:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Einige Sorten werden als Zierpflanzen verwendet (manchmal Stachelspitzige Azalee genannt), beispielsweise 'Cornell Pink'. In Korea werden außerdem die Blüten in Pfannkuchen (\"Jindallae hwajeon\") gebacken und in einem Punsch (\"Jindallae hwachae\") serviert, die traditionell während des Samjinnal-Festes hergestellt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rhododendron mucronulatum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Rhododendren (\"Rhododendron\") in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist mit drei Varietäten im östlichen Asien verbreitet.", "tgt_summary": "迎红杜鹃(学名:),是杜鹃科其下的一种多年生落叶灌木植物,原生于东北亚地区,在朝鲜半岛、中国大陆(湖北和山东)、日本(本州和九州)、蒙古北部、乌苏里江沿岸的滨海边疆区南部各地均有发现。迎红杜鹃虽然是灌木,但最高可以有 2-3 米高。其花可食用,在朝鲜半岛的传统食品杜鹃花菜及花煎就是用上了迎红杜鹃的花瓣放在甜煎米饼里制成,可于上巳节和重阳节食用。是朝鲜的国花,固有词为,音译作「金达莱」,依朝鲜汉字音则写成真达莱(朝鲜汉字:)或真达来(朝鲜汉字:)。", "id": 1157339} {"src_title": "Caesalpinia sappan", "tgt_title": "苏木 (植物)", "src_document": [{"title": "Beschreibung und Phänologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild, Wurzelsystem, Rinde und Blatt.", "content": "\"Caesalpinia sappan\" wächst anfangs als Strauch, später oft als strauchförmiger, kleiner bis mittelgroßer Baum, der Wuchshöhen von meist 4 bis 8, selten bis zu 10 Metern und Stammdurchmesser von bis zu 14 Zentimetern erreicht. Die dunklen, drahtigen Faserwurzeln besitzen keine Wurzelknöllchen. Das Wachstum erfolgt das ganze Jahr über. Die oberirdischen Pflanzenteile sind, außer der Borke sowie der Hülsenfrüchte, kurz flaumig behaart (Indument). Die gräulich-braune Borke ist deutlich gefurcht. Die braune Rinde der Zweige ist anfangs behaart und es sind dicht angeordnete deutlich erkennbare Lentizellen vorhanden. Seine Stämme und Äste besitzen viele Dornen. Die Knospen sind behaart. Die wechselständig und spiralig an den Zeigen angeordneten Laubblätter sind zusammengesetzt. Die meist 30 bis 45 (20 bis zu 50) Zentimeter lange sowie 10 bis 20 Zentimeter breite Blattspreite ist doppelt gefiedert. Die meist 7 bis 13 (8 bis 16) gegenständigen Fiederpaare erster Ordnung sind 8 bis 12, manchmal bis zu 20 Zentimeter lang und besitzen an ihrer Basis Dornen. Je Fieder erster Ordnung sind 10 bis 17, manchmal bis zu 20 Paare Fiederblättchen vorhanden, die an der Blattrhachis in einem schrägen Winkel dicht zusammenstehen. Die fast sitzenden, mehr oder weniger ledrigen bis pergamentartigen Fiederblättchen sind bei einer Länge von 10 bis 20 Millimetern sowie einer Breite von meist 5 bis 7 (6 bis 10) Millimetern länglich bis mehr oder weniger rhombisch mit einer deutlich schiefen Basis und gerundetem bis ausgerandetem oberen Ende. Beide Blattflächen sind kahl oder spärlich behaart und die Blattoberseite ist glänzend. Es sind Nebenblätter vorhanden. Die dünnen Seitennerven sind auf beiden Blattseiten deutlich zu erkennen und reichen fast bis zu den Blatträndern.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Bereits ein Jahr nach der Keimung können die ersten Blütenstände gebildet werden. Die Blütezeit liegt meist in der Regenzeit; in China liegt sie zwischen Mai und Oktober. Es werden meist end-, manchmal achselständige, auf 30 bis 40 Zentimeter langen Blütenstandsschäften stehende rispige Gesamtblütenstände, gebildet, die auf 9 bis 15 Zentimeter langen Blütenstandsschäften traubige Teilblütenstände enthalten. Die Blütenstandsrhachis ist flaumig behaart. Die früh abfallenden Tragblätter sind relativ groß und lanzettlich. Sie sind bei einer Länge von etwa 6 Millimetern eiförmig und zugespitzt. Der kurz flaumig behaarte Blütenstiel ist etwa 1,5 Zentimeter lang. Die duftenden, zwittrigen und gestielten Blüten sind bei einer Höhe von 2 bis 3 Zentimetern und einer Breite von 2 bis 2,5 Zentimetern schwach zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Blütenachse (Receptaculum) ist flach tellerförmig. Die fünf etwas ungleichen, kahlen Kelchblätter, wobei das unterste größer ist als die anderen, sind zu einer kappenförmigen, etwa 3 Millimeter langen Kelchröhre verwachsen. Die fünf freien, kurz genagelten Kronblätter sind flaumig behaart und drüsig punktiert. Die gelben Kronblätter sind an ihrer Basis rosafarben getönt. Die oberen Kronblätter sind keilförmig und die anderen verkehrt-eiförmig; das oberste ist am kleinsten. Die zehn Staubblätter sind etwa so lang wie die Kronblätter oder überragen diese etwas. Die Staubfäden sind auf der unteren Hälfte dicht filzig bis flaumig behaart. Das gestielte, einzige Fruchtblatt ist knapp oberständig und flaumig bis samtig behaart. Der dünne, behaarte Griffel endet in einer kopfigen und gestutzten Narbe.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Samen.", "content": "Die kahle, anfangs gelblich-grüne Hülsenfrucht ist bei einer Länge von 7 bis 10 Zentimetern und einer Breite von 3 bis 4 Zentimetern relativ dick, stark abgeflacht, schräg-länglich, zylindrisch-verkehrteiförmig, mit einer verschmälerten Basis sowie einem schief gestutztem oberen Ende und sie ist deutlich gekrümmt geschnäbelt. Die Früchte reifen etwa 6 Monate nach der Befruchtung. Die Früchte reifen während der Trockenzeit; in China reifen sie zwischen Juli und März. Bei Reife öffnet sich die glänzend rötlich-braune, holzige Hülsenfrucht und enthält meist zwei oder drei, selten bis zu fünf Samen. Die (hell) braunen Samen sind bei einer Länge von 18 bis 20 Millimetern und einer Breite von 10 bis 12 Millimetern ellipsoid und etwas abgeflacht. Die Tausendkornmasse liegt bei 375,63 g. Die Samen fallen aus den Hülsenfrüchten und bilden während der Trockenzeit eine Samenbank. Die Keimung erfolgt erst sobald am Beginn der Regenzeit genügend Feuchtigkeit im Boden vorhanden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensatz.", "content": "Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 12; es liegt Diploidie, vor also 2n = 24.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Gefährdung.", "content": "Die genaue ursprüngliche Verbreitung ist unbekannt. Das weite asiatische Verbreitungsgebiet von \"Caesalpinia sappan\" reicht von Sri Lanka und Indien über Myanmar, Laos, Kambodscha, die Volksrepublik China, Vietnam, Malaysia bis zu den Philippinen. Sie wird in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Sichuan, Yunnan kultiviert. Die IUCN stufte 1998 \"Caesalpinia sappan\", abgesehen von den „Critically Endangered“ = „vom Aussterben bedrohten“ Populationen in Vietnam, die asiatischen Vorkommen als „least concern“ = „nicht gefährdet“ ein. Eine neue Datenerhebung ist dringend erforderlich. \"Caesalpinia sappan\" ist in vielen tropischen Gebieten ein Neophyt: in Afrika in Nigeria, Südafrika, Tansania, Uganda sowie Zaire; in den USA; auf den Inseln Mauritius, Réunion, des Bismarck-Archipels, Fidschi sowie Taiwan.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstveröffentlichung von \"Caesalpinia sappan\" erfolgte 1753 durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\", 1, S. 381. Synonyme für \"Caesalpinia sappan\" sind \"Biancaea sappan\", \"Caesalpinia angustifolia\", \"Caesalpinia sapang\".", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "In vielen tropischen Ländern, besonders in Indien, wird \"Caesalpinia sappan\" als Naturprodukt vielseitig genutzt und angebaut. Sie wird Indien, Südostasien und auf den Guimaras als Heckenpflanzen angepflanzt. In China sowie Korea wird sie als Heilpflanze kultiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Lieferant für chemische Rohstoffe.", "content": "Aus dem Stamm wird ein Harz gewonnen. Aus den Samen wird durch Extraktion mit Petrolether ein orangefarbenes Fettes Öl gewonnen. Es gibt den Sappanholz-Test zur Bestimmung der Reinheit von oder dem Gehalt an Lambanog.", "section_level": 2}, {"title": "Färberpflanze.", "content": "Das Kernholz zum Färben von beispielsweise Wein, Fleisch und Textilien (Wolle, Baumwolle, Seide) zu verwenden ist weitverbreitet. Der Farbstoff aus dem Kernholz ist anfangs gelb oder tief-orangefarben und wird später durch Oxidation dunkelrot. \"Caesalpinia sappan\" war ein wichtiger Lieferant für Farbstoffe. Das Kernholz enthält hohe Konzentrationen des Naturfarbstoffes Brasilin. Brasilin kann synthetisch hergestellt werden. Die Wurzeln liefern einen gelben Farbstoff. Aus der Borke wurde in Kombination mit Eisen ein schwarzer Farbstoff gewonnen. Aus den Hülsenfrüchten und der Borke wurde Druckerfarbe gewonnen. Mit diesen Farbstoffen ist ein Mehrfarbendruck möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Holzlieferant.", "content": "\"Caesalpinia sappan\" wird auch Sappanholzbaum genannt. Das Kernholz von \"Caesalpinia sappan\" war unter den Namen Sappanholz, Ostindisches Rotholz oder Japanholz zur Kolonialzeiten ein wertvolles Handelsgut. Sappanholz war eines der wichtigsten Exportgüter Sumbawas und niederländische Händler hatten bereits ab 1669 Handelsverträge mit dem Sultan von Sumbawa für Sappanholz. Das rote Kernholz, das Sappanholz, war schon während des Mittelalters ein wichtiges Handelsgut. Handelsnamen für das Holz sind brazilin, sappan lignum, sappanwood. Das Splintholz ist weiß. Als Nutzholz wurde es beispielsweise als Bauholz verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Heilpflanze.", "content": "Aus \"Caesalpinia sappan\" können Medikamente gewonnen werden. Aus dem Kernholz, die Droge wird Sappan lignum genannt, wird in Kerala ein durststillendes Heilgetränk hergestellt das beispielsweise blutreinigend oder gegen Diabetes wirkt. In vielen Ländern der Welt wird \"Caesalpinia sappan\" vielfältig in der traditionellen Medizin verwendet. Die pharmakologischen Untersuchungen bestätigen beispielsweise Einsatzmöglichkeiten in der Chemotherapie sowie Immuntherapie und antimikrobielle sowie antivirale Wirkungen. An bioaktiven Inhaltsstoffen wurden beispielsweise einige Triterpenoide, Flavonoide und sauerstoffhaltige Heterocyclen isoliert. Das Brasilin ist der Hauptpflanzeninhaltsstoff der für einige biologische Wirkungen verantwortlich ist. Beispielsweise im Ayurveda gibt es eine Anwendungen. \"Caesalpinia sappan\" wird in der chinesischen Medizin verwendet um Schmerzen zu lindern. Auf den Philippinen wird \"Caesalpinia sappan\" in der Heilkunde vielfältig eingesetzt. Es gibt Berichte über den Einsatz von \"Caesalpinia sappan\" als Antiseptikum, Emmenagogum, Adstringens, Sedativ und Hämostatikum. \"Caesalpinia sappan\" wird eingesetzt bei Hämatemesis, Mastodynie, Syphilis, Prellungen, Wunden, Blutungen, Diarrhöe, Ruhr (Dysenterie), Metrorrhagie und Orchitis. Auch die Laubblätter werden medizinisch verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "In vielen Pflanzenteilen sind Tannine enthalten, 19 % in den Laubblättern, 44 % in der Borke und in den Fruchtklappen, 40 % in den ganzen Hülsenfrüchten. Aus den Laubblätter können 0,16 bis 0,25 % ätherische Öle gewonnen werden, die besonders (+)-α-Phellandren, Terpene und Methylalkohol enthalten. An Inhaltsstoffen wurden isoliert: Neocaesalpin; die drei Brasilinderivate: Brasilein, Brasilin, Brasilid; das Dibenzoxocin: Protosappanin; die zwei Lignane: (±)-Lyoniresinol, (–)-Syringaresinol; die zwei Chalcone: 3-Deoxysappanchalcon, Sappanchalcon; das Homoisoflavonoid 3-Deoxysappanon; die zwei Flavonoide: Rhamnetin, 3,8-Dihydroxy-4,10-dimethoxy-7-oxo-[2]benzopyrano[4,3-\"b\"]benzopyran; das Stilben: (\"E\")-3,3'-dimethoxy-4,4'-dihydroxystilben; das Chroman 3,7-Dihydroxy-chroman-4-on; die drei Sterole: Stigmasterol, β-Sitosterol, Daucosterin; die zwei Fettsäuren: Diethyladipat, Stearinsäure.", "section_level": 2}, {"title": "Trivialnamen.", "content": "Trivialnamen in verschiedenen Sprachen sind beispielsweise:", "section_level": 1}], "src_summary": "Caesalpinia sappan ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist im tropischen Asien verbreitet. Sie war eine wichtige Färberpflanze, wurde auch sonst vielseitig genutzt und ist eine vielfältig verwendete Heilpflanze.", "tgt_summary": "苏木(学名:)为豆科云实属的植物。又名苏方、苏方木、苏枋木、苏枋、红紫、赤木。多分布在东南亚和中国南部一带。", "id": 888099} {"src_title": "Emmanuelle Charpentier", "tgt_title": "埃马纽埃尔·卡彭蒂耶", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charpentier studierte ab 1986 Biologie, Mikrobiologie und Genetik an der Universität Pierre und Marie Curie in Paris, wo sie 1995 für ihre Forschungsarbeiten am Institut Pasteur einen Ph.D. in Mikrobiologie erwarb. Ab 1996 ging sie als Postdoktorandin an die Rockefeller University, an das New York University Langone Medical Center, an das Skirball Institute of Biomolecular Medicine (alle in New York ansässig) und an das St Jude Children’s Research Hospital in Memphis, Tennessee. 2002 wechselte sie an die Max F. Perutz Laboratories der Universität Wien und Medizinischen Universität Wien, wo sie zunächst als Gastprofessorin, ab 2004 als \"Assistant Professor\" und nach ihrer Habilitation in Mikrobiologie 2006 als \"Associate Professor\" angestellt war. 2009 ging Charpentier an die Universität Umeå in Schweden. Hier baute sie am \"Laboratory for Molecular Infection Medicine Sweden MIMS\" eine neue Arbeitsgruppe auf und erhielt eine Professur \"(Associate Professor)\". Das MIMS ist Teil von „The Nordic EMBL Partnership for Molecular Medicine“ mit Partner-Laboren in Finnland (FIMM), Dänemark (DANDRITE) und Norwegen (NCMM). Von 2013 bis 2015 war Charpentier Professorin an der Medizinischen Hochschule Hannover und leitete die Abteilung \"Regulation in Infection Biology\" am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig. 2014 erhielt sie eine Alexander von Humboldt-Professur an der Medizinischen Hochschule Hannover. Die drei Institutionen in Umeå, Hannover und Braunschweig kooperieren. Bis Ende 2017 war sie an der Universität Umeå, Schweden weiter als Gastprofessorin tätig. 2015 folgte Charpentier dem Ruf zur Direktorin der Abteilung \"Regulation in der Infektionsbiologie\" am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und ist seitdem auch wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft. Seit 2018 ist sie Gründungsdirektorin der unabhängigen Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene. Sie ist Honorarprofessorin an der Humboldt-Universität zu Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Emmanuelle Charpentier gilt als innovative Forscherin auf dem Gebiet der Regulationsmechanismen, die Infektionsprozessen und Immunität von pathogenen Bakterien zugrunde liegen. Hier liegt ihr Fokus auf der Genregulation auf der Ebene der (bakteriellen) Ribonukleinsäure (RNA) und der molekularbiologischen Erforschung von Infektionen. Sie forscht zur Fähigkeit bakterieller Krankheitserreger, sich selbst gegen fremde – in die Bakterienzelle eingedrungene – DNA, z. B. durch Bakteriophagen, zu verteidigen. Mit ihren Erkenntnissen auf dem Gebiet der RNA-vermittelten Regulation durch das CRISPR/Cas-System hat Emmanuelle Charpentier die Grundlage für die Entwicklung einer Technik geschaffen, mit der gezielt Genveränderungen durchgeführt werden können (CRISPR/Cas-Methode, 2012 veröffentlicht mit Jennifer Doudna). Seit 2015 zählt sie Thomson Reuters aufgrund der hohen Zahl ihrer Zitationen zu den Favoriten auf einen Nobelpreis für Chemie (Thomson Reuters Citation Laureates).", "section_level": 1}], "src_summary": "Emmanuelle Marie Charpentier (* 11. Dezember 1968 in Juvisy-sur-Orge, Frankreich) ist eine französische Mikrobiologin, Genetikerin und Biochemikerin.", "tgt_summary": "埃马纽埃尔·夏彭蒂耶(,1968年-12月11日),生于法国的奥尔日河畔于维西,法国微生物学家,遗传学家和生物化学家。她因与詹妮弗·杜德纳等人开发CRISPR技术而知名。2016年获得唐奖生技医药奖。", "id": 2965319} {"src_title": "Cinderella Story – Es war einmal ein Lied", "tgt_title": "灰姑娘的美聲奇蹟", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die siebzehnjährige Katie ist überarbeitet, gemobbt und ausgenutzt. Sie wird ständig von ihrer Stiefmutter Gail und deren Tochter Bev schikaniert. Sie muss alles für sie machen. Doch sie hat eine wunderbare Stimme und träumt davon, eine erfolgreiche Sängerin zu werden. Eines Tages steckt Katie einem Produzenten heimlich ihr Demo-Track in die Tasche. Er ruft bei ihrer Stiefmutter an um ihr zu sagen, dass ihm die Musik gefällt. Aber dann lügt Gail und sagt, dass die CD von Bev sei. Luke, der Sohn vom Produzenten, in den Katie heimlich verliebt ist, mag auch die Musik und verliebt sich in die Falsche. Aber Katie gibt nicht auf und versucht ihm zu sagen, dass die CD von ihr ist. Bev kann eigentlich gar nicht singen, aber sie soll den Song bei der Talentshow vortragen. Deshalb will Gail Katies Gesang aufnehmen und Bev soll dazu Playback singen. Wenn Katie nicht einwilligt bekommt sie nie ihr Geld, welches sie von ihrem verstorbenen Vater geerbt hat. Aber die ganze Show läuft schief: Gails Sohn Victor will Katie helfen und stellt die Musik ab, so dass Bev nicht weitermachen kann. Luke bemerkt den Betrug und lässt Katie den Song singen. Am Ende singen sie beide zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand unter dem Dialogbuch und der Dialogregie von Gerrit Schmidt-Foß durch die Synchronfirma \"Splendid Synchron GmbH\" in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "A Cinderella Story: Once Upon a Song (Original Motion Picture Soundtrack) ist der Soundtrack des Films und wurde am 6. September 2011, dem gleichen Tag wie die Veröffentlichung des Films, von Watertower Musik veröffentlicht. Der Soundtrack wurde von Antonina Armato, Tim James, Devrim Karaoglu und Adam Schmalholz geschrieben und von Rock Mafia produziert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Cinderella Story – Es war einmal ein Lied ist eine romantische Musikkomödie aus dem Jahr 2011 von Regisseur Damon Santostefano. Die Hauptrollen spielten Lucy Hale, Freddie Stroma, Megan Park und Missi Pyle.", "tgt_summary": "《灰姑娘的美声奇迹》(A Cinderella Story: Once Upon a Song) 是2011年美国浪漫电影,为《灰姑娘的玻璃手机》和《灰姑娘的歌舞情缘》的续集。Damon Santostefano导演,Lucy Hale、Freddie Stroma主演。由华纳影业直接于2011/10/24发行DVD,跟上两部一样在2012年1月22日于ABC Family电视台播放。", "id": 1610372} {"src_title": "Rhododendron farrerae", "tgt_title": "丁香杜鹃", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Laubblatt.", "content": "\"Rhododendron farrerae\" wächst als sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen von 1,5 bis 3 Meter erreichen kann. Die Rinde der Zweige ist anfangs rau behaart und verkahlt später. Die in Dreierwirteln an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der rau behaarte Blattstiel ist 0,3 bis 0,7 Zentimeter lang. Die einfache und pergamentartige Blattspreite ist breit eiförmig bis rautenförmig-eiförmig mit einer Länge von 3 bis 7 Zentimeter und einer Breite von 2 bis 5 Zentimeter. Die Spreitenbasis ist keilförmig bis gerundet, die Spreitenspitze ist zugespitzt und endet in einer Blattdrüse. Der Spreitenrand ist fein bewimpert-gezähnt. Die Blattoberseite ist anfangs rau behaart und verkahlt später, es kann jedoch eine spärliche Behaarung verbleiben während die Blattunterseite vor allem an den Nerven flaumig behaart ist, selten verkahlt sie.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "In Japan erstreckt sich die Blütezeit von Mitte April bis in den frühen Mai, wobei sich die Blüten bereits vor dem Ausbreiten der Laubblätter öffnen. Die endständige Blütenknospe ist eiförmig oder länglich-eiförmig mit einer Länge von 7 bis 8 Millimetern und einer Breite von etwa 4 Millimetern und enthält ein bis zwei Blüten. Die äußeren Knospenschuppen sind breit-eiförmig und auf der Außenseite dicht rau behaart und am Rand dicht flaumig behaart. Der flaumig behaarte Blütenstiel ist 0,5 bis 0,7 Zentimeter lang. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die an der Außenseite spärlich kurz flaumig behaarten und am Rand rau behaarten Kelchblätter bilden einen tellerförmigen Kelch mit einem Durchmesser von etwa 2,5 Millimetern. Die fünf etwa 2,5 Zentimeter langen und etwa 3 Zentimeter breiten Kronblätter sind nur an ihrer Basis kurz offen-trichterförmig verwachsen. Die Farbe der Kronblätter ist violett, sie weisen an der oberen Innenseite dunkelviolette Sprenkel auf. Die Kronröhre ist etwa 0,5 Zentimeter lang und auf beiden Seiten kahl. Die fünf Kronlappen sind länglich-verkehrt-eiförmig mit einer Länge von rund 2 Zentimetern und einer Breite von 1 bis 1,2 Zentimetern. Von den zehn Staubblättern sind die fünf oberen 1 bis 1,5 Zentimeter und die fünf unteren 2 bis 2,5 Zentimeter lang. Die Staubfäden sind kahl. Die ellipsoiden Staubbeutel sind an den kürzeren Staubblättern etwa 1 Millimeter und an den längeren etwa 2 Millimeter lang. Der eiförmige Fruchtknoten ist dicht rau behaart. Der kahle Griffel ist etwa 2,5 Zentimeter lang.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Samen.", "content": "Die rau behaarte Kapselfrucht ist schräg länglich bis länglich-eiförmig mit einer Länge von 0,7 bis 1,2 Zentimetern und einem Durchmesser von 0,4 bis 0,5 Zentimetern. Die 1 bis 1,2 Millimeter langen und 0,4 bis 0,5 Millimeter breiten Samen sind spindelförmig mit einem spitzen Ende und einem undeutlichen Anhängsel am anderen Ende.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet von \"Rhododendron farrerae\" ist China, Taiwan und der westliche Teil Japans. Es umfasst die chinesischen Provinzen Chongqing, Fujian, Guangdong, Hunan, Jiangxi sowie das östliche Guangxi. In Japan umfasst es das Zentrum und den Süden der Insel Honshū sowie die Inseln Shikoku und Kyūshū. \"Rhododendron farrerae\" gedeiht in Japan in Dickichten an sonnigen Standorten in Sekundärwäldern in Höhenlagen von 0 bis 700 Metern. In China gedeiht \"Rhododendron farrerae\" in dichten Wäldern in Höhenlagen von 800 bis 2100 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstbeschreibung von \"Rhododendron farrerae\" erfolgte 1831 durch Robert Sweet auf der Grundlage eines nomenklatorisch ungültigen Manuskriptes des englischen Pflanzenzüchters Mr. Tate. Der Name ehrt Mrs. Farrer, die Ehefrau von Captain Farrer, der Exemplare dieser Art 1829 auf dem Schiff „Orwell“ der Britischen Ostindienkompanie aus China einführte. Der Holotypus ist die die Erstbeschreibung begleitende Farbtafel, die auf einem in England kultivierten Exemplar basiert. Synonyme für \"Rhododendron farrerae\" sind: \"Azalea farrerae\", \"Rhododendron cinereoserratum\", \"Rhododendron daiyunicum\", \"Rhododendron daiyuenshanicum\", \"Rhododendron farrerae\" var. \"leucotrichum\", \"Rhododendron gnaphalocarpum\", \"Rhododendron kiyosumense\", \"Rhododendron dilatatum\" var. \"kiyosumense\", \"Rhododendron lagopus\", \"Rhododendron wadanum\" var. \"lagopus\", \"Rhododendron reticulatum\" var. \"lagopus\", \"Rhododendron mariesii\", \"Rhododendron mariesii\" f. \"albiscens\", \"Rhododendron mayebarae\", \"Rhododendron nudipes\" var. \"mayebarae\", \"Rhododendron viscistylum\" var. \"mayebarae\", \"Rhododendron mayebarae\" var. \"ohsumiense\", \"Rhododendron nagasakianum\", \"Rhododendron nudipes\" var. \"nagasakianum\", \"Rhododendron nudipes\", \"Rhododendron reticulatum\" var. \"nudipes\", \"Rhododendron nudipes\" var. \"kirishimense\", \"Rhododendron nudipes\" subsp. \"niphophilum\", \"Rhododendron lagopus\" var. \"niphophilum\", \"Rhododendron nudipes\" var. \"tokushimense\", \"Rhododendron lagopus\" var. \"tokushimense\", \"Rhododendron nudipes\" var. \"tsurugisanense\", \"Rhododendron lagopus\" var. \"tsurugisanense\", \"Rhododendron nudipes\" var. \"yakumontanum\", \"Rhododendron reticulatum\", \"Rhododendron reticulatum\" var. \"bifolium\", \"Rhododendron reticulatum\" f. \"bifolium\", \"Rhododendron reticulatum\" var. \"ciliatum\", \"Rhododendron reticulatum\" var. \"parvifolium\", \"Rhododendron reticulatum\" f. \"parvifolium\", \"Rhododendron reticulatum\" f. \"trichostylum\", \"Rhododendron shimidzuanum\", \"Rhododendron tsurugisanense\" var. \"nudipetiolatum\", \"Rhododendron umbelliferum\", \"Rhododendron shojoense\". Für die Pflanzen aus dem japanischen Teilareal war bislang der Name \"Rhododendron reticulatum\" akzeptiert. Xiao-Feng u. a. 2010 konnten beim Vergleich mehrerer hundert Herbarbelege aus Japan und aus China keine taxonomisch relevanten Unterschiede finden und stellten deshalb \"Rhododendron reticulatum\" in die Synonymie von \"Rhododendron farrerae\". \"Rhododendron reticulatum\" wurde 1834 durch George Don junior auf der Grundlage eines nomenklatorisch ungültigen Manuskriptes von David Don veröffentlicht. Zur Herkunft wird nur angegeben, dass Mr. Knight von King's Road in Chelsea diese Art aus den Gebirgen Japans eingeführt hat. G. Don nennt keine Illustration oder Herbarmaterial im Protolog zur Art. Um die Anwendung dieses Namens zu fixieren, war es erforderlich, einen Typus festzulegen. Nachdem ihnen kein von für die Erstbeschreibung verwendetes Herbarmaterial zugänglich war, wählten Xiao-Feng u. a. als Neotypus einen von dem japanischen Botaniker F. Yamazaki gesammelten Herbarbogen aus, der und im Herbarium der Universität Tokio deponiert ist, der der Erstbeschreibung entsprechend netznervige Laubblätter und wenige Blüten enthält. Bei Xiao-Feng u. a. 2010 sind keine Subtaxa mehr anerkannt. \"Rhododendron farrerae\" gehört zur Sektion \"Brachycalyx\", die früher in die Untergattung \"Azaleastrum\" gestellt wurde, heute aber in die Untergattung \"Tsutsusi\" innerhalb der Gattung \"Rhododendron\" gehört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rhododendron farrerae, auch Netzaderige Azalee genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Rhododendren (\"Rhododendron\") in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist in China, Taiwan und Japan verbreitet.", "tgt_summary": "丁香杜鹃(学名:)是杜鹃花科杜鹃花属的植物,又名华丽杜鹃(中国植物学会杂志),是中国的特有植物。分布在中国大陆的广西、广东、湖南、江西、福建等地,生长于海拔800米至2,100米的地区,常生于山地密林中。日本学者川上泷弥最早在1910年记录丁香杜鹃分布于台湾。", "id": 3051701} {"src_title": "Shabazz Napier", "tgt_title": "沙巴茲·奈皮爾", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Napier machte seinen Schulabschluss an der „Prep school“ Lawrence Academy in Groton (Massachusetts), bevor er zum Studium an die University of Connecticut im gleichnamigen US-Bundesstaat ging. Als talentierter Basketballspieler wurde er 2010 zusammen mit den Deutschen Niels Giffey sowie Enosch Wolf in die Hochschulmannschaft \"Huskies\" aufgenommen, die damals in der alten Big East Conference spielte. Angeführt von Kemba Walker als \"Most Outstanding Player\" des Finalturniers gewannen die Huskies unter Trainer Jim Calhoun das prestigeträchtige, landesweite NCAA-Endrundenturnier, das in den Vereinigten Staaten auch als March Madness bekannt ist. Nachdem Walker die Mannschaft als NBA-Profi verlassen hatte, verloren die Huskies im folgenden Jahr 2012 bereits das Auftaktspiel des Endrundenturniers. Anschließend wurden die Huskies von der NCAA wegen Verletzung der akademischen Richtlinien für ein Jahr von der Endrunde gesperrt und Calhoun, der bereits 2005 in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame aufgenommen worden war, gab nach gesundheitlichen Problemen sein Traineramt bei den Huskies nach 26 Jahren auf. Nach Aufspaltung der alten Big East blieben die Huskies 2013 in der nun American Athletic Conference (AAC) genannten Conference und Napier wurde 2014 unter dem neuen Trainer Kevin Ollie als „AAC Player of the Year“ ausgezeichnet. Nachdem die Huskies gegen den vormaligen NCAA-Champion \"Cardinals\" der University of Louisville das AAC-Meisterschaftsfinale verloren hatten, ging man nur als siebtplatzierte Mannschaft in ihrer Regionalgruppe in das Endrundenturnier und war landesweit von allen Endrundenteilnehmern nur an 26. Position eingestuft. Nach einem Auftaktsieg in der ersten Runde nach Verlängerung gelangen den Huskies jedoch weitere Siege gegen höher eingestufte Mannschaften. Beim Final Four-Turnier schlug man schließlich im Halbfinale mit den in jener Saison zuvor ungeschlagenen \"Gators\" der University of Florida die landesweit top eingestufte Mannschaft vergleichsweise deutlich mit zehn Punkten Unterschied und erreichte das Finale der „Underdogs“ gegen eine junge und talentierte, aber ebenfalls niedrig gesetzte Mannschaft der \"Kentucky Wildcats\". Seit Einführung der Setzliste war es das erste Mal, das keine der in den vier Regionalgruppen unter die jeweiligen ersten drei gesetzten Mannschaften das Finale erreichen konnte. Im Finale der Außenseiter siegten die Huskies mit 60:54 und Napier erhielt nach individuell 22 Punkten als Topscorer des Finalspiels die Auszeichnung als MOP des Final Four. Während Enosch Wolf die Mannschaft bereits verlassen hatte, gewann Giffey als erster Deutscher ebenfalls seine zweite NCAA-Meisterschaft. Mit Leon Tolksdorf war als Ergänzungsspieler im Kader ohne Einsatz beim Final Four ein weiterer Deutscher im Siegerteam vertreten. In der NBA-Draft 2014, die als besonders talentiert galt, wurde Napier an 24. Position von den Charlotte Hornets ausgewählt, die ihre Rechte jedoch in einem Spielertausch direkt an die Miami Heat weitergaben. Zuvor hatte sich der mehrfache NBA-MVP LeBron James lobend über Napier geäußert und die Verpflichtung von Napier wurde als Versuch gewertet, James bei den Miami Heat zu halten. James löste jedoch nach der verlorenen Finalserie der NBA 2013/14 seinen Vertrag bei den Miami Heat und wechselte zurück zu den Cleveland Cavaliers. Im Sommer 2015 wurde Napier zu den Orlando Magic transferiert. Am 7. Juli 2016 wurde Napier zu den Portland Trail Blazers transferiert. Nach 2 Saisons in Portland, unterschrieb Napier am 17. Juli 2018 einen Vertrag bei den Brooklyn Nets.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shabazz Bozie Napier (* 14. Juli 1991 in Roxbury, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler, der aktuell bei den Washington Wizards der NBA unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "沙巴兹·波兹·内皮尔(英语:Shabazz Bozie Napier,1991年-7月14日),波多黎各裔美国职业篮球运动员,目前效力于NBA华盛顿巫师。他在2014年NBA选秀第24顺位被夏洛特黄蜂选中,随后被交易至迈阿密热火。内皮尔大学时期效力于康乃狄克大学哈士奇队,曾在2011及2014年赢得两座全国锦标赛冠军。2010–11年NCAA锦标赛赛季期间,内皮尔担任哈士奇队的核心人物并入选大东联盟最佳新秀阵容。接着在大三那年的NCAA赛季,入选大东联盟最佳阵容第一队。", "id": 375544} {"src_title": "Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2014", "tgt_title": "2014年國際足協世界盃決賽", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Das WM-Finale war das 21. Länderspiel zwischen dem bis dahin dreimaligen Weltmeister Deutschland und dem zweifachen Titelträger Argentinien. In den 20 Spielen zuvor war Deutschland sechs Mal und Argentinien neun Mal als Sieger hervorgegangen, fünf Partien hatten unentschieden geendet. In der Bilanz von WM-Spielen beider Teams gegeneinander lag Deutschland mit vier Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage vorn. Die letzte Begegnung vor dem WM-Finale hatte Argentinien im Freundschaftsspiel am 15. August 2012 in Frankfurt mit 3:1 für sich entschieden. Beide Mannschaften hatten die Gruppenphase der WM 2014 als Sieger ihrer jeweiligen Gruppe beendet. Die deutsche Mannschaft hatte sich mit zwei Siegen und einem Unentschieden durchgesetzt. Argentinien blieb mit drei Siegen ohne Punktverlust. Im Achtelfinale bezwang Deutschland Algerien mit 2:1 n. V., Argentinien besiegte die Schweiz mit 1:0 n. V. Im Viertelfinale setzte sich Deutschland gegen Frankreich mit 1:0 durch, während Argentinien Belgien ebenfalls mit 1:0 besiegte. Im Halbfinale erreichte die deutsche Mannschaft gegen den WM-Gastgeber Brasilien mit 7:1 einen Kantersieg, während Argentinien die Niederlande nach torlosen 120 Spielminuten im Elfmeterschießen mit 4:2 besiegte. Deutschland zog bei seiner 18. Endrundenteilnahme zum achten Mal in das Endspiel einer Weltmeisterschaft ein, für Argentinien war es das fünfte Finale bei 16 Endrundenteilnahmen. Deutschland stand zuletzt 2002, Argentinien 1990 in einem WM-Finale. Beide Mannschaften trafen nach 1986 und 1990 zum dritten Mal in einem WM-Endspiel aufeinander, so oft wie bis dahin keine anderen bei Fußballweltmeisterschaften. Bundestrainer Joachim Löw sprach vor dem Spiel von einem „Duell auf Augenhöhe“, zeigte sich aber dennoch optimistisch zu den Erfolgsaussichten: „Wenn wir unsere Qualität durchbringen können, dann werden wir dieses Spiel gewinnen.“ Argentiniens Nationaltrainer Alejandro Sabella warnte im Vorfeld vor einem „mächtigen Rivalen“ und forderte von seinen Spielern „Demut und Opferbereitschaft“. Bei Argentinien saß Ángel Di María wegen einer Muskelverletzung, die er sich im Viertelfinale gegen Belgien zugezogen hatte, nur auf der Ersatzbank. Davon abgesehen stand der argentinischen Mannschaft der komplette WM-Kader zur Verfügung. Bei der deutschen Mannschaft hatte sich Sami Khedira in der Aufwärmphase vor Spielbeginn eine Wadenverletzung zugezogen und wurde deshalb in der Startelf durch Christoph Kramer ersetzt. Neben Khedira fiel auch Shkodran Mustafi aus, der sich im Achtelfinalspiel gegen Algerien verletzt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Spielverlauf.", "content": "Das Spiel war ein ausgeglichener, nicht immer hochklassiger und teilweise hart geführter Schlagabtausch. Deutschlands Spielweise war auf Ballbesitz und Spielkontrolle ausgelegt, während Argentinien seine Angriffe zumeist im schnellen Konterspiel vortrug und hierdurch zunächst zu den besseren Torchancen kam. Allein Gonzalo Higuaín ließ in der ersten halben Stunde des Spiels drei Möglichkeiten zum Führungstreffer ungenutzt. Die erste in der vierten Minute verzog er aus spitzem Winkel. In der 21. Minute fing er eine Kopfballrückgabe von Toni Kroos ab, schoss jedoch, unbedrängt und nur Torwart Manuel Neuer vor sich, den Ball links am deutschen Tor vorbei. In der 30. Minute traf Higuaín dann aus kurzer Distanz nach Zuspiel von Ezequiel Lavezzi. Dieser Treffer wurde jedoch wegen der Abseitsposition des Schützen nicht gewertet. Christoph Kramer war zuvor in der 17. Minute mit Ezequiel Garay im argentinischen Strafraum zusammengeprallt. Dass er dabei eine Gehirnerschütterung inklusive Gedächtnisverlust erlitten hatte, wurde klar, als er den Schiedsrichter Nicola Rizzoli fragte, ob er sich im WM-Endspiel befinde. Daraufhin wurde er in der 31. Minute durch André Schürrle ersetzt. In der 36. Minute schoss Schürrle nach Zuspiel von Thomas Müller per Direktabnahme aufs Tor. Der argentinische Schlussmann Sergio Romero konnte den Schuss abwehren; ein Treffer hätte überdies wegen der Abseitsposition Mesut Özils, der Romero die Sicht verdeckte, nicht gezählt. Im Gegenzug hatte Lionel Messi in der 40. Minute Neuer bereits überwunden, Jérôme Boateng konnte aber den Rückpass auf Lavezzi klären. Zum Ende der ersten Halbzeit vergab Benedikt Höwedes die bis dahin beste deutsche Chance, als er nach einer Ecke von Kroos mit einem Kopfball nur den rechten Pfosten traf. Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam zur Verstärkung der argentinischen Offensive Sergio Agüero für Lavezzi ins Spiel, während die deutsche Mannschaft zunächst auf weitere Wechsel verzichtete. Messi verfehlte in der 47. Minute das deutsche Tor, als sein Schuss knapp am rechten Pfosten vorbeistreifte. Ein hartes Einsteigen von Neuer in der 56. Minute gegen Higuaín an der deutschen Strafraumgrenze wurde vom Schiedsrichter Rizzoli nicht geahndet. Danach war die Partie überwiegend von spielerischen Ungenauigkeiten und Ballverlusten auf beiden Seiten gekennzeichnet. In der 80. Minute verzog Kroos den Ball nach einem Rückpass von Mesut Özil rechts neben das argentinische Tor. Miroslav Klose, der im Halbfinale zum WM-Rekordtorschützen avanciert war, wurde in der 88. Minute ausgewechselt. Für ihn kam Mario Götze, der in der Nachspielzeit bei einem Schussversuch aus zentraler Position in rund 20 Metern Entfernung zum Tor den Ball nicht richtig traf, so dass Romero diesen problemlos aufnehmen konnte. Damit blieb es beim torlosen Unentschieden zum Ende der regulären Spielzeit. In der ersten Minute der Verlängerung parierte Romero einen Schuss von Schürrle aus kurzer Distanz. Sechs Minuten später platzierte der für Higuaín eingewechselte Rodrigo Palacio einen von Mats Hummels unterlaufenen Ball frei vor Neuer als Lupfer links neben das deutsche Tor. In der zweiten Hälfte der Verlängerung erlitt Bastian Schweinsteiger in der 108. Spielminute bei einem Zweikampf mit Agüero durch einen Faustschlag eine blutende Platzwunde unter dem rechten Auge. Der seit der 65. Minute mit einer gelben Karte vorbelastete Argentinier entging einem Platzverweis; Schweinsteiger setzte die Partie fort, nachdem die Wunde von Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt am Spielfeldrand geklammert worden war. In der 113. Minute ging die deutsche Mannschaft in Führung. Nach einem Zuspiel von Toni Kroos von der Mittellinie startete André Schürrle auf der linken deutschen Seite auf Höhe des Mittelkreises einen Vorstoß zur Grundlinie der argentinischen Spielfeldhälfte. Bedrängt von Javier Mascherano und Pablo Zabaleta schlug er seitlich des argentinischen Strafraums eine Flanke über Martín Demichelis hinweg an das linke Eck des Fünf-Meter-Raums, wohin sich Mario Götze freigelaufen hatte. Götze sprang dem Ball entgegen, nahm ihn mit der Brust an und schoss ihn per Drehschuss mit dem linken Fuß ins lange Eck des argentinischen Tors. Sergio Romero hatte auf einen Schuss in das kurze Eck spekuliert. Nach dem 1:0 erhöhte Argentinien den Druck auf das deutsche Tor, kam aber nicht mehr zum Ausgleich. Die letzte gute Tormöglichkeit vergab Messi in der dritten Minute der Nachspielzeit der Verlängerung, als er den Ball bei einem Freistoß aus etwa 25 Metern über das deutsche Tor schlenzte. Rizzoli pfiff das Spiel etwa eine Minute später nach einem Foulspiel von Zabaleta an Schweinsteiger ab.", "section_level": 1}, {"title": "Das Spiel in Zahlen.", "content": "Mit dem Sieg errang die DFB-Elf ihren ersten WM-Titel außerhalb Europas und als erste europäische Fußballnationalmannschaft einen Titel auf dem amerikanischen Kontinent. Für Deutschland war es der erste WM-Titelgewinn seit der Wiedervereinigung, der erste in der Verlängerung eines WM-Finales und nach der Endspielniederlage 1966 gegen England das zweite WM-Finale, das in der Verlängerung entschieden wurde. Die deutsche Mannschaft war die erste, die zum dritten Mal den seit 1974 verliehenen FIFA-WM-Pokal erringen konnte. Es war nach den Siegen im WM-Finale 1990 und in den beiden Viertelfinalspielen bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 der vierte deutsche Turniersieg gegen Argentinien hintereinander. Durch den Finalsieg übernahm die deutsche Mannschaft in der FIFA-Weltrangliste mit 1724 Punkten die Tabellenführung vor Argentinien (1606 Punkte) und den Niederlanden (1496 Punkte). In der alternativen Rangliste der World Football Elo Ratings sorgte der Finalsieg dafür, dass Deutschland mit 2223 Punkten die höchste dort jemals ermittelte Punktzahl erreichte. Deutschland hatte abgesehen vom Ergebnis auch statistisch Feldvorteile gegenüber Argentinien. Die DFB-Elf lag nach FIFA-Angaben bei Torschüssen (7:2) und Eckbällen (5:3) vorn und hatte mit 60 % einen höheren Ballbesitz als die \"Albiceleste\". Die BBC verzeichnete demgegenüber ein Verhältnis von 5:0 Torschüssen und ein Ballbesitzverhältnis von 64:36 % für Deutschland. Miroslav Klose für Deutschland und Lucas Biglia für Argentinien waren die einzigen im Finale eingesetzten Spieler aus den gegnerischen Nationalmannschaften, die zum Zeitpunkt des Endspiels auf Vereinsebene für denselben Club, konkret für Lazio Rom, tätig waren. Bei Deutschland stellte Bayern München mit sieben Spielern (Neuer, Lahm, Boateng, Schweinsteiger, Müller, Kroos und Götze) und bei Argentinien Manchester City mit drei Spielern (Demichelis, Zabaleta, Agüero) das jeweils größte Spielerkontingent. Bei Deutschland stammten die eingesetzten Spieler von insgesamt sieben (Bayern München, Lazio Rom, Borussia Dortmund, Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, FC Chelsea und FC Arsenal), bei Argentinien von zehn Vereinen (Manchester City, Lazio Rom, FC Barcelona, AS Monaco, Benfica Lissabon, Sporting Lissabon, Paris Saint-Germain, SSC Neapel, Inter Mailand und CA Boca Juniors). Mario Götze war der erste Einwechselspieler, der in einem WM-Finale das Siegtor erzielte.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Die Übertragung des Spiels auf dem Sender Das Erste mit dem Kommentar von Tom Bartels verfolgten in Deutschland 34,65 Millionen Fernsehzuschauer, womit der fünf Tage zuvor im Halbfinale zwischen Brasilien und Deutschland aufgestellte Rekord von 32,57 Millionen Zuschauern im deutschen Fernsehen gebrochen wurde. 280 Millionen Interaktionen von weltweit 88 Millionen Mitgliedern stellten einen neuen Rekord auf Facebook dar. Damit wurde die bisherige Bestmarke im Bereich Sport von 245 Millionen Aktionen beim Super Bowl 2013 übertroffen. Bei Twitter wurde beim Abpfiff mit 618.725 Tweets pro Minute ein neuer Rekord aufgestellt, wenngleich die absolute Anzahl abgegebener Tweets von 32,1 Millionen hinter dem Ergebnis des Halbfinales zwischen Brasilien und Deutschland mit 35,6 Millionen zurückblieb. Bundestrainer Löw war nach dem Spiel der Überzeugung: „Niemand hat es so sehr verdient wie wir. Wir waren eine verschworene Einheit, die für diesen Titel gekämpft hat.“ Argentiniens Nationaltrainer Sabella meinte: „Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir hatten sehr gute Chancen, waren aber nicht effektiv genug.“ Die FIFA kürte nach Spielende Lionel Messi zum besten Spieler und Manuel Neuer zum besten Torhüter des WM-Turniers und zeichnete sie mit dem Goldenen Ball bzw. dem Goldenen Handschuh aus. Torschütze Mario Götze und Shkodran Mustafi zeigten während der Siegerehrung demonstrativ das Nationalmannschaftstrikot von Marco Reus, der zum ursprünglichen WM-Kader gehört hatte, jedoch nach einer Verletzung im letzten Testspiel vor der Weltmeisterschaft gegen Armenien durch Mustafi ersetzt werden musste. Gary Lineker zog in Abwandlung seines bekanntesten Zitats folgendes Fazit zur WM 2014: „64 Spiele, 171 Tore, rund 20 Männer kickten einen Ball über 120 Minuten umher und am Ende – muss ich es Ihnen wirklich sagen – gewannen die Deutschen.“", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Zu einem von zahlreichen Medien zum Eklat stilisierten Zwischenfall kam es zwei Tage nach dem Finale bei den Empfangsfeierlichkeiten für die deutsche Mannschaft am Brandenburger Tor in Berlin: Einige der Nationalspieler führten einen mit einer Gesangseinlage unterlegten sogenannten „Gaucho-Tanz“ auf, der in Teilen der Öffentlichkeit als eine geschmacklose bis rassistische Verhöhnung der im Finale unterlegenen Argentinier interpretiert wurde. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und die unter anderen beteiligten Spieler Toni Kroos und Shkodran Mustafi widersprachen dieser Auslegung. Fünf Tage nach dem Finale erklärte Mannschaftskapitän Philipp Lahm seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft. Ihm folgten wenige Wochen später Miroslav Klose und Per Mertesacker. Manuel Neuer bzw. Joachim Löw wurden im August 2014 zum Fußballer des Jahres bzw. zum Trainer des Jahres in Deutschland gewählt. Joachim Löw wurde außerdem zum „FIFA-Trainer des Jahres“ 2014 gewählt. Beide Mannschaften trafen in ihrem jeweils ersten Länderspiel nach dem WM-Finale erneut aufeinander. In der Begegnung am 3. September 2014 in Düsseldorf, bei der zahlreiche Spieler aus dem Finale nicht bzw. nicht mehr dabei waren, siegte Argentinien mit 4:2 Toren. Mario Götzes Siegtreffer wurde zum Tor des Monats Juli 2014 und schließlich auch zum Tor des Jahres 2014 gekürt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Fußball-WM-Finale 2014 zwischen Deutschland und Argentinien war das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien und fand am 13. Juli 2014 im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro statt. In diesem Spiel besiegte Deutschland die Mannschaft aus Argentinien durch ein Tor von Mario Götze mit 1:0 nach Verlängerung und errang hierdurch seinen vierten WM-Titel. Es war das dritte Aufeinandertreffen beider Nationen in einem Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft, nachdem die Argentinier 1986 und die Deutschen 1990 gewonnen hatten, und der erste Titelgewinn einer europäischen Fußballnationalmannschaft auf dem amerikanischen Kontinent.", "tgt_summary": "2014年国际足协世界杯决赛于2014年7月13日当地时间15:30在巴西里约热内卢马拉卡纳体育场进行,以决出2014年国际足协世界杯的冠军归属。比赛由德国对阿根廷,是继1990年世界杯决赛后,两队再次于决赛对决。当年,西德以1-0取胜。因此,这场比赛又被形容为阿根廷的复仇之战。最终,德国和阿根廷在 90 分钟的常规时间中赛和 0-0,需要进行加时赛,也是世界杯史上首次连续三届决赛都需要进入加时。在加时赛下半场113分钟,德国中场格策攻入比赛唯一的入球,协助球队赢得史上第4个冠军,亦是两德统一后首次夺得世界杯冠军,同时也取得了2017年联合会杯的参赛资格。", "id": 2376374} {"src_title": "Sondhi Limthongkul", "tgt_title": "林明達", "src_document": [{"title": "Herkunft, Bildung, Mediengeschäft.", "content": "Sondhi gehört der Volksgruppe der chinesischstämmigen Thailänder an. Sein Großvater wanderte Ende des 19. Jahrhunderts aus Hainan ein. Sondhi studierte an der University of California, Los Angeles und der Utah State University Geschichte. Nach seiner Rückkehr nach Thailand arbeitete er zunächst als Journalist für die Zeitung \"Prachathippatai\" („Demokratie“), die 1973 den von Studenten ausgehenden Volksaufstand gegen die Militärregierung unterstützte. Im Jahr 1983 gründete er die auf Wirtschaftsthemen ausgerichtete Wochenzeitung \"Phuchatkan Rai Sapda\" („Manager Weekly“). 1990 kam die Tageszeitung \"Phuchatkan Rai Wan\" („Manager Daily“) hinzu, die sich in erster Linie an jüngere, karrierebewusste Großstädter richtete. Im selben Jahr brachte er die \"Manager Media Group\" an die Börse. Sondhi vertrat mit seinen Publikationen die überwiegend chinesischstämmige Geschäftselite und strebte eine Beschränkung des Einflusses der Bürokratie an. Er unterstützte den Ministerpräsidenten Chatichai Choonhavan, der 1991 durch einen Militärputsch entmachtet wurde. Die Medien der Phuchatkan-Gruppe schrieben gegen die Junta von General Suchinda Kraprayoon, die sich selbst „National Peace Keeping Council“ (NPKC) nannte, indem sie deren Glaubwürdigkeit in Frage stellten. Sondhis Zeitung setzte sich für Bürgerrechte ein und drohte während des „Schwarzen Mais“ 1992 verboten zu werden, weil sie Bilder von den Massenprotesten gegen die militärgestützte Regierung und dem Militäreinsatz gegen die Demonstranten druckte. In den 1990er-Jahren expandierte Sondhi über die Grenzen Thailands hinaus: 1992 brachte er das Hochglanz-Wirtschaftsmagazin \"Asia, Inc.\" auf den Markt, im Jahr 1995 folgte die Tageszeitung \"Asia Times\", die als genuin-asiatisches, englischsprachiges Leitmedium für die Region konzipiert war. In Kommentaren und Leitartikeln bezog er für die Emanzipation asiatischer Staaten von westlichem Einfluss, für „asiatische Werte“ und für den Vorrang der wirtschaftlichen Entwicklung vor westlichen Vorstellungen von Menschenrechten Stellung. Im Jahr 1996 wurde Sondhis Vermögen auf 600 Millionen US-Dollar geschätzt. Er bezeichnete sich als „asiatischen Rupert Murdoch“. Sondhi gründete die gemeinnützige Chaiyong-Limthongkul-Stiftung, die Kultur und Wissenschaft förderte und deren Vorsitzender der Politikwissenschaftler und Verfassungsrichter Chai-anan Samudavanija war. Für seine Investitionen hatte er allerdings enorme Kredite aufgenommen. Als 1997 die Finanzkrise über Thailand und andere asiatische Länder hereinbrach, ging er bankrott. Sondhi war ein Geschäftspartner des Telekommunikationsunternehmers Thaksin Shinawatra. Dieser unterstützte ihn beim Wiederaufbau seines Mediengeschäfts. Sondhi begrüßte im Gegenzug Thaksins Einstieg in die Politik und lobte ihn nach seinem Wahlsieg im Jahr 2001 als „besten Premierminister, den Thailand je hatte“. Als das thailändische Verfassungsgericht über Korruptionsvorwürfe gegen Thaksin und ein mögliches Politikverbot für diesen entschied, stand Sondhi an seiner Seite. \"Phuchatkan\" drohte, dass eine Verurteilung Thaksins das Ende für Thailand wäre.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Aktivität als „Gelbhemden“-Führer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Proteste gegen Thaksin 2005/06.", "content": "Ab 2004 trat Sondhi jedoch als Kritiker Thaksins auf. Als Grund für den plötzlichen Bruch zwischen den beiden wird die Weigerung des Premiers vermutet, einen eigenen Fernsehsender Sondhis zuzulassen. Sondhi nutzte die Medien seiner Gruppe, um Vorwürfe der Korruption und des Machtmissbrauchs gegen den Regierungschef zu verbreiten. Im September 2005 wurde Sondhis wöchentliche Fernsehsendung \"Mueang Thai Rai Sapda\" („Thailand Weekly“), in der er das politische Geschehen kommentierte, von Kanal 9, der von der staatseigenen Rundfunkorganisation MCOT betrieben wird, abgesetzt. Dies wurde mit dem Vorwurf der Majestätsbeleidigung und einseitigen Angriffen Sondhis begründet, die zu Gerichtsverfahren geführt hatten. Sondhi erklärte das Ende der Sendung dagegen als politisch motiviert. Zuvor hatte Ministerpräsident Thaksin Sondhi wegen Verleumdung auf Zahlung von 500 Millionen Baht verklagt, weil dieser ihm angeblich Illoyalität gegenüber dem König vorgeworfen hatte. Nach Ansicht des Südostasienwissenschaftlers Michael J. Montesano war die Absetzung von \"Mueang Thai Rai Sapda\" ein Wendepunkt, von dem an die Anti-Thaksin-Kräfte zur Massenbewegung anwuchsen. Sondhi setzte die Sendung über Satellitenfernsehen und das Internet fort und zeichnete sie nun statt im Studio auf öffentlichen Versammlungen im Bangkoker Lumphini-Park auf. Die Bewegung erhielt weiteren Auftrieb als im Januar 2006 bekannt wurde, dass Thaksin und seine Familie Anteile an ihrem Unternehmen Shin Corporation im Wert von 73 Milliarden Baht (2 Milliarden US-Dollar) an die staatliche singapurische Investmentgesellschaft Temasek Holdings verkauft hatten, ohne dafür Steuern zahlen zu müssen. Im Februar 2006 schloss sich Sondhi mit anderen regierungskritischen Aktivisten und Gruppen zur „Volksallianz für Demokratie“ (PAD) zusammen. An ihrer ersten Versammlung am 4. Februar nahmen schätzungsweise 50.000 Menschen teil und forderten den Rücktritt des Premierministers. Zu ihrem Erkennungszeichen wurden gelbe Hemden – die Farbe Gelb wird in der thailändischen Farbensymbolik mit dem Geburtstag des Königs Bhumibol Adulyadej assoziiert. Sondhi nahm für sich und seine Bewegung in Anspruch, für den König zu kämpfen und vereinnahmte so die Monarchie für sein politisches Engagement. Durch seinen Privatsekretär sowie den Kronratspräsidenten Prem Tinsulanonda richteten Sondhi und die PAD ein Gesuch an den König, Thaksin zu entlassen und einen neuen Regierungschef zu ernennen. War es der heterogenen PAD – der auch Gewerkschafter, Bauern, Demokratie- und Sozialaktivisten angehörten – zu Anfang noch um Themen wie die Ablehnung von Privatisierungen, Menschenrechtsverletzungen und Korruption gegangen, richtete Sondhi die Rhetorik der Bewegung mehr und mehr auf Nationalismus und Royalismus aus. Sondhi warf Thaksin aber nicht nur mangelnden Respekt vor der Monarchie und Streben nach Alleinherrschaft vor, sondern auch Zerstörung der Religion: Als ein Geistesgestörter im März 2006 die hochverehrte Statue des Gottes Brahma im Erawan-Schrein zerstörte, machte Sondhi den Premier dafür verantwortlich. Im Mai 2006 publizierte Sondhis Manager-Magazin eine Reihe von Berichten über das vermeintliche Finnland-Komplott, demzufolge Thaksin plante, die Monarchie abzuschaffen und Thailand in einen Ein-Parteien-Staat nach kommunistischem Vorbild zu verwandeln. Zwei Tage nach dem Militärputsch am 19. September 2006 löste sich die PAD vorerst auf.", "section_level": 2}, {"title": "Proteste gegen die Regierung 2008.", "content": "Nach dem Putsch moderierte Sondhi wieder eine Fernsehsendung, diesmal unter dem Titel \"Yam Fao Phaendin\" („Beschützer der Nation“). Sie wurde vom regierungseigenen Kanal 11 ausgestrahlt. Nach der Rückkehr zur Demokratie und dem Wahlsieg der Thaksin-nahen Partei der Volksmacht im Dezember 2007 und der Regierungsübernahme durch Samak Sundaravej im Januar 2008 belebte Sondhi die „Gelbhemden“-Bewegung wieder. Er warf dem Premier und seiner Regierung vor, bloße Marionetten des ins Ausland geflohenen Thaksin zu sein. Im März 2008 wurde Sondhi wegen Beleidigung eines Regierungsbeamten zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Etwa ab Juli 2008 verlangten die „Gelbhemden“ nicht mehr nach Demokratie, sondern nach einer „neuen Politik“. Sondhi erklärte in dieser Zeit, dass Demokratie nur ein „westlicher Exportartikel“ sei und zumindest eine rein auf Wahlen beruhende Demokratie nicht die richtige Staatsform für Thailand sei, weil den meisten Wählern die „Intelligenz und Weisheit“ fehle, ihre politischen Rechte sinnvoll zu nutzen. Stattdessen schlug die PAD ein Parlament vor, dessen Abgeordnete nur zu 30 % gewählt, zu 70 % dagegen von berufsständischen und ähnlichen Verbänden ernannt werden sollten. Sondhi und seine PAD forderten außerdem eine harte Linie im Grenzstreit zwischen Thailand und Kambodscha um den historischen Tempel Prasat Preah Vihear. Unter anderem forderte Sondhi die thailändische Armee auf, Kambodschas nationales Wahrzeichen Angkor Wat zu erobern und dann über eine Rückgabe im Austausch gegen Preah Vihear und das umstrittene, 4,6 km2 große Gebiet zu verhandeln. Die „Gelbhemden“ traten zunehmend militant auf, ab August 2008 belagerten sie das Regierungsgebäude. Im Oktober kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und teilweise bewaffneten PAD-Aktivisten. Am 29. Oktober 2008 warf Sondhi Thaksin vor, mit dunkler Magie Symbole der nationalen Verehrung ihrer heiligen Macht beraubt zu haben: Er habe einen Stein hinter dem Smaragd-Buddha entfernen und Pflöcke in einem Hexagramm um das Reiterstandbild des Königs Rama V. in den Boden rammen lassen, sodass diese Heiligtümer ihre Kraft nicht mehr ausstrahlen konnten. Sondhis Anhänger führten Rituale durch, um diese Schadenzauber umzukehren. Im Dezember 2008 folgte eine weitere Verurteilung in einem noch aus dem Jahr 2005 stammenden Verfahren wegen Verleumdung Thaksins, diesmal zu drei Jahren Gefängnis. Das Urteil wurde 2010 in eine sechsmonatige Bewährungsstrafe abgeändert.", "section_level": 2}, {"title": "Aktionen seit 2008.", "content": "Am 17. April 2009 wurde ein Mordanschlag auf Sondhi verübt. Nicht identifizierte Schützen beschossen seinen Wagen im Vorbeifahren mit Sturmgewehren der Typen AK-47 und M16. Er selbst, sein Fahrer und sein Assistent wurden verletzt. Sondhi erlitt eine schwere Kopfwunde, Schrapnell musste aus seiner Schläfe entfernt werden. Nachdem sich die PAD von der ihr einst verbündeten Demokratischen Partei entfremdet hatte, gründete sie im Oktober 2009 ihre eigene Partei: die Partei für Neue Politik (\"Phak Kanmueang Mai\" oder \"New Politics Party\", NPP). Sondhi wurde ihr erster Vorsitzender, nachdem er eine PAD-interne Mitgliederbefragung deutlich gewonnen hatte. Bereits im Mai 2010 trat er jedoch wieder zurück und übergab den Parteivorsitz an Somsak Kosaisuuk. Vor der Parlamentswahl im Juli 2011 entspann sich ein interner Konflikt im Lager der „Gelbhemden“. Während Somsak Kosaisuuk mit der Partei für Neue Politik an der Wahl teilnehmen wollte, plante Sondhi einen Wahlboykott und forderte ein vorläufiges Ende jeglicher Parteipolitik. Infolgedessen trat Sondhi aus der NPP aus und Somsak verließ die PAD. Im Februar 2012 wurde Sondhi wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt. Nach Auffassung des Gerichts hatte er in den Jahren 1996 bis 1998 Dokumente gefälscht, um einen Kredit von der Krung Thai Bank in Höhe von 1,07 Milliarden Baht (36 Millionen US-Dollar) zu erhalten. Er wurde jedoch gegen Zahlung einer Kaution vorerst auf freien Fuß gesetzt. Im August 2013 traten die verbliebenen Anführer der PAD, einschließlich Sondhis, geschlossen zurück. Die Organisation ist seither faktisch aufgelöst. Aus ihr ging allerdings die „Volksarmee zum Sturz des Thaksin-Systems“ (\"People’s Democratic Force to Overthrow Thaksinism\", Pefot) hervor, die während der Massenproteste gegen die Regierung im November 2013 im „Volksausschuss für vollständige Demokratie mit dem König als Staatsoberhaupt“ aufging. In ihr spielte Sondhi allerdings keine führende Rolle mehr. Im Oktober 2013 wurde Sondhi der Majestätsbeleidigung schuldig gesprochen. Er hatte auf einer PAD-Versammlung im Jahr 2008 Äußerungen der gegnerischen „Rothemden“-Aktivistin Daranee Charnchoengsilpakul („Da Torpedo“) wiederholt, für die diese später zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. Das Gericht entschied, dass auch das bloße Wiederholen der Aussagen den Tatbestand der Majestätsbeleidigung erfüllte. Er wurde allerdings nur zu zwei Jahren Haft verurteilt. Während des Revisionsverfahrens vor dem Obersten Gerichtshof blieb er zunächst gegen Kautionszahlung auf freiem Fuß. Im August 2014 bestätigte ein Berufungsgericht das erstinstanzliche Urteil in dem Betrugsfall von 2012 und verweigerte eine erneute Freilassung auf Kaution für die Dauer der Revision beim Obersten Gerichtshof, sodass er zum ersten Mal die Haft antreten musste. Nach 18 Tagen im Gefängnis gestand ihm der Oberste Gerichtshof gegen Hinterlegung von 12 Millionen Baht doch wieder eine Kautionsregelung zu.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sondhi Limthongkul (, Aussprache: ; * 7. November 1947 in der Provinz Sukhothai) ist ein thailändischer Medienunternehmer und politischer Aktivist. Er ist der Gründer der Mediengruppe um die Tageszeitung \"Phuchatkan\" („Manager“) und den Satelliten- und Kabelfernsehsender ASTV. Von 2006 bis 2013 war er einer der prominentesten Anführer der Volksallianz für Demokratie (PAD), die als Bewegung der „Gelbhemden“ bekannt ist.", "tgt_summary": "颂提·林通坤(泰文:สนธิ ลิ้มทองกุล;拉丁转写:Sondhi Limthongkul;中文名:林明达;1947年-11月7日)泰国第三代华裔,祖籍中国海南。大学毕业,是泰国经理媒体集团董事长。1983年,在曼谷创办《经理月刊》;1992年,创立泰国林映云薇基金会。", "id": 1569654} {"src_title": "Korean-Air-Flug 801", "tgt_title": "大韓航空801號班機空難", "src_document": [{"title": "Unfall.", "content": "Das Flugzeug startete am 5. August 1997 um 20:53 Uhr Ortszeit vom Flughafen Gimpo. Die Crew bestand aus zwei Piloten, dem Flugingenieur und 14 Flugbegleitern. Zudem waren 237 Passagiere an Bord. Insgesamt waren sechs Kinder unter 12 Jahren an Bord, davon drei Kleinkinder. Normalerweise wurde auf dem Flug KE801 ein Airbus A300 eingesetzt. Da mit diesem jedoch guamische Sportler zu den Pazifikspielen nach Amerikanisch-Samoa geflogen werden sollten, wurde stattdessen eine Boeing 747-300 eingesetzt. Das Flugzeug verunfallte am Nimitz Hill während des Landeanflugs. Der Flug stand unter dem Kommando des 42-jährigen Kapitäns Park Yong-chul, der bis dahin rund 9.000 Flugstunden absolviert hatte. Ursprünglich sollte Park nach Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, fliegen. Da er jedoch zu wenig Pause hatte, um nach Dubai zu fliegen, wurde er auf den Flug KE801 umgeteilt. Der Erste Offizier war der 40-jährige Song Kyung-ho, welcher mehr als 4.000 Flugstunden geflogen hatte. Komplettiert wurde die Cockpitcrew vom 57-jährigen Flugingenieur Nam Suk-hoon, einem früheren Piloten mit mehr als 13.000 Flugstunden. Trotz einiger Turbulenzen lief Flug KE801 ohne weitere Vorkommnisse. Die Crew begann gegen 1 Uhr mit der Vorbereitung der Landung. Wegen starken Regens auf Guam war die Sicht reduziert, weswegen die Crew eine Instrumentenlandung durchführen wollte. Das Instrumentenlandesystem der Landebahn war jedoch außer Betrieb. Der Kapitän war über diese Tatsache nicht informiert und ging von der Funktionsfähigkeit des Systems aus, da er um 01:35 Uhr ein Signal auffangen konnte. Der Flugingenieur teilte dem Kapitän mit, dass das Signal nicht vom Instrumentenlandesystem stammt. Im Weiteren wurde der Kapitän von der Crew darauf aufmerksam gemacht, dass der Flughafen nicht in Sicht sei. Trotzdem fuhr der Kapitän mit dem Landeanflug fort. Um 01:42 Uhr kollidierte das Flugzeug in einer Höhe von 200 Metern über dem Meer mit dem Nimitz Hill, etwa 3 Seemeilen (5,6 km) von der Landebahn entfernt. 228 der 254 Personen an Bord kamen bei dem Crash ums Leben. Wegen des Wetters und des Geländes wurden die Rettungsarbeiten unter erschwerten Bedingungen durchgeführt. Die Einsatzfahrzeuge konnten wegen einer durch den Aufprall geborstenen Pipeline nicht zur Unfallstelle gelangen, zudem gab es Konfusionen über die Zuständigkeit, da das Gebiet der Unfallstelle der United States Navy gehörte, aber die zivilen Behörden den Unfall untersuchen wollten. Acht Stunden nach dem Aufprall war der Brand, angefacht vom Kerosin, noch immer nicht gelöscht.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchung und Ursache.", "content": "Das National Transportation Safety Board (NTSB) führte nach dem Unfall die Flugunfalluntersuchung durch und präsentierte die Ergebnisse am 24. März 1998 in Honolulu. Der Bericht des NTSB schlussfolgerte, dass das Höhenwarnsystem des Flughafens nicht korrekt funktionierte, so dass ein Flugzeug unterhalb der minimal vorgeschriebenen Flughöhe nicht entdeckt werden konnte. Die mögliche Unfallursache war die schlechte Ausführung des Anflugverfahrens durch den Kapitän, in diesem Fall ein Nicht-Präzisionsanflugverfahren (non-precision approach). Eine weitere Ursache war das deaktivierte Instrumentenlandesystem des Flughafens. Weitere Faktoren waren laut Abschlussbericht die Ermüdung der Piloten und die mangelhafte Ausbildung der Piloten für solche Gefahrensituationen sowie die Ausstattung mit veralteten Flugkarten, die eine um mehr als 100 Meter zu niedrige minimale Anflughöhe enthielten. Die Fluggesellschaft Korean Air wird im Bericht deswegen kritisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Passagiere.", "content": "Die meisten Passagiere waren Personen, welche in den Urlaub oder in die Flitterwochen fliegen wollten.", "section_level": 1}, {"title": "Tote und Verletzte.", "content": "Von den 254 Personen an Bord verstarben 223, darunter 209 Passagiere und 14 Crewmitglieder, am Unfallort. Von den 31 Menschen, welche lebend gefunden wurden, verstarben zwei auf dem Weg ins Krankenhaus; weitere drei erlagen dort ihren Verletzungen. 16 Überlebende erlitten Verbrennungen. Von den 26 Überlebenden wurden zwölf im Guam Memorial Hospital behandelt, 14 wurden ins US Naval Hospital gebracht. Wegen der Schwere der erlittenen Verletzungen wurden zwölf Patienten in Krankenhäuser nach Südkorea verlegt; vier Passagiere mit schweren Verbrennungen kamen ins US Army Burn Center nach San Antonio, Texas. Alle Opfer, die nach San Antonio gebracht wurden, erlagen ihren Verbrennungen. Eine Patientin verstarb erst einige Wochen nach dem Unfall an ihren Verletzungen und wird, weil mehr als 30 Tage zwischen dem Unfall und ihrem Tod lagen, statistisch als überlebend geführt. Von den Überlebenden befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls sieben Passagiere und ein Crewmitglied in der ersten Klasse; ein weiteres Crewmitglied war in der \"Prestige Class\". Die restlichen befanden sich in der Economy Class.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Unfall.", "content": "Nach dem Unfall stellte die Korean Air Sonderflüge für rund 300 Angehörige, welche zum Unfallort fliegen wollten, zur Verfügung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Korean-Air-Flug 801 (Flugnummer: KE801) verunglückte am 6. August 1997 beim Landeanflug auf den Flughafen Antonio B. Won Pat auf Guam. Bei dem Unfall der Boeing 747-300 kamen 228 Personen ums Leben, 26 weitere wurden verletzt.", "tgt_summary": "大韩航空801次航班(KAL801,KE801)是一班由韩国首尔金浦国际机场飞往关岛的大韩航空班机。1997年8月6日,班机在关岛安东尼奥·汪帕特国际机场降落前坠毁。", "id": 1307098} {"src_title": "Invictus Gaming", "tgt_title": "IG电子竞技俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Besitzer von Invictus Gaming (kurz iG) ist Wang Sicong, Sohn des chinesischen Multimilliardärs Wang Jianlin. Er kaufte im August 2011 die chinesische E-Sport-Organisation \"Catastrophic Cruel Memory (CCM)\" für einen Rekord-Betrag von 40 Millionen Yuan (umgerechnet 6,2 Millionen Dollar) und benannte sie in Invictus Gaming um. Beim wenige Wochen nach der Akquisition stattfindenden Turnier The International 2011, dem ersten Dota-2-Turnier mit einem Gesamtpreisgeld von 1,6 Millionen Dollar, erreichte das Team einen geteilten fünften Platz. Ein Jahr darauf gewann iG in Dota 2 nicht nur die zweite Auflage des The International und somit den Hauptpreis von einer Million Dollar, sondern auch die World Cyber Games (WCG) in Dota 2 und dem First-Person-Shooter CrossFire. Das League-of-Legends-Team von Invictus gewann die nationale Qualifikation für die Season 2 World Championship, schied dort im Viertelfinale aus und fuhr mit einem Preisgeld von 75.000 Dollar heim. 2013 blieben sowohl für das Dota- als auch für das LoL-Team die ganz großen Erfolge aus. Während sich das League-of-Legends-Team nicht mal für die Weltmeisterschaft qualifizierte, erreichte das Dota-Team beim dritten The International den geteilten fünften Platz und somit ein Preisgeld von etwas mehr als 100.000 Dollar. 2014 belegte das Dota-2-Team von iG den mit ca. 81.000 Dollar dotierten ersten Platz beim ESL-One-Turnier in der Frankfurter Commerzbank-Arena. Darüber berichteten auch deutschsprachige Massenmedien wie Bild.de oder kicker.de. Beim wenig später stattfindenden The International 4, dem bis dato mit großem Abstand höchstdotierten E-Sport-Turnier überhaupt, belegte das Team den geteilten siebten Platz und gewann somit über 500.000 $. Im November 2018 entschied das LoL-Team der Organisation in einem 3:0 Sieg gegen Titelfavoriten Fnatic das Finale der Season 8 World Championship für sich. Damit ist iG die erste Organisation die Championship-Titel in gleich 2 MOBA's vorweisen kann. Der Sieg bei den Worlds 2018 brachte dem Team über 2.000.000 $ ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Invictus Gaming ist ein chinesisches E-Sport-Team. Es wurde 2011 gegründet und ist vor allem durch seine international erfolgreichen Teams in den E-Sport-Disziplinen Dota 2 und League of Legends bekannt. Darüber hinaus ist das Team auch in StarCraft II, CrossFire und aktiv.", "tgt_summary": "iG电子竞技俱乐部(Invictus Gaming)是一家中国电子竞技俱乐部,成立于2011年。iG目前有《英雄联盟》、《Dota 2》、《绝地求生》、《星际争霸II》以及《炉石传说》等五支分部。", "id": 2317107} {"src_title": "Martin Ødegaard", "tgt_title": "馬丁·奧德加特", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge in Norwegen.", "content": "Ødegaard wechselte 2009 von \"Drammen Strong\" in die Jugend von Strømsgodset IF. Dort spielte er bis Mai 2014 in der U19. Am 13. April 2014 debütierte er mit 15 Jahren und 151 Tagen gegen Aalesunds FK als bisher jüngster Spieler in der Tippeligaen. Am 16. Mai erzielte er beim 4:1-Sieg über Sarpsborg 08 FF den Endstand des Spiels und wurde damit auch zum jüngsten Torschützen der Tippeligaen.", "section_level": 3}, {"title": "Wechsel zu Real Madrid.", "content": "Trotz seines jungen Alters stand Ødegaard auf der Wunschliste mehrerer europäischer Vereine. Er absolvierte Probetrainings beim FC Bayern München, bei Manchester United und bei Real Madrid. Am 22. Januar 2015 wechselte er schließlich im Alter von 16 Jahren zum spanischen Rekordmeister Real Madrid, bei dem er als erster Norweger einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 erhielt. Er sollte zunächst abwechselnd mit der ersten und zweiten Mannschaft trainieren und bis zum Ende der Saison 2014/15 in der drittklassigen Segunda División B auflaufen. Anfang Februar 2015 wurde Ødegaard für den Champions-League-Kader nominiert. Sein erstes Pflichtspiel für Reals zweite Mannschaft absolvierte er am 8. Februar beim 2:2 im Heimspiel gegen Athletic Bilbao B, in dem er in der 69. Spielminute für Álvaro Jiménez eingewechselt wurde. Drei Monate später debütierte er im letzten Saisonspiel der Primera División am 23. Mai beim 7:3-Heimsieg gegen den FC Getafe mit der Einwechslung für Cristiano Ronaldo in der 58. Minute. Mit 16 Jahren, fünf Monaten und sechs Tagen ist er der bisher jüngste Real-Spieler in der Liga. Anfang August 2016 wurde Ødegaard für den UEFA Super Cup nominiert, wurde aber beim 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen den FC Sevilla nicht eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Leiharragenments in den Niederlanden.", "content": "Am 10. Januar 2017 wechselte Ødegaard für anderthalb Jahre zum niederländischen Erstligisten SC Heerenveen. Bis zum Ende der Saison 2016/17 kam er zu 14 Ligaeinsätzen. In der Saison 2017/18 kam Ødegaard 24 Mal, dabei stets in der Startelf, in der Liga zum Einsatz und erzielte zwei Tore und bereitete ein weiteres vor. Sein Leihvertrag lief zum 30. Juni 2018 aus. Danach kehrte er zu Real Madrid zurück. Im August 2018 wurde Ødegaard erneut in die Eredivisie verliehen, dieses Mal an Vitesse Arnheim. In Arnheim steigerte Ødegaard seine Leistung im Vergleich zur Vorsaison rapide. Zuvor noch zehn Ligaspiele aufgrund von Verletzungen verpasst, spielte er in dieser Saison in 39 von 40 möglichen Pflichtspielen für seinen neuen Verein; nur in den ersten beiden Ligapartien stand er dabei nicht in der Anfangsformation. Er kam auf insgesamt 23 Torbeteiligungen (elf Tore, zwölf Vorlagen). Man schloss in der Liga auf dem fünften Tabellenplatz ab, scheiterte jedoch in den ligainternen Play-offs zur Teilnahme an der Europa League am FC Utrecht.", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr nach Spanien.", "content": "Zur Saison 2019/20 wechselte Ødegaard für ein Jahr auf Leihbasis zu Real Sociedad.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im Januar 2014 nahm Ødegaard mit der norwegischen U17 an einem Turnier in der Türkei teil, bei dem er gegen Schottland, die Vereinigten Staaten und Frankreich spielte. Seinen ersten Einsatz für die A-Nationalmannschaft absolvierte er – als bisher jüngster norwegischer und drittjüngster europäischer Spieler – am 27. August 2014 gegen die Auswahl der Vereinigten Arabischen Emirate. Am 13. Oktober 2014 wurde er beim Spiel gegen Bulgarien eingewechselt und ist mit 15 Jahren und 300 Tagen der bis dahin jüngste Spieler in einer EM-Qualifikation.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung und Familie.", "content": "Ødegaard ging auf eine örtliche Hauptschule und besuchte diese bis zum Ende der Schulpflicht. Sein Vater ist der ehemalige norwegische Fußballspieler Hans Erik Ødegaard (* 1974). Aufgewachsen ist Ødegaard in einer christlichen Familie und erwähnte, dass der christliche Glaube eine wichtige Rolle in seinem Leben spielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Ødegaard (* 17. Dezember 1998 in Drammen) ist ein norwegischer Fußballspieler. Der offensive Mittelfeldspieler steht seit Juli 2019 als Leihspieler von Real Madrid bei Real Sociedad unter Vertrag. Zudem ist er norwegischer Nationalspieler.", "tgt_summary": "马丁·奥德加特(Martin Ødegaard,1998年-12月17日)是一位挪威足球运动员,目前外借效力于西甲球会皇家苏斯达,司职中场。", "id": 2512675} {"src_title": "Dragon Quest: Dai no Daibōken", "tgt_title": "勇者鬥惡龍 達伊的大冒險", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Junge Dai () lebt als einziger Mensch unter Dämonen auf der Insel Delmurin. Doch sind die Dämonen, seit der Magier Avan (, \"Aban\") des Dämonenkönig Hadlar (, \"Hadorā\") gebannt hat, friedlich. Der Magier und Monster Brass adoptierte Dai. Als eines Tages Avan zurückkehrt, um Dai zu einem Helden auszubilden, taucht Hadlar wieder auf. Er wurde vom Dämonengroßkönig Vearn (, \"Bān\") wiedererweckt. Im Kampf gegen ihn stirbt Avan, als er Dai und seine anderen Schüler schützen will. Nun zieht Dai selbst los, um Avans Mission fortzusetzen und Hadlar und Vearn zu besiegen. Er wird von den anderen Schülern Avans begleitet: der Sohn eines Waffenschmiedes Pop (, \"Poppu\") und die Priesterin Maam (, \"Maamu\"). Später stoßen der zunächst feindlich gesinnte Hyunkel (, \"Hyunkeru\") und Prinzessin Leona (, \"Reona\") zu ihnen. Die \"Anime Encyclopedia\" vergleicht die Geschichte mit der von \"Record of Lodoss War\".", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Serie erschien erstmals von 1989 bis 1996 im Manga-Magazin \"Weekly Shōnen Jump\" des Verlags Shueisha. Die Kapitel wurden auch in 37 Sammelbänden veröffentlicht. Eine französische Übersetzung erschien bei Editions Tonkam und bei J’ai lu, in Mexiko wurde der Manga von Grupo Editorial Vid veröffentlicht und in Italien von Star Comics.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehserie.", "content": "1991 wurde von Tōei Dōga (Toei Animation) unter der Regie von Nobutaka Nishizawa eine 46-teilige Anime-Fernsehserie auf Grundlage des Mangas angefertigt. Die verantwortlichen Produzenten waren Hiroshi Inoue und Yoshio Takami, das Seriendrehbuch schrieb Yoshikata Nitta. Das Charakterdesign entwarf Yasuchika Nagaoka und die künstlerische Leitung lag bei Nobuto Sakamoto. Die Musik wurde komponiert von Kōichi Sugiyama und für den Vorspann verwendete man das Lied \"Yūsha yo Isoge!!\" (). Der Abspann wurde mit \"Kono Michi Waga Tabi\" () unterlegt, die beide Lieder von Jirō Dan gesungen wurden. Die Erstausstrahlung der Serie fand vom 17. Oktober 1991 bis zum 24. September 1992 bei TBS statt. Der Anime wurde mehrfach im französischen und italienischen Fernsehen sowie im Fernsehen vieler spanischsprachiger Länder gezeigt. Spacetoon sendete eine arabische und der brasilianische Sender SBT eine portugiesische Synchronfassung.", "section_level": 2}, {"title": "Filme.", "content": "Bevor und während die Serie im japanischen Fernsehen lief, wurden drei Filme zum Manga herausgebracht. Für die bei Toei Animation entstandenen Filme wurden die gleichen Synchronsprecher verpflichtet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dragon Quest: Dai no Daibōken (jap. DRAGON QUEST, dt. „Dragon Quest – Dais großes Abenteuer“) ist eine Manga-Serie des Autors Riku Sanjō und des Zeichners Kōji Inada, die von 1989 bis 1996 in Japan erschien. Sie basiert auf dem Videospiel Dragon Quest von 1986, wurde mehrfach als Anime adaptiert und ist in die Genres Abenteuer, Fantasy und Action einzuordnen.", "tgt_summary": "是采用游戏《勇者斗恶龙系列》之世界观创作的日本漫画作品,由三条陆负责原作,稻田浩司负责作画。于集英社漫画杂志《周刊少年JUMP》1989年第45号至1996年第52号期间进行连载。单行本全37卷。系列漫画的单行本累计发行量超过4700万本。", "id": 2172193} {"src_title": "Damien Sandow", "tgt_title": "戴密恩·山鐸", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge (2001–2003).", "content": "Am 23. Juni 2001 machte Haddad sein Wrestling-Debüt im Alter von 19 Jahren bei Chaotic Wrestling. Im Oktober 2001 gewannen er und Edward G. Xtasy die \"Chaotic Wrestling Tag Team Championship.\" Zwischen November 2002 und Mai 2003 war er auch für die \"World Wrestling Alliance\" aktiv, wo er unter anderem die \"WWA Heavyweight Championship\" gewinnen durfte.", "section_level": 2}, {"title": "\"World Wrestling Entertainment\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "\"Ohio Valley Wrestling\" (2002–2006).", "content": "Später unterschrieb er einen Vertrag bei der \"World Wrestling Entertainment\" (WWE). Dort wurde er anfangs unter dem Ringnamen Aaron „The Idol“ Stevens in der Entwicklungs-Liga Ohio Valley Wrestling (OVW) eingesetzt. Im Jahr 2004 durften er und Nova die \"OVW Southern Tag Team Championship\" bei einer House-Show von Chris Cage und Tank Toland gewinnen. Am 4. Januar 2006 durfte Haddad die \"OVW Television Championship\" gewinnen.", "section_level": 3}, {"title": "SmackDown & OVW (2006–2007).", "content": "Am 4. August 2006 machte Haddad unter dem Ringnamen Idol Stevens sein Debüt bei SmackDown. In der darauffolgenden Woche besiegten er und KC James die \"WWE Tag Team Champions\" Paul London und Brian Kendrick in einem Nicht-Titel-Match. Am 8. Oktober bekamen sie bei No Mercy eine Chance, die \"WWE Tag Team Championship\" zu gewinnen, die sie jedoch nicht nutzen durften. Kurz darauf wurden die beiden zurück zu \"Ohio Valley Wrestling\" geschickt. Am 14. März 2007 durfte er den OVW-Heavyweight-Champion Paul Burchill besiegen und gewann somit die \"OVW Heavyweight Championship.\" Im August 2007 wurde er von der WWE entlassen.", "section_level": 3}, {"title": "Independent-Bereich.", "content": "Daraufhin kehrte Haddad in den Independent-Bereich zurück und feierte sein Debüt bei der 60-jährigen Geburtstags-Show der \"National Wrestling Alliance.\" In den folgenden Monaten trat er auch bei \"XCW Wrestling Mid-West\" und \"Derby City Wrestling\" auf.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zur OVW (2008–2009).", "content": "Am 12. November 2008 kehrte Haddad zu \"Ohio Valley Wrestling\" zurück. Am 26. November durfte er Anthony Bravado besiegten und gewann damit zum zweiten Mal die \"OVW Heavyweight Championship.\" Am 14. Januar 2009 verlor er den Titel gegen Vaughn Lilas.", "section_level": 2}, {"title": "\"World Wrestling Council\" (2009–2010).", "content": "Am 28. Februar 2009 debütierte Haddad in der puerto-ricanischen Promotion \"World Wrestling Council.\" Dort durfte er die \"WWC Puerto Rico Heavyweight Championship\" von BJ gewinnen, um sie dann an Shane Sewell zu verlieren. Am 15. August 2009 durften er und Shawn Spears \"Thunder and Lightning\" besiegen, wodurch sie die „WWC World Tag Team“-Champions wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zur WWE.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "\"Florida Championship Wrestling\" (2010–2012).", "content": "Am 3. Dezember 2010 gewann Haddad unter dem Ringnamen Damien Sandow zusammen mit Titus O'Neill die FCW Florida Tag Team Championship, nachdem sie Xavier Woods und Mason Ryan in einem Match um den vakanten Titel besiegen durften. Am 25. März 2011 verloren sie den Titel an Seth Rollins und Richie Steamboat. Am 22. September 2011 gewann er die FCW 15 Championship nach einem Sieg gegen Seth Rollins. Am 12. Januar 2012 verlor er den Titel an Steamboat.", "section_level": 3}, {"title": "\"Intellectual Savior of the Masses\" (2012–2013).", "content": "Am 6. April 2012 präsentierte Haddad via Einspielvideos bei SmackDown sein neues Gimmick als \"Intellectual Savior of the Masses\" (deutsch: „Intellektueller Retter der Massen“). Am 4. Mai feierte er sein Debüt bei SmackDown. Am 25. Mai absolvierte er das erste Match, bei dem er Yoshi Tatsu besiegen durfte. In der darauffolgenden Woche besiegte er Ezekiel Jackson und am 15. Juni Tyson Kidd. Am 29. Juni besiegte er Zack Ryder. Am 31. August verlor er durch absichtlichen Countout sein erstes Match gegen Sheamus. Am 24. September verbündete sich Haddad bei Raw mit Cody Rhodes. Bei Hell in a Cell gewannen sie ein WWE Tag Team Championship-Match gegen Team Hell No (Daniel Bryan und Kane) via Disqualifikation, wodurch sie die Titel nicht gewinnen durften. Am 14. November fand das Rematch bei Main Event statt, welches Team Hell No für sich entscheiden durfte. Am 23. November verlor er bei SmackDown ein Intercontinental Championship-Match gegen Kofi Kingston. Nach weiteren fehlgeschlagenen Titelmatches beschlossen Haddad und Rhodes, das Team aufzulösen. Jedoch vereinigten sie sich kurze Zeit später wieder. Am 15. Mai 2013 forderte er Big E bei NXT um die NXT Championship heraus, jedoch musste er auch dieses Match verlieren. Am 14. Juli 2013 gewann er das Money in the Bank-Match und somit die Chance, die \"World Heavyweight Championship\" zu gewinnen. Dabei wurde auch das Team mit Cody Rhodes aufgelöst. Nach einer langen Niederlagenserie konfrontierte er am 28. Oktober den World-Heavyweight-Champion John Cena in dem Glauben, sein Arm sei noch verletzt. Daraufhin löste er seinen Money-in-the-Bank-Vertrag um ein \"World-Heavyweight-Championship\"-Match ein, verlor dieses jedoch gegen Cena. Damit war er nach Cena selber der zweite Wrestler, dessen Titelversuch durch den Money-in-the-Bank-Vertrag fehlschlägt.", "section_level": 3}, {"title": "Verschiedene Gimmicks (2014–2016).", "content": "Am 28. April 2014 konfrontierte Haddad – als Magneto verkleidet – Hugh Jackman und Dolph Ziggler. In den darauffolgenden Wochen trat er als verschiedene Charaktere verkleidet auf, darunter Sherlock Holmes, Davy Crockett, ein Rapper namens D-Sizzle, Lance Stephenson, LeBron James, Pete Rose, Abraham Lincoln, Paul Revere, Vince McMahon, Bruce Springsteen, Bret Hart, Shawn Michaels, Neil Armstrong, ein Oklahoma Sooners-Footballspieler, Mr. Border Patrol und weitere Charaktere und beleidigte dabei meistens die Zuschauer in der Halle. Dabei verlor er nahezu jedes Match. Später trat er unter dem Ringnamen Damien Mizdow als Stuntdouble von The Miz auf, den er während der Kämpfe imitiert. Analog trat Dolph Ziggler mit R-Truth als Stuntdouble \"R-Ziggler\" auf. Am 23. November 2014 gewann er mit The Miz die WWE Tag Team Championship, nachdem sie Goldust und Stardust besiegten. Die WWE Tag Team Championship verloren sie am 29. Dezember 2014 an die Usos. Danach trat Haddad als Macho Mandow an, wobei er Randy „The Macho Man“ Savage imitierte. Zusammen mit Curtis Axel, der als AxelMania (Imitation von Hulk Hogan) auftrat, formte er das Tag Team \"The Mega Powers\". Dieses Tag Team wurde nach dem Skandal um Hulk Hogan, bei dem Hogan aufgrund von rassistischen Äußerungen von der WWE entlassen wurde, aufgelöst. Haddad wurde am 6. Mai 2016 von der WWE entlassen. Da der Ringname \"Damien Sandow\" von der WWE geschützt ist kehrte er nach der Entlassung durch die WWE zu seinem Ringnamen \"Aaron Stevens\" zurück.", "section_level": 3}, {"title": "TNA (seit 2016).", "content": "Am 11. August 2016 debütierte Haddad unter dem Ringnamen Aron Rex bei Impact Wrestling. Am 2. Oktober 2016 krönte sich Haddad bei Bound for Glory zum ersten Impact Grand Champion, indem er Eddie Edwards im Finale eines Turniers um die Impact Grand Championship besiegte. Den Titel verlor er am 9. Oktober 2016 an Moose. Nachdem er auch das Rückmatch gegen Moose verlor, verschwand er einige Zeit aus den Shows. Am 12. Januar 2017 kehrte Haddad mit einem neuen, von Liberace inspirierten, Gimmick zurück. Dabei wurde sein Bart abrasiert, seine Augenbrauen gezupft und er wurde mit Lipgloss und einem Pelzmantel ausgestattet. Zudem wurde ihm Rockstar Spud als Diener zur Seite gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Haddad beteiligt sich an Wohltätigkeitsarbeiten bei Kosair Charities.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aaron Steven Haddad (* 3. April 1982 in Worcester, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Wrestler. Er stand bis zum 6. Mai 2016 bei der WWE unter Vertrag und trat regelmäßig in den von der WWE produzierten Wrestling-Shows unter dem Ringnamen Damien Sandow auf. Aktuell tritt er bei Ring of Honor unter dem Ringnamen Aron Rex auf.", "tgt_summary": "戴密恩·山铎(英语:,1982年-8月3日),本名艾伦·史蒂芬·哈戴德(英语:Aaron Steven Haddad),是前世界摔角娱乐(WWE)旗下职业摔角选手,并在世界摔角娱乐节目WWE SmackDown和WWE NXT中亮相。现已于2016年被释出。", "id": 1834675} {"src_title": "Bahnhof Chelles-Gournay", "tgt_title": "谢勒-古尔奈站", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Chelles-Gournay liegt am Kilometerstein 18,310 der Eisenbahnstrecke Noisy-le-Sec – Strasbourg-Ville.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Bahnhof wurde am 5. Juli 1849, gleichzeitig mit der Inbetriebnahme des Streckenabschnitts Paris–Meaux der späteren Strecke Paris–Strasbourg, eröffnet. Betreiber war zunächst die Compagnie du chemin de fer de Paris à Strasbourg, welche 1854 in der Compagnie des chemins de fer de l’Est aufging. Wie alle Bahnhöfe dieses Abschnitts besaß Chelles zunächst nur ein hölzernes Bahnhofsgebäude, welches 1847 durch einen Steinbau ersetzt und seitdem mehrfach umgebaut wurde. Seit 1857 trägt der Bahnhof den jetzigen Namen \"Chelles-Gournay\". Seit 1999 ist hier die Endstation der Linie E2 des RER. Außerdem halten die Züge der Linie P des Transilien, welche die Strecke Paris-Est–Meaux befahren. Umfangreiche Umbauten machte der Bau der Richtung Ostfrankreich verlaufenden Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Est européenne notwendig: Die Gleisführung wurde verändert, die Zahl der Gleise von vier auf sechs erhöht. Das mittlere Gleispaar hat keine Bahnsteige und wird von den TGV-Zügen nach Strasbourg und Süddeutschland bzw. Frankreich benutzt. Das Bahnhofsgebäude wurde neu errichtet. Die Bauarbeiten kosteten rund 32 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme der Strecke erfolgte am 10. Juni 2007.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung des Bahnhofs.", "content": "In jeder Fahrtrichtung fahren stündlich 4 bis 8 Züge der RER-Linie E bzw. 2 bis 4 Züge der Transilien-Linie P. 2005 wurde der Bahnhof im täglich von durchschnittlich 15 000 Bahnreisenden benützt, was gegenüber 1998 eine Zunahme um 38 Prozent darstellt. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs befindet sich der Busbahnhof. Dieser wird von zwei RATP-Linien, zwei Noctilien-Linien und den Linien vier weiterer Busunternehmen angefahren. Hier steigen täglich 7000 Busreisende zu.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunftsplanungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verlängerung der RER-Linie.", "content": "Langfristig soll die Transilien-Linie nach Meaux durch die verlängerte RER-Strecke abgelöst werden. Dabei müssen natürlich zusätzliche RER-Züge eingesetzt werden, das ist aber erst nach der Verlängerung der RER-Linie E nach Westen möglich – was frühestens im Jahr 2020 der Fall sein wird. Die jetzige Endstation Haussmann – Saint-Lazare ist ein Kopfbahnhof und längst an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit angekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Umsteigebahnhof zur Linie 16 des Grand Paris Express.", "content": "Die Gleise der geplanten Linie 16 werden senkrecht zu den Gleisen der Eisenbahn verlaufen, allerdings in 28 m Tiefe unter der Erdoberfläche.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Chelles-Gournay liegt an der Eisenbahnstrecke Noisy-le-Sec – Strasbourg. Er befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Chelles im Département Seine-et-Marne.", "tgt_summary": "谢勒-古尔奈站(),是法国的一个铁路通勤车站,位于巴黎郊区的谢勒,同时靠近马恩河畔古尔奈,距离巴黎东部大约18公里,属于第四收费区()。", "id": 343098} {"src_title": "BelAZ-75710", "tgt_title": "BelAZ-75710型卡车", "src_document": [{"title": "Antrieb.", "content": "Der Muldenkipper ist allradgetrieben (4×4) und bezieht seine Leistung aus zwei V16-Viertakt-Dieselmotoren des Typs DD16V4000 von MTU. Jeder Motor hat einen Hubraum von 65 Litern und ein maximales Drehmoment von 9313 Nm bei einer Drehzahl von 1500/min. Die Höchstleistung der beiden Motoren zusammen beträgt insgesamt bei einer Drehzahl von 1900/min. Die Motoren haben Turbolader, Ladeluftkühler und direkte Common-Rail-Einspritzung. Das Kühlwassersystem fasst 890 l, die Druckumlaufschmierung mit Nasssumpf jeweils 269 l Öl. Zwei Generatoren mit je maximal 1704 kW erzeugen den Strom für die Elektromotoren. In jeder Achse sitzen zwei 1200-kW-Elektromotoren von Siemens mit je einem Untersetzungsgetriebe. Die beiden Kraftstofftanks haben jeweils ein Fassungsvermögen von 2800 l. Nach Herstellerangaben liegt der spezifische Verbrauch eines Dieselmotors bei 198 g Kraftstoff pro Kilowattstunde. Der Verbrauch auf 100 km wird mit 1300 l angegeben. Bei Leerfahrt wird der Kipper nur von einem der beiden Dieselmotoren angetrieben, um Treibstoff zu sparen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 64 km/h leer.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrwerk.", "content": "Bei Leerfahrt ruhen 60 % des Gewichts von 360 t auf der Vorderachse. Ist das Fahrzeug beladen, tragen beide Achsen jeweils die Hälfte. Wegen der hohen Lasten sind Vorder- und Hinterachse an jeder Seite doppelt bereift. Die acht schlauchlosen Reifen (59/80 R63) stellt Bridgestone her. Sie haben einen Durchmesser von über 4 m und wiegen jeweils ca. 5,3 t. Der Wendekreis misst 45 m. Beide Achsen sind über eine Schwenkachslenkung (Drehschemellenkung) lenkbar. Die Federung arbeitet hydropneumatisch, an beiden Achsen gibt es Stabilisatoren. Die Bremse wirkt hydraulisch auf Bremsscheiben an den Motorwellen, außerdem kann mit den Fahrmotoren elektrisch gebremst werden. Dafür sind gebläsegekühlte Bremswiderstände vorgesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Karosserie und Ladefläche.", "content": "Der Muldenkipper ist 20,6 m lang, 9,75 m breit und 8,17 m hoch; Der Radstand beträgt 8 m. Das nach ISO 3471 gegen herabfallende Gegenstände gesicherte Führerhaus über dem Motorraum ist über eine Leiter und eine Treppe vorn am Fahrzeug erreichbar. Die Kippmulde fasst 157,5 m3 (gehäuft bis zu 269,5 m3) und kann in 26 Sekunden mit zwei Hydraulikkolben aus der Waagerechten in die Kippstellung gebracht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Der Muldenkipper ist für die Beförderung großer Abbaumengen in tiefen Tagebauen mit schwierigen Bedingungen konzipiert. Er kann bei Temperaturen von −50 °C bis +50 °C eingesetzt werden. Die ersten drei Muldenkipper wurden an die im russischen Kemerowo ansässige Holding \"Sibirskij Delowoj Sojus\" geliefert und werden im Kohletagebau \"Tschernigowez\" bei Berjosowski eingesetzt. Der erste Lkw erreichte seinen Einsatzort im März 2014. Für die 2015 angelaufene Serienproduktion investierte BelAZ 644 Mio. Euro, um die Produktionskapazitäten für Großmuldenkipper auszubauen.", "section_level": 1}, {"title": "Rekorde.", "content": "Der BelAZ-75710 ist länger als der \"Terex 33-19 „Titan“\" und damit der längste Muldenkipper der Welt. Die bisher größten Muldenkipper verschiedener Hersteller können eine maximale Nutzlast von 400 t befördern. Diese Marke überbietet der BelAZ-75710, der im Einsatz bis zu 450 t Nutzlast transportieren kann. Bei einem Versuchsaufbau im Januar 2014 soll der Kipper eine Last von 503,5 t befördert haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der BelAZ-75710 () ist ein Großmuldenkipper des weißrussischen Herstellers BelAZ. Seit er im September 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, gilt er mit einer Nutzlast von 450 t und einer Gesamtmasse von 810 t als der schwerste in Serie gefertigte Muldenkipper der Welt.", "tgt_summary": "BelAZ-75710是别拉斯公司在白俄罗斯生产的一种超级拖运卡车。到2016年为止,它是世界上最大的、载荷能力最高的运输卡车。", "id": 931111} {"src_title": "22 Jump Street", "tgt_title": "龙虎少年队2", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Da die beiden Polizisten Schmidt und Jenko ihren ersten Fall an der Highschool erfolgreich beenden konnten, sollen sie erneut als verdeckte Ermittler eingesetzt werden. Dieses Mal findet der Einsatz, bei dem sie dem Dealer der Modedroge \"WHYPHY\" (Work hard yes, play hard yes) auf die Schliche kommen sollen, auf dem Universitätscampus statt. Durch die Verlockungen des Studentenlebens verlieren die beiden ihren Fall und ihre gemeinsame Arbeit daran immer mehr aus den Augen. Beide Cops bewegen sich in unterschiedlichen Kreisen, während Jenko sich dem Football-Team anschließt und mit seinem neuen Partner Zook Erfolge feiert, fühlt sich der ruhigere Schmidt zur Kunststudentin Maya hingezogen. Durch seine großen Erfolge im Football zweifelt Jenko zusehends an seiner Karriere als Cop und lässt diese ruhen, bis der eigentlich abgeschlossene Fall durch Schmidt erneut aufgerollt wird. So verschlägt es die beiden Cops zum Springbreak nach Puerto Mexico, wo sie den Dealer, der sich als Mercedes herausstellt, enttarnen. Nach einer wilden Verfolgungsjagd können sie außerdem die Quelle von WHYPHY zerstören und so die Verbreitung an Universitäten im ganzen Land verhindern.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Bis Juli 2012 hatte Columbia-Pictures-Präsident Doug Belgrad bereits eine Fortsetzung von \"21 Jump Street\" bestätigt. Der von ihm genannte Drehbeginn im Herbst des Jahres 2012 wurde allerdings von Darsteller Jonah Hill dementiert, der im Juli 2012 angab, dass noch am Drehbuch geschrieben würde und ein Drehbeginn für September 2013 angesetzt worden sei. Im Mai 2013 gab Sony bekannt, dass Oren Uziel am Drehbuch schrieb und der Film am 6. Juni 2014 anlaufen solle. Sowohl die Schauspieler Jonah Hill und Channing Tatum seien mit von der Partie als auch die Regisseure Phil Lord und Chris Miller. Der Film werde den Titel 22 Jump Street tragen. Die Dreharbeiten begannen am 28. September 2013. Der Filmstart wurde allerdings auf den 13. Juni 2014 verschoben. An diesem Tag lief \"22 Jump Street\" dann auch in den US-amerikanischen Kinos an. Im März 2016 berichtete Variety, dass die Dreharbeiten für einen dritten Teil im Juni 2016 beginnen sollten. Laut gehackten Sony-E-Mails ging hervor, dass ein Crossover mit der Filmreihe \"Men in Black\" geplant war. Jonah Hill zweifelte im August 2016 jedoch an der Umsetzbarkeit des Vorhabens. Das Budget war 50 Millionen US-Dollar für diesen Film. Das Einspielergebnis war rund 331 Millionen US-Dollar weltweit.", "section_level": 1}], "src_summary": "22 Jump Street ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2014. Sie ist Nachfolger der ersten Kinoadaption der Fernsehserie \"21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer\". In Deutschland wurde der Film am 31. Juli 2014 in den Kinos veröffentlicht.", "tgt_summary": "是一部2014年菲尔·洛德与克里斯多福·米勒执导的美国警匪喜剧动作片,为2012年作品《龙虎少年队》的续集。乔纳·希尔、查尼·泰坦监制并主演,Michael Bacall和 Oren Uziel编剧。美国于2014年6月13日公映。", "id": 2726392} {"src_title": "Matador (Panzerabwehrwaffe)", "tgt_title": "鬥牛士火箭筒", "src_document": [{"title": "Hintergrund und Entwicklung.", "content": "Nach dem Ende des Kalten Krieges sank die Bedeutung der Panzerabwehr bei der Beschaffung schwerer Handwaffensysteme. Dafür gewannen – insbesondere durch die verstärkte asymmetrische Kriegführung – Waffen an Bedeutung, welche Gegner niederhalten und hinter Deckungen bekämpfen konnten und entsprechend dieser Fähigkeiten einstellbar sind. Des Weiteren sollten Ziele in über 1000 Meter Entfernung bekämpft werden können, was bis zu diesem Zeitpunkt nur relativ schweren und mit mehreren Soldaten zu bedienenden Lenkflugkörpern möglich war. Auch haben diese Lenkflugkörper eine erhebliche Rückstrahlzone, was den Einsatz aus Räumen heraus erschwert, und die zumeist verwendeten Hohlladungen haben nur eine geringe Wirkung auf Gebäude und Befestigungen, da sie für eine hohe punktuelle Durchschlagsleistung wie die Vorderseite eines Kampfpanzers optimiert wurden. Ein weiterer Kritikpunkt waren die hohen Kosten insbesondere bei „Fire-and-Forget“-Lenkwaffen. Gefordert wurde daher eine leichte, von einem Soldaten zu bedienende, mit verschiedenen Gefechtsköpfen ausrüstbare Waffe mit großer Reichweite. Die Streitkräfte Singapurs (Singapore Armed Forces, SAF) und die Defence Science & Technology Agency (DSTA) entwickelten die Matador zusammen mit Dynamit Nobel Defence, einem deutschen Tochterunternehmen des israelischen Staatskonzerns Rafael Advanced Defense Systems.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die Matador gehört zu den leichtesten Waffen ihrer Klasse. Der Gefechtskopf ist sowohl gegen Fahrzeugpanzerungen und Weichziele als auch gegen Mauerwerk effektiv. Die Waffe hat nur eine geringe Hitzewirkung nach hinten, was den Einsatz in beengten Räumen ermöglicht. Sie soll in der Lage sein, die Panzerung gepanzerter Fahrzeuge und leichter Kampfpanzer zu durchschlagen. Im Verzögerungsmodus kann der Gefechtskopf Breschen in Mauerwerk schlagen, das stärker als eine doppelt gemauerte Wand ist. Dadurch kann im Häuserkampf eine neue Art von Zugängen geschaffen werden. Das Projektil ist aufgrund des durchgängig brennenden Marschtriebwerkes weitgehend windunempfindlich.", "section_level": 1}, {"title": "Gefechtskopf.", "content": "Der Gefechtskopf ist in Abhängigkeit von der Version der Matador sowohl als High Explosive Anti Tank (HEAT) auf Hohlladungsbasis gegen gepanzerte Ziele als auch im Modus Quetschkopfgeschoss (High Explosive Squash Head / HESH) gegen Befestigungen ausgeführt. Bei manchen Versionen wird zum Einstellen des HEAT-Modus ein Abstandsrohr ausgezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Zieleinrichtung.", "content": "Um die geforderte Kampfreichweite von 1200 Metern bei einer hohen Ersttrefferwahrscheinlichkeit des Gefechtskopfes zu erreichen, wurde bei der RGW 90 das Feuerleitvisier Dynahawk verbaut, welches über eine umfangreiche Sensorik verfügt und Neigungswinkel, Verkantungswinkel, Zieldistanz, Zielbewegung sowie die Munitionstemperatur erfasst. Durch die eingebaute Optik und einen Laserentfernungsmesser werden die Zieldaten an den Gefechtskopf übermittelt. Der Dynahawk wird als einziges Teil der Waffe wiederverwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Rückstoßfreiheit.", "content": "Ähnlich wie bei der Panzerabwehrhandwaffe Armbrust wird der Rückstoß durch ein Gegengewicht verringert. Das Gegengewicht besteht aus geschreddertem Plastik, das beim Schuss aus der Rückseite der Waffe ausgestoßen wird. Dieses Plastikknäuel wird durch den Luftwiderstand rasch abgebremst, so dass die Waffe in beengten Räumen (ab 15 m3) abgeschossen werden kann. Weiterhin bewirkt das Plastikknäuel einen Ausgleich des Schwerpunktes.", "section_level": 2}, {"title": "Varianten.", "content": "Weitere Varianten wurden von Dynamit Nobel Defence vornehmlich als Anti-Material-Waffe für den Häuserkampf entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "RGW 90 LRMP/„Wirkmittel 90“.", "content": "Die LRMP (, ) – von DND auch als „Wirkmittel 90“ bezeichnet – bietet mit einem Mehrzweck-Gefechtskopf die größte Reichweite der Matador-Familie. Sie kann in Entfernungen von 20 bis 1200 m eingesetzt werden. Der hochexplosive Sprengkopf verfügt über eine Ummantelung aus vorgeformten Splittern. Mit ihm können ungepanzerte und leicht gepanzerte Ziele nicht nur im direkten, sondern auch im indirekten Schuss bekämpft werden, wenn sich das Ziel hinter einer Deckung befindet. Dazu wird vor dem Schuss die Entfernung zum Ziel gemessen und der programmierbare Sprengkopf über dem Ziel zur Explosion gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Matador-MP/-HH.", "content": "Die Matador-MP (, ) oder Matador-HH (HEAT/HESH) ist eine Mehrzweckwaffe mit einem Gefechtskopf, welcher eine Vielzahl von Bodenzielen, von leicht gepanzerten Fahrzeugen über befestigte Stellungen bis hin zu Häuserwänden, zerstören kann. Der Gefechtskopf erkennt hier automatisch, ob es sich um ein „hartes“ oder „weiches“ Ziel handelt, und stellt sich entsprechend ein. Eine Zielerfassungshilfe, welche eine hohe Ersttrefferwahrscheinlichkeit ermöglicht und ein Reflexvisier sowie Laserentfernungsmesser umfasst, kann an einer Picatinny-Schiene an der Waffe befestigt werden. Die minimale Kampfdistanz beträgt 14 m, die effektive Reichweite beläuft sich auf 500 m.", "section_level": 2}, {"title": "Matador-WB.", "content": "Die Matador-WB (, ) ist eine spezialisierte Waffe, die ein mannsgroßes Loch in eine Hauswand schlagen kann. Dies wird erreicht, indem ein explosiv geformter Partikelring das Mauerwerk vorperforiert und dann der Überdruck der Ladung das Mauerstück herausdrückt. Die minimale Kampfdistanz beträgt 20 m, die effektive Reichweite beläuft sich auf 120 m.", "section_level": 2}, {"title": "Matador-AS.", "content": "Mit einem Tandem-Gefechtskopf in zwei Modi kann die Matador-AS (, ) eingesetzt werden. Die Vorladung reißt eine kleinere Öffnung in die Struktur (z. B. eine Mauer). Im \"Mousehole-Modus\" explodiert die Nachschussladung in dieser Öffnung und reißt eine große Öffnung, durch die dann ein Soldat in das Gebäude eindringen kann. Im \"Blast-Modus\" explodiert die Nachschussladung erst im Inneren des Gebäudes. Mit der Matador-AS können auch leicht gepanzerte Fahrzeuge zerstört werden. Diese Version soll vom United States Marine Corps bestellt werden. Die minimale Kampfdistanz beträgt 10 m, die effektive Reichweite beläuft sich auf 400 m.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Wirkkörper.", "content": "Als weitere Wirkkörper stehen ein infrarot-undurchlässiger Tarnnebel, welcher zur Ablenkung des Gegners und zur Zielmarkierung eingesetzt werden kann, eine Gefechtsfeldbeleuchtung im Infrarotbereich, welche nur mit entsprechendem Nachtsichtgerät gesehen werden kann, sowie zum Zwecke der Ausbildung und für Warnschüsse mit Blitz- und Knalleffekt zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "RGW 60.", "content": "Als leichtere Version wurde auf der Basis des von der Panzerfaust 3 bekannten Kalibers 60 mm eine weitere Waffenfamilie entwickelt. Aufgrund der Anpassung des Gefechtskopfkalibers an das Rohrkaliber wurde es möglich, den Gefechtskopf in das Rohr einzuziehen, wodurch das Gewicht auf 6 kg und die Länge auf 900 mm verringert werden konnte. Die Eigenschaften und Kombinationsmöglichkeiten sind mit der RGW 90 vergleichbar. Die Kampfdistanz liegt zwischen 15 und 300 m. Verfügbare Versionen sind die RGW 60 HEAT (High Explosive Anti Tank) mit Hohlladungsgefechtskopf, die RGW 60 HEAT-MP (Multi Purpose), welche auch gegen teilgehärtete Stellungen einsetzbar ist, sowie die RGW 60 HESH (High Explosive Squash Head), welche strukturelle Ziele wie Mauerwerk bis hin zu kleineren Bunkern bekämpfen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die Matador-WB wurde erstmals im Januar 2009 von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften im Rahmen der Operation Gegossenes Blei im Gazastreifen im Häuserkampf eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "MATADOR () ist eine rückstoßfreie Panzerabwehrhandwaffe. Die Entwicklung begann im Jahr 2000 als Weiterentwicklung der leichten Panzerfaust Armbrust. Der Hersteller Dynamit Nobel Defence (DND) bezeichnet die Matador als RGW 90 (, rückstoßfreie Granatwaffe).", "tgt_summary": "MATADOR(,意为:便携式反坦克、破门火箭筒,以下简称:斗牛士)是一具由新加坡和以色列之间合作研制的便携式一次射击型反坦克武器系统,发射90毫米(3.54英寸)火箭弹。", "id": 1405350} {"src_title": "André Nzapayeké", "tgt_title": "安德烈·恩扎帕耶凯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "André Nzapayeké wurde im Jahre 1951 in Bangassou, der Hauptstadt der Präfektur Mbomou, als Sohn eines Pastors und Geschäftsmanns geboren. Nzapayeké, der als brillanter Student galt, ergatterte ein Stipendium der Europäischen Gemeinschaft für ein Studium der Entwicklungsforschung, welches in einer Promotion endete, sowie einem Studium Sozialanthropologie an der Universität von Amsterdam. Nach seiner umfangreichen Ausbildung wurde er im Finanzwesen tätig. Nachdem er nach seinem Studium nach Bangui zurückgekehrt war, eröffnete er Anfang der 1980er Jahre ein Büro für Beratungstätigkeiten und politische Aktivitäten, das sich kurzzeitig an einer von Abel Goumba gegründeten und politisch links zugeordneten Partei orientierte, heute (Stand: 2014) noch immer besteht und den Namen \"Cossocim\" trägt. Goumba war nach Jahren in Frankreich zu dieser Zeit selbst gerade erst in sein Heimatland zurückgekehrt und dort als Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation sowie als Medizinprofessor und Rektor an der Université de Bangui tätig. Unter André Kolingba war Nzapayeké in den frühen 1990er Jahren kurzzeitig Minister für Ländliche Entwicklung, legte dieses Amt allerdings wieder nach einem Jahr nieder, um sich wieder seiner eigenen Beratungsfirma zu widmen. Dieses soll vor allem während dieser Zeit eng mit dem Großherzogtum Luxemburg, aus dem seine Ehefrau (heutige Exfrau) stammt, zusammengearbeitet haben. Im Jahre 2009 trat der Technokrat in die Afrikanische Entwicklungsbank, im Französischen kurz \"BAD\" für \"Banque africaine de développement\", ein und hatte dort die Posten als Präsident der Personalkommission, sowie als Direktor des Verwaltungsrats von fünf zentralafrikanischen Staaten, darunter auch seinem eigenen, inne. Nach einer eher unglücklichen Kandidatur als Vorsitzender der Zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft, im Französischen kurz \"CEMAC\" für \"Communauté Économique et Monétaire de l'Afrique Centrale\", im Jahre 2011 wurde Nzapayeké im November 2012 ins Amt des Vizepräsidenten der Entwicklungsbank der Zentralafrikanischen Staaten, im Französischen kurz \"BDEAC\" für \"Banque de développement des États de l'Afrique centrale\", geholt. Während des Konflikts in der Zentralafrikanischen Republik (seit 2012) wurde André Nzapayeké im Januar 2014 als interimistischer Premierminister der Zentralafrikanischen Republik unter der Interimspräsidentin Catherine Samba-Panza gewählt. Seine Ernennung interimistischer Premierminister am 25. Januar folgte der Ernennung Samba-Panzas am 23. Januar als erste weibliche Präsidentin der Zentralafrikanischen Republik. Am 5. August gab das Staatsradio den Rücktritt Nzapayeké bekannt, ohne jedoch einen Nachfolger in diesem Amt zu nennen. Am 10. August 2014 ernannte Samba-Panza den parteilosen Muslim Mahamat Kamoun als Nachfolger Nzapayekés und holte den Finanzexperten per Dekret in die Regierung der Zentralafrikanischen Republik.", "section_level": 1}], "src_summary": "André Nzapayeké (* 20. August 1951 in Bangassou, Französisch-Äquatorialafrika, heute Zentralafrikanische Republik) war von 25. Januar 2014 bis 10. August 2014 unter der Interimspräsidentin Catherine Samba-Panza interimistischer Premierminister der Zentralafrikanischen Republik. Er ist parteilos und Christ; sein Nachfolger wurde der parteilose Muslim Mahamat Kamoun.", "tgt_summary": "安德烈·恩扎帕耶凯(André Nzapayeké,1951年-8月20日),2014年1月至8月担任中非共和国临时总理。", "id": 821514} {"src_title": "James Foley (Journalist)", "tgt_title": "詹姆斯·佛利 (記者)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "James Foley stammte aus Rochester, New Hampshire, und wuchs als ältestes von fünf Geschwistern auf. Sein Studium an der Marquette University schloss er 1996 ab. Foley studierte zunächst Geschichte und Kreatives Schreiben. Er arbeitete als Lehrer, bevor er sich dem Journalismus zuwandte. Bis 2008 studierte er an der Medill School of Journalism der Northwestern University. Foley berichtete von der Front als Embedded Journalist bei den US-Truppen im Irak und in Afghanistan. Zuletzt arbeitete er als Kriegsreporter unter anderem für die französische Nachrichtenagentur AFP und für die Nachrichtenseite GlobalPost aus Boston, die sich insbesondere mit der Berichterstattung aus dem Nahen Osten befasst. Zudem wirkte er an dem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm \"E-Team\" der Regisseure Ross Kauffman und Kate Chevigny mit und begleitete Menschenrechtsaktivisten von Human Rights Watch in Krisengebieten bei ihrer Arbeit. 2011 wurde er während des libyschen Bürgerkriegs für sechs Wochen festgenommen, weil Truppen von Muammar al-Gaddafi ihn für einen Spion hielten. Gleichzeitig mit ihm wurden zwei weitere Journalisten gefangen genommen, die Amerikanerin Claire Gillis und der Spanier Manu Brabo. Bei der Festnahme erschossen die Soldaten den südafrikanisch-österreichischen Fotojournalisten Anton Hammerl. Foley organisierte eine Auktion bei Christie’s in London, deren Erlös der Witwe und den Kindern Hammerls zugutekam. Als im August 2011 Muammar al-Gaddafi gestürzt wurde, arbeitete Foley bereits wieder in Libyen. Zusammen mit dem Globalpost-Korrespondenten Tracey Shelton war er am Tatort der Gefangennahme und Tötung Gaddafis im Oktober 2011. James Foley filmte zuletzt im Al-Shifa-Krankenhaus die Arbeit der Ärzte und organisierte eine Spendensammlung für einen neuen Rettungswagen. Am 22. November 2012 wurde Foley in einem umkämpften Gebiet nahe der syrischen Stadt Binesh, nach einem Besuch eines Internetcafés auf dem Rückweg zur türkischen Grenze, gemeinsam mit seinem Übersetzer und dem britischen Korrespondenten John Cantlie aus einem Taxi entführt. Der Übersetzer und der Fahrer wurden freigelassen, von Foley fehlte fast zwei Jahre lang jede Spur.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "In der Nacht auf den 19. August 2014 wurde bei YouTube ein etwa fünfminütiger Film eingestellt, der Foleys Enthauptung durch ein Mitglied der Terror-Miliz \"Islamischer Staat\" zeigen soll. Zu Beginn des Videos forderte Foley die US-Amerikaner auf, die Bombardierung von IS-Zielen zu stoppen. Foley trug dabei einen orangefarbenen Anzug wie ein Guantanamo-Häftling. Seine letzten Worte waren an die US-Regierung gerichtet, die sein „wahrer Mörder“ sei, und an seinen Bruder John, der die Auswirkungen seines Jobs als Bomberpilot der US Air Force überdenken solle. Im Anschluss begann eine vermummte Person, die auch in späteren Videos auftauchte und von der britischen Presse den Spitznamen Jihadi John erhielt, mit der Enthauptung Foleys. Die Tat selbst war nicht zu sehen, nur der enthauptete Leichnam Foleys. Danach wurde ein zweiter entführter Journalist, Steven Joel Sotloff, vorgeführt und mit seiner Tötung gedroht (ein Video, in dem Sotloffs mutmaßliche Enthauptung ansatzweise zu sehen ist, erschien am 2. September 2014), sollten die Vereinigten Staaten ihre Luftangriffe nicht stoppen. Britische Forensiker bezweifelten, dass in dem Video von August 2014 tatsächlich die Tötung Foleys zu sehen ist, gingen aber davon aus, dass er kurz danach ermordet wurde. Auch Jeff Smith vom \"National Center for Media Forensics\" in Denver war der Meinung, die Videos von Foley und Sutloff seien „gestellt“, die Bilder der enthaupteten Leichen allerdings echt.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Der frühere Chef des US-Geheimdienstes CIA, Michael Morell, sprach vom „ersten IS-Terroranschlag auf die USA“. Der britische Außenminister Philip Hammond sprach angesichts des Videos von „absolutem Horror“. Der französische Präsident François Hollande schlug eine internationale Konferenz zur Bekämpfung der Extremisten vor, der französische Außenminister Laurent Fabius rief alle Länder der Region, darunter den Iran, zum gemeinsamen Handeln gegen die IS-Kämpfer auf. Das Pentagon räumte am 21. August einen gescheiterten Rettungsversuch ein. Spezialkräfte sollen versucht haben, Foley und mehrere andere entführte Amerikaner in ar-Raqqa zu befreien. An der Operation waren Luft- und Bodeneinheiten beteiligt. Da die Geiseln offenbar kurz zuvor verlegt worden waren, konnten sie nicht aufgespürt werden. Stattdessen gerieten mehrere Dutzend Soldaten einer Spezialeinheit in ein Feuergefecht mit IS-Kämpfern, wobei mehrere IS-Kämpfer getötet wurden, jedoch keine Amerikaner. Foleys Entführer hatten zuvor 100 Millionen Euro Lösegeld für seine Freilassung gefordert, das die US-Regierung nicht zu zahlen bereit war. Etwa eine Woche vor Veröffentlichung des Videos war Foleys Familie von den Entführern per E-Mail über die bevorstehende Ermordung informiert worden. Nach Angaben der Mutter sei die Familie von der US-Regierung „vor juristischen Maßnahmen gewarnt“ worden, sollte die Familie Lösegeld für ihren Sohn zu beschaffen versuchen.", "section_level": 1}, {"title": "Posthume Ehrungen.", "content": "Am 23. Oktober 2014 wurde James Foley posthum der Oxi Day Award verliehen. Foley war vom ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton nominiert worden, der auch die Einführungsrede hielt, bevor die Auszeichnung an Foleys Eltern übergeben wurde. Der Song \"\" des Duos J. Ralph und Sting aus der Doku wurde 2017 für den Academy Award nominiert. Die Doku des Dokumentarfilmers Brian Oakes zeichnet Leben und Tod Foleys nach.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Wright Foley (* 18. Oktober 1973 in Evanston, Illinois; † August 2014) war ein US-amerikanischer Journalist. Er wurde 2012 in Syrien entführt und im August 2014 von einem Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat enthauptet.", "tgt_summary": "詹姆斯·佛利(James Foley,1973年-10月18日-2014年-8月19日),美国著名战地记者,2012年在叙利亚边境遭伊拉克和沙姆伊斯兰国(ISIS)恐怖分子绑架,2014年遭到杀害。", "id": 234135} {"src_title": "Steven Universe", "tgt_title": "史帝芬宇宙", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie folgt Steven Universe, der in der Küstenstadt Strandstadt in der Obhut der drei „Crystal Gems“ Garnet, Amethyst und Pearl aufwächst – drei Wesen, die ihre magischen Kräfte zum Schutz der Erde vor Monstern einsetzen. Mit der Zeit wird klar, dass die Gems und Monster, welche ihrerseits korrumpierte Gems sind, zu den Hinterbliebenen eines lange vergangenen interstellaren Krieges gehören. Während die Serie die Hintergründe dieses Krieges aufrollt, widmet sie sich den Jugenderlebnissen von Steven mit seinem Vater Greg Universe, seiner Freundin Connie und den anderen Menschen in Strandstadt, ebenso wie der Geschichte von Stevens Mutter Rose Quartz, einer Gem, die ihre Existenz aufgab, um Steven hervorbringen zu können. Im Laufe der Serie stellt sich heraus, dass sie Pink Diamond war. Die Diamonds wiederum sind die Matriarchinnen der Gems. Während der Serie wird auch die Bedeutung der Diamonds (bestehend aus Pink, Blue, Yellow und White Diamond) weiter erläutert. Am Ende der fünften Staffel heilt Steven die korrumpierten Gems mit Hilfe der Diamonds, so dass diese wieder ihre wahren Gestalten annehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "Steven ist zur Hälfte Mensch und Hälfte Gem. Er lebt mit den drei Gems Garnet, Amethyst und Pearl im Tempel. Zusammen bilden sie die „Crystal Gems“ und beschützen die Erde. Seine Mutter, Rose Quartz starb, als sie ihr Leben für Stevens opferte. Sein Vater Greg Universe besitzt die örtliche Waschanlage. Steven kann per Gedankenkraft einen Schutzschild errichten und hoch springen. Außerdem ist er ungewöhnlich kräftig für einen Jungen seines Alters. Nach dem Tod von Rose übernahm sie die Leitung der Crystal Gems. Sie wirkt emotionslos. Im Lauf der Serie stellt sich heraus, dass sie eine Gem-Fusion der Gems Ruby, die sehr viele Emotionen zeigt, und der ruhigen Sapphire ist. Durch diese Fusion hat sie zwei Gemsteine, die sie in ihren Handinnenflächen trägt. Ihre Waffen sind ein Paar Handschuhe. Amethyst ist ein Gem, der aus dem Kindergarten der Erde stammt. Sie ist sehr unordentlich, deswegen gleicht ihr Raum im Tempel einer Müllhalde. Ihre Waffe ist eine Peitsche und sie trägt ihren Gemstein in der Brust. Obwohl Gems eigentlich keine Nahrung benötigen, liebt sie es, zu essen, wobei sie vor allem Junkfood bevorzugt. Pearl empfindet sehr viel für Rose und kannte anfangs als einzige das Geheimnis ihrer Identität. Sie ist sehr ordnungsliebend und streitet sich deswegen sehr oft mit Amethyst. Aus ihrem Gemstein, den sie auf der Stirn trägt, kann sie ihre Waffe, einen Speer beschwören. Sie war die Gegenspielerin der Crystal Gems, im Laufe der Serie wechselt sie aber die Seite und freundet sich mit ihnen an. Sie kommt von der Gem-Heimatwelt und sollte im Auftrag von Yellow Diamond den Zustand des Clusters der sich in der Erde befindet, überprüfen. Im Gegensatz zu den meisten Gems ist sie körperlich eher schwach und verwendete anfangs elektronische Teile, die an ihrem Körper angebracht waren. Nachdem sie eine Freundin Stevens wurde, fand sie heraus, dass sie die Macht besitzt, metallische Gegenstände schweben zu lassen. Sie ist Stevens Freundin und eine sehr begabte Schwertkämpferin. Ihre Eltern sind sehr streng und wissen nicht, was Steven und die „Crystal Gems“ tun. Im Laufe der Serie erhält sie von Steven das Schwert von Rose, damit sie ihn beschützen kann. Sie hatte eine Sehschwäche, die von Steven geheilt wird und trug noch einige Zeit nur das Gestell, bis sie sich mit ihrer Mutter ausgesprochen hat. Sie ist ein Gem aus der Gem-Heimatwelt, der tausende Jahre in einem Spiegel gefangen war weil man sie für einen Heimat Gem hielt. Zuerst war sie sehr aggressiv gegenüber den Crystal Gems eingestellt, da sie daran Schuld waren, dass Lapis nicht aus dem Spiegel befreit wurde. Sie freundete sich aber im Laufe der Serie mit den Crystal Gems an und lebt zurzeit mit Peridot in einer Scheune. Den Crystal Gems gegenüber ist sie neutral eingestellt, wobei sie aber vor allem mit Peridot und Steven befreundet ist. Löwe Dieser rosa Löwe folgt Steven seit einer Begegnung während einer Gem-Mission. Er scheint viel über Steven zu wissen, ist aber nicht immer verlässlich. In seiner Mähne befindet sich ein weites Land, in dessen Mitte sich ein Baum befindet, wo Besitztümer von Rose angebracht sind. Da dieser Ort für Gems gemacht ist, gibt es dort auch keinen Sauerstoff. Löwe kann schnell rennen und durch sein Gebrüll ein Portal errichten, durch das man warpen kann. Die Gems werden von 4 Diamonds regiert. Das auffälligste Merkmal von ihnen ist, dass sie viel größer sind als die anderen Gems und demzufolge auch mächtiger. Es existieren Blue Diamond, Yellow Diamond, Pink Diamond und White Diamond. Jede von ihnen hat eine eigene Pearl als Dienerin. Als Pink Diamond die Erde übernehmen sollte, fing sie an, das Leben zu lieben und täuschte in Gestalt von Rose Quartz ihre Zersplitterung vor. Dies bestürtzte die anderen Diamonds, insbesondere Blue Diamond, die eine mütterliche Freundin von ihr war. Erst in der fünften Staffel kommt die Wahrheit ans Licht und Steven kann sogar White Diamond überzeugen, gerechter zu herrschen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Serie wird bei der SDI Media Germany in Berlin vertont. Marieke Oeffinger schreibt die Dialogbücher, Tatjana Kopp führt die Dialogregie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Steven Universe ist eine US-amerikanische Zeichentrickserie, die von Rebecca Sugar für Cartoon Network geschaffen wurde. Es ist die Coming-of-Age-Geschichte des Jungen Steven Universe, der in der fiktiven Stadt Strandstadt gemeinsam mit den „Crystal Gems“, Garnet, Amethyst und Pearl, drei magischen humanoiden Außerirdischen, lebt. Steven, Halb-Gem, Halb-Mensch, bestreitet gemeinsam mit ihnen und seinen Freunden Abenteuer und hilft den Gems die Erde vor ihrem eigenen Volk zu beschützen. Die erste Folge wurde am 4. November 2013 in den USA ausgestrahlt, im deutschen Sprachraum feierte sie am 23. August 2014 Premiere.", "tgt_summary": "《史帝芬宇宙》(英语:\"Steven Universe\")是一部美国电视系列动画,原创为曾经参与探险时刻制作的芮贝卡·薛格,她同时也是探险时刻的前分镜师、作白及作曲。由卡通网络工作室出品,是首个该工作室由女性原创的节目。", "id": 785969} {"src_title": "Saúl (Fußballspieler)", "tgt_title": "萨乌尔·尼格斯", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Saúl kam mit elf Jahren zur Jugendabteilung von Real Madrid. Nachdem er dort nicht glücklich geworden war, wechselte er 2008 zum Stadtrivalen Atlético Madrid. Dort rückte er zur Saison 2010/11 zur zweiten Mannschaft auf und kam für diese in der Segunda División B, Spaniens dritthöchster Liga, zum Einsatz. Bis 2013 absolvierte er 70 Spiele und erzielte dabei acht Tore. Sein erstes Spiel für die erste Mannschaft absolvierte Saúl am 8. März 2012 beim 3:1-Heimsieg gegen Beşiktaş Istanbul im Achtelfinale der Europa League, die er mit Atlético am Saisonende gewann. Sein Debüt in der Primera División gab Saúl am 21. April 2013 beim 1:0-Auswärtssieg gegen den FC Sevilla, nachdem er in der 88. Minute für Koke eingewechselt worden war. Am Ende der Saison 2012/13 gewann er mit Atlético die Copa del Rey. Nach nur zwei Ligaeinsätzen wurde Saúl in der Spielzeit 2013/14 an den Ligakonkurrenten Rayo Vallecano verliehen, für den er am 24. November 2013 bei der 1:4-Niederlage gegen Espanyol Barcelona sein erstes Tor im Profifußball erzielte. Insgesamt kam er für Rayo auf 34 Ligaeinsätze und zwei Tore. Zur Saison 2014/15 kehrte Saúl zu Atlético Madrid zurück. Im August 2014 gewann er mit dem Verein durch ein 2:1 nach Hin- und Rückspiel gegen Real Madrid den spanischen Superpokal. Am 16. September 2014 debütierte er bei der 2:3-Niederlage im Gruppenspiel gegen Olympiakos Piräus in der Champions League. Anfang Mai 2015 verlängerte Saúl seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2020. Sein erstes Tor in der Champions League erzielte er am 21. Oktober 2015 beim 4:0-Heimsieg im Gruppenspiel gegen den FK Astana. Nachdem sich Tiago Ende November 2015 das Schienbein gebrochen hatte, erkämpfte sich Saúl einen Stammplatz in Atléticos Mittelfeld. Er kam in der Champions League in allen 13 Spielen seiner Mannschaft zum Einsatz und trug u. a. mit einem Tor im Halbfinale gegen den FC Bayern München dazu bei, dass das Finale gegen Real Madrid erreicht wurde. In der Liga kam er zu 31 Einsätzen, in denen er vier Tore erzielte und belegte mit der Mannschaft den dritten Tabellenplatz. Mitte Mai 2016 wurde sein Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2021 verlängert. Im Juli 2017 verlängerte er seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2026. In der Spielzeit 2017/18 gewann Saúl mit Atlético erneut die Europa League und Mitte August 2018 erstmals den UEFA Super Cup.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Saúl durchlief ab 2009 von der U16-Nationalmannschaft an alle Jugendmannschaften des spanischen Fußballverbandes. Mit der U17-Nationalmannschaft nahm er 2010 an der U17-Europameisterschaft in Liechtenstein teil und kam im Turnier einmal zum Einsatz. Mit der U19-Auswahl gewann er im Juli 2012 die U19-Europameisterschaft in Estland. Im Turnierverlauf wurde Saúl dabei viermal eingesetzt. Im Sommer 2013 nahm er mit der U20 an der U20-Weltmeisterschaft in der Ukraine teil, bei der das Team im Viertelfinale an Uruguay scheiterte. Am 5. September 2013 debütierte Saúl beim 6:2-Sieg in Österreich in der spanischen U21-Nationalmannschaft. Seinen ersten Treffer für die U21 erzielte er am 10. Oktober 2013 beim 3:2-Sieg gegen Bosnien und Herzegowina. Im Juni 2017 nahm er mit der Mannschaft an der U21-Europameisterschaft in Polen teil. Beim gegen Italien erzielte Saúl alle drei Tore. Im Finale unterlag er mit seiner Mannschaft Deutschland mit. Saúl wurde mit fünf Treffern Torschützenkönig des Turniers. Insgesamt kann Saúl 25 Einsätze und neun Tore für die U21-Auswahl aufweisen. Am 1. September 2016 kam Saúl beim 2:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Belgien erstmals für die A-Nationalmannschaft zum Einsatz. Am 21. Mai 2018 wurde er von Nationaltrainer Julen Lopetegui in den spanischen Kader für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland berufen, kam im Turnier jedoch nicht zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Atlético Madrid Nationalmannschaft Persönliche Auszeichnungen", "section_level": 1}, {"title": "Transferrechte.", "content": "Durch Enthüllungen bei Football Leaks wurde bekannt, dass Atlético Madrid 40 Prozent der Transferrechte von Saúl in dessen Alter von 16 Jahren für 1,5 Millionen Euro an eine Investorengruppe abgab. Bei der durch den aktuellen Vertrag festgesetzte Mindestablösesumme von 45 Millionen Euro würden die Investoren bei einem Verkauf des Spielers einen Gewinn von 1000 Prozent erzielen. An diesem Deal ist auch ein in einer Steueroase befindlicher Fond des derzeit mächtigsten Spielerberaters der Welt, Jorge Mendes, beteiligt. Aufgrund zahlreicher Kritik an diesen Investorenmodellen verbot die FIFA im Jahr 2015 solch sogenannte „Third Party Ownerships“. Bereits abgeschlossene Verträge sind davon aber ausgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Saúls Brüder Jonathan (* 1985) und Aarón (* 1989) sind ebenfalls Profifußballspieler. Ihr Vater ist der ehemalige Fußballspieler José Antonio Ñíguez (* 1962).", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Saúl, mit vollem Namen Saúl Ñíguez Esclapez (* 21. November 1994 in Elche), ist ein spanischer Fußballspieler. Der zentrale Mittelfeldspieler steht bei Atlético Madrid in der Primera División unter Vertrag und ist spanischer Nationalspieler.", "tgt_summary": "萨乌尔·尼格斯·艾斯古比斯(,1994年-11月21日),通常称为萨乌尔(),是一名西班牙职业足球员,现时效力西班牙甲组足球联赛球会马德里体育会和西班牙国家足球队。", "id": 1242692} {"src_title": "Smart City", "tgt_title": "智慧城市", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Smart City ist ein Begriff, der seit den 2000er Jahren von unterschiedlichen Akteuren in Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Stadtplanung verwendet wird, um technologiebasierte Veränderungen und Innovationen in urbanen Räumen zusammenzufassen. Die Idee der Smart City geht mit der Nutzbarmachung digitaler Technologien einher und stellt zugleich eine Reaktion auf die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen dar, mit denen postindustrielle Gesellschaften um die Jahrtausendwende konfrontiert sind. Im Fokus stehen hierbei der Umgang mit Umweltverschmutzung, dem demographischen Wandel, Bevölkerungswachstum, Finanzkrise oder Ressourcenknappheit. Breiter gefasst, schließt der Begriff auch nicht-technische Innovationen mit ein, die zum besseren und nachhaltigeren Leben in der Stadt beitragen. Dazu gehören beispielsweise Konzepte des Teilens (Share Economy) oder zur Bürgerbeteiligung bei Großbauprojekten. Verschiedene Charakteristika wurden zum Zweck des Vergleichs von Städten im Bereich „Smartness“ definiert: Smart Economy (Wirtschaft), Smart People (Bevölkerung), Smart Governance (Verwaltung), Smart Mobility (Mobilität), Smart Environment (Umwelt) und Smart Living (Leben). Die Potentiale der Smart City entfalten sich erst im Rahmen eines „kooperativen Beziehungsgeflechts zwischen Bürger, Stadtverwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.“ Laut manchen Akteuren sei die hochentwickelte Smart City ein Internet of Things and Services: Die gesamte städtische Umgebung ist dabei mit Sensoren versehen, die sämtliche erfassten Daten in der Cloud verfügbar machen. So entsteht eine permanente Interaktion zwischen Stadtbewohnern und der sie umgebenden Technologie. Die Stadtbewohner werden so Teil der technischen Infrastruktur einer Stadt. Über die Bewertung solcher Szenarien herrscht Uneinigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Dimensionen von Smart City.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Smart Economy bezeichnet die Steigerung der wirtschaftlichen Produktivität durch Vernetzung verschiedenster Akteure auf lokaler, regionaler und globaler Ebene. Sie ist gekennzeichnet durch einen besonderen Unternehmergeist, aus dem innovative und zukunftsträchtige Ideen hervorgehen. Fundament der Smart Economy ist das Humankapital, also das individuelle Wissen eines jeden Akteurs. Dieses Wissen wird durch formellen und informellen Wissenstransfer der Arbeitskräfte untereinander kontinuierlich erworben, entwickelt und weitergegeben, was wiederum die Produktivität der Arbeiter steigert. Die Smart Economy steht oft in Verbindung mit Konzepten und Begriffen wie der Creative Class und der Wissensgesellschaft. Verschiedene private Akteure haben sich unter dem Titel Smart-City-Projekte gebündelt, um Synergien in der Vermarktung der eigenen Produkte und Dienstleistungen herzustellen. Die Städte binden sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren an einen Anbieter auf diesem Gebiet. Unter anderem ist IBM Vorreiter auf dem Gebiet und berät kommunale Akteure wie zum Beispiel die Stadt Rio de Janeiro. Weiterhin präsentiert der Energiekonzern Vattenfall unter dem Titel „Smart Home“ verschiedene Angebote für die Regelung des Energieverbrauchs privater Haushalte und zum Aufbau intelligenter Netze und auch Cisco Systems präsentiert unter dem Titel „Internet of Everything“ eine Reihe von durch Kommunikationsnetzwerke steuerbare Lebensbereiche: Von Energienetzwerken über Verkehr bis zum Einkauf im Supermarkt. Auch der global agierende Konzern Siemens bündelt Beratungsangebote an Städte mit dem Verkauf diverser konzerneigener Produkte sowie Dienstleistungen. Wirtschaftliche Unterstützungen für Bürger-Projekte können durch einBürgerbudget geschaffen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Governance, Politik und Verwaltung.", "content": "Die 2007 beschlossene Leipzig Charta leitete einen Paradigmenwechsel in der Stadtentwicklung ein, der die Grundlage für eine integrierte und nachhaltige europäische Stadtpolitik schuf. Aufbauend auf der Leipzig Charta erarbeitete in Deutschland die „Dialogplattform Smart Cities“, bestehend aus Vertretern des Bundes, der Länder, der Kommunen, der kommunalen Spitzenverbände, verschiedener Wissenschaftsorganisationen, Wirtschafts-, Sozial- und Fachverbände, von 2016 bis 2017 die „Smart City Charta“. In Rahmen dieses Dialogprozesses wurden auf Initiative des Bundes Leitlinien und Handlungsempfehlungen für die deutschen Kommunen auf dem Weg zu Smart Cities entwickelt. Gegenwärtig soll durch das EU-Programm Horizont 2020 die Entwicklung europäischer Städte zu „Smart Cities“ vorangetrieben werden. Mit dem Ziel, die EU auf globaler Ebene wettbewerbsfähiger zu machen, werden einige „smarte“ Vorzeigeprojekte gefördert. Ein Beispiel für ein von der EU gefördertes Pilotprojekt ist \"Open Cities\". Vor diesem Hintergrund fördern unterschiedliche EU-Programme Städte, die sich selbst als Smart Cities begreifen, in ihrer Bestrebung einer smarten Stadtentwicklung. Die von den Programmen geförderten Städte sind unter anderem: Kopenhagen, Wien, Amsterdam und Berlin. Bei der Entwicklung smarter Technologien arbeiten kommunale Akteure häufig mit Universitäten (z. B. Berlin, Barcelona, Wien) und privaten Forschungseinrichtungen zusammen. Hier sollen Probleme der Nachhaltigkeit und der technischen Umsetzbarkeit smarter Technologien, Partizipationsformen und Datenmengen gelöst werden. Jedoch ist gerade auf politischer Ebene umstritten, was eine smarte Stadtpolitik auszeichnet. Ein in dem Diskurs um die Smart City häufig aufgeführtes Merkmal smarter Stadtpolitik ist die „Smart Governance“. Diese soll eine bürgernahe politische Entscheidungsfindung durch starke Einbindung der Zivilbevölkerung in städtische Entwicklungsprozesse sicherstellen. Ziel der Smart Governance ist es, Maßnahmen, Planungs- und Entscheidungsprozesse transparenter (Open Data) und partizipativer zu gestalten (Bürgerbeteiligung). Hierbei spielen Technologien wie das Open-Data-Prinzip und Formen des Open Government sowie der E-Partizipation eine große Rolle. Die digitale Umsetzung und Erweiterung von Demokratie wird auch als E-Democracy bezeichnet. Ziel dieser neuen Partizipationsformen ist es, mit den Stadtbewohner in Dialog zu treten und alle Bewohner am Prozess des Policy Makings teilhaben zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Zivilgesellschaft.", "content": "Fundamentaler Bestandteil der Smart City ist eine besondere Form der Zivilgesellschaft. Die Bürger, die „Smart People“, werden als besonders kreativ, flexibel, sozial heterogen und vernetzt charakterisiert. Die Smart City und ihre Bevölkerung sind interdependent, das heißt, dass das Leben der Bewohner durch technische Innovationen einfacher und besser gestaltet wird, während die Bewohner die Stadt ihrerseits durch Eigeninitiative prägen. Hierzu gehören zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich sozial oder kreativ mit städtischem Raum auseinandersetzen, und politische Entscheidungsprozesse, an denen alle gesellschaftlichen Gruppen teilhaben und so Einfluss auf die Entwicklung ihrer Stadt nehmen können. Seinen Ursprung findet diese Form des politischen Denkens in den städteplanerischen Bewegungen des New Urbanism und Smart Growth. Eine breite Koalitionsbereitschaft sowie das Einbinden von vielen verschiedenen Akteuren sollen zu einer breit gestreuten Vielfalt von Themen führen. Grundsätzlich soll eine Entwicklung „von unten“ stattfinden. Obwohl die Öffentlichkeit in die informelle netzwerkartige Organisation vieler Steuerungsprozesse eingebunden wird, ist sie dennoch kein Entscheidungsträger. Diese besondere Form der städtischen Zivilgesellschaft zeigt sich in der Praxis beispielsweise an Phänomenen wie der Sharing-Kultur. Diese kann kommerziell oder auch nicht-kommerziell geprägt sein. Bei der Sharing-Kultur geht es um die gemeinsame Benutzung oder die Mitbenutzung von Geräten und Infrastruktur zum Zweck ökologischer und ökonomischer Vorteile. Beispiele dafür sind Car-Sharing oder Mitfahrgelegenheiten sowie Initiativen, die zum Teilen von Tickets des öffentlichen Nahverkehrs oder Haushaltsgeräten und Werkzeugen aufrufen. Weiterhin können urbane Gartenbauprojekte zu den privaten bzw. zivilgesellschaftlichen Initiativen gezählt werden (Integrationsgärten). Dabei werden Lebensmittel auf Balkonen und an öffentlichen Orten nachhaltig dezentral angebaut. Neben finanziellen und ökologischen Aspekten spielen hier auch soziale und integrative Aspekte eine Rolle. In Anknüpfung an die von Elinor Ostrom entwickelte Allmende- oder Gemeingut-Theorie können auch Städte mit ihren Ressourcen und Räumen als „Urban Commons“ verstanden werden. Begreift man die Smart City als Common, müssen auch alle Entscheidungen in der Smart City als gemeinsamer Aushandlungsprozess all derer verstanden werden, die die Stadt nutzen. Alle Entscheidungen, die die Smart City betreffen, müssen also von allen Commonern gemeinsam und konsensual getroffen werden. Die Entscheidungen und der Entscheidungsfindungsprozess können hierbei auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden, etwa im Rahmen von nachbarschaftlichen Zusammenschlüssen, auf Bezirksebene oder auf gesamtstädtischer Ebene. Sobald die zu treffenden Entscheidungen jedoch über ein bestimmtes Maß, etwa den der nachbarschaftlichen Organisation, hinausgeht und sich auf eine umfassende Ebene, etwa den der Metropolregion bezieht, ist es schwieriger, eine gleichberechtigte Partizipation aller an den Entscheidungsprozessen sicherzustellen und eine Konsensentscheidung zu erarbeiten. Als Lösung für diese Problematik schlägt Ostrom ein polyzentrisches Steuerungssystem vor, welches die Entscheidungsprozesse auf den kleineren Maßstabsebenen koordiniert und zusammenführt. Die Bewohner einer Smart City können also auch als Commons begriffen werden, die die Stadt selbstorganisiert und nach eigenen Regeln im Sinne des Allgemeinwohls verwalten. Als Ziel der Commons kann definiert werden, Privateigentum zu überwinden, um allen Menschen gleichermaßen einen Zugang zu essentiellen Ressourcen wie Wohnen, Mobilität, Energie und Lebensmitteln zu bieten. Die Organisationsweise der Commons geht dabei davon aus, dass „was Menschen für ihr tägliches Leben brauchen [...] nicht zu Privateigentum werden“ darf. Marleen Stikker plädiert für eine stärkere Einbindung der Bürger bei Smart-City-Konzepten. „Technologie bestimme unsere Gesellschaft. Sie sei aber nicht neutral. Wichtig sei es, darauf zu achten, dass Systeme offen seien und den Bürgern die Möglichkeit der Mitgestaltung und Mitbestimmung geben.“", "section_level": 2}, {"title": "Nachhaltigkeit.", "content": "Smart-City-Visionen basieren zu weiten Teilen auf Themen, die im Zuge des Diskurses um Nachhaltigkeit und die Nachhaltige Stadt formuliert und umgesetzt wurden. Seit den 1990er Jahren bestimmt nachhaltige Entwicklung, also einer Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne die Bedürfnisse späterer Generationen zu gefährden, den Stadtentwicklungsdiskurs. Auslöser dieses Umdenkens sind Herausforderungen wie der Klimawandel und die Grenzen des Wachstums. Die Idee der Nachhaltigen Stadt basiert vor allem auf einer ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Betrachtungsweise. Ziele einer nachhaltigen Stadt bzw. Stadtentwicklung und Stadtpolitik können dabei sein: nachhaltige Nutzung erneuerbarer Ressourcen und minimale Nutzung nicht-erneuerbarer Ressourcen (ökologische Dimension); Betonung einer regionalen Kreislaufwirtschaft, minimale Transportintensität und eine nachhaltige Wirtschaftsweise (ökonomische Dimension); die sozio-kulturelle Durchmischung der Stadt, Mitverantwortung und demokratische Partizipation der Bevölkerung (sozio-kulturelle Dimension) Themen aus dieser Nachhaltigkeitsdebatte werden nun innerhalb des Smart City Diskurses mit übergreifenden Themen und den entsprechenden Interessensvertretern aus Forschung, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft vernetzt und schließlich in der Stadt praktisch umgesetzt. Smart City Visionen enthalten beispielsweise Ideen für regionale Warenzyklen, basierend auf der Prämisse, dass Dinge dort produziert werden sollten, wo sie verbraucht werden. Beispiele aus dem Bereich Energie sind die Solarthermie (zur lokalen Erzeugung von Heißwasser), Photovoltaik (Solarzellen zur Stromproduktion) oder Erdwärme (zum Wärmen von Gebäuden). Im Bereich der Lebensmittel wird beispielsweise mit urbanen Dach- und Fassadengärten experimentiert. Durch die lokale Produktion von Gütern soll nicht nur Energie eingespart werden, sondern sie ist auch unter Gesichtspunkten der Resilienz und des Bewusstseins für diese Güter sinnvoll. Eine große Herausforderung der Smart City liegt in der Verwirklichung der sozio-kulturellen Dimension von Nachhaltigkeit. Hier geht es darum zu fragen, welche Bewohner der Stadt nicht in der Smart City mitgedacht werden und somit die Gefahr der Exklusion entsteht. Zum anderen müssen sich städtische Akteure vor dem Hintergrund der Resilienz die Frage stellen, wie sinnvoll die völlige Technologisierung des urbanen Raums ist und welche Gefahren sie womöglich birgt.", "section_level": 2}, {"title": "Mobilität.", "content": "„Smarte“ Mobilität zeichnet sich dadurch aus, dass sie (energie)effizient, emissionsarm, sicher und kostengünstig ist. Die bereits vorhandene Infrastruktur wird verbessert, indem Informations- und Kommunikationstechnologien eingesetzt werden. Beispielsweise helfen diese dabei, den Verkehr mittels Videokameras zu überwachen und zu kontrollieren und den Benutzern via Mobile App die Möglichkeit zu geben, eine andere Route einzuschlagen. Auch im öffentlichen Personennahverkehr ist eine Wende zur smarten Mobilität zu erkennen, beispielsweise können Fahrkarten in vielen deutschen Großstädten über Apps bezogen werden. Zudem kann durch die genaue Standortbestimmung via App die exakte Fahrzeit bestimmt werden. Durch Carsharing-Dienste, Fahrradverleihsysteme oder E-Scooter-Verleihsysteme können Fahrzeuge gemeinschaftlich genutzt werden. Durch Intelligente Verkehrssysteme wie Intelligente Straßen soll der Verkehr digitalisiert und optimiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Energie und Umwelt.", "content": "Lebensgrundlage jeder modernen Stadt ist eine hinreichende Versorgung mit Energie und Trinkwasser sowie eine funktionierende Entsorgung der Abfallstoffe (Müll bzw. Abwasser). Dies gilt bereits für antike Städte wie beispielsweise Rom, wo ohne die Verfügbarkeit von Trinkwasser aus einem großen räumlichen Einzugsbereich und der Anlage großer Abwasserkanäle die Grundlage für die hohe Siedlungsdichte gefehlt hätte. Das Konzept smarter Städte sieht einen hohen Anteil regenerativer Energie für ihre Versorgung vor, neben dem wichtigen Wärme- bzw. Kühlbedarf steht hier vor allem die Bereitstellung elektrischer Energie im Fokus. Sogenannte Smart Grids sollen dabei zu jedem Zeitpunkt die erforderliche Balance aus Erzeugung und Verbrauch elektrischer Leistung sicherstellen. Zu den stark schwankenden Verbrauchern klassischer Stromnetze (bestehend aus privaten, öffentlichen und industriellen Nutzern) treten nun verstärkt lokale Erzeuger hinzu, deren Einspeiseleistung stark mit der lokal jeweils vorhandenen Sonneneinstrahlung und anderen davon mittelbar abhängigen Energieformen (wie insbesondere Wind) korreliert. Beherrscht werden kann das neben der Installation großer elektrischer Energiezwischenspeicher letztlich nur mit Erzeugern und Verbrauchern, die durch einen Netzbetreiber je nach Netzzustand zwangsgeführt werden können. Dazu bieten sich derzeit vor allem Wärmepumpen und Kälteaggregate als Teil technischer Gebäudeinfrastrukturen an. Hierbei erfolgt die physikalische Energiespeicherung durch die Wärmekapazitäten der beheizten bzw. gekühlten Gebäudebestandteile. Dies funktioniert vor allem bei großen Anlagen bzw. Gebäuden. Für den Anlagen- oder Gebäudebetreiber bedeutet dies jedoch stets einen Kontrollverlust, da ein externer Energiemanager aktiv in seine innere Bilanzströme eingreift. Solche lokalen Netzstrukturen sind jedoch auch interessant, um die Auswirkungen von Störungen und terroristischer bzw. militärischer Angriffe auf die Infrastruktur der Stromversorgung zu minimieren. Statt eines großen Netzes mit wenigen leicht identifizierbaren zentralen Schaltstellen und Einspeisepunkten stehen viele dezentrale und voneinander weitgehend unabhängige Inselnetze, die die Funktionstüchtigkeit einer gerade bei der Stromversorgung extrem verletzlichen Smart City besser sichern können.", "section_level": 2}, {"title": "Index.", "content": "Die Unternehmensberatungsgesellschaft Roland Berger (Unternehmen) veröffentlicht seit 2017 jährlich einen Smart City Strategy Index, der die veröffentlichten Smart City Strategien hinsichtlich Gebäude, Energie und Umwelt, Mobilität, Ausbildung, Gesundheit, öffentliche Verwaltung, rechtliche Rahmenbedingungen, Infrastruktur, Stakeholder, Koordination, Plan und Budget untereinander vergleicht. Führend sind vor allem nach dem Index die Städte Wien, London und St. Albert. Weitere europäische Städte unter den Top 15 sind Birmingham (7), Paris (10) und Santander (13). 2019 veröffentlichte erstmals der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien(kurz: Bitkom) einen Smart City Index für 81 deutsche Städte mit über 100.000 Einwohnern, die nach den Themen Verwaltung, Informations- und Kommunikationstechnik, Energie und Umwelt, Mobilität und Gesellschaft in 7800 Datenpunkten bewertet wurden. Die folgenden Städte führen die Liste an: Hamburg, Karlsruhe, Stuttgart, Berlin, München, Heidelberg, Bonn, Köln, Dortmund, Darmstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Fürsprecher des Konzeptes Smart City verweisen oftmals auf neue (informations-)technologische Errungenschaften, die das Leben vermeintlich einfacher machen sollen. Dies erinnert stark an die Technikgläubigkeit der 1960er Jahre – Technologie als Allheilmittel. Marktstrategen wird vorgeworfen, dass die Smart City nicht mehr als ein Modebegriff sei, der trotz Konzepten für Nachhaltigkeit und Klimawandel auch Gefahrenpotenzial berge – vor allem in der Möglichkeit der Überwachung durch Kameras und Sensoren bzw. des Missbrauchs dieser Technologien. So ist beispielsweise in der Volksrepublik China geplant, das Sozialverhalten der Bürger zu bewerten („Sozialkredit-System“). Von Seiten der Geisteswissenschaften werden die Bemühungen von Städten und die Angebote wirtschaftlicher Akteure vor allem hinsichtlich ihres tatsächlichen Nutzens für die Gesellschaft hinterfragt. Wissenschaftler unterscheiden technische Innovationen, die eingesetzt werden, um Informalitäten in der Stadt zu unterstützen, und solche Innovationen, die informelle Charakteristika als unerwünscht auffassen und formalisieren möchten. Richard Sennett schreibt dazu: „Informal social processes are the heart of the city. [...] Technology must be part of the process of giving the city that informal energy [...]“ („Informelle soziale Prozesse sind das Herz der Stadt. [...] Technologie muss Teil des Prozesses sein, welcher der Stadt diese informelle Energie bereitstellt [...]“). So mahnt auch Saskia Sassen, dass Technologie tatsächlich den Bewohnern dienen müsse und nicht umgekehrt: „It is the need to design a system that puts all that technology truly at the service of the inhabitants — and not the other way around.“ Saskia Sassen (2012a: 14) warnt zudem vor Zensur und davor, dass neue Technologien noch nicht hinreichend „urbanisiert“ seien. Auch Richard Sennett (2012: 1) merkt an, dass in der Geschichte der Technologie Werkzeuge angewandt wurden, bevor man sie richtig einzusetzen wusste. Dies sei ebenso das Problem mit den Werkzeugen der Smart City (ebd.): Diese hätten das Potenzial, die urbane Bevölkerung zu verdummen, anstatt Innovationen zu unterstützen (ebd.: 4). Der Informationsarchitekt und Verfasser der Streitschrift \"Against the Smart City\" (2013) Adam Greenfield stellt die Smart City als ein abstraktes Modell dar, als einen „Markt, auf dem Technologiekonzerne ihre Produkte und Dienste verkaufen können“. Greenfield untersucht Public Relations-Broschüren und Marketingmaterialen exemplarischer Smart City-Projekte. Seine Kritik betrifft vor allem die Abwesenheit der Menschen in der Konzeption der Städte: „Von den Stadtbewohnern ist in den Konzepten der Tech-Konzerne wenig zu lesen. Sie kommen allenfalls am Rande vor. Als Konsumenten, deren Gewohnheiten von technischen Systemen beobachtet und gegängelt werden.“ Weitere Gefahren des leichtsinnigen Umgangs mit dem Etikett „Smart City“ im wirtschaftlichen Kontext zeigt Jens Libbe vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) auf: An der Einwirkung multinationaler Konzerne auf Städte erachtet er die Bemühungen nationaler Normungsorganisationen zur Durchsetzung von Standards der Smart City als problematisch: „Hier werden mehr oder weniger unverblümt Interessen global tätiger Konzerne verfolgt.“ Auf die Frage nach der Begründung für diese Aktivitäten werde vonseiten der treibenden Akteure auf internationale Bemühungen zur Normen-Harmonisierung verwiesen. Deren Ziel sei es, Hemmnisse im internationalen Wettbewerb zu beseitigen und die Übertragbarkeit technologischer Neuerungen auf andere Länder sicherzustellen. Die angestrebte „Normungs-Roadmap“ sei auf die Machbarkeit von Technologien aufgerichtet. Städte würden dabei allein als Marktplätze für Technologieanwendungen begriffen: [...] „Die Intention der Implementierung scheinbar freiwilliger Standards droht dabei letztlich die Interessen der in den Städten lebenden Menschen zu verfehlen, zumal die breite Öffentlichkeit über diese Aktivitäten kaum Bescheid weiß.“\"Difu-Berichte 2/2014\", Jens Libbe, difu.de: \"Standpunkt: Smart City: Herausforderung für die Stadtentwicklung\", 8. Oktober 2016 Kritiker weisen darauf hin, dass die Partizipation der Bürger in konkreten Smart-City-Konzepten offenbar nur eine Nebensächlichkeit darstelle, während der tatsächliche Fokus auf technologischen Aspekten liege. Dies äußere sich unter anderem darin, dass in den Smart-City-Beratungsgremien der EU zwar Konzerne in großer Zahl vertreten seien, zivilgesellschaftliche Initiativen hingegen kaum. Smart City ist ein Konzept, das auf einem gewissen Konkurrenzprinzip der Städte beruht – es geht auch hier meist um ökonomisches Wachstum (siehe Rebound-Effekt) – und ist somit stark von wirtschaftlichen Interessen gesteuert: Wie kann z. B. das Modell der Postwachstumsgesellschaft/-ökonomie dazu beitragen, dass es nicht nur um ein aufgesetztes Label und Konkurrenz der Städte geht, sondern um ein wirklich nachhaltiges Konzept, das sowohl ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich zum Umdenken bewegt – weg von einer immer noch konsumorientierten Wachstumsgesellschaft, die den Klimawandel negativ beeinflusst? In diesem Sinne bieten viele als Teil von Smart City deklarierte Strategien und Konzepte nur oberflächlich einen Anknüpfungspunkt an eine Postwachstumsgesellschaft, während sie tatsächlich nur weiterhin einer Wachstumslogik unterliegen. Der starke Fokus auf datengetriebene urbane Technologien bringt nicht erst seit 2014 auch Kritik aus einer ganz anderen Richtung: So versuchen sowohl Wissenschaftler (z. B. beim Fraunhofer-Institut IESE unter dem Sammelbegriff „Smart Rural Areas“ („Intelligente ländliche Räume“)) als auch interdisziplinäre Expertengruppen (z. B. des „Internet & Gesellschaft Collaboratory“ unter dem Sammelbegriff \"Smart Country\") das Potential „smarter“ Technologien auch im außerstädtischen Bereich zu ergründen und als „Gegenstück“ zu „Smart City“ verstärkt in den Mittelpunkt der Debatte zu rücken, meist mit den Argumenten, dass immer noch ein signifikanter Teil der Bevölkerung dort lebe und viel Mittelstand auf dem Land zu Hause sei, sowie dass digitale Technologien und Vernetzung auch zu einer Stimulierung des ländlichen Raums beitragen könnten. 2018 erhielt das Konzept der „Smart City“ den deutschen Big Brother Award in der Kategorie \"PR & Marketing\". In ihrer Laudatio urteilte Rena Tangens: \"Eine „Smart City“ ist die perfekte Verbindung des totalitären Überwachungsstaates aus George Orwells „1984“ und den normierten, nur scheinbar freien Konsumenten in Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“\".", "section_level": 1}, {"title": "Theoretische Zugänge zur Smart City.", "content": "Der akademische Smart City-Diskurs beinhaltet Aspekte aus verschiedenen Theorien und Konzepten. Diese können folglich einen Zugang zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der Smart City bieten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Smart City ist ein Sammelbegriff für gesamtheitliche Entwicklungskonzepte, die darauf abzielen, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten. Diese Konzepte beinhalten technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen. Der Begriff findet auch im Stadtmarketing und bei großen Technologiekonzernen Verwendung.", "tgt_summary": "智慧城市(英语:Smart City)是指利用各种资讯科技或创新意念,整合城市的组成系统和服务,以提升资源运用的效率,优化城市管理和服务,以及改善市民生活质素。智慧城市把新一代信息技术充分运用在城市的各行各业之中的基于知识社会下一代创新(创新2.0)的城市信息化高级形态,实现信息化、工业化与城镇化深度融合,有助于缓解“大城市病”,提高城镇化质量,实现精细化和动态管理,并提升城市管理成效和改善市民生活质素。关于智慧城市的具体定义比较广泛,目前在国际上被广泛认同的定义是,智慧城市是新一代信息技术支撑、知识社会下一代创新(创新2.0)环境下的城市形态,强调智慧城市不仅仅是物联网、云计算等新一代信息技术的应用,更重要的是通过面向知识社会的创新2.0的方法论应用,构建用户创新、开放创新、大众创新、协同创新为特征的城市可持续创新生态。", "id": 999809} {"src_title": "The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben", "tgt_title": "模仿游戏", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film besteht aus drei ineinander verwobenen Handlungssträngen, die wichtige Abschnitte in Alan Turings Leben darstellen. Im Folgenden sind diese, anders als im Film, in chronologischer Ordnung angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "1927.", "content": "Der junge Alan Turing ist ein introvertierter Junge, der von seinen Schulkameraden aufgrund seiner Andersartigkeit gemobbt wird. Lediglich sein Freund Christopher steht zu ihm. Sie tauschen im Mathematikunterricht untereinander verschlüsselte Botschaften aus. Alan beginnt, sich in Christopher zu verlieben. Als er ihm nach den Ferien seine Liebe offenbaren möchte, erfährt er, dass Christopher an Tuberkulose gestorben ist.", "section_level": 2}, {"title": "1939–1941.", "content": "Nach Beginn der Kriegshandlungen zwischen Deutschland und Großbritannien bewirbt sich Turing um eine Stelle bei der Government Code and Cypher School in Bletchley Park. Während des Vorstellungsgesprächs mit Commander Alastair Denniston macht er bei diesem wegen seiner Arroganz und sozialen Inkompetenz einen negativen Eindruck. Trotzdem kann er Denniston überzeugen, ihn einzustellen. Zusammen mit Hugh Alexander, John Cairncross, Peter Hilton, Keith Furman und Charles Richards soll er die durch die Enigma verschlüsselten Nachrichten der deutschen Armee „knacken“. Schnell entwickelt Turing die Idee, eine kryptanalytische Maschine zu bauen, um den sich täglich ändernden Schlüssel schneller herauszufinden. Bei seinen Vorgesetzten findet er damit keine Unterstützung, weshalb er sich an Winston Churchill wendet, der ihn daraufhin als Leiter des Teams einsetzt. Turing kündigt Furman und Richards und stellt dafür Joan Clarke und einen weiteren Mitarbeiter ein. Zu Joan Clarke baut er während seiner Arbeit eine Freundschaft auf. Da Clarkes Eltern sie drängen, sich zu verloben, macht Turing ihr einen Heiratsantrag, damit sie weiter an dem Projekt arbeiten kann. Turing stellt seine elektromechanische „Knackmaschine“ (Turing-Bombe, im Film von ihm „Christopher“ genannt) fertig; sie arbeitet aber zu langsam, um die deutschen Kryptogramme brechen zu können. Sein Vorgesetzter Alastair Denniston gibt dem Team eine Frist von einem Monat, innerhalb derer sie Fortschritte vorweisen müssen, anderenfalls will er das Projekt stoppen. Als eine Kollegin einer anderen Abteilung bei einem Flirt mit Hugh Alexander erwähnt, dass ihr deutsches Gegenüber seine Funksprüche immer gleich einleitet, hat Turing die entscheidende Idee. Da zu Beginn jedes Tages ein Wetterbericht verschlüsselt gesendet wird, der stets mit denselben Worten beginnt und endet, kann das Team den Suchraum für die Maschine erheblich einschränken, und endlich gelingt es, den Code zu knacken. Trotz des Erfolges werden manche der nun bekannten deutschen Angriffspläne nicht weitergeleitet und Verluste auf Seiten der Alliierten in Kauf genommen, da Turing und sein Team befürchten, die Deutschen würden ansonsten erfahren, dass die Enigma kompromittiert ist, und ihre Verfahren oder gar das System ändern. Turing offenbart seiner Verlobten Joan Clarke gegenüber seine Homosexualität. Als diese trotzdem mit ihm zusammenbleiben will, weist er sie zurück.", "section_level": 2}, {"title": "1951.", "content": "Bei Turing zu Hause wird eingebrochen. Da er bei der Polizei angibt, dass nichts gestohlen worden sei, und die Polizisten wegschickt, schöpft ein Beamter Verdacht, er könnte ein Agent des russischen Geheimdienstes sein. Bei den Ermittlungen in diese Richtung kommt nun per Zufall heraus, dass Turing homosexuell ist. Er wird wegen „grober Unzucht und sexueller Perversion“ verurteilt und vor die Wahl gestellt, für zwei Jahre ins Gefängnis zu gehen oder sich einer Hormontherapie zu unterziehen. Da er im Gefängnis seiner Arbeit nicht nachgehen kann, entscheidet er sich für die stark nebenwirkungsbehaftete Hormontherapie. Bei einem Besuch seiner ehemaligen Verlobten Joan Clarke erleidet er einen emotionalen Zusammenbruch. Turings Suizid mit 41 Jahren wird in einem Text vor dem Abspann erwähnt. Das „Verhör“ mit Detective Nock, in dem Turing ihm seine geheime Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg erzählt, stellt die Rahmenhandlung des Films dar.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten begannen am 15. September 2013 in England. Zu den Drehorten gehörten Turings alte Schule Sherborne und Bletchley Park, wo er und seine Kollegen im Krieg arbeiteten. Gedreht wurde in Städten in England: Nettlebed in Oxfordshire und Chesham in Buckinghamshire. Weitere Drehorte waren Bicester Airfield und das Law Society Building in Chancery Lane. Die Dreharbeiten wurden am 30. November 2013 beendet.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Der Film wurde bei der Film- & Fernseh-Synchron in München vertont. Benedikt Rabanus schrieb das Dialogbuch und führte die Dialogregie.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film wurde sehr positiv aufgenommen. So erreichte er einen Wert von 89 % positiven Kritiken bei dem Filmkritik-Aggregator Rotten Tomatoes. Kai Mihm von epd Film vergab 4 von 5 Sternen. Der Film sei gut geschrieben, spannend inszeniert und gewinne „durch die Verschachtelung dreier Zeitebenen [...] erzählerische Finesse“. Zudem bereite „Benedict Cumberbatch [...] in der Hauptrolle großes Vergnügen“. Dabei sei \"The Imitation Game\" „mehr als ein Biopic“, da Graham Moore und Morten Tyldum „aus Turings Schicksal einen Themenkomplex“ entwickelten, „der über die reine Nacherzählung eines Lebens“ hinausweise. Beinahe beiläufig werde gemäß dem Titel „das Porträt einer Welt“ gezeichnet, „in der fast alles auf Schein und Spiel, Trug und Mimikry“ basiere.", "section_level": 2}, {"title": "Historischer Wahrheitsgehalt.", "content": "Die britische Historikerin Alex von Tunzelmann beschuldigt den Film der „üblen Nachrede“ in Bezug auf Turing und weist eine Reihe von historischen Falschdarstellungen nach. Ihr schwerster Vorwurf ist die historisch nicht korrekte Platzierung von John Cairncross als Spion der UdSSR in Turings Team in Bletchley Park. Der Turing-Biograf Andrew Hodges hält es für „aberwitzig“, dass die beiden Personen unter den Arbeits- und Sicherheitsbedingungen in Bletchley Park zusammentrafen. Der Film stellt es jedoch so dar, als hätte es eine Übereinkunft zwischen Turing und Cairncross gegeben, das Geheimnis des jeweils anderen nicht zu verraten. Damit wird Turing als ebenfalls des Landesverrats schuldig dargestellt, da er einen Spion deckt. Dieser Darstellung widerspricht Tunzelmann energisch als „falsch“ und „ehrenrührig“. Ein Handlungsstrang des Films baut auf dieser Konstruktion auf, da er die Untersuchung Turings durch die Polizei, die zu seiner Anklage und Verurteilung wegen Homosexualität führte, als durch den Spionageverdacht gegen Turing motiviert darstellt. Historisch korrekt sei aber, dass die Polizei niemals mit diesem Motiv ermittelte, sondern Turing selbst es gewesen sei, der den Verdacht auf sein Privatleben lenkte, als er eine polizeiliche Aussage nach einem Diebstahl nachträglich abändern ließ. Der Film stellt auch technische Dinge fehlerhaft dar, unter anderem den Gebrauch von Tipp-Ex, da entsprechende Produkte nicht vor 1956 auf den Markt kamen und Tipp-Ex selbst erst seit 1959 verkauft wird. Insgesamt stuft Tunzelmann den Film aufgrund seiner Fehler, die auf der Darstellung Turings als Landesverräter basieren, als „nicht tragbar“ ein. Im Film wird sogar durch eine launige Bemerkung Menzies’ unterstellt, die Leitung des MI6 selbst sei über Cairncross’ Rolle als Doppelagent im Bild gewesen und habe diesen bewusst dazu benutzt, den Sowjets gewisse Informationen zuzuspielen, denn Churchill sei so paranoid gewesen, dass er diesen jegliche Information verweigern wollte. Für diese Unterstellung gibt es keinen öffentlich bekannten Hinweis, aber durch eine derartige Konstruktion wird Turings angeblicher „Verrat“ relativiert. Auch die Darstellung Turings als ausgeprägt autistische Persönlichkeit wird stark in Zweifel gezogen. Freunde und Angehörige haben ihn als kontaktfähig und humorvoll geschildert, so dass man annehmen muss, dass dieser Aspekt eine klischeehafte Übertreibung des Drehbuchautors ist. Als ersten Erfolg kann Turings Team die Positionen von U-Booten ermitteln, die im Begriff sind, einen Konvoi anzugreifen. Turing unternimmt nichts, weil sonst die Deutschen herausfinden könnten, dass die Enigma gebrochen ist. Zwar wendeten die Briten tatsächlich Strategien an, um zu verschleiern, dass sie den Enigma-Code geknackt hatten. Eine so weitreichende Entscheidung zu treffen, oblag aber nicht den Kryptoanalytikern, sondern sie lag in der Verantwortung der Admiralität und des Premierministers.", "section_level": 2}], "src_summary": "The Imitation Game () des Regisseurs Morten Tyldum ist eine dramatisierte Filmbiografie über den britischen Logiker, Mathematiker, Kryptoanalytiker und Informatiker Alan Turing. Die Hauptrollen in dem Kriegsdrama spielen Benedict Cumberbatch und Keira Knightley. Das Drehbuch schrieb Graham Moore unter Benutzung der Biographie \"Alan Turing – Enigma\" von Andrew Hodges, wobei Moore sich die Freiheit nahm, sich weit von der historischen Realität zu entfernen und viele Fakten verdreht oder dramatisch überhöht darstellt.", "tgt_summary": "是一部2014年英美合拍的历史剧情片。讲述英国数学家、逻辑学家、密码分析学家和计算机科学家艾伦·图灵在二战中帮助盟军破译纳粹德国的军事密码的真实故事。挪威导演莫腾·泰杜姆执导,编剧格雷厄姆·摩尔改编自安德鲁·霍奇斯所写的传记《英语:Alan Turing: The Enigma》,英国演员本尼迪克特·康伯巴奇任男主角,其他主演包括凯拉·奈特莉、马修·古迪和马克·斯特朗。", "id": 1097498} {"src_title": "Yannick Bolasie", "tgt_title": "恩尼克·波拿斯", "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Bolasie wurde im französischen Lyon geboren und wuchs im nordwestlichen Londoner Bezirk Brent im Stadtteil Willesden auf. Das Fußballspielen erlernte er zunächst im Jugendbereich von Rushden & Diamonds. Erste Erfahrungen im Seniorenbereich sammelte er in der Southern League für \"Hillingdon Borough\". Im Alter von 17 Jahren absolvierte er dort seinen ersten Einsatz in der ersten Mannschaft und als technisch begabter schneller Flügelspieler begann er schnell sich gegen die körperlich oft sehr robust agierenden Gegenspieler durchzusetzen. Als 18-Jährigen zog es ihn dann nach Malta zum FC Floriana. Dort hatte ihm sein Cousin Lomana LuaLua ein Probetraining verschafft und der Klub aus der obersten maltesischen Liga verpflichtete ihn anschließend – ungeachtet dessen, dass nur drei ausländische Spieler in der Mannschaft erlaubt waren. Im Juli 2008 kehrte Bolasie nach England zurück. Er heuerte beim Zweitligisten Plymouth Argyle an, wobei auch die TSG Hoffenheim und Sturm Graz interessiert gewesen sein sollen. In den ersten anderthalb Jahren kam er jedoch in Plymouth noch nicht zum Zuge. Stattdessen spielte er leihweise zunächst in der fünftklassigen Conference National für Rushden & Diamonds und anschließend gleich zweimal in der darüber liegenden Football League Two für den FC Barnet. Nach dem Jahreswechsel 2009/10 bekam er auch in Plymouth seine ersten Bewährungschancen. Paul Mariner hatte kurz zuvor den Trainerposten von Paul Sturrock übernommen. Bei seinem Debüt am 13. Februar 2010 auswärts gegen den FC Barnsley wurde er in der zweiten Halbzeit eingewechselt und im weiteren Verlauf wurde der 0:1-Rückstand in einen 3:1-Sieg umgewandelt. Zwei Wochen später schoss er bei der 3:4-Niederlage gegen Sheffield United sein erstes Tor für die „Pilgrims“. Letztlich endete die Saison für ihn jedoch nach 16 Meisterschaftseinsätzen mit dem Abstieg in die dritte Liga. Es folgte ein weiteres Jahr als Stammspieler in Plymouth, aber nach sieben Treffern in 35 Ligaeinsätzen musste Bolasie den zweiten Abstieg in Serie hinnehmen. Zur Saison 2011/12 wechselte Bolasie zurück in die zweite Liga zu Bristol City. Dort traf er auch seinen ehemaligen Mitspieler und Kollegen auf der Außenposition Albert Adomah wieder. Nach nur einem Jahr verließ er Bristol jedoch schon wieder, da er nach London zurückkehren wollte. Passenderweise fand sich mit dem Zweitligakonkurrenten Crystal Palace ein Interessent aus der Hauptstadt und so wechselte Bolasie im August 2012 dorthin. Bei seinem neuen Verein war sofort ein wichtiger Bestandteil des Teams, dem letztlich der Aufstieg in die Premier League gelang. Bolasie selbst wurde anschließend in die „Zweitligamannschaft des Jahres“ (PFA Team of the Year) gewählt und im Play-off-Halbfinale gegen Brighton & Hove Albion bereitete er das erste Tor von Wilfried Zaha vor (beim Endspielerfolg gegen den FC Watford wurde er nicht eingesetzt). Im Frühjahr 2013 absolvierte er auch seine ersten Länderspiele für die DR Kongo im Rahmen der WM-Qualifikation für Brasilien. Dabei endeten sowohl sein Debüt gegen Libyen am 24. März 2013 als auch die beiden folgenden Partien im Juni 2013 – erneut gegen Libyen und danach gegen Kamerun – torlos. In der Premier League war Bolasie für Crystal Palace in der Saison 2013/14 weiter Stammspieler. Bei seinen 29 Auftritten gelang ihm dabei jedoch kein eigener Treffer. In weiteren drei Jahren bei Crystal Palace erzielte er bei insgesamt 144 Pflichtspiel-Einsätzen 13 Tore, wobei er meistens auf dem linken Flügel, später allerdings auch vermehrt zentral oder seltener als Rechtsaußen auflief. Durch eine Verletzung im Dezember 2015 musste er für 11 Spiele aussetzen, konnte aber nach seiner Rückkehr Ende Februar 2016 bereits nach zwei Spielen wieder einen festen Platz in der Startformation einnehmen. Sein größter sportlicher Erfolg in der Zeit bei Crystal Palace war das Erreichen des FA Cup-Finales in der Saison 2015/2016, wo man Manchester United erst nach Verlängerung unterlag. Nach dem ersten Spieltag der Saison 2016/17 wechselte der Spieler zum FC Everton und unterschrieb einen Vertrag für fünf Jahre. Am 25. August 2018 wurde er für eine Saison an Aston Villa verliehen. Weil er dort nicht die erhoffte Leistung brachte, wurde die Leihe im Januar 2019 beendet. Wenige Tage später wurde zwischen dem FC Everton und dem belgischen Erstdivisionär RSC Anderlecht eine neue Ausleihe für den Rest der Saison 2018/19 vereinbart. Mit Ende der Saison 2018/19 kehrt Bolasie wieder zum FC Everton zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yannick „Yala“ Bolasie (* 24. Mai 1989 in Lyon, Frankreich) ist ein kongolesischer Fußballspieler. Als trickreicher und antrittschneller Flügelspieler gelang ihm nach Zwischenstationen bei Vereinen wie Plymouth Argyle, dem FC Barnet und Bristol City ab 2012 der sportliche Durchbruch bei Crystal Palace. Er steht beim FC Everton unter Vertrag.", "tgt_summary": "恩尼克·波拿斯(,1989年-5月24日)是一名祖籍刚果民主共和国,法国出生及英国长大的足球运动员,司职翼锋,曾分别效力多支英格兰足球联赛球队,包括普利茅夫、班列特、布里斯托城和水晶宫,现时被英超球会埃弗顿外借至葡萄牙足球超级联赛球队士砵亭。虽然有资格代表法国或英格兰参加国际赛,波拿斯选择代表父母的出身地前扎伊尔的刚果民主共和国。", "id": 290772} {"src_title": "Rasolerche", "tgt_title": "拉扎云雀", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Rasolerche ähnelt stark der nahe verwandten Feldlerche, unterscheidet sich aber durch ihren kräftigeren, fast klobigen und leicht herabgebogenen Schnabel, das grauere, weniger von rötlichbraunen Tönen geprägte Gefieder und die geringere Größe. Mit 12–13 cm Körperlänge ist sie nur etwa so groß wie ein Stieglitz. Flügel und Schwanz sind relativ kurz, was etwa an der kaum vorhandenen Handschwingenprojektion auffällt. Ein weißer Flügelhinterrand fehlt. Die Scheitelfedern können zu einer kurzen Haube aufgestellt werden. Weibchen sind deutlich kleiner und leichter als Männchen. Beim Männchen liegt das Durchschnittsgewicht bei 24 g, die Flügellänge bei 87 mm und die Schnabellänge bei 14,6 mm. Weibchen wiegen durchschnittlich nur 20 g; der Handflügel misst 80 mm und der Schnabel 12,2 mm. Insbesondere bei den Männchen variiert die Schnabellänge saisonal, was vermutlich auf zeitweise Abnutzung beim Graben zurückzuführen ist. Bei adulten Rasolerchen ist der Schnabel blaugrau mit weißlicher Unterschnabelbasis. Das Gefieder der Oberseite ist weißlich grau gefärbt mit dunkler Striechelung. Um das Auge fällt ein heller Ring auf. Der Überaugenstreif ist unauffällig hell. Kinn und Kehle sind weiß, die übrige Unterseite gelblich beige mit dunklen Sticheln auf der Brust. Steuerfedern und Schwingen sind schwärzlich, die Armdecken tragen helle Spitzensäume. Das äußere Steuerfederpaar ist weiß. Füße und Beine sind matt fleischfarben. Bei Vögeln im Jugendkleid ist die Ähnlichkeit zu jungen Feldlerchen sehr groß. Sie zeigen auch rotbraune Töne, insbesondere auf Ohrdecken und vorderem Rücken. Die Strichelung auf der Brust ist diffuser und das Rückengefieder zeigt helle Säume.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Der übliche Ruf der Rasolerche ist ein kurz trillerendes \"tschirr-irr-ip\". Der Gesang ist einfacher als Feldlerchengesang und erinnert an den der Haubenlerche. Er setzt sich aus Variation des Rufs zusammen, die in kurzen Strophen mit teils längeren Unterbrechungen gereiht werden. Er wird vom Boden oder im Flug vorgetragen. Beim Landen nach einem Singflug wird er oft schneller, komplexer und erinnert dann eher an den der Feldlerche.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Rasolerche ist vorwiegend auf verwitternden Lavafeldern unter 50 m Höhe zu finden und hier besonders an ausgetrocknete Bachbetten und sandige Stellen gebunden, auf denen nach Regenfällen auch spärliche Vegetation gedeiht. An der Südküste der Insel besiedelt sie auch grasbewachsene Flächen am Rand niedriger Klippen der Küste, seltener auch Vertiefungen näher am Litoral. Außerhalb der Brutzeit findet sich ein Großteil der Vögel in einem Tal mit kiesigem Grund im Osten der Insel ein.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Rasolerche ernährt sich von pflanzlicher Nahrung und Insekten wie beispielsweise oder Schmetterlingsraupen oder Käfer. Gelegentlich werden auch Sämereien, Meeresschnecken oder menschliche Nahrungsabfälle gefressen. Ob kleine Skinke gejagt werden, um diese zu fressen oder um sie zu vertreiben, ging aus den Beobachtungen nicht hervor. Die Nahrung wird am Boden gesucht, wobei insbesondere die Männchen ihren Schnabel zum Graben in sandigen Bereichen einsetzen. Hier werden vor allem Knollen der Zypergräser \"Cyperus bulbosus\" und \"Cyperus cadamosti\" ausgegraben und zu diesem Zweck in etwa dreiminütiger Arbeit ca. 10 cm tiefe Löcher ausgehoben. An manchen Stellen ist der Boden daher großflächig umgegraben. Dominante Männchen jagen auch anderen ihre gerade ausgegrabenen Knollen ab und verteidigen die eigenen Löcher hartnäckig. Auf schotterbedecktem Grund wird die Nahrung eher aufgelesen oder unter kleinen Steinen gesucht. Die Art ist auch an felsigen Küstenabschnitten zu finden, wo sie an Meerwasserpfützen nach Nahrung sucht oder trinkt. Stehende Süßwasservorkommen gibt es auf der Ilhéu Raso nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Fortpflanzung der Rasolerche erfolgt unregelmäßig immer dann, wenn nach Regenfällen genügend Nahrung vorhanden ist. Meist regnet es im September und Oktober, worauf die Bruten dann zwischen Oktober und Dezember erfolgen. Prinzipiell kann es aber jederzeit Regenfälle geben und es liegen daher aus allen Monaten Brutfeststellungen vor. Bleiben die Niederschläge jedoch aus, kann es vorkommen, dass die Art mehrere Jahre lang nicht zur Brut schreitet. Rasolerchen führen eine monogame Saisonehe und während der Brutzeit wird das Weibchen intensiv vom Männchen begleitet. Beim meist etwa zweiminütigen Singflug steigt es auf etwa 30 m Höhe auf, rüttelt und lässt sich dann singend herabfallen. Längere Singflüge von bis zu 15 Minuten sind meist bei unverpaarten Männchen zu beobachten. Das Nest ist eine tiefe Mulde, die mit Gras ausgekleidet wird und nicht selten im Schutz von niedrigen Jochblatt-Pflanzen (\"Zygophyllum simplex\") angelegt wird. Das Gelege besteht aus 1–3 Eiern, die ausschließlich vom Weibchen bebrütet werden, das vom Männchen mit Nahrung versorgt wird. Die Bebrütung dauert mindestens 12 Tage, die Nestlingsdauer wurde bislang nicht ermittelt. Bei einem Brutausfall wird sofort ein neues Nest angelegt und ein Ersatzgelege getätigt. Das Nistmaterial wird dabei wiederverwertet. Der Bruterfolg ist gering und Fälle von geplünderten Gelegen sind häufig. Vermutlich gehen sie meist auf die endemische Geckoart \"Tarentola gigas\" zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "Die Rasolerche ist weltweit eine der Vogelarten mit der kleinsten Brutverbreitung und deswegen stark bedroht. Die Ilhéu Raso, die den gesamten Brutbestand beherbergt, ist nur 7 km2 groß. Subfossile Knochenfunde legen nahe, dass die Art vor der Besiedelung der Kapverden durch den Menschen im 15. Jahrhundert auch auf Santa Luzia, São Vicente und Santo Antão vorkam, dann aber schnell ausgerottet wurde. Möglicherweise gab es auch Vorkommen auf der Ilhéu Branco, die während der letzten Eiszeit aufgrund des niedrigeren Meeresspiegels mit São Vicente, Santa Luzia und Raso verbunden war. In jüngerer Zeit wurde die Art außerhalb von Raso lediglich 2009 mit einem Exemplar bei Ponta do Barril auf São Nicolau nachgewiesen. Das Individuum stammte mit einiger Sicherheit von Raso. Der Bestand der Rasolerche schwankt über die Jahre stark mit den Wetterverhältnissen und kann bei längerem Ausbleiben von Regenfällen bis auf lediglich etwa 10 Brutpaare zurückgehen. Sind die Bestände derart niedrig, besteht zudem teils nur ein Drittel der Population aus Weibchen. Mitte der 1960er-Jahre und Anfang der 1980er-Jahre wurden die Vorkommen auf 20–50 Brutpaare geschätzt. Anfang 1985 wurden jedoch 150 Vögel gezählt. 1986 und 1988 schätzte man den Bestand nach Zählungen auf 75–100 Brutpaare, danach lagen die Ergebnisse recht konstant bei etwa 250 Individuen. 1998 und 2003 wurden jedoch nur noch 92, bzw. 98 Vögel festgestellt. Nach Regenfällen im Jahr 2004, stieg der Bestand jedoch auf 130 Exemplare und 2009 auf 190. Im November 2011 konnten dann sogar 1490 Vögel gezählt werden. Vor diesem Hintergrund liegt die Hauptbedrohung der Art in der voranschreitenden Desertifikation der Kapverden; die globale Erwärmung könnte dies noch beschleunigen. Ein zusätzliches Risiko stellt die hohe Anzahl von Gelegeverlusten (vermutlich durch Geckos) dar und eine versehentliche Einschleppung von Ratten, Katzen oder Hunden könnte fatale Auswirkungen für die bodenbrütende Art haben. Der zunehmende Tourismus verstärkt diese Möglichkeit und 1998 und 2001 wurden bereits Spuren von Katzen und Hunden auf Raso festgestellt. Hinweise auf eine ständige Präsenz oder eine Vermehrung gibt es jedoch bislang nicht. Die Rasolerche ist auf den Kapverden seit 1955 per Gesetz geschützt und Raso seit 1990 Nationalpark. Der Bestand wird seit 2001 regelmäßig erfasst. Durch Aufklärungsmaßnahmen bei Tagestouristen und Fischern soll das Risiko, dass Säugetiere auf Raso eingeschleppt werden, vermindert werden. Eine Möglichkeit der Ansiedelung auf Santa Luzia wird geprüft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rasolerche (\"Alauda razae\") ist eine Vogelart, die auf der unbewohnten Kapverden-Insel Ilhéu Raso endemisch ist. Aufgrund ihres winzigen Verbreitungsgebiets von nur 7 km2 Größe wurde sie 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „“ = „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.", "tgt_summary": "拉扎云雀(学名:),是百灵科云雀属的一种,为佛得角的特有种。全球活动范围约为2平方千米。该物种的保护状况被评为极危。", "id": 1330318} {"src_title": "Clarity (Lied)", "tgt_title": "澄澈 (捷德歌曲)", "src_document": [{"title": "Entstehung und Artwork.", "content": "Geschrieben wurde das Lied gemeinsam von Holly Hafferman, Matthew Koma, Porter Robinson und Anton Zaslavski (Zedd). Gemischt und produziert wurde die Single eigens von Zedd. Gemastert wurde die Single im Minneapoliser HM Mastering, unter der Leitung des US-Amerikaners Huntley Miller. Das Arrangement erfolgte durch Jesse Taub, die Gesangsaufnahmen von Ghostwriter, die Bearbeitung (Vocal Editing) durch Ryan Shanahan und Zedd. Das Lied wurde unter dem Musiklabel Interscope Records veröffentlicht und durch Universal Music Publishing vertrieben. Auf dem Cover der Maxi-Singles ist – neben Künstlernamen und Liedtitel – ein visuelles Kreuz mit dem Logo Zedds als Mittelpunkt zu sehen. Das Coverbild ist identisch mit dem des Albums, nur die Farbgestaltung weicht vom Original ab. Das Artwork des Coverbildes stammt von David D. Navarro, das Layout von Liam Ward. Auf die Idee Foxes als Sängerin für \"Clarity\" anzufragen, kam Zedd als er ihr Lied \"Youth\" hörte. Daraufhin kontaktierte er sie über Skype und fragte, ob sie den Gesang übernehmen möchte. Nachdem sie daraufhin nach Zedd bei Wikipedia gesucht und sich informiert hatte, akzeptierte sie das Angebot.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung und Promotion.", "content": "Die Erstveröffentlichung von \"Clarity\" erfolgte am 12. November 2012 als digitale Veröffentlichung. Die Single ist nur zum Download und nicht als physischer Tonträger erhältlich. Die Maxi-Single ist als 2-Track-Single erhältlich und beinhaltet die Originalversion und die Radioversion von \"Clarity\". Zudem wurden regional verschiedene Remix-Singles, EPs und Vinylplatten zu Promotionzwecken veröffentlicht, die sich alle durch die Anzahl und der Auswahl ihrer B-Seiten unterscheiden. Am 12. Mai 2014 veröffentlichte Zedd das Lied erneut, diesmal mit der Stimme von Medina. Liveauftritte von \"Clarity\" im Hörfunk oder Rundfunk blieben in Deutschland, Österreich und der Schweiz bis heute aus. Er spielte das Lied nur auf seinen Konzerten live. Remixversionen", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Der Liedtext zu \"Clarity\" ist in englischer Sprache verfasst, auf Deutsch übersetzt heißt der Titel „Reinheit“. Die Musik und der Text wurden gemeinsam von Holly Hafferman, Matthew Koma, Porter Robinson und Anton Zaslavski (Zedd) verfasst. Musikalisch bewegt sich das Lied im Bereich der elektronischen Tanzmusik und des House. Neben dem Hauptgesang von Foxes sind im Hintergrund die Stimmen von RJ Colston, Kevin Feller, Malachi Mott, Priya Prins, Drew Ressler, Porter Robinson, Jesse Taub und Anton Zaslavski zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Clarity\" wurde in den kalifornischen Städten Dumont Dunes und Los Angeles gedreht und feierte am 15. August 2012, auf Zedds YouTube-Account, seine Premiere. Zu sehen sind ein Mann und Foxes die durch eine Stadt fahren und auf einer Kreuzung aufeinander prallen. Danach wachen beide an verschiedenen Punkten in einer Tropfsteinhöhle auf, wo sie wieder aufeinander treffen und die Szene endet. Danach wachen beide wieder in einer Wüste auf. Dort trifft der Mann wieder auf Foxes, diese klappt zusammen und er eilt ihr zur Hilfe. Am Ende fahren beide zusammen in einem Auto durch eine Stadt. Zwischendurch sind Foxes und Zedd vor einem orangen Hintergrund und verschiedene Visualisierungen zu sehen. Die Gesamtlänge des Videos beträgt 4:33 Minuten. Regie führte Jodeb, produziert wurde es von Geoff McLean und PJ Sodaski. Das Musikvideo wurde 2013 für einen MTV Video Music Award nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 26. Januar 2014 wurde \"Clarity\" mit einem Grammy in der Kategorie „Best Dance Recording“ ausgezeichnet. Am 24. April 2014 wurde \"Clarity\" mit einem ASCAP Award ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Charts und Chartplatzierungen.", "content": "\"Clarity\" erreichte in Deutschland Position 94 der Singlecharts und konnte sich insgesamt zwei Wochen in den Charts halten. Im Vereinigten Königreich erreichte die Single in 14 Chartwochen Position 27. In den Vereinigten Staaten erreichte die Single Position acht und konnte sich zwei Wochen in den Top 10 und 32 Wochen in den Charts halten. Des Weiteren erreichte \"Clarity\" nach \"Spectrum\" als zweite Single Platz eins der US-amerikanischen Dance-Club-Charts. Für Zedd als Interpret ist dies bereits der zweite Charterfolg in Deutschland, sowie der erste Charterfolg im Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Für Zedd als Autor und Produzent ist dies bereits der dritte Charterfolg in Deutschland, sowie der zweite Charterfolg im Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. In den Vereinigten Staaten ist es sein zweiter Top-10-Erfolg. Im Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten konnten sich bis heute keine Singles von Zedd länger in den Charts halten. Für Foxes als Interpretin ist es weltweit der erste Charterfolg.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen für Musikverkäufe.", "content": "\"Clarity\" wurde weltweit insgesamt vier Mal mit Gold und sechs Mal mit Platin ausgezeichnet. Damit wurde die Single mindestens 3,6 Millionen Mal verkauft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Clarity ( für ‚Reinheit‘) ist ein Lied des deutsch-russischen EDM-Musikers Zedd, in Kooperation mit der britischen Singer-Songwriterin Foxes. Das Stück ist die vierte Singleauskopplung aus seinem gleichnamigen Debütalbum \"Clarity\".", "tgt_summary": "《澄澈》(英语:Clarity),是德国/俄罗斯电音制作人捷德的一首歌曲,作为同名专辑的第3支单曲发行。英国歌手法西丝参与了歌曲人声的演唱。歌曲由捷德、斯盖拉·格蕾、马修·科马和波特·罗宾逊共同创作。", "id": 1426800} {"src_title": "Hurrikan Marie (2014)", "tgt_title": "颶風瑪麗 (2014年)", "src_document": [{"title": "Sturmverlauf.", "content": "Am frühen Morgen des 22. August begann das National Hurrikan Center (NHC) mit der Beobachtung eines tropischen Tiefdruckgebietes, welches sich etwa 510 km südlich von Acapulco, Guerrero befand und die Bezeichnung \"Dreizehn-E\" bekam. Es verstärkte sich nun innerhalb von 6 Stunden zu einem tropischen Sturm und wurde \"Marie\" genannt. Der Sturm zog weiter in West-Nordwestliche Richtung und verstärkte sich weiterhin. Am Vormittag des 23. August intensivierte sich Marie zu einem Kategorie-1-Hurrikan und begann, ein kleines Auge zu bilden. Am frühen Morgen des 24. August entwickelte sich Marie rapide zunächst zu einem Kategorie-2-Hurrikan und nur sechs Stunden später zu einem Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4. Marie erreichte am Abend desselben Tages Spitzenwindgeschwindigkeiten von 260 km/h die höchste Kategorie 5. Somit ist Marie der erste Hurrikan der Kategorie 5 seit Hurrikan Celia aus dem Jahr 2010. In der Nacht zum 25. August schwächte sich Marie wieder zu einem Kategorie-4-Hurrikan ab, driftete nun in Richtung Nordwesten und zog knapp westlich an Clarión vorbei. Das System begann sich am Morgen des 26. August wieder abzuschwächen und wurde zunächst zu einem Kategorie-3-Hurrikan hinabgestuft. Sechs Stunden später war Marie nur noch ein Hurrikan der Kategorie 2 und verlor weiter an Kraft. Marie schwächte sich in der Nacht zum 27. August in einen Kategorie-1-Hurrikan ab und erreichte kühlere Gewässer. Am Nachmittag des 28. August war Marie bereits nur noch ein tropischer Sturm mit schwacher Intensität. Am Morgen des folgenden Tages degenerierte Marie ca. 1585 km südwestlich von San Diego, Kalifornien zu einer außertropischen Zyklone.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hurrikan Marie war Ende August 2014 ein tropischer Wirbelsturm der Kategorie 5 vor der Westküste der Vereinigten Staaten und Mittelamerikas.", "tgt_summary": "飓风玛丽(英语:Hurricane Marie)是有纪录以来第7强烈的太平洋飓风,其气压于2014年8月降至918毫巴(百帕,27.11英寸汞柱)。系统源于8月10日离开非洲西海岸进入大西洋上空的一股东风波,起初虽然组织结构有所改善,并且也有一些降雨和雷暴活动,但很快就因干燥空气入侵而减弱。东风波在接下来几天里长途跋涉,先后穿越大西洋和加勒比海。8月19日,位于中美洲以西的东风波内有低气压区整合。由于外界大气环境有利,系统周围的对流活动和带状特征有所增长,到8月22日时已发展出足够的组织结构,在墨西哥阿卡普尔科东南偏南方向约595公里海域成为第十三英语:E号热带低气压。低气压快速发展,仅形成6小时后风速就达到热带风暴强度,到8月23日又达到飓风标准。但由于受到部分垂直风切变影响,风暴的强化速度减缓,在萨菲尔-辛普森飓风等级中的一级飓风强度下保持了一段时间。", "id": 2106826} {"src_title": "Dreischienengleise in Norwegen", "tgt_title": "雙軌距", "src_document": [{"title": "Dreischienengleise durch Umspurungsmaßnahmen.", "content": "Früher gab es in Norwegen eine Vielzahl derartiger Spurwechselbahnhöfe. Ursache war, dass das Staatsbahnnetz von Anfang 1861 an aus Strecken in Schmalspur (1.067 mm) und Normalspur (1435 mm) bestand. 1900 hatte die Staatsbahn etwa gleich viele Streckenkilometer in Schmalspur und in Normalspur. 1904 wurde damit begonnen, die Schmalspurbahnen in Normalspurbahnen umzubauen. Diese Umbauten dauerten bis 1949, als Vestfoldbanen als letzte Strecke auf Normalspur umgebaut wurde. Einige Schmalspurbahnen wurden nicht umgebaut, sondern eingestellt und abgebaut. Da die Umstellung auf Normalspur Zeit in Anspruch nahm, während der die Strecken weiterhin bedient wurden, erfolgte diese abschnittsweise. So wurden während des Umbaues mehrere Spurwechselbahnhöfe für die einzelnen Abschnitte benötigt. Rørosbanen, die erste Stammbahn Norwegens, war die erste Strecke, die von der ursprünglichen Schmalspur auf der gesamten Strecke Hamar–Trondheim auf Normalspur umgebaut wurde. Folgende Tabelle zeigt, wie sich die Lage und Anzahl der Spurwechselbahnhöfe im Laufe der Jahre immer weiter auf der Strecke verschoben: Die Tabelle enthält zwei Strecken, die über einen längeren Zeitraum mit Dreischienengleisen ausgestattet waren: Hamar–Rena und Trondheim–Støren. Diese Provisorien wurden eingeführt, weil nicht genügend Fahrzeuge in Normalspurausführung vorhanden waren und Güterwagen so zu den Zielbahnhöfen auf dem Streckenabschnitt kommen konnten, ohne umladen zu müssen. So war beispielsweise die Beförderung von Güterwagen zwischen 1919 und 1921 im Abschnitt Oslo–Løten auf Normalspurgleisen möglich, auch konnten Schmalspurwagen von Trondheim den gesamten Weg über Schmalspurgleise gefahren werden. Die meisten Dreischienenabschnitte waren während oder unmittelbar nach einem der beiden Weltkriege in Betrieb, da zu diesen Zeiten Mangel an neuen Wagen herrschte. Die ersten Dreischienengleise lagen zwischen Vippetangen an der Havnebanen und den Industriebetrieben Thunes mekaniske verksted und Skabo jernbanevognfabrik in Skoyen. Diese wurden 1907 (Vippetangen–Vestbanestasjonen) und 1913 (Vestbanestasjonen–Thune/Skabo) errichtet und bestanden bis 1920. Die folgende Tabelle zeigt sämtliche Dreischienenabschnitte auf den Hauptstrecken der Norges Statsbaner:", "section_level": 1}], "src_summary": "Dreischienengleise in Norwegen entstanden, wo Bahnstrecken mit unterschiedlichen Spurweiten aufeinandertrafen. Die zugehörigen Bahnhöfe werden Spurwechselbahnhöfe genannt. Dort gibt es oftmals Gleisanlagen mit mehreren Schienen, meist sind dies jedoch nur kurze Gleisstücke. Heute ist nurmehr eine derartige Station in Norwegen vorhanden, Grovane nördlich von Kristiansand, wo die Museumsschmalspurbahn Setesdalsbanen mit der Spurweite 1067 mm (Kapspur) auf die normalspurige Bahnstrecke Oslo–Stavanger (\"Sørlandsbanen\") trifft.", "tgt_summary": "双轨距铁路又称骑马线,是指同一条轨道提供两个分开的轨距可供运行。一条混合轨距铁路可提供多于两个轨距,但有时也指双轨距。", "id": 594735} {"src_title": "Musaeum Hermeticum", "tgt_title": "赫密士博物誌", "src_document": [{"title": "Erste Auflage 1625.", "content": "Der vollständige Titel lautet: Musaeum hermeticum, omnes sopho-spagyricae artis discipulos fidelissime erudiens, quo pacto summa illa veraque Medicina, quo res omnes, qualemcumque defectum patientes, instaurari possunt (quae alias Benedictus Lapis Sapientum appellatur) inveniri ac haberi queat. Continens Tractatus chymicos novem praestantissimos quorum nomina & seriem versa pagella indicabit. In gratiam filiorum doctrinae, quibus Germanicum Idioma ignotum, in Latinum conversum ac juris publici factum. Francofurti, Sumptibus Lucae Jennisii. Anno M.D.C.XXV Dort steht am Ende, einige Texte wären vom Deutschen ins Lateinische übersetzt zum Nutzen von Studenten, die kein Deutsch könnten. 1625 erschien ebenfalls bei Lucas Jennis \"Dyas Chymica Tripartita, das ist sechs herrliche teutsche philosophische Tractätlein\", dessen Inhalt sich teilweise mit dem Musaeum Hermeticum überschneidet (z. B. Lambspring, Madathanus, Tractatus aureus, Liber Alze), aber deutsche Texte bringt. In der Ausgabe von 1625 und der von 1678 ist auch am Anfang das rechts abgebildete Emblem, dass das hermetische Motto \"Das oben ist wie das unten\" (Tabula Smaragdina) illustriert, einerseits durch die drei unter Bäumen sitzenden weiblichen Figuren (die sich mit den unteren sechs zu den neun Musen ergänzen) mit einander zu einem Hexagramm (als Siegel Salomons) in der Mitte ergänzenden nach oben bzw. unten ausgerichteten Dreiecken, andererseits durch Sonne, Mond (gleichzeitig Männliches/Weibliches Prinzip) getrennt durch die fünf Planeten (Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn) im helleren oberen Band und im dunkleren unteren. Abgebildet sind auch an den Ecken die vier Elemente, eine unterirdische Versammlung von sechs Musen mit Apollo an der Leier in der Mitte und ein Brunnen der Weisheit. Die Unterschrift lautet: \"Quae sunt in superis, hac inferioribus insunt/ quod monstrat coelum, id terra frequentur habet/Ignis, Aqua et fluitans duo sunt contraria: felix,/ talia si jungis, sit tibi scire fatis!, D. M. a C. B. P. L. C.\" (Die Dinge aus den oberen Bereichen sind wie die aus den unteren, was der Himmel zeigt ist oft auf der Erde zu finden, Feuer und Wasser, fließend, sind einander gegensätzlich, glücklich, wenn du sie vereinigen kannst, lass es dir genug sein dies zu wissen) Das D. M. steht für Daniel Meisner, Dichter aus Chomutov. Die erste Ausgabe enthielt:", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Auflage 1678.", "content": "In der Ausgabe von 1678 (Musaeum Hermeticum reformatum et amplificatum) sind zusätzlich:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Musaeum Hermeticum ist eine Sammlung alchemistischer Texte, die 1625 in lateinischer Sprache bei Lucas Jennis in Frankfurt erschien und in erweiterter Form 1678 in Frankfurt bei Hermann Sande (nachgedruckt 1749).", "tgt_summary": "《赫密士博物志》(拉丁语:\"\",直译「赫密士博物馆」)是一部炼金术文献汇编,初版为德语,于1625年由卢卡斯·詹尼士在法兰克福出版。1678年的第二版以拉丁语发行,在初版收录的内容基础上又进行了增补,共863页。这套扩充以后的拉丁文版于1749年再度出版。", "id": 473060} {"src_title": "Kotaku", "tgt_title": "Kotaku", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Kotaku wurde von Brian Crecente gegründet und erschien zum ersten Mal im Oktober 2004 in Form eines Blogs. Seitdem wurden eine Reihe von zusätzlichen länderspezifischen Versionen für Australien, Brasilien, Japan und Großbritannien eingeführt. Früher agierte unter anderem Luke Smith als Blogautor. 2009 berichtete der Business Insider über eine mögliche Übernahme von Kotaku durch die Hearst Corporation, die jedoch nicht zustande kam. Die Webseite erreichte eine Platzierung in CNETs \"Blog-100\"-Liste und den 50. Platz in der Liste \"Top 100 Classic Websites\" des PC Magazines. Seit dem Weggang des Gründers Crecente im Jahr 2012 wird der Blog durch Stephen Totilo geführt. Zum zehnjährigen Jubiläum verkündete Totilo eine Konzeptänderung. Demnach wolle Kotaku zukünftig weniger über Ankündigungen und noch nicht erschienene Spiele schreiben, sondern werde verstärkt über die Nutzung und Rezeption bereits erschienener Spiele berichten.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Im Jahr 2007 verklagte der Anwalt und Computerspielkritiker Jack Thompson Gawker Media, weil sich die Autoren von Kotaku weigerten, strittige Benutzerkommentare zu entfernen. Die Klage wurde jedoch am nächsten Tag bereits wieder fallengelassen. Im selben Jahr brachte Kotaku eine Geschichte über Gerüchte zu den neuesten Funktionen der PlayStation 3, worauf der Konsolenhersteller Sony zeitweilig androhte, Kotaku künftig keine Vorabinformationen für die Presse und Interviews gewähren zu wollen. Diese Aussage wurde kurze Zeit später jedoch widerrufen. Kotaku kritisierte ein japanisches Magazin im Jahr 2010 wegen seines überschwänglichen Lobs für Konami-Spiele und mutmaßte, hier bestehe ein Interessenkonflikt. In der Folge lud Konami Kotaku von der Veröffentlichungsfeier des Spiels aus. Das Forbes Magazine kritisierte Kotaku im Jahr 2013 scharf wegen einer von Forbes als reißerisch bezeichneten Headline eines Artikels über Hideki Kamiya. Kotaku änderte die Headline kurzfristig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kotaku ist eine auf Computerspiel-Berichterstattung spezialisierte Website, die von Gawker Media als Teil des Gawker Netzwerks betrieben wird (u. a. Gizmodo). Die Seite präsentiert sich in Form eines Blogs. Neben der Hauptpräsenz unter kotaku.com existieren mehrere nationale Ableger, u. a. für Australien, Großbritannien, Brasilien und Japan.", "tgt_summary": "Kotaku是一个以电子游戏为主的博客。其为高客传媒所属“Gawker”网络的站点之一,其它几个站点还包括Gizmodo、Deadspin、Lifehacker、io9和Jezebel。Kotaku被选入了CNET新闻的博客100中,此外还一直排在Technorati百强博客的前40位。Kotaku目前正以Stephen Totilo为首,其他编辑还有布赖恩·阿什克拉夫特,卢克·宾吉和迈克尔·费伊和欧文·古德。Kotaku的前成员包括Bungie工作室的卢克·史密斯,IGN.com的吉姆·莱利,FastCompany.com的亚当·贝伦布莱特,Wired.com的约翰·布朗利(笔名弗洛里安·埃克哈特),Eliza Gauger和VOX游戏Brian Crecente。", "id": 868886} {"src_title": "Coralville", "tgt_title": "科拉爾維爾 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Coralville liegt im Osten Iowas an der Mündung des \"Clear Creek\" in den Iowa River, einen rechten Nebenfluss des die Grenze Iowas zu Illinois bildenden Mississippi. Der Schnittpunkt der drei Bundesstaaten Iowa, Illinois und Wisconsin liegt rund 140 km nordöstlich von Coralville. Rund 5 km nordöstlich der Stadt wird der Iowa River zum Coralville Lake aufgestaut. Hier befindet sich die Devonian Fossil Gorge. Die geografischen Koordinaten von Coralville sind 41°40′35′′ nördlicher Breite und 91°34′50′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 31,21 km2 und verteilt sich über die Clear Creek, die Penn und die West Lucas Township. Das Zentrum von Iowa City liegt 6,9 km südöstlich. Weitere Nachbarorte von Coralville sind North Liberty (an der nördlichen Stadtgrenze) und Tiffin (an der nordwestlichen Stadtgrenze). Die nächstgelegenen Großstädte sind Cedar Rapids (38,1 km nördlich), die Quad Cities in Iowa und Illinois (94,8 km östlich), Chicago in Illinois (363 km in der gleichen Richtung), St. Louis in Missouri (423 km südsüdöstlich), Kansas City in Missouri (481 km südwestlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (176 km westlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (398 km in der gleichen Richtung), Rochester in Minnesota (304 km nordnordwestlich) und die Twin Cities in Minnesota (483 km in der gleichen Richtung).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "An der nordöstlichen Stadtgrenze kreuzen der von West nach Ost verlaufende Interstate Highway 80 und der ebenfalls vierspurig ausgebaute U.S. Highway 218. Der U.S. Highway 6 führt in Nordwest-Südost-Richtung durch das Stadtzentrum von Coralville und trifft dort auf den Iowa Highway 965. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Im Stadtgebiet von Coralville treffen mehrere Eisenbahnlinien für den Frachtverkehr verschiedener Eisenbahngesellschaften aufeinander. Mit dem Iowa City Municipal Airport befindet sich 7,9 km südöstlich ein kleiner Flugplatz. Der nächste Verkehrsflughafen ist der Flughafen Cedar Rapids - Eastern Iowa (29,3 km nordnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Coralville 18.907 Menschen in 7763 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 605,8 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 7763 Haushalten lebten statistisch je 2,29 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 79,4 Prozent Weißen, 7,9 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 7,8 Prozent Asiaten, 0,1 Prozent Polynesiern sowie 2,0 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,6 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 5,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 22,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 70,2 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 7,5 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 48,5 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 56.635 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 32.401 USD. 10,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Coralville ist eine Stadt (mit dem Status „City“) im Johnson County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Coralville 18.907 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 20.092 erhöhte.", "tgt_summary": "科拉尔维尔(英语:Coralville)是一个位于美国爱荷华州约翰逊县的城市。", "id": 890267} {"src_title": "Cathedral of the Holy Trinity (Québec)", "tgt_title": "圣三一座堂 (魁北克市)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach der Eroberung der Stadt im Jahr 1759 nutzten die Briten zunächst die ehemalige Kapelle des Franziskanerklosters. Die britische Krone strebte danach, den Anglikanismus zu verbreiten und gründete 1793 die Diözese Québec. Der erste Bischof war Jacob Mountain, ernannt durch König George III. mittels Letters Patent. Das Kloster brannte 1796 vollständig nieder, woraufhin die Regierung ein Grundstück enteignete, um darauf eine Kathedrale errichten zu können. Die Architekten waren zwei Ingenieure der Royal Artillery, Captain William Hall und Major William Robe. Sie orientierten sich dabei an der Kirche St Martin-in-the-Fields in London. Bauleiter waren der Maurer Edward Cannon und der Schreinermeister Jean-Baptiste Bédard. Die britische Krone übernahm die Baukosten und stellte die liturgischen Geräte zur Verfügung. Die Bauarbeiten begannen 1800 und waren vier Jahre später abgeschlossen. Holy Trinity ist das erste Gebäude auf kanadischem Territorium, bei dem der Baustil des neoklassizistischen Palladianismus zur Anwendung gelangte; es übte einen großen Einfluss auf spätere Kirchenbauten in Québec aus. Die Londoner Whitechapel Bell Foundry stellte 1830 das aus acht Glocken bestehende Geläut her. Zwischen 1895 und 1897 wurden eine neue Empore und eine neue Kanzel eingebaut. Von 1991 bis 1993 wurde die Kathedrale umfassend renoviert.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "Der Grundriss des nüchtern wirkenden Gebäudes ist ein leicht verschobenes Rechteck (ein so genanntes Parallelepiped). Der Baukörper zeichnet sich durch seine strengen Linien aus, die einen deutlichen Kontrast zu den umliegenden, üppig dekorierten Bauwerken setzen. Darüber erhebt sich ein oktogonaler Glockenturm. Das Innere der Kirche ist dreischiffig, zwei ionische Säulenreihen tragen die gewölbte, mit Rautenmotiven geschmückte Decke. Der enge Chor mit dem Hauptaltar wird von zwei Sakristeien flankiert.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die erste Orgel, ein Werk des renommierten Londoner Orgelbauers Thomas Elliot, wurde im Jahre 1804 installiert. 1847 wurde sie durch eine Orgel von Henry Bevington ersetzt, diese wiederum 1909 durch eine Casavant-Orgel. Zusätzlich verfügt die Kathedrale über eine Kammerorgel, die 2004 aus Anlass des 200. Jubiläums der Kathedrale installiert wurde. Sie war 1790 von \"England & Son\" gebaut worden und befand sich ursprünglich im Besitz des Arztes William Bagshawe aus Sheffield, der mit Joseph Haydn befreundet war. Diese Orgel wurde nach über zweihundert Jahren nach Kanada gebracht, dort restauriert und von einem anonymen Spender der Diözese geschenkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale der Heiligen Dreieinigkeit,,, ist eine Kathedrale in der kanadischen Stadt Québec. Sie ist Sitz der Diözese Québec der Anglikanischen Kirche von Kanada. Das Gebäude steht an der Place d’Armes in der Oberstadt und wurde in den Jahren 1800 bis 1804 im Stil des Palladianismus erbaut. Seit 1989 ist die Kathedrale als nationale historische Stätte klassifiziert, sie ist auch als Kulturgut der Provinz Québec geschützt.", "tgt_summary": "圣三一座堂 (Cathedral of the Holy Trinity;)是圣公会魁北克教区的主教座堂,位于加拿大法国。魁北克教区成立于1793年。教堂建于1800-1804年,1804年8月28日献堂。这是不列颠群岛以外的第一座圣公会主教座堂。", "id": 360973} {"src_title": "Scholarism", "tgt_title": "學民思潮", "src_document": [{"title": "Proteste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geplante Lehrplanänderung „Moralische und Nationale Erziehung“.", "content": "Als Reaktion auf die geplante Einführung eines neuen Pflichtfaches „Moralische und Nationale Erziehung“ wurde \"Scholarism\" von den Oberstufenschülern Joshua Wong und Ivan Lam Long-yin 2011 gegründet und gilt als die erste Bewegung gegen diese Pläne der Regierung. Mitglieder der Gruppe protestierten vor dem Regierungsgebäude. Dabei besetzten 70 Mitglieder das Areal vor diesem, von denen 3 einen mehrtägigen Hungerstreik starteten, um die Regierung dazu zu bringen, von der geplanten Lehrplanänderung abzusehen. Dabei erlangte die Gruppe erstmals mediale Aufmerksamkeit. Nachdem die Anzahl der Protestierenden vor dem Sitz der Verwaltung Hongkongs, unterstützt von weiteren Gruppen, eine Größe von 120.000 Personen erreichten, sah die Regierung von dem neuen Pflichtfach ab.", "section_level": 2}, {"title": "Hongkonger Proteste 2014.", "content": "Bei der Rückgabe an China 1997 wurden für das Jahr 2017 den Bürgern von Hongkong freie Wahlen in Aussicht gestellt. Bis dahin haben seit 1997 alle fünf Jahre aufgestellte Hongkonger Wahlkomitees den Verwaltungschef gewählt. Im Juni 2014 veröffentlichte Scholarism einen Plan zur Reform des Wahlsystems von Hongkong. Ende August 2014 wurde vom Nationalen Volkskongress in Peking der Beschluss gefasst, nach dem zukünftig ein 1200-köpfiges chinesisches Komitee die Kandidaten zur Wahl des Hongkonger Verwaltungschefs vorwählt, bevor die Bevölkerung von Hongkong über die Personen direkt abstimmen kann. Daraufhin kam es Ende September zu mehrmonatigen Protesten, an denen sich neben Scholarism auch der Studentenverein Hong Kong Federation of Students (HKUSU) und die Bürgerrechtsbewegung Occupy Central with Love and Peace beteiligten. Dabei wurden Teile der Finanz- und Regierungsbezirke Central sowie Admiralty, der Zugang zum Regierungssitz und auch Teile von Mongkok und Causeway Bay besetzt. Scholarism selbst forderte die freie Direktwahl des nächsten örtlichen Regierungschefs und den Rücktritt des derzeitigen Amtsinhabers Leung Chun-ying.", "section_level": 2}], "src_summary": "Scholarism () war eine Studentenbewegung, welche am 2011 von den Oberstufenschülern Joshua Wong und Ivan Lam Long-yin als Reaktion auf die geplante Einführung des Schulfaches „Moralische und Nationale Erziehung“ gegründet wurde und von Joshua Wong angeführt wurde.", "tgt_summary": "学民思潮(英语:Scholarism),前称学民思潮反对德育及国民教育科联盟,是一个香港学生政治社会运动组织,于2011年5月29日成立,主张透过社会运动改变政治体制。", "id": 1603533} {"src_title": "Gada (Keule)", "tgt_title": "金刚杵", "src_document": [{"title": "Ursprung und Entwicklung.", "content": "Die Keule ist eine der ältesten Schlagwaffen der Welt. Man kann vermuten, dass sie ursprünglich aus einem Oberschenkelknochen oder einem Ast mit verdicktem Ende (Wurzel etc.) bestand. In der Jungsteinzeit wurde das verdickte Ende durch einen mit Pflanzenfasern oder Lederriemen befestigten Stein ersetzt, der später auch durchbohrt wurde. Auch aus der Kupfer- und Bronzezeit sind mit einem Loch versehene Keulenköpfe erhalten. Da die Verbindung zwischen einem hölzernen Stiel und einem metallenen Kopf sich auf Dauer als unbeständig erwies, ging man vielerorts allmählich dazu über, auch den Stab aus Metall herzustellen. Der Keulenkopf erhielt in späterer Zeit beim Schmieden Rippen und Noppen etc., die einerseits das Gewicht der Waffe verringerten und gleichzeitig deren Stabilität verbesserten, andererseits aber auch die Wirkung des Schlages erhöhten. Der Keulenstiel wurde manchmal leicht konisch gegossen oder geschmiedet. Aus den Keulen entwickelten sich im Lauf der Zeit Waffen wie der Hammer oder der Morgenstern, aber auch Zepter und ähnliche Zeremonialgegenstände bzw. Herrschaftsinsignien. Ein bedeutendes Exemplar, das seinen Ursprung als Keule nicht verleugnen kann, stammt aus der Zeit des Mogulreichs.", "section_level": 1}, {"title": "Legende.", "content": "Einer Legende zufolge erhielt Vishnu seine Keule mit Namen \"kaumodaki\" („die wie Donner dröhnte“) aus den Händen des vedischen Himmelskönigs Varuna.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellungen.", "content": "Darstellungen Vishnus mit einer Keule sind spätestens seit dem 6. Jahrhundert bekannt (vgl. Dashavatara-Tempel), doch bereits in den frühen Beispielen wird die Keule nicht mehr als Waffe eingesetzt, sondern fungiert als Repräsentationsobjekt oder als Machtinsignie. In einigen Fällen ist sie beinahe genauso groß wie der sitzende oder stehende Gott. Im indischen Mittelalter (9.–12. Jahrhundert) häufen sich die Beispiele; es haben sich jedoch nur wenige Artefakte in der Art, wie sie in den Tempelskulpturen erscheinen, erhalten. Diese haben meist einen konisch geformten Stiel und einen ringförmigen und gerippten Kopf in der Art eines \"amalaka\"-Ringes. Manchmal wird \"kaumodaki\" auch als schöne Frau dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Symbolik.", "content": "„Im Hinduismus und Buddhismus zerteilt sie (die Keule) im esoterisch-philosophischen Sinne die Wolken der Unwissenheit und bringt das Licht der Erkenntnis.“", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Nicht nur in der westlichen Welt, sondern auch in Indien und Südostasien werden Keulen als Sportgeräte oder beim Jonglieren eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gada (Sanskrit: गदा gadā, deutsch: „Keule“ oder „Streitkolben“) ist neben der Wurfscheibe bzw. dem Rad (\"chakra\"), dem Muschelhorn (\"shankha\") und dem Lotos (\"padma\") eines der vier Hauptattribute der Hindugottheit Vishnu. Auch Bhairava, Chamunda und Kubera können primitiv wirkende Keulen tragen; einige Heldengestalten des Mahabharata wie Bhima, Duryodhana, Jarasandha oder Balarama werden als Meister des Keulenkampfes bezeichnet. In vielen neuzeitlichen Darstellungen des als Gott verehrten Affengenerals Hanuman wird auch dieser mit einer Keule dargestellt. Auch die Wächterfiguren (\"dvarapalas\") an Tempeln des südindischen Pallava-Reichs tragen häufig Keulen.", "tgt_summary": "金刚杵(),音译作嘎达,意译杵;也称金刚(),音译缚日啰、伐折啰、跋折啰、耽啰、伐阇啰;又译做宝杵、降魔杵等。原为古代印度神话中因陀罗的武器,象征闪电,或指称钻石。由于质地坚固,能击破各种物质,故佛教常借来比喻和形象地命名,金刚杵即取此义。", "id": 2907468} {"src_title": "Shellsburg", "tgt_title": "謝爾斯堡 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Shellsburg liegt im Osten Iowas am \"Bear Creek\", der über den Cedar River, und den Iowa River zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Dieser bildet rund 140 km östlich die Grenze Iowas zu Wisconsin und Illinois. Die Grenze zu Minnesota verläuft rund 170 km nördlich und rund 200 km südlich der Stadt verläuft die Grenze zu Missouri. Die geografischen Koordinaten von Shellsburg sind 42°05′40′′ nördlicher Breite und 91°52′10′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 1,99 km2. Nachbarorte von Shellsburg sind Urbana (15,2 km nördlich), Center Point (17,8 km nordöstlich), Palo (9,3 km südöstlich), Atkins (12,9 km südlich), Newhall (19,7 km südwestlich) und Vinton (17,7 km nordwestlich). Shellsburg liegt zwischen den Städten Cedar Rapids (26,6 km südöstlich) und Waterloo (68 km nordwestlich). Die nächstgelegenen weiteren größeren Städte sind Iowa City (71 km südöstlich), Wisconsins Hauptstadt Madison (283 km nordöstlich), Rockford in Illinois (283 km östlich), Chicago in Illinois (406 km in der gleichen Richtung), die Quad Cities in Iowa und Illinois (154 km ostsüdöstlich), St. Louis in Missouri (484 km südsüdöstlich), Kansas City in Missouri (493 km südsüdwestlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (183 km westsüdwestlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (405 km in der gleichen Richtung), Sioux City (405 km westlich), South Dakotas größte Stadt Sioux Falls (542 km westnordwestlich), Rochester in Minnesota (247 km nordnordwestlich) und die Twin Cities in Minnesota (382 km in der gleichen Richtung).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch Shellsburg führen keine überregionalen Fernstraßen. Im Stadtgebiet und der Umgebung verlaufen nur untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. In Nordwest-Südost-Richtung verläuft eine Eisenbahnlinie der regionalen Frachtverkehrsgesellschaft Iowa Northern Railway (IANR) durch das Stadtgebiet von Shellsburg. Mit dem \"Vinton Veterans Memorial Airpark\" befindet sich 27,5 km nordwestlich ein kleiner Flugplatz. Der nächste Verkehrsflughafen ist der Eastern Iowa Airport in Cedar Rapids (34,8 km südöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Shellsburg 983 Menschen in 428 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 494 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 428 Haushalten lebten statistisch je 2,24 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,7 Prozent Weißen, 0,7 Prozent Afroamerikanern, 1,0 Prozent amerikanischen Ureinwohnern sowie 0,1 Prozent (eine Person) Asiaten; 1,3 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 0,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 20,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,8 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 19,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,5 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 39.844 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 27.063 USD. 15,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shellsburg ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Benton County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Shellsburg 983 Einwohner.", "tgt_summary": "谢尔斯堡(英语:Shellsburg)是一个位于美国爱荷华州本顿县的城市。", "id": 1676278} {"src_title": "Erzwungener Schwimmtest", "tgt_title": "行为绝望模型", "src_document": [{"title": "Methode.", "content": "Die Versuchstiere (Ratten oder Mäuse) werden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in einen Behälter aus Acrylglas, der mit Wasser gefüllt ist, gesetzt. Der erste Versuch dauert fünfzehn Minuten, danach folgt eine Pause von 24 Stunden, und der zweite Versuch dauert fünf Minuten. Die Länge der Zeit im zweiten Test, welche das Tier in Regungslosigkeit verbringt, wird gemessen. Bewegungen die notwendig sind, um den Kopf über Wasser zu halten, fallen nicht ins Gewicht. Es wurde festgestellt, dass verschiedene Antidepressiva sowie auch Elektrokrampftherapie den Zeitraum der Regungslosigkeit verkürzen. In der modernen Realisierung des Tests werden Schwimmbewegungen und Kletterbewegungen getrennt bewertet, weil erkannt wurde, dass Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Schwimmbewegungen erhöhen, wohingegen selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer wie zum Beispiel Desipramin und Maprotilin eher Kletterbewegungen erhöhen.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse der Auslegung.", "content": "Ursprünglich wurde Regungslosigkeit im zweiten Test als Verhaltenskorrelat zu negativer Stimmung ausgelegt, da es eine Art Hoffnungslosigkeit beim Tier zeigen würde. Nagetiere, welchen Antidepressiva verabreicht wurden, schwimmen oder klettern kräftiger und länger als Kontrollversuchstiere. Dieses Ergebnis wird als Beleg für die Gültigkeit des Tests bewertet. Kontroverse existiert aber unter Wissenschaftlern über diese Auslegung: Viele behaupten, dass die Regungslosigkeit eher durch Lernen oder Habituation entsteht und dadurch eine nützliche Anpassung darstellt; das Tier hat im zweiten Test weniger Angst, weil ihm der Testraum nun bekannt ist. Wenn Ratten im ersten Test in einen Behälter gesetzt werden, aus dem sie entkommen können und dadurch keine Verzweiflung erfahren, zeigen sie dennoch im zweiten Test verminderte Mobilität. Die Bezeichnung als „Verhaltenstest über Hoffnungslosigkeit“ hat eine anthropomorphe Konnotation und ist auch eine subjektive Beschreibung, weil es unklar ist, ob der Test eine zuverlässige Einschätzung über Stimmungen wie Hoffnungslosigkeit darstellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der \"Forced Swimming Test\" (erzwungener Schwimmtest) nach Porsolt oder \"Behavioural Despair Test\" (Verhaltenstest über Hoffnungslosigkeit) ist ein Test, der die Reaktion von Nagetieren auf die Gefahr des Ertrinkens untersucht. Um die Wirksamkeit von Antidepressiva zu beurteilen, wird das Ergebnis dieses Testes als Maßstab der Empfindlichkeit gegenüber negativen Stimmungen ausgelegt, obwohl diese Bewertung erheblich angezweifelt wird.", "tgt_summary": "行为绝望模型(英文为behavioural despair test或Porsolt forced swimming test),或称强迫游泳测试/模型,主要研究的是被测试的动物(主要是啮齿类动物)如何应对溺水威胁。该模型被用来模拟和测量悲观情绪发生的难易程度,常常被用来测试抗抑郁药是否有效。但对该模型是否能够模拟动物的悲观情绪仍然有争议。", "id": 1239727} {"src_title": "Hudson (Iowa)", "tgt_title": "哈德森 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Hudson liegt im mittleren Nordosten Iowas beiderseits des \"Black Hawk Creek\", der über den Cedar River und den Iowa River zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Die geografischen Koordinaten von Hudson sind 42°24′24′′ nördlicher Breite und 92°27′20′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 21,94 km2 und liegt vollständig in der Black Hawk Township. Hudson liegt im südwestlichen Vorortbereich von Waterloo, dessen Zentrum 14 km von Hudson entfernt liegt. Weitere Nachbarorte der Stadt sind Cedar Falls (an der nördlichen Stadtgrenze), Evansdale (18,8 km ostnordöstlich), Gilbertville (22,7 km östlich), Buckingham (17,6 km südlich), Traer (24,2 km in der gleichen Richtung), Reinbeck (18,6 km südwestlich) und Dike (21,9 km westnordwestlich). Die neben Waterloo nächstgelegenen weiteren größeren Städte sind Rochester in Minnesota (195 km nördlich), Dubuque an der Schnittstelle der Staaten Iowa, Wisconsin und Illinois (157 km östlich), Cedar Rapids (97,9 km südöstlich) und Iowas Hauptstadt Des Moines (162 km südwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der zum Freeway ausgebauten U.S. Highway 20 bildet die Nordgrenze des Stadtgebiets von Hudson. Der U.S. Highway 63 und der Iowa State Highway 58 treffen im Stadtzentrum von Hudson zusammen. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Der nächstgelegene Flughafen ist der 19 km nordnordöstlich gelegene Waterloo Regional Airport, von wo aus durch Zubringerflüge mehrerer Fluggesellschaften Anschluss an die Großflughäfen Chicago O’Hare und Minneapolis-Saint Paul hergestellt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Hudson 2282 Menschen in 878 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 104 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 878 Haushalten lebten statistisch je 2,6 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,1 Prozent Weißen, 0,3 Prozent Afroamerikanern, 0,5 Prozent Asiaten sowie 0,7 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,6 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 26,1 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 14,4 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,7 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 75.833 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 33.167 USD. 5,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hudson ist eine Kleinstadt (mit dem Status \"City\") im Black Hawk County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Bei der Volkszählung im Jahr 2010 hatte Hudson 2282 Einwohner.", "tgt_summary": "哈德森(英语:Hudson)是一个位于美国爱荷华州布莱克霍克县的城市。", "id": 1726245} {"src_title": "U2F", "tgt_title": "通用第二因素", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Als wesentliche Eigenschaft weist der U2F-Standard keine nach außen hin eindeutige Kennung eines bestimmten U2F-Gerätes auf und erlaubt so den Schutz der Privatsphäre. Ein Dienstanbieter (Server), bei dem ein Kunde zwecks Identifizierung mit seinem U2F-Gerät angemeldet ist, kann deshalb auch nicht feststellen, bei welchen anderen Diensten dieses U2F-Gerät noch registriert ist. Dies gilt sogar dann, wenn ein bestimmter Dienstanbieter zu den Anmeldedaten der anderen Dienstanbieter auch Zugang hat oder Kenntnis über diese Anmeldedaten bekommen hat. Diese Eigenschaft des U2F-Verfahrens trägt wesentlich zum weiteren Schutz bei, wenn die bei der Anmeldung beim Dienstanbieter hinterlegten Anmeldedaten im Rahmen von Datenlecks von Dritten ausgelesen werden und sich dann unkontrolliert verbreiten können. Dieser Schutz ist auch dann gegeben, wenn ein U2F-Gerät bei einem Anbieter von verschiedenen Personen oder von einer Person zur Anmeldung von mehreren Konten verwendet wird. Auch in diesen Fällen kann aufgrund der am Server hinterlegten U2F-Anmeldedaten vom jeweiligen Dienstanbieter nicht festgestellt werden, dass es dasselbe U2F-Gerät ist und derselbe oder unterschiedliche Benutzer dieses U2F-Gerät benutzen. Ermöglicht wird dies dadurch, dass im U2F-Gerät ein (von den Merkmalen des Dienstanbieters wie Serveradresse, TLS-Zertifikat und anderen Daten wie zufällig erzeugten Sitzungsbezeichner (Token) abhängiges) Schlüsselpaar aus einem privaten und öffentlichen Schlüssel individuell erzeugt wird. Der private und öffentliche Schlüssel wird im Rahmen eines asymmetrischen Kryptosystems berechnet. Zur Anmeldung wird im Rahmen des U2F-Verfahrens der so erzeugte öffentliche Schlüssel, gemeinsam mit einer vom U2F-Gerät inhaltlich beliebig gestaltbaren sogenannten Schlüsselkennung () an den Dienstanbieter übermittelt. Bei der erstmaligen Anmeldung bei einem Dienstanbieter wird dieses Datenpaar aus öffentlichem Schlüssel und Schlüsselkennung auf dem Server abgelegt. Bei einer nachfolgenden Authentifizierung übermittelt der Server die zu dem Benutzer gehörende Schlüsselkennung samt zusätzlicher Daten wie der Serveradresse, einer einmaligen Sitzungskennung und weiteren Daten. Das U2F-Gerät kann so aus der übermittelten Schlüsselkennung den zugehörigen privaten Schlüssel ermitteln und damit die Daten der Retourantwort zum Server passend signieren. Die signierte Retourantwort wird vom Server gemeinsam mit dem zugeordneten öffentlichen Schlüssel zur Authentifizierung des Kunden verwendet. Dieses Verfahren erlaubt einen gewissen Schutz vor Man-in-the-Middle-Angriffen. Die fehlende eindeutige öffentliche Erkennungsmöglichkeit eines U2F-Gerätes steht im Gegensatz zu den klassischen Challenge-Response-Authentifizierungen mit asymmetrischen Schlüsseln, wie beispielsweise der Authentifizierung bei der Secure Shell (SSH) für einen Kommandozeilenzugang. Bei der SSH-Authentifizierung wird der öffentliche Schlüssel nämlich auf allen Servern genau da deponiert, wo auch ein öffentlicher Zugang erlaubt ist. Somit kann man dort auch ohne Kenntnis des geheimen privaten Schlüssels feststellen, auf welchem Server ein Zugang mit diesem SSH-Schlüssel vorliegt, wenn nur ein Zugang zu den öffentlichen Schlüsseldaten besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "In nebenstehender Grafik ist der Ablauf einer Authentifizierung bei U2F dargestellt, die initiale Anmeldung bei dem Dienstanbieter ist dabei als bereits erfolgt angenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Damit das U2F-Gerät eine Antwort liefert, ist es im Standard zwingend vorgeschrieben, dass eine Benutzeraktion direkt am U2F-Gerät nötig ist. Im einfachsten Fall ist nur das Drücken eines Tasters am U2F-Gerät nötig. Es sind aber auch andere Initiierungen möglich: Beispielsweise bietet das Unternehmen EyeLock seit Januar 2015 den Iris-Scanner \"myris\" mit USB-Anschluss an, der zum U2F-Protokoll kompatibel ist. Diese Vorgabe soll die Zustimmung des Benutzers zu einer Authentifizierungsanforderung unabhängig vom PC und dessen Software sicherstellen – erfolgt diese Zustimmung des Benutzers nicht, erfolgt nach einem Zeitablauf auch keine Antwort vom U2F-Gerät. Diese Vorgabe soll verhindern, dass Software am Rechner ohne Wissen des Benutzers Antworten des U2F-Gerätes in großer Anzahl anfordern und in Folge auswerten kann. Das U2F-Gerät kann als Security-Token in Hardware mit entsprechend sicherem Speicher gestaltet sein, muss aber nicht. Grundsätzlich ist auch eine rein softwarebasierende U2F-Anwendung möglich, dann allerdings mit dem grundsätzlichen Problem, dass geheime Daten wie die eindeutige und intern verwendete U2F-Primärkennung leichter ausgelesen und kompromittiert werden kann. Um die Kosten für hardwarebasierende U2F-Geräte, wie beispielsweise als USB-Dongle, zu minimieren, ist das Verfahren so ausgelegt, dass im U2F-Gerät keine veränderlichen Daten wie die erzeugten sitzungsbasierten privaten Schlüssel gespeichert werden müssen. Das Verfahren lässt offen, wie und wo die geheimen privaten Schlüsseldaten für einen Dienstanbieter gespeichert werden. Die Speicherung kann einerseits in einem Speicher am U2F-Gerät erfolgen, was das U2F-Gerät verteuert und die Anzahl der Anmeldungen aufgrund der Speichergröße limitiert. Es ist aber auch möglich, die erzeugten sitzungsbasierten privaten Schlüssel mit einem gerätespezifischen Verfahren zu verschlüsseln und im Rahmen der Schlüsselkennung (\"Key Handle\") mit am Server zu speichern. Denn bei jeder nachfolgenden Anmeldung wird dieses \"Key Handle\" vom Server an das U2F-Gerät übermittelt, womit dieses U2F-Gerät seinen privaten Schlüssel wiedergewinnen kann. So kann das U2F-Gerät bei beliebigen vielen Diensten verwendet werden, da auf dem U2F-Gerät keine verbindungsabhängigen Schlüsseldaten gespeichert werden und keine Speicherplatzbeschränkung eine Begrenzung ergibt. Um verschiedene Typen von U2F-Geräten und deren unterschiedliche Vertrauenswürdigkeit seitens Dienstanbieter unterscheiden zu können (beispielsweise weisen hardwarebasierende U2F-Geräte ein höheres Sicherheitsniveau gegen Auslesen auf als PC-basierende Softwarelösungen), kommt im Rahmen von U2F auch noch eine Signierung der Antwort mit einem herstellerabhängigen privaten Schlüssel hinzu. Der private Schlüssel ist fix im U2F-Gerät gespeichert und ist bei allen U2F-Geräten dieses Herstellers identisch, womit eine Identifizierung eines bestimmten U2F-Gerätes verhindert wird. Der dazu passende öffentliche Schlüssel ist allgemein bekannt und kann Dienstanbietern dazu dienen, für den Zugang die Verwendung bestimmter U2F-Geräte einzufordern.", "section_level": 1}, {"title": "Softwareunterstützung.", "content": "Als erster Webbrowser unterstützt Google Chrome seit Oktober 2014 U2F. Seit Version 57 (Januar 2018) ist U2F auch in Mozilla Firefox integriert. Apple Safari unterstützt U2F seit Version 13 (September 2019). Die Funktionalität kann auf der U2F-Testseite von Yubico überprüft werden. Diverse Internetdienste unterstützen die Anmeldung mittels U2F, primär aus dem Umfeld von Google wie beispielsweise Gmail, Dropbox, GitHub. Für die Anmeldung an einem Rechner unter Linux und macOS steht ein Pluggable Authentication Module zur Verfügung. Das Betriebssystem Windows 10 von Microsoft unterstützt die U2F-Funktionen nicht nur für eigene Dienste, sondern innerhalb des Systems auch bei der Anmeldung bei mehreren tausend Diensten von Drittanbietern.", "section_level": 1}], "src_summary": "U2F (Universal Second Factor, \"universeller zweiter Faktor\") ist ein Industriestandard für eine allgemein anwendbare Zwei-Faktor-Authentisierung, basierend auf einer adaptierten Challenge-Response-Authentifizierung. Sie dient neben einem Zugangskennwort dem Nachweis der Zugriffsberechtigung, beispielsweise für webbasierte Dienste, und kann in Kombination mit digitalen Personaldokumenten auch zur Identitätsfeststellung eingesetzt werden.", "tgt_summary": "通用第二因素(英语:Universal 2nd Factor,缩写U2F)是一个开放认证标准,使用专门的USB或NFC设备来加强并简化双因素认证,基于在智能卡中使用的类似安全技术。它最初由Google和YubiKey开发,含有NXP的贡献,该标准目前由FIDO联盟运作管理。", "id": 1594565} {"src_title": "Shinkansen-Baureihe 1000", "tgt_title": "新幹線1000型電力動車組", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich war vorgesehen zwölf Vorserienwagen zu bauen, aber das Programm wurde zwecks Kosteneinsparung auf sechs Wagen gekürzt. Sie wurden für die Versuche zu zwei Zügen formiert, wobei Zug A aus zwei Wagen und Zug B aus vier Wagen bestand. Die Züge waren für eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h ausgelegt. Als erster Wagen wurde 1001 des Zuges A am 16. April 1962 im Kisha-Seizō-Werk in Kōtō (Tokio) fertiggestellt. Der Wagen wurde danach auf Straße und Schiene in das Nippon-Sharyo-Werk Warabi in Kawaguchi gebracht, wo er mit dem zweiten Wagen zum Zug A zusammengestellt, und am 25. April im Werk offiziell der Presse vorgestellt wurde. Die Versuchsfahrten begannen am 26. Juni 1962 auf dem 32 km langen Testgleis zwischen Kamonomiya in Odawara und Ayase in der Präfektur Kanagawa, wo bereits im Juli 110 km/h erreicht wurden. Am 27. Oktober erreichte der Zug B das erste Mal die Rekordgeschwindigkeit von 190 km/h, womit der am 21. November 1960 vom kapspurigen Versuchszug KuMoYa 93 (aus der Kodama-Baureihe 151 abgeleitet) auf der Tōkaidō-Hauptlinie aufgestellte japanische Geschwindigkeitsrekord von 175 km/h eingestellt wurde. Am 31. Oktober 1962 erreichte der Zug B das erste Mal 200 km/h, am 20. Dezember 210 km/h, am 19. März 1963 253 km/h und am 30. März 256 km/h – damit wurde ein rund zwanzig Jahre bestehender neuer Rekord für Schienenfahrzeuge in Japan aufgestellt, entsprechend wurde dies an einer Gedenktafel am Wagenkasten des Zuges vermerkt. Mit dem Beginn des Probebetriebes der Tōkaidō-Shinkansen im Juni 1964 wurden der Zug A zum Rettungszug der Baureihe 941 umgezeichnet und der Zug B wurde zum Gleis- und Oberleitungsmesszug T1 der Baureihe 922-0. Der im Depot Osaka beheimatete Rettungszug war nie im Einsatz, der Messzug war im Einsatz bis 1974 der Messzug T2 der Baureihe 922-10 abgeliefert wurde. Alle sechs Wagen der ehemaligen Baureihe 1000 wurden zwischen 1975 und 1976 in der Werkstatt Hamamatsu der JR Central zerlegt, wobei die Wagen zur Prüfung der Verschrottungsanlage dienten, auf der danach das erste Los von 360 Wagen der Shinkansen-Baureihe 0 zerlegt wurde. Einzig im Eisenbahnmuseum Saitama ist ein Stromabnehmer der Baureihe 1000 erhalten geblieben.", "section_level": 1}, {"title": "Zugbildung.", "content": "Zug A bestand aus den folgenden Wagen: Zug B bestand aus den folgenden Wagen:", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wagenkasten.", "content": "Alle Wagen hatten geschweißte Wagenkasten aus Stahl. Die Endwagen hatten eine aerodynamische Kopfform mit gebogenen Frontscheiben mit Ausnahme des Wagens 1006, der flache Frontscheiben hatte, wie sie später auch bei den Zügen der Shinkansen-Baureihe 0 verwendet wurden. Die Endwagen waren 24,75 m, die Zwischenwagen 25 m lang. Der Kastenquerschnitt war 3380 mm hoch und 3950 mm breit. Im Gegensatz zu den Zügen der Shinkansen-Baureihe 0 waren die Schürzen bei der Baureihe 1000 weiter nach unten gezogen. Wagen 1004 hatte ungewöhnliche, langgezogene sechseckige Fenster, die aus der Verwendung X-förmiger diagonaler Streben in den Kastenseitenwänden herrührten. Im Gegensatz zu den Zügen der Shinkansen-Baureihe 0 waren die Prototyp-Züge mit außen laufenden Schiebetüren ausgerüstet. Weiter war der Kugelabschnitt der Nase des Zuges in transluzentem weißem Acrylglas ausgeführt, das von innen mit fünfzehn 20-W-Leuchtstoffröhren beleuchtet war. Neben der Nase befanden sich zwei Sealed-Beam-Scheinwerfer. Seitlich der Kopfform waren beleuchtete Kästen für die Zugnummern angebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Inneneinrichtung.", "content": "Für die Auswahl der Inneneinrichtung der Serienzüge wurde jeder Wagen mit einer anderen Sitzanordnung ausgerüstet: Die Wagen 1001, 1003 und 1005 waren mit Toiletten und Waschbecken ausgerüstet. In den Wagen 1001 und 1003 war je eine Toilette im westlichen Stil und eine im japanischen Stil ausgeführt, im Wagen 1005 beide im japanischen Stil. Erstmals wurden auch Pissoirs eingebaut, wie sie zuvor nur auf Triebzügen für den Schülerverkehr eingebaut wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Farbgebung.", "content": "Ursprünglich war ein Farbschema mit roten Linien vorgesehen, es wurde aber ein Farbschema in Shinkansen-Blau und Elfenbeinweiß umgesetzt. Zug A war elfenbeinweiß bis auf das blaue Untergestell und zwei blauen Bändern – eines am unteren Ende der Seitenwand und eines über den Fenstern. Zug B war elfenbeinweiß mit dem Untergestell und dem Fensterband in Shinkansen-Blau.", "section_level": 3}, {"title": "Drehgestelle.", "content": "Für die Versuchsfahrzeuge wurden Triebdrehgestelle sechs verschiedener Bauarten entwickelt, die sich in der Ausführung der Achslagerführungen unterschieden. Für die angestrebten hohen Geschwindigkeiten war im Besonderen maßgebend, dass die Achslager in Längsrichtung möglichst wenig Spiel hatten um die Frequenz des Sinuslaufs herabzusetzen. Alle Drehgestelle hatten eine Luftfederung in der Sekundärstufe und waren mit Monobloc-Rädern ausgerüstet.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrische Ausrüstung.", "content": "Bei Zug A war der Wagen 1002 mit einem Stromabnehmer ausgerüstet, bei Zug B die Wagen 1004 und 1006 mit je zwei nebeneinander liegenden Stromabnehmern. Die beiden Wagen waren mit einer über den Wagen 1005 verlaufenden Dachleitung miteinander verbunden. Die Stromabnehmer waren vom Typ PS9009 mit gekreuzter Unterschere. In den Wagen mit Stromabnehmern waren auch die Hauptschalter und die Transformatoren untergebracht, die niederspannungsseitig mit einem Stufenschalter versehen waren. Nach dem Stufenschalter wurde der Strom gleichgerichtet und den Gleichstrom-Fahrmotoren zugeführt. Jede Achse des Zuges wurde von einem im Drehgestell montierten Fahrmotor mit einer Dauerleistung von 170 kW angetrieben. Der Antrieb erfolgte über ein auf der Achse reitendes Getriebe mit einem Übersetzungsverhältnis von 2,17, das über eine Bogenzahnkupplung mit dem Fahrmotor verbunden war. Im Zug A waren Fahrmotoren vom Typ MT912, im Zug B vom Typ MT911 eingebaut. Die Züge waren mit der elektrischen Bremse und der direkt wirkenden Druckluftbremse ausgerüstet. Oberhalb von 50 km/h kam nur die elektrische Bremse zum Einsatz. Beide Züge waren mit der Zugsicherung ATC-1 ausgerüstet. Auf dem Dach der Endwagen war die Zugfunkantenne in der Form eines auf dem Kopf stehenden L angebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Modelle.", "content": "Die Shinkansenzüge der Baureihe 1000 wurden von dem japanischen Modelleisenbahn-Hersteller Micro ACE als N-Spur-Modelle auf den Markt gebracht. Die Modelle waren sowohl in der Farbgebung der Baureihe 1000 wie auch in den Farben ihrer späteren Verwendung als Doctor Yellow erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit der Shinkansen-Baureihe 1000 (jap. ) wurden die beiden Shinkansen-Versuchszüge bezeichnet, welche für Testfahrten vor der Eröffnung der Tōkaidō-Shinkansen 1964 genutzt wurden. Die Baureihe umfasste sechs Wagen, die zu den beiden Zügen A und B formiert waren. Nach der Betriebsaufnahme der Shinkansen-Linie wurden Zug A zum Rettungszug der Baureihe 941 und der Zug B zur Baureihe 921, dem ersten Doctor Yellow. Alle Fahrzeuge beider Züge wurden verschrottet.", "tgt_summary": "新干线1000型电力动车组()在1962年为了作东海道新干线0系量产前的先行实验车辆而制造。有2辆编组和4辆编组两个版本。2辆编组(A编组)为1001、1002号;4辆编组(B编组)为1003、1004、1005、1006号。", "id": 1788618} {"src_title": "Chang’e 5-T1", "tgt_title": "探月工程三期再入返回飞行试验器", "src_document": [{"title": "Mission.", "content": "Nachdem die Chang’e-3-Mission, welche einen Rover auf den Mond brachte, nur teilweise erfolgreich war, startete man vor der Nachfolgemission Chang’e-4 die Testmission Chang’e 5-T1. Mit ihr sollte der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre aus einer Mondumlaufbahn und die gezielte Landung getestet werden. Die Mondsonde wurde von der Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie unter der Leitung von Prof. Ye Peijian entwickelt. Sie bestand aus dem 2 t schweren Orbiter, eine Weiterentwicklung der Sonde Chang’e-2, und der 300 kg schweren Rückkehrkapsel, die eine im Maßstab 1:8 verkleinerte Version der Landekapsel der Shenzhou-Raumschiffe war. Diese Ausmaße entsprachen der angekündigten Chang’e-5 Sonde. Die Sonde war mit Treibstoff für den Orbiter sowie der sekundären Nutzlast 2450 kg schwer, die Nutzlastverkleidung hatte einen Durchmesser von vier Meter. Der Start war mit einer modifizierten Changzheng-3C-Rakete am 24. Oktober 2014 um 2 Uhr morgens Ortszeit vom Kosmodrom Xichang in Sichuan. Auf einer freien Rückkehrbahn kam Chang’e 5-T1 drei Tage später beim Mond an, umkurvte diesen im Abstand von 13.000 km und kehrte zur Erde zurück. Am frühen Morgen des 1. November 2014, Peking-Zeit, trennte sich die Rückkehrkapsel in 5000 km Höhe vom Orbiter. Letzterer blieb zunächst in der Erdumlaufbahn, während die Rückkehrkapsel nach einem zweiteiligen Abstieg mit Atmosphärenbremsung, ähnlich wie bei den sowjetischen Zond-Mondsonden 1968–1970, um 06:42 Ortszeit auf dem Dörbed-Landeplatz in der Inneren Mongolei wohlbehalten landete, dort wo auch die Astronauten der Shenzhou-Missionen landeten. Der zweiteilige Abstieg, im Englischen wegen der an einen im flachen Winkel über eine Wasseroberfläche geworfenen, hüpfenden Stein erinnernden Bahn \"skip-glide\" genannt, war notwendig, da die Sonde mit der sehr hohen Geschwindigkeit von 11,2 km/s vom Mond zurückkam und die Rückkehrkapsel selbst nach einem kurzen Bremsmanöver immer noch mit 10,7 km/s auf die Atmosphäre traf. Bei einem direkten, steilen Wiedereintritt in die Atmosphäre wäre es zu einer starken thermischen Belastung des Hitzeschilds gekommen. Währenddessen, noch am 1. November, machte der Orbiter zwei Bahnkorrekturmanöver, die seine ursprünglich runde Umlaufbahn in eine langgestreckte Ellipse verwandelten, mit dem Perigäum in nur 600 km Abstand von der Erdoberfläche, während das Apogäum 540,000 km entfernt war. Am 9. November und am 17. November 2014 fand im erdfernsten bzw. erdnächsten Punkt jeweils ein weiteres Bahnkorrekturmanöver statt. Damit war ein Transferorbit zum Mond erreicht. Während des Flugs zum Mond wurde ein anspruchsvolles Experiment durchgeführt. Im Normalfall findet die Bahnverfolgung und Ortsbestimmung der Sonden über das Chinesische Deep-Space-Netzwerk statt, ein Gemeinschaftsunternehmen des militärischen Satellitenkontrollnetzwerks mit dem zivilen VLBI-Netzwerk der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Nun wurde zur Ortsbestimmung auf die schwachen Signale zurückgegriffen, die irdische Navigationssatelliten – Ye Peijian nannte in einem Interview die amerikanischen GPS- und die chinesischen Beidou-Satelliten – über Nebenkeulen und Rückkeulen ungewollt in den Weltraum abstrahlen, eine Methode, die von den Ingenieuren „Lecksignal-Navigation“ (漏导航, Pinyin \"Lòu Dǎoháng\") genannt wird. Zu diesem Zweck hatten Prof. Ye und sein Team den Orbiter mit einem besonders empfindlichen Empfänger ausgestattet, und es gelang tatsächlich, mithilfe besagter Lecksignale während des gesamten Transferprozesses zum Mond den Ort der Sonde auf 100 m und ihre Geschwindigkeit auf 5 cm/s genau zu bestimmen. Es ist geplant, bei in der Zukunft zwischen Erde und Mond hin und her pendelnden Transportraumschiffen diese kostensparende Navigationsmethode zu benutzen. Nach einem weiteren Bahnkorrekturmanöver am 21. November kam der Orbiter am 23. November in der Nähe des Mondes an und nutzte dessen Schwerkraft, um sich zum Lagrange-Punkt L hinter dem Mond zu begeben. Bis dahin ähnelte das Verfahren dem Flug der Elsternbrücke vier Jahre später. Der Chang’e 5-T1-Orbiter nahm dann am 27. November jedoch nicht einen Halo-Orbit um den L-Punkt ein, sondern einen Lissajous-Orbit, mit einer X-Achse von 20,000 km, einer Y-Achse von 40,000 km und einer Z-Achse von 35,000 km (der Mond hat einen Durchmesser von 3500 km); die Umlaufdauer betrug 14 Tage. Nach einer kleineren Bahnkorrektur am 28. November blieb der Orbiter bis zum 4. Januar 2015 in seinem Lissajous-Orbit. An jenem Tag verließ die Sonde den L-Punkt und begann einen elliptischen Orbit mit Achsenlängen von 300 km bzw. 200 km um den Mond selbst einzunehmen, den sie am frühen Morgen des 11. Januar 2015, Peking-Zeit, erreichte. Nach zwei weiteren Bahnkorrekturmanövern am 12. und 13. Januar nahm die Sonde einen runden Orbit mit 200 km Durchmesser und einer Umlaufdauer von 127 Minuten ein, der um 43,7° gegen den Mondäquator geneigt war und dem damals geplanten Orbit für Chang’e-5 ähnelte (die Vorgänger-Orbiter Chang’e-1 und Chang’e-2 hatten eine polare Umlaufbahn mit 90° Bahnneigung). Am 6. und 7. Februar 2015 fand im Raumfahrtkontrollzentrum Peking der Volksbefreiungsarmee eine großangelegte Übung statt, während der die dortigen Techniker zusammen mit Ingenieuren der Herstellerfirma CAST die Flugmanöver übten, die der reale Chang’e-5-Orbiter durchführen muss, während sein Lander auf der Mondoberfläche Bodenproben nimmt. Hierbei wurde nicht nur das Adjustieren der Flugbahn geübt – im Realfall muss der Orbiter die Transportkapsel aufnehmen, die die Bodenproben vom Mond in die Umlaufbahn bringt – sondern auch eine mehrtägige pausenlose Bahnüberwachung über das vom Satellitenkontrollzentrum Xi’an koordinierte Netzwerk von Bodenstationen. Vom 3. bis 7. März 2015 fand mit denselben Teilnehmern eine weitere Übung statt, bei der speziell das Rendezvous von Orbiter und Transportkapsel geübt wurde. Zu diesem Zweck wurde zunächst mit drei Bahnkorrekturmanövern die ursprünglich runde Umlaufbahn des Orbiters so verändert, dass der mondnächste Punkt nur 18 km über der Mondoberfläche lag, während das Aposelenum 180 km vom Mond entfernt war. Anschließend wurde simuliert wie die Transportkapsel – nun vom Chang’e 5-T1-Orbiter gespielt – von einem Punkt in 18 km Höhe aus dem Orbiter hinterherfliegt, sich ihm immer weiter nähert und schließlich ankoppelt. Im April 2015 wurde die Umlaufbahn des Orbiters schrittweise auf 100 km, dann 50 km und schließlich nur noch 15 km abgesenkt, so dass er vom geplanten Landegebiet der realen Sonde am Mons Rümker im Oceanus Procellarum mit seiner experimentellen CMOS-Kamera Bilder mit einer Auflösung von 0,97 m machen konnte. Der Orbiter befindet sich immer noch in der Mondumlaufbahn, sein Downlink-Signal kann auf 2234,520 MHz empfangen werden (Stand 2019).", "section_level": 1}, {"title": "M4-Projekt.", "content": "Als sekundäre Nutzlast flog die 4M-Payload (Manfred Memorial Moon Mission) mit. Dieses Projekt der deutschen OHB war die weltweit erste privat finanzierte Mond-Mission. Die 4M-Mission wurde von LUXSpace durchgeführt. Die Nutzlast wog 14 Kilogramm und enthielt zwei wissenschaftliche Instrumente: 4M sandte sein letzte Nachricht am 11. November 2014.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chang’e 5-T1 (, „Kundschafter-Satellit für Chang’e-5“) war eine experimentelle Mondsonde, die am 23. Oktober 2014 von der CNSA (China National Space Administration) gestartet wurde. Die Sonde umflog den Mond, und kehrte dann wieder zur Erde zurück. Dabei testete man den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre von einer Mondumlaufbahn.", "tgt_summary": "探月工程三期再入返回飞行试验器或称嫦娥五号T1飞行试验器(CE-5/T1)、嫦娥五号再入返回飞行试验器、嫦娥五号探路星、嫦娥五号先导星,绰号“舞娣”、“小飞”,是中国探月工程第三阶段的月球探测器嫦娥五号发射前用于技术工程试验的一颗探路星,主要承担探月工程三期的绕月高速返回地球技术的实践验证等任务。", "id": 1876054} {"src_title": "Fayette (Iowa)", "tgt_title": "費耶特 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Fayette liegt im mittleren Nordosten Iowas am Volga River, der über den Turkey River zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Dieser bildet rund 60 km östlich die Grenze Iowas zu Wisconsin und Illinois. Die geografischen Koordinaten von Fayette sind 42°50′31′′ nördlicher Breite und 91°48′08′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 3,83 km2. An der nordöstlichen Stadtgrenze beginnt mit der Volga River State Recreation Area ein State Park. Nachbarorte von Fayette sind West Union (15 km nördlich), Elgin (25,6 km nordöstlich), Wadena (15,6 km östlich), Arlington (18,9 km südöstlich), Stanley (23,1 km südlich), Oelwein (26,7 km südsüdwestlich), Maynard (14,2 km südwestlich), Sumner (24 km westlich), Randalia (9 km westnordwestlich) und Hawkeye (22,5 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind La Crosse in Wisconsin (156 km nordnordöstlich), Wisconsins Hauptstadt Madison (245 km östlich), Dubuque an der Schnittstelle der Staaten Iowa, Wisconsin und Illinois (125 km ostsüdöstlich), die Quad Cities in Iowa und Illinois (239 km südöstlich), Cedar Rapids (113 km südlich), Waterloo (82,9 km südwestlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (264 km in der gleichen Richtung) und Rochester in Minnesota (174 km nordnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Iowa State Highway 150 führt in Nord-Süd-Richtung als Hauptstraße durch Fayette und trifft im Stadtzentrum an dessen westlichen Endpunkt auf den Iowa State Highway 93. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Die nächstgelegenen Flughäfen sind der Waterloo Regional Airport (82,7 km südwestlich) und der Eastern Iowa Airport von Cedar Rapids (127 km südlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Fayette 1338 Menschen in 434 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 349,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 434 Haushalten lebten statistisch je 2,18 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 88,6 Prozent Weißen, 6,7 Prozent Afroamerikanern, 1,9 Prozent Asiaten, 0,1 Prozent Polynesiern sowie 1,0 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,6 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,8 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 11,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 74,0 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 14,1 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 48,1 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 40.052 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 18.323 USD. 23,1 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Fayette befindet sich die Upper Iowa University, ein 1857 gegründetes privates College mit 900 Studenten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fayette ist eine Kleinstadt (mit dem Status \"City\") im Fayette County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Fayette 1338 Einwohner.", "tgt_summary": "费耶特(英语:Fayette)是一个位于美国爱荷华州费耶特县的城市。", "id": 783430} {"src_title": "Panora", "tgt_title": "帕諾拉 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Panora liegt im südwestlichen Zentrum Iowas unterhalb des \"Lake Panorama\", einem Stausee des über den Raccoon River und den Des Moines River zum Stromgebiet des Mississippi gehörenden \"Middle Raccoon River\". Die geografischen Koordinaten von Panora sind 41°41′30′′ nördlicher Breite und 94°21′47′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 4,66 km2 und liegt in der Cass Township. Nachbarorte von Panora sind Lake Panorama (an der nordwestlichen Stadtgrenze), Yale (10,6 km nördlich), Linden (12,3 km südöstlich) und Guthrie Center (12,1 km westlich). Das Zentrum von Des Moines liegt 73,8 km östlich. Die nächstgelegenen weiteren Großstädte sind die Twin Cities in Minnesota (Minneapolis und Saint Paul) (449 km nordnordöstlich), Waterloo (240 km nordöstlich), Cedar Rapids (247 km ostnordöstlich), Iowa City (244 km östlich), Kansas City in Missouri (350 km südlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (174 km westsüdwestlich), Sioux City (236 km nordwestlich) und South Dakotas größte Stadt Sioux Falls (370 km in der gleichen Richtung).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Iowa State Highway 44 verläuft in West-Ost-Richtung als Hauptstraße durch das Stadtgebiet von Panora und trifft im Zentrum auf den südlichen Endpunkt des Iowa State Highway 4. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Durch Panora verläuft in Nord-Süd-Richtung auf der Trasse einer ehemaligen Eisenbahnstrecke der früheren Chicago and North Western Railway mit dem Raccoon River Valley Trail ein Rail Trail für Wanderer und Radfahrer. Mit dem \"Guthrie County Regional Airport\" befindet sich 6,3 km westsüdwestlich ein kleiner Flugplatz. Der nächste Verkehrsflughafen ist der Des Moines International Airport (80 km ostsüdöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Panora 1124 Menschen in 460 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 241,2 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 460 Haushalten lebten statistisch je 2,31 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,5 Prozent Weißen, 0,2 Prozent (zwei Personen) Afroamerikanern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 0,1 Prozent (eine Person) aus anderen ethnischen Gruppen; 0,9 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,4 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 26,1 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 51,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 22,2 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 55,2 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 50.536 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 24.517 USD. 8,2 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Panora ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Guthrie County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Panora 1124 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 1092 verringerte.", "tgt_summary": "帕诺拉(英语:Panora)是一个位于美国爱荷华州加斯里县的城市。", "id": 1151103} {"src_title": "Asienspiele 2014/Ringen", "tgt_title": "2014年亚洲运动会摔跤比赛", "src_document": [{"title": "Herren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Freistil.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bis 57 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 27. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 61 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 29. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 65 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 28. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 70 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 27. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 74 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 29. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 86 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 29. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 97 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 28. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 125 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 29. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Griechisch-Römisch.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bis 59 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 30. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 66 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 1. Oktober ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 71 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 30. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 75 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 1. Oktober ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 80 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 30. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 85 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 1. Oktober ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 98 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 30. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 130 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 1. Oktober ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Freistil.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bis 48 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 27. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 55 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 28. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 63 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 27. September ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "Bis 75 kg.", "content": "Der Wettbewerb wurde am 28. September ausgetragen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Bei den Asienspielen 2014 in Incheon, Südkorea wurden vom 27. September bis 1. Oktober 2014 20 Wettbewerbe im Ringen ausgetragen, 16 für Männer im Freistil und griechisch-römischen Stil sowie 4 für Frauen im Freistil.", "tgt_summary": "2014年亚洲运动会摔跤比赛于2014年9月24日至10月1日在韩国仁川桃源体育馆进行。此次比赛设20个小项,其中男子自由式8个小项,男子古典式8个小项,女子自由式4个小项。共有来自30个国家和地区的239名运动员参赛。", "id": 2501004} {"src_title": "Clarksville (Iowa)", "tgt_title": "克拉克斯維爾 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Clarksville liegt im mittleren Nordosten Iowas am Shell Rock River, der über den \"West Fork Cedar River\", den Cedar River und den Iowa River zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Dieser bildet rund 150 km östlich die Grenze Iowas zu Wisconsin und Illinois. Die Grenze zu Minnesota verläuft rund 90 km nördlich von Clarksville. Die geografischen Koordinaten von Clarksville sind 42°47′05′′ nördlicher Breite und 92°40′04′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 3,55 km2 und liegt überwiegend in der Butler Township. Ein kleinerer Teil des Stadtgebiets liegt in der westlich benachbarten Jackson Township. Nachbarorte von Clarksville sind Plainfield (17,7 km nordöstlich), Waverly (21,2 km ostsüdöstlich), Shell Rock (14,1 km südöstlich), New Hartford (27,6 km südlich), Allison (14,5 km westsüdwestlich) und Greene (20,4 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Dubuque an der Schnittstelle der Staaten Iowa, Wisconsin und Illinois (192 km ostsüdöstlich), Waterloo (54,2 km südöstlich), Cedar Rapids (141 km südöstlich), die Quad Cities in Iowa und Illinois (268 km in der gleichen Richtung), Iowas Hauptstadt Des Moines (186 km südsüdwestlich), die Twin Cities in Minnesota (Minneapolis und Saint Paul) (282 km nordnordwestlich), Rochester in Minnesota (164 km nördlich), La Crosse in Wisconsin (218 km nordöstlich) und Wisconsins Hauptstadt Madison (320 km östlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Iowa State Highway 188 verläuft in Nord-Süd-Richtung als Hauptstraße durch das Stadtgebiet von Clarksville. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Eine Eisenbahnlinie für den Frachtverkehr der Iowa Interstate Railroad (IAIS) führt in Nordwest-Südost-Richtung durch das Stadtgebiet von Clarksville. Durch Clarksville verläuft entlang des Shell Rock River auf der Trasse einer ehemaligen Eisenbahnstrecke mit dem Rolling Prairie Trail ein Rail Trail für Wanderer und Radfahrer. Mit dem \"Allison Municipal Airport\" befindet sich 14,6 km westlich ein kleiner Flugplatz. Der nächste Verkehrsflughafen ist der 46,6 km südsüdöstlich gelegene Waterloo Regional Airport, von wo aus durch Zubringerflüge mehrerer Fluggesellschaften Anschluss an die Großflughäfen Chicago O’Hare und Minneapolis-Saint Paul besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Clarksville 1439 Menschen in 573 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 405,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 573 Haushalten lebten statistisch je 2,43 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,0 Prozent Weißen, 0,1 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten, 0,1 Prozent Polynesiern sowie 0,1 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,2 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 24,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 55,3 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 20,0 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,1 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 44.167 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 20.970 USD. 9,3 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clarksville ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Butler County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Clarksville 1439 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 1425 verringerte.", "tgt_summary": "克拉克斯维尔(英语:Clarksville)是一个位于美国爱荷华州巴特勒县的城市。", "id": 2676865} {"src_title": "Schlacht von Okehazama", "tgt_title": "桶狹間之戰", "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Der Ausgang der Schlacht von Dengakuhazama besiegelte den Untergang eines der einflussreichsten Sengoku-Daimyō-Häuser, der Imagawa, gleichzeitig den Aufstieg des ersten der späteren drei Reichseiniger Oda Nobunaga, von einem Provinzherrscher zu einer der einflussreichsten und prägendsten Personen der Zeit; und damit auch den Anfang der Einflussnahme der Oda auf die nationale Geschichte Japans. Der einflussreichste Herrscher der Imagawa, Imagawa Yoshimoto, fand den Tod, obwohl er schätzungsweise das Zehnfache der Truppen seiner Gegner um sich versammelt hatte. Außerdem stieg in der Folge der zweite der drei Reichseiniger, Toyotomi Hideyoshi von einem Imagawa-Gefolgsmann zu einem General unter Oda Nobunaga auf und begann ebenfalls Einfluss zu nehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Hergang.", "content": "Imagawa Yoshimoto hatte von seiner Heimat Provinz Suruga aus den Marsch auf die Hauptstadt des Tennō Kyōto begonnen, um zum neuen Shōgun ernannt zu werden. Mit etwa 25.000 Mann (der Chronist der Imagawa schrieb 40.000) fiel er 1560 in die westlich an seine Provinz Mikawa angrenzende Provinz Owari von Oda Nobunaga ein und ließ die Grenzbefestigungen Washizu und Marune schleifen. Oda Nobunaga sammelte jedoch hastig Truppen, obwohl in großer Unterzahl, und stellte sich seinem Gegner. Imagawa Yoshimoto hatte sein Lager beim Dorf Okehazama in der Talenge Dengakuhazama aufgeschlagen. Siegessicher feierten seine Truppen nach den anfänglichen Erfolgen. Auch einige bekannte Kämpfer wie Hattori Hanzō waren in seinen Reihen. Nachts, in einem starken Unwetter, führte Oda Nobunaga jedoch einen Überraschungsangriff mit nur etwa 2000 bis 3000 Mann, es heißt, Bauern ließen ihre Werkzeuge auf den Acker fallen und folgten ihm, da sein Gefolge so kümmerlich aussah, es habe keine Hoffnung auf einen Sieg gegeben. Er hatte einen Teil frontal angreifen lassen, und mit einem anderen die Talenge umgangen und sich von hinten durch einen Wald genähert. Durch den Lärm des Sturms und den Alkohol abgelenkt sowie durch die Zweiseitentaktik überwältigt, starb Yoshimoto mit vielen Vasallen des Hauses Imagawa – Yui Masanobu (), Ichinomiya Munekore (), Matsui Manenobu () und Ii Naomori (). Viele andere Offiziere, wie auch Toyotomi Hideyoshi, schlossen sich in der Folge Oda Nobunaga an. In der Schlacht nahmen alle Drei Reichseiniger, Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi und für die Imagawa Tokugawa Ieyasu teil. Daraufhin begann Oda Nobunaga seine Eroberungskampagnen, während Imagawa Ujizane den Niedergang durch den Tod seines Vaters nicht abwenden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption heute.", "content": "Die Schlacht wurde auch im japanischen Historiendrama \"Furin Kazan\" in Staffel 1 Episode 45 mit vielen bekannten Schauspielern nachgestellt. Das ehemalige Schlachtfeld ist heute ein Park mit Denkmälern. Der Ort wird als historischer Platz nationalen Ranges im Geschichtslehrplan vermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Okehazama (jap. \"Okehazama no tatakai\") bzw. Schlacht von Dengakuhazama (, \"Dengakuhazama no tatakai\") war eine Entscheidungsschlacht in der japanischen Sengoku-Zeit und fand am 12. Juni 1560 (traditionell: Eiroku 3/5/19) beim heutigen Toyoake statt. Hier trafen erstmals die Drei Reichseiniger aufeinander.", "tgt_summary": "桶狭间之战()是一场发生于1560年(日本永禄三年)战国时代日本的战役。", "id": 1977961} {"src_title": "SelTrac", "tgt_title": "SelTrac", "src_document": [{"title": "Versuchsbetrieb am Gleisdreieck.", "content": "Im Zuge der Schließung der Sektorengrenze zwischen West- und Ost-Berlin am 13. August 1961 wurde der Betrieb auf dem Abschnitt zwischen den U-Bahnhöfen Gleisdreieck und Potsdamer Platz der heutigen U-Bahn-Linie 2 eingestellt. Ab dem 1. Januar 1972 fuhr auch auf der Hochbahn zwischen Gleisdreieck und Wittenbergplatz kein U-Bhn-Zug im Fahrgastbetrieb mehr. Mit Geldern des Bundesministeriums für Forschung und Technologie begann die Firma SEL im ersten Halbjahr 1977 auf dem 833 m langen stillgelegten Abschnitt zwischen den Hochbahnhöfen Bülowstraße und Gleisdreieck (unten) einen Feldversuch. Die Teststrecke endete vor dem Bahnhof Bülowstraße, da jener damals als Gewerbefläche vermietet war. Im zweiten Halbjahr wurde sie an die Sektorengrenze bis kurz vor der Abstellanlage des U-Bahnhofs Potsdamer Platz erweitert. Damit stand eine rund 1650 m lange, überwiegend zweigleisige Strecke für den Versuchsbetrieb zur Verfügung. Hierfür wurden die Doppeltriebwagen 856/857 und 848/849 der Baureihe A3L entsprechend umgerüstet. Da am Gleisdreieck ein Betriebsgleis zur U-Bahn-Linie 1 bestand, konnten die Fahrzeuge auf dem Schienenweg zugeführt werden. Im Mai 1977 fanden die ersten Probefahrten statt. Der Versuchsbetrieb des Jahres 1977 konzentrierte sich im Wesentlichem auf die betriebliche Demonstration der verschiedenen Funktionen der Betriebsablaufsteuerung: automatische Fahrt, Weichenfahrt, Stellwerkssteuerung, Störungen im Mehrrechnersystem, Zugverbandsfahrten, Sicherheitsreaktionen und betriebliche Sonderfälle wie Schutzfahrt, Kuppelfahrt und temporäre Langsamfahrstellen. In jenem Jahr legten die beiden Versuchsfahrzeuge rund 12.000 km zurück. 1978 diente der Betrieb der Dauererprobung der verschiedenen Komponenten der Automation. Dabei legten die beiden Fahrzeuge zusammen mehr als 42.000 km zurück, was einer täglichen Fahrleistung von ca. 120 km pro Fahrzeug entsprach. Im Frühjahr 1978 wurde das Umschalten zwischen Bordsteuergeräten im Zugverband erfolgreich erprobt. Bis zum Herbst 1981 wurde die Zuverlässigkeitserprobung auf dieser Teststrecke fortgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb auf der U4 in Berlin.", "content": "Als zweite Stufe der Systemerprobung wurde am 4. Mai 1981 der Referenzbetrieb auf der U-Bahn-Linie 4 aufgenommen. Diese wurde ausgewählt, da sie unabhängig von den übrigen Linien verkehrt und als geschlossenes System betrieben werden kann. Zweck der Referenzstrecke war, die SELTRAC-Systematik unter Alltagsbedingungen zu testen, weitere Erfahrungen zu sammeln und möglichen Kunden das System vorzuführen. Die Strecke wurde oberbautechnisch komplett überarbeitet; im Gleis wurde der Linienleiter verlegt, die Signalanlagen wurden erweitert und zur Beobachtung des Fahrgastwechsels in den U-Bahnhöfen Fernsehkameras installiert. Im Regionalstellwerk Nollendorfplatz wurde eine Steuerzentrale für die Linie 4 eingerichtet. Zwischen 1978 und 1980 wurden in der Hauptwerkstatt Grunewald 16 Doppeltriebwagen der damals modernsten Kleinprofil-Baureihe A3L für den automatischen Zugbetrieb ausgerüstet. Neben den erforderlichen Sende- und Empfangsanlagen erhielten die Fahrzeuge eine Computeranlage zur Steuerung des Zugs und den Dialog mit der Steuerzentrale sowie eine Lautsprecheranlage. Vier Doppeltriebwagen wurden zudem mit weiteren Fahrgastinformationsmitteln (Faltblattanzeiger an den Stirnfronten, Kleinpalettenanzeiger und Gegensprechanlage im Fahrgastraum) ausgerüstet. Die freizügige Verwendbarkeit all dieser Wagen im Kleinprofilnetz blieb erhalten. Bei den 16 Fahrzeugen handelte es sich um die folgenden Doppeltriebwagen: 682/683, 684/685, 688/689, 690/691, 692/693, 696/697, 700/701, 702/703, 706/707, 708/709, 712/713, 716/717, 718/719, 732/733, 748/749 und 758/559. Der Probebetrieb auf der Linie 4 zwischen 1981 und 1985 diente der Vorbereitung zur Abnahme durch die technische Aufsichtsbehörde, die für eine Anwendung im Regelbetrieb unerlässlich war. Die automatisch gesteuerten Züge fuhren ohne Fahrgäste zwischen den normalen Regelzügen, während der den nächtlichen Betriebspausen konnte vollautomatisch gefahren werden. Bis September 1985 waren die Lichtsignale weiterhin gültig und die magnetischen Fahrsperren blieben aktiv. Um bei Gefahr eingreifen zu können, verblieb das Fahrpersonal in den Zügen, auch die Zugabfertiger auf den Bahnsteigen standen zur Beobachtung auf ihren Posten. Für die Zulassung des Systems im öffentlichen Verkehr wurde ein intensiver Funktions- und Sicherheitsbetrieb unter Beobachtung aller Komponenten für den Zeitraum vom 10. bis 27. September 1985, täglich von 8 bis 13 Uhr, angesetzt. 14 Zwei-Wagen-Züge (je ein Doppeltriebwagen) kamen auf der knapp 3 km langen Strecke zum Einsatz, sodass sich im 90- bis 50-Sekunden-Takt ein dichter Zugverkehr aufbaute. Sie waren durchweg personell besetzt, jedoch hatten die Fahrer rein beobachtende Aufgaben. Nach Abschluss des Dauerbetriebs wurde die Zulassung des SELTRAC-Systems im Fahrgastverkehr erteilt. An der zentralen Abfertigung wurde jedoch festgehalten, da für einen vollautomatischen Betrieb eine Veränderung der Türüberwachung erforderlich gewesen wäre. Einer der Kritikpunkte war die fehlende Erkennung von Hindernissen im Gleisbett. Bei anderen weltweiten Anwendungen ersetzten später entweder Bahnsteigtüren diesen Mangel, Kontaktmatten ermittelten Personen oder Gegenstände ab einem bestimmten Gewicht oder aber die dortigen Aufsichtsbehörden verlangten keine besondere Prüfung der Gleise. Zum Jahresende 1985 zog sich SEL aus der Berliner Anlage zurück. Die Systemtechnik wurde zur weiteren Verwendung den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) übergeben, die das System weiter betrieben. SEL blieb zur Behebung von Problemen zur Verfügung. Mitte der 1990er Jahre kam es zunehmend zu Störungen an den Bordrechnern, die altersbedingt hätten getauscht werden müssen. Da nach Umbauten ab 1988 die SELTRAC-Züge nicht mehr mit konventionellen Zügen kompatibel waren, war deren Einsatzmöglichkeit fortan beschränkt. Ende 1993 endete der vollautomatische Betrieb auf der mittlerweile als U4 bezeichneten Linie, 1995 beschloss der BVG-Vorstand das endgültige Aus für das SELTRAC-System. Ab 1988 folgte ein BVG-eigener Versuch bezüglich der künftigen Zugfahrerselbstabfertigung (ZSA). Für deren Erprobung boten sich die SELTRAC-Züge an, da sie bereits über elektrische Türmechanik, Überwachung der Türnotöffnung, Meldetechnik über die Türöffnung, technische Anfahrsperre bei geöffneten Türen, seitenabhängige Türöffnung und Lautsprecher verfügten. Im Frühjahr 1992 begannen auf der U4 die ZSA-Versuche, aus denen sich die spätere Fahrerselbstabfertigung, wie sie heute bei der Berliner U-Bahn Verwendung findet, entwickelte. Die Doppeltriebwagen 684/685 und 732/733 wurden in den Jahren 2000/2001 zu Hilfsgerätezügen für das Kleinprofilnetz umgebaut, alle anderen bis Juni 2010 ausgemustert.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Entwicklung.", "content": "Das SELTRAC-System wurde weiterentwickelt und kommt heute bei zahlreichen Bahnen zum Einsatz. Beispiele sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "SelTrac (auch SELTrac oder SELTRAC) ist eine Betriebsablaufsteuerung für den spurgebundenen Nahverkehr, die den vollautomatischen Betrieb von Zügen ermöglicht. Das System wurde von der Standard Elektrik Lorenz (SEL) entwickelt und in West-Berlin auf Kleinprofil-Strecken der U-Bahn erprobt und eingesetzt. Durch das System kann der Abstand zwischen zwei Zügen auf den Bremsweg reduziert und dadurch die Zugfrequenz deutlich erhöht werden. Die Bezeichnung steht für Standard Elektrik Lorenz Trac.", "tgt_summary": "SelTrac(洛伦兹标准电子列车控制系统)是一套由Alcatel公司开发,以数码技术形式控制铁路车辆的讯号系统。由于原有生产商被Nokia收购,SelTrac已于2015年起改由泰雷兹集团销售(而为港铁市区线提供的香港专用CBTC,则由港铁、泰雷兹及阿尔斯通合作研发)。", "id": 2038796} {"src_title": "XL-Airways-Germany-Flug 888T", "tgt_title": "德國特大航空888T號班機空難", "src_document": [{"title": "Flugzeug.", "content": "Der Airbus A320-232 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen \"D-AXLA\" wurde seit Mai 2006 von der XL Airways Germany geleast. Am 1. Dezember 2008 sollte die A320 an Air New Zealand zurückgegeben werden. Einen Tag vor dem Absturz wurde das Flugzeug in die Farben der Air New Zealand umlackiert.", "section_level": 1}, {"title": "Crew.", "content": "Der 51 Jahre alte Kapitän hatte 12.709 Flugstunden Erfahrung, der 58 Jahre alte Copilot 11.660.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Der Airbus startete um 14:44 Uhr zum Testflug \"Flug 888T\" (\"Triple Eight Tango\"), bei dem alle Flugsysteme getestet werden sollten. An Bord befanden sich zwei Piloten der XL Airways Germany, ein Prüfer und mehrere Mitarbeiter der Air New Zealand. Als die Piloten auf der Höhe von Bordeaux eine 360°-Wende durchführen wollten, gab der Fluglotse keine Erlaubnis dafür. Stattdessen machten die Piloten eine 180°-Wende und flogen zurück in Richtung Perpignan. Während des Landeanflugs auf den Flughafen Perpignan wollten die Piloten in etwa 3000 Fuß Höhe einen Low-Speed Stall (Strömungsabriss) durchführen. Dafür fuhren die Piloten die Landeklappen und das Fahrwerk aus. Dadurch sank die Geschwindigkeit auf 99 Knoten (180 km/h), und der Stall-Alarm wurde ausgelöst. Die Piloten gaben vollen Schub auf die Triebwerke und versuchten, die Nase nach unten zu drücken, doch das Flugzeug reagierte nicht. Der Airbus stieg dann auf eine Höhe von 3800 Fuß, und die Geschwindigkeit sank unter 40 Knoten. Die Maschine kippte über die rechte Tragfläche ab und stürzte um 15:46 Uhr mit einem Winkel von 14° bei einer Geschwindigkeit von 263 Knoten (490 km/h) in das Mittelmeer, fünf Seemeilen von Canet-en-Roussillon entfernt. Alle sieben Insassen starben.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallursache.", "content": "Die Ursache für den Absturz wurde auf eine Fehlfunktion der Anstellwinkelsensoren zurückgeführt. Vor dem Start war der Airbus mit Wasser abgespritzt worden, wobei etwas Wasser in die Anstellwinkelsensoren eindrang. Während des Fluges gefror das Wasser, und die Sensoren zeigten falsche Daten an. Bei dem Low-Speed Stall stellte der Flugcomputer wegen der widersprüchlichen Daten auf Handbetrieb um, und auf der Anzeige erschien die Warnung \"Use Man Pitch Trim\", also dass nur noch mit dem Trimrad gesteuert werden kann. Die Piloten hatten aber wohl die Warnung übersehen und versuchten, mit dem Sidestick die Nase nach unten zu drücken. Mitursächlich war, dass die Piloten den Low-Speed Stall in einer Höhe von 3.000 Fuß statt der vorgeschriebenen 10.000 Fuß durchführten.", "section_level": 1}, {"title": "In den Medien.", "content": "Der Absturz wurde in der Serie Mayday – Alarm im Cockpit in der Folge \"Tödlicher Test\", Staffel 13 – Folge 8, thematisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der XL-Airways-Germany-Flug 888T war ein Flug, bei dem die Funktionen des Airbus A320-232 \"D-AXLA\" getestet werden sollten. Bei diesem Testflug am 27. November 2008 stürzte die Maschine ins Mittelmeer, nahe Canet-en-Roussillon. Das Flugzeug startete am Flughafen Perpignan, überflog Gaillac und kehrte in Richtung Perpignan zurück, dann stürzte die Maschine ins Wasser. Der Test fand statt, da das Flugzeug geleast war und an den ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden sollte. Sieben Menschen waren an Bord, zwei deutsche Piloten sowie ein Prüfer und vier Mitarbeiter der Air New Zealand.", "tgt_summary": "德国特大航空888T号班机是在2008年11月27日坠毁在地中海的飞机。这架是由新西兰航空出租给德国特大航空的A320空中客车,在完成这次在法国西部的飞行后将归还予新西兰航空。", "id": 500805} {"src_title": "Grammy Awards 2015", "tgt_title": "第57届格莱美奖", "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "In diesem Jahr gibt es 83 Kategorien in 30 Feldern, neu hinzugekommen ist eine Auszeichnung für die beste Darbietung im Bereich \"American Roots\" zusätzlich zur Liedkategorie. Umgestaltet wurde der Bereich \"Gospel\". Darbietung und Song wurden zusammengefasst, dafür nach Gospel und christlicher Popmusik getrennt. Für die dadurch entfallende Kategorie wurde eine Albumkategorie für ursprüngliche Gospelmusik (Roots-Gospel) eingeführt. Daneben gab es noch kleinere Änderungen in den Kategoriendefinitionen, so wurde beim Arrangement zur Instrumentalmusik noch der A-cappella-Gesang hinzugenommen. Generell wurde bei allen Liedkategorien, bei denen die Autoren ausgezeichnet werden, auch solche Lieder zugelassen, bei denen Samples oder Interpolationen eingesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptkategorien.", "content": "Single des Jahres (Record of the Year): Album des Jahres (Album of the Year): Song des Jahres (Song of the Year): Bester neuer Künstler (Best New Artist):", "section_level": 1}, {"title": "Pop.", "content": "Beste Pop-Solodarbietung (Best Pop Solo Performance): Beste Popdarbietung eines Duos / einer Gruppe (Best Pop Duo or Group Performance): Bestes Gesangsalbum – Traditioneller Pop (Best Traditional Pop Vocal Album): Bestes Gesangsalbum – Pop (Best Pop Vocal Album):", "section_level": 1}, {"title": "Dance / Electronica.", "content": "Beste Dance-Aufnahme (Best Dance Recording): Bestes Dance-/Electronica-Album (Best Dance/Electronica Album):", "section_level": 1}, {"title": "Zeitgenössische Instrumentalmusik.", "content": "Bestes zeitgenössisches Instrumentalalbum (Best Contemporary Instrumental Album):", "section_level": 1}, {"title": "Rock.", "content": "Beste Rock-Darbietung (Best Rock Performance): Beste Metal-Darbietung (Best Metal Performance): Bester Rocksong (Best Rock Song): Bestes Rock-Album (Best Rock Album):", "section_level": 1}, {"title": "Alternative.", "content": "Bestes Alternative-Album (Best Alternative Music Album):", "section_level": 1}, {"title": "Rhythm & Blues.", "content": "Beste R&B-Darbietung (Best R&B Performance): Beste Darbietung – Traditioneller R&B (Best Traditional R&B Performance): Bester R&B-Song (Best R&B Song): Bestes Urban-Contemporary-Album (Best Urban Contemporary Album): Bestes R&B-Album (Best R&B Album):", "section_level": 1}, {"title": "Rap.", "content": "Beste Rap-Darbietung (Best Rap Performance): Beste Zusammenarbeit – Rap/Gesang (Best Rap/Sung Collaboration): Bester Rap-Song (Best Rap Song): Bestes Rap-Album (Best Rap Album):", "section_level": 1}, {"title": "Country.", "content": "Beste Country-Solodarbietung (Best Country Solo Performance): Beste Countrydarbietung eines Duos oder einer Gruppe (Best Country Duo or Group Performance): Bester Countrysong (Best Country Song): Bestes Countryalbum (Best Country Album):", "section_level": 1}, {"title": "New Age.", "content": "Bestes New-Age-Album (Best New Age Album):", "section_level": 1}, {"title": "Jazz.", "content": "Beste Solo-Jazzimprovisation (Best Improvised Jazz Solo): Bestes Jazz-Gesangsalbum (Best Jazz Vocal Album): Bestes Jazz-Instrumentalalbum (Best Jazz Instrumental Album): Bestes Album eines Jazz-Großensembles (Best Large Jazz Ensemble Album): Bestes Latin-Jazz-Album (Best Latin Jazz Album):", "section_level": 1}, {"title": "Gospel / Christliche Popmusik.", "content": "Beste Darbietung / bester Song Gospel (Best Gospel Performance / Song): Bester Darbietung / bester Song der christlichen Popmusik (Best Contemporary Christian Music Performance / Song): Bestes Gospel-Album (Best Gospel Album): Bestes Album der christlichen Popmusik (Best Contemporary Christian Music Album): Bestes Roots-Gospel-Album (Best Roots Gospel Album):", "section_level": 1}, {"title": "Latin.", "content": "Bestes Latin-Pop-Album (Best Latin Pop Album): Bestes Latin-Rock-, Urban- oder Alternative-Album (Best Latin Rock, Urban or Alternative Album): Bestes Album mit regionaler mexikanischer Musik einschließlich Tejano (Best Regional Mexican Music Album - Including Tejano): Bestes Tropical-Latinalbum (Best Tropical Latin Album):", "section_level": 1}, {"title": "Amerikanische Wurzeln (American Roots).", "content": "Beste American-Roots-Darbietung (Best American Roots Performance): Bestes American-Roots-Lied (Best American Roots Song): Bestes Americana-Album (Best Americana Album): Bestes Bluegrass-Album (Best Bluegrass Album): Bestes Blues-Album (Best Blues Album): Bestes Folkalbum (Best Folk Album): Bestes Album mit Musik mit regionalen Wurzeln (Best Regional Roots Music Album):", "section_level": 1}, {"title": "Reggae.", "content": "Bestes Reggae-Album (Best Reggae Album):", "section_level": 1}, {"title": "Weltmusik.", "content": "Bestes Weltmusikalbum (Best World Music Album):", "section_level": 1}, {"title": "Für Kinder.", "content": "Bestes Kinderalbum (Best Children's Album):", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Bestes gesprochenes Album (eingeschlossen Lyrik, Hörbücher und Storytelling) (Best Spoken Word Album - includes poetry, audio books & storytelling):", "section_level": 1}, {"title": "Comedy.", "content": "Bestes Comedyalbum (Best Comedy Album):", "section_level": 1}, {"title": "Musical-Theater.", "content": "Bestes Musical-Theater-Album (Best Musical Theater Album):", "section_level": 1}, {"title": "Musik für visuelle Medien (Film, Fernsehen, Videospiele usw.).", "content": "Bester zusammengestellter Soundtrack für visuelle Medien (Best Compilation Soundtrack for Visual Media): Bester komponierter Soundtrack für visuelle Medien (Best Score Soundtrack for Visual Media): Bester Song geschrieben für visuelle Medien \"(Best Song Written for Visual Media)\":", "section_level": 1}, {"title": "Komposition/Arrangement.", "content": "Beste Instrumentalkomposition (Best Instrumental Composition): Bestes Instrumental- oder A-cappella-Arrangement (Best Arrangement, Instrumental or A Cappella): Bestes Arrangement von Instrumenten und Gesang (Best Arrangement, Instruments and Vocals):", "section_level": 1}, {"title": "Sonderausgaben.", "content": "Bestes Aufnahme-Paket (Best Recording Package): Beste Paket als Box oder limitierte Sonderausgabe (Best Boxed or Special Limited Edition Package):", "section_level": 1}, {"title": "Begleittexte.", "content": "Bester Album-Begleittext (Best Album Notes):", "section_level": 1}, {"title": "Historisches.", "content": "Bestes historisches Album (Best Historical Album):", "section_level": 1}, {"title": "Produktion, ohne Klassik.", "content": "Beste Abmischung eines Albums (Best Engineered Album): Produzent des Jahres (Producer of the Year): Beste Remix-Aufnahme (Best Remixed Recording):", "section_level": 1}, {"title": "Produktion, Raumklang.", "content": "Bestes Raumklang-Album (Best Surround Sound Album):", "section_level": 1}, {"title": "Produktion, Klassik.", "content": "Beste Abmischung eines Albums (Best Engineered Album): Klassikproduzent des Jahres (Producer of the Year, Classical):", "section_level": 1}, {"title": "Klassische Musik.", "content": "Beste Orchesterdarbietung (Best Orchestral Performance): Beste Opernaufnahme (Best Opera Recording): Beste Chordarbietung (Best Choral Performance): Beste Kammermusik-/Kleinensembledarbietung (Best Chamber Music/Small Ensemble Performance): Bestes klassisches Instrumentalsolo (Best Classical Instrumental Solo): Bestes klassisches Gesangssolo (Best Classical Vocal Solo): Bestes klassisches Sammelprogramm (Best Classical Compendium): Beste zeitgenössische klassische Komposition (Best Contemporary Classical Composition):", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo / -film.", "content": "Bestes Musikvideo (Best Music Video): Bester Musikfilm (Best Music Film):", "section_level": 1}], "src_summary": "Am 8. Februar 2015 wurde zum 57. Mal der wichtigste US-amerikanische Musikpreis, der Grammy, vergeben. Traditionell fand die Verleihung der Grammy Awards 2015 im Staples Center von Los Angeles statt. Mit der Auszeichnung wurden Musiker, Liedautoren und weitere erfolgreiche Akteure im Musikgeschäft ausgezeichnet. Grundlage waren Veröffentlichungen zwischen dem 1. Oktober 2013 und dem 30. September 2014. Die Nominierungen wurden am 5. Dezember 2014 bekanntgegeben.", "tgt_summary": "第57届格莱美奖颁奖典礼于2015年2月8日晚在美国加利福尼亚州洛杉矶斯台普斯中心举办。颁奖典礼由CBS现场直播,由LL Cool J连续第四次主持。本届格莱美奖中的作品须在2013年10月1日至2014年9月30日之间发行才可获得报名资格。最终提名于2014年12月5日CBS的节目和格莱美奖的官方Twitter中公布,山姆·史密斯、碧昂丝和法瑞尔·威廉姆斯三位歌手分别获得六项提名,是本届格莱美奖提名最多的艺人。而山姆·史密斯获得包括“年度制作”、“年度歌曲”和“最佳新人”三个一般类奖项在内的四项大奖,成为当晚的最大赢家,碧昂丝、法瑞尔·威廉姆斯、贝克和罗珊·凯许四人各获得三项大奖位列其后。本届格莱美奖颁发出83个奖项,比前一年增加一项。", "id": 635886} {"src_title": "Burg Takamatsu", "tgt_title": "高松城 (讚岐國)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1587 erhielt Ikoma Chikamasa den Ostteil der damalige Provinz Sanuki, worauf im flachen Wasser vor der Küste des heutigen Takamatsu eine Burg errichtete, die 1590 fertiggestellt wurde. 1640 wurde der vierte Fürst, Ikoma Takatoshi, wegen Problemen im eigenen Hause nach Yashima in der Provinz Dewa strafversetzt. 1642 wurde dann Matsudaira Yorishige, ältester Sohn des Tokugawa Yorifusa und Chef des Mito-han sowie Bruder von Mitsukuni, mit der Burg belehnt. Er wurde mit einem Einkommen von 120.000 Koku ausgestattet, was ihm erlaubte, die übernommene Burg zu reparieren und weiter auszubauen – eine Arbeit, die sich bis zur Vollendung des Ushitora-Eckturmes (1677) hinzog. 1884 wurden der Burgturm und weitere Gebäude abgetragen. Erhalten blieb aber der Ushitora-Eckturm im Nordosten und der Tsukimi-Turm, beide sind als Wichtiges Kulturgut Japans registriert. Die Burganlage ist heute Teil des Tamamo-Parks (, \"Tamamo-kōen\").", "section_level": 1}, {"title": "Die Anlage.", "content": "In der Mitte der am Meer gelegenen Burg befand sich der zentrale Burgbereich (本丸, Hommaru; A) mit dem Burgturm (天守, Tenshu; 1 = rot markiert). Nur von Norden her war dieser Bereich durch eine Brücke vom zweiten Burgbereich (Ni-no-maru; B) erreichbar. Im Westen befand sich durch einen Graben getrennt der dritte Burgbereich (三の丸, San-no-maru; C). Dem war im Osten über das Verbindungsstück Shin-Kuruwa (新曲輪; D) der Außenbereich Yonekura-Kuruwa (米蔵曲輪; H) vorgelagert. Diesem schloss sich unmittelbar im Süden da Higashi-no-maru (東の丸; G) an, dass vom Festland über das „Erste Tor“ (一の門, Ichi-no-mon; 5) zugänglich war. – Vom zweiten Burgbereich gelangte man nach Westen über den Kräutergarten (薬園, Yakuen; E) zum sich im Süden anschließenden „Pferde-Auslauf unter Kirschen“ (桜の馬場, Sakura-no-baba; F), der den inneren Burgbereich nach Süden zum Festland hin schützte. Von den zahlreichen Wachtürmen (櫓, Yagura) an den Mauerecken sind nur zwei erhalten: der „Mondbetrachtungs-Wachturm“ (月見櫓, Tsukimi-yagura; 2) und der „Nordost-Wachturm“ (艮櫓, Ushitora-yagura; 3), dieser allerdings nicht am ursprünglichen Standort. Der „Trommel-Wachturm“ (太鼓櫓, Taiko-yagura; 4) existiert nicht mehr. – Neben dem „Ersten Tor“ sind noch das „Kirschen-Tor“ (桜門, Sakura-mon: 6) und das „Schwarzeisen-Tor“ (黒鉄門, Kurogane-mon; 7) zu erwähnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Takamatsu (, \"Takamatsu-jō\") bzw. Burg Tamamo (, \"Tamamo-jō\") befindet sich in Tamamo-chō, Takamatsu, Präfektur Kagawa. Sie war die erste größere japanische Burg, die nicht auf Land, sondern als „Meeresburg“ (, \"umijiro\") bzw. „Wasserburg“ (, \"mizujiro\") errichtet wurde. Sie zählt neben der Burg Imabari und der Burg Nakatsu zu den „Drei großen Wasserburgen Japans“ (, \"Nihon sandai umijiro\").", "tgt_summary": "高松城()是日本的一座城堡。位于四国岛香川县高松市玉藻町,别名玉藻城。高松城在形式上属于轮郭式平城。城内天守于1884年(明治17年)拆除,目前有重建天守的计划。高松城为国家指定史迹,也是日本100名城之一,与爱媛县的今治城和大分县的中津城,并列日本三大水城。", "id": 523883} {"src_title": "Erdpython", "tgt_title": "橡皮蟒", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Erdpython erreicht eine Länge von 80 cm bis einen Meter. Der kleine Kopf, der Körper und der stumpfe, sehr kurze Schwanz sind nicht voneinander abgesetzt und haben etwa den gleichen Durchmesser. Die Augen sind klein und besitzen vertikale Pupillen. Ihre Färbung ist braun, genau wie die Schuppen rund um die Augen. Das Maul ist klein, unauffällig und nicht zum Verzehr größerer Beute geeignet. Der Gaumen ist unbezahnt. Sinnesorgane zur Wahrnehmung infraroter Strahlung fehlen. Rücken und Körperseiten sind schwarzbraun, braun oder rotbraun und mit helleren unregelmäßigen, rötlichen oder gelblichen Flecken gemustert. Kopf und Schwanz sind dunkler. Die Bauchseite ist braun oder grau und heller als Rücken und Flanken. Sie kann bräunlich gefleckt sein. Die Schuppen glänzen und sind glatt. Von allen anderen Boas unterscheidet sich der Erdpython durch seine ovipare (eierlegende) Fortpflanzungsmethode (daher der Bezug zu den Pythons im deutschen Trivialnamen), während alle anderen Boas ovovivipar sind, also lebende Junge zur Welt bringen. Zu den weiteren Unterschieden zu anderen Boas gehören das unbezahnte Gaumenbein, der bezahnte Zwischenkieferknochen (Praemaxillare), Supraorbitalknochen ohne dorsalen Auswuchs und vergrößerte Kopfschuppen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Erdpython wurde 1848 durch den deutschen Herpetologen und Ornithologen Hermann Schlegel beschrieben und zunächst den Sandboas (\"Eryx\") zugeordnet. 1858 stellte der britische Zoologe John Edward Gray die Gattung \"Calabaria\" für die Art auf, die seitdem monotypisch geblieben ist. Später wurde die Art teilweise den Pythons zugeordnet oder mit der Gattung \"Charina\" synonymisiert. Molekulargenetische Analysen zeigen jedoch das die Art den Boaartigen zuzuordnen ist, aber sich von allen anderen Boaartigen deutlich unterscheidet. Die Reptile Database ordnet sie der Unterfamilie Calabariinae innerhalb der Familie der Boas (Boidae) zu. Die von Alexander Pyron und Mitarbeitern vorgeschlagene Familie Calabariidae für den Erdpython konnte sich bisher nicht durchsetzen, da die Boas dadurch paraphyletisch würden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Erdpython (\"Calabaria reinhardtii\") ist eine afrikanische Schlangenart aus der Familie der Boas (Boidae), die in west- und zentralafrikanischen Regenwaldgebieten von Guinea bis zum Norden der Republik Kongo und der westlichen Zentralafrikanischen Republik vorkommt. Sie ist die einzige Art der Gattung \"Calabaria\", die nach der Hafenstadt Calabar im südöstlichen Nigeria benannt wurde; das Art-Epitheton ehrt den dänischen Zoologen Johannes Theodor Reinhardt.", "tgt_summary": "橡皮蟒(学名:\"Charina reinhardtii\")是蛇亚目蚺科沙蟒亚科橡皮蚺属下的一种蛇类,身体细小而擅长潜掘地穴,主要分布于非洲中部及西部。橡皮蟒曾被视为蟒科的成员,因此其名称尚保留「蟒」字;其英语俗称亦为「Calabar Python」,有蟒蛇种属的分类痕迹。后来,学者古鲁格(Kluge, 1993)根据种系发生学的原则,将橡皮蟒分配为橡皮蚺属的成员。目前未有任何亚种被确认。", "id": 496464} {"src_title": "Typ 94 Te-Ke", "tgt_title": "九四式輕裝甲車", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg erkannte das japanische Heer die Notwendigkeit, zur Unterstützung seiner Infanterie gepanzerte Fahrzeuge einzusetzen. Großen Einfluss auf die japanische Entscheidung, für welches Panzerfahrzeug sich zu entscheiden war, war die Tankette-Phase in Europa Anfang der 1930er Jahre. Als Muster galt die britische Carden-Loyd Tankette. Das Kaiserlich Japanische Heer bestellte sechs der Tanketten, die 1930 in Japan eintrafen. Die japanischen Offiziere waren weder von der Größe der Carden-Loyd- noch von der der französischen \"Renault UE Chenillette\"-Tankette überzeugt, wobei letztere mit ihrem Anhänger sich als Infanterie-Transportfahrzeug positionierte. Die japanische Firma Hino Jidōsha wurde mit dem Bau des neuen Panzers beauftragt, der \"Tokushu Ken’insha\" (Spezialtraktor), kurz \"TK\", genannt wurde. Hino ließ sich von den beiden oben genannten Tanketten inspirieren und orientierte sich des Weiteren am Vickers Light Tank. Die Te-Ke war größer als der Carden-Loyd, ähnelte vom Aufbau eher dem Vickers Light Tank und konnte, wie der französische UE, mit einem Anhänger ausgestattet werden. 1934 in den Dienst übernommen erhielt der neue Panzer die Bezeichnung \"Typ 94\". Die Aufgabe der Typ 94 war Aufklärung, Feuerunterstützung für die Infanterie zu geben sowie Nachschub auf das Schlachtfeld zu liefern. Den Heeresdivisionen wurden daraufhin Tanketten-Kompanien zugeteilt, die aus jeweils vier Zügen zu je vier Tanketten bestanden. Die Typ 94 wurde zum meistproduzierten japanischen Panzerfahrzeug der 1930er Jahre und war während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges weit verbreitet. Hintergrund der großen Produktionszahl war der Krieg mit der Sowjetunion und der damit verbundenen Aufrüstung von 30 Heeresdivisionen, von denen 24 in der Mandschurei stationiert waren. Selbst als es qualitativ bessere Panzer wie den Typ 95 Ha-Go gab, lief die Produktion der Typ 94 weiter. Der Grund dafür lag in dem günstigeren Preis der Typ 94. Diese kostete nur 50.000 ¥ im Gegensatz zu dem Preis von 98.000 ¥ eines Typ 95. Während der letzten Produktionsphase wurde auf den Anhänger verzichtet. Insgesamt wurden 823 Typ 94 Tanketten produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Einsätze.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "China.", "content": "Die Typ 94 wurde 1934 der Truppe übergeben und anfangs in selbstândige sogenannte \"Fliegende Kompanien\" aufgeteilt, die Aufklärungs- und Infanterieunterstützungsaufgaben erfüllten. Auf dem chinesischen Kriegsschauplatz bestanden diese Kompanien aus 118 Mann, aufgeteilt in vier Züge mit jeweils vier Tanketten. Später wurde jeweils eine Typ-94-Kompanie einer Infanteriedivision zugeteilt, wobei die Anzahl der Fahrzeuge auf sechs Tanketten verringert wurde. Der Typ 94 war bei der Truppe beliebt, da er alle in ihn gesteckten Erwartungen erfüllte. Im September 1937 wurden das 1. Panzer-Bataillon (Oberst Baba) und das 2. Panzer-Bataillon (Oberst Imada) mit insgesamt 78 Typ 89 I-Gō und 41 Typ 94 der 1. Armee in Hebei zugeteilt. Die 1. Armee griff am 14. September die Nationalchinesen südlich von Peking an und stieß durch deren Front in südwestliche Richtung vor.", "section_level": 2}, {"title": "Japanisch-Sowjetischer Grenzkonflikt.", "content": "Ihre Feuertaufe erhielt der Typ 94 im Jahre 1939 während des Japanisch-Sowjetischen Grenzkonflikts bei Nomonhan. Der Großteil der Tanketten verblieb an der japanisch-sowjetischen Grenze.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Einheiten der Spezial-Landungskräfte der Marine verwendeten zahlreiche Typ 94 während des Pazifikkrieges. Des Weiteren war die Tankette in Burma, Niederländisch-Indien, Philippinen und auf dem südlichen Pazifik-Kriegsschauplatz wie z. B. auf Guadalcanal im Einsatz. Die amerikanischen Einheiten und Marines hatten bei der Bekämpfung der Typ 94 keine Schwierigkeiten, da diese mit.50 BMG Kaliber, Handgranaten und Bazookas erfolgreich bekämpft werden konnten, ganz zu schweigen von leichten Panzern wie dem M2 Light Tank oder M3 Stuart. Während der Schlacht um Kwajalein wurden viele der Tanketten des 2. Bataillons der 1. Mobilen Landungsbrigade erbeutet.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Die Typ 94 Tankette basierte auf minimalistischem Design. Das Fahrgestell der Tankette war leicht (Gesamtgewicht 3,4 Tonnen) und hatte im hinteren Teil einen kleinen Turm, der mit einem Typ 11 Maschinengewehr im Kaliber 6,5 mm ausgestattet war, für das 1980 Schuss mitgeführt werden konnten. Der Turm musste vom Kommandanten, der zugleich Schütze der Hauptbewaffnung war, manuell gedreht werden. Später wurde das Maschinengewehr durch ein Typ-92-Kaliber 7,7 mm ausgetauscht, das eine höhere Feuerkraft hatte. Am Heck befand sich ein Stauraum, der durch eine Heckklappe beladen werden konnte. Der Antrieb befand sich im vorderen Teil des Fahrzeugs, während der Fahrer vorne rechts saß. Die Panzerung war genietet. Ein luftgekühlter Mitsubishi 4-Zylinder-Ottomotor erzeugte 35 PS (26 kW)bei 2500/min, der die Tankette auf eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h brachte. Die Mannschaft wurde durch eine Asbest-Isolierung vor der Motorhitze geschützt. Das Fahrgestell ruhte beim ersten Modell der Typ 94 auf zwei Aufhängungen für jeweils zwei gummierte Räder, die als Laufrollen die Ketten führten. Das erste und vierte Rad war durch einen \"japanischen Umlenkhebel\", von Major Tomio Hara erfunden, mit einer horizontal verlaufenden Kompressionsfeder verbunden und federte so das Fahrzeug ab. Das Antriebsrad war vorne und das Führungsrad hinten, mit Abstand zum Boden angebracht. Wie bei vielen Kettenfahrzeugen mit schmalen Ketten tendierte die Typ 94 dazu, bei hoher Geschwindigkeit und gleichzeitiger Richtungsänderung die Ketten zu verlieren. Zur Abhilfe des Problems wurde das Führungsrad bei späteren Modellen deutlich vergrößert und auf Bodenhöhe gebracht. Trotzdem blieben Kettenverluste bis zum Ende der Produktion 1937 bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Abgesehen von den Änderungen betreffend Maschinengewehr und Führungsrad und der damit verbundenen Verlängerung des Fahrzeugs gab es verschiedene Varianten der Typ 94. Im Unterschied zu anderen Tanketten hatten die Typ 94 eine Vorrichtung zur Anbringung eines Anhängers. Der Anhänger verfügte ebenfalls über Ketten und war damit geländetauglich. Darüber hinaus gab es folgende Varianten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Typ 94 Te-Ke (jap., \"Kyūyon-shiki keisōkōsha\"), auch Typ 94 TK genannt, war eine japanische Tankette im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg und im Zweiten Weltkrieg, die von 1934 (Kōki 2594, daher die Typbezeichnung) bis 1945 vom Kaiserlich Japanischen Heer und der Kaiserlich Japanischen Marine eingesetzt wurde.", "tgt_summary": "九四式轻装甲车,又被称为九四式豆战车,是日本皇军在第二次世界大战时使用的一种小坦克,日军则认为它为一款装甲曳引车,并不将它视为战车。", "id": 12379} {"src_title": "Burg Uwajima", "tgt_title": "宇和島城", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Mittelalter stand an der Stelle der heutigen Burg die Burg Itajima-Marugushi-jō. 1595 erhielt Tōdō Takatora im Gebiet von Uwajima eine Domäne mit einem Einkommen von 70.000 Koku und baute die alte Burg weitgehend um und gestalte innerhalb von sechs Jahren so die Burg Uwajima. 1608 ging die Burg dann an Tomita Nubutaka. Dieser wurde jedoch 1613 strafversetzt, und die Burg kam direkt unter das Bakufu. Nach dem Winterkrieg um Ōsaka 1614 kam 1615 Date Hidemune, Sohn des Date Masamune, mit einem Einkommen von 100.000 Koku als Burgherr und begründete die Herrschaft dieses Date-Zweiges, die erst mit der Meiji-Restauration endete.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Burg.", "content": "Takatora hatte einen Burgturm geschaffen, der einen Ausguck mit umlaufendem Geländer besaß, aber keine Basis. Das Gebäude stand also unmittelbar auf der Steinfläche der Anhöhe. Bei der baulichen Überholung wurde der Turm 1664 in der später üblichen Form eines gestuften Turmes mit Steinfundament angepasst. Der vorgebaute Eingangsbereich ist mit einem Giebel im sog. chinesischen Stil versehen. Nach den Plänen, die beim Bakufu eingereicht wurden, wurde die Burganlage in Fünfeckform geplant und ausgeführt. Sie reichte im Norden und im Westen bis ans Meer, wurde auf den anderen Seiten durch einen Äußeren Graben geschützt, der mit Meerwasser gefüllt wurde. So entstand eine Art Meeresburg. Die Hauptburg (Hommaru) oben wurde durch das im Norden davor liegende Ni-no-maru, Tōbē-maru und Nagamon-maru und im Westen durch das Daiemon-maru geschützt. 1677 wurde noch zur Vollendung des \"Ohama-goten\" ein San-no-maru angelegt. Die Burg war Wohnsitz des Daimyō, enthielt aber auch das Verwaltungsgebäude des Han. Nach der Meiji-Restauration wurde die Burg mit ihren Gebäuden weitgehend abgerissen, die Gräben wurden aufgefüllt. Erhalten geblieben ist der Burgturm, ein Burgtor, ein Speichergebäude. Weiter sind von anderen Toren Fundamente sowie Wälle aus Stein erhalten geblieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Uwajima (, \"Uwajima-jō\"), auch Kranichinsel-Burg (, \"Tsurushima-jō\") genannt, befindet sich in der Stadt Uwajima, Präfektur Ehime, Japan. Sie besitzt einen der zwölf erhaltenen Burgtürme aus der Edo-Zeit. Er ist als Wichtiges Kulturgut registriert.", "tgt_summary": "宇和岛城是日本爱媛县宇和岛市的一座城堡。是日本国家史迹。城池早在10世纪存在,在16世纪未及17世纪初进行大规模的扩建。现时宇和岛城是日本12座现存天守的城堡之一。", "id": 1847576} {"src_title": "Schwerer Panzerwagen Typ 92", "tgt_title": "九二式重装甲车", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg erkannte das japanische Heer die Notwendigkeit, zur Unterstützung seiner Infanterie gepanzerte Fahrzeuge einzusetzen. Nachdem während des Ersten Weltkrieges die Kavallerie auf dem europäischen Kriegsschauplatz keine entscheidende Rolle mehr gespielt hatte, war auch die Führung der japanischen Kavallerie, die relativ unabhängig von der Infanterie agierte, zu der Erkenntnis gelangt, dass das Zeitalter der berittenen Einheiten vorbei war. Sie wollte deswegen ihre Einheiten mit gepanzerten Fahrzeugen ausrüsten und begutachtete den Typ 89 I-Gō, dessen Höchstgeschwindigkeit von 24 km/h für Aufklärungsmissionen der Kavallerie zu langsam war. Die britische Carden-Loyd Tankette schien am besten für die Aufgabe geeinigt, woraufhin einige für die Erprobung erworben wurden. Der daraus resultierende Entwurf war ein Amphibienpanzer, der die Bezeichnung \"Typ 92 A-I-Gō\" trug. Doch die Straßen- und Geländegängigkeit des Typs 92 A-I-Gō war bei Versuchen so ungenügend, dass sich zu einem konventionelleren Design entschlossen wurde. Darauf wurden die \"Ishikawajima-Motorenwerke\" (heute Isuzu) mit dem Design eines passenden Fahrzeugs beauftragt. Das Ergebnis war der Typ 92, der als Zusatz \"schwerer Panzerwagen\" und nicht \"Panzer\" oder \"Tankette\" erhielt. Hintergrund war, dass für die Kavallerieeinheiten Panzer nicht vorgesehen waren, sondern ausschließlich gepanzerte Fahrzeuge bzw. Panzerwagen. Der Typ 92 hatte ein Gewicht von lediglich 3,5 Tonnen, was unter anderem auf seine geringe Panzerung von 6 mm zurückzuführen war. Das Design war für seine Aufgaben ausreichend, aber schlechte Verarbeitung der Schweißnähte und schlechte Kampfeigenschaften ließen das Fahrzeug keinen guten Ruf genießen. Schließlich musste die Radaufhängung dreimal überarbeitet werden sodass der Panzerwagen als gescheitertes Design betrachtet wurde. Obwohl der Typ 92 während des Zweiten Japanischen-Chinesischen Krieges zahlreich eingesetzt wurde, wurden zwischen 1932 und 1939 nur 167 Stück gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Einsätze.", "content": "Die meisten Kavallerie-Einheiten, und somit die meisten Typ 92, waren in der Mandschurei eingesetzt. Erste Einsätze des \"Schweren Panzerwagens\" erfolgten innerhalb der Kwantung- und der Chōsen-Armee. Der erste Kampfeinsatz erfolgte 1932 während der Schlacht um Harbin. 1933 nahmen während der Schlacht von Rehe unter anderem zwei Typ 92 und elf Typ 89 I-Gō der 8. Division teil. Dabei stellte sich die geringe Panzerung und Bewaffnung als zu schwach im Kampf gegen gegnerische Panzer heraus. Auch die geringe Geschwindigkeit im Gelände überzeugte nicht und so wurde der Typ 92 1937 nach und nach durch Typ 97 Te-Ke Tanketten ersetzt. Die restlichen Typ 92 verblieben in der Mandschurei und wurden nach der Mandschurischen Strategischen Operation der Roten Armee vernichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Das Design des Typs 92 orientierte sich an der Carden-Loyd Tankette. Im Gegensatz zu anderen Tanketten dieser Zeit war der Typ 92 groß genug, um einen Turm und drei Mann Besatzung aufzunehmen. Damit stellte er eine Mischung aus Tankette und leichtem Panzer dar. Die Tatsache, dass die japanischen Besatzungen eine geringe Körpergröße hatten, ermöglichte erst die kompakte Designform. Beim Bau des Typ 92 wurde weltweit zum ersten Mal die Elektroschweißtechnik während einer Serienproduktion eingesetzt. Die Motorisierung bestand aus einem luftgekühlten Ishikawajima Sumida C6 6-Zylinder Benzinmotor, der unter Mitsubishi-Lizenz gebaut wurde, und im hinteren Teil des Fahrzeugs untergebracht war. Nachdem Mitte der 1930er ein Dieselmotor zu Verfügung stand wurde der Benzinmotor durch diesen ausgetauscht. Die Radaufhängung basierte auf am Rumpf verschweißte Blattfedern. Das Laufwerk ruhte pro Seite auf drei Aufhängungen für jeweils zwei gummierte Laufräder, die als Laufrollen die Ketten führten. Die Kette wurde über das vordere Antriebsantrag, welches über ein Lenkgetriebe die Leistung erhielt, angetrieben. Die Spannräder befanden sich am Heck. Im Einsatz zeigte sich, dass der Typ 92 bei schneller Fahrt und Richtungsänderung schnell die Kette verlor und so wurde die Radaufhängung komplett überarbeitet. Fortan befanden sich auf jeder Seite nur noch zwei Radaufhängungen mit jeweils zwei Metallrädern. Anfangs war die Tankette mit zwei 6,5-mm-Maschinengewehren Typ 91 in Kugelblenden ausgestattet, wovon eines der Bug-MG-Schütze und das andere der im Turm stehende Kommandant bediente. Später wurde das Bug-MG durch eine 13-mm-Maschinenkanone Typ 92 ausgetauscht und der Kommandant erhielt ein stärkeres 7,7-mm-Maschinengewehr Typ 96. Die Maschinenkanone befand sich ebenfalls in einer Kugelblende. Der Fahrer saß links.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Um die Panzerabwehrfähigkeiten des Typs 92 zu erhöhen, wurden einige Exemplare mit panzerbrechenden Waffen ausgestattet, doch bildete dies die Ausnahme.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der schwere Panzerwagen Typ 92 (jap., \"Kyū-ni-shiki jūsōkōsha\"), auch Typ 92 Jū Sōkōsha genannt, war eine japanische Tankette im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg und im Zweiten Weltkrieg, die von 1932 (Kōki 2592, daher die Typbezeichnung) bis 1945 vom Kaiserlich Japanischen Heer eingesetzt wurde.", "tgt_summary": "九二式重装甲车是日本独立开发的第一种小坦克。该坦克由石川岛自动车制作所设计和开发,在日本皇纪2592年(1932年)正式装备部队,因此得名。", "id": 2439722} {"src_title": "Zhang Chongren", "tgt_title": "张充仁", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Zhang Chongren wurde am 27. September 1907 in Xujiahui (heute: Xuhui), einem Vorort von Shanghai, geboren. Er verlor seine Eltern im Alter von sieben Jahren und wuchs im französischen Jesuitenwaisenhaus Tou-Se-we (heute: Toushanwan) auf. Dort lernte er Französisch und ging an die Kunstschule des Waisenhauses. 1931 verließ er China und studierte an der Académie royale des Beaux-Arts de Bruxelles in Brüssel.", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss auf Hergé.", "content": "Nachdem Hergé das Album \"Die Zigarren des Pharaos\" vollendet hatte, begann er mit der Geschichte \"Der Blaue Lotos\". Diese Geschichte bringt Tim und Struppi nach China. Deswegen schrieb der Geistliche der Universität von Leuven, Abbé Gosset, der für die Betreuung der chinesischen Gaststudenten zuständig war, an Hergé, und bat ihn, von einer klischeehaften und rassistischen Darstellung der Chinesen Abstand zu nehmen. Im Frühjahr 1934 stellte Gosset ihm Zhang Chongren vor. Die beiden jungen Künstler wurden schnell enge Freunde. Zhang half Hergé in \"Der blaue Lotos\" und stellte ihm die chinesische Geschichte, Kultur und Zeichentechnik vor. Durch diese Erfahrung arbeitete Hergé in den folgenden Bänden noch genauer. Als Dank für diese Hilfe erschuf Hergé den Charakter \"Tschang Tschong-jen\" (frz. Tchang Tchong-jen). Tschang hatte in \"Tim in Tibet\" seinen nächsten Auftritt.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach China.", "content": "Nachdem Zhang studiert hatte, reiste er 1935 durch Europa, bevor er nach China zurückkehrte. 1936 kam er in Shanghai an und gestaltete seine eigene Ausstellung, in der man seine Zeichnungen und Skulpturen sehen kann. Er gründete das Studio Chongren, um andere zu unterrichten. Nachdem Japan in China eindrang, verloren Zhang und Hergé ihren Kontakt zueinander. Es vergingen mehr als vier Jahrzehnte, bis sich die beiden Freunde wiedersahen. Ende der 1950er Jahre zeichnete Hergé \"Tim in Tibet\", in der der Charakter \"Tschang\" zum zweiten Mal auftauchte. Zhang war während der Kulturrevolution Straßenkehrer und wurde in den 1970er Jahren Direktor der Kunsthochschule Shanghai. 1979 war Zhang ein bekannter Künstler und hatte viele Ausstellungen.", "section_level": 2}, {"title": "Wiedersehen mit Hergé und die letzten Jahre.", "content": "Hergé gelang es mit Zhang wieder Kontakt aufzunehmen, und so sahen sie sich am 18. März 1981 wieder. Zhang erhielt 1989 die französische Staatsbürgerschaft und wohnte seitdem in der Pariser Vorstadt \"Nogent-sur-Marne\", wo er am 8. Oktober 1998 starb. Kurz darauf wurde in Qibao, Shanghai, Zhang ein Gedenkmuseum gewidmet. Mehrere seiner Werke wurden auch im chinesischen Museum der schönen Kunst in Peking ausgestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Zhang Chongren (; * 27. September 1907 in Xuhui, Shanghai, Chinesisches Kaiserreich; † 8. Oktober 1998 in Nogent-sur-Marne, Frankreich), besser bekannt als Tschang Tschong-jen, war ein chinesischer und später französischer Künstler und Bildhauer. Er war ein Freund des belgischen Comiczeichners Hergé, den er während seines Studiums in Brüssel kennenlernte. Hergé zeichnete Zhang in Tim und Struppi.", "tgt_summary": "张充仁(1907年-9月18日-1998年-10月8日),1907年农历八月十八出生于江苏上海七宝(现为上海市闵行区七宝镇),画家、雕塑家。", "id": 3003462} {"src_title": "Aureliano de Beruete", "tgt_title": "奥雷利亚诺·德·贝鲁埃特", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aureliano de Beruete stammte aus einer wohlhabenden Familie. Er studierte zunächst an der Universität Madrid Rechtswissenschaften und schloss das Studium 1867 mit Promotion ab. Bereits während des Studiums nahm er Zeichenunterricht bei Carlos Múgica. 1871 und 1872 war de Beruete Abgeordneter des spanischen Parlaments Cortes Generales. Danach beendete er seine politische Karriere, um sich ganz der Malerei zuzuwenden. Er nahm von 1874 bis 1878 Malunterricht bei Carlos de Haes an der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando in Madrid. Zudem baute er eine eigene Kunstsammlung auf, in der sich beispielsweise Werke von El Greco, Francisco de Goya und Diego Velázquez befanden. In den folgenden Jahren unternahm er zahlreiche Reisen durch die verschiedenen spanischen Provinzen und durch mehrere Länder Europas. De Beruete gehörte zu den Mitbegründern des Institución Libre de Enseñanza, eines Sammelbeckens fortschrittlicher Intellektueller. Beruetes Frühwerk steht deutlich unter dem Einfluss seines Lehrers Carlos de Haes. Er malte zu Beginn überwiegend kleinformatige Landschaftsbilder im Stil des akademischen Naturalismus. Seine Motive fand er überwiegend in der Landschaft Kastiliens. Darüber hinaus kopierte er im Museo del Prado vereinzelt Werke von Velázquez. 1878 lernte er in Paris den spanischen Maler Martín Rico kennen, durch den er Werke der Schule von Barbizon kennen lernte. Die deutlich hellere Malweise der französischen Maler beeinflusste de Beruetes Stil nachhaltig. Zu seinen Freunden gehörten neben Rico auch die Maler Joaquín Sorolla und Ramon Casas, die beide Bildnisse von de Beruete malten. Mit großem Erfolg nahm de Beruete an den jährlichen Madrider Kunstausstellungen teil und erhielt dort mehrfach Medaillen als Auszeichnung für sein Schaffen. So wurde 1878 sein Gemälde \"Orillas del Manzanares\" (\"An den Ufern des Manzanares\") und 1884 das Bild \"Orillas de Avia\" (\"An den Ufern des Avia\") ausgezeichnet. Zudem erhielt er 1901 eine Medaille für sein Gesamtwerk. Es folgte 1904 eine weitere Medaille für das Gemälde \"El cementerio viejo\". Darüber hinaus gehörte er zur internationalen Jury der Weltausstellungen Paris 1889 und Paris 1900. Neben der Ernennung zum Ritter der französischen Ehrenlegion, wurde er in seinem Heimatland mit dem Großkreuz des Orden de Isabel la Católica ausgezeichnet. In seinem malerischen Spätwerk, vor allem ab 1906, entwickelte sich de Beruete hin zum Impressionismus. Beispiel hierfür ist sein Gemälde \"El Manzanares bajo el puente de los Franceses\". Der Kunsthistoriker Joaquín de la Puente bescheinigte de Beruete in seinem Spätwerk „einen sehr leuchtenden und farbigen impressionistischen Malstil“. Sein Werk umfasst zudem zahlreiche Arbeiten auf Papier. Hierzu gehört eine Reihe von Zeichnungen, die de Beruete zwischen 1883 und 1885 als Illustrationen zu dem Romanzyklus \"Episodios nacionales\" von Benito Pérez Galdós anfertigte. In seinen letzten Lebensjahren schrieb de Beruete für spanische und ausländische Zeitschriften eine Reihe Aufsätze zur Kunst. Darüber hinaus verfasste er 1898 eine bedeutende Velázquez-Biografie in französischer Sprache. Diese erschien zudem 1906 in englischer und 1909 in deutscher Sprache, wurde jedoch zu seinen Lebzeiten nicht auf Spanisch veröffentlicht. Zudem schrieb er acht Essays über seinen Freund Joaquín Sorolla. Nach dem Tod de Beruetes organisierte Sorolla in seinem Madrider Wohnhaus für seinen Freund eine Retrospektive. De Beruetes Sohn, der ebenfalls Aureliano de Beruete hieß, war von 1918 bis 1922 Direktor des Museo del Prado.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aureliano de Beruete y Moret (* 27. September 1845 in Madrid; † 5. Januar 1912 in Madrid) war ein spanischer Politiker, Maler, Zeichner, Kunstsammler und Kunstschriftsteller.", "tgt_summary": "奥雷利亚诺·德·贝鲁埃特(,1845年-9月27日-1912年-1月5日)是19世纪后期西班牙风景画家。", "id": 2446545} {"src_title": "Altspanisch", "tgt_title": "中世紀西班牙語", "src_document": [{"title": "Geschichte der Sprachentstehung.", "content": "Die Region, in der die kastilische Sprache geographisch ihren Ausgangspunkt nahm, liegt südlich des Kantabrischen Gebirges ( oder ), eines Gebirgszugs in Nordspanien, der eine westliche Verlängerung der Pyrenäen darstellt. Der Name der Region Kastilien wurde erstmals in einer lateinischen Urkunde aus dem Jahr 800 belegt, wo von einer Kirche die Rede ist. In der Chronik Alfons III. (König von Asturien, 9. Jahrhundert) heißt es: Man führt den Namen der Region auf die vielen Kastelle (lateinisch, spanisch ) zurück, die dort zum Schutz vor den Berbern und Arabern errichtet worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Wortbeispiele zum Wandel vom Lateinischen zum Altspanischen hin zum zeitgenössischen Spanisch.", "content": "Kastilien war im 9. Jahrhundert zunächst eine Grafschaft im Königreich Asturien und später in dessen Nachfolgereich, dem Königreich León. Die Grafen von Kastilien lösten sich im 10. Jahrhundert von der Oberherrschaft des Königs und wurden faktisch unabhängig. 1028 gelangte die Grafschaft in den Besitz des Königs Sancho III. von Navarra. Dessen Sohn Ferdinand I. der Große übernahm 1037 das Königreich León. Er war von 1035 bis 1065 der erste König von León, Kastilien und Galicien aus dem Haus Jiménez. Er trug maßgeblich zum Aufstieg des Königreichs León-Kastilien bei. Als mit Ferdinand I. ab dem Jahre 1035 dessen Macht und Einfluss wuchs, begann sich auch das Kastilische auszudehnen. Nach und nach absorbierte es zum einen die asturische Sprache und die leonesische Sprache sowie andererseits die aragonesische Sprache, ein Prozess, der erst vor der katalanischen Sprache im Osten und der galicisch-portugiesischen Sprache im Westen Halt machte. So begann sich die avantgardistische Rolle der Kastilier und ihrer Sprache im Verlauf der Repoblación und der Reconquista ab Mitte des 11. Jahrhunderts gegenüber den anderen iberoromanischen Varietäten sukzessive durchzusetzen (siehe Superstrat vs. Substrat). Beim Tode Ferdinands I. verblieb der Königstitel bei Kastilien, das nun ein Königreich blieb. Ab 1230 bestand dann eine dauerhafte Personalunion zwischen Kastilien und León. Dann mit Alfons VI. von León kam es durch die Eroberung der alten Westgotenhauptstadt Toledo im Jahr 1085 zu einem wichtigen Ereignis in der Geschichte der spanischen Reconquista (vgl. Islamische Expansion), das den Anspruch des leonesisch-kastilischen Königshauses im Kampf gegen die Berber und Araber untermauerte. Der in der Gegend um Burgos und Santander gesprochene Dialekt, ein kantabrischer Dialekt, entwickelte sich zum Kastilischen, begleitet von der politischen Vorrangstellung des Königreichs León-Kastilien im Verlauf der Geschichte. Das Kastilische war Teil des Dialektkontinuums, das alle iberoromanischen Varietäten im Norden der Iberischen Halbinsel umfasst. Es bildet neben Galicisch-Portugiesisch, Aragonesisch und Katalanisch eine der fünf bis heute existierenden romanischen Dialektgruppen der Iberischen Halbinsel, die nach heutigem Stand der historisch-vergleichenden romanischen Sprachwissenschaft direkt aus dem örtlich verbreiteten Vulgärlatein hervorgingen. Diese Dialekte entstanden in einem marginalen Gebiet im äußersten Nordwesten (Kantabrien) der römischen Provinz Hispania Tarraconensis (Hispania citerior), das relativ spät und zunächst unvollständig romanisiert worden war. Unter der Regentschaft des Augustus wurde das Gebiet von den Römern nach langwierigen Feldzügen (Kantabrischer Krieg 29–19 v. Chr.) letztlich okkupiert. Als Grund der römischen Interventionen werden nach römischen Quellen fortwährende Überfälle der Kantabrer auf benachbarte römische Regionen gesehen und deren Versuch, ihren Herrschaftsbereich dabei zu erweitern. Darüber hinaus war das Gebiet der Kantabrer für die Römer auch aufgrund seines Erzreichtums von wirtschaftlichem Interesse, so begannen sie bereits kurz nach der Eroberung unter dem römischen Feldherrn Publius Carisius mit der Ausbeutung von Goldminen (Las Médulas).", "section_level": 2}, {"title": "Phonologie – Besonderheiten des Altspanischen.", "content": "Einige phonologische Besonderheiten bei den Konsonanten sind: Das altspanische Vokalsystem:", "section_level": 1}, {"title": "Grammatikalische Besonderheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pronomen.", "content": "Das Altspanische, das zu den altromanischen Sprachen zählt, zeigt in seinen Anfängen die obligatorische Nachstellung der klitischen Objektpronomina zum finiten Verb, wenn dieses sich in der Initialposition des Satzes befindet. Beispiel: (Cantar de Mio Cid 204; neuspanisch müsste es heißen). Das klassische Latein kannte keine klitischen, also gebundene und nicht betonbare, Pronomina. Dort waren alle Pronomina, vergleichbar in der deutschen Sprache, eigenständige Wörter, die frei im Satz an Stelle von Substantiven auftreten konnten. Dann mit der Herausbildung des Vulgärlateins entwickelte sich die Unterscheidung zwischen betonten und unbetonten Formen, wie sie in allen romanischen Sprachen zu finden ist. Es kam zu einer fundamentalen Umstrukturierung des Pronominalsystems, welches in der Folge Ausdruck des grundlegenden Umbaus im syntaktischen System war. Die Pronomina bildeten zwei Formen aus, die: Die betonten Objektpronomina entwickelten sich aus den Deklinationsformen des lateinischen Dativs (indirektes Objektpronomen), die unbetonten Pronomina hingegen aus den Formen des Akkusativs (direktes Objektpronomen). Man nennt die syntaktische Regel, die diese Pronomen so anordnet, nach ihren Erstbeschreibern auch Tobler-Mussafia-Gesetz. Es gilt als Variante des Wackernagel-Gesetzes.", "section_level": 2}, {"title": "Beispieltext Altspanisch modernes Spanisch.", "content": "Hier wird ein Ausschnitt (Vers 330–365) eines Textes aus dem \"Cantar de mio Cid\" wiedergegeben (anhören mit der spezifischen altspanischen Aussprache).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Altspanische ( oder ) ist geprägt durch die alfonsinische Ära und den diese Epoche begleitende Sprachwandel aus den Ursprüngen der kastilischen Sprachbildung, der.", "tgt_summary": "古西班牙语,也称为古卡斯蒂利亚语(西班牙语: \"castellano antiguo, romançe castellano\")或者中世纪西班牙语(),是西班牙语的一种早期形式,使用地区为伊比利亚半岛,使用时间大致为10世纪至15世纪初叶。随后发生的辅音变化使得该语言演变为现代西班牙语。1200年左右的熙德之歌(Cantar de Mio Cid)是现存已知最为有名及内容最多的以中世纪西班牙语写就的文学作品。", "id": 2045244} {"src_title": "Martinair-Flug 495", "tgt_title": "馬丁航空495號班機空難", "src_document": [{"title": "Unfallhergang.", "content": "Die McDonnell Douglas DC-10-30 der \"Martinair\" startete um 05:52 Uhr Ortszeit vom Flughafen Amsterdam zum Charterflug nach Faro. Aufgrund der Reparatur eines Triebwerks hatte sich der Abflug um 45 Minuten verzögert. Der Flug wurde vom Ersten Offizier durchgeführt, während der Flugkapitän die Funktion des \"pilot not flying\" übernahm. Die Flugsicherung in Lissabon erteilte den Piloten um 08:03 Uhr Ortszeit die Freigabe zum Sinkflug. Dabei erhielten sie auch Informationen über die Wettersituation in Faro. Die Sichtweite am Zielflughafen betrug 2.500 Meter. Weil der Flughafen Faro kein Instrumentenlandesystem (ILS) besaß, musste der dortige Anflug nach Sichtflugregeln erfolgen. Hierfür war eine Mindestsichtweite von 2.000 Metern Voraussetzung. Die Besatzung erwog zum Flughafen Lissabon auszuweichen, falls sich die Bedingungen weiter verschlechtern sollten. Um 08:10 Uhr nahm die Maschine Kontakt mit der Anflugkontrolle in Faro auf. Die Piloten wurden informiert, dass der Flughafen unter einer gestaffelten, fast geschlossenen Wolkendecke lag. Darin befanden sich Gewitterzellen, die bis auf eine Höhe von 152 Metern (500 Fuß) hinab reichten. Die Windgeschwindigkeit am Boden betrug 30 km/h (18 Knoten) aus einer Richtung von 150 Grad (Südost). Zudem regnete es sehr stark. Die Maschine setzte den Sinkflug gemäß den Vorgaben des Fluglotsen fort. Um 08:26 Uhr überflog das Flugzeug das Drehfunkfeuer (VOR) des Flughafens in 1.220 Metern (4000 Fuß) und drehte nach Westen, um in den Endanflug auf die nach Osten ausgerichtete Landebahn 11 zu gelangen. Der Fluglotse teilte mit, dass die Landebahn „überflutet“ (\"flooded\") sei. Um 08:30 Uhr fuhren die Piloten das Fahrwerk aus und erhöhten die Stellung der Landeklappen von 35 auf 52 Grad, um den Anflug mit niedriger Geschwindigkeit auszuführen. Der Flugkapitän informierte den steuernden Copiloten, dass die bordinternen Geräte (INS) Seitenwinde mit einer Geschwindigkeit von 56 km/h (30 Knoten) anzeigten. Um 08:32 Uhr wurde der Anflug in einer Höhe von 229 Metern (750 Fuß) zunehmend unruhig und instabil. Die Besatzung deaktivierte die automatische Schubregulierung und steuerte die Triebwerksleistung manuell. Kurz darauf begann die Maschine über die linke Tragfläche abzukippen. Die Besatzung steuerte nach rechts dagegen, wodurch nun aber die rechte Tragfläche um 5 Grad nach unten zeigte. In etwa 25 Metern Höhe (70 Fuß) verlor die Maschine an Geschwindigkeit (Airspeed). Gleichzeitig stieg die Sinkrate auf 300 Meter (900 Fuß) pro Minute. Der Flugkapitän erhöhte unmittelbar vor dem Aufsetzen den Schub um das Flugzeug abzufangen. Um 08:33:20 Uhr setzte die Maschine hart mit dem rechten Hauptfahrwerk am linken Außenrand der Landebahn auf. Das rechte Fahrwerk brach beim Aufprall. Gleichzeitig schlug die nach unten gerichtete rechte Tragfläche auf den Boden und wurde vom Rumpf getrennt. Das Flugzeug scherte daraufhin nach rechts aus und drehte sich in Rückenlage, wobei das Leitwerk abgerissen wurde. Die Maschine zerbrach zwischen der 16. und 23. Sitzreihe in zwei Teile. Beide Hauptteile des Flugzeugs kamen etwa 1.100 Meter hinter dem Aufsetzpunkt rechts neben der Landebahn zum Liegen. Das ausströmende Kerosin entzündete sich und setzte den hinteren Teil des Rumpfes in Brand. Der Zwischenfall wurde von der Flughafenfeuerwehr beobachtet, die sich zufällig auf eine Übung vorbereitete. Das erste Einsatzfahrzeug erreichte die Unglücksstelle in weniger als zwei Minuten und nahm sofort die Löscharbeiten auf. Ein zweites Fahrzeug traf eine Minute später ein. Unter Einsatz der Löschkanonen gelang es der Feuerwehr eine Fluchtgasse zu errichten, durch die sich die meisten Insassen retten konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallursache.", "content": "Die Hauptunfallursache waren Scherwinde, die das Flugzeug im Endanflug durchquerte. Sie führten zu starken Schwankungen in der Sinkrate und erschwerten es den Piloten, die Maschine auf die Landebahn auszurichten. Infolgedessen wurde der Anflug zunehmend instabil. Etwa einen Kilometer (0,6 NM) vor der Landeschwelle geriet das Flugzeug in eine weitere vertikale Luftströmung (Microburst), die es in Richtung Boden drückte. Gleichzeitig wirkten starke Seitenwinde von bis zu 74 km/h (40 Knoten) und ein Rückenwind von 19 km/h (10 Knoten) auf die Maschine ein. \"Martinair\" hatte firmenintern festgelegt, einen unkontrollierten Landeanflug in spätestens 152 Metern (500 Fuß) Höhe abzubrechen und ein Durchstartmanöver einzuleiten. Die Piloten setzten ihren Anflug entgegen dieser Vorgabe fort. Die Besatzung hatte die automatische Schubregelung deaktiviert, weil sich die Triebwerksleistung beim Durchfliegen der ersten Windscherung sprunghaft erhöhte und reduzierte. Vor der Deaktivierung hatte diese Automatik die Triebwerksleistung auf 40 Prozent gesenkt. Die Piloten versäumten es, die Schubkraft danach wieder zu erhöhen, wodurch das Flugzeug an Geschwindigkeit und Auftrieb verlor. Der Auftriebsverlust und das gleichzeitige Auftreffen der Microbursts führten zu einem schnellen Anstieg der Sinkrate. Die Besatzung der aus Westen anfliegenden Maschine wurde von der Flugsicherung nicht über eventuelle Windscherungen informiert. Aufgrund einer fehlerhaften Schalterstellung erhielt der Fluglotse nur Informationen von einer Wetterstation, die sich am östlichen Ende der rund 2.500 Meter langen Landebahn befand. Dort wurden zum Zeitpunkt des Zwischenfalls keine Schwankungen in der Windstärke und -richtung registriert. Auch zuvor gelandete Flugzeuge hatten keine Scherwinde gemeldet. Die Ermittler kritisierten generell die Entscheidung, bei diesen Witterungsbedingungen in Faro zu landen. Laut den Vorschriften der \"Martinair\" waren Landungen mit der DC-10 bei schlechten Bahnbedingungen und somit verminderter Bremswirkung nur zulässig, wenn die Stärke des Seitenwinds 9 km/h (5 Knoten) nicht überstieg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Am 21. Dezember 1992 verunglückte eine McDonnell Douglas DC-10 auf dem Martinair-Flug 495 bei schlechten Witterungsbedingungen während der Landung auf dem Flughafen Faro. An Bord befanden sich 340 Personen. Bei dem Unfall kamen 54 Fluggäste und zwei Besatzungsmitglieder ums Leben; weitere 106 Insassen wurden schwer verletzt.", "tgt_summary": "马丁航空495号班机(MP495)是由一架注册编号PH-MBN的DC-10执行的,由荷兰阿姆斯特丹飞往葡萄牙法鲁的假日包机,于1992年12月21日在法鲁机场11跑道降落时遭遇风切变坠毁,造成54名乘客和2名机组人员死亡,106人受伤。此次空难亦称“法鲁空难”()。", "id": 2219433} {"src_title": "Goldfield (Iowa)", "tgt_title": "戈爾德菲爾德 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Goldfield liegt im mittleren Norden Iowas am linken Ufer des Boone River, der über den Des Moines River zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Die Grenze Iowas zu Minnesota verläuft 85 km nördlich. Die geografischen Koordinaten von Goldfield sind 42°44′09′′ nördlicher Breite und 93°55′15′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 3,08 km2 und ist die größte Ortschaft innerhalb der Liberty Township. Das Stadtgebiet erstreckt sich zu einem kleineren Teil in die südlich benachbarte Eagle Grove Township. Nachbarorte von Goldfield sind Clarion (15,3 km östlich), Eagle Grove (8 km südlich), Thor (16,2 km westsüdwestlich), Humboldt (26,1 km westlich) und Renwick (16,4 km nordnordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind die Twin Cities in Minnesota (Minneapolis und Saint Paul) (300 km nördlich), Rochester in Minnesota (247 km nordöstlich), Wisconsins Hauptstadt Madison (430 km östlich), Dubuque am Schnittpunkt der Bundesstaaten Iowa, Wisconsin und Illinois (292 km in der gleichen Richtung), Waterloo (166 km ostsüdöstlich), Cedar Rapids (249 km in der gleichen Richtung), Iowas Hauptstadt Des Moines (159 km südsüdöstlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (320 km südwestlich), Sioux City (223 km westsüdwestlich) und South Dakotas größte Stadt Sioux Falls (312 km westnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Stadtgebiet von Goldfield treffen die Iowa State Highways 3 und 17 zusammen. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. In Goldfield treffen mehrere Eisenbahnstrecken der Union Pacific Railroad (UP) zusammen. Mit dem \"Eagle Grove Municipal Airport\" befindet sich 2,8 km südlich ein kleiner Flugplatz. Der nächste Verkehrsflughafen ist der Des Moines International Airport (169 km südsüdöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Goldfield 635 Menschen in 290 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 206,2 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 290 Haushalten lebten statistisch je 2,19 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,4 Prozent Weißen, 0,3 Prozent Afroamerikanern, 0,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern sowie 0,9 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,8 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 19,2 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 21,1 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 49,3 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 36.806 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 21.143 USD. 8,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Goldfield ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Wright County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Goldfield 635 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 621 verringerte.", "tgt_summary": "戈尔德菲尔德(英语:Goldfield)是一个位于美国爱荷华州赖特县的城市。", "id": 2838526} {"src_title": "Sha Tau Kok Railway", "tgt_title": "沙頭角支線", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Betrieb der Sha Tau Kok Railway wurde am 1. April 1912 aufgenommen. Sie wurde mit dem Gleis- und Rollmaterial einer Feldbahn betrieben, die beim Bau des britischen Abschnitts der Kowloon-Canton Railway eingesetzt worden war, der 18 Monate zuvor im Jahr 1910 in Betrieb genommen wurde. Auf den ersten 6,5 km von Fanling bis in die Nähe des Dorfes Au Ha wurden die Schienen neben und auf einer neu gebauten Straße verlegt. Von Au Ha bis Sha Tau Kok erforderte der zu überwindende Höhenunterschied für die Eisenbahn eine längere Route mit Steigungen von bis zu 1:45 und minimalen Kurvenradien von 45 m (150 Fuß). Stellenweise sind die Schienen sowie ein Tunnel heute noch im dichten Bewuchs erkennbar. 1924 entschied sich die Regierung von Hongkong, die bestehende Autostraße von Au Ha nach Sha Tau Kok zu verlängern. Die Bahnlinie wurde daraufhin zunehmend weniger rentabel und stellte den Betrieb am 1. April 1928 ein. Anschließend wurden zwei im Dezember 1923 beschaffte Dampflokomotiven von W. G. Bagnall Ltd., die von Mitte 1924 bis zur Stilllegung genutzt wurden, von der Regierung von Hongkong an die \"North Negros Sugar Company\" in Iloilo auf den Philippinen verkauft. Bis 1990 wurden sie verwendet, um Zuckerrohr in die Zuckerfabriken zu bringen, und danach wurden sie als Rangierloks und für Gleis-Wartungsarbeiten eingesetzt. Im Jahr 1995 wurden die Lokomotiven von der Kowloon-Canton Railway Corporation erworben und zurück nach Hongkong gebracht, wo eine der beiden nach einer Generalüberholung im Hong Kong Railway Museum ausgestellt ist. Die andere wurde 2007 dem \"Phyllis Rampton Narrow Gauge Railway Trust\" in Großbritannien gespendet, um die Wiederherstellung und Verwendung auf der Vale of Rheidol Railway in Wales zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnhöfe.", "content": "Die Bahnlinie hatte folgende Bahnhöfe und Haltepunkte: Der Bahnhof von Fanling ist weiterhin in Betrieb. Das Bahnhofsgebäude von Hung Leng ist noch erhalten, aber die anderen Bahnhöfe wurden abgerissen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sha Tau Kok Railway () war eine knapp 10 km lange Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 610 mm (2 Fuß) und führte in den nördlichen New Territories von Hongkong von Fanling nach Sha Tau Kok.", "tgt_summary": "沙头角支线(1912年4月1日-1928年4月1日)是九广铁路于香港新界北区的一条已经废止的铁路线,由今日的粉岭站通往沙头角。支线于1912年开通,但客量在沙头角公路于1927年开通后大幅下跌,终于在1928年废止,仅营运了16年。此线为宽610毫米的窄轨铁路,全线为单线,由始至终都以蒸汽机车行驶。", "id": 2797081} {"src_title": "Federico Bonazzoli", "tgt_title": "费德里科·博纳佐利", "src_document": [{"title": "Spielweise.", "content": "Bonazzoli ist Linksfuß und kommt aufgrund seiner Kopfball- sowie Abschlussstärke im Sturmzentrum zum Einsatz. Mit 192 Zentimetern ist Bonazzoli kräftig gebaut, besitzt dennoch eine recht hohe Schnelligkeit, sodass er auch auf die Flügel ausweichen oder als Hängende Spitze agieren kann.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Bonazzoli wurde 1997 in Manerbio in der Provinz Brescia geboren. Im Alter von vier Jahren begann er mit dem Fußballspielen in der Nachbargemeinde Ghedi. Nach zwei Jahren in Ghedi wurde er in die renommierte Jugendakademie von Atalanta Bergamo aufgenommen, die er 2004 – nach nur einem Jahr – jedoch wieder verließ, und in die Jugendabteilung von Inter Mailand wechselte. In dieser durchlief er bis 2014 sämtliche Juniorenmannschaften. Seine erste Erfahrung im Profikader der \"Nerazzurri\" machte Bonazzoli im Alter von 16 Jahren, als er am 4. Dezember 2013 beim 3:2-Erfolg über Trapani Calcio in der 4. Runde der Coppa Italia 2013/14 für Ishak Belfodil eingewechselt wurde. Bis zu seinem nächsten Einsatz in der Profimannschaft dauerte es bis zum 18. Mai 2014: Bei der 1:2-Niederlage gegen die AC Chievo Verona wurde erneut eingewechselt und absolvierte so sein Serie A-Debüt, mit dem er zum zweitjüngsten Ligaspieler Inter Mailands wurde. Im Sommer unterschrieb Bonazzoli dann seinen ersten Profivertrag für Inter, der bis zum 30. Juni 2017 läuft, und wurde somit in den Profikader übernommen. Am 2. Februar 2015 wurde Bonazzoli von Sampdoria Genua unter Vertrag genommen. Er spielt die Saison 2014/15 allerdings auf Leihbasis bei Inter zu Ende. 2015 kehrte er zu Sampdoria zurück, kam in der Hinrunde der Saison 2015/16 allerdings nur zu vier Kurzeinsätzen, weshalb er in der Rückrunde an Virtus Lanciano verliehen wurde. Auch 2016/17 wurde er erneut in die Serie B verliehen, diesmal zu Brescia Calcio. Nach seiner Rückkehr zu Sampdoria im Sommer 2017 absolvierte er eine Partie in der Serie A, wurde aber an den Ligakonkurrenten SPAL Ferrara verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "In der Nationalmannschaft.", "content": "Bonazzoli wurde am 21. Februar 2012 erstmals für die U-15-Juniorennationalmannschaft Italiens eingesetzt und kam innerhalb eines Jahres auf fünf Treffer bei neun Einsätzen. 2012 wurde er zudem auch einmalig in einer Partie der U-16-Auswahl eingesetzt, in der auf Anhieb traf. Im Oktober 2012 gelang ihm sogar der Sprung in die U-17-Nationalmannschaft, für die ab diesem Zeitpunkt dauerhaft aktiv war. 2013 wurde er zusätzlich zur U-17-Auswahl auch in zwei Spielen der U-18-Nationalmannschaft eingesetzt, in denen er einen Treffer erzielen konnte. Bis 2014 lief Bonazzoli in insgesamt 22 Partien für die U-17 auf, in denen er neun Tore schoss. Sein Debüt für die U-19-Nationalmannschaft gab er am 13. August 2014 bei der 1:2-Niederlage gegen Kroatien, bei der nach seiner Einwechslung ein Tor erzielte. Seither läuft Bonazzoli regelmäßig für die U-19-Auswahl auf. Mit lediglich 17 Jahren wurde er für das Freundschaftsspiel der U-21-Nationalmannschaft gegen Dänemark am 17. November 2014 von Trainer Luigi Di Biagio nominiert. Bei diesem kam er für die \"Azzurrini\" sogar zum Einsatz, sodass er zum jüngsten je eingesetzten Spieler der U-21-Auswahl wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Federico Bonazzoli (* 21. Mai 1997 in Manerbio) ist ein italienischer Fußballspieler. Der Stürmer steht aktuell bei Sampdoria Genua unter Vertrag.", "tgt_summary": "费德里科·博纳佐利(,1997年-5月21日),是一名意大利足球运动员,司职前锋,现在效力于意大利足球甲级联赛球队森多利亚。", "id": 76157} {"src_title": "Catherine Tizard", "tgt_title": "凯瑟琳·蒂泽德", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "wurde als einziges Kind der schottischen Einwanderer'und'am 4. April 1931 in geboren. Sie wuchs in dem kleinen Ort \"\", nahe im auf, in dem ihr Vater, ein Sozialist, als Fabrikarbeiter in einer Molkerei arbeitete. besuchte das \" \" in und bekam in ihrem Abschlussjahr auf Grund ihrer guten Leistungen 1948 ein Universitätsstipendium. 1949 schrieb sie sich für den an der ein.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "An der Universität lernte sie den Geschichtsdozenten kennen. Sie heiratete ihn 1951, verließ die Universität und hatte mit ihm zusammen vier Kinder. 1980 trennte sie sich von ihrem Mann, der sich mehr um seine politische Karriere gekümmert hatte als um die Familie.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche und politische Karriere.", "content": "1961 ging zurück an die Universität, beendete ihr Studium in Zoologie und bekam 1962 eine Teilzeitanstellung als Lehrerin am \" der Universität, die später in eine Vollzeitstelle umgewandelt wurde. Sie arbeitete in ihrem Beruf über fast 20 Jahre. 1971 begann sie mit der Wahl zum'(Rat der Stadt Auckland) zeitgleich ihre politische Karriere. Sie gehörte dem Stadtrat bis 1983 an, ließ sich 1980 zusätzlich noch in das Gremium der'wählen, verlor aber die zeitgleich laufende Wahl zum Bürgermeister von. In den Jahren 1976 bis 1985 trat sie in den Talkshows \"\" des Fernsehsenders TVNZ als auf und bekam so landesweite Bekanntheit und Popularität. 1983 wiederholte sie ihre Kandidatur zum Bürgermeisteramt und wurde als erste Frau in das Amt der größten Stadt des Landes gewählt. Sie gewann zwei weitere Bürgermeisterwahlen, die in Neuseeland alle drei Jahre abgehalten werden. 1990 gab sie das Amt auf und nahm das ihr 1989 auf Vorschlag des damaligen Premierministers von angetragene Amt der Generalgouverneurin von Neuseeland an. Sie übernahm auch dieses Amt als erste Frau des Landes und füllte die Position bis 1996 aus. Sie war damit sie nach, 1981 in und, 1984 in Kanada, die dritte Frau im britischen, Generalgouverneurin werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Soziale Engagements.", "content": "Ihr erstes soziale Engagement hatte sie im'in, dessen Präsidenten sie später wurde. Sie engagierte sich im, im'in, in der Organisation des ', im'und im \". Für ihr Engagement in der (YWCA) (Christlicher Verein Junger Frauen) wurde sie 2014 geehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Zu ihrer Person.", "content": ", wie sie oft auch liebevoll genannt wird, ist für ihre Zuneigung zu Witzen, Gin und manchmal zuweilen derben Vokabular bekannt. Ihr war während ihrer Amtszeit bewusst, dass sie wegen ihrer spitzen Zunge in Schwierigkeiten kommen konnte. In einem Interview mit dem versprach sie vor der Amtseinführung, sich der Würde des Amtes bewusst zu sein und sich zukünftig würdevoll zu verhalten. Einen kleinen Einblick in ihre Wortwahl und die Art zu sprechen, vermittelt ein Interview mit dem aus dem Jahr 2014 unter dem Titel: \"\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Dame GCMG, GCVO, DBE, QSO (* 4. April 1931 in, Neuseeland) ist eine ehemalige Bürgermeisterin von. Sie war die erste Frau in Neuseeland im Amt des Generalgouverneurs und bekleidete dieses Amt von 1990 bis 1996.", "tgt_summary": "凯瑟琳·蒂泽德女爵士,ONZ,GCMG,GCVO,DBE,QSO(Dame Catherine Tizard)(neé Catherine Anne MacLean)新西兰总督,她是新西兰历史上首位女性总督,也是第一位女性奥克兰市长。著有《海洋资源大全》等书。", "id": 2728519} {"src_title": "Tokyo Ghoul", "tgt_title": "東京喰種", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der Geschichte von \"Tokyo Ghoul\" geht es um den Studenten Ken Kaneki, der sich in eine junge Frau namens Liz verliebt. Nach einem Treffen mit ihr beißt sie ihm in einer abgelegenen Gasse in die Schulter und offenbart, dass sie ein „Ghul“ ist (Ghule sind Kreaturen, die vom Aussehen her den Menschen gleichen, sich aber ausschließlich von Menschenfleisch ernähren können). Als Liz dabei ist, Ken zu essen, fallen mehrere große Metallstangen von der Baustelle eines Hochhauses auf sie herab. Liz stirbt dabei. Ken wird mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Nachdem er sich wieder erholt hat, wird er vom Krankenhaus entlassen. Noch am Tag der Entlassung findet er heraus, dass er kein Mensch mehr ist. Er sieht in den Spiegel und ihm läuft ein Schauer über den Rücken, da er nun ein Ghul-Auge besitzt (Ghule haben eigentlich zwei Ghul-Augen, aber Ken besitzt nur eines). Ihm wird klar, dass ihm im Krankenhaus die Organe von Liz transplantiert wurden. Da er nun Liz’s Organe besitzt, ist er ein sogenannter und sehr selten vorkommender „Halb-Ghul“. Da er sich sonst an niemanden wenden kann, wird er von einer Gruppe Ghulen aufgenommen, die das „Café Antik“ (Original: \"Anteiku\") führen. Sie bringen ihm bei, wie er sein neues Leben als Halb-Ghul meistert und erklären ihm viel über die Gesellschaft der Ghule, deren Fraktionen und dass er seine Identität vor anderen Menschen geheimhalten muss. Er sträubt sich zwar Menschenfleisch zu verzehren, ist jedoch in manchen Situationen dazu gezwungen. Am Ende der ersten Staffel wird er von einer Gruppe extremistischer Ghule entführt und gefoltert, bis er seine Ghulnatur anerkennt, weiße Haare und schwarze Nägel bekommt und seinen Peiniger beinahe tötet und anschließend verschlingt. Er ist nun brutaler, um die zu schützen, die ihm etwas bedeuten. In der Vorgeschichte \"Tokyo Ghoul: JACK\" geht es um die Jugend von Kishou Arima und Taishi Fura, zwei Charaktere aus der Hauptserie, die sich zusammentun, um den Tod eines Freundes von Taishi zu untersuchen. Dieser starb durch die Hand eines berüchtigten Ghuls namens „Lantern“ und Taishi folgt Arima und tritt letzten Endes der CCG (Commission of Counter Ghoul) bei; der Bundesbehörde, die sich um Verbrechen kümmert, die in Verbindung mit Ghulen stehen. Im Nachfolger \"Tokyo Ghoul:re\" geht es um Kaneki, der unter Gedächtnisverlust leidet. Mit seiner neuen Identität als Haise Sasaki ist er der Anführer eines Sonderteams der CCG namens „Quinks“, die alle vom CCG operiert wurden und jetzt Halbghule sind, sogenannte Quinks. Die meisten haben zwar Krallen, jedoch müssen sie kein Menschenfleisch essen und können ein menschliches Leben führen.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ken Kaneki.", "content": "Ken Kaneki ist ein schüchterner Jugendlicher, der nicht als Halbghul zurechtkommt. Trotzdem ist er ein starker Ghul, der sich schnell heilen und noch schneller Ermittler besiegen kann. Nachdem er von Jason gefoltert wurde, wird er brutaler und stärker, um niemanden mehr sterben zu lassen. Als Ghul hat er zwei Pseudonyme vom CCG: „Augenklappe“, wegen seiner Maske, und „Tausendfüßler“, wegen seiner Kralle, die wie ein Tausendfüßer aussieht. Er liebt Bücher und würde gerne mal seine Lieblingsautorin Sen Takatsuki treffen. Im normalen Leben trägt er eine Augenklappe, da er sein Ghulauge nicht kontrollieren kann. Er besitzt schwarze Haare, bekommt aber durch das Trauma der Folter von Jason weiße Haare und schwarze Zehen- und Fingernägel, außerdem wird er muskulöser. Später verlässt Kaneki das „Antik“, um eigene Nachforschungen anzustellen. Mit dem Wechsel der Haarfarbe verändert sich auch sein Charakter. Als Haise Sasaki ist er etwas anders. Er ist nun Ghul-Ermittler, jedoch ist er der Meinung, dass man Ghule nicht grundlos töten sollte. Er ist nun nicht mehr schüchtern, sondern offener. Seine Standardkleidung besteht aus einem schwarzen Hemd mit einer weißen Krawatte und einem langen Mantel. Im Gegensatz zu Ken verabscheut er seine Ghulseite und kämpft nur in absoluten Notfällen mit seiner Kralle. Normalerweise benutzt er seine Quinke. Er ist ein sehr fürsorglicher Mentor, seine Schützlinge laufen ihm jedoch ständig weg, da er nicht sehr viel Durchsetzungskraft besitzt. Als er wieder zu Ken Kaneki wird, tötet er wieder Ghulermittler, um nach wie vor seine Freunde und insbesondere Toka, die nun seine Ehefrau ist und ein Kind erwartet, zu beschützen.", "section_level": 2}, {"title": "Tōka Kirishima.", "content": "Tōka ist eine sehr impulsive Ghula. Sie ist aufbrausend und unfreundlich und beschimpft Ken häufig. Trotzdem baut sie eine Bindung zu ihm auf und ist entsetzt über seine Verwandlung. Sie hat einen Pony, der ihr rechtes Auge verdeckt. Sie hat einen jüngeren Bruder namens Ayato, welcher sie hasst, dazu wurden ihre Eltern von den Menschen als Ghul enttarnt und getötet. Vom CCG wird sie aufgrund ihrer Maske „Hase“ genannt, nachdem sie den Ermittler Mado, als Racheakt tötet. Sie wohnt mit Hinami in ihrer Wohnung und versucht sie so gut wie es geht zu versorgen.", "section_level": 2}, {"title": "Hideyoshi Nagachika.", "content": "Hideyoshi, genannt Hide, ist ein Mensch und Kanekis bester Freund. Hide ist ein lustiger und sehr auffälliger Mensch ganz im Gegenteil zu Kaneki Ken. Hide hat orange blonde Haare, die am Anfang der Geschichte kurz und am Ende relativ lang sind. Kaneki löste die Freundschaft nach seiner „Verwandlung“ durch Distanz auf, da er Angst hatte, Hide in die Ghulwelt hineinzuziehen. Dieser hat Hideyoshi nichts über diese Verwandlung erzählt. Hide jedoch wusste es von Anfang an, dass sein bester Freund Kaneki sich in einem Halbghul verwandelt hat. Im Laufe der Geschichte wird Hide Informant des CCG und Assistent von Kotaro Amon und Akira Mado. Dort lernt er auch Seido Takizawa kennen mit dem er sich befreundet. Am Ende von Tokyo Ghoul ist Hide als vermisst gemeldet.", "section_level": 2}, {"title": "Yoshimura (Kuzen).", "content": "Yoshimura ist ein Ghul und der Besitzer des Cafés namens „Antik“. Vom CCG wird er „Die Eule“ genannt. Er ist derjenige, der Kaneki in die Welt der Ghule einführt. Sie bauen schnell eine gute Beziehung zueinander auf, jedoch wird Yoshimura am Ende der 2. Staffel des Animes vom CCG beinahe getötet. Er wird von einem anderen Ghul verschlungen und somit gerettet.", "section_level": 2}, {"title": "Jason.", "content": "Jason ist ein Ghul, welcher früher von einem irren Ghul-Ermittler durch das Abtrennen von Zehen und Fingern gefoltert wurde. Er konnte entkommen und wendet die Methoden, mit der er gefoltert wurde, nun auf andere an. Er ist bekannt für sein charakteristisches Fingerknacken, welches Ken von ihm übernahm, nachdem er ihn aufgefressen hatte. Er wird auch „Gecko“ genannt. Nachdem er von Ken besiegt wurde, wurde aus ihm eine Quinke hergestellt, die nun Juzo gehört.", "section_level": 2}, {"title": "Hinami Fueguchi.", "content": "Hinami ist ein junges unschuldiges Mädchen. Ihre Eltern wurden von CCG-Ermittlern getötet. Seitdem lebt sie bei Tōka. Tōka ist für Hinami wie eine Schwester und Ken für sie wie ein Bruder. Sie hat eine Schuppen- und Federkralle.", "section_level": 2}, {"title": "Uta.", "content": "Uta ist der Betreiber des „HySy ArtMask Studios“, in dem er die Maske von so gut wie allen Hauptpersonen hergestellt hat. Uta ist ein alter Freund von Renji Yomo und Itori. Ken hatte am Anfang etwas Angst vor ihm. Als Ken von Jason entführt und gefoltert wurde, kam auch Uta mit, um ihn zu retten. Utas Maske stellt ein Voodoo-Gesicht dar und sein Ghul-Name ist „No Face“. Seine Kralle ist unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Jūzō Suzuya.", "content": "Ist ein junger Mann, welcher als Kind von einer Ghula namens „Big Madam “ missbraucht wurde. Er musste immer wieder im „Restaurant der Ghule“ als „Schlächter“ die Menschen vor einem Publikum umbringen. Big Madam hielt ihn als Hausmensch und schickte ihn nach jeden Kampf in seine Zelle und gab ihm eine bestimmte Punktzahl. Um ihn gegenüber Schmerzen abzustumpfen, verstümmelte sie seine Genitalien, sodass man ihn später keinem Geschlecht zuordnen kann, da sie wollte, dass Juzo ein Mädchen ist. Durch diese Misshandlungen wird er zu einem Soziopath, welcher die Gefühle der anderen nicht versteht. Trotz allem blieben seine Fähigkeiten als „Schlächter“, sodass er als Ermittler mit Shinohara, einem CCG Veteranen, zusammenarbeiten darf.", "section_level": 2}, {"title": "Kureo Mado.", "content": "Kureo ist ein Mann mittleren Alters, der als Fahnder für das CCG arbeitet. Er ist der Vater von Akira Mado, sowie Partner und Mentor des CCG-Ermittlers Kōtarō Amon. Etwa zehn Jahre vor Beginn der Haupthandlung wurde seine Frau Kasuka von der „Einäugigen Eule“ getötet. Aufgrund dieses Ereignisses wurde sein Hass auf die Ghule gestärkt und er wurde ihnen gegenüber immer sadistischer. Sein größtes Ziel war die \"Einäugige Eule\" zu finden und seine Frau zu rächen. Im Verlauf der ersten Staffel wird er von Hinami Fueguchi und Tōka Kirishima getötet.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "\"Tokyo Ghoul\" begann als Manga-Serie, die von Sui Ishida geschrieben und gezeichnet wurde. Das erste Kapitel erschien am 8. September 2011 in der 41. Jahresausgabe von \"Weekly Young Jump\", veröffentlicht von Shūeisha. Das letzte Kapitel erschien am 18. September 2014 in der 42. Jahresausgabe. Die Serie wurde in vierzehn \"Tankōbon\"-Ausgaben zusammengefasst und in Shūeishas Young Jump Comics Imprint zwischen dem 17. Februar 2012 und dem 17. Oktober 2014 veröffentlicht. Eine deutsche Übersetzung von Yuko Keller erschien zwischen Mai 2014 und Juli 2016 bei Kazé Manga im VIZ Media Switzerland-Verlag. Auf Englisch wird die Serie von Viz Media veröffentlicht. Ein Prequel-Spinoff namens \"Tōkyō Ghoul: Jack\" erschien im Magazin \"Jump Live\" von August bis Oktober 2013, wobei die Kapitel am 18. Oktober 2013 in einem Band zusammengefasst wurden. Das erste Kapitel des Nachfolgers mit dem Titel \"Tōkyō Ghoul:re\" erschien am 16. Oktober 2014 in der 46. Jahresausgabe des \"Weekly Young Jump\". Die Serie spielt zwei Jahre nach dem Ende des ersten Mangas und führt neue Charaktere ein. Am 4. Juli 2018 wurde die Serie abgeschlossen, die auch in insgesamt 16 Sammelbänden erschien. Auf Deutsch erschienen von September 2016 bis März 2019 alle Bände bei Kazé Manga.", "section_level": 2}, {"title": "Light Novels.", "content": "Von Shin Towada stammen drei Light-Novel-Bände, zu denen Sui Ishida die Illustrationen beisteuerte: \"Tōkyō Ghoul: Hibi\" () am 19. Juli 2013, \"Tōkyō Ghoul: Kōhaku\" () vom 19. Juni 2014, sowie \"Tōkyō Ghoul: Sekijitsu\" () am 19. Dezember 2014.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Eine Anime-Serie mit 12 Episoden von Studio Pierrot wurde zwischen dem 4. Juli und dem 19. September 2014 Punkt Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf Tokyo MX ausgestrahlt. Sie wurde mit bis zu einer Woche Versatz auch auf TV Aichi, TVQ, TV Osaka, AT-X und Dlife ausgestrahlt. Das Titellied trägt den Titel \"Unravel\" und wird von Tōru „TK“ Kitajima, dem Leader der Band Ling Tosite Sigure, gesungen; das Abspannlied \"Saints\" stammt von der Band People In The Box. Die Serie wurde mit englischen Untertiteln parallel dazu von Funimation gestreamt. Die Serie wurde bisher in vier Ausgaben auf DVD- und Blu-Ray veröffentlicht. Eine Veröffentlichung im deutschsprachigen Raum auf DVD und Blu-ray folgte von 24. April 2015 bis 31. Juli 2015 bei Kazé Anime. Zusätzlich sind alle Folgen auch online bei Anime on Demand sowie auf Netflix abrufbar. Eine zweite Staffel mit weiteren 12 Folgen und dem Titel \"Tokyo Ghoul √A\" (sprich engl.: \"root A\") lief vom 9. Januar bis 27. März 2015 auf Tokyo MX. Das Titellied der zweiten Staffel trägt den Titel \"Munō\" () und stammt von Kunimitsu Takahashis (Gitarrist und Sänger der Band The cabs) Soloprojekt österreich mit Ai Kamano (haisuinonasa) als Sängerin, während der Abspanntitel \"Kisetsu wa Tsugitsugi Shindeiku\" () von amazarashi stammt. Über Kazés Videoplattform Anime on Demand wird die Serie untertitelt als Simulcast gestreamt. Am 30. September 2015 erschien die OVA \"Tōkyō Ghoul: Jack\", die ein Prequel darstellt, sowie am 25. Dezember 2015 eine weitere OVA namens \"Tōkyō Ghoul: Pinto\", die das dritte Kapitel des Romans \"Tokyo Ghoul: Hibi\" adaptiert. Der erste Teil der dritten Staffel, \"Tokyo Ghoul:re\", bestehend aus 12 Episoden lief vom 3. April 2018 bis zum 19. Juni 2018. Der zweite Teil der dritten Staffel unter dem Namen \"Tokyo Ghoul:re 2nd Season\" mit 12 Folgen wurde zwischen dem 9. Oktober 2018 und dem 25. Dezember 2018 in Japan ausgestrahlt.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Fassung wurde von dem Studio VSI Berlin GmbH produziert. Die deutschen Dialoge schrieb Frank Preissler, der auch die Synchronregie führte.", "section_level": 3}, {"title": "Bühnenaufführung.", "content": "Eine Bühnenfassung des Mangas wurde im Juli 2015 in Tokio und Kyoto aufgeführt. Die Hauptrolle des Ken Kaneki übernimmt Yuuki Ogoe. Die Regie stammt von Isamu Kayano und das Skript von Chuji Mikasano.", "section_level": 2}, {"title": "Videospiele.", "content": "Ein Action-Videospiel mit dem Titel \"Tokyo Ghoul carnaval\" (jap., \"Tōkyō Gūru carnaval\", dt. „Tokio-Ghul carnaval“) von Bandai Namco Games ist am 6. Februar 2015 in Japan für Android-Geräte und am 9. Februar für iOS erschienen. Der Spieler kann darin sein Team aus einer Anzahl von Ghoulen und Ermittlern zusammenbauen und eine 3D-Karte erkunden. Ein weiteres Videospiel mit dem Titel \"Tokyo Ghoul: Jail\" für die PlayStation Vita befindet sich ebenfalls in Produktion. Das Spiel wird auch von Bandai Namco Games entwickelt und wird als Adventure-RPG und Visual Novel beschrieben. Es soll am 1. Oktober 2015 in Japan erscheinen. In der 18. Ausgabe des japanischen Magazins Weekly Shōnen Jump wurde bekanntgegeben, dass man in dem Spiel den Ghoul Rio spielen wird, eine von Sui Ishida entworfene Figur, die im Manga und im Anime nicht vorkommt. Jedoch tauchen bekannte Charaktere aus der Serie auf und es wurde angedeutet, dass Rio mit Kaneki irgendwie in Verbindung steht. Der Spieler kann die 23 Bezirke von Tokio frei erkunden und sich mit anderen Figuren anfreunden, was das Ende des Spiels beeinflussen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Spielfilme.", "content": "Im Juni 2016 wurde bekanntgegeben, dass ein Spielfilm im Sommer 2017 erscheinen soll, der auf dem Manga basiert. Kentarō Hagiwara führte bei dem Film Regie. Masataka Kubota übernahm die Rolle des Protagonisten Ken Kaneki und Fumika Shimizu die Rolle der Touka Kirishima. In weitere Rollen waren Yū Aoi als Liz Kamishiro, Nobuyuki Suzuki als Kotaro Amon und Yo Oizumi als Kureo Mado zu sehen. Der Film lief in Deutschland am 27. Februar 2018 an. Ein Nachfolger mit dem Titel \"Tokyo Ghoul S\" soll am 19. Juli 2019 in Japan erscheinen, wobei Maika Yamamoto Fumika Shimizu als Touka Kirishima ersetzt und Shota Matsuda als Shuu Tsukiyama in die Besetzung aufgenommen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Tokyo Ghoul\" war 2013 auf Platz 26 der meistverkauften Manga-Serien mit einer geschätzten Verkaufszahl von 1.666.348 Exemplaren. Bis Januar 2014 wurde der Manga etwa 2,6 Million Mal verkauft. 2014 war \"Tokyo Ghoul\" die viertmeistverkaufte Manga-Serie in Japan mit 6.946.203 verkauften Exemplaren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tokyo Ghoul (jap., \"Tōkyō Gūru\", dt. „Tokio-Ghul“) ist eine Manga-Serie von Sui Ishida. Sie erschien zwischen September 2011 und September 2014 in Shūeishas Seinen-Manga-Magazin \"Weekly Young Jump\" und wurde in vierzehn Sammelbänden zusammengefasst.", "tgt_summary": "是日本漫画家石田翠的青年漫画作品,刊载于集英社旗下漫画杂志《周刊Young Jump》。单行本标题为。台湾中文版由尖端出版代理,香港中文版则由玉皇朝代理。", "id": 754709} {"src_title": "Kapaʻa", "tgt_title": "卡帕 (夏威夷州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Das Siedlungsgebiet befindet sich im Osten der Insel Kauaʻi. Das United States Census Bureau hat für Kapaʻa eine Gesamtfläche von 25,9 km2 ermittelt, wovon 25,3 km2 Landfläche und 0,6 km2 Wasserfläche sind.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Siedlung liegt in einer flachen Küstenebene, die von zahlreichen Gewässern durchzogen ist. Die Sandstrände an der Küste sind ständig der Erosion ausgesetzt, obwohl die Küstenlinie fast vollständig von Riffen umsäumt wird. Kapaʻa liegt in der Gefahrenzone von Tsunamis.", "section_level": 2}, {"title": "Ausdehnung des Stadtgebiets.", "content": "Nördlich wird es vom Fluss Kapaʻa Stream, östlich vom Pazifischen Ozean, südlich vom Wohngebiet der Wailua Homesteads und westlich vom Waldgebiet der Kealia Forest Reserve begrenzt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Im Süden befindet sich die Census-designated places Wailua sowie Wailua Homesteads und im Norden der Census-designated place Anahola.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Siedlungsgebiet besteht aus den Wohnplätzen (Populated Places) Kapaʻa (), Kapahi () und Kawaihau ().", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Über das Siedlungsgebiet verteilt finden sich zahlreiche Religionsgemeinschaften, die Saint Catherine Catholic Church (), die Kapaa United Church of Christ (), die Kapaa Seventh Day Adventist Church (), die First Hawaiian Church of Kapaa (), die Kapaa Assembly of God Church (), die Kapaa Jodo Mission () und die Kapaa Hongwanji Mission ().", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Im alten Zentrum von Kapaʻa befindet sich das im National Register of Historic Places (NRHP) als Kulturdenkmal eingetragene Seto Building (). Das aus Holz errichtete Gebäude wurde 1929 als erster Lebensmittelladen auf Kauaʻi errichtet. Der multikulturelle Charakter des Gebäudes zeigt sich in den westlichen Bautechniken, wie den großen Fenstern im Erdgeschoss und den asiatischen Einflüssen, wie dem pagodenähnlichen Dach sowie gekreuzten Schwertern über den Fenstern des Obergeschosses. Ebenfalls im historischen Zentrum befinden sich die Gebäude der Kawamura Property (). Auf dem vom State of Hawaii – State Historic Preservation (SHPD) als historisch bedeutsam eingestuftem Areal stehen zwei Holzgebäude aus den 1920er-Jahren. Dabei handelt es sich um ein Haus im Plantagenstil und einen Geräteschuppen. Bei dem Ensemble handelt es sich um eine der wenigen erhaltenen Gesamtanlagen. Unmittelbar an der Kapaʻa Public Library steht die Kapaʻa Stone Lantern (), eine etwa viereinhalb Meter hohe Betonlaterne. Erbaut wurde die Laterne von der japanischen Gemeinde 1915 zum Gedenken an den russisch-japanischen Krieg. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie zum Schutz vergraben und erst 1972 wiederentdeckt. 1987 wurde sie wiederaufgestellt und mittlerweile renoviert. In den Wailua Homestaeds steht die ʻOpaekaʻa Road Bridge, die dort den ʻOpaekaʻa Stream überquert. Sie ist möglicherweise die einzige vorhandene Brücke in den Vereinigten Staaten aus britischer Produktion und eines der wenigen erhaltenen britischen Produkte des 19. Jahrhunderts auf Hawaii.", "section_level": 2}, {"title": "Parks.", "content": "Der Kapaʻa Beach Park () ist ein öffentlich zugänglicher Park am Strand von Kapaʻa mit Pavillons und Picknickmöglichkeiten. Daran schließt südlich der Waipoli Park () an. Im Landesinnern sind der kleinere Park in Kapaʻa ist der Gore Park () und der Kapaa New Park (), teilweise auch als Kapaa Town Park bezeichnet, auf dessen Areal sich mehrere Sportanlagen befinden, zu nennen. Auf dem Gebiet des Wohnplatzes Kapahi findet sich der gleichnamige Kapahi Park () mit Sportanlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Neben den Sportfeldern im Kapaʻa New Park und im Kapahi Park befindet sich mit dem Kapaa Swimming Pool () eine der beiden Freibäder der Insel in Kapaʻa.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Im Kapaʻa New Park findet jeden Mittwoch ein Bauernmarkt statt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Das Siedlungsgebiet ist geprägt von touristischen Einrichtungen wie Ladengeschäften, Hotels und Resorts und Restaurants. Das in den 1960er-Jahren errichtete Kapaʻa Shopping Center () vereint eine größere Anzahl von Geschäften und Dienstleistungen an einem Ort.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Entlang der Küste führt der Kuhio Highway (Highway 56) durch den alten Ortsteil von Kapaʻa. Über das öffentliche Transportnetzwerk The Kauaʻi Bus ist eine Anbindung an Lihue und Hanalei vorhanden. Als Teil des Projekts Kauai Path führt der 2009 eröffnete Teilabschnitt von Kapaʻa zum Ahihi Point als Rad- und Fußgängerweg die Küste entlang.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Die Kapaʻa Public Library () ist einer der Standorte des Hawaii State Public Library System. Weitere Einrichtungen sind die Kapaʻa Substation des Kauai Police Departments () und die Kauai Fire Department Kapaʻa Station ().", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Bereiche Elementary (Primary) Schools und Secondary Education des staatlichen Schulsystems sind in Kapaʻa durch die Kapaʻa Elementary School (), die Kapaʻa Middle School () und die Kapaʻa High School () abgedeckt. Die St. Catherine School () ist eine private Elementary School mit katholischer Ausbildung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kapaʻa (deutsch Kapaa, offizieller Name Kapaa Census Designated Place) ist ein Census-designated place im Kauaʻi County im Bundesstaat Hawaii in den Vereinigten Staaten. Bei der Volkszählung 2010 wurden rund 10.700 Einwohner gezählt. 2013 wurde das Siedlungsgebiet als eine der schönsten Städte der Vereinigten Staaten bezeichnet.", "tgt_summary": "卡帕(英语:Kapaa)是位于美国夏威夷州可爱县的一个人口普查指定地区。", "id": 169444} {"src_title": "Vortioxetin", "tgt_title": "伏硫西汀", "src_document": [{"title": "Wirkungsmechanismus.", "content": "Der Wirkmechanismus von Vortioxetin vereint zwei sich ergänzende (komplementäre) pharmakologische Wirkweisen: die Inhibition des 5-HT-Transporters und die direkte Modulation der komplexen serotonergen Rezeptoraktivität. Präklinische Daten weisen darauf hin, dass Vortioxetin wirkt und Inhibitor des 5-HT-Transporters ist. Präklinische Studien haben zudem \"in vivo\" gezeigt, dass Vortioxetin die neuronale Feuerungsrate und Neurotransmitterfreisetzung in verschiedenen wichtigen Systemen moduliert, welches zu erhöhten Spiegeln von Serotonin, Noradrenalin, Dopamin, Acetylcholin und Histamin sowie zu einer Reduktion von GABA und zu einer Erhöhung von Glutamat in spezifischen Gehirnarealen führt. Dieses multimodale pharmakologische Profil von Vortioxetin wird für die antidepressiven Effekte und die Hinweise zur Verbesserung der kognitiven Leistung im Rahmen der depressiven Episode, des Lernens und Erinnerns, verantwortlich gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen.", "content": "Häufigste Nebenwirkung ist Übelkeit, die bei über 10 % der Behandelten beobachtet wurde. Ferner wurden Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Appetitminderung, Schwindelgefühl und Juckreiz beobachtet (bei 1 bis 10 % der Behandelten). Vortioxetin ist kontraindiziert mit der gleichzeitigen Einnahme von nicht-selektiven Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) oder selektiven MAO-A-Hemmern. Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln mit serotonerger Wirkung (beispielsweise Tramadol, Sumatriptan, weitere Triptane) besteht das Risiko für ein Serotoninsyndrom.", "section_level": 1}, {"title": "Chemisch-pharmazeutische Angaben.", "content": "Pharmazeutisch verwendet werden das Vortioxetinhydrobromid und Vortioxetin--lactat. Beide Substanzen stellen ein weißes bis leicht beiges, nicht hygroskopisches Pulver dar. Das in den \"Brintellix\"-Filmtabletten eingesetzte Vortioxetinhydrobromid ist löslich in Methanol und Ethanol, wenig löslich in Wasser und wässrigen Systemen mit einem pH-Wert zwischen 2,0 und 8,3 und erscheint in vier polymorphen Formen. Das in der Tropflösung zum Einnehmen verwendete Vortioxetinlactat ist löslich in polaren Lösungsmitteln und in Wasser und bildet drei polymorphe Formen.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Brintellix (EU), Trintellix (CA, USA)", "section_level": 1}, {"title": "Marktrücknahme in Deutschland.", "content": "Lundbeck hat den Vertrieb in Deutschland zum 15. August 2016 eingestellt. Dies erfolgte, da es in den Preisverhandlungen mit dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen zu keiner Einigung kam, nachdem dem Wirkstoff durch den Gemeinsamen Bundesausschuss kein Zusatznutzen zugestanden wurde. Nach Angaben Lundbecks zeigte sich der Spitzenverband trotz deutlicher finanzieller Zugeständnisse nicht kompromissbereit und bestand auf einem Preis auf generischem Niveau, obwohl die Tagestherapiekosten für die Krankenkassen lediglich im Bereich von 1 Euro gelegen hätten. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) kritisierte bereits das Ergebnis der Nutzenbewertung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Neben der grundsätzlichen Kritik am Verfahren wies die DGPPN darauf hin, dass eine Bewertung aus methodischen Gründen gar nicht stattgefunden habe. Zudem haben für den Patienten wichtige Faktoren wie Nebenwirkungen und Lebensqualität in der Bewertung des Medikamentes keine Rolle gespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vortioxetin ist ein antidepressiv wirkender Arzneistoff mit multimodalem Wirkmechanismus. Vortioxetin ist ein sogenannter Serotoninmodulator und -stimulator und peroral wirksam.", "tgt_summary": "伏硫西汀,又名沃替西汀(INN:Vortioxetine),是一种5-羟色胺调节剂和激动剂(SMSs)型的抗抑郁药,其药物形态为氢溴酸伏硫西汀(Vortioxetine Hydrobromide)。由灵北制药制造的商品名为心达悦,亦有另一种商品名为Brintellix。它由制药公司Lundbeck和Takeda制造。", "id": 1377498} {"src_title": "Bill Shorten", "tgt_title": "比尔·萧藤", "src_document": [{"title": "Politik.", "content": "Bei der Parlamentswahl in Australien 2007 wurde Shorten erstmals für den Wahlkreis \"Maribyrnong\" in das Repräsentantenhaus gewählt. Er folgte damit seinem Parteifreund Bob Sercombe, welcher nicht mehr kandidiert hatte, als Abgeordneter. Im Kabinett Rudd I war seit 2007 er Staatssekretär für Behinderte und Jugendarbeit. Im Februar 2009 übernahm er zusätzlich den Arbeitsbereich Wiederaufbau der Zerstörungen durch Buschfeuer in Victoria. Im Vorfeld der Parlamentswahl 2010 galt er als Wegbereiter für die Ablöse von Kevin Rudd als Labor-Parteichef und Premierminister durch die damalige Bildungsministerin Julia Gillard. Unter ihrer Führung konnte die Labor bei nach Wahl durch die Unterstützung einiger Unabhängiger und eines Grünen als Minderheitsregierung weiter amtieren. Shorten selbst wurde in Gillards Regierung Minister für Finanzierungsdienstleistungen und Pensionen. Im Rahmen einer Kabinettsumbildung im Dezember 2011 übernahm er zusätzlich das Arbeitsministerium. Bei der innerparteilichen Abstimmung über den Parteivorsitz am 26. Juni 2013 kündigte Shorten an, dass er im Falle einer Wahl Rudds als Minister zurücktreten wolle. Nachdem Rudd die Kampfabstimmung gegen Gillard tatsächlich gewann, schied er entgegen seiner Ankündigung nicht aus der Regierung aus. Stattdessen führte er bis zur Wahl 2013 sowohl das Bildungs- als auch das Arbeitsministerium. Nachdem die Labor-Partei die Wahl gegen die nationalkonservative Koalition um Tony Abbott verlor, schied er aus der Regierung aus. Shorten selbst gewann seinen Wahlkreis wieder mit 47,9 Prozent der Stimmen. Sein Nachfolger als Bildungsminister wurde Christopher Pyne; als Arbeitsminister folgte ihm Eric Abetz. Nach Kevin Rudds Rücktritt als Parteivorsitzender der Labor wurde er am 13. Oktober 2013 zum neuen Parteichef gewählt. Er setzte sich dabei mit 52,02 Prozent gegen Anthony Albanese durch und übernahm auch den Vorsitz der Labor-Fraktion im Repräsentantenhaus, sodass er seitdem auch Oppositionsführer ist. Zu Shortens Stellvertreterin wurde Tanya Plibersek gewählt. Nach zwei in Folge verlorenen Wahlen 2016 und 2019 erklärte er seinen Rücktritt vom Parteivorsitz, in dem ihm sein Gegenkandidat von 2013 Anthony Albanese nachfolgte. Albanese ernannte Shorten daraufhin zum Schattenminister für den öffentlichen Dienst und das Berufsunfähigkeitsversicherungssystem.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Shorten ist seit 2009 in zweiter Ehe mit Chloe Bryce verheiratet, mit der er eine 2009 geborene Tochter hat. Zuvor war er von 2004 bis 2008 mit Debbie Beale verheiratet, der Tochter des ehemaligen LNP-Abgeordneten Julian Beale. Shorten ist katholischen Glaubens.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Richard „Bill“ Shorten (* 12. Mai 1967 in Melbourne) ist ein australischer Politiker. Er war von Oktober 2013 bis Mai 2019 Vorsitzender der Labor-Partei sowie Oppositionsführer. Zuvor hatte er mehrere Ämter als Mitglied der Australischen Regierung inne.", "tgt_summary": "比尔·肖顿(英语:英语:Bill Shorten,或译肖滕),全名威廉·理乍得·肖顿,(英语:英语:William Richard Shorten,1967年-5月12日),澳大利亚工党籍政治家,出生于墨尔本,毕业于莫纳什大学。早年出身于工会及工人权益方面的工作,2007年当选为澳洲众议院议员,2013年10月至2019年5月任澳大利亚工党领袖及联邦众议院反对党领袖。此前在工党执政时曾任教育部长、劳资关系部长等职。", "id": 1434432} {"src_title": "Tetraisopropylorthotitanat", "tgt_title": "异丙醇钛", "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Die Gleichgewichtsreaktion von Titantetrachlorid mit trockenem Isopropanol führt unter Entwicklung von Chlorwasserstoff zu Tetraisopropyltitanat Ti(OCHMe). Zur Unterdrückung der Rückreaktion wird das HCl-Gas mit Ammoniak gebunden und das entstandene Ammoniumchlorid (NHCl) abfiltriert. In \"n\"-Heptan als Reaktionsmedium und durch kurzes Erhitzen unter Rückfluss bilden sich größere NHCl-Kristalle, die leichter abfiltriert werden können. Nach Vakuumdestillation wird praktisch chloridfreies (0,020 %) TIPT in 89%iger Ausbeute erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Reines Tetraisopropylorthotitanat ist oberhalb der Raumtemperatur eine klare, neutrale (pH 7), farblose bis schwach gelbe, nach Isopropanol riechende Flüssigkeit. Die technisch reine Substanz enthält wenige Gewichtsprozent Isopropanol, die den Erstarrungspunkt absenken und so die Handhabung des TIPT erleichtern. Im Gegensatz zu anderen Titansäureestern liegt die Verbindung in nichtpolaren Lösungsmitteln in monomerer Form vor. Die Substanz ist feuchtigkeitsempfindlich und hydrolysiert in Wasser rasch in exothermer Reaktion zu Titandioxid und Isopropanol.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Katalysator für Veresterungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Direkte Veresterungen.", "content": "Tetraisopropyltitanat eignet sich als neutrale Verbindung für direkte Veresterungen von Carbonsäuren mit Alkoholen unter Wasserabspaltung und wird großtechnisch bei der Synthese von Estern eingesetzt, die als Weichmacher für Polyvinylchlorid (PVC) Verwendung finden. Titanisopropoxid reagiert in einer Umesterungsreaktion rasch mit freien höheren Alkoholen oder Glycolen zu den entsprechenden Orthotitanaten – im Beispiel mit dem Isononanol Trimethyl-3,5,5-hexanol zu Tetra-isononyltitanat – und freiwerdendes Isopropanol wird abdestilliert. Die gebildete Lewis-Säure überträgt den Isononanolrest unter Esterbildung auf die Carboxygruppe des Monoesters zu 1,2-Cyclohexandicarbonsäurediisononylester (DINCH) und reagiert mit freiem Alkohol zurück zum Tetraisononyltitanat. Im Gegensatz zu sauren und basischen Veresterungskatalysatoren werden unter Titanatkatalyse deutlich weniger gefärbte Nebenprodukte gebildet, weshalb zur Gleichgewichtsverschiebung auch größere Alkoholüberschüsse (bis 25 %) genutzt werden können. Hoher Umsatz und Produktreinheit erübrigen die bei Veresterungen meist erforderlichen Neutralisations- und Waschschritte. Üblicherweise werden Tetraisopropyltitanat-Konzentrationen von lediglich 0,05 bis 0,2 %, bezogen auf das Esterprodukt, benötigt.", "section_level": 3}, {"title": "Umesterungen.", "content": "Bei Umesterungen mit Tetraisopropyltitanat katalysiert das wie bei Veresterungen zunächst gebildete Tetraalkylorthotitanat den Austausch der Alkoxygruppe des Ausgangsesters mit dem des Alkohols Wegen der geringen Neigung zu Nebenreaktionen beim Einsatz von Titanat-Umesterungskatalysatoren können auch leicht polymerisierbare Ester, wie z. B. Methylacrylat HC=CH-COOCH, mit funktionellen Alkoholen, wie z. B. Aminoalkohole wie Dimethylaminoethanol HO-(CH)-N(CH) mit Ausbeuten bis 98 % hergestellt werden. Auch Ester mit säureempfindlichen Gruppen, wie z. B. Acetale oder Ketale (Beispiel: Dimethyl-2,3-\"O\"-isopropylidentartrat) können mit TIPT als Katalysator glatt umgeestert werden. Die Ausbeute beträgt dabei 91 bis 95 %. Auf diese Weise können auch Umesterungen in Gegenwart von Alkin- und Nitrilgruppen, β-Lactamen, Trimethylsilylgruppen, sowie Boc- und anderen Carbamatschutzgruppen schonend und effizient durchgeführt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Polykondensation.", "content": "Auch bei der heute weitgehend durch das Verfahren der Direktveresterung von Terephthalsäure mit Ethylenglycol ersetzten Umesterung von Dimethylterephthalat mit Ethylenglycol zu Polyethylenterephthalat PET spielte Titanisopropoxid als Bestandteil von Katalysatorsystemen zusammen mit Antimontrioxid eine Rolle. Bei der Direktveresterung von Terephthalsäure mit Ethylenglycol und anschließender Polykondensation kann bei Einsatz von Tetraisopropyltitanat die Menge des üblicherweise verwendeten Antimontrioxids reduziert und sogar eliminiert und PET mit für Fasern, Folien und Getränkeflaschen geeigneten mechanischen und optischen Eigenschaften erhalten werden.", "section_level": 3}, {"title": "Katalysator für die Ziegler-Natta-Polymerisation.", "content": "Die so genannten Phillips-Katalysatoren der zweiten Generation zur Polymerisation von Ethen und Propen bestehen aus Magnesium-Titan-Verbindungen und Triethylaluminium als Cokatalysator. Die Titankomponente wird oft über Titanisopropoxid eingeführt. Die Katalysatorsysteme sind deutlich (10- bis 100-mal) aktiver als die Katalysatoren der ersten Generation und können daher im Produkt verbleiben. Sie ermöglichen die Herstellung von linearem Polyethylen niedriger Dichte (, LLDPE) und von Polyethylen hoher Dichte (, HDPE) mit enger Molmassenverteilung.", "section_level": 2}, {"title": "Katalysator für Sharpless-Epoxidierungen.", "content": "In Gegenwart von Tetraisopropyltitanat und (+)- oder (−)-Weinsäurediethylester in Dichlormethan bei −70 bis −20 °C werden achirale primäre Allylalkohole enantioselektiv epoxidiert. Ein klassisches Beispiel ist die Epoxidierung von Geraniol mit \"tert\"-Butylhydroperoxid zum Geraniol-2,3-oxid in sehr hoher chemischer Ausbeute und hohem Enantiomerenüberschuss Die ausgeprägte Neigung der Orthotitanate zur Reaktion mit den aktiven Wasserstoffatomen von Hydroxy-, Amino-, Amido-, Carboxyl- und Thiolgruppen unter Vernetzung und Ausbildung dünner amorpher TiO-Schichten lässt sich in vielfältiger Weise zu Modifizierungen von Glas-, Metall- und Polymeroberflächen, wie z. B. als Haftvermittler () zur Erhöhung der Adhäsion, der Härte sowie der Abrieb- und Kratzfestigkeit, der thermischen und chemischen Beständigkeit, der Lichtreflexion und der Korrosionsbeständigkeit. Solche Beschichtungen erhöhen auch die Dispergierbarkeit von Pigmenten und Füllern in wasserbasierten oder nicht-wässrigen Lacken und Anstrichen und reduzieren deren Viskosität. Andererseits kann durch Vernetzung von hydroxygruppenhaltigen Polymeren in Lacken mit Titanisopropoxid die Viskosität auch erhöht, die Thixotropie von Latexfarben eingestellt und ihre Adhäsion an Oberflächen verbessert werden. Die Vernetzungseigenschaften von Tetraisopropyltitanat machen es zu einem wirksamen Additiv bei der Papierherstellung zur Erhöhung der Nassstärke, bei Ölbohrhilfsmitteln zur Viskositätssteuerung und in Druckfarben zur Verbesserung der Haftung.", "section_level": 2}, {"title": "Titandioxidpartikel und -filme.", "content": "Durch sorgfältig gesteuerte hydrolytische Sol-Gel-Prozesse oder durch pyrolytische Prozesse bei Temperaturen über 350 °C lassen sich aus Titanisopropoxid neben dünnen polymeren TiO-Filmen auch mikro- und nanoskalige TiO-Partikel erzeugen. Diese Partikel haben wegen ihres hohen Brechungsindex und UV-Absorption interessante Potentiale als Photokatalysatoren, in der Photovoltaik sowie für Anwendungen in Beleuchtungen und Beschilderungen.", "section_level": 2}, {"title": "Metalltitanate.", "content": "Tetraisopropyltitanat bildet mit Carbonsäuren, wie z. B. Essigsäure nicht-stöchiometrische oligomere Titanacylate der ungefähren Zusammensetzung Ti(OOCMe)(OCHMe), die mit Erdalkalimetallcarbonaten zu den entsprechenden Erdalkalimetalltitanaten reagieren, die wegen ihrer ferroelektrischen Eigenschaften für den Aufbau von mehrschichtigen keramischen Kondensatoren und Thermistoren von Interesse sind.", "section_level": 2}, {"title": "Hersteller.", "content": "Die früheren Hersteller DuPont und Johnson Matthey verkauften ihre Geschäfte und Warenzeichen für Orthotitanate im Jahr 2010 [Tyzor TPT (DuPont) und VERTEC TIPT (Johnson Matthey) für Tetraisopropyltitanat] an Dorf Ketal Chemicals (India) Pvt. Ltd. Nach Einstellung der Produktion der Johnson Matthey in Billingham, UK im Jahr 2011 wird Tetraisopropyltitanat in großtechnischen Volumina nur noch in Indien (Dorf Ketal) und China (Borica Co., Ltd. aus Taiwan unter dem Warenzeichen Tytan TIPT) produziert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tetraisopropylorthotitanat oder Tetraisopropyltitanat, abgekürzt TIPT oder auch englisch \"TTIP (titanium tetraisopropoxide)\", ist formal der Tetraisopropylester der hypothetischen Orthotitansäure (HTiO). TIPT ist als Lewis-Säure ein wichtiger Katalysator für Veresterungs- und Umesterungs-reaktionen und für Sharpless-Epoxidierungen und ist Ausgangsmaterial für ultradünne Titandioxid-Schichten und -Nanopartikel.", "tgt_summary": "异丙醇钛、四异丙醇钛是钛(IV)的异丙醇盐,化学式为Ti{OCH(CH)},用于有机合成和材料科学中。", "id": 2912597} {"src_title": "Großer Preis von Bahrain 2015", "tgt_title": "2015年巴林大獎賽", "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Nach dem Großen Preis von China führte Lewis Hamilton in der Fahrerwertung mit 13 Punkten Vorsprung vor Sebastian Vettel und mit 17 Punkten vor Nico Rosberg. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 40 Punkten vor Ferrari und mit 71 Punkten vor Williams. Beim Großen Preis von Bahrain stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Medium\" (weiß) und \"P Zero Soft\" (gelb), sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. Die DRS-Zonen blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert, der Messpunkt für die erste Zone befand sich zehn Meter vor Kurve 9, die Zone selbst begann am Ende der Gegengeraden, genau 50 Meter nach Kurve 10. Der Messpunkt für die zweite DRS-Zone befand sich 108 Meter vor Kurve 14, aktiviert werden durfte das DRS dann auf der Start-Ziel-Geraden, 270 Meter nach Kurve 15. Marcus Ericsson, Pastor Maldonado (fünf), Sergio Pérez (vier), Jenson Button, Romain Grosjean, Nico Hülkenberg und Roberto Merhi (jeweils zwei) gingen mit Strafpunkten ins Rennwochenende. Mit Fernando Alonso (dreimal), Felipe Massa, Vettel (jeweils zweimal), Button und Hamilton (jeweils einmal) traten fünf ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Als Rennkommissare fungierten José Abed (MEX), Mazen Al Hilli (BRN), Paul Gutjahr (CHE) und Mika Salo (FIN).", "section_level": 2}, {"title": "Freies Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Kimi Räikkönen in 1:37,827 Minuten die Bestzeit vor Vettel und Valtteri Bottas. Button konnte keine gezeitete Runde fahren, ihm starb auf seiner zweiten Runde beim Anbremsen der ersten Kurve der Motor ab und er drehte sich. Rosberg war mit einer Rundenzeit von 1:34,647 Minuten Schnellster im zweiten freien Training vor Hamilton und Räikkönen. In Kurve eins kam es wegen eines nicht korrekt befestigten Vorderrads bei Vettel zu einer Kollision mit Pérez, das Training musste anschließend unterbrochen werden, damit die Trümmer von Vettels Frontflügel geborgen werden konnten. Räikkönen erhielt eine Verwarnung durch die Rennkommissare, da er Ericsson, der am Ende der Boxengasse eine Startübung durchführte, regelwidrig auf der linken Seite überholt hatte. Im dritten freien Training war Hamilton mit einer Zeit von 1:34,599 Minuten Schnellster vor Vettel und Rosberg.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Hamilton war am schnellsten. Button rollte mit einem technischen Defekt aus, ohne eine Zeit zu setzen und qualifizierte sich damit nicht für den Grand Prix. Die Rennkommissare erlaubten ihm, vom letzten Platz zu starten, da er im freien Training ausreichend schnell war. Die Manor-Piloten sowie Maldonado und Daniil Kwjat schieden aus. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Hamilton war erneut Schnellster. Max Verstappen, Alonso, beide Sauber-Piloten und Pérez schafften es nicht in den letzten Teil des Zeitentrainings. Der finale Abschnitt ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Hamilton fuhr die Bestzeit vor Vettel und Rosberg. Er errang damit die vierte Pole-Position im vierten Saisonrennen.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Button, der zuvor in jeder Trainingseinheit technische Probleme beklagte, startete aufgrund eines Defektes am ERS nicht zum Rennen. Beim Start in die Einführungsrunde blieb Massa stehen, er musste das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen. Carlos Sainz jr. fuhr die Einführungsrunde um fast 15 Sekunden zu langsam und erhielt eine Fünf-Sekunden-Strafe. Maldonado startete eine Reihe zu weit hinten und erhielt ebenfalls eine Fünf-Sekunden-Strafe. Hamilton startete am besten, Vettel musste sich gegen den besser gestarteten Rosberg verteidigen. Räikkönen nutzte diese Situation aus und ging an Rosberg vorbei. Max Verstappen kollidierte mit Maldonado und beschädigte sich dabei seinen Frontflügel. Rosberg ging in der vierten Runde an Räikkönen vorbei und holte auf Vettel auf. In der neunten Runde ging er nach einem Fahrfehler von Vettel auch an diesem vorbei. In der elften Runde kamen die ersten Fahrer zum Reifenwechsel an die Box. Als erster Fahrer der Spitzengruppe wechselte Vettel in Runde 13 die Reifen. Eine Runde später ging Rosberg an die Box, Vettel war jedoch auf den neuen Reifen so schnell gefahren, dass er nun vor Rosberg lag. Hamilton ging eine weitere Runde später an die Box und kam unmittelbar vor Vettel und Rosberg auf die Strecke zurück. Bei der Anfahrt auf Kurve eins ging Rosberg an Vettel vorbei. Die Führung hatte Räikkönen übernommen, der in Runde 17 in die Box ging und als einziger Fahrer der Spitzengruppe auf die härtere Reifenmischung wechselte. Nach den ersten Boxenstopps kam es zu einer Kollision zwischen Maldonado und Massa, hierbei wurde der Diffusor von Massa beschädigt. In Runde 31 musste Sainz seinen Wagen mit einem technischen Defekt abstellen. In Runde 33 kam Vettel an die Box und wechselte auf die härtere Reifenmischung, genau wie Hamilton eine und Rosberg zwei Runden später. Rosberg fiel nach seinem Boxenstopp erneut hinter Vettel zurück. Vettel beging in der Runde nach Rosbergs Boxenstopp einen Fahrfehler in Kurve 15, Rosberg nutze dies aus und ging vorbei. Da sich Vettel seinen Frontflügel beschädigt hatte, musste er eine Runde später zum Wechsel an die Box. In Runde 40 übernahm Hamilton die Führung von Räikkönen, der noch nicht zu seinem zweiten Stopp an der Box gewesen war. Verstappen gab zu diesem Zeitpunkt das Rennen an der Box auf. Am Ende der Runde kam Räikkönen an die Box und fiel auf Rang drei zurück, er hatte 19 Sekunden Rückstand auf Rosberg. Er verkürzte mit deutlich schnelleren Rundenzeiten, teilweise bis zu drei Sekunden, den Rückstand auf Rosberg schnell. Vettel lief auf Bottas auf, schaffte es jedoch nicht, ihn zu überholen. In der vorletzten Runde bekam Rosberg Bremsprobleme und musste Räikkönen, der zuvor unmittelbar hinter ihm fuhr, kampflos passieren lassen. Wenige Meter vor der Ziellinie erlitt Ricciardo einen Motorschaden, er rollte jedoch noch über die Ziellinie und blieb auf dem sechsten Platz. Hamilton gewann das Rennen vor Räikkönen und Rosberg. Die Top 10 komplettierten Bottas, Vettel, Ricciardo, Grosjean, Pérez, Kwjat und Massa. Somit stand mit Räikkönen zum ersten Mal im Jahr 2015 ein anderer Fahrer auf dem Podium als beim ersten Rennen. Für Räikkönen war es der erste Podiumsplatz seit dem Großen Preis von Korea 2013 und der erste als Ferrari-Pilot seit dem Großen Preis von Italien 2009. Hamilton konnte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung damit ausbauen, Rosberg übernahm Platz zwei von Vettel, der auf Platz drei zurückfiel. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Bahrain 2015 (offiziell 2015 Formula 1 Gulf Air Bahrain Grand Prix) fand am 19. April auf dem Bahrain International Circuit in as-Sachir statt und war das vierte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2015.", "tgt_summary": "2015年巴林大奖赛(英语:2015 Bahrain Grand Prix),官方名称为2015年一级方程序赛车海湾航空巴林大奖赛(英语:2015 Formula 1 Gulf Air Bahrain Grand Prix),是2015年4月19日举办于巴林的一场一级方程序赛车赛事。比赛在巴林国际赛道进行,总计57圈。这是2015年世界一级方程序锦标赛的第4场分站赛事。", "id": 22116} {"src_title": "Großer Preis von Italien 2015", "tgt_title": "2015年義大利大獎賽", "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Nach dem Großen Preis von Belgien führte Lewis Hamilton in der Fahrerwertung mit 28 Punkten Vorsprung vor Nico Rosberg und mit 67 Punkten vor Sebastian Vettel. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 184 Punkten vor Ferrari und mit 265 Punkten vor Williams. Beim Großen Preis von Italien stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Medium\" (weiß) und \"P Zero Soft\" (gelb), sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. In Folge mehrerer Reifenschäden beim vorangegangenen Rennen erhöhte Pirelli den vorgeschriebenen Mindestdruck der Reifen. Es gab zwei DRS-Zonen, die erste Zone lag hinter den \"Curva di Lesmos\", der Messpunkt lag vor 95 Meter dem Kurveneingang der zweiten \"Curva di Lesmos\". Der Messpunkt für die zweite Zone lag 20 Meter vor der \"Curva Parabolica\", die DRS-Zone lag auf der Start-Ziel-Geraden. Vor dem Rennen wurde bekannt, dass Mercedes beim Rennen eine weiterentwickelte Versionen des Mercedes-Benz PU106B Hybrid verwendete. Mercedes AMG High Performance Powertrains benutzte dafür alle sieben noch zur Verfügung stehenden Token. Pastor Maldonado (sechs), Marcus Ericsson, Max Verstappen (fünf), Romain Grosjean, Sergio Pérez (jeweils vier), Vettel (drei), Jenson Button, Hamilton, Nico Hülkenberg, Daniil Kwjat und Roberto Merhi (jeweils zwei) gingen mit Strafpunkten ins Rennwochenende. Mit Vettel (dreimal), Fernando Alonso und Hamilton (jeweils zweimal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Als Rennkommissare fungierten Paolo Longoni (ITA), Tim Mayer (USA), Lars Österlind (SWE) und Danny Sullivan (USA).", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Hamilton in 1:24,670 Minuten die Bestzeit vor Rosberg und Vettel. Das Training musste nach einem Unfall von Carlos Sainz jr. wegen eines Getriebedefektes unterbrochen werden. Auch im zweiten freien Training fuhr Hamilton in 1:24,279 Minuten die schnellste Zeit, erneut vor Rosberg und Vettel. Im dritten freien Training fuhr Hamilton mit einer Rundenzeit von 1:24,544 Minuten die schnellste Zeit vor Vettel und Rosberg. Daniel Ricciardo musste sein Fahrzeug früh mit einem Motorschaden abstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Hamilton war Schnellster. Verstappen verlor während der Fahrt seine Motorenabdeckung und konnte daher keine Zeit setzen. Außerdem schieden die beiden Marussia- und McLaren-Piloten aus. Der zweite Qualifyingabschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Erneut war Hamilton Schnellster. Ricciardo, der keine Zeit setzen konnte, Kwjat, Sainz, Felipe Nasr und Maldonado schieden aus. Der finale Abschnitt ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Hamilton sicherte sich mit einer Zeit von 1:23,397 Minuten die Pole-Position vor Räikkönen und Vettel. Hamilton errang damit seine elfte Pole-Position in dieser Saison und die siebte in Folge. Mehrere Fahrer erhielten Startplatzstrafen. Ericsson wurde wegen des Behinderns von Hülkenberg im ersten Qualifying-Abschnitt um drei Startpositionen nach hinten versetzt. Sainz wurde wegen der Verwendung des fünften und sechsten Verbrennungsmotors, des fünften Exemplars des Turbolader, der fünften MGU-H und der fünften MGU-K um 35 Startpositionen nach hinten versetzt. Kwjat wurde wegen der Verwendung des sechsten und siebten Verbrennungsmotors und des fünften und sechsten Exemplars des Turboladers sowie eines vorzeitigen Getriebewechsels ebenfalls um 35 Startpositionen, sein Teamkollege Ricciardo wegen der Verwendung des sechsten und siebten Verbrennungsmotors, des fünften und sechsten Exemplars des Turbolardes, der fünften und sechsten MGU-H und der fünften und sechsten MGU-K sogar um 50 Startpositionen nach hinten versetzt. Button und Alonso wurde wegen der Verwendung des neunten Verbrennungsmotors nach hinten versetzt, Button um fünf Startpositionen, Alonso um zehn. Verstappen wurde wegen der Verwendung des siebten Verbrennungsmotors, des fünften Exemplars des Turboladers und der fünften MGU-K sowie eines entfernten FIA-Siegels um 30 Startpositionen nach hinten versetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Lewis Hamilton gewann das Rennen vor Sebastian Vettel und Felipe Massa. Hamilton gelang damit zum zweiten Mal in seiner Formel-1-Karriere ein sogenanntes „perfektes Rennen“, da er, von der Pole-Position startend, alle Runden als Führender beendete, somit einen Start-Ziel-Sieg erzielte und außerdem die schnellste Rennrunde fuhr. Zuvor war ihm dies beim Großen Preis von Malaysia 2014 geglückt. Darüber hinaus hatte er bereits in allen drei freien Trainingssitzungen sowie in jedem Abschnitt der Qualifikation jeweils die Bestzeit erzielt.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Italien 2015 (offiziell Formula 1 Gran Premio D′Italia 2015) fand am 6. September auf dem Autodromo Nazionale Monza in Monza statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2015.", "tgt_summary": "2015年意大利大奖赛(英语:2015 Italian Grand Prix),官方名称为2015年一级方程序赛车意大利大奖赛(),是2015年9月6日举办于意大利的一场一级方程序赛车赛事。比赛在国立蒙札赛车场进行,总计53圈。这是2015年世界一级方程序锦标赛的第12场分站赛事。同时也是第85届意大利大奖赛。", "id": 1779643} {"src_title": "Fulham Palace", "tgt_title": "富勒姆宮", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprünge.", "content": "Während der ausgedehnten Restaurierungsmaßnahmen in den Jahren 2001–2006 entdeckte man auf dem Anwesen von Fulham Palace die Überreste verschiedener früherer großer Gebäude und sogar Beweise für neusteinzeitliche und römische Siedlungen. Die Besiedelung des Geländes, auf dem Fulham Palace steht, kann bis etwa 700 v. Chr. zurückverfolgt werden, als das Eigentum an dem Anwesen auf Bischof Waldher überging. Es gehörte den Bischöfen von London über 1300 Jahre lang und der Palast war ihr Landsitz spätestens ab dem 11. Jahrhundert. Von Beginn des 20. Jahrhunderts bis 1973 war es sogar ihr Hauptsitz.", "section_level": 2}, {"title": "17. Jahrhundert.", "content": "Zu Beginn des 17. Jahrhunderts scheinen die Gärten von Fulham Palace negative Beachtung gefunden zu haben. Der Altertumsforscher John Aubrey führt unter seinen Memoranda auf: \"“The Bishop of London did cutte-down a noble Cloud of trees at Fulham”\" (dt.: \"„der Bischof von London ließ eine edle Gruppe von Bäumen in Fulham zusammenschneiden“\") – wobei der sich auf eine scharfe Bemerkung von Sir Francis Bacon, eines begnadeten Gärtners, bezieht – \"“that he was a good Expounder of dark places”\" (dt.: \"„dass er ein guter Erklärer dunkler Plätze war“\"). \"Henry Compton\" wurde 1675 zum Bischof von London ordiniert. Er führte etliche neue Pflanzenarten in die Gärten von Fulham Palace ein und kultivierte als Erster einige Pflanzen, die man heute in Großbritannien findet, z. B. die Sumpf-Magnolie, Tulpenbäume, Amberbäume und die ersten amerikanischen Azaleen in England, \"Rhododendron viscosum\". In seinen beheizten Gewächshäusern züchtete er den ersten Kaffeebaum Englands. Eine Hybride aus der gewöhnischen Rosskastanie und der Roten Rosskastanie aus Amerika wird in den Gärten von Fulham Palace noch bis 1751 beschrieben. Um 1681 waren die Gärten von Fulham Palace bereits bemerkenswert, wie John Evelyn notierte, als er sie besuchte. Bischof Comptons Gärtner in den ersten Jahren war \"George London\", der seine berühmte Aufzuchtstation in Brompton im Jahr von Evelyns Besuch gründete. 1686 hoffte William Penns Gärtner, die exotische Flora von Pennsylvania gegen Setzlinge und Stecklinge von Bäumen und Büschen aus den Gärten von Fulham Palace eintauschen zu können. Seine treue Verteidigung seiner früheren Schülerinnen, der Prinzessinnen \"Mary\" und \"Anne\", führte zu seiner Bestellung als Superintendent der königlichen Gärten von England und Schottland und als Kommissar für Handel und Pflanzungen. In den Kolonien fand er in \"John Bannister\" einen Briefpartner. Dieser wurde zuerst auf die westindischen Inseln und dann nach Virginia geschickt sandte Bischof Compton dann vor seinem unzeitigen Tod Zeichnungen, Samen und Herbariumsmuster, von denen der enge Freund des Bischofs, John Ray, die ersten veröffentlichten Zusammenstellungen nordamerikanischer Flora in seiner \"Historia Plantarum\" (1688) zusammentrug.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "1918, im Ersten Weltkrieg, wurde ein Teil des Palastgrundstücks in Kleingärten umgewandelt, damit dort Gemüse und Obst zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen angebaut werden konnte. Im selben Jahr diente der Palast selbst als Lazarett.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg und Folgezeit.", "content": "Teile des Palastes wurden durch Bomben beschädigt und nach dem Krieg tat sich die Kirche zunehmend schwer mit der Unterhaltung dieses großen, teuren historischen Gebäudes. Im Jahre 1954 beschrieb der Architekt der \"Church Commissioners\" den Palast als „schlecht geplant und ungemütlich“. Nach vielen Jahren ohne Entscheidung räumte die Kirche schließlich 1975 den Palast.", "section_level": 2}, {"title": "Fulham Palace heute.", "content": "Das Anwesen des Palastes war ursprünglich 120.000 m2 groß, wovon heute 49.000 m2 übriggeblieben sind. Zum Palast gehört auch der längste Burggraben in England. Obwohl der Palast seine eigene Kapelle besitzt, umfassen die Gärten auch den Kirchhof der benachbarten Gemeindekirche \"Allerheiligen\", wo viele frühere Bischöfe begraben liegen. Die im Krieg angelegten Kleingärten sind bis heute erhalten und viele davon sind immer noch in Gebrauch, sodass Anwohner dort ihr Gemüse und Obst anbauen und ihre Blumen pflanzen können. Trotz der Plünderung von Henry Comptons Nachfolger gibt es immer noch etliche alte Bäume in und um die Gärten von Fulham Palace und die Besucher können den Knotengarten und den Blauregen sehen, die in den eingefriedeten Gärten des Palastes überlebt haben. Eine große Steineiche soll 500 Jahre alt sein und wurde als \"Great Tree of London\" ausgezeichnet. Palast und Gärten werden heute gemeinsam vom London Borough of Hammersmith and Fulham und von \"Fulham Palace Trust\" verwaltet, obwohl Grundstück und Gebäude immer noch der Kirche von England gehören. Der Fulham Palace Trust betrieb den Fulham Palace und die Gärten seit April 2011. Phase 2 des \"Fulham Palace Restoration Project\" begann 2010 und wurde im Oktober 2011 abgeschlossen, was mit Unterstützung durch den \"Heritage Lottery Fund\" gelang. Phase 2 umfasste sowohl die Restaurierung des Palastgrundstücks als die des nahegelegenen Bischofsparks. Der Park war früher Teil des Palastgrundstücks und war seit 1893 öffentlich zugänglich. Der eingefriedete Garten von Fulham Palace soll zurückgekauft und als Küchengarten betrieben werden und die Weinkeller (ursprünglich von \"Weeks of Chelsea\" gebaut) sollen wiedererrichtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Museum und Kunstgalerie.", "content": "Das Museum von Fulham Palace belegt zum Teil Bischof Howleys Speisezimmer und Porteus-Bibliothek (benannt nach Bischof \"Beilby Porteus\" (1731–1809)), im 19. Jahrhundert Teil des Palastes. Es enthält einige Gemälde, die einst im Gebäude hingen, Bleiglasfenster, behauene Fragmente von Mauerwerk und die Pluviale des Bischofs, sowie Tafeln, auf denen die Geschichte des Palastes beschrieben ist. Das verlorene Manuskript von William Bradfords \"Of Plymouth Plantation\" (1620–1647), ein wichtiges Gründungsdokument der USA, wurde 1855 in der Bibliothek entdeckt und im Jahr darauf veröffentlicht. Niemand weiß, wie es von Amerika herübergekommen ist, aber 1897 wurde es durch die Bemühungen des US-Senators George Frisbie Hoar nach Neuengland zurückgeführt. Es gibt auch eine Kunstgalerie – \"Fulham Palace Gallery\" genannt –, in der Stücke zur Geschichte des Hauses und des Grundstücks ausgestellt sind. Zur Kunstsammlung des Palastes gehören auch zwei Werke von Benjamin West aus dem Jahre 1798, \"Margaret von Anjou\" und \"Thomas Becket\", ein Ölgemälde von Adriaen van Diest, das den Feldmarschall George Wade zeigt und ein Ölgemälde von John Hoppner, auf dem \"Bischof Beilby Porteus\" abgebildet ist. Des Weiteren gibt es dort ein Ölgemälde von \"William Wand\", das \"Reginald Henry Lewis\" zeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Zugang für Besucher.", "content": "Der Eintritt in den Palast und die Gärten ist frei. Das Grundstück ist täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. In Bischof Howleys Salon hat ein Café eröffnet. Der Palast ist von der Fulham Palace Road am nördlichen Ende der Putney Bridge aus zugänglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fulham Palace ist ein Herrenhaus mittelalterlichen Ursprungs im Londoner Stadtteil Fulham (früher Teil der englischen Grafschaft Middlesex). Sie war seit dem 11. Jahrhundert bis 1975 der Sitz des Bischofs von London. Es gehört immer noch der Kirche von England, wird aber vom London Borough of Hammersmith and Fulham und vom \"Fulham Palace Trust\" verwaltet. Es schließt an den \"Bishop's Park\" an und beherbergt ein Museum über die Geschichte des Herrenhauses sowie einem ausgedehnten Botanischen Garten.", "tgt_summary": "富勒姆宫(Fulham Palace)是位于英国伦敦富勒姆地区的一座建筑。该建筑的历史可以追溯至中世纪,是一座I级登录建筑,曾是伦敦主教的主要住所。现在这里仍然由英国圣公会所有,但由富勒姆宫信托管理,并作为博物馆对外开放。富勒姆宫还包括一个大型花园,而花园也是II* 级登录建筑。", "id": 1960001} {"src_title": "Earl of Guilford", "tgt_title": "吉爾福德伯爵", "src_document": [{"title": "Erste Verleihung 1660.", "content": "Erstmals wurde der Titel 1660 als Life Peerage in der Peerage of England für Elizabeth Boyle (als \"Countess of Guilford\") geschaffen. Sie war die Tochter von William Feilding, 1. Earl of Denbigh, Witwe von Lewis Boyle, 1. Viscount Boyle of Kinalmeaky, sowie Kammerdame der Königinmutter Henrietta Maria. Der Titel erlosch mit ihrem Tod im September 1667.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Verleihung 1674.", "content": "In zweiter Verleihung wurde der Titel am 25. Juni 1674 für den schottischen Adligen John Maitland, 1. Duke of Lauderdale geschaffen. Gleichzeitig wurde ihm der nachgeordnete Titel \"Baron Petersham\" verliehen. Beide Titel gehörten zur Peerage of England. Die Titel waren zwar erblich, erloschen aber mit dem Tod des ersten Titelinhabers am 24. August 1682, da dieser keine Kinder hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Dritte Verleihung 1752.", "content": "In dritter Verleihung wurde der Titel am 8. April 1752 in der Peerage of Great Britain für Francis North, 3. Baron Guilford geschaffen. Der 1. Earl hatte bereits 1729 von seinem Vater den Titel (3.) \"Baron Guilford\", of Guilford in the County of Surrey geerbt, der 1683 in der Peerage of England für seinen Großvater geschaffen worden war. Außerdem hatte er 1735 von einem entfernten Verwandten den Titel (7.) Baron North, of Kirtling Tower in the County of Cambridge geerbt, der 1554 in der Peerage of England geschaffen worden war. Nach dem Tod des 3. Earls im Jahr 1802 fiel dieser Titel in Abeyance, wurde später von einer anderen Linie der Familie weitergeführt und ist seit 1941 wieder abeyant. Der jeweilige Heir apparent des Earls führt seit 1752 bis heute den Höflichkeitstitel \"Lord North\", obwohl die rechtliche Grundlage hierfür seit 1802 entfallen ist. Guilford County im US-Bundesstaat North Carolina ist nach Francis North, 1. Earl of Guilford benannt. Der Familiensitz der Earls of Guilford ist Waldershare House, bei Dover in Kent.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Barone und Earls of Guilford.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Earls of Guilford, dritte Verleihung (1752).", "content": "Titelerbe (Heir apparent) ist der Sohn des aktuellen Titelinhabers Frederick North, Lord North (* 2002).", "section_level": 2}], "src_summary": "Earl of Guilford ist ein britischer Adelstitel, der nach der Stadt Guildford in Surrey benannt ist und insgesamt dreimal geschaffen wurde.", "tgt_summary": "吉尔福德伯爵(Earl of Guilford)属于大不列颠贵族爵位,创立于1752年。", "id": 2205449} {"src_title": "Pleasantville (Iowa)", "tgt_title": "普萊森特維爾 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Pleasantville liegt rund 6 km südwestlich des zum Lake Red Rock aufgestauten Des Moines River, einem rechten Nebenfluss des Mississippi. Dieser bildet rund 190 km östlich die Grenze Iowas zu Illinois; die Grenze zu Missouri verläuft 95 km südlich von Pleasantville. Die geografischen Koordinaten von Pleasantville sind 41°23′09′′ nördlicher Breite und 93°16′10′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 6,58 km2 und ist die größte Ortschaft innerhalb der Pleasant Grove Township. Nachbarorte sind von Pleasantville sind Knoxville (19,1 km ostsüdöstlich), Melcher-Dallas (20,2 km südlich), Milo (24,4 km südwestlich), Ackworth (18,3 km westlich), Hartford (16,1 km nordwestlich) und Swan (10,9 km nordnordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind die Twin Cities (Minneapolis und St. Paul) in Minnesota (433 km nördlich), Rochester in Minnesota (372 km nordnordöstlich), Waterloo (197 km nordöstlich), Cedar Rapids (191 km ostnordöstlich), Iowas frühere Hauptstadt Iowa City (178 km östlich), die Quad Cities in Iowa und Illinois (262 km in der gleichen Richtung), Chicago in Illinois (530 km ebenfalls östlich), Peoria in Illinois (385 km ostsüdöstlich), Illinois' Hauptstadt Springfield (437 km südöstlich), St. Louis in Missouri (509 km in der gleichen Richtung), Columbia in Missouri (322 km südsüdöstlich), Kansas City in Missouri (316 km südsüdwestlich), Nebraskas Hauptstadt Lincoln (342 km westsüdwestlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (245 km westlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (44,3 km nordwestlich) und Sioux City (340 km in der gleichen Richtung).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der vierspurig ausgebaute \"Iowa Highway\" 5 führt als Umgehungsstraße des Zentrums von Pleasantville durch die westliche Peripherie der Stadt. Der alte IA 5 verläuft als Hauptstraße durch das Stadtzentrum. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Durch das Zentrum der Stadt führt eine wenige Kilometer parallel zum Des Moines River verlaufende Bahnlinie der Norfolk Southern Railway. Mit dem \"Knoxville Municipal Airport\" befindet sich 20 km südöstlich ein kleiner Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt. Der nächste Verkehrsflughafen ist der 41 km westnordwestlich gelegene Des Moines International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Pleasantville 1694 Menschen in 674 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 257,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 674 Haushalten lebten statistisch je 2,44 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,8 Prozent Weißen, 0,3 Prozent Afroamerikanern, 0,1 Prozent (zwei Personen) amerikanischen Ureinwohnern, 0,7 Prozent Asiaten sowie 0,4 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,8 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,7 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 17,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 66,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 15,6 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,7 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 51.161 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 24.797 USD. 10,2 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pleasantville ist eine Kleinstadt (mit dem Status \"City\") im Marion County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Pleasantville 1694 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 1687 leicht verringerte.", "tgt_summary": "普莱森特维尔(英语:Pleasantville)是一个位于美国爱荷华州马里昂县的城市。", "id": 295797} {"src_title": "Abrollrichtung von Toilettenpapier", "tgt_title": "捲筒式衛生紙的放置方向", "src_document": [{"title": "Öffentliche Wahrnehmung.", "content": "Mehrfach wurden in den Vereinigten Staaten Untersuchungen zu den Präferenzen der Abrollrichtung durchgeführt. Eine 1995 von \"KRC Research and Consulting\" erhobene Umfrage ergab, dass 59 % der Befragten die nach vorn hängende Variante und 29 % die umgekehrte Aufhängungsform bevorzugten. Nach einer weiteren Untersuchung, durchgeführt von dem Sanitärtechnik-Hersteller American Standard aus Piscataway (New Jersey), präferierten 1826 Teilnehmer die Vorn-Variante gegenüber 1256 Anhängern der nach hinten hängenden Aufhängung. Im Jahr 1986 brachte ein Leser das Thema für die Ratgeberkolumne „Ask Ann Landers“ der Chicago Tribune auf. Die damals unter dem Pseudonym „Ann Landers“ antwortende Eppie Lederer (1918–2002) verwies auf die von ihr präferierte Abrollrichtung nach hinten und bat um andere Meinungen. Innerhalb kurzer Zeit gingen 15.000 Briefe bei der Redaktion ein, die überwiegend ihren Ratschlag kritisierten – woraufhin die Kolumnistin ihre Meinung änderte und nunmehr den Lesern die Abrollrichtung nach vorn empfahl. Einige Jahre später nannte Lederer die damalige Frage zur Abrollrichtung als eines der umstrittensten Themen in der langjährigen Geschichte ihrer Kolumne. Die Marketingabteilung von \"Cottonelle\", einer Marke des Hygieneartikelherstellers Kimberly-Clark, entfachte Anfang 2010 im Rahmen einer Werbekampagne („The Cottonelle Roll Poll“) erneut eine „Great Toilet Paper Roll Debate“ in den Vereinigten Staaten. Auf den Verpackungen der Produkte wurden Konsumenten dazu aufgerufen, per Mobilfunk über die bessere Abrollrichtung abzustimmen. Auch durch den Einsatz des Schauspieler-Ehepaars Tori Spelling und Dean McDermott, die sich verpflichteten, zukünftig gemäß Mehrheitsentscheid in ihren Toiletten abzurollen, konnte die Kampagne mehr als 500.000 Teilnehmer aktivieren und erneut eine landesweite Debatte zum Thema initiieren. Das Ergebnis der Abstimmung ergab eine 72-prozentige Mehrheit für die Abrollrichtung nach vorn. Der \"Cottonelle\"-Medienhype wurde von einem im Juli 2010 veröffentlichten, rund 3500 Wörter fassenden Artikel zur „Toilet Paper Orientation“ in der englischsprachigen Wikipedia erneuert. Dieser Artikel wurde wegen seiner wissenschaftlichen Aufmachung mit je mehr als 100 Fußnoten und Literaturhinweisen in den Vereinigten Staaten mehrfach von den Medien aufgegriffen, unter anderem von der Huffington Post. Ein US-amerikanisches Online-Portal zur Ingenieurausbildung, \"OnlineEngineeringDegree\", veröffentlichte in Folge erstmals mathematisch anmutende Infografiken zu verschiedenen Fragen der Abrollrichtungsdiskussion.", "section_level": 1}, {"title": "Argumente für die jeweiligen Abrollrichtungen.", "content": "Nach vorn: Nach hinten:", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Bereits im Jahr 1891 wurde durch Seth Wheeler ein US-Patent eingetragen, dessen Gegenstand die Aufhängung einer Rolle aus abreißbarem Toilettenpapier ist. Aus den Abbildungen geht eindeutig die Abrollrichtung mit dem Papierende nach vorn hervor. Seit 1996 wird in den Vereinigten Staaten ein Toilettenpapierrollenhalter produziert, der mittels eines Gelenkes in der Bügelhalterung eine Wendung der Rolle um 180 Grad und damit die problemlose Umstellung auf die jeweils andere Abrollrichtung ermöglicht. Jay Leno präsentierte 1999 solch einen Rollenwender in der Tonight Show.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Abrollrichtung von Toilettenpapier tritt bei horizontaler Aufhängung der Toilettenpapierrolle in zwei Varianten auf. Sie kann nach vorn (überhängend) oder nach hinten (herunterhängend) erfolgen. Die Wahl der Abrollrichtung hängt von der individuellen Präferenz der Person ab, die eine neue Papierrolle nach Verbrauch der alten Rolle auf den Abrollbügel steckt. In Hoteltoiletten wird allerdings in der Regel die nach vorn überhängende Variante benutzt, da nur sie die Möglichkeit gibt, die Reinigung der Toilette durch ein Falten des ersten Papierblattes anzuzeigen. Die Frage nach der richtigen Ausrichtung wird in den Vereinigten Staaten immer wieder thematisiert („The Great Toilet Paper Roll Debate“).", "tgt_summary": "当卷筒式卫生纸以跟地面互相平行的状态挂在卫生纸架上,并和后方的墙壁互相平行时,便会出现两个可能的放置方向:朝外放或朝内放。这一选择主要是个人喜好的问题,并由习惯所决定。在多项针对美国消费者以及浴室和厨房专家的调查中,60–70%的受访者选择「朝外放」。", "id": 2580538} {"src_title": "Olympische Winterspiele 2018/Eishockey (Herren)", "tgt_title": "2018年冬季奧林匹克運動會男子冰球比賽", "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "Für das Turnier qualifizierten sich die ersten acht Nationen der IIHF-Weltrangliste nach Abschluss der Weltmeisterschaft 2015, Südkorea als Gastgeber und drei weitere Teilnehmer, die in Qualifikationsturnieren ausgespielt wurden. Die Qualifikation begann im Oktober 2015 und endete im September 2016. Als Gastgeber automatisch teilnahmeberechtigt ist: Als beste acht Mannschaften der IIHF-Weltrangliste 2015 qualifizierten sich: Über die acht Qualifikationsturniere qualifizierten sich drei weitere Mannschaften:", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Die zwölf Teams des olympischen Eishockeyturnieres wurden in der Vorrunde in drei Gruppen zu je vier Mannschaften eingeteilt. Dabei setzten sich die drei Gruppen nach den Platzierungen der Nationalmannschaften in der IIHF-Weltrangliste nach der Weltmeisterschaft 2015 nach folgendem Schlüssel zusammen: Die ersten drei Mannschaften der Weltrangliste bildeten die Gruppenköpfe. Dahinter folgten die Mannschaften auf den Rängen 4 bis 6 an zweiter Position sowie 7 und 8 und der in der Weltrangliste des Jahres 2015 bestplatzierte Qualifikant an dritter. Die drei verbleibenden Plätze ermitteln die beiden übrigen Qualifikanten und Gastgeber Südkorea. Der in der Weltrangliste des Jahres 2015 am zweitbesten platzierte Qualifikant wurde dabei in die Gruppe C gesetzt, der drittbeste in Gruppe B und Südkorea als am schlechtesten platzierte teilnehmende Mannschaft in Gruppe A. Daraus ergeben sich folgende Gruppierungen: Innerhalb der Gruppen spielten die Mannschaften zunächst nach dem Modus Jeder-gegen-Jeden, sodass jede Mannschaft zunächst drei Spiele bestritt. Nach ihren Ergebnissen in der Vorrunde – zunächst nach der Platzierung innerhalb der Gruppe, anschließend nach Punkten, Tordifferenz, erzielten Toren und schließlich nach dem Weltranglisten-Platz – wurden die Mannschaften dann auf die Positionen 1 bis 12 einer neu ermittelten Setzliste eingeteilt. Die drei Gruppenersten sowie der beste der drei Gruppenzweiten qualifizierten sich automatisch für das Viertelfinale. Die verbleibenden acht Teams spielten in einer Viertelfinal-Qualifikation die verbleibenden vier Plätze im Viertelfinale aus. Das Team auf dem fünften Rang der Setzliste traf dabei auf das zwölftplatzierte, das sechstplatzierte auf das elftplatzierte, das siebtplatzierte auf das zehntplatzierte und das achtplatzierte auf das neuntplatzierte. Die siegreichen Playoff-Qualifikanten spielten anschließend im Viertelfinale gegen eines der vier automatisch qualifizierten Teams. Die Sieger daraus trafen im Halbfinale aufeinander, wobei die Sieger das Finale um die Goldmedaille und die Verlierer das Spiel um die Bronzemedaille bestritten.", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Setzliste nach der Gruppenphase.", "content": "Die folgende Setzliste entschied über die Paarungen der Playoffs für das Viertelfinale sowie über das Viertelfinale selbst. In der Tabelle sind nur die für eine Differenzierung notwendigen Kriterien (Platzierung in der Gruppe; Punkte) aufgeführt, während die weiteren, nicht benötigen Kriterien dem Abschnitt \"Modus\" zu entnehmen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Abschlussplatzierungen.", "content": "Die Platzierungen ergeben sich nach folgenden Kriterien:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Spielertrophäen All-Star-Team", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Eishockeyturnier der Herren bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang fand vom 14. bis zum 25. Februar – so wie bei den Spielen in Sotschi – mit zwölf Nationalmannschaften statt. Die Partien wurden hauptsächlich im 10.000 Zuschauer fassenden Gangneung Hockey Centre (koreanisch: I ) ausgetragen. Insgesamt sieben der 30 Partien wurden im Kwandong Hockey Centre (koreanisch: II ) ausgetragen, das 6.000 Zuschauer fasst. Beide Stadien befinden sich in der Küstenstadt Gangneung.", "tgt_summary": "2018年冬季奥林匹克运动会男子冰球比赛于2018年2月14日至25日在韩国江陵举行。共有12支队伍参加该届赛事。", "id": 1276884} {"src_title": "Weißrussische Volksrepublik", "tgt_title": "白俄羅斯人民共和國", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Dezember 1917 wurde auf dem ersten Weißrussischen Volkskongress die Gründung einer unabhängigen weißrussischen Republik beschlossen. Dieser Kongress wählte eine Regierung (die sogenannte Rada). Am 19. März 1918 wurde auf Initiative der Hramada-Partei die Rada in ein Parlament umgewandelt. Am 25. März 1918 wurde unter deutschem Protektorat die \"Weißrussische Volksrepublik\" ausgerufen. Führende Kräfte der Republik waren die Weißrussische Sozialistische Hramada, die Weißrussischen Christdemokraten und der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund. Die Existenz der Weißrussischen Volksrepublik wurde von der Mehrheit der auf dem Land lebenden Bevölkerung nicht akzeptiert. Die weißrussische Elite blieb zu klein und ohne Einfluss, die Städte waren zu schwach. Die Belebung der weißrussischen Kultur konnte nicht als Indikator für die Bereitschaft der Bevölkerungsmehrheit gelten, eine Eigenstaatlichkeit zu schützen. Der Regierung gelang es, verschiedene nationale Institutionen zu errichten. Es wurde die Weißrussische Sprache als Amtssprache eingeführt, Schulen eröffnet und Zeitungen veröffentlicht. Nach Verkündigung der Unabhängigkeit baten die Vertreter der BNR den deutschen Kanzler um die offizielle Anerkennung der Weißrussischen Volksrepublik. Obwohl es nie zu einer offiziellen Anerkennung kam, wurde das Volkssekretariat als gesetzliche Regierung des Landes gesehen. Im Sommer 1918 wurde die BNR öffentlich in der russisch-deutschen Kommission von Deutschland unterstützt. Es setzte sich für die Verwirklichung des Friedensvertrags von Brest-Litowsk, die Trennung des weißrussischen Territoriums von der RSFSR und die Unterstützung im Kampf gegen die Eroberungspläne seitens Polen ein. Obwohl die KPR (B) die Regierung nie anerkannte, schrieb deren Zentralkomitee: „Die Macht der Regierung der BNR sollte an die Regierung der BSSR übergeben werden“. Durch die Gründung der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (BSSR) am 1. Januar 1919 verlor die Weißrussische Volksrepublik an Bedeutung und die Regierung ging ins Exil. Im Winter 1920 führten Anhänger der Weißrussischen Volksrepublik einen Aufstand in Sluzk für die Unabhängigkeit Weißrusslands durch, welcher jedoch von der Roten Armee blutig niedergeschlagen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weißrussische Volksrepublik (, \"Belaruskaja Narodnaja Respublika,\" BNR; deutsch seltener \"Weißruthenische Volksrepublik\") war der erste unabhängige weißrussische Staat. Die Republik wurde 1918 gegründet und von der Rada BNR geleitet, bis diese 1919 durch die Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik (Teil von Sowjetrussland) abgesetzt wurde. Die Rada ist bis heute aktiv und eine der ältesten Exilregierungen der Welt.", "tgt_summary": "白俄罗斯人民共和国()是1918年独立的白俄罗斯国家,又称白俄罗斯民族共和国(英语:Belarusian National Republic)或白俄罗斯民主共和国(英语:Belarusan Democratic Republic)。", "id": 1452847} {"src_title": "Der Kaufhaus Cop 2", "tgt_title": "百货战警2", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Paul Blart reist gemeinsam mit seiner Tochter Maya nach Las Vegas, um dort eine Wachschutz-Messe zu besuchen und nach sechs anstrengenden Jahren als Kaufhaus-Sicherheitsmann zu entspannen. Zugleich will er die Gelegenheit nutzen, um noch einmal so viel Zeit wie möglich mit seiner Tochter zu verbringen, bevor sie zu Hause auszieht, um ans College zu gehen. Maya hat allerdings bald nur noch Augen für den charmanten Hotel-Mitarbeiter Lane, während sich Paul wegen seines Berufs als Kaufhaus-Cop allerlei Sticheleien von den Casino-Sicherheitsleuten gefallen lassen muss. Doch als eine Gruppe Krimineller unter Führung des skrupellosen Vincent plant, gleich mehrere Hotels und Casinos in Las Vegas auszurauben, ist Pauls große Stunde gekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Das Budget betrug 38 Millionen US-Dollar. Produziert wurde der Film von Happy Madison Productions und Sony Pictures Entertainment. Den Vertrieb in Deutschland übernahm Sony Pictures Germany. Jayma Mays, die in \"Der Kaufhaus Cop\" Paul Blarts Liebe Amy Anderson spielte, konnte für die Fortsetzung nicht zurückkehren, da sie durch das Engagement bei der Musical-Serie Glee verhindert war. Kevin James’ Bruder Gary Valentine übernimmt eine Nebenrolle. Zuvor hatte er Nebenrollen bei \"King of Queens\", \"Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme\", \"Der Zoowärter\" und \"Das Schwergewicht\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film stieß in den USA auf vernichtende Kritiken. Auf der Kritikenwebseite Rotten Tomatoes hält der Film eine Wertung von 5 %: Unter 56 ausgewerteten Kritiken finden sich lediglich drei positive. Zusammenfassend heißt es dort: „\"Der Kaufhaus Cop 2\", sinnentleert und nach Misserfolg stinkend, reiht Dickenwitze und visuelle Segway-Gags zu einem durchweg unlustigen Resultat aneinander.“ Der Filmdienst meinte: „Uninspiriert und spannungsarm, vor allem auch ohne visuelles Gespür inszenierte Krimikomödie, die aus dem sympathischen Helden des ersten Teils einen nörgelnden Sauertopf macht und ihm einen unpassenden Schauplatzwechsel aufzwingt.“ Die Filmwebsite kino.de urteilte hingegen, der Film sei „nicht neu, aber höchst vergnüglich und in allen technischen Belangen Hollywood-typisch sauber umgesetzt“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kaufhaus Cop 2 (Originaltitel: \"Paul Blart: Mall Cop 2\") ist eine US-amerikanische Action-Kriminalkomödie von Andy Fickman aus dem Jahr 2015. Der Film ist die Fortsetzung des Filmes \"Der Kaufhaus Cop\" von 2009. Der Kinostart in Deutschland war am 9. April 2015.", "tgt_summary": "《百货战警2》(英语:\"Paul Blart: Mall Cop 2\")是一部2015年动作喜剧电影,由安迪·菲克曼执导,凯文·詹姆斯和尼克·贝凯。该片是2009年电影《百货战警》的续集。詹姆斯在电影中出演了同名商场保安保罗·布拉特。演员阵容还包括尼尔·麦克唐纳、达妮埃拉·阿隆索、大卫·亨利、瑞妮·罗德里格兹和维克·迪比特托。2014年4月21日,影片在拉斯维加斯永利拉斯维加斯开机,是首部在史提芬·艾伦·永利的物业拍摄的电影。该片也是首部获得内华达州新片税收优惠的电影。", "id": 109130} {"src_title": "Riechedly Bazoer", "tgt_title": "里奇德利·巴佐尔", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Bazoer begann beim \"USV Elinkwijk\", einem Sportverein aus Utrecht, mit dem Fußballspielen, gelangte zehnjährig in die Jugendabteilung der PSV Eindhoven und mit 16 Jahren in die von Ajax Amsterdam. 2013 rückte er in die zweite Mannschaft \"Jong Ajax\" auf und bestritt in der Saison 2013/14 21 Punktspiele in der Eerste Divisie, der zweithöchsten niederländischen Spielklasse. Sein Debüt im Seniorenbereich gab er am 5. August 2013 (1. Spieltag) beim 2:0-Sieg im Heimspiel gegen den SC Telstar. In der Folgesaison absolvierte er 13 Punktspiele. Zur Saison 2014/15 verpflichtete ihn die Profimannschaft von Ajax Amsterdam, für die er in zwei Saisons 51 Ligaspiele absolvierte. Zum 1. Januar 2017 wechselte Bazoer in die Bundesliga zum VfL Wolfsburg, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2021 laufenden Vertrag erhielt. Bei den Wolfsburgern gehörte er in der Rückrunde der Saison 2016/17 zu den Stammspielern und erreichte mit der Mannschaft den Klassenerhalt. In der Folgesaison rückte er ins zweite Glied und kam in lediglich 13 von 34 Spieltagen zum Einsatz; wie in der Vorsaison gelang dem VfL Wolfsburg über die Relegation der Klassenerhalt. Die Hinrunde der Saison 2018/19 verbrachte Bazoer leihweise beim FC Porto und kam lediglich für die zweite Mannschaft zu zwei Einsätzen. In der Winterpause wurde der Leihvertrag mit den Portugiesen vorzeitig beendet und der Mittelfeldspieler wechselte für die Rückrunde in seine Geburtsstadt zum FC Utrecht. Im Juli 2019 verließ Bazoer den VfL Wolfsburg endgültig und kehrte in die Niederlande zu Vitesse Arnheim zurück. Bei den Arnheimern unterschrieb er einen bis 2022 laufenden Vertrag.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Bazoer hatte von 2012 bis 2015 Länderspiele für die Nationalmannschaften der Altersklasse U-17, U-19 und U-21 absolviert, bevor er am 13. November 2015 erstmals in der A-Nationalmannschaft zum Einsatz kam, die in Cardiff mit 3:2 gegen Wales ein Test-Länderspiel gewann.", "section_level": 2}], "src_summary": "Riechedly Bazoer (* 12. Oktober 1996 in Utrecht, Niederlande) ist ein niederländischer Fußballspieler. Er steht bei Vitesse Arnheim unter Vertrag.", "tgt_summary": "里奇德利·巴佐尔(英语:Riechedly Bazoer,1996年-10月12日),是一名荷兰职业足球员,现时被德国甲组足球联赛球会禾夫斯堡外借至荷甲球队乌德勒支,同时他也效力荷兰国家足球队。司职中场。", "id": 1664533} {"src_title": "Mission: Impossible – Rogue Nation", "tgt_title": "不可能的任務:失控國度", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Als Ethan Hunt von einer heiklen Mission zurückkehrt, wird er am geheimen Londoner Stützpunkt der Impossible Mission Force (IMF) von Solomon Lane, Chef der geheimnisvollen Untergrundorganisation „Syndikat“, gefangen genommen und muss mit ansehen, wie dieser kaltblütig eine Mitarbeiterin der IMF umbringt. Er wacht in einem unterirdischen Gefängnis auf, wo Mitglieder des Syndikats ihn foltern sollen. Mithilfe der geheimnisvollen Ilsa Faust, die sich im späteren Verlauf als MI6-Doppelagentin entpuppt, kann er entkommen. Zwischenzeitlich hat CIA-Chef Alan Hunley dafür gesorgt, dass die IMF geschlossen und ihre Mitarbeiter ihm unterstellt werden. Er glaubt nicht an die Existenz des Syndikats und verdächtigt Hunt, die Terroranschläge begangen zu haben. Auch William Brandt und Benji Dunn unterstehen nun Hunley, und Hunt muss abtauchen. Auf sich allein gestellt macht er Jagd auf den Syndikat-Boss. Sechs Monate später nimmt er Kontakt zum Hacker Dunn auf und lotst diesen in die Wiener Staatsoper zur Aufführung der Oper \"Turandot\". Dort treffen sie wieder auf Ilsa Faust und verhindern im letzten Moment ein Attentat auf den österreichischen Bundeskanzler. Dieser kommt jedoch wenig später durch eine Autobombe zu Tode. Hunt verhindert, dass Fausts Tarnung auffliegt. Ihr gelingt es, das Vertrauen zu Lane wiederherzustellen. Sie lockt Ethan und Benji nach Marokko, wo die drei gemeinsam eine hochgeheime Datei aus einem unterirdischen Serverraum in einem Wasserkraftwerk stehlen. Der Plan gelingt, doch Ilsa hintergeht die beiden und flieht mit dem verschlüsselten USB-Stick. Zur gleichen Zeit landen Brandt und Luther Stickell in Marokko und finden das restliche Team. Ilsa kann jedoch nach einer Verfolgungsjagd alle abschütteln. Ilsa übergibt den Stick dem MI6-Chef Atlee, der sie jedoch weiterhin im Spiel behalten will und anweist, ihre Mission fortzusetzen. Notfalls soll sie Hunt töten, um Solomon ihre Loyalität zu beweisen. Bei dem Treffen löscht Atlee jedoch die Daten des Sticks und so übergibt Ilsa nur einen leeren Stick an Solomon. Wohlwissend, dass das Team um Ethan eine Kopie gezogen hat, lässt Solomon Benji entführen und stellt Hunt ein Ultimatum: Bis Mitternacht soll er den entschlüsselten Stick an Solomon übergeben, dann werde er Benjis Leben verschonen. Allerdings ist der Premierminister des Vereinigten Königreichs die einzige Person, die den Stick entschlüsseln kann. Tatsächlich gelingt es Hunt und seinem Team, mit der unfreiwilligen Hilfe Hunleys den Stick zu entschlüsseln. Außerdem überführen sie Atlee, das Syndikat erschaffen zu haben. Als Lane außer Kontrolle geriet, versuchte er, die Sache zu vertuschen. Auf dem Stick befinden sich die Zugriffsdaten für Bankkonten mit hohen Geldbeträgen, die zur Finanzierung des Syndikats gedacht waren. Hunt prägt sich die kompletten Kontendaten des milliardenschweren Sticks ein und vernichtet den Stick anschließend. Alle Beteiligten treffen sich um Mitternacht zu einem Showdown, bei dem es gelingt, Lane auszuschalten und festzunehmen. Nach den Ereignissen in London überzeugt Hunley den Kongress, die IMF wieder einzusetzen. Am Ende wird Hunley der neue Chef (genannt Sekretär) der IMF.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film wurde von Tom Cruise, J. J. Abrams und Bryan Burk produziert. Nach \"Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat\", \"Jack Reacher\", \"Edge of Tomorrow\" und McQuarries Drehbuch-Mitarbeit an \"\" ist es bereits die fünfte Zusammenarbeit von Cruise und Christopher McQuarrie. Die Musik komponierte Joe Kraemer. Am 22. März 2015 veröffentlichte Paramount Pictures den offiziellen Titel \"Mission: Impossible – Rogue Nation\" sowie ein Poster und einen Teaser-Trailer.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten begannen im August 2014 in Wien. Nach eineinhalb Wochen Dreharbeiten in Österreich kam Cruise am 30. August für den weiteren Dreh nach Marokko. Hier wurde in Marrakesch eine Autobahn für die Dreharbeiten gesperrt. Weitere Drehorte waren Agadir und Rabat. Anfang Oktober zog die Filmcrew weiter nach London, ehe am 10. Oktober einige Szenen in Monaco aufgenommen wurden. Am 9. November wurden die Dreharbeiten am Southampton Water fortgesetzt. Am 2. Dezember drehte Tom Cruise wieder in London. Die Dreharbeiten zu einer Action-Szene mit Ethan Hunt, bei der er an der Außenseite eines fliegenden Airbus A400M hängt, fanden auf dem RAF Wittering im englischen Cambridgeshire statt. Tom Cruise führte die Szene in z. T. über 1500 m Höhe in der Luft am Flugzeug hängend, ohne die Verwendung eines Stunt-Doubles aus. Am 12. März 2015 waren die Dreharbeiten abgeschlossen, wie Regisseur Christopher McQuarrie via Twitter bestätigte.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Weltpremiere fand am 23. Juli 2015 vor rund 1000 Gästen in der Wiener Staatsoper statt. Anwesend waren Tom Cruise, Rebecca Ferguson und Regisseur Christopher McQuarrie. Der Start des Films wurde vorgezogen, weil der ursprünglich geplante Veröffentlichungstermin mit dem Kinostart von \"\" zusammenfiel. Im deutschen Free-TV wurde der Film erstmals am 18. Juni 2017 von ProSieben gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Oliver Kaever von Die Zeit lobte den Film als einen der ersten Filme der Reihe, der sowohl Fans als auch Kritiker zufrieden stelle. Insbesondere der britische Humor, vertreten durch Simon Pegg, tue dem Film gut. Auch Tom Cruise laufe zur Hochform auf und habe erstmals den „verkrampft und manchmal geradezu überschnappenden Ehrgeiz“ hinter sich gelassen und zurück zu seinen früheren Paraderollen als Sonnyboy gefunden. Auch Gabriele Flossmann vom österreichischen Kurier lobte den Film als gelungen, auch wenn sie die Besetzung des österreichischen Bundeskanzlers für misslungen hielt und die unglaubwürdigen Actionszenen kritisierte. „Die Verfolgungsjagd auf Hinterbühne und Schnürboden der Wiener Staatsoper“ empfahl sie jedoch als „eine der aufregendsten Actionszenen der jüngeren Filmgeschichte“ Andreas Borcholte von Spiegel Online lobte den Film ebenfalls und hob insbesondere die Schauspielerin Rebecca Ferguson hervor, welche die Doppelagentin Ilsa Faust spielte. Zwar sei Regisseur Christopher McQuarrie kein „visuelles Genie [...] wie seine Vorgänger Brad Bird und John Woo“, er gebe seinen Schauspielern aber deshalb mehr Freiräume. Der lockere Stil und damit verbundene Humor komme dem Film dramaturgisch zugute und lockere die „atemlose Action“ auf.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation des Films übernahm die Berliner Synchron GmbH. Das Dialogbuch schrieb Tobias Neumann, für die Dialogregie war Clemens Frohman verantwortlich.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "2017 starteten die Dreharbeiten für \"\", den sechsten Teil der Reihe. Der deutsche Kinostart war am 2. August 2018.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mission: Impossible – Rogue Nation ( für \"Schurkenstaat\") ist der fünfte Teil der \"\". Regie führte Christopher McQuarrie. Die Weltpremiere fand am 23. Juli 2015 in der Wiener Staatsoper und damit an einem Originaldrehplatz statt. Am 31. Juli 2015 startete der Actionfilm in den US-amerikanischen Kinos, im deutschsprachigen Raum war er ab dem 6. August 2015 zu sehen.", "tgt_summary": "《不可能的任务:失控国度》(英语:Mission: Impossible – Rogue Nation)是一部2015年克里斯托夫·迈考利编剧并执导的美国动作间谍片,为2011年电影《不可能的任务:鬼影行动》的续集以及「不可能的任务电影系列」的第五部作品。由汤姆·克鲁斯、J·J·亚柏拉罕和大卫·艾里森等人监制,并由汤姆·克鲁斯、杰瑞米·雷纳、赛门·佩吉、文·雷姆斯、蕾贝卡·弗格森、西恩·哈里斯和亚历·鲍德温主演。故事叙述不可能任务情报局(IMF)碰上了云集特工和杀手的国际恐怖组织「辛迪加」的威胁。面对IMF的解散,伊森·韩特(汤姆·克鲁斯饰)再次集结了团队来追击这个几乎不可掌控的辛迪加组织。", "id": 877569} {"src_title": "Doom (1993)", "tgt_title": "毀滅戰士 (1993年遊戲)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Von der \"Union Aerospace Corporation\" (UAC) durchgeführte Teleportationsexperimente auf den beiden Marsmonden Phobos und Deimos öffnen ungewollt ein Portal zur Hölle. Dämonen besetzen die Forschungseinrichtungen und die Mitarbeiter werden getötet oder in Zombies verwandelt. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines \"Space Marines\", der sich zu Beginn des Spieles nur mit einer Pistole bewaffnet auf dem Mond Phobos befindet. Im weiteren Verlauf erweitert sich das Arsenal um Kettensäge, Schrotflinte, Raketenwerfer, Gatling, Plasmagewehr sowie die fiktive BFG 9000 (laut Entwicklern die Abkürzung für \"Big Fucking Gun\", oder \"Bio Force Gun\" im \"Doom\"-Film). Nachdem der Spieler das experimentelle Portal auf Phobos erreicht hat, teleportiert er sich von dort aus nach Deimos. Dieser zweite Marsmond befindet sich jedoch inzwischen nicht mehr in der Umlaufbahn des Planeten, sondern in der Höllendimension, aus der die angreifenden Monster stammen. Nachdem er auch die dortigen Einrichtungen von den Dämonen befreit hat, begibt sich der Spieler direkt in die Hölle, um den Urheber der dämonischen Invasion zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Der Spieler lenkt seine Spielfigur aus der Egoperspektive frei durch eine festgelegte Abfolge von Levels. Diese sind in drei thematisch aufeinanderfolgende Episoden aufgegliedert (\"Knee-Deep in the Dead\", \"The Shores of Hell\", \"Inferno\"), die jeweils unabhängig voneinander vom Startmenü aus anwählbar sind. Ziel des Spieles ist es, in den oft labyrinthartig verschachtelten Levels den Ausgang zu finden und die dabei angreifenden Monster zu töten. Die als Zombies und Dämonen gestalteten Monster verfügen über unterschiedliche Attacken. Für den Kampf gegen die Monster stehen dem Spieler am Beginn jeder Episode zunächst nur eine relativ schwache Pistole sowie seine Fäuste zur Verfügung. Im weiteren Verlauf sammelt er stärkere Waffen auf, die an bestimmten Stellen innerhalb des Levels zu finden sind und (wie alle Gegenstände im Spiel) durch Darüberlaufen aufgenommen werden. Insgesamt sieben Waffen mit unterschiedlicher Wirkweise (z. B. Schrotflinten, Raketenwerfer, Energiewaffen) kann der Spieler benutzen. Alle aufgesammelten Waffen bleiben bis zum Ende der Episode im Inventar des Spielers und können beliebig gewählt werden. Zusätzlich sind Munition, Rüstungen und kleine Verbandkästen zur Auffrischung der Lebensenergie in der Umgebung verteilt. Anders als im Vorgängerspiel Wolfenstein 3D gibt es keine Einheitsmunition mehr, sondern verschiedene Munitionstypen (Kugeln, Schrotpatronen, Raketen, Energiezellen) für einzelne Waffengruppen. Damit wird das Wirtschaften mit den Munitionstypen zu einem neuen Element des Spiels. Mithilfe einer eigenen Tastenfunktion (\"use key\") kann der Spieler Türen öffnen und Schalter benutzen, die meistens anderen Türen entriegeln oder Hebebrücken aktivieren. Zusätzlich gibt es farbig markierte Sicherheitstüren, für die in einem anderen Bereich des Levels entsprechende Schlüssel gefunden werden müssen. Mithilfe dieser einfachen Schlüssel- und Schalterrätselaufgaben sind die meisten Level in verschiedene, anfänglich unzugängliche Bereiche untergliedert. Wenn der Spieler alle Bereiche aufgeschlossen und durchquert hat, gelangt er zum Ausgang in den nächsten Level. Zusätzlich lassen sich versteckte Bereiche entdecken (\"secret areas\") sowie pro Episode je ein zweiter versteckter Ausgang, der in einen Geheimlevel führt. Mit dieser Kombination aus Kampf, Erkundung der Umgebung und einfachen Rätselaufgaben etablierte Doom in den 1990er-Jahren die Grundstruktur des Gameplays für den klassischen Ego-Shooter.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die Engine des Spiels wurde von id Software ursprünglich auf dem Betriebssystem NeXTStep entwickelt, dann jedoch auf die jeweiligen Plattformen portiert. Sie setzte zum damaligen Zeitpunkt neue Maßstäbe im Bereich der 3D-Grafik, verwendete jedoch keine Polygone, sondern setzte zum Erzeugen eines dreidimensionalen Eindrucks stattdessen auf Raycasting-Techniken. Texturen, Gegenstände und Gegner basierten weiterhin auf zweidimensionalen Grafiken (u. a. Sprites). Im Vergleich zu id Softwares vorherigem Egoshooter \"Wolfenstein 3D\" konnte die Engine nicht mehr nur rechtwinkelige Oberflächen visualisieren, sondern erlaubte zusätzlich die Erstellung unterschiedlicher hoher sowie runder Räume, was neue Gestaltungsmöglichkeiten für das Leveldesign ermöglichte. Mit dem Binary Space Partitioning (BSP) war es möglich, große Level auch für 386er-PCs flüssig darzustellen. \"Doom\" besitzt außerdem einen Mehrspieler-Modus, in dem der Spieler gegen bis zu drei weitere Spieler über ein Netzwerk antreten bzw. im Team agieren konnte, was maßgeblich zur Beliebtheit des Spiels beitrug. Eine weitere Portierung auf Windows 95 wurde kostenlos von Gabe Newell durchgeführt, der zu dem Zeitpunkt für Microsoft arbeitete.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Hintergrundmusik des Spiels wurde von Robert Prince komponiert. Es handelt sich hierbei um MIDI-Sequenzen, die großenteils Musikstücken aus dem Metal-Genre, wie \"Rise\" von Pantera und \"Behind the Crooked Cross\" von Slayer, nachempfunden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Der erste Teil von \"Doom\" wurde am 10. Dezember 1993 veröffentlicht. Neben dem regulären Verkauf über Spiele-Läden wurde die erste Episode (\"Knee-deep in the Dead\") von \"Doom\" nach dem Shareware-Prinzip gratis verteilt. Die zweite und dritte Episode (\"Shores of Hell\" und \"Inferno\", welche in der Hölle spielt) waren nur in der kommerziellen Version enthalten. Der deutsche Vertrieb erfolgte durch cdv Software sowie durch Pearl Agency. Pearl Agency veröffentlichte damals zum Preis von 14,80 DM auch die Shareware-Version in einer Extra-Ausgabe der Zeitschrift DOS-Trend. Später erschien eine Neuauflage von \"Doom\" unter dem Titel Ultimate Doom, die eine zusätzliche Episode (\"Thy Flesh Consumed\") enthielt. Diese zusätzliche Episode ist nach wie vor als Patch für die normale Version mit drei Episoden gratis verfügbar. Nach der Übernahme von id Software 2009 durch ZeniMax Media wurde \"Doom\" über mehrere Plattformen neu veröffentlicht, darunter über Xbox Live Arcade erstmals für die Spielkonsole Xbox 360. Diese Versionen bietet neu Vierspieler-Modi über Split Screen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Beliebtheit erfreute sich \"Doom\" auch unter Speedrunnern, deren Ziel es ist, Spiele in möglichst kurzer Zeit durchzuspielen. Derzeit liegt der Rekord auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad bei ca. 20 Minuten.", "section_level": 2}, {"title": "Indizierung 1994–2011.", "content": "In Deutschland wurde Doom nach seiner Veröffentlichung von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) aufgrund der dargestellten Gewalt indiziert. Dies wurde im Bundesanzeiger Nr. 100 vom 31. Mai 1994 bekannt gegeben. In der Indizierungsbegründung des Gremiums wurde die „dürftige Rahmenhandlung“ in einer Weise interpretiert, die teils deutlich von dem im Handbuch des Spiels Geschilderten oder dem im Spiel selbst Dargestellten abweicht. So wurde das Szenario der militärischen Forschungseinrichtungen auf dem Mars beschrieben und dann der weitere Verlauf wie folgt geschildert: „Vom Wahnsinn erfaßt gehen Forscher und Testpersonen zum blutigen Angriff aufeinander über.“ Dies ist weder im Handbuch zum Spiel beschrieben noch während des Spiels selbst zu sehen. Die im Spiel auftretenden menschenähnlichen Gegner werden u. a. durch rotglühende Augen und grunzende Lautäußerungen als nicht-menschliche, zombieartige Monster charakterisiert. Im Handbuch des Spiels werden sie als \"Former Humans\", also ehemalige Menschen beschrieben. In der Indizierungsbegründung ist dessen ungeachtet nur von „bewaffneten Männern“ oder „menschlichen Uniformträgern“ die Rede. Die Dämonen, im Handbuch eindeutig als solche benannt und im Spieldesign entsprechend dargestellt, werden hingegen als „affenartige“ bzw. allgemein „tierähnliche Monster“ interpretiert. Entsprechend dieser Sichtweise kamen die Prüfer zum Schluss, dass Doom das „reaktionsschnelle, bedenkenlose Töten menschen- bzw. tierähnlicher Gegenüber“ zum Inhalt habe. Die Tötungen würden dabei „weitgehend realistisch in Szene gesetzt.“ Auch falsche Angaben zum Spielverlauf wurden gemacht, beispielsweise, dass es nicht möglich sei auszuweichen: „Möglichkeiten des Ausweichens oder ähnlicher non-aggressiver Konfliktlösungen existieren nicht.“ Tatsächlich ist das durch die hohe Agilität der Spielfigur mögliche Ausweichen von gegnerischen Projektilen eine der wesentlichen Taktiken im Spiel. Es ist sogar möglich, Doom in Speedruns ganz ohne das Töten von Monstern zu meistern (sogenannter \"pacifist style\"). Da zehn Jahre nach der Indizierung eine Überprüfung und eventuelle Neubewertung möglich ist, konnte der Rechteinhaber 2011 einen Antrag zur Wiedervorlage von Doom bei der BPjM stellen. Mit dem zeitlichen Abstand von rund 18 Jahren zur Erstveröffentlichung kamen die Prüfer zu dem Ergebnis, dass Doom aus heutiger Sicht nicht mehr als jugendgefährdend eingestuft werden könne. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass das Spiel mit seiner inzwischen längst veralteten Grafik den „Eindruck von abstrakten und damit auch überdeutlich als fiktiv und als unrealistisch zu erkennenden Schilderungen“ vermittle. Doom sei heute eher von historischem Interesse und übe auf Jugendliche, die inzwischen wesentlich realistischere Computergrafik gewöhnt sind, keine besondere Anziehungskraft mehr aus. Im August 2011 wurde im Bundesanzeiger Nr. 131 vom 31. August 2011 die Listenstreichung verkündet. Der Level \"Command Control\" enthielt ursprünglich eine räumliche Struktur, die in der Draufsicht die Form eines Hakenkreuzes hat. Ab Version 1.4 (Betaversion vom 28. Juni 1994) wurde dieses Detail verändert, sodass das Hakenkreuz nicht mehr enthalten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Quelltextfreigabe der Engine und Portierungen.", "content": "Auch Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung hat das ursprüngliche \"Doom\", auf dessen Engine die Nachfolgetitel \"\", \"Final Doom\", \"Heretic\", \"\" sowie weitere unabhängige Spiele aufsetzten, noch eine große Fangemeinde. Der Quelltext der Engine – ausgenommen der eigentlichen Spieldaten, wie z. B. der Grafiken und Level – wurde 1997 erstmals unter einer proprietären Lizenz freigegeben. 1999 wurde die Freigabe-Lizenz zur GNU General Public License geändert. Seit der Freigabe haben sich verschiedene Projekte des Programms angenommen, z. B. um Programmfehler und Beschränkungen der Grafik-Engine zu entfernen. Durch die Veröffentlichung des Quelltextes konnte das Spiel von Programmierern auf weitere Plattformen portiert werden, beispielsweise Amiga, iOS, Atari ST/TT/Falcon, *BSD, Dingoo, Dreamcast, GP2X, GP32, macOS, OS/2, Palm OS, Symobi, Pocket PCs, Nintendo DS, N770, PlayStation Portable, S60-Mobiltelefone, S80-Nokia Communicator und diverse MP3-Spieler im Rahmen des Rockbox-Projekts. Einige Ports implementierten OpenGL- und DirectX-Unterstützung, wodurch die Grafik auch mit späteren Titeln mithalten konnte. Diese Weiterentwicklungen arbeiten weiterhin mit den ursprünglichen Grafik- und Level-Dateien (WADs) zusammen, wahlweise kann die Sprite-Grafik jedoch auch durch Polygon-Modelle, wie sie in den Titeln der \"Quake\"-Reihe verwendet werden, ersetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Comic.", "content": "Der Doom-Comic ist ein sechzehnseitiges Comicheft, das 1996 von Steve Behling und Michael Stewart geschrieben und von Tom Grindberg gezeichnet und koloriert wurde. Es wurde von Dana Moreshead für Marvel Comics als Werbeartikel für eine Videospielmesse produziert. Die Geschichte basiert auf der Handlung von \"Doom\" sowie \"Doom 2\" und dreht sich um einen Soldaten, der nach einer starken Bewaffnung sucht, um einen \"Cyberdemon\" zu besiegen. Es gibt zwei bekannte Ausgaben des Comics. Die erste war der originale Druck als Werbegeschenk, die zweite Version wurde für die id-Anthology-Kollektion produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Romane.", "content": "Zwischen 1995 und 1996 erschienen vier Romane zum Spiel, die offiziell von id Software lizenziert wurden. In deutscher Übersetzung wurden sie ab 2005 veröffentlicht. Der Autor der Romane ist Dafydd ab Hugh, der bereits in der \"Star-Trek\"-Szene durch Buchveröffentlichungen bekannt war. Während sich die ersten beiden Teile der Serie noch stark an den klassischen Spielen orientieren, gehen die letzten Fortsetzungen gänzlich neue Wege.", "section_level": 2}], "src_summary": "Doom (engl.: \"‚Verhängnis‘\", \"‚Verderben‘\", \"‚Verdammnis‘\", \"‚Untergang‘\" oder \"‚böses Schicksal‘\") ist ein Ego-Shooter und der erste Titel der gleichnamigen Serie. Er wurde am 10. Dezember 1993 von id Software für MS-DOS veröffentlicht. Der Spieler steuert darin einen Soldaten, der nach einem gescheiterten Forschungsexperiment auf den Marsmonden Höllenkreaturen bekämpfen muss. Wegen der 3D-Grafik und des kommerziellen Erfolgs gilt der Titel als Meilenstein im Bereich der Computerspiele. In Deutschland war der Titel ab Mai 1994 indiziert, wurde nach einer Neuprüfung im August 2011 jedoch wieder von der Liste für jugendgefährdende Medien gestrichen und erhielt eine neue Altersfreigabe der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle. Im Laufe der Jahre wurde der Titel für zahlreiche Plattformen portiert. 1994 erschien der Nachfolger \"\".", "tgt_summary": "是id Software于1993年12月10日,在DOS系统下推出的一款具有里程碑意义的第一人称射击游戏。这个系列的核心制作者是约翰·卡马克(John Carmack)和约翰·罗梅洛(John Romero)。", "id": 2530588} {"src_title": "Deadpool (Comicfigur)", "tgt_title": "死侍", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Deadpool debütierte im Comicheft \"New Mutants #98\" (1991) von Fabian Nicieza und Rob Liefeld. Nicieza und Liefeld entwarfen ihn als maskierten Schurken, der mit Schwertern und Handfeuerwaffen Jagd auf die New Mutants machte. Ähnlich wie Wolverine verfügte er über unglaubliche Selbstheilungskräfte, die ihn aber am ganzen Körper mit Tumoren bedeckten. Auffällig war die Ähnlichkeit von Deadpool („Wade Wilson“, rot-schwarzes maskiertes Kostüm, Gegner der Teenager-Superheldengruppe New Mutants) zur damals bereits existierenden Figur von Deathstroke des Verlages DC Comics („Slade Wilson“, rot-blaues maskiertes Kostüm, Gegner der Teenager-Superheldengruppe Teen Titans), die weder von Marvel noch DC offiziell angesprochen wurde. Deadpool tauchte in den Folgejahren sporadisch in der X-Men-Nebenserie \"X-Factor\" auf und wurde weniger als gewalttätiger Schurke und mehr als sarkastischer Antiheld interpretiert. Comicautor Joe Kelly, der die erste \"Deadpool\"-Serie (1997) verfasste und ein großer Spider-Man-Fan war, schrieb viele Actionkomödien, in denen Deadpool die absichtlich überzeichneten Geschehnisse ironisch kommentierte. Für Deadpools Wortwitz ließ sich Kelly vom ähnlich vorlauten Spider-Man inspirieren. Als Running Gag wurden viele aktuelle Filme bzw. Serien parodiert und häufig die Vierte Wand durchbrochen. In dieser Kult-Serie wurden auch Deadpools (widerwillige) Helfer eingeführt, die zynische Greisin \"Blind Al\" und das feige Genie \"Weasel\". Kelly meinte später dazu, dass die \"Deadpool\"-Serie ständig kurz vor dem Aus stand, und er daher absurde Einfälle einbauen konnte. In \"Deadpool #11\" z. B. produzierte Kelly eine Panel-für-Panel-Parodie des Spider-Man-Comics \"Amazing Spider-Man #47\" (1966), in die Blind Al durch Zeitreise hinein geworfen wird und Deadpool ihr nachreist. Mit Hilfe ihrer Verkleidungskünste spielen Deadpool bzw. Blind Al vor, der schüchterne Peter Parker/Spider-Man bzw. seine rührige Tante May Parker zu sein, stoßen aber alle Umstehenden durch ihre rüde, vulgäre Art vor den Kopf. Diese Parodie wurde 2011 zu einer der witzigsten Deadpool-Geschichten gezählt. Ein bemerkenswerter Aspekt der frühen \"Deadpool\"-Comics war das komplizierte Verhältnis zwischen Deadpool und seiner blinden Geisel/Butlerin/Aufpasserin Blind Al. Kelly schrieb Deadpool als kindisch-sadistischen Herrn, der sie seinen Haushalt führen ließ, sie öfter in einen Raum mit spitzen Gegenständen sperrte und ihr vorgaukelte, sie bald zu befreien. Andererseits etablierte Kelly, dass Blind Al die einzige Person war, die keine Angst vor Deadpool hatte und sich für solche Attacken rächte, indem sie Abführmittel in sein Essen tat, und sowieso lieber Folgen von \"Matlock\" zuhörte als auszugehen. Zudem etablierte der Autor, dass sie tief in ihrem Inneren zwei Dinge wollte: Deadpool auf den rechten Pfad zu führen und Buße für ein „altes Unrecht“ zu tun, das sie ihm angetan hatte. Kelly wollte etablieren, dass Blind Al einst die Superspionin Black Widow gewesen (d. h. die Vorgängerin der heutigen Black Widow, Natasha Romanova) und für seine Krebserkrankung verantwortlich sei. Diese Entwicklung wurde aber nie umgesetzt. In späteren Comics normalisiert sich ihr Verhältnis. Als ihr Deadpool schließlich die Freiheit schenkt, bleibt Blind Al trotzdem bei ihm. Nachdem \"Deadpool\" mit Ausgabe 69 eingestellt wurde, sollte Deadpool eigentlich 2002 in einer neuen Serie erscheinen. Marvel Comics aber ließ Autorin Gail Simone, die geplanten Abenteuer mit einem neuen Charakter namens \"Agent X\" durchführen. Daher mussten Deadpool-Fans bis 2004 auf seine nächste Serie warten, \"Cable & Deadpool\" von Fabian Nicieza, die 50 Ausgaben lang lief. In dieser Reihe wurde Deadpool mit jener Figur (Cable) vereint, die er 1991 in seinem Debüt umbringen wollte. Kennzeichnend war der starke Buddy-Charakter der ungleichen Figuren Cable (ernster Kämpfer für Gerechtigkeit) und Deadpool (Sprüche klopfender Chaot), die sich erst zusammen raufen müssen, ehe sie aufrichtigen Respekt füreinander empfinden. Andere Serien waren \"Deadpool Vol. 2\" (2008–2012), \"Deadpool: Merc With a Mouth\" (2009–2010) sowie \"Deadpool Vol. 3\" (2013–2015). \"Deadpool (Vol. 3) #27\" (2014) erhielt einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde in der Kategorie „Meiste Comiccharaktere auf dem Cover“ (232, davon 224 offiziell anerkannte Marvel-Charaktere).", "section_level": 1}, {"title": "Fiktive Biografie.", "content": "Innerhalb der Welt von Marvel Comics existiert keine definitive Biografie von Deadpool. In den Comics wird dies damit erklärt, dass Deadpool (ähnlich wie Wolverine) an Amnesie leidet, mit schweren Persönlichkeitsstörungen zu kämpfen hat und nur begrenzt zurechnungsfähig ist. Zudem kann er die Vierte Wand durchbrechen und potentiell selbst seine Biografie ändern. In den meisten Interpretationen meldete sich der früh verwaiste kanadische Jugendliche Wade Wilson zur Armee und wurde ein Söldner, bis bei ihm lebensbedrohlicher Krebs diagnostiziert wurde. Daher meldete er sich freiwillig als Testsubjekt für Menschenversuche der paramilitärischen Organisation \"Waffe X\", jener Gruppe, die einst auch Wolverine rekrutierte. Die Versuche hatten eine so hohe Sterblichkeitsrate, dass die Insassen in einem Geldpott (engl.: „Deadpool“) wetteten, wer als Letzter daran sterben würde. Als Wilson diesen Pott gewann, gab er sich diesen Spitznamen. Die Experimente retteten ihm das Leben und gaben ihm große Selbstheilungskräfte, entstellten aber seinen ganzen Körper und kosteten ihn den Verstand. Ausgehend von dieser Grundstory gibt es widersprüchliche Angaben, ob Deadpools Eltern eines natürlichen Todes starben oder er sie selbst umbrachte, ob Deadpool und Wade Wilson tatsächlich dieselbe Person sind (d. h., dass Deadpool die Identität eines anderen „Wade Wilson“ raubte), oder ob er Kanadier oder US-Amerikaner sei. Deadpools Kostüm ist seit seinem Debüt 1991 rot-schwarz, hat aber im Laufe der Zeit einige Veränderungen durchgemacht. So trug er anfangs eine militärische Gasmaske, die er nun gegen eine Ganzkopfmaske mit Sichtlinsen eingetauscht hat. Sein Körper ist durch den Krebs völlig vernarbt, die Art des Zustandes variiert jedoch von Zeichner zu Zeichner. Er verfügt durch die Behandlung und das Training bei „Waffe X“ über sagenhafte Selbstheilungskräfte, die es ihm ermöglichen, selbst entfernte Gliedmaßen wieder an seinem Körper anzubringen. Darüber hinaus ist er ein sehr guter Schütze und Schwertkämpfer. Durch seine Sprüche, die er gerne macht, wird er auch „Söldner mit der großen Klappe“ (orig. Merc with a Mouth) genannt. Dank seines Hirntumors ist er immun gegen Telepathie. Darüber hinaus kann er sich an naheliegende Orte teleportieren. Deadpool weiß zudem, dass er sich nur in einem Comic befindet und durchbricht regelmäßig die Vierte Wand. Seine Sprechblasen werden deshalb gelb gefärbt hervorgehoben. Dies ist u. a. Kernpunkt des Comic-Specials \"Deadpool killt das Marvel-Universum\" (2012), in der Deadpool erkennt, dass er nur eine Rolle in einer nicht realen Welt spielt, und alle Figuren des Marvel-Universums umbringt. Im Computerspiel \"Deadpool\" (2013) entkommt er aus einem Gefängnis, indem er buchstäblich auf seine eigenen Sprechblasen steigt. Im Marvel-Universum hat Deadpool nur wenige Freunde, u. a. die zynische Greisin \"Blind Al\", den schmierigen \"Weasel\", den feigen \"Bob, Agent of HYDRA\" sowie Deadpools oft widerwilligen Kollegen \"Cable\". Er kooperierte sowohl mit Helden (u. a. den \"X-Men\"), mit Antihelden (\"Silver Sable\" oder \"Domino\") als auch mit Schurken wie \"Bullseye\". Zu seinen Alter Egos \"Lady Deadpool\", \"Headpool\", \"Dogpool\" und \"Kidpool\", die aus alternativen Universen zu ihm kamen, hat er ein kompliziertes Verhältnis. Während der 1990er-Jahre war Deadpool in seine X-Factor-Kollegin \"Siryn\" verliebt, was z. T. in Stalking ausartete (was Siryn aber eher schmeichelte), aber in \"Deadpool (Vol. 3) #27\" (2014) heiratete er die teuflische \"Shiklah\" und ist seitdem ihr Gemahl. Deadpool, der vorwiegend als Schürzenjäger bekannt ist, aber eine Schwäche für \"Thor Odinson\" hat, wurde von seinem Miterfinder Fabian Nicieza als omnisexuell beschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Deadpool, bürgerlich Wade Winston Wilson, ist ein Charakter, der 1991 für den Verlag Marvel Comics geschaffen wurde. Sein erster Auftritt erfolgte im Comicheft \"New Mutants #98\". 1997 kreierten ihm Joe Kelly und Ed McGuinness eine eigene Serie.", "tgt_summary": "死侍(),又名“韦德·温斯顿·威尔森(英语:Wade Winston Wilson)”,他是由漫威漫画所出版的美国漫画书中的虚构人物角色。死侍是由剧作家和剧作家兼画家共同创作的角色,他首次登场于《》第98期(1991年2月出版)。最初的死侍是一个超级恶棍角色;但当他由《新变种人》转移到《X特工》系列上之后,他逐渐变成更受关注的反英雄形象。死侍的真名是“韦德·威尔森(英语:Wade Wilson)”,他是一个已经毁容并深受困扰的雇佣兵及刺客,他拥有超强的自愈因子和超人的身体素质等能力。由于他不断开玩笑的风格,特别是他擅长打破“第四面墙”以制造幽默或发挥噱头的倾向,使他获得了一个“嘴炮佣兵(英语:Merc with a Mouth)”的绰号。", "id": 359996} {"src_title": "Five Nights at Freddy’s 3", "tgt_title": "玩具熊的五夜後宮3", "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "\"Five Nights at Freddy’s 3\" gehört dem Genre des Survival Horrors an. Der Spieler soll nicht nur durch Jumpscares erschreckt, sondern auch durch das gezielte und geschickte Schüren von Angst und Paranoia herausgefordert und unterhalten werden. Das Gameplay des Spiels ist bezüglich der Point-and-Click-Mechanik weitgehend identisch mit seinen Vorgängern. Neu hinzugekommen sind drei unabhängige Steuerungs- und Überwachungssysteme, mit denen der Spieler \"Springtrap\" überwachen und auf Abstand halten kann. Neben \"Springtrap\" gibt es die sogenannten \"Phantom-Animatronics\". Sie sind geisterhafter Erscheinungen, die den Spieler zwar mittels Jumpscare angreifen, ihn dabei jedoch nicht töten, sondern nur eines der Systeme behindern, so dass der Spieler „Springtrap“ nicht exakt lokalisieren beziehungsweise abwehren kann. Ziel des Spiels ist es, fünf Nächte zu überleben. Der Spieler kann das Spiel auf zwei Arten erfolgreich abschließen. Wird das Spiel ohne besondere Vorkommnisse durchgespielt bekommt er das \"Bad Ending\", also „schlechtes Ende“. Findet der Spieler jedoch in den Nächten versteckte Minispiele und spielt diese auf eine bestimmte Art und Weise durch, das \"Good Ending\" (dt.: „Gutes Ende“).", "section_level": 1}, {"title": "Steuerung.", "content": "\"Five Nights at Freddy’s 3\" kann sowohl auf Windows-PCs, Linux-PCs, Android-fähigen Geräten und/oder iOS-Rechnern gespielt werden. Die Steuerung findet bei Windows und Linux per Mausklick und Tastatur statt, unter Android, Windows Phone und iOS per Touchscreen und bei den Konsolen über die jeweiligen Tasten und Knöpfe.", "section_level": 2}, {"title": "Spielregeln.", "content": "Gespielt wird im Einzelspielermodus aus der Egoperspektive. Der Spieler befindet sich in einem heruntergekommenen Büro, von dem aus er das Geschehen steuert. Das Büro wird von einem großen Sichtfenster dominiert, durch das der Spieler auf den dahinterliegenden Korridor blicken kann. Links befinden sich die Tür zum Büro sowie ein großer Umzugskarton mit Kostümresten der \"Toy\"-Animatronics aus FNaF 2. Unter dem Fenster steht ein schwarzer Bürotisch mit einem Ventilator sowie drei Plüschfiguren in Gestalt von \"Freddy\", \"Chica\" und \"Bonnie\". Ganz rechts stehen ein großer Papierkorb und ein Spind. Jede Nachtschicht beginnt um 12:00 Uhr Mitternacht und endet um 6:00 Uhr morgens. In Echtzeit dauert eine Nacht in den Windows- und Linux-Versionen etwa acht bis neun Minuten, in den Android-, Windows Phone- und iOS-Versionen sind es nur knapp fünf bis sechs Minuten. Der Spieler muss nicht nur durch das große Bürofenster nach \"Springtrap\" Ausschau halten, sondern auch die Überwachungskameras, die im ganzen Gebäude verteilt sind, im Auge behalten. \"Springtrap\" versucht, über die Korridore und Belüftungsschächte in das Büro zu gelangen. Um ihn abzuwehren hat der Spieler die Möglichkeit in jedem Raum des Gebäudes eine Audio die an ein Kind erinnert zu spielen, welcher Springtrap folgt wenn er sie hört. Außerdem kann immer ein Luftschacht geschlossen werden. Des Weiteren steht dem Spieler ein Bedien- und Wartungsmonitor zur Verfügung, auf dem Status und Funktionstüchtigkeit der Belüftungs-, Audio- und Kameratechnik angezeigt werden. Die \"Phantom\"-Animatronics sind in der Lage, einzelne Funktionen außer Kraft zu setzen. Diese können am Wartungsmonitor repariert werden. Jeder \"Phantom\"‐Animatronic hat ein eigenes Bewegungsmuster. Sie können sowohl in bestimmten Kameras als auch im Büro erscheinen. Die Systeme können auch ohne Zutun ausgehen, was je nach Nacht unterschiedlich häufig geschieht. Auch die Häufigkeit und Zahl der \"Phantom\"-Animatronics, sowie die Bewegungsgeschwindigkeit von \"Springtrap\" erhöhen sich jede Nacht mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Minispiele.", "content": "Wie in seinem Vorgänger gibt es in \"Five Nights at Freddy’s 3\" Minispiele, die entweder nach einer bestimmten Reihenfolge von Aktionen, oder nach einer erfolgreich beendeten Nacht starten. Die Grafik der Minispiele ist jener des Atari 2600 nachempfunden. Während der Minispiele schlüpft der Spieler in die Rolle von eines Animatronics der Serie. In den Minispielen zwischen den Nächten muss einem violetten \"Freddy\" in einer runtergekommen Version der Pizzeria aus dem ersten Spiel zu einem Raum gefolgt werden. Im fünften und letzten Minispiel zwischen den Nächten ist der Spieler selbst der Geist eines Kindes und muss den Hauptantagonisten \"Purple Guy\" finden. In den Minispielen, die in den Nächten gefunden werden können, muss ein bestimmtes Ziel erreicht werden. Diese Ziele zu ignorieren und stattdessen Glitche zu finden die es ermöglichen weinenden Kinderseelen Kuchen zu bringen, ist eine Voraussetzung um das gute Ende von FNaF 3 zu erreichen. Die Steuerung erfolgt in allen Spieleversionen über die Tastatur oder über den Touchscreen, durch das Drücken der Tasten „W“, „S“, „A“ und „D“ kann der Spieler die Richtung bestimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung setzt chronologisch etwa 30 Jahre nach den Geschehnissen aus \"Five Nights at Freddy’s\" an. Die ehemalige Pizzeria \"Freddy Fazbear’s Pizza\" wurde endgültig aufgegeben. Der Betreiber eines kleinen, nicht näher lokalisierten Vergnügungsparks, beschließt, das ruinöse Lokal aufzukaufen und mit den Materialien und Gegenständen aus dem Gebäude eine Art Spukhaus mit dem Namen \"Fazbear’s Fright: The Horror Attraction\" zu eröffnen. Als Thema sollen ihm die Gerüchte und Legenden um \"Freddy Fazbear’s Pizza\" dienen. Der Attraktionsbesitzer engagiert einen Nachtwächter, um das Spukhaus zu bewachen. Um seine Geisterbahn so gruselig wie möglich zu gestalten, lässt der neue Besitzer Teile der inzwischen zerstörten Animatronics aus \"Freddy Fazbear’s Pizza\" in seinem Spukhaus als Gruselpuppen einbauen. Auch Kinderzeichnungen und Fliesen des alten Lokals werden verwendet. Das Spiel setzt eine Woche vor Öffnung der Attraktion ein, wobei der Spielcharakter schon länger dort arbeitet. In der ersten Nacht ruft der Besitzer, der von den Fans den Namen \"Phone Dude\" bekommen hat, an, um dem Nachtwächter zu erzählen, welche neuen Gegenstände eingebaut wurden, was seine Aufgaben nach Öffnung der Attraktion sein werden und wie die verschiedenen Geräte in seinem Büro funktionieren. Er erklärt, dass die Technik unter den Versuchen, das Spukhaus alt wirken zu lassen, gelitten habe und deshalb oft neu gestartet werden müsse um zu funktionieren. Auch bestehe deshalb ein hohes Brandrisiko. Außerdem erwähnt er, dass jemand, der bei dem ursprünglichen Bau der Pizzeria geholfen habe, von einem zugemauerten Raum berichtet habe, und dass sie diesen als nächstes durchsuchen wollten. In dieser Nacht gibt es keine Gefahr für den Spieler. In der zweiten Nacht erzählt Phone Dude, dass bei der Durchsuchung zu seiner Freude ein stark beschädigter, aber voll funktionstüchtiger Animatronic, der bislang nicht bekannt war, gefunden wurde. Das Spiel nennt diesen Animatronic \"Springtrap\". Zusätzlich dazu wurden alte Tonbandkassetten mit gesprochenen Bedienungsanweisungen für die Animatronics gefunden. Die Kassetten wurden von \"Phone Guy\", einem Charakter aus den ersten beiden FNaF‐Spielen, aufgenommen. Phone Dude legt dann eine dieser Kassetten ein, damit der Spielercharakter sie hören kann. Dies ist das letzte Mal, dass Phone Dude in Erscheinung tritt; in jeder folgenden Nacht spielen direkt die Kassetten. Über die Nächte hinweg enthüllen diese Kassetten, dass bestimmte Animatronic-Kostüme eine komplexe Innenmechanik besaßen, die es erlaubte, ihre Endoskelette mit Hilfe von Schnappschlössern so zu stauchen, dass ein schlanker Mitarbeiter das Kostüm tragen konnte, um damit wie mit einem Maskottchen-Anzug durch das Lokal zu laufen. Dies gehe jedoch mit einem hohen Risiko für den Mitarbeiter einher, da die Schlösser sich durch Berührungen oder Atem lösen könnten, wodurch sich die Bestandteile des Endoskeletts in die Person, die das Kostüm trägt bohren würden. Die Mitarbeiter wurden angewiesen, im Falle eines solchen Ereignisses einen menschenleeren Ort aufzusuchen um dort zu sterben, ohne dass es den Gästen auffällt. Die Tonbänder verraten außerdem, dass \"Fazbear Entertainment\" mit Sabotageakten und defekten Animatronic-Kostümen zu kämpfen hatte. Die Kostüme mit der beschriebenen Mechanik wurden nach einem nicht näher detaillierten Vorfall an einer anderen Betriebsstelle des Unternehmens aus dem Betrieb zurückgezogen und in einem für die Benutzer der Anzüge gemachten, auf Karten nicht verzeichneten Pausenraum eingemauert. Es wird vermutet, dass dieser Charakter identisch mit \"Shadow Freddy\" aus FNaF 2 ist. Shadow Freddy führt den jeweiligen Animatronic zu einem im ersten Spiel nicht sichtbaren Raum. Während der Minispiele zwischen den Nächten kontrolliert der Spieler Animatronics in der Reihenfolge \"Freddy\", \"Bonnie\", \"Chica\" und \"Foxy\"; in jeder Nacht wird jeweils einer gesteuert. Dieser wird jeweils von einem violetten Bären, der möglicherweise identisch mit \"Shadow Freddy\" aus FNaF 2 ist, durch die stark heruntergekommene Pizzeria des ersten Spiels der Reihe geführt. Er bringt sie zum erwähnten Pausenraum, der sich in der Nähe der Toiletten befindet, aufgrund der Programmierung der Animatronics führt der Versuch diesen zu betreten jedoch zu einem Error. In diesem Moment attackiert ein ominöser, lila dargestellter Mann die alten Animatronics und zerstört sie. Dieser Mann wird auf die gleiche Weise dargestellt wie in FNaF 2, derjenige, der vermutlich für die Mordserie in der Pizzeria verantwortlich war. In den ersten vier Minispielen zwischen den Nächten befinden sich in einem Raum außerdem immer Hinweise, wie die geheimen Minispiele in den Nächten zu erreichen sind. Im Minispiel nach der fünften Nacht zeigt sich, dass die alten Animatronics von den rachsüchtigen Geistern der ermordeten Kindern besessen sind. Einen davon kontrolliert der Spieler selber. Die Geister sind den zerstörten Puppen entflohen und drängen den \"Lila Mann\" in den geheimen Raum, wo er versucht, sich in den Animatronic \"Spring Bonnie\" zu retten. Doch die Schnappschlösser des Kostüms lösen sich durch das höhnische Lachen des \"Lila Mannes\", wodurch sich das Endoskelett entfaltet und ihn zerquetscht. \"Spring Bonnie\" wird daraufhin vom \"Lila Mann\" besessen, weswegen er dem Spieler nach seiner Befreiung nachjagt. An verschiedenen Stellen im Spiel ist auch die Leiche des Mannes in dem Animatronic sichtbar. Hat der Spieler das Spiel ohne besondere Vorkommnisse durchgespielt, sieht er zu diesem Zeitpunkt einen Bildschirm, auf dem die Masken von Freddy, Bonnie, Chica, Foxy und vermutlich Golden Freddy zu sehen sind, aus ihrem Auge scheint ein helles Licht. Darüber steht „Schlechtes Ende“. Um das gute Ende zu erreichen müssen verschiedene geheime Minispiele in den Nächten gefunden werden. Die Minispiele haben ganz verschiedene Ziele und Spielprinzipien, es hilft jedoch nicht, sie normal abzuschließen. Stattdessen müssen unter Zuhilfenahme von absichtlichen Glitches tote, weinende Kinder in den Spielen gefunden werden, denen dann ein Kuchen gegeben werden muss, was sie innehalten lässt. Von den Minispielen gibt es insgesamt sechs. In dem letzten dieser Spiele, \"Happiest Day\" (dt.: „Glücklichster Tag“), wird bei erfolgreichem Abschluss dargestellt, wie sich die Körper der Kinder auflösen und ihre Masken langsam zu Boden fallen. Es wird gemeinhin angenommen, dass dies die Erlösung der Seelen, die die fünf Animatronics aus den Endbildschirmen sowie die \"Puppet\" kontrollieren, repräsentiert. Wurden alle Minispiele mit ihrem geheimen Ende abgeschlossen, zeigt sich ein anderer Endbildschirm, auf dem nur die vier Masken von Freddy, Bonnie, Chica und Foxy zu sehen sind, aber ohne das Licht in ihren Augen. Über dem Bild steht „Das Ende“. Die fehlenden Lichter implizieren ebenfalls, dass die Geister befreit wurden. Unabhängig davon, welches Ende der Spieler erreicht hat, öffnet sich nach Abschluss der fünften noch eine sechste Nacht, die das Spiel \"Nightmare\" (dt.: Alptraum) nennt. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Nacht wird dem Spieler ein Zeitungsausschnitt gezeigt, der bekannt gibt, dass \"Fazbear’s Fright\" nach unklarer Ursache niedergebrannt ist. Die wenigen übriggebliebenen Gegenstände sollen auf einer Auktion versteigert werden. Den Artikel in einem Bildbearbeitungsprogramm zu erhellen, enthüllt, dass \"Springtrap\" auf dem Bild neben dem Artikel sichtbar ist, also ebenfalls überlebt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Five Nights at Freddy’s 3\" wurde mäßig bewertet. Das Gamerportal \"Game Rankings\" verlieh dem Spiel eine Wertung von 73,6 %. In einem Review auf \"PC Gamer\" erhielt das Spiel 77 Punkte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Five Nights at Freddy’s 3 (deutsch etwa: \"Fünf Nächte bei Freddys 3\"; oft mit FNAF 3 bzw. FNaF-3 abgekürzt) ist ein Indie-Survival-Horror-Spiel. Es wurde von Scott Cawthon erdacht und über die Internet-Vertriebsplattform Desura am 2. März 2015 erstveröffentlicht. Es wurde für Windows, iOS, Android und Windows Phone und später auch für verschiedene Konsolen entwickelt. Das Spiel hat eine Altersfreigabe von 12 Jahren.", "tgt_summary": "是《玩具熊的五夜惊魂》的游戏系列第3作,亦为《玩具熊的五夜惊魂2》的续作,及《玩具熊的五夜惊魂4:最终章》的前作;是为史葛·戈晃(Scott Cawthon)在2015年3月2日透过游戏平台Steam发表的独立游戏。游戏类型为单人玩家以指向与点击操作的恐怖生存游戏,并于3月12日推出Android版本及LEWdop、Zlle10、iOS、Cooa。", "id": 170785} {"src_title": "Snowden (Film)", "tgt_title": "神鬼駭客:史諾登", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Erzählt wird die wahre Geschichte des CIA- und NSA-Mitarbeiters und Whistleblowers Edward Snowden, der im Jahr 2013 von Hawaii nach Hongkong fliegt, um dort tausende geheime Dokumente an die Presse weiterzugeben, welche die Existenz von Programmen amerikanischer und britischer Geheimdienste öffentlich machen, die der Totalüberwachung des weltweiten Internetverkehrs dienen, darunter PRISM, Tempora, XKeyscore und Boundless Informant. Damit löst er die Globale Überwachungs- und Spionageaffäre aus. Dieser Vorgang bewegt nicht nur die Weltgemeinschaft, sondern auch die internationale Politik ist sehr getroffen, was ihn zu einem der derzeit meistgesuchten Männer der Welt macht. Der Film beschreibt die schrittweise Veränderung von Snowdens Haltung hinsichtlich der Ziele und Verantwortung der Geheimdienste und der Regierung. Dabei spielt u. a. seine Freundin eine wichtige Rolle, die der US-Politik kritisch gegenübersteht. Teilweise kann er anfangs nicht glauben, dass die Geheimdienste sämtliche digitale Kommunikation erfassen. In seiner zunehmend kritischeren Haltung wird er teilweise von Kollegen direkt und indirekt unterstützt, welche mit ihm u. a. miterleben, wie mit dem Director of National Intelligence der oberste Geheimdienstchef James R. Clapper vor einem Kongressausschuss des US-Senats aussagt, es würden nicht sämtliche Daten von vielen Millionen US-Bürgern gesammelt. Snowden stützt sein Handeln auf sein Gewissen, da die Praktiken der Geheimdienste nicht mit der US-Verfassung und den Menschenrechten vereinbar wären und es offensichtlich keine Möglichkeit gäbe, das System von innen zu ändern. In einem Gespräch mit Kollegen, kurz vor seinem Flug nach Hongkong, erwähnt er die Lehren und Rechtsprechung der Nürnberger Prinzipien, nach der auch Individuen niedrigeren Ranges eine Mitverpflichtung haben. Snowden lebt seit der Weitergabe der Dokumente an die Presse in Moskau. Zum Ende des Films kommt Snowden selbst zu Wort. Im Abspann werden einige Folgen der weltweiten Diskussion aufgezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Amerikanische Studios lehnten das Drehbuch ab. Ein Großteil der Dreharbeiten, die im Februar 2015 in den Bavaria Studios begannen, fand in München statt. Zudem wurde an Originalschauplätzen in Hongkong und in den USA gedreht. Das Budget lag bei geschätzten 40 Millionen US-Dollar. Das Einspielergebnis lag bei 37,3 Mio. Dollar, womit der Film einer der größten Flops des Jahres war. Der FilmFernsehFonds Bayern förderte den Film mit 1,6 Millionen Euro im Rahmen des Sonderprogramms für internationale Koproduktionen. Nachdem der Filmstart in den USA zunächst für den 25. Dezember 2015 vorgesehen war, wurde der Starttermin erst auf ein unbestimmtes Datum im Jahr 2016 verlegt und später für den 13. Mai (Großbritannien) bzw. 15. Juni 2016 (USA und Frankreich) bekanntgegeben. Im Februar 2016 wurde der US-Start erneut verschoben, diesmal auf den 16. September 2016. In Deutschland startete der Film offiziell am 22. September 2016. Die Premiere fand in Deutschland bereits am 20. September 2016 statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Snowden ist ein deutsch-US-amerikanisches Filmdrama von Oliver Stone aus dem Jahr 2016 mit Joseph Gordon-Levitt in der titelgebenden Rolle des Edward Snowden.", "tgt_summary": "是2016年的一部美国政治传记惊悚片,由奥利佛·史东执导,并与基兰·费兹杰拉德(Kieran Fitzgerald)共同编剧。电影是根据英国《卫报》记者路克·哈丁的《史诺登档案:世界最大泄密事件内幕揭秘》及阿纳托利·库彻雷纳的《章鱼的时间》改编。电影由乔瑟夫·高登-李维饰演主角爱德华·史诺登,莎莲·活莉、梅莉莎·李欧、沙查·昆图、汤姆·威金森、史葛·伊士活、罗根·马歇尔-格林、提摩西·奥利芬、班·史奈泽、瑞斯·伊凡斯及尼古拉斯·基治主演。主要拍摄于2015年2月16日在德国慕尼黑开始进行。", "id": 1566483} {"src_title": "Story City", "tgt_title": "斯托里城 (艾奥瓦州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Story City liegt im Zentrum Iowas am \"South Skunk River\", der über den Skunk River zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Dieser bildet rund 250 km östlich die Grenze zu Illinois, während der Missouri River etwa 250 km westlich die Grenze zu Nebraska bildet. Die Grenze Iowas zu Minnesota verläuft rund 160 km nördlich; Missouris Nordgrenze befindet sich rund 190 km südlich. Die geografischen Koordinaten von Story City sind 42°11′14′′ nördlicher Breite und 93°35′45′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 7,25 km2 und verteilt sich über die Lafayette und die Howard Township. Nachbarorte von Story City sind Randall (6,6 km nördlich), Ellsworth (16,4 km in der gleichen Richtung), Radcliffe (27,4 km nordöstlich), Roland (9,7 km ostsüdöstlich), McCallsburg (18,9 km in der gleichen Richtung), Ames (19,1 km südlich), Gilbert (13,4 km südsüdwestlich) und Jewell (16,7 km nordnordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind die Twin Cities (Minneapolis und St. Paul) in Minnesota (324 km nördlich), Rochester in Minnesota (271 km nordnordöstlich), Waterloo (137 km ostnordöstlich), Cedar Rapids (183 km ostsüdöstlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (71,8 km südlich), Kansas City in Missouri (382 km südsüdwestlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (293 km westsüdwestlich), Sioux City (267 km westnordwestlich) und South Dakotas größte Stadt Sioux Falls (404 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der in Nord-Süd-Richtung verlaufende \"Interstate Highway\" 35, der die kürzeste Verbindung von Minneapolis nach Des Moines bildet, führt durch den Osten des Stadtgebiets von Story City. Der \"U.S. Highway\" 69 verläuft parallel zum I 35 am westlichen Stadtrand vorbei. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Durch das Stadtgebiet von Story City verläuft eine Eisenbahnlinie für den Frachtverkehr der Union Pacific Railroad (UP). Mit dem Ames Municipal Airport befindet sich 26 km südlich ein kleiner Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt und den Lufttaxiverkehr. Der nächste Verkehrsflughafen ist der 81 km südlich gelegene Des Moines International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Story City 3431 Menschen in 1472 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 473,2 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1472 Haushalten lebten statistisch je 2,23 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,2 Prozent Weißen, 0,3 Prozent Afroamerikanern, 0,1 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 1,3 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,7 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 22,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 54,3 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 23,0 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 53,5 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 54.141 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 29.426 USD. 6,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Story City ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Story County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Story City 3431 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 3434 leicht erhöhte.", "tgt_summary": "斯托里城(英语:Story City)是一个位于美国爱荷华州斯托里县的城市。", "id": 1356352} {"src_title": "Halt and Catch Fire", "tgt_title": "奔腾年代", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der frühere IBM-Angestellte Joe MacMillan versucht bei der Firma Cardiff Electric gegen IBM anzukommen und der Vorreiter in Sachen Personal Computers zu werden. Joes Chef John Bosworth, ein Geschäftsmann der alten Schule, hat die letzten 22 Jahre versucht, Cardiff Electric in den regionalen Markt einzubinden. Bosworth ist als Senior VP für die Finanzen der Firma zuständig und vertritt den Gründer Nathan Cardiff in nahezu allen Angelegenheiten. Er und Joe haben sehr verschiedene Vorstellungen von der Zukunft von Cardiff Electric. Joe möchte bei Cardiff Electric einen Personal Computer bauen, der besser ist als der von IBM. Dafür benötigt er die Hilfe von Gordon Clark, der seinen großen Traum nicht aufgibt, eines Tages ein revolutionäres Produkt auf den Markt zu bringen. Deshalb kommt es auch immer wieder zu Spannungen in Gordons Ehe mit seiner Frau Donna, die denkt, dass seine Arbeit ihm wichtiger ist als seine Familie. Außerdem wendet sich Joe an die junge Überfliegerin Cameron Howe, die ihre gesamte Zukunft aufs Spiel setzt, um in Joes Firma als Programmiererin einzusteigen. Habgier und Stolz bedrohen private und berufliche Beziehungen, während die drei gemeinsam versuchen, ihren Traum von einem eigenen PC zu verwirklichen und das Leben in der texanischen Silicon Prairie zu meistern.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Die Synchronisation der Serie wurde bei der SDI Media Germany unter der Dialogregie von Holger Wittekindt erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Die Ausstrahlung der ersten Staffel fand am 1. Juni 2014 auf dem US-Sender AMC statt. In Deutschland ist die Serie seit März 2015 auf Amazon Instant Video verfügbar. Die zweite Staffel wurde in den USA ab dem 31. Mai 2015 auf AMC ausgestrahlt. Zeitgleich wurden die neuen Episoden über Amazon Instant Video in Deutschland veröffentlicht. Im Oktober 2015 verlängerte AMC die Serie um eine dritte Staffel und am 10. Oktober 2016 schließlich um eine vierte und letzte Staffel, deren Ausstrahlung in den USA am 19. August 2017 mit einer Doppelfolge begann und mit einer weiteren am 15. Oktober 2017 endete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Halt and Catch Fire ist eine US-amerikanische Dramaserie des Kabelsenders AMC, die von 2014 bis 2017 ausgestrahlt wurde. In Deutschland ist die Serie seit 2015 auf Amazons Streaming Service Prime Video verfügbar. Die Serie spielt in den 1980ern und frühen 1990er Jahren und handelt vom Computer-Boom durch die beginnende Verbreitung des Personal Computers und des Internets. Erzählt wird die Geschichte durch die Augen dreier Weggefährten: Des Visionärs Joe MacMillan, des Ingenieurs Gordon Clark und der Programmiererin Cameron Howe.", "tgt_summary": "《奔腾年代》(英语:Halt and Catch Fire)是一部由克里斯多福·坎特韦尔和克里斯托弗·C·罗杰斯(Christopher C. Rogers)创造的美国时代剧,于2014年6月1日在AMC首播,2017年10月14日播放完毕。首播集的预览于2014年5月公开。电视剧背景设置在1980年代早期,从虚构的知情者角度描绘了一幅家用电脑革命的图景。电视剧的标题引用了机器语言中可以令电脑停止工作的指令Halt and Catch Fire。", "id": 42447} {"src_title": "Grand-Prix-Saison 1925", "tgt_title": "1925年大奖赛赛季", "src_document": [{"title": "Saisonbeschreibung.", "content": "Das letzte Jahr der 2-Liter-Formel wurde durch die Einführung der ersten Automobil-Weltmeisterschaft gekrönt, die der damaligen Philosophie der Grand-Prix-Rennen folgend ein reiner Firmenwettbewerb war. Teilnahmeberechtigt waren somit nur Automobilfirmen mit ihren offiziellen Werksmannschaften, für die Fahrer gab es dagegen keine Wertung. Als WM-Läufe wurden das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis, der zum ersten Mal ausgetragene Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps (gleichzeitig auch als Großer Preis von Europa) sowie die Großen Preise von Frankreich auf der neuen Rennstrecke von Linas-Montlhéry und Italien in Monza bestimmt. Mit der Einbeziehung von Indianapolis in die Weltmeisterschaft musste eine gewisse Angleichung der Rennformeln zwischen Europa und den USA erfolgen. So hatten die Amerikaner zwar ebenfalls ein Hubraumlimit von 2 Litern, seit 1923 waren dort aber Renneinsitzer Monopostos erlaubt. Von der AIACR wurde nun in der \"Formule Internationale\" – der Internationalen Grand-Prix-Formel – für 1925 – zunächst probeweise für ein Jahr – ebenfalls der Wegfall von Beifahrern bzw. Mechanikern an Bord der Rennwagen vorgeschrieben. Die Fahrzeuge mussten jedoch weiterhin zweisitzig mit einer Mindestbreite von 80 cm auf Höhe des Cockpits ausgeführt sein. Streng genommen entsprach das Rennen in Indianapolis damit nicht ganz exakt diesen Regeln, weil die amerikanischen Renneinsitzer nicht die Mindestbreite erfüllten, und auch beim vorgeschriebenen Mindestgewicht gab es geringfügige Abweichungen. Da die amerikanischen Rennwagen aber alle über 650 kg lagen und weil ohnehin kein wesentlicher Austausch zwischen den beiden Welten mit ihren jeweils völlig unterschiedlichen Arten von Rennstrecken zu erwarten war, nahm die AIACR diesen Umstand jedoch nicht ganz so ernst, um durch das Rennen in Übersee den Charakter einer echten Weltmeisterschaft zu bewahren. Dagegen blieben deutsche Firmen – insbesondere natürlich die DMG – von der Teilnahme an der WM ausgeschlossen, weil das Land erst im Verlauf des Jahres wieder als Vollmitglied in die AIACR aufgenommen wurde. Zwar waren deutsche Wagen schon 1923 und 1924 beim Großen Preis von Italien zugelassen worden, sowohl in Belgien als auch in Frankreich standen die nationalen Automobilclubs der Teilnahme deutscher Wagen an ihren Grands Prix aber weiterhin ablehnend gegenüber. Für die Wertung zur Titelvergabe wurde ein aus heutiger Sicht recht undurchsichtiges und unglückliches Punktesystem mit einer Kombination aus Pflichtrennen und Streichresultaten ausgewählt, bei dem der Sieger eines Rennens einen Punkt, der Zweitplatzierte zwei Punkte und der Dritte drei Punkte erhielt. Allen übrigen Teilnehmern, die das Ziel erreichten, wurden vier Punkte gutgeschrieben, Ausfälle wurden mit fünf Punkten und ausgelassene Rennen mit sechs Punkten gewertet. Dabei zählte jeweils nur die beste Platzierung eines Rennwagens einer Marke. Weltmeister war am Ende dasjenige Team, das in der Addition der drei besten Ergebnisse der Saison die wenigsten Punkte hatte, wobei allerdings sowohl die Teilnahme am Großen Preis von Italien – der Italienische Automobilclub RACI war die treibende Kraft bei der Einführung der WM gewesen – als auch beim jeweiligen Heimrennen eines Herstellers verpflichtend war. Praktisch alle Teams traten mit verbesserten Vorjahreswagen an. Alfa Romeo hatte das 1924er Erfolgsmodell Alfa Romeo P2 weiter verbessert und die Leistung des kompressorgeladenen Reihenachtzylinders durch den Einbau eines zweiten Vergasers von 140 auf 155 PS noch einmal deutlich gesteigert. Stammfahrer waren erneut Antonio Ascari und Giuseppe Campari, dazu kamen nun noch der Italiener Gastone Brilli-Peri sowie als Ersatz für den im französischen Grand Prix tödlich verunglückten Ascari der US-Amerikaner Peter DePaolo. Stärkster Gegner der Italiener war erneut Delage, wo Chefkonstrukteur Louis Planchon nun endlich auch der Notwendigkeit nachgegeben hatte und zusammen mit Albert Lory den Delage Type 2 LCV-Zwölfzylinder im Verlauf der Saison nun ebenfalls mit einem Roots-Gebläse ausstattete. Mit über 180 PS bei 7.000 Umdrehungen wurden auf diese Weise für die damalige Zeit sensationelle Werte erreicht. Trotz des ebenfalls überarbeiteten Chassis hatten die Fahrer René Thomas, Albert Divo, Louis Wagner, Robert Benoist und Paul Torchy aber Probleme mit der Zuverlässigkeit, sowie damit, diese Motorleistung auch auf die Straße zu bringen. Bei Sunbeam schließlich mussten sich Henry Segrave, Giulio Masetti und Caberto Conelli mit den praktisch unveränderten Sechszylindern aus dem Vorjahr von ca. 150 PS Leistung begnügen. Ettore Bugatti dagegen sperrte sich nach wie vor vehement gegen die Motorenaufladung, die seiner Meinung nach zu Lasten der Standfestigkeit ging. Mit nur etwa 90 PS Leistung seines Reihenachtzylinders war der Bugatti Type 35 daher gegenüber den Konkurrenten klar im Nachteil. Allerdings stand bei Bugatti der nun anlaufende Verkauf dieses ersten frei erhältlichen Grand-Prix-Wagens an Privatfahrer im Vordergrund, wofür Tugenden wie einfaches Handling, gutmütiges Fahrverhalten und leichte Wartbarkeit deutlich wichtiger waren. So war man dort an einer ernsthaften Beteiligung in der Weltmeisterschaft gar nicht interessiert und mit Siegen im Premio Reale di Roma durch Carlo Masetti und in der prestigeträchtigen Targa Florio mit Bartolomeo Costantini mehr als zufrieden. Neben diesen beiden griffen im Verlauf der Saison auch wieder die beiden Brüder Pierre und Ferdinand de Vizcaya, sowie Giulio Foresti und Altmeister Jules Goux bei Grand-Prix-Rennen für das elsässische Werk ans Steuer. Unter den übrigen Modellen sind noch der Diatto, der erste von den Gebrüdern Maserati entwickelte Grand-Prix-Wagen – ebenfalls mit kompressorgeladenem Reihenachtzylinder von 130 PS – die Konstruktion von Albert Guyot, der die alten Rolland-Pilain-Chassis nun mit einem kompressorgeladenen Sechszylinder-Schiebermotor nach den Patenten von Burt-McCollum von 125 PS ausrüstete und der Eigenbau Eldridge Special von Ernest Eldridge zu erwähnen, denen jedoch bestenfalls Außenseiterrollen zukommen konnten und die auch nur an einzelnen Rennen teilnahmen. Aus den gleichen Gründen kamen auch die amerikanischen Duesenberg und Miller nicht für den WM-Sieg in Frage, deren Konstruktionen vor allem an die dort populären Ovalkurse angepasst waren. So spielte der Indianapolis-Sieg von Duesenberg (mit Peter DePaolo und Norman Batten) vor Miller (Dave Lewis und Bennett Hill) für den Ausgang der Weltmeisterschaft nur eine untergeordnete Rolle. Ganz anders der nachfolgende Große Preis von Belgien, der in diesem Jahr zum ersten Mal ausgetragen wurde und gleichzeitig in dieser Saison auch zum Großen Preis von Europa erkoren worden war. Nach dem Rückzug von Sunbeam und Bugatti, deren Wagen angeblich nicht rennbereit waren, blieben mit Alfa Romeo und Delage immerhin noch die beiden Hauptkonkurrenten mit insgesamt sieben Wagen übrig. Von den vier Delages war allerdings nur das Auto von Divo schon mit Kompressor ausgerüstet und das Rennen wurde aufgrund der geringen Standfestigkeit der Delages bald zu einer recht monotonen Angelegenheit. Kurz nach der Halbzeit waren nur noch die beiden Alfas von Ascari und Campari im Rennen, die dann auch in dieser Reihenfolge durchs Ziel gingen. Ein ganzes Stück dramatischer, allerdings auch mit tragischem Ausgang, verlief der französische Grand Prix, der zum ersten Mal in seiner Geschichte auch auf einer „künstlichen“ Rennbahn von Linas-Montlhéry ausgetragen wurde. Neben den Kontrahenten aus Spa-Francorchamps waren hier jetzt auch die Teams von Sunbeam und Bugatti mit am Start, insgesamt 14 Wagen. Gleich zu Beginn gingen zwar zunächst auch wieder zwei Alfa Romeos in Front, doch ließ sich Delage-Fahrer Benoist nicht abschütteln, bis dann der in Führung liegende Ascari mit seinem Alfa Romeo auf regennasser Fahrbahn tödlich verunglückte. Die Mailänder Mannschaft zog daraufhin ihre verbleibenden Wagen umgehend aus dem Rennen zurück, in dem schließlich der abwechselnd von Benoist und Divo gesteuerte Delage vor den Teamkollegen Wagner und Torchy auf Platz 2 und dem Sunbeam von Masetti auf dem dritten Platz über die Ziellinie fuhr. Dahinter kam auf den Rängen vier bis acht auch noch das gesamte Bugatti-Team in die Wertung, wenn auch mit größeren Abständen zwischen 14 und 55 Minuten. Mit je einem Sieg und einem Ausfall lagen damit Alfa Romeo und Delage in der WM-Wertung nun punktgleich an der Spitze, aber vor dem alles entscheidenden italienischen Grand Prix ging das französische Team einer direkten Konfrontation aus dem Weg und gab dem sicheren Sieg im Rennen von San Sebastián den Vorzug vor einer drohenden Niederlage gegen Alfa Romeo bei deren Heimrennen in Monza. Da auch Sunbeam nicht gemeldet hatte und Bugatti lediglich mit 1,5-Liter-Versionen ihrer Wagen in der gleichzeitig ausgetragenen Voiturette-Klasse antrat, schien der Sieg für Alfa Romeo – und damit der Titelgewinn – kaum mehr in Frage gestellt. Immerhin waren unter den insgesamt 16 Teilnehmern mit Tommy Milton und Peter Kreis zwei Fahrer für Duesenberg mit am Start, die nach dem Indianapolis-Sieg auch noch theoretische Titelchancen besaßen und die mit ihren leistungsstarken Rennwagen im Rennen erstaunlich gut mit den Alfa Romeo mithalten konnten. Von technischen Problemen zurückgeworfen beendete Milton das Rennen schließlich als Vierter, während an der Spitze Alfa Romeo mit Brilli-Peri und dem von Campari an Giovanni Minozzi übergebenen zweiten Auto einen Doppelsieg vor dem beständigen Bugatti-Fahrer Costantini erringen konnte. Damit wurde Alfa Romeo zum ersten Weltmeister der Automobilgeschichte. Zur Erinnerung daran wurde das Markenemblem bis in die 1980er Jahre von einem Lorbeerkranz umgeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Für die Grand-Prix-Saison 1925 wurde vom Automobil-Weltverband AIACR zum ersten Mal eine Automobil-Weltmeisterschaft ausgeschrieben, an der sich nur Automobilhersteller beteiligen konnten.", "tgt_summary": "1925年大奖赛赛季(英语:1925 Grand Prix season)是国际认证汽车俱乐部协会世界制造商锦标赛的第1个赛季。本届锦标赛的冠军是阿尔法·罗密欧 (赛车),使用阿尔法·罗密欧P2型号。", "id": 2917976} {"src_title": "SŽD-Baureihe ТГМ6", "tgt_title": "TGM6型柴油机车", "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "Die Lokomotive der Reihe ТГМ6 ist eine Rahmenlokomotive mit zwei zweiachsigen Drehgestellen und Kardan-Übertragung der Leistung von dem Strömungsgetriebe zu den Antriebsrädern. Der Dieselmotor war ursprünglich der vom Typ \"3A-6D49\", er ist ein Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotor, der von der Lokomotivfabrik Kolomna hergestellt wurde. Die Zylinder sind V-förmig angeordnet, abgeleitet ist die Bauart von der Reihe \"ЧН26/26\" (\"TschN26/26\"). Der Motor ist aufgeladen, er ist ein sogenannter Quadrathuber, der Zylinderdurchmesser und der Kolbenhub betragen jeweils 260 mm. Andere Modifikationen des Motors sind bei den Lokomotiven der Reihen ТЭМ7, 2ТЭ25А, der modernisierten M62, 2ТЭ116, ТЭП70, ТЭП150 und der modernisierten 2ТЭ10 im Einsatz, zum Teil mit der Zylinderzahl bis 16. Für Flussschiffe und kleinere Schiffe wird diese Konfiguration des Motors mit einer Zylinderzahl bis 20 Zylindern verwendet. Der Dieselmotor wird elektrisch gesteuert mit acht Leistungsstufen. Das Strömungsgetriebe ist entweder als Getriebe mit zwei oder mit drei Wandlern ausgeführt. Die Lokomotiven mit dem Strömungsgetriebe \"УГП-1200\" (\"UGP-1200\") oder \"212ПрГ\" (\"212PRG\") sind mit einer hydraulischen Bremse ausgerüstet. Der Kühlerventilator und der Kompressor wird über hydraulische Kupplungen mit regulierter Füllung angetrieben, dass erlaubt eine Regulierung der Leistungsfähigkeit je nach der Dieselmotordrehzahl. In der Fahrschalterstufe \"1\" wird der Kompressor mit 2/3 der Leistungsfähigkeit versorgt, von der dritten Position an wird die volle Leistungsfähigkeit erreicht. Bei weiterem Ansteigen der Drehzahl des Dieselmotors wird ein Ventil in der Hydraulikkupplung geöffnet, und die Drehzahl des Kompressors stützt sich auf das Niveau von 1450/min. Der Kompressor vom Typ \"ПК-5,25\" (\"PK-5,25\") hat sechs Zylinder, die in V-Form angeordnet sind. Das Anlassen des Dieselmotors geschieht elektrisch.", "section_level": 1}, {"title": "Modifikationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "ТГМ6А.", "content": "Dies ist eine modifizierte Variante. Im Verlauf der Auslieferung wurden Änderungen eingefügt, wobei in der Hauptsache das Gewicht der Diesellokomotive vergrößert wurde. Insgesamt wurden von 1970 bis 1989 2435 Lokomotiven hergestellt. Unterscheidende Besonderheit der Lokomotiven ist das Fehlen des kleinen Vorbaues.", "section_level": 2}, {"title": "ТГМ8.", "content": "Dies ist eine Export-Modifikation mit dem Dieselmotor \"3АЭ-6Д49\" (\"3AE-6D49\") und dem Strömungsgetriebe vom Typ \"УГП-1200\" (\"UGP-1200\"). Die Lokomotiven besaßen verschiedene Indizes – ТГМ8Э, ТГМ8ЭK, ТГМ8ПM, ТГМ8П und ТГМ8К.", "section_level": 2}, {"title": "ТГМ6Б.", "content": "Die Lokomotive stellt sich dar wie die ТГМ6А-0394, wobei drehzapfenlose Drehgestelle verwendet worden.", "section_level": 2}, {"title": "ТГМ6В.", "content": "Dies ist eine modernisierte Diesellok mit Verbesserungen, die später auf der ТГМ6Д weitergeführt wurden. Sie besaß gesonderte Nummerierungen und wurde in 236 Exemplaren in der Periode von 1988 bis 1990 ausgeliefert. Bei dieser Lokomotive wurde der Motor \"7-6Д49\" (\"7-6D49\") und ein Strömungsgetriebe verwendet, welches lediglich zwei Wandler besitzt.", "section_level": 2}, {"title": "ТГМ6Д.", "content": "Diese Reihe wurde von 1991 an in 407 Exemplaren ausgeliefert. In der Diesellok sind viele Baugruppen von der Reihe ТГМ4B mit verwendet worden. Ein hauptsächlicher Unterschied zu früheren Modellen ist das Vorhandensein eines kleineren hinteren Vorbaues. Von der Inventarnummer \"250\" an wurde die Lokomotive mit drehzapfenlosen Drehgestellen ausgeliefert. Wie bei ihrem Vorgänger ist die Lokomotive mit dem Dieselmotor \"7-6Д49\" (\"7-6D46\") ausgerüstet, einzelne Diesellokomotiven wurden mit anderen Motoren ausgerüstet.", "section_level": 2}, {"title": "39.", "content": "Nach dem Zerfall der UdSSR wurden zum Beginn der 1990er Jahre acht Dieselloks der Modifikation ТГМ6Д für den Export nach Kuba gebaut. Sie besaßen ein Gewicht von 78 t anstatt der 90 t des Basismodelles. Außerdem war bei ihr der Dieselmotor für die Arbeiten in subtropischem Klima geeignet. Nach der Produktion der Lokomotiven zerschlug sich jedoch das Geschäft mit Kuba, deswegen wurden die Lokomotiven für die klimatischen Bedingungen Russlands umgebaut und an Industrie-Unternehmen verkauft. Aus nicht näher bekannten Ursachen wurde die kubanische Bezeichnung \"Serie 39\" erhalten. Somit stand an dem Bord der Maschinen die Inschrift ТГМ6Д-39XXXX.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Lokomotiven der SŽD-Baureihe ТГМ6 (deutsche Transkription TGM6) der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD) sind Diesellokomotiven mit dieselhydraulischer Kraftübertragung vorrangig für den Rangierdienst. Sie sind ähnlich den Lokomotiven der Reihen SŽD-Baureihe ТГМ3, SŽD-Baureihe ТГМ4 und SŽD-Baureihe ТГМ5 und wurden in unterschiedlichen Spurweiten hergestellt. 1966 wurde die erste Lokomotive der Serie ausgeliefert, bis 1970 wurde diese Serie weitergefertigt. Mit weiteren Modifikationen wurden die Lokomotiven weitergebaut und insgesamt über 3100 Lokomotiven hergestellt.", "tgt_summary": "TGM6型柴油机车()是苏联铁路的调车柴油机车车型之一,由柳季诺沃内燃机车制造厂设计制造,于1966年研制成功。", "id": 2062884} {"src_title": "Rock Valley", "tgt_title": "羅克瓦利 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Rock Valley liegt im Nordwesten Iowas am Rock River, der über den Big Sioux River zum Stromgebiet des Missouri gehört. Der am Big Sioux River gelegene Schnittpunkt der drei Bundesstaaten Iowa, South Dakota und Minnesota befindet sich 55 km nordwestlich von Rock Valley. Nach Nebraska sind es 88 km in südsüdwestlicher Richtung. Die geografischen Koordinaten von Rock Valley sind 43°12′19′′ nördlicher Breite und 96°17′42′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 8,47 km2 und ist die größte Ortschaft innerhalb der Rock Township. Nachbarorte von Rock Valley sind Alvord (15,9 km nördlich), Doon (13,3 km nordnordöstlich), Hull (15,6 km ostsüdöstlich), Sioux Center (23,5 km südöstlich), Ireton (27,7 km südlich), Hudson in South Dakota (21,3 km südwestlich), Fairview in South Dakota (20 km westnordwestlich) und Inwood (22,3 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind die Twin Cities in Minnesota (Minneapolis und Saint Paul) (376 km nordöstlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (400 km südöstlich), Sioux City (86,4 km südlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (255 km in der gleichen Richtung) und South Dakotas größte Stadt Sioux Falls (67,3 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der \"U.S. Highway\" 18 führt in West-Ost-Richtung als Hauptstraße durch das Stadtgebiet von Rock Valley. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem \"Sioux Center Municipal Airport\" befindet sich 17 km südöstlich ein kleiner Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt und den Lufttaxiverkehr. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Sioux Gateway Airport in Sioux City (106 km südlich) und der Sioux Falls Regional Airport (74 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Rock Valley 3354 Menschen in 1283 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 396 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1283 Haushalten lebten statistisch je 2,54 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 92,2 Prozent Weißen, 0,3 Prozent Afroamerikanern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 5,8 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 12,2 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 27,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 52,8 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 19,9 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,6 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 56.400 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.803 USD. 9,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rock Valley ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Sioux County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Rock Valley 3354 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 3577 erhöhte.", "tgt_summary": "罗克瓦利(英语:Rock Valley)是一个位于美国爱荷华州苏县的城市。", "id": 928782} {"src_title": "Charlotte of Cambridge", "tgt_title": "夏洛特公主 (劍橋)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charlotte Elizabeth Diana of Cambridge wurde am 2. Mai 2015 im Londoner St Mary’s Hospital geboren. Ihr älterer Bruder ist Prinz George, ihr jüngerer Bruder Prinz Louis. Am 5. Juli 2015 wurde sie in der St. Mary Magdalene Church, Sandringham, im engsten Familienkreis vom Erzbischof von Canterbury Justin Welby mit Wasser aus dem Jordan getauft. Ihre fünf Taufpaten sind die Cousine ihres Vaters Laura Fellowes, der Cousin ihrer Mutter Adam Middleton, Thomas van Straubenzee, James Meade und Sophie Carter. Am 11. Juni 2016 hatte Prinzessin Charlotte ihren dritten öffentlichen Auftritt, nach ihrer Geburt und ihrer Taufe. Dort nahm sie an der jährlich stattfindenden Parade Trooping the Colour teil, um den 90. Geburtstag von Königin Elizabeth II zu feiern. Im September 2016 begleitete sie ihre Eltern bei deren Staatsbesuch nach Kanada; im Juli 2017 besuchte sie Polen und Deutschland mit ihnen. Bei der Hochzeit ihrer Tante Pippa Middleton im Mai 2017, der ihres Onkels Prinz Harry im Mai 2018 und der ihrer Tante zweiten Grades Prinzessin Eugenie im Oktober 2018 fungierte sie als Blumenmädchen. Seit Januar 2018 besuchte Prinzessin Charlotte die \"Willcocks Nursery School\" in der Nähe des Kensington Palace. Im September 2019 wurde sie schließlich an der \"Thomas's School\" in Battersea, einem Londoner Stadtteil, eingeschult, die auch schon ihr älterer Bruder George besucht.", "section_level": 1}, {"title": "Titel und Thronfolge.", "content": "Am 31. Dezember 2012 hatte Königin Elisabeth II. durch Letters Patent verfügt, dass alle zukünftigen Kinder von Prinz William den Titel und die Anrede Royal Highness erhalten, nicht nur, wie bis dahin üblich, der älteste Sohn. In der britischen Thronfolge steht Charlotte an vierter Stelle. Vor der Prinzessin stehen ihr Großvater Charles, ihr Vater William sowie ihr älterer Bruder George.", "section_level": 1}], "src_summary": "HRH Princess Charlotte Elizabeth Diana of Cambridge (* 2. Mai 2015 in London) ist das zweite Kind von Prinz William und dessen Frau Herzogin Catherine und die jüngere Schwester von Prinz George sowie die ältere Schwester von Prinz Louis. Als Urenkelin von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip gehört sie dem Hause Windsor und dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg an.", "tgt_summary": "剑桥夏洛特公主(英语:Princess Charlotte of Cambridge,2015年-5月2日),全名为夏洛特·伊丽莎白·戴安娜(英语:Charlotte Elizabeth Diana),是剑桥公爵威廉王子与夫人凯瑟琳的长女,英女王伊丽莎白二世的曾孙女。她仅次于自己的祖父查尔斯王子、父亲威廉王子及哥哥乔治王子,是英国王位第四顺位继承人。", "id": 1427915} {"src_title": "Aristeides Quintilianus", "tgt_title": "阿里斯提得斯·昆提利安", "src_document": [{"title": "Entstehungszeit und Verfasser.", "content": "Die Entstehungszeit des Buches ist umstritten. Die äußeren Grenzen sind die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr., da Aristeides in Buch II Cicero erwähnt, und das Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr., da Martianus Capella das Werk als Quelle benutzt. Die Zeitvorstellungen variieren zwischen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. auf Grund eines Vergleichs mit den Schriften des Ptolemaius (Marcus Meibom) und dem 3. Jahrhundert n. Chr. wegen seiner Nähe zum Neuplatonismus (Carl Julius Caesar). Zwingend lassen sich diese und andere Überlegungen nicht beweisen. Die Vermutung einiger Gelehrter des 19. Jahrhunderts, dass Aristeides ein Freigelassener des Marcus Fabius Quintilianus sei und zur Zeit des Kaisers Hadrian geschrieben habe, lässt sich nicht belegen. Aus der in seinem Werk gezeigten distanzierten Haltung zum Römischen Reich (Buch II, p.71) und dem Gedenken des ehrenvollen griechischen Volkes (Buch II, p. 73) kann man schließen, dass er Grieche war.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Inhalt des Werkes.", "content": "Das Werk ist in drei Bücher unterteilt. Durch die Verwendung verschiedener Quellen werden manche Themen an verschiedener Stelle unterschiedlich beleuchtet. Es ist auch die Vermutung aufgetaucht, dass durch spätere Kopierer Umstellungen vorgenommen wurden. Im Folgenden werden die wesentlichen Themenkomplexe einzeln dargestellt. Die Zitierung wird nach der Seitenzählung in der Ausgabe Marcus Meiboms in der Form „Buch n, p. m“ vorgenommen. Die deutschen Zitate folgen der Übersetzung Rudolf Schäfkes.", "section_level": 1}, {"title": "Harmonik.", "content": "Aristeides stellt die Harmonik (Buch I, p. 9–30) der Musik der griechischen Antike dar, die Töne mit ihren Bezeichnungen, die Tongeschlechter, die griechische Notenschrift etc. Da er einen großen zeitlichen Bereich abdeckt und dabei nur ungenaue Angaben wie „bei den Alten“ macht, sind die Texte nicht leicht zu interpretieren. Die grundsätzliche Einteilung der \"Geschlechter\" in Diatonik (Ganz- und Halbtöne), Enharmonik und Chromatik (Vierteltöne, bzw. eine andere Unterteilung des Ganztons) (Buch I, p. 18) und der Tonarten in dorisch, phrygisch und lydisch (Buch I, p. 25) wird zu einem umfangreiches System ausgeweitet. Eine wesentliche Quelle war vermutlich Aristoxenos von Tarent, den er auch einmal namentlich nennt und seine Tonarten zitiert (Buch I, p. 23).", "section_level": 2}, {"title": "Rhythmus und Metrik.", "content": "Zur Definition des Begriffs Rhythmus benutzt Aristeides das Gegensatzpaar Hebung-Senkung (Arsis und Thesis) (Buch I, p. 31). Er erörtert das Thema in fünf Unterabschnitten: die Zeiten und die Versfüße, die Geschlechter der Versfüße, das Zeitmaß, die Veränderungen und die Rhythmusbildung. Diese Einteilung und ein Großteil der Ausführungen ist von Aristoxenos übernommen. Die Versfüße sind aus Hebungen und Senkungen aufgebaut und unterscheiden sich auf vielfältige Weise. Verwandte Versfüße werden zu rhythmischen Geschlechtern zusammengefasst, dem daktylischen, bei dem Hebungen und Senkungen gleichermaßen, also im Verhältnis n:n vorhanden sind (z. B. Spondeus mit langer Senkung und langer Hebung), dem iambischen mit dem Verhältnis n:2n (z. B. Trochäus mit doppelter Senkung und kurzer Hebung) und dem päonischen (Buch I, p. 36–38). Zur Metrik besteht eine enge Beziehung. Das Wesen der Rhythmik besteht im Wechsel von Hebung und Senkung, das der Metrik in der Ungleichheit der Silben. Dem Versfuß entspricht das Versmaß. Unter den neun angeführten finden sich auch das daktylische, das iambische und das päonische.", "section_level": 2}, {"title": "Lob der Musik.", "content": "Aristeides hat ein begeistertes Lob der Musik geschaffen. Sie sei geeignet zur Erziehung junger Menschen (Buch II, p. 62), diene im Kultus, Kampf und handwerklicher Tätigkeit unterstützend und wirke heilend und lindernd für den, der dessen bedürfe (Buch II, p.65). Von Platon übernimmt er, dass dies durch die besondere Beziehung der Seele zur Musik möglich ist. Platonisches Gedankengut wird auch ausgebreitet, um darzulegen, wie „die Alten“ die Musik zur Jugenderziehung und Staatsführung benutzt und auch reglementiert haben. Den Römern bescheinigt er allerdings ein sachlicheres Verhältnis zur Musik: Hauptsächlich rühmt er ihre Militärmusik, auch als Signalgeber im kriegerischen Kampf (Buch II, p. 70). Der Autor beendet die musikalische Völkerkunde mit dem schönen Lob: \"„Das Volk nun, das die... Musik liebevoll auf dem Ehrenplatz aufnahm, ich meine das griechische..., ist der Tugend wie des gesamten Wissens wegen vom Schicksal gesegnet und überragend an Humanität.“ (Buch II, p. 73)\"", "section_level": 2}, {"title": "Vortrags- und Ausdruckslehre.", "content": "\"„...werde ich teils die Lehren gewisser alter Musiker, teils Theorien, die bis heute mit Schweigen übergangen worden sind, vortragen“\" (Buch II, p. 75), beginnt der Textabschnitt. Möglicherweise gibt Aristeides hier zum Teil eigene Gedanken wieder. Allerdings nennt er an anderer Stelle auch den Musiktheoretiker Damon von Athen als Quelle (Buch II, p. 95). Die Darstellung des künstlerischen Vortrags ist nicht auf die Musik beschränkt, vielmehr wird auch Tanz und Dichtung miteinbezogen und diese insbesondere durch mehrere Homer-Zitate erläutert. Eine besondere Rolle spielt der Gegensatz \"männlich/weiblich\". Dabei wird das männliche als hart, straff, das weibliche als gelockert, schlaff, bzw. das männliche als stürmisch, kraftvoll, das weibliche als weinerlich, schreiend (Buch II, p. 91, p. 96) beschrieben. Auch diese musikalische Geschlechterkunde hat ihre Wurzel bei Platon. Allerdings stellt Aristeides die weibliche Seite wesentlich negativer dar.", "section_level": 2}, {"title": "Mathematische Musiklehre.", "content": "Die mathematische Musiklehre des Aristeides orientiert sich an Pythagoras, den er auch zitiert. Schriften des Pythagoras zur Musik haben sich nicht erhalten, das Gedankengut der Pythagoreer wurde aber von mehreren Musiktheoretikern wie Nikomachos von Gerasa weitergegeben. Im ersten Teil wird dargelegt, wie sich auf dem Monochord durch unterschiedlich verkürzte Saiten die Töne insbesondere der bevorzugten Intervalle Quarte, Quinte, Oktave erzeugen lassen (Buch III, p. 116–118). Der Autor berichtet aber auch von den „frühesten Musikern“ (= \"protoi\"), die unterschiedliche Töne durch verschieden schwere an eine Saite gehängte Gewichte hergestellt hätten (Buch III, p.113). Hier überliefert er, wie auch andere antike Schriftsteller, die falsche Aussage, dass ein linearer Zusammenhang bestehe, ein Gewichtsverhältnis von 1:2 also zur Oktave, eines von 3:2 zur Quinte usw. führe. Richtig ist ein quadratischer Zusammenhang (1:4 bzw. 9:4). Wichtiger ist ihm allerdings die Harmonie der Zahlen. Die gehörte Konsonanz wird in Bezug gesetzt und erklärt durch arithmetische und geometrische Proportionen (Buch III, p. 119–120). Es folgt eine metaphysische Darstellung der Zahlen 1 bis 12 (Buch III, p. 122–123), die zum Teil auf pythagoreischem Gedankengut basiert. Aus Musikerkreisen könnte die Vorstellung von der 12 als musikalischster Zahl stammen, da sich bei einer 12 Einheiten langen Saite die Quarte, Quinte und Oktave ganzzahlig abteilen lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Musikalische Seinslehre.", "content": "\"„Nun wollen wir im einzelnen die musikalischen Lehrgegenstände durchgehen und bei jedem seine Gleichartigkeit mit dem Universum ins Licht rücken.“\" So leitet Aristeides seine musikalische Seinslehre ein. Er stellt umfassende Beziehungen von der Musik zu der Seele, den Tugenden, dem Weltall mit den Sphären und der Zahlenmystik her. Die Autoren, die er als Quelle benutzt oder die auf Grund gemeinsamer Quellen ähnliches überliefern, sind zahlreich und reichen von Damon von Athen über Poseidonios bis zu Apuleius. Trotz der Vielzahl der Bezüge ist die Nähe zu dem Timaios des Platon nicht zu verkennen. Insbesondere die Lehre von der Seele (Buch III, p.155 f.) mit der Darstellung der Tetraktys ist Platons Zahlenproportionen bezüglich der Weltseele verpflichtet. Fast am Ende seiner Schrift formuliert Aristeides nochmals ein Lob der Musik: \"„Die Musik übermittelt die Anfänge und Grundlagen (άρχή) des gesamten Wissens (μάδησις), die Philosophie die höchsten Gipfel (άκρότης)“\"", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung und Überlieferung.", "content": "Aristeides wird von den Autoren der Antike und des Frühmittelalters nicht genannt. Es gilt aber als gesichert, dass Martianus Capella ihn als Quelle benutzt hat. Erst ab dem 12. Jahrhundert wurden die überlieferten Handschriften wieder gelesen und verwendet. Die älteste erhaltene Handschrift ist der \"Codex Venetus Marcianus VI, 10\" Ende des 12. Jahrhunderts. Marcus Meibom erstellte 1652 die erste gedruckte Fassung aus dem Codex Scaligeri, einem Text aus der Pariser Nationalbibliothek und einem Text aus der Bibliotheca Oxoniensis mit einer lateinischen Übersetzung und Kommentar. In der Folge wurde der Text von zahlreichen Musiktheoretikern bearbeitet. Zum Teil wurde Aristeides Quintilianus als Dilettant und „gedankenloser Exzerptor“ abqualifiziert. Da aber keine andere Schrift einen solchen Reichtum an Informationen liefert, hat Aristeides Quintilianus eine große Bedeutung und wird bis in die Gegenwart in vielen Arbeiten zur antiken griechischen Musik zitiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aristeides Quintilianus war ein antiker Musiktheoretiker. Seine Lebenszeit lässt sich nicht genau bestimmen. Da er Cicero in seinem Werk erwähnt und Martianus Capella ihn verwendet, lässt sie sich zwischen Mitte 1tes Jahrh. v. Chr. und 5tes Jahrh. n. Chr. einschränken. Inhalt und Grundhaltung seines Werkes lassen die Wende vom 1ten zum 2ten Jahrh. wahrscheinlich erscheinen. Über sein Leben ist nichts überliefert. Bekannt ist nur, dass er die aus drei Büchern bestehende Schrift \"Περι μουσικῆς\" \"(Über die Musik)\" in griechischer Sprache verfasste. Es ist eine enzyklopädieartige, umfangreiche Darstellung des musikalischen Umfeldes in der Antike. Sie umfasst die Musiktheorie (Harmonik, Rhythmik, Metrik), Erziehung und Heilung durch Musik, Instrumentenkunde, arithmetische Intervalllehre und philosophische Aspekte der Musik.", "tgt_summary": "阿里斯提得斯·昆提利安(英语:Aristides Quintilianus),(约活动于公元2世纪至公元3世纪前后),古希腊作家之一,他著有一篇音乐论文《乐记》,为现代有关古希腊音乐知识的主要来源,在此作中,他论及音阶、节拍和旋律创作、音乐教育价值,以及音乐通过数学与自然现象之间的联系。拜占庭和阿拉伯学者认为此作具备基础理论性,现代学者亦然。该篇由迈博姆编辑后于1652年出版。1882年出版其修订版。1939年,被翻译成德文并加以评注后再次出版。", "id": 2799526} {"src_title": "The Voices", "tgt_title": "血色孤語", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jerry ist ein Optimist, der an paranoider Schizophrenie erkrankt und daher in psychotherapeutischer Behandlung ist. Er arbeitet in einer Badewannenfabrik und lebt alleine in einer Wohnung über einer Bowlingbahn. In seinen Halluzinationen führt er häufig Gespräche mit seinem Hund Bosco und seinem Kater Mr. Whiskers, die sein Denken und Handeln manipulieren. Dabei stellt der Hund die gute und gewissenhafte Seite seiner Persönlichkeit dar, der Kater hingegen eher die dunkle und triebhafte Seite seines Unterbewusstseins. Eines Tages lobt ihn sein Vorgesetzter für seine Arbeit und wählt ihn aus, bei der Organisation eines Mitarbeiter-Barbecues zu helfen. Während der Vorbereitungen trifft er auf Fiona, eine britischstämmige Arbeitskollegin aus der Buchhaltung und bittet sie um ein Date. Aus der Stimmung des Augenblicks heraus sagt sie zu, bereut das aber später und versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Am Tag des Dates in einem Chinarestaurant sagt sie Jerry, bewusst nach Dienstschluss, das Date auf seiner Mailbox ab und geht mit einer Kollegin zu einer Karaoke-Party. Jerry bekommt die Nachricht nicht rechtzeitig und verbringt den Abend allein und frustriert im Restaurant. Nach der Party ist Fiona nicht in der Lage, alleine nach Hause zu kommen, da ihr Auto und das Mobiltelefon defekt sind. Auf der Rückfahrt vom Restaurant findet Jerry sie zufällig trampend am Straßenrand und bietet ihr an, sie nach Hause zu bringen. Aus schlechtem Gewissen gegenüber Jerry schlägt sie vor, das verpasste Date trotz der fortgeschrittenen Stunde in einem Diner nachzuholen. Jerry willigt ein. Der Weg dorthin führt durch ein abgelegenes Waldgebiet. Jerry ist durch die attraktive Fiona beim Fahren derart abgelenkt, dass er nicht auf die Straße achtet, frontal mit einem Rehbock kollidiert und das Tier mit dem Kopf durch die Windschutzscheibe von Jerrys PickUp-Truck schlägt. Fiona reagiert beim Anblick des blutenden Tiers hysterisch. Jerry aber glaubt, der Rehbock spreche zu ihm und bitte ihn darum, ihn von seinen Schmerzen und seinem Leiden zu erlösen. Im Glauben etwas Gutes zu tun, schneidet Jerry vor der entsetzten Fiona dem vermeintlich leidenden Tier die Kehle durch. Verstört rennt Fiona daraufhin in den Wald, um ihm zu entkommen. Jerry folgt ihr, da er befürchtet, sie könne sich in der Nacht in der Wildnis verlaufen. Sie stolpert und er holt sie ein. Dabei stolpert er ebenfalls und verletzt sie versehentlich mit dem Messer, das er immer noch in der Hand hält. Er entschuldigt sich dafür, dass er ihr weh getan hat und tötet sie durch einen Stich ins Herz, um sie ebenfalls von ihrem Leiden zu erlösen. Danach sticht er noch mehrfach auf ihren Körper ein. Zurück in seinem Haus, fordert ihn Bosco auf, zur Polizei zu gehen und zu gestehen, wie es zu dem Vorfall gekommen ist. Auf der anderen Seite sagt ihm Mr. Whiskers, dass Töten keine Schande sei, aber besteht darauf, dass Jerry sich nicht bei der Polizei meldet und die Leiche entsorgt, um nicht aufgrund von Spuren als Mörder ermittelt zu werden. Jerry holt die Leiche aus dem Wald in seine Wohnung, zerstückelt sie, verpackt die Leichenteile in Kunststoffdosen und stellt ihren abgetrennten Kopf in seinen Kühlschrank. Fionas Kopf fängt nun an, mit ihm zu sprechen und vergibt ihm die Tat, besteht jedoch darauf, dass er seine Medikamente nimmt um sein Verhalten zu beenden. Jerry nimmt seine Tabletten und wird daraufhin von Erinnerungen aus seiner Kindheit geplagt. Als er in der Nacht aufwacht, hat er keine Halluzinationen mehr – seine Haustiere können nicht mehr mit ihm sprechen, seine Wohnung ist vollkommen verwahrlost und Fionas Kopf ist kalt und verwest. In Panik spült er die Tabletten im Waschbecken hinunter, seine Halluzinationen kehren wieder und sein Leben ist wieder glücklich wie zuvor. Fiona versucht Jerry zu überreden, ihr eine Freundin zu beschaffen, da es im Kühlschrank so einsam sei. Er soll also noch jemanden töten, aber Jerry weigert sich zunächst. Auf wachsenden Druck von Mr. Whiskers und Fiona hin ändert er schließlich seine Haltung. Jerry bittet Lisa, eine Kollegin Fionas, um ein Date. Er bringt sie in sein verlassenes Elternhaus, um sie dort zu töten. Dort wird offenbar, dass seine Mutter ebenfalls psychisch erkrankt war. Als ein Krankenwagen sie wieder einmal in die Psychiatrie abholen sollte, versuchte sie vergeblich, sich die Halsschlagader mit einer Glasscherbe zu durchschneiden, was sie nicht schafft. Sie bettelte schließlich Jerry an, ihr zu helfen und ihr Leiden zu beenden, was er auch tat und anschließend völlig verstört von der Polizei im Schlafzimmer zusammen mit ihrer Leiche aufgefunden wurde. Jerry beginnt zu weinen, Lisa will ihn zu trösten und küsst ihn. Sie gehen zu ihr nach Hause und verbringen die Nacht miteinander. Als Jerry nach Hause zurückkehrt, setzen ihn Mr. Whiskers und Fiona weiterhin unter Druck, jemanden zu töten. Lisa findet Jerrys Adresse heraus und bringt ihm ein Geschenk. Als Jerry sich dabei versehentlich aus der Wohnung ausschließt und versucht, durch eine Dachluke wieder hinein zu kommen, schafft es Lisa, die Tür zu öffnen. Sie läuft durch seine verwahrloste Wohnung und findet den Kopf von Fionas Leichnam. Jerry ist untröstlich, dass sie seine Privatsphäre verletzt, aber trotz des Drucks von Mr. Whiskers weigert er sich, sie zu töten. Lisa schlägt vor, alles was geschehen ist, zu vergessen. Nachdem sie sich bei dem Versuch, aus der Wohnung zu fliehen, in seinem Schlafzimmer einsperrt, bricht er die Tür auf und wirft sie beim Versuch zu fliehen auf sein Bett. Dabei bricht er ihr versehentlich die Brustwirbelsäule und sie kann sich nicht mehr bewegen. Schließlich tötet er auch sie und zerstückelt ihren Körper. Er stellt ihren Kopf neben Fionas Kopf in den Kühlschrank. Kollegen der beiden Frauen fällt mittlerweile auf, dass Fiona und Lisa verschwunden sind. Als Alison, eine weitere Kollegin, zu Jerry nach Hause geht, um ihn zu fragen, ob er weiß wo sie sind, tötet und zerstückelt er auch sie. Jerry gesteht seine Taten seiner Therapeutin Dr. Warren. Sie versucht die Polizei zu verständigen, aber er nimmt sie als Geisel, um sie zu zwingen, ihm zu helfen. Sie kann ihn zunächst beruhigen und zeigt Verständnis, wodurch er sich besser fühlt. Inzwischen haben sich zwei weitere Arbeitskollegen auf die Suche nach den verschwundenen Frauen begeben. Während John im Auto wartet, bricht Dave in Jerrys Wohnung ein und findet die Überreste von Lisa, Fiona und Alison. Dave und John alarmieren die Polizei. Jerry kehrt mit seiner Geisel Dr. Warren zurück nach Hause. Das Haus wird inzwischen von der Polizei umstellt, und der Zugriff vorbereitet. Jerry flieht durch einen Lüftungsschacht hinunter in die Bowlingbahn. Dabei kommt es zu einem Bruch der Gasleitung. Bosco and Mr. Whiskers werden gerettet und in ein Tierheim gebracht, Dr. Warren wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei bricht wegen des Gaslecks den Zugriff ab, was letzten Endes die Ursache für eine gewaltige Explosion ist. Jerry legt sich letztendlich auf der Bowlingbahn zum sterben hin und erstickt an den Rauchgasen. In einem weißen Nichts treffen Bosco und Mr. Whiskers aufeinander. Sie gestehen, dass sie trotz ihrer gegensätzlichen Überzeugungen einander mochten, bevor sie getrennte Wege gehen. Jerry erscheint und trifft auf seine Eltern, Lisa, Fiona, Alison und Jesus. Sie tanzen und singen zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten begannen im April 2013 und fanden im Studio Babelsberg in Potsdam, sowie an verschiedenen Schauplätzen in Berlin und Brandenburg statt. \"The Voices\" ist eine Koproduktion zwischen Mandalay Vision, 1984 Private Defense Contractors, Vertigo Entertainment und Studio Babelsberg. Es ist Satrapis zweite Zusammenarbeit mit Babelsberg nach dem von der Kritik gefeierten Film \"Huhn mit Pflaumen\" mit Isabella Rossellini. Der Film wurde gefördert vom Deutschen Filmförderfonds (DFFF), vom Medienboard Berlin-Brandenburg und der Filmförderungsanstalt (FFA). Am 5. März 2014 hat Lions Gate Entertainment die Vermarktungsrechte des Filmes für den US-amerikanischen Markt erworben. Der Film wurde am 6. Februar 2015 per Video-on-Demand und in wenigen ausgewählten Independent-Kinos veröffentlicht. Dabei spielte er am Eröffnungswochenende 5000 USD ein.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "\"The Voices\" hat gemischte Kritiken erhalten. Auf Rotten Tomatoes erhielt der Film ein Ergebnis von 75 %, basierend auf 87 Stimmen, mit einer durchschnittlichen Bewertung von 6,6/10. Dabei merken einzelne Kommentare der Seite an, dass „\"The Voices\" Ryan Reynolds die Möglichkeit einer Hochleistungsdarstellung bietet – und ein unkonventionelles Vergnügen für die Fans von schwarzen Komödien.“ Metacritic ermittelte einen Metascore von 58/100 basierend auf 24 Kritiken. Oliver Kaever, Filmkritiker der Zeit, sieht die Exil-Iranerin Marjane Satrapi, die einst für Persepolis gefeiert wurde, mit ihrer Komödie „The Voices“ „schmerzhaft deutlich im Tief ihrer künstlerischen Karriere“. „So bizarr die Geschichte auch klingen mag, so lahm und konturlos, so fürchterlich banal und brav ist der Film geraten“. Andreas Platthaus von der FAZ bemängelt das Drehbuch, das verantwortlich sei für einen möglicherweisen Karriererückschlag der beiden weiblichen Stars Gemma Arterton und Anna Kendrick. „Das alles hat Marjane Satrapi mit dem Wissen einer Regisseurin inszeniert, die Tricktechnik aus dem Effeff beherrscht. Aber leider beherrscht sie auch die Kunst der Filmfinanzierung, und die besteht in Europa aus einer Grundregel: Am meisten öffentliche Gelder gibt’s in Deutschland. Also ist in Babelsberg und Umgebung gedreht worden, und es hat schon selbst satirischen Charakter, wie mitteldeutsche Wälder und Fabrikanlagen hier als amerikanische Provinz auftreten. Gegen diese völlig missglückten Dekors, in die das Produktionsdesign bisweilen mal ein englischsprachiges Schild hineingepflanzt hat, haben die Schauspieler keine Chance, obwohl sie alle englische Muttersprachler sind.“ Die Redaktion von Cinema vergab hingegen die Höchstwertung und schrieb: „Wer ein Faible für die schrägen Fantasien eines Terry Gilliam oder die surrealen Plotkonstruktionen eines Jean-Pierre Jeunet hat, wird am morbiden Humor von „The Voices“ Gefallen finden.“ Die Fernsehzeitschrift Prisma meinte: „Dank hochklassiger TV-Serien traut man es dem Publikum inzwischen zu, sich mit moralisch ambivalenten Charakteren auseinanderzusetzen. Eine solche Figur wartet in \"The Voices\" auf die Kinogänger [...] Satrapi beschränkt sich dabei nicht auf den Genrestandard grotesker Morde, sondern leuchtet die tragische Seite ebenso aus wie die komische - blutig geht es dabei trotzdem zu. Hauptdarsteller Ryan Reynolds - oft gescholten - liefert dabei eine One-Man-Show, die nachhaltig in Erinnerung bleibt.“ Der Filmdienst urteilte: „Eine Groteske mit Horrorelementen, die vom komisch-grausigen Gegensatz zwischen der Brutalität des Psychopathen und seiner naiv-unbedarften Weltsicht lebt. Bei allem Anspielungsreichtum der Inszenierung bleibt das augenzwinkernde Spiel mit dem Grauen eine zwiespältige Angelegenheit.“", "section_level": 1}], "src_summary": "The Voices ist eine US-amerikanisch-deutsche Schwarze Komödie aus dem Jahr 2014. Regie führte Marjane Satrapi und das Drehbuch stammt von Michael R. Perry. Die Hauptdarsteller sind Ryan Reynolds, Gemma Arterton, Anna Kendrick und Jacki Weaver. Der Film hatte seine Weltpremiere am 19. Januar 2014 auf dem Sundance Film Festival 2014.", "tgt_summary": "《血色孤语》(英文:\"The Voices\")是一部2014黑色喜剧式的惊悚电影。玛嘉莎特比所导演。莱恩雷诺斯、安娜肯德里克与贾姬韦佛主演。2014年1月19日于Sundance Film Festival 首映。", "id": 105929} {"src_title": "Kind 44 (Film)", "tgt_title": "失控獵殺:第44個孩子", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Leo Demidow wuchs in der Sowjetunion als Waisenkind auf, da sein Vater beim Holodomor verhungert ist. Während des Zweiten Weltkriegs nimmt er als Soldat der Roten Armee an der Eroberung Berlins teil und wird landesweit bekannt, als er die Flagge auf dem Reichstag hisst. Sein Kamerad Alexej war eigentlich dafür vorgesehen, aber da er den ganzen Arm voller gestohlener Uhren hatte, wählte man Leo dafür aus. Jahre später leben Alexej und Leo in Moskau und sind Schergen des Ministeriums für Staatssicherheit (MGB) im stalinistischen Terrorstaat. Sie verhaften systematisch Verdächtige, die meist durch Zufall, Willkür oder Denunziation ins Visier des Apparates gelangt sind. Diese werden dann durch Druck oder Folter dazu gezwungen, sich selbst und weitere Unschuldige zu denunzieren. Leo ist inzwischen in den Rang eines Hauptmanns aufgestiegen. Als bei einer dieser Verhaftungsaktionen der ihm unterstellte Oberleutnant Wassili Nikitin ein Bauernehepaar willkürlich liquidiert, gerät Leo mit diesem aneinander und schlägt ihn. Wassili, der ebenfalls an der Erstürmung des Reichstages teilgenommen hatte, dort aber von Alexej wegen seiner Feigheit kritisiert wurde, wird Leos Todfeind. Leo und Alexej sind immer noch befreundet. Leo ist verheiratet mit der Lehrerin Raissa und froh, mit ihr seine große Liebe gefunden zu haben. Als Alexejs Sohn ermordet aufgefunden wird, deutet vieles auf einen Triebtäter hin. Allerdings lehnen die ermittelnden Behörden es ab, in diese Richtung zu ermitteln. Im postulierten „sozialistischen Paradies“ könne es keine Kindermörder geben und daher wird in die Akten aufgenommen, es handele sich um einen Zugunfall. Leo warnt Alexej davor, selbst zu ermitteln oder zu behaupten, es sei Mord gewesen. Dies könnte als Kritik am Staat aufgefasst werden und ihn in den Gulag bringen. Wassili macht inzwischen ebenfalls Karriere in der Behörde. Ihr gemeinsamer Vorgesetzter Kuzmin will Leos ultimative Treue zum Regime testen und fordert ihn auf, Raissa zu denunzieren und zu verhaften. Leo diskutiert dies in Raissas Abwesenheit mit seiner Familie, die ihn dazu auffordert, da bei einer Weigerung die ganze Familie verurteilt würde. Als Raissa nach Hause kommt, berichtet sie, dass sie schwanger sei. Leo bringt es nicht fertig, sie zu verhaften, und so werden beide von der Geheimpolizei abgeholt. Leo wird degradiert, Raissa darf dann ihren Beruf nicht ausüben, und beide werden in die Provinzstadt Wolsk verbannt. Dort wird Leo dem General Nesterow unterstellt, der ihm zuerst feindselig gegenübertritt. Sollte Leo versuchen, ihn oder seine Kollegen in Moskau als inkompetent darzustellen, werde er dafür sorgen, dass Leo im Lager ende. Raissa darf in einer Schule arbeiten, aber nur als Putzfrau. Raissa wird telefonisch von Wassili dazu aufgefordert, Leo zu verlassen und mit ihm in Moskau zu leben, was sie ablehnt. Sie gesteht Leo, dass sie ihn nie geliebt hat und sie nur mit ihm ausgegangen sei, weil sie Angst hatte, einen Geheimdienstoffizier abblitzen zu lassen. Für Leo bricht eine Welt zusammen. In Wolsk wird eine weitere Knabenleiche gefunden und Leo bespricht mit General Nesterow seine Theorie über den Serienmörder. Nesterow ist zunächst empört, dass Leo die offizielle Version anzweifelt. Dennoch beginnen beide zu ermitteln. Sie finden heraus, dass insgesamt 44 Kinder vermutlich vom selben Täter ermordet worden waren und der Staat jedes Mal Unschuldige als Täter präsentiert und abgeurteilt hatte. Sie gehen davon aus, dass der Täter in Rostow zu finden sei. Leo und Raissa reisen heimlich zu Ermittlungen nach Moskau. Neben Alexej treffen sie sich auch mit Raissas ehemaligem Vorgesetzten Iwan Sukow, den sie für vertrauenswürdig hält, weil er mehrfach gegen die Verhaftung Unschuldiger protestiert hatte. Doch in Wirklichkeit Teil ist Sukow ein Informant des Terrorregimes. Als die beiden sein Doppelspiel durchschauen, erwürgt Leo den angeblich mit einem Sympathisanten telefonierenden Sukow mit der Telefonschnur, doch aufgrund dieses fingierten Telefonats sind die Häscher des Regimes unter Führung von Wassili bereits im Anmarsch. Leo und Raissa werden verhaftet, gefoltert und auf den Weg ins Lager nach Sibirien geschickt. Auf Geheiß der Bewacher versuchen mehrere Mitgefangene, das Paar im Gefangenentransport zu erstechen. Leo und Raissa gelingt es, die Attentäter sowie einen Wachmann zu töten. Sie springen vom Zug und entkommen unerkannt. Wegen dieses Versagens gerät Kuzmin unter Druck. Dieser fordert Wassili auf, die Flüchtigen zu finden, da er ihn sonst mit ins Verderben reißen würde. Wassili lässt Alexej in seinem Büro erscheinen und bedroht ihn und seine Familie, falls er ihm nicht helfe. Alexej teilt Wassili noch mit, dass Leo wohl in Rostow nach dem Mörder suchen werde, dann erschießt Wassili ihn. In Rostow findet Leo schließlich den Täter: Wladimir Malewitsch arbeitet für eine Automobilfabrik und war geschäftlich landesweit mit dem Zug unterwegs, wo er die Jungen immer in der Nähe der Bahngleise tötete. Er sagt Leo noch, dass dieser selbst ein Mörder sei. Während Leo jedoch aus freien Stücken handele, sei er triebgesteuert und wolle eigentlich kein Mörder sein. Dann taucht Wassili auf und erschießt Malewitsch. Anschließend will er seinen Todfeind Leo ermorden, jedoch kann dieser ihm die Waffe aus der Hand schlagen und es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod. Leo und Raissa können Wassili schließlich töten. Als die Soldaten und Geheimdienstoffiziere erscheinen, erzählt Leo diesen, dass der Kindermörder den „Helden“ Wassili ermordet habe. Die Behörden glauben ihm. Leo und Raissa werden rehabilitiert, Kuzmin wird in den Gulag geschickt und Leo wird eine Position bei der Polizei angeboten. Der Kindermörder wird offiziell als „Werwolf“ bezeichnet. Er sei das Produkt einer Droge der Nazis gewesen und während seiner Kriegsgefangenschaft von den Deutschen umgedreht worden. Leo bittet darum, eine Polizeiabteilung für Serientäter gemeinsam mit Nesterow aufzubauen, was ihm gestattet wird. Gemeinsam mit Raissa, die mit ihm zusammenbleiben will, adoptiert er die zwei Bauernkinder, die durch Wassili zu Waisen gemacht worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten zum Film starteten im Juni 2013 in Prag, Ostrava und Kladno in Tschechien. Der Film weist deutliche Ähnlichkeiten mit dem Filmdrama \"Citizen X\" aus dem Jahr 1995 auf. In Russland wurden die Vorführungen nur einen Tag vor dem Premierentermin untersagt mit der Begründung, der Film wäre im Vorfeld der Erinnerungsfeiern zum Kriegsende unpassend. Nach der russischen Entscheidung wurde der Film ebenfalls in Weißrussland, der Ukraine, Kasachstan und Kirgistan verboten. Der ukrainische Regisseur und Produzent Oleksandr Rodnjanskyj kritisierte die russische Zensur.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film erhielt gemischte bis negative Kritiken. Bei Rotten Tomatoes sind 23 % der Kritiken positiv bei insgesamt 64 Kritiken; die durchschnittliche Bewertung beträgt 4,6/10. Im Kritikerkonsens heißt es: „Die Story von \"Kind 44\" ist packend und die Darstellung von Tom Hardy in der Hauptrolle solide, aber insgesamt mangelt es dem Film an genügend Nervenkitzel.“ Bei Metacritic erhält der Film eine Bewertung von 41/100, basierend auf 25 Kritiken. Anke Sterneborg von der Süddeutschen Zeitung kritisiert, dass der Film zu viel auf einmal sein will, und bemängelt zudem: \"Beim Versuch, das üppige Material auf Spielfilmformat zu stutzen, hat Drehbuchautor Richard Price („The Wire“) ein paar merkwürdige Entscheidungen getroffen. Besonders fatal ist, dass er dem Täter, dessen Biografie im Roman auf abgründige Weise mit der des Ermittlers verzahnt ist, das Handlungsmotiv nimmt – und damit der ganzen Geschichte ihren Sog.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Kind 44 (Originaltitel: \"Child 44\") ist ein Thriller von Daniél Espinosa aus dem Jahr 2015. Das Drehbuch zum Film schrieb Richard Price, es basiert auf dem gleichnamigen Roman von Tom Rob Smith aus dem Jahr 2008. In den Hauptrollen spielen Tom Hardy, Gary Oldman, Noomi Rapace, Joel Kinnaman, Paddy Considine, Jason Clarke und Vincent Cassel. Der Film wurde am 17. April 2015 in den USA veröffentlicht und erhielt gemischte bis negative Kritiken. An den Kinokassen floppte der Film.", "tgt_summary": "是一部2015年美国和英国合拍的悬疑惊悚片,由丹尼尔·伊斯皮诺萨执导,为李察·普莱斯负责编剧,改编自汤姆·罗伯·史密斯的2008年同名小说。电影由汤姆·哈迪、欧蜜·瑞佩斯、盖瑞·欧德曼、乔尔·金纳曼和文森·卡索主演。影片定于2015年4月17日上映。电影在美国负评居多和票房炸弹,但尽管在美国上映几周就下档,但仍在台湾定于6月18日上映。", "id": 2665343} {"src_title": "Joe Gomez", "tgt_title": "祖·高美斯", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Gomez rückte zur Saison 2014/15 bei Charlton Athletic von der Jugend in den Kader der ersten Mannschaft auf. Am 19. August 2014 gab er beim 3:2-Sieg im Heimspiel gegen Derby County sein Debüt in der Football League Championship. Zur Saison 2015/16 wechselte Gomez zum FC Liverpool. Sein Trainer Brendan Rodgers stellte ihn in der Innenverteidigung oder als linken Außenverteidiger auf. Am 13. Oktober 2015 erlitt Gomez im Spiel für die englische U21 gegen Kasachstan einen Kreuzbandriss. Exakt ein Jahr später stieg er am 13. Oktober 2016 wieder bei Liverpool in das Mannschaftstraining ein. In der Spielzeit 2018/19 gewann Gomez mit Liverpool die UEFA Champions League. Im Dezember 2019 konnte er mit Liverpool die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2019 gegen Flamengo Rio de Janeiro mit 1:0 nach Verlängerung gewinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im November 2012 absolvierte Gomez gegen Wales (1:0) und Schottland (1:0) zwei Spiele für die U16-Auswahl des englischen Fußballverbands. Am 8. Februar kam er im Rahmen des Algarve-Cups in Portugal bei der 1:2-Niederlage gegen Deutschland zu seinem ersten Einsatz für die U17-Nationalmannschaft. 2014 nahm er mit der Auswahl an der U17-Europameisterschaft auf Malta teil und gewann mit seiner Mannschaft den Titel. Zudem wurde er in die Mannschaft des Turniers gewählt. Insgesamt spielte Gomez 19-mal für die U17. Im September 2015 kam er dreimal für die U21-Auswahl zum Einsatz. Am 10. November 2017 debütierte Gomez beim 0:0 im Freundschaftsspiel gegen Deutschland in der A-Nationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "FC Liverpool Nationalmannschaft", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Gomez ist der Sohn eines gambischen Vaters und einer spanischstämmigen englischen Mutter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph „Joe“ Dave Gomez (* 23. Mai 1997 in Lewisham, London) ist ein englischer Fußballspieler. Der Innenverteidiger steht beim FC Liverpool unter Vertrag und ist englischer Nationalspieler.", "tgt_summary": "若瑟·戴夫·“祖”·高美斯(英语:Joseph Dave \"Joe\" Gomez,1997年-5月23日)是一名英格兰足球员,司职后卫,主要担任中坚,亦可胜任右闸,现时效力英超球会利物浦。", "id": 370717} {"src_title": "Mumpsimpfstoff", "tgt_title": "流行性腮腺炎疫苗", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Der Mumpsimpfstoff ist ein attenuierter Mumps-Lebendimpfstoff und wurde erstmals 1969 in den USA zugelassen und ersetzte einen weniger wirksamen inaktivierten Mumpsimpstoff, der 1948 zugelassen wurde. Impfstämme attenuierter Mumpsviren sind z. B. der meistverwendete Impfstamm \"Jeryl Lynn\" sowie \"RIT 4385\" (basierend auf \"Jeryl Lynn\"), \"Leningrad-3\", \"L-Zagreb\" (basierend auf \"Leningrad-3\"), \"Hoshino\", \"Urabe AM9\" und \"Rubini\". Der erste attenuierte Mumpsimpfstoff wurde in der Arbeitsgruppe von Maurice Hilleman entwickelt. \"Jeryl Lynn\" ist der Vorname von Hillemans Tochter und der Impfstamm wurde aus ihrem Rachen isoliert. Anschließend erfolgte die Attenuierung durch sieben Passagen in embryonierten Hühnereiern und zehn Passagen in CEF-Zellen. Diese Attenuierung wurde aufgrund von gelegentlich auftretender Parotitis als nicht ausreichend bewertet, weshalb durch eine weitere Attenuierung (\"level B\") die Verträglichkeit erhöht wurde. Der Impfstamm Jeryl Lynn stellte sich später als eine Mischung von zwei verschiedenen Mumpsviren heraus, von denen JL 1 an Verozellen und embryonale Hühnerzellen (\"chicken embryo fibroblast\", CEF-Zellen) angepasst ist und JL 2 an embryonierte Hühnereier. Der Leningrad-3-Impfstamm wurde in den 1950er Jahren von Smrodintsev und Klyachko durch Passagieren in Nierenzellen von Meerschweinchen und in embryonalen Zellen der japanischen Wachtel entwickelt und unter anderem in der UdSSR eingesetzt. Daraus wurde in Kroatien durch Passagieren in CEF-Zellen der Impfstamm \"L-Zagreb\" entwickelt, der in Jugoslawien und Indien verwendet wurde. Der Urabe-Impfstamm wurde zuerst in Japan zugelassen und später auch in Belgien, Frankreich und Italien verwendet. Der Rubini-Impfstamm wurde durch über 30 Passagen entwickelt und in der Schweiz verwendet, besitzt jedoch eine geringere Impfwirkung. Mumpsimpfstoffe sind heutzutage üblicherweise Bestandteil der Mehrfachimpfstoffe MMR-Impfstoff (zusammen mit einem Masernimpfstoff und einem Rötelnimpfstoff; Zulassung USA 1971 bzw. 1980 in Deutschland) und MMRV-Impfstoff (zusätzlich mit einem Varicellaimpfstoff; Zulassung USA 2005 bzw. Deutschland 2006). Ursprünglich gab es auch eine Kombinationsimpfung mit Masern (MM, z. B. \"MM Diplovax\"), in Deutschland wurde diese Kombinationsimpfung 1976 erstmals empfohlen (ab dem 2. Lebensjahr, ab 1980 eine breite Anwendung ab dem 15. Lebensmonat). Mittlerweile sind in Deutschland weder Mumps-Einzelimpfstoffe noch MM-Impfstoffe verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Immunologie.", "content": "Nach einer Impfung entstehen neutralisierende Antikörper, die vor einer erneuten Mumpsinfektion schützen. Mumpsviren (MuV) sind relativ wenig variabel, alle Varianten gehören zum selben Serotyp. Nach einer Impfung besitzen etwa 78 % der Geimpften eine Immunität gegen das Mumpsvirus, nach einer zweiten Impfung etwa 88 %. Die neutralisierenden Antikörper sind gegen die Oberflächenproteine des Mumpsvirus gerichtet, F1 (synonym Hämagglutinin-Neuraminidase, HN) und F2, die zusammen ein Heterodimer namens F-Protein bilden. Die Epitope für neutralisierende Antikörper liegen auf dem F-Protein.M. Şantak, C. Örvell, T. K. Gulija: \"Identification of conformational neutralization sites on the fusion protein of mumps virus.\" In: \"Journal of General Virology.\" 96, 2015, S. 982,. PMID 25614584. Im F-Protein gibt es eine Fluchtmutation an der Position 373, die zu einer zusätzlichen Glykosylierung führt, ebenso kann durch Mutation an Position 323 eine Glykosylierung entfernt werden. Beim Impfstamm \"Jeryl Lynn JL5\" wurden geringe Impfwirkungen auf Abweichungen in der Aminosäuresequenz des F-Proteins zurückgeführt.E Jane Homan, Robert D Bremel: \"Are cases of mumps in vaccinated patients attributable to mismatches in both vaccine T-cell and B-cell epitopes?\" In: \"Human Vaccines & Immunotherapeutics.\" 10, 2014, S. 290,. PMID 24275080.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Mumpsimpfstoffen umfassen Schmerzen an der Einstichstelle und eintägige grippeähnliche Symptome. In sehr seltenen Fällen kann eine Meningitis auftreten (1:227.000 beim Impfstamm \"Jeryl Lynn\"). Der Urabe-Impfstamm besitzt eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Meningitis (1:143.000 gegen 1:227.000 beim Impfstamm \"Jeryl Lynn\"). Es bestehen keine Sicherheitsdenken gegen weitere MMR-Impfung(en) bei bestehender Immunität gegen eine der Komponenten („Überimpfen“), eine kombinierte Impfung führt auch nicht zu vermehrten unerwünschten Wirkungen.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenanzeigen.", "content": "Kontraindikationen sind Schwangerschaft und Immunsuppression.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Die Herstellung von Mumpsimpfstoffen erfolgt in infizierten embryonierten Hühnereiern mit anschließender Virusisolierung. Eine Impfdosis enthält mehr als 10 bzw. 5000 TCID an Impfviren.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Ein Handelsname für Mumpsimpfstoffe ist z. B. \"Mumpsvax\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Mumpsimpfstoff ist ein Impfstoff gegen Infektionen mit dem Mumpsvirus. Der Mumpsimpfstoff befindet sich auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.", "tgt_summary": "流行性腮腺炎疫苗(英语:Mumps vaccine)可有效预防流行性腮腺炎,当一群体中大多数人口接受施打时可在减小流行性腮腺炎及其并发症的发生。据估算,当人群中百分之九十均注射该疫苗时,其效率可达百分之八十五。为获得长期的免疫力,流行性腮腺炎疫苗需施打两次,推荐第一次施打应于个体处于十二至十八个月大时;第二次一般在个体于两周岁至六周岁时施打。未经免疫的个体接触病原体后施打流行性腮腺炎疫苗也可能有一定的免疫效果。 流行性腮腺炎疫苗的安全性非常好且其副作用通常较小。其副作用可能包括施打处的轻微疼痛与肿胀以及轻微发热。更严重的副作用较罕见。将神经系统并发症归于疫苗施打尚证据不足。该疫苗禁用于孕妇及免疫力极低下者。流行性腮腺炎疫苗理论上对胎儿可能有一定致畸性,但至今仍未有此病例。尽管流行性腮腺炎疫苗是在鸡的细胞中培养出的,该疫苗对对鸡蛋过敏人群仍是安全的。 绝大部分已开发国家和许多发展中国家将流行性腮腺炎疫苗纳入其免疫接种项目中,且常与麻疹疫苗、风疹疫苗合并为麻腮风三联疫苗(MMR)。而麻腮风疫苗与水痘疫苗的联合疫苗MMRV疫苗也已问世[3]。在2005年,110个国家已经将流行性腮腺炎疫苗纳入其免疫接种项目中。在流行性腮腺炎疫苗接种广泛开展的地区,该病的发病率已下降百分之九十。各种流行性腮腺炎疫苗已被接种近五亿次。 世界上第一个流行性腮腺炎疫苗与1948年获批,但该疫苗免疫效果较短。经改进的流行性腮腺炎疫苗于1960年代商业化生产。最初的流行性腮腺炎疫苗是一种不活化疫苗,即将有活性的病毒灭活而得。流行性腮腺炎疫苗是一个最基本的公共卫生系统中最重要的药物之一,并被列入世界卫生组织基本药物标准清单中。截止2007年时已有许多种流行性腮腺炎疫苗可供使用。2014年,麻腮风三联疫苗在发展中国家的批发价为每剂0.24美元。", "id": 1829858} {"src_title": "Sense8", "tgt_title": "超感8人組", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte von Sense8 beginnt, als die psychische Verbindung von acht Fremden aus verschiedenen Kulturen und Teilen der Welt von einer Frau namens Angelica „geboren“ wird, die sich selbst tötet, um der Gefangennahme durch einen Mann namens „Whispers“ zu entgehen. Die Acht entdecken schließlich, dass sie eine Gruppe von Homo Sensorien (auch Sensates genannt) bilden: Menschen, die geistig und emotional miteinander verbunden sind, können miteinander fühlen und kommunizieren und ihr Wissen, ihre Sprache und ihre Fähigkeiten teilen. Sie bilden einen Cluster, dessen Mitglieder miteinander Kontakt aufnehmen können, wo auch immer sie sind. In der ersten Staffel werden die acht Sensorien Capheus, Sun, Nomi, Kala, Riley, Wolfgang, Lito und Will gezeigt, die versuchen, ihren Alltag zu leben und herauszufinden, wie und warum sie miteinander verbunden sind. Unterdessen kommt ein Sensorium namens Jonas, der mit Angelica in Verbindung stand, zu Hilfe, während die Biological Preservation Organization (BPO) und Whispers, ein hochrangiges Sensorium in der BPO, versuchen, sie zu jagen. In der zweiten Staffel haben sich die Acht an ihre Verbindung gewöhnt und helfen sich täglich gegenseitig. Sie erfahren mehr über die Homo Sensorien, die Geschichte und Ziele der BPO, die Rolle von Angelica darin, ihre Kräfte und wie man sie vorübergehend aufhebt. Sie treffen auch andere Sensorien, von denen nicht alle freundlich sind. Zur gleichen Zeit versucht Jonas, ihnen zu helfen, nachdem er von Whispers gefangen wurde, der jetzt in ein Katz-und-Maus-Spiel mit Will verwickelt ist, wobei jeder versucht, den anderen auszutricksen. Im Serienfinale treffen sich der Cluster und die ihm am nächsten stehenden Personen persönlich, um Wolfgang zu retten, der von der BPO gefangen genommen wurde. Zu diesem Zweck hat der Cluster Whispers und Jonas entführt, um sie als Verhandlungs- und Informationsquelle zu nutzen. Die Helden entdecken die persönlichen Beweggründe der beiden Männer und Angelica, treffen potenzielle Verbündete von Sapiens und Sensorien und verhandeln mit dem BPO-Vorsitzenden, der einen globalen Angriff gegen Sensorien und deren Verbündete startet.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entsteht nach einem Dialogbuch von Rainer Raschewski und unter der Dialogregie von Raschewski sowie Ursula Hugo bei der Synchronfirma \"RRP Media\" in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Die Filmmusik von Johnny Klimek und Tom Tykwer wurde durch den MDR-Rundfunkchor und das MDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Kristjan Järvi eingespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Andreas Borcholte von \"Spiegel Online\" befand nach Sichtung der ersten drei Folgen, dass die Wachowskis „endlich zu alter Form zurückfinden“. Der Autor vermutet, dass das Serienformat den ausufernden Ideen der Wachowskis in die Hände spielt: „Dass sie nun zwölf Stunden Zeit haben, ihr Panorama einer globalen Gesellschaft zu entfalten, tut der Erzählung gut. Auch die vermutlich ordnende Hand von Story-Supervisor J. Michael Straczynski sorgt dafür, dass es den Wachowskis gelingt, mit ihrem Lieblingsthema Geschlechteridentitäten wirklich in die Tiefe zu gehen.“ Auch wenn noch viele Fragen offen bleiben, bleibt der Rezensent zuversichtlich: „Sehr dubios das alles. Und natürlich gibt es trotzdem noch genügend Möglichkeiten, dieses ambitionierte Ding bis zum Ende der Staffel an die Wand zu fahren. Abwarten. Bis auf Weiteres aber freut man sich über das Comeback der Wachowskis mit einer spannenden, gesellschaftsrelevanten Geschichte und ein Ensemble weitgehend unverbrauchter Seriendarsteller.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Sense8 ist eine US-amerikanische Fernsehserie der Geschwister Wachowski und J. Michael Straczynskis, die am 5. Juni 2015 weltweit bei Netflix ihre Premiere feierte. Nach Veröffentlichung der 2. Staffel gab Netflix im Juni 2017 die Einstellung der Serie bekannt. Noch im selben Monat wurde jedoch für 2018 ein zweistündiges Serienfinale angekündigt, welches am 8. Juni 2018 weltweit auf Netflix via Streaming veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": "《超感8人组》(英语:\"Sense8\",“sensate”的谐音,,意为“知觉的”)是一部由沃卓斯基姐妹和约瑟夫·迈克尔·斯特拉日恩斯基为Netflix创作的美国科幻剧情网络电视剧集。制作方之一Unpronounceable Productions专为本剧制作而设立。", "id": 1974576} {"src_title": "Dong Fang Zhi Xing", "tgt_title": "东方之星号客轮翻沉事件", "src_document": [{"title": "Havarie 2015.", "content": "Am 1. Juni 2015 wurde das Schiff laut den Angaben des Kapitäns von einem Tornado getroffen. Es kenterte gegen 21:28 Uhr Ortszeit nach Angaben des Kapitäns innerhalb von zwei Minuten. Zu den wenigen Menschen, die sich retten konnten, zählten der Kapitän und der Chefingenieur. Der Kapitän wurde von der Polizei im Zusammenhang mit den Umständen des Untergangs vernommen. Es sollte die von Angehörigen aufgebrachte Frage geklärt werden, warum das Schiff den Anker hob, obwohl kurz zuvor eine Wetterwarnung veröffentlicht worden war. Das Schiff trieb nach dem Kentern noch etwa drei Kilometer weiter, was auf Luftblasen im Rumpf hindeutet, ehe es bei Damazhou (im Kreis Jianli der Provinz Hubei) in Ufernähe auf dem Boden des Flusses aufsetzte. Es befanden sich nach endgültigen offiziellen Angaben 454 Menschen an Bord, darunter 403 chinesische Passagiere, fünf Mitarbeiter von Reisebüros und 46 Besatzungsmitglieder. In ersten Berichten war von 458 Menschen an Bord des Schiffes die Rede gewesen, doch wurde diese Zahl später zunächst auf 456 nach unten korrigiert. Die Wassertiefe an der Position des gesunkenen Wracks beträgt etwa 18 Meter. Kiel und Schiffsschraube des Schiffs ragten noch aus dem Wasser. Rettungskräfte vernahmen Klopfzeichen von Überlebenden aus dem Schiffsrumpf. Ein Passagier konnte durch Aufschneiden des Rumpfes gerettet werden. Eine weitere Passagierin wurde von Tauchern mit einem Atemgerät ausgestattet und herausgebracht. In den beiden Tagen nach dem Unglück wurden die insgesamt 12 Überlebenden gefunden, wobei in den Medien hier zunächst von 14 Überlebenden die Rede gewesen war. Am 5. Juni wurde das Schiffswrack zunächst umgedreht und danach von drei Schwimmkränen aus dem Wasser gehoben. Aus dem Schiffsrumpf konnte eine dreistellige Zahl von Leichen geborgen werden. Bis zum 10. Juni konnten insgesamt 434 Opfer geborgen werden. Das Wrack war, nachdem es durchsucht worden war, 50 Meter von der Unfallstelle verlegt worden, um Tauchern die Möglichkeit zu geben, auf dem Grund des Flusses nach den noch nicht aufgefundenen Opfern zu suchen. Diese Suche blieb erfolglos. Die Suche wurde auf den gesamten Lauf des Flusses bis Shanghai ausgeweitet. Am 12. Juni 2015 konnte, wie die Behörden erklärten, das letzte bis dahin vermisste Opfer geborgen werden. Am 10. Juni wurde das Wrack in ruhigere Gewässer zehn Kilometer flussaufwärts von der Unglücksstelle transportiert, um einem befürchteten Auseinanderbrechen durch die Verlegung entgegenzuwirken. Der Untergang zählt nach dem Untergang der \"Kiang Ya\" im Jahr 1948 und dem Fährunglück der Fähre \"Dashun\" 1999 zu den schwersten Schiffsunglücken Chinas.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchung zu Hergang und Ursachen des Unglücks.", "content": "Die Untersuchung zum Hergang des Unglücks und seinen Ursachen wurde im Dezember 2015 abgeschlossen. Der offizielle Bericht stellt fest, dass es keinen Tornado, wie oft vermutet gegeben habe, sondern nur Wind mit den Windstärken 12 bis 13 Beaufort mit heftigem Regen an der Unglücksstelle gegeben habe. Dieses außergewöhnliche Wetter wurde zur Unfallursache erklärt. Da sich das Schiff circa 50 Kilometer von der nächsten Wetterradarstation entfernt befand, konnte es keine Warnung über das Wetter, die in diesem Falle herausgegeben wird, empfangen. Der Umbau des Schiffes zu einem Kreuzfahrtschiff 1997 und die weiteren Änderungen 2004 waren alle im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften. Das Schiff hatte allerdings in Folge der Umbauten eine geringere Stabilität gegen Windeinflüsse. Der Wind war mehr als doppelt so stark, wie ihn das Schiff nach seinen Veränderungen hätte tolerieren können. Es wurde kritisiert, dass der Schiffseigner Ballasttanks verändert hatte, ohne die Behörden um die erforderliche anschließende Inspektion zu ersuchen. Der Zustand des Schiffes wurde vom Eigner auch nicht in hinreichendem Maße überwacht, stellte die Untersuchung fest, doch wurde dabei auch auf die Vernachlässigung der Aufsicht durch verschiedene Behörden kritisiert. Es wurde festgestellt, dass der Kapitän und seine Mannschaft nicht ausreichend für das Verhalten in ungünstigem Wetter vorbereitet worden waren. Es wurde aber kein Wendemanöver angesichts des Wetters vollzogen, wie vermutet worden war, und auch war das Schiff nicht zu schnell beim Zeitpunkt des Unglücks. Der überlebende Kapitän wurde von dem Vorwurf freigesprochen, sein Schiff vorzeitig verlassen zu haben. Es wurde aber empfohlen, ihm sein Kapitänspatent zu entziehen, über eine mögliche strafbare Handlung sollte jedoch ein Gericht entscheiden. Insgesamt 43 Personen sollen sich nach Empfehlung der Untersuchungskommission im Zusammenhang mit dem Unglück vor Gericht verantworten, da ihnen Verfehlungen im alltäglichen wie auch grundsätzlichen Management des Schiffes vorzuwerfen seien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dong Fang Zhi Xing (, etwa \"Stern des Ostens\") ist ein 1994 gebautes Flusskreuzfahrtschiff der Chongqing Eastern Shipping Corporation in China. Das Schiff wurde seit der Indienststellung für Flusskreuzfahrten auf dem Jangtsekiang zwischen Nanjing und Chongqing eingesetzt.", "tgt_summary": "“东方之星”号客轮翻沉事件(俗称长江客轮翻沉事件)是2015年6月1日在中国湖北监利县容城镇横岭村对开长江水域的观光游轮遇狂风雷暴雨翻沉的事件。船上共载454人,其中游客403人、船员46人、旅行社职员5人,12人获救,6月13日寻获寻获所有死者共442人。。", "id": 1412190} {"src_title": "Die Dame mit dem Hündchen", "tgt_title": "帶狗的女人", "src_document": [{"title": "Form.", "content": "Die Dame und ihr Liebhaber Gurow sind verheiratet, aber jeder mit einem anderen Partner. Tschechow behandelt diesen doppelten Ehebruch auf seine Art: indirekt. Ein klein wenig Direkteres erfährt der Leser höchstens über Gurows sexuelles Vorleben: „Von früher hatte er sich die Erinnerung an sorglose, gutmütige Frauen bewahrt, die die Liebe fröhlich machte, die ihm dankbar waren für ein Glück, auch für ein kurzes; und auch an solche wie zum Beispiel seine Frau erinnerte er sich, die ohne Aufrichtigkeit liebten, mit unnötigen Gesprächen, manieriert, hysterisch, mit einer Miene als handele es sich nicht um Liebe und Leidenschaft, sondern um etwas bedeutenderes; aber auch an zwei, drei sehr schöne und kalte Frauen dachte er, über deren Gesicht plötzlich ein raubtierhafter Ausdruck huschte, ausgelöst von dem Wunsch, Besitz zu ergreifen, dem Leben mehr zu entreißen, als es zu geben vermochte; sie hatten ihre erste Jugend bereits hinter sich, das waren launische, unvernünftige, herrschsüchtige und nicht sehr kluge Frauen, und wenn Gurows Gefühl für sie erkaltete, dann weckte ihre Schönheit in ihm nur Haß, und die Spitzen an ihrer Wäsche kamen ihm wie Schuppen vor.“ Aber bei jener Dame mit dem Hündchen ist alles anders, denn in dem Fall handelt es sich – im Gegensatz zu sämtlichen Verhältnissen Gurows vorher – um Liebe. Von Liebe zwischen der Dame und Gurow ist gegen Textende hin einmal kurz die Rede in dem Zusammenhang: „daß ihre Liebe nicht so bald enden würde“. Sonst muss der Leser selbst erkennen, was sich zwischen der Dame und Gurow abspielt: mehr als bloßer Sex.", "section_level": 1}, {"title": "Plot.", "content": "Der Moskauer Bankangestellte und Hausbesitzer Dmitri Dmitritsch Gurow, ausgebildeter Philologe, hat seine Familie daheim zurückgelassen und lockt auf der Jaltaer Strandpromenade den weißen Spitz einer jungen Dame an. Gurow ist beinahe doppelt so alt wie Anna Sergejewna von Diederitz, die Dame mit dem Hündchen. Die Petersburgerin Anna hat als Zwanzigjährige in die Provinzstadt S. geheiratet. Obwohl Annas Ehemann, ein Beamter, Erholung ebenfalls nötig habe, sei er momentan dienstlich verhindert. Anna nennt den Gatten einen Lakaien. Nach einer Woche Bekanntschaft geht die zaghafte, unerfahrene Anna – wie der Erzähler freilich nur andeutet – mit Gurow ins Bett. Kurzweil dominiert fortan. Das Liebespaar lässt sich ins benachbarte Oreanda kutschieren. Annas Ehegatte erkrankt. Sie muss schleunigst nach S. abreisen. Schließlich muss auch Gurow zu seiner Moskauer Bank zurück. Zum Jahreswechsel belügt er seine Frau; täuscht eine Reise mit dienstlichem Hintergrund nach Petersburg vor. Aber S. ist in Wirklichkeit sein Reiseziel. Der Hotelportier weiß die Adresse des Hauses von Diederitz. Gurow geht hin, lässt aber dort keinen Fehler zu. Der Liebhaber kann auf den Zufall warten. Letzterer tritt tatsächlich während eines Theaterbesuches ein. Die glückliche Anna, nachdem sie ihre Überraschung verdaut hat, verspricht einen Besuch in Moskau. Anna belügt den Gatten – schiebt ihr Frauenleiden vor; fährt nach Moskau und steigt im \"Slawischen Basar\" ab. Dort in Annas Zimmer treffen sich die Liebenden heimlich. Tschechow schreibt: „Und erst jetzt, da sein Kopf grau war... liebte er tatsächlich – zum erstenmal in seinem Leben... und sie fanden es unbegreiflich, daß er mit einer anderen Frau und sie mit einem anderen Mann verheiratet war.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dame mit dem Hündchen () ist eine Erzählung des russischen Schriftstellers Anton Tschechow, die – im Herbst 1899 niedergeschrieben – im Dezemberheft 1899 der Zeitschrift \"Russkaja Mysl\" erschien. Die erste Übertragung ins Deutsche brachte Eugen Diederichs 1902 heraus. Die kleine Ehebruchsgeschichte zählt zu den berühmtesten der Weltliteratur.", "tgt_summary": "《带狗的女人》,或译《带小狗的女人》(俄语:Дама с собачкой,英文:The Lady with the Dog),为俄国文学家契诃夫的短篇小说作品之一,于1899年发表,在1960年时由苏联改编成电影,并于1963年入围英国电影学院奖。", "id": 2977931} {"src_title": "Schottische Aufklärung", "tgt_title": "苏格兰启蒙运动", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Schottland mit seinen etwa 1,2 Millionen Einwohnern noch deutlich ärmer als England. Seine Landbevölkerung wurde im Umfeld der Clearances gezwungen, ihre Dörfer zu verlassen, um Schafen Platz zu machen. Die Union mit England 1707 und das endgültige Ende der staatlichen Unabhängigkeit Schottlands nach der Schlacht bei Culloden 1746 veranlasste Parlament, Politiker, Aristokraten und deren Klientel (die sogenannten Placemen) nach London abzuwandern. Jedoch blieb das schottische Recht vom englischen unterschiedlich. Die Gerichte und die zugehörigen Juristen blieben in Edinburgh, genauso wie die Presbyterianische Kirche, die Universitäten und das medizinische Establishment in Schottland verblieb. Entfernt vom politischen Zentrum bildete sich eine neue Mittelklasse in größerer intellektueller Freiheit. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts etablierten sich Schulen in den Kirchbezirken wie fünf Universitäten. Lesegesellschaften und intellektuelle Zirkel wie die Select Society und der Poker Club in Edinburgh wie an den weiteren Universitätsstädte St Andrews, Glasgow und Aberdeen florierten. Viele der Protagonisten, namentlich Adam Smith, bezeichneten sich als \"Nord-Engländer\" und waren an einem eigenständigen schottischen Profil gar nicht interessiert. Die erst nach 1900 als \"schottisch\" bezeichneten Aufklärer betonten die menschliche Vernunft und deren Fähigkeit, Gesellschaft und Natur zum besseren zu ändern. Der pragmatische und empirische Ansatz unterschied die schottischen Aufklärer vom Kontinent. Die schottische Aufklärung strahlte auch weit über Schottland hinaus – nicht nur wegen des Rufs der schottischen Gelehrten in Schottland, sondern weil das Bildungssystem und seine Absolventen auch in anderen Zentren und Regionen tätig wurden. Zeitlich ist mit ihr der Umschwung von hergebrachten Naturrechtstheorien zu den modernen Sozialwissenschaften verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Zentren.", "content": "Die Schottische Aufklärung hatte ihr Zentrum in Edinburgh. Dort entstand die erste Fortschrittstheorie in Britannien, vertreten von den schottischen Philosophen David Hume (1711–1776) und Adam Ferguson (1723–1816). Sie erkannten in der historischen Tragödie ihres eigenen Landes die gesamte Spannweite der humanen sozialen Entwicklung: von Sammlern und Jägern über die Landwirtschaft bis hin zur wahren Zivilisation – der kommerziellen, industriellen und wissenschaftlichen Welt der Städte. Ein Ausdruck dieser Aufklärungsperiode mit ihrem Fortschrittsoptimismus ist noch heute in der New Town von Edinburgh zu sehen. George Drummond, dem seinerzeitigen Bürgermeister, ist es zu verdanken, dass sich das Bild der Stadt und deren Situation angesichts der Übervölkerung der Altstadt derart drastisch veränderte. Bedeutende Architekten wurden in Schottland tätig. Einer davon war Robert Adam, der die Edinburgher Anlage um Charlotte Square in der New Town konzipierte. Kaum eine Generation nach Culloden wurden die Städte Glasgow und Edinburgh bekannt als Stätten geistiger Produktivität. Der Romancier Tobias Smollet (1721–1771) konnte seinen Helden \"Matthew Bramble\" in dem Briefroman \"Humphrey Clinker\" (1771) gar feststellen lassen: „Edinburgh ist eine Brutstätte des Genies“ („hot-bed of genius“). Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelte sich dort eine geistige Elite, die selbst auf dem Kontinent ihresgleichen suchte. Der Schotte, der auf dem Gebiet der Ökonomie am weitesten wirkte, war Adam Smith (1723–1790). In seinem Werk \"Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations\" legte er die Annahme zugrunde, dass die Menschheit einen natürlichen Hang zur Selbstverbesserung habe. Erlaube man ihr, ihren natürlichen Bedürfnissen zu folgen, schaffe sie auch ungewollt eine bessere Welt: reicher, freier und mit einer besseren Ausbildung. Die Regierungen sollten sich nicht in den Weg der sich entwickelnden Märkte stellen. Neben seiner Rolle als Wegbereiter der Nationalökonomie erstellte er auch ein umfangreiches moralphilosophisches Werk, etwa die Theorie der ethischen Gefühle. Einige andere der herausragenden Persönlichkeiten der Schottischen Aufklärung waren Schriftsteller und Poeten wie Robert Burns (1759–96) und Sir Walter Scott (1771–1832), Maler wie Allan Ramsay (1713–84) und Henry Raeburn (1756–1823) oder Techniker wie James Watt (1736–1819). David Hume, Dugald Stewart, Thomas Reid, Adam Ferguson, John Playfair, Joseph Black und der Geologe James Hutton wären ebenso zu nennen. Die Rolle der Frauen in dem Prozess wird erst seit vergleichsweise kurzer Zeit untersucht. Es gab interessanterweise keine schottischen Blaustrümpfe und deutlich mehr bekannte weibliche Intellektuelle in England als in Schottland.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Zu Beginn der Union mit England war Schottlands Bevölkerung nur ein Fünftel der britischen, das Wirtschaftsleistung und Vermögen war nur ein Bruchteil britischen Zahlen. Schottland begann dann aber aufzuschließen. Insbesondere bemühte sich die Gentry und der Adel, die Landwirtschaft auf englisches Niveau zu bringen, was zugleich eine erhebliche Landflucht verursachte. Beim internationalen Handel wurden die amerikanischen Kolonien von entscheidender Bedeutung. Glasgow profitierte insbesondere vom Handel mit Industriegütern und als Umschlagplatz des Tabakhandels. Die Royal Bank of Scotland wurde 1727 gegründet, als Konkurrenz der jakobitischer Sympathien verdächtigten Bank of Scotland. Ebenso folgten lokale Banken in Glasgow und Ayr, die auch als Finanziers des Handels und bei Infrastrukturverbesserungen wirkten.", "section_level": 2}, {"title": "Erziehung und intellektuelles Klima.", "content": "1496 wurde im Rahmen des Education Act alle Söhne von Baronen und Freisassen zum erweiterten Schulbesuch verpflichtet. Das bereits seit dem 17. Jahrhundert etablierte Netzwerk von Schulen in den Pfarrbezirken wurde weiter verstärkt, ausgebaut und besser finanziert, wobei die Lowlands schneller und besser versorgt waren. Der bereits im 19. Jahrhundert weit verbreitete Mythos der \"many a lad of pairts.\" dem in Schottland nun im Gegensatz zu England möglichen Aufstieg \"Jungs einfacher Herkunft\" rührt daher. Die Geschichtsschreibung sieht das mittlerweile etwas differenzierter, wobei der Erfolg der schottischen Bildungsausweitung grundsätzlich nicht in Frage steht. Mit Beginn des 18. Jahrhunderts war der Universitätszugang einfacher und breiter als in England, Frankreich oder Deutschland was sich dann anschließend auszuzahlen begann. In England wurde die Schulpflicht erst in den 1880er Jahren eingeführt und die Oberschicht verteidigte nicht nur ihre Privilegien, sondern legte deutlich weniger Wert auf formale Bildung als andernorts, etwa beim preußischen Bildungsbürgertum. Zum Ende des 17. Jahrhunderts hatte Schottland fünf Universitäten, England nach wie vor nur zwei. Mathematik und Astronomie wurden etabliert, insbesondere die medizinischen Fakultäten in Edinburgh wurden überregional bedeutend. Robert Sibbald war bei der Gründung des Royal College of Physicians of Edinburgh (1681) beteiligt. Die französische Aufklärung kulminierte in den Salons und der großen \"Encyclopédie\" (1751–72) von Denis Diderot und Jean le Rond d'Alembert, an der Hunderte von führenden Intellektuellen mitwirkten. In Schottland wurden (ähnlich wie in Deutschland) private Klubs, Verbindungen und Netzwerke bedeutsam; die Bedeutung des Druck- und Verlagswesen war allein schon in Edinburgh spürbar, wo zwischen 1763 und 1783 die Anzahl der Verlage von sechs auf 16 und die der Papiermühlen von drei auf 12 stieg. Die Encyclopædia Britannica wurde in Edinburgh zwischen 1768 und 1771 zuerst herausgegeben und wurde bis 1898 auch dort verlegt. Nach Jonathan Israel fand sich bereits Mitte des 18. Jahrhunderts eine intellektuelle Infrastruktur und begannen Universitäten, Lesegesellschaften, Büchereien und Zeitschriften und (freimaurerische) Logen sich gegenseitig zu vernetzen. Die Prägung war vor allem calvinistisch und newtonisch und orientierte sich an einem (im Original 'design') Bildungsbegriff von überregionaler Bedeutung, der ermöglichte, gesellschaftliche Verhältnisse neu zu deuten und zu beschreiben. Die ersten Klubs entstanden in den 1710er Jahren in Edinburgh, David Hume and Adam Smith waren Mitglied bei der Select Society, andere beim sogenannten Poker Club Adam Fergusons. Clubs erreichten Glasgow in den 1740ern. In Glasgow bemühte sich der Political Economy Club um eine Verknüpfung zwischen Akademikern und Handwerkern. Unter anderem die Select Society (Langversion \"Select Society for Promoting the Reading and Speaking of the English Language in Scotland)\" zielte auf die Förderung des Englischen. Die führenden Gelehrten empfanden den schottischen Dialekt als provinziell und vulgär, ein akzentfreies reines Englisch wurde zum Ideal erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Erbe.", "content": "Der Abschluss der schottischen Aufklärung wird oft mit dem Ende des 18. Jahrhunderts angenommen. Allerdings blieben ein überproportionaler schottischer Beitrag zum Britischen Geistesleben lange später noch spürbar, so etwa bei Thomas Carlyle, James Watt, William Murdoch, Lord Kelvin und Sir Walter Scott. Ebenso beeinflussten schottische Denker auch die Gründungsväter der USA und deren Konzept des Common Sense. In Edinburgh wurde auch 1789 eines der ersten amerikanischen Konsulate nach der Unabhängigkeit und auf britischem Boden gegründet. Auch später vollbrachten Persönlichkeiten aus Schottland eine beachtliche Reihe von Ersttaten, Entdeckungen und Leistungen auf den verschiedensten Gebieten. Unter ihnen waren Charles Lyell (1797–1875; Aktualitätsprinzip), James Clerk Maxwell (1831–79; Naturphilosoph und Physiker, Elektrizität und Magnetismus), Sir James „Young“ Simpson (1811–70; Anästhesie), Joseph Lister (1827–1912; Antisepsis), die Schriftsteller Robert Louis Stevenson (1850–94) und Arthur Conan Doyle (1859–1930), der Afrikaforscher David Livingstone (1813–73) und der Arzt Alexander Fleming (1881–1955), der das Penicillin entdeckte. John Logie Baird (1888–1946) erfand das Farbfernsehen.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen in Deutschland.", "content": "Allein David Humes Denken, der seinen Rationalismus mit einer tiefen Skepsis (auch gegenüber der Rolle der Vernunft selbst) verband, war von großer Bedeutung auf dem Kontinent. Hume gilt nicht nur als \"Erwecker\" Immanuel Kants, sondern als wichtiger Impuls beim deutschen Irrationalismus. Er beeinflusste ebenso den deutsch-schottischen Theologen Johann Joachim Spalding. Spalding prägte seinerseits eine ganze Generation von Predigern und wirkte mit der Neologie und Weiterführung der Rationalen Theologie schulbildend. Hume trug ebenso zu der in Deutschland einflussreichen Vergleichenden Religionswissenschaft bei. Bei der Rezeption in Deutschland wurden einige wichtige Aspekte der schottischen Aufklärung durch die Übersetzung in das deutsche Umfeld fehlinterpretiert wie auch auf die anderen Verhältnisse adaptiert. Etwa die schottische \"politeness\" war mehr als \"Höflichkeit\", sondern der Ausdruck eines verfeinerten gesellschaftlichen Umgangs. Politeness wurde bei Adam Ferguson explizit im republikanischen Sinne gedeutet und als Sinnbild vermehrter politischer Teilhabe wie aufrechter Mannestugenden jenseits des höfischen Umgangs gesehen. In Deutschland wurden die schottischen Begrifflichkeiten aber in die durch den Pietismus geprägte Kultur der Innerlichkeit übertragen. Robert Burns Gedicht A Man’s a Man for A’ That von 1795 wurde nun in Deutschland von Ferdinand Freiligrath als \"Trotz alledem\" zu einer linken, zunächst oppositionellen Hymne. In den USA hingegen wurde es durchaus staatstragend, als lyrische Fassung der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten und Inspiration Thomas Jeffersons empfunden und im Umfeld der Abschaffung der Sklaverei eng mit der Politik Abraham Lincolns und der republikanischen Partei verbunden. Die DDR nahm Trotz alledem für sich wie ihre sozialistische Ideologie in Anspruch. Ein prominentes Beispiel für die Wirkung in Deutschland (und Bayern) ist der Geophysiker Johann von Lamont. Er stammte aus vergleichsweise einfachen Verhältnissen in Schottland, erhielt als begabte Halbwaise durch Vermittlung des Dekans der Schottischen Benediktiner ein Stipendiat für das Theologiestudium in Regensburg (1817). Dort besuchte er das Königlich-Bayerische Gymnasium und nach anfänglichem Theologiestudium bildete er sich naturwissenschaftlich weiter. Lamont gründete und betrieb das erste bayerische geophysikalische Observatorium in München. Als lohnendes Forschungsthema wurde die Schottische Aufklärung ab den 1960er Jahren aufgenommen und auch die Leistungen vieler Einzelpersönlichkeiten, die zuvor mit England assoziiert wurden, als genuin schottisch anerkannt. Die Diskussion kam erst in den 1990er Jahren mit erheblicher Verzögerung in Deutschland an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Schottische Aufklärung (englisch \"Scottish Enlightenment\", Scots \"Scots Enlichtenment\", gälisch \"Soillseachadh na h-Alba\") war eine Zeitspanne im 18. Jahrhundert, in der Schottland eine Vielzahl herausragender Persönlichkeiten auf den Gebieten der Kunst und Literatur, der Wissenschaften, der Technik und der Architektur hervorbrachte wie auch signifikante technische und wissenschaftliche Fortschritte machte. Dies geschah gerade zu einer Zeit, als Schottland seine politische Unabhängigkeit verloren hatte und wesentliche Teile der alten Führungsschicht wie der politischen Macht nach London abwanderten.", "tgt_summary": "苏格兰启蒙运动是18世纪至19世纪初苏格兰的一个时期,其学术和科学成就大量涌现。到18世纪,苏格兰在低地拥有教区学校网络,并拥有四所大学。", "id": 2065946} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2016/Bogenschießen", "tgt_title": "2016年夏季奧林匹克運動會射箭比賽", "src_document": [{"title": "Ergebnisse Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzel.", "content": "Finale: 12. August 2016 Für Deutschland startete Florian Floto. Für Österreich und die Schweiz waren keine Schützen an Start. Im Vorkampf erreichte Florian Floto mit 677 Ringen den 11. Platz. In der Eliminationsrunde kam Floto dann bis in die Runde der letzten 16. Dort schied er mit 4-6 gegen den späteren Olympiasieger Ku Bon-chan aus. Im Endklassement erreichte Florian Floto den geteilten neunten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaft.", "content": "Finale: 6. August 2016", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzel.", "content": "Finale: 11. August 2016 21:43 Uhr Für Deutschland startete Lisa Unruh und für Österreich Laurence Baldauff. Für die Schweiz war keine Schützin an Start. Im Vorkampf erreichten Lisa Unruh mit 640 Ringen den 21. Platz sowie Laurence Baldauff mit 619 Ringen den 41. Platz. In der Eliminationsrunde kam Unruh dann bis in das Finale und unterlag dort Chang Hye-jin. Laurence Baldauff schied bereits in der ersten Eliminationsrunde gegen die Inderin Bombayla Laishram aus. Im Endklassement erreichte Lisa Unruh den zweiten Platz und damit die erste Einzelmedaille für einen deutschen Bogenschützen. Laurence Baldauff erreichte den geteilten 33. Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaft.", "content": "Finale: 7. August 2016", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Qualifikation für die Wettkämpfe erfolgt nach den Regeln des zuständigen Weltverbandes, der World Archery Federation (WA). 128 Startplätze werden für die Wettbewerbe grundsätzlich Vergeben, jeweils 64 bei Frauen und Männern. Darunter sind sechs garantierte Quotenplätze für das gastgebende NOK sowie sechs Startplätze, welche die WA nach Abschluss der Qualifikationsphase per Einladung an NOKs vergibt die keine Quotenplätze erreichen konnten. Weiterhin können je NOK maximal 3 Frauen und 3 Männer an den Wettkämpfe teilnehmen. Wobei potentielle Teilnehmer innerhalb des Qualifikationszeitraums bei einem offiziellen WA-Turnier eine vorgeschriebene Mindestringzahl (Minimum Qualification Score/MQS; Männer = 630 Ringe auf 70 m; Frauen = 600 Ringe auf 70 m) geschossen haben müssen. Die verbleibenden 116 Quotenplätze werden bei verschiedenen Qualifikationsturnieren vergeben. Qualifikationsturniere sind: Als Ergebnis der Qualifikation sind Teilnehmer aus insgesamt 49 Nationen zu den Spielen zugelassen. Deutschland erreichte jeweils einen Startplatz für die Männer und die Frauen. Im Rahmen der nationalen Vergabe dieser Plätze gingen diese an Florian Floto und Lisa Unruh. Einen Startplatz für die Mannschaft konnte Deutschland nicht erringen. Österreich ist an den Wettkämpfen mit einer Starterin, Laurence Baldauff, vertreten und darf weder einen männlichen Teilnehmer noch eine Mannschaft entsenden. Die Schweiz konnte gar keine Startberechtigung für die Spiele erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei den XXXI. Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurden vom 6. August bis 12. August 2016 im Sambódromo vier Wettbewerbe im Bogenschießen ausgetragen. Sowohl bei den Frauen wie auch bei den Männern gab es je einen Einzelwettbewerb und einen Mannschaftswettbewerb. Das Wettkampfprogramm war identisch mit dem der Wettkämpfe von London 2012. Die Wettkämpfe wurden mit dem Recurvebogen ausgetragen, geschossen wurde aus 70 Meter Entfernung auf Auflagen mit einem Durchmesser von 122 Zentimetern.", "tgt_summary": "2016年夏季奥林匹克运动会射箭比赛于2016年8月6日至12日在巴西里约热内卢萨普卡伊侯爵森巴场举行。", "id": 424047} {"src_title": "Nicolae Constantin", "tgt_title": "尼古拉·康斯坦丁", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Drechsler, Studium und Parteifunktionär.", "content": "Constantin besuchte von 1932 bis 1939 die Grundschule und absolvierte im Anschluss eine Berufsausbildung zum Drechsler in Ploiești. Nach Beendigung der Ausbildung 1942 arbeitete er in diesem Beruf, und zwar zunächst bis Februar 1943 in der dortigen Rumänisch-Amerikanischen Raffinerie sowie anschließend zwischen Februar 1943 und Oktober 1944 in der dortigen Metallurgischen Fabrik \"Mârgineanca\", ehe er von Oktober 1944 bis September 1950 wieder als Drechsler in der Rumänisch-Amerikanischen Raffinerie beschäftigt war. Während dieser Zeit trat er im August 1945 der damaligen Kommunistischen Partei PCR \"(Partidul Comunist din România)\" als Mitglied bei. Im September 1950 begann Constantin ein Maschinenbaustudium am Polytechnischen Institut Bukarest, das er 1955 abschloss. Anschließend war er zunächst als Maschinenbauingenieur in der Fabrik \"1 Mai\" in Ploiești tätig sowie anschließend von 1956 bis März 1958 als Oberingenieur im Werk für vorgefertigte Metalle, ehe er von März 1958 bis November 1959 Direktor des Werkes für Chemie- und Raffineriebau \"Nr. 2 Victoria\" war. Während seiner Tätigkeit als Direktor des Werkes für Werften- und Ingenieurbau in Brazi von November 1959 bis zum 11. Oktober 1961 wurde er 1960 Mitglied des Büros des Parteikomitees von Ploiești und absolvierte 1961 auch ein Abendstudium im Fach Marxismus-Leninismus. Nachdem er vom 11. Oktober 1961 bis zum 13. April 1962 Sekretär für Wirtschaft im Stadtparteikomitee von Ploiești war, fungierte er zwischen dem 13. April 1962 und dem 16. Februar 1964 als stellvertretender Leiter der ZK-Abteilung für Wirtschaft, ehe er vom 16. Februar 1964 bis zum 11. November 1965 Sekretär für Wirtschaft des Parteikomitees im Kreis Hunedoara war.", "section_level": 2}, {"title": "Vizeminister und Erster Sekretär im Kreis Galați.", "content": "Am 11. November 1965 wurde Constantin Vizeminister für die Maschinenbauindustrie und bekleidete dieses Amt bis zum 13. Oktober 1969. Während dieser Zeit absolvierte er zudem zwischen 1965 und 1968 ein Studium an der Parteihochschule „Ștefan Gheorghiu“. Anschließend war er zwischen Oktober 1969 und 1973 Sekretär für Wirtschaft des Parteikomitees im Kreis Arad sowie danach von 1972 bis 1973 Generaldirektor des Kombinates für Fahrzeugbau \"(Centralei Industriale de Mașini Unelte)\". Daraufhin wurde er 1973 Sekretär für Wirtschaft des Parteikomitees von Bukarest sowie 1974 Präsident des Städtischen Rates für die Kontrolle der Arbeit der wirtschaftlichen und sozialen Aktivitäten von Bukarest und auch seit dem 3. Juni 1974 Mitglied des Zentralrates für die Kontrolle der Arbeit der wirtschaftlichen und sozialen Aktivitäten. Constantin wurde anschließend am 27. Januar 1977 Erster Sekretär des Parteikomitees und Präsident des Exekutivkomitees des Volksrates im Kreis Galați und bekleidete diese Funktionen bis zum 30. Dezember 1978. Anschließend fungierte er zwischen dem 30. Dezember 1978 und dem 26. März 1979 als Vorsitzender des Beraterstabes des Präsidenten der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicolae Ceaușescu.", "section_level": 2}, {"title": "ZK-Sekretär und Vize-Ministerpräsident in der Regierung Verdeț.", "content": "Danach wurde er auf dem zwölften Parteitag der PCR vom 19. bis 23. November 1979 Mitglied des ZK der PCR sowie unmittelbar auch Mitglied des Politischen Exekutivkomitees des ZK und gehörte diesem obersten Führungsgremium der Partei bis zur rumänischen Revolution am 22. Dezember 1989 und dem damit verbundenen Sturz von Nicolae Ceaușescu an. Zugleich war er seit dem 20. März 1979 auch Vizepräsident des Obersten Rates für wirtschaftliche Entwicklung. Weiterhin wurde er am 26. März 1979 Vize-Ministerpräsident in der Regierung von Ministerpräsident Ilie Verdeț und übte dieses Amt bis zum 22. Mai 1982 aus. Gleichzeitig fungierte er zwischen dem 30. März 1979 und dem 26. März 1981 als Präsident des Staatlichen Planungskomitees sowie seit dem 1. September 1979 auch als Präsident der Kommission von Partei und Staat für die Typisierung und Standardisierung der Wirtschaft. Darüber hinaus gehörte er seit dem 27. März 1980 als Mitglied dem Büro der Kommission von Partei und Staat für Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und der internationalen Beziehungen an. Weiterhin war er seit dem 24. März 1981 auch Ständiger Vertreter Rumäniens im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).", "section_level": 2}, {"title": "Minister, Präsident der UGSR und Vize-Ministerpräsident in der Regierung Dăscălescu.", "content": "In der Regierung von Verdețs Nachfolger als Ministerpräsident, Constantin Dăscălescu, bekleidete Constantin vom 22. Mai bis zum 22. November 1982 zunächst das Amt des Ministers für Außenhandel und internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit \"(Ministru al Comerțului Exterior și Cooperârii Economice Internaționale)\". Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung fungierte er zwischen dem 22. November 1982 und dem 29. September 1984 als Präsident des Zentralrates der Generalunion der Gewerkschaften in Rumänien UGSR \"(Uniunea Generală a Sindicatelor din România)\". Daneben war er seit dem 8. Dezember 1982 auch Vizepräsident des Nationalrates der arbeitenden Bevölkerung. Im Anschluss kehrte Constantin am 29. September 1984 in die Regierung Dăscălescu zurück und bekleidete in dieser bis zum 15. April 1987 wiederum das Amt eines der Vize-Ministerpräsidenten. In dieser Funktion war er zugleich seit dem 22. Oktober 1984 Präsident des Koordinierungsrates zur Konturierung, Spezialisierung und Zusammenarbeit in der Maschinenbauindustrie und der metallurgischen Industrie. Weiterhin war er seit dem 31. Dezember 1984 auch Vizepräsident des Zentralrates für Typisierung, Standardisierung, Normierung und Qualität. Darüber hinaus gehörte er 1986 dem Exekutivbüro des Ministerrates an. Am 25. März 1987 wurde er Präsident der Zentralen Parteihochschule \"(Colegiului Central de Partid)\" und bekleidete auch diese Funktion bis zum 22. Dezember 1989. 1975 wurde Constantin erstmals Mitglied der Großen Nationalversammlung \"(Marea Adunare Națională)\" und vertrat dort bis 1980 den Wahlkreis \"Nr. 17 Giulești\", anschließend von 1980 bis 1985 den Wahlkreis \"Nr. 3 Arad-Sud\" sowie zuletzt zwischen 1985 und 1989 den Wahlkreis \"Nr. 1 Galați-Est\". Während seiner Parlamentszugehörigkeit war er zwischen 1975 und dem 9. Juli 1977 Mitglied des Ausschusses für Industrie sowie Wirtschafts- und Finanzaktivitäten und im Anschluss vom 9. Juli 1977 bis zum 2. April 1979 Sekretär der Großen Nationalversammlung.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Für seine langjährigen Verdienste wurde Constantin mehrfach ausgezeichnet und erhielt unter anderem den Orden der Arbeit Dritter Klasse \"(Ordinul Muncii)\", 1981 sowie erneut 1984 den Orden 23. August Zweiter Klasse \"(Ordinul 23. August)\" sowie zuletzt 1986 den Orden 23. August Erster Klasse.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nicolae Constantin (* 28. Mai 1925 in Ploiești, Kreis Prahova) ist ein ehemaliger rumänischer Politiker der Rumänischen Kommunistischen Partei PMR \"(Partidul Muncitoresc Român)\" und ab 1965 PCR \"(Partidul Comunist Român)\", der unter anderem von 1979 bis zur rumänischen Revolution am 22. Dezember 1989 Mitglied des Politischen Exekutivkomitees des Zentralkomitees (ZK) der PCR sowie zwischen 1987 und 1989 auch Präsident des Zentralen Parteihochschule war. Darüber hinaus war er von 1979 bis 1982 sowie erneut zwischen 1984 und 1987 Vize-Ministerpräsident.", "tgt_summary": "尼古拉·康斯坦丁(;1925年-5月28日),罗马尼亚共产党中央政治执行委员会候补委员、中央监察委员会主席,罗马尼亚政府副总理。", "id": 1323641} {"src_title": "Vasile Luca", "tgt_title": "瓦西列·卢卡", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlosser, Erster Weltkrieg und Parteifunktionär.", "content": "Luca, der zur magyarischen Minderheit in Rumänien gehört und als László Luka geboren wurde, absolvierte nach dem Besuch der Primarschule eine Berufsausbildung zum Schlosser beim staatlichen Eisenbahnunternehmen CFR \"(Căile Ferate Române)\" und arbeitete danach als Schlosser in deren Eisenbahndepot in Kronstadt. Während des Ersten Weltkriegs wurde er 1915 zum Kriegsdienst in der gemeinsamen Armee von Österreich-Ungarn eingezogen und nahm an mehreren Fronteinsätzen teil. Nach Kriegsende trat er als Freiwilliger der Nationalgarde \"(Garda Națională)\" bei und gehörte zu deren aus Angehörigen der magyarischen Minderheit bestehenden Szekler-Verband \"(Divizia secuiască)\", ehe er 1919 seine berufliche Tätigkeit als Schlosser im Eisenbahndepot von Brașov wieder aufnahm. Während dieser Zeit wurde er auch Mitglied der Gewerkschaft sowie der PCR und begann Mitte der 1920 seine Tätigkeit als Parteifunktionär als er 1924 Sekretär des Parteikomitees im Kreis Brașov wurde. Bereits kurze Zeit später wurde er jedoch nach dem Verbot der PCR 1924 wegen seiner politischen Aktivitäten festgenommen und befand sich bis 1927 in Haft. 1930 nahm Luca an den fraktionistischen Aktivitäten innerhalb der illegalen Partei teil und wurde mit der Organisation der Parteiarbeit im heutigen Moldawien beauftragt. 1933 wurde er wegen seiner Beteiligung an gewerkschaftlichen Aktivitäten erneut verhaftet und zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, die er bis 1938 verbüßte. Nach seiner Haftentlassung wurde er 1938 Mitglied des ZK der PCR.", "section_level": 2}, {"title": "Flucht in die Sowjetunion, Zweiter Weltkrieg und Rückkehr nach Rumänien.", "content": "Am 4. April 1940 wurde Luca erneut festgenommen als er versuchte, die Grenze zur Sowjetunion zu überqueren und zu einer achtmonatigen Freiheitsstrafe in der Strafanstalt Cernăuți verurteilt. Nach der Eroberung der Stadt durch die Rote Armee wurde er jedoch am 28. Juni 1940 aus der Haft entlassen und erwarb die sowjetische Staatsbürgerschaft. Während des Zweiten Weltkrieges hielt er sich in der Sowjetunion auf und arbeitete dort für die rumänische Abteilung von Radio Moskau sowie die von der Kommunistischen Internationale unterstützen rumänischen Radiosender. Zugleich engagierte er sich in der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), die er von 1940 bis September 1944 als Deputierter im Obersten Sowjet der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Im September 1944 kehrte Luca nach Rumänien zurück. Innerhalb der Kommunistischen Partei gehörte er damit neben Ana Pauker zu den führenden Persönlichkeiten der Gruppe der sogenannten „Emigranten“, die den Zweiten Weltkrieg im Moskauer Exil verbracht hatten. Die sogenannten „Einheimischen“, von denen Gheorghe Gheorghiu-Dej der wichtigste war, waren während des Krieges in rumänischen Gefängnissen inhaftiert gewesen. Eine etwas weniger stalinistische Gruppierung, zu der Lucrețiu Pătrășcanu zählte, hatte sich durch die Antonescu-Jahre gerettet, indem sie sich in Rumänien versteckte.", "section_level": 2}, {"title": "Politbüro-Mitglied, ZK-Sekretär, Finanzminister und Vize-Ministerpräsident.", "content": "Auf der Nationalkonferenz der PCR \"(Conferința Națională)\", die vom 16. bis 22. Oktober 1945 stattfand, wurde Luca zum Mitglied des ZK des PCR, des Politbüros des ZK sowie des Sekretariats des ZK der PCR gewählt und gehörte diesen Gremien bis zu seiner Entmachtung am 27. Mai 1952 an. Er war von 1946 bis 1948 Mitglied der Abgeordnetenkammer \"(Adunarea Deputaților)\" und vertrat in dieser Zeit den Wahlkreis \"Cluj\". Darüber hinaus wurde er am 1. November 1947 als Brigadegeneral in den Dienst der Streitkräfte \"(Armata Română)\" aufgenommen. Für seine Verdienste wurde Luca 1947 mit dem Großkreuz des Ordens der Krone von Rumänien \"(Coroana României)\" ausgezeichnet. Am 1. November 1947 übernahm er darüber hinaus das Amt des Finanzministers \"(Ministru al Finanțelor)\" in der Regierung von Ministerpräsident Petru Groza und bekleidete dieses Ministeramt bis zum 9. März 1952. Gleichzeitig war er seit dem 1. Dezember 1948 Präsident der Kommission zur Vereinfachung und Rationalisierung des Staatsapparates. 1948 wurde er erstmals Mitglied der Großen Nationalversammlung \"(Marea Adunare Națională)\" und vertrat dort bis 1952 den Wahlkreis \"Cluj\" sowie kurzzeitig bis zu seinem Machtverlust am 27. Mai 1952 den Wahlkreis \"Aleșd\". Ferner war er vom 16. April 1949 bis zum 28. Mai 1952 Vizepräsident des Ministerrates sowie darüber hinaus vom 24. Mai 1950 bis zum 27. Mai 1952 auch Mitglied des Organisationsbüros des ZK der PMR.", "section_level": 2}, {"title": "Entmachtung 1952, Verurteilung und Rehabilitierung 1968.", "content": "Auf dem Plenum des ZK der PMR vom 27. Mai 1952 verlor er seine politischen Ämter, nachdem ihm eine „rechte Abweichung“ \"(‚deviere de dreapta‘)\" vorgeworfen wurde. Er wurde zusammen mit der angeblich parteifeindlichen Gruppe um Ana Pauker, Teohari Georgescu und Gheorghe Rădulescu 1952 aus der PMR ausgeschlossen. Nach der Entmachtung beschuldigte der damalige Erste Sekretär des ZK der PMR, Gheorghe Gheorghiu-Dej, sowohl Pauker als auch ihn, bei der Kollektivierung der Landwirtschaft in Rumänien „provokative Maßnahmen angestiftet“ und „auf dem freien Willen der Bauern herumgetrampelt“ zu haben. Andererseits veranlasste die Entmachtung der parteifeindlichen Gruppe Gheorghiu-Dej 1952 zur Beendigung des sogenannten Pitești-Experiments, eine von Teilen des Geheimdienstes \"Securitate\" initiierte Umerziehungsmaßnahme in den Jahren 1949 bis 1952, bei der versucht wurde, politische Gefangene zu kommunistisch orientierten Personen umzuformen. Am 14. August 1952 wurde Luca schließlich festgenommen und befand sich bis Herbst 1954 in Untersuchungshaft. 1954 verurteilte ihn ein Gericht wegen des Versuchs von Aktivitäten gegen die Arbeiterklasse sowie wegen der Untergrabung der nationalen Wirtschaft zum Tode. Das Todesurteil wurde kurz darauf in lebenslange Zwangsarbeit umgewandelt. Diese Strafe verbüßte er bis zu seinem Tod am 27. Juli 1963 im Zuchthaus von Aiud. Auf einem Plenum des ZK der PCR im April 1968 wurde er von Gheorghiu-Dejs Nachfolger Nicolae Ceauşescu posthum juristisch rehabilitiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Vasile Luca (Geburtsname: László Luka; * 8. Juni 1898 in Catalina, Kreis Covasna; † 27. Juli 1963 im Zuchthaus von Aiud, Kreis Alba) war ein rumänischer Politiker der Rumänischen Kommunistischen Partei PCR \"(Partidul Comunist din România)\" bzw. seit 1948 der PMR \"(Partidul Muncitoresc Român)\", der unter anderem zwischen 1945 und 1952 Mitglied des Politbüros sowie des Sekretariats des Zentralkomitees der Partei war. Er war ferner von 1947 bis 1952 Finanzminister sowie zwischen 1949 und 1952 Vize-Ministerpräsident.", "tgt_summary": "瓦西列·卢卡(;1898年-6月8日-1963年-7月27日)罗马尼亚、苏联共产党政治家,莫斯科派,匈牙利族中的塞凯伊族,匈牙利名:卢卡·安德拉什·拉斯洛(),罗马尼亚工人党中央政治执行委员会委员、中央书记处书记,罗马尼亚部长会议副主席兼财政部长。", "id": 532257} {"src_title": "Tochiōzan Yūichirō", "tgt_title": "栃煌山雄一郎", "src_document": [{"title": "Beginn der Sumō-Karriere.", "content": "Kageyama schloss sich 2004 dem Stall Kasugano-beya an. Sein Debüt im professionellen Sumōsport gab er im März 2005 und kämpfte zunächst unter seinem Familiennamen. In der Jonokuchi-Division erreichte er eine 6-1 Bilanz und verlor lediglich gegen den späteren Turniersieger Sawai (heute: \"Ōzeki\" Gōeidō). Auch die folgenden beiden Turniere beendete Kageyama mit 6-1. Im Mai musste er sich dabei erneut Sawai geschlagen geben. Im November 2005 gewann er in der Sandanme-Division seinen ersten und bisher einzigen Turniersieg (Yusho). Somit stieg er nach nur fünf Turnieren in die dritthöchste Division (Makushita) auf. Auch dort erzielte er auf Anhieb positive Resultate. Auf sein knappes Kachi-koshi im Januar 2006 folgten zwei 5-2 Bilanzen und schließlich ein 6-1 als \"Makushita 1 Ost\", welches ihm den Aufstieg in die Jūryō-Division bescherte.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Sekitori.", "content": "Als Sekitori nahm Kageyama nun den Ringnamen Tochiōzan an. In Jūryō zeigte er weiterhin konstant gute Leistungen. Seine ersten beiden Turniere beendete er jeweils mit 9-6. Im Januar 2007 erreichte er dann ein 10-5 und damit auch das Yusho-Playoff gegen Toyohibiki und Shimotori. Tochiōzan besiegte zwar Shimotori, unterlag danach aber Toyohibiki, der damit das Turnier gewann. Im nächsten Turnier befand sich Tochiōzan bereits in der Makuuchi-Division, welche er ohne ein einziges Make-koshi erreichte. Bei seinem Makuuchi-Debüt gelang ihm ein 11-4, wofür er mit dem Kantō-shō belohnt wurde. In den folgenden vier Turnieren erhielt Tochiōzan die ersten Make-koshi seiner Karriere, blieb aber in der Makuuchi. Im März 2008 schaffte er zum zweiten Mal ein 11-4 und wurde diesmal mit dem Gino-shō ausgezeichnet. Im Januar 2009 blieb er als \"Maegashira 12\" acht Turniertage lang ungeschlagen, kam letztendlich aber nur auf eine Bilanz von 10-5. Sein Debüt im Rang eines \"Komusubi\" folgte schließlich im Mai 2009, endete aber mit einem Make-koshi. Das Nagoya Basho 2010 schloss Tochiōzan als \"Maegashira 1 Ost\" mit 9-6 ab und besiegte dabei unter anderem die \"Ōzeki\" Harumafuji und Baruto. Im darauffolgenden Turnier legte er ein glänzendes \"Sekiwake\"-Debüt hin (11-4). Er besiegte diesmal insgesamt drei \"Ōzeki\" und gewann seinen zweiten Gino-shō. Wenige Zeit später fiel er dennoch wieder in die \"Maegashira\"-Ränge zurück. Im Mai 2012 hatte Tochiōzan als \"Maegashira 4\" die große Chance auf ein Yusho in der Makuuchi-Division. Er erreichte eine 12-3 Bilanz und damit auch das Playoff um den Turniersieg, verlor dort aber gegen \"Maegashira 7\" Kyokutenhō. Am Ende blieb ihm also nur das Jun-Yusho und ein weiterer Sanshō-Gewinn (zweiter Kantō-shō). In Nagoya durfte er wieder als \"Sekiwake\" an den Start gehen, enttäuschte aber mit einem 4-11. Im September 2012 erhielt er seinen ersten \"Kinboshi\" für einen Sieg über \"Yokozuna\" Hakuhō. Nach dem Turnier wurde er zudem mit dem Shukun-shō geehrt. Vom September 2013 bis zum Juli 2014 hielt sich Tochiōzan sechs Turniere in Folge in den \"Sanyaku\"-Rängen, ehe ihn eine Verletzung zurückwarf. Während des Hatsu Basho 2014 machte er aus einem 0-3 noch ein 11-4 und schlug unter anderem die beiden \"Ōzeki\" Kisenosato und Kotoshōgiku. Im November 2014 besiegte er \"Yokozuna\" Harumafuji und erhielt dafür seinen zweiten Kinboshi. 2015 schaffte er die Rückkehr in die \"Sanyaku\"-Ränge. Beim Nagoya Basho 2015 durfte er wieder als Sekiwake an den Start gehen und führte nach zehn Tagen mit einer Bilanz von 9-1. Dabei schlug er an den Tagen 9 und 10 die beiden \"Yokozuna\" Kakuryū und Hakuhō. Damit avancierte Tochiōzan zum Favoriten auf den Turniersieg, da er an den letzten Tagen gegen keine höheren Gegner mehr kämpfen musste. Er verlor jedoch am Ende drei Kämpfe gegen \"Maegashira\" und verpasste somit die Chance auf den Titel. Nach dem Turnier wurde ihm zum zweiten Mal in seiner Karriere der Shukun-shō verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tochiōzan Yūichirō (jap. ; * 9. März 1987 in der Präfektur Kōchi), eigentlich Kageyama Yūichirō (), ist ein Sumōringer in der japanischen Makuuchi-Division.", "tgt_summary": "栃煌山雄一郎(1987年-4月9日),本名影山雄一郎,日本高知县安艺市出身的现役大相扑力士。他身高188cm、体重155kg、血型A型。所属相扑部屋为春日野部屋。", "id": 3011041} {"src_title": "Airbus A330 MRTT", "tgt_title": "空中客车A330 MRTT", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Airbus entwickelte Anfang/Mitte der 2000er Jahre eine militärische Version der erfolgreichen Serie A330 auf Basis der 200er-Version. Erste Kunden waren die australischen und britischen Luftstreitkräfte, die – wie die britische Royal Air Force – mit dem neuen Luftfahrzeug ihre bestehenden Flotten erneuern bzw. Luftbetankungskapazitäten – im Falle der Royal Australian Air Force – aufbauen wollten. Die Entwicklung wurde von Airbus Military in Sevilla durchgeführt, dort fand am 15. Juni 2007 auch der Erstflug statt. Für die MRTT-Flugzeuge werden teilweise neu gebaute Maschinen von Airbus verwendet, als Auftragnehmer für den Einbau der Systeme treten aber auch Airlines wie Iberia und Qantas auf.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklung.", "content": "Airbus führt eine erste Weiterentwicklung des ursprünglichen Entwurfs auf Wunsch der französischen Luftstreitkräfte durch. Die Maschinen sollen ein zusätzliches seitliches Ladetor bekommen und Verbesserungen in der Avionik, z. B. Satellitenkommunikation, erhalten. Außerdem wird ein Modus erprobt, in dem die Luftbetankung über einen Computer automatisch gesteuert und der bisherige \"Boom Operator\" obsolet wird, da Kameras von mehreren Seiten die Annäherung des zu betankenden Flugzeugs beobachten und dem Computer entsprechende Anweisungen geben sollen. Den ersten automatischen Kontakt plante Airbus in einem Test für Ende 2016. In einem weiteren Schritt wird das Flugzeug zusammen mit dem Erstkunden Australien nochmals weiterentwickelt. Neben dem automatischen \"Boom\" sollen Kommunikationssysteme eingerüstet werden, sodass das Flugzeug in einem vernetzten System als fliegende Kommandozentrale fungieren kann.", "section_level": 2}, {"title": "Aufgabenspektrum.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Luftbetankung.", "content": "Bei Luftbetankungseinsätzen können 111 Tonnen Kraftstoff aus den internen Tanks abgegeben werden, im Vergleich etwa zum A310 MRTT ist es nicht nötig, Tanks im Laderaum einzurüsten. Die A330 MRTT kann sowohl mit Fangtrichtern ausgerüstet werden als auch mit einem Tankausleger, je nachdem, welche Luftfahrzeuge betankt werden sollen. Bei der Nutzung der Fangtrichter werden diese aus zwei Cobham-905E-Schlauchbehältern ausgefahren, die sich an äußeren Tragflächen-Positionen befinden; mit dieser Technik können pro Trichter 1590 Liter Kraftstoff pro Minute abgegeben werden. Mit dieser Möglichkeit können z. B. der Eurofighter Typhoon oder der Panavia Tornado betankt werden. Den als \"Air Refueling Boom System\" (ARBS) bezeichneten Tankausleger entwickelte Airbus Military neu, dieser kann auf maximal 17 Meter Länge ausgefahren werden und gibt bis zu 4540 Liter pro Minute ab. Die mit diesem System ausgerüsteten Maschinen haben zusätzlich einen Arbeitsplatz im Heck für den für die Bedienung verantwortlichen \"Boom Operator\". Unter anderem die General Dynamics F-16, Boeing E-3 oder Rockwell B-1 besitzen die im Rumpf nötigen Öffnungen für Betankungen mit dem ARBS. Wenn das ARBS nicht installiert ist, kann das Flugzeug einen dritten Cobham-905E-Schlauchbehälter tragen; bisher haben Australien und die Vereinigten Arabischen Emirate die Option ARBS gewählt.", "section_level": 3}, {"title": "Personal-/Materialtransport.", "content": "Bei Personen- oder Materialtransporten können 300 Soldaten mit Ausrüstung, 380 Passagiere oder Lasten mit 45 Tonnen bzw. eine Kombination transportiert werden.", "section_level": 3}, {"title": "Nutzerstaaten.", "content": "Im Juni 2016 waren insgesamt 27 Maschinen des Typs im Einsatz, die zusammen eine Flugstundenzahl von 85.000 Stunden erflogen.", "section_level": 2}, {"title": "Australien.", "content": "Die zunächst fünf bestellten Maschinen der RAAF tragen die Bezeichnung KC-30A. Seit 2013 besitzen sie die Zulassung zur Betankung anderer Flugzeuge über die Trichter, 2015 begann die Flugerprobung des \"Air Refueling Boom Systems,\" um in Zukunft auch darüber betanken zu können. Dabei wurde neben einer KC-30 ein Boeing E-7A \"Wedgetail\"-Frühwarnflugzeug eingesetzt. Ende Juni 2015 bestellte Australien zwei weitere KC-30, diesmal als Umrüstungen gebrauchter Qantas-Airliner, die 2018 ausgeliefert werden sollen. Das im Februar 2016 veröffentlichte Weißbuch sieht langfristig eine Flottenzielgröße von 9 Flugzeugen vor. Die Maschinen sind mit General Electric CF-6-Triebwerken ausgerüstet. Die KC-30A sind auf der RAAF Base Amberley in Queensland beheimatet und werden von der \"33. Squadron\" betrieben. Neben der Betankung von Kampfflugzeugen führt die RAAF 2016 ein Programm durch, um die Betankung der P-8-Seefernaufklärer zu erproben und durchführen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "Frankreich plant die Beschaffung von 15 Maschinen, die seit 2018 ausgeliefert werden und die veralteten KC-135 ersetzen sollen. Bis 2023 sollen 12 Exemplare ausgeliefert sein. Die Armee de l’Air plant ihre \"Phénix\", so der Name der französischen Tanker, auf den Basen Istres-Le Tubé und Avord zu stationieren. Die Indienststellung bei der fliegenden Gruppe \"Groupe de ravitaillement en vol 2/91\" (GRV 2/91) „Bretagne“ des 31. Geschwader, \"31e escadre aérienne de ravitaillement et de transport stratégiques\" (31e ERTS) in Istres erfolgte im Oktober 2018.", "section_level": 2}, {"title": "NATO.", "content": "An der \"Multinational MRTT Fleet\" (MMF) der NATO beteiligen sich die europäischen Mitgliedsstaaten Belgien, Deutschland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Tschechien. Sie werden einen gemeinsamen Pool von acht A330 MRTT betreiben. Als Geldgeber erhalten sie die Nutzungsrechte an Maschinen im Besitz der NATO. Die Niederlande planten zunächst den Kauf von A330 MRTT als Ersatz für die beiden veralteten KDC-10. Hieraus entwickelte sich mit der Zeit unter Initiative der Europäischen Verteidigungsagentur der Plan zur Aufstellung eines europäischen Tankflugzeug-Verbandes und dazu die Beschaffung über die \"OCCAR\" von zunächst vier A330 MRTT im Rahmen der NATO. Ende 2015 wurde bekannt, dass die deutsche Luftwaffe sich der Initiative anschließen und drei A330 MRTT als Ersatz ihrer vier A310 MRTT beschaffen will. Im Juli 2016 wurde ein erster Vertrag zur Aufstellung einer solchen Flotte zwischen den Niederlanden und Luxemburg abgeschlossen, der ein Volumen von 250 Millionen bis zu 1 Milliarde Euro hat, abhängig davon, welche weiteren Partner sich noch anschließen, eine Vertragsaufstockung über fünf weitere Exemplare plus vier Optionen für Deutschland und Norwegen erfolgte im September 2017. Die ersten sieben Exemplare sollen 2020/2022 ausgeliefert werden. Fünfter Programmpartner wurde am 14. Februar 2018 Belgien, das ein achtes Exemplar mit Auslieferung 2025 zu finanzieren plant. Im Oktober 2019 folgte Tschechien als sechster Kooperationspartner. Es wurde jedoch keine weitere Option in eine Bestellung umgewandelt, womit es zunächst bei acht bestellten Maschinen bleibt, die zwischen 2020 und 2023 ausgeliefert werden sollen. Die Flugzeuge werden von der eigens hierfür Mitte 2019 aufgestellten \"Multinational MRTT Unit\" (MMU) betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Saudi-Arabien.", "content": "Saudi-Arabien unterschrieb 2008 einen Vertrag über drei Maschinen mit zwei Cobham-Unterflügel-Pods und dem ARBS sowie General Electric CF-6-Triebwerken. Das letzte Flugzeug wurde im August 2013 ausgeliefert. Drei weitere wurden bestellt. Sie werden von der 24. Staffel auf der Riyadh Air Base betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Singapur.", "content": "Singapur bestellte im Februar 2014 sechs Maschinen, nachdem sich die A330 in einer Ausschreibung gegen die Boeing KC-46 durchgesetzt hatte. Der Vertrag wurde am 7. Februar 2014 unterschrieben, die Auslieferung der mit Trent 772 ausgerüsteten Maschinen erfolgt seit August 2018. Der Nutzer ist die \"112. Squadron\", die auf dem militärischen Teil des Flughafens Changi stationiert ist.", "section_level": 2}, {"title": "Südkorea.", "content": "Südkorea gab Ende Juni 2015 bekannt, vier A330 MRTT beschaffen zu wollen, die ab 2019 geliefert werden sollen; der Auftrag hat ein Volumen von 1,26 Milliarden US-Dollar. Die von Trent-Triebwerken angetriebenen Tanker sind unter anderem mit dem ARBS ausgerüstet. Zur Abnahme traf das erste Exemplar im November 2018 auf seiner zukünftigen Basis, dem Flughafen Gimhae in Busan ein. Betreiber ist das 5. Geschwader.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Arabische Emirate.", "content": "Die Vereinigten Arabischen Emirate unterzeichneten im Februar 2008 einen Vertrag zur Beschaffung von drei A330 MRTT. Die Maschinen sind sowohl mit den Cobham-Pods als auch mit dem ARBS ausgestattet und verwenden Rolls-Royce Trent 700-Triebwerke. Die erste Maschine wurde am 6. Februar 2013 ausgeliefert, die letzte am 6. August 2013.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigtes Königreich.", "content": "Um ihre veralteten Lockheed L-1011 und Vickers VC10 als Tankflugzeuge zu ersetzen, startete das britische Verteidigungsministerium das \"Future Strategic Tanker Aircraft\"-Programm, in dem Anfang 2004 die A330 MRTT den Zuschlag bekam. Zudem wurde festgelegt, dass die Maschinen nicht direkt durch die Royal Air Force betrieben werden sollten, sondern durch einen zivilen Auftragnehmer, wobei das Konsortium \"AirTanker\" mit dem Airbus-Flugzeug den Zuschlag erhielt. Am 27. März wurde ein entsprechender Leasing-Vertrag zwischen dem Verteidigungsministerium und AirTanker unterzeichnet, 14 MRTTs zu leasen. Die britischen Tanker tragen den Namen \"Voyager\" in den Versionen \"Voyager KC.2\" (mit jeweils einem Cobham-905-Pod unter jeder Tragfläche) und \"Voyager KC.3\" (mit einem zusätzlichen Cobham-Pod im Heck am Rumpf) festgelegt. Sie sind mit Rolls-Royce Trent 772B-60-Triebwerken ausgerüstet. Ende 2014 waren die neun Maschinen im Betrieb, welche ausschließlich für die RAF eingesetzt werden, während die Reserve der übrigen fünf Maschinen laut Vertrag von AirTanker selbst eingesetzt, also auch für andere Auftraggeber eingesetzt werden können. Die uneingeschränkte Einsatzfähigkeit wurde Ende September 2016 erreicht. Die \"Voyager\" werden von der \"10.\" (seit Ende 2011) und \"101. Squadron\" (seit Oktober 2013) eingesetzt und sind in RAF Brize Norton in Oxfordshire beheimatet.", "section_level": 2}, {"title": "Interessenten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Indien.", "content": "Die indischen Luftstreitkräfte schrieben bereits 2006 einen Auftrag zur Modernisierung der Tankerflotte aus, an dem neben der A330 MRTT auch die Iljuschin Il-78 teilnahm. Im Mai 2009 entschied sich Indien für den Airbus, unterzeichnete jedoch keinen Vertrag und brach das Beschaffungsvorhaben im Januar 2010 zunächst – wohl gegen den Widerstand der Luftwaffe – ab; 2012 wurde ein neues Verfahren gestartet, das wiederum die A330 für sich entscheiden konnte. Dieses Beschaffungsvorhaben wurde im Juli 2016 abermals abgebrochen.", "section_level": 2}, {"title": "Katar.", "content": "Airbus gab am 27. März 2014 bekannt, dass die Qatar Emiri Air Force beabsichtigt, zwei Maschinen zu beschaffen.", "section_level": 2}, {"title": "Spanien.", "content": "Spanien befindet sich in Verhandlungen mit Airbus über mutmaßlich drei A330, auch als Kompensationsgeschäft für die A400M-Flotte, bei denen Spanien keinen Bedarf für die komplette Anzahl an 27 bestellten Maschinen hat, man plant lediglich 14 zu betreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige.", "content": "Sowohl in Brasilien als auch den Vereinigten Staaten nahm die A330 MRTT an der Ausschreibung für ein neues Tankflugzeug teil, unterlag aber in Brasilien der Boeing 767, die von IAI umgerüstet werden soll, und in den Vereinigten Staaten der Boeing KC-46. Obwohl Airbus das Verfahren dort zunächst gewonnen hatte, unterzeichnete die Regierung 2011 einen Vertrag mit Boeing, nachdem das Verfahren zuvor annulliert worden war.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Airbus A330 MRTT (\"Multi-Role Tanker Transport\"), auch als KC-30A (Australien), Voyager KC2/KC3 (Vereinigtes Königreich) und Phénix (Frankreich) bezeichnet, ist eine militärisch eingesetzte Version des zivilen Modells A330-200 des europäischen Flugzeugherstellers Airbus. Er wurde bisher von sieben Ländern und der NATO als Transportflugzeug und zur Luftbetankung bestellt und wird derzeit von vier Luftwaffen eingesetzt. Als KC-45 nahm er am Wettbewerb um das neue Tankflugzeug der U.S. Air Force teil, wo er dem Modell Boeing KC-46 unterlag.", "tgt_summary": "空中客车A330 MRTT(英语:Airbus A330 Multi Role Tanker Transport)是基于空中客车A330-200的空中加油机。", "id": 1790134} {"src_title": "Dragon Ball Super", "tgt_title": "龍珠超", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kampf-der-Götter-Saga.", "content": "Vier Jahre nachdem Son Goku und seine Freunde Boo besiegt haben, 778 nach der Zeitrechnung von Dragon Ball, erwacht Beerus, der Gott der Zerstörung, aus einem jahrzehntelangen Schlaf. In seinen Träumen hatte er eine Vision von einem \"Super-Saiyajin-Gott\", welcher ein ihm ebenbürtiger Gegner sein soll. Einst existierte schon ein Super-Saiyajin-Gott mit dem Namen Yamoshi der die Bösen Saiyajin bekämpfen wollte. Er scheiterte jedoch. Gemeinsam mit seinem Lehrmeister Whis macht er sich auf die Suche nach diesem Super-Saiyajin-Gott und spürt schließlich die letzten verbliebenen Saiyajins Vegeta und Son Goku auf. Dabei landet er zufällig auf Bulmas Geburtstagsfeier. Enttäuscht, dass Son Goku und Vegeta nichts von dem Super-Saiyajin-Gott wissen, nimmt er an der Geburtstagsfeier teil und genießt zusammen mit Whis die köstlichen Speisen des Planeten Erde. Als Boo ihn erzürnt, schwört er dann jedoch, die Erde zu zerstören. Son Goku stellt sich ihm und schafft es schließlich ihn aufzuhalten, indem er sich selbst kurzzeitig in einen Super-Saiyajin-Gott verwandelt. Von dem Kampf erschöpft kehrt Beerus auf seinen Heimatplaneten zurück. Whis, der vom irdischen Essen begeistert ist, besucht jedoch fortan regelmäßig Bulma, die ihn mit den erlesensten Speisen verköstigt, damit er sie und ihre Familie gegebenenfalls vor Beerus beschützen würde. Bei einem dieser Besuche überredet Vegeta Whis schließlich, ihn unter seine Fittiche zu nehmen, und ihn auf Beerus’ Heimatplaneten zu trainieren.", "section_level": 2}, {"title": "Goldener-Freezer-Saga.", "content": "Etwa ein Jahr später, 779, – inzwischen ist Son Gohans und Videls Tochter Pan auf die Welt gekommen – nimmt Whis auch Son Goku mit, um ihn zu trainieren. Währenddessen wird Freezer von seinen Gefolgsleuten wiederbelebt und trainiert für seine Rache. Nach vier Monaten Training kommt Freezer mit einer 1000 Mann starken Armee auf der Erde an. Piccolo, Son Gohan, Tenshinhan, Krillin, der Herr der Schildkröten und der Weltraumpolizist Jaco – der sie vor Freezers Ankunft gewarnt hat – schaffen es, Freezer und dessen Armee solange aufzuhalten, bis Vegeta, Son Goku, Beerus und Whis auf die Erde zurückkehren. In seinem Training hat Freezer eine neue Transformationsstufe erreicht: Den „goldenen Freezer“. Demgegenüber stehen Vegeta und Son Goku, die sich nach ihrem Training mit Whis in einen Super-Saiyajin mit Gotteskraft verwandeln können. Freezer ist zunächst stärker als Son Goku, der als erster gegen ihn kämpft, verliert aber dann zunehmend an Stärke, da das Aufrechterhalten seiner neuen Form an seinen Kräften zehrt. Son Goku sieht den Kampf schon gewonnen und achtet nicht mehr auf seine Deckung, weswegen einer von Freezers Männern ihn hinterrücks schwer verletzen kann. Während Son Goku geheilt wird, kämpft Vegeta für ihn weiter. Da er den Moment, Freezer zu töten etwas herauszögert, um ihn gebührend zu genießen, hat Freezer die Gelegenheit, die Erde zu zerstören und alle seine Bewohner zu töten, außer den Zuschauern des Kampfes, die von Whis in ein Kraftfeld gehüllt wurden. Freezer selbst entkommt, da er im Weltall überleben kann. Da Whis aber die Fähigkeit hat, die Zeit drei Minuten zurückzudrehen, kann Son Goku Freezer dann doch noch töten, bevor dieser die Erde zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Universum-6-Saga.", "content": "Einige Zeit später wird Beerus’ Zwillingsbruder Champa aus dem benachbarten \"sechsten Zwillingsuniversum\" bei einem Besuch bei Beerus auf das köstliche irdische Essen aufmerksam. Da die Erde in seinem Universum ein unbewohnter Planet ist, will er die Erde aus Beerus’ \"siebtem Universum\" in sein Universum überführen. Er schlägt Beerus einen Wettkampf vor, bei dem jeweils fünf Repräsentanten des sechsten und siebten Universums um die Erde kämpfen sollen. Falls Beerus’ Team gewinnen sollte, will Champa Beerus sechs der sieben planetengroßen \"Super-Dragonballs\", die absolut jeden Wunsch erfüllen können, überlassen. Beerus willigt in das Turnier ein. Für das sechste Universum und Champa treten der bärenähnliche Botamo, Freezers Doppelgänger Frost, der Metallmann Magetta, der junge Saiyajin Cabba und der Auftragskiller Hit an. Für das siebte Universum und Beerus treten Son Goku, Piccolo, Vegeta und Monaka an, von dem Beerus behauptet, er wäre der stärkste Kämpfer, gegen den er jemals gekämpft hat. Da Boo, der ebenfalls hätte antreten sollen, den Vorrundentest nicht besteht, tritt das Team von Beerus dezimiert an. Son Goku gewinnt den ersten Kampf gegen Botamo, verliert aber dann gegen Frost. Nachdem dieser auch Piccolo besiegt hat, stellt sich heraus, dass er eine unerlaubte Körperwaffe eingesetzt hat und wird daher zunächst disqualifiziert. Auf Vegetas Drängen hin tritt Piccolo von dem Turnier zurück und Frosts Disqualifikation wird aufgehoben, damit Vegeta den Betrüger in einem Kampf besiegen kann, was ihm auch mit Leichtigkeit gelingt. Auch die Kämpfe gegen Magetta und Cabba kann Vegeta gewinnen. Dem jungen Saiyajin Cabba bringt er zuvor aber noch bei, wie man sich in einen Super-Saiyajin verwandelt. Durch eine mysteriöse Technik gelingt es dann Hit, Vegeta mit Leichtigkeit zu bezwingen, woraufhin Son Goku, dessen Niederlage wegen Frosts Betrug zurückgenommen wurde, gegen diesen antritt. Mit Jacos Hilfe gelingt es Son Goku, zu erkennen, dass Hit die Zeit für 0,1 Sekunden anhalten kann. Diesen Zeitstillstand kann Hit im Verlauf des Kampfes sogar noch weiter steigern. Erst mit seiner neuesten Technik – der zehnfachen Kaioken in der Super-Saiyajin-Gott-Form – kann Son Goku Hit in die Enge treiben. Als er dann aber merkt, wie die Technik seinem Körper zusetzt und der Attentäter Hit nicht seine wahre Kraft entfalten kann, da er seinen Gegner nicht töten darf, gibt Son Goku auf. Als letzter Kämpfer tritt Monaka zitternd in den Ring, der entgegen Beerus Aussage sehr schwach ist und von diesem nur benutzt wurde, um Son Goku und Vegeta zu motivieren. Hit lässt sich aber kurzerhand besiegen, da er Son-Goku für seine Kraftsteigerung danken möchte. Somit ist Beerus und das siebte Universum Sieger des Turniers. Mit seinen gewonnenen Super-Dragonballs wünscht sich Beerus, dass die Erde des sechsten Universums wieder bewohnt ist, sodass Champa doch noch an seine ersehntes irdisches Essen kommt. Angetan von dem Turnier verkündet \"Zeno, der König von Allem\", ebenfalls ein Turnier zu veranstalten, an dem nun alle zwölf Universen teilnehmen sollen. Einige Zeit später verschlägt es Vegeta auf den Planeten Potaufeu. Dort ist gerade das lange Zeit versiegelte \"Übermenschliche Wasser\" freigesetzt worden. Dieses Wasser kann sich in exakte Kopien von Kämpfern verwandeln, und raubt diesen dabei all ihre Kräfte und Fähigkeiten. Kämpfer, von denen so eine Kopie angefertigt wurde, lösen sich nach kurzer Zeit in Nichts auf. Als das Wasser Vegeta kopiert muss Son Goku zu seiner Rettung eilen und die Kopie töten, bevor sich dieser auflöst.", "section_level": 2}, {"title": "Universums-Turnier-Saga.", "content": "Das von Zeno angekündigte Turnier soll nun stattfinden. Im Vorturnier kämpfen Universum 7 gegen Universum 9 mit jeweils drei verschiedenen Kämpfern. Universum 9 tritt mit Basil, Bergamo und Lavender an, alle drei wolfsähnliche Kreaturen. Für Universum 7 kämpfen Son Gohan, Son Goku und Boo. An Boos Seite steht Mister Satan, da Boo nur das macht, was er ihm sagt. Den ersten Kampf gewinnt Boo knapp. Der zweite Kampf, in welchem Son-Gohan an den Start geht, endet in einem Unentschieden. Schlussendlich kann Son-Goku den dritten Kampf und somit das Vorturnier gewinnen. Der Hohepriester enthüllt, dass bei dem richtigen Turnier nicht alle Universen teilnehmen werden, sondern nur die mit einem zu geringen Entwicklungslevel. Das Universum, welches das Turnier gewinnt, soll erhalten bleiben, während alle anderen von König Zeno ausgelöscht werden sollen. Universen 1, 5, 8 und 12 haben müssen nicht teilnehmen, da ihr Entwicklungslevel hoch genug ist. Universum 9 hat das niedrigste Entwicklungslevel, Universum 7, in welchem Son-Goku lebt, das zweitniedrigste. Nun müssen Son-Goku und seine Freunde 10 Kämpfer von Universum 7 bestimmen um mit diesen am Turnier anzutreten. Fest von Anfang an stehen Son Goku, Boo und Son Gohan. Son-Goku erzählt Son-Gohan davon, dass die verlierenden Universen ausgelöscht werden sollen. Gohan meint daraufhin, dass niemand davon erfahren soll, da ansonsten Panik ausbrechen könnte. Der erste Kämpfer, neben den dreien die im Schaukampf vertreten waren, soll natürlich Vegeta sein. Dieser will allerdings nicht am Turnier teilnehmen, da er bei der Geburt seines zweiten Kindes dabei sein will, welche kurz bevorsteht. Whis löst das Problem kurzerhand, indem er das Baby, welches später den Namen Bra erhält, mit Magie aus Bulma herausholt. Als weitere Kämpfer für das Turnier wählen Son Goku und Son Gohan vorerst Piccolo, Krillin, C 18, C 17, Tenshinhan und Muten Roshi ausjedoch wollen einige davon nicht mitmachen. Son-Goku überredet seine Freunde, indem er ihnen erzählt, dass die Kämpfer des Gewinnerteams 10 Millionen Zeni erhalten, was jedoch nicht der Wahrheit entspricht. Abgesehen von C 17 erzählt er auch keinem von der drohenden Auslöschung des Universums. Die meisten vermuten zwar, dass Son-Goku ihnen etwas vorenthält, willigen aber dennoch aufgrund des ihnen winkenden Preisgelds ein. Kurz bevor dem Start des Turniers erfährt Son-Goku, dass Boo eingeschlafen ist und nicht mehr wach zukriegen sei. Selbst Goku kann Boo nicht aufwecken, weshalb er gezwungen ist nach einem weiteren Kämpfer zu suchen. Daraufhin begibt sich Goku ins Jenseits, um Freezer darum zu bitten, beim Turnier mitzukämpfen. Freezer willigt unter der Bedingung, dass wenn sie tatsächlich gewinnen sollten, er wieder zum Leben erweckt wird, ein. Uranai Baba holt daraufhin Freezer ins Diesseits zurück, in welchem er als Toter bis zu 24 Stunden verbleiben kann. In der Zwischenzeit haben Gokus Freunde herausgefunden, um was es bei dem Turnier in Wirklichkeit geht. Krillin und C 18 wollen aussteigen, aber da Beerus ihnen mit der sofortigen Vernichtung droht, bleiben sie ihm Team. Somit besteht das fertige Team aus Son-Goku, Son-Gohan, Vegeta, Piccolo, C 17, C 18, Krillin, Muten Roshi, Tenshinhan und Freezer.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Der Anime entstand bei Toei Animation unter der Regie von Kimitoshi Chioka. Das Charakterdesign entwarf Tadayoshi Yamamuro und die künstlerische Leitung lag bei Shinzō Yuki. Die Folgen werden seit 5. Juli 2015 Sonntags um 9:00 Ortszeit vom Sender Fuji TV und den restlichen Sendern des Networks ausgestrahlt. Die Ableger von Toei Animation in Lateinamerika haben sich die Lizenz für eine Lokalisierung gesichert. Seit dem 23. Oktober 2016 zeigt der Streaming-Dienst DAISUKI die Serie mit englischen Untertiteln in Nordamerika, Großbritannien, Spanien, Deutschland und weiteren europäischen Ländern im Simulcast, spanische und russische Untertitel werden nachträglich hinzugefügt. Crunchyroll und AnimeLab begannen am selben Tag mit dem Simulcast, Crunchyroll jedoch nur in Nordamerika, Australien, Neuseeland, Lateinamerika und Südafrika und AnimeLab nur in Australien und Neuseeland. Die drei Anbieter veröffentlichten neben der neuesten Folge noch alle Episoden der Zukunfts-Trunks-Saga. Jede Woche sollen neben der neuesten Episode 10 ältere hinzugefügt werden. In Deutschland wurden die ersten 52 Folgen der Serie zwischen dem 4. September 2017 und 16. November 2017 bei ProSieben Maxx ausgestrahlt. Ab dem 11. Juni 2019 wird die Erstausstrahlung ab Episode 53 auf dem Sender fortgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entsteht bei TV+ Synchron und unter der Dialogregie von Sabine Winterfeldt, Felix Spieß und Fabian Kluckert. Das Dialogbuch stammt von Michael Herrmann. Die Synchronfassung entsteht im Auftrag von Toei Animation Europe für den Sender ProSieben Maxx.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie stammt von Norihito Sumitomo. Während der ersten 76 Folgen verwendete man für den Vorspann das Lied \"Chōzetsu Dynamic!\" (, \"Chōzetsu Dainamikku!\") von Kazuya Yoshii. Ab Folge 77 ist das Titellied \"Genkai Toppa x Survivor\" (, \"Genkai Toppa x Sabaibā\") von Kiyoshi Hikawa. Der Abspann der ersten 12 Episoden ist unterlegt mit dem Titel \"Hello Hello Hello\" (, \"Harō Harō Harō\") von \"Good Morning America\". Von Folge 13 bis 25 ist der Abspann mit dem Titel \"Starring Star\" (, \"Sutāringu Sutā\") der Gruppe \"KEYTALK\" unterlegt. Von Folge 26 bis 36 ist das Abspann-Lied \"Usubeni\" (, dt. Hellrosa) der Gruppe \"LACCO TOWER\". Von Folge 37 bis 49 ist der Abspann mit dem Lied \"Forever Dreaming\" der Gruppe \"Czecho No Republic\" unterlegt. Das Abspann-Lied von Folge 50 bis 59 ist \"Yokayoka Dance\" (, \"Yokayoka Dansu\") der Gruppe \"Batten Shōjo-tai\". Das sechste Abspann-Lied \"Chāhan Music\" (MUSIC) der Gruppe Arukara ist von Folge 60 bis 72 zu hören. Von Folge 73 bis 83 ist der Abspann mit dem Lied \"Aku no Tenshi to Seigi no Akuma\" (, \"dt. Böser Engel und gerechter Teufel\") der Gruppe \"The Collectors\" unterlegt. Von Folge 84 bis 96 ist das Abspann-Lied „Boogie Back“ von Miyu Innoue.", "section_level": 2}, {"title": "Manga.", "content": "Bereits seit Juni 2015 erscheint ein Manga zur Fernsehserie im Magazin \"V Jump\" von Shūeisha. Akira Toriyama entwickelt die Geschichte konzeptionell und unterstützt die Umsetzung, während Toyotarō das Konzept erzählerisch und zeichnerisch umsetzt. Bisher wurden die einzelnen, monatlich erscheinenden Kapitel in zehn Bänden zusammengebunden veröffentlicht. Der Manga wird seit dem 2. Mai 2017 auf Deutsch übersetzt bei Carlsen Manga veröffentlicht, die bereits Dragon Ball übersetzten. Zurzeit sind acht Bände in Deutschland erschienen. Die Handlung des Mangas unterscheidet sich an einigen Stellen von der des Animes. Zum Beispiel versuchten im Manga die Bewohner eines Planeten, mithilfe eines Giftes, Beerus zu töten. Dies bestraft Beerus mit der Zerstörung des ganzen Planeten. Im Anime zerstörte Beerus nur den halben Planeten, da Beerus das Essen zwar schmeckte, es ihm aber zu ungesund war. Außerdem wurde die \"Goldener-Freezer\"-Saga im Manga nicht adaptiert, da diese schon zum Erscheinen des Films im Jahr 2015 von Toyotarō adaptiert wurde, welche fast dieselbe Handlung wie in der Animeserie hat.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Nach dem Ende der Serie wurde ein Film, der nach der Handlung der Serie spielt, angekündigt. Der Film wurde für 2018 geplant und als Antagonist die Figur Broly, bereits aus drei \"DBZ\"-Filmen bekannt, enthüllt, wobei dieser Film ihn erstmals zum offiziellen \"DB\"-Kanon einführt. Die Premiere des Filmes fand am 14. November 2018 statt, während der japanische Kinostart am 14. Dezember 2018 erfolgte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dragon Ball Super (jap., \"Doragon Bōru Sūpā\") ist eine Animeserie, die von Tōei Animation produziert wird. Die erste Folge wurde am 5. Juli 2015 ausgestrahlt. Sie ist der direkte Nachfolger zu \"Dragon Ball Z\". Die Handlung spielt in der zehn Jahre umfassenden Lücke zwischen dem Sieg über Boo und dem Turnier, bei dem Son Goku auf Boos Wiedergeburt Oob trifft. Die Handlung beginnt vier Jahre nach dem Sieg über Boo.", "tgt_summary": "《龙珠超》(,英语:\"Dragon Ball Super\")是由原作鸟山明亲自参与原案的制作,《七龙珠》推出的全新电视动画,这也是继《七龙珠GT》(原创动画)后,相隔19年再度推出全新电视动画,2015年7月5日于日本首播。漫画版在《V-Jump》连载并由丰太郎担任作画。", "id": 2410549} {"src_title": "Aoiyama Kōsuke", "tgt_title": "碧山亘右", "src_document": [{"title": "Sumō-Karriere.", "content": "Im Mai 2009 begann Iwanow seine professionelle Sumō-Karriere in dem Stall Tagonoura-beya unter dem Namen Aoiyama (blauer Berg). Sein erstes Turnier gewann er direkt mit einer perfekten 7-0-Bilanz. Beim darauffolgenden Basho wiederholte er diesen Erfolg. Dieses Mal holte er den Turniersieg im Playoff gegen Kazafuzan. So debütierte Aoiyama in seinem dritten Profi-Turnier bereits in der vierthöchsten Division Sandanme. Dort erzielte er eine Bilanz von 6-1, was ihm den Aufstieg in die Makushita-Division bescherte. Bei seinem Debüt in Makushita im März 2010 gelang Aoiyama auf Anhieb der Gesamtsieg (7-0). In seinem letzten Kampf schlug er den bis dahin ebenfalls ungeschlagenen (späteren \"Maegashira\") Homarefuji. Damit hatte er in seinen ersten vier Turnieren bereits drei Titel gesammelt. Beim folgenden Turnier erhielt er jedoch zum ersten Mal in seiner Karriere Make-koshi (2-5). Ein Jahr darauf machte er durch eine 5-2-Bilanz als \"Makushita 1 Ost\" den Aufstieg in die Jūryō-Division perfekt. Trotz eines knappen Make-koshi bei seinem Jūryō-Debüt (7-8) und einem Bandscheibenvorfall schaffte er schnell den Durchmarsch in die Makuuchi-Division. Bei seinem ersten Turnier in Makuuchi beeindruckte Aoiyama durch ein 11-4. Dafür wurde ihm der Kantō-shō verliehen. Das direkte Duell um das Jun-Yusho verlor er damals gegen den \"Maegashira\" Wakakōyū am letzten Tag. Im Februar 2012 wechselte er in den Stall Kasugano-beya. Kurz darauf gelang ihm (als \"Maegashira 6\") zum zweiten Mal eine Bilanz von 11-4. Seitdem belegte er immer mindestens einen einstelligen \"Maegashira\"-Rang. Während des Nagoya Basho 2012 traf der mittlerweile an \"Maegashira 2\" gesetzte Aoiyama zum ersten Mal auf die \"Ōzeki\" sowie Yokozuna Hakuhō und konnte dabei lediglich \"Ōzeki\" Kotoshōgiku bezwingen. Obwohl er an den ersten sieben Tagen sechs Mal verlor, schaffte er noch ein Kachi-koshi und damit auch die erstmalige Beförderung zum \"Komusubi\". Sein Debüt in den \"San’yaku\"-Rängen verlief jedoch wenig erfolgreich, am neunten Turniertag kassierte er bereits Make-koshi. Beim Aki Basho 2013 besiegte Aoiyama an Tag 4 den \"Yokozuna\" Harumafuji und bekam dafür den ersten und bisher einzigen \"Kinboshi\" seiner Karriere. Im Mai 2014 schlug Aoiyama sowohl Kisenosato als auch Kotoshōgiku und damit zum ersten Mal zwei \"Ōzeki\" innerhalb eines Turnieres. Am Ende verbuchte er ein 8-7 und feierte daraufhin im Juli sein Comeback im Rang eines \"Komusubi\", das er aber mit einer negativen Bilanz (6-9) abschloss. Nach einem 10-5 als \"Maegashira 3\" ging Aoiyama im November 2014 erstmals als \"Sekiwake\" an den Start und konnte diesen Rang durch ein 8-7 zunächst verteidigen. Im folgenden Basho enttäuschte er mit einer 5-10-Bilanz und musste die \"San'yaku\"-Ränge daher wieder verlassen. In seinen beiden Turnieren als \"Sekiwake\" gewann er zwei Mal in Folge gegen \"Yokozuna\" Harumafuji. Im Juli 2015 ging er als \"Maegashira 2\" an den Start und erreichte ein 8-7. Dabei besiegte er unter anderem \"Ōzeki\" Kisenosato, \"Sekiwake\" Ichinojō und \"Komusubi\" Myōgiryū.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aoiyama Kōsuke (jap. ; * 19. Juni 1986 in Elchowo als Daniel Iwanow) ist ein bulgarischer Sumōringer in der japanischen Makuuchi-Division.", "tgt_summary": "碧山亘右(1986年-6月19日),本名丹尼尔‧伊凡诺夫(、英语:Daniel Ivanov),是属于春日野部屋相扑训练所的一名现役大相扑力士。碧山出生于保加利亚,曾有十年的摔跤经历,后在琴欧洲胜纪的介绍下成为第二位保加利亚出身的相扑力士。", "id": 859250} {"src_title": "Ferry Weertman", "tgt_title": "費利·威特曼", "src_document": [{"title": "Karriere und Erfolge.", "content": "Weertman lernte Schwimmen beim Babyschwimmen und bestritt erste Wettkämpfe als Sechsjähriger. Seine erste Medaille auf nationaler Ebene gewann er 2008 bei den Niederländischen Meisterschaften. 2010 beschloss er sich auf die Freiwasserstrecken zu konzentrieren. Bei den Jugend-Europameisterschaften 2011 im spanischen Navia gewann er die Bronzemedaille über 5 km. Die erste Goldmedaille bei den Senioren in einem internationalen Freiwasser-Rennen errang er im Juni 2013 bei den Offenen Französischen Meisterschaften über 5 km in Canet-en-Roussillon. Bei den Weltmeisterschaften desselben Jahres wurde er in 1:49:20,3 Stunden Sechster über 10 km, nur 8,5 Sekunden hinter dem Sieger Spyros Gianniotis (1:49:11,8). Bei den Schwimmeuropameisterschaften 2014 belegte er den 7. Platz über 800 m in 7:55,57 Minuten (Sieger Gregorio Paltrinieri 7:44,98). Zweimal wurde ihm die Goldmedaille zuteil: Er gewann die 10 km in 1:49:56,2 vor Thomas Lurz (1.49:59,0) und dem Russen Jewgeni Dratzew (1:50:00,6). Im 5-km-Team-Event obsiegte er im Verein mit Sharon van Rouwendaal und Marcel Schouten vor Griechenland und Deutschland (mit Thomas Lurz und Isabelle Härle). Den ersten Wettbewerb bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften Im Freiwasserschwimmen 2015, die 10 Kilometer der Herren, gewann Weertman auf dem Bodensee bei Lindau vor dem Magdeburger Rob Muffels (1:59,30,97) und dem Wiesbadener Alexander Studzinski (1:59,33,29). Die die Meisterschaften abschließenden 5 Kilometer brachten noch eine Bronzemedaille: Der neue Deutsche Meister Sören Meißner lag drei Hundertstelsekunden vor Rob Muffels und Weertman wurde Dritter. Bei den Schwimmweltmeisterschaften 2015 auf der Kasanka im russischen Kasan holte Weertman die Silbermedaille über 10 km in 1:50,00 h hinter dem US-Amerikaner Jordan Wilimovsky (1:49,48,2) und vor dem Griechen Spyridon Gianniotis (1:50,00,7). 2016 wurde er in Rio de Janeiro über 10 km Olympiasieger. Ein Jahr später wurde er über diese Distanz erstmals Weltmeister.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ferry Weertman (* 27. Juni 1992 in Naarden) ist ein niederländischer Freistil- und Freiwasserschwimmer. Er ist unter anderem Olympiasieger, Weltmeister 2017 und Internationaler Deutscher Meister 2015 über 10 Kilometer, sowie zweifacher Europameister 2014 im Freiwasser.", "tgt_summary": "费利·威特曼(Ferry Weertman,1992年-6月27日)是一名荷兰游泳运动员,获得2016年里约奥运会男子10公里公开水域游泳金牌。", "id": 1336067} {"src_title": "Lauchlin Bernard Currie", "tgt_title": "劳克林·居里", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lauchlin Bernard Currie war der Sohn der Lehrerin Alice Eisenhauer Currie und dem Handelsreeder Lauchlin Bernard Currie († 1906). Nach dem Tod des Vaters zog die Familie 1906 in die Nähe von Bridgewater (Nova Scotia), wo Currie die Schule besuchte. Anschließend ging er auf Schulen in Massachusetts und Kalifornien, wo er Verwandte hatte. Von 1922 bis 1924 studierte er an der Saint Francis Xavier University in Nova Scotia und anschließend besuchte er die London School of Economics and Political Science, an der er Unterricht bei Edwin Cannan, Hugh Dalton, Arthur Lyon Bowley und Harold Laski hatte. Anschließend studierte er an der Harvard University, bei Allyn Abbott Young, der in dieser Zeit der American Economic Association vor saß. 1931 promovierte er in Harvard mit einer Dissertation über die Banktheorie.", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Berufsleben.", "content": "Bis 1934 wirkte Currie in Harvard als Dozent und Assistent, nacheinander unter Ralph Hawtrey, John H. Williams, und Joseph Schumpeter. Paul Sweezy gehörte zu seinen Hörern über Geld- und Banken in Harvard. 1934 postulierte er einen Zusammenhang zwischen Geldmenge und Umlaufgeschwindigkeit des Geldes für die Vereinigten Staaten. Er machte die von der US-Regierung angewandte \"commercial loan theory\" (kommerzielle Kredit-Theorie) für die Liquiditätsprobleme Mitte 1929 verantwortlich, als das Wirtschaftswachstum bereits rückläufig war. In Folge der wirtschaftspolitischen Passivität in den nächsten vier Jahren sah er ebenfalls die US-Regierung für die massenhaften Zahlungsunfähigkeiten und Bankenpleiten verantwortlich. Stattdessen befürwortet er eine Kontrolle über die Geldmenge um Einnahmen und Ausgaben zu stabilisierend. Im Januar 1932 forderte er einer Denkschrift mit den Harvard Kollegen Harry Dexter White und Paul Theodore Ellsworth staatliche Investitionen auch bei Erhöhung von Haushaltsdefiziten in Verbindung mit Offenmarktpolitik sowie die Aufhebung der Zölle und die Linderung der interalliierten Schulden.", "section_level": 1}, {"title": "Freshman brain trust.", "content": "1934 wurde Currie in den Vereinigten Staaten eingebürgert und trat dem \"Freshman brain trust\" von Jacob Viner bei, der das US-Finanzministerium beriet. Hier skizzierte er sein Ideal eines Geldsystem für die Vereinigten Staaten, ein Fractional-reserve banking mit Mindestreserve und weitgehender Kontrolle durch eine Zentralbank, die verhindert, dass die Mitgliedsbanken eine negative Geldschöpfung durch Rückzahlen ihrer Verbindlichkeiten aus Spareinlagen bewerkstelligen. Noch 1934 wechselte Marriner S. Eccles vom Finanzministerium auf den Vorsitz des Federal Reserve Systems und nahm Lauchlin Currie als seinen Sekretär mit. Harry Dexter White vom \"Freshman brain trust\" wurde Berater von Finanzminister Henry Morgenthau und für einige Jahre spielten sich White und Currie in ihren jeweiligen Rollen im Finanzministerium und in der Federal Reserve die Bälle zu. Currie entwarf die Vorlage für das Bankengesetz von 1935, das die Federal Reserve neu organisierte und ihre Befugnisse erweiterte. Er belegte die Theorie der \"net federal income-creating expenditure series\", welche die bedeutende Rolle von Fiskalpolitik als Ergänzung zu Geldpolitik bei der Wiederbelebung wirtschaftlichen Wachstums bei der damaligen Depression aufzeigte. 1937, nach vier Jahren des Aufschwungs, verringerte sich das Wirtschaftswachstum wieder. In einem vierstündigen Gespräch erklärte er Franklin D. Roosevelt, dass das erklärte Ziel eines ausgeglichenen Haushalts, um das Vertrauen der Unternehmer wieder zu erlangen, der wirtschaftlichen Entwicklung schaden würde. Dies war als Teil der Rivalität um die Beratergunst von Roosevelt vor dem Hintergrund des vorsichtigen Henry Morgenthau und der expansionistischen Marriner S. Eccles zu sehen. Im April 1938 brachte Roosevelt einen Nachtrag zum Haushalt ein, welcher staatliche Hilfen und Investitionen vorsah. Im Mai 1939 stellten Currie als \"Mr. Inside\" und Alvin Hansen als \"Mr. Outside\" die Rolle der Staatsdefizite beim Überwinden von Wirtschaftskrisen bei einer Anhörung vor dem nichtständigen Ausschuss \"National Economic\" vor.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftsberater von Franklin D. Roosevelt.", "content": "Im Juli 1939 ernannte Roosevelt Currie zu seinem Wirtschaftsberater in Fragen der Steuern, der sozialen Sicherheit sowie der Ausweitung der Wirtschaftspläne in Friedens- und Kriegszeiten. Im Januar 1941 wurde er auf eine Mission nach China zu Chiang Kai-shek und Tschou En-lai gesandt. Nach seiner Rückkehr im März empfahl er, China in das Leih- und Pachtgesetz aufzunehmen. Er wurde Harry Hopkins unterstellt. Currie war ebenfalls mit der Betreuung der American Volunteer Group beauftragt. Im Mai 1941 stellte er den Antrag auf Finanzierung und Lieferung von Flugzeugen für den japanisch-chinesischen Krieg bei George C. Marshall und dem \"Joint War\" Vorstand. Das Antragsschreiben, das vom Verwaltungsrat angenommen wurde, betonte die Rolle einer Luftwaffe in China zur Verteidigung Singapur, der Burma Road und der Philippinen bei einem japanischen Angriff. Er wies auch auf die Möglichkeit strategischer Bombardements von Zielen in Japan hin. Diese Aktivitäten und seine Unterstützung von Sanktionen gegen Japan waren konfrontativ. Im Juli 1942 kam Currie nach Chungking und versuchte die Spannungen zwischen Chiang Kai-shek und Joseph Stilwell abzubauen. Currie war einer von mehreren von Roosevelts Gesandten, die die Abberufung von Stilwell empfahl, der jedoch durch den Rückhalt von General Marshall bis Oktober 1944 im Amt blieb. Currie scheint von Roosevelt zum Überbringen von Dechiffrierköder an den sowjetischen kryptografischen Dienst beauftragt worden sein. Von 1943 bis 1944 leitete Currie die Foreign Economic Administration. In dieser Funktion rekrutierte er schon damals namhafte oder noch namhaft werdende Ökonomen oder empfahl diese an andere Regierungsstellen weiter. Zu den Ökonomen gehörten z. B. John Kenneth Galbraith, Richard Vincent Gilbert, Adlai Stevenson und William O’Dwyer. Er war an Kreditverhandlungen mit britischen und sowjetischen Regierungsvertretern sowie an der Vorbereitungen der Konferenz von Bretton Woods 1944 beteiligt. Anfang 1945 leitete Currie eine Mission aus der Operation Safehaven (1944–48) mit Briten und Franzosen in Bern, welche im Rahmen des Wirtschaftskrieges die Schweizer Behörden und Unternehmen überzeugte, Bankguthaben der Nationalsozialisten einzufrieren und Lieferungen an deutsche Truppen in Italien zu unterbinden.", "section_level": 1}, {"title": "Vorwürfe der Aufklärung für die Sowjetunion.", "content": "1939 identifizierte Whittaker Chambers gegenüber Adolf Augustus Berle Currie als sowjetischen Agent. Currie wurde für den Sieg Mao Zedongs in China verantwortlich gemacht. 1948 erklärte die übergelaufene Sowjetspionin Elizabeth Bentley, dass Currie und Harry Dexter White Teil des \"Silvermaster Rings\" gewesen wären, worauf White und Currie im August 1948 vor das Komitee für unamerikanische Umtriebe geladen wurden und dort aussagen mussten. Die Ergebnisse des VENONA-Projekts bestätigten diese Informationen und belegt durch die Aussage von Gaik Ovakimian konnte Harry Dexter White die Spionage zugunsten der Sowjetunion nachgewiesen werden. Er verstarb an einem Myokardinfarkt. 1949 erstellte Currie eine umfassende Wirtschaftsstudie über Kolumbien für die Weltbank. 1950 beauftragte ihn die kolumbianische Regierung, sie beim Umsetzen der Empfehlungen seiner Studie zu beraten. Im Dezember 1952 sagte Currie in einem Verfahren gegen Owen Lattimore aus. 1954 wurde ihm von der US-Botschaft in Bogota unter Rudolf Emil Schoenfeld (1895–1981) die Ausstellung eines US-Passes verweigert. So blieb er in Kolumbien, in welchem zu dieser Zeit La Violencia stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1989 erhielt Laurie Bernard Currie zusammen mit Otto Königsberger, Hassan Fathy und Habitat for Humanity den renommierten UN Habitat Scroll of Honour, den die Vereinten Nationen (UN) seit 1989 für außergewöhnliche Leistungen des Städte- und Wohnungsbaus verleihen (Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Lauchlin Bernard Currie (* 8. Oktober 1902 in New Dublin; † 23. Dezember 1993 in Bogotá) war ein kanadisch-US-amerikanisch-kolumbianischer Wirtschaftswissenschaftler.", "tgt_summary": "劳克林·居里(英语:Lauchlin Bernard Currie 1902年-10月8日-1993年-12月23日)生于加拿大,第二次世界大战期间担任美国总统罗斯福顾问。", "id": 720229} {"src_title": "Susumu Ohno", "tgt_title": "大野乾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ohno wurde als Kind japanischer Eltern in Korea geboren. Sein Vater war unter japanischer Annexion von Korea dort Bildungsminister, sein Großvater mütterlicherseits war Richter am Obersten Gerichtshof in Korea, sein Großvater väterlicherseits Gelehrter für Chinesisch. Da sein Vater viel reiste wuchs Ohno teilweise in Korea, teilweise in Japan auf. 1945 ging die Familie zurück nach Japan. Ohno interessierte sich seit seiner Jugend für Pferde (sein Vater benutzte sowohl Pferd als auch Auto um ins Büro zu kommen) und studierte Veterinärmedizin an der Universität für Landwirtschaft und Technologie Tokio, an der er 1949 promoviert wurde. Danach setzte er sein Studium vor allem der Genetik an der Universität Hokkaidō fort und wurde 1953 mit einer Dissertation über Immunologie promoviert. Danach ging er in die USA als Gastwissenschaftler an die University of California, Los Angeles, wo er unter Riojun Kinosita arbeitete, der bekannt wurde, als er Buttergelb als Karzinogen identifizierte. Ohno folgte Kinosita an das City of Hope National Medical Center in Duarte (Kalifornien), wo er den Rest seiner Karriere blieb.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "In den 1950er Jahren gelangen ihm wichtige Entdeckungen bezüglich Geschlechtschromosomen. Insbesondere fand er, dass von beiden X-Chromosomen bei Frauen eines durch Heterochromatin stillgelegt ist (Barr-Körperchen). Ohno vertrat die Hypothese, dass sich die Evolution auf Ebene der Gene vor allem über Gen-Duplikation vollzog (mit Neofunktionalisierung, das heißt eine der Kopien bei der Genverdopplung übernimmt eine geänderte Funktion). Ein Teil der DNA, das dabei funktionslos war, nannte er \"Junk DNA\" und er stellte schon fest, dass ein Großteil der DNA in höheren Lebewesen nicht-codierte. Er fand aber auch relativ früh, dass der Genverdopplungsmechanismus bei Säugern nicht mehr wirkte: ihr Gesamtgenmaterial war annähernd konstant, obwohl sie sich (auch bei nahe beieinanderliegenden Arten) in der Anzahl der Chromosomen deutlich unterscheiden konnten. 1970 stellte er die 2R-Hypothese auf, dass die Wirbeltiere im Lauf der Evolution nur zwei Runden von Genduplikation in ihrer Anfangsentwicklung durchlaufen haben. Ein nach ihm benanntes Gesetz drückt die angenäherte Erhaltung weiblicher X-Chromosomen im Lauf der Evolution von Säugern aus. Mitte der 1980er Jahre begann er sich mit der frühen Entstehung des Lebens zu befassen. Er fand, dass unter natürlichen Bedingungen in der Ursuppe DNA-Sequenzen nur bis zu Dekameren gebildet werden konnten, was unzureichend für die Entstehung von Leben war. Stattdessen schlug er vor, dass sich vornehmlich Pentamere bildeten, die durch Hybridisierung längere Ketten bildeten. Weiterhin suchte er nach einem gemeinsamen Gen-Bauplan auf der Stufe der Kambrischen Explosion.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Mitgliedschaften.", "content": "Ohno war Mitglied der National Academy of Sciences (1981) und der American Academy of Arts and Sciences (1977). 1992 wurde er Mitglied der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften. 1981 erhielt er den Preis der japanischen Gesellschaft für Humangenetik und den Francis Amory Prize der American Academy of Arts and Sciences, 1983 den Kihara Preis der japanischen Gesellschaft für Genetik und 1998 den Königin Margarethe Preis der Dänischen Akademie der Wissenschaften. Er war Ehrendoktor der University of Pennsylvania und seiner Alma Mater, der Universität für Landwirtschaft und Technologie in Tokio. 1999 wurde er mit seiner Frau bei einem Japan-Besuch vom japanischen Kaiserpaar empfangen.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "1951 heiratete er Midori Aoyama (die ihm aber erst 1953 in die USA folgen konnte) und hatte zwei Söhne und eine Tochter. Er war US-Staatsbürger. Ohno behielt sein lebenslanges Interesse an Pferden und hielt und trainierte sie. Mit seiner Frau hatte er nicht nur das Hobby Pferde, sondern auch Musik. Er transkribierte sogar DNA-Sequenzen in Musikform, vorgetragen von seiner Frau als Sängerin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Susumu Ohno (jap., \"Ōno Susumu\"; * 1. Februar 1928 in Keijō, Protektorat Korea, Japanisches Kaiserreich (heute Seoul, Südkorea); † 13. Januar 2000) war ein japanisch-US-amerikanischer Molekularbiologe. Er ist durch die Prägung des Begriffs \"Junk DNA\" in den 1960er Jahren bekannt und befasste sich mit molekularer Evolution und Geschlechtschromosomen.", "tgt_summary": "大野干(,1928年-2月1日-2000年-1月13日)是一位出生于韩国,旅居于美国的日本遗传学家与演化生物学家,他提出了基因重复的概念,并研究X染色体上的基因表现,如X染色体去活化。此外,大野干并以基因重复现象,发展了有关生物演化机制的理论。", "id": 1149777} {"src_title": "Craspedacusta", "tgt_title": "桃花水母", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Arten der Gattung durchlaufen, soweit bekannt, einen regelmäßigen Generationswechsel (Metagenese) zwischen einem Polypen- und einem Medusen- oder Quallenstadium. Zusätzlich kommen zwei weitere ungeschlechtliche Stadien vor.", "section_level": 1}, {"title": "Meduse.", "content": "Medusen erreichen einen Schirmdurchmesser bis zu etwa 25 Millimeter, direkt nach Freisetzung (Strobilation) vom Polypen sind sie aber nur 0,7 bis 1 Millimeter groß. Der Schirm ist beinahe halbkugelig, etwas weniger hoch als breit und verhältnismäßig dick. Er wird von vier kreuzförmig angeordneten unverzweigten Radialkanälen durchzogen, die in einen den Schirmrand umgebenden Ringkanal münden. Der Magenraum hinter dem vierzipfligen Manubrium beginnt als einheitliche, quadratische Tasche, die sich nach oben hin konisch verengt, und spaltet sich zum Rand hin kreuzförmig in vier Kammern auf, an deren Spitzen die Radialkanäle abgehen. Die einfachen, beutelförmigen Gonaden sitzen an den Radialkanälen, sie sind blassgrünlich oder gelbbraun gefärbt. Am Schirmrand sitzen zahlreiche (von etwa 100 bis zu mehr als 500) Tentakel in gleichen Abständen und von einheitlichem Bau, aber teilweise unterschiedlicher Größe. Der Schirmrand ist etwas wellig, in den Buchten sitzt in radial angeordneten blind endenden kurzen Kanälen jeweils eine Statozyste. Medusen sind getrenntgeschlechtlich. Die weiblichen Tiere entwickeln nach Befruchtung Planula-Larven, die sich am Gewässergrund festsetzen und eine neue Polypen-Generation begründen. In Europa ist die Süßwasserqualle \"Craspedacusta sowerbii\" die einzige im Süßwasser verbreitete Meduse und damit unverwechselbar.", "section_level": 2}, {"title": "Polyp.", "content": "Das Polypenstadium sitzt einzeln (solitär) oder bildet kleine, kriechende Kolonien von zwei bis vier. selten bis zu sieben Hydroidpolypen, die aus Sprossung (ungeschlechtlicher Vermehrung) hervorgehen. Die Polypen von zylindrischer Gestalt tragen keine Tentakel. Um die Mundöffnung sitzen warzige Vorsprünge (Cnidozysten), in denen die Nesselzellen liegen, diese formen ein halbkugeliges Köpfchen, unter dem der Polypenkörper schmal halsförmig eingeschnürt ist. Die Medusenknospen sitzen seitlich (lateral) im mittleren oder unteren Körperabschnitt. Die Polypen können asexuell Frustula genannte, kriechende Larven sowie als Dauerstadien wirkende, widerstandsfähige Podocysten bilden, diese widerstehen auch Austrocknung. Polypen erreichen etwa 0,5 bis 2 Millimeter Länge. Das Polypenstadium ist während weitaus längerer Zeiträume im Gewässer präsent, wird aber wegen seiner Unscheinbarkeit in der Regel übersehen.", "section_level": 2}, {"title": "Biologie und Lebensweise.", "content": "Biologische Daten liegen fast ausschließlich für \"Craspedacusta sowerbii\" vor. Soweit Daten zu den anderen Arten aus chinesischen Gewässern vorliegen, besiedeln diese vergleichbare Gewässer und können nebeneinander (sympatrisch) im selben Gewässer vorkommen. Sie besiedeln stehende Gewässer, von kleinen Tümpeln bis hin zu Seen. Aus Europa liegen viele Fundmeldungen von Bassins und künstlichen Gewässern vor. Die Medusen ernähren sie räuberisch, wobei sie Jugendstadien von planktonischen Copepoden (Ruderfußkrebsen) als Beute bevorzugen. Ihre Dichte und ihr ökologischer Einfluss bleiben meist gering, sie können aber unter besonderen Umständen so häufig werden, dass sie den Nährstoffzyklus des Gewässers beeinflussen. Durch den sehr hohen Wassergehalt von über 99 Prozent (meereslebende Quallen sind isotonisch mit dem Meerwasser und können daher nur etwas geringere Wassergehalte erreichen) bleibt aber ihre Biomasse und Produktion gering Bevorzuge besiedelt werden mesotrophe bis eutrophe, relativ warme Gewässer. Auch die Bildung der Medusen ist temperaturabhängig und findet meist nur in warmem Wasser statt.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Obwohl in der Gattung bis zu 15 Arten oder Unterarten beschrieben worden sind (viele davon allerdings ursprünglich als Varietäten oder Unterarten) gehen fast alle Bearbeiter davon aus, dass die meisten dieser Namen Synonyme sind. Zahl und Abgrenzung der Arten sind noch unklar, die meisten Bearbeiter gehen heute von drei bis vier validen Arten aus Die häufig zur Artdiagnose verwendete Form der Statocysten und die Farbe der Gonaden scheinen, wie viele andere Merkmale, innerhalb der Arten so variabel zu sein, dass Artunterschiede auf dieser Basis zweifelhaft sind. Phylogenomische Untersuchungen (Studien der Verwandtschaftsverhältnisse anhand des Vergleichs homologer DNA-Sequenzen) europäischer Süßwassermedusen haben das Bild weiter verkompliziert. Daten von deutschen Individuen waren genetisch recht einförmig, was für eine einzige Art spräche, allerdings entsprachen einige Individuen in ihrer Sequenz eher solchen, die in China \"Craspedacusta kiatingi\" zugeordnet worden waren. In Griechenland erst 2015 entdeckte Individuen zeigen eine davon stark verschiedene Sequenz, die allerdings nahe verwandt mit einem chinesischen Individuum aus der Provinz Hubei am Jangtsekiang ist; diese wurde allerdings ebenfalls \"Craspedacusta sowerbii\" zugeordnet. Es ist also von mehreren Einschleppungs-Ereignissen in Europa auszugehen. Ob hier tatsächlich auch, entgegen allen bisherigen Annahmen, verschiedene Arten leben, ist unklar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Craspedacusta ist eine Gattung im Süßwasser lebender Hydrozoen mit Verbreitungsschwerpunkt im Tal des Jangtsekiang, China. Eine Art, die Süßwasserqualle \"Craspedacusta sowerbii\" ist von dort aus weltweit verschleppt worden und heute als Neozoon auch in Mitteleuropa verbreitet.", "tgt_summary": "桃花水母(学名:)是一类生活在淡水中的水母,生命周期由无性繁殖和有性繁殖阶段组成。", "id": 1531260} {"src_title": "Schlacht um Shanghai (1932)", "tgt_title": "一·二八事變", "src_document": [{"title": "Namensgebung.", "content": "In der chinesischen Literatur zum Thema wird für den Konflikt zumeist die Bezeichnung „Zwischenfall vom 28. Januar“ () verwendet, während im Westen Begriffe wie „Shanghai-Krieg von 1932“ oder „Japanisch-Chinesischer Krieg von 1932“ geläufig sind. In Japan ist der Konflikt als „Erster Shanghai-Zwischenfall“ (, \"Dai-ichi-ji Shanhai jiken\") bekannt, anspielend auf den „Zweiten Shanghai-Zwischenfall“ von 1937.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Shanghai spielte als einer der „Vertragshäfen“ und Tor zur Außenwelt eine wichtige Rolle im chinesischen Wirtschaftsleben. Die ausländischen Konzessionen hatten zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung geführt. Auch japanische Unternehmen wie das Zaibatsu Mitsui, japanische Banken, Handelsunternehmen und Baumwollspinnereien waren in der Stadt ansässig und profitierten von den günstigen Rahmenbedingungen. Zwischen 26.000 und 30.000 Japaner lebten Anfang der 1930er Jahre in der Stadt, vornehmlich in dem „Klein-Tokio“ genannten Stadtviertel. Im Juli 1931, also noch vor dem Beginn der Mandschurei-Krise, hatte die in Nanjing unweit von Shanghai ansässige Kuomintang-Regierung eine anti-japanische Boykottaktion ausgerufen, nachdem es im japanisch-besetzten Korea zu einem eigentlich unbedeutenden Zwischenfall über Landrechte (\"Wanpaoshan-Zwischenfall\") gekommen war, der die nationalistischen Emotionen jedoch stark befeuert hatte. Der tiefere Hintergrund dürfte der starke Konkurrenzdruck auf die chinesische Wirtschaft, besonders im Textilgewerbe, durch japanische Unternehmen gewesen sein. Solche Boykottaktionen hatte es zuvor schon mehrfach gegeben, 1931 breitete diese sich aber bis in die Mandschurei aus und hatte bedeutende Nachwirkungen. Angesichts des durch Japan provozierten Mukden-Zwischenfalls und der folgenden internationalen Krise, in der Rahmen Japan die gesamte Mandschurei besetzte, setzten die Chinesen in Shanghai ihre Boykottaufrufe bis ins Jahr 1932 fort. Immer wieder kam es dabei auch zu bewaffneten Zwischenfällen zwischen den Boykottunterstützern, die unter anderem Beschlagnahmungen japanischer Güter durchführten, und in Shanghai stationierten japanischen Marinetruppen sowie Konsularbeamten. Zusätzlich gab es zu dieser Zeit starke innerchinesische Rivalitäten um die Führung der Kuomintang (KMT), die sich nach der japanischen Besetzung der Mandschurei im September noch verstärkten und Mitte Dezember 1931 zum Rücktritt Chiang Kai-sheks von seinen Führungspositionen führten. Eine „kantonesische Fraktion“ um Wang Jingwei, Sun Fo und Eugene Chen übernahm vorübergehend die Macht und verstärkte die antijapanische Rhetorik. Drei Divisionen der Nationalrevolutionären Armee wurden von den Operationen gegen die Kommunisten in der Provinz Jiangxi abgezogen und in das Gebiet der Hauptstadt Nanjing verlegt. Diese bildeten den Grundstock für die \"19. Marscharmee\", die später die Auseinandersetzung mit den Japanern in Shanghai hauptsächlich führen würde. Als die Kanton-Fraktion der KMT realisierte, über keine Mittel zu verfügen, den drohenden Staatsbankrott abzuwenden, sah sie sich jedoch schon bald gezwungen, wieder auf Chiang zuzugehen und die Bildung einer Koalitionsregierung vorzuschlagen. Anfang Januar 1932 wurde als erster Schritt dieser Annäherung der Kompromisskandidat Wu Tiecheng ( zum Bürgermeister von Shanghai ernannt. Auch in der japanischen Politik gab es zu dieser Zeit Umwälzungen: die seit 1930 regierende liberale Rikken Minseitō (Kabinett Wakatsuki II) verlor um den Jahreswechsel 1931/32 die Macht an die eher konservative Rikken Seiyūkai unter dem neuen Premierminister Inukai Tsuyoshi. Letztlich war der Konflikt durch nationalistische japanische Militärs der Kwantung-Armee, vor allem den japanischen Militärattaché in Shanghai, Major Tanaka Ryūkichi (田中隆吉) schon seit längerem geplant worden. Den Japanern fehlte nur ein passender Anlass, um ihre Militäraktion zu starten. Die Aktionen in Shanghai sollten die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit von der Mandschurei ablenken. Zum anderen wollte die japanische Marineführung auch einen „Beitrag“ zur Expansion Japan in China leisten und den Erfolgen des japanischen Heeres in der Mandschurei etwas entgegensetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Phase unmittelbar vor Beginn der Kampfhandlungen.", "content": "Am 18. Januar 1932 kam es im Stadtteil Zhabei () zu einem Streit zwischen japanischen Mönchen der nationalistischen Nichiren-Sekte und chinesischen Arbeitern einer Handtuchfabrik. Dabei wurde ein Japaner getötet und mehrere verletzt. In der Nacht kehrten die Japaner zurück und zerstörten die Maschinen der Fabrik und legten Feuer. Bei ihrem Abzug kam es zu einem Handgemenge mit chinesischer Polizei, bei dem erneut einige Japaner verletzt wurden. Der japanische Generalkonsul Murai Kuramatsu (村井倉松) protestierte bei den chinesischen Behörden und der chinesische Oberbürgermeister Wu Tiecheng erklärte sich zu einer Entschuldigung und zur Bestrafung der Schuldigen bereit. Am 22. Januar 1932 wandte sich der Kommandeur der in Shanghai stationierten Jangtse-Patrouille der Kaiserlich Japanischen Marine, Konteradmiral Shiozawa Kōichi, unter Umgehung der Konsularbehörden direkt an Bürgermeister Wu, und verlangte die Unterdrückung aller anti-japanischen Aktivitäten in der Stadt. Am 25. Januar sprach der Direktor der lokalen Mitsui-Zweigstelle Fukushima Kimiji vor dem Stadtrat, um auf zwei seiner Ansicht nach besonders schwere Zwischenfälle aufmerksam zu machen: einen Zeitungsartikel vom 9. Januar in \"Minguo\", einem halboffiziellen KMT-Blatt, in dem der japanische Kaiser Hirohito verunglimpft worden sei. Ultimativ forderte er die Schließung aller antijapanischen Boykottgesellschaften und den Rückzug aller chinesischen Truppen 15 km weit aus dem Gebiet der Stadt Shanghai bis zum 28. Januar 1932. Bei Nichterfüllung der Forderungen drohte er mit der Besetzung der chinesischen Stadtteile durch japanische Truppen. Obwohl man erreichte, dass die Zeitung \"Minguo\" von den chinesischen Behörden geschlossen wurde, bestand man weiterhin auf der Auflösung der anti-japanischen Organisationen, die den Boykott organisierten. zur Unterstreichung der Forderungen trafen am 23. Januar 1932 der japanische Kreuzer \"Ōi\" und das 15. Zerstörergeschwader in Shanghai ein, sowie einen Tag später das Flugzeugmutterschiff \"Notoro\" und weitere Schiffe, bis die Marinetruppen eine Kampfstärke von 1833 Mann erreichten. Angesichts der eskalierenden Krise trat die chinesische Regierung unter Sun Fo am 25. Januar 1932 zurück. Die Chinesen reagierten, indem sie die Truppen der 19. Marscharmee um die ausländischen Viertel der Stadt zusammenzogen. Dies geschah jedoch ohne eine Anweisung von Seiten der KMT-Regierung, die einen offenen Konflikt mit Japan vermeiden wollte. Am 27. Januar begannen die japanischen Fabrikbesitzer, ihre chinesischen Arbeitskräfte nach Hause zu schicken. Dies war Teil eines seit Wochen geplanten Ablaufs, mit dessen Hilfe die Konfrontation auf die Spitze getrieben werden sollte. Japanische Zivilisten flohen aus dem weiter flussaufwärts gelegenen Hankou und aus Nanjing, aber auch aus Shanghai selbst. Gerüchte wurden von japanischen Offizieren gestreut, die Chinesen würden planen, Klein-Tokio durch Soldaten in Zivilkleidung angreifen zu lassen. Die militärischen Befehlshaber der westlichen Konzessionen stimmten auf einer Sitzung am 27. Januar zu, Vorbereitungen für die Verhängung des Ausnahmezustands am nächsten Tag zu treffen. Der japanische Konsul Murai stellte Bürgermeister Wu am Abend ein Ultimatum von einem Tag zur Auslieferung aller beschlagnahmten Waren, andernfalls müsse er die Konsequenzen tragen, womit ein japanischer Marineangriff gemeint war. In einer schriftlich übermittelten Version des Ultimatums waren acht Punkte mit anti-japanischen Vorfällen gelistet, die die Japaner berechtigen würden, sich als im Kriegszustand mit China zu betrachten. Am 28. Januar 1932, wenige Stunden vor Ablauf des japanischen Ultimtums, informierte Wu den japanischen Generalkonsul, das die Forderungen akzeptiert und erfüllt würden. Wie erwartet, wurde die chinesische Antwort von den japanischen Hardlinern und Militärs als nicht ausreichend erachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf des Konfliktes.", "content": "Am Nachmittag des 28. Januar drangen etwa 3000 japanische Marinetruppen der Spezial-Landungskräfte unter Kapitän Samejima Tomoshige in das Stadtviertel Zhabei vor und lieferten sich erste Kämpfe mit Einheiten der 19. Marscharmee. Die Japaner waren jedoch zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen und mussten sich zurückziehen. Admiral Shiozawa forderte daraufhin Luftunterstützung von dem kürzlich eingetroffenen Flugzeugtender \"Notoro\" an, dessen Wasserflugzeuge vom Typ Yokosuka E1Y3 am 29. Januar bei nebligem Wetter aus geringer Höhe Geschützstellungen außerhalb der Stadt und den Shanghaier Nordbahnhof, wo sich ein alter chinesischer Panzerzug befand, bombardierten. Dabei traten zahlreiche Schäden an zivilen Objekten und Todesopfer auf. An diesem Tag wurden auch erste Verstärkungen für die Spezial-Landungskräfte angelandet, die im Verlauf des Konflikts Divisionsstärke erreichten. Am 30. Januar entschied Chiang Kai-shek, den Regierungssitz temporär nach Luoyang zu verlegen, da das nahe an Shanghai gelegene Nanjing zu einem Angriffsziel der Japaner werden könnte. Zugleich befahl er der 5. Armee, sich bei Suzhou zu versammeln, um der 19. Marscharmee im Bedarfsfall zur Unterstützung zu kommen. Am 1. Februar trafen die Flugzeugträger der 1. Trägerdivision, \"Kaga\" und \"Hōshō\", mit 80 Flugzeugen vor Shanghai ein. Ihre Nakajima A1N2-Jagdflugzeuge lieferten sich den folgenden Monat über Luftkämpfe mit chinesischen Jägern, bevor die Träger nach der Waffenruhe vom 3. März abgezogen wurden. Dabei gelang ihnen unter anderem am 22. Februar der Abschuss einer von dem amerikanischen Piloten Robert Short geflogenen Boeing Model 218, der zuvor ein Torpedoflugzeug vom Typ Mitsubishi B1M3 abgeschossen hatte. Vom 23. bis 26. Februar wurden Angriffe auf chinesische Flugfelder unter anderem bei Suzhou und Hangzhou geflogen. Das Bombardement von Zhabei war das zerstörerischste auf ein urbanes Gebiet seit dem Ersten Weltkrieg bis zum Einsatz der Legion Condor gegen Guernica 1937. Am 4. Februar hatte die japanische Führung die 3. Flotte unter Nomura Kichisaburō in die Region entsandt, Nomura übernahm nach seiner Ankunft die Leitung der Operationen um Shanghai von Shiozawa, sein Stabschef war Shimada Shigetarō. Der Kommandeur der Spezial-Landungskräfte Samejima wurde etwa zur selben Zeit von Konteradmiral Uematsu Tōma abgelöst. Shiozawa hatte vor seiner Kommandoübergabe am 7. Februar noch einen letzten, vergeblichen Versuch unternommen, die Wusong-Forts an der Mündung des Huangpu-Flusses einzunehmen. Auch Nomura glaubte zunächst an einen schnellen Sieg, musste aber bald einsehen, dass die Situation wesentlich schwieriger als erwartet war. Inzwischen bereiteten die Japaner den Einsatz von Heerestruppen vor, darunter der 9. Division, deren Mobilisierung in Kanazawa am 2. Februar beschlossen worden war. Der Verband, sowie die 24. selbstständige gemischte Brigade, trafen bis Mitte Februar, transportiert von Zerstörern, in Shanghai ein. Generalleutnant Ueda Kenkichi, Kommandeur der 9. Division, übernahm nach seiner Ankunft den Befehl über sämtliche Bodenstreitkräfte in Shanghai. Am 14. Februar wurde aufgrund dieser Entwicklung von chinesischer Seite die 5. Armee zur Verstärkung der 19. Marscharmee in die Stadt beordert. Am 25. Februar übernahm General Shirakawa Yoshinori den Befehl über sämtliche japanischen Einheiten, die zur Shanghai-Expeditionsarmee zusammengefasst wurden. Er hatte vor seiner Abreise aus Japan persönliche Anweisungen von Kaiser Hirohito für seine Aufgabe erhalten. Ihm gelang es schließlich, mit weiteren aus Japan eintreffenden Verstärkungen (11. Division und 14. Division) das Blatt zu wenden und die Chinesen an den Verhandlungstisch zu zwingen. Mit dem Rückzug der 19. Marscharmee und der 5. Armee aus Shanghai am 3. März endeten die Kampfhandlungen des Shanghai-Zwischenfalls in der Hauptsache, obwohl weiterhin sporadische Feuergefechte in- und außerhalb der Stadtgrenzen stattfanden.", "section_level": 1}, {"title": "Verhandlungen über einen offiziellen Waffenstillstand.", "content": "Im Verlauf der Kämpfe hatte es bereits mehrere kurze Waffenruhen gegeben, wobei sich der britische Botschafter in China, Sir Miles Lampson, hervorgetan hatte. Sein japanisches Gegenüber war der Sonderbotschafter und spätere Außenminister Matsuoka Yōsuke. Am 4. März verabschiedete der Völkerbund eine Resolution, in der eine umgehende dauerhafte Waffenruhe gefordert wurde. Die chinesische Seite erklärte sich am 6. März einseitig zu einer solchen bereit. Am 14. März traf die Lytton-Kommission, die im Auftrag des Völkerbunds den Mukden-Zwischenfall untersuchte, in Shanghai ein, um Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand zwischen den Parteien in Gang zu bringen. Während der Verhandlungen wurde am 29. April durch den koreanischen Nationalisten Yun Bong-gil ein Bombenattentat auf General Shirakawa im Hongkou-Park verübt (er erlag seinen Verletzungen am 26. Mai). Bei dem Anschlag, der auf eine Militärparade anlässlich des Geburtstags des Kaisers folgte, wurden auch Shigemitsu Mamoru, Botschafter in China, Admiral Nomura und Generalkonsul Murai schwer verwundet. Am 5. Mai wurde schließlich der Waffenstillstandsvertrag unterzeichnet. Er sah die Entmilitarisierung Shanghais und des Gebiets im Umkreis von 20 Kilometern vor. Es durften keine chinesischen Truppen in dem Gebiet stationiert werden. Die Japaner erreichten hier ein Zugeständnis, indem sie das Recht zur Stationierung einer kleineren Einheit (2500 Marineinfanteristen) in Shanghai erhielten. Der japanische Vorschlag, eine Runder-Tisch-Konferenz der Mächte über die Zukunft Shanghais einzuberufen, wurde von den anderen Mächten stillschweigend beerdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Das Kalkül der Japaner, mit dem Shanghai-Zwischenfall von der Mandschurei-Krise abzulenken, war zu großen Teilen aufgegangen. Am 9. März war Puyi als Kaiser von Mandschukuo von Japans Gnaden inthronisiert worden. Jedoch musste dies mit einem schwerwiegenden Ansehensverlust in der internationalen Gemeinschaft bezahlt werden. Japan, das auch in den folgenden Jahren bis 1937 eine Politik der Expansion in Nordchina betrieb, geriet zusehends in die Isolation. Wenige Tage nach dem Waffenstillstand kam es in Japan zum Zwischenfall vom 15. Mai, der Ermordung des japanischen Premierministers Inukai durch radikale Nationalisten. Die Offiziersstudenten waren neben anderen Gründen unzufrieden über das Ergebnis der Verhandlungen über Shanghai. Dieser Vorfall beendete die Parteienherrschaft in Japan, es kam zu einer faktischen Militärdiktatur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht um Shanghai, auch bekannt als Shanghai-Zwischenfall, war ein kurzer Konflikt zwischen Japan und China zu Beginn des Jahres 1932, der im weiteren Kontext der Mandschurei-Krise stand. Er begann am 28. Januar und endete am 5. Mai mit einem durch den Völkerbund vermittelten Waffenstillstand, der Shanghai zur entmilitarisierten Zone erklärte.", "tgt_summary": "“一·二八”事变(日本称),又称为淞沪战争,是日本在1932年初发动的侵略中国上海之战争。1931年「九一八事变」发生后,日本为支援配合其对中国东北的侵略而自导自演引发的冲突。1932年1月28日晚,日军突然向闸北的国民革命军第十九路军发起了攻击,随后又进攻江湾和吴淞。十九路军在军长蔡廷锴、总指挥蒋光鼐的率领下,奋起抵抗。是中华民族反对日本侵略之自卫战争,史称「一二八事变」。", "id": 1326781} {"src_title": "Rocksaumtheorie", "tgt_title": "裙襬指數", "src_document": [{"title": "Mikroökonomische Stimmungsindizes.", "content": "Das Hemline-Barometer ist kein in der Fachwelt anerkannter Konjunkturindikator, der gesicherte Aussagen über die konjunkturelle Lage erlaubt. Es gibt eine allgemeine Gefühlslage in der Bevölkerung wieder, die sich in der Länge des Rocksaums spiegelt und sich auf Indikatoren der Konsumentenstimmung auswirken kann. Insofern lässt sich das Hemline-Barometer als mikroökonomischer Indikator für die Stimmung von Konsumenten interpretieren. Als derartige Indikatoren werden neben der Mode auch die populäre Kunst und die Wirtschaftsberichterstattung der Medien, sowie die Länge der Haare und anderes genannt. Stimmungen der Verbraucher, die als psychologische Phänomene beispielsweise in den Konsumklimaindex (GfK) einfließen oder das Konsumentenvertrauen beeinflussen, spielen für die Konjunktur eine Rolle, die nicht zu unterschätzen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Validität der Rocksaumtheorie.", "content": "Nach Taylors Hypothese gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der Länge des Rocksaums und dem New Yorker Aktienindex. Das Besondere an dieser Hypothese ist, dass sie eine Korrelation zwischen zwei sehr unterschiedlichen Sphären postuliert, indem die sozial determinierte Mode zu einem überwiegend ökonomisch bestimmten Aktienindex in Beziehung gesetzt wird. Taylor zog daraus den Schluss, dass auf Wohlstand Optimismus und Risikofreude folgen. Aufgrund der seitdem weit vorangeschrittenen Individualisierung und Vielfalt der Modestile wird die Meinung vertreten, dass diese Annahme in der heutigen Zeit nicht mehr zutrifft. Das monatlich erscheinende französische Modemagazin \"L’Officiel\" publiziert regelmäßig Daten zur Länge des Rocksaums und hat seine digitalisierten Ausgaben seit 1921 online archiviert. In einer empirischen Untersuchung wurden die dort vorgefundenen Informationen über die jeweilige Rocklänge in fünf Kategorien eingeteilt: Die auf diese Weise gruppierten Daten hat man zu den vom National Bureau of Economic Research (NBER) gesammelten Daten über US-amerikanische Konjunkturzyklen in Beziehung gesetzt. Die mithilfe der Statistik durchgeführte Analyse dieser Daten kommt zu dem Ergebnis, dass die Rocklänge auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der von George Taylor postulierten Weise reagiert. Dies geschieht allerdings mit einer zeitlichen Verzögerung von bis zu drei Jahren. Das bedeutet, dass die Rocksaumtheorie einen Spätindikator liefert, wie beispielsweise das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts eines Jahres.", "section_level": 1}], "src_summary": "1926 veröffentlichte George W. Taylor, ein US-amerikanischer Ökonom der Wharton School, seine Rocksaumtheorie, wonach Phasen des wirtschaftlichen Aufschwungs dazu führen, dass die durchschnittliche Länge der von Damen getragenen Röcke und Kostüme abnimmt und umgekehrt. In der englischsprachigen Sekundärliteratur wird der Begriff Hemline-Index als Synonym für die von Taylor vorgestellte Theorie verwendet. Einzelne Beobachtungen weisen darauf hin, dass Taylors Hemline-Index zutrifft. Der britische Zoologe und Wissenschaftsautor Desmond Morris hat in seinem Buch \"Der nackte Affe\" auf das Hemline-Barometer Bezug genommen. Eine empirische Untersuchung für den Zeitraum von 1921 bis 2009 kommt zu dem Ergebnis, dass diese Theorie zwar richtig ist, die Rocklänge jedoch mit einer Verzögerung von bis zu drei Jahren auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung reagiert. Taylor ist in den USA vor allem als Begründer des Schiedswesens in Arbeitskämpfen der Industrie bekannt geworden.", "tgt_summary": "裙摆指数是经济学家乔治·W·泰勒在1926年提出的理论。裙摆指数认为当股市呈现牛市时,女性的裙子会比较短.裙摆也会比较高。", "id": 1536004} {"src_title": "Bad Blood (Lied)", "tgt_title": "壞到底 (歌曲)", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Swift schrieb \"Bad Blood\" über eine nicht näher genannte andere weibliche Künstlerin, die laut Swifts Aussage versucht hatte, einen ihrer Tourauftritte durch die Abwerbung einiger Tänzer zu sabotieren. Die meisten Medien, unter anderem Rolling Stone, Time, Billboard oder The Washington Post vermuteten, dass es sich bei der unbenannten Künstlerin um Katy Perry handle. Die Albumversion wurde von Swift, Max Martin und Shellback geschrieben und produziert und erhielt noch keinen Rappart. Für die Singleauskopplung wurde \"Bad Blood\" instrumental überarbeitet und Kendrick Lamar schrieb neue Strophen in Rapform.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalisches und Inhalt.", "content": "\"Bad Blood\" ist in G-Dur geschrieben und hat ein Tempo von 88 Schlägen pro Minute. Swifts Stimmumfang reicht von E bis D. Textlich beschreibt der Song den Verrat eines engen Freundes und die anschließende Reaktion darauf des lyrischen Ichs.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Während die Albumversion von \"Bad Blood\" durchschnittliche Kritiken bekam, lobten die Kritiker in der Remixversion besonders Lamars Rapeinlagen. Katie Hasty von \"HitFix\" kritisiert die „görenhafte Stimme“ von Swift bei diesem Lied, sowie die „schwachen Beats“. Joe McIndoe schrieb, dass der Song „einige gute lyrische Momente“ besitzt, die Hookline jedoch enttäuscht. George Seabrook von \"The Edge\" bezeichnete die Remixversion als „wunderbar“ und lobte den Austausch der Instrumente im Vergleich zur Originalversion. August Brown von der Los Angeles Times lobte, dass „seine (Lamars) Strophen perfekt in die Überarbeitung des Songs passen“. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete \"Bad Blood\" schlicht als „Kracher“.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Musikvideo zu \"Bad Blood\" wurde von Joseph Kahn gedreht, welcher ebenfalls Regisseur des Musikvideos von Swifts zweiter Single aus dem Album \"1989\", Blank Space, war. Das Musikvideo wurde am 12. April 2015 in Los Angeles gedreht, der Schauplatz des Videos ist jedoch London. Das Video feierte am 17. Mai 2015 bei den Billboard Music Awards Premiere. In dem im Martial-Arts-Stil gedrehten Video spielen mehrere bekannte Sängerinnen, Schauspielerinnen und Models mit. Es enthält außerdem Bezüge zu Filmen wie Kill Bill, Sin City, und Das fünfte Element. Im Vorfeld bewarb Swift das Musikvideo durch Filmplakate ähnelnde Bilder, welche jeweils unterschiedliche Figuren zeigten.", "section_level": 2}, {"title": "Inhalt.", "content": "Das Musikvideo startet mit \"Catastrophe\" (Swift) und \"Arsyn\" (Selena Gomez), die gegen eine Gruppe von Männern in Anzügen in einem Büro in London kämpfen. Als alle Männer besiegt sind, wird \"Catastrophe\" von \"Arsyn\" verraten und aus dem Fenster gekickt. Der musikalische Teil beginnt, als \"Catastrophe\" auf dem Dach eines durch den Sturz kaputt gegangenen Autos liegt. Sie wird in einem futuristisch anmutenden Krankenzimmer geheilt, während \"Welvin Da Great\" (Kendrick Lamar) als Art Chef in seinem Büro die erste Strophe rappt. In der Folge sieht man weitere, an der Seite von \"Catastrophe\" kämpfende, Frauen und deren Spezialfähigkeiten, während \"Catastrophe\" für die Rache an \"Arsyn\" trainiert. Am Ende des Videos treffen sie und \"Arsyn\" erneut aufeinander. Das Ende dieses Kampfes bleibt offen.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "Folgende Persönlichkeiten spielen im Musikvideo zu \"Bad Blood\" mit:", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Das Video wurde von den Medien positiv aufgenommen. Die Time fasst zusammen, dass dies Swifts bisher durchdachtestes Musikvideo sei. Julian Dörr von der Süddeutschen Zeitung bezeichnete es als „ebenso großer wie dummer - also schlicht ganz herrlicher - Spaß“. Mit 20,1 Millionen Aufrufen bei Vevo innerhalb der ersten 24 Stunden brach das Musikvideo von \"Bad Blood\" den Rekord des Videos mit den meisten Views innerhalb der ersten 24 Stunden. Aktuell (Stand September 2018) wurde das Video bei YouTube über 1,23 Milliarden mal aufgerufen. Bei den MTV Video Music Awards 2015 war \"Bad Blood\", bzw. das dazugehörige Musikvideo, in den Kategorien \"Video of the Year\", \"Best Collaboration\", \"Best Direction\", \"Best Visual Effects\", \"Best Art Direction\", \"Best Editing\", \"Best Cinematography\" und \"Best Song of the Summer\" nominiert. Die beiden Kategorien \"Video of the Year\" und \"Best Collaboration\" wurden gewonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "Die Originalversion von \"Bad Blood\" stieg zunächst für zwei Wochen im November 2014 und Januar 2015 im Zuge der Veröffentlichung des Albums \"1989\" in die Billboard Hot 100 ein. Nach der Videopremiere und Bekanntgabe der Singleveröffentlichung stieg der Song erneut in die Charts ein und konnte am 24. Mai 2015 die Spitzenposition erreichen. Er ist Swifts insgesamt vierter und Lamars erster Nummer-eins-Hit in den Vereinigten Staaten und Swifts dritter Nummer-eins-Hit aus dem Album \"1989\". Außerdem erreichte Swift somit mit 18 Liedern die Top-10 der amerikanischen Singlecharts. Der Song konnte sich eine Woche an der Spitze dieser Charts halten. Für über 2 Millionen verkaufter Exemplare wurde \"Bad Blood\" in den USA mit 4-fach platin ausgezeichnet. Bei den Teen Choice Awards 2015 gewann der Song die Kategorien \"Choice Music: Break-Up Song\" und \"Choice Music: Collaboration\". Im Vereinigten Königreich konnte der Song insgesamt bis auf Platz 4 steigen und wurde über 200.000 Mal verkauft, wodurch \"Bad Blood\" mit einer Silbernen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Im deutschsprachigen Raum gelangen hingegen nur Platzierungen in den Top 30. Weitere Nummer-eins-Platzierungen erreichte der Song in Australien und Neuseeland.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen für Musikverkäufe.", "content": "\"Bad Blood\" wurde bisher weltweit mit 1× Gold und 12× Platin ausgezeichnet. Damit wurde die Single laut Auszeichnungen mehr als 3,3 Millionen Mal verkauft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bad Blood (dt.: „Feindseligkeit“; „Böses Blut“ (Phrase)) ist ein Lied der US-amerikanischen Sängerin Taylor Swift in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Rapper Kendrick Lamar. Der Song ist die vierte Singleauskopplung von Swifts Album \"1989\" und wurde am 17. Mai 2015 veröffentlicht. \"Bad Blood\" wurde alleine in den Vereinigten Staaten über 2,58 Millionen Mal verkauft.", "tgt_summary": "《敌对》(英语:\"Bad Blood\"),是美国创作歌手泰勒丝的一首歌曲,收录于她的第5张录音室专辑《1989》。这首歌曲是其专辑的第四首单曲。", "id": 2888845} {"src_title": "Trilobozoa", "tgt_title": "三葉動物門", "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Die Bezeichnung Trilobozoa (Dreilobentiere) ist eine Wortschöpfung, die sich aus den drei altgriechischen Wörtern τρι \"tri\" ‚drei‘, λοβός \"lobós\" ‚Lappen/Ausbuchtung‘ und ζῷον \"zóon\" ‚Tier‘ zusammensetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Trilobozoa sind nach wie vor nicht geklärt. Ivantsov und Fedonkin (2002) reihen den Stamm unter die Nesseltiere (Cnidaria) ein. Sie gründen diese Schlussfolgerung auf den zur Ordnung der Conulariida gehörenden Vendoconularia, die eine hexagonale Symmetrie an den Tag legen und taxonomisch zu den Trilobozoa gestellt wurden. Da die Conulariida eine Schwestergruppe der Schirmquallen (Scyphozoa) darstellen, müssen laut Ivantsov und Fedonkin auch die Trilobozoa notgedrungen dem Stamm der Cnidaria angehören. Trilobozoa ähneln jedoch nur oberflächlich Nesseltieren. Sie wurden anfangs noch als Klasse des Stamms Coelenterata angesehen, aber nach erfolgter Aufspaltung der Coelenterata in die beiden eigenständigen Stämme Cnidaria und Rippenquallen (Ctenophora) wurden die Trilobozoa schließlich ebenfalls zum Rang eines Stamms erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die ursprünglichsten Trilobozoa, repräsentiert von \"Tribrachidium\", waren scheibenartige Organismen. Vergleiche mit anderen diskusartigen Trilobozoa ergaben, dass die verschiedenen Armmuster der einzelnen Taxa wachstumsbedingt (durch Wachstumsstopp bzw. erneutes Anwachsen) entstanden waren und unterschiedlichen Entwicklungsstadien entsprachen. Fortgeschrittenere und länger bestehende Trilobozoa wie beispielsweise das langlebige Taxon \"Conularia\" hatten die Gestalt eines länglichen Kegels. Ihre Schalenstrukturen ähneln viereckigen Eiswaffeln. Das Fehlen von Septen oder anderen, für Blumentiere (Anthozoa) diagnostischen Strukturen ließen jedoch viele Bearbeiter von einem Ursprung der Conulariden aus Anthozoen abrücken (Conularidae werden gewöhnlich nicht zu den Ediacara-Biota gerechnet, da sie im Fossilbericht erst kurz vor Beginn des Kambriums einsetzten und bis in die Untertrias überdauerten). Ivantsov und Fedonkin sind der Ansicht, dass die Conularida ursprünglich eine triradiale Symmetrie besaßen. Sie befürworten folgendes evolutives Schema: \"Albumares\" und \"Tribrachidium\" → \"Anfesta\" und \"Rugoconites\" → \"Hallydaya\" → \"Anabaritidae\" → \"Carinachitiida\" und \"Hexanguloconularida\" Mittlerweile scheint sich die Überzeugung durchzusetzen, dass die Vierersymmetrie conulater Trilobozoa aus einer bei Vendoconularia vorhandenen Sechsersymmetrie hervorgegangen war. Letztere hatten sich ihrerseits aus der Dreiersymmetrie ihrer scheibenförmigen Trilobozoen-Vorfahren entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Trilobozoa werden in monotypische Taxa unterteilt, welche zwei Familien bilden: Vorkommen an der Sjusma am Weißen Meer und am Reaphook Hill in der Flinderskette Simni Bereg und an der Charakta (Weißmeerküste), sowie in der Flinderskette Vorkommen in der Flinderskette, im Dnjester-Becken in Podolien (Ukraine) sowie an der Sjusma und der Solsa an der Weißmeerküste", "section_level": 1}, {"title": "Trilobozoa incertae sedis.", "content": "Folgende Taxa besitzen eine unsichere Stellung und sind keiner Familie zugeordnet:", "section_level": 2}, {"title": "Familie Anabaritidae.", "content": "Ivantsov und Fedonkin (2002) zählen auch noch die frühkambrischen Angustiochreida (bzw. Anabaritidae) und verwandte Taxa zu den Trilobozoa.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Trilobozoa sind ein ausgestorbener Stamm des Tierreichs, der sich durch dreistrahlige (triradiale) Symmetrie auszeichnet und der noch vor der kambrischen Explosion im späten Ediacarium verbreitet war.", "tgt_summary": "三叶动物门(学名:),又名三裂动物门,是一个已经完全灭绝的动物门,在分类上属辐射对称动物,身体呈特殊的三重辐射对称结构。三叶动物生存的年代非常久远,其化石仅出现于寒武纪大爆发之前的前寒武纪埃迪卡拉纪地层当中。但根据2014年的研究发现,在1986年被从澳大利亚的深海发现的蘑菇型生物\"Dendrogramma enigmatica\"和本门的\"Albumares\"、\"Anfesta\"以及\"Rugoconites\"具有显著的相似性,例如都具有分叉的辐射状通道,这代表\"Dendrogramma\"可能是埃迪卡拉纪生命的后代,这将使三叶动物首次以可辨认的形式生存至现代。然而2016年的消息表示,蘑菇型生物实际上属于刺胞动物门。", "id": 2179879} {"src_title": "Microservices", "tgt_title": "微服務", "src_document": [{"title": "Philosophie und Details.", "content": "Der Gedanke hinter Microservices entspricht weitgehend dem der Unix-Philosophie („“, frei übersetzt: „Erledige nur eine Aufgabe und erledige sie gut“). Die Dienste sollten üblicherweise die folgenden Eigenschaften haben: Die Größe eines Microservices wird hierbei dadurch nach unten begrenzt, dass die Netzwerkkommunikation zwischen Microservices ressourcenintensiv ausfallen kann und für jeden Microservice ein eigenes Deployment vorgesehen werden muss.", "section_level": 1}, {"title": "Typische Bestandteile einer Microservice-Architektur.", "content": "Microservices benötigen sehr viel Infrastruktur, welche durch jeweils eigenständige Services implementiert wird. Für die Lastverteilung externer HTTP-Anfragen von Clienten kommen Load-Balancer zum Einsatz. Statische Inhalte werden mittels eines Content Delivery Network ausgeliefert. Die für die Geschäftsanforderungen zuständigen Services werden durch eine Reihe von Plattform- oder Infrastruktur-Services unterstützt. Diese übernehmen zentrale Aufgaben wie das Anwendungs- und Service-Monitoring, Logging-Webservices, Operations-Datenbanken, Konfigurationsmanagement, Verschlüsselung, Autorisierung und Authentifizierung, sowie Autoscaling, Softwareverteilung, A/B-Testing und Fault-Injection-Testing (FIT). Zudem gibt es zentrale Routingdienste, welche sich um die Zuordnung von URLs zu Instanzen mit den jeweiligen Diensten kümmern. Hierzu kommen noch Dienste für die Datenpersistierung, insbesondere Caching, relationale Datenbanken und NoSQL-Datenbanken, sowie BLOB-Speicher für beliebige Dateien.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zu SOA.", "content": "Sowohl SOA (Serviceorientierte Architektur) als auch Microservices nutzen Dienste als Architektur-Elemente. SOA nutzt Dienste, um verschiedene Anwendungen zu integrieren. Die Kombination der Dienste erfolgt durch Orchestrierung oder Choreografie, und Portale können eine gemeinsame Benutzerschnittstelle (UI) für alle Dienste bieten. Microservices strukturieren eine Anwendung durch Dienste. Jeder Microservice kann eine Benutzerschnittstelle enthalten und Geschäftsprozesse implementieren, wie sie bei SOA in der Orchestrierung zu finden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Nachteile.", "content": "Microservices werden wegen einiger Merkmale kritisiert:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Folgende Internetdienste sind bekannt dafür, Microservices zu benutzen:", "section_level": 1}, {"title": "Implementierungen.", "content": "Jeder Microservice kann in einer anderen Programmiersprache mit einer anderen Technologie entwickelt werden. Also ist die Technologie für die Implementierung der einzelnen Microservices bei weitem nicht so wichtig wie die übergreifenden Technologien für die Integration und Kommunikation.", "section_level": 1}], "src_summary": "Microservices sind ein Architekturmuster der Informationstechnik, bei dem komplexe Anwendungssoftware aus unabhängigen Prozessen komponiert wird, die untereinander mit sprachunabhängigen Programmierschnittstellen kommunizieren. Die Dienste sind weitgehend entkoppelt und erledigen eine kleine Aufgabe. So ermöglichen sie einen modularen Aufbau von Anwendungssoftware.", "tgt_summary": "微服务 (Microservices) 是一种软件架构风格,它是以专注於单一责任与功能的小型功能区块 (Small Building Blocks) 为基础,利用模组化的方式组合出复杂的大型应用程序,各功能区块使用与语言无关 (Language-Independent/Language agnostic) 的 API 集相互通讯。", "id": 402541} {"src_title": "Ahn Changho", "tgt_title": "安昌浩", "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Ahn wurde als Ahn Ch'i-sam am 6. Tag des 10. Mondmonats 1878, in der Provinz Kangso Pyeongan, Süd-Pyongan, Nordkorea, geboren. Er gehört zu der Familie der Sunheung Ahn (순흥안 씨; 順興 安氏). Es wird angenommen, dass er seinen Namen auf Chang-ho änderte, als er in seinen Teenagerjahren öffentlich zu sprechen begann. 1894 zog Ahn nach Seoul, wo er im folgenden Jahr die Schule „Rette die Welt“ (Gusae Hakdang), eine von presbyterianischen Missionsarbeitern geförderte Schule von Horace G. Underwood und Rev. F. S. Miller, besuchte. Dosan trat schließlich zum Christentum über. Während seiner Studienzeit arbeitete er für Oliver R. Avison bei Jejungwon im Severance-Krankenhaus, der ersten medizinischen Einrichtung in Korea, aus der das erste medizinische Institut hervorging, das nun Teil des Yonsei University Medical Center ist. Am 8. November 1913 wurde Dosan posthum ein Ehrendiplom der Yonsei University als Anerkennung für seine Teilnahme an der Gusae Hakdang als ehemaliger Student verliehen, neben seiner Arbeit dort als Assistent, sowie für seine Arbeit in Jejungwon, während er im Gusae- und im Severance-Krankenhaus in den frühen 1900er Jahren gearbeitet hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Immigration nach Amerika.", "content": "Im Oktober 1902 ging Ahn mit seiner Frau Helen nach San Francisco, um eine bessere Ausbildung zu erhalten. Während seiner Zeit in San Francisco wurde er Zeuge von Straßenkämpfen zweier koreanischer Ginsenghändler. Ahn war von diesem Erlebnis schockiert und ärgerte sich über seine Landsleute im Ausland; er fing an, diese Zeit in die Reform der lokalen koreanischen Diaspora zu investieren und stieg zu einem der ersten Führer der koreanisch-amerikanischen Gemeinschaft auf und darin mehr zu investieren. Er gründete die Freundschaftsgesellschaft (Chinmoke Hoe) im Jahre 1903, die erste Gruppe, die ausschließlich für Koreaner in den Vereinigten Staaten organisiert wurde. Am 5. April 1905 gründete er die Rechtshilfe-Gesellschaft (MAS) (Kongnip Hyophoe), die erste koreanische politische Organisation in den Vereinigten Staaten. Die MAS wurde schließlich mit der Vereinigten Korean Society (Hapsong Hyophoe) in Hawaii verschmolzen, um Mitglied der Korean National Association (Daehan Kungmin Hoe) zu werden (대한 인 국민회; 大 韓人國 民 會). Im Jahre 1909 wurde die offizielle Vertretung der Koreaner in den Vereinigten Staaten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in seine Hände gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Zurück in Korea.", "content": "Im Jahr 1926 reiste Dosan mit dem Schiff von San Pedro, Kalifornien, nach China und kehrte nie wieder in die Vereinigten Staaten zurück. Während Dosans antijapanischem Aktivismus in Korea wurde er verhaftet und daneben wegen seines Patriotismus sowie der Unabhängigkeitstätigkeiten mehr als fünfmal von den japanischen Imperialisten inhaftiert. Er wurde erstmals im Jahr 1909 im Zusammenhang mit Ahn Chung Guns Ermordung von Itō Hirobumi, dem japanischen Resident General von Korea, festgenommen. Dosan wurde gefoltert und in den Jahren seines Aktivismus oft bestraft. Im Jahr 1932 wurde er in Schanghai in Verbindung mit dem Yun-Bong-gil-Bombenanschlag auf den Hongkew Park (29. April 1932) festgenommen. Er war ein eingebürgerter chinesischer Staatsbürger in dieser Zeit und illegal von der japanischen Polizei zurück nach Korea ausgeliefert worden. Wegen des Verstoßes gegen japanische Gesetze und der Nichteinhaltung der Friedensgesetze wurde Dosan zu fünf Jahren Gefängnis in der Stadt Tajeon verurteilt. Er gab seine Liebe zu Korea nie auf und blieb stark und kämpfte für die Freiheit Koreas. Viele hielten Ahn Chang-ho für den wichtigsten moralischen und philosophischen Führer Koreas im 20. Jahrhundert. In den Wirren, unmittelbar vor und während der japanischen Besetzung von Korea, forderte er die moralische und geistige Erneuerung des koreanischen Volkes durch Bildung als eine der wichtigsten Komponenten in seinem Kampf für Unabhängigkeit und Aufbau einer demokratischen Gesellschaft. Im Jahr 1937 verhafteten die japanischen Behörden Ahn, aber aufgrund seiner Krankheiten wurde er 1938 entlassen. Der Memorial Park Doshas kam zustande und er starb an der Universitätsklinik Kyungsung am 10. März desselbenJahres. Der vorher erwähnte Park (Koreanisch: 도산 공원) und HALL wurden gebaut, um ihn zu ehren. Der Park befindet sich in Seoul. Ein weiteres Denkmal wurde in der Innenstadt von Riverside, Kalifornien gebaut, um ihn zu ehren. Ahns Familienhaus am 36. Platz in Los Angeles wurde von der University of Southern California restauriert, und es steht auf dessen Campus. Dosan lebte nie in diesem Haus. Im Jahr 2011 installierte die Ellis Island Foundation eine Gedenktafel zu Ehren Dosans, um den 100. Jahrestag seiner Einfahrt in die Vereinigten Staaten zu feiern. Die Stadt Los Angeles hat die Gegend in der Nähe der Kreuzung von Jefferson Boulevard und Van Buren Place zu seiner Ehre „Dosha Ahn Chang Ho Square“ benannt. Das Hauptautobahnkreuz in der Innenstadt von Los Angeles, wo sich der 10 Freeway und der 110 Freeway treffen, wurde nach Ahn Chang-ho Dosan benannt. Eine der Bewegungen des Taekwondo wird Do-San genannt oder Dosa, all das, um ihn zu ehren. Im Jahr 2012 wurde Ahn postum in die International Civil Rights Walk of Fame in der Martin Luther King, Jr. National Historic Site in Atlanta, Georgia aufgenommen. Sein Enkel Philip Cuddy nahm die Ehre bei der Zeremonie in Atlanta in Vertretung entgegen. Am 8. November 2013 wurde Dosan posthum ein Ehrendiplom von der Yonsei University als ehemaliger Student und wissenschaftlicher Assistent an der Gusae Hakdang und für seine Arbeit im Severance Hospital und Jejungwon gegeben. Dosan war auch ein guter Einfluss auf die Yonsei Severance Medical School und Alumni. Susan Cuddys Sohn nahm das Diplom in Seoul stellvertretend für Dosan an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ahn Changho, auch An Ch’ang-ho, koreanische Aussprache: [antɕhaŋho]; Hangul: 안창호; hanja: 安昌浩, Pseudonym Dosan (도산; 島 山) (geboren am 9. November 1878; gestorben am 10. März 1938), war ein Koreanischer Unabhängigkeits-Aktivist und einer der frühen Führer der koreanisch-amerikanischen Einwanderungsgesellschaft in den Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "安昌浩(,1878年-11月9日-1938年-3月10日),雅号岛山(도산),字致三(치삼),韩国独立运动政治家,是早期在美国的韩侨领导人,、、等韩国独立运动组织创始人,韩国建国勋章获得者。", "id": 2814204} {"src_title": "Lakhta Center", "tgt_title": "拉赫塔中心", "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Pläne für den Bau durch Gazprom in Lachta wurden Anfang 2012 bekannt, nachdem der Bau des zuvor geplanten, näher am historischen Stadtzentrum Sankt Petersburgs gelegenen \"Okhta Center\" (anfangs \"Gazprom City\") 2010 verworfen worden war. Im August 2012 wurde die Baugenehmigung erteilt, und im Oktober 2012 begannen die Erschließungsarbeiten. Die Arbeiten am Fundament und den Kellergeschossen waren 2015 abgeschlossen. Bei der Betonierung des Turmfundamentes wurde mit 19.624 m3 ein neuer Weltrekord für die größte ununterbrochene Betonage erzielt, der ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Im August 2015 wurde mit der Errichtung von oberirdischen Etagen des Haupt- und Atriumgebäudes begonnen. Mit Erreichen der 37. Etage im Juli 2016 löste das Lakhta Center den 145,5 m hohen 2013 fertiggestellten Leader Tower als höchstes Gebäude Sankt Petersburgs ab, am 10. Mai 2017 erreichte der Gebäudekern mit der 78. Etage eine Höhe von 327,6 Meter und übertraf damit den Fernsehturm als zuvor höchstes Bauwerk Sankt Petersburgs. Im Oktober 2017 wurde mit einer Höhe von 374 Meter Federazija Wostok in Moskau als höchstes Gebäude Europas abgelöst, und im Januar 2018 die geplante Höhe von 462 Meter erreicht. Im Juni 2018 wurde das Gebäude vorläufig in Betrieb genommen, und im Oktober 2018 die vollständige Genehmigung zur Inbetriebnahme durch den Staatlichen Bauaufsichts- und -inspektionsdienst von Sankt Petersburg erteilt. Im Dezember 2018 wurde das Lakhta Center gemäß \"LEED Platinum\" zertifiziert. Das Datum der Eröffnung des Komplexes wird nach Abschluss der Arbeiten an der Dekoration und Verschönerung bestimmt werden. Die Verschönerung der Böschung soll Ende 2020 abgeschlossen sein. Im Jahr 2020 steht lahta Center im Finale des prestigeträchtigsten Wettbewerbs unter den Hochhäusern Award of Excellence. Eine der Nominierungen ist die einzigartige Beleuchtung des Komplexes. An der lacht-Mitte vereint das Beleuchtungssystem den Torbogen des Haupteingangs, den Turm, das Multifunktionsgebäude und den Platz. Dort werden 23 000 Beleuchtungskörper (das sind etwa eine halbe Million LEDs) gesammelt, von denen 17 0000 auf den Turm entfallen.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion des Mehrzweckgeländes.", "content": "Der Kern des Gebäudes soll als modernes Geschäftszentrum mit vielen öffentlichen Funktionen und zur Entlastung der Stadt dienen. In dem Gebäude befinden sich Büroräume, ein Konferenzzentrum sowie Sportanlagen. Des Weiteren befindet sich auf einer Fläche von 14.000 Quadratmetern ein Kinderzentrum für Wissenschaft und Bildung (Wissenschaftswelt). Die gesamte Fläche des Mehrzweckgeländes beherbergt ebenfalls ein Gesundheitszentrum, ein Filmzentrum und ein kugelförmiges Planetarium. Nach der Fertigstellung des Gebäudes wird sich auf einer Höhe von 315 m ein Panoramarestaurant befinden. In der obersten Etage (370 m) wird es eine Aussichtsterrasse mit einer 360-Grad-Sicht geben. Zu den weiteren Nutzungsarten gehört ein Amphitheater zum Anschauen von Wasser-Shows. Es soll am Ufer neben dem Mehrzweckgelände angeordnet werden und bis zu 2000 Personen aufnehmen. Die 100.000 Quadratmeter große Außenfassade besteht aus Aluminium, Stahl und kalt gebogenem Glas. Zu den vier Objekten des Komplexes (Turm, Mehrzweckgebäude, Bogen, Stylobat) wird noch ein weiteres hinzugefügt. Der Gebäudekomplex besteht aus zwei Einzelgebäuden, die durch einen Innenhof verbunden sind. Die Gesamtfläche des Komplexes beträgt 570.000 m2.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lakhta Center (, transkribiert \"Lachta Zentr,\" übersetzt \"Lachta-Zentrum\") ist ein Mehrzweckgebäudekomplex im Sankt Petersburger Stadtbezirk Lachta, unmittelbar am nördlichen Ufer des Finnischen Meerbusens. Neben der Hauptfunktion als Hauptquartier von Gazprom ist ein wesentlicher Flächenteil der Gebäude und des umliegenden Geländes für öffentliche und Freizeitinfrastruktur vorgesehen. Das Hochhaus des Lakhta Center ist mit 462 m seit Januar 2018 das höchste Gebäude in Europa.", "tgt_summary": "拉赫塔中心()是俄罗斯圣彼得堡的一个大型混合用途非住宅建筑项目,由英国公司RMJM(2011年原始总体规划)设计,并由俄罗斯设计公司GORPROJECT进一步开发。 当此项目正计划建在靠近圣彼得堡的历史中心的Okhta时,它被称为俄罗斯天然气工业股份公司(),后来改名为的奥克塔中心()。 在2010年,由于联合国教科文组织世界遗产委员会反对在Okhta附近施工导致此项目被迫推延,并于2011年初迁往位于郊外(距离历史中心9公里)的拉赫塔地区。", "id": 950466} {"src_title": "Black Mass", "tgt_title": "黑勢力 (2015年電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt damit, dass ehemals Vertraute von „Whitey“ Bulger und Mitglieder der Winter Hill Gang vor dem FBI aussagen, um als Kronzeugen Strafmilderung zu erhalten. Der irischstämmige James „Whitey“ Bulger (auch Jimmy) ist Anführer der Winter Hill Gang, einer kleineren kriminellen Bande, die im südlichen Boston in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren Geld mit Drogenhandel, Erpressung, Glücksspiel, Schutzgeld, Kidnapping und Mord verdient. Die Gang agiert mit großer Brutalität und Kompromisslosigkeit gegen Widersacher (auch intern) und rivalisiert mit der italienischen Mafia La Cosa Nostra im nördlichen Boston. Unter den Bürgern im sozial schwachen Teil Bostons wird Bulger, der leicht psychopathische Züge aufweist, jedoch geachtet und gemocht. Gleichzeitig ist Bulger ein fürsorglicher Familienvater, der gemeinsam mit seiner Frau einen Sohn großzieht. Sein jüngerer Bruder William „Billy“ Bulger ist ein erfolgreicher Politiker im Bundesstaat Massachusetts. Der beim FBI angestellte John Connolly ist mit den Bulger Brüdern in Boston aufgewachsen und steht William Bulger nahe. Ziel des FBI in Boston ist die Bekämpfung der Mafia, angeführt durch den Angiulo-Clan. Hierfür schließt Connolly einen Pakt mit „Whitey“ Bulger. Im Gegenzug für Informationen über die italienische Mafia werden Bulger und die Winter Hill Gang vom FBI in Ruhe gelassen, falls diese keine Morde begehen. Bulger wittert seine Chance, das FBI zu nutzen, damit es gegen die verfeindete Mafia vorgehen kann. Dadurch kann die Winter Hill Gang ihren Einfluss in Boston festigen und ausweiten. Bulgers Sohn erkrankt plötzlich am Reye-Syndrom, liegt zunächst im Wachkoma und verstirbt schließlich. Der Verlust seines Sohnes spaltet die Beziehung zu seiner Frau. Später verstirbt auch Bulgers Mutter. Der Verlust seiner zwei geliebten Bezugspersonen steigert Bulgers Verbitterung. Die Winter Hill Gang hat nun auch Kontakte nach Florida und ist an Wettgeschäften beteiligt. Dort begehen sie schließlich auch einen Mord, um sich Einfluss und Gewinnbeteiligung zu erhalten. Das FBI in Boston erhält Informationen über die Aktivitäten in Florida, aber Connolly nimmt die Hinweise bewusst nicht ernst und kann auch Kollegen überzeugen, das verdeckt zu halten. Einerseits, um Bulger als Kontaktperson zu bewahren und andererseits, um die eigene Reputation im FBI zu sichern. Dem FBI gelingt schließlich medienwirksam die Verhaftung lange gesuchter Mafiosi aus dem Angiulo-Clan, was später von Connolly und der Winter Hill Gang gemeinsam gefeiert wird. Connolly verstrickt sich tiefer in die Machenschaften der Gang und verhindert Ermittlungen gegen Bulger, von denen er Kenntnis hat (darunter auch Mord). Connolly selbst profitiert von dem Kontakt zu Bulger und ist aufgrund der Erfolge gegen die Mafia auch im FBI aufgestiegen. Der neue Staatsanwalt Wyshak forciert schließlich Ermittlungen gegen Bulger. Es stellt sich heraus, dass angebliche Informationen von Bulger an das FBI von Connolly erdacht wurden, um Bulger als Informanten unter dem Schutz des FBI zu behalten. Durch einen Kollegen von Connolly wird der Status von Bulger als FBI-Informant öffentlich. Connolly selbst wird vom FBI verhaftet. Bulger kann aus Boston fliehen, während seine Komplizen ebenfalls verhaftet werden, aufgrund ihrer Kooperation mit den Behörden jedoch Strafmilderung erhalten. Erst 2011 kann Bulger gefasst werden. Connolly und Bulger erhalten sehr hohe Haftstrafen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Verfilmung des Buches \"Black Mass: The True Story of an Unholy Alliance Between the FBI and the Irish Mob\" von Dick Lehr und Gerard O’Neill wurde jahrelang (ca. 2009 bis 2013) von Jim Sheridan vorangetrieben, der zeitweise auch Regie führte. Neben ihnen, Jez Butterworth und Mark Mallouk haben auch Russell Gewirtz, Scott Cooper und Nye Heron am Drehbuch mitgewirkt. Früher war angedacht, das Buch mit Matt Damon und Ben Affleck zu verfilmen. 2006 wurde ein weiterer Versuch von Brian Oliver wegen des Erfolges von \"Departed – Unter Feinden\", der ein sehr ähnliches Thema hat, nicht weiterverfolgt. Nach Jim Sheridan war Barry Levinson als Regisseur vorgesehen. Der Film wurde am 4. September 2015 auf den 72. Internationalen Filmfestspielen von Venedig außer Konkurrenz gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Auf Rotten Tomatoes wird der Film zu 75 % positiv bewertet, basierend auf 234 Kritiken, mit einer durchschnittlichen Note von 6,7/10. Auf Metacritic sind 68 % von 43 Kritiken positiv. Auf IMDb.com ist der Film mit einer Bewertung von 6,9/10 gelistet, basierend auf 153.255 Bewertungen (Stand: 30. Januar 2019). Der Filmdienst urteilte, der „vorzüglich besetzte Genrefilm kreist um einen »Pakt mit dem Teufel« und setzt dabei weniger auf Actionelemente als auf vielschichtige Porträts der involvierten Personen, um das fatale Geflecht aus Skrupellosigkeit auf der einen und falsch verstandener Solidarität und schierer Gier auf der anderen Seite zu durchleuchten“. Cinema schrieb, Johnny Depp schaffe es, „bis zur Unkenntlichkeit mit seiner Rolle zu verschmelzen“, er spiele „mit Furcht einflößender Intensität“. Scott Cooper zeige Bulger als „loyalen Familienmenschen, der in einfachen Verhältnissen lebt“, der Film sei „eine subtile, geduldig inszenierte Charakterstudie, in der die Gewalt nur selten, aber dann umso brutaler zum Ausbruch“ komme. Auf epd Film dagegen wurde \"Black Mass\" mit nur 2 von 5 Sternen bewertet. Da sich Regie und Drehbuch einzig für die „rein faktisch-biografische“ Ebene interessieren, erscheine die „tatsächlich unheimliche äußere Verwandlung“ von Johnny Depp „wie verlorene Liebesmüh“, zumal der Darsteller nicht die Möglichkeit bekomme, „seiner Figur hinter der Maske Dimensionen zu verleihen“. Gelobt wurde das „hochkarätige“ Männerensemble, besonders Joel Edgerton, dessen Rolle eines „vom eigenen Ehrgeiz korrumpierten FBI-Agenten“ mehr „dramatische Komplexität“ erlaube als Depps „eindimensional gehaltener Verbrecher“. Prisma wiederum vergab 5 von 5 möglichen Sternen. Neben der „tolle[n] Inszenierung“ wurde besonders Johnny Depp hervorgehoben, der „die vielleicht beste Rolle seines Lebens“ spiele. Er verkörpere den Gangster „mit all der Kälte und Emotionslosigkeit, sodass man bei dessen bloßem Anblick bereits erschaudert“, gleichzeitig aber würze er „Bulgers Person mit so viel Cleverness und schwarzem Humor, dass man hin- und hergerissen ist, auf welche Seite man sich schlagen soll“. Carsten Baumgardt bewertete \"Black Mass\" in seiner Kritik auf Filmstarts mit 3,5 von 5 Sternen und meinte, der Film überzeuge „mehr mit den konsequent düster-verwaschenen Grautönen von Kameramann Masanobu Takayanagi [...] als mit erzählerischer Raffinesse“. Depp verleihe er seiner Figur eine „psychopathische, eiskalte Gefährlichkeit“, ohne sie „zum typischen Film-Gangsterboss zu machen“. Edgerton stelle als „jovialer FBI-Agent“ den Gegenpol zum „unnahbaren Verbrecher“ dar, Benedict Cumberbatch als Bulgers jüngerer Bruder halte sich „eher im Hintergrund“, gleichwohl verleihe der Umstand, dass er „als demokratischer Senator von Massachusetts auf der anderen Seite des Gesetzes“ steht, den gemeinsamen Szenen der Brüder eine „reizvolle Doppelbödigkeit“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Black Mass (Alternativtitel: \"Black Mass – Das Syndikat\") ist ein US-amerikanischer Film des Regisseurs Scott Cooper aus dem Jahr 2015 über das Leben des Gangsters James J. Bulger mit Johnny Depp und Joel Edgerton in den Hauptrollen. Er hatte am 4. September 2015 Premiere und kam in Deutschland und der Deutschschweiz am 15. Oktober 2015 in die Kinos, in Österreich einen Tag später.", "tgt_summary": "是一部2015年的美国传记犯罪电影,由史考特·库柏执导,马克·马洛克(Mark Mallouk)和杰兹·巴特华滋编剧。改编自迪克·莱尔与杰拉德·欧尼尔(Gerard O'Neill)于2001年出版的书籍《黑弥撒:FBI和爱尔兰黑帮不光彩合作的真实故事》(\"Black Mass: The True Story of an Unholy Alliance Between the FBI and the Irish Mob\")。由强尼·戴普、凯文·贝肯、班奈狄克·康柏拜区、乔尔·埃哲顿、罗利·科奇瑞恩、杰西·普莱蒙和达珂塔·强生主演。", "id": 681583} {"src_title": "Shōma Uno", "tgt_title": "宇野昌磨", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Saison 2011/12: Medaillengewinner bei den Olympischen Jugendspielen.", "content": "Shōma Uno gewann Silber bei den Olympischen Jugendspielen in Innsbruck im Einzel und Gold mit der Mannschaft. Bei den Juniorenweltmeisterschaften im selben Jahr belegte er den zehnten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2012/13: Silbermedaille beim JGP in Chemnitz.", "content": "Er wurde Sechster beim Junior Grand Prix (JGP) in Slowenien. Beim JGP in Deutschland gewann er die Silbermedaille mit persönlicher Bestleistung in beiden Programmen und einer Gesamtpunktzahl von 188,48 Punkten. Bei den Juniorenweltmeisterschaften wurde er Siebter.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2013/14: Erster Senioren-Titel.", "content": "Shoma Uno gewann in seiner dritten JGP Saison die Bronzemedaille in Lettland und belegte den vierten Platz in Estland. Er wurde Fünfter bei den Juniorenweltmeisterschaften und gewann mit der Gardena Spring Trophy in Italien seinen ersten internationalen Senioren-Wettbewerb.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2014/15: Sieger im JGP-Finale und Juniorenweltmeister.", "content": "Die Saison begann für Shōma Uno mit dem Gewinn seines zweiten Senioren-Wettbewerbs bei der Asian Trophy. Danach nahm er an den JGP-Wettbewerben von Japan und Kroatien teil. Er wurde Zweiter in Japan und Erster in Kroatien mit neuer persönlicher Bestleistung. Dadurch konnte er sich für sein erstes JGP-Finale qualifizieren. Ende November 2014 errang Uno seinen ersten Junioren-Titel bei den japanischen Junioren-Meisterschaften. Im folgenden Monat gewann er Gold im JGP-Finale von Barcelona. Bei den japanischen Meisterschaften am Ende des Jahres wurde er hinter Yuzuru Hanyū Zweiter. Wenige Wochen später wurde er Fünfter bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften. Anschließend wurde er Junioren-Weltmeister in der estnischen Hauptstadt Tallinn.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2015/16: Dritter im GP-Finale.", "content": "Mitte September belegte er Rang Fünf beim U.S. Classic. Nach dem Kurzprogramm war er dort lediglich Neunter, die darauf folgende Kür konnte er jedoch für sich entscheiden. Shōma Uno war Teil der japanischen Mannschaft für den Wettbewerb Japan Open. Dort gelang es ihm, mehrere Weltmeister wie Javier Fernandez, Brian Joubert und Patrick Chan zu schlagen. Dank seiner Leistung gewann Japan am Ende die Goldmedaille. Bei seinem ersten Grand-Prix-Wettbewerb der Senioren, dem Skate America, wurde er Zweiter hinter Max Aaron. Dabei stellte er eine neue persönliche Bestleistung auf. Beim Trophée Eric Bompard lag er nach dem Kurzprogramm klar vorne. Doch am selben Abend ereigneten sich die Terroranschläge in Paris und daher wurde der Grand-Prix-Wettbewerb aus Sicherheitsgründen vor dem Beginn der Kür abgebrochen. Zehn Tage später gab die Internationale Eislaufunion bekannt, dass in dem Fall die Besten des Kurzprogramms auch die Gewinner des gesamten Turniers sind. Somit erhielt Shōma Uno nicht nur nachträglich die Goldmedaille, sondern konnte sich zudem vorzeitig für das Grand-Prix-Finale qualifizieren. Dort belegte er hinter Yuzuru Hanyū und Javier Fernandez den dritten Platz. Am 26. Dezember gewann er wie schon im Vorjahr die Silbermedaille bei den Japanischen Meisterschaften. Dort konnte er zudem seine Bestleistung im Kurzprogramm auf fast 100 Punkte erhöhen. Wie schon im Vorjahr verpasste Shōma Uno eine Medaille bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften, obwohl er mit seinem Kurzprogramm noch den zweiten Platz belegt hatte. Er wurde nach einer für ihn enttäuschenden Leistung in der Kür Vierter der Gesamtwertung. Die Weltmeisterschaften in Boston endeten für Uno mit einem weiteren Dämpfer. Zwar belegte er einen respektablen vierten Platz im Kurzprogramm, doch Fehler in der Kür bewirkten, dass er schließlich auf Platz Sieben zurückfiel. Sein gleichaltriger Rivale Jin Boyang gewann hingegen Bronze. Weltmeister wurde erneut Javier Fernandez vor Yuzuru Hanyū. Beim Team Challenge Cup Ende April 2016 stand er als erster Läufer einen vierfachen Flip in einem internationalen Wettbewerb. Im Kurzprogramm konnte er auch dadurch als dritter Läufer der Welt die 100-Punktemarke knacken (105.74), die die ISU aber leider nicht als Personal Best anerkennt.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2016/17: Silber bei den Weltmeisterschaften.", "content": "Die Saison begann mit einem Gewinn der Lombardia Trophy im September 2016, wo Uno den ersten Platz im Pflichtprogramm und den zweiten in der Kür belegte. Silber ging an Jason Brown und Bronze an Max Aaron. Drei Wochen später holte er Gold bei den Japan Open. Seine ausgezeichnete Form konnte mit einem Sieg beim Grand Prix Wettbewerb Skate America fortsetzen. Er war dort sowohl im Pflichtprogramm als auch in der Kür Erster vor den beiden US-Amerikanern Jason Brown und Adam Rippon. Beim Cup of Russia in Moskau holte Uno Silber und wurde lediglich vom zweimaligen Weltmeister Javier Fernandez geschlagen. Im Finale der Grand Prix Serie war er Vierter nach dem Kurzprogramm und Zweiter mit seiner Kür, so dass er mit seinem Gesamtergebnis den dritten Platz des Vorjahres verteidigen konnte. Sieger wurde erneut sein Landsmann Yuzuru Hanyū, die Silbermedaille ging an Nathan Chen, welcher einen Monat später amerikanischer Meister wurde. Durch das krankheitsbedingte Ausscheiden des Olympiasiegers Hanyū kurz vor dem Beginn der japanischen Meisterschaften war nun der Weg frei zu Unos ersten nationalen Titel. Nach dem Kurzprogramm war er jedoch nur Zweiter hinter Takahito Mura, ein erster Platz in der Kür verhalf im dann am Ende zum Gewinn der Meisterschaft. Zweiter wurde Keiji Tanaka. Kurz darauf verkündete der Verband, dass Uno, Hanyu und Tanaka ihr Land sowohl bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften als auch bei der WM vertreten werden. Der zweite Teil der Saison führte ihn nach Südkorea, wo die Vier-Kontinente-Meisterschaften abgehalten wurden. Dort gelang es Uno mit seinem Kurzprogramm als einer der wenigen die 100-Punkte-Marke zu übertreffen. Mit seinen 100,28 Punkten rangierte er zunächst an zweiter Stelle, hinter Nathan Chen und vor Yuzuru Hanyū. Am Ende gewann er die Bronzemedaille. Die Enttäuschung hielt sich aber in Grenzen, da Uno damit nun seine erste Medaille bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften erringen konnte, denn im Vorjahr ist er Vierter und 2015 Fünfter gewesen. Lediglich eine Woche später holte er Gold bei den Winter-Asienspielen in Sapporo. Trotz einiger Fehler konnte er sich dabei vor Jin Boyang und Han Yan durchsetzen. Zur Vorbereitung an der WM nahm er auch noch am Coupe de Printemps im luxemburgischen Kockelscheuer teil, wo er vor dem Zweitplatzierten Takahito Mura den Sieg davontrug. Die Weltmeisterschaft in Helsinki endeten für Uno sehr erfolgreich. Es gelang ihm, dort zwei neue persönliche Bestleistungen zu erzielen (104,86 für das Kurzprogramm und 214,45 für die Kür). Er war nach dem Kurzprogramm zunächst Zweiter hinter Javier Fernandez und vor Patrick Chan. Schließlich musste er sich nur dem neuen Weltmeister Yuzuru Hanyū geschlagen geben, welcher nach einer beeindruckenden Kür lediglich 2,28 Punkte Vorsprung vor Uno hatte. Bronzemedaillengewinner wurde wie im Vorjahr der Chinese Jin Boyang. Beim letzten Wettbewerb dieser Saison, der World Team Trophy in Tokio, konnte er mit seinen Teamkollegen eine Goldmedaille für Japan erringen. Sein Gesamtergebnis (302,02) war der höchste aller Einzelläufer und 18 Punkte höher als das von Yuzuru Hanyū, der mit seinem Kurzprogramm noch enttäuscht hatte, aber der Beste in der Kür gewesen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2017/18: Olympisches Silber in Pyeongchang.", "content": "Uno begann seine Saison mit einer Goldmedaille beim Challenger Series Wettbewerb Lombardia Trophy in Bergamo, wo er neue persönliche Bestleistungen in allen Segmenten erzielen konnte. Bei den Japan Open lief es für ihn persönlich nicht so gut, aber er gewann zusammen mit seinen Teamkollegen trotzdem eine Silbermedaille. Uno gewann die Goldmedaille beim Skate Canada und wurde dabei Erster in beiden Segmenten, somit hatte er einen sehr guten Start in die diesjährige Grand Prix Saison. Nach der Rückkehr von diesem Wettkampf am 31. Oktober hatte Uno 39° hohes Fieber und wurde mit Grippe diagnostiziert. In seinem anschließenden Wettbewerb, dem Trophée Eric Bompard belegte er im Kurzprogramm den zweiten Platz und in der Kür den ersten. Er wurde damit Zweiter hinter Javier Fernández. Mit den beiden Ergebnissen in Kanada und Frankreich qualifizierte er sich für sein drittes Grand Prix Finale in Folge. Das in seiner Heimatstadt Nagoya ausgetragene Finale beendete Uno mit einer Silbermedaille, wobei sein Gesamtergebnis lediglich 0,5 Punkte schwächer war als das von Nathan Chen. Bei den Japanischen Eiskunstlauf-Meisterschaften kurz vor Jahresende in Tokyo konnte Uno seinen nationalen Titel verteidigen, nachdem er beide Segmente des Wettbewerbs gewonnen hatte. Zweiter wurde wie im Vorjahr Keiji Tanaka. Am 24. Dezember 2017 gab der japanische Eiskunstlaufverband bekannt, dass Uno Japan bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften in Taipeh, den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang und den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Mailand vertreten wird. Ende Januar fuhr Uno nach Taipei, um dort an den Vier-Kontinente-Meisterschaften teilzunehmen. Durch das Fehlen von Läufern wie Yuzuru Hanyū, Nathan Chen, Adam Rippon, Vincent Zhou und Patrick Chan war er ein Topfavorit auf den Gewinn der Goldmedaille. Uno war Erster nach dem Kurzprogramm, hatte jedoch nur 0,32 Punkte Vorsprung auf Jin Boyang. Die Kür verlief weniger gut für ihn, so dass er am Ende mit einem Rückstand von knapp drei Punkten Zweiter hinter seinem langjährigen Rivalen aus China wurde. Im Februar holte Uno Silber bei den Olympischen Winterspielen, wobei er 1,66 Punkte Vorsprung vor dem Bronzemedaillengewinner Javier Fernández hatte. Olympiasieger wurde wie schon vor vier Jahren erneut Yuzuru Hanyū. Im Teamwettbewerb hatte er seine Mannschaft nach dem Kurzprogramm zwar in Führung gebracht, am Ende reichte es für Japan jedoch nur zu Platz Fünf. Bei seinem letzten Wettbewerb, den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften 2018 in Mailand, erzielte Uno 94,26 Punkte im Kurzprogramm und 179,51 im Kürlauf. Er war im Kurzprogramm aufgrund von Problemen mit seinen neuen Schlittschuhen unter seinen Möglichkeiten geblieben. In seiner Kür gab es mehrere Patzer, gegen Ende des Programms konnte sich Uno jedoch wieder zurückkämpfen. Mit der Gesamtpunktzahl von 273,77 musste er sich als Silbermedaillengewinner lediglich Nathan Chen geschlagen geben.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2018/19: Gewinn der Vier-Kontinente-Meisterschaften.", "content": "Uno begann die Saison mit einem erneuten Sieg bei der Lombardia Trophy. Beim Teamwettbewerb Japan Open gewann er als Mitglied der japanischen Mannschaft die Goldmedaille, wobei seine Kür die Beste der Herren war. Im Oktober gewann er den GP-Wettbewerb Skate Canada und im November konnte er seinen zweiten GP-Auftritt in dieser Saison, die NHK-Trophy, ebenfalls mit einer Goldmedaille abschließen. Er qualifizierte sich damit für das Grand Prix Finale. Im kanadischen Vancouver wurde er mit 5,99 Punkte Rückstand Zweiter hinter Nathan Chen – Bronze ging an den Koreaner Cha Jun-hwan. Unos Landsmann Yuzuru Hanyu konnte sich zwar für das GP-Finale qualifizieren, wegen einer Verletzung musste er jedoch wie schon im Vorjahr absagen. Am Ende des Jahres verteidigte Uno erfolgreich seinen nationalen Titel bei den Japanischen Eiskunstlaufmeisterschaften und gewann mit einem Vorsprung von fast 50 Punkten. Zweiter wurde sein großes Vorbild Daisuke Takahashi, der in dieser Saison ein Comeback hatte. Obwohl er sich während des Wettbewerbs den rechten Knöchel verstauchte, konnte Uno nun schon seinen dritten nationalen Titel in Folge feiern. Er wurde anschließend vom Verband ins Team berufen, um Japan bei den folgenden Vier-Kontinente-Meisterschaften und Weltmeisterschaften zu vertreten. Bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften in Anaheim war Uno lediglich Vierter nach dem Kurzprogramm. Seine Kür war jedoch die Beste und so konnte er das Turnier schließlich für sich entscheiden. Die anderen Medaillen gingen an Jin Boyang und Vincent Zhou. Nathan Chen und Yuzuru Hanyū hatten auf eine Teilnahme verzichtet. Mit diesem Sieg konnte Uno zum ersten Mal einen großen internationalen Wettbewerb gewinnen. Er hatte zuvor bei allen mindestens einmal Silber, jedoch nie Gold geholt. Mit 197,36 Punkten stellte er einen Weltrekord für die Kür auf. Uno sagte danach: \"Ich denke, ich war imstande, alles zu vollbringen, was ich kann, aber ich glaube, um an der Spitze wettbewerbsfähig zu sein, muss ich noch viel mehr leisten. Anstatt mich einfach zurückzuhalten, glaubte ich an das, was ich tun musste, und fuhr fort. Als ich schließlich zusammenbrach, verspürte ich kaum glückliche Gefühle – es war eher wie: 'Ich habe es wirklich geschafft'. Ich habe an meine Verletzung nach der nationalen Meisterschaft gedacht und wie ich die nächste Stufe erreichen kann.\" Bei den Weltmeisterschaften in Saitama hatte Uno nach dem Kurzprogramm nur den sechsten Platz belegt. Seine Kür war die Viertbeste und Vierter war er am Ende auch im Gesamtklassement. Der Drittplatzierte Vincent Zhou hatte ca. acht Punkte Vorsprung. Gold ging an Nathan Chen, Zweiter wurde Yuzuru Hanyū. Nach dem Wettbewerb zeigte sich Uno enttäuscht von seinen Leistungen und stellte sogar seine Konkurrenzfähigkeit in Frage.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2019/20: Training in der Schweiz bei Stéphane Lambiel.", "content": "Im Sommer gab Uno auf seiner Website bekannt, dass er seine bisherigen Trainer Machiko Yamada und Mihoko Higuchi verlassen werde. Sie hatten ihn seit seinem fünften Lebensjahr trainiert. Er teilte weiterhin mit, noch nicht zu wissen, zu welchem Trainer er nun wechseln möchte. Er besuchte kurz darauf das Sommerlager von Eteri Tutberidse. Uno bezeichnete dieses Training als \"hart\", aber auch als eine \"gute Erfahrung\". Außerdem gab Uno bekannt, dass er in naher Zukunft keinen Haupttrainer haben würde, während Takeshi Honda als sein Sprungtrainer fungieren soll. Uno besuchte im September zudem Stéphane Lambiels Ausbildungsstätte in der Schweiz, wo bereits seit einiger Zeit sein Landsmann Koshiro Shimada verweilt. Uno startete die Saison 19/20 nicht wie gewohnt mit der Lombardia Trophy, sondern in Espoo, bei der Finlandia Trophy. Er platzierte sich mit seinem Kurzprogramm auf dem zweiten Platz, knapp hinter Sōta Yamamoto, seinem Landsmann und früheren Weggefährten aus Juniorenzeiten. Am Ende holte er sich jedoch die Goldmedaille mit einem für ihn allerdings enttäuschenden Gesamtergebnis von insgesamt 255,23 Punkten. Anfang November war die Enttäuschung umso größer als er nach dem Kurzprogramm bei seinem ersten Grand-Prix-Auftritt in Grenoble mit 79,05 Punkten lediglich Vierter wurde. Es führte dabei Nathan Chen vor Alexander Samarin und Kévin Aymoz. Die Kür misslang ihm sogar noch mehr und so beendete er den Internationaux de France mit ungewöhnlich schwachen 215,84 Punkten abgeschlagen auf dem achten Platz. Uno sagte jedoch nach dem Wettbewerb, dass er trotz dieser Situation positiv gestimmt sei und bedankte sich bei den Zuschauern für ihre Anfeuerung und Unterstützung. Die Wochen zwischen dem Internationaux de France und seinem nächsten Einsatz beim Rostelecom Cup verbrachte er in Stéphane Lambiels Trainingscenter. In Russland wurde er Vierter im Kurzprogramm, wobei er bei einem unterdrehten Quadflip stürzte. Das Ergebnis empfand er als eine \"Erleichterung\". Nach der Kür verblieb er mit 0,63 Punkten Rückstand zum Bronzemedaillengewinner Makar Ignatov auf dem vierten Rang der Gesamtwertung. Uno meinte später, es sei \"kein gutes Ergebnis\", aber er habe das Gefühl, dass er gegen Ende der Saison einen Quad-Flip springen kann. Er kündigte an, dass er vor den japanischen Meisterschaften erneut im schweizerischen Champéry trainieren werde. Kurz vor den japanischen Meisterschaften 2019 bestätigte Uno, dass Lambiel nun auch offiziell sein neuer Trainer sei. Im Kurzprogramm belegte er den zweiten Platz hinter Yuzuru Hanyu, der an seinen ersten japanischen Meisterschaften seit der Saison 2016–17 antrat. Uno gewann danach die Kür und auch die Goldmedaille in der Gesamtwertung mit 290,57 Punkten. Es war sein erster Einzelsieg gegen Hanyu in seiner Karriere. Er entschloss sich im Anschluss, nicht an den Vier-Kontinente-Meisterschaften teilzunehmen. Stattdessen startete er im Februar beim \"Challenge Cup\" in den Niederlanden, wo er erwartungsgemäß die Goldmedaille gewann und 290.41 Gesamtpunkte erzielen konnte. Die darauffolgende Weltmeisterschaft in Montreal wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt und so endete die Saison bereits frühzeitig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Shōma Uno (jap., \"Uno Shōma\"; * 17. Dezember 1997 in Nagoya, Präfektur Aichi) ist ein japanischer Eiskunstläufer, der im Einzellauf startet. Er wurde Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2018, den Olympischen Jugendspielen 2012 und gewann in der Saison 2014/15 das Junior-Grand-Prix-Finale. Er war 2016, 2017, 2018 und 2019 japanischer Meister sowie 2017 und 2018 Vize-Weltmeister. 2019 gewann er Gold bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften.", "tgt_summary": "宇野昌磨(,1997年-12月17日)是一位日本男子花式滑冰选手,爱知县名古屋市出身,毕业于名古屋市立富士中学校、中京大学附属中京高等学校,2016年4月中京大学运动科学部入学。血型为B型。从属丰田汽车(TOYOTA)。", "id": 803420} {"src_title": "Charging Bull", "tgt_title": "华尔街铜牛", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Statue hat ein Gewicht von 3,5 Tonnen und ist 3,4 Meter hoch mit einer Länge von 6 Metern. Der Bulle soll den aggressiven finanziellen Optimismus und Erfolg durch seine angriffsbereite Haltung symbolisieren. Die Statue wird als Wall-Street-Erkennungsmerkmal angesehen und ist ein beliebtes Touristenziel.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Arturo Di Modica arbeitete über zwei Jahre in seiner Künstlerwerkstatt in der Crosby Street in Soho am Charging Bull. Es war seine ehrgeizigste und massivste Arbeit an einer Skulptur überhaupt. Der Stier ist so groß, dass er in separaten Bronze-Stücken gegossen und dann zusammengeschweißt und per Hand vollendet werden musste. Die Skulptur war am Ende des Jahres 1989 fertig. In den frühen Morgenstunden des Freitag, 15. Dezember 1989, ließ Di Modica mit ein paar Freunden den Charging Bull auf der Broad Street direkt vor dem New York Stock Exchange abstellen. Die Nacht zuvor war er die direkte Umgebung mit einer Stoppuhr abgegangen und stellte fest, dass alle fünf bis sechs Minuten die Polizeipatrouille kam. So wusste er, dass er den Stier innerhalb von viereinhalb Minuten hinstellen und selbst wegkommen musste. Aber an dem geplanten Morgen der Operation entdeckten Di Modica und seine Crew, dass die NYSE im Laufe des Tages einen großen Weihnachtsbaum installiert hatte, der den Weg versperrte. Di Modica konnte nicht einmal den LKW wenden. So beschloss er, den Charging Bull unter den Baum zu legen, als ein gigantisches Weihnachtsgeschenk für die Stadt und die Welt. Am nächsten Tag kam der Charging Bull in Nachrichten der ganzen Welt, und enorme Massen von Schaulustigen und Medien fanden sich ein. Die Skulptur wurde am Ende des Tages von der NYSE entfernt, aber dank dem Park-Kommissar Henry Stern, Bürgermeister Ed Koch und Arturo Piccolo der Bowling Green Association wurde der Charging Bull dauerhaft in der Nähe am Bowling Green abgestellt. Der Charging Bull, der als ein Talisman für die Wall-Street-Händler und eine Quelle des Stolzes für alle Bewohner New York Citys gilt, steht bis heute und wurde schon von Millionen Touristen besucht. Für die Dauer von einer Woche wurde am 8. März 2017 um Mitternacht, „keine sechs Meter entfernt“, die von Kristen Visbal geschaffene Bronze-Statue eines Mädchens errichtet, das sich dem \"Charging Bull\" entgegenstellt. Die Skulptur trägt den Titel \"Fearless Girl\". Di Modica sah seine Rechte als Künstler verletzt und bemängelte, dass „Fearless Girl“ seine Arbeit „Charging Bull“ verändere und in ein Symbol von männlichem Chauvinismus verzerre.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Arturo Di Modica sieht den Charging Bull als eine Möglichkeit, den Macher-Geist von Amerika und vor allem New York zu verkörpern. Er ist ein Symbol für diese Orte, an die Menschen aus der ganzen Welt unabhängig von ihrer Herkunft kommen und durch Entschlossenheit und harte Arbeit erfolgreich werden können. Di Modica sah dieses Symbol der Männlichkeit und des Mutes als das perfekte Gegenmittel gegen den Schwarzen Montag von 1987.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Versionen.", "content": "In der chinesischen Hafenstadt Ningbo stand eine täuschend echte Kopie des Charging Bull. Di Modica sagte dazu: „Ich bin stinksauer! Dieser Bulle ist für das amerikanische Volk und New York und niemanden sonst, außer jemand zahlt richtig viel Geld.“ Genauer gesagt: eine Million Dollar. Einen zweiten Charging Bull hat Di Modica in Shanghai im Mai 2010 aufgestellt, er sieht jünger und stärker aus. Eine dritte Version des Bullen wurde in Amsterdam am 4. Juli 2012 von Di Modica aufgestellt. Di Modica: „Es wäre für alle in Europa gut, eine Art von Motivation vom Maskottchen zu haben, denn Europa befindet sich in einer Wirtschaftskrise. Denkt positiv, gemeinsam werden wir es schaffen!“", "section_level": 1}, {"title": "Verkauf des Charging Bull.", "content": "2004 versteigerte Di Modica den Bullen für ein Mindestgebot von fünf Millionen Dollar. Ein Casino aus Las Vegas zeigte Interesse, bis dem Casino klargemacht wurde, dass der Bulle von seinem Standort nicht wegtransportiert werden darf und der Eigentümer mit einer Plakette gewürdigt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charging Bull, auch als Wall Street Bull oder Bowling Green Bull bezeichnet, ist eine Bronzestatue vom italienisch-amerikanischen Künstler Arturo Di Modica (* 1941), die im Bowling Green Park im Financial District in Manhattan, New York City steht. Sie wurde ursprünglich als Streetart aufgestellt.", "tgt_summary": "华尔街铜牛(英语:Charging Bull),是位于美国纽约曼哈顿区鲍林格林公园的一座铜质公牛塑像。该铜牛原是意大利艺术家阿图罗·迪·莫迪卡创作的街头游击艺术,现已成为华尔街颇具人气的永久地标。", "id": 2844405} {"src_title": "Arlene Foster", "tgt_title": "阿琳·福斯特", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Foster wurde in eine protestantisch-nordirische Familie geboren. Als Kind erlebte sie aus nächster Nähe die Gewalt in Nordirland. Ihr Vater, ein Polizist der Royal Ulster Constabulary (RUC), wurde eines Tages bei einem Mordanschlag der IRA am Kopf angeschossen. Die Familie musste anschließend die Wohngegend wechseln. Als Teenager überlebte Foster 1988 einen Bombenanschlag der IRA auf den Schulbus, der dem Busfahrer, einem Angehörigen der britischen Armee galt. Sie besuchte 1982 bis 1989 die Schule in Enniskillen und studierte anschließend Rechtswissenschaften an der Queen’s University Belfast. Seit dem Studienabschluss war sie als Rechtsanwältin (\"solicitor\") tätig. Während der Studienzeit wurde sie politisch aktiv, schloss sich der Ulster Unionist Party (UUP) an und wurde in verschiedene Parteiämter gewählt. Nur wenige Wochen nach der Wahl zur Nordirland-Versammlung 2003, bei der Foster ein Abgeordnetenmandat unter der Parteifahne der UUP im Wahlkreis \"Fermanagh and South Tyrone\" gewonnen hatte, trat sie am 18. Dezember 2003 zusammen mit ihren beiden Parteikollegen Jeffrey Donaldson und Norah Beare von allen UUP-Parteiämtern zurück und wurde am 5. Januar 2004 Mitglied der Democratic Unionist Party (DUP), der anderen großen unionistischen Partei in Nordirland. Ursachen für den Parteiwechsel waren Unzufriedenheiten mit dem Kurs der UUP unter Parteiführer David Trimble. Seit 2007 bekleidete Arlene Foster verschiedene Ministerämter in der nordirischen Regierung: vom 8. Mai 2007 bis 9. Juni 2008 als Umweltministerin, vom 9. Juni 2008 bis 4. Mai 2011, sowie vom 16. Mai 2011 bis 11. Mai 2015 als Ministerin für Unternehmen, Handel und Investitionen und seit dem 11. Mai 2015 als Ministerin für Finanzen. Als der Erste Minister Peter Robinson vom 11. Januar bis 3. Februar 2010 wegen eine Skandals um die mutmaßliche unrechtmäßige Vergabe von Fördergeldern vorübergehend zurücktrat, übernahm sie in dieser Zeit kommissarisch dessen Amt. Nachdem der Erste Minister Peter Robinson aufgrund von Streitigkeiten mit den irisch-republikanischen Parteien zurückgetreten war, wurde Foster am 10. September 2015 Nachfolgerin im Amt des Ersten Ministers. Das Verbleiben Fosters als einzige DUP-Politikerin in der nordirischen Regionalregierung wurde damit begründet, dass man Sinn Féin und der SDLP nicht das wichtige Finanzressort und das Amt des First Ministers überlassen dürfe. Am 20. Oktober 2015 nahm ihr Vorgänger Peter Robinson seine Arbeit als First Minister wieder auf. Einen Monat später, am 19. November 2015, kündigte er aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt vom Amt des Ersten Ministers und vom Amt des DUP-Vorsitzenden an. Die DUP wählte Arlene Foster am 17. Dezember 2015 zur neuen Parteivorsitzenden. Seit dem 11. Januar 2016 ist sie gleichfalls in der Nachfolge von Peter Robinson \"First Minister\" der nordirischen Regionalregierung.", "section_level": 1}, {"title": "Skandal um die Förderung erneuerbarer Energien.", "content": "Im Jahr 2016 entfaltete sich ein Skandal um die sogenannte \"Renewable Heat Incentive\" (RNH, „Anreiz zur Nutzung erneuerbarer Energien“, in der Presse auch als „\"Cash for Ash\"-Skandal“ bezeichnet). Im Jahr 2012 hatte die damalige Regierung Nordirlands eine Initiative gestartet, um Hausbesitzer mit finanziellen Anreizen dazu zu bewegen, ihre Heizungen von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umzustellen. Arlene Foster war damals als Ministerin für dieses Programm zuständig gewesen. Es zeigte sich jedoch in der Folgezeit, dass das Programm nicht sorgfältig durchdacht gewesen war. Als problematisch erwies sich vor allem die Tatsache, dass die an die Heizungsbetreiber laufend ausgezahlte Förderprämie (a) höher war als die anfallenden Heizkosten; je mehr man heizte, desto mehr Förderung erhielt man, (b) für einen Zeitraum von 20 Jahren fest garantiert war und (c) nach oben nicht gedeckelt war. So konnten beispielsweise auch Hausbesitzer, die zuvor gar keine Heizung hatten, sich den Einbau einer Heizung vollständig vom Steuerzahler finanzieren lassen. Noch gravierender waren allerdings die Fälle, in denen teilweise leerstehende Gewerbe- und Landwirtschaftsimmobilien ganzjährig beheizt wurden. Whistleblower berichteten von Fällen, in denen Immobilienbesitzer für den 20-jährigen Förderzeitraum mit Gewinnen von 1 bis 1,5 Millionen Pfund aus dem Einbau und Ganzjahresbetrieb einer Heizanlage in ein leerstehendes oder nicht heizbedürftiges Objekt kalkulierten. Die gravierendsten Fälle sollen strafrechtlich aufgearbeitet werden. Experten gingen davon aus, dass die RHI den Steuerzahler in Nordirland bis zu 20 Millionen Pfund jährlich in den nächsten 20 Jahren kosten werde; es gibt allerdings auch niedrigere und höhere Schätzungen. Jonathan Bell, ein früherer DUP-Parteikollege von Arlene Foster, erhob in diesem Zusammenhang im Dezember 2016 schwere Vorwürfe vor allem an die Adresse der Ersten Ministerin. Die nordirische Regierung habe damals alle Warnungen von Ratgebern in den Wind geschlagen. Die seit der Wahl 2016 nicht an der nordirischen Regierung beteiligten Parteien SDLP und UUP forderten daraufhin Fosters Rücktritt, was diese ablehnte. Am 9. Januar 2017 trat Fosters Stellvertreter Martin McGuinness (Sinn Féin) von seinem Regierungsamt zurück und begründete dies mit dem RNH-Skandal.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungen im Jahr 2017.", "content": "Infolge des Rücktritts der Sinn Féin-Minister kam es zu einer Neuwahl des Regionalparlaments am 2. März 2017, bei der die DUP unter Arlene Foster deutliche Verluste hinnehmen musste, aber noch knapp die stärkste Partei wurde. Bei der Unterhauswahl am 8. Juni 2017 erzielte die DUP jedoch ihr bestes Ergebnis der Parteigeschichte bei gesamt-britischen Wahlen und gewann 10 der 18 Wahlkreise Nordirlands, wodurch die Position Fosters wieder konsolidiert wurde. Im Anschluss an die Wahl kam es zu Verhandlungen zwischen DUP und der britischen Konservativen Partei über die Tolerierung einer konservativen Minderheitsregierung in Westminster durch die DUP. Foster verhinderte mit ihrer DUP Anfang Dezember 2017 bei den Verhandlungen zum EU-Austritt des Vereinigten Königreichs zwischen Premierministerin May und der Europäischen Union kurzfristig in einer Telefonkonferenz einen eigentlich schon vereinbarten Sonderstatus für Nordirland, der den freien Verkehr von Gütern und Personen zwischen Irland und Nordirland beibehalten, aber Kontrollen zwischen Großbritannien und Nordirland vorgesehen hätte. Foster verweigerte ihre Zustimmung, weil nur eine Gleichbehandlung von Nordirland mit dem übrigen Vereinigten Königreich für ihre Partei in Frage komme.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Arlene Foster ist verheiratet und hat drei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arlene Isabel Foster (geb. \"Kelly\", * 17. Juli 1970 in Enniskillen, County Fermanagh, Nordirland) ist eine Politikerin der Democratic Unionist Party (DUP). Sie war vom 11. Januar 2010 bis zum 3. Februar 2010 und vom 10. September 2015 bis zum 20. Oktober 2015 Erste Ministerin (\"First Minister\") in Nordirland. Am 17. Dezember 2015 wurde sie zur DUP-Vorsitzenden und am 11. Januar 2016 zum \"First Minister\" (Regierungschefin der nordirischen Regionalregierung) gewählt.", "tgt_summary": "阿琳·大众特(英语:Arlene Foster;原姓凯利(Kelly);1970年-7月17日),是一名北爱尔兰政治人物、民主统一党领袖。", "id": 1998377} {"src_title": "High-Rise (2015)", "tgt_title": "摩天樓 (2015年電影)", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "London im Jahr 1975. Robert Laing, ein frisch geschiedener, junger und wohlhabender Arzt, zieht in ein gerade fertiggestelltes modernistisches Hochhaus des Architekten Anthony Royal. Die Bewohner leben hier als isolierte Gemeinde vom Rest der Gesellschaft abgeschnitten. Das Gebäude soll eine ganz neue Ebene von Luxus ermöglichen: Es bietet Bewohnern alle Annehmlichkeiten des modernen Lebens, vom Supermarkt bis zum Fitnessstudio, und ein Verlassen des Hochhauses ist eigentlich nicht mehr nötig. Einer seiner Nachbarn ist der Kieferorthopäde Nathan Steele, und über ihm wohnt die attraktive, alleinerziehende Mutter Charlotte Melville, die er kennenlernt, als er gerade nackt auf seinem Balkon in der Sonne liegt. Je höher man im Hochhaus wohnt, desto höher ist der Status einer Person. Nach und nach kommt es zu Spannungen zwischen den Bewohnern und zu einer gefährlichen sozialen Situation: Es entstehen Unruhen innerhalb der Hausgemeinschaft und unter den sozialen Schichten, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben. Es kristallisieren sich drei Schichten heraus: Die Bewohner der luxuriösen Penthäuser, wie die verblasste Schauspielerin Jane Sheridan und der streitlustige Gynäkologe Pangbourne, werden zur Oberschicht, die der mittleren Stockwerke zur Mittelschicht und die Bewohner der unteren Stockwerke werden zur Unterschicht gezählt. Auch Familien mit Nachwuchs stehen in der sozialen Rangordnung des Gebäudes ganz unten und wohnen entsprechend nah am Boden. Stromausfälle und Müllberge führen jedoch schon bald zur Verschärfung der Konflikte innerhalb der Hausgemeinschaft, und es werden an mehreren Punkten im Gebäude Barrikaden errichtet. Während einer Party stürmen die Bewohner der unteren Stockwerke den Swimmingpool, der bis dahin von den Bewohnern der oberen Etagen okkupiert war. Der Supermarkt wird geplündert, und im Haus kommt es zu Vergewaltigungen. In diesem spannungsgeladenen Umfeld freundet sich Laing mit dem Dokumentarfilmer Richard Wilder an, der es nur in den zweiten Stock geschafft hat und hier gemeinsam mit seiner schwangeren Frau Helen lebt, und macht auch die Bekanntschaft mit dem Architekten des Gebäudes, Anthony Royal, der mit seiner Frau Anne ganz oben wohnt, wo den beiden eine riesige Parkanlage zur Verfügung steht, auf der sogar ein Pferd Platz findet. Laing selbst wohnt in der Mitte des Hochhauses, was ihn wegen eines geplanten Mordanschlags von Wilder an Royal zwischen die Fronten bringt, und der Opportunist muss sich entscheiden, auf welcher Seite dieser Geschichte er stehen will.", "section_level": 2}, {"title": "Filmanalyse.", "content": "Chris Hall von \"The Guardian\" erkennt im Film die durch die drei Protagonisten repräsentierten Bereiche der menschlichen Psyche nach Sigmund Freud, vereint unter einem Dach. Bei Richard Wilder handele es sich um das Es, Dr. Robert Laing (dessen Name deutlich auf R. D. Laing Bezug nehme, dem Autor von \"The Divided Self\") symbolisiere das Ich, und der Architekt des Gebäudes, Anthony Royal, sei das Über-Ich. Royal ist eine tragische Figur und erkennt letztlich den Fehler seiner Schöpfung. In der Psychoanalyse ist er, das Über-Ich repräsentierend, die moralische Instanz oder auch das Gewissen, das die moralischen Normen und Wertvorstellungen der kulturellen Umgebung verinnerlicht hat. Wilder als Dokumentarfilmer mit anarchistischen Tendenzen, der fremdgeht, obwohl seine Ehefrau hochschwanger ist, symbolisiert als Es laut Freud den unbewussten und triebhaften Teil des Individuums, insbesondere den Bereich der sexuellen Begierde und der aggressiven Impulse. Zwischen oben und unten, zwischen Über-Ich und Es, hin und her gerissen, befindet sich Dr. Laing, der nur aufgrund seiner Ausbildung als Mediziner eine distanzierte freundschaftliche Beziehung zu Royal pflegen kann, während er von Wilder wegen dessen draufgängerischer Art beeindruckt ist. Als Ich ist er in Freuds Modell jene Instanz, die dem bewussten Denken des Alltags entspricht und „zwischen den Ansprüchen des Es, des Über-Ich und der sozialen Umwelt“ vermittelt. Das Ich hat das Ziel, psychische und soziale Konflikte konstruktiv aufzulösen und hat seine Triebe unter Kontrolle. Wheatley sieht in Royals Versuch, in seinem Hochhaus möglichst vielen Menschen ein angenehmes Leben zu ermöglichen, ein zwar gut gemeintes, jedoch gescheitertes soziales Experiment. Der Architekt selbst bezeichne sein Projekt in der Geschichte zwar als einen \"Verwandlungsschmelztiegel\", doch habe er zu viele Fehleinschätzungen in Bezug darauf gemacht, wie die Menschen aufeinander reagieren werden. In der Romanvorlage ist Royal nicht alleine der Verantwortliche dafür, dass das Experiment schiefgeht. Ballard selbst beschreibt das Gebäude im Buch einmal als \"Büchse der Pandora\", die ihre tausend Deckel, einen nach dem anderen, nach innen öffnet. Auch für Sienna Miller sind es nicht die einzelnen Bewohner, sondern das Hochhaus selbst, das die Geschehnisse vorantreibe: „Der wirkliche Star des Films ist das Gebäude.“", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Vorlage.", "content": "Der 1975 erschienene Roman \"High-Rise\" des britischen Schriftstellers James Graham Ballard diente dem Film als literarische Vorlage. Chris Hall von \"The Guardian\" fühlt sich bei dem von Ballard beschriebenen Hochhaus an die \"Unité d’Habitation\" (französisch für Wohneinheit) in Marseille erinnert, die dort umgangssprachlich auch als Wohnmaschine bezeichnet wird und als ein moderner Wohnhaustyp von dem Architekten Le Corbusier entwickelt wurde. Auch der Montparnasse-Turm in Paris weise Ähnlichkeiten auf, besonders jedoch der Balfron Tower in London, in dessen Nähe auch Ballard sein Hochhaus im Roman verortete. \"High-Rise\" ist nach \"The Atrocity Exhibition\" (1970), \"Crash\" (1973) und \"Concrete Island\" (1974) der letzte Teil einer Tetralogie von Ballard. Im ersten Satz des Romans \"High-Rise\" heißt es: „Later, as he sat on his balcony eating the dog, Dr Robert Laing reflected on the unusual events that had taken place within this huge apartment building during the previous three months.“ (deutsche Übersetzung: „Später, als er auf seinem Balkon saß und den Hund aß, dachte Dr. Robert Laing über die ungewöhnlichen Ereignisse nach, die in den vergangenen drei Monaten in dem riesigen Apartmentgebäude stattgefunden hatten.“) Hierdurch nimmt der Roman einige narrative Elemente vorweg, die im Film erst später angesprochen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsgeschichte.", "content": "Der Produzent Jeremy Thomas, der mit \"Crash\" von David Cronenberg bereits 1996 eine Adaption eines Werkes von Ballard auf die Leinwand gebracht hatte, war mit dem 2009 verstorbenen Schriftsteller befreundet und plante nach dessen Tod die Verfilmung eines weiteren Werkes von ihm.", "section_level": 2}, {"title": "Stab und Besetzung.", "content": "Im August 2013 berichtete \"ScreenDaily\", dass Ben Wheatley an einer Adaption des Buches arbeite. Die Arbeiten am Drehbuch übernahm seine Frau Amy Jump. Tom Hiddlestons Beteiligung am Film und die Übernahme der Hauptrolle des Dr. Robert Laing wurden im Februar 2014 bekannt. Wheatley sagte zur Besetzung der Hauptrolle: „Tom hat diese Art eines britischen Matinée idols der 40er oder 50er Jahre, die wir nicht mehr haben.“ Zur Vorbereitung auf seine Rolle eines Arztes hatte Hiddleston einem Pathologen bei der Arbeit zugeschaut und war während einer Autopsie anwesend. Im Juni 2014 stießen die im Film das Ehepaar Wilder spielenden Schauspieler Luke Evans und Elisabeth Moss zur Crew, und zur gleichen Zeit folgte James Purefoy. Später wurde die Verpflichtung von Augustus Prew bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten und Ausstattung.", "content": "Nach eigenen Aussagen hatte der Regisseur etwas über die Entstehung des Films \"Trainspotting\" gelesen und dass man für die Dreharbeiten eine alte Brauerei genutzt habe. Da Wheatley schon immer an einem industriell geprägten Ort drehen wollte, da man dort viele verschiedene und interessante Räume zur Verfügung habe, machte er sich auf die Suche danach. Wheatley schaute sich auch die von Le Corbusier entworfene \"Unite d' Habitation\" in Marseille an. Thomas Page von CNN nennt, neben den bereits mit dem Roman in Verbindung gebrachten realen Vorlagen wie dem Balfron Tower, eine Reihe weiterer, in den 1970er Jahren entstandener brutalistischer Gebäude über die Wheatley sagte, von diesen inspiriert worden zu sein. Darunter der 1972 fertiggestellte Trellick Tower in London, der ganz ähnlich wie der Balfron Tower aussieht, das Barbican Centre in London, die Birmingham Central Library und die Red Road Flats in Balornock, Glasgow, in die 1971 die ersten Bewohner eingezogen waren. Die Dreharbeiten begannen im Juli 2014 in Belfast, Nordirland und fanden später größtenteils im Seaside Resort Bangor statt. Dort drehte man überwiegend im Old Bangor Castle Leisure Centre, das seit 2012 geschlossen war. Wheatley sagte, er habe in diesem Gebäude ein 1973 eingerichtetes Sportcenter mit einer Sporthalle, einem angeschlossenen Squash-Platz und einem Swimming-Pool vorgefunden, das auch über eine große Zahl von Fluren verfügte und insgesamt doppelt so viel Platz geboten hätte, wie ein Filmstudio. Weitere Aufnahmen wurden am Co-Op-Bankgebäude und im \"Walled Garden\" am Bangor Castle gemacht. Durch CGI wurde in einer Nachbearbeitung des Filmmaterials der Eindruck erweckt, dieser befinde sich Hunderte Meter weit oben auf dem Dach des Gebäudes. Wheatley hatte versucht durch den Einsatz von Moodboards und Collagen die von ihm gewünschte Ästhetik des Films abzubilden. Er arbeitete hierfür mit Mark Tildesley zusammen, der für die Ausstattung des Films verantwortlich war. Um der Kamera fließende Übergänge von einem Drehort zum anderen zu ermöglichen, entwickelte Tildesley einen dreieckigen Betonstützpfeiler, der in fast jedem Filmset zu sehen war. Einige Aufnahmen erfolgten spiegelverkehrt, um die Figuren etwas interessanter erscheinen zu lassen. Hierfür mussten die in diesen Szenen gezeigten Schriftzüge und Uhren ebenfalls falsch herum gefertigt und auch die Haare der Schauspieler in die entgegengesetzte Richtung frisiert werden. Es sei in diesen Szenen, so Wheatley, schwer gewesen, Regie zu führen.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Der englische Musiker und Komponist Clint Mansell, der 2007 für seine Arbeit an \"The Fountain\" den \"World Soundtrack Award\" erhalten hatte, schuf die Filmmusik. Der Soundtrack des Films wurde am 18. März 2016 von Silva Screen Records veröffentlicht und umfasst 12 Lieder. Darüber hinaus werden in \"High-Rise\" Songs gespielt, die nicht auf dem Soundtrack enthalten sind, wie etwa das aus dem Jahr 1975 stammende Lied \"SOS\" und dessen Coverversion von Portishead, das gleich zweimal in den Film eingebaut wurde. Im Dezember 2016 wurde der Soundtrack als Anwärter bei der Oscarverleihung 2017 in der Kategorie \"Beste Filmmusik\" in die Kandidatenliste \"(Longlist)\" aufgenommen, aus denen die Mitglieder der Akademie die offiziellen Nominierungen bestimmten, jedoch nicht nominiert wurde Titelliste des Soundtracks", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film feierte Premiere am 13. September 2015 beim Toronto International Film Festival und kam am 18. März 2016 in die Kinos im Vereinigten Königreich. In Deutschland sollte der Film ursprünglich am 1. September 2016 in die Kinos kommen, der Termin wurde jedoch später auf den 30. Juni 2016 vorgezogen. Zudem wurde der Film vorab im Rahmen der Fantasy Filmfest Nights im April 2016 in verschiedenen deutschen Städten gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "Der Film war in den USA wegen der darin gezeigten Gewaltszenen, dem dargestellten Drogenkonsum, verstörenden Bildern, sexuellen Inhalten und Ausdrücken und einigen Nacktszenen von der MPAA mit R geratet worden, womit Eltern davon abgeraten wird, ihren Kindern den Besuch des Films zu erlauben. Die Szene, in der Hiddleston ein Sonnenbad nimmt und in der sein nackter Hintern zu sehen ist, waren dem Regisseur und der Drehbuchautorin nach Aussage des Schauspielers wichtig, weil diese Szene auch in der Buchvorlage vorgekommen sei. Er habe damit aber kein Problem gehabt, so Hiddleston. In Deutschland, wo der Film FSK 16 ist, heißt es in der Freigabebescheinigung: „Die eskalierende, teils drastische, doch nie voyeuristisch ausgespielte Gewalt kann [...] Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren überfordern.“ Älteren Kindern aber biete die stilisierte Inszenierung und satirische Haltung des Films ausreichend Gelegenheit zur Distanzierung. Die Filmfiguren würden zudem nicht zur Identifikation einladen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film konnte 62 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen (von insgesamt 159 Kritikern, Stand 11. August 2016). Im Konsens heißt es dort: „‚High-Rise‘ kann seinem klassischen Ausgangsmaterial nicht wirklich gerecht werden, zeigt aber dennoch eine energische, gut gespielte und zum Nachdenken anregende Aufnahme von sozio-ökonomischen Themen.“ Felix Zwinzscher von \"Die Welt\" beschreibt Hauptdarsteller Hiddleston als Britanniens neues Talent für düster amüsante Ausflüge in die Abgründe unseres Zusammenlebens, doch wie der Architekt mit dem Fortschreiten des Films den Überblick verliere, tue dies auch Wheatley. Die stylisch choreografierten 70er-Orgien, die der Regisseur inszenierte, verpassten nach einer Weile den Anschluss an den Plot. Zwinzscher erinnert dies daran, warum manche Bücher als unverfilmbar gelten und erklärt: „Visuelle Metaphern verlieren schneller ihren Reiz und reichen allein nicht, eine Story voranzutreiben. Die Zwischentöne fehlen. Wheatley feiert das Chaos nur noch des Chaos willen.“ David Kleingers von \"SPIEGEL ONLINE\" fühlt sich an sozio-apokalyptische Kinovorbilder der 1960er und 1970er Jahre wie \"A Clockwork Orange\", \"Themroc\", \"If...\" und \"Shivers\" erinnert. Wheatley, so Kleingers, inszeniere seine Sicht der Siebziger ähnlich stilsicher und unverbraucht wie Ang Lee in der Adaption von \"The Ice Storm\" aus dem Jahr 1997. Gemeinsam mit der Drehbuchautorin Amy Jump betone Wheatley erfolgreich die weiterhin virulenten Themen eines 40 Jahre alten Romans. Die im Buch prognostizierte ökonomische und soziale Verödung des \"Grey Britain\" der Siebziger werde im Film in den weltweit errichteten, entvölkerten Spekulationskathedralen aus Glas und Sichtbeton fortgesetzt, die heute den urbanen Raum dominierten. Zwischen gut gelauntem Nihilismus und satirischer Kulturkritik beschreibe \"High-Rise\" einen Ort, so Kleingers, an dem sich die Gesellschaft häute. Peter Debruge von \"Variety\" hingegen spricht von einer häufig inkohärenten filmischen Adaption durch Wheatley, der viele Elemente der Gesellschaftskritik, die J. G. Ballard mit seinem Roman übte, nicht dargestellt und die intelligentesten Ideen des Buches mit einer Abrissbirne bearbeitet hätte. Was als eine in sich geschlossene Allegorie auf den offenen Klassenkampf begonnen habe, werde zu einer Zurschaustellung gepflegter Anarchie, die sich in Orgien von Sex und Gewalt ausdrücke, aber fast einen Totalausfall der Filmform zur Folge hätte. Nachdem die erste Hälfte des Filmjahres 2016 vorbei war, wurde der Film von Debruges Kollegen Kristopher Tapley und Jenelle Riley als möglicher Kandidat für eine Auszeichnung in der Kategorie \"Bestes Szenenbild\" für die kommende Oscar-Verleihung ins Gespräch gebracht. Sie meinen, das Szenenbild des Films sei dessen wesentliches Merkmal. Szenenbildner Mark Tildesley und Filmsetausstatter Paki Smith hätten damit Ballards Welt aus dem Buch heraus zum kunstvollen Augenschmaus erhoben.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"High-Rise\" wurde beim San Sebastián International Film Festival 2015 für die \"Golden Seashell\" nominiert. Im Vorfeld des Toronto International Film Festivals 2015 wurde Ben Wheatley für den \"Platform Prize\" nominiert. Im Rahmen der British Independent Film Awards 2015 wurden Tom Hiddleston als \"Bester Schauspieler\" und Luke Evans und Sienna Miller als \"Beste Nebendarsteller\" nominiert. Amy Jump erhielt für ihre Arbeit am Film eine Nominierung für das \"Beste Drehbuch\". Im Rahmen der London Critics’ Circle Film Awards 2017 wurde \"High-Rise\" als \"Bester britischer oder irischer Film\" nominiert, und Mark Tildesley erhielt eine Nominierung in der Kategorie \"Beste Ausstattung\". Für die Wahl im Rahmen der Three Empire Awards 2017 wurde \"High-Rise\" als \"Bester britischer Film\" in die Shortlist aufgenommen. Bei den International Film Music Critics Association Awards 2016 erhielt Clint Mansell eine Nominierung in der Kategorie \"Beste Musik für ein Filmdrama\". Mark Tildesley wurde im Rahmen der Chlotrudis Awards 2017 für die \"Beste Ausstattung\" nominiert.", "section_level": 2}, {"title": "Architektonische Inspirationen.", "content": "Eine Auswahl von Gebäuden, die Autor James Graham Ballard und Regisseur Ben Wheatley bei ihrer Arbeit inspiriert haben:", "section_level": 1}], "src_summary": "High-Rise ist ein britischer Science-Fiction-Film von Ben Wheatley und eine Verfilmung des 1975 erschienenen dystopischen Romans \"High-Rise\" des britischen Schriftstellers James Graham Ballard, der 1982 unter dem Titel \"Der Block\" und 1992 unter dem Titel \"Hochhaus\" auf deutsch erschien. Der Film feierte am 13. September 2015 beim Toronto International Film Festival Premiere und kam am 30. Juni 2016 in die deutschen Kinos.", "tgt_summary": "是一部2015年英国反乌托邦奇幻政治惊悚剧情片,由班·怀特利执导和剪辑。主演是汤姆·希德斯顿、杰瑞米·艾朗、席安娜·米勒、路克·伊凡斯和伊丽莎白·摩斯。电影改编自英国作家J·G·巴拉德撰写的摩天楼 (小说)。由杰瑞米·汤玛士的制片公司Recorded Picture Company制作。", "id": 1312160} {"src_title": "Exploratives Testen", "tgt_title": "探索性測試", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Explorative Tests wurden schon früher von erfahrenen Testern durchgeführt. In den frühen neunziger Jahren war Ad-hoc oft ein Synonym für schlampige und nachlässige Arbeit. Infolgedessen begann eine Gruppe von Testmethodikern (die sich jetzt als kontextgesteuerte Schule bezeichnen), den Begriff \"explorativ\" zu verwenden, um den vorherrschenden Denkprozess bei Tests ohne Skript hervorzuheben und die Praxis zu einer lehrbaren Disziplin zu entwickeln. Diese neue Terminologie wurde erstmals von Cem Kaner in seinem Buch Testing Computer Software veröffentlicht und in \"Lessons Learned in Software Testing\". erweitert. Exploratives Testen kann genauso wie jede andere intellektuelle Aktivität gelernt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Exploratives Tests versuchen herauszufinden, wie die Software tatsächlich funktioniert, und Fragen zu stellen, wie sie mit schwierigen und einfachen Fällen umgehen kann. Die Qualität des Tests hängt von der Fähigkeit des Testers ab, Testfälle zu erfinden und Programmfehler zu finden. Je mehr der Tester über das Produkt und die verschiedenen Testmethoden weiß, desto besser wird der Test. Explorative Tests können mit ihrer Antithese, den geskripteten Tests verglichen werden. Bei geskripteten Tests werden Testfälle im Voraus entworfen. Dies umfasst sowohl die einzelnen Schritte als auch die erwarteten Ergebnisse. Diese Tests werden später von einem Tester durchgeführt, der das tatsächliche Ergebnis mit dem erwarteten vergleicht. Bei der Durchführung von explorativen Tests sind die Erwartungen offen. Einige Ergebnisse können vorhergesagt und erwartet werden; andere vielleicht nicht. Der Tester konfiguriert, betreibt, beobachtet und bewertet das Produkt und sein Verhalten. Er untersucht das Ergebnis kritisch und meldet Informationen, bei denen es sich wahrscheinlich um einen Fehler handelt (der den Wert des Produkts reduzieren könnte) oder um ein Problem (das die Qualität des Testens gefährdet). In der Praxis ist das Testen fast immer eine Kombination aus explorativen und skriptbasierten Tests, jedoch mit einer Tendenz zu beiden, je nach Kontext. Laut Cem Kaner und James Marcus Bach ist exploratives Testen eher eine Denkweise oder \"... eine Art, über das Testen nachzudenken\" als eine Methodik. Die Dokumentation von explorativen Tests reicht von der alleinigen Dokumentation der gefundenen Fehler bis hin zur Dokumentation aller durchgeführten Tests. Beim Pair testing testen zwei Personen gemeinsam, oftmals besteht das Paar aus einem professionellen Tester und einem Softwareentwickler oder einem Business-Analyst. Als Nebeneffekt gewinnt im ersten Fall der Softwareentwickler voraussichtlich Einsichten über Risiken, während der Tester einen Einblick in die Architektur erhält. Wenn ein Tester und ein Business-Analyst im Paar arbeiten, wird der Tester dabei wahrscheinlich mehr vom Geschäft und den Erwartungen an die Software lernen. Sessionbasiertes Testen ist eine Methode, die speziell entwickelt wurde, um explorative Tests in größerem Maßstab überprüfbar und messbar zu machen. Explorative Tester verwenden häufig Tools, einschließlich Bildschirmaufnahme- oder Video-Tools als Aufzeichnung bzw. Dokumentation der Tests, oder Tools, um schnell für den jeweiligen Tests interessante Situationen zu generieren, z. B. James Bachs Perlclip.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Der wichtigste Vorteil explorativen Testens gegenüber herkömmlichem Test besteht darin, dass weniger Vorbereitung erforderlich ist, wichtige Fehler schnell gefunden werden und bei der Durchführung intellektuell anregender ist als die Ausführung von Skripttests. Ein weiterer großer Vorteil besteht darin, dass Tester auf Ergebnisse früherer Tests reagieren, und ihre aktuellen Tests geeignet verändern können. Sie müssen keine Reihe von Skripttests absolvieren, sondern können sich zielgerichtet auf neue Anforderungen konzentrieren oder diese erkunden. Dies beschleunigt auch die Fehlererkennung. Ein weiterer Vorteil ist, dass die meisten Fehler eines Programmes oder Programmteiles bei explorativem Testen bereits nach kurzer Zeit entdeckt werden. Programme, die bestimmte Tests bestehen, bestehen in der Regel weiterhin dieselben Tests und bestehen mit größerer Wahrscheinlichkeit andere Tests oder Szenarien, die noch nicht untersucht wurden.\" Ein Nachteil explorativen Testens ist, dass die im laufenden Betrieb erfundenen und durchgeführten Tests, nicht im Voraus überprüft werden können, und dadurch Missverständnisse hinsichtlich der Anforderungen oder Fehler in Testfällen verhindert werden können. Weiters kann es schwierig sein, genau zu zeigen, welche Tests durchgeführt wurden. Die Nachvollziehbarkeit der gefundenen Fehler leidet unter Umständen darunter. Es ist unwahrscheinlich, dass explorative Tests bei einer erneuten Durchführung auf genau dieselbe Weise ausgeführt werden. Dies kann von Vorteil sein, wenn es wichtig ist, neue Fehler zu finden, aber auch ein Nachteil, wenn es wichtiger ist, bestimmte Details der früheren Tests zu wiederholen. Dies kann mit spezifischen Techniken (z. B. die Aufzeichnung der Tests) durch Vorbereitung automatisierter Tests gesteuert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchungen.", "content": "Replizierte Experimente haben gezeigt, dass geskriptete und explorative Tests zu einer ähnlichen Effektivität der Fehlererkennung führen (die Gesamtzahl der gefundenen Fehler). Explorative Ergebnisse führen zu einer höheren Effizienz (Anzahl der Fehler pro Zeiteinheit), da kein Aufwand für die Vorplanung der Testfälle aufgewendet wird. Beobachtungen an explorative Testern haben ergeben, dass die Verwendung von Wissen über die Domäne, das zu testende System und Kunden, ein wichtiger Faktor für die Effektivität von explorativen Tests ist. Eine Fallstudie bei drei Unternehmen ergab, dass die Fähigkeit, schnelles Feedback zu geben, als Vorteil von Exploratorativem Test angesehen wird, während das Management der Testabdeckung als Mangel eingestuft wurde. Eine Umfrage ergab, dass explorative Tests auch in kritischen Bereichen eingesetzt werden und dass explorative Tests hohe Anforderungen an die Person stellen, die die Tests durchführt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Exploratives Testen ist besonders geeignet, wenn Anforderungen und Spezifikationen unvollständig sind oder wenn für das Testen die Zeit fehlt. Der Ansatz kann auch verwendet werden, um zu überprüfen, ob frühere Tests die wichtigsten Fehler erkannt haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Exploratives Testen ist ein Ansatz zum Testen von Software, der als gleichzeitiges Lernen, Testdesign und Testausführung beschrieben wird. Cem Kaner, der den Begriff 1993 geprägt hat, definiert exploratives Testen als \"einen Stil des Softwaretests, der die persönliche Freiheit und Verantwortung des einzelnen Testers betont, die Qualität seiner Arbeit kontinuierlich zu optimieren, indem er testbezogenes Lernen, Testdesign, Testdurchführung und Interpretation der Testergebnisse als sich gegenseitig unterstützende Aktivitäten verwendet, die während des gesamten Projekts parallel ablaufen.\"", "tgt_summary": "探索性测试(Exploratory Testing)是软件测试方法的一种,它的特点为在进行测试时,同时探索开发更多不同型态的测试方式,以便改善测试流程。当软件开始测试流程后,一般测试者会使用预先设立好的测试案例来进行程序测试,而探索性测试就是为了弥补传统的案例测试的缺点而产生。", "id": 1316137} {"src_title": "Wattpad", "tgt_title": "Wattpad", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Wattpad wurde 2006 von Allen Lau und Ivan Yuen gegründet. Firmensitz der Entwicklerfirma WP Technology, Inc. ist Toronto. Das Motto der App lautete : \"Stories you’ll love\" (Zu ). 2007 wurden 17.000 E-Books von Project Gutenberg für Nutzer zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2014 erhielt die App 46 Millionen US-Dollar von Investoren, damit belaufen sich die insgesamt erhaltenen Förderungen auf insgesamt 70 Millionen US-Dollar Wagniskapital in Wattpad investiert. Wattpad kündigte im Februar 2019 ein Rebranding an, verändert wurden Logo, das Motto wurde zu \"Where Stories live\" (Zu ) geändert genau wie das Interface, sowohl auf der Website, als auch in den mobilen Versionen der Plattform.", "section_level": 1}, {"title": "Handhabung.", "content": "Geschichten können online, aber auch offline, wenn sie heruntergeladen wurden, gelesen werden. In Wattpad können Stories mit sogenannten ‚Wattpad Coins’ gekauft werden. Dies ist nur über die App möglich. Die Paid Stories befinden sich derzeit nur in der englischen Version. Jedoch ist es nur unbegrenzt möglich Geschichten herunterzuladen, wenn man ein besonderes Abo mit auch weiteren Vorteilen abschließt. Ältere, gelesene Geschichten können vom Nutzer in ein virtuelles Archiv verschoben werden. Es besteht die Möglichkeit, eigene Texte zu verfassen und diese zu veröffentlichen. Meistens werden Geschichten in kleinen Teilen oder Kapiteln in zeitlichen Abständen hochgeladen. Diese können die Leser dann bewerten und auch kommentieren. Leser können einzelne Autoren auch abonnieren, um über Neuigkeiten informiert zu werden. Zusätzlich kann man sich, nach einer Anmeldung mittels E-Mail Adresse, mit anderen Usern über einen internen Chat austauschen", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Wattpad hat, laut den Entwickler, über 2 Millionen Autoren, die Plattform wird weltweit von über 70 Millionen Menschen genutzt. Insgesamt umfasst die Plattform (Stand Januar 2019) über 565 Millionen Geschichten in 50 verschiedenen Sprachen. Einige Geschichten erreichten durch Wattpad so sehr an Popularität, dass sie als Buch erschienen oder die Vorlage für Filme und Serien sind, so beispielsweise die Geschichte \"The Kissing Booth\" von Beth Reekles, die von Netflix verfilmt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Wettbewerbe.", "content": "Es gibt viele Wettbewerbe wie z. B. die Wattys mit denen die Bücher ausgezeichnet werden können. Ausgezeichnet werden die Bücher unter anderem für ihre Geschichte, ihre Kreativität, ihren Schreibstil oder eine andere Besonderheit, die das Buch abhebt. Durch das Abstimmen für die Bücher steigt es in den Trends und hat gute Chancen zu gewinnen. Die Wattys sind der größte Online Schreibwettbewerb auf der ganzen Welt. Minderjährige brauchen eine Erlaubnis der Eltern, da evtl. Preise gewonnen werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Monetarisierung.", "content": "Wattpad verkauft an interessierte Werbetreibende Werbeeinblendungen in den Geschichten, sog. \"In-Story-Ads\". Zudem sind bei interessanten Geschichten \"Publishing-Deals\" möglich, also Verträge, bei denen gewisse Rechte an der Veröffentlichung der Geschichte an interessierte Verleger verkauft werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wattpad ist eine kostenlose E-Book-Plattform für Leser und Autoren. Auf der Website oder in der App können registrierte Nutzer Geschichten anderer Nutzer lesen und eigene Geschichten in verschiedenen Genre-Kategorien z. B. historischer Roman, Sachbuch, Jugendbuch, Fan-Fictions, oder auch Gedichte in ihrer virtuellen Bibliothek veröffentlichen. Aktuell (Ende 2019) ist das Lesen von Geschichten ohne Registrierung nicht möglich, Wattpad bezeichnet die Nutzer explizit als \"Community\".", "tgt_summary": "Wattpad是一个2006年建立的在线作者、读者社区,提供了一个读者和作者直接交流的平台,其上也可发表各类文学作品,总部位于加拿大多伦多。虽然有几十个语言版本,但其上近80%的内容都是拿英语发布的。", "id": 167807} {"src_title": "Killjoys", "tgt_title": "太空猎手扫兴者", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Serie handelt von den drei interplanetaren Kopfgeldjägern Dutch, John Jaqobis und D'avin Jaqobis, als sogenannte \"Killjoys\" oder auch \"Rückführungsagenten\" bei der anerkannten Organisation \"RAC\" (Reclamation Apprehension Coalition) beschäftigt, welche in ihrem Quadranten nach Kriminellen, aber auch vermissten Personen oder Objekten suchen, während in diesem ein multi-planetarer Klassenkampf stattfindet.", "section_level": 1}, {"title": "Die galaktische Umgebung.", "content": "Mit dem \"Quad\" ist häufig nicht der aktuelle Quadrant gemeint, sondern die vier folgenden Objekte: der Planet \"Qresh\" und seine drei Monde \"Arkyn\", \"Westerley\" und \"Leith\". Das \"Quad\" ist ein Teil der \"United Republic\", der mehrere Sternensysteme angehören, und die \"United Republic\" ist ein Teil des \"J Star Clusters\", der kurz \"The J\" genannt wird und dem noch viel mehr Sternensysteme angehören.", "section_level": 2}, {"title": "Das grüne Plasma.", "content": "Von außerhalb des \"J Star Clusters\" sickert schon seit längerer Zeit (vermutlich seit mehreren Jahrhunderten) eine biologische Bedrohung durch das parasitäre \"grüne Plasma\" ein. Menschen, die vom \"grünen Plasma\" befallen sind, werden \"Hullen\" genannt. Die \"Hullen\" haben zwar große Selbstheilungsfähigkeiten und Körperkräfte (für Parasiten ist es günstig, wenn ihre Wirte lange überleben), werden aber vom \"grünen Plasma\" geistig gesteuert (ähnliche Vorgänge gibt es auch in der irdischen Tierwelt). Durch die immer noch menschlich aussehenden \"Hullen\" wird aus der biologischen Bedrohung auch noch eine militärische Bedrohung (für Parasiten ist es günstig, wenn ihre Wirte für ihre weitere Ausbreitung sorgen). Innerhalb des \"grünen Plasmas\" existiert eine feindselige Intelligenz, die \"die Lady\" genannt wird. Khlyen, der Vater von Dutch und Aneela, entdeckte das \"grüne Plasma\" vor längerer Zeit, und setzte es anfangs als Superdünger ein. Die \"Scarbacks\" sind Mönche, die sich oftmals selbst verletzen, um zu zeigen, dass ihr Blut kein \"grünes Plasma\" enthält (diese Verhaltensweise gibt es schon so lange, dass ihre biologische Begründung von den meisten Menschen vergessen wurde).", "section_level": 2}], "src_summary": "Killjoys ist eine kanadische Science-Fiction-Fernsehserie, die am 19. Juni 2015 ihre Premiere bei den Sendern Space und Syfy hatte. Im September 2015 wurde die Serie um eine zweite Staffel verlängert, die wie die erste aus zehn Episoden besteht und ab Juli 2016 ausgestrahlt wurde. Am 1. September wurde bekanntgegeben, dass die Serie um eine dritte Staffel verlängert wurde, die seit 30. Juni 2017 ausgestrahlt wird. Anfang September 2017 wurde bekannt gegeben, dass die Serie um eine vierte und eine abschließende fünfte Staffel verlängert wurde. Die Erstausstrahlung der fünften Staffel fand am 19. Juli 2019 statt.", "tgt_summary": "《扫兴者》(英语:\"Killjoys\")是一部加拿大太空冒险电视剧,于2015年6月19日在Space首播第一季,共10集。本剧于2015年9月订续第二季,在2016年7月1日首播。2016年9月续订第三季,于2017年6月30日播出。", "id": 102563} {"src_title": "Sony Alpha 7R II", "tgt_title": "索尼α7RII", "src_document": [{"title": "Technische Daten.", "content": "Zum Sommer 2015 erschien das Nachfolgemodell der Sony A7R, die A7R II. Größere Veränderungen waren die Übernahme des bereits in der Sony A7 II eingesetzten Fünf-Achsen-Bildstabilisierungs-Systems, das im Gehäuse verbaut ist und mit bildstabilisierenden Objektiven kombiniert werden kann, eine höhere Auflösung von 42 Megapixeln und ein Hybrid-Autofokus mit 399 auf dem Sensor integrierten Phasendetektionselementen. Erstmals in einer Vollformat-Kamera kommt ein rückwärtig belichteter CMOS-Sensor zum Einsatz. Weitere Neuerungen umfassen einen überarbeiteten Verschluss, der auch geräuschlos funktioniert, rauschärmere Bilder bei einem Belichtungsindex von bis zu ISO 102.400 (erweitert) und ein verbesserter Dynamikumfang. Die theoretisch bereits bei der A7R vorhandene Möglichkeit, Objektive mit dem EF-Bajonett von Canon zu adaptieren, wurde durch die Einführung eines deutlich schneller reagierenden Autofokus verbessert. Im Videobereich ergänzte Sony die Kamera um die Möglichkeit, Videos in 4K-Auflösung mit 3840 × 2160 Pixeln bei 30, 25 oder 24 Bildern pro Sekunde aufzuzeichnen und Aufnahmen im Videocodec XAVC-S.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In ersten Praxistests noch vor der weltweiten Einführung erfuhr die Kamera weitgehend positive Würdigung. Der Hersteller bewarb die Kamera für ambitionierte Amateure und professionelle Fotografen. Der Fotograf Brian Smith summierte seinen Eindruck, dass die A7RII anders als alle anderen Modelle der A7-Serie keine bestimmten Stärken oder Fähigkeiten aufweise, sondern alles gut tue, \"DPReview\" attestierte Sony ein „Niveau von Innovation und Aufwand, das man hier sehe, das erheblich“ sei. \"Trusted Reviews\" schrieb von einer „Traumkamera für viele“, Kai Man Wong von \"Digitalrev\" nannte die A7RII einen „Canon 5Ds R Killer“, der im Rahmen des Modellwechsels „Änderungen in kolossalem Ausmaß“ erfahren habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sony A7R II (intern ILCE-7RM2, \"Interchangeable Lens Camera with E-mount 7\", auch α7R II) ist eine spiegellose Systemkamera aus der α-Baureihe mit Vollformat-Bildsensor, die in Europa seit August 2015 im Handel erhältlich ist. Ende 2017 erschien das Nachfolgemodell, die Sony A7R III.", "tgt_summary": "索尼α7R II(型号:ILCE-7RM2,简称A7R2)是一款全画幅无反光镜可互换镜头相机。 2015年6月10日由日本索尼公司发布。在发布时,它拥有市场上所有同时期相机中最大的背照式CMOS传感器,在此之前拥有最大传感器的是仅数月前发布的三星NX1。 该相机于2015年8月5日正式发售。其中最显著的一些功能是4240万像素和399个相位对焦点。", "id": 2063660} {"src_title": "Courtney Whitney", "tgt_title": "考特尼·惠特尼", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Whitney wurde als Sohn eines Beamten im US-Landwirtschaftsministerium geboren. Nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg trat er als Private der Nationalgarde des District of Columbia ein und wurde später zur Aviation Section, US Signal Corps versetzt. 1918 wurde er als 2nd Lieutenant ins Offizierskorps aufgenommen. Er absolvierte die \"Signal Corps Aviation School\" und diente auf Flugplätzen in den USA und auf den Philippinen. 1923 schloss er ein Studium der Rechtswissenschaften an der \"Columbia National Law School\" ab und wurde 1925 als Anwalt zugelassen. Von 1926 bis 1927 arbeitete er in der Informationsabteilung im Büro des Chefs des Army Air Corps, bevor er aus der Army ausschied, um für die nächsten 13 Jahre als Anwalt in Manila zu praktizieren. Hier knüpfte er Beziehungen zu hochgestellten philippinischen Persönlichkeiten und zu Douglas MacArthur. MacArthur sorgte dafür, dass Whitney 1940 als Major der Reserve in der Rechtsabteilung des Army Air Corps wieder eine Stellung erhielt. Im April 1943 wurde er Leiter der \"Philippine Regional Section\" des Allied Intelligence Bureau. Als solcher leitete er Propaganda- und Guerilla-Aktivitäten auf dem philippinischen Archipel vor der Rückeroberung der Philippinen ab Herbst 1944. Nach der Kapitulation Japans 1945 diente Whitney im besetzten Japan als Chef der \"Government Section\" der Besatzungsbehörde GHQ. Anfang 1946 informierte er MacArthur, dass das GHQ vor dem ersten Zusammentreten der Far Eastern Commission die Macht habe, die neue japanische Verfassung zu bestimmen. Er wurde anschließend mit dieser Aufgabe beauftragt. Unter Leitung seines Stellvertreters Charles Louis Kades wurde binnen einer Woche ein Entwurf ausgearbeitet, der die Grundlage der neuen Verfassung bildete. Whitney war ferner verantwortlich für die Reform der japanischen Verwaltung bis hinauf zur Regierung und für die politischen Säuberungen dieser Zeit. Er nahm an der Seite MacArthurs als dessen militärischer Sekretär am Koreakrieg teil und begleitete ihn nach dessen Entlassung durch Präsident Truman 1951 zurück in die Vereinigten Staaten, wo er ihn bei seinen Aussagen während der folgenden Kongress-Untersuchung rechtlich beriet. Er schied im gleichen Jahr aus der Armee aus. Er blieb dem General bis zu dessen Tod 1964 eng verbunden und veröffentlichte 1956 die Biographie \"MacArthur: His Rendezvous with History\" über ihn. Whitney starb 1969 im Alter von 71 Jahren und ist auf dem Nationalfriedhof Arlington beerdigt. In dem Spielfilm \"MacArthur – Held des Pazifik\" von 1977 wird er von Dick O’Neill gespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Courtney A. Whitney (* 20. Mai 1897 in Takoma Park, Maryland; † 21. März 1969 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Offizier, zuletzt Major General, und enger Vertrauter Douglas MacArthurs.", "tgt_summary": "考特尼·惠特尼(英语:Courtney Whitney;1897年-5月20日-1969年-3月21日),二战时期美国陆军将领,官至少将,是五星上将道格拉斯·麦克阿瑟重要的军旅伙伴。二战后,为美国驻日盟军总司令部民政局准将局长,主持战后日本的宪法修正,对推动战后日本政府、社会、经济的进步发挥了重要作用。", "id": 854541} {"src_title": "Tyrod Taylor", "tgt_title": "泰羅德·泰勒", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Als Schüler der Hampton High School übte Taylor neben Football auch Basketball und Leichtathletik aus. Er war Quarterback des Footballteams, wurde jedoch auch als Kick Returner und Safety eingesetzt. In vier Spielzeiten führte er seine Mannschaft zu 34 Siegen bei vier Niederlagen und erzielte dabei 7.690 Yards Raumgewinn (5.144 Yards durch Pässe und 2.546 Yards durch Laufspiel) und 100 Touchdowns. Zum Ende seiner Highschool-Karriere wurde er von Rivals.com als bester Dual-Threat Quarterback und drittbester Quarterback seines Jahrgangs gelistet. Taylor entschied sich anschließend, die Virginia Polytechnic Institute and State University (Virginia Tech) zu besuchen, wo er sich als Rookie Einsatzzeiten mit dem Junior-Quarterback Sean Glennon teilte. Im Laufe der Spielzeit sorgte er für 1.356 Yards Raumgewinn und 11 Touchdowns. Eigentlich sollte er die Saison 2008 aussetzen, doch nach zwei Spieltagen wurde er reaktiviert, da das Team in der Offensive Probleme offenbarte. Daraufhin war er für einige Spiele Starting-Quarterback, bis ihn eine Verletzung stoppte und er sich nach durchwachsenen Leistungen wieder Spielzeit mit Glennon teilen musste. In den Play-offs durfte Taylor jedoch von Beginn an spielen und führte seine Mannschaft zum 20–7-Sieg gegen die Cincinnati Bearcats im Orange Bowl 2009. In seinem dritten Jahr am College führte er die Virginia Tech Hokies zu einer Bilanz von neun Siegen und drei Niederlagen und auf den zweiten Platz in der Atlantic Coast Conference (ACC). Zwischenzeitlich waren sie national als viertbestes Team gelistet, verloren jedoch am Ende zwei Spiele in Folge. Als Senior gelangen ihm 2010, nach zwei knappen Niederlagen zu Beginn der Saison, elf Siege in Folge und eine perfekte Bilanz von acht Siegen in acht Spielen gegen Konkurrenten aus der ACC. Dies war einer Mannschaft zuletzt zehn Jahre zuvor gelungen und mit dem Sieg gegen Florida State im ACC Championship Game gewannen die Hokies ihren vierten ACC-Titel in sieben Jahren. Taylor wurde zum ACC-Player of the Year und ACC-Championship Game MVP gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Baltimore Ravens.", "content": "Die Baltimore Ravens wählten Taylor im NFL Draft 2011 in der sechsten Runde als 180. Spieler aus. Die meisten Teams dachten, er würde als Wide Receiver zum Einsatz kommen, doch die Ravens sahen ihn als Ersatz für ihren Starting-Quarterback Joe Flacco. Seinen ersten Einsatz in der NFL hatte er am 4. Dezember 2011 beim Sieg gegen die Cleveland Browns. Auch in den nächsten drei Spielzeiten gelang es ihm nicht, Joe Flacco zu verdrängen, und er kam bei den Ravens nur zum Einsatz, wenn Flacco geschont wurde. Somit lautete seine Bilanz nach vier Jahren NFL bei den Ravens: 14 Kurzeinsätze, 18 vervollständigte Pässe für 199 Yards und ein erlaufener Touchdown.", "section_level": 3}, {"title": "Buffalo Bills.", "content": "Am 12. März 2015 unterschrieb er einen Vertrag bei den Buffalo Bills, wo er sich gegen E. J. Manuel und Matt Cassel durchsetzte und am 31. August von Head Coach Rex Ryan zum Starting-Quarterback ernannt wurde. Am ersten Spieltag führte er die Bills zum 27–14-Sieg gegen die Indianapolis Colts und warf für 195 Yards und einen Touchdown. Sein bestes Spiel bisher kam am vierten Spieltag beim 41–14-Sieg über die Miami Dolphins, als er 21 von 29 Passversuchen an den Mann brachte und dabei 277 Yards Raumgewinn und drei Touchdowns erzielte. Er stellte einen neuen Bills-Franchise-Rekord für die meisten vervollständigten Pässe in Folge ohne Interception auf, als er mit 222 Pässen Drew Bledsoe's Rekord aus dem Jahr 2002 brach. Zudem stellte er in dieser Saison mit 568 erlaufenen Yards einen weiteren Bills-Quarterback-Rekord auf. Er führte die Bills in diesem Jahr zu einer 8–8-Bilanz, wodurch sie erst zum dritten Mal seit den späten 1990er Jahren in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten keine negative Bilanz aufwiesen. Durch die Super Bowl-Teilnahme von Carolina Panthers Quarterback Cam Newton kam Taylor zudem zu seiner ersten Pro-Bowl-Teilnahme.", "section_level": 3}, {"title": "Cleveland Browns.", "content": "Am 9. März 2018 tauschten die Bills Taylor für einen Drittrundenpick zu den Cleveland Browns. Nachdem er sich am 20. September 2018 im Spiel gegen die New York Jets (dritte Woche) eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, verlor er seine Position als Starter bei den Browns an Baker Mayfield.", "section_level": 3}, {"title": "Los Angeles Chargers.", "content": "Am 13. März 2019 unterschrieb Taylor einen Zweijahresvertrag bei den Los Angeles Chargers. Dieser Vertrag bringt ihm 11 Millionen US-Dollar ein. Bei den Chargers wird Taylor Ersatzmann hinter Philip Rivers sein. Er trifft dort auf seinen ehemaligen Offensive Coordinator Anthony Lynn.", "section_level": 3}], "src_summary": "Tyrod Di’allo Taylor (geboren am 3. August 1989 in Hampton, Virginia) ist ein US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Quarterbacks. Er spielte von 2008 bis 2011 College Football für Virginia Tech und wurde im NFL Draft 2011 von den Baltimore Ravens in der sechsten Runde ausgewählt. Seit 2019 spielt er für die Los Angeles Chargers in der National Football League (NFL).", "tgt_summary": "泰罗德·狄亚若·泰勒(英语:Tyrod Di'allo Taylor,1989年-8月3日)是美国职业美式足球运动员,现效力于国家美式足球联盟的克里夫兰布朗,场上位置为四分卫。他在2011年NFL选秀中,以第六轮180顺位被巴尔的摩乌鸦选中,被定位为先发四分卫乔·弗拉科的替补。效力乌鸦队期间,随队击败旧金山49人取得第四十七届超级杯冠军。泰勒在2015年以任意球员身份加盟水牛城比尔,作为该季比尔队的先发四分卫。他曾在2016年入选职业杯。2018年3月被交易至克里夫兰布朗。", "id": 805214} {"src_title": "ESP8266", "tgt_title": "ESP8266开发板", "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Der 32-Bit-Prozessorkern vom Typ \"Xtensa LX106\" von Tensilica arbeitet mit einem Systemtakt von 80 MHz – 160 MHz, hat 64 kB RAM als Befehlsspeicher und 96 kB RAM als Datenspeicher und einen internen Festwertspeicher (ROM) welcher einen unveränderlichen Bootloader beinhaltet. Als Besonderheit und aus Kostengründen weist der ESP8266 keinen internen nicht-flüchtigen und programmierbaren Flash-Speicher für die anwendungsspezifische Firmware auf. Die komplette Firmware ist in einem externen, seriellen Flash-Speicher abgelegt und wird zur Ausführung blockweise in den internen RAM-Speicher geladen und dort ausgeführt. Als Peripherie stehen unter anderem eine SPI-Schnittstelle und ein integriertes Wireless Local Area Network (WLAN nach IEEE 802.11 b/g/n) zur Verfügung. Der Mikrocontroller ist auch zusammen mit einer Minimalbeschaltung aus Schwingquarz und Flash-Speicher in Form verschiedener Module zum direkten Einsatz erhältlich. Je nach Modul sind bis zu zwölf I/O-Ports, eine I2C-Schnittstelle, eine I2S-Schnittstelle, eine SPI-Schnittstelle, eine asynchrone serielle Schnittstelle (UART) und ein 10-Bit-Analog-Digital-Umsetzer herausgeführt. Alle I/Os werden mit 3,3 V betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Programmierung.", "content": "Unterstützt werden momentan neben GCC und der direkten Programmierung in der Programmiersprache C unterschiedliche Firmware-Varianten: NodeMCU-, Micropython-Firmware-Varianten unterstützen das interaktive Programmieren auf dem ESP8266. Dabei werden Programme im externen Flash-Speicher abgelegt und das komplizierte Speichermanagement wie das nötige blockweise Nachladen von externen Programmdaten in den internen RAM-Speicher durch entsprechende Softwarefunktionen vom Entwickler abstrahiert, was das Schreiben von Programmen für den ESP8266 erheblich erleichtert. Als Nachfolger des ESP8266 entwickelte espressif den Mikrocontroller ESP32 mit einigen Verbesserungen wie beispielsweise Bluetooth und einem Hallsensor.", "section_level": 1}, {"title": "Pinbelegung des ESP-01.", "content": "Die Pins, die beim normalen ESP-01-Modul nach außen geführt wurden, sind sehr eingeschränkt: Da beim ESP-01 der GPIO16 nicht nach außen geführt wurde, unterstützt dieser zunächst kein Deep Sleep. Dieser kann durch selbst anbringen (löten) eines Pinout direkt am Chip realisiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Espressif-Module.", "content": "Espressif selbst hat u. a. folgende ESP8266-basierte Module veröffentlicht:", "section_level": 1}, {"title": "Ai-Thinker-Module.", "content": "Die untenstehende Tabelle zeigt die erste ESP8266-Modul-Serie des Drittherstellers \"Ai-Thinker\", welches auch die am weitesten verbreitete ist. Die Angaben zu den Speichergrößen in der Spalte \"Bemerkungen\" gelten für alle darunter folgenden Module. Die Bezeichnung ist immer \"ESP-xx\". Um die Module zu betreiben werden weitere Komponenten benötigt, insbesondere eine Spannungsquelle (3,3V – 3,6V) und einen seriellen TTL-zu-USB-Adapter (auch USB-zu-UART-Brücke genannt), welcher zum Programmieren (Flashen) benötigt wird. Projektentwickler und Anfänger können zum Testen und Probieren auch ein NodeMCU-Board verwenden, welches bereits eine USB-zu-UART-Brücke und einen 5V zu 3,3V Pegelwandler beinhaltet und somit schneller und einfacher verwendet werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der ESP8266 ist ein kostengünstiger und mit geringem Leistungsbedarf ausgeführter 32-Bit-Mikrocontroller der chinesischen Firma espressif und ermöglicht durch seine offene Bauweise den Aufbau von WLAN-gesteuerten Aktoren und Sensoren. Als freie Entwicklungswerkzeuge stehen unter anderem die GNU Compiler Collection inkl. Toolchain zur Verfügung.", "tgt_summary": "ESP8266 是一款由上海乐鑫信息科技开发的可以作为微控制器使用的成本极低且具有完整TCP/IP协议栈的Wi-Fi IoT控制芯片。", "id": 395201} {"src_title": "Wushan-Brücke", "tgt_title": "巫山长江大桥", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Sie ist nach der Badong-Brücke die zweite Brücke über den Jangtsekiang oberhalb der 120 Flusskilometer entfernten Drei-Schluchten-Talsperre. Die nächste Brücke flussaufwärts ist die 45 km entfernte Fengjie-Brücke. Bis zum Zentrum der eigentlichen Stadt Chongqing sind es 485 Flusskilometer. Der Ort Wushan ist zwar nur 3 km Luftlinie von der Brücke entfernt, die Straße muss jedoch einen 15 km langen Umweg über die Mündung des Flusses Daning machen.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die insgesamt 612,2 m lange Wushan-Brücke überquert den Jangtsekiang mit einem einzigen großen Bogen mit einer Spannweite von 460 m. Sie gehört damit zu den zehn größten Bogenbrücken und ist nach der Bosideng-Brücke die zweitgrößte CFST-Brücke (mit Beton gefüllte Stahlrohrbogenbrücke) der Welt. Sie hat je zwei Fahrspuren pro Fahrtrichtung, die nur durch eine Mittellinie getrennt sind, und beidseits einen 2 m breiten Gehweg. Sie ist 19 m breit. Aus technischer Sicht handelt es sich um eine CFST-Brücke mit einer auf etwa halber Höhe eingehängten Fahrbahn. Die beiden tragenden Bögen bestehen aus je vier parallelen Stahlrohren mit einem Durchmesser von 122 cm und Wandstärken von 22 mm bis zu 25 mm in den Abschnitten oberhalb der Kämpfer. Diese Rohre sind durch schmalere Rohre miteinander verbunden und versteift. Ebenso sind die beiden Bögen in regelmäßigen Abständen durch Querverbände aus Stahlrohren versteift. Beim Bau wurden oberhalb der beiden Kämpfer im Abstand von 576 m zwei 150 m hohe stählerne Fachwerktürme errichtet und in den Berghängen rückverankert, über die ein Kabelkran lief, der bis zu 170 t schwere Teile maximal 260 m hoch heben konnte. Diese Türme dienten gleichzeitig zur Rückverankerung der im Freivorbau montierten Brückenbögen. Beim Baubeginn lag das Niveau der Fahrbahn noch 180 m über dem Wasserspiegel des Jangtsekiang. Nachdem die Brückenbögen fertiggestellt waren, wurden ihre Stahlrohre mit Beton verfüllt und der bereits im Werk aufgebrachte Korrosionsschutz mit der letzten Schicht versehen. Schließlich wurde die Fahrbahnplatte abschnittsweise in das Bogentragwerk eingehängt und seitlich auf schmalen Stahlstützen aufgeständert. Die Wushan-Brücke wurde am 8. Januar 2005 eröffnet, als der Drei-Schluchten-Stausee noch nicht sein Stauziel erreicht hatte. Bei einer vollständigen Füllung des Stausees reicht der Wasserspiegel bis knapp unter die Kämpfer, so dass die Fahrbahn nur noch 76,4 m über dem Stauziel von 175 m ü. d. M. bzw. 106 m über dem Absenkziel liegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wushan-Brücke () ist eine Straßenbrücke auf dem Gebiet der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing in der Volksrepublik China, die die Provinzstraße S 301 bei dem Ort Wushan über den Jangtsekiang führt.", "tgt_summary": "巫山长江大桥又名巫峡长江大桥,位于中国重庆市巫山县巫峡口,是一座钢管混凝土中承式拱桥,项目总投资1.96亿元。大桥全长612.2米,桥面净宽19米,双向4车道,主跨492米。大桥引道全长7.4千米,路基宽8~12米,为山岭重丘二级路。它被称为“渝东门户桥”、“渝东第一桥”。2001年12月28日,重庆巫山长江大桥开工建设。2003年4月17日大桥钢管主拱合龙,2004年4月底大桥实现初通。2005年1月8日,正式竣工通车。", "id": 1052062} {"src_title": "China General Nuclear Power Group", "tgt_title": "中国广核集团", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die China Guangdong Nuclear Power Holding Co., Ltd. (CGNPC) wurde im September 1994 mit einem Kapital von 10,2 Milliarden RMB mit dem zentralen Geschäftsbereich Kernenergie gegründet. Mit der CGNPC als zentralem Unternehmen kontrolliert die China Guangdong Nuclear Power Group (CGNPG) mehr als 20 Tochterfirmen ganz oder teilweise. Im April 2009 wurde von der CGNP ein Finanzierungsfonds ins Leben gerufen, der 1,03 Milliarden US-Dollar für Kernenergie und verwandte Projekte erbringen soll. Der Fonds war der erste eines staatlichen Unternehmens mit Genehmigung des Staatsrates, an dem sich die Bank of China und China Development Bank sowie andere Institutionen beteiligten, die Anteilseigner an dem Fonds werden. Es ist die erste Phase einer Finanzierung des Fonds, die insgesamt 10 Milliarden RMB erbringen soll. Im Mai 2013 änderte das Unternehmen seinen Namen in China General Nuclear Power Group (CGN), um sichtbar zu machen, dass es auch außerhalb der Provinz Guangdong tätig ist. Im Dezember 2014 erzielte CGN 3 Milliarden US-Dollar beim Börsengang in Hongkong. Im Dezember 2014 gab das Unternehmen bekannt, dass es drei Windfarmen in Großbritannien mit einer Kapazität von insgesamt 73 MW vom französischen Unternehmen EDF für eine Summe im Bereich von 100 Million britischen Pfund kaufen würde. Beim Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Großbritannien im Oktober 2015 wurde ein Vertrag unterzeichnet nachdem sich der Konzern mit einer Summe von 6 Milliarden britischen Pfund ( Mrd. Euro) an den Gesamtkosten von nun 18 Milliarden britischen Pfund ( Mrd. Euro) am Bau des Kernkraftwerks Hinkley Point C beteiligen wird. Die restlichen Kosten übernimmt der französische Konzern EDF.", "section_level": 1}, {"title": "Technologie Import und Entwicklung.", "content": "CGNs erstes Kernkraftwerk benutzt einen Reaktor, der von der französischen Firma Framatome entwickelt und gebaut wurde. Dann entwickelte CGN den Druckwasserreaktor CPR-1000, der auf dem französischen Reaktor aufbaut. Der CPR-1000 ist eine vollständig chinesische Entwicklung und ist ein in China sehr häufig verwendeter Reaktortyp. Im Februar 2007 unterschrieb CGN einen Vertrag mit Areva, um das Kernkraftwerk Taishan mit Arevas European Pressurized Reactor zu bauen. Das Kernkraftwerk Xianning wird Westinghouse Electric AP1000 benutzen. Damit gehört das Unternehmen zu den ersten, die Kraftwerke mit Reaktoren der Generation III+ bauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "China General Nuclear Power Group (CGN) (), früher China Guangdong Nuclear Power Group (), ist ein chinesischer Kraftwerksbetreiber, der zur Kommission zur Verwaltung von Staatsvermögen des Staatsrates der Volksrepublik China gehört.", "tgt_summary": "中国广核集团有限公司(英语:China General Nuclear Power Corporation)是一家以核电为主的能源企业,由核心企业中国广核集团和三十多家成员公司组成的特大型企业集团,为中国中央企业。", "id": 1935497} {"src_title": "Harry Potter und das verwunschene Kind", "tgt_title": "哈利波特:被詛咒的孩子", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "19 Jahre nach seinem erfolgreichen Kampf gegen Lord Voldemort ist Harry Potter erwachsen geworden. Der nunmehr 37-Jährige ist nun ein überarbeiteter Mitarbeiter des Zaubereiministeriums, wo er in der Abteilung für magische Strafverfolgung tätig ist. Er hat Ginny Weasley geheiratet, die als Quidditch-Korrespondentin für den \"Tagespropheten\" arbeitet, mit ihr hat Harry drei schulpflichtige Kinder. Zwar hatte es Harry schon immer schwer, doch die Belastung durch die Arbeit und im privaten Bereich ist manchmal zu viel für ihn, und das Verhältnis zu seinem jüngsten Sohn Albus Severus, der nichts mit seinem Vater zu tun haben will, ist distanziert. Während sich Harry früher seinen jetzigen Status verdient hat, kämpft Albus Severus noch mit dem Erbe seiner Familie und damit, immer im Schatten seines berühmten Vaters zu stehen. Auch Ron Weasley und Hermine Granger, Harrys beste Freunde aus seiner Schulzeit, haben geheiratet. Während Ron nun mit seinem Bruder George zusammen den Zauberladen \"Weasleys Zauberhafte Zauberscherze\" betreibt, hat die strebsame Hermine die Position der Zaubereiministerin erreicht. Außerdem haben die beiden zwei Kinder: Hugo und Rose. Die gemeinsame Tochter ist eine ausgezeichnete Quidditch-Spielerin. Auch Draco Malfoy, Harrys alter Feind, der nun ebenfalls im Zauberei-Ministerium arbeitet, hat einen Sohn mit dem Namen Scorpius. Harry und seine Freunde verabschieden gemeinsam ihre Kinder am Bahnhof von Kings Cross zur Fahrt in die Zaubererschule Hogwarts. Albus Severus, der im Gegensatz zu seinem Vater ein eher schüchterner Außenseiter ist, besteigt den Hogwarts-Express, in dem Harry einst erstmals auf gleichaltrige Zauberer traf, am Gleis Neundreiviertel mit gemischten Gefühlen. Der 11-Jährige empfindet es als Bürde, der Sohn eines der bekanntesten Zauberer der Geschichte zu sein. Im Zug freundet er sich ausgerechnet mit Scorpius Malfoy an. In Hogwarts ist nun Professor Minerva McGonagall Direktorin. Albus Severus erfährt, dass Cedric Diggorys Vater Harry darum bittet, seinen Sohn mithilfe eines Zeitumkehrers wieder zum Leben zu erwecken. Harry verweigert jede Mithilfe. Albus Severus will sich beweisen und mithilfe einer Zeitreise den Fehler seines Vaters korrigieren. Mit der Unterstützung von Cedrics Cousine Delphi können Albus Severus und Scorpius im Zaubereiministerium einen Zeitumkehrer stehlen. Beim Versuch, Cedrics Ermordung durch Peter Pettigrew auf Voldemorts Befehl am Ende des Trimagischen Turniers zu verhindern, treten die beiden eine ganze Kette von unvorhergesehenen Ereignissen los, die die ganze magische Welt verändern. In einer alternativen Zeitlinie stirbt Harry und Lord Voldemort regiert die Welt. Es gelingt Scorpius, mit Hilfe des Zeitumkehrers die ungewünschten Änderungen in der alternativen Zeitlinie rückgängig zu machen, wobei ihm Severus Snape, der dort gemeinsam mit Hermine Granger und Ron Weasley im Untergrund gegen Voldemort kämpft, hilft. Scorpius und Albus Severus beschließen, den Zeitumkehrer zu zerstören, um weitere unerwünschte Rückwirkungen auf die Zeit zu vermeiden. Sie werden jedoch von Delphi übertölpelt, die den beiden offenbart, dass sie die geheime Tochter von Lord Voldemort sei und aufgrund einer Prophezeiung glaubt, sich durch die Rettung des „überflüssigen“ Cedric in der Vergangenheit mit ihrem Vater vereinigen zu können. Es gelingt Albus und Scorpius zunächst, diesen Plan zu vereiteln, aber Delphi reist stattdessen mit den beiden in das Jahr 1981, um zu verhindern, dass Lord Voldemort Harrys Eltern tötet und damit sein eigenes Schicksal besiegelt. Albus Severus kann jedoch seine Eltern aus der Gegenwart zu seiner Rettung rufen. In einem Kampf in Godrics Hollow gelingt es Harry, Draco, Hermine, Ron und Ginny gemeinsam mit Albus Severus und Scorpius, Delphi zu besiegen. Harry Potter findet einen neuen Zugang zu Albus Severus, und Vater und Sohn kommen sich wieder näher.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "Harry Potter: Er ist Mitarbeiter des Zaubereiministeriums und arbeitet dort in der Abteilung für magische Strafverfolgung. Harry hat Ginny Weasley geheiratet, die Schwester seines besten Freunds Ron. Gemeinsam haben sie drei Kinder: James Sirius, Albus Severus und Lily Luna. Ginny Potter geborene Weasley: Die Ehefrau von Harry Potter arbeitet als Quidditch-Korrespondentin für den \"Tagespropheten\". Nach ihrem letzten Jahr in Hogwarts war sie für einige Jahre Profi-Quidditchspielerin, bis sie sich schließlich der Familienplanung widmete. Albus Severus Potter: Er ist der zweite Sohn von Harry und Ginny Potter. Er leidet sehr darunter, dass sein Vater berühmt ist, weshalb es zwischen den zwei öfters zu Streitigkeiten kommt. Außerdem verliebt sich Albus in Delphi, jedoch verfliegen diese Gefühle, als er ihre wahre Identität kennt. Ron Weasley: Harry Potters bester Freund heiratete seine beste Freundin Hermine, mit der er zwei gemeinsame Kinder hat: Hugo und Rose. Gemeinsam mit seinem Bruder George betreibt der den Zauberladen \"Weasleys Zauberhafte Zauberscherze\". Hermine Granger: Sie ist inzwischen Zaubereiministerin und Ehefrau von Ron Weasley geworden. Rose Granger-Weasley: Die Tochter von Ron Weasley und Hermine Granger ist eine ausgezeichnete Quidditch-Spielerin Draco Malfoy: Harry Potters früherer Erzrivale arbeitet ebenfalls als Beamter im Zaubereiministerium. Draco heiratet Astoria Greengrass. Mit ihr hat er einen Sohn, Scorpius Hyperion. Astoria verstirbt, kurz bevor Scorpius das dritte Schuljahr beginnt. Scorpius Malfoy: Er ist der Sohn von Draco Malfoy und wird der beste Freund von Albus Severus Potter. Scorpius ist nicht ganz so geworden, wie sein Vater sich das gewünscht hatte, da er sich ausgerechnet in Rose Granger-Weasley verliebt. Minerva McGonagall: Seit der Schlacht von Hogwarts ist Professor Minerva McGonagall Direktorin der Zauberschule. Neville Longbottom: Neville Longbottom, der Harry, Ron und Hermine in Hogwarts oft in heiklen Situationen half, ist an seiner ehemaligen Zauberschule Hogwarts Lehrer für Kräuterkunde. Lord Voldemort: Herrscher der Zauberwelt in einer alternativen Zeitlinie Delphi Diggory / Augurey: Die Tochter von Lord Voldemort und Bellatrix Lestrange wird im Stück zunächst als Nichte von Amos Diggory vorgestellt. Die als Waise Lebende will in der Zeit zurückgehen, um ihren Vater zu treffen. Aufgrund einer Prophezeiung glaubt sie, dass sie seinen Tod ungeschehen machen und seine Macht wiederherstellen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau des Stückes.", "content": "Das Stück besteht aus zwei Teilen mit je zwei Akten. Es ist so gestaltet, dass man das Stück an einem Tag aufführen kann, die Vorstellung aber auch auf zwei Tage verteilbar ist. Zuschauer können das Stück somit auf zwei Tage verteilt sehen, oder an einem Tag, im Rahmen einer Matinee und einer Abendvorstellung. Diese Entscheidung wurde von einigen kritisiert, da man nun gleich zwei Karten kaufen müsse, um ein ganzes Stück zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsgeschichte.", "content": "Am 26. Juni 2015, und damit zum 18. Jahrestag der Veröffentlichung des ersten Harry-Potter-Romans \"Harry Potter und der Stein der Weisen\", verkündete Rowling, dass das bereits im Dezember 2013 als vermeintliches Prequel angekündigte Theaterstück über Harry Potter entstehen würde, es allerdings ein Sequel sei und der Name des Stückes im Original \"Harry Potter and the Cursed Child\" sein werde. Im Juni 2015 wurde ebenfalls bekannt, dass der Tony- und Olivier-Award-Gewinner John Tiffany die Inszenierung des Stückes übernehmen wird. Am 23. Oktober 2015 wurde bekannt, dass das Stück als achte Geschichte der Serie die Handlung von \"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes\" fortführen soll. Im Oktober 2015 verriet Rowling via Twitter, dass das Stück eine reguläre Fortsetzung der Potter-Abenteuer sein soll. Auf die Frage, warum sie ein Theaterstück einem neuen Roman vorgezogen hat, antwortete sie, dass ihr die Zuschauer, sobald sie das Stück gesehen haben, zustimmen werden, dass das Theater das einzige angemessene Medium für diese Geschichte ist. Der Drehbuchautor Jack Thorne schrieb das Stück, die Geschichte stammt von ihm, Rowling und Regisseur Tiffany. Thorne erhielt 2009 den \"Best British Newcomer Award.\" des London Film Festivals und wurde 2012 BAFTA-Gewinner. Als Produzenten des Theaterstücks fungieren neben Harry Potter Theatrical Productions noch Sonia Friedman und Colin Callender. Für die Choreographie ist Steven Hoggett zuständig, das Bühnenbild stammt von Christine Jones, Katrina Lindsay übernimmt das Kostümdesign, und die Lichttechnik wird von Neil Austin geleitet. Das Tondesign übernimmt Gareth Fry, Spezialeffekte werden von Jeremy Chernick kreiert, die Illusionen stammen von Jamie Harrison, und die Musikalische Leitung übernimmt Martin Lowe. Die Komponistin der Musik ist Imogen Heap. Ein im Oktober 2015 veröffentlichtes Plakat zum Stück zeigt einen kleinen Jungen, der verängstigt in einem kugelrunden Nest sitzt, an dem Flügel angebracht sind. Der Junge soll Albus Severus Potter sein, und das Nest selbst erinnert an den goldenen Schnatz, der Harry Potter von Dumbledore vermacht wurde und in dem dieser den Stein der Auferstehung versteckt hatte. Mehrere Monate vor der Premiere wurde vor dem Palace Theatre eine große Plastik enthüllt, die nahezu das gleiche Motiv zeigt. Am 31. Mai 2016 wurden über Pottermore erste Fotos der Kostüme veröffentlicht. Diese zeigten die Darsteller von Harry Potter, Ginny Potter geborene Weasley und Albus Severus Potter in der Kleidung, die sie im Stück tragen werden. Später wurden in einem Hintergrundvideo neben einer kurzen Äußerung von Harry-Potter-Darsteller Jamie Parker, der im Stück noch immer eine Brille trägt, auch die Schauspieler der Figuren Draco und Scorpius Malfoy, Ron Weasley, Hermi(o)ne Granger und Rose Granger-Weasley in ihren Kostümen gezeigt und weitere Fotos der Darsteller, teils mit, teils ohne Kostüme, veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Kurz vor Weihnachten 2015 nannte Rowling die Namen der Schauspieler, die im Stück die Hauptrollen übernehmen werden. Jamie Parker spielt Harry Potter, Ron Weasley wird von Paul Thornley dargestellt und Noma Dumezweni schlüpfte in die Rolle von Hermine Granger. Dass Dumezweni eine dunkle Hautfarbe besitzt, Hermine in den Filmen jedoch weiß ist, löste eine hitzige Debatte über schwarze Schauspieler in Rollen als fiktive Personen und Rassismus generell aus. Viele Harry-Potter-Fans und -Schauspieler drückten ihre Zufriedenheit mit der Besetzung aus, Rowling selbst verteidigte die Entscheidung und sagte, dass Hermine in den Büchern niemals als weiß spezifiziert wurde. Sam Clemmett ist im Stück in der Rolle von Albus Severus Potter zu sehen. Am 4. März 2016 wurde bekannt, dass Anthony Boyle im Stück Scorpius Malfoy, den Sohn von Harrys Erzfeind Draco Malfoy, spielt. Anfang Juni 2016 wurde die Besetzung der Rollen von Ginny Potter mit Poppy Miller, von Draco Malfoy mit Alex Price und von Rose Granger-Weasley mit Cherrelle Skeete bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ansturm auf Tickets.", "content": "Am 28. Oktober 2015 konnten erste Tickets von sogenannten \"Priority Bookers\" bestellt werden, ab dem 30. Oktober waren die Tickets für jedermann kaufbar. Weniger als acht Stunden nach der Bekanntgabe des Premieretermins gab es bereits mehr als 175.000 verkaufte Tickets für die Aufführungen am Palace-Theatre, die online getätigt werden konnten. Das Ticketsystem brach teilweise unter dem Ansturm zusammen. Innerhalb von zwei Tagen wurde der Vorverkauf von ursprünglich Juli bis September 2016 auf den 27. Mai 2017 verlängert. Die Ticketpreise für beide Teile des Stückes liegen bei 30 bis 130 £.", "section_level": 2}, {"title": "Vorveröffentlichung.", "content": "Ab dem 7. Juni 2016 wurde das Stück vorab in Preview-Vorstellungen gezeigt. Nur wenige Stunden zuvor war über Twitter ein Foto veröffentlicht worden, das einen ersten Blick auf das Bühnenbild gewährte. Zudem waren auf dem Foto einige der Schüler von Hogwarts in Roben zu sehen und die Flaggen der vier Häuser Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff und Ravenclaw.", "section_level": 2}, {"title": "Premiere.", "content": "Am 30. Juli 2016 feierte das Stück unter der Regie von John Tiffany und in Anwesenheit von Joanne K. Rowling im Londoner Palace-Theatre seine Premiere, bei welcher mehr als 30 Schauspieler auf der Bühne standen. Das im West End der City of Westminster gelegene Palace-Theater befindet sich in unmittelbarer Nähe von Great Scotland Yard, dem Straßenzug, der in den Harry-Potter-Filmen Kulisse für den Besuchereingang des Zaubereiministeriums und damit im Stück dem Arbeitsplatz von Harry Potter war.", "section_level": 2}, {"title": "Buchveröffentlichung.", "content": "Die Webseite Pottermore verkündete am 10. Februar 2016, dass das Skript des Stücks am 31. Juli 2016, also einen Tag nach der Theaterpremiere, als gebundenes Buch („Hardcover“) und E-Book erscheinen werde. Der 31. Juli ist sowohl Harry Potters als auch J. K. Rowlings Geburtstag. Bereits einige Stunden nach der Ankündigung und mehr als fünf Monate vor der Veröffentlichung stand das achte Harry-Potter-Buch bereits an der Spitze der Amazon- sowie Waterstones-Charts. Später wurde das Buch bei Waterstones von dem ebenfalls von Rowling stammenden Skript zum Film \"Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind\" von Platz 1 der Bestsellerliste verdrängt. Indem in der ersten Woche 847.886 Ausgaben verkauft wurden, avancierte \"Harry Potter and the Cursed Child\" zu dem Buch, das sich in den letzten Jahren am schnellsten verkaufte, zum viertschnellsten verkauften Buch überhaupt und zur am schnellsten verkauften Textfassung eines Bühnenwerks aller Zeiten. Veröffentlichende Verlage sind Scholastic in den USA und Kanada sowie Little, Brown im Vereinigten Königreich. Das E-Book wird auch auf Pottermore zum Verkauf angeboten. Eine „Special Rehearsal Edition“ soll später als limitierte und überarbeitete „Definitive Collector’s Edition“ neuveröffentlicht werden. Der offizielle Titel des Buches lautet \"Harry Potter and the Cursed Child Parts I & II\". In Deutschland und Österreich wurde \"Harry Potter und das verwunschene Kind\" am 24. September 2016 im Carlsen Verlag veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Die Musik von \"Harry Potter und das verwunschene Kind\".", "content": "Das Anfang November 2018 von Masterworks Broadway (Sony Music) veröffentlichte Album \"The Music of Harry Potter and the Cursed Child\" mit der Musik von Imogen Heap stieg am 9. November 2018 auf Platz 6 in die Soundtrack Album Charts im Vereinigten Königreich ein.", "section_level": 2}, {"title": "Aufführungen in anderen Städten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "New York.", "content": "In den USA fand die Neuaufnahme des Stückes im neu restaurierten, am New Yorker Broadway gelegene Lyric Theatre statt. Hierfür wurde am Theater eine von der Bühnenbildnerin Christine Jones und dem Bühnenleiter Brett J. Banakis gestaltete dreidimensionale Beschilderung angebracht, die von einem 150 Fuß langen Flügel geziert wird und im Februar 2018 enthüllt wurde. Oben auf dem Gebäude befindet sich eine Skulptur des geflügelten Nestes mit dem Kind. Im Vorfeld mussten am Lyric Theatre umfangreiche Umrüstungen vorgenommen werden. So entschieden sich die Designer, den Haupteingang eigens für das Stück von der Einzelhandels- und Fußgänger-verstopften Touristenfalle der West 42nd Street hin zur West 43rd zu verlegen, wo sich in den letzten Jahren ein Ausgang befunden hatte. Nach den Previews ab dem 16. März 2018 erfolgte die offizielle Premiere am 22. April 2018, wobei einige der ursprünglichen Londoner Schauspieler ihre Rollen wieder einnahmen, darunter Jamie Parker als Harry Potter, Noma Dumezweni als Hermine Granger, Paul Thornley als Ron Weasley, Poppy Miller als Ginny, Sam Clemmett als Albus, Alex Price als Draco Malfoy und Anthony Boyle als dessen Sohn Scorpius.", "section_level": 2}, {"title": "Melbourne.", "content": "Seit dem 16. Januar 2019 wird das Stück in Australien aufgeführt. Im Princess Theatre in Melbourne werden beide Teile drei Mal pro Woche aufgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "San Francisco.", "content": "Nach New York soll im Herbst 2019 ein weiterer Spielort in den USA hinzukommen. Die Premiere im Curran Theatre in San Francisco ist für den 23. Oktober 2019 geplant.", "section_level": 2}, {"title": "Hamburg.", "content": "Unter dem Titel \"Harry Potter und das verwunschene Kind\" sollte das Theaterstück ab 15. März 2020 dauerhaft nach Hamburg kommen. Am 13. März 2020 wurde bekanntgegeben, dass die Premiere des Stückes wegen der COVID-19-Pandemie auf Oktober 2020 verschoben wird. Der offizielle Vorverkauf begann am 25. März 2019, weshalb elf Tage vorher ein offizieller Trailer veröffentlicht wurde. Newsletterabonnenten des Theaterstücks konnten bereits ab dem 21. März 2019 Tickets erwerben. Eigens für das Theaterstück wurde das Mehr! Theater am Großmarkt ab Mai 2019 aufwendig renoviert, die Kosten dabei sollen sich auf rund 42 Millionen Euro belaufen. Laut eigenen Angaben wurden bis Februar 2020 rund 250.000 Tickets für das Theaterstück in Hamburg verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pressestimmen zur ersten Spielzeit in London.", "content": "Michael Billington von \"The Guardian\" meint, John Tiffany und seine Bühnenbildnerin Christine Jones hätten aus den einfachsten Zutaten Magie geschaffen. Kritiker waren auch von den Kostümentwürfen und den Lichteffekten beeindruckt, häufig wurde dabei das Erscheinen der erschreckenden Dementoren hervorgehoben. Elysa Gardner schreibt in \"USA Today\", es werde ein Spektakel mit einer stichhaltigen Geschichte in guter britischer Manier geboten, das ohne Prahlerei auskomme. Ben Brantley von der \"New York Times\" spricht von einem Arkana-gefüllten Plot, das Stück habe aber auch seine ernsten Seiten, wenn beispielsweise der quälende Solipsismus während des Erwachsenwerdens gezeigt werde. Am Ende des Stücks, so Brantley, sei das gesamte Publikum zu Zauberlehrlingen geworden. Gordon Cox von \"Variety\" spricht von einer fesselnden Story mit \"sehr viel Herz\", was Rowlings Spezialität sei, und von einem eindrucksvollen Bühnenbild und meinte weiter, dass die wohlwollende Kritik, die es in der \"New York Times\" zu lesen gab, sicher dazu beitragen werde, das Stück an den Broadway zu bringen. Besonders Jamie Parker und Sam Clemmett, die Darsteller von Harry Potter und seinem Sohn Albus Severus, hatten die Kritiker begeistert. Ben Brantley von der \"New York Times\" meint zudem, die Rolle von Hermine sei mit der Schauspielerin Noma Dumezweni perfekt besetzt. Michael Billington lobte in \"The Guardian\" die Besetzung der Figur Scorpius Malfoy mit Anthony Boyle, der die Rolle wunderbar schrullig spiele und so die Figur, die er als liebenswerter Außenseiter mit wachem Verstand beschreibt, zu einem neuen Liebling der Fans machen könnte. Auch Paul Thornley spiele einen rundweg vernünftigen Ron Weasley. Zudem empfiehlt Billington die Schauspielerin Esther Smith, die im Stück Delphi Diggory spielt, im Auge zu behalten. Die Bindung zwischen Albus Severus und Scorpius im Stück wird als sehr stark beschrieben, stärker als die von Harry Potter und Ron Weasley in den Romanen, und gehe über eine einfache Freundschaft hinaus. Eine negative Kritik war, dass die Geschichte vielleicht ein bisschen zu vorhersehbar für echte Harry-Potter-Fans sei. Zudem erkenne man auch schnell die Kontinuitätsprobleme, die sich im Vergleich zu den Original-Abenteuern zeigten, so Dave Trumbore von \"Collider,\" denn der Zeitumkehrer in der neuen Geschichte funktioniere ganz anders als in den Romanen. Zudem seien eigentlich in \"Harry Potter und der Orden des Phönix\" alle Zeitumkehrer bei einem Kampf mit den Todessern zerstört worden.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen der Inszenierung am Londoner Palace-Theatre.", "content": "Die Inszenierung am Londoner Palace-Theatre erhielt im Rahmen der WhatsOnStage Awards 2017 drei Auszeichnungen und zwei weitere Nominierungen. Mit elf Nominierungen stellte die dortige Inszenierung von \"Harry Potter und das verwunschene Kind\" einen Rekord in der Geschichte der Verleihung der Olivier Awards auf, der als höchste Auszeichnung im britischen Theater gilt. Ausgezeichnet wurden die Aufführung und die Besetzung in insgesamt neun Kategorien, was ebenfalls einen Rekord in der Geschichte des Preises darstellt, darunter John Tiffany als bester Regisseur und Jamie Parker als bester Schauspieler. Evening Standard Theatre Awards 2016 Olivier Awards 2017 WhatsOnStage Awards 2017", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Auszeichnungen.", "content": "Im Rahmen der Tony Awards 2018 wurde \"Harry Potter und das verwunschene Kind\" sechs Mal ausgezeichnet, darunter als Bestes Theaterstück und für die Beste Regie. Die deutsche Buchveröffentlichung gewann 2016 den LovelyBooks Leserpreis in der Kategorie \"Jugendbuch\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Harry Potter und das verwunschene Kind (Originaltitel: \"Harry Potter and the Cursed Child\") ist ein Theaterstück in zwei Teilen von Jack Thorne, das auf einer Geschichte von Joanne K. Rowling und John Tiffany (Textbuch mit Regieanweisungen) basiert. Es ist eine Fortsetzung der sieben Harry-Potter-Romane Rowlings, die 19 Jahre nach dem Ende des letzten Buchs spielt.", "tgt_summary": "《哈利波特-被诅咒的孩子》(英语:Harry Potter and the Cursed Child),是一套在英国伦敦西区剧院上演的舞台剧,共分为上、下两部,根据杰克·索恩、J·K·罗琳与约翰·帝夫尼的原创故事改编,并由索恩编剧。本剧于2016年6月7日在英国皇宫剧院预演,并于同年7月30日在正式演出。作为睽违近十年新推出的魔法世界故事,未被改编成小说的原著剧本于2016年11月18日释出,并成为哈利波特系列的第八集,故事聚焦于即将迈入中年的哈利·波特,其在英国魔法社会的挣扎与人生历程。剧本设定时间点为2020年,但故事始于2017年。在《哈利·波特与死亡圣器》事件发生后19年,现职魔法部雇员的哈利波特与其子阿不思·赛佛勒斯·波特发生了一连串事件。", "id": 2007936} {"src_title": "Wang Dan", "tgt_title": "王丹", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wang Dan wuchs in Peking auf. Sein Vater war Professor für Geologie und seine Mutter war Wissenschaftlerin am Museum für Chinesische Revolution. Im Herbst 1987 begann er an der Beijing Universität moderne Geschichte zu studieren. Er interessierte sich bald für Demokratietheorien und gründete die „Beijing Students Autonomous Federation“, die später verboten wurde. Während der Massenproteste von April bis Juni 1989 stieg er zum bedeutendsten Anführer der Studentenbewegung auf. Nach dem Tiananmen-Massaker vom 4. Juni 1989 stand Wang zuoberst auf der Liste der 21 meistgesuchten Personen der Protestbewegungen. Er konnte sich einen Monat lang in verschiedenen Städten in China verstecken, kehrte dann aber freiwillig nach Peking zurück und wurde dort am 2. Juli verhaftet. Er wurde zu vier Jahren Haft verurteilt und verbrachte davon fast zwei Jahre im Qincheng-Gefängnis, in welchem weitere bekannte politische Gefangene inhaftiert waren. 1993 wurde Wang vorzeitig aus der Haft entlassen. Danach blieb er trotz dauernder Überwachung politisch aktiv und wurde im Mai 1995 zum zweiten Mal verhaftet. Wegen „Verschwörung zum Sturz der chinesischen Regierung“ wurde er am 30. Oktober 1996 von einem Volksgericht in Peking zu einer elfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gerichtsverfahren und der Schuldspruch wurden von seiner Mutter und westlichen Regierungen stark kritisiert. Zur Haftverbüßung wurde Wang in ein Gefängnis in Jinzhou, Provinz Liaoning, überführt. Während seines Gefängnisaufenthaltes verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Im April 1998 erlaubte ihm das Justizministerium „aus gesundheitlichen Gründen zur medizinischen Behandlung“ in die USA auszureisen. Dies geschah rund zwei Monate vor dem China-Besuch des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton. In den USA setzte Wang Dan seine Studien an der Harvard-Universität fort, die er 2001 mit einem Master in Ostasiatischer Geschichte und 2008 mit einem PhD abschloss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wang Dan (; * 26. Februar 1969 in Peking, Volksrepublik China) wurde 1989 als Studentenanführer der zum Tian’anmen-Massaker führenden Protestbewegung bekannt. Nach zweimaliger Verurteilung zu mehrjährigen Haftstrafen wegen politischen Aktivitäten wurde es ihm 1998 erlaubt, in die USA auszureisen.", "tgt_summary": "王丹(1969年-2月26日),原籍山东省鄄城县,生于北京,北京天安门八九民主运动领袖之一,与吾尔开希、柴玲等同为学生领袖,曾担任“保卫天安门广场指挥部”副总指挥,也是一位诗人。八九学运前曾组织过悼念病逝的原中共中央总书记胡耀邦、撰文支持民主等活动,六四清场后拒绝逃亡,多次被中华人民共和国政府逮捕入狱、1998年后流亡至美国,取得哈佛大学历史学博士学位。现常居台湾、美国等地,并为国立成功大学客座专家,参与该校发展“国际一流大学及顶尖研究中心计划”。2010年9月起,担任国立清华大学人文社会学院客座助理教授。2015年8月起,受聘于国立中正大学战略暨国际事务研究所担任客座助理教授,为期2年。2017年7月离开台湾,返回美国。", "id": 2625806} {"src_title": "Macbeth (2015)", "tgt_title": "麦克白 (2015年电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Macbeth, zunächst ein treuer Vasall des König Duncan, begegnet in einer Schlacht drei Hexen, die ihm prophezeien, dass er der nächste Than von Cawdor werde und künftiger König von Schottland. Nachdem der erste Teil der Prophezeiung tatsächlich eingetreten ist, drängt seine ehrgeizige Ehefrau darauf, König Duncan während eines Aufenthaltes im Dorf von Macbeth zu töten und die Königskrone an sich zu reißen. Sie selbst betäubt die königlichen Wachen. Macbeth tötet den König mit einem Dolch in seinem Zelt. Der Königssohn Malcolm kommt wenig später in das Zelt, sieht, was Macbeth getan hat und flieht in Furcht. Am nächsten Morgen entdeckt Macduff, dass der König ermordet worden ist. Weil Malcolm nach England geflohen ist, wird Macbeth zum schottischen König ausgerufen. Getrieben von Schuldgefühlen und der Paranoia, jemand könnte ihn vom Thron stoßen, entwickelt sich Macbeth zu einem grausamen Tyrannen, der vor keinem Mord zurückschreckt, um seine Macht zu festigen. Er lässt seinen Kampfgefährten und Vertrauten Banquo töten, nur dessen Sohn Fleance kann den Häschern entkommen. Auf einem Banquet zum Anlass seiner Krönung sieht Macbeth den Geist Banquos unter den versammelten Gästen. Macbeth befiehlt, das Schloss seines Widersachers Macduff zu belagern und dessen Frau mit ihren Kindern zu richten. Während seiner blutigen Regentschaft verfallen er und Lady Macbeth, die sich am Ende aus Schuldgefühlen das Leben nimmt, immer mehr dem Wahnsinn. Die Tyrannei Macbeths beschwört einen Bürgerkrieg hervor. Malcolm hat in England ein Heer um sich gesammelt und zieht zum Königsschloss. Macduff zündet den Wald von Birnam an. In dessen Rauchschwaden findet die letzte Schlacht statt, bei der Macbeth in einem Zweikampf mit Macduff stirbt. Fleance kommt auf das Schlachtfeld und bemächtigt sich des Königsschwerts.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation wurde von RC Production Kunze & Wunder in Berlin produziert. Dialogbuch und Dialogregie übernahm Axel Malzacher.", "section_level": 1}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten begannen am 6. Februar 2014 und dauerten sieben Wochen. Gedreht wurde in Schottland und England. Unter anderem fanden im Bamburgh Castle in Northumberland und auf der Isle of Skye Dreharbeiten statt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die A.S.C verlieh dem Film den \"Spotlight Award\". Bei den BIFA 2015 wurde der Film für die Kategorien \"Bester Film, Bester Schauspieler, Beste Schauspielerin, Beste Regie, Bester Nebendarsteller\" und \"Beste Technik\" nominiert. Justin Kurzel wurde für seine Regiearbeit bei den Filmfestspielen in Cannes für die Goldene Palme nominiert. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeptionen.", "content": "Auf Rotten Tomatoes fielen von den 167 abgegebenen Rezensionen 80 % positiv aus. Die Gesamtwertung liegt bei 7,3/10. Bei Moviepilot erreichte der Film eine Kritikerwertung von 6,7/10. Die Communitywertung liegt bei 6,6/10. Filmstarts bewertet die Leistungen mit 3,4/5 Punkten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Macbeth ist ein britisches Filmdrama des Regisseurs Justin Kurzel, welches auf der gleichnamigen Tragödie von William Shakespeare basiert. Michael Fassbender und Marion Cotillard verkörpern als Macbeth und Lady Macbeth die Hauptrollen.", "tgt_summary": "《麦克白》(英语:Macbeth)是一部2015年的英国剧情片,由贾斯汀·库泽尔导演,改编自威廉·莎士比亚的同名戏剧作品。主演有迈克尔·法斯宾德、玛丽昂·歌迪亚和派迪·康斯丁等。该片被选入了第68届戛纳影展的主竞赛单元,并将于10月2日在英国公映。", "id": 2189084} {"src_title": "Brandkatastrophe in Bukarest 2015", "tgt_title": "2015年布加勒斯特夜總會爆炸事故", "src_document": [{"title": "Hergang und Opferzahlen.", "content": "Laut Augenzeugen-Berichten steckten gegen 22:30 Uhr Feuerwerkskörper der Bühnenshow eine Säule in Brand, die ein Wachmann vergeblich zu löschen versuchte. Von da aus breitete sich das Feuer auf die Decke und die Wände aus. Daraufhin sei es zu einer Massenpanik gekommen, weil zunächst nur einer von zwei Ausgängen des Nachtclubs passierbar gewesen sei. Infolge der Rauchentwicklung kam es bei vielen Gästen zum Herz- und Atemstillstand. Unter den Schwerverletzten befand sich der Sänger Andrei Găluț von \"Goodbye to Gravity\"; die beiden Gitarristen Vlad Țelea und Mihai Alexandru, sowie der Schlagzeuger Bogdan Lavinius und der Bassist Alex Pascu kamen durch den Brand ums Leben. Unter den Opfern befanden sich zudem der Musik-Produzent und Musiker Adrian Rugină der Folk-Rock-Band Bucium, die Architektin Cătălina Ioniță, der Gitarrist der Rock-’n’-Roll-Band \"Up to Eleven\" Laurențiu Vârlan, der Bildredakteur bei Televiziunea Română Marius Rușitoru und der Blogger und Fotograf Claudiu Petre. Mindestens 21 Verletzte wurden in andere europäische Länder zur Behandlung geflogen.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Der rumänische Notfallkoordinator Raed Arafat sprach von der „schlimmsten derartigen Tragödie“, die sich je in Bukarest zugetragen habe. Staatspräsident Klaus Iohannis schrieb auf Facebook, er sei „erschüttert“ und dass es sich „um einen sehr traurigen Moment für unsere Nation“ handele. Premierminister Victor Ponta brach eine Reise nach Mexiko ab und kehrte zurück nach Bukarest. Die Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Am 4. November erklärte Ponta sowohl seinen Rücktritt als auch den seines Kabinetts, nachdem es am Vorabend in Verbindung mit der Brandkatastrophe zu massiven Protesten der Bevölkerung gegen die Regierung gekommen war. Alleine in Bukarest klagten etwa 25.000 vorwiegend junge Demonstranten die Politiker an, durch die Korruption in Rumänien und deren Duldung die Tragödie mitverschuldet zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Ermittlungen.", "content": "Die Staatsanwaltschaft in Bukarest leitete Ermittlungen gegen die Organisatoren des Konzertes und die Klubbetreiber wegen vorsätzlicher Tötung ein. Zudem solle geprüft werden, ob ein Notfall- und Evakuierungsplan vorlag. Hauptanteilseigner des Klubs ist der Bukarester Eventmanager Alin Anastasescu. Medienberichten und ersten Ermittlungen zufolge hatten die Betreiber beim zuständigen Bezirksamt die Zahl der Plätze mit 80 angegeben und hierfür eine Zulassung erhalten, jedoch befanden sich beim Konzert mindestens 300 Personen im Klub. Der Klub verfügte weder über eine feuerfeste Einkleidung seiner hochentzündlichen Schalldichtung noch über eine Sprinkleranlage oder eine Genehmigung für Pyrotechnik. Der einzige Ein- und Ausgang war nur 80 Zentimeter breit. Die offensichtlichen Mängel hatten bei mehrfachen Kontrollen des Klubs nicht zu seiner Schließung geführt. Nur wenige Tage vor dem Brand erfolgte die letzte polizeiliche Kontrolle.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmaskandal 2016 um verdünnte Desinfektionsmittel.", "content": "Nachdem eine auffällig hohe Anzahl der Brandopfer an multiresistenten Keimen gestorben war, konzentrierten sich die Recherchen eines Arbeitskreises aus Investigativreportern auf das Krankenhausumfeld. Dabei stellten sie fest, dass der Konzern \"Hexi-Pharma\", der rumänische Marktführer im Bereich der Sanitätshygiene, schon seit Jahren seine Desinfektionsmittel verdünnt hatte, um die Gewinnspanne zu erhöhen. Das Unternehmen sei bereits 2006 in ähnlichen Skandal verwickelt gewesen. Im April 2016 machte die Reportergruppe die Ergebnisse ihrer Recherchen publik. So seien nachweislich mindestens 13 Patienten aus dem Colectiv-Brand an MRE-Keimen gestorben. Ursächlich seien zu geringe Wirkstoffkonzentrationen in den verwendeten Desinfektionsmitteln gewesen. Das Produkt \"Hexio-Skin\" habe weniger als 0,01 Prozent Isopropanol anstelle der auf der Verpackung angegebenen 25 Prozent enthalten, \"Hexio-Sept AF\" einen nur fünf- statt 15-prozentigen Anteil an Ammoniumchlorid. Wie sich weiter herausstellte, war der rumänische Inlandsgeheimsdienst SRI den Betrügereien bei \"Hexi-Pharma\" schon im Jahr 2012 auf die Spur gekommen und hatte die Behörden von dem Fall in Kenntnis gesetzt, ohne dass diese irgendwelche Maßnahmen eingeleitet hätten. Am 6. Mai protestierten etwa 500 Menschen in Bukarest gegen Korruption im Gesundheitswesen. Inmitten des Skandals trat am 8. Mai 2016 der rumänische Gesundheitsminister Patriciu Achimaș-Cadariu von seinem Amt zurück. Am 22. Mai 2016 starb der Inhaber von \"Hexi-Pharma\", Dan Condrea, bei einem Autounfall in der Nähe von Buftea. Zeugen berichteten, das Auto sei von der Straße abgekommen und gegen einen Baum gestoßen, es waren keine Bremsspuren zu erkennen. Die Unfallermittler kamen Wochen später zu dem Ergebnis, dass es sich um einen Selbstmord Condreas gehandelt habe.", "section_level": 1}, {"title": "Prozess.", "content": "Am 16. Dezember 2019 wurden die drei ehemaligen Besitzer des Clubs und 10 weitere Personen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Brandschutzbestimmungen – teils aufgrund von Korruption – nicht eingehalten wurden. Die höchste Strafe erhielt mit zwölf Jahren und acht Monaten die Besitzerin der Feuerwerks-Firma. Die drei damaligen Besitzer des Clubs wurden zu je elf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Der damalige Stadtteil-Bürgermeister Cristian Popescu wurde wegen Amtsmissbrauchs bei der Erteilung der Betriebsgenehmigung für den Club zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Aus dem gleichen Grund wurden drei weitere Rathausbeamte und zwei Mitarbeiter der Feuerwehr zu drei, fünf, sieben, acht sowie neun Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Auch gegen einen Miteigentümer der Feuerwerksfirma und zwei Angestellte wurden Haftstrafen verhängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brandkatastrophe in Bukarest 2015 ereignete sich am 30. Oktober in der Strada Tăbăcarilor 7. Durch ein Feuer und eine Massenpanik im Nachtclub \"Colectiv\" wurden 64 Menschen getötet und 147 teilweise schwer verletzt.", "tgt_summary": "2015年布加勒斯特夜总会爆炸事故,是指发生于2015年10月30日,在罗马尼亚首都布加勒斯特的一起夜总会火灾,造成58人死,另逾153人受伤。", "id": 733769} {"src_title": "Glyndŵr University", "tgt_title": "雷克斯汉姆格林多大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Glyndŵr University lässt sich bis in das Jahr 1887 zurückverfolgen. In diesem Jahr wurde die Wrexham School of Science and Art gegründet. Eine Anerkennung der angebotenen Kurse durch die Universität von London erfolgte erstmals im Jahr 1924. Nach Anerkennung der unterrichteten Kurse wurde die Wrexham School of Science and Art 1927 in das Denbighshire Technical Institute umbenannt. Weitere vorübergehende Bezeichnungen des Bildungsinstitut waren Denbighshire Technical College (1939) und North East Wales Institute of Higher Education (1975). 1993 wurde das North East Wales Institute of Higher Education außerordentliches Mitglied der University of Wales. Schließlich wurde im Jahr 2004 eine volle Mitgliedschaft in der University of Wales zugestanden. Mit der Befähigung, ab 2006 selbstständig akademische Abschlüsse zu vergeben, erfolgte anschließend im Juli 2008 die Namensänderung zur University of Glyndŵr. Im Juni 2014 berechtigte das britische Ministerium Home Office die University of Wrexham zur finanziellen Förderung von europäischen Studenten durch Stipendien des Landes Wales. Diese Berechtigung wurde im November 2014 zur Förderung aller ausländischen Studenten erweitert.", "section_level": 1}, {"title": "Standorte.", "content": "Die Universität hat mehrere Standorte in Wrexham sowie zwei weitere Außenstellen in Northop, Flintshire und im Süden Londons.", "section_level": 1}, {"title": "Wrexham.", "content": "Es gibt fünf Standorte in Wrexham. Der Hauptsitz liegt außerhalb des Stadtzentrums und hat eine Fläche von 380.000 m2. Hier sind über 70 Unterrichtsräume, Konferenzräume, Vorlesungssäle, Labore und Werkstätten untergebracht. Zusätzlich verfügt die Universität über eine Bibliothek, eine Galerie, ein Gesundheitszentrum sowie mehrere Sportanlagen. Seit 2011 befindet sich das Racecourse Stadion in Besitz der Glyndŵr University. Hier werden die Sportveranstaltungen der lokalen Sportmannschaften ausgetragen. Die Räumlichkeiten für Studiengänge Kunst und Design befinden sich in der Regent Street und liegen in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum. Hier wird bereits seit 1927 unterrichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Northop, Flintshire und London.", "content": "Der Standort Northop, Flintshire, ist ungefähr 30 km vom Hauptsitz in Wrexham entfernt. Der Campus verfügt über eine eigene Bibliothek, mehrere Sportanlagen sowie eine Unterbringungsmöglichkeit für Studenten. Hier werden Studiengänge in Biologie, Geografie und Umwelttechnik angeboten. Der Londoner Campus befindet sich in der Nähe des Bahnhofes Elephant & Castle. Hier werden seit 2015 vorübergehend keine Studiengänge mehr angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Lehre.", "content": "Die Universität bietet über 150 Studiengänge an. Bachelor-, Master- und Ph.-D.-Abschlüsse werden in den Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Informations- und Kommunikationswissenschaften, Sportwissenschaften und in Kunst und Design vergeben. Ebenso besteht die Möglichkeit, Kriminalistik, Gesundheitswesen oder Walisisch zu studieren. Als erfolgreichstes Fachgebiet der Universität im landesweiten Vergleich sind die Informations- und Kommunikationswissenschaften zu nennen. So liegt Glyndŵr University in diesem Bereich auf dem 88. Platz. 2014 wurde sogar der 64. Platz erreicht. Insgesamt bewegt sich die Glyndŵr University im letzten Drittel unter den Universitäten in der UK.", "section_level": 1}, {"title": "Studentenleben.", "content": "Die Studierenden kommen hauptsächlich aus Großbritannien und der Europäischen Union. Hervorzuheben ist der hohe Altersdurchschnitt der Studenten. Über 54 % sind über einundzwanzig, der Anteil an Studenten über vierzig Jahren liegt bei 17 %.", "section_level": 1}, {"title": "Unterbringung am Campus.", "content": "Insgesamt gibt es drei eigene Studentenwohnheime in Wrexham. Direkt am Campus untergebracht ist das Wrexham Village und das Student Village. Im Stadtzentrum befindet sich das Studentenwohnheim Snowdon Hall. Dieses wird von der Opal Group geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Sport- und Freizeitangebote.", "content": "Einige Sportmannschaften konkurrieren in den offiziellen Ligen des Verbandes der British Universities & Colleges Sport (BUCS) mit anderen Universitätsmannschaften aus Großbritannien. Die Universität stellt regelmäßig Mannschaften für die folgenden Ligen: Men's Rugby Union, Women's Netball, Men's Basketball, Women's and Men's Hockey, Men's Soccer, Men's Futsal und Men's Badminton. In den Sportzentren am Standort in Wrexham sind zahlreiche lokale Freizeitsportangebote verfügbar. Die Studenten können hier zwischen Badminton, Basketball, Futsal, Handball, Tennis, Roller Derby und Volleyball wählen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Glyndŵr University ist eine britische Universität mit Standorten in Wrexham, Northop und St Asaph im Nordosten von Wales sowie in Kingston upon Thames, London. Die Universität bietet Bachelor-, Master- und Ph.-D.-Studiengänge an. Ursprünglich als North East Wales Institute of Higher Education (NEWI) bekannt, wurde die Institution 2003 in die University of Wales integriert. Die Anerkennung als eigenständige Universität und die Berechtigung, staatlich anerkannte Abschlüsse auszustellen, wurde 2008 ausgesprochen. Die Universität wurde nach dem Waliser Adeligen Owain Glyndŵr benannt.", "tgt_summary": "雷克斯汉姆格林多大学()是位于英国东北威尔士的一所综合性大学。主校区坐落于雷克瑟姆城西部。其诺索普校区(Northop Campus)位于弗林特郡的村庄诺索普(Northop)。原称东北威尔士高等教育机构(North East Wales Institute of Higher Education)。其名称是为了纪念中世纪威尔士亲王欧文·格林杜尔。 2011年至2013年在英国大学内排在100名左右。", "id": 711860} {"src_title": "Präsidentschaftswahl in Frankreich 2017", "tgt_title": "2017年法國總統選舉", "src_document": [{"title": "Verfahren.", "content": "Der französische Staatspräsident wird direkt vom Volk gewählt. Im ersten Wahlgang ist ein Kandidat gewählt, wenn er die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhält. Erreicht dies kein Kandidat – was bisher bei allen Präsidentschaftswahlen seit 1965 der Fall war –, findet eine Stichwahl zwischen den beiden Bewerbern statt, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erhalten haben. Wahlberechtigt ist jeder französische Staatsbürger, der am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet hat und in die Wahllisten eingetragen ist. Wählbar ist jeder Wahlberechtigte, der 500 Unterstützerunterschriften gewählter Mandatsträger (überwiegend Parlamentarier auf Europa-, Staats-, Regions- oder Departementsebene sowie Bürgermeister und gewählte Vorsitzende höherer Gebietskörperschaften) aus mindestens 30 Départements nachweisen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Kandidaten.", "content": "Die folgenden elf Kandidaten wurden vom zur Wahl zugelassen: Nachfolgend wird die Kandidatenfindung der französischen Parteien dargestellt, soweit sie Bewerber benannt haben oder ihnen, weil sie im Parlament vertreten sind, Bedeutung zukommt, auch wenn sie keinen Bewerber nominiert haben. Die Reihenfolge richtet sich dabei nach dem Wahlergebnis 2012.", "section_level": 1}, {"title": "Parti Socialiste (PS).", "content": "Für die Parti socialiste, die Partei des amtierenden Staatspräsidenten François Hollande, trat Benoît Hamon an, der unter Hollande 2014 ein halbes Jahr lang Bildungsminister und zuvor beigeordneter Minister in den Regierungen Ayrault war. Hollande selbst gab am 1. Dezember 2016 bekannt, nicht zur Wiederwahl anzutreten. Zuvor war lange damit gerechnet worden, dass er trotz seiner Umfragewerte antreten würde. Bestimmt wurde der Kandidat in einer offenen Vorwahl \"(primaire citoyenne)\", die Ende Januar 2017 stattfand und auch Bewerbern aus anderen linken Parteien, die Mitglied der \"Belle alliance populaire\" sind, offenstand. Beim ersten Wahlgang erhielt Hamon 36,3 Prozent, gut 5 Prozentpunkte mehr als Valls. Vor dem zweiten Wahlgang sprach sich der ausgeschiedene Arnaud Montebourg, der in Umfragen kurz vor den Vorwahlen als Mitfavorit gegolten hatte, für Hamon aus; die mit 2 Prozent ausgeschiedene Sylvia Pinel für Valls; Vincent Peillon erklärte, keine Wahlempfehlung abzugeben. Die anderen beiden Kandidaten äußerten sich nicht. Im zweiten Wahlgang, einer Stichwahl, erhielt Hamon 58,9 % der Stimmen. Die Wahlleitung der Vorwahlen wies die Bewerbungen von Gérard Filoche und von Fabien Verdier, beide Mitglieder des Parteivorstands der PS, wegen fehlender Unterstützungsunterschriften zurück. Marie-Noëlle Lienemann, Senatorin, erklärte im März 2016 ihre Kandidatur, zog diese aber Anfang Dezember 2016 wieder zurück. Ihre Kandidatur erklärt hatte außerdem Sidi Hamada-Hamidou, Mitglied der Parti radical de gauche, die aber nicht auf der Liste der zugelassenen Kandidaten genannt wird. Die Parti radical de gauche (PRG) hatte im Juni 2016 ihr Bündnis mit der Parti Socialiste (PS) suspendiert und mitgeteilt, sich wahrscheinlich nicht an deren Vorwahlen zu beteiligen. Im November 2016 nominierte sie ihre Parteivorsitzende Sylvia Pinel zur Präsidentschaftskandidatin, ohne dass diese an den Vorwahlen teilnehmen sollte. Kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist entschied der Parteivorstand der PRG, doch an den Vorwahlen teilzunehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Les Républicains (LR).", "content": "Für die Republikaner (Les Républicains, LR) trat der ehemalige Premierminister (2007 bis 2012) François Fillon an. Er erhielt im zweiten Wahlgang der offenen Vorwahlen der Rechten und des Zentrums rund zwei Drittel der Stimmen; Alain Juppé erhielt ein Drittel. Bereits im ersten Wahlgang war der bei der Präsidentschaftswahl 2012 nicht wiedergewählte Staatspräsident Nicolas Sarkozy als drittplatzierter Bewerber ausgeschieden. Die weiteren Kandidaten spielten bereits im ersten Wahlgang keine nennenswerte Rolle. An beiden Wahlgängen beteiligten sich jeweils mehr als vier Millionen Bürger, ein Vielfaches der Mitgliederzahl der beteiligten Parteien. Bei den Vorwahlen konnten sich nicht nur Parteimitglieder der LR, sondern auch Kandidaten anderer Parteien der Mitte und der Rechten bewerben (\"Primaire ouverte de la droite et du centre\", Offene Vorwahl der Rechten und der Mitte), sofern sie gewisse Bedingungen hinsichtlich der Unterstützung durch beteiligte Parteien, Mitglieder oder Amtsträger erfüllten. Die Teilnahme an der Abstimmung stand nicht nur Parteimitgliedern offen, sondern jedem, der im Wahlbüro erschien, zwei Euro Kostenbeteiligung zahlte und eine „Charta des Wechsels“ unterschrieb, durch die erklärt wurde, dass man „die republikanischen Werte der Rechten und der Mitte teilt und sich für den Wechsel einsetzt, damit die Wiederaufrichtung Frankreichs gelingt“. Drei weitere Bewerbungen für die Präsidentschaftskandidatur wies der Vorwahlen -Wahlausschuss zurück, weil die Organisationen, die die Vorschläge einreichten, nicht die Voraussetzungen für eine Beteiligung an den Vorwahlen erfüllen würden: Michel Guénaire \"(Société Civile 2017)\", Frédéric Lefebvre \"(Nouveaux Horizons)\", ehemaliger Staatssekretär, und Mourad Ghazli \"(Mouvement pour l’équité et le développement)\". Geoffroy Didier, Vizepräsident des Regionalrates von Île-de-France, Henri Guaino, Abgeordneter der Nationalversammlung, Nadine Morano, ehemalige beigeordnete Ministerin für berufliche Bildung und Jacques Myard, Abgeordneter der Nationalversammlung, reichten ihre Bewerbungen nicht ein, weil sie nicht die dafür notwendige Zahl von Unterstützern erreichten.", "section_level": 2}, {"title": "Front National (FN).", "content": "Für den Front National bewarb sich wie bereits 2012 die Parteivorsitzende Marine Le Pen. Ihre Bewerbung war innerhalb des FN unstrittig.", "section_level": 2}, {"title": "La France insoumise (FI, Parti de Gauche und Parti communiste).", "content": "Für die Parti de Gauche trat ihr Parteivorsitzender Jean-Luc Mélenchon an, der 2012 als Kandidat für den Front de gauche, ein Bündnis aus \"Parti de Gauche\" und \"Parti communiste français\", Platz 4 im ersten Wahlgang erreicht hatte. Mélenchon äußerte, dass der \"Front de Gauche\" nicht mehr bestehe und er selbst überparteilicher Kandidat für die Bewegung La France insoumise sei. Die Parti communiste français unterstützte trotz des Endes des Bündnisses Mélenchon, führte dabei allerdings eine eigene Wahlkampagne durch. Dem ging eine längere innerparteiliche Diskussion voraus. Vor dem Parteitag der PCF im Juni 2016 sprach sich ihr Vorsitzender Pierre Laurent für einen gemeinsamen Kandidaten einer \"linken Alternative\" (einem gemeinsamen Kandidaten der linken Parteien) aus. Laurent ließ dabei eine Präferenz für eine Kandidatur des ehemaligen Wirtschaftsministers Arnaud Montebourg (PS) erkennen; andere Parteimitglieder unterstützten die Kandidatur von Mélenchon. Anfang November 2016 sprach sich ein Parteitag der PCF für einen eigenen Kandidaten aus und überstimmte damit mit knapper Mehrheit die Position des Parteivorsitzenden Laurent, der sich kurz vor dem Parteitag für eine Unterstützung Mélenchons ausgesprochen hatte. Dieser Beschluss wiederum wurde Ende November 2016 in einer Urabstimmung von den Mitgliedern überstimmt, die sich mit 53,6 Prozent für die Unterstützung Mélenchons aussprachen.", "section_level": 2}, {"title": "Zentristische Parteien.", "content": "Beim Mouvement démocrate (MoDem) war zunächst unklar, ob es eine Präsidentschaftskandidatur geben wird. François Bayrou, der Vorsitzende des MoDem, unterstützte eine Präsidentschaftskandidatur von Alain Juppé für die Republikaner. Sollte dieser nicht nominiert werden, galt eine eigene Kandidatur Bayrous als wahrscheinlich. Im Februar 2017 erklärte Bayrou aber seine Unterstützung für Emmanuel Macron. Der Vizepräsident des MoDem, Jean Lassalle, erklärte seine Kandidatur im März 2016. Er trat aus der Partei aus und gründete die Bewegung \"Resistons!\". Die Union des démocrates et indépendants (UDI) erwog eine Teilnahme an der Vorwahl der Republikaner; in einer Urabstimmung lehnten aber zwei Drittel der abstimmenden Mitglieder dies ab. Unklar blieb lange, ob die UDI einen eigenen Kandidaten aufstellen wird, einen Kandidaten der Republikaner oder die Kandidatur von Emmanuel Macron unterstützt. Die meisten Mitglieder der UDI votierten bei den Vorwahlen für Alain Juppé, der viele ihrer politischen Ziele unterstützt, unterstützten aber auch den politisch weiter rechts stehenden François Fillon nach dessen Sieg in den Vorwahlen. Nachdem Fillon trotz einer Vorladung vor Gericht wegen der Korruptionsvorwürfe gegen ihn und seine Ehefrau entgegen früheren Versprechen seine Kandidatur aufrechterhielt, entzog die UDI ihm ihre Unterstützung. Die Alliance Centriste, Mitgliedspartei der UDI, gab im Februar 2016 bekannt, an der Präsidentschaftswahl teilnehmen zu wollen. Sie benannte aber keinen Kandidaten.", "section_level": 2}, {"title": "En Marche (Vorwärts).", "content": "Emmanuel Macron, ehemaliger Wirtschaftsberater von François Hollande und Wirtschaftsminister von 2014 bis 2016, gründete im April 2016 die Partei En Marche und verließ Ende August 2016 die Regierung, um sich auf den Präsidentschaftswahlkampf zu konzentrieren. Am 16. November 2016 erklärte er offiziell seine Kandidatur. Macron trat mit sozialliberalen und pro-europäische Positionen an und äußerte, er sei \"weder links noch rechts\". Er wurde bei der Wahl von der zentristischen MoDem unterstützt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Parteien.", "content": "Für Europe Écologie Les Verts, die französischen Grünen, kandidierte zunächst der Europaabgeordnete Yannick Jadot. Er setzte sich in einer offenen Vorwahl im zweiten Wahlgang gegen die Europaabgeordnete Michèle Rivasi durch. Im ersten Wahlgang waren die Europaabgeordnete Karima Delli und die ehemalige Ministerin Cécile Duflot ausgeschieden. Angesichts der schlechten Aussichten für die linken Kandidaten trat Jadot in Verhandlungen mit Benoît Hamon, dem Kandidaten des PS, und erklärte schließlich am 23. Februar, seine Kandidatur zugunsten von Hamon zurückzuziehen. Hamon, der schon in den Vorwahlen die Ökologie zu einem seiner zentralen Wahlkampfthemen gemacht hatte, hatte weitere grüne Programmpunkte in sein Wahlprogramm aufgenommen. Die Vereinbarung wurde von den 17.000 stimmberechtigten Sympathisanten der Grünen am 26. Februar mit 80 % Zustimmung angenommen. Für die souveränistische Partei Debout la France trat ihr Parteivorsitzender Nicolas Dupont-Aignan an. Die Nouveau Parti anticapitaliste hat Philippe Poutou aufgestellt, ihren Kandidaten von 2012. Kandidatin der Lutte ouvrière war Nathalie Arthaud, ebenfalls bereits 2012 Kandidatin. Für die der Bewegung LaRouche angehörende \"Solidarité et Progrès\" trat wie bereits 2012 Jacques Cheminade an. Für souveränistische Partei Union populaire républicaine trat ihr Vorsitzender François Asselineau an. Dieser war 2012 an den notwendigen Unterstützungsunterschriften gescheitert.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Wahlgang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umfragen.", "content": "Von 2015 bis November 2016 sagten die Umfragen für den ersten Wahlgang fast durchgängig eine relative Mehrheit für Marine Le Pen (Front National) als wahrscheinlichsten Ausgang voraus, mit einem Stimmenanteil von etwas unter 30 Prozent. Lediglich wenn Alain Juppé als Kandidat der LR angenommen wurde, überholte dieser Le Pen häufiger in den Umfragen, in einer Umfrage vom April 2016 gelang dies auch Emmanuel Macron, der dabei als Kandidat der PS ohne weiteren PS-Kandidaten getestet wurde. Juppé war auch der einzige potentielle Kandidat, für den regelmäßig Stimmenanteile über 30 Prozent in einigen Szenarien (d. h. unterschiedlicher Zusammenstellung von weiteren Kandidaten) vorhergesagt wurden; die anderen potentiellen Kandidaten der LR, die in Umfragen abgefragt wurden, lagen zwischen 20 und 30 Prozent. Nach den Vorwahlen der Rechten und des Zentrums im November 2016 konnte Fillon Le Pen für einige Zeit in den Umfragen deutlich überholen und lag bei Werten um die 30 Prozent, bevor er gegen Jahresende wieder verlor. Für den amtierenden Staatspräsidenten François Hollande wurden vor seinem Rückzug Werte um die 15 Prozent prognostiziert, bei einer gleichzeitigen Teilnahme von Macron und Hollande teilweise sogar unter 10. Anfang Januar 2017 sahen Umfragen einen Dreikampf um den Einzug in den zweiten Wahlgang, wobei Le Pen und Fillon leicht vor Macron gesehen wurden. Nach den Vorwahlen der \"Belle Alliance populaire\" konnte Benoît Hamon Ende Januar und Anfang Februar kurzfristig zu den drei Führenden aufschließen, fiel aber im Februar oder März wieder deutlich zurück. Gleichzeitig sanken auch die Umfragewerte für François Fillon deutlich ab, während vor allem Emmanuel Macron zulegen konnte. Die Ergebnisse haben sich seit Ende Januar 2017 stark bewegt, so dass verlässliche Aussagen schwer waren; insbesondere verlor Fillon im Zuge der Vorwürfe um eine Scheinbeschäftigung seiner Ehefrau, während Macron nach dem Rückzug von François Bayrou deutliche Zugewinne erhielt. Bei den Vorwahlen beider großen Parteien gewannen jeweils Kandidaten, denen kurz vor den Vorwahlen kaum Chancen eingeräumt wurden. Auch andere Faktoren machen Vorhersagen schwierig. Umfragen aus dem März 2017 sahen Macron und Le Pen mit jeweils 24 bis 25 Prozent Kopf an Kopf. Bis Mitte des Monats lag Le Pen noch leicht in Führung, doch nach der ersten TV-Debatte am 20. März 2017 konnte Macron immer häufiger mit Le Pen gleichziehen oder sie überholen. Dahinter lagen Fillon (17 bis 20 Prozent), Mélenchon (14 bis 15 Prozent) und Hamon (8 bis 11 Prozent). Umfragen vom 17. bis 19. April 2017 prognostizierten ein relativ enges Ergebnis im ersten Wahlgang. Emmanuel Macron wurde mit 23 bis 24 Prozent knapp vor Marine Le Pen (22 bis 23 Prozent) gesehen. Während sich Macron nach kurzzeitigen leichten Verlusten nach der zweiten TV-Debatte am 4. April wieder stabilisieren konnte, gelang dies Le Pen nicht. Sie kam bei verschiedenen Instituten mit jeweils 22 Prozent auf ihren schlechtesten Wert seit 2012. Dagegen steigerten sich Mélenchons Werte deutlich auf 18 bis 19 Prozent. Fillon stand konstant bei 19 bis 20 Prozent. Hamon schien mit 6 bis 8 Prozent weiterhin chancenlos.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Von den 96 Départements im französischen Mutterland (\"France métropolitaine\") gewann Le Pen 47, Macron 41, Fillon 5 (Orne, Mayenne, Sarthe, Haute-Savoie, Lozère) und Mélenchon 3 (Seine-Saint-Denis, Dordogne, Ariège).", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Wahlgang.", "content": "Der zweite Wahlgang wurde für den 7. Mai 2017 anberaumt. Dort wurde aus den beiden Siegern des ersten Wahlganges, Emmanuel Macron und Marine Le Pen, der achte Präsident der Fünften Französischen Republik gewählt. Le Pen wäre die erste Frau gewesen, Macron der jüngste Präsident in diesem Amt. Der Wahlkampf endete mit Ablauf des 5. Mai, beiden Kandidaten war jede Wahlwerbung nach diesem Zeitpunkt verboten.", "section_level": 1}, {"title": "Positionierung der Verlierer des Ersten Wahlgangs.", "content": "François Fillon, der mit 20,01 % Stimmanteil die Stichwahl knapp verfehlte, rief seine Anhänger unmittelbar nach den ersten Hochrechnungen des ersten Wahlganges dazu auf, für Macron zu stimmen, um eine Präsidentin aus den Reihen des Front National zu verhindern. Jean-Luc Mélenchon, mit 19,58 % Vierter des Ersten Wahlganges, lehnte eine klare Positionierung ab. Am 25. April empfahl sein Wahlkampfteam lediglich, „keine Stimme dem Front National“ zukommen zu lassen; Mélenchon persönlich äußerte sich erst am Abend des 28. April und gab bekannt, er selbst werde wählen gehen. Eine Stimmabgabe für Le Pen schloss er aus, gab aber nicht bekannt, wie er abstimmen werde (Enthaltung oder Macron), und lehnte es weiterhin ab, eine Wahlempfehlung zu geben. Benoît Hamon, mit 6,36 % abgeschlagen Fünfter des Ersten Wahlganges, positionierte sich klar und rief seine Anhänger zur Wahl Macrons auf. Ungeachtet seiner vorherigen Ablehnung des Front National (FN) gab Nicolas Dupont-Aignan am 28. April ein Wahlbündnis mit Marine Le Pen bekannt, das ihm u. a. im Fall der Wahl von Marine Le Pen das Amt des Premierministers sichern sollte; seine Unterstützung für den FN führte zu erheblichen Auseinandersetzungen innerhalb seiner Partei \"\" und dem Rücktritt prominenter Parteimitglieder. Die anderen fünf gescheiterten Kandidaten, die zusammen 4,04 % der Stimmen erhalten hatten, forderten entweder dazu auf, ungültig zu wählen, oder äußerten sich nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Störung des Wahlkampfs durch russische Hacker.", "content": "Wie bereits im amerikanischen Wahlkampf 2016 kam es zu Störmanövern aus der Hackerszene. Am 5. Mai, dem Vorabend der offiziellen 40-stündigen Informationsperre vor dem zweiten Wahlgang, wurden angeblich kompromittierende Daten und Unterlagen aus dem Lager Macrons durch Hacker mit russischem Hintergrund ins Netz gestellt, die auf verschiedenen sozialen Netzwerken unter den Schlagworten \"#MacronLeaks\" oder \"#Macrongate\" massiv verbreitet wurden, insbesondere von rechtsextremen amerikanischen Kreisen (aber auch von FN-Anhängern); diese wurden aufgrund der Nachrichtensperre nicht von den französischen Medien aufgenommen und hatten auf den Wahlausgang keinen Einfluss.", "section_level": 2}, {"title": "Umfragen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Umfragen vor dem Ersten Wahlgang.", "content": "Für die Konstellation Macron–Le Pen sagten alle Umfragen institutsübergreifend seit 2016 einen klaren Sieg Macrons voraus, mit etwa 58 bis 65 Prozent der Stimmen. Diese Werte hatten sich bis zur Entscheidung über den ersten Wahlgang am 23. April 2017 kaum verändert. Die Umfragen wurden bis dahin als „theoretisch mögliche“ Stichwahl-Konstellation erstellt.", "section_level": 3}, {"title": "Umfragen seit dem ersten Wahlgang.", "content": "Sämtliche Umfragen sahen Emmanuel Macron vor Marine Le Pen. Nachdem Umfragen unmittelbar nach dem ersten Wahlgang Macron mit bis zu 64 Prozent vorn sahen, prognostizieren sämtliche Meinungsforscher weniger als eine Woche vor der Stichwahl einen Sieg Macrons mit 59–61 Prozent. Der Vorsprung Macrons vergrößerte sich nach der Fernsehdebatte der beiden Kandidaten am 3. Mai leicht; auf ihn entfielen etwa 61–63 % der Stimmen. Entscheidende Bedeutung für den Wahlausgang hat bei französischen Präsidentschaftswahlen traditionell das Abstimmverhalten der Wähler der gescheiterten Kandidaten des ersten Wahlganges. Hier sahen die Meinungsforscher einen deutlichen Vorteil für Emmanuel Macron. Insbesondere die rund 2,3 Millionen Wähler von Benoît Hamon tendierten stark zur Wahl Macrons: Nach Umfragen vom 4. und 5. Mai erklärten 72–81 %, Macron ihre Stimme geben zu wollen, und nur 2–7 % Le Pen. Dies galt in geringerem Maße auch für die die rund 7,2 Millionen Wähler von François Fillon (44–54 % Macron, 21–32 % Le Pen) und die rund 7 Millionen von Jean-Luc Mélenchon (Macron 46–54, Le Pen 11–14). Die rund 1,7 Millionen Wähler von Dupont-Aignan (Macron 22–26, Le Pen 26–45) tendierten hingegen deutlich zu Le Pen. Die zu 100 % fehlenden Werte bezeichnen jeweils den Prozentsatz der Wähler, die beabsichtigten, sich zu enthalten, ungültig zu wählen oder einen leeren Stimmzettel einzuwerfen (\"vote blanc\"). Nach dem Fernsehduell für die Stichwahl am 3. Mai erhielt Macron in verschiedenen Umfragen nochmals einen Schub von 2–3 % zusätzlichem Vorsprung gegenüber Le Pen.", "section_level": 3}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Marine Le Pen erreichte nur in zwei Départements die Mehrheit: Aisne und Pas-de-Calais.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die französische Präsidentschaftswahl 2017 war die elfte Wahl des Staatspräsidenten der Fünften Französischen Republik. Der erste Wahlgang fand am 23. April 2017 statt; die entscheidende Stichwahl zwischen den Siegern des ersten Wahlgangs, Emmanuel Macron und Marine Le Pen, am 7. Mai 2017. Macron gewann die Wahl deutlich mit 66,1 % der abgegebenen gültigen Stimmen und wurde somit als Präsident für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.", "tgt_summary": "2017年法国总统选举于2017年4月23日及5月7日举行。总统选举实行两轮选举制,第一轮投票中,中间派政党共和前进!(原名前进!)创办人埃马纽埃尔·马克龙及右翼民粹主义政党国民阵线领导人玛丽娜·勒庞分别以约23%及21%的得票率位居前两名,但因没有候选人的得票率超越50%的简单多数,第二轮投票在同年5月7日举行,马克龙以66.06%的得票率击败勒庞,成为第25任法国总统。", "id": 2039302} {"src_title": "Amerikanischer Webebär", "tgt_title": "美國白蛾", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Falter besitzen eine Flügelspannweite von 24 bis 34 Millimetern bei den Männchen und von 29 bis 38 Millimetern bei den Weibchen. Ihre Vorderflügeloberseite hat eine schneeweiße Farbe. Bei einigen Exemplaren heben sich darauf mehr oder weniger kleine schwarze Punkte oder schmale Streifen ab. Der Apex ist spitz. Die Hinterflügeloberseite ist ebenfalls weiß. Auch Thorax und Abdomen sind weiß gefärbt und seidig behaart. Die Fühler der Männchen sind beidseitig bewimpert, diejenigen der Weibchen sind fadenförmig und leicht sägezähnig. Der Saugrüssel ist verkümmert.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe.", "content": "Junge Raupen sind dünn behaart, gelblich gefärbt und auf jedem Segment mit dunklen Warzen versehen. Bei ausgewachsenen Raupen ist die Behaarung lang und buschig. Sie haben eine grüngelbe Grundfarbe sowie dunkle Rücken- und Nebenrückenlinien. Die Warzen sind auf dem Rücken schwarz und an den Seiten orange gelb. Die Haarbüschel bestehen aus einer Kombination von rötlichen, weißen und schwarzen Haaren. Der Kopf ist glänzend schwarz.", "section_level": 2}, {"title": "Ähnliche Arten.", "content": "Der Breitflügelige Fleckleibbär (\"Spilosoma lubricipeda\") sowie der Schmalflügelige Fleckleibbär (\"Spilosoma urticae\") unterscheiden sich durch den gelben, schwarz gepunkteten Leib. Die weiß gefärbten Falter des Graubären (\"Diaphora mendica\") unterscheiden sich ebenfalls durch den schwarz gepunkteten Leib. Der Pappelspinner (\"Leucoma salicis\") ist deutlich größer. Die Weibchen des Schilf-Bürstenspinners (\"Laelia coenosa\") unterscheiden sich durch die gelben Beine. Goldafter (\"Euproctis chrysorrhoea\") und Schwan (\"Euproctis similis\") unterscheiden sich durch einen gelbbraunen Afterbusch. Alle vorgenannten Arten haben zudem breitere Vorderflügel und einen gerundeten Apex.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Vorkommen.", "content": "Die Art war zunächst nur in Nordamerika und Mexiko heimisch, wurde jedoch in vielen Gegenden Europas und Asiens über den internationalen Warenverkehr eingeschleppt. Im Jahr 1940 wurden Falter bei Budapest nachgewiesen. Seitdem ist die Art weiter in Ausbreitung begriffen. Sie besiedelt bevorzugt flache oder leicht hügelige Landschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Flugzeit der Falter ist je nach den klimatischen Verhältnissen des Vorkommensgebiets unterschiedlich. So können ein bis vier Generationen pro Jahr auftreten. In Europa werden meist zwei Generationen pro Jahr gebildet, deren Falter von April bis Juni und dann wieder im Spätsommer fliegen. Sie sind nachtaktiv und besuchen künstliche Lichtquellen. Nach der Begattung legen die Weibchen bis zu 500 Eier an Blättern ab. Die Jungraupen leben zunächst gesellig in gesponnenen Nestern. Aufgrund ihrer großen Anzahl treten sie gebietsweise als gefürchtete Agrarschädlinge auf, da sie Bäume in Obstplantagen oder ganze Wälder kahl fressen. Obwohl ein Teil der Raupen von Parasiten befallen oder von Vögeln gefressen wird, ist ihre schädliche Wirkung dadurch nicht einzudämmen. In den USA werden deshalb verschiedene Insektizide zur Bekämpfung der jungen Raupen eingesetzt, dazu zählen Carbaryl (Sevin) und Acephat (Orthene). Ausgewachsene Raupen leben einzeln. Sie ernähren sich polyphag von den Blättern der verschiedensten Wirtspflanzen, dazu zählen: Laubbäume, Obstgehölze, Sträucher, Büsche, Zierpflanzen, Gemüse sowie niedrig wachsende Pflanzen. Es wurden bereits 250 verschiedene Nahrungspflanzen nachgewiesen. Da die Fresslust der Raupen bis in den Herbst (englisch: \"fall\") anhält und auch gerne die Blätter des Maulbeerbaumes (\"Morus\") (englisch: \"mulberry\") gefressen werden, wird die Art im englischen Sprachgebrauch als \"Fall Webworm\" oder \"Mulberry Moth\" bezeichnet. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon an verschiedenen versteckten und geschützten Plätzen. Die Puppe überwintert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Amerikanische Webebär (\"Hyphantria cunea\"), zuweilen auch Weißer Bärenspinner genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Unterfamilie der Bärenspinner (Arctiinae).", "tgt_summary": "美国白蛾(英语:Fall webworm,学名:Hyphantria cunea)是白蛾属下的一种蛾,幼虫会在夏末和秋季织网状巢,其英文名也是由此而来。国际自然保护联盟公布的百大外来入侵物种,对东亚造成仅次于松材线虫的虫害。这种蛾的成年体对植物并没有很大的威胁,而是以其美观著称。", "id": 696413} {"src_title": "Nordpazifischer Seestern", "tgt_title": "多棘海盤車", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Nordpazifische Seestern erreicht einen Durchmesser von bis zu 50 cm und hat fünf Arme, deren Enden nach oben gebogen sind. Die Oberseite ist orange bis gelb, manchmal violett gefärbt. Die Arme sind mit unregelmäßig angeordneten Stacheln versehen. Von jedem Arm verläuft eine Reihe Stacheln in Form eines Fächers bis in die Mitte des Seesterns. Auch auf der Unterseite jedes Arms verläuft entlang der Ambulacralfurche eine Reihe Stacheln.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Nordpazifische Seestern ist an den Küsten des Pazifik in Japan, Russland, dem nördlichen China und Korea heimisch. Als invasive Art tritt er an der südlichen Küste Australiens, in Tasmanien, Alaska, den Aleuten, Europa und Maine (USA) auf. Er kommt in Flussmündungen und geschützten Bereichen der Küstenzonen bis 220 m Tiefe vor und bevorzugt Temperaturen von 7 oC bis 10 oC, doch ist er in Australien in Küstenbereichen mit durchschnittlich 22 oC warmem Wasser zu finden. Er verträgt Temperaturen von 0 oC bis 25 oC und einen Salzgehalt von 1,87 bis 4,10 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "\"Asterias amurensis\" frisst vorzugsweise Muscheln, darüber hinaus aber Fischeier und zahlreiche Tiere wie Schnecken, Rankenfußkrebse, Seeigel, Seesterne und Zehnfußkrebse. Kannibalismus kommt bei Nahrungsmangel vor. Der Seestern vermag auch eingegrabene Tiere auszugraben. Die Beute wird extraintestinal verdaut.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Wie die meisten Seesterne ist \"Asterias amurensis\" getrenntgeschlechtlich. Während der Paarungszeit kommen Weibchen und Männchen zusammen und geben ihre Keimzellen ins Wasser ab. Dies ist in Japan zwischen Januar und April und in Russland und Australien zwischen Juni und Oktober. Die im freien Wasser befruchteten Eier entwickeln sich über eine frei schwimmende Bipinnaria-Larve zu einer Brachiolaria-Larve. Je nach Temperatur etwa 41 bis 120 Tagen nach Befruchtung verankert sich die Larve mit ihrer Haftscheibe am Grund und macht die Metamorphose zum Seestern durch. Sowohl Männchen als auch Weibchen werden bei einem Körperdurchmesser von etwa 3,6 cm bis 5,5 cm geschlechtsreif. Etwa 5 bis 6 Monate im Jahr können Weibchen an ihren orangefarbenen Eierstöcken und den beständig ins Wasser abgegebenen Eizellen erkannt werden. Von einem Weibchen werden etwa 10 bis 25 Millionen Eier produziert. Männchen sind in den 6 Monaten ihrer sexuellen Produktivität im Jahr an der gelblich-braunen Farbe ihrer Hoden erkennbar.", "section_level": 1}, {"title": "Feinde.", "content": "Der Nordpazifische Seestern hat nur wenige Fressfeinde. In Alaska wurden Königskrabben (\"Paralithodes camtschaticus\") beim Fressen nordpazifischer Seesterne beobachtet. In Laborversuchen bevorzugten Tritonshörner (\"Charonia\") den \"Asterias amurensis\" gegenüber anderen Arten als Beutetier. Als weiterer möglicher Feind gilt der Japanische Sonnenstern (\"Solaster paxillatus\").", "section_level": 1}, {"title": "Ökologische Bedeutung.", "content": "Als invasive Art hat \"Asterias amurensis\" an vielen Orten die Populationen einheimischer Arten von Weichtieren, Stachelhäutern und Krebsen drastisch reduziert. Auf Grund des Verzehrs von Fischeiern wird er in Australien mit Rückgang des gefährdeten Handfisches \"Brachionichthys hirsutus\" in Zusammenhang gebracht. Die Verbreitung des Seesterns erfolgt als Larve im Ballastwasser von Schiffen. Auf Grund der großen Bedrohung, die von diesem Seestern für die Artenvielfalt ausgeht, ist \"Asterias amurensis\" in die „Liste der 100 schlimmsten invasiven Arten“ (100 of the world’s worst invasive alien species) aufgenommen worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Nordpazifische Seestern (\"Asterias amurensis\") ist eine Art der Seesterne aus der Ordnung der Zangensterne (Forcipulatida), der an den Küsten Chinas, Koreas, Russlands und Japans heimisch ist. Er ist als invasive Art in andere Erdteile verschleppt worden, darunter Australien, Nordamerika und Europa.", "tgt_summary": "多棘海盘车(学名:Asterias amurensis)是一种原产于中国、日本、韩国和俄罗斯沿岸的海星。 后来被船只携带,引入了塔斯马尼亚岛、阿拉斯加、欧洲和缅因州附近海域。 在许多地区它都是入侵物种,更是世界百大外来入侵种之一。", "id": 209501} {"src_title": "Sergej Milinković-Savić", "tgt_title": "塞爾吉·米林科維奇-薩維奇", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Sein Vater Nikola Milinković (* 1968) ist ehemaliger Fußballspieler und heutiger Trainer. Sein jüngerer Bruder Vanja (* 1997) ist ebenfalls Fußballspieler und spielt als Torwart. Sergej wurde im spanischen Lleida geboren, während sein Vater bei der UE Lleida aktiv war. Die Familie lebte später in Portugal und in Österreich, da Vater Nikola dort als Fußballspieler tätig war. 2006 kehrte die Familie nach Serbien zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Milinković-Savić spielte in den Jugendmannschaften von Sporting Lissabon, während sein Vater in Portugal tätig war, und des Grazer AK, als sein Vater bei besagtem Klub und bei ASK Schwadorf aktiv war, ehe er 2006 nach der Rückkehr der Familie nach Serbien sich der Jugendakademie des FK Vojvodina anschloss. Am 23. November 2013 debütierte er für dessen erste Mannschaft bei der 0:3-Niederlage gegen den FK Jagodina in der SuperLiga. Bis Saisonende kam er in 13 Ligaspielen zum Einsatz und erzielte drei Tore. Mit Vojvodina gewann er in der Spielzeit den serbischen Pokal und wechselte anschließend, zur Saison 2014/15, zum KRC Genk. Nach einer Spielzeit wurde er von Lazio Rom verpflichtet. Dort absolvierte er am 17. September 2015 sein erstes Spiel in der Europa League und erzielte beim 1:1 gegen Dnipro Dnipropetrowsk das einzige Tor seiner Mannschaft. In der Spielzeit 2016/17 setzte sich Milinković-Savić als Stammspieler durch und absolvierte 34 Ligaspiele, in denen er vier Tore erzielte. Mit Lazio erreichte er zudem das Finale der Coppa Italia, in dem seine Mannschaft Juventus Turin mit 0:2 unterlag. Darüber qualifizierte sich das Team jedoch für den Supercoppa Italiana, den Milinković-Savić mit Lazio am 13. August 2017 mit 3:2 gegen Juventus gewann. In der Saison 2017/18 erzielte er zwölf Tore in 35 Ligaspielen und war damit nach Ciro Immobile der zweitbeste Torschütze seiner Mannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Milinković-Savić spielte im Juli und August 2013 mit der serbischen U19-Auswahl bei der U19-Europameisterschaft in Litauen. Dort kam er in fünf Spielen seiner Mannschaft zum Einsatz und gewann nach einem 1:0-Finalsieg gegen Frankreich den Titel. Im Juni 2015 siegte Milinković-Savić als Spieler der U20-Nationalmannschaft auch bei der U20-Weltmeisterschaft in Neuseeland. Dabei wurde er in allen sechs Spielen eingesetzt, traf einmal und wurde als drittbester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Milinković-Savić wäre sowohl für die montenegrinische als auch für die spanische Nationalmannschaft spielberechtigt gewesen, doch am 10. November 2017 debütierte er beim 2:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen China in der serbischen A-Nationalmannschaft. Im Juni 2018 wurde er von Nationaltrainer Mladen Krstajić in den serbischen Kader für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland berufen. Dort kam er in allen drei Vorrundenspielen zum Einsatz. Serbien schied jedoch nach der Vorrunde aus.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "FK Vojvodina Lazio Rom Nationalmannschaft Persönliche Auszeichnungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Sergej Milinković-Savić (; * 27. Februar 1995 in Lleida, Spanien) ist ein serbischer Fußballspieler. Der zentrale Mittelfeldspieler steht bei Lazio Rom in der Serie A unter Vertrag und ist serbischer Nationalspieler.", "tgt_summary": "塞尔吉·米林科维奇-萨维奇(;1995年-2月27日)是一位塞尔维亚足球运动员。在场上的位置是中场。他现在效力于意大利足球甲级联赛球队拉素。", "id": 2479677} {"src_title": "Yudhishthira", "tgt_title": "堅戰", "src_document": [{"title": "Mythos.", "content": "Yudhishthira ( \"sthira\" für „standhaft“, \"yudhi\" für „im Krieg“) war der älteste Sohn von König Pandu und seiner Frau Kunti, die in Indraprastha und Hastinapur lebten. Pandu selbst durfte wegen eines Fluches seiner Frau Kunti nicht beiwohnen, außerdem hatte er zugunsten seines älteren, aber blinden Bruders Dhritarashtra auf die Königswürde verzichtet; Kunti hatte aber bereits in ihrer Jugend vom \"rishi\" Durvasas die Weissagung erhalten, dass, wenn sie die Götter (\"devas\") anrufe, diese ihr ein Kind schenken würden. Mit Zustimmung ihres Mannes bzw. sogar auf dessen Geheiß rief sie Gott Dharma (oder Yama) an und wurde von ihm schwanger. Als Erstgeborener hatte Yudhishthira das Anrecht auf die Nachfolge, welches ihm jedoch vom ältesten Sohn Dhritarashtras (Duryodhana) streitig gemacht wurde. Er wurde wie seine Brüder im Kriegshandwerk ausgebildet und wurde ein Meister im Umgang mit dem Speer und dem Streitwagen; mit ihm als Wagenlenker schwebte der Streitwagen immer ein wenig über dem Erdboden. Letztlich beschloss Dhritarashtra, das Königreich zwischen den Pandavas und ihren Vettern, den Kauravas, zu teilen. Yudhishthira veranstaltete das \"Rajasuya yagna\", was ihn zum ‚Herrscher der Welt‘ machte, wobei er diese Macht zur Verteidigung bzw. Stärkung der Religion einsetzen wollte. Der eifersüchtige Duryodhana und sein Ratgeber Shakuni luden Yudhishthira zu einem Würfelspiel in ihren Palast ein; dabei verlor er sein Königreich und zu guter Letzt auch seine Gemahlin Draupadi. Letztlich wurde jedoch beschlossen, dass er und seine Brüder zusammen mit ihrer Gemahlin für 13 Jahre ins Exil gehen sollten. Im Wald befand sich ein See, in dessen Nähe ein Waldgeist (\"yaksha\") hauste, der den Menschen Fragen zur Moral etc. stellte – seine Brüder lachten darüber, tranken vom Wasser des Sees und starben. Yudhishthira beantwortete jedoch alle Fragen des Waldgeists, der sich am Ende als sein Vater Dharma offenbarte; daraufhin wurden seine Brüder wieder lebendig. Andere Abenteuer folgten. Nach der Rückkehr aus dem Exil beanspruchte Duryodhana weiterhin beide Hälften des Königreichs für sich, während Yudhishthira mit den Mitteln der Diplomatie versuchte, seine Ziele zu erreichen. Der Gott Krishna veranlasste ihn jedoch, eine kriegerische Auseinandersetzung mit den Kauravas zu wagen, die große Schlacht zu Kurukshetra, in der er am 16. Kampftag seinen Widersacher Duryodhana besiegen konnte. Krishna verschwand und das neue Zeitalter Kali-Yuga brach an. Gemeinsam mit seinen Brüdern und der gemeinsamen Gemahlin begab sich Yudhishthira auf eine Pilgerreise in die Berge des Himalaya, bei der zuerst Draupadi unter den Anstrengungen bzw. unter der Last ihrer Sünden zusammenbrach – danach erlitten seine vier Brüder das gleiche Schicksal. Die Gruppe wurde von einem alten Hund begleitet, den Yudhishthira auf Indras Gebot zurücklassen sollte, bevor er ins Nirwana eintreten durfte. Doch Yudhishthira verzichtete lieber darauf, weil er die Treue des als unrein geltenden Hundes nicht aus Egoismus zurückweisen konnte. Da enthüllte sich der Hund als Gott Yama und Yudhisthira hatte die letzte Prüfung bestanden, um ins Nirwana eingehen zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung.", "content": "Mittelalterliche Bildnisse Yudhishthira existieren so gut wie nicht. Mit dem Aufschwung der Miniaturmalerei unter den Mogulen änderte sich die Situation etwas, doch blieben individuelle Darstellungen eine große Ausnahme.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yudhishthira (Sanskrit: \"Yudhiṣṭhira\" []) ist der älteste der fünf im indischen Mahabharata-Epos erwähnten Pandava-Brüder bzw. Halbbrüder; die anderen sind Bhima, Arjuna, Nakula und Sahadeva. Alle fünf waren mit der Prinzessin Draupadi verheiratet.", "tgt_summary": "坚战()是摩诃婆罗多中般度族的首领,般度五子的兄长,哈斯蒂纳普尔的国王。坚战名义上的父亲是般度,但因般度得罪天神导致不能与女性行房,所以贡蒂利用神力与天神生下儿子,所以坚战实际上是正法之神阎摩之子。由于般度早逝,国家由伯伯持国摄政,但持国的儿子俱卢族对王国虎视眈眈,尤其是长子难敌。难敌利用掷骰子赌博,骗取了般度族的财宝财产领地,作为长子的坚战更以兄弟及妻房作为赌注,令般度族一度被流放达13年之久。最后,坚战借助外家木柱王及黑天的势力,发动俱卢之战,打败了俱卢族,重新夺回王位。国家稳定后,般度五子决定退休,五子连同一只狗登上喜玛拉雅山,由于坚战的老实与坚毅,最后只有他能够通过因陀罗的考验进入天堂。", "id": 1894256} {"src_title": "ISS-Expedition 53", "tgt_title": "远征53", "src_document": [{"title": "Mannschaft.", "content": "Übernommen von ISS-Expedition 52: Zusätzlich ab 13. September 2017:", "section_level": 1}, {"title": "Missionsbeschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Crewaustausch.", "content": "Am 13. September 2017 – gut zehn Tage nach Expeditionsbeginn – koppelte das Zubringerraumschiff Sojus MS-06 nach etwa sechsstündigen Flug an die ISS an; die Besatzung der Raumstation wurde damit wieder auf sechs Personen aufgestockt. Am Tag vor dem Abdocken von Sojus MS-05 mit Randolph Bresnik, Sergei Rjasanski und Paolo Nespoli übernahm Alexander Missurkin das ISS-Kommando. Zusammen mit Mark Vande Hei und Joseph Acaba bildete er die anfängliche Crew der nachfolgenden ISS-Expedition 54.", "section_level": 2}, {"title": "Frachterverkehr.", "content": "Am 17. September wurde Dragon CRS-12 von Paolo Nespoli und Randolph Bresnik mithilfe des Canadarm2-Roboterarms vom Harmony-Modul gelöst und in einer eigenen Umlaufbahn ausgesetzt. Die Wasserung im Pazifik erfolgte noch am selben Tag. Am 16. Oktober um 11:04 UTC koppelte Progress MS-07 an das Pirs-Modul an. Der Frachter soll acht Monate mit der ISS verbunden bleiben, ehe er im Juni 2018 mit Abfall beladen abgekoppelt und über den Südpazifik zum Verglühen wird. Am 14. November nutzten Randolph Bresnik und Paolo Nespoli den Greifarm Canadarm2 und fingen das Frachtraumschiff Cygnus OA-8 (genannt „S.S. Gene Cernan“) ein. Durch Kommandos der Bodenstation wurde Cygnus gedreht und an der Unterseite des Moduls Unity angekoppelt. Cygnus CRS OA-8 (genannt „S.S. Gene Cernan“) wurde am 6. Dezember von der ISS abgekoppelt.", "section_level": 2}, {"title": "Außenbordarbeiten.", "content": "Am 5. Oktober ersetzten Randy Bresnik und Mark Vande Hei im Rahmen einer EVA einen von zwei Latching End Effectors (LEE) am Greifarm Canadarm2. Am 10. Oktober unternahmen Randy Bresnik und Mark Vande Hei einen zweiten Außeneinsatz. Sie brachten ihre Arbeiten am neuen Latching End Effectors (LEE) fertig und ersetzten Kameras am Destiny-Modul. Am 20. Oktober führten Randy Bresnik und Joseph Acaba den dritten Außeneinsatz durch. Es erfolgte der Austausch einer defekten Kamera am Canadarm2, der Austausch einer Sicherung am Dextre, die Installation einer HD-Kamera an der EHDCA sowie Vorbereitung von potentiell benötigten Ersatzteilen.", "section_level": 2}], "src_summary": "ISS-Expedition 53 ist die Missionsbezeichnung für die 53. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation (ISS). Die Mission begann mit dem Abkoppeln des Raumschiffs Sojus MS-04 von der ISS am 2. September 2017 und endete mit dem Abkoppeln von Sojus MS-05 am 14. Dezember 2017.", "tgt_summary": "远征53是前往国际空间站的第53次长期考察组活动。", "id": 2365699} {"src_title": "Buddhismus in Russland", "tgt_title": "俄罗斯佛教", "src_document": [{"title": "Geschichte des Buddhismus in Russland.", "content": "In der Zeit zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert kam der Buddhismus mit den Kalmücken/Oiraten von Nepal/Indien über die Mongolei nach Burjatien im südlichen Russland. Das Leben des Buddha wurde im alten Russland mit den Texten über Barlaam und Josaphat bekannt, welche ihren Ursprung in der Buddha-Legende haben. Zu den Zeiten der Kaiserin Elisabeth wurde der Buddhismus im Jahr 1741 zu einer offiziellen Religion in Russland erklärt. Zu dieser Zeit gab es in Burjaten mehr als 10 buddhistische Klöster und mehr als 100 buddhistische Lamas. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zählte Russland zu einem der großen Zentren für die Buddhalehre. In Kalmükien wurden Lamas per Erlass des Zaren gewählt. Buddhismus ist in Russland eine traditionelle Religion der drei Völker Burjaten, Kalmüken und Tuwiner. Eine Besonderheit ist eine Vermischung mit dem Schamanismus, der von den Mongolen in Tannu-Tuva. Diese kleine Region lag ursprünglich innerhalb der Grenzen der Äußeren Mongolei und wurde 1944 von der UdSSR annektiert. Es wurde von russischen Beobachter berichtet, dass in dieser Region der Oberste Lama mit der Großen Schamanin verheiratet war. Das starke Interesse der Gesellschaft für die östliche Kultur, buddhistische Schriften und deren Sprache waren die Grundlage für die weitere Verbreitung des Buddhismus in neuerer Zeit. Der erste buddhistische Tempel in Europa wurde im Jahr 1915 in Sankt Petersburg eröffnet. Sein Bau beanspruchte mehrere Jahre und es gab einen starken Widerstand gegen den Bau des Tempels seitens der Orthodoxe Kirche. Zu dieser Zeit gab es in der Stadt bereits mehrere Hundert Buddhisten, zu denen auch Russen zählten. Nach der Oktoberrevolution wurden Buddhisten zunächst unterstützt, dann in den 1930er Jahren jedoch verfolgt. Der Tempel in Sankt Petersburg wurde zerstört. Im Jahr 1940 war der Buddhismus in Russland offiziell nicht mehr existent. Lediglich den Burjaten-Buddhisten war es unter Josef Stalin und bis hin zur Perestrojka in den 1980er Jahren erlaubt, ihre Religion weiter zu leben. Mit dem Beginn des Wiederaufbaus (Perestrojka) wurden die Tempel wieder aufgebaut und es wurden offiziell mehrere buddhistische Gruppen registriert. Als 1991 die Religionsfreiheit eingeführt wurde, konnte auch die buddhistische Tradition wieder ungefährdet gelebt werden. Heute gehört der Buddhismus in Russland neben Christentum, Judentum und Islam zu den vier anerkannten Staatsreligionen. Aktuell gibt es in großen russischen Städten wie Wladiwostok, Irkutsk, Nowosibirsk, Jekaterinburg, Uljanowsk, bis hin zu Moskau und Sankt Petersburg buddhistische Tempel, Organisationen oder Zentren, die die Lehre Buddhas verbreiten und bekannt machen. Tibetanischer Buddhismus ist die verwurzelte Form des Buddhismus in Russland. Der Tempel in Sankt Petersburg, als Zentrum des russischen Buddhismus, zählt zu den wichtigsten akademischen Schulen des Buddhismus in Europa. Er beinhaltet eine einzigartige Sammlung alter buddhistischen Schriften. Zu den wichtigsten modernen Zeitschriften für Buddhismus in Russland zählen u. a. \"Буддизм России\", \"Гаруда\". Mancherorts muss der Buddhismus in Russland bzw. buddhistische Klöster den materiellen/industriellen Interessen weichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Buddhismus in Russland ist eine der religiösen Traditionen in Russland, die neben anderen Weltreligionen praktiziert werden. Traditionell siedelten sich russische Anhänger des Buddhismus in der Republik Altai, Republik Burjatien, Republik Kalmückien, Oblast Irkutsk, Region Transbaikalien oder Republik Tuwa an. Die meisten buddhistischen Tempel in Russland befinden sich in Sibirien und Richtung Mongolei/China. Darüber hinaus gibt es buddhistische Zentren in Moskau, St. Petersburg und anderen größeren Städten. Die meisten Anhänger des Buddhismus in Russland gehören den Gelug- und Karma-Kagyü-Schulen an. Die russische Bevölkerung hat ein ausgeprägtes Interesse an Buddhismus und ist offen für fernöstliche Philosophien. Nicht zuletzt der Trend der Shaolin- und Martial-Arts-Filme aus China trug dazu bei, das Interesse an Buddhismus, der Philosophie und Meditation in Russland noch verstärken.", "tgt_summary": "俄罗斯佛教,佛教在十七世纪出现在俄罗斯。当时俄国扩张至西伯利亚与卡尔梅克人来到南俄,因此佛教也是俄国传统宗教。", "id": 1285449} {"src_title": "Sant’Antonin", "tgt_title": "圣安多宁堂 (威尼斯)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche soll der Überlieferung nach bereits im 7. Jahrhundert durch die Familie Badoer gegründet worden sein, doch lässt sich keine entsprechende Quelle finden. Sie wurde im 12./13. Jahrhundert umgebaut und besaß einen Basilikagrundriss, der sich auf der im Jahr 1500 fertiggestellten Stadtansicht des Jacopo de’ Barbari gut erkennen lässt. Möglicherweise durch Baldassare Longhena, an dessen Stil die Umbauarbeiten erinnern, wurde das Gebäude barockisiert. Unter Aufsicht des Pfarrers Domenico David begannen die Arbeiten 1668 und wurde 1680 abgeschlossen. Der Campanile, der 1442 einem Brand zum Opfer gefallen war, wurde durch einen massiven Glockenturm ersetzt. Der jetzige Campanile entstand um 1750 zur Zeit des Pfarrers Antonio Fusarini († 1762). Unter Napoleon, der zahlreiche Gemeinden auflösen ließ, wurde die Gemeindekirche zunächst San Zuane in Bragora zugeschlagen. Heute gehört sie zur Gemeinde Santa Maria Formosa. 1819 wurde die Kirche international durch ein ungewöhnliches Ereignis bekannt. Ein Elefant (siehe Elefanten von Garnier) brach aus, als er nach Mailand transportiert werden sollte, floh und wurde in Sant'Antonin erschossen. So berichtet Georg von Martens noch fünf Jahre später: „Hier fand er den 16ten März 1819 den Tod. Garner wollte ihn auf einen Trabaccolo einschiffen, um ihn nach Mailand zu führen. Der Elephant versuchte fünfmal das Schiff zu besteigen, die Brücke wich aber jedesmal unser (sic!) seiner ungeheuren Last, er wurde scheu und kehrte wieder um. Durch die Schläge und Stöße seiner Aufseher gereizt, ergriff er mit dem Rüssel einige Bretter seiner Hütte und schleuderte sie gegen seine Verfolger. Einer dieser Aufseher, Camillo Rosa von Rovigo, versuchte nun den hungrigen Elephanten durch Vorhalten von Futter zu locken, welches er ihm immer wieder entzog. Darüber erzürnt, ergriff dieser den Unglücklichen, warf ihn zu Boden und trat ihn todt. Jetzt wandte er sich zu einer Obstbude und leerte ihre Aepfelkörbe. Als das herbeigeholte Militär einige Musketensalven auf ihn abfeuerte, nahm er die Flucht und gerieth in eine enge Gasse ohne Ausgang (Calle del Forno). Am Ende derselben erbrach er die Thüre eines Hauses, gieng hinein und versuchte, eine hölzerne Treppe hinaufzusteigen, die unter seiner Last zusammenbrach. Er stürzte unter zahlreichen Musketenschüssen, man glaubte ihn todt, aber ha!;! stand er unversehrt wieder auf, brach durch die starke Thüre der Kirche Sant'Antonino und suchte sich in derselben von zusammengetragenen Betstühlen eine Verschanzung anzulegen, bis er endlich durch eine in die Mauer der Kirche gemachte Oefnung mit einer Kanone erlegt wurde. Die Kugel blieb, obschon aus einer Entfernung von wenigen Schritten abgeschossen, in dem ungeheuern Körper stecken, der 4622 Pfund wog.“", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Um 1500 besaß die Kirche einen dreischiffigen basilikalen Grundriss. Heute ist der Innenraum auf einem quadratischen Grundriss errichtet, an dessen Enden sich Altäre befinden. Die Fassade ist äußerst schlicht gehalten und wird vor allem durch das einfache Portal und ein halbkreisförmiges Fenster gegliedert. Die rechte Seite blickte bis zum 18. Jahrhundert auf einen Rio, wie die Kanäle in Venedig genannt werden, doch wurde dieser zugeschüttet und bildet heute die Salizada, die den Namen der Kirche trägt. Das Eingangsportal öffnet sich in ein kleines Vestibül, das zum Schiff hin geöffnet ist. Darüber befindet sich der \"barco\", in Venedig auch „coro delle Matrone“ genannt, weil sich dort die Frauen versammelten. 1467 entstand ein hölzerner Chor durch einen „Meister Jacopo“. Die dem heiligen Saba geweihte Kapelle scheint von Alessandro Vittoria mit Fresken ausgestattet worden zu sein, während an der Decke durch Sebastiano Ricci das Werk \"San Saba e Sant'Antonin\" entstand. Auf dem Altar befindet sich \"Cristo deposto e le Marie\" von Lazzaro Bastiani (1429–1512) aus dem 15. Jahrhundert, das sich ursprünglich in der Chiesa di San Severo befand. Die besagte San-Severo-Kirche wurde 1808 aufgehoben. Die Familie, die das Patronat über die Kirche innehatte, waren die Tiepolo, die Werke von Jacopo Palma dem Jüngeren über das Leben der heiligen Saba besaß. In der dem Heiligen geweihten Kapelle befinden sich Werke aus Akkon, die der Doge Lorenzo Tiepolo gestiftet hatte. Die Büste des Alvise Tiepolo, ein Werk des Alessandro Vittoria, befindet sich gleichfalls dort.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sant’Antonin ist eine Pfarrkirche der Gemeinde Santa Maria Formosa im venezianischen Sestiere Castello. Sie befindet sich an der gleichnamigen Salizzada. Sie ist dem altkirchlichen Märtyrer Antoninus geweiht.", "tgt_summary": "圣安多宁堂(Chiesa di Sant'Antonin)是一座教堂,位于意大利威尼斯城堡区。", "id": 933057} {"src_title": "Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik", "tgt_title": "热力学第二定律", "src_document": [{"title": "Formulierungen der Aussagen des Zweiten Hauptsatzes.", "content": "Für den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik haben sich viele unterschiedliche, teils äquivalente Formulierungen etabliert, von denen einige im Folgenden wiedergegeben werden:", "section_level": 1}, {"title": "Aussagen des Zweiten Hauptsatzes.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorzugsrichtung von Prozessen.", "content": "Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik in der Formulierung von Clausius lautet: „Es gibt keine Zustandsänderung, deren einziges Ergebnis die Übertragung von Wärme von einem Körper niederer auf einen Körper höherer Temperatur ist.“ Einfacher ausgedrückt: Wärme kann nicht von selbst von einem Körper niedriger Temperatur auf einen Körper höherer Temperatur übergehen. Für den Prozess der Wärmeübertragung gibt es eine Vorzugsrichtung. Diese Aussage scheint zunächst überflüssig zu sein, denn sie entspricht der alltäglichen Erfahrung. Dennoch ist sie gleichbedeutend zu allen weiteren, weniger „selbstverständlichen“ Aussagen, denn alle Widersprüche zu den anderen Aussagen lassen sich auf einen Widerspruch zu dieser zurückführen. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik in der Formulierung von Kelvin und Planck lautet: „Es ist unmöglich, eine periodisch arbeitende Maschine zu konstruieren, die weiter nichts bewirkt als Hebung einer Last und Abkühlung eines Wärmereservoirs.“ Dem ersten Hauptsatz würde die Annahme nicht widersprechen, dass es möglich sei, einer – wie immer auch gearteten – Kraftmaschine einen stetigen Wärmestrom zuzuführen, den diese vollständig als mechanische oder elektrische Leistung abgibt. Eine solche Maschine wird als Perpetuum mobile zweiter Art bezeichnet. Eine entsprechende Formulierung des zweiten Hauptsatzes lautet: Ein Perpetuum mobile zweiter Art ist unmöglich. Nimmt man an, es gäbe diese von einer Wärmesenke zur Wärmeabfuhr unabhängige Kraftmaschine, so könnte damit der Umgebung Wärme entzogen und in mechanische Arbeit umgewandelt werden. Ein Schiff könnte beispielsweise angetrieben werden, indem die Antriebsleistung durch Abkühlung des Meerwassers gewonnen wird. Man könnte damit auch gemäß dem Bild rechts die Wärme aus einem Reservoir oder Behälter entziehen und mit der umgewandelten Energie eine Wärmepumpe antreiben, die mit einem reversiblen Carnot-Prozess Wärme aus einem anderen Behälter mit niedrigerer Temperatur in den Ersteren mit höherer Temperatur fördert. Die in den wärmeren Behälter eingespeiste Wärmemenge wäre dann größer als die von der Kraftmaschine aufgenommene, weil die abgegebene Energie der Wärmepumpe aus der Summe von aufgenommener Wärme und Antriebsarbeit besteht. Denkt man sich die Systemgrenze um beide Maschinen einschließlich der beiden Wärmebehälter gezogen, so wäre innerhalb dieses abgeschlossenen Systems – also ohne Energie- und Stoffaustausch mit der Umgebung – letztlich Wärme von einem kälteren zu einem wärmeren Körper geflossen. Dies ist ein Widerspruch zur ersten Aussage.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkungsgrad von Wärmekraftmaschinen.", "content": "Prinzipiell derselbe Widerspruch ergibt sich aber auch mit der Annahme, man könnte eine Kraftmaschine bauen, die einen größeren Wirkungsgrad aufweist als eine mit einem Carnot-Prozess arbeitende Maschine. Auch diese Maschine würde dem wärmeren Behälter weniger Wärme entnehmen als die von ihr angetriebene Carnot-Wärmepumpe dort einspeist. Die entsprechende Aussageform des zweiten Hauptsatzes lautet: Es gibt keine Wärmekraftmaschine, die bei gegebenen mittleren Temperaturen der Wärmezufuhr und Wärmeabfuhr einen höheren Wirkungsgrad hat als den aus diesen Temperaturen gebildeten Carnot-Wirkungsgrad. Die Nennung der mittleren Temperaturen ist deshalb von Bedeutung, weil in der Regel durch Wärmezufuhr oder Wärmeentnahme ein Wärmereservoir seine Temperatur ändert. Dabei ist \"T\" nicht irgendeine Temperatur (z. B. nicht die Celsius- oder die Fahrenheit-Temperatur) des Systems, sondern die von der Zustandsgleichung des „idealen Gases“ her, oder besser durch den gerade angegebenen Wirkungsgrad des Carnot-Prozesses definierte „absolute Temperatur“ (Kelvin). Unmittelbar in diesem Zusammenhang lässt sich weiter formulieren: Alle reversiblen Wärme-Kraft-Prozesse mit gleichen mittleren Temperaturen der Wärmezufuhr und Wärmeabfuhr haben denselben Wirkungsgrad wie der entsprechende Carnot-Prozess. und: Alle irreversiblen Wärme-Kraft-Prozesse haben einen geringeren Wirkungsgrad.", "section_level": 2}, {"title": "Entropie.", "content": "Der Erste Hauptsatz der Thermodynamik kann durch die Zustandsgröße Energie und die zugehörige Energiebilanz zu einer quantitativen Formel zusammengefasst werden. Die quantitative Umsetzung des Zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik ist analog dazu durch die von Clausius eingeführte Zustandsgröße Entropie und das Aufstellen einer Entropiebilanz möglich. Entropiebilanzen können für abgeschlossene, geschlossene und offene Systeme aufgestellt werden. Bei Fließprozessen bezieht sich die Bilanz auf ein Fluidteilchen, das sich durch das System hindurch bewegt und als geschlossenes bewegtes System betrachtet werden kann. Für ein geschlossenes System lautet die Entropiebilanz: Dabei ist der Quellterm formula_3 die innerhalb des Systems dissipierte Arbeit: Arbeit, die nicht nach außen gelangt, sondern infolge von Reibungs-, Drosselungs- oder Stoßvorgängen die innere Energie erhöht. Sie ist immer positiv. Man bezeichnet den entsprechenden Term in der Gleichung als im System produzierte Entropie. formula_4 kennzeichnet ein unvollständiges Differential, während formula_5 ein vollständiges Differential kennzeichnet. Betrachtet man ein offenes System, so wird der oben angegebenen Entropiebilanz ein weiterer Term hinzugefügt, der Entropiezu- oder -abnahme als Folge von Stofftransport über die Systemgrenze berücksichtigt. Betrachtet man hingegen ein abgeschlossenes System, also ein geschlossenes System, das zusätzlich noch adiabat ist und in dem formula_6 gilt, so folgt: und daraus folgende Aussage zur Entropieproduktion: In einem geschlossenen adiabaten System kann die Entropie nicht abnehmen, sie nimmt in der Regel zu. Nur bei reversiblen Prozessen bleibt sie konstant. Auch hier ist die Äquivalenz mit der ersten Aussage von Clausius leicht zu erkennen. Ein selbsttätiger Wärmefluss vom kälteren zum wärmeren Behälter in der oben skizzierten Anordnung würde bedeuten, dass die Entropie des kälteren Behälters (geringere Temperatur \"T\" im Nenner) stärker abnimmt, als die des wärmeren zunimmt, d. h. die gesamte Entropie im System abnimmt, was nicht möglich ist. Alle spontan ablaufenden Prozesse sind irreversibel. Dort findet immer eine Entropiezunahme statt. Beispiele sind die Vermischung von zwei unterschiedlichen Gasen und der Wärmefluss von einem heißen zu einem kalten Körper ohne Gewinnung von Arbeit. Die Wiederherstellung des (oft „geordneter“ genannten) Anfangszustandes erfordert dann den Einsatz von Energie oder Information (siehe maxwellscher Dämon). Reversible Prozesse sind nicht mit einer Erhöhung der Gesamtentropie verbunden und laufen daher auch nicht spontan ab. Durch die theoretische Beschreibung spontan ablaufender Prozesse zeichnet der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik eine Richtung der Zeit aus, die mit unserer intuitiven Erfahrungswelt übereinstimmt (vgl. das Beispiel weiter unten).", "section_level": 2}, {"title": "Thermodynamische Temperatur.", "content": "Für einen reversiblen Prozess gilt Ausgehend von diesem Zusammenhang lässt sich die Definition der thermodynamischen Temperatur durch Auflösen nach formula_9 gewinnen: Aus dieser Formel wird ersichtlich, dass die thermodynamische Temperatur einen Nullpunkt besitzt, aber nicht negativ werden kann und dass Wärme von höheren zu niedrigen Temperaturen fließt. Eine empirische Temperatur könnte hingegen auch negative Temperaturen annehmen, wie es bei der Celsius-Skala der Fall ist, oder mit umgekehrtem Vorzeichen definiert sein.", "section_level": 2}, {"title": "Exergie und Anergie.", "content": "Mit den beschriebenen Zusammenhängen ist auch der folgende Satz eine Aussageform des zweiten Hauptsatzes: Die thermische Energie eines Systems besteht aus einem Anteil Exergie und einem Anteil Anergie, wobei der exergetische Anteil verschwindet, wenn das System in den Umgebungszustand übergeführt wird. Die Exergie ist der in andere Energieformen umwandelbare Anteil der thermischen Energie. Wird ein Körper bzw. System mit einem Zustand, der von dem der Umgebung abweicht, reversibel in den Umgebungszustand gebracht, so wird seine Exergie als Arbeit abgegeben. Die Wärme, die ein Körper (z. B. ein heißes Rauchgas im Kessel eines Kraftwerks) abgibt, wenn es sich auf Umgebungstemperatur abkühlt, kann theoretisch über eine Folge von differenziellen Carnot-Prozessen, wie im Bild rechts dargestellt, zur Umwandlung in Arbeit genutzt werden. Der exergetische Anteil ergibt sich durch Aufsummieren der differenziellen (pinkfarbenen) Flächenanteile oberhalb der Umgebungstemperatur formula_11. Die Wärmesenke für diese Prozesse zur Aufnahme der Anergie (blauer Flächenanteil unterhalb formula_11) ist die Umgebung. Herrscht bei einem Gas im Ausgangszustand gegenüber dem Umgebungszustand nicht nur eine höhere Temperatur, sondern auch ein höherer Druck, so besteht die gesamte Exergie nicht nur aus dem exergetischen Anteil der Wärme, sondern zusätzlich aus einem Anteil Volumenarbeit. Der thermische Wirkungsgrad der realen Wärmekraftmaschine ist also immer kleiner als 1 und – bedingt durch die von den Maschinen vorgegebene Prozessführung und die unvermeidlichen dissipativen Effekte – auch immer kleiner als der der idealen Wärmekraftmaschine: wobei formula_11 die Umgebungstemperatur ist und formula_16 die mittlere Temperatur der Wärmezufuhr. Sie ergibt sich, wenn die gelbe Fläche der Exergie durch ein flächengleiches Rechteck oberhalb der Linie der Umgebungstemperatur ersetzt wird. Der Zweite Hauptsatz hat somit erhebliche technische Auswirkungen. Da viele Maschinen, die mechanische Energie liefern, diese über einen Umweg aus thermischer Energie erzeugen (z. B. Dieselmotor: chemische Energie formula_17 thermische Energie formula_17 mechanische Energie), gelten für ihre Wirkungsgrade immer die Beschränkungen des 2. Hauptsatzes. Im Vergleich dazu bieten Wasserkraft­anlagen, die bei der Umwandlung keine Zwischenstufe über thermische Energie benötigen, erheblich höhere Wirkungsgrade.", "section_level": 2}, {"title": "Entropiesenke.", "content": "Als Entropiesenke wird ein System bezeichnet, welches Entropie aus einem anderen System importiert. Dabei erhöht sich die Entropie der Senke. Da Entropie ein weitreichender Begriff ist, gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Entropiesenken. In einer klassischen Thermodynamik-Wärmekraftmaschine nach Carnot wird Arbeit erzeugt, indem der Energiefluss zwischen heißen Energie-Quellen, einer kalten Entropiesenke und einem Arbeits-Reservoir manipuliert wird. In der Realität fungiert bei den meisten Wärmekraftmaschinen die Atmosphäre als Entropiesenke.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel für den Zweiten Hauptsatz.", "content": "Ein kräftefreies Gas verteilt sich immer so, dass es das zur Verfügung stehende Volumen vollständig und gleichmäßig ausfüllt. Warum das so ist, versteht man, wenn man den gegenteiligen Fall betrachtet. Man stelle sich eine luftdichte Kiste in der Schwerelosigkeit vor, in der sich ein einziges Partikel bewegt. Die Wahrscheinlichkeit, dieses bei einer Messung in der linken Hälfte der Kiste zu finden, ist dann genau formula_19. Befinden sich dagegen zwei Partikel in der Kiste, dann ist die Wahrscheinlichkeit, beide in der linken Hälfte anzutreffen, nur noch formula_20, und bei \"N\" Partikeln entsprechend formula_21. Die Anzahl der Atome in einem Volumen von einem Kubikmeter bei normalem Druck liegt in der Größenordnung von rund formula_22 Teilchen. Die daraus resultierende Wahrscheinlichkeit, dass sich das Gas in der Kiste spontan in einer Hälfte konzentriert, ist so gering, dass ein solches Ereignis vermutlich niemals eintreten wird. Wie aus den zeitlich umkehrbaren mikroskopischen Gleichungen der klassischen Mechanik (ohne Reibung) die symmetriebrechende makroskopische Gleichung folgt, wird in der statistischen Mechanik geklärt. Zudem erhält die Entropie dort eine anschauliche Bedeutung: sie ist ein Maß der Unordnung eines Systems bzw. der im System enthaltenen Informationen. Allerdings verliert der Zweite Hauptsatz in der statistischen Mechanik seinen Status als „streng gültiges“ Gesetz und wird dort als Gesetz betrachtet, bei dem Ausnahmen auf makroskopischen Ebenen zwar prinzipiell möglich, aber gleichzeitig so unwahrscheinlich sind, dass sie praktisch nicht vorkommen. Auf mikroskopischer Ebene betrachtet führen z. B. kleine statistische Fluktuationen um den Gleichgewichtszustand auch bei abgeschlossenen Systemen dazu, dass die Entropie ebenfalls etwas um den Maximalwert fluktuiert und dabei kurzzeitig auch abnehmen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Gültigkeit.", "content": "Der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik stellt eine Erfahrungstatsache dar. Es ist bis heute nicht gelungen, dieses fundamentale Gesetz der klassischen Physik in seiner allgemeinen Gültigkeit für beliebige makroskopische Systeme ausgehend von der Grundgleichung der Quantentheorie, der Vielteilchen-Schrödingergleichung, zu beweisen. Dies gilt selbstverständlich auch umgekehrt: Die Schrödingergleichung stellt eine Erfahrungstatsache dar. Es ist bis heute nicht gelungen, die allgemeine Gültigkeit dieses fundamentalen Gesetzes quantenmechanischer Systeme für beliebige makroskopische Systeme, ausgehend von den Hauptsätzen der Physik (und nicht nur der Thermodynamik), zu beweisen. Hinsichtlich der Gültigkeit des Zweiten Hauptsatzes ist zwischen dem mikroskopischen bzw. submikroskopischen und dem makroskopischen Bereich zu unterscheiden. So können bei der Brownschen Molekularbewegung Teilchen nicht nur aus der Bewegung zur Ruhe kommen, sondern aus der Ruhe auch wiederum in Bewegung geraten. Der letztere Vorgang entspricht dabei der Umwandlung von Wärmeenergie in die höherwertige Bewegungsenergie und muss mit der Abkühlung der Umgebung einhergehen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Zweite Hauptsatz als Kraftgesetz.", "content": "Der zweite Hauptsatz gibt für spontane, reale Prozesse eine Vorzugsrichtung an. Sie verlaufen von einem Startzustand A so, dass die Entropie zunimmt, bis ein Gleichgewichtszustand B erreicht wird. Auf der Grundlage klassischer statistischer Mechanik lässt sich folgende Aussage herleiten: Ein Prozess läuft genau dann spontan von A nach B, wenn die mittlere Kraftkomponente in Richtung des Prozesspfads positiv ist. Gemeint ist eine doppelte Mittelung über (a) Ensemble oder Zeit und (b) die Pfadstrecke. Dies ist kein Beweis des Zweiten Hauptsatzes, sondern besagt lediglich, dass dieser einem Kraftgesetz äquivalent ist, das die Richtung bestimmt. Das Kraftgesetz gilt für Systeme, bei denen thermodynamische Zustände wie A und B durch die räumliche Anordnung von Massen gegeben und Kräfte definiert sind. Es trifft zu für Maschinen, aber auch für chemische Reaktionen, solange sie im elektronischen Grundzustand ablaufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik trifft Aussagen über die Richtung von Prozessen und das Prinzip der Irreversibilität. Aus dem Zweiten Hauptsatz lassen sich die Definition der thermodynamischen Temperatur und die Zustandsgröße Entropie herleiten. Ebenso folgt aus dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik die Unterscheidung von Exergie und Anergie und die Tatsache, dass der Wirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine den Carnot-Wirkungsgrad nicht überschreiten kann.", "tgt_summary": "热力学第二定律(英语:second law of thermodynamics)是热力学的四条基本定律之一,表述热力学过程的不可逆性——孤立系统自发地朝着热力学平衡方向──最大熵状态──演化,同样地,第二类永动机永不可能实现。", "id": 656997} {"src_title": "Mesopotamia (Provinz)", "tgt_title": "美索不達米亞 (羅馬行省)", "src_document": [{"title": "Trajanische Provinz.", "content": "Nachdem in der späten Republik die Versuche von Marcus Licinius Crassus und Marcus Antonius, einen Eroberungskrieg gegen die Parther zu führen, katastrophal gescheitert waren, erkannte Augustus 20 v. Chr. den Euphrat als Grenze zwischen Römern und Arsakiden an. Erst Trajan unternahm über 130 Jahre später erneut den Versuch einer Expansion in dieser Region. Während seines anfangs sehr erfolgreichen Partherfeldzugs (114–117) wurde neben Armenien auch das reiche Mesopotamien über Seleukia-Ktesiphon hinaus bis einschließlich Babylon erobert und bereits 115 zur Provinz erklärt. Die Bevölkerung wurde sofort in römischen Steuerlisten erfasst und für die Finanzierung des noch laufenden Kriegs herangezogen. Deshalb war diese Provinz sehr unruhig und es gab erheblichen Widerstand gegen die römische Besatzung. Zudem waren die Parther nicht entscheidend besiegt, sondern gingen zum Gegenangriff über. Die wichtige Stadt Hatra wurde von Trajan vergeblich belagert; es gelang den Römern daher nicht, \"Mesopotamia\" tatsächlich unter ihre Kontrolle zu bekommen. Noch Trajan begann folglich mit der Räumung des Gebietes, und sein Nachfolger Hadrian gab die Provinz bereits 117 wieder auf und verlegte die Grenze zum Euphrat zurück. Das Gebiet war also höchstens 19 Monate lang Teil des Römischen Reiches (zum Vergleich: Germanien war unter Augustus immerhin etwa 25 Jahre lang bis zur Elbe besetzt gewesen).", "section_level": 1}, {"title": "Der Partherkrieg des Lucius Verus.", "content": "Der nächste Versuch, den römischen Einfluss auszuweiten, wurde von Lucius Verus 161–166 in seinem Partherkrieg unternommen. Wahrscheinlich gelang es diesmal tatsächlich, kaiserlichen Einfluss langfristig östlich des Euphrat zu etablieren. Es wurde jedoch keine eigene Provinz eingerichtet, und auch die hauptsächlich im Norden und entlang des Euphrat gemachten Eroberungen – südlich bis Dura Europos reichend, das am rechten Euphratufer lag – wurden dem Statthalter von Syrien unterstellt. Bis zum Tigris reichte das besetzte Gebiet nicht, sondern die Römer begnügten sich damit, östlich des Euphrat nur indirekt Einfluss auszuüben, um den Parthern die Kontrolle Nordmesopotamiens streitig zu machen.", "section_level": 1}, {"title": "Provinz der Severer.", "content": "Als Septimius Severus dann 195 damit begann, östlich des Euphrats militärisch aktiv zu werden, duldete das der parthische Großkönig Vologaeses V. (IV.) nicht. Die daraufhin von den Parthern durchgeführten Aktionen gegen römische Gebiete wurden 197 ihrerseits mit einer großen römischen Offensive geahndet, die wieder bis zum Tigris und zur parthischen Residenzstadt Ktesiphon führte. Der Kaiser, der dringend einen außenpolitischen Erfolg brauchte, beschloss anschließend, einen Teil des besetzten Gebietes dauerhaft zu annektieren. \"Mesopotamia\" wurde so ca. 199 erneut eine römische Provinz, zwar nicht mehr im gleichen Umfang wie unter Trajan, dafür aber dauerhaft. Die das Partherreich beherrschende Dynastie der Arsakiden wurde dabei nach Ansicht mancher Forscher so geschwächt, dass bald danach das Partherreich von den Sassaniden übernommen wurde. Andere Gelehrte sehen hingegen keine Verbindung zwischen dem verlorenen Krieg gegen Septimius Severus und dem 25 Jahre später erfolgten Sturz der Arsakiden, die vorher noch einen weiteren römischen Angriff unter Caracalla und Macrinus abwehren konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Sassanidische Rückeroberungsversuche.", "content": "Die Sassaniden betrachteten sich als Nachfolger der Arsakiden und erkannten die römischen Eroberungen der severischen Zeit nicht an. Ob sie Anspruch auf den ganzen Vorderen Orient und Kleinasien erhoben, wie Herodian behauptet, ist umstritten; sicher ist, dass sie um 230 zu massiven Angriffen auf das römische Nordmesopotamien ansetzten. Nach gescheiterten Verhandlungen rüstete Kaiser Severus Alexander eine große Armee, die 232 gegen die Sassaniden zog. Aus nicht geklärten Gründen konnte sich die in drei getrennten Heeressäulen marschierende Armee nicht rechtzeitig vereinen, so dass die dadurch zahlenmäßig unterlegenen römischen Legionen einer Heeressäule von den Sassaniden unter Ardaschir I. vernichtend geschlagen wurden und die anderen sich daraufhin zurückzogen. Möglicherweise gelang den Sassaniden danach die vorübergehende Einnahme von Nisibis.", "section_level": 1}, {"title": "Spätantike.", "content": "Insgesamt gelang es den Sassaniden trotz mehrerer Versuche aber nicht, die Römer dauerhaft wieder aus Mesopotamien zu vertreiben. 298 konnte Galerius das römische Gebiet sogar noch erweitern. 363 musste Kaiser Jovian allerdings wichtige Territorien sowie die strategisch bedeutende Stadt Nisibis wieder aufgeben. Fortan blieb die Grenze in Nordmesopotamien lange weitgehend stabil. Ab 603 eroberten die Sassaniden dann unter Chosrau II. Mesopotamien. 630 fiel das Gebiet zwar wieder an Herakleios, doch im Zuge der Islamischen Expansion ging es bereits 636 endgültig an die Araber verloren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mesopotamia wurden zwei verschiedene Provinzen des Römischen Reiches genannt, die Teile Mesopotamiens umfassten. Eine erste, sehr kurzlebige entstand unter Kaiser Trajan Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. Die zweite, deutlich kleinere Provinz wurde ca. 199 unter Kaiser Septimius Severus eingerichtet und bestand bis ins 7. Jahrhundert.", "tgt_summary": "美索不达米亚先后曾为罗马帝国两个不同行省的名称。其一为存在于116至117年,由罗马皇帝图拉真设立的行省。另一个则是于公元198年左右由塞普蒂米乌斯·塞维鲁设立的行省,管辖地区位于罗马帝国与萨珊王朝接壤处。该行省一直存续至公元7世纪才被穆斯林征服。", "id": 143802} {"src_title": "Geschichte Papua-Neuguineas", "tgt_title": "巴布亞新畿內亞歷史", "src_document": [{"title": "Vorkoloniale Zeit.", "content": "Die Insel Neuguinea wurde etwa vor 60.000 bis 50.000 Jahren von Südostasien aus besiedelt. Vor etwa 30.000 Jahren wurde das Hochland und einige Inseln besiedelt. Seit etwa 9.000 wird Ackerbau betrieben. Vor etwa 7.000 Jahren wurde erstmals Zuckerrohr und Bananen im Hochland angebaut. Vor etwa 6.000 Jahren wurden weite Küstengebiete überflutet, was das heutige Wissen über der frühen Küstenkulturen stark einschränkt. Auf der Insel bildete sich eine starke Diversifizierung mit unzähligen kleinen voneinander isolierten Stämmen heraus, so dass es noch heute auf Neuguinea ungefähr 800 Sprachen gibt. Verschiedene melanesische Völker besiedelten Neuguinea. Um 1000 v. Chr. besiedelten die austronesischen Völker Neuguinea während der Austronesischen Wanderungen. Es verbreitete sich die Lapita-Kultur.", "section_level": 1}, {"title": "Kolonialzeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Als erste Europäer entdeckten spanische und portugiesische Seefahrer zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Insel Neuguinea. Der Seefahrer Jorge de Meneses landete 1526 zufällig auf der Insel. Er soll das Land Papua benannt haben, nach einem malaiischen Wort für „kraus“, um das krause Haar der malaiischen Eingeborenen zu bezeichnen. 1545 landete der spanische Seefahrer Íñigo Ortiz de Retes und nannte die Insel Neuguinea, weil sie ihn an die Küste des afrikanischen Guinea erinnerte, an der er zuvor vorbeigesegelt war. Die Niederländer nahmen den Westteil der Insel Neuguinea 1828 in Besitz, während der Ostteil von kolonialen Bestrebungen noch unberührt blieb. Um 1860 begann das Unternehmen Johan Cesar Godeffroy & Sohn aus Hamburg an der Nordküste Ostneuguineas mit Kopra und anderen Kokosprodukten Handel zu treiben, um den enormen europäischen Bedarf an Kopra zu decken. Dieses Unternehmen gründete in Valparaíso auf den benachbarten Salomon-Inseln 1855 eine Faktorei und überzog die Südsee mit einem Netz von 45 Niederlassungen und Agenturen. Auf dem Ostteil Neuguineas gründete J.C. Godeffroy & Sohn weitere Niederlassungen. Deutsche Kapitäne und der Ornithologe Otto Finsch nahmen Gebiete an der Nordküste Ostneuguineas durch Hissen von Flaggen in eigenen Besitz. Auch britische Gesellschaften strebten Besitz auf Ostneuguinea an.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 1884: \"Kaiser-Wilhelms-Land\" und \"Britisch-Neuguinea\".", "content": "1884 einigten sich Großbritannien, das Deutsche Reich und die Niederlande auf die Aufteilung Neuguineas. Westneuguinea wurde niederländische Kolonie, der Nordteil Ostneuguineas wurde deutsches Schutzgebiet als Kaiser-Wilhelms-Land und der Südteil britisches Gebiet. Die deutsche Kolonialgesellschaft \"Neuguinea-Kompagnie\" verwaltete das Schutzgebiet Kaiser-Wilhelms-Land. Die Eingeborenen kannten nicht die Nutzung von Metall und waren den Europäern unterlegen. Die deutsche Neuguinea-Kompagnie baute Siedlungen und deutsche Einwanderer kamen in das Schutzgebiet. Am 17. Mai 1885 erhielt die Neuguinea-Kompagnie einen Freibrief zum Landerwerb. Es begann die Missionierung durch die katholische und evangelischen Kirchen. Es wurden Plantagen gegründet, in denen Naturprodukte gewonnen wurden. Phosphatvorkommen wurden entdeckt und im Bergbau abgebaut. Die deutsche Neuguinea-Kompagnie machte schlechte Geschäfte und 1899 übernahm das Deutsche Reich das Schutzgebiet als deutsche Kolonie Deutsch-Neuguinea, die auch die Inselgruppen der Marianen, Karolinen, Palau, Nauru und Marshallinseln umfasste. Der Süden Ostneuguineas wurde am 6. November 1884 zum Protektorat Britisch-Neuguinea erklärt und am 4. September 1888 vom Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland annektiert. Durch britische Kolonisten wurde die anglikanische Konfession verbreitet. Die Anglikaner missionierten die Ureinwohner. Die Religion der Ureinwohner konnte sich bis heute halten. Nach der Unabhängigkeit Australiens wurde der Besitz 1902 an Australien übertragen und 1906 als „Territory of Papua“ unter australische Verwaltung unterstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg und Völkerbundsmandat Australiens.", "content": "Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 besetzten australische Verbände das Kaiser-Wilhelms-Land und den Bismarck-Archipel. Sie nahmen den größten Teil rasch ein. Nach der Zerstörung der Fernsprechanlagen in Simsonhafen und Herbertshöhe am 12. August 1914 durch australische Vorauskommandos erreichten die australischen Streitkräfte Anfang September 1914 das Kaiser-Wilhelms-Land und die vorgelagerten Inseln. Die Australier nahmen nach einem kurzen Gefecht die Funkstation Bita Paka bei Herbertshöhe ein. Die deutschen Verbände zogen sich ins Landesinnere der Insel Neupommern zurück und am 17. September 1914 entschloss sich Vizegouverneur Eduard Haber zur Kapitulation, am 21. September 1914 wurde die Kapitulation der deutschen Schutzmacht im nordöstlichen Neuguinea unterzeichnet. Am 11. Januar 1915 ergab sich in Morobe die letzte deutsche Regierungsstation in dem Schutzgebiet. Die Kapitulationsbedingungen waren milde. Die deutschen Kolonialisten wurden aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und konnten in das Deutsche Reich zurückkehren. In der Provinz Morobe versteckte sich der deutsche Hauptmann Hermann Detzner mit wenigen Mann im Busch und kapituliert erst am 11. November 1918 bei Kriegsende. Im Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919 verzichtete das Deutsche Reich auf die Kolonie Deutsch-Neu-Guinea. 1920 erhielt Australien das ehemalige Kaiser-Wilhelms-Land im Norden Ostneuguineas als Völkerbundsmandat. Der Völkerbund übergab Australien 1920 die beiden Gebiete, das ehemalige deutsche Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea (ohne Mikronesien) und das seit 1906 von Australien verwaltete Territorium Papua, in Treuhandverwaltung. Zunächst verwaltete Australien beide Gebiete getrennt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Während des Zweiten Weltkrieges besetzte nach dem Kriegseintritt Japan im Dezember 1941 im Rahmen des Pazifikkrieges den Nordteil Ostneuguineas. Die Zivilverwaltung wurde suspendiert. Am 23. Januar 1942 überwältigten die japanischen Verbände die australische Garnison von Rabaul und nahmen den Hafen ein. US-Verbände landeten zur Unterstützung Australiens 1942 in Papua. Am 7. Mai in der Schlacht im Korallenmeer verhinderten alliierte Verbände die Eroberung von Port Moresby durch die Japaner. Zeitweise wurde Port Moresby Hauptquartier des US-Generals Douglas MacArthur. Der Norden Ostneuguineas wurde Schauplatz von heftigen Kämpfen zwischen alliierten Verbänden und japanischen Verbänden. Die Japaner griffen mehrfach Port Moresby an. Am 20. Juli versuchten japanische Luftlandetruppen, bei Buna einen Brückenkopf zu errichten. Alliierte Luftangriffe behinderten die japanischen Truppentransporte. Die Japaner konnten Port Moresby nicht einnehmen. Am 12./13. August landeten die japanischen Verbände bei Buna und versuchten auf dem Kokoda Track, das Owen-Stanley-Gebirge zu überqueren. Die Japaner bombardierten zur Deckung die Milne-Bucht. Nach Beschuss durch die Flotte nahmen die Japaner am 23. August Nauru und am 26. August Ocean Island ein. In der Schlacht um die Milne-Bucht 24. – 31. August konnten die US- und australischen Einheiten eine 1.800 Mann starke japanische Landungseinheit zurückdrängen. Am 17. September stoppten zwei australische Brigaden den japanischen Vormarsch auf Neuguinea. Mitte Dezember 1942 verstärkten die Australier und Japaner ihre Einheiten auf Neuguinea. Die Japaner konnten Neuguinea nicht vollständig erobern. Die US-Luftwaffe bombardierte während des Jahres 1943 Bougainville auf den Salomonen, das zum australischen Treuhandgebiet Neuguinea gehörte. Am 1. November 1943 landeten US-Landetruppen auf Bougainville. Die Japaner landeten am 7. November mit Verstärkung auf Bougainville. US-Landetruppen landeten am 9. und 11. November in einer zweiten und dritten Welle auf Bougainville. Die japanische Luftwaffe startete zu Angriffen auf US-Verbände auf Bougainville. US-Trägerflugzeuge fingen japanische Bomber ab, ohne dass die Japaner Erfolge erzielen konnten. Daraufhin verstärkten die Japaner ihre Garnison auf Buka. Es kam zur Seeschlacht bei Kap St. George. Ab Dezember 1943 startete die US-Luftwaffe Bombenangriffe auf die japanischen Einheiten in Rabaul. Bis Anfang April 1944 nahmen die US-Bodentruppen die Insel Bougainville ein. Zuvor kam es zu langwierigen Dschungelkämpfen. Bis 1945 dauerte der Kampf um Neuguinea. Am 11. Mai 1945 landeten australische Truppen auf Wewak auf Neuguinea und am 14. Mai eine weitere australische Division um den Flughafen einzunehmen. Bis zum 23. Mai nahmen die Australier die Halbinsel ein. Die alliierten Truppen nahmen am 13. September 1945 nach der japanischen Kapitulation den gesamten Ostteil der Insel Neuguinea ein. 2011 wurden die Überreste des bis dahin offiziell als vermisst geltenden USAAF-Piloten \"Martin Murray\" identifiziert. Die amtliche Identifizierung dauerte 8 Jahre, nachdem ein Inselbewohner das Absturzgebiet 2003 entdeckte.", "section_level": 1}, {"title": "UN-Mandatsgebiete ab 1946.", "content": "Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden 1946 die beiden von Australien verwalteten Treuhandgebiete der UN-Treuhandverwaltung übertragen. 1949 wurden im „Papua and New Guinea Act“ die beiden Treuhandgebiete zusammengeschlossen und als Territorium Papua und Neuguinea gemeinsam verwaltet. Die australische Treuhandverwaltung verhandelte seit 1957 mit den Niederlanden über eine Vereinigung des Treuhandgebietes mit der niederländischen Kolonie Westneuguinea bei der Entlassung in die Unabhängigkeit. Im April 1961 konstituierte sich ein gesetzgebender Rat für Ostneuguinea mit 37 Mitgliedern, von denen 11 Eingeborene waren. Nach Ausbruch des Konfliktes um Westneuguinea mit Indonesien 1961 unterstellt die niederländische Kolonialverwaltung am 15. August 1962 Westneuguinea einer UN-Verwaltung. Die UN übergaben das Gebiet 1963 an Indonesien. Die Verhandlungen über eine Vereinigung und gemeinsame Entlassung in die Unabhängigkeit wurden abgebrochen, da Indonesien die Unabhängigkeit eines vereinigten Neuguineas ablehnte. Am 15. Februar 1964 wurde das aktive Frauenwahlrecht eingeführt, am 27. Februar 1963 das passive Frauenwahlrecht. Diese Rechte wurden bei der Unabhängigkeit 1975 bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Unabhängigkeit 1975.", "content": "1964 wurde erstmals ein Parlament in Ost-Neuguinea gewählt. Eine beschränkte innere Selbstverwaltung wurde gewährt. 1971 wurde das Gebiet in Papua-Neuguinea umbenannt. Gemeinsam mit Australien, Neuseeland, Fidschi, Westsamoa, Tonga und Nauru wurde Papua-Neuguinea 1971 Gründungsmitglied des Pacific Islands Forum über eine engere wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit. 1972 fanden Wahlen in Papua-Neuguinea statt und die Mehrheit stimmte für die Unabhängigkeit. Am 1. Dezember 1973 erhielt Papua-Neuguinea die Autonomie. Am 15. August 1975 verabschiedete das Parlament eine Verfassung für Papua-Neuguinea und am 16. September 1975 erhielt Papua-Neuguinea als parlamentarische Monarchie innerhalb des Commonwealth unter der britischen Krone die Unabhängigkeit. Königin Elisabeth II. blieb Staatsoberhaupt als Königin von Papua-Neuguinea und wird seitdem durch einen Generalgouverneur vertreten. Erster Premierminister wurde Michael Somare. Der Staat ist rohstoffreich. Die meisten Erwerbstätigen arbeiteten in der Landwirtschaft. Plantagenanbau von Kaffee (ca. 20 % der Exporte), Kakao (rund 16 % der Exporte), Kopra und Kautschuk waren weit verbreitet. Die Rohstoffe wurden abgebaut und meist im Ausland weiterverarbeitet. Die Regierungen wechselten häufig.", "section_level": 1}, {"title": "Krieg um Bougainville.", "content": "Unter der Regierung von Premierminister Julius Chan brach auf der Insel Bougainville 1989 ein blutiger Bürgerkrieg aus. Die Untergrundorganisation Revolutionäre Armee Bougainvilles (BRA) hatte ganz Bougainville unter ihre Kontrolle gebracht und die Förderung der Kupferbergwerke gestoppt. Sie erklärte die rohstoffreiche Insel einseitig für unabhängig. Die papua-neuguineaische Regierung setzte Regierungstruppen gegen die BRA ein. Es brachen blutige Kämpfe aus. Wegen der Schließung der Kupferbergwerke stieg die Auslandsverschuldung Papua-Neuguineas stark an. 1994 wurde ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Regierung und BRA unterzeichnet und 1995 wurde eine Übergangsregierung in Bougainville eingesetzt. Nach dem Waffenstillstand auf Bougainville hielten die Kampfhandlungen an. Bis 1998 kamen schätzungsweise 20.000 Menschen bei den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen der BRA ums Leben. 1998 wurde ein Friedensabkommen zwischen der Regierung Papua-Neuguineas und der BRA abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "1990er Jahre.", "content": "1995 beschlossen Australien, die Weltbank und der Internationale Währungsfonds ein Hilfsprogramm zur Stabilisierung der Wirtschaft. Durch die Auswirkung des Klimaphänomens „El Niño“ kam es 1997 zu einer schweren Dürrekatastrophe auf der Insel Neuguinea, die zu einer drastischen Verschlechterung der Lebensumstände führte. Aufgrund zahlreicher Waldbrände kam es zu einer hohen Luftverschmutzung. Im Jahr 1998 kam es zu einer Flutwelle und Erdbeben. Im Juli 1999 löste Mekere Morauta den bisherigen Premierminister Bill Skate ab. Der neue Premierminister erklärte den Abbau der Auslandsverschuldung und der Korruption im Staatsapparat zu seinen Zielen. Im März 2000 schlossen die Regierung und die BRA einen Vertrag. Dieser sah die schrittweise Gewährung der Selbstverwaltung für die Insel Bougainville vor. Im Juni 2001 stimmte die Führung der BRA der Entwaffnung ihrer Organisation zu, im Gegenzug wurden die Regierungstruppen von der Insel abgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Ab 2002.", "content": "2002 wurde Sir Michael Somare erneut Premierminister. Die neue Regierung leitete Maßnahmen zur Rückführung des Haushaltsdefizits ein und konnte 2004 und 2005 Haushaltsüberschüsse erzielen. Die National Alliance Party (NAP) von Somare konnte bei den Parlamentswahlen im Juli 2007 deutlich zulegen und Somare wurde im August 2007 erneut zum Premierminister gewählt. Wegen der Krankheit Somares wurden die Amtsgeschäfte seit April 2011 von einem Stellvertreter geführt. Seit August 2011 ist Peter O’Neill Premierminister. Am 26. Januar 2012 scheiterte mit der Meuterei der Streitkräfte von Papua-Neuguinea ein Versuch des ehemaligen Premierministers Michael Somare, mit einem Putsch wieder an die Macht zu gelangen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte Papua-Neuguineas beginnt im engeren Sinne mit der Unabhängigkeit des Staates 1973. Zuvor war der Ostteil der Insel Neuguinea während der Kolonialzeit und der Zeit der Weltkriege Kolonie und Protektorat verschiedener Großmächte, bei wechselnden Gebietsaufteilungen und Herrschaften (Deutsch-Neuguinea, Britisch-Neuguinea, Territorium Neuguinea, Territorium Papua und Neuguinea). Die Insel Neuguinea und damit das Staatsgebiet des heutigen Papua-Neuguinea ist seit etwa 60.000 Jahren von Menschen besiedelt. Bis heute gibt es auf der Insel ungefähr 800 Sprachen.", "tgt_summary": "巴布亚新几内亚历史可以追溯到60000年前。有书面记载的历史是16世纪欧洲远望新几内亚岛。", "id": 2462876} {"src_title": "Heavy Object", "tgt_title": "重裝武器", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der nahen Zukunft entwickelte eine bestimmte Inselnation ein neues Waffenkonzept namens \"Object\" – Vehikel mit 10 m dicker und aus hunderten Schichten bestehender Panzerung, oft mit dem Aussehen einer Kugel von mehr als 50 m Durchmessern, deren Oberfläche mit Hunderten Projektil- und Strahlenwaffen übersät ist und die trotz ihres massiven Gewichts von einigen hunderttausend Tonnen sich mit durchschnittlich 500 km/h bewegen können. Seine Feuertaufe erhielt dieses Waffenkonzept als es einen direkten taktischen Nuklearschlag widerstand, zwar halb geschmolzen, aber weiterhin das Schlachtfeld dominierte und effektiv im Alleingang den Krieg für sich entschied. Dieses Ereignis, das zeigte das alle anderen Waffengattungen weit unterlegen und nun überflüssig sind, änderte das komplette Wesen der Kriegsführung, die sich darauf reduzierte, das beanspruchte Gebiete freiwillig an den Angreifer abgegeben werden wenn entweder kein verteidigendes Object anwesend ist oder dieses vom angreifendem in einem Duell besiegt wurde, da weiterer Widerstand anderer Art zwecklos wäre. Die Vereinten Nationen und früheren Nationalstaaten brachen auseinander und existieren in diesem Sinne nicht mehr. Stattdessen schließen sich die einzelnen Regionen je nach vorherrschender Ideologie einer von vier Koalitionen an, die unablässig gegeneinander Krieg führen – das traditionsbewusste „Legitime Königreich“ in der nur die Abstammung zählt, die wissensdurstige „Informationsallianz“ in der zählt auf welche Informationen man zugreifen darf und Datenschutz nichts gilt, die profitorientierten „Kapitalunternehmen“ in denen der Grad der persönlichen Rechte vom eigenen Reichtum abhängt und Konsumkritik als Terrorismus gilt, sowie die religiöse „Glaubensorganisation“ als Amalgam verschiedener religiöser Richtungen und wiedererweckter Mythologien – wodurch die politische Weltkarte wie ein vierfarbiges zersplittertes Buntglasfenster aussieht. Protagonisten sind zwei Mitglieder des 37. Mobilen Instandsetzungsbataillons des Objects \"Baby Magnum\" des Legitimen Königreichs: der Zivilist und Ingenieur Qwenthur Barbotage als Kopf und der Radartechniker und Adlige Havia Winchell als die Muskeln des Duos. Unterstützt werden die beiden von der Pilotin des Objects Milinda Brantini, die wegen ihres Status als Elite und ihrer 14 Jahre auch als „Prinzessin“ bezeichnet wird, sowie deren strikten und attraktiven Bataillonskommandeurin Frolaytia Capistrano. Diese werden eines Tages von einem besser auf die arktischen Gegebenheiten angepassten Object angegriffen und besiegt, wobei Milinda gefangen genommen wird. Qwenthur fasst den Plan sie zu befreien und das feindliche Object zu zerstören, wobei er zusammen mit Havia die feindliche Basis infiltriert in der das Object gewartet wird, anhand der dortigen Baupläne dessen Schwachpunkt ermittelt und es ihm gelingt dessen Selbstzerstörung auszulösen. Da sie damit demonstriert haben, dass auch Nicht-Objects ein Object besiegen können, werden sie Helden. Allerdings erwartet sie zu ihrer Enttäuschung nicht die ehrenhafte Entlassung aus dem Militärdienst, sondern das Militär teilt sie von nun an zusammen mit Milinda und Frolaytia immer wieder neuen Frontmissionen zu um weitere Objects auszuschalten. Gegner finden sie allerdings nicht in den feindlichen Objects, sondern auch in eigenen Reihen die verhindern wollen das ihre Taten die Art der Kriegsführung erneut umstoßen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Die Light Novel wird seit 2009 von Kazuma Kamachi geschrieben, der fünf Jahre zuvor mit der immer noch laufenden Reihe \"To Aru Majutsu no Index\" debütierte und von Ryō Nagi illustriert wird. Beim Verlag ASCII Media Works, heute ein Imprint von Kadokawa, erschien der erste Band am 10. Oktober 2009. Die Reihe brachte es auf bisher (Stand: Februar 2017) 12 Bände: Jeder einzelner Band enthält dabei meist drei Geschichten, die in späteren Bänden ineinander verwoben sind, wobei die einzelnen Bände selbst nur lose aufeinander aufbauen.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Die Light Novel wurden in mehreren Manga-Reihen adaptiert. Die erste stammt von Shinsuke Inuue und erschien ab dem 17. Dezember 2009 im Manga-Magazin \"Dengeki Kuro Maō\" Vol. 10 bis Vol. 12 und wechselte dann in das Muttermagazin \"Dengeki Maō\" wo es von Ausgabe 1/2011 bis 4/2011 vom 26. Februar 2011 lief. Die Kapitel wurden auch in einem Sammelband (Tankōbon) zusammengefasst. Im Anschluss erschien darin vom 27. Dezember 2011 (Ausgabe 2/2012) bis 27. Juni 2013 (8/2013) \"Heavy Object S\" von Sakae Saitō. Dieses Werk brachte es auf drei Sammelbänden. Die jüngste Manga-Adaption war \"Heavy Object A\" vom selben Zeichner, die vom 27. Februar 2015 (Ausgabe 4/2015) bis 27. Oktober 2016 (Ausgabe 12/2016) erschien, sowie ebenfalls in drei Sammelbänden verlegt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Studio J.C.Staff adaptierte die ersten drei Bände als Animeserie unter der Regie von Takashi Watanabe, assistiert von Chikara Sakurai, und dem Character Design von Atsuko Watanabe. Die 24 Folgen umfassende Serie wurde vom 3. Oktober 2015 bis 26. März 2016 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf Tokyo MX ausgestrahlt, sowie mit zwei Tagen Versatz auch auf TV Aichi, MBS, BS11 und AT-X. Die letzten beiden Folgen besitzen eine eigens für den Anime entwickelte Handlung. Eine englisch untertitelte Fassung wird in Nordamerika von Funimation parallel als Simulcast gestreamt, sowie mit Zeitversatz auch synchronisiert. Der Publisher KSM Anime kündigte am 5. Oktober 2016 an, dass der Anime auch in Deutschland erscheinen wird. Der Veröffentlichungsstart ist für den 19. Juni 2017 geplant.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik zur Serie stammt von Maiko Iuchi und Keiji Inai. Der Vorspanntitel \"One More Chance!!\" stammt von der Rockband All Off, während der Abspanntitel \"Dear Brave\" (, \"Dia Bureibu\") von Sukoppu komponiert und getextet sowie von Kano gesungen wurde.", "section_level": 3}], "src_summary": "Heavy Object (jap., \"Hevī Obujekuto\") ist eine Light-Novel-Reihe von Kazuma Kamachi mit Illustrationen von Ryō Nagi. Die Reihe erhielt drei Adaptionen als Manga sowie eine seit Oktober 2015 laufende Anime-Fernsehserie.", "tgt_summary": "《重装武器》(HEAVY OBJECT, / 官方略称为HO)为镰池和马所撰写的轻小说系列。插画为。2009年10月出版第一集,至2018年12月已出版了16卷。", "id": 1697520} {"src_title": "Heidi (2015, Film)", "tgt_title": "海蒂和爺爺", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Waisenmädchen Heidi wird von seiner Tante Dete zu seinem menschenscheuen Grossvater, dem Alpöhi (in der deutschen Version Almöhi), in die Schweizer Berge gebracht, wo es von nun an leben soll. Heidi findet sich in der Hütte des Grossvaters schnell zurecht und gewinnt langsam die Zuneigung des eigenbrötlerischen Alten. Am liebsten verbringt sie ihre Zeit mit dem Geissenpeter: Zusammen hüten sie die Ziegen und streifen über die Alpwiesen. Heidis Tante Dete taucht auf der Alp auf und teilt dem Alpöhi mit, Heidi solle zu einer vornehmen Familie nach Frankfurt. Gegen den Willen des Grossvaters nimmt sie Heidi mit und bringt sie nach Frankfurt. Sie soll dort in der Familie Sesemann der gelähmten Klara als Spielkameradin dienen, beim strengen Kindermädchen Fräulein Rottenmeier Manieren und bei einem Hauslehrer lesen und schreiben lernen. Heidi und Klara werden gute Freundinnen. Auch Herr Sesemann und der Diener Sebastian schliessen Heidi in ihr Herz, aber Heidi sehnt sich zurück in die Berge. Grossmutter Sesemann versteht Heidis Kummer. Als das Mädchen vor Heimweh zu schlafwandeln beginnt, überzeugt sie ihren Sohn davon, Heidi zurück in die Berge zu schicken. Sebastian begleitet Heidi zurück in die Schweiz. Dort sind alle glücklich, Heidi wiederzuhaben. Im Winter ziehen sie und der Alpöhi hinunter ins Dörfli, wo Heidi in die Schule geht und dem Geissenpeter das Lesen beibringt. Im Frühjahr kommt Klara mit ihrer Grossmama zu Besuch. Peter ist eifersüchtig, weil Heidi anscheinend nur noch Augen für Klara hat, und stösst deshalb Klaras Rollstuhl den Berg hinunter. Dadurch erreicht er ungeplant, dass Klara mit Heidis und seiner Hilfe lernt, wieder auf eigenen Beinen zu stehen und zu gehen. Vater und Grossmutter Sesemann sind überglücklich, als sie Klara abholen kommen und Klara ihnen auf eigenen Beinen entgegenkommt. Der Film endet mit Aufnahmen von Heidi, wie sie glücklich über Alpwiesen rennt.", "section_level": 1}, {"title": "Darsteller.", "content": "Für Heidi und den Geissenpeter wurden rund 500 Bündner Kinder gecastet. Ausgewählt wurden die neunjährige Anuk Steffen aus Chur und der vierzehnjährige Quirin Agrippi aus Pontresina, die beide zum ersten Mal vor der Kamera standen. Die Rolle der Klara spielte die zwölfjährige Isabelle Ottmann. Zu seiner Rolle als Alpöhi sagte Bruno Ganz: «\"Heidi\" ist ein National-Epos in der Schweiz und es gab keinen Grund, dass ich dazu nein sagen würde. Das war nicht möglich, auch vor mir selber nicht, und dann fand ich die Rolle auch interessant». Zudem meinte er: „Das Leben in diesen Gegenden war Ende des 19. Jahrhunderts, als Spyri die Romane geschrieben hat, äusserst brutal. Aber in diesem Film wird man davon ein bisschen mehr verstehen lernen als in dem Schwarzweissfilm aus den 1950er Jahren, der wohlgemerkt sehr schön war.“", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten begannen am 19. August 2014. Sie dauerten rund 50 Tage bis Ende Oktober und fanden in Graubünden, München, Thüringen und Sachsen-Anhalt statt. Der Schweizer Teil wurde vorwiegend in Sufers im Rheinwald und in Latsch im Albulatal gedreht, wo schon der Film aus dem Jahr 1952 entstanden war. Die Postproduktion erfolgte 2015. Das Budget für den Film betrug rund 8.5 Millionen Franken. Gemäss Produzent Lukas Hobi sollte der Dreh tatsächlich in der Gegend entstehen, aus der Heidi stammte, also in den Bündner Bergen oder dem Sarganserland. Dabei orientierte man sich bewusst an der Verfilmung von 1952 und wählte etwa das gleiche Dorf als Drehort. Teile der Romanvorlage spielen im Frankfurt des 19. Jahrhunderts. Die Altstadt Frankfurts gehörte einst zu den flächenmässig grössten und besterhaltenen mittelalterlichen Altstädten Europas. Da diese im Zweiten Weltkrieg nahezu völlig zerstört wurde und laut Produzent Jakob Claussen „die heutige Stadt Frankfurt allerdings ein entsprechendes historisches Bild nicht mehr hergibt“ mussten hierfür andere Drehorte gefunden werden. Wie beim Film Das kleine Gespenst, wo man Drehorte mit historischer Bausubstanz nutzte, wurde man nun in Quedlinburg, Halberstadt und Altenburg fündig. Obwohl in den Romanen keine Jahreszahlen genannt wurden, legte man Wert auf Authentizität und Detailgenauigkeit bei Maske, Ausstattung und Kostümen. Man orientierte sich dabei etwa am Jahr 1860. „In dem Dorf Latsch haben wir etwa alles unternommen, um jegliche modernen Elemente, die zum Teil schon im frühen 20. Jahrhundert entstanden sind, zu eliminieren. Der Zuschauer soll das Gefühl haben, eine Zeitreise in die Schweizer Berge, aber auch nach Frankfurt machen zu dürfen.“", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Filmdienst urteilte, der Film warte «mit schwelgerisch schönen Landschaftsaufnahmen und einem guten Schauspielensemble auf, unter dem vor allem die junge Darstellerin der Titelfigur herausragt». Dies könne jedoch nicht verhindern, dass er «inhaltlich außer dem Beschwören einer hoffnungslos verkitschten Natur-Idylle keine erzählerischen Funken aus dem Stoff schlagen» könne. Auffällig sei zudem, dass «alle christlich akzentuierten Erzählelemente der Vorlagen rigoros ignoriert» würden. Der Spiegel schrieb: «Einen ungewöhnlichen Heimatfilm haben Regisseur Alain Gsponer und Drehbuchautorin Petra Volpe gemacht – einen Heimatfilm für Kinder, der Heimat undogmatisch, unpatriotisch und kein bisschen agrarpolitisch da ansiedelt, wo es angeblich schon Plinius der Ältere getan hat: Home is where your heart is. Heidis Herz, trotz der vielen Kindheitstraumata weder gebrochen noch sonderlich schwer, fliegt ihrem misanthropischen Großvater (Bruno Ganz) zu, der die Berge repräsentiert. [...] Gsponer und Volpe haben sich des Themas, trotz seines – durch die vielen Adaptionen entstandenen – heiter-naiven, biederen und altmodischen Beigeschmacks, ernsthaft angenommen. Und es zu dem großen Drama zurückgeführt, das es beinhaltet: Wie kann Heidi, der Freigeist, sich gegen die kleinbürgerliche Enge der Gesellschaft zur Wehr setzen?» Beim Deutschen Filmpreis 2016 wurde Gsponers «Heidi»-Verfilmung als bester Kinderfilm ausgezeichnet. Im Rahmen der Kinderfilmtage im Ruhrgebiet 2016 wurde der Film mit dem Emo (Beste Darstellerin) und dem Emmi (Bester Film) ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heidi ist ein Film von Alain Gsponer aus dem Jahr 2015, basierend auf der Romanvorlage von Johanna Spyri. Der Kinostart in der Deutschschweiz und in Deutschland war am 10. Dezember 2015, in der Romandie war der Kinostart am 3. Februar 2016.", "tgt_summary": "《海蒂和爷爷》(Heidi)是一部德国、瑞士合拍的2015年剧情电影,故事改编自瑞士作家约翰娜·施皮里所著的同名小说《海蒂》。由阿兰·葛斯彭纳执导,主演包括阿努克·斯特芬、布鲁诺·冈茨、卡塔琳娜·舒特勒、安娜·申斯等人。电影中的大部分场景主要是在格劳宾登州山区拍摄的。本片于2015年12月10日首映。", "id": 417204} {"src_title": "Kaffernbüffel", "tgt_title": "非洲水牛", "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitus.", "content": "Der Kaffernbüffel stellt den größten Vertreter der afrikanischen Rinder (Bovini) dar und erreicht die Ausmaße seiner asiatischen, wildlebenden Verwandten. Er besitzt eine Kopf-Rumpf-Länge von 240 bis 340 cm (zuzüglich eines 50 bis 110 cm langen Schwanzes), eine Schulterhöhe von 148 bis 175 cm und ein Gewicht von 350 bis 900 kg. Ein Sexualdimorphismus ist deutlich ausgeprägt, die Bullen sind größer und können bis zu doppelt so schwer wie die Weibchen werden. Untersuchungen von Tieren aus Tansania ergaben ein Gewicht für männliche Tiere von 661 bis 849 kg, für weibliche von 426 bis 468 kg. Entsprechende Angaben für Tiere aus Sambia liegen bei 472 bis 723 kg beziehungsweise 386 bis 536 kg. Insgesamt ist der Kaffernbüffel sehr kräftig gebaut und besitzt verhältnismäßig kurze Gliedmaßen und einen Buckel oberhalb der Schultern. Das Fell hat in beiden Geschlechtern eine rabenschwarze Färbung, bei alten Bullen kann es ausdünnen, so dass Flecken von dunkler Haut am Kopf sichtbar werden. Der Schwanz endet in einer auffälligen, ebenfalls dunklen Quaste. Der massige Kopf ist mit einem breiten Maul ausgestattet, die Nase ist feucht und nackt. Die großen, hängenden Ohren sind gefranst. Besonders auffällig zeigen sich die großen, am Ende spitzen Hörner, die quer über den vorderen Kopf verlaufend ansetzen und seitlich nach unten biegen. Sie spannen 73 bis 134 cm weit auseinander, die Länge der einzelnen Hörner über die Krümmung gemessen ist mit 66 bis 116 cm nahezu identisch zur Spannweite. Das längste jemals gemessene Horn erreichte 163 cm und stammt von einem Bullen aus dem Lake-Manyara-Nationalpark in Tansania. Die Hörner sind nicht geriffelt und vor allem bei Männchen besonders massiv, ihre Basen dehnen sich deutlich über den Vorderkopf und treffen sich auf der Mittellinie des Schädels. Es gibt aber keine Übereinstimmung mit dem Alter der Tiere und der Größe der Hornbasis. Im Gegensatz zu weiblichen Tieren mit ihren grazileren Hörnern wachsen bei den männlichen zwischen den Hornansätzen keine Haare. Die Hufe haben eine große, gerundete Form, zudem treten Afterklauen auf. Die Hinterfußlänge beträgt 56 bis 61 cm. Bestimmte Drüsen zum Absetzen von Sekreten sind nicht ausgebildet. Kühe haben einen kleinen, gerundeten Euter mit zwei Zitzenpaaren.", "section_level": 2}, {"title": "Schädel- und Gebissmerkmale.", "content": "Der Schädel wird 44,8 bis 57,5 cm lang und am Warzenfortsatz des Schläfenbeins 24,1 bis 31,6 cm breit. Allgemein ist er kurz und breit und im Profil deutlich gerundet. Eine Voraugengrube (Fossa praeorbitalis) und eine Siebgrube (Fossa ethmoidalis) sind nicht ausgebildet. Das Gebiss besitzt die für Hornträger charakteristische Zahnformel formula_1. Im oberen Gebiss ist typisch für die Wiederkäuer anstatt der Schneidezähne eine Hornplatte ausgebildet. Die Backenzähne sind stark hochkronig (\"hypsodont\") mit einer Kronenhöhe von 5 cm bei jungadulten Tieren, auf der Kaufläche sind scharfe Zahnschmelzleisten ausgebildet. Das Durchbruchsmuster der Zähne kann zur Altersbestimmung verwendet werden, der Eckzahn des Unterkiefers ist der letzte durchbrechende Zahn des Dauergebisses. Er erscheint mit viereinhalb bis fünfeinhalb Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Kaffernbüffel kommt in weiten Teilen des östlichen und südlichen Afrikas vor. Das Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Äthiopien und Somalia im Nordosten südwärts über Kenia, Tansania, Uganda und dem äußersten Osten und Südosten der Demokratischen Republik Kongo in Ostafrika sowie über Sambia, Simbabwe, Mosambik bis nach Südafrika, dem Nordosten von Namibia und Süden von Botswana. Die Art bewohnt eine Vielzahl von verschiedenen Landschaftstypen, die gut durchfeuchtete Savannen, Sümpfe und Überflutungsebenen umfassen. Daneben tritt sie aber auch in trockeneren Savannen und Auwäldern trockener Habitate auf, sofern Wasser zur Verfügung steht. Die Tiere sind auch in montanen Waldgebieten bis auf 3000 m Höhe anzutreffen, extrem hohe Nachweise liegen bei 4700 m am Mount Kenya. In besonders zuträglichen Gebieten, etwa im Lake-Manyara-Nationalpark in Tansania, kann der Kaffernbüffel mit rund 20 Individuen je Quadratkilometer in sehr hoher Anzahl auftreten, im Ngorongoro-Krater liegt die Populationsdichte entsprechend bei etwa 11, in der Serengeti bei 8 Individuen auf einer vergleichbar großen Fläche. In Trockenlandschaften wie etwa dem Lowveld in Südafrika geht sie auf bis zu 2 Individuen je Quadratkilometer zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Territorialverhalten.", "content": "Der Kaffernbüffel besitzt ein komplexes Sozialsystem. Typisch ist der Verband aus miteinander verwandten Weibchen und ihren Jungtieren, der als Herde bezeichnet wird und in dem sich auch Bullen unterschiedlichen Alters aufhalten können. Die Größe der Herde variiert von einigen Dutzend bis mehreren Tausend Individuen. Die extrem großen Gruppen stellen aber vermutlich Herdenverbände dar, die nur temporär bestehen und keine innere Hierarchie besitzen. Ihre Bildungen sind abhängig von der Jahreszeit und dem Angebot an Nahrung und Wasser. Es gibt jedoch eine Variation der Herdengröße über das Jahr, die zu größeren Gruppen in der feuchten und kleineren in der trockenen Jahreszeit führen, wobei die Gruppen sich regelmäßig teilen und wieder vereinen. Solche Trennungen und Neuformierungen sind aber nicht nur an äußere Bedingungen geknüpft, sondern teilweise auch an die Größe der Herde und ihre soziale Struktur, wie Untersuchungen am Lake Manyara ergaben. Die hierarchische Struktur einer Herde besteht aus dominanten Weibchen, die die Herde anführen, gefolgt von Kühen mit sehr jungen Kälbern und Jungtieren im mittleren Teil. Den Abschluss der Herde bilden Tiere mit untergeordnetem Status; die Position eines Tiers in der Herde gibt somit Aufschluss über dessen soziale Stellung. Sie bestimmt darüber hinaus auch die Qualität der Nahrung und die allgemeine körperliche Kondition der Kuh. Häufig führt die Geburt eines Kalbes zu einer höheren sozialen Stellung innerhalb der Herde. Es wird meist angenommen, dass die einzelnen Herden (ohne temporäre Aufsplittung) stabile Verbände darstellen und erwachsene Kühe nur selten ihre angestammte Gruppe verlassen, einige Herden wurden über einen Zeitraum von bis zu fünf Dekaden dokumentiert. Beobachtungen aus dem Chobe-Nationalpark in Botswana zeigen aber, dass gelegentlich weibliche Tiere ihre Herde verlassen. Eine Kuh legte während eines solchen Herdenwechsels bis zu 133 km zurück. Ein Wiederaufsuchen der alten Herde wurde dabei nicht festgestellt, möglicherweise handelt es sich bei wechselnden Tieren um solche mit einem eher geringen Status. Bullen leben einzeln oder schließen sich zu Junggesellengruppen mit einer Größe von 5 bis 10 Individuen zusammen, die zeitlich begrenzt bestehen. Innerhalb dieser Junggesellengruppen kommt es permanent zu Dominanzkämpfen um das Paarungsvorrecht. Kurzfristig können Bullen auch von Junggesellengruppen zu Herden und umgekehrt wechseln, innerhalb der Herde sind sie aber nicht in das dortige Sozialgefüge eingebunden. Bemerkenswert ist, dass Bullen, wenn sie sich über längere Zeit in Herden aufhalten, regelmäßig an Gewicht verlieren, da sie durchschnittlich weniger fressen. Vermutlich sind die hohen energetischen Kosten, die für die Fortpflanzung aufgebracht werden müssen, ursächlich dafür verantwortlich, weswegen Bullen die Herden nach kürzerer Zeit wieder verlassen. Die Herden des Kaffernbüffels sind nicht migratorisch und legen somit keine großen Entfernungen zurück. Sie halten sich in mehr oder weniger begrenzten Aktionsräumen von 100 bis über 1000 km2 auf. Innerhalb dieser Aktionsräume folgen sie einem regelmäßigen Wanderungsmuster über das Jahr hinweg, das durch den Zyklus von Niederschlägen und Pflanzenwachstum bestimmt wird. Diese einem bestimmten Rhythmus folgenden Wanderungen auf festgelegten Pfaden und Wegen führen dazu, dass der Boden aufgearbeitet und dadurch neues Pflanzenwachstum angeregt wird, was das wiederholte Weiden in der gleichen Region ermöglicht. Typische Wanderungsbewegungen führen zu Wasser- und Weidestellen, sie sind täglich umfangreicher, je weiter zugängliches Wasser verstreut liegt. Im Kruger-Nationalpark in Südafrika werden so Distanzen von durchschnittlich 3,35 km täglich überwunden, in der ostafrikanischen Serengeti sind es dazu im Vergleich bis zu 30 km. Einzelne Bullen und Junggesellengruppen haben wesentlich kleinere Territorien von 3 bis 4 km2 Größe. Sie flankieren den Wanderungsverlauf der Herde. Der Tagesablauf folgt ähnlichen Mustern wie bei zahlreichen anderen Wiederkäuern und ist geprägt von der Nahrungsaufnahme und der daraus folgenden Ruhe und dem Wiederkäuen. Insgesamt ist die Dauer der jeweiligen Aktivität abhängig von der Qualität und Quantität des lokalen und saisonalen Nahrungsangebots. Die hauptsächlichen Aktivitäten erfolgen tagsüber, in Gebieten mit großem Jagddruck aber auch nachts. Am Lake Manyara fressen die Tiere zwischen 10:00 Uhr und 14:00 Uhr, wobei die Dauer je nach Intensität zwischen 1,5 und 4,5 Stunden betragen kann, was etwa 22 bis 56 % der Tagesaktivität entspricht (durchschnittlich 37 %). Die Nahrungsaufnahme trennt hier zwei Ruheperioden, die meist mit Wiederkäuen verbracht werden, häufig mit dem Körper im Wasser liegend, und wiederum mehrere Stunden andauern können. Sie nehmen zwischen 11 und 49 % des täglich verfügbaren Zeitbudgets in Anspruch (durchschnittlich 31 %). Somit verbringt der Kaffernbüffel am Lake Manyara jährlich etwa zwei Drittel seiner Tageszeit mit Fressen und dem zugehörigen Verdauen. Dabei ist die Dauer der Verdauung gegenläufig zur Dauer der Nahrungsaufnahme, da ein Tier in der Regenzeit durch das üppigere Angebot qualitativ hochwertiger Nahrung in kürzerer Zeit mehr fressen kann, aber längere Zeit zum Wiederkäuen benötigt. In der Trockenzeit mit einem qualitativ minderwertigerem Nahrungsangebot frisst er länger, verdaut aber kürzer. Im Chebera-Churchura-Nationalpark in Äthiopien weiden die Tiere in den frühen Morgen- und Abendstunden und verbrauchen dafür bis zur Hälfte ihres täglichen Zeitbudgets, ein weiteres gutes Drittel nimmt die Ruhe in Anspruch. Ähnlich lang verbringt der Kaffernbüffel im Kruger-Nationalpark mit dem Fressen, dies erfolgt hier aber teilweise auch nachts. Zum Komfortverhalten gehören unter anderem Schlammbäder, um eventuell Insektenbisse zu vermeiden und Ruhephasen an erhöhten Landmarken. Letzteres dient wahrscheinlich dazu, kühle Brisen zu erhaschen, da der Kaffernbüffel allgemein schlecht an Hitze angepasst ist. Generell ist der Kaffernbüffel eher still. Bekannte Lautäußerungen sind ein Grunzen und Schnaufen, letzteres wird ausgestoßen, wenn ein Tier alarmiert ist oder zu Laufen anfängt. Ein Bellen äußert der Kaffernbüffel bei starken Verletzungen, beispielsweise durch einen Beutegreifer, das andere Artgenossen häufig animiert, zur Unterstützung zu kommen. Schwer verletzte Tiere suchen zum Schutz andere Kaffernbüffel auf. Ein Warnruf bei Gefahr besteht nicht, aber vor allem in der Nacht kann eine Herde sehr still werden, so dass ein Aufspüren sehr schwierig ist. Zwischen dominanten und unterwürfigen Tieren besteht ein ritualisiertes Verhaltensmuster. Erstere halten den Kopf und die Schultern nach oben, während die Nase nach unten gerichtet ist, so dass die Hörner optimal präsentiert werden. Bei letzteren liegt der Kopf tief und parallel zum Boden, teilweise führt das unterlegene Tier auch den Kopf zwischen die Hinterbeine des dominanten und stößt ein Bellen aus. Der Sehsinn ist recht gut entwickelt, ebenso wie das Gehör. Aufgrund der fehlenden Drüsen spielen Sekrete für die innerartliche Kommunikation nur eine untergeordnete Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Als weitgehende Offenlandart besteht die Hauptnahrung des Kaffernbüffels aus Gräsern. Hierbei bevorzugt er langhalmige Gräser vor breitblättrigen und toleriert auch solche mit einem hohen Faseranteil. Er meidet aber solche mit niedrigem Nährstoffgehalt oder Pflanzen, die ätherische Öle enthalten. Zu den am häufigsten verzehrten Pflanzen gehören Hundszahngräser, Fingerhirsen und Rispenhirsen sowie Vertreter der Gattungen \"Sporobolus\" und \"Heteropogon\". Bei hoher Verfügbarkeit an Gräsern – etwa zur Regenzeit – frisst ein Tier große Mengen und ist wenig wählerisch, bei geringerer Verfügbarkeit oder schlechterer Qualität geht es eher selektiv vor. In der Serengeti bevorzugt der Kaffernbüffel in der Regenzeit weitgehend Grashalme, in der Trockenzeit, wenn die Gräser verschwinden, zieht er sich in Flussniederungen zurück, wo das Nahrungsangebot umfangreicher ist. In trockenen Landschaften wie der Sukkulent-Karoo des südlichen Afrikas, wo Gräser weitaus seltener sind, stellt weicheres Pflanzenmaterial einen größeren Teil der vertilgten Menge. Hier ergaben Untersuchungen, dass während der trockenen Jahresabschnitte der Anteil an weichen Pflanzen bis zu 33 % erreichen kann, während er in der feuchteren auf etwa 28 % absinkt. Die Tiere fressen dann unter anderem auch Akaziengewächse, Sternbüsche, Rautengewächse oder den Kap-Bleiwurz. In der grasreicheren Nama-Karoo konnten dagegen derartige Unterschiede nicht festgestellt werden, da Gräser hier 95 % der aufgenommenen Nahrung ausmachen. Allerdings konnte hier ein Wechsel an bevorzugten Pflanzen innerhalb der verschiedenen Jahreszeiten ausgemacht werden. So dominierten \"Sporobolus\"-Gräser in den feuchten Jahresabschnitten, \"Themada\"-Gräser dagegen in den trockenen. Täglich muss ein Tier rund 2,2 % seiner Körpermasse vertilgen, was in etwa 14 bis 15 kg entspricht. Da der Kaffernbüffel von Wasser abhängig ist, entfernt er sich selten weiter als 8 bis 20 km von offenen Wasserstellen. Bedeutend sind darüber hinaus Salzlecken, unter anderem auch von schwitzenden Artgenossen, oder das Fressen eisenhaltiger Substrate vor allem in großen Höhenlagen wie am Mount Kenya.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Paarung kann beim Kaffernbüffel prinzipiell das ganze Jahr über erfolgen. In Regionen mit ausgeprägten Jahreszeiten und somit einem qualitativ und quantitativ schwankenden Nahrungsangebot ist sie jedoch saisonal beschränkt. In der Serengeti werden Paarungen von November und zunehmend bis Juli beobachtet, in der südafrikanischen Provinz Limpopo sind sie von Regenfällen und dem jeweiligen Nahrungsangebot abhängig. Letzteres lässt darauf schließen, dass die körperliche Kondition der weiblichen Tiere ausschlaggebend für die Paarung und Geburt ist. Kühe gebären ihr erstes Kalb mit 4 bis 5 Jahren, Bullen sind mit 8 bis 9 Jahren voll geschlechtsreif. Die männlichen Tiere sind in ein hierarchisches System eingebunden, welches die Fortpflanzung regelt. Dazu führen die männlichen Tiere regelmäßig Paarungs- und Dominanzwettkämpfe durch, die unter anderem aus Kopf- und Körperrammen bestehen; ersteres findet häufig zwischen dominanten und unterlegenen, letzteres zwischen gleichrangigen Tieren statt. Sie beginnen damit, dass ein Tier mit erhobenem Kopf und nach unten weisender Nase stillsteht, vergleichbar dem Dominanzverhalten. Oftmals wird der Kopf dabei auch ab- und aufwärts geführt. Die ganze Prozedur kann schon in 30 m Entfernung voneinander starten und ist teilweise mit einem tiefen Grummeln verbunden. Danach kommt es zum Angriff, wobei das Tier den Kopf so weit absenkt, dass beim Aufeinandertreffen die Energie auf die verstärkte Basis der Hörner gelenkt wird. Der Gewinner wird durch die Kraft und Geschwindigkeit bestimmt, der Verlierer sucht im Abschluss zumeist das Weite, wird manchmal aber vom Sieger bis zu 100 m verfolgt. Bullen testen die Empfangsbereitschaft der Kühe beständig durch Beschnuppern der Geschlechtsorgane oder des Urins und zeigen dabei ein Flehmen. Der Sexualzyklus der Kühe dauert etwa 18 bis 22 Tage, der Östrus selbst einen Tag. Paarungswillige Bullen legen ihr Kinn auf den Rumpf der Kuh und signalisieren so Bereitschaft. Die Kuh wiederum erwidert ihre Bereitschaft durch Stillstehen und Schwanzbewegung. Die Kopulation währt eher kurz und wird innerhalb von 30 Minuten mehrfach wiederholt. Die Tragezeit der Kühe dauert bis zu 11,5 Monate (durchschnittlich 340 Tage), das Geburtsintervall beträgt 15 bis 24 Monate. Meist kommt nur ein Kalb zur Welt, das 39 bis 41 kg schwer ist; Zwillingsgeburten sind sehr selten. Das Geburtsgewicht schwankt leicht mit der Jahreszeit. Das Fell der Jungtiere ist schwarz oder dunkelgrau und ändert teilweise während des Wachstums die Farbe. Das Kalb benötigt mehrere Stunden nach der Geburt, um sicher zu stehen und bewegt sich in den folgenden Wochen eher langsam und behäbig fort. Mutter und Jungtier sind nach der Geburt etwas getrennt von der Herde, in dieser Zeit achtet das Muttertier sorgfältig auf das Junge. Insgesamt ist die Herde sehr aufmerksam auf Jungtiere, so dass eine Erbeutung durch Beutegreifer selten erfolgt. Das Junge saugt unregelmäßig, anfänglich bis zu 10 Minuten lang. Nach rund vier Wochen wird es etwa 5 Minuten lang gestillt. Während der Wachstumsphase spielen oder tummeln Jungtiere kaum, jungadulte Bullen führen aber Sparringskämpfe durch. Die Stillzeit endet unterschiedlich, abhängig von der Dichte der Population. Am Lake Manyara mit einer hohen Individuenzahl werden Jungtiere nach anderthalb Jahren entwöhnt, in der weniger dicht besiedelten Serengeti schon nach zehn Monaten, wenn das Muttertier im siebten Monat trächtig mit neuem Nachwuchs ist. Männliche Tiere verlassen die mütterliche Herde, weibliche verbleiben dort. Durchschnittlich liegt die Lebenserwartung bei 18 bis 20 Jahren in freier Wildbahn, einzelne Tiere in menschlicher Gefangenschaft wurden über 30 Jahre alt.", "section_level": 2}, {"title": "Fressfeinde und Feindverhalten.", "content": "Den bedeutendsten Fressfeind stellt der Löwe dar. Aufgrund des guten Augenlichts kann der Kaffernbüffel Löwen schon aus bis zu 1,5 km Entfernung wahrnehmen. Einzelne Tiere verteidigen sich gegen Löwenangriffe, indem sie sich mit dem Rücken zu einem Hindernis positionieren oder im Gebüsch verstecken, so dass die Beutegreifer nicht die verletzlichen Hinterbeine erreichen können. Auch Flucht ist möglich, da individuelle Tiere Geschwindigkeiten von bis zu 55 km/h über kurze Distanzen erreichen. Gruppen stellen sich häufig im Kreis auf und präsentieren eine Phalanx von Hörnern. Unter Umständen greift der Kaffernbüffel auch Löwen direkt an, vertreibt sie, wirbelt sie mit den Hörnern durch die Luft oder trampelt sie mitunter zu Tode. Die Raubkatzen können einen ausgewachsenen Büffel nur durch einen Kehlbiss töten, da sie nicht die Kraft aufbringen, das Genick zu brechen. Außerdem wirkt die Haut des Kaffernbüffels mit 2 bis 3 cm Dicke schützend. Der Einfluss des Löwen auf die lokalen Bestände des Kaffernbüffels ist unterschiedlich. In der Serengeti verursacht er nur 25 % der Todesfälle beim Kaffernbüffel, am Lake Manyara sind es bis zu 85 %. In der Regel fallen dem Beutegreifer ältere, einzeln wandernde Bullen zum Opfer, selten in Junggesellengruppen lebende Bullen oder Kühe und Jungtiere in Herden. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass in Gebieten mit größerer Löwenpopulation auch größere Herden des Kaffernbüffels zu beobachten sind. Überwiegend Jungtiere werden auch durch Tüpfelhyänen und Leoparden gerissen. Erstere bringen gelegentlich auch ältere oder geschwächte Tiere zur Strecke. Überlebende eines Angriffs tragen dann häufig Narben am Körper. Nach Untersuchungen im Aberdare-Nationalpark in Kenia wiesen mehr als ein Viertel der männlichen Individuen verheilte Wunden einer Hyänenattacke auf.", "section_level": 2}, {"title": "Parasiten.", "content": "Zu den wichtigsten Krankheiten, die den Kaffernbüffel befallen, gehören die Rinderpest, die Lungenseuche und die Tuberkulose, die überwiegend von Hausrindern auf die Wildtiere übertragen werden. Untergeordnet spielen auch der Milzbrand und die Maul- und Klauenseuche eine Rolle. Zudem sind die Tiere als Reservoir des Küstenfiebers bekannt. Gegen einige originär tropische oder afrikanische Erkrankungen wie die Schlafkrankheit, die durch die Tsetse-Fliege übertragen wird, ist der Kaffernbüffel immun. An äußeren Parasiten sind zahlreiche Zecken belegt, etwa die Gattungen \"Amblyomma\", \"Rhipicephalus\", \"Hyalomma\" und \"Boophilus\". Einige dieser Ectoparasiten gelten auch als Überträger der bereits erwähnten Krankheiten. In der Regel leiden ältere Bullen stärker unter dem Befall als jüngere Tiere. Zur Linderung werden Vögel wie der Madenhacker geduldet, der die äußeren Parasiten entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Kaffernbüffel ist eine Art aus der Gattung \"Syncerus\" und der Familie der Hornträger (Bovidae). Innerhalb der Hornträger gehört \"Syncerus\" zur Unterfamilie der Bovinae und zur Tribus der Bovini. Die Gattung stellt somit die afrikanischen Vertreter der Rinder dar. Die nächsten Verwandten bilden die Asiatischen Büffel (\"Bubalus\"), mit denen \"Syncerus\" eine Einheit bildet (Bubalina). Die beiden Gattungen trennten sich laut molekulargenetischen Untersuchungen im Oberen Miozän vor etwa 7,3 bis 5,1 Millionen Jahren. Bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die Gattung \"Syncerus\" als monotypisch angesehen und enthielt nur den Kaffernbüffel als Art. Alle anderen heutigen Vertreter der afrikanischen Büffel galten als Unterarten des Kaffernbüffels, deren genaue Anzahl aber umstritten war, in zahlreichen moderneren Systematiken meist jedoch zwischen zwei und fünf schwankte. Eine Revision der Hornträger aus dem Jahr 2011, durchgeführt von Colin Peter Groves und Peter Grubb, erkannte insgesamt vier bestehende Unterarten als eigenständige Arten an, die neben dem Kaffernbüffel den Rotbüffel (\"Syncerus nanus\"), den Sudan-Büffel (\"Syncerus brachyceros\") und den Virunga-Büffel (\"Syncerus matthewsi\") betreffen. Die Aufteilung der Gattung \"Syncerus\" in vier Arten ist aber nicht vollständig anerkannt. Anhand morphometrischer und äußerlicher Merkmale können der Kaffern- und der Rotbüffel gut voneinander abgetrennt werden, sie stellen zwei unterschiedliche Ökomorphotypen dar: der Kaffernbüffel als große, kräftige Art mit massigen Hörnern einen Savannentyp, der Rotbüffel als grazilerer Vertreter mit kleineren Hörnern einen Waldtyp. Dagegen sind die anderen Angehörigen von \"Syncerus\", die die Offenlandschaften der Sahel und die Bergregionen Ostafrikas bewohnen, in ihrem Aussehen eher intermediär zwischen diesen beiden. Molekulargenetische Studien zeigen eine gegenüber der hohen morphologischen Variationsbreite von \"Syncerus\" eher geringe genetische Diversität, lassen aber zwei deutlich voneinander getrennte Kladen erkennen, die einerseits die Populationen von West- und Zentralafrika (Rot- und Sudan-Büffel), andererseits die von Ost- und Südafrika betreffen (Kaffernbüffel). Die Trennung der beiden Linien erfolgte im Mittleren Pleistozän vor etwa 450.000 bis 145.000 Jahren. Möglicherweise besiedelte der Kaffernbüffel vom östlichen Afrika aus kommend im Verlauf des Pleistozäns infolge der klimatischen Fluktuationen und der damit verbundenen Ausbreitung der Savannen weite Bereiche des südlichen Kontinentalteils. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung geht auf Anders Sparrman zurück, der diese im Jahr 1779 durchführte. Sparrmann stützte seine Beschreibung auf eigene Beobachtungen, die er während seiner Reise in das südliche Afrika getätigt hatte. Er gab dem Kaffernbüffel die Bezeichnung \"Bos caffer\", als Typusregion wies er \"Seacov Rivier och Akter Brunties hoogte i Afrika\" (\"\"Seekuhfluss\" und \"Akter-Brunties-Anhöhe\" in Afrika\") aus, was heute dem Sunday River an der Algoa Bay in Uitenhage in der südafrikanischen Provinz Ostkap entspricht. Bereits zuvor hatte Georges-Louis Leclerc de Buffon im Jahr 1763 im elften Band seines Werkes \"Histoire naturelle, générale et particulière, avec la description du Cabinet du Roy\" ein Hornpaar eines Kaffernbüffels vom Kap der Guten Hoffnung vorgestellt und abgebildet. Dieses war von Nicolas-Louis de Lacaille von einer Afrikareise mitgebracht und der königlichen Sammlung in Paris übergeben worden. Buffon stellte das Hornpaar aber in die Nähe des Auerochsen (\"Bos primigenius\").", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutzmaßnahmen.", "content": "Der Bestand des Kaffernbüffels (und anderer Huftiere) war in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert stark reduziert worden. Eine Hauptursache stellte eine Rinderpest-Epidemie um 1890 dar, die Krankheit hatte sich ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts im Zuge der zunehmenden Besiedlung des südlichen Afrikas durch europäische Einwanderer mit ihrem Hausvieh über den Kontinent ausgebreitet. In Verbindung mit der Lungenseuche führte dies zu einer Mortalitätsrate innerhalb der einzelnen Populationen von etwa 95 %. Auch im Verlauf des 20. Jahrhunderts waren die Rinderpest und zusätzlich der Milzbrand für den Rückgang lokaler Bestände verantwortlich. Hinzu kommt ein hoher Jagddruck, da der Kaffernbüffel in zahlreichen Ländern als Nahrungsressource gilt. Die Fleischnutzung erfolgt aber nicht nur zur Eigenversorgung in der ländlichen Bevölkerung, sondern wird auch im industriellen Maßstab getätigt. Darüber hinaus gilt der Kaffernbüffel als Bestandteil der Big Five und hat den Ruf als eines der gefährlichsten Tiere der afrikanischen Savannen, womit die Trophäenjagd eine hohe Bedeutung erlangt. Nicht zuletzt hat die Zerstörung des Lebensraums einen großen Einfluss auf die einzelnen Bestände, vor allem im Randbereich von Schutzgebieten, wo es zur Konkurrenz mit Nutzvieh kommt. Heute sind die Populationen und Herden des Kaffernbüffels zum Großteil auf Schutzgebiete beschränkt. Da die Art gegenwärtig weit verbreitet ist, wird sie von der IUCN als „ungefährdet“ (\"Least Concern\") eingestuft. Ihr Gesamtbestand wird auf etwa 670.000 Individuen geschätzt. Zu den bedeutendsten Schutzgebieten, in denen der Kaffernbüffel auftritt, gehören die Serengeti und der Lake-Manyara-Nationalpark in Tansania, der Chobe-Nationalpark in Botswana und der Hluhluwe-iMfolozi-Nationalpark sowie der Kruger-Nationalpark in Südafrika.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kaffernbüffel (\"Syncerus caffer\"), auch Schwarzbüffel, Afrikanischer Büffel oder Steppenbüffel genannt, ist ein sehr großer Vertreter aus der Familie der Hornträger, welcher in weiten Teilen des östlichen und südlichen Afrikas vorkommt. Dort bewohnt er offene Savannenlandschaften und bewaldete Flussgebiete des Tief- und Hochlands. Charakteristisch ist der robuste Körperbau und die großen, abwärts geschwungenen Hörner, die auf großen Hornbasen auf der Stirn aufsitzen. Das Sozialsystem des Kaffernbüffels ist komplex und umfasst Herden aus verwandten Kühen mit Jungtieren und gelegentlich Bullen, Junggesellengruppen aus männlichen Tieren und einzelne männliche Individuen. Vor allem die jeweiligen Herden zeigen ein dynamisches Verhalten durch permanentes Aufspalten und Wiedervereinen. Sie ziehen in räumlich begrenzten Aktionsgebieten in einem jährlich von Witterung und Nahrungsangebot vorgegebenen Rhythmus umher. Die sie begleitenden oder flankierenden Bullen sind regelmäßig in Dominanzkämpfe um das Paarungsvorrecht eingebunden, die mit Kopf- oder Körperrammen durchgeführt werden. Kühe bringen in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt, welches rund ein bis anderthalb Jahre gesäugt wird. Der weibliche Nachwuchs verbleibt zumeist in der Herde, der männliche verlässt sie später. Die Nahrung umfasst überwiegend harte Gräser, in Trockenzeiten kann aber auch der Anteil an weicheren Pflanzen deutlich ansteigen. Dadurch haben die Tiere saisonal und regional bedingt unterschiedliche Ernährungsstrategien. Die Bestände sind im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes in Folge einer Rinderpest-Epidemie zusammengebrochen. Heute ist der Kaffernbüffel weitgehend auf Schutzgebiete beschränkt, gilt aber als häufig und nicht bedroht. Die Art wurde 1779 beschrieben.", "tgt_summary": "非洲水牛(学名:\"Syncerus caffer\"),是一种产于非洲的牛科动物,平均高度约1.4-1.7米,体长2.1-3.4米,体重约425-900公斤,平均寿命15 - 20 年。", "id": 2361187} {"src_title": "Den Himmel gibt’s echt", "tgt_title": "真的有天堂 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der vierjährige Colton Burpo ist der Sohn von Todd Burpo, dem Pfarrer von Crossroads Wesleyan Church in Imperial, Nebraska. Colton sagt, er habe während einer Notoperation den Himmel erlebt. Er beschreibt seiner Familie, dass er nach unten schaute und sah, wie der Arzt arbeitete, seine Mutter die Menschen im Wartezimmer aufforderte zu beten und sein Vater in einem anderen Raum Gott anschrie, ihn nicht sterben zu lassen. Er spricht auch von der Begegnung mit seinem Urgroßvater, der schon lange gestorben war, bevor er geboren wurde, und von der Begegnung mit seiner ungeborenen Schwester, die bei einer Fehlgeburt starb, von der niemand ihm je erzählt hatte und von der Begegnung mit Jesus, wobei er auch sein Aussehen beschreibt. Als Colton weiterhin über seine Erfahrungen im Himmel spricht, ist Todd mit dem Dilemma konfrontiert, ob die Nahtoderfahrung seines Sohnes echt oder eine Halluzination war. Seine Skepsis bei der Erörterung der Situation untergräbt das Vertrauen der Vorstandsmitglieder seiner Kirche, und er wird von mehreren Mitgliedern der Medien kontaktiert. Als Todd durch eine Funkstation für ein spontanes Interview angefragt wird, lädt er sie zu seiner Predigt am nächsten Sonntag ein. In der Kirche predigt er über die Erfahrungen seines Sohnes und zeigt seine Unterstützung für ihn. Nach den Ereignissen in der Kirche forscht Todd im Internet und findet eine Geschichte über ein litauisches Mädchen, das eine ähnliche Erfahrung gemacht hat. Sie malte ein Porträt von Jesus, und Colton erklärt, dass ihr Bild ähnlich ist, wie er Jesus sah, als er den Himmel besuchte. Todd versucht, mit Colton weiter über das Bild zu sprechen, aber er wird von seiner Frau unterbrochen, die ihm offenbart, dass sie schwanger ist mit einem anderen Kind. Der Film schließt mit Fotos von Colton und seiner Familie in der Gegenwart.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Entwicklung.", "content": "Im Mai 2011 erwarb Sony Pictures die Filmrechte an dem Buch \"Heaven Is for Real.\" Es wurde angekündigt, dass Joe Roth die Produktion des Fimes mit TD Jakes für die TriStar Pictures Division von Sony Pictures übernehmen werde. Am 23. August 2012 unterzeichnete Braveheart-Autor und Secretariat-Regisseur Randall Wallace, beim Film Regie zu führen. Am 19. März 2013 wurde bekannt, dass Greg Kinnear in Gesprächen stand, die Hauptrolle zu übernehmen. Am 15. April 2013 trat Schauspielerin Kelly Reilly dem Cast bei. Am 17. Juli wurde berichtet, dass Komponist Nick Glennie-Smith die Filmmusik schreiben werde, und hinter den Kulissen der Kameramann Dean Semler war. Die Dreharbeiten begannen in der letzten Juliwoche 2013 in Selkirk, Manitoba.", "section_level": 1}], "src_summary": "Den Himmel gibt’s echt (Originaltitel: \"Heaven Is for Real\") ist ein 2014 erschienenes US-amerikanisches Filmdrama von Randall Wallace nach einem Drehbuch von Christopher Parker, das auf Pastor Todd Burpos und Lynn Vincents 2010 erschienenem gleichnamigen Buch basiert. Die Hauptdarsteller sind Greg Kinnear, Kelly Reilly, Jacob Vargas und Nancy Sorel. Der Soundtrack des Films enthält den Song „Heaven in Me“ von Darlene Zschech. Der Film wurde am 16. April 2014 veröffentlicht.", "tgt_summary": "《真的有天堂》(英语:Heaven Is for Real)是一部由2010年同名畅销书改编的电影,该书籍取材自真实事件,兰道尔·华莱士执导,故事讲述一个走过天堂的孩子的真实故事。在加拿大温尼伯取景拍摄。", "id": 99581} {"src_title": "Philip Doddridge (Geistlicher)", "tgt_title": "陶德瑞", "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Philip Doddridge wurde in London als letztes von zwanzig Kindern des Daniel Doddridge († 1715), eines Speiseöl- und Sauergemüsehändlers, geboren. Sein Großvater John Doddridge (1621–1689), Rektor in Shepperton, wurde im Zuge des Act of Uniformity von 1662 seines Amtes enthoben und wurde protestantischer „Nonkonformist“. Philips Mutter Elizabeth war die hinterbliebene Tochter des Geistlichen John Bauman († 1675), eines lutherischen Geistlichen, der im Dreißigjährigen Krieg vor religiöser Verfolgung aus Prag floh.", "section_level": 2}, {"title": "Erziehung und Ausbildung.", "content": "Noch bevor Philip lesen konnte, erklärte seine Mutter ihm das Alte und Neue Testament anhand der blauen holländischen Bildkacheln am Wohnzimmerkamin. In seiner Jugend wurde Philip Doddridge zu Hause erzogen, später an einer Londoner Privatschule. 1712 besuchte er die Grammar School in Kingston-upon-Thames, wo sein Großvater mütterlicherseits bereits Rektor war. Doddridges Mutter starb am 12. April 1711, als er acht Jahre alt war. Vier Jahre später, am 17. Juli 1715, starb sein Vater. Sein Vormund Downes versetzte ihn an eine andere Privatschule in St Albans, wo er durch den presbyterianischen Pfarrer Samuel Clark geprägt wurde. Downes verschwendete Doddridges Erbe und ließ den dreizehnjährigen Vollwaisen Philip Doddridge mittellos in St. Albans zurück. Clark nahm ihn an Kindes statt auf und begleitete seine Erziehung. Er ermutigte ihn, die geistliche Laufbahn einzuschlagen. Sie blieben lebenslange Freunde und bei Clarks Beerdigung predigte Doddridge mit den Worten: \"To him under God I owe even myself and all my opportunities of public usefulness in the church.\" (dt.: „Ihm verdanke ich nach Gott überhaupt mich selbst und alle meine Möglichkeiten in der Kirche zu wirken.“)", "section_level": 2}, {"title": "Heirat.", "content": "Am 22. Dezember 1730 heiratete er Mercy Maris (1709–1790), Tochter des Richard Maris, Bäcker und Mälzer in Worcester, und seiner zweiten Frau Elizabeth Brindley. Die Heirat fand in Upton upon Severn statt, wo Mercys Familie lebte. Sie hatten neun Kinder. Bereits das erste, Elizabeth or Tetsey (1731–1736), starb vor ihrem fünften Geburtstag und wurde unter dem Altar von Doddridge Chapel begraben. Lediglich vier Kinder wurden erwachsen.", "section_level": 2}, {"title": "Beitrag zu Bildung und religiösem Leben.", "content": "Aufgrund seiner unabhängigen religiösen Neigungen lehnte Philip Doddridge Angebote, die ihn zu einem anglikanischen Priesteramt oder einer juristischen Karriere geführt hätten, ab. 1719 entschied er sich stattdessen mit Unterstützung Clarks, die Dissenter-Akademie in Kibworth in Leicestershire zu besuchen. Hier wurde er von John Jennings unterrichtet, dem Doddridge kurz darauf 1723 nachfolgte. Kurz darauf wurde Doddridge in einer Hauptversammlung der nonkonformistischen Geistlichen gewählt, die Akademie im neu gegründeten einige Meilen entfernten Market Harborough zu führen. Die Akademie zog viele Male um und wurde als \"Northampton Academy\" bekannt. Als Doddridge 1751 starb, bestand die Akademie weiterhin. Im gleichen Jahre 1723 erhielt Doddridge die Aufforderung zum Pastor der unabhängigen Gemeinde in Northampton zu kandidieren, die er auch akzeptierte. Seine Popularität als Prediger soll dort vor allem auf seiner „hohen Empfindsamkeit, gepaart mit physischen Vorteilen und perfekter Aufrichtigkeit“ beruht haben. Seine Predigten waren meist praktischen Charakters. Sein Ziel war es in seinen Zuhörern eine spirituelle und andächtige Haltung zu kultivieren. In den 1730er und 1740er Jahren setzte Philip Doddridge seine Lehr- und pastorale Arbeit fort. Er knüpfte zahlreiche enge Beziehungen zu unabhängigen religiösen Denkern, so zum Beispiel Isaac Watts. Doddridge war ein überaus aktiver Autor und Hymnendichter. Doddridge schrieb über 400 Hymnen, die sich meist auf seine Predigten bezogen. 1736 verliehen ihm sowohl das King’s College, Aberdeen als auch „Robert Gordon’s College“ den „Doctor of Divinity“. Sein \"The Rise and Progress of Religion in the Soul\" (Der Aufstieg und der Fortschritt der Religion in der Seele) von 1745, Isaac Watts gewidmet, wurde oft nachgedruckt und wurde in sieben Sprachen übersetzt und weithin einflussreich. Charles Spurgeon schätzte das Buch sehr. William Wilberforce, den Anführer im Kampf gegen die Sklaverei und den Sklavenhandel, soll das Buch zum Christentum bewegt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Tod und Erbe.", "content": "1751 verschlechterte sich Philip Doddridges Gesundheitszustand erheblich. Er segelte am 30. September desselben Jahres nach Lissabon. Die Ortsveränderung war vergeblich und er starb dort an Tuberkulose. Er wurde beigesetzt auf einem Friedhof, der der British Factory in Lissabon angeschlossen war, sein Grab ist erhalten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Philip Doddridge DD (* 26. Juni 1702 in London; † 26. Oktober 1751 in Lissabon) war ein englischer Dissenter sowie Erzieher und Hymnendichter des Barock.", "tgt_summary": "陶德瑞(Philip Doddridge,1702年-6月26日-1751年-10月26日)是18世纪英国非国教徒领袖和圣诗作者。", "id": 2633379} {"src_title": "Liebe Mutter, es geht mir gut...", "tgt_title": "无解之心", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeiner Aufbau.", "content": "Der Roman \"Liebe Mutter, es geht mir gut...\" ist durchweg fiktiv. Er umfasst in der deutschen Ausgabe 240 Seiten und ist in 16 durchnummerierte Kapitel aufgeteilt, die keine eigenen Titel haben. Das gesamte Buch wird aus der Position eines Erzählers in der Vergangenheitsform wiedergegeben, der sowohl Einblicke in die konkrete Handlung wie auch in die Gedanken und Erinnerungen der Personen hat. Die Geschichte spielt in Los Angeles, wobei die Handlungsorte wechseln. Es handelt sich dabei jedoch weitgehend um real existierende Stadtbezirke, Straßen und Gebäude. Der Hauptstrang der Handlung begleitet die Protagonistin Helen Clarvoe und Mr. Blackshear, den sie mit der Aufklärung ihrer Probleme beauftragt hat. Weitere kürzere Stränge beginnen oder enden bei anderen Personen, sind jedoch eng mit dem Hauptstrang verwoben. Parallel werden immer wieder die Aktivitäten von Evelyn Merrick beschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "Der Roman beginnt mit einem Anruf, den Helen Clarvoe in ihrem Hotelzimmer entgegennimmt. Die Anruferin ist eine alte Freundin namens Evelyn Merrick, an die sie sich jedoch nicht erinnern kann und die sie verbal attackiert. Miss Clarvoe hatte sich nach dem Tod ihres Vaters vollständig in das Hotel zurückgezogen, mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Douglas ist sie zerstritten. Nach dem Telefonat bittet sie die Telefonistin des Hotels, ihr die Nummer der Anruferin zu geben, diese kann jedoch keinen Anruf finden. Sie ruft Mr. Blackshear, den Vermögensverwalter ihres Vaters, zu sich und bittet ihn, ihr bei der Suche nach der Frau Merrick zu helfen. Dieser versucht aufgrund von Andeutungen aus dem Telefongespräch, Anhaltspunkte zu ihr über eine Modellschule und danach über den unsympathischen Fotografen Jack Terola sowie den Maler Harley Moore zu finden. Bei allen war Evelyn Merrick und wollte, dass sie über ein Porträt unsterblich gemacht würde. Während Blackshear bei Moore ist, bekommt dessen Frau Bertha einen Anruf von Evelyn Merrick und lädt sie zu sich ein. Kurz darauf meldet sich ihr Mann bei ihr und warnt sie vor Mrs. Merrick, die kurz danach bei ihr eintrifft, jedoch nicht eingelassen wird. Sie beredet die Mrs. Moore durch die verschlossene Tür und erzählt ihr von sexuellen Verhältnissen ihres Mannes mit den Malmodellen und darüber, dass auch sie bald ein Baby von ihm bekommen könnte. Sie verschwindet, kurz bevor Mr. Moore und Mr. Blackshear eintreffen. Helen Clarvoes Mutter Verna meldet sich bei Helen und teilt ihr mit, dass sich Mr. Blackshear bei ihr gemeldet hat und sich mit ihr treffen wolle, zugleich lädt sie Helen zum Essen anlässlich des Geburtstages von Douglas ein und erinnert sie daran, dass ein nicht zu klein bemessener Geldbetrag ein gutes Geschenk wäre. Während Verna Clarvoe auf Mr. Blackshear wartet, bittet sie ihren Sohn, sich besser anzuziehen und vor allem seinen Ohrring zu entfernen. Beide streiten sich über seinen Lebensstil, danach zieht er sich zurück und verlässt das Haus aus seinem Fenster. Als Mr. Blackshear kommt, informiert er Verna über die Belästigung ihrer Tochter und fragt, ob sie Evelyn Merrick kennt. Verna erzählt ihm, dass Evelyn Helens Jugendfreundin und später die Ehefrau von Douglas war. Er bekommt von ihr die Adresse von Evelyns Mutter, die er besuchen möchte, um Evelyn zu finden. Als Mr. Blackshear gegangen ist, bekommt Verna einen Anruf von Evelyn Merrick, die ihr haarklein erzählt, dass ihr Sohn Douglas homosexuell sei und eine Beziehung mit dem Fotografen Jack Terola habe. Sie beschreibt „einige der Dinge, welche sich im hinteren Teil von Mr. Terolas Atelier abspielen.“ Helen Clarvoe beginnt am Folgetag, sich an Evelyn als ihre alte Schulfreundin zu erinnern. Die beiden Mädchen hatten fast alles miteinander gemacht und in ihren Erinnerungen kommt eine Ballszene hervor, bei der Evelyn mit allen anderen Gästen scherzte und tanzte, während sich Helen selbst den gesamten Abend in der Toilette einschloss. Später belog sie ihren Vater und erzählte ihm, dass sie sich gut amüsiert habe und schilderte ihm vor allem die Aktivitäten ihrer Freundin als ihre eigenen. Die Lüge wurde am Folgetag aufgedeckt und sie musste ihrem Vater die Wahrheit sagen; am späteren Abend konnte sie ihre Eltern belauschen, die sich über sie unterhielten, wobei ihre Mutter vor allem darauf bedacht war, dass sie nicht schuld sei: „Du kannst eben keine Rose aus einer Distel machen.“ Sie endet mit „Ein Jammer, dass wir keine Tochter haben wie Evie.“ Danach begann Helen damit, Lügen über Evelyn zu verbreiten. Mr. Blackshear besucht an dem Tag Annabel Merrick, die Mutter von Evelyn in Westwood. Mrs. Merrick erzählt ihm von der Ehe zwischen Douglas und Evelyn und vor allem darüber, wie sie direkt nach der Hochzeitsreise wieder beendet wurde und Evelyn danach psychisch gelitten hat. Währenddessen stellt Verna Clarvoe ihren Sohn Douglas zur Rede und befragt ihn, ob er tatsächlich schwul sei. Er beruhigt sie, indem er es verneint und sie glaubt ihm zuerst, steigert sich jedoch danach in die „Krankheit“ ihres Sohnes hinein und will Terola zur Rede stellen, von dem sie behauptet, er hätte Douglas „verführt“. Damit konfrontiert gesteht er ihr, dass er bereits seit Jahren Beziehungen zu Männern hat und bittet sie, nicht zu Terola zu gehen, weil er „seine Frau“ ist; Verna bricht zusammen und verlässt ihn voll Abscheu. Als sie wieder gegangen ist geht Douglas ins Bad; er nimmt Schlaftabletten und versucht, sich die Pulsadern zu öffnen, dann wird er ohnmächtig und schlägt mit dem Schädel auf das Waschbecken. Dort wird er später von seiner Mutter tot aufgefunden. Mr. Blackshear besucht Helen Clarvoe im Hotel und informiert sie über den Tod ihres Bruders und seine bisherigen Gespräche. Er informiert sie auch über den Anruf von Evelyn bei ihrer Mutter, der zu dem Tod ihres Bruders führte und bittet sie, zu ihrer Mutter zu fahren und sie zu unterstützen. Zugleich bietet er ihr Unterstützung an, ihre Ängste zu überwinden und wieder in die Gesellschaft zurückzukehren. Er unterhält sich mit ihr auch über Evelyn und ihre ehemalige Beziehung zueinander. Beide versuchen sie zu verstehen, warum Evelyn versucht, ihr Umfeld zu zerstören. Helen sagt zu, zu ihrer Mutter zu fahren, kommt dort jedoch auch nach längerer Zeit nicht an. Blackshear fährt derweil zu Terola in das Atelier und findet sein Fotomodell Miss Rath aufgewühlt und ihn selbst mit einer Schere ermordet vor. Er überredet Miss Rath, die Polizei zu rufen und fährt zurück zum Haus der Clarvoes, da er wusste, dass Verna mittags zu Terola ins Atelier gehen und ihn zur Rede stellen wollte. Diese hatte sich jedoch nicht zu ihm getraut und war im Auto sitzengeblieben, um danach unverrichteter Dinge zurückzufahren. Verna hatte zudem Annabel Merrick angerufen, ihre Tochter beschimpft und sie des Mordes an Douglas bezichtigt; daraufhin kam Annabel ins Haus und es gab einen weiteren Streit, in dessen Verlauf herauskam, dass Evelyn zu dem genannten Zeitpunkt am Vorabend nicht Verna angerufen haben kann. In der nächsten Szene erinnert sich die vermeintliche Evelyn an den Tod von Jack Terola. Sie hatte ihn aufgesucht, um mit ihm zu reden und ihn zu bitten, sie unsterblich zu machen. Er wies sie ab und nannte sie verrückt, woraufhin sie ihn mit der Schere attackierte. Sie ruft erneut bei Verna an, noch während Mr. Blackshear bei ihr ist. Sie fragen sie, wo Helen sei und Evelyn antwortet, dass Helen es sich anders überlegt habe und nun in einem Bordell arbeite. Mr. Blackshear besucht daraufhin Claire Laurence, bei der Evelyn nach Angaben ihrer Mutter lebt. Er erzählt ihr von den Anrufen und seinem Verdacht, dass sie eine Persönlichkeitsspaltung haben könne. Evelyn selbst kommt kurz danach nach Hause und Blackshear redet auch mit ihr, doch sie streitet jeden Kontakt mit den Clarvoes und vor allem zu Helen ab. Helen wacht derweil in einem Bordell auf, wo sie von der Betreiberin Madame Bella und der Prostituierten Molly geweckt wird. Sie war betrunken an das Haus gekommen und wurde bewusstlos aufgefunden; Madame Bella ging davon aus, dass sie wie andere Frauen als Prostituierte arbeiten wolle. Helen streitet dies ab und sagt, dass Evelyn sie hergebracht habe – als Bella nicht nachgibt, flieht sie aus dem Haus auf die Straße und hält, nachdem sie herumirrt und beinahe überfahren wird, ein Taxi an, das sie zu ihrem Hotel zurückbringen soll. Dort angekommen geht sie in die Halle und will in ihre Suite zurück, allerdings wird sie von Evelyn Merrick abgefangen, die sie dringend sprechen will. Sie unterhalten sich und Evelyn leugnet alle Gespräche und Treffen, die Helen mit ihr gehabt habe. Helen zieht sich in den Lift zurück und lässt Evelyn stehen; im Lift bittet sie den Liftboy gereizt, sie nicht Miss Clarvoe, sondern Evelyn zu nennen. Kurz darauf trifft auch Blackshear im Hotel ein und gemeinsam mit Evelyn fährt er zur Suite von Helen, um mit ihr zu reden. Im Zimmer streitet sich nun Helens Zweitpersönlichkeit Evelyn mit ihr und weist Blackshear, der mittlerweile die Schizophrenie von Helen erkannt hat, hinter der Tür mit der Stimme von Evelyn ab. Gemeinsam mit der echten Evelyn überredet er Helen, die Tür zu öffnen und sie bezeichnet die echte Evelyn als Betrügerin. Weiterhin mit Blackshear und Evelyn konfrontiert rennt sie zum Spiegel, beginnt, sich an beide Persönlichkeiten zu erinnern und sieht ein „Riesenrad von Gesichtern“ und hört deren Stimmen. Während sich Blackshear langsam nähert nimmt sie den Brieföffner, den sie in der Hand hält, und sticht ihn sich in die Kehle. Der Roman endet offen mit den Worten", "section_level": 2}, {"title": "Hauptpersonen.", "content": "In dem Roman kommen im Wesentlichen die folgenden Personen vor: Weitere Personen haben für den Verlauf der Geschichte nur eine periphere Rolle, etwa als Zeugen der Aktivitäten oder als Personen, die mit den Hauptpersonen in Kontakt treten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Beast in View\" war der erste internationale Erfolg der kanadisch-amerikanischen Autorin Margaret Millar. Das Buch wurde 1956 mit dem Edgar Allan Poe Award in der Rubrik \"Bester Roman – Best Novel\" ausgezeichnet und nachfolgend in zahlreiche Sprachen übersetzt. 1967 erschien beim Diogenes Verlag eine deutsche Übersetzung als deutsche Erstausgabe von Elizabeth Gilbert, bis zum Februar 2015 wurde es von Diogenes 17 Mal aufgelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Liebe Mutter, es geht mir gut... (amerikanischer Originaltitel: \"Beast in View\") ist ein Kriminalroman der kanadisch-amerikanischen Autorin Margaret Millar, der 1955 bei Random House in den Vereinigten Staaten erschien. Der Roman wurde im Folgejahr mit dem Edgar Allan Poe Award in der Rubrik \"Bester Roman – Best Novel\" ausgezeichnet. 1967 wurde das Buch in einer Übersetzung von Elizabeth Gilbert erstmals im deutschsprachigen Raum beim Diogenes Verlag veröffentlicht.", "tgt_summary": "《无解之心》(Beast in View)是美国作家玛格丽特·米勒的一部小说,1955年出版。该书曾获1956年埃德加·爱伦·坡最佳小说奖,并于1964年被阿尔弗雷德·希区柯克改编为电视剧。之后还被选入美国侦探作家协会评选的百大犯罪小说之一。", "id": 1490790} {"src_title": "Chen Chien-jen", "tgt_title": "陳建仁", "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "Chen wurde in eine römisch-katholische Familie auf Taiwan geboren und wuchs dort auf. Er studierte an der Nationaluniversität Taiwan in Taipeh und erreichte dort die Abschlüsse eines B.Sc. (1973) und Master of Public Health (1977). Anschließend erwarb er 1982 den Doktorgrad (Sc.D.) in Epidemiologie und Humangenetik an der Johns Hopkins University in Baltimore, USA. Danach arbeitete er als Dozent und später Professor an der Nationaluniversität Taiwan. Seit 2011 ist er Vizepräsident der Academia Sinica. Er ist auch ein Mitglied des Kuratoriums der Katholischen Fu-Jen-Universität. Wissenschaftlich beschäftigte sich Chen mit Themen aus dem Bereich der molekularen und Umwelt-Epidemiologie, unter anderem der Epidemiologie von chronischen Arsenvergiftungen und der Epidemiologie von Tumorviren und der durch diese verursachten Erkrankungen (z. B. Hepatitis B). Chen ist Autor mehrerer wissenschaftlicher Bücher und Autor oder Coautor von mehreren hundert wissenschaftlichen Publikationen. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten erhielt er verschiedene Auszeichnungen. 2010 wurde er zum Ritter des päpstlichen Gregoriusordens ernannt. Seit 2013 ist er Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Er ist Mitglied, korrespondierendes Mitglied oder Ehrenmitglied verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften. Eine größere Bekanntheit erlangte er durch seine Rolle beim Ausbruch der SARS-Epidemie 2003, die er als einer der führenden taiwanischen Epidemiologen und als Gesundheitsminister der taiwanischen Regierung begleitete. Obwohl Taiwan unmittelbar von der Epidemie betroffen war, hatte es Schwierigkeiten, die Ressourcen der Weltgesundheitsorganisation (diagnostische Tests, epidemiologische Daten etc.) zu nutzen, da es nicht Mitglied der Vereinten Nationen war. Dies wurde damals von Chen und anderen taiwanischen Public Health-Experten kritisiert. Trotz der politischen Isolation arbeiteten taiwanische Wissenschaftler, darunter Chen, erfolgreich in internationalen Kooperationen zur Erforschung von SARS mit. Es gelang auch, die SARS-Epidemie in Taiwan zu begrenzen, so dass es dort nur zu 37 Todesfällen kam. Am 16. November 2015 gab die Spitzenkandidatin der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) Tsai Ing-wen bekannt, dass Chen Chien-jen ihr Running Mate und Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten bei der kommenden Präsidentenwahl in der Republik China am 16. Januar 2016 sein werde. Die Nominierung des angesehenen Wissenschaftlers Chen gab der DPP-Präsidentschaftskandidatin Tsai Ing-wen einen Popularitätsschub in den Wahlumfragen. Nach seiner Nominierung zum Vizepräsidentschaftskandidaten wurden Plagiats-Vorwürfe gegen Chen aus den Reihen der politischen Gegner erhoben. Die Vorwürfe betrafen eine wissenschaftliche Publikation Chens aus dem Jahr 2007 in der Zeitschrift \"Cancer\" und wurden sowohl von Chen als auch von Tsai als unbegründet zurückgewiesen bzw. als „politische Schmutzkampagne“ abqualifiziert. Nach dem Gewinn der Präsidentschaftswahl durch Tsai Ing-wen wurde Chien-jen am 20. Mai 2016 in sein Amt als Vizepräsident eingeführt. 2017 wurde Chen in die National Academy of Sciences gewählt. Bei der Präsidentenwahl 2020 trat er nicht mehr als Kandidat an und schied am 20. Mai 2020 aus dem Amt des Vizepräsidenten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chen Chien-jen (; * 6. Juni 1951 in Chishan, heute Teil von Kaohsiung) ist ein Epidemiologe und Politiker der Republik China auf Taiwan. Vom 20. Mai 2016 bis zum 20. Mai 2020 war er Vizepräsident der Republik China auf Taiwan.", "tgt_summary": "陈建仁,(,1951年-6月6日),台湾流行病学家及政治人物,前任中华民国副总统(第14任),同时担任国家年金改革委员会、总统府人权咨询委员会召集人。高雄旗山出身,父亲为中国国民党白派大老、前高雄县长陈新安。美国约翰·霍普金斯大学公卫博士,并为世界科学院院士、美国国家科学院外籍院士、中研院院士。婚后随妻子罗凤苹成为天主教徒,圣名「方济各」,并获圣座册封为圣大额我略教宗骑士团勋章爵士与耶路撒冷圣墓骑士。", "id": 2264021} {"src_title": "Priyanka Vadra", "tgt_title": "普里揚卡·甘地", "src_document": [{"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Priyanka Gandhi wurde 1972 als zweites Kind von Rajiv Gandhi und dessen aus Italien stammender Ehefrau Sonia geboren. Ihre Großmutter väterlicherseits Indira Gandhi war zu diesem Zeitpunkt Premierministerin Indiens. Sie hat einen 1970 geborenen älteren Bruder, Rahul Gandhi. Priyanka wuchs in Delhi auf und besuchte dort die \"Modern School\" und das \"Jesus and Mary College\" der University of Delhi in Neu-Delhi. Anschließend studierte sie Psychologie an der University of Delhi. Ein einschneidendes Ereignis in ihrem Leben war zum einen die Ermordung ihrer Großmutter Indira Gandhi am 31. Oktober 1984, als Priyanka 12 Jahre alt war, und die Ermordung ihres Vaters Rajiv Gandhi am 21. Mai 1991, als sie 19 Jahre alt war. Nachdem ihre Mutter Sonia Gandhi 1998 die Führung der Kongresspartei übernommen hatte, unterstützte sie diese tatkräftig im Wahlkampf vor den Parlamentswahlen 1998 und 1999. Politische Beobachter äußerten danach die Vermutung, dass Priyanka Vadra (inzwischen hatte sie geheiratet) ein künftiges Zugpferd der Kongresspartei werden würde. Sie erklärte jedoch, dass sie sich ausschließlich zur Unterstützung ihrer Mutter in den Wahlkampf begeben habe und keine Absichten habe, Politikerin zu werden. In der Folgezeit nahm sie tatsächlich keine politischen Ämter oder Funktionen an. Während des Wahlkampfes vor der Parlamentswahl 2004 koordinierte sie die Kampagne ihrer Mutter und unterstützte auch den Wahlkampf ihres Bruders, ohne in eigener Sache politisch aktiv zu werden. Immer wieder hat es seitdem Spekulationen gegeben, dass Priyanka Vadra doch in die Politik einsteigen würde. Trotz verschiedener Aufforderungen seitens führender Kongress-Politiker hat sie dies bisher immer abgelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Am 18. Februar 1997 heiratete Priyanka Gandhi den indischen Geschäftsmann Robert Vadra und nahm dessen Familiennamen an. Die beiden haben zwei Kinder, Raihan und Miraya. Die indische Presse beschäftigte sich eine Zeitlang mit dem playboyhaften Auftreten von Robert Vadra, der gerne mit Sonnenbrille auf einem seiner zahlreichen Motorräder posierte. In einem Interview mit der \"Times of India\" meinte Vadra, dass er sich vorstellen könne, in die Politik zu gehen, wenn dies von Seiten seiner Familie unterstützt würde. Die Kongresspartei, die bisher ablehnend sei, habe das dann zu akzeptieren („If I do join politics, it will be with my family's consent. It will be planned. Then I suppose, people will have to accept it.“). Privat interessiert sich Priyanka Vadra für buddhistische Philosophie und praktiziert Vipassana.", "section_level": 1}], "src_summary": "Priyanka Gandhi Vadra (, geboren am 12. Januar 1972 in Delhi, Indien) ist als Tochter von Rajiv und Sonia Gandhi ein Mitglied der Nehru-Gandhi-Familie. In der englischsprachigen indischen Presse wird sie meist mit ihrem Geburtsnamen Priyanka Gandhi () angesprochen.", "tgt_summary": "普里扬卡·甘地(英文:Priyanka Gandhi,1972年-1月12日)是一个印度政治人物,尼赫鲁-甘地家族的一分子。她是前印度总理拉吉夫·甘地、印度国民大会党主席索尼娅·甘地之女;印度国会议员拉胡尔·甘地之妹。2019年2月起正式参政。", "id": 188505} {"src_title": "Großer Preis von Russland 2016", "tgt_title": "2016年俄羅斯大獎賽", "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Nach dem Großen Preis von China führte Nico Rosberg in der Fahrerwertung mit 36 Punkten vor Lewis Hamilton und mit 39 Punkten vor Daniel Ricciardo. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 53 Punkten vor Ferrari und mit 57 Punkten vor Red Bull. Beim Großen Preis von Russland stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Medium\" (weiß), \"P Zero Soft\" (gelb) und \"P Zero Supersoft\" (rot) sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. An der Strecke wurden im Vergleich zum Vorjahr mehrere Veränderungen vorgenommen, so wurde am Ausgang von \"Kurve 1\" der Winkel der Mauer zur Strecke verringert, hierzu wurden die Öffnungen in der Wand neu angeordnet. Die Auslaufzonen von \"Kurve 2\" und \"Kurve 13\", in der Carlos Sainz jr. im Vorjahr verunfallt war, wurden im Bereich vor den TecPro-Barrieren asphaltiert. Um das Abkürzen in \"Kurve 2\" zu verhindern, wurde am Kurvenausgang ein weiterer Randstein mit dahinter liegendem Kunstrasen installiert. In \"Kurve 16\" wurde zudem ein zusätzlicher 50 Millimeter höherer, Randstein hinter den Curbs platziert. Die Strecke hatte zwei DRS-Zonen. Die erste Zone begann am Scheitelpunkt von \"Kurve 1\", der Messpunkt befand sich 138 Meter vor der Kurve. Der zweite Messpunkt lag 72 Meter vor \"Kurve 10\", direkt danach auf der Gegengeraden, 230 Meter hinter der Kurve begann die zweite DRS-Zone. Max Verstappen (acht), Marcus Ericsson, Nico Hülkenberg (jeweils vier), Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel (jeweils drei), Fernando Alonso, Valtteri Bottas, Romain Grosjean, Hamilton, Rio Haryanto, Daniil Kwjat und Felipe Nasr (jeweils zwei) gingen mit Strafpunkten ins Rennwochenende. Mit Hamilton (zweimal) trat ein ehemaliger Sieger zu diesem Grand Prix an. Als Rennkommissare fungierten Paul Gutjahr (CHE), Emanuele Pirro (ITA), Nish Shetty (SIN) und Wassili Skryl (RUS). Vor dem Rennen investierte Mercedes zwei der zur Entwicklung während der Saison zur Verfügung stehenden Token für eine Verbesserung am Benzinsystem, ein Motorenwechsel war hierfür nicht notwendig. Ferrari wendete sogar drei Token für eine Veränderung am Brennraum auf, Vettel und Räikkönen mussten jedoch im Gegensatz zu den Mercedes-Piloten den Verbrennungsmotor austauschen.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Rosberg mit einer Rundenzeit von 1:38,127 Minuten die Bestzeit vor Hamilton und Vettel. Ricciardo testete im Laufe des Trainings erstmals eine von Red Bull als Alternative zum Halo-System entwickelte Windschutzscheibe. Im zweiten freien Training war Hamilton in 1:38,311 Minuten der Schnellste vor Vettel und Rosberg. Vettel rollte mit einem Elektronikproblem aus. Im dritten freien Training fuhr Hamilton mit einer Rundenzeit von 1:36,403 Minuten erneut die Bestzeit vor Rosberg und Vettel.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 16 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Hamilton war Schnellster. Die Sauber, Manor-, und Renault-Fahrer schieden aus. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Rosberg war Schnellster. Die Haas- und McLaren-Piloten, Hülkenberg und Sainz schieden aus. Der finale Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Rosberg fuhr die Bestzeit vor Vettel und Bottas. Es war die 24. Pole-Position für Rosberg. Hamilton konnte in diesem Abschnitt nicht auf die Strecke gehen, da bei seinem Wagen das gleiche Problem mit dem ERS wie beim Rennen in China auftrat. Vettel erhielt eine Startplatzstrafe in Höhe von fünf Plätzen, da bei seinem Fahrzeug das Getriebe gewechselt wurde. Damit startete zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Deutschland 2014 ein Williams-Pilot aus der ersten Startreihe.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Beim Start blieben die Positionen an der Spitze zunächst unverändert. Beim Anbremsen der zweiten Kurve überholte Räikkönen Bottas und übernahm den zweiten Platz. Vettel, der bereits Pérez überholt hatte, griff Ricciardo an. Der unmittelbar hinter Vettel fahrende Kwjat verbremste sich und berührte dabei das rechte Hinterrad von Vettels Ferrari. Dieser stellte sich dabei quer und berührte Ricciardos Wagen, der daraufhin mit seinem Frontflügel wiederum das rechte Hinterrad von Pérez berührte, der in der Folge einen Reifenschaden erlitt. Im hinteren Teil des Feldes verbremste sich Esteban Gutiérrez, der auf Hülkenberg auffuhr. Hülkenbergs Force India drehte sich in Folge der Berührung, der herannahende Haryanto konnte nicht mehr ausweichen und kollidierte mit ihm. Haryanto und Hülkenberg schieden aus. In der direkt folgenden \"Kurve 3\" berührte Kwjat Vettel erneut, der sich dabei drehte und in die Streckenbegrenzung einschlug, auch er schied aus. Die Rennleitung rief zunächst eine Virtuelle Safety-Car-Phase aus. Nachdem klar wurde, dass sich unzählige Trümmerteile auf der Strecke befanden, wurde kurz darauf das Safety Car auf die Strecke geschickt. Am Ende der Runde fuhren Kwjat, Ricciardo, Gutiérrez und Pérez zu Reparaturstopps an die Box, Ericsson wechselte seine Reifen. Kwjat, Ricciardo und Gutiérrez wechselten auf die härteste Mischung \"Medium\", in der Hoffnung, das Rennen ohne weiteren Boxenstopp zu Ende fahren zu können. Rosberg führte derweil vor Räikkönen, Bottas, Felipe Massa, Hamilton, Verstappen, Alonso, Grosjean, Kevin Magnussen und Jolyon Palmer. Am Ende der dritten Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Bottas überholte beim Anbremsen der zweiten Kurve Räikkönen, Hamilton ging an Massa vorbei. In den folgenden Runden verkürzte Hamilton den Rückstand auf Räikkönen und überholte ihn in der siebten Runde. Die Rennkommissare gaben in der achten Runde ihre Entscheidungen zu den Vorfällen in der ersten Runde bekannt: Kwjat erhielt für das Verursachen zweier Kollisionen eine Zehn-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe sowie drei Strafpunkte, Gutiérrez für das Verursachen der Kollision mit Hülkenberg eine Durchfahrtstrafe und zwei Strafpunkte. Beide traten die Strafe in den folgenden beiden Runden an. In der 16. Runde begannen die regulären Reifenwechsel, Bottas wechselte auf \"Soft\", die mittlere Reifenmischung. Eine Runde später wechselte auch Hamilton und eine weitere Runde später Massa auf \"Soft\". In der 19. Runde überholte Hamilton Bottas und kurz darauf auch Alonso, außerdem fuhr er die bis dahin schnellste Runde des Rennens. Eine Runde später überholte auch Bottas Alonso, der genau wie Räikkönen zum Reifenwechsel an die Box fuhr. Räikkönen kam dabei unmittelbar vor Bottas auf die Strecke zurück. Eine weitere Runde später wechselte auch Rosberg, der dennoch in Führung blieb, seine Reifen. Hinter ihm lag Verstappen, der als einziger aus der Führungsgruppe noch nicht an der Box gewesen war. Dritter war Hamilton, vor Räikkönen, Bottas, Massa und Pérez. Verstappen fuhr in der 22. Runde zum Reifenwechsel an die Box. Sein Teamkollege Sainz überholte im Kampf um Platz 13 Palmer und drängte ihn dabei von der Strecke. Er erhielt für diese Aktion eine Zehn-Sekunden-Strafe sowie zwei Strafpunkte. Auch im hinteren Feld gab es mehrere Positionskämpfe, Pascal Wehrlein griff in \"Kurve 2\" Nasr an, der die Strecke verließ und wieder auf die Fahrbahn fuhr, ohne auf die hierfür angebrachte Markierung zu achten. Er erhielt dafür eine Fünf-Sekunden-Strafe. Pérez wechselte am Ende der 28. Runde auf die \"Soft\"-Mischung und fiel von sechsten auf den dreizehnten Platz zurück. Hamilton fuhr zu diesem Zeitpunkt erneut die bis dahin schnellste Rennrunde. Ricciardo überholte derweil Magnussen, der jedoch kurz darauf wieder an Ricciardo vorbeiging. Der dahinter fahrende Grosjean nutzte die Gelegenheit aus und überholte ebenfalls Ricciardo, der daraufhin zum Reifenwechsel an die Box fuhr. Für Rosberg begannen zu diesem Zeitpunkt die Überrundungen, Hamilton fuhr derweil erneut die schnellsten Rennrunden und verkürzte seinen Rückstand auf Rosberg auf weniger als acht Sekunden. In der 34. Runde schied Verstappen mit einem Motorschaden aus. Die Box meldete kurz darauf per Funk an Hamilton, dass es an seinem Mercedes ein Problem mit dem Wasserdruck gebe. Er fuhr daraufhin langsamer, der Rückstand auf den führenden Rosberg vergrößerte sich wieder deutlich. Bei Wehrlein gab es unterdessen ein Problem beim Reifenwechsel, so dass er auf den letzten Platz zurückfiel. In der 46. Runde wechselte Massa noch einmal die Reifen, er hatte jedoch so viel Vorsprung auf Alonso, dass er auf dem fünften Platz blieb. Button überholte in der gleichen Runde Sainz und lag nun auch ohne die Zehn-Sekunden-Strafe für Sainz auf dem zehnten Platz. In den letzten beiden Runden drosselte Hamilton das Tempo deutlich, er verlor in diesen beiden Runden weitere acht Sekunden auf Rosberg, der in der vorletzten Runde die schnellste Runde des Rennens fuhr. Rosberg gewann das Rennen vor Hamilton und Räikkönen. Es war Rosbergs 18. Sieg in der Formel-1-Weltmeisterschaft sowie der vierte Saisonsieg im vierten Rennen, saisonübergreifend sogar der siebte in Folge. Da er außerdem von der Pole-Position startete, die schnellste Rennrunde fuhr und alle Rennrunden anführte, gelang ihm ein Hattrick sowie gleichzeitig ein Grand Slam. Die weiteren Punkteplatzierungen belegten Bottas, Massa, Alonso, Magnussen, Grosjean, Pérez und Button. Es waren die ersten Punkteplatzierungen der Saison für Alonso, Magnussen, Pérez, Button und das Renault-Team, das zuletzt beim Großen Preis von Singapur 2009 WM-Punkte erzielte. Es war außerdem das erste Mal seit dem Großen Preis von Italien 2012, dass beide Red-Bull-Teams keine Punkteplatzierung bei einem Grand Prix erreichten. In der Fahrerwertung baute Rosberg seinen Vorsprung auf Hamilton weiter aus, neuer Dritter war Räikkönen. In der Konstrukteurswertung vergrößerte Mercedes seinen Vorsprung auf Ferrari und Red Bull.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Russland 2016 (offiziell 2016 Formula 1 Russian Grand Prix) fand am 1. Mai auf dem Sochi Autodrom in Sotschi statt und war das vierte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016.", "tgt_summary": "2016年俄罗斯大奖赛(英语:2016 Russian Grand Prix),官方名称为2016年一级方程序赛车俄罗斯大奖赛(),是2016年5月1日举办于俄罗斯的一场一级方程序赛车赛事。比赛在索契赛道进行,总计53圈。这是2016年世界一级方程序锦标赛的第4场分站赛事,同时也是5届俄罗斯大奖赛,以及自1950年世界一级方程序锦标赛并入世界锦标赛后的第3届赛事。尼可·罗斯堡带着积分的领先来到此站,其队友路易斯·汉米尔顿则为卫冕冠军。", "id": 1546526} {"src_title": "Großer Preis von Deutschland 2016", "tgt_title": "2016年德國大獎賽", "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Nach dem Großen Preis von Ungarn führte Lewis Hamilton in der Fahrerwertung mit sechs Punkten vor Nico Rosberg und mit 77 Punkten vor Daniel Ricciardo. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 154 Punkten vor Ferrari und mit 155 Punkten vor Red Bull. Beim Großen Preis von Deutschland stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Medium\" (weiß), \"P Zero Soft\" (gelb) und \"P Zero Supersoft\" (rot), sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. Daniil Kwjat (sieben), Max Verstappen (sechs), Räikkönen (fünf), Valtteri Bottas, Marcus Ericsson, Esteban Gutiérrez, Rio Haryanto, Nico Hülkenberg, Felipe Nasr, Pascal Wehrlein (jeweils vier), Fernando Alonso, Romain Grosjean, Hamilton, Jolyon Palmer, Rosberg und Sebastian Vettel (jeweils zwei) gingen mit Strafpunkten ins Rennwochenende. Mit Alonso (dreimal), Hamilton (zweimal), Sebastian Vettel und Rosberg (jeweils einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Auf dem Hockenheimring gewann Alonso dabei dreimal, Hamilton und Rosberg jeweils einmal. Ricciardo bestritt seinen 100. Grand Prix in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Als Rennkommissare fungierten José Abed (MEX), Emerson Fittipaldi (BRA), Paul Gutjahr (CHE) und Achim Loth (DEU). Vor dem Rennen wurden die seit dieser Saison geltenden Einschränkungen beim Funkverkehr aufgehoben. Jenson Button und Rosberg hatten in den beiden vorangegangenen Rennen Strafen dafür erhalten, dass ihnen die Ingenieure über Funk Anweisungen gegeben hatten, die von den Rennkommissaren als \"unerlaubte Hilfe\" eingeschätzt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Rosberg in 1:15,517 Minuten die Bestzeit vor Hamilton und Vettel. Im zweiten freien Training fuhr Rosberg erneut die schnellste Zeit, dieses Mal in 1:15,614 Minuten. Zweitschnellster war erneut Hamilton vor Vettel. Button stellte seinen McLaren nach etwa der Hälfte des Trainings an der Box ab, da er über Schmerzen im linken Auge klagte. Nach einer Untersuchung im Medical Centre der Strecke wurde ihm in einem Krankenhaus in Mannheim ein Karbonfragment aus dem linken Auge entfernt. Auch im dritten freien Training war Rosberg mit einer Rundenzeit von 1:15,738 Minuten Schnellster vor Hamilton und Ricciardo. Hamilton verließ sim Training seine Box, als sich Grosjean in der Boxengasse näherte. Grosjean musste sein Fahrzeug anhalten, um eine Kollision zu vermeiden. Die Rennkommissare sprachen eine Geldstrafe von 10.000 Euro gegen das Mercedes-Team aus, Hamilton wurde nicht bestraft. Wenig später drehte sich Grosjean wegen eines Getriebeschadens, das Getriebe musste gewechselt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 16 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Hamilton war Schnellster, genau wie sein Teamkollege Rosberg fuhr er seine schnelle Runde auf der \"Soft\"- anstatt der \"Supersoft\"-Mischung. Die Sauber- und Manor-Piloten, Kwjat und Kevin Magnussen schieden aus. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Alle Piloten begannen auf Intermediates, wechselten kurz vor dem Ende des Abschnitts aber auf die \"Supersoft\"-Mischung. Hamilton war erneut Schnellster. Palmer, die Haas- und McLaren-Piloten, und Carlos Sainz jr. schieden aus. Der finale Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Rosberg brach seinen ersten Versuch mit einem Elektronikproblem ab, fuhr im zweiten Versuch dann aber mit einer Rundenzeit von 1:14,363 Minuten die Bestzeit vor Hamilton und Ricciardo. Es war die 27. Pole-Position für Rosberg. Grosjean erhielt eine Startplatzstrafe in Höhe von fünf Plätzen, da sein Getriebe nach dem dritten freien Training vorzeitig gewechselt wurde. Sainz wurde um drei Startplätze nach hinten versetzt, da er Felipe Massa auf seiner schnellen Runde behindert hatte. Außerdem erhielt er zwei Strafpunkte. Auch Hülkenberg erhielt eine Startplatzstrafe. Er wurde um einen Platz nach hinten versetzt, da er im Qualifying einen Reifensatz verwendete, den er laut der elektronischen Meldung des Teams an Reifenlieferant Pirelli nach dem freien Training hätte zurückgeben sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Rosberg startete nicht gut und fiel hinter Hamilton und beide Red-Bull-Piloten auf den vierten Platz zurück, Verstappen überholte in der ersten Kurve Ricciardo. Dahinter überholte Vettel Räikkönen. Palmer verbremste sich vor der \"Einfahrt Parabolika\" und zog sich einen Bremsplatten zu. In der \"Spitzkehre\" kam es dann zu einer Kollision zwischen ihm und Massa, da Palmer wegen der daraus resultierenden Vibrationen den Abstand zu Massas Williams falsch einschätzte. Palmer fuhr am Ende der zweiten Runde zum Reifenwechsel an die Box. Hamilton führte vor Verstappen, Ricciardo, Rosberg, Vettel, Räikkönen, Bottas, Hülkenberg, Button und Massa. In der sechsten Runde überholte Alonso Massa, im hinteren Feld kam es zu einer Kollision zwischen Wehrlein und Haryanto. Rosberg und Verstappen gingen als erste Piloten der Spitzengruppe in der elften Runde an die Box und wechselten erneut auf \"Supersoft\". Beide fielen hinter Button zurück, Verstappen überholte diesen kurz darauf. Eine Runde später wechselten Ricciardo und Bottas die Reifen, beide fuhren nun \"Soft\". Ricciardo kam zwischen Verstappen und Button auf die Strecke zurück. Eine weitere Runde später stoppten Vettel und Button, noch eine Runde später dann Hamilton, Räikkönen und Alonso. Auch diese Fahrer fuhren jetzt die \"Soft\"-Mischung. Die beiden Haas-Piloten hatten bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Reifen gewechselt und lagen zunächst in den Top Ten, wurden von den Konkurrenten mit den frischen Reifen jedoch schnell wieder überholt. Rosberg fuhr zu diesem Zeitpunkt die bislang schnellste Runde. Massa verlor weitere Positionen, er musste kurz nacheinander Magnussen, Sainz und Grosjean, der in der Zwischenzeit an der Box gewesen war, passieren lassen. Palmer fuhr in der 26. Runde an die Box und wechselte neben den Reifen auch den Frontflügel, den er sich bei der Kollision mit Massa in der ersten Runde beschädigt hatte. Rosberg wechselte eine Runde später auf \"Soft\", Verstappen in der 28. Runde ebenfalls. Rosberg überholte Verstappen kurz darauf, drängte ihn dabei in der \"Spitzkehre\" aber von der Strecke. Die Rennkommissare sprachen hierfür eine Fünf-Sekunden-Strafe gegen Rosberg aus, außerdem erhielt er zwei Strafpunkte. In der 31. Runde wechselte Vettel auf \"Supersoft\" und fiel hinter Bottas zurück, den er kurz darauf aber wieder überholte. Eine weitere Runde später stoppten Räikkönen und Hülkenberg, beide fuhren dann ebenfalls auf \"Supersoft\". Als nächstes wechselten Räikkönen, Hamilton und Bottas die Reifen, wobei Bottas als einziger Pilot \"Soft\" aufzog. Ricciardo war zu diesem Zeitpunkt deutlich schneller als Verstappen und schloss auf ihn auf, in Runde 40 ließ Verstappen ihn kampflos passieren. Massa hatte das Rennen mit seinem beschädigten Fahrzeug kurz zuvor aufgegeben. In der 44. Runde kamen mit Rosberg und Hülkenberg die ersten Piloten zu ihrem dritten Reifenwechsel an die Box. Bei Mercedes wartete das Team wegen eines Problems mit der Stoppuhr statt fünf Sekunden mehr als acht Sekunden, bis die Arbeiten an Rosbergs Auto begannen. In den folgenden drei Runden wechselten zunächst Verstappen, danach Ricciardo, Vettel und Button und anschließend Hamilton, Räikkönen und Alonso die Reifen. Die Red-Bull-Fahrer wechselten hierbei auf \"Supersoft\" und fuhren kurz nach dem Boxenstopp jeweils die schnellsten Runden des Rennens. Bottas, der nach seinem Reifenwechsel in Runde 33 nicht mehr an der Box gewesen war, fuhr deutlich langsamer als die hinter ihm liegenden Piloten. So schloss Hülkenberg auf und überholte Bottas in Runde 62, vier Runden später ging auch Button an Bottas vorbei. In den letzten Runden des Rennens fielen einige Regentropfen, die das Rennen jedoch nicht beeinflussten. Die \"Supersoft\"-Reifen der Red-Bull-Piloten ließen in den letzten Runden nach, so dass Rosberg aufholte. Er kam jedoch nicht mehr in Schlagdistanz. Kurz vor dem Rennende ging Pérez an Alonso vorbei und übernahm den zehnten Platz. Hamilton gewann das Rennen vor Ricciardo und Verstappen. Es war der 49. Sieg für Hamilton in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Ungarn 2015 standen beide Red-Bull-Fahrer auf dem Podium. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Rosberg, Vettel, Räikkönen, Hülkenberg, Button, Bottas und Pérez. In der Gesamtwertung baute Hamilton die Führung vor Rosberg auf 19 Punkte aus, Ricciardo blieb Dritter. Bei den Konstrukteuren lag Mercedes weiterhin mit großem Vorsprung in Führung, Red Bull überholte Ferrari und lag nun auf dem zweiten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Deutschland 2016 (offiziell Formula 1 Großer Preis von Deutschland 2016) fand am 31. Juli auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg in Hockenheim statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016. Es ist der 76. Große Preis von Deutschland, davon der 62. im Rahmen der Formel-1-Weltmeisterschaft und das 35. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft in Hockenheim.", "tgt_summary": "2016年德国大奖赛(英语:2016 German Grand Prix),官方名称为2016年一级方程序赛车德国大奖赛(),是2016年7月31日举办于德国的一场一级方程序赛车赛事。比赛在霍肯海姆赛道进行,总计67圈。这是2016年世界一级方程序锦标赛的第12场分站赛事,同时也是第76届德国大奖赛,以及自1950年世界一级方程序锦标赛成为世界一级方程序锦标赛后的第62届。", "id": 2059290} {"src_title": "Treynor (Iowa)", "tgt_title": "特雷诺 (艾奥瓦州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Treynor liegt im Westen Iowas am Ostufer des \"Middle Silver Creek\", der über den \"Little Silver Creek\", den \"Silver Creek\", den Nishnabotna River und den Missouri zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Die geografischen Koordinaten von Treynor sind 41°13′57′′ nördlicher Breite und 95°36′47′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 1,5 km2 und verteilt sich über die Silver Creek und die Keg Creek Township. Das Stadtzentrum von Council Bluffs liegt 25 km westlich von Treynor. Weitere Nachbarorte sind Bentley (20 km nördlich), Oakland (26,4 km ostnordöstlich), Carson (16,7 km östlich), Macedonia (20 km ostsüdöstlich), Henderson (25,5 km südöstlich), Silver City (14,8 km südlich), Mineola (16,3 km südwestlich), McClelland (17,4 km nordwestlich) und Underwood (24,4 km nordnordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Sioux City (182 km nordwestlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (200 km ostnordöstlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (37 km westlich) und Nebraskas Hauptstadt Lincoln (117 km westsüdwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch Treynor verläuft in Ost-West-Richtung der \"Iowa Highway\" 92. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem \"Council Bluffs Municipal Airport\" befindet sich 20 km westlich ein kleiner Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt und den Lufttaxiverkehr. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind das Eppley Airfield in Omaha (37 km westnordwestlich) und der Des Moines International Airport (207 km ostnordöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde in den 1880er Jahren gegründet und hatte zunächst den Namen \"Four Corners\". Im Jahr 1893 wurde eine Poststation eingerichtet und gleichzeitig der Ort nach dem Postmeister in \"Treynor\" umbenannt. Im Jahr 1904 erfolgte der Beschluss zur Erhebung Treynors als selbständige Kommune, der zu Beginn des Jahres 1905 rechtskräftig wurde. Von 1910 bis 1920 erfolgte die Elektrifizierung der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Treynor 919 Menschen in 363 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 612,7 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 363 Haushalten lebten statistisch je 2,53 Personen. Ethnisch betrachtet bestand die Bevölkerung mit einer Ausnahme nur aus Weißen. 26,4 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 58,3 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 15,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,4 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Im Jahr 2014 lag das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts bei 66.420 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 30.440 USD. 2 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Treynor ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Pottawattamie County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Treynor 919 Einwohner, deren Zahl sich bis 2014 auf 940 erhöhte.", "tgt_summary": "特雷诺(英语:Treynor)是一个位于美国爱荷华州波特瓦特米县的城市。", "id": 871115} {"src_title": "Gewalt gegen Frauen", "tgt_title": "針對女性的暴力行為", "src_document": [{"title": "Formen der Gewalt.", "content": "Gewalt gegen Frauen und Mädchen stellt die häufigste Menschenrechtsverletzung weltweit dar (UNICEF-Veröffentlichungen). Einem Bericht der Weltbank zufolge wird mindestens eine von drei Frauen weltweit im Laufe ihres Lebens geschlagen, vergewaltigt oder ist auf andere Weise Gewalt ausgesetzt. In verschiedenen Teilen der Welt werden Witwen diskriminiert. Häufig sind Traditionen die Ursache, beispielsweise das Erbrecht. Auch die Opferung von Witwen, wie die Witwenverbrennung trat in der Geschichte in verschiedenen Kulturen auf. Obwohl die Witwenverbrennung in Indien praktisch ausgerottet ist, gibt es immer wieder vereinzele Fälle, wie die aufsehenerregende Witwenverbrennung von Roop Kanwar im Jahr 1987, sowie einige Zwischenfälle in ländlichen Gegenden 2002, 2006, 2014 und 2015 bei denen es den Angehörigen nicht gelingt eine 70-jährige Witwe davon abzuhalten auf den brennenden Scheiterhaufen ihres Mannes zu springen. In einigen Strömungen des Hinduismus ist das Witwentum mit extremer Ausgrenzung verbunden. Es wird von Witwen erwartet sich ein Glatze zu scheren, sie dürfen weder Schmuck noch den roten Punkt auf der Stirn tragen, müssen barfuß laufen, dürfen nur noch Kleider aus grobem weißem Baumwollstoff tragen und weder Fleisch essen noch an Festen teilnehmen. Viele mittellose, von der Familie verstoßene hinduistische Witwen gehen in die Stadt Vrindavan, um dort bettelnd den Rest ihres Lebens zu verbringen. Diese Diskriminierung wird ebenfalls dafür verantwortlich gemacht, dass hinduistische Witwen in den Selbstmord getrieben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gewalt gegen Mädchen.", "content": "Gewalt gegen Mädchen gibt es in vielerlei Formen: als häusliche Gewalt, Mädchenhandel, sexueller Missbrauch, Zwangsverheiratung, Gewalt an Schulen, Weibliche Genitalverstümmelung. Weltweit gesehen ist Gewalt die häufigste Todesursache von jungen Mädchen. Nach einer weltweiten Studie des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) über Gewalt gegen Kinder und Jugendliche aus dem Jahr 2014 ist nahezu jedes dritte Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren, das in einer Partnerschaft lebt, Opfer emotionaler, körperlicher oder sexueller Misshandlung. Nach Schätzungen macht jedes zehnte Mädchen auf der Welt in seinem Leben die Erfahrung, zum Geschlechtsverkehr gedrängt oder gezwungen zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Studien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Statistiken zufolge wurden in Deutschland im Jahr 2015 mehr als 100.000 Frauen Opfer von Gewalt in der Partnerschaft. In 331 Fällen kam es zum versuchten oder vollendeten Mord oder Totschlag einer Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner. Als größte Tätergruppe nannte das Bundeskriminalamt ehemalige Partner. Nach den Daten des BKA („Partnerschaftsgewalt - Kriminalstatistische Auswertung - Berichtsjahr 2017“) haben in Deutschland lebende Migranten – auf Seiten der Opfer wie der Tatverdächtigen – einen höheren Anteil an partnerschaftlicher Gewalt, als es ihrem Anteil an der Bevölkerung entsprechen würde. Prävalenzstudie 2004 Das Bundesfamilienministerium stellte 2004 die erste repräsentative Studie (Prävalenzstudie) zu Gewalterfahrungen in Deutschland lebender Frauen vor, für die 10.000 Frauen vom Alter von 16 bis 85 zu ihren Gewalterfahrungen umfassend befragt wurden. Ergebnis der Untersuchung war, dass „mindestens jede vierte in Deutschland lebende Frau schon einmal körperliche oder sexuelle Gewalt durch einen Beziehungspartner erlebt hat“. Gewalt gegen Frauen wird nicht ausschließlich, aber überwiegend im häuslichen Bereich verübt, durch Partner oder Expartner. Besonders gefährdet, Opfer von Gewalt durch den (Ex)Partner zu werden, sind Frauen in Trennungs- oder Scheidungssituationen. Gewalt gegen Frauen markiert im Leben der Betroffenen häufig einen Bruch mit gewohnten Lebensbezügen (z. B. Trennung, Wohnungswechsel, Kündigung des Arbeitsplatzes), auch dann wenn der Täter nicht der Partner ist. Über die Hälfte der von physischer Gewalt betroffenen Frauen erlitt körperliche Verletzungen, ein Drittel dieser Frauen nahm aus diesem Grund medizinische Hilfe in Anspruch. Oft sind Kinder in das Gewaltgeschehen gegen die Mutter involviert.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "FRA-Erhebung 2014 Die Erhebung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) zur Gewalt gegen Frauen in Europa, die 2014 veröffentlicht wurde, ist die erste dieser Art. Sie stützt sich auf Interviews mit 42.000 Frauen aus den 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Gegenstand der Befragungen waren Erfahrungen mit körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt. Dies schließt auch Fälle von Gewalt in Partnerschaft (Häusliche Gewalt) ein. Des Weiteren wurden Fragen zu den Themen Stalking, sexuelle Belästigung und der Rolle von neuen Technologien in Bezug auf Missbrauch gestellt. Ein Drittel der Frauen zwischen 15 und 74 Jahren gaben an, „körperliche und/oder sexuelle Gewalt“ erfahren zu haben. Das entspricht 62 Millionen Frauen. Fünf Prozent erklärten, Opfer einer Vergewaltigung, zwölf Prozent als Kinder Opfer sexueller Gewalt gewesen zu sein. Laut der Autorin der Studie, Joanna Goodey, hätten 22 Prozent der Gewaltopfer einen Arzt oder ein Krankenhaus aufgesucht, nur 15 Prozent die Polizei. In 97 Prozent waren die Täter Männer.", "section_level": 2}, {"title": "Kanada.", "content": "Die Regierung Justin Trudeau hat für 2016 bis Ende 2018 eine fünfköpfige Untersuchungskommission eingerichtet, um dem Problem verschwundener oder ermordeter Frauen und Mädchen unter den Autochthonen zu begegnen. Die Arbeit der Kommission ist mit Can$ 53,8 Millionen dotiert; weitere Can$ 16,17 Millionen sind für die Opferbetreuung von Hinterbliebenen für den Zeitraum von 5 Jahren bereitgestellt. Nach Angaben der RCMP von 2014 gibt es von 1980 bis 2012 landesweit eine Anzahl von 1181 Opfern, davon 1017 Ermordete, soweit ihr Tod der Polizei zur Kenntnis gebracht wurde. Die Regierung Trudeau hat den Kampf gegen dieses soziale Problem für die Jahre 2016–2018 zu einem Schwerpunkt erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Indien.", "content": "Laut einer Studie der Thomson Reuters Stiftung war Indien im Jahr 2018 das gefährlichste Land für Frauen weltweit. Indien lag innerhalb der 10 gefährlichsten Länder (inklusive USA und Saudi-Arabien) auf Rang 1 in 3 von 6 Bereichen: kulturelle Unterdrückung und Misshandlung von Frauen, sexualisierte Gewalt gegen Frauen sowie Menschenhandel und Zwangsprostitution. Im Jahr 2016 wurden demnach 40.000 Vergewaltigungen in Indien gemeldet. Ein landestypisches Problem stellen Mitgiftmorde dar, bei denen Frauen von ihren Ehemännern getötet werden, wenn die Eltern der Frau keine ausreichende Mitgift („Aussteuer“) an den Mann gegeben haben.", "section_level": 2}, {"title": "International steigende Anzeigebereitschaft.", "content": "Vor allem in westlichen Ländern ist über lange Zeiträume relativ synchron ein Kriminalitätsrückgang besonders bei Gewaltkriminalität und Diebstahl gut dokumentiert. Die Häufigkeit von Gewalt gegen Frauen veränderte sich in unterschiedlichen Ländern jedoch weniger einheitlich. Die Bereitschaft der Opfer, Anzeige zu erstatten stieg zwar überall an. Die Zeiträume der Anstiege lagen in unterschiedlichen Ländern jedoch etwas anders. In den USA stiegen die Anzeigeraten (das Verhältnis der angezeigten zu den tatsächlichen Fällen) von gewalttätigen, auch sexuellen Übergriffen in den 1970er Jahren etwas und ab Mitte der 1980er Jahre stark an. Seit Anfang der 1990er Jahre fallen Kriminalitätsraten (das Verhältnis von Anzeigen zur Bevölkerungsgröße) in den westlichen Ländern. In den USA ging die Zahl der Anzeigen wegen Gewaltkriminalität zwischen 1991 und 2005 um 27 % zurück. Wenn die Änderungen der Anzeigebereitschaft berücksichtigt werden, fielen die Zahlen der tatsächlichen Fälle jedoch um 51 %. Ähnliche Rückgänge wurden auch in England und Wales, sowie Skandinavien ermittelt, wo es ebenfalls regelmäßige Viktimisierungsstudien gibt. Ein Grund für die gestiegene Anzeigebereitschaft ist die verringerte Toleranz gegen sexuelle Gewalt und Gewalt gegen Frauen im Allgemeinen, zumindest in westlichen Gesellschaften. Auch die Polizei ist als Teil der Gesellschaft von der geänderten Kultur beeinflusst. Dadurch stieg ihre Bereitschaft, solche Vorfälle ernst zu nehmen und als Kriminalität zu registrieren — auch um öffentlicher Kritik vorzubeugen. Der kulturelle Toleranzlevel für Gewalt änderte sich zumindest seit den 1960er Jahren. Vorfälle, die heute angezeigt werden, wurden früher zwar als unerwünscht, unfreundlich oder inakzeptabel bezeichnet, aber nicht als kriminell. Beispiele sind Partnerschaftskonflikte oder ungewollte, sexuelle Berührung in der Öffentlichkeit. Der Kriminologe Michael Tonry meint, der kulturelle Wandel beträfe auch die Begriffe. Wäre in einer Viktimisierungsstudie in den 1960er Jahren jemand nach einem Schlag vom Partner gefragt worden, ob sie oder er Opfer einer Gewalttat geworden sei, wäre die Wahrscheinlichkeit nein zu sagen größer als heute gewesen. Viele Bewertungen von sexuellen Übergriffen haben sich verschoben. So auch Vergewaltigungen und versuchte Vergewaltigungen durch Bekannte, den Ehemann, oder bei Frauen, die auf der Suche nach einer Beziehung sind. Dies ist auch ein Erfolg des Feminismus der 1970er und 1980er Jahre. Politische Bewegungen bewirkten Verschärfungen von Gesetzen und veränderten auch der Auslegung bestehender Gesetze. Seit den späten 1990er Jahren wird die Berichterstattung in den Medien zunehmend opferzentriert und moralisch. Änderungen des Anzeigeverhaltens, juristische Änderungen, einer erweiterten Registrierung durch die Polizei und der geänderten gesellschaftlichen Toleranz führten zu einem wesentlich Anstieg der Fallzahlen gegenüber den tatsächlichen Vorfällen in den Kriminalstatistiken aller entwickelten Länder. In den vergangenen Jahren förderten mehrere Social Media-Aktionen diese Entwicklung wie 2012 #ichhabnichtangezeigt, 2013 #aufschrei und 2017 #MeToo. Die Wirkung waren so intensiv, dass sich Männer diskriminiert fühlten und ihren Umgang mit Frauen einschränkten.", "section_level": 1}, {"title": "Hilfe (Deutschland).", "content": "Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist das erste bundesweite Beratungsangebot für von Gewalt betroffene Frauen. Telefonisch unter 08000 116 016 rund um die Uhr, via Chat oder Mail können sich Betroffene, aber auch Angehörige und Freunde sowie Fachkräfte kostenfrei beraten lassen. Die Beratung kann anonym und auch für Hörgeschädigte erfolgen. Auf Wunsch werden Unterstützungsangebote vor Ort vermittelt. Es ist möglich, Dolmetscherinnen hinzuzuschalten. Die Beratung wird in 15 Sprachen angeboten. Auf den Seiten des Hilfetelefons ist erkennbar, dass mit allen Bundesländern Kooperationen bestehen. Das Unterstützungsangebot ist beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben angesiedelt. Auf der Website des Bundesverbands Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) können Hilfesuchende auch anhand bestimmter Schwerpunkte in einer Datenbank nach Hilfsorganisationen in ihrer Nähe recherchieren. Auf den Seiten der BIG Hotline (betrieben vom BIG e. V., der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen) ist eine Broschüre mit Hinweisen für von häuslicher Gewalt betroffenen Migrantinnen verfügbar. Sie enthält nicht nur Rufnummern zu Hotlines, sondern auch Kontaktdaten zu (Berliner) Frauenhäusern, Zufluchtswohnungen und Beratungsstellen. Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes unterstützt betroffene Frauen und Mädchen u. a. durch Kampagnen, etwa gegen weibliche Genitalverstümmelung, häusliche Gewalt, Kinderehen und Ehrenmorde. Hilfe und Beratung finden Mädchen und Frauen auch auf den Seiten von Gewaltlos.de, einem Projekt des Sozialdienstes Katholischer Frauen. Zentrales Medium ist der Chat, der rund um die Uhr geöffnet ist. Die Betroffenen finden hier anonym und kostenfrei niedrigschwellige Unterstützung und individuelle Beratung durch ausgebildete Fachkräfte.", "section_level": 1}, {"title": "Volkswirtschaftliche Kosten.", "content": "Von den persönlichen Umständen ganz abgesehen verursacht Gewalt gegen Frauen auch gesamtwirtschaftliche Kosten. So wurde nach Medienangaben in einer Studie geschätzt, dass Gewalt gegen Frauen in Kenia Kosten in Höhe von 400 Millionen Euro jährlich verursacht, indem sie zu Verlusten in der Produktivität, zu Insolvenzen von Kleinunternehmen und zu Schulabbrüchen führt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gewalt gegen Frauen ereignet sich weltweit täglich und in verschiedenen Kontexten. Es werden dazu psychische, physische und sexuelle Gewalt gerechnet. Die WHO benennt Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen weltweit. Seit 1999 wird der 25. November als Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen abgehalten.", "tgt_summary": "针对女性的暴力行为 (英文:Violence Against women,缩写:VAW)泛指针对女性或对女性产生影响的暴力行为。有时,这种行为属于一种仇恨罪行,指针对某一特定性别的犯罪行为。对女性的暴力行为是带有性别歧视的,也就是说,施暴者因为施暴对象是女性而对其实施暴力,或是由于父系社会的观念。联合国消除对妇女的暴力行为宣言表明:“对妇女的暴力行为是历史上男女权利不平等关系的一种表现”“对妇女的暴力行为是严酷的社会机制之一,它迫使妇女陷入从属于男子的地位” 前任联合国秘书长科菲·安南在2006年发布在联合国妇女发展基金会(英文:United Nations Development Fund of Women,缩写:UNDFW)网站上的一篇报告中指出:对妇女、女童的暴力行为是一个普遍的问题。全世界超过三分之一的女性都遭受到不同的程度上的暴力行为,包括毒打、强奸,熟识者的暴力行为。", "id": 2838966} {"src_title": "The Crown (Fernsehserie)", "tgt_title": "王冠 (电视剧)", "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Die Serie widmet sich dem Leben von Elisabeth II. seit ihrer Hochzeit mit Prinz Philip, damals noch Prinz von Griechenland und Dänemark, im Jahr 1947. Die erste Staffel widmet sich dem Zeitraum von 19. November 1947 bis Sommer 1956, die zweite Staffel von Sommer 1956 bis Sommer 1964. Die dritte reicht bis in die Mitte der Siebzigerjahre. Weitere Staffeln sollen sich bis in die heutige Zeit hinein bewegen, wobei geplant ist, dass sich jeweils eine Staffel mit etwa einem Jahrzehnt ihres Lebens befasst.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Leitender Drehbuchautor von \"The Crown\" ist Peter Morgan. Morgan hatte zuvor unter anderem bereits das Drehbuch zu \"The Queen\" (2006) sowie das Bühnenstück \"The Audience\" (2013) geschrieben, beide befassen sich ebenfalls mit Ausschnitten des Lebens und Alltags von Queen Elizabeth II. Als Regisseure wurden die ebenfalls an der Bühnenproduktion von \"The Audience\" beteiligten Stephen Daldry, Philip Martin, Julian Jarrold und Benjamin Caron gewonnen. Die Dreharbeiten fanden in Südengland, Schottland und Südafrika statt. Szenen, die im Buckingham Palace spielen, wurden teils im Studio gedreht, teils in anderen herrschaftlichen Anwesen, u. a. dem Lancaster House in London. Die zehnteilige erste Staffel war das bis dahin teuerste Eigenprojekt des VoD-Anbieters Netflix: Gemeinsam mit dem Produktionsunternehmen Left Bank Pictures stellten sie ein Budget von über £ 100 Millionen auf. Eine zweite Staffel wurde noch im Herbst 2016 in Auftrag gegeben. Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, die Serie solle insgesamt 60 Episoden umfassen (sechs Staffeln à 10 Folgen). Im Oktober 2017 begann bereits die Vorproduktion der dritten und vierten Staffel, noch bevor im folgenden Januar durch Netflix offiziell bestätigt wurde, dass die Serie um mindestens zwei weitere Staffeln verlängert worden sei. Ab Oktober 2019 bewarb Netflix mit Trailern und Plakaten die nahende Veröffentlichung der dritten Staffel, die wie angekündigt am 17. November 2019 erfolgte. Im Februar 2020 wurde bekannt, dass die Serie mit der fünften Staffel enden wird. Im gleichen Zusammenhang wurde bestätigt, dass die Rolle von Elizabeth II. in der letzten Staffel von Imelda Staunton dargestellt wird. Zunächst war geplant, die Serie nach sechs Staffeln enden zu lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung wurde vom CSC-Studio Hamburg erstellt. Die Dialogbücher schrieben Wolfgang Seifert (Staffel 1: Episode 1–4, 7, 9 & 10, Staffel 2: Episode 1–10, Staffel 3: Episoden 1–3, 5, 6, 8 & 9), Kati Schäfer (Staffel 1: Episode 5 & 6) und Lutz Harder (Staffel 1: Episode 8). Dialogregie führten Dr. Gerd Naumann (Staffel 1, 2 und 3) und Marion von Stengel (Staffel 2 und 3).", "section_level": 1}, {"title": "Gastdarsteller.", "content": "Darüber hinaus wurde die Verpflichtung von Emma Corrin als Diana Spencer (voraussichtlich ab der vierten Staffel) bekanntgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "British Academy Television Award Critics’ Choice Television Award Emmy Golden Globe Award Screen Actors Guild Award Satellite Award", "section_level": 1}], "src_summary": "The Crown (deutsch \"Die Krone\") ist eine britische Fernsehserie der Online-Streaming-Plattform Netflix, die von Peter Morgan entwickelt wurde, der auch den Film \"Die Queen\" aus dem Jahr 2006 verantwortete. Sie widmet sich dem Leben der britischen Königin Elisabeth II. Mit einem Budget von bis zu 80 Millionen US-Dollar für Staffel eins ist sie das bis heute teuerste Projekt auf Netflix.", "tgt_summary": "《王冠》(英语:\"The Crown\")是一部英美合作拍摄的电视系列剧,由彼得·摩根原创与编剧,并由左岸影业为网飞制作,讲述英国女王伊利沙伯二世统治初期的传记故事。观众对其评价普遍正面,评论家赞誉其卡司演出、导演、剧本、摄影、制作水准以及有关伊利沙伯二世统治准确的历史记载。", "id": 145966} {"src_title": "Donald Trump Jr.", "tgt_title": "小唐纳德·特朗普", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Donald Trump Jr., meist Don Trump genannt, ist das älteste der drei Kinder von Donald Trump und dessen erster Ehefrau Ivana. Aus der Ehe gingen noch seine Schwester Ivanka (* 1981) und sein Bruder Eric (* 1984) hervor. Aus den beiden späteren Ehen seines Vaters hat er eine Halbschwester (Tiffany Trump) und einen Halbbruder (Barron). Trump Jr. studierte an der University of Pennsylvania, an der er einen Bachelor of Science in Wirtschaftswissenschaft erwarb. Nach seinem Abschluss nahm er eine einjährige Auszeit; er fuhr Ski in Aspen, angelte, campte, lebte in einem Truck und jobbte als Barkeeper. Später arbeitete er für das Familienunternehmen \"The Trump Organization\", einen Mischkonzern, der Immobilienprojekte (vornehmlich Wolkenkratzer und Hotels) entwickelt und Golfplätze baut und betreibt. Das Unternehmen hat über 20.000 Beschäftigte. Sein Vater kündigte am 12. Dezember 2016 an, dass Don und sein Bruder Eric während seiner Präsidentschaft an seiner Stelle die Leitung des Unternehmens übernehmen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampfunterstützung für seinen Vater.", "content": "Don nahm, wie auch seine beiden Geschwister, oft an Wahlkampfauftritten und Presseterminen seines Vaters teil. Auf der Republican National Convention 2016 hielt er eine Rede und warb dabei für seinen Vater. Zuvor hatte er das Abstimmungsergebnis der Delegierten für den Staat New York verlesen, das Donald Trump formal die absolute Mehrheit an Stimmen verschaffte, um zum offiziellen Kandidaten nominiert zu werden. Zur gleichen Zeit brachten Medien Don Trump als potentiellen Kandidaten der Republikaner für das Amt des Bürgermeisters von New York City im Jahr 2017 ins Gespräch. Don zeigte sich nicht abgeneigt, wies aber darauf hin, dass aufgrund der politischen Geografie die Wahl eines Republikaners in der Stadt sehr schwierig sei. Im September 2016 unterstellte er den Medien Parteilichkeit und behauptete: Die Anti-Defamation League sah in diesem Ausdruck eine Trivialisierung des Holocaust. Don erwiderte, er habe damit nicht die Gaskammern der Nazis, sondern die der USA (im Rahmen staatlicher Exekutionen) gemeint.", "section_level": 2}, {"title": "Ermittlungen zu Russland-Verbindungen.", "content": "Im Rahmen der Vorwürfe, dass die Wahlkampagne seines Vaters zur Präsidentschaftswahl 2016 unerlaubte Kontakte mit russischen Stellen hatte und dabei mit diesen kollusiv zum Schaden Hillary Clintons zusammenwirkte, geriet im Juli 2017 auch Donald Trump Jr. in den medialen Fokus. Es wurde ein Treffen mit russischen Vertretern am 9. Juni 2016 im Trump Tower bekannt, an dem er mit dem damaligen Wahlkampfmanager Trumps Paul Manafort und seinem Schwager Jared Kushner teilgenommen hatte. Die zuvor ausgetauschten E-Mails zeigen, dass Trump Jr. das Treffen mit der russischen Anwältin Natalja Wesselnizkaja deshalb organisiert hatte, weil diese ihm belastendes Material über Hillary Clinton in Aussicht gestellt hatte. Damit wurde erstmals ein Russland-Kontakt des engsten Wahlkampfteams um Trump in kollusiver Absicht nachgewiesen. Donald Trump Jr. musste am 24. Juli 2017 – wie auch Manafort – in geheimer Sitzung vor dem Justizausschuss des US-Senats aussagen, nachdem sie der Vorsitzende Chuck Grassley mit Androhung einer Subpoena vorgeladen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Kontakte zu Gentry Beach.", "content": "Am 12. März 2018 wurde bekannt, dass Trump Jr. eine enge Geschäftsbeziehung mit dem texanischen Hedgefonds-Manager Gentry Beach nicht gemeldet hatte, der Millionen US-Dollar für die Kampagne seines Vaters sammelte und nach der Wahl Zugang zur Regierung hatte. Beach soll sich mehrfach mit Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrates getroffen haben, um die US-Politik gegenüber Venezuela zu beeinflussen.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Trump lernte 2003 Vanessa Haydon bei einer Modenschau kennen. Sie heirateten am 12. November 2005. Zusammen haben sie fünf Kinder, die zwischen 2007 und 2014 geboren wurden. Im März 2018 reichte Vanessa Trump die Scheidung ein. Sie sind seit Ende 2018 geschieden. Trump ist seit 2018 in einer Beziehung mit Kimberly Guilfoyle, einer ehemaligen Moderatorin des Nachrichtensenders Fox News.", "section_level": 1}], "src_summary": "Donald John „Don“ Trump Jr. (* 31. Dezember 1977 in New York) ist ein amerikanischer Unternehmer. Seit 2017 ist er CEO der \"Trump Organization\". Sein Vater, der New Yorker Immobilien-Unternehmer und Milliardär Donald Trump, ist seit dem 20. Januar 2017 Präsident der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": "小唐纳德·约翰·“唐”·特朗普(英语:Donald John \"Don\" Trump Jr.,1977年-12月31日)是美国的一位企业家及前电视名人,唐纳德·特朗普和首任妻子伊凡娜·特朗普的长子。他现在与唐纳德·特朗普次子,其弟弟埃里克是川普集团的受托人,共同执掌集团在全球范围内的收购与开发项目。", "id": 2963203} {"src_title": "Schloss Gattschina", "tgt_title": "加特契納宮", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1765 gab Kaiserin Katharina die Große die Ortschaft an ihren Favoriten, Graf Grigori Grigorjewitsch Orlow, der das Schloss mit 600 Zimmern errichten ließ. Erstmals in Russland war dies von einem Englischen Garten umgeben. Der Architekt Antonio Rinaldi ließ in den Jahren 1777 bis 1782 am Eingang des Parks einen großen Triumphbogen errichten. Das Schlossinnere ist im klassizistischen Stil gehalten und wurde von Antonio Rinaldi und Vincenzo Brenna entworfen. Italienische Stuckateure und russische Handwerker schufen die entsprechende Inneneinrichtung mit Deckengemälden, Parkettfußböden und italienischer Möblierung. Als Graf Orlow 1783 starb, erwarb die Kaiserin das Schloss von dessen Erben und gab es an ihren Sohn, den späteren Kaiser Paul I. weiter. Dieser nahm in den 1790er Jahren Veränderungen im neoklassizistischen Stil vor und ließ im Park mehrere Brücken und Pavillons erbauen. Nach Pauls Tod blieb das Schloss zunächst weitgehend ungenutzt. Erst Alexander III. machte es dann erneut zu einer Kaiserresidenz. Der letzte russische Kaiser, Nikolaus II., verbrachte seine Jugend hier; nach seiner Abdankung 1917 wurde er in Gattschina zeitweise unter Hausarrest gestellt. Danach wurde das Schloss in ein Museum umgewandelt. Kurz nach Beginn des Deutsch-Sowjetischen Kriegs am 22. Juni 1941 wurde das Schloss von Truppen der Wehrmacht besetzt. Bei der Plünderung des Schlosses durch den Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg soll ein geheimes Zimmer vorgefunden worden sein, welches mit diversen erotischen Möbeln und Kunstwerken ausgestattet war. Ob diese Kunstwerke und Möbelstücke schon unter Katharina der Großen hergestellt und verwendet wurden oder es sich dabei um historisierende Stücke einer späteren Epoche handelt, konnte nicht zweifelsfrei bestimmt werden. Der Verbleib dieser Objekte ist jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg unklar. Im Zuge ihrer Leningrad-Nowgoroder Operation eroberte die Rote Armee Anfang 1944 den Ort und beim Rückzug der deutschen Truppen wurde das Schloss verwüstet und angezündet. Das Schloss wurde nach dem Krieg äußerlich wieder hergestellt. Die Rekonstruktion aller Innenräume ist aber bis heute noch nicht vollendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schloss Gattschina (russ. ) ist eine Palastanlage in der Stadt Gattschina, 45 Kilometer südlich von Sankt Petersburg in Russland. Das ursprünglich unter Graf Orlow errichtete und von den Zaren ausgebaute Gelände war eine bedeutende Anlage seiner Zeit.", "tgt_summary": "加特契纳宫()是位于俄罗斯圣彼得堡郊外城市加特契纳的一座宫殿建筑1766年至1781年期间。加特契纳宫是一座典型了俄罗斯18至19世纪古典主义建筑,也是俄罗斯皇室最喜欢的宫殿之一。俄罗斯帝国末代皇帝尼古拉二世在加特契纳宫度过了他的青年时期。", "id": 20915} {"src_title": "Zytokinsturm", "tgt_title": "細胞素風暴", "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Im Zuge einer Immunreaktion werden Zytokine gebildet, um weitere Immunzellen an den Ort der Entzündung wandern zu lassen und sie zu aktivieren, worauf diese ebenfalls Zytokine bilden, um die Immunreaktion zu verstärken. Bei einem Zytokinsturm werden Leukozyten so stark aktiviert, dass sich die Immunreaktion nicht automatisch beruhigt, was sonst üblicherweise geschieht, wenn das Antigen nicht mehr vorhanden ist. In Folge eines Zytokin-Freisetzungssyndrom oder eines Zytokinsturms werden verschiedene Zytokine, Radikale und Gerinnungsfaktoren gebildet und Immunzellen sammeln sich am Ort der Entzündung, wodurch die Funktion eines Gewebes beeinträchtigt werden kann, bis hin zum Organversagen. Die Symptome eines Zytokinsturms umfassen Fieber, Schwellung, Rötung, Müdigkeit und Übelkeit, die in schweren Verlaufsformen lebensbedrohlich sein können. Bei einem Zytokinsturm werden hohe Konzentrationen der Zytokine IL-6 und IL-8 sowie der Chemokine CCL2, CCL5, CXCL10 und CXCL9 gebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Ein Zytokin-Freisetzungssyndrom oder Zytokinsturm kann vor allem bei der CAR-T-Zell-Therapie entstehen, bei der es eine \"on-target\"-Wirkung darstellt, da die Therapie die T-Zell-Aktivierung zum Ziel hat. Auch bei weiteren Erkrankungen und Therapien kann es zu einer erhöhten Zytokinfreisetzung kommen, darunter bei der Graft-versus-Host-Reaktion (GVHD), beim Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS), bei der Sepsis, beim Systemischen inflammatorischen Response-Syndrom (SIRS) und bei Infektionskrankheiten wie bei COVID-19, bei Ebolafieber, bei der Vogelgrippe H5N1, bei Pocken, oder der Hasenpest. Ein Zytokinsturm kann auch durch Wirkstoffe induziert werden, wie z. B. das schwerwiegende unerwünschte Ereignis in der Phase-I-Studie von TGN1412, nach der Verabreichung von Interleukin-2 oder in seltenen Fällen bei einer Infusion von Rituximab. Ein kontrollierter und limitierter \"Zytokinsturm\" (der dann eher einem Zytokin-Freisetzungssyndrom entspricht) wird durch die \"aktive Fiebertherapie\" mit mixed bacterial vaccines (MBV) nach William Coley ausgelöst; der Einsatz erfolgt bei onkologischen und bestimmten chronischen Erkrankungen.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Verschiedene Wirkstoffe werden zur Behandlung des Zytokin-Freisetzungssyndrom und des Zytokinsturms untersucht, darunter Corticosteroide, PPAR-Agonisten, Sphingosin-1-phosphat-Rezeptor 1-Agonisten, COX-2-Hemmer, Antioxidantien, Hemmung des Tumornekrosefaktors, Infusion von Antikörpern, Statine und Arbidiol. Der monoklonale Antikörper Tocilizumab ist seit 2017 zur Behandlung des Zytokin-Freisetzungssyndroms (und somit auch des Zytokinsturms) zugelassen. Im Juni 2018 hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) eine Zulassungserweiterung für Tocilizumab auch für die Staaten der EU empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Bezeichnung wurde erstmals 1993 in Bezug auf eine Graft-versus-Host-Reaktion verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Zytokinsturm, synonym Hyperzytokinämie, ist eine besonders starke Form des Zytokin-Freisetzungssyndroms (CRS), von dem es sich nur in der Ausprägung unterscheidet. Dabei setzt das Immunsystem hohe Konzentrationen an entzündungsrelevanten Zytokinen frei, die wiederum Leukozyten zur Bildung weiterer Zytokine bringen (Positive Rückkopplung).", "tgt_summary": "细胞素风暴、细胞因子风暴(英语:Cytokine storm),又称高细胞因子症(英语:Hypercytokinemia),一种不适当的免疫反应,因为细胞因子与免疫细胞间的正回馈回路而产生。这也被认为是1918年流感大流行、2003年SARS事件、2009年H1N1流感大流行,以及H5N1高致病性禽流感中病毒致死的原因。不过美国疾病控制与预防中心认为这一症状与H1N1之间的没有充分的证据可以展示其关联性。", "id": 3035074} {"src_title": "Bank Indonesia", "tgt_title": "印度尼西亚银行", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Im Jahr 1826 gab König Wilhelm I. seinem Generalbeauftragten in Niederländisch-Indien das Alleinrecht, eine Bank zu gründen. Ziel dieser neuen Bank war es, den Geldverkehr in Niederländisch-Indien zu regeln und zu verbessern. Um dies zu gewährleisten, wurden ihr Exklusivrechte verschafft. Am 24. Januar 1828 gründete die holländische Verwaltung des Stadtteils Makasar in Jakarta schließlich die Notenbank \"De Javasche Bank\" (DJB). In der Zeit von 1828 bis 1930 wuchs die DJB aufgrund der stetig verlängerten Exklusivrechte und besaß 16 Filialen in verschiedenen Städten des heutigen Indonesiens sowie Geschäftsstellen in New York und Amsterdam. Sie war für verschiedenste Bereiche zuständig, unter anderem wirtschaftliche und statistische Aufgaben, Verwaltung, Bankwechsel und Wertpapierhandel. Die \"De Javasche Bank\" war sowohl eine Notenbank als auch eine Privatbank für Unternehmen und Personen. Nach dem Zweiten Weltkrieg regelte die holländische DJB trotz indonesischer Souveränität zunächst weiter einen Großteil der indonesischen Wirtschaft. Schließlich wurde die Bank am 1. Juli 1953 verstaatlicht und ist seitdem unter dem Namen Bank Indonesia als indonesische Zentralbank bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "1953 bis heute.", "content": "Erster Gouverneur der neuen Zentralbank in der noch jungen Republik Indonesien war Sjafruddin Prawiranegara. Die nächsten Jahre erfüllte die Bank ihre Rolle als staatliche Zentralbank unter großem Einfluss der Regierung. So durfte sie z. B. nur Banknoten mit einem Wert von über 5 Rupiah ausgeben. Nach 15 Jahren wurde die Bank mit dem Erlass des \"Act No.13\" (auch bekannt als \"„New Order“\", zu Deutsch \"„Neue Ordnung“\") von den staatlichen Pflichten teilweise entbunden und spielte somit nur noch eine unterstützende Rolle im Entwicklungsprogramm der Regierung. Außerdem erlangte sie alleinige Rechte zur Herausgabe von Banknoten und Münzgeld. Die Asienkrise führte 1997 zur Schließung mehrerer Banken, welche unter Beobachtung der Bank Indonesia standen, und im April 1998 zur Entlassung des Gouverneurs Soedradjad Djiwandono sowie etlicher Vorsitzender. Des Weiteren verlor die Bank ihre Aufgabe zur Überwachung anderer Banken an eine unabhängige Aufsichtsbehörde. Diese Aufgabe führte sie allerdings bis auf vorerst unbestimmte Zeit weiter aus. Dank der Liquiditätshilfen und Umstrukturierungsmaßnahmen der Bank Indonesia überstand das Land die Krise, wenn auch mit erheblichen Einbußen sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Nach dem \"Act No.23\" im Jahr 1999 und dem 5 Jahre später folgenden \"Act No.3\" ist die Bank Indonesia als unabhängige indonesische Zentralbank für die Aufrechterhaltung und Stabilisierung der indonesischen Währung zuständig. 2004 begann die Bank ein Projekt zur Verbesserung der Sicherheit ihrer Kunden, um deren Vertrauen in die Bank zu steigern. Dazu gehören mehr Transparenz und Information ebenso wie ein besserer Kontakt zu den Kunden durch eine Vermittlungsbehörde. Im Jahr 2013 erschien schließlich die letzte Ausgabe des „Banking Supervision Report“ (BSR), mit welcher die Aufgabe zur Überwachung anderer Banken an die \"Financial Services Authority of Indonesia \" (FSA) überging.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Bank Indonesia wird von einem Gouverneursausschuss geführt. Zu diesem gehören der Gouverneur, der Vizegouverneur sowie vier bis sieben stellvertretende Gouverneure. Sie werden vom Präsidenten vorgeschlagen und mit Zustimmung des Repräsentantenhauses ernannt. Ihre Amtszeit beträgt 5 Jahre und sie dürfen höchstens einmal wiederholt für ihr Amt nominiert werden. Dieser Ausschuss trifft sich mindestens einmal pro Monat, um über generelle Geldpolitik zu beraten und mindestens einmal pro Woche, um über andere Entscheidungen und Strategien zu beraten. Weiter wird die Bank Indonesia in folgende Bereiche unterteilt:", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben als Zentralbank.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Aufgaben.", "content": "Oberste Aufgabe der Bank Indonesia als Zentralbank ist die Aufrechterhaltung eines stabilen Wertes der indonesischen Währung Rupiah. Um dies zu gewährleisten müssen Geldpolitik, Zahlungsverkehr und Finanzsystem überwacht und reguliert werden. Die Stabilisierung des Finanzsystems ist eine wichtige Aufgabe der Zentralbank. Man spricht von \"Financial System Stability\" (FSS), wenn das Finanzsystem in der Lage ist, ökonomische Rückschläge und Krisen zu bewältigen. Inflationsbekämpfung und Wechselkursstabilität sind weitere Aufgaben der Zentralbank. Das nationale Verrechnungssystem \"SKNBI (Sistem Kliring Nasional Bank Indonesia)\" wird ebenfalls von der Bank verwaltet. Außerdem ist die Bank für die Verwaltung von Staatsanleihen zuständig.", "section_level": 2}, {"title": "Liquiditätshilfe.", "content": "Die Liquiditätshilfe der Zentralbank ist die letzte Instanz in Sachen Liquiditätshilfe und wird vom Staat vorgegeben. Dabei stellt sie kommerziellen Banken Liquiditätskredite (\"Kredit Likuiditas Bank Indonesia\") zu subventionierten Zinsen zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Die „BI Rate“.", "content": "Die „BI Rate“ ist die Zinspolitik mit Blick auf die Geld- und Währungspolitik. Sie kann mit dem Leitzins verglichen werden und wird monatlich vom Gouverneursausschuss bekannt gegeben. Erstmals verkündet wurde die „BI Rate“ im Juli 2005 mit einem Wert von 8,5 %. Sie stieg schnell auf ihren bisherigen Höchstwert von 12,75 % im Dezember selben Jahres an. Im Jahr 2015 lag sie konstant bei ca. 7,5 %.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftsstellen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Indonesische Geschäftsstellen.", "content": "Die Bank Indonesia besitzt 41 Geschäftsstellen in Indonesiens wichtigsten Städten (Stand: 2012).", "section_level": 2}, {"title": "Museum.", "content": "Das ehemalige Gebäude der Bank Indonesia und der \"De Javaschen Bank\" steht heute Touristen als Museum zur Verfügung. Es besitzt historische Dokumente und Artefakte. Außerdem soll das Museum die Besucher über die damaligen sowie heutigen Aufgaben der Bank informieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bank Indonesia (Bank Sentral Republik Indonesia), kurz BI, ist die Zentralbank der Republik Indonesien. Sie wurde am 1. Juli 1953 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Jakarta. Der seit 2013 amtierende Gouverneur der Bank Indonesia ist Agus Martowardojo, ehemaliger Finanzminister Indonesiens. Er wurde am 24. Mai 2013 vom damaligen Staatspräsidenten Susilo Bambang Yudhoyono vereidigt.", "tgt_summary": "印度尼西亚银行(中文简称印尼银行;,简称为BI)是印度尼西亚共和国的中央银行,成立于1953年,总部位于首都雅加达。印尼银行依法系作为一个独立的公共法人实体以及国家机构的地位去处理自身的法定事务。现任行长是于2013年5月24日接替前行长达尔敏·纳苏蒂安上任的前财政部长阿古斯·玛多瓦多约。", "id": 2552759} {"src_title": "DNCE", "tgt_title": "DNCE", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Joe Jonas wurde bekannt als Mitglied der Jonas Brothers, eine Pop-Rock-Band, die mit ihrer Musik und Schauspielerei Erfolg hatte. Die Band veröffentlichte zwischen 2006 und 2009 vier Studioalben, die insgesamt über 17 Millionen Mal verkauft wurden. Nachdem sich die Jonas Brothers als Band auflösten, veröffentlichte Jonas im Jahr 2010 ein Soloalbum, \"Fastlife\". Obwohl die Jonas Brothers 2013 ihr fünftes Studioalbum aufnahmen, wurde dieses nie veröffentlicht. Jack Lawless traf Jonas erstmals, als dieser bei der \"Marvelous Party Tour\" der Jonas Brothers im Jahr 2007 Schlagzeug spielte. Lawless und Jonas freundeten sich an und Lawless trat mit Jonas’ Band bei weiteren Tourneen auf. 2010 wurde Lawless der Schlagzeuger der Band \"Ocean Grove\", welche ihre erste EP 2011 veröffentlichte. Cole Whittle erlangte Bekanntheit als Bassgitarrist der Band \"Semi Precious Weapons\". Die Band veröffentlichte bis zu ihrem letzten Album im Jahr 2014 drei Studioalben. JinJoo Lee war ebenfalls bereits mit den Jonas Brothers auf Tournee und spielte dabei Gitarre. Sie war von 2010 bis 2011 Mitglied der Band, die mit Cee-Lo Green auf Tournee war, und arbeitete später mit Charli XCX zusammen. Die Idee, die Band DNCE zu gründen, hatten Jonas und Lawless erstmals, als sie für einige Zeit zusammen wohnten, jedoch wurde sie zunächst nicht realisiert, da beide sehr beschäftigt mit ihren eigenen Projekten waren. 2015 gründeten Jonas, Lawless und Lee offiziell die Band DNCE und begannen kurz darauf, an ihrem ersten Studioalbum zu arbeiten. Obwohl die Aufnahmen bereits begonnen hatten, suchte die Band nach einem vierten Mitglied. Jonas arbeitete für das erste Album von DNCE mit Justin Tranter, dem Songwriter von Semi Precious Weapons, zusammen. Dadurch lernten sich Jonas und Whittle kennen, freundeten sich an und Whittle wurde kurz darauf das vierte Mitglied der Band. Die Band wählte den Namen \"DNCE\", nachdem sie ein Lied schrieben, welches davon handelt, dass jemand zu betrunken ist, um das Wort „dance“ richtig auszusprechen. Lee fügte später hinzu, dass man, wie der Name der Band zeigt, nicht der perfekte Tänzer sein muss, wenn man tanzen möchte. Die Band hatte mehrere geheime Konzerte in New York, um für ihre erste Tournee und weitere Auftritte zu proben. Im September meldete sich DNCE auf Instagram an, wo Jonas am 10. September die erste Vorschau für die Band veröffentlichte. Die Band veröffentlichte ihre Debütsingle \"Cake by the Ocean\", die sich in verschiedenen Ländern in den Charts platzieren konnte, am 18. September 2015. Am 23. Oktober 2015 erschien die erste EP der Band, \"SWAAY\". Sie enthielt vier Lieder und erhielt überwiegend positive Kritik. Im November 2015 kündigte die Band eine Tournee mit 14 Konzerten an, die den Titel \"Greatest Tour Ever\" trägt. Alle 14 Konzerte der Tournee waren ausverkauft. Die Tournee bekam positive Rückmeldungen und die Band spielte neben den bereits veröffentlichten auch unveröffentlichte Lieder und Cover von Klassikern. Ende Januar 2016 wirkte DNCE bei \"\" mit. Das erste Studioalbum der Band erschien am 18. November 2016 bei Republic Records. Es heißt schlicht \"DNCE\" und enthält drei Titel von der Debüt-EP und elf neue Stücke.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Als Gastmusiker", "section_level": 2}], "src_summary": "DNCE ist eine US-amerikanische Pop-Rock-Band, die 2015 gegründet wurde. Sie besteht aus Joe Jonas, Jack Lawless, Cole Whittle und JinJoo Lee und steht bei Republic Records unter Vertrag. Die Debütsingle \"Cake by the Ocean\" wurde am 18. September 2015 veröffentlicht und erreichte Platz 9 der US-Charts.", "tgt_summary": "DNCE是一个来自美国加利福尼亚州旧金山的流行摇滚乐团。乐团的成员包括了乔·强纳斯、Jack Lawless、Jinjoo Lee、Cole Whittle。 2015年,乐团和Republic签约并发行他们的第一支单曲\"Cake by the Ocean\",这首歌在各个领域都有很好的成绩,也在告示牌百强单曲榜(Billboard Hot 100)达到第9名的成绩。他们的首张EP,Swaay在发行后更广受好评。他们同时也获得2016年青少年选择奖(2016 Kids' Choice Awards)的最受欢迎新人奖提名,以及2016年迪士尼电台音乐奖(2016 Radio Disney Music Awards)的最受欢迎新人、最适合对嘴歌曲和最夯歌曲的提名。", "id": 913160} {"src_title": "Burg Shiroishi", "tgt_title": "白石城", "src_document": [{"title": "Die Anlage.", "content": "Die Burg Shiroishi war ursprünglich der Wohnsitz der Shiroishi, Vasallen der Date, kam dann aber 1591 unter den in Aizu Wakamatsu regierenden Kamō Ujisato, der einen großen Ausbau vornahm. Während der Schlacht von Sekigahara eroberte Date Masamune die Burg und gab sie 1602 als Nebensitz an seinen wichtigen Vasallen Katakura Kagetsuna (; 1557–1615) mit einem Einkommen von 13.000 Koku. Die Burg entging unzerstört dem „Eine Provinz, eine Burg“-Erlass (, \"Ikkoku –ichijō-rei\") und hielt ihren Status als Burg unter elf Generationen der Katakura bis zur Meiji-Restauration. Während des Boshin-Krieges schlossen sich die Katakura der Ō-U-Etsu Allianz (, \"Ō-U-Etsu reppan dōmei\") an, gab aber zusammen mit den Date in Sendai ihren Widerstand auf. Die Burg liegt auf einer Anhöhe am Shiroishi-Fluss. Im Kern bestand sie aus der inneren Burg (, \"hommaru\") und dem Ni-no-maru (). Im Westen schloss sich das Numa-no-maru (), im Süden das Naka-no-maru () an. Die Anlage war durch trockene Gräben und Erdwälle geschützt. In dem am Fluss liegenden Ostteil lag das San-no-Maru (), das durch einen Wassergraben geschützt wurde. Dort befanden sich die Wohnungen der Samurai. Die innere Burg war von einem Steinwall umgeben und besaß an der Nordwest-Ecke einen dreistöckigen Wachturm (, \"sangai yagura\"), der als Burgturm (, \"tenshukaku\") fungierte. An der Südostecke befand sich der Tatsumi-Wachturm, an der Hitsujisaru-Wachturm. Dort befand sich die Residenz (, \"goten\"). Der Zugang zu diesem Bereich im Norden war durch eine doppelte Toranlage geschützt, bestehend aus dem Ōte-ichi-no-gomon () und dem Ōte–ni-no-gomon () geschützt, die einen kastenförmigen Schutzbereich zwischen sich hatten, eine ungewöhnliche Anlage. Nach 1868 wurde die Burg aufgegeben, aber nach über hundert Jahren wurden im Jahr 1995 einige Nachbauten fertiggestellt. Sie umfassen den dreistöckigen Wachturm, die beiden genannten Tore. Erhalten sind weiter Tore, die beim Abriss in der Meiji-Zeit an Tempel der Stadt, Tōshin-ji () und Emmei-ji (), gekommen waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Shiroishi (, \"Shiroishi-jō\") befindet sich in der Stadt Shiroishi, Präfektur Miyagi. In der Edo-Zeit residierten dort die Katakura. Sie waren die Hausältesten des Date-Klans und hatten ein Einkommen von 13.000 Koku, also so viel wie ein kleinerer Daimyō.", "tgt_summary": "白石城是江户时代所建筑,位于现今宫城县白石市的一座古城。别名益冈城.", "id": 1789499} {"src_title": "1. Violinkonzert (Schostakowitsch)", "tgt_title": "第1號小提琴協奏曲 (蕭士達高維契)", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Schostakowitsch begann mit der Komposition des 1. Violinkonzerts am 21. Juli 1947 und beendete sie am 24. März 1948. Er gab dem Violinkonzert die Opuszahl 77. Infolge des Kalten Krieges und einer sich verschärfenden Kulturpolitik in der Sowjetunion unter Andrei Schdanow kam es am 20. Februar 1948 zu einem Beschluss des ZK der KPdSU gegen „Formalismus und Volksfremdheit“ in der Musik. Namentlich erwähnt wurden Schostakowitsch, Sergei Prokofjew, Aram Chatschaturjan und weitere sowjetische Komponisten. Ihnen wurden „formalistische Verzerrungen und antidemokratische Tendenzen, die dem Sowjetvolk und seinem künstlerischen Geschmack fremd sind“, vorgeworfen. Schostakowitsch verlor daraufhin seine Lehrämter am Konservatorium in Leningrad und in Moskau. So blieb das Violinkonzert für sieben Jahre in der Schublade. Auch Schostakowitschs Engagement für die jüdische Volksmusik, das sich im Violinkonzert und besonders auch in dem 1948 komponierten Liederzyklus „Aus jüdischer Volkspoesie“ op. 79 zeigt, ließ eine Aufführung dieser Werke während der antizionistischen Kampagne von 1948 nicht zu, und so blieben beide zunächst unveröffentlicht. Erst zwei Jahre nach dem Tode Stalins (1953) mit dem Einsetzen der sog. Tauwetter-Periode in der Sowjetunion unterzog Schostakowitsch die Komposition seines Violinkonzerts einer geringfügigen Überarbeitung, zu der er für den Part der Solo-Violine wie schon im Frühjahr 1948 bei der Komposition David Oistrach hinzuzog. Am 29. Oktober 1955 wurde das 1. Violinkonzert im Großen Saal der Leningrader Philharmonie durch David Oistrach mit den Leningrader Philharmonikern unter der Leitung von Jewgeni Mrawinski uraufgeführt. Im Jahr 1956 wurde das Werk unter der gegen den Willen Schostakowitschs geänderten Opuszahl 99 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Werkbeschreibung.", "content": "Besetzung: Solovioline, 3 Flöten, 3 Oboen, 3 Klarinetten, 3 Fagotte – 4 Hörner, 1 Tuba - Pauken, Schlagzeug (Tamburin, Tamtam, Xylophon), 2 Harfen, Celesta, Streicher. Satzfolge: Mit dieser Satzfolge weicht das Werk vom traditionellen dreisätzigen Schema eines Solokonzerts mit einem schnellen ersten Satz, einem langsamen Mittelsatz und einem schnellen Schlusssatz ab. Auch die Satzbezeichnungen „Nocturne“ und „Burlesque“ entsprechen weniger einem Solokonzert als vielmehr einer romantischen Sinfonie. Das Konzert wird deshalb von einigen auch als eine „Symphonie mit obligater Violine“ bezeichnet. Der 1. Satz, Nocturne (Moderato) (ca. 11'), hat eine düstere, bedrückende Grundstimmung und wirkt eher kammermusikalisch. „Innerhalb des Konzerts erscheint er wie ein selbständiger Prolog.“ Das Nocturne gleicht einem „einsamen Gesang, geschrieben in finsterster Nacht“. Der Satz „entwickelt sich in breitem melodischem Fluss, in ruhiger Bewegung, hier gibt es keine kontrastierenden Themen. Haupt- und Seitenthema ergänzen einander.“ Die Geige nimmt zunächst das 1. Thema des 1. Satzes in den tiefen Streichern auf, versucht sich dann aber von diesem dunklen Sog zu befreien und verstrickt sich doch dabei immer mehr darin. Celesta-Klänge führen in unwirtliche, ferne Traumwelten. Dass der Komponist selbst betroffen ist, lässt die auch später immer wieder auftauchende Notenfolge D – Es – C – H, die Chiffre seines Namens (D. Sch.), ahnen. Der 2. Satz, ein Scherzo (Allegro) (ca. 7'), steht in großem Kontrast zum 1. Satz. Das Scherzo ist sehr schnell und stellt an den Solo-Violinisten spieltechnisch höchste Anforderungen. Auch kompositionstechnisch ist der Satz höchst komplex. Eine Deutung als (nicht reine) Sonatenform ist dabei hilfreich: Interessanterweise verschmelzen das Schostakowitsch- und das jüdische Tanz-Thema zu einer Einheit, bevor sie verschwinden. Dies wird von Musikologen wie Braun und Arnemann als Identifikation Schostakowitschs mit der Unterdrückung der jüdischen Kultur unter Stalin gedeutet. Der 3. Satz (ca. 12') besteht aus einer Passacaglia (Andante) und einer anschließenden großen Solo-Kadenz der Violine. Es ist der zentrale und gewichtigste Satz des Konzerts. Der Basso ostinato der Passacaglia schreitet majestätisch, aber unerbittlich voran und erinnert mit seinem Klopfmotiv an ein „Schicksalsmotiv“. Das Ostinato-Motiv erweist sich als eine Variante des Gewaltmotivs (Thema B aus dem Scherzo). Die Solo-Violine umspielt mit einem Klagelied, „dessen kleinteilige Motivbildungen an traditionelle Synagogenmusiken erinnern“ dieses Ostinato-Motiv. „Auf dem Höhepunkt des Satzes singt die Geige, die Seele des Konzerts, das Ostinato“ sie kann dem übermächtigen Passacaglia-Thema nicht entkommen. Wie schon im 1. Satz „erfasst ein Allgemeines den Einzelnen. Wie auch immer man sich dreht und wendet, man kommt nicht unbeschädigt aus der Welt heraus.“ Erst als die Passacaglia im Orchester verklungen ist und die Geige mit Seufzern geendet hat, setzt die Solo-Violine mit einer meditativen Kadenz ein, zunächst tastend und suchend, dann immer freier und virtuoser. Umfang und Gehalt der Kadenz entsprechen fast einem selbständigen Satz. „Hier leben Nachklänge der Stimmungen und Bilder von Adagio, Scherzo und Passacaglia wieder auf“: das D - Es - C - H-Motiv erscheint wieder und auf dem Höhepunkt erklingt der jüdische Totentanz in sehr hoher Lage wie ein Schrei. Hier „fiebert die Angst einer ganzen Epoche mit“. 4. Satz, Burlesque (Allegro con brio – Presto) (ca. 5'): Attacca geht die Solo-Kadenz in einem orchestralen Ausbruch in den 4. Satz über. Die Geige wird brüsk aus ihrer fast übermütig gewordenen Stimmung gerissen und muss wieder in die Wirklichkeit zurückfinden. Es entwickelt sich ein grotesker Tanz, bei dem man den Eindruck bekommt, „alles gerät außer Kontrolle.“ In seiner aufgesetzten Fröhlichkeit, dem Taumel, der Ausgelassenheit und mit seinen volkstümlichen russischen Melodien steht diese Burleske im Gegensatz zu den vorhergehenden Sätzen. „Zuweilen ist das Spiel von Skomorochen (Wandermusikanten) zu hören“ und aus dem Orchester kommen mehrmals verstörende Bordun-Klänge. Das Thema der Passacaglia erscheint wieder, dieses Mal aber burlesk überdreht. „Über dem Getriebe lastet das Verhängnis.“ „Es ist eine Burleske des Grauens. Das schafft Schostakowitsch durch den Rhythmus, der nie aufhört.“ Für Sigrid Neef sind in diesem Satz „zwei musikalische und zwei geistige Schichten angelegt. Es handelt sich um kein nostalgisch verklärtes Volksfest, sondern um eine offiziöse Feierlichkeit. Und trotzdem ist es auch ein Fest des Volkes. Gemeint ist ein Tanzen, bei dem die anbefohlene Festlichkeit von innen her umgedeutet wird. Tanzen wird hier zu einer Modalität, der Welt zu widerstehen, sich in Harmonie zu bringen und um sich selbst kreisend einen eigenen Mittelpunkt zu setzen.“", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Über die Uraufführung am 29. Oktober 1955 in Leningrad berichtet Isaak Glikman, ein Freund Schostakowitschs: „Am 29. Oktober 1955 fand das lang erwartete Konzert statt und hatte einen gigantischen Erfolg. Das Finale wurde auf Verlangen des Publikums wiederholt.“ Die erste Aufführung im westlichen Ausland, wieder mit David Oistrach an der Violine, fand bereits am 29. Dezember 1955 in der Carnegie Hall in New York mit den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Dimitri Mitropoulos statt. In der sowjetischen Presse wurde das Werk weitgehend totgeschwiegen. Erst ein Artikel von David Oistrach in der Zeitschrift „Sowjetskaja musyka“ im Juli 1956 brach den Bann: „Seit der Uraufführung des neuen Violinkonzerts von Schostakowitsch ist bereits ein halbes Jahr vergangen, aber bis heute ist noch kein Artikel, keine Besprechung dieses hervorragenden Werkes erschienen. Gewiss, Totschweigen ist auch eine Art von Kritik.“ Seither ist das Werk eines der bekanntesten von Schostakowitsch und wird weitaus häufiger gespielt als sein Violinkonzert Nr. 2 in cis-Moll, op. 129 aus dem Jahre 1967, das ebenfalls David Oistrach zum Widmungsträger hat.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie (Auswahl).", "content": "Ausführliche Diskographie siehe: und", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 77 wurde 1947/48 von Dmitri Schostakowitsch komponiert und ist das erste von zwei Violinkonzerten des Komponisten. Es wurde erst 1955 uraufgeführt und 1956 zunächst als op. 99 veröffentlicht. Schostakowitsch widmete das Konzert seinem Freund, dem Geiger David Oistrach.", "tgt_summary": "《a小调第1号小提琴协奏曲》,作品77,是俄国作曲家肖斯塔科维奇作创作的作品。创作于1947年至48年,是他6首协奏曲中编制最大的一首,作品是题献给小提琴家欧伊斯特拉赫,可惜当作品写成时,肖斯塔科维奇遭到日丹诺夫批判,他的作品被禁止演出;八年后,即1955年10月29日,才在列宁格勒爱乐大厅进行首演,由欧伊斯特拉赫亲自担任独奏,姆拉温斯基带领的列宁格勒爱乐乐团担任协奏。", "id": 541590} {"src_title": "Zykel-Graph", "tgt_title": "環圖", "src_document": [{"title": "Zykel.", "content": "Ein Zykel einer Gruppe ist die Menge der Potenzen eines gegebenen Gruppenelements formula_1, wobei die n-te Potenz formula_2 eines Elements formula_1 als das n-fache Produkt von formula_1 mit sich selbst definiert ist. In einer endlichen Gruppe muss eine positive Potenz von formula_1 das neutrale Element formula_6 ergeben, die kleinste Potenz, für die das eintritt, ist die Anzahl der verschiedenen Elemente des Zykels und heißt dessen \"Ordnung\". In einem Zykel-Graphen werden die Zykel als Polygone dargestellt, die Ecken des Graphen stehen für die Gruppenelemente und Kanten deuten an, dass die durch sie verbundenen Ecken des Polygons zum selben Zykel gehören. Zykel können sich überlappen oder mit Ausnahme des neutralen Elementes kein Element gemeinsam haben. Der Zykel-Graph zeigt jeden interessierenden Zykel als Polygon. Wenn formula_1 einen Zykel der Ordnung 6 erzeugt (oder kurz: die Ordnung 6 hat), dann ist formula_8. Die Menge der Potenzen von formula_9 ist der Zykel formula_10, stellt aber keine neue Information dar, da er im von formula_1 erzeugten Zykel enthalten ist. formula_12 erzeugt denselben Zykel wie formula_1. Daher müssen nur sogenannte \"primitive Zykel\" betrachtet werden, das heißt solche, die nicht Teilmenge eines anderen sind. Jeder dieser Zykel wird von einem oder mehreren \"primitiven Elementen\" erzeugt. Der Zykel-Graph entsteht nun dadurch, dass man die Gruppenelemente als Ecken nimmt, zu jedem primitiven Zykel von formula_6 eine Kante zu einem primitiven Element formula_1 zieht und dann formula_1 mit formula_9, formula_9 mit formula_19,... verbindet, bis man wieder beim neutralen Element angekommen ist. Falls formula_20, das heißt formula_1 die Ordnung 2 hat, also eine Involution ist, so ist dieses Element über zwei Kanten mit formula_6 verbunden. Wenn dies nicht besonders herausgestellt werden soll, so wird typischerweise nur eine Kante gezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Als Beispiel für einen Zykel-Graphen betrachten wir die Diedergruppe formula_23. Die Verknüpfungstafel findet sich auf der linken Seite, rechts ist der Zykel-Graph mit dem neutralen Element formula_6 abgebildet: Betrachte den Zykel formula_25. Der Verknüpfungstafel können die aufeinanderfolgenden Potenzen von formula_1 entnommen werden. Die umgekehrte Reihenfolge ist auch möglich, das heißt es gilt formula_27 und schließlich formula_28. Das gilt für alle Zykel jeder Gruppe, ein Zykel kann in jeder Richtung durchlaufen werden. Zykel mit einer nicht primen Anzahl von Elementen haben immer Unter-Zykel, die im Zykel-Graph nicht gezeigt werden. Man könnte versucht sein, im Zykel-Graph der Gruppe D eine Kante zwischen formula_9 und formula_6 zu ziehen, aber das geschieht nicht, da der von formula_9 erzeugte Zykel der Ordnung 2 Teil des größeren von formula_1 erzeugten Zykels der Ordnung 4 ist. Wie bereits oben festgestellt werden zweielementige Zykel in der Regel nur durch eine Kante dargestellt. Wenn zwei Zykel eine von formula_6 verschiedene Ecke gemeinsam haben, kann es zu Mehrdeutigkeiten über den Zykelverlauf kommen. Betrachte dazu die Quaternionengruppe formula_34, deren Zykel-Graph nebenstehend zu sehen ist. Das Quadrat des Elements der mittleren Zeile ergibt −1, wobei 1 für das neutrale Element in formula_34 steht. Hier kann man, wie in der Zeichnung geschehen, Zykel durch unterschiedliche Farben kennzeichnen. Das Inverse eines Elements kann im Zykel-Graph dadurch gefunden werden, dass man im Zykel, dem dieses Element angehört, dasjenige Element ausfindig macht, das bei umgekehrt durchlaufenem Zykel genauso weit vom neutralen Element entfernt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zykel-Graphen wurden in den frühen 1950ern vom Zahlentheoretiker Daniel Shanks als Mittel zum Studium von primen Restklassengruppen untersucht. Shanks hat diese Idee erstmals 1962 in der ersten Ausgabe seines Buches \"Solved and Unsolved Problems in Number Theory\" veröffentlicht. In diesem Buch untersucht Shanks, welche Gruppen isomorphe Zykel-Graphen haben und welche Zykel-Graphen planar sind. In der 1978 erschienenen zweiten Auflage schreibt Shanks über seine Untersuchung von Idealklassengruppen und der Entwicklung der Babystep-Giantstep-Methode: In Nathan Carters 2009 erschienenem, einführenden Lehrbuch \"Visual Group Theory\" haben Zykel-Gruppen als pädagogisches Hilfsmittel Verwendung gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Grapheigenschaften bestimmter Gruppenfamilien.", "content": "Gewisse Typen von Gruppen haben typische Zykel-Graphen: Die Zykel-Graphen der zyklischen Gruppen formula_36 der Ordnung formula_37 sind formula_37-seitige regelmäßige Polygone, jede Ecke steht für ein Gruppenelement. Direkte Produkte von formula_39: Ist formula_37 eine Primzahl, so bestehen die Zykel-Graphen der Gruppen formula_41 aus formula_42 Zykel der Ordnung formula_37, die das neutrale Element gemeinsam haben: Die Zykel-Graphen der Diedergruppen formula_44 der Ordnung formula_45 haben einen \"n\"-elementigen Zykel und \"n\" 2-elementige: Die dizyklischen Gruppen formula_46 der Ordnung formula_47 haben folgende Zykel-Graphen: Zykel-Graphen anderer direkter Produkte: Jede Gruppe der Ordnung formula_37 ist isomorph zu einer Untergruppe der symmetrischen Gruppe formula_49, ihr Zykel-Graph kann daher im Zykel-Graph der formula_49 gefunden werden, siehe folgende Beispiele für die formula_51.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Gruppentheorie, einem Teilgebiet der abstrakten Algebra, stellt der Zykel-Graph die verschiedenen Zykel einer Gruppe dar und ist besonders zur Visualisierung der Struktur kleiner, endlicher Gruppen nützlich, spielt aber in der Gruppentheorie keine wichtige Rolle.", "tgt_summary": "在抽象代数子领域群论中,群的环图展示了一个群的各种循环,并在小有限群的可视化中特别有用。对少于 16 个元素的群,环图确定了群(在同构的意义下)。", "id": 3065990} {"src_title": "Trumbo (2015)", "tgt_title": "特朗勃", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dalton Trumbo ist ein sehr begabter Drehbuchautor aus Hollywood. Als Mitglied der Kommunistischen Partei der USA verachten ihn jedoch während des Kalten Kriegs viele Größen der Entertainment-Branche, die eine anti-sowjetische Einstellung haben, wie zum Beispiel Kolumnistin Hedda Hopper und Schauspieler John Wayne. Als einer der Hollywood Ten wird Trumbo vor den Kongress der Vereinigten Staaten geladen, um sich vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe zu Vorwürfen der kommunistischen Propaganda in Hollywood-Filmen zu äußern. Die \"Hollywood Ten\", so auch Trumbo, verweigern jedoch eine direkte Aussage, da sie der Meinung sind, dass der Oberste Gerichtshof eine etwaige Verurteilung wegen Missachtung der Staatsgewalt durch den Kongress widerrufen wird. Als jedoch unerwartet ein Richter des Obersten Gerichtshofes durch einen deutlich konservativ eingestellten ausgetauscht wird, wird jeder der Hollywood Ten zu Freiheitsentziehung verurteilt. Zudem werden sie, zusammen mit vielen weiteren Filmschaffenden, denen kommunistische Neigungen nachgesagt werden, Teil der sogenannten Hollywood Blacklist. Viele Arbeitgeber verweigern Personen der Blacklist eine Anstellung. Als Trumbo das Gefängnis nach Verbüßung seiner Haftstrafe verlässt, gerät er aufgrund seines Namens auf der Blacklist schnell in eine finanzielle Notlage. Er gibt sein fertiggestelltes Drehbuch für \"Ein Herz und eine Krone\" (Roman Holiday) an seinen Freund Ian McLellan Hunter, so dass dieser es als seines verkaufen kann und einen Teil der Erlöse erhält. Später erhält Hunter sogar den Oscar für die Beste Originalgeschichte für das Drehbuch. Trumbo verkauft sein Haus am See und zieht in die Innenstadt, wo er unter einem Pseudonym für das Low-Budget-Filmunternehmen \"King Brothers Productions\" arbeitet. Er stellt seine Frau Cleo und seine Kinder als seine Gehilfen ein, was schnell zu familiären Problemen führt. Der \"King-Brothers\"-Film \"Roter Staub\" (\"The Brave One\"), für den Trumbo unter einem Pseudonym das Drehbuch verfasst hat, erhält einen Oscar, den Trumbo jedoch nicht entgegennehmen kann. Hedda Hopper versucht währenddessen den Geschäftsführer der \"King Brothers Productions\" zu überreden, Trumbo zu entlassen, was jedoch scheitert. Mit der Zeit wachsen Gerüchte um Trumbos Aktivitäten als Ghostwriter, er sagt jedoch nichts dazu aus. 1960 stellt Schauspieler Kirk Douglas Trumbo ein, um das Drehbuch für den Film \"Spartacus\" zu verfassen; Regisseur Otto Preminger gibt ihm zudem einen Auftrag für seinen neuen Film \"Exodus\". Obwohl Hopper lange Zeit versucht, Douglas dazu zu bringen, Trumbo wieder zu entlassen, wird dieser schließlich in beiden Filmen als Drehbuchautor genannt. Mit der Zeit lässt die Wirkung der Blacklist immer weiter nach, bis der neu gewählte Präsident John F. Kennedy \"Spartacus\" sogar öffentlich befürwortet. So können Trumbo und viele andere sich wieder eine neue Karriere aufbauen. Zehn Jahre später, nachdem Trumbo die ihm zustehenden Auszeichnungen erhalten hat, spricht er öffentlich über die Blacklist. Er erklärt, dass diese sie alle zu Opfern gemacht hat: die, die ihre Grundsätze vertreten haben, jedoch ihre Jobs dadurch verloren; und die, die ihre Grundsätze verwarfen, um ihre Jobs zu behalten.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Bereits am 18. September 2013 bestätigte Bryan Cranston sein Engagement im Film und erklärte, dass er die Rolle des Dalton Trumbo übernehmen würde. Die Dreharbeiten liefen vom 5. September 2014 bis zum 6. November 2014. Der Film mit einem Budget von 15 Millionen US-Dollar wurde von Bleecker Street vertrieben und feierte am 12. September 2015 beim Toronto International Film Festival 2015 Premiere, wo er bei den Special Presentations gezeigt wurde. Am 6. November 2015 wurde er in ausgesuchten Kinos in den Vereinigten Staaten veröffentlicht, bevor er am 25. November landesweit in die Kinos kam. In Deutschland war der Kinostart am 10. März 2016.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "\"Trumbo\" erhielt überwiegend positive Kritiken. Auf Rotten Tomatoes hält er eine Bewertung von 72 %, basierend auf 132 Bewertungen und einer Durchschnittsbewertung von 6,6/10. Das Fazit der Seite lautet: „Obwohl \"Trumbo\" ein ehrenvoller und gut gespielter Tribut an einen brillanten Autor ist, kann der Film nicht ganz mit den Werken seines Namengebers mithalten.“ Auf Metacritic erhielt der Film 60/100 Punkten, basierend auf 33 Bewertungen. Thomas Vorwerk der filmstarts.de-Redaktion gab \"Trumbo\" 3,5 von 5 Sternen und sagte in seinem Fazit: „In \"Trumbo\" lässt Regisseur Jay Roach auf unterhaltsame Weise und mit tollen Darstellern anderthalb Jahrzehnte Hollywood-Geschichte aufleben.“. Jean Mikhail von kino-zeit.de sagte: „Trumbo ist in seiner Gänze trotz mancher inszenatorischer Schwäche eine gelungene Mischung aus nostalgischem Einblick ins Hollywood der späten 1940er und 1950er Jahre, politisch-kritischem Kommentar und Witz – und eine Geschichte, die es wert ist, gesehen zu werden.“", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliche Inhaltsfehler.", "content": "Obwohl der Film überwiegend positive Bewertungen erhielt, wurde kritisiert, dass manche geschichtlichen Ereignisse und Personen falsch dargestellt wurden. So verrät der Schauspieler Edward G. Robinson im Film seinen Freund Dalton Trumbo vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe, indem er ihn als Kommunisten bloßstellt. In der Realität sagte Robinson zwar mehrmals vor dem Komitee aus, bezeichnete Trumbo jedoch niemals als Kommunisten. Verschiedentlich wurde auch die Darstellung Trumbos, der ein Anhänger der Diktatoren Joseph Stalin und Kim Il-sung war, kritisiert. Godfrey Cheshire vom \"Roger Ebert Journal\" sah \"Trumbo\" als zu vereinfacht, da er den Drehbuchautor als in jeder Hinsicht unschuldig darstelle und auch die Kommunistische Partei vollkommen kritiklos wie jede andere Partei präsentiere. Laut der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\" zeigt der Film nicht, dass Trumbo „nicht bloß ein Salonkommunist, sondern ein linientreuer Parteisoldat war, dass er den Pakt Stalins mit Hitler und die russische Atomrüstung verteidigte“. Auch für den langen Lösungsprozess Trumbos von seinen stalinistischen Überzeugungen vor seinem Tod 1976 habe Roach keine Bilder.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 2016 Golden Globe Awards 2016 British Academy Film Awards 2016 Critics’ Choice Movie Awards Jan. 2016 Screen Actors Guild Awards 2016", "section_level": 1}], "src_summary": "Trumbo ist ein US-amerikanisches biografisches Filmdrama von Jay Roach aus dem Jahr 2015. Die Hauptrollen belegen Bryan Cranston, Diane Lane, Helen Mirren, Louis C.K., Elle Fanning, John Goodman und Michael Stuhlbarg. Der Film spielt in den 1940er bis 1950er Jahren in Hollywood und handelt von Drehbuchautor Dalton Trumbo. Er basiert auf dessen Biografie, \"Dalton Trumbo\", die von Bruce Alexander Cook verfasst wurde.", "tgt_summary": "是一部2015年杰·洛奇执导的美国传记剧情电影,约翰·麦克纳马拉编剧,主演是布莱恩·科兰斯顿、戴安·琳恩、路易·C·K、艾丽·范宁、约翰·古德曼、米高·舒伯和海伦·米伦。改编自布鲁斯·亚历山大·库克所写的传记《\"Dalton Trumbo\"》。", "id": 923049} {"src_title": "Jack Colback", "tgt_title": "杰克·科尔巴克", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Colback begann seine Karriere als Fußballprofi beim AFC Sunderland, in deren Fußballakademie er als 10-Jähriger eingetreten war. Seinen ersten Profivertrag unterschrieb er dort im Jahre 2008. Einen Einsatz für die erste Mannschaft hatte er zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht und wurde für die Saison 2009/10 an den Zweitligisten Ipswich Town verliehen. Noch während der Saison kehrte er nach Sunderland zurück und debütierte am 9. Mai 2010 in der Premier League. Bei der 2:1-Auswärtsniederlage gegen die Wolverhampton Wanderers wurde er in der 77. Spielminute für Steed Malbranque eingewechselt, später aber noch mit der gelb-roten Karte des Feldes verwiesen wurde, sodass sein Debüt letztlich nur 9 Minuten dauerte. Im Oktober 2010 wurde er erneut an Ipswich Town ausgeliehen, kehrte aber bereits im Januar 2011 wieder zurück und schaffte in der Folge den Durchbruch bei Sunderland. Hauptsächlich als zentraler Mittelfeldspieler eingesetzt, musste Colback hin und wieder auch als linker Verteidiger aushelfen. Nach insgesamt 115 Spielen wechselte er ablösefrei zur Saison 2014/15 zum Lokalrivalen Newcastle United, was von Sunderlands Fans heftig kritisiert wurde. Dort debütierte er am 17. August 2014 bei der 2:0-Heimniederlage gegen Manchester City. Am 31. Januar 2018 wechselte er auf Leihbasis bis zum Saisonende zum Zweitligisten Nottingham Forest. Für die Football League Championship 2018/19 wurde er erneut an Forest ausgeliehen. Der Verein erhielt zudem eine Kaufoption am Saisonende.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Colback absolvierte ein einziges Spiel für die englische U-20-Nationalmannschaft. Dieses war der 2:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Italien am 31. März 2009, in dem er in der 79. Spielminute für Marc Albrighton eingewechselt wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jack Raymond Colback (* 24. Oktober 1989 in Killingworth, England) ist ein englischer Fußballspieler, der vorrangig als Mittelfeldspieler eingesetzt wird. Seit der Saison 2014/15 steht er bei Newcastle United unter Vertrag.", "tgt_summary": "杰克·雷蒙·高碧克(英语:Jack Raymond Colback,1989年-10月24日)是一名英格兰足球运动员,司职中场,出身新特兰青训系统,现时被英超球会纽卡素外借至英冠诺定咸森林。高碧克一头红发在场上非常显眼,他曾被两度借用到叶士域治汲取上阵经验。", "id": 17873} {"src_title": "John Sham", "tgt_title": "岑建勳", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Shum studierte an der University of Hong Kong. Ein weiteres Studium nahm er in Großbritannien und den Vereinigten Staaten auf. Nach seiner Rückkehr nach Hong Kong wurde er Mitbegründer eines lokalen Stadtmagazins und arbeitete dort als Redakteur. Zur gleichen Zeit begann er im Fernsehen und Radio zu arbeiten. Er war in den 1970er Jahren Studentenaktivist und war ein Mitglied der trotzkistischen Partei in der revolutionären marxistischen Liga. Im Jahr 1983 gründete er zusammen mit Sammo Hung und Dickson Poon die Filmproduktionsfirma D & B Films. Später rief er gemeinsam mit John Chan mit Maverick Films Ltd eine zweite Filmfirma ins Leben. Shums produktivste Phase als Schauspieler waren die 1980er Jahre. Er spielte in 49 Filmen mit, wobei 33 Filme in diesem Jahrzehnt entstanden. Seine bekanntesten Auftritte waren in den Lucky-Stars-Filmen, in Winners & Sinners (1983) und Twinkle, Twinkle Lucky Stars (1985). Mit Schauspielkollege und Komiker Richard Ng spielte er die Hauptrolle in der Filmserie Pom Pom (1984–1986). Shums Tätigkeit als Produzent umfasst mehr als 20 Filme, darunter u. a. „Hong Kong 1941“ (1984) mit Chow Yun Fat, „Legacy of Rage“ (1986) von Ronny Yu und dem Benefizfilm „The Banquet“ (1991), der im Rahmen einer nationalen Katastrophe entstanden ist. 1987 arbeitete er als Regieassistent bei dem Michelle Yeoh Film „Magnificent Warriors“ mit. Durch seine Mitarbeit an der Pro-Demokratie-Bewegung in Hong Kong in den 1990er Jahren wurde er von der Filmindustrie nicht mehr beachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Privat.", "content": "Shum war insgesamt dreimal verheiratet: Von 1970 bis 1975 führte er eine Ehe mit Au Yim-cheung. Tina Lau wurde seine Partnerin von 1984 bis 1988 und seine letzte Lebensgefährtin war Shallin Tse von 1991 bis 2005.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Shum Kin-Fun (; * 1952) ist ein chinesischer Schauspieler und Filmproduzent aus Hongkong. Sein englischer Name wird manchmal auch John Sham geschrieben. Während er in erster Linie für seine komödiantischen Schauspielrollen bekannt ist, verbrachte er auch einige Zeit als politischer Aktivist.", "tgt_summary": "岑建勋(英语:John Shum;1952年-1月1日)出生于广东恩平,后定居香港。是香港闻名的社会活动家、主持人、跨媒体人、记者、电影导演、监制、编剧、策划、投资人和演员,同时,也是香港著名的时事评论员。", "id": 538914} {"src_title": "BFG – Big Friendly Giant", "tgt_title": "吹夢巨人 (2016年電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die zehnjährige Sophie lebt in einem Waisenhaus für Mädchen in London, dessen Betreiberin die Kinder oft misshandelt. Nachts streift sie durch die Gänge und Flure des Hauses oder liest unter der Bettdecke Bücher. Als sie von draußen Geräusche hört, geht sie zum Fenster, um nachzuschauen, woher diese kommen. Dabei beobachtet sie eine riesige Gestalt mit einem schwarzen Umhang bekleidet, die eine Art dünne Trompete, mit der sie Kindern schöne Träume in ihre Schlafzimmer pustet, sowie eine Tasche mit sich führt. Sophie wird von der Gestalt dabei entdeckt, wie sie sie bei ihrem Streifzug beobachtet. Schnell versteckt sie sich unter der Bettdecke, doch der Riese streckt seine gewaltige Hand durch das Fenster, ergreift Sophie und entführt sie ins Reich der Riesen, denn er hat Angst, dass Sophie den anderen Menschen von ihm erzählt und diese dann Jagd auf ihn machen. Als Sophie befürchtet, gefressen zu werden, stellt sich jedoch heraus, dass der Riese ihr freundlich gesinnt ist und sie nur mitgenommen hat, weil sie ihn gesehen und beobachtet hat. Schnell freunden sich die beiden an, jedoch droht ihr von anderer Seite Gefahr. Der freundliche Riese ist nicht die einzige Kreatur, die im Land der Riesen lebt. Die anderen Riesen sind viel größer und gefährlich. Sie fressen im Gegensatz zum freundlichen Riesen auch Menschen, am liebsten jedoch Kinder und wollen die menschliche Welt angreifen. Daher schmieden Sophie und der Riese einen Plan, zur Königin von England zu gehen, um diese zu bitten, das zu verhindern und die bösen Riesen zu bekämpfen. Sie können die Königin dazu überreden, ihnen zu helfen. Der Film endet damit, dass die bösen Riesen als Strafe vom Militär auf einer weit entfernten, einsamen Insel ausgesetzt werden, auf der sie nur Gurken zum Essen vorfinden. Sophie hingegen bleibt im Buckingham-Palast. Immer wenn sie dort aufwacht, sieht sie den großen freundlichen Riesen aus der Ferne und wünscht ihm einen guten Morgen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und Entstehungsgeschichte.", "content": "Bereits im Jahr 1991 begannen die Filmproduzenten Frank Marshall und Kathleen Kennedy mit der Entwicklung für eine filmische Anpassung des Buches \"The BFG\" für die große Leinwand und stellten das Projekt Paramount Pictures vor. Im Laufe der Jahre wurde das Projekt weiteren Studios sowie mehreren Drehbuchautoren vorgestellt. Dabei wurde unter anderem der inzwischen verstorbene Schauspieler und Komiker Robin Williams für die Rolle des freundlichen Riesen gehandelt. Im Jahr 2011 kaufte DreamWorks die Filmrechte. Da DreamWorks durch frühere Filmprojekte und Misserfolge in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, verzögerte sich die Produktion. Dennoch wurde schließlich die inzwischen verstorbene Drehbuchautorin Melissa Mathison damit beauftragt, ein Drehbuch zu schreiben. Zudem wurde das Projekt mehreren Regisseuren angeboten, darunter John Madden und Chris Columbus. Im April 2014 wurde angekündigt, dass schließlich Steven Spielberg für die Regie gewonnen werden konnte. Frank Marshall, Spielberg und Sam Mercer fungieren als Produzenten sowie unter anderem Kathleen Kennedy, Michael Siegel und John Madden als Executive Producer. Im März 2015 wurde bekannt, dass Walden Media den Film koproduzieren. Im April 2015 wurde zudem angekündigt, dass Walt Disney Pictures die Kofinanzierung übernimmt und als Herausgeber gewonnen werden konnte, um den Film in einigen Ländern zu veröffentlichen. Obwohl Spielberg als Produzent schon einige Filme für Disney realisiert hat, ist \"The BFG\" damit die erste Disney Kooperation mit Spielberg als Regisseur. Das DreamWorks Studio als Produzent des Films wird von der Marke Amblin Partners vertreten, die im Dezember 2015 gegründete wurde von Steven Spielberg, Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani Reliance - Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One.", "section_level": 2}, {"title": "Casting.", "content": "Am 27. Oktober 2014 wurde angekündigt, dass der dreifache Tony Award Gewinner Mark Rylance, der in Spielbergs \"Bridge of Spies – Der Unterhändler\" als Nebendarsteller zu sehen ist, die Hauptrolle des freundlichen Riesen übernimmt. Spielberg wurde mit den Worten zitiert, dass „Mark Rylance ein wandelbarer Schauspieler ist. Ich bin begeistert und freue mich sehr, dass Mark mit uns diese Reise ins Riesenland machen wird“. Die Bewegungen von Rylance wurden dabei mit Hilfe des Motion Capture Verfahren erfasst und nachträglich der acht Meter große Riese am Computer animiert. Diese visuellen Effekte für die Animationen wurden vom neuseeländischen Unternehmen Weta Digital realisiert. Im Dezember 2014 gab Spielberg bekannt, dass nach einer acht Monate langen Suche die Hauptdarstellerin für die Rolle der \"Sophie\" in der zehnjährigen Britin Ruby Barnhill gefunden wurde. In einem Statement sagte Barnhill: „Sophie begibt sich auf dieses wunderbare Abenteuer, und ich bin so begeistert, dass ich sie spielen darf. Ich fühle mich unglaublich glücklich und bin so froh.“ Es ist ihre erste Rolle in einem Spielfilm. Spielberg sagte bei der Bekanntgabe: „Wir haben eine wunderbare Sophie in Ruby Barnhill entdeckt.“ Im April 2015 wurden weitere Schauspieler in der Besetzungsliste bekanntgegeben, unter anderem Bill Hader, Jemaine Clement und Rebecca Hall, Penelope Wilton sowie Adam Godley und Ólafur Darri Ólafsson.", "section_level": 3}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten zu \"The BFG\" mit einem Budget von 140 Millionen US-Dollar begannen am 23. März 2015 in Vancouver, British Columbia in Kanada, wo Innenaufnahmen in den Vancouver Film Studios realisiert wurden. Zudem fanden auf der schottischen Insel Skye Dreharbeiten statt, bei denen die Außenaufnahmen für das „Land der Riesen“ entstanden. Außerdem wurde in London, England, unter anderem am Buckingham Palace sowie am Blenheim Palace bei Woodstock in der Grafschaft Oxfordshire gedreht. Die kompletten Dreharbeiten wurden am 12. Juni 2015 abgeschlossen. Ein interessantes Detail ist, dass der Film in verschiedenen Sprachen produziert wurde. In der deutschen Fassung somit alle Beschriftungen, Beschilderungen, Texte und auch Sophies Buch, in welches der Riese schaut, auf deutsch geschrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Nachdem Spielbergs langjähriger Filmkomponist John Williams aus gesundheitlichen Gründen nicht die Musik zu dessen Film \"Bridge of Spies – Der Unterhändler\" beisteuern konnte, sondern diese Aufgabe Thomas Newman übernahm, arbeitete er bei \"The BFG\" erneut mit dem Regisseur für die musikalische Untermalung des Films zusammen. Es ist die mittlerweile 27. Zusammenarbeit von Williams und Spielberg für einen Kinofilm. Das Soundtrack-Album zum Film wurde am 1. Juli 2016 im Vertrieb der Universal Music Group veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing und Veröffentlichung.", "content": "Die Vermarktung des Films übernimmt in weiten Teilen der Welt Walt Disney Studios Motion Pictures. Das kanadische Unternehmen Entertainment One hat unter anderem die Vertriebsrechte für Kanada, Australien sowie Teilen Europas erworben und Reliance Entertainment veröffentlicht den Film in Indien. Für die Auswertung in den deutschsprachigen Kinos hat Constantin Film die Filmverleihrechte erworben. Am 9. Dezember 2015 veröffentlichte Walt Disney Pictures den ersten Teaser-Trailer. Am 22. Januar 2016 wurde zudem das Teaser-Poster zum Film vorgestellt. Am 5. April 2016 veröffentlichte Disney den ersten offiziellen Trailer zu \"The BFG\". Spielberg veröffentlichte zudem auf der Facebook-Seite der Walt Disney Studios einen Video-Clip, in dem er über den Einfluss des Buches auf ihn berichtet und den Trailer vorstellt. Am 13. Mai 2016 wurde auf der offiziellen Facebook-Webseite zum Film ein Video mit Steven Spielberg und Ruby Barnhill veröffentlicht, in dem die Hauptdarstellerin ihren Regisseur über seine bisherigen Filme befragt. Zudem veröffentlichte Disney am 14. Mai 2016 einen zweiten offiziellen Trailer zum Film sowie am 15. Mai 2016 das offizielle Poster. Die Premiere von \"The BFG\" fand am 14. Mai 2016 bei den 69. Internationalen Filmfestspielen von Cannes statt. Weiterhin wurde der Film am 13. Juni 2016 auf dem Sydney Film Festival gezeigt. Zudem feierte er am 21. Juni 2016 seine Nordamerika-Premiere im \"El Capitan Theatre\" in Hollywood, Kalifornien.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Kritiken zum Film fielen gemischt bis überwiegend positiv aus. Auf Rotten Tomatoes erhielt der Film ein Rating von 75 %, resultierend aus 202 positiven und 69 negativen Rezensionen, mit einer durchschnittlichen Wertung von 6,8 von 10 möglichen Punkten. Die Nutzerwertungen fallen zu 57 % positiv aus, bei einer durchschnittlichen Wertung von 3,4 von 5 möglichen Punkten. Im Kritiker-Konsens der Webseite heißt es: „\"The BFG\" minimiert die dunkleren Elemente von Roald Dahls Klassiker zugunsten eines entschlossen gutmütigen, visuell überwältigenden und größtenteils gelungenen familienfreundlichen Abenteuers.“ Die Webseite Metacritic errechnete einen durchschnittlichen Metascore von 66/100 basierend auf 47 Kritiken renommierter Medien sowie eine Nutzerwertung von 6,0 bei 10 möglichen Punkten. (Stand: Januar 2018)", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Christoph Petersen von \"Filmstarts.de\" schreibt, dass die Motion-Capture- und CGI-Effekte sowie die Kameraarbeit von Janusz Kaminski visuell „schlichtweg atemberaubend“ seien. Weiterhin resümiert er: „Noch beeindruckender als die pure technische Brillanz ist die scheinbar unerschöpfliche Kreativität, mit der Spielberg sein riesenhaftes Abenteuer in Szene setzt.“ Er vergibt 4 von 5 Sternen und zieht das Fazit:", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "\"The BFG\" blieb mit 7 Millionen US-Dollar Einnahmen an den Kinokassen am ersten Tag des nordamerikanischen Startwochenendes weit hinter den Erwartungen zurück. Vom 30. Juni bis 4. Juli 2016 spielte der Film weltweit lediglich 26,8 Millionen US-Dollar ein. Dabei entfielen 22,7 Millionen US-Dollar auf Nordamerika und rund 4,1 Millionen US-Dollar auf die internationalen Territorien. In den USA und Kanada spielte er insgesamt ca. 55,5 Millionen US-Dollar ein. Das weltweite Einspielergebnis an den Kinokassen beträgt seit der Veröffentlichung des Films ca. 183,4 Millionen US-Dollar. (Stand: Juni 2017)", "section_level": 2}], "src_summary": "BFG – Big Friendly Giant (Originaltitel: \"The BFG\") ist ein US-amerikanischer Fantasyfilm von Regisseur Steven Spielberg aus dem Jahr 2016. Er basiert auf Roald Dahls im Jahr 1982 veröffentlichten Kinderbuch \"The BFG\" mit dem deutschen Titel \"Sophiechen und der Riese\". Das Drehbuch schrieb die im November 2015 verstorbene Drehbuchautorin Melissa Mathison, die durch das Drehbuch zu Spielbergs \"E.T. – Der Außerirdische\" bekannt wurde. In den Hauptrollen sind der britische Oscarpreisträger Mark Rylance und Neuentdeckung Ruby Barnhill zu sehen.", "tgt_summary": "是一部2016年美国奇幻冒险片,由史蒂芬·史匹柏执导和监制。电影改编自罗尔德·达尔创作的1982年同名小说。由露比·巴恩希尔、马克·劳伦斯、比尔·哈德尔和蕾贝卡·霍尔主演。", "id": 723425} {"src_title": "Tayap", "tgt_title": "泰雅博", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Dorf Tayap befindet sich auf den Längen- und Breitengraden 3°49°2.067’’N und 10°54'5.106’’O. Tayap grenzt an die Dörfer Omog und Mamb im Norden, Mamb Kelle und Song Mpeck im Westen, Lamal Pougue im Osten und Nlep be und Ngong im Süden. Tayap liegt 86 km von Yaoundé entfernt (12 km von Boumnyebel über die Staatsstraße N°3 Douala-Yaoundé) und erstreckt sich entlang einer 10 Kilometer langen Piste, die den Anschluss an die Schnellstraße Douala-Yaoundé bildet. Tayap ist mit der Staatsstraße N°3 durch eine ländliche Piste verbunden, die unregelmäßig unterhalten wird und während der Regenzeit nur schwer zu befahren ist. Der Eingang zum Dorf Tayap befindet sich auf Höhe des Dorfes Omog, auf der Staatsstraße N°3, die Douala und Yaoundé verbindet. Tayap liegt 6 Kilometer von Omog entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "In Tayap herrscht ein feuchtes Äquatorial-Klima mit vier Jahreszeiten: zwei Trockenzeiten und zwei Regenzeiten. Die Hauptregenzeit erstreckt sich von August bis Oktober und eine kleinere Regenzeit von März bis Mai. Die große Trockenzeit dauert von November bis Februar und die kleine Trockenzeit von Juni bis Juli. Die nächste Wetterstation befindet sich in Éséka, rund 20 km südwestlich von Tayap. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 25 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge variiert zwischen 1500 und 2500 mm.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie und Speläologie.", "content": "Das Dorf Tayap zeichnet sich durch seine Höhenlage von 350 Metern und seine Steilhänge aus. Der Boden ist reich an Kieselgestein (Quarzit) und magmatischen Gesteinen wie Pyroxenit und Glimmerschiefer. Die Gegend um Tayap ist reich an Höhlen. Auf den auf 544 Meter über Meer liegenden Hügeln befinden sich Höhlen und Felsen, die durch speläologische Urkräfte zu einer beeindruckenden Reihe versetzter Stufen geformt wurden. In einer dieser Höhlen nisten Weißhals-Stelzenkrähen, eine vom Aussterben bedrohte Vogelart. Eine dieser Felsformationen, in Form eines Dreiecks, bildet auf einer Höhe von über 100 Metern ein ideales Versteck und wurde während der Kämpfe um die Unabhängigkeit Kameruns von den Nationalisten als Versteck benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Umwelt.", "content": "Tayap liegt im nordwestlichen Gebiet des Regenwaldes des Kongobeckens. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Waldgebieten. Es gibt zwei Arten von Wäldern: den Primärwald, auf den Gipfeln der Hügel, und den Sekundärwald, ein Ergebnis der Rodung der Urwälder für die Land- und Forstwirtschaft. Die Schäden am Regenwald des Kongobeckens betreffen sehr spezifische Gebiete. Die Entwaldung ist in erster Linie auf die stetig wachsende Entwicklung der Forstwirtschaft, für Kamerun eine wirtschaftliche Alternative für die sinkenden Kakao- und Kaffeepreise, wichtigste Einkommensquelle des Landes im Jahre 1990, zurückzuführen aber auch auf die Brandrodung, eine gängige Praxis in den tropischen Waldgebieten. Die jährliche Abholzungsmenge in Kamerun beträgt zwischen 0,5 und 1,2 Prozent. Die geschätzte jährliche Abholzungsmenge beträgt in absoluten Werten zwischen 80.000 und 200.000 Hektar. Aktuell verfügt das Dorf noch über 1400 Hektar Wald bis zu 1 200 Meter ü. M., das heißt ungefähr 30 % seiner Gesamtfläche. Der Wald besteht hauptsächlich auf den Gipfeln der Hügel.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Kamerun unter französisch-britisches Treuhandmandat gestellt und erhält, ebenso wie Togo, den Status eines mit der französischen Union assoziierten Landes. Ab den Jahren 1940 und 1950, spielt die Union des Populations du Cameroun (UPC, Union der Völker Kameruns), eine nationale Befreiungsbewegung, angeführt von Ruben Um Nyobé, eine maßgebende Rolle im Kampf Kameruns um die Unabhängigkeit. Nach heftigen Kämpfen, bei denen viele Kameruner ums Leben kamen, wird 1955 die UPC aufgelöst und seine Anführer bilden eine Widerstandsgruppe. Das Gebiet um Tayap wurde zu einem der von Ruben Um Nyobé angeführten Widerstandszentren im Lande der Bassa. Gemäß Achille Mbembe, Historiker des Postkolonialismus, zählte das Dorf Omog ab dem Jahre 1956 ungefähr fünfzehn Bauern, die dem Widerstand beigetreten waren.", "section_level": 1}, {"title": "Administration und Politik.", "content": "Tayap ist eine Chefferie dritten Grades. In Kamerun bilden die Chefferien die verschiedenen Stufen der administrativen Verwaltungsorganisation. Vor der Kolonialisierung bildeten die Chefferien Mikrostaaten, sie können ersten, zweiten oder dritten Grades sein, je nach territorialem oder geschichtlichem Status. Das letzte Oberhaupt des Dorfes, Yogo Germain François, verstarb am 17. Juni 2008. Seitdem blieb das Dorf ohne Oberhaupt. Freie, transparente Wahlen sollen von der Verwaltung Kameruns organisiert werden, damit das Dorf wieder ein demokratisch gewähltes Oberhaupt hat. Betrieb, Verwaltung und Entwicklung des Dorfes stehen aktuell unter der Führung des Vereins «Association des ressortissants des villages d’Omog et de Tayap» (AROTAD), einer Vereinigung der Bewohner der Dörfer Omog und Tayap. Es gibt in dem Dorf zwei Parteien: die Union des populations du Cameroun (UPC, Union der Völker Kameruns) und den Rassemblement Démocratique du Peuple Camerounais (RDPC). Bei den letzten Parlaments- und Kommunalwahlen, die am 30. September 2013 in Kamerun stattfanden, erhielt die UPC 32 % der Stimmen und der RDPC 68 %.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung und Gesellschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2010 zählte Tayap 254 Einwohner (57 Haushalte), davon 132 Männer (52 %) und 122 Frauen (48 %). Die Einwohnerzahl Tayaps entspricht 2,5 % der Bevölkerung der Gemeinde Ngog Mapubi. Die Bevölkerung ist überwiegend jung und gehört zum Stamm der Bassa, wobei eine Minderheit (8 %) anderen Stämmen Kameruns angehört (Bamenda, Bamileke, Hausa, Béti). Sie ist über eine Vielzahl kleiner Weiler entlang der Straßen und Pisten verteilt. Diese liegen zwischen 0,5 und 2 km voneinander entfernt. Tayap und Libolo sind die beiden wichtigsten Dörfer. Das gesamte Dorf zählt ungefähr sechzig Häuser.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitswesen.", "content": "Tayap verfügt über keine Gesundheitseinrichtung. Das nächste Gesundheitszentrum befindet sich in Boumnyebel, 12 km von Tayap entfernt. Das nächstgelegene Krankenhaus ist in Yaoundé (86 km von Tayap).", "section_level": 2}, {"title": "Andere grundlegende soziale Leistungen.", "content": "Drei Bohrlöcher oder Brunnen, die mit Handpumpen betätigt werden, versorgen das Dorf Tayap mit Trinkwasser. Das Wasser wird dann mit Eimern oder Kanistern bis zu den jeweiligen Verwendungsorten gebracht. Obwohl eine Hochspannungsleitung am Dorfe Omog vorbeiführt, wird Tayap nicht mit Strom versorgt. Die Entwicklung Tayaps wird durch die fehlende Stromversorgung erheblich behindert. Die sehr schwachen Winde erlauben auch keine Windkraftanlagen. Außerdem gibt es in der Nähe des Dorfes auch keine Bäche oder Flüsse mit Wasserkraftpotenzial (Außer ungefähr 8 km entfernt, nur über einen Busch-Pfad zugänglich).", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "2003 bauten die Bewohner Tayaps eine Grundschule. Im ersten Jahr nach der Eröffnung besuchten 34 Schüler ab 6 Jahren die Schule und, seit 2010, 75 Schüler. Die Schule befindet sich auf halbem Weg (rund 1,5 km) zwischen den Dörfern Libolo und Tayap. Im April 2006 stimmte die Regierung Kameruns zwei weiteren Klassenzimmern zu, womit die öffentliche Grundschule in Tayap über vier Klassenzimmer verfügt. In jeder Klasse werden zwei Stufen unterrichtet, somit ist der Unterricht der sechs Stufen der Grundschule gewährleistet. Nach der Grundschule besuchen die Schüler des Dorfes die weiterführenden Schulen in Lamal-Pougoue oder in Mamb.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Die Bevölkerung in Tayap ist mehrheitlich christlich und gehört dem katholischen oder protestantischen Glauben an. Es gibt im Dorf zwei Kirchen: die presbyterianische Kirche Kameruns und die katholische Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Die Bevölkerung von Tayap ist eng mit den folgenden vier Elementen ihrer Kultur verbunden:", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "2013 waren 179 Personen erwerbstätig. Der Großteil der Erwerbsmöglichkeiten bietet sich in der Landwirtschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Die Landwirtschaft ist die wichtigste Einkommensquelle des Dorfes Tayap. Es wird auch mit Nichtholzprodukten gehandelt. Die wirtschaftlichen Aktivitäten konzentrieren sich vor allem auf die Landwirtschaft und die Erwerbswirtschaft (Kakao und Ölpalmen), die Bedarfswirtschaft (Kochbananen, Maniok, Tannia, Taro, Erdnuss, Bananen), den Obstanbau (Safou, Mango, Zitronen, Orangen, Grapefruit, Papaya, Kolanuss) und den Gemüseanbau (Piment, verschiedene Gemüse). Diese landwirtschaftlichen Erzeugnisse werden in Boumnyebel und in Yaoundé verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Aktivitäten.", "content": "Die Bewohner Tayaps betreiben auch Kleinviehzucht, Jagd und Fischerei. Tayap verfügt über sechs Pressen für die Palmölgewinnung und eine solidarische Mikrofinanzierung. Mit dem Bau von zwei Öko-Lodges und der Aufwertung der bestehenden Fremdenzimmer bietet der Ökotourismus eine weitere Einkommensquelle für das Dorf. Für einen Teil der Dorfbewohner trägt auch der illegale Holzeinschlag zum Lebensunterhalt bei.", "section_level": 2}, {"title": "Lokale Entwicklungsinitiativen.", "content": "Seit 2011 kommt in Tayap ein Pilotprogramm zur Förderung der Agrarökologie und des ökotourismus zum Einsatz, welches die Artenvielfalt des Landes sowie die Entwicklung einkommensfördernder Aktivitäten für seine Bewohner unterstützen soll. Das Programm Les Vergers Écologiques de Tayap (Die Öko-Obstgärten von Tayap) erhält 2011 den SEED-Award (Supporting Entrepreneurs for Environment and Development), eine globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung, die 2002 anlässlich des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg. von UNEP, UNDP und der UICN ins Leben gerufen wurde. Zwischen 2014 und 2015 wurden mit diesem Programm 110 Hektar Wald wieder aufgeforstet, drei themenbezogene Klassenfahrten für die Kinder des Ortes organisiert und einige «grüne» Arbeitsplätze für Jugendliche geschaffen. Um den Ökotourismus als alternative Einkommensquelle für die Dorfbewohner zu fördern, wurden zwei Öko-Ferienhäuser gebaut. Mit Unterstützung der Mikrokreditprogramme SGP/GEF des UNDP hat die Dorfgemeinschaft einen Umlauffond über 1 000 000 FCFA zur Verfügung gestellt, um den Frauen, über Mikrokredite, die Möglichkeit zu geben neue unternehmerische Aktivitäten zu erschaffen. Im Rahmen dieses Programms wurde ebenfalls eine Comics-Serie herausgegeben, welche die Geschichte der Entwicklung in Tayap und die Probleme, die durch Entwaldung und Brandrodung für die afrikanischen Dörfer entstehen, erklärt. 2015 wurde den «Vergers Écologiques de Tayap» von der AFD (Französische Entwicklungshilfe) und dem CIRAD (Zentrum für internationale Agrar-Forschung und Entwicklung) die Auszeichnung «Challenge Climat Agriculture et Forêts», Maßnahmen zur Milderung der Auswirkungen des Klimawandels in der Land- und Viehwirtschaft, verliehen. 2016 wurde dem Projekt der «ISTF Innovation Prize» der Yale University übergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Über die Staatsstraße, die diese Städte verbindet, liegt Tayap ungefähr eine Stunde von Yaoundé und zwei Stunden von Douala entfernt. Die Bahnstrecke Douala-Yaoundé führt nicht über Tayap.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tayap ist ein kleines Dorf in der Region Centre, in Kamerun, zwischen der Hauptstadt Yaoundé (86 km) und Douala (164 km). Das Dorf gehört zu dem Departement Nyong-et-Kéllé und der Gemeinde Ngog-Mapubi.", "tgt_summary": "泰雅博 (Tayap) 是喀麦隆中心的一个小村庄,地理位置位在首都 雅温德(86km)和 杜阿拉(164km)之间。它隶属于 Nyong-et-Kellé 省和 Ngog-Mapubi区。位在刚果盆地西北边(刚果热带雨林为仅次于亚马逊森林后,全球第二大热带雨林)Tayap也遭受大规模伐木的环境破坏,造成此现象的有几个原因:人口增长、伐木产业的发展、火烧后拾木和火耕的传统。", "id": 2245075} {"src_title": "Sri-Lanka-Elefant", "tgt_title": "錫蘭象", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Im Allgemeinen sind Asiatische Elefanten kleiner als Afrikanische und haben den höchsten Körperpunkt am Kopf. Die Spitze des Rüssels ist einem Greiffinger ähnlich und ihr Rücken ist gewölbt oder eben. Weibchen sind normalerweise kleiner als Männchen und haben kurze oder keine Stoßzähne. Sri-Lanka-Elefanten sind die größte Unterart. Sie erreichen eine Schulterhöhe von 2 bis 3,5 m, ein Gewicht von 2.000 bis 5.500 kg und haben 19 Rippenpaare. Ihre Hautfarbe ist dunkler als die des Indischen Elefanten und die des Sumatra-Elefanten mit größeren und besser ausgeprägten depigmentierten Flecken auf Ohren, Gesicht, Rüssel und Bauch. Nur 7 % der Männchen haben Stoßzähne. Laut der Elefantenzählung, die 2011 durch das Wildlife Conservation Department von Sri Lanka durchgeführt wurde, haben nur 2 % der Gesamtpopulation Stoßzähne. Elefanten aus Sri Lanka sind recht klein verglichen mit der historischen Darstellung von 200 v. Chr. und mit Fotografien, die aus dem 19. Jahrhundert während der Zeit kolonialer britischer Herrschaft über die Insel stammen. Die kleinere Größe könnte möglicherweise das Endergebnis eines kontinuierlichen Vorgangs sein, bei dem die besten Exemplare einer potentiellen Zuchtpopulation durch Jagen oder Zähmung herausgenommen wurden (siehe Inselverzwergung).", "section_level": 1}, {"title": "Verteilung und Lebensraum.", "content": "Elefanten sind größtenteils auf das Tiefland in der Trockenzone beschränkt, wo sie im Norden, Süden, Osten, Nord-Westen, Zentralnorden und Südosten von Sri Lanka immer noch ziemlich weit verbreitet sind. Eine kleine, übrig gebliebene Population lebt im Peak Wilderness Sanctuary. Sie ist weit entfernt von der Feuchtzone des Landes. Abgesehen von Wilpattu und den Ruhuna-Nationalpark sind alle anderen Schutzgebiete kleiner als 1.000 km2. Viele Gebiete sind kleiner als 50 km2 und daher nicht groß genug, um den alltäglichen Lebensraum, den die Elefanten brauchen, zu umfassen. In der Mahaweli Entwicklungszone wurden Gebiete wie der Wasgomuwa-Nationalpark, der Flood Plains-Nationalpark, der Somawathiya-Nationalpark und das Trikonamadu-Naturreservat miteinander verbunden, um eine Gesamtfläche von 1.172 km2 als Lebensraum für die Elefanten zu schaffen. Nichtsdestotrotz erstreckt sich ungefähr 65 % des Verbreitungsgebiets der Elefanten außerhalb der Schutzgebiete.", "section_level": 1}, {"title": "Früheres Verbreitungsgebiet.", "content": "In der historischen Vergangenheit waren Elefanten weit verbreitet. Vom Meeresspiegel bis zum höchsten Berg. Sie kamen in Trockenzonen vor, in der Tiefland-Feuchtzone sowie auch in feuchtkalten, montanen Wäldern. Während des kolonialen Zeitraums von 1505 bis 1948 wurde die Feuchtzone in ein kommerziell genutztes Feld umgewandelt und stark besiedelt. Bis 1830 waren Elefanten im Überfluss vorhanden, sodass ihre Vernichtung von der Regierung gefördert wurde und Belohnungen für jeden getöteten Elefanten verteilt wurden. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Wälder der montanen Zone großzügig abgeholzt, um Kaffee und danach Tee anzubauen. Die Elefantenpopulation in den Bergen wurde ausgerottet. Während der britischen Herrschaft wurden viele Elefantenbullen von Trophäenjägern getötet. Einer der Majore der Armee wurde damit ausgezeichnet, über 1.500 Elefanten erschossen zu haben und zwei weitere haben angeblich jeweils noch einmal die Hälfte erschossen. Viele andere Sportler schossen zwischen 200 und 300 Tiere in dieser Zeit. Alleine zwischen 1829 und 1855 wurden mehr als 6.000 Elefanten gefangen und erschossen. Bis zur Wende des 20. Jahrhunderts waren Elefanten immer noch über einen großen Teil der Insel verteilt. Das derzeit als Ruhuna-Nationalpark bekannte Gebiet war das \"Resident Sportsmen’s Shooting Reserve\", ein Gebiet, reserviert für das sportliche Vergnügen der britischen Einwohner im Land. Im frühen 20. Jahrhundert wurden riesige Reservoire in der Trockenzone für die Bewässerungslandwirtschaft gebaut. Frühere Bewässerungssysteme wurden saniert und Menschen siedelten wieder um. Die Entwicklung kam wieder in Schwung nach der Unabhängigkeit in 1948. Als Folge war der Lebensraum der Elefanten in der Trockenzone stark zersplittert.", "section_level": 2}, {"title": "Populationsentwicklung.", "content": "Die Größen der wilden Elefantenpopulationen in Sri Lanka wurden geschätzt auf", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie und Verhalten.", "content": "Elefanten werden als große Pflanzenfresser klassifiziert und verbrauchen bis zu 150 kg Pflanzen pro Tag. Als Generalisten fressen sie eine große Vielfalt an Nahrungspflanzen. In der nordwestlichen Region von Sri Lanka wurde das Fressverhalten von Elefanten im Zeitraum von Januar 1998 bis Dezember 1999 beobachtet. Die Elefanten fraßen insgesamt 116 Pflanzenarten, die zu 35 Familien gehören und 27 Arten von Nutzpflanzen enthalten. Mehr als die Hälfte der Pflanzen waren keine Baumarten, wie zum Beispiel Büsche, Kräuter, Gras oder Kletterpflanzen. Mehr als 25 % der Pflanzenarten gehört zu der Familie der Hülsenfrüchtler und 19 % der Pflanzenarten zu der Familie der Süßgräser. Dass der Kot von Elefanten Nutzpflanzen enthält, ist aber nicht nur eine Folge der Plünderung der Ernte. Es wurde auch beobachtet, dass Elefanten die beim Wanderfeldbau übrig gebliebenen Erntepflanzen fressen. Nahrungsressourcen sind in sich erneuernden Wäldern reichlich vorhanden, aber haben eine niedrige Dichte in älteren Wäldern. Die traditionelle Brandrodung erzeugt einen optimalen Lebensraum für Elefanten, indem sie die folgende Vegetation fördert.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohungen.", "content": "Während des bewaffneten Konflikts in Sri Lanka wurden Elefanten durch Landminen verstümmelt oder getötet. Zwischen 1990 und 1994 starben insgesamt 261 Elefanten entweder als Folge von Schussverletzungen oder sie wurden durch Wilderer und Landminen getötet. Angesichts der Seltenheit von Stoßzähnen ist heute die Wilderei nach Elfenbein nicht die Hauptbedrohung. Aber trotzdem gibt es immer noch Handel mit Elfenbein. Kandy wurde als das Zentrum für solchen illegalen Handel identifiziert. Die größte Bedrohung für Elefanten kommt aber von der immer größer werdenden menschlichen Bevölkerung und deren Nachfrage nach Land. Gegenwärtig dauert der deutliche Verlust des Elefantenverbreitungsgebiets durch wirtschaftlichen Fortschritt an und so führt eine Reihe von Bewässerungs- und Entwicklungsprojekten zur Umwandlung weiterer Elefantengebiete in bewässerte Landwirtschafts- und Siedlungsgebiete. Von 1999 bis Ende 2006 wurden jedes Jahr fast 100 wilde Elefanten getötet. Sie werden getötet, um die Ernte und Häuser zu schützen. Andere Bedrohungen sind Wilderei, Abholzung, Dürre und Nahrungsknappheit. Während der Dürrezeiten zerstörten viele Elefanten die landwirtschaftliche Nutzfläche für Nahrung. Fast 80 Elefanten wurden im Nordwesten von Sri Lanka getötet, 50 im Süden und Osten und noch einmal 30 in anderen Teilen des Landes. Insgesamt 160 tote Elefanten gab es alleine 2006.", "section_level": 1}, {"title": "Schutz.", "content": "\"Elephas maximus\" ist im Washingtoner Artenschutzübereinkommen (kurz \"CITES\") aufgelistet. Die Elefanten-Schutzstrategie des Department of Wildlife Conservation (Artenschutz) hat zum Ziel, so viele lebensfähige Populationen wie möglich in einem möglichst großen Spektrum von geeigneten Gebieten zu erhalten. Dies bedeutet sowohl den Schutz der Elefanten im System der Schutzzonen als auch außerhalb dieser Bereiche für so viele Tiere wie das Land ernähren kann und die Landeigentümer tolerieren können zu fördern. Die Elefanten sollen allein auf das Netzwerk der Schutzzonen beschränkt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle Darstellung.", "content": "Elefanten waren über 2000 Jahre lang ein weit verbreitetes Element in der singhalesischen Heraldik und blieben es auch während der britischen Kolonialherrschaft. Das Wappen und die Flagge der Regierung der britischen Kolonie Ceylon von 1875 bis 1948 zeigten einen Elefanten und sogar heute noch benutzen viele Institutionen in Sri Lanka den Sri-Lanka-Elefanten in ihren Wappen und Insignien. So existierte mehr als zweitausend Jahre lang zwischen Elefant und Mensch eine wichtige kulturelle Symbiose – keine religiöse Prozession war ohne Beteiligung von Elefanten vollständig und viele große buddhistische Tempel in Sri Lanka hatten ihre eigenen Elefanten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sri-Lanka-Elefant, auch Ceylon-Elefant (\"Elephas maximus maximus\"), ist eine der drei bekannten Unterarten des Asiatischen Elefanten und ist heimisch in Sri Lanka. Seit 1986 gilt \"Elephas maximus\" durch die IUCN als \"stark gefährdet\", da die Population über die letzten drei Generationen, also in den letzten 60 bis 75 Jahren, um mindestens 50 % gesunken ist. Die Art ist stark durch Lebensraumverlust, Degradation und Fragmentierung bedroht.", "tgt_summary": "锡兰象(学名:)又名斯里兰卡象,是体型最大的亚洲象亚种,也是亚洲象的指名亚种。", "id": 310888} {"src_title": "Younger (Fernsehserie)/Episodenliste", "tgt_title": "年輕一代集數列表", "src_document": [{"title": "Staffel 1.", "content": "Die Erstausstrahlung der ersten Staffel war vom 31. März bis zum 9. Juni 2015 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender TV Land zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender TNT Glitz vom 3. Februar bis zum 20. April 2016.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Die Erstausstrahlung der zweiten Staffel war vom 13. Januar bis zum 23. März 2016 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender TV Land zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender TNT Comedy vom 22. Juni bis zum 27. Juli 2016.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Die Erstausstrahlung der dritten Staffel war vom 28. September bis zum 14. Dezember 2016 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender TV Land zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender TNT Comedy vom 1. Dezember 2016 bis zum 9. Februar 2017.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 4.", "content": "Die Erstausstrahlung der vierten Staffel war vom 28. Juni bis zum 13. September 2017 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender TV Land zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender TNT Comedy vom 13. November bis zum 18. Dezember 2017.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 5.", "content": "Die Erstausstrahlung der fünften Staffel war vom 5. Juni bis zum 28. August 2018 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender TV Land zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender TNT Comedy vom 2. Oktober bis zum 6. November 2018.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 6.", "content": "Die Erstausstrahlung der sechsten Staffel war vom 12. Juni bis zum 4. September 2019 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender TV Land zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung wurde von Oktober bis Dezember 2019 auf TNT Comedy ausgestrahlt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diese Episodenliste enthält alle Episoden der US-amerikanischen Comedyserie Younger, sortiert nach der US-amerikanischen Erstausstrahlung. Die Fernsehserie umfasst derzeit sechs Staffeln mit 72 Episoden.", "tgt_summary": "《年轻一代》(英语:\"Younger\")是一部改编自帕梅拉·雷蒙德·沙翠恩同名小说,由达伦·史塔开创,于2015年3月31日在TV Land首播的美国电视喜剧。", "id": 1974421} {"src_title": "Alexander von Schweden", "tgt_title": "亞歷山大王子 (瑞典)", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geburt & Taufe.", "content": "Prinz Alexander wurde am 19. April 2016 im Krankenhaus \"Danderyds Sjukhus\" in der Gemeinde Danderyd nördlich von Stockholm geboren. Er wog 3595 Gramm und war 49 cm groß. Bei einem am 21. April 2016 einberufenen Konselj gab König Carl Gustaf bekannt, dass er die Namen Alexander Erik Hubertus Bertil tragen soll, wobei Alexander der Rufname ist. Bei gleicher Gelegenheit wurde er zum Herzog von Södermanland ernannt. Zuvor wurde am selben Tag die Geburt des Mitglieds des schwedischen Königshauses durch Zeugen bestätigt. Zeugen waren der Reichstagspräsident Urban Ahlin, der Ministerpräsident Stefan Löfven, Reichsmarschall Svante Lindqvist und Statsfru Anna Hamilton, die Oberärztin Sophia Brismar Wendel und die Hebamme Anna Ståhl. Die Taufe von Prinz Alexander fand am 9. September 2016 in der Schlosskapelle von Schloss Drottningholm statt. Taufpaten waren seine Tanten, Kronprinzessin Victoria von Schweden und Lina Frejd, Schwester von Prinzessin Sofia, Cajsa Larsson, Freundin von Prinzessin Sofia, Prinz Carl Philips Freund Jan-Åke Hansson und Prinzessin Christinas Sohn Victor Magnuson. Anlässlich seiner Taufe wurde Prinz Alexander von König Carl XVI. Gustaf der Königliche Seraphinerorden verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Stellung in der königlichen Familie.", "content": "Am 7. Oktober 2019 unterzeichnete König Carl XVI. Gustaf den Beschluss, dass die Kinder von Prinz Carl Philip und Prinzessin Madeleine künftig nicht mehr Teil des Königshauses, sondern nur noch Teil der königlichen Familie sein werden. Dies führt mit sich, dass sie den Titel als königliche Hoheit verlieren. Der Titel als Herzog bzw. Herzogin ist davon unberührt. Auch die Thronfolge ändert sich hierdurch nicht. Der Beschluss rührt daher, dass das Königshaus auf Personen beschränkt sein soll, die in Vertretung des Königs öffentliche Aufgaben wahrnehmen. Da dies von den Kindern von Carl Philip und Madeleine auch künftig nicht erwartet werden wird, werden sie nunmehr als Privatpersonen betrachtet und können später auch eine Anstellung annehmen oder eine wirtschaftliche Tätigkeit betreiben, was ihnen als Mitgliedern des Königshauses verwehrt geblieben wäre. Prinz Carl Philip teilte mit, dass sie den Beschluss unterstützen und ihn positiv sehen, da seine Kinder dadurch größere Wahlfreiheiten hätten. Auch Prinzessin Madeleine äußerten Unterstützung für den Beschluss und betonte, dass dies schon seit langem geplant war und ihren Kindern die Möglichkeit eröffne, ihr Leben als Privatpersonen zu formen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alexander Erik Hubertus Bertil, Prinz von Schweden, Herzog von Södermanland (* 19. April 2016 in Danderyd) ist das erste Kind von Prinz Carl Philip und Prinzessin Sofia. Er steht auf Platz fünf der schwedischen Thronfolge.", "tgt_summary": "亚历山大王子,南曼兰公爵(Prince Alexander of Sweden, Duke of Södermanland;2016年-4月19日)是瑞典王子及王室的成员之一。 亚历山大王子于2016年4月19日生于丹德吕德市的丹德吕德医院。。王子是瑞典王子卡尔·菲利普和王妃苏菲亚的首名孩子;他的爷爷奶奶是瑞典国王卡尔·古斯塔夫十六世及王后西尔维娅。", "id": 2068489} {"src_title": "The Man That Was Used Up", "tgt_title": "消耗殆盡的男人", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Ein Freund führt den Erzähler bei John A. B. C. Smith ein, einem „wahrlich schneidigen Burschen“, der in vielen Schlachten Heldentaten vollbracht haben soll. Mit seinem „Haupthaar“, das einem Brutus „Ehre gemacht“ hätte, dem Ebenmaß der Brust, den Schultern, die Apollon beschämt hätten, und der wohltönenden Stimme scheint er das Ideal eines Mannes zu sein. Ihm fällt auf, dass der Held sich mit einer gewissen Steifheit und „rechtwinklige(n) Präzision“ bewegt, die ihm bei einer derart überragenden Persönlichkeit indes nicht affektiert oder gezwungen, sondern angemessen erscheint. Der Freund deutet an, dass der „Desperado“ bei den Damen wegen seines Draufgängertums beliebt sei, beginnt zu flüstern und will gerade mehr erklären, als der General ihn unterbricht und sich ein Gespräch entwickelt. Dabei erweist er sich als angenehmer Causeur mit überragender Allgemeinbildung, wenn er auch auf Einzelheiten der Schlachten nicht weiter eingeht, ins Philosophische abdriftet und sehr ausführlich die Errungenschaften der Technik und die neuesten Erfindungen preist. Nach dem Gespräch ist der Erzähler neugierig geworden und trifft unterschiedliche Freunde und Bekannte, von denen er sich weitere Angaben verspricht. Sie alle loben Smith, verfluchen die Indianer, preisen langatmig das erfindungsreiche Zeitalter, deuten aber ein schreckliches Schicksal des Generals an. Der Erzähler kann sich noch so sehr bemühen, endlich Details zu erfahren – es gelingt ihm nicht, denn stets weichen sie aus, werfen andere Namen ein oder werden unterbrochen. Als auch der vierte Versuch scheitert, begibt er sich zur Quelle selbst, um das „verruchte Geheimnis“ zu lösen. Früh am Morgen steht er vor der Tür, wird aber vom Kammerdiener Pompeius zunächst ins Schlafgemach geführt, da der Held noch mit der Morgentoilette beschäftigt sei. Er blickt sich um und sieht auf dem Boden nur ein „wunderlich ausschauendes Bündel-Etwas“. Schlecht gelaunt, befördert er es mit einem Fußtritt zur Seite. Da beginnt das Bündel mit quiekender Stimme zu sprechen und beklagt das wenig zivilisierte Benehmen. Entsetzt stolpert er zurück und sieht mit an, wie der bald herbeigerufene und beschimpfte Diener aus Korkbeinen, Glasaugen, weiteren Teilen und einer Perücke das Wesen zusammensetzt, das sich bald als General Smith entpuppt. Man müsse ja nicht „mit den Bugabus und Kickapus kämpfen, wenn man mit nur einer Schramme davonkommen will“. Nachdem er auch seinen künstlichen Gaumen erhalten hat, steht er in alter Pracht vor ihm und kann erneut seine melodische Stimme erklingen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Biographischer und politischer Hintergrund.", "content": "Mit dem Titel der Erzählung spielte Poe vermutlich auf den Wahlkampfslogan der Whig Party „Van, Van, is a used-up man“ an, der sich gegen den amerikanischen Präsidenten Martin Van Buren richtete, dessen Amtszeit kürzer war als der kostspielige zweite Seminolenkrieg. Er war zunächst Vizepräsident unter Andrew Jackson, der sich als Oberbefehlshaber an den Indianerkriegen beteiligt hatte und den Indian Removal Act unterstützte. Neben der Kritik an fortschrittsgläubigen und materialistischen Positionen nahm Poe in seiner Satire vermutlich den langjährigen General Winfield Scott aufs Korn, der sich an den Kämpfen gegen die Indianer beteiligt hatte. Der Veteran des Britisch-Amerikanischen Krieges nahm später auch am Mexikanisch-Amerikanischen und Sezessionskrieg teil, war mit Edgar und seinem Ziehvater John Allan bekannt und genoss zu dem Zeitpunkt großes Ansehen. Während Poes Zeit als Unteroffizier beim Artillerieregiment waren die Vorgesetzten mit seiner Leistung so zufrieden, dass sie bereit waren, ihn bereits am 1. Januar 1829 zum Sergeant-Major zu befördern. Er war zwar stolz, den Rang so schnell erreicht zu haben, konnte aber nach den Militärstatuten nicht weiter aufsteigen und strebte eine vorzeitige Entlassung an, für die er das Einverständnis seines Ziehvaters benötigte. Der aber war zunächst nicht bereit, dem undiplomatisch vorgetragenen Wunsch Poes zu entsprechen. Später ließ Poe sich von zwei Offizieren überzeugen, die militärische Laufbahn doch nicht aufzugeben. Sie rieten ihm, sich als Kadett für die Militärakademie West Point zu bewerben, um in der Hierarchie weiter aufsteigen zu können. So wandte sich Poe erneut an Allan und bat ihn, sich beim Justizminister der Vereinigten Staaten William Wirt und General Scott für ihn einzusetzen, um eine Empfehlung zu erhalten. Die erst spät eintreffende Antwort war enttäuschend und schockierend zugleich. Poe erfuhr, dass seine Pflegemutter Frances Allan im Sterben lag und er sich nach Richmond begeben solle. In der Bibliothek Winfield Scotts fand sich später auch ein mit persönlicher Widmung versehenes Belegexemplar des Gedichtbandes \"Al Aaraaf, Tamerlane, and Minor Poems\".", "section_level": 1}, {"title": "Einzelheiten.", "content": "Das Wort „Kickapoo“ im Untertitel bezieht sich auf einen Indianerstamm, gegen den der Held gekämpft haben will und den Poe in seiner 1840 veröffentlichten Erzählung \"The Business Man\" ebenfalls kurz erwähnte. Mit „Bugaboo“ wiederum ist der Popanz gemeint, ein Kinderschreck, der wie der Butzemann (Bogeyman) eine grundlose Angst symbolisieren soll. Liliane Weissberg weist auf die überschaubare Zahl literarischer Figuren in Poes Erzählwerk hin. Neben dem häufig – etwa in der Satire \"The Duc de L’Omelette\" – auftretenden Teufel fällt der „Neger-Kammerdiener“ und Sklave „Pompey“ (Pompeius) mehrfach auf, der in dieser Geschichte den Erzähler ins Haus lässt. Etwas später zitiert der General ihn ungeduldig herbei, der „Nigger“ solle ihm endlich seine künstlichen Zähne geben und sich beeilen. So ist Pompey als „negro-servant“ Begleiter der Signora Psyche Zenobia in den ursprünglich zusammenhängend veröffentlichten Satiren \"How to Write a Blackwood Article\" (Wie man einen Blackwood-Artikel schreibt) und \"A Predicament\" (In schlimmer Klemme – Die Sense der Zeit), während der Name in der Erzählung \"The Business Man\" (Der Geschäftsmann) für einen Hund verwendet wird. Nach Auffassung Weissbergs deutet dies auf eine bezeichnende Verwendung der Figur des Schwarzen, die auch in anderen Werken zu erkennen ist. In seinem Roman \"Der Bericht des Arthur Gordon Pym\" etwa tritt der „Neger“ als angsteinflößender Fremder auf und in der Kurzgeschichte \"Der Goldkäfer\" spricht er einen nur schwer verständlichen Dialekt.", "section_level": 1}, {"title": "Burlesken und Satiren.", "content": "Die Kurzgeschichte zeigt eine Seite Poes, die relativ unbekannt ist, wird sein Name doch vorwiegend mit den Horror-, Abenteuer- und Science-Fiction-Erzählungen verbunden, zu denen \"Der Untergang des Hauses Usher\" und \"Der schwarze Kater\", \"Eine Geschichte aus den Rauhen Bergen\" und \"Das vorzeitige Begräbnis\" gehören, deren Effekte den Leser unmittelbar ansprechen. Ein wichtiger Bereich seines Werkes, der von Kritikern vergleichsweise wenig beachtet wurde, kann indes als satirisch, \"burlesk\" und parodistisch bezeichnet werden. Neben \"The Man That Was Used Up\" zählen auch \"The Duc de L’Omelette\", \"König Pest\" und \"A Tale of Jerusalem\" zu den Burlesken. Die „Arabesken“ und „Grotesken“ lassen sich nicht einfach voneinander abgrenzen, zumal Poe selbst die Begriffe nicht eindeutig unterschied und beide den Charakter seines Œuvres ausmachen, das als „bizarr“ und „überraschend“ ebenso eingestuft werden kann wie als „originell“ und „phantasievoll“. Von seinen frühen fünf Beiträgen für die \"Philadelphia Saturday Courier\" ist lediglich seine erste Erzählung \"Metzengerstein\" eine Arabeske, die auf die späteren großen Schreckensgeschichten deutet, während die übrigen vier zu den Burlesken gehören. Trotz dieser Abgrenzungsschwierigkeiten lassen sich für Poes Burlesken und Satiren gewisse Wesenszüge herausarbeiten. Zu ihnen gehört etwa die Entwicklung eines Betrugs, der im Verlauf der Erzählung entdeckt wird. Ein weiteres Kennzeichen sind neben den vielen Wortspielen und doppeldeutigen Redensarten seine bizarren, häufig ins Tierhafte und Verkrüppelte gehenden Figurenzeichnungen, mit denen er die romantische und gotische Schauerliteratur parodierte. Gegenüber den Geschichten des Grauens setzen die Satiren und Burlesken häufig ein umfangreiches Hintergrundwissen über den literarischen Geschmack der Zeit und andere Details voraus, um verstanden zu werden, was zu ihrer vergleichsweise geringen Popularität führte. Untersucht man Poes Frühwerk, fällt auf, dass er auf den groben Humor nach 1838 verzichtete und bei seinen Überarbeitungen auf viele obszöne und beleidigende Anspielungen und aufdringliche Tiraden verzichtete.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Man That Was Used Up (Untertitel: \"A Tale of Late Bugaboo and Kickapoo Campaign\", deutsch: ) ist der Titel einer satirischen Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe, die er im August 1839 in \"Burton’s Gentleman's Magazine\" veröffentlichte und 1840 in die Sammlung \"Tales of the Grotesque and Arabesque\" aufnahm.", "tgt_summary": "《消耗殆尽的男人》是一部由爱伦·坡于1839年所著的短篇小说,当时发布在杂志Burton's Gentleman's Magazine上。", "id": 716824} {"src_title": "Habits (Stay High)", "tgt_title": "習慣 (超快感)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ludvig Söderberg und Jakob Jerlström komponierten das Lied zusammen mit Lo und produzierten es unter dem Produktionsnamen „The Struts“. Am 25. März 2013 veröffentlichte die Sängerin das Lied unter dem Titel „Habits“ als ihre zweite Single. Nachdem Lo einen Vertrag mit \"Universal Music\" abgeschlossen hatte, wurde das Lied am 6. Dezember 2013 erneut unter dem Titel „Habits (Stay High)“ veröffentlicht, sowohl als zweite Single von „Truth Serum“ als auch als Lead Single von „Queen of the Cloud“. Musikalisch ist das Lied der Kategorie Pop und Elektropop zuzuordnen, es hat Elemente von Minimal Music und eine Upbeat-Instrumentierung. Der Liedtext handelt vom Versuch der Sängerin, durch alkoholischen Rausch und hedonistische Vergnügungen eine gescheiterte Beziehung zu vergessen. Infolgedessen vermerkten sowohl Musikkritiker als auch Lo selbst einen gewissen Kontrast zwischen der popartigen Komposition und dem schwermütigen Liedtext. „Habits (Stay High)“ bekam weitgehend positive Kritiken in Hinsicht auf Komposition und Liedtext. Das Lied entwickelte sich zu einem Geheimtipp, der erst 2014 in die Musikcharts einstieg, ein Jahr nach der ursprünglichen Veröffentlichung. In den Billboard Hot 100 erreichte das Lied Platz 3 in den Vereinigten Staaten und wurde die höchste Platzierung einer schwedischen Künstlerin seit dem Lied The Sign von der schwedischen Popgruppe Ace of Base, das 1994 Platz 1 erreichte. Das Lied verkaufte sich über 2,6 Millionen in den Vereinigten Staaten und wurde von dessen Musikverband Recording Industry Association of America (RIAA) fünfmal mit Platin ausgezeichnet. Es toppte die Charts in den Niederlanden, Polen, Frankreich und Rumänien und erreichte Top 10 Platzierungen unter anderem in Österreich, Kanada, Frankreich und Schweiz. Die Regisseure von „Motellet Film“ drehten zwei Musikvideos zu dem Lied. Die erste Fassung wurde am 15. März 2013 veröffentlicht und zeigt die Sängerin bei einer Teerunde, während dessen sie und ihre Gäste sich betrinken. Bei YouTube wurde es eine halbe Million Mal angesehen, bevor das Video ein Jahr nach Veröffentlichung von dem Videoportal entfernt wurde. Die zweite Version wurde drei Tage lang in einem schwedischen Club gedreht und zeigt Lo beim exzessiven Feiern mit ihren Freundinnen. Tove Lo sang den Song auf Musikfestivals wie dem „South by Southwest“ und dem „Hangout Music Festival“ und nahm sie auf die Setlist ihrer ersten Tour „Queen of the Clouds Tour“ im Jahr 2015. Das Lied gewann in Schweden 2015 die „Grammies“ in der Kategorie „Lied des Jahres“. „Habits (Stay High)“ wurde unter anderem vom US-amerikanischen Schauspieler Vin Diesel gecovert, dessen Performance eine Hommage für seinen verstorbenen Freund Paul Walker war. Die US-amerikanische Popsängerin Kelly Clarkson sang das Lied 2015 auf ihrer „Piece by Piece Tour“.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Das Lied wurde von Tove Lo zusammen mit Ludvig Söderberg und Jakob Jerlström komponiert und von den beiden letztgenannten unter dem Produktionsnamen „The Struts“ produziert. Tove Lo zufolge ist „Habits (Stay High)“ der Song von der EP „Truth Serum“, der „ihr am meisten bedeute“, da er „am ehrlichsten“ ist und das Schreiben desselben „riesig“ („huge“) für sie war. Ursprünglich stammen die Strophen aus einem Gedicht, das Lo geschrieben hatte, als sie eine „wirklich schlechte Zeit“ in einer Beziehung hatte. Los Freund hatte sich einer buddhistischen Bewegung angeschlossen, was sie verweigerte und zur Trennung führte. Einige Monate nach der Trennung hielt sie sich während Hurrikan Sandy 2012 in New York City bei einem Freund auf. In dessen Apartment fielen Strom und Heizung aus, so dass Lo in das Studio eines Freundes in Midtown Manhattan umzog, wo sie den Refrain komponierte. Am 11. Dezember 2012 veröffentlichte die Sängerin auf Facebook, dass sie in New York („did not get to finish too much“) und das sie mit „The Struts“ im Musikstudio in Schweden zusammen arbeite. Die Sängerin nahm ihren Gesang erneut auf, doch sie entschied sich für die Version von der Demoaufnahme, da diese „wirklich von Herzen komme“ („it was really coming from the heart“). „The Struts“ schrieben, produzierten und programmierten den Track und spielten die Noten ein. Filip Runesson spielte die Saiteninstrumente, Lars Norgren übernahm die Abmischung und Björn Engelmann das Mastering. In einem Interview mit dem Magazin „Coup de Main“ sagte Lo, dass sie beim Schreiben des Lieds darüber nachgedacht habe, „was mein bestmöglicher Weg aus diesen schweren Zeiten sei. Es ist eine große Erleichterung, für eine Weile einfach ‚scheiß auf alles‘ zu denken. Wir alle müssen immer so perfekt sein, und absolut niemand kann das erfüllen.“ In einem Interview mit der US-amerikanischen Onlinezeitung The Huffington Post gestand die Sängerin, dass sie beim Schreiben des Lieds über die Trennung hinweggekommen sei. Nach Angabe von Adam R. Holz von „Plugged In“ singt Lo in der Bridge darüber :", "section_level": 1}, {"title": "Komposition.", "content": "Nach Angabe von „Musicnotes.com“ wurde das Lied in der Tonart H-Dur im 4/4-Takt komponiert mit einem Tempo von 110 Beats per minute, wie es für Dance-Pop üblich ist. { \\tempo 4=110 \\key bes \\major \\time 4/4 r8 f'8 f'8 f'8 g'8 f'8 d'8 c'8 d'4 f'4 g'8 f'8 d'8 c'8 d'4 f'8 d'8 g'8 f'8 d'8 c'8 f'4 g'4 bes8 bes8 c'8 d'8} Das Lied hat eine minimale und upbeat-elektronische Instrumentierung, die sich aus Schlagzeug, E-Bass, Begleit- und Lead-Gesang zusammensetzt. Tove Los Stimmumfang reicht von H bis C. Des Weiteren wird die Tonfolge des Millennial Whoops genutzt. Kritiken merkten einen starken Kontrast zwischen dem Liedtext und der Komposition an. Carrie Battan von der englischsprachigen Musikwebseite Pitchfork gab an, dass das Lied Der Redakteur Chris Jordan beschrieb das Lied in der US-amerikanischen Tageszeitung „Ashbury Park Press“ als einen, er merkt allerdings an, dass der Inhalt des Liedtextes Ähnlichkeiten mit Rock ’n’ Roll-Musik habe. Jia von „All Things Go“ meint bezüglich der Verse, es seien. Die Sängerin gab selber zu: Im Chorus singt Lo von ihrem Drogenmissbrauch: Gegenüber dem Internetradio „iHeartRadio“ sagte die Sängerin, die Bridge sei ihre bevorzugte Stelle in dem Song, da", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Am 13. März 2013 publizierte die Sängerin die Illustration von dem Lied mit dem Hinweis „bald“ („soon“) auf ihrem Facebook Benutzerkonto. Zwei Tage später veröffentlichte sie das Lied unter dem Titel „Habits“. Nach „Love Ballade“ war „Habits“ die zweite selbstveröffentlichte Single von ihr. Das Lied zog die Aufmerksamkeit einiger Musikblogs auf sich, wodurch die Anzahl an Los Follower zunahm. Die walisische Sängerin Marina and the Diamonds und die neuseeländische Musikerin Lorde lobten das Lied auf ihrem Twitter-Benutzerkonto. Im Mai 2013 listete das US-amerikanische Popduo MS MR das Lied auf ihrem Mixtape „Track Addict Vol. III“ auf dem Online-Musikdienst SoundCloud. Am 6. Dezember 2013 veröffentlichte \"Universal Music\" das Lied ein zweites Mal unter dem erweiterten Titel „Habits (Stay High)“ als zweite Singleauskopplung der EP „Truth Serum“. Am 12. Juni 2014 wurde das Lied an US-amerikanische Contemporary Hit Radios geschickt.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideos.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Version.", "content": "Am 1. Februar 2013 verkündete \"Motellet Film\" auf dem Mikroblogging-Dienst Twitter, dass sie ein Musikvideo für Tove Lo drehen würden. Am 27. Februar gab das Filmstudio das Ende der Dreharbeiten bekannt und veröffentlichte ein Foto von Lo am Filmset. Das Duo drehte das Video, während die Sängerin die Ko-Regie übernahm und das Script schrieb. Die Webseite des schwedischen Fernsehsenders Sveriges Television veröffentlichte das Musikvideo am 15. März 2013, während die Sängerin es zwei Tage später auf ihren YouTube-Channel stellte. Das Musikvideo beginnt mit den Erinnerungen der verkaterten Sängerin und zeigt kurze Einstellungen von Whiskey, einem Schuh in einem Kronleuchter und einem Mann, mit dem sie rummacht. Sie geht in eine Bar, um eine Flasche Whiskey zu kaufen, und trinkt diese mit einem Mann. In der folgenden Szene kann man Tove Lo bei einer Teerunde mit vier Frauen und Kellnerinnen sehen, bei der Champagner zwischen einer Auslage an Kuchen und Cupcakes getrunken wird. Das Video blitzt weiß auf und zeigt flüchtige Einblicke in die Fantasie der anderen anwesenden Frauen. Die zunehmend alkoholisiertere Lo zieht ihr Hemd aus, schmiert sich Kuchen ins Gesicht, übergießt sich mit Champagner und fängt mit ihren Gästen und den Kellnerinnen zu tanzen an. Am Ende des Videos ist sie zu Hause und erbricht sich in ein Waschbecken. Über das ganze Video sind Szenen von Lo in einem Darkroom verteilt, bei dem Mascara aus ihren Augen trieft und sie Kaugummi kaut, geschmolzenes Speiseeis isst und Zigarette raucht. Greg White von „So So Gay“ sagte, das Musikvideo sei eine, während Jenss Drunk von „Pigeons and Planes“ es als „eine herrliche Schweinerei“ („a beautiful mess“) bezeichnete. Scandipop beschreibt das Video als „einen glamourösen Schnappschuss des sehr unglamorösen trennungsbedingte Abtauchen in Selbstzerstörung, von der Toves Verse strotzen.“ Mitte März 2014 hatte das YouTube-Video bereits über eine halbe Million Abrufe, doch im gleichen Monat wurde das Video wieder offline genommen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Version.", "content": "Das zweite Musikvideo von „Habits (Stay High)“ wurde erneut von \"Motellet Film\" gedreht. Drehort war ein Club in Schweden, in dem die Sängerin drei Tage mit ihren drei Freunden Vanessa, Lone und Johan verbrachte, die mit Lo „einige alkoholische Getränke nehmen und herummachen“ sollten. Folgerichtig drehten die zwei Regisseure eine große Anzahl ungestellter Einstellungen, da es keine expliziten Regieanweisungen gab. Die Sängerin wollte in dem Musikvideo und den Betrachter, das den Liedtext auszeichne. Tove Lo fand die Dreharbeiten schwierig und strapaziös, da sie drei Tage mit einer 10 kg schweren Kameraausrüstung herumlaufen musste, die um ihre Hüfte gebunden und dessen Objektiv auf ihr Gesicht gerichtet war. Auch sei es kräftezehrend gewesen, sich den Schmerz zu vergegenwärtigen, den sie beim Schreiben des Lieds empfunden hatte. Zu einem späten Zeitpunkt während der Dreharbeiten, als Lo bereits betrunken und erschöpft war, ging sie in eine Toilettenkabine. Dazu erklärte sie: Sie gab darüber hinaus zu, dass sie sich kaum an die Hälfte der Dreharbeiten erinnern könne. Am 19. Februar 2014 postete sie einen Teaser des Musikvideos auf ihr Facebook-Benutzerkonto. Am 17. März 2014 wurde das Musikvideo auf Los Vevo-Channel auf YouTube publiziert, und am nächsten Tag im iTunes Store gelistet. Bis Januar 2017 wurde das Video über 216 Millionen Mal abgerufen. Das Musikvideo beginnt mit einem Closeup von Lo, die nach einer durchgefeierten Nacht im Bett ihrer Freundinnen aufwacht. Sie kehrt in ihre Wohnung zurück, erholt sich vom Kater, bereitet sich auf die bevorstehende Partynacht vor und probiert vor dem Spiegel mehrere Kleidungen aus. Sie fährt mit der U-Bahn in den Stockholmer Stadtbezirk Södermalm, isst und trifft sich mit ihren Freunden in einer Stretch-Limousine. Zusammen gehen sie erst in eine Bar und dann in einen Club, spielen Billard, betrinken sich und machen miteinander rum. Die Sängerin geht alleine auf die Toilette und fängt zu weinen an. Sie kehrt im Taxi nach Hause zurück und fällt ins Bett. Das ganze ist im Stile eines Selfievideos gedreht. Über das Video sind Szenen verteilt, in denen Lo in die Kamera schaut und lippensynchron den Liedtext singt, sowie einige Detailaufnahmen von alkoholischen Getränken.", "section_level": 2}, {"title": "Rezension.", "content": "Thomas Kühnrich urteilt auf JoinMusic: Nach Aussage in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung ist. Miles Raymer von der US-amerikanischen Zeitschrift Entertainment Weekly nannte die filmische Umsetzung des Lieds ein „cleveres“ Video, da. Caitlin White vom kanadischen Online-Magazin Noisey urteilte, dass das und dass es. Sonja Mann kritisiert im Frauenmagazin „Bustle“ das Video als („kind of boring“). Samantha Lizzio bewertete das Video als Nummer fünf in ihrer Liste der 20 besten Videos des US-amerikanischen Fernsehsenders VH1 des Jahres 2014. Nach Meinung von Patricia Battle auf NDR ist die Sängerin, die Melodien dazu verbreiten hingegen, so dass auf eine treffe.", "section_level": 1}, {"title": "Nominierungen und Auszeichnungen.", "content": "Die Mitarbeiter von „The Line of Best Fit“ bewerteten „Habits (Stay High)“ als Nummer 6 auf ihrer Liste der 50 besten Lieder des Jahres 2013 und schrieben, dass es war. Das Musikmagazin Rolling Stone ordnete „Habits (Stay High)“ auf Platz 23 auf dessen Liste der 50 besten Lieder des Jahres 2014 ein und verglich die Komposition der mit der Musik von Lorde und die Texte mit denen der US-amerikanischen Popsängerin Kesha. Chris Jordan von „Asbury Park Press“ hält das Lied für eines der besten des Jahres und stellte fest, dass. Chris deVille von der Internetpublikation „Stereogum“ bewertete das Lied als Nummer 26 auf dessen Liste der 50 besten Popsong des Jahres 2014 und schrieb dazu: Bei den „ASCAP Pop Music Awards“ der US-amerikanischen Verwertungsgesellschaft American Society of Composers, Authors and Publishers (ASCAP) wurde das Lied als eines der meistgespielten des Jahres 2014 ausgezeichnet. Bei den „iHeartRadio Music Awards“ wurde das Lied in der Kategorie „Bester Liedtext“ nominiert, unterlag jedoch dem Lied Blank Space von Taylor Swift. Das Musikvideo gewann 2014 bei den „VEVO Hot This Year Awards“ die Auszeichnung als „Best Alternative/Rock Video“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Habits (Stay High) ist ein Lied der schwedischen Songwriterin und Sängerin Tove Lo in Zusammenarbeit mit dem Produzentenduo „The Struts“, bestehend aus Ludvig Söderberg und Jakob Jerlström. Der durch Electro-Pop beeinflusste Song wurde am 15. März 2013 von der Sängerin auf YouTube und am 6. Dezember 2013 vom Major-Label Universal Music als Extended Play „Truth Serum“ sowie später auf ihrem ersten Studioalbum „Queen of the Clouds“ (2014) veröffentlicht. Der englischsprachige Liedtitel „Habits (Stay High)“ bedeutet „Gepflogenheiten (berauscht bleiben)“.", "tgt_summary": "《习惯 (超快感)》(英语:\"Habits (Stay High)\")是瑞典歌手托芙萝演唱的一首歌曲,出自其首张迷你专辑《让人说实话的麻醉药》和首张专辑《云端女王》。歌曲由托芙萝、卢德维格·索德伯格和詹姆斯·杰尔斯特伦创作,并由后两人组成的支柱双人团制作。原先歌手将歌曲以《习惯》为名于2013年3月15日独立发行,并作为她第二支独立单曲。在萝签约环球音乐之后,歌曲以《习惯 (超快感)》为名于2013年12月6日正式发行为《让人说实话的麻醉药》的第二支单曲以及《云端女王》的首发单曲。这是一首包含简约及动感电子乐器的流行和电音流行歌曲。歌词主要围绕了歌手透过滥用药物、喝酒和其他享乐性活动来尝试忘记前男友。因此,乐评人和萝自己都注意到歌曲制作和歌词内容形成的对比。", "id": 1643818} {"src_title": "Hyuri Henrique de Oliveira Costa", "tgt_title": "尤里 (足球运动员)", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Hyuri startete seine Laufbahn in der Jugendmannschaft von Audax Rio de Janeiro. Hier schaffte er auch den Sprung in den Profikader. Am 7. Juli 2011 bestritt er sein erstes Profispiel in der Série D. 2013 ging der Spieler für eine Saison zum Erstligisten Botafogo FR. Hier gab er am 6. September 2013, dem 18. Spieltag der Saison sein Debüt. Im Heimspiel gegen den Coritiba FC stand er in der Startelf und erzielte die Tore zum 2:0 (40. Minute) und 3:0 (50. Minute) (Entstand-3:1). Es schloss sich ein Wechsel nach China zum Beijing Renhe an. Mit dem Klub spielte er in der höchsten chinesischen Liga. Das erste Spiel bestritt er am 8. März 2014 gegen Jiangsu Suning. In dem Spiel stand er in der Startelf. Sein erstes Ligator in China erzielte Hyuri am 18. April 2017 im Auswärtsspielt gegen Henan Jianye. In der 68. Minute traf er zum 1:2-Entstand. Bei Beijing Renhe verblieb er zwei Jahre. Nach Auslaufen seines vertrages Ende 2015 ging er wieder nach Brasilien und wurde Atlético Mineiro unter Vertrag genommen. Bei Mineiro gab Hyuri sein Debüt auf internationaler Klubebene. In der Copa Libertadores 2016 traf sein Klub am 18. Februar 2016 in Arequipa auf den FBC Melgar. In dem Wettbewerb gelang ihm auch sein erstes Tor auf internationaler Ebene. Zuhause traf Mineiro am 17. März 2016 auf CSD Colo-Colo aus Chile. Hyuri kam in der 64. Minute für Patric ins Spiel und traf nach Zuspiel von Júnior Urso in der 73. Minute zum 3:0-Entstand. Im Februar 2017 wurde Hyuri wieder für ein Jahr nach China ausgeliehen. Er kam zu Chongqing Lifan. Der Klub zahlte eine Leihgebühr von einer Million Dollar Nach seiner Rückkehr spielte Hyuri 2018 auf Leihbasis für den Ceará SC und die AA Ponte Preta. Nachdem er bei Mineiro für 2019 auch keine Rolle in der Kaderplanung spielte, wurde er bis Jahresende an Sport Recife ausgeliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Beijing Renhe Atlético Mineiro", "section_level": 1}], "src_summary": "Hyuri Henrique de Oliveira Costa, genannt Hyuri, (* 26. September 1991 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Fußballspieler. Der Rechtsfuß wird im Angriff eingesetzt.", "tgt_summary": "尤里(',1991年-9月26日),全名尤里·恩里克·德·奥利维拉·科斯塔('),是一名巴西职业足球运动员,现在效力于巴西足球甲级联赛球队米内罗竞技。", "id": 411509} {"src_title": "David Cotterill", "tgt_title": "大卫·科特里尔", "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Der in der walisischen Hauptstadt Cardiff geborene Cotterill schloss sich im nahegelegenen Bristol der Jugendabteilung von Bristol City an und spielte für den Verein in der Saison 2005/06 in der dritten englischen Liga. In der Saison 2006/07 gelang als Vizemeister der Aufstieg in die zweite Liga, Cotterill wechselte aber für 3,2 Millionen Euro zu Wigan Athletic in die Premier League 2006/07. Dort kam in 16 von 38 Spielen zum Einsatz und entging mit seiner Mannschaft als Viertletzter nur knapp dem Abstieg. In der nächsten Saison wurde er aber nach nur zwei Spielen an den Zweitligisten Sheffield United ausgeliehen, der ihn dann für 2,6 Millionen Euro übernahm. Am Ende der Saison 2008/09 waren sie Dritter und hatten damit noch die Chance sich über Playoffspiele für die Premier League 2009/10 zu qualifizieren. Sie verloren aber das Playoff-Finale gegen den FC Burnley mit 0:1. Im November 2009 wechselte er dann zunächst auf Leihbasis und dann für 675.000 Euro zum Ligakonkurrenten Swansea City, verpasste mit den „Schwänen“ aber als Siebter die Playoffs um den Ligaaufstieg. Dies gelang den „Schwänen“ dann in der nächsten Saison, er war aber bereits nach 14 Spielen an den Ligaaufsteiger FC Portsmouth verliehen worden. Nachdem er nach Rückkehr zu Swansea in der Premierleague nicht zum Einsatz kam wechselte er im Frühjahr 2012 ablösefrei zum Zweitligisten FC Barnsley. Er entging mit dem Verein als Viertletzter zwar knapp dem Abstieg, wechselte dann aber zum Absteiger Doncaster Rovers. In der Football League One 2012/13 wurde er aber mit den Rovers Meister und stieg sofort wieder in die Football League Championship 2013/14 auf, aus der der Verein aber umgehend wieder abstieg. Er wechselte daraufhin ablösefrei zu Birmingham City um weiterhin in der zweiten Liga zu spielen. Es folgte Anfang 2017 eine sechsmonatige Ausleihe zu Bristol City und in der Winterpause der Saison 2017/18 der Wechsel zum indischen Erstligisten Atlético de Kolkata. Im Oktober 2018 erklärte er sein Karriereende als Spieler.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Cotterill bestritt zwischen 2004 und 2005 drei Spiele für die walisische U-19-Mannschaft. Im März und September 2005 kam er in vier EM-Qualifikation-Spielen der walisischen U-21-Auswahl zum Einsatz. Am 12. Oktober 2005 spielte er mit 17 Jahren erstmals für die walisische walisische Nationalmannschaft. Im WM-Qualifikation-Spiel gegen Aserbaidschan wurde er in der 74. Minute für den zweifachen Torschützen Ryan Giggs eingewechselt. Er wurde auch im nächsten Spiel eingewechselt, dann aber nur noch gelegentlich, spielte aber in der Zeit auch noch einmal für die U-21-Auswahl in der Qualifikation für die U-21-EM 2007. Nach seinem achten Spiel folgte eine Pause von acht Monaten, in denen er sieben Spiele verpasste, aber zweimal in der Qualifikation für die U-21-EM 2009 spielte. Nachdem er danach in drei von vier Spielen wieder eingewechselt wurde, folgte eine erneute Pause von fast 11 Monaten in der er achtmal nicht berücksichtigt wurde. In den nächsten 13 Spielen wurde er fünfmal eingewechselt und stand im 13. Spiel am 11. August 2010 erstmals in der Startelf. Er erzielte dann prompt mit seinem ersten Länderspieltor den 1:0-Führungstreffer beim 5:1-Sieg gegen Luxemburg, wurde aber in der 82. Minute ausgewechselt. Bis Mai 2011 wurde er aber wieder nicht eingesetzt, dann zweimal nacheinander, wobei er am 27. Mai 2011 erstmals über 90 Minuten spielte, dann aber fast 30 Monate nicht zum Einsatz kam. Nach einem Spiel im November 2013 dauerte es 11 Monate bis zum nächsten Spiel, bei dem er bereits in der sechsten Minute eingewechselt wurde und in der 30. Minute das 1:0 beim 2:1-Sieg gegen Zypern erzielte. Er kam dann auch einen Monat später im nächsten Spiel in der ersten Halbzeit zum Einsatz, musste dann aber wieder bis zum März 2016 auf den nächsten Einsatz warten. Am 9. Mai 2016 wurde er in den vorläufigen Kader für die EM 2016 berufen, mit dem am 23. Mai ein Trainingslager in Portugal beginnt. Er wurde dann auch für den endgültigen Kader berücksichtigt. Er war einer von drei Feldspielern, die im Turnier nicht zum Einsatz kamen. Im Oktober 2016 kam er nochmals zu einem Einsatz beim WM-Qualifikationsspiel gegen Georgien (1:1). Danach wurde er nicht mehr berücksichtigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "David Rhys George Best Cotterill (* 4. Dezember 1987 in Cardiff) ist ein walisischer ehemaliger Fußballnationalspieler, der mit Unterbrechungen von 2005 bis 2016 für die walisische Nationalmannschaft spielte. Der 1,75 Meter große Außenstürmer stand zuletzt bei Atlético de Kolkata in Indien unter Vertrag.", "tgt_summary": "大卫·里斯·佐治·贝斯·哥达利尔(英语:David Rhys George Best Cotterill,1987年-12月4日)出生于威尔士加的夫,是一名已退役的威尔士职业足球运动员,司职翼锋。", "id": 2156230} {"src_title": "Landschaftskomplex Tràng An", "tgt_title": "长安名胜群", "src_document": [{"title": "Hoa Lư.", "content": "Neben den Alltagsspuren aus 30.000 Jahren Besiedlung beheimatet der Landschaftskomplex einige besondere Stätten der vietnamesischen Geschichte, so die historische Hauptstadt Hoa Lư (\"Cố đô Hoa Lư\"). 968 verlegte der Begründer der Đinh-Dynastie, König \"Đinh Bộ Lĩnh\", die Hauptstadt seines Reiches in die Nähe seines Geburtsortes Gia Viễn nach Hoa Lư in der Gemeinde Trường Yên. Hier am Hoàng Long-Fluss (\"sông Hoàng Long\"), inmitten der \"trockenen Halong-Bucht\", war sie in sicherer Entfernung zur chinesischen Grenze, und verblieb dort während der Đinh- und der frühen Lê-Dynastie bis ins Jahr 1009.", "section_level": 1}, {"title": "Tam Cốc und Bích Động.", "content": "\"Tam Cốc\" bedeutet 'drei Grotten' und bezeichnet die drei Höhlen \"Hang Cả\", \"Hang Hai\" und \"Hang Ba\". Diese werden von dem flachen Ngô Đồng-Fluss (sông Ngô Đồng) durchflossen und sind ein beliebtes Ziel für Touren, die meist im Dorf Văn Lâm starten. Sprichwörtlich sind die \"rudernden Frauen von Tam Cốc\", die auch gestickte Waren anbieten. \"Bích Động\", übersetzt Jade-Höhle oder Grüne Höhle, ist eine durchflutete Dunkelhöhle von 350 m Länge und gilt manchen als die schönste Höhle in Vietnam. Auf dem nahe gelegenen Berg \"Ngũ Nhạc\" liegt der Pagoden-Komplex \"Tam cốc bích động\" aus dem Jahr 1428. Die Anlage besteht aus den drei Pagoden \"Hạ\", \"Trung\" und \"Thượng\".", "section_level": 1}, {"title": "Chùa Bái Đính.", "content": "Der Bái Đính-Tempel (\"Chùa Bái Đính\") in der Kommune Gia Sinh (Bezirk Gia Viễn) ist ein Komplex auf rund 700 Hektar und die zur Zeit größte Pagodenanlage in Vietnam. Einer der zahlreichen weiteren Tempel und Pagoden ist der Steintempel \"Đền Trần\" oder auch \"đền Nội Lâm\", der 968 von Đinh Bộ Lĩnh erbaut worden sein soll. Dort findet am 18. März des Mondkalenders ein großes Tempelfest statt. Weitere Anziehungspunkte in der Nähe sind der Vogelpark \"Thung Nham\" am Dorf Đam Khê (Gemeinde Ninh Hải), 2 km von Bích Động entfernt, sowie die 1892 geweihte Kathedrale \"Phát Diệm\" in Ninh Bình. Vom Berg \"Hang Múa\" aus ist ein Ausblick über Tam Cốc und Ninh Bình möglich. Der Nationalpark Cúc Phương liegt nordwestlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landschaftskomplex Tràng An (vietnamesisch: \" Quần thể danh thắng Tràng An\") liegt nahe Ninh Bình in der vietnamesischen Region Đồng Bằng Sông Hồng am südlichen Rand dieses Deltas des Roten Flusses. Die Geologie besteht aus zahlreichen Karst-Bergen und Tälern in einer Wasserlandschaft mit teils gefluteten Höhlen, die spektakuläre Ziele für touristische Bootstouren darstellen. Die Erforschung von Höhlen in verschiedenen Höhen brachte archäologische Spuren menschlicher Besiedlung aus einem zusammenhängenden Zeitraum von mehr als 30.000 Jahren zutage.", "tgt_summary": "长安名胜群()是越南的一处旅游景点,位于宁平省附近。这里以乘船游览洞穴而知名于世。同时,这一地区也是越南丁朝、前黎朝以及李朝前期的统治中心,因而拥有众多历史遗迹。2014年6月23日,长安名胜群被联合国教科文组织认定为世界遗产。长安名胜群也是越南唯一一处自然与人文双重世界遗产。 其中,比较出名的景点有:华闾古都、三谷碧洞和拜顶寺。", "id": 2942831} {"src_title": "Le Matin (Frankreich)", "tgt_title": "晨报 (法国)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Blatt wurde von Alfred Edwards (1856–1914), einem britischen Journalisten, gegründet. Dieser führte mit der Telegraphie eine der neuen Technologien der Zeit in die journalistische Arbeit von \"Le Matin\" ein. Die Zeitung entstand nach dem Vorbild der englischsprachigen Tageszeitung \"The Morning News\", die 1882 erstmals in Paris erschien. Hinter beiden Titeln stand die US-amerikanisch geführte Investorengruppe Chamberlain & Co., von der die Initiative für die Zeitungsgründungen ausging. Der Sitz des \"Le Matin\" war im 10. Arrondissement von Paris, am Boulevard Poissonière 6, in der Nähe des Porte Saint-Denis, während die Redaktionsräume in den benachbarten Häusern 3 und 9 lagen. Die Gebäude 6 und 9 sind bis heute erhalten. Im Jahr 1899 trat Maurice Bunau-Varilla, der bereits seit 1897 Aktionär des \"Le Matin\" war, in den Verwaltungsrat der Zeitung ein. Ab 1901 wurde er dessen Präsident. Das Blatt erreichte im Jahr 1900 eine Auflage von 100.000 Exemplaren, im Jahr 1910 bereits 700.000 und bis 1914 die Marke von 1 Million. Sie zählte dadurch mit den Mitbewerbern \"Le Petit Journal\", \"Le Petit Parisien\" und \"Le Journal\" zu den vier größten Tageszeitungen Frankreichs. Besondere Bedeutung kam dem Blatt zu Beginn des Ersten Weltkriegs zu, als es im November 1914 über die geglückte Entzifferung der vom deutschen Heer benutzten Verschlüsselungsmethode (ÜBCHI) berichtete. Der kaiserliche Generalstab wechselte zwar daraufhin die Methode, ersetzte sie jedoch durch die noch weniger sichere ABC-Chiffre. Ende der 1930er Jahre erreichte \"Le Matin\" noch eine Auflage von rund 300.000 Exemplaren. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht berichtete \"Le Matin\" Vichy-treu und nahm auf maßgebliches Betreiben des Verwaltungsratsvorsitzenden Bunau-Varilla sogar eine deutsch-freundliche und rechtsextreme Haltung ein. Die Tageszeitung wurde daher nach der Befreiung von Paris wegen des Vorwurfs der Kollaboration mit dem Feind verboten, nachdem sie über eine Zeitspanne von 62 Jahren erschienen war. Das Archiv des \"Le Matin\" befindet sich heute im französischen Nationalarchiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "Le Matin () war eine französische Tageszeitung, die vom 17. Juni 1882 bis zum 1. März 1883 und vom 26. Februar 1884 bis zum 17. August 1944 in Paris erschien. Die Zeitung war zunächst moderat republikanisch ausgerichtet und stand sozialistischen Ideen oder dem Boulangismus ablehnend gegenüber. Vor Beginn des Ersten Weltkrieges war das Blatt mit Millionenauflage eine der vier großen Zeitungen in Frankreich.", "tgt_summary": "《晨报》(法语:\"Le Matin\") 是1883年创立,1884年开始发行,1944年停刊的法国日报。", "id": 1570912} {"src_title": "Automatikgetriebeöl", "tgt_title": "自动变速箱油", "src_document": [{"title": "Verwendung.", "content": "Neuere ATFs enthalten eine breite Vielfalt an chemischen Komponenten um dem ATF die gewünschten Eigenschaften seiner Spezifikation zu geben. Die meisten ATFs enthalten eine Kombination von Hilfsstoffen (Additiven) zur Verbesserung der Schmiereigenschaften, wie verschleißmindernde Additive, Inhibitoren gegen Rost- und Korrosion, Detergens, Dispergiermittel und Tensiden (zum Schutz und Reinigung metallischer Oberflächen); Modulatoren zur Verbesserung der kinematischen Viskosität und des Viskositätsindexes, Substanzen zur Pflege und zum Aufquellen von Dichtungen, und Hilfsstoffen (die die Additive schützen und höhere Temperaturen und Drehzahlen ermöglichen), Entschäumer und Stabilisatoren gegen Oxidation und Abkochen/Verdunsten, zur Konservierung der Additive, Kaltflussmodulatoren, Hochtemperatureindicker, Stockpunktsabsenker (PPDs) und Farbstoffen aus Erdöl. Alle ATFs enthalten Friktionsmodulatoren, außer den ATFs für das Automatikgetriebe \"Borg-Warner 35\" (Ford) und nach den Spezifikationen \"John Deere J-21A\"; Ford \"ESP/ESW-M2C-33F\" \"Typ F\" ATF \"(Ford-O-Matic)\" und Ford\" ESP/ESW-M2C-33G\" \"Typ G\" ATF (Ford Europa und Japan 1980er Jahre), die ausdrücklich Friktionsadditive ausschließt. Demselben Schmierstoffgroßhändler nach erfordert die Spezifikation \"M2C-33G\" Öle mit geprüft besseren Beständigkeit gegen Scherung und Oxidation, verbessertem Kaltfließ- und Hochdruckverhalten (EP) sowie höheren Anforderungen für Dichtungen als bei Ölen nach \"M2C-33F\". Es gibt zahlreiche Spezifikationen für Automatikgetriebeöle, darunter die Reihen \"DEXRON\", \"Mercon\" und Fahrzeugherstellereigene Standards, die für das jeweilige Fahrzeug die geeignete ATF Spezifikation festlegen. In Bedienungsanleitung und Werkstatthandbuch sind Herstellerspezifikation für das zu verwendende Automatikgetriebeöl und die Empfehlung des Herstellers angegeben. Automatikgetriebeölen sind verschiedene Substanzen (Additive) beigemischt, die ihre Eigenschaften verändern um die Anforderungen diverser Automatikgetriebe zu erfüllen. Einige ATF-Spezifikationen sind offen für konkurrierende Marken, darunter die Spezifikation \"DEXRON\", bei der von verschiedenen Herstellern mit verschiedenen Chemikalien dieselbe Spezifikation erfüllt wird. Diese Produkte werden unter Lizenz vom Erstausrüster (OEM) vertrieben, der verantwortlich für die Definition der Spezifikation ist. Einige Fahrzeughersteller schreiben „Original“ („genuine“) oder Erstausrüster \"(Original Equipment Manufacturer – OEM)\" für das ATF vor. Die meisten Spezifikationen der ATFs sind offen für Lizenzierung durch Dritthersteller und werden durch den Automobilhersteller zertifiziert. Einige OEM-Produkte sind auf synthetischer Basis. Nur wenige davon kommen bei den Autoherstellern ab Werk in die verbauten Getriebe. Jeder Hersteller hat spezifische Anforderungen an das ATF. Ungeeignetes Öl kann zu Funktionsstörungen und Schäden führen. Synthetische ATFs sind über Marken des Aftermarket erhältlich, die für die Getriebe bei Anwendungen wie Ziehen von Anhängern in Serviceintervall und Lebensdauer geeigneter sind.", "section_level": 1}, {"title": "Gängige Automatikgetriebeöle.", "content": "Nach gängiger Empfehlung kann die Farbe des Öls durch Abwischen des Ölmessstabs auf einem weißen, fusselfreien Tuch geprüft werden. Dunkelbraune oder schwarze Verfärbungen können auf ein Getriebeproblem hinweisen, wie Überbeanspruchung des Fahrzeuges oder überzogenes Wechselintervall. Übernutztes ATF hat verringerte Schmiereigenschaften und verursacht abrasive Reibung an Kupplungen, Bremsbändern und trägt Abrieb in sich. Solches ATF nicht zu wechseln, beschleunigt den Verschleiß und kann Schäden und den Ausfall des Getriebes bewirken. Die Farbe ist weder der einzige noch ein zuverlässiger Indikator auf verbrauchtes Öl, da die meisten ATFs mit ihrer Nutzung dunkler werden. Das vom Hersteller empfohlene Serviceintervall ist letztlich maßgeblich für den Zeitpunkt, an dem der Wechsel durchzuführen ist. Ohne Wartungsbuch des Fahrzeuges ist die Farbe des Öls ein gebräuchliches Maß zur Abschätzung der Alterung des ATFs. Stufenlose Getriebe (CVTs) und Doppelkupplungsgetriebe (DSG) benötigen spezielle Öle.", "section_level": 1}, {"title": "Lifetime.", "content": "Bei europäischen Autos bedeutet eine „Lifetime“-Füllung (Füllung auf Lebensdauer) etwa 180.000 km als Lebensdauer eines Fahrzeuges oder Getriebes. Die Wartungsintervalle von Fahrzeugtypen ab etwa dem Jahr 2000 liegen zwischen 80.000 und 120.000 km. Das Spülen oder Nachfüllen der Hydraulikflüssigkeit oder des Automatikgetriebeöls bei Getrieben mit Lebensdauerfüllung erfordert eine Ausrüstung zum Befüllen von unten, wobei der Drehmomentwandler des Getriebes oder eine externe Pumpe zum Einsatz kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In den 1950er, 1960er und 1970er Jahren, enthielt ATF Walöl als Friktionsmodulator. Da Walöl bei höheren Temperaturen nicht stabil geblieben wäre, hätte es in Autos, die in und nach den 1970er Jahren hergestellt wurden, aufgrund der höheren Kühlmitteltemperaturen, die durch neue Abgasbestimmungen erforderlich wurden, keine Verwendung finden können. Ein Moratorium zur Artenerhaltung untersagte auch die Benutzung von Walöl für die Produktion von älteren ATFs wie den ursprünglichen \"DEXRON\", \"Typ B\" und \"Typ A\" der diesem vorausging. Historische Produkte von Chrysler (Dodge, Plymouth usw.) benutzte \"Typ A\" ATF, das heute nur noch schwer zu beziehen ist. Es stellte sich heraus, dass \"Typ A\" einer Art 50:50 Mischung aus Ford \"Typ F\" und GM \"DEXRON\" nahe kommt. Das kann Fahrzeuge von Chrysler vor 1990 betreffen. Ab \"DEXRON II-C\" und \"II-D\" ersetzte General Motors das Walöl. Bis in die späten 1970er Jahre wurden Ford Automatikgetriebe ab Werk mit Öl vom Typ \"ESW M2C33-F\" befüllt. Um unabhängigen Werkstätten Öl für Servicearbeiten verfügbar zu machen, wurde nicht nur den Erstausrüstern die Entwicklung von kompatiblen Ölen, die die Anforderungen der Spezifikation \"ESW M2C33-F\" erfüllten ermöglicht und erlaubt diese Öle unter ihren Markennamen als Öl \"Typ F\" zu vertrieben. Eine zweite Generation an Automatikgetriebeölen \"ESW M2C138-CJ\" zur Befüllung ab Werk wurde 1974 verabschiedet. Dieses Öl wurde entwickelt um das Schaltverhalten des Fahrzeugs zu verändern und gleichzeitig mit erheblich verbessertem Schutz gegen Oxidation und Verschleiß ausgestattet. Vorübergehend wurden keine Öle für die Werkstätten entwickelt und ersatzweise Öle, die von General Motors als \"DEXRON\" zertifiziert wurden, für verwendbar erklärt. Im Zuge der Weiterentwicklung von Automatikgetrieben kam mit dem Ford Getriebe \"C5\" der fest schließender Drehmoment-Trilok-Wandler, der die Vibrationen und Lastwechsel des Motors gedämpft auf die Personen im Fahrzeug übertrug. Das damit verbundene Schüttelproblem erzwang die Einführung der Werksspezifikation \"ESP M2C166-H\" und der Ersatz durch \"DEXRON-\"Öle wurde zurückgezogen, da nicht alle \"DEXRON\"-Öle die Vibrationen verhinderten. Verwendbare \"DEXRON\"-Öle erhielten eine zusätzliche Unterspezifikation. Mit der Einführung dieses \"Typ H\" als Werksfüllung wurde die Entwicklung eines geeigneten Öls, das \"Typ H\" entsprach, für die freien Werkstätten erforderlich, woraus im Jahr 1987 die Spezifikation \"MERCON\" wurde. Nach der Spezifikation \"MERCON\" sind die folgenden Angaben offenzulegen: Eine wesentliche Überarbeitung erfolgte im September 1992 als die Anforderungen an die Viskosität bei niederen Temperaturen, der Volatilität sowie der Viskositätsveränderungen nachdem das Öl hoher Temperaturen ausgesetzt war und verbesserter Oxidationsobergrenzen eingeführt wurden. Diese erhöhten Anforderungen wurden mit \"MERCON\"-Ölen neuer als ESP M2C166-H umgesetzt. Ford zog alle vorherigen Lizenzen für \"MERCON\" zurück und machte \"MERCON V\" kompatibel mit bisherigem \"MERCON\" vor 2007, definierte zusätzliche Eigenschaften für verbesserte Verschleißminderung, Vibrationsdämpfung sowie die Eignung für Föttinger-Kupplungen – Wandlerkupplungen mit ständigen Schlupf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Automatikgetriebeöl (ATF – von ) ist ein Hydrauliköl, das in Automatikgetrieben von Kraftfahrzeugen benutzt wird. Typischerweise ist es rot, manchmal auch grün eingefärbt, um es von Motoröl und anderen Flüssigkeiten im selben Fahrzeug unterscheiden zu können.", "tgt_summary": "自动变速箱油(Automatic Transmission Fluid)是负责自动变速箱润滑和液压功能的油品。与手动变速箱油不同的是,大部分自动变速箱油必须负责液压传动,所以不可以以普通的齿轮油甚至是机油等代替。", "id": 1273169} {"src_title": "Großer Preis von Europa 2016", "tgt_title": "2016年歐洲大獎賽", "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Nach dem Großen Preis von Kanada führte Nico Rosberg in der Fahrerwertung mit neun Punkten vor Lewis Hamilton und mit 38 Punkten vor Sebastian Vettel. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 76 Punkten vor Ferrari und mit 93 Punkten vor Red Bull. Beim Großen Preis von Europa stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Medium\" (weiß), \"P Zero Soft\" (gelb) und \"P Zero Supersoft\" (rot) sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. Es gab auf der Strecke zwei DRS-Zonen, jedoch nur einen Messpunkt, wie bereits in Australien und Kanada. So durfte bei einem erfolgreichen Überholmanöver in der zuerst durchfahrenen Zone der dann vorausfahrende Fahrer in der nächsten Zone das DRS erneut verwenden. Der Messpunkt für beide Zonen befand sich in \"Kurve 20\", wegen der Anordnung der DRS-Zonen wurde nach dem Messpunkt zunächst die zweite Zone und danach die erste Zone durchfahren. Die erste Zone begann 630 Meter vor \"Kurve drei\", die zweite Zone befand sich auf der Start-Ziel-Geraden, 730 Meter vor \"Kurve eins\". Daniil Kwjat (sieben), Marcus Ericsson, Max Verstappen (jeweils sechs), Valtteri Bottas, Nico Hülkenberg, Pascal Wehrlein (jeweils vier), Kimi Räikkönen (drei), Fernando Alonso, Esteban Gutiérrez, Romain Grosjean, Hamilton, Rio Haryanto und Felipe Nasr (jeweils zwei) gingen mit Strafpunkten ins Rennwochenende. Mit Alonso (dreimal), Vettel (zweimal) und Felipe Massa (einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Alonso gewann das Rennen zweimal, als es bis 2007 noch auf dem Nürburgring ausgetragen wurde, die anderen Rennsiege wurden auf dem Valencia Street Circuit erzielt, wo der Große Preis von Europa von 2008 bis 2012 stattfand. Als Rennkommissare fungierten Derek Daly (IRL), Gerd Ennser (DEU), Anar Schukurow (AZE) und Vincenzo Spano (VEN).", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Hamilton war im ersten freien Training mit einer Rundenzeit von 1:46,435 Minuten Schnellster vor Rosberg und Bottas. Das Training musste nach einem Unfall von Daniel Ricciardo unterbrochen werden. Auch im zweiten freien Training fuhr Hamilton die Bestzeit, dieses Mal in 1:44,223 Minuten vor Rosberg und Pérez. Im dritten freien Training fuhr Hamilton in 1:44,352 Minuten erneut die Bestzeit vor Rosberg und Hülkenberg. Pérez schlug wenige Sekunden vor dem Ende des Trainings in die Streckenbegrenzung ein.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 16 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Rosberg war Schnellster. Die Renault-Piloten, Ericsson, Jenson Button und beide Manor-Fahrer schieden aus. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Rosberg war erneut Schnellster. Nasr, die Haas-Piloten, Alonso, Carlos Sainz jr. und Hülkenberg schieden aus. Der finale Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Das Training wurde rund zwei Minuten vor dem Ende unterbrochen, da Hamilton in die Streckenbegrenzung geprallt war. Rosberg fuhr mit einer Rundenzeit von 1:42,758 Minuten die Bestzeit vor Pérez und Ricciardo. Es war die 25. Pole-Position für Rosberg. Pérez und Magnussen wurde wegen eines vorzeitigen Getriebewechsels um fünf Startplätze nach hinten versetzt. Da bei Magnussen zudem die Abstimmung der Radaufhängung verändert wurde, musste er aus der Boxengasse starten.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Beim Start blieben die Positionen an der Spitze unverändert. Gutiérrez verbremste sich in der ersten Kurve und berührte Hülkenberg, beide konnten jedoch weiterfahren. Verstappen überholte in Kwjat in der zweiten Runde, eine Runde später gingen Bottas und Hamilton an Kwjat vorbei, eine weitere Runde später auch Grosjean. Bottas und Hamilton überholten in der fünften Runde auch Verstappen, davor ging Vettel an Ricciardo vorbei und war nun Zweiter. Massa und Ricciardo fuhren als erste Fahrer zum Reifenwechsel an die Box und wechselten auf die \"Soft\"-Mischung. Als Ricciardo an die Box fuhr, blieb Räikkönen in seinem Windschatten und überfuhr dann die weiße Linie. Er erhielt eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe für dieses Vergehen. In der achten Runde fuhr Räikkönen an die Box. Ricciardo, der nach seinem frühen Boxenstopp in das Mittelfeld zurückgefallen war, überholte nacheinander Wehrlein und Grosjean. Eine Runde später überholten auch Räikkönen und Massa Wehrlein, im vorderen Teil des Feldes überholte Hamilton Bottas. Ricciardo schloss unterdessen auf Hülkenberg auf und überholte ihn in Runde 13. Verstappen wechselte unterdessen die Reifen und überholte kurz darauf Ericsson und Wehrlein. Hamilton kam in Runde 15 an die Box und wechselte ebenfalls auf die \"Soft\"-Mischung, er fiel auf den neunten Platz zurück. Räikkönen schloss auf Hülkenberg auf und überholte ihn in Runde 16. Pérez fuhr zum Reifenwechsel an die Box, wechselte ebenfalls auf \"Soft\" und fiel auf den achten Platz zurück. Nasr berührte nach einem Fahrfehler mit dem rechten Hinterreifen die Streckenbegrenzung, setzte das Rennen jedoch fort. Bottas wechselte seine Reifen in Runde 19 und kam unmittelbar vor Verstappen auf die Strecke zurück, Pérez und Hamilton überholten kurz nacheinander Massa. In Runde 20 fuhren Vettel, Hülkenberg und Verstappen zum Reifenwechsel an die Box, Vettel wechselte auf \"Soft\", Hülkenberg auf \"Supersoft\" und Verstappen auf \"Medium\". Eine Runde später wechselte Rosberg auf \"Soft\", er blieb dabei in Führung. Pérez und Hamilton überholten auch Ricciardo, der direkt im Anschluss wie sein Teamkollege auf \"Medium\" wechselte. Er fiel hinter Sainz zurück, den er drei Runden später überholte. Vettel überholte in Runde 28 Räikkönen und fuhr im Anschluss die bis dahin schnellste Runde des Rennens. Sainz schied in Runde 32 mit einem Bruch der Radaufhängung aus, wenige Runden später schied auch Wehrlein mit Bremsversagen aus. Verstappen überholte kurz darauf Massa, Ricciardo ging an Hülkenberg vorbei. Hülkenberg musste mit seinen nachlassenden Reifen auch Verstappen passieren lassen. Obwohl Pérez durch die Fünf-Sekunden-Strafe gegen Räikkönen bereits vor diesem lag, überholte er ihn in der letzten Runde noch. Rosberg gewann das Rennen vor Vettel und Pérez. Es war der 19. Sieg für Rosberg in der Formel-1-Weltmeisterschaft, davon der fünfte der Saison. Vettel erzielte den fünften, Pérez den zweiten Podestplatz der Saison. Die restlichen Punkteplatzierungen erzielten Räikkönen, Hamilton, Bottas, Ricciardo, Verstappen, Hülkenberg und Massa. In der Fahrer- und Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Plätze unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Europa 2016 (offiziell 2016 Formula 1 Grand Prix of Europe) fand am 19. Juni auf dem Baku City Circuit in Baku (Aserbaidschan) statt und war das achte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016.", "tgt_summary": "2016年欧洲大奖赛(英语:2016 European Grand Prix),官方名称为2016年一级方程序赛车欧洲大奖赛(英语:2016 Formula One Grand Prix of Europe),是2016年6月19日举办于阿塞拜疆的一场一级方程序赛车赛事。比赛在巴库市街赛道进行,总计51圈。这是2016年世界一级方程序锦标赛的第8场分站赛事。同时也是自1950年世界一级方程序锦标赛成为世界一级方程序锦标赛后的第23届欧洲大奖赛。这场比赛首度举办于巴库市街赛道,同时也是首次举办在阿塞拜疆的大奖赛。", "id": 246021} {"src_title": "Jason Bourne (Film)", "tgt_title": "神鬼認證:傑森包恩", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jason Bourne lebt im griechisch-albanischen Grenzgebiet von seiner Teilnahme an illegalen Faustkämpfen. In Reykjavík dringt die seit \"Das Bourne Ultimatum\" mit ihm verbündete Nicky Parsons von einem Computerraum von Christian Dassaults Hacktivistengruppe aus in den Zentralserver der CIA ein. Die gewonnenen Daten enthalten auch neue Informationen über Bourne, den sie anschließend in Athen ausfindig macht. Während einer Straßenschlacht zwischen Demonstranten und der Polizei auf dem Syntagma-Platz tauschen sich Bourne und Parsons aus. Sie stellen fest, dass die CIA Parsons seit ihrem Hack beobachtet und verfolgt. Auf der Flucht wird Parsons von einem CIA-Killer – Asset genannt – erschossen, der sich als Mitglied des ehemaligen \"Blackbriar-Programms\" herausstellt. Bourne entkommt und sucht in Berlin Dassault auf, der den von Parsons übergebenen Datenträger öffnen kann. Bourne erfährt, dass sein Vater das geheime CIA-Programm \"Treadstone\" entwickelt hat und möglicherweise auch in seine Rekrutierung verwickelt war. Durch eine Malware, die von der CIA-Spezialistin für Cyber-Kriminalität, Heather Lee, auf Parsons Datenträger platziert worden war, kann die CIA Bournes Standort lokalisieren und die Daten löschen. Mit Lees Hilfe, die überzeugt ist, ihn erneut für die CIA gewinnen zu können, entkommt Bourne wiederum den anrückenden Killer-Teams. Er sucht in London einen ehemaligen \"Treadstone\"-Mitarbeiter auf, Malcolm Smith, von dem er die Wahrheit über seinen Vater zu erfahren hofft. Lee möchte Bourne bei dieser Gelegenheit persönlich treffen. Ihr Chef, CIA-Direktor Robert Dewey, stimmt dem zu, verfolgt aber heimlich den Plan, Bourne zu ermorden. In Deweys Auftrag erschießt Asset die von Lee geleiteten Teams, kann aber Bourne in einem von ihm ausgelösten Getümmel auf dem \"Paddington Plaza\" nicht treffen. Von Smith erfährt Bourne, dass sein Vater zwar das Konzept für \"Treadstone\" entwarf, die Rekrutierung seines Sohnes aber verhindern wollte und von Asset in Deweys Auftrag ermordet wurde. Als Bourne im Chaos der gescheiterten Operation Lee ausfindig machen kann, schlägt sie ihm vor, gemeinsam gegen Dewey vorzugehen. Dieser soll in einem Hotel in Las Vegas während eines Symposiums mit Aaron Kalloor zusammenkommen, dem charismatischen Gründer einer großen Social-Media-Plattform. Deren Daten sollen nach einer geheimen Absprache zwischen Dewey und Kalloor von der CIA zur Massenüberwachung genutzt werden. Weil Kalloor aussteigen will, soll er während der Veranstaltung von Asset erschossen werden. Es kommt zum großen Showdown; Bourne kann mit Lees Hilfe das Attentat verhindern und Dewey stellen. Lee erschießt Dewey und rettet Bourne das Leben, der daraufhin den Verdacht von ihr ablenkt. Asset flieht, wird von Bourne verfolgt und nach einer Verfolgungsjagd durch den Las Vegas Strip in einer Kanalisation gestellt. Während des Kampfes zwischen den beiden Agenten gelingt es Bourne, Asset zu töten. Heather Lee bewirbt sich bei Deweys Vorgesetztem, Director of National Intelligence Edwin Russell, um die Nachfolge als CIA-Direktorin. Dabei stellt sie klar, dass sie Bourne nach wie vor zurückholen oder ihn andernfalls liquidieren lassen will. Sie trifft Bourne und verspricht ihm, die CIA zu der Art von Geheimdienst zu machen, für die er sich damals als David Webb bewarb. Bourne bittet um Bedenkzeit, hinterlässt ihr aber ein Tonband: Es wird klar, dass er ihr Gespräch mit Russell abgehört und ihre wahren Absichten erkannt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Im Mai 2007, vor der Veröffentlichung von \"Das Bourne Ultimatum\", gab Hauptdarsteller Matt Damon bekannt, dass er kein Interesse daran habe, für einen vierten \"Bourne\"-Film zurückzukehren. Seiner Meinung nach war Jason Bournes Suche nach seiner Identität vorbei, da dieser bereits alle Antworten gefunden habe. Er erklärte damals jedoch auch, dass die Sache in zehn Jahren vielleicht ganz anders aussehe. Sollte Regisseur Paul Greengrass sich dann mit einer neuen, guten Idee bei ihm melden, mit der Jason Bourne zurückgeholt werden könne, wäre Interesse seinerseits absolut vorhanden. Ab 2008 befand sich der vierte Teil in der Produktion. \"Das Bourne Vermächtnis\" erschien 2012 unter der Regie von Tony Gilroy und ohne Damon oder Greengrass. Stattdessen übernahm Jeremy Renner die Hauptrolle des Aaron Cross. Im Dezember 2012 äußerten Damon und Greengrass Interesse an einem fünften \"Jason-Bourne\"-Film. Das Vorhaben wurde am 15. September 2014 bestätigt und sah Damon wieder in seiner Rolle als Jason Bourne und Paul Greengrass als Regisseur vor. Zudem wurde bestätigt, dass Renner seine Rolle als Aaron Cross in einem zukünftigen Film wieder aufnehmen würde. Für den Film war kurzzeitig Viggo Mortensen für die Rolle des Antagonisten im Gespräch. Alicia Vikander übernahm die Rolle einer Cyber-Spezialistin des CIA und lehnte dafür eine Rolle in \"Assassin’s Creed\" (2016) ab.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Im August 2015 versuchten die Produzenten die Erlaubnis des Clark County zu bekommen, auf dem Las Vegas Strip in Las Vegas zu drehen. Dafür hätte der Las Vegas Boulevard sieben bis zehn Tage lang für mehrere Stunden täglich gesperrt werden müssen. Es ist bis heute unklar, ob diese Erlaubnis erteilt wurde. Die Dreharbeiten begannen am 8. September 2015. Im November 2015 wurde außerhalb der Paddington Station in London gedreht. Die Actionszenen während der Straßenunruhen in Athen entstanden größtenteils in Santa Cruz de Tenerife. Weitere Drehorte waren Berlin-Kreuzberg, der Bahnhof Woolwich Arsenal in London und Washington, D.C.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand unter der Dialogregie von Oliver Rohrbeck im Auftrag der \"Interopa Film GmbH, Berlin\".", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Von der Kritik wurde der Film gemischt aufgenommen. So konnte er bei Rotten Tomatoes 56 Prozent der Kritiker überzeugen. Auf Metacritic erhielt er einen Metascore von 58 von 100. Der Filmdienst schrieb: „Der spannende Thriller vertieft die in den Vorgängerfilmen der „Bourne“-Serie etablierten Themen um Überwachungsstaat und Cyber-Spionage und unterhält bestens als Mischung aus raffinierten Verfolgungsjagden und spektakulären Actionszenen.“ Frank Schnelle vergab in seiner Kritik auf Filmstarts 3 von 5 Sternen und resümierte: „Für das fünfte „Bourne“-Abenteuer sind Matt Damon und Regisseur Paul Greengrass nach dem umstrittenen Zwischenspiel „Das Bourne Vermächtnis“ zurückgekehrt. Ihre neuerliche Jagd nach Erinnerungsbruchstücken kann in handwerklicher Hinsicht voll überzeugen, wirkt aber weder sonderlich inspiriert noch originell.“ Die Fernsehzeitschrift Prisma urteilte: „Für \"Jason Bourne\" kehrt nicht nur Hauptdarsteller Matt Damon, sondern auch Paul Greengrass zurück. Nur aus diesem Grund übernahm er überhaupt erneut die Rolle des Top-Agenten. Nach dem etwas schwächeren \"Das Bourne Vermächtnis\", in dem Jeremy Renner die Hauptrolle übernahm, knüpft \"Jason Bourne\" genau da an, wo \"Das Bourne Ultimatum\" aufgehört hat. Der Film bietet rasante Action, atemberaubende Verfolgungsjagden und Kämpfe der Extraklasse. Dabei überzeugt der Thriller mit einer spannenden Story und famosen Darstellern. Neben Matt Damon und Julia Stiles sind das die Neuzugänge Tommy Lee Jones und Vincent Cassel. So ist \"Jason Bourne\" eine erfolgreiche Weiterführung des Franchise.“ Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In der Szene in Berlin soll der Kollwitzplatz dargestellt werden. Der Platz mit diesem Namen befindet sich in Prenzlauer Berg, der Film wurde aber in der Nähe des Schlesischen Tors vor der Oberbaumbrücke gedreht. Der Film nimmt einige Bezüge und Anspielungen auf reale Ereignisse, wie die Proteste auf dem Syntagma-Platz in Zeiten der griechischen Staatsschuldenkrise. Der Anführer der Hacktivisten, Christian Dassault, wird von mehreren Kritikern als Anspielung auf Julian Assange gesehen, der charismatische Social-Network-Gründer Aaron Kalloor als Mark Zuckerberg.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Im Oktober 2019 bestätigte Produzent Ben Smith, dass man an einem sechsten \"Bourne\"-Film arbeite, verriet aber nicht, ob Matt Damon in seine Rolle zurückkehren würde. Zudem stellte er Verbindungen zur Spin-off-Fernsehserie \"Treadstone\" in Aussicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jason Bourne ist ein Actionfilm des Regisseurs Paul Greengrass aus dem Jahr 2016 und der fünfte Teil der Bourne-Filmreihe. Matt Damon übernahm wieder, wie in den ersten drei Teilen der Reihe, die Rolle des Jason Bourne. An seiner Seite sind Julia Stiles, Alicia Vikander, Vincent Cassel und Tommy Lee Jones zu sehen.", "tgt_summary": "《神鬼认证:杰森包恩》(英语:Jason Bourne)是一部2016年美国动作间谍片惊悚片,为保罗·葛林葛瑞斯执导和监制,并与麦特·戴蒙和克里斯多福·劳斯共同编剧。本片为2007年电影《神鬼认证:最后通牒》的直接续集和「神鬼认证系列电影」的第五部作品。由麦特·戴蒙、茱莉亚·史缇尔、艾莉西亚·薇坎德、汤米·李·琼斯、文森·卡索和里兹·阿迈德主演。", "id": 615533} {"src_title": "Andra Day", "tgt_title": "安德拉·戴", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren in Spokane und aufgewachsen in San Diego besuchte Day die dortige Valencia Park Elementary School, wo sie ihren ersten Musikunterricht erhielt. Später sang sie in einem Kirchenchor und lernte an der San Diego School of Creative and Performing Arts Tanz und Musik. Mit Anfang zwanzig versuchte sie sich in ihrer Wahlheimat Los Angeles als Straßenmusikerin und coverte bekannte Titel von Lionel Richie bis Eminem, wodurch sie mehrere Hits in den Youtube-Charts landete. 2010 wurde sie von Stevie Wonder entdeckt, nachdem dieser Live-Aufnahmen eines ihrer Bühnenauftritte von seiner damaligen Ehefrau Kai Millard Morris bekommen hatte. Seither ist Wonder für sie Freund und Mentor zugleich. Mit Wonder produzierte Day auch gemeinsam einen Werbeclip, der vor Weihnachten 2015 im Fernsehen ausgestrahlt und millionenfach im Internet gesehen wurde. Im Sommer 2015 ging Day mit Lenny Kravitz auf Tour. Im August wurde ihr erstes Studioalbum \"Cheers to the Fall\" veröffentlicht. Der mit Stevie Wonder befreundete Regisseur Spike Lee führte bei ihrem ersten Musikvideo zu \"Forever Mine\" Regie. Für ein Musikvideo zum Lied \"Rise Up\", das im Mai 2016 erschien, wurde M. Night Shyamalan beauftragt, Regie zu führen. Im Juni 2016 sang Day gemeinsam mit John Legend im Rahmen der „Spike’s Guys Choice Awards“ das Tribut \"The Greatest of All Time\" für den kurz zuvor verstorbenen Muhammad Ali. Im Juli 2016 war Day in die von der ABC ausgestrahlten Musiksendung \"Greatest Hits\" eingeladen, wo sie gemeinsam mit Bonnie Raitt das von dieser 1995 geschriebene Lied \"Love Sneakin' Up on You\" sang. Im selben Monat war Day in der Late-Night-Show \"Inas Nacht\" eingeladen und hatte hierbei erstmals einen Auftritt in einer deutschen Fernsehsendung. Ende Juli 2016 hatte Day einen Gesangsauftritt an der Democratic National Convention, dem Parteitag der amerikanischen Demokratischen Partei. Anfang August 2016 veröffentlichten Paramount Pictures und MGM das Musikvideo zu Days Song \"The Only Way Out\", mit dem auch ein Trailer zum \"Ben Hur\" unterlegt war, der im August 2016 in die US-amerikanischen Kinos kam, das jedoch letztlich nicht Teil des Soundtracks zum Film wurde. Das Lied selbst, das Day gemeinsam mit Dave Wood geschrieben hatte, war bereits Ende Juli als Download erhältlich. Im September 2016 sang Day während des Eröffnungsspiels der NFL-Saison 2016 zwischen den Denver Broncos und den Carolina Panthers im Stadion die Nationalhymne der USA. Dieser Auftritt wurde von Kritikern kontrovers diskutiert. Für sein im Herbst 2016 erscheinendes Album \"New York Rhapsody\" arbeitete der Pianist Lang Lang unter anderem mit Day, Herbie Hancock, Lindsey Stirling und Madeleine Peyroux zusammen. Im Film \"Marshall\" von Reginald Hudlin aus dem Jahr 2017 hatte Day einen Gastauftritt als Sängerin. Für den Soundtrack zum Film steuerte sie gemeinsam mit Common und Diane Warren den Song \"Stand Up for Something\" bei. Im November 2017 gab Day einige der Nominierungen im Rahmen der Grammy Awards bekannt. Auch ihr Song befand sich auf der Nominierungsliste.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Day singt Songs, die sich im Contemporary R&B und Soul verorten lassen. Day tritt im Rockabilly-Look auf, und ihre Gestik und Bühnenperformance sind minutiös einstudiert, was Kritiker an Etta James oder Ella Fitzgerald erinnert. Ihr Interesse für Rockmusik wurde von Janis Joplin und Jimi Hendrix beeinflusst, aber auch der Einfluss von Michael Jackson ist erkennbar, den sie gelegentlich bei Live-Performances covert. Zudem sind Einflüsse der Jazzsängerinnen Billie Holiday und Nina Simone und ein Interesse an Hip-Hop, vor allem an West-Coast-Rap zu entdecken.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge und Auszeichnungen.", "content": "Im Dezember 2015 erhielt Day im Rahmen der Grammy Awards 2016 zwei Nominierungen, eine für \"Rise Up\" als die Beste R&B-Darbietung und eine für \"Cheers to the Fall\" als Bestes R&B-Album. 2016 wurde Day auch als Beste Newcomerin bei den NAACP Awards nominiert. Das Ende Juli 2016 veröffentlichte Lied \"The Only Way Out\", das Day zum Soundtrack des Films \"Ben Hur\" beisteuerte, landete in einzelnen Ländern in den iTunes-Charts. Im Oktober 2016 erreichte die Single \"Rise Up\" in den USA Goldstatus. Für das von Diane Warren geschriebene Lied \"Stand Up for Something\", das Day gemeinsam mit dem Rapper Common für den Film \"Marshall\" sang, wurde sie im Rahmen des Hollywood Film Awards 2017 mit dem Hollywood Song Award ausgezeichnet. Im Rahmen der NAACP Image Awards erhielt Day im gleichen Jahr Nominierungen in den Kategorien \"Beste Künstlerin\" und gemeinsam mit Common als \"Bestes Duo\" (beide für \"Stand Up for Something\"). Ende November 2017 folgte im Rahmen der Grammy Awards eine Nominierung in der Kategorie \"Best Song Written For Visual Media\" und Mitte Dezember 2017 eine Nominierung bei den Black Reel Awards als \"Bester Filmsong\".", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Andra Day (* 30. Dezember 1984 als Cassandra Monique Batie in Spokane, Washington) ist eine Soul- und R&B-Sängerin und Songwriterin.", "tgt_summary": "卡桑德拉·莫妮克·安德拉·巴蒂(Cassandra Monique \"Andra\" Batie1984年12月30日-),以安德拉·戴(Andra Day)为艺名被熟知,来自加利福尼亚州圣地亚哥的歌手、词曲作者,目前签约华纳兄弟唱片公司。她发行于2015年的首张专辑《为堕落干杯》(Cheers to the Fall)在美国公告牌排行榜前200的榜单中最高排名为第48名。此专辑被提名为最佳节奏蓝调专辑,主打单曲〈Rise up〉被提名为2016年格莱美奖最佳节奏蓝调表演奖。戴还特地与史提夫·汪达一同现身苹果电视2015年后半年的广告中,汪达对于安德拉被发掘功不可没。她的巡回演出“Cheers to the Fall”于2016年11月开始。", "id": 1609743} {"src_title": "Troy Baker", "tgt_title": "特羅伊·貝克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Baker begann seine Karriere mit der Produktion von Radio-Werbespots. Seine erste Synchronsprecherrolle war eine englische Adaption der Animeserie \"Detektiv Conan\". Danach synchronisierte er weitere Animeserien wie \"Bleach\", \"Dragon Ball Z\", \"Fullmetal Alchemist\", \"Naruto\", \"Naruto: Shippuden\" und \"One Piece\". Er synchronisierte Rollen aus dem Marvel-Universum, darunter mehrere Charaktere in \"\", Hawkeye und Loki in \"Ultimate Spider-Man\" und \"Avengers Assemble\". Seine erste Synchronrolle in einem Videospiel hatte er als Matthew Baker in der Videospielserie Brothers in Arms. Besondere Bekanntheit erlangte er durch die Rolle von Booker DeWitt in \"BioShock Infinite\" und als Joel in Naughty Dogs \"The Last of Us\" im Jahr 2013. Beide Spiele waren kommerziell erfolgreich und erhielten überwiegend positive Kritiken. Er war für beide Rollen bei den Spike Video Game Awards 2013 als \"Best Voice Actor\" nominiert und erhielt den Preis letztlich für die Rolle als Joel in \"The Last of Us\". Weitere Rollen waren Joker in \"\" und \"Batman: Assault on Arkham\", Two-Face in Batman: Arkham City und, Rhys in \"Tales from the borderlands\", Jack Mitchell in \"\", Snow in \"Final Fantasy XIII\", Revolver \"Shalashaska\" Ocelot in \"\", Pagan Min in \"Far Cry 4,\" Sam Drake in \"\" und \",\" und Higgs in Death Stranding. Ebenfalls vertonte er den Protagonisten in und Saints Row IV. Vor seiner Zeit als Synchronsprecher war er Frontsänger der Indie-Rock-Band Tripp Fontaine. Sein erstes Solo-Album mit dem Titel \"Sitting in the Fire\" veröffentlichte er 2014. Baker lebt in Los Angeles zusammen mit seiner Frau Pamela Walworth.", "section_level": 1}], "src_summary": "Troy Edward Baker (* 1. April 1976 in Dallas, Texas) ist ein US-amerikanischer Synchronsprecher und Musiker, der vor allem für die englischsprachige Synchronisierung von Hauptpersonen vieler Videospiele bekannt ist.", "tgt_summary": "特洛伊·爱德华·贝克(英语:Troy Edward Baker,1976年-4月1日)是美国的一位配音员、演员和音乐家。他以多变的嗓音活跃于动画及游戏配音界,其中更以游戏配音作品最为广泛,常在同一个作品中以不同的嗓音为多名角色配音。", "id": 1514068} {"src_title": "Der Doppeladler", "tgt_title": "雙頭鷹之死", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einem an das alte Österreich – daher der Titel \"Der Doppeladler\" – angelehnten Phantasieland. Seit ihr Gatte vor zehn Jahren verschied, lebt eine Königin in Trauer und völliger Abgeschiedenheit auf ihrem Schloss Krantz, umgeben von machtbewussten Höflingen und Einflüsterern. Eines Abends taucht dort ein junger Dichter und von der Polizei verfolgter Anarchist namens Stanislas auf, mit der Absicht, die Monarchin zu ermorden. Er betritt verwundet ihr Gemach, doch sein Plan, die Königin zu meucheln, scheitert. Die Herrscherin erweist sich als großmütig und verschont den attraktiven, jungen Mann anstatt ihn ihrer Wache auszuliefern, erinnert er sie doch stark an ihren verblichenen Gatten. Sie nennt ihn poetisch Azrael, den „Engel des Todes“, er muss erkennen, dass sie nicht die Despotin ist, die er in ihr gesehen hatte. Schnell verlieben sich die beiden ineinander, doch Stanislas versucht durchaus, die Königin in seinem (politischen) Sinne zu beeinflussen und die erstickende Allmacht des Hofstaates, verkörpert durch den Grafen Foehn und die Hofdame ihrer Majestät, Edith de Berg, zu brechen. Jeder der beiden so ungleichen Liebenden versucht in diesem intimen Spiel, in dem es um Liebe und Macht geht, seinen Idealen treu zu bleiben. Stanislas ermuntert seine ältere Geliebte, sich wieder der Öffentlichkeit zu zeigen, um schließlich ihre in den vergangenen Jahren vom Hofstaat sukzessiv reduzierte politische Macht wiederzuerlangen und dadurch auch neue Hoffnung für ein gemeinsames Leben schöpfen zu können. Die Königin ahnt jedoch nicht, dass sich bei ihren Günstlingen und Höflingen Widerstand formiert hat. Nach nur drei Tagen endet die hoffnungslose, tragische Liebe in beider Tod.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die Außenaufnahmen von \"Der Doppeladler\" entstanden vom 13. Oktober 1947 bis zum 23. Januar 1948 im Schloss Pierrefonds, der einstigen Residenz von Napoleon III., im Schloss Vizille (Außenaufnahmen) und in dem Wintersportort L’Alpe d’Huez. Die Studioaufnahmen entstanden in den Ateliers von Épinay. Die Uraufführung erfolgte am 22. September 1948, die deutsche Erstaufführung am 3. Mai 1949. Die Kostüme entwarf Marcel Escoffier, die Filmbauten Christian Bérard, die Georges Wakhévitch ausführte. Claude Pinoteau und Hervé Bromberger assistierten Jean Cocteau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Doppeladler ist ein französisches Filmdrama aus dem Jahre 1948 von Jean Cocteau. In den Hauptrollen spielen Jean Marais und Edwige Feuillère.", "tgt_summary": "《双头鹰之死》(法语:)是一部由尚·考克多导演的1948年法国电影,改编自考克多原创的同名舞台剧,此剧曾于1946年演出。而舞台剧中的几位主角饰演者全部于电影中再次出演相同角色。此剧灵感源自奥地利帝国的伊丽莎白皇后(即茜茜公主)。", "id": 2939652} {"src_title": "Vom Spazieren", "tgt_title": "散步 (梭罗)", "src_document": [{"title": "Themen.", "content": "In \"Walking\" thematisiert Thoreau das Verhältnis des Menschen zur Natur. Dabei distanziert es sich stark von der Zivilisation; er erklärt, alles Wahre am Menschen käme nur aus der Begegnung mit dem \"Wilden\", der ungezähmten und unkultivierten Lebenskraft. Dies zeigt sich schon im ersten Satz: „Ich möchte zugunsten der Natur sprechen, zugunsten absoluter Freiheit und Wildheit – im Gegensatz zur Freiheit und Kultur im bürgerlichen Sinne –, und ich möchte den Menschen als untrennbaren Teil der Natur und nicht als Mitglied der Gesellschaft betrachten.“ Thoreau beschreibt die Natur als Kraft, die die innere Wahrheit des Menschen berührt, während er die Gesellschaft fast als verführerisches Werk des Teufels beschreibt; in diesem Sinne stehen seine Ideen den zivilisations- und fortschrittskritischen Ansätzen der europäischen Romantik nahe. Dabei stehen Natur und Kultur (zumindest die von ihm als positiv erachteten Aspekte) sich bei Thoreau in Momenten fast als Partner gegenüber: „Eine Stadt wird nicht nur die Gerechten gerettet, die in ihr wohnen, sondern auch durch die Wälder und Sümpfe um sie“ Er beschreibt zudem die als geschichtlich aufgefasste Bewegung nach Westen als eine Art natürliche Tendenz zur Freiheit, zur Begegnung mit dem \"Wilden\": „Im Osten verfolgen wir den Weg der Geschichte, studieren Werke der Kunst und Literatur, verfolgen den Weg unserer Rasse zurück; im Westen nähern wir uns voller Unternehmens- und Abenteuergeist, der Zukunft.“ Obwohl Thoreau sich an vielen Stellen des Essays gegen die Realität des städtischen Amerika ausspricht, zeigt er sich auch patriotisch; tatsächlich erinnert der Ansatz des natürlichen Zugs nach Westen an das Konzept des Manifest Destiny.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vom Spazieren, je nach Übersetzung auch Vom Wandern (engl. Originaltitel \"Walking\"), ist ein Essay des US-amerikanischen Schriftstellers Henry David Thoreau, der sich aus zwischen 1851 und 1857 gehaltenen Vorlesungen des Autors mit den Titeln \"Walking\" und \"The Wild\" entwickelte. Thoreau bereitete den Text im Jahr 1862 kurz vor seinem Tod zur Veröffentlichung vor, die Erstveröffentlichung im Juni 1862 im Magazin \"Atlantic Monthly\" erlebte er nicht mehr.", "tgt_summary": "《散步》(英语:\"Walking\")是亨利·戴维·梭罗作于1861年的随笔。梭罗曾以这篇散文在当年作过一次讲演,但该文于梭罗死后才被发表于《大西洋月刊》(第9卷,第56期,第657-674页)。它是以下引语的出处:", "id": 214883} {"src_title": "Fresh Off the Boat/Episodenliste", "tgt_title": "菜鳥新移民集數列表", "src_document": [{"title": "Staffel 1.", "content": "Die Erstausstrahlung der ersten Staffel war vom 4. Februar bis zum 21. April 2015 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender ProSieben Fun vom 1. Juni bis zum 6. Juli 2016.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Die Erstausstrahlung der zweiten Staffel war vom 22. September 2015 bis zum 24. Mai 2016 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender ProSieben Fun vom 13. Juli bis zum 28. September 2016.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Die Erstausstrahlung der dritten Staffel war vom 11. Oktober 2016 bis zum 16. Mai 2017 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender ProSieben Fun vom 26. April bis zum 5. Juli 2017.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 4.", "content": "Die Erstausstrahlung der vierten Staffel war vom 3. Oktober 2017 bis zum 20. März 2018 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender ProSieben Fun vom 4. April bis zum 6. Juni 2018.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 5.", "content": "Die Erstausstrahlung der fünften Staffel war vom 5. Oktober 2018 bis zum 12. April 2019 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung der ersten drei Folgen sendete der deutsche Pay-TV-Sender ProSieben Fun am 14. August 2019. Die restlichen Folgen wurden vom 19. bis 30. August 2019 beim deutschen Free-TV-Sender ProSieben erstausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 6.", "content": "Die Erstausstrahlung der sechsten Staffel war vom 27. September 2019 bis zum 21. Februar 2020 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC zu sehen. Es wird die letzte Staffel der Serie sein. Die deutschsprachige Erstausstrahlung ist seit dem 26. Februar 2020 beim deutschen Pay-TV-Sender ProSieben Fun zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diese Episodenliste enthält alle Episoden der US-amerikanischen Sitcom Fresh Off the Boat, sortiert nach der US-amerikanischen Erstausstrahlung. Zwischen 2015 und 2020 entstanden in sechs Staffeln insgesamt 116 Episoden mit einer Länge von jeweils etwa 22 Minuten.", "tgt_summary": "《菜鸟新移民》是一部自2015年2月4日起于ABC首播的美国情景喜剧。", "id": 819928} {"src_title": "Muroran-Hauptlinie", "tgt_title": "室蘭本線", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Zur Muroran-Hauptlinie zählen eine Hauptstrecke und eine Zweigstrecke, die beide in Kapspur (1067 mm) verlegt sind. Erstere ist 211,0 km lang und verläuft entlang der Südküste Hokkaidōs von Oshamambe über Muroran nach Tomakomai, von wo aus sie ins Zentrum der Insel nach Iwamizawa führt. Die Zweigstrecke ist 7,0 km lang und verbindet Stadtteile von Muroran miteinander. Im Personenverkehr werden 47 Bahnhöfe und Haltestellen erschlossen, darüber hinaus betreibt JR Freight drei Güterbahnhöfe (zwei in Muroran und einer in Tomakomai). Zwischen den Bahnhöfen Shiraoi und Numanohata erstreckt sich der längste geradlinige Abschnitt des japanischen Schienennetzes (28,7 km). Insgesamt sind 176,7 km (oder etwas mehr als vier Fünftel) der Muroran-Hauptlinie zweispurig ausgebaut: Der Abschnitt Muroran–Higashi-Muroran-Numanohata ist mit 20 kV 50 Hz Wechselspannung elektrifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Züge.", "content": "Der Abschnitt zwischen Oshamambe und Numanohata ist Teil der Hauptverbindung von Hakodate nach Sapporo. Sämtliche Schnellzüge und die meisten Güterzüge zwischen diesen beiden Städten befahren die Muroran-Hauptlinie und die daran anschließende Chitose-Linie statt die ältere und steigungsreichere Strecke via Otaru. Die dieselbetriebenen Schnellzüge \"Super Hokuto\" und \"Hokuto\" verkehren alle ein bis zwei Stunden zwischen Hakodate und Sapporo. Ergänzt wird dieses Angebot durch die elektrischen \"Suzuran\"-Schnellzüge zwischen Muroran und Sapporo. Sämtliche Schlafwagenzüge wurden eingestellt: \"Hokutosei\" und \"Twilight Express\" im Jahr 2015, \"Cassiopeia\" und \"Hamanasu\" im Jahr 2016. Für den Betrieb von Nahverkehrszügen ist die Muroran-Hauptlinie in der Regel in vier Sektionen unterteilt. Es sind dies: Oshamembe–Higashi-Muroran, Higashi-Muroran–Muroran, Higashi-Muroran–Tomakomai und Tomakomai–Iwamizawa.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Bergbau- und Bahngesellschaft Hokkaidō Tankō Tetsudō eröffnete am 1. August 1892 das Teilstück von Iwamizawa über Tomakomai nach Higashi-Muroran. Vorrangiges Ziel war es, das Ishikari-Kohlerevier um Iwamizawa mit dem Hafen von Muroran und der dort entstehenden Stahlindustrie zu verbinden. Am 1. Juli 1897 folgte die Eröffnung des Teilstücks zwischen Higashi-Muroran und Muroran. Gemäß einem Gesetzesbeschluss des Reichstags wurde die Hokkaidō Tankō Tetsudō am 1. Oktober 1906 verstaatlicht. Das nun zuständige Eisenbahnamt (ab 1920 das Eisenbahnministerium) baute die Muroran-Hauptlinie abschnittsweise auf Doppelspur aus: Muroran–Higashi-Muroran (1910), Tomakomai–Toasa (1920), Toasa–Oiwake (1921) und Horobetsu–Noboribetsu (1926). In den 1920er Jahren setzte das Eisenbahnministerium ein neues Vorhaben um, den Bau einer Verbindung zwischen der Hakodate-Hauptlinie und Muroran. Der erste Abschnitt der vorübergehend als Chōrin-Linie (, \"Chōrin-sen\") bezeichneten Strecke zwischen Oshamambe und Shizukari wurde am 10. Dezember 1923 eröffnet. Am 20. August 1925 folgte das Teilstück zwischen Higashi-Muroran und Datemombetsu. Das fehlende mittlere Teilstück zwischen Shizukari und Datemombetsu ging am 10. September 1928 in Betrieb. Seit 1931 wird die Chōrin-Linie als Teil der Muroran-Hauptlinie betrachtet. Der erste von einer Diesellokomotive gezogene Zug Hokkaidōs verkehrte am 1. Juli 1934 zwischen Muroran und Higashi-Muroran. Während des Zweiten Weltkriegs baute das Eisenbahnministerium drei weitere Abschnitte auf Doppelspur aus: Higashi-Muroran–Horobetsu (1943), Oiwake–Mikawa und Moto-Wanishi–Higashi-Muroran (beide 1944). Nach mehreren Jahren Unterbrechung setzte die Japanische Staatsbahn den Doppelspurausbau fort: Itoi–Tomakomai (1953), Nishikioka–Itoi (1954), Shiraoi–Nishikioka und Hagino–Shiraoi (1957), Takeura–Hagino (1958) sowie Shizukari–Rebun (1964). Wegen eines Erdrutsches war die Muroran-Hauptlinie vom 27. September bis zum 20. Oktober 1967 zwischen Toyoura und Tōya unterbrochen. Schritt für Schritt baute die Staatsbahn weitere Abschnitte auf Doppelspur aus: Usu–Nagawa, Yuni–Kuriyama, Mareppu–Jinyamachi und Ōkishi–Toyoura (alle 1968), Oshamambe–Shizukari und Kuriyama–Kurioka (beide 1969), Toyoura–Tōya (1970), Rebun–Ōkishi (1975) und schließlich Jinyamachi–Moto-Wanishi (1978). Der letzte dampfbetriebene Reisezug Japans verkehrte am 14. Dezember 1975 von Iwamizawa nach Muroran. Vorläufig letzter Ausbauschritt war die Elektrifizierung des Teilstücks Muroran–Higashi-Muroran–Numanohata am 1. Oktober 1980. Der 1,4 km lange Abschnitt zwischen Muroran und dem Güterbahnhof Nishi-Muroran wurde am 14. März 1985 stillgelegt. Mit der Privatisierung der Staatsbahn ging die Muroran-Hauptlinie am 1. April 1987 an die neu gegründete JR Hokkaido über, während JR Freight den Güterverkehr übernahm. Auf dem doppelspurigen Abschnitt zwischen Kuriyama und Kurioka stürzte am 23. April 1990 eine der beiden einspurigen Tunnelröhren ein; da seit dem Niedergang des Kohlebergbaus in den 1970er Jahren weniger Züge auf diesem Abschnitt verkehren als früher, verzichtete man auf den Wiederaufbau. Am 1. Oktober 1997 wurde der Endbahnhof in Muroran verlegt, was die Verkürzung der Zweigstrecke um weitere 1,1 km zur Folge hatte. Aufgrund heftiger Eruptionen des Vulkans Usu musste die gesamte Strecke zwischen Higashi-Muroran und Oshamambe am 29. März 2000 gesperrt werden. Der Güterverkehr konnte am 27. April in begrenztem Umfang wiederaufgenommen werden, der Personenverkehr zwei Tage später; ab 8. Juni verkehrten wieder alle Züge nach Fahrplan. Im November 2016 gab JR Hokkaido ein umfangreiches Rationalisierungsprogramm bekannt, von dem unter anderem der Abschnitt Numanohata–Iwamizawa betroffen ist. Die Bahngesellschaft will die Anliegergemeinden dazu bewegen, einen Teil der Betriebs- und Unterhaltskosten zu tragen. Sollte bis 2019 keine Einigung zustandekommen, wäre auch eine Stilllegung dieses Abschnitts denkbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Muroran-Hauptlinie (jap., \"Muroran-honsen\") ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Hokkaidō, die von der Bahngesellschaft Hokkaido Railway Company (JR Hokkaido) betrieben wird. Sie verläuft von Oshamambe nach Iwamizawa. Ebenfalls zur Muroran-Hauptlinie gehört eine Zweigstrecke in der Stadt Muroran. Der Abschnitt zwischen Iwamizawa und Muroran wurde 1892 eröffnet, die restliche Strecke entstand schrittweise in den 1920er Jahren. Im Güter- und Schnellzugsverkehr spielt die Muroran-Hauptlinie eine bedeutende Rolle.", "tgt_summary": "室兰本线()是属于北海道旅客铁道(JR北海道)的铁道路线(干线)。", "id": 1985147} {"src_title": "Mormonenbataillon", "tgt_title": "摩爾門大隊", "src_document": [{"title": "Anwerbung.", "content": "Brigham Young hatte geplant, die Mormonen im Sommer 1847 nach Westen zu führen. Unterwegs erreichte sie der Ruf der US-Bundesregierung, für den Krieg mit Mexiko 500 Mann zu stellen. Dies war eine Gelegenheit, die Loyalität zu den USA zu beweisen und außerdem dringend benötigtes Geld für den Zug in die Rocky Mountains zu erhalten. Der Sold und das Kleidergeld in Höhe von 42 Dollar waren für die Männer des Mormonenbataillons (die keine Uniform erhielten) eine wesentliche finanzielle Stütze, um Ausrüstung und Verpflegung für den Zug zu beschaffen. Der Sold, den das Bataillon bis zum nächsten Jahr bekam, entsprach fast 30.000 Dollar. Nachdem die Mormonen gezwungen waren, ihre Heimat in Nauvoo zu verlassen, mussten sie den Winter an den Ufern des Missouri River verbringen. Eine Truppe zusammenzustellen war schwierig; viele Männer suchten bereits in den umliegenden Gebieten nach Arbeit, um die Gruppe der aus Nauvoo vertriebenen Mormonen finanziell zu unterstützen. Young schrieb einen Brief an die Mormonen, die dort lebten, in dem er die Anwerbung begründete und um ihre Hilfe bat: Die öffentliche Unterstützung durch Brigham Young und dem Kollegium der zwölf Apostel war notwendig, um den Eintritt der Männer zu erreichen. Während sich einige Männer schnell freiwillig anwerben ließen, musste Young andere überzeugen, die sich weigerten. Es dauerte drei Wochen, bis die fünf Kompanien vollständig angeworben waren.", "section_level": 1}, {"title": "Der Marsch.", "content": "Das Bataillon kam am 1. August in Fort Leavenworth an. In den nächsten zwei Wochen erhielten sie Sold, Ausrüstung und wurden als Kampfbataillon organisiert. Der gerade erst beförderte Leutnant James Ellen wurde krank, befahl aber den Weitermarsch entlang des Santa Fe Trail, um die Westarmee von Stephen W. Kearny einzuholen. Am 23. August starb Leutnant Ellen. Kapitän Jefferson Hunt wurde sein Nachfolger. Ein paar Tage später kam Andrew Jackson Smith von West Point und übernahm das Kommando. Während der nächsten Wochen lernten die mormonischen Soldaten AJ Smith zu hassen, wegen seines Umgangs mit den Männern und der langen Märschen durch die trockenen Gebiete von Kansas und New Mexico. Nach der Ankunft in Santa Fe wurde Philip St. George Cooke Kommandeur des Bataillons. Sein Auftrag war es, nach Kalifornien zu marschieren und eine Wagenstraße auf dem Weg dorthin anzulegen. In den nächsten vier Monaten und 1100 Meilen führte Cooke das Bataillon durch eines der beschwerlichsten Gebiete Nordamerikas. Viele der mormonischen Soldaten respektierten ihn bald und folgten ihm bereitwillig. In New Mexico stieß Jean Baptiste Charbonneau, der als Kind mit seiner Mutter mit der Lewis-und-Clark-Expedition über den Kontinent gezogen war, als Führer zu der Gruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht der Stiere.", "content": "Die einzige wirkliche Schlacht, die das Bataillon kämpfte, war im heutigen Arizona, gegen eine große Anzahl von wilden Stieren. Das Bataillon erreichte dieses Gebiet im November 1846 und seine Anwesenheit machte die Tiere unruhig. Nachdem einige Stiere dieser Herde einige Wagen zerstörten und zwei Männer verletzten, eröffnete das Bataillon das Feuer. Das Bataillon tötete dabei 10 bis 15 der Tiere; die Auseinandersetzung wurde sarkastisch als die „Schlacht der Stiere“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Massaker von Temecula.", "content": "Fast am Ende ihrer Reise marschierte das Bataillon durch Temecula, kurz nachdem es dort ein Massaker unter rivalisierenden Stämmen der Ureinwohner gegeben hatte. Die Mormonen passten auf, dass es nicht noch mehr Blutvergießen gab; ein Stamm begrub seine Toten, während das Bataillon über sie wachte.", "section_level": 2}, {"title": "Ende der Reise.", "content": "Nach dem Marschbeginn am 29. Januar 1847 kam das Bataillon nach Zurücklegung von 1900 Meilen am 16. Juli 1847 in San Diego an. In den nächsten fünf Monaten, bis zur Entlassung am 16. Juli 1847 in Los Angeles, führte das Bataillon einige Beobachtungsmissionen im südlichen Kalifornien durch. 22 Männer starben durch Krankheiten oder andere natürliche Umstände während der Reise. Ungefähr 80 Männer ließen sich erneut von der Armee anwerben. 17.000 Dollar in Gold wurden von Mitgliedern des Mormonenbataillons an die Wirtschaft ihrer neuen Heimat überwiesen, nachdem sie aus Kalifornien zurückkehrten.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmäler.", "content": "Denkmäler, die mit dem Mormonenbataillon in Verbindung gebracht werden sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mormonenbataillon war die einzige nach religiösen Gesichtspunkten angeworbene Einheit in der Militärgeschichte der Vereinigten Staaten. Das Bataillon war eine Freiwilligeneinheit von ungefähr 534 bis 559 Mormonen, geführt von mormonischen Unteroffizieren und befehligt von regulären Offizieren der amerikanischen Armee. Während seines Einsatzes führte das Bataillon einen zermürbenden Marsch über eine Strecke von 2000 Meilen von Council Bluffs nach San Diego durch. Dieser Marsch spielte im Hinblick auf die Abtretung großer Gebiete im amerikanischen Südwesten von Mexiko an die USA (Vertrag von Guadalupe Hidalgo) und den Gadsden-Kauf eine wichtige Rolle. Ebenso wurde durch den Marsch eine südliche Wagenroute nach Kalifornien erschlossen. Während der Expansion der Vereinigten Staaten nach Westen spielten Veteranen des Mormonenbataillons eine bedeutende Rolle.", "tgt_summary": "摩门教大队(Mormon Battalion)是在美墨战争1846-1848年创建的一支美国军队,其成员几乎都是耶稣基督后期圣徒教会(摩门教)的信徒。摩门大队是美国军事史上唯一的一支宗教性军事部队。该大队并未参加军事冲突,主要工作是铺设道路和修建要塞。大队的人数约有500多人。一些摩尔门大队的退伍军人后来在加州发现金矿,成为加州淘金潮之始。", "id": 1909628} {"src_title": "J.League Division 1 2001", "tgt_title": "2001年日本職業足球聯賽", "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Wie in der Vorsaison standen sich die Vereine zweimal, also je einmal zuhause und einmal auswärts, gegenüber, allerdings wurden beide Halbserien als getrennte Meisterschaften gewertet. Bei Gleichstand nach 90 Minuten wurde die Spielzeit um zweimal 15 Minuten verlängert, wobei die Golden-Goal-Regel zur Anwendung kam. Stand es danach immer noch unentschieden, wurde das Spiel als solches gewertet. Für einen Sieg nach regulärer Spielzeit gab es drei, für einen Sieg in der Verlängerung zwei Punkte; bei einem Unentschieden gab es für jede Mannschaft einen Zähler. Die Tabelle einer jeden Halbserie wurde also nach den folgenden Kriterien erstellt: Nach Ende einer Halbserie qualifizierte sich der Verein mit den meisten Punkten für die Endspiele um die japanische Meisterschaft. Der Sieger der Endspiele qualifizierte sich als japanischer Meister für die AFC Champions League 2002/03. Zur Ermittlung der beiden Absteiger wurde nach Ende der Saison nach den gleichen Kriterien wie oben angegeben eine Tabelle über die gesamte Spielzeit gebildet, die beiden schlechtesten Mannschaften mussten den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Insgesamt nahmen sechzehn Mannschaften an der Spielzeit teil. Nicht mehr dabei waren der Tabellenletzte der Vorsaison, Kawasaki Frontale sowie der Vorletzte Kyōto Purple Sanga, die beide in die J. League Division 2 2001 absteigen mussten. J. League-Gründungsmitglied Kyōto beendete mit dem Abstieg eine acht Jahre andauernde Zugehörigkeit zur Division 1, Kawasaki Frontale kehrte dagegen nach nur einem Jahr auf höchstem Niveau in die Zweitklassigkeit zurück. Ersetzt wurden die beiden Absteiger durch Consadole Sapporo, den Meister der Division 2 2000, sowie dem Zweitplatzierten Urawa Red Diamonds. Consadole schaffte nach zwei Jahren im Unterhaus die Rückkehr in die Division 1, Urawa gelang nach dem Abstieg aus dem Oberhaus 1999 die sofortige Wiederkehr. Zudem wechselte das andere Team Kawasakis den Standort. Aufgrund von wirtschaftlichen Problemen und zunehmender Probleme, Zuspruch von den heimischen Fans zu erlangen, beschloss \"Verdy Kawasaki\" den Umzug nach Tokio mit Beginn der Saison 2001. Vor der Gründung der J. League spielte das Team unter dem Namen \"Yomiuri FC\" schon einmal dort, der neue Name Tokyo Verdy 1969 sollte an diese Tradition anknüpfen. Allerdings trug der Ortswechsel nur bedingt Früchte; die Zuschauerzahlen stiegen zwar wie beabsichtigt, jedoch blieben sie durch den ein Jahr zuvor ebenfalls in die Division 1 aufgestiegenen Stadtrivalen FC Tokyo deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Die Stadt Urawa wurde während der Saison am 1. Mai 2001 zusammen mit drei benachbarten Städten zur neuen Stadt Saitama zusammengefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Halbserie.", "content": "Die erste Halbserie begann am 10. März 2001 und endete am 21. Juli 2001. Die Halbserie wurde von Júbilo Iwata gewonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Halbserie.", "content": "Die zweite Halbserie begann am 11. August 2001 und endete am 24. November 2001. Kashima Antlers qualifizierte sich durch den Gewinn der Serie für die Suntory Championship.", "section_level": 2}, {"title": "Suntory Championship.", "content": "Wie im Vorjahr endete das Hinspiel unentschieden, und ebenso wie im Vorjahr entschied Kashima Antlers das Rückspiel für sich, auch wenn dieses Mal ein Golden Goal durch Mitsuo Ogasawara nötig war. Das Team von der Pazifikküste erlangte den insgesamt vierten Meistertitel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die J. League Division 1 2001 war die neunte Spielzeit der höchsten Division der japanischen J. League und die dritte unter dem Namen Division 1. An ihr nahmen sechzehn Vereine teil. Die reguläre Saison wurde in zwei Halbserien ausgetragen und begann am 10. März 2001. Nach dem Ende der zweiten Halbserie am 24. November 2001 spielten die Sieger der beiden Halbserien, Júbilo Iwata und Kashima Antlers, in zwei Spielen um den japanischen Meistertitel. Diese Endspiele wurden nach der regulären Saison am 2. und 8. Dezember ausgetragen. Nach einem 2:2 in Iwata gewann Kashima das Rückspiel mit 1:0 und verteidigte so den Titel, für die Antlers war es die insgesamt vierte Meisterschaft.", "tgt_summary": "2001年日本职业足球联赛,由J1联赛和J2联赛组成。J1联赛于3月10日开幕,11月24日常规赛结束。12月2日及12月8日举行年度总决赛。J2联赛在3月10日开幕,11月18日结束。J1联赛第一阶段冠军为磐田喜悦,第二阶段冠军为鹿岛鹿角,最后在总决赛中,鹿岛鹿角夺得年度总冠军。J2联赛的冠军球队为京都不死鸟。", "id": 545445} {"src_title": "Klarnamenszwang", "tgt_title": "网络实名制", "src_document": [{"title": "Andere Rechtsordnungen.", "content": "Auch in anderen Rechtsordnungen wird die anonyme bzw. pseudonyme Äußerung geschützt, beispielsweise in den USA. So entschied der Surpreme Court: \"“Anonymity is a shield from the tyranny of the majority.... It thus exemplifies the purpose behind the Bill of Rights, and of the First Amendment in particular: to protect unpopular individuals from retaliation--and their ideas from suppression--at the hand of an intolerant society. The right to remain anonymous may be abused when it shields fraudulent conduct. But political speech by its nature will sometimes have unpalatable consequences, and, in general, our society accords greater weight to the value of free speech than to the dangers of its misuse.”\" Übersetzt: \"„Anonymität ist ein Schutzschild gegen die Tyrannei der Mehrheit. Sie veranschaulicht den Sinn der Bill of Rights, und das erste Amendment im Speziellen: unpopuläre Personen vor Vergeltung zu schützen, ihre Ideen vor Unterdrückung zu schützen und vor den Handlungen einer intoleranten Gesellschaft. Das Recht anonym zu bleiben, darf nur dann verletzt werden, wenn es betrügerisches Verhalten schützt. Aber die politische Rede hat von ihrer Natur her manchmal unangenehme Konsequenzen, und im Allgemeinen räumt unsere Gesellschaft dem Wert der freien Rede größeres Gewicht als der Gefahr ihres Missbrauchs ein.“\" China zwingt Internetnutzer seit dem 1. März 2015 zur Registrierung mit Klarnamen bei jedweder Internetnutzung.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzung.", "content": "In mehreren Staaten (China, Nordkorea, Iran etc.) ist für Nutzer von Telemedien die anonyme oder pseudonyme Nutzung unmöglich. Im Gegensatz zur gesetzlichen Lage ignorieren derzeit viele Foren, darunter auch die großen Verlage, diese gesetzliche Vorschrift und zwingen ihre Nutzer zur Angabe ihrer Klarnamen. Auch einige soziale Netzwerke wie Facebook zwingen auch ihre deutschen Nutzer zur Verwendung von wahren Identitätsbezeichnungen. Pseudonyme werden nur erlaubt, soweit sie „real“ sind, d. h. eine tatsächliche Identifikation bewirken. Dieser Zwang ist umstritten, unter anderem deswegen, weil der rechtliche Anknüpfungspunkt derzeit unklar ist: Während Facebook behauptet, das irische Datenschutzrecht, was ein Klarnamenszwangsverbot nicht kennt, sei anwendbar, behauptet die für Facebook Deutschland zuständige Datenschutzbehörde und auch die belgische Datenschutzbehörde, dass das EuGH-Urteil zum Recht auf Vergessen den Ort der tatsächlichen Geschäftstätigkeit zum Anknüpfungspunkt definiert habe. Damit wäre dann deutsches bzw. belgisches Datenschutzrecht einschlägig. Das Landgericht Berlin hat mit Urteil vom 16. Januar 2018 (Aktenzeichen 16 O 341/15) die in den Nutzungsbedingungen von Facebook enthaltene Forderung, Profile ausschließlich mit Klarnamen und zutreffenden Daten anzulegen, für unwirksam erklärt, weil sie gegen deutsches Datenschutzrecht verstößt. Dieses Urteil wurde durch Urteil vom 20. Dezember 2019 vom Berufungsgericht bestätigt. Die österreichische Bundesregierung hat sich im November 2018 auf Maßnahmen verständigt, mit der Begründung, so besser gegen Hass im Netz vorgehen zu können. In Zukunft soll es zwar keine Klarnamenspflicht, dafür aber ein „digitales Vermummungsverbot“ geben. Anders als Facebook hatte Konkurrent Google+ den Klarnamenzwang sowie Verifizierungsmodalitäten für Pseudonyme für sein soziales Netzwerk Google+ aufgrund lautstarker Proteste vor Einstellung des Netzwerks bereits abgeschafft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Klarnamenszwang (auch: Klarnamenspflicht) bedeutet, dass man als Kommunikationsteilnehmer gezwungen wird, seine wahre Identität preiszugeben.", "tgt_summary": "网络实名制是在一些国家和地区实行的法规, 顾名思义,此法规就是要求所有使用网络及服务的人或群体必须要以真实姓名出现或登记。最早实施网络实名制的国家为南韩,如今网络实名制在保障网民的言论空间方面产生了很大的争议,Facebook也实施网络实名制。", "id": 1293761} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2016/Teilnehmer (Russland)", "tgt_title": "2016年夏季奧林匹克運動會俄羅斯代表團", "src_document": [{"title": "Teilnehmer nach Sportarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beachvolleyball.", "content": "* Playoff-Runde „Lucky Losers“", "section_level": 2}, {"title": "Kanu.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kanurennsport.", "content": "Am 26. Juli 2016 gab der Internationale Kanuverband den Ausschluss von fünf russischen Kanurennsportlern bekannt: Jelena Anjuschina, Natalja Podolskaja, Alexander Djatschenko, Andrei Kraitor und Alexei Korowaschkow wurden aufgrund der im McLaren-Report aufgedeckten Dopingpraktiken von den Spielen ausgeschlossen. Nach Einspruch beim CAS wurden Jelena Anjuschina und Andrei Kraitor nachträglich eine Starterlaubnis erteilt.", "section_level": 3}, {"title": "Leichtathletik.", "content": "Springen und Werfen", "section_level": 2}, {"title": "Reiten.", "content": "Russland erhielt im Dressurreiten zwei Einzelstartplätze. Im Vielseitigkeitsreiten konnte Russland aufgrund von drei Einzelstartplätzen auch eine Mannschaft stellen. Der Weltpferdesportverband FEI nahm gegen die fünf nominierten Reiter keine Sperren vor. FEI-Präsident Ingmar De Vos begründete dies damit, dass die nominierten Reiter und Pferde in den vergangenen Jahren bei Doping-Tests kein positives Ergebnis gehabt hätten. Eine Bestrafung für das Fehlverhalten anderer Sportarten sei gegenüber den Reitern daher nicht fair gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Rudern.", "content": "Der russische Ruderverband hatte nach dem Abschluss der Qualifikationsphase Ende Mai 2016 zunächst Startplätze in sechs der 14 olympischen Ruderwettbewerbe gesichert. Am 30. Juni 2016 wurde der bei der Qualifikation des Doppelvierers beteiligte Ruderer Sergei Fedorowzew nach der Öffnung der positiven B-Probe eines Dopingtests durch die russische Antidoping-Agentur rückwirkend für den Zeitpunkt der Qualifikation gesperrt. Der Startplatz im Männer-Doppelvierer ging der russischen Rudermannschaft an Neuseeland verloren, die drei anderen Ruderer des russischen Vierers wurden zur Verstärkung der anderen qualifizierten Mannschaften eingesetzt. Die verbleibenden 28 russischen Ruderer in den Wettbewerbsklassen Vierer ohne Steuermann, Achter der Männer, Leichtgewichts-Vierer der Männer, Achter der Frauen und Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen gerieten im Zuge der Veröffentlichung des McLaren-Reports am 18. Juli 2016 ins Visier des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des Weltruderverbandes (FISA). Nachdem das IOC um Präsident Thomas Bach die Entscheidung über die Teilnahme russischer Athleten an die internationalen Sportfachverbände mit Ausschlussempfehlungen weiterdelegiert hatte, tagte das Exekutivkomitee der FISA am 25. und 26. Juli 2016. Am ersten Tag wurden die Ruderer Anastassija Karabelschtschikowa (gemeldet im Achter der Frauen) und Iwan Podschiwalow (gemeldet im Vierer ohne Steuermann der Männer) von den Spielen ausgeschlossen, weil sie im Jahr 2007 jeweils einen positiven Dopingfall hatten und damit nach IOC-Kriterien in diesem Fall auszuschließen seien. Der Ruderer Iwan Balandin aus dem Achter der Männer wurde am selben Tag ausgeschlossen, weil er sich unter den zehn im McLaren-Report erwähnten Ruderern befand, deren Dopingtests im Moskauer Labor manipuliert worden sind. Danach unterzog die FISA alle 547 Blut- und Urinproben der gemeldeten Athleten aus dem Zeitraum 2011 bis 2016 einer genauen Untersuchung. Tests am von Manipulationen betroffenen Moskauer Labor wurden dabei nicht in Betracht gezogen. Weitere positive Ergebnisse oder Unregelmäßigkeiten kamen bei dieser Untersuchung nicht zu Tage. Dennoch legte die FISA die IOC-Empfehlungen sehr eng aus und suspendierte alle russischen Athleten, die im Zeitraum 2011 bis 2016 keinen (negativen) Dopingtest außerhalb Russlands abgeben mussten. Das betraf 17 gemeldete Ruderer des russischen Teams, so dass nur sechs Athleten und den beiden gemeldeten Steuerleuten die Teilnahme an den Olympischen Spielen genehmigt wurde. Die am zweiten Tag ausgeschlossenen Athleten wurden ausdrücklich als „nicht positiv im Zeitraum 2011 bis 2016 getestet“ bezeichnet. Der russische Ruderverband unter der Führung von Weniamin But sowie die von den Sperren betroffenen Sportler legten gegen die Entscheidung am Internationalen Sportsgerichtshof (CAS) Einspruch ein. Der Ausschluss der 17 nicht außerhalb Russlands getesteten Athleten wurde vom CAS am 2. August bestätigt, ebenso am 3. August die Sperre Balandins wegen eines verschleierten Dopingbefundes. Der Ausschluss Karabelschtschikowas und Podschiwalows wegen der bereits abgesessenen Dopingvergehen im Jahr 2007 wurde dagegen aufgehoben, wodurch Podschiwalow zu den startberechtigten Athleten zählte. Karabelschtschikowa wurde zwischen 2011 und 2016 nicht international getestet und erhielt vom Weltruderverband auch aus diesem Grund keine Startberechtigung. Bei den ausgeschlossenen Ruderern aufgrund nicht vorhandener internationaler Dopingproben handelt es sich damit um: Folgende sieben Ruderer und zwei Steuerleute wurden hingegen zugelassen: Da keine anderen Athleten aus Russland nachnominiert werden durften, konnten aus diesen sechs Sportlern der offenen Gewichtsklassen und einem Sportler der Leichtgewichtsklasse bei Weiten nicht mehr alle russischen Startplätze besetzt werden. Einzig ein Start im Vierer ohne Steuermann der Männer war noch möglich und erlaubt. Mit Wirkung vom 26. Juli 2016 wurden durch den Weltruderverband die anderen vier Startplätze anhand der Ergebnisse von der abschließenden Qualifikationsregatta in Luzern am 24. Mai vergeben. Im Achter der Männer und im Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen ging der Startplatz an Italien, im Achter der Frauen an Australien und im Leichtgewichts-Vierer der Männer an Griechenland. Alle nachrückenden Nationen nahmen die zusätzlichen Startplätze auch in Anspruch. Der russische Verband nahm das verbleibende Startrecht im Vierer ohne Steuermann wahr und meldete dazu die vier Ruderer Saruzki, Kossow, Rjabzew und Morgatschow, die den zehnten Rang bei 13 teilnehmenden Mannschaften belegten.", "section_level": 2}, {"title": "Segeln.", "content": "Fleet Race", "section_level": 2}, {"title": "Tennis.", "content": "Am 24. Juli 2016 gab die Internationale Tennis Federation (ITF) im Zusammenhang mit dem Teilausschluss Russlands an, alle acht Tennisspielerinnen und Tennisspieler, die für Russland nominiert waren, würden die Kriterien des Internationalen Olympischen Komitees vom 24. Juli 2016 für die Teilnahme russischer Athleten an den Olympischen Sommerspielen 2016 erfüllen, weil sie sich seit 2014 einer bedeutenden Anzahl von Anti-Doping-Tests außerhalb Russlands sowohl innerhalb als auch außerhalb von Tennisturnieren unterzogen hätten. Nicht nominiert worden war Marija Scharapowa, obwohl sie die Qualifikationskriterien erfüllt hatte, weil sie am 8. Juni 2016 wegen eines Dopingvergehens von der ITF für zwei Jahre gesperrt worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Triathlon.", "content": "Die Internationale Triathlon Union (ITU) entschied, dass alle sechs für Olympia qualifizierten Russen auch in Rio starten durften.", "section_level": 2}], "src_summary": "Russland nahm unter Auflage an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro teil. Es war die insgesamt neunte Teilnahme an Olympischen Sommerspielen.", "tgt_summary": "2016年夏季奥林匹克运动会俄罗斯代表团是俄罗斯所派出的2016年夏季奥林匹克运动会代表团。这是俄罗斯在后苏联时代第6次派代表参加夏季奥运会。", "id": 402432} {"src_title": "3-gatsu no Lion", "tgt_title": "3月的獅子", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie handelt vom 17-jährigen Shōgi-Spieler Rei Kiriyama (), der zu Beginn den fünften Dan besitzt. Da sowohl seine Schwester als auch seine Eltern bei einem Autounfall verstarben, lebt er bei einem Freund seines Vaters, der früher dessen Rivale war. Von ihm lernt Rei das Shōgi-Spielen. Ebenso macht Rei Bekanntschaft mit den drei Schwestern Akari (), Hinata () und Momo Kawamoto () aus dem Städtchen Sangatsu. Die Serie behandelt sowohl die Entwicklung der Beziehung zwischen Rei und seiner sozialen Umwelt als auch seinen Fortschritt als professionellem Shōgi-Spieler.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Das erste Kapitel des Mangas erschien am 13. Juli 2007 in der Ausgabe 14/2007 des \"Young Animal\" von Hakusensha. Die Einzelkapitel wurden in bisher 13 Sammelbänden zusammengefasst, die sich zuletzt jeweils über 500.000 Mal verkauften. Nach Veröffentlichung des dritten Bandes im Jahr 2009 pausierte die Veröffentlichung der Reihe mehrfach. Ein Spin-off namens \"3-gatsu no Lion Shōwa Ibun: Shakunetsu no Jidai\" (, „~ ungewöhnliche Shōwa-Geschichte: Sengende Zeiten“) wird von Hideaki Nishikawa gezeichnet und erscheint seit dem 29. März 2015 (Ausgabe 9/2015) ebenfalls in der \"Young Animal\". Bisher erschienen zwei Sammelbände.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Im September 2015 wurde in der \"Young Animal\" angekündigt, dass eine Anime-Adaption des Mangas geplant sei. Die erste Staffel mit 22 Folgen lief vom 8. Oktober 2016 bis 18. März 2017 auf NHK E. Sie wurde von Studio von Shaft unter der Regie von Akiyuki Shimbō animiert mit dem Character Design von Nobuhiro Sugiyama. Crunchyroll streamt die Serie als Simulcast in Nord- und Südamerika, sowie englischsprachigen Ländern. Ein deutscher Simulcast erfolgt durch Peppermint Anime unter dem Titel \"March Comes in Like a Lion\". Eine Staffel mit weiteren 22 Folgen lief vom 14. Oktober 2017 bis 31. März 2018. Crunchyroll streamte diese ebenfalls im Simulcast für den englischsprachigen Raum, und Wakanim im deutschsprachigen Raum.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik zur Serie stammt von Yukari Hashimoto. Der Vorspanntitel der ersten 11 Folgen war \"Answer\" () von Bump of Chicken, dann \"Sayonara Bystander\" () von Yuki. Abspanntitel waren \"Fighter\" () von Bump of Chicken und dann \"orion\" von Kenshi Yonezu. In Folge 7 wurde stattdessen \"Nyā Shōgi Ondo\" () verwendet, dass von Ai Kayano, Kana Hanazawa und Misaki Kun in ihren Rollen gesungen wurde und auch während der Folgen 8 und 9 angespielt wurde. In der zweiten Staffel wurde zuerst \"Flag o Tateru\" () von Yuki verwendet und in der zweiten Hälfte \"Haru ga Kite Bokura\" (). Im Abspann wurde \"Kafune\" () von Brian the Sun und dann \"I am Standing\" von Ruann verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "2011 gewann \"March Comes in like a Lion\" den Manga Taishō. 2013 wurde die Serie für den Osamu-Tezuka-Kulturpreis in der Kategorie \"Großer Manga-Preis\" nominiert, konnte sich jedoch nicht gegen Kingdom durchsetzen. 2014 wurde Chica Umino mit ihrem Manga erneut nominiert und konnte den Preis in diesem Jahr gewinnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "3-gatsu no Lion (jap., \"3-gatsu no Raion\", auch bekannt als \"Sangatsu no Lion\", dt. „Löwe(n) des März/von Sangatsu“), mit dem englischen Alternativtitel \"March comes in like a lion\", ist eine Manga-Serie von Chica Umino, die seit Juli 2007 erscheint. Seit Oktober 2016 wird der Manga als Anime-Fernsehserie adaptiert u. a. mit deutschen Untertiteln.", "tgt_summary": "《3月的狮子》()是日本漫画家羽海野千花,以将棋为题材所创作的作品。于2007年7月13日在白泉社《Young Animal》开始连载。基本上是每号连载,但由于休载较多实质上是不定期连载。由职业棋士九段担任作品监修。", "id": 272031} {"src_title": "Flávia Saraiva", "tgt_title": "弗拉维亚·洛佩斯·萨赖瓦", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn.", "content": "Flávia Saraiva wurde am 30. September 1999 in Rio de Janeiro als Tochter von Fábia Brito Lopes Saraiva und João Saraiva Ubirajara geboren und wuchs unter bescheidenen Verhältnissen an der Seite ihres rund vier oder fünf Jahre jüngeren Bruders João in der Nachbarschaft Paciência auf. Im Alter von neun Jahren begann sie, für diese Sportart verhältnismäßig spät, ihre Laufbahn als Turnerin über ein Sozialprojekt in ihrer Heimatstadt. Hierbei wurde sie von der bekannten brasilianischen Trainerin und Koordinatorin Georgette Vidor entdeckt und fortan gefördert. Nachdem sie erstmals von ihrer Mutter zum Training in die Nachbarschaft Campo Grande gebracht wurde, trainierte sie fort an viermal in der Woche, davon zweimal in Campo Grande und zweimal bei einem anderen Projekt. Durch die nach einem schweren Busunfall im Jahre 1997 im Rollstuhl sitzende Georgette Vidor wurde sie auch an deren Stammverein Flamengo Rio de Janeiro herangebracht, der in weiterer Folge auch Flávia Saraivas Stammverein wurde. Zu Beginn wurde sie von Heine Milani, einer brasilianischen Turnerin, die Ende der 1990er und Anfang der 2000er einige Titel gewann, trainiert und nahm bald darauf bereits an ihrem ersten Wettkampf teil, bei dem sie jedoch nicht überzeugen konnte. Nachdem ihrer Leistungen immer besser wurden, brachte Heine Milani sie in ein Fitnessstudio (\"Academia Bodytech\"), wo sie in einer Gruppe von Altair Prado und dessen Assistent Renan Coelho trainiert wurde. Bereits in dieser Zeit erhielt die zierliche Turnerin den Beinamen \"Flavinha\", was soviel bedeutet wie \"kleine Flávia\". Von Beginn an fiel sie auch durch ihr Charisma auf, was sich durch ihre bisherige Karriere zog. Georgette Vidor verglich sie unter anderem mit der ehemaligen Turnerin Daiane dos Santos, an deren Entdeckung sie ebenfalls beteiligt war, und die sie als \"Explosion an Charisma\" beschreibt. Nachdem ihre Familie von Anfang an viel für die Laufbahn ihrer Tochter aufgeben musste, erhielt das Sozialprojekt im Jahre 2012 ein Sponsoring von SESI, das eng mit der Institution SENAI verbunden ist. Mit dem Geld aus dem Sponsoring sollte eine vielversprechende Gruppe in der Gemeinde Três Rios entstehen. Vidor lud Saraiva, unter der Bedingung ins weit über 100 Kilometer nördliche Três Rios zu ziehen und ihr Training zu intensivieren, in die unter dem Namen \"Qualivida\" auftretende Gruppe ein.", "section_level": 2}, {"title": "2012 und 2013.", "content": "Nach ihrem Umzug nach Três Rios wurde sie fort an vom ehemaligen Turner Alexandre Carvalho (Langname: \"Alexandre da Cunha Carvalho\"; oftmals auch \"Alexandre Cunha\"), der vor allem als Trampolinturner im Einsatz war, zweimal täglich trainiert. Der ehemalige Trampolinturner stellte eine Gruppe aus Mädchen aus dem Bundesstaat Mato Grosso do Sul zusammen und holte unter anderem auch Flávia Saraiva, die in diesem Jahr einen ordentlichen Sprung in Richtung Nationalkader gemacht hatte, in diese Gruppe. In diesem Jahr gewann sie ersten Wettbewerbe am Schwebebalken und konnte auch beim Bodenturnen überzeugen. Im Jahr 2013 engagierte das Comitê Olímpico Brasileiro, das Olympiakomitee Brasiliens, den bisherigen Cheftrainer der russischen Turnerinnen, Alexander Alexandrow, als Trainer, sowie die Weißrussen Margarita Vatkina und Vladimir Vatkin als Co-Trainer für die brasilianischen Turnerinnen. Unter der Koordinatorin Georgette Vidor und dem russisch-weißrussischen Trainerstab wurde Flávia Saraiva 2013 erstmals bei internationalen Wettbewerben im brasilianischen Nationalkader eingesetzt. Noch kurz davor nahm sie im Februar 2013 an ihrer ersten internationalen Veranstaltung, dem Houston National Invitational in Houston, Texas, teil, wo sie den zehnten Platz im Mehrkampf belegte. Im November und Dezember des gleichen Jahres nahm sie an der Gymnasiade im eigenen Land teil, wo sie im Ginásio Nilson Nelson Goldmedaillen im Bodenturnen und auf dem Schwebebalken, sowie eine Silbermedaille im Mannschaftsmehrkampf gewann und auf dem Stufenbarren den sechsten Rang belegte.", "section_level": 2}, {"title": "2014.", "content": "In die Wettkampfsaison 2014 startete sie mit einer Teilnahme am WOGA Classic im Februar 2014 im US-Bundesstaat Texas. Dabei belegte sie den ersten Platz am Schwebebalken, den zweiten Platz im Mannschaftsmehrkampf und den fünften Platz im Einzelmehrkampf. Daraufhin nahm sie im März 2014 an den Panamerikanischen Juniorenmeisterschaften, dem Qualifikationsturnier für die Olympischen Jugendspiele, teil. Hierbei erzielte sie herausragende Leistungen und gewann Goldmedaillen im Mehrkampf und beim Bodenturnen, eine Silbermedaille im Mannschaftsmehrkampf und zwei Bronzemedaillen am Stufenbarren und am Balken. Im August des gleichen Jahres wurde sie brasilianischer Juniorenmeister und fügte eine Bronzemedaille am Balken ihrer bisherigen Medaillensammlung hinzu. Nachdem sie anfangs erst gar nicht für die Olympischen Jugend-Sommerspiele 2014 in Nanjing, China, vorgesehen war, ersetzte sie ihre verletzte Teamkollegin Rebeca Andrade und nahm für diese an den Olympischen Sommerspielen teil. Dort konnte sie sich für die Finali im Mehrkampf, dem Schwebebalken und dem Bodenturnen qualifizieren und gewann daraufhin Medaillen in allen drei dieser Bewerbe. Neben einer Goldmedaille am Boden, die sie mit 0,033 Punkten Vorsprung auf die Russin Seda Gurgenowna Tutchaljan gewann, sicherte sie sich auch eine Silbermedaille am Balken (mit 0,633 Punkten Rückstand auf die Chinesin Wang Yan) und eine Silbermedaille im Mehrkampf, abermals hinter der Russin Seda Gurgenowna Tutchaljan. In diesem Jahr wurde sie nach einer Fanwahl mit dem Prêmio Brasil Olímpico, der höchsten Anerkennung, die ein brasilianischer Athlet auf nationaler Ebene erreichen kann, ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "2015.", "content": "Nach den Erfolgen im Jahr 2014 nahm sie im darauffolgenden Jahr am FIG World Challenge Cup in São Paulo, einem von sieben Weltcup-Bewerben des Jahres 2015, teil. Beim Anfang Mai 2015 ausgetragenen Wettkampf belegte sie Platz 1 am Boden und hinter der Chinesin Shang Chunsong Platz 2 am Schwebebalken. In weiterer Folge nahm sie im Juli 2015 an den Panamerikanischen Spielen 2015 in Toronto teil und gewann hierbei Bronzemedaillen im Einzel- und im Mannschaftsmehrkampf. Während sie im Einzel hinter der US-Amerikanerin Madison Desch (Zweite) und der Kanadierin Ellie Black (Erste) den dritten Platz belegte, gab es im Mannschaftsmehrkampf, wo die Vereinigten Staaten vor Kanada und Brasilien rangierten, leicht vertauschte Rollen. Nachdem sich Flávia Saraiva auf dem ersten Platz rangierend für das Finale am Schwebebalken qualifiziert hatte, kam sie in diesem lediglich auf den fünften Platz und ließ dabei sogar ihre Landsmännin Julie Sinmon auf dem vierten Platz vor sich. Ähnlich erging es ihr in ihrer zweiten Paradedisziplin, dem Bodenturnen, als sie, nach einem dritten Platz in der Qualifikation, nur den sechsten Platz erreichte. Am Stufenbarren scheiterte sie nur knapp als Neunte in der Qualifikation, wobei sich die Achtplatzierte noch für das Finale qualifizierte.", "section_level": 2}, {"title": "2016.", "content": "Im Jahr 2016 konnte Flávia Saraiva gleich mehrmals auf sich aufmerksam machen. Nachdem sie sich problemlos als Erstplatzierte für das Finale im Bodenturnen beim Weltcup in Baku qualifiziert hatte, schaffte sie auch eine problemlose Qualifikation als Erste am Schwebebalken und Zweite am Stufenbarren. Bei den nachfolgenden Finali erreichte sie die Goldmedaille am Boden, sowie am Schwebebalken und wurde Dritte und dementsprechend Bronzemedaillengewinnerin am Stufenbarren. Auch bei anderen Weltcup-Auftritten in diesem Jahr konnte sie zumeist überzeugen und weitere Medaillen einfahren, darunter zwei Goldmedaillen (Schwebebalken und Boden) beim Weltcup in Anadia im Juni. Von 19. bis 20. März 2016 trat Saraiva erstmals bei der Trofeo Città di Jesolo, einem seit 2008 alljährlich in Jesolo ausgetragenen Turnier im Frauenturnen, an. Als Einzelathletin konnte sie hierbei jedoch keine Medaille gewinnen und beendete die Bewerbe am Schwebebalken auf Rang 5 und am Boden auf Rang 4; hinzu kam auch noch ein vierter Platz im Einzelmehrkampf, wobei sie unter den ersten sieben Athletinnen die einzige nicht aus den Vereinigten Staaten stammende Turnerin war. Im Mannschaftsmehrkampf kam sie mit den Brasilianerinnen rund um Rebeca Andrade, Jade Barbosa, Daniele Hypólito, Lorrane Oliveira und Carolyne Pedro auf den zweiten Platz hinter den dominierenden US-Amerikanerinnen. Beim im April 2016 stattfindenden Gymnastics Olympic Test Event 2016, auch \"Aquece Rio 2016\" genannt, das mitunter als Qualifikationsturnier für die anschließenden Olympischen Sommerspiele in Rio galt, konnte Flávia Saraiva deutlich überzeugen und gewann, neben einer Silbermedaille am Balken und einer Goldmedaille am Boden, auch noch Silber im Einzelmehrkampf und Gold im Mannschaftsmehrkampf. Nach dieser problemlosen Qualifikation repräsentierte sie im August 2016 ihr Heimatland bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in ihrer Heimatstadt, wo sie mit einer Körpergröße von 1,33 m und einem Gewicht von 31 kg die kleinste und leichteste Athletin war. Bei diesen Olympischen Spielen war sie jedoch nicht die einzige Athletin unter 1,40 m, die französische Turnerin Oréane Lechenault war zu diesem Zeitpunkt lediglich einen Zentimeter größer, die englische Turnerin Claudia Fragapane drei Zentimeter. Bei den Olympischen Spielen schaffte sie nur am Schwebebalken den Einzug ins Finale, wo sie schließlich auf dem fünften Platz ausschied. In der Qualifikation zum Einzelmehrkampf belegte sie Rang 19 von 61 und rangierte mit Brasilien im Mannschaftsmehrkampf auf dem achten und damit letzten Platz des Finales.", "section_level": 2}, {"title": "2017.", "content": "Anfang April 2017 nahm sie zum zweiten Mal an der Trofeo Città di Jesolo teil. Neben einem fünften Platz im Einzelmehrkampf gewann sie im Laufe dieses Wettbewerbs hinter der US-Amerikanerin Riley McCusker die Silbermedaille am Schwebebalken, sowie Gold beim Bodenturnen. Letztgenannte Medaille teilte sie sich mit Abby Paulson aus den Vereinigten Staaten, die auf eine gleiche Wertung kam. Abgerundet wurde dieses positive Abschneiden Saraivas durch eine Silbermedaille, die sie an der Seite von Rebeca Andrade, Thais Fidelis und Carolyne Pedro im Mannschaftsmehrkampf errang. Beim vom 12. bis 14. Mai 2017 stattfindenden Weltcup in Koper gewann sie daraufhin Bronze am Stufenbarren, was ihr zuletzt beim vorjährigen Weltcup in Baku gelungen war. Nach einer erfolgreichen Qualifikation zum Hauptdurchgang des Bodenturnens verpatzte sie ihren dortigen Auftritt und wurde Achte und somit Letzte. Am Schwebebalken schaffte sie es nur knapp nicht auf das Podest und belegte den vierten Rang. Nachdem sie sich beim verpatzen Bodenturnen in Koper doch keine schwerwiegende Verletzung zugezogen hatte, nahm sie bereits wenige Tage später beim World Cup in Osijek teil. Beim sogenannten FIG World Challenge Cup Osijek trat sie im Zeitraum von 18. bis 21. Mai 2017 an der Qualifikation zu drei verschiedenen Disziplinen an. Bei der Qualifikation zum Bodenturnen belegte sie den ersten Platz, bei der Quali am Schwebebalken wurde sie Vierte und belegte Rang 7 in der Quali am Stufenbarren. Nachdem sie sich dadurch für alle drei Hauptdurchgänge qualifiziert hatte, gewann sie Silber am Boden, Bronze am Balken und wurde als beste Brasilianerin Fünfte am Stufenbarren. Überraschungssiegerin dieses World Cups wurde ihre zu diesem Zeitpunkt noch 15-jährige Landsmännin Thais Fidelis, die gleich zweimal Gold holte. Danach nahm sie in diesem Jahr international an keinem weiteren Wettbewerb mehr teil, war aber von 22. bis 24. Juni 2017 bei den brasilianischen Staatsmeisterschaften in São Bernardo do Campo zugegen. Beim Einzelmehrkampf war sie zwar die beste Athletin am Schwebebalken und am Boden, wurde aber im Endklassement nur Siebente, da sie an den anderen beiden Disziplinen nicht teilgenommen hatte. Da Saraiva im Laufe dieses Jahres an einer Verletzung laborierte, verpasste sie die Anfang Oktober stattfindenden Turn-Weltmeisterschaften 2017 in Montreal, wohin Brasilien mit Rebeca Andrade und Thais Fidelis nur zwei Turnerinnen hinschickte.", "section_level": 2}, {"title": "2018.", "content": "Wie bereits in den beiden Jahren zuvor nahm Saraiva auch im April 2018 wieder an der Trofeo Città di Jesolo teil und konnte ähnliche Erfolge, wie im vorangegangenen Jahr einfahren. Als einer der besten teilnehmenden Athletinnen am Boden erreichte sie in dieser Disziplin den zweiten Platz hinter der über drei Jahre jüngeren US-Amerikanerin Emma Malabuyo und gewann somit die Silbermedaille. Nachdem sie es in den letzten beiden Jahren schon nicht im Einzelmehrkampf auf das Podest geschafft hatte, wurde sie in diesem Jahr gar nur Achte. Zum wiederholten Male konnte sie mit den Brasilianerinnen rund um Jade Barbosa, Luiza Domingues und Carolyne Pedro die Silbermedaille im Mannschaftsmehrkampf, den erstmals seit 2009 nicht die Vereinigten Staaten gewannen, feiern. Ihre Höhepunkte dieses Jahres waren für die kleingewachsene Brasilianerin mit Sicherheit die Südamerikaspiele 2018 in der bolivianischen Großstadt Cochabamba. Bei den Turnwettbewerben Ende Mai gewann sie jeweils vor ihrer Landsmännin Jade Barbosa (2.) und der Argentinierin Martina Dominici (3.) die Goldmedaille am Stufenbarren und dem Schwebebalken. Des Weiteren wurde sie Zweite im Einzelmehrkampf und belegte im Mannschaftsmehrkampf mit Jade Barbosa, Luiza Dominguez, Thais Fidels, Caroylne Pedro und Anna Reis den ersten Platz vor Argentinien und Kolumbien. Bei den brasilianischen Staatsmeisterschaften, die wie im Vorjahr von 22. bis 24. Juni in São Bernardo do Campo stattfanden, belegte sie trotz Gold am Boden und Silber am Balken nur den vierten Platz im Einzelmehrkampf. Etwa zwei Monate später nahm sie auch an den weiteren brasilianischen Staatsmeisterschaften (\"Brazilian Event Championships\"), bei denen nun auch Einzelwettbewerbe abgehalten wurden, teil. Bereits in der Qualifikation fiel Saraiva als Beste am Schwebebalken, sowie als Zweite am Boden auf und schaffte es mit einem achten Platz nur am Stufenbarren nicht in den Hauptdurchgang. In ebendiesem behielt sie ihre Form bei und gewann Gold am Schwebebalken und Silber beim Bodenturnen. Auch im Mannschaftsmehrkampf erreichte sie mit ihrer Mannschaft von Flamengo Rio de Janeiro die Goldmedaille. Als vierfache Medaillengewinnerin präsentierte sich die knapp vor ihrem 19. Geburtstag stehende Brasilianerin bei den Panamerikanischen Gymnastikmeisterschaften 2018 in der peruanischen Hauptstadt Lima, obgleich die Dominanz der US-Amerikanerinnen bei allen Disziplinen deutlich spürbar war. So kam Saraiva auf zwei Silbermedaillen beim Bodenturnen (hinter Jade Carey) und am Schwebebalken (hinter Kara Eaker), wobei sie am Stufenbarren als schlechteste von vier teilnehmenden Brasilianerinnen nur den 14. Rang belegte. Vor allem ihrer herausragenden Leistung am Balken und am Boden war es zu verdanken, dass sich die 1,33 cm große Athletin im Einzelmehrkampf, bei dem sie am Sprung und am Stufenbarren nur durchschnittliche Ergebnisse erreichte, die Bronzemedaille gewann. Hinter den Vereinigten Staaten gewannen die Brasilianerinnen zudem die Silbermedaille im Mannschaftsmehrkampf. Als die Fédération Internationale de Gymnastique (FIG) am 1. Oktober 2018 die Kader für die von 25. Oktober bis 3. November stattfindenden Turn-Weltmeisterschaften 2018 bekanntgegeben hatte, war auch Saraiva auf den Kaderlisten zu finden. Bei den Weltmeisterschaften in Doha konnte sie sich jedoch kaum behaupten durch einen fünften Platz in der Qualifikation konnte sie sich lediglich beim Bodenturnen in einer Einzeldisziplin für den Hauptdurchgang qualifizieren. Zudem war sie durch einen zehnten Platz im Einzelmehrkampf und einen fünften Platz im Mannschaftsmehrkampf für den Hauptdurchgang qualifiziert. In diesem konnte sich Saraiva allerdings nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen, wurde Fünfte am Boden und belegte Rang 8 im Einzelmehrkampf. Selbst im Mannschaftsmehrkampf, eigentlich eine Paradedisziplin der Brasilianerinnen, belegten diese in einem – die dominanten US-Amerikanerinnen ausgenommen – dicht gestaffelten Teilnehmerfeld lediglich den siebenten von acht Plätzen. Nach diesen mäßigen Leistungen nahm ein Teil des brasilianischen Aufgebots am 14. November 2018 beim Arthur Gander Memorial, einem Gedenkturnier an den ehemaligen FIG-Präsidenten Arthur Gander, in Chiasso in der Schweiz teil. Zusammen mit ihrer Landsmännin Jade Barbosa dominierte sie diesen Wettbewerb und wurde hinter Barbosa Silbermedaillengewinnerin im Einzelmehrkampf. Vier Tage später war Saraiva auch beim Swiss Cup Zürich zugegen, wo sie an der Seite von Arthur Mariano im gemischten Mannschaftsmehrkampf den sechsten Platz in der Vorrunde belegte. Nur die drei bestplatzierten Zweierteams waren für den Hauptdurchgang qualifiziert; darunter war auch Jade Barbosa, die in einem Pan-Amerika-Team mit dem Kanadier Cory Paterson die Bronzemedaille gewann. Das einsatzreiche Jahr 2018 beendete Saraiva schließlich Ende November beim 43. Turnier der Meister in Cottbus, bei dem sie an den vier Wettkampftagen zum Publikumsliebling avancierte. Bereits in der Qualifikation schaffte sie am Schwebebalken den ersten Platz und wurde Zweite beim Bodenturnen. Im nachfolgenden Hauptdurchgang wurden diese Ergebnisse gedreht und die 1,33 m große Saraiva gewann Gold am Balken und Silber am Boden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Flávia Lopes Saraiva (* 30. September 1999 in Rio de Janeiro) ist eine brasilianische Turnerin. Mit einer Körpergröße von 1,33 m und einem Gewicht von 31 kg war sie die kleinste und leichteste Athletin bei den Olympischen Sommerspielen 2016.", "tgt_summary": "弗拉维亚·洛佩斯·萨赖瓦(,1999年-9月30日)生于里约热内卢,是一名巴西女子竞技体操运动员。萨赖瓦7岁时开始练习体操。她17岁时身高仅有1米33,这一身高远小于其他女子体操选手。2014年,她顶替受伤的队友丽贝卡·安德雷德参加南京青奥,获得1枚金牌和2枚银牌。2015年,她入选成年国家队,开始参加成年级别赛事。", "id": 1143424} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – Diskuswurf (Männer)", "tgt_title": "2016年夏季奧林匹克運動會田徑男子鐵餅比賽", "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "Anmerkungen:", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Athleten traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 65,50 m. Da nur zwei Werfer diese Weite übertrafen – hellblau unterlegt, wurde das Finalfeld mit den nachfolgend besten Werfern beider Gruppen auf insgesamt zwölf Sportler aufgefüllt – hellgrün unterlegt. So mussten für die Finalteilnahme schließlich 62,68 m erbracht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "12. August 2016, 9.30 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "12. August 2016, 10.55 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "13. August 2016, 10.50 Uhr Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, zwei von ihnen über die Qualifikationsweite, zehn weitere über ihre Platzierungen. Im Finale traten je zwei Deutsche und Esten sowie jeweils ein Teilnehmer aus Belgien, Litauen, Österreich, Polen, Schweden, Ungarn, den USA und Zypern an. Jeder Teilnehmer hatte zunächst drei Versuche, die Weiten der Qualifikationsrunde wurden nicht gewertet. Den besten acht Athleten standen im Anschluss weitere drei Versuche zur Verfügung, die letzten Vier schieden aus. Mehrere stark eingeschätzte Athleten waren in der Qualifikation ausgeschieden. Der Olympiasieger von 2012 Robert Harting fehlte im Finale ebenso wie der Silbermedaillengewinner von London, Ehsan Hadadi aus dem Iran und der WM-Dritte von 2015 Robert Urbanek aus Polen. So galten der polnische Weltmeister Piotr Małachowski und der Este Gerd Kanter, Olympiasieger von 2008, Olympiadritter von 2012 und WM-Vierter von 2015 als Favoriten. Mit guten Aussichten auf eine vordere Platzierung trat der Belgier Philip Milanov als Vizeeuropameister und Vizeweltmeister an. Die erste Finalrunde sah Małachowski mit 67,32 m vorne. Hinter ihm auf Platz zwei lag der Deutsche Daniel Jasinski mit 65,77 m, Kanter belegte mit 65,10 m Platz drei. Im zweiten Durchgang verdrängte der Deutsche Christoph Harting, Bruder des Olympiasiegers von 2012, Jasinski mit 66,34 m auf den dritten Platz, Kanter war jetzt Vierter. Im dritten Versuch steigerte sich Małachowski auf 67,55 m und baute so seine Führung weiter aus. Jasinski gelangen 66,08 m, er blieb damit jedoch Dritter hinter Harting. Der letzte Durchgang hatte es noch einmal in sich. Zunächst schob sich Kanters Landsmann Martin Kupper auf Rang zwei, als er den Diskus auf 66,58 m brachte. Jasinski konterte mit 67,05 m und war nun hinter Małachowski Zweiter vor Kupper und Harting. Anschließend erzielte Christoph Harting mit 68,37 m eine neue persönliche Bestleistung und konnte den Olympiasieg feiern. Piotr Małachowski gewann die Silbermedaille, Bronze ging an Daniel Jasinski. Die beiden Esten Martin Kupper und Gerd Kanter belegten die Plätze vier und fünf, der Österreicher Lukas Weißhaidinger wurde Sechster. Zu einem Eklat kam es bei der Siegehrung dieser Disziplin. Olympiasieger Christoph Harting verhielt sich provozierend despektierlich, auch beim Abspielen der Nationalhymne. Das sorgte für erhebliche Irritationen und Unverständnis im Publikum, bei den anderen Sportlern und beim Deutschen Leichtathletik-Verband. Auch Hartings Äußerungen in der nachfolgenden Pressekonferenz machten die Sache nicht besser, es drohte ihm sogar ein juristisches Nachspiel. In einem ARD-Interview entschuldigte Harting sich allerdings später und konnte so die Wogen ein wenig glätten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Diskuswurf der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 12. und 13. August 2016 im Estádio Nilton Santos ausgetragen. 35 Athleten nahmen teil.", "tgt_summary": "2016年夏季奥林匹克运动会田径男子铁饼比赛于2016年8月12日至13日在巴西里约热内卢阿维兰热奥林匹克体育场举行。", "id": 1384449} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – Kugelstoßen (Frauen)", "tgt_title": "2016年夏季奧林匹克運動會田徑女子鉛球比賽", "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "Anmerkungen:", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Athletinnen traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Die für eine direkte Finalteilnahme geforderte Qualifikationsweite betrug 18,40 m. Da nur sechs Sportlerinnen diese Weite übertrafen – hellblau unterlegt, wurde das Finalfeld mit den nachfolgend besten Athletinnen beider Gruppen auf zwölf Teilnehmerinnen aufgefüllt – hellgrün unterlegt. So waren schließlich 17,76 m für die Finalteilnahme zu erbringen.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "12. August 2016, 10.05 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "12. August 2016, 10.05 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "12. August 2016, 22.00 Uhr Im Finale hatte jede Teilnehmerin zunächst drei Versuche, die Weiten der Qualifikationsrunde wurden nicht gewertet. Die besten acht Athletinnen hatten im Anschluss drei weitere Versuche, die letzten vier schieden aus. Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, sechs von ihnen über die die Qualifikationsweite, sechs weitere über ihre Platzierungen. Je zwei US-Amerikanerinnen und Weißrussinnen kämpften mit jeweils einer Athletin aus Brasilien, Chile, China, Deutschland, Neuseeland, Trinidad und Tobago, Ungarn und den USA um die Medaillen. Als Favoritin ging die neuseeländische Olympiasiegerin von 2012 und Weltmeisterin von 2013 Valerie Adams an den Start. Weitere Medaillenkandidatinnen waren die chinesische Vizeweltmeisterin von 2015 Gong Lijiao, die US-amerikanische WM-Dritte von 2015 und WM-Vierte von 2013 Michelle Carter sowie die deutsche Weltmeisterin von 2015 und zweifache Europameisterin von 2014 und 2016 Christina Schwanitz, die allerdings nicht ganz die Form hatte, um mit den Besten mitzuhalten. Adams ging dann auch wie erwartet in der ersten Runde in Führung, die sie in Durchgang zwei auf 20,42 m ausbaute. Schwanitz stieß im ersten Versuch 19,03 m und lag damit auf Platz drei hinter der US-Amerikanerin Michelle Carter. die 19,12 m und im zweiten Versuch 19,82 m erzielte hatte. Die Chinesin Gong Lijiao schob sich im zweiten Versuch mit 19,39 m an Schwanitz vorbei. Der Ungarin Anita Márton stieß in Durchgang drei ebenfalls 19,39 m und war damit Vierte, weil die Chinesin den besseren zweitbesten Versuch zu Buche stehen hatte. Carter sicherte ihren zweiten Platz weiter ab und hatte nach dem vierten Versuch mit 19,87 m einen Vorsprung von 48 cm vor Lijiao und Márton. Die sechste und letzte Runde brachte dann noch einmal eine große Veränderung. Die US-Amerikanerin Raven Saunders ging mit 19,35 m an Schwanitz vorbei auf Rang fünf. Márton erzielte 19,87 m und lag nur aufgrund der schlechteren zweitbesten Weite auf Rang drei. Michelle Carter stieß die Kugel auf 20,63 m und verbesserte damit den Landesrekord der USA. Ganz überraschend wurde sie Olympiasiegerin. Valerie Adams konnte sich mit 20,39 m nicht mehr verbessern und gewann mit ihrem Stoß von 20,42 m aus dem zweiten Durchgang die Silbermedaille. Anita Márton errang die Bronze, sie hatte mit 19,87 m neuen ungarischen Landesrekord gestoßen. Gong Lijiao wurde Vierte vor Raven Saunders und Christina Schwanitz. Michelle Carter gewann die erste Goldmedaille für die USA im Kugelstoßen der Frauen. Anita Márton war die erste ungarische Medaillengewinnerin in dieser Disziplin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kugelstoßen der Frauen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 12. August 2016 im Estádio Nilton Santos ausgetragen. 36 Athletinnen nahmen teil.", "tgt_summary": "2016年夏季奥林匹克运动会田径女子铅球比赛于2016年8月12日在巴西里约热内卢阿维兰热奥林匹克体育场举行。", "id": 614959} {"src_title": "Fußball-Südostasienmeisterschaft 2016", "tgt_title": "2016年東南亞足球錦標賽", "src_document": [{"title": "Austragungsort und Modus.", "content": "Im Dezember 2013 wurden Myanmar und die Philippinen als Gastgeber bekanntgegeben. Für beide Länder ist es die erste Austragung des Turniers. Im Februar 2016 zog sich der philippinische Fußballverband PFF zwischenzeitlich von der Ausrichtung zurück, da dafür keine geeignete Spielstätte zur Verfügung stehe. Malaysia und die beiden Gastgeber von 2014, Singapur und Vietnam, machten das Angebot als Ersatz einzuspringen. Mitte März 2016 entschied die AFF aber, dass die Philippinen die Austragungsrechte beibehalten, nachdem sich die PFF mit dem Philippine Sports Stadium über eine Nutzung für das Turnier geeinigt hatte. Der Modus hatte sich gegenüber dem Turnier von 2014 nur leicht verändert. Zunächst spielten die vier schwächeren Mannschaften von 2014 in der Qualifikationsrunde jeweils einmal gegeneinander. Der Gruppensieger qualifizierte sich für die Endrunde, für die die stärkeren sieben Mannschaften bereits gesetzt waren. Die acht Teilnehmer wurden in zwei Gruppen mit jeweils vier Mannschaften eingeteilt. Der Gruppensieger und der Zweitplatzierte erreichten das Halbfinale, die Gewinner der Halbfinalspiele trugen das Finale aus. Das Halbfinale und das Finale wurden jeweils in Heim- und Auswärtsspiel ausgetragen. Ein Spiel um den dritten Platz fand nicht statt.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die ersten fünf Spiele fanden im Olympiastadion Phnom Penh und das restliche Spiel im RSN Stadium in Phnom Penh (Kambodscha) statt. Zeitangaben in Ortszeit (UTC+7).", "section_level": 1}, {"title": "Endrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auslosung.", "content": "Die Auslosung fand am 2. August 2016 in Rangun statt. Es wurden folgende Gruppen ausgelost:", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe A.", "content": "Gastgeber der Gruppe waren die Philippinen. Fünf Spiele fanden im Philippine Sports Stadium in Bocaue und eines im Rizal Memorial Stadium in Manila statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "Gastgeber der Gruppe war Myanmar. Fünf Spiele fanden im Thuwanna-Stadion in Rangun und eines im Bogyoke-Aung-San-Stadion, ebenfalls in Rangun, statt.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 3. und 4. Dezember, die Rückspiele am 7. und 8. Dezember 2016 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Das Hinspiel fand am 14. und das Rückspiel am 17. Dezember 2016 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gesamttabelle.", "content": "Die Gesamttabelle diente als Qualifikationsgrundlage für die Südostasienmeisterschaft 2018.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fußball-Südostasienmeisterschaft 2016 (offiziell \"AFF Championship 2016\", aus Sponsorengründen auch \"AFF Suzuki Cup 2016\" genannt) war die elfte Austragung des Turniers und fand vom 19. November bis zum 17. Dezember 2016 in Myanmar und auf den Philippinen statt. Die beiden Länder waren erstmals Gastgeber der Gruppenphase.", "tgt_summary": "2016年东南亚足球锦标赛(又名铃木杯)为东南亚足球协会举办的第 11 届赛事。铃木汽车为本届赛事的赞助商。赛事之分组赛于2016年11月19日至12月17日在缅甸及菲律宾举行。", "id": 2815032} {"src_title": "Robert Jacquinot de Besange", "tgt_title": "饶家驹", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Jacquinot de Besange stammte aus einer adligen Familie mit Wurzeln in Lothringen. Er wurde in Saintes geboren, wuchs aber in Brest in der Bretagne auf. 1894 trat er der katholischen Ordensgemeinschaft Gesellschaft Jesu (Societas Jesu) bei. Innerhalb des Ordens erhielt er seine Ausbildung in Canterbury, Saint Helier, Paris, Salisbury, Hastings und Liverpool. 1913 wurde er in die Chinamission des französischen Jesuitenordens nach Shanghai entsandt. Von 1914 bis 1934 leitete er im Stadtteil Hongkou eine Gemeinde, für seine chinesischen Gläubigen nahm er den Namen 饶家驹 (Pater Rao Jiaju) an. Neben seinen Missionarstätigkeiten lehrte er als Professor für englische Sprache und Literatur an der Aurora Universität, die unter der Leitung des Ordens stand. Außerdem war er Geistlicher im Range eines Majors im \"Shanghai Volunteer Corps\", einer paramilitärischen multinationalen Freiwilligentruppe mit Polizeigewalt in den internationalen Konzessionen von Shanghai. 1927 wurde er zum Delegierten des Roten Kreuzes in China ernannt. 1929 gründete Jacquinot de Besange zusammen mit dem Generalarzt George Saint-Paul die \"Association des Lieux de Genève\", eine Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, internationale Vereinbarungen über die Schaffung von Schutzzonen für die Zivilbevölkerung in Kriegszeiten zu erreichen. Die Vorschläge dieser Organisation bildeten die Grundlage von Beschlüssen, die 1934 auf der Tokioter 15. Konferenz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz verabschiedet wurden, die aber zunächst keinen Eingang in die Genfer Konventionen fanden. Erste Erfahrungen mit der Einrichtung von Schutzzonen sammelte Jacquino de Besange in den Jahren 1931/32 während des Shanghai-Zwischenfalls. Im zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg zeichnete es sich 1937 bei der Schlacht um Shanghai ab, dass die Kampfhandlungen zu großen Verlusten in der Zivilbevölkerung führen würden. Daher plante Jacquinot eine Schutzzone, die wesentliche Teile der Altstadt umfassen sollte. In einer Art Shuttlediplomatie verhandelte er mit dem japanischen Außenminister Hirota Kōki in Tokio, mit dem chinesischen Regierungschef Chiang Kai-shek in Chongqing und mit dem US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt in Washington über die Einrichtung dieser Zone und erreichte schließlich die Zustimmung aller Seiten zu dem Projekt. Außerdem gelang es ihm, vom US-Präsidenten eine finanzielle Unterstützung für die laufenden Kosten in Höhe von 750 000 $ zu erhalten. In der Schutzzone, die bis 1940 Bestand hatte, konnten etwa 300 000 Menschen überleben. Die Schutzzone wurde unter dem Namen \"Jacquinotzone\" bekannt, dieser Begriff fand auch Eingang in offizielle Dokumente des Internationalen Roten Kreuzes. In Nanking, dem nächsten Ziel der japanischen Truppen, wurde das internationale Komitee unter Führung von John Rabe vom deutschen Diplomaten Georg Rosen über die Entwicklungen um die Shanghaier Schutzzone informiert. Die Yale Divinity School Library der Yale University unterhält ein umfangreiches Archiv zum Nanking-Massaker; aus den dort gesammelten Dokumenten geht hervor, dass es zumindest in einem Fall einen Fernschreib-Kontakt zwischen Rabe und Jacquinot gab. Im Juni 1940 verließ Jacquinot de Besange auf Anweisung seines Ordens China und kehrte nach Europa zurück. Als Sonderbotschafter des Vatikans kümmerte er sich um die Versorgung von Flüchtlingen und Vertriebenen. Auch versuchte er in den Jahren 1944/45 im besetzten Frankreich lokale Absprachen zwischen der deutschen Wehrmacht und den alliierten Streitkräften zu erreichen, um die Auswirkungen der Kriegshandlungen auf die Zivilbevölkerung zu verringern. Hierbei verhandelte er unter anderem auch mit einem Hauptmann Helmut Schwenn über die Einrichtung von Schutzzonen. Im Dezember 1945 wurde Jacquinot de Besange zum Leiter der \"Vatikanischen Delegationen in Berlin für die Hilfe der Flüchtlinge und Vertriebenen\" ernannt. Er starb 1946 in Berlin im \"Hôpital Militaire Louis Pasteur\" (dem vormaligen und späteren Humboldt-Krankenhaus, historischer Standort Teichstraße) an Leukämie. Er wurde zunächst auf dem französischen Ehrenfriedhof in Berlin-Frohnau beigesetzt und nach dessen Auflösung in die \"Franzosenabteilung\" des landeseigenen Friedhofs Berlin-Heiligensee umgebettet.", "section_level": 1}, {"title": "Nach dem Tode.", "content": "Jacquinot geriet nach seinem Tode außerhalb Chinas weitgehend in Vergessenheit. Erst 1949 wurden die Genfer Konventionen um ein Kapitel erweitert, das sich mit dem Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegszeiten befasste. Hierin wurde explizit auf Jacquinot und seine Shanghaier Schutzzone Bezug genommen. 1951 initiierte Schwenn, mit dem Jacquinot während des Krieges Verhandlungen zum Schutz der Zivilbevölkerung geführt hatte, mit Unterstützung der Kirchen ein Gründungskomitee für eine deutsche Sektion der \"Lieux de Genève\". Schwenn, der im Zivilleben Völkerrechtler war, versuchte dann 1953 in einem Brief an Emil Sandström, den Präsidenten der Liga der Rotkreuz-Gesellschaften, eine gemeinsame Unterschrift der DDR und der Bundesrepublik Deutschland unter die Genfer Konventionen von 1949 zu erreichen, die in Deutschland mangels staatlicher Souveränität nur indirekt durch die Unterschriften der Alliierten galten. In diesem Brief schlug Schwenn konkrete Schutzzonen für die beiden Teile Deutschlands vor. Erst die Nachforschungen eines chinesischen Mitarbeiters (Jiang Yuchun) des John Rabe Communication Centre in Heidelberg im Jahr 2012 gaben den Anstoß zur Wiederauffindung des Grabes Jacquinots auf dem Friedhof in Berlin-Heiligensee. Im Rahmen der Feiern zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Frankreich und der Volksrepublik China fand an der Shanghaier Universität eine internationale Konferenz statt, die dem Wirken Jacquinots gewidmet war. 2015 wurde eine Bronze-Gedenkmedaille zu Ehren Jacquinots geprägt. Anlässlich des achtzigsten Jahrestags der Ereignisse wurde im Dezember 2017 im alten Stadtgotttempel von Shanghai ein Gedenkstein enthüllt, der Jacquinots Wirken würdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Der Film \"\" des polnischen Filmregisseurs Krzysztof Zanussi wurde 2009 auf dem Shanghai International Film Festival aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Charles Joseph Emile Jacquinot de Besange (* 15. März 1878 in Saintes, Département Charente-Maritime, Frankreich; † 10. September 1946 in Berlin) war ein französischer Jesuit. Während des zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges errichtete er 1937 in Verhandlungen mit den Japanern für die Zivilbevölkerung in Shanghai eine Schutzzone. Diese Schutzzone wurde zum Vorbild für die später von John Rabe in Nanjing eingerichtete Zone.", "tgt_summary": "饶家驹(1878年-3月15日-1946年-9月10日),原名罗伯特·雅基诺·德·贝桑热(Robert Jacquinot de Besange, S.J.),法国天主教耶稣会神父,长期在中国传教,二战期间曾在中国上海建立南市难民区。", "id": 2985} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – Weitsprung (Frauen)", "tgt_title": "2016年夏季奧林匹克運動會田徑女子跳遠比賽", "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "Anmerkungen:", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Athletinnen traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Die für den direkten Finaleinzug geforderte Qualifikationsweite betrug 6,75 m. Da nur drei Springerinnen diesen Wert übertrafen – hellblau unterlegt, wurde das Finalfeld mit den nachfolgend besten Springerinnen beider Gruppen auf insgesamt zwölf Teilnehmerinnen aufgefüllt – hellgrün unterlegt. So waren für die Finalteilnahme schließlich 6,53 m zu erbringen.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "16. August 2016, 21:05 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "16. August 2016, 21:05 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "17. August 2016, 21:15 Uhr Im Finale hatte jede Teilnehmerin zunächst drei Versuche, die Weiten der Qualifikationsrunde wurden nicht gewertet. Die besten acht Athletinnen hatten im Anschluss drei weitere Versuche, die letzten vier schieden aus. Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, drei von ihnen direkt über die Qualifikationsweite, die anderen neun über ihre Platzierungen. Je zwei US-Amerikanerinnen, Deutsche und Britinnen sowie jeweils eine Teilnehmerin aus Australien, Estland, Nigeria, Russland, Serbien und der Ukraine kämpften um die Medaillen. Die Favoritinnen des Wettbewerbs waren in erster Linie die Olympiasiegerin von 2012 und Weltmeisterin von 2013 Brittney Reese, die amtierende Weltmeisterin Tianna Bartoletta, beide aus den USA, die Europameisterin und WM-Dritte von 2015 Ivana Španović aus Serbien sowie die britische Vizeweltmeisterin Shara Proctor, die allerdings schon in der Qualifikation ausgeschieden war. In der ersten Versuchsrunde setzte sich Španović mit 6,95 m vor der Deutschen Malaika Mihambo mit 6,83 m an die Spitze. Im zweiten Durchgang kam Bartoletta bis auf einen Zentimeter an Španović heran, im dritten sprang die US-Amerikanerin die gleiche Weite wie zuvor Španović. Bis zum fünften Versuch lag Bartoletta auf Grund des besseren zweiten Versuchs vor Španović, Mihambo folgte weiterhin auf dem dritten Rang. In der fünften Runde gelangen Reese 7,09 m, womit sie kurzzeitig die Führung übernahm. Mihambo zog zunächst mit Španović und Bartoletta gleich, doch Španović und Bartoletta verbesserten sich ebenfalls: Španović auf 7,08 m und Bartoletta auf 7,17 m. Damit führte Bartoletta vor dem letzten entscheidenden Durchgang. Acht Zentimeter hinter ihr lag Reese, nur einen weiteren Zentimeter zurück folgte Španović. Reese verbesserte sich mit ihrem letzten Sprung noch einmal auf 7,15 m, doch es blieb schließlich bei der Reihenfolge nach Durchgang fünf. Mihambo wurde Vierte vor der Nigerianerin Ese Brume und der Estin Ksenija Balta. Ivana Španović war die erste Medaillengewinnerin Serbiens im Weitsprung der Frauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Weitsprung der Frauen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 16. und 17. August 2016 im Estádio Nilton Santos ausgetragen. 38 Athletinnen nahmen teil.", "tgt_summary": "2016年夏季奥林匹克运动会田径女子跳远比赛于2016年8月16日至17日在巴西里约热内卢阿维兰热奥林匹克体育场举行。", "id": 480350} {"src_title": "Die glorreichen Sieben (2016)", "tgt_title": "絕地7騎士", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der fiktiven Stadt Rose Creek hat der Geschäftsmann Bartholomew Bogue die Kontrolle. Mit allen Mitteln versucht er, die Bewohner zum Verkauf ihrer Ländereien zu zwingen, um seine Goldminen auf dieses Gebiet zu erweitern. Die Situation eskaliert und Bogues Söldner erschießen einige Dorfbewohner, darunter den Ehemann von Emma Cullen. Von Rache getrieben engagiert diese den Kopfgeldjäger Sam Chisolm, um die Stadt aus dem Griff Bogues zu befreien. Dieser schart sechs weitere Männer um sich: den Spieler Josh Faraday, den Scharfschützen Goodnight Robicheaux, den Trapper Jack Horne, den Auftragskiller Billy Rocks, den Gesetzlosen Vasquez und den Comanchen Red Harvest. Eine erste Konfrontation mit Bogues Schergen in Rose Creek können diese \"glorreichen Sieben\" für sich entscheiden, sind sich aber bewusst, dass Bogue mit einer Armee zurückkehren wird. In Vorbereitung auf die finale Schlacht trainieren sie die Bürger der Stadt im Kampf und überfallen eine nahegelegene Mine Bogues, um die zwangsverpflichteten Minenarbeiter für ihre Sache zu rekrutieren. Als Bogue mit seinen Männern in Rose Creek eintrifft, sehen sich die Verteidiger mit einer gewaltigen Übermacht konfrontiert. Durch geschickt gelegte Fallen und Hinterhalte gelingt es ihnen jedoch, die Männer nach und nach auszuschalten. Dabei fällt Horne aber im Kampf gegen Bogues Befehlshaber Denali, der seinerseits von Red Harvest getötet wird. Als die Schlacht für Bogue schon fast verloren scheint, bringt der eine Gatling Gun ins Spiel. Dieser fallen zahlreiche Bürger sowie Rocks und Robicheaux zum Opfer. Um die Gatling Gun zu zerstören, opfert Faraday sich: Er täuscht einen Sturmangriff auf die Geschützstellung vor, wird aber niedergeschossen. Als die Gatling-Schützen Faraday für besiegt halten und ihm eine letzte Zigarette gewähren, zündet dieser damit eine Stange Dynamit und sprengt sich mit der Stellung in die Luft. Letztlich kommt es zum finalen Showdown zwischen Chisolm und Bogue. Das Duell kann Chisolm für sich entscheiden und offenbart seine wahren Motive für den Feldzug gegen Bogue: Einst hatten dessen Männer Chisolms Mutter und Schwestern vergewaltigt und ermordet. Er setzt an, Bogue zu erdrosseln. Bevor dieser aber eine in seinem Stiefel versteckte Waffe einsetzen kann, wird er von Emma Cullen erschossen. Am Ende verlassen die überlebenden drei der glorreichen Sieben die schwer beschädigte Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Bereits 2012 wurde von einer Neuverfilmung des 1960 erschienenen Films \"Die glorreichen Sieben\" gesprochen, der wiederum auf dem japanischen Film \"Die sieben Samurai\" (1954) basiert. Anfänglich war Tom Cruise für eine der Hauptrollen im Gespräch; er lehnte jedoch Anfang 2015 aus persönlichen Gründen ab. Ebenfalls sollen Namen wie Kevin Costner, Morgan Freeman und Matt Damon gefallen sein, die jedoch alle keine Rolle im Film spielen. Jason Momoa hatte bereits zugesagt, sprang jedoch im März 2015 wieder ab, da er wegen der Rolle des Aquaman im gleichnamigen Film ausgebucht war. Andere Quellen berichteten, dass er wegen der geringen Screentime seiner Figur das Projekt verließ.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Der eigentlich für den Film vorgesehene Komponist James Horner starb am 22. Juni 2015. Kurze Zeit nach seinem Tod stellte sich heraus, dass er bereits mit der Komposition für den Film begonnen hatte, noch bevor dieser überhaupt gedreht werden konnte. Simon Franglen, ein Freund Horners und ebenfalls Komponist, vervollständigte den Soundtrack nach dessen Tod und wird im Abspann ebenfalls als Komponist aufgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten liefen vom 18. März bis zum 18. August 2015 in Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana. Weitere Drehorte in Louisiana waren St. Francisville und Zachary.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In Deutschland ist der Film FSK 16. In der Freigabebegründung heißt es: „Gut und Böse sind eindeutig zu unterscheiden. Die hohe Zahl an Todesopfern, einzelne drastische, wenngleich nicht voyeuristisch ausgespielte Gewaltszenen sowie die rauen Umgangsformen können Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren überfordern.“", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt von Kritikern gemischte Bewertungen. Auf der Website Rotten Tomatoes hält der Film eine Bewertung von 62 %, basierend auf 204 Kritiken und einer Durchschnittsbewertung von 6/10. Metacritic bewertet den Film mit 54 von 100 Punkten, basierend auf 48 gewerteten Kritiken. Carsten Baumgardt von filmstarts.de vergab 3,5 von 5 Sternen und meinte in seinem Fazit: Der Filmdienst urteilte:", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "In der ersten Woche nach seinem Kinostart in den USA spielte der Film fast 46 Millionen US-Dollar ein und erreichte dort Platz 1 der Kino-Charts. Das weltweite Einspielergebnis des Films beträgt rund 162 Millionen US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Teen Choice Awards 2016", "section_level": 2}], "src_summary": "Die glorreichen Sieben (Originaltitel: \"The Magnificent Seven\") ist ein US-amerikanischer Western von Antoine Fuqua aus dem Jahr 2016. Es handelt sich um eine Neuverfilmung des 1960 erschienenen gleichnamigen Klassikers von John Sturges.", "tgt_summary": "《绝地7骑士》(英语:\"The Magnificent Seven\")是一部于2016年上映的美国西部动作电影,由安东尼·法奎执导,尼古·皮佐拉图与李察·威克编剧。该片重拍自1960年电影《七侠荡寇志》,由丹佐·华盛顿、克里斯·普瑞特、伊森·霍克、文森·唐诺佛利欧、李炳宪、马奴·贾西亚-鲁尔福、马丁·山米尔、彼得·赛斯嘉与海莉·班奈特等人主演,剧情讲述一个以山姆·齐森(英语:Sam Chisolm,华盛顿饰演)为首的七人团队对抗企业家巴索罗谬·柏格(英语:Bartholomew Bogue,赛斯嘉饰演)的故事。", "id": 2179686} {"src_title": "Aleksander Čeferin", "tgt_title": "亚历山大·切费林", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nach einem Diplom in Rechtswissenschaften der Universität Ljubljana 1991 arbeitete er in der Anwaltskanzlei seiner Familie und vertrat vor allem Sportvereine und Sportler. Später übernahm er die Leitung der Kanzlei von seinem Vater.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionär.", "content": "Im Jahr 2005 wurde Čeferin Mitglied des Exekutivkomitees des Amateurklubs FC Ljubljana Lawyers. Zwischen 2006 und 2011 war er Mitglied bei NK Olimpija Ljubljana. 2011 wurde Čeferin zum Präsidenten des Slowenischen Fußballverbandes gewählt. Zwischen 2011 und 2016 war er zudem zweiter bzw. dritter Vize-Vorsitzender der UEFA-Kommission für Rechtsfragen. Journalisten der norwegischen Fußball-Zeitschrift \"Josimar\" entdeckten Widersprüche in seinem Lebenslauf, die bisher nicht aufgeklärt werden konnten. So bestehen Zweifel daran, ob er nach den slowenischen Statuten lange genug im Vorstand eines Fußballvereins aktiv war, bevor er die Verbandspräsidentschaft übernahm. Auch sein Engagement beim Futsal-Club \"KMN Svea Lesna Litija\" wird in Frage gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "UEFA-Präsidentschaft.", "content": "Am 14. September 2016 wurde Čeferin zum siebten Präsidenten der UEFA gewählt. Damit wurde er automatisch auch ein Vizepräsident der FIFA. Auf dem UEFA-Kongress in Athen erhielt er 42 Stimmen, sein Gegenkandidat, der Niederländer Michael van Praag, bekam 13 Stimmen. Bei der Wahl wurde er u. a. vom DFB und vom ehemaligen UEFA-Generalsekretär und jetzigen FIFA-Chef Gianni Infantino unterstützt. Im April 2017 wurden einige Reformvorschläge von Čeferin im Bereich des „Good Governance“ angenommen, darunter auch die Einführung einer zeitlichen Obergrenze der UEFA-Präsidentschaft sowie der Mitgliedschaft im UEFA-Exekutivkomitee. Außerdem müssen Kandidaten für das Exekutivkomitee seither eine führende Rolle (Präsident, Vizepräsident, Generalsekretär oder CEO) in ihren nationalen Verbänden innehaben. Čeferin hat sich außerdem immer wieder dafür ausgesprochen, die Maßnahmen zum Finanziellen Fairplay, die seit 2009 in Kraft sind, zu verschärfen. Am 7. Februar 2019 wurde er für vier weitere Jahre im Amt bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Positionen im Sport.", "content": "Laut Medienberichten unterstützt Čeferin die Bewerbung Skandinaviens für die EM 2028. Im Gegenzug sollen Schweden, sowie Finnland, Dänemark und Norwegen frühzeitig ihre Unterstützung für Čeferin öffentlich gemacht haben. Diese Übereinkunft soll auf Vermittlung von Gianni Infantino und seinem Berater, dem Norweger Kjetil Siem, zustande gekommen sein. Čeferin will auch weiterhin die Fußball-Europameisterschaft mit 24 statt wie zuvor mit 16 Mannschaften austragen lassen. Einer angedachten Aufstockung des Teilnehmerfeldes auf 40 Länder bei Fußball-Weltmeisterschaften steht er hingegen skeptisch gegenüber. Die Idee einer europäischen Superliga als Konkurrenz zur bisherigen UEFA Champions League bezeichnete er als „Krieg gegen die UEFA“. Čeferin schlug vor, das Finale der europäischen Champions League auf andere Kontinente, etwa nach New York zu verlegen. Dies stieß umgehend auf Kritik.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Aleksander Čeferin ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er betreibt oder betrieb aktiv die Sportarten Fußball, Futsal, Karate und Motorsport. Er spricht neben Slowenisch auch Englisch, Italienisch, Serbisch, Kroatisch und Bosnisch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Aleksander Čeferin (* 13. Oktober 1967 in Ljubljana, Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien) ist ein slowenischer Fußballfunktionär. Zwischen 2011 und 2016 fungierte er als Präsident des slowenischen Fußballverbandes NZS. Der Rechtsanwalt wurde am 14. September 2016 zum Präsidenten der UEFA gewählt.", "tgt_summary": "亚历山大·切费林(,1967年-10月13日),欧洲足球协会联盟主席,斯洛文尼亚足球协会主席,斯洛文尼亚律师。切费林1991年毕业于卢布尔雅那大学法律系,随后进入父亲开办的律师事务所担任律师。他曾在多家俱乐部担任董事,之后在2011年2月17日当选斯洛文尼亚足协主席,并在2015年连任。2016年9月14日,切费林当选欧足联主席,2019年赢得连任,任期至2023年。", "id": 2090719} {"src_title": "Barry Jenkins", "tgt_title": "巴里·杰金斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Barry Jenkins wurde in Miami geboren und wuchs dort in der Liberty Square Neighborhood auf, die von den Menschen umgangssprachlich \"Pork & Beans\" (deutsch \"Schweinefleisch & Bohnen\") genannt wird. Der Liberty Square ist ein 753 Einheiten umfassender öffentlicher Apartment-Komplex in Miami. Das am Martin Luther King Jr. Boulevard in Liberty City im Jahr 1937 angelegte Wohnungsbauprojekt war für Schwarze im Süden der USA das erste seiner Art. Das Stadtviertel weist die höchste Konzentration von Afroamerikanern im Süden Floridas auf. Jenkins kannte nach eigenen Aussagen keine Weißen, bis er aufs College kam. Später studierte er an der Florida State University in Tallahassee. Jenkins lebt heute in Los Angeles. Ende Juni 2017 wurde Jenkins ein Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Nach mehreren Kurzfilmen drehte Jenkins mit \"Medicine for Melancholy\" 2008 seinen ersten Spielfilm. Hierbei handelte es sich um einen Mumblecore. Jenkins' zweiter Spielfilm \"Moonlight\" wurde am 2. September beim Telluride Film Festival erstmals gezeigt und im September 2016 beim Toronto International Film Festival vorgestellt. Er arbeitete hierfür ein zweites Mal mit dem Kameramann James Laxton zusammen, der ebenfalls die Filmschule an der Florida State University besuchte und mit dem ihn auch privat eine Freundschaft verbindet. Der Film basiert auf dem Theaterstück \"In Moonlight Black Boys Look Blue\" Tarell Alvin McCraney, das in drei Kapiteln die Geschichte von Chiron erzählt, der als Afroamerikaner mit kaputter Kindheit inmitten des Gedränges und des Drogenkrieges der 80er Jahre in Miami aufwächst. Die Zusammenarbeit von Jenkins mit dem mehrfach ausgezeichneten Dramatiker war bereits 2012 bekannt geworden. Jenkins und McCraney, die ungefähr im gleichen Alter sind, wuchsen unweit voneinander auf. Aus dem IndieWire’s 2016 Critics Poll ging Jenkins als \"Bester Regisseur\" hervor. Im Dezember 2016 erhielt Jenkins für seine Arbeit an \"Moonlight\" zwei Nominierungen im Rahmen der Golden Globe Awards, für die \"Beste Regie\" und für das \"Beste Drehbuch\", und im Januar 2017 eine Nominierung für die \"Beste Filmproduktion\" für den Directors Guild of America Award. Am 24. Januar 2017 erhielt Jenkins im Rahmen der Oscarverleihung 2017 für seine Arbeit als Regisseur und Drehbuchautor des Films Oscar-Nominierungen und konnte im Februar diesen renommierten Filmpreis in der Kategorie „Drehbuch“ in Empfang nehmen. Neben der angekündigten Comic-Verfilmung \"A Contract with God\", bei der Jenkins gemeinsam mit Tze Chun als Regisseur fungiert, arbeitet er als Drehbuchautor an einem Film über Amerikas erste Olympia-Goldmedaillistin im Boxen Claressa \"“T-Rex”\" Shields. Im März 2017 wurde bekannt, dass Jenkins für Amazon eine Miniserie nach dem Roman \"The Underground Railroad\" schreiben und inszenieren wird. Sein Film \"If Beale Street Could Talk\", der auf einem gleichnamigen Roman von James Baldwin basiert, startete am 7. März 2019 in deutschen Kinos. 2017 wurde Jenkins bei den 70. Internationalen Filmfestspielen von Cannes als Jurymitglied des Kurzfilmwettbewerbs und der Reihe \"Cinéfondation\" ausgewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie (Auswahl).", "content": "Als Regisseur und Drehbuchautor Als Produzent", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "African American Film Critics Association Award Black Film Critics Circle Award British Academy Film Award British Independent Film Award Chicago Film Critics Association Award Chlotrudis Award Critics’ Choice Movie Award Directors Guild of America Award Georgetown Independent Film Festival Golden Globe Award Gotham Award Independent Spirit Award London Critics' Circle Film Award London Film Festival Los Angeles Film Critics Association Award Los Angeles Film Festival NAACP Image Award National Board of Review Award New York Film Critics Circle Award Online Film Critics Society Award Oscar Toronto International Film Festival USC Scripter Award Washington DC Area Film Critics Association Award Writers Guild of America Award", "section_level": 1}], "src_summary": "Barry Jenkins (* 19. November 1979 in Miami) ist ein US-amerikanischer Regisseur und Drehbuchautor, der bei der Oscarverleihung 2017 für die Adaption des Drehbuchs seines Films \"Moonlight\" einen Oscar erhielt. In der Kategorie „Bester Film“ gewann \"Moonlight\" ebenfalls den Oscar.", "tgt_summary": "巴里·杰金斯(Barry Jenkins,1979年-11月19日) 是一名美国电影导演,生于迈阿密,在佛罗里达州立大学学习电影。目前居住于洛杉矶。主要作品有2008年的独立电影《忧郁的解药》(\"Medicine for Melancholy\"),以及2016年广受好评的《月光男孩》,以《月光男孩》赢得第89届奥斯卡金像奖最佳影片、最佳改编剧本,金球奖最佳剧情片,美国编剧工会奖最佳原创剧本,独立精神奖最佳影片、最佳导演、最佳编剧。", "id": 2451330} {"src_title": "Leichtathletik bei den Olympischen Spielen", "tgt_title": "夏季奥林匹克运动会田径比赛", "src_document": [{"title": "Wettbewerbe.", "content": "Es gibt bei Olympischen Spielen in der Leichtathletik 47 Wettbewerbe – Männer 24 und Frauen 23. In der Leichtathletik durften Frauen das erste Mal in Amsterdam 1928 an den Start gehen. Im Laufe der Zeit wurde das Programm der Frauen dem Programm der Männer angeglichen. Darüber hinaus gab es Disziplinen, die ersatzlos aus dem Programm gestrichen worden sind. Wie zum Beispiel Sprungwettbewerbe aus dem Stand (Disziplin bis Saint Louis 1904/Stockholm 1912) oder der Lauf durchs Gelände (Disziplin bis Paris 1924). Heute wird Tauziehen als eigenständige Sportart betrachtet, aber von 1900 bis 1920 wurde es als Disziplin der Leichtathletik angesehen und gehörte zum olympischen Programm.", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht Wettbewerbe der Männer.", "content": "Nach der Aufnahme der 20-km-Gehdistanz 1956 gab es bei den Männern keinen Änderungen mehr im olympischen Programm. Die meisten ehemalige Wettbewerbe unterscheiden sich nur in der Länge zu den aktuellen Wettbewerben.", "section_level": 2}, {"title": "Übersicht Wettbewerbe der Frauen.", "content": "Als die Frauen das erste Mal in der Leichtathletik 1928 an den Start gingen, gab es 5 Wettbewerbe (100 m, 800 m, 4 × 100-m-Staffel, Hochsprung und Diskuswurf). Seitdem wurde das Programm der Frauen stetig erweitert und dem Programm der Männer angepasst. Es gibt nur noch drei Unterschiede zwischen dem Programm der Frauen zu dem Programm der Männer: 100 m Hürden (anstatt 110 m Hürden bei den Männern), Siebenkampf (anstatt Zehnkampf bei den Männern) und nur ein Gehwettbewerb über 20 km (anstatt zwei für die Männer (20 km und 50 km)).", "section_level": 2}, {"title": "Übersicht der Mixed-Wettbewerbe.", "content": "In Tokio 2020 wird mit einer 4-mal-400-Meter-Staffel zum ersten Mal ein Mixed-Wettbewerb in der Leichtathletik ausgetragen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Medaillenspiegel (Nationenwertung).", "content": "\"Hauptartikel\": Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik/Nationenwertungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Leichtathletik ist eine der ältesten olympischen Sportarten und ist eine der vier Sportarten, die bei allen Olympischen Spielen vertreten waren. Bereits bei den Olympischen Spielen der Antike waren Laufwettbewerbe, Diskuswurf, Weitsprung und Speerwurf Teil der Spiele in Olympia. Das olympische Programm der Neuzeit umfasst Lauf-, Sprung- und Wurfwettbewerbe.", "tgt_summary": "夏季奥林匹克运动会的田径比赛是夏季奥林匹克运动会核心项目,自1896年首届夏季奥运会起成为每届夏季奥运会比赛项目,由初期只有12个男子田径项目,直到1928年第九届夏季奥运会首次增加女子田径比赛。", "id": 279574} {"src_title": "Afrikaspiele 2007", "tgt_title": "2007年全非運動會", "src_document": [{"title": "Fußball.", "content": "Turnier in Algier: 10. – 23.07.2007 Medaillenspiegel", "section_level": 1}, {"title": "Gewichtheben.", "content": "Männer Frauen", "section_level": 1}, {"title": "Handball.", "content": "Das Handballturnier fand zwischen dem 14. und dem 21. Juli 2007 in Algier statt. In der Gruppenphase (Männer: zweimal vier Teams, Frauen: vier und drei Teams) spielte jede Mannschaft gegen jede. Die beiden Gruppenersten gelangten ins Halbfinale. Die Sieger der Halbfinals spielten um die Goldmedaille, die Verlierer um Bronze. Männer Halbfinals: Spiel um Platz 3: Finale: Frauen Halbfinals: Spiel um Platz 3: Finale:", "section_level": 1}, {"title": "Judo.", "content": "Männer Frauen", "section_level": 1}, {"title": "Karate.", "content": "Männer Frauen", "section_level": 1}, {"title": "Radrennen.", "content": "Männer Straßenrennen (150 km) Frauenrennen 80 km", "section_level": 1}, {"title": "Rudern.", "content": "Männer Frauen", "section_level": 1}, {"title": "Schach.", "content": "Damenturnier: Damen (Einzelwettbewerb): 4. Platz: Pauline Ikpa-Glewis 5. Platz: Mona Khaled 6. Platz: Omolola Oluwatosin Alabi Frauen (Teamwettbewerb): Position 1: (23 Punkte) Position 2: (21,5 Punkte) Position 3: (20 Punkte) Position 4: (14,5 Punkte) Position 5: (13 Punkte) Position 6: (4,5 Punkte) Herrenturnier: Herren (Einzelwettbewerb): Blitzschach: 4. Platz: 5. Platz: 6. Platz: 4. Platz: Mohamed Haddouche 5. Platz: Imed Abdelnabbi 6. Platz: Mohamed Ezat Herren (Teamwettbewerb): Position 1: (31 Punkte) (Bassem Amin, Ahmed Adly) Position 2: (28 Punkte) Position 3: (25 Punkte) Position 4: (23,5 Punkte) Position 5: (21 Punkte) Position 6: (21 Punkte) Position 7: (19 Punkte)", "section_level": 1}, {"title": "Schwimmen.", "content": "Männer Frauen", "section_level": 1}, {"title": "Taekwondo.", "content": "Männer Frauen", "section_level": 1}, {"title": "Tennis.", "content": "Männer Frauen", "section_level": 1}, {"title": "Tischtennis.", "content": "Männer Frauen Mixed", "section_level": 1}, {"title": "Turnen.", "content": "Frauen Mehrkampf (4-Kampf) Einzel Männer Mehrkampf (6-Kampf) Einzel Frauen Mehrkampf Mannschaft Männer Mehrkampf Mannschaft", "section_level": 1}, {"title": "Volleyball.", "content": "Medaillen Weitere Informationen zu den Herren-Nationalmannschaften von,, und finden sich hier. Weitere Informationen zu den Frauen-Nationalmannschaften von,, und den finden sich hier. Platzierungen Finalspiele (Männer) Finalspiele (Frauen)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die IX. Afrikaspiele 2007 (franz.: IX Jeux africains 2007, engl.: 9th All-Africa Games 2007) fanden vom 11. bis 23. Juli 2007 in Algier, der Hauptstadt von Algerien, statt.", "tgt_summary": "第九届全非运动会于2007年7月11日至23日在阿尔及利亚首都阿尔及尔举行。阿尔及尔成为第一个举办两次全非运动会的城市。1978年全非运动会也是在此举行。除了阿尔及利亚以外,仅有尼日利亚举办两次,但是在不同的城市。有4,793位运动员参加这届运动会。", "id": 2793594} {"src_title": "Hüdavendigar-Moschee", "tgt_title": "許達文迪加爾清真寺", "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Der Bauplan der Moschee prägte stilbildend den klassischen umgekehrten T-Plan des „Bursa-Typs“; die Külliye besteht aus einer Schule \"(medrese)\", einer Derwischloge \"(zaviye)\", einem Mausoleum \"(Türbe)\", Brunnen \"(Şadırvan)\", Suppenküche \"(imaret)\", Bad \"(Hamam)\" und einer Elementarschule für Jungen \"(sibyan mektebi)\". In einer für die spätere osmanische Architektur typischen Raumanordnung finden sich im Erdgeschoss des Hauptbaus sowohl die Gebetshalle als auch die Zaviye; das Obergeschoss nimmt die Medrese ein.", "section_level": 1}, {"title": "Grundriss.", "content": "Der Eingang führt in eine Vorhalle, von der aus Treppen nach oben führen. Zu beiden Seiten befinden sich Nebenräume, die wahrscheinlich als Lager dienten. Eine weitere Vorhalle, zugleich der nördliche Iwan, besitzt zu beiden Seiten 5,5 x 6,5 m große Kammern, die ursprünglich Kamine besaßen. Vom nördlichen Iwan aus betritt man dann den Hof, der von einer 11 m durchmessenden Pendentifkuppel überwölbt wird. Diese wurde nach dem Erdbeben von 1855 neu errichtet; im Inneren markieren 16 Konsolen noch die Position der ursprünglichen Kuppel. In der Hofmitte befindet sich der Şadırvan, nach Westen und Osten öffnen sich zwei tonnengewölbte Iwane. Vier Stufen führen in die Gebetshalle, auf gleicher Bodenhöhe wie diese liegen weitere Seitenräume neben dem Hof. Die Gebetshalle selbst ist tonnengewölbt auf rechteckigem Grundriss. Auch diese Anordnung zweier Räume auf unterschiedlicher Höhe wird später typisch für die osmanische Architektur. Die Mihrabnische liegt vertieft unter einem Rundbogen, der das darüber liegende Geschoß mitträgt. Das Obergeschoss zeichnet sich durch Stuckdekorationen in Kuppel und Gewölben aus. In der Mitte zwischen den beiden Treppen liegt ein großer Raum, vielleicht die frühere Schule, seitlich der Treppen liegen zwei Gänge, von denen Türen in je zwei Zellen führen. Die Gänge führen zu einem C-förmigen tonnengewölbten Korridor, der auf jeder Seite acht Zellen verbindet, in denen wohl früher Studenten lebten. Die Korridore führen weiter in nur 1 m breite Gänge, die nach Süden hin um eine Ecke in einen achteckigen Raum über der Mihrabnische im Untergeschoss münden. Dieser Raum ist wiederum überkuppelt, die Kuppel verschwindet von außen unter der Dachkonstruktion, nur der krönende Halbmond ist von außen noch sichtbar. Ein kleines Fenster öffnet sich nach innen in die Gebetshalle. Goodwin hält diesen Raum daher für den Gebetsraum des Sultans, da die Moschee nicht, wie sonst üblich, eine Sultansloge \"(mahfil)\" besitzt.", "section_level": 2}, {"title": "Fassade.", "content": "Im Mauerwerk wechseln sich je drei Lagen Backstein mit einer Lage Bruchstein ab und untergliedern farblich das Mauerwerk. Die Nordfassade weist im Erdgeschoss einen fünfbogigen Son cemaat yeri (Portikus) mit fünf verdeckten Kuppeln auf. Mit der darüber liegenden offenen Arkadengalerie sind beide Geschosse zu einer einheitlichen Fassadengestalt verbunden. Die Galerie besitzt an beiden Enden Kreuzgewölbe, die drei mittleren Abschnitte sind überkuppelt. Die zentrale Kuppel überragt von außen sichtbar die seitlichen, welche unter der Dachkonstruktion verborgen liegen. Massive Pfeiler tragen spitze Blindbogen. Diese sind durch je zwei weitere, mittig auf Säulen und Kapitellen aus byzantinischen Spolien ruhende offene Spitzbogen geteilt. Das Minarett ragt etwas plump aus der nordwestlichen Ecke der Galerie heraus, Goodwin hält es für eine spätere Hinzufügung. Eine Arkade fünf flacher Blindbögen verbindet unterhalb des Daches den Portikus mit den Wänden der Zaviyye und den Iwanen. Unter dem Dach der Medrese werden die Blindbögen viermal weiter und bezeichnen nach außen hin die Lage der acht seitlichen Zellen im Inneren. Entlang der Außenwand der Gebetshalle verkleinern sich die Bögen wieder auf die anfängliche Spannweite, bis schließlich der achteckige Raum über der Mihrabnische die Arkaden und die Dachlinie durchschneidet. Der quadratische Sockel, aus dem die Kuppel entspringt, weist zwei Blindbogenreihen übereinander auf. Durch diese Fassadengestaltung sind die baulich und funktional eigentlich unabhängigen Einzelbereiche des Gebäudes optisch zu einem Ganzen verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Aslanapa verglich die monumentale Fassadengestaltung der Hüdavendigar-Moschee mit venezianischen Palazzi. Da nur wenige Fenster die Fassade durchbrechen, erscheint der Bau zugleich nach außen hin massiv, im Inneren düster. Die vertieft angelegte Mihrabnische unter einem Rundbogen stellt das erste bekannte Beispiel für eine Apsis in der osmanischen Architektur dar. Aus der seldschukischen Architektur ist die bauliche Vereinigung von Moschee- und Medresebauten bekannt. Die Lage der Medrese im Obergeschoss des Baus ist jedoch ungewöhnlich und war möglicherweise das Ergebnis eines Kompromisses zwischen Sultan und der islamischen Gelehrtenschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hüdavendigar-Moschee ( oder ) ist ein osmanischer Moscheebau aus dem späten 14. Jahrhundert in Bursa, Türkei. Sie ist ein Teil eines größeren Baukomplexes \"(Külliye)\", erbaut 1365–1385 von Sultan Murad I., dessen Beinamen „\"Ḫüdāvendigār\"“ („Herr der Welt“) sie trägt. Nach einem Erdbeben wurde sie 1855 wieder aufgebaut. Die Moschee ist zusammen mit weiteren Bauten in Bursa Teil des UNESCO-Welterbes in der Türkei.", "tgt_summary": "许达文迪加尔清真寺(),是一座位于土耳其布尔萨历史悠久的清真寺,该寺是由奥斯曼帝国的苏丹穆拉德一世在1365年至1385年间所下令兴建而成的建筑,许达文迪加尔清真寺之名即是以穆拉德一世的绰号「许达文迪加尔」来命名的。这座清真寺在历经1855年布尔萨地震的破坏后,进行了大规模的整建与修缮工程。", "id": 2929290} {"src_title": "Delta-Air-Lines-Flug 1086", "tgt_title": "達美航空1086號班機事故", "src_document": [{"title": "Flugzeug.", "content": "Die Maschine war eine McDonnell Douglas MD-88 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N909DL und der Seriennummer 49540. Das Flugzeug operierte im Auftrag der Delta Air Lines und war im Besitz der \"Wilmington Trust Company\" aus Wilmington, Delaware. Es wurde im Jahr 1987 erbaut und erstmals am 19. Januar 1988 registriert. Die Maschine stand ausschließlich im Dienst der Delta Air Lines, seitdem sie in Betrieb genommen wurde. Das Flugzeug wurde auf dem Douglas-Fabrikgelände in Long Beach, California zusammengebaut. Es hatte zum Zeitpunkt des Unfalls insgesamt 71.195,54 Flugstunden und 54.865 Flugbewegungen vorzuweisen. Der letzte C-Check fand am 22. September 2014 in Jacksonville statt. Der letzte A-Check wurde am 2. März 2015 in Tampa durchgeführt. Mit Stand März 2015 war Delta im Besitz von 117 MD-88. Das Durchschnittsalter dieser Flugzeugtypen lag bei 24,2 Jahren. Sie stellen dabei den ältesten Flugzeugtyp in der Flotte dar.", "section_level": 1}, {"title": "Flugverlauf.", "content": "Der Flug 1086 startete planmäßig um 08:45 Uhr Ortszeit von dem Hartsfield–Jackson Atlanta International Airport. Die Ankunftszeit am LaGuardia Airport wurde mit 10:48 Uhr berechnet. Zu dem Zeitpunkt befand sich der LaGuardia Airport bei starkem Schneefall unter einer Nebelbank. Beim Anflug informierte der Kapitän per Lautsprecherdurchsage die Passagiere, dass Wetterprobleme die planmäßige Ankunftszeit verzögern könnten.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Das Flugzeug befand sich im normalen Sinkflugverfahren beim Endanflug zur Landebahn 13. Es befand sich auf der Linie des Aufsetzpunktes. Der Autopilot blieb bis 70 Meter über Grund aktiviert. Die Fluggeschwindigkeit betrug etwa 140 Knoten im Endanflug und 133 Knoten beim Aufsetzen. So setzte die Maschine um 11:02 Uhr Ortszeit mit dem Hauptfahrwerk auf der Landebahnmarkierung auf. Etwa sechs Sekunden später scherte die MD-88 um 10 Grad nach links aus und rutschte auf dem verschneiten Flughafen bis etwa 1200 m Entfernung zum Ende der Rollbahn 13. Der linke Flügel traf den Flughafenzaun, die Maschine streifte etwa 290 m am Zaun entlang und kam dann mit der Nase in Richtung der Böschung zum Stillstand. Die Struktur der Maschine wurde stark beschädigt. Die Hauptschäden befanden sich an der Profilnase, an den Vorflügeln, den hinteren Auftriebshilfen und den Störklappen. Der Tank des linken Flügels wurde bis zu den Auftriebshilfen versetzt. Der gesamte untere Rumpf bis zur Flugzeugsnase war stark beschädigt, so auch das vordere Fahrwerk. Die Kabinenbesatzung leitete unverzüglich nach dem Unfall eine vollständige Evakuierung ein. Währenddessen lief der restliche Treibstoff aus. 23 oder 24 Passagiere erlitten während des Evakuierungsvorgangs leichte Verletzungen, konnten jedoch bereits am 9. März 2015 wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Der Flughafen wurde sofort nach dem Unfall für den an- und abfliegenden Verkehr gesperrt. Der Flugbetrieb konnte bereits um etwa 14:30 Uhr auf der anderen Rollbahn wieder aufgenommen werden. Die Bahn 13 blieb bis zum nächsten Tag geschlossen. Um etwa 10:30 Uhr des Folgetags erklärten die Einsatzkräfte den Einsatz für beendet und das beschädigte Flugzeug wurde in einen Hangar transportiert, um die Schäden zu begutachten.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallursache.", "content": "Mehrere Faktoren haben den Unfall begünstigt. Eine der Ursachen für den Zwischenfall war, dass der fliegende Pilot (\"Pilot flying\") die Störklappen falsch eingestellt hatte. Zudem soll die Bremseinstellung auf „Maximal“ eingestellt worden sein. Deswegen gingen die Piloten zunächst von einem Defekt der Radbremsen aus. Das NTSB, welches die Ermittlungen zu den Flugunfall durchführte, ermittelte, dass etwa 20 bis 25 Minuten vor dem Unfall die Landebahn zuletzt geräumt worden war. Die Piloten gaben außerdem an, dass sie das Abdriften nach links nicht verhindern konnten. Das NTSB empfahl in seinem Abschlussbericht vom 2. April 2015 eine Änderung in den Handbüchern der MD-88. So sollten die Piloten bei einer rutschigen Bahn eine Begrenzung des Triebwerksdruckverhältnis (\"engine pressure ratio\", EPR) der Schubumkehr zu 1,3 vorziehen und diesen Wert nicht übersteigen. Im Falle des Fluges DL 1086 stieg der EPR-Wert auf 1,9 an. Dies geschah etwa sechs Sekunden nach dem Aufsetzen. Laut einem Artikel des \"Wall Street Journal\" vom 9. März 2015 soll es den Piloten und Luftfahrtexperten der MD-88 schon länger bekannt sein, dass beim Aktivieren der Schubumkehr und zeitgleichen Abdriften nach links oder rechts die Ruderausschläge nicht leistungsstark genug sind um dem entgegenzuwirken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Auf dem Delta-Air-Lines Flug 1086 (Flugnummer auch DL 1086, Rufzeichen DAL1086) verunglückte am 5. März 2015 eine McDonnell Douglas MD-88 kurz nach der Landung auf dem New Yorker Flughafen LaGuardia. Das Flugzeug der Delta Air Lines, welches auf dem Flughafen Atlanta gestartet war, kam von der Landebahn ab. Es kollidierte mit dem danebenliegenden Deich, durchschlug den Flughafenzaun und kam nach etwa 290 Metern zum Stehen. Alle Insassen überlebten den Unfall, doch 24 Passagiere erlitten leichte Verletzungen. Das Flugzeug war strukturell stark beschädigt.", "tgt_summary": "达美航空1086班机事故是发生在2015年3月5日的一次事故。由亚特兰大飞往纽约拉瓜迪亚的达美航空1086(DL1086/DLA1086)班机,该架MD-88在拉瓜迪亚13号跑道降落的时候,用尽了整条跑道,并冲出跑道,冲向环绕机场跑道的法拉盛海湾在撞上防护栏后停下,机上28人受伤送院。", "id": 37746} {"src_title": "Der Spion und sein Bruder", "tgt_title": "特務大臨演", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nobby ist ein Tollpatsch und lebt im englischen Ort Grimsby mit seiner übergewichtigen Freundin und vielen gemeinsamen Kindern. Sein Leben besteht nur aus Fußball, Alkohol und anderen Drogen. Als Kind hat er den Kontakt zu seinem Bruder Coddy verloren, dessen altes Kinderzimmer er seit 28 Jahren nicht verändert hat. Zufällig erfährt Nobby, dass Coddy auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung in London anwesend sein wird, und begibt sich dorthin. Coddy ist Geheimagent beim MI6 und soll auf besagter Wohltätigkeitsveranstaltung ein Attentat auf die Leiterin der Wohltätigkeitsorganisation, Rhonda George, verhindern. Nobby funkt ihm dazwischen, und eine andere hochrangige Person wird erschossen. Alle halten Coddy für den Täter, so dass er untertauchen muss. Nobby hilft ihm, was aber nur mittelmäßig gelingt, und Coddy in Grimsby aufgespürt wird. Coddy findet heraus, dass nicht Rhonda George erschossen werden sollte, sondern das tatsächliche Opfer. George will ein tödliches Virus freisetzen, um die Überbevölkerung auf der Erde zu reduzieren. Coddy und Nobby reisen nach Südafrika, um an die Hintermänner zu kommen. Auf einer Lodge setzt sich Coddy versehentlich mit Nobbys Drogen außer Gefecht, so dass Nobby den Einsatz übernehmen muss. Aufgrund einer Verwechslung fliegt seine Tarnung beinahe auf. Als Coddy auftaucht, werden sie von anderen Agenten angegriffen. Sie können aber entkommen, indem sie sich in der Vagina einer Elefantenkuh verstecken, die in diesem Moment dummerweise von mehreren Bullen bestiegen wird, und die beiden Brüdern besamt werden. Die beiden fliegen danach nach Santiago de Chile, wo das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft (Deutschland – England) stattfindet. Das Virus befindet sich in den Raketen, die nach dem Finale zum Feuerwerk gezündet werden sollen. Mithilfe ihrer Freunde aus Grimsby stürmen sie das Spielfeld. Nobby verhilft England zum Titel, indem er mit seiner Pistole den Ball ins Tor \"schießt\". Um die Freisetzung des Virus zu verhindern, setzen sich die Brüder mit nacktem Hintern auf die entsprechenden Raketen, die kurz darauf gezündet werden. Sie überleben sowohl die Zündung als auch das Virus, das durch das Elefantensperma neutralisiert wurde. Später wird Nobby ebenfalls zum Geheimagenten. In Rückblenden erfährt man, dass die Nobby und Coddy Waisenkinder waren. Ein gut situiertes Ehepaar wollte nur einen der Brüder adoptieren, was die Trennung bedeutet hätte. Nobby hat Coddy daraufhin verlassen, damit dieser ein gutes Leben bei diesem Ehepaar haben kann.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten zum Film begannen am 4. Juni 2014 an der ehemaligen U-Bahn-Haltestelle North Weald und dem Epping Forest in Essex, Großbritannien. Zusätzlich wurden einige Szenen in Südafrika aufgezeichnet. Szenen, die in der Stadt Grimsby spielen, wurden in Tilbury gedreht. Für die optische Erscheinung der Figur \"Nobby\" ließ sich Baron Cohen von Oasis-Frontmann Liam Gallagher inspirieren.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film erhielt von Kritikern durchschnittliche Bewertungen. Die Website Rotten Tomatoes verzeichnete 37 % positive Bewertungen, basierend auf 125 gewerteten Kritiken und einer Durchschnittsbewertung von 4,7/10. Die Seite kam zu dem Fazit, dass der Film die Zuschauer zwar Metacritic kumulierte 44/100 Punkte, basierend auf 34 Kritiken. Frank Schnelle von filmstarts.de vergab 3,5/5 Sternen und meinte in seinem Fazit: Der Filmdienst urteilte: Bewohner der Stadt Grimsby waren über die Darstellung ihrer Stadt im Film nicht erfreut und kritisierten Baron Cohen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Spion und sein Bruder (Originaltitel: \"Grimsby\") ist eine britisch-US-amerikanische Filmkomödie von Louis Leterrier aus dem Jahr 2016. In den Hauptrollen eines MI6-Agenten und dessen tollpatschigen Bruder sind Mark Strong und Sacha Baron Cohen zu sehen.", "tgt_summary": "《特务大临演》(英语:Grimsby,在美国记作英语:The Brothers Grimsby)是一部2016年英国和美国间谍片,由路易斯·赖托瑞执导,而身兼主演和监制的萨夏·拜伦·柯恩、菲尔·约翰斯顿和彼得·贝纳姆负责编剧。电影主演除了拜伦·柯恩外,还包括马克·史壮、瑞贝尔·威尔森、艾拉·费雪、安娜贝尔·瓦莉丝、潘妮洛普·克鲁兹与伊恩·麦克夏恩。哥伦比亚影业定于2016年2月24日和2016年3月11日分别在英国与美国上映。", "id": 112768} {"src_title": "Superstore", "tgt_title": "爆笑超市", "src_document": [{"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entsteht nach dem Dialogbuch von Sebastian Zidek (Staffel 1 + 2) und Frank Michael Helmke ab Staffel 3 und unter der Dialogregie von Frank Muth durch die Synchronfirma Berliner Synchron.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Am 14. Januar 2015 bestellte NBC die Pilotfolge der Serie. Die Pilotfolge stellt das erste Projekt von Ruben Fleischer im Zusammenhang mit seinem Zweijahresvertrag mit Universal Television dar. Die offizielle Bestellung als Serie erfolgte am 7. Mai 2015. Nachdem im Mai 2015 zunächst 13 Episoden für die erste Staffel bestellt wurden, wurde die Anzahl im Oktober 2015 auf 11 Episoden gekürzt. Kurz nach dem Ende der ersten Staffel bestellte NBC eine zweite Staffel der Serie, bestehend aus 13 Episoden. Im Juli 2016 wurde angekündigt, eine Sonderepisode zu produzieren, welche hinter einer Übertragung der Olympischen Sommerspiele 2016 ausgestrahlt werden sollte. Kurz nach dem Start der zweiten Staffel erhöhte NBC die Episodenanzahl mittels einer sogenannten Back nine order auf 22 Episoden. Mitte Februar 2017 erfolgte die Verlängerung um eine 22 Episoden umfassende dritte Staffel. Die Ausstrahlung der ersten Staffel wurde vom 30. November 2015 bis zum 22. Februar 2016 auf NBC gesendet. Das Olympia-Special wurde am 19. August 2016 ausgestrahlt, ehe die Ausstrahlung der zweiten Staffel am 22. September 2016 begann. Die erste Staffel sendete der Universal Channel am 26. und 27. September 2016. Die Ausstrahlung der zweiten Staffel begann am 28. Februar 2017.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Seit dem 22. November 2017 wird die Serie auch im Free-TV bei ProSieben ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Die Pilot-Episode wurde in einer Kmart-Filiale in Kalifornien gedreht. Dafür wurde das gesamte rote Kmart Design des Ladens in das Cloud 9 Design geändert. Die Filiale war während der Dreharbeiten geöffnet. Nach Übernahme der Serie wurde der Superstore im Studio nachgebaut. Amy trägt in vielen Szenen verschiedene Namensschilder. Nur selten trägt sie ihr eigenes. In der fünften Episode der ersten Staffel trägt auch Jonah ein anderes Namensschild mit dem Namen „Ace“. Cheyenne verliert im Laufe der zweiten Staffel ihr grünes Haarband. In den folgenden Episoden fungiert das immer wieder als Running-Gag. Erst in der letzten Episode der zweiten Staffel findet sie es in den Trümmern des durch den Tornado zerstörten Superstores wieder. In der letzten Episode der zweiten Staffel wird der Superstore von einem Tornado zerstört. Hintergrund war ein Umbauplan von Universal Studios, um den dazugehörigen Themenpark zu vergrößern, sodass der Abriss des Sets in die Serie eingearbeitet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Superstore ist eine US-amerikanische Sitcom, die von Justin Spitzer erdacht wurde und von Spitzer Holding Company, The District und Universal Television produziert wird. Zentraler Handlungspunkt der Serie ist eine Gruppe von Angestellten der Filiale des fiktiven Kaufhauses \"Cloud 9\".", "tgt_summary": "《爆笑超市》(英语:\"Superstore\")是一部由贾斯汀·史匹泽开创,于2015年11月30日在NBC开播的情景喜剧,并由《丑女贝蒂》艾美莉卡·弗利拉主演并身兼制作。", "id": 151461} {"src_title": "Antikorruptionskampagne unter Xi Jinping", "tgt_title": "中共十八大以来的反腐败工作", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Antikorruptionskampagnen in China werden seit Jahrzehnten regelmäßig durchgeführt. Unter dem Staatspräsidenten Hu Jintao wurde der Kampf gegen die Korruption von Parteimitgliedern ab 2006 intensiviert. Bis 2012 wurden nur vereinzelt hochrangige Kadermitglieder auf Provinz- oder Ministerialebene, wie Chen Liangyu oder Zheng Xiaoyu, zu Todes- oder Freiheitsstrafen und zum Ausschluss aus der KPCh verurteilt. Ein Wendepunkt in der Korruptionsbekämpfung stellte die Verhaftung von Bo Xilai, Mitglied des Politbüro und Parteichef von Chongqing, im März 2012 dar. Er wurde im September 2012 kurz vor Beginn des 18. Parteitages der KPCh aus der Partei ausgeschlossen und 2013 wegen Bestechlichkeit, Unterschlagung und Amtsmissbrauch zu lebenslanger Haft verurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Maßnahmen und Motive.", "content": "Xi Jinping erklärte in einer Rede, die als Plan für die Kampagne gesehen wird, dass Macht von einem Käfig an Regeln beschränkt werden müsse. Er erklärte die Notwendigkeit dazu, dass Funktionäre und Beamte es nicht wagten, nicht könnten und nicht wollten, korrupt zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Maßnahmen.", "content": "Die seit Ende 2012 laufende Antikorruptionskampagne unter Xi Jinping beinhaltet ein Bündel an Maßnahmen: Zur Antikorruptionskampagne seit 2013 gehört, dass die staatlichen Strafverfolgungsbehörden verstärkt gegen Korruption vorgehen, die durch ausländische Unternehmen verübt wird. Neben der klassischen Bestechung von Funktionären gehören auch unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen dazu. Auf der sechsten Vollversammlung des 18. Zentralkomitees der KP Chinas im Oktober 2016 beschloss weitere Maßnahmen zur Institutionalisierung der Kampagne. Dies war bereits aus Dokumenten ersichtlich, die dazu im Juli 2016 vorgelegt wurden und am 27. September 2016 vom Politbüro der KP Chinas zur Vorlage beim Zentralkomitee beschlossen wurden. Die parteiinterne Aufsicht über Parteimitglieder soll gestärkt werden, indem der sogenannte „demokratische Zentralismus“ gestärkt wird, wurde dazu erklärt. Dies wird als Warnung an Parteimitglieder verstanden, die durch einen „passiven Widerstand“ versuchen der Kampagne zu entweichen und auf eine andere Politik in der Zukunft hoffen. Während mit dieser Begrifflichkeit einerseits ein gemeinsamer Führungsstil herausgestellt wird, in dem höhere Funktionäre eine Vorbildfunktion für niedrige Ebenen übernehmen, wurde gleichzeitig die Einheit der Partei besonders hervorgehoben. Xi Jiping gilt nach dem Beschluss des Plenums des ZKs als Kern der Partei an dem sich alles ausrichten soll. Ab dem 17. Oktober 2016 wurde eine achtteilige Fernsehserie vom staatlichen Fernsehsender CCTV ausgestrahlt, die dieser in Zusammenarbeit mit der Disziplinarkommission produziert hatte. In der Serie, deren englischer Titel \"Always on the Road\" (dt. \"Immer auf der Straße\") lautet, werden die Fälle von wegen Korruption verurteilten Beamten dargestellt, wobei der Titel so gedeutet wird, dass diese Kampagne nicht zu stoppen ist. Einige der Verurteilten kommen in der Serie selbst zu Wort, wie etwa Bai Enpei der frühere Parteichef von Yunnan oder der ehemalige stellvertretende Parteichef von Sichuan Li Chuncheng. Zu den Fällen von Bo Xilai und Zhou Yongkang werden Ausschnitte aus deren Gerichtsverhandlungen gezeigt. Die Serie wird von Beobachtern als vergleichsweise sehr wirkungsvolles Dokument im Kampf gegen die Korruption angesehen und als Unterstützung der darauf folgenden Vollversammlung des Zentralkomitees gewertet. Bei der zehnten Inspektion von 32 Staats- und Parteiorganisationen fand die Antikorruptionsbehörde ab Juni 2016 weiterhin Verstöße gegen die Regeln, die die Verschwendung von Mitteln und Gewährung von Privilegien im alltäglichen Betrieb der Organisationen einschränken sollen. Es wurde weiterhin bemängelt, dass die Parteiführung an einigen Stellen sehr schwach sei und dass Disziplinarmaßnahmen nur sehr schwach angewendet wurden. Es wurde daher eine striktere Parteiführung verlangt. Bis Ende Oktober 2016 wurde kein Urteil mit einer sofortigen Todesstrafe gegen die bis dahin verurteilten 80 hochrangigen Funktionäre gefällt. Es wurden nur Todesstrafen mit Bewährung für zwei Jahre verhängt. Diese Praxis wurde als eine scheinbare Regel für hochrangige Funktionäre kritisiert. Experten verteidigten sie jedoch mit dem Hinweis, dass die Todesstrafe die Korruption nicht eindämmen könne und das man mit Rücksicht auf das Recht auf Leben entsprechend internationaler Normen verfahre. Das Urteil einer Todesstrafe auf Bewährung, dass in eine lebenslange Haftstrafe ohne Aussicht auf Begnadigung umgewandelt werden kann, habe den Verurteilten bereits das Gefühl gegeben, dass es schlimmer sei zu leben als zu sterben, wurde erklärt. Am 20. Januar 2017 wurde eine vorläufige Verordnung veröffentlicht, laut der die Verfahren durch die Zentrale Disziplinarkommission in höchstens 90 Tagen abgeschlossen werden sollen. Nur in Ausnahmefällen ist eine Verlängerung um weitere 90 Tage möglich. Die von der Untersuchung betroffenen Personen seien weiterhin als „Genosse“ anzusprechen, um ihre Rechte als Parteimitglieder zu wahren. Die betroffene Person hat Anrecht auf Anhörung vor der Untersuchungskommission, sowie auf Erholungspausen, Ernährung und medizinische Versorgung während der Untersuchung. Beleidigungen, Erniedrigung oder körperliche Strafen sind während der Befragungen verboten. Alle Befragungen müssen auf Video aufgezeichnet werden, um Folter zur Erpressung von Geständnissen auszuschließen. Die Verordnung wurde kritisiert, weil die Praxis der „Shuanggui“ darin nicht erwähnt wird. Die \"Shuanggui\" erlaubt als nicht gesetzlich geregeltes Verfahren einen langfristigen nicht zeitlich begrenzten Arrest der betroffenen Person und wird als Verletzung der persönlichen Freiheit angesehen. Am 9. Oktober 2017 fand die achte Plenarsitzung der Antikorruptionskommission statt, auf der der Bericht zur Vorlage auf der siebten Plenarsitzung des 18. Zentralkomitees und dem 19. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas vorgestellt wurde. Wang Qishan, der Sekretär der Antikorruputionskommission erklärte, dass die Kampagne die größte, effektivste und einflussreichste Maßnahme dieser Art in der Geschichte sei. Nach einer Erhebung der nationalen Statistikbehörde waren 2016 92,9 % der Menschen mit der Kampagne zufrieden, was ein Anstieg um 17,9 % gegenüber 2012 bedeutet. Es wurde erklärt, dass die Kampagne auch in den nächsten fünf Jahren ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren werde und sowohl „Fliegen“, wie auch „Tiger“ untersucht würden.", "section_level": 2}, {"title": "Motive.", "content": "Die Antikorruptionskampagne unter Xi Jinping soll zur Stärkung der Glaubwürdigkeit der KPCh, der Regierung und der Verwaltung führen. Eine Ambivalenz ergibt sich dadurch, dass mit dem Ausschluss hochrangiger Funktionäre der KPCh und Generälen der Volksbefreiungsarmee, die politische Machtposition von Xi Jinping massiv gestärkt wurde. Ermittelt die Zentrale Disziplinarkommission, so gibt es kein Recht auf ein faires Verfahren. Ihr unter Ausschluss von Justiz und Öffentlichkeit durchgeführtes Ermittlungsverfahren ermöglicht persönliche Abrechnungen und machtpolitisch motivierte Ausschaltung Andersdenkender. Der stellvertretende Leiter der Zentralen Disziplinarkommission Wu Yuliang erklärte dazu, dass es keine politischen Motive in der Kampagne gäbe politische Gegner auszuschalten. Wu betonte, dass die Untersuchung in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Partei erfolge und dass dementsprechende Parteistrafen verhängt würden. Die Justiz ihrerseits behandele die Bestrafung entsprechend dem Gesetz. Diese Äußerungen wurden von anderen chinesischen Beobachtern unterstützt, die den westlichen Medien vorwarfen auf der Grundlage einer Verschwörungstheorie zu handeln. Es wurde auch geurteilt, dass Medienberichte über eine politische Reinigung die Partei zu diffamieren suchten und nicht uneigennützig erfolgten. Als Basis für derartige Behauptungen wurden Gruppen von Funktionären angeführt, die sich aus wirtschaftlichen Interessen zusammengeschlossen hätten. Diese Gruppen wollte die Kampagne ausschalten, hieß es.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Über 100 hochrangige Funktionäre aus höchsten Parteiämtern oder den Provinzministerien wurden ihres Amtes enthoben und meistens ebenfalls aus der Partei ausgeschlossen. Hunderttausende von Funktionären, Beamten oder Staatsangestellten in tieferen Hierarchiestufen wurden bestraft. Die Suizide von Parteimitgliedern, gegen die Ermittlung erhoben wurden, nahmen anscheinend zu. Bis Mitte 2015 wurden Vermögenswerte in der Höhe 38,7 Milliarden Yuan (ungefähr 6 Milliarden Euro) von Personen eingezogen, die wegen Korruption bestraft wurden. In den ersten drei Jahren und neun Monaten der Kampagne bis Oktober 2016 wurde ein Strafermittlungsverfahren gegen eine Million Parteimitglieder wegen „Verstößen gegen die Parteidisziplin“ von der zentralen Disziplinarkommission bei der Staatsanwaltschaft beantragt. Weitere 708.000 ähnliche Fälle, in denen gegen etwa eine Million Parteimitglieder ermittelt wurde, wurden von der Kommission eingestellt. Von Dezember 2012 bis August 2016 wurden die Fälle von 187.409 Parteifunktionäre wegen Displinarverstößen untersucht. Davon wurden 7.682 Fälle bis Ende 2013, 23.646 Fälle im Jahr 2014, 33.966 Fälle 2015 und 26.609 Fälle bis Ende August 2016 bearbeitet. In diesen Fällen kam es bei 91.913 Vorfällen zu einer Bestrafung. Nach Rang wurden 84.068 Funktionäre auf Stadtebene oder ähnlicher Rangstufe, 6903 Funktionäre auf Landkreisebene oder ähnlicher Rangstufe, 927 Funktionäre auf der Rangstufe eines Bürgermeisters oder ähnlicher Rangstufe und 15 Funktionäre auf der Rangstufe eines Provinzleiters bestraft. Bei der Art der Verstöße wurden 26.172 Fälle von Missbrauch von Dienstfahrzeugen für persönliche Fahrten oder zu teure Ausstattung von Dienstfahrzeugen geahndet, 13.826 Verstöße betrafen die Ausgabe von Geld an Angestellte über das erlaubte Maß hinaus. In 12.934 Fällen wurden übergebührlich teure Hochzeiten oder Beerdigungen bemängelt und in 11.015 Fällen wurden Geschenke angenommen. In 9.978 Fällen wurde öffentliche Gelder für private Mahlzeiten ausgegeben. 2017 wurden mehr als 159.000 Personen wegen Korruption und Verstößen gegen die Parteidisziplin bestraft, gab die Disziplinarkommission bekannt. Im März 2018 wurde der ehemalige Stellvertretende Bürgermeister von Lüliang Zhang Zhongsheng wegen der Annahme von Bestechungsgeldern und der Annahme von Vorteilen mit schweren Auswirkungen auf die örtliche Wirtschaft zum Tode ohne Aufschub als Bewährungsmöglichkeit verurteilt. Zhang wurden 18 Fälle von Bestechung vorgeworfen, in denen er von 1997 bis 2013 eine Gesamtsumme von 1,04 Milliarden RMB erhalten haben soll. Zhang setzte sein Verhalten auch nach dem 18. Kongress der Kommunistischen Partei 2012 fort. Die Strafe wurde wegen der außergewöhnlich großen Summe der Bestechungsgelder, aber auch als Abschreckung verhängt hieß es. Das Urteil eines Gerichts in der Provinz Shanxi muss noch vom Obersten Volksgerichtshof bestätigt werden, bevor es vollstreckt werden kann. Da viele Funktionäre durch den Wegfall von Nebeneinkünften ein erheblich geringeres Gesamteinkommen als vorher bekommen, ist ihre Arbeitsmotivation stark gesunken, denn sie sahen diese Zusatzeinkünfte als eigentlichen Anreiz ihrer Arbeit an.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen auf die Wirtschaft.", "content": "Die Antikorruptionskampagne wirkt sich auf die chinesische Binnenwirtschaft aus:", "section_level": 2}], "src_summary": "Seit Ende November 2012 läuft in China eine Antikorruptionskampagne unter Xi Jinping. Xi Jinping lancierte sie als frisch gewählter Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) am 18. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas. Zwei Monate später bekräftigte er, dass nicht nur gegen \"Fliegen\", sondern auch gegen mächtige \"Tiger\" ermittelt werden soll. Gemeint sind sowohl einfache Funktionäre wie auch hochrangige Parteikader.", "tgt_summary": "中国共产党十八大以来的反腐败工作,又称习近平反腐、习王反腐、“打虎拍蝇猎狐”行动,指2012年底中共十八大后,以新当选的总书记习近平为核心的新一届中共中央领导集体表达惩治政治腐败的决心,以中共中央纪委连续对多名高层级的违纪违法党政机关领导干部及解放军将领、国有企事业单位负责人进行审查调查为开端,全国上下各级中共党的纪检和政府监察部门也对为数众多的各层级违纪违法中国共产党党员领导干部进行查处,使得中国共产党十八大以后的反腐败行动达至史无前例的高度与广度。", "id": 2302451} {"src_title": "Große Moschee von Diyarbakır", "tgt_title": "迪亚巴克尔大清真寺", "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Diyarbakır war im Zug der Islamischen Expansion schon 639 von Arabern erobert worden, die die christliche St.-Thomas-Kirche in eine Moschee umwandelten. Noch im Jahr 770 ist eine gemeinsame Nutzung des Gebäudes durch Christen und Muslime belegt. 1091 wies Sultan Malik Schah den örtlichen Gouverneur Maidud Dawla an, an dieser Stelle eine neue Moschee zu errichten. In ihrem heutigen Bauzustand wurde die Moschee 1091 durch den Seldschukensultan Malik Schah errichtet. Die Baugestaltung zeigt Ähnlichkeiten mit der Umayyadenmoschee in Damaskus. 1092 war der Bau vollendet. Einige Jahre vorher hatte Malik Schah auch den Wiederaufbau der Kuppel der Umayyadenmoschee in Damaskus veranlasst. Wahrscheinlich sind Einflüsse der syrischen Architektur auf diese Weise nach Südostanatolien gelangt. Die Westfassade wurde nach ihrer Zerstörung durch Erdbeben und Feuer 1115 zwischen 1117 und 1125 durch Atabeg Inaloğlu Abu Mansur Ilaldi wieder hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Der aus lokalem schwarzen Basaltstein errichtete Moscheekomplex ist um einen 63 x 30 m messenden Innenhof angelegt. Auf dessen Ost-, Süd-, und Westseite befinden sich zweistöckige Kolonnadenreihen, die Kolonnaden auf der Nordseite sind nur einstöckig. Die Westfassade weist als Baudekoration römische Spolien eines römischen Theaters auf. Als Architekt war Hibat Allah al-Dschurdschānī (al-Ğurğānī) verantwortlich für den Wiederaufbau; er hatte auch das quadratische Minarett über der Qiblawand errichtet. Zwei Medresen, die Mesudiye Medresesi (1193) und, ohne Verbindung zum Innenhof, die Zinciriye Medresesi (1189) gehören zum Baukomplex. Im Zentrum des Hofes befindet sich ein Şadırvan aus osmanischer Zeit (1849). Bauinschriften in arabischer Kalligrafie dokumentieren die Veränderungen der Baugeschichte. In der Westarkade des Hofes findet sich eines der ersten Beispiele für einen unterbrochenen Bogen. Im Eingangsportal zur Gebetshalle befinden sich Reliefs, die zwei Löwen zeigen, die zwei Stiere angreifen. Die dreischiffige Gebetshalle selbst erstreckt sich über die gesamte Breite der Südfassade und des Innenhofes; sie ist etwa zweimal so breit wie tief. Das Dach der Haupthalle besteht aus Holzbalken, die von Reihen rechteckiger, steinerner Pfeiler gestützt werden. Die Gebetshalle selbst wirkt wie eine einfachere Version der Halle der Umayyadenmoschee, mit den gleichen Giebeldächern und einem Längsschiff (Transept), jedoch ohne Kuppel. Vom Hof \"(Sahn)\" ist die Halle durch eine hohe Mauer mit sechzehn reich geschmückten Portalen getrennt. Eine Moschee vergleichbaren Bautyps ist die 1152–1157 errichtete Moschee von Silvan nahe Diyarbakır. Bei diesem Bau ist die Gebetshalle vollständig von einer Mauer umgeben und besitzt eine Kuppel. Ein Hof scheint nicht vorhanden gewesen zu sein, doch ähnlich wie in der Großen Moschee von Diyarbakır erstreckt sich ein Portikus über die gesamte Breite der Halle. In einer Achse mit der inneren Mihrabnische weist die Fassade des Portikus ebenfalls eine äußere Mihrabnische auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Große Moschee von Diyarbakır () in Diyarbakır, Türkei, ist die Freitagsmoschee der südostanatolischen Stadt und ein bedeutender Sakralbau der seldschukischen Architektur. Sie ist eine der ältesten Moscheen in Mesopotamien.", "tgt_summary": "迪亚巴克尔大清真寺(, )是土耳其迪亚巴克尔的一座清真寺。它原为圣多马教堂,是历史上最古老的基督教堂之一。它也是美索不达米亚最古老的清真寺之一,公元639年穆斯林征服迪亚巴克尔后,将其改为清真寺。穆斯林和基督徒均在使用。该寺也被视为伊斯兰教第五圣地。寺内能容纳5,000信徒。", "id": 2923825} {"src_title": "Nekopara", "tgt_title": "貓娘樂園", "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Nekopara ist eine Kinetic Novel, weshalb das Augenmerk des Gameplays auf dem Durchlesen der Geschichte liegt. Nekopara bietet dem Spieler dabei keine Entscheidungsfreiheit oder die Option die Geschichte zu beeinflussen. Die Charaktere in Nekopara sind mit Ausnahme des Protagonisten vollständig vertont und haben eigene Synchronsprecher. Durch das sogenannte „E-mote“-System ist es den Charakteren möglich, anstatt, wie es in diesem Genre üblich ist, ein stationäres Bild in der Szene darzustellen, sich animiert zu bewegen, zu sprechen und durch Mimik Gefühle auszudrücken. Durch Nekopara Vol. 0 wurde ein Feature hinzugefügt, das es dem Spieler erlaubt, die Charaktere mit einem Mausklick zu \"streicheln\". Je nachdem, wo der Spieler die Charaktere streichelt, reagieren diese individuell mit Schnurrgeräuschen.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Kashou ist ein aufstrebender Bäcker, der von zu Hause auszieht, um seine eigene Konditorei zu eröffnen. Als er seine Sachen auspacken will, stellt er fest, dass zwei seiner Familien-Nekos, Chocola und Vanilla, versteckt in den Umzugskartons mit ihm gekommen sind. Nachdem die beiden Kashou dazu gebracht haben, bei ihm zu wohnen, arbeiten schließlich alle drei in dem kleinen Laden „La Soleil“. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird Kashou von seiner kleinen Schwester Shigure und den anderen Nekos der Minaduki-Familie besucht.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungsgeschichte.", "content": "\"Nekopara\" begann als Hentai-Dōjinshi der Zeichnerin Sayori und erschien am 11. August 2013. Eine Illustration namens \"NEKO SOCKs\" die beide Figuren abbildet, lässt sich allerdings bereits für 2008 nachweisen. 2014 entstand entwickelte Sayori mit ihrem Dōjin-Zirkel Neko Works dann ein Spiel, dessen englische Version durch Sekai Project über Steam vertrieben wird. Nekopara Vol. 1 wurde in zwei verschiedenen Versionen verkauft: Einer unzensierte Version für Erwachsene (Erogē) mit Sex-Szenen und einer für alle Altersstufen erhältlichen Version ohne Sex-Szenen. Die letztere Version wurde am 29. Dezember 2014 und die unzensierte Version einen Tag später am 30. Dezember veröffentlicht. Für die Fans aller Altersgruppen wurde am 16. August 2015 Nekopara Vol. 0 veröffentlicht. Nekopara Vol. 2 wurde am 19. Februar 2016 zum Kauf freigegeben. Der Nachfolger Nekopara Vol. 3 sollte ursprünglich am 28. April 2017 erscheinen. Am 10. April 2017 kündigte Sekai Project eine Verschiebung von Nekopara Vol. 3 an, da Sayori, die Urheberin und Grafikerin der Serie erkrankt ist. Es soll demnach am 26. Mai 2017 erscheinen. Letztendlich wurde Nekopara Vol. 3 bereits am 25. Mai auf Steam veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Verkaufszahlen.", "content": "Ab Mai 2016 wurden über 500.000 Kopien der Nekopara-Serie verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Sperrung auf Steam.", "content": "Ende Januar 2020 sind für Benutzer aus Deutschland sämtliche DLCs für die Nekopara-Reihe aus dem Steam-Store entfernt worden. Möglicher Ursprung ist eine Beschwerde der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein über das Spiel \"House Party\". Für Benutzer in Österreich sind die DLCs nach wie vor erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Adaptionen.", "content": "Im Juli 2016 gab Sekai Project bekannt, eine Kickstarter-Kampagne für eine Animeumsetzung für das Nekopara-Franchise zu planen. Diese startete am 29. Dezember 2016, wobei die benötigten 100.000 $ bereits am selben Tag finanziert wurden. Die Kampagne endete am 11. Februar 2017 und brachte insgesamt 963.376 $ zusammen. Dabei gab es kurz darauf eine \"Slacker campaign\", welche den Unterstützern noch einmal die Chance geben sollte die 1.000.000 $ zusammen zu bringen. Dies gelang schließlich auch mit der Zusatz-Kampagne, welche 1,049,407 $ zusammenbringen konnte. Die OVA soll dank der erfolgreichen Kampagne 60 Minuten lang sein und über russische, französische, spanische, deutsche und portugiesische Untertitel verfügen. Zudem soll es eine Anime-Version und Spiel-Version von Chocola und Vanilla geben, wie sie Kinder sind. Im Januar 2020 startete eine Anime-Fernsehserie im japanischen Fernsehen. Diese umfasst zwölf Episoden und wird in Deutschland bei Wakanim im Originalton mit deutschen Untertiteln gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Hardcore Gamer gab Nekopara eine positive Bewertung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Nekopara (jap., kurz für „Katzenparadies“) ist ein japanischer Dōjinshi des Zirkels Neko Works, der zum Werk auch eine Kinetic-Novel-Spielereihe entwickelte, die außerhalb Japans von Sekai Project veröffentlicht wird.", "tgt_summary": "是由同人社团NEKO WORKs所开发的一款色情游戏原创同人恋爱冒险型美少女游戏。角色配音为日文,游戏同时支援日文、繁体中文、英文三种语言版本游戏字幕。Steam版由Sekai Project发行,台湾地区由同人社团萌少女领域发行。除PC平台外,另外也发售PlayStation 4和任天堂Switch平台。", "id": 2280544} {"src_title": "Verfolgung von Falun Gong", "tgt_title": "對法輪功的鎮壓", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Falun Gong, auch als Falun Dafa bekannt, ist eine spirituelle Qigong-Praktik, die aus Körperübungen, einer Meditation und einer Moralphilosophie besteht und an buddhistische Traditionen anknüpft. Die Praktik wurde zum ersten Mal im Frühjahr 1992 von Li Hongzhi in Nordost-China, gegen Ende des chinesischen „Qigong-Booms“ öffentlich gelehrt. Falun Gong genoss zunächst in den ersten Jahren seiner Entwicklung erhebliche öffentliche Unterstützung. Es wurde von der staatlich geführten Qigong-Vereinigung und anderen Regierungsämtern gefördert. Doch ab Mitte der 1990er Jahre versuchten die chinesischen Behörden den Einfluss der Qigong-Praktiken im Zaum zu halten und erließen strengere Anforderungen an die verschiedenen Qigong-Glaubensgemeinschaften des Landes. Im Jahr 1995 ordneten die Behörden an, dass alle Qigong-Gruppen Zweigstellen der Kommunistischen Partei gründen müssen. Die Regierung versuchte auch Verbindungen mit Falun Gong zu formalisieren und somit eine größere Kontrolle über diese Praktik auszuüben. Falun Gong widerstand jedoch der Kooptierung und reichte stattdessen einen Antrag ein, um sich ganz aus der staatlichen Qigong-Vereinigung zurückzuziehen. Nachdem die Gruppe ihre Verbindung zum Staat getrennt hatte, wurde sie erhöhter Kritik und Überwachung durch den Sicherheitsapparat und die Propaganda-Abteilung des Landes ausgesetzt. Im Juli 1996 wurden weitere Veröffentlichungen der Falun-Gong-Bücher verboten und offizielle Nachrichtenagenturen fingen an, die Gruppe als eine Art „reaktionären Aberglauben“ zu kritisieren, deren „theistische“ Ausrichtung im Widerspruch zu der offiziellen Ideologie und nationalen Agenda", "section_level": 1}, {"title": "Landesweite Verfolgung.", "content": "In der Nacht des 25. April 1999 gab der damalige Generalsekretär der Kommunistischen Partei Jiang Zemin einen Brief heraus, in dem er seinem Wunsch Ausdruck verlieh, dass er Falun Gong besiegt sehen will. Dieser Brief löste unter den Mitgliedern der Kommunistischen Partei wegen der Popularität von Falun Gong Betroffenheit aus. Berichten zufolge nannte Jiang den Zhongnanhai-Protest „den schwersten politischen Vorfall seit der politischen Störung des 4. Juni 1989“. Bei einem Treffen des Politbüros am 7. Juni 1999 beschrieb Jiang Falun Gong als eine ernste Bedrohung für die Autorität der Kommunistischen Partei – „etwas in dem Land noch nie Dagewesenes, seit seiner Gründung vor 50 Jahren“ – und befahl die Etablierung eines hochrangigen Ausschusses, um „sich vollkommen auf die Arbeit vorzubereiten, Falun Gong zu beseitigen“. Gerüchte über eine bevorstehende Razzia verbreiteten sich in ganz China, woraufhin es zu Demonstrationen und Petitionen kam. Die Regierung bestritt öffentlich die Berichte, nannte sie „völlig grundlos“ und versicherte, dass sie nie Qigong-Aktivitäten verboten hätte. Am 20. Juli 1999, kurz nach Mitternacht, ergriffen Polizisten der öffentlichen Sicherheit Hunderte Falun-Gong-Praktizierende in ihren Häusern in Städten in ganz China. Schätzungen über die Zahl der Verhaftungen variieren von mehreren Hundert bis über 5600. Eine Hongkonger Zeitung berichtete, dass in der ersten Woche der Razzia 50.000 Personen festgenommen worden waren. Vier Betreuer für Falun Gong in Peking wurden festgenommen und unverzüglich mit der Anklage „Staatsgeheimnisse verraten“ zu haben vor Gericht gestellt. Das Büro für Öffentliche Sicherheit befahl Kirchen, Tempeln, Moscheen, Zeitungen, Medien, Gerichten und der Polizei, Falun Gong zu unterdrücken. Dem folgten drei Tage lang massive Demonstrationen der Praktizierenden in etwa dreißig Städten. In Peking und anderen Städten wurden Demonstranten verhaftet und in Sportstadien eingesperrt. Leitartikel in den staatlichen Zeitungen forderten die Menschen auf, Falun Gong aufzugeben, und besonders Mitglieder der Kommunistischen Partei wurden daran erinnert, dass sie Atheisten seien und es nicht zulassen dürften „abergläubisch zu werden, indem sie weiterhin Falun Gong praktizieren“. Li Hongzhi antwortete am 22. Juli 1999 mit einer Erklärung:", "section_level": 1}, {"title": "Gründe.", "content": "Ausländische Beobachter versuchten zu erklären, welche Gründe der Kommunistischen Partei dazu führten, Falun Gong rechtswidrig zu verbieten, und fanden eine Vielzahl an Faktoren. Dazu gehören die Popularität von Falun Gong, seine Unabhängigkeit vom Staat, und die Weigerung, sich der Parteilinie unterzuordnen. Hinzukommen die interne Machtpolitik innerhalb der Kommunistischen Partei selbst und die moralischen und geistigen Inhalte von Falun Gong, die mit der marxistisch-leninistisch atheistischen Ideologie im Widerspruch stehen. Ein Bericht des \"World Journal\", einer chinesischen Zeitung in Nordamerika, deutete an, dass bestimmte", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche und politische Mechanismen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Büro 610.", "content": "Am 10. Juni gründete die Partei das Büro 610, ein von der Kommunistischen Partei geführter Sicherheitsdienst, verantwortlich für die Koordinierung der Beseitigung von Falun Gong. Das Büro wurde mit keinerlei gesetzgebenden Maßnahmen gegründet, die seine genauen Aufgaben beschreiben würden. Aus diesem Grund wird es manchmal als ungesetzliche Organisation bezeichnet. Dennoch bestehen seine Aufgaben laut Professor James Tong von der UCLA (University of California) darin, „zentrale und lokale Partei- und Staatsbehörden zu koordinieren, die aufgefordert wurden, in enger Abstimmung mit diesem Büro zu handeln“. Die Leiter des Büros 610 sind „in der Lage, Spitzenkräfte der Regierung und Parteifunktionäre heranzuziehen... und auf deren institutionelle Ressourcen zurückzugreifen“, und haben persönlichen Zugang zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei und dem Ministerpräsidenten.", "section_level": 2}, {"title": "Offizielle Dokumente und Rundschreiben.", "content": "Beginnend im Juli 1999 gaben die chinesischen Behörden eine Reihe von Mitteilungen und Rundschreiben heraus, die Maßnahmen beschrieben, wie gegen Falun Gong vorzugehen sei, und", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen auf die Rechtsstaatlichkeit.", "content": "Das Justizministerium verlangte, dass Anwälte zuerst eine Erlaubnis einholen müssen, bevor sie Fälle von Falun Gong annehmen, und forderte sie auf, „das Gesetz in einer solchen Art und Weise zu interpretieren, der dem Geist der Regierungsverordnungen entspreche“. Darüber hinaus gab das Oberste Volksgericht an alle Vorinstanzen eine Mitteilung heraus, die besagte, dass es ihre „politische Pflicht“ sei, gegen Gruppen, die als ketzerisch gelten „entschlossen schwere Strafen zu verhängen“, insbesondere gegen Falun Gong. Es forderte von den Gerichten auf allen Ebenen, dass sie Falun-Gong-Fälle nach Anweisungen des kommunistischen Parteikomitees handhaben, wodurch sichergestellt wird, dass Falun-Gong-Fälle aufgrund politischer Erwägungen beurteilt werden, statt anhand von Beweisen. Brian Edelman und James Richardson von der University of California schrieben, dass die Hinweise des Obersten Volksgerichts „nicht gut mit dem Grundrecht eines Angeklagten auf Verteidigung übereinstimmt“ und es davon auszugehen", "section_level": 2}, {"title": "Propaganda.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der Kampagne.", "content": "Eins der wichtigsten Elemente der Anti-Falun-Gong-Kampagne war eine Propagandakampagne, um Falun Gong und dessen Lehre zu diskreditieren und zu verteufeln. Innerhalb des ersten Monats der Razzia erschienen 300 bis 400 Artikel in den wichtigsten staatlichen Zeitungen, die Falun Gong angriffen, während in den Hauptsendezeiten des Fernsehens angebliche Enthüllungen über die Gruppe wiedergegeben wurden, ohne dass unterschiedliche Ansichten in den Medien auftauchten. Die Propagandakampagne konzentrierte sich auf Behauptungen, dass Falun Gong die soziale Stabilität gefährden würde, täuschend und gefährlich sei, „Anti-Wissenschaft“ sei und den", "section_level": 2}, {"title": "Benutzung der Bezeichnung „Kult“.", "content": "Trotz den Bemühungen der Partei, weitverbreitete Unterstützung der Bevölkerung für die Verfolgung der Gruppe auszulösen, scheiterten die anfänglichen Anschuldigungen gegen Falun Gong. Im Oktober 1999, drei Monate nach Beginn der Verfolgung, erließ das Oberste Volksgericht eine rechtliche Auslegung, die Falun Gong als „xiejiao“ klassifizierte. Eine direkte Übersetzung des Wortes ist „häretische Lehre“, aber während der Anti-Falun-Gong-Propagandakampagne wurde es in Englisch als bösartiger Kult wiedergegeben. Im Zusammenhang mit dem kaiserlichen China wurde der Begriff „xiejiao“ dazu verwendet, um sich auf nicht-konfuzianische Religionen zu beziehen. Doch im Zusammenhang mit dem kommunistischen China wird es benutzt, um religiöse Organisationen ins Visier zu nehmen, die sich nicht der Autorität der kommunistischen Partei unterwarfen. Julia Ching schreibt, dass die Bezeichnung „bösartiger Kult“ von einer atheistischen Regierung „für politische Prämissen, und nicht durch irgendeine religiöse Autorität“ definiert wurde, und von den Behörden dafür verwendet wird, vorherige Verhaftungen und Inhaftierungen als verfassungsmäßig hinzustellen. Ian Johnson argumentierte, dass die Regierung, indem sie die Bezeichnung „Kult“ benutzte,", "section_level": 2}, {"title": "Selbstverbrennungsvorfall auf dem Tian’anmen-Platz.", "content": "Am 23. Januar 2001 gab es einen Wendepunkt in der Kampagne gegen Falun Gong durch die Regierung, als sich fünf Personen auf dem Tian’anmen-Platz in Brand setzten. Chinesische Regierungsquellen erklärten sofort, es seien Falun-Gong-Praktizierende, die durch das Praktizieren in den Selbstmord getrieben worden waren, und erfüllten die Medien der Nation mit grafischen Bildern und frischen Denunzierungen der Praktik. Die Selbstverbrennung wurde als Beweis dargestellt, wie „gefährlich“ Falun Gong sei, und wurde dafür verwendet, die Bekämpfung der Gruppe durch die Regierung zu legitimieren. Falun-Gong-Quellen bestritten die Richtigkeit der Schilderung der Regierung und wiesen darauf hin, dass ihre Lehren Gewalt oder Selbstmord ausdrücklich verbieten. Mehrere westliche Journalisten und Wissenschaftler stellten Widersprüche in der offiziellen Darstellung der Ereignisse fest. Dies führte dazu, dass viele davon ausgingen, die sogenannte Selbstverbrennung wäre möglicherweise inszeniert worden, um Falun Gong in", "section_level": 2}, {"title": "Zensur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beeinträchtigung ausländischer Korrespondenten.", "content": "Der \"Ausländische Korrespondentenverein in China\" hatte sich darüber beschwert, dass ihre Mitglieder „verfolgt, festgenommen, verhört und bedroht“ wurden, weil sie über die Bekämpfung von Falun Gong berichtet hatten. Ausländischen Journalisten, die im Oktober 1999 über eine heimliche Falun-Gong-Pressekonferenz berichtet hatten, wurde von chinesischen Behörden vorgeworfen, sie hätten eine „illegale Berichterstattung“ durchgeführt. Journalisten von Reuters, der New York Times, der Associated Press und einer Reihe anderer Medienorganisationen wurden von der Polizei verhört, ihre Arbeits- und Aufenthaltspapiere vorübergehend konfisziert, und sie wurden gezwungen, Geständnisse zu unterschreiben. Korrespondenten beklagten sich, dass auch Satellitenübertragungen des Fernsehens gestört wurden, während sie durch den Sender des CCTV geleitet wurden. Amnesty International berichtete: „Mehrere Menschen wurden zu Haftstrafen oder langfristiger Verwaltungshaft verurteilt, weil sie über die Unterdrückung berichtet oder über das Internet Informationen herausgegeben hatten.“ Im Jahr 2002", "section_level": 2}, {"title": "Internetzensur.", "content": "Begriffe bezüglich Falun Gong sind die am stärksten zensierten Themen im chinesischen Internet, und Personen, die Information über Falun Gong herunterladen oder verbreiten, riskieren, verhaftet zu werden. Chinesische Behörden begannen bereits Mitte der 1990er Jahre das Filtern und Blockieren ausländischer Webseiten. 1998 entwickelte das Ministerium für öffentliche Sicherheit Pläne für das Projekt Goldener Schild, um die Online-Kommunikation zu überwachen und zu kontrollieren. Die Kampagne gegen Falun Gong im Jahr 1999 gab den Behörden zusätzliche Anreize, um strengere Zensuren und Überwachungstechniken zu entwickeln. Die Regierung kriminalisierte auch verschiedene Formen der Online-Ansprache. Chinas erste integrierte Regelung über Internet-Inhalte wurde im Jahr 2000 genehmigt. Dadurch wurde es rechtswidrig, Informationen zu verbreiten, die „die soziale Stabilität untergraben“, „der Ehre und den Interessen des Staates schaden“, „die Politik des Staates bezüglich Religionen untergraben“ oder „reaktionären“ Glauben predigen, was eine verschleierte Referenz zu Falun Gong war. Im selben Jahr suchte die chinesische Regierung nach westlichen Konzernen, die Überwachungs-", "section_level": 2}, {"title": "Folter und gesetzwidriges Töten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umerziehung.", "content": "Ein wichtiger Bestandteil der Kampagne der Kommunistischen Partei Chinas ist die Umerziehung beziehungsweise „Umwandlung“ der Falun-Gong-Praktizierenden. Die Umwandlung wird beschrieben als „ein Prozess der ideologischen Umprogrammierung, wobei Praktizierende verschiedenen Methoden der physischen und psychischen Nötigung ausgesetzt werden, bis sie ihrem Glauben an Falun Gong abschwören.“ Der Umwandlungsprozess erfolgt in der Regel in Gefängnissen, Arbeitslagern, Umerziehungseinrichtungen und anderen Haftanstalten. Im Jahr 2001 ordneten die chinesischen Behörden an, dass kein Falun-Gong-Praktizierender von den Zwangsmaßnahmen verschont werden soll, die benutzt werden, damit sie ihren Glauben aufgeben. Die aktivsten Falun-Gong-Praktizierenden wurden direkt in Arbeitslager gebracht, „wo sie zuerst durch Schläge und anderen Foltermethoden ‚gebrochen‘ werden“. Ehemalige Gefangene berichteten, dass ihnen von den Wärtern gesagt wurde, dass „keine Maßnahme zu übertrieben sei“, um Verzichtserklärungen zu entlocken, und Praktizierende, die sich weigerten, Falun Gong aufzugeben, wurden manchmal in der Haft getötet. Die Umwandlung wird als erfolgreich angesehen, wenn Falun-Gong-Praktizierende fünf Dokumente unterzeichneten: eine „Garantie“ aufzuhören, Falun Gong zu praktizieren; ein Versprechen, alle Bindungen zu der Praktik zu trennen;", "section_level": 2}, {"title": "Folter und Misshandlung in Gewahrsam.", "content": "Um ihre Umerziehungsziele zu erreichen, sanktionierte die Regierung die systematische Anwendung von Folter und Gewalt gegen Falun-Gong-Praktizierende, einschließlich diese mit elektrischen Schlagstöcken zu schlagen und Elektroschocks zu verursachen. Amnesty International schreibt: „Häftlinge, die nicht mit dem Prozess der Umerziehung kooperieren, werden Foltermethoden und anderen Misshandlungen ausgesetzt... mit zunehmender Strenge.“ Zu den „weichen“ Methoden gehören Schlafentzug, Familienmitglieder bedrohen, und die Verweigerung des Zugangs zu sanitären Einrichtungen oder Toiletten. Die Misshandlung eskaliert zu Schlägen, Überwachung rund um die Uhr, Einzelhaft, mit Elektrostäben", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzwidriges Töten.", "content": "Das Falun-Dafa-Informationszentrum berichtet, dass über 4020 bestätigte Falun-Gong-Praktizierende an den Folgen der Folter und Misshandlung in der Haft gestorben sind; in der Regel, nachdem sie sich geweigert hatten, ihren Glauben aufzugeben. Amnesty International stellte fest, dass diese Anzahl „nur ein kleiner Teil der tatsächlichen Anzahl der Todesfälle ist, da viele Familien für diese Todesfälle weder rechtliche Wiedergutmachung ersuchen noch systematisch Quellen im Ausland darüber informieren“. Die Mehrzahl der gemeldeten Todesfälle ereigneten sich in Chinas nordöstlichen Provinzen, Provinz Sichuan und Bereichen rund um Peking. Unter den ersten Foltertodesfällen, über die in der westlichen Presse berichtet wurden, war der von Chen Zixiu, einer pensionierten Fabrikarbeiterin aus der Provinz Shandong. In seinem mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Artikel über die Verfolgung von Falun Gong, berichtet Ian Johnson, dass Wärter des Arbeitslagers Frau Chen mit Viehtreibern schockten, in dem Versuch, sie zu zwingen, Falun Gong aufzugeben. Johnson schrieb: „Beamte zwangen Frau Chen barfuß im Schnee herumzulaufen.", "section_level": 2}, {"title": "Organraub.", "content": "Hauptartikel: Organraub an Falun-Gong-Praktizierenden in China Im Jahr 2006 traten Anschuldigungen auf, dass eine große Anzahl Falun-Gong-Praktizierender getötet wurden, um Chinas Organtransplantationsindustrie mit Organen zu beliefern. Diese Behauptungen veranlassten den ehemaligen kanadischen Staatssekretär und Staatsanwalt David Kilgour und den kanadischen Menschenrechtsanwalt David Matas eine eigenständige Untersuchung durchzuführen. Im Juli 2006 kam der Kilgour-Matas-Untersuchungsbericht heraus. Kilgour und Matas hatten über 50 Indizienbeweise zusammengetragen und unter anderem herausgefunden, dass „die Quelle der 41.500 Transplantationen für den sechsjährigen Zeitraum von 2000 bis 2005 ungeklärt seien“. Beide kamen zu dem Schluss, „dass die chinesische Regierung und ihre Behörden in zahlreichen Teilen des Landes, insbesondere in den Krankenhäusern, aber auch in Haftanstalten und „Volksgerichtshöfen“, seit dem Jahr 1999 eine große, aber unbekannte Anzahl von Glaubensgefangenen von Falun Gong zu Tode kommen ließen“. Der Kilgour-Matas-Untersuchungsbericht macht auf die extrem kurzen Wartezeiten für Organe in China aufmerksam – ein bis zwei Wochen für eine Leber im Vergleich", "section_level": 2}, {"title": "Willkürliche Festnahmen und Haft.", "content": "Ausländische Beobachter schätzen, dass Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen Falun-Gong-Praktizierende außerrechtlich in Zwangsarbeitslagern (Umerziehung durch Arbeit), Gefängnissen und anderen Hafteinrichtungen festgehalten werden. In regelmäßigen Abständen werden groß angelegte Verhaftungen durchgeführt und fallen oft mit wichtigen Jubiläen oder großen Veranstaltungen zusammen. Die erste Welle der Verhaftungen ereignete sich am Abend des 20. Juli, als mehrere tausend Praktizierende aus ihren Häusern fortgebracht und in Polizeigewahrsam genommen wurden. Im November 1999, vier Monate nach Beginn der Kampagne, gab der Vizepremier Li Lanqing bekannt, dass 35.000 Falun-Gong-Praktizierende verhaftet und festgenommen worden waren. Die Washington Post schrieb, dass „die Zahl der inhaftierten Menschen... in der Operation gegen Falun Gong, jede politische Kampagne, die in den letzten Jahren in China stattfand, in den Schatten stellt“. Bis April 2000 waren über 30.000 Menschen festgenommen worden, weil sie Falun Gong verteidigten und auf dem Platz des Himmlischen Friedens protestierten. Am 1. Januar 2001 wurden siebenhundert Falun-Gong-Anhänger verhaftet, als sie auf dem Tian’anmen-Platz demonstrierten. Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 in Peking wurden in Provinzen in ganz China mehr als 8000 Falun-Gong-Praktizierende von ihren Häusern und Arbeitsplätzen fortgebracht. Zwei Jahre später nahmen Behörden in Schanghai mehr als 100 Praktizierende vor der Weltausstellung 2010 fest. Diejenigen, die sich weigerten, Falun Gong aufzugeben, wurden gefoltert und in Einrichtungen zur \"Umerziehung durch Arbeit\" gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Umerziehung durch Arbeit.", "content": "Von 1999 bis 2013 wurde die überwiegende Mehrheit der inhaftierten Falun-Gong-Praktizierenden in Lagern zur Umerziehung durch Arbeit festgehalten, einem System der Verwaltungshaft, in dem Menschen ohne Gerichtsverfahren bis zu vier Jahren eingesperrt werden können. Das „Umerziehung durch Arbeit“-System wurde während der maoistischen Ära eingeführt, um „Reaktionäre“ und andere Personen, die als Feinde der kommunistischen Sache angesehen wurden, zu bestrafen und umzuprogrammieren. In den letzten Jahren wurde es verwendet, um Kleinkriminelle, Drogenabhängige und Prostituierte sowie Bittsteller und Dissidenten einzusperren. Urteile für \"Umerziehung durch Arbeit\" können willkürlich von der Polizei verlängert werden, und der Zugriff von außen ist nicht gestattet. Gefangene werden gezwungen, schwere Arbeit in Minen, Ziegelfabriken, landwirtschaftlichen Feldern und vielen verschiedenen Arten von Fabriken auszuführen. Nach Aussagen ehemaliger Gefangener und Menschenrechtsorganisationen finden in den Lagern körperliche Folter, Schläge, Verhöre und andere Menschenrechtsverletzungen statt. Chinas Netzwerk der Umerziehungseinrichtungen hat sich nach 1999 deutlich erweitert, um den Zustrom der Falun-Gong-Häftlinge aufzunehmen, denn Behörden verwenden die Lager in dem Versuch, Falun-Gong-Praktizierende „umzuerziehen“. Amnesty International berichtet, dass das „Umerziehung durch Arbeit“-System in der Anti-Falun-Gong-Kampagne", "section_level": 2}, {"title": "Schwarze Gefängnisse und Umerziehungseinrichtungen.", "content": "Zusätzlich zu den Gefängnissen und Einrichtungen zur \"Umerziehung durch Arbeit\" gründete das Büro 610 ein landesweites Netzwerk außergerichtlicher Umerziehungszentren, um „den Geist der Falun-Gong-Praktizierenden umzuwandeln“. Die Einrichtungen werden außergerichtlich betrieben und die Regierung bestreitet offiziell ihre Existenz. Sie sind unter anderem als „Schwarze Gefängnisse“, „Gehirnwäsche-Einrichtungen“, „Umwandlung durch Umerziehungseinrichtungen“ oder „Rechtsbildungszentren“ bekannt. Einige sind temporäre Programme, die in Schulen, Hotels, auf militärischem Gelände oder in Arbeitseinheiten eingerichtet werden. Andere stellen dauerhafte Einrichtungen dar, die als private Gefängnisse betrieben werden. Wenn sich Falun-Gong-Praktizierende in Gefängnissen oder Lagern zur \"Umerziehung durch Arbeit\" weigern, sich „umerziehen“ zu lassen, können sie nach Abschluss ihrer Haftzeit direkt in Umerziehungseinrichtungen gebracht werden. Der \"Exekutivausschuss des US-Kongresses für China\" schreibt, die Einrichtungen „werden speziell dafür verwendet, um Falun-Gong-Praktizierende einzusperren, die zwar ihre Haftstrafen in den Lagern zur \"Umerziehung durch Arbeit\" abgeschlossen haben, doch von den Behörden nicht freigelassen werden“. Praktizierende, die in den Umerziehungseinrichtungen gewaltsam festgehalten werden, müssen Unterrichtsgebühren in", "section_level": 2}, {"title": "Psychiatrische Misshandlung.", "content": "Falun-Gong-Praktizierende, die sich weigern ihren Glauben aufzugeben, werden manchmal gewaltsam in psychiatrische Anstalten gebracht, in denen sie geschlagen werden, einem Schlafentzug unterliegen, mit Stromschlägen gefoltert werden und Beruhigungsmittel beziehungsweise anti-psychotische Medikamente injiziert bekommen. Andere werden in Krankenhäuser gebracht (auch bekannt als Ankang-Einrichtungen), weil ihre Gefängnis- oder Umerziehungshaftstrafe abgelaufen war und sie in den Gehirnwäschesitzungen noch nicht erfolgreich „umerzogen“ werden konnten. Anderen wurde gesagt, dass sie eingeliefert wurden, weil sie ein „politisches Problem“ hätten; das heißt, weil sie bei der Regierung appelliert hatten, das rechtswidrige Verbot gegen Falun Gong aufzuheben. Robin Munro, der ehemalige Direktor des Hongkonger Büros für Menschenrechtsbeobachter und jetziger stellvertretender Direktor des Online-Magazins \"China Labour Bulletin\", lenkte die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Missbräuche der forensischen Psychiatrie, den politischen Missbrauch der Psychiatrie in China im Allgemeinen, und speziell auf den Missbrauch an Falun-Gong-Praktizierenden. 2001 erklärte Munro, dass forensische Psychiater in China seit den Tagen Mao Tse-tungs aktiv gewesen und in den systematischen Missbrauch der Psychiatrie für politische Zwecke involviert waren. Er sagte, dass die groß angelegten psychiatrischen Misshandlungen der markanteste", "section_level": 2}, {"title": "Gefängnisse.", "content": "Seit 1999 wurden mehrere tausend Falun-Gong-Praktizierende durch die Strafjustiz zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die meisten Anschuldigungen gegen Falun-Gong-Praktizierende sind „politische Vergehen“ wie „Störung der sozialen Ordnung“, „Staatsgeheimnisse durchsickern zu lassen“, „das sozialistische System zu untergraben“, oder „eine ketzerische Organisation zu benutzen, um die Umsetzung der Gesetze zu untergraben“, eine vage gefasste Bestimmung, die verwendet wird, um beispielsweise Personen zu verfolgen, die", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftliche Diskriminierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Akademische Einschränkungen.", "content": "Laut der Falun-Gong-Interessengruppe \"World Organization to Investigate the Persecution of Falun Gong\" (WOIPFG) enthielten Schulprüfungen Fragen mit Anti-Falun-Gong-Inhalten, und falsche Antworten hatten schwerwiegende Folgen. WOIPFG berichtete,", "section_level": 2}, {"title": "Außerhalb Chinas.", "content": "Die Kampagne der Kommunistischen Partei gegen Falun Gong wurde bis zu Diasporagemeinden erweitert, unter anderem durch den Einsatz von Medien, Spionage und Überwachung von Falun-Gong-Praktizierenden, Belästigung und Gewalt gegen Praktizierende, diplomatischen Druck auf ausländische Regierungen und Hacking von ausländischen Webseiten. Im Jahr 2004 verabschiedete das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten einstimmig eine Resolution, die Angriffe gegen Falun-Gong-Praktizierende in den Vereinigten Staaten durch Agenten der Kommunistischen Partei verurteilt. Die Resolution berichtet, dass „Gesellschaften der Kommunistischen Partei Chinas lokal gewählte Vertreter in den Vereinigten Staaten unter Druck gesetzt haben, damit diese ihre Unterstützung für die spirituelle Gruppe Falun Gong zurückziehen oder verweigern“; dass in die Häuser von Falun-Gong-Sprechern eingebrochen wurde, und Einzelpersonen, die außerhalb von Botschaften und Konsulaten friedlich an Protestaktionen teilnahmen, körperlich angegriffen wurden. Hao Fengjun, ehemaliger Büro-610-Agent und Überläufer aus Tianjin, sagte im Juni 2005 in Melbourne (Australien) in einer öffentlichen Presseerklärung, dass seine Arbeit im Büro 610 daraus bestand, Geheimdienstberichte über ausländische Falun-Gong-Populationen zu sammeln und diese zu analysieren, unter anderem in den Vereinigten Staaten, Kanada und Australien. Zuvor hatte bereits", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Reaktion.", "content": "Der Leidensweg von Falun Gong zog eine große Menge internationale Aufmerksamkeit von Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen auf sich. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch zeigten große Besorgnis über Berichte von Folter und Misshandlungen der Praktizierenden in China und forderten auch die Vereinten Nationen und internationale Regierungen auf, einzugreifen, um die Verfolgung zu beenden. Der US-Kongress hat sechs Resolutionen gegen die Verfolgung verabschiedet – House Concurrent Resolution 217, House Concurrent Resolution 304, House Resolution 530, House Concurrent Resolution 188, House Concurrent Resolution 218, House Concurrent Resolution 605 –, die ein sofortiges Ende der Kampagne gegen Falun-Gong-Praktizierende sowohl in China als auch im Ausland fordern. Die erste Resolution, Concurrent Resolution 217, wurde im November 1999 verabschiedet. Die House Resolution 605, wurde am 17. März 2010 verabschiedet und fordert „ein sofortiges Ende der Kampagne, die Falun-Gong-Praktizierende verfolgt, einschüchtert, einsperrt und foltert.“ 2008 verabschiedete Israel ein neues Transplantationsgesetz, das den Verkauf und die Vermittlung von Organen verbietet sowie die Finanzierung durch die Krankenversicherung für israelische Staatsbürger beendet, die Transplantationen in China bekommen. Bei einer Kundgebung am 12. Juli 2012 rief die US-Abgeordnete Ileana Ros-Lehtinen, Vorsitzende des Hausausschusses für auswärtige Angelegenheiten, die Obama-Regierung auf, die chinesische Führung auf ihren Menschenrechtssachverhalt anzusprechen, einschließlich der Unterdrückung der Falun-Gong-Praktizierenden. „Es ist wichtig“, sagte Ros-Lehtinen, „dass Freunde und Förderer der Demokratie und der Menschenrechte auch weiterhin ihre Solidarität und Unterstützung zeigen, indem sie gegen diese Missstände ihre Meinung äußern.“ Im Jahr 2012 erwähnte Arthur Caplan, Professor für Bioethik, Am 12. Dezember 2013 verabschiedete das Europäische Parlament eine Resolution, die den Organraub an Falun-Gong-Gewissenshäftlingen verurteilt und die unverzügliche Freilassung aller Gewissensgefangenen in China fordert. In der Resolution bekundete das Parlament unter anderem „seine tiefe Besorgnis angesichts der anhaltenden und glaubwürdigen Berichte über systematische, vom Staat gebilligte Organentnahmen an Gefangenen aus Gewissensgründen in der Volksrepublik China, die ohne Einwilligung der Betroffenen erfolgen, unter anderem in großem Umfang an Falun-Gong-Anhängern, die aufgrund ihrer religiösen Überzeugung inhaftiert sind, sowie an Angehörigen anderer religiöser und ethnischer Minderheiten.“ Am 13. Juni 2016 verabschiedete das US-Repräsentantenhauses einstimmig die Resolution 343, die den in China stattfindenden staatlich sanktionierten Organraub an Falun-Gong-Häftlingen", "section_level": 1}, {"title": "Reaktion von Falun-Gong-Praktizierenden.", "content": "Falun Gongs Reaktion auf die Verfolgung in China begann im Juli 1999 mit Appellen bei lokalen, provinziellen und zentralen Petitionsbüros in Peking. Anschließend folgten größere Demonstrationen mit Hunderten Falun-Gong-Praktizierender, die täglich zum Platz des Himmlischen Friedens reisten, wo sie Falun-Gong-Übungen machten oder Spruchbänder in Verteidigung der Praktik hielten. Diese Demonstrationen wurden ausnahmslos von den Sicherheitskräften unterbrochen und die beteiligten Praktizierenden teilweise gewalttätig verhaftet und eingesperrt. Bis zum 25. April 2000 wurden insgesamt über 30.000 Praktizierende auf dem Tian’anmen-Platz festgenommen. Siebenhundert Falun-Gong-Anhänger wurden bei einer Demonstration am 1. Januar 2001 auf dem Tian’anmen-Platz verhaftet. Öffentliche Proteste wurden bis zum Jahr 2001 fortgesetzt. Ian Johnson schrieb für das \"Wall Street Journal\": „Falun Gong habe sich getreu versammelt, was wohl die nachhaltigste Herausforderung der Autorität in den 50 Jahren der kommunistischen Herrschaft ist.“ Gegen Ende des Jahres 2001 waren die Demonstrationen auf dem Platz des Himmlischen Friedens weniger geworden und die Praktik selbst tiefer in den Untergrund getrieben. Als öffentliche Proteste in Ungnade fielen, gründeten Praktizierende im Untergrund „Stellen zum Herstellen von Informationsmaterialien“, welche Literatur und DVDs herstellten, um die Darstellung von Falun Gong in den offiziellen Medien zu widerlegen. Praktizierende verteilten diese Materialien, oftmals von Tür zu Tür. Falun-Gong-Quellen schätzten im Jahr 2009, dass mehr als 200.000 solcher Stellen in ganz China existieren. Die Herstellung, der Besitz oder die Verteilung dieser Materialien ist häufig ein Grund für Sicherheitsagenten, Falun-Gong-Anhänger zu verurteilen und einzusperren. Im Jahr 2002 zapften Falun-Gong-Aktivisten in China Fernsehsender an und ersetzten staatliche Fernsehsendungen mit ihren eigenen Inhalten. Eins der auffälligsten Ereignisse geschah im März 2002, als Falun-Gong-Praktizierende in Changchun acht Kabelfernsehnetze in der Provinz Jilin abfingen und fast eine Stunde lang im Fernsehen einen Beitrag mit dem Titel „Selbstverbrennung oder ein fabrizierter Akt?“ übertrugen. Alle sechs der beteiligten Falun-Gong-Praktizierenden wurden in den darauffolgenden Monaten festgenommen. Zwei wurden sofort getötet, während die anderen vier bis zum Jahr 2010 an den Folgen der in der Haft erlittenen Verletzungen starben. Außerhalb Chinas gründeten Falun-Gong-Praktizierende internationale Medienorganisationen, um umfassendere Enthüllungsmöglichkeiten für ihre Sache zu haben und die Erzählungen der staatlichen Medien Chinas zu widerlegen. Dazu gehören die Zeitung Epoch Times, der Fernsehsender New Tang Dynasty Television und der Radiosender Sound of Hope. Laut Zhao, kann mittels der Zeitung \"Epoch Times\" festgestellt werden, dass Falun Gong eine „faktische Medien-Allianz“ mit chinesischen Demokratiebewegungen im Exil einging, da in ihren Beiträgen oftmals prominente im Ausland lebende chinesische Kritiker zu Wort kamen, die die Volksrepublik China kritisierten. Im Jahr 2004 veröffentlichte die Epoch Times eine Sammlung von neun Leitartikeln, die eine kritische Geschichte der Herrschaft der Kommunistischen Partei zeichneten. Diese Leitartikel lösten die Tuidang-Bewegung aus, die chinesische Bürger ermutigte, auf ihre Zugehörigkeit zur Kommunistischen Partei Chinas zu verzichten, einschließlich der nachträglichen Austrittserklärung aus dem Kommunistischen Jugendverband Chinas und den Jungen Pionieren. Laut \"Epoch Times\" sollen zig Millionen als Teil dieser Bewegung aus der Kommunistischen Partei ausgetreten sein, allerdings wurden diese Zahlen noch nicht unabhängig überprüft. Im Jahr 2007 gründeten Falun-Gong-Praktizierende in den Vereinigten Staaten Shen Yun Performing Arts, eine Tanz- und Musikkompanie, die international auf Tournee geht. Falun-Gong-Software-Entwickler in den Vereinigten Staaten sind auch verantwortlich für die Erschaffung von mehreren populären Zensur-Umgehungswerkzeugen, wie beispielsweise Ultrasurf, die von Internet-Nutzern in China eingesetzt werden, um unzensiert ausländische Websites lesen zu können. Falun-Gong-Praktizierende außerhalb Chinas reichten Dutzende Strafanzeigen gegen Jiang Zemin, Luo Gan, Bo Xilai und andere chinesische Beamte wegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein. Nach Aussagen von \"International Advocates for Justice\" hat Falun Gong im 21. Jahrhundert die größte Anzahl Menschenrechtsanzeigen erstattet, und die Anklagen gehören zu den schwersten internationalen Verbrechen, die durch internationale Strafgesetze festgelegt sind. Seit 2006 waren 54 Zivile und Strafanzeigen in 33 Ländern im Gange. In vielen Fällen haben sich die Gerichte geweigert, diese Fälle aus Gründen der Staatenimmunität zu beurteilen. Ende 2009 jedoch hatten getrennte Gerichte in Spanien und Argentinien Jiang Zemin und Luo Gan wegen „Verbrechen gegen die Menschheit“ und Völkermord angeklagt und forderten deren Verhaftung. Das Urteil wird weitgehend als symbolisch angesehen und wahrscheinlich nicht ausgeführt werden. Das Gericht in Spanien klagte auch Bo Xilai, Jia Qinglin und Wu Guanzheng. Falun-Gong-Praktizierende und ihre Anhänger erstatteten im Mai 2011 auch Strafanzeige gegen den Technologiekonzern Cisco Systems, mit der Begründung, dass das Unternehmen dabei geholfen hatte, für die chinesische Regierung ein Überwachungssystem zu entwerfen und umzusetzen, um Falun Gong zu unterdrücken. Cisco bestritt, ihre Technologie zu diesem Zweck angefertigt zu haben. Der China-Analytiker und Enthüllungsjournalist Ethan Gutmann beschrieb in einem Beitrag in World Affairs, dass ein Joint Venture zwischen dem Staatssicherheitsbüro der Provinz Shandong und Cisco Systems bestand, wodurch die Such- und Spionagefähigkeiten Chinas weiterentwickelt werden konnten. Die chinesischen Behörden nannten es „Projekt Goldener Schild“. Der ehemalige Büro-610-Mitarbeiter Hao Fengjun, der das Überwachungssystem täglich nutzte, sagte dazu: „Goldener Schild beinhaltet auch die Fähigkeit, Online-Chatdienste und E-Mails zu überwachen. Es identifiziert IP-Adressen und die komplette vorangegangene Kommunikation einer Person. Dadurch sind Rückschlüsse auf den Personenstandort möglich, denn eine Person wird normalerweise den Computer daheim oder auf der Arbeit nutzen.“ Anschließend erfolgte die Verhaftung. Falun-Gong-Praktizierende unterstützen weltweit die Bemühungen der Vereinigung \"Ärzte gegen Organraub\" (DAFOH), die auf politischer und medizinischer Ebene gegen den Organraub an lebenden Falun-Gong-Praktizierenden in der Volksrepublik China arbeiten und dafür im Jahre 2016 für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurden. 2013 initiierte DAFOH eine globale Petition, die fast 1,5 Millionen Unterschriften, darunter über 300.000 aus Europa, sammelte. Die Petition wurde beim UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf eingereicht und forderte ein sofortiges Ende des Organraubs an Falun-Gong-Praktizierenden in China, Untersuchungen zur Ergreifung der Verantwortlichen dieses Verbrechens und die Beendigung der Verfolgung von Falun Gong durch die chinesische Regierung. Die Petition wird seitdem jährlich durchgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Verfolgung von Falun Gong (auch \"Falun Dafa\" genannt) beruht auf der Kampagne der Kommunistischen Partei Chinas, die im Jahr 1999 begann, und mit der die spirituelle Praktik Falun Gong in China beseitigt werden sollte. Maßnahmen der Verfolgung sind eine umfassende Propaganda-Kampagne, ein Programm erzwungener ideologischer Konversion und Umerziehung, und eine Vielzahl ungesetzlicher Zwangsmaßnahmen, wie willkürliche Verhaftungen, Zwangsarbeit und körperliche Folter, oft mit Todesfolge.", "tgt_summary": "对法轮功的镇压,指在江泽民领导下的中国共产党执政当局,自1996年起为削弱乃至于消灭法轮功而实施的种种措施,包括多方面的宣传舆论攻势、强制再教育,以及多种具有法律性争议的强制措施,包括滋扰性随机拘捕、强制劳动、酷刑,据称有修炼者因此死亡。法轮功在1992年创立以来,曾一度被中国气功科学研究会吸收。胡耀邦「三不政策」认为对气功(包括法轮功)虽不鼓励也不应批评,实际上官媒一度正面报导、国家体育运动委员会也表示过支持。1999年6月10日,中共中央总书记江泽民下令设置机构610办公室,调动了国家官方媒体、司法、警察、军队、教育系统和事业机构,并通过电视、报纸、广播和(此后的)因特网的大规模宣传及大规模管控以推动相关政策。有分析称存在系统性酷刑、非法拘禁、强迫劳动、活摘器官和滥用精神病医疗措施,借以迫使修炼者宣布放弃对法轮功的信仰。曾遭关押的法轮功学员称,法轮功学员在劳教营总是受到“最长刑期、最糟待遇”。", "id": 1280528} {"src_title": "Wahl des Legislativ-Yuans der Republik China 2004", "tgt_title": "2004年中華民國立法委員選舉", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Präsidentenwahl im Jahr 2000 hatte in Taiwan ein kleines politisches Erdbeben ausgelöst. Die Wahl gewann der Kandidat der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) Chen Shui-Bian. Chen erhielt zwar nur 39,3 % der Stimmen, jedoch reichte dies zum Gewinn der Wahl aus, da verfassungsmäßig nur die relative Stimmenmehrheit erforderlich war. Die bislang dominierende Kuomintang war innerparteilich zerstritten und hatte sich nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen können, so dass dort zwei konkurrierende Kandidaten gegeneinander antraten. Infolge der Wahl gelangte erstmals seit Bestehen der Republik China auf Taiwan 1949 eine Person an die Spitze des Staates, der nicht der Kuomintang angehörte. Letztlich infolge dieser politischen Umwälzung kam es auch zur Gründung zweier neuer politischer Parteien, der Qinmindang im pan-blauen Lager und der Taiwanischen Solidaritätsunion im pan-grünen Lager. Die fundamentale Frage, die das Parteienspektrum in zwei große politische Lager teilte, war die Frage des Verhältnisses Taiwans zur Volksrepublik China. Die Parteien des pan-blauen Lagers vertraten den Standpunkt, dass Taiwan sich weiter als Teil Chinas verstehen solle und weiterhin das Ziel einer „Wiedervereinigung“ mit Festlandchina anstreben solle. Diese Vereinigung solle jedoch unter demokratischen Verhältnissen stattfinden und nicht unter der Ägide der in der Volksrepublik China regierenden Kommunistischen Partei. Die Parteien der pan-grünen Koalition befürworten dagegen eine eigenstaatliche Entwicklung Taiwans, unabhängig von Festlandchina. Bei der Wahl des Legislativ-Yuans im Jahr 2001 erlitt die KMT zwar deutliche Verluste – im Wesentlichen bedingt durch die Neugründung von Qinmindang und TSU, an deren Spitze jeweils ehemalige KMT-Politiker standen – und die DPP erreichte Zugewinne. Insgesamt gewannen die Parteien der pan-blauen Koalition jedoch die Mehrheit im Legislativ-Yuan. Präsident Chen sah sich somit einem Parlament gegenüber, das von der Opposition dominiert wurde. Zudem war das politische Klima zwischen dem pan-grünen und pan-blauen Lager extrem polarisiert und beide Seiten warfen sich jeweils Verrat an taiwanischen Interessen vor. Dadurch wurde die Regierungsarbeit zum Teil gehemmt und Chen konnte seine Gesetzesvorhaben zum großen Teil nicht umsetzen. Die Politik Chens entsprach einer Art Mittelweg. Einerseits vermied er eine offene Konfrontation mit der Volksrepublik China und eine einseitige Unabhängigkeitserklärung Taiwans, andererseits bemühte er sich um Stärkung einer taiwanischen Identität. Bei der Präsidentenwahl am 20. März 2004 einigten sich die Parteien des pan-blauen Lagers, eingedenk der Erfahrungen aus dem Jahr 2000 auf einen gemeinsamen Kandidaten. Chen Shui-bian konnte die Wahl jedoch, obwohl er in den Meinungsumfragen der letzten Jahre zum Teil erheblich zurückgelegen hatte, mit einer hauchdünnen Mehrheit von 50,11 % zu 49,89 % gewinnen. Während der Wahlkampfkampagne zur Legislativ-Yuan-Wahl verfolgte Chen Shui-bian eine ähnliche Strategie, wie bei der vorangegangenen Präsidentenwahl. Er betonte die Eigenständigkeit Taiwans und versprach, staatliche Institutionen so umzubenennen, dass die Bezeichnung „China“ durch „Taiwan“ ersetzt würde. Ein wesentliches Wahlkampfthema war auch die Frage einer Verfassungsreform. Grundsätzlich stimmten die meisten Parteien darin überein, dass eine Reform der im Wesentlichen noch auf dem Modell von 1947 beruhenden Verfassung trotz der mittlerweile mehrfach erfolgten Verfassungszusätze notwendig sei. Über das notwendige Ausmaß solcher Änderungen bestand jedoch Dissens. Präsident Chen erklärte, dass es sein Ziel sei, ein Referendum über eine grundlegend neue Verfassung abzuhalten, was wiederum von den Vertretern des pan-blauen Lagers für unnötig gehalten wurde. Auch die Volksrepublik China sprach sich entschieden dagegen aus, weil sie befürchtete, dass in dem Referendum gleichzeitig die Frage nach der vollständigen Souveränität Taiwans gestellt werden könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlmodus.", "content": "Der Wahlmodus entsprach einer Mischung aus Verhältniswahl und personalisierter Wahl (nicht übertragbare Einzelstimmgebung). Jeder Wähler hatte eine Stimme. Mit dieser wählte er einen Abgeordneten im jeweiligen Wahlkreis und entschied zugleich indirekt über die Verteilung der Partelistenmandate. Von den 225 Abgeordneten wurden 176 in Mehrpersonen-Wahlkreisen und 41 über landesweite Parteilisten gewählt. 8 weitere Abgeordnetensitze waren für wahlberechtigte Auslandstaiwaner reserviert. Unter den 176 Wahlkreismandaten befanden sich 8, die für die Ureinwohner reserviert waren (jeweils 4 für die Ureinwohner des Hochlands und des Tieflands). Für die Parteilistenstimmen und die Stimmen der Auslandstaiwaner galt eine 5-Prozent-Sperrklausel. Der amtierende Legislativ-Yuan hatte am 23. August 2004 mit großer Mehrheit einen Verfassungszusatz verabschiedet, der eine Reduzierung der Größe des Legislativ-Yuans auf 113 Sitze vorsah. Von diesen 113 Abgeordneten sollten 73 in Einpersonenwahlkreisen, 6 in Mehrpersonenwahlkreisen für die Ureinwohner und 34 weitere über Parteilisten gewählt werden. Diese Wahlrechtsänderung trat allerdings erst nach der Wahl am 7. Juni 2005 in Kraft.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gesamtergebnis.", "content": "Bei der Wahl waren 16.258.979 Bewohner Taiwans wahlberechtigt. Davon beteiligten sich 9.649.868 (59,35 %). 9.572.532 Stimmen waren gültig und 77.336 (0,8 %) ungültig. Von den 144.646 wahlberechtigten Ureinwohnern des Tieflands beteiligten sich 63.954 (44,2 %) und von den 155.629 wahlberechtigten Ureinwohnern des Hochlands 82.477 (53,0 %). Von den 225 neu gewählten Abgeordneten waren 178 Männer und 47 (20,9 %) Frauen.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Wahl.", "content": "Die Wahlbeteiligung war mit 59,4 % außerordentlich niedrig und lag deutlich unter der der Präsidentenwahl neun Monate zuvor (80,3 %) und der der vorangegangenen Wahl des Legislativ-Yuans 2001 (66,2 %). Im Ergebnis konnten die Parteien der pan-blauen Koalition knapp ihre Mehrheit im Legislativ-Yuan behaupten. Aufgrund des relativ schlechten Abschneidens seiner Partei erklärte Chen Shui-bian am 15. Dezember 2004 seinen Rücktritt vom Parteivorsitz der DPP. Sein Nachfolger in diesem Amt wurde Su Tseng-chang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wahl des Legislativ-Yuans der Republik China 2004 fand am 11. Dezember 2004 statt. Gewählt wurden die 225 Parlamentarier des Legislativ-Yuans, der gesetzgebenden Versammlung der Republik China auf Taiwan. Infolge der Wahl änderten sich die vorbestehenden Mehrheitsverhältnisse im Legislativ-Yuan nur geringfügig. Bei den Oppositionsparteien der pan-blauen Koalition gewann die Kuomintang (KMT) hinzu, dafür verlor die Qinmindang entsprechend. Die Sitzanteile der Parteien der pan-grünen Koalition des amtierenden Präsidenten Chen Shui-bian (Demokratische Fortschrittspartei DPP) blieben nahezu unverändert. Nach der Wahl verfügten die Parteien der Pan-blauen Koalition somit weiterhin über eine knappe Mehrheit im Legislativ-Yuan.", "tgt_summary": "2004年12月11日中华民国立法委员全面改选,本届的中华民国立法委员选举由台、澎、金、马居民及海外侨民共同选出第6届立法委员。这场选举是泛绿与泛蓝于2004年中华民国总统大选以后首次对决,引起许多人的关注。", "id": 246627} {"src_title": "Jüri Ratas", "tgt_title": "尤里·拉塔斯", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jüri Ratas wurde als Sohn des estnischen Biologieprofessors, Umweltaktivisten und Politikers Rein Ratas (* 1938) geboren. Sein Vater war von 1992 bis 1999 Staatssekretär im estnischen Umweltministerium und ist langjähriger Abgeordneter des estnischen Parlaments (\"Riigikogu\"). Ratas schloss 1996 das Gymnasium im Tallinner Stadtteil Nõmme ab. Im Jahr 2002 beendete er sein Master-Studium an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Technischen Universität Tallinn. Diesem folgte 2005 ein zusätzlicher Bachelor-Abschluss im Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Tartu.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Jüri Ratas war nach seinem Abitur zunächst in der Privatwirtschaft bei verschiedenen Firmen tätig. Im August 2000 trat er der Estnischen Zentrumspartei bei. Im Februar 2002 wurde er wirtschaftspolitischer Berater des Tallinner Oberbürgermeisters und damaligen Vorsitzenden der Zentrumspartei, Edgar Savisaar. Im April 2003 wurde Ratas stellvertretender Bürgermeister der estnischen Hauptstadt. Im November 2005 wählte ihn der Stadtrat zum Oberbürgermeister von Tallinn. Er hatte das Amt bis März 2007 inne. Als Oberbürgermeister war er Mitinitiator der Aktion \"Umwelthauptstadt Europas\" der Europäischen Union. Bei der Parlamentswahl im März 2007 wurde Ratas als Abgeordneter in den \"Riigikogu\" gewählt. Das Plenum bestimmte Ratas im April 2007 zum Vizepräsidenten des Parlaments. Im November 2016 wurde der damals 38-jährige Ratas zum Nachfolger des langjährigen Parteivorsitzenden der Zentrumspartei, Edgar Savisaar, gewählt, der nicht mehr antrat. Nach dem Zusammenbruch der bisherigen Regierungskoalition aus Reformpartei, Sozialdemokratischen und IRL unter Ministerpräsident Taavi Rõivas gelang Ratas die Bildung einer neuen Koalition aus Zentrumspartei, Sozialdemokraten und IRL. Am 21. November wurde er vom Parlament mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Die neue Koalitionsregierung (Kabinett Ratas I) unter Ministerpräsident Jüri Ratas nahm am 23. November 2016 offiziell ihre Amtsgeschäfte auf. Sechseinhalb Wochen nach der Wahl Anfang März wurde Ratas am 17. April 2019 durch das Parlament im Amt bestätigt. Er steht nun einer Koalition (Kabinett Ratas II) seiner Zentrumspartei mit der aus der IRL hervorgegangenen Isamaa und der rechtspopulistischen EKRE vor. Wahlsiegerin Kaja Kallas von der Reformpartei war zuvor mit dem Versuch einer Regierungsbildung gescheitert.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Jüri Ratas ist mit Karin Ratas verheiratet. Das Paar hat eine Tochter und zwei Söhne. Von 2012 bis 2016 war er Präsident des estnischen Basketballverbandes.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jüri Ratas (* 2. Juli 1978 in Tallinn) ist ein estnischer Politiker. Er ist seit dem 5. November 2016 Vorsitzender der Estnischen Zentrumspartei \"(Eesti Keskerakond)\" und seit dem 23. November 2016 Ministerpräsident der Republik Estland.", "tgt_summary": "尤里·拉塔斯(;1978年-7月2日),爱沙尼亚政治人物、现任爱沙尼亚中间党党魁。2007年起,他担任爱沙尼亚国会第二副议长,也曾在2005年至2007年间出任塔林市长,期间发起了欧洲绿色资本计划。", "id": 2411912} {"src_title": "Chrysanthemen-Tee", "tgt_title": "菊花茶", "src_document": [{"title": "Varianten.", "content": "Für den Tee werden mehrere Sorten von Chrysanthemen verwendet, von weiß bis blass oder leuchtend gelb in der Farbe. Diese sind: Die Blume wird in Thailand als Kek-huai bezeichnet, was von Kiok-Hoe auf Min Nan abstammt. In Tamilisch wird sie Saamandhi genannt. Von diesen sind die ersten beiden Sorten – Huángshān Gòngjú und Hángbáijú – am beliebtesten. Einige der Sorten verfügen über einen auffällig gelben Blumenkopf, während andere diesen nicht haben.", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Anwendung.", "content": "Der Chrysanthemen-Tee soll medizinischen Nutzen haben, unter anderem hilft er gegen Grippe, Akne und als „kühlendes Kraut.“ Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin kann der Tee dabei helfen Halsschmerzen vorzubeugen und Fieber zu reduzieren. In Korea ist er bekannt dafür, dass er Menschen hilft, aufmerksamer zu sein, und wird oft als Stärkungsmittel verwendet, damit die Trinker wacher bleiben. In der westlichen Kräutermedizin wird der Chrysanthemen-Tee getrunken oder als Kompresse benutzt, um Durchblutungsstörungen zu behandeln, wie Krampfadern und Arteriosklerose. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird der Chrysanthemen-Tee auch verwendet, um die Leber zu reinigen und die Augen klarer werden zu lassen. Es wird angenommen, dass er bei der Behandlung von Augenschmerzen, die mit Stress oder Yin/Flüssigkeitsmangel assoziiert sind, wirksam ist. Der Tee wird auch zur Behandlung von unscharfem Sehen, Flecken vor den Augen, verminderter Sicht und Schwindel angewendet. Die Leber steht in der Traditionellen Chinesischen Medizin im Zusammenhang mit dem Element Holz, das die Augen kontrolliert, und wird mit Ärger, Stress und damit verbundenen Emotionen in Zusammenhang gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsverfügbarkeit.", "content": "Obwohl der Chrysanthemen-Tee in der Regel zu Hause zubereitet wird, ist er in vielen asiatischen Restaurants auch als Getränk zu erhalten (vor allem in chinesischen). Er kann auch bei verschiedenen Getränkestellen in Ostasien sowie in asiatischen Lebensmittelläden außerhalb Asiens in Dosen oder in verpackter Form (als ganze Blüten oder in Teebeuteln) erworben werden. Aufgrund seines medizinischen Wertes wird er auch in Naturkostläden oder an Orten Traditioneller Chinesischer Medizin angeboten, doch oft mit anderen Zutaten gemischt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chrysanthemen-Tee () ist ein aus gebrühten Blüten zubereitetes Aufgussgetränk aus Chrysanthemenblüten der Herbst- oder Garten-Chrysantheme, die in Ostasien am beliebtesten ist, vor allem in China. Obwohl es hunderte Arten gibt, wird nur eine als Tee verwendet. Der beste Tee soll aus dem Gebiet Hangzhou kommen.", "tgt_summary": "菊花茶是用菊花的头状花序的干品冲泡的茶。也有用中药药材野菊花冲泡代茶饮。", "id": 1841198} {"src_title": "Kim Hak-beom", "tgt_title": "金鹤范", "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fußball-Karriere in Südkorea.", "content": "Hak-beom wurde mit 20 Jahren bei Kookmin Bank FC unter Vertrag genommen. Bis 1982 spielte sein Verein im Amateurfussball. Als 1983 die K League gegründet wurde, wurde sein Verein in der K League mit aufgenommen. Über seine Karriere dort ist wenig bekannt. Er blieb den Verein seine Karriere lang treu und wechselte nie. Er wechselte auch nicht,l als der Verein sich aus der K League zurückzog. 1992 beendete er seine Karriere bei Kookmin Bank FC.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Nach seiner Karriere als Spieler wurde er Co-Trainer bei Kookmin Bank FC. Dort blieb er bis zur Vereinsauflösung im Jahr 1997. 1996 hatte er eine Doppelfunktion: Zum einen war er Co-Trainer von Kookmin Bank FC, zum anderen war er Co-Trainer der südkoreanischen U-23-Nationalmannschaft. Er war allerdings nur 1996 dort Co-Trainer. Zur Saison 1998 wurde er als neuer Co-Trainer von Seongnam Ilhwa Chunma FC, den heutigen Seongnam FC Co-Trainer. Nachdem Seongnam 2004 auf einen 9. Platz die Saison abschloss, beschloss man, den alten Trainer durch seinen Co-Trainer zu ersetzen. Er war dann vier Jahre von 2004 bis 2008 Trainer von Seongnam Ilhwa Chunma FC. Mit Seongnam Ilhwa Chunma FC konnte er 2006 seinen ersten Meisterschaftstitel feiern. Es war zugleich für den Verein auch der letzte Titel gewesen in der K League. Ende der Saison 2008 war dann Schluss für ihn. Nachdem der Verein in den Meisterschaftsrunden gegen Jeonbuk Hyundai Motors in der ersten Runde ausschied, wurde er entlassen. 2010 gab der Verein Henan Construction bekannt, ihn als Trainer verpflichtet zu haben. Lange blieb er dort nicht. Ende 2011 verließ er den chinesischen Verein wieder. 2012 ging er zu Gangwon FC. 2012 konnte er den Verein mit vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz retten. 2013 konnte er den Abstieg des Vereins nicht verhindern. In der Relegation verlor sein Team im Hinspiel mit 1:4 gegen Sangju Sangmu FC. Zwar konnte das Rückspiel mit 1:0 gewonnen werden, dennoch mussten sie in die K League Challenge absteigen. Nachdem der Abstieg feststand, wurde er entlassen. Zwei Jahre später kehrte er in die K League Classic wieder zurück. Nach 6 Jahren kehrte er zu Seongnam FC wieder zurück. Mit Seongnam FC konnte er den Korean FA Cup 2014 gewinnen. Nach zwei Jahren war allerdings wieder Schluss für ihn. Nachdem der Verein die Meisterschaftsrunde in der K League Classic 2016 nicht erreichte und sein Team in der Abstiegsrunde keine Punkte sammelte und somit in den Abstiegskampf geriet, wurde er entlassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kim Hak-beom (* 1. März 1960) ist ein ehemaliger südkoreanischer Fußballspieler, der zuletzt bei Kookmin Bank FC spielte. Er stand zuletzt bei Gwangju FC als Vereins-Trainer unter Vertrag. Zurzeit ist betreut er die Südkoreanische U-23 Nationalmannschaft.", "tgt_summary": "金鹤范(김학범,Kim Hak-Beom,1960年-3月1日),韩国足球教练,金鹤范是非职业足球运动员出身的“学院派”教练,在担任城南一和天马助教期间,他先后到欧洲、南美、英国、日本等地研修,2007年,金鹤范更获得博士学位。", "id": 2289727} {"src_title": "Halo-System", "tgt_title": "Halo (保护装置)", "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Das System besteht aus einem Bügel, der den Kopf des Fahrers umgibt und an drei Punkten mit dem Chassis des Fahrzeugs verbunden ist. Das Bauteil ist aus Titan und wog in der 2016 vorgestellten Fassung rund sieben Kilogramm. Das Gewicht erhöhte sich 2017 auf neun Kilogramm. Auf der Oberseite darf das System aerodynamisch verkleidet werden. Kurz vor der Einführung des Systems wurde in den Medien über ein auf 14 Kilogramm erhöhtes Gewicht berichtet, das sich neben dem Bauteil selbst aus strukturellen Änderungen am Monocoque ergibt, die wegen der Befestigung und der bei den Crashtests der FIA geforderten Belastungen nötig sind. Das System darf nicht von den Konstrukteuren der Monopostos selbst entwickelt werden, sondern muss von einem von der FIA festgelegten Hersteller produziert werden. Es muss symmetrisch am Fahrzeug angebracht und 975 mm vor dem hintersten Punkt der Cockpitöffnung befestigt werden. Der vordere Befestigungspunkt muss dabei 640 mm über dem Fahrzeugunterboden liegen, die beiden hinteren Befestigungspunkte 675 mm. Das Lenkrad und der Helm des Fahrers müssen sich unterhalb einer gedachten Linie befinden, die den vorderen Befestigungspunkt des Systems mit dem Überrollbügel hinter dem Cockpit verbindet. Die FIA beschreibt die Anforderungen für das Halo-System im FIA-Standard 8869-2018. Das System muss bei Tests Belastungen von bis zu 125 kN standhalten, was etwa der Gewichtskraft entspricht, die auf eine Masse von 12.500 kg wirkt. Bei einer von der FIA durchgeführten Simulation mit Daten anhand von 40 realen Unfällen ergab sich durch die Verwendung des Systems eine Erhöhung der Überlebenschance des Fahrers um 17 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Entwicklung.", "content": "Laut Aussage der FIA war, trotz vieler Fortschritte im Motorsport, der Schutz des Kopfes eines Monoposto-Fahrers seit Jahren ein Thema. Auslöser hierfür sind unter anderem mehrere Unfälle der jüngeren Rennsportgeschichte, die teilweise tödlich ausgingen. Bei der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn 2009 wurde Felipe Massas Helm von einer rund 800 Gramm schweren Metallfeder getroffen, die ein vorausfahrendes Fahrzeug verloren hatte. Massa erlitt dabei neben Schnittwunden und einer Gehirnerschütterung eine Fraktur im Schädelbereich und schwebte nach dem Unfall zunächst in Lebensgefahr. Henry Surtees (2009) und Justin Wilson (2015) wurden bei Unfällen in ihren Monopostos von einem abgerissenen Rad bzw. einem Trümmerteil am Kopf getroffen und erlitten dabei tödliche Verletzungen. Nachdem sich mit Jules Bianchi beim Großen Preis von Japan 2014 auch ein Formel-1-Rennfahrer bei einem Unfall schwere Kopfverletzungen zugezogen hatte und mehrere Monate später an diesen Verletzungen starb, entstanden viele Diskussionen darüber, wie der Kopf eines Monoposto-Piloten besser geschützt werden kann. Das Halo-System basiert auf einem Entwurf von Mercedes; die Entwicklungsarbeit im Simulator führte Anthony Davidson durch. Nach ursprünglicher Planung der FIA sollte das Halo-System in der Formel-1-Weltmeisterschaft 2017 zwingend eingeführt werden. Die Einführung wurde aber im Juli 2016 um ein Jahr verschoben, weil das System noch nicht ausgereift war. Allerdings sollten alle Fahrer in den verbleibenden freien Trainings der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016 das System mindestens einmal testen. Im Januar 2017 gab FIA-Sicherheitsdirektor Laurent Mekies bekannt, dass die Entwicklung abgeschlossen und das System einsatzbereit sei. Die FIA betrachtete drei grundsätzliche Unfallszenarien: Kollisionen zwischen zwei Fahrzeugen, Kontakt eines Fahrzeugs mit der Umgebung (beispielsweise der Streckenbegrenzung) sowie Kollisionen von Fahrzeugen und Objekten. Tests ergaben, dass das Halo-System das 15fache der statischen Belastung durch ein vollständiges Fahrzeug standhalten und so das Verletzungsrisiko für den Fahrer deutlich reduzieren konnte. Außerdem konnte das System in vielen Fällen einen Kontakt des Helmes mit einer Barriere oder der Streckenbegrenzung verhindern, wobei eine Reihe von Unfällen der Vergangenheit als Referenz verwendet wurden. Bei der Untersuchung von Kollisionen des Fahrzeugs mit Objekten wurde festgestellt, dass das Halo-System große Objekte erfolgreich ablenkte. Außerdem bot es auch bei kleinen Trümmern einen erhöhten Schutz. Das System soll nicht nur in der Formel 1, sondern in allen Formelklassen der FIA eingesetzt werden. Dies soll jedoch mit der Einführung von neuen Fahrzeuggenerationen geschehen, da die Fahrzeuge unter anderem im Bereich des Cockpits speziell für den Einsatz des Halo-Systems gestaltet werden sollen. Das schließt neben den kleineren Formelklassen auch die FIA-Formel-E-Meisterschaft ein. Auch die US-amerikanische IndyCar Series war an der Einführung interessiert. Da hier jedoch Sichtbehinderungen in den Steilkurven der Ovalkurse auftraten, entschied sich die Serie zunächst gegen die Einführung des Halo-Systems. 2019 wurde dann ein Cockpitschutz präsentiert, der eine Kombination aus Halo-System und Windschutzscheibe war. Nachdem die FIA den Fahrern die Entscheidung überlassen wollte, ob das Halo-System 2018 in der Formel-1-Weltmeisterschaft eingeführt wird, und diese sich Medienberichten zufolge mit knapper Mehrheit gegen die Einführung aussprachen, galt das System bereits als gescheitert. Da mögliche Alternativen jedoch nicht bis zur Saison 2018 umsetzbar waren, entschied die FIA im Juli 2017 gegen die Stimmen von neun der zehn Teams in der Formel-1-Weltmeisterschaft, das Halo-System einzuführen. Es wurde spekuliert, dass der Automobilsportverband durch diese Einführung mögliche Klagen im Falle eines weiteren tödlichen Unfalls verhindern wollte, nachdem bereits die Eltern von Jules Bianchi eine Klage gegen die FIA eingereicht hatten. Die Grand Prix Drivers’ Association begrüßte die Einführung ausdrücklich, da erst verbesserte Sicherheitsmaßnahmen die Grundlage dafür bieten könnten, die Fahrzeuge noch schneller werden zu lassen. Im August 2017 wurde der F2 2018, das Einsatzfahrzeug für die FIA-Formel-2-Meisterschaft ab dem Jahr 2018, präsentiert. Dies war das erste Fahrzeug, das für den Einsatz des Halo-Systems konstruiert war.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Als erster homologierter Hersteller des Halo-Systems wurde das Unternehmen \"CP Tech GmbH\" in Büren, das zur Nedschroef-Gruppe gehört, bekanntgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Zunächst wurden Sichtbehinderungen durch den vor dem Fahrer liegenden mittleren Befestigungspunkt des Systems befürchtet, die sich bei Testfahrten jedoch nicht bestätigten. Als Hauptargument gegen das System führen Fahrer und Verantwortliche neben der Optik an, dass das System den Fahrer beim Verlassen des Fahrzeugs sowie Rettungskräfte bei der Bergung von verunfallten Piloten behindere und somit ein größeres Risiko berge, als es Schutz biete. Ein weiterer Kritikpunkt ist die hohe Masse des Halo-Systems. Seine zudem relativ hohe Lage verschiebt den Massenmittelpunkt der Fahrzeuge nach oben, wodurch die fahrbaren Kurvengeschwindigkeiten sinken. Die Rundenzeiten erhöhen sich dadurch geschätzt um mehrere Zehntelsekunden. In der FIA-Formel-E-Meisterschaft sorgte die Einführung des Halo-Systems beim für die Saison 2018/19 geplanten Spark SRT_05e für eine Verzögerung der Auslieferung. Außerdem wurde kritisiert, dass trotz grundsätzlicher Konstruktionsunterschiede das für die Formel 1 entwickelte System nahezu unverändert übernommen wurde. Die Kosten des Systems in der FIA-Formel-E-Meisterschaft belaufen sich auf 12.700 Euro pro Fahrzeug. Nachdem das Halo-System am Sauber C37 von Charles Leclerc beim Großen Preis von Belgien 2018 bei einem Unfall kurz nach dem Start vom rechten Vorderreifen des aufgestiegenen McLaren MCL33 von Fernando Alonso getroffen wurde und den Reifen vom Kopf des Fahrers fernhielt, ließ die öffentliche Kritik am Halo-System stark nach. Seitens der FIA wurden Maßnahmen eingeleitet, um die Sichteinschränkung der in der Formel-1-Weltmeisterschaft an den Fahrzeugen angebrachten Onboardkameras durch das System zu reduzieren sowie die Optik des Systems im Zuge der ursprünglich für 2021 geplanten, später aber auf 2022 verschobenen Regeländerungen zu verbessern.", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Schutzsysteme.", "content": "Als Alternative zum Halo-System entwickelte Red Bull Racing eine \"Aeroscreen\" genannte Windschutzscheibe, die jedoch nach ausgiebiger Untersuchung durch die FIA nicht weiterverfolgt wurde. Nachdem die Fahrer sich gegen die Einführung des Halo-Systems ausgesprochen hatten, entwickelte die FIA auf Basis des \"Aeroscreen\"-Konzepts eine \"Shield\" genannte Windschutzscheibe aus Polyvinylchlorid. Bei einer ersten Testfahrt im Rahmen des Großen Preises von Großbritannien 2017 klagte Sebastian Vettel wegen der Krümmung der Scheibe über eine verzerrte Sicht sowie über Schwindel beim Fahren und ließ \"Shield\" daher nach nur einer Runde wieder von seinem Wagen abbauen. Probleme würden laut Aussagen der Fahrer auch bei Nässe auftreten, sodass die Windschutzscheibe die Sicht des Fahrers noch mehr behindere. Eine Einführung 2018 wurde anschließend ausgeschlossen, auch deshalb, weil die Teams die aerodynamischen Auswirkungen des Systems frühzeitig für die Konstruktion ihrer Fahrzeuge berücksichtigen müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Regeländerungen im Zuge der Einführung.", "content": "Mit der Einführung des Halo-Systems in der Formel-1-Weltmeisterschaft wurde die Zeit erhöht, in der ein Fahrer sein Fahrzeug im Ernstfall verlassen können musste. Das wurde notwendig, weil das Halo-System die Fahrer möglicherweise beim Ein- und Aussteigen behinderte. Statt bislang fünf Sekunden hatten die Fahrer nun sieben Sekunden Zeit; bis zum Aufstecken des Lenkrads auf die Lenksäule durften nun zwölf statt zehn Sekunden vergehen. Die Fünf-Sekunden-Regel wurde zum Schutz der Fahrer bei Bränden, besonders als Folge eines Unfalls, eingeführt. Da die Rennwagen jedoch seit vielen Jahren durch die Verwendung von Benzintanks aus Kunststoff und weitere Sicherheitsmaßnahmen nur noch äußerst selten Feuer fangen, nahm die FIA in Kauf, dass die Fahrer im Notfall länger brauchten, um das Fahrzeug zu verlassen. Durch die Einführung des Halo-Systems wurde das Mindestgewicht der Fahrzeuge in der Formel-1-Weltmeisterschaft um fünf Kilogramm erhöht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Halo-System (von,, offizielle Bezeichnung \"secondary roll structure\", ) ist ein Sicherheitssystem im Automobilsport für Monopostos, das den Kopf des Fahrers schützen soll. Das Wort leitet sich von ab. Das System wurde im Oktober 2015 vorgestellt, erste Testfahrten mit Prototypen fanden im Rahmen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016 statt.", "tgt_summary": "Halo是开轮式赛车中使用的一种,安装在驾驶位置上方,防止在撞击事故中车手头部受伤的保护装置。", "id": 200497} {"src_title": "Formosa-Grüntaube", "tgt_title": "红顶绿鸠", "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Die Formosa-Grüntaube erreicht eine Körperlänge von 33 Zentimeter. Sie ist eine mittelgroße, kompakt gebaute Taube, die etwas größer ist als eine Lachtaube. Auf den Schwanz entfallen zwischen 10,2 und 12,1 Zentimeter. Der Schnabel ist zwischen 1,8 und 1,9 Zentimeter lang. Der Geschlechtsdimorphismus ist gering ausgeprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild des Männchens.", "content": "Beim Männchen ist die Wachshaut des Schnabels nahezu unbefiedert. Der Vorderkopf und die Zügel sind gelblich-olivfarben und gehen in einen rotbraunen bis orangen Scheitel und Nacken über. Der Hals ist matt grau-oliv, der Mantel ist dunkelgrün. Die kleinen Flügeldecken sind dunkel rotbraun, die mittleren sind dunkelgrün mit einer individuell unterschiedlichen rotbraunen Überwaschung. Die großen Flügeldecken sind schwärzlich mit leuchtend gelben Säumen an den Außenfahnen. Die Armschwingen sind schwärzlich mit einer schmalen blassgelben Säumung an den Außenfahnen. Die Handschwingen sind schwarz. Der Rücken und die Oberschwanzdecken sind dunkelgrün. Die Steuerfedern sind etwas heller und haben bis auf das mittlere Paar breite schwarze Säume. Das Kinn, die Kehle, die Ohrdecken und die Brust sind apfelgrün, der Bauch ist etwas gelblicher. Der Bürzel und die Schenkel sind blassgelb mit dunkelgrünen Federschäften. Die Unterschwanzdecken sind blassgelb, die längeren Federn haben auch hier dunkelgrüne Federschäfte. Die Iris ist rot, der unbefiederte Orbitalring ist blau, der Schnabel und die Wachshaut ist leuchtend blau, die Schnabelspitze ist grauer. Die Füße und Beine sind rot.", "section_level": 2}, {"title": "Erscheinungsbild der Weibchen.", "content": "Die Weibchen ähneln den Männchen. Bei ihnen ist jedoch der Vorderkopf matter grün und dem Scheitel fehlt der orangefarbene Ton. Der Mantel und die kleinen Flügeldecken sind dunkelgrün. Die Körperunterseite ist matter und dunkler grün.", "section_level": 2}, {"title": "Verwechselungsmöglichkeiten.", "content": "Im Verbreitungsgebiet der Formosa-Grüntaube kommt auch die Siebold-Grüntaube vor, die ebenfalls zu den Grüntauben gehört. Die Siebold-Grüntaube ist jedoch insgesamt heller. Gesicht und Brust sind gelblicher, der Bauch ist weiß bis blassgelb. Bei beiden Geschlechtern fehlt der orangefarbene Ton des Scheitels.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Die Formosa-Grüntaube kommt auf Taiwan, der Insel Lan Yu, Calayan Island, Camiguin Island und Sabtang vor. Auf Taiwan ist die Taube sehr selten. Auf den übrigen Inseln ihres Verbreitungsgebietes ist die Art nur in einigen Regionen häufiger. Auf Taiwan kommt die Taube überwiegend in Gebirgswäldern vor. In anderen Regionen des Verbreitungsgebietes besiedelt sie tropische und subtropische Wälder und Agrarflächen der Tiefebenen und Vorgebirge.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Formosa-Fruchttaube frisst überwiegend Früchte sowie gelegentlich auch Samen. Kleine Feigen spielen in ihrer Ernährung eine besondere Rolle. Das Nest wird hoch in Bäumen errichtet. Es ist eine taubentypische lose Plattform aus kleinen Ästchen. Das Gelege besteht aus zwei weißen Eiern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Formosa-Grüntaube (\"Treron formosae\"), auch Taiwan-Grüntaube oder Taiwan-Fruchttaube genannt, ist eine Art der Taubenvögel. Sie ist in Südostasien in mehreren Unterarten verbreitet und zählt mit der Siebold-Grüntaube zu den Grüntauben mit dem nördlichsten Verbreitungsgebiet.", "tgt_summary": "红顶绿鸠(学名:)又名红头绿鸠,为鸠鸽科绿鸠属的鸟类。分布于台湾岛、绿岛、兰屿,以及巴丹群岛与巴布烟群岛的部分岛屿,主要生活于浓密的原始阔叶林中以及亦见2000米左右的山区。本种以往也被认为分布于琉球群岛,但琉球族群现多被视为独立物种——琉球绿鸠(\"Treron permagnus\")", "id": 587465} {"src_title": "Tuidang-Bewegung", "tgt_title": "三退", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Tuidang-Bewegung und insbesondere die Veröffentlichung der Neun Kommentare können als Teil des Widerstandes der Falun-Gong-Praktizierenden gegen deren Verfolgung in China verstanden werden. Falun Gong (auch als \"Falun Dafa\" bekannt) ist eine Qigong-Praktik mit Wurzeln in der buddhistischen und daoistischen Philosophie, die sich großer Beliebtheit erfreute, seit sie im Jahr 1992 von Li Hongzhi veröffentlicht wurde. Seit 1999 wird Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) massiv verfolgt. Als im März 2006 Anschuldigungen des Organraubs an Falun-Gong-Praktizierenden in China erhoben wurden, wurden diese von mehreren Ermittlern aufgegriffen, wie dem stellvertretenden Direktor des \"Programms für Menschenrechte und Medizin\" an der University of Minnesota Kirk Allison, dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments und designiertem Berichterstatter der EU für Demokratie und Menschenrechte Edward McMillan-Scott; dem ehemaligen kanadischen Staatssekretär und Kronanwalt David Kilgour PC und dem Menschenrechtsanwalt David Matas, die ihren Untersuchungsbericht den Vereinten Nationen vorlegten; und dem China-Analytiker und Enthüllungsjournalist Ethan Gutmann. Gutmann befragte mehr als 100 Zeugen und veröffentlichte seine Untersuchungsergebnisse 2014 in Buchform. Darin schätzt er, dass in den Jahren 2000 bis 2008 65.000 Falun Gong-Praktizierende wegen ihrer Organe getötet wurden, und die Verfolgung von Falun Gong dazu führte, dass in dieser Zeit zwischen 450.000 und eine Million Falung-Gong-Praktizierende inhaftiert waren. In den frühen 2000er Jahren gründeten in den USA ansässige Praktizierende Nachrichtenmedien mit der Absicht, die Vormacht der Kommunistischen Partei über chinesischsprachige Medien herauszufordern und der Opposition eine Stimme zur Verfügung zu stellen. Durch diese Medien, insbesondere die Zeitung Epoch Times (Dajiyuan) und New Tang Dynasty Television, etablierte Falun Gong eine „De-facto-Medienallianz“ mit anderen chinesischen Dissidentengruppen. Die Epoch Times veröffentlichte im Rahmen ihrer Anstrengungen gegen die KPCh im November 2004 die \"Neun Kommentare über die kommunistische Partei\" und fing an, Lesern die Möglichkeit zu geben, aus der Partei auszutreten. Hu Ping beschreibt in \"Human Rights in China\" den Vorstoß in die politischen Kommentare einen „logischen Werdegang“ gegen die Partei, da Falun Gong durch andere Mittel nicht in der Lage war, die Verfolgung zu beenden. Doch weist Hu darauf hin, dass die Praktik selbst unpolitisch sei: „Ursprünglich richtete Falun Gong ihre Hauptkritik gegen Jiang Zemin, doch nachdem Jiang seinen Posten verlassen hatte und das neue Hu-Jintao-Regime sich weigerte, Falun Gong zu rehabilitieren und sogar die Verfolgung von Falun Gong fortsetzte, erweiterte Falun Gong ihr Ziel auf das gesamte Regime und die Kommunistische Partei... Diese Änderung, wenn auch nicht gerade natürlich, muss sicherlich als angemessen betrachtet werden. Wenn einige Leute darauf bestehen, Falun Gong als politisch zu betrachten, dann kann es nur in dem Sinne angesehen werden, wie es Václav Havel beschreibt, nämlich als ‚antipolitische Politik‘.“", "section_level": 1}, {"title": "Neun Kommentare über die Kommunistische Partei.", "content": "Die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei ist eine buchlange Sammlung von neun redaktionellen Beiträgen, die eine kritische Geschichte der Herrschaft der Kommunistischen Partei präsentieren, von der Yan’an-Korrekturbewegung bis hin zur Gegenwart. Sie beschreiben ausführlich Themen und Ereignisse, die in China der Zensur unterliegen, wie der Große Sprung nach vorn und die daraus resultierenden Hungersnöte in China, die Kulturrevolution, die Zerstörung und Aneignung der Religionen, das Tian’anmen-Massaker 1989 und die Verfolgung von Falun Gong. Neben den historischen Berichten enthalten die Neun Kommentare ausführliche Erläuterungen über die Natur und den Charakter der Kommunistischen Partei, mit dem Argument, dass sie von Natur aus gewalttätig, doppelzüngig und unmoralisch sei und dass ihre Philosophie das Tao und die universellen Gesetze verrate. \"Christian Science Monitor\" bemerkt dazu, dass die Tuidang-Bewegung – im Gegensatz zu einigen chinesischen Dissidentenbewegungen, die sich stark auf freiheitlich demokratische Konzepte beziehen – „ausdrücklich die chinesische Sprache und Bedeutung [verwendet]. Mehr konfuzianisch als humanistisch legen sie [die Neun Kommentare] oft Wert auf buddhistische und daoistische Spiritualität. Das Austreten aus der Partei ist daher nicht einfach nur politischer Aktivismus, sondern übernimmt die spirituelle Bedeutung als einen Prozess, das Gewissen zu reinigen und sich wieder traditioneller Ethik und den damit verbundenen Werten anzuschließen.“ Die Neun Kommentare legen weder explizite Empfehlungen für ein alternatives politisches System in China fest, noch betrachten sie institutionelle Veränderungen der Missstände des Landes als Lösung. Es ist wie bei anderen Schriften von Falun Gong, die, mit den Worten des Historikers Arthur Waldron, „Heilungen für die Pathologien des Kommunismus in den traditionellen chinesischen Werten von Wahrhaftigkeit und menschlicher Gutherzigkeit verfechten.“", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung in China.", "content": "Kopien der Neun Kommentare wurden aus dem Ausland per E-Mail, Fax oder per Post nach China geschickt. Im Februar 2006 schätzte das Forbes Magazin, dass über 172 Millionen Kopien durch diese Mittel nach China gebracht worden waren. Eine Dokumentation der Serie wird über Satellit des Fernsehsenders New Tang Dynasty Television in die Volksrepublik China ausgestrahlt. Auch das Internet spielte eine wichtige Rolle zur Verbreitung der Neun Kommentare und um die daraus resultierenden Reaktionen in Umlauf zu bringen. Aktivisten in China übernehmen ihre eigenen Methoden der Verbreitung, unter anderem verteilen sie Kopien von Tür zu Tür oder hängen Slogans in der Öffentlichkeit auf. In ländlichen Gebieten und nördlichen Städten wie Peking drucken Falun-Gong-Anhänger Schlagworte auf RMB-Geldscheine, die sich auf Tuidang beziehen. Die Zeitung Financial Times berichtete, dass eine typische Nachricht laute: „Die Kommunistische Partei Chinas ist dazu bestimmt, vom Himmel zerstört zu werden. Das Leben derer, die aus der Kommunistischen Partei austreten, wird schnell gerettet werden!“", "section_level": 1}, {"title": "Austritte aus der Partei.", "content": "Nach der Veröffentlichung der Neun Kommentare begann die Website der Epoch Times Briefe von Lesern zu veröffentlichen, die den Wunsch äußerten, ihre Zugehörigkeit zur Kommunistischen Partei, zum Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren zu beenden. Die Zeitung erstellte eine Website, die sich dieser Sache widmete, und stellte ein Online-Eingabeformular für die Austrittserklärungen zur Verfügung. Aus Gründen der persönlichen Sicherheit unterzeichnen viele Teilnehmer mit einem Pseudonym. Der Etablierungsprozess der Austrittserklärungen wird im chinesischen als „Tuìdang“ (退党) bezeichnet, das als „aus der Partei austreten“ oder „die Partei verlassen“ übersetzt werden kann. Der Begriff ist etwas irreführend, da durchschnittliche Bürger nicht in der Lage sind, offiziell aus der Partei auszutreten und eine Inhaftierung riskieren, wenn sie ihre Stimme erheben. Im März 2015 veröffentlichte die Epoch Times über 195 Millionen Namen und Decknamen der Tuidang-Teilnehmer. Aufgrund der Anonymität der Erklärungen, können diese Zahlen schwer überprüft werden. Dennoch sagt Ethan Gutmann dazu: „Die Bedeutung ist sehr real. [Die Tuidang-Erklärungen] sind Versprechensgesten der Ablehnung von chinesischen Bürgern aller Schichten und Überzeugungen. Und obwohl die Zahlen so wackelig sind wie jede im Internet basierte Umfrage, denke ich, dass wir mit Zuversicht sagen können, dass sie bis gut in die Millionen gehen.“ Am 25. Februar 2019 wurden auf der Website der Tuidang-Bewegung 326.994.055 Austritte angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Angesehene Teilnehmer.", "content": "Eine Reihe bekannter chinesischer Dissidenten gehören zu den Teilnehmern der Tuidang-Bewegung. So Wei Jingsheng, der Führer der Pekinger Frühlings-Demokratiebewegung 1978; Menschenrechtsanwälte, unter anderem Gao Zhisheng, Guo Guoting, und Zheng Enchong; und die Überläufer Chen Yonglin, Hao Fengjun (ehemalige Mitarbeiter des Büros 610) und Li Fengzhi. Gao Zhisheng trat im Dezember 2005 aus der Kommunistischen Partei aus. Seine Begründung lautete: „Diese [Chinesische Kommunistische] Partei hat die primitivsten, unmoralischsten und illegalsten Mittel angewendet, um unsere Mütter zu foltern, unsere Frauen zu foltern, unsere Kinder zu foltern und unsere Brüder und Schwestern zu foltern... Heute trete ich, Gao Zhisheng, formell aus dieser inhumanen, ungerechten und bösen Partei aus. Das ist der stolzeste Tag meines Lebens.“ Andere Teilnehmer, deren Geschichten die Aufmerksamkeit der Medien anzogen, sind Masha Ma, Studentin an der Universität von Toronto, die aus der Kommunistischen Partei austrat, nachdem sie eine Dokumentation über das Tian’anmen-Massaker gesehen und die Neun Kommentare gelesen hatte. Der 74-jährige Ding Weikun, Veteran der Kommunistischen Partei aus der Provinz Zhejiang, verzichtete auf seine Mitgliedschaft, nachdem er wegen seiner Proteste gegen einen Landraub durch die lokale Regierung in seinem Dorf gefangengesetzt worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Die Serie selbst erhielt in der westlichen Welt gemischte Kritiken. Der Historiker David Ownby schreibt über die Serie: „Obwohl es zweifellos einige Wahrheiten in den Kommentaren gibt, fehlt ihnen die Balance und Nuance und sie lesen sich wie die antikommunistische Propaganda, die in Taiwan in den 1950er Jahren geschrieben wurde.“ Im Gegensatz dazu verlieh die Asiatisch-Amerikanische Journalistenvereinigung im Jahr 2005 der Epoch Times für die Veröffentlichung der Serie eine Auszeichnung für \"Exzellente Berichterstattung\". Chen Yonglin, ehemals erster Sekretär des chinesischen Konsulats in Sydney, und Hao Fengjun, ehemaliger Offizier des staatlichen „Sicherheitsamtes“ der Stadt Tianjin und Mitarbeiter des Büros 610, die im Frühjahr 2005 in Australien um politisches Asyl baten, erklärten im Oktober 2005 auf einer Pressekonferenz der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), dass insgesamt die Regierungen Europas den über 5 Millionen Austritten aus der Kommunistischen Partei Chinas immer noch keine angemessene Beachtung geschenkt hätten, obwohl diese „mit großen Risiken verbundenen Austrittsanträge“ eine bisher „einmalige Protestaktion von Chinesen für mehr Demokratie in ihrem Land“ darstelle. Doch nicht alle Länder nahmen eine passive Haltung zu der Tuidang-Bewegung ein: Der erste Präsident der unabhängigen Ukraine Leonid Krawtschuk erwähnte gegenüber der Epoch Times, dass alle Ukrainer das Buch „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ lesen sollten, denn dieses Buch habe einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen. Krawtschuk wies darauf hin, dass die beschriebenen Fakten nicht zu viele Kommentare hätten und es auf China ausgerichtet sei, doch könne man die Wurzeln aus Russland erkennen. „In China haben sie zusätzlich eine so perverse Art hinzugefügt, sowohl ideologisch als auch politisch, dass es einfach nicht in den menschlichen Verstand passt“, so Krawtschuk. „Es ist jenseits vom Verstehen, wie sich Menschen unter einen solchen Einfluss begeben können und Dinge erschaffen, die selbst ein Tier nicht tun kann.“ Leonid Krawtschuk soll mehrfach öffentlich Journalisten und Politikern empfohlen haben, die „Neun Kommentare“ zu lesen, sodass er von der „Epoch Times“ einen Dankesbrief erhielt, der ihm von Olena Balakina, einer Journalistin der ukrainischen Epoch Times überreicht wurde. Der ehemalige polnische Präsident Lech Walęsa, der sein Land vom Kommunismus befreite, erklärte in einem Brief an das Tuidang-Zentrum in Kiew, Ukraine, dass er die Tuidang-Bewegung für ein Ende des Kommunismus in China unterstütze. In einem Interview mit der Epoch Times äußerte er sich zum Kommunismus: „Der Kommunismus als System hat sich der menschlichen Werte beraubt, er ist mit dem Fortschritt der Zivilisation nicht vereinbar und von Anfang an stand er unter einem schlechten Stern, der früher oder später zum Bankrott führen musste.“ Walesa erwähnte, dass nichts das Verlangen eines Volkes nach Freiheit, Demokratie und Achtung der Menschenrechte aufhalten könne. Zur Tuidang-Bewegung befragt, sagte er: „Nichts kann diese Bewegung, diesen historischen Tsunami, noch stoppen, davon bin ich fest überzeugt. Niemand kann den Geist der Freiheit und Wahrheit aufhalten.“ Am 8. Juni 2018 brachte Dana Rohrabacher, Mitglied im US-Repräsentantenhaus, dem United States House Committee on Foreign Affairs eine Resolution (H. RES. 932) ein, die Solidarität mit der Tuidang-Bewegung und ein sofortiges Ende der Kampagne zur Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden fordert.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktion der Kommunistischen Partei.", "content": "Die Behörden der Kommunistischen Partei und öffentliche Sicherheitsbehörden reagierten auf die Tuidang-Bewegung mit Zensur, Buchzensur und Zwangsmaßnahmen, einschließlich der Verhaftung von Dutzenden Teilnehmern. Eine Studie im Jahr 2005, die gemeinsam von Forschern der Harvard University, der University of Cambridge und der University of Toronto durchgeführt wurde, ergab, dass Worte, die mit der Tuidang-Bewegung in Zusammenhang stehen, die am intensivsten zensierten Begriffe auf dem chinesischen Internet waren. Im März 2011 veröffentlichte die Zeitschrift der Volksbefreiungsarmee eine Leitartikelserie, mit der Absicht, die Forderungen von Reformatoren zu widerlegen. Diese forderten ein neutrales unpolitisches Militär, das einerseits dem Staat und nicht der Partei untersteht und sich andererseits im Militärischen weiterbildet, statt einer politischen Indoktrination zu unterliegen. \"Jakarta Globe\" schrieb dazu: „Es ist interessant, dass die KPCh – zum ersten Mal – unabsichtlich zugibt, dass Falun Gongs Aufruf zum ‚Austritt aus der KPCh‘ eine Wirkung auf die Ränge des Militärs und deren Basis hatte.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tuidang-Bewegung (退黨 運動 / 退党 运动; Tuìdang yùndòng) ist ein chinesisches Dissidentenphänomen, das Ende 2004 begann. Die Bewegung, deren Name wörtlich übersetzt „aus der Kommunistischen Partei Chinas austreten“ bedeutet, wurde durch die Veröffentlichung der redaktionellen Serie „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ in der chinesischsprachigen Zeitung Epoch Times (Dajiyuan) mit Sitz in den USA katalysiert (九 评 共产党; Jiuping Gongchandang). Die Serie kritisiert die Herrschaft der Kommunistischen Partei in China, mit einem Fokus auf die Geschichte der politischen Repressionen der Partei, ihres Propagandaapparates und ihren Angriffen auf die traditionelle Kultur und deren Wertesysteme.", "tgt_summary": "三退指退党、退团、退队,亦称中国退党运动、退出中共,即法轮功学员吁请中国共产党、中国共青团、中国少先队的成员或前成员通过以正式名字或化名在大纪元的三退网站自愿声明,宣布退出该组织。", "id": 463087} {"src_title": "Canis lupus chanco", "tgt_title": "藏狼", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Mongolische Wolf erreicht eine Körperlänge von etwa 120 bis 140 Zentimeter, eine Schulterhöhe von 70 bis 90 Zentimeter sowie ein Gewicht von rund 40 Kilogramm, selten auch bis 60 Kilogramm. Sein kräftig gebauter Körper endet in einen buschigen Schwanz, der eine Länge von 40 bis 50 Zentimeter aufweist. Männchen werden etwas größer und schwerer als Weibchen. Das buschige Fell weist eine sehr variable Färbung auf und kann von hellbraun bis hin zu dunkelbraun gefärbt sein. Die Bauchseite sowie die Kehle ist deutlich heller. Im Winter ist das Fell insgesamt heller. Der Mongolische Wolf ist etwas kurzbeiniger als die Nominatform. Der Kopf ist recht breit und sitzt auf einem massigen Hals. Die Ohren sind von stehender Form. Mongolische Wölfe sind in Rudeln lebende Tiere. Das Rudel wird von einem Leitpaar angeführt, den sogenannten Alphatieren. Ein Rudel kann durchaus aus zehn bis fünfzehn, selten bis 30 Einzelindividuen bestehen. Innerhalb des Rudels paaren sich nur die ranghöchsten Tiere. An der Jagd sind alle erwachsenen Tiere eines Rudels beteiligt. Bei ihrer Hatz auf Beute können sie Geschwindigkeiten von über 60 km/h erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Mongolische Wolf ist über weite Teile des Himalaya, über dem Kaschmir und das nordwestliche China bis in die Mongolei weit verbreitet. Hier lebt er meist in offenen Landschaften der Steppe sowohl in der Ebene als auch gebietsweise bis in alpine Regionen des Himalaya.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Zu den bevorzugten Beutetieren des Mongolischen Wolfes gehören insbesondere Hirsche, Blauschafe, und ähnliche größere Säugetiere, die im Rudel durch eine ausgeklügelte Jagdstrategie erlegt werden. In Zeiten knapper Nahrung jagen sie aber auch kleinere Tiere in Hasengröße wie Murmeltiere, Ziesel und Mäuse. Ein Mongolischer Wolf benötigt je nach Alter bis zu vier Kilogramm Fleisch am Tag.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Mongolische Wölfe erreichen die Geschlechtsreife im zweiten Lebensjahr. Die Paarung findet in der Regel im Frühjahr statt. Innerhalb eines Rudels paaren sich nur die Alphatiere. Nach einer Tragezeit von 60 bis 65 Tagen bringt das Weibchen durchschnittlich vier bis sechs Jungtiere (Welpen) in einem Erdbau zur Welt. Regional wurden auch schon Würfe von über zehn Jungtieren beobachtet. Die Welpen sind bei der Geburt noch blind und weisen etwa ein Gewicht von 400 bis 500 Gramm auf. Ihre Augen öffnen sie zum ersten Mal etwa nach vierzehn Tagen. Nach drei bis vier Wochen verlassen sie zum ersten Mal ihren Bau. Die Jungtiere werden von der Mutter etwa für zwei bis drei Monate gesäugt. Nach und nach nehmen sie dann feste Nahrung zu sich. An der Aufzucht beteiligen sich alle Mitglieder eines Rudels. Ab dem dritten oder vierten Lebensmonat begleiten die Jungwölfe ihre Eltern auf Streifzügen oder zur Jagd. Mongolische Wölfe erreichen in Freiheit ein Alter von rund zehn Jahren, in Gefangenschaft können sie ein Alter von zwanzig Jahren erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mongolische Wolf (\"Canis lupus chanco\") ist eine Unterart des Wolfes und zählt zur Art (\"Canis lupus\") und gehört innerhalb der Familie der Hunde (Canidae) zur Gattung Wolfs- und Schakalartige (\"Canis\").", "tgt_summary": "藏狼(学名:\"Canis lupus chanco\")也称中国狼,是狼的一个亚种,分布于中亚、蒙古、中国北部、朝鲜半岛以及喜马拉雅山地区等地。曾经与蒙古狼被认定为同一种。体长1.5~1.7米,高68~76厘米,重20~30千克。腿短。毛发浓密,颜色随季节变化。部分科学家认为藏狼可能为家犬的祖先。", "id": 172233} {"src_title": "Association Fallacy", "tgt_title": "關聯謬誤", "src_document": [{"title": "Form.", "content": "Bei Association fallacy wird durch unsachliche Assoziierung und oft emotionale Argumentation behauptet oder insinuiert, die Eigenschaften eines Objekts oder einer Person seien auch anderen inhärent. Zwei Personen oder Dinge sollen demnach Eigenschaften gemeinsam haben, weil sie irgendwie miteinander verbunden sind oder in Beziehung gesetzt werden können. Zwei Varianten sind \"Guilt by association\" (dt. \"Schuld durch Assoziation\") und \"Honor by association\" (dt. \"Ehre durch Assoziation\"). Forschungsergebnisse der Universität Leuven zeigten, dass Versuchspersonen zwei Menschen ähnlich behandelten, wenn diese durch ein separates Ereignis miteinander verbunden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Schuld durch Assoziation.", "content": "\"Schuld durch Assoziation\" zielt auf die Ablehnung eines Standpunktes durch Anführen negativer Umstände, die mit dem Standpunkt assoziiert sind und die sich auf dessen Herkunft oder historische Aspekte beziehen. Nehmen die Umstände auf die Person des Gegners Bezug, kann auch eine Täuschung ad hominem vorliegen. Typischerweise sind die assoziierten Umstände nebensächlich und hinsichtlich des eigentlichen Standpunktes ohne Beweiskraft. Folglich ist die Argumentation unlogisch, überzeugt aber dennoch manchmal. Arnold vander Nat von der Loyola University Chicago nennt als Beispiel: Die Argumentation hat die Form: Eine besondere Form ist die Reductio ad Hitlerum, wenn eine Verwendung eines Begriffes oder einer Technik zu NS-Zeiten angeführt wird. Wegen der emotionalen Aufgeladenheit von NS-Vergleichen ist damit auch eine starke assoziative und ablenkende Wirkung verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Ehre durch Assoziation.", "content": "Die argumentative Umkehrung von Schuld durch Assoziation ist \"Ehre durch Assoziation\", wobei die positive Eigenschaft einer Person oder eines Objekts durch andere Gemeinsamkeiten auf weitere Personen oder Objekte übertragen werden. Eine besondere Form, die oft von Personen genutzt wird, die etablierte wissenschaftliche oder historische Standpunkte infrage stellen, ist das im Englischen so bezeichnete Galileo Gambit. Dabei wird argumentiert, dass auch Galileo Galilei in seiner Zeit zunächst ausgelacht, seine Aussagen aber später bestätigt wurden. Damit wird nahegelegt, dass auch ihre eigenen Aussagen richtig seien. Die Argumentation ist insofern fehlerhaft, weil entweder gar keine Korrelation zwischen dem Wahrheitsgehalt der eigenen Aussagen und der Tatsache besteht, nicht ernstgenommen zu werden, oder eine im statistischen Durchschnitt eher negative.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Association fallacy (englisch \"association fallacy\", dt. in etwa: Trugschluss der Assoziation) wird eine Art von induktivem Trugschluss bezeichnet, bei dem eine Wertung oder Geltungszuschreibung unzulässig auf eine Behauptung oder Sache übertragen wird, etwa in Form einer falschen Verallgemeinerung oder durch Ablenkung von der eigentlichen Sachfrage. Es handelt sich um eine Argumentation ad hominem, die also nichts über die in Frage stehende Sache sagt und die auch erfolgreich vor Dritten (Argumentum ad populum) eingesetzt werden kann.", "tgt_summary": "关联谬误指的是一种轻率概化方面的非形式归纳谬误,及一种红鲱鱼,此类的谬误借由利用实质上不相关的关联(且常常诉诸情感)的论述,主张说某事物持有的性质也存在于另一种事物之上。「罪恶关联」(guilt by association)和「荣誉关联」(honor by association)是这种谬误的两种形式。", "id": 2987655} {"src_title": "Sooronbai Dscheenbekow", "tgt_title": "索隆拜·熱恩別科夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach seinem Abschluss an einer Mittelschule im Rajon Ösgön studierte Sooronbai Dscheenbekow ab 1977 am \"Kirgisischen Institut für Landwirtschaft namens Skrjabin\" (). Im Jahr 1983 schloss er sein Studium mit den Schwerpunkten Zootechnik (Studium der Methoden der (Nutz-)Tierhaltung) und Buchhaltung ab. Im Anschluss war er von 1983 bis 1988 leitender Zootechniker einer Kolchose im Gebiet Osch.", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der politischen Karriere.", "content": "Ab 1988 wurde Dscheenbekow auch politisch für die Kommunistische Partei der Sowjetunion tätig. Von 1989 bis 1991 war er Sekretär des Parteikomitees einer Sowchose. In den folgenden Jahren arbeitete er als Direktor in landwirtschaftlichen Großbetrieben in seiner Heimatregion. Im Jahr 1995 wurde Dscheenbekow als Abgeordneter in die Volksvertreterversammlung (\"El Okuldor Jyiyny\") gewählt. Seit 1996 hatte er verschiedene Posten im Dschogorku Kengesch, dem kirgisischen Parlament, inne. So war er von 1996 bis 2000 im Komitee für landwirtschaftliche Fragen als Abgeordneter, stellvertretender Vorsitzender und Vorsitzender, von 2000 bis 2005 Stellvertreter des \"Toraga\" (Speaker), von 2005 bis 2006 als Abgeordneter und Vorsitzender im Komitee für Agrarindustrie und Ökologie und von 2006 bis 2007 Vorsitzender des Komitees für Agrarpolitik.", "section_level": 2}, {"title": "Regierungsämter.", "content": "Von Mai bis Dezember 2007 war Dscheenbekow Minister für Landwirtschaft, Wasserressourcen und verarbeitende Industrie der Republik Kirgistan. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als privater Unternehmer bekleidete er von April 2010 bis August 2012 das Amt des Gouverneurs des Gebiets Osch. Im Anschluss wurde Dscheenbekow bis Dezember 2015 zum bevollmächtigten Vertreter der Kirgisischen Regierung im Gebiet Osch. Nach einer viermonatigen Tätigkeit als Direktor des Staatlichen Personalwesens, wurde Dscheenbekow im März 2016 zum stellvertretender Direktor der Administration des Präsidenten ernannt. Nach dem Rücktritt des zuvor amtierenden Premierministers Temir Sarijew im April 2016 wurde Dscheenbekow am 16. April 2016 mit 113 von 115 Parlamentsstimmen zum neuen Premierminister gewählt. Dscheenbekow war zuvor von der Sozialdemokratischen Partei Kirgisistans (SDPK) des Staatspräsidenten Almasbek Atambajew nominiert worden. Im Zuge von Spannungen über ein geplantes Verfassungsreferendum trat die SDPK am 24. Oktober 2016 aus der Regierungskoalition aus. Das von Dscheenbekow geführte Kabinett wurde zwei Tage später von Staatspräsident Almasbek Atambajew aufgelöst. Bei der Präsidentschaftswahl in Kirgisistan 2017 am 15. Oktober 2017 wurde Dscheenbekow zum Nachfolger des Staatspräsidenten Almasbek Atambajew gewählt. Er trat sein Amt am 24. November 2017 an.", "section_level": 2}, {"title": "Amtszeit als Staatspräsident.", "content": "Nach seinem Amtsantritt im November 2017 reiste Dscheenbekow in den folgenden Wochen zu Antrittsbesuchen in die Nachbarländer Kirgisistans. Am 11. und 12. April 2018 folgte ein Treffen mit europäischen Spitzenpolitikern in Brüssel. Dabei strebte Dscheenbekow eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kirgisistan und der EU an. Zu diesem Zweck traf er sich mit der damaligen Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini sowie mit Donald Tusk, Jean-Claude Juncker und Antonio Tajani. Dabei betonte er, sich für Demokratie und Medien- und Meinungsfreiheit in Kirgisistan stark machen zu wollen. Im Laufe von Dscheenbekows Amtszeit entwickelte sich ein Machtkampf zwischen dem amtierenden Präsidenten und seinem Vorgänger Atambajew. Atambajew entwickelte sich zu einem der lautstärksten Kritiker Dscheenbekow und verfügt auch nach dem Ende seiner Präsidentschaft über zahlreiche Anhänger im Land. Am 31. März 2018 wurde Atambajew zum Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Kirgisistan gewählt, der auch Dscheenbekow angehört. Seine Wahl verband der Ex-Präsident mit Kritik an Dscheenbekows Amtsführung und heizte damit den parteiinternen Machtkampf an. Dscheenbekow reagierte mit der Entlassung von Politikern, die als Atambajew freundlich gelten, unter anderem des ehemaligen Bürgermeisters von Bischkek, Koubanytschbek Kulmatow. Zudem wurde auf Grund eines Falles über die Freilassung eines landesweit bekannten Straftäters die politische Immunität Atambajews durch das kirgisische Parlament aufgehoben. Am 7. August 2019 sollte der ehemalige Staatspräsident von Sicherheitskräften in seinem Anwesen festgenommen werden, diese konnten aber von Anhängern Atambajews zurückgeschlagen werden. Nach weiteren Kämpfen gelang den Sicherheitskräften am 8. August 2019 die Verhaftung Atambajews. Dscheenbekow warf seinem Vorgänger die Verletzung von Gesetzen, unter anderem den \"bewaffneten Widerstand gegen die Durchführung von Ermittlungsmaßnahmen\" vor. Auf Grund der Auseinandersetzung unterbrach Dscheenbekow seinen Urlaub und berief sein Kabinett zu einer Sondersitzung ein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sooronbai Scharipowitsch Dscheenbekow (, auch \"Scheenbekow\" sowie englisch \"Sooronbay Jeenbekov\" transkribiert; * 16. November 1958 in Telman (heute Bii-Myrsa), Gebiet Osch, Kirgisische SSR, Sowjetunion) ist ein kirgisischer Politiker. Er war 2016–17 Premierminister und wurde am 15. Oktober 2017 zum neuen Präsidenten gewählt.", "tgt_summary": "索隆拜·沙里波维奇·热恩别科夫(;1958年-11月16日),另译索隆巴依·任别科夫,吉尔吉斯族,吉尔吉斯政治人物,曾任吉尔吉斯斯坦总理,现任吉尔吉斯斯坦总统。", "id": 2210412} {"src_title": "Mount Ayr (Iowa)", "tgt_title": "芒特艾尔 (爱荷华州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Mount Ayr liegt im Südwesten Iowas, östlich des Quellgebiets des \"Middle Fork Grand River\", der über den Grand River zum Einzugsgebiet des Missouri gehört. Die geografischen Koordinaten von Mount Ayr sind 40°42′53′′ nördlicher Breite und 94°14′07′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 6,97 km2. Nachbarorte von Mount Ayr sind Tingley (19,1 km nördlich), Beaconsfield (26,9 km nordöstlich), Kellerton (16,2 km östlich), Hatfield in Missouri (29,4 km südsüdöstlich), Delphos (13,6 km südwestlich), Redding (23,9 km in der gleichen Richtung), Maloy (19,5 km westsüdwestlich), Benton (11,7 km westlich) und Diagonal (19,8 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Iowas Hauptstadt Des Moines (147 km nordnordöstlich), Kansas City in Missouri (221 km südlich), Nebraskas Hauptstadt Lincoln (236 km westlich) und Nebraskas größte Stadt Omaha (203 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Stadtgebiet von Mount Ayr kreuzen der in Nord-Süd-Richtung verlaufende \"U.S. Highway 169\" und der von West nach Ost führende \"Iowa Highway 2\". Alle weiteren Straßen in Mount Ayr sind untergeordnete, teils unbefestigte Fahrwege oder innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem \"Judge Lewis Field Mount Ayr Municipal Airport\" befindet sich im südöstlichen Stadtgebiet ein kleiner Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Des Moines International Airport (136 km nordnordöstlich), der Kansas City International Airport (202 km südlich) und das Eppley Airfield in Omaha (204 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Mount Ayr 1691 Menschen in 746 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 241,9 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 746 Haushalten lebten statistisch je 2,14 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,1 Prozent Weißen, 0,1 Prozent Afroamerikanern, 0,7 Prozent Asiaten und 0,8 aus anderen ethnischen Gruppen; 0,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,6 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 19,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 50,4 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 29,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 55,5 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag im Jahr 2014 bei 45.865 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 24.295 USD. 11,0 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mount Ayr ist eine Stadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Ringgold County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Mount Ayr 1691 Einwohner, deren Zahl sich bis 2015 auf 1686 leicht verringerte.", "tgt_summary": "芒特艾尔(Mount Ayr)是美国艾奥瓦州灵戈尔德县的城市,是灵戈尔德县的县城。 2010年人口普查时的人口为1,691人。芒特艾尔是位于州立高速公路2号35号州际公路以西22英里的爱荷华州西南部的一个农村社区。芒特艾尔成立于1875年,社区被命名为诗人罗伯特·伯恩斯在苏格兰艾尔的出生地,加上“山”表示其在该地区最高点的位置。", "id": 225767} {"src_title": "Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen", "tgt_title": "隐藏人物", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson sind drei afroamerikanische Mathematikerinnen, die gemeinsam mit dem Auto zur Arbeit in der West Area Computing Unit am Langley Research Center fahren, wo sie in der Abteilung \"Colored Computers\" Berechnungen für die NASA durchführen. Unter \"Computern\" versteht man zu dieser Zeit noch Menschen mit mathematischer Begabung, die meist zuvor festgelegte Rechenschritte mit Stift und Papier oder einfachen elektromechanischen Rechenmaschinen durchführen und somit beispielsweise Ingenieure in ihrer Arbeit unterstützen. Katherine wird in die Abteilung \"Space Task Group\" versetzt, welche die Flugbahnen für den ersten Flug eines Menschen in das Weltall entwickelt; dort wird ein Mathematiker mit Kenntnissen in Vektorgeometrie gesucht. Da es in dem Gebäude keine Toiletten für \"colored ladies\" gibt, muss sie mehrmals täglich zum Gebäude ihrer alten Arbeitsstätte gehen, das weit entfernt ist. Ihren Kaffee darf sie nicht aus derselben Kanne wie die Kollegen nehmen. Die dortigen Mitarbeiter, allesamt weiß und fast ausschließlich männlich, nehmen sie sehr reserviert auf. Besonders Paul Stafford ist ihr nicht wohlgesinnt, was dadurch verstärkt wird, dass der Bereichsleiter Al Harrison Katherine anweist, Staffords Berechnungen zu überprüfen. Sie bekommt von ihm nur Unterlagen mit vielen geschwärzten Stellen, bei denen es sich um geheime Daten handeln soll. Katherine hält die Seiten gegen das Licht, um die Daten lesen zu können, und kann so wichtige Berechnungen anstellen. Als Harrison dahinterkommt, gibt sie es zu und wird sogar kurz verdächtigt, eine Spionin zu sein. Dennoch hat Harrison eine neutralere Einstellung zu ihr als Stafford und respektiert sie zunehmend wegen ihrer guten, „über die Zahlen hinausblickenden“ Arbeit. Katherines Selbstvertrauen wächst allmählich. Als Harrison die lange tägliche Abwesenheit von Katherine auffällt und er ihr diese vorwirft, erzählt sie erstmals von der weit entfernten Toilette und beklagt die schlechte Behandlung und Bezahlung der Schwarzen. Harrison schlägt daraufhin eigenhändig das Schild an einer der Toiletten ab; diese sollen nun von allen Mitarbeitern gleichermaßen benutzt werden können. Die demütigende Niederlage im Wettlauf ins All durch die ersten Raumflüge der Sowjetunion mit einem Tier und einem Menschen an Bord verfolgen die Mitarbeiter im Filmsaal der Forschungseinrichtung. Harrison weist auf die historische Bedeutung ihrer Arbeit hin und treibt die Mitarbeiter zu noch mehr Arbeit an. Der erste bemannte Raumfahrtflug Amerikas mit Alan Shepard ist schließlich erfolgreich. Bald darauf wird die Erdumkreisung durch John Glenn vorbereitet. Jeden Tag ändern sich die Flugdaten, und da Katherine durch ihre niedrige Sicherheitseinstufung meist zu spät davon erfährt, sind viele ihrer manuellen Berechnungen umsonst. Katherine erreicht mit sanfter Hartnäckigkeit, dass sie an einem wichtigen Briefing teilnehmen darf, wo sie insbesondere auf Glenn großen Eindruck macht. Besonders wichtig ist die Ermittlung der Koordinaten für den Wiedereintritt in die Atmosphäre. Dafür sollen neue Formeln gefunden werden. Als dies nicht gelingt, erinnert sich Katherine an das numerische Eulerverfahren, mit dem sie die Berechnung erfolgreich durchführen kann. Außerdem zeigt sich, dass die Methode gut für die neu aufkommende elektronische Datenverarbeitung geeignet ist. Zwischenzeitlich wird ein IBM-Großrechner im Forschungszentrum installiert, den Dorothy zum Laufen bringt. Als der IBM-Rechner kurz vor dem Start der Rakete widersprüchliche Zahlen liefert, verlangt Glenn von der Bodenstation, diese von Katherine prüfen zu lassen; sonst werde er nicht starten. Katherine rechnet die Zahlen in aller Eile manuell nach und kann dank Harrisons Fürsprache erstmals im Kontrollzentrum den Flug miterleben. Nach einigen Umkreisungen signalisiert plötzlich ein Warnlicht, dass Teile des Hitzeschildes sich lösen können, so dass die Rückkehr zur Erde angeordnet wird. Beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre entsteht ein Feuerball an der Außenhaut der Raumkapsel und die Funkverbindung reißt ab; nach einigem Bangen geht aber alles gut. Katherine hat drei kleine Töchter, ihr Ehemann ist früh gestorben. Katherines Mutter wohnt bei ihnen und kümmert sich um die Kinder, während sie bei der Arbeit ist. Katherine wird mit Jim Johnson, einem Offizier und Kriegsheimkehrer, bekanntgemacht, den sie aber zunächst ablehnt, da er sich ihr gegenüber ungeschickt über ihre Arbeit als Frau äußert. Er lässt aber nicht locker, und sie werden schließlich ein Paar. Ihre Kinder sind von Jim begeistert und bereiten den feierlichen Moment vor, als er um die Hand von Katherine anhält und ihr den Ring seiner Mutter schenkt. Da Katherine sich beklagt hat, dass ihre Bezahlung nicht einmal für eine zu ihrer Dienstkleidung erlaubte „schlichte Perlenkette“ ausreiche, bekommt sie von den Kollegen eine solche Kette als Geschenk. Mary Jackson wird in eine Abteilung versetzt, welche die Raumkapseln entwickelt. Ein Kollege empfiehlt ihr, als Ingenieurin zu arbeiten, da sie wie eine solche denke. Sie bewirbt sich um eine entsprechende Stelle, es stellt sich aber heraus, dass dafür eine Zusatzausbildung erforderlich ist. Allerdings gibt es in Virginia keine Hochschule, die eine solche für Afroamerikaner anbietet. Obwohl ihr Mann zunächst strikt dagegen ist, klagt sie vor Gericht, diese Kurse mit Weißen zusammen absolvieren zu können. Indem sie den Richter darauf hinweist, dass er mit dieser Entscheidung Geschichte schreiben könne, bringt sie ihn dazu, das Urteil zu ihren Gunsten zu fällen. Dorothy Vaughan nimmt wegen einer lang dauernden Krankheit der Stelleninhaberin zwar die Aufgaben eines Supervisors der \"Colored Computers\" wahr, ihr Antrag auf entsprechende Beförderung wird jedoch nicht genehmigt. Als sie mitbekommt, dass ein großer Computer ins Haus geliefert wurde, ist ihr klar, dass dieser die Arbeitsplätze „ihrer“ Frauen gefährdet. Sie besorgt sich Literatur zur Computersprache Fortran, die sie in der städtischen Bibliothek in der „weißen“ Abteilung unentdeckt mitgehen lässt, und beginnt, sich selbst und ihre Frauen in den neuen Kenntnissen fortzubilden. Zudem sucht sie heimlich abends den Standort des Rechners auf. Sie studiert die Handbücher der Maschine, arbeitet sich ein und bemerkt überdies einen falschen Anschluss, weshalb das Inbetriebnahme-Team von IBM sie noch nicht zum Laufen bringen konnte. Als sich schließlich herausstellt, wie gut sie das Gerät bereits beherrscht, ist das Staunen in der Space Task Group groß. Aufgrund ihrer EDV-Kenntnisse wird Dorothy zum Supervisor einer neuen Abteilung ernannt, die den Rechner mit Daten füttern soll. Sie will aber die Position nur annehmen, wenn sie die Frauen ihrer bisherigen Abteilung mitbringen darf, was ihr genehmigt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "\"Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen\" spielt kurz vor dem Civil Rights Act von Lyndon B. Johnson, der 1964 die Trennung von Schwarzen und Weißen zumindest juristisch aufhob. Bereits vor der Einführung dieses Gesetzes arbeiteten Afroamerikaner in den USA in der wissenschaftlichen Forschung, im Staatsdienst und bei US-Behörden wie der NASA. Das National Advisory Committee for Aeronautics (NACA) war eine US-amerikanische, staatliche Organisation, die sich mit der Grundlagenforschung in der Luftfahrt beschäftigte und ein direkter Vorgänger der späteren NASA. Am 3. März 1915 gegründet, sollte sie Innovationen im Flugzeug- und Antriebsbau koordinieren und auf eine wissenschaftliche Grundlage stellen. Die so erlangten Erkenntnisse wurden der amerikanischen Luftfahrtindustrie zur Verfügung gestellt. Als die NASA, die \"National Aeronautics and Space Administration\", am 1. Oktober 1958 ihre Arbeit aufnahm, übernahm sie die circa 8.000 Angestellten der NACA. Zum ersten Administrator der NASA wurde Thomas Keith Glennan ernannt. Die dort angestellten schwarzen Mathematikerinnen hatten zu dieser Zeit aufgrund der in den USA praktizierten Rassentrennung ein von ihren weißen Kolleginnen gesondertes Büro und konnten an andere Abteilungen „ausgeliehen“ werden. Frauen wurden als „Computer in Röcken“ und Schwarze als „colored computers“ bezeichnet (\"to compute\" = englisch für \"rechnen\"). In dieser von Weißen geprägten Männerdomäne hatten es Afroamerikanerinnen doppelt schwer. Die afroamerikanische Mathematikerin Dorothy Vaughan hatte 1929 an der Wilberforce University ihren Bachelor-Abschluss erworben und arbeitete danach als Mathematiklehrerin. Ihre Arbeit für das National Advisory Committee for Aeronautics, die Vorgängerorganisation der NASA, nahm sie im Jahr 1943 auf und gehörte dort zu den ersten Schwarzen, die in einer wissenschaftlichen Funktion in einer Gruppe angestellt waren, die als West Area Computing Unit bezeichnet wurde. Dort waren alle afroamerikanischen Mathematikerinnen zusammengefasst. Aufgrund der Rassengesetze durfte sie allerdings nicht mit Weißen zusammenarbeiten und betrieb mit ihrer Gruppe ihre Forschungen abgeschottet von den übrigen Einheiten. Sie stellte unter der Berufsbezeichnung „(human) computer“ aeronautische Berechnungen an. 1958 wurde Vaughan als „head computer“ Leiterin ihrer Arbeitseinheit. Vaughan starb am 10. November 2008. Ihre Kollegin Mary Winston Jackson, die ebenfalls Afroamerikanerin war, arbeitete ab 1951 in der gleichen Abteilung. Sie starb am 11. Februar 2005. Katherine Johnson, die ebenfalls als Afroamerikanerin in dieser Abteilung arbeitete, begann mit 14 Jahren ihr Studium am West Virginia College, für das sie ein Stipendium erhalten hatte. Ihr Dozent Dr. William W. Schieffelin Claytor bot ihr in ihrem zweiten Jahr an, weiterführende Kurse in höherer Mathematik zu besuchen. Als einzige Schülerin belegte sie Kurse in Analytischer Geometrie und studierte Mathematik im Hauptfach. Auch Johnson begann ihre NASA-Karriere bereits 1953 bei deren Vorgängerorganisation. Dort bestand ihre Aufgabe darin, Daten aus Windkanal-Experimenten mit Hilfe mathematischer Formeln zu berechnen und grafisch darzustellen sowie Flugschreiber auszuwerten. Hierbei arbeitete sie mit den ersten Computerprogrammen, die von der NASA geschrieben worden waren. Nach nur zwei Wochen gelangte Johnson mit einer Kollegin zunächst befristet in die Abteilung für Flugforschung, die bis dahin ausschließlich aus weißen Männern bestanden hatte, und nahm an Briefings teil, in denen bislang ausschließlich Männer zusammengekommen waren. Johnson war mit ihren Kolleginnen anfänglich in einem fensterlosen Gebäude untergebracht, weit entfernt von den weißen, überwiegend männlichen Wissenschaftlern. Sie lernten hier als erste den Maschinencode für den Betrieb der neu installierten Computer von IBM, der für deren Programmierung notwendig war. Dadurch wurde ihre enorme Begabung von der NASA nicht ignoriert und Johnson wurde befördert. Dennoch gab es weiterhin separate Toiletten für Afroamerikaner, was einen 45-minütigen Weg dorthin für sie zur Folge hatte. 1959 heiratete sie Lieutenant Colonel James A. Johnson, einen Veteran aus dem Koreakrieg. Johnson wurde für ihre Beiträge zur Berechnung der Flugbahnen für das Mercury-Programm und den ersten bemannten Flug zum Mond im Rahmen der Apollo-11-Mission Ende 2015 mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet. Katherine Johnson starb am 24. Februar 2020. John Glenn, der Johnsons Berechnungen völlig vertraute, wurde später Abgeordneter der Demokratischen Partei im Senat der Vereinigten Staaten. Glenn starb am 8. Dezember 2016, nur wenige Tage vor der Premiere des Films, im Alter von 95 Jahren. Glen Powell, der Glenn im Film spielte, bezeichnete den verdienten Astronauten nach dessen Tod als einen echten Gentleman, der einen an das Unmögliche glauben ließ. 20th Century Fox veröffentlichte zu Glenns Tod eine Erklärung, in der sein Verlust betrauert wurde. Glenn wurde darin als herausragende Persönlichkeit der US-amerikanischen Geschichte bezeichnet und als ein Mann, der nicht nur auf die Sterne zeigte, sondern einen Weg aufzeigte, wie man dorthin kommt. Auch wenn man seinen Verlust betrauere, feiere man doch all das, was er möglich gemacht habe. Viele der am Film Beteiligten, so Taraji P. Henson, Janelle Monáe, Kevin Costner und auch Filmkomponist Hans Zimmer, gaben zu, dass ihnen die drei afroamerikanischen NASA-Mitarbeiterinnen, deren Lebensgeschichte und ihr Beitrag zur Ermöglichung der bemannten Raumfahrt vor Beginn des Filmprojekts nicht bekannt gewesen waren. Octavia Spencer glaubte anfänglich, Margot Lee Shetterlys Geschichte, die ihnen vorgestellt wurde, sei Fiktion. Allgemein glaubten die Beteiligten aber auch, dass die Geschichte der im Hintergrund arbeitenden Mathematikerinnen den meisten US-Amerikanern völlig unbekannt gewesen sein dürfte. Pharrell Williams musste nach eigenen Aussagen erst von seiner Mutter darauf hingewiesen werden, dass er Katherine Johnson bereits einige Jahre zuvor bei einer Veranstaltung seiner Non-Profit-Organisation \"From One Hand To AnOTHER\" kennengelernt hatte, die diese gemeinsam mit dem Astronauten Leland Devon Melvin besucht hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Vorlage und Stab.", "content": "Der Film basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch \"Hidden Figures\" der US-amerikanischen Autorin Margot Lee Shetterly, das ebenfalls 2016 erschien. Es handelt sich um das erste Buch von Shetterly und wurde in 16 Sprachen übersetzt. Das im Herbst 2016 erschienene Buch schaffte es innerhalb kürzester Zeit in die Bestsellerliste der New York Times. Im Rahmen der NAACP Image Awards 2017 wurde das Buch in der Kategorie \"Outstanding Literary Work – Nonfiction\" ausgezeichnet. Produziert wurde der Film von Levantine Films, Chernin Entertainment und Fox 2000 Pictures. Die Regie übernahm Theodore Melfi, der gemeinsam mit Allison Schroeder auf der Grundlage von Shetterlys Buch auch die Drehbuchadaption schrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die Rollen der Mathematikerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson wurden mit Taraji P. Henson, Octavia Spencer und Janelle Monáe besetzt. Für Monáe, die eigentlich Sängerin ist, handelt es sich um eine ihrer ersten Filmrollen überhaupt. Kevin Costner übernahm die Rolle des Direktors der NASA-Task-Force Al Harrison, Jim Parsons ist in der Rolle seines Kollegen Paul Stafford zu sehen. Kirsten Dunst spielt die Mitarbeiterin Vivian Mitchell, und Aldis Hodge spielt Levi Jackson. Mahershala Ali spielt Katherines anfänglichen Freund und späteren Ehemann Lieutenant Colonel James \"Jim\" A. Johnson. In seinem vorherigen Film \"Moonlight\" hatte Ali zuletzt noch eine Filmbeziehung mit seiner Schauspielkollegin Janelle Monáe, die nun Katherines Arbeitskollegin Mary Jackson spielt. Glen Powell übernahm die Rolle von John Glenn, dem ersten NASA-Astronauten, der die Erde umrundet. Taraji P. Henson, Octavia Spencer und Janelle Monáe werden in ihren Rollen als Katherine G. Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson im Deutschen von Sandra Schwittau, Martina Treger und Anne Helm synchronisiert. Frank Glaubrecht spricht Kevin Costner in der Rolle als Al Harrison. Gerrit Schmidt-Foß leiht Jim Parsons in seiner Rolle als Paul Stafford seine Stimme. Mahershala Ali in seiner Rolle des Colonel Jim Johnson wird von Dennis Schmidt-Foß synchronisiert. Marie Bierstedt spricht Kirsten Dunst in der Rolle von Vivian Mitchell.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten wurden Anfang März 2016 in Atlanta begonnen. Hier drehte man unter anderem am und im Morehouse College, einem privaten Männer-College, das zur Zeit der Rassentrennung nur von Afroamerikanern besucht werden durfte. Die Gebäude wurden für Außenaufnahmen der NASA genutzt. Ein dort befindliches, in runder Form errichtetes Studentenzentrum diente schließlich auch als Vorlage für das Design der Räumlichkeiten der Space Task Group im Film. In Canton entstanden vor der dortigen Bibliothek weitere Außenaufnahmen. Weitere Drehorte waren die bei Atlanta gelegene Stadt East Point, wo sich im Film Katherine Johnsons Zuhause befindet, und Monroe östlich von Atlanta, wo Aufnahmen in der Innenstadt gemacht wurden. Weitere Filmaufnahmen wurden in einem Werk von Lockheed Martin Aeronautics auf der Dobbins Air Reserve Base in Marietta gemacht. So fanden Aufnahmen im dortigen Windkanal statt. Die Produktionskosten des Films belaufen sich auf 25 Millionen US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Im April 2016 wurde bekannt, dass Pharrell Williams die Produktion des Films in musikalischer Hinsicht übernimmt und die Musikauswahl trifft. Für Produktionen dieser Art hatte Williams 2012 das Kreativunternehmen i am OTHER Entertainment gegründet. Williams übernahm die Gestaltung des musikalischen Gesamtkonzeptes und des Soundtracks zum Film, der auch mehrere von Williams geschriebene Tracks enthält, so die Lieder \"Crave\", \"Runnin’\" und \"Surrender\" die bereits vorab im Oktober und im November 2016 veröffentlicht wurden. Zudem sind auf dem Soundtrack Songs von Lalah Hathaway, Kim Burrell, Alicia Keys, Mary J. Blige und von Janelle Monáe enthalten, die im Film in einer Hauptrolle zu sehen ist. Williams komponierte die Filmmusik gemeinsam mit Hans Zimmer, mit dem er bereits als Teil der \"The Magnificent Six\" für den Soundtrack des Films \"\" zusammenarbeitete. Zudem war Benjamin Wallfisch an den Arbeiten zur Filmmusik beteiligt. Im Dezember 2016 wurde der Soundtrack als Anwärter bei der Oscarverleihung 2017 in der Kategorie \"Beste Filmmusik\" in die Kandidatenliste \"(Longlist)\" aufgenommen, aus denen die Mitglieder der Akademie die offiziellen Nominierungen bestimmten. Die auf dem Soundtrack enthaltenen Lieder \"I See A Victory\" und \"Runnin’\" wurden in die Longlist für den \"Besten Filmsong\" aufgenommen. Der Soundtrack umfasst insgesamt zehn Tracks und wurde am 9. Dezember 2016 von Columbia Records veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing und Veröffentlichung.", "content": "Im Rahmen des Toronto International Film Festivals 2016 wurden im September einem ausgewählten Publikum Ausschnitte des Films vorgestellt und ein Q&A mit Taraji P. Henson, Octavia Spencer, Janelle Monáe, dem Produzenten der Filmmusik Pharrell Williams und den Machern des Films veranstaltet. Im Anschluss folgte ein Konzert, bei dem Kim Burrell und Pharrell Williams erstmals das auf dem Soundtrack enthaltene Lied \"I See A Victory\" vorstellten. Am 9. Dezember 2016, dem Tag der Veröffentlichung des Soundtracks, stellten Burrell und Williams dieses Lied im Rahmen der Citi Concert Series in New York vor. Williams präsentierte dort auch das bereits vorab veröffentlichte Lied \"Runnin’\". Im Rahmen einer Sondervorführung wurde der Film am 1. Dezember 2016 im Virginia Air and Space Center in Hampton in Anwesenheit von Katherine Johnson vorgestellt. Johnson wurde im Anschluss ein zweites Mal von der NASA mit dem Group Achievement Award ausgezeichnet. Auch Octavia Spencer, die im Film Dorothy Vaughan spielt, war bei der Sondervorführung und der anschließenden Überreichung der Auszeichnung anwesend. Am 10. Dezember 2016 erfolgte im SVA Theatre in New York eine Sondervorführung des Films. Am 15. Dezember 2016 folgten der Regisseur Theodore Melfi, die Produzentin Mimi Valdes und die Schauspieler Taraji P. Henson, Octavia Spencer, Janelle Monáe und Kevin Costner einer Einladung von Michelle Obama ins Weiße Haus, wo nach der Vorstellung des Films eine Diskussionsrunde stattgefunden hatte. Der Film kam am 25. Dezember 2016 in ausgewählte US-amerikanische Kinos und startete dort am 6. Januar 2017 landesweit. Am 2. Februar 2017 kam der Film in die deutschen Kinos. Zuvor wurde der Film in Deutschland im Januar 2017 im Rahmen von Previews in ausgewählten Kinos und vorab auch an der Hochschule für Fernsehen und Film München in einer Vorstellung der Stiftung Bayerisches Amerikahaus in Kooperation mit 20th Century Fox gezeigt. Am 14. Juni 2017 ist der Film in Deutschland als Blu-ray und auf DVD veröffentlicht worden. Seit 30. Dezember 2017 wird der Film bei Sky Cinema, Sky Go und Sky On Demand gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In Deutschland wurde der Film von der FSK ohne Altersbeschränkung freigegeben. In der Freigabebegründung heißt es: „Die Themen Rassentrennung und Bürgerrechte werden gut nachvollziehbar dargestellt, seinen selbstbewussten Protagonistinnen und ihren Geschichten nähert sich der Film in weitgehend ruhiger und sehr einfühlsamer Inszenierung. Kleinen Kindern erschließen sich das historische Setting und die politischen Hintergründe zwar noch nicht, eine emotionale Überforderung ist aber aufgrund der zurückhaltenden, durchweg familientauglichen Darstellung nicht zu befürchten.“", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film konnte 93 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen und erhielt hierbei eine durchschnittliche Bewertung von 7,6 der möglichen 10 Punkte. Catherine Shoard von \"The Guardian\" sagt, obwohl es ein wenig aussehe, als würde der Film versuchen, auf der #OscarsSoWhite-Welle zu reiten, seien seine eigentlichen Ambitionen viel bescheidener, denn der Film wolle auch sehr unterhaltsam und ein wenig lehrreich sein und zugleich auch durchgängig eine heitere Stimmung aufbauen. Alonso Duralde von \"The Wrap\" meint, der Film erzähle eine Wohlfühlgeschichte von Heldinnen, die in Filmen unterrepräsentiert seien, doch weil die drei Frauen das richtige Zeug dazu hätten, habe dies auch der Film. Pete Hammond von \"Deadline.com\" spricht von einer inspirierenden Geschichte, die vielen Menschen nicht bekannt war, aber erzählt werden musste und durch den Film, der mit überragenden Schauspielern besetzt sei, letztlich auch erzählt wurde. Patrick Heidmann von \"Spiegel Online\" sagt über den Film: „Statt zum belehrenden Historienstück zu werden, lässt er viel Raum für Humor. Das Gespür für die Zeit und ihre Themen vermittelt er dennoch sehr präzise und mit einfachen Mitteln: hier eine Archivaufnahme von Juri Gagarin, dort ein Gespräch am Esstisch über die Methoden der Bürgerrechtsbewegung.“ Zudem bemerkt Heidmann, eine von einem großen Studio verantwortete Mainstreamproduktion, in der ausschließlich schwarze Frauen im Mittelpunkt stehen, sei selbst im Jahr 2017 ungewöhnlich in Hollywood. Nadine Lange von \"Zeit Online\" meint, es habe etwas Erhebendes, den drei \"Hidden-Figures\"-Heldinnen bei ihrem Aufstieg zuzusehen, der durch den gleichzeitig auf den Straßen und in den Kirchen stattfindenden Kampf der Bürgerrechtsbewegung kontextualisiert werde. Susanne Leinemann von der \"Berliner Morgenpost\" sagt: „Man würde dem Film wünschen, dass auch er dieses Jahr beim Oscar etwas gewinnt. Besonders wenn man an die Wut im Jahr zuvor denkt, als viele schwarze Schauspieler ihre Teilnahme an der Oscarverleihung absagten, weil sie sich nicht genügend gewürdigt fühlten.“ Leinemann meint, der Film habe das Zeug zu einem Preis: „Er hat eine Haltung, er ist unterhaltsam und hervorragend gespielt. Und die USA sind über Nacht ein anderes Land geworden. Man rückt zusammen – auch Schwarz und Weiß.“ Fabian Tietke von der \"Tageszeitung\" analysiert: „In dieser Gegenüberstellung des Arbeitsalltags der drei Frauen mit den medialen Bildern körperlicher Gewalt gelingt Melfi eine Miniatur über den drohenden Rückfall in ebenjene Jahre vor der Einführung des Civil Rights Act von 1964, der freien Zugang zu Wahlen und das Ende der rassistischen Strukturierung des Alltags bedeuten sollte.“", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Der Film kam am 25. Dezember 2016 in ausgewählte US-amerikanische Kinos und startete dort am 6. Januar 2017 landesweit, wonach er Platz 1 der US-Kino-Charts erreichte und sich dort fast zwei Wochen an der Spitze halten konnte. Der Film konnte dort bislang rund 169 Millionen US-Dollar einspielen. Auch in Neuseeland landete der Film nach seinem Start auf Platz 1 der Kino-Charts. Das weltweite Einspielergebnis beläuft sich auf rund 236 Millionen US-Dollar. In Deutschland verzeichnet der Film bislang 507.558 Besucher (Stand 25. Juni 2017).", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz im Schulunterricht.", "content": "Im Frühjahr 2019 wurde der Film im Rahmen der SchulKinoWochen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen vorgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Der Film und die Beteiligten erhielten eine große Zahl von Nominierungen und Auszeichnungen, darunter eine Auszeichnung als \"Bester Film\" und eine Auszeichnung als \"Beste Schauspielerin\" für Taraji P. Henson im Rahmen der NAACP Image Awards 2017, drei Auszeichnungen im Rahmen der African American Film Critics Association Awards 2017, eine Auszeichnung im Rahmen der Excellence in Production Design Awards 2017 der Art Directors Guild und eine Auszeichnung bei den Atlanta Film Critics Society Awards 2016. Im Rahmen der Oscarverleihung 2017 erhielt \"Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen\" in drei Kategorien eine Nominierung, darunter eine als \"Bester Film\". Die folgende Auflistung enthält eine Auswahl der bekanntesten Preisverleihungen. Academy Awards 2017 („Oscars“) Art Directors Guild Awards 2017 Artios Awards 2017 British Academy Film Awards 2017 Critics’ Choice Movie Awards 2016 (Dezember) Golden Globe Awards 2017 Grammy Awards 2018 Hollywood Film Awards 2016 Hollywood Music in Media Awards 2016 MTV Movie & TV Awards 2017 National Board of Review Awards 2016 Palm Springs International Film Festival 2016/17 Producers Guild of America Awards 2017 Satellite Awards 2016 Saturn Awards 2017 Screen Actors Guild Awards 2017 Writers Guild of America Awards 2017", "section_level": 2}, {"title": "Spin-offs.", "content": "Im April 2018 wurde bekannt, dass Nat Geo eine Fernsehserie entwickelt, die vom Film inspiriert ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen \"(Hidden Figures)\" ist eine US-amerikanische Filmbiografie von Theodore Melfi. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch von Margot Lee Shetterly. Er erzählt von den drei afroamerikanischen Mathematikerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson, die maßgeblich am Mercury- und am Apollo-Programm der NASA beteiligt waren. Der Film kam am 25. Dezember 2016 in ausgewählte US-amerikanische Kinos und startete am 6. Januar 2017 dort landesweit. Am 2. Februar 2017 kam der Film in die deutschen Kinos.", "tgt_summary": "是一部2016年美国传记电影,由西奥多·梅尔菲执导兼编剧。改编自玛歌·李·雪德利的同名非小说著作《\"Hidden Figures\"》。电影主演包括泰拉姬·P·汉森、奥克塔维亚·斯宾塞、贾奈尔·梦内、凯文·科斯特纳、克丝汀·邓斯特以及吉姆·帕森斯。", "id": 2704738} {"src_title": "Yreka", "tgt_title": "怀里卡", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Yreka liegt zehn Kilometer westlich von Montague am Ostrand des Klamath National Forest sowie der südwestlich gelegenen Klamath Mountains. Mount Shasta befindet sich in einer Entfernung von 60 Kilometern im Südosten. Die Interstate 5 verläuft mitten durch den Ort. Der Bundesstaat Oregon beginnt 30 Kilometer entfernt im Norden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im März des Jahres 1851 fand ein aus Oregon kommender Maultiertreiber in der Region Gold. Binnen eines Monats folgten weitere 2000 Goldsucher, suchten dort ihr Glück und bauten eine Siedlung aus Zelten, Baracken und einfachen Holzhäusern. Bezüglich der Namensgebung gibt es mehrere Versionen: Mit hoher Wahrscheinlichkeit geht der Name auf das indianische Wort \"wáik'a\" mit der Bedeutung „nördlicher Berg“ oder „weißer Berg“ zurück. Nach einer anderen Version wurde der Ort als Wortspiel Y-reka benannt, in Anlehnung an den ebenfalls in Kalifornien liegenden Ort Eureka (U-reka ausgesprochen). Eine kuriose Erklärung gibt Mark Twain in seiner Autobiografie: Der Name ergab sich durch eine Verwechslung. Der Besitzer einer Bäckerei hatte die Buchstaben des zur Werbung dienenden Wortes BAKERY für seinen Laden frisch angestrichen und zur Trocknung in umgekehrter Reihenfolge aufgestellt, nur der Buchstabe B stand gerade nicht daneben. Ein Besucher las das verkehrt herum stehende Wort YREKA (das B fehlte ja) und vermutete, dies sei die Ortsbezeichnung. Auch die übrigen Bewohner hielten diese Vermutung für schlüssig und so wurde der Ort aufgrund eines Palindroms „Yreka“ genannt. Nach Ende des Kalifornischen Goldrauschs verließen viele Abenteurer den Ort wieder. Durch die Ernennung zur Countryverwaltung ergaben sich jedoch neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Der Ort gewinnt gegenwärtig auch im Tourismus an Bedeutung und ist Ausgangspunkt für Touren in die Siskiyou Mountains im Nordwesten und zum Mount Shasta im Südosten. In der Umgebung von Yreka ist die sehr seltene Flammenblumenart \"Phlox hirsuta\" zu finden, die dort auch \"Yreka phlox\" genannt wird. Die Stadtverwaltung hat diese Pflanze in den Status einer \"City flower\" erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Im Jahr 2014 wurde eine Einwohnerzahl von 7564 Personen ermittelt, die zu diesem Zeitpunkt ein Durchschnittsalter von 40,2 Jahren besaßen, das damit über dem Durchschnittswert von Kalifornien mit 35,7 Jahren lag. Gegenüber dem Jahr 2000 betrug der Bevölkerungszuwachs 3,8 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yreka ist eine Stadt mit dem Status City und Sitz der Countyverwaltung (County Seat) im Siskiyou County im US-Bundesstaat Kalifornien mit 7564 Einwohnern (2014).", "tgt_summary": "怀里卡(英语:Yreka)位于美国加利福尼亚州北部,是锡斯基尤县的县治。", "id": 1636154} {"src_title": "Silence (Film)", "tgt_title": "沉默 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "1638 in Portugal. Die beiden jungen Jesuiten Sebastião Rodrigues und Francisco Garupe reisen gemeinsam nach Japan, um Sebastiãos ehemaligen Mentor, den prominenten Jesuiten Cristóvão Ferreira, ausfindig zu machen. Gerüchten zufolge soll Ferreira der Apostasie verfallen sein. Beide weigern sich, dies zu glauben. Ihr Weg führt sie zunächst in die portugiesische Kolonie Macau. Sie lernen den verstoßenen Konvertiten Kichijiro unter dubiosen Umständen kennen und segeln trotzdem mit seiner Hilfe heimlich nach Japan. Dort werden sie in dem Dorf Tomogi von einer im Untergrund lebenden christlichen Gemeinde empfangen. Ohne Priester wird dort nur das Sakrament der Taufe weitergegeben. Die Priester erfahren, dass in Japan Inquisitoren auf Christen – und ganz besonders auf Priester – ein Kopfgeld ausgesetzt haben. Zunächst verstecken sie sich in einer Hütte, werden aber durch ihre Unvorsichtigkeit von Bewohnern aus einem anderen Dorf entdeckt. Während Francisco im Dorf Tomogi bleibt, reist Sebastião alleine dorthin, um den Glauben zu verbreiten. Er erfährt, dass Kichijiros gesamte Familie getötet wurde und er nur überlebte, weil er vor seinen Verfolgern dem Christentum abschwor. In Tomogi haben die Inquisitoren mittlerweile mehrere Dorfbewohner festgenommen und verlangen entweder den Tod von vier Konvertiten oder die Auslieferung der Jesuiten. Auf die Frage der Konvertiten, wie sie am besten auf die Drohungen der Inquisitoren reagieren sollen, meint Sebastião, dass sie abschwören sollen. Francisco lehnt dies strikt ab. Schließlich werden drei standhafte Dorfbewohner an Holzkreuze am Meeresufer gefesselt und durch die Flut getötet. Sebastião und Francisco beschließen, Japan auf getrennten Wegen wieder zu verlassen. Sebastião wählt den Weg über das Festland, abseits der Dörfer. In der Einsamkeit beginnt er, an seinem Glauben zu zweifeln, und hat eine Vision von Jesus. Schließlich trifft er Kichijiro wieder, wird aber von ihm an den Inquisitor Inoue verraten und festgenommen. Dessen Männer bringen Sebastião zusammen mit anderen konvertierten Christen in ein Gefängnis in Nagasaki. Inoue ist der Meinung, dass das Christentum nicht nach Japan passe. Er sieht dessen Bekämpfung als unangenehme, aber notwendige Aufgabe an. Als Zeichen für die Abkehr vom christlichen Glauben verlangt er von den Konvertiten, mit dem Fuß auf ein Bild Jesu zu treten. Sebastião ist nicht bereit, die Christen dazu aufzufordern. Er wird an die Küste gebracht, wo mehrere Konvertiten in Gegenwart des ebenfalls gefangen genommenen Francisco ertränkt werden. Francisco ertrinkt bei dem Versuch, dies zu verhindern. Sebastião trifft schließlich auf Ferreira, der inzwischen unter japanischem Namen in einem buddhistischen Kloster lebt. Ferreira verleugnet das Christentum und unterrichtet die Buddhisten in Astronomie. Außerdem schreibt er an einem Buch, in dem er die Fehler des Christentums aufzeigt. Sebastião verachtet ihn dafür. Die noch lebenden Konvertiten werden einer speziellen Folter unterzogen, bei der man die Menschen kopfüber in eine Grube hängt und eine blutende Wunde am Hals zufügt, um die Qual bis zum Tod zu verlängern. Inoue verlangt als Bedingung für ihre Begnadigung, dass Sebastião dem Christentum abschwört und ebenfalls auf das Jesusbild tritt. Auch Ferreira redet auf ihn ein. Sebastião weigert sich zunächst, hat dann aber eine Vision, in der Jesus sagt, er dürfe dies tun. Sebastião tritt auf das Bild, und die Konvertiten werden begnadigt. Sebastião nimmt einen japanischen Namen an. Seine und Ferreiras Aufgabe ist es nun, Handelsgüter der Niederländer auf christliche Symbole zu prüfen. Regelmäßig muss Sebastião schriftlich bezeugen, dass er kein Christ mehr ist. Ihm werden eine japanische Ehefrau und der Name ihres verstorbenen ersten Ehemannes zugewiesen. Als ihn Kichijiro aufsucht, um seine Sünden zu beichten, weigert sich Sebastião, da er sich nicht mehr als Pater sieht. Kichijiro wird trotzdem festgenommen, als man ein christliches Amulett bei ihm findet. Nach vielen Jahren stirbt Sebastião und wird nach buddhistischem Brauch bestattet. Seine Witwe steckt dem Leichnam vor der Verbrennung ein Kruzifix zu.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "Japan war unter dem damaligen Herrscher Toyotomi Hideyoshi zunächst neuen religiösen Strömungen gegenüber relativ offen. Die Portugiesen, denen die „Nutzung“ Japans im Vertrag von Tordesillas zugesprochen worden war, trieben regen Handel, und die Jesuiten machten sich vor allem als Übersetzer unentbehrlich. Vor allem viele einfache Japaner wurden friedlich zum Christentum bekehrt, da Christen ungeachtet des sozialen Standes ein Aufstieg in den Himmel in Aussicht gestellt wurde – eine Revolution im strikten Ständesystem Japans, in dem insbesondere die Bauern kaum Rechte besaßen. Auch einige ranghohe Feudalherren (Daimyō) übernahmen den christlichen Glauben, der trotzdem eine Religion der unteren Bevölkerungsschichten blieb. Ein Großteil der japanischen Feudalherren blieb dem Christentum gegenüber misstrauisch, da die Anerkennung der Kirche als höchster Autorität als Angriff auf die bisherige japanische Machtordnung betrachtet wurde. Dieses Misstrauen erhielt durch den in Japan gestrandeten englischen Seefahrer William Adams weitere Nahrung. Adams, der als Engländer und Protestant das katholische Portugal als feindliches Land betrachtete, klärte Tokugawa Ieyasu, den späteren Alleinherrscher Japans, darüber auf, dass Portugal bereits in der Vergangenheit das Christentum genutzt habe, um die Einwohner fremder Länder gegeneinander aufzuhetzen, um diese Länder am Ende schließlich ganz zu kontrollieren. Tokugawa reagierte mit der Abschließung Japans, was sich zunächst vor allem gegen die Spanier und Portugiesen richtete. Lediglich den Angehörigen der niederländischen Ostindien-Kompanie wurde der Aufenthalt auf einer kleinen, streng abgeriegelten Insel gestattet, da die Niederländer nur am Handel interessiert waren und keine Ambitionen hegten, ihr lukratives Geschäft durch Bekehrungsversuche oder Einmischungen in die japanische Politik zu gefährden. Nach dem christlich geprägten Shimabara-Aufstand wurde auch das Christentum verboten. Christen mussten zurückkonvertieren oder wurden getötet. Um Christen aufzuspüren, zogen bewaffnete Truppen durchs Land, die alle Einwohner eines Dorfes zwangen, z. B. auf ein Bild der Jungfrau Maria zu treten, was katholischen Christen als Sakrileg galt. Binnen kurzer Zeit wurden tausende Konvertiten getötet und der Rest in den Untergrund getrieben. Die Kakure Kirishitan konnten ihre Religion nur noch im Verborgenen ausüben. Bei Entdeckung durch die Obrigkeit drohte die Hinrichtung der gesamten Familie. Trotzdem blieb das Christentum in kleinen Enklaven lebendig, wobei sich im Laufe der Jahre eine abgewandelte Liturgie und eigene Gebete entwickelten.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "\"Silence\" basiert auf dem Roman \"Chinmoku\" (1966) des japanischen Autors Endō Shūsaku. Der Roman basiert lose auf historischen Ereignissen. Pater Cristóvão Ferreira lebte von 1580 bis 1650 und legte nach Folterungen in Japan seinen christlichen Glauben ab. Die Figur von Sebastião Rodrigues basiert auf der Person des italienischen Jesuiten Giuseppe Chiara, der in Japan tätig war. \"Chinmoku\" wurde zum ersten Mal 1971 in Japan von Masahiro Shinoda verfilmt, jedoch nicht im Ausland veröffentlicht. Anfang der 1990er-Jahre zeigte sich Martin Scorsese an einer Neuverfilmung interessiert und verfolgte seitdem das Projekt. Damals sagte er zum Roman: Nachdem das Projekt eine Zeit lang auf Eis gelegen hatte, nahm Scorsese es ab 2009 aktiv wieder auf und führte Gespräche mit Schauspielern wie Daniel Day-Lewis, Benicio del Toro und Gael García Bernal. Danach widmete er sich jedoch zunächst wieder anderen Projekten wie \"Shutter Island\" (2010) und \"Hugo Cabret\" (2011).", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "Im April 2013 wurde schließlich bekannt gegeben, dass die Produktion an \"Silence\" nach 23 Jahren endlich begonnen habe. Bereits im Mai 2013 wurden Andrew Garfield und Ken Watanabe für den Film gecastet; letzterer musste das Projekt jedoch kurze Zeit darauf wieder aufgeben und wurde durch Tadanobu Asano ersetzt. Der Film hatte ein vergleichsweise knappes Budget von geschätzten 50 Millionen USD, was dazu führte, dass Teile der Crew, wie Produzent Irwin Winkler, für den Mindestlohn arbeiteten. Zudem wurde nach einem günstigen Drehort gesucht, um das Japan des 17. Jahrhunderts darzustellen. Die Wahl fiel auf die taiwanesische Hauptstadt Taipeh, wo der Film vom 30. Januar bis zum 15. Mai 2015 gedreht wurde. Im Rahmen der Aufbauarbeiten kam es am 28. Januar 2015 zu einem Unfall am Set, bei dem ein Arbeiter starb und zwei weitere verletzt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film feierte seine Premiere am 29. November 2016 in der Vatikanstadt. Dabei wurde Scorsese im Apostolischen Palast von Papst Franziskus empfangen. Zur Premiere lud Scorsese rund 300 Mitglieder des Jesuitenordens ein.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die Film- & Fernseh-Synchron übernahm die deutsche Vertonung der Serie. Clemens Frohmann führte die Dialogregie und Michael Schlimgen schrieb das Dialogbuch.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Rodrigo Prieto wurde 2017 für den Oscar in der Kategorie \"Beste Kamera\" nominiert. Das in New York ansässige National Board of Review zeichnete Jay Cocks und Martin Scorsese 2016 in der Kategorie \"Bestes adaptiertes Drehbuch\" aus und wählte den Film außerdem unter die zehn besten des Jahres.", "section_level": 1}], "src_summary": "Silence ist ein Filmdrama von Martin Scorsese aus dem Jahr 2016. Das von Scorsese und Jay Cocks verfasste Drehbuch basiert auf dem Roman \"Chinmoku\" (dt. \"Schweigen\") des römisch-katholischen japanischen Autors Endō Shūsaku aus den 1960er Jahren. In den Hauptrollen sind Andrew Garfield und Adam Driver zu sehen, die zwei Jesuiten verkörpern; Liam Neeson spielt deren ehemaligen Mentor, auf dessen Suche sich die Figuren begeben.", "tgt_summary": "《沉默》(英语:Silence)是一部2016年的历史时代电影,由马丁·史柯西斯执导,改编自日本作家远藤周作于1966年出版的同名小说,由安德鲁·加菲尔德、亚当·崔佛、连恩·尼逊、洼冢洋介、浅野忠信、希朗·汉德主演。", "id": 922273} {"src_title": "James Comer", "tgt_title": "詹姆士·卡莫", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "James Comer absolvierte die \"Monroe County High School\" und studierte danach an der Western Kentucky University Landwirtschaft. Danach arbeitete er als Farmer. Bis heute betreibt er die \"Comer Family Farms\" und die \"Comer Land and Cattle Company\", die er im Jahr 1994 erwarb. Zwischen 1993 und 1995 war er auch Präsident der Versicherungsgesellschaft \"Comer and Polston Insurance Incorporated\". Von 2001 bis 2003 war er ebenfalls Präsident der Firma \"CFB Foods Incorporated\". In den Jahren 1999 und 2000 leitete er die Handelskammer im Monroe County. Seit dem Jahr 2000 ist er außerdem noch einer der Direktoren der \"South Central Bank\". In seiner Heimat ist er Mitglied zahlreicher Organisationen und Vereinigungen. Politisch schloss er sich der Republikanischen Partei an. In den Jahren 1993 und 1994 war er deren Parteivorsitzender im Monroe County. Im August 1996 nahm er als Delegierter an der Republican National Convention in San Diego teil. Zwischen 2000 und 2011 saß er als Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Kentucky; von 2012 bis 2016 war er Landwirtschaftsminister (\"Commissioner, Department of Agriculture\") dieses Staates. Im Jahr 2015 bewarb er sich erfolglos in den Vorwahlen seiner Partei um die Nominierung für die Wahlen zum Gouverneur. Nach dem Rücktritt des Kongressabgeordneten Ed Whitfield wurde eine Sonderwahl für den Rest der Amtsperiode bis Januar 2017 notwendig, die zeitgleich zur regulären Wahl abgehalten wurde. Bei beiden Wahlen wurde Comer im ersten Wahlbezirk von Kentucky gegen den Demokraten Sam Gaskins gewählt. Seit dem 14. November 2016 gehört er nun dem Repräsentantenhaus in Washington, D.C. an. Da er gleichzeitig für die nächste Legislaturperiode gewählt wurde, wird er auch dem am 3. Januar 2017 zusammentretenden 115. Kongress angehören. Comer ist verheiratet. Mit seiner Frau Tamara hat er drei Kinder. Er lebt in Tompkinsville.", "section_level": 1}], "src_summary": "James R. Comer (* 19. August 1972 in Carthage, Smith County, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Politiker. Seit dem 14. November 2016 vertritt er den Bundesstaat Kentucky im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": "詹姆士·卡莫(James Comer,1972年-8月19日)是美国的一位政治家和前检察官,党籍是共和党。他在2012年至2016年担任肯塔基州农业部长,之前他是肯塔基州议会众议员。2016年,他代表共和党参选美国众议院肯塔基州第一选区的议员并顺利当选。卡莫已经结婚并有三个孩子。", "id": 2767579} {"src_title": "Golden Globe Awards 2017", "tgt_title": "第74屆金球獎", "src_document": [{"title": "Nominierte im Bereich Film.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film – Drama.", "content": "Moonlight – Regie: Barry Jenkins", "section_level": 2}, {"title": "Bester Film – Komödie/Musical.", "content": "La La Land – Regie: Damien Chazelle", "section_level": 2}, {"title": "Beste Regie.", "content": "Damien Chazelle – La La Land", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller – Drama.", "content": "Casey Affleck – Manchester by the Sea", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin – Drama.", "content": "Isabelle Huppert – Elle", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical.", "content": "Ryan Gosling – La La Land", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical.", "content": "Emma Stone – La La Land", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller.", "content": "Aaron Taylor-Johnson – Nocturnal Animals", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin.", "content": "Viola Davis – Fences", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Drehbuch.", "content": "Damien Chazelle – La La Land", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik.", "content": "Justin Hurwitz – La La Land", "section_level": 2}, {"title": "Bester Filmsong.", "content": "„City of Stars“ aus La La Land – Justin Hurwitz, Benj Pasek und Justin Paul", "section_level": 2}, {"title": "Bester Animationsfilm.", "content": "Zoomania \"(Zootopia)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester fremdsprachiger Film.", "content": "Elle – Frankreich – Regie: Paul Verhoeven", "section_level": 2}, {"title": "Nominierte im Bereich Fernsehen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beste Serie – Drama.", "content": "The Crown", "section_level": 2}, {"title": "Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama.", "content": "Billy Bob Thornton – Goliath", "section_level": 2}, {"title": "Beste Serien-Hauptdarstellerin – Drama.", "content": "Claire Foy – The Crown", "section_level": 2}, {"title": "Beste Serie – Komödie/Musical.", "content": "Atlanta", "section_level": 2}, {"title": "Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie/Musical.", "content": "Donald Glover – Atlanta", "section_level": 2}, {"title": "Beste Serien-Hauptdarstellerin – Komödie/Musical.", "content": "Tracee Ellis Ross – Black-ish", "section_level": 2}, {"title": "Beste Miniserie oder Fernsehfilm.", "content": "American Crime Story \"(The People v. O. J. Simpson: American Crime Story)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller – Miniserie oder Fernsehfilm.", "content": "Tom Hiddleston – The Night Manager", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin – Miniserie oder Fernsehfilm.", "content": "Sarah Paulson – American Crime Story \"(The People v. O. J. Simpson: American Crime Story)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller – Serie, Miniserie oder Fernsehfilm.", "content": "Hugh Laurie – The Night Manager", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin – Serie, Miniserie oder Fernsehfilm.", "content": "Olivia Colman – The Night Manager", "section_level": 2}, {"title": "Cecil B. DeMille Award – Preis für ein Lebenswerk.", "content": "Meryl Streep, amerikanische Schauspielerin", "section_level": 1}, {"title": "Miss Golden Globes.", "content": "Scarlet, Sistine und Sophia Stallone (Töchter von Sylvester Stallone)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 74. Verleihung der Golden Globe Awards () fand am 8. Januar 2017 im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills statt. Die Mitglieder der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) stimmten über die besten amerikanischen und ausländischen Film- und Fernsehproduktionen sowie Künstler des Vorjahres ab, die im Rahmen eines Galadinners geehrt wurden.", "tgt_summary": "第74届金球奖(英语:74th Golden Globe Awards)在2017年1月8日于美国加州洛杉矶比佛利山比华利希尔顿酒店举行颁奖典礼,由NBC进行电视转播,用以表掦2016年出色的电影及电视作品。《乐来越爱你》共入围了7项大奖,并全数抱回奖座,成为本届大赢家,并创下了金球奖电影类别荣获最多奖项的作品。", "id": 51125} {"src_title": "Kanshin-ji", "tgt_title": "觀心寺", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Überlieferung nach soll der Tempel im Jahr 701 von En no Ozuno () mit dem Namen Unshin-ji () errichtet worden sein. 808 kam Priester Kūkai, um schlechter Vorsehung zu entgehen, hierher und errichtete sieben Sternhügel des Großen Wagen für deren Verehrung. Im Jahr 815 fertigte er die Nyoirin-Kannon und gab dem der Tempel nun den Namen Kanshin-ji. Sein großer Schüler Jichie () legte mit seinem Schüler Shinshō () das Tempelgelände mit seinen Bauten an. Um das Jahr 836 besaß der Tempel neben 1500 Chōbu (), das knapp 1500 Hektar an Wald und Felder im Landkreis Ishikawa. Ab der mittleren Kamakura-Zeit gehörte der Tempel zum Daikaku-ji, und zur Zeit des Namboku-chō wurde der Tempel zum Gebetstempel des dortigen Tennō. So diente der Untertempel Sōji-in () ab 1359 als eine Art Nebenresidenz () für Kaiser Go-Murakami. Man nimmt an, dass der Sōji-in sich dort befunden hat, wo heute ein Teich ist. Ein Gedenkstein am Teichrand erinnert daran. Auch zum kaisertreuen Kusunoki-Klan waren die Beziehungen zum Tempel eng.", "section_level": 1}, {"title": "Die Anlage.", "content": "Die Tempel-Anlage ist die älteste innerhalb der Präfektur Osaka und die einzige innerhalb der Minamikawauchi-Gegend, die Nationalschätze aufweisen kann. Der Tempel wurde am Südhang einer Anhöhe über einem Bachtal errichtet und ist durch Treppen erschlossen. Das wichtigste Gebäude ist die Haupthalle. Sie stammt aus der Heian-Zeit, ihre äußere Gestaltung jedoch aus der Zeit um 1334. Sie ist fast quadratisch mit einer Seitenlänge von 20 × 18 m. Sie ist umgeben von einer Reihe von kleineren Gebäuden, worunter sich auch der niedrige Glockenturm () befindet. Auf halber Höhe befindet sich das Abtquartier (), oben am Westrand das Schatzhaus ().", "section_level": 1}, {"title": "Schätze des Tempels.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Kulturgüter.", "content": "Zu den Wichtigen Kulturgütern des Tempels gehören:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Kanshin-ji () ist ein Tempel der Shingon-Richtung des Buddhismus in den Bergen am Ostrand der der Stadt Kawachinagano (Präfektur Osaka).", "tgt_summary": "观心寺(かんしんじ)是位在日本大阪府河内长野市的寺院,高野山真言宗遗迹本山。山号「桧尾山」()。本尊如意轮观音、开基(创立者)为役小角。观心寺是楠木氏的菩提寺,是和楠木正成及南朝有渊源之寺而为人所知。正平14年(1359年),本寺是后村上天皇之行在所。此外,境内有后村上天皇桧尾陵。", "id": 1868534} {"src_title": "Basilika Maria Königin der Apostel", "tgt_title": "姆沃列圣殿", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 20. Juli 1890 wurde in der deutschen Kolonie Kamerun eine Apostolische Präfektur gegründet, bereits im Oktober erreichten die katholischen Missionare des Pallottinerordens mit Pater Heinrich Vieter als Leiter das Land. Am 13. Februar 1901 betraten die aus Deutschland gekommenen Missionare den Hügel Mfoundi zum ersten Mal. Nach ihrer Ankunft in Jaunde begannen sie dort das Werk der Evangelisierung mit dem Bau vieler Kirchengebäude. Sie erhielten dazu auch das Anwesen auf dem Hügel Mvolyé von Charles Atangana, worauf Vater Vieter entschied, die erste katholische Mission in Jaunde zu gründen. Am 22. Januar 1905 wurde die Mvolyé Mission zum Sitz des neuen Apostolischen Vikariats für Kamerun und Monsignore Vieter wurde zum Titularbischof geweiht. In den Jahren 1923 bis 1927 wurde die Kathedrale von Mvolyé mit dem Patrozinium des Heiligen Geistes unter Leitung der Spiritaner errichtet. Nachdem sie drohte in Trümmer zu fallen, wurde im Jahr 1990 auf Anweisung von Jean Zoa, Erzbischof von Yaounde, der Bau eines Marienheiligtums mit der Grundsteinlegung am 15. August 1990 begonnen. Die Weihe der neuen Kirche \"Maria Königin der Apostel\" fand am 10. Dezember 2006 in Anwesenheit von Kardinal Jean-Louis Tauran statt, in der die Kirche durch das Legat von Papst Benedikt XVI. vom 2. März 2006 zur ersten \"Basilica minor\" Zentralafrikas erhoben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Innenraum.", "content": "Aufbauend auf 12 Säulen, die die 12 Apostel symbolisieren, hat die Basilika eine Höhe von 32 Metern und eine Breite von 75 Meter. Sie bietet damit Raum für etwa 4000 Sitzplätze. Der Bau besteht aus einer subtilen Mischung aus Stein, Metall und Holz, es wurden die heimischen Hölzer Bubinga und Moabi verwendet. Die Errichtung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Fähigkeiten der verschiedenen ethnischen Gruppen in Kamerun. Die Glasmalereien von Henri Guerin in Pastell und hellen Farben bilden ein Fresco von 100 m2. Zur Ausstattung gehört der Sakramententisch, der in Zusammenarbeit mit dem Centre Nina in Mbalmayo geschaffen wurde. Die Schwarze Madonna mit einer Höhe von 3,50 Meter ist aus dem Holz des heiligen Baumes von Nkong Ondoa, der Altar besteht aus Granit vom Akok Bekoe. Die Christusfigur und der Tabernakel sind aus Bronze in der Technik der Bamun gefertigt.", "section_level": 1}, {"title": "Patrozinium.", "content": "Königin der Apostel ist einer der Ehrentitel Mariens und wurde auch zur Schutzpatronin der Pallotinerobergesellschaft Vereinigung des Katholischen Apostolates gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Papstbesuch.", "content": "Auf seiner ersten Auslandsreise des Jahres 2009 besuchte Papst Benedikt XVI. für vier Tage Jaunde. Er zelebrierte am 18. März 2009 in der Basilika eine Vesper mit Bischöfen, Priestern, Ordensleuten, Diakonen, den Vertretern kirchlicher Bewegungen und anderer christlicher Konfessionen Kameruns.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilika Maria Königin der Apostel (, ) oder Basilika von Mvolyé \"(Basilique de Mvolyé)\" ist eine römisch-katholische Kirche in Jaunde, der Hauptstadt Kameruns. Die zum Erzbistum Yaoundé gehörende Kirche liegt am Südrand der Stadt auf dem Hügel Mvolyé. Sie steht unter dem Patrozinium Mariens und trägt den Titel einer Basilica minor.", "tgt_summary": "姆沃列圣殿(Basilique Marie-Reine des apôtres de Mvolyé)是位于喀麦隆首都雅温得市郊姆列沃的宗座圣殿。", "id": 936003} {"src_title": "Jerry Roberts", "tgt_title": "杰里·罗伯茨", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jerry kam im Londoner Stadtteil Wembley als Sohn von Herbert Roberts und seiner Ehefrau Leticia zur Welt und ging von 1933 bis 1939 zur Latymer Upper School im benachbarten Stadtteil Hammersmith. Danach besuchte er bis 1941 das University College London. Er studierte Französisch und Deutsch. Sein Tutor, Prof. Leonard Willoughby, der selber im Ersten Weltkrieg im \"Room 40\", der damaligen Codebrecher-Zentrale der Briten, gearbeitet hatte, empfahl den 20-jährigen Jerry Roberts als Linguisten für die \"GC&CS\". Im Herbst 1941, nach seinem Vorstellungsgespräch bei \"Colonel\" John Tiltman, wurde er in eine damals neugegründete kleine Gruppe von Kryptoanalytikern versetzt, deren Aufgabe es zunächst war, Playfair-Verschlüsselungen zu brechen, wie sie damals von der deutschen Polizei verwendet wurden. Am 1. Juli 1942 änderte sich die Aufgabe. Von nun an galt es, den wichtigen militärischen Funkverkehr zu entziffern, der mit der deutschen Lorenz-Schlüsselmaschine verschlüsselt war. Die Wehrmacht nutze diese hochkomplexe Schlüsselmaschine (Eigenbezeichnung: Schlüsselzusatz 42; kurz: SZ 42) zur Verschlüsselung ihrer strategischen Fernschreibverbindungen, insbesondere zwischen dem Oberkommando der Wehrmacht mit Sitz in Wünsdorf nahe Berlin und den Armeehauptquartieren in Städten wie Rom, Paris, Athen, Kopenhagen, Oslo, Königsberg, Riga, Belgrad, Bukarest und Tunis. Die Briten gaben ihm den Decknamen \"Tunny\" („Thunfisch“). Nachdem im Frühjahr des Jahres 1942 Bill Tutte der erste Einbruch in \"Tunny\" gelungen war, sollte Roberts unter Leitung von \"Major\" Ralph Tester in der sogenannten \"Testery\" die Entzifferungsarbeit nun übernehmen und routinemäßig fortsetzen. Dies gelang erfolgreich, wobei Roberts als \"Senior Codebreaker\" Schichtleiter für eine von drei Schichten war, die rund um die Uhr bis zum siegreichen Ende des Krieges in Europa arbeiteten. Die Personalstärke der \"Testery\" war inzwischen auf 118 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestiegen. Nach dem Krieg war er Mitglied der \"War Crimes Investigation Unit\", einer speziellen Organisation, die im heute berüchtigten \"London Cage\" deutsche Kriegsverbrechen auch mit illegalen Methoden wie Folter aufzuklären suchte. Roberts selbst arbeitete als Verhöroffizier zumeist in der damaligen britischen Besatzungszone im Nordwesten Deutschlands. Ab 1948 begann er eine neue Tätigkeit als Marktforscher. Bis 1954 arbeitete er für die Londoner Firma \"Market Information Services (MIS)\". Später gründete er eigene Unternehmen, wie die \"Roberts Research Ltd.\" und die \"Euroresearch Ltd.\", die 1993 beide vom \"National Opinion Poll (NOP)\" übernommen wurden. Im Ruhestand engagierte er sich für die \"Codebreakers\" von B.P., speziell für seine ehemaligen Kollegen aus der \"Testery\", deren kriegswichtige Leistungen in Vergessenheit zu geraten drohten. Insbesondere ehrte er das Andenken dreier wichtiger Helden von Bletchley Park, Alan Turing, der die Marine-Enigma „knackte“, Bill Tutte, der den ersten Einbruch in die Lorenz-Schlüsselmaschine schaffte, und Tommy Flowers, der \"Colossus\", den ersten programmierbaren Computer der Welt, baute. Im Gegensatz zu fast allen seinen Kollegen, die aufgrund der strikten Geheimhaltung ihrer kriegswichtigen Leistungen keinerlei öffentliche Anerkennung mehr zu Lebzeiten erfuhren, starb Jerry Roberts als letzter \"Codebreaker\" der \"Testery\" hochgeehrt im Alter von 93 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raymond C. „Jerry“ Roberts (* 18. November 1920 in London-Wembley; † 25. März 2014 in Liphook, Hampshire) war ein britischer Kryptoanalytiker, Linguist und Offizier. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er in der \"Government Code and Cypher School\" \"(GC&CS)\" (deutsch etwa: „Staatliche Code- und Chiffrenschule“) im englischen Bletchley Park (B.P.), also der militärischen Dienststelle, die sich erfolgreich mit der Entzifferung des deutschen Nachrichtenverkehrs befasste.", "tgt_summary": "杰里·罗伯茨(英语:Captain Jerry Roberts, Raymond C. Roberts,1920年-11月18日-2014年-3月25日),是一名英国商人和战时电码译员。在第二次世界大战期间,罗伯茨在布莱切利园效力,并成为一名杰出的电码译员和语言学家,他精通洛仑兹密码机。", "id": 1715310} {"src_title": "Kawamura Sumiyoshi", "tgt_title": "川村純義", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kawamura Sumiyoshi absolvierte ein Studium der Navigation am Marinetrainingszentrum Nagasaki und nahm als Samurai am Boshin-Krieg von 1868 bis 1869 teil, wobei er sich insbesondere während der Schlacht von Aizu zwischen Oktober und November 1868 auszeichnete. Nach Kriegsende wurde er am 23. November 1869 zunächst Direktor im Ministerium für militärische Angelegenheiten sowie anschließend am 27. Oktober 1870 Direktor der Kaiserlich Japanischen Marineakademie \"(Kaigun Heigakkō)\", ehe er am 15. Juli 1871 stellvertretender Minister für militärische Angelegenheiten wurde. Nach Gründung des Marineministeriums wurde er am 27. Juli 1872 Vize-Seelord und damit Stellvertreter von Katsu Kaishū. Diesen Posten bekleidete er zunächst bis zum 4. April 1874 als er als Kommandeur der Marineverbände vorübergehend zur Durchführung der japanischen Strafexpedition nach Taiwan entsandt wurde. Nach seiner Rückkehr wurde er am 5. August 1874 zum Vizeadmiral \"(Chūjō)\" befördert und übernahm erneut als Stellvertreter Katsus den Posten als Vize-Seelord. Am 19. Februar 1877 wurde er als Kommandeur eines 300.000 Mann starken Truppenkontingents mit der Niederschlagung der von Saigō Takamori angeführten Satsuma-Rebellion in der Provinz Satsuma beauftragt und befehligte insbesondere die Truppenverbände in der Schlacht von Shiroyama am 24. September 1877. Nach seiner Rückkehr am 10. Oktober 1877 wurde er am 20. November 1877 zum Mitglied des Rates \"(Sangi)\". Am 24. Mai 1878 wurde Kawamura als Nachfolger von Katsu Kaishū schließlich erstmals selbst Seelord und übte damit bis zu seiner Ablösung durch Enomoto Takeaki am 28. Februar 1880 die Funktion des Marineministers \"(kaigun-kyō)\" im Staatsrat \"(Daijō-kan)\" aus. Anschließend gehörte weiterhin dem Staatsrat als Mitglied an, ehe er am 7. April 1881 Enomoto wieder als Seelord ablöste und dieses Amt als Marineminister bis zum 22. Dezember 1885 bekleidete. Während dieser Zeit wurde er am 7. Juli 1884 als Graf \"(Hakushaku)\" in den Erbadel \"(Kazoku)\" erhoben. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung wurde er zunächst Berater des Kaiserhauses und am 30. April 1888 zum Berater des neugeschaffenen Geheimen Kronrates \"Sūmitsu-in\" ernannt, einem Gremium zur Beratung des Tennō. Am 11. November 1893 wurde er schließlich Mitglied des Geheimen Kronrates und gehörte diesem bis zu seinem Tode an. Kawamura Sumiyoshi, der am 1. November 1899 aus dem aktiven Militärdienst in die Reserve versetzt wurde, wurde anlässlich seines Todes am 12. April 1904 posthum zum Admiral \"(Taisho)\" befördert. Seine posthume Beförderung zum Admiral war die erste in der Geschichte der Kaiserlichen Marine.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kawamura Sumiyoshi (jap. ; * Tempō 7/11/11/18. Dezember 1836 in Kagoshima; † 12. August 1904) war ein japanischer Admiral der Kaiserlichen Marine, der unter anderem von 1878 bis 1880 sowie erneut von 1881 bis 1885 Marineminister war.", "tgt_summary": "川村 纯义(かわむら すみよし、天保7年旧暦11月11日(1836年12月18日) - 明治37年(1904年)8月12日),日本的武士、萨摩藩士、海军军人。海军大将军衔。荣典为从一位勲一等伯爵。鹿儿岛县出身。通称は与十郎。", "id": 4545} {"src_title": "Women’s March on Washington", "tgt_title": "2017年女性大游行", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Marsch wurde nach der Präsidentschaftswahl 2016 auf Facebook initiiert. Weil sie die Reden Donald Trumps als polarisierend, rassistisch und misogyn empfand, erstellte die Hawaiianerin Teresa Shook am 9. November 2016 ein Facebook-Event, in dem sie zu einem Protestmarsch aufrief. Bald darauf folgten weitere ähnliche Events, für die sich Tausende von Frauen anmeldeten. Aus diesen Aufrufen entstand das offizielle \"Women’s-March-on-Washington\"-Event. Später übernahm ein Team von fünf Frauen die Organisation: Vanessa Wruble, Tamika D. Mallory, Carmen Perez, Linda Sarsour und Bob Bland. Die Organisatorinnen wiesen darauf hin, dass der Marsch sich nicht gegen Trump richte, sondern sich proaktiv für Frauenrechte einsetze und außerdem Stellung für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte beziehe. Ursprünglich wurde der Marsch als „Million Women March“ bezeichnet. Der Name wurde jedoch geändert, da er an den „Million Women March“ in Philadelphia 1997 erinnerte, an dem Hunderttausende schwarzer Frauen teilgenommen hatten. Mehr als 23 Organisationen haben einen \"First Amendment Permit\" für Demonstrationen in der Inaugurationswoche beantragt.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführungsort.", "content": "Die Organisatorinnen wollten den Marsch ursprünglich entlang der Route des Marsches auf Washington für Arbeit und Freiheit durchführen, an welchem Martin Luther King seine berühmte I-Have-a-Dream-Rede hielt. Der National Park Service erteilte aber keine Bewilligung für das Lincoln Memorial, da für die Inauguration und andere Organisationen bereits Bewilligungen erteilt worden waren. Anfang Dezember wurde bekanntgegeben, dass der Marsch auf der Independence Avenue an der südwestlichen Ecke des Kapitols beginnen und entlang der National Mall stattfinden werde.", "section_level": 1}, {"title": "Organisatorinnen.", "content": "Die vier Vorsitzenden des Organisationskomitees waren die Scharia-Befürworterin Linda Sarsour, Direktorin der \"Arab American Association of New York\", Bob Bland, eine Modedesignerin, Tamika Mallory, die ehemalige Direktorin des \"National Action Network\", und Carmen Perez, Direktorin der Aktivistengruppe \"The Gathering for Justice\". Vanessa Wruble, Mitgründerin und Ko-Präsidentin von \"Okayafrica\", ist Kampagnenleiterin. Gloria Steinem und Harry Belafonte waren Ehrenvorsitzende. Donald Trump kündigte während seiner Kampagne an, \"Planned Parenthood\" („Geplante Elternschaft“) die Finanzierung zu entziehen, solange die Organisation Abtreibungen durchführe. \"Planned Parenthood\" unterstützte den Marsch und steuerte Personal und Knowhow bei der Planung der großen Demonstration bei. Laut Präsidentin Cecile Richards sollte der Marsch ein klares Zeichen an die zukünftige Regierung senden, dass „Millionen von Menschen sich gegen Angriffe auf die reproduktive Gesundheitsfürsorge, Abtreibungsdienste und den Zugang zu Planned Parenthood zur Wehr setzen“ würden. Die Organisatorinnen äußerten die Hoffnung, dass die Protestierenden auch nach dem Marsch Trump und den republikanisch dominierten Kongress daran hindern würden, der Organisation die staatliche Förderung in Millionenhöhe zu streichen, und wiesen darauf hin, wie wichtig es sei, auch nach der Demonstration lokal aktiv zu bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Ende Dezember teilten die Organisatorinnen mit, dass mehr als 100 Organisationen ihre Hilfe während des Marsches zugesichert hätten und ihn auf ihren Social-Media-Plattformen unterstützen würden. Unter diesen Partnern waren Amnesty International USA, die \"Mothers of the Movement\", das \"National Center for Lesbian Rights\", die \"National Organization for Women\" (NOW), MoveOn.org, Human Rights Watch, \"Code Pink\", \"Black Girls Rock\", NAACP, das American Indian Movement und Oxfam.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "In Washington versammelten sich etwa eine halbe Million Menschen (nach Veranstalter-Angaben 700.000, nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN landesweit über eine Million), das wären mehr Teilnehmende als beim bis dahin geltenden Rekord bei der Demonstration gegen den Vietnam-Krieg 1969. Weltweit fanden rund 670 entsprechende Demonstrationen statt, so auch z. B. in Amsterdam, London, Paris, Rom, Vancouver oder Wien, in den USA außerdem z. B. in Boston, Chicago, Denver, Los Angeles (mit Barbra Streisand), New Orleans, New York, San Diego, San Francisco, in Deutschland in Berlin, Frankfurt, Heidelberg und München. Dabei sollen sich insgesamt zwei Millionen Menschen weltweit beteiligt haben, vor allem Frauen.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahme, Ansprachen.", "content": "Prominente wie Samantha Bee, Amy Schumer und Olivia Wilde beabsichtigten, am Marsch teilzunehmen, die Sängerinnen Alicia Keys und Cher sowie die Schauspielerin Whoopi Goldberg und die Künstlerin und Sängerin Yoko Ono gehörten zu den Teilnehmerinnen. Vor dem Marsch über die National Mall zum Weißen Haus traten mehrere Politiker, Stars und Aktivisten auf, so die Künstlerin und Sängerin Madonna, der Filmregisseur Michael Moore, Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser, die Bürgerrechtlerin, Philosophin, Humanwissenschaftlerin und Schriftstellerin Angela Davis, die Feministin, Journalistin und Frauenrechtlerin Gloria Steinem, Ilyasah Shabazz, die Tochter des Bürgerrechtlers Malcolm X, Maryum Ali, die Tochter des Boxers Muhammad Ali, und die Schauspielerinnen Scarlett Johansson und Ashley Judd. Letztere bezog sich in ihrem Redebeitrag auf Trumps Verunglimpfung seiner Konkurrentin Clinton als „nasty woman“, also als „böse“ bzw. „widerliche“ Frau, und meinte: Die unterlegene demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton dankte den Teilnehmern der Demonstration in einem Tweet für ihr Engagement für „unsere Werte“, dies sei so wichtig wie nie.", "section_level": 1}, {"title": "Symbole.", "content": "Bei dem Marsch waren viele selbstgestaltete Symbole zu sehen, die häufig mit den Bedeutungen von \"Pussy\" spielten und damit auf Trump-Äußerungen Bezug nahmen. Ein viel gezeigtes Symbol war eine – meist pinkfarbene – Mütze mit Zipfeln rechts und links, die Katzenohren andeuten, der \"Pussyhat\". Solche Mützen wurden im Vorfeld des Marsches in hohen Stückzahlen von Aktivistinnen gestrickt oder gehäkelt. Singer-Songwriterin Fiona Apple lieferte mit \"Tiny Hands\" einen passenden Schlachtgesang.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Gloria Steinem, die als Ehrenvorsitzende fungiert, schrieb: „Unsere Verfassung beginnt nicht mit ‚Ich, der Präsident.‘ Sie beginnt mit ‚Wir, das Volk.‘ Ich bin stolz darauf, eine von Tausenden zu sein, die nach Washington kommen, um deutlich zu machen, dass wir weiterhin für eine Demokratie arbeiten, in der wir als Menschen miteinander verbunden sind und nicht aufgrund von Rasse, Geschlecht, Klasse oder irgendeinem anderen Etikett bewertet werden.“ Laut Marcia Chatelain, Professorin am \"Center for Social Justice Research, Teaching, & Service\" an der Georgetown University, hänge der Erfolg des Marsches davon ab, in den folgenden Wochen und auch längerfristig den Schwung aufrechtzuerhalten. Auch der Historiker Michael Kazin betonte die Wichtigkeit einer langfristigen Strategie. Kritiker des Marsches waren der Ansicht, er habe wenig Aussicht auf Erfolg, weil seine politischen Ziele unklar oder verfehlt seien. Zudem wurde kritisiert, dass Linda Sarsour den Marsch mitorganisierte. Die Hidschāb-tragende Aktivistin könne als Verteidigerin der Scharia nicht glaubhaft für den Feminismus stehen. Mehrere Museen und Institutionen wie das National Museum of American History, das Teil der Smithsonian Institution ist, und die New York Historical Society haben direkt nach dem Ereignis Plakate und andere Protestsymbole des Women's March gesammelt oder dazu aufgerufen, diese abzugeben. Die Friedrich-Ebert-Stiftung wollte 2018 ihren Menschenrechtspreis dem Women's March verleihen. Der Arbeitskreis \"Kritik des Antisemitismus und Jüdische Studien\" der FES und Stipdentiaten der Stiftung protestierten gegen diese Entscheidung, weil sie den Organisatoren \"„die Bagatellisierung von Antisemitismus, den Ausschluss von Juden und Jüdinnen* und Zionist*innen“\" vorwerfen und sie durch wiederholte antisemitische Äußerungen aufgefallen seien. Die Stiftung setzte deshalb die Preisverleihung aus und kündigte an, die Vorwürfe unabhängig prüfen zu lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Women’s March on Washington war ein Protestmarsch für Frauen- und Menschenrechte in Washington, D.C. am 21. Januar 2017, dem ersten Tag nach der Amtseinführung von Donald Trump. Neben dem Marsch in Washington fanden Solidaritätsmärsche (\"Sister Marches\") in anderen US-amerikanischen Großstädten und in zahlreichen anderen Ländern statt. Charakteristisch waren die von den Demonstrierenden getragenen \"pussy hats\".", "tgt_summary": "2017年女性大游行(英语:2017 Women's March)是自2017年1月21-22日在世界各地进行的一系列女权游行示威活动,旨在捍卫女权,同时为移民改革、科学精神、健保改革、环境保护、LGBT权益、种族公义、世俗化运动、堕胎权益发声。这些游行示威活动直指新任美国总统唐纳德·特朗普的一系列言论和立场:一些人认为其涉及性别歧视、种族歧视、排外及反伊斯兰等言论,加上不认同其是合法总统,以其他方式值得谴责。", "id": 958787} {"src_title": "Bahnhof Hung Hom", "tgt_title": "紅磡站", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem langen Wirtschaftsboom nach dem Krieg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Hongkong wurde die alte \"Kowloon Station\" auf der Halbinsel im Stadtteil Tsimshatsui zu klein. Außerdem gab es in der dicht besiedelten Stadt keinen Platz oder Möglichkeit zur Erweiterung dieser Station. So eröffnete am 30. November 1975 unter dem neuen Namen der Kowloon-Canton Railway die neue Station. Mit dem Abriss der alten Station wurde am 7. Juni 1978 begonnen. Auf dem Platz wurde das Hong Kong Cultural Centre – ein Komplex mit Konzertsaal und Museen – eröffnet. Der alte Uhrturm des Bahnhofs blieb als Denkmal erhalten. Die neue Station wurde im Jahr 1996 in \"Hung Hom Station\" umbenannt. Damit verbunden wurde die Kowloon-Canton Railway in \"East Rail Line\" umbenannt. Ab dem Jahr 2001 wurde die Hung Hom Station erweitert. Die Neubauten umfassten ein neues Passagierterminal mit darin befindlichen Restaurants, Läden und Fahrkartenschaltern. Lange Zeit war die Station ein Kopfbahnhof. Das änderte sich mit dem Ausbau der East Rail bis zum Bahnhof East Tsim Sha Tsui. Abermals änderte sich der Status am 16. August 2009. Seitdem gehört der Bahnhof East Tsim Sha Tsui zur West Rail Line. Dadurch wurde die Station Hung Hom wieder zu einem Kopfbahnhof.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "In Zukunft soll die Station an weitere Linien des Nahverkehrsnetzes in Hongkong angeschlossen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnsteige.", "content": "Der Bahnhof hat sieben Bahnsteiggleise, von denen sich sechs Gleise an drei Mittelbahnsteigen befinden, Gleis 7 liegt als Reservegleis an einem Seitenbahnsteig. Die Gleise 1 und 4 bis 7 sind als Stumpfgleise nur aus Richtung Norden erreichbar.", "section_level": 1}, {"title": "Anschluss.", "content": "Der Bahnhof besitzt Anschlussmöglichkeiten an den Public Light Bus. Vor dem Bahnhof befinden sich außerdem zahlreiche Taxistände.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Hung Hom (), von der China Railways früher auch Bahnhof Kowloon () genannt, ist eine Eisenbahnstation auf der East Rail Line und der West Rail Line in Hongkong. Es war bis zur Eröffnung der West Kowloon Station die einzige Station in Hongkong mit grenzüberschreitendem Eisenbahnverkehr ins Festland-China. Es gibt Fernzugverbindungen nach Peking, Shanghai und Guangzhou. In Hongkong ist Hung Hom Station neben Lo Wu und Lok Ma Chau eine von drei Haltestellen mit Umsteigemöglichkeit zwischen den Verkehrsnetzen der Eisenbahn und der U-Bahn MTR.", "tgt_summary": "红磡站(英语:Hung Hom Station),城际直通车则称之为香港红磡站(英语:Hong Kong Hung Hom Station),车站启用初期被称为九龙站(英语:Kowloon Station),是港铁东铁线及西铁线的终点站,同时亦是香港来往中国大陆的城际直通车终点站。红磡站在尖东站启用前是前九铁系统中最南端车站。此站虽然以红磡为名,实际上是座落于香港九龙红磡湾,所以与传统上的红磡相差约1公里,此站在十八区区域划分上隶属油尖旺区。", "id": 2452983} {"src_title": "Zhao Wei (Rechtsanwaltsgehilfin)", "tgt_title": "趙威", "src_document": [{"title": "Rechtsanwälte und Aktivisten in China eingesperrt.", "content": "Im Juli 2015 wurde Zhao heimlich festgenommen, als die Regierung eine Offensive gegen Menschenrechtsanwälte begann, bei der mehr als 200 Juristen und Assistenten im Zuge der Razzia eingesperrt wurden. Viele von ihnen befinden sich immer noch in Gewahrsam. Zhao wurde unter dem Verdacht der „Aufstachelung zur Untergrabung der Staatsmacht“ in der Haftanstalt Nr. 1 in Tianjin eingesperrt. Laut South China Morning Post ist sie mit 24 Jahren die jüngste Person, die im Zuge der Niederschlagung festgenommen wurde, und bis dahin als Assistentin für den prominenten Menschenrechtsanwalt Li Heping arbeitete. Nachdem Zhao in Gewahrsam genommen worden war, engagierte ihre Mutter den Anwalt Ren Quanniu. Ren wurde Ende Juli von der Behörde für Öffentliche Sicherheit in Tianjin informiert, dass Zhao Wei inhaftiert worden sei, weil sie verdächtigt werde, Streit und Ärger provoziert zu haben. Laut Amnesty International wurde ihm am 22. September 2015 mitgeteilt, dass seine Mandantin „an einem bestimmten Ort unter häuslicher Überwachung“ stehe, da sie der „Anstiftung zum Umsturz der Regierung“ beschuldigt werde. Ihr Anwalt reichte mehrere Anträge ein, um Zhao zu sehen und zu sprechen, doch wurden diese alle mit der Begründung abgelehnt, dass sie in einen Fall verwickelt sei, bei dem es um die „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ gehe, und er die Ermittlungen stören würde. Ren Quanniu und die Mutter von Zhao Wei wurden laut Amnesty International am 11. Januar 2016 von der Behörde für Öffentliche Sicherheit darüber informiert, dass Zhao am 8. Januar offiziell wegen mutmaßlichen „Umsturzes der Regierung“ inhaftiert und in der Haftanstalt Nr. 1 in Tanjin festgehalten wird. Weitere Personen, die während der Verhaftungswelle von den Behörden Chinas inhaftiert wurden, sind unter anderem der Rechtsanwalt Li Heping und seine Arbeitskollegin Gao Yue, die Rechtsanwälte Wang Yu (Rechtsanwältin), Zhou Shifeng, Li Shuyun und Xie Yanyi sowie der Kanzleigehilfe Liu Sixin und die Aktivisten Wu Gan, Hu Shigen und Gou Hongguo. Laut Amnesty International sind seit Beginn der beispiellosen landesweiten Maßnahmen der chinesischen Behörden gegen Anwälte und Aktivisten am 9. Juli 2015 „bereits mindestens 248 Personen inhaftiert und verhört worden. Zu den Betroffenen gehören Menschenrechtsanwälte, deren Mitarbeiter und sogar ihre Angehörigen.“ Davon wurden mindestens 14 Anwälte beziehungsweise Aktivisten offiziell inhaftiert. Des Weiteren weist Amnesty darauf hin, dass gegen zehn von ihnen Anklage wegen Straftaten erhoben wurde, die die Sicherheit des Staates gefährden. Dabei wurde allen Inhaftierten rechtlicher Beistand und Familienbesuche verweigert.", "section_level": 1}, {"title": "Bericht der Freilassung.", "content": "Am 7. Juli 2016, fast genau 12 Monate nach Zhaos Festnahme, gaben Behörden ihre Freilassung bekannt. Zhao Wei wurde nach ihrem „Bekenntnis zu ihrem Verbrechen“ freigelassen und hatte nach Aussage des Amts für Öffentliche Sicherheit in Tianjin eine gute Haltung gezeigt. Laut South China Morning Post sagte ihr Ehemann You Minglei, dass er vermute, dass seine Frau gezwungen wurde, Berichte zu schreiben. In einem Interview mit der South China Morning Post sagte Zhao selbst, dass sie bei ihren Eltern wohne, jedoch konnte die Zeitung ihren Aufenthaltsort nicht bestätigen. Nach ihrer Freilassung schrieb Zhao, die laut South China Morning Post als „Koala“ bekannt ist, eine Weibo-Botschaft, in der sie sagte: „Der Nachmittagssonnenschein und der Hauch freier Luft ist wunderbar. Ich bin der Koala, den ihr vermisst habt. Mir geht es gut.“ Sie dankte ihren Familienangehörigen für ihre Unterstützung sowie den Polizisten, die sie „wie eine Familienangehörige behandelt hätten“ und erwähnte, dass sie einfach nur einen Moment des Friedens und der Stille genießen und mit Mama und Papa Zeit verbringen möchte. Laut South China Morning Post waren Menschen, die sie kannten, über ihre dramatische Verhaltensänderung überrascht; einige hinterfragten, ob sie gezwungen wurde Reueberichte zu verfassen. Als Zhao mit der Zeitung telefonierte, erwähnte sie, dass sie in einem Reuebericht folgendes geschrieben habe: „Ich habe erkannt, dass ich den falschen Weg genommen habe. Ich bereue, was ich getan habe. Ich bin jetzt ein ganz neuer Mensch.“ Zhaos Ehemann You Minglei sagte, er könne nicht mit Zhao in Verbindung treten, und glaube auch nicht, dass sie wirklich frei sei. Auch bezweifle er, dass sie diese Beiträge freiwillig geschrieben habe, sondern vermutete, dass dies unter Zwang geschehen war. You wollte nach dieser Äußerung innerhalb der nächsten ein zwei Tage von Peking aus nach Henan zum elterlichen Wohnort Zhaos in Jiyuan, Provinz Henan, reisen, um dort mehr zu erfahren, fand jedoch weder ihre Eltern noch Zhao dort vor.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Tom Phillips vom Guardian berichtete im Januar 2016 über ein Gespräch mit Zhaos Mutter Zheng Ruixia. Sie erzählte ihm, dass Zhao an einem warmen Sommertag ihre Heimatstadt verließ, um in die Hauptstadt Chinas zu reisen. Dort wollte sie die juristische Staatsprüfung ablegen, in der Hoffnung, eine gute Menschenrechtsanwältin zu werden. „Sie sah gut aus“, erinnerte sich ihre Mutter weinend an ihre letzten Momente mit ihrer Tochter. „Sie war so glücklich, als sie in den Zug einstieg.“ Sieben Monate später waren laut Phillips die Träume der vermeintlichen Anwältin ruiniert. Zhaos Verwandte und Freunde beschrieben sie als eine lebhafte und gutherzige junge Frau, die nun hinter Gittern sei und mit einer Anklage der politischen Subversion konfrontiert werde, die sie für den Rest ihres Lebens in Haft bringen könnte. Zhao wurde 1991 geboren und wuchs in einem mittelständigen Zuhause in Jiyuan, einer kleinen Stadt etwa 740 Kilometer südwestlich von Peking, in der Provinz Henan auf. Jiyuan soll eine der am meisten benachteiligten Regionen Chinas sein. Zhaos Mutter, die ihr den Kosenamen „Weiwei“ gab, beschrieb sie als ein aufgewecktes und kontaktfreudiges jungenhaftes Mädchen, die den Wunsch hatte, den Bedürftigen zu helfen: „Sie ist jemand, die Unrecht wie Gift hasst. Schon als Kind war sie so.“ Dieser Idealismus veranlasste Zhao dazu 2009, im Alter von 18 Jahren, an der Universität Jiangxi in Nanchang Journalismus zu studieren. Sie stürzte sich in die soziale Arbeit und setzte sich unter anderem dafür ein, dass Menschen mehr Bewusstsein über Themen wie beispielsweise HIV erlangen. Laut ihrer Mutter sah sie so viel Ungleichheit in der Gesellschaft, dass sie den Schutzlosen helfen wollte. In ihrem letzten Studienjahr wurde Zhao von ihrer Mutter davor gewarnt, sich nicht an politischem Aktivismus zu beteiligen, doch ließ sich Zhao nicht davon abbringen: „Ich bin hier, um die Gesellschaft zu verändern, nicht um mich daran zu gewöhnen.“ Zhao war interessiert daran, bei Chinas „Weiquan“ beziehungsweise Menschenrechtsanwälten mitzuarbeiten und schloss sich ihnen an. Im August 2014, nachdem sie ihr Studium absolviert hatte, ging Zhao nach Peking und arbeitete ab dem 8. Oktober 2014 für Li Heping, einem angesehenen christlichen Anwalt, der für die Verteidigung von Dissidenten, verfolgten religiösen Gruppen, wie beispielsweise die Verfolgung von Falun Gong, und Umweltaktivisten bekannt war. Nachdem die Razzia am 10. Juli 2005 begonnen hatte, erschienen an Zhaos Haustür in Peking zehn unbekannte Männer, die ihre Wohnung plünderten und anschließend die junge Rechtsanwaltsgehilfin fortbrachten. Seitdem wurde Zhao nicht mehr gesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zhao Wei (geb. 1991) ist eine chinesische Rechtsanwaltsgehilfin, die wegen ihres politischen Aktivismus verhaftet und im Geheimen von Behörden in China eingesperrt wurde. Es gab Berichte, dass sie im Juli 2016 freigelassen worden sei, doch konnten diese nicht bestätigt werden. Zhao Wei war Assistentin des Menschenrechtsanwalts Li Heping aus Peking. Sie unterstützte Li Heping bei Fällen, in denen er Opfer von rechtswidrigen Zwangsräumungen und anderen Menschenrechtsverletzungen vertrat.", "tgt_summary": "赵威(1991年-10月20日),河南济源市人,笔名考拉,北京维权律师李和平的女助理,2015年7月遭公安抓捕,2016年1月8日被以涉嫌颠覆国家政权罪正式逮捕并关押,媒体指她可能是目前全中国最年轻的在押政治犯。2016年7月7日,天津市公安局称她“认罪态度比较好,对罪行供认不讳,所以取保候审”。", "id": 367039} {"src_title": "Steppenlerche", "tgt_title": "黄褐歌百灵", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Steppenlerche erreicht eine Körperlänge von 14 bis 16 Zentimeter, wovon 5,3 bis 7,0 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Der Schnabel hat vom Schädel aus gemessen eine Länge von 1,5 bis 1,7 Zentimeter. Sie wiegt zwischen 20,5 und 27,5 Gramm. Es besteht kein auffälliger Geschlechtsdimorphismus. Das Gefieder der Steppenlerche ist auf der Körperoberseite überwiegend matt rötlich mit dunkelbraunen Längsstreifen und hellen rötlichen Säumen bei den einzelnen Federn. Der Überaugenstreif ist weißlich. Die Ohrdecken und die Wangen sind braun. Die Körperunterseite einschließlich Kehle und Kinn ist weiß. Die Brust ist bei vielen Individuen gelblich überwaschen und weist außerdem rötlich-braune Sprenkel und Fleckchen auf. Die Hand- und Armschwingen sind überwiegend braun mit rötlichen Säumen. Der Schwanz ist dunkelbraun, wobei die sechste (äußerste) Steuerfeder an der Außenfahne weiße bis isabellfarbene Säume hat. Der Schnabel ist hell hornfarben, die Füße und die Läufe sind hell rötlich, die Iris ist braun.", "section_level": 1}, {"title": "Verwechslungsmöglichkeiten.", "content": "Es kommen im Verbreitungsgebiet der Steppenlerche mit Sabotalerche, Karoolerche und der Oranjelerche mehrere Lerchenarten vor, mit der sie verwechselt werden kann. Von der Sabotalerche unterscheidet sie sich durch die teilweise sehr breiten rötlichen Säume der Schwingen. Dagegen ist sie von der Karrulerche und der Oranjelerche bei Feldbeobachtungen kaum zu unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten und ihre Verbreitungsgebiete.", "content": "Es werden sechs Unterarten für die Steppenlerche unterschieden: Die Steppenlerche ist in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet ein Standvogel.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Steppenlerche kommt bevorzugt in sandigen Savannen vor, die locker mit Akazien bestanden sind. Sie bewohnt außerdem trockene Buschsteppen. In der Kalahari ist sie vor allem in den Gebieten anzutreffen, die rote Böden aufweisen. Dort sind Unterarten beheimatet, in deren Gefieder rötliche Töne dominieren. In der Etosha-Pfanne dominieren auf den dortigen Kalkböden dagegen graubraune Unterarten.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Steppenlerche frisst Anthropoiden wie Heuschrecken, Sinnen, Ameisen, Termiten sowie die Samen von Gräsern und Gänsefußgewächse. Das Männchen singt sowohl von Ansitzwarten auf Büschen und Bäumen als auch in der Luft. Der Singflug ist ein Flatterflug, wobei die Lerche eine Höhe von 20 bis 30 Meter über dem Boden erreicht. Der mehrminütige Singflug endet mit einem Sturzflug zurück zur Erde. Wie alle Lerchen ist auch die Steppenlerche ein Bodenbrüter. Das Nest wird oben mit Gräsern überwölbt. Das Gelege besteht aus zwei bis drei Eier, Gelege mit vier Eiern sind selten. Die Brutdauer beträgt 12 Tage. Die Jungvögel verbleiben 10 bis 14 Tage im Nest.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Steppenlerche (\"Calendulauda africanoides\", Syn.: \"Mirafra africanoides\") ist eine Art aus der Familie der Lerchen. Sie ist eine im Süden und Osten des afrikanischen Kontinents verbreitete Art. Sie ist deutlich kleiner als eine Feldlerche, hat aber einen etwas kräftigeren Schnabel. Man unterscheidet mehrere Unterarten.", "tgt_summary": "黄褐歌百灵(学名:),是百灵科歌百灵属的一种,分布于纳米比亚、安哥拉、南非、赞比亚、津巴布韦、博茨瓦纳和莫桑比克。全球活动范围约为2,420,000平方千米。该物种的保护状况被评为无危。", "id": 710813} {"src_title": "Sonnenlerche", "tgt_title": "太阳凤头百灵", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Sonnenlerche erreicht eine Körperlänge von etwa 12,5 bis 15 Zentimetern, wovon 4,2 bis 5 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Die Schnabellänge beträgt vom Schädel aus gemessen 1,15 bis 1,35 Zentimeter. Sie wiegt etwa 21 Gramm. Es besteht kein auffallender Geschlechtsdimorphismus. Die Sonnenlerche ist auf der Körperoberseite sandfarben bis dunkelrötlich und weist eine kräftige schwarzbraune Zeichnung auf. Der Überaugenstreif ist weißlich bis sandfarben. Die Wangen und Ohrdecken sind gelbbräunlich. Die Körperunterseite ist gelbbräunlich, die Brust hat dabei einen leichten Rotton und ist kräftig schwarzbraun gestrichelt. Die Arm- und Handschwingen sind dunkelbraun mit rötlichen Säumen. Der Schwanz ist schwärzlich braun mit hell rötlichen Außenfahnen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwechselungsmöglichkeiten.", "content": "Im Verbreitungsgebiet der Sonnenlerche kommt auch die Baumklapperlerche vor, deren einzelne Unterarten im Gefieder sehr variieren. Die Sonnenlerche unterscheidet sich von der Baumklapperlerche durch die weniger rötliche Körperunterseite.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Die Sonnenlerche kommt in einem breiten Band zwischen dem 8° und 15° n. Br. vor. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst den Senegal, Guinea, Mali, Sierra Leone, die Elfenbeinküste, Ghana, Burkina Faso, Togo, Niger, Nigeria, Kamerun, den Tschad, die Zentralafrikanische Republik, den Süden des Sudans, den Norden der DR Kongo und den äußersten Nordwesten von Uganda. Sie ist grundsätzlich ein Standvogel, einige Populationen streifen jedoch weit umher. Der Lebensraum der Sonnenlerche sind steinige Areale in Halbwüsten und offenen Savannen. Sie ist gelegentlich auch auf kultiviertem Gelände wie beispielsweise Flugplätzen oder Straßen zu beobachten.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Nahrung der Sonnenlerche besteht vorwiegend aus Sämereien. Die Sonnenlerche kommt außerhalb der Brutzeit in kleinen Trupps von drei bis sechs Individuen vor. Während der Brutzeit besetzt die Sonnenlerche dagegen ein Revier und ist dann nur einzeln oder paarweise zu beobachten. Der Gesang wird vom Boden oder während des Singfluges vorgetragen. Als Ansitzwarte während des Bodengesanges wählt die Sonnenlerche typischerweise einen Ameisenhügel oder Felsvorsprünge. Der Bodengesang ist schnell und melodiearm, währt eine bis zwei Sekunden und wird nach wenigen Sekunden wiederholt. Der im Singflug vorgetragene Gesang dagegen besteht aus melodischen, knarrenden und quietschenden Lauten. Die Sonnenlerche imitiert in ihrem Gesang die Stimmen anderer Singvogelarten. So ahmt sie beispielsweise den Gesang des Graubülbüls und der Rötelschwalbe nach. Die Sonnenlerche ist wie alle Lerchenarten ein Bodenbrüter. Sie errichtet ein typisches Lerchennest im Schutz von Grasbüscheln oder Steinen. Das Nest wird mit Gräsern und Wurzeln ausgelegt. Das Gelege umfasst bis zu vier Eier.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sonnenlerche (\"Galerida modesta\") ist eine Art aus der Familie der Lerchen. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Afrika. Sie ähnelt in ihrem Habitus einer Haubenlerche, ist jedoch etwas kleiner.", "tgt_summary": "太阳凤头百灵(学名:),是百灵科凤头百灵属的一种,分布于几内亚、乌干达、尼日尔尔、冈比亚、科特迪瓦、加纳、中非共和国、尼日尔利亚、马里、多哥、几内亚比绍、苏丹、贝宁、布基纳法索、塞内加尔、刚果民主共和国、喀麦隆、塞拉利昂和乍得。全球活动范围约为3,210,000平方千米。该物种的保护状况被评为无危。", "id": 309056} {"src_title": "Lee Jae-yong", "tgt_title": "李在鎔", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Lee studierte ostasiatische Geschichte an der Seoul National University und erlangte einen MBA-Abschluss an der Keiō-Universität. Darüber hinaus war er fünf Jahre an der Harvard Business School eingeschrieben, um dort zu promovieren, aber er verließ Harvard vorzeitig ohne abgeschlossene Promotion. Lee begann 1991 für Samsung zu arbeiten und war zunächst \"Vice President\" in der Strategieabteilung des Unternehmens. Danach wurde er als \"Chief Customer Officer\", eine Position, die extra für ihn neu geschaffen wurde, Teil des Vorstands. Als sein Vater wegen Steuervergehen verurteilt wurde, gab es erstmals Gerüchte, dass er die Unternehmensleitung in Zukunft übernehmen könnte, aber Choi Gee-sung übernahm schließlich den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Im Dezember 2009 wechselte er den Posten innerhalb des Konzerns und wurde als \"Chief Operating Officer\" Vorstand bei Samsung Electronics. Drei Jahre später wurde er stellv. Aufsichtsratsvorsitzender von Samsung Electronics. Lee ist mit einem Aktienanteil von 11 % einer der Hauptaktionäre des Finanzdienstleisters von Samsung, Samsung SDS. Am 16. Januar 2017 wurde gegen Lee im Rahmen der Korruptionsaffäre um Präsidentin Park Geun-hye ein Haftbefehl wegen Bestechungsverdacht beantragt. Diesem wurde vom Gericht nicht entsprochen, ein erneuter Haftantrag im Februar wurde jedoch gebilligt und mit Einzelhaft vollstreckt. Am 27. Februar 2017 erhob die Staatsanwaltschaft gegen Lee und vier weitere Spitzenmanager des Konzerns, darunter den Strategiechef Choi Gee-sung, Anklage wegen Bestechung und Veruntreuung. Am 25. August 2017 wurde er zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Im Februar 2018 reduzierte ein Berufungsgericht die Haftstrafe auf zweieinhalb Jahre, ausgesetzt zur Bewährung. Lee hat mit Lee Boo-jin, Lee Seo-hyun und Lee Yoon-hyung (†) drei jüngere Schwestern. Er hat einen Sohn und eine Tochter (* 2004) mit seiner Exfrau Se-ryung, von der er sich 2009 hat scheiden lassen. Lee spricht außer Koreanisch auch Englisch und Japanisch. In seiner Freizeit spielt er Golf und reitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lee Jae-yong (kor., * 23. Juni 1968 in Washington, D.C.), auch bekannt als Jay Y. Lee, ist ein südkoreanischer Unternehmer und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender (\"Vice Chairman\") von Samsung. Er ist der einzige Sohn von Lee Kun-hee, dem Aufsichtsratsvorsitzenden von Samsung, wird seit längerem als Nachfolger seines Vaters gehandelt und gilt bereits jetzt als Chef des Samsung-Konzerns. Von der südkoreanischen Presse wird er als \"Prinz von Samsung\" bezeichnet. Lee besitzt ein geschätztes Vermögen von 7,9 Mrd. US-Dollar und wurde vom \"Forbes Magazine\" 2014 auf Platz 35 der mächtigsten Personen der Welt genannt.", "tgt_summary": "李在镕(,英语:Lee Jae-yong,1968年-6月23日),生于美国华盛顿特区,韩国企业家,韩国首富、韩国三星集团会长李健熙之独子,现任三星电子副会长,三星爱宝乐园大股东(持有25.1%),目前为三星集团实际控制人,国立首尔大学校友。", "id": 1380316} {"src_title": "Victor (Iowa)", "tgt_title": "维克托 (艾奥瓦州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Victor liegt im mittleren Südosten Iowas am \"Big Bear Creek\", der über den Iowa River zum Einzugsgebiet des Mississippi gehört. Victor liegt rund 100 km nördlich der Grenze zu Missouri und rund 100 km westlich des Mississippi, der die Grenze zu Illinois bildet. Die geografischen Koordinaten von Victor sind 41° 43′ 54′′ nördlicher Breite und 92° 17′ 53′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 1,27 km2 und liegt zum größten Teil in der Hartford Township des Iowa County. Ein kleinerer Teil ragt bis in die westlich benachbarte Warren Township des Poweshiek County. Die nächsten Nachbarorte von Victor sind Belle Plaine (20,9 km nördlich), Koszta (18 km nordöstlich), Ladora (10,8 km ostnordöstlich), Guernsey (12,6 km südsüdwestlich), Carnforth (4,7 km westlich), Brooklyn (13,6 km in der gleichen Richtung) und Hartwick (9,7 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Rochester in Minnesota (273 km nördlich), Cedar Rapids (73 km nordöstlich), die Quad Cities in Iowa und Illinois (154 km östlich), Chicago in Illinois (422 km in der gleichen Richtung), Columbia in Missouri (344 km südlich), Kansas City in Missouri (426 km südsüdwestlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (121 km westsüdwestlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (343 km in der gleichen Richtung) und Sioux City (419 km westnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Etwa drei Kilometer südlich des Stadtgebiets von Victor verläuft von Westen nach Osten der \"Interstate Highway 80\", der hier die kürzeste Verbindung von Des Moines nach Chicago bildet. Der \"U.S. Highway 6\" verläuft in West-Ost-Richtung entlang des nördlichen Stadtrandes. Der alte Highway 6 bildet die Hauptstraße von Victor. Alle anderen Straßen sind untergeordnete, teils unbefestigte Fahrwege oder innerörtliche Verbindungsstraßen. Durch Victor führt in West-Ost-Richtung eine Eisenbahnlinie für den Frachtverkehr der BNSF Railway. Mit dem \"Belle Plaine Municipal Airport\" befindet sich 21 km nördlich ein kleiner Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt. Der nächste Verkehrsflughafen ist der Des Moines International Airport (139 km westsüdwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Victor 893 Menschen in 392 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 703,1 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 392 Haushalten lebten statistisch je 2,28 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,1 Prozent Weißen, 0,1 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent Asiaten und 1,3 aus anderen ethnischen Gruppen; 0,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,7 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 25,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 58,2 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 16,5 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 49,8 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag im Jahr 2015 bei 43.542 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 22.844 USD. 9,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Victor ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Iowa County und zu einem kleineren Teil im Poweshiek County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Bei der Volkszählung im Jahr 2010 hatte Victor 893 Einwohner, deren Zahl sich bis 2015 auf 888 leicht verringerte.", "tgt_summary": "维克托(英语:Victor)是一个位于美国爱荷华州爱荷华县的城市。", "id": 2817465} {"src_title": "Dean Shek", "tgt_title": "石天", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Shek, dessen ursprüngliche Wurzeln der Ahnen in Tianjin liegt, wurde in Peking geboren, ging aber bereits mit drei Jahren bereits nach Hongkong. Als Jugendlicher besuchte er dort die „Shung Tak Katholisch-Englische Schule“ (), bevor er später zu den Shaw Brothers Studios ging, um am Trainingsprogramm des Unternehmens für Schauspiel und Film teilzunehmen, um im Jahr 1968 als Darsteller aktiv zu werden. Er drehte für das Shaw Brothers Studio vorwiegend Musicals, Komödien und Martial Arts-Filme. 1973 verließ er die Shaw Brothers und spielte zum ersten Mal mit Jackie Chan in dem Film „Der Meister mit den gebrochenen Händen“ mit. Mit Karl Maka und Raymond Wong Pak-Ming gründete Shek 1980 die Produktionsfirma Cinema City & Films Co. Neben dem Produzieren von Filmen war er auch als Regisseur von fünf eigenen Filmen aktiv (\"The Monk\" – 1975, \"Perfect Wife?!\" – 1983, \"A Family Affair\" – 1984, \"Kung Hei Fat Choy\" – 1985 und \"The Family Strikes Back\" – 1986), die zudem auf dem heimischen Markt in Hongkong alle Blockbuster waren. Seine letzte große Rolle hatte Shek 1991 in The Raid vom Regisseur Tsui Hark und Ching Siu-Tung. Im Jahr 2016 wurde er von Sammo Hung in dessen Film The Bodyguard, zusammen mit Regisseur Tsui Hark und Schauspieler Karl Maka für einen Gastauftritt besetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Shek ist seit 1979 mit der Schauspielerin Lau, Chun-yue aus Taiwan verheiratet. Zu seinen Hobbys gehört Golf, Zigarre und Kaffee. 1991 nach seinem Rückzug aus der Unterhaltungsindustrie stieg er in der Immobilienmarktindustie ein und fand dort Erfolg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dean Shek Tin (, geboren als, *17. Oktober 1950 in Peking, China) ist ein chinesischer Schauspieler, Filmproduzent und Regisseur aus Hongkong, der bisher in über 120 Filmen mitgewirkt hat. Shek ist durch seine auffälligen Darstellungen in Drunken Master, Aces Go Places – Mad Mission, A Better Tomorrow 2 und Dragon from Russia auch dem westlichen Publikum bekannt.", "tgt_summary": "石天,本名刘伟成,香港演员、电影导演及制作人。1980年曾经与著名电影人黄百鸣及麦嘉合组新艺城影业有限公司,其间制作多部经典的港产片。", "id": 3002415} {"src_title": "Proteste gegen Donald Trump", "tgt_title": "反唐纳·川普抗议运动", "src_document": [{"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Proteste im Wahlkampf.", "content": "Seit Beginn seiner Kandidatur (16. Juni 2015) trat Trump mit zahlreichen Falschbehauptungen hervor, etwa zur Kriminalität nicht eingebürgerter Einwanderer, und setzte bestimmte Gruppen (unter anderen Afroamerikaner, Behinderte, Einwanderer, Homosexuelle, Mexikaner, Muslime, Medien, gegnerische Prominente) gezielt herab. Er kündigte unter anderem die Aufhebung des Krankenversicherungsgesetzes \"Obamacare\", den Bau einer Mauer an der Südgrenze der USA, ein allgemeines Einreiseverbot für Muslime, die Wiedereinführung von Folter, die Ermordung von Familien islamistischer Terroristen und den möglichen Einsatz von Kernwaffen an. Damit bewirkte er vor seiner Wahl", "section_level": 2}, {"title": "\"Not my President\".", "content": "Auf Trumps Wahlsieg am 8. November 2016 und seine Selbstdarstellung als Präsident aller Amerikaner in der Siegesrede reagierten in den USA zehntausende Demonstranten, meist Schüler und Studenten, mit der Parole \"Not my President!\" („Nicht mein Präsident!“). Sie lehnten vor allem Rassismus und Einreiseverbote für Einwanderer ab. Dieselbe Parole hatte die Tea-Party-Bewegung gegen Trumps Amtsvorgänger Barack Obama gerichtet. Viele Gegner Trumps bestreiten oder bezweifeln die Legitimität seiner Wahl: Er erhielt zwar die meisten Wahlmänner im Electoral College, aber nur die Stimmen von 26,3 Prozent aller registrierten", "section_level": 2}, {"title": "Impeachment-Debatte.", "content": "Nach Trumps Wahlsieg erörterten Kommentatoren aller politischen Lager die Gründe und Chancen für ein Amtsenthebungsverfahren. Zu den Befürwortern zählen der Filmemacher Michael Moore, der Kolumnist David Brooks und der Historiker Allan Lichtman. Der frühere Richter Bill Blum hält diese Debatte wegen der Mehrheitsverhältnisse in beiden Kongresskammern und der Machtfixierung der Republikaner für unrealistisch und verfrüht.", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss auf Kongressabgeordnete.", "content": "Michael Moore hatte die Demokratische Partei seit Juli 2016 vor Trumps möglichem Wahlsieg gewarnt und fordert seitdem: Die Bevölkerung müsse sich die Partei zurückerobern, ihren Parteivorstand absetzen, jeden allzu kompromissbereiten demokratischen Abgeordneten zum Rücktritt zwingen, rasch und entschieden eine starke außerparlamentarische Opposition bilden und vom Parteivorstand eine Entschuldigung beim in den Vorwahlen unterlegenen Kandidaten Bernie Sanders fordern, der eine größere Siegeschance gehabt habe. Das \"Electoral College\" sei abzuschaffen, der US-Präsident nur noch durch Direktwahl zu bestimmen, auch Straftätern das Wahlrecht zu geben und Wahlen an einem Sonn- oder Feiertag abzuhalten. Der frühere Arbeitsminister Robert B. Reich schlug Anfang 2017 zwölf Widerstandsmethoden vor, um Trumps Abwahl vorzubereiten: 1. die US-Senatoren und Abgeordneten mit ständigen Telefonanrufen zur kompromisslosen Opposition", "section_level": 2}, {"title": "Boykottbewegung.", "content": "Seit Trumps Wahl rufen Gegner wie der Sportler Kareem Abdul-Jabbar, Gruppen mit Namen wie \"GrabYourWallet\" („Greif deinen Geldbeutel“) und \"The Donald J Trump Resistance\" zum Boykott seiner Produkte, Firmen, Spender- und Unterstützerfirmen auf. Sie reagieren damit auf Boykottaufrufe und Twitter-Drohungen Trumps gegen seine Gegner, auf die erhebliche Wertsteigerung der Marke Trump im Wahlkampf, seine Weigerung, sich glaubwürdig von seinen Geschäften abzukoppeln, und seine Interessenkonflikte, da er als Präsident", "section_level": 2}, {"title": "\"DisruptJ20\".", "content": "Seit November 2016 bildeten Antifaschisten um Legba Carrefour das Netzwerk \"DisruptJ20\", um die Feiern zu Trumps Amtseinführung mit Blockaden aller wichtigen Verkehrsknotenpunkte in Washington D.C. zu stören, zu be- oder verhindern. Am 14. Januar 2017 veröffentlichten rechtspopulistische Medien wie Breitbart ein heimlich gefilmtes Video von der Planung einer Attacke mit Stinkbomben und Auslösen des Feueralarms auf den \"DeploraBall\", der am 19. Januar 2017 im nationalen Presseclub stattfinden sollte. Daraufhin erklärten die Aktivisten, sie hätten gewusst, dass Trump-Anhänger ihr Treffen filmten,", "section_level": 2}, {"title": "\"Women’s March \".", "content": "Am 21. Januar 2017 demonstrierten beim Women’s March on Washington etwa 500.000 Menschen in Washington, D.C. gegen Trumps Regierung. In Los Angeles demonstrierten 750.000, in den USA insgesamt zwischen vier und fünf Millionen Menschen. Dies war die mit Abstand größte Protestdemonstration in der Geschichte des Landes. Die Massenproteste erhielten nach Umfragen in der US-Bevölkerung weit mehr Zustimmung als vergleichbare Proteste gegen Barack Obama. Hohe Anteile der befragten US-Bürger erklärten sich im Vorfeld zu stärkerem politischem Engagement gegen Trump bereit. Dabei spielten dessen bekannte sexistische Aussagen eine große Rolle. Hauptparole war „Frauenrechte sind Menschenrechte“. Hauptthema waren sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, die Trumps Mittelentzug für \"Planned Parenthood\" und Ernennung konservativer Verfassungsrichter bedrohe. Als Ziele nannte die Plattform unter anderen Haftung für Polizeibrutalität, Abbau von geschlechterspezifisch und rassisch bedingten Ungleichheiten im Kriminaljustizsystem, Freiheit von sexueller Gewalt, Anerkennung von Hausarbeit und Pflege als Arbeit, das Streikrecht für einen dem Lebensunterhalt angemessenen Mindestlohn, Solidarität", "section_level": 2}, {"title": "Gegen Pipeline-Projekte.", "content": "Trumps Erlasse vom 24. Januar 2017 zum Weiterbau der Keystone-Pipeline und der Dakota Access Pipeline (DAPl) lösten heftigen Protest vieler Umweltinitiativen und Vertreter der Indianer Nordamerikas in den USA aus. Deren bestehende Organisationen kündigten die Wiederaufnahme und Verstärkung ihres bisherigen Widerstands an. Der Betreiber Energy Transfer Partners betrachtet Trumps Wahlsieg als Legitimation für den ungebremsten Weiterbau seiner Pipelines. Darum vernetzt sich die überregionale Protestbewegung zunehmend mit örtlichen Widerstandsgruppen gegen Projekte wie die \"Bayou Bridge Pipeline\" in Napoleonville (Louisiana). Am 7. Februar 2017 erlaubte die", "section_level": 2}, {"title": "Gegen das Einreiseverbot.", "content": "Am 27. Januar 2017 verhängte Trump mit dem Präsidialerlass 13769 ein auf 90 Tage befristetes Einreiseverbot für Staatsangehörige aus sieben mehrheitlich muslimischen Staaten und ein unbefristetes Einreiseverbot für syrische Flüchtlinge. Daraufhin protestierten spontan Zehntausende an vielen Flughäfen der USA und zahlreiche Organisationen, Politiker und Prominente weltweit. Rechtsanwälte boten vom Einreiseverbot betroffenen, oft inhaftierten Fluggästen kostenlose Rechtshilfe an. Das Übernachtungsportal Airbnb gewährte ihnen bis zum Verfahrensabschluss kostenlose Unterkünfte. Bundesanwälte der Bundesstaaten Washington und Minnesota klagten gegen das Dekret, unterstützt von vielen hochrangigen Diplomaten, Sicherheitsexperten, 280 Juraprofessoren. Kritik übten auch fast 100 einflussreiche Technikunternehmen, darunter Google, Apple, Microsoft, Twitter und Tesla. Die Firma Starbucks will in den nächsten Jahren 10.000 Flüchtlinge einstellen. Viele Werbespots für die Super Bowl (5. Februar 2017) bezogen sich kritisch auf Trumps gegen Zuwanderer und Flüchtlinge gerichtete Politik. Am 29. Januar 2017 streikten die Taxifahrer von New York City am JFK-Flughafen eine Stunde lang gegen das Einreiseverbot. Das Unternehmen Uber bot während des Streiks kostengünstige Fahrdienste an, verlor deswegen aber nach einem Twitteraufruf (\"#DeleteUber\") in der Folgewoche 200.000 Kunden. Daraufhin verließ der Uber-Vorsitzende Travis Kalanick am 2. Februar 2017 Trumps Wirtschaftsberatungsstab. Am 2. Februar 2017 demonstrierten in Brooklyn (New", "section_level": 2}, {"title": "Gegen Deportationen und Mauerbau.", "content": "Schon 2015 in Trumps Wahlkampf erklärten einige Kommunen und die Bundesstaaten Kalifornien, Connecticut und Rhode Island, den dort lebenden Einwanderern Zuflucht (\"sanctuaries\") zu bieten und bei ihrer Abschiebung nicht mit den Bundesbehörden zusammenzuarbeiten. Trump drohte ihnen daraufhin mit dem Entzug von Bundeszuschüssen. Dies würde besonders Strafverfolgungsbehörden treffen. Gleichwohl haben einige Städte Gesetze gegen Polizeiverhöre zum Einwandererstatus erlassen, örtliche Ausweise an Einwanderer ausgegeben und Fonds für Rechtshilfen in Abschiebeverfahren eingerichtet. Chicago bildet 200 „Gemeindenavigatoren“ für Einwanderer aus und stellte Juristen für 2017 erwartete 1000 Fälle ein. Man hofft, Abschiebungen rechtlich zu verzögern und die Kosten dafür so zu steigern, dass der Kongress Trump die", "section_level": 2}, {"title": "Streiks.", "content": "Am 30. Januar 2017 schlug die New Yorker Schriftstellerin Francine Prose einen gewaltfreien landesweiten Generalstreik gegen Trump nach europäischer Tradition vor. Sie verwies dazu auf die unmittelbaren Erfolge der spontanen Flughafenproteste gegen Trumps Einreiseverbot. Man komme nicht um unbequeme und Abläufe unterbrechende Aktionsformen herum, da die Regierung Massendemonstrationen wie den Frauenmarsch zu leicht ignorieren könne. Seitdem wurde in sozialen Medien unter dem Hashtag \"#National Strike\" darüber diskutiert. Als Streiktermine waren der 17. Februar (Freitag vor dem arbeitsfreien Washington’s Birthday), der 8. März (Internationaler Frauentag), der 4. April (Jahrestag der Ermordung Martin Luther Kings 1968) und der 1. Mai (traditioneller Feiertag der Arbeiterbewegung) 2017 im Gespräch. Gestreikt werden soll gegen Trumps Einreiseverbote, seine geplante Grenzmauer, die Streichung", "section_level": 2}, {"title": "Bundesstaaten.", "content": "Neben Schutzmaßnahmen für Einwanderer und Familienplanung und Rechtsklagen gegen das Einreiseverbot erproben einige von den Demokraten regierte Bundesstaaten verschiedene Resolutionen, Eingaben oder Gesetze gegen Trumps Politik. Kalifornien beschloss eine Resolution zur Abschaffung des \"Electoral College\". Eine kalifornische Staatssenatorin verlangt, Melania Trumps Einwanderungspapiere vorzulegen. Andere fordern, Trump University, seine mögliche Verwicklung in illegale Finanzgeschäfte und russische Eingriffe in die Wahl von 2016 staatlich zu überprüfen. Illinois,", "section_level": 2}, {"title": "Künstler, Satiriker, Schauspieler.", "content": "Satiriker, Kabarettisten und Komödianten wie Seth Meyers (Late Night) und John Oliver (Last Week Tonight) hatten Trumps Kandidatur anfangs als Witz und Material für Witze begrüßt. Manche Fernsehunterhalter wurden jedoch als zu sanft kritisiert. So hatte Jimmy Fallon (Tonight Show) Trump im Wahlkampf mit Durchkämmen seines Haares annehmbar gemacht. John Oliver bereute 2016 seinen Kandidaturwunsch und widmete sich mit der Kampagne \"Make Donald Drumpf Again\" Trumps narzisstischen und autoritären Tendenzen. Alec Baldwins Darstellung Trumps bei Saturday Night Live (SNL) verärgerte diesen so stark, dass er die Show abzusetzen empfahl. Jedoch trug die Verschmelzung von Politik und Unterhaltung zu Trumps Wahlsieg bei. Daher war manchen wie Judd Apatow danach nicht nach Comedy zumute. Trevor Noah (Daily Show) und Kate McKinnon (SNL) drückten zuerst nur den Zorn der Wahlverlierer aus. Satire schien ihre frühere kritische Kraft bei Wählern eingebüßt zu haben und nur noch Lachreflexe statt Nachdenken auszulösen, weil die Satiriker Teil der liberalen städtischen Elite waren, manche auch Trumps Wähler veralberten und daher nicht mehr als Interessenvertreter der „kleinen Leute“ erschienen. Jon Stewart hatte dagegen seine satirische Kritik stets auf jeweils", "section_level": 2}, {"title": "Medien und Software.", "content": "Trump hatte schon im Wahlkampf wiederholt Medien angegriffen, Reporter verspottet, bedroht, nachgeäfft, nach seinem Wahlsieg erwogen, die Büros des White House Press Corps zu kündigen und regelmäßige Pressekonferenzen abzuschaffen, den Sender CNN als Fake News bezeichnet und Fragen verweigert. Daraufhin schrieb ihm das Pressekorps am 17. Januar 2017 einen offenen Brief: Man werde seine Regierungsarbeit umso intensiver beobachten und darüber berichten. Falls er eine Nachrichtenkontrolle einrichte, werde man wie schon im Vorwahlkampf andere Quellen für die nötigen Informationen finden und sich dazu vernetzen. Falls er einzelne Reporter niederbrülle, werde er sich einer solidarischen Front gegenübersehen. Die Washington Post kündigte am 9. Januar 2017", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaft.", "content": "Im Wahlkampf hatte Trump den menschengemachten Klimawandel als Schwindel zur Schwächung der US-Wirtschaft bezeichnet, den Abbau von Umweltschutzgesetzen und Mittelkürzungen im Umweltbereich angekündigt. Als neuen Chef der Environmental Protection Agency (EPA) nominierte er erfolgreich den EPA-Gegner Scott Pruitt. Wenige Tage nach Amtsantritt befahl Trump der EPA, den Nationalparks der USA und weiteren Umweltbehörden, alle Informationen über die globale Erwärmung und Emissionen von ihren Webseiten zu löschen, und verbot deren Mitarbeitern die Kommunikation über soziale Medien. Diese Schritte wurden weithin als Beginn einer", "section_level": 2}, {"title": "\"Science March\".", "content": "Am 22. April 2017, dem Tag der Erde, organisierten Klimaforscher und andere Wissenschaftler für Washington D.C. einen \"March for Science\" („Marsch für die Wissenschaft“), hier erschienen ca. 40.000 Teilnehmer. Auch in vielen weiteren Städten der USA wurde zu diesem Anlass demonstriert, und international fand der „Marsch“ mit ca. 600 „Satellitenmärschen“ weltweit – darunter 22 auch in Deutschland – enorme Zustimmung, war jedoch auch teilweise umstritten. Die Veranstalter betonten, dass es nicht gegen Trump gehe, sondern gegen Wissenschaftsfeindlichkeit in der Gesellschaft, gegen die Erzeugung und Verwendung von „Alternativen Fakten“ mit der Etablierung einer „postfaktischen Politik“ und „für den Wert von Wissenschaft und Forschung als eine Lebensgrundlage unserer offenen und demokratischen Gesellschaft“.", "section_level": 3}, {"title": "\"Climate March\".", "content": "Am 29. April, dem 100. Tag nach dem Amtsantritt Trumps gingen Tausende Menschen USA-weit auf die Straße. Auf dem Hauptmarsch in Washington D.C. demonstrierten ca. 15.000 Menschen, zudem gab es ähnliche Märsche in 300 weiteren Städten. Anlass für den „People’s Climate March“ waren Trumps Energie- und", "section_level": 2}, {"title": "\"Trump’s Tax Day\".", "content": "Eine Petition an das Weiße Haus, Trump solle seine Steuerzahlungen veröffentlichen, erreichte zwischen 20. und 31. Januar 2017 über 500.000 Unterschriften (ein Rekord) und muss damit vom Weißen Haus beantwortet werden. Am 15. April 2017, dem jährlichen landesweiten Tax Freedom Day, fanden in insgesamt ca. 40 Städten der", "section_level": 2}, {"title": "\"Families belong together\".", "content": "Unter dem Motto „Familien gehören zusammen“ demonstrierten am 30. Juni 2018 im Rahmen von Protestmärschen US-weit in mehr als 750 Städten in allen 50 US-Bundesstaaten ca. 250.000 Menschen gegen die „Null-Toleranz“-Einwanderungs- und Grenzpolitik Donald Trumps, die u. A. an der Grenze zu Mexiko zur Trennung von über 2.000 Kindern „illegal eingereister“ Migrantenfamilien von ihren Eltern und ihrer anschließender Lager-Internierung durch die US-Einwanderungs- und Zollpolizei \"United States Immigration and Customs Enforcement\" (ICE) geführt hatte. Ausgerufen und organisiert wurden die Protestmärsche von der \"American Civil", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Medien berichteten bis 7. Februar 2017 über folgende Erfolge der Protest- und Widerstandsaktivitäten: Die Abschaffung oder Machtbegrenzung des Ethik-Büros wurde gestoppt. Trumps Einreiseverbot wurde erst begrenzt, dann ausgesetzt. Die Bestätigung der von ihm nominierten Kabinettsmitglieder verzögerte sich erheblich, obwohl der Senat den Bestätigungsprozess erleichtert hatte. Republikaner hielten ihre Gesetzesentwürfe zur Privatisierung von Medicare und Staatsländereien zurück. Die beabsichtigte Aufhebung von \"Obamacare\" rief enormen Ärger hervor. Dieser Beispiele müsse sich die Protestbewegung trotz der zu erwartenden Fortschritte des \"Trumpismus\" dauerhaft bewusst bleiben. Der Unternehmer Andrew Puzder, den Trump für das Amt des Arbeitsministers nominiert hatte, zog seine", "section_level": 2}, {"title": "Institutionalisierung.", "content": "Die \"New York Times\" berichtete im Oktober 2017, inzwischen habe sich der \"Widerstand\" („resistance“) gegen Trump institutionalisiert; politische Komitees, Graswurzelbewegungen, Watchgroups im juristischen Bereich und profitorientierte Technologiefirmen hätten inzwischen außerhalb von Parteien eine eigene Infrastruktur geschaffen, die von politischen Großspendern unterhalten werde und die zukünftige Ausrichtung der Demokratischen Partei prägen könne. Laut einer Studie der Washington Post und der Kaiser Family Foundation engagierte sich von Anfang 2016 bis Ende 2017 ein Fünftel", "section_level": 1}, {"title": "Andere Staaten.", "content": "Trumps Wahlkampfslogan \"America First\", mit dem er seine Ziele in seiner Einführungsrede zusammenfasste, wurde von dem Medienmogul und Nazi-Anhänger William Randolph Hearst aus den 1930er Jahren in den USA popularisiert. Er drückte damals innen- wie außenpolitisch einen Anspruch auf weiße Vorherrschaft aus. Der Slogan wurde auch vorher schon von den Präsidenten Woodrow Wilson und Warren Harding benutzt, ohne sich auf Rasse zu beziehen. Die Anti Defamation League forderte Trump erfolglos auf, den Slogan fallenzulassen. Bis zum 6. Februar 2017 erschienen Parodien auf den Slogan in Belgien, Dänemark, Deutschland, Litauen, Luxemburg, Südtirol, Marokko, den Niederlanden, Portugal und der Schweiz. Diese Videoclips preisen die Vorzüge des eigenen Landes mit rhetorischen Floskeln Trumps und bewerben sich um den „zweiten Platz“ nach den USA. Am 21. Januar 2017 fanden weltweit hunderte Frauenmärsche wie in den USA statt, der größte mit etwa 100.000 Teilnehmern in London, weitere in Berlin, Paris, der Schweiz, Tschechien, Ungarn, Buenos Aires (Argentinien), Kapstadt (Südafrika), Mexiko-Stadt, Nairobi (Kenia), Neu-Delhi (Indien), Sydney (Australien). Gegen das Einreiseverbot kam es bis Ende Januar 2017 weltweit zu größeren Protesten, etwa in London, Manchester, Cardiff (Wales), Edinburgh (Schottland), Ottawa (Kanada) und Tokio (Japan). Am 4. Februar 2017 demonstrierten in London Zehntausende gegen Trumps Einreiseverbot und gegen die Einladung der Premierministerin Theresa May an ihn zu einem Staatsbesuch in Großbritannien. In Berlin demonstrierten am selben Tag etwa 1200 Menschen gegen das Einreiseverbot und die geplante Grenzmauer. Am 10. Februar 2017, dem Jahrestag der Revolution von 1979, fand in Teheran (Iran) eine staatlich organisierte Großdemonstration gegen Trump und die USA statt. Hunderttausende beteiligten sich, darunter viele Soldaten und Polizisten. Banner dankten Trump, dass er das „wahre Gesicht“ der USA gezeigt habe. Zuvor hatte seine Regierung neue Sanktionen gegen den Iran verhängt und angedroht, den 2014 mit dem Iran vereinbarten Vertrag zur Begrenzung des iranischen Atomprogramms zu kündigen. Am 12. Februar 2017 demonstrierten in 20 Großstädten Mexikos Zehntausende gegen Trumps Mauerbau, forderten Respekt und riefen zum Widerstand gegen seine Politik auf. Ein Bündnis von Universitäten, Bürgerrechtsgruppen und Unternehmerverbänden unterstützte diesen Protesttag. Seit Trumps Wahlsieg erreichte die Zahl ausgewanderter US-Bürger einen Rekordstand. Diese beteiligten sich im Ausland an Protesten gegen Trump und organisierten Solidaritätsaktionen mit vom Einreiseverbot und Mittelstreichung für \"Planned Parenthood\" Betroffenen. Sie bildeten Initiativen wie die \"Alliance for an Inclusive America\", \"Democrats Abroad\" und \"American Expats Organising Against Donald Trump\" in Japan, Mexiko und Berlin. Sie übernahmen zum Teil Ideen aus dem \"Indivisible Guide\". Seit 2017 veröffentlichten einige deutsche Medien Aufrufe zum „Widerstand“ gegen Trump, so die taz am 15. Januar und das Magazin Der Spiegel am 4. Februar im Editorial zu einem umstrittenen Cover-Bild.", "section_level": 1}], "src_summary": "Proteste gegen Donald Trump (Anti-Trump-Proteste, Widerstand gegen Trump, Trump Resistance) behandelt öffentliche außerparlamentarische und bundesstaatliche Aktivitäten gegen die Politik des US-Präsidenten Donald Trump. Diese begannen in den USA während seines Wahlkampfs 2015/16, verstärkten sich nach seinem Wahlsieg am 8. November 2016 und setzten sich seit seiner Amtseinführung am 20. Januar 2017 in zunehmend institutionalisierter Form während seiner Präsidentschaft fort.", "tgt_summary": "反唐纳·川普抗议运动(英语:Protests against Donald Trump)是针对美国商人唐纳德·特朗普自2015年6月16日竞选美国总统、赢得共和党的总统提名、赢得总统选举、就职再到其任期的一连串抗议运动。", "id": 1761060} {"src_title": "Datentypen in C", "tgt_title": "数据类型 (C语言)", "src_document": [{"title": "Grundlegende arithmetische Datentypen.", "content": "C verfügt über die vier arithmetischen Datentypen codice_1, codice_2 (beide für ganze Zahlen), codice_3 und codice_4 (beide für Kommazahlen). Die Auswahl eines dieser Datentypen beeinflusst die Größe des reservierten Speichers und die Größe der darstellbaren Werte. Darüber hinaus sind für die verschiedenen Datentypen unterschiedliche Operatoren und Funktionen zugelassen. Der Verzicht auf festgeschriebene Größen und Wertebereiche, um möglichst viele Architekturen zu unterstützen, wird durch definierte minimale Wertebereiche und die folgende feste Relation abgemildert:", "section_level": 1}, {"title": "Character.", "content": "Zum Speichern eines Zeichens verwendet man in C den Datentyp Character, geschrieben als codice_1. Vom Computer tatsächlich gespeichert wird nicht das Zeichen, sondern eine gleichbedeutende, acht Bit lange, Binärzahl (dadurch ergeben sich 256 verschiedene Werte, die einem Character zugewiesen werden können). Der Programmierer kann sich die Binärzahl leicht vom Computer in ein Zeichen oder eine dezimale Ganzzahl übersetzen lassen. Die Übersetzung einer Zahl in ein Zeichen und umgekehrt geschieht dabei anhand einer Tabelle (z. B.: ASCII-Tabelle oder EBCDIC). char zeichen = 'A'; /* intern gespeichert wird nicht der Buchstabe „A“ sondern printf(\"%d\", zeichen); /* gibt „01000001“ als Dezimalzahl aus, also: „65“ */ printf(\"%c\", zeichen); /* gibt „01000001“ als ASCII-Zeichen aus, also: „A“ */ Ein Character repräsentiert die kleinste adressierbare Einheit in C, in der Regel acht Bit. Deshalb wird die Größe von Objekten und Typen oft als ganzzahliges Vielfaches eines Characters angegeben. Je nach Compiler kann codice_1 entweder gleichbedeutend sein mit codice_5 (-128 bis 127, fast immer der Fall) oder mit codice_13 (0 bis 255). Um auch Zeichen aus Zeichensätzen aufnehmen zu können, die mehr Zeichen umfassen als der relativ kleine ASCII-Zeichensatz, wurde mit codice_14 bald ein zweiter für Zeichen konzipierter Datentyp eingeführt. Er umfasst in fast allen Implementierungen mehr als acht Bit.", "section_level": 2}, {"title": "Integer.", "content": "Zum Speichern einer ganzen Zahl verwendet man eine Variable vom Datentyp Integer, geschrieben als codice_2. Um den Wertebereich eines Integers zu verkleinern oder zu vergrößern, stellt man ihm einen der Qualifizierer codice_16, codice_17 oder codice_18 voran. Das Schlüsselwort codice_2 kann dann auch weggelassen werden, so ist codice_17 gleichbedeutend mit codice_8. Um zwischen vorzeichenbehafteten und vorzeichenlosen Ganzzahlen zu wechseln, gibt es die beiden Qualifizierer codice_22 und codice_23. Für einen vorzeichenbehafteten Integer kann der Qualifizierer aber auch weggelassen werden, so ist codice_24 gleichbedeutend mit codice_2. char ganzzahl = 1; /* mindestens 8 Bit, also 256 mögliche Werte */ short ganzzahl = 2; /* mindestens 16 Bit, also 65536 mögliche Werte */ int ganzzahl = 3; /* mindestens 16 Bit, also 65536 mögliche Werte */ long ganzzahl = 4; /* mindestens 32 Bit, also 4294967296 mögliche Werte */ long long ganzzahl = 5; /* mindestens 64 Bit, also 18446744073709551616 mögliche Werte */ Die Größe eines Integers ist vom jeweiligen Compiler abhängig, der C-Standard garantiert aber eine minimale Größe von 16 Bit. Die tatsächliche Größe beträgt heutzutage (je nach Prozessorarchitektur und Betriebssystem) meist 32 Bit, oft aber auch schon 64 und manchmal noch 16 Bit. In 16 Bit lassen sich 65536 verschiedene Werte speichern. Um die Verwendung von negativen Zahlen zu ermöglichen, reicht der Wertebereich bei 16 Bit gewöhnlich von -32768 bis 32767. Werden keine negativen Zahlen benötigt, kann der Programmierer mit codice_26 aber einen vorzeichenlosen Integer verwenden. Bei 16 Bit großen Integern ergibt das einen Wertebereich von 0 bis 65535. Die tatsächliche Größe eines Integers ist in der Headerdatei codice_27 abgelegt. codice_28 ersetzt der C-Präprozessor beispielsweise durch den Wert, den der Typ codice_2 maximal annehmen kann. Die C-Standard-Bibliothek ergänzt diese Datentypen über die plattformunabhängige Header-Datei codice_30 in der eine Fülle von Ganzzahltypen mit fester Länge definiert ist.", "section_level": 2}, {"title": "float, double und long double.", "content": "Zahlen mit Nachkommastellen werden in einem der drei Datentypen codice_3, codice_4 und codice_33 gespeichert. float kommazahl = 0.000001f; /* Genauigkeit ist implementierungsabhängig */ double kommazahl = 0.000000000000002; /* Genauigkeit ist implementierungsabhängig */ long double kommazahl = 0.3l; /* Genauigkeit ist implementierungsabhängig */ Unter Genauigkeit ist hierbei nicht die Anzahl der signifikanten Nachkommastellen zu verstehen – vielmehr schreibt der Standard mit FLT_DIG,DBL_DIG,LDBL_DIG lediglich die Anzahl der (direkt aufeinanderfolgenden) signifikanten Dezimalziffern als Genauigkeitskriterium vor, und hierbei mind. jeweils 6/10/10. Die Lage dieser Ziffernfolge (vor Komma, nach Komma, geteilt über Komma) legt der Standard nicht fest. In den meisten C-Implementierungen entsprechen die Datentypen float und double dem international gültigen Standard für binäre Gleitpunktarithmetiken (IEC 559, im Jahr 1989 aus dem älteren amerikanischen Standard IEEE 754 hervorgegangen). Unter dieser Annahme implementiert float das „einfach lange Format“, ein double das „doppelt lange Format“. Dabei umfasst ein float 32 Bit, ein double 64 Bit. doubles sind also genauer. floats werden aufgrund dieses Umstands nur noch in speziellen Fällen verwendet. Die Größe von long doubles ist je nach Implementierung unterschiedlich, ein long double darf aber auf keinen Fall kleiner sein als ein double. Die genauen Eigenschaften und Wertebereiche auf der benutzten Architektur können über die Headerdatei codice_34 ermittelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Komplexe Zahlen.", "content": "Zusätzlich existieren seit C99 noch drei Gleitkomma-Datentypen für komplexe Zahlen, welche aus den drei Gleitkommatypen abgeleitet sind: codice_35, codice_36 und codice_37. Ebenfalls in C99 eingeführt wurden Gleitkomma-Datentypen für rein imaginäre Zahlen: codice_38, codice_39 und codice_40. In einer \"hosted\"-Umgebung müssen die codice_41-Datentypen vorhanden sein; die codice_42-Typen sind optional. In einer \"freestanding\"-Umgebung sind diese sechs Datentypen optional.", "section_level": 2}, {"title": "bool.", "content": "Bis zum C99-Standard gab es keinen Datentyp zum Speichern eines Wahrheitswerts. Erst seit 1999 können Variablen als codice_43 deklariert werden und einen der beiden Werte 0 (falsch) oder 1 (wahr) aufnehmen. Die Größe einer codice_43-Variablen ist plattformabhängig und kann 8 Bit übersteigen. Inkludiert man den Header codice_45 kann auch der Alias codice_46 statt codice_43 verwendet werden, sowie codice_48 und codice_49 statt 0 und 1. _Bool a = 23; /* Alle zugewiesenen Werte ungleich 0, werden von einer _Bool-Variablen als 1 gespeichert */ bool b = false;", "section_level": 2}, {"title": "void.", "content": "Der Datentyp codice_50 wird im C-Standard als „unvollständiger Typ“ bezeichnet. Man kann keine Variablen von diesem Typ erzeugen. Verwendet wird codice_50 erstens, wenn eine Funktion keinen Wert zurückgeben soll, zweitens für die Deklarationen einer leeren Parameterliste für eine Funktion und drittens als Teil des regulären aber anonymen Datenzeigertyps void*, der Zeiger aller Datentypen (keine Funktionen) aufnehmen kann. void funktionsname(); /* Deklaration einer Funktion, die keinen Wert zurückgibt */ void* zeigername; /* Zeiger auf ein Objekt von beliebigem Typ */", "section_level": 2}, {"title": "Datenmodell.", "content": "Die C-Sprachnorm legt die Größe (und damit den Wertebereich) der einzelnen Basisdatentypen nicht fest, sondern definiert lediglich Relationen zwischen den Größen der Basisdatentypen und fordert für jeden Basisdatentyp jeweils Mindestgrößen. Daraus ergeben sich in der Praxis mehrere Ausgestaltungsmöglichkeiten, welche man \"Datenmodell\" oder auch \"Programmiermodell\" nennt. Der Datentyp codice_2 wird auf einer Plattform in der Regel so festgelegt, dass seine Größe der natürlichen Datenwortgröße der CPU entspricht. Die Größe der Zeigertypen richtet sich nach der Größe des Speicherbereichs, der vom Programm aus adressierbar sein soll. Dieser Speicherbereich kann kleiner, aber auch größer sein, als der von der CPU-Architektur adressierbare Speicherbereich. Auf heutigen Architekturen ist ein codice_1 meist 8 Bit groß, die anderen Datentypen müssen somit ein ganzzahliges Vielfaches von 8 Bit groß sein. Damit ergeben sich folgende mögliche Datenmodelle:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Artikel Datentypen in C beschreibt die Verwendung von Datentypen in der Programmiersprache C. Datentypen sind in C Deklarationen für Speicheradressen oder Variablen, die bestimmen, welche Operatoren und Funktionen auf die Adressen und Variablen angewendet werden können.", "tgt_summary": "在C语言中,数据类型可以分为两类:基础数据类型和复合数据类型。", "id": 1054354} {"src_title": "Fonda (Iowa)", "tgt_title": "方達 (愛荷華州)", "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Fonda liegt im mittleren Nordwesten Iowas am \"Cedar Creek\", der über den Raccoon River und den Des Moines River zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Die am Missouri gelegenen Schnittpunkte der Bundesstaaten Iowa, South Dakota und Minnesota sowie der Staaten Iowa, South Dakota und Nebraska liegen 237 km nordwestlich sowie 150 km westlich von Fonda. Die geografischen Koordinaten von Fonda sind 42° 34′ 53′′ nördlicher Breite und 94° 50′ 46′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 2,72 km2 und ist die größte Ortschaft innerhalb der Cedar Township. Nachbarorte von Fonda sind Palmer (25,9 km ostnordöstlich), Pomeroy (16,4 km ostsüdöstlich), Knoke (13,8 km südöstlich), Lytton (18,7 km südlich), Nemaha (27,2 km westsüdwestlich), Newell (14,8 km westnordwestlich) und Varina (12,8 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind die Twin Cities in Minnesota (Minneapolis und Saint Paul) (364 km nordnordöstlich), Rochester in Minnesota (340 km nordöstlich), Cedar Rapids (310 km ostsüdöstlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (209 km südöstlich), Kansas City in Missouri (430 km südlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (224 km südwestlich), Sioux City (138 km südsüdwestlich) und South Dakotas größte Stadt Sioux Falls (268 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der von West nach Ost führende \"Iowa Highway 7\" verläuft am nördlichen Rand des Stadtgebiets von Fonda entlang. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Durch Fonda führt eine eingleisige Eisenbahnstrecke der Canadian National Railway, die für den Frachtverkehr genutzt wird. Mit dem \"Pocahontas Municipal Airport\" befindet sich 35 km nordöstlich kleiner Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Des Moines International Airport (211 km südöstlich), das Eppley Airfield in Omaha (216 km südwestlich), der Sioux Gateway Airport in Sioux City (150 km westlich) und der Sioux Falls Regional Airport (274 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1870 wurde der Ort unter dem Namen \"Marvin\" nach der Bahnstation der damaligen Illinois Central bzw. \"Cedarville\" nach dem Namen der Poststation in der neu eingerichteten Cedar Township gegründet. Im Jahr 1874 wurde die Nutzung von zwei Namen für die Siedlung beendet und der Name \"Fonda\" verwendet, der auf eine Ortschaft im Bundesstaat New York zurückgeht. Zehn Jahre später wurde Fonda als selbstständige Kommune inkorporiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Fonda 631 Menschen in 259 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 232 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 259 Haushalten lebten statistisch je 2,29 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 94,3 Prozent Weißen, 0,5 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent Asiaten, 0,5 Prozent Polynesiern und 2,5 aus anderen ethnischen Gruppen; 1,9 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 8,7 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,8 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 55,3 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 20,9 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,7 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag im Jahr 2015 bei 39.750 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 18.039 USD. 16,7 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fonda ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Pocahontas County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Fonda 631 Einwohner, deren Zahl sich bis 2015 auf 607 verringerte.", "tgt_summary": "方达(英语:Fonda)是一个位于美国爱荷华州弗洛伊德县的城市。", "id": 2621455} {"src_title": "Gravity Rush", "tgt_title": "重力异想世界", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Laut Artdirector Keiichiro Toyama, der zuvor an Survival Horror-Spielen, wie \"Silent Hill\" oder \"Siren\" mitwirkte, entstanden erste Pläne und Konzepte zu \"Gravity Rush\" bereits zehn Jahre vor Veröffentlichung des Spieles. Die eigentliche Entwicklung begann 2008 unter dem Projektnamen \"Gravité\" (französisch: Schwerkraft). Als visuellen Einfluss nennt er die Werke des Comiczeichners Jean Giraud (Moebius), der Cel Shading-Stil der Figuren soll bewusst eine Mischung aus Anime und westlichen Comics sein. In Japan wurde das Spiel unter dem Namen \"GRAVITY DAZE\"/ (\"Guraviti Deizu/Jūryoku-teki Memai: Jōsō e no Kikan ni Oite, Kanojo no Nai-Uchū ni Shōjita Setsudō\") veröffentlicht (deutsch etwa: \"Gravitationsschwindelgefühl: Die Störung ihres inneren Raumes, verursacht durch die Heimführung der oberen Schicht\"). Für westliche Veröffentlichungen setzte Sony dagegen auf den griffigeren Titel \"Gravity Rush\". Nach der Veröffentlichung des Spieles für die Playstation Vita erschienen drei DLCs, das Hausmädchen-, das Militär- und das Spionpaket, die jeweils neue Handlungsstränge, Kostüme und Herausforderungen boten. In der Remastered-Version für die PS4 waren all diese Inhalte bereits enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Ohne Erinnerung wacht eine junge, blonde Frau in einer Großstadt auf. Begleitet wird sie von einem mysteriösen schwarzen Kater, dem sie den Namen Dusty gibt. Rasch bemerkt sie, dass sie die Fähigkeit besitzt, für sich die Schwerkraft zu manipulieren. So rettet sie einen kleinen Jungen aus einem Gravitationssturm und hilft den Bewohnern der Stadt gegen „Nevi“ genannte Monster. Die Bewohner erkennen in ihr einen sogenannten „Shifter“, wobei sie sich selbst darunter zunächst wenig vorstellen kann. Da sie sich an ihren eigenen Namen nicht erinnern kann, erhält sie später vom Polizisten Syd, aufgrund ihres Katers, den Namen Kat. Kat erkennt, dass ihre Fähigkeit, die Schwerkraft zu verändern, mit ihrem Kater zusammen hängt. Kat beginnt den Bewohnern der Stadt Hekseville zu helfen, indem sie Stadtteile zurückbringt, die zuvor durch Gravitationsstürme und die Nevi von der Stadt abgetrennt wurden und sich in Zwischendimensionen befinden, in die sie Gade, ein „Schöpfer“ bringt. Sie begegnet schließlich einem anderen weiblichen Shifter, der grimmigen Raven, die ihr aber feindselig gegenüber steht und sie, zu Kats Unverständnis, bekämpft. Als „Gravitationskönigin“ erlangt Kat Beliebtheit in der Bevölkerung, eine Einladung des Militärs, diesem beizutreten, schlägt sie aber aus. Hekseville ist eine Stadt in den Wolken, die sich um eine gigantische Säule windet, die scheinbar endlos nach unten reicht. Um den verlorenen Brief einer Frau, ihr letztes Andenken an ihren verstorbenen Freund, zu finden, reist Kat die Säule hinab. Dort trifft sie erneut auf Raven, die sie angreift. Weit unter Hekseville gelangt Kat in die Stadt Boutoume, wo Kinder und Jugendliche leben, die vom Himmel gestürzt sind und nun verzweifelt auf Rettung warten. Sie leben unter der Bedrohung des riesigen Nevi-Monsters Nushi, das nur Kat und Raven gemeinsam besiegen können. Raven erklärt ihre Abneigung, da sie der Ansicht war, Kat würde den zwielichtigen D'nelica unterstützen. Die Siedlung droht langsam, aber unaufhörlich, zu sinken und zu verschwinden. Cyanea, ein mysteriöses Mädchen der Siedlung, versetzt Kat in einen Trancezustand. In diesem erkennt Kat, dass sie aus einer weit oben gelegenen Stelle der Weltensäule stammt, sie eine hohe Position bekleidete, aber auch eine schwere Bürde zu tragen hatte. Durch aus diesem Zustand neu gewonnene Kräfte, schafft es Kat, eine „Arche“, ein altes steinernes Luftschiff, zu aktivieren, das die Kinder zurück nach Hekseville bringen soll. Dabei wird sie aber von Raven und den Kindern getrennt. Als sie später alleine Hekseville erreicht, stellt Kat verwundert fest, dass offenbar ein Jahr vergangen ist. Auch von den Kindern fehlt jede Spur, nur auf Cyanea trifft Kat. Kat erkennt, dass in diesem vergangenen Jahr die Angriffe der Nevi auf Hekseville stark zugenommen haben, weswegen nun D'nelica Bürgermeister ist, der eine straffe Militärdiktatur errichtete, mit dieser aber immerhin bislang alle Angriffe abwehren konnte. Schließlich erscheint das Nevi-Monster Nushi in der Stadt. Doch bevor Kat es besiegen kann, wird es beiläufig von Yunica vernichtet, einer Art weiblicher Cyborg, in Diensten des Militärs. Kat hilft einem unbeholfen wirkenden Wissenschaftler, der vorgibt, die Nevi zu studieren. Dieser stellt sich jedoch als hochrangiger Wissenschaftler des Regimes heraus, der die Absicht hegte, Kats Kräfte zu rauben, wozu Dusty eingefangen wird. Dieser entwickelte zudem die Geheimwaffe „Seeanemone“, mit der D'nelica die Nevi kontrollieren und mit deren Kraft seine Macht ausbauen möchte. Dieser Plan schlägt fehl und die Seeanemone, angetrieben durch Nevi, droht, die gesamte Stadt zu zerstören. Kat, mit dem befreiten Kater, und Yunica schaffen es zwar, die Waffe zu beschädigen, doch droht der Selbstzerstörungsmechanismus, den D'nelica gleichgültig angeordnet hat, weiterhin die Stadt zu vernichten. Nur durch vereinte Kräfte schaffen es Kat, Yunica, Raven, Cyanea und Gade die Bedrohung zu beseitigen und die Stadt zu retten. Die Seeanemone explodiert weit über der Stadt und vernichtet so auch das Luftschiff des flüchtenden D'nelica. Gerneaux, ein Offizier der Armee, erinnert sich an eine Prophezeiung, über den Vorboten einer Katastrophe, der aus einer oberen Welt fällt, womit er sich auf Kat bezieht.", "section_level": 1}, {"title": "Gameplay.", "content": "Die Besonderheit der Spielmechanik ist, dass Spielfigur Kat für sich selbst die Schwerkraft beeinflussen und für sich nach Belieben Anziehungspunkte erschaffen kann. Auf Knopfdruck und Ausrichtung mit dem rechten Stick ändert sich also der jeweilige Anziehungspunkt, auf den Kat dann zufliegt, bzw. vielmehr fällt. Jede Ebene, kopfüber oder vertikal, kann Kat so als Bezugspunkt dienen, wobei auch das Schweben auf der Stelle möglich ist. Dies ist nicht unbegrenzt möglich, eine aufladbare Leiste gewährt ihr diese Fertigkeit. Ist diese leer, gilt auch für Kat wieder die normale Schwerkraft. Verschiedene Fertigkeiten lassen sich wie in einem Rollenspiel ausrüsten und aufwerten. Die offene Spielwelt lädt zum Erkunden ein und bietet neben der Haupthandlung zahlreiche Nebenaufgaben. Gesprochen wird im Spiel eine Fantasiesprache, laut Kritikern phonetisch eine Mischung aus Japanisch und Französisch. Die Handlung selbst wird dabei in untertitelten Comicstandbildern voran getrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Im Dezember 2016 veröffentlichte Sony auf YouTube den rund 20-minütigen Anime \"Gravity Rush: The Animation - Overture\". Dieser soll die Lücke zwischen \"Gravity Rush\" und dem Nachfolger \"Gravity Rush 2\" schließen. Beklagten sich viele Spieler zudem über offene Fragen des Spieles, so werden diese im Nachfolger beantwortet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Kritiken zu \"Gravity Rush\" fielen insgesamt sehr positiv aus. Matthias Schmid von der Zeitschrift M! Games lobte vor allem das unverbrauchte Spielkonzept. Den Grafikstil, „eine Mischung aus Cel-Shading-Look und Studio-Ghibli-Anime-Ästhetik“ nennt er „sehr ansehnlich“. Zwar kritisiert er „anfangs platte Dialoge“, hebt die „spannende Handlung“ insgesamt aber hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gravity Rush (Originaltitel: \"Gravity Daze/Guraviti Deizu\") ist ein 2012 erschienenes Videospiel, entwickelt von SCE Japan Studio/Project Siren und veröffentlicht von Sony Interactive Entertainment für die PlayStation Vita. Als Gravity Rush Remastered folgte Ende 2015/Anfang 2016 eine von Bluepoint Games entwickelte, erweiterte Umsetzung für die PlayStation 4. Im Januar 2017 erschien der direkte Nachfolger \"Gravity Rush 2\", exklusiv für die Playstation 4.", "tgt_summary": "是SCE日本工作室于2012年2月9日发售的PlayStation Vita游戏。2015年东京电玩展SCE展前发布会上,制作组宣布本作的重制版将登陆PS4主机,于2015年12月10日发售。且与日本玩具厂商GSC与日本amazon网站合作,发售附赠凯特Figma人偶公仔的超限定版。", "id": 2971300} {"src_title": "Auslöschung (Film)", "tgt_title": "滅絕 (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einer Isolierstation der US-Regierung wird Lena, eine frühere Soldatin der United States Army und Professorin für Molekularbiologie, einer Vernehmung unterzogen. In einer Rückblende erzählt sie, wie sie ein Jahr auf ihren Ehemann Kane wartete, der als Soldat auf eine verdeckte Operation geschickt wurde und dass er schließlich unerwartet und fast ohne Erinnerungen mit schweren inneren Verletzungen im gemeinsamen Haus auftauchte. Auf der Fahrt in ein Krankenhaus wurde ihr Rettungswagen durch eine Spezialeinheit gestoppt und die beiden wurden in die militärische Einrichtung \"Southern Reach\" gebracht. Dort erfuhr Lena von der Psychologin Dr. Ventress, dass sich vor drei Jahren an einem Leuchtturm an der südlichen Küste ein mysteriöser Vorfall ereignete und seitdem ein als „Schimmer“ bezeichneter Schild das Land sowie die letzten Überbleibsel menschlicher Zivilisation überwucherte und sich stetig ausbreitete. Ihr Mann war Teil des elften Expeditionsteams zur abgeschirmten \"Area X\", das der Ursache auf den Grund gehen sollte. Kane war der erste, der jemals von einer dieser Expeditionen zurückkehrte. Lena erfuhr weiter, dass sich ein zwölftes Expeditionsteam unter Leitung der Psychologin Dr. Ventress auf den Weg in das Gebiet machen sollte. Neben Dr. Ventress sollten die Physikerin Josie Radek, die Geomorphologin Cass Sheppard und die Sanitäterin Anya Thorensen teilnehmen. Lena überzeugte Dr. Ventress, sich der Operation anzuschließen. Die Wissenschaftlerinnen drangen in das unerforschte Gebiet ein und verloren ihre Zeitwahrnehmung und die Erinnerung an die ersten Abläufe. In Träumen erinnerte sich Lena an ein Verhältnis mit einem verheirateten Kollegen. Trotz der Sende- und Empfangsstörungen der mitgebrachten elektronischen Geräte drang die Gruppe weiter in Richtung des Zentrums von \"Area X\" vor, dem Leuchtturm an der Küste. In dem von unbekannten Pflanzen bewachsenen Sumpf wurden die Frauen von einem mutierten Alligator angegriffen, den sie töten und untersuchen konnten. Das Tier wies artuntypische Merkmale auf. Auf ihrem weiteren Weg zum Leuchtturm stießen sie auf eine alte Militärbasis, die durch den sich seit einigen Jahren ausbreitenden „Schimmer“ eingenommen wurde. Hier fanden sie Videoaufnahmen, in denen auch Lenas Mann, Kane, gefilmt wurde, der als Mitglied der vorherigen Spezialeinheit das Gebiet erforschen sollte. Kane schnitt in der Aufzeichnung einem anderen Soldaten die Bauchwand auf, unter der sich schlangenartig bewegende Eingeweide sichtbar werden. Die von der Aufnahme verunsicherte Gruppe um Lena fand noch ein verstörendes, überwuchertes Gebilde aus Flechten und dem Körper des getöteten Soldaten. In der Nacht wurde die Gruppe von einem riesigen Bären angegriffen, der Cass Sheppard verschleppte. Obwohl die verbliebenen Frauen sich nicht einig waren, beschlossen sie, den Weg fortzusetzen und stießen auf immer psychedelischer anmutenden Pflanzen und Tieren. Lena fand die Leiche von Sheppard. In einem verlassenen Dorf bemerkten sie, dass der prismenartige Schimmer offensichtlich sinnlose Kombinationen aus der DNA verschiedener Lebewesen wie Tiere und Pflanzen erzeugte und das sichtbare Licht und andere elektromagnetische Wellen veränderte. Auch stellten die Wissenschaftlerinnen zunehmend Veränderungen an sich selbst fest. Während der Übernachtung im Dorf wurden die Gruppenmitglieder von der langsam den Verstand verlierenden Anya überwältigt und gefesselt. Sie hatte herausgefunden, dass Lena die Ehefrau eines früheren Expeditionsteilnehmers war und beschuldigte sie des Mordes an Cass Sheppard. Dabei kehrte der Bär zurück, der Sheppards Todesschreie ausstieß, lockte Anya weg und tötete sie. Josie gelang es, sich zu befreien und den Bären zu erschießen. Dr. Ventress versuchte daraufhin noch in der Nacht, allein zum Leuchtturm zu gelangen. Bei dem Verhör in der Isolierstation weist der Beamte Lena darauf hin, dass Dr. Ventress unheilbar an Krebs erkrankt war und Lena entgegnet, dass sie sich dies dachte. Sie setzt ihre Erzählung fort. Josie mutierte offenbar zu einer Pflanze und verschwand. Lena setzte daraufhin ihren Weg zum Leuchtturm auf eigene Faust fort. An der Küste angekommen, entdeckte sie am Leuchtturm die Überreste früherer Expeditionen. Im Leuchtturm fand sie ein organisches Geflecht mit einem in die Tiefe reichendem Loch, einen menschlichen Leichnam und eine Videokamera mit Aufzeichnungen ihres Ehemannes vor. In der Aufnahme bat der vermeintliche Kane einen vermeintlichen Doppelgänger seiner selbst, Lena zu suchen, bevor er sich mit einer Phosphorgranate tötete. Als Lena in das Loch im Leuchtturm herabstieg, traf sie Dr. Ventress wieder, die sie zwar erst erkannte, dann aber „die Auslöschung“ ankündigte und sich zu einem Lichtgebilde auflöste. Dieses erzeugte aus einem Blutstropfen von Lena eine humanoide Figur, gegen die sie kämpfte, welche sich aber gleichzeitig spiegelbildlich zu ihr bewegte. Lena erkannte, dass die Gestalt ihre Bewegungen nachahmte und brachte das Wesen schließlich dazu, den Splint einer Phosphorgranate zu ziehen und floh aus dem Leuchtturm. Die in Brand stehende Figur setzte zuerst die menschlichen Überreste von Lenas vermeintlichem Ehemann und dann die Geflechte im Leuchtturm in Brand. Zeitgleich mit dem Brand im Leuchtturm gingen auch die organischen Gebilde innerhalb des „Schimmers“ in Flammen auf und lösten sich auf. In der Isolierstation erfährt Lena, dass zeitgleich ihr kranker Mann plötzlich gesund geworden ist. Bei ihrem Wiedersehen stellen sich beide gegenseitig die Frage, ob sie tatsächlich die jeweils eigene Person sind, was Kane verneint und Lena unbeantwortet lässt. Als sie sich umarmen, ist in den Augen beider das typische Prisma des Schimmers zu erkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Am 26. März 2013 wurde bekanntgegeben, dass Paramount Pictures und Scott Rudin Productions die Filmrechte für \"Annihilation\" erworben haben, den ersten Roman von Jeff VanderMeers Southern-Reach-Trilogie. Im Oktober 2014 verpflichtete Paramount den \"Ex-Machina\"-Autor und -Regisseur Alex Garland, der den Film adaptieren und inszenieren sollte. Der Film handelt von einer Biologin, die dem Verschwinden ihres Mannes vor dem Hintergrund einer Umweltkatastrophe auf den Grund gehen will. Am 7. Mai 2015 berichtete Variety, dass Natalie Portman für eine Hauptrolle in dem Sci-Fi-Film im Gespräch sei. Das Studio war für weitere Hauptrollen auch an Julianne Moore und Tilda Swinton interessiert; mit ihnen wollte man direkt nach Portmans endgültiger Zusage verhandeln. Im November 2015 wurde die Besetzung von Natalie Portman bestätigt und zudem Gina Rodriguez verpflichtet. Am 4. Januar 2016 stieß Tessa Thompson zum Cast. Jennifer Jason Leigh kam am 10. Februar 2016 dazu. Oscar Isaac wurde im März 2016 gecastet. Garland erklärte in einem Interview mit der Zeitschrift \"Creative Screenwriting\", dass seine Adaption nur auf dem ersten Teil der Trilogie basiere. „Als ich mit der Arbeit an \"Annihilation\" begann, gab es nur das erste von drei Büchern. Ich wusste zwar, dass der Autor den Stoff als Trilogie geplant hatte, doch es gab zu dem Zeitpunkt nur das Manuskript für das erste Buch. Ich hatte also den Gedanken an eine Trilogie nicht wirklich im Kopf, als ich mit meiner Adaption begann.“ Die Dreharbeiten begannen im Frühjahr 2016 in London. Die Produktion konnte starten, als der Schauspieler David Gyasi zum Cast gestoßen war. Die Dreharbeiten von Lighthouse Pictures Ltd vor Ort begannen Ende April in South Forest, Windsor Great Park. Lighthouse Pictures hatte dafür eine Kostenvereinbarung mit UK Companies House getroffen. Am 9. Mai 2016 veröffentlichte Kameramann Rob Hardy die ersten Bilder vom Set. Vom 13. bis 14. Juli wurde am Strand und im Wald von Holkham in North Norfolk gedreht.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film erschien am 23. Februar 2018 in den US-amerikanischen sowie den kanadischen und chinesischen Kinos. Ursprünglich sollte der internationale Kinostart von \"Auslöschung\" bereits einen Tag vor dem US-Start erfolgen. Im Dezember 2017 hieß es jedoch, dass es zu Streitigkeiten zwischen den beteiligten Produktionsfirmen von David Ellison (Skydance Media) und Scott Rudin gekommen sei. Ellison habe den Film als „zu intellektuell und zu kompliziert“ kritisiert, nachdem erste Testscreenings im Sommer 2017 schlecht ausgefallen waren, und soll daraufhin Änderungen vorgeschlagen haben, um ihn einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Rudin, der auch schon Garlands Film \"Ex Machina\" produziert hatte, verteidigte die Filmfassung des Regisseurs. Er konnte sich am Ende durchsetzen, wohl auch deshalb, weil er über die Rechte am Final Cut verfügte. Schließlich verkaufte Paramount Pictures die Rechte am internationalen Vertrieb an den Streaming-Anbieter Netflix. Am 12. März 2018 stellte Netflix den Film, 17 Tage nach der Kinoveröffentlichung, dem Rest der Welt auf ihrer Plattform zur Verfügung. Eine Kino-Veröffentlichung in Deutschland gab es nicht, DVD und Blu-ray kamen am 14. März 2019 in den Handel.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronfassung.", "content": "Die deutsche Synchronisation übernahm die Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke. Das Dialogbuch stammte von Samira Jakobs. Für die Dialogregie waren Dorothee Muschter und Klaus Bauschulte verantwortlich.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. Bei Rotten Tomatoes waren 87 % der Kritiken positiv bei insgesamt 184 Kritiken; die durchschnittliche Bewertung betrug 7,6/10. Bei Metacritic erhielt der Film eine Bewertung von 79/100, basierend auf 49 Rezensionen. J.R. Jones vom Chicago Reader bezeichnete Alex Garlands filmische Adaption als „wertvolle Mutation“. Alison Willmore urteilte für BuzzFeed: „\"Auslöschung\" ist ein verkopfter Treibstoff für Albträume, doch die am deutlichsten herausstechende Qualität liegt wohl darin, wie wenig der Film mit den derzeitigen Trends im Science-Fiction-Mainstream zu tun hat.“ James Berardinelli von ReelViews schrieb indes: „Dieser Film, anders als etwas, das für das Massenpublikum produziert wird, handelt davon, was in den ruhigen Momenten zwischen den lauten und sensationellen Sequenzen passiert.“ Kyle Smith von der National Review kritisierte hingegen: „Filme zu drehen, die größtenteils vage bleiben, erweist sich heutzutage als exzellente Möglichkeit, jubelnde Kritiken zu erhalten, doch künstlerisch unklar zu bleiben erscheint mir eher als Verschleierung dafür, den Job nicht richtig beenden zu können.“ Bjarne Bock betonte bei Serienjunkies.de anerkennend: „Alex Garland regt in seinem zweiten Regiewerk unbequeme Fragen zu unseren innersten Beweggründen an und liefert so eine eindrucksvolle Visualisierung des Krankheitsbilds der Depression.“ Bock beschrieb den Film als Mischung aus Filmklassikern wie \"\", \"Stalker\", \"Apocalypse Now\", \"Alien\", \"Jurassic Park\" und \"Avatar\".", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "Das Budget betrug knapp 40 Millionen US-Dollar. Innerhalb der ersten drei Wochen konnte der Film in den US-amerikanischen Kinos etwa 26 Mio. US-Dollar einspielen, wovon 11 Mio. US-Dollar bereits am Premierenwochenende Ende Februar 2018 eingenommen werden konnten. Die internationalen Ausstrahlungsrechte liegen bei Netflix, weshalb für den Erfolg im Ausland keine genauen Angaben gemacht werden können.", "section_level": 2}], "src_summary": "Auslöschung (Originaltitel: \"Annihilation\") ist ein US-amerikanisch-britischer Science-Fiction-Film von Alex Garland. Das Drehbuch, das ebenfalls von Garland stammt, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jeff VanderMeer. Die Darsteller der fünf Wissenschaftlerinnen, die mysteriöse Vorgänge aufdecken sollen, sind Natalie Portman, Jennifer Jason Leigh, Gina Rodriguez, Tuva Novotny und Tessa Thompson. In den USA, Kanada und China war am 23. Februar 2018 Kinostart. Die deutschsprachige Erstveröffentlichung fand am 12. März 2018 beim Streaming-Anbieter Netflix statt.", "tgt_summary": "是一部于2018年上映的英美合拍科幻惊悚片,由亚力克斯·嘉兰执导和撰写剧本。电影改编自杰夫·凡德米尔的《灭绝 (凡德米尔)》,由娜塔莉·波特曼主演。", "id": 152170} {"src_title": "Rolando Mandragora", "tgt_title": "羅蘭多·曼德拉格拉", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Mandragora begann seine Laufbahn bei der AC Ponticelli und spielte danach für Mariano Keller, einen Verein aus San Giorgio a Cremano in der Metropolitanstadt Neapel. Im Dezember 2011 wechselte er in die Jugendabteilung des CFC Genua, die er bis Juli 2014 durchlief. In Folge dessen wurde er in den Profikader des CFC aufgenommen. Am 31. August 2014 stand Mandragora erstmals im Kader der \"Grifone\", seinen Ersatz in der Serie A absolvierte er zwei Monate später beim 1:0-Erfolg über Juventus Turin, als er von Beginn an auflief. In der Rückrunde der Spielzeit 2014/15 absolvierte Mandragora noch vier weitere Partien für Genua. Im Juli 2015 wechselte Mandragora auf Leihbasis zum Zweitligisten Delfino Pescara 1936, bei dem er von Anfang an zum Stammpersonal gehörte. Seine erste Partie für die \"Delfini\" absolvierte Mandragora am 9. August 2015, als er in der 1. Runde der Coppa Italia beim 2:0-Sieg über den FC Südtirol zum Einsatz kam. In der Hinrunde der Saison 2015/16 stand Mandragora in 15 Spielen auf dem Platz und machte durch seine Leistungen auf sich aufmerksam. Kurz nach Rückrundenstart vermeldete der italienische Rekordmeister Juventus Turin die Verpflichtung Mandragoras für die Ablöse von sechs Millionen Euro, die durch Bonuszahlungen auf zwölf Millionen Euro steigen kann. Mandragora erhielt einen Vertrag bis Juni 2020. Zeitgleich wurde das Leihgeschäft mit Delfino Pescara 1936 verlängert, sodass Mandragora die Rückrunde über weiter in Pescara blieb. In dieser lief er weiterhin als Stammspieler auf, erlitt am 30. April 2016 in der Partie gegen Virtus Entella jedoch einen Mittelfußbruch und fiel infolgedessen aus. Da sich die Mannschaft in den Aufstiegs-Play-Offs gegen Novara Calcio und Trapani Calcio durchsetzen konnte, feierte er mit Pescara den Aufstieg in die Serie A. Zum 1. Juli 2016 kehrte Mandragora zu Juventus zurück, fiel die Hinrunde der Spielzeit 2016/17 wegen seines Mittelfußbruchs und einer darauf folgenden Operation allerdings aus. In der Partie am 5. Februar 2017 gegen Inter Mailand stand Mandragora erstmals im Kader \"Juves\". Sein Debüt für Juventus absolvierte er am 23. April 2017 beim 4:0-Sieg über den CFC Genua. Im Sommer 2017 wurde Mandragora an den FC Crotone verliehen. Im Juli 2018 wechselte Rolando Mandragora zu Udinese Calcio. Er unterschrieb einen Fünfjahresvertrag. Am Anfang der Saison wurde er wegen Gotteslästerung für ein Spiel gesperrt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Mandragora wurde im Februar 2014 erstmals für die U-17-Nationalmannschaft Italiens nominiert und debütierte beim 6:0-Erfolg gegen Ungarn. Einen Monat später kam er in drei Partien der Qualifikation zur U-17-Europameisterschaft zum Einsatz. Im August 2014 debütierte Mandragora dann für die U-18-Auswahl gegen die U-17-Nationalmannschaft Norwegens. Weitere Einsätze folgten nicht, da Mandragora bereits einen Monat später für die U-19-Nationalmannschaft nominiert wurde. Für diese absolvierte er von September 2014 bis März 2015 zehn Partien und erzielte einen Treffer bei seinem Debüt gegen die Slowakei. Im August 2015 folgte dann beim 0:0-Unentschieden gegen Ungarn sein Debüt in der U-21-Nationalmannschaft. Bis zu seinem Mittelfußbruch absolvierte Mandragora sieben Partien in der erfolgreichen Qualifikation zur U-21-Europameisterschaft. Mandragora debütierte im Juni 2018 für die Italienische Nationalmannschaft beim Testspiel gegen Frankreich. Dies ist sein bisher einziges Länderspiel, da er seitdem nicht mehr berücksichtigt wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rolando Mandragora (* 29. Juni 1997 in Neapel) ist ein italienischer Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler steht bei Udinese Calcio unter Vertrag.", "tgt_summary": "罗兰多·曼德拉格拉(;1997年-6月29日),是一位意大利足球运动员,现时效力于意大利足球甲级联赛球队乌甸尼斯,曾效力于尤文图斯。司职防守中场。", "id": 410230} {"src_title": "San Canzian", "tgt_title": "圣冈体诺堂 (威尼斯)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der legendären Überlieferung Venedigs zufolge wurde die Kirche durch Flüchtlinge aus Aquileia errichtet, die auf der Flucht vor den Hunnen Attilas waren. Der erste Hinweis auf einen dortigen Kirchenbau stammt jedoch erst aus der Zeit um 1040. Geweiht ist die Kirche den Märtyrern Cantius, Cantianus und Cantianilla, die der Legende nach im Jahr 304 nahe dem heutigen San Canzian d’Isonzo ums Leben kamen, und deren Kult sich spätestens um 400 verbreitete. 1105 fiel die ältere Kirche einem Brand zum Opfer. Das Gebäude wurde ab etwa 1330 neu errichtet und 1351 vom Bischof von Jesolo, Marco Bianco, geweiht. Ein Umbau erfolgte im 15. Jahrhundert, wobei 1498 der Patrizier Nicolò Morosini den Glockenturm \"(Campanile)\" wiederherstellen ließ, dann wieder Anfang des 18. Jahrhunderts. Letztere, radikale Maßnahme wurde erst durch eine Spende in Höhe von 2000 Dukaten möglich, die der Priester Michele Tommasi beisteuerte, dem die Büste oberhalb der Eingangspforte gewidmet ist. Baumeister der Fassade war ab 1707 Antonio Gaspari (1656–1723). Der heutige Campanile wurde 1542 erbaut. Die drei ältesten Glocken wurden von den De Poli um 1850 gegossen, die vierte stammt aus dem Jahr 1897. Das Gebiet um die Kirche hatte bis zum Bau der Strado Nova eine erhebliche, auch wirtschaftliche Bedeutung, denn hier war der wichtigste Anlegeplatz für die Boote aus der nördlichen Lagune, etwa von Murano, doch mit dem Bau der besagten Straße geriet sie ins Abseits. Hinter der Kirche befindet sich immer noch ein \"Sottoportego del Traghetto\", wobei die \"traghetti\" die Boote waren und sind, die einen regelmäßigen Fährdienst versahen, in diesem Falle nach Murano.", "section_level": 1}, {"title": "Innenausstattung.", "content": "Das Äußere der Kirche ist von einer gewissen Einfachheit, während sich im Inneren neben den beiden Altarpaaren in den beiden Nischen zwei Seitenkapellen und der Hauptaltar befinden. Die rechte Kapelle wurde von der Familie Widmann reich mit Marmor und Stuck ausgestattet. Sie ist dem hl. Maximin geweiht. Die linke Kapelle gehörte der Familie Rinaldi und war dem hl. Filippo Neri geweiht. Beide Kapellen wurden von Baldassare Longhena entworfen und von Clemente Moli hochbarock ausgeführt. Bartolomeo Letterini schuf zwei \"Pale\", wie man in Italien Altarretabel nennt, Domenico Zanchi die beiden Gemälde an den Seiten des Presbyteriums, nämlich \"Piscina Probatica\" und \"Moltiplicazione dei pani e dei pesci\" („die Vermehrung des Brotes und der Fische“). Die \"Madonna Immacolata\" ist ein Gemälde des Bartolomeo Letterini; eine \"Assunta\" schuf Giuseppe Angeli; dann eine \"Madonna del Carmine\", wieder von Letterini, von dem auch die \"Madonna Addolorata con il Sacro Cuore di Gesù\" stammt. Die beiden Kanzeln mit Baldachin sind ein Alterswerk von Bernardino Maccaruzzi (1728–1800). Eine weitere Pala stammt von Paolo Zoppo \"(Santi Canziano e Massimo con il Padre Eterno in Gloria)\". Diese Werke fügen sich in den seit dem Frühmittelalter beibehaltenen basilikalen, dreischiffigen Kirchencorpus ein. Die Decke wird von Bögen und korinthischen Säulen getragen, von denen zwei aus antikem, afrikanischem Granit bestehen. Die Orgel stammt aus dem 18. Jahrhundert. Dort finden sich Darstellungen der Heiligen \"San Canziano e San Massimo\" von Giovanni Contarini, einem Schüler Tizians. In der rechten Seitenkapelle, \"San Venerando Martire\" geweiht, befindet sich eine Pala von Nicola Ranieri, die um 1635 entstand \"(San Filippo genuflesso ai piedi della Vergine Santissima)\". In der gegenüberliegenden Kapelle \"San Massimo\", früher Santa Lucia geweiht, finden sich, ähnlich wie in der rechten Kapelle, die Reliquien des Heiligen. Die Urne und der Altar stammen von Clemente Moli. Die Kapelle gehörte der Familie Widmann, die einen Palast in der Nähe der Kirche bewohnte. In der Sakristei befinden sich mehrere Gemälde, darunter das von \"San Romualdo\", das Jacopo Marieschi zugeschrieben wird (18. Jahrhundert), ebenso wie die \"Madonna con Bambino\" und die Heiligen \"Canciano e Massimo\", die Andrea Celesti zugeschrieben werden und 1680 geschaffen wurden. Die Via Crucis ist hingegen ein Werk aus dem Jahr 1960 des venezianischen Malers Ernani Costantini. Das kleine Wasserbecken vom Ende des 16. Jahrhunderts trägt Basreliefs des 17. Jahrhunderts; um 1660 entstanden die Rundbögen mit dem Gesicht der Muttergottes und dem Christi. Im \"Liber Mortuorum\", dem Totenbuch der Gemeinde, findet sich ein Eintrag zum Tod Tizians, der in der Nähe gewohnt hatte: „27 agosto 1576, Messer Tiziano pitor è morto de ani centi-tre amalato de febre licenziato“.", "section_level": 1}], "src_summary": "San Canzian, auch San Canciano, ist eine Kirche im Sestiere Cannaregio in Venedig am gleichnamigen Campo, die zwar bis 1351 zurückreicht, jedoch im Wesentlichen im Barock entstand. Die entsprechende Pfarrei umfasst den östlichsten Teil von Cannaregio und die Insel San Michele.", "tgt_summary": "圣冈体诺堂(San Canciano或San Canziano)是意大利威尼斯 卡纳雷吉欧区的一座小教堂。", "id": 1028144} {"src_title": "Uferlerche", "tgt_title": "恒河沙百灵", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Uferlerche erreicht eine Körperlänge von etwa 12 bis 13 Zentimetern, wovon zwischen 4,8 und 5,6 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Der Schnabel misst vom Schädel aus zwischen 1,1 und 1,3 Zentimeter. Sie wiegt 18 bis 19 Gramm. Es besteht kein Geschlechtsdimorphismus. Die Körperoberseite ist sandfarben mit nur einer undeutlichen dunkleren Strichelung. Sie ist nur auf dem Scheitel und den Schultern etwas auffälliger. Die Oberschwanzdecken sind heller als der Rücken, die Schwanzfedern dagegen sind braunschwarz. Lediglich bei der äußersten Steuerfeder ist die Außenfahne weiß. Die Körperunterseite ist einheitlich weiß bis cremeweiß, nur auf der Brust findet sich eine dunklere Strichelung.", "section_level": 1}, {"title": "Verwechslungsmöglichkeiten.", "content": "In ihrem Verbreitungsgebiet kann die Uferlerche mit den Weibchen der Weißstirn- und der Grauscheitellerche verwechselt werden. Diese haben allerdings dickere Schnäbel als die Uferlerche und dunklere Unterflügeldecken.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Die Uferlerche kommt im Iran, in Pakistan, im Nordwesten von Indien, in Bangladesch und in Burma vor. Sie ist im gesamten Verbreitungsgebiet ein Standvogel. Der Lebensraum der Uferlerche sind locker mit Gras bestandene Sandbänke entlang von Flüssen sowie kleine Inseln in größeren Flüssen. Sie kommt außerdem auch auf Inseln des Wattenmeeres und in Küstenlandschaften vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Singflug der Uferlerche ist sehr auffallend: Das Männchen erreicht bei diesem Singflug eine Höhe von 30 Meter. Es lässt sich dann langsam mit gespreizten Flügeln und Schwanz herabfallen und stürzt zuletzt mit geschlossenen Flügeln auf den Boden herab. Erst etwa einen Meter über dem Boden bremst es diesen Sturzflug ab. Die Nahrung besteht aus Unkrautsamen und Insekten. Die Uferlerche ist wie alle Lerchen ein Bodenbrüter. Das Nest wird auf Sandbänken, in trockenen Flussbetten oder an Böschungen der Flüsse errichtet. Es wird häufig im Schutz von Stachelmohn oder Tamarisken gebaut. Das Gelege besteht aus drei Eiern. Die Nestlinge werden von beiden Elternvögeln gefüttert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Uferlerche (\"Calandrella raytal\", Syn.: \"Alaudala raytal\") ist eine kleine Art aus der Familie der Lerchen. Sie ist kleiner als eine Kurzzehenlerche und entspricht in ihren Körperproportionen der Stummellerche. Das Verbreitungsgebiet der Uferlerche liegt im indischen Subkontinent. Sie ist gemeinsam mit der Grauscheitel- und Weißstirnlerche dort die kleinste und relativ kurschwänzigste Lerchenart. Es werden drei Unterarten unterschieden.", "tgt_summary": "恒河沙百灵(学名:),是百灵科短趾百灵属的一种,分布于阿富汗、巴基斯坦、缅甸、孟加拉国、不丹、伊朗、印度和尼泊尔。该物种的保护状况被评为无危。", "id": 2316559} {"src_title": "Mittelmeer-Bastardmakrele", "tgt_title": "地中海竹筴魚", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Mittelmeer-Bastardmakrelen besitzen einen hydrodynamischen, langgestreckt-spindelförmigen und glatt wirkenden Körper, der spitzer zuläuft als bei der Gemeinen Bastardmakrele (\"Trachurus trachurus,\") welche deutlich höher und abgeflachter ist. Die größten Exemplare werden bis zu 60 cm lang, wobei der Großteil der Tiere eine Größe zwischen 30 und 50 cm aufweist. Die paarigen Brustflossen sind länger als der Kopf und die Schwanzflosse ist gegabelt, sie besitzt eine gelbliche Färbung. Der Rücken (einschließlich des Kopfes) besitzt eine gelblichbraune, bis blaugrün und dunkelgraue Färbung, während die Unterseite deutlich heller, nämlich weißlich bis silbrig, gefärbt ist. Das hintere Ende des Oberkiefers reicht fast bis zum Rand des Auges, an dem ein fetthaltiges Augenlid entwickelt ist. \"T. mediterraneus\" besitzt zwei Paar Nasenlöcher, wobei das vordere eher rundlich und das hintere halbmondförmig ist. Die Mittelmeer-Bastardmakrele besitzt wie ihre gesamte Familie zwei Rückenflossen, wobei die erste Rückenflosse acht Hartstrahlen besitzt. Charakteristisch ist ein dunkler, vertikal verlängerter Fleck oben am hinteren Kiemendeckelrand, der oft in situ (= natürliche Lage des Körpers) nicht zu erkennen ist. Am hinteren Rand des Operkulums befindet sich zudem eine klare Einbuchtung. Außerdem besitzt die Art eine gebogene Seitenlinie, die über der Brustflosse nach dorsal gewölbt ist. Speziell bei einigen \"Trachurus\"-Arten gibt es eine zusätzliche Seitenlinie entlang des Rückenprofils, die akzessorische Seitenlinie genannt wird. Diese reicht ungefähr bis zur Verbindungsstelle der beiden Rückenflossen. Bei der sehr ähnlichen Art \"T. trachurus\" reicht diese zweite Seitenlinie bis fast hinter die zweite Rückenflosse. Auf der gebogenen (normalen) Seitenlinie kann man große, dicke Knochenschuppen, die auch Schilder genannt werden, sehen, welche ein typisches Merkmal der Gattung \"Trachurus\" sind. Die Schilder sind im vorderen Teil weniger hoch als hinten und bei \"T. mediterraneus\" insgesamt viel kleiner als bei \"T. trachurus.\"", "section_level": 1}, {"title": "Geographisches Vorkommen.", "content": "\"Trachurus mediterraneus\" ist ein Salzwasserfisch, der im östlichen Atlantik und im Mittelmeer inklusive des Schwarzen Meeres vorkommt, was den Koordinaten 49°N – 28°N, 13°W – 43°E entspricht. Nach Einteilungen der FAO [=Food and Agriculture Organization of the United Nations (dt.: Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen)] kommt die Mittelmeer-Bastardmakrele in den drei Gebieten Nordostatlantik (Nummer 27), Mittlerer Ostatlantik (Nummer 34) und Mittelmeer mit Schwarzem Meer (Nummer 37) vor. Im Ostatlantik findet man die Art zwischen dem Golf von Biskaya und Mauretanien. Im Mittelmeer selbst kommt die Art natürlich in allen Teilen mehr oder weniger häufig vor. Die Unterart \"Trachurus mediterraneus ponticus\" (Aleev 1956) kommt nur im Marmarameer, im Schwarzen Meer und im südlichen und westlichen Teil des Asowschen Meers vor.", "section_level": 1}, {"title": "Populationsstrukturen.", "content": "Die Populationsgröße und Struktur einzelner Populationen von Arten der Gattung \"Trachurus\" sind nicht leicht zu schätzen, was genaue Aussagen schwer macht. 2004 wurde jedoch in einer Studie der Versuch unternommen, die Populationsstruktur von \"T. picturatus\", \"T. mediterraneus\" und \"T. trachurus\" mittels Regionen aus mitochondrialer DNA zu untersuchen. Es konnten dabei keine Anzeichen einer Trennung zwischen atlantischen Populationen und Populationen des Mittelmeers gefunden werden, was wohl an der Fähigkeit von \"Trachurus\"-Arten liegt, lange Strecken zu wandern. Neuere Erkenntnisse gehen sogar von einer guten Vernetzung zwischen Mittelmeer und Atlantik aus. Innerhalb des Mittelmeeres kann man aufgrund zählbarer Merkmale, wie z. B. Flossen und Schuppen, und morphometrischer Analysen, die sich auf Form und Gestalt beziehen, Aussagen über die Populationsstrukturen machen. Man stellt eine gewisse Konnektivität (Verbundenheit) der einzelnen Bestände fest. Untersuchungen der mitochondrialen 16s rDNA liefern genetische Anhaltspunkte für eine signifikante Heterogenität zwischen einzelnen \"T. mediterraneus\" Beständen der Ägäis, des Ionischen Meeres und des westlichen Mittelmeeres. Derzeit kann davon ausgegangen werden, dass einzelne Populationen nicht ernstlich isoliert sind.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise und Ernährung.", "content": "Die Mittelmeer-Bastardmakrele hält sich bevorzugt in Tiefen zwischen 10 und 50 Metern nah am Boden auf (benthopelagische Lebensweise). Sie kann aber auch in Tiefen zwischen 5 und 400 Metern angetroffen werden. Insgesamt hat \"T. mediterraneus\" ein Temperaturoptimum zwischen 14 und 20 °C Wassertemperatur und eine Lebenserwartung von circa 15 Jahren, wobei das Alter schwer zu schätzen ist. Eine Studie hat zudem ermittelt, dass die Weibchen im Schnitt signifikant größer und schwerer als die Männchen sind. Die Art kommt in großen Schwärmen meist über Schlick- und Sandböden vor. Zur Wanderung bildet \"T. mediterraneus\" große Schulen, oft zusammen mit anderen \"Trachurus\"-Arten (\"T. trachurus, T. picturatus\"), und lebt im Freiwasser (pelagisch). \"T. mediterraneus\" ist ein räuberischer Schwarmfisch, der ein breites Nahrungsspektrum aufweist: kleinere Fische wie Sardinen oder Sardellen, Fischbrut und Fischeier und kleine Krebstiere (=Crustaceen) wie zum Beispiel Ruderfußkrebse (Copepoden), Flohkrebse (Amphipoda), Wasserflöhe (Cladocera), Krill (Euphausiacea), Schwebgarnelen (Mysida) und Garnelen (Decapoden = Zehnfußkrebse). Vor allem kleine und mittelgroße Individuen der Makrelenart ernähren sich bevorzugt von Schwebgarnelen. \"T. mediterraneus\" ist zwar eine räuberische Art, wird aber dennoch auch von manchen anderen Arten selbst bejagt, wie zum Beispiel vom Pelamiden (\"Sarda sarda\"). Zudem wird der Art von dem ektoparasitischen Ruderfußkrebs \"Lernanthropus trachuri\" (Brian, 1903) zugesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Mit zwei bis drei Jahren werden Mittelmeer-Bastardmakrelen geschlechtsreif, wobei sie eine Größe von etwa 16 cm erreichen. Das Ablaichen findet jährlich zwischen Mai und August statt, wobei die Weibchen in diesem Zeitraum jede Woche etwa einmal laichen. Die entstehenden pelagischen Eier haben dabei einen Durchmesser von etwa 1 mm und befinden sich nahe der Oberfläche. Im Frühling zeichnen sich Populationen durch ein hohes Durchschnittsgewicht und Größe aus. Im Herbst sinken diese Parameter, da die Jungtiere noch kleiner und leichter sind. Während des Jugendstadiums versammeln sich die Juvenilen im Schutz von Quallen, z. B. der Spiegeleiqualle (\"Cotylorhiza tuberculata\"). Mit einer Größe von circa fünf Zentimeter verlassen sie die Quallen und ziehen als Schwarm durch das freie Wasser, wobei sie sich zunächst oft unter Gelbstriemen (\"Boops boops\") und Sardinen mischen.", "section_level": 1}, {"title": "Wanderung.", "content": "\"Trachurus mediterraneus\" unternimmt saisonale Wanderungen in großen Schulen und hält sich dabei in der Nähe der Oberfläche auf. Beispielsweise werden am Goldenen Horn in der Flussmündung in Istanbul während des Sommers keine erwachsenen Individuen (>12,5 cm) gefunden, während sich die Jungtiere dort zwischen Mai und August aufhalten. Auch im nordwestlichen Mittelmeer, dem Lingurischen Meer, kommen im Sommer im seichten Wasser Juvenile von \"T. mediterraneus\" vor.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung und Bedeutung für den Menschen.", "content": "Die Mittelmeer-Bastardmakrele ist ein kommerziell sehr bedeutender Fisch und eine der wichtigsten wirtschaftlichen Ressourcen des Mittelmeers. Vor allem im östlichen Mittelmeer und im Schwarzen Meer ist sie ein gefragter Speisefisch, am Atlantik wird sie jedoch nicht so häufig gegessen. Deshalb werden auch über 90 % der gemeldeten Fänge im östlichen Mittelmeer und Schwarzen Meer gemacht. Von den wichtigen \"Trachurus\"–Arten kommt \"T. mediterraneus\" häufiger vor als \"T. picturatus\", aber weniger häufig als \"T. trachurus\". Aus diesem Grund liegt der Preis für die Mittelmeer-Bastardmakrele im östlichen Mittelmeer drei bis viermal höher als der von \"T. trachurus\". Insgesamt sind die Fänge oft gemischt aus den verschiedenen Arten, wobei alle genutzt werden (z. B. als frischer Fisch, Dosenfisch oder als Fischmehl). Im Schwarzen Meer gehen 54 % der Fischereierträge von \"Trachurus spec.\" auf die Unterart \"T. mediterraneus ponticus\" zurück. Bereits mehrmals wurden die Bestände in der Vergangenheit hier überfischt, sodass es in den 1960ern und 1980ern zum Populationskollaps kam. Laut FAO sind die Fangerträge im Schwarzen Meer seit einer Spitze 1986 dramatisch von 122.827 t auf 18.000 t 1997 und circa 9.146 t 2002 zurückgegangen. Zwischen 2004 und 2016 haben sich die Erträge bei etwa 25.000 Tonnen pro Jahr stabilisiert. Am meisten wird durch die Türkei gefischt (9220 Tonnen), dicht gefolgt von Griechenland (3534 Tonnen). Der Fang von \"T. mediterraneus\" macht 6,5 % der gesamten Fischereierträge von Griechenland aus. Es konnte beobachtet werden, dass gefangene Individuen zwischen 1994 und 2002 deutlich an Größe verloren haben. Kommerziell wird mit pelagischen Netzen und Grundschleppnetzen, Langleinenfischerei, Ringwadennetze (mit Licht), Fallen und Angeln mit Ködern gearbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Nach der roten Liste gefährdeter Arten der IUCN [=International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (deutsch = „Internationale Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen“)] ist die Mittelmeerbastardmakrele „least concern“. Dies bedeutet, dass sie nach aktuellem Stand nicht gefährdet und ihre Beurteilung nicht in die Kategorien „vom Aussterben bedroht, stark gefährdet, gefährdet oder potenziell gefährdet“ fällt. Nur viel verbreitete und häufige Arten erhalten den Status „least concern“. Zudem scheint die Art belastbar zu sein, da sie sich in der Vergangenheit von mehreren Bestands-Kollapsen durch Überfischung erholen konnte. Des Weiteren befinden sich Meeresschutzgebiete in ihrem Verbreitungsgebiet, in denen sie sich zusätzlich erholen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Nomenklatur und Taxonomie.", "content": "Der Begriff ‚trachurus‘ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie ‚rauer Schwanz‘ (trachys = rau, oura = Schwanz) und der Artname „mediterraneus“ spielt dabei auf die Hauptverbreitung im Mittelmeer an. \"T. mediterraneus\" wurde 1868 erstmals vom österreichischen Zoologen Franz Steindachner beschrieben. Landestypische Bezeichnungen für diese Art gibt es in praktisch allen an das Mittelmeer oder den Atlantik angrenzenden Ländern. Diese lauten z. B. Mediterranean Horse Mackerel (Englisch), Chicharro (Spanisch), Tracuro (Italienisch), Sari (Türkisch), Sarun (Kroatisch), Chinchard de la Mediterranée (Französisch), wobei auch einige fachspezifische Synonyme existieren: \"Caranx trachurus mediterraneus\" Steindachner 1868, \"Trachurus mediterraneus mediterraneus\" (Steindachner 1868), \"Suareus furnestini\" (Dardignac and Vincent 1958). Im Schwarzen Meer kommt zudem die Unterart \"Trachurus mediterraneus ponticus\" (Aleev 1956) vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mittelmeer-Bastardmakrele (\"Trachurus mediterraneus\"), auch Mittelmeer-Pferdemakrele oder Mittelmeer-Stöker genannt, ist eine Fischart aus der Familie der Stachelmakrelen (Carangidae). Sie ist ein benthopelagischer Meeresfisch, das bedeutet, sie lebt vorzugsweise im freien Wasser dicht oberhalb des Meeresbodens.", "tgt_summary": "地中海竹䇲鱼(学名:),为辐鳍鱼纲鲈形目鲈亚目鲹科竹䇲鱼属下的一个种,为温带海水鱼。", "id": 2917469} {"src_title": "Zweidimensionale Kernspinresonanzspektroskopie", "tgt_title": "關聯性磁振頻譜", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Verfahren beruht darauf eine Reihe an Spektren aufzunehmen und währenddessen einen Pulsparameter kontinuierlich in seiner Dauer zu verändern, wodurch sich Phase und Intensität der Spektren systematisch ändern. Durch erneute Fouriertransformation der einzelnen Punkte der Spektren entlang \"dieser\" Zeitachse wird aus den eindimensionalen Spektren ein zweidimensionales erhalten. Werden dabei auf der einen Frequenzachse chemische Verschiebungen aufgetragen und auf der anderen Kopplungskonstanten, so spricht man von zweidimensionalen J-aufgelösten NMR-Spektren. Die Entwicklung machte jedoch bei zwei Dimensionen nicht halt. Durch Variation weiterer Parameter können höherdimensionale Spektren erhalten werden. Die benötigte Spektrenzahl und damit Messzeit steigt dabei exponentiell an. Inzwischen werden auch dreidimensionale Experimente (3D-NMR) mit drei Frequenzachsen fast routinemäßig durchgeführt, wobei auf jeder Achse die Resonanzen eines anderen Kernes aufgetragen sein können Zum Beispiel H, C, N oder P. Es können jedoch auch auf zwei Achsen H-Resonanzen und nur auf der dritten ein Heterokern abgetragen werden. Die zweidimensionale Kernresonanzspektroskopie hat gegenüber eindimensionalen Methoden mehrere Vorteile:", "section_level": 1}, {"title": "Ausführung.", "content": "Das Basisexperiment der 2D-NMR lässt sich vom Ablauf her schematisch in vier Zeitabschnitte einteilen die Präparationsphase, die Evolutionsphase, die Mischphase und die Detektionsphase. Während der Detektionsphase werden die Signale, wie im konventionellen eindimensionalen Fall, in äquidistanten Abständen Δt detektiert, digitalisiert und abgespeichert. In der Präparationsphase wird longitudinale Polarisation aufgebaut. Sie endet meist mit einem 90°-Puls, der Quermagnetisierung erzeugt. Während der Evolutionsphase mit der variablen Zeitdauer t entwickeln sich Kohärenzen unter dem Einfluss verschiedener Faktoren (z. B. Larmorpräzession, Spin-Spin-Kopplung), die in der Mischperiode, die jedoch nicht immer notwendig ist, miteinander gekoppelt und in detektierbare Transversalmagnetisierung umgewandelt werden. Die Evolutionszeit t wird von Experiment zu Experiment um einen festen Wert dt1 stufenweise erhöht. Der zu jedem Δt-Wert gehörige FID (free induction decay) wird getrennt abgespeichert. Man erhält also eine zweidimensionale Matrix, die jedem Paar (t,t) eine Signalamplitude S(t,t) zuordnet. Eine zweidimensionale Fouriertransformation führt dann das Zeitsignal S(t,t) in das Frequenzsignal S(ω,ω) über. Alle FIDs werden wie gewöhnlich als Funktion von t transformiert. Die daraus entstehende neue Datenmatrix enthält nun nach t geordnet in den Reihen (der ω-Richtung) die NMR-Spektren. Als nächstes wird noch einmal in t-Richtung transformiert. Die Darstellung erfolgt in Form eines 3D-Diagramms (en: stacked plot) oder als Konturliniendiagramm in einem quadratischen Diagramm, dessen Achsen die üblichen Frequenzskalen darstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach einem Vorschlag von Jean Jeener aus dem Jahr 1971 wurden Mehrpulsexperimente mit einer systematisch variierten Wartezeit zwischen zwei Pulsen entwickelt, die nach Fourier-Transformation über zwei Zeitbereiche zu zweidimensionalen Spektren führten. In den siebziger Jahren waren Richard R. Ernst und seine Mitarbeiter entscheidend an der Entwicklung der 2D-NMR beteiligt. Im Jahre 1991 erhielt er den Nobelpreis für Chemie. Durch seine und die Arbeiten von R. Freemann wurde die 2D-NMR praktisch realisierbar. Kurt Wüthrich und andere bauten diese 2D- und Multi-Dimensions-NMR zu einer bedeutenden Analysetechnik der Biochemie aus, insbesondere zur Strukturanalyse von Biopolymeren wie Proteinen. Wüthrich bekam für diese Arbeiten 2002 den Nobelpreis in Chemie.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren zweidimensionaler NMR-Spektroskopie.", "content": "Durch Auswahl der Spektren zum Beispiel durch Art und Auswahl der zeitlichen Abfolge der Impulse und Berechnungsverfahren sind verschiedene Varianten der 2D-NMR möglich. Wenn man alle Varianten mitrechnet, gibt es inzwischen mehrere hundert verschiedene Arten der 2D-NMR-Spektroskopie. Für biochemische Zwecke spielen jedoch nur wenige eine Rolle. Bei den in der Praxis wichtigsten Verfahren sind zweimal H- oder H- und C-chemische Verschiebungen miteinander verknüpft. Die zweidimensionalen Verfahren setzen eine Kopplung von Kerndipolen voraus. Dabei muss es sich nicht unbedingt um eine skalare Kopplung handeln Die Wechselwirkung kann wie beim Kern-Overhauser-Effekt auch dipolarer Natur sein, das heißt, sie erfolgt durch den Raum. Häufig verwendete Verfahren sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter zweidimensionaler Kernspinresonanzspektroskopie (2D-NMR) versteht man Kernspinresonanzspektroskopieverfahren, bei denen die Intensitäten in Abhängigkeit von zwei Frequenzachsen aufgezeichnet werden, generiert also dreidimensionale Diagramme. Zweidimensionale NMR-Spektren liefern mehr Informationen über ein Molekül als eindimensionale NMR-Spektren und sind deshalb besonders nützlich bei der Bestimmung der Struktur eines Moleküls, insbesondere für Moleküle deren Struktur zu kompliziert ist, um sie mit eindimensionalen NMR zu untersuchen.", "tgt_summary": "关联性磁振频谱(Correlation spectroscopy, COSY)是二维核磁共振(NMR)频谱学中的一种技术,其他二维NMR技术包括有J频谱(J-spectroscopy)、交换谱(Exchange spectroscopy, EXSY)及核欧佛豪瑟效应频谱(Nuclear Overhauser effect spectroscopy, NOESY)。二维NMR频谱对于分子提供了比一维NMR频谱更多的资讯,在对分子结构的决定上极为有用,尤其当分子极为复杂,难以用一维NMR来研究之时。历史上第一项二维NMR实验方法——COSY是由Jean Jeener于1971年首先提出,其为布鲁塞尔自由大学(Université Libre de Bruxelles)教授。真正的实验由Walter P. Aue、Enrico Bartholdi 及理乍得·恩斯特(Richard R. Ernst)三人首先完成,于1976年发表。", "id": 23597} {"src_title": "Ein Brief an Momo", "tgt_title": "給小桃的信", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach dem Tod ihres Vaters Kazuo reisen Momo Miyaura und ihre Mutter Ikuko von Tokyo zur Seto-Inlandsee. Momo trägt den unvollendeten Brief ihres Vaters mit sich, der nur die Worte \"Momo e\" (An Momo) enthält. Die beiden kommen auf ihrem Hof in Shiojima () an und treffen ihre alten Verwandten Sachio und Sae Sadahama, wie auch Koichi, einen Postboten und alten Freund von Ikuko, die damals in ihn verliebt war. Momo ist am Boden zerstört und vermisst Tokyo. Auf dem Dachboden öffnet sie ein seltenes Bilderbuch über Goblins und Yōkai, gesammelt von Sachios Vater. Danach fallen 3 Tropfen vom Himmel auf Ikukos Anwesen und verwandeln sich in die Yōkai Kawa, Mame und Iwa, den Anführer. Während Ikuko in der Pflegeschule ist, liest Momo Bücher und beginnt komische Geräusche im Haus zu hören. Sie wird von den Yōkai aus dem Haus gejagt und begegnet dem Jungen Yota. Ahnungslos, weil sie die Geräusche nicht hören, betreten Ikuko und Yota das Haus. Am nächsten Morgen trifft Momo Yota und lernt seine Schwester Umi kennen. Die drei treffen sich mit Freunden und gehen bei einer Brücke schwimmen, aber Momo traut sich nicht von der Brücke ins Wasser zu springen und rennt bei einem Gewitter zu einem Unterstand. Iwa, Mame und Kawa zeigen sich daraufhin, und dass sie Obst von der gesamten Insel gestohlen haben. Vor Angst rennt Momo zurück zum Hof und entdeckt, dass der Garten durchwühlt wurde. Danach erzählt Sachio Momo, dass die Yōkai früher Götter waren, aber als Strafe für das Brechen der göttlichen Gesetze verwandelt wurden. Später versucht Momo die Yōkai am Stehlen zu hindern, dabei zerbricht Kawa Ikukos Spiegel. Daraufhin bricht ein Streit zwischen Momo und Ikuko aus und Momo rennt weg. Während Ikuko nach Momo sucht, erleidet sie einen schweren Asthmaanfall. Während Momo den Asthmaanfall ihrer Mutter mitbekommt, bemerkt sie ihren Fehler und fragt die Yōkai, ob sie ihr bei der Suche nach einem Arzt auf der Insel helfen können. Die Yōkai lehnen ab und Momo geht allein auf die Suche. Koichi und Yota gehen ihr nach, dann erzählt sie von dem Streit mit Kazuo vor seinem Tod und fragt Koichi um Hilfe, einen Arzt zu finden. Währenddessen realisieren die Yōkai, dass es ihnen möglich ist, der Bestrafung zu entkommen, und sie helfen Momo und Koichi über die neue und noch nicht eröffnete Brücke zu kommen, wo die beiden einen Arzt finden. Am nächsten Morgen schreibt Momo einen Brief an ihren Vater und bedankt sich bei ihm während sich Ikuko erholt. Die Yōkai haben ihre Mission, Momo zu beschützen, erfüllt und verwandeln sich wieder in Wassertropfen und verschwinden gen Himmel. In dieser Nacht, während des \"tōrō nagashi\", erholen sich die beiden und realisieren, dass Kazuo wahrscheinlich schreiben wollte, dass er stolz auf Momo war. Später beginnt sie ihr neues Leben mit Yota, indem sie mit ihm von der Brücke springt.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Distributor Kadokawa Pictures kündigte den Film in seinem Lineup für 2011 und 2012 am 15. Februar 2011 an. Weitere Details, wie der Regisseur, Hiroyuki Okiura, über den Film wurden am 11. Juli 2011 veröffentlicht. Zwischen seinen frühen Werk, \"Jin-Roh\" von 2000, und dem Film liegen 11 Jahre, er brauchte 7 Jahre um das Skript zu entwickeln und die Storyboards zu schreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "\"Ein Brief an Momo\" wurde international auf dem Toronto International Film Festival 2011 vorgestellt. Später wurde angekündigt, dass er auf dem 16 Busan International Film Festival gezeigt werden soll. Zusätzlich wurde er auf dem 27. Warsaw International Film Festival gezeigt. Damit war er der erste Anime auf dem Warschauer Film Festival. Des Weiteren stand er im Wettbewerb um den „Halekulani Golden Orchid Award“ auf dem 31. Hawaii International Film Festival. Die US-Premiere fand auf dem New York International Children's Film Festival 2012 statt. Die DVD und Blu-Ray wurden am 21. Oktober 2014 veröffentlicht. In Japan lief der Film am 21. April 2012 in über 300 Kinos an.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film nahm in Japan über 4 Millionen USD und in Südkorea 1,7 Million USD ein. Er erhielt 2013 eine Nominierung als Bester Animationsfilm bei den Japanese Academy Awards, musste sich aber \"Ame & Yuki – Die Wolfskinder\" geschlagen geben, an dem ebenfalls Hiroshi Ōno als künstlerischer Leiter mitwirkte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Brief an Momo () ist ein japanisches Anime-Filmdrama, das 2011 erschien und von Production I.G produziert wurde. Drehbuchautor und Regisseur war Hiroyuki Okiura, der Film hatte seine Premiere am 10. September 2011 auf dem Toronto International Film Festival und wurde am 21. April 2012 in Japan veröffentlicht.", "tgt_summary": "《给小桃的信》()是冲浦启之执导、Production I.G制作的日本动画电影。2012年4月7日开始在广岛县及爱媛县的电影院先行公开,4月21日起于日本全国上映。", "id": 787298} {"src_title": "Weißstirnlerche", "tgt_title": "黑顶雀百灵", "src_document": [{"title": "Stellung in der Gattung \"Eremopterix\".", "content": "Die Stellung der Weißstirnlerche innerhalb der Gattung \"Eremopterix\" ist noch nicht geklärt. Einige Autoren halten es für denkbar, dass die Weißstirnlerche mit der Nonnenlerche, der Harlekinlerche und der Braunscheitellerche eine Superspecies bildet. Andere Autoren sind der Ansicht, dass die Weißstirnlerche am engsten mit der Grauscheitellerche verwandt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Die Weißstirnlerche erreicht eine Körperlänge von etwa 10 bis 12 Zentimetern, wovon 4 bis 4,8 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Der Schnabel misst vom Schädel aus gemessen 1,24 bis 1,36 Zentimeter. Sie wiegt etwa 12 bis 16 Gramm. Es besteht ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. Beim Männchen sind die Stirn, der Nacken, der Hinterhals, die Wangen, die Ohrdecken, der Vorderhals und die Halsseiten weiß. Vom Kinn und der Schnabelbasis verläuft über die Augen ein schwarzes Band zum Scheitel, der gleichfalls schwarz ist. Die Körperoberseite ist ansonsten bräunlich grau, die Säume der einzelnen Federn sind jeweils etwas heller. Die Oberschwanzdecken sind gelbbraun. Die Körperunterseite ist bis auf je einen weißen Fleck auf jeder Brustseite schwarz. Die Arm- und Handschwingen sind dunkelbraun mit schmalen gelbbraunen Säumen. Das Schwanzgefieder ist schwärzlich braun, dabei ist das mittlere Steuerfederpaar weißlich bis graubraun gesäumt. Die sechste (äußerste) Steuerfeder hat einen breiten gelbbraunen Rand. Der Schnabel ist hornfarben, die Iris ist braun. Das Weibchen hat einen rötlich-zimtfarbenen Kopf, der durch die dunklen Federschäfte gestrichelt wirkt. Der Augenring ist gelbbraun, der Überaugenstreif ist fast nicht erkennbar. Die übrige Körperoberseite ist gelbbraun. Die Körperunterseite ist hell gelbbraun. Einzelne Individuen haben an Kinn, Hals oder Unterbauch gelegentlich einen grauen bis schwärzlichen Fleck. Die Hand- und Armschwingen sind graubraun und haben rötlich-zimtfarbene Säume. Jungvögel ähneln zunächst dem adulten Weibchen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet der Unterarten und Lebensraum.", "content": "Es werden vier Unterarten unterschieden: Die Weißstirnlerche ist ein Stand- und Strichvogel. Außerhalb der Brutzeit nomadisiert die Art in seinem Verbreitungsgebiet. Dabei kann es zu beträchtlichen Wanderungsbewegungen kommen. Als Irrgast wurde die Weißstirnlerche bereits in Israel und Algerien nachgewiesen. Der Lebensraum der Weißstirnlerche sind Halbwüsten, Savannen und Steppen. Sie kommt besonders häufig auf sandigen Böden vor und präferiert Regionen mit einem Bestand an Rispenhirsen und \"Aristida\".", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Weißstirnlerche frisst überwiegend Grassamen, andere Sämereien und daneben in geringerem Umfang Insekten wie Feldheuschrecken und Käfer. Ihre Nahrung findet die Weißstirnlerche ausschließlich auf dem Boden. Tagsüber hält sich die Weißstirnlerche überwiegend im Schatten von Gebüschen auf. Der Singflug des Männchens ist sehr auffällig: Es steigt steil auf, bis es eine Höhe von sechs bis zehn Metern über dem Erdboden erreicht hat. Es lässt sich dann fallschirmartig herabschweben, dieser Schwebeflug wird durch ein schmetterlingsähnliches Flattern mit über den Rücken gehaltenen Flügeln unterbrochen. Die Weißstirnlerche ist ein opportunistischer Brutvogel, der meist nach den Regenfällen brütet. Wie alle Lerchen ist auch die Weißstirnlerche ein Bodenbrüter. Das Nest ist lerchentypische und wird im Schutz eines Grasbüschels oder von Steinen angelegt. Der Nestnapf wird mit Gras, Haaren und Federn ausgelegt. Das Nest wird ausschließlich vom Weibchen gebaut. Das Gelege umfasst in der Regel zwei, nur in Ausnahmefällen auch drei Eier. Die Eier haben ein Frischvollgewicht von 1,88 Gramm. Beide Elternvögel sind an der Brut beteiligt, es brütet jedoch überwiegend das Weibchen. Die Nestlinge verlassen gewöhnlich nach ihrem achten Lebenstag das Nest.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weißstirnlerche (\"Eremopterix nigriceps\") ist eine Art aus der Familie der Lerchen. Es handelt sich um eine sehr kleine, finkenähnliche Lerche, die einen dicken kurzen Schnabel hat. Sie ist etwa um 35 Prozent kleiner als eine Feldlerche. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Afrika bis nach Vorderindien. Es werden vier Unterarten unterschieden. Die IUCN stuft die Weißstirnlerche als ungefährdet (\"least concern\") ein.", "tgt_summary": "黑顶雀百灵(学名:),是百灵科雀百灵属的一种,是游猎迁徙的候鸟,分布于埃及、埃塞俄比亚、伊朗、厄立特里亚、塞内加尔、乍得、马里、佛得角、索马里、卡塔尔、以色列、毛里塔尼亚、约旦、尼日尔尔、巴基斯坦、沙特阿拉伯、阿拉伯联合酋长国、吉布提、尼日尔利亚、也门、印度、苏丹、阿曼、科威特、巴林、布基纳法索、伊拉克和西撒哈拉。该物种的保护状况被评为无危。", "id": 1721556} {"src_title": "Großer Preis von China 2017", "tgt_title": "2017年中國大獎賽", "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Nach dem Großen Preis von Australien führte Sebastian Vettel in der Fahrerwertung mit sieben Punkten vor Lewis Hamilton und mit zehn Punkten vor Valtteri Bottas. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit vier Punkten vor Mercedes und mit 27 Punkten vor Red Bull. Beim Großen Preis von China stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Medium\" (weiß), \"P Zero Soft\" (gelb) und \"P Zero Supersoft\" (rot) sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. Da die Bestellung der jedem Fahrer zur Verfügung stehenden Reifen jeder Mischung bereits vor den Testfahrten vor der Saison aufgegeben werden musste, legte die FIA im Vorfeld fest, dass jeder Fahrer sieben Reifensätze \"Supersoft\", vier Sätze \"Soft\" und zwei Sätze \"Medium\" erhielt. Im Vergleich zum Vorjahr gab es mehrere kleine Änderungen an der Strecke, in \"Kurve eins\" und \"Kurve acht\" wurden wegen der höheren Kurvengeschwindigkeiten der Fahrzeuge 2017 zusätzliche Reifenstapel installiert. In \"Kurve zwei\" wurde zwischen der Rennstrecke und der asphaltierten Auslaufzone ein neuer Streifen mit Rasengittersteinen angelegt, der die Fahrer am Verlassen der Strecke hindern soll. Zudem wurden dort sowie in \"Kurve drei\" und \"Kurve zwölf\" hinter den bereits existierenden Curbs weitere, fünf Zentimeter höhere Randsteine eingefügt, die drei Meter lang und etwa einen Meter breit sind. Außerdem wurde die Strecke im Bereich der Start-Ziel-Geraden neu asphaltiert. Die DRS-Zonen blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert, der Messpunkt für die erste Zone befand sich 35 Meter vor \"Kurve 16\", die Zone selbst lag auf der Start-Ziel-Geraden und begann 98 Meter nach der letzten Kurve. Der Messpunkt für die zweite DRS-Zone befand sich in \"Kurve zwölf\", aktiviert werden durfte das DRS dann 752 Meter vor \"Kurve 14\". Nachdem er bereits das Rennen in Australien auslassen musste, wurde Pascal Wehrlein auch beim Großen Preis von China durch Antonio Giovinazzi ersetzt. Daniil Kwjat (acht), Vettel (sechs), Carlos Sainz jr. (fünf), Kevin Magnussen, Esteban Ocon, Jolyon Palmer (jeweils vier), Sergio Pérez (jeweils drei), Bottas, Marcus Ericsson, Nico Hülkenberg, Felipe Massa, Kimi Räikkönen (jeweils zwei) und Max Verstappen (einer) gingen mit Strafpunkten ins Rennwochenende. Mit Hamilton (viermal), Fernando Alonso (zweimal), Räikkönen und Vettel (jeweils einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Rennkommissare waren Paul Gutjahr (CHE), Zheng Honghai (CHN), Mika Salo (FIN) und Vincenzo Spano (VEN).", "section_level": 2}, {"title": "Freies Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Verstappen mit einer Rundenzeit von 1:50,491 Minuten die Bestzeit vor Massa und Lance Stroll. Wegen Regens und der Smog-Belastung wurde das Training zweimal für längere Zeit aus Sicherheitsgründen unterbrochen, da der Rettungshubschrauber wegen der zu geringen Sicht im Bereich des zuständigen Krankenhauses nicht hätte landen können. In den verbleibenden 22 Minuten fuhren nur 14 Fahrer eine gezeitete Runde. Aus den gleichen Gründen wurde das zweite freie Training abgesagt. Im dritten freien Training fuhr Vettel in 1:33,336 Minuten die schnellste Rundenzeit vor Räikkönen und Bottas.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Vettel war Schnellster. Die Ferrari-Piloten erzielten dabei ihre Zeit auf \"Soft\"-Reifen, alle anderen fuhren \"Supersoft\". Verstappen beklagte über Boxenfunk ein Problem mit seinem Motor. Grosjean und Giovinazzi drehten sich auf ihren gezeiteten Runden ausgangs \"Kurve 16\", Giovinazzi schlug dabei in die Streckenbegrenzung ein und beschädigte sein Auto schwer. Da dies kurz vor dem Ende des Abschnitts passierte, gelang den meisten anderen Fahrern keine Verbesserung mehr. Grosjean und Palmer verbesserten sich dennoch, weshalb die Rennkommissare Untersuchungen gegen sie einleiteten. Ocon, Verstappen, Palmer, Grosjean und Vandoorne schieden aus. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten und begann wegen des Unfalls von Giovinazzi mit zehn Minuten Verspätung. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Räikkönen war Schnellster. Giovinazzi, der nach seinem Unfall keine Zeit setzte, Ericsson, Alonso, Magnussen und Sainz schieden aus. Der letzte Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Hamilton fuhr mit einer Rundenzeit von 1:31,678 Minuten die Bestzeit vor Vettel und Bottas. Es war die 63. Pole-Position für Hamilton und die schnellste jemals erzielte Rundenzeit auf dieser Strecke. Außerdem errang Hamilton seine sechste Pole-Position beim Großen Preis von China. Grosjean und Palmer wurden um fünf Startplätze nach hinten versetzt, weil sie die doppelt geschwenkten gelben Flaggen ignoriert hatten; beide erhielten zudem drei Strafpunkte. Auch Giovinazzi wurde um fünf Plätze nach hinten versetzt, weil sein Getriebe gewechselt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Vor dem Start war die Strecke nass, es fiel jedoch kein Regen mehr. Sainz entschied sich als einziger Pilot für Trockenreifen, er startete auf \"Supersoft\". Alle anderen Piloten verwendeten \"Intermediates\". Bereits am Ende der Einführungsrunde wechselte Palmer ebenfalls auf Trockenreifen. Beim Start stand Vettel um rund einen Meter versetzt an seiner Startposition. Die Rennkommissare untersuchten dies später, sprachen jedoch keine Strafe aus. Hamilton blieb vor Vettel und Bottas, Ricciardo überholte Räikkönen und war nun Vierter. Im hinteren Teil des Feldes überholte Verstappen mehrere Piloten, außerdem kollidierte Pérez mit Stroll. Während Pérez weiterfuhr, schied Stroll mit einem Aufhängungsbruch aus. Hülkenberg wechselte am Ende der erste Runde auf \"Soft\"-Reifen und fiel auf den letzten Platz hinter Sainz, der auf den Trockenreifen viele Positionen verloren und sich zudem gedreht hatte, zurück. Damit das Fahrzeug von Stroll geborgen werden konnte, rief die Rennleitung eine Virtuelle Safety-Car-Phase aus. Eine Runde später wechselten Vettel, Kwjat, Alonso, Massa, Pérez, Magnussen, Ericsson, Ocon, Grosjean, Giovinazzi und Vandoorne auf Trockenreifen. Grosjean verließ die Boxengasse unmittelbar vor Hülkenberg, der dies jedoch übersah und Grosjean überholte. Am Ende der Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Auf der immer noch feuchten Fahrbahn verlor Giovinazzi auf der Start-Ziel-Geraden die Kontrolle über seinen Sauber und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Da diverse Trümmer auf der Strecke lagen, wurde das Safety Car auf die Strecke geschickt, das Feld wurde hinter dem Safety Car durch die Boxengasse geführt. Genau zu diesem Zeitpunkt griff Hülkenberg den vor ihm fahrenden Ericsson an und überholte ihn. Alle Piloten, die noch \"Intermediates\" montiert hatten, nutzen die Safety-Car-Phase zum Reifenwechsel. Hamilton führte nun vor Ricciardo, Räikkönen, Verstappen, Bottas, Vettel, Sainz, Alonso, Kwjat und Massa. Das Rennen wurde am Ende von Runde sieben wieder freigegeben. Bottas drehte sich beim Anwärmen der Reifen und fiel auf Rang zwölf zurück. Pérez überholte unmittelbar nach der Freigabe des Rennens Massa und Kwjat, Verstappen ging an Räikkönen vorbei. Hülkenberg erhielt eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe für das Überholen von Grosjean, eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe für das Überholen von Ericsson sowie jeweils zwei Strafpunkte für jedes Vergehen. Hamilton und Bottas fuhren die schnellsten Runden des Rennens, Hamilton setzte sich somit an der Spitze ab. Bottas überholte in Runde 18 Magnussen und war nun Neunter. Vettel überholte in Runde 20 Räikkönen und zwei Runden später Ricciardo, dabei kam es zu einer leichten Berührung der Reifen. Bottas holte auf Alonso auf und überholte ihn in Runde 25. Vettel schloss auf Verstappen auf und setzte ihn unter Druck. Verstappen, dessen \"Supersoft\"-Reifen bereits stark abgefahren waren, verbremste sich, so dass Vettel vorbeiging. Verstappen wechselte eine Rude später erneut auf \"Supersoft\" und fiel auf den sechsten Platz zurück. Mit den frischen Reifen schloss er auf er auf Bottas auf und überholte ihn in Runde 33. Am Ende der Runde wechselte Ricciardo ebenfalls erneut auf \"Supersoft\", er lag nun auf Platz sechs. Vettel wechselte in Runde 34 auf \"Soft\", Räikkönen ging dabei an ihm vorbei. Alonso stellte sein Fahrzeug mit einem technischen Defekt ab. Eine weitere Runde später wechselte Bottas auf \"Soft\" und war nun Siebter, danach wechselte auch Hamilton erneut auf \"Soft\", er blieb in Führung. Danach wechselte mit Räikkönen der letzte Fahrer der Spitzengruppe die Reifen, er fuhr für den letzten Stint \"Supersoft\". Räikkönen schloss auf Sainz auf und überholte ihn, auch Bottas ging in Runde 44 an Sainz vorbei. Ocon überholte Massa und war nun Zehnter, Magnussen überholte Pérez und lag somit auf Platz acht. Massa und Pérez wechselten in Runde 49 noch einmal auf \"Supersoft\". Hamilton gewann das Rennen vor Vettel und Verstappen. Es war der 54. Sieg von Hamilton in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Da er von der Pole-Position startete, jede Runde des Rennens anführte und die schnellste Rennrunde fuhr, erzielte er einen sogenannten Grand Slam. Verstappen erzielte die erste Podiumsplatzierung seit dem Großen Preis von Brasilien 2016. Die restlichen Punkteplatzierungen erzielten Ricciardo, Räikkönen, Bottas, Sainz, Magnussen, Pérez und Ocon. Magnussen erzielte seine ersten Punkte für das Haas-Team. In der Fahrerwertung führten Hamilton und Vettel nun punktgleich vor Verstappen, in der Konstrukteurswertung lag Mercedes vor Ferrari und Red Bull Racing.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von China 2017 (offiziell 2017 Formula 1 Heineken Chinese Grand Prix) fand am 9. April auf dem Shanghai International Circuit in Shanghai statt und war das zweite Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2017.", "tgt_summary": "2017年中国大奖赛(英语:2017 Chinese Grand Prix),官方名称为2017年一级方程序赛车海尼根中国大奖赛(英语:2017 Formula 1 Heineken Chinese Grand Prix),是2017年4月9日举办于中国的一场一级方程序赛车赛事。比赛在上海国际赛道进行,总计56圈。这是2017年世界一级方程序锦标赛的第2场分站赛事,以及第14届中国大奖赛。", "id": 1177402} {"src_title": "Geschichte der künstlichen Intelligenz", "tgt_title": "人工智能史", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Idee, dass sich die menschliche Intelligenz oder auch ganz allgemein die Vorgänge des menschlichen Denkens möglicherweise automatisieren oder mechanisieren lassen, dass der Mensch eine Maschine konstruieren und bauen könnte, die auf irgendeine Art und Weise \"intelligentes\" Verhalten zeigt, ist allerdings schon sehr viel älter. Als früheste Quelle wird zumeist auf Julien Offray de La Mettrie und sein 1748 veröffentlichtes Werk \"L’Homme Machine\" verwiesen. Auch die Idee des Laplaceschen Dämons, benannt nach dem französischen Mathematiker, Physiker und Astronomen Pierre-Simon Laplace kann insofern zu den theoretischen Vorläufern der Künstlichen Intelligenz gezählt werden, als diesem Entwurf die Modellvorstellung zugrunde liegt, dass das gesamte Universum nach den Regeln einer mechanischen Maschine – gewissermaßen wie ein Uhrwerk – abläuft, und diese Vorstellung dann natürlich auch den Menschen und seinen Geist, seine Intelligenz, mit einschließt.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Automaten und \"Roboter\".", "content": "In der Geschichte finden sich an etlichen Stellen Berichte von mechanischen Automaten für bestimmte Tätigkeiten, die in einem mehr oder weniger menschenähnlichen Gehäuse eingebaut waren und damit – bis zu einem gewissen Grad – die Illusion eines künstlichen Menschen vermitteln sollten. Teilweise handelte es sich hierbei auch um Jahrmarkts-Attraktionen bis hin zu Figuren wie C-3PO aus \"Star Wars.\"", "section_level": 2}, {"title": "Homunculi, Golem und andere künstliche Menschen.", "content": "Neben diesen Automaten, die zumindest von ihren Konstrukteuren und Erbauern in aller Regel tatsächlich als Maschinen mit begrenzten mechanischen Fähigkeiten verstanden wurden, gab es auch theoretische oder literarische Entwürfe von künstlich erzeugten Lebewesen, die in ihren Fähigkeiten und auch in ihrem Aussehen dem Menschen ähnlich sein sollten. Eine allgemeine Vorstellung von einem Homunculus wurde schon in der Antike beschrieben, ein Plan für die angebliche Herstellung eines Homunkulus findet sich in der Schrift \"De natura rerum\" (1538), die allgemein Paracelsus zugeschrieben wird. Weitere Beispiele sind hier die jüdische Legende vom Golem in ihren verschiedenen Varianten oder Mary Shelleys Roman Frankenstein.", "section_level": 2}, {"title": "Künstliche Intelligenz in der Literatur.", "content": "Der polnische Philosoph und Science-Fiction-Autor Stanisław Lem veranschaulichte diese Vorstellung in zahlreichen belletristischen Werken.", "section_level": 2}, {"title": "Theoretische Grundlagen im frühen 20. Jahrhundert.", "content": "Basierend auf den Arbeiten von Alan Turing, unter anderem auf dem Aufsatz \"Computing machinery and intelligence\", formulierten Allen Newell (1927–1992) und Herbert A. Simon (1916–2001) von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh die \"Physical Symbol System Hypothesis\". Ihr zufolge ist Denken Informationsverarbeitung, und Informationsverarbeitung ein Rechenvorgang, eine Manipulation von Symbolen. Auf das Gehirn als solches komme es beim Denken nicht an: „Intelligence is mind implemented by any patternable kind of matter.“ Diese Auffassung, dass Intelligenz unabhängig von der Trägersubstanz sei, wird von den Vertretern der \"starken KI\"-Forschung geteilt. Für Marvin Minsky (1927–2016) vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), einen der Pioniere der KI, ist „das Ziel der KI die Überwindung des Todes“. Der Roboterspezialist Hans Moravec (* 1948) von der Carnegie Mellon University beschreibt in seinem Buch \"Mind Children\" (Kinder des Geistes) das Szenario der Evolution des postbiologischen Lebens: Ein Roboter überträgt das im menschlichen Gehirn gespeicherte Wissen in einen Computer, sodass die Biomasse des Gehirns überflüssig wird und ein posthumanes Zeitalter beginnt, in dem das gespeicherte Wissen beliebig lange zugreifbar bleibt.", "section_level": 1}, {"title": "Diskussion der Möglichkeit Künstlicher Intelligenz.", "content": "Seit den Anfängen der wissenschaftlichen und philosophischen Erörterung der künstlichen Intelligenz wird über die Möglichkeit vor allem von „starker“ Künstlicher Intelligenz debattiert. Dabei wurde sogar hinterfragt, ob künstliche Systeme, die dem Menschen gleichen oder in einem noch zu bestimmenden Sinne ähnlich sind, überhaupt widerspruchsfrei vorstellbar sind. Hubert Dreyfus' Buch die \"Grenzen künstlicher Intelligenz\" stammt bereits aus dem Jahr 1972. Mit seinem Bruder Stuart E. Dreyfus beschrieb er die „Grenzen der Denkmaschine“ 1986. Auf der anderen Seite verweist Karl Popper (1977) auf eine These von Alan Turing, der einmal gesagt habe,, relativiert diese Aussage aber gleich wieder, indem er empfiehlt: Und im Übrigen verweist er darauf, dass schon für die menschliche Intelligenz bisher niemand eine von allen einschlägigen Fachleuten akzeptierte Definition der Intelligenz hat formulieren können, und dass demzufolge auch kein allgemein akzeptiertes Verfahren existiert, mit dem man das Vorhandensein bzw. den Ausprägungsgrad von „Intelligenz“ beim Menschen – und dann möglicherweise auch bei einem künstlichen System – würde objektiv überprüfen bzw. messen können. Die Diskussion, ob es so etwas wie eine \"künstliche Intelligenz\", die der menschlichen Intelligenz ebenbürtig ist, oder sogar überlegen, überhaupt geben kann, ist allerdings durch eine grundlegende Asymmetrie gekennzeichnet: Für eine Entscheidung, ob ein technisches System über eine dem Menschen ähnliche Intelligenz verfügt, wird oft auf einen Vorschlag von Alan Turing verwiesen, der unter dem Namen Turing-Test bekannt geworden ist. Allan Turing selbst hat allerdings nur die allgemeine Idee skizziert, die einem solchen Test zugrunde liegen könnte: wenn ein Mensch in einer Interaktion mit zwei „Partnern“, von denen einer ein anderer Mensch und der andere eben ein künstliches, technisches System ist, nicht (mehr) herausfinden bzw. unterscheiden könne, welcher der Partner der Mensch und welcher der Computer ist, so könnte man dem technischen System nicht mehr die Eigenschaft absprechen, ebenfalls intelligent zu sein. (Genauere Einzelheiten hierzu ließ Turing zunächst offen; im Übrigen ist natürlich klar, dass die Interaktion in einer solchen Testsituation so zu gestalten ist, z. B. in Form eines Telefongesprächs oder eines schriftlichen Frage-und-Antwort-Spiels, dass keine sachfremden Informationen die Beurteilung verfälschen können.) Allerdings gab es, als Alan Turing diesen Vorschlag machte, ca. 1950, das Fachgebiet der künstlichen Intelligenz noch gar nicht, und dementsprechend auch noch nicht die Unterscheidung von starker und schwacher KI und schon gar nicht den Streit, ob es eine starke KI im engeren Sinne überhaupt geben könne. Natürlich gab es im späteren Verlauf verschiedene Versuche, Turings Idee zu konkretisieren und praktisch durchzuführen, die aber alle wegen Mängeln in der Konzeptualisierung – und auch in der praktischen Durchführung – kritisiert bzw. nicht anerkannt wurden. Gleichzeitig nimmt die Rechenleistung von Computern inzwischen seit über 50 Jahren mit exponentieller Geschwindigkeit zu: Gordon Moore hatte im Jahr 1965 in einem Aufsatz eine Verdoppelung etwa im 2-Jahres-Rhythmus vorhergesagt – zunächst nur bezogen auf die Packungsdichte der Bauelemente auf Computer-Chips und zunächst nur für die Zeit bis 1975. Unter dem Namen Mooresches Gesetz wurde aus dieser Prognose eine grobe Regel dafür, wie sich die Leistungsfähigkeit von Computersystemen entwickelt; im Jahre 2015 konnte dieses Gesetz seine 50-jährige \"Geltungsdauer\" feiern (es gab in dieser Zeit also 25 mal eine Verdopplung, also eine Leistungssteigerung um den \"Faktor\" formula_1). Vor diesem Hintergrund und weil das menschliche Gehirn in seiner Leistungsfähigkeit nahezu konstant ist, hat man schon jetzt für den Zeitpunkt, an dem eines Tages die Leistungsfähigkeit von Computern die des menschlichen Gehirns – und damit die künstliche die menschliche Intelligenz – voraussichtlich übertreffen wird, den Begriff der technologischen Singularität geprägt. Tatsächlich übertreffen heutige, kostspielige Supercomputer die geschätzte Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns schon deutlich. Auch handelsübliche und für Verbraucher erschwingliche Computer sind nicht mehr weit von dieser Leistungsgrenze entfernt (Stand 2017). Man simuliert dabei die neuronalen Netze im natürlichen Gehirn durch künstliche neuronale Netze mit Hilfe von Software im Computer. Die künstlichen Gehirne haben in vielen Funktionen Ähnlichkeit mit den natürlichen Gehirnen. Die chinesischen Forscher Feng Liu, Yong Shi und Ying Liu haben im Sommer 2017 Intelligenz-Tests mit öffentlich und kostenlos zugänglichen schwachen KIs wie etwa Google KI oder Apples Siri und weiteren durchgeführt. Im Maximum erreichten diese KIs einen Wert von etwa 47, was etwa einem sechsjährigem Kind in der ersten Klasse entspricht. Ein Erwachsener kommt etwa im Durchschnitt auf 100. Bereits 2014 wurden ähnliche Tests durchgeführt bei denen die KIs noch im Maximum den Wert 27 erreichten.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsrichtungen und Phasen der KI.", "content": "Die Anfangsphase der KI war geprägt durch eine fast grenzenlose Erwartungshaltung im Hinblick auf die Fähigkeit von Computern, „Aufgaben zu lösen, zu deren Lösung Intelligenz notwendig ist, wenn sie vom Menschen durchgeführt werden“. Herbert Simon prognostizierte 1957 unter anderem, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre ein Computer Schachweltmeister werden und einen wichtigen mathematischen Satz entdecken und beweisen würde. Diese Prognosen trafen nicht zu. Simon wiederholte die Vorhersage 1990, allerdings ohne Zeitangabe. Immerhin gelang es 1997 dem von IBM entwickelten System Deep Blue, den Schach-Weltmeister Garri Kasparov in sechs Partien zu schlagen. Im Jahr 2011 gewann das Computerprogramm Watson im Quiz Jeopardy! gegen die beiden bislang erfolgreichsten Spieler. Newell und Simon entwickelten in den 1960er Jahren den General Problem Solver, ein Programm, das mit einfachen Methoden beliebige Probleme sollte lösen können. Nach fast zehnjähriger Entwicklungsdauer wurde das Projekt schließlich eingestellt. John McCarthy schlug 1958 vor, das gesamte menschliche Wissen in eine homogene, formale Darstellungsform, die Prädikatenlogik 1. Stufe, zu bringen.", "section_level": 1}, {"title": "Weizenbaum: ELIZA.", "content": "Ende der 1960er Jahre entwickelte Joseph Weizenbaum (1923–2008) vom MIT mit einem relativ simplen Verfahren das Programm ELIZA, in dem der Dialog eines Psychotherapeuten mit einem Patienten simuliert wird. Die Wirkung des Programms war überwältigend. Weizenbaum war selbst überrascht, dass man auf relativ einfache Weise Menschen die Illusion eines beseelten Partners vermitteln kann. „Wenn man das Programm missversteht, dann kann man es als Sensation betrachten“ sagte Weizenbaum später über ELIZA. Auf einigen Gebieten erzielte die KI Erfolge, beispielsweise bei Strategiespielen wie Schach und Dame, bei mathematischer Symbolverarbeitung, bei der Simulation von Robotern, beim Beweisen von logischen und mathematischen Sätzen und schließlich bei Expertensystemen. In einem Expertensystem wird das regelbasierte Wissen eines bestimmten Fachgebiets formal repräsentiert. Das System wendet bei konkreten Fragestellungen diese Regeln auch in solchen Kombinationen an, die von menschlichen Experten nicht in Betracht gezogen werden. Die zu einer Problemlösung herangezogenen Regeln können angezeigt werden, d. h. das System kann sein Ergebnis „erklären“. Einzelne Wissenselemente können hinzugefügt, verändert oder gelöscht werden; moderne Expertensysteme verfügen dazu über komfortable Benutzerschnittstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Expertensysteme.", "content": "Eines der bekanntesten Expertensysteme war das Anfang der 1970er Jahre von T. Shortliffe an der Stanford University entwickelte MYCIN. Es diente zur Unterstützung von Diagnose- und Therapieentscheidungen bei Blutinfektionskrankheiten und Meningitis. Ihm wurde durch eine Evaluation attestiert, dass seine Entscheidungen so gut sind wie die eines Experten in dem betreffenden Bereich und besser als die eines Nicht-Experten. Allerdings reagierte das System, als ihm Daten einer Cholera-Erkrankung – eine Darm- und keine Blutinfektionskrankheit – eingegeben wurden, mit Diagnose- und Therapievorschlägen für eine Blutinfektionskrankheit: MYCIN erkannte die Grenzen seiner Kompetenz nicht. Man nennt dies den Cliff-and-Plateau-Effekt. Er ist für Expertensysteme, also Computerprogramme, die der Diagnoseunterstützung dienen (Medical Decision-Support Systems) und dabei hochspezialisiert auf ein schmales Wissensgebiet sind, typisch. In den 1980er Jahren wurde der KI, parallel zu wesentlichen Fortschritten bei Hard- und Software, die Rolle einer Schlüsseltechnologie zugewiesen, insbesondere im Bereich der Expertensysteme. Man erhoffte sich vielfältige industrielle Anwendungen, erwartete auch eine Ablösung „eintöniger“ menschlicher Arbeit (und deren Kosten) durch KI-gesteuerte Systeme. Nachdem allerdings viele Prognosen nicht eingehalten werden konnten, reduzierten die Industrie und die Forschungsförderung ihr Engagement. Solch eine Phase des Rückgangs von Erwartungen und Investitionen wird als KI-Winter bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Maschinelles Lernen und neuronale Netze.", "content": "Expertensysteme und andere auf Wissensdatenbanken basierende Systeme hatten nur mäßigen Erfolg, da es sich als zu schwer herausstellte, das benötigte Wissen von Hand in formale Regeln zu überführen. Diese Schwäche wird durch maschinelles Lernen umgangen. Hierbei lernt das Computersystem selbstständig anhand der vorliegenden Daten und ist so auch in der Lage, verborgene Zusammenhänge zu erkennen, die ein Mensch nicht berücksichtigt hätte. Klassische Verfahren lernen dabei eine Ausgabefunktion anhand vorher extrahierter Merkmale, die durch manuelle Programmierung aus den Eingabedaten extrahiert wurden. Hierbei zeigte sich jedoch ein ähnliches Problem wie bei den Expertensystemen, dass eine manuelle Auswahl nicht immer zu einem optimalen Ergebnis führt. Eine aktuell erfolgreiche Struktur für maschinelles Lernen sind \"künstliche neuronale Netze (KNNs)\". Sie basieren auf der Fähigkeiten, die erforderlichen Merkmale selbst anhand der Rohdaten zu lernen, beispielsweise direkt aus den Kamerabildern. Historisch gesehen wurden die ersten KNNs als lineare Modelle wie die McCulloch-Pitts-Zelle 1943 und das Adaline-Modell 1959 entwickelt. Man analysierte, ausgehend von der Neurophysiologie, die Informationsarchitektur des menschlichen und tierischen Gehirns. Zur Untersuchung dieser Verfahren hat sich die Neuroinformatik als wissenschaftliche Disziplin entwickelt. Schwächen bei der Modellierung selbst einfacher logischer Funktionen wie dem XOR durch diese linearen Modelle führten zunächst zu einer Ablehnung der KNNs und biologisch inspirierter Modelle im Allgemeinen. Dank der Entwicklung nichtlinearer mehrlagiger, faltender neuronaler Netze und der dafür nötigen Trainingsverfahren, aber auch durch die Verfügbarkeit der dafür benötigten leistungsstarken Hardware und großen Trainings-Datensätze (z. B. ImageNet) erzielten KNNs seit 2009 Erfolge in zahlreichen Mustererkennungs-Wettbewerben und dominierten gegenüber klassischen Verfahren mit händischer Auswahl der Merkmale. Die dafür verwendeten, mehrlagigen neuronalen Netze werden auch unter dem Schlagwort Deep Learning zusammengefasst. Des Weiteren werden KNNs auch als generative Modelle, das heißt zur Erzeugung echt wirkender Bilder, Videos oder Tonaufnahmen, eingesetzt, was insbesondere durch die Erfindung der Generative Adversarial Networks 2014 in immer besserer Qualität möglich wurde. Die Ergebnisse einer darauf aufbauenden Arbeit aus dem Jahre 2017, die imaginäre Bilder von Gesichtern erzeugt, wurden von Fachkreisen als „eindrucksvoll realistisch“ beschrieben. Mit DeepFakes wurden die Ergebnisse ab 2017 auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Dabei wurde insbesondere die Frage diskutiert, in wie weit man einem Foto- oder Videobeweis noch trauen kann, wenn es möglich wird, beliebig echt wirkende Bilder automatisiert zu erzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Spielpartner bei Brett- und Videospielen.", "content": "In der KI haben sich mittlerweile zahlreiche Subdisziplinen herausgebildet, etwa spezielle Sprachen und Konzepte zur Darstellung und Anwendung von Wissen, Modelle zu Fragen von Revidierbarkeit, Unsicherheit und Ungenauigkeit und maschinelle Lernverfahren. Die Fuzzylogik hat sich als weitere Form der \"schwachen KI\" etwa bei Maschinensteuerungen etabliert. Weitere erfolgreiche KI-Anwendungen liegen in den Bereichen natürlich-sprachlicher Schnittstellen, Sensorik, Kybernetik und Robotik. Im März 2016 besiegte das System AlphaGo mit dem Südkoreaner Lee Sedol einen der weltbesten Go-Spieler. Das vom Unternehmen DeepMind entwickelte Programm hatte zuvor Millionen von archivierten Spielen mit Deep Learning ausgewertet und zudem mehrere Millionen Mal gegen sich selbst gespielt. Im August 2017 besiegte eine künstliche Intelligenz der Firma OpenAI bei einem mit 24 Millionen Dollar dotierten Turnier des Computerspiels Dota 2 einige der weltbesten Profispieler auf diesem Gebiet (unter anderem Profispieler Danylo \"Dendi\" Ishutin). Dota 2 gilt als eines der komplexesten Videospiele überhaupt, komplexer als Go oder Schach. Dota 2 wurde allerdings hier im eins zu eins Modus gespielt und nicht im komplexeren Team-Modus. OpenAI erklärte, dass die KI nur vier Monate benötigte, um diese Spielstärke zu erreichen. Die KI wurde trainiert, indem diese immer wieder gegen sich selbst antrat. Die KI bekam das gleiche Sichtfeld wie der menschliche Spieler und durfte nur eine begrenzte Anzahl von Aktionen gleichzeitig ausführen. Ziel von OpenAI ist es nun, eine KI zu entwickeln, die die besten menschlichen Spieler auch im Team-Modus besiegen kann.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Gründungsveranstaltung der Künstlichen Intelligenz als akademischem Fachgebiet gilt die Dartmouth Conference im Sommer 1956 am Dartmouth College in Hanover (New Hampshire), ein sechswöchiger Workshop mit dem Titel \"Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence\", organisiert von John McCarthy im Rahmen eines von Rockefeller-Stiftung geföderten Forschungsprojekts. Im Antrag dazu erschien erstmals der Begriff „artificial intelligence“ Neben McCarthy selbst nahmen daran unter anderen Marvin Minsky, Nathaniel Rochester und Claude Elwood Shannon teil.", "tgt_summary": "人工智能的历史源远流长。在古代的神话传说中,技艺高超的工匠可以制作人造人,并为其赋予智能或意识。现代意义上的AI始于古典哲学家用机械符号处理的观点解释人类思考过程的尝试。20世纪40年代基于抽象数学推理的可编程数字电脑的发明使一批科学家开始严肃地探讨构造一个电子大脑的可能性。", "id": 226516} {"src_title": "Windows-Insider-Programm", "tgt_title": "Windows预览体验计划", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Microsoft startete ursprünglich das Programm für Enterprise-Tester und „technisch fähige“ Personen, um neue Entwickler-Features auszuprobieren und Feedback zu sammeln, um die in Windows 10 bis zum offiziellen Start des Betriebssystems integrierten Features zu verbessern. Das Insider-Programm für PCs wurden insgesamt 5 Millionen Mal auf Windows 10 und Windows 10 Mobile registriert und die Insider waren auch unter den ersten Leuten, die das offizielle Update auf Windows 10 erhielten. Mit der Freigabe von Windows 10 wurde die Windows-Insider-App mit der Einstellungs-App verschmolzen, so dass es zu einem integrierten Feature wurde. Somit konnte das Programm genutzt werden, ohne eine separate App installieren zu müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppen.", "content": "Windows 10 Insider Updates werden an Tester in verschiedenen Gruppen (\"rings\") geliefert. Insider in der „schnellen Gruppe“ (fast ring) erhalten Updates vor den Insidern in der „langsamen Gruppe“ (slow ring). Im Februar 2016 führte Microsoft weitere Gruppen für die Windows Insider-Vorschau ein.", "section_level": 1}, {"title": "Unterstützte Mobiltelefone.", "content": "Microsoft hat ursprünglich die Windows 10 Insider Preview (offiziell als Windows 10 Technical Preview) für bestimmte Telefone der dritten Generation (x30 Serie) von ihrer Lumia- Serie gestartet und anschließend in der Testphase für Geräte der zweiten Generation (x20-Serie) freigegeben. Nachdem viele Windows Insider ihre Nicht-Lumia-Telefone gehackt hatten (die damals nicht unterstützt wurden), um die Vorschau-Builds herunterzuladen, antwortete Microsoft, indem sie alle nicht unterstützten Modelle blockierte. Um die installierte technische Vorschau zu Windows Phone 8.1 zurückzusetzen, startete Microsoft das Windows Device Recovery Tool, das Windows 10 entfernte und die neueste offiziell freigegebene Software und Firmware wiederherstellte. Vorschau Build 10080, veröffentlicht am 14. Mai 2015, war der erste, der ein Nicht-Lumia-Gerät, das HTC One M8 für Windows unterstützte. Dies wurde von Xiaomi verfolgt, der in Partnerschaft mit Microsoft einen ROM-Port von Windows 10 an seinem Flaggschiff Mi 4 am 1. Juni 2015 veröffentlichte. Damals war es auf bestimmte registrierte Benutzer in China beschränkt. Build 10080 und der Build 10166 brachte auch Unterstützung für die vierte Generation der Lumia (x40) Geräte. Als Ergebnis werden jetzt alle Lumia Telefone, die Windows Phone 8 (oder höher) besitzen, unterstützt. Am 19. Februar 2016 veröffentlichte Microsoft die erste Windows 10 Mobile \"Redstone\" Vorschau, Build 14267. Beginnend mit diesem Build wurden zukünftige Vorschauversionen ausschließlich für Geräte ausgeliefert, die bereits eine Nicht-Insider-Vorschau des Betriebssystems ausführen, mit Ausnahme der Mi4 ROM Version. Danach folgte der Build 14291, der am 17. März 2016 in Verbindung mit der offiziellen RTM-Version von Windows 10 Mobile auf die dritte und vierte Generation von Lumias, für bestehende Windows 10-Geräte veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Windows-Insider-Programm von Microsoft ermöglicht es Benutzern, die eine gültige Windows-10-Lizenz besitzen, sich für Vorabversionen des Betriebssystems zu registrieren. Bisher war ein solcher Zugang nur für Entwickler verfügbar. Das Programm wurde am 30. September 2014 zusammen mit Windows 10 angekündigt. Im September 2015 nahmen über 7 Millionen Menschen am Windows-Insider-Programm teil. Am 12. Februar 2015 begann Microsoft, die Vorschau von Windows 10 Mobile zu testen. Microsoft gab bekannt, dass die Versionen des Windows-Insider-Programms über die offiziellen Versionen von Windows 10 für zukünftige Updates hinausgehen würde. Dona Sarkar ist die aktuelle Leiterin des Windows-Insider-Programms. Ihr Vorgänger Gabe Aul wechselte im Juni 2016 überraschend zu Facebook. Für Microsoft Office, Bing und die Xbox wurden durch separate Teams ein eigenes Insider-Programm errichtet. Wer dem Programm beigetreten ist, hat 10 Tage Zeit, um auf die \"normale\" Windows Version zu wechseln. Ist diese Zeit um, muss der Computer zurückgesetzt bzw. neu gebootet werden, um auf die normale Version von Windows zu wechseln, da Windows bei einem Austritt nicht die Version des Systems ändert. Alternativ beendet man die Teilnahme und erhält dann beim Release der nächsten Stable Version diese.", "tgt_summary": "Windows 测试人员(英语:Windows Insider)使用户可以获得以往仅有高专业开发人员才能取得的 Microsoft Windows 操作系统开发版本。这项计划于 2014 年 9 月 30 日和 Windows 10 技术预览版一起被宣布。截至 2014 年底,超过 150 万人安装了 Windows 10 技术预览版。2015 年 2 月 12 日,微软推送了 Windows 10 Mobile 的第一个预览版。Windows 测试人员计划在 Windows 10 正式发布后仍继续推送更新。", "id": 2470738} {"src_title": "Fionn Whitehead", "tgt_title": "菲昂·懷海德", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Fionn Whitehead ist der Sohn der Jazz-Musiker Linda und Tim Whitehead. Er wurde nach der Irish Folk-Legende Fionn mac Cumhaill benannt, den seine Eltern sehr verehrten. Whitehead hat drei ältere Geschwister (zwei Schwestern und einen Bruder) und ist in Richmond (London) aufgewachsen. In seiner Jugend strebte er danach, Gitarrist, Rugbyspieler und Breakdancer zu werden. Er begann im Alter von 13 Jahren am \"Orange Tree Theatre\" zu arbeiten und besuchte er die \"Orleans Park School\". Nach Abschluss der Schule besuchte er das Richmond College und meldete sich für den Sommerkurs im nationalen Jugendtheater an. Bis 2015 war er ein unbekannter, aufstrebender Jungschauspieler, der nebenbei in einem Café in London arbeitete. Doch schon 2016 erhielt er das Angebot, in der britischen Miniserie \"Him\" mitzuspielen. Anschließend wurde er als Hauptdarsteller von Christopher Nolans Kriegsfilm \"Dunkirk\" ausgewählt, der Anfang 2017 in die Kinos kam. Nolan sagte, er sei vom ersten Moment an von Whitehead beeindruckt gewesen. „Es ist eine Natürlichkeit und Echtheit in Fionns Leistung, die außergewöhnlich ist. Er hat eine sehr charismatische Präsenz und erinnert mich an den jungen Tom Courtenay.“ Wenige Wochen nach den Dreharbeiten zu \"Dunkirk \"begann Whitehead die Arbeit an Richard Eyres Film \"Kindeswohl\" mit Emma Thompson und Stanley Tucci. Dieser Film feierte im September 2017 im Rahmen des \"Toronto International Film Festivals\" seine Weltpremiere und kam am 30. August 2018 in die deutschen Kinos. Auch in einer Folge der TV-Serie \"Queers\", die 2017 ausgestrahlt wurde, war Whitehead zu sehen. 2018 spielte Whitehead in dem interaktiven Netflix-Film \"\" die Hauptrolle des Stefan Butler. 2019 war er in Sebastian Schippers Drama \"Roads\" einer der beiden Protagonisten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fionn Whitehead (* 18. Juli 1997 im Londoner Stadtteil Richmond) ist ein britischer Schauspieler. Bekannt wurde er 2017 durch eine Rolle im Film \"Dunkirk \"von Christopher Nolan. Fionn ist ein Mitglied des National Youth Theatre.", "tgt_summary": "菲恩·怀特海德(英语:Fionn Whitehead,1997年-7月18日)是一位英国男演员。他的处女作兼成名之作是克里斯多福·诺兰编剧并由自己导演的战争电影《敦克尔克大行动》(2017年)。", "id": 859268} {"src_title": "Bahnstrecke Saint-Nazaire–Le Croisic", "tgt_title": "圣纳泽尔-勒克鲁瓦西克铁路", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Eisenbahn erreichte Saint-Nazaire 1857, als die \"Chemin de fer de Paris à Orléans (PO)\" das letzte Teilstück der Bahnstrecke Tours–Saint-Nazaire eröffnete. In Le Croisic erkannte man die Chancen, die dieses Verkehrsmittel für die örtlichen Produkte, insbesondere Fischereiprodukte und Meersalz, bot. Die Stadt reichte ein Gesuch ein, die Bahn bis zu ihr zu verlängern. Auch der Generalrat des Département Loire-inférieure unterstützte den Wunsch. 1867 bot er zusammen mit den interessierten Gemeinden an, alle für eine Eisenbahn benötigten Flächen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Am 19. Juni 1869 wurde ein kaiserliches Dekret erlassen, dass das öffentliche Interesse an dieser Bahnstrecke feststellte. Diese Strecke wurde in ein „Gesetz zur Ausführung mehrerer Eisenbahnen“ aufgenommen, das am 18. Juli 1868 verkündet wurde. Es erlaubte dem Landwirtschafts-, Handels- und Bauministerium, sich mit bis zu 50 000 Franc Subvention am Bau zu beteiligen. Am 22. Dezember 1869 wurde eine öffentliche Ausschreibung der Konzession bekannt gegeben. Das günstigste Angebot bei der Angebotsöffnung am 9. März 1870 war von den Herren J. Cohen, Monteaux und dem Graf von Villermont mit 25 000 Francs, mit einem Dekret vom 27. April wurde ihnen der Zuschlag erteilt und sie wurden aufgefordert, eine Aktiengesellschaft zu gründen. Die Konzession wurde anschließend an die Gesellschaft \"„Compagnie du chemin de fer de Saint-Nazaire au Croisic“\" vergeben. Im Mai 1870 baten die Ingenieure der neuen Gesellschaft, private Grundstücke für die endgültige Planung betreten zu dürfen. Aber die Planung wurde durch den Deutsch-Französischen Krieg aufgehalten; die ausgearbeitete Trasse konnte dem Ministerium erst am 18. April 1871 eingereicht werden. Sie wurde am 29. Juni desselben Jahres genehmigt. Die Gesellschaft geriet jedoch in Schwierigkeiten, mit Vertrag vom 26. April 1877 wurde ihr die Strecke vom Staat abgekauft. Am 11. Mai 1879 eröffnete die staatliche Eisenbahnverwaltung die Strecke, zusammen mit einer Zweigstrecke nach Guérande. 1883 wurde die Strecke an die Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans vergeben. Der Fremdenverkehr entlang der Küste lebte auf. 1927 wurde die Strecke auf vier Kilometern bei La Baule weiter ins Landesinnere verlegt, um Platz für Hotelprojekte zu schaffen. Dabei wurde auch ein zusätzlicher Haltepunkt in \"La Baule-Les Pins\" eingerichtet und ein neuer Anschluss für die Zweigstrecke verlegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Rahmen des Wiederaufbaus von Saint-Nazaire, wurde die Strecke im Stadtgebiet verändert. Der alte Kopfbahnhof wurde zugunsten eines Durchgangsbahnhofs aufgegeben. Die Strecke wurde 1986 zur Vorbereitung auf den TGV Atlantique nach Paris-Montparnasse elektrifiziert. Durch den Entfall des Lokwechsels wurden durchgehende Züge um 15 min beschleunigt. Gleichzeitig wurde der Bahnhof \"Saint-André-des-Eaux\" geschlossen; 1988 wurden durchgehend verschweißte Schienen verlegt und die Bahnsteige für den TGV angepasst. Seitdem hat es keine größeren Änderungen gegeben; 1990 wurde die Zweigstrecke nach Guérande endgültig stillgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Streckenbeschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die eingleisige Strecke verlässt den Bahnhof von Saint-Nazaire nach Nordwesten. Nach Unterquerung der ebenfalls nach La Baule führenden Schnellstraße D 213 erreicht sie die Brière. Mit mehreren Kurven umfährt sie besonders moorige Bereiche und wendet sich dann nach Südwesten, zur Küste. Sie passiert den geschlossenen Bahnhof von Saint-André-des-Eaux. Immer noch in Richtung Küste, unterquert sie erneut die Schnellstraße und verlässt dann die Brière und das Stadtgebiet von Saint-Nazaire. Sie führt weiter nach Südwesten und dann nach Westen, wo sie den Bahnhof von Pornichet erreicht. In etwa 200 m Abstand zur Küste dreht sie nach Nordwesten und zum Halt \"La Baule-Les Pins\", wo sie Wohngebiete von einem Wald trennt. In einigem Abstand folgt sie dem Strand und erreicht den Bahnhof von La Baule-Escoublac. Auf einer Brücke überquert sie den Priel, der die Salzwiesen und Salzgärten von Guérande durchfließt; diese Brücke ist das einzige größere Ingenieurbauwerk der Strecke. Es folgt der Bahnhof Pouliguen. Nach einem gradlinigen Abschnitt und dem Bahnhof Batz-sur-Mer folgt eine Rechtskurve auf einem Damm durch die Salzgärten. Danach wird der Endbahnhof Le Croisic erreicht. Die Strecke hat insgesamt 30 Bahnübergänge.", "section_level": 2}, {"title": "Signalisation.", "content": "Die Strecke ist nicht mit dem Zugbeeinflussungssystem KVB (Contrôle de vitesses par balises) ausgerüstet. Es wird der Streckenblock BAPR (Block automatique à permissivité restreinte) eingesetzt, an den beiden Endbahnhöfen BAL (Block automatique lumineux).", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Strecke wird heutzutage vom Nahverkehr des TER Pays de la Loire bedient. Die Züge fahren über Saint-Nazaire nach Nantes durch. Es besteht kein Taktverkehr. Hinzu kommen einzelne TGV von Paris Gare Montparnasse über die LGV Atlantique und Nantes nach Le Croisic. Zahl und Zeitlage dieser Züge sind stark von Saison und Wochentag abhängig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Saint-Nazaire–Le Croisic ist eine französische Bahnstrecke in der Verlängerung der Bahnstrecke Tours–Saint-Nazaire. Sie erschließt damit die Atlantikküste westlich der Loiremündung, insbesondere den Badeort La Baule und den Hafen von Le Croisic, und verbindet sie mit Saint-Nazaire und weiter mit Nantes und Paris.", "tgt_summary": "圣纳泽尔-勒克鲁瓦西克铁路()是法国西部的一条铁路,起于圣纳泽尔,与图尔-圣纳泽尔铁路对接,止于勒克鲁瓦西克,全长26.1公里,是法国的一条地方性铁路。其在法国铁路系统中的编号为516000。", "id": 454246} {"src_title": "Jellyfish Entertainment", "tgt_title": "Jellyfish娛樂", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2007–2012: Gründung und Erste Künstler.", "content": "Jellyfish Entertainment Co., Ltd. wurde am 17. August 2007 in Seoul von dem Komponisten und Produzenten Hwang Se-jun gegründet. Der erste Artist, der dort unter Vertrag stand war der Balladen Sänger Sung Si-kyung, der die Single \"Parting Once Again ()\" veröffentlichte. Ein Jahr später nahm das Label \"Lisa\" und Park Hak-ki unter Vertrag. Im November 2008 nahm Jellyfish Entertainment den Sänger Park Hyo-shin unter Vertrag, welcher auf dem Album \"Hwang Project Vol.1 Welcome To The Fantastic World\" zu hören war. Im darauf folgenden Jahr traten die Super Star K Kandidaten Seo In-guk und Lee Ji-hoon Jellyfish Entertainment bei. Im Dezember 2010 kollaborierten alle Jellyfish Entertainment Artisten für das \"Jelly Christmas\" Album. Im Dezember 2011 kollaborierten Sung Si-kyung, Brian Joo, Seo In-guk, Park Hak-ki, Park Jang-hyun und yHwang Project nochmal für das \"Jelly Christmas\" Album.", "section_level": 2}, {"title": "2012–2015: Gründung von VIXX.", "content": "Am 24. Mai 2012 machte die erste Boygroup des Labels, VIXX, mit der Single \"Super Hero\" auf \"M! Countdown\" ihr Debüt, nachdem sie Teilnehmer der TV Show \"MyDOL\" waren. Im Juni desselben Jahres veröffentlichte Lee Seok-hoon von SG Wonderland die Single \"The Beginning of Love\" als Teil von Hwang Se-jun's \"Y.Bird from Jellyfish Island\" Projekt. Am 12. September gab Jellyfish Entertainment ihr erstes Livekonzert \"Jellyfish Live\" im Zepp DriverCity in Tokyo, Japan. Im Dezember gaben Park Hyo-shin und Sung Si-kyung ein Konzert in Seoul. Die Artisten von Jellyfish Entertainment kollaborierten auch wieder für das \"Jelly Christmas 2012 Heart Project\", dessen Einnahmen an The Salvation Army Korea gingen. Im Februar 2013 veröffentlichten Seo In-guk und Verbal Jint mit \"Y.Bird from Jellyfish Island\" die Single \"I Can't Live Because of You\" und im Oktober VIXX und OKDAL die Single \"Girls Why?\". 2014 wurden Jellyfish Entertainment Partner mit CJ E&M Music Performance Division. Im Juli 2015 unterschrieb der \"K-pop Star 4\" Kandidat Park Yoon-ha einen Exklusivvertrag bei Jellyfish Entertainment. Im darauf folgenden Monat machte die erste Subgruppe von VIXX, VIXX LR, bestehend aus den VIXX Mitgliedern Leo und Ravi ihr Debüt. Am 15. Dezember wurde die \"Jelly Christmas 2015\" EP mit der Titel Single \"Love In The Air ()\" veröffentlicht. Seo In-guk, VIXX, Park Jung-ah und Park Joon-ah waren auf der EP zu hören.", "section_level": 2}, {"title": "2016-Heute: Gründung von Gugudan.", "content": "Vom 18. Dezember 2015 bis zum 1. April 2016 repräsentierten die Trainees Kim Na-young, Kang Mi-na und Kim Se-jeong Jellyfish Entertainment in der TV Castingshow \"Produce 101\". Kang Mi-na und Kim Se-jeong kamen bis ins Finale und machten ihr Debüt als Teil des Jahres Projekt I.O.I. Es wurde bekannt gegeben, dass sie nach der Arbeit an I.O.I ihr offizielles Debüt als Mitglieder der ersten Girlgroup der Agentur machen werden. Am 3. Juni 2016 gaben Jellyfish Entertainment die Veröffentlichung ihres neuen Musikprojekts \"Jelly Box\" bekannt. \"Jelly Box\" folgt dem gleichen Prinzip wie dem vorherigen Projekt \"Y.Bird from Jellyfish Island\" und soll sowohl die Künstler des Labels als auch Kollaborationen mit anderen Musikern enthalten. Am 28. Juni 2016 machte die neunköpfige Girlgroup Gugudan ihr Debüt. Im August 2016 verließ Park Hyo-shin nach achtjähriger Zusammenarbeit die Agentur. Im Oktober 2016 gab Jellyfish Entertainment bekannt, dass Jiyul (ehemaliges Mitglied der Girlgroup Dal Shabet) einen Vertrag mit der Agentur unterzeichnet habe, um ihre Schauspielkarriere zu verfolgen. Im November 2016 trat das ehemalige Jewelry Mitglied Kim Je-won Jellyfish Entertainment als Schauspielerin bei. Am 13. Dezember 2016 veröffentlichte Jellyfish Entertainment das \"Jelly Christmas 2016\" Single–Album mit dem Titel Song \"Falling ()\" als Teil von \"Jelly Christmas\" und ihrem anderen Musik Projekt \"Jelly Box\". Mitgewirkt haben Seo In-guk, VIXX, Gugudan, Park Yoon-ha, Park Jung-ah, Kim Gyu-sun, Kim Ye-won und Jiyul. Seit dem 7. April 2017 wird der Trainee Yun Hee-seok das Label in der zweiten Staffel der Castingshow \"Produce 101 vertreten\".", "section_level": 2}, {"title": "Künstler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musiker.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schauspieler/Schauspielerinnen.", "content": "Quelle:", "section_level": 3}], "src_summary": "Jellyfish Entertainment () ist ein südkoreanisches Musiklabel und Unterhaltungsunternehmen, das von dem Komponisten und Produzenten Hwang Se-jun in Seoul, Südkorea gegründet wurde.", "tgt_summary": "Jellyfish娱乐(,英语:Jellyfish Entertainment)是韩国一间经纪公司,于2007年创立,社长为黄世俊(황세준)。旗下艺人包括VIXX、gu9udan、VERIVERY等。", "id": 961733} {"src_title": "Anschläge in Ägypten am Palmsonntag 2017", "tgt_title": "2017年棕枝主日教堂爆炸", "src_document": [{"title": "Hintergründe.", "content": "In Ägypten kommt es gehäuft zu gezielten Anschlägen auf die christliche Minderheit. Im Jahr 2010 starben bei einem Massaker in der ägyptischen Stadt Nag Hammadi acht Kopten und ein Muslim. Beim Terroranschlag am 1. Januar 2011 in Alexandria wurden 23 Personen getötet und 97 weitere verletzt. Zur Vorweihnachtszeit am 11. Dezember 2016 kam es zu einem Anschlag in der Kirche St. Peter und Paul in Kairo. Im Februar 2017 rief der IS erneut zu weiteren Terroranschlägen gegen Christen in Ägypten auf.", "section_level": 1}, {"title": "Tathergang.", "content": "Der erste Anschlag fand während des Gottesdienstes in der St.-Georg-Kirche in Tanta im Nildelta um ca. 10.30 Uhr Osteuropäischer Zeit (OEZ) statt. Die Explosion wurde durch einen Sprengsatz ausgelöst, der unter einem Stuhl festgeklebt war. Bei dem Sprengstoffattentat wurden mindestens 29 Menschen getötet und 70 verletzt. Einige Zeit danach versuchte ein Mann in die St.-Markus-Kathedrale von Alexandria einzudringen, wurde aber am Eingang von Polizisten gehindert, die Kirche zu betreten. Der Selbstmordattentäter sprengte sich daraufhin in die Luft. In der Kirche, dem Sitz des koptischen Papstes, hatte Papst Tawadros II. die Palmsonntagsmesse gelesen. Er konnte nach dem Anschlag unverletzt in Sicherheit gebracht werden. Bei dem Attentat wurden etwa 11 Menschen getötet und viele weitere schwer verletzt. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) übernahm am Nachmittag des 9. April 2017 die Verantwortung für die Attentate und erklärte, dass ihre Kommandos die Anschläge auf beide Kirchen in Tanta und Alexandria durchgeführt hätten. Sie drohte mit weiteren Anschlägen, die gezielt gegen Christen gerichtet seien, und betonte in ihrer Mitteilung, dass die Kreuzzügler und Ungläubigen mit dem Blut ihrer Söhne bezahlen würden. Das ägyptische Innenministerium identifizierte den Selbstmordattentäter, der sich vor der St. Markuskirche in Alexandria in die Luft sprengte. Es handelte sich um den als gefährlich eingestuften Islamisten Mahmoud Hassan Mubarak Abdullah.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Der ägyptische Staatspräsident Abd al-Fattah as-Sisi berief am 9. April 2017 den nationalen Sicherheitsrat ein und ordnete den sofortigen Einsatz von Armeeeinheiten der Streitkräfte Ägyptens an. Das Militär sollte unter anderem die Polizei bei ihrer Arbeit unterstützen sowie Kirchen und öffentliche Gebäude nach weiteren möglichen Sprengsätzen durchsuchen und vor neuen Anschlägen schützen. Nachdem sich Al-Sissi noch am gleichen Abend in einer Ansprache im staatlichen Fernsehen dafür ausgesprochen hatte verhängte das ägyptische Parlament am 10. April für eine Dauer von drei Monaten den nationalen Ausnahmezustand. Dieser Ausnahmezustand wurde mehrfach verlängert, zuletzt am 14. April 2018 für weitere drei Monate. Als Reaktion auf die Attentate schloss Israel am 10. April 2017 den Grenzübergang nach Ägypten bei Taba. Das deutsche Auswärtige Amt warnte Touristen vor erhöhter Terrorgefahr in Ägypten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei islamistischen Anschlägen am Palmsonntag auf zwei koptische Kirchen in Ägypten wurden am 9. April 2017 44 Menschen getötet und über 120 Personen verletzt. Die Anschläge fanden während der Feierlichkeiten zum Gottesdienst am Palmsonntag in der koptischen Sankt-Georg-Kirche von Tanta \"()\" und in der Sankt-Markus-Kathedrale in Alexandria \"()\" statt.", "tgt_summary": "2017年4月9日棕枝主日,在埃及北部的尼罗河三角洲城市坦塔的圣乔治教堂与亚历山大港的主要教堂科普特正教会圣马可主教座堂发生两起自杀式爆炸。", "id": 2558684} {"src_title": "Bahnhof Shibecha", "tgt_title": "標茶車站", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Shibecha ist ein Durchgangsbahnhof und früherer Trennungsbahnhof an der Senmō-Hauptlinie. Diese führt von Abashiri nach Higashi-Kushiro und wird von der Gesellschaft JR Hokkaido betrieben. Personenzüge verkehren viermal täglich von Abashiri nach Kushiro und zurück, ebenso einmal täglich der Eilzug \"Shiretoko\". Hinzu kommen zwei tägliche Zugpaare im Regionalverkehr zwischen Kushiro und Mashū. Südlich des Bahnhofs befindet sich ein Busterminal, der von mehreren Linien der Gesellschaft \"Akan Bus\" und der kommunalen Busbetriebe von Shibecha bedient wird. Der Bahnhof befindet sich im Stadtteil Asahi und ist von Norden nach Süden ausgerichtet. Er besitzt drei Gleise, die alle dem Personenverkehr dienen. Diese liegen am Hausbahnsteig und an einem Mittelbahnsteig, der durch eine gedeckte Überführung mit dem Empfangsgebäude am Westrand der Anlage verbunden ist. Nordöstlich des Bahnhofs steht ein kleines zweigleisiges Depot zum Abstellen von Zügen und Bahndienstfahrzeugen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Eisenbahnministerium eröffnete am 15. September 1927 das Teilstück zwischen Higashi-Kushiro und Shibecha. Der Bahnhof war knapp zwei Jahre lang die nördliche Endstation, bis zur Eröffnung des nachfolgenden Abschnitts nach Mashū am 15. August 1929. Vollendet war die Senmō-Hauptlinie zwei Jahre später. Unter der Aufsicht des Innenministeriums entstand zur weiteren Erschließung der Region die Shibecha-Linie, eine 39,0 km lange Kleinbahn mit einer Spurweite von 762 mm. Sie verkehrte vom 12. Dezember 1930 bis zum 4. September 1936, wurde von Pferden gezogen und diente vor allem dem Transport von landwirtschaftlichen Erzeugnissen zum Bahnhof Shibecha. Die Kleinbahn war durch die weitgehend parallel verlaufende Shibetsu-Linie des Eisenbahnministeriums ersetzt worden. Deren erstes Teilstück nach Nakashibetsu wurde am 29. Oktober 1936 eröffnet; ein Jahr später reichte die Strecke bis Nemuro-Shibetsu. Im November 1961 nahm die Kommunale Kleinbahn Shibecha einen kurzen Streckenabschnitt zum Bahnhof in Betrieb, der aber bereits im Januar 1967 wieder aufgegeben wurde. Die Japanische Staatsbahn ersetzte 1974 das bisherige Empfangsgebäude durch einen Neubau. Am 20. Mai 1983 stellte sie aus Kostengründen den Güterumschlag ein, am 1. Februar 1984 auch die Gepäckaufgabe. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Bahnhof am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR Hokkaido über. Diese legte am 30. April 1989 die Shibetsu-Linie still, seither wird Shibecha nur noch durch die Senmō-Hauptlinie erschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Shibecha (jap., \"Shibecha-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Hokkaidō. Er befindet sich in der Unterpräfektur Kushiro auf dem Gebiet der Gemeinde Shibecha.", "tgt_summary": "标茶车站()是一由北海道旅客铁道(JR北海道)所经营的铁路车站,位于日本北海道钏路郡标茶町境内,是钏网本线沿线比较重要的车站之一,也是所在地标茶町的主车站。隶属JR北海道钏路支社管辖范围,但委托由JR北海道的子公司JR道东旅游服务()经营,由摩周车站负责管理。", "id": 422454} {"src_title": "Britische Unterhauswahl 2017", "tgt_title": "2017年英國大選", "src_document": [{"title": "Wahlmodus.", "content": "Die Wahl fand wie auch die vorangegangene Wahl nach dem relativen Mehrheitswahlrecht in 650 einzelnen Wahlkreisen statt. Der Kandidat mit der höchsten Wählerstimmenzahl in jedem Wahlkreis gewinnt \"(first-past-the-post)\"; einen zweiten Wahlgang gibt es nicht. Die Wahlkreisgrenzen sind seit 2010 unverändert. Eine insbesondere von den Konservativen propagierte Reduzierung der Abgeordnetenzahl und der Wahlkreise auf 600 ist auf frühestens 2018 aufgeschoben worden. Die Wahllokale waren von 7 Uhr bis 22 Uhr Ortszeit geöffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Ausgangslage.", "content": "Am 18. April 2017 gab Premierministerin Theresa May bekannt, eine Neuwahl des Unterhauses anzustreben. Sie begründete ihren Schritt damit, dass sie eine Einigkeit des Unterhauses für die schwierigen Brexit-Verhandlungen benötige. Gemäß dem \"Fixed-term Parliaments Act\" muss ein Antrag auf frühzeitige Neuwahl vom Parlament mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen werden. Am nächsten Tag stimmte das Parlament der Neuwahl mit 522 gegen 13 Stimmen zu. Die Abgeordneten der Conservative Party, Labour Party und Liberal Democrats stimmten für die Neuwahl, die Abgeordneten der Scottish National Party (SNP) enthielten sich. Die Opposition begrüßte die Neuwahl. Der Labour-Parteiführer Jeremy Corbyn erklärte, die Wahl biete die Chance, eine Regierung zu wählen, die die Bevölkerungsmehrheit vertrete. Der Vorsitzende der Liberal Democrats Tim Farron meinte, die Wahl biete eine Gelegenheit, die Richtung, in die das Land steuere, zu ändern. Die Erste Ministerin Schottlands und Vorsitzende der SNP Nicola Sturgeon erklärte, es bestehe jetzt die Möglichkeit, den von der Premierministerin angestrebten „harten Brexit“ zu stoppen. Politische Kommentatoren vermuteten einen wesentlichen Grund für die Terminierung der Neuwahl im gegenwärtigen Umfragehoch der Konservativen. Außerdem strebe die Premierministerin ein persönliches Mandat der Wähler an, indem sie sich direkt zur Wahl stelle.", "section_level": 1}, {"title": "Meinungsumfragen.", "content": "Zum Zeitpunkt der Wahlankündigung am 18. April 2017 befanden sich die Konservativen in einem Umfragehoch. In den Umfragen wurden ihnen im Mittel über 45 % der Wählerstimmern vorausgesagt, während Labour bei etwa 27 % lag. Zwischen beiden Parteien bestand also ein Abstand von annähernd 20 Prozentpunkten, so dass den Konservativen unter Theresa May von vielen Kommentatoren ein sicherer, möglicherweise sogar erdrutschartiger Wahlsieg vorausgesagt wurde. Der Vorsprung der Konservativen schien uneinholbar. Nach der Wahlankündigung zeigten die Umfragen jedoch einen kontinuierlichen deutlichen Anstieg der Werte für Labour, während die Werte für die Konservativen zuerst stabil blieben und dann nach kurzem Zwischenhoch stetig sanken. Am 1. Juni 2017 lag Labour über 35 % und die Konservativen unter 45 %, so dass sich der Abstand auf weniger als 10 Prozentpunkte verringert hatte. Das britische Mehrheitswahlrecht erschwert genaue Wahlvorhersagen, da landesweite Durchschnittswerte für die Parteien nicht automatisch auf die Wahlkreisgewinne schließen lassen. Bei der letzten Unterhauswahl im Jahr 2015 lagen die Meinungs­forschungs­institute mit ihren Voraussagen in der großen Mehrheit deutlich neben dem tatsächlichen Endergebnis. Danach wurde Selbstkritik geübt und die Methoden zur Ermittlung der Umfrageergebnisse wurden zum Teil revidiert. YouGov prognostizierte am 6. Juni 2017 ein \"hung parliament\", in dem die Konservativen mit 304 Sitzen (95-%-Konfidenzintervall: 265–342) zwar stärkste Partei, aber deutlich von der absoluten Mehrheit entfernt wären.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen der Parteien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Conservative Party.", "content": "Das Wahlprogramm der Conservative Party enthält folgende Kernpunkte:", "section_level": 2}, {"title": "Labour Party.", "content": "Am 11. Mai 2017 gelangten Einzelheiten des in Ausarbeitung befindlichen Wahlmanifests der Labour Party an die Öffentlichkeit. Der endgültige 128-seitige Programmentwurf wurde schließlich am 1. Juni 2017 präsentiert, wobei in Einzelheiten Korrekturen gegenüber dem geleakten Programmentwurf vorgenommen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Liberal Democrats.", "content": "Am 17. Mai 2017 veröffentlichten die Liberal Democrats ihr Wahlmanifest. Als Hauptwahlthema will sich die Partei für eine Volksabstimmung über das Endergebnis der künftigen EU-Austrittsverhandlungen einsetzen, in der britische Wähler auch die Möglichkeit haben sollen, für den Verbleib des Landes in der EU zu stimmen. Außerdem spricht sich die Partei für höhere Investitionen in den NHS und in das Bildungssystem aus. Im Bereich des Transportwesen solle der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden. Der Bau energiesparender Wohnungen soll gefördert und Dieselfahrzeuge bis 2025 verboten werden. Die Energiegewinnung sollte bis zum Jahr 2030 zu 60 % aus erneuerbaren Energien erfolgen. Das Ziel, zwei Prozent des Bruttosozialproduktes für das Militär auszugeben, wird befürwortet. Das politische System soll durch die Einführung des Verhältnis- statt des geltenden Mehrheitswahlrechts, die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre sowie die Stärkung lokaler Entscheidungsinstanzen demokratischer gestaltet werden. Die Liberal Democrats forderten außerdem die Entkriminalisierung des persönlichen Cannabis-Konsums.", "section_level": 2}, {"title": "Scottish National Party.", "content": "Das Wahlmanifest der Scottish National Party (SNP) enthält folgende Kernpunkte:", "section_level": 2}, {"title": "UK Independence Party.", "content": "Die UK Independence Party (UKIP) verfolgt in ihrem Wahlmanifest folgende Hauptziele:", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Das Endergebnis der Wahl stand erst am Abend des 9. Juni fest, weil der Wahlkreis Kensington (London) wegen knapper Mehrheitsverhältnisse dreimal ausgezählt werden musste. Die Labour-Kandidatin gewann dort mit nur 20 Stimmen (0,05 % der Gesamtstimmzahl) Vorsprung vor ihrer konservativen Konkurrentin.", "section_level": 1}, {"title": "Landesweites Ergebnis.", "content": "Insgesamt waren 46.843.896 Personen wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung betrug 68,7 % und lag damit etwas über dem Wert der letzten Wahl (66,1 %).", "section_level": 2}, {"title": "England.", "content": "533 der insgesamt 650 Wahlkreise lagen in England. Hier waren 39.316.335 Personen wahlberechtigt, von denen sich 69,1 % an der Wahl beteiligten. In England gewann Labour 21 Wahlkreise hinzu, während die Konservativen 22 verloren. Nick Clegg, der ehemalige Vorsitzende der Liberal Democrats, unterlag im Wahlkreis \"Sheffield Hallam\" dem Labour-Gegenkandidaten Jared O Mara. Mit Vince Cable zog über den Wahlkreis \"Twickenham\" jedoch wieder ein prominenter Liberaldemokrat ins Unterhaus ein, nachdem dieser 2015 seinen Sitz verloren hatte. In der Bilanz gewannen die Liberal Democrats zwei Mandate hinzu. Caroline Lucas, die einzige grüne Abgeordnete im Unterhaus, konnte erneut ihren Wahlkreis \"Brighton Pavillion\" gewinnen und erhielt dort ein Rekord-Stimmenergebnis von 52,3 Prozent. Landesweit betrachtet nahm der Stimmenanteil der Green Party jedoch von 4,2 auf 1,9 % deutlich ab. Die UK Independence Party verlor mehr als vier Fünftel ihrer bisherigen Wählerstimmen, kam nur noch auf 2,1 % (zuvor 12,1 %) und gewann keinen Wahlkreis. Im Wahlkreis \"Clacton\", den Douglas Carswell 2015 als UKIP-Kandidat mit 44,4 % Wählerstimmen gewonnen hatte (2017 war er aus der Partei ausgetreten), kam der neue UKIP-Kandidat nur noch auf 7,6 %.", "section_level": 2}, {"title": "Schottland.", "content": "Bei der letzten Wahl 2015 hatte die Scottish National Party (SNP) 56 der 59 Wahlkreise (94,9 %) gewonnen. Dieses Ergebnis konnte sie diesmal nicht wiederholen. Mit dem Gewinn von 35 Wahlkreisen (59,3 %) wurde sie zwar erneut stärkste Partei in Schottland, büßte aber mehr als ein Drittel ihrer bisherigen Mandate ein. Der ehemalige Erste Minister und SNP-Parteivorsitzende Alex Salmond verlor seinen Wahlkreis \"Gordon\" an seinen konservativen Gegenkandidaten Colin Clark und der SNP-Fraktionsvorsitzende in Westminster Angus Robertson unterlag in seinem Wahlkreis \"Moray\" gegen den konservativen Bewerber Douglas Ross. Die anderen großen Parteien konnten in Schottland wieder Boden gut machen. Am deutlichsten waren die Gewinne der Konservativen (+12 Wahlkreise), aber auch Labour (+6 Wahlkreise) und die Liberal Democrats (+3 Wahlkreise) gewannen hinzu. Als hauptursächlich für die großen SNP-Verluste wurde das von der Ersten Ministerin Nicola Sturgeon geplante zweite Unabhängigkeitsreferendum in Schottland, das selbst unter SNP-Wählern nicht sonderlich populär ist, gesehen. Von den 3.988.490 Wahlberechtigten beteiligten sich 66,4 % an der Abstimmung.", "section_level": 2}, {"title": "Wales.", "content": "In Wales blieb mit dem Gewinn von 28 der 40 Wahlkreise weiter die Labour Party die dominierende Partei, die drei Wahlkreismandate von den Konservativen gewinnen konnte. Die walisische Regionalpartei Plaid Cymru gewann zu ihren bisherigen drei Wahlkreisen in einem sehr knappen Rennen (11.623 gegen 11.519 Stimmen) den Wahlkreis \"Ceredigion\" von den Liberaldemokraten hinzu, die damit ihren letzten walisischen Wahlkreis verloren. Von den 2.296.373 Wahlberechtigten beteiligten sich 68,8 % an der Wahl.", "section_level": 2}, {"title": "Nordirland.", "content": "In Nordirland kam es zu größeren Verschiebungen. Während bei der letzten Wahl 2015 noch vier Parteien ins Unterhaus gelangten, waren es diesmal nur noch zwei, die Democratic Unionist Party (DUP) und Sinn Féin. Die DUP gewann 10 und Sinn Féin 7 Wahlkreise der insgesamt 18 Wahlkreise Nordirlands. Beide Parteien erzielten damit ihr historisch bestes Wahlergebnis. Die beiden gemäßigteren unionistischen bzw. republikanischen Parteien UUP bzw. SDLP verloren alle ihre bisherigen Wahlkreismandate. Die unabhängige Kandidatin Sylvia Hermon (ehemals UUP) konnte ihren Wahlkreis \"North Down\" behaupten. Die Sinn Féin-Abgeordneten nehmen jedoch traditionell ihre Parlamentssitze in Westminster nicht ein, da sie sich weigern, den Treueeid auf die britische Krone zu leisten. Die Zahl der Stimmberechtigten in Nordirland betrug 1.242.698 und die Wahlbeteiligung lag bei 65,4 %.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung und Entwicklung nach der Wahl.", "content": "Das Wahlergebnis war in mehrfacher Hinsicht eine Überraschung. Zum einen war das Kalkül der Premierministerin, durch die Wahl eine solide Parlamentsmehrheit zu erlangen und damit die Position ihrer Regierung bei den anstehenden Verhandlungen mit der EU zu stärken, nicht aufgegangen. Während die Konservativen zuvor über eine knappe Mehrheit im Unterhaus verfügt hatten, ist sie durch die Wahl verlorengegangen, so dass die Regierung nun auf die Unterstützung anderer Parteien angewiesen ist. Kurz nach der Wahl kündigte die Premierministerin an, dass ihre Regierung in Zukunft mit der nordirischen Democratic Unionist Party (DUP) zusammenarbeiten werde, allerdings nicht in Form einer festen Koalition, sondern auf Basis inhaltlicher Vereinbarungen („Confidence and supply“). Die Vorsitzende der DUP, Arlene Foster, äußerte sich eher reserviert und erklärte direkt nach der Wahl, dass es ihrer Ansicht nach für die Premierministerin schwierig sein werde, politisch zu überleben (\"„difficult to survive“\"). Programmatisch ist die DUP insgesamt eher rechts von der Konservativen Partei anzusiedeln. Sie ist in allererster Linie eine nordirische Partei, die Ziele hinsichtlich Nordirlands vertritt. Hier nimmt sie einen kompromisslosen unionistischen Standpunkt ein. In Bezug auf das Verhältnis zur EU sprach sich die DUP von Anfang an für den EU-Austritt aus, im Gegensatz zu den Konservativen, die in dieser Frage lange Zeit gespalten waren. Im Unterschied zur Premierministerin befürwortet die DUP jedoch mit Rücksicht auf die Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland einen \"soft Brexit\". In sozialen und gesellschaftlichen Fragen nimmt die DUP deutlich konservativere Standpunkte ein und sprach sich beispielsweise gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und für ein verschärftes Abtreibungsrecht aus. Die Langzeit-Perspektiven eines Zweckbündnisses zwischen Konservativen und DUP wurden von politischen Kommentatoren eher kritisch gesehen. Aufgrund des für die Konservativen enttäuschenden Wahlergebnisses geriet die Premierministerin erheblich in die Kritik. In der Presse war verbreitet die Meinung zu hören, dass das Wahlergebnis in erster Linie der uninspirierenden oder sogar „katastrophalen“ Wahlkampagne der Premierministerin zuzuschreiben sei. Theresa May habe mit ihrer verfehlten Wahlkampagne den Vorsprung der Konservativen in den Meinungsumfragen verspielt. Die Kommentatoren waren sich weitgehend einig, dass die Position der Premierministerin durch den Wahlausgang deutlich geschwächt worden sei. Teilweise wurde ganz offen über ihre mögliche Nachfolge spekuliert. Die Labour Party hatte deutlich an Stimmen und Mandaten hinzugewonnen, wie das noch einem Monat vor dem Wahltermin undenkbar erschienen war. Dies wurde zum Teil auch auf die Mobilisierung jüngerer Wähler zurückgeführt, die sich von einigen zentralen Wahlversprechen der Labour-Kampagne (unter anderem die Reduzierung der Studiengebühren, sowie das Ende der Austeritätspolitik) angesprochen fühlten. Jeremy Corbyn forderte Theresa May zum Rücktritt auf. Sie habe die Wahl verloren und sei nicht in der Lage, eine stabile Regierung zu bilden. Die Labour Party sei zur Regierungsübernahme bereit. Auch innerhalb der Konservativen Partei wurde Kritik am Führungsstil der Premierministerin laut. Mehrere führende Berater aus dem engeren Führungskreis warfen ihr vor, dass es in ihrer Umgebung nicht möglich gewesen sei, die Probleme frei anzusprechen, und dass sie ihre Mitarbeiter nicht mit genügendem Respekt behandle. Ihr Regierungsteam in Downing Street No 10 sei „dysfunktional“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wahl zum Unterhaus im Vereinigten Königreich 2017 fand am 8. Juni 2017 statt. Es war die erste Unterhauswahl, bei der Theresa May als Premierministerin antrat. Auch für den Oppositionsführer Jeremy Corbyn war es die erste Unterhauswahl. Die Wahl fand vor dem Hintergrund der anstehenden Verhandlungen über den EU-Austritt Großbritanniens („Brexit“) statt.", "tgt_summary": "2017年英国大选是英国国会下议院大选,于2017年6月8日举行。这次大选将改选英国下议院的全部议席,产生第57届英国国会。下议院议员在4月19日投票同意解散国会,首相特蕾莎·梅于4月25日向英女皇提出解散国会。", "id": 2090845} {"src_title": "Sklerallinse", "tgt_title": "巩膜镜", "src_document": [{"title": "Medizinische Verwendung.", "content": "Sklerallinsen können verwendet werden, um die Sehkraft zu verbessern. Sie sind geeignet für Menschen mit Schmerzen und Lichtempfindlichkeit bei einer wachsenden Anzahl von Erkrankungen oder Verletzungen des Auges, wie ein starkes Trockene-Augen-Syndrom, Mikrophthalmie, Keratokonus, Keratektasie, Stevens-Johnson-Syndrom, Sjögren-Syndrom, Aniridie, neurotrophe Keratopathie, Komplikationen nach einer LASIK-OP, starke Abbildungsfehler des Auges, Komplikationen nach Hornhauttransplantation und pelluzide marginale Degeneration. Verletzungen des Auges wie chirurgische Komplikationen, verzerrte Hornhautimplantate sowie chemische Verletzungen und Verbrennungen können auch durch die Verwendung von Sklerallinsen behandelt werden. Sklerallinsen können auch verwendet werden bei Menschen, die für weiche oder harte Kontaktlinsen zu empfindlich sind, aber eine starre Linse zur Sehkorrektur wie Astigmatismus benötigen. Mit Sklerallinsen ist bei ausgeprägtem Keratokonus oft auch eine bessere Sehschärfe gegenüber kleinen cornealen Kontaktlinsen zu erreichen. Die krummen Linsenflächen und die meist starke Beweglichkeit der kleinen harten Linsen erzeugen oft starke optische Abbildungsfehler und ein inkonstantes Sehen. Durch die geringe Bewegung, die konstante Tränenfilmdicke zwischen Auge und Linse und die flacheren Krümmungsradien der Skerallinse entsteht ein ideales optisches System und ein deutlicheres Sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Neuere Verwendung.", "content": "Heute werden gefärbte Sklerallinsen gern beim Cosplay, als Partygag oder beim Karneval benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Sind stabil und kratzfest mit längerer Lebensdauer als normale Linsen, neigen wenig zu Ablagerungen und es ist ein kleinerer Pflegeaufwand nötig. Der Tragekomfort der Sklerallinsen ist dem der Weichlinsen gleichzusetzen, da die Linsen wesentlich größer sind, sich weniger auf dem Auge bewegen und die sensible Hornhaut nicht berühren.", "section_level": 1}, {"title": "Nachteile.", "content": "Da beinahe das ganze Auge bedeckt ist und nicht wie bei einer kleineren Kontaktlinse nur Teile der Augenhornhaut, besteht die Gefahr, dass das Auge schlechter mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Dies ist besonders bei \"Partylinsen\" gegeben, da diese schlechter gasdurchlässig sind und dem Auge nicht angepasst wurden. Es drohen gefährliche Augenerkrankungen, im schlimmsten Fall sogar ein Verlust des Sehvermögens. Augenärztlich verordnete und fachkundig angepasste Sklerallinsen sind nicht gefährlicher als normale Linsen. Spezifische Komplikationen sind Infektionen und Bindehautschäden. Tauchsportler berichteten keine schwerwiegenden Probleme mit derartigen Linsen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sklerallinsen sind formstabile, hoch gasdurchlässige Kontaktlinsen. Eine Sklerallinse liegt anders als die reguläre formstabile Kontaktlinse nicht auf der Hornhaut auf, sondern auf der Lederhaut des Auges (der \"Sklera\"). Eugène Kalt erfand die Sklerallinsen für die visuelle Therapie von Keratokonus. Seit etwa 2005 sind diese wieder in den Vordergrund getreten. Neue, hoch gasdurchlässige Materialien ermöglichen eine gesunde Versorgung der Augen mit großen Linsen. Der relativ dicke Tränenfilm zwischen Linse und der Hornhautoberfläche gleicht die Irregularitäten des Auges aus und sorgt für eine verhältnismäßig gute Sehleistung.", "tgt_summary": "巩膜镜,是大直径的接触点在巩膜上的硬性高透氧隐形眼镜。", "id": 776025} {"src_title": "Falcon Heavy", "tgt_title": "獵鷹重型運載火箭", "src_document": [{"title": "Einsatzprofile.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erdumlaufbahn.", "content": "Die Falcon Heavy kann schwere Satelliten in eine Erdumlaufbahn transportieren – im Gegensatz zur Falcon 9 auch direkt in eine geostationäre Bahn. Für eine niedrige Erdumlaufbahn (LEO) wird die maximale Nutzlast mit 63.800 kg angegeben, für einen Geotransfer-Orbit (GTO) mit 26.700 kg. Wenn die beiden Seitenbooster und ggf. die zentrale Erststufe geborgen werden sollen, sinkt die maximale Nutzlast, weil nicht die volle Brenndauer der Stufe ausgenutzt werden kann. Ein besonders lukrativer Markt ist der Start von US-amerikanischen Militär- und Geheimdienstsatelliten. Mit ihrem ersten Flug qualifizierte sich die Falcon Heavy für die Teilnahme an entsprechenden Ausschreibungen und mit dem dritten Flug im Juni 2019 für die Ausführung der seitdem gewonnenen Startaufträge.", "section_level": 2}, {"title": "Zu anderen Himmelskörpern.", "content": "Die Falcon Heavy kann Raumsonden zu anderen Himmelskörpern bringen. Für eine Mission zum Mars wird die maximale Nutzlast mit 16.800 kg angegeben, zum Pluto mit 3.500 kg. Im Rahmen des Artemis-Programms der NASA wird die Rakete auch für den Transport der Mond-Raumstation LOP-G und einer Mondfähre in Betracht gezogen. Missionen zur Marsoberfläche waren unter der Bezeichnung \"Red Dragon\" mit unbemannten Dragon-V2-Raumschiffen geplant; der erste Start hätte frühestens 2020 erfolgen sollen. Dies wurde jedoch zugunsten des in Entwicklung befindlichen Starship verworfen, das besser für diesen Zweck geeignet sei.", "section_level": 2}, {"title": "Weltraumtourismus.", "content": "Zeitweise war auch im Gespräch, die Falcon Heavy für bemannte Dragon-V2-Flüge einzusetzen. So sollte mit zwei Weltraumtouristen, deren Namen damals nicht veröffentlicht wurden (darunter der japanische Unternehmer Yusaku Maezawa), eine Mondumrundung durchgeführt werden. Als Starttermin wurde Ende 2018 angekündigt. Am 5. Februar 2018, einen Tag vor dem Falcon-Heavy-Erstflug, gab der SpaceX-CEO Elon Musk bekannt, dass mit der Falcon Heavy keine bemannten Flüge mehr geplant sind.", "section_level": 2}, {"title": "Start- und Landeplätze.", "content": "Als Hauptstartplatz für die Falcon Heavy verwendet SpaceX den Launch Complex 39A (LC-39A) des Kennedy Space Centers am Cape Canaveral in Florida. Er wurde 2014 für 20 Jahre gemietet. Die erforderlichen Umbauten wurden teilweise zwischen den dort erfolgten Starts der Falcon 9 durchgeführt. Vom LC-39A aus startete die Falcon Heavy am 6. Februar 2018 zu ihrem Erstflug. 15 km entfernt betreibt SpaceX den Landing Complex 1 mit dem Falcon-9-Landeplatz \"Landing Zone 1\" (LC-1). Um beide Booster der Falcon Heavy gleichzeitig landen zu können, wurde hier zusätzlich eine \"Landing Zone 2\" (LZ2) angelegt. Für polare Umlaufbahnen, die von Florida aus praktisch nicht erreichbar sind, begann SpaceX bereits 2011 mit dem Umbau des Space Launch Complex 4E (SLC-4E) auf der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien, von dem aus früher Titan-IVB-Raketen gestartet waren. Ursprünglich sollte dort der Falcon-Heavy-Erstflug stattfinden. Stattdessen wurde der SLC-4E bislang nur für Falcon-9-Starts genutzt. Landungen erfolgen auf dem unmittelbar angrenzenden ehemaligen \"Launch Complex 4W\". Zusätzlich war der Bau eines dritten Startplatzes auf der SpaceX South Texas Launch Site im Süden von Texas geplant. Er hätte 2016 in Betrieb gehen sollen. Boca Chica liegt zweieinhalb Breitengrade näher am Äquator als Cape Canaveral, was etwas größere Nutzlasten bei GTO-Missionen ermöglichen würde. Stattdessen wird dieses Gelände heute für Entwicklung und Test der SpaceX-Rakete Starship und Super Heavy genutzt. Für Wasserlandungen im Atlantik betreibt SpaceX zwei schwimmende Plattformen (Autonomous spaceport drone ship) an der US-Ostküste. Bis Ende 2019 war eine der beiden Plattformen an der US-Westküste stationiert. Ein drittes Schiff ist im Bau.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Bereits 2005, als die Falcon 9 noch im frühen Entwicklungsstadium war, strebte SpaceX den Bau einer stärkeren Variante mit zwei zusätzlichen Boostern an. 2009 stellte Elon Musk einen Erstflug der Falcon Heavy für 2012 in Aussicht. Zwei Jahre später wurde ein Start für 2013 angekündigt, der sich jedoch wegen Verzögerungen in der Entwicklung Jahr für Jahr weiter verschob. Als Grund nannte Elon Musk die Komplexität des Projekts, die man stark unterschätzt habe. Der Wechsel von einem auf drei \"cores\" sei „schockierend kompliziert“ gewesen. „Wir waren in der Hinsicht ziemlich naiv.“ Während die Falcon 9 zu immer stärkeren Versionen weiterentwickelt wurde, vergrößerte sich auch die geplante Nutzlastkapazität der Falcon Heavy. 2006 veröffentlichte SpaceX erstmals Leistungsdaten und gab maximal 25 Tonnen Nutzlast für den Transport in eine niedrige Erdumlaufbahn an – etwas mehr, als seit 2015 mit der Falcon 9 v1.2 möglich ist. 2011 hatte sich diese Zahl auf 53 Tonnen erhöht. Im April 2016 stieg sie auf 54,4 Tonnen und im April 2017 weiter auf 63,8 Tonnen. Entsprechend stieg auch die Kapazität für den Transport in eine geostationäre Transferbahn. Im August 2017 war schließlich je ein Exemplar der Erststufe und beider Booster fertiggestellt, und die drei Komponenten wurden einzeln getestet. Der bei SpaceX übliche Triebwerkstest der fertigen Rakete fand am 24. Januar 2018 auf der Startrampe 39A statt. Am 6. Februar gelang von dort nach zwei Stunden witterungsbedingter Verzögerung der Erstflug. Als „Nutzlast“ wurde ein Tesla-Roadster-Elektroauto (Leergewicht etwa 1.200 kg) aus dem Besitz von Elon Musk in eine Erde-Mars-Bahn um die Sonne gebracht. Die Entwicklungskosten für die Rakete bis zu diesem Zeitpunkt schätzte Elon Musk auf über 500 Mio. US-Dollar. Sie seien vollständig durch das Unternehmen finanziert worden, ohne staatliche Zuschüsse.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Funktionsweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gesamtsystem.", "content": "Die Falcon Heavy ist eine zweistufige Rakete mit zwei zusätzlichen Seitenboostern, die der ersten Stufe ähneln. Ihr Aufbau entspricht damit der 10–15 Jahre älteren Delta IV Heavy. Die vier Teile der Falcon Heavy werden von insgesamt 28 Merlin-1D-Raketentriebwerken angetrieben. Alle Triebwerke sind mehrfach zündbar; hierzu wird ein hypergoles Gemisch aus Triethylaluminium und Triethylboran (sog. TEA-TEB) verwendet. Als Treibstoff kommt jeweils gekühltes RP-1 zum Einsatz, ein hochraffiniertes Kerosin. Als Oxidator dient extrem tiefgekühlter Flüssigsauerstoff mit einer Temperatur von etwa −207 °C. Diese Tiefkühlung des Sauerstoffs ist eine Besonderheit der Falcon-Raketen und mitentscheidend für deren Wiederverwendbarkeit, weil sie die Dichte des Sauerstoffs um etwa 8 Prozent erhöht. So kann zusätzlicher Treibstoff und Oxidator geladen werden, der für die Landung benötigt wird. Eine weitere Besonderheit der Falcon-Raketen ist die vollkommen zerstörungsfreie Stufentrennung: Anders als bei herkömmlichen Raketen werden die Booster und die zweite Stufe nicht mit Sprengladungen, sondern durch pneumatische Vorrichtungen gelöst und weggestoßen. Dies verbessert die Wiederverwendbarkeit und ermöglicht einen Vorabtest der Trennvorrichtung. Die erste gebaute und geflogene Falcon Heavy war ein Unikat. Sie basierte auf den Falcon-9-Versionen \"Block 3\" und \"Block 4\", während die endgültige, kommerziell eingesetzte Heavy-Rakete von der leistungsstärkeren Version \"Block 5\" abgeleitet ist.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Stufe und Booster.", "content": "Der untere Teil der Falcon Heavy besteht aus einer modifizierten Falcon-9-Erststufe, an der seitlich zwei weitere modifizierte Falcon-9-Erststufen befestigt sind. Die mittlere Komponente nennt SpaceX \"center core\" („zentraler Kern“) und die Seitenteile \"side cores\" („Seitenkerne“). Die Bezeichnungen „erste Stufe“ und „Booster“ werden hingegen unterschiedlich gebraucht: Teils ist mit der ersten Stufe nur der \"center core\" gemeint, teils der gesamte untere Teil der Rakete. Als „Booster“ werden häufig nur die \"side cores\" bezeichnet, manchmal aber auch der \"center core\". In diesem Artikel ist mit „Erststufe“ nur der \"center core\" gemeint und „Booster“ bezeichnet nur die \"side cores\". Die mittlere Einheit wurde laut Elon Musk „(fast) vollständig überarbeitet“ und strukturell verstärkt, um die von den Boostern ausgeübten Kräfte aufnehmen zu können. Jede der drei Komponenten verfügt – wie die Falcon-9-Erststufe – über einen Kranz von acht Triebwerken mit einem neunten Triebwerk in der Mitte; SpaceX nennt diese Anordnung \"Octaweb\". Alle Triebwerke sind mittels hydraulischer Aktoren schwenkbar, um die Flugrichtung zu steuern. Den Schub gibt SpaceX mit insgesamt 22.819 kN in Meereshöhe und 24.681 kN im Vakuum an; dies entspricht etwa 845 bzw. 914 kN für jedes der 27 Triebwerke. Durch die große Anzahl von Triebwerken soll eine hohe Zuverlässigkeit erreicht werden, weil es in den meisten Fällen möglich sein soll, den Ausfall eines oder mehrerer Triebwerke zu kompensieren. Zudem können durch Serienproduktion in hohen Stückzahlen Design- und Herstellungsfehler schneller erkannt und ausgemerzt werden. Beim Start zünden alle 27 Triebwerke gleichzeitig; zwei Sekunden später werden die Festhalteklammern der Startvorrichtung gelöst und die Rakete hebt ab. Für den weiteren Verlauf war ursprünglich geplant, die Erststufe mit Treibstoff von den Boostern zu versorgen \"(propellant crossfeed)\", sodass zuerst der Treibstoff der Booster aufgebraucht wird und diese zur Gewichtsersparnis möglichst früh abgeworfen werden können. Diese technisch komplizierte Lösung wurde jedoch verworfen. Stattdessen wird kurz nach dem Start der Schub der Erststufe reduziert, während die beiden Booster zunächst mit voller Leistung arbeiten. Um den Zeitpunkt der maximalen aerodynamischen Belastung \"(Max-Q)\" herum und kurz vor dem Abtrennen der Booster wird deren Leistung ebenfalls reduziert. Im Falle einer wiederverwendbaren Konfiguration werden die Booster etwa 150 Sekunden nach dem Abheben abgetrennt, kehren selbstständig in die Nähe des Startplatzes zurück und landen dort auf ihren vier ausklappbaren Beinen. Nach ungefähr einer weiteren Minute trennt sich die Erst- von der Zweitstufe und landet anschließend auf einem der Drohnenschiffe im Ozean. Wie bei der Falcon 9 werden dazu die Triebwerke jeweils dreimal gezündet – zunächst zum Abbremsen und ggf. zur Umkehr der Flugrichtung \"(boostback burn)\" und dann zum erneuten Abbremsen beim Wiedereintritt in die Atmosphäre \"(reentry burn)\"; Letzteres verhindert Überhitzung und strukturelle Überlastung durch atmosphärische Reibung. Schließlich brennen nochmals 1–3 Triebwerke während des letzten Flugabschnitts \"(landing burn)\" bis zum weichen Aufsetzen auf dem Landeplatz. Während des gesamten Vorgangs wird die Fluglage durch stickstoffbetriebene Kaltgastriebwerke (\"nitrogen thrusters\", ugs. „Steuerdüsen“) gesteuert, beim Abstieg durch die Atmosphäre zusätzlich auch durch vier Gitterflossen \"(grid fins)\" aus Titan. Die Gitterflossen der Booster wurden gegenüber der Falcon 9 verändert, weil die Booster mit einer konischen Abdeckung versehen sind, die ihre Aerodynamik beeinflusst. In der nicht wiederverwendbaren Variante entfallen die Gitterflossen und Landebeine. Eine dritte Möglichkeit ist die teilweise Wiederverwendung; hierbei landen nur die beiden Seitenbooster, entweder an Land oder auf zwei Drohnenschiffen. Je weniger Treibstoff und Material für Landungen mitgeführt werden muss, desto höher ist die erreichbare Endgeschwindigkeit und damit die Transportleistung der Rakete. Am ungünstigsten ist die Landung an Land; der Rückflug dorthin benötigt viel Treibstoff.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenstufe.", "content": "Oben auf der ersten Stufe ist die Zwischenstufe \"(interstage)\" fest montiert. Sie verbindet die beiden Stufen und umhüllt die Triebwerksdüse der Zweitstufe. Die Zwischenstufe besteht hauptsächlich aus einer Röhre aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff in Aluminiumwabenkern-Sandwichbauweise. Auch die Zwischenstufe wurde bei der Falcon Heavy verstärkt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Stufe und Nutzlastsektion.", "content": "Die zweite Stufe der Falcon Heavy war beim ersten gebauten Exemplar identisch mit der Zweitstufe der Falcon 9. Sie verfügt über ein Merlin-1D-Vakuumtriebwerk (kurz \"MVac-D\"), das sich von den 27 Triebwerken an der Unterseite der Rakete durch eine größere Ausströmdüse unterscheidet. Für die kommerziell angebotene Falcon Heavy gibt SpaceX eine Triebwerksleistung von 934 kN und eine Brenndauer von bis zu 397 Sekunden an. Diese kann durch Abschalten und Neuzünden des Triebwerks in zwei oder mehr Abschnitte unterteilt werden, um komplexe Bahnmanöver zu fliegen. Anfangs wurde angestrebt, auch die zweite Stufe wiederverwendbar zu gestalten. Später wurde dieser Plan zunächst aufgegeben; dann wurde für 2018 ein Landeversuch mit der zweiten Stufe im Meer angekündigt, der aber nicht stattfand. Auf der zweiten Stufe wird mit einem Adapter die Nutzlast angebracht, welche von einer zweiteiligen Verkleidung \"(fairing)\" aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff umhüllt und geschützt wird. Wegen der erheblichen Herstellkosten von je 6 Mio. US-Dollar arbeitet SpaceX bereits seit Mitte der 2010er Jahre daran, auch die Nutzlastverkleidung wiederverwenden zu können. Sie besitzt daher ein eigenes Steuerungssystem mit Kaltgastriebwerken und einen lenkbaren Fallschirm. Das Spezialschiff \"GO Ms. Tree\" fängt die Verkleidungshälften mit einem großen Netz auf oder birgt sie nach einer Wasserung aus dem Meer. Die erste Wiederverwendung in der Raumfahrtgeschichte gelang SpaceX im November 2019 mit einer Verkleidungshälfte, die zuvor beim Start des Satelliten Arabsat 6A mit einer Falcon Heavy eingesetzt worden war. SpaceX erwägt eine Verlängerung der zweiten Stufe und/oder des Nutzlastbereichs, insbesondere falls sich die Fertigstellung des Nachfolgemodells BFR verzögern sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Preisgestaltung.", "content": "Der Preis für die Buchung eines Falcon-Heavy-Starts lag im Jahr 2011 bei 80–125 Millionen US-Dollar und stieg bis 2018 auf 90–150 Millionen US-Dollar. Damit liegt er um etwa 50 % über dem für die Falcon 9, bei fast dreifacher Leistung. Der Grund für den unterproportionalen Preiszuwachs liegt im höheren Anteil wiederverwendbarer Komponenten. Für den Transport von bis zu 8 Tonnen Nutzlast in eine geostationäre Transferbahn gibt SpaceX auf der Firmenwebsite einen Preis von 90 Mio. US-Dollar an. Ungefähr 95 Mio. US-Dollar soll der Start laut Elon Musk kosten, wenn die beiden Booster auf je einem Autonomous spaceport drone ship landen und die zentrale Erststufe nicht wiederverwendet wird. Die maximale Nutzlast soll in dieser Konfiguration etwa 10 % niedriger sein als bei einer Einwegnutzung der Booster. Den Startpreis für eine komplett nicht wiederverwendbare Falcon Heavy, die die volle Transportkapazität bietet, gab Elon Musk mit 150 Millionen US-Dollar an. Die Falcon Heavy ist damit weitaus günstiger als die zweitstärkste verfügbare Trägerrakete, die Delta IV Heavy mit etwa 400 Mio. US-Dollar pro Start. Für die Beförderung der größtmöglichen Nutzlast in eine niedrige Erdumlaufbahn ergeben sich rein rechnerisch etwa 2.350 Dollar pro kg mit der Falcon Heavy im Vergleich zu 13.900 Dollar/kg mit der Delta IV Heavy und 2.720 Dollar/kg mit der Falcon 9. Die Falcon Heavy ist in dieser Hinsicht die preiswerteste Rakete auf dem Markt. Die geplante BFR mit wiederverwendbarer Oberstufe soll nochmals wesentlich kostengünstiger sein.", "section_level": 1}, {"title": "Starts.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abgesagte Starts.", "content": "Wegen der Verzögerungen bei der Entwicklung der Falcon Heavy entschlossen sich mehrere Kunden, ihre Satelliten mit anderen Raketen zu starten. Den ersten Auftrag für einen kommerziellen Start der Falcon Heavy erteilte Intelsat im Jahr 2012. Der 6,8 Tonnen schwere Kommunikationssatellit Intelsat 35e sollte in eine geostationären Transferbahn abgesetzt werden. Verbesserte Leistungsdaten der Falcon 9 ermöglichten es, die Mission auf Letztere umzubuchen; der Start erfolgte schließlich am 5. Juli 2017 vom Kennedy Space Center Launch Complex 39 unter voller Ausnutzung der Falcon-9-Leistungsreserven. Inmarsat plante den Start von drei schweren Kommunikationssatelliten mit der Falcon Heavy. Einer davon wurde auf die Falcon 9 umgebucht und fand am 5. Mai 2017 statt, ein weiterer am 28. Juni 2017 mit einer Ariane 5. Auch der 6,4 Tonnen schwere ViaSat-2 startete im Juni 2017 mit einer Ariane 5 anstatt – wie geplant – mit der Falcon Heavy.", "section_level": 2}, {"title": "Durchgeführte Starts.", "content": "Die Falcon Heavy startete bislang dreimal. Alle drei Starts waren in Bezug auf das Missionsziel – das Aussetzen der Nutzlasten in die gewünschten Umlaufbahnen – erfolgreich. Ebenso gelang bei allen Flügen die Landung und Bergung beider Booster, während die Erststufen aus verschiedenen Gründen verloren gingen.", "section_level": 2}, {"title": "Geplante Starts.", "content": "Letzte Aktualisierung: 23. April 2020", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Falcon Heavy ist eine Schwerlast-Trägerrakete des US-amerikanischen Herstellers SpaceX. Sie besteht aus drei modifizierten, wiederverwendbaren Erststufen der Rakete Falcon 9 sowie einer Falcon-9-Zweitstufe. Der erste Testflug eines Prototyps fand am 6. Februar 2018 statt, der erste kommerzielle Flug am 12. April 2019 (jeweils MESZ).", "tgt_summary": "猎鹰重型运载火箭(英语:FH, Falcon Heavy),先前称为猎鹰9号重型运载火箭,是SpaceX研发和制造的一款可重复使用超重型运载火箭。猎鹰重型运载火箭是猎鹰9号运载火箭的一个衍生构型,由一个经过强化的猎鹰9号中央芯级和两个额外的猎鹰9号第一级组成。 这将能让猎鹰重型运载火箭的LEO运载能力达到63.8吨,而猎鹰9号运载火箭全推力版LEO运载能力仅有22.8吨。猎鹰重型运载火箭一开始就按照载人标准设计,并具有向月球或火星发射载人任务的潜力。另外也可以发射小行星采矿所需要的重型挖掘机具。", "id": 60446} {"src_title": "Fahrradergometer", "tgt_title": "健身單車", "src_document": [{"title": "Aufbau und Funktionsweise.", "content": "Die einfache Ausstattung und leichte Bedienbarkeit machen den Fahrradergometer zu einem beliebten Fitnessgerät für ein leichtes Ausdauertraining zu Hause. Er bietet die Möglichkeit, sich im Alltag gesundheitlich und sportlich fit zu halten und wetterunabhängig von zu Hause aus zu trainieren. Anders als z. B. beim Crosstrainer, der den gesamten Oberkörper trainiert, beansprucht die Bewegung auf dem Fahrradergometer hauptsächlich die Beine. Der Aufbau eines Fahrradergometers ähnelt dem Aufbau eines konventionellen Fahrrads. Es weist üblicherweise Sattel, Pedale und Handgriffe, die den Fahrradlenker ersetzen, auf. Ein Fahrradergometer verfügt allerdings anders als Fahrräder nicht über Laufräder, stattdessen wird über die Pedale eine Schwungscheibe angetrieben. Diese kann unmittelbar an der Pedalwelle befestigt sein, sodass sie sich zentral unterhalb des Geräts befindet, oder in Längsachse versetzt sein und über einen Treibriemen angetrieben werden. Die Schwungscheibe ist mit einer Bremse (oft eingesetzt werden Magnetbremsen, Wirbelstrombremsen oder Backenbremsen, bei höherklassigen Geräten auch elektromotorische Bremsen) ausgestattet, die allerdings nicht über einen Bremshebel bedient wird. Stattdessen wird vor Trainingsbeginn eine konstante Bremswirkung eingestellt, wodurch ein Trainingswiderstand erzeugt wird. Dieser lässt sich manuell oder über eine elektrische Steuerung anpassen und beeinflusst damit maßgeblich die Intensität des Trainings. In Verbindung mit einem in einer vorn am Fahrradergometer angebrachten Steuerungskonsole (Trainingscomputer) können so beispielsweise Steigungsfahrten simuliert werden. Einige Komponenten wie Sattel und Lenker sind in der Regel verstellbar und können so an die Größe des Anwenders angepasst werden. Eine korrekte Sitzposition ist wichtig, um rückenschonend zu trainieren. Die Konsole mit dem Trainingscomputer zeigt die wichtigsten Trainingsdaten (Strecke, verbrauchte Kalorien, Herzfrequenz) an und bietet gegebenenfalls Einstellmöglichkeiten. Die Pulsmessung erfolgt über Handpulssensoren am Lenker; alternativ kann auch ein Brustgurt verwendet werden. Vergleichbar zu konventionellen Fahrrädern gibt es auch für Fahrradergometer besondere Varianten. In Anlehnung an Liegefahrräder sind beispielsweise Fahrradergometer erhältlich, bei denen in Liege- anstatt Sitzposition trainiert wird. Auch mobile oder zusammenklappbare Versionen mit geringerem Platz- oder Flächenbedarf sind erhältlich. Eine weitere Sonderform stellt das \"Spinning Bike\" (auch \"Indoor Cycling Bike\") dar, welches zum Indoorcycling verwendet wird. Spinning Bikes haben im Vergleich zu konventionellen Fahrradergometern eine deutlich größere Schwungscheibe mit einem Durchmesser von 65 Zentimetern und einer Masse von etwa 20 Kilogramm. Sie weist daher ein deutlich größeres Trägheitsmoment auf, wodurch ein realistischeres Fahrgefühl vermittelt werden soll. Außerdem ist der Kraftaufwand bei Beschleunigungen wesentlich höher, was sich auch auf den spezifischen Bewegungsablauf besser einstellt und die Bewegung ökonomisiert. Als Widerstand wirkt meistens eine einfache mechanische Bremse auf das Schwungrad.", "section_level": 1}, {"title": "Gesetzliche Vorgaben für Fahrradergometer und Heimtrainer.", "content": "Im sprachlichen Gebrauch wird die Bezeichnung „Heimtrainer“ oft als Oberbegriff für „Fahrradergometer“ verwendet. Nach Europäischer Norm sind beide Gerätetypen jedoch klar voneinander zu trennen. Demnach müssen Ergometer und Heimtrainer unterschiedliche Normen erfüllen, die einerseits die Sicherheitsanforderungen festlegen und andererseits die Geräteklassen voneinander trennen. Die Europäische Norm EN 957-1 klassifiziert Fitnessgeräte unter dem Aspekt der Unfallverhütung und Umweltverträglichkeit. Die Norm wird in sechs Gruppen für die unterschiedlichen Gerätearten unterteilt. Ergometer sind der Gerätegruppe EN 957-1/5, Unterklasse A zugeordnet. Für diese Geräteklasse schreibt die Norm eine Anzeige der erbrachten Leistung in Watt, eine einstellbare Wattleistung von mindestens 250 Watt und einen Freilauf vor. Die tatsächliche Leistung darf von der angezeigten Leistung bis 50 Watt um maximal fünf Prozent, bei einer höheren Wattleistung um maximal zehn Prozent abweichen. Die Leistungsmessung in Watt hat den Vorteil, dass die Trainingsbelastung genau gesteuert und individuelle Belastungsgrenzen präzise eingehalten werden können. Aus diesem Grund finden Ergometer im therapeutischen und medizinischen Bereich sowie im professionellen Sport Einsatz. Vom Ergometer abzugrenzen sind solche Fahrradtrainer, die über keine Leistungsmessung in Watt verfügen. Diese Heimtrainer werden innerhalb der Gerätegruppe EN 957-1/5 den Unterklassen B (hochwertige Heimtrainer mit Freilauf, verstellbarer Bremskraft und einer Schwungmasse von mind. 5 kg) und C (einfache Heimtrainer) zugeordnet. Heimtrainer sind ausschließlich für die private Nutzung zugelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Sportmediziner Zuntz und Voigt entwickelten bereits im Jahr 1900 ein Fahrradergometer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Fahrradergometer (auch \"Heimtrainer\", \"Trimm-Dich-Rad\" oder englisch \"Indoor-Cycle\", \"Spinning\", \"Speedbike\" und ähnlich) ist ein Fitnessgerät, das in seiner Bauart einem Fahrrad ähnlich gestaltet ist und üblicherweise Sattel, Pedale und Handgriffe aufweist. Fahrradergometer können einerseits zum Fitnesstraining, insbesondere zum Aufbau von Kondition, sowie andererseits zur Ergometrie verwendet werden. Die Ergometrie erfolgt dabei durch Sensoren, die Daten wie die Pedaldrehzahl oder den Puls messen und daraus entsprechende Trainingswerte (z. B. durchschnittliche und maximale Herzfrequenz, verbrauchte Energie in kcal oder durchschnittliche Geschwindigkeit des Schwungrads) errechnen. Auch abgeleitete virtuelle Werte können errechnet werden, so beispielsweise eine Fahrstrecke, die mit einem konventionellen Fahrrad mit der aufgewendeten Energie zurückgelegt worden wäre.", "tgt_summary": "健身自行车,又称动感自行车或飞轮车,是健身房或健身中心常见的运动器材,主要组成为把手、脚踏板和座垫,类似自行车,但是以阻力轮取代橡胶轮胎的设备。健身自行车大致可以分为直立式(无靠垫,使用姿势较接近自行车)及卧式(背靠椅垫,大多给妇女或老人使用)两种,前置与后置式飞轮,阻力调控是最基本的功能。早期高阶型号通常会配置计算路程和卡路里消耗的小型电脑。锻练者可以透过调节脚踏速度和阻力,以控制自己的心率,并达到改善心肺功能或减肥消脂的效果。但在网络与智能手机普级的年代,现在最新颖的设计则是搭配APP。", "id": 681388} {"src_title": "Windows Thumbnail Cache", "tgt_title": "Windows縮圖快取", "src_document": [{"title": "Nutzen von Vorschaubildern.", "content": "Seit Microsoft Windows 2000 werden Vorschaubilder von Grafikdateien sowie bestimmten Dokumenten und Videodateitypen wie etwa JPEG, BMP, GIF, PNG, TIFF, AVI, PDF, PPTX, DOCX und HTML gespeichert, um nicht bei jedem Aufruf der Miniaturansicht diese neu berechnen zu müssen. Dadurch wird einerseits die CPU entlastet, andererseits werden die Ladezeiten verringert, wenn ein Verzeichnis mit einer Vielzahl an Vorschaubildern angezeigt werden soll. Der Effekt langer Ladezeiten ist etwa gut sichtbar, wenn die Miniaturansicht auf einer DVD mit tausenden Fotos und ohne Thumbnail Cache verwendet wird. In der Listen- und Detailansicht des Datei-Explorers werden Dateien und Ordner nur mit einem kleinen Icon neben dem Dateinamen dargestellt. Im Gegensatz dazu ist es in der Miniaturansicht möglich zu sehen, wie die Datei aussehen wird, ohne diese öffnen zu müssen. Bilder können besser zugeordnet werden und auch Textdokumente oder Präsentationen können einfacher gefunden werden. Diese Miniaturansichten können im Windows Explorer auch auf einem Ordner-Symbol dargestellt werden, wenn sich in diesem Ordner Dateien befinden, die Miniaturansichten besitzen. Für die Erstellung der Miniaturansichten ist die Software verantwortlich, mit denen diese Dateitypen auch geöffnet werden können. Dadurch können die unterstützten Dateitypen je nach System unterschiedlich ausfallen. Die Miniaturen von Microsoft-Office-Dokumenten werden beispielsweise durch Microsoft Office erzeugt. Ist auf einem Windows-System kein Microsoft Office installiert, werden zu diesen Dateitypen auch keine Miniaturen erzeugt, gespeichert und angezeigt. Unter Microsoft Windows 10 werden PDF-Dateien häufig ohne Miniaturbilder angezeigt, da der Adobe Acrobat Reader DC diese Funktion in Windows 10 nicht korrekt unterstützt. Adobe Inc. hat hierfür einen Workaround bereitgestellt. Um lange Berechnungszeiten zu vermeiden, empfiehlt Microsoft Entwicklern, die Vorschaubilder bereits beim Speichern durch die jeweiligen Programme zu erzeugen.", "section_level": 1}, {"title": "Zentraler Thumbnail Cache.", "content": "In Windows 2000 wurden die Vorschaubilder im Alternativen Datenstrom gespeichert, wenn das Betriebssystem auf einer Festplatte mit dem NTFS-Dateisystem installiert ist. Bei einer Windows-Installation auf einem FAT32-System wurde in jedem Ordner für den Benutzer versteckt die Datei \"Thumbs.db\" angelegt. Windows ME hat ebenfalls Thumbs.db-Dateien erstellt. Begonnen mit Microsoft Windows Vista werden Vorschaubilder an einem zentralen Ort hinterlegt, um den Zugriff zu den Bildern unabhängig vom Speicherort zu ermöglichen und um Fehler mit lokal gespeicherten Thumbs.db-Dateien zu vermeiden. Der Cache ist gespeichert im Verzeichnis codice_1, in den Dateien mit dem Namen thumbcache_\"xxx\".db (xxx steht hier für die Größe der Vorschaubilder) und einem Index, damit jedes Vorschaubild und die passende Größe gefunden werden kann, gespeichert werden. Vorschaubilder werden mit einer Farbauflösung von 32-bit und in unterschiedlichen Größen abgespeichert, meist mit 32 × 32, 96 × 96 und/oder 256 × 256 Pixeln (aber auch in anderen Größen wie 1024 × 1024 Pixeln), wobei nichtquadratische Bilder proportional verkleinert werden (die längere Seite wird auf die jeweilige Auflösung skaliert). Bilder werden in der Miniaturansicht maximal in Originalgröße angezeigt, also nicht interpoliert. Miniaturbilder von Office-Dokumenten und PDFs bestehen üblicherweise aus einer Vorschau des Originaldokuments und müssen bei jedem Speichervorgang neu erzeugt werden. Wenn sich Dokumente, die bereits im Cache Miniaturen hinterlegt haben, verändern, wird auch der Cache mit den Miniaturansichten aktualisiert. Befinden sich noch keine Vorschaubilder im Cache, werden diese angelegt. Neben dem zentralen Thumbnail Cache können aber auch unter neueren Versionen von Windows lokale Thumbs.db-Dateien angelegt werden, etwa wenn auf Festplatten zugegriffen wird, die nicht am lokalen Rechner, sondern über das Netzwerk verwendet werden. Dies kann zu Problemen führen, wenn diese Ordner gelöscht werden sollen, da das Verzeichnis durch die Erstellung der Thumbs.db-Datei für einen bestimmten Zeitrahmen gesperrt wird. Die Erstellung von Vorschaubildern auf entfernten Geräten kann mittels Group-Policy-Object-Einstellungen deaktiviert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Forensik.", "content": "Das Verzeichnis innerhalb des Thumbnail Cache wird nicht automatisch aktualisiert, wenn im Dateisystem Veränderungen stattfinden. Daher bleiben Miniaturansichten zu Dokumenten auch dann erhalten, wenn diese bereits gelöscht oder an einen anderen Ort verschoben wurden. Mit der Zeit steigt die Größe des benötigten Speicherplatz auf der Festplatte. Im Rahmen der Datenträgerbereinigung von Windows gibt es daher die Option, Miniaturansichten zu löschen und den Cache zu leeren, um wieder Platz auf der Festplatte zu schaffen. Die Datenträgerbereinigung kann über den Windows Explorer aufgerufen werden. Mit spezieller Software lässt sich die Vorschaubilder-Datenbank öffnen und man kann die gespeicherten Miniaturansichten ansehen, auch wenn die zugehörigen Dateien bereits verschoben oder gelöscht wurden. Je nach in der Miniaturansicht gespeicherter Auflösung lassen sich dadurch sogar gelöschte Bilder wiederherstellen. Gegebenenfalls können diese Bilder auch vor Gericht verwendet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der (englisch für \"Vorschaubild-Zwischenspeicher\") ist eine Datenbank, in der Vorschaubilder gespeichert werden. Dies ermöglicht eine schnellere Darstellung der Bilder, da diese Vorschaubilder nicht jedes Mal neu berechnet werden müssen, wenn der Benutzer das Verzeichnis öffnet. Auf den Microsoft-Windows-Betriebssystemen gibt es die Möglichkeit, im Windows Explorer Vorschaubilder anzeigen zu lassen.", "tgt_summary": "Windows缩图快取是一个从Windows 2000开始加入到Microsoft Windows操作系统的功能。Windows缩图快取会预先绘制各资料夹中特定类型档案的缩图,并储存在该资料夹里的codice_1档案中。经由此方式来储存缩图将可节省每次用户使用Windows档案总管开启资料夹,而系统需要重新绘制缩图的时间。", "id": 3046552} {"src_title": "Air-China-Flug 129", "tgt_title": "中国国际航空129号班机空难", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Boeing 767 hob um 08:37 Uhr Ortszeit (00:37 UTC) in Peking ab. Nach fast zwei Stunden erreichte Flug 129 die Umgebung des Gimhae Airport bei leichtem Regen und Nebel sowie starkem Wind aus Süden. Um 11:16 Uhr Ortszeit (02:16 UTC) bekam CA129 die Freigabe, die ILS-Anlage der Landebahn 36L zu benutzen. Anschließend sollte die Landebahn 18R umflogen und dort die Landung von der entgegengesetzten Seite durchgeführt werden. Nach Vorbeiflug an der Landebahn wurde die finale 180-Grad Wende verzögert. Daraufhin prallte die Maschine um 11:21 Ortszeit (02:21UTC) gegen einen Berg. Nachdem die rechte Tragfläche einen Baum streifte schlug die Maschine auf dem Boden auf und die beim Aufschlag entstandenen Kräfte ließen das Flugzeug auseinanderbrechen. Dabei verlor die Maschine beide Tragflächen, das Leitwerk sowie beide Triebwerke. Das Cockpit und der vordere Rumpfteil fingen Feuer und wurden vollständig zerstört. 37 der Insassen, darunter auch der Kapitän, überlebten. Das nach dem Absturz entstandenen Feuer war so heiß, dass das Aluminium des Rumpfes schmolz.", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeug.", "content": "Die Boeing 767-200ER, die in China als B-2552 registriert war, wurde 1985 ausgeliefert und hatte die Boeing-Seriennummer 23308. Sie wurde zuvor von CAAC betrieben und Air China übergeben, als CAAC auseinanderbrach. Die Maschine hatte mehr als 40.000 Flugstunden auf etwa 14.500 Flügen absolviert.", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Die koreanische Flugunfalluntersuchungsbehörde kam in ihrem Untersuchungsbericht vom März 2005 zu dem Schluss, dass der Hauptgrund des Absturzes ein Pilotenfehler war. Die Piloten flogen laut Untersuchungsbericht unterhalb der minimalen Sicherheitshöhe und außerdem mit unzulässig hoher Geschwindigkeit. Auch wurde festgestellt, dass die Crew den Landeanflug nicht abbrach, obwohl die Landebahn nicht mehr in Sicht war. Die Piloten hatten zu dem Zeitpunkt das Umfliegen der Landebahn des Flughafens Peking einmal im Flugsimulator trainiert, aber nicht das Umfliegen der Landebahn 18R des Flughafens Gimhae. Die Lotsen wurden beschuldigt, weder das BRITE (Bright Radar Indicator Tower Equipment) noch das MSAW (Minimum Safe Altitude Warning) benutzt zu haben, nachdem sie den Sichtkontakt zur Maschine verloren hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Ermittlungsergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wetter.", "content": "Während der Herbst- und Winterzeit kommen Winde am Flughafen Gimhae im Allgemeinen von Norden – während der Sommerzeit von Süden. Aufgrund der Lage des südlichen Teils des Flughafens ist die Sichtweite wegen Nebel vom nahe gelegenen Meer oft schlecht. Zum Absturzzeitpunkt wehte starker südlicher Wind mit Regen und niedrigen Wolken. Die bergige Gegend nördlich von Gimhae lag im Nebel. Satellitenbilder zeigten, dass sich eine große und breite Fläche von Regenwolken zwischen Busan und Japan nach Osten bewegte.", "section_level": 2}, {"title": "Befeuerung.", "content": "Bei einer Befragung gab der Kapitän an, die Landebefeuerung während des Anflugs auf die Landebahn 36L gesehen zu haben. Im Gegenanflug jedoch habe er sie nicht mehr sehen können. Laut automatischem Lichtschaltsystem und der Aussage des Leiters des Towers in Gimhae waren die Lichter jedoch eingeschaltet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Air-China-Flug 129, auch CA129 oder CCA129, war ein Linienflug der von der Volksrepublik China betriebenen Air China. Am 15. April 2002 flog die Boeing 767-200ER vom Flughafen Peking zum Gimhae International Airport in Busan in Südkorea. Während des Fluges prallte die Maschine gegen einen Berg in der Nähe von Busan, wobei 129 der 166 Insassen getötet wurden. Flug 129 war Air Chinas erster Flugunfall und der Flugunfall mit den meisten Opfern in Südkorea. Außerdem war er nach EgyptAir-Flug 990 und Lauda-Air-Flug 004 der Unfall mit der drittgrößten Zahl an Opfern einer Boeing 767 sowie der mit der fünftgrößten Zahl an Opfern inklusive der Terroranschläge am 11. September 2001.", "tgt_summary": "zh-hans:;zh-hant: 中国国际航空公司129号班机空难,又称“四一五空难”、“釜山空难”,发生于2002年4月15日,是从中国北京到韩国釜山的定期航线。当时使用波音767-2J6ER客机,机身编号为B-2552,机长是吴新禄,他和两名最资浅的空服员在空难后生还。包括副机长侯向宁、高立杰以及其余6名乘务员在内的129人罹难。该事故为涉及单架波音767第三多人死亡的空难,仅次于埃及航空990号班机空难(217人遇难)和劳达航空004号班机空难(223人遇难),是涉及波音767-200最严重的空难(不计九一一袭击事件),同时也是韩国本土迄今为止伤亡最惨重的航空事故。", "id": 1086463} {"src_title": "Naked Attraction", "tgt_title": "裸體吸引", "src_document": [{"title": "Konzept.", "content": "Frauen und Männer sollen ihren möglichen Traumpartner anhand von Körperteilen aussuchen. Milka Loff Fernandes:", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Ein Single wählt aus sechs nackten Kandidaten, die schrittweise sichtbar werden, einen für ein aus. Der Single wird zunächst in einem Einspieler mit Bildern aus seinem Alltag mit Vornamen, Alter, Wohnort und Beruf vorgestellt und erzählt über sich. Im Studio sieht er sich sechs farbigen Boxen gegenüber, die Körperschemen nur als Schatten erkennen lassen. Pro Episode erfolgen zwei Runden mit jeweils einem Single und sechs Kandidaten. Über die Sendung verteilt werden kleine, gezeichnete Spots über Erotik und Sexualität gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Kandidaten.", "content": "Die Kandidaten der ersten Staffel (vier Folgen) wurden überwiegend mit einem Alter von Mitte bis Ende 20 vorgestellt. Für Medienschlagzeilen sorgte nach der ersten Folge, dass unter den Kandidaten Pornodarsteller überdurchschnittlich vertreten sind, so auch die Date-Gewinnerin. Drei männliche Singles wählten unter weiblichen Kandidaten, fünf weibliche unter männlichen bis auf eine pansexuelle Singlefrau, die auch Frauen, darunter eine Transfrau, zur Auswahl hatte. In der letzten Folge der zweiten Staffel (drei Folgen) wählten Cathy Lugner und ein homosexueller Single jeweils unter sechs Männern. Kandidaten der dritten Staffel waren im gemeinsamen Einspieler von Staffel 2 und 3 zu sehen – Staffel 3 war somit zumindest teilweise bei Ausstrahlung von Staffel 2 abgedreht. Aufgetretene Darsteller:", "section_level": 1}, {"title": "Einschaltquoten.", "content": "Mit 1,45 Millionen Zuschauern war es der erfolgreichste Neustart bei RTL II seit 2012. Gesendet wird montags um 22.15 Uhr, die Episoden der zweiten Staffel wurden drei Tage später, donnerstags um 23.15 Uhr, nochmals ausgestrahlt. Staffel 3 wurde nicht wiederholt, Staffel 1 und 2 nochmals im Anschluss an Staffel 3 auf dem gewohnten Sendeplatz. Eine Folge der vierten Staffel wurde im Mai 2019 ausgestrahlt, die restlichen Folgen im Mai 2020.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung im Ausland.", "content": "Im Ausland wird die Dating-Show im britischen Fernsehen auf Channel 4 ausgestrahlt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Naked Attraction – Dating hautnah ist nach Adam sucht Eva – Gestrandet im Paradies die zweite Nackt-Dating-Show im deutschen Fernsehen. Die erste Staffel wurde im Mai 2017 auf RTL II ausgestrahlt, nachdem das Format erstmals ein Jahr zuvor im britischen Fernsehen gezeigt wurde. Die Staffeln 2 und 3 folgten im Februar bzw. Oktober 2018, Staffel 4 im Mai 2019 bzw. Mai 2020. Moderatorin ist Milka Loff Fernandes.", "tgt_summary": "裸体吸引(Naked Attraction)是英国的一档媒合节目,每期有两位参加者自六位按照参加者对其性怑要求而筛选出来的候选人中选出想要约会的对象,双方在节目中均需展示自己的全裸形象。该节目于2016年7月25日在英国第四台首播。2016年11月,裸体吸引成功获得续订第二季,并于2017年6月29日开始播出。", "id": 3034849} {"src_title": "Tschechow-Museum Jalta", "tgt_title": "白色鄉間別墅", "src_document": [{"title": "Anton Tschechow.", "content": "Anton Tschechow war im Juli 1888 auf dem Wege nach Feodossija zum ersten Mal in Jalta gewesen. Im Sommer 1889 verbrachte er drei Wochen in der Stadt und arbeitete an seiner \"Langweiligen Geschichte\". 1894 stieg der Schriftsteller im Jaltaer Hotel \"Russland\" ab. Nach dem Erfolg seines Sückes \"Die Möwe\" ließ Tschechow seine \"Weiße Datsche\" 1898/1899 innerhalb eines reichlichen dreiviertel Jahres von dem Jaltaer Stadtarchitekten Lew Schapowalow erbauen und zog am 9. September 1899 zusammen mit seiner Schwester Maria (1863–1957) und seiner Mutter ein. Der Schriftsteller lebte dort bis zum 1. Mai 1904. An bedeutenden Werken schuf Tschechow in jenen vierundeinhalb Jaltaer Jahren die beiden Stücke \"Drei Schwestern\" und \"Der Kirschgarten\" sowie die Erzählungen \"Seelchen\", \"In der Schlucht\", \"Die Dame mit dem Hündchen\" und \"Der Bischof\". Er heiratete 1901 Olga Knipper. Die Schauspielerin, engagiert am Moskauer Kunsttheater, verbrachte die Sommer in der Weißen Datsche. Der passionierte Gärtner Anton Tschechow setzte auf seinem Anwesen Dutzende junger Bäume – Maulbeeren, Kirschen, Mandelbäume, Zypressen, Zitronenbäume, Akazien und Birken. Seine Hunde hatten in dem Gelände Auslauf. Zahme Kraniche kamen hinzu.", "section_level": 1}, {"title": "Maria Pawlowna Tschechowa.", "content": "Anton Tschechow, der Jalta im Frühjahr 1904 verließ, vermachte seiner einzigen Schwester Maria das Anwesen in einem Brief vom 3. August. Noch zu Lebzeiten des Bruders zeigte Maria das Haus interessierten Touristen. Sie konnte keine Veränderung an der Inneneinrichtung ertragen. Bis in das unruhige Jahr 1917 sicherte Maria die Winter über den Nachlass des Bruders. Die Mutter, am 3. Januar 1919 verstorben, wurde in Jalta begraben. Maria wurde die erste Direktorin des \"Tschechow-Museums Jalta\" und unternahm 1921 zur Sicherung des Archivs ihres Bruders eine gefahrenvolle Reise nach Moskau. In der mehrwöchigen Zugreise dorthin musste sie zum Beispiel unterwegs den Vertretern des emporgekommenen Proletariats erklären, wessen Schwester sie war, um nicht als Angehörige der Bourgeoisie aus dem Zug geworfen zu werden. 1928 wurde die \"Weiße Datsche\" komplett restauriert. Marias jüngerer Bruder Michail (1865–1936) zog später bei ihr in Jalta ein und half bei der Katalogisierung des Inventars. Die Geschwister lebten jeweils bis zu ihrem Tode in dem Hause und wurden an der Seite der Mutter beerdigt. Maria starb am 15. Januar 1957. Sie wurde 94 Jahre alt und überlebte immerhin in der Weißen Datsche 1927 ein Erdbeben, vom 8. November 1941 bis zum 16. April 1944 die Besatzung der Wehrmacht in Jalta und als deutsches „Abschiedsgeschenk“ anno 1944 einen Angriff der Luftwaffe.", "section_level": 1}, {"title": "Besucher.", "content": "Bekannte Besucher waren zum Beispiel Leo Tolstoi, Fjodor Schaljapin, Sergei Rachmaninow, Maxim Gorki sowie in neuerer Zeit Leonid Kutschma und Wladimir Putin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Tschechow-Museum Jalta, auch \"Die weiße Datsche\" (, \"Dom-musei A. P. Tschechowa w Jalte\"), ist das Haus in der Jaltaer Kirowstraße 112.", "tgt_summary": "白色乡间别墅(俄语:белая дача;乌克兰语:біла дача)是安东·帕夫洛维奇·契诃夫的房子,建在雅尔塔,也是契诃夫写下大量伟大作品的地方,目前为一座作家博物馆。", "id": 2907785} {"src_title": "Schlacht um ar-Raqqa", "tgt_title": "拉卡之戰 (2017年)", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Ar-Raqqa ist eine strategisch bedeutende Stadt im Norden Syriens am Ufer des Euphrat. In der ersten Jahreshälfte 2016 war die Stadt ar-Raqqa eine Hochburg der IS-Terrormiliz. Ende Mai startete eine Großoffensive der unter anderem von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) gegen die Terrororganisation. Anfang November 2016 begannen 30.000 Kämpfer der kurdisch-arabischen SDF mit dem direkten Angriff gegen ar-Raqqa. Den Oberbefehl hatte die kurdische Kommandeurin Rojda Felat. Im April 2017 hielten sich in Raqqa nach Schätzungen noch etwa 100.000 Zivilisten und 5000 IS-Kämpfer auf, darunter 1500 ausländische Freiwillige.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Im Mai 2017 erreichten die kurdischen Streitkräfte die äußeren Stadtgrenzen von ar-Raqqa im Norden der Stadt. Zur Verteidigung der Stadt fluteten die IS-Kämpfer tiefer gelegene westliche Stadtteile im Außenbezirk, um den Vormarsch kurdischer Verbände zu stoppen. Bis Anfang Juni 2017 flüchteten rund 10.000 Menschen aus der Stadt in ein nördlich gelegenes Lager, das unter anderem von der Organisation Ärzte ohne Grenzen betreut wurde. Am Morgen des 6. Juni 2017 begannen die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) mit Luftunterstützung der US-geführten Internationalen Allianz gegen den Islamischen Staat mit der Stürmung der Stadt. Am nördlichen und östlichen Stadtrand setzten laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte heftige Kämpfe ein. Wie ein Sprecher des Rebellenbündnisses berichtete, wurde der IS von drei Richtungen aus angegriffen. Die Einheiten rückten vom Norden, Westen und Osten her auf die Stadt vor. Nach zweitägigen Kämpfen eroberten die SDF am 11. Juni 2017 den Bezirk ar-Rumaniya westlich von ar-Raqqa und eröffneten damit eine zweite Front innerhalb der Stadt. Dabei töteten sie zwölf Kämpfer des IS, während der begleitenden Luftangriffe der US-geführten Koalition starben auch Zivilisten. Die SDF-Kämpfer kontrollierten bereits den Stadtteil al-Mashalab und drangen in das Viertel Sabahiyya ein. Innerhalb von ar-Raqqa hielten sich etwa 4.000 IS-Kämpfer auf, die sich weitestgehend im Norden der Stadt konzentrierten. Die Zugänge im Westen und Osten von ar-Raqqa wurden nur leicht vom IS verteidigt. Über Monate hinweg hatten die SDF ar-Raqqa belagert, um die Offensive vorzubereiten. Die syrische Armee nahm beim Kampf gegen den IS westlich von ar-Raqqa etliche Dörfer und eine wichtige Verbindungsroute ein. Mit der Offensive wurde der IS überrascht. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von entsprechenden Geländegewinnen. Das Gebiet war für den IS von besonderer Bedeutung, da er von dort aus Ortschaften und Straßen angreifen konnte, die sich unter der Kontrolle der syrischen Armee befanden. Zudem erreichten Kämpfer der SDF am 12. Juni vom Osten her die Mauern der Altstadt von ar-Raqqa. In dem Einsatzgebiet verfügte der IS über seine Hauptquartiere. Zudem hielten sich dort zwischen 2.500 und 5.000 IS-Kämpfer auf. Nach Angaben der Vereinten Nationen waren in ar-Raqqa etwa 160.000 Menschen eingeschlossen, die zunehmend auch Opfer der US-geführten Luftangriffe wurden. Am 29. Juni hatten SDF-Verbände den Ring um die Stadt komplett geschlossen und kontrollierten etwa 15 % des Stadtgebietes. Am 4. Juli gelang es den Angreifern erstmals, in die Altstadt vorzudringen. Zuvor waren zwei jeweils 25 Meter lange Teile der Stadtmauer durch Bombardements der Koalitionstruppen zerstört worden. Anfang September 2017 gelang es den SDF, die Altstadt von ar-Raqqa zu befreien. Mitte Oktober 2017 verlassen die meisten der verbliebenen IS-Kämpfer die Stadt nach einer Vereinbarung; einige Kämpfer verbleiben und halten 400 Geiseln in einem Krankenhaus gefangen. Die letzten syrischstämmigen Kämpfer des IS in der Stadt gaben nach den Verhandlungen auf und wurden kurz vor dem Ende der Kämpfe mit Zivilisten abtransportiert. Von den Resten der IS-Einheiten mit ausländischen Freiwilligen, die von der Vereinbarung ausgeschlossen waren, wurde zunächst angenommen, dass sie in den Kämpfen untergingen. Bei der Stürmung des IS-Hauptquartiers im Krankenhaus wurden 22 IS-Kämpfer getötet. Damit waren am 17. Oktober 2017 mit dem Krankenhaus und dem Stadion die letzten Bastionen des IS gefallen. Der SDF gab anschließend das Ende der Kämpfe bekannt. Später stellte sich heraus, dass fast 3750 Personen die Stadt unter dem Schutz der Vereinbarung verlassen hatten, darunter auch viele ausländische IS-Kämpfer. Während sich viele dieser Kämpfer in die verbliebenen IS-Gebiete im Osten Syriens begaben, hätten sich andere mit Hilfe von Schleusern in die Türkei abgesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht um ar-Raqqa war eine unter dem Codenamen Operation Zorn des Euphrats (, englisch \"Operation Wrath of Euphrates\") von Mai 2016 bis Oktober 2017 stattfindende militärische Großoffensive zur Rückeroberung der syrischen Stadt ar-Raqqa aus den Händen der terroristisch agierenden sunnitischen Miliz \"Islamischer Staat\" (IS), die die Stadt im Syrischen Bürgerkrieg 2013 unter ihre Kontrolle gebracht hatte. Gegen den IS kämpfen die \"Demokratischen Kräfte Syriens\" (SDF), die aus kurdischen, assyrisch-christlichen, sunnitischen und schiitischen Milizionären bestehen und von US-amerikanischen Einheiten und Kampfflugzeugen der internationalen Anti-IS-Koalition unterstützt werden.", "tgt_summary": "2017年拉卡之战是叙利亚民主力量针对伊斯兰国的拉卡攻势的最后阶段。2017年6月6日,叙民主力量在联合特遣队-坚决行动的支援下展开本次攻势。", "id": 2013932} {"src_title": "Reginald Golledge", "tgt_title": "雷金纳德·高雷奇", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Golledge, Sohn eines Bahnarbeiters, wuchs in verschiedenen kleineren Orten in New South Wales auf. Er studierte Geographie an der University of New England und war dort Kapitän der Rugby-Union-Mannschaft. Anschließend lehrte er für zwei Jahre an der University of Canterbury in Neuseeland, wo er u. a. Leslie J. King und William A. V. Clark kennenlernte. Alle drei gingen bald darauf nach Nordamerika und wurden bedeutende Protagonisten der sog. „Quantitativen Revolution“ der Geographie. Im Sommer 1963 folgte Golledge seinem Kollegen Harold H. McCarty, der Gastwissenschaftler an der University of Canterbury gewesen war, an die University of Iowa in den Vereinigten Staaten. Nach Abschluss der Promotion lehrte er für ein Jahr an der University of British Columbia, bevor er an die Ohio State University wechselte, wo Golledge ab 1971 \"Full Professor\" war. Von David Simonett angeworben, ging er 1977 an die University of California, Santa Barbara. Abgesehen von Gastprofessuren, verbrachte Golledge dort den Rest seiner Karriere. 1984 verlor er aufgrund einer ischämischen Optikusneuropathie seine Sehfähigkeit fast völlig. Von 1999 bis 2000 war Golledge Präsident der Association of American Geographers. Er starb 2009 im Alter von 71 Jahren und hinterließ seine zweite Frau Allison sowie vier Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Golledge gehörte zu den wichtigsten Vertretern kognitiv-verhaltenswissenschaftlicher Ansätze in der Geographie und arbeitete u. a. mit Wahrnehmungs- und Umweltpsychologen zusammen. Nach seiner Erblindung forschte er mit den Psychologen Jack M. Loomis und Roberta L. Klatzky an der Entwicklung eines satellitengestützten Navigationssystems für Sehbehinderte. Er galt als wohl bedeutendster australischer Geograph der Nachkriegszeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reginald George Golledge (* 6. Dezember 1937 in Dungog, New South Wales; † 29. Mai 2009 in Goleta, Kalifornien) war ein australisch-US-amerikanischer Geograph, der sich insbesondere mit dem Zusammenhang von räumlichem Verhalten und der städtischen gebauten Umwelt beschäftigte. Nachdem er 1984 erblindet war, lag sein Forschungsschwerpunkt dabei auf der räumlichen Orientierung sehbehinderter Menschen.", "tgt_summary": "雷金纳德·高雷奇(英语:Reginald George Golledge,1937年-12月6日-2009年-5月29日),澳大利亚新南威尔士人,死于美国加州戈利塔。是一名澳大利亚裔美国人,曾在加州大学圣芭芭拉分校担任地理系教授。在他的专业生涯中,他撰写编辑了16本书、以及其他书籍中上百章节,并著有超过150篇学术论文。", "id": 2167245} {"src_title": "Schlacht bei Charkow (1941)", "tgt_title": "第一次哈爾科夫戰役", "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Am 6. Oktober begann der Angriff der deutschen 6. Armee unter General von Reichenau über Sumy und Ochtyrka in Richtung auf Belgorod und Charkow, am selben Tag folgte die Offensive der 17. Armee aus dem Raum Poltawa in Richtung auf Losowaja und Isjum zum Fluss Donez. Der bedrohte Stadtbereich von Charkow fiel in den Verteidigungsbereich der sowjetischen 38. Armee unter Generalleutnant Zyganow. Während des deutschen Vormarsches bis zum Ende der Kämpfe um die Stadt, gelang es den sowjetischen Behörden einen großen Teil der kriegsrelevanten Betriebe zur Verlagerung in den Osten abzubauen oder diese nachhaltig zu zerstören. Am 20. Oktober 1941 hatten die deutschen Truppen den westlichen Rand der Stadt erreicht, das LV. Armeekorps unter General der Infanterie Vierow wurde mit dem Angriff auf die Stadt betraut. Während die 101. leichte Division noch etwa sechs Kilometer westlich von Charkow stand, wurde die 57. Infanterie-Division unter General Dostler direkt auf den Südteil der Stadt angesetzt. Am 21. Oktober gelang es dem Infanterie-Regiment 217 die wichtige Brücke über den Udy nördlich Guki kampflos einzunehmen und einen Brückenkopf zu bilden. Die Stadt selbst wurde von der sowjetischen 216. Schützen-Division (Oberst D. F. Makshanow) und der 57. NKWD-Brigade (Oberst M. G. Sokolow) verteidigt, welche ihre Stellungen am West- und Nordostteil der Stadt gut ausgebaut hatten und auch im Wald von Grigorowka konzentriert waren. Nachdem im Laufe der Kämpfe auch die 101. leichte Division unter Generalleutnant Brauner von Haydringen im Nordteil von Charkow vordrang und rechts die 100. leichte Division (General Sanne) den Vorort Nowo Bavaria genommen hatte, konnte sich die 57. Division bis 24. Oktober durch den Ostteil der Stadt durchkämpfen. Die nachrückende 239. Infanterie-Division säuberte die Stadt. Gleichzeitig rückte das XVII. Armeekorps (General Kienitz) der 6. Armee weiter nach Osten vor und errichtete am 29. Oktober bei Stary Saltow einen Brückenkopf am Donez.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Erste Schlacht bei Charkow vom 20. bis 24. Oktober 1941 bezeichnet die Kämpfe während der Eroberung der ostukrainischen Stadt Charkow (jetzt Charkiw) während des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetunion. Den Angriff auf die Stadt leitete die deutsche 6. Armee der Heeresgruppe Süd, gegenüber verteidigte die 38. Armee, als Teil der sowjetischen Südfront.", "tgt_summary": "由威廉·凯特尔命名的第一次卡尔可夫战役是德意志国防军在1941年的巴巴罗萨行动最后阶段之其中一场战役,目的是攻占卡尔可夫城,行动在1941年10月20日由德国南方集团军中的第6军团实施,苏联红军第38军团被命令当市内工厂将机器转移往东方时坚守该城。", "id": 1177192} {"src_title": "120 BPM", "tgt_title": "每分钟120击", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In Paris in den 1990er Jahren. Eine Aktivistengruppe von Act Up, einem ursprünglich 1987 in New York entstandenen Interessenverband, der das Ziel verfolgt, durch neue öffentlichkeitswirksame Aktionen mehr Dynamik und Politisierung in die Thematisierung von AIDS zu bringen und mit Lobby-Arbeit politischen Druck auszuüben, fordert auch in Frankreich gegen die Krankheit mehr Anti-Aids-Forschung, Aufklärung und Betreuung. Allen voran der radikale Sean Dalmazo von Act Up Paris, der gemeinsam mit dem Anführer Thibault, der ehrgeizigen Sophie und Nathan, der neu in der Gruppe ist, Klassenzimmer für Aufklärungskampagnen kapert und mit Kunstblut gefüllte Wasserbomben gegen die Wände von Forschungseinrichtungen wirft. Bald entwickelt sich zwischen dem bereits an AIDS erkrankten Sean und Nathan eine Liebesbeziehung.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stab und Besetzung.", "content": "Regie führte Robin Campillo, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. Campillo war ab April 1992 selbst Mitglied von Act Up Paris. „Schon beim ersten Treffen war ich tief beeindruckt vom überschäumenden Temperament der Gruppe“, erinnert sich der Regisseur. „Es ist ein Film über die Zeit von Act Up, als wir aufhörten, die netten Schwulen zu sein. Wir wollten mehr sein als nur Opfer. Wir wurden durch unsere Aktionen zu fiesen Schwulen und dreckigen Lesben. Wir mussten die Vorstellung der Gesellschaft von dieser Epidemie verändern!“ Weiter beschreibt Campillo die Aktionen als einen Prozess der kollektiven Selbstermächtigung, da sie als diejenigen abgestempelt waren, die sowieso sterben würden. Auch seitens der Regierung habe es keinerlei Kommunikation mit ihnen gegeben. Nahuel Pérez Biscayart ist in der Hauptrolle von Sean Dalmazo zu sehen, Arnaud Valois spiel Nathan, und Adèle Haenel übernahm die Rolle von Sophie. Antoine Reinartz spielt Thibault, den Anführer der Gruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik und Veröffentlichung.", "content": "Die Filmmusik wurde von Arnaud Rebotini komponiert. Der Soundtrack zum Film umfasst 17 Musikstücke und wurde am 23. August 2017 von Because Music veröffentlicht. Der Film feierte am 20. Mai 2017 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes seine Weltpremiere, wo er im internationalen Wettbewerb um die Goldene Palme konkurrierte. Am 23. August 2017 kam der Film in die französischen Kinos. Im Rahmen der Vergabe des Filmpreises LUX wurde der Film im September 2017 bei den Filmfestspielen von Venedig gezeigt. Ebenfalls im September 2017 war er im Rahmen des Toronto International Film Festivals zu sehen. Im September 2017 erfolgte eine Vorstellung des Films beim San Sebastián International Film Festival. Im September und Oktober 2017 wurde der Film beim Zurich Film Festival gezeigt und hiernach beim Filmfest Hamburg vorgestellt, wo er für den Art Cinema Award nominiert war. Im November 2017 wurde er beim Queersicht-LGBTI-Filmfestival Bern vorgestellt. Ein Kinostart in Deutschland erfolgte am 30. November 2017.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In Deutschland ist der Film FSK 16. In der Freigabebegründung heißt es: „Der Film zeichnet die historischen Geschehnisse in oft dokumentarisch wirkendem Stil nach und konzentriert sich auf seine Protagonisten und ihre teils illegalen Aktionen. Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren kann die eindringliche Darstellung von Krankheit und Sterben eine überfordernde Wirkung haben, während 16-Jährige aufgrund ihres Entwicklungsstands in der Lage sind, sich ausreichend zu distanzieren. Sie können einzelne einfühlsam inszenierte Sexszenen verarbeiten sowie die Ambivalenz mancher Figuren und die tragischen Aspekte des Geschehens reflektieren, sodass sich ihnen die aufklärerische Haltung des Films erschließt.“", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film konnte bislang 98 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen und erhielt hierbei eine durchschnittliche Bewertung von 8 der möglichen 10 Punkte. Zudem befindet er sich damit dort in der Top 10 der besten LGBT-Filme aller Zeiten. Brigitte Kleine von Das Erste erklärt, Robin Campillo habe den französischen Act-Up-Kämpfern in seinem Film ein Denkmal gesetzt: „\"120 BPM\" ist ein Film über das Kämpfen – gegen die Bigotterie der Gesellschaft, die Ignoranz der Politik, die Geldgier der Pharmaindustrie, gegen Krankheit und Tod.“ Sonia Neufeld vom ORF meint, Campillo verstand sich darauf, die Zeiten, als Streitschriften noch per Fax versandt werden mussten, voller Energie und Körperlichkeit auf die Leinwand zu bringen. Sein Talent als Regisseur und Drehbuchautor komme jedoch dann zum Tragen, wenn sich die zutiefst persönliche Geschichte zwischen Sean und Nathan am Rande der Revolution entwickelt und am Ende in das traurige und doch gänzlich unkitschige Bild einer blutroten Seine mündet, so Neufeld weiter. Guy Lodge von \"Variety\" sagt, Campillos herausragendes AIDS-Aktivisten-Drama verbinde mit herzzerreißender Wirkung das Persönliche mit dem Politischen und dem Erotischen. Gerhard Midding von \"epd Film\" sagt, es wäre erzählerisch unredlich, bei diesem Thema nicht ein Sterben eng zu begleiten und erklärt: „Sean ist HIV-positiv, Nathan nicht. Campillo nimmt sich viel Zeit für die Zwei, die er achtsam nutzt. Ihre Liebesszenen sind intim, ihre Neugier aufeinander mündet in eine tiefe, wehmütige, wehrhafte Vertraulichkeit. Nathan wird zu dem Freund, der an Kennys Seite blieb.“ Im August 2017 wurde bekannt, dass sich der Film auf der Longlist befindet, aus der die Nominierten für den 30. Europäischen Filmpreis bestimmt werden. Im September 2017 wurde bekannt, dass \"120 battements par minute\" von Frankreich als Nominierungskandidat in der Kategorie \"Bester fremdsprachiger Film\" für die Oscarverleihung 2018 eingereicht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "César 2018 Critics’ Choice Movie Awards 2018 Independent Spirit Awards 2018 Internationale Filmfestspiele von Cannes 2017 Europäischer Filmpreis 2017 Guldbaggen 2018 London Film Festival 2017 Los Angeles Film Critics Association Awards 2017 New York Film Critics Circle Awards 2017 Prix Lumières 2018 Satellite Awards 2017 Trophées du Film français 2018 Washington D.C. Area Film Critics Association Awards 2017", "section_level": 2}], "src_summary": "120 BPM (Originaltitel \"120 battements par minute\", franz. für „120 Schläge pro Minute“, englischsprachiger Festivaltitel: \"BPM (Beats Per Minute)\") ist ein französisches Filmdrama von Robin Campillo, das am 20. Mai 2017 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes seine Weltpremiere feierte, dort im internationalen Wettbewerb um die Goldene Palme konkurrierte und am 23. August 2017 in die französischen Kinos kam.", "tgt_summary": "《每分钟120击》()是一部2017年的法国电影作品,为法国导演罗宾·康皮洛执导的第三部剧情长片。本片获选为第70届戛纳影展正式竞赛片,并获得评审团大奖。", "id": 897182} {"src_title": "Europa Clipper", "tgt_title": "木衛二飛越任務", "src_document": [{"title": "Instrumente.", "content": "Bei der Auswahl der Instrumente ist zum einen deren wissenschaftlicher Nutzen und zum anderen die Traglast des Gefährts zu evaluieren. Diese vier Instrumente bilden die Basis: Für weitere Instrumente, die auf der Reise Untersuchungen bewerkstelligen sollen, hatte die NASA eine Ausschreibung veranstaltet. Unter 33 Einsendungen wurden diese 9 Geräte ausgewählt: Aufgrund zunehmender Budgetüberschreitung und veränderter politischer Rahmenbedingungen ab 2019 brach die NASA die bereits begonnene Entwicklung folgender vormals ausgewählter Instrumente wieder ab:", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die Raumsonde soll von der Cape Canaveral aus starten. Ein ursprünglich angestrebter Start im Juli 2023 mit Direktflug und Ankunft am Jupiter im Januar oder April 2026 erwies sich als nicht durchführbar, da die dafür benötigte Trägerrakete SLS Block 1 Cargo nicht rechtzeitig verfügbar sein wird. Stattdessen wird nun ein Startfenster im September/Oktober 2025 angestrebt. Dieses ermöglicht Swing-bys an der Venus und damit auch die Verwendung einer schwächeren, in jedem Fall verfügbaren Rakete wie der Falcon Heavy oder der Delta IV Heavy. Die Flugzeit zum Jupiter verlängert sich dabei auf 6,5 Jahre. Am Jupiter angekommen werden innerhalb von drei Monaten vier Flüge an Ganymed vorbei stattfinden, um sich an die Flugbahn von Europa anzunähern. Die meiste Zeit wird das Gefährt außerhalb der stärksten Strahlungsregionen reisen (siehe auch Jupiters Strahlungsgürtel) und taucht nur für kurze Momente nah an Europa heran. Um die Gefahr der Strahlung weiter zu minimieren, werden die empfindlichsten Instrumente in einem abgeschirmten Stahlkasten untergebracht. Dieser Kasten wird von Treibgastanks umgeben sein, um die Strahlung noch weiter abzuschirmen. Die Mission wird aus vier Segmenten bestehen. So soll möglichst viel der Oberfläche zu guten Lichtkonditionen aufgenommen werden. Bei jedem Flug werden vorher festgesetzte Beobachtungen ausgeführt werden. Beim An- und Abflug werden zunächst niedrig aufgelöste Scans mit dem Spektrometer durchgeführt werden, dann hoch aufgelöste. Beim Ein- und Austritt von 400 km wird der Radar genutzt werden. Im Rahmen dieser Flüge werden auch die Monde Ganymed und Kallisto passiert. Dies hat jedoch keine wissenschaftliche Priorität. Wenn die geplante Anzahl von 45 Vorbeiflügen an Europa erfüllt ist, könnte eine erweiterte Mission stattfinden. Eventuell könnte das Gefährt auf Ganymed ausgerichtet werden, bevor der Treibstoff verbraucht ist oder die Elektronik durch die Strahlung zerstört wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Planungsphasen.", "content": "Eine Planungsphase sollte vom 27. Februar 2017 bis September 2018 laufen. Ein jüngerer Plan sieht vor, auf Europa zu landen. Dafür wird das Gefährt weit schwerer sein müssen. Zum einen um zusätzlichen Treibstoff zu transportieren, zum anderen um für eine Landung ausgelegte wissenschaftliche Geräte zu tragen. In der vorherrschenden Strahlungsumgebung wird das Gefährt etwa 20 Tage arbeiten können. Vor zwei Jahren waren nur zehn Tage möglich. Es soll die Möglichkeit integriert werden, Instrumente oder anderen Ballast vom Gefährt zu trennen, sollte es unterwegs Probleme mit dem Gewicht oder dem Antrieb geben. Ein allgemeiner Kosten- oder Terminplan ist noch nicht definiert worden. Das sollte in der nächsten Planungsphase geschehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Europa Clipper ist eine für die späten 2020er und frühen 2030er Jahre geplante Raumsondenmission der NASA. Die Mission soll detaillierte Informationen über den Jupitermond Europa erbringen, wobei die Erforschung seiner Habitabilität im Fokus steht. Ein strahlentolerantes Raumgefährt soll auf einem langgezogenen Orbit um Jupiter wiederholt an Europa vorbeifliegen, also sogenannte \"Flybys\" durchführen. Dadurch soll zum einen die Strahlungsdosis auf die Sonde verringert sowie zum anderen eine größere Zeitspanne zur Übermittlung der Daten bei jedem Vorbeiflug ermöglicht werden, als dies bei einem Orbiter der Fall wäre. Geplant sind 45 Vorbeiflüge mit Distanzen von 2700 km bis 25 km. Es ist möglich, dass in einer Folgemission auch ein Lander eingesetzt werden wird.", "tgt_summary": "木卫二飞越任务(Europa Multiple-Flyby Mission)是美国国家航空暨太空总署计划的木星卫星探测任务,预计在2020发射(约2022年),太空船将登陆在伽利略卫星木卫二,并绕行木星飞行。", "id": 1770036} {"src_title": "Bahnhof Kunnui", "tgt_title": "國縫車站", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Kunnui ist ein Durchgangsbahnhof und früherer Trennungsbahnhof an der Hakodate-Hauptlinie zwischen Hakodate und Sapporo, der wichtigsten Bahnstrecke Hokkaidōs. Diese wird von der Gesellschaft JR Hokkaido betrieben. Regionalzüge verkehren fünfmal täglich nach Oshamambe und Mori. Eine Bushaltestelle befindet sich in der Nähe an der Hauptstraße, dort hält eine Linie der Gesellschaft \"Hakodate Bus\". Der Bahnhof befindet sich am westlichen Rand des Ortes Kunnui und ist von Süden nach Norden ausgerichtet. Er besitzt drei Gleise, von denen zwei dem Personenverkehr dienen. Diese liegen am Hausbahnsteig und an einem Mittelbahnsteig, der durch eine gedeckte Überführung mit dem Empfangsgebäude an der Ostseite der Anlage verbunden ist. Das westliche Gleis am Mittelbahnsteig wird heute nur noch für den Durchgangsverkehr genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die private Bahngesellschaft Hokkaidō Tetsudō eröffnete den Bahnhof am 3. November 1903, zusammen mit dem Teilstück der Hakodate-Hauptlinie von Mori über Oshamambe nach Neppu. Nach der Verstaatlichung am 1. Juli 1907 war das Eisenbahnamt (das spätere Eisenbahnministerium) zuständig. Dieses nahm am 13. Dezember 1929 den ersten Abschnitt der in Kunnui beginnenden Setana-Linie nach Hanaishi in Betrieb; bis zur Vollendung dieser nach Setana führenden Zweigstrecke vergingen drei weitere Jahre. 1939 wurde das Empfangsgebäude durch einen Neubau ersetzt. 1966 baute die Japanische Staatsbahn den Abschnitt Kunnui–Nakanosawa der Hakodate-Hauptlinie zweigleisig aus, vier Jahre später den Abschnitt Kunnui–Kita-Toyotsu. Aus Kostengründen stellte sie am 1. Februar 1984 den Güterumschlag und die Gepäckaufgabe ein. Außerdem endete am 1. November 1986 die Bedienung durch Schnellzüge. Die Setana-Linie wurde am 16. März 1987 auf ihrer gesamten Länge stillgelegt, womit Kunnui wieder ein reiner Durchgangsbahnhof war. Zwei Wochen später, am 1. April 1987, ging der Bahnhof im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung in den Besitz der neuen Gesellschaft JR Hokkaido über. Seit 1992 ist der Bahnhof nicht mehr mit Personal besetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Kunnui (jap., \"Kunnui-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Hokkaidō. Er befindet sich in der Unterpräfektur Oshima auf dem Gebiet der Gemeinde Oshamambe.", "tgt_summary": "国缝车站()是一由北海道旅客铁道(JR北海道)所经营的铁路车站,位于日本北海道山越郡长万部町,是JR北海道函馆本线沿线的一个无人车站,属于JR北海道函馆支社的管理范围。", "id": 337304} {"src_title": "Rotbrust-Krontaube", "tgt_title": "紫胸鳳冠鳩", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Rotbrust-Krontaube ist wie alle Krontauben eine fast putengroße, kompakt gebaute Taube. Wie für die Gattung der Krontauben charakteristisch, besteht auch bei der Rotbrust-Krontaube das Schwanzgefieder aus 16 Federn, der Schwanz ist abgerundet. Sie hat keine Bürzeldrüse und keine Gallenblase. Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus, die Männchen sind lediglich geringfügig größer als die Weibchen. Die Stirn, der Scheitel und der Nacken sind blaugrau, die Federn von der Mitte des Scheitels bis in den Nacken sind stark verlängert und bilden eine flache, filigrane Federhaube. Die Federn des Zügels und die Federn um das Auge sind schwärzlich bis dunkel blaugrau und bilden so eine Gesichtsmaske. Der Hinterhals ist dunkel blaugrau und geht in einen schieferfarbenen Mantel über. Die kleinen Flügeldecken sind dunkel blaugrau mit kastanienbraunen Säumen. Die Federn der großen Flügeldecken sind dagegen weißlich und haben auf der Spitze der Außenfahnen jeweils einen großen purpurfarbenen bis kastanienbraunen Fleck und einen kleinen gleichfarbigen Fleck auf der Innenfahne. Dadurch entsteht der auffällige weiße Spiegel auf den Flügeln. Der Rücken ist blaugrau und geht in einen dunkleren, bei einigen Individuen fast schwarzen Bürzel und Oberschwanzdecken über. Das Schwanzgefieder ist dunkel blaugrau mit einem hellgrauen Endband. Das Kinn, die Kehle und die Ohrdecken sind blaugrau und gehen am oberen Hals in einen dunkleren blaugrauen Ton über. Die Brust ist kastanienbraun. Der Bauch, der Bürzel und die Schenkel sind dunkel blaugrau bis schwarz. Die Unterschwanzdecken sind blaugrau oder schwarz, das Schwanzgefieder ist auf der Unterseite schwärzlich mit einem etwas blasseren Endband. Der Orbitalring ist schwarzgrau. Die Beine sind orange und die Zehen sind grau. Der Schnabel ist ebenfalls hellblau.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die tagaktive Rotbrust-Krontaube kommt nur im südöstlichen Teil der Insel Neuguinea vor. Sie bewohnt die dortigen tropischen Regenwälder.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Rotbrust-Krontauben leben überwiegend auf dem Boden, baumen jedoch zum Ruhen auf und bauen auch ihr Nest in Bäumen. Die geselligen Tiere leben in kleinen Trupps, die in der Regel drei bis sieben Individuen umfassen. Vereinzelt wurden jedoch auch schon Trupps beobachtet, die bis zu 30 Rotbrust-Krontauben umfassten. Sie bewegen sich am Boden langsam schreitend mit einem charakteristischen Schwanzwippen. Gegenüber anderen Vögeln und Lebewesen imponieren sie durch das Hochstellen der Flügel. Sie suchen ihr Futter wie Beeren, andere Früchte oder Fallobst tagsüber am Waldboden. Die Nacht verbringen sie zusammen in den Kronen hoher Bäume. Bei Gefahr fliegen sie auf und flüchten auf die Bäume. Die Lebenserwartung beträgt ca. 7 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "In Gefangenschaft legt das Weibchen erstmals im Alter von 15 Monaten ein Ei. Das Küken wird mehrere Monate von beiden Eltern versorgt. Das Nest legen die Vögel auf Bäumen in einer Höhe von ca. 15 Metern an.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Diese Art ist durch den Verlust ihres Lebensraumes, durch Holzeinschlag, die illegale Jagd sowie als Sammlerobjekt für Vogelliebhaber ernsthaft in ihrem Bestand bedroht. Zum Schutz der Art sind wissenschaftliche Untersuchungen in ihrem Lebensraum angelaufen, um Schutzgebiete und weitere konkrete Schutzmaßnahmen abzustimmen. In verschiedenen zoologischen Anlagen wurde diese Art zudem erfolgreich nachgezüchtet.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung.", "content": "Krontauben wurden vermutlich bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts erstmals in die Niederlande eingeführt. Die Rotbrust-Krontaube wurde 1903 erstmals erfolgreich im Zoo London gezüchtet, rund 50 Jahre später als die nah verwandte Krontaube (\"G. cristata\"), die bereits 1850 zeitgleich in den Zoologischen Gärten in London, Rotterdam und Paris gezüchtet wurde. Die Rotbrust-Krontaube wird heute in keinen europäischen Zoo mehr gehalten, häufig ist hingegen die jetzt als eigene Art eingestufte Sclaters Rotbrust-Krontaube in Zoologischen Gärten zu sehen: Krontauben gelten als sehr verträglich, so dass in großen Anlagen wie beispielsweise Tropenhallen mehrere Paare gehalten werden können und mit anderen, auch kleineren Vögeln vergesellschaftet werden können. Wie für die beiden anderen Krontauben-Arten gibt es auch für die Rotbrust-Krontaube ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rotbrust-Krontaube (\"Goura scheepmakeri\"), auch Maronenbrust-Krontaube genannt, ist mit einer Körperlänge von 66–74 Zentimetern und einem Gesamtgewicht von 2,5 Kilogramm einer der größten Vertreter der Familie der Tauben (Columbidae). Sie kommt ausschließlich in einem kleinen Gebiet auf Neuguinea vor.", "tgt_summary": "紫胸凤冠鸠(\"Goura scheepmakeri\"),又名南冠鸠,是一种大型的冠鸠,长75厘米,分布在新几内亚的南部低地森林。牠们呈蓝灰色,丝状冠呈蓝色,红色的瞳孔及深栗色的胸部。雌鸽及雄鸽相似。", "id": 2406364} {"src_title": "The Meyerowitz Stories (New and Selected)", "tgt_title": "邁耶維茨家的故事 (全新增訂版)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Handlung der ersten Kapitel Der jüdische New Yorker Danny Meyerowitz ist der älteste Sohn des Bildhauers und emeritierten Kunstprofessors Harold Meyerowitz. Danny hingegen kann wenig vorweisen und hat im konventionellen Sinne nie gearbeitet, sondern war immer nur Hausmann. Dafür kann er jedoch gut Klavier spielen, allerdings nicht so gut, dass es für eine Karriere als Profimusiker gereicht hätte. Er und seine Frau haben gemeinsam eine 18-jährige Tochter namens Eliza. Weil Eliza ein Filmstudium am Bard College beginnt, wollen sie sich endlich trennen, und Danny will für die Übergangszeit im Haus seines Vaters unterkommen, der allerdings über ein aufgeblasenes Ego verfügt und nun mit seiner alternden Hippie-Frau Maureen zusammen ist, die ein Alkoholproblem hat und kaum älter als seine Kinder ist. Danny hat in der Wohnung seines Vaters praktisch nichts zu sagen, Harold selbst jedoch lässt nicht eine Minute vergehen, ohne jemanden daran zu erinnern, wie unfair er als Künstler in seinem Leben behandelt wurde. Ständig hält Harold seinem Sohn den Erfolg seines Halbbruders Matthew vor, den er bei jeder Gelegenheit erwähnt. Anders als sein Bruder, der New York verließ, hat Danny die Nähe zu seinem Vater immer gesucht, auch wenn es von diesem nur Kritik hagelt und er zunehmend Wutausbrüche und Ausraster hat. Danny liebt seinen Vater und, vielleicht noch überraschender, schätzt er dessen Kunst, obwohl Harolds wirklich fruchtbare und mit öffentlicher Anerkennung belohnte Schaffensperiode bereits Jahrzehnte zurückliegt. Dannys Schwester Jean, die für Xerox arbeitet, lebt ebenfalls in New York. Als Eliza ihrem Vater ihre ersten Kurzfilme zeigt, bei denen es sich um experimentelle Softpornos handelt, in denen sie selbst die Hauptrolle spielt, so den Superhelden Paginaman, der mit einem Penis und einer Vagina ausgestattet ist und dessen Superkraft es ist, dass er gleichzeitig ficken und gefickt werden kann, zeigt sich Danny von der künstlerischen Ader seiner Tochter überrascht. Handlung der letzten Kapitel Dannys zweite Familie ist sein hochmotivierter Halbbruder Matthew, den ihr gemeinsamer Vater mit seiner zweiten Ehefrau Julia zeugte. Matthew ist eindeutig Harolds Lieblingssohn, aber vor einigen Jahren ist er nach Los Angeles gezogen, wo er nun eine erfolgreiche Vermögensverwaltung betreibt. Für seine Familie, die aus seiner Ex-Frau und seinem fünfjährigen Sohn besteht, hat er nie Zeit. Als Harold ins Krankenhaus muss, weil er sich beim Gassigehen mit seinem Pudel Einstein eine Kopfverletzung zugezogen hat, kommt auch Matthew aus Los Angeles angereist, und gemeinsam besuchen ihn seine Kinder. Harold fängt an, über sein Vermächtnis nachzudenken, denn von einem seiner Künstlerkollegen ist soeben eine bedeutende Retrospektive im MoMA gezeigt worden. Seinen Kindern hat er eigentlich nicht viel zu vererben, denn er ist hoch verschuldet. Weil sein Zustand kritisch scheint, will jeder von ihnen dem Vater fünf Dinge erzählen, von denen sie glauben, dass sie ihm diese sagen sollten, bevor es zu spät dafür ist. Matthew und sein Geschäftspartner planen, Harold zu helfen, sein Haus zu verkaufen und seine Schulden loszuwerden. Matthew will die Skulpturen seines Vaters verkaufen. Hierfür bereiten die Kinder eine Gruppenausstellung mit Harolds Skulpturen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stab, Aufbau und Filmgenre.", "content": "Regie führte Noah Baumbach, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. Der Filmemacher erklärte, er habe den Film mit seinem eigenen Geld gedreht, wie er es immer tue: „Die Erwartung ist immer, dass dein Film ins Kino kommt. Daran glaube ich; das ist eine einzigartige Erfahrung, die nicht weggeht. Netflix erwarb den Film in der Postproduktionsphase. Sie waren sehr unterstützend, und ich bin sehr dankbar dafür.“ Baumbach hat den Film, der sich wie eine einzige kohärente Erzählung anfühlt, in einzelne chronologisch verknüpfte Kapitel unterteilt, in denen die einzelnen Mitglieder der Meyerowitz-Familie vorgestellt werden. Der Film ist in vier Kapiteln unterteilt, die ihre Aufmerksamkeit auf Danny, Matthew und Harold richten. Der durchgängige Humor des ersten Kapitels wird im Laufe des Films durch einen melancholischeren Ton ersetzt, als deutlich wird, dass Harold sterben könnte. Im zweiten Teil des Films wird zudem Dannys zweite Familie vorgestellt, die aus seinem jüngeren Halbbruder Matthew besteht. Robbie Collin von \"The Telegraph\" vergleicht den Film aufgrund seines Erzählbogens mit der Tragikomödie \"Die Royal Tenenbaums\" von Wes Anderson, doch sei \"The Meyerowitz Stories\" noch diffuser. Einer der Running Gags des Films, so Collin, sei Maureens Vorliebe für das Kochen mit ungewöhnlichen Fleisch- und Fischsorten.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Dreharbeiten.", "content": "Adam Sandler spielt im Film Danny Meyerowitz, den ältesten Sohn des New Yorker Bildhauers Harold Meyerowitz, dessen Rolle von Dustin Hoffman übernommen wurde, mit dem Sandler letztmals im Film \"Cobbler – Der Schuhmagier\" spielte. Emma Thompson spielt Harolds neue und dritte Frau Maureen, die ein Alkoholproblem hat. Ben Stiller übernahm die Rolle von Dannys Halbbruder Matthew, der bereits im Film \"Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich\" und dessen Fortsetzung Hoffmans Sohn spielte. Stillers Synchronisation übernahm Oliver Rohrbeck. Letztmals standen Sandler und Stiller für den Film \"Happy Gilmore\" aus dem Jahr 1996 gemeinsam vor der Kamera. Dannys und Matthews Schwester Jean wird von Elizabeth Marvel gespielt. Candice Bergen ist in einem kurzen Auftritt in der Rolle von Harolds zweiter Ehefrau Julia zu sehen, der Mutter von Matthew. Sigourney Weaver hat im Film einen Gastauftritt. Harolds weißer Riesenpudel heißt im Film Einstein, in Anlehnung an den jüdischen Nobelpreisträger Albert Einstein. Den gleichen Namen trug bereits ein Hund im Film \"Zurück in die Zukunft\". Die Dreharbeiten fanden im Jahr 2016 in New York statt. Gedreht wurde unter anderem am Sarah Lawrence College in Bronxville.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik und Veröffentlichung.", "content": "Die Filmmusik wurde von Randy Newman komponiert. Der Soundtrack zum Film umfasst 26 Musikstücke und wurde im Oktober 2017 von Lakeshore Records als Download veröffentlicht. Im April 2017 erwarb Netflix die Rechte am Film. Später gab Netflix eine Zusammenarbeit mit IAC Films bekannt. Am 21. Mai 2017 feierte der Film im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes in Anwesenheit der Hauptdarsteller seine Premiere. Im Oktober 2017 wurde der Film beim London Film Festival gezeigt. Am 13. Oktober 2017 nahm Netflix den Film in sein Angebot und will ihn im weiteren Verlauf des Jahres auch in die Kinos bringen.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film konnte bislang 93 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen. Nach der Premiere des Films in Cannes brachten mehrere Filmkritiker Adam Sandler für eine Oscar-Nominierung ins Gespräch. So meint Donald Clarke von \"The Irish Times\", Sandler liefere in der Rolle von Danny die beste schauspielerische Leistung seiner Karriere ab, etwa wenn wegen seiner geliebten Tochter sein Temperament mit ihm durchgeht. Matt Hoffman von \"filmschoolrejects.com\" beschreibt den Film als eine zärtliche, urkomische und oft herzzerreißende Saga einer zerbröckelten Familie, die schmerzlich versucht, ihre Bindung zu erneuern. Hoffman spricht von einem Film in der Machart von Werken von Philip Roth, der seiner Ansicht nach sogar der beste jüdische Film seit \"A Serious Man\" sein könnte. Frédéric Jaeger von \"Spiegel Online\" meint, Baumbach sei sehr gut darin, das Grundlegende und das Alltägliche miteinander zu verweben: „Während er sich voll auf seine Figuren einschießt und sich die meisten stilistischen Entscheidungen (von dem oft kontrapunktischen Musikeinsatz abgesehen) den Handlungen und Bewegungen der Protagonisten unterordnen, haben die Dialoge und das Schauspiel immer auch einen Eigenwert.“ Über das Komische im Film sagt Jaeger, viele der Witze funktionierten weniger über Pointen als über ein System der Akkumulation: „Je mehr wir von den Figuren und ihren Eigenarten erfahren, desto lustiger werden sie in der Wiederholung von Spleens, Floskeln und Redewendungen.“", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 18. Dezember 2017 gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt, dass sich der aus dem Film stammende Song \"Myron/Byron\" in einer Vorauswahl von 70 Liedern befindet, aus der die Nominierungen in der Kategorie \"Bester Filmsong\" im Rahmen der Oscarverleihung 2018 bestimmt werden. Im Folgenden eine Auswahl von Nominierungen und Auszeichnungen im Rahmen bekannter Filmpreise. Critics’ Choice Movie Awards 2018 Filmfestspiele von Cannes 2017 Gotham Awards 2017 Satellite Awards 2017", "section_level": 2}], "src_summary": "The Meyerowitz Stories (New and Selected) ist eine Tragikomödie von Noah Baumbach, die am 21. Mai 2017 im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes ihre Premiere feierte. Der Film zeigt das Leben verschiedener Angehöriger einer Patchwork-Familie um einen neurotischen New Yorker Bildhauer herum, die nur bedingt funktioniert.", "tgt_summary": "《迈耶维茨家的故事 (全新增订版)》(英语:The Meyerowitz Stories (New and Selected))是一部2017年美国喜剧剧情片,由诺亚·波拜克执导、监制和编剧。电影主演包括亚当·山德勒、班·史提勒、艾玛·汤普逊和达斯汀·霍夫曼。", "id": 2098822} {"src_title": "Taishi Kakka no Ryōrinin", "tgt_title": "大使閣下的料理人", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Kō Ōsawa arbeitet in einem feinen Tokioter Hotel als Koch. Doch als ihm eines Tages das Angebot erreicht, in der japanischen Botschaft in Vietnam zu kochen, ergreift er die Gelegenheit zu einer beruflichen Abwechslung, lässt seine Familie in Japan zurück und nimmtdie Stelle an. An seinem neuen Arbeitsplatz muss Kō sich mit Unterstützung seiner Assistentin Hoa Minh zunächst an die anderen Gegebenheiten, Bräuche und die Küche gewöhnen. Dabei tritt er zunächst in manches Fettnäpfchen und erfährt die Auswirkung von Vorurteilen oder der Unkenntnis über sein Gastland. Mit der Hilfe von Hoa Minh und dem Straßenmädchen Ain gelingt es Kō nach einiger Zeit, sich dem Land anzupassen und mit eigenen Kreationen seinen Arbeitgeber zufrieden zu stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichung.", "content": "Autor Mitsuru Nishimura arbeitete selbst lange Zeit als Koch – ähnlich wie sein Protagonist zunächst in einem japanischen Hotel und den 1990er Jahren in den japanischen Botschaften in Brunei und Vietnam. Die Serie erschien von 1998 bis 2006 im Magazin \"Morning\" beim Verlag Kodansha. Dieser brachte die Kapitel auch gesammelt in 25 Bänden heraus. Der Manga erschien in chinesischer Übersetzung bei Sharp Point Press in Taiwan.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Nach einem Drehbuch von Yoshihiro Izumi und unter der Regie von Yūichi Satō entstand eine Verfilmung des Mangas für das japanische Fernsehen. Für die Hauptrolle wurde Shō Sakurai verpflichtet, in weiteren Rollen waren Gōriki Ayame, Nishida Toshiyuki, Okura Koji, Shigeaki Kato und Hirosue Ryoko zu sehen. Produzent war Masataka Takamaru. Der Film wurde am 3. Januar 2015 von Fuji TV ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Zeichner Hiroshi Kawasumi wurde für seine Arbeit an \"Taishi Kakka no Ryōrinin\" mit dem 30. Chiba-Tetsuya-Preis ausgezeichnet, weil er mit seinen Zeichnungen anders als in gewöhnlichen Koch-Mangas die Herzen der Menschen bewege. Die \"Animania\" schreibt dem Manga neben der Unterhaltung auch eine Bildungsfunktion zu. So sollte er Japaner, die beruflich ins Ausland gingen, für ein rücksichtsvolles und tolerantes Benehmen in den Gastländern sensibilisieren. Dabei vermittle die Geschichte auch viele landeskundliche und natürlich kulinarische Informationen über Vietnam. Typisch für das Genre werden die Gerichte detailliert und verführerisch dargestellt. Der Zeichenstil dagegen entspräche eher dem Geschmack älterer Leser, sei textlastig und die Seitengestaltung unübersichtlich. Auch die bisweilen eingeschobenen Ausflüge in die hohe Politik würden den Lesegenuss trüben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Taishi Kakka no Ryōrinin (jap., auch \"Le Chef Cuisinier de L’Ambassadeur\", dt. beides „Der Küchenchef des Botschafters“) ist eine Mangaserie von Autor Mitsuru Nishimura und Zeichner Hiroshi Kawasumi. Sie erschien von 1998 bis 2006 in Japan und wurde 2015 als Fernsehfilm umgesetzt. Das Werk handelt von einem Koch, der in der japanischen Botschaft in Vietnam arbeitet, und ist in die Genres Gourmet und Seinen einzuordnen.", "tgt_summary": "《大使阁下的料理人》()是曾任日本驻越南大使料理人的西村满担任原作以及漫画家川隅广志作画的料理漫画,描写法国料理厨师大泽公在日本驻越南大使馆担任料理人时所发生的故事。2002年(平成14年)获得第6届日本文化厅媒体艺术祭漫画部门优秀赏。", "id": 3023599} {"src_title": "Leonid Wladimirowitsch Nikolajew", "tgt_title": "列昂尼德·弗拉基米罗维奇·尼古拉耶夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nikolajew lernte an der Kiewer Musikhochschule, von der sich 1913 das Kiewer Konservatorium abspaltete, das Klavierspiel bei Wladimir Puchalski und Musiktheorie bei Eugeniusz Ryb. 1897 begann er das Studium am Moskauer Konservatorium. Wassili Safonows Klavierklasse schloss er 1900 ab und Sergei Tanejews und Michail Ippolitow-Iwanows Kompositionsklasse 1902. Als Pianist trat Nikolajew zuerst 1900 in der Vereinigung der Liebhaber der russischen Musik auf, deren aktives Mitglied er war. Sein Repertoire reichte von Beethoven bis Rachmaninow. Er beteiligte sich an den \"Musikalischen Ausstellungen\" und an den \"Kiewer\" (1904) und \"St. Petersburger\" (1907) \"Abenden moderner Musik\". Er arbeitete als Korrepetitor im Moskauer Bolschoi-Theater, unterrichtete und komponierte. Ab 1909 lehrte Nikolajew am Sankt Petersburger Konservatorium Klavier und Komposition und wurde 1912 Professor. In der Mitte der 1930er Jahre war er kurzzeitig der Direktor. Er gehörte zu den frühen Förderern Sergei Prokofjews und Nikolai Medtners. Nikolajews kompositorisches Werk war sehr vielfältig: Sinfonien, Chormusik, Streichquartette und Solostücke für Violine, Cello und Klavier. Auch wurden seine Transkriptionen der Orgelwerke von Dieterich Buxtehude und Johann Pachelbel von seinen Studenten erfolgreich benutzt. Als Pädagoge war Nikolajew besonders bekannt. Zu seinen Schülern gehörten Alexander Zakin, Wladimir Sofronizki, Dmitri Schostakowitsch, Marija Judina, Pawel Serebrjakow, Natan Perelman, Alexander Krein, Walerian Bogdanow-Beresowski, Wladimir Deschewow, Boris Golz und Isaak Schwarz Nikolajew war Volkskünstler der RSFSR. Während des Deutsch-Sowjetischen Krieges und der Leningrader Blockade wurde Nikolajew mit den übrigen Dozenten des nun Leningrader Konservatoriums nach Taschkent evakuiert. Dort starb er an Typhus. Schostakowitsch widmete 1943 seine \"Sonata No. 2\" für Klavier seinem Lehrer und Freund Leonid Nikolajew.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leonid Wladimirowitsch Nikolajew (* in Kiew, Russisches Kaiserreich; † 11. Oktober 1942 in Taschkent, Sowjetunion) war ein ukrainisch-russischer Pianist, Komponist und Musikpädagoge.", "tgt_summary": "列昂尼德·弗拉基米罗维奇·尼古拉耶夫(;1878年-1942年),男,基辅人,俄国钢琴家、作曲家、音乐教育家。", "id": 2008161} {"src_title": "Blaupitta", "tgt_title": "蓝八色鸫", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Körpermaße und Körperbau.", "content": "Die Blaupitta erreicht eine Länge von 22 bis 24 Zentimetern und ein Gewicht von 99 bis 120 Gramm. Die Körperform ist typisch für Arten aus der Familie der Pittas. Die Beine sind hoch und kräftig. Der Stummelschwanz wirkt wie abgeschnitten. Der Schnabel ist mittellang und geringfügig nach unten geboten. Der Kopf ist proportional zum Körper groß, der Hals dagegen so kurz, dass die Blaupitta die für Pittas typische gedrungene Gestalt hat. Die Flügel sind kurz und abgerundet. Sie ragen anders als bei vielen anderen Pittas aber nicht über die Steuerfedern hinaus. Es besteht ein geringfügiger Geschlechtsdimorphismus. Bei beiden Geschlechtern ist der Schnabel schwarz. Die Iris ist dunkelbraun. Die Beine und Füße sind blass bläulich-violett.", "section_level": 2}, {"title": "Männchen.", "content": "Bei den Männchen sind die Stirn und der vordere Scheitel graubraun mit einem leicht grünlichen Ton. In der Mitte verläuft ein dünner schwarzer Strich. Der hintere Scheitel und der Nacken gehen in ein Rotorange über. Die Nackenfedern sind leicht verlängert. Ein breiter schwarzer Streif verläuft von der Schnabelbasis über das Auge bis in den Nacken. Die Ohrdecken sind graugrün. Die übrige Körperoberseite ist blau. Die Handschwingen sind schwarz, wobei die vierte bis zehnte Handschwinge jeweils einen weißen Punkt haben, der im Flug sichtbar ist, bei zusammengefalteten Flügeln aber kaum auffällt. Die Armschwingen sind schwarz, wobei die ersten beiden Schwingen jeweils fein weiß gesäumt sind und die übrigen einen leicht bläulichen Ton haben. Das Kinn und die obere Kehle sind weißlich mit schwarzen Flecken. Der Bartstreif ist schwarz mit feinen weißlichen Flecken. Die untere Kehle ist gelbgrün ohne weitere Abzeichen. Die Brust, die Flanken und die Bauchseiten sind blass graublau mit feinen schwarzen Flecken und Querbändern. Die Querbänderung ist am auffälligsten auf den Flanken. Die Brust ist in der Mitte grünlich überwaschen. Die Bauchmitte und die Unterschwanzdecken sind dagegen weißlich. Das Schwanzgefieder ist dunkelblau.", "section_level": 2}, {"title": "Weibchen.", "content": "Die Weibchen sind ähnlich wie die Männchen gefärbt, sind insgesamt aber etwas matter. Der Streif, der von der Schnabelmitte über den Scheitel verläuft, ist bei ihnen dunkelbraun und nicht schwarz wie bei den Männchen. Bei einigen Weibchen ist er außerdem nur angedeutet. Die Rottönung des Nackens ist weniger intensiv. Der Rücken und der Bürzel sind matt blaugrün bis olivgrün. Klarere Blautöne finden sich nur auf dem Mantel. Die Körperunterseite ist blasser als bei den Männchen. Das Schwanzgefieder und die Unterschwanzdecken sind dagegen wie bei den Männchen gefärbt.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitungsgebiet der Unterarten.", "content": "Es werden die folgenden drei Unterarten unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Lebensraum der Blaupitta sind Regenwälder (Primär- und Sekundärwälder). Typisch für sie sind sehr feuchte Regenwälder, die reich an steilen Schluchten sind und die auf dem Grund Felsen mit einem Bewuchs an Moos, Farnen und Orchideen aufweisen. Sie wird gelegentlich auch in Baumbusdickichten beobachtet. Ihre Höhenverbreitung reicht in Myanmar und China von den Tiefebenen bis in Höhenlagen von 1830 Metern, wobei sie in China über 1500 Höhenmetern selten ist. In Indien kommt sie vereinzelt auch noch in Höhenlagen von 2000 Metern vor. In Thailand kommt die Blaupitta auch in trockeneren Wäldern vor, wobei sie hier fast ausschließlich Primärwälder besiedelt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Blaupitta ist ein scheuer Bodenbewohner, der nur selten auffliegt und bei Gefahr zu Fuß das dichte Unterholz aufsucht. Während der Brutzeit ist sie sehr ruffreudig. Das Nahrungsspektrum umfasst Insekten, Würmer und Schnecken, die sie findet, indem sie die Blattschicht auf dem Boden durchwühlt. Sie gräbt auch ähnlich wie eine Drossel mit dem Schnabel im Boden. Die Brutzeit fällt in den Zeitraum von April bis Oktober. Das Nest wird aus Bambusblättern und Wurzeln gebaut. Es ist überwölbt und hat an der Seite den Eingang ins Nestinnere. Die meisten Nester werden auf dem Boden errichtet. Mitunter stehen sie jedoch auch auf einem Felsen oder einem Baumstumpf. Das Gelege besteht aus vier bis fünf Eiern. Beide Elternvögel sind an der Brut und der Aufzucht der Jungvögel beteiligt. Brutdauer und Nestlingszeit sind bislang nicht genauer untersucht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Blaupitta (\"Hydrornis cyaneus\") ist ein Sperlingsvogel aus der Gattung \"Hydrornis\" innerhalb der Familie der Pittas (Pittidae). Sie kommt in Südostasien vor. Es werden drei Unterarten unterschieden.", "tgt_summary": "蓝八色鸫(学名:),是八色鸫科蓝八色鸫属的一种,分布于缅甸、孟加拉国、老挝、中国大陆、越南、印度、泰国和柬埔寨。该物种的保护状况被评为无危。", "id": 183031} {"src_title": "Labastide-Villefranche", "tgt_title": "拉巴斯蒂德自由城", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Labastide-Villefranche liegt ca. 55 km nordwestlich von Oloron-Sainte-Marie im Landstrich Lauhire der historischen Provinz Béarn an der Grenze zum französischen Teil des Baskenlands und am nördlichen Rand des Départements. Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden: Labastide-Villefranche liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Zuflüsse des Gave d’Oloron strömen durch das Gebiet der Gemeinde: Außerdem markiert der Lauhirasse, ein Nebenfluss der Bidouze, die südwestliche Grenze zur Nachbargemeinde Bergouey-Viellenave.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Fund einer Streitaxt aus Kupfer in Labastide-Villefranche, die aus der Frühgeschichte datiert, belegt eine frühe Besiedelung. 1292 wurde die Gemeinde von Marguerite, Vicomtesse von Béarn, als Bastide auf einem Gebiet mit mehreren Seen und Sumpfgelände gegründet. Es war als Antwort auf die kurz vorher errichteten Verteidigungsanlagen der vom Königreich England beherrschten Gascogne, um die Bearner Hauptstadt Orthez zu schützen. Zu diesem Zweck wurde auch ein Wachturm zur Übermittlung von optischen Signalen gebaut. Vierzig Jahre nach der Gründung der Bastide veranlasste Gaston Fébus, Vicomte von Béarn, zur Verstärkung die Umwandlung des Turms in einen Donjon und den Bau einer angrenzenden Burg. 1338 erhielten die Bewohner schließlich die Aufhebung des Lehensverhältnisses. Bei der Volkszählung im Béarn im Jahr 1385 wurden in Labastide-Villefranche 23 Haushalte verzeichnet, das zusammen mit Mu (heute ein Ortsteil von Castagnède) eine Bailliage gebildet hatte, die bis Saint-Dos, By und le Leu (die beiden letzteren sind heute Ortsteile von Oraàs) reichte. Labastide-Villefranche war überdies Hauptsitz eines Notariats, dessen Verantwortungsbereich auch Saint-Dos, Castagnède und Carresse-Cassaber umfasste. 1392 wurde ein Markt zum Verkauf von Vieh und Getreide aus dem Umland gegründet. 1523 zerstörten Truppen Karls V., als Carlos I. König von Spanien, die Burg und verwüsteten die Bastide. Die Hugenottenkriege gingen an Labastide-Villefranche auch nicht spurlos vorüber, nicht zuletzt weil sie eine der ersten Gemeinden war, die sich zum Protestantismus bekannten. Die Gemeinde behielt eine gewisse Bedeutung bis zur Französischen Revolution, an deren Beginn sie Hauptsitz eines Kantons wurde. Toponyme und Erwähnungen von Labastide-Villefranche waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach ersten Höchstständen der Einwohnerzahl von über 900 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bis zu den 1990er Jahren auf unter 300 gesunken. Seitdem ist ein moderates Wachstum der Gemeinde zu verzeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Landwirtschaft, Dienstleistungen und Tourismus sind wichtige Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Labastide-Villefranche liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vorschule.", "section_level": 2}, {"title": "Sport und Freizeit.", "content": "Die beiden zentrumsnahen Seen \"Lac de Labourdadé\" und \"Lac de la Pounte\" laden zum Fischen (u. a. Zander, Hecht, Flussbarsch, Forellenbarsch) und Picknicken ein.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Labastide-Villefranche ist erreichbar über die Routes départementales 29, 277, 656 und 936 (ehemalige Route nationale 636).", "section_level": 2}], "src_summary": "Labastide-Villefranche ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie (bis 2016: Arrondissement Pau) und zum Kanton Orthez et Terres des Gaves et du Sel (bis 2015: Kanton Salies-de-Béarn).", "tgt_summary": "拉巴斯蒂德自由城()是法国比利牛斯-大西洋省的一个市镇,位于该省北部偏西,属于奥洛龙-圣玛丽区和奥尔泰兹、激流与盐之地县(Orthez et Terres des Gaves et du Sel)。该市镇总面积15.27平方公里,2009年时的人口为331人。", "id": 401345} {"src_title": "Admiral-Hipper-Klasse", "tgt_title": "希佩尔将军级重巡洋舰", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Deutsch-Britische Flottenabkommen gestand Deutschland die Anzahl von insgesamt fünf Schweren Kreuzern zu. Deutschland plante drei dieser Schiffe (\"Blücher\", \"Admiral Hipper\", \"Prinz Eugen\"), wenn keine besonderen Umstände den Bau von zwei weiteren Kreuzern erforderlich machen würden. Am 8. Juni 1936 entschied der Oberbefehlshaber der Marine, Erich Raeder, zwei weitere 10.000-Tonnen-Kreuzer bauen zu lassen; die Kreuzer K und L, die spätere \"Seydlitz\" und die \"Lützow\". Als Hauptbewaffnung waren 15-cm-Geschütze in vier Drillingstürmen vorgesehen, was die Schiffe zu Leichten Kreuzern machte. Vorgesehen waren dieselben Geschütztürme wie auf den Kreuzern der \"Königsberg\"- und \"Leipzig\"-Klasse. Ansonsten ähnelten alle Anforderungen der vorgehenden Admiral-Hipper-Klasse. Wenige Wochen später befahl Adolf Hitler, die neuen Kreuzer als Schwere Kreuzer auszuführen. Der Barbettendurchmesser der Geschütztürme hatte keinen nennenswerten Unterschied, auch das Gewicht war vergleichbar. Da man sich bei dem Entwurf ohnehin bereits stark an der \"Prinz Eugen\" orientiert hatte, wurden die \"Seydlitz\" am 29. Dezember 1936 und die \"Lützow\" im Februar 1937 schließlich als vierte und fünfte Einheit der Admiral-Hipper-Klasse auf Kiel gelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Die Hauptbewaffnung bestand aus acht Geschützen 20,3 cm SK C/34 in vier Doppeltürmen \"Drh.L C/34\". Als schwere Flak trugen die Schiffe zwölf 10,5-cm-Geschütze S.K. L/65 C/33 in dreiachsig stabilisierten Doppellafetten vom Typ C/31. Die leichte Flak umfasste zwölf 3,7-cm-Geschütze in ebenfalls dreiachsig stabilisierten Doppellafetten sowie acht 2-cm-Geschütze in handgerichteten Einzellafette. Des Weiteren kamen zwölf Torpedorohre in vier Drillingssätzen zum Einbau, zehn weitere Torpedos wurden in Reserve bereitgehalten. Für drei Bordflugzeuge gab es entsprechende Flugeinrichtungen, also Katapulte, Krananlagen und eine Flugzeughalle (bei \"Blücher\" und \"Admiral Hipper\" für ein Flugzeug, ansonsten für zwei Flugzeuge) – ein Flugzeug befand sich generell permanent in Bereitschaft auf dem Katapult.", "section_level": 2}, {"title": "Antrieb.", "content": "Die Kreuzer besaßen unterschiedliche Antriebsanlagen – wobei ihnen allgemein eine aus drei einzelnen Hochdruck-Turbinen bestehende Anlage gemein war, wenn auch von unterschiedlichen Herstellern. Die Kesselanlage war demgegenüber sehr unterschiedlich: Die ersten drei Schiffe besaßen zwölf Hochdruck-Heißdampf-Kessel vom Wagner- oder La-Mont-Typ, während in den letzten beiden Schiffe nur neun Doppelender-Kessel vom Wagner-Typ mit reduziertem Dampfdruck installiert waren. Die Maschinenanlage der \"Admiral-Hipper\"-Klasse hatte einen – entgegen der theoretischen Annahme bei der Konstruktion – sehr hohen Brennstoffverbrauch und die Schiffe damit einen geringeren Aktionsradius als geplant. Vorausberechnet wurde bei 19 kn Marschgeschwindigkeit eine Reichweite von 7.900 sm – tatsächlich wurden bei dieser Fahrtstufe beim Typschiff aber nur 4.430 sm erreicht. Generell machten Störungen an den empfindlichen Kesseln und die Beengtheit der Maschinenräume bei Havarien der Mannschaft oft sehr zu schaffen. Auch die Unterbringung der beiden Turbinen der Seitenwellen in einem gemeinsamen Raum war eine konstruktive Schwäche. So kam es bei der \"Admiral Hipper\" einmal vor, dass durch einen Großbrand im Turbinenraum zwei Drittel der Maschinenkraft ausfielen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die \"Admiral-Hipper\"-Klasse war eine Klasse von fünf Schweren Kreuzern der deutschen Kriegsmarine, von denen nur drei fertiggestellt wurden. Das vierte Schiff mit dem Taufnamen \"Seydlitz\" sollte zum Flugzeugträger umgebaut werden, wurde jedoch nicht fertiggestellt. Das fünfte und letzte Schiff \"Lützow\" wurde 1940 halbfertig an die Sowjetunion verkauft, dort jedoch nicht fertiggestellt, sondern bis zum Abbruch 1960 als Wohnhulk genutzt.", "tgt_summary": "希佩尔将军级重巡洋舰()是纳粹德国正式建造的第一级重巡洋舰。", "id": 601471} {"src_title": "Browser Extensions", "tgt_title": "瀏覽器擴充功能", "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Standard nutzt als Bezeichnung den generischen Namen \"Browser Extensions\". Opera-Entwickler bevorzugen \"Navigator Extensions\", während Mozilla den Begriff \"WebExtensions\" verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lange Zeit hatte jeder Browser sein eigenes Format für Erweiterungen, lediglich sehr eng verwandte Browser nutzten das gleiche Format. Für Chrome entwickelte Google ein eigenes Erweiterungsformat, das vollständig auf Webtechnologien basiert. Als Opera 2013 mit der Version 15 zur Rendering-Engine Blink wechselte, wurde auch Unterstützung für Googles Browsererweiterungen mit einigen Opera-spezifischen Zusätzen eingeführt, gleichzeitig äußerten Opera-Entwickler die Idee, das Format zu einem browserübergreifenden Standard zu machen. Drei Jahre später, im Mai 2016, gründeten Opera, Microsoft und Mozilla die \"Extensions Community Group\", um das Format zu spezifizieren. Kurz darauf führte Microsoft die Unterstützung mit Edge 10 ein, zeitgleich erreichte Mozillas Implementierung mit Firefox 48 einen stabilen Status. Seit Ende 2017 sind mit Firefox 57 \"WebExtensions\" das einzige unterstützte Erweiterungsformat in Firefox. Das führte zur Entwicklung von WaterFox und CyberFox, auf Firefox 52 ESR-basierende Alternativen, mit dem Ziel, die Abwärtskompatibilität zum alten Add-On-Format beizubehalten. Ziel des Standards ist es zunächst, ein gemeinsames Format und die wichtigsten Programmierschnittstellen (APIs) zu spezifizieren. Damit soll es möglich sein, Browsererweiterungen zu schreiben, die entweder direkt in allen Browsern funktionieren, oder zumindest aus einer gemeinsamen Codebasis direkt für alle Browser erstellt werden können. Über den Standard hinaus können Browser eigene APIs implementieren, die dann von Erweiterungen in diesem Browser genutzt werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Browsererweiterungen bestehen aus mehreren Dateien, die üblicherweise in einem ZIP-Container zusammengefasst werden. Die zentrale Datei ist dabei codice_1, eine Datei im JSON-Format mit wichtigen Daten über die Erweiterung. Neben allgemeinen Metadaten wie dem Namen der Erweiterung und Angaben zum Entwickler enthält diese Datei auch die Berechtigungen, die für die Erweiterung notwendig sind, und sie gibt an, in welcher Situation welcher Code ausgeführt werden soll. Wenn beispielsweise auf allen Seiten von Wikipedia ein bestimmter Code ausgeführt werden soll, so kann er mit folgendem Eintrag in der Manifest-Datei festgelegt werden: \"content_scripts\": [{ Der Code selbst ist in JavaScript geschrieben, zudem kommen HTML und CSS zum Einsatz, beispielsweise für Konfigurationsseiten. Neben den üblichen APIs, die allen Webseiten zur Verfügung stehen, kann die Erweiterung über das globale codice_2-Objekt je nach erteilten Berechtigungen mit dem Browser und der aufgerufenen Seite interagieren. So kann eine Erweiterung mit dem folgenden Code ein Lesezeichen anlegen, vorausgesetzt sie besitzt die Berechtigung dazu: browser.bookmarks.create({ Unterschiedliche Browser stellen unterschiedliche APIs zur Verfügung, zum einen, weil einige Schnittstellen erst noch implementiert werden müssen, zum anderen, weil bestimmte Funktionen in einigen Browsern grundsätzlich nicht vorgesehen sind. So gibt es die API, um eine Seitenleiste zu implementieren, nur in Browsern, die Seitenleisten auch tatsächlich verwenden, und fehlt in anderen Browsern. Wie für Webseiten üblich können solche Unterschiede zwischen den Browsern am Vorhandensein oder Fehlen der entsprechenden Methoden erkannt und geeignet behandelt werden. Ebenso gibt es Polyfills, die die Unterschiede zwischen den Browsern ausgleichen. Damit Sicherheitslücken in Browsererweiterungen nicht so leicht zur Einschleusung von Schadcode genutzt werden können, gelten für Erweiterungen strenge CSP-Regeln, die allerdings bei Bedarf auch gelockert werden können. Zudem gilt die übliche Same-Origin-Policy, eine Erweiterung kann also nur ihre eigenen Daten lesen. Auch diese Einschränkung kann bei Bedarf aufgehoben oder gelockert werden. Über den Standard hinaus fordern Browser zudem in der Regel, dass die Erweiterung eine digitale Signatur enthält.", "section_level": 1}, {"title": "Kompatibilität.", "content": "Google Chrome unterstützt diese Browsererweiterungen ab Version 4, allerdings in der ursprünglichen eigenen Variante. Insbesondere heißt das globale Objekt nicht codice_2, sondern codice_4. Die ZIP-Datei wird mit einem speziellen Header versehen und nutzt als Dateiendung codice_5 für \"Chrome Extension\". Opera unterstützt das Format ab Version 15 und verwendet neben dem codice_4-Objekt auch das globale Objekt codice_7 für eigene APIs. Als Dateiendung kommt bei Opera codice_8 für \"Navigator Extension\" zum Einsatz. Die Implementierung ist weitgehend kompatibel zu Google Chrome, mit nur wenigen fehlenden APIs und einigen zusätzlichen Funktionen. Firefox führte eine Unterstützung schrittweise ab Version 42 ein und baute den Umfang mit den folgenden Versionen kontinuierlich aus. Der Zugriff auf die APIs kann sowohl über das globale codice_2-Objekt als auch über codice_4 erfolgen. Die Mehrheit der vorhandenen Chrome-Erweiterungen funktioniert auch in Firefox. Als Dateiendung wird wie für bisherige Firefox-Erweiterungen weiterhin codice_11 verwendet. Microsoft Edge implementiert den Standard ab Version 14 und bietet ein automatisches Konvertierungswerkzeug an, mit dem für Chrome geschriebene Erweiterungen auch für Edge einsatzfähig gemacht werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Browser Extensions (englisch für \"Browser-Erweiterungen\", auch WebExtensions genannt) ist ein Standard für Browsererweiterungen, der in den meisten aktuellen Webbrowsern umgesetzt wird. Das Format basiert auf den Erweiterungen für Google Chrome, wird inzwischen aber auch von anderen Browsern unterstützt und gemeinsam weiterentwickelt.", "tgt_summary": "浏览器扩充功能(英语:Browser extension)是一个扩充网页浏览器功能的插件。一些扩充功能是使用诸如HTML、JavaScript和CSS之类的网络技术来编写。有些则是使用网页浏览器提供的机器码和应用程序接口(APIs)开发,如NPAPI和PPAPI。扩充功能可以改变网页浏览器的使用接口,而不会直接影响网页的可视内容,如增加工具列。", "id": 36259} {"src_title": "Kabaneri of the Iron Fortress", "tgt_title": "甲鐵城的卡巴內里", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Während der industriellen Revolution im feudalen Hinomoto () bricht ein Virus aus und verwandelt infizierte Menschen in \"Kabane\" ( ‚Leichen‘). Die Kabane sind aggressiv, untot und sehr stark. Sie können lediglich getötet werden, indem das leuchtende Herz, dass durch Blei geschützt wird, durchstoßen wird, oder wenn ein wichtiges Körperteil (bspw. der Kopf) komplett entfernt wird. Die meisten Waffen wie die Dampfdruck-Gewehre der \"Bushi\" (Samurai/Soldaten) sind nicht effektiv gegen die Kabane. Auf der Insel Hinomoto errichteten die Menschen Bahnhöfe wie Festungen um sich vor den Kabane zu schützen. Mit Hilfe von Dampflokomotiven () können die Menschen diese Bahnhöfe erreichen und Waren tauschen. Eines Tages kracht ein Zug voller Kabane in den Bahnhof Aragane und die Stadt wird durch diese überrannt. Der junge Techniker Ikoma wendet bei diesem Angriff seinen Durchschläger ( \"tsuranuki zutsu\") an, eine Waffe die er entwickelte, um die Kabane zu besiegen. Er schafft es, einen von ihnen zu töten, wird dabei allerdings infiziert. Jedoch findet er einen Weg, das Virus in seinem Körper zu stoppen und wird so zu einem \"Kabaneri\" (): halb Mensch, halb Kabane. Gemeinsam mit der im Bahnhof mit ihrem Herrn zu Gast seienden, talentierten Kabaneri-Kämpferin Mumei ( ‚namenlos‘) retten sie sich gemeinsam mit weiteren Überlebenden in den Zug Kōtetsujō ( ‚Eiserne Festung‘), um an einen sicheren Ort zu fahren. Doch die meisten Menschen sind misstrauisch gegenüber den Kabaneri, da die Kabane eine große Gefahr für sie sind. Der Anführer der Wache, Kurusu, will sie daher töten. Prinzessin Ayame hält ihn jedoch auf, weil sie auf die Kabaneri und ihre Hilfe vertraut. Ikoma kann den Bushi auch helfen, bessere Waffen gegen die Kabane zu entwickeln. Als sie in einen anderen Bahnhof gelangen, der von Kabane überrannt wurde, zeigt sich wie hilfreich die Kabaneri im Kampf sind. Hier treffen sie auf eine Ansammlung von Kabane, die in einer Art schwarzem Rauch ein riesiges, gefährliches Wesen bilden, das aus seinem Zentrum gesteuert wird und nur schwer zu besiegen ist. Die Menschen gewinnen Vertrauen in die Kabaneri, auch wenn die ihre Kraft nur schwer kontrollieren können und nur begrenzte Ausdauer haben. Außerdem sind sie auf menschliches Blut als Nahrung angewiesen. Doch da sie zum Schutz der Menschen beitragen, spenden viele im Kōtetsujō ihnen ihr Blut. Im nächsten Bahnhof angekommen, bittet Ayame um Proviant und Unterstützung für die Weiterreise. Die Menschen des Zuges feiern Tanabata und bald trifft hier auch der Sohn des Shogun ein: Biba. Er sei verstoßen worden, kämpft aber jetzt mit der Besatzung seines Zuges erfolgreich gegen Kabane. Mumei nennt ihn Bruder und hat früher mit ihm gekämpft, doch Ikoma ist misstrauisch, da Biba kalt und rücksichtslos ist. Er verdächtigt ihn, Mumei zur Kabaneri gemacht zu haben und sie seine Überzeugung des Überlebens des Stärkeren beigebracht zu haben. Doch Ayame stimmt zu, gemeinsam mit Biba weiter zu reisen, der auf dem Weg zum Bahnhof des Shogun ist. Im nächsten Bahnhof wird Biba nicht eingelassen. Ayame soll mit ihren Männern und Mumei um Einlass bitten. Doch Biba legt sie herein und lässt mit Mumeis Hilfe seine Truppen und seinem Zug den Bahnhof stürmen. Eine seiner Untergebenen lässt er durch ein Serum zu einem Schwarzen Rauch werden. Auch Kabane greifen an und verwüsten die Stadt. werden Biba versteht das als Vergeltung für das ängstliche Vorgehen des Shogun gegen die Kabane. Er nimmt die Besatzung des Kōtetsujō gefangen und fährt mit ihnen zum nächsten Bahnhof, dem des Shogun. Auf dem Weg dorthin versuchen die Gefangenen mit Ikoma einen Aufstand, doch der scheitert auch an Mumei, die ihn scheinbar tötet. Doch Ikoma überlebt und reist dem Zug zusammen mit dem ebenfalls von seiner Herrin getrennten Kurusu hinterher. Beim Shogun lässt Biba Ayame vorgeben, ihn gefangen zu haben. Do kommt er vor seinen Vater, den er mit dem Virus infiziert und Chaos verursacht. Bibas Truppen greifen die Stadt an und lassen Kabane in ihr frei. Doch auch Ikoma und Kurusu sind eingetroffen und stellen sich Biba. Mumei wird von Biba in Schwarzen Rauch verwandelt und auch Ikoma lässt sich das Serum geben, das ihn stärker machen soll. Er kann den Kampf gegen Biba gewinnen und Mumei das Gegenserum geben, auf dass sie wieder normal wird. Heimlich hat Biba auch Ikoma das Gegenserum gegeben, sodass auch dieser wieder normal wird, als er schwer verletzt an Bord des Kōtetsujō, mit dessen Besatzung und den Resten von Bibas Männern, die brennende Stadt verlässt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Der Anime mit 12 Folgen entstand 2016 bei Wit Studio unter der Regie von Tetsurō Araki. Das Drehbuch schrieb Ichirō Ōkouchi und das Skript der Folgen stammt von Hiroshi Seko. Das Charakterdesign wurde entworfen von Haruhiko Mikimoto und die künstlerische Leitung lag bei Shunichiro Yoshihara. Die verantwortlichen Produzenten waren Yōhei Shintaku und Yuka Okayasu. Die Serie feierte Ihre Premiere auf Fuji TVs (Noitamina) am 8. April 2016 und endete nach 12. Episoden am 30. Juni 2016. Amazon streamte den Anime weltweit durch Amazon Video, außerdem wurde sie auch bei Crunchyroll mit Untertiteln unter anderem in Englisch und Deutsch veröffentlicht. Der Anime erschien in Japan und mehreren anderen Ländern auf Kaufmedien. Eine deutsche Synchronfassung wurde 2019 von Kazé veröffentlicht. Zwei Kompilationsfilme zur Serie liefen in japanischen Kinos am 31. Dezember 2016 und 7. Januar 2017 an. Eine Filmfortsetzung der Animeserie namens \"Kabaneri of the Iron Fortress: The Battle of Unato\" () kam am 10. Mai 2019 in die japanischen Kinos. Zudem veröffentlichte DMMGames 2018 ein Videospiel für Smartphones.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Der Soundtrack zur Serie stammt von Hiroyuki Sawano und wurde am 18. Mai 2016 veröffentlicht. Das Vorspannlied ist \"Kabaneri of the Iron Fortress\" von Egoist. Der Abspann ist mit den Lied \"ninelie\" von Aimer × chelly unterlegt, bei der letzten Folge ist es der Titel \"Grenzlinie\" von Cyua. Außerdem werden während der Episoden folgende Lieder eingespielt:", "section_level": 2}], "src_summary": "Kabaneri of the Iron Fortress () ist eine Animeserie von Wit Studio aus dem jahr 2016. Regie führte Tetsurō Araki und das Drehbuch schrieb Ichirō Ōkouchi. Die Steampunk-Actionserie erzählt vom Schicksal eines jungen Technikers und den Menschen seiner Stadt in einem postapokalyptischen, von einem menschenfressende Monster erzeugenden Virus heimgesuchten Japan.", "tgt_summary": "《甲铁城的卡巴内里》(,英语:KABANERI OF THE IRON FORTRESS),是WIT STUDIO制作、日本富士电视台《noitaminA》播出的原创电视动画。2016年4月至6月首播。并在播出之后宣布漫画化,同年5月起连载,2018年11月完结,单行本全4册。", "id": 2205083} {"src_title": "Robin Hood (2018)", "tgt_title": "羅賓漢崛起", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der junge Lord Robin von Loxley lernt die schöne Marian kennen und lieben, als diese sich aus seinen Ställen ein Pferd für einen mittellosen Bauern entwenden will, um diesem zu helfen. Marian erwidert seine Gefühle und die beiden verbringen eine unbeschwerte gemeinsame Zeit, als Robin in das englische Heer eingezogen wird, um in den Kreuzzügen für seinen Glauben zu kämpfen. Marian verspricht, dass sie auf ihn warten wird. Vier Jahre später kämpft Robin noch immer in Arabien und ist angesichts der zahlreichen Grausamkeiten des Kriegs auf beiden Seiten völlig angewidert. Als arabische Kriegsgefangene im christlichen Lager in Reihe hingerichtet werden tritt er dazwischen, um den Sohn eines Mannes zu retten, was ihm misslingt; lediglich dem Vater gelingt die Flucht. Nur durch seine adlige Abstammung entgeht Robin dem Tod und wird zurück nach England geschickt. Dort muss er feststellen, dass seine Ländereien beschlagnahmt wurden. Er wendet sich an den Ordensbruder Tuck, welcher ihm berichtet, dass er vor zwei Jahren durch den Sheriff von Nottingham für tot erklärt wurde und Marian, nachdem Robins Gehöft beschlagnahmt wurde, in die Minen Nottinghams gehen musste. Robin eilt dorthin, wo er Marian zwar sieht, aber zusammen mit einem anderen Mann, als der Mann, dessen Sohn ermordet wurde auftaucht. Er ist ihm gefolgt, um zusammen mit Robin Rache für den Tod seines Sohnes zu nehmen, weil er der einzige ist, der während des gesamten Kriegs einmal eine solche Tat gezeigt hat. Nach einigem Misstrauen beschließt Robin, dem sich John nennenden Mann zu vertrauen, welcher ihm den Plan unterbreitet, dem Sheriff die finanziellen Mittel für seine Macht zu entziehen. Dafür bringt der einarmige John Robin zahlreiche Tricks bei und verschafft ihm geeignete Waffen und Kleidung. Zudem soll Marian nicht eingeweiht werden, dass Robin nachts stiehlt und sich tagsüber mit dem Sheriff gut stellt, um hinter seine Pläne zu kommen und nicht aufzufallen. Tatsächlich verschafft sich Robin durch großzügige Spenden und freiwillige Steuerzahlung rasch das Vertrauen des Sheriffs, während er das gestohlene Geld an das gebeutelte Volk verteilt. Als er mit John jedoch versucht, in die Schatzkammer einzudringen, erhält er genug Aufmerksamkeit, dass der Bischof von Rom nach Nottingham kommen möchte, um nach der Kriegskasse zu sehen. Bei einem Kostümball bemerkt Robin, dass Marian und Tuck offenbar auch etwas planen. Er verunglimpft Tuck und erringt auch das Vertrauen des Bischofs und wird in dessen Pläne eingeweiht: Er und der Sheriff unterstützen die Araber, sodass der Krieg nicht aufhört und sie finanziell davon profitieren, indem sie dem Volk vermeintliche Gelder für den Krieg abpressen können. Marian hat währenddessen belastende Dokumente entwendet, die ihr Gefährte Will Scarlet lieber nicht ausgespielt haben möchte, um durch friedliche Verhandlungen mit dem Sheriff das Leid des Volkes zu mildern. In diesem Moment werden die Minen überfallen: Der Sheriff will sie ausplündern, um die gestohlenen Gelder auszugleichen und lässt sämtliche Widerstandleistenden erschlagen. Robin und John kommen zu spät, um die Bewohner zu warnen. Es gelingt ihnen Marian zu retten, wobei diese erkennt, bei wem es sich um Robin Hood handelt. Um Robin zu retten, stürzt sich John den Angreifern entgegen und wird gefangen genommen. In dem aufkommenden Konflikt des Volks, ob es fliehen oder kämpfen soll, verbünden sich Robin und Will, da sie für die gleiche Sache kämpfen. Sie wollen das Geld vor seinem Abtransport stehlen, während es gesegnet wird. Dies gelingt zwar, aber als der verletzte Will nicht auftaucht, kehrt Robin zurück um ihn zu suchen. Konfrontiert mit der Gewalt, die ihn an die Kreuzzüge erinnert, bietet Robin sich der Verhaftung an, um das Morden zu beenden. Unter der Wache, die ihn vor den Sheriff bringt, mischt sich der aus dem Kerker geflohene und verkleidete John. Während der überraschte, aber gefasste Sheriff Robin erzählt, was er jetzt mit ihm vorhat, greift John ein und befreit Robin nicht nur, sondern bekommt auch seine Rache, indem sein Antlitz das Letzte ist, was der Sheriff lebend sieht. Zusammen mit dem Volk beschließen Robin, Marian, Tuck und John sich in die Wälder von Sherwood zurückzuziehen, um dort als Gesetzlose zu leben. Will, der das Gefecht mit einer Brandwunde überlebt hat, arrangiert sich mit dem Bischof und steigt zum neuen Sheriff auf. Seine erste Maßnahme soll sein, Robin Hood zu fassen, welcher durch einen gezielten Schuss auf seinen eigenen Steckbrief zu erkennen gibt, dass er davon weiß.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Regie führte Otto Bathurst. Dieser erklärte: „Für mich geht es in dem Film darum, zu reflektieren, was gerade passiert, um damit der Menschheit, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Es gibt also einen Sinn für den Film, anstatt reine Unterhaltung zu sein.“ Der Subtext des Films, so der Regisseur, sei die Regierung, die Korruption und die Macht des Individuums, den Wandel in die Gesellschaft zu bringen. Die Produktion ist der erste Kinofilm des Regisseurs, der zuvor seit dem Jahr 2000 für das Fernsehen tätig war. Produzenten des Films waren Jennifer Davisson und Leonardo DiCaprio. Die Dreharbeiten fanden in den kroatischen Städten Dubrovnik und Istria, in der ungarischen Hauptstadt Budapest und in der Kleinstadt Tura statt. Die Filmmusik komponiert Joseph Trapanese. Der Soundtrack zum Film, der insgesamt 27 Musikstücke umfasst, wurde am 16. November 2018 von Sony Classical veröffentlicht. Ein erster Teaser-Trailer wurde im Frühjahr 2018 veröffentlicht, ein offizieller Trailer folgte im Juli und ein weiterer Anfang August 2018. Der Film kam am 21. November 2018 in die US-amerikanischen und am 10. Januar 2019 in die deutschen Kinos. Die Weltpremiere war bereits am 11. November 2018 in New York.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Birgit Roschy von \"epd Film\" meint, es fehle dem Film an jeder Art von Schlüssigkeit, und vom \"Assassin’s-Creed\"-Actiongetöse mit der Armbrust als Schnellfeuergewehr über \"Hurt-Locker\"-hafte Kriegsszenen, die Antifa- und Streetfighter-Attitüde des hippen Kapuzenträgers \"The Hood\" bis hin zu superheldischen \"Batman\"- und dystopischen \"Die-Tribute-von-Panem\"-Anleihen sei alles im Angebot. Nervtötend sei auch der anachronistische Kulissenmischmasch eines „modernen Mittelalters“ zwischen Fachwerk, Häuserschluchten und viktorianisch anmutenden Minen und Slums, so Roschy weiter: „Diesem ebenso engagierten wie planlosen Nonsens fehlt es sogar an unfreiwilliger Komik.“", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Der Film spielte bei einem geschätzten Budget von 100 Millionen US-Dollar lediglich 85,7 Millionen wieder ein.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Nominiert für die Goldene Himbeere 2019 als:", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Stephan Hoffmann durch die Cinephon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robin Hood ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm von Otto Bathurst, der am 21. November 2018 in die US-amerikanischen und am 10. Januar 2019 in die deutschen Kinos kam.", "tgt_summary": "是一部2018年美国动作冒险片,由奥图·巴瑟赫斯特执导,乔比·哈诺德撰写剧本。其剧情改编自英国传说人物罗宾汉。电影主演包括泰隆·艾格顿、杰米·福克斯、伊芙·休森、班·曼德森、杰米·道南、提姆·明钦、比约·班特森和保罗·安德森。", "id": 2416018} {"src_title": "Spider-Man: Homecoming (Soundtrack)", "tgt_title": "蜘蛛人:返校日 (原聲帶)", "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "Die Musik zum Film \"\" wurde von Michael Giacchino komponiert. Bereits am 19. Mai 2017 postete Giacchino via Twitter einen kurzen Ausschnitt aus den Aufnahmen mit seinem Orchester. Auf dem Soundtrack-Album ist auch eine überarbeitete Version des Original \"Spider-Man\"-Themes enthalten und auch die Titelmusik der Cartoon Series aus den 1960ern.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Soundtrack zum Film umfasst 22 Musikstücke und wurde am 7. Juli 2017 von Sony Masterworks auf CD veröffentlicht. Bereits im Juni 2017 wurde das Stück \"Spider-Man: Homecoming Suite\" vorab vorgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Mihnea Manduteanu erklärt, der Soundtrack eröffne mit dem Titelsong der \"Spider-Man\"-Serie aus den 1960er Jahren, was eine schöne Einführung in die Geschichte (des Films) sei. Allie Gemmill von \"Bustle.com\" meint, der Soundtrack unterscheide sich sehr von anderen Soundtracks zu Filmen aus dem Marvel Cinematic Universe. Michael Giacchino habe sich dazu entschieden, den ursprünglichen, klassischen \"Spider-Man\"-Titelsong aufzuhellen und diese helle Energie während der gesamten Filmmusik beizubehalten. James Southall sagt, Giacchino sei offensichtlich furchtlos in die Fußstapfen von Danny Elfman, James Horner, Christopher Young und Hans Zimmer getreten und sieht ihn im Augenblick an der Spitze in seinem Fach, und es sei auch gut, ihn dort zu sehen. Am 18. Dezember 2017 gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt, dass sich Giacchinos Arbeit auf einer Shortlist befindet, aus der die Nominierungen in der Kategorie \"Beste Filmmusik\" im Rahmen der Oscarverleihung 2018 erfolgen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Charterfolge.", "content": "Am 14. Juli 2017 stieg der Soundtrack auf Platz 13 in die Soundtrack Albums Chart Top 50 ein. Am 21. Juli 2017 stieg er auch auf Platz 14 in die US-amerikanischen Soundtrack Album-Charts", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Soundtrack zum Film \"\", einem von den Marvel Studios produzierten, US-amerikanischen Science-Fiction-Actionfilm von Jon Watts, wurde von Michael Giacchino komponiert und am 7. Juli 2017 veröffentlicht.", "tgt_summary": "《蜘蛛人:返校日 (电影原声带)》(英语:\"Spider-Man: Homecoming (Original Motion Picture Soundtrack)\")是麦可·吉亚奇诺为哥伦比亚影业与漫威工作室共同制片电影《蜘蛛人:返校日》制作的电影原声带。2017年7月7日由Sony Masterworks发行。", "id": 2477117} {"src_title": "Internationale Filmfestspiele von Venedig 2017", "tgt_title": "第74屆威尼斯影展", "src_document": [{"title": "Offizielle Sektionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wettbewerb.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jury.", "content": "Jurypräsidentin der Filmfestspiele von Venedig 2017 war Annette Bening. Die US-amerikanische Film- und Theaterschauspielerin war damit die erste weibliche Jurypräsidentin seit Catherine Deneuve (2006). Festivalleiter Alberto Barbera lobte, dass ihre Karriere „immer von interessanten, oft wagemutigen Entscheidungen gekennzeichnet“ sei. „Als eine kultivierte und instinktive Schauspielerin, die komplexe Nuancen bei Figuren porträtieren kann, gibt Annette Bening ihren Rollen eine bewusst mildernde, herzliche und natürliche Eleganz, die beim Ansehen ihrer Filme eine wundervolle und immer bereichernde Erfahrung ergeben“, so Barbera. Der Jurypräsidentin standen bei der Vergabe der Preise mehrere Jurymitglieder zur Seite, die am 23. Juli 2017 benannt wurden:", "section_level": 3}, {"title": "Konkurrenten um den Goldenen Löwen.", "content": "Das offizielle Programm für die 74. Auflage wurde während einer Pressekonferenz am 27. Juli 2017 in Rom präsentiert. 21 Langfilme konkurrieren im Wettbewerb um den Golden Löwen, darunter mit Darren Aronofsky und Samuel Maoz zwei frühere Gewinner des Hauptpreises:", "section_level": 3}, {"title": "Außer Konkurrenz.", "content": "Außerhalb des Wettbewerbs wurden folgende Filme gezeigt: Sonderaufführungen Weitere Sonderaufführungen", "section_level": 3}, {"title": "Orizzonti.", "content": "Die Sektion Orizzonti (dt.: „Horizonte“) widmet sich neuen Trends im internationalen Film und stellt vor allem unkonventionelle Filme vor, darunter Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme. Es werden sowohl Kurz- als auch Langfilme akzeptiert. Eröffnet wurde die Sektion mit dem Spielfilm \"Nico, 1988\" von Susanna Nicchiarelli, der mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde. Der Preis für den besten Kurzfilm ging an \"Gros chagrin\" von Céline Devaux. Den Vorsitz der internationalen Jury hatte der italienischen Regisseur Gianni Amelio inne (Gewinner des Goldenen Löwen 1998). Weitere Jurymitglieder waren: Langfilme Kurzfilme Außer Konkurrenz", "section_level": 2}, {"title": "Venezia Classici.", "content": "Die Reihe \"Venezia Classici\" () präsentiert seit 2012 restaurierte Filmklassiker sowie Dokumentarfilme über das Filmemachen und einzelne Filmschaffende. Bestandteil ist die Vergabe von Preisen für den am besten restaurierten Film und die beste Kinodokumentation, die von einer Jury aus Filmstudenten unter Leitung des italienischen Regisseurs Giuseppe Piccioni vergeben wurde. Ausgezeichnet wurden der restaurierte Film \"Komm und sieh\" und der Dokumentarfilm \"Der Prinz und der Dybbuk\". Restaurierte Filme Dokumentarfilme", "section_level": 2}, {"title": "Cinema nel Giardino.", "content": "Unter dem Motto „Film, Gespräche und Visionen“ werden in dieser Sektion (dt. „Kino im Garten“) sechs Weltpremieren gezeigt, ohne das ein Preis vergeben wird. Mitglieder der Filmcrew stellen sich dabei öffentlichen Diskussionen.", "section_level": 2}, {"title": "Venice Virtual Reality Section.", "content": "Nachdem das Filmfestival von Venedig in der Vergangenheit Beiträge eingeladen hatte, die sich der Virtuellen Realität annehmen, findet 2017 erstmals ein Wettbewerb für VR-Filme statt. Der Jury steht der US-amerikanische Regisseur John Landis vor und wird durch die französische Drehbuchautorin und Regisseurin Céline Sciamma und den italienischen Schauspieler und Regisseur Ricky Tognazzi ergänzt. 22 Beiträge wurden eingeladen: Außer Konkurrenz wurden u. a. folgende VR-Filme gezeigt:", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängige Filmreihen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Settimana Internazionale della Critica.", "content": "Parallel zum Filmfestival finden zwei unabhängige Filmreihen statt. Die italienische Filmkritikervereinigung Sindacato Nazionale Critici Cinematografici Italiani veranstaltet die \"Internationale Kritikerwoche\" (\"Settimana Internazionale della Critica\" – SIC), bei der internationale Debütfilme von einer unabhängigen Kommission ausgewählt werden. Sie ist nach dem Vorbild der „Quinzaine des Réalisateurs“ bei den Filmfestspielen von Cannes entstanden. Langfilme Sonderaufführungen (außer Konkurrenz)", "section_level": 2}, {"title": "Giornate degli Autori – Venice Days.", "content": "Die \"Associazione Nazionale Autori Cinematografici\" (ANAC) bereitet gemeinsam mit der \"100 Autori association\" die \"Giornate degli Autori – Venice Days\" vor, die italienische und ausländische Spiel- und Dokumentarfilme zeigt. Die Auswahl für die 11. Auflage wurde am 25. Juli 2017 während einer Pressekonferenz in Rom bekanntgegeben. Als Jurypräsidentin wurde die iranische Filmemacherin Samira Makhmalbaf ausgewählt. Offizielle Auswahl Sonderprogramm Miu Miu Women’s Tales Sonderaufführungen LUX-Filmpreis Im Rahmen der Vergabe des Filmpreises LUX wurden folgende Spielfilme gezeigt:", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die in den offiziellen Sektionen des Festivals vergebenen Preise im Überblick: Internationaler Wettbewerb um den Goldenen Löwen Orizzonti Preis für den besten Debütfilm Der französische Regisseur und Drehbuchautor Benoît Jacquot (viermaliger Teilnehmer am Wettbewerb um den Goldenen Löwen) vergab als Jurypräsident den „Luigi De Laurentiis Venice Award“ („Lion of the Future“) für den besten Debütfilm des Festivals. Weitere Jurymitglieder waren der britische Autor und Professor Geoff Andrew, der Hongkonger Filmproduzent Albert Lee, die italienische Schauspielerin Greta Scarano und der griechische Regisseur Yorgos Zois. Der Preis ging an \"Jusqu’à la garde\" von Xavier Legrand. Venezia Classici Venice Virtual Reality Weitere Preise", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 74. Internationalen Filmfestspiele von Venedig () fanden vom 30. August bis 9. September 2017 am Lido statt. Sie zählen neben der Berlinale und den Filmfestspielen von Cannes zu den drei bedeutendsten A-Festivals der Welt und standen zum 6. Mal in Folge unter der Leitung von Alberto Barbera. Als Eröffnungsfilm wurde die US-amerikanische Science-Fiction-Tragikomödie \"Downsizing\" von Alexander Payne ausgewählt. Als Abschlussfilm wurde Takeshi Kitanos Spielfilm \"Outrage Coda\" bestimmt.", "tgt_summary": "第74届威尼斯影展于2017年8月30日至9月9日举办。意大利男演员亚历山德罗·博尔吉将接替意大利女演员索尼娅·贝格马斯科,成为开幕式和闭幕式的主持人。评审团主席由美国女演员安妮特·班宁担任 。", "id": 2444100} {"src_title": "Bradley Johnson", "tgt_title": "巴特利·莊臣", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Northampton Town und Leeds United.", "content": "Bradley Johnson debütierte am 7. Dezember 2004 für Cambridge United bei einer 1:2-Heimniederlage gegen Scunthorpe United. Im Mai 2005 wechselte er zum Viertligisten Northampton Town für den er drei Spiele in der Football League Two bestritt, ehe er für den Rest der Saison auf Leihbasis zum Fünftligisten Ebbsfleet United wechselte. Northampton sicherte sich in der Saison 2005/06 als Vizemeister den Aufstieg in die dritte Liga. Für den Aufsteiger der die Football League One 2006/07 im Tabellenmittelfeld beendete bestritt er dreißig Ligaspiele und erzielte dabei fünf Tore. Nach erneut guten Leistungen im Verlauf der anschließenden Spielzeit, wechselte der 20-Jährige am 8. Januar 2008 zum Ligarivalen Leeds United. Mit seinem neuen Team verpasst er aufgrund einer Niederlage im Play-Off-Finale (0:1 gegen die Doncaster Rovers) der Football League One 2007/08 den Aufstieg in die zweite Liga. Die Saison 2008/09 verbrachte er zeitweise auf Leihbasis bei Brighton & Hove Albion für den er in zehn Drittligapartien fünf Tore erzielte. Nach seiner Rückkehr nach Leeds zog er mit seinem Team erneut ins Play-Off-Finale der Football League One 2008/09 ein, scheiterte jedoch erneut mit 2:3 an Scunthorpe United. In der anschließenden Spielzeit gelang Johnson (36 Spiele/7 Tore) mit seiner Mannschaft als Vizemeister der Aufstieg in die zweite Liga. Mit dem Liganeuling beendete er die Football League Championship 2010/11 als Tabellensiebter und verpasste damit den Einzug in die Play-Offs nur knapp.", "section_level": 2}, {"title": "Norwich City.", "content": "Am 1. Juli 2011 gab der Erstliga-Aufsteiger Norwich City die Verpflichtung von Johnson bekannt und stattete ihn mit einem Dreijahresvertrag aus. Nach zwei Mittelfeldplatzierungen in der Premier League 2011/12 und 2012/13 stieg Norwich in der Saison 2013/14 nach drei Jahren im englischen Oberhaus wieder in die zweite Liga ab. Auch dank fünfzehn Ligatoren von Johnson zog Norwich als Tabellendritter der Football League Championship 2014/15 in die Play-Offs ein und erreichte nach einem Erfolg über Ipswich Town das Finale. Vor 85.656 Zuschauern im Wembley-Stadion gewann City mit 2:0 gegen den FC Middlesbrough und schaffte damit die Rückkehr in die erste Liga.", "section_level": 2}, {"title": "Derby County.", "content": "Anfang September 2015 wechselte Bradley Johnson für eine vereinsinterne Rekordablösesumme von 6 Millionen Pfund zum Zweitligisten Derby County, mit dem er in der Football League Championship 2015/16 als Tabellenfünfter in die Play-Offs einzog, dort jedoch vorzeitig an Hull City scheiterte. Auch 2016/17 verpasste er mit Derby als Tabellenneunter den avisierte Aufstieg in die Premier League. Nach vier Jahren wechselte er zu den Blackburn Rovers.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bradley Paul Johnson (* 28. April 1987 in London) ist ein englischer Fußballspieler auf der Position eines Mittelfeldspielers, der beim Zweitligisten Blackburn Rovers unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "布莱德利·约翰森(英语:Bradley Johnson,1987年-4月28日)在伦敦出生,是一名英格兰职业足球员,司职中场,现效力英冠球会布力般流浪。", "id": 812666} {"src_title": "Castlevania (Fernsehserie)", "tgt_title": "惡魔城 (動畫)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Als seine Frau von der Kirche als angebliche Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird, schwört der Vampir Graf Vlad Dracula Tepes, dass alle Bewohner der Walachei nach Ablauf eines Jahres dafür mit ihrem Leben bezahlen werden. Draculas Armee von Monstern und Dämonen fällt nach Ablauf des Ultimatums über das Land her und verbreitet Angst und Schrecken unter der Bevölkerung. Der letzte Überlebende der Belmont-Familie Trevor Belmont stellt sich dieser Bedrohung und wird dabei von der Magierin Sypha Belnades und Draculas Sohn Alucard unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Die Synchronisation der Serie wird bei der SDI Media Germany nach Dialogbüchern von Stefan Mittag (Staffel 1) und Luisa Buresch (seit Staffel 2) unter der Dialogregie von Dennis Mohme erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Die erste Staffel, die vier Episoden umfasst, wurde am 7. Juli 2017 online gestellt. Netflix hat eine zweite Staffel mit acht Episoden der Vampir-Animationsserie angekündigt und am 26. Oktober 2018 veröffentlicht. Die dritte Staffel erschien am 5. März 2020 bei Netflix. Im selben Monat bestellte Netflix eine vierte Staffel.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Beim Branchenportal \"Serienjunkies.de\" fand Rezensent Mario Giglio wohlwollende Worte nach der ersten Folge und blickte angesichts der stimmigen Gesamtpräsentation über die nicht immer ganz flüssige Animation hinweg: „Es ist immer erfreulich zu sehen, wenn sich auch außerhalb Japans um Animation für ältere Zuschauer bemüht wird und 'Castlevania' macht in seiner ersten Episode gleich eine Menge richtig. Vor allem wird der Franchise-Name nicht nur als Absprungbrett für generisches Monster-Zerschnetzeln verwendet. Stattdessen scheint man aufrichtiges Interesse an der relativ reichen Mythologie der Videospielvorlage zu haben.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Castlevania ist eine US-amerikanische animierte Web-Fernsehserie, deren erste Staffel im Juli 2017 in den Vereinigten Staaten von Netflix per Streaming veröffentlicht wurde. Die Handlung ist eine Adaption der Videospielreihe \"Castlevania\" und basiert insbesondere auf dem Spiel \"\".", "tgt_summary": "《恶魔城》(英语:\"Castlevania\")是一部美国成人电视动画,由阿迪·尚卡尔开发和制片,改编自Konami的1989年电子游戏《恶魔城传说》。主要描述拉鲁夫·贝尔蒙特(英语:Ralph Belmont)及同伙一同对抗德古拉 (恶魔城)及其爪牙的故事。", "id": 2864149} {"src_title": "Regenwälder von Atsinanana", "tgt_title": "阿钦安阿纳雨林", "src_document": [{"title": "Eintragung.", "content": "Die \"Regenwälder von Atsinanana\" wurden 2007 aufgrund eines Beschlusses der 31. Sitzung des Welterbekomitees in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Damit gehören sie nach dem Strengen Naturreservat Tsingy de Bemaraha zur zweiten Weltnaturerbestätte in Madagaskar. In der Begründung für die Eintragung heißt es unter anderem: \"Sie weisen eine weltweit herausragende Artenvielfalt auf und haben einen außergewöhnlich hohen Anteil an endemischen Pflanzen- und Tierarten. Der Anteil an Endemiten beträgt insgesamt ungefähr 80 bis 90 Prozent, endemische Familien und Gattungen kommen häufig vor. Die mehrteilige Stätte setzt sich aus einer repräsentativen Auswahl der wichtigsten Lebensräume der einzigartigen Regenwald-Biota Madagaskars zusammen, zu der viele bedrohte und endemische Pflanzen- und Tierarten zählen.\" Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien (ix) und (x). \"(ix): Die Regenwälder von Atsinanana sind Reliktwälder, die sich auf steilem Gelände entlang den Osthängen des Madagaskar-Gebirges befinden. Die in dieser mehrteiligen Stätte enthaltenen Schutzgebiete sind entscheidend für die Aufrechterhaltung ökologischer Prozesse, die für das Überleben von Madagaskars einzigartiger Artenvielfalt notwendig sind. Die Artenvielfalt spiegelt Madagaskars geologische Geschichte und geographische Lage wider. Sie ist die weltweit viertgrößte Insel und wurde von den anderen Landmassen vor mindestens 60 bis 80 Millionen Jahren abgetrennt, dementsprechend haben sich die meisten Pflanzen und Tiere in Isolation entwickelt. Die Wälder boten während der letzten Klimaveränderungen auch ein wichtiges Rückzugsgebiet für Arten und werden für die Anpassung und das Überleben von Arten in Anbetracht zukünftiger Klimaveränderung wesentlich sein.\" \"(x): Der Anteil an Endemiten innerhalb dieser Stätte beträgt ungefähr 80 bis 90 Prozent für alle Gruppen, endemische Familien und Gattungen kommen häufig vor. Madagaskar weist eine außergewöhnlich hohe Anzahl (etwa 12.000) an einheimischen Pflanzenarten auf und gehört zu den wenigen Ländern, die für ihre „Megadiversität“ bekannt sind. Die Stätte ist auch weltweit bedeutend für die Tierwelt, insbesondere für Primaten, vertreten sind fünf Familien madagassischer Primaten, sämtliche endemische Lemurenfamilien, sieben endemische Nagetiergattungen, sechs endemische Fleischfressergattungen, sowie mehrere Fledertierarten. Von 123 nicht fliegenden Säugetieren auf Madagaskar (72 davon stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten des IUCN) treten 78 innerhalb dieser Stätte auf. Die entscheidende Bedeutung dieser Stätte wird von der Tatsache unterstrichen, das durch Abholzung nur noch 8,5 Prozent des ursprünglichen Waldbestandes in Ostmadagaskar vorhanden sind und die Stätte Schlüsselgebiete des übriggebliebenen Habitats beschützt.\"", "section_level": 1}, {"title": "Die einzelnen Teilgebiete.", "content": "Die Welterbestätte ist in dreizehn Teilgebiete unterteilt, die insgesamt einen Schutzbereich von 479.660,7 ha umfassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Regenwälder von Atsinanana sind eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltnaturerbes in Madagaskar. Die Welterbestätte umfasst sechs Nationalparks in der Region Atsinanana und an der östlichen Küste der Insel. Seit 2010 steht die Welterbestätte auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes.", "tgt_summary": "阿钦安阿纳雨林(英语:Rainforests of the Atsinanana;法语:Les forêts humides de l'Atsinanana)位于印度洋岛国马达加斯加东北部,于2007年6月27日在第三十一届世界遗产大会上被评选为世界自然遗产。", "id": 2472682} {"src_title": "Trugschluss (Mathematik)", "tgt_title": "無效證明", "src_document": [{"title": "Arithmetik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Richtiges Ergebnis trotz falscher Rechnung.", "content": "Eine eigene Klasse von Trugschlüssen () entstehen durch eine korrekte Schlussfolgerung trotz fehlerhafter „Herleitung“. Manchmal gleichen sich zwei Fehler aus und erbringen das richtige Resultat. Solche fehlerhaften Argumente leiten nur in Spezialfällen zum richtigen Ergebnis, besitzen also keine Allgemeingültigkeit und sind mathematisch wertlos. So kann jemand den Preis eines Einkaufs der in der Tabelle aufgeführten Waren durch einfaches Zusammenzählen der Einzelpreise zum – trotzdem – richtigen Endpreis summieren: Das „Kürzen“ von Ziffern und Zeichen in einem Bruch belässt den Quotient nur in Ausnahmefällen unverändert: Das Herausziehen von Summanden aus einer Wurzel ist normalerweise unzulässig, basiert hier aber auf der allgemeingültigen Regel", "section_level": 2}, {"title": "Verknüpfung von Gleichem mit Gleichem.", "content": "Eine physikalische Größe besteht aus einem Zahlenwert und einer Maßeinheit. Wenn in Vorsätzen für die Maßeinheiten Faktoren versteckt sind aber nicht wie Faktoren behandelt werden, führt das leicht zu Trugschlüssen, beispielsweise: Das Zusammenwerfen von Äpfeln und Birnen führt auch mathematisch zu falschen Schlüssen:", "section_level": 2}, {"title": "Algebra.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Division durch 0.", "content": "Aus der Identität 0 · a = 0 · b folgt nach Division durch den gemeinsamen Faktor 0 auf der rechten und linken Seite die Identität a = b, die nicht immer richtig sein muss. Diese unzulässige Division wird in den folgenden Beispielen durch Einführung von Variablen versteckt. In die Kategorie „mathematischer Witz“ gehört der Scheinbeweis von 1 + 1 = 2. Hier wird die Neigung von Mathematikern veralbert, einen Satz, um seine Anwendbarkeit zu erweitern, möglichst allgemein zu formulieren und den Anlass der Untersuchung dann als Spezialfall einzuschließen. Die Gleichung 1 + 1 = 2 als Spezialfall der „allgemeingültigen“ Gleichung n + n = 2 darzustellen, ist freilich absurd.", "section_level": 2}, {"title": "Gleichsetzen mehrdeutiger Ausdrücke.", "content": "Eine Quadratzahl ungleich Null hat immer zwei verschiedene Wurzeln, eine positive und eine negative. Indem beide gleichgesetzt werden, können nach dem Schema ( -a )2 = ( +a )2 → -a = a erstaunliche Trugschlüsse „hergeleitet“ werden. Im Reich der komplexen Zahlen hat jede Zahl zwei verschiedene Quadratwurzeln ( außer null ). Im Ausdruck formula_2 steht der Ausdruck auf der rechten Seite also für zwei Werte +i und -i während links eine feste komplexe Zahl steht. Das kann Anlass zu Trugschlüssen sein. Auch die folgende Gleichungskette nutzt diese Tatsache aus: Nicht korrekter wird es, wenn i im Exponenten auftritt.", "section_level": 2}, {"title": "Analysis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Differentialrechnung.", "content": "In der Differentialrechnung werden Differentiale d\"x\" benutzt, die in bestimmten Fällen null sind, beispielsweise wenn \"x\" eine Konstante ist. Wie in der Algebra können daraus Trugschlüsse konstruiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Integralrechnung.", "content": "Bei der Ableitung einer Funktion f( x ) nach der Variablen x fallen alle von x unabhängigen Ausdrücke – insbesondere Konstanten – heraus. Umgekehrt ist die Stammfunktion – das unbestimmte Integral – nur bis auf eine Integrationskonstante bestimmt. So können nach dem Schema f'(x) = f'(x) → f(x) = f(x), was nicht immer richtig sein muss, Trugschlüsse konstruiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Ableitungen aus divergenten Reihen.", "content": "Mit divergenten Reihen kann (fast) alles „bewiesen“ werden. Ein berühmter, darauf basierender Scheinbeweis ist der folgende. Mit der Reihe A kann auch der folgende Trugschluss konstruiert werden:", "section_level": 2}, {"title": "Logik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unzulässige Folgerungen.", "content": "Trugschlüsse im Bereich der Aussagenlogik können sich aus dem Unterschied zwischen Subjunktion „→“ und Bijunktion „↔“ ergeben: „Wenn a dann b“ bedeutet für zwei Aussagen a und b nicht immer auch „wenn b dann a“, wie das folgende Beispiel zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Vollständige Induktion.", "content": "Die Vollständige Induktion ist eine mathematische Beweismethode, nach der eine Aussage für alle natürlichen Zahlen bewiesen wird, die größer oder gleich einem bestimmten Startwert, beispielsweise 1, sind. Am Induktionsanfang 1 trifft die Aussage oft offensichtlich zu. Dann wird im Induktionsschritt bewiesen, dass wenn die Aussage für n gilt (Induktionsvoraussetzung) sie auch für n + 1 gilt. Damit gilt sie dann für n = 1, daher auch für n = 2, daher auch für n = 3 usw. Bei inkorrekter Anwendung können Scheinbeweise wie der folgende auftreten.", "section_level": 2}, {"title": "Faule Definitionen.", "content": "Die Trugschlüsse im Bereich fauler Definitionen basieren auf dem logischen Konzept Das ist an sich eine vernünftige Vereinbarung, denn alle Mengen sind Erweiterungen der leeren Menge. Ein nicht-existentes Objekt kann aber für Trugschlüsse missbraucht werden, denn es hat dafür geeignete Eigenschaften. Ein weiteres Beispiel zeigt, dass eine Erweiterung eines Zahlenbereichs mit Bedacht vorzunehmen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Trugschlüsse in der Geometrie.", "content": "In der Geometrie können Trugschlüsse hinter ungenau gezeichneten Skizzen versteckt werden. Die in den Skizzen gezeigten geometrischen Verhältnisse können bei genauer Betrachtung gar nicht auftreten. Der Gutgläubige wird so zum Trugschluss geleitet. Die folgenden Beispiele nutzen das aus.", "section_level": 1}, {"title": "Trugschlüsse aus Zerlegungen.", "content": "Für die linke Zerlegung sind aufeinander folgende Zahlen f, f, f der Fibonacci-Folge geeignet, denn bei ihnen gilt die Identität von Cassini f f = (f)2 + (-1). Für die Zerlegung der Rechtecke im rechten Bild eignen sich zwei aufeinander folgende Näherungswerte eines beliebigen Kettenbruchs.", "section_level": 2}, {"title": "Fehlerhafte Annahmen.", "content": "In der realen Welt sind alle Körper mehr oder weniger verformbar und Zwangsbedingungen immer mehr oder weniger flexibel, was Kräfte und/oder Beschleunigungen auf endliche Werte begrenzt. Die Berechnung flexibler Systeme kann durch vereinfachende Annahmen wesentlich erleichtert werden. Ein in diesem Sinn erfolgreiches Modell der klassischen Mechanik ist der unverformbare Starrkörper. Wird dieser weiteren Zwangsbedingungen unterworfen, können schnell unrealistische Unendlichkeiten auftreten. Die fallende Leiter ist ein Beispiel dafür.", "section_level": 1}], "src_summary": "In vielen Zweigen der Mathematik gibt es mathematische Trugschlüsse und Fehlschlüsse. Trug- und Fehlschlüsse werden in der Philosophie zusammen als Fallazien (, =Täuschung ) bezeichnet. Scheinbeweise sind in der Mathematik Beweise, in denen Fallazien auftreten. Nicht wenige Fehlschlüsse haben in der Geschichte der Mathematik eine Rolle gespielt und waren Ausgangspunkte mathematischer Forschung. In der mathematischen Didaktik gehört das Aufdecken von Scheinbeweisen zu den Problemlöseaktivitäten.", "tgt_summary": "在数学里,有着许多明显矛盾的虚假证明存在。即使其证明是有缺陷的,其错误-通常是经过设计的-却常是较难抓摸的。这些谬误一般都尽止于好奇而已,但可以被使用显示严谨在数学中的重要性。", "id": 310942} {"src_title": "Regionalbusverkehr im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund", "tgt_title": "慕尼黑交通及资费集团区域巴士运输", "src_document": [{"title": "Busnetz.", "content": "Die Liniennummern wurden nach dem jeweiligen Landkreis, in dem die Linie verkehrt, vergeben. Jeweils 100 Nummern sind folgenden Landkreisen zugeordnet: Es gibt fünf verschiedene Arten von Buslinien:", "section_level": 1}, {"title": "MVV-Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "MVV-Qualitätsmanagement.", "content": "Im Gegensatz zum einheitlichen Blau der MVG-Fahrzeuge sind die Regionalbusse seit 2002 mittlerweile überwiegend grün-weiß-blau lackiert, wobei das Weiß-Blau für die Farben der bayerischen Rauten und die Farbe Grün für die Region steht. Der weiße Streifen an den Bussen trägt in der Regel einen Slogan des MVV, dieser wechselt jährlich. Seit 2002 legt die MVV GmbH bei Neuausschreibungen sogenannte \"Qualitätsrichtlinien\" fest, in denen neben der Lackierung der Fahrzeuge auch Barrierefreiheit, Rollstuhlstellplatz, Klimatisierung, TFT-Bildschirme für die Haltestellenanzeige, automatische Haltestellenansagen und der Verkauf des nahezu vollständigen Verbund-Fahrkarten-Sortiments vorgeschrieben werden. 2007 ist die Anzeige eines Newstickers in den TFT-Monitoren hinzugekommen, der vom Digitalradio des Bayerischen Rundfunks gespeist wird. Seit September 2008 wurden schrittweise mehrere Hybridbusse auf den MVV-Regionalbuslinien in Betrieb genommen.", "section_level": 2}, {"title": "Planungen.", "content": "Die MVV GmbH plant im Auftrag der Verbundlandkreise die Fahrpläne des Regionalbusverkehrs und beauftragt dann rund 40 regional und überregional agierende Verkehrsunternehmen mit der Durchführung. Die Beauftragung erfolgt über europaweite Ausschreibungen. Der Zuschlag erfolgt meist hauptsächlich nach finanziellen Gesichtspunkten.", "section_level": 2}, {"title": "Zweck des Busnetzes.", "content": "Die MVV-Regionalbuslinien dienen der weitläufigen Anbindung des Münchner Umlandes an das S-Bahn-Netz, der Querverbindung zwischen einzelnen S-Bahnlinien und der Feinerschließung der Verbundlandkreise. Teilweise wird auch der Schülerverkehr übernommen. Hier kann es dann auch zu Sonderfahrten kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Besondere Linien.", "content": "Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 verkehren auf der Linie 232, dem sogenannten „Ortsbus Unterföhring“ ausschließlich Elektrobusse der Firma Solaris. Die jährlichen Kosten betragen rund 3,5 Millionen Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Nicht und teilintegrierte Linien.", "content": "Neben den MVV-Regionalbuslinien gibt es in den Landkreisen weitere Linien, die teilweise oder gar nicht in den Tarifverbund integriert sind und auf denen eigene Fahrscheine der durchführenden Betreiber angeboten werden bzw. das MVV-Fahrkartensortiment nur teilweise anerkannt wird. Dazu gehören:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Regionalbusnetz der MVV-Verbundlandkreise wird von der MVV GmbH organisiert. Es hat eine Streckenlänge von etwa 4.289 km und wird von ungefähr 700 Bussen befahren. Es dient der Anbindung des Umlandes an die Landeshauptstadt München und dem lokalen öffentlichen Nahverkehr.", "tgt_summary": "MVV联合县营区域巴士网络()由慕尼黑交通及资费集团(简称MVV)组织。它拥有约4289公里的运营里程,开行有约700辆巴士。它将周边地区与巴伐利亚州府慕尼黑及当地联结在一起。", "id": 2718282} {"src_title": "La Vôge-les-Bains", "tgt_title": "拉沃日莱班", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "La Vôge-les-Bains liegt etwa 30 km südwestlich von Épinal, nahe der Grenze zur Region Bourgogne-Franche-Comté. Das Gemeindegebiet liegt auf dem Plateau der Vôge an der Südwestflanke der Vogesen. La Vôge-les-Bains besteht aus den drei früheren Gemeinden (von Nord nach Süd) Harsault, Hautmougey und Bains-les-Bains, einem Kurort mit Thermalquelle. Zu den Gemeindegebiet gehören außerdem die Ortsteile La Fontaine aux Bois, La Manufacture, La Rappe, Le Chesnois, Le Pré Verdot, Le Raval und Les Fontenelles (zu Bains-les-Bains) sowie La Forge de Thunimont und Thunimont (zu Harsault). Der Côney und der westlich parallel verlaufende Canal des Vosges bilden die südwestliche Gemeindegrenze bis etwa zur D164, wechseln dann nach Osten und bilden dort die östliche Gemeindegrenze nach Norden bis nach Charmois-l’Orgueilleux. Auf dem Weg entlang der Gemeindegrenzen überwindet der Kanal in 12 Schleusen über eine Länge von 14 Kilometern einen Höhenunterschied von 12 Metern. Durch Bains-les-Bains fließt der Bagnerot, ein Nebenfluss des Côney., durch Hautmougey der \"Ruisseau Grandrupt\", der weiter südlich in den Canal des Vosges mündet. Im Südwesten von Hautmougey wird das ehemalige Gemeindeareal durch den \"Ruisseau de Gruey\" begrenzt, der ebenfalls in den Canal des Vosges entwässert. Durch Harsault fließt der \"Ruisseau des Cailloux\", der im Osten der Gemarkung in den Canal des Vosges mündet und auf seinem vier Kilometer langen Lauf durch das ehemalige Gemeindegebiet ein Gefälle von 100 Metern aufweist. Westlich, zwischen Hautmougey und Harsault, steigt das Relief über eine Geländestufe auf die Hochfläche des Grand Bois an. Hier wird mit 443 Metern über dem Meer der höchste Punkt der Gemeinde erreicht. Im Nordwesten reichte ein Streifen der Gemeinde das Caillouxtal aufwärts bis an die Gemeindegrenze Vioménils heran. Das Tal des Ruisseau Grandrupt wird teils als Ackerland, teils als Weideland genutzt, während im Westen (\"Bois de Montroche\") und Osten (\"les Chavanes\") Wälder dominieren, die insgesamt die Hälfte der Gemeindefläche bedecken. Das Gebiet um Harsault wird teils als Ackerland, teils als Weideland genutzt, während im Südwesten (\"Bois de Montroche\"), im Osten (\"les Chavanes\") sowie an den bis zu 60 Meter hohen Flusshängen Wälder dominieren, die insgesamt ein Viertel der Gemeindefläche bedecken. Hautmougey besteht aus einer Siedlungsachse, die in Nord-Süd-Richtung dem Flusstal des \"Grandrupt\" folgt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die neue Kommune ist durch Verordnung des Präfekten vom 5. Dezember 2016 mit Wirkung zum 1. Januar 2017 entstanden, nach Stellungnahme der Gemeinderäte der drei Gemeinden vom 20. Oktober 2016.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die (Gesamt-)Einwohnerzahlen der Gemeinde La Vôge-les-Bains wurden durch Addition der bis 2016 selbständigen Gemeinden ermittelt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik und Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Bei den Kommunalwahlen am 15. März 2020 wurde die Zusammensetzung des Gemeinderats neu bestimmt. Bei einer Wahlbeteiligung von 56,78 % kam es zu folgendem Ergebnis:", "section_level": 2}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Von Bains-les-Bains hat die neue Gemeinde La Vôge-les-Bains deren Partnerschaften übernommen:", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Es gibt den Kindergarten \"Ecole maternelle Centre\" in Bains-les-Bains sowie den Kindergarten mit Grundschule \"Ecole la Forge de Thunimont\" in Harsault. Die weiteren Schuleinrichtungen befinden sich alle in Bains-les-Bains: Die Grundschule \"Ecole primaire Centre\", das \"Collège Julie Victoire Daubié\" und das \"Lycée des métiers des services : éco habitat et loisirs Le Chesnois\".", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "La Vôge-les-Bains liegt abseits der überregionalen Verkehrsströme. Die Départementsstraße D164 von Neufchâteau über Contrexéville, Darney, Bains-les-Bains nach Saint-Loup-sur-Semouse führt durch Hautmougey und Bains-les-Bains. Im Ort kreuzen sich die Départementsstraßen D 434 und D 164. Der einzige Bahnhof der Gemeinde befindet sich bei Bains-les-Bains an der Bahnstrecke Belfort – Nancy, etwa vier Kilometer südöstlich des Kurortes.", "section_level": 1}], "src_summary": "La Vôge-les-Bains ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Arrondissement Épinal des Départements Vosges und gehört zur Region Grand Est. Sie liegt im Kanton Le Val-d’Ajol und ist Mitglied des Kommunalverbandes Agglomération d’Épinal.", "tgt_summary": "拉沃日莱班()是法国大东部大区孚日省的一个市镇,位于该省南部偏西,属于埃皮纳勒区和埃皮纳勒城市圈公共社区。该市镇的总面积为44.09平方公里,海拔在256至443米之间,2017年时的人口为1624人。", "id": 365096} {"src_title": "Anthony Scaramucci", "tgt_title": "安東尼·斯卡拉姆齊", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Scaramucci wurde als Sohn eines Bauarbeiters geboren. Er studierte an der Tufts University und erlangte an der Harvard Law School einen Abschluss in Rechtswissenschaften (Juris Doctor). Scaramucci arbeitete unter anderem für Lehman Brothers und Goldman Sachs. 2005 gründete er das New Yorker Investmentunternehmen SkyBridge Capital. Im Januar 2017 verkaufte er seinen 45-prozentigen Anteil an dem Unternehmen an eine Käufergruppe, zu der auch die chinesische HNA Group und die Firma RON Transatlantic gehörten. 2008 war Scaramucci als Fundraiser für den späteren US-Präsidenten Barack Obama tätig. Unzufrieden mit Obamas Politik gegenüber der Finanzindustrie, wechselte er 2010 in das Lager der Republikaner. Bei der Präsidentschaftswahl 2012 unterstützte Scaramucci den republikanischen Kandidaten Mitt Romney. Bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2016 sammelte er zunächst Spenden für den Republikaner Jeb Bush, wechselte aber nach dessen parteiinterner Niederlage in das Lager von Trump. Bei Trumps Amtsantritt bekam er keinen Posten in dessen Regierung. Im US-amerikanischen Fernsehen moderierte er zeitweise die vom Fox News Channel produzierte Sendung \"Wall Street Week\". Nach der Nominierung für Trumps Übergangsteam im November 2016 gab er diese Tätigkeit auf. Als Reaktion auf die Ernennung Scaramuccis als Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses gab Sean Spicer, der Pressesprecher des Weißen Hauses, am 21. Juli 2017 seinen Rücktritt zum 1. August 2017 bekannt. Scaramucci teilte daraufhin mit, dass Sarah Huckabee Sanders – bisher Spicers Stellvertreterin – Spicers Nachfolgerin werden solle. Scaramucci war als Kommunikationsdirektor für die gesamte Kommunikationsstrategie des Weißen Hauses verantwortlich. In den Monaten vor seiner Ernennung fiel Scaramucci vor allem durch seine aggressive Verteidigung von Trumps Politik auf. Im August 2015 hatte er Donald Trump bei Fox News einen „politischen Nichtsnutz“ (im Original \"hack politician\") genannt und ihm „anti-amerikanische Rhetorik“ bescheinigt. Als Reporter ihn nach seiner Ernennung zum Kommunikationsdirektor auf diese Äußerungen ansprachen, bezeichnete Scaramucci sie als „einen seiner größten Fehler“. Er habe zu dieser Zeit einen anderen Präsidentschaftskandidaten unterstützt. „Ich hätte das niemals sagen dürfen.“ In diesem Zusammenhang löschte er am 22. Juli 2017 seine alten Tweets mit der Begründung „[...] Frühere Ansichten haben sich entwickelt und sollten keine Ablenkung sein. Ich diene der Agenda des Präsidenten und das ist alles, worauf es ankommt.“ (\"Past views evolved & shouldn’t be a distraction. I serve @POTUS agenda & that’s all that matters\"). In diesen Kurznachrichten hatte er den von Trump geplanten Mauerbau an der Grenze zu Mexiko kritisiert, für einen freien Welthandel geworben und sich gegen den Brexit ausgesprochen. Außerdem hatte er schärfere Waffengesetze gefordert und Klimaskeptiker kritisiert. Am 27. Juli 2017 machte ein Journalist des New Yorker publik, dass Scaramucci ihn telefonisch bedrängt habe, um zu erfahren, von wem aus dem Weißen Haus er eine Information erhalten hatte. Als der Journalist die Preisgabe des Informanten verweigerte, beschimpfte Scaramucci demnach den Stabschef des Weißen Hauses, Reince Priebus (\"Reince is a fucking paranoid schizophrenic, a paranoiac\", „ein verdammter paranoider Schizophrener“) und Trumps Chefstrategen Steve Bannon (\"I’m not Steve Bannon, I’m not trying to suck my own cock\", „Ich bin nicht Steve Bannon. Ich versuche nicht, meinen eigenen Schwanz zu lutschen. Ich versuche nicht, meine eigene Marke auf der verdammten ('fucking') Stärke des Präsidenten aufzubauen. Ich bin hier, um dem Land zu dienen.\"“). Nach der Veröffentlichung der Zitate entschuldigte sich Scaramucci auf Twitter für seine „farbenfrohe Wortwahl“ (\"I sometimes use colorful language.\"). Das Amt des Kommunikationschefs im Weißen Haus bekleidete er bis zum 31. Juli 2017. Seine Entlassung sei von John F. Kelly in dessen Eigenschaft als neuer Stabschef im Weißen Haus durchgesetzt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Scaramucci ist in zweiter Ehe verheiratet. Im Juli 2017 reichte seine Frau, mit der er zwei Söhne hat, nach drei Jahren Ehe die Scheidung ein. Aus seiner ersten Ehe hat er eine Tochter und zwei Söhne.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Scaramucci hat den Spitznamen \"The Mooch\" (dt. „Der Bettler/Schnorrer“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Anthony Scaramucci (* 6. Januar 1964 in Port Washington, Long Island, New York) ist ein US-amerikanischer Hedgefonds-Manager und Buchautor. Am 21. Juli 2017 ernannte ihn US-Präsident Donald Trump zum designierten Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses. Er hatte das Amt inoffiziell für nur zehn Tage bis zum 31. Juli 2017 inne und wurde noch vor der offiziellen Ernennung von Trump abgesetzt. Offiziell hätte er sein Amt am 15. August 2017 angetreten. Scaramucci war direkt dem Präsidenten unterstellt, nicht dem Stabschef des Weißen Hauses.", "tgt_summary": "安东尼·斯卡拉姆齐(Anthony Scaramucci;1964年-1月6日)是美国商人及政治人物,意大利裔美国人,曾在高盛工作,对冲基金SkyBridge创始人。绰号叫“揩油者”(the Mooch)。", "id": 2766341} {"src_title": "Death Note (2017)", "tgt_title": "死亡筆記本 (2017年電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dem Schüler Light Turner fällt ein mysteriöses Notizbuch in die Hände, worauf hin er eine große Macht in sich feststellt. Wenn er den Namen eines Menschen in das übernatürliche Buch schreibt, während er sich dessen Gesicht vorstellt, wird dieser sterben. Berauscht von seinen neuen göttlichen Fähigkeiten und angeleitet von dem Todesgott Ryuk beginnt der junge Mann, die zu töten, die er für lebensunwürdig hält. Gemeinsam mit seiner neuen Freundin Mia will er die Welt von Kriminellen befreien. Doch als immer mehr Verbrecher auf unerklärliche Weise sterben und die polizeilichen Ermittlungen unter der Leitung von Lights Vater James ins Leere laufen, tritt der Meisterdetektiv L auf den Plan. Der brillante Ermittler muss sein komplettes Können auffahren, um die Vorgänge zu beenden.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Jahr 2008, sicherte sich Warner Bros. die Rechte für einen Film zu \"Death Note\". Als Drehbuchautoren verpflichtete Warner das Duo Charles und Vlas Parlapanides, produziert soll der Film von Roy Lee, Doug Davison, Dan Lin und Brian Witten. Am 13. Januar 2011 wurde bekannt, dass Shane Black Regie führen soll. Am 27. April 2015 wurde bekannt gegeben, dass Adam Wingard die Regie übernehmen wird, der zuletzt in dieser Funktion für den Film \"Blair Witch\" tätig war. Im April 2016 berichtete \"The Wrap\", dass Warner Bros. beschloss, den Film nicht mehr zu produzieren. Das Studio erlaubte aber Wingard, das Projekt anderswo zu realisieren. Am 6. April 2016 kaufte Netflix die Filmrechte von Warner Bros für 40–50 Millionen US-Dollar. Die Produktion begann in British Columbia am 30. Juni 2016, betreut von Lin Pictures und Vertigo Entertainment. Die Veröffentlichung war via Netflix für den 25. August 2017 angekündigt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Andrea Greul durch die Synchronfirma RRP Media GmbH unter der Dialogregie von Torsten Sense und Rainer Raschewski. Anders als die japanischen Realfilme, wurden die Synchronsprecher der gleichnamigen Anime-Serie nicht dazu verpflichtet ihre Figuren erneut zu sprechen. Light wird von Tim Sander gesprochen und L von Arne Stephan. Reiner Schöne übernahm die Synchronisation von Ryuk und Lydia Morgenstern von Mia Sutton.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zum Manga und Anime.", "content": "Wingard erklärte, sein Film werde von der ursprünglichen Manga- und einer darauf basierenden Anime-Serie abweichen, so auch in Bezug auf die Figuren und den Handlungsort, den er in die USA verlegte. Die Kernthemen sollen jedoch beibehalten werden. Für den Film wurden die Namen einiger Figuren geändert. So war es mit Light. Im Manga und in der Anime-Serie ist sein Name \"Light Yagami\", im Film wurde aus \"Yagami\", \"Turner\". Im Manga und Anime ist \"L\"'s Hautfarbe weiß, im Film wird \"L\" von dem afroamerikanischem Schauspieler und Rapper Keith Stanfield gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Death Note\" erhielt insgesamt eher gemischte Kritiken. Viele lobten jedoch den Regisseur (Adam Wingard) und die Besetzung und sagten, dass sein visueller Stil „stilvoll“ gemacht wurde. Die Online-Plattform \"Metacritic\" weist einen Wert von 43 % auf, was für gemischte oder durchschnittliche Bewertungen steht (basierend auf 14 Kritiken). Auf Rotten Tomatoes hat der Film eine Zulassungsbewertung von 40 % basierend auf 53 Bewertungen und eine durchschnittliche Bewertung von 4,6/10.", "section_level": 1}], "src_summary": "Death Note ist ein Fantasy-Horror-Thriller von Adam Wingard, der seit 25. August 2017 bei Netflix gezeigt wird. Der Film basiert auf der gleichnamigen Manga-Serie von Tsugumi Ōba und Takeshi Obata.", "tgt_summary": "《死亡笔记本》(英语:Death Note)是一部2017年美国超自然恐怖犯罪片,由亚当·温高德执导,电影改编自大场鸫和小畑健所创作的日本漫画《死亡笔记本》。由纳特·沃尔夫、玛格丽特·库利和凯斯·史坦费尔德主演。电影定于2017年8月25日在Netflix上发行。", "id": 2558419} {"src_title": "Beyond Good and Evil 2", "tgt_title": "超越善恶2", "src_document": [{"title": "Gameplay.", "content": "\"Beyond Good and Evil 2\" findet einige Generationen vor dem ersten Teil \"Beyond Good and Evil\" statt. Das Spiel soll ein deutlich traditionelleres Rollenspiel darstellen als der erste Teil. Spieler bekommen am Anfang des Spieles die Möglichkeit, „am Grunde des gesellschaftlichen Systems“ anzufangen. Es ist außerdem möglich, zu bestimmen, ob der Charakter männlich oder weiblich ist. Beim Vervollständigen von Missionen und Aufträgen verbessern sich die Fähigkeiten des Spielers. Dieser erhält ebenfalls ein Raumschiff und Crew-Mitglieder, welche er mit der Zeit auch verbessern kann. Spieler können andere Planeten, welche ihre eigenen Gesellschaften haben, besuchen, um dortige Aufträge anzunehmen und so ihr technisches Wissen zu erweitern, welches die Verbesserung des Raumschiffes ermöglicht. Game Director Michel Ancel teilte mit, dass es erzählerische Sequenzen sowohl für die vorgegebene Story als auch auf die vom Spieler selbst getroffenen Entscheidungen gäbe. Das Spiel wird im Einzelspielermodus und als Koop-Spieler spielbar sein. Auch im Einzelspielermodus befindet sich der Spieler in einem mit anderen Spielern geteilten Universum, in dem Ereignisse passieren, die Einfluss auf alle Spieler haben.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Das ursprüngliche Spiel Beyond Good and Evil, welches 2003 veröffentlicht wurde, wurde von den Kritiken als Erfolg bezeichnet; eine eigene Fangruppe entstand. Kommerziell gesehen wurde es als eindeutiger Misserfolg bezeichnet. Michael Ancel, Direktor des Spieles, erklärte dazu, dass seine Vision/Idee, dass das Spiel ein Universums abbilden solle, doch zu groß für nur einen Teil sei. So wollte Ancel es zum ersten Teil einer Trilogie machen, doch das Mutterunternehmen und der Publisher Ubisoft sah aufgrund des finanziellen Misserfolgs keinen Grund für eine Fortsetzung. Spekulationen über eine Fortsetzung begannen um das Jahr 2007, in dem Ancel bei einem Nintendo Power Interview erklärte, dass er an einem neuen Projekt arbeite, das sehr viel für ihn bedeutete. Er versuche, Jade, eine Figur des Spiels Beyond Good and Evil, in das neue Projekt mit einzubeziehen, ohne ihre Persönlichkeit zu ändern. In einem anderen Interview sagte er 2008 dem französischen Magazin Jeuxvideo.fr, dass die Vorproduktion eines zweiten Teils von Beyond Good and Evil bereits vor einem Jahr begonnen habe, eine Fortsetzung der Produktion müsse aber noch von Ubisoft bestätigt werden. Im selben Monat wurde als Teil des „Ubidays“-Events ein von Ubisoft veröffentlichter Trailer gezeigt, in dem Musik des ersten Teils verwendet wurde. Auch die Charaktere Jade und Pey'j, die im ersten Teil auftraten, wurden gezeigt. Ubisoft teilte mit, dass der Trailer ausschließlich mit der Spiel-Engine erstellt wurde. Ein zweiter, geleakter Trailer erschien im Mai 2009. Dieser zeigte den Charakter Jade, der durch eine überfüllte Straße rannte. Es wurde bestätigt, dass der Trailer ein Werk Ancels sei. Ubisoft bestritt jedoch, den Trailer absichtlich veröffentlicht zu haben. Bis 2016 war der Status der Entwicklung des Spiels unklar, da Ubisoft und Ancel widersprüchliche Erklärungen abgaben. Während Ancel und Ubisoft mehrmals mitteilten, dass die Entwicklung des Spiel noch immer laufe, verbreiteten sich Spekulationen, Ubisoft hätte die Entwicklung des Spieles vorerst eingestellt, Ancel hätte Ubisoft Montpellier verlassen und weiteres. Noch im selben Jahr versicherte Ancel, dass das Spiel noch immer in Entwicklung sei, die Produktion musste nur von 2013 bis 2016 vorübergehend eingefroren werden, um das Spiel Rayman Legends zu produzieren. Laut Ancel habe die Produktion von Rayman Legends der Fortsetzung von Beyond Good and Evil sogar technisch geholfen. Im Jahr 2016, in dem noch unbekannt war, dass Beyond Good and Evil 2 die Fortsetzung des ersten Teils sein würde, postete Ancel mehrere Bilder über ein Spiel in den sozialen Netzwerken, die den jüngeren Pey'j zeigten. Somit bestätigte sich für die Fangemeinde, dass dies der zweite Teil sei. Nur kurze Zeit danach bestätigte der Publisher Ubisoft diese Gerüchte bei der offiziellen Ankündigung von Beyond Good and Evil 2. Während der Ubisoft Konferenz bei der E3 2017 wurde der erste neue Trailer des Spiels präsentiert. Die Plattformen, auf der das Spiel spielbar sein wird, wurden noch nicht offiziell angekündigt. Das \"Space Monkey Program\" listet die Plattformen Microsoft Windows, PlayStation 4 und Xbox One auf. Ancel bezeichnete dies jedoch als einen Bug (technischen Fehler) und erklärte, dass das Spiel für viele Plattformen entwickelt worden sei. Yves Guillemot erklärte als CEO von Ubisoft, dass Beyond Good and Evil 2 mehr für die neue Generation von Spielern entwickelt worden sei. Somit wolle man einen erneuten kommerziellen Misserfolg vermeiden. Eines der Hauptelemente des Spiels soll die Möglichkeit sein, andere Planeten zu besuchen. Um dies zu ermöglichen, arbeiteten Ancel und das Ubisoft Montpellier Team bereits seit drei Jahren vor der Veröffentlichung des neuen Trailers an einem Sonnensystem-Tool. Dieses spezielle Tool verwendet eine Kombination aus grafischen Elementen und einem Generator, der dieses Element dem jeweiligen Planeten zuordnet. Die Arbeiten am Kernteil des Tools wurden kurz vor der E3 2017 abgeschlossen. Ancel sagte, dass die restlichen Arbeiten erst danach beginnen würden.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Komponist Christophe Héral, der die Musik des ursprünglichen Spiels komponierte, wird dies auch für den zweiten Teil tun.", "section_level": 2}], "src_summary": "Beyond Good and Evil 2 ist ein kommendes Action-Adventure-Computerspiel des französischen Unternehmens Ubisoft. Entwickelt wird es von Ubisoft Montpellier und veröffentlicht von Ubisoft. Das Spiel ist eine Fortsetzung des 2003 veröffentlichten \"Beyond Good and Evil\". In sozialen Netzwerken und Medien wurde lange über eine Fortsetzung des Spieles spekuliert, bis es schließlich bei der E3 2017 offiziell vorangekündigt wurde.", "tgt_summary": ",是一款即将发售的动作冒险游戏,由育碧蒙彼利埃开发,并由育碧发行。该游戏是2003年同系列作品《超越善恶》的续作。游戏的舞台位于行星系“System 3”中,作为星际殖民地枢纽以及24世纪的贸易中心,玩家将以太空海盗的身份在行星间争夺有限的资源,并领略为生存斗争而不断进化的复杂物种情况以及来自旧时代地球的多样文化。育碧在E3 2017正式公布这款游戏和最新的宣传短片。", "id": 461287} {"src_title": "Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers", "tgt_title": "狄仁杰之神都龙王", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit der Zerstörung einer chinesischen Kriegsflotte im Ostchinesischen Meer durch ein unbekanntes Seeungeheuer. Wu Zetian, die die Regierungsgeschäfte des Kaisers in die Hand genommen hat, beauftragt den Anführer der Agenten des Obersten Gerichtshofs, Yuchi Zhenjin, mit Ermittlungen im Fall des rätselhaften Angriffs, wobei sie ihm eine Frist von zehn Tagen gewährt. Kurz darauf erreicht der junge Di Renjie die Hauptstadt Chang’an, wo er auf Empfehlung eines Ministers für den Obersten Gerichtshof arbeiten soll. Die Attacke des Seeungeheuers hat Unruhen ausgelöst, weshalb zur Beschwichtigung des Volkes die Kurtisane Yin Ruiji geopfert werden soll. Durch Lippenlesen gelingt es Di, von den Plänen einiger mysteriöser Männer zu erfahren, die offenbar Yin entführen wollen. Er kann sie verfolgen und im Tempel, in dem sich die Kurtisane befindet, kommt es zu einem Kampf zwischen Di und den Entführern. Ein furchterregendes Wesen aus dem Wasser greift ein und verschwindet mit Yin, als die Agenten des Obersten Gerichtshofs ebenfalls dazustoßen. Während Yuchi und seine Männer die Angreifer in Schach halten, kann Di Yin aus dem Wasser retten. Yuchi lässt Di wegen seines anmaßenden Eingreifens verhaften, während Yin im „Schwalbenhaus“ unter Bewachung gestellt wird. Im Gefängnis kann Di den jungen Arztgehilfen Shatuo für sich gewinnen, der ihm hilft, eine ansteckende Krankheit vorzutäuschen. Zusammen verlassen sie heimlich das Gefängnis und suchen das Schwalbenhaus auf. Dort erhält Yin unvermittelt erneut Besuch von der Kreatur aus dem Wasser. Diese kann ihr mit einer Haarnadel und einigen ungelenken Schreibversuchen ihre wahre Identität vermitteln: ihr Geliebter, der Dichter Yuan Zhen. Es kommt zu einem Angriff einer Gruppe maskierter Männer auf das Schwalbenhaus; Di und Shatuo greifen ein und können dabei Yuchi vor dem Ertrinken retten. Als die Kreatur Di attackiert und Yin sich auf ihre Seite stellt, versucht Di zu vermitteln, doch der verängstigte Yuan flieht erneut und verschwindet im Wasser. Di darf nun trotz seines Gefängnisausbruchs in die Dienste des Obersten Gerichtshofs eintreten. Bei einem Gespräch mit Yin erfährt er von der Identität der Kreatur und bemerkt, dass die Haarnadel, die Yuan ihr zurückgegeben hat, ungewöhnlich stark verblasst ist. Außerdem erhält er das Stück Stoff mit Yuans unleserlichen Schreibversuchen. Yuchi, dessen Frist für die Ermittlungen rasch verrinnt, hofft, durch Folter eines Maskenherstellers die Identität der Angreifer zu erfahren. Di hält ihn jedoch davon ab, da er anhand des Maskenmaterials und der verwendeten Sprache bereits herausgefunden hat, dass die Maskierten wahrscheinlich Dondoer sind, Angehörige eines Fischervolkes, das zwischen dem Reich Fuyu und dem Kaiserreich der Tang-Dynastie lebt. Mit Yuchis Hilfe gelingt es, Yuans schwer leserlichen Hinweis auf dem Stoffstück zu entziffern: „Vogelzunge“, eine am Kaiserhof beliebte Teesorte aus dem Teehaus von Yuan Zhen. Für Di ist sicher, dass die Dondoer in Wahrheit nicht hinter Yin, sondern hinter Yuan her waren. Als die Agenten das Teehaus aufsuchen, finden sie es verlassen vor. Di sieht seine Vermutung bestätigt, dass sich am obersten Gerichtshof ein Verräter eingeschlichen haben muss, weshalb Shatuo Yin heimlich in Sicherheit bringt. Von Shatuo erfährt Di nun auch, dass Yins Haarnadel mit dem seltenen Farbstoff Shaxi in Berührung gekommen sein muss. Damit gelingt es den dreien, Yuans Aufenthaltsort zu finden. Yin gelingt es schließlich, ihn dazu zu überreden, mit ihnen zu Shatuos früherem Lehrmeister, dem kaiserlichen Arzt Wang Pu zu kommen, der ihn von seiner schrecklichen Verwandlung heilen soll. Doch sowohl die Dondoer, als auch Yuchi und seine Männer verfolgen sie. Als es im Haus Wangs zu einem Zusammenstoß der Verfolger kommt, können sich die anderen mit einem betäubten Yuan in Sicherheit bringen. Wang führt eine komplizierte Operation durch und kann Yuan von seiner monströsen Verwandlung heilen. Di kann nun den Hintergrund der Vorgänge rekonstruieren: Die Dondoer hatten dem Teehaus das Geheimrezept für den Vogelzungentee abkaufen wollen und sich an Yuan nach der Weigerung dadurch gerächt, dass sie ihn mit Parasiten im Tee vergifteten. Anschließend verwandelte er sich in ein Monster und geriet in Gefangenschaft der Dondoer, woraus er erst nach längerer Zeit entkommen konnte. Im Rahmen einer Verschwörung gegen die Tang-Dynastie haben die Dondoer nach und nach den Vogelzungentee mit Parasiten vergiftet, um den gesamten Kaiserhof auszuschalten. Yuchi, dessen Ultimatum für die Ermittlungen bereits ausgelaufen ist, glaubt Dis Erklärungen nicht, willigt aber ein, Wu Zetian zu warnen und sie mithilfe eines Gegengiftes Wangs von der Wahrheit der Geschichte zu überzeugen. Die erzürnte Herrscherin droht Di und Yuchi mit Hinrichtung, lässt das Gegengift aber an einem Angehörigen ihres Hofes, der regelmäßig den Vogelzungentee trinkt, testen. Erst im letzten Moment, als Di bereits enthauptet werden soll, zeigt das Mittel Wirkung und fördert die Parasiten zutage. Wu Zetian ist überzeugt und befiehlt, den gesamten Hof mit dem Gegengift zu versorgen. Außerdem ernennt sie Di Renjie zum Leiter der Operation gegen die Dondoer und damit zu Yuchis Vorgesetzten. Zusammen entlarven die beiden den Spion am Obersten Gerichtshof und haben eine erste Begegnung mit dem Seeungeheuer, das offenbar in Verbindung zu den Dondoern steht. Yuan erzählt Di, dass er eine Weile auf einer Insel von den Dondoern gefangen gehalten wurde, auf der auch das Seeungeheuer gezüchtet wurde; als es ihm gelang, von der Insel zu fliehen, kam auch das Ungeheuer frei, das daraufhin die kaiserliche Flotte angriff. Als sich herausstellt, dass Yin aus Fuyu stammt, lässt die Herrscherin sie als Landesfeindin verhaften; Di wettet deshalb mit Wu Zetian gegen Yins Freilassung, dass er in nur einem Tag die Dondoer besiegen würde. Mit mehreren Schiffen brechen Di, Shatuo und Yuchi mit den Truppen zur Fledermausinsel auf, auf der sie die Dondoer vermuten. Mithilfe einer List können sie die Feinde überrumpeln und besiegen; auch der Anführer wird nach einem langen Kampf in einem Felsspalt getötet. Bei der Rückkehr von der Insel werden die Schiffe vom Seeungeheuer angegriffen; nach einem erbitterten Gefecht können sie es schließlich mit vergifteten Fischen töten. Siegreich können die Männer vor den Kaiserhof treten und Di erhält vom Kaiser das symbolträchtige Drachenschwert verliehen. Yuan und Yin fliehen auf Dis Rat hin heimlich aus der Stadt. In einer Mid-Credit-Szene wird Di, Yuchi und Shatuo von Wu Zetian Tee angeboten. Diese trinken zögerlich, nur um dann zu erfahren, dass es der vergiftete Tee war. Damit müssen sie anschließend das Schicksal des Hofes teilen, das übelschmeckende Gegengift zu schlucken.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Nach dem großen Erfolg des noch von Hongkong aus koproduzierten Vorgängers wurde das Prequel vollständig von Huayi Brothers in der Volksrepublik China produziert. Erste Pläne, die Vorgeschichte zu verfilmen, gab Tsui Hark bereits 2011 bekannt; Dees persönliche Geschichte sei bisher zu kurz gekommen. Wie schon in seinem Film \"The Flying Swords of Dragon Gate\" verwendete er für das Prequel 3D-Kameras, für das Martial-Arts-Genre eine relativ neue Entwicklung. Während Carina Lau ihre Rolle als Wu Zetian erneut übernahm, löste Mark Chao als junger Titelheld Di Renjie den 23 Jahre älteren Andy Lau ab. \"Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers\" kam am 28. September 2013 in die chinesischen Kinos. Die Rechte für den internationalen Verleih wurden u. a. nach Frankreich und in weite Teile Asiens verkauft. In Deutschland wurde der Film am 22. Mai 2014 wie schon der Vorgänger von Koch Media auf DVD und Blu-Ray veröffentlicht. Am 9. Mai 2015 erfolgte die erste deutschsprachige TV-Ausstrahlung auf Tele 5. Als dritter Film der \"Detective-Dee\"-Reihe ist für 2018 \"Detective Dee: The Four Heavenly Kings\" () angekündigt. Es wird sich um eine Fortsetzung des Prequels handeln, wobei Mark Chao, Carina Lau, Lin Gengxin und Feng Shaofeng ihre Rollen wieder übernehmen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung wurde von \"Think Global Media\" in Berlin erstellt, unter der Dialogregie und mit einem Dialogbuch von Karin Lehmann. Carina Lau wird in diesem Film nicht mehr wie im Vorgänger von Sanam Afrashteh gesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Mark Jenkins verglich den Film in der \"Washington Post\" mit dem Vorgänger und sah „eine Verbesserung“. Er sei „lebendiger und schlüssiger“, auch wenn Mark Chao nicht an Andy Laus Darstellung der Hauptfigur herankomme. Lediglich die Wirkung der Actionszenen werde durch den starken Einsatz von CGI „abgestumpft“ und sei „weniger mitreißend“ als in Tsui Harks früheren Filmen, wenn auch „großspurig und kurzweilig“. Auch Maggie Lee von \"Variety\" fand das Prequel „schlüssiger als den überladenen Vorgänger“. Der Film sei „ein gigantisches Festmahl aus 3D-Spektakel, gewagter Kampfkunst, a gargantuan feast of 3D spectacle, high-wire martial arts, prachtvoller historischer Ästhetik und einem Vorfahren des Kaijūs aus \"Pacific Rim\"“. Die verjüngte Besetzung gebe dem Film Energie, Mark Chao sei mit seiner „brillianten, verspielten und jungenhaft selbstgefälligen“ Darstellung Dees eine deutliche Verbesserung gegenüber Andy Laus „nüchterner Ernsthaftigkeit“. Wenngleich der Film gekürzt werden könnte, hätten die Drehbuchautoren „größere Disziplin im Gestalten einer zum größten Teil linearen Handlung“ bewiesen. „Subtiler und makaberer als für ihn bekannt“, webe Tsui Hark auch „politischen Subtext“ ein. Die Technik hinter den Actionsequenzen sei „wohldurchdacht“, doch die Kampfszenen würden sich „etwas dahinschleppen“, wodurch die Bewegungen „repetitiv“ erschienen. Nichtsdestotrotz sei der Produktionswert äußerst aufwendig, die Kameraarbeit „mitreißend“ und die Gestaltung von Sets und Kostümen „glänzend“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers (Originaltitel: ) ist ein chinesischer Mystery-Wuxia-Film von Tsui Hark aus dem Jahr 2013. Es handelt sich um ein Prequel zu \"Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen\" von 2011 desselben Regisseurs. 2018 erschien die Fortsetzung \"Detective Dee und die Legende der vier himmlischen Könige\".", "tgt_summary": "是一部2013年由华谊兄弟出品、徐克执导的IMAX3D悬疑动作片,为2010年《狄仁杰之通天帝国》的前传。陈国富继续担任总监制,张家鲁、陈国富和徐克联合编剧,动作导演为元彬。赵又廷饰演年轻时的狄仁杰,其他主演包括冯绍峰、林更新、金泛和Angelababy(杨颖),刘嘉玲以友情演出身份继续饰演武则天。2013年9月28日于中国大陆、10月2日于韩国、10月4日于台湾上映。", "id": 989728} {"src_title": "Ein Land, zwei Systeme", "tgt_title": "一国两制", "src_document": [{"title": "Hintergrund im Zusammenhang mit Hongkong.", "content": "\"Hauptartikel: Geschichte Hongkongs\" Hongkong war eine Kronkolonie des Vereinigten Königreichs, die von einem Gouverneur 156 Jahre bis 1997 regiert wurde (außer vier Jahre japanischer Besatzung während des Zweiten Weltkriegs), als es zur chinesischen Souveränität zurückgegeben wurde. China musste einige Bedingungen akzeptieren, die in der chinesisch-britischen gemeinsamen Erklärung zu Hongkong festgelegt wurden, wie die Ausarbeitung und Annahme der Miniverfassung Hongkongs vor seiner Rückkehr. Das Grundgesetz stellte sicher, dass Hongkong sein kapitalistisches Wirtschaftssystem und seine eigene Währung (den Hongkong-Dollar), das Rechtssystem, das Gesetzgebungssystem sowie die Rechte und Freiheit der Menschen für fünfzig Jahre, als Sonderverwaltungszone von China, behalten könne. Im Jahr 2047 wird dies ablaufen, also erlaubt die aktuelle Vereinbarung Hongkong, in vielen internationalen Umgebungen (z. B. Welthandelsorganisation und Olympische Spiele) als eigene Entität und nicht als Teil von China aufzutreten. Der chinesische Renminbi ist kein gesetzliches Zahlungsmittel in Hongkong. Ebenso wird der Hongkong-Dollar in chinesischen Geschäften nicht akzeptiert. Mit dieser Vereinbarung ist eine Genehmigung oder Visum erforderlich, wenn die Grenzen von Hongkong und China überschritten werden. Die Menschen in Hongkong haben in der Regel Reisepässe der Sonderverwaltungszone, anstatt chinesische Pässe. Die offiziellen Sprachen von Hongkong sind ein wichtiger Faktor neben der Geschichte der ehemaligen Kolonie, die Hongkong und China deutlich voneinander trennen. Die kantonesische Sprache und das Hongkong-Englisch sind die am häufigsten verwendeten Sprachen in Hongkong, während Mandarin die offizielle Sprache Chinas ist. Die Zentralregierung in Peking unterhält die Kontrolle über die Außenpolitik Hongkongs sowie die rechtliche Auslegung des Grundgesetzes. Letztere hat Demokratie-Befürworter und einige Hongkonger Bewohner dazu geführt zu argumentieren, dass das Territorium noch kein Allgemeines Wahlrecht erreicht hat, wie es das Grundgesetz versprochen habe, was zu Massen-Protesten in Hongkong 2014 führte.", "section_level": 1}, {"title": "Hongkong und Macau.", "content": "Deng Xiaoping schlug bei Verhandlungen mit der britischen Premierministerin Margaret Thatcher vor, als sie über die Zukunft Hongkongs sprachen, das Prinzip in Hongkong anzuwenden, wenn die Pacht der New Territories (einschließlich New Kowloon) von Hongkong an das Vereinigte Königreich 1997 ablaufen werde. Das gleiche Prinzip sollte bei Gesprächen mit Portugal über Macau angewendet werden. Das Prinzip war, dass Hongkong und Macau nach der Wiedervereinigung, obwohl sie Kolonien des Vereinigten Königreichs beziehungsweise Portugals seien, und trotz des Sozialismus chinesischer Prägung, ihr etabliertes System unter einem hohen Grad an Autonomie für mindestens 50 Jahre beibehalten dürfen. Was nach 2047 (Hongkong) und 2049 (Macau) geschehen wird, wurde niemals öffentlich bekannt gegeben. Kapitel 1, Artikel 5 des Grundgesetzes Hongkongs, der Verfassung der Sonderverwaltungszone Hongkongs, lautet: „Das sozialistische System und die Politik sollen in der Sonderverwaltungszone Hongkong nicht praktiziert werden, und das bisherige kapitalistische System und die Lebensweise bleibt für 50 Jahre unverändert.“ Die Gründung dieser Regionen, sogenannte Sonderverwaltungszonen, ist nach Artikel 31 der Verfassung der Volksrepublik China genehmigt. Darin heißt es, dass der Staat bei Bedarf Sonderverwaltungszonen etablieren kann, und dass die in ihnen einzusetzenden Systeme durch das Gesetz, das vom Nationalen Volkskongress unter Berücksichtigung spezifischer Bedingungen angeordnet wird, vorgeschrieben werden. Die Sonderverwaltungszonen von Hongkong und Macau wurden am 1. Juli 1997 bzw. am 20. Dezember 1999 offiziell gegründet. Dies geschah unmittelbar, nachdem die Volksrepublik China die Souveränität über die jeweiligen Regionen übernommen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Rahmen.", "content": "Die beiden Sonderverwaltungszonen von Hongkong und Macau sind verantwortlich für ihre innenpolitischen Angelegenheiten, einschließlich, aber nicht beschränkt auf die Judikative und Gerichte letzter Instanz sowie Einwanderung und Zoll, Finanzwissenschaft, Währungen und Auslieferungen. Die Sonderverwaltungszonen sind von wichtigen kulturellen Effekten der Festlandgesetze befreit, die anordnen, für Veröffentlichungen Kurzzeichen und bei der öffentlichen Bildung und den meisten Rundfunkübertragungen Hochchinesisch zu verwenden. Diplomatische Beziehungen und die regionale Verteidigung der beiden Sonderverwaltungszonen liegen jedoch in der Zuständigkeit des Staatsrates der Volksrepublik China in Peking. Hongkong verwendet weiterhin das allgemeine englische Gesetz und Macau das portugiesische Zivilrechtssystem.", "section_level": 1}, {"title": "Implementierung.", "content": "In Hongkong wurde das System durch das Grundgesetz von Hongkong umgesetzt, das als „Mini-Verfassung“ der Region dient und im Einklang mit der \"Sino-British Joint Declaration\" steht. Für Macau wurden ähnliche Arrangements getroffen. Unter den jeweiligen Grundgesetzen haben die Sonderverwaltungszonen ein hohes Maß an Autonomie und genießen exekutive, legislative und unabhängige Justizvollmacht, einschließlich der rechtskräftigen Entscheidung. Im Rahmen der Grundgesetze pflegen sie ihre eigenen Währungen, formulieren ihre eigene Geld- und Finanzpolitik, ihre eigene Politik über Ausbildung, Kultur, Sport, Sozialhilfesystem, und so weiter. Wie aus dem Grundgesetz hervorgeht, während die zentrale Volksregierung China für die auswärtigen Angelegenheiten und die Verteidigung, in Bezug auf die Sonderverwaltungszonen zuständig ist, können Vertreter der Regierung der Sonderverwaltungszonen, als Mitglieder der Delegationen der Volksrepublik China an diplomatischen Verhandlungen sowie bei anderen internationalen Organisationen oder Konferenzen, die auf Staaten beschränkt sind und die Regionen betreffen teilnehmen. Für diese internationalen Organisationen und Konferenzen, die nicht auf Staaten beschränkt sind, dürfen die Sonderverwaltungszonen im Namen von Hongkong, China und Macau, und China teilnehmen. Sowohl die Sonderverwaltungszonen Hongkongs als auch die von Macau sind, als separate Wirtschaftseinheiten, Mitglieder der Welthandelsorganisation. Hongkong gehört auch zu den Mitgliedsländern der Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (APEC). Das Grundgesetz Hongkongs bietet auch einen verfassungsmäßigen Schutz bei verschiedenen grundlegenden Menschenrechten und Freiheiten. Insbesondere beim Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, dem internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte und internationalen Arbeitsabkommen, die nach Artikel 39 des Grundgesetzes Hongkongs und der Hongkonger \"Bill of Rights Ordinance\" (Gesetz, das grundlegende Bürgerrechte gewährt) umgesetzt werden. Nichtsdestotrotz sehen die Regierungen der Volksrepublik China und Hongkong das Prinzip, als erfolgreich umgesetzt worden zu sein und zitieren offizielle Berichte sowohl des Vereinigten Königreichs als auch der Vereinigten Staaten. Der Staatsrat der Volksrepublik China in Peking unterhält durch das Verbindungsbüro des Staatsrats in der Sonderverwaltungszone in Hongkong Beziehungen zur Regierung Hongkongs aufrecht. Für Macau benutzt Peking das Verbindungsbüro des Staatsrats der Volksrepublik China in der Sonderverwaltungszone in Macau. Während die Gegenparteien der Regierung Hongkongs für die Zentrale Volksregierung in Peking das Amt der Regierung der Sonderverwaltungszone Hongkongs in Peking ist und das Büro Macaus in Peking ist das Amt der Sonderverwaltungszone Macau in Peking.", "section_level": 1}, {"title": "Wahrnehmung der Autonomie von Hongkong.", "content": "Während der Proteste in Hongkong 2014 entstand die Regenschirm-Bewegung, bei denen meistens Studenten mehr politische Freiheit forderten. Die Teilnehmer forderten Wahlfreiheit, Demokratie und insbesondere wollten sie bei den Wahlen des Verwaltungschefs Hongkongs mitbestimmen. Der Name Regenschirm-Bewegung entstand, weil sich die Studenten Berichten zufolge mit Regenschirmen vor dem Pfefferspray der Polizei schützen wollten. Somit wurden die Regenschirme das Symbol der Bewegung. Die Bewegung wurde von einer Gruppe namens \"Occupy Central with Love & Peace\" (Besetzung des Stadtbezirks Central mit Liebe & Frieden) initiiert, die von Professor Benny Tai von der Hongkonger Universität für Rechtswesen angeführt wurde. Auch Studentengruppen, die nichts mit dieser Gruppe zu tun hatten, doch ähnliche Ziele verfolgten, schlossen sich den Protesten an. Die beiden wichtigsten dieser Studentengruppen soll der 17-jährige Joshua Wong gewesen sein, und der 24 Jahre alte Alex Chow, vom Hongkonger Studentenverband, und sein Stellvertreter Lester Shum. Auf Tagesschau.de wurde 2016 berichtet, dass Joshua Wong, Alex Chow und Nathan Law, als Anführer der Regenschirm-Bewegung angeklagt und schuldig gesprochen, doch nach dem Schuldspruch auf Kaution freigelassen wurden. Nachdem Großbritannien 1997 Hongkong an China zurückgegeben hatte, versprach Peking bei der Vereinigung, dass die Hongkonger Bürger ihre lokale Regierung frei wählen können würden. Doch schien Peking eine andere Vorstellung vom Konzept der freien Wahlen zu haben, als es die Demokratie-Bewegung Hongkongs hatte. Denn es schien, als ob die Kommunistische Partei Chinas den Menschen Hongkongs zwar erlauben würde, frei zu wählen, doch nur zwischen Kandidaten, die von Peking ausgesucht worden waren. Einer der Gründe für die Proteste der Hongkonger Bürger und Studenten war, dass Peking dieses Versprechen gebrochen hätte, ihnen bis 2017 offene Wahlen zu gewähren, weshalb sie nun die Umsetzung eines „wahren allgemeinen Wahlrechts“ verlangten. Mehrere Vorfälle haben dazu beigetragen, dass Teile der Hongkonger Öffentlichkeit das Versprechen der Volksrepublik China infrage stellten, ein hohes Maß an Autonomie in Hongkong zu ermöglichen. Einige internationale Beobachter und Menschenrechtsorganisationen äußerten Zweifel an der Zukunft der relativ politischen Freiheiten in Hongkong. Im Jahr nach der Übergabe zeigten Untersuchungen ein hohes Maß an Zufriedenheit mit Pekings Nichteinmischungs-Beziehung zur ehemaligen Kolonie. Im zuvorgegangenen Jahr verabschiedete der vorläufige Legislativrat Gesetze, die das Aufenthaltsrecht einschränkten, was zu einem Rechtsstreit gegen die Regierung führte, die im Jahre 1999 mit einem Verlust für die Regierung durch das letztinstanzliche Berufungsgericht endete. Die Regierung brachte danach ihren Fall vor den Nationalen Volkskongress. Die juristische Einrichtung äußerte, dass sie die Handlung ablehne, die Martin Lee als Hongkongs Autonomie mit einem stillen Marsch „weggeben“ beschrieb. Umfragen ergaben, dass die Ereignisse das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Regierung niedergeschlagen hatten, trotz der Tatsache, dass die meisten Stellung zugunsten der Regierungshaltung über der des Gerichts bezogen. Es wurde behauptet, dass die Beschlussvorlage im Artikel 23 des Grundgesetzes im Jahr 2003 (die aufgrund des massiven Widerspruchs zurückgezogen wurde) die Autonomie untergraben würde. Am 10. Juni 2014 veröffentlichte Peking einen neuen Bericht, in dem es seine Befugnis über das Gebiet behauptete. Dies entzündete Kritik vieler Menschen in Hongkong, die sagten, dass die kommunistische Führung ihre Zusagen nicht einhielten, sich an die Politik des „ein Land, zwei Systeme“ zu halten, die ein demokratisches, autonomes Hongkong unter Pekings Herrschaft erlaubt. Das Verschwinden von fünf Mitarbeitern bei \"Causeway Bay Books\" – einem unabhängigen Verlag und Buchladen – im Oktober bis Dezember 2015, hat einen internationalen Aufschrei ausgelöst. Mindestens zwei von ihnen verschwanden auf dem Festlandchina, einer in Thailand. Ein Mitarbeiter wurde zuletzt in Hongkong gesehen, aber anscheinend hatte er seinen Weg nach Shenzhen, über die chinesische Grenze, ohne die notwendigen Reisedokumente gefunden. Die Verschwinden im Oktober wurden verschwiegen, da unerklärliches Verschwinden und langwierige außergerichtliche Inhaftierungen auf dem Festlandchina bekannt sind. Das beispiellose Verschwinden einer Person in Hongkong und die bizarren Begleitumstände, erschütterte die Stadt und kristallisierte internationale Besorgnis über die mögliche Entführung Hongkonger Bürger durch chinesische Beamte der öffentlichen Sicherheitsbehörde und ihre wahrscheinliche Überstellung und die Verletzung mehrerer Artikel des Grundgesetzes und des Ein-Land-zwei-Systeme-Prinzips. Es wurde später bestätigt, dass sie im Festlandchina inhaftiert seien, obwohl die meisten in Hongkong wieder aufgetaucht waren und die Berichte über vermisste Personen bei der Polizei rückgängig gemacht hatten. Am 16. Juni 2016, kurz nachdem Lam Wing-kee nach Hongkong zurückgekehrt war, gab er eine lange Pressekonferenz, in der er die Umstände und Einzelheiten seiner achtmonatigen Haft beschrieb. Lam erzählte, wie sein Geständnis und die seiner Mitarbeiter schriftlich ausgearbeitet und inszeniert worden waren. Lam deutete an, dass die zentrale Ermittlungsgruppe beteiligt gewesen sei, die unter der direkten Kontrolle der Pekinger Führung auf höchster Ebene stehe. Seine Offenbarungen bestürzten Hongkong und machten weltweit Schlagzeilen und veranlasste ein Treiben von Gegenbeschuldigungen und Bestreitungen der Festlandbehörden und deren Unterstützern.", "section_level": 1}, {"title": "Taiwan.", "content": "Dieses System wurde auch von der Regierung der Volksrepublik China für Taiwan vorgeschlagen, aber die Regierung der Republik China hat diesen Vorschlag abgelehnt. Es wurde auch behauptet, dass das System ursprünglich für Taiwan entworfen worden sei, um es wieder mit der Volksrepublik China zu vereinigen. Genauer gesagt wurden auch spezielle Bestimmungen für die Erhaltung des Militärs in Taiwan von der Kommunistischen Partei Chinas (der herrschenden politischen Partei der Volksrepublik China) vorgeschlagen, im Gegensatz zu denen von Hongkong und Macau; da diese Gebiete durch die Volksbefreiungsarmee der Volksrepublik China geschützt werden. Alle großen politischen Parteien in Taiwan, unter anderem diejenigen, die zur Chinesischen Wiedervereinigung neigen, haben sich jedoch stark gegen das „Ein Land, zwei Systeme“ gestellt. Einige schlugen stattdessen „Ein Land, zwei Regierungen“ vor, das von der Regierung der Volksrepublik China völlig abgelehnt wurde, während einige vorschlugen, dass das „ein Land“, das im System hervorgehoben wurde, die Republik China anstelle der Volksrepublik China sein sollte. Einer der wenigen Taiwanesen, die das „Ein Land, zwei Systeme“ öffentlich unterstützt haben, ist Li Ao, ein im Festland geborener Romanschriftsteller. Obwohl das „ein Land, zwei Systeme“ dafür sorgt, dass Hongkongs wirtschaftliche und politische Systeme 50 Jahre nach der britischen Übergabe im Jahr 1997 nicht geändert werden, hat der Rat für Festlandangelegenheiten der Republik China 169 Fälle angeführt, in denen sie behaupten, dass die Volksrepublik China die Rechte der Menschen von Hongkong, sich selbst zu regieren, verletzt habe, und im Justizsystem sowie der Redefreiheit gravierend interveniert hätte. Seit Hu Jintao am 15. November 2002 der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas wurde, hat die Volksrepublik China aufgehört, die sofortige Vereinigung via „ein Land, zwei Systeme“ zu fördern, trotzdem blieb es die offizielle Politik. Im Rahmen des Anti-Abspaltungsgesetzes der Volksrepublik China, das am 14. März 2005 verabschiedet wurde, wurde das „ein Land, zwei Systeme“ nicht erwähnt, um die damalige wachsende Taiwan-Unabhängigkeitsbewegung zu verhindern. Eine neue Politik der schrittweisen Wirtschaftsintegration und des politischen Austauschs wird nach dem Konsens von 1992 bevorzugt. Diese neue Politik wurde bei den Pan-Blue-Besuchen im April 2005 auf dem Festlandchina hervorgehoben sowie alle weiteren großen Taiwan-Straßen-Austausche. Vor allem, nachdem Ma Ying-jeou aus der Pro-Wiedervereinigungs-Kuomintang-Partei die Präsidentenwahl in der Republik China (Taiwan) 2008 gewann. Während seines Besuchs in Peking im März 2012 schlug der ehemalige Kuomintang (KMT) Vorsitzende Wu Po-hsiung das Framework für „Ein Land, zwei Gebiete“ () vor, um die Taiwanstraße-Beziehungen zu regieren. Während der Ansprache des Nationalfeiertags der Republik China am 10. Oktober 2013, richtete sich Präsident Ma Ying-jeou an die Öffentlichkeit. Er erwähnte, dass die Menschen auf beiden Seiten der Taiwanstraße alle volkstümlich Chinesen seien und dass die Beziehungen zwischen der Taiwanstraße keine internationalen Beziehungen seien. Aufgrund des wachsenden Drucks für die Pro-Unabhängigkeit der Demokratischen Fortschrittspartei, um an der Entwicklung der Taiwanstraße in den vergangenen Jahren teilzunehmen, die von der KMT-CPC entwickelt wurde, hat die Demokratische Fortschrittspartei schließlich ihre Haltung gegenüber ihrer Taiwan-Unabhängigkeitsbewegung gelockert, als der ehemalige Vorsitzende Frank Hsieh Chang-ting vom 4. bis 8. Oktober 2012 das Festlandchina besuchte. Dies soll ein bahnbrechender Besuch von höchstem Rang in der Demokratischen Fortschrittspartei gewesen sein, obwohl Frank behauptete, dass diese Reise in seiner Privatkapazität und nicht als Politiker durchgeführt wurde. Die Demokratische Fortschrittspartei hat am 21. November 2012 ihre Partei, Ausschuss für China-Angelegenheiten, gegründet und beantragte am 27. Mai 2014 das Broad-One-China-Framework (), das von dem ehemaligen Vorsitzenden Shih Ming-teh geleitet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich zu den Vorschlägen für Tibet.", "content": "Jiang Shigong (2008) stellte fest, dass das Konzept von „ein Land, zwei Systeme“ auf dem 17-Punkte-Abkommen zur friedlichen Befreiung Tibets basiert, das 1951 unterzeichnet wurde. Und dass sein Mechanismus dem ähnelt, wie der Qing-Kaiser seine neue Territorien integrierte, die er erobert hatte, indem er den örtlichen Eliten in diesen Regionen erlaubte einige Zeit Macht zu genießen und Autonomie auszuüben, ohne anscheinend unterschiedliche lokale Bräuche zu bedrohen. Da der Begriff nur eine „taktische und vorübergehende Vereinbarung“ war, argumentiert ein Standpunkt, dass das Territorium von Hongkong allmählich das gleiche Schicksal wie Tibet, seit 1959, erleben wird – eine Zwangsanpassung und strikte, direkte Kontrolle durch die Zentralregierung. Im Laufe der Zeit würde die vollständige Anpassung und die Abschaffung der lokalen Autonomie in einer Art und Weise stattfinden, die „illustrativ eine ähnliche chinesische, imperialistische, expansionistische Mentalität“ darstellt. Der Völkerrechtsexperte Eckart Klein widersetzt sich jedoch den Argumentationen, die auf dem Siebzehn-Punkte-Abkommen zur friedlichen Befreiung Tibets beruhen, und erklärte: „Das sogenannte Siebzehn-Punkte-Abkommen von 1951 stellt in keiner Weise eine solche Zustimmung dar. Da es sich um einen Vertrag unter Zwang handelt, ist er rechtlich ungültig.“ Der Vorschlag des 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso im Jahr 2005, dass Tibet eine „hochrangige Autonomie“ haben sollte, entstand aus einer Position der Befürwortung der tibetischen Unabhängigkeit, und wurde mit „ein Land, zwei Systeme“ verglichen. Er sagte, dass seine Vorschläge für China akzeptabel sein sollten, weil „ein Land, zwei Systeme“ in der chinesischen Verfassung untergebracht sei. Die staatlichen Medien lehnten diesen Anspruch ab und wiesen daraufhin, dass „ein Land, zwei Systeme“ für das kapitalistische Sozialsystem von Hongkong und Macau entworfen worden sei — etwas, das nie in Tibet existiert haben soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Land, zwei Systeme (, engl. \"One country, two systems\") ist ein verfassungsmäßiges Prinzip, das von Deng Xiaoping, dem entscheidenden Führer der Volksrepublik China, für die Wiedervereinigung Chinas in den frühen 1980er Jahren formuliert wurde. Deng legte nahe, dass es nur ein China geben solle, doch verschiedene chinesische Regionen wie Hongkong und Macau und Taiwan könnten ihre eigenen kapitalistischen, wirtschaftlichen und politischen Systeme beibehalten, während der Rest Chinas das sozialistische System benutzen sollte. Demnach könnte jede der beiden Regionen weiterhin ein eigenes politisches System, rechtliche, wirtschaftliche und finanzielle Angelegenheiten haben, unter anderem auch Außenbeziehungen mit dem Ausland.", "tgt_summary": "黑桃皇后(The Queen of Spades)是俄国著名作曲家柴科夫斯基晚期的一部代表作品,改编自普希金的同名小说,由莫杰斯特·柴科夫斯基创作脚本。1890年12月19日,这部歌剧于圣彼得堡的马林斯基剧院首演。", "id": 2004220} {"src_title": "Carles Aleñá", "tgt_title": "卡萊斯·阿萊尼亞", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Aleñá kam 2005 in die Jugend des FC Barcelona. Da die Katalanen zu jenem Zeitpunkt noch keine Prebenjamín-Abteilung (Spieler unter 8 Jahren) hatten, trafen der Koordinator der Jugendabteilungen Albert Benaiges sowie die Jugendtrainer Josep Gombau und Jordi Condom aufgrund von Interesse von Espanyol Barcelona an ihm die Entscheidung, den 1998 geborenen Aleñá in der Benjamín-B-Abteilung, damals der Jahrgang 1997, spielen zu lassen. Nachdem er zunächst sämtliche Jugendabteilungen durchlaufen hatte, rückte er zur Saison 2015/16 in den Kader der B-Mannschaft auf. Sein Debüt in der Segunda División B gab er im August 2015, als er am zweiten Spieltag jener Saison gegen den CF Pobla de Mafumet in der 77. Minute für David Babunski eingewechselt wurde. Seinen ersten Treffer in der dritthöchsten Spielklasse erzielte er bei seinem Startelfdebüt im Dezember 2015 bei der 4:2-Niederlage gegen den CD Eldense durch den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1. Im Februar 2016 stand er gegen den FC Valencia erstmals im Kader der Profis, wurde aber nicht eingesetzt. Im November 2016 debütierte er schließlich für die A-Mannschaft von Barcelona, als er im Cupspiel gegen Hércules Alicante in der Startelf stand und auch den Treffer zum 1:1-Endstand erzielte. In der 76. Minute wurde er durch Marc Cardona ersetzt. Im April 2017 gab er auch sein Debüt in der Primera División, als er am 29. Spieltag der Saison 2016/17 gegen den FC Granada in der 87. Minute für Ivan Rakitić eingewechselt wurde. Zu Saisonende hatte er noch zwei weitere Ligaeinsätze zu Buche stehen. Mit der B-Mannschaft von Barcelona schaffte er im selben Jahr den Aufstieg in die Segunda División. Im Juni 2017 erhielt Aleñá einen neuen Vertrag bei Barcelona: Er unterschrieb einen Vertrag bis 2020, welcher sich bei einem Aufstieg in den Profikader bis 2022 verlängern würde und eine Ausstiegsklausel von 75 Millionen € aufstellen würde. In der Saison 2017/18 kam er 38 Mal für die zweite Mannschaft in der Segunda División zum Einsatz und erzielte elf Tore. Darüber hinaus kam er drei Mal für die erste Mannschaft in der Copa del Rey zum Einsatz, die er mit seinem Team gewann. Nachdem Aleñá in den ersten 14 Spielen der Saison 2018/19 zu zwei Ligaeinsätzen in der ersten Mannschaft gekommen war und sein erstes Tor in der Primera División erzielt hatte, rückte er Anfang Dezember 2018 unter dem Cheftrainer Ernesto Valverde fest in den Kader der ersten Mannschaft auf. Zuvor war er auch zu acht Einsätzen (drei Tore) in der zweiten Mannschaft in der viertklassigen Segunda División B gekommen. Bis zum Saisonende folgten zwei weitere Ligaeinsätze sowie der Gewinn der spanischen Meisterschaft. Nachdem Aleñá in der ersten Hälfte der Saison 2019/20 unter Valverde kaum eine Rolle gespielt hatte und bis zum 18. Spieltag nur zu vier Einsätzen in der Liga und einem Einsatz am bedeutungslosen letzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase gekommen war, wechselte er zum 1. Januar 2020 bis zum Saisonende auf Leihbasis zum Ligakonkurrenten Betis Sevilla.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Aleñá spielte 2013 erstmals für die spanische U-16-Mannschaft. 2014 debütierte er für die U-17-Mannschaft, mit der er 2015 an der EM teilnahm. Im Januar 2016 spielte er gegen Italien erstmals für das spanische U-19-Team.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Sein Vater Francisco (* 1964) war ebenfalls Fußballspieler und spielte für Xerez und Lleida in der Segunda División.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carles Aleñá Castillo (* 5. Januar 1998 in Mataró) ist ein spanischer Fußballspieler, der seit Januar 2020 als Leihspieler des FC Barcelona bei Betis Sevilla unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "卡莱斯·阿莱尼亚·卡斯蒂略(Carles Aleñá Castillo,1998年-1月5日),西班牙加泰罗尼亚足球运动员,司职中场,现时被西甲球会巴塞罗那外借至贝迪斯。", "id": 1336294} {"src_title": "Gemeinsame Erklärung über die Macau-Frage", "tgt_title": "中葡聯合聲明", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Königreich Portugal erhielt im 16. Jahrhundert vom Kaiserreich China die Erlaubnis zur Gründung einer Handelsniederlassung in Macau. Portugal zahlte für die Nutzung der Stadt von 1557 bis 1849 jährlich eine Pacht an China. Die Souveränität verblieb jedoch bei China. 1845 erklärte die portugiesische Regierung Macau einseitig zu einem Freihafen. 1887 musste die chinesisch-kaiserliche Regierung „die dauerhafte Besetzung und Regierung Macaus durch Portugal“ anerkennen. Allerdings gelang es den Chinesen, in diesen „Vertrag von Lissabon“, den beide Seiten 1888 ratifizierten, einen entscheidenden Passus einzubringen: Die portugiesische Regierung erklärte sich bereit, „Macau niemals ohne vorherige chinesische Zustimmung an eine andere Macht abzutreten“. Ein weiterer Vertrag sollte nach einer gemeinsamen Festlegung der Grenze die endgültige Abtretung fixieren. Dazu ist es jedoch nie gekommen. In der Folgezeit forderte China wiederholt die Rückgabe der Enklave. Im Zuge der sogenannten Nelkenrevolution erhielt Portugal eine neue Verfassung. Darin wurde Macau ein „Sonderstatus als chinesisches Territorium unter portugiesischer Verwaltung“ eingeräumt. Erst 1979 erkannte Portugal die Volksrepublik China auf Grundlage der \"UN-Resolution 2758 von 1971\" als einzig rechtmäßigen Vertreter des chinesischen Volkes an. Mit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen wurde der Weg für einen völkerrechtswirksamen Staatsvertrag frei. Von Juni 1986 bis März 1987 fanden zwischen Delegationen der chinesischen und der portugiesischen Regierung vier Verhandlungsrunden statt. Am 13. April 1987 wurde die \"Gemeinsame Erklärung der Regierung der Volksrepublik China und der Regierung der Republik Portugal über die Macao-Frage\" in Peking unterzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bestimmungen.", "content": "Die Erklärung fixierte das offizielle Ende der portugiesischen Verwaltung um Mitternacht 19./20. Dezember 1999 und die Entstehung einer chinesischen Sonderverwaltungszone Macau auf Basis der Formel „Ein Land, zwei Systeme“ bei weitgehender Autonomie für mindestens 50 Jahre nach Übertragung der Souveränität. Weitgehende Autonomie bedeutet, dass die eigenen Bewohner Macaus für mindestens 50 Jahre nach der Übertragung ohne Eingreifen der zentralen Behörden der Volksrepublik China völlig selbstständig die Angelegenheiten ihres Gebietes hinsichtlich der Exekutive, der Legislative und der Judikative wahrnehmen können, mit Ausnahme der Außenbeziehungen und der Verteidigung. Unter dem Namen „Macau, China“, hat die Regierung Macaus das Recht, für die Entwicklung Macaus Vereinbarungen mit Portugal und internationalen Organisationen abzuschließen. Auf Grundlage des chinesisch-portugiesischen Abkommens kann die chinesische Regierung keine Steuern über Macau erheben; alle von der Regierung Macaus erhobenen Steuern fließen in den Haushalt der Sonderverwaltungszone Macau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gemeinsame Erklärung über die Macau-Frage oder die \"Chinesisch-Portugiesische Gemeinsame Erklärung\" ist ein Staatsvertrag zwischen Portugal und der Volksrepublik China über den Status von Macau. Der vollständige Name des Vertrages lautet: \"Gemeinsame Erklärung der Regierung der Volksrepublik China und der Regierung der Portugiesischen Republik über die Macau-Frage\".", "tgt_summary": "《中华人民共和国政府和葡萄牙共和国政府关于澳门问题的联合声明》(),简称《中葡联合声明》,是中华人民共和国(简称中国)与葡萄牙共和国(简称葡萄牙)就澳门问题共同发表的一份声明,于1987年4月13日由中国国务院总理赵紫阳与葡萄牙总理施华高在中国北京签订。中葡两国政府在1988年1月15日互相交换批准书,《中葡联合声明》正式生效。", "id": 147661} {"src_title": "Spider-Man: Far From Home", "tgt_title": "蜘蛛人:離家日", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nick Fury und Maria Hill begeben sich in das Städtchen Ixtenco in Mexiko, dessen Einwohner von einem energiereichen Zyklon berichtet haben, der ein Gesicht getragen haben soll und hier vieles zerstört hat. Eine unbekannte Person stößt zu ihnen, die ihnen hilft, die Kreatur zu bekämpfen. In New York City startet an der Midtown Technical High School unterdessen das neue Schuljahr. Seit dem sogenannten „Blip“, mit dem die, die fünf Jahre zuvor verschwinden ließ, sind nunmehr acht Monate vergangen. Die Schüler sind nun wieder vereint, doch die zurückgeholten sind nicht älter geworden. Als eine Klassenfahrt nach Europa angesetzt wird, plant Peter Parker, seiner Klassenkameradin MJ dort seine Liebe zu gestehen. Er hält den Eiffelturm für einen geeigneten Ort. Tante May, die mittlerweile von Peters Superheldenexistenz weiß, präsentiert Spider-Man der Presse, doch die Fragen über die Avengers überfordern den Teenager. Peter will den Ausflug nach Europa nutzen, um sich um Dinge zu kümmern, die nichts mit seinem Dasein als Superheld zu tun haben, und beschließt, seine Anzüge zurückzulassen. Im Flugzeug läuft nicht alles wie geplant, als Brad während des Fluges neben MJ sitzen darf, der auch ein Auge auf seine Klassenkameradin geworfen hat. Sein bester Freund Ned kommt jedoch unerwartet Betty während des Fluges näher. Nachdem sie in Venedig gelandet sind und sich entlang der Wasserstraßen der Stadt bewegen, erscheint ein riesiges Wassermonster. Die unbekannte Person vom Beginn des Films taucht erneut auf und gemeinsam mit Peter kämpft sie gegen die Kreatur, die die schönsten Gebäude der Stadt zu zerstören droht. Ihr gelingt es, das Monster zu besiegen. In dem kleinen Hotel am Wasser, in dem Peters Klasse untergebracht wurde, bekommt er unerwarteten Besuch von Nick Fury. Dieser händigt ihm Tony Starks Brille aus, die für dessen Nachfolger bestimmt ist. Ausgestattet ist diese mit der künstlichen Intelligenz E.D.I.T.H., die Zugriff auf alle Datenbanken von Stark Industries hat und die Kontrolle über alle Sicherheitssysteme ermöglicht. Nick Fury stellt ihm zudem die Agenten Maria Hill und Dimitri vor, aber auch die unbekannte Person, die als Quentin Beck vorgestellt wird, der von den Menschen nach seinem Einsatz gegen das Wassermonster nunmehr „Mysterio“ genannt wird. Er stammt ebenfalls vom Planeten Erde, jedoch aus einer anderen Dimension des Multiversums. Er erzählt Peter von den „Elementals“, die seine Welt zerstört und seine Familie ausgelöscht haben. Drei von diesen, die nun die Erde bedrohen, konnte er bisher vernichten, lediglich ein Feuermonster gilt es noch zu besiegen, dessen Auftauchen in Prag vermutet wird. Da Peter, um weiter seine Klassenfahrt genießen zu können, S.H.I.E.L.D. nicht bei der Bekämpfung des Feuermonsters helfen will, übernimmt Nick Fury die Kontrolle über den weiteren Verlauf der Ereignisse, indem er die Klassenfahrt nach Prag umleitet. Dimitri holt die Schüler ab und chauffiert sie durch Österreich in die Tschechische Republik. In Prag findet gerade das alljährliche Lichterfestival statt. Da Peter seine Klassenkameraden von der dort erwarteten Bedrohung fernhalten will, lotst er sie in eine vierstündige Aufführung einer Oper. Hier muss er MJ alleine mit Brad zurücklassen, um Mysterio im Kampf gegen das Feuerelemental zu unterstützen. Beck stürzt sich todesmutig auf die Kreatur und vernichtet sie. Zurück im Hotel erzählen Peters Klassenkameraden ihm, das nächste Ziel ihrer Reise sei nun Berlin. Bei einem abendlichen Spaziergang auf der Karlsbrücke gesteht er MJ, Spider-Man zu sein, was diese allerdings schon seit Längerem ahnte. Ein von ihr auf der Straße nach dem letzten Kampf gefundenes Stück eines holographischen Projektors, das sie ihm zeigt, lässt Peter vermuten, dass er von Beck hintergangen wurde und die Elementals nur von ihm generierte Illusionen sind. Mittlerweile hat er diesem jedoch schon die Kontrolle über E.D.I.T.H. übertragen, weil er in Beck den vorherbestimmten Nachfolger seines früheren Mentors Tony Stark gesehen hatte. Beck stellt sich als ein früherer Partner von Tony Stark heraus, und fortan versucht, sich mit Hilfe von anderen ehemaligen Mitarbeitern von Stark als neuer Superheld und Beschützer der Erde zu inszenieren. In Berlin sucht Peter Nick Fury bei Europol auf, muss jedoch erkennen, dass alles, was er in Berlin erlebt, ebenfalls nur eine von Beck durch Starks S.E.N.F.-Technologie erzeugte Illusion ist. Somit hat Peter zuvor gegenüber Beck offenbart, dass auch MJ und Ned von dessen Absichten wissen, woraufhin diese von Beck ebenfalls zu Zielen erklärt werden. Von Beck vor einen Zug geworfen, erwacht Peter in den Niederlanden, wo er von Happy Hogan abgeholt und per Flugzeug nach London gebracht wird. Peter will dort Becks Illusion durchbrechen und die Kontrolle über E.D.I.T.H. wieder zurückerlangen. In einem Kampf auf der Tower Bridge wird Beck schließlich selbst von einer der von ihm gesteuerten Drohnen erschossen. In der Mid-Credit-Szene beschuldigt der Herausgeber des DailyBugle, J. Jonah Jameson, Spider-Man für die Angriffe der Elementals verantwortlich zu sein. Er sendet zudem gefälschtes Filmmaterial über den Vorfall, das manipuliert wurde, um Parker als den Mörder von Beck hinzustellen und als Spider-Man zu entlarven. In der Post-Credit-Szene sind die Skrulls Talos und Soren zu sehen, die sich die ganze Zeit auf Anweisung vom echten Nick Fury als Fury und Hill ausgegeben hatten. Nick Fury befand sich während des Vorfalls auf einem Skrull-Raumschiff, welches er auch kommandiert.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stab und Besetzung.", "content": "Regie führte wie im Vorgängerfilm \"\" Jon Watts. Dieser hatte weltweit 880,2 Millionen US-Dollar eingespielt, wodurch er auf Platz 6 der erfolgreichsten Filme des Jahres 2017 landete. Chris McKenna und Erik Sommers kehrten ebenfalls als Drehbuchautoren zurück. Des Weiteren soll Marvel versucht haben, Adam McKay zu verpflichten, der bei der Entwicklung des Films helfen sollte. McKay sei zwar sehr interessiert gewesen, lehnte allerdings aufgrund anderer Projekte ab. Auch die Hauptrolle von Peter Parker alias \"Spider-Man\" wurde abermals mit Tom Holland besetzt. Im Film soll er insgesamt vier verschiedene Anzüge tragen, darunter einen, den er von \"Nick Fury\" persönlich bekommt, damit er sich der Öffentlichkeit entziehen kann. Jake Gyllenhaal soll den Bösewicht Mysterio spielen, der im Film laut Regisseur Jon Watts allerdings eine freundschaftliche Beziehung zu \"Spider-Man\" haben und für ihn ein „cooler Onkel“ sein soll. In den Comics war der gelernte Stuntman hingegen ein Schurke, der durch Illusionen und Tricks den Anschein erwecken wollte, er wäre ein Held. Dabei arbeitete er meistens allein, schloss sich teilweise aber auch den Sinister Six an. Um im Film den Bezug zum MCU zu festigen, wurden in seinem Anzug Einflüsse von \"Iron Man\", \"Thor\" und \"Black Panther\" verarbeitet. Durch Concept Artist Ryan Meinerding seien zudem Runenelemente, mystische Zeichen und eingravierte Gesichter hinzugekommen, wodurch die maschinell geprägte Moderne mit antiken Elementen kombiniert wurde. Der für \"Mysterio\" typische kugelförmige Helm hätte hingegen mit Hilfe von CGI animiert werden müssen, da vergleichbare Kugeln in der richtigen Größe bis zu fünf Kilogramm gewogen hätten. Laut den Drehbuchautoren war \"Mysterio\" in frühen Drehbuchfassungen ein Skrull. Als beide überlegten, auf welche unterhaltsame Weise man das Publikum reinlegen könnte, entschied man sich letztendlich dazu, \"Mysterio\" zum Trickbetrüger zu machen. Im Juli 2018 wurde bekannt, dass J.B. Smoove im Film eine Hauptrolle erhalten hat. Auch Numan Acar befindet sich auf der Besetzungsliste und übernimmt die Rolle von \"Dimitri\", eines Mitglieds der Einsatztruppe von \"Nick Fury\". Anfang August 2018 wurde bestätigt, dass Samuel L. Jackson und Cobie Smulders Teil des Cast sind. Zwischen \"Fury\" und \"Spider-Man\" soll sich dabei laut Tom Holland aufgrund ihrer Gegensätzlichkeit eine lustige Dynamik entwickeln. Im September 2018 wurde durch ein Setvideo von den Dreharbeiten in London, auf dem auch Jackson und Smulders zu sehen sind, die Rückkehr von Jon Favreau bekannt. In der Kinofassung ist schließlich auch J. K. Simmons als \"J. Jonah Jameson\" zu sehen. Diese Rolle verkörperte er bereits in den Filmen \"Spider-Man\", \"Spider-Man 2\" und \"Spider-Man 3\" von Sam Raimi. Über Simmons’ Besetzung äußerte sich Kevin Feige, Simmons habe bereits vor einigen Jahren erklärt, dass er in weiteren \"Spider-Man\"-Filmen auftreten wolle. In \"\" hätte es nicht gepasst, aber da \"Spider-Man: Far From Home\" größtenteils außerhalb von New York City spiele, dachte man sich, dies sei die perfekte Gelegenheit, „eine Reihe von Dingen zu tun“. Weiter führte er aus, man habe \"J. Jonah Jameson\" „in einen dieser zeitgenössischen links- und rechtsradikalen Journalisten verwandeln, die schreiend vor der Kamera stehen“, da ein Zeitungsverkäufer nicht in die moderne Welt passe. Die anfangs als Gegenspieler erwarteten \"Vulture\" und \"Scorpion\" aus dem Vorgänger, verkörpert von Michael Keaton und Michael Mando, haben letztendlich keinen Auftritt im Film. Dies begründete Watts damit, dass man keinen Moment gefunden habe, wo beide in die Geschichte gepasst hätten, und man sie nicht nur in einem unnötigen Cameo auftreten lassen wollte. Stattdessen soll ein Auftritt von Anthony Mackie als \"Sam Wilson\" alias \"Falcon\" am Ende des Films kurzzeitig im Gespräch gewesen sein. Letztendlich habe man sich allerdings gegen dieses Vorhaben entschieden, um so den Fokus wieder darauf zu legen, dass \"Peter Parker\" der einzig verfügbare Superheld sei. Auch habe man überlegt, Donald Glover erneut, als \"Aaron Davis\" auftreten zu lassen, verwarf diese Idee allerdings, da man nicht zu viel Zeit in New York City verbringen wollte.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Björn Schalla im Auftrag der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH, Berlin.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten und Filmmusik.", "content": "Die Dreharbeiten begannen am 2. Juli 2018 in den Warner Bros. Studios, Leavesden in Hertfordshire, einer Region nördlich von London. Dort baute man unter anderem Sets für eine zerbombte mexikanische Kleinstadt, eine ausgebrannte Bar in Prag und einen umgestürzten Glockenturm in Venedig. Für den italienischen Schauplatz rekonstruierte man zudem einen kompletten Ausschnitt der Lagunenstadt inklusive Fischmarkt, Cafés, Läden, verzierten Häusern und Gondeln auf einem großen Wassertank. Später wurden die Dreharbeiten direkt in London, unter anderem nahe der Tower Bridge, fortgesetzt. Anfang September wurde zudem bekannt, dass man auch in Tschechien drehen wolle. Neben Prag, wo man Mitte September 2018 zu filmen begann, wurden auch in Liberec für 21 Tage als „Prag-Set“ gedreht, wodurch die Stadt etwa 1,17 Millionen Euro einnehmen konnte, die in die städtische Wirtschaft geflossen seien. Von dort gab es auch die ersten Setfotos, die Gyllenhaals Mitwirken am Film endgültig bestätigten. Anfang Oktober erfolgten weitere Aufnahmen in Venedig. Ursprünglich wurde dem Produktionsteam davon abgeraten, in der italienischen Stadt zu drehen, da es durch das Autoverbot zu logistischen Problemen mit der Ausrüstung kommen könne. Abschließend drehte man für einige Tage in New York City, bis die Dreharbeiten schließlich am 16. Oktober 2018 beendet wurden. Aufgrund der vielen Schauplätze beschrieb Watts den Film als eine Art „Action-Reise-Film“, der optisch an einigen Stellen sehr an \"Die Bourne Identität\" erinnern und sich wie ein James-Bond-Film anfühlen solle. Im Oktober 2018 wurde bekannt, dass Michael Giacchino für die Filmmusik verantwortlich sein wird. Dieser begann am 24. April 2019 damit, den Score zu komponieren. Der Soundtrack, der insgesamt 25 Musikstücke umfasst, wurde am Tag des US-Kinostarts von Sony Classical als Download und wenig später auf CD veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing und Veröffentlichung.", "content": "Im Juni 2018 verriet Hauptdarsteller Tom Holland mit \"Spider-Man: Far From Home\" den Titel des Films. Am 22. August 2018 wurde von Sony das offizielle Logo zum Film vorgestellt. Am 8. Dezember 2018 bekamen Besucher der Comic Con Experience in Brasilien einen exklusiven Trailer sowie die Vorstellung von Jake Gyllenhaal zu sehen. Am 15. Januar wurde der erste Trailer, der mit 130 Millionen plattformübergreifenden Aufrufen innerhalb von 24 Stunden eine neuen Studiorekord für Sony aufstellte, zusammen mit dem offiziellen Poster vorgestellt. Ende März erschienen drei weitere Poster, die \"Spider-Man\" an Schauplätzen in Berlin, Venedig und London zeigen. Mit der Veröffentlichung des zweiten Trailers am 6. Mai 2019 wurde enthüllt, dass der Film zeitlich gesehen nach \"\" spielen wird, was zuvor Thema vieler Spekulationen war. Dieser Trailer konnte in den ersten 24 Stunden nach Veröffentlichung plattformübergreifend 135 Millionen Aufrufe verzeichnen und damit den Studiorekord des ersten Trailers überbieten. Die Weltpremiere erfolgte am 26. Juni 2019 im TCL Chinese Theatre in Hollywood. Am 2. Juli 2019 kam der Film in die US-amerikanischen und zwei Tage später in die deutschen Kinos. Der Kinostart in China erfolgte bereits am 28. Juni 2019. Die aus dem Film geschnittenen Szenen, die größtenteils von Peter Parkers Vorbereitungen auf die Europareise handeln, sollen zusammen als eigener kleiner Kurzfilm mit dem Namen „Peters To-Do List“ digital und auf der Blu-ray veröffentlicht werden. Am 29. August 2019 kam \"Spider-Man: Far From Home\" in den USA und in Kanada in einer neuen Schnittfassung in die Kinos. Diese enthält sieben Minuten an zuvor unveröffentlichten Szenen. In den Vereinigten Staaten ist der Film seit dem 17. September digital erhältlich und soll am 1. Oktober 2019 auf DVD, Blu-ray und UHD-Blu-ray erscheinen. In Deutschland ist eine digitale Veröffentlichung für den 1. November und eine Veröffentlichung auf DVD, Blu-ray und UHD-Blu-ray für den 14. November 2019 angesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In den USA wurde der Film von der MPAA als PG-13 eingestuft. In Deutschland wurde der Film von der FSK ab 12 Jahren freigegeben, ist in Begleitung der Eltern jedoch bereits ab 6 Jahren erlaubt. In der Freigabebegründung heißt es, der Film weise viele turbulente Action- und Kampfszenen auf, die ausgesprochen jugendaffine Hauptfigur eigne sich dabei jedoch als positive Identifikationsfigur.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Erste Stimmen nach Wegfall des Presse-Embargos waren überwiegend positiv. So wurde vor allem die Darstellung von Gyllenhaal, die gute Mischung aus Action, Humor und Wendungen sowie der Umgang mit dem Ende von \"\" und dem damit verbundenen Tod von \"Tony Stark\" gelobt. Zudem hätte der Film den „Geist der Comics“ gut eingefangen. Ein Kritikpunkt war, dass die emotionale Entwicklung der Hauptfigur etwas in den Hintergrund gerückt werde, obwohl Holland den Titelhelden charmant verkörpere. Der Film konnte 91 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen und erhielt hierbei eine durchschnittliche Bewertung von 7,5 der möglichen 10 Punkte. Zudem ging der Film aus den 21. Annual Golden Tomato Awards in der Kategorie \"Best Comic Book Movies 2019\" als Zweitplatzierter hervor. Stephanie Zacharek vom \"Time Magazine\" meint, der unterhaltsame Film konzentriere sich auf alles, was an Peter Parker und seinem Alter Ego am attraktivsten sei. Dies sei hauptsächlich die Tatsache, dass er noch nicht aus dem Teenageralter herausgewachsen ist und Superkräfte besitzt, die er nicht vollständig kontrollieren kann. Der Film und die Darsteller seien so unterhaltsam, dass es fast wie eine Belastung wirke, wenn \"Spider-Man: Far from Home\" seiner Aufgabe nachkommt, ein klassischer Superheldenfilm zu sein. Mark Kennedy von der Associated Press schreibt, wenn Peter Parker in \"Spider-Man: Homecoming\" die New Yorker Fähren von Coney Island und Staten Island gegen berühmte Städte wie Venedig, Berlin, London und Prag tausche, sei es seltsam aufregend zu sehen, wie er sich über alte Glockentürme statt über Wolkenkratzer in Manhattan schwingt. Kennedy erklärt weiter, die erste Hälfte von \"Spider-Man: Far From Home\" könnte für sich allein stehen, wenn Parker versucht, MJ zu erobern und gleichzeitig mit einer zerlumpten Gruppe von Superhelden gegen riesige Monster kämpft. In der zweiten Hälfte würden die Dinge geradezu bizarr, da der Film ein paar Gänge nach oben schaltet und fast an Produktionen wie \"Saved By the Bell\" und \"The Matrix\" erinnere. Julia Haungs von SWR2 Kultur Info meint, als ehemaliger Tänzer und Turner gebe Tom Holland dem Titelhelden eine absolut überzeugende Physis, und auch den schüchternen, verliebten Jüngling nehme man ihm ab. So langsam Regisseur Jon Watts die erste Hälfte des Films anlegt, so rasant gestalte er die zweite, in der der junge Held weitgehend auf sich allein gestellt ist, so Haungs weiter: „In routiniert spektakulären Actionszenen fliegt den Zuschauern halb Europa um die Ohren. Die interessanteren Kampfszenen sind allerdings die, die in psychedelisch anmutende Fantasien abtauchen.“ In diesen alptraumhaften Sequenzen webe der Film ein dichtes Netz aus Illusionen, so Haungs: „Was ist real, was Inszenierung? An welche Gewissheiten kann man sich im Zeitalter von Fake News überhaupt noch halten?“ In \"Spider-Man: Far From Home\" seien nicht einmal die Superhelden vor ihm geschützt, und mit dieser Doppelbödigkeit ziehe der Film eine Metaebene ein, die ihn zu einem würdigen Abschluss der \"Avengers- Infinity\"-Saga mache.", "section_level": 2}, {"title": "Einordnung in das MCU.", "content": "\"Spider-Man: Far From Home\" ist sowohl die Fortsetzung für \"Spider-Man: Homecoming\" als auch für \"Avengers: Endgame\". Zudem schließt der Film die \"Infinity-Saga\" sowie die dritte Phase des Marvel Cinematic Universe ab und fungiert als Epilog zur Saga beziehungsweise zu \"Avengers: Endgame\". Die Filmkritikerin Antje Wessels schreibt, vor der Kulisse eines mit Effekten vollgepumpten Blockbusters sei den Machern eine emotionale Aufbereitung der Ereignisse gelungen, die viel darüber aussagt, was durch die Ereignisse in \"Endgame\" für eine riesige Lücke hinterlassen haben.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Am Starttag konnte \"Spider-Man: Far From Home\" 39,2 Millionen US-Dollar an den nordamerikanischen Kinokassen einspielen, wodurch er den erfolgreichsten Dienstagsstart aller Zeiten verzeichnen konnte. Am darauffolgenden Mittwoch kamen weitere 27 Millionen dazu, was keinem Film zuvor gelang, der nicht an diesem Wochentag in den Kinos anlief. Erste Prognosen, nach denen er am Startwochenende bis zu 160 Millionen US-Dollar an den US-amerikanischen Kinokassen einspielen könnte, konnte er mit Einnahmen von 185 Millionen US-Dollar überbieten. In China spielte der Film an seinem Startwochenende rund 97,5 Millionen US-Dollar ein. Insgesamt konnte der Film an diesem Wochenende, zehn Tage nach dem ersten Kinostart auf dem asiatischen Filmmarkt, 580 Millionen US-Dollar umsetzen. Zu diesen Zahlen trugen in Deutschland inklusive Mittwochs-Previews 490.000 Kinobesucher bei, wodurch der Film auf Anhieb auf dem ersten Platz der Kino-Charts einsteigen konnte. Am zweiten Wochenende konnte \"Spider-Man: Far From Home\" mit Einnahmen von 45,3 Millionen US-Dollar die Spitzenposition in Nordamerika verteidigen, erreichte in Deutschland mit 310.000 Besuchern und einem Umsatz von rund 3,2 Millionen Euro allerdings nur den zweiten Platz der Kino-Charts. Eine Woche später konnte der Film in Nordamerika und Deutschland jeweils den zweiten Platz belegen, während er am vierten Wochenende auf beiden Märkten nur noch den dritten Platz der Kino-Charts erreichte. Die gesamten weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 1,13 Milliarden US-Dollar, womit er sich auf Platz 4 der erfolgreichsten Filme des Jahres 2019 und auf Platz der weltweit erfolgreichsten Filme aller Zeiten befindet. Außerdem konnte er im August 2019 \"\" an den Kinokassen überholen, wodurch er zum finanziell erfolgreichsten Film von Sony wurde. In Deutschland verzeichnet der Film 1.770.284 Besucher, durch die er 17,3 Millionen Euro einspielen konnte und sich auf Platz 14 der Jahres-Charts 2019 befindet.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Annie Awards 2020 Critics’ Choice Movie Awards 2020 Dragon Awards 2019 Hollywood Critics Association Awards 2020 Hollywood Music in Media Awards 2019 National Film & TV Awards 2019 Nickelodeon Kids’ Choice Awards 2020 People’s Choice Awards 2019 Saturn-Award-Verleihung 2019 Teen Choice Awards 2019 Visual Effects Society Awards 2020", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Im Juli 2019 wurde berichtet, dass \"Spider-Man: Far From Home\" mindestens eine Milliarde US-Dollar an den Kinokassen einspielen müsse, damit sich der Vertrag zwischen Sony und den Marvel Studios verlängere und letztere auch für einen dritten \"Spider-Man\"-Film die kreative Kontrolle behalten dürfen, während Sony nur die Vertriebsrechte besitze. Obwohl er dieses Einspielergebnis Ende Juli 2019 erreichen konnte, wurde einen Monat später berichtet, dass Marvel unter der Leitung von Kevin Feige zukünftig keine Kontrolle mehr über \"Spider-Man\" haben werde und dieser dadurch kein Teil des Marvel Cinematic Universe mehr ist. Ein Brancheninsider gab zu den Hintergründen an, dass Sony bereit gewesen sein soll, den ursprünglichen Vertrag mit alten Konditionen, nach denen Disney 5 % aller Einnahmen erhalten sollte, für zukünftige Filme zu verlängern. Der „Mäusekonzern“ hätte hingegen gefordert, zukünftig alle Kosten und Einnahmen in gleichen Anteilen zu teilen und den Vertrag auch auf weitere Figuren wie Venom, für die Sony die Vertriebsrechte besitzt, zu erweitern. Da Sony dem nicht zustimmen wollte, beendete man die Zusammenarbeit. Das Studio hätte zudem an gleich zwei Fortsetzungen gearbeitet, in denen Tom Holland erneut die titelgebende Hauptrolle übernehmen und bei denen Jon Watts erneut die Regie übernehmen sollte. Wenig später bestätigte Sony die Trennung, verwies allerdings darauf, dass einige Darstellungen in den Medien nicht der Wahrheit entsprechen würden, die Trennung von Disney ausgehe und man eine zukünftige Zusammenarbeit begrüßen würde. Kurze Zeit später äußerte sich Sony-Pictures-Chef Tony Vinciquerra jedoch, dass es vorerst keine neuen Verhandlungen geben werde. Regisseur Watts stellte über eine möglichen Fortsetzung in Aussicht, dass Kraven the Hunter ein möglicher Gegenspieler sei. Ende September 2019 wurde schließlich von beiden Seiten bekanntgegeben, dass man sich auf einen neuen Vertrag geeinigt habe. Dieser beinhaltet, dass die Marvel Studios unter der Leitung von Kevin Feige die kreative Kontrolle über eine Fortsetzung zu \"Spider-Man: Far From Home\" erhalten, die erneut von Amy Pascal produziert wird und am 16. Juli 2021 in die US-amerikanischen Kinos kommen soll. Der Vertrag umfasst zudem, dass der von Tom Holland verkörperte \"Spider-Man\" in einem weiteren Marvel-Film auftreten dürfe und Disney neben den Merchandise-Rechten auch 25 % der Einnahmen aus Kinovorführungen bekomme. Die zweite Post-Credit-Szene, in der sich \"Nick Fury\" auf einem \"Skrull\"-Schiff befindet, könnte auf die Organisation „S.W.O.R.D.“ hindeuten, die zukünftig im MCU eine größere Bedeutung bekommen könnte. S.W.O.R.D. ist in den Comics das intergalaktische Gegenstück zu S.H.I.E.L.D. und beschützt die Erde vor kosmischen Bedrohungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Spider-Man: Far From Home ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Actionfilm von Jon Watts, der am 2. Juli 2019 in die US-amerikanischen und zwei Tage später in die deutschen Kinos kam. Es handelt sich um eine Fortsetzung von \"\" aus dem Jahr 2017, sowie von \"\" aus demselben Jahr. Der Film wird von Columbia Pictures und Marvel Studios produziert und ist innerhalb des Marvel Cinematic Universe (\"MCU\") der insgesamt 23. Film und der zweite Solofilm der Titelfigur.", "tgt_summary": "是一部于2019年上映的美国超级英雄电影,由漫威漫画旗下角色蜘蛛人故事改编,哥伦比亚影业与漫威影业共同制片,并由索尼影视娱乐发行。本片为2017年电影《蜘蛛人:返校日》的续集,「漫威电影宇宙」系列的第二十三部电影,亦是漫威电影宇宙“无限传奇”的最后一部电影。由强·华兹执导,克里斯·麦肯纳 (编剧)和艾瑞克·桑默斯共同编剧。主演包括汤姆·赫兰德、山缪·杰克森、辛蒂亚、蔻碧·史莫德、强·法夫洛、J·B·史慕福、雅各布·贝塔隆、马丁·斯塔尔、玛丽莎·托梅和杰克·葛伦霍。该片为首部史丹·李未在漫威电影宇宙中客串角色的电影,亦是继《终局之战》后第二部漫威电影宇宙加上全新片段后重映的作品。", "id": 1490834} {"src_title": "UEFA Champions League 2018/19", "tgt_title": "2018–19年歐洲冠軍聯賽", "src_document": [{"title": "Termine.", "content": "Für die Auslosungen und Spielrunden sind die folgenden Termine geplant:", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Einteilung in die einzelnen Qualifikationsrunden bestimmt sich nach der Zugangsliste der UEFA. Die Reihenfolge der Verbände bestimmt sich hierbei nach den Verbandskoeffizienten der UEFA-Fünfjahreswertung 2016/2017. Falls sich die für die Champions League qualifizierten Titelverteidiger des Vorjahres bereits über die nationalen Wettbewerbe qualifiziert haben, kommt es zu nachträglichen Verschiebungen in der veröffentlichten Zugangsliste. Gesetzt sind die Teams mit dem höheren Klub-Koeffizienten der UEFA-Fünfjahreswertung 2017/18. Bei gleichem Klub-Koeffizienten bestimmt sich die Reihenfolge nach den von den Teams erzielten Wertungspunkten der Vorsaison bzw. der weiteren Vorjahre. Soweit zum Zeitpunkt der Auslosung der jeweiligen Qualifikationsrunde die vorhergehende Runde noch nicht abgeschlossen ist, wird für die Setzliste der höhere Wert der beiden Teams der jeweils ausstehenden Spielpaarungen angesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Die Auslosung für die Vorrunde fand am 12. Juni 2018 statt. Die am 26. Juni stattfindende Halbfinalrunde und die am 29. Juni 2018 ausgetragene Endrunde wurden im Victoria Stadium in Gibraltar ausgetragen. Die drei Verlierer wechselten in die zweite Qualifikationsrunde (Champions-Weg) der UEFA Europa League 2018/19, der Gewinner in die 1. Qualifikationsrunde der UEFA Champions League 2018/19.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Folgende Paarungen wurden für das Halbfinale der Vorqualifikation ausgelost:", "section_level": 3}, {"title": "1. Qualifikationsrunde.", "content": "32 Mannschaften nehmen an der 1. Qualifikationsrunde teil. Unterlegene Mannschaften treten in der zweiten Qualifikationsrunde Champions-Weg der UEFA Europa League 2018/19 an, die Gewinner in der 2. Qualifikationsrunde (Champions-Weg) der UEFA Champions League 2018/19. Auslosung: 19. Juni 2018 in Nyon Hinspiele: 10. und 11. Juli 2018 Rückspiele: 17. und 18. Juli 2018 Folgende Paarungen wurden für die erste Qualifikationsrunde ausgelost:", "section_level": 2}, {"title": "2. Qualifikationsrunde.", "content": "Ab der zweiten Qualifikationsrunde gibt es zwei getrennte Lostöpfe: nationale Meister werden nur gegen andere nationale Meister gelost, wogegen zweitplatzierte Vereine nur gegen andere zweitplatzierte gelost werden. Unterlegene Mannschaften wechseln in die dritte Qualifikationsrunde der UEFA Europa League 2018/19. Auslosung: 19. Juni 2018 in Nyon Hinspiele: 24. und 25. Juli 2018 Rückspiele: 31. Juli und 1. August 2018 Folgende Paarungen wurden für die zweite Qualifikationsrunde ausgelost:", "section_level": 2}, {"title": "3. Qualifikationsrunde.", "content": "Auslosung: 23. Juli 2018 in Nyon Hinspiele: 7. und 8. August 2018 Rückspiele: 14. August 2018", "section_level": 2}, {"title": "Champions-Weg.", "content": "Unterlegene Mannschaften treten in den Play-offs der UEFA Europa League 2018/19 an, die Gewinner in den Play-offs der UEFA Champions League 2018/19. Folgende Paarungen wurden für den Champions-Weg der dritten Qualifikationsrunde ausgelost:", "section_level": 3}, {"title": "Platzierungsweg.", "content": "Unterlegene Mannschaften treten in der Gruppenphase der UEFA Europa League 2018/19 an, die Gewinner in den Play-offs der UEFA Champions League 2018/19: Folgende Paarungen wurden für den Platzierungsweg der dritten Qualifikationsrunde ausgelost:", "section_level": 3}, {"title": "Play-offs.", "content": "Auslosung: 6. August 2018 in Nyon Hinspiele: 21. und 22. August 2018 Rückspiele: 28. und 29. August 2018 Die vierte und letzte Qualifikationsrunde wird zwecks besserer Vermarktungschancen „Play-offs“ genannt. Ab dieser Runde werden sämtliche Spiele zentral von der UEFA vermarktet, um höhere Medien-Aufmerksamkeit und damit steigende Werbeeinnahmen zu generieren. Unterlegene Mannschaften treten in der Gruppenphase der UEFA Europa League 2018/19 an, die Gewinner in der Gruppenphase der UEFA Champions League 2018/19.", "section_level": 2}, {"title": "Champions-Weg.", "content": "Folgende Paarungen wurden für den Champions-Weg der Play-offs ausgelost:", "section_level": 3}, {"title": "Platzierungsweg.", "content": "Folgende Paarungen wurden für den Platzierungsweg der Play-offs ausgelost:", "section_level": 3}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "Der Titelverteidiger der UEFA Champions League und der UEFA Europa League sowie die Meister der Ligen von Platz 1 bis 6 der UEFA-Fünfjahreswertung wurden unabhängig von ihrem Klub-Koeffizienten aus dem Lostopf 1 gelost, alle anderen Mannschaften ihrem Klub-Koeffizienten gemäß von den drei weiteren Lostöpfen. Die Auslosung fand am 30. August 2018 in Monaco statt. An der Gruppenphase nahmen 32 Teams aus 15 Landesverbänden teil. 26 Teams waren direkt qualifiziert, dazu kamen noch sechs Vereine (vier über den Champions-Weg und zwei über den Platzierungsweg) aus den Qualifikationsrunden. Die Gruppensieger und -zweiten qualifizierten sich für das Achtelfinale, die Gruppendritten spielten im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League weiter. Bei Punktgleichheit zweier oder mehrerer Mannschaften nach den Gruppenspielen wurde die Platzierung durch folgende Kriterien ermittelt:", "section_level": 2}, {"title": "K.-o.-Phase.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Für das Achtelfinale wurden am 17. Dezember 2018 in Nyon acht Paarungen je eines Gruppenzweiten und eines Gruppensiegers ausgelost, wobei die Gruppensieger das Hinspiel auswärts bestritten. Mannschaften eines Landesverbandes sowie vorherige Gegner in der Gruppenphase durften einander nicht zugelost werden. Die Hinspiele fanden am 12. und 13. sowie 19. und 20. Februar 2019 statt, die Rückspiele am 5. und 6. sowie 12. und 13. März 2019.", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Auslosung für das Viertelfinale fand am 15. März 2019 in Nyon ohne Beschränkungen statt. Es gab keine gesetzten Klubs, und auch Vereine aus einem Verband konnten aufeinandertreffen. Der zuerst Gezogene erhielt grundsätzlich im Hinspiel das Heimrecht. Da Manchester United und Manchester City den örtlichen Behörden zufolge nicht am selben Abend oder an zwei aufeinanderfolgenden Abenden in Manchester spielen konnten, musste Manchester United entgegen der Auslosung das Hinspiel zu Hause bestreiten. Die Hinspiele fanden am 9. und 10. April statt, die Rückspiele 16. und 17. April 2019. Erstmals seit 2006 zog keine deutsche Mannschaft in die Runde der letzten Acht ein.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Halbfinals wurden am 15. März 2019 (mit dem Viertelfinale) in Nyon ausgelost. Die Hinspiele fanden am 30. April und 1. Mai, die Rückspiele am 7. und 8. Mai 2019 statt. Tottenham Hotspur zog erstmals in ein Champions-League-Halbfinale ein, Ajax Amsterdam erstmals seit 1997. Während der FC Liverpool die Halbfinalteilnahme aus dem Vorjahr wiederholte, zog der FC Barcelona erstmals seit 2015, als am Ende der Titel gewonnen wurde, in die Runde der letzten Vier ein. Beide Halbfinals waren geprägt von Aufholjagden: Der FC Barcelona gewann das Hinspiel im Camp Nou mit 3:0, der FC Liverpool zog jedoch nach einem 4:0-Sieg in Anfield zum zweiten Mal in Folge in das Finale ein. Es war das vierte Mal in der Champions-League-Geschichte, dass eine Mannschaft einen 3-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen konnte – erstmals in einem Halbfinale. Ajax Amsterdam gewann das Hinspiel im Tottenham Hotspur Stadium mit 1:0 und führte im Rückspiel in der heimischen Johan-Cruyff-Arena zur Halbzeit mit 2:0, ehe Lucas Moura das Spiel mit einem lupenreinen Hattrick drehte und die \"Spurs\" spät in der Nachspielzeit erstmals in ein Champions-League-Finale schoss.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Das Finale fand am 1. Juni 2019 im Wanda Metropolitano in Madrid statt. Mit dem Viertelfinale wurde ausgelost, dass der Sieger des ersten Halbfinals offiziell Heimrecht hatte. Es war das zweite rein englische Finale nach dem Finale 2008 zwischen Manchester United und dem FC Chelsea.", "section_level": 2}, {"title": "Beste Torschützen.", "content": "Nachfolgend sind die besten Torschützen der Champions-League-Saison (ohne die Qualifikationsrunden) aufgeführt. Die Sortierung erfolgt analog zur UEFA-Torschützenliste nach Anzahl der Tore, bei gleicher Trefferzahl werden diese Spieler nach Anzahl der Torvorlagen und danach nach Einsatzzeit sortiert.", "section_level": 1}, {"title": "Preisgelder.", "content": "Jeder an der UEFA Champions League 2018/19 ab der Gruppenphase teilnehmende Verein erhielt 15,25 Millionen Euro als Startprämie. Durch Siegprämien lassen sich die Einnahmen des Titelträgers auf bis zu 82,45 Millionen Euro steigern. Über die Koeffizientenrangliste kann jeder Verein die Einnahmen noch steigern. Der am schlechtesten platzierte Verein erhält 1,108 Millionen Euro. Für jeden Rang kommt ein Betrag von 1,108 Millionen Euro dazu, wodurch der am besten platzierte Verein 35,46 Millionen Euro zusätzlich erhält. Zu diesen Preisgeldern kommen weitere Einnahmen u. a. aus dem Verkauf von Eintrittskarten, Vermarktung von Radio- und TV-Rechten, Bandenwerbung und Merchandising.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die UEFA Champions League 2018/19 war die 27. Saison des wichtigsten europäischen Wettbewerbs für Vereinsmannschaften im Fußball unter dieser Bezeichnung und die 64. insgesamt. Am Wettbewerb nahmen 79 Klubs aus 54 Landesverbänden der UEFA teil. Liechtenstein stellte wie gehabt keinen Vertreter, da der dortige Fußballverband keine eigene Meisterschaft austrägt. In dieser Saison werden erstmals alle unterlegenen Teams der Champions League-Qualifikation in der Qualifikation bzw. der Gruppenphase der UEFA Europa League weiterspielen. Außerdem wurde ab den Achtelfinals erstmals der Video Assistant Referee (VAR) eingesetzt. Titelverteidiger war Real Madrid.", "tgt_summary": "2018–19年欧洲冠军联赛是欧洲足协主办的第 64 届顶级球会赛事,亦是自本项赛事更名为欧洲冠军联赛以来的第 27 届赛事。", "id": 428640} {"src_title": "Ernie Pyle", "tgt_title": "恩尼·派爾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pyle stammte aus dem Bundesstaat Indiana. Während des Ersten Weltkriegs meldete er sich zur US Navy, aus der er nach dem Kriegsende 1918 als Petty Officer Third Class entlassen wurde. Er studierte dann an der Indiana University, wo er Redakteur bei der Studentenzeitung und Mitglied in der Studentenverbindung Sigma Alpha Epsilon war. Er brach das Studium jedoch ab, um einen Job als Zeitungsredakteur in La Porte anzunehmen. Es folgte eine Anstellung bei \"The Washington Daily News\", wo er schnell in der Redaktion aufsteigen konnte. Nach seiner Hochzeit 1925 mit Geraldine „Jerry“ Siebolds bereiste er 1926 die USA und kehrte dann als Kolumnist nach Washington, D.C. zurück. Seine Zeitungsbeiträge, die sich oft mit den Erlebnissen seiner Reise quer durch das Land beschäftigten, stießen bald auf großes Interesse und wurden außerordentlich gelobt. Nachdem die Vereinigten Staaten 1941 in den Zweiten Weltkrieg eingetreten waren, gab Pyle seine Stelle als Redakteur auf und wurde Kriegsberichterstatter. Er reiste mit den Truppen der US Army nach Nordafrika und begleitete später u. a. die Schlacht um Anzio sowie die Landung in der Normandie. Seine Reportagen, die unter dem Eindruck der Kämpfe entstanden, wurden für ihre hohe Authentizität gelobt. Als Auszeichnung dafür wurde ihm der Pulitzer-Preis zugesprochen. Als Folge einer Posttraumatischen Belastungsstörung und Depressionen kehrte er nach der Befreiung von Paris im August 1944 in die USA zurück, um wenig später am Pazifikkrieg teilzunehmen. Im April 1945 erlebte er die Schlacht um Okinawa von einem Schiff der US Navy aus mit. Am 16. April 1945 landete er mit der 77th Infantry Division auf Iejima, einer strategisch wichtigen Insel bei Okinawa. Pyle wurde am 18. April getötet, als er sich gerade in einem Jeep auf dem Weg zu einem Kommandoposten des 305th Infantry Regiment befand und unter japanisches Maschinengewehrfeuer geriet. Er wurde erst auf Iejima und dann auf Okinawa beerdigt, ehe er auf den National Memorial Cemetery of the Pacific in Honolulu, Hawaii überführt wurde. Posthum erhielt er das Purple Heart. Ernie Pyles Werke wurden nach seinem Tod gesammelt in den Büchern \"Ernie Pyle In England\", \"Here Is Your War\", \"Brave Men\" und \"Last Chapter\" veröffentlicht. Sein Einsatz in Italien wurde 1945 als Schlachtgewitter am Monte Cassino verfilmt; der Schauspieler Burgess Meredith verkörperte seine Rolle. Des Weiteren wurde ihm zu Ehren u. a. Ernie Pyle Island in Indiana nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernest „Ernie“ Taylor Pyle (* 3. August 1900 in Dana, Indiana; † 18. April 1945 auf Iejima) war ein US-amerikanischer Journalist und Pulitzer-Preisträger, der vor allem als Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg Bekanntheit erlangte.", "tgt_summary": "恩尼斯特·泰莱·「恩尼」·派尔(英语:Ernest Taylor \"Ernie\" Pyle;1900年-8月3日-1945年-4月18日)是美国籍著名战地记者,被誉为「第二次世界大战最伟大的战地记者」,1944年普利策奖得主,他的报导获得200家报纸刊载。1945年4月18号,在琉球群岛的伊江岛(Ie Shima)采访时,被日军机枪手击杀,一颗子弹贯穿了太阳穴。恩尼·派尔殉职后,当地出租车兵在他的坟上设了一个墓碑,上面写着「陆军步兵第77师在此损失了一位好友:恩尼派尔」。", "id": 2418315} {"src_title": "2012 TC4", "tgt_title": "2012 TC4", "src_document": [{"title": "Liste der Annäherungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Annäherungen an die Erde.", "content": "Stand: 25. Oktober 2017", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Annäherungen an den Mond.", "content": "Stand: 25. Oktober 2017", "section_level": 2}, {"title": "Vorbeiflug 2017.", "content": "Durch die Veröffentlichung einer Vorausberechnung im August 2017, dass der Asteroid relativ nahe an der Erde vorbeifliegen würde, erhielt dieser eine gewisse mediale Aufmerksamkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Animation einer Vorausberechnung.", "content": "Die folgende berechnete Animation vom 11. September 2017 zeigt, wie 2012 TC4 (grün) beim Vorbeiflug an der Erde (Tagseite: blau) von dieser abgelenkt wird. Zur Veranschaulichung der Abstände sind in dieser Animation außerdem ein geosynchroner Satellit (pink) und der Mond (grau) eingezeichnet. Die grüne Linie der Bahn des Asteroiden wird dunkler in dem Bereich, in dem diese unter (= südlich) die Ekliptik eintaucht.", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Prognosen vor dem Vorbeiflug.", "content": "Eine Prognose des Goldstone-Teams der NASA vom 11. Oktober 2017 besagte: Der Vorbeiflug an der Erde am 12. Oktober 2017 könnte zu einer Änderung der Rotation des Asteroiden führen. Es bestehe außerdem eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass sich die Oberfläche oder sogar die Form des Asteroiden verändere, falls es sich um einen losen Steinhaufen („rubble pile“) handele. Beim Vorbeiflug wird die Erdanziehung die Bahn von 2012-TC4 verbiegen, sodass sich eine neue Umlaufbahn ergibt: Die große Halbachse wird zu- und die Exzentrizität abnehmen. Die Inklination und die Umlaufzeit nehmen zu. Da das genaue Ausmaß und die genaue Richtung des Ablenkens auch am 11. Oktober 2017 – dem Zeitpunkt der bis dato letzten Berechnung durch JPL – wegen der Unsicherheit der Bahnvorhersage nur mit beschränkter Genauigkeit vorhergesagt werden konnte, wird die Bahnvermessung nach dem Durchgang vom Oktober mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wieder deutlich andere Werte für die zukünftigen Annäherungen ergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbeiflug am 12. Oktober 2017.", "content": "Am 12. Oktober 2017 flog der Asteroid wie prognostiziert gegen 06:00 Uhr UT an der Erde vorbei, wobei seine Geschwindigkeit 7,647 km/s und sein Abstand zum Erdmittelpunkt betrugen. Sein Abstand zur Erdoberfläche war somit etwas mehr als 44.000 km oder etwa 3,5 Erddurchmesser.", "section_level": 2}], "src_summary": "2012 TC ist ein erdnaher Asteroid vom Apollo-Typ, der am 4. Oktober 2012 vom Großteleskop-System Pan-STARRS entdeckt wurde.", "tgt_summary": "是一颗阿波罗近地小行星,直径约15米。协调世界时2017年10月12日5时12分,它在0.0003352天文单位(50,150公里)的距离外飞掠地球。", "id": 2580769} {"src_title": "Lucio Dalla", "tgt_title": "盧喬·達拉", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit.", "content": "Lucio Dalla wurde in Bologna 1943 als Sohn von Giuseppe Dalla (1896–1950), Leiter eines Sportclubs, und der Modistin Jole Melotti (1901–1976) geboren, und wuchs in der Stadt auf. Schon 1950 verstarb der Vater an einem Tumor und die Mutter schrieb Lucio am \"Collegio Vescovile Pio X\" in Treviso ein,", "section_level": 2}, {"title": "Jugend und Interesse am Jazz.", "content": "Zurück in Bologna entwickelte Dalla ein großes Interesse für den Jazz. Schon zu seinem zehnten Geburtstag hatte er eine Klarinette geschenkt bekommen. Er erlernte das Instrument autodidaktisch und trat mit anderen Laienmusikern in der Stadt auf. Bald wurde er Klarinettist der Jazzformation Rheno Dixieland Band, bei der damals kurzzeitig auch Pupi Avati spielte. Bedeutsam war das Treffen mit dem US-amerikanischen Trompeter Chet Baker, der zu jener Zeit in Bologna lebte; mehrmals erhielt der", "section_level": 2}, {"title": "Die 60er-Jahre.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Debüt mit den \"Flippers\".", "content": "1960 nahm Dalla mit der \"Rheno Dixieland Band\" am ersten europäischen Jazzfestival in Antibes teil, wo die Gruppe auf dem ersten Platz landete. Zu jener Zeit begann er auch, erste eigene Titel zu schreiben, darunter \"Il prode invertito\" und \"Avevo un cane... adesso non ce l’ho più\". Eine professionelle Gruppe, die \"Second Roman New Orleans Jazz Band\", bestehend aus Maurizio Majorana, Mario Cantini, Peppino De Luca, Roberto Podio und Piero Saraceni, wurde auf Dalla aufmerksam. Mit dieser nahm er 1961 erstmals ein Lied in einem Tonstudio auf, als Klarinettist im Titel \"Telstar\", das bei RCA als Single erschien. Ende 1962 trat er den \"Flippers\" bei, einer Jazzformation aus Franco Bracardi (Klavier), Massimo Catalano (Trompete), Romolo Forlai (Vibraphon und Perkussion) und", "section_level": 3}, {"title": "Solokarriere: Cantagiro und Sanremo.", "content": "1964, im Alter von 21 Jahren, nahm Dalla seine erste Single als Solist auf, mit den Liedern \"Lei (non è per me)\" (Text von Paoli und Sergio Bardotti) und \"Ma questa sera\" (Text von Bardotti), die bei ARC, im Verleih der RCA Italiana erschien, wie auch seine folgenden Singles und das Debütalbum. Seine erste Soloerfahrung beim Cantagiro jenes Jahres, wo er \"Lei (non è per me)\" präsentierte, erwies sich als Reinfall: Das Publikum bedachte ihn mit Pfiffen und bewarf ihn mit Tomaten. Nach diesem Misserfolg holte Dalla sich 1966 eine Musikgruppe aus Bologna als Begleitband dazu, \"Gli Idoli\", und nahm mit ihnen sein erstes Album auf, unter dem Titel \"1999\". Darauf waren unter anderem folgende zwei Lieder enthalten: \"Quand’ero soldato\" (mit dem Kritikerpreis beim Festival", "section_level": 3}, {"title": "Die 70er-Jahre.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Von \"4/3/1943\" bis \"Piazza Grande\".", "content": "1971 nahm er erneut am Sanremo-Festival teil, diesmal mit dem Lied \"4/3/1943\" (Text von Paola Pallottino), und landete auf dem dritten Platz. Zunächst als \"Gesù bambino\" (Jesuskind) betitelt, musste es für die Veranstaltung zensiert werden; der neue Titel war Dallas Geburtsdatum, obgleich der Text des Liedes (eine junge Frau erwartet ein Kind von einem unbekannten alliierten Soldaten) nicht autobiographisch ist. Auch weitere Textteile mussten zensiert werden. Das Lied wurde Dallas bis dahin größter Verkaufserfolg und erreichte Platz eins der Charts. Auf Französisch nahm Dalida das Lied (mt einem Text von Pierre Delanoë) auf und Chico Buarque brachte es mit portugiesischem Text erfolgreich nach Brasilien. Im selben Jahr erschien das Album \"Storie di casa mia\", das neben der Hitsingle eine Reihe von Liedern enthielt, die Dallas Bedeutung als Cantautore steigerten. Musikalisch zeichneten sie sich durch eine einfache und direkte Struktur aus, die gemäß dem Folk-Modell von Guccini und De André ausschließlich die Texte transportieren soll. Die Arrangements sind zurückhaltend und", "section_level": 3}, {"title": "Die Roversi-Periode.", "content": "1973 beendete Dalla seine Zusammenarbeit mit den Textdichtern Sergio Bardotti und Gianfranco Baldazzi und hielt sich an den Bologneser Dichter Roberto Roversi. Diese drei Jahre dauernde Zusammenarbeit ergab drei Alben, die als grundlegend für die Entstehung der canzone d’autore in Italien gelten. Die politischen Inhalte nahmen unter Roversi zu. Dalla gab an, von dem Dichter unzählige Dinge gelernt zu haben. Das erste Album dieser Periode war \"Il giorno aveva cinque teste\" von 1973. Sowohl musikalisch als auch textlich ist es schwer zu deuten und sehr experimentell. Dazu kam der eigenwillige Gesang mit häufigen Wechseln des Registers und improvisierten Jazz-Elementen. Der Eingangstitel \"Un’auto targata TO\" befasst sich mit Einwanderung und Immobilienspekulation; es folgen Lieder wie \"L’operaio Gerolamo\" und \"Alla fermata del tram\", der Instrumentaltrack \"Pezzo zero\" und weitere wie \"Il coyote\", \"Passato presente\" und \"La canzone di Orlando\". Mit etwas traditionellerem Formbewusstein erschien 1975 das Album \"Anidride solforosa\". Dieses enthielt \"Mela da scarto\" (über Jugendkriminalität), \"Le parole incrociate\" (über Verbrechen des Staates nach der Einigung), \"Carmen Colon\" (über Verbrechens- und Unfallmeldungen) und das satirische \"La Borsa", "section_level": 3}, {"title": "Die künstlerische Reife und der große Erfolg.", "content": "1977 beschloss Dalla, sich auf die Tremiti zurückzuziehen und selbstständig an seinem nächsten Album zu arbeiten. Schon seine ersten eigenen Liedtexte zeugten von großer Reife. Ergebnis dieser Arbeit war das Album \"Come è profondo il mare\", in dessen Titelsong er Metaphern über Macht und Meinungsfreiheit verarbeitete. Weitere Lieder waren \"Quale allegria\", \"Il cucciolo Alfredo\", \"E non andar più via\", \"Corso Buenos Aires\" sowie \"Disperato erotico stomp\". Viele Fans reagierten ungehalten auf das Album, das zu sehr dem Markt angepasst sei, und auch Roversi sprach von „industriellen statt kulturellen Entscheidungen“; im Nachhinein wurde es jedoch als Eckpfeiler in Dallas Schaffen anerkannt, auch im Hinblick auf die", "section_level": 3}, {"title": "Die Zusammenarbeit mit Francesco De Gregori.", "content": "Noch vor dem Erfolgsalbum \"Lucio Dalla\" erschien im Dezember 1978 die Single \"Ma come fanno i marinai\", geschrieben und gesungen in Zusammenarbeit mit Francesco De Gregori. Das spontan entstandene Lied wurde sehr positiv aufgenommen. Daraufhin starteten die beiden Cantautori die Tournee \"Banana Republic\" (namensgebend für das daraus hervorgegangene Livealbum), mit denen sie Stadien in ganz Italien füllten. Es war das erste Mal, dass Cantautori ihre Musik in Stadien einem Massenpublikum präsentierten; als Vorreiter dieser neuen Verbindung zwischen Musiker und Publikum wurden Dalla und De Gregori zu untypischen Rockstars. Das Livealbum enthält zehn Lieder, darunter mehrere Coverversionen.", "section_level": 3}, {"title": "Die 80er-Jahre.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Von \"Dalla\" zur Gründung von Stadio.", "content": "Das nächste Album \"Dalla\" erschien im September 1980. Mit einem rockigeren Stil gelang Dalla damit erstmals der Sprung an die Spitze der Charts, Ergebnis einer unbeirrt kreativen Phase. Die enthaltenen Lieder kamen bei Fans und Kritikern gleichermaßen an, besonders hervorzuheben sind \"Futura\", das laut Aussagen des Musikers am Checkpoint Charlie in Berlin entstanden war. \"Cara\" und \"La sera dei miracoli\". Prägende Singleauskopplung war \"Balla balla ballerino\", die Geschichte eines pazifistischen Tänzers. Das Lied \"Meri Luis\" bezeichnete der Theologe Vito Mancuso als eines von Dallas bedeutendsten. Mit der \"Q disc\" legte Dalla 1981 ein Minialbum/EP in einem neuen von der", "section_level": 3}, {"title": "\"1983\", \"Viaggi organizzati\", \"Bugie\".", "content": "Das Album \"1983\", erschienen in ebenjenem Jahr, war erneut ein großer Verkaufserfolg und ein Nummer-eins-Album, konnte die Kritik jedoch nicht ganz überzeugen. Dalla gab selbst zu, dass er während der Aufnahmen für das Album anderweitig beschäftigt und nicht auf das Album eingestellt war. In diesem Jahr schrieb er mit \"Lontano da dove\" den Titelsong für den gleichnamigen Film von Stefania Casini und Francesca Marciano. 1984 schlug der Cantautore musikalisch eine neue Richtung ein und trennte sich von", "section_level": 3}, {"title": "Der internationale Erfolg von \"Caruso\".", "content": "Im März 1986 startete Dalla zusammen mit Stadio eine kurze internationale Tournee, die in den USA endete. Aus diesem Anlass strahlte die Rai eine Sondersendung über das Konzert in Village Gate in New York am 23. März 1986 und Dallas Erfahrungen in den USA aus. Aus diesem Konzert ging das doppelte Livealbum \"DallAmeriCaruso\" hervor, das als einziges unveröffentlichtes Lied \"Caruso\" enthielt. Dieser Titel über die letzten Tage des Enrico Caruso bescherte dem Cantautore einen außergewöhnlichen Erfolg. Nach der Targa Tenco als bestes Lied des Jahres in Italien", "section_level": 3}, {"title": "Die Zusammenarbeit mit Gianni Morandi.", "content": "Im Juni 1988 erschien das Kollaboalbum \"Dalla/Morandi\" in Zusammenarbeit mit Gianni Morandi, ein weiterer Nummer-eins-Erfolg mit früheren Liedern der beiden Musiker sowie mehreren neuen Duetten. Erste Single war \"Vita\", geschrieben von Mogol und Mario Lavezzi, und vor allem für Morandi stellte sie eine Neubelebung seiner Karriere dar. Laut Lavezzi wurden die neuen Lieder speziell für das Projekt mit Morandi geschrieben, da die Idee für das Album spontan und gänzlich ohne Vorarbeit getroffen worden war. Die dem Album folgende Tour führte die Musiker auch aus Italien hinaus und war ein großer Erfolg. Ein letztes Mal war Stadio als Begleitband dabei. Der Abschluss der Tournee im griechischen Theater in Syrakus wurde live auf Rai 1 übertragen, unter der Regie von Gabriele Salvatores. Musikkritiker Gino Castaldo bemerkte dabei die starke Gegensätzlichkeit der beiden Musiker, die völlig unterschiedliche Richtungen der italienischen Musik verkörperten.", "section_level": 3}, {"title": "Die 90er-Jahre.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "\"Attenti al lupo\" und andere Geschichten.", "content": "\"Cambio\" („Veränderung“) war der Titel des nächsten Albums, das im Oktober 1990 erschien. Der programmatische Titel unterstrich Dallas Wunsch nach ständiger Weiterentwicklung. Dieser Wandel vollzog sich im Lauf der 90er-Jahre und leitete die spätere Pop-Phase des Cantautore ein. Ungeachtet der Veränderungen zog er jedoch noch immer ein Massenpublikum an. Mit der Single \"Attenti al lupo\" (geschrieben von Ron) erreichte Dalla erstmals die Spitze der Singlecharts, und auch das Album konnte an die bisherigen Erfolge anknüpfen. Laut dem Journalisten Giancarlo Trombetti war Ron für \"Attenti al lupo\" ursprünglich selbst", "section_level": 3}, {"title": "\"Henna\" und der Erfolg von \"Canzoni\".", "content": "Nach dem Livealbum \"Amen\" folgte Ende 1993 das Studioalbum \"Henna\", dessen Titelsong Dalla selbst als eines seiner Lieblingslieder nannte. In der Fernsehserie \"Roxy Bar\" von Red Ronnie wurde das Lied auf noch nie dagewesene Art mit komplett schwarzem Bildschirm vorgestellt. Weitere Lieder des Albums sind \"Latin lover\", \"Domenica\", \"Liberi\", \"Cinema\" (mit der Beteiligung von Marcello Mastroianni) und \"Merdman\" sowie der Schlusstrack \"Treno\" über die Entwicklung der post-kommunistischen Staaten Osteuropas. Im selben Jahr wurde Lucio Dalla der Literaturpreis Premio Librex Montale in der (1991 eingeführten) Kategorie \"Poetry for Music\" verliehen. Andere Preisträger in dieser Kategorie sind etwa Paolo Conte, Francesco Guccini, Fabrizio De André,", "section_level": 3}, {"title": "Die neuerliche Arbeit mit Roversi und das Album \"Ciao\".", "content": "Im Sommer 1998 kam es zu einer erneuten Zusammenarbeit von Lucio Dalla und Roberto Roversi, als Roversis Stück \"Enzo re\" von 1974 mit Musik von Dalla aufgeführt wurde. Das Ereignis wurde von der Universität Bologna unterstützt und leitete eine Eventreihe anlässlich Bolognas Status als Kulturhauptstadt Europas 2000 ein. Das Werk erzählt die Geschichte König Enzios, Sohn von Friedrich II., und seiner Gefangennahme durch die Bürger Bolognas. Als Schauspieler fungierten neben einer Reihe von Studenten auch Ugo Pagliai und Paolo Bonacelli, während Dalla einige", "section_level": 3}, {"title": "Die 2000er-Jahre.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen Pop und Oper.", "content": "Das neue Jahrtausend wurde durch das Album \"Luna Matana\" eingeleitet, das im Oktober 2001 erschien. Aufsehen erregte das Lied \"Kamikaze\" (mit Gianluca Grignani an der Gitarre), da es von vielen als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September interpretiert wurde. Der \"Corriere della Sera\" mutmaßte in einem Artikel, dass Dallas Plattenfirma die Veröffentlichung des Liedes als Single deshalb verhindert habe. BMG Ricordi verteidigte diese Entscheidung, während Dalla selbst erklärte, dass der Bezug zu den Terroranschlägen gar nicht gegeben sei; vielmehr beziehe sich das Lied auf Kamikaze-Flieger im Zweiten Weltkrieg. Weitere Titel des Albums sind \"Siciliano\", gesungen mit Carmen Consoli, \"Notte", "section_level": 3}, {"title": "Erfahrungen als Theaterregisseur.", "content": "Im Februar 2007 begann Dalla eine Zusammenarbeit mit Marco Tutino, Leiter des Stadttheaters in Bologna, und mit dem Produzenten Gianni Salvioni an einer freien Bearbeitung des Ballets \"Pulcinella\" (1920) von Igor Strawinsky, das mit der Oper \"Arlecchino\" (1917) von Ferruccio Busoni kombiniert wurde, mit Marco Alemanno als Hauptdarsteller. Dalla beschrieb seine Stückwahl als Gegenreaktion auf den Konsumdruck des Marktes. Zusammen mit Salvioni arbeitete der Musiker auch an \"Peter und der Wolf\" und der DVD zum Livealbum \"12000 lune\", auf der die Lieder mit einem Streichquartett aufgenommen worden waren. Schon im Juni 2007 ließ er sein nächstes Popalbum \"Il contrario di me\" folgen. Das Album erschien auch als Beilage zur Zeitung \"La Repubblica\". Lieder des Albums waren \"Due dita sotto il cielo\" (gewidmet", "section_level": 3}, {"title": "Die letzten Jahre.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Das neue Projekt mit De Gregori.", "content": "Anfang 2010 wurde überraschend ein Konzert von Dalla und Francesco De Gregori in Nonantola angekündigt, unter dem Namen \"Work in progress\". Diesem Auftritt folgte eine kurze Tournee. Es war erst ihre zweite gemeinsame Tournee seit \"Banana Republic\" vor 30 Jahren; dazwischen hatten sie lediglich einen größeren gemeinsamen Auftritt beim Neujahrskonzert in Assisi, das die Rai 1998 ausstrahlte. Dalla hatte schon länger ein neues Projekt mit De Gregori öffentlich erwogen und am 24. Juni 2009 war De Gregori überraschend", "section_level": 3}, {"title": "Die letzte Veröffentlichung und die Rückkehr nach Sanremo.", "content": "Zwei Jahre nach dem letzten Album veröffentlichte Dalla im November 2011 die Kompilation \"Questo è amore\". Das Doppelalbum enthält Liebeslieder aus den Jahren 1971 bis 2009, dazu die neue Single \"Anche se il tempo passa (Amore)\" sowie eine Neufassung von \"Meri Luis\" (im Duett mit Marco Mengoni). Ende Januar 2012 erstellte das Magazin \"Rolling Stone\" die Liste der \"100 schönsten italienischen Alben aller Zeiten\",", "section_level": 3}, {"title": "Der plötzliche Tod.", "content": "Lucio Dalla starb am 1. März 2012 im Alter von 68 Jahren in seinem Hotelzimmer in Montreux nach einem Herzinfarkt. Sein Partner Marco Alemanno fand ihn tot im Bett auf. Die Todesnachricht wurde um 12:10 Uhr als erstes von den Mönchen der Basilika San Francesco auf Twitter bekanntgegeben. Von der Leichenhalle in Lausanne wurde der Körper zunächst in Dallas Haus in Bologna überführt. Am 3. März wurde er im Palazzo d’Accursio aufgebahrt. Sowohl Bologna als auch die Gemeinde Isole Tremiti verhängten Trauer. Das Begräbnis fand am 4. März (Dallas 69. Geburtstag) in der Basilika San Petronio vor mehr als 50.000 Personen statt. Die Zeremonie wurde live im Internet sowie in einem regionalen Fernsehsender übertragen, die Beisetzung erfolgte auf dem Cimitero Monumentale della", "section_level": 3}, {"title": "Der Nachlass und die Stiftung.", "content": "Der Nachlass Dallas wurde auf etwa 100 Mio. Euro geschätzt und umfasste die Urheberrechte auf 581 Lieder, das Wohnhaus in Bologna von 2.400 m2, die Häuser auf Sizilien und den Tremiti-Inseln sowie weitere Immobilien, die Yacht \"Brilla & Billy\" (mit Aufnahmestudio) und Anteile an zwei Gesellschaften. Im Wohnhaus befanden sich des Weiteren Kunstwerke (darunter ein Werk von Gustav Klimt) und musikalische Erinnerungsstücke, mit einem geschätzten Wert von 3 Mio. Euro. Da es kein Testament gab, wurde das Erbe auf Dallas fünf Cousins und Kusinen aufgeteilt (Verwandte vierten Grades), denen damit auch die Entscheidung zur Gründung einer Stiftung überlassen wurde. Dallas Partner Marco Alemanno, der bereits mehrere Jahre mit ihm zusammenlebte, hatte keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Erbschaft. Während der", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Der Cantautore erklärte sich der politischen Linken zugehörig und nahm auch verschiedentlich an entsprechenden Veranstaltungen teil. Gleichzeitig war", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Tätigkeiten und Interessen Dallas.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Film und Fernsehen.", "content": "Ab den 60er-Jahren trat Dalla in zahlreichen Filmen auf, wobei er oft auch seine eigenen Lieder sang. Nach einer Reihe von Musikkomödien hatte er 1967 einen Auftritt in \"Die Subversiven\" von Paolo und Vittorio Taviani. Mit dieser Rolle gelang ihm eine Nominierung als bester Schauspieler bei den Internationalen Filmfestspielen Venedig (der Preis ging schließlich an Ljubiša Samardžić für \"Ein serbischer Morgen\"). Vermehrt wurden Dalla Rollen in diversen italienischen Filmen angeboten. Daneben wurde er für Filmmusik beauftragt, etwa von Michelangelo Antonioni, Mario Monicelli, Pupi Avati oder", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Wie viele seiner Musikerkollegen versuchte auch Dalla sich als Autor und veröffentlichte 2002 das Buch \"Bella Lavita\" bei Rizzoli, das elf", "section_level": 2}, {"title": "Universität.", "content": "Dalla wurde 2002 an der Universität Urbino zum ordentlichen Professor ernannt. Er war Dozent an der soziologischen Fakultät und hatte den Lehrstuhl für \"tecniche e linguaggi pubblicitari\" („Werbetechniken und -sprache“) inne. Aus dieser Erfahrung ging 2004 das Buch \"Gesù, San Francesco, Totò: la nebulosa della comunicazione\" hervor, das einen Vorlesungszyklus über Kommunikation im Studienjahr 2002/2003 umfasste.", "section_level": 2}, {"title": "Malerei.", "content": "Lucio Dalla war sehr kunstbegeistert. Er hatte viele Kontakte zu namhaften Künstlern, etwa Michelangelo Pistoletto, Mimmo Paladino oder Luigi Ontani Einer seiner Lieblingskünstler war Amico Aspertini, dem er das Lied \"Amico\"", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Dalla war auch sportbegeistert, sein besonderes Interesse galt Basketball und Fußball. Anlässlich seines Todes widmete die \"Gazzetta dello Sport\" ihm die Titelseite. Er war Anhänger des FC Bologna und der Virtus Pallacanestro Bologna (Basketball). 2008 schrieb Dalla", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "In den Liedtexten Dallas, vor allem aus der Roversi-Periode, spielte das politische und soziale Engagement häufig eine Rolle. Im Januar 2008 gab der Cantautore dem katholischen Onlinemagazin \"Petrus\" ein Interview, in dem er erklärte, weder Marxist noch Kommunist zu", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Studioalben", "section_level": 2}], "src_summary": "Lucio Dalla (* 4. März 1943 in Bologna; † 1. März 2012 in Montreux) war ein italienischer Musiker, Cantautore und Schauspieler.", "tgt_summary": "卢乔·达拉(,1943年-3月4日-2012年-3月1日),男性,意大利流行乐创作歌手、作曲家、音乐家与演员。", "id": 1985315} {"src_title": "Chen Wei (Dissident)", "tgt_title": "陳衛 (異見人士)", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Chen wurde am 21. Februar 1969 in Suining, Sichuan geboren. Chen war einer der Studentenführer der Proteste auf dem Tiananmen-Platz 1989 (auch als Tian’anmen-Massaker bekannt), als er an der Technischen Universität Peking Maschinenbau studierte. Chen wurde im Gefängnis Qincheng eingesperrt und im Januar 1991 freigelassen. Im Mai 1992 wurde Chen erneut verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er eine politische Partei organisiert hatte und an einer Feier zum Gedenken der Tiananmen-Platz-Proteste teilnahm. Chen war einer der Unterzeichner der Charta 08, ein Manifest, das Recht auf freie Versammlung und das Ende der Einparteienherrschaft verlangt. Chen sei führendes Mitglied des Menschenrechtsformus Guizhou, das laut Amnesty International als illegale Organisation erklärt worden sei. Chen sei im Jahr 1989 wegen seiner Unterstützung der Studentenproteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens (auch Tiananmen-Platz genannt) eingesperrt worden und verbüßte von 1995 bis 2006 eine zweite, zehnjährige Gefängnisstrafe.", "section_level": 1}, {"title": "Festnahme 2011.", "content": "Am Morgen des 20. Februar 2011 folgte Chen einer Einladung der Polizei zum Tee, kehrte jedoch nicht zurück. Das Öffentliche Sicherheitsamt der Stadt Suining veröffentlichte am Abend des 21. Februar ein Dokument, in dem erwähnt wurde, dass Chen wegen „Aufhetzung zur Subversion der Staatsmacht“ strafrechtlich verhaftet worden war. Beamte und Sicherheitsleute durchsuchten später seine Wohnung, beschlagnahmten einen Computer, zwei Festplatten und einen USB-Stick und hielten ihn in der Strafanstalt der Stadt Suining fest. Chinesische Menschenrechtsverteidiger berichteten im Dezember 2011, dass Chens Fall Ende November 2011 dem kommunalen Mittleren Volksgericht in Suining übergeben worden sei. Die Behörden versuchten Chens Frau daran zu hindern, den Anwalt Liang Xiaojun zu engagieren. Liang durfte Chen nur einmal sehen, während sein anderer Anwalt, Zheng Jianwei, ihn vor dem Prozess zweimal gesehen hatte. Chen sagte seinem Anwalt, dass er kein Gesetz gebrochen habe und dass er nur das Recht ausgeübt hätte, das allen chinesischen Bürgern unter der chinesischen Verfassung garantiert sei, nämlich ihre Ansichten zu äußern. Chens Anwalt wurde mitgeteilt, dass der Prozess innerhalb einer Woche stattfinden würde. Am 23. Dezember 2011 wurde Chen durch das kommunale Mittlere Volksgericht in Suining zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Die Begründung seiner Verurteilung war „Aufstachelung zur Subversion“, zu der Chen in vier Essays, die er Online geschrieben und veröffentlicht hatte, aufgerufen haben soll. Es wurde gesagt, dass diese Essays im Widerspruch zu Artikel 105 des chinesischen Strafgesetzbuches stehen sollen. Der Botschafter der Europäischen Union in Peking, Markus Ederer, sagte, die Europäische Union sei „zutiefst besorgt“ über Chens Verurteilung und „wir unterstützen eine politische Debatte, eher als die Verwendung des Strafrechts, als Mittel zur Lösung abweichender politischer Meinungen“. Amnesty International erklärte Chen für einen Gewissensgefangenen und forderte seine sofortige Freilassung. Human Rights Watch verurteilte die Verhaftung Chens und nannte sie Teil der schwersten Niederschlagung Chinas, die in einem Jahrzehnt gegen Aktivisten durchgeführt wurde, und forderte eine sofortige Reaktion von der internationalen Gesellschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chen Wei (Chinesisch: 陈卫) (geboren am 21. Februar 1969 in Suining, Provinz Sichuan, Volksrepublik China) ist ein chinesischer Dissident und Menschenrechtsaktivist. Chen studierte an der Technischen Universität Peking. Im Dezember 2011 wurde er wegen „Anstiftung zur Subversion der Staatsmacht“ zu neun Jahren Gefängnis verurteilt.", "tgt_summary": "陈卫(1969年),四川遂宁人,八九民运学生领袖、中国茉莉花革命发起者。", "id": 61471} {"src_title": "Oscarverleihung 2018", "tgt_title": "第90屆奧斯卡金像獎", "src_document": [{"title": "Preisträger und Nominierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film.", "content": "Shape of Water – Das Flüstern des Wassers \"(The Shape of Water)\" – Produktion: Guillermo del Toro und J. Miles Dale", "section_level": 2}, {"title": "Beste Regie.", "content": "Guillermo del Toro – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers \"(The Shape of Water)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller.", "content": "Gary Oldman – Die dunkelste Stunde \"(Darkest Hour)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin.", "content": "Frances McDormand – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller.", "content": "Sam Rockwell – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin.", "content": "Allison Janney – I, Tonya", "section_level": 2}, {"title": "Bestes adaptiertes Drehbuch.", "content": "James Ivory – Call Me by Your Name", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Originaldrehbuch.", "content": "Jordan Peele – Get Out", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kamera.", "content": "Roger Deakins – Blade Runner 2049", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Szenenbild.", "content": "Paul Denham Austerberry, Shane Vieau und Jeffrey A. Melvin – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers \"(The Shape of Water)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Kostümdesign.", "content": "Mark Bridges – Der seidene Faden \"(Phantom Thread)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik.", "content": "Alexandre Desplat – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers \"(The Shape of Water)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Filmsong.", "content": "„Remember Me“ aus Coco – Lebendiger als das Leben! \"(Coco)\" – Musik und Text: Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Make-up und beste Frisuren.", "content": "Kazuhiro Tsuji, David Malinowski und Lucy Sibbick – Die dunkelste Stunde \"(Darkest Hour)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Schnitt.", "content": "Lee Smith – Dunkirk", "section_level": 2}, {"title": "Bester Ton.", "content": "Gregg Landaker, Gary A. Rizzo und Mark Weingarten – Dunkirk", "section_level": 2}, {"title": "Bester Tonschnitt.", "content": "Richard King und Alex Gibson – Dunkirk", "section_level": 2}, {"title": "Beste visuelle Effekte.", "content": "John Nelson, Gerd Nefzer, Paul Lambert und Richard R. Hoover – Blade Runner 2049", "section_level": 2}, {"title": "Bester Animationsfilm.", "content": "Coco – Lebendiger als das Leben! \"(Coco)\" – Lee Unkrich und Darla K. Anderson", "section_level": 2}, {"title": "Bester animierter Kurzfilm.", "content": "Dear Basketball – Glen Keane und Kobe Bryant", "section_level": 2}, {"title": "Bester Kurzfilm.", "content": "Das stille Kind \"(The Silent Child)\" – Chris Overton und Rachel Shenton", "section_level": 2}, {"title": "Bester Dokumentarfilm.", "content": "Ikarus \"(Icarus)\" – Bryan Fogel und Dan Cogan", "section_level": 2}, {"title": "Bester Dokumentar-Kurzfilm.", "content": "Heaven Is a Traffic Jam on the 405 – Frank Stiefel", "section_level": 2}, {"title": "Bester fremdsprachiger Film.", "content": "Eine fantastische Frau \"(Una mujer fantástica)\" – Chile, Regie: Sebastián Lelio", "section_level": 2}, {"title": "Einsendungen für die Kategorie Bester fremdsprachiger Film.", "content": "Bei 92 eingereichten Filmen in der Kategorie \"Bester fremdsprachiger Film\" wurde ein neuer Teilnahmerekord erreicht. Mit \"Ayiti Mon Amour\" (Haiti), \"Morazán\" (Honduras), \"Dearest Sister\" (Laos), \"Comboio de Sal e Açúcar\" (Mosambik), \"Félicité\" (Senegal) und \"Little Gandhi\" (Syrien) reichten dabei sechs Länder erstmals einen Film ein. Als offizieller deutscher Kandidat ging Fatih Akins Thriller \"Aus dem Nichts\" ins Rennen. Als Schweizer Kandidat wurde Petra Biondina Volpes Filmdrama \"Die göttliche Ordnung\" ausgesucht. Österreich reichte Michael Hanekes französisch-deutsch-österreichische Koproduktion \"Happy End\" ein. Im Dezember 2017 war eine Vorauswahl (Shortlist) von neun Filmen getroffen worden. Neben den fünf final nominierten Filmen waren folgende weitere Filme in der Vorauswahl:", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenoscars.", "content": "Die vom \"Board of Governors\" der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bestimmten Ehrenpreisträger wurden am 11. November 2017 bei den neunten \"Governors Awards\" ausgezeichnet. Erstmals seit 20 Jahren wurde dabei an Alejandro G. Iñárritu für sein VR-Projekt \"Carne y Arena\" wieder ein Special Achievement Award verliehen. Die Preisträger waren:", "section_level": 1}, {"title": "In Memoriam.", "content": "Das Segment „In Memoriam“, mit dem alljährlich in einem kurzen Video der wichtigsten Verstorbenen im Bereich Film gedacht wird, wurde von Jennifer Garner präsentiert. Während des Segments trat Eddie Vedder mit Tom Pettys Musikstück \"Room at the Top\" auf. Folgende Künstler wurden im Segment erwähnt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 90. Verleihung der Oscars () fand am 4. März 2018 im Dolby Theatre in Los Angeles statt. Der späte Termin der üblicherweise Ende Februar stattfindenden Veranstaltung wurde wegen der gleichzeitig stattfindenden Olympischen Winterspiele gewählt. Im Jahr der Oscarverleihung werden immer Filme ausgezeichnet, die im Vorjahr in den amerikanischen Kinos erstmals gezeigt wurden, in diesem Fall die Filme des Jahres 2017. Am erfolgreichsten schnitt Guillermo del Toros Fantasyfilm \"Shape of Water – Das Flüstern des Wassers\" ab, der in vier seiner 13 Nominierungen ausgezeichnet wurde, darunter die Preise für den besten Film und die beste Regie. Damit war \"Shape of Water – Das Flüstern des Wassers\" nach 14 Jahren der erste und überhaupt der zweite Fantasyfilm, der als bester Film ausgezeichnet wurde.", "tgt_summary": "第90届奥斯卡金像奖(英语:90th Academy Awards)是美国电影艺术与科学学会为表彰2017年度杰出电影所颁发的奖项,颁奖典礼订于2018年3月4日在加州洛杉矶好莱坞的杜比剧院举行,共计颁发了24个类别的奥斯卡金像奖(也称「学院奖」)。颁奖典礼由美国广播公司转播。吉米·坎摩尔继上年第89届奥斯卡金像奖后再度接下主持棒,该届奥斯卡颁奖典礼是继1974年第46届奥斯卡金像奖颁奖典礼以来收视率最低的一届。", "id": 346017} {"src_title": "Weiquan-Bewegung", "tgt_title": "中國維權運動", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Seit den Rechtsreformen der späten 1970er und 1980er Jahre hat die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Sprache der Rechtsstaatlichkeit übernommen und ein modernes Justizsystem geschaffen. In dem Prozess erließ sie Tausende neue Gesetze und Verordnungen und begann damit, mehr Rechtsexperten auszubilden. Das Konzept der „Rechtsstaatlichkeit“ war in der Verfassung der Volksrepublik China verankert, und die KPCh begann Kampagnen, um die Idee zu verbreiten, dass die Bürger durch und nach dem Gesetz geschützt seien. Gleichzeitig besteht jedoch ein grundlegender Widerspruch in der Umsetzung der Rechtsstaatlichkeit, in dem die KPCh darauf besteht, dass ihre Autorität das Gesetz ersetzt. Die Verfassung verankert die Rechtsstaatlichkeit, unterstreicht jedoch gleichzeitig das Prinzip der „Führung der Kommunistischen Partei“. Die Justiz ist also nicht unabhängig und unterliegt daher der Politisierung und Kontrolle der Kommunistischen Partei. Dies führte zu einem System, das oft als „Herrschaft durch das Gesetz“ bezeichnet wird statt „Herrschaft des Gesetzes“. Richterliche Entscheidungen unterliegen willkürlichen Einschätzungen der KPCh. Dies führt zur Unterdrückung von Bürgern, die von der Rechtsordnung Gebrauch machen, um Missstände aufzuheben. Sobald deren Anlass das Potential besitzt, die Autorität der Kommunistischen Partei zu untergraben, handelt die KPCh außerhalb der von ihr selbst festgelegten Rechtsordnung. Beschuldigte, die sich mit strafrechtlichen Vorwürfen, wie beispielsweise die Durchführung von Aktivismus oder wegen ihrer religiösen Überzeugung, ausgesetzt sehen, haben oft nur wenige Mittel, um eine effektive Verteidigung zu betreiben. Die Weiquan-Bewegung entstand eigentlich Anfang der 2000er Jahre als Reaktion auf diese inhärenten Widersprüche und die willkürliche Ausübung der Rechtsgewalt in China. Ihre Wurzeln sind jedoch auf die in den 1990er Jahren begonnene Verbraucherschutzbewegung zurückzuführen. Die Bewegung ist informell und kann so verstanden werden, dass sie Rechtsanwälte und juristische Aktivisten umfasst, die sich für Bürgerrechte einsetzen und die Interessen der Bürger gegen Körperschaften, Regierungsämter beziehungsweise Organe der Kommunistischen Partei verteidigen. Fu Hualing und Richard Cullen bemerkten, dass die Weiquan-Juristen „in der Regel immer auf der Seite der schwächeren Partei sind: Gastarbeiter gegen Arbeitergeber in Arbeitskonflikten; Bauern in steuerlichen Angelegenheiten; Personen, die Umweltbelastungen, Landbewilligungen und Dorfkomiteewahlen anfechten; Journalisten, die Regierungszensur gegenüberstehen; strafrechtlich verfolgte Angeklagte; und normale Bürger, die durch staatliche Maßnahmen und Aktionen diskriminiert werden“. Die Entstehung der Weiquan-Bewegung wurde durch ein Zusammenfinden mehrerer Faktoren möglich: zum einen gab es einen Markt für deren Dienste, zum anderen entstand ein zunehmendes Rechtsbewusstsein. Dies wurde auch durch das „Anwaltsgesetz“ von 1996 gefördert, das die Definition der Rechtsanwälte von „staatlichen Rechtsarbeitern“ in „Rechtsfachleute“ änderte, die ein juristisches Zertifikat besitzen und so juristische Dienstleistungen erbringen können. Das Gesetz trennte effektiv die Rechtsanwälte vom Staat und gab Anwälten innerhalb ihres Berufs größere (obwohl noch begrenzte) Autonomie. Weiquan-Anwälte neigen dazu, die mangelnde Unabhängigkeit der Justiz in China besonders kritisch zu beurteilen. Anstatt bestimmte Gesetze in Frage zu stellen, formulieren sie ihre Arbeit als im Einklang mit den chinesischen Gesetzen stehend, und beschreiben ihre Aktivitäten als Mittel, die Verfassung gegen Missbrauch zu verteidigen und aufrechtzuerhalten. Als solches wurden Weiquan-Anwälte als eine Form des Rechtmäßigen Widerstands beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Weiquan-Anwälte.", "content": "Hauptartikel: Weiquan-Rechtsanwälte Die Bezeichnung Weiquan-Anwälte (Chinesisch: 维权 律师) beziehungsweise „Rechtsanwälte zum Schutz der Rechte“ bezieht sich auf eine kleine, aber einflussreiche Bewegung von Rechtsanwälten, Gelehrten und Aktivisten, die chinesischen Bürgern helfen, ihre verfassungsmäßigen, bürgerlichen Rechte geltend zu machen, und auch öffentliches Interesse durch Rechtsstreitigkeiten und juristischen Aktivismus durchzusetzen. Vor dem Hintergrund einer steigenden Zahl von Anwälten in China ist der Anteil der Weiquan-Anwälte sehr gering. Weiquan-Anwälte sehen sich erheblichen persönlichen, finanziellen und beruflichen Risiken ausgesetzt. Zu den namhaften Weiquan-Anwälten gehören unter anderem He Weifang, Xu Zhiyong, Teng Biao, Guo Feixiong, Chen Guangcheng, Gao Zhisheng, Zheng Enchong und Li Heping. Viele Barfußanwälte sind Bauern, die sich autodidaktisch Rechtskenntnisse beibringen, um zivilrechtliche Beschwerden einzureichen, Rechtsstreitigkeiten zu führen und Mitbürger über ihre Rechte aufzuklären. Einige Weiquan-Anwälte sind Pragmatiker, andere radikaler.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptbereiche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Freie Meinungsäußerung.", "content": "Obwohl die Meinungsfreiheit in Artikel 35 der Verfassung der Volksrepublik China verankert ist, setzen chinesische Behörden Beschränkungen der politischen und religiösen Meinungsäußerung durch. Solche Beschränkungen stehen bisweilen im Einklang mit Artikel 105 des Strafgesetzbuches, der vage und weit gefasste Bestimmungen gegen die „Anstiftung zur Subversion der Staatsmacht“ enthält. Weiquan-Anwälte argumentierten gemeinsam mit internationalen Menschenrechtsorganisationen, dass die Bestimmungen gegen Subversion sowohl mit Chinas eigener Verfassung als auch mit internationalen Menschenrechtsstandards unvereinbar seien, insbesondere angesichts der mangelnden Transparenz und der unklaren Richtlinien für die Anwendung der Gesetze. Mehrere Weiquan-Anwälte waren in Rechtsstreitigkeiten und anderen Formen der Verteidigung des Rechts auf freie Meinungsäußerung für Einzelpersonen involviert, die wegen Subversion angeklagt worden waren. Bekannte Fälle sind: Liu Xiaobo, ein prominenter Pekinger Intellektueller, der im Dezember 2009 wegen \"Anstiftung zur Subversion\" zu elf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Der Aktivist Tan Zuoren aus Chengdu, der ebenso wegen \"Anstiftung zur Subversion\" zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde, weil er unter anderem Schriften über das Tian’anmen-Massaker von 1989 veröffentlicht hatte, Familien der Opfer des Erdbebens in Sichuan 2008 beistand und dem Radiosender Sound of Hope, der mit Falun Gong verbunden ist, Interviews gab. Tans Anwälten wurde der Eintritt in den Gerichtssaal verwehrt. Der Intellektuelle Guo Quan, der im Oktober 2009 zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, weil er im Internet „reaktionäre“ Artikel veröffentlicht hatte. Weiquan-Anwälte wendeten sich auch gegen die Anwendung von Gesetzen zum Schutz von Staatsgeheimnissen, die bisweilen zur Verfolgung von Personen eingesetzt werden, die Informationen zu politisch sensiblen Themen verbreiten. Beispielsweise beteiligten sich im November 2009 Anwälte an der Verteidigung für Huang Qi, einem Aktivisten aus Sichuan, der sich im Internet für die Eltern der Sichuan-Erdbebenopfer eingesetzt hatte. Huang wurde wegen des \"Besitzes von Staatsgeheimnissen\" zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtsunabhängigkeit.", "content": "Die chinesische Verfassung verankert zwar Rechtsstaatlichkeit, unterstreicht aber gleichzeitig das Prinzip der „Führung der Kommunistischen Partei“. Deshalb untersteht die Rechtsanwaltschaft der Autorität der Kommunistischen Partei, deshalb ist das Justizministerium für die Erteilung und Erneuerung von Anwaltslizenzen zuständig, nicht die Rechtsanwaltskammern. Weiquan-Anwälte argumentierten, dass diese Struktur das Entstehen echter Rechtsstaatlichkeit ausschließe, und befürworteten in einigen Fällen Reformen, um die Unabhängigkeit der Justiz und den Schutz der Rechtsberufe zu verbessern. Ende August 2008 unterzeichneten mehrere Dutzend Pekinger Anwälte eine Petition, in der gefordert wurde, dass die Führungskräfte der Pekinger Anwaltskammer von den Mitgliedern der Organisation gewählt und nicht vom Justizministerium ernannt werden sollten. Im Petitionsbrief wurde festgestellt, dass das Auswahlverfahren für die Direktoren der Vereinigung nicht mit den offiziellen Richtlinien und der chinesischen Verfassung vereinbar ist, und deshalb durch ein demokratisches Wahlverfahren ersetzt werden sollte. Die Pekinger Anwaltskammer reagierte auf die Kampagne mit der Behauptung, dass jede Person gesetzwidrig handle, „die Textnachrichten, das Internet oder andere Medien verwendet, um das Konzept der Direktwahl privat zu fördern und zu verbreiten, um kontroverse Meinungen auszudrücken und dadurch Gerüchte innerhalb der Pekinger Anwaltskammer zu verbreiten, sowie die Gedanken der Menschen verwirren und vergiften und von Umständen überzeugen will, die in Bezug auf die sogenannten ‚Direktwahlen für die Pekinger Anwaltskammer’ nicht existieren“. Im darauffolgenden Jahr weigerte sich das Pekinger Justizbüro, die Lizenzen von 53 Pekinger Weiquan-Anwälten zu erneuern, die alle die Petition für Wahlen bei der Anwaltskammer unterzeichnet hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Landrechte.", "content": "Nach chinesischem Eigentumsrecht gibt es keine privat erworbenen Grundstücke. „Städtisches Land“ ist im Besitz des Staates, der Landrechte für eine bestimmte Anzahl von Jahren gewährt. Ländliches beziehungsweise „kollektives Landeigentum“ wird vom Staat für 30 Jahre gepachtet und ist theoretisch für landwirtschaftliche Zwecke, Wohnungen und Dienstleistungen für Landwirte reserviert. Zwangsräumungen sind nach dem Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, den China ratifiziert hat, verboten. Nach der chinesischen Verfassung und anderen Eigentumsrechten ist die Enteignung von städtischen Grundstücken nur dann zulässig, wenn es zur Unterstützung des „öffentlichen Interesses“ dient und die Vertriebenen Entschädigung, Umsiedlung und Schutz der Lebensbedingungen erhalten. Das „öffentliche Interesse“ ist jedoch nicht definiert, und Missbräuche sind im Enteignungsverfahren weit verbreitet, sodass viele Bürger sich darüber beschweren, dass sie wenig oder gar keine Entschädigung erhalten. Zwangsräumungen ohne oder mit geringer Entschädigung kommen sowohl im städtischen als auch im ländlichen China häufig vor, wobei der Rechtsschutz für Landbewohner noch weniger vorhanden ist. Gemeinsam genutzte ländliche Gebiete können nach Ermessen der Behörden „umverteilt“ werden, und in vielen Regionen konspirieren Kommunalverwaltungen mit privaten Bauträgern, um ländliche Flächen als städtische Flächen umzuklassifizieren, die dann verkauft werden können. Von Mitte der 1990er Jahre bis Mitte 2000 waren schätzungsweise 40 Millionen chinesische Bauern von Landenteignungen betroffen. Bürger, die sich den Vertreibungen widersetzen beziehungsweise dagegen protestieren, werden Belästigungen, Schlägen und sogar Haftstrafen ausgesetzt, und landbezogene Beschwerden eskalieren gelegentlich zu großangelegten Protesten beziehungsweise Unruhen. Mehrere Weiquan-Anwälte setzten sich für die Rechte einzelner Bürger ein, deren Land und Häuser ohne ausreichende Entschädigung weggenommen wurden, darunter der Anwalt Zheng Enchong aus Shanghai. Die Pekinger Anwältin Ni Yulan war selbst durch Zwangsräumung obdachlos geworden, und vertrat freimütig solche Opfer, bevor sie zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Im Jahr 2007 veröffentlichte der 54-jährige Landwirt Yang Chunlin aus der Provinz Heilongjiang zahlreiche Artikel über Menschenrechte und Landrechte und half bei der Organisation einer Petition mit dem Titel „Wir wollen Menschenrechte und keine Olympischen Spiele“. Die Petition soll über zehntausend Unterschriften gesammelt haben. Yang wurde daraufhin vor Gericht gestellt und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, in dem er gefoltert worden sein soll. Li Fangping wurde beauftragt, ihn zu verteidigen, bekam jedoch keinen Zugang zu seinem Mandanten.", "section_level": 2}, {"title": "Verteidigung ethnischer Minderheiten.", "content": "Mehrere Weiquan-Anwälte, darunter Teng Biao, Jiang Tianyong, und Li Fangping, boten Tibetern im Anschluss an die Tibetischen Unruhen vom März 2008 Rechtshilfe an. Die Proteste führten zur Inhaftierung von mindestens 670 Tibetern, von denen mindestens vier hingerichtet wurden. Chinesische Regierungsstellen behaupteten, dass die Unruhen und Gewalt in Tibet vom Dalai Lama gesteuert und von seinen Anhängern ausgeführt worden seien, um Unruhen zu schüren und die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking zu stören. Die Offene Verfassungsinitiative, die von mehreren Weiquan-Anwälten und Intellektuellen betrieben wurde, veröffentlichte im Mai 2009 ein Dokument, das den offiziellen Bericht infrage stellte und darauf hinwies, dass die Proteste wohl eher eine Reaktion auf wirtschaftliche Ungerechtigkeiten, die Migration der Han-Chinesen und religiöse Gefühle gewesen seien. Die Offene Verfassungsinitiative empfahl den chinesischen Behörden, die Rechte und Interessen des tibetischen Volkes, einschließlich der Religionsfreiheit, besser zu respektieren und zu schützen und den Abbau der wirtschaftlichen Ungleichheit sowie der Korruption in den Behörden voranzutreiben. Der tibetische Filmemacher Dhondup Wangcheng wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, weil er im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking einen Dokumentarfilm über die Menschenrechte in Tibet gedreht hatte. Die beiden Anwälte Chang Boyang und Li Dunyong, die ihn vertreten wollten, sahen sich wegen der Verteidigung ihres Mandanten Bedrohungen und Belästigungen ausgesetzt. Im Juli 2010 unterzeichnete eine Gruppe chinesischer Aktivisten, darunter Teng Biao, einen Brief an die chinesische Führung, in dem sie gegen die 15 Jahre Gefängnisstrafe protestierte, zu der der uigurische Journalist Halaite Niyaze verurteilt worden war. Niyaze, der wegen „Gefährdung der Staatssicherheit“ angeklagt worden war, wurde bei seinem Prozess anwaltlicher Beistand verweigert. Niyaze wurde angeklagt, weil er der chinesischen Regierung in einem Interview mit einer Hongkonger Nachrichtenagentur vorgeworfen hatte, nicht genug getan zu haben, um die Unruhen von Ürümqi im Juli 2009 zu verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Falun Gong.", "content": "Hauptartikel: Verfolgung von Falun Gong Falun Gong, eine spirituelle Qigong-Disziplin, die bis zu ihrer Verfolgung laut chinesischer Regierungsangaben bis zu 100 Millionen Praktizierende hatte, wurde im Juli 1999 durch die Führung der Kommunistischen Partei Chinas verboten, die eine Kampagne einleitete, um die Disziplin und ihre Anhänger (auch als \"Falun Dafa\" bekannt) zu unterdrücken. In dem Versuch, Falun-Gong-Anhänger von ihrem Glauben abzubringen, werden diese in Haft staatlich sanktionierten, systematischen Gewalttätigkeiten ausgesetzt, die manchmal zum Tode führen. Einige Quellen deuten darauf hin, dass Hunderttausende bis Millionen in Lagern zur Umerziehung-durch-Arbeit (Laogai) eingesperrt sind, weil sie Falun Gong praktizieren und/oder gegen die Verfolgung Widerstand leisten. Im November 1999 bot der Oberste Volksgerichtshof der Volksrepublik China eine gerichtliche Auslegung des Artikels 300 des Strafgesetzbuches an, wonach Falun Gong als „xie jiao“ oder Kult anzusehen sei. Viele Praktizierende wurden daraufhin zu langen Gefängnisstrafen verurteilt, oft unter Berufung auf Artikel 300, und zwar in einem typischerweise sehr kurzen Verfahren und ohne Anwesenheit eines Rechtsbeistandes. Allein im Jahr 2009 berichtete das Falun-Dafa-Informationszentrum, dass mehrere Hundert Falun-Gong-Anhänger zu Gefängnisstrafen von bis zu 18 Jahren verurteilt wurden. Menschenrechtsgruppen, einschließlich Amnesty International, stellten fest, dass die Anwendung des Gesetzes zur Verfolgung von Falun-Gong-Anhängern sowohl gegen Chinas eigene Verfassung als auch gegen internationale Maßstäbe verstößt. Mehrere Weiquan-Anwälte argumentierten in ähnlicher Weise, während sie Falun-Gong-Anhänger verteidigten, die wegen ihres Glaubens mit strafrechtlichen oder verwaltungsrechtlichen Strafen konfrontiert waren. Zu den Anwälten, die Falun Gong verteidigt haben, gehören unter anderem Guo Guoting, Zhang Kai, Li Chunfu, Wang Yonghang, Tang Jitian und Liu Wie. Neben der Prozessarbeit setzten sich Weiquan-Anwälte, wie Gao Zhisheng, auch öffentlich und in den Medien für die Menschenrechte von Falun-Gong-Praktizierenden ein. In den Jahren 2004 und 2005 schrieb Gao eine Reihe von Briefen an Chinas Führungsspitze, in denen er Einzelheiten über Folter und sexuellen Missbrauch gegen Falun-Gong-Praktizierende aufführte und ein Ende der Verfolgung der Gruppe forderte. Als Reaktion darauf verlor Gao seine Anwaltslizenz, wurde unter Hausarrest gestellt, inhaftiert und sogar gefoltert.", "section_level": 2}, {"title": "HIV/AIDS.", "content": "Einige Weiquan-Anwälte setzten sich für die Rechte von HIV/AIDS-Opfern ein, die sich aufgrund staatlich geförderter Blutspendeaktionen mit dem Virus infiziert hatten. In den 1990er Jahren ermutigten Regierungsbeamte in Zentralchina und vor allem in der Provinz Henan die Landbevölkerung, Blutplasma zu verkaufen, um ihr Einkommen zu verbessern. Grobe Misswirtschaft des Prozesses führte zu Hunderttausenden HIV-Infizierter. Nach Angaben von Aktivisten wurden die Opfer nicht entschädigt und keine Regierungsbeamten zur Rechenschaft gezogen. Die Behörden unterdrücken weiterhin Informationen über die Epidemie, die angesichts der Beteiligung von Li Changchun, dem Propagandaführer der Kommunistischen Partei und ehemaligen Parteichef in Henan, besonders sensibel ist. Hu Jia ist wohl der bekannteste Anwalt für HIV/AIDS-Opfer, nachdem er als Geschäftsführer des Institutes für Gesundheitserziehung \"Beijing Aizhixing\" und als einer der Gründer der Nichtregierungsorganisation \"Loving Source\" tätig war.", "section_level": 2}, {"title": "Frauenrechte.", "content": "Chen Guangcheng, ein blinder, autodidaktischer Weiquan-Anwalt, wurde für die Verteidigung der Opfer der Ein-Kind-Politik Chinas bekannt. Erstmals im Jahr 1979 eingeführt, forderte die Ein-Kind-Politik, dass Paare nur ein Kind haben dürfen, doch gab es Ausnahmen für einige ländliche Bürger, ethnische Minderheiten und Paare, die selbst Kinder waren. Obwohl das chinesische Gesetz strenge Durchsetzungsmaßnahmen verurteilt, wurden chinesische Behörden und Mitarbeiter der staatlichen Familienplanung beschuldigt, Spätzwangsabtreibungen, Sterilisationen, Inhaftierungen und Folterungen als Zwangsmaßnahmen durchgeführt zu haben, um diese Politik durchzusetzen. Im Jahr 2005 reichte Chen Guangcheng eine Sammelklage gegen Beamte der Familienplanung in Linyi, Provinz Shandong, ein, die beschuldigt wurden, Tausende Frauen einer Sterilisation beziehungsweise Zwangsabtreibung unterworfen zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Untergrund-Christen.", "content": "Chinas Verfassung garantiert Religionsfreiheit, sieht aber auch einen Vorbehalt vor, der besagt, dass nur „normale“ religiöse Aktivitäten erlaubt sind. In der Praxis wird Religionsfreiheit jedoch nur innerhalb der strikt vorgeschriebenen Parameter der fünf offiziell sanktionierten „patriotischen“ religiösen Vereinigungen Buddhismus, Daoismus, Islam, Protestantismus und Katholizismus gewährt. Gruppen, die sich außerhalb der staatlich verwalteten Religionen befinden, darunter Untergrund- beziehungsweise christliche Hauskirchen, unterliegen in unterschiedlichem Maße der Repression und Verfolgung. Zwar gibt es keine endgültigen Zahlen über die Anzahl der untergetauchten Christen in China, doch liegen einige Schätzungen bei über 70 Millionen. Mindestens 40 katholische Bischöfe arbeiten unabhängig von der offiziellen Sanktion; einige davon stehen unter Beobachtung, Hausarrest, Haft oder sind verschwunden. Mehrere Führungskräfte und Mitglieder im Untergrund agierender protestantischer Kirchen wurden ebenfalls festgenommen und zu Umerziehung-durch-Arbeit beziehungsweise Gefängnisstrafen verurteilt. Gewaltsame Überfälle und Zerstörungen an Untergrundkirchen wurden durchgeführt, was manchmal zu Verletzungen der Kirchgänger führte. Chinesische Beamte bezeichneten mehrere dieser protestantischen Kirchen als „xie jiao“ (wörtlich übersetzt als „böse Religion“) oder Kult beziehungsweise Sekte, um einen Vorwand für härtere Bestrafungen der Mitglieder zu haben. Mehrere prominente Weiquan-Anwälte identifizieren sich mit der untergetauchten protestantischen Bewegung und versuchten Kirchenmitglieder und Führungskräfte, die mit einer Freiheitsstrafe konfrontiert waren, zu verteidigen. Zu diesen Anwälten gehören Zhang Kai, Li Heping und Gao Zhisheng. Die in den USA ansässige Organisation „ChinaAid“ des ehemaligen Hauskirchenführers Bob Fu unterstützte Rechtsfälle und bot notleidenden Klienten in China „Rechtsstaatsausbildung“ sowie Rechtshilfe.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Initiativen.", "content": "Eine Reihe spezifischer Ereignisse zog die Aufmerksamkeit und Hilfe der Weiquan-Aktivisten an. Beim Erdbeben in der Provinz Sichuan im März 2008 führten minderwertig gebaute Schulgebäude zum Zusammenbruch mehrerer Schulen, die mit Schülern besetzt waren. Einige Weiquan-Anwälte, darunter Tan Zuoren, verteidigten die Rechte der Eltern und untersuchten Vorwürfe, dass korrupte Beamte für die schlechten Bauten verantwortlich gewesen seien. Eltern und Anwälte sahen sich aufgrund ihrer Aktivitäten Repressalien chinesischer Beamter ausgesetzt. Im Laufe des gleichen Jahres wurde der Chinesische Milchskandal aufgedeckt, bei dem große Mengen Säuglingsnahrung mit Melamin verunreinigt worden waren, wodurch 300.000 Säuglinge erkrankten und mehrere Todesfälle zu beklagen waren. Mehrere Eltern der Opfer wurden verhaftet, weil sie versuchten, die Aufmerksamkeit der Medien auf ihre Notlage zu lenken. Dutzende Anwälte, besonders aus den Provinzen Hebei, Henan und Shandong, boten den Opfern kostenlose juristische Hilfe an, doch wurden ihre Bemühungen von den Behörden behindert. Einzelne Menschenrechtsfälle, wie der Deng-Yujiao-Vorfall und der Tod von Qian Yunhui erhielten auch Hilfe von Rechtsverteidigern, wie Wu Gan. Im Jahr 2003 gründete eine Gruppe Rechtsgelehrter, darunter Teng Biao und Xu Zhiyong, die Offene Verfassungsinitiative (Chinesisch: 公 盟), um sich für eine größere Rechtsstaatlichkeit einzusetzen. Die Organisation war am Fall Sun Zhigang beteiligt, bei dem es um den Todes des Modedesigners ging, und setzte sich unter anderem für Bittsteller, Arbeitnehmerrechte, Meinungsfreiheit, HIV/AIDS-Opfer, Tibeter, Landrechte und den Schutz der öffentlichen Gesundheit ein.", "section_level": 2}, {"title": "Antwort der Regierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einschränkung der Rechtsstaatlichkeit.", "content": "Als Reaktion auf die Entstehung der Weiquan-Bewegung, die oftmals die Amtssprache der „Rechtsstaatlichkeit“ nutzt, um die Rechtmäßigkeit ihrer Arbeit zu belegen, wurde im April 2006 eine politische Kampagne ins Leben gerufen, um die Führung der Kommunistischen Partei über die Rechtspflege zu festigen, die Idee größerer Unabhängigkeit für Richter und Anwälte zu bekämpfen und die Menschen und Justizbehörden über das „sozialistische Konzept der Rechtsstaatlichkeit“ aufzuklären. Die Kampagne wurde von Luo Gan angekündigt, dem damaligen Leiter des Ausschusses für Politik und Recht des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei. Luo drängte darauf, dass zum Schutz der politischen Stabilität „durchgreifende Maßnahmen“ gegen diejenigen ergriffen werden, „die unter dem Vorwand des Rechtsschutzes (Weiquan) Sabotage betreiben“. Der Start der Kampagne fiel zeitlich mit einer Niederschlagung der Weiquan-Anwälte zusammen. Kurz nach dem Beginn der Kampagne erteilten Partei-Komitees den Richtern Anweisungen, um sie an die politischen Ziele zu erinnern, die ihre Arbeit erfüllen muss. Laut einem Dokument, das den Richtern in Zhejiang vorgelegt und von Human Rights Watch zitiert wurde „haben in letzter Zeit einige Richter zu glauben angefangen, dass man sich in einem Fall nur streng an das Gesetz halten muss, um Richter zu sein. In der Tat ist diese Art von Konzept falsch [...] alle juristischen Formulierungen haben einen klaren politischen Hintergrund und eine klare politische Richtung [...] Wir müssen diese Art enger Sichtweise ausmerzen, die glaubt, dass man auch Gerichtsarbeit leisten kann, indem man gerichtliche Unabhängigkeit hat“. Während einer Konferenz über politisch-juristische Arbeit im Dezember 2007 formulierte der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Hu Jintao die Theorie der „Drei Höchsten“, die erneut betonte, dass juristische Arbeit die Anliegen und Interessen der Kommunistischen Partei als oberstes Gebot betrachten sollten. Im März 2008 wurde Wang Shengjun als neuer Leiter des Obersten Volksgerichtshofs der Volksrepublik China bestätigt. Wang, der selbst keine juristische Ausbildung besaß, gab die Bemühungen seiner Vorgänger zur Verbesserung der juristischen Kompetenz, Ausbildung und Autonomie auf. Stattdessen stellte er die ideologischen Implikationen der „Drei Höchsten“-Theorie und die Aufrechterhaltung der Führung der Kommunistischen Partei in den Vordergrund. 2010 erließ das chinesische Justizministerium zwei neue Vorschriften, um „die Aufsicht und Verwaltung von Anwälten und Anwaltskanzleien zu stärken“. Laut Associated Press dienen die neuen Verordnungen dazu, „den Behörden die Möglichkeit zu geben, Rechtsanwälte zu bestrafen... für Aktionen, wie das Reden mit Medien oder sogar wenn ‚Verkehrsprobleme‘ verursacht wurden“. Im März 2012 erließ das chinesische Justizministerium eine neue Richtlinie, nach der Rechtsanwälte, die das erste Mal ihre Lizenz erwerben oder eine bestehende Lizenz erneuern wollen, der Kommunistischen Partei einen Treueid schwören müssen. Auf der Website des Ministeriums enthält ein Abschnitt des Eides Folgendes: „Ich schwöre, die heilige Mission der juristischen Arbeiter im Sozialismus mit chinesischen Merkmalen treu zu erfüllen. Ich schwöre gegenüber dem Mutterland und dem Volk loyal zu sein, sowie die Führung der Kommunistischen Partei Chinas und das sozialistische System aufrechtzuerhalten, und die Würde der Verfassung und der Gesetze zu schützen.“", "section_level": 2}, {"title": "Unterdrückung von Rechtsanwälten und Zwangsmaßnahmen.", "content": "Weiquan-Anwälte werden bei ihrer Arbeit mit verschiedenen Herausforderungen durch die chinesische Regierung konfrontiert, unter anderem Berufsverbot oder Ausschluss, Gewalt, Drohungen, Überwachung, willkürliche Inhaftierung und Strafverfolgung. Dies gilt insbesondere für Rechtsanwälte, die politisch sensible Fälle übernehmen. Berichte über Belästigungen, Einschüchterungen und Gewalt gegen Weiquan-Anwälte vermehrten sich im Jahr 2006, nach dem Start der Kampagne zur Förderung des „sozialistischen Konzepts des Rechtsstaatsbegriffs“. Die Behörden weigerten sich, die Lizenzen mehrerer Dutzend Weiquan-Anwälte zu verlängern, und mehreren wurde das Ausüben ihres juristischen Berufes auf Lebenszeit verboten. Im Jahr 2009 durften beispielsweise mindestens 17 Weiquan-Anwälte ihre gesetzliche Lizenz nicht erneuern, nachdem sie politisch sensible Fälle übernommen hatten. Mehrere Weiquan-Anwälte wurden wegen ihres Einsatzes zu Gefängnisstrafen verurteilt. Eine Auswahl bemerkenswerter Unterdrückungsfälle wird nachfolgend aufgeführt:", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Reaktionen.", "content": "Obwohl außerhalb Chinas nur relativ wenig über das Weiquan-Phänomen als Bewegung bekannt ist, äußerten westliche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen immer wieder ihre Besorgnis über die Behandlung einzelner Weiquan-Anwälte in China. Einige von ihnen hatten wegen ihrer Arbeit zur Förderung der Bürgerrechte und gegen die Einparteienherrschaft mit Entrechtung, Inhaftierung, andauerndem Verschwundenseins, Verurteilung und Folter zu kämpfen. Im Oktober 2010 drängte eine überparteiliche Gruppe von 29 Abgeordneten des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten Präsident Obama, die Fälle von Liu Xiaobo und Gao Zhisheng mit der chinesischen Führung zu besprechen. Sie beschrieben die andauernde Haft von Gao Zhizheng wie folgt: „Wenn Rechtsanwälte für das ‚Verbrechen‘ der Verteidigung ihrer Mandanten weggeschleppt werden, dann ist in China der Anspruch auf Rechtsstaatlichkeit gescheitert.“ Das US-Außenministerium behauptete später, die Fälle dieser beiden Personen mit ihren chinesischen Kollegen besprochen zu haben. Im Jahr 2008 wurde Hu Jia vom Europäischen Parlament für seine Verteidigung der Menschenrechte mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielten Hu und Gao Zhisheng Nominierungen für den Friedensnobelpreis und galten als Favoriten für diese Auszeichnung. Zwei Jahre später nominierten sieben Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses die inhaftierten Anwälte Gao Zhisheng und Chen Guangcheng sowie den Dissidenten Liu Xiaobo für den Preis. Im Schreiben wurde darauf hingewiesen, dass diese Einzelpersonen versucht hatten, „das Bewusstsein des chinesischen Volkes für seine Würde und Rechte zu schärfen, und ihre Regierung aufforderten, nach ihrer Verfassung, ihren Gesetzen und der von ihr unterzeichneten internationalen Menschenrechtsabkommen zu regieren“, wodurch sie einen bedeutenden Beitrag zum Frieden leisteten. Im Dezember 2010 verlieh das Nobelpreiskomitee den Friedensnobelpreis an Liu Xiaobo in dessen Abwesenheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weiquan-Bewegung ist eine dezentralisierte Gruppe von Anwälten, Rechtsexperten und Intellektuellen in China, die sich dafür einsetzen, die Bürgerrechte durch Rechtsverfahren und juristischen Aktivismus zu schützen und zu verteidigen. Die Bewegung, die in den frühen 2000er Jahren begann, organisierte Demonstrationen, suchte Reformen über das Justizsystem und die Medien, verteidigte Opfer von Menschenrechtsverletzungen und reichte ungeachtet des Widerstandes der Behörden der Kommunistischen Partei Chinas Appellationsschreiben ein. Zu den von Weiquan-Anwälten vertretenen Themen zählen Eigentums- und Wohnungsrechte, Schutz für AIDS-Opfer, Umweltschäden, Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit und Pressefreiheit sowie die Verteidigung der Rechte anderer Rechtsanwälte, die mit Berufsverbot oder Freiheitsstrafe konfrontiert werden.", "tgt_summary": "维权运动是指于2000年后在中国大陆的一群未有经过组织的律师及学者,为维护其人权和公民自由权等各种权利所进行的一系列法律和社会行动。此运动主要的诉求是在中国大陆现行法律下要求人民的法定权利得到保障和反抗政府对各种权利的侵犯,但相比起六四事件,维权运动的政治成分较弱。", "id": 2273130} {"src_title": "Lucq-de-Béarn", "tgt_title": "吕克德贝阿恩", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Lucq-de-Béarn liegt circa 35 Kilometer westlich von Pau in der historischen Provinz Béarn. Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden: Lucq-de-Béarn liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Geü und Laâ, Nebenflüsse des Gave de Pau, und Auronce, Layous und Laus, Nebenflüsse des Gave d’Oloron, strömen durch das Gebiet der Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Denkbar ist eine Besiedlung bereits in der gallorömischen Zeit. Die Christianisierung des Landes setzte sich im vierten Jahrhundert durch, und Legenden erzählen die Gründung einer religiöse Einrichtung in Lucq durch einen Vertrauten von Childebert I., Sohn des merowingischen Frankenkönigs Chlodwig I., oder durch Karl dem Großen. Erwiesen ist zweifellos die Errichtung der Benediktinerabtei \"Saint-Vincent\" gegen 970 bis 980 durch den Herzog Wilhelm II. der Gascogne und die Entwicklung der Gemeinde rund um die Abtei in der Folgezeit. Der Abt war gleichzeitig der Grundherr über die umliegenden Pfarrgemeinden, Vorgänger der heutigen Gemeinden von Poey, Verdets, Saucède, Ogenne und Lay. Von 1287 bis 1289 war Lucq Schauplatz des Besuchs von Eduard I., König von England mit seiner Gattin und dem gesamten englischen Hof, die hierher gekommen sind, um einen Streit zwischen den Königen von Frankreich und Aragon beizulegen. Lucq entwickelte sich in der Folgezeit zu einem der bedeutendsten Dörfer des Béarn. Außerdem lag es auf einem der Jakobswege nach Santiago de Compostela, was die Zahl der Durchreisenden erhöhte. Bei der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden 241 Haushalte gezählt und vermerkt, dass der Ort zur Bailliage von Navarrenx gehörte. Einige der Haushalte waren aufgegeben, vielleicht wegen einer Pestepidemie, die seit der Mitte des 14. Jahrhunderts im Béarn herrschte und diesen Landstrich nicht verschonte. Zwei Jahrhunderte später wurden 390 Haushalte gezählt, was einer Bevölkerung von 2.000 bis 2.500 Personen entspricht. Seit den 1550er Jahren breitete sich der Protestantismus auch in Lucq aus und 1562 wurde die Pfarrkirche zwischen Katholiken und Reformierten geteilt. Ein Jahr später predigte der erste evangelische Pfarrer, unterstützt von den benediktinischen Mönchen. Die Hugenottenkriege wirkten sich 1569 in direktem Maße auf Lucq und die Abtei aus. Nachdem die aus Pau vertriebene Stände sich hier versammelt hatten, wurde die Abtei im August von protestantischen Truppen geplündert und das Dorf teilweise beschädigt. Es sollte bis 1608 dauern, als die Ausübung der katholischen Konfession in Folge des Edikts von Nantes wieder zugelassen wurde. Als Ausgleich wurde eine evangelische Kirche für die protestantische Gemeinde in Lucq errichtet. Einem päpstlichen Erlass folgend, wurden die Benediktiner 1610 durch Barnabiten ersetzt, um im Zuge der Gegenreformation die Rekatholisierung in Lucq durchzuführen. Die aus Italien gekommenen Ordenspriester Maurice Olgiati und Fortuné de Colom, der aus Lucq stammte, betrieben diese Aufgabe mit Erfolg. Die Abtei hat sich von den Kriegsfolgen nie wieder erholt und blieb im Besitz der Barnabiten bis zur Französischen Revolution. Als kirchliches Gut wurde sie 1791 an den Kaufmann Pascal Elie aus Pau verkauft, dessen Nachfahren noch heute die Besitzer sind. Im 19. Jahrhundert erfasste eine Auswanderungsbewegung die Gemeinde. Mahr als 500 \"Lucquois\" emigrierten nach Amerika, vor allem nach Argentinien und Kalifornien. Der Erste Weltkrieg hat das Leben von fast 90 Bewohnern genommen. Toponyme und Erwähnungen von Lucq-de-Béarn waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach Höchststand der Einwohnerzahl von über 2.600 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1990er Jahren auf rund 930, bevor sie sich in der Folgezeit auf einem Niveau von rund 960 Einwohnern stabilisierte.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pfarrkirche, gewidmet Vinzenz von Valencia.", "content": "Die Ausstrahlung der im 10. Jahrhundert gegründeten Benediktinerabtei führte gegen 1020 zum Grundbau der Abteikirche, die heute Pfarrkirche der Gemeinde ist. Der Anbau der Apsis und der Apsidiolen erfolgte im 12. Jahrhundert, der Bau des Glockenturms und des westlichen Eingangsportals im 15. Jahrhundert. Der hohe, rechteckige Glockenturm ist von Strebewerken umrahmt, die noch heute Spuren von Elementen zum Zweck der Verteidigung zeigen, wie z. B. Konsolen oder Löcher in den Außenwänden zur Befestigung von Wehrgängen. Die Tür des Eingangsportals hat die Form eines Korbbogens und ist oberhalb des Eingangs mit einem Kielbogen und konischen Fialen verziert. 1569 wurde die Kirche von protestantischen Truppen unter Gabriel de Lorges, Graf von Montgomery, zerstört und anschließend in ein protestantisches Gotteshaus umgewandelt. 1608 wurde sie wieder in eine katholische Kirche gewandelt. Im 17. Jahrhundert wurden das Langhaus und die beiden Seitenschiffe neu gebaut, 1717 erfolgte der Bau des nördlichen Eingangs, über dem noch heute eine Inschrift mit einer Kartusche zu sehen ist. Neben der Jahreszahl sind neben einem Kreuz noch Schriftzüge zu erkennen, die heute trotz ihrer Lückenhaftigkeit zu lesen sind: „Ave Maria“ und „Porte du ciel“ (). 1757 wurde eine Wandmalerei im dritten Joch des nördlichen Seitenschiffs von Ribère aus Oloron ausgeführt. 1884 schlug der Architekt Gabriel Serres aus Pau ein Restaurierungsprojekt vor, das die Wiederherstellung der inzwischen eingestürzten Apsis und der nördlichen Apsidiole und der Anbau einer Sakristei an der Nordseite betraf. Vier Jahre später wurden die Arbeiten aufgenommen. 1887 wurden drei Glasfenster des Glasmalers Claudius Lavergne aus Paris angeliefert, 1932 ein Glasfenster des Glasmalers Pierre Arcencam aus Pau. Durch die An- und Umbauten im Laufe der Jahrhunderte weist die heutige Kirche eine gewisse Vielschichtigkeit der Architektur auf. An der südlichen Apsidiole, an der südöstlichen Ecke und der Südwand des Querschiffs lässt sich gut der romanische Stil erkennen. Später hinzugekommene Elemente zeigen hingegen Eigenschaften des gotischen Stils wie z. B. das Eingangsportal am Glockenturm. Interessante Details sind noch heute sichtbare Markierungen in Form von geometrischen Figuren oder Initialen an den Wänden der Kirche, die vom ursprünglichen Bau datieren. Diese wurden vom jeweiligen Steinmetz an seinen Werksteinen nach der Fertigstellung der gewünschten Größe angebracht. Auf diese Weise wurden die wöchentliche Löhne der Arbeiter ermittelt, die nach Auftrag und nicht nach Zeit bezahlt wurden. Eine der bemerkenswertesten Ausstattungsgegenstände der Kirche ist ein mysteriöser Sarkophag aus weißem Marmor, der im 19. Jahrhundert ohne Verschlussdeckel im Langhaus gefunden wurde. Die Bearbeitungsweise, insbesondere der Vorderseite, lässt seine Entstehung auf das 4. oder 5. Jahrhundert datieren. Es handelt sich um ein frühchristliches Artefakt, das im Béarn einzigartig ist. Die Darstellungen am Sarkophag sind als Flachrelief gearbeitet und zeigen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, die Wundersame Brotvermehrung, die Auferweckung des Lazarus,, der Sündenfall, die Opferung Isaaks. Die Identität der in diesem Sarkophag bestatteten Person ist allein ungeklärt. Er steht heute am Eingang des Chors und dient als Altar. Am südlichen Ende des Querschiffs im Innern der Pfarrkirche befindet sich ein Altaraufsatz, der aus dem 17. Jahrhundert datiert. Eine zentrale Tafel zeigt eine Darstellung der Taufe Jesu durch Johannes dem Täufer als Flachrelief gearbeitet. Jesus ist von Engeln umgeben, und die Taube des Heiligen Geistes schwebt über seinem Kopf. Der Giebel ist einer Illustration von Gottvater gewidmet. Die Relieftafel ist von Schlangensäulen und großen Voluten umrandet, was an ähnlichen Altaraufsätzen in Kirchen des Ossautals erinnert. Ein weiterer außergewöhnlicher Gegenstand der Kirche ist eine 150 cm hohe Statue einer Madonna mit Jesuskind aus dem 18. Jahrhundert. Maria, aufrecht stehend, trägt das Jesuskind auf ihrem linken Arm und ein Zepter in ihrer rechten Hand. Das Werk ist seit 1975 als Monument historique eingestuft. Die Kirche birgt eine Kanzel aus Holz aus dem 18. Jahrhundert, die an einem Pfeiler angebaut ist. Ihr Korb ist mit Paneelen versehen, deren gemaltes Dekor in beigen, rosa und grünen Tönen ein Marmorimitat bildet. Diese Verzierung findet ihre Fortsetzung auf der Wange des Treppenaufgangs, der sich um dem Pfeiler schmiegt. Der Korb ruht auf einem frei schwebenden Sockel, der mit Jakobsmuscheln bemalt ist, Symbole des Jakobswegs nach Santiago de Compostela. Der Schalldeckel wird von zwei Cheruben getragen und trägt seinerseits einen Trompete blasenden Engel, der außerdem ein Palmblatt und ein offenes Bucht trägt. Die Kanzel ist seit 1984 als Monument historique eingestuft.", "section_level": 2}, {"title": "Turm der ehemaligen Abtei.", "content": "Von der zerstörten Abtei ist neben der Abteikirche, welche die heutige Pfarrkirche ist, ein hoher Turm geblieben. Er stammt aus dem 15. Jahrhundert und war vermutlich in der Funktion eines Wachtturms genutzt. Gemäß dem gotischen Stil zeigt er im unteren Teil einen polygonalen Abschnitt, auf dem ein zylindrischer Turm aufgesetzt ist. Nur in seinem oberen Teil sorgen kleine Fenster für die Beleuchtung des Inneren des Bauwerks.", "section_level": 2}, {"title": "Rathaus mit ehemaliger Markthalle.", "content": "Das Gebäude im Ortszentrum bringt den Einfluss der Architektur des 19. Jahrhunderts auf den lokalen Stil zum Ausdruck. Die elegante Fassade ist eine Mischung des Béarner Stil mit dem Klassizismus, der an dem Dreiecksgiebel zu erkennen ist. Bestimmte Elemente der Béarner Architektur sind gleichwohl vorhanden, die Verwendung von Kieselsteinen und die Art des Putzes. Die flachere Neigung des Daches spiegelt hingegen einen äußeren Einfluss wider. An einer Außenwand des Gebäudes ist eine Gedenktafel angebracht als Anerkennung der Gemeinde für die freiwilligen Kämpfer, die Maquisards, französische Partisanen der Résistance, in den Jahren 1944 und 1945 im Zweiten Weltkrieg unterstützten. In das Erdgeschoss des Rathausgebäudes eingefügt ist eine Markthalle, in der lange Zeit der Markt abgehalten wurde. Sie öffnet sich nach außen über drei große Arkaden.", "section_level": 2}, {"title": "Taubenschlag Montalibet.", "content": "Zum ausdehnten Landgut Montalibet gehört u. a. ein Taubenschlag. Er besteht aus einem gemauerten Gebäude mit einem quadratischen Grundriss, das über eine einfache Tür betreten werden kann. Sein mit Schiefer gedecktes Zeltdach ist mit einer Dachgaube auf einer Seite durchbrochen. An der Spitze des Daches ist eine gemauerte Laterne mit zehn dreieckigen Nistlöchern aufgesetzt. Das Lehen, auf dem der Taubenschlag steht, besteht seit 1618 und ist auch auf der Karte von Cassini verzeichnet. Der Taubenschlag selbst trägt die Jahreszahlen „1779“ und „1889“ auf der Südseite der Laterne. Er ist wie das Landgut gegen Ende des 20. Jahrhunderts restauriert worden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Wirtschaft der Gemeinde wird in erster Linie von der Landwirtschaft bestimmt, hierbei insbesondere von Getreideproduktion, Viehzucht und Weinbau. Die Familie Saint Martin, Besitzer des Weinguts \"Le Bois Sacré\", baut in fünfter Generation Weine der AOC Jurançon an und empfängt Interessierte zu einem kommentierten Rundgang, Verkostung und Verkauf. Lucq-de-Béarn liegt in den Zonen AOC der Weinbaugebiete Jurançon und Béarn sowie des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Lucq-de-Béarn verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 65 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.", "section_level": 2}, {"title": "Sport und Freizeit.", "content": "Der Rundweg \"Vallons du Layous\" startet an der Ortsmitte von Lucq-de-Béarn und führt über eine Länge von 8,7 km und einem Höhenunterschied von 240 m u. a. über die Höhenzüge auf beiden Seiten des Tals des Layous. In Lucq-de-Béarn ist der Handballverein „Handball Lucq-de-Béarn“ zu Hause. Die Mannschaft seiner Damenabteilung unterlag 2017 im Finale des \"Coupe de France départementale\" im Endspiel gegen die Mannschaft aus Douvres-la-Délivrande mit 23:29.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Lucq-de-Béarn ist erreichbar über die Routes départementales 2, 25 und 110.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lucq-de-Béarn ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau (bis 2016: Arrondissement Oloron-Sainte-Marie) und zum Kanton Le Cœur de Béarn (bis 2015: Kanton Monein).", "tgt_summary": "吕克德贝阿恩()是法国比利牛斯-大西洋省的一个市镇,位于该省中部,属于奥洛龙-圣玛丽区。该市镇总面积48.77平方公里,2009年时的人口为971人。", "id": 1381277} {"src_title": "Yang Chunlin", "tgt_title": "杨春林", "src_document": [{"title": "Leben und Inhaftierung.", "content": "Yang Chunlin beteiligte sich 2007 bei der Organisation einer Petition, die den Titel „Wir wollen Menschenrechte, keine Olympischen Spiele“ trug und soll mehr als 10.000 Unterschriften dafür gesammelt haben. Yang wurde viermal eingesperrt, weil er an einem Hungerstreik teilgenommen hatte, der von dem Pekinger Rechtsanwalt Gao Zhisheng im Jahr 2006 organisiert worden war. Yang half freiwillig Bauern, die gegen die Enteignung ihres Landes in Fujin in der Provinz Heilongjiang kämpften. Trotz Chinas offizieller Zusicherungen, dass die Olympischen Spiele 2008, die Entwicklung der Menschenrechte im Land stärken würden, hat die chinesische Regierung die Grundrechte der Bürger, einschließlich der Meinungsfreiheit, der Versammlungsfreiheit und der Religionsfreiheit abgelehnt oder eingeschränkt. Yang wurde im Juli 2007 verhaftet und mit „Aufhetzung zur Subversion der Staatsmacht“ angeklagt. Sein Prozess begann im Februar 2008 in Jiamusi, Heilongjiang. Yang wurde am 24. März 2008 wegen „Aufhetzung zur Subversion der Staatsgewalt“ für schuldig befunden und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, und ihm wurde zwei Jahre seine politischen Rechte entzogen. Ein weiterer Aktivist, der beim Unterschriftensammeln der Petition involviert war, war Yuan Xianchen, er wurde aufgrund ähnlicher Beschuldigungen angeklagt und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Yang wurde am 6. Juli 2012 aus dem Gefängnis freigelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Medienberichte.", "content": "Am 6. Juli 2007 wurde laut Chinese Human Rights Defenders, Epoch Times und Amnesty International, der Landrechtsaktivist Yang Chunlin von Beamten der öffentlichen Sicherheit in der Stadt Jiamusi, Provinz Heilongjiang verhaftet. Human Rights in China berichtete, dass Yang in Fesseln und Beineisen in den Gerichtssaal gebracht wurde, und sein Kopf soll mit einer schwarzen Kapuze bedeckt gewesen sein. Während des ganzen Prozesses, sagte Yang dem Gericht, dass er unschuldig sei, wurde jedoch verurteilt. Während und nach der Anhörung, bei der er verurteilt worden war, wurde Yang mindestens zweimal mit einem elektrischen Stab geschlagen. Nach seiner Verurteilung erklärte Yang, dass er weiterhin für Demokratie in China kämpfen werde, weil „die Demokratie, die einzige Möglichkeit ist, die Verfolgung der Rede zu beseitigen“, so Yang. Bei einer Wiederaufnahme am 19. September 2008 bestätigte der Städtische Volksgerichtshof in Jiamusi das ursprüngliche Urteil gegen Yang. Nach Aussage von Anwesenden soll der Prozess weniger als 30 Minuten gedauert haben. Yang wurde am 25. September 2008 in das Gefängnis Xianglan verlegt, wo er für den Rest seiner Haftstrafe verbleiben musste. Die Congressional – Executive Commission On China beschrieb Yang als politischen Gefangenen.", "section_level": 1}, {"title": "Familienbesuch.", "content": "Im Jahr 2010 wurde Yang Chunlin von seiner Familie im Gefängnis besucht. Die Familienangehörigen bemerkten, dass seine Beine und sein Gesicht mit Flüssigkeit (Anasarka) aufgeschwollen waren und er sah müde aus. Als jemand von seiner Familie sich darüber beschwerte, dass er im Gericht geschlagen worden war, gab ein Gerichtsbeamter offenbar zu, dass die Schläge von Gerichtsbehörden erlaubt worden waren. Dies soll die Strafe dafür gewesen sein, weil er die Staatsmacht herausgefordert hatte. Yang erzählte seiner Familie, dass sein Herzschlag unregelmäßig sei und er Herzprobleme habe und sich oft unwohl fühle. Er sagte er habe deshalb Probleme, weil die Gefängnisbehörden ihm keine Gelegenheit geben würden, irgendwelche körperlichen Übungen zu machen, er durfte noch nicht einmal nach draußen ins Freie gehen. Yang musste Zwangsarbeit verrichten und durfte sich nicht ausruhen, außer wenn er sich zum Schlafen hinlegte oder während der kurzen Mahlzeiten. Yang erzählte weiter, er hätte der Gefängnisleitung gesagt, dass er sich nicht wohlfühlen würde, doch hätten sie keine ärztliche Betreuung zugelassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yang Chunlin (Chinesisch: 杨春林; Pinyin: Yáng Chūnlín, * 1954) ist Menschenrechtsaktivist in Heilongjiang, China. Yang hat zahlreiche Artikel über Menschenrechte und Landrechte veröffentlicht. Im Jahr 2007 half er bei der Organisation einer Petition mit dem Titel „Wir wollen Menschenrechte, keine Olympischen Spiele“. Die Petition soll über zehntausend Unterschriften gesammelt haben, wofür sich Yang eingesetzt hatte. Berichten zufolge besuchte er Häuser, Wohnungen und Dörfer und soll bei kaltem Winterwetter in Heilongjiang bis zu 50 Kilometer am Tag gegangen sein.", "tgt_summary": "杨春林(1954年),中国黑龙江省佳木斯市下岗工人,他曾帮助当地的失地农民维权。", "id": 2191982} {"src_title": "Arakan Rohingya Salvation Army", "tgt_title": "若开罗兴亚救世军", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Begriff Rohingya ist die offizielle Bezeichnung für die muslimische Minderheit im mehrheitlich buddhistischen Staat Myanmar. Dort leben sie größtenteils im Rakhaing-Staat. Von der Regierung Myanmars werden sie nicht als autochthone Minderheit anerkannt, sondern als illegale bangladeschische Immigranten betrachtet, obwohl der überwiegende Großteil von ihnen seit mehreren Generationen in Myanmar lebt. Die Einbürgerung wird ihnen ebenso wie das Wahlrecht verweigert. Bangladesch betrachtet die Rohingya hingegen als burmesische Minderheit und lehnt ihre Aufnahme ebenso ab. Vorläufer der ARSA existierten bereits im Jahre 2012 und waren großteils radikal-islamische Gruppen. 2013 patrouillierten ARSA-Mitglieder mit Bambus-Speeren und Eisenstangen bewaffnet in Rohingya-Dörfen, um sicherzustellen ob alle Dorfbewohner an den Gebeten in den Moscheen teilnahmen. Bei anti-muslimischen Unruhen im Jahr 2012 wurden über 200 Menschen getötet und rund 120.000 Rohingya vertrieben. Nach Einschätzung von Zachary Abuza (Radio Free Asia) tolerierte die internationale Gemeinschaft diese Diskriminierung und Unterdrückung der muslimischen Minderheit, weil sie die demokratische Regierung von Aung San Suu Kyi stärken wollte und den Zustand deshalb hinnahm. Die Rohingya durften auch nicht an der Parlamentswahl 2015 teilnehmen. Dies löste große Unzufriedenheit und Feindschaft gegenüber der buddhistischen Mehrheit bei vielen Rohingya aus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Nach Angaben der International Crisis Group (ICG) wurde die ARSA 2016 von mindestens zwanzig Rohingya gegründet, die sich im saudi-arabischen Exil befanden. Als Führer der Gruppe gilt Attullah Abu Amar Jununi, ein in Pakistan geborener Rohingya, der in Mekka aufwuchs. Jununi und andere Mitglieder sollen in Pakistan und Afghanistan eine militärische Ausbildung absolviert haben und von Spendern aus Saudi-Arabien und anderen Ländern des Nahen Ostens finanziert worden sein. Die Gruppierung formierte sich bereits 2013 unter dem Namen Harakah al-Yaqin und ging schließlich im Oktober 2016 in der ARSA auf.", "section_level": 2}, {"title": "Rohingya-Aufstände seit 2016.", "content": "Jununi und andere Mitglieder kehrten 2016 nach Myanmar zurück. Im Oktober 2016 überfielen ARSA-Kämpfer bewaffnet mit Macheten und anderen einfachen Waffen Polizeiposten in Myanmar und töteten neun Polizisten. Staatliche Sicherheitskräfte griffen daraufhin in mehreren Razzien hart durch. Das führte zu andauernden Auseinandersetzungen zwischen dem burmesischen Militär Tatmadaw und den Aufständischen, bei denen weitere Menschen getötet wurden. Den Tatmadaw werden ebenso wie der ARSA Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. So sollen Rohingya vergewaltigt, gefoltert und ermordet und deren Dörfer niedergebrannt worden seien. Die ARSA habe über 100 Hindus getötet, einige Hindu-Männer entführt und sie gezwungen haben zum Islam zu konvertieren. Des Weiteren zwangen die ARSA konvertierten Hindus die Buddhisten zu beschuldigen. Die Auseinandersetzungen führten zur Flucht von 80.000 Rohingya nach Bangladesch bis August 2017. Die UN ging später von 290.000 Menschen auf der Flucht aus. Ende August 2017 kam es erneut zu einem schweren Angriff der ARSA auf über 20 Polizeiposten und verstärkten Reaktionen des Militärs. Bei den Angriffen starben mindestens 89 Menschen. An den Auseinandersetzungen im Rakhaing-Staat waren 150 ARSA-Kämpfer beteiligt. Am 9. September 2017 erklärte die ARSA einen einseitigen Waffenstillstand ab sofort für einen Monat. Damit sollten laut der Mitteilung die Hilfslieferungen für die Not leidenden Menschen in Rakhaing-Staat ermöglicht werden. Amnesty International erklärte am 22. Mai 2018, dass die ARSA alleine im Jahr 2017 über 100 Menschen hinduistischen Glaubens getötet und gefoltert habe. Kämpfer der ARSA griffen am 4. Januar 2019 die Polizeistationen in Kyaung Taung, Kahtee Hla, Gotepi und Nga Myin Taw bei Buthidaung in dem nördlichen Distrikt Maungdaw an. Dabei werden mindestens 13 Polizisten getötet.", "section_level": 2}, {"title": "Ziele.", "content": "Anfang September 2017 erklärt Jununi in einem Video: Die Attacken seien die Reaktion von Myanmars Regierung auf die Behandlung der Rohingya und der Blockade ihrer Dörfer. Er forderte die Internationale Hilfsorganisationen auf, in der Region zu bleiben, nachdem diese zuvor begonnen hatten, alle nicht dringend benötigten Mitarbeiter abzuziehen. Das Ziel der ARSA ist die Errichtung eines unabhängigen Islamischen Staates.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "Die Regierung der Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi bezeichnet die ARSA-Kämpfer als „extremistische bengalische Terroristen“. Einige Politiker werfen der Organisation vor, einen Islamischen Staat errichten zu wollen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arakan Rohingya Salvation Army (Abk.: ARSA, früher: Harakah al-Yaqin) ist eine separatistisch-islamistische Rebellengruppe der ethno-religiösen Minderheit der Rohingya, die für die Sezession des Rakhaing-Staates von Myanmar und die Gründung eines eigenen unabhängigen Staates auf Grundlage der Scharia kämpft.", "tgt_summary": "若开罗兴亚救世军(简称 ARSA),又译若开罗兴亚拯救军,前称“坚定信仰”运动(Harakah al-Yaqin,缩写为HaY) 、阿卡穆尔圣战者(Aqa Mul Mujahidin)是一支活跃于缅甸若开邦北部丛林的罗兴亚人武装集团。该武装集团由生于巴基斯坦卡拉奇,长于沙特阿拉伯圣地麦加的罗兴亚人阿塔乌拉所领导,其领导层的其他成员包括沙特阿拉伯的罗兴亚移民。", "id": 1205806} {"src_title": "Neuralink", "tgt_title": "Neuralink", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Neuralink wurde im Jahr 2016 von Elon Musk, der unter anderem durch seine Tätigkeit bei Tesla und SpaceX bekannt ist, sowie von Ben Rapoport, Dongjin Seo, Max Hodak, Paul Merolla, Philip Sabes, Tim Gardner, Tim Hanson und Vanessa Tolosa gegründet. Der Sitz von Neuralink ist in San Francisco, Kalifornien, USA. Die Rechte an der Marke erwarb das Unternehmen im Januar 2017 von zwei Neurowissenschaftlern. Erstmals wurde im März 2017 öffentlich über Neuralink berichtet. Am 16. Juli 2019 berichtete die Firma über ihre Fortschritte im Rahmen eines Livestreams.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "Das kurzfristige Ziel von Neuralink ist es, schwere Erkrankungen des Gehirns sowie des zentralen Nervensystems besser behandeln zu können. Langfristige Ziele umfassen unter anderem die technische Erweiterung des menschlichen Körpers (), um bei den Fortschritten in der Entwicklung von künstlicher Intelligenz mitzuhalten bzw.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzung.", "content": "Das Brain-Computer-Interface soll mittels Elektroden realisiert werden, die ins Gehirn implantiert werden. Es handelt sich also um eine invasive Neuroprothese.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Ulrich Dirnagl, Direktor der Abteilung Experimentelle Neurologie der Charité Berlin, sieht die Versprechungen von Neuralink als unseriösen Hype; ein ähnliches Urteil fällt Philipp Kellmeyer, ein Facharzt für Neurologie am Universitätsklinikum Freiburg. Die deutsche Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel kritisierte, Musk beschäftige seine Firma Neuralink damit, menschliche Gehirne in einer durch künstliche Intelligenz angereicherten Hirncloud zu vernetzen. Die individuellen Gedanken würden damit für jeden verfügbar, der sich an diese Cloud anschließt. Meckel warnt davor, eine solche Entwicklung würde den nahezu unbegrenzten Zugriff auf das Innerste der individuellen Persönlichkeit mit sich bringen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neuralink ist ein US-amerikanisches Neurotechnologie-Unternehmen, welches im Juli 2016 von Elon Musk und acht weiteren Personen gegründet wurde. Ziel von Neuralink ist die Entwicklung eines Gerätes zur Kommunikation zwischen dem menschlichen Gehirn und Computern, ein sogenanntes Brain-Computer-Interface.", "tgt_summary": "Neuralink(英语:Neuralink),是一个美国神经科技公司,由伊隆·马斯克和八名其他联合创办者创办,负责研发脑内植入脑机接口技术。公司的总部在旧金山。2016年成立,并在2017年3月成立。", "id": 2862708} {"src_title": "The Orville", "tgt_title": "奧維爾號", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Jahr 2419 übernimmt Ed Mercer das Kommando des Forschungsraumschiffs \"Orville\". Mit seiner aus Menschen und Außerirdischen bestehenden Crew soll er nun verschiedene Abenteuer bestehen. Für Mercer, der gerade eine Scheidung hinter sich hat, ist dies ein vielversprechender Neuanfang, doch dann wird ihm ausgerechnet seine Ex-Frau als erster Offizier zugeteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Spezies.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Calivon.", "content": "Die Calivon leben in einem verbotenen Raumsektor und unterhalten dort einen Weltraumzoo, in dem andere primitivere Spezies als Ausstellungsstücke gehalten werden. Die Calivon pflegen nur Kontakte mit Spezies, die auf einem ähnlichen Entwicklungsstand sind.", "section_level": 2}, {"title": "Gelee.", "content": "Gelees bestehen vollständig aus einer gallertartigen Substanz. Ihre Körper können jede physische Form annehmen. Sie sind asexuell und vermehren sich durch Mitose, identifizieren sich aber immer noch als männlich und weiblich.", "section_level": 2}, {"title": "Inval.", "content": "Die Inval sind eine humanoide Spezies, deren Blut in Kontakt mit Stickstoff hochexplosiv ist. Daher besteht ein Abkommen, das ein Zusammentreffen der Inval mit der Union verbietet.", "section_level": 2}, {"title": "Kaylon.", "content": "Die Kaylon sind eine künstliche, mechanische Spezies. Aufgrund ihrer Physiologie sehen sie sich biologischen Arten als überlegen an. Ihr Aussehen ist grundsätzlich humanoid (2 Arme, 2 Beine, 1 Kopf mit zwei Leuchtpunkten anstelle der Augen).", "section_level": 2}, {"title": "Katrudian.", "content": "Die Katrudian sind eine sehr redselige blumenartige Spezies.", "section_level": 2}, {"title": "Krill.", "content": "Die Krill sind eine militant und autoritär organisierte, reptiloide Spezies, welche in ständigem Konflikt mit der Planetarischen Union steht. Neben ihrer Aggressivität und ihrem religiösen Fundamentalismus zeichnen sie sich durch ungewöhnlich starke Lichtempfindlichkeit aus.", "section_level": 2}, {"title": "Moclaner.", "content": "Die Moclaner sind eine kriegerische Spezies, welche offiziell nur aus Männern besteht. Moclaner legen Eier, die 21 Tage lang ausgebrütet werden. Daraus entsteht im Regelfall ein männlicher Nachkomme, angeblich entsteht jedoch durchschnittlich alle 75 Jahre ein weibliches Neugeborenes, das sofort zum Mann umoperiert wird. Tatsächlich gibt es aber eine geheime Kolonie mit über 6000 Moclanerinnen. Die Wirtschaft der Moclaner ist auf Waffenentwicklungen spezialisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Regorianer.", "content": "Die Bewohner von Regor 2 sind Humanoide auf dem technologischen Stand, Botschaften ins All schicken zu können. Beim ersten Kontakt mit der Union offenbart sich, dass ihr Wertesystem auf Astrologie basiert.", "section_level": 2}, {"title": "Retepsianer.", "content": "Die Retepsianer sind eine Spezies mit der Eigenschaft, sehr starke Pheromone auszusenden. In der retepsianischen Kultur gilt es als unhöflich, Angebote für Geschlechtsverkehr abzulehnen.", "section_level": 2}, {"title": "Shak’tal.", "content": "Nachdem die Krill begannen, Welten der Shak’tal zu annektieren, da sie sich aufgrund ihrer Religion dazu im Recht sahen, wurden die Shak’tal zu erbitterten Feinden der Krill, die nach Kämpfen nie Überlebende zurücklassen. Sie scheinen den Krill zumindest ebenbürtig zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Xelayaner.", "content": "Die Xelayaner bewohnen einen Planeten, auf dem die Schwerkraft um ein Vielfaches höher ist als auf der Erde. Dadurch sind Xelayaner in Umgebungen, die der Erde angepasst sind, kräftiger und schneller als andere Spezies. Sie sehen – mit Ausnahme der Ohren und der hakenähnlichen Wülste auf Nase und Stirn – wie Menschen aus.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entsteht nach Dialogbüchern von Katrin Kabbathas und unter der Dialogregie von Harald Wolff durch die Synchronfirma \"Cinephon Filmproduktion GmbH\" in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Für Seth MacFarlane ging mit der Produktion der Serie ein Kindheitstraum in Erfüllung. Er ist ein großer Fan von Serien wie \"Star Trek\" und \"The Twilight Zone\" und wollte schon seit langem in einem vergleichbaren Projekt mitspielen. Im Mai 2016 gab Fox dem Projekt grünes Licht und bestellte eine erste Staffel mit 13 Episoden. Die Produktion der Pilotepisode begann Ende 2016. Die Dreharbeiten für die weiteren Folgen begannen im Frühjahr 2017 und endeten am 23. August 2017. Die US-Ausstrahlung begann am 10. September 2017 auf Fox. Die ersten beiden Episoden wurden dabei jeweils im Anschluss an eine Football-Übertragung der NFL gezeigt. Aus Termingründen wurden nur zwölf Episoden ausgestrahlt; die dreizehnte erschien im Rahmen der zweiten Staffel.", "section_level": 1}, {"title": "Bezüge zu Star Trek.", "content": "Das Konzept der Serie ist an das von \"Raumschiff Enterprise\" und dessen Nachfolgeserien angelehnt. Mehrere \"Star-Trek\"-Veteranen wie Brannon Braga, Jonathan Frakes und Robert Duncan McNeill sind in der Regie von \"The Orville\" involviert. Penny Johnson Jerald, die Darstellerin von Dr. Finn, hatte bereits einen Auftritt in einer Folge von \"Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert\" und eine wiederkehrende Nebenrolle in der Serie \"\". Scott Grimes, Darsteller von Gordon Malloy, hatte 1989 einen Gastauftritt in der dritten Staffel von \"Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert\". Zwei Dialogszenen mit ihm fielen allerdings dem Schnitt zum Opfer, so dass es in der finalen Fassung nur bei einem Statistenauftritt blieb. Robert Picardo, der holografische Doktor aus \"\", ist in zwei Episoden in einer Gastrolle als Vater von Alara Kitan zu sehen. Ebenso hatten John Billingsley, Darsteller von Doktor Phlox aus \"\", Tim Russ, Darsteller von Tuvok in \"Star Trek: Raumschiff Voyager\" und Marina Sirtis, Darstellerin von Counselor Deanna Troi aus \"Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert\" einen Gastauftritt in Staffel 2. Zahlreiche Nebenrollen wurden mit ehemaligen Nebenrollendarstellern aus den Star-Trek-Serien besetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Björn Sülter vom Branchenportal \"Serienjunkies.de\" vergab zum Serienstart 3,5 von 5 Sternen für die Episode „Alte Wunden“ und beschrieb die Serie als „verdammt lustig“. Weiter fand er, dass „nicht jeder Gag“ treffe, „einige Charaktere noch rudimentär gezeichnet und die Handlung des Auftakts altbekannt“ seien. Dafür machten jedoch der „Retrocharme [...], viele Momente zum Schmunzeln und ein Herz am rechten Fleck“ vieles wett.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Orville ist eine US-amerikanische Science-Fiction-Fernsehserie, die auf einer Idee von Seth MacFarlane basiert, der auch als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller fungiert. Sie ist zugleich Hommage an und Persiflage auf die Star-Trek-Serien. Die Erstausstrahlung fand am 10. September 2017 beim US-Sender Fox statt. In Deutschland war die Serie in Erstausstrahlung ab dem 27. Februar 2018 auf dem Sender ProSieben zu sehen. Die zweite Staffel wurde ab dem 17. Juni 2019 ebenfalls auf dem Sender ProSieben ausgestrahlt.", "tgt_summary": "《奥维尔号》(英语:\"The Orville\")是一部由赛斯·麦克法兰开创兼主演,于2017年9月10日在Fox开播的美国喜剧剧情科幻电视剧。2017至2019年播出两季,第三季将在2020年尾于Hulu首播。", "id": 2236498} {"src_title": "Bundesinstitut für Risikobewertung", "tgt_title": "联邦风险评估研究所", "src_document": [{"title": "Aufgabenbereiche.", "content": "Die Arbeit des Instituts gründet sich auf mehrere Rechtsvorschriften – u. a. auf das BfR-Gesetz, das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB), Infektionsschutzgesetz (IfSG), Pflanzenschutzgesetz, Chemikaliengesetz, Wasch- und Reinigungsmittelgesetz, Gentechnikgesetz. Das BfR wurde im Jahr 2002 ebenso wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im Rahmen einer Neuordnung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit nach der BSE-Krise gegründet. Es entstand aus dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin und aus Teilen der Biologischen Bundesanstalt. Das BfR beschäftigt mehr als 800 Mitarbeiter. Nach dem Errichtungsgesetz erstellt das Institut Bewertungen unabhängig von der Politik, Danach unterliegt es in Fragen der wissenschaftlichen Risikobewertungen keiner Fachaufsicht. Folglich nimmt es bei ungeklärten wissenschaftlichen Fragen und in Krisen eine wissenschaftliche Referenz- und Orientierungsfunktion ein. Dies betrifft Verbraucher, Politik (der Bund und die Bundesländer), Wirtschaft, Medien, aber auch Verbände und Wissenschaft. Die drei Hauptaufgabenbereiche Lebensmittelsicherheit, Produktsicherheit und Chemikaliensicherheit umfassen folgende Fragestellungen. Das Institut ist Ansprechpartner bei Das BfR ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Ressortforschungseinrichtungen. Die dafür zuständige Stabsstelle befindet sich in Berlin, Alt-Marienfelde ().", "section_level": 1}, {"title": "Abteilungen.", "content": "Neben dem Leitungsbereich mit seinen Stabsstellen hat das BfR derzeit neun Abteilungen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Die Verwaltung ist der Serviceleister für alle Fachabteilungen des Instituts, sie sorgt für die Infrastruktur, die Personalrekrutierung, die Betreuung der Beschäftigten in Personalangelegenheiten, die Steuerung und Kontrolle der Einnahmen und Ausgaben sowie die Ausstattung und den organisatorischen und technischen Unterhalt der Räume und des Institutsgeländes. Auch der Einkauf von Geräten, Material und Möbeln wird in der Verwaltung vorbereitet, koordiniert und organisiert. Die Abteilung gibt organisatorische Regelungen für das Institut heraus und schließt Dienstvereinbarungen mit dem Personalrat sowie Verträge mit externen Dienstleistungsfirmen. Außerdem steuert und koordiniert die Verwaltung den Personalbedarf des Instituts entsprechend den im Haushaltsplan zugewiesenen Stellen. Gleichzeitig ist die Verwaltung verantwortlich für die Einhaltung gesetzlicher Regeln. Das gilt insbesondere im Personalbereich für Beamten-, Tarif- und Arbeitsrecht, im Haushalt für die Vorschriften des Haushaltsrechts sowie in der Beschaffung für die Vergabevorschriften im öffentlichen Dienst. Arbeitsrechtsstreitigkeiten führt das Personalreferat, Rechtsstreitigkeiten mit Externen das Justitiariat. Die Verwaltung arbeitet im BMEL mit der dortigen Verwaltungsabteilung zusammen und arbeitet dem Personal- und Organisationsreferat sowie dem Haushaltsreferat zu. Zur Abteilung 1 gehören folgende Referate:", "section_level": 2}, {"title": "Risikokommunikation.", "content": "Gesundheitlicher Verbraucherschutz beinhaltet die Erforschung, Bewertung und Kommunikation von Risiken. Hierbei sind jedoch nicht nur tatsächliche Risiken von Bedeutung, sondern auch deren mediale Vermittlung sowie die subjektiv geprägte Wahrnehmung von Risiken. Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen transparent und verständlich vermittelt werden, um den rationalen Umgang mit Risiken zu fördern. Das BfR hat den gesetzlichen Auftrag zur Risikokommunikation und informiert die Öffentlichkeit über mögliche gesundheitliche Risiken sowie die ihnen zugrundeliegenden Forschungsergebnisse im Bereich Lebensmittel-, Chemikalien und Produktsicherheit. Hierbei tritt das mit verschiedenen Ansprechpartnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Medien, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen und der Verbraucherschaft in einen aktiven Dialog. Dieser Kommunikationsprozess beinhaltet neben einer zielgruppengerechten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit das aktive Einbeziehen verschiedener Interessengruppen durch Expertengespräche, Statusseminare, Verbraucherschutzforen, Stakeholderkonferenzen und öffentliche Symposien Die interdisziplinär zusammengesetzte Abteilung Risikokommunikation führt Forschungsprojekte zur Wahrnehmung von Risiken, der Risikofrüherkennung und der Abschätzung ihrer Folgen durch, beispielsweise im Bereich neuer Technologien wie der Nanotechnologie, der Änderung im Ernährungsverhalten von Verbrauchern nach erfolgter Risikokommunikation oder der Priorisierung von Risiken durch verschiedene gesellschaftliche Interessengruppen. Hierbei werden Repräsentativbefragungen, Verbraucherkonferenzen, Delphi-Befragungen und Fokusgruppen als Instrumente eingesetzt. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Koordination sowie dem gezielten Ausbau der nationalen und internationalen Vernetzung der für den gesundheitlichen Verbraucherschutz zuständigen Institutionen in Politik und Wissenschaft. Die Abteilung Risikokommunikation gliedert sich in vier Fachgruppen:", "section_level": 2}, {"title": "Exposition.", "content": "Zentrale Aufgabe der Abteilung für Exposition ist die Analyse, Modellierung und Abschätzung der Verbraucherexposition für die durch das BfR zu bewertenden unerwünschten Stoffe und mikrobiologischen Gefahren. Gemäß der Definition: Risiko = Gefahr x Exposition führt das BfR bei jeder Risikobewertung eine Expositionsschätzung durch, d. h. es wird geprüft, ob und in welcher Konzentration der Verbraucher Zugang zu gefährlichen Noxen hat. Die Exposition beschreibt somit die Größenordnung eines Risikos. Weiterhin nimmt die Abteilung für das BfR eine Vielzahl von wissenschaftlichen Servicefunktionen wahr. Folgende Fachgruppen sind in der Abteilung etabliert: „Sicherheit bei Transporten und Koordination REACH“, „Vergiftungs- und Produktdokumentation“, „Epidemiologie“, „Statistik und mathematische Modellierung“, „Expositionsschätzung und -standardisierung“, „Informationstechnik“ sowie „GLP-Bundesstelle (Bundesstelle für Gute Laborpraxis) und Qualitätsmanagement“. Ein Teil der Leistungen der Abteilung steht auch externen Wissenschaftlern zur Verfügung, wie zum Beispiel die Erfassungs- und Bewertungsstelle für Vergiftungen und die GLP-Bundesstelle.", "section_level": 2}, {"title": "Biologische Sicherheit.", "content": "Die Abteilung Biologische Sicherheit befasst sich im Rahmen des gesetzlichen Auftrages der Risikobewertung im Bereich der Lebensmittelsicherheit und des Verbraucherschutzes mit gesundheitlichen Risiken für den Menschen, die insbesondere von Mikroorganismen, den von ihnen gebildeten Toxinen und anderen mikrobiellen Stoffwechselprodukten ausgehen. Dazu zählen Bakterien, Hefen und Schimmelpilze, aber auch Viren, Parasiten und TSE-Erreger. Es werden dabei nicht nur Lebensmittel, sondern auch Futtermittel und Bedarfsgegenstände (z. B. Geräte zur Bearbeitung von Lebensmitteln, Lebensmittelverpackungsmaterialien, Essgeschirr) sowie Kosmetika einschließlich der Prozesse ihrer Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung und Distribution als Überträger biologischer Gefahren in die Betrachtungen einbezogen. Die Aufgaben schließen diagnostische Verfahren zum Nachweis der verschiedenen Erreger in Lebensmitteln, ihre Virulenz- und Resistenzeigenschaften, auch Arbeiten zur Prävalenz von mikrobiologischen Gefahren in Lebensmitteln und qualitative und quantitative Risikobewertungen ein. Die Abteilung wirkt mit bei der Aufklärung von Ausbrüchen durch Lebensmittel übertragener Erkrankungen und Zoonosen (rechtlich verankerte Aufgabe im Infektionsschutzgesetz). In der Abteilung sind eine Reihe von Referenzlaboratorien und Konsiliarlaboratorien zur Diagnostik und zur Feincharakterisierung von Krankheitserregern, zur Antibiotikaresistenz und zur mikrobiologischen Belastung von Lebensmitteln (im Lebensmittel- und Zoonosenrecht verankerte Aufgabe) angesiedelt. Darüber hinaus wird hier auch die Sammlung von Daten aus der Überwachung zur Erstellung des jährlichen Zoonosen-Trendberichts auf nationaler und europäischer Ebene durchgeführt und koordiniert. Zur Abteilung 4 gehören folgende sieben Fachgruppen:", "section_level": 2}, {"title": "Lebensmittelsicherheit.", "content": "Die Abteilung Lebensmittelsicherheit bewertet Lebensmittel hinsichtlich ihrer stofflichen Risiken. Die zu bewertenden Stoffe können natürlicherweise als Inhaltsstoffe im Lebensmittel enthalten sein oder als Lebensmittelzusatzstoffe und Aromastoffe den Lebensmitteln zugesetzt werden. Unerwünschte Stoffe (Kontaminanten, Nanopartikel), die durch Herstellungs-, Lagerungs-, oder Behandlungsverfahren in Lebensmittel gelangen, werden ebenfalls bewertet. Lebensmittel werden von der Abteilung außerdem nach ernährungsmedizinischen Kriterien beurteilt. Die Abteilung nimmt Stellung zu Ernährungsrisiken und zu Fragen der Ernährungsprävention. Zudem werden Risiken besonderer Bevölkerungsgruppen bewertet. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Abteilung ist die Erarbeitung von Stellungnahmen auf dem Gebiet neuartiger Lebensmittel sowie der genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel. Die Abteilung betreibt aktiv Forschung auf dem Gebiet der molekularen und biochemischen Lebensmittelsicherheit. Ziel ist es dabei, wirkungsmechanistische Zusammenhänge zu erkennen, um konkrete Handlungsoptionen für den Verbraucherschutz zu entwickeln. Hierzu werden in der Abteilung moderne molekulare und zellbiologische Methoden angewendet, um neue biologische Endpunkte für die Risikobewertung von potenziell risikobehafteten Substanzen zu identifizieren (Biomarkerkonzept). Darüber hinaus werden innovative Nachweismethoden sowie Strategien und Methoden zur molekularen Rückverfolgbarkeit und Produktidentität von Lebensmitteln konzipiert und angewandt. Forschungsschwerpunkte sind: In der Abteilung sind zwei Referenzlaboratorien angesiedelt: Die Abteilung betreut folgende BfR-Kommissionen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertreten das BfR in nationalen und internationalen Fachgremien (u. a. ALS, SKLM, EFSA-ANS-Panel, EFSA-NDA Panel, EFSA-GMO-Panel, EFSA-Working Groups, ENGL, Codex Alimentarius) und sie vertreten Deutschland im EFSA Scientific Network of Risk Assessment of Nanotechnologies in Food and Feed. Zur Abteilung 5 gehören vier Fachgruppen:", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit von Pestiziden.", "content": "Die Aufgabe der Abteilung umfasst die gesundheitliche Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln und Biozid-Produkten, die nach der Strukturanpassung im BfR unter dem Oberbegriff Pestizide zusammengefasst werden, entsprechend den Vorgaben der Richtlinie (EG) Nr. 2009/128/EG über einen Aktionsrahmen der Gemeinschaft für die nachhaltige Verwendung von Pestiziden. Zu den Kernaufgaben der Abteilung gehört die Feststellung der inhärenten toxischen Eigenschaften und Dosis-Wirkungsbeziehungen, die Einstufung und Kennzeichnung von Pestizid-Wirkstoffen und deren Metaboliten, die Ableitung von toxikologischen Grenzwerten, die Ermittlung der Exposition von Menschen, Nutz- und Haustieren und abschließend die gesundheitliche Risikobewertung mit dem Ziel der Vermeidung von schädlichen Auswirkung auf die Gesundheit von Mensch und Tier. Weiterhin werden Risikomanagementoptionen für die Ableitung von Risikominderungsmaßnahmen und von Rückstandshöchstgehalten erarbeitet, analytische Überwachungsmethoden überprüft sowie regulatorische Prüf- und Bewertungsstrategien und technische Leitfäden neu und weiterentwickelt. Die Bewertung erfolgt in Form von wissenschaftlichen Stellungnahmen, Beiträgen oder Kommentierungen zu Bewertungsberichten. Auf den in der Abteilung erstellten gesundheitlichen Risikobewertungen zu den Wirkstoffen und formulierten Zubereitungen basieren Regulierungen und Maßnahmen des Risikomanagements in nationalen, europäischen und weltweiten regulatorischen Zulassungs-, Genehmigungs- und Bewertungsverfahren gemäß: Die Forschung der Abteilung ist vorrangig auf die Unterstützung der regulatorischen Verfahren, aktuell insbesondere auf den Gebieten von Alternativmethoden zur Bewertung von Metaboliten und Kombinationswirkungen und Bewertungsprinzipien der dermaler Absorption, Verarbeitungsfaktoren und endokrinschädlicher Wirkungen von Pestiziden, ausgerichtet. Darüber hinaus erfolgt durch die Abteilung eine fachliche Beratung der Bundesregierung bei der nationalen und europäischen Rechtsetzung zu Pestizid-Wirkstoffen, zur Zulassung der Produkte und zu den Pflanzenschutzmittel- und Biozidanwendungen. Zur Abteilung 6 gehören folgende fünf Fachgruppen:", "section_level": 2}, {"title": "Chemikalien- und Produktsicherheit.", "content": "Die Abteilung Chemikalien- und Produktsicherheit bewertet chemische Stoffe, die unter das europäische Chemikalienrecht (REACH-Verordnung (EG) 1907/2006) fallen. Ziel ist die toxikologische Bewertung, die gesundheitliche Risikobewertung für Verbraucher sowie die Identifizierung und Einleitung notwendiger Risikominderungsmaßnahmen gem. der REACH-VO. Bewertungen werden außerdem mit dem Ziel der Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe gemäß CLP-Verordnung (EG) 1272/2008 durchgeführt. Weiterhin arbeitet die Abteilung an der Identifizierung, Erforschung, Bewertung und Prävention von gesundheitlichen Risiken bei kosmetischen Mitteln, Tabakprodukten, Bedarfsgegenständen (Lebensmittelverpackungen, Spielwaren, Nuckelflaschen, Saugern, Reinigungs- und Pflegemitteln, Bekleidungsgegenständen etc.), sowie anderen „verbrauchernahen Produkten“ (Möbeln, Matratzen, Teppichen, Hobbyprodukten etc.). Damit wird nicht nur den vorhandenen Wissenslücken einer wissenschaftlich basierten Risikobewertung, sondern auch den Besorgnissen der Bevölkerung auf diesem Gebiet Rechnung getragen. Integraler Bestandteil der Bewertungstätigkeit sind experimentelle Projekte zur Migration und Exposition sowie zur Toxizität von chemischen Substanzen in diesen Produkten des täglichen Bedarfs. Zu den Aufgaben der Abteilung gehören auch die Koordinierung und Gesamtbewertung der Risikobewertungen, die Identifizierung von Forschungsbedarf für Risikobewertungen und die Initiierung und Begleitung von internen und externen Forschungsprojekten zur Unterstützung der Risikobewertungen. Die Mitarbeiter der Abteilung vertreten das BfR in nationalen und internationalen Gremien, z. B. bei der OECD, der WHO/IPCS, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), dem EU-Scientific Committee on Consumer Safety (SCCS), dem Committee of Experts on Cosmetic Products des Europarats, oder in den BfR-Kommissionen für Bedarfsgegenstände (BeKo) und Kosmetische Mittel (KoKo)und in diversen Arbeitsgruppen (z. B. der ALS, Arbeitsgemeinschaft lebensmittelchemischer Sachverständiger) sowie nationalen und internationalen Normungsausschüssen. Zur Abteilung 7 gehören folgende Fachgruppen:", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit in der Nahrungskette.", "content": "Zu den Schwerpunkten der Arbeit der Abteilung für \"Sicherheit in der Nahrungskette\" gehört die Bewertung der Risiken, die durch die Aufnahme von Kontaminanten, Rückständen und anderen unerwünschten Stoffen in Lebens- und Futtermitteln entstehen. Der Abteilung sind die Nationalen Referenzlabore für Dioxine, PCB und Mykotoxine in Lebens- und Futtermitteln, marine Biotoxine, Zusatzstoffe in der Tierernährung sowie die Obergutachterstelle für die Einfuhrkontrolle von Wein zugeordnet. Innerhalb des Themenschwerpunkts Produktidentität und Rückverfolgbarkeit werden Strategien und Methoden zur Authentizitätsprüfung von Lebensmitteln entwickelt. Aufgaben im Bereich pharmakologisch wirksamer Stoffe und Tierarzneimittel sind die Risikobewertung von Humanarznei- bzw. Tierarzneimittelrückständen in Lebensmitteln tierischen Ursprungs, die Begutachtung und Stellungnahme zu Rückständen mit pharmakologischer Wirkung im Rahmen der Beratung von Bund- und Länderbehörden sowie die Leitung von Projekten zur Rückstandsanalytik und -bewertung. Daneben betreibt die Abteilung auch Forschung, etwa in der Weiterentwicklung von Konzepten zum Nachweis von potenziell toxischen Stoffen und deren Metaboliten in Lebens- und Futtermitteln. Folgende Fachgruppen sind in der Abteilung etabliert: „Rückstände“, „Kontaminanten“, „Produktidentität, Warenketten und Rückverfolgbarkeit“, „Futtermittel und Futtermittelzusatzstoffe“", "section_level": 2}, {"title": "Experimentelle Toxikologie und ZEBET.", "content": "Die Abteilung für \"Experimentelle Toxikologie und ZEBET\" gliedert sich in fünf Fachgruppen: „ZEBET-Datenbank und Informationsbeschaffung“, „ZEBET-Alternativmethoden zu Tierversuchen“, „Tierschutz und Versuchstierkunde“, „Toxikologische Bewertungsstrategien, Tierhaltung“, „Aquakultur und Referenzmaterial“. Schwerpunkt der Bewertungs- und Forschungsaufgaben der Abteilung sind wissenschaftliche Fragestellungen der Bundesregierung zu toxikologischen Erkenntnissen zur Wirkungsweise chemischer Stoffe. Dabei stehen methodologische und modellierende Ansätze und Bewertungsstrategien im Vordergrund. Das BfR hat zudem die nationale Aufgabe, Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch zu dokumentieren, zu bewerten und ihre Anerkennung national und international zu empfehlen bzw. durchzusetzen. Dies erfolgt im Zuständigkeitsbereich des Bundes über die ZEBET – das ist die \"Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch\". Eine wichtige Aufgabe der ZEBET ist die experimentelle Validierung tierversuchsfreier Methoden, um ihre Aufnahme in internationale behördliche, sicherheitstoxikologische Prüfrichtlinien zu erreichen. Die Zentralstelle führt auch eigene Forschungsarbeiten durch und fördert über einen besonderen Etat gezielt Projekte zur Entwicklung von Alternativmethoden anderer Institutionen. Über die Arbeit der ZEBET setzt sich das BfR national und international dafür ein, insbesondere gesetzlich vorgeschriebene Tierversuche, wo immer es möglich ist, durch alternative Untersuchungsmethoden zu ersetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Auftrag des BfR.", "content": "Zentraler Auftrag ist der gesundheitliche Verbraucherschutz. Mit seiner Arbeit soll das Institut dazu beitragen, dass Lebensmittel, Stoffe und Produkte sicherer werden und somit die Gesundheit der Verbraucher geschützt wird. \"Wissenschaft im Dienst des Menschen\" lautet das Leitmotiv.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgestützter Ansatz.", "content": "Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben im gesundheitlichen Verbraucherschutz und der Lebensmittelsicherheit stehen. Das Bundesinstitut arbeitet wissenschaftlich mit anderen internationalen Einrichtungen und Organisationen sowie mit den Institutionen anderer Staaten zusammen, die im gesundheitlichen Verbraucherschutz und der Lebensmittelsicherheit tätig sind. Das BfR ist auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Ressortforschungseinrichtungen Deutschlands. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Zusammenarbeit mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit; für diese ist das BfR der nationale deutsche Kontaktpunkt. Auf die gesundheitlichen Bewertungen und Handlungsoptionen des Instituts können die für das Risikomanagement verantwortlichen Länder- und Bundesbehörden zugreifen. Die Arbeitsergebnisse und Empfehlungen des BfR dienen allen interessierten Kreisen, wie Wissenschaft, Wirtschaft und Wirtschaftsverbänden, Handel, Nicht-Regierungsorganisationen, Verbraucherzentralen, Medien, nationalen und internationalen Gremien und Organisationen und auch dem interessierten Verbraucher, als wichtige Entscheidungshilfe für Maßnahmen. Mit seiner wissenschaftsbasierten Risikobewertung gibt das BfR wichtige Impulse für den gesundheitlichen Verbraucherschutz innerhalb und außerhalb Deutschlands.", "section_level": 2}, {"title": "Risikobewertung.", "content": "Die Risikobewertung, das Risikomanagement (siehe BVL) und die Risikokommunikation sind gesetzlich (Verordnung (EG) Nr. 178/2002) voneinander getrennte Tätigkeiten. Die gesundheitliche Risikobewertung für den Bereich Lebens- und Futtermittel sowie für Kosmetika, Produkte des täglichen Bedarfs und für Chemikalien liegt in Deutschland im Zuständigkeitsbereich des BfR. Das BfR wendet dabei auf gesetzlicher Grundlage wissenschaftliche Bewertungskriterien nach international anerkannten Bewertungsstandards und Prinzipien an. Unter Risikobewertung wird im Sinne der Lebens- und Futtermittelsicherheit eine risikoorientierte Bewertung verstanden, die darauf abzielt, eine Gefahr zu charakterisieren und deren mögliche Realisierung und deren Schweregrad für die betroffene Gruppe der Verbraucher abzuschätzen (man spricht auch von Expositionabschätzung), die von einem Lebens- oder Futtermittel ausgeht. Oft werden öffentlich diskutierte Themen aufgegriffen und eine möglichst objektive und verständliche Darstellung des Sachverhalts angestrebt. Das BfR erforscht und bewertet aber auch auf Anfrage von Behörden, beispielsweise wenn es zu einem Risiko (noch) keine Gesetze gibt. Damit die Bewertungsgrundsätze der gesundheitlichen Risikobewertungen transparent und nachvollziehbar sind, hat das BfR einen Leitfaden für gesundheitliche Bewertungen im Verbraucherschutz herausgegeben. Durch die fachliche Unabhängigkeit und die wissenschaftsbasierte Risikobewertung soll sichergestellt werden, dass die gesundheitlichen Risikobewertungen des BfR unbeeinflusst von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Risikokommunikation.", "content": "Ein Auftrag des Bundesinstitutes für Risikobewertung ist die Risikokommunikation mit dem Ziel, die Bürger nach den drei Prinzipien Transparenz, Verlässlichkeit und Offenheit mit Informationen über Lebensmittelsicherheit und Produktsicherheit zu versorgen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationale und europaweite Aufgaben.", "content": "Im BfR sind 17 Nationale Referenzlaboratorien (NRL) aus dem Bereich Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelhygiene und die Obergutachterstelle Wein mit vergleichbaren Aufgaben angesiedelt. Sie wurden von der Bundesregierung auf der Grundlage europäischer oder nationaler Rechtsvorschriften ernannt. Die Nationalen Referenzlabore nehmen im Bereich der analytisch-diagnostischen Methodik eine Vorreiterrolle ein, und sie sind das nationale Bindeglied zwischen den Gemeinschaftlichen Referenzlaboren der EU und den im Vollzug arbeitenden Laboratorien der Überwachung der Länder. Die GLP-Bundesstelle ist für die Koordinierung und Harmonisierung GLP-relevanter Fragen im nationalen und internationalen Bereich sowie für die Überwachung bestimmter GLP-Prüfeinrichtungen im In- und Ausland zuständig. Als zentrale nationale Kontaktstelle \"(EFSA Focal Point)\" koordiniert das BfR den wissenschaftlichen Informationsaustausch zwischen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und den in Deutschland für die Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit zuständigen Behörden sowie Beteiligten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verbraucherverbänden. Vorgeschlagen wurde das BfR dafür vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). In allen 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden nationale Focal Points eingerichtet. Sie sind Schnittstelle zwischen den nationalen Behörden der Mitgliedstaaten und der EFSA. Damit sollen die Aktivitäten der Risikobewertung in den einzelnen Mitgliedstaaten auf europäischer Ebene koordiniert und abgestimmt werden. Ziel ist es, das vorhandene europäische Wissen über gesundheitliche Risiken bei Lebensmitteln zu bündeln und damit die Lebensmittelsicherheit in Europa auf höchstem wissenschaftlichem Niveau sicherzustellen. Die zuvor am BfR angesiedelte Nationale Stillkommission hat die Aufgabe, das Stillen in Deutschland zu fördern. Seit dem 1. April 2019 ist sie am Max Rubner-Institut angesiedelt.", "section_level": 2}, {"title": "Externer Sachverstand.", "content": "Das Institut hat 15 Nationale Expertenkommissionen eingerichtet. Die Aufgabe der Kommissionen, die i. d. R. zweimal im Jahr tagen, besteht in einer Beratung des BfR zu konzeptionellen und methodischen Fragestellungen und in der externen wissenschaftlichen Qualitätssicherung des BfR. Die ehrenamtlich tätigen Kommissionsmitglieder sind nicht an der amtlichen Aufgabe der Risikobewertung beteiligt. Die Beschlüsse der Kommissionen haben beratenden Charakter für das BfR. Damit unterscheiden sich die BfR-Kommissionen grundsätzlich von den Kommissionen (Panels) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Die EFSA folgt hinsichtlich ihrer Panels anderen Grundsätzen als das BfR, da die Panels die EFSA-Risikobewertungen erstellen. Mit seinen Kommissionen will das BfR den in Deutschland vorhandenen Sachverstand auf höchstmöglichem wissenschaftlichem Niveau bündeln. In Krisenfällen ist durch die Kommissionen ein schneller Zugriff auf ein Expertennetzwerk gewährleistet. Die externen Experten kommen aus Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen, Behörden des Bundes und der Länder, Wirtschafts- und Verbraucherverbänden, privaten Laboratorien und der Industrie. Sie werden für eine Periode von drei Jahren (ab 2014 für vier Jahre) vom Berufungsbeirat – dieser setzt sich aus Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats des BfR, den jeweiligen Vorsitzenden der Senatskommissionen zur gesundheitlichen Bewertung von Lebensmitteln sowie für Stoffe und Ressourcen in der Landwirtschaft der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und einer Vertretung des Senats der Bundesforschungsinstitute zusammen – berufen. Die Kommissionsmitglieder werden auf der Internetseite des BfR veröffentlicht. Da dem BfR die Problematik eines möglichen Interessenskonflikts der externen Sachverständigen bewusst ist, müssen sich die interessierten Experten bereits bei der Bewerbung verpflichten, als Kommissionsmitglied im öffentlichen Interesse unabhängig zu handeln. Eventuelle Interessenkonflikte zu in den BfR-Kommissionen behandelten Themen werden schriftlich festgehalten. Dazu unterzeichnen die Mitglieder eine entsprechende Erklärung, die auf der Internetseite des BfR veröffentlicht wird. Zusätzlich werden eventuelle Interessenkonflikte zu Beginn jeder Kommissionssitzung mündlich abgefragt und im Ergebnisprotokoll vermerkt. Die Protokolle werden auf der BfR-Internetseite veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeit.", "content": "Die Unabhängigkeit der Ergebnisse und der Risikokommunikation wissenschaftlicher Risikobewertung des BfR vom vorgesetzten Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist vom Gesetzgeber gewollt. Die Erfahrungen aus der BSE-Krise mit seinem dramatischen Vertrauensverlust in das politische Handeln hatte den Deutschen Bundestag bewogen, dass BfR als unabhängige Stimme der Wissenschaft in die Abläufe der öffentlichen und parlamentarischen Politikberatung einzuführen. Dies wurde so auch im BfR-Gründungsgesetz (§ 2 Abs. 3 BfRG) verankert. Aus Gründen der Unabhängigkeit wirbt das BfR somit auch keine finanziellen Mittel aus der Wirtschaft ein. Um eine unabhängige Risikobewertung zu sichern, hat das BfR Regeln zur Unabhängigkeit seiner Wissenschaftler aufgestellt. Das Gesamtkonzept der Risikobewertung und -kommunikation des BfR sieht vor, sich mit allen Stakeholdern (NGOs, Verbraucherverbänden, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien) auszutauschen. Insbesondere wenn unterschiedliche wissenschaftliche Positionen vertreten und begründet werden, ist eine Beteiligung verschiedener Stakeholder von hoher Bedeutung. Dies spiegelt sich auch in den vielen BfR-Veranstaltungen im Rahmen des wissenschaftlichen Dialogs wie BfR-Forum-Verbraucherschutz, BfR-Stakeholderkonferenzen, BfR-Symposien und -Seminare, Nutzerkonferenzen, Fachtagungen, Kommissions- und Ausschusssitzungen, Arbeitsgruppentreffen, Fach- und Expertengespräche, Sachverständigengespräche, Workshops etc. Das Institut hat sich anlässlich seines 10-jährigen Bestehens am 20. November 2012 mit der Thematik „Unabhängigkeit und Interessenkonflikte“ befasst und die Europäische Stakeholderkonferenz „Wie unabhängig kann Wissenschaft sein?“ veranstaltet. Vor allen bei gesellschaftlich strittigen Themen ist die öffentliche Diskussion zur Unabhängigkeit und möglichen Interessenkonflikten immer wieder notwendig. So hat sich auch der Deutsche Bundestag mit möglichen Interessenkonflikten und möglicher fachlicher Einseitigkeit in der Risikobewertung von gentechnisch veränderten Organismen und Pflanzenschutzmitteln auseinandergesetzt. Die Bundesregierung hat eine Anfrage aus dem Parlament beantwortet.", "section_level": 2}, {"title": "Kooperationen.", "content": "Im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit kooperiert das BfR eng mit der „Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit“ (EFSA) und den europäischen Schwesterbehörden. Einen Überblick über diese Behörden gibt der vom BfR erstellte EU-Almanach Lebensmittelsicherheit. International kooperiert das BfR mit dem „Codex Alimentarius“, einer gemeinsamen Kommission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die internationale Lebensmittelstandards zum Schutz von Verbrauchern erarbeitet. Im Bereich des Futter- und Lebensmittel- sowie der Produktsicherheit ist der weltweite Handel heute bereits faktisch globalisiert. Deshalb ist das BfR national und weltweit mit einer Vielzahl wissenschaftlicher Schwester- und Partnerorganisationen über Kooperationsverträge vernetzt. Ziel ist die wissenschaftliche Zusammenarbeit bei der Risikobewertung u. a. von Lebens- und Futtermitteln sowie der Austausch von Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Mit folgenden Institutionen hat das BfR Kooperationsverträge abgeschlossen: Seit 2005 hat das Bundesinstitut eine enge Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest in Berlin vereinbart, um Fortschritte im gesundheitlichen Verbraucherschutz zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die ZDFzoom-Reportage \"Das stille Gift\" vom 8. Mai 2013 vertrat den Standpunkt, dass das Institut Pestizide wie Glyphosat nicht mit Hilfe unabhängiger Experten beurteile und dass den Bewertungen des BfR keine unabhängigen Studien, sondern überwiegend von Herstellern wie Monsanto selbst in Auftrag gegebene Studien und sogar Studien unbekannter Herkunft ohne Angaben zu den Autoren zugrunde lägen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung stehe dementsprechend seit Jahren in der Kritik. Eine mangelnde Unabhängigkeit und Interessenskonflikte wurden dem BfR auch im Jahr 2012 von den Organisationen Testbiotech und LobbyControl vorgeworfen. 2012 hat sich auch der Deutsche Bundestag mit möglichen Interessenkonflikten und möglicher fachlicher Einseitigkeit in der Risikobewertung von gentechnisch veränderten Organismen und Pflanzenschutzmitteln auseinandergesetzt. Die Bundesregierung hat am 23. Juli 2012 und 29. Juli 2015 ausführlich zur Unabhängigkeit des BfR geantwortet (Deutscher Bundestag, Drucksache 17/10373 und Deutscher Bundestag, Drucksache 18/5347) (vgl. auch Abschnitt „Unabhängigkeit des BfR“). Im November 2017 wies BfR-Präsident Hensel in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel Plagiatsvorwürfe im Rahmen der Glyphosatzulassung wie folgt zurück: „\"Jeder, der behauptet, wir hätten abgeschrieben, sollte doch einfach einmal inhaltlich die 4500 Seiten lesen, die wir vorgelegt haben. Wir haben dort völlig transparent erklärt, wie wir vorgehen.\"“ Im März 2019 ging das BfR gerichtlich gegen die Transparenzplattform FragDenStaat.de vor. Mit dem Antrag auf einstweilige Verfügung beim Landgericht Köln erreichte das Bundesamt, dass die Plattform ein Glyphosat-Gutachten des Amts löschen musste, das sie zuvor per Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz erreicht hatte. Daraufhin fragten über 38.000 Personen das Gutachten ebenfalls beim Bundesinstitut an. 2018 gab das BfR bereits rund 80.000 Euro für Anwaltskosten aus, um Berichterstattung des MDR zu unterbinden. Sowohl das Landgericht Köln (Aktenzeichen: 14 O 302/15) als auch das Oberlandesgericht Köln (Aktenzeichen: 6 U 8/17) urteilten in dem einstweiligen Verfügungsverfahren zugunsten des BfR. Das Hauptsacheverfahren ist derzeit noch anhängig. Die Bundesregierung sagte in Person des Parlamentarischen Staatssekretärs Michael Stübgen am 3. April 2019 in der 91. Plenarsitzung mit Blick auf den Rechtsstreit zwischen dem BfR und FragDenStaat.de, dass sie keine Veranlassung sehe, auf eine Rechtsänderung hinzuwirken. Am 4. Juli 2019 hat das Landgericht Köln die einstweilige Verfügung wegen eines Formfehlers aufgehoben. Seither darf das Glyphosat-Gutachten wieder publiziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ergänzende Informationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aspekte zur Qualitätssicherung.", "content": "Von wesentlicher Bedeutung sind die rechtlichen Regelungen zur Qualitätssicherung von zulassungsrelevanten toxikologischen Studien. Zulassungsverfahren in aller Welt beruhen auf dem Prinzip, dass derjenige, der ein Produkt auf den Markt bringen möchte, sämtliche erforderlichen toxikologischen Studien bezahlt, damit dem Steuerzahler dadurch keine Kosten entstehen. Das Produkt betreffende Studien, Angaben und Unterlagen sind bei den zuständigen Behörden einzureichen. Die im BfR arbeitenden Wissenschaftler prüfen die Zulassungsunterlagen sachkundig. Sie beurteilen beispielsweise, ob die Studien international wissenschaftliche Leitlinien und Qualitätsmaßstäbe einhalten, methodischen Datenanforderungen genügen und Praxisrelevanz besitzen. Die zulassungsrelevanten toxikologischen Studien im Bereich Pflanzenschutz müssen den Anforderungen und Standards nachfolgender rechtlicher Regelungen genügen: \"Ausgewählte Rechtsquellen für die Bewertungsarbeit im Bereich Pflanzenschutz\" \"Toxikologische Beurteilung von chemischen Stoffen\" Welche toxikologischen Studien für die jeweiligen Wirkstoffe oder Zubereitungen von Pflanzenschutzmitteln erforderlich sind, ist gesetzlich in der EU-Richtlinie 91/414/EWG und für neu durchzuführende Prüfungen in der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 (Pflanzenschutzmittelverordnung) festgelegt. Die Festlegung der Datenanforderungen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln wird für Wirkstoffe in Verordnung (EU) Nr. 283/2013 der Kommission vom 1. März 2013 und für Pflanzenschutzmittel Verordnung (EU) Nr. 284/2013 der Kommission vom 1. März 2013 festgelegt. \"Tierversuche\" Für Tierversuche ist entscheidend, ob die Studien hinsichtlich ihres Designs, der verwendeten Tierarten, eingesetzten Tierzahl, der geprüften Untersuchungsparameter und der Art ihrer Darstellung den international anerkannten Richtlinien entsprechen. Wie die Studien durchzuführen sind, wird in der Prüfmethoden-Verordnung (EG) Nr. 440/2008 beschrieben, die auf den OECD-Richtlinien zu toxikologischen Prüfmethoden von Chemikalien basieren; die Qualität der Studien wird durch die veränderliche Good Laboratory Practice (GLP) überprüft.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Verfahren im Bereich Pflanzenschutz.", "content": "Als Grundlage für nationale Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln werden zuvor zwei grundlegende Entscheidungen auf EU-Ebene getroffen, die dann in allen EU-Mitgliedstaaten Gültigkeit haben: \"EU-Wirkstoffprüfung und Festlegung des Rückstandshöchstgehalts\" Auf EU-Ebene wird entschieden, 1) welche Wirkstoffe überhaupt in Pflanzenschutzmitteln in Europa verwendet werden dürfen (EU-Wirkstoffprüfung), 2) welche Rückstandshöchstgehalte auf Lebensmitteln für alle Wirkstoffe gelten. Das BfR wirkt nach § 41 Pflanzenschutzgesetz in beiden europäischen Verfahren hinsichtlich der Gesundheit von Mensch und Tier, der Vermeidung gesundheitlicher Schäden durch Belastung des Bodens sowie hinsichtlich der Analysemethoden für Rückstände mit. In diesen Verfahren übernimmt zunächst ein Mitgliedstaat die Aufgabe, alle vom Antragsteller vorgelegten und selbst recherchierten Informationen zu prüfen und zu bewerten. Dieser berichterstattende Mitgliedstaat () erstellt den Entwurf für einen Bewertungsbericht, der allen anderen Mitgliedstaaten zur Kommentierung vorgelegt wird. Dieses sogenannte Peer-Review-Verfahren wird von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) organisiert. Die abschließende Entscheidung über die Aufnahme eines Wirkstoffs in Anhang I (Positivliste nach Richtlinie 91/414/EWG) bzw. die Genehmigung eines Wirkstoffes nach der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 oder über die Festsetzung von Rückstandshöchstgehalten nach der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 wird vom Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und die Tiergesundheit (SCFCAH – Standing Committee on the Food Chain and Animal Health) der Europäischen Kommission getroffen. Beispiel Glyphosat: Der Wirkstoff Glyphosat war 2002 für die übliche Frist von 10 Jahren in die EU-Liste der Wirkstoffe aufgenommen worden. Im November 2010 hat die EU-Kommission entschieden, die Genehmigung von Glyphosat bis Ende 2015 zu verlängern. Derzeit wird der Wirkstoff Glyphosat im Rahmen der EU-Wirkstoffprüfung erneut bewertet. Berichterstattender Mitgliedstaat ist Deutschland. Für die Neubewertung wird ein umfassender Bericht erstellt. Es liegen ca. 2000 Dokumente (Originalstudien, publizierte wissenschaftliche Literatur, Zusammenfassungen) zur Prüfung vor. Der Entwurf für den Bewertungsbericht soll 2014 von den anderen Mitgliedstaaten kommentiert werden. Anhand des Bewertungsberichts wird dann unter Berücksichtigung der eingegangenen Kommentare über die weitere Genehmigung des Wirkstoffs Glyphosat entschieden. Neben dem BfR sind als weitere Bewertungsbehörden der Bundesregierung das Umweltbundesamt und das Julius Kühn-Institut sowie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit als Risikomanagementbehörde mit der Neubewertung befasst. Die turnusmäßige Neubewertung von Wirkstoffen ist ein routinemäßiges Verfahren, um zu gewährleisten, dass neue Forschungsergebnisse immer wieder in die Bewertung mit einfließen können. \"Nationales Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel\" Pflanzenschutzmittel bestehen aus einem oder mehreren Wirkstoffen sowie sogenannten Beistoffen (wie beispielsweise Lösungsmitteln oder Wirkverstärkern). Unternehmen, die Pflanzenschutzmittel auf den Markt bringen möchten, müssen zuvor deren nationale Zulassung beantragen. Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln erfolgt nach dem Pflanzenschutzgesetz und einschlägigen europäischen Vorschriften durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) unter Beteiligung des Julius Kühn-Instituts (JKI), des Umweltbundesamtes (UBA) und des BfR, die Teilbewertungen im Rahmen ihrer gesetzlich zugewiesenen Zuständigkeiten durchführen. Sie prüfen die mit den Anträgen von den Firmen vorgelegten umfangreichen Studien über Wirksamkeit, Toxikologie, das Rückstands- und das Umweltverhalten der Pflanzenschutzmittel etc. Die gesetzlich vorgeschriebenen Datenanforderungen (vgl. die oben genannt „Rechtlichen Regelungen zur Qualitätssicherung von zulassungsrelevanten toxikologischen Studien“) sind so umfangreich, dass in Pflanzenschutzmitteln enthaltene Wirkstoffe zu den am besten untersuchten chemischen Substanzen gehören. Das BfR bewertet die gesundheitlichen Risiken von Pflanzenschutzmitteln für alle Personengruppen, die mit dem Mittel und seinen Bestandteilen in Kontakt kommen können. Das BfR gewährleistet, dass geeignete Analysenmethoden zur Verfügung stehen, um Rückstände des Pflanzenschutzmittels in Lebensmitteln, Körperflüssigkeiten und in der Umwelt überwachen zu können.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine bundesunmittelbare rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts der Bundesrepublik Deutschland. Das Institut ist dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zugeordnet und hat die Aufgabe, die Bundesregierung in Fragen der Lebensmittelsicherheit, der Produktsicherheit, Kontaminanten in der Nahrungskette, des Tierschutzes und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes wissenschaftlich zu beraten. Weitere Fachaufsichten werden durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Chemikaliensicherheit, Umweltkontaminanten in Lebens- und Futtermitteln) und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Gefahrguttransport, Internationales Ballastwasser-Übereinkommen, Havariekommando) wahrgenommen.", "tgt_summary": "设在德国柏林的德国联邦风险评估研究所(德语缩写BfR)是德意志联邦共和国公法认定的联邦直属有权利能力的机构。该研究所属于联邦食品和农业部(BMEL)的责任范围。其任务是,就食品安全、产品安全、食品链内的污染物、动物保护、消费者健康保护方面的问题为联邦政府提供科学建议。通过联邦环境、自然保护、建设以及核能安全部(化学品安全性、食品和饲料中的环境污染物)以及联邦交通部(危险品运输、国际压重水协议、救灾指挥部)承担其他专业监督。", "id": 712053} {"src_title": "Fallout Shelter", "tgt_title": "異塵餘生:庇護所", "src_document": [{"title": "Spielablauf.", "content": "Der Spieler übernimmt die Rolle eines Vault-Aufsehers, der die Bunkeranlage ausbauen und deren wachsende Bewohnerzahl managen muss. Dabei muss er versuchen, eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen, Störungen und Angriffe auf die Bunkeranlage abzuwenden und Missionen im Ödland zu erfüllen. Für das Wachstum sind die Bereitstellung von Nahrung, Energie und Wasser notwendig. Das Spiel baut außerdem auf dem für \"Fallout\" typischen S.P.E.C.I.A.L.-Charaktersystem auf, wonach für jede Spielfigur ein Zahlenwert für Stärke, Wahrnehmung, Ausdauer, Charisma, Intelligenz, Beweglichkeit und Glück (engl.: Strength, Perception, Endurance, Charisma, Intelligence, Agility, Luck = S.P.E.C.I.A.L.) existiert. Die Produktionsräume oder herzustellenden Objekte sind einem dieser Attribute zugeordnet, je höher der Wert dieses Attributs beim zugewiesenen Vault-Bewohner, desto schneller wird eine Aufgabe beendet bzw. desto schneller werden die entsprechenden Ressourcen produziert. Der Spieler kann neben den Grundressourcen über entsprechende Räumlichkeiten Waffen, Rüstungen oder Heilmittel herstellen, die er seinen Bewohnern für die Bekämpfung von Gegnern oder Missionen im Ödland zur Verfügung stellen kann. Alle Bewohner und Räume können auf unterschiedliche Weise verbessert werden, teils durch bestimmte Objekte, den Einsatz der Spielwährung Kronkorken oder durch das Abwarten eines gewissen Zeitrahmens – meist mehrere Stunden bis Tage – nach Beauftragung. Mithilfe von Nuka Cola Quantum (eine aus dem Fallout-Universum bekannte Produktmarke) können Wartezeiten übersprungen werden. Nuka Cola Quantum kann als Belohnung für das Erreichen von Aufgabenzielen und die Durchführung von Missionen gewonnen oder gegen Zahlung von Echtgeld erworben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die App sollte anfangs nur als Werbung auf Mobilgeräten für \"Fallout 4\" dienen und wurde deshalb als Free-to-play-App veröffentlicht. Am 14. Juni 2015 erschien \"Fallout Shelter\" zunächst für Apples mobiles Betriebssystem iOS. Die Android-Veröffentlichung erfolgte zeitgleich mit dem Update 1.1 am 13. August 2015. Aufgrund des großen Zuspruchs erschien in Verbindung mit dem Update 1.6 im Juli 2016 erstmals auch eine Version für PC, zunächst jedoch nur in Verbindung mit Bethesdas hauseigenem Vertriebs-Client Bethesda Launcher. Im Februar 2017 veröffentlichte der Publisher das Spiel als Teil des Programms \"Play Anywhere\" über den Windows Store (Windows 10) und das Xbox-Live-Netzwerk (Xbox One). Im März 2017 folgte schließlich auch eine Veröffentlichung über die Vertriebsplattform Steam.", "section_level": 2}, {"title": "Versionsgeschichte.", "content": "Inhaltlich wurde das Spiel über die Zeit mit zusätzlichen Inhalten erweitert. Mit Update 1.1 wurde der aus der Hauptreihe bekannte Roboter-Butler Mr. Handy eingeführt, der automatisiert Ressourcen einsammeln und zum Kronkorken sammeln ins Ödland geschickt werden kann. Als neue Gegner wurden Maulwurfsratten und Todeskrallen ins Spiel integriert. Seit Update 1.2 kann der Spieler einen Überlebens-Schwierigkeitsmodus wählen, in dem Ressourcen schneller verbraucht und verstorbene Vault-Bewohner nicht mehr wiederbelebt werden können. Dazu konnten Spielstände nun auch in der Cloud gespeichert und somit zwischen verschiedenen Geräten ausgetauscht oder nach einer Geräterücksetzung wiederhergestellt werden. Weitere kleinere Neuerungen waren die Einführung eines hin und wieder im Vault auftauchenden mysteriösen Fremden, dessen Entdeckung mit Kronkorken belohnt wird. Dem Spieler wurde außerdem nun eine Statistikseite mit verschiedenen Angaben wie der bisherigen Gesamtspielzeit oder durchschnittlichen Werten der Bunkerinsassen zur Verfügung gestellt. Allerdings wurde auch die Zahl der zeitgleich im Ödland aktiven Bewohner auf zehn reduziert. Diese Begrenzung wurde jedoch mit dem Update 1.2.1 wieder aufgehoben, gleichzeitig erhielt das Spiel eine zeitlich begrenzte optische Anpassung zum Halloween-Fest. Tierbegleiter waren die Hauptneuerung des Updates 1.3, zusammen mit der Möglichkeit, missliebige Vault-Bewohner wieder aus der Bunkeranlage entfernen zu können. Daneben gab es Bedienungsanpassungen und eine größere Auswahl an Bewohnersprüchen. Update 1.4 führte ein Crafting-System ein, das dem Spieler ermöglichte, mit den neuen Schrott-Ressourcen Ausrüstungsgegenstände herzustellen. Dies erfolgte über die ebenfalls im Update enthaltenen neuen Werkstatt-Räumlichkeiten. Der Friseursalon gab darüber hinaus die Möglichkeit, seine Vault-Bewohner optisch zu verändern. Aus \"Fallout 4\" wurden einige Outfits und Waffen übernommen und die Auswahl an tierischen Begleitern vergrößert, u. a. mit Papageien. Diese Möglichkeiten wurden im Update 1.5 nochmals erweitert, mit zusätzlichen Outfits und Friseursalon-Optionen, sowie der Möglichkeit, nicht benötigte Ausrüstungsgegenstände wieder in Schrott umzuwandeln und für die Herstellung anderer Gegenstände verwenden zu können. Für entsprechende iPhones (ab Baureihe 6s) wurde außerdem die Unterstützung von 3D Touch eingeführt. Mit Update 1.6 erhielt das Spiel ein Questsystem, das es dem Spieler ermöglichte, seine Vault-Bewohner in Dreier-Teams auf Einsätze außerhalb des Vaults zu schicken und damit die bisherige Aufbausimulation um eine neue Komponente erweiterte. Für Ödland-Erkundungen wurden mit den Red-Rocket-Raststätten und den Super-Duper-Marts weitere aus \"Fallout 4\" bekannte Elemente übernommen und die Gegnerauswahl um Ghule und RAD-Skorpione erweitert. Anlässlich der Veröffentlichung der letzten \"Fallout-4\"-Downloaderweiterung \"Nuka World\", erhielt \"Fallout Shelter\" mit Update 1.7 eine Referenzmission mit den Nuka-World-Maskottchen Flaschi & Korki (engl.: Bottle & Cappy). Gleichzeitig wurden Event-Missionen eingeführt, etwa zu besonderen Festtagen, sowie eine Wochenmission und eine Tagesquest. Durch den Einsatz von Nuka Cola Quantum konnte ab sofort die Wartezeit bis zum Beginn einer Mission übersprungen werden. Um sich zusätzliche Belohnungen zu verdienen wurden wechselnde Ziele für den Vault-Betrieb eingeführt. Raumdesigns wurden mit Update 1.8 eingeführt und erlaubten die optische Umgestaltung einiger Räumlichkeiten, basierend auf dem Design bekannter Fraktionen des \"Fallout\"-Universums (Minutemen, Railroad, Stählerne Bruderschaft, das Institut). Entsprechende Designfragmente wurden als Belohnungen in Quests eingefügt, zur Umsetzung in der neu eingeführten Designwerkstatt des Vaults. Daneben wurden neue Missionen hinzugefügt. Die Höhle, ein aus \"Fallout 4\" bekannter Schauplatz, wurde mit Update 1.9 als neues Missionsziel eingefügt, ebenso einige weitere Spezial- und Eventmissionen sowie temporäre Designs, hauptsächlich zum amerikanischen Thanksgiving-Fest.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Am 17. September 2017 wurde bekanntgegeben, dass \"Fallout Shelter\" über 100 Millionen Downloads hat und 385.967.722 Spielstunden absolviert wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fallout Shelter ist ein für iOS, Android, Microsoft Windows, Xbox One, Nintendo Switch und PlayStation 4 verfügbares Videospiel im \"Fallout\"-Universum. Es wurde von Bethesda Game Studios und Behaviour Interactive als Werbemittel für \"Fallout 4\" entwickelt und erstmals im Juni 2015 veröffentlicht.", "tgt_summary": "是一款由贝塞斯达游戏工作室及Behaviour Interactive合作开发,并由贝塞斯达软件发行的免费模拟游戏。作为《异尘余生》系列的一部分,贝塞斯达软件先于2015年6月14日发行本作至iOS平台,其后扩展至Android平台、Microsoft Windows、Xbox One、PlayStation 4及任天堂Switch。", "id": 1144745} {"src_title": "Liste der Gouverneure von Cochinchina", "tgt_title": "南圻統督", "src_document": [{"title": "Liste.", "content": "Hinweis: Die Anmerkung „unklar“ bedeutet, dass sich die Angaben in der Literatur widersprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Militärgouverneure der Marine.", "content": "Die französische Marine eroberte 1858–62 im Cochinchina-Feldzug gegen die Nguyễn-Dynastie den südlichen Teil Vietnams. Kaiser Tự Đức musste im Juni 1862 im Vertrag von Saigon die Abtretung von drei Provinzen anerkennen, woraus 1864 die Kolonie Cochinchina organisiert wurde. 1867 annektierten die Franzosen auch die verbliebenen drei südlichen Provinzen, was 1874 in einem zweiten Vertrag bestätigt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Zivile Gouverneure der eigenständigen Kolonie Cochinchina.", "content": "Im Jahr 1879 wurde die Leitung der Kolonie an eine zivile Administration übertragen. 1880 wurde auch ein Kolonialrat geschaffen.", "section_level": 2}, {"title": "Vizegouverneure (\"lieutenants gouverneurs\") innerhalb Französisch-Indochinas.", "content": "Im Jahr 1887 wurde aus den kurz zuvor unterworfenen Protektoraten Annam und Tonkin, dem seit den 1860er-Jahren bestehenden Protektorat Kambodscha und der Kolonie Cochinchina die \"Union Indochinoise\" geschaffen. Verwaltet wurde Indochina durch einen Generalgouverneur, der seinen Sitz zunächst ebenfalls in Saigon hatte. Für die Belange Cochinchinas war ein Vizegouverneur (\"lieutenant gouverneur\") zuständig.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneure innerhalb Französisch-Indochinas.", "content": "Nachdem bereits 1902 der Sitz des Generalgouverneurs nach Hanoi verlegt worden war, erhielten die Vorsteher Cochinchinas ab Dezember 1911 wieder den Titel eines vollwertigen Gouverneurs.", "section_level": 2}, {"title": "Ende des Zweiten Weltkrieges.", "content": "Im September 1940 besetzte die japanische Armee Indochina, beließ aber die Vichy-treue Kolonialadministration zunächst im Amt. Als Folge der Befreiung Frankreichs 1944 stürzten die Japaner am 9. März 1945 die Franzosen und schufen mit dem Kaiserreich Vietnam einen Marionettenstaat. Cochinchina wurde jedoch erst im August an die kaiserlich-vietnamesische Regierung übergeben. Noch im gleichen Monat übernahmen die Việt Minh infolge der Augustrevolution die Kontrolle. Kurz zuvor hatten die Siegermächte auf der Potsdamer Konferenz die Einteilung Indochinas in zwei Besatzungszonen beschlossen. Cochinchina lag dabei vollständig in der britischen Zone südlich des 16. Breitengrades. Britisch-indische Truppen besetzten daraufhin im September die Kolonie.", "section_level": 2}, {"title": "\"Commissaires de la République\" und Autonome Republik Cochinchina.", "content": "Noch im August 1945 landete ein Vertreter der provisorischen De-Gaulle-Regierung per Fallschirm in Vietnam. Nach dem Abzug der Briten übernahmen die Franzosen im Januar 1946 wieder die Kontrolle. Da den Kolonien auf der Konferenz von Brazzaville Autonomie (aber keine Unabhängigkeit) versprochen worden war, trugen die obersten Vertreter Frankreichs nun den Titel \"Commissaire de la République\". Seit dem Ausbruch des Indochinakrieges waren alle Amtsträger in Personalunion auch Militärbefehlshaber der Kolonie. Parallel dazu wurde mit der \"Autonomen Republik Cochinchina\" eine provisorische vietnamesische Zivilregierung geschaffen. Deren Präsidenten waren: 1948 ging aus der „Autonomen Republik“ die Provisorische Zentralregierung Vietnams hervor. Diese erhielt wiederum 1949 von den Franzosen die Staatsgewalt übertragen, so dass es zur Gründung des Staates Vietnam kam. Cochinchina, das nun offiziell Südvietnam hieß (\"Nam Việt\" bzw. \"Nam Phần\" statt bisher \"Nam Kỳ\"), wurde diesem Staat angeschlossen und durch einen vietnamesischen Gouverneur verwaltet. Bekannte Gouverneure waren Trần Văn Hữu (1949/50) und Thái Lập Thành (1950/51). Mit dem Ende des Indochinakrieges und der Teilung Vietnams infolge der Indochinakonferenz hörte das Gebiet als Verwaltungseinheit endgültig auf zu bestehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Cochinchina war von 1862/64 bis 1949 eine französische Kolonie und bildete ab 1887 den südlichsten Teil von Französisch-Indochina.", "tgt_summary": "南圻统督(;)是法属印度支那殖民政府1879年设置的一个官职,负责管理南圻的事务,前身是1862年设置的南圻统帅一职。", "id": 2901320} {"src_title": "Zhào Pǔchū", "tgt_title": "趙樸初", "src_document": [{"title": "Lebensweg.", "content": "Zhào Pǔchū studierte 1926–7 “liberal arts” an der Soochow University (). Seit den 1930ern war er im Speditionsgewerbe in Shanghai tätig. Bereits zu dieser Zeit engagierte sich Zhào für die buddhistische Laienorganisation „Pure Karma Society“ () in deren Hauptquartier im „Garten der Erleuchtung“ () er auch wohnte. Seine vollständige Hinwendung zu Buddhismus erfolgte erst 1934/5 als ihm der Panchen Lama die Abhiṣeka-Einweihung () erteilte. Während der Besatzungszeit engagierte er sich humanitär, in den Jahren 1937–40 als Direktor der “Refugee Reception Division” der “Shanghai Mercy Relief Alliance,” deren Flüchtlingsheime er unter Leitung von verdeckt arbeitenden KP-Kadern stellte. Aus dieser Zeit stammen seine guten Verbindungen in höchste Parteikreise, die ihn später vor allen zeitgenössischen Wirren schützen würden. Bis 1949 blieb er Direktor der \"Hua-t’ung\"-Spedition in Shanghai. Zu dieser Zeit lebte er weiterhin im „Garten der Erleuchtung“ des Mönchs Yìnguāng. Im Juni des Jahres trat er als „demokratischer Buddhist“ der von Mǎ Xùlún (, Oktober 1949 bis November 1952 der erste Erziehungsminister der Regierung des Volkes.) gegründeten CAFPOD bei. Zhào war von Anfang Mitglied der „Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes.“ Ab deren vierten Legislaturperiode saß er zeitweise im ständigen Ausschuß von dessen ZK. Ob oder wann Zhào der KPCh beitrat ist nicht klar, sein Verhalten in den 1950ern läßt jedoch auf eine Kaderfunktion schließen, er trat durchaus auch als inoffizieller Vertreter des „Büros für religiöse Fragen“ auf (heute: ). Auf jeden Fall wurde er 1950 Mitglied der Blockpartei Demokratische Liga (). Seit der Befreiung war Zhào nicht nur auf verschiedenen Posten im Militär- und Verwaltungsrat Ostchinas, sondern auch im Vorstand des Roten Kreuzes und in mehreren Gesellschaften zur Völkerverständigung aktiv. Dem nationalen Volkskongreß gehörte er als Abgeordneter seiner Heimatprovinz Ānhuī 1954–88 an. Sein Hauptbetätigungsfeld ab Juni 1953 war die des Generalsekretärs der buddhistischen Vereinigung (BAC), die 1953/6 in Peking gegründet wurde. Er unternahm in dieser Funktion 1955–65 Auslandsreisen in neun Länder. Bei diesen Touren z. B. zum Weltfriedenskongreß nach Schweden im Mai 1959 oder während der Ausleihe der Zahnreliquie an Ceylon (heute Sri Lanka) war er nominell dem Delegationsleiter Sherab Gyatsho nachgeordnet, tatsächlich hielt er jedoch die Fäden in der Hand. In den frühen 1960ern reiste er sieben Mal nach Tokyo zu den „Weltkonferenzen gegen Atombomben“ (\"World Conference for Prohibiting the Use of A and H Bombs and for General Disarmament\"). Bis zum sechsten Kongress der “World Fellowship of Buddhists” in Phnom Penh Ende 1961 war er auch Vize dieser Vereinigung. Während der Kulturrevolution trat Zhào nicht an die Öffentlichkeit, behielt jedoch seine Posten und trat auf jeden Fall 1972 (schon) wieder als Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses der BAC auf. Im Februar 1979 wurde er einer der Vizepräsidenten des Roten Kreuzes (später dessen Ehrenvorsitzender) sowie kommissarischer Leiter der BAC und dessen Studieninstituts. 1980 bis 2000 leitet er dann die Organisation.Spätestens ab August 1978 war er stellvertretender Vorsitzender seiner Blockpartei (bis 1988). Seit diesem Jahr kam es auch wieder zur Aufnahme einer regen Reisetätigkeit. Im April 1978 war er im Gefolge Teng Hsiao-ping’s in Japan. August 1979 reiste er zur “World Conference on Religion and Peace” in Princeton. Nach der 1980 erfolgten Verfassungsänderung (zu religiösen Fragen) trat Zhào 1984 wieder als Leiter der Delegation zur World Fellowship of Buddhists in Ceylon auf. Für seine Friedensarbeit erhielt er den mit zwanzig Millionen japanischen Yen dotierten Niwano-Friedenspreis. Noch im September desselben Jahr führte er eine buddhistische Delegation in den freien Teil Koreas, im November begleitete er den Panchen Lama nach Nepal. Zu den Feierlichkeiten zum sechzigsten Geburtstags von König Bhumipol erschien er im Mai 1987 in Bangkok. In den späten 1990ern trat er als Gegner der Falun Gong in Erscheinung. Eingeäschert wurde Zhào, neun Tage nach seinem Tode, am 30. Mai 2000 im Bābǎoshān-Friedhof für Revolutionäre. Zhào’s Asche wurde zur Hälfte ein Jahr später ins Meer gestreut. Die Verwaltung seines Heimatkreises Tàihú, die 2004 auch einen Teil der Asche erhielt, eröffnete 2002 einen 23 Hektar großen Zhào Pǔchū-Park. Im 2003 gegründeten Fǎhuá-Tempel außerhalb Hángzhōus gibt es seit 2006 eine Gedenkpagode ebenfalls mit den Resten seiner Asche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zhào Pǔchū (; * 5. November 1907; † 21. Mai 2000 in Peking), war als engagierter buddhistischer Laie langjähriger Generalsekretär der chinesischen buddhistischen Vereinigung nach der Befreiung. In seiner Freizeit widmete er sich der Kalligrafie.", "tgt_summary": "赵朴初(1907年-11月5日-2000年-5月21日),斋名无尽意斋,号无尽意居士,男,安徽太湖人,中国佛教领袖、作家、诗人、书法家,被佛教界尊称为赵朴老、朴老。曾担任中国人民政治协商会议第九届全国委员会副主席、中国民主促进会中央名誉主席、中国佛教协会会长,著名的社会活动家、杰出的爱国宗教领袖、中国共产党的亲密朋友。", "id": 1878333} {"src_title": "Shihoro-Linie", "tgt_title": "士幌線", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die 78,3 km lange Shihoro-Linie war kapspurig, eingleisig und nicht elektrifiziert; dabei bediente sie 18 Bahnhöfe und Bedarfshaltestellen. Sie zweigte in Obihiro von der Nemuro-Hauptlinie ab und führte in nördlicher Richtung durch die Tokachi-Ebene. Dabei folgte sie dem Fluss Otofuke-gawa, den sie mehrmals überquerte. In Kami-Shihoro bestand Anschluss an die Strecke der Hokkaidō Takushoku Tetsudō nach Shintoku. Die Shihoro-Linie erreichte anschließend den Nukabira-Stausee und passierte ihn an dessen Westseite. Die Endstation Tokachi-Mitsumata lag südlich des Mikuni-Passes im Daisetsuzan-Nationalpark und war der höchstgelegene Bahnhof Hokkaidōs. Eine Besonderheit ist die bis 1955 genutzte Eisenbahnbrücke über den Nebenfluss Taushubetsu-gawa. Die 130 Meter lange Betonbrücke mit elf Bögen wird seither jeweils im Juni überflutet, wenn der Wasserspiegel des Nukabira-Stausees wegen der Schneeschmelze und starker Regenfälle ansteigt. Im Winter, wenn der Wasserspiegel aufgrund der erhöhten Stromproduktion sinkt, kommt sie wieder zum Vorschein. Aus diesem Grund wird sie auch als „Phantombrücke“ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Vermessungsarbeiten an der Shihoro-Linie begannen im April 1921, die eigentlichen Bauarbeiten im November 1922. Das Eisenbahnministerium eröffnete den ersten Abschnitt zwischen Obihiro und Shihoro (30,1 km) am 10. Dezember 1925. Der Abschnitt nach Kami-Shihoro (8,3 km) folgte am 10. Juli 1926. Eine im Jahr 1928 vom Bürgermeister der Gemeinde Shihoro organisierte Petition, die den Weiterbau der Shihoro-Linie nach Norden forderte, war erfolgreich. Die Vermessung begann 1929, wurde zwei Jahre später unterbrochen und 1933 wieder aufgenommen. Am 26. November 1935 erfolgte die Eröffnung des 10,4 km langen Abschnitts zwischen Kami-Shihoro und Shimizudani. Von dort aus ging es am 26. September 1937 weiter nach Nukabira (10,3 km). Mit der Inbetriebnahme des Teilstücks zwischen Nukabira und Tokachi-Mitsumata (16,9 km) am 18. November 1939 war die Shihoro-Linie vollendet. Im Anhang des revidierten Eisenbahnbaugesetzes von 1922 war eine Weiterführung der Strecke durch das Ishikari-Gebirge bis nach Kamikawa vermerkt, zur Verwirklichung dieses Projekts kam es jedoch nie. 1952 begann der Bau des Nukabira-Staudamms. Da ein Teil der Shihoro-Linie durch den zukünftigen Stausee überflutet werden würde, musste eine Umgehungsstrecke gebaut werden. Die Japanische Staatsbahn nahm diese am 1. August 1955 in Betrieb. Ein massiver Bevölkerungsschwund, die Auswirkungen der Massenmotorisierung und eine Krise in der Forstwirtschaft führten in den 1960er Jahren zu einer stark gesunkenen Nachfrage im oberen Otofuke-Tal. Die Staatsbahn stellte am 20. Dezember 1978 den Güterverkehr nördlich von Kami-Shihoro ein. Fünf Tage später richtete sie zwischen Nukabira und Tokachi-Mitsumata einen dauerhaften Schienenersatzverkehr ein (den ersten in Japan überhaupt). Am 15. November 1982 folgte die Einstellung des Güterverkehrs auf dem verbliebenen Teilstück. Schließlich legte die Staatsbahn am 23. März 1987, eine Woche vor ihrer Privatisierung, die gesamte Shihoro-Linie still.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Shihoro-Linie (, \"Shihoro-sen\") war eine Eisenbahnstrecke im Zentrum der japanischen Insel Hokkaidō. Sie wurde zwischen 1925 und 1939 in mehreren Etappen eröffnet und war bis 1987 in Betrieb.", "tgt_summary": "士幌线()曾经是一条由日本北海道带广市根室本线的带广站分岔,沿北上至河东郡上士幌町的,属于日本国有铁道营运的铁路线(地方交通线)。伴随的制定,1984年获指定为第2次特定地方交通线,在国铁民营化前的1987年3月23日全线废除。", "id": 300300} {"src_title": "Kommunistische Universität der nationalen Minderheiten des Westens", "tgt_title": "西方少数民族共产主义大学", "src_document": [{"title": "Organisation.", "content": "Formal gesehen war die KUNMS eine Bildungseinrichtung der Kommunistischen Internationale. Tatsächlich unterstand sie allerdings – insbesondere in politisch-ideologischen Fragen – dem Parteiapparat der KPdSU(B), d. h. letztlich dem Politbüro der Partei und ihrem Generalsekretär Stalin. Die KUNMS wurde wie jede gewöhnliche Universität in der RFSSR (später der Sowjetunion) aus dem Staatshaushalt finanziert. Neben dem Hauptsitz in Moskau befand sich ein Standort der Universität in Leningrad. Geleitet wurde die KUNMS von Rektoren an der Spitze und Leitern für die einzelnen nationalen Sektoren (Sektionen, Fakultäten). Vor ihrer Auflösung 1936 gab es einen weißrussischen, bulgarischen, ungarischen, griechischen, jüdischen, italienischen, lettischen, litauischen, estnischen, taurischen, moldauischen, deutschen, polnischen, rumänischen, skandinavischen, finnischen und jugoslawischen Sektor. Der größte Sektor war der deutsche. Er umfasste vor allem Studierende der großen nationalen Minderheit der Wolgadeutschen und andere Russlanddeutsche, die in den Westgebieten der Sowjetunion lebten. In den 1930er Jahren kamen ein paar hundert deutsche Emigranten hinzu.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gründung der Kommunistischen Universität der nationalen Minderheiten des Westens erfolgte per Dekret des Rates der Volkskommissare der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) vom 28. November 1921. Unterzeichnet war das Dekret von Lenin. Laut Dekret war es anfangs ihre Aufgabe, Parteiarbeiter und Staatsfunktionäre aus den Westgebieten der RSFSR auszubilden. Gemäß der in den Jahren 1921/22 herrschenden Leninschen Parteidoktrin, wonach die Weltrevolution unmittelbar bevorstünde, war dennoch deren Aufgabe weiter gefasst. Das Wirken der KUNMS war von Anfang an international an der Doktrin vom protelarsichen Internationalismus ausgerichtet. Deswegen war das Wirkungsfeld der KUNMS nicht allein auf die nationalen Minderheiten des Westens der RFSSR (UdSSR) beschränkt, sondern umfasste auch wichtige Länder Europas. Insbesondere Deutschland schien 1921 bis 1923 unmittelbar vor einem revolutionären Umsturz zu stehen. Bezeichnend für diese Phase in der Geschichte der KUNMS ist, dass zu ihrem ersten Leiter (Rektor) Julian Marchlewski ernannt wurde. Er galt als Freund und Mitkämpfer von Rosa Luxemburg als die Verkörperung eines Internationalisten, zumal er sowohl Mitbegründer der KPD als auch der Polnischen Kommunistischen Partei sowie der Kommunistischen Internationale war. Nach dem Tod von Marchlewski wurde 1925 die Leiterin des jüdischen Sektors, Maria Frumkina, zur zweiten (und letzten) Rektorin der KUNMS. Die spätere Geschichte der KUNMS verlief im Prinzip synchron mit den Schwankungen der Parteigeschichte der KPdSU(B). Jede Machtverschiebung im Gefüge des Politbüros und letztlich der Sieg der Stalin-Fraktion hatte Auswirkungen auf den Lehrkörper und die Studenten der KUNMS. Ende der 1920er Jahre geriet das internationalistische Prinzip der KUNMS zunehmend in Widerspruch zu Stalins Doktrin vom Aufbau des Sozialismus in einem Land. Obwohl ehemalige Studenten wie Wolfgang Ruge an der Anstalt einen gewissen intellektuellen Freiraum verspürten, konnte sich wohl niemand der Ideologie des Stalinismus entziehen. Trotzdem gerieten sowohl Dozenten wie auch Studenten oder Absolventen der KUNMS im Zuge der Stalinschen Säuberungen im Partei- und Staatsapparat und während des Großen Terrors ab Mitte der 1930er Jahre ins Visier des NKWD. 1936 wurde die KUNMS aufgelöst. Die meisten der ehemaligen Mitarbeiter oder Studenten der Einrichtung wurden entweder als „Spione“ (weil häufig Ausländer und Emigranten) oder „Volksfeinde“ verhaftet und hingerichtet. Auf der Grundlage des Artikels 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR wurden speziell Ausländer der „Spionage“ für Feindmächte bezichtigt und entsprechend abgeurteilt. Nicht selten kam es auch zu administrativ verfügten Ausweisungen ohne jedes Urteil von ordentlichen Gerichten in die Herkunftsländer, aus denen die Exilanten früher ausgewandert oder geflohen waren. Manche, die zunächst der Hinrichtung entgingen, wurden stattdessen in die Verbannung verschickt oder landeten mit Haftstrafen bis zu zehn Jahren im Gulag. So wurde beispielsweise Maria Frumkina, die einstige Rektorin der KUNMS, nach Karaganda (Kasachstan) deportiert und ist dort umgekommen. Vermutlich wurde sie 1941 erschossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kommunistische Universität der nationalen Minderheiten des Westens (KUNMS), verkürzt auch Westuniversität, (, transkript. \"Kommunistitscheski uniwersitet nazionalnych menschinstw Sapada imeni Marchlewskowo\") war eine sowjetische Universität zur Ausbildung von Partei- und Staatsfunktionären für die Westgebiete der RSFSR, später der UdSSR und schließlich auch für Parteikader kommunistischer Parteien vieler europäischer Länder. Die Universität wurde postum nach dem polnischen Kommunisten und ihrem ersten Rektor Julian Balthasar Marchlewski benannt. Sie bestand von 1921 bis 1936.", "tgt_summary": "西方少数民族共产主义大学()于1921年11月28日由苏俄人民委员会建立,用来培训俄罗斯西部和伏尔加德意志人的共产党干部。1929年至1930年开始招收中欧、斯堪的纳维亚和巴尔干的共产党代表,从而变成了培养教育“兄弟党”储备干部的国际学校,经过2到3年培训后,学员会被送回原来的国家。1936年5月共产国际执行委员会将其解散。类似的机构还有东方劳动者共产主义大学和莫斯科国际列宁学校。", "id": 1862245} {"src_title": "Fortnite", "tgt_title": "堡垒之夜", "src_document": [{"title": "Modi.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rette die Welt.", "content": "Nach einer globalen Katastrophe sind 98 % der Menschheit verschwunden und stattdessen streunen Zombies durch die Gegend. Der Spieler und (wenn vorhanden) sein Team sollen Beute sammeln, um damit eine Festung zu errichten und diese vor den in der Nacht erscheinenden Zombies zu verteidigen. Man kann diesen Modus auch alleine spielen. Der Modus ist kostenpflichtig. Bei der Modi-Auswahl war bis zum Patch 9.0 zu lesen, dass der \"Rette die Welt\"-Modus-2019 künftig kostenlos werde, was aber zusammen mit der visuellen Bearbeitung der Modi-Auswahl entfernt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Battle Royale.", "content": "In diesem kostenlosen Modus (Free-to-play) treten bis zu 100 Spieler entweder alleine oder in Teams von bis zu vier Spielern gegeneinander an. Der letzte Überlebende, beziehungsweise das letzte überlebende Team, gewinnt. Zu Beginn einer Runde springen alle Spieler über derselben Karte ab und sind nur mit einer Spitzhacke ausgerüstet, mit der sie die Baumaterialien Holz, Stein und Metall abbauen können und Spielern pro Schlag 20 (vormals 10) Lebenspunkte abziehen können. Mit den so gesammelten Materialien können Wände, Treppen und andere Gebäudeteile errichtet werden, die Schutz vor den Gegnern und deren Schüssen bieten, oder benutzt werden können, um Hindernisse zu umgehen. Waffen und andere nützliche Gegenstände sind auf der Karte verteilt und können vom Spieler aufgehoben werden. Es gibt dabei sechs Klassen von Waffen, die Gegnern unterschiedlich viel Schaden hinzufügen und unterschiedlich schnell nachgeladen werden können: gewöhnlich (grau), ungewöhnlich (grün), selten (blau), episch (violett), legendär (orange) und mythisch (gold). Eine größere Anzahl an Gegenständen ist in Vorratslieferungen, sogenannten \"Lootdrops\", die in geringer Anzahl vom Himmel fallen, enthalten. Außerdem gibt es Piñata-Lamas, die je 200 (vormals 500) Materialien von jeder Sorte sowie Items wie Tränke, Fallen oder Sprungflächen, aber auch Explosivwaffen, jedoch keine Schusswaffen enthalten. Kisten findet man vor allem in Gebäuden. Außerdem stehen Verkaufsautomaten an verschiedenen Stellen und geben dem Spieler einmalig nach Wahl einen von bis zu drei vorgegebenen Gegenständen. Nach wenigen Minuten zieht ein Sturm auf der Karte auf, der die bespielbare Fläche (das „Auge des Sturms“) kreisförmig von außen nach innen immer weiter verkleinert, sodass die Spieler zusammengetrieben werden. Letztendlich verlagert sich das Auge des Sturms an einen Ort auf der Spielkarte, in dem bereits Sturm herrscht, sodass die Spieler zwangsläufig Schaden durch ihn erleiden werden, wodurch es praktisch keine andere Möglichkeit mehr gibt, als sich den gegnerischen Spielern zu stellen und sie im Kampf auszuschalten. Hierbei hat das Bausystem eine große Bedeutung. Das Schusssystem ist zufallsbasiert, da der erste Schuss mit den meisten Waffen eine Genauigkeit von 100 % aufweist, auf welchen Schüsse mit variabler Streuung folgen. Im Battle-Royale-Modus werden hin und wieder zeitlich begrenzte Events veröffentlicht, welche meist beim selben 100-Spieler-Prinzip unterschiedliche Sonderaufgaben stellen. Einige Beispiele dafür sind der 50-vs-50-Modus, Modi, in welchen nur bestimmte Waffen erscheinen (z. B. Scharfschützengefecht, Hochexplosiv) oder Runden, in denen nur goldene, besonders gute und starke, Waffen im Spiel sind (Pures Gold). Diese Modi sind nach dem Datum der Veröffentlichung je zwei Wochen spielbar. In dem Untermodus \"Spielwiese\" können Spieler auf der Map ohne das Battle-Royale-Gameplay spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Seasons und Events.", "content": "\"Fortnite\" veröffentlicht ca. alle zehn Wochen eine neue Season, die diverse Änderungen am Gameplay mit sich bringt. Dazu gehören Spieleupdates, zeitlich begrenzte Event-Modi und Challenges, Anpassungen der Karte, neue erwerbliche kosmetische Änderungen (\"Skins\") und neue Gegenstände, die meist einem bestimmten Überthema zugeordnet sind.", "section_level": 3}, {"title": "Kapitel 2.", "content": "Nach dem Ende der 10. Season am 13. Oktober 2019 mit dem Live-Event „The End“, das die Zerstörung der Spielwelt durch ein Schwarzes Loch andeutete und von mehreren Millionen Zuschauern auf Twitch und YouTube verfolgte wurde, wurde das Spiel offline genommen und beim Öffnen des Spiels oder der Website öffnete sich lediglich ein Bildschirm mit einem Schwarzen Loch als Hintergrund. Die Offlineschaltung stellte sich als PR-Aktion von Epic Games heraus, um eine neue Map in das Spiel einzuführen und die neuen Seasons nun unter dem Kapitel 2 (\"Chapter 2\") fortzuführen. Die alte Map ist nicht mehr spielbar, da sie nach der Darstellung im Spiel von dem schwarzen Loch verschlungen worden ist. Die neue Map verfügt über 13 neue Schauplätze und lässt aufgrund der vielen Flüsse die Nutzung von Booten als Fortbewegungsmittel zu. Ebenfalls ist es dem Spieler ab der Version möglich, zu schwimmen und Gegenstände zu angeln. Das Spiel wurde außerdem um Stealth-Elemente erweitert und bietet dem Spieler mehr Möglichkeiten sich zu verstecken. Die 1. Season von Chapter 2 (also eigentlich Season 11) startete am 15. Oktober 2019.", "section_level": 4}, {"title": "Crossovers.", "content": "Ein wichtige Marketing-Strategievon Fortnite sind darüber hinaus Crossover in Form von zeitlich-begrenzten Events oder Skins zu anderen Medien, Künstlern, Filmen und Videospielen. Im Dezember 2019 gab es zum Beispiel ein großes Star Wars Event zum neuen Kinofilm.", "section_level": 3}, {"title": "Kreativmodus.", "content": "Ein Kreativmodus wurde am 6. Dezember 2018 mit dem Beginn der 7. Season des Battle-Royale-Modus für Battle-Pass-Spieler gestartet. Bei diesem Modus hat jeder Spieler Zugang zu mehreren privaten Inseln, die bebaut und bearbeitet werden können und auf denen anschließend gespielt werden kann. Diese Maps werden in Form von User-generated content mit anderen Spielern geteilt. So haben die Spieler zum Beispiel die Möglichkeit, vorgefertigte Gebäude, Fahrzeuge, Waffen, Kisten, Verbrauchsgegenstände und sonstige Objekte zu platzieren und die Einstellungen für das kommende Spiel festzulegen. Gespielt werden kann dann in den Spielmodi \"Free For All\", \"Cooperative\" und \"Deathmatch.\" Mit dem Handy im Inventar des Baumodus lassen sich ebenfalls einzelne Objekte bearbeiten, kopieren und löschen. Des Weiteren haben die Spieler die Möglichkeit, die Maps anderer Nutzer zu verwenden und zu spielen. Sowohl das Bauen als auch Spielen geht alleine oder mit mehreren Spielern. Seit dem 13. Dezember steht der Spielmodus auch Spielern kostenlos zur Verfügung, die keinen Battle Pass besitzen. Der Kreativmodus wurde von Spielern genutzt um eigene Minispiele zu schaffen und Maps z. B. Nuketown aus Call of Duty nachzubauen.", "section_level": 2}, {"title": "Ingame-Währung.", "content": "Im Battle-Royale-Modus gibt es eine eigene Währung, die sogenannten \"V-Bucks [Gesprochen: \"Wie-Backs\"].\" Diese können im Spiel für Echtgeld erworben oder durch Missionen im PVE-Modus „Rette die Welt“ gesammelt werden, wobei letzteres einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Durch den Verkauf von \"V-Bucks\" nahm der Spielekonzern Epic Games im Mai 2018 296 Millionen Dollar ein. Für 9,99 € erhält man 1.000, für 24,99 € 2.800, für 59,99 € 7.500 und für 99,99 € 13.500 V-Bucks.", "section_level": 1}, {"title": "Battle Pass.", "content": "Mit den V-Bucks kann der \"Battle Pass\" gekauft werden. Der \"Battle Pass\" ist eine bessere Version des \"Free Pass\", den man am Anfang des Spiels ebenso wie in jeder neuen Saison kostenfrei erhält. Mittels des \"Battle Pass\" erhält der Spieler mit fortschreitender Spieldauer eine Vielzahl von kosmetischen Dingen, wie Rucksäcke, Umhänge oder verschiedene Outfits, die jedoch keinen Vorteil gegenüber anderen Spielern bilden. Zusätzlich werden unter anderem wöchentliche Herausforderungen freigeschaltet, die mit weiteren Erfahrungspunkten und Sternen für den \"Battle Pass\" einhergehen. Zehn Sterne schalten jeweils eine von 100 möglichen Stufen im \"Battle Pass\" frei. Der Battle Pass hat pro \"Season\" meistens eine Gültigkeitsdauer von zehn Wochen (hängt von der Länge der \"Season\" ab), am Ende einer Season wird der Pass zurückgesetzt. Jedoch kann man alle erhaltenen Gegenstände und V-Bucks behalten, und sich damit den nächsten Battle Pass kaufen. In der 7. Season des Spiels wurden Herausforderungen eingeführt, deren Absolvieren mit dem Battle Pass aus der 8. Saison belohnt wird. Das ist das erste Mal, dass es eine weitere Möglichkeit neben dem Erwerben mit V-Bucks gibt, den Battle Pass zu erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Kosmetische Änderungen.", "content": "Weiterhin können mit den V-Bucks kosmetische Änderungen gekauft werden. Kosmetische Gegenstände verändern das Aussehen des Charakters (\"Skins\"), des Hängegleiters, der Erntewerkzeuge oder des Rucksacks. Auch gibt es sogenannte Emotes, die Bewegungen des Charakters verändern, z. B. mit Tänzen. Die kosmetischen Änderungen haben keinen Einfluss auf das Spielgeschehen. Im Juni 2018 tätigten 69 % der Spieler In-Game-Käufe.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rezensionen und Bedeutung für andere Spiele.", "content": "\"Fortnite\" wurde von der Presse überwiegend positiv wahrgenommen. Die Online-Datenbank Metacritic, welche Testberichte einschlägiger Medien sammelt und aggregiert, berechnete für die PC-Fassung des Spiels einen Metascore von 81 von 100 möglichen Punkten. Karsten Scholz von \"PC Games\" verweist auf die typischen Mängel eines Free-to-play-Titels, attestiert Fortnite aber dennoch einen hohen Spaßfaktor. Auf der Nintendo Switch sei das Spielerlebnis aufgrund technischer und inhaltlicher Einschränkungen etwas schwächer zu bewerten. Robin Rüther von der GameStar und Georg Pichler von Der Standard finden den Bauaspekt und die Cartoon-Grafik spannend, aber sagen auch, dass sie nichts für jeden seien und daher auch nicht mit dem mehr auf Realismus setzenden PlayerUnknown’s Battlegrounds zu vergleichen seien. Stattdessen werden mehr jüngere und Casual-Gamer angesprochen Der Tagesspiegel berichtete aus der Perspektive eines Fortnite-Spielers und der seiner Mutter über ihren gemeinsamen ersten Besuch auf der Gamescom 2018 in Köln. Als Reaktion auf diesen Artikel verfasste ein Informatiker getrennte Briefe an Mutter und Sohn, wobei letzterer wiederum vom \"Tagesspiegel\" abgedruckt wurde. Das Spiel etablierte und verbesserte einige Games as a Service-Aspekte, die von anderen Spielen übernommen worden sind. Der CEO Strauss Zelnick von 2K Games sieht dies allerdings anders und findet die Trennung zwischen dem Gameplay und Verkaufsmodell wichtig.", "section_level": 2}, {"title": "Verkaufs- und Spielerzahlen.", "content": "Am 26. Juli 2017 wurde von \"Fortnite\" der Verkauf von über 500.000 digitalen Vorbestellungen verkündet. Am 18. August 2017 bestätigte Epic, dass sie die Marke von einer Million Spieler erreicht haben. Der „Free-to-play-Battle-Royale-Modus“ des Spiels erreichte zwei Wochen nach seiner Veröffentlichung über 10 Millionen Spieler. Im November 2017 waren es über 20 Millionen Spieler. Im Juni 2018 bestätigte Epic Games, dass über 100 Millionen Spieler aktiv Fortnite spielen. Ende November waren es bereits über 200 Millionen. Damit ist das Spiel das Computerspiel mit den meisten Online-Spielern. Das Spiel ist besonders bei Kindern und Jugendlichen populär, da es inhaltlich wenig Gewalt und optisch Cartoongrafik enthält, während es durch sein Sandbox- und Crafting-Prinzip an Spiele wie Minecraft erinnert. So ist es bei den unter 18-Jährigen auf Platz 1 der beliebtesten Spiele, während die Beliebtheit mit zunehmendem Alter stark abnimmt. Im Jahr 2018 erwirtschaftete Epic Games 3 Milliarden US-Dollar, wovon der größte Teil auf Fortnite zurückzuführen ist. Investoren gaben bis zum Oktober 1,25 Milliarden US-Dollar für Epic aus. Fortnite war das meistgespielte Spiel im Jahr 2018. Der Rekord liegt bei über 10,7 Millionen gleichzeitigen Spielern. Laut dem Marktforschungsinstitut SuperData erwirtschaftet Fortnite im Mai 2019 über 203 Millionen US-Dollar. Im März 2019 verzeichnete das Spiel über 250 Millionen registrierte Spieler, davon sind 35 % weiblich. Im Mai 2020 wurden 350 Millionen registrierte Spieler bekannt gegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Wahrnehmung und Netzkultur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Tänze.", "content": "Die Tänze im Spiel wurden so bekannt, dass sie auch von nicht aktiven prominenten Spielern verwendet wurden, etwa von Musikern, Moderatoren und anderen Unterhaltungskünstlern und auch von Sportlern, wie zum Beispiel dem Fußballspieler Antoine Griezmann im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Weitere Bekanntheit erhielt das Spiel außerdem, als Alfonso Ribeiro (bekannt als Carlton aus Der Prinz von Bel-Air) Epic verklagte, weil sie angeblich seinen Tanz geklaut hätten. Ebenfalls beschwerten sich der Rapper 2 Milly und der Scrubs-Darsteller Donald Faison über ein unautorisiertes Verwenden ihrer Tänze. Bekannt ist insbesondere der Tanz \"Floss\", zu deutsch Zahnseide.", "section_level": 3}, {"title": "Streaming Media.", "content": "Fortnite zählte im Jahr 2018 zu dem beliebtesten Spielen auf den Videoplattformen YouTube und Twitch und bietet auch Kooperationsangebote für größere Persönlichkeiten auf diesen Plattformen an. Daher wurde das Spiel auch ausführlich im YouTube-eigenen Jahresrückblick \"YouTube Rewind 2018\" behandelt, was bei den Zuschauern für Kritik sorgte und mit dazu beitrug, dass das Video das schlechtestbewertete auf YouTube ist. So wird u. a. kritisiert, dass sich das Video wie ein Werbevideo für Fortnite anfühlt und die dort zu sehenden Tänze teilweise Fremdscham erwecken.", "section_level": 3}, {"title": "Virtuelle Konzerte.", "content": "Der Musiker Marshmello nutzte das Spiel zweimal für ein Live-Konzert und erreichte erstmals im Februar 2019 10 Millionen Menschen und bei dem zweiten Auftritt, der parallel zur Weltmeisterschaft 2019 stattfand, fast 300.000 Menschen. Ein weiteres im Spiel stattfindendes Konzert mit dem Rapper Travis Scott fand Ende April 2020 statt und wurde von rund 27,7 Millionen Spielern angeschaut. Sie wurde durch visuelle Effekte unterstürzt, die die Spielwelt zu einer Art psychedelischen und surrealen Kunst machten. Mit rund 12,3 Millionen gleichzeitigen Spielern erreichte Fortnite die bisher höchster gleichzeitige Spielerzahl. Zwischen dem 9. und 11. Mai 2020 fanden außerdem Konzerte der DJs Dillon Francis, Steve Aoki und deadmau5 statt, um das Erreichen von 350 Millionen Spielern zu feiern sowie den neuen Party-Modus, in welchen Spieler sich nicht bekämpfen können. Auch die deutsche Punkband The Screenshots veröffentlichte ein Musikvideo in Form eines Machinima mit Fortnite.", "section_level": 3}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Eurogamer platzierte das Spiel auf Platz 32 auf ihrer Liste der „Top 50 Games of 2017“. Es wurde auch nominiert für „Best Co-op Game“ in PC Gamer’s 2017 Game of the Year Awards, und für „Best Spectator Game“ in IGN’s Best of 2017 Awards.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Copyright-Klage.", "content": "Der südkoreanische Spielehersteller Bluehole Inc. verklagte im Mai 2018 die Hersteller von \"Fortnite\", Epic Games, unter dem Vorwurf, das Unternehmen hätte mit Fortnite gegen das Copyright des Spieles \"PlayerUnknown’s Battlegrounds\" (auch bekannt als PUBG) verstoßen. So soll der Spielmodus „Battle Royale“ und das User-Interface von \"Fortnite\" ein Plagiat von \"PlayerUnknown’s Battlegrounds\" sein. Die Klage sollte sich vorerst auf Südkorea beschränken. Im Juni 2018 wurde die Klage aus bislang unbekannten Gründen zurückgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Altersfreigabe und Jugendschutz.", "content": "Die ursprünglich veröffentlichte Einzelhandels-Fassung mit ausschließlich kooperativem „Save the World“-Modus (dt. „Rette die Welt“) erhielt in Deutschland im Mai 2017 eine Altersfreigabe durch die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ab 12 Jahren. Für den kompetitiven „Battle Royale“-Modus hat lange keine USK-Einstufung existiert, da für den Vertrieb im Internet nicht das Jugendschutzgesetz (JuSchG) des Bundes, sondern der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) der Länder gilt, der keine USK-Kennzeichnung für eine Abgabe an Minderjährige voraussetzt (vgl. § 12 Abs. 1 und 3 JuSchG, § 5 JMStV). Mitte 2018 wurde im eShop der Nintendo Switch die „Battle Royale“-Version mittels des Verfahrens der International Age Rating Coalition (IARC) durch Anbieter-Selbstdeklaration des Spielinhalts anhand eines Fragebogens automatisiert ab 16 Jahren klassifiziert. Juli 2019 wurde schließlich eine Variante mit „Battle Royale“-Modus zur USK-Kennzeichnung eingereicht und das Prüfgremium vergab eine Altersfreigabe ab 12 Jahren. \"Fortnite: Battle Royale\" verfügt über eine Einstufung der Pan European Game Information (PEGI) ab 12 Jahren mit den Inhaltsdeskriptoren für „mild violence“ (leichte Gewaltdarstellung) und „in-game purchases“ (Bezahlinhalte im Spiel); diese Einstufung ist insbesondere für Österreich und die Schweiz relevant. Das Entertainment Software Rating Board (ESRB) in den USA vergab ein „Teen“-Rating mit der Inhaltsbeschreibung „violence“ (Gewalt), d. h. eine Einstufung für Jugendliche (Teenager) ab 13 Jahren. Der Spieleratgeber-NRW, ein Projekt der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW, und spielbar.de, ein Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung, vergaben für den „Battle Royale“-Modus jeweils pädagogische Empfehlungen ab 14 Jahren. Am 9. April 2018 wurde bekannt, dass sich die deutsche Niederlassung des Anbieters von \"Fortnite\", die Epic Games Germany, als 40. Mitglied der USK angeschlossen hat (im Geschäftsbereich USK.online). Aufgrund der hohen Popularität des Spiels bei Kindern und Jugendlichen wird auch das damit einhergehende Suchtpotenzial bzw. die Gefahr auf Vernachlässigung anderer Tätigkeiten und die Verharmlosung von Gewalt in dem Spiel von einigen Medien kritisiert. Die Gewaltdarstellung sei im Vergleich zu anderen Spielen, die in dem Alter gespielt werden, außerdem deutlich harmloser.", "section_level": 2}, {"title": "Suchtgefahr.", "content": "In der kanadischen Provinz Québec wurde im Oktober 2019 eine Sammelklage gegen Epic Games eingereicht, weil \"Fortnite\" nach Meinung der Antragsteller süchtig machend entworfen wurde und den Verbraucher hiervor nicht ausreichend warnt. Die Klage wurde von zwei Minderjährigen (heute 10 und 15 Jahre) wegen bereits eingetretener Sucht ins Laufen gebracht. Konkreteres über die Forderungen der Kläger, das Verhalten der Eltern u. ä. ist noch nicht bekannt. Außerdem verbietet das Gesetz in der Provinz die gezielte Werbung für Kinder unter 13 Jahren mit süchtigmachenden Inhalt und hat rigidere Verbraucherschutzgesetze als die übrigen Provinzen des Landes, was das Urteil negativ für Epic Games beeinflussen kann. \"Fortnite\" kann vor allem Kinder und Jugendliche süchtig machen, da diese allgemein anfälliger für eine Spielsucht sind. Eine solche kann zu einer Vernachlässigung anderer Tätigkeiten führen. Nach Meinung einiger Medien sei es Aufgabe der Erziehungsberechtigten, die Heranwachsenden über die Gefahren des Internets und einer Computersucht aufzuklären, gegebenenfalls einzugreifen und nicht das Spiel selbst für ein Suchtverhalten verantwortlich zu machen. Einige nach \"Fortnite\" süchtige Patienten befinden sich in einer Verhaltenstherapie wegen ihrer Computerspielsucht, die überwiegend auf dem Belohnungs- und Levelsystem im Spiel basiert.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitslücken.", "content": "Die Softwarefirma Check Point stellte im Januar 2019 fest, dass es eine Sicherheitslücke in Epics Login-Prozess gibt, die es ermöglicht Spiele-Accounts zu übernehmen und den Sprachchat abzuhören. Die Entwickler wurden gewarnt und die Lücke behoben. Durch die große Nutzerzahl mit vielen privaten Daten und Zahlungsinformationen, sei das Spiel ein attraktives Ziel für Hacker. Die junge Zielgruppe kann auch anfälliger auf Social-Engineering-Angriffe reagieren, als erfahrenere Nutzer.", "section_level": 2}, {"title": "Verbote oder Einschränkungen von Regierungen.", "content": "In Ländern wie Indien, Nepal und dem Irak wurden Battle-Royale-Spiele wie PlayerUnknown’s Battlegrounds und Fortnite verboten, da sie als jugendgefährdend oder gegen die staatlichen Werte eingestuft wurden. In China wurde das Spiel teilweise verboten, mittlerweile wurde ein System eingeführt, das junge Spieler ab einer Spielzeit von über 3 Stunden am Tag mit einer verschlechterten Exp-Rate bestraft und bestimmte Spielmodi deaktiviert.", "section_level": 2}, {"title": "#RipFortnite.", "content": "Der Hashtag \"#RipFortnite\" schaffte es im April 2020 zwischenzeitlich in die Twitter-Trends, da die Zuschauerzahlen auf Twitch stark zurückgingen. Die Nutzer machten sich darüber in Form von Memes lustig und kritisierten das Spiel. Dies lag zum einem an dem von Riot Games über Twitch veröffentlichtem Spiel Valorant und zum anderen daran, dass Fortnite mit Problemen und Kritik von Spielern aufgrund von Updates zu kämpfen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Stellung im E-Sport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Probleme bei der Einordnung in den E-Sport.", "content": "Grundsätzlich sind die Meinungen zu Fortnite im E-Sport sehr zwiespältig. Einerseits verfügt das Spiel über den für den E-Sport notwendigen Wettbewerbscharakter, andererseits ist der Zufallsfaktor in dem Spiel, wie in den meisten Battle-Royale-Spielen, so groß, dass viele diesen Wettbewerbscharakter ausgehöhlt sehen. Schließlich ist es Zufall, welche Waffen an welcher Stelle liegen. Dies erschwert eine E-Sport-Einordnung durch Organisationen wie der Electronic Sports League.", "section_level": 2}, {"title": "Erste größere Turniere.", "content": "Das erste E-Sport-Event mit dem Spiel als Disziplin wurde auf der Electronic Entertainment Expo 2018 am 12. Juni 2018 ausgeführt. Das Event geht auf den Erfolg des größten Livestreamers auf Twitch mit dem Pseudonym Ninja zurück. Auf dem Event traten mehrere Prominente gegeneinander für einen guten Zweck an. Gewonnen haben Ninja und sein Teamkamerade Marshmello. Das Event verfolgten über 600.000 Zuschauer auf Twitch. 2019 wurde im Rahmen der Australian Open, einem Tennisturnier, mit Fortnite erstmals auch ein E-Sport-Turnier durchgeführt. Als Preisgeld waren 500.000 australische Dollar geplant.", "section_level": 2}, {"title": "Als Schul- und Hochschulsport.", "content": "An einigen Colleges und Highschools in den USA wurde Fortnite als E-Sportart im Rahmen von Sport-AGs anerkannt. Im US-Bundesstaat Kentucky wird allerdings ein Verbot geplant, da Fortnite nach Auffassung der Kentucky High School Athletic Association zu brutal sei.", "section_level": 2}, {"title": "Fortnite Weltmeisterschaft.", "content": "Am letzten Juli-Wochenende 2019 (26. Juli bis zum 28. Juli) fand die Endrunde von dem \"Fortnite World Cup\" in New York City im Arthur Ashe Stadion, wo im August die US Open startet, statt. Die Vorspiele wurden von Epic bereits in der Jahresmitte bis zum September 2018 organisiert. Die Qualifikationsrunden für das Endspiel fanden von dem 13. April bis zum 26. Juni 2019 statt. Bei der Qualifikation mussten die Spieler in drei Stunden mit maximal zehn Spielen eine möglichst hohe Punktzahl erreichen. Sie wurden nach Solo und Duo-Spielen und in drei Stufen unterteilt. Die erste Stufe war der Arenamodus, die zweite das \"Online-Open-Halbfinale\" und dritte Stufe die Online Open Finals. An der dritten Stufe nahmen 3.000 Spieler teil. Punkte gab es für die Endplatzierung und Eliminierungen. In das Finale zogen 100-Solo Spieler und 50-Duo-Teams ein. Die Endrunde wurde von 20.000 Besuchern vor Ort verfolgt und von über 1,3 Millionen im Twitch-Live-Stream verfolgt. Damit überstieg es die Aufrufzahlen von führenden E-Sport-Titeln wie (1,15 Millionen Zuschauer bei der Weltmeisterschaft) und League of Legends (1,14 Millionen) und wurde zur meist gesehen E-Sport-Übertragung. Für das Turnier haben sich über 40 Millionen Spieler qualifiziert gehabt. Das Preisgeld für die Endrunde lag bei 30 Millionen US-Dollar (26,8 Millionen Euro). Das Preisgeld für das gesamte Turnier lag bei 100 Millionen Dollar (rund 90 Millionen Euro) und wurde von Epic Games bereitgestellt. Damit war es das E-Sport-Turnier mit dem höchsten Preisgeld. Ein Teilnehmer wurde disqualifiziert, weil er angeblich auf einen Zuschauerbildschirm geschaut hat, obwohl er behauptet, er habe sich aufgrund eines Geräusches umgesehen. Dieser Vorfall wurde im Internet stark kritisiert. Auch vorher kam es zu Cheating Vorfällen, so wurden bereits nach dem ersten Wochenende weit über 1000 Betrüger gesperrt. Der größte Twitch-Streamer Ninja, der auch für seinen E-Sport bekannt ist, scheiterte bereits bei der Qualifikation. An den Qualifikationsrunden wurden unter anderem die störenden Wartezeiten bei der Zeitmessung kritisiert. In Kritik gerieten ebenfalls die zu hohe Bewertung von Eliminierungen und der Glücksfaktor im Battle-Royale Genre, zum Beispiel bei der Verteilung des Lootes und der Zone, der dem Spiel die Möglichkeit auf einen chancengleichen E-Sport-Titel verwehrt. Bei der Berichterstattung geriet die Sendung Sportschau vom ARD in Kritik, da die Moderatorin wenig Verständnis und Kenntnis zeigte. In der Duo-Kategorie gewann der 17-jährige Österreicher David „aqua“ Wang zusammen mit seinem norwegischen Partner Emil „nyhrox“ Bergquist Pedersen. Beide erhielten jeweils ein Preisgeld von 1,5 Millionen US-Dollar. Der beste deutsche Spieler mit dem Spielernamen Derox (15 Jahre) schaffte es auf Platz 8 mit einem Preisgeld von 375.000 US-Dollar. Der 16-jährige US-Amerikaner Kyle \"Bugha\" Giersdorf gewann die Weltmeisterschaft und das Preisgeld von 3 Millionen US-Dollar. Das Event wurde von einigen Prominenten begleitet, wie z. B. Drake, Harry Kane und Neymar Jr. Die Weltmeisterschaft 2020 wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Fortnite ist ein Koop-Survival-Spiel, das von People Can Fly und Epic Games entwickelt wurde und durch einen kostenlosen, auf dem Battle-Royale-Genre basierenden, Standalone-Modus, \"Fortnite Battle Royale\", seine Popularität erlangte. Das Spiel erschien am 25. Juli 2017 weltweit außer in China für PlayStation 4, Xbox One und Windows.", "tgt_summary": ",是由Epic Games开发的在线游戏系列,2017年7月首先发售了合作射击生存游戏《堡垒之夜:拯救世界》,同年9月通用玩法和游戏引擎的免费大逃杀游戏《堡垒之夜 大逃杀》推出,自此获得广泛的人气。截至2018年11月,全系列已有超过2亿的注册玩家。", "id": 2044430} {"src_title": "Paddington 2", "tgt_title": "柏靈頓熊熊出任務", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 100. Geburtstag von Paddingtons Tante Lucy steht kurz bevor und Paddington muss sich auf die Suche nach einem geeigneten Geschenk machen. In Mr. Grubers Antiquitätengeschäft findet er schließlich ein besonderes Aufklapp-Bilderbuch, welches er sich jedoch nicht leisten kann. So nimmt er verschiedene Jobs an, um sich das nötige Kleingeld dazu zu verdienen. Einen Tag bevor er das Buch schließlich kaufen will, wird er Zeuge, wie das Buch von einem bärtigen Mann aus Mr. Grubers Laden gestohlen wird. Paddington wird der Tat verdächtigt und aufgrund mangelnder Beweise, dass es den bärtigen Mann gab, verhaftet und verurteilt. Im Gefängnis freundet sich Paddington schnell mit den anfangs böswilligen Insassen an. Der Gefängniskoch „Knuckles“ McGinty wird sogar zu einem guten Freund Paddingtons. Der wirkliche Dieb stellt sich als ein Mann namens Phoenix Buchanan heraus, ein erfolgloser Schauspieler, welcher gegenüber von den Browns lebt. Paddington hatte ihm wenige Tage zuvor von dem Bilderbuch erzählt, was diesen ganz heiß darauf gemacht hatte. Er glaubt, dass das Buch der Schlüssel zu einem in London versteckten Schatz sei, von dem bereits sein Großvater wusste. So benutzt er das Buch und findet dadurch in den Londoner Wahrzeichen verschiedene Hinweise. Währenddessen versuchen die Browns, Paddingtons Unschuld zu beweisen. Sie treffen dabei auf eine Wahrsagerin, welche ihnen sagt, dass die Autorin des gestohlenen Bilderbuchs vor vielen Jahren von Buchanans Großvater ermordet wurde. Die Autorin habe wirklich einen Schatz besessen und die Hinweise zu dessen Versteck in das Buch eingearbeitet. So kommen die Browns schnell auf die Fährte von Buchanan, welchen sie nun als den wahren Dieb erkennen. Mr. und Mrs. Brown brechen in das Haus Buchanans ein, um das gestohlene Buch zu suchen. Als dieser unerwartet nach Hause kommt, müssen sie den Plan ohne Buch abbrechen. Paddington bricht derweilen mit drei der anderen Insassen aus dem Gefängnis aus. Er kontaktiert die Browns, welche ihm mitteilen, den wahren Bücherdieb zu kennen und ihn nur überführen zu müssen, um endlich Paddingtons Unschuld zu beweisen. Sie arrangieren ein Treffen am Bahnhof Paddington. Dort steigt Paddington an Bord eines Zugs, welcher den Schatz des Bilderbuches beherbergt. Er findet Buchanan im Zug und kann ihm das Buch wegnehmen. Buchanan sperrt Paddington jedoch in einen Waggon ein und löst die Wagenkupplung zum Rest des Zugs. Schließlich rollt der Waggon mit dem Bären auf einen Fluss zu und versinkt darin. Im letzten Moment wird Paddington jedoch von Knuckles und den anderen Gefängnisinsassen gerettet, welche mit ihrem Flucht-Flugzeug neben ihm schwimmen, und Mrs. Bird schafft es, Buchanan zu überwältigen. Endlich wird Paddingtons Unschuld anerkannt. Er wird jedoch nach all den Strapazen krank und fällt in ein Koma. Erst drei Tage später, an Tante Lucys Geburtstag, erwacht er daraus. Da das Bilderbuch von der Polizei als Beweismittel konfisziert wurde, steht Paddington nun doch ohne Geschenk da. Es macht ihn glücklich, als er erfährt, dass die Browns arrangiert haben, dass Tante Lucy nun selbst nach London zu Besuch gekommen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Anspielungen.", "content": "Wie auch sein Vorgänger gibt es zahlreiche Anspielungen auf andere Filme, etwa durch den Regenschirmtanz, die Verfolgungsjagd auf dem Zug und Moderne Zeiten von Charlie Chaplin, dessen Schnurrbart Paddington unmittelbar nach der Zahnradszene kurz trägt.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "Bereits im April 2015 bestätigte David Heyman, Produzent des ersten \"Paddington\"-Films, dass er einen zweiten Teil produzieren werde. Im Oktober 2016 wurde bekannt gegeben, dass der gesamte Cast des ersten Teils für die Fortsetzung zurückkehren werde. Als neue Besetzungsmitglieder wurden Brendan Gleeson als der Tresorknacker „Knuckles“ McGinty sowie Hugh Grant als Phoenix Buchanan, der Antagonist des Films, bekanntgegeben. Die Dreharbeiten in London liefen von Oktober 2016 bis Juni 2017. Am 5. November 2017 feierte der Film in London seine Weltpremiere. In Deutschland kam der Film am 23. November 2017 in die Kinos.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film erhielt von Kritikern durchgehend positive Bewertungen. Auf Rotten Tomatoes hielt er ab Beginn im November 2017 eine Durchschnittswertung von 9,2/10 welche am Anfang März 2018 noch auf 8,7 lag, was um 192 Bewertungen weiterhin 100 Prozent ergab.", "section_level": 2}, {"title": "Verzögerung durch das Kulturministerium in Russland.", "content": "In Russland wurde der Film vom Kulturministerium kurz vor der Premiere zurückgehalten. Schon verkaufte Tickets mussten rückerstattet werden. Die dem Kulturministerium zustehende Maßnahme sollte dazu dienen, die russischen Filme zu bevorzugen und den Einfluss ausländischer Kultur einzudämmen.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Von der Deutschen Film- und Medienbewertung erhielt der Film das „Prädikat besonders wertvoll“.", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Im Juni 2016 gab der Geschäftsführer von Studiocanal bekannt, dass ein dritter \"Paddington\"-Film produziert werden soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paddington 2 ist eine britisch-französische Filmkomödie von Paul King aus dem Jahr 2017. Bei dem Film, welcher auf der Kinderbuchfigur Paddington Bär basiert, handelt es sich um die Fortsetzung zum 2014 erschienenen \"Paddington\".", "tgt_summary": "是一部于2017年上映的英法合拍家庭电影喜剧电影,由保罗·金 (导演)执导。本片为2014年电影《柏灵顿:熊爱趴趴走》的续集。英国定于2017年11月10日上映。", "id": 2115720} {"src_title": "Jigsaw (Figur)", "tgt_title": "拼圖殺人狂", "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "John Kramer ist erfolgreicher Bauingenieur und glücklich verheiratet. Gemeinsam mit Anwalt und Partner Art Blank führt er die \"Urban Renewal Group\", ein Immobilienunternehmen, das sich für Bedürftige engagiert. Seine Frau Jill Tuck leitet eine Entzugsklinik unter dem Motto \"Cherish Your Life (Schätze dein Leben)\". Als Jill, im siebten Monat schwanger, bei einem Überfall durch einen Patienten eine Fehlgeburt erleidet, verfällt Kramer in eine schwere Depression. Nachdem bei ihm auch noch ein inoperabler Gehirntumor diagnostiziert wird, versucht er sich das Leben zu nehmen, indem er mit seinem Auto über eine Klippe fährt. Wie durch ein Wunder überlebt er nahezu unversehrt und fasst daraufhin den Beschluss, von nun an andere Menschen mit seinen Methoden vom Wert des Lebens zu überzeugen. Kramer verwickelt seine Opfer fortan in perfide „Spiele“, wie er es selbst nennt, um ihren Lebenswillen zu testen. Erstes Opfer ist jener heroinabhängige Mann, der für den Tod seines ungeborenen Sohnes verantwortlich zeichnet. Nachdem er mehrere Menschen in selbst konstruierten Fallen getötet und sich als \"Jigsaw\" einen Namen gemacht hat, wird er auf einen Nachahmer aufmerksam, der sich als Police Detective Mark Hoffman herausstellt. Kramer rekrutiert den auf seinen Fall angesetzten Hoffman, indem er ihn erpresst, und entwickelt mit dessen Hilfe einen Großteil seiner Fallen. Die drogensüchtige Amanda Young, Patientin in Jills Entzugsklinik, wird von Jigsaw einem Test unterzogen, indem sie ihren Kopf aus einer umgekehrten Bärenfalle befreien muss. Sie überlebt und findet in John Kramer eine Art Mentor. Scheinbar überzeugt von dessen Ideologie wird sie ebenfalls seine Gehilfin. Nachdem der gesundheitlich schwer angeschlagene Jigsaw der Polizei entkommen kann, versteckt und pflegt ihn Amanda im Keller einer von seiner Firma erbauten Fleischfabrik. Während sich sein Zustand weiter verschlechtert, unterzieht er mithilfe seiner Komplizen immer mehr Leute den tödlichen Tests. Kurz nach einer lebensverlängernden Gehirnoperation wird er, in einem Krankenbett liegend, von einem seiner Testsubjekte mit einer Kreissäge getötet, Amanda fällt einer Schusswunde zum Opfer. Der Leichnam des 52-Jährigen wird daraufhin von FBI-Special-Agent Peter Strahm gefunden und später von Gerichtsmedizinern obduziert. Dabei finden sie im Magen des Serienmörders eine Kassette, auf der Jigsaw eine Fortsetzung seines Werkes ankündigt. Nach Jigsaws Tod setzt Hoffman dessen Verbrechen zunächst fort, gerät jedoch trotz ermittelnder Funktion zunehmend selbst ins Visier der Behörden. Jill, die die ganze Zeit über von den Aktivitäten ihres Exmannes wusste, befolgt dessen letzten Willen und unterzieht Hoffman einem Test. Dieser überlebt schwer verletzt und tötet Jill. Sein Versuch, die Stadt zu verlassen, misslingt, als er von drei maskierten Männern gestoppt wird. Einer von ihnen entpuppt sich als Jigsaws geheimer dritter Assistent und ehemaliger Onkologe Dr. Gordon, der Hoffman schließlich einsperrt und seinem Schicksal überlässt.", "section_level": 1}, {"title": "Charakteristik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Motiv und Vorgehensweise.", "content": "Nach seinem missglückten Suizidversuch erkennt John Kramer, dem eigenen Leben einen zu geringen Wert beigemessen zu haben. Er sieht sich fortan von dieser Geringschätzung „geheilt“ und beschließt, andere Menschen auf dieselbe Weise zu „heilen“. Dafür konstruiert er in Gebäuden seiner Firma aufwendige mechanische Fallen mit Zeitschaltung. Die Opfer, die Jigsaw mithilfe seiner Handlanger entführt, bekommen ein Sedativum verabreicht und erwachen meist schlagartig in scheinbar aussichtslosen Situationen. Via Audiokassette oder Videobotschaft erfahren die Opfer oder Versuchspersonen die „Spielregeln“ und die Gründe für ihre Gefangennahme. Die von Kramers ausdrucksloser, verzerrter Stimme vorgetragenen Regeln müssen unbedingt befolgt werden, um zu bestehen. Meistens muss dafür körperliche Gewalt ertragen werden, die sich das Opfer selbst zufügt. Verliert eine Person ihr „Spiel“, hat das ausnahmslos tödliche Folgen. Der Peiniger selbst ist weder als Zuschauer noch als Mitspieler anwesend, sondern wirkt vielmehr als Schiedsrichter. Jigsaw ist davon überzeugt, dass man Menschen nicht helfen kann, und vertritt die Ansicht, jeder müsse sich selbst helfen: Jigsaws Opfer sind oft karrieristische Menschen aus Wirtschaft und Finanzwesen, aber ebenso vernachlässigende Väter, untreue Ehemänner, Drogensüchtige und Neonazis, die er für gesellschaftliche Fehlentwicklungen verantwortlich macht. Obwohl sich unter den Zielpersonen Menschen aus seiner eigenen Vergangenheit befinden, lehnt er Rache als Motiv strikt ab, wie aus einer Konversation mit Detective Mark Hoffman hervorgeht. Ein entscheidender Punkt bei seiner Argumentation als auch in der Rezeption der Figur ist, dass sich Jigsaw selbst nicht als Mörder sieht, eine Eigenschaft, die er sich mit dem Marquis de Sade teilt. Er beruft sich darauf, dass er seinen Opfern die Wahl lasse, ob sie leben oder sterben möchten: Der Sinn von Jigsaws radikalen Interventionen ist umstritten. Jacob Huntley glaubt, sie hätten letztlich das Ziel einer besser funktionierenden Gesellschaft. Seine philosophische Untermauerung dieser Utopie liege nahe an Hegels Idee der „Sittlichkeit“. Jedoch durchziehe trotz aller Authentizität einer gerechten Gesellschaft ein „verschwommenes Selbsthilfedenken“ die Methode des Serienmörders.", "section_level": 2}, {"title": "Erscheinungsbild und Symbolik.", "content": "Mit der Figur Jigsaw ist eine Reihe charakteristischer optischer Merkmale verbunden, die sich vor allem das Merchandising zunutze macht. Während sich John Kramer vor seiner Transformation zu Jigsaw meist unauffällig leger kleidet, zeigt er sich als Serienmörder in einer schwarzen Robe mit rotem Saum und Kapuze gewandet, die möglicherweise bewusst an einen Inquisitor erinnern sollen. Um ihre Identität zu verschleiern, tragen Jigsaw und Komplizen bei der Entführung ihrer Opfer Schweinemasken mit langem, schwarzen Kunsthaar. Der Geburtstermin für Kramers Sohn Gideon war für das chinesische Jahr des Schweins geplant. Außerdem handelt es sich laut Kramer bei Schweinen um äußerst mitfühlende Tiere. Eine solche Maske ist auch auf offiziellen Postern zu \"Saw IV\" und \"Jigsaw\" zu sehen. Markenzeichen der Filmreihe sind die Fallen, für deren Konstruktion sich Kramer seiner Kenntnisse als Bauingenieur bedient. Jacob Huntley bescheinigt ihnen eine „industrielle Ästhetik“ und spricht im Zusammenhang mit „konzeptueller Gewalt“ von Folter, die erziehen, aber nicht belehren soll. Besonders häufig seien reflektierende Strafen. So erhalten beispielsweise in \"Saw VI\" zwei Investmentbanker, die mit Raubtieren verglichen werden, die Anweisung, ein Pfund Fleisch zu opfern. Der Killer selbst hegt eine persönliche und emotionale Distanz zu seinen Opfern, die ihm Autorität verleiht. Für die Überbringung der „Spielregeln“ und seiner Intentionen benutzt Jigsaw eine selbst entworfene Puppe namens Billy, die ursprünglich als Spielzeug für seinen Sohn gedacht war. Der Name \"Billy\" wird in keinem der Filme erwähnt, jedoch in Interviews von den Drehbuchautoren James Wan und Leigh Whannell genannt. Billy trägt einen dreiteiligen Anzug mit roter Fliege und verfügt über die mechanischen Fähigkeiten, Augen und Unterkiefer zu bewegen. Er erinnert stark an eine Bauchrednerpuppe oder Marionette und verfügt als besonderes Kennzeichen über rote Spiralen auf beiden Wangen. Billy erscheint meistens auf Video gebannt und fährt auf einem Dreirad. Aus seinem Mund ertönen die berühmten und oft parodierten Zitate, mit denen Jigsaw Anfang und – bei negativem Ausgang – Ende eines „Spiels“ begleitet: Verliert eine Person und kommt zu Tode, schneidet ihr Kramer mit einem Messer ein Puzzleteil aus der Haut, worauf sein Pseudonym zurückzuführen ist. Laut einem Essay von James Aston und John Walliss beruht seine pessimistische ethische Vision auf einer Form von Sozialdarwinismus, indem sie den Menschen unterstellt, sie hätten ihren Überlebensinstinkt – bei Darwin „Kampf ums Dasein“ – verloren. Diese Schwäche werde ihnen symbolisch aus der Haut geschnitten.", "section_level": 2}, {"title": "Gehilfen.", "content": "Aston und Walliss nennen drei Möglichkeiten für das weitere Schicksal von Jigsaws Opfern. Jene, die nicht einen gewaltvollen Tod sterben oder schwer traumatisiert überleben, werden demzufolge zu sadistischen Handlangern des Serienmörders. Einer von John Kramers ersten Assistenten ist Police Detective Mark Hoffman. Hoffman ist ein unnahbarer Einzelgänger, dessen engster sozialer Kontakt seine jüngere Schwester ist. Als diese eines Tages auf brutale Weise ermordet wird, sinnt er auf Rache und tötet ihren Mörder in einer dem bereits polizeibekannten Jigsaw Killer nachempfundenen Konstruktion. Kramer entführt den Detective daraufhin und konfrontiert ihn mit der Tatsache, dass seine Fallen keine reinen Tötungsmaschinen seien, sondern die Möglichkeit des Überlebens böten. Aus Angst, Jigsaw könne ihn verraten, wird Hoffman zu dessen Gehilfen und assistiert ihm beim Entführen der Opfer sowie dem Aufbau der Fallen. Nach Kramers Tod legt er jedoch keinen Wert mehr auf dessen Idee und erweckt zunehmend den Eindruck, er hätte Gefallen am Töten gefunden. Kramer und Hoffman entführen gemeinsam die drogensüchtige Amanda Young, die Kramer in Verbindung mit der Entzugsklinik seiner Exfrau kennt. Nachdem sie ihren „Test“ überlebt hat, verfällt Amanda dem Charme des Serienmörders und konkurriert mit Hoffman um dessen Gunst. Im Gegensatz zu Hoffman zeigt sie sich überzeugt und aufopfernd, missversteht die Ideologie ihres Mentors aber genauso und beharrt auf einer Bestrafung der Opfer. So baut sie Fallen, aus denen ein Entkommen unmöglich ist. Jigsaw erkennt diese Obsession und unterzieht Amanda einem zweiten Test, der schließlich mit ihrem Tod endet. Am Ende von \"Saw 3D – Vollendung\" entpuppt sich Dr. Lawrence Gordon, eines der ersten Opfer Jigsaws (siehe \"Saw\"), als ein weiterer Assistent, der vor allem bei medizinischen Präparationen im Fallendesign eine wichtige Rolle spielt. Die Frage nach Gordons Motivation bleibt unbeantwortet. Ebenso eingeweiht in die Aktivitäten Kramers ist dessen Exfrau Jill Tuck, die auch über Hoffman und Amanda Bescheid weiß. Am Ende erfährt sie durch ein Foto aus dem Nachlass ihres Exmannes, dass sie Hoffman „testen“ soll. Aufgrund eines tiefen, gegenseitigen Misstrauens beschließt sie stattdessen, den Detective zu töten. Als weiterer Komplize und Nachfolger stellt sich in \"Jigsaw\" der Gerichtsmediziner und Irakkriegsveteran Logan Nelson heraus. Weil der zuvor in einem Krankenhaus angestellte Nelson Kramers Röntgenbild versehentlich mit dem eines anderen Patienten vertauscht und damit eine möglicherweise lebensrettende, frühere Diagnose verhindert, wählt der Killer ihn für eines seiner „Spiele“ aus. Während des Tests mit vier anderen Opfern kommt Nelson nicht zu Bewusstsein und Kramer beschließt, ihn zu retten. Der Traumatisierte wird daraufhin noch vor Hoffman Jigsaws erster Assistent. Zehn Jahre nach dem Tod seines Mentors setzt Nelson dessen Taten aus persönlichen Gründen fort und tötet den korrupten Polizisten Halloran, der den Mörder seiner Frau deckte.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "Leigh Whannell, Drehbuchautor von \"Saw\", \"Saw II\" und \"III\" sowie einer der Hauptdarsteller im ersten Film, gilt als Schöpfer von Jigsaw. Nachdem James Wan mit Anfang und Ende des ersten Films das Handlungsgerüst vorgegeben hatte, füllte Whannell die Lücke mit einem Täter samt Motiv. Als Inspiration für den komplexen Charakter nannte der Australier persönliche Erfahrungen: Laut eigenen Angaben arbeitete er mit 24 in einem unliebsamen Job und litt täglich unter Migränen. Während des Wartens auf eine MRT-Untersuchung malte er sich die Diagnose eines fatalen Hirntumors aus und überlegte, wie er mit der Nachricht, nur noch ein oder zwei Jahre leben zu können, umgehen würde. Indem er einen Charakter kreierte, der dieses persönliche Zeitlimit seinen Opfern buchstäblich aufzwingt, entstand die Figur des John Kramer alias Jigsaw. Wan, Regisseur und Co-Drehbuchautor des ersten \"Saw\"-Films, erdachte die nicht weniger ikonische Puppe Billy, deren ersten Prototyp er aus Pappmaché modellierte. Billy wurde bereits 2003 im Kurzfilm \"Saw 0.5\" vorgestellt und stand Pate für die Hauptfigur von \"Dead Silence\", einem weiteren gemeinsamen Film mit Whannell.", "section_level": 1}, {"title": "Auftritte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Obwohl es sich bei John Kramer alias Jigsaw um den markantesten und zweifellos wichtigsten Charakter der Filmreihe handelt, hält sich seine Bildschirmzeit handlungsbedingt vor allem in den späteren Filmen in Grenzen. Er wird durchgehend vom amerikanischen Schauspieler Tobin Bell verkörpert. Deutscher Synchronsprecher ist Bodo Wolf.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritische Rezeption.", "content": "Bereits vor dem vorläufigen Ende der Filmreihe im Jahr 2010 erreichte Jigsaw den Status einer Horrorikone. Filmhistoriker Christopher Sharrett von der Seton Hall University sieht die Figur des „allwissenden Bösewichts“ als Inkarnation von Dr. Mabuse sowie in der Tradition von Ming dem Grausamen, Widersacher von Flash Gordon. Ebenso sei seine ausgeprägte soziale Desintegration mit jener des Täters in David Finchers \"Sieben\" vergleichbar. Während Jigsaws Motiv das zentrale Enigma der Reihe bildet, gilt die Enthüllung seiner Identität am Ende des ersten Films als eine der effektivsten Wendungen im Horrorgenre. Einige Kritiker interpretieren Jigsaw eher als Antiheld statt als klassischen Bösewicht. Darren Lynn Bousman, Regisseur von \"Saw II\", \"III\" und \"IV\", betonte 2006 selbst, es sei schwierig, Jigsaw zu kategorisieren und meinte, man könne die Figur am ehesten mit einem Vigilanten vergleichen. Gegenstimmen befinden diese Verwässerung für problematisch und vertreten die Meinung, Jigsaws „Lektionen“ und seine Rechtfertigungen dafür seien ein wenig überzeugendes Alibi für den wahren Fokus der Filme – ein „amoralisches Spektakel sinnlosen Leidens“. Christopher Sharrett sieht es als Dünkel der Macher, Jigsaw mehr als Moralisten denn als Serienmörder darzustellen. Es gehe in der Filmreihe in der Hauptsache darum, einem männlichen Publikum im Adoleszenzalter quälend ausführliche Darstellungen verschiedenster Folterungen vorzuführen. Die in der Filmreihe transportierte Moral sei hohl und solle nur einen intellektuellen Vorwand dafür liefern. Ähnlich urteilte Roger Ebert in seiner Kritik des ersten Films, in der er den Killer als „Handlungsbehelf“ beschrieb, dessen Motivationen am Ende aus reiner „Höflichkeit“ eingebracht würden. Jacob Huntley hält ein Abtun der \"Saw\"-Filme als „Torture Porn“ hingegen für ungerechtfertigt, zumal Jigsaw keine Lust am Töten zeigt, ein Charakteristikum, das ihn von anderen Horrorfiguren wie Freddy Krueger unterscheidet. Tobin Bells Darstellung des pathologischen Charakters wird meist deutlich positiver aufgenommen als die Filme selbst. Joe Neumaier nannte 2009 in der \"Daily News\" die Weise, auf die Bell in jeden noch so gewöhnlichen Dialog Bedrohung und Melancholie einfließen lasse, einen der Gründe, warum Fans der Reihe nach wie vor die Kinosäle aufsuchten. Für seine darstellerische Leistung in den Filmen \"Saw II\", \"III\" (gemeinsam mit Shawnee Smith als Amanda) und \"IV\" war Bell jeweils für einen Scream Award in der Kategorie „Most Vile Villain“ nominiert. Außerdem erhielt er 2006 und 2007 je eine Nominierung für den MTV Movie Award als „Best Villain“.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Interpretation.", "content": "Aufgrund ihrer enormen Popularität und dem Kult um die \"Saw\"-Filme beschäftigt die Figur des Jigsaw auch den sozialwissenschaftlichen Diskurs. Laut Christopher Sharrett kritisiert \"Saw\" die kapitalistische Gesellschaft geistlos von einer ausgesprochen konservativen Position aus. Der liberale Mittelklassemann John Kramer wandle sich durch seine „Wiedergeburt“ zu einem fundamentalistischen Konservativen und Reaktionär. Jigsaws Vigilantismus stehe als „perfektes Emblem für die gegenwärtige rechte Ideologie“. Douglas Kellner, ein Vertreter der Frankfurter Schule, verglich Jigsaw und das, wofür er steht, 2010 mit der US-Regierung unter George W. Bush. Der „kranke und perverse Ex-machina-Killer“ Jigsaw könne als Metapher für Vizepräsident Dick Cheney gelesen werden, für dessen „Krieg gegen den Terror“ der Regierung jedes Mittel recht gewesen sei. Jigsaws Zugang „obszöner Gewalt“ zu seinen Opfern stehe symbolisch für Amerikas Anti-Terror-Programm und Außenpolitik im Post-9/11-Zeitalter, die genauso wie die Agenda des Serienmörders scheiterten. Evangelos Tziallas schließt sich dieser Interpretation an und sieht im „sadistisch-konservativen Panopticon“ Jigsaws ebenso eine Metapher für die Bush-Ära, wobei er im Zusammenhang mit der expliziten Brutalität vor allem auf den Abu-Ghuraib-Folterskandal verweist. Jigsaw sei Richter, Geschworener und Exekutor in einer Person. Auf der anderen Seite könne der Charakter genauso für die terroristische Radikalisierung selbst stehen, wie Dean Lockwood anmerkt. Die Idee von Erlösung oder Rehabilitation durch Gewalt, die Jigsaw zweifelsohne verfolgt, sei im Allgemeinen ein amerikanischer Mythos. Durch zunehmend pessimistische oder nihilistische Anwendung in den \"Saw\"-Filmen werde die Idee der rehabilitierenden Gewalt jedoch kompromittiert. Ein wenig allgemeiner gefasst, kann Jigsaw für eine „symbolische Männlichkeitskrise“ stehen. Diese äußere sich in der Schwäche, seinen ungeborenen Sohn nicht beschützen zu können sowie in seinem Selbstmordversuch. Außerdem sind die meisten Opfer des Serienmörders Männer. Jigsaw nutze seine „rigide Moral“ und den männlichen Individualismus eines Vigilanten, um der richtungslosen Gesellschaft eine männliche Agenda und Autorität zurückzugeben. Das Hochhalten dieser rechten und konservativen Maskulinität werde mithilfe von Charakteren wie Jigsaws Nachfolgern und seinem eigenen todgeweihten Körper als „exzessiv, lähmend und destruktiv“ kritisiert. Die Darstellung Kramers als schwache Vaterfigur könne ebenso als Kritik an der Amtsführung von George W. Bush aufgefasst werden. Das pessimistische Familienbild der \"Saw\"-Filme in Kombination mit blutenden Körpern stünde als Symbol für die Erfolg- und Sinnlosigkeit von Folter. Im religiösen Kontext wird Jigsaw gern als Allegorie einer gottgleichen Figur gesehen. Scheinbar ungeachtet der Grenzen von Zeit und Raum breitet er sich aus und wird als omnipräsent und unaufhaltsam präsentiert. Seine „Tests“ legen einen Vergleich mit dem christlich-jüdischen Gott nahe und erinnern an die Prüfungen von Abraham und Hiob. Dennoch lehne Jigsaw anders als \"The Abominable Dr. Phibes\" die Göttlichkeit ab, da sie einem von ihm befürworteten freien Willen entgegensteht. Er verfüge aber über die Gabe göttlicher Voraussagung, da er stets zu wissen scheine, wie sich seine Opfer entscheiden würden. Brian H. Collins sieht in Jigsaw zumindest einen religiösen Guru, der die Welt in der Diktion von Jean-Paul Sartre mit einer „bösen Absicht“ diagnostiziert. Laut Christopher Sharrett ähnelt die Figur aufgrund ihrer Obsession für die „Heilung“ der Menschen von bestimmten Fixierungen zeitweise einem „New-Age-Therapeuten“.", "section_level": 2}], "src_summary": "John Kramer ist ein fiktiver Serienmörder und die zentrale Figur der \"Saw\"-Filmreihe. Aufgrund der notorischen Angewohnheit, den Opfern seiner abwechslungsreichen Folterungen Puzzleteile aus der Haut zu schneiden, bekommt er von Polizei und Medien den Namen Jigsaw (englisch für ‚Puzzle‘ bzw. ‚Laubsäge‘) oder Jigsaw Killer verliehen. Dank acht Filmen (2004–2017) entwickelte er sich zu einer der bekanntesten Figuren des jüngeren Horrorfilms. Einige Sozial- und Filmwissenschaftler interpretieren Jigsaw als Metapher für Amerikas „Krieg gegen den Terror“ während der Bush-Cheney-Regierung, wohingegen andere diese Sichtweise nicht gelten lassen und die exzessive Gewalt der Filmreihe vielmehr als Selbstzweck („Torture Porn“) sehen.", "tgt_summary": "拼图杀人狂(英语:The Jigsaw Killer),本名约翰·克拉玛(英语:John Kramer),是一登场于《夺魂锯》系列电影中的虚构角色,由托宾·贝尔饰演。", "id": 52866} {"src_title": "C-Kommando", "tgt_title": "C-command", "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die Definition des c-Kommandos baut auf der Dominanzrelation in Bäumen auf. Ein Knoten A \"dominiert\" einen anderen Knoten B, wenn A im Baum über B steht, und ein Pfad von A nach B existiert, der im Baum nur hinab geht. A dominiert also B, wenn B ein direkter Nachfahre (Tochter-, Enkel-, Urenkelknoten etc.) von A ist. B wird \"direkt\" dominiert, wenn zwischen A und B kein weiterer Knoten steht. Die c-Kommandorelation zwischen zwei Knoten A und B besteht nun, wenn A B nicht dominiert, jedoch B vom selben Knoten dominiert wird, der A direkt dominiert. C-kommandieren sich zwei Knoten A und B gegenseitig, so spricht man vom \"symmetrischen\" c-Kommando; ist das nicht der Fall, spricht man vom \"asymmetrischen\" c-Kommando.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "In dem Beispielbaum (siehe Abbildung 1) sind folgende c-Kommandorelationen enthalten: A und B, C und D, und F und G c-kommandieren sich gegenseitig, sie c-kommandieren sich also symmetrisch.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Eine mögliche Anwendung des C-Kommandos ist in der Bindungstheorie, bei der mögliche Kandidaten für Koreferenz von pronomialen Phrasen mit ihrem Antezedent untersucht werden. Die Koreferenz dieser syntaktischen Phrasen scheint bestimmten Regeln zu unterliegen; eine davon ist, dass das Pronomen die andere Phrase nicht c-kommandieren darf, wenn beide Phrasen koreferent sein sollen: Im zweiten Satz können \"seine\" und \"Peter\" koreferieren, es könnte sich also um Peters Mutter handeln. Im ersten Satz ist das aber nicht möglich. Die Erklärung hierfür soll das C-Kommando sein: \"Er\" c-kommandiert \"Peter\", und dadurch können die Phrasen nicht koreferieren. \"Seine\" ist jedoch tiefer in der Baumstruktur, und kann dadurch \"Peter\" nicht mehr c-kommandieren, wodurch die Phrasen koreferent sein können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das C-Kommando ist eine Relation der Knoten in dem Syntaxbaum eines Satzes. Es wird vor allem in Phrasenstrukturgrammatiken nach Chomsky'schen Theorien (Government & Binding und Minimalismus) verwendet und ist nicht unbedingt in anderen syntaktischen Theorien, wie zum Beispiel den Dependenzgrammatiken anwendbar.", "tgt_summary": "在语法学上,c-command是一种剖析树(parse tree)节点间的关系。最早此关系由谭雅·莱茵哈特(Tanya Reinhart)于其1976年和1983年的文章中定义。", "id": 2010537} {"src_title": "Arap Camii", "tgt_title": "阿拉伯清真寺", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Moschee liegt im Istanbuler Stadtviertel Karaköy im Stadtteil Beyoğlu an der Galata Mahkemesi Sokak nahe dem Nordufer des Goldenen Horns. Dort ist sie von Handwerksläden umgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Byzantinisches Zeitalter.", "content": "Im 6. Jahrhundert befand sich am Standort der Moschee eine byzantinische Kirche, die vermutlich St. Irene geweiht war. Von dieser Kirche existiert heute noch eine Mauer. Dass der Umayyadenprinz General Maslama ibn Abd al-Malik hier während der Zweiten Belagerung von Konstantinopel 717–718 eine Moschee errichten ließ, ist eine Legende aus dem Osmanischen Zeitalter. In mehreren Chroniken aus dieser Zeit wurde zudem die Zweite mit der Ersten Belagerung von Konstantinopel (674–678) verwechselt und somit die Erbauung einer Moschee auf 686 datiert. Zur Zeit des Lateinischen Kaiserreichs (1204–1261) wurde die Kirche nach dem Vierten Kreuzzug im Jahre 1233 durch die Kapelle Sankt Paul ersetzt. Im Jahre 1299 kaufte der Dominikaner Guillaume Bernard de Sévérac nahe der Kapelle ein Haus und gründete mit 12 Ordensbrüdern ein Kloster. Der Byzantinische Kaiser Andronikos II. wies die Dominikaner Konstantinopels im Jahre 1307 nach Pera (heute Beyoğlu) aus, das im Mittelalter unter der Flagge Genuas stand. Die Kapelle St. Paul wurde im Jahre 1325 durch eine deutlich größere Kirche ersetzt. Sie wurde offiziell St. Dominikus geweiht, wurde aber von der Gemeinde weiterhin oft St. Paul genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Osmanisches Zeitalter.", "content": "Nach der Eroberung von Konstantinopel 1453 und den Kapitulationen des Osmanischen Reiches blieb St. Dominikus zunächst in genuesischer Hand, wurde aber zwischen 1475 und 1478 vom osmanischen Sultan Mehmed II. mit geringen Modifikationen in eine Moschee konvertiert und erhielt sowohl als Galata Camii (Galata-Moschee) als auch als Cami-i Kebir (Große Moschee) Bekanntheit. Die Ordensbrüder wurden 1476 nach St. Peter und Paul in Galata ausquartiert und die Altargegenstände nach Genua und Kaffa verbracht. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wies Sultan Bayezid II. die Moschee muslimischen Flüchtlingen aus al-Andalus zu, die vor der Spanischen Inquisition geflüchtet und nach Istanbul emigriert waren, was ihr den heutigen Namen „Arap Camii“ (zu deutsch \"Arabische Moschee\") einbrachte. Sultan Mehmed III. ließ das Gebäude um die Wende 16./17. Jahrhundert instand setzen. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Gebäude an der Moschee abgerissen, um den vorherrschenden Lärm zu vermindern. Nach dem Großen Brand von Galata 1731 ließ Saliha Sultan, die Mutter von Mahmud I., das Gebäude 1734/35 renovieren. Dabei wurden die ehemals gotischen Fenster und das Portal im osmanischen Stil erneuert. Die Schäden eines weiteren Feuers 1808 wurden Mitte des 19. Jahrhunderts im Auftrag von Adile Sultan, Tochter von Mahmud II., instand gesetzt. Im Jahre 1868 wurde auf dem Kirchhof ein Şadırvan (Brunnen zur rituellen Ablution vor dem Gebet) errichtet. Oberstkommandeur (Miralay) Giritli Hasan Bey ließ das Gebäude von 1913 bis 1919 umfassend sanieren. Während der Erneuerung des Holzbodens wurden mehrere genuesische Grabsteine gefunden, die auf das 14./15. Jahrhundert datiert werden konnten. Sie wurden in das Archäologische Museum Istanbul gebracht. Von 2010 bis 2013 wurde nochmals eine umfassende Sanierung der Moschee vorgenommen. Dabei wurde an der Frontseite des Gebäudes eine Inschrift angebracht, die auf eine türkische Legende beruht, die besagt, dass die Moschee im Jahre 715 erbaut worden wäre.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Das Gebäude wurde nach dem Muster der italienischen Kirchen des Bettelordens dieser Zeit erbaut und stellt damit eine dreischiffige, rechteckige Basilika mit einem südlich angebauten quadratischen Glockenturm und einem abgeteilten quadratischen Chor mit Kreuzrippengewölbe dar. Sowohl das gotische Portal als auch die Lanzettenfenster und der markante Glockenturm (heute mit einer kegelförmigen Turmspitze zum Minarett umgebaut) unterschieden das Gebäude von der vorherrschenden byzantinischen Architektur der Stadt Istanbul. Für das Mauerwerk wurden aber Ziegelsteine und Naturwerksteine aus der Gegend verwendet. Am nordöstlichen Schiff waren vermutlich einige Kapellen genuesischer Adelsfamilien angebracht. Eine war der heiligen Jungfrau, eine dem heiligen Nikolaus geweiht. Insgesamt ähnelte das Gebäude den italienischen Dominikanerkirchen San Domenico in Chieri und Santa Caterina in Finale Ligure. Das flache Holzdach und die eleganten Holzgalerien stammen aus der Restaurierung von 1913 bis 1919. Bei dieser Gelegenheit wurde die Höhe des Gebäudes gesenkt und viele genuesische Grabsteine gefunden, viele aus dem Jahr 1347, was darauf schließen lässt, dass der Schwarze Tod von Konstantinopel aus nach Europa übergriff. Außerdem wurden Reste von Gemälden nahe der Mihrāb entdeckt, aber dort wieder verborgen. Unter dem Minarett sind heute immer noch Ornamente und Fragmente von mit Wappen verzierten Steinen an den Wänden zu finden. Nordöstlich des Gebäudes befindet sich ein großer Hof mit einem Şadırvan. Die Arabische Moschee ist die größte Moschee in Galata nördlich des Goldenen Horns. Sie gilt als eine der interessantesten Moscheen der Stadt wegen seines frühitalienischen gotischen Architekturstils und Kirchturms, der beinahe unverändert geblieben ist, selbst nachdem er in ein Minarett umgebaut wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Arap-Moschee (), auch Arabische Moschee, ist eine Moschee im Istanbuler Stadtviertel Karaköy (früher Galata). Das Gebäude wurde 1325 als römisch-katholische Klosterkirche des Dominikaner-Ordens errichtet, anstelle der früheren Kapelle St. Paul aus dem Jahre 1233. Obwohl im Osmanischen Zeitalter einige bauliche Veränderungen vorgenommen wurden, stellt sie heute das einzig verbliebene gotische religiöse Bauwerk des Mittelalters Istanbuls dar.", "tgt_summary": "阿拉伯清真寺(土耳其语:\"Arap Camii\")是一座清真寺,位于土耳其伊斯坦布尔的贝伊奥卢区(中世纪的加拉达区)的加拉达法庭街(Galata Mahkemesi Sokak),金角湾北岸不远处,周围被工匠店铺包围。", "id": 622751} {"src_title": "Billy Brown (Schauspieler)", "tgt_title": "比利·布朗", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Billy Brown stammt aus dem kalifornischen Inglewood und ist seit 1993 als Schauspieler aktiv. Seine erste Rolle übernahm er in dem Film \"Geronimo – Eine Legende\". Zunächst folgten weitere Minirollen in Filmen, darunter in \"Dream Rider – Ohne fremde Hilfe\", \"Mein Liebling, der Tyrann\" und \"\". Von 2003 bis 2003 war er sporadisch als \"Mr. Patterson\" in \"Gingers Welt\" zu hören. Neben seinen Filmauftritten ist Brown regelmäßig in Gastrolle in US-Serien zu sehen, etwa in \"Navy CIS\", \"Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen\", \"E-Ring – Military Minds\", \"Criminal Minds\", \"Dirt\", \"Southland\", \"Californication\", \"\" oder \"Legends\". Weitere Filmnebenrollen verbuchte er mit \"Cloverfield\" und \"Star Trek\". 2011 war Brown in einer Hauptrolle als \"Death Row Reynolds\" in der kurzlebigen Serie \"Lights Out\" zu sehen. Noch im selben Jahr übernahm er auch in der Serie \"Dexter\" eine wiederkehrende Rolle. Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine Rolle als \"August Marks\" aus \"Sons of Anarchy\", den er von 2012 bis 2014 spielte. Von 2013 bis 2014 folgte die Rolle des \"Archer Petit\" in der Serie \"Hostages\" an der Seite von Toni Collette und Dylan McDermott. Seit 2014 ist er als \"Nate Lahey\" an der Seite von Viola Davis in einer Hauptrolle in \"How to Get Away with Murder\" zu sehen. Neben seiner Schauspieltätigkeit leiht Brown regelmäßig Figuren aus Videospielen seine Stimme, etwa in \"\", \"Jet Set Radio\" oder \"\". Darüber hinaus ist er die Werbestimme in den Spots über das United States Marine Corps.", "section_level": 1}], "src_summary": "William „Billy“ Brown (* 30. Oktober 1970 in Inglewood, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine Rollen aus den Serien \"Sons of Anarchy\" und \"How to Get Away with Murder\".", "tgt_summary": "威廉·比利·布朗(英语:William Billy Brown,1970年-10月30日),是一位美国演员。他出现在许多美国的电影及电视剧里,其中较为知名的是2014年他在珊达·莱梅斯所制作的电视剧《谋杀入门课》里扮演警探奈特·黎西,另外他也参与电视剧《拳手残晖》、《梦魇杀魔》、《飙风不归路》及《人质》等的演出。", "id": 744879} {"src_title": "Garteniora", "tgt_title": "黑翅雀鹎", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Garteniora erreicht eine Körperlänge von 12 Zentimetern. Meist lebt sie alleine oder paarweise. Sie ist leicht an ihrem hellen, leuchtenden Gefieder und an ihrem Gesang, bzw. Gezwitscher zu erkennen. Meist wird ein \"wheeeee-tee\" getrillert und manchmal imitiert sie andere Vogelarten aus ihrem Gebiet. Bei der Garteniora besteht kein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. In der Brutzeit jedoch fällt das Männchen mit seinem leuchtenden Gefieder auf. Das Männchen verliert im Winter (Brutzeit) fast alle schwarzen Federn und die gelben Federn werden heller. Das Weibchen ist an der Oberseite grün, seine gelbe Unterseite verblasst im Winter. Am Steiß beider Geschlechter finden sich viele weiche Federn.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Garteniora lebt häufig in Gärten, wo sie unauffällig zwischen Baumzweigen und Sträuchern umherhüpft. Sie bewohnt auch lichte Wälder und Obstplantagen und ist von Südasien bis nach Südostasien verbreitet. Es werden Java, Sumatra sowie Borneo bis zu einer Höhe von maximal 1.700 Meter über NN besiedelt. Sie ernährt sich von Insekten, wie Raupen, Ameisen und Käfern sowie Samenkörnern. Auch Spinnentiere und andere kleine Wirbellose werden erbeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Bei der Balz fliegt das Männchen hoch in die Luft und plustert sein Gefieder auf, vor allem die Steißfedern, bis es einer Kugel ähnelt. Dann gleitet es in spiralförmigem Flug zu seinem Sitz zurück. Gleichzeitig stößt es merkwürdige Laute aus, die an das Quaken eines Frosches erinnern. Sobald es gelandet ist, spreizt es seinen Schwanz und flattert mit den Flügeln. Während der Brutzeit, meist nach dem Monsun, werden 2 bis 4 grün-weiße Eier in das Nest gelegt. Das Nest ist ein kunstvolles Bauwerk aus feinem, weichem Gras und mit Spinnweben bedeckt. Es befindet sich meist in einer Astgabel und wird sowohl vom Männchen als auch vom Weibchen bebrütet.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Es sind elf Unterarten bekannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Garteniora oder Schwarzflügel-Iora (\"Aegithina tiphia\") ist eine von vier Arten aus der Gattung der Ioras (\"Aegithina\") in der gleichnamigen Familie der Ioras (Aegithinidae).", "tgt_summary": "黑翅雀鹎(学名:)为和平鸟科雀鹎属的鸟类。分布于斯里兰卡、印度半岛、尼泊尔、锡金、不丹、经孟加拉至中南半岛、南抵印度尼西亚以及中国大陆的云南等地,多生活于海拔1600米以下的低山和平坝、多在开阔的次生阔叶林、杂木灌丛、村寨庭园附近、路边林木灌丛。该物种的模式产地在孟加拉。", "id": 633670} {"src_title": "Die Farbe des Granatapfels", "tgt_title": "紅塵百劫", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Diese ungewöhnliche Filmbiografie des armenischen Musikers Sayat Nova, der im 18. Jahrhundert lebte, besteht aus 8 Kapiteln, die seine Lebensstationen mit Hilfe von stark surrealistischen Tableaus darstellen. Gesprochen wird kaum, das meiste an Worten findet sich in den Zwischentiteln, die in ihrer lyrischen Unklarheit kaum einen inhaltlichen Sinnzusammenhang hervorbringen. Trotzdem ist eine gewisse Linie zu erkennen: Sie verfolgt den Dichter und Sänger von seiner Kindheit bis zum Tod am Ende des Films. Hierbei gibt es viele stets wiederkehrende Elemente, wie verfallene Klosterruinen; zerfledderte alte Bücher; Waschungen, Schlachtungen, Nahrungsaufnahme; alte christliche Bräuche; Schmerz und Tod; Sinnlichkeit sowohl in der Kunst als auch in der Brutalität des elenden Lebens; Heiligenbilder; usw. Alle diese Bilder dringen tief in die christlich-orientalische Kultur Armeniens ein, sind sorgsam und streng zusammengestellt und ihr Inhalt erstrahlt in den Farben von Blut. Dazu gehören auch Szenen, in denen Schafe geschlachtet und Hühner in den letzten Zuckungen, da ihnen soeben der Kopf abgeschnitten wurde, auf den Boden geworfen werden. Dazwischen sieht man die starren, müden und hypnotisierten Gesichter der Menschen, deren Körper sich in rätselhaften Posen dehnen und zerren. Es erklingen ständig Klagegesänge und karge Geräusche aus Handwerk und Natur. Es ist ein beeindruckender Film, in dem die Bilder das Sagen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Der Farbfilm hatte im Oktober 1969 in Jerewan (Armenien) unter dem Titel \"Nran Guyne\" und am 29. August 1970 unter dem Titel \"\" in Moskau Premiere. In der Sowjetunion hatte er über 1,1 Millionen Zuschauer. In Deutschland erfolgte die erste Aufführung im Herbst 1984. Am 29. Juni 1988 wurde der Film im BR-Fernsehen ausgestrahlt. In der DDR wurde der Film das erste Mal nachweisbar am 11. Oktober 1988 im Berliner Kino Babylon im Rahmen des Programms des \"Studiokino Camera\" gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das \"Lexikon des internationalen Films\" schreibt, dass dies ein gleichzeitig spielerisches und ernsthaftes Experiment im Umgang mit Bild und Ton sei. Lange Jahre in der Sowjetunion verboten, zähle der Film inzwischen zu den bemerkenswertesten Beispielen des jüngeren sowjetischen Films.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Farbe des Granatapfels, Originaltitel: Նռան գույնը (Nran Guyne), (Sayat Nova), ist ein sowjetischer Spielfilm, der in Armenien unter der Regie von Sergei Paradschanow im Jahr 1969 gedreht wurde.", "tgt_summary": "《红尘百劫》(亚美尼亚语:;英语:英语:\"The Color of Pomegranates\")是一部1969年的苏联电影,由沙基·帕拉贾诺夫导演,1982年被法国电影杂志《电影笔记》选为十大影片之一,英国杂志《Time Out》将其列为百大影片之一。这是一部关于亚美尼亚诗人萨雅·诺瓦的诗意式传记片。", "id": 1398748} {"src_title": "Chaltmaagiin Battulga", "tgt_title": "哈勒特马·巴特图勒嘎", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Battulga wurde als zweites Kind seiner Familie in Ulaanbaatar geboren. Die Familie hatte 1966 ein traditionelles \"ger\" () im Distrikt \"Yarmag Ger\" in Ulaanbaatar zugewiesen bekommen, nachdem sie in der Überschwemmung des Flusses Tuul alles verloren hatte. Battulga wuchs dort auf und besuchte auch die örtliche weiterführende Schule. Nach der 8. Klasse empfahl sein Lehrer, ihn auf eine Schule mit künstlerischem Schwerpunkt zu senden. Dort machte er 1982 seinen Abschluss. In dieser Zeit verkaufte er seine Bilder an Touristen in der Umgebung der Bayangol Hotel Area, wodurch er auch Englisch erlernte. Sein Vater war Trainer für Mongolisches Ringen (Böch) und trainierte auch seinen Sohn. Battulga war von 1979 bis 1990 Mitglied des Mongolischen Nationalen Ringerteams und gewann die Weltmeisterschaft 1989 in Ulaanbaatar. Durch das Ringen war es ihm möglich, bereits in einer Zeit zu reisen, als Auslandsreisen für Mongolen noch verboten waren. Battulga errang 1995 den Preis \"Merited Sportsmen of Mongolia\" und wurde 2006 zum Vorsitzenden der Mongolischen Judo-Föderation. Unter Battulgas Führung errangen mongolische Judokas das erste Mal Olympisches Gold (Naidangiin Tüwschinbajar). 1990 gründete Battulga eine Näherei und verkaufte Jeans im Inland und Ungarn. Damit verdiente er $600, genug, um eine Videokamera zu erwerben und ein Export-Import Geschäft mit Elektroartikeln aus Singapur in der Mongolei, in Russland und in Osteuropa aufzubauen. Battulga war ein großer Fan des Films Der Pate, weshalb er seine erste Firma \"Genco\" nannte. Dieser Spitzname begleitet ihn seither. Genco erwarb 1997 und 1999 während der Privatisierungskampagnen Anteile an Staatsbetrieben wie dem Bayangol-Hotel und der Fleisch-Fabrik \"Makh-Impex\". In den 1990ern gründete die Genco Group das erste Taxiunternehmen in der Mongolei (\"City Taxi\"), eine Einzelhandelskette \"Sapporo\", eine Lotterie, Restaurants und Nachtclubs sowie die Mühlen- und Bäckerei-Firma Talkh Chikher LLC.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "2004 wurde Battulga Parlamentarier für die Provinz Bajanchongor-Aimag. Er wurde 2008 und 2012 wiedergewählt. Battulga fordert, dass jeder mongolische Bürger von den Bodenschätzen des Landes profitieren sollte, entsprechend dem Artikel 6.1 der Verfassung der Mongolei. Dort ist festgeschrieben, dass die Bodenschätze unter Berücksichtigung der nationalen wirtschaftlichen Sicherheit bewirtschaftet werden sollen und dies mit Hinblick auf die Entwicklung aller Formen von Eigentum und sozialer Entwicklung der Bevölkerung. Weil die Mongolei keinen Anschluss ans Meer hat, betrachtet Battulga den Ausbau eines einheitlichen Eisenbahnsystems als lebenswichtig, um die weltweite Wettbewerbsfähigkeit der nationalen Bergbauindustrie zu erhalten. Darüber hinaus kämpft er für einen Ausbau der verarbeitenden Industrie, um die zyklischen Schwankungen des Rohstoffmarktes auffangen zu können und qualifizierte Jobs anbieten zu können, damit die Kaufkraft vor Ort verstärkt wird. Für Battulga ist die Landwirtschaft einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren mit mehr als 60 Millionen Nutztieren und es gibt Großabnehmer in den umliegenden Ländern. Auch Kaschmirwolle- und Leder-Produkte lassen sich gut vermarkten. Aufgrund dieser Überlegungen sponserte Battulga den Ausbau des Eisenbahn-Güterverkehrs in der Mongolei (Railway Policy). Das Parlament hatte am 24. Juni 2010 mit 84 % der Stimmen einem Ausbauprogramm für 5600 km Bahntrassen zugestimmt, wodurch Zugang zu Häfen in China und Russland erschlossen werden kann. Es sollen drei Transport-Korridore zwischen China, Russland und Europa entstehen sowie ein Industriegebiet in Sainschand. Aufgrund begrenzter Ressourcen der Mongolei fordert Battulga multilaterale internationale Beteiligung in der Entwicklungspolitik und möchte bilaterale Arrangements mit den Nachbarstaaten vermeiden. Daher stellt er sich offensiv gegen eine Ausbeutung der Bodenschätze durch einen kleinen Kreis von Großunternehmern. Schon als Minister für Infrastrukturentwicklung und Industrie ermutigte Battulga internationale Gesellschaften aus unterschiedlichen Bereichen zu einer Beteiligung, unter anderem Bechtel Enterprises, BNP Paribas, Deutsche Bank, Guggenheim, Fluor, McKinsey & Company, Nippon Koei, Pillsbury Winthrop Pittman Shaw LLP, Samsung, Sidley Austin LLP, Taylor Wessing, Air Liquide (Frankreich), Baotou Steel (China), Dandong Port (China), Overseas Infrastructure Alliance (Indien), OAO Russian Railways, Rao UES (Russland), Sembcorp (Singapur), Sinohydro (China) und Steel Authority of India Limited. Am 3. November 2012 verkündete die Regierung der Mongolei, dass 1800 km Bahntrassen gebaut werden sollen (Phase 1 & 2 der Railway Policy), woraufhin verschiedene Anteilseigner wie zum Beispiel die Hongkonger \"Mongolian Mining Corporation\" positiv reagierten. Battulga war federführend für den Abschluss des \"Memorandum of Cooperation between Governments of Mongolia and Japan\" während des Staatsbesuchs von Premierminister Shinzo Abe am 22. Oktober 2015. Darin drückt Japan sein Interesse an Investitionen bei der Konstruktion der Eisenbahntrasse von Tawan Tolgoi nach Sainschand aus, die die Strecke mit dem \"Trans-Mongolian Railway Network\" verbindet und Zugang zu Häfen ermöglicht. Weitere Pläne für chinesische, russische und japanische Investoren im Austausch gegen Koks aus der Mongolei wurden erarbeitet. Investitionsvereinbarungen wurden mit der japanischen Regierung, der \"Japan Bank for International Cooperation\" und wichtigen japanischen Handelsunternehmen geschlossen. Battulga kritisierte häufig die Abhängigkeit der mongolischen Wirtschaft von einem einzelnen Handelspartner und hat daher schon oft starke Angriffe von den Anteilseignern der Kohleminen erfahren. Im Juli 2017 wurde Battulga zum Staatspräsidenten der Mongolei gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Battulga unterstützte die Errichtung der Dschingis-Khan-Reiterstatue bei Ulaanbaatar. Das Denkmal ist mittlerweile eine wichtige Touristenattraktion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chaltmaagiin Battulga (,,,, * 3. März 1963 in Ulaanbaatar, Mongolei) ist ein mongolischer Politiker. Er ist seit dem 10. Juli 2017 Präsident der Mongolei. Davor diente er als Mitglied des Parlaments (Großer Staats-Chural, Ulsyn Ich Chural) von 2004 bis 2016 und als Minister für Straßen, Transport, Konstruktion und Stadtentwicklung von 2008 bis 2012. Er war Kandidat der Demokratischen Partei (Ardtschilsan Nam) in der Präsidentschaftswahl 2017 und errang 50,6 % in der Stichwahl, der ersten Stichwahl überhaupt in der Geschichte der modernen Mongolei.", "tgt_summary": "哈勒特马·巴特图勒嘎( 拉丁化:\"Khaltmaagiin Battulga\",1963年-3月3日),或译为巴图勒嘎,蒙古族,蒙古巴彦洪戈尔省人,蒙古国政治人物,2017年蒙古国总统选举中当选为蒙古国总统。", "id": 320827} {"src_title": "Talsperre Mianhuatan", "tgt_title": "棉花滩水库", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Anfang bis Mitte der 1990er-Jahre litt die Volksrepublik unter unzureichenden Erzeugungskapazitäten für Elektrizität, was zu häufigen Stromabschaltungen führte. Der Mangel trat insbesondere zu Spitzenlastzeiten auf. Die Regierung bat deshalb die Asiatische Entwicklungsbank um die Finanzierung des Mianhuatan-Projektes. Mit der Talsperre sollte ein Wasserkraftwerk errichtet werden, das aufgrund seines Speicherraums insbesondere zur Abdeckung der Spitzenlast geeignet wäre. Darüber hinaus sollte das Projekt den Hochwasserschutz verbessern. Die Vergabe des Bauauftrags erfolgte im Juli 1994. Mit den Bauarbeiten wurde im April 1998 begonnen. Der Einstau begann im Dezember 2000. Im März 2001 war das Absperrbauwerk fertiggestellt und im April desselben Jahres wurde die erste Maschine in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme der letzten Maschine erfolgte dann im Dezember 2001.", "section_level": 1}, {"title": "Absperrbauwerk.", "content": "Das Absperrbauwerk ist eine Gewichtsstaumauer aus Walzbeton mit einer Höhe von 111 (bzw. 113) m. Die Länge der Mauerkrone liegt bei 308,5 m. Das Volumen des Bauwerks beträgt 615.000 m3. Das Bemessungshochwasser liegt bei 12.000 (bzw. 15.500) m3/s; die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieses Ereignisses wurde mit einmal in 500 (bzw. 5000) Jahren bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Stausee.", "content": "Beim normalem Stauziel erstreckt sich der Stausee über eine Fläche von 64 km2 und fasst 1,698 Mrd. m3 Wasser – davon können 1,122 Mrd. m3 zur Stromerzeugung genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kraftwerk.", "content": "Das Kraftwerk verfügt über eine installierte Leistung von 600 MW. Die durchschnittliche Jahreserzeugung liegt bei 1,52 Mrd. kWh. Jede der 4 Maschinen des Kraftwerks leistet maximal 150 MW. Sie befinden sich in einer Kaverne auf der linken Flussseite.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Im Dezember 1995 gewährte die Asiatische Entwicklungsbank einen Kreditrahmen in Höhe von 170 Mio. USD. Davon wurden 53 Mio. USD in Anspruch genommen. Der Kredit wurde im April 2003 vorzeitig zurückgezahlt. Zum Zeitpunkt der Kreditvergabe waren die Kosten des Projekts auf 721 Mio. USD geschätzt worden; die tatsächlichen Kosten beliefen sich dann auf 437 Mio. USD.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Talsperre Mianhuatan ist eine Talsperre mit Wasserkraftwerk in der Provinz Fujian, China. Sie staut den Ting Jiang zu einem Stausee auf. Das zugehörige Kraftwerk hat eine installierte Leistung von 600 MW. Die Talsperre dient neben der Stromerzeugung auch dem Hochwasserschutz und der Bewässerung.", "tgt_summary": "棉花滩水库位于中国福建省龙岩市永定县,是以发电、防洪为主要功能的大(一)型水库,属不完全年调节水库。大坝建于汀江干流的棉花滩峡谷,下游1公里即闽粤省界。下游14千米处建有青溪水库。", "id": 1062379} {"src_title": "Lovelyz", "tgt_title": "Lovelyz", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2014: Debüt mit \"Girls' Invasion\".", "content": "Im Oktober 2014 gab Woollim Entertainment die Gründung einer neuen Girlgroup bekannt. Baby Soul, Jin, Minjoo und Jiae wurden dabei als erste Mitglieder genannt. Alle vier hatten bereits vorher Solo-Projekte veröffentlicht und mit der Boygroup Infinite zusammen gearbeitet, die ebenfalls bei Woollim Entertainment unter Vertrag steht. Am 10. November veröffentlichten Lovelyz die Vorab-Single \"Good Night Like Yesterday\". Am 12. November wurden schließlich alle acht Mitglieder vorgestellt und am nächsten Tag trat die Gruppe zum ersten Mal bei der Musikshow „M Countdown“ auf. Am 17. November erschien die Debüt-Single \"Candy Jelly Love\" zusammen mit dem Album \"Girls’ Invasion\". Kurz vor dem Debüt der Gruppe wurde bekannt, dass Jisoo aus persönlichen Gründen vorerst nicht an den Gruppenaktivitäten teilnehmen werde. Gründe für Jisoos Auszeit waren, neben weiteren Anschuldigungen, Gerüchte über ihre sexuelle Orientierung und sexuelle Belästigung, die von ihr begangen worden sei. Die Vorwürfe erwiesen sich später als falsch, aber die polizeilichen Untersuchungen dauerten an, sodass Jisoo ihre Auszeit erst 2015 beenden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "2015: \"Hi~\" und \"Lovelyz8\".", "content": "Am 3. März 2015 wurde das Album \"Girls’ Invasion\" unter dem Namen \"Hi~\" zusammen mit der gleichnamigen Single wiederveröffentlicht. Am 27. August gab Woollim Entertainment bekannt, dass Lovelyz mit \"Lovelyz8\" zurückkehren würden. Weiterhin wurde die Rückkehr von Jisoo für das nächste Comeback bestätigt. Am 14. September veröffentlichte die Gruppe die Vorab-Single \"Shooting Star ()\". Am 1. Oktober erschien das Mini-Album \"Lovelyz8\" zusammen mit der Single \"Ahh-Choo\". Am 7. Dezember erschien das Single-Album \"Lovelinus\" und die Single \"For You ()\". „Lovelinus“ wurde als offizieller Fanclub-Name festgelegt (Lovelinus steht für „Lovelyz In Us“).", "section_level": 2}, {"title": "2016–2017: \"A New Trilogy\", erstes Konzert und neues Studioalbum.", "content": "Am 25. April 2016 erschien das zweite Mini-Album \"A New Trilogy\" zusammen mit der Single \"Destiny ()\". Ende November wurde bekannt gegeben, dass Lovelyz im Januar 2017 ihr erstes Solokonzert geben würden. Als Termin nannte man den 13. bis 15. Januar. Am 27. Februar 2017 erschien das zweite Studioalbum \"R U Ready?\" und die Single \"WoW!\". \"R U Ready?\" wurde am 2. Mai unter dem Namen \"Now, We\" zusammen mit der gleichnamigen Single wiederveröffentlicht. \"Now, We\" wurde das erste Nummer-eins-Album der Gruppe. Am 14. November erschien das dritte Mini-Album \"Fall in Lovelyz\" zusammen mit der Single \"Twinkle ()\".", "section_level": 2}, {"title": "2018: \"Heal\" und \"Muse on Music\".", "content": "Am 23. April 2018 erschien das vierte Mini-Album \"Heal\" zusammen mit der Single \"That Day ()\". Am 1. Juli veröffentlichten Lovelyz die digitale Single \"Wag-zak ()\". Die Gruppe wird die Single ohne Jin promoten, die aus gesundheitlichen Gründen bis auf Weiteres ausfällt. Die Gruppe veröffentlichte am 11. September das Kompilationsalbum \"Muse on Music\". Das Album enthält 33 Instrumentalversionen von bisher veröffentlichten Liedern auf drei CDs. Lovelyz sind damit die erste K-Pop Girlgroup, die ein solches Album veröffentlicht hat. Am 26. November erschien das fünfte Mini-Album \"Sanctuary\" zusammen mit der Single \"Lost N Found ()\".", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Preisverleihungen.", "content": "2015 2019", "section_level": 2}], "src_summary": "Lovelyz () ist eine südkoreanische Girlgroup, die 2014 von Woollim Entertainment gegründet wurde. Die Gruppe debütierte offiziell am 17. November 2014 mit dem Album \"Girls’ Invasion\". Der offizielle Fanclub-Name lautet: „Lovelinus“.", "tgt_summary": "Lovelyz(;)是韩国Woollim娱乐旗下于2014年所推出的女子音乐组合,也是该经纪公司推出的第一组女子偶像团体,由Baby Soul、智爱、智秀、美珠、Kei、JIN、洙正、叡仁八名成员组成,并由Baby Soul担任队长。2014年11月12日举办出道showcase、并于17日发行正规一辑《Girls' Invasion》正式出道。", "id": 2535478} {"src_title": "China Open 2008 (Snooker)", "tgt_title": "2008年斯诺克中国公开赛", "src_document": [{"title": "Preisgeld /Ranglistenpunkte.", "content": "Das Preisgeld stieg gegenüber dem Vorjahr um mehr als 25.000 £. Für das Maximum Break gab es zusätzlich eine Prämie von 20.000 £.", "section_level": 1}, {"title": "Wildcard-Runde.", "content": "Wie in den Vorjahren gab es acht chinesische Amateure, die eine Wildcard ihres Verbands bekommen hatten. Sie durften zum Turnierauftakt in einer zusätzlichen Runde gegen acht Profis um die Teilnahme am Hauptturnier spielen. Anders als zuvor konnte sich diesmal aber kein einheimischer Spieler durchsetzen. Die Spiele der Wildcardrunde wurden am 24. März ausgetragen. Spielmodus für alle Spiele war Best of 9.", "section_level": 1}, {"title": "Finalrunde.", "content": "Die Top 16 der Weltrangliste waren für Runde 2 gesetzt und spielten gegen die 8 Sieger der Wildcard-Runde und die 8 anderen Qualifikanten aus Prestatyn.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Das wechselhafte Finale begann mit einer Serie des Schotten Stephen Maguire, der nach 1:2-Rückstand unter anderem mit zwei Century-Breaks auf 5:2 davonzog. Noch vor der Sessionpause verkürzte Shaun Murphy mit einem Break von 136 Punkten und drehte am Abend den Spielstand mit den ersten vier Frames auf 7:5. Mit einem 137er-Break startete Maguire danach wieder eine 4er-Serie, die ihn auf 9:7 nach vorne und nur noch einen Frame vom Sieg entfernt brachte. Doch der Engländer glich noch einmal aus. Ein umkämpfter Decider entschied das Finale schließlich zugunsten von Maguire, der damit seinen vierten Ranglistentitel gewann.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Qualifikationsspiele fanden vom 22. bis 25. Januar 2008 in Prestatyn statt. In Runde 1 spielten die Plätze 65 bis 96 der Weltrangliste gegeneinander, die Sieger trafen in Runde 2 auf die Plätze 49 bis 64, in Runde 3 kamen Nummer 33 bis 48 und in Runde 4 Nummer 17 bis 32 hinzu. kl. = kampflos", "section_level": 1}, {"title": "Century-Breaks.", "content": "17 Spieler erzielten im Hauptturnier 40 Breaks von mindestens 100 Punkten. Turniersieger Stephen Maguire erzielte fast auf den Tag genau acht Jahre nach seinem ersten Maximum sein zweites offizielles 147er Break. Es war das erste bei den China Open. 30 Centurys gab es in der Qualifikation verteilt auf 25 Spieler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die China Open 2008 waren ein Snooker-Turnier im Rahmen der Snooker Main Tour der Saison 2007/08, das vom 24. bis 30. März 2008 in Peking ausgetragen wurde. Hauptsponsor war zum zweiten Mal nach 2007 der Tabakkonzern Honghe Industrial.", "tgt_summary": "2008年红河实业中国公开赛是职业斯诺克积分排名赛,比赛时间为2008年3月24日至30日,地点为北京大学生体育馆。.", "id": 2809397} {"src_title": "Tusi-Stätten", "tgt_title": "土司遗址", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Tusi-System (von ) war eine Regierungsforn, nach der im Kaiserreich China seit dem 13. Jahrhundert in Gebieten mit nationalen Minderheiten Stammesführer oder einheimische Fürsten zu chinesischen Beamten ernannt wurden. Dabei war der Titel eines Tusi vererbbar. Tusi-Herrschaften gab es beispielsweise in Yunnan, Guizhou, Sichuan, und Tibet sowie in den Autonomen Bezirken Xiangxi in Hunan und Enshi in Hubei. Nach der Errichtung der Volksrepublik China wurde das Tusi-System abgeschafft.", "section_level": 1}, {"title": "Eintragung.", "content": "\"Tusi-Stätten\" wurde 2015 aufgrund eines Beschlusses der 39. Sitzung des Welterbekomitees als Kulturerbestätte in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen. In der Begründung für die Eintragung heißt es unter anderem: \"Die drei Stätten von Laosicheng, Tangya und der Hailongtun-Festung verbinden sich als serielle Stätte, um dieses Regierungssystem zu repräsentieren.... Ihre Kombinationen aus lokalen ethnischen und zentralen chinesischen Merkmalen zeigen einen Austausch von Werten und zeugen von kaiserlich-chinesischen Verwaltungsmethoden, während sie ihre Verbindung mit den lebendigen kulturellen Traditionen der ethnischen Minderheiten beibehalten, die durch die kulturellen Traditionen und Praktiken der Tujia-Gemeinschaft in Laosicheng repräsentiert werden.\" Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien (ii) und (iii). \"(ii): Die Tusi-Stätten von Laosicheng, Tangya und der Hailongtun-Festung zeigen deutlich den Austausch menschlicher Werte zwischen lokalen ethnischen Kulturen Südwestchinas und die nationale Identität, die durch die Strukturen der Zentralregierung zum Ausdruck gebracht wird.\" \"(iii): Die Stätten von Laosicheng, Tangya und der Hailongtun-Festung veranschaulichen das Regierungssystem der Tusi in der südwestlichen Region Chinas und sind ein außergewöhnliches Zeugnis für diese Form der Regierungsführung, die von früheren Systemen der Verwaltung ethnischer Minderheiten in China herrührt, und für die chinesische Zivilisation in der Yuan-, Ming- und Qing-Zeit.\"", "section_level": 1}, {"title": "Umfang.", "content": "Die serielle Welterbestätte besteht aus drei voneinander getrennten Arealen. Diese umfassen insgesamt einen Schutzbereich von 781,28 ha. Die einzelnen Schutzbreiche sind jeweils von Pufferzonen umgeben, die insgesamt eine Fläche von 3.125,33 ha haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tusi-Stätten ist eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltkulturerbes in der Volksrepublik China. Die Welterbestätte umfasst drei archäologische Stätten von Verwaltungszentren des Tusi-Systems.", "tgt_summary": "土司遗址是包括湖南永顺老司城遗址、湖北恩施唐崖土司城址、贵州遵义海龙屯的世界遗产,土司制度的实施对那些少数民族生活习俗与文化的保留、对中央政权稳固的统治起了重大的作用。这三个遗迹对这种形式的管理提供了特殊的见证,土司制度也源自于元明时代的中国文明。土司遗址群于2015年列入世界遗产名录。", "id": 427076} {"src_title": "Rébénacq", "tgt_title": "雷贝纳克", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Rébénacq liegt ca. 20 km östlich von Oloron-Sainte-Marie in der historischen Provinz Béarn. Die höchste Erhebung im Gebiet der Gemeinde ist der Pic de Rébénacq (). Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden: Rébénacq liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Nez und der Soust, Nebenflüsse des Gave de Pau, durchqueren das Gebiet der Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der Grotte \"de l’Œil du Neez\" auf dem Gebiet der Gemeinde wurde bei archäologischen Durchsuchungen ein Fragment einer Speerspitze aus dem Magdalénien gefunden. Zwischen 1330 und 1350 gründeten die Vicomtes von Béarn neue Dörfer in den noch unbesiedelten Landstrichen zwischen den bereits bewohnten Gebieten an den Gaves. Die Wahl für Rébénacq fiel auf eine Stelle, an der ein alter Weg der Transhumanz den Fluss Nez über eine Furt überquert. Noch heute treiben die Bauern im Frühjahr und im Herbst ihr Vieh durch Rébénacq. Am 25. Juni 1347, einen Tag nach dem Johannistag, wurde die Gründung der Bastide unterzeichnet. Beteiligte waren der erst 15-jährige Gaston Fébus, Vicomte von Béarn, sein Leutnant Roger d’Arévénac und Pierre, Grundherr und Abt des Laienklosters von Bescat, der bei dieser Gelegenheit die Hälfte seines Territoriums abgeben musste. Die Ansiedlung brachte den neuen Bewohnern viele Vorteile. Sie waren Freie und waren vom Militärdienst in den ersten 15 Jahren nach der Gründung befreit. Sie erhielten ein Grundstück für ihr Haus und einem Garten (ca. 7 m × 28 m) und ein Stück Land für die Kultivierung (ca. 14 Hektar). Die jährlichen Steuern für den Grundbesitz waren vorgegeben. Die ersten Häuser gruppierten sich wie bei allen Bastiden um einen zentralen Marktplatz. Bei der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden in Rébénacq bereits 25 Haushalte gezählt. Das Dorf gehörte zur Bailliage von Nay. Ein Adelssitz \"de Peyre\" wurde 1538 in einer Urkunde erwähnt. Der Ursprung der Grundherrschaft ist unbekannt. Als Mitgift von Jeanne de Bescat bei ihrer Heirat mit Jacques d’Arros im Jahre 1571 eingebracht, wurde sie in der Folgezeit mehrfach innerhalb der Verwandtschaftslinie verkauft. Seit 1613 erhielt der Grundherr von Rébénacq einen Sitz in der Ständeversammlung des Béarn. 1621 gelangte die Grundherrschaft in den Besitz von Daniel Labarthe, der sie 1632 zum Baronat erhob. François de Pas de Feuquières, der einen Botschaftsposten unter dem französischen König Ludwig XIV. bekleidete, erhob Rébénacq zur Grafschaft im Jahre 1691. In der Neuzeit entwickelte sich eine kleine Industrie zur Herstellung von Bettwäsche und Kapuzenmäntel, die mit dem Betrieb einer Walkmühle zusammenhing, die seit der Gründung der Bastide bereits vorgesehen war. 1690 wurde eine Papiermühle in Betrieb genommen. Der Marquis Amans de Saint-Chamans, letzter Grundherr von Rébénacq, wanderte 1789 zu Beginn der Französischen Revolution nach England aus. 1794 wurde sein Besitz als „Nationales Gut“ beschlagnahmt, aufgeteilt und verkauft. Das Schloss wurde von einem Maurermeister aus dem Ort erstanden, der es anschließend vollständig abriss. Mit dem Wegfall des Privilegs von Adeligen, Wassermühlen zu betreiben, errichteten mindestens fünf neue Besitzer ihre Mühlen zum Mahlen von Getreide auf den Fließgewässern der Gemeinde. Der Konkurrenzkampf war groß, denn die Erntemenge war relativ klein. Mit dem Aufkommen industrieller Betriebe in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den größeren Gemeinden des Béarn, Pau, Oloron oder Nay, stellten viele Müller ihren Betrieb um oder gaben auf. Die Walkmühle stellte 1850 ihren Betrieb ein. Die Papiermühle wurde in ein Marmorwerk umgewandelt. Die Marmorsäge wurde 1970 geschlossen, der verarbeitende Betrieb im Jahre 1982. Toponyme und Erwähnungen von Rébénacq waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte die Einwohnerzahl ein Niveau von rund 1.100 Einwohnern. Seit der Mitte des Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl in der Folgezeit bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf rund 500. In den 1980er Jahren ist ein überdurchschnittlicher, seit den 1990er Jahren ein moderater Wachstumstrend zu verzeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Rébénacq liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch. Cédric und Christophe Guédot halten rund 500 Schafe der Rasse Basco-béarnaise und rund 150 Ziegen der Rasse Alpine. Sie produzieren Ossau-Iraty, Ziegenkäse und gemischten Käse.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 69 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rébénacq ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-2 (bis 2015: Kanton Arudy).", "tgt_summary": "雷贝纳克()是法国比利牛斯-大西洋省的一个市镇,位于该省东南部,属于奥洛隆圣玛丽区。该市镇总面积10.5平方公里,2009年时的人口为672人。", "id": 1549452} {"src_title": "The Gift (2015)", "tgt_title": "非禮勿弒", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Simon und Robyn Callem, ein Ehepaar aus Chicago, ziehen in einen Vorort nach Los Angeles, als Simon einen neuen Job annimmt. Während eines Einkaufes treffen sie Gordon „Gordo“ Moseley, Simons früheren Mitschüler. Gordon fängt an, ungebetene Geschenke zu machen, eine Flasche Wein, Fensterreiniger und Kois für ihren Teich. Während Simon dies zunehmend unangenehm ist, sieht Robyn kein Problem darin. Gordon lädt beide in sein großes und elegantes Haus ein. Er nimmt einen Anruf entgegen und muss plötzlich das Haus verlassen, was Simon verdächtig vorkommt. Als er wiederkommt, verlangt Simon von ihm, sich von seiner Familie fernzuhalten. Am nächsten Tag findet Robyn die toten Kois im Teich und ihr Hund ist verschwunden. Simon fährt zu Gordons Haus, um ihn zur Rede zu stellen, jedoch ist dieser nicht zuhause. In den folgenden Tagen hat Robyn das mulmige Gefühl, nicht allein zu sein, wenn Simon zur Arbeit geht. Nicht in der Lage zu schlafen, schleicht sich Robyn zu ihren Nachbarn und stiehlt ein verschreibungspflichtiges Medikament. Nach dessen Einnahme fällt sie in Ohnmacht. Später kehrt der Hund wieder zurück und Gordon schickt einen Brief, mit dem er um Entschuldigung bittet. Robyn ist von diesem Schreiben verwirrt, denn er spricht davon, dass er „bereit sei, die Vergangenheit ruhen zu lassen“. Simon weiß ebenfalls nicht, wovon Gordon spricht, ist aber bereit, Frieden zu schließen. Er vermutet, dass die Einnahme des Medikaments Robyn paranoid macht. Robyn wird schwanger. Bei einer Geschenkparty erzählt ihr Simons Schwester, dass seinerzeit Simon und sein Freund Greg Gordon wegen sexuellen Missbrauchs anzeigten. Damals wurde Gordon deswegen gemobbt und musste wegziehen. Robyn sucht Greg auf und befragt ihn zu diesem Vorkommnis. Greg gesteht, dass die Missbrauchsgeschichte von Simon erfunden wurde. Er beschreibt Simon als einen Mobber mit einer „richtig bösen Ader“. Als Ergebnis dieser Verleumdung hatte Gordons Vater gedacht, sein Sohn wäre schwul und hätte er ihn deswegen fast zu Tode geprügelt, bevor er ihn zum Militär schickte. Auf die Frage, warum Simon nur so etwas tun konnte, antwortet Greg: „Weil er es eben konnte.“ Robyn durchsucht Simons Schreibtisch und findet darin umfangreiche Informationen, die er über Gordon und einen Mann namens Danny McDonald eingeholt hat. Robyn findet auch heraus, dass Simon statt Danny befördert wurde, weil er ihn zuvor mit Informationen über einen früheren Job in Misskredit gebracht hatte. Robyn stellt Simon zur Rede, jedoch weist dieser jede Schuld von sich. Er wirft ihr wütend vor, sich diese Verbindungen nur einzubilden, da sie selbst zur Schulzeit gemobbt wurde. Auf Robyns Geheiß geht Simon zu Gordon und entschuldigt sich halbherzig. Dieser nimmt die Entschuldigung nicht an, worauf Simon ihn körperlich attackiert. Simon gibt eine Party zu seiner Beförderung. Diese wird von Danny unterbrochen, der ihn vor allen Anwesenden beschuldigt, die Informationen, die seine Karriere zerstört haben, nur erfunden zu haben. Robyn bekommt Wehen, kommt ins Krankenhaus und wird von einem Sohn entbunden. Am nächsten Tag ruft Simons Vorgesetzter ihn an, der ihn darüber informiert, dass seine Verleumdung aufgedeckt wurde und er gefeuert ist. Daraufhin verlangt Robyn die Trennung. Als Simon nach Hause zurückkehrt, findet er wieder ein Geschenk. Es enthält Filmmaterial, das zeigt, wie Gordon den sexuellen Missbrauch Robyns vorbereitet, die nach ihrem medikamentenbedingten Sturz ohnmächtig ist. Zur gleichen Zeit besucht Gordon Robyn im Krankenhaus, um ihr zu gratulieren. Einen Arm trägt er in einer Schlinge und er berichtet, dass Simon daran Schuld ist, dass er verletzt sei. Simon rast zurück zum Krankenhaus, doch Gordon ist nicht zu finden. Er ruft Simon an und verspottet ihn, dass er vielleicht seine Frau vergewaltigt habe. Er sagt, dass Simon darüber nachdenken solle, ob das Kind tatsächlich von ihm sei. Robyn, außer sich vor Wut, lässt Simon nicht zum Baby. Simon bricht zusammen, als ihm klar wird, dass Ehe und Karriere zerstört sind. Gordon beobachtet ihn dabei. Während er sich entfernt, zieht er seinen Arm aus der Schlinge.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Johannes Bluth findet es auf der Website \"Critic.de\", „bemerkenswert“ wie es dem Film immer wieder gelinge „die Machtverhältnisse innerhalb der Handlung umzudrehen“. So entstehe „ein rissiges Panoptikum aus vorschnellen Eindrücken und Bewertungen“, das immer wieder in Frage stelle, „stets angereichert mit einer gehörigen Prise Paranoia“. Der \"Standard\" schreibt der Film überzeuge „mit einer gehörigen Portion Suspense unter präziser Verwendung der üblichen Stilmittel“. Gemäß dem \"Tagesspiegel\" spiele „Edgerton seinen Gordo als scheinbar leidenschaftslose Figur, nett und gerade deshalb beängstigend“, aber Jason Bateman stehle „ihm die Show, wenn er sich vom einfühlsamen Ehemann in einen knallharten Schurken verwandelt“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya Fangoria Chainsaw Award Directors Guild of America Award Empire Award Saturn Award", "section_level": 1}], "src_summary": "The Gift ist ein US-amerikanischer Psychothriller aus dem Jahre 2015, der sich mit den Themen Mobbing, Rache und Sühne beschäftigt. Ein junges Ehepaar wird in einen Strudel aus Verdächtigungen gerissen, als ein früherer Bekannter des Ehemannes geheimnisvolle Geschenke macht und ein grausames Geheimnis aus der Vergangenheit aufgedeckt wird. Hauptdarsteller Joel Edgerton schrieb dafür das Drehbuch, führte Regie und war Produzent.", "tgt_summary": "是一部于2015年上映的美国心理惊悚片,为乔尔·埃哲顿执导、监制和编剧,并作为他的导演处女作。电影由杰森·贝特曼、蕾贝卡·霍尔和埃哲顿主演。美国由STX娱乐发行于2015年8月7日,并获得了一致好评。", "id": 1649872} {"src_title": "Hong Kong 97", "tgt_title": "香港97 (遊戲)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Spiel ist zeitlich bei der Rückgabe Hongkongs 1997 an die Volksrepublik China angesiedelt. Laut Einführungstext führte die Massenimmigration von Chinesen aus der Volksrepublik (Originaltext: “A herd of fuckin’ ugly reds.”) zu einer Verbrechenswelle in Hongkong. Als Gegenmaßnahme heuert die Regierung von Hongkong (repräsentiert durch Chris Patten) Bruce Lees Verwandten Chin (; für den ein Standbild Jackie Chans aus dessen Film \"Powerman\" verwendet wird) an, um alle 1,2 Milliarden Chinesen der Volksrepublik auszulöschen. Währenddessen findet in der Volksrepublik ein Geheimprojekt statt, um den toten Tong Shau Ping (Deng Xiaoping) als ultimative Waffe wieder zum Leben zu erwecken. (Zum Veröffentlichungszeitpunkt des Spiels lebte Deng Xiaoping noch, er starb jedoch kurz vor der Rückgabe Hongkongs.)", "section_level": 1}, {"title": "Spielmechanik.", "content": "Das Spiel beginnt mit einem Inserat, in dem der Publisher einerseits anbietet eingeschickte SNES-Spiele zu vertreiben, anderseits Händler anspricht Kontakt mit dem Publisher aufzunehmen, falls Interesse bestehe, dessen Spiele zu vertreiben. Anschließend folgt die zuvor beschriebene Einleitung, der dann ohne Vorwarnung das eigentliche Spiel folgt. In diesem steuert der Spieler Chin und muss sich bewegende chinesische Zivilisten und Polizisten mit Steinen abschießen. Wenn man einen Gegner trifft explodiert dieser mit einer (schlecht ausgeschnittenen) Pilzwolke und hinterlässt einen blinkenden Leichnam, sowie eventuell einen Gegenstand, der z. B. kurzzeitig Unverwundbarkeit gewährt. Nach einer Weile kommen Fahrzeuge hinzu und nachdem man drei von diesen zerstört hat, erscheint der Endgegner. Dieser ist Deng Xiaopings abgetrennter und blutender Kopf, der versucht den Spieler zu erdrücken. Nachdem dieser besiegt wird, beginnt das Spiel von vorn. All dies spielt sich vor einem statischen zweifarbigen Hintergrundbild ab, das bei Spielanfang zufällig ausgewählt wird und entweder maoistische Propaganda, Guilin, das Logo von Asia Television, das chinesische Logo von Coca-Cola oder Mao Zedong darstellt. Wenn Chin von irgendeiner Person oder einem Gegenstand (ausgenommen dem für Unverwundbarkeit) berührt wird, führt dies augenblicklich zu einem Game over. Dabei wird ein Standbild eines Videos mit einem auf den 8. Juni 1992 datierten Toten eingeblendet, sowie der englische Text \"Chin is Dead!\" und der grammatikalisch inkorrekte chinesische Text \"Chén sǐ wáng\" (), der das gleiche bedeutet. Das Spiel zeigt dann die Credits, die unter anderem die kanadische Botschaft in Japan als Mitwirkende listen, gefolgt vom Titelbildschirm. Der hohe Schwierigkeitsgrad des Spiels ist ein weiterer Faktor für die Einstufung des Spiels als \"kusoge\". Das Spiel ist mehrsprachig und kann mit englischen, japanischen oder chinesischen (Langzeichen) Texten gespielt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Einziges Musikstück sind die ersten beiden Zeilen aus dem kommunistischen Kinderlied \"Ich liebe das Tor des Himmlischen Friedens in Peking\", die in einer Endlosschleife gespielt werden. Der fröhlich vorgetragene Liedtext steht dabei in starkem Kontrast zum Spielgeschehen. Eine Besonderheit ist, dass das Spiel damit eines der wenigen für das Super Famicon ist, das ein Gesangsstück enthält. Abgesehen von dem Lied gibt es keine weiteren Toneffekte.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Kurosawa vertrieb das Spiel im Eigenverlag auf Diskette, wobei Fans auch Fassungen auf Super-Famicon-Modulen erstellten. Nach \"Hong Kong 97\" trat HappySoft Ltd. nicht wieder in Erscheinung. Trotz der damit verbundenen schweren Erhältlichkeit gelangte es aufgrund seiner schlechten Qualität, der Endlosmelodie und seiner Inhalte zu zweifelhaftem Ruhm im Internet. Dieser beschränkte sich erst auf japanische Spieleforen und Untergrund-Bücher und weitete sich dann wohl wegen seines chinesischen Themas und der enthaltenen chinesischen Übersetzung nach Taiwan aus. So entstand in Taiwan eine Parodie namens \"TW2001\" für den PC.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hong Kong 97 (), auch Hongkong1997 in Versalien, ist ein multidirektionales Shoot ’em up, das 1995 als Homebrew-Computerspiel auf Diskette für das Super Famicon erschien.", "tgt_summary": "香港97是由日本吉喜软体公司(HappySoft)于1995年所制作的超级任天堂游戏。此游戏以其著名的低劣品质在台湾及日本掀起一阵热潮,被归类为恶搞游戏,是一种以粗制滥造为特点的游戏,并且衍生了许多仿作以及其他恶搞内容。游戏非经由正式管道流通,即所谓的「地下游戏」,由日本企业家兼散文家担任主要开发。", "id": 2435445} {"src_title": "Schwarze Garde (Marokko)", "tgt_title": "黑警衛", "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Die ʿabīd wurden in ein spezielles Lager nach Mechra er-Remel – unweit des Sebou, zwischen Meknès und Salé – geschickt und lebten dort mit ihren Familien. Ihre Kinder, sowohl männlich als auch weiblich, wurden im Alter von 10 Jahren dem Sultan präsentiert und absolvierten daraufhin ein vorgeschriebenes Trainingsprogramm. Die Jungen erwarben Fähigkeiten als Steinmetze, Reiter, Bogenschützen und Musketiere, während die Mädchen auf ein häusliches Leben oder für Unterhaltungszwecke vorbereitet wurden. Im Alter von 15 Jahren wurden sie auf die verschiedenen Armeeeinheiten aufgeteilt und verheiratet und der Kreislauf mit ihren Kindern fortgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Ismails Armee.", "content": "Ismails Armee, die auf ihrem Höhepunkt 150.000 Mann umfasste, bestand hauptsächlich aus „Absolventen“ des Mechra-er-Remel-Lagers und weiteren von schwarzafrikanischen Stämmen erbeuteten Sklaven, deren einzige Gefolgschaftstreue dem Sultan galt. Die ʿabīd standen bei Ismail in hoher Gunst, sie wurden gut bezahlt und waren politisch sehr einflussreich; 1697–98 wurde ihnen das Recht auf Eigentum gewährt.", "section_level": 1}, {"title": "Auflösung.", "content": "Nach Ismails Tod konnte die Qualität der Einheiten nicht mehr aufrechterhalten werden. Es kam zu Disziplinverfall und als die Lohnzahlungen ausblieben, gingen einige ʿabīd zur Räuberei über. Viele verließen ihre Außenposten und zogen in die Städte, andere versuchten ihr Glück als Bauern. Diejenigen, die in der Armee zurückblieben, waren unberechenbar und stets für Intrigen bereit. Unter starken Herrschern wurde die Schwarze Garde immer wieder neu organisiert, obgleich sie nie ihre alte militärische und zahlenmäßige Stärke zurückerhielt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die ʿabīd schließlich aufgelöst, nur wenige Mitglieder verblieben in der persönlichen Leibgarde des Königs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schwarze Garde oder Abid al-Bukhari (), auch Buakhar genannt, war eine aus Schwarzafrikanern gebildete Armee, die in Marokko vom Alawiden-Herrscher Mulai Ismail (reg. 1672–1727) aufgestellt wurde. Bereits seine Vorgänger hatten schwarze Sklaven (arabisch: ʿabīd) rekrutiert, welche zusammen mit ihren Nachkommen möglicherweise den Kern von Ismails Garde bildeten.", "tgt_summary": "黑人警卫,是摩洛哥阿拉维王朝苏丹穆拉·伊斯梅尔编组的西非黑人和哈拉廷人军团。", "id": 1035977} {"src_title": "Taipingshan-Waldbahn", "tgt_title": "太平山森林鐵路", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Taipingshan-Waldbahn wurde 1920 in Betrieb genommen und 1924 mit der Luodong-Waldbahn verbunden. Da seit 1979 kein planmäßiger Personenverkehr mehr angeboten wird, wissen viele Leute nicht, dass es auf dem Taipingshan eine Eisenbahn gab. Seit die gewerbliche Forstwirtschaft auf dem Taipingshan eingestellt wurde, verwandelt er sich in ein Gebiet für Tourismus. Auf einem kurzen Streckenabschnitt gab es eine Touristenbahn. Im Jahr 2012 wurde sie aufgrund der Beschädigungen durch einen Taifun außer Betrieb genommen. Am 19. September 2018 wurde die Operation offiziell auf einem 3 km langen Streckenabschnitt wieder aufgenommen. Acht Fahrten pro Tag sind zwischen den Stationen Tài Píng Shān-sho und Shigeru im 30-Minuten-Takt möglich. Jede Einwegfahrt dauert 20 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Maosing-Waldlehrpfad.", "content": "Der 1,5 km lange Maosing-Waldlehrpfad () beginnt am Bahnsteig des Bahnhofs Maosing. Er verläuft in einer Höhe von 1870 Meter bis 1950 Meter über dem Meeresspiegel auf den außer Betrieb genommenen Gleisen der Waldbahn und hat daher nur eine mäßige Steigung. Entlang des Weges gibt es hochwertige touristische Einrichtungen und Informationstafeln für die Besucher, um die Geschichte, die natürlichen Ressourcen und die Geologie dieser historischen Trasse zu erklären. Der Waldlehrpfad stellt eine gelungene Kombination aus Kulturerbe und gefahrlosem Ökotourismus dar. Da die meisten Schwellen bereits verfault, die Gleise aber noch in gutem Zustand sind, beschlossen die Behörden, die Gleise zu erhalten und die Schwellen mit Schotter zu überdecken, um einen sicheren Wanderweg für die Besucher zu schaffen. Außerdem sind die meisten der alten Holzbrücken zerfallen oder so morsch, dass sie gründlich renoviert werden müssen. Infolgedessen wurden einige repariert und als Wanderweg genutzt, andere werden im verfallenen Zustand bewahrt und wieder andere wurden abgerissen und durch neue Hängebrücken ersetzt. Der Maosing-Waldlehrpfad ist durch das ausgeklügelte Konzept nicht nur ein sicherer, komfortabler Wanderweg, sondern nutzt auch dem Umweltschutz und dem Erhalt der alten Holzbrücken.", "section_level": 1}, {"title": "Jiancing-Geschichtslehrpfad.", "content": "Der Jiancing-Geschichtslehrpfad (, irrtümlich auch als \"Jancing\" wiedergegeben) wurde auf einem Abschnitt der ehemaligen Jiancing-Waldbahn gebaut und hat eine Gesamtlänge von 2,35 km. Nach einem Erdrutsch sind davon jedoch nur noch 0,9 km für Besucher zugänglich. Die ehemalige Jiancing-Waldbahn ist etwa 5,5 km lang und bewahrt die natürliche Schönheit und das historische Erbe entlang der Eisenbahn. Die Bahngleise, Holztransportloren und Drehgestelle auf dem Weg erinnern an die einstige Holzwirtschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Streckenabschnitte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alte Taipingshan-Bahn (舊太平山, Jiu Taipingshan).", "content": "Die alte Taipingshan-Bahn wurde abgebaut, und es sind nur noch wenige Informationen darüber verfügbar.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Taipingshan-Waldbahn () war eine 36,2 km lange Schmalspur-Waldbahn mit einer Spurweite von 762 mm (2 Fuß 6 Zoll) im Landkreis Yilan in Taiwan, von der heute, falls überhaupt, nur noch die Maosing-Strecke als Museumsbahn genutzt wird. Sie ist allerdings vorübergehend außer Betrieb.", "tgt_summary": "太平山森林铁路,简称太平山林铁,是位于台湾太平山林场的林业铁路网络。本铁路网络起自罗东森林铁路终点土场,以索道及轻便铁路交替登山,最后在新太平山地区分歧出一系列林场作业支线,将太平山林场产出之林木向外输送。", "id": 2731902} {"src_title": "This Is Me (Keala-Settle-Lied)", "tgt_title": "我就是我", "src_document": [{"title": "Entstehung und Veröffentlichung.", "content": "Der Song \"This Is Me\" wurde von den Oscar-Gewinnern Benj Pasek und Justin Paul für Michael Graceys Musicalfilm \"Greatest Showman\" geschrieben, von Keala Settle gesungen, die im Film eine bärtige Frau spielt, und ist auch auf dem. Der Song diente zudem zur Untermalung mehrerer Trailer zum Film und wurde vorab am 26. Oktober 2017 von Atlantic Records veröffentlicht, unter anderem bei Youtube. Ein zweiter auf dem Soundtrack enthaltener Song, \"The Greatest Show\", wurde ebenfalls von Pasek und Paul geschrieben und von Settle gemeinsam mit Hugh Jackman, Zac Efron und Zendaya gesungen. Justin Paul erklärte im November 2017 in einem Interview mit \"The Hollywood Reporter\", dass \"This Is Me\" eigentlich von einem Banjo oder einer Ukulele begleitet und von einer anderen Figur gesungen werden sollte, doch habe der Regisseur immer wieder auf eine Hymne für die \"Kuriositäten\" im Film gedrängt, um zu zeigen, dass diese ihre Identität behaupten und bereit sind, sich gegen jeden zu wehren, der sie schlecht behandelt. So wurde der Song auf Lettie, die bärtige Dame, zugeschnitten.", "section_level": 1}, {"title": "Songtext.", "content": "Im Liedtext von \"This Is Me\" geht es um Menschen, die Außenseiter der Gesellschaft sind, jedoch gelernt haben, ihr Anderssein stolz in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Am 22. Dezember 2017 erschien eine Coverversion der US-amerikanischen Sängerin Kesha, die als Promo-Single zum Einzeldownload erschien. Obwohl die Promo-Single mit dem Coverbild zu \"Greatest Showman\" beworben wird, ist diese Version nicht Teil des Soundtracks. Im Rahmen einer Neujahrsparty in Berlin wurde der Song am 31. Dezember 2017 von Conchita Wurst am Brandenburger Tor gesungen.", "section_level": 1}, {"title": "Charterfolge.", "content": "In der zweiten Januarwoche 2018 stieg der Song auf Platz 83 in die Billboard Hot 100 ein. In den britischen Singlecharts hatte das Lied auf Platz 3 seine bislang beste Platzierung und wurde dort im März 2018 mit Gold ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 18. Dezember 2017 gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt, dass sich der Song in einer Vorauswahl von 70 Liedern befindet, aus der die Nominierungen in der Kategorie \"Bester Filmsong\" im Rahmen der Oscarverleihung 2018 bestimmt wurden. Eine offizielle Nominierung folgte im Januar 2018. Der Song wurde auch im Rahmen der musikalischen Begleitung der Oscarverleihung präsentiert. Im Folgenden eine Auswahl von weiteren Nominierungen im Rahmen bekannter Filmpreise. Critics’ Choice Movie Awards 2018 Golden Globe Awards 2018 Grammy Awards 2019 Guild of Music Supervisors Awards 2018 Hollywood Music in Media Awards 2017 Oscarverleihung 2018 World Soundtrack Academy Awards 2018", "section_level": 1}], "src_summary": "This Is Me ist ein von Benj Pasek und Justin Paul geschriebener und von Keala Settle für den Film \"Greatest Showman\" gesungener Song. Im Rahmen der Golden Globe Awards 2018 wurde \"This Is Me\" als bester Filmsong ausgezeichnet und im Rahmen der Oscarverleihung 2018 in der gleichen Kategorie nominiert.", "tgt_summary": "《我就是我》(英语:\"This Is Me\")是在电影《大娱乐家》中演唱的歌曲,被收录于2017年10月26日大西洋唱片发行电影原声带的宣传单曲 。获得第75届金球奖最佳原创歌曲,并于第90届奥斯卡金像奖入围最佳原创歌曲奖。", "id": 2314799} {"src_title": "San Juan (S-42)", "tgt_title": "聖胡安號潛艇", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"San Juan\" lief im Juni 1983 bei den Thyssen Nordseewerken in Emden vom Stapel. Im November 1985 wurde sie in den Dienst der argentinischen Marine gestellt und nach Mar del Plata als ihren künftigen Heimathafen überführt. Von dort aus versah sie über drei Jahrzehnte ihren Dienst. Die Reichweite des U-Bootes wurde mit 15.000 sm bei 5 kn mittels Dieselmaschine (Schnorchelfahrt) und 300 sm bei 10 kn bzw. 70 sm bei 20 kn mittels Elektromotoren (tief getaucht) angegeben. Im November 2017 verschwand das Boot unter bisher ungeklärten Umständen auf einer Routinemission im Südatlantik.", "section_level": 1}, {"title": "Verschwinden der \"San Juan\" 2017.", "content": "Im November 2017 brach die \"San Juan\" von Ushuaia zu einer Routinefahrt vor der Küste Patagoniens auf. Der Einsatz galt „illegaler Fischerei am Außenrand der Wirtschaftszone Argentiniens im Südatlantik“, meldete am 25. November \"orf.at\". Das Schiff mit einer 44-köpfigen Besatzung an Bord, darunter Eliana Maria Krawczyk, der erste weibliche U-Boot-Offizier Südamerikas, meldete sich zuletzt am 15. November 2017 um 07:30 Uhr von einer Position 240 Seemeilen vor der Küste. Hierbei meldete es ein Auftauchen aufgrund eines Kurzschlusses bei der Stromversorgung. Daraufhin erhielt die Besatzung die Anweisung zur Kursänderung Richtung Heimatbasis Mar del Plata, wo sie am 19. November hätte eintreffen sollen. Da es sich nicht wie vorgeschrieben innerhalb von 48 Stunden erneut gemeldet hatte, gaben die argentinischen Streitkräfte das Boot am 17. November 2017 als vermisst bekannt und es begann eine internationale Suchaktion. Koordiniert wurde diese vom \"\" (ISMERLO, deutsch etwa \"Internationales Verbindungsbüro für U-Boot-Evakuierung und -Rettung\"), einer nach dem 17 Jahre zuvor erfolgten Untergang des russischen U-Bootes \"Kursk\" ins Leben gerufenen, in England ansässigen Dienststelle der NATO.", "section_level": 2}, {"title": "Suche nach dem Boot.", "content": "Die Suche wurde in den ersten Tagen durch schlechte Sicht- und Wetterverhältnisse (Wind und Wellengang) im zu untersuchenden Seegebiet erschwert. Drei Schiffe mit Radar-Sonden liefen aus und verfolgten die Strecke, die die \"San Juan\" gefahren sein sollte. Bis zum 19. November beteiligten sich mehr als ein Dutzend Flugzeuge und Schiffe aus Argentinien, den USA, Großbritannien, Chile und Brasilien an der Suche. Von Seiten der USA kamen unter anderem eine Lockheed P-3-Orion der NASA und eine Boeing P-8-Poseidon der US-Marine zum Einsatz. Die Unterstützung durch das Vereinigte Königreich, das den Eisbrecher \"HMS Protector\" und eine auf den Falklandinseln stationierte Lockheed C-130 \"Hercules\" zur Suche entsandte, sorgte für eine gewisse Aufmerksamkeit, da Argentinien und das Vereinigte Königreich beide die Falklandinseln für sich beanspruchen und 1982 einen kurzen, aber blutigen Krieg um sie geführt hatten. Am 18. November 2017 wurden über einen Zeitraum von fünf Stunden sieben kurze Anrufversuche per Satellitentelefon bei verschiedenen Militärstationen registriert, von denen zunächst vermutet wurde, sie könnten von dem U-Boot stammen. Die Nutzung eines Satellitentelefons wäre ein Zeichen für ein Auftauchen des U-Boots gewesen. Die Marine versuchte zusammen mit dem Betreiber Iridium Communications Inc (IRDM.O), den Ursprungsort der Signale zurückzuverfolgen; am 20. November teilte sie mit, die Signale stammten nicht von dem Satellitentelefon des vermissten U-Boots. Am 23. November 2017 teilte ein Sprecher der argentinischen Marine mit, dass man aus den USA Informationen über ein Explosionsgeräusch erhalten habe, dessen Ursprung im Bereich der geplanten Route des verschollenen U-Bootes vermutet werde. Zweieinhalb Stunden vor diesem Ereignis habe ein letzter Funkkontakt zum U-Boot bestanden, in dem mitgeteilt wurde, dass es einen Kurzschluss in der Batterieanlage gegeben habe. Der Schaden sei aber schon behoben gewesen. Der Wortlaut des Funkspruchs vom 15. November wurde erst am 28. November publik., heißt es in der veröffentlichten Transkription bei \"orf.at\". Die Bugbatterien seien außer Betrieb, das U-Boot navigiere mit den Heckbatterien weiter. Am 25. November berichteten internationale Medien, dass Russland das Tauchboot \"Pantera Plus\" mit einer Tauchtiefe von bis zu 1000 Meter unter der Meeresoberfläche sowie das Aufklärungsschiff \"Jantar\" (mit zwei Tauchkörpern) zur Suche in noch größerer Tiefe in das Suchgebiet geschickt habe. Die USA hatten zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Unterwasserfahrzeuge zur Sonar-Suche im Einsatz. Eines davon, das \"Submarine Rescue Diving Recompression System\" (SRDRS), hat eine maximale Tauchtiefe von 600 m. Brasilien beteiligte sich mit dem Rettungsschiff \"Felinto Perry\" (K-11). Rund 27 Schiffe, darunter das argentinische ozeanografische Schiff \"Victor Angelescu\" (IMO 9798820, Baujahr 2017, Länge 53 m) und mehr als 30 Flugzeuge aus insgesamt 13 Ländern – neben Argentinien unter anderem aus Chile, Großbritannien und den USA – waren an der Suchaktion beteiligt. Am 30. November 2017 beendete die argentinische Marine die Suche nach Überlebenden und erklärte die Besatzung der San Juan offiziell für tot. Um das Verschwinden aufzuklären, werde aber weiterhin nach dem U-Boot gesucht. Die Suche nach dem Wrack wurde im Januar 2018 eingestellt. Angehörige der 44 Besatzungsmitglieder demonstrierten seitdem jeden Monat in Buenos Aires für eine Fortführung der Suche. Im argentinischen Winter Ende Juni 2018 ketteten sich einige Angehörige zur Untermauerung ihrer Forderung an den Regierungspalast. Die Regierung nahm daraufhin im August 2018 ein Angebot der Spezialfirma \"Ocean Infinity\" an, bis zu 60 Tage auf eigenes finanzielles Risiko nach dem Boot zu suchen. Lediglich im Fall der Ortung der \"San Juan\" sollte Argentinien gemäß dem Abkommen 7,5 Millionen US-Dollar an das Unternehmen zahlen. Am 17. November 2018, zwei Tage nach dem ersten Jahrestag des Verschwindens der \"San Juan\" und kurz vor Ablauf der für die Suche vereinbarten 60-Tage-Frist, gab die argentinische Marine bekannt, dass \"Ocean Infinity\" das U-Boot geortet habe. Die Fundstelle befindet sich etwa 460 Kilometer vor dem Golf San Jorge und südlich von Mar del Plata, in 907 m Tiefe. Während Angehörige der Verschollenen eine Bergung des Wracks forderten, wies Verteidigungsminister Oscar Aguad darauf hin, dass es vermutlich keine Technologie gäbe, die eine Hebung des Bootes mit einem geschätzten Gewicht von 2300 Tonnen erlauben würde.", "section_level": 2}, {"title": "Juristische Untersuchung und Verdacht gegen deutsche Firmen.", "content": "Am 30. November 2017 reichten Familienangehörige von Besatzungsmitgliedern Klage gegen die Kriegsmarine ein. Nach ihrer Meinung wurden Hergang und Ursache des Untergangs der \"San Juan\" vertuscht und die Öffentlichkeit desinformiert. Außerdem soll geklärt werden, ob das zum Zeitpunkt des Unglücks 34 Jahre alte und mehrfach generalüberholte Boot noch technisch in der Lage war, eine 3000 km lange Patrouillenfahrt durchzuführen. Die \"Tagesschau\" berichtete im Dezember 2017, dass bei der Generalüberholung der \"San Juan\" deutsche Unternehmen Schmiergeld bezahlt haben sollen. Nach Information des \"Bayerischen Rundfunks\" dokumentierten die Firmen nicht ausreichend, welche Arbeiten genau ausgeführt wurden. Der Verdacht war unter anderem von der Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des argentinischen Parlaments geäußert worden. Das 1983 in Emden gebaute Boot war bis 2011 generalüberholt worden. An dieser Reparatur waren deutsche Firmen beteiligt; unter anderem wurden die Batterien ausgetauscht. In seinem letzten Funkspruch meldete der Kommandant von S 42, Pedro Martín Fernández, einen Schwelbrand im Bereich der Bug-Batterien. Es war Wasser über den Schnorchel eingedrungen und hatte zu einem Kurzschluss geführt. Drei Stunden später nahmen Hydrophone eine Explosion im Südatlantik auf. Der argentinische Ausschuss bat das deutsche Bundesinnenministerium um Mithilfe. Dieses leitete die Anfrage an das für Außenhandel zuständige Wirtschaftsministerium weiter. Im Fokus stehen nach Informationen des Bayerischen Rundfunks die deutschen Unternehmen Ferrostaal (ehemals MAN-Gruppe) in Essen und EnerSys-Hawker in Hagen. Mit ihnen schlossen argentinische Stellen einen Vertrag über die Lieferung von 964 Batteriezellen für 5,1 Millionen Euro. Argentinische Politiker sind sich laut Bayerischem Rundfunk sicher, dass dabei Schmiergeld floss, denn einige Jahre zuvor hatten dieselben Firmen über die Lieferung von Schnellbooten an Argentinien und Chile verhandelt. Dieses Geschäft kam nicht zustande, trotzdem wurden Bestechungsgelder bezahlt. Diese Zahlungen sind bei der deutschen Justiz aktenkundig. Ferrostaal wies alle Spekulationen über Korruption bei der Sanierung der \"San Juan\" zurück und griff seinerseits das argentinische Verteidigungsministerium an. Die Firma gab an, 2005 lediglich einen Vertrag über die Lieferung von Ersatzteilen und technische Unterstützungsdienstleistungen für die Batterien vermittelt zu haben, während die Hawker GmbH aus Hagen die Akkumulatoren geliefert hatte. Hawker war Zulieferer der Akkus beim Erstprodukt. Um Kosten zu sparen, so Ferrostaal, sei auf Wunsch der argentinischen Marine kein vollständiger Austausch der Akkus, sondern lediglich einzelner Zellen vorgenommen worden. Die Marine habe die Arbeiten weitgehend eigenständig auf der eigenen Werft \"Tandanor\" durchgeführt. In Argentinien wurde bereits 2010 Anzeige wegen Korruption im Zusammenhang mit den Batterien erstattet, allerdings wurden die Ermittlungen nicht weiter verfolgt. Neben der Zahlung von Schmiergeld wurde offensichtlich nicht dokumentiert, welche Arbeiten die deutschen Unternehmen genau ausgeführt haben. Auch ist unsicher, ob die Deutschen den Batterietausch selbst überwacht und abgenommen haben. Am 15. Dezember 2017 versetzte der argentinische Verteidigungsminister den Oberkommandierenden der Seestreitkräfte, Admiral Marcelo Srur, in den Ruhestand.", "section_level": 1}, {"title": "Verlustursache und Abschlussbericht.", "content": "Der Abschlussbericht der Untersuchungskommission des argentinischen Kongresses wurde Mitte 2019 veröffentlicht. Sie kam zu dem Schluss, dass bereits am 14. November 2017 Meerwasser in die Ventilationsanlage des Bootes eingedrungen war und dieses einen Kurzschluss in der Batterie Nr. 3 auslöste, was einen Brand verursachte. Obwohl die Besatzung am 15. meldete, dass der Brand unter Kontrolle sei und sie auf Periskoptiefe weiterfahren wolle, war dies das letzte Lebenszeichen des Bootes.", "section_level": 1}, {"title": "Kommandanten der \"San Juan\".", "content": "Die folgende Tabelle zeigt die Kommandanten der \"San Juan\":", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ARA \"San Juan\" (S-42) war ein U-Boot der Armada de la República Argentina (ARA), das 2017 im Südatlantik verschwand und dessen Wrack auf dem Meeresgrund erst ein Jahr später geortet wurde. Sie war die zweite Einheit der in Deutschland für Argentinien gebauten U-Boot-Klasse TR 1700. Die Klasse wird nach dem Typschiff auch als Santa-Cruz-Klasse bezeichnet. Benannt war das Boot nach der argentinischen Provinz San Juan.", "tgt_summary": "圣胡安号潜艇(ARA San Juan (S-42))是一艘已沉没的阿根廷潜艇,它于德国建造,并从1985年11月19日起开始在阿根廷海军服役。", "id": 166237} {"src_title": "Flint Hammerhead", "tgt_title": "時空偵探", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Zeitdiebin Petra Fina (, \"Aino Hitomi\") reist mit ihren beiden Gehilfen aus dem 25. Jahrhundert durch die Zeit, um für den Dark Lord die Geschichte durcheinander zu bringen und die in den Zeiten verstreuten Zeitengel zu stehlen. Bei einer ihrer Reisen in die Steinzeit treffen sie auf Flint Hammerhead (, \"Genshi\") und seinen Vater, den sie versteinern um ihnen einen Zeitengel zu nehmen. Im 25. Jahrhundert werden die beiden Steinzeitmenschen wieder ausgegraben und von Bernie Goodman (, \"Yamato-hakase\", „Dr. Yamato“) in der Zeitpolizei wiederbelebt. Flint erhält dadurch übermenschliche Kräfte, während sein Vater ein sprechender Stein bleibt und ihm zukünftig als Hammer dienen soll. Gemeinsam mit den Kindern Goodmans, Sarah (, \"Sora\") und Tony (, \"Tokio\"), und im Auftrag der Zeitpolizei macht sich Flint als Zeitdetektiv daran, jeden Diebstahl von Petra Fina zu vereiteln und reist ihr dafür in die verschiedensten Zeitalter hinterher.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Der Anime entstand beim Studio Group TAC unter der Regie von Hiroshi Fukutomi nach der Idee und dem Konzept von Hideki Sonoda. Das Charakterdesign stammt von Sachiko Ōhashi und die künstlerische Leitung lag bei Hitoshi Nagao. Es entstanden 39 Folgen mit je 25 Minuten Laufzeit. Die Erstausstrahlung erfolgte vom 1. Oktober 1998 bis zum 24. Juni 1999 bei TV Tokyo. Eine deutsche Synchronfassung wurde erstmals vom 28. Februar bis 24. April 2001 bei RTL II gezeigt. Es folgten Wiederholungen bei RTL II, Fox Kids und Kabel 1 sowie bei Premiere. Fox Kids brachte die Folgen auch auf DVD heraus. Außerdem wurde die Serie in englischer, französischer, spanischer, italienischer, niederländischer und portugiesischer Synchronisation im Fernsehen ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Fassung entstand bei MME Studios in Berlin, Dialogregie führte Björn Schalla.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Den Soundtrack der Serie komponierten Tadashi Namba und Toshio Masuda. Der Vorspann ist unterlegt mit dem Lied \"Power na Kimochi\" (, \"Pawā na Kimochi\") von Yukari Asakura. Die Abspanntitel sind:", "section_level": 2}, {"title": "Manga-Adaption.", "content": "In Kōdanshas Magazin \"Comic BomBom\" erschien eine von Hideki Sonoda geschriebene und von Akira Yamanaka gezeichnete Mangareihe namens \"Jikū Tantei Genshi-kun, Susume! Jikumon Tanteidan\" () zur Fernsehserie. 1999 erschienen die sechs Kapitel in einem Sammelband.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Serie sei eine Neuauflage der Serie \"Time Bokan\" aus den 1970er Jahren, so die \"Anime Encyclopedia\", nur mit einem stärkeren Fokus auf das in den 1990er Jahren nach \"Pokémon\" und \"Digimon\" beliebte Monsterjagen und -sammeln. Die Ähnlichkeit mit diesen beiden Serien sei es auch, die \"Flint Hammerhead\" in die USA gebracht habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Flint Hammerhead (jap., \"Jikū Tantei Genshi-kun\", dt. „Raumzeit-Detektiv Genshi“) ist eine Anime-Fernsehserie des Studios Group TAC aus dem Jahr 1998. Das Werk wurde auch als Manga umgesetzt und ist in die Genres Abenteuer, Comedy und Fantasy einzuordnen. International wurde die Serie auch als \"Flint the Time Detective\" bekannt.", "tgt_summary": "《时空侦探》是于1998年10月1日至1999年6月24日在东京电视台播映的日本动画,共39集。其后由漫画家的改编为漫画。", "id": 983770} {"src_title": "Nasutoceratops", "tgt_title": "大鼻角龍屬", "src_document": [{"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Der Gattungsname setzt sich zusammen aus dem lateinischen „\"nasutus\"“ „großnasig“ und der, bei Vertretern der Ceratopsidae häufig verwendeten, Endung „\"-ceratops\"“ nach altgriechisch \"kéras\" „Horn“ und \"ōps\" „Auge“, „Gesicht“. Der Artzusatz „\"titusi\"“ ehrt Alan Titus, Paläontologe am Grand Staircase-Escalante National Monument, für seine Unterstützung während der Geländearbeiten. Der Artname lässt sich grob also in etwa mit „Titus‘ Großnasen-Horngesicht“ übersetzen. Die fossilen Überreste von \"Nasutoceratops titusi\" wurden 2006 während einer Grabungskampagne im Rahmen des „Kaiparowits Basin Project“ in der Kaiparowits-Formation innerhalb des Grand Staircase-Escalante National Monument im Süden Utahs entdeckt. Gattung und Typusart wurden bereits 2010 durch Lund im Rahmen seiner Masterarbeit an der University of Utah beschrieben. Da Lunds Masterarbeit jedoch nicht veröffentlicht war, galt sie nach den Regeln der ICZN nicht als offizielle Erstbeschreibung („Nomen ex dissertatione“). Die gültige Erstbeschreibung auf Basis des Schädelskelettes erfolgte dann erst 2013 durch Sampson et al. mit Lund als Co-Autor. Eine Neubeschreibung der Typusart, die auch Merkmale des postcranialen Skeletts beinhaltete, wurde 2016 durch Lund et al. nachgeliefert. Noch im selben Jahr 2016 wurde \"Nasutoceratops\" durch Ryan et al. gemeinsam mit Avaceratops in die Klade der Nasutoceratopsini gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Fossilbeleg.", "content": "Der Holotypus UMNH VP 16800 umfasst einen nahezu vollständigen, ca. 1,5 m langen Schädel, den, wie bei allen Vertretern der Coronosauria, zum „Syncervical“ verschmolzenen ersten Halswirbeln, drei bruchstückhaft erhaltenen Rückenwirbeln, beiden Vorderbeinen inklusive Schulterblättern und linkem Coracoid eines subadulten Individuums. Neben dem Holotypus liegt noch weiteres fossiles Belegmaterial vor: Zusammengenommen sind vom diagnostisch bedeutsamen Gesichtsschädel damit etwa 80 % bekannt, vom postcranialen Skelett ca. 10 %. Alle bislang bekannten Überreste von \"Nasutoceratops\" stammen aus der mittleren Einheit der Kaiparowits Formation. Der Holotypus und das Referenzmaterial stammen von unterschiedlichen Fundstellen und aus geringfügig unterschiedlichen stratigraphischen Niveaus innerhalb der mittleren Kaiparowits-Formation. \"Nasutoceratops\" ist damit nach \"Diabloceratops\" (Wahweap-Formation, Unteres bis Mittleres Campanium) der zweite Vertreter der Centrosaurinae aus dem Gebiet des Grand Staircase-Escalante National Monument.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale der Gattung.", "content": "\"Nasutoceratops\" unterscheidet sich von allen anderen Vertretern der Centrosaurinae insbesondere durch die Form des Schädels. Als gattungstypische Merkmale (Autapomorphien) gelten: Daneben zeigt \"Nasutoceratops\" eine Reihe von Merkmalen, die einzeln für sich genommen zwar bereits von anderen Vertretern der Centrosaurinae bekannt, in Kombination miteinander jedoch bislang einzigartig sind: Alle anderen festgestellten Skelettmerkmale entsprechen denen eines typischen Vertreters der Centrosaurinae und belegen die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe. \"Nasutoceratops titusi\" erreichte vermutlich eine Länge von 4,5 m bei einer Körpermasse von etwa 1,5 Tonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Integument.", "content": "In Zusammenhang mit dem linken Vorderbein des Holotyps (UMNH VP 16800) wurden bei der Freilegung des Fundes die Abdrücke von 3 Hautfetzen („A“, „B“ und „C“) entdeckt: Abdruck „A“ besteht aus einer Ansammlung von dicht gelagerten, in unregelmäßigen Reihen angeordneten, ovalen bis annähernd kreisförmigen Tuberkeln mit Durchmessern zwischen 2 mm und 8 mm. Abdruck „A“ wurde im Nahbereich und posterior zum Caput humeri gefunden. Abdruck „B“ zeigt eine ähnliche Struktur, allerdings mit etwas größeren Tuberkeln mit Durchmessern zwischen 5 mm und 11 mm. Abdruck „B“ stand ebenfalls in Zusammenhang mit dem linken Oberarmknochen, lag jedoch näher bei der Schulterblattgelenkpfanne. Abdruck „C“ unterscheidet sich signifikant von den beiden anderen Hautabdrücken und zeigt ein regelmäßiges Muster aus erhabenen Sechsecken mit einem Durchmesser zwischen 8 mm und 11 mm die jeweils von kleineren, dreieckigen Kerben umgeben sind. Dieser Abdruck wurde ebenfalls im Nahbereich des linken Caput humeri, allerdings etwas weiter abseits vom Knochen als Abdruck „A“, gefunden. Die Abdrücke „A“ und „B“ ähneln Hautabdrücken die bereits von anderen Vertretern der Ceratopsia, wie etwa \"Psittacosaurus\", \"Chasmosaurus \" oder \"Centrosaurus\" bekannt sind, obwohl die großen, kreisrunden Schuppen, die bei Chasmosaurus und Centrosaurus zwischen den unregelmäßig angeordneten, kleineren Tuberkel eingelagert sind, bei \"Nasutoceratops\" bislang nicht nachgewiesen werden konnten. Die regelmäßigen Muster vom Typ „C“ gleichen jedoch nichts was zuvor bekannt gewesen wäre.", "section_level": 2}, {"title": "Alterseinordung der Funde.", "content": "Die klastischen Sedimente der Kaiparowits-Formation in Utah sind mit mehreren Bentonit-Horizonten vulkanischen Ursprungs durchsetzt. Die in diesen Bentonit-Horizonten teilweise noch erhaltenen Sanidine eignen sich bestens für eine geochronologische Altersdatierung mit der Ar-Ar-Methode. Einem Bentonit-Horizont (KP-07) im Liegenden der Fundschichten konnte damit ein Alter von 75,97±0,18 Ma zugewiesen werden. Zwei weitere Bentonit-Horizonten (KBC-109 und KBC-144) im Hangenden zeigen hingegen identische Alter von 75,51±0,15 Ma. Die Fossilien von \"Nasutoceratops\" haben dementsprechend ein Alter zwischen diesen beiden Zeitmarken, was einem relativ kurzen Zeitabschnitt innerhalb des Oberen Campaniums entspricht. Die Sedimente der Kaiparowits Formation wurden demnach etwa zeitgleich mit z. B. der oberen Judith River Formation (nicht zu verwechseln mit der übergeordneten Judith-River-Gruppe) bzw. der Two Medicine Formation in Montana und der Dinosaur Park Formation in Alberta, die alle ebenfalls reiche Dinosaurier-Funde geliefert haben, abgelagert.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Phylogenie.", "content": "\"Nasutoceratops\" gilt als basaler Vertreter der Centrosaurinae. Phylogenetische Analysen deuten darauf hin, dass \"Nasutoceratops\" näher verwandt ist mit \"Avaceratops\", einem annähernd zeitgleich lebenden Vertreter der Centrosaurinae aus der Judith River Formation im Nordwesten der USA, als mit dem etwas älteren, dafür aber in derselben Region lebenden \"Diabloceratops\". \"Nasutoceratops\", \"Avaceratops\", ein nicht genauer bestimmbares, nur bruchstückhaft erhaltenes Schädelskelett (CMN 8804) aus der Oldman Formation Albertas sowie ein im Detail noch unbeschriebener Fund aus Malta (Montana) (\"New Malta Taxon\"; GPDM 63) wurden 2016 in der Klade der Nasutoceratopsini zusammengefasst. Die Nasutoceratopsini sind dabei definiert als alle Taxa die näher mit \"Nasutoceratops titusi\" verwandt sind als mit \"Centrosaurus apertus\" und werden den Centrosaurini bzw. den Pachyrhinosaurini gegenüber gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Palökologie.", "content": "\"Nasutoceratops\" war, wie alle Vertreter der Ceratopsidae, ein reiner Pflanzenfresser. Die biologische Funktion der Hohlräume innerhalb des Nasenbeins ist ungeklärt. Theoretisch denkbar sind Zusammenhänge mit dem Feuchtigkeits-Austausch durch die Atemluft, eine Funktion zur Schock-Absorption, ein Organ zur Lautäußerung, simple Gewichtsreduktion der überdimensionierten Nasenregion oder eine Kombination aus mehreren dieser Gründe. Der Nordamerikanische Kontinent war während der mittleren und oberen Kreidezeit teilweise von einem flachen Epikontinentalmeer bedeckt. Dieser Western Interior Seaway teilte den Kontinent in zwei Landmassen; das westliche Laramidia und das östliche Appalachia. Letzteres war zeitweilig durch einen weiteren Meeresarm (Hudson Seaway) in einen nördlichen und einen südlichen Teil aufgespalten. Die Sedimente der Kaiparowits Formation wurden als Erosionsmaterial der jungen Rocky Mountains an der Ostküste Laramidias, also in Richtung zum Western Interior Seaway hin, abgelagert. Die Kaiparowits Formation wurde im Bereich von anastomosierenden oder mäandrierenden Flüssen bzw. im Bereich von deren Schwemmebenen abgelagert. Hinweise auf einen Gezeiteneinfluß im Ablagerungsraum, etwa im Nahbereich eines Ästuars (\"Utah Embayment\") überlappen zumindest teilweise mit dem zeitlichen Auftreten von \"Nasutoceratops\". Hinweise auf die paläoklimatologischen Bedingungen im Lebensraum von \"Nasutoceratops\" liefern die zahlreichen Pflanzenfossilien aus der Kaiparowits Formation. Die Fundstelle „DMNH Loc. 3642“ liegt nur wenige Kilometer von den \"Nasutoceratops\"-Fundstellen entfernt in einer analogen stratigraphischen Position innerhalb der Kaiparowits Formation und kann als zeitgleich mit dem bekannten Auftreten von \"Nasutoceratops\" gewertet werden. Die überaus artenreiche Paläoflora (87 nachgewiesene Morphotypen) wird von Zweikeimblättrigen (~70 % aller Morphotypen und ~83 % aller Pflanzenfossilien insgesamt) dominiert. Daneben treten untergeordnet auch Einkeimblättrige (unter anderem mindestens zwei Vertreter der Palmenartigen), Koniferen aus der Gruppe der Zypressengewächse, Palmfarne, Farne und Schachtelhalme auf. Die Flora der Kaiparowits Formation deutet auf ein subtropisches, feuchtes Klima mit einer Jahresmitteltemperatur von etwa 20 °C und eine durchschnittlichen Niederschlagsmenge von ca. 1800 mm pro Jahr hin. \"Nasutoceratops\" teilte sich diesen Lebensraum unter anderem mit zwei weiteren Ceratopsiden, \"Utahceratops\" und \"Kosmoceratops\", beides, im Gegensatz zu \"Nasutoceratops\", Vertreter der Chasmosaurinae, sowie mit den Hadrosauriern \"Gryposaurus monumentensis\" und \"Parasaurolophus cyrtocristatus\", dazu kommen noch unbenannte Vertreter der Ankylosauria, der Tyrannosaurier \"Teratophoneus\", Coelurosaurier der Gattung \"Ornithomimus\" und ebenfalls nicht näher bestimmte Vertreter der Caenagnathidae innerhalb der Gruppe der Oviraptosauria. Zahlreiche Funde von Amphibien, Schuppenkriechtieren, Krokodilen und Schildkröten und zumindest eines Vogels aus der Gruppe der Enantiornithes sowie Säugetieren aus den Gruppen der Multituberculata, Marsupialia und Insectivora vervollständigen das Bild der Landwirbeltierfauna.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nasutoceratops ist eine Gattung von ceratopsiden Dinosauriern aus der Gruppe der Centrosaurinae. Die einzige bekannte Art der bislang monotypischen Gattung ist \"Nasutoceratops titusi\" aus dem oberen Campanium (vor ca. 75,5 bis 76 Millionen Jahren) von Utah (USA).", "tgt_summary": "大鼻角龙属 (属名:)是角龙科恐龙的一属,生存于白垩纪晚期的北美洲,尤其在美国发现的化石最多,是仅次于三角龙的世界第二多化石数量的角龙类恐龙。曾经是个无资格名称,直至2013年成为正式名称,牠原本被误认为是三角龙、五角龙或者牛角龙,最近科学家才对牠建立完整的理论。", "id": 287962} {"src_title": "Musée Angladon", "tgt_title": "安哥拉东博物馆", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Jacques Doucet trug über mehrere Jahrzehnte verschiedene Sammlungen zusammen. Während er seine umfangreichen Bibliotheken zur Kunst und zur modernen Literatur an die Universität von Paris stiftete, hinterließ er bei seinem Tod 1929 seine bedeutende Kunstsammlung seiner Frau Jeanne Doucet (1861–1958) und seiner Schwester Marie Dubrujeaud (1854–1937). In den 1930er Jahren wurden einige bedeutende Werke der Sammlung verkauft, andere kamen als Schenkung an den französischen Staat. 1958 erbte der Sohn der Schwester, Jean Dubrujeaud (1880–1968), den gesamten in der Familie verbliebenen Teil der Sammlung. Dessen Sohn Jean Angladon-Dubrujeaud (1906–1979), ein Großneffe von Jacques Doucet, begründete als Nacherbe zusammen mit seiner Frau Paulette Martin (1905–1988) das heutige Musée Angladon. Während Jacques Doucet überwiegend in Paris und der Umgebung der Hauptstadt gelebt hatte, verlegten Jean Angladon-Dubrujeaud und seine Frau Paulette die Sammlung in die Altstadt von Avignon, wo sie in der Rue Laboureur Nr. 5 das Stadthaus \"Hôtel de Massilian\" erwarben. Es wurde 1694 nach Plänen des Architekten Jean Péru errichtet und ist nach der Familie Massilian benannt, die hier im 18. Jahrhundert lebte. Jean Angladon-Dubrujeaud, der selbst als Maler und Radierer tätig war, lebte in diesem Haus bis zu seinem Tod 1979. Danach wohnte hier seine Frau Paulette Martin, die 1988 verstarb. Das kinderlose Paar hatte testamentarisch verfügt, das Haus mit den Sammlungen für die Öffentlichkeit zu erhalten. Zu diesem Zweck wurde 1993 die Fondation Angladon-Dubrujeaud begründet. Nachdem das Haus für museale Zwecke umgebaut wurde, konnte es am 15. November 1996 als Musée Angladon eröffnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlung und Ausstellungen.", "content": "Im Erdgeschoss des Museums finden sich in mehreren Galerieräumen die Hauptwerke der Gemäldesammlung aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Hierzu gehören beispielsweise das Stillleben \"Nature morte au pot de grès\" von Paul Cézanne, das Balletbild \"Deux danseuses\" von Edgar Degas, das Eisenbahnmotiv \"Wagons de chemin de fer à Arles\" von Vincent van Gogh, die Winterlandschaft \"Paysage de neige à Louveciennes\" von Alfred Sisley oder das Bildnis \"La blouse rose\" von Amedeo Modigliani. Hinzu kommen Bilder wie \"Le lapin\" von Édouard Manet, \"La porte entrebâillée\" von Édouard Vuillard, \"Sancho Pança\" von Honoré Daumier, \"Rose dans un verre\" von André Derain, die Gouache \"Arlequin assis\" von Pablo Picasso und Werke von Odilon Redon und Tsuguharu Foujita. In der ersten Etage des Museums befinden sich die ehemaligen Wohnräume von Jean Angladon-Dubrujeaud und Paulette Martin. Einige Zimmer sind im Stil verschiedener Epochen von der Renaissance bis zum 18. Jahrhundert mit Möbel und Kunstwerken der jeweiligen Zeit eingerichtet. So finden sich hier auch bedeutende Gemälde wie das Stillleben \"Nature morte à la raie et au panier d’oignons\" von Jean Siméon Chardin und Erinnerungsstücke an früheren Wohnungen von Jacques Doucet, wie das Interieurbild \"Grand Salon de Jacques Doucet rue de la Ville-l’Evêque\" von Walter Gay. Zudem sind hier außereuropäische Ausstellungsstücke zu sehen, wie chinesisches Porzellan und Seidenmalerei sowie afrikanische Holzmasken, etwa vom Volk der Loma aus Guinea oder vom Volk der Fang in Gabun. Darüber hinaus gibt es im Museum eine umfangreiche Bibliothek, zu der auch ein Bestand von Zeichnungen des 18. und 19. Jahrhunderts gehört. Hierunter befinden sich beispielsweise Blätter von François Boucher oder Juste-Aurèle Meissonnier. Neben der ständigen Ausstellung zeigt das Museum regelmäßig Wechselausstellungen und veranstaltet Vorträge zu verschiedenen Bereichen der Kunst, vor allem aber auch zur Druckgrafik und zur Buchillustration.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Musée Angladon – Collection Jacques Doucet ist ein Kunstmuseum in Avignon. Es beherbergt Kunstwerke aus der Sammlung des Modeschöpfers Jacques Doucet.", "tgt_summary": "安哥拉东博物馆(Musée Angladon)是法国阿维尼翁的一个博物馆,设于一座18世纪豪宅。博物馆由巴黎设计师雅克·杜塞的继承人创建于1996年,馆内收藏16世纪-20世纪绘画、雕塑等艺术品。", "id": 742206} {"src_title": "Smart Speaker", "tgt_title": "智能音箱", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Nach Schätzungen waren Ende 2017 weltweit rund 50 Millionen Smart Speaker verkauft, bis Ende 2018 werden weltweit 100 Millionen Geräte erwartet. Mit 200 Millionen Geräten bis Ende 2020 sind Smart Speaker die am schnellsten wachsende Consumer-Technologie. Verkaufszahlen werden nur unvollständig veröffentlicht. Marktforscher erwarten bei Sprachassistenten in vernetzten Lautsprechern für Apples Assistentin Siri bis Ende 2022 10 % Marktanteil, während Google und Amazon jeweils rund ein Drittel des Marktes kontrollieren und für Assistenten unter anderem in China und Russland künftig rund 20 % Marktanteil bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Die Geräte sind so konzipiert, dass sie im Bereitschaftsmodus die Sprache zunächst geräteintern verarbeiten und auf ein Signalwort warten. Mittels gesprochener, festgelegter Schlüsselwörter oder durch Drücken der Aktionstaste wird die eigentliche Sprachsteuerung eingeleitet. Im Folgenden überträgt das Gerät dann die im Raum gesprochenen Worte digital über das Internet zum Hersteller, wo versucht wird, die Befehle umzusetzen. Einige Anbieter haben ihre Software offen konzipiert, damit Drittanbieter in Anlehnung an Smartphone-Apps ihre Dienste anbieten können.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzszenarien.", "content": "Nutzer eines Smart Speakers verwenden diesen vor allem, um Musik abzuspielen oder Radio zu hören. 73 Prozent der Nutzer gaben in einer repräsentativen Umfrage 2019 an, ihr Gerät dafür einzusetzen. Es folgte das Einsatzszenario \"Geräte im Haushalt steuern\" (69 Prozent der Nutzer taten das). Weitere Einsatzmöglichkeiten folgten mit großem Abstand: 37 Prozent der Nutzer riefen mit dem Smart Speaker Verkehrsnachrichten ab, 35 Prozent Sportergebnisse, 32 Prozent Abfahrtszeiten von Bussen und Bahnen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Sprachsteuerungen verbreiteten sich ab den 2010er Jahren. Als Endgeräte dienten oft Smartphones. Amazon war eines der ersten Unternehmen, die ein marktreifes Endgerät entwickelten, welche ausschließlich für die Nutzung als Endgerät der Sprachsteuerung dient. Ab dem 6. November 2014 war der erste \"Echo\" für US-amerikanischen Prime-Mitglieder erhältlich, am 23. Juni 2015 allgemein zu erwerben und ab dem 28. September 2016 auch außerhalb der USA im Handel erhältlich. Google folgte dem Beispiel und verkaufte seine \"Home\"-Geräte in den USA ab dem 4. November 2016. In der Folgezeit erschienen weitere Mitbewerber auf dem Markt wie Apple, Alibaba oder Samsung.", "section_level": 1}, {"title": "Datenschutz und Privatsphäre.", "content": "Die Geräte verfügen meist über leistungsfähige Hardware, die die Sprachbefehle mittels mehrerer Mikrofone aufzeichnet. Damit werden auch aus relativ großer Entfernung und bei höherem Hintergrundgeräuschpegel Audioaufnahmen erzeugt, die auf den verarbeitenden Servern wirkungsvoll verarbeitet werden können. Die IPA-Funktion wird erst durch ein Aktivierungskennwort ausgelöst. Solange die Mikrofonfunktion aktiv ist, wird die Umgebung ständig auf dem Gerät abgehört und die letzten Sekunden werden auf dem Gerät aufgezeichnet. Laut Herstellerangaben sind die Mikrofone mit der Stummfunktion hartverdrahtet und ein unerwünschtes Abhören nicht möglich. Dienstbezogene Aspekte siehe auch auf der Seite Intelligenter Persönlicher Assistent. Die Geräte sind meist auf einen IPA festgelegt, entkoppelte Geräte sind erst für 2018 angekündigt. Es gibt Berichte, denen zufolge Amazon an der sprecherspezifischen Erkennung menschlicher Stimmen forscht (Sprecherauthentifizierung). Aus Sicht der deutschen Datenschutzbeauftragten ist für den Nutzer nicht erkennbar, wie und in welchem Umfang die erfassten Informationen verarbeitet werden. Die Aufnahmen werden nicht im Gerät, sondern beim entsprechenden Anbieter verarbeitet und gespeichert.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Apple-Siri-basierend.", "content": "Der Apple HomePod wurde auf der WWDC 2017 vorgestellt. Der HomePod war ab Februar 2018 in Australien, Großbritannien und den USA erhältlich. Verkaufsstart in Deutschland war am 18. Juni. Der HomePod soll 2018 einen weltweiten Anteil am Markt von 8,9 Prozent erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Google-Assistant-basierend.", "content": "Basierend auf dem Google Assistant verkaufte Alphabet Inc. den Smart Speaker \"Google-Home\", der in den Varianten Home, Max und Mini angeboten wurde. Google-Assistant-basierende Smart Speaker hatten 2017 einen Anteil am Weltmarkt von rund 18,1 Prozent, 2018 wurde ein Anteil von 21,6 Prozent erwartet.", "section_level": 2}, {"title": "Alibaba.", "content": "Im Jahr 2017 wurde der Tmall Genie des chinesischen Konzerns Alibaba Group mit dem Sprachassistenten \"AliGenie\" veröffentlicht. 2018 wird Alibaba damit voraussichtlich einen weltweiten Anteil am Markt von 6,3 Prozent erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Hallo Magenta.", "content": "Die Deutsche Telekom verkauft ab September 2019 einen eigenen Smart Speaker. Er entstand in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie und dem französischen Unternehmen Orange.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Produkte.", "content": "Ferner sind im Handel weitere Smart Speaker im Handel. Mit dem Produkt „Invoke“ von Harman/Kardon reagiert Microsoft auf die Spracherkennungslautsprecher der Produkte von Amazon und Google. „Invoke“ ist zunächst nur in den Vereinigten Staaten erhältlich. Das südkoreanische Unternehmen Naver Corporation verkauft die Smart Speaker \"Friends\" und \"Wave\", die mit dem Sprachassistenten \"Clova\" funktionieren. Baidu verkauft unter der Marke \"Baidu Raven\" mehrere Smart-Speaker-Modelle. Im Rahmen einer Kooperation zwischen den chinesischen Unternehmen \"JD.com\" und \"iFlytek\" ist der Smart Speaker \"DingDong\" im Handel zu erwerben. Der russische Internetdienstleister Yandex bietet in Russland den Smart Speaker \"Yandex Station\" mit dem Sprachassistenten Alice an. Samsung hat den Verkauf seines Smart Speakers auf Basis des Sprachassistenten Bixby für die erste Jahreshälfte 2018 angekündigt. Auch Facebook Inc. erwog, die Smart Speaker \"Aloha\" und \"Fiona\" anzubieten, verschob dies aber auf unbestimmte Zeit infolge eines Datenschutzskandals.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Laut einer Studie sorgt die Nutzung eines Smart Speakers im Haushalt für einen Rückgang der Nutzung von Smartphones.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Smart Speaker ist ein mit dem Internet verbundener Lautsprecher, der Musik drahtlos überträgt und per eingriffsfreier Sprachsteuerung und Spracherkennung die Funktionen eines intelligenten Persönlichen Assistenten (IPA) integriert. Im Deutschen hat sich noch kein einheitlicher Begriff für diese Geräte entwickelt, weshalb auch Lehnübersetzungen wie intelligenter Lautsprecher und vernetzter Lautsprecher gebräuchlich sind.", "tgt_summary": "智能音箱是一种具有集成虚拟助手的无线音箱和语音命令设备,人们通过语音指令使用智能音箱,如可以要求智能音箱播放音乐、播报天气、设定闹钟等。一些智能音箱还能集成Wi-Fi、蓝牙及其他无线协议标准的连接,以增加音频播放之外的用途,例如通过语音控制智慧家庭设备。一些智能音箱还包括触摸屏。具有触摸屏的智能音箱被称为智能显示器。", "id": 204342} {"src_title": "Festival Puccini", "tgt_title": "普契尼音乐节", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Festival wird in einem Freilichttheater in Torre del Lago veranstaltet. Der Ort liegt zwischen dem Lago di Massaciuccoli und dem Tyrrhenischen Meer, etwa 4 Kilometer entfernt von den Stränden von Viareggio an der toskanischen Riviera und 18 Kilometer entfernt von Pisa und Lucca, dem Geburtsort des Komponisten. Beim Festival werden jährlich mehrere Opern von Puccini inszeniert, mit jeweils vier bis fünf Aufführungen pro Oper. In den letzten Jahren gehören auch Opern anderer Komponisten, Liederabende und Konzerte zum Programm des Festivals. Dies zieht pro Saison etwa vierzigtausend Zuschauer in das \"Gran Teatro all’aperto Giacomo Puccini\" (Großes Freilichttheater Giacomo Puccini) mit seinen 3.200 Sitzplätzen. Das Freilichttheater liegt in der Nähe der \"Villa Puccini\", in der der Komponist von 1900 bis 1921 lebte, komponierte und seiner Jagdleidenschaft frönte. Puccini arbeitete hier an seinen Opern \"Tosca\", \"Madama Butterfly\", \"La fanciulla del West\", \"La rondine\" und \"Il trittico.\" Die Verschmutzung des Sees veranlasste Puccini 1921 sich direkt in Viareggio niederzulassen. Nach dem Tod des Komponisten im Jahr 1924 wurde er in einer kleinen Kapelle der \"Villa Puccini\" beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Das Festival Puccini wird seit 1930 veranstaltet. Die Idee dazu soll auf eine Äußerung Puccinis zurückgehen, die er im Jahr 1924, kurz vor seinem Tod, gemacht hat: Am 24. August 1930 inszenierten der Librettist Giovacchino Forzano und der Komponist Pietro Mascagni, beides Freunde Puccinis, eine Oper des Maestro am Seeufer vor der \"Villa Puccini\". In einem provisorisch gebauten Theater, dem \"Carro di Tespi Lirico\", mit einer auf Pfählen errichteten Bühne, führte ein reisendes Opernensemble unter der Leitung von Forzano und dirigiert von Mascagni \"La Bohème\" auf. Das gleiche Opernensemble führte 1931 mit Beniamino Gigli und Adelaide Saraceni noch einmal \"La Bohème\" auf und gab \"Madama Butterfly\" mit Rosetta Pampanini und Angelo Michetti in den Hauptrollen. In den Jahren vor 1949 gab es aufgrund des politischen Klimas und finanzieller Umstände nur eine weitere Aufführung im \"Carro di Tespi Lirico,\" und zwar 1937 ein Konzert. Erst anlässlich des 25. Todestages von Puccini im Jahr 1949 wurde das Festival mit \"La fanciulla del West\" wieder veranstaltet und dann in unregelmäßigen Abständen bis in die 1960er Jahre mit vielen der bekannten Werke des Komponisten fortgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Festival seit 1966.", "content": "Erst seit dem Jahr 1966, als das Festival-Gelände weiter nördlich in die Nähe eines kleinen Hafens verlegt wurde, wird das Festival Puccini jährlich im Sommer durchgeführt. Nach Gründung der \"Puccini Festival Foundation\" im Jahr 1990, die dem Festival eine fundierte finanzielle Basis gab, wurde ein neues Open-Air-Theater mit modernster Ausstattung und Akustik geplant und umgesetzt. Die Stadtverwaltung von Viareggio kaufte hierfür 25.000 Quadratmeter Land, um den \"Parco della Musica \"(Musikpark) zu schaffen und darauf das \"Gran Teatro all’Aperto Giacomo Puccini\" zu errichten. Darüber hinaus wurden weitere Räumlichkeiten für Proben und Workshops sowie ein überdachtes Studiotheater mit 600 Sitzplätzen gebaut. In der langjährigen Geschichte des Festivals hat die Bühne von Torre del Lago die berühmtesten und gefeiertsten Namen der Opernwelt beherbergt. Unter ihnen waren Tito Gobbi, der hier sein Debüt als Regisseur mit \"Tosca\" gab und Mario Del Monaco, der hier seinen Abschied von der Bühne in einer Aufführung von \"Il tabarro \"feierte, außerdem Beniamino Gigli, Giuseppe Di Stefano, Plácido Domingo, Josep Carreras, Luciano Pavarotti, Renata Scotto, Katia Ricciarelli und viele andere. Im Jahr 2000, dem 70. Jahrestag der ersten Aufführung durch Forzano und Mascagni, präsentierte das 46. Festival Puccini mit \"Madama Butterfly\" und \"Tosca\" zwei große neue Opernproduktionen. Auf dem Programm stand außerdem die erste Oper von Puccini, \"Le Villi\", mit Auftritten von Katia Ricciarelli und Josè Cura. Im Jahr 2004 wurde das 50. Festival Puccini mit zwei großen Veranstaltungen gefeiert: eine davon war die Neuinszenierung von \"Madama Butterfly\", anlässlich der Hundertjahrfeier ihrer Uraufführung am 28. Mai 1904 in Brescia. Es dirigierte Plácido Domingo mit Daniela Dessì und Fabio Armiliato in den Hauptrollen. Die zweite Veranstaltung war ein Abend, der Puccinis Heldinnen gewidmet war und die beliebtesten Arien seiner Lieblingsfiguren präsentierte, mit Plácido Domingo als Erzähler in der Rolle von Puccini.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Festival Puccini (oder auch Puccini Festival) ist ein jährlich im Juli und August in Torre del Lago in Italien stattfindendes Opernfestival, das Werke des italienischen Komponisten Giacomo Puccini aufführt.", "tgt_summary": "普契尼音乐节(英语:Festival Puccini)是一个每年在夏天七八月份时举办歌剧节,用以演出著名意大利作曲家贾科莫·普契尼谱写的歌剧。", "id": 1161150} {"src_title": "Wallfahrtspsalm", "tgt_title": "上行之诗", "src_document": [{"title": "Die Überschrift.", "content": "Alle fünfzehn Psalmen tragen die hebräische Überschrift שיר המעלות, \"ʃir hammaʕlôt\", „Lied der Hinaufzüge.“ Zwar werden die Psalmenüberschriften generell als sekundär betrachtet und die Psalmen unabhängig von ihrer Überschrift analysiert, aber es gibt beim Wallfahrtspsalter eine exegetische Tradition, anders zu verfahren.", "section_level": 1}, {"title": "Ein Pilgerliederbuch.", "content": "Weil das Hinaufziehen terminus technicus für den Weg nach Jerusalem ist (vgl. Esra 7,9), liegt es nahe, hier eine Verbindung zu den drei Pilgerfesten der Tora (Pessach, Sukkot, Schawuot) anzunehmen. Aber unumstritten ist dies nicht, denn nur Psalm 122,4 bezieht sich auf den Pilgerweg nach Jerusalem. Wenn man annehmen will, dass der Wallfahrtspsalter ein Liederbuch der Festpilger auf ihrer Reise war, ist es merkwürdig, dass man mit dem dritten Lied bereits in Jerusalem angekommen ist. Andererseits beginnt die Sammlung mit Psalm 120 in maximaler Entfernung von Jerusalem und endet in Psalm 134 mitten im Tempel. Irgendein liturgischer \"Ablauf\", sei es auf der Reise oder in der Stadt Jerusalem, ist dem Wallfahrtspsalter nicht zu entnehmen; so bleibt nur, darin ein Meditationsbuch zu sehen, d. h. eine Art literarische Reise nach Jerusalem. „Am wahrscheinlichsten dürfte die Auffassung sein, die Ps 120–134 als Lieder- und Gebetbuch für eine geistliche, meditative (»poetische«) Wallfahrt zum Zion versteht, mit dem man sich in die Segenswelt des Zionsgottes hineinbetet - mag man dabei fern vom Zion, unterwegs zum Zion oder auf dem Zion selbst sein.“", "section_level": 2}, {"title": "Lieder des Leviten-Chors auf einer Tempeltreppe.", "content": "Für eine liturgische Verortung der Psalmen wird gern ein Text aus der Mischna herangezogen: Während des Sukkotfestes fand ein sehr populäres nächtliches Ritual des Wasserschöpfens statt. Die Leviten standen mit ihren Musikinstrumenten „\"auf den fünfzehn Stufen, die vom Vorhof Israels in den Frauenvorhof hinabführen, entsprechend den fünfzehn Stufenliedern in den Psalmen. Auf ihnen also standen die Leviten mit ihren Musikinstrumenten und sangen Lieder.\"“ Dem entspricht, dass die Überschrift in der Septuaginta-Fassung „\"Lied der Stufen\"“ heißt, ebenso in der Vulgata (\"Canticum graduum\"). In der Lutherbibel lautete die Überschrift bis 1912: „\"Ein Lied im höhern Chor\"“; dahinter steht die gleiche Tradition.", "section_level": 2}, {"title": "Kohärenz der Sammlung.", "content": "Sprachliche Besonderheiten erweisen die Zusammengehörigkeit der fünfzehn Psalmen. Am wichtigsten ist die Verwendung von ש־ anstelle von אשר, außerdem gibt es viele Aramaismen. Wiederholungen und typische Stilmittel (Anacrucis und Anadiplose) heben Psalm 120 bis 134 schon beim Durchlesen auffällig vom Rest des Psalmbuches ab. Psalm 132 nimmt u. a. durch seine Länge eine Sonderstellung im Wallfahrtspsalter ein.", "section_level": 1}, {"title": "Zionstheologie.", "content": "„Zion“ ist das thematische Zentrum des Wallfahrtspsalters, es ist aber Unterschiedliches damit gemeint:", "section_level": 1}, {"title": "Segenstheologie.", "content": "Ein weiterer Schlüsselbegriff ist „Segen“, wobei es das Besondere des Wallfahrtspsalters ausmacht, dass dieser (vom Zion ausgehende) Segen im Alltag konkret wird. Der Wallfahrtspsalter ist wenig interessiert am Vollzug von Ritualen im Tempel; die im Tempel anwesenden Priester werden einfach als Mitglieder des Volkes Israel gewürdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Judentum.", "content": "Die Psalmen 120 bis 134 werden im Winter an jedem Sabbatnachmittag rezitiert, und zwar vom Sabbat nach dem Laubhüttenfest, an dem ein neuer Tora-Lesezyklus mit der Schöpfungsgeschichte beginnt, bis zum Sabbat vor dem Pessachfest. Im Sommer studiert man stattdessen ein Kapitel aus dem Mischnatraktat Pirke Avot.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Wallfahrtspsalmen sind eine Gruppe kurzer Texteinheiten im biblischen Buch der Psalmen (Psalm 120 bis 134). Keine andere Psalmgruppe ist auf der Ebene der Psalterredaktion so deutlich als Einheit markiert.", "tgt_summary": "上行之诗是圣经诗篇中一些诗歌的标题(中文和合本诗篇第120篇—134篇)。也被称为登阶之诗,上殿之诗或敬拜之诗,作者不详。其中122、124、131、133篇被称为大卫上行之诗,127篇被称为所罗门上行之诗。有些学者认为,这些诗歌是朝圣者上耶路撒冷去参加三大节期,在路上所唱的诗歌;或者是祭司进入耶和华的圣殿时,从外院到内院每上一个阶梯,就唱一首上行之诗。", "id": 1156898} {"src_title": "Linie 6 (Metro Delhi)", "tgt_title": "德里地鐵紫線", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Linie 6 ist Teil des Phase-II-Projekts der Metro Delhi. Sie sollte ursprünglich im März 2010 eröffnet werden. Am 12. Juli 2009 kam es zu einem schwerwiegenden Unfall, als ein Teil einer Brücke kollabierte, während ein Brückensegment in seine Position gehoben werden sollte. Der Unfall ereignete sich östlich von Kailash im Abschnitt Central Secretariat – Badarpur. Dabei kamen sechs Arbeiter ums Leben und weitere fünfzehn wurden verletzt. Am folgenden Tag, als der Schutt beseitigt werden sollte, kam es zu einem weiteren Unfall. Sechs Arbeiter wurden verletzt, als drei Kräne mit einem lauten Geräusch nacheinander zusammenbrachen bei dem Versuch, ein Brückensegment anzuheben. Einer der Kräne fiel dabei auf eine Ladenzeile. Die Linie wurde im Rahmen der Phase III in südlicher Richtung bis in das benachbarte Faridabad im Bundesstaat Haryana erweitert, um die Satellitenstadt an Delhi anzubinden. Dies geschah am 6. September 2015. Die Strecke ist die zweite Linie über die Grenze nach Haryana nach der Linie 2 nach Gurgaon. Die südliche Verlängerung umfasst neun Stationen und verläuft über 13,9 Kilometer vollständig als Hochbahn. Das Depot der Linie befindet sich in Ajronda nahe der Station Neelam Chowk Ajronda.", "section_level": 1}, {"title": "Stationen.", "content": "Die Linie startet im Zentrum von Delhi am Kashmere Gate unterirdisch bis nach Jangpura, unterquert dabei Khan Market und das Jawaharlal Nehru Stadium. Der anschließende Abschnitt verläuft als Hochbahn über Lajpat Nagar, Kailash Colony, Nehru Place, Harkesh Nagar Okhla, Sarita Vihar, bis nach Escorts Mujesar in Faridabad. Es bestehen Umsteigemöglichkeiten in die Linie 1 und 2 am Kashmere Gate bzw. auch am Central Secretariate und mit der Linie 3 an Mandi House. Die Bahnsteiglänge beträgt 140 Meter mit einer Breite von 6,5 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Wagenpark.", "content": "Die Linie ist in Normalspur konstruiert. Die Züge wurden von einem Konsortium von Mitsubishi-ROTEM-BEML gebaut. Insgesamt wurden 196 Wagen bestellt, die sowohl in Vier-Wagen-Konfiguration (46 Züge) als auch in Sechs-Wagen-Konfiguration (2 Züge) fahren. Die Züge werden auf der Linie 5 und 6 eingesetzte. Ein Zug wurde von Changwon in Süd-Korea produziert und die restlichen Züge von BEMLs Produktionsstätte in Bangalore.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Die bestehende Strecke wird zurzeit um 3,2 Kilometer und weitere zwei Stationen bis nach Ballabhgarh verlängert. Die Eröffnung soll im Oktober 2018 erfolgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Linie 6 („Violette Linie“) der Metro Delhi verbindet Kashmere Gate in Neu-Delhi mit Escorts Mujesar in Faridabad. Die Strecke hat 32 Stationen auf einer Länge von 37,1 Kilometern. Der erste Abschnitt von Central Secretariat nach Sarita Vihar wurde am 3. Oktober 2010 eröffnet und bereits am 14. Januar 2011 nach Badarpur verlängert.", "tgt_summary": "德里地铁紫线(英语:Delhi Metro Violet Line、)是印度德里地铁的一条地铁路线,在地铁图上以紫色表示,起始点为新德里的喀什美丽门站,另一端点为法里达巴德的埃斯科特斯穆杰沙尔站。全线目前由32座车站组成,营运路线长。从中央秘书处站到萨利塔维哈站一段最先于2011年1月14日开通。从中央秘书处站延伸至民迪楼站一段于2014年6月26日通车,接着在2015年6月8日开通至ITO站,至2017年5月28日时才延伸至喀什美丽门站。从ITO站到喀什美丽门站一段又因多途经历史景点,因此又称为历史遗产线。此路线与黄线平行交会,提供黄线旅客通往中德里、南德里、法里达巴德等地。另一端延伸至法里达巴德的埃斯科特斯穆杰沙尔站在印度总理纳伦德拉·莫迪剪彩后于2015年9月6日通车。", "id": 1833721} {"src_title": "Spectre (Sicherheitslücke)", "tgt_title": "幽灵漏洞", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Spectre wurde unabhängig voneinander durch Forscher von Googles Project Zero so wie von Paul C. Kocher in Zusammenarbeit mit Daniel Genkin, Mike Hamburg, Moritz Lipp und Yuval Yarom entdeckt und am 3. Januar 2018 in Zusammenhang mit der verwandten Sicherheitslücke Meltdown veröffentlicht, nachdem die betroffenen Software- und Hardware-Hersteller bereits am 1. Juni 2017 informiert worden waren. Entdeckt wurde die Sicherheitslücke Spectre, gemeinsam mit Meltdown, auf der weit verbreiteten x86-Architektur von Intel und AMD, wobei auch andere Architekturen als verwundbar gelten.", "section_level": 1}, {"title": "Betroffene Prozessoren.", "content": "Theoretisch anfällig sind alle Prozessoren, die \"Speculative execution branch prediction\", im Besonderen mit \"indirect branching\" bieten. Nicht von der Sicherheitslücke Spectre betroffen sind x86-Prozessoren vor 1995 und jene ohne \"Speculative execution\" oder ohne \"Out-of-order execution\", etwa Atom-Prozessoren vor 2013, sowie die Itanium-Architektur von Intel und HP. Am 4. Januar 2018 bestätigte AMD die Anfälligkeit bisheriger Prozessoren gegenüber Spectre V1, sprach bei Spectre V2 aber von einem „Risiko nahe Null“, da noch kein erfolgreicher Angriff über Variante 2 von Spectre belegt sei. Apple, IBM und Motorola entwickelten ab 1991 PowerPC-Prozessoren auf Basis der IBM-POWER-Architektur. Da diese spekulative Ausführungen vorsieht, ist ein Großteil aller PowerPC- und POWER-Prozessoren anfällig. Tests ergaben, dass ältere Prozessoren der Modellreihe G3 (PPC750) und G4 (nur PPC7400 bzw. 7410) in der Praxis nicht anfällig sind, spätere Modelle ab PPC7450 – G4 744x und 745x sowie PowerPC G5 (PPC970) – und der POWER6 jedoch schon. IBM bestätigte die Anfälligkeit von POWER7+, POWER8 und POWER9. Prozessoren von MIPS sind teilweise betroffen, etwa die Modelle P5600 und P6600 von 2013. Auch Prozessoren von Oracle mit der von Sun entwickelten SPARC-Architektur sind von Spectre betroffen. Fujitsu veröffentlichte Updates für Server mit den Prozessoren SPARC64 XII und SPARC64 X+. Ältere Prozessormodelle wie SPARC64 VI enthalten ebenfalls Sprungvorhersage. Prozessoren mit ARM-Architektur können anfällig sein, wie die SoCs Snapdragon 845 von Qualcomm oder einige Modelle der Tegra-Serie von Nvidia. Auch von Apple produzierte ARM-Prozessoren, der Apple A11, sind anfällig. Aufgezählt werden alle Geräte auf denen iOS als Betriebssystem läuft, etwa das iPad oder das Apple TV, in denen besagte ARM-Prozessoren verbaut sind.
ARM-Prozessoren mit In-Order-Execution sind nicht betroffen, das sind etwa ARM-Cortex-A7- und -A53-Designs wie sie im Raspberry Pi verwendet werden. Apple bestätigte ebenfalls die Anfälligkeit aller 2018 aktuellen Mac-Modelle (früher \"Macintosh\"), die x86-Prozessoren von Intel nutzen und somit auch von Meltdown betroffen sind. In älteren Macs verwendete Apple von 1994 bis 2006 PowerPC-Prozessoren, die wie oben beschrieben ebenfalls teilweise anfällig sind. Grafikprozessoren sind von Spectre nicht betroffen. Die wegen Spectre z. B. von Nvidia veröffentlichten aktualisierten Grafiktreiber sollten lediglich Angriffe durch spekulative Befehlsausführung auf x86-Prozessoren vermeiden, die Teile der Treibersoftware sind.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsweise und Auswirkungen.", "content": "Angriffe mittels Spectre-Lücke erfordern wie bei der Meltdown-Lücke, dass der Prozessor \"Out-of-order execution\" unterstützt. Hierbei führt der Prozessor manche Befehle spekulativ aus, um eine hohe Effizienz zu erzielen. Nach der Idee der \"Out-of-order execution\" ist der Zustand des Prozessors selbst bei Fehlspekulation so, als wäre der Befehl nie ausgeführt worden. Die Spectre-Angriffe nutzen aus, dass sich der Zustand des Systems an bestimmten Punkten doch verändert, obwohl das Ergebnis der spekulativen Ausführung verworfen wird. Diese Veränderungen, z. B. das Laden einer Speicherseite in den Cache, dienen als verdeckter Kanal, um Information aus dem Adressraum des angegriffenen Prozesses auszuschleusen. Der empfangende Prozess dekodiert die übermittelte Information aus den Veränderungen im System und kann sie damit lesen. Mit Varianten des ursprünglichen Spectre-Angriffs liest man nicht nur unbefugt den Speicher aus, sondern erhält auch andere geschützte Informationen. Mit der \" Lazy FP state restore\" Variante aus dem Spectre-NG-Satz kann man Fließkommaregister auslesen. Dies ist brisant, da manche Verschlüsselungsprogramme in diesen Registern private Schlüssel speichern. Bei einem Angriff lässt man bestimmte vom Angreifer eingebrachte Befehle spekulativ ausführen, z. B. durch Return Oriented Programming unter Ausnutzung eines Pufferüberlaufs oder mit einem vom Angreifer bereitgestellten und vom Benutzer ausgeführten Programm (z. B. in einer interpretierten Skriptsprachen wie JavaScript). Hierbei kann die Spectre-Lücke ausgenutzt werden, um Informationen aus dem Adressraum des ausführenden Interpreters, wie bspw. des Webbrowsers, zu extrahieren. Dabei kann ein Angreifer über ein von einem Webserver geladenes bösartiges JavaScript Passworte aus dem Passwortspeicher des Webbrowsers auslesen. Die Autoren demonstrierten ein Szenario, in dem ein Programm den Inhalt einer Zeichenkette oder einer beliebigen Speicherstelle des eigenen Adressraums ausgibt, ohne direkt über den Zeiger auf die Zeichenkette zuzugreifen. Als Auslöser für die spekulative Ausführung diente eine bewusst falsch herbeigeführte Sprungvorhersage. Auch indirekte Sprünge, bei denen Cache-Misses zu spekulativer Ausführung von sonst nicht ausgeführtem Code führen, ermöglichen den Angriff. Der demonstrierte Angriff (Spectre V1) unter Ausnutzung einer fehlerhaften Sprungvorhersage funktioniert wie folgt: Kommentierter Beispielcode: unsigned int array1_size = 16; uint8_t array1[16] = { 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16 }; uint8_t array2[256 * PAGESIZE]; uint8_t temp; void victim_function(size_t x) {", "section_level": 1}, {"title": "Schadensminderung.", "content": "Da besonders über Webbrowser mittels schädlichem JavaScript-Programmcode (auch) die Lücke \"Bounds Check Bypass\" ausgenutzt werden könnte, reagierten Hersteller mit Programmaktualisierungen. Mozilla Firefox stellte in Version 57.0.4 am 4. Januar 2018 eine Aktualisierung bereit, die u. a. die Genauigkeit der Zeitauflösung reduziert, da der durch \"Spectre\" aufgezeigte Mechanismus eine genaue Zeitmessung benötigt. So wurde die Genauigkeit der betroffenen Funktion codice_20 von 5 auf 20 μs reduziert. Für die Webbrowser Internet Explorer 11 und Edge von Microsoft wurden am 3. Januar 2018 ähnliche Maßnahmen für Windows-Betriebssysteme veröffentlicht. Apple verringerte die Genauigkeit in WebKit mit einer Aktualisierung von iOS 11.2 und macOS High Sierra vom 8. Januar 2018 für Safari 11.0.2 auf 1 ms. Eine Aktualisierung für Google Chrome vom 24. Januar 2018 soll den Angriff erschweren. Angriffe über Chrome-Installationen konnten bis dahin durch Aktivierung der „Website-Isolierung“ erschwert werden, welche aber mehr Arbeitsspeicher benötigt und Probleme beim Drucken und beim Entwickeln webseitenübergreifender iFrames verursacht. Diese Einstellung kann auch in der aktualisierten Version des auf Chromium-basierenden Webbrowsers Opera vorgenommen werden.
Durch Browsererweiterungen ( NoScript, Werbeblocker) können aktive Inhalte wie JavaScript, Flash und Java-Applets blockiert oder eingeschränkt werden, um die Schadcode-Ausführung im Webbrowser zu verhindern. Gegen \"Branch Target Injection\" ist bei Intel-Prozessoren ohne überarbeitete Prozessorarchitektur neben einer Softwareaktualisierung eine Mikrocode-Aktualisierung notwendig, um die Anfälligkeit zu reduzieren. Intel veröffentlichte aktualisierte Mikrocodes für Prozessor-Generationen ab 2013, welche jedoch von den Computer- und Hardwareherstellern zur Verfügung gestellt werden müssen. Auch AMD kündigte Mikrocode-Updates an. Wegen der von AMD behaupteten schwierigen Ausnutzbarkeit der Lücke werden diese als optional eingestuft. Für Systeme mit Windows 10 bietet Microsoft seit März 2018 auch Betriebssystem-Updates an, welche Intels Mikrocode-Nachbesserungen für deren neuere Prozessoren enthalten. Intel gab an, in der zweiten Jahreshälfte 2018 Prozessoren auszuliefern, die eine weitere Abschirmung zwischen laufenden Anwendungen sowie zwischen Prozessen mit unterschiedlichen Zugriffsrechten bieten, um \"Branch Target Injection\"-Angriffe abzuwehren.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungseinbußen.", "content": "Bereits die Maßnahmen gegen die \"Branch Target Injection\" auf Betriebssystem-Ebene mindern die Rechenleistung. Microsoft kündigte „spürbare Leistungsverluste“ an.", "section_level": 2}, {"title": "Neue CPU-Designlücken.", "content": "Anfang Mai 2018 wurden als Spectre Next Generation (Spectre-NG) acht weitere Sicherheitslücken in Intel-Prozessoren bekannt, wovon zwei veröffentlicht wurden. Während eine Sicherheitslücke Meltdown abwandelt, basiert die andere auf einer mit Spectre vergleichbaren Seitenkanalattacke (beschrieben 1996) und wird unter der CVE-Nummer CVE-2018-3639 (\"Speculative Store Bypass\") geführt. Diese Sicherheitslücke wurde von Intel als mittelriskant bewertet. Neben Intel sind auch Prozessoren von AMD, ARM und IBM betroffen. Wie schon bei dem \"Bounds Check Bypass\" können Maßnahmen im Betriebssystem oder in der Anwendung eine Umgehung mittels \"Speculative Store Bypass\" erschweren. Einer Stellungnahme von Intel am 22. Mai 2018 zufolge erhielten Hersteller von PC-Systemen Mikrocode-Updates, um die Sicherheitslücken zu schließen. Da Leistungseinbußen von 2 bis 8 Prozent auftreten, überlässt Intel den Herstellern, ob sie die Gegenmaßnahme in ihren Updates aktivieren. IBM veröffentlichte am 22. Mai 2018 Updates für POWER-Systeme. Microsoft stellte für Windows-Betriebssysteme am 12. Juni 2018 zwar Updates bereit, die Maßnahmen gegen den \"Speculative Store Bypass\" sind jedoch nur vom Benutzer selbst einzuschalten. Im Juli 2018 wurden die CPU-Lücken ret2spec, SpectreRSB und NetSpectre bekannt gegeben. Im Gegensatz zu allen vorherigen Sicherheitslücken ist NetSpectre über Netzwerke ohne lokalen Zugriff ausnutzbar, basiert auf Spectre (V1) und nutzt die AVX2-SIMD-Extension von x86-Prozessoren. Betriebssysteme, die bereits Schutzmaßnahmen gegen die Ausnutzung der Specre-V1-Lücke besitzen, erschweren NetSpectre-Angriffe. In der Praxis ist ein Angriffszenario sehr umständlich, da es sich um eine Seitenkanalattacke handelt und auch bei schneller Netzwerkverbindung nur wenige Bytes pro Stunde ausgelesen werden können. Auch werden genaue Zeitmessungen benötigt, die bei langsamen Netzverbindungen und bei langsamen Systemen schwieriger sind, und die genauen Details der Hardware und Software (Betriebssystem, Treiber, Programme) des Zielsystems müssen bekannt sein, was den Angriff erheblich einschränkt. Derartige Angriffe sind allerdings nur schwer nachweisbar.", "section_level": 1}, {"title": "Microarchitectural Data Sampling.", "content": "Im Mai 2019 wurden Details zu den CPU-Lücken ZombieLoad und Store-to-Leak Forwarding veröffentlicht. Eine Fehlerbehebung der ZombieLoad-Angriffe erfordert tendenziell eine Leistungshalbierung. Betroffen sind alle ab 2012 hergestellten Intel-Prozessoren, die über Hyper-Threading verfügen. Gegen Intels seit dem Jahre 2019 hergestellten Cascade Lake Prozessoren richtet sich die TAA-Variante der ZombieLoad-Attacken. Weitere MDS-Attacken sind unter RIDL (Rogue In-Flight Data Load) und Fallout bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Spectre beschreibt Angriffsszenarien, bei dem Prozesse durch Sicherheitslücken in Mikroprozessoren mit Out-of-order execution Informationen des virtuellen Speichers, auf die sie keinen Zugriff haben sollten, auslesen.", "tgt_summary": "幽灵(英语:Spectre)是一个存在于分支预测实现中的硬件缺陷及安全漏洞,含有预测执行功能的现代微处理器均受其影响,漏洞利用是基于时间的旁路攻击,允许恶意进程获得其他程序在映射内存中的资料内容。Spectre是一系列的漏洞,基于攻击行为类型,赋予了两个通用漏洞披露ID,分别是(bounds check bypass,边界检查绕过)和(branch target injection,分支目标注入),于2018年1月随同另一个也基于推测执行机制的、属于重量级资讯安全漏洞的硬件缺陷「Meltdown」(熔毁)一同公布。由于该缺陷是推测执行机制导致的,加上不同处理器架构对推测执行又有不同的实作方式,因此这个缺陷无法获得根源上的修复而只能采取「见招拆招」式的方法防范,而且因机制所致,各种解决方案还有不可预料的效能下降。", "id": 2091537} {"src_title": "Bokura wa Minna Kawai-sō", "tgt_title": "我們大家的河合莊", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Kazunari Usa () kommt neu an die Oberschule und muss dafür in ein Wohnheim umziehen, weil seine Eltern ständig auf Reisen sind. Er freut sich, endlich ein selbstbestimmtes Leben führen zu können und hofft, auch bald eine Freundin zu finden. Das Wohnheim ist alt, gefällt ihm aber gut und die Haushälterin, die alte Frau Sumiko Kawai () ist freundlich und will sich um ihn kümmern. Doch bald kommt für Usa der erste Schreck: Das Zimmer soll er sich mit einem Perversen teilen, den er auf dem Weg zum Wohnheim getroffen hat. Ihm wird versichert, dass der leidenschaftliche Masochist Shirosaki Shizuru () harmlos sei. Doch erst als auch Usas Schwarm Ritsu Kawai () im Wohnheim erscheint und sich als weitere Mitbewohnerin entpuppt, entscheidet er sich zu bleiben. Die weiteren Bewohner des Heims sind die Trinkerin und Angestellte Mayumi Nishikino (), die stets Liebeskummer hat und immer wieder den falschen Männern nachhängt, und die Studentin Sayaka Watanabe (), die mit ihrer Niedlichkeit alle Männer um ihren Finger wickelt, aber alle schnell fallen lässt. Beide sorgen, wie auch Shirosaki, immer wieder für Unruhe und Ärger im Wohnheim. Usas Annäherungsversuche an Ritsu Kawai, die auch die Tochter der Heim-Eigentümerin ist, erweisen sich als schwierig: Seine ältere Mitschülerin ist schweigsam und stets in ein Buch vertieft. In der Schule sieht er sie immer in der Bibliothek, wo er Dienst hat. Trotz ihres selbst gewählten Alleinseins, das ihr die oft gesuchte Ruhe beschert, will sie nicht für einsam gehalten werden. Nur langsam öffnet sie sich Usa, dem seine Mitbewohner nur selten eine Hilfe bei seinen Bemühungen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Serie erschien vom 30. April 2010 (Ausgabe 6/2010) bis 28. Dezember 2017 (Ausgabe 2/2018) im Magazin \"Young King Ours\" beim Verlag Shōnen Gahōsha. Dieser brachte die Kapitel auch in bisher elf Sammelbänden heraus. Der 9. Band verkaufte sich in den ersten drei Wochen nach Veröffentlichung über 160.000-mal. Eine englische Übersetzung wurde von der Internetplattform Crunchyroll veröffentlicht und eine chinesische Fassung erscheint bei Ever Glory Publishing.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Im jahr 2014 entstand beim Studio Brain’s Base unter der Regie von Shigeyuki Miya eine 12-teilige Anime-Adaption der ersten vier Bände des Mangas. Hauptautor der Fernsehserie war Kenji Konuta und die künstlerische Leitung lag bei Masaki Mayuzumi. Das Charakterdesign stammt von Junko Yamanaka, Maki Kawano, Shinichi Kurita. Die 24 Minuten langen Folgen wurden vom 4. April bis 20. Juni 2014 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) von TBS erstmals ausgestrahlt, sowie mit bis zu zwei Wochen Versatz auch von Sun TV, KBS Kyōto, CBC TV, BS-TBS und Kids Station. Eine englisch untertitelte Fassung namens \"The Kawai Complex Guide to Manors and Hostel Behavior\" wurde von Crunchyroll, HIDIVE und The Anime Network online veröffentlicht. Die Serie erschien auf sieben Blu-rays und DVDs, wobei die letzte eine 13. Folge beinhaltete.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde von Akito Matsuda komponiert. Das Vorspannlied ist \"Itsuka no, Iku Tsuka no Kimi to no Sekai\" () von fhána und der Abspann ist mit dem Lied \"My Sweet Shelter\" unterlegt, gesungen von den Sprecherinnen der weiblichen Hauptcharaktere Kana Hanazawa, Rina Satō und Hisako Kanemoto.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bokura wa Minna Kawai-sō (jap. ) ist eine Manga-Serie von Ruri Miyahara, die von 2010 bis 2017 in Japan erschien. Sie wurde als Anime-Fernsehserie adaptiert und ist in die Genres Comedy, Romantik und Ecchi einzuordnen. Die Handlung dreht sich um die Bewohner eines Wohnheims, allen voran den dort neu eingezogenen Oberschüler Kazunari Usa.", "tgt_summary": ",是日本漫画家宫原琉璃的漫画作品,于少年画报社的《YOUNG KING OURs》2010年6月号开始连载。此作品亦是宫原琉璃初次以「故事形式」连载的漫画作品。", "id": 193311} {"src_title": "Yūmi Suzuki", "tgt_title": "鈴木夕湖", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Bei der Pazifik-Asienmeisterschaft 2015 spielte Suzuki erstmals als Second die japanische Nationalmannschaft unter Satsuki Fujisawa. Die Japanerinnen gewannen die Goldmedaille durch einen Finalsieg gegen Südkorea mit Skip Kim Ji-sun. Im darauffolgenden Jahr gewann sie an gleicher Position spielend die Bronzemedaille. 2017 komplettierte sie ihren Medaillensatz als Ersatzspielerin im japanischen Team durch den Gewinn der Silbermedaille; im Finale musste sich Japan den Südkoreanerinnen um Kim Eun-jung geschlagen geben. Bei der Junioren-B-Weltmeisterschaft 2016 spielte sie als Third im japanischen Juniorinnenteam unter Skip Ayano Tsuchiya. Die Mannschaft konnte sich die Silbermedaille sichern und sich damit für die Juniorenweltmeisterschaft 2016 qualifizieren. Dort wurde Suzuki mit dem japanischen Team Zehnte. Ihre erste Weltmeisterschaft bei den Erwachsenen spielte sie 2016 als Second im Team von Fujisawa. Die Japanerinnen zogen in das Finale ein und unterlagen dort der Schweizer Mannschaft um Binia Feltscher. Suzuki gewann mit dem Team Fujisawa (Skip: Satsuki Fujisawa, Third: Chinami Yoshida, Lead: Yurika Yoshida, Ersatz: Mari Motohashi) den japanischen Auswahlwettbewerb für die Olympischen Winterspielen 2018 und vertrat Japan in Pyeongchang. Nach der Round Robin stand sie mit ihrem Team auf dem vierten Platz und zog in die Finalrunde ein. Im Halbfinale musste sie sich Südkorea mit Skip Kim Eun-jung geschlagen geben. Im Spiel um Platz drei konnte sie hingegen Großbritannien mit Skip Eve Muirhead mit 5:3 schlagen und die Bronzemedaille gewinnen. Es war die erste olympische Medaille im Curling für Japan. Bei der Pazifik-Asienmeisterschaft 2018 kam sie mit dem Team Fujisawa nach einer Finalniederlage gegen die Koreanerinnen um Kim Min-ji auf den zweiten Platz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yūmi Suzuki (jap., \"Suzuki Yūmi\"; * 2. Dezember 1991 in Tokoro, Landkreis Tokoro (heute: Kitami), Hokkaidō) ist eine japanische Curlerin. Sie spielt als Second im Team von Satsuki Fujisawa.", "tgt_summary": "铃木夕湖(,1991年-12月2日)出生于北海道北见市,是一名日本女子冰壶运动员。她是北见Loco Solare冰壶俱乐部的队员。她曾于2016年代表日本夺得该国首枚世界冰壶锦标赛奖牌,并在2018年冬季奥林匹克运动会中代表日本女子冰壶队参赛,为日本摘得铜牌。", "id": 1488885} {"src_title": "Alishan", "tgt_title": "阿里山鄉", "src_document": [{"title": "Namensgebung und Geschichte.", "content": "Die Herkunft des Namens ‚Alishan‘ ist unklar. Ursprünglich war die Region vom taiwanisch-indigenen Volk der Tsou besiedelt. Jedoch war das Gebiet während der Zeit der Zugehörigkeit Taiwans zum Kaiserreich China (ab Ende des 17. Jahrhunderts) wie das gesamte Inselinnere Taiwans nie wirklich unter Kontrolle der chinesischen Behörden. Nachdem die Region zur Zeit der japanischen Herrschaft über Taiwan (1895–1945) zunehmend administrativ kontrolliert und durchdrungen wurde, wurde sie der Präfektur Tainan zugeordnet. Als die Insel Taiwan 1945 wieder unter die Kontrolle der nationalchinesischen Regierung gelangte, wurde die vormalig japanische Präfektur in die drei Landkreise Tainan, Yunlin und Chiayi aufgeteilt und Alishan kam zu letzterem. Die Gemeinde erhielt den Namen \"Wufong\" (吳鳳). Der Name sollte an den chinesischen Händler Wu Feng zur Zeit der Qing-Dynastie im 18. Jahrhundert erinnern, der der Legende nach die Tsou davon überzeugt hatte, ihre bisher geübte Praxis der Kopfjagd aufzugeben, und dafür sein eigenes Leben geopfert hatte. Als die volle Demokratisierung des politischen Lebens in Taiwan ab Ende der 1980er Jahre einsetzte, geriet die Legende um Wu Feng vielfach in Misskredit. Das Schicksal Wu Fengs war zuvor als Beispiel für die „Zivilisierung der taiwanischen Wilden“ durch die überlegene Han-chinesische Hochkultur vom Festland dargestellt worden. Die indigenen Völker protestierten gegen die vermeintliche kulturelle Arroganz, die hierin zum Ausdruck kam. Taiwanische Demokratie-Aktivisten sahen die Legende instrumentalisiert zur Rechtfertigung der Herrschaft der von chinesischen Festland stammenden Kuomintang über die Bewohner Taiwans. Zahlreiche öffentliche Einrichtungen, die nach Wu Feng benannt worden waren, erhielten neue Namen, darunter auch Alishan, das am 1. März 1990 seinen heutigen Namen bekam.", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Verhältnisse.", "content": "Die Gemeinde Alishan ist flächenmäßig die größte Gemeinde im Landkreis Chiayi, dabei aber die am dünnsten besiedelte, und liegt an der Ostgrenze des Kreises. Westlich grenzen die vier Landgemeinden Dapu (大埔), Fanlu (番路), Zhuqi (竹崎) und Meishan (梅山) an. Ebenfalls westlich hat die Gemeinde eine kurze Grenze zur Landgemeinde Gukeng (古坑) im Landkreis Yunlin, sowie nördlich zu den Gemeinden Zhushan (竹山) und Xinyi (信義) im Landkreis Nantou. Östlich wird Alishan durch die (sehr ländlich geprägten) Stadtbezirke Tauyuan und Namaxia von Kaohsiung begrenzt. Alishan ist außerordentlich gebirgig und die Höhe über dem Meeresspiegel variiert zwischen 360 und 3952 Metern. Der überwiegende Teil der Gemeinde wird vom Alishan-Gebirge eingenommen, einem langgestreckten Gebirgszug, der sich in Nord-Süd-Richtung zwischen den Gemeinden Jiji im Landkreis Nantou und dem Stadtbezirk Jiaxian von Kaohsiung erstreckt. Ganz im Osten hat Alishan noch einen kleinen Anteil am Yushan-Gebirge. Und im östlichsten Zipfel, auf der Grenze zu den beiden Landkreisen Nantou und zur Stadt Kaohsiung liegt der Yushan, der mit 3952 Metern höchste Berggipfel der Insel Taiwan. Im Gebirge entspringen auch die größeren Flüsse Alishans, Cengwun, Bajhang und Alishan (Cingshuei). Aufgrund der großen Höhenunterschiede weist Alishan eine sehr unterschiedliche Vegetation auf. In den Ebenen finden sich subtropische Wälder, gefolgt von immergrünem Gebüschlaubwald in niedrigen Höhen. In den Bergregionen schließen sich Eichenwälder mit Steinfruchteichen (\"Lithocarpus\") und Lorbeergewächsen (\"Litsea\"), und danach Nadelwälder aus Tannen und Borsten-Fichten an. In den höchsten Regionen findet sich eine alpine Vegetation mit Zypressen und Azaleen im Jhongshan-Tal und anderen Gebieten.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "In Alishan befindet sich eine Wetterstation des taiwanischen Wetteramts in einer Höhe von 2413 Metern ().", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung und Religionen.", "content": "Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Angehörigen des Volks der Tsou, sowie aus Han-Chinesen. Im Dorf Chashan leben auch Angehörige des Volks der Bunun. Die Tsou haben größtenteil ihre alten religiösen Traditionen aufgegeben und gehören heute überwiegend christlichen Denominationen an (Katholiken, Presbyterianer und andere Protestanten).", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Alishan ist in 12 Dörfer () gegliedert:", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "In frühere Zeit wurden als hauptsächliche landwirtschaftliche Produkte Zedernholz (der heute stark gefährdeten endemischen taiwanischen Weihrauchzeder \"Calocedrus formosana\") und Bambus produziert. Später kamen Pilze, Pflaumen, Tee, Meerrettich, Feigen, Kaki und andere Produkte hinzu. In neuerer Zeit haben vermehrt spezielle Agrarprodukte, wie Ashitaba (\"Angelica keiskei\"), sowie Produkte der Florikultur (Orchideen, Lilien) an Bedeutung gewonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Alishan ist aufgrund seiner Natursehenswürdigkeiten ein wichtiges Touristenziel. Die Alishan-Waldbahn, die zur Zeit der japanischen Herrschaft zum Abtransport vor allem von Holz gebaut wurde, wird von Eisenbahnenthusiasten aus aller Welt besucht. Die Bahn fährt in teilweise sehr engen Kurven von weniger als 100 Metern Radius direkt durch den Wald und durch komplizierte Tunnelsysteme. Es handelt sich um die dritthöchste Eisenbahn der Welt. Als Berühmtheit gelten auch die Sonnenaufgänge über dem Alishan-Gebirge und sehenswert sind auch die Ausblicke von den Gipfeln über das Nebelmeer, in das die Bergwälder des Alishan-Gebirges häufig gehüllt sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alishan () ist eine Landgemeinde (鄉, \"Xiang\") im Landkreis Chiayi der Republik China auf Taiwan. Alishan genießt auch außerhalb Taiwans einen großen Bekanntheitsgrad als Tourismusziel.", "tgt_summary": "阿里山乡(邹语:Psoseongana;)位于台湾嘉义县东部,北邻南投县竹山镇,东邻南投县信义乡、高雄市桃源区,西邻梅山乡、竹崎乡、番路乡,南接大埔乡与高雄市那玛夏区,是嘉义县面积最大、人口密度最低的乡镇,其面积约占全县的1/5,也是嘉义县唯一的山地乡。", "id": 1055840} {"src_title": "Löwenwald-Garten", "tgt_title": "狮子林", "src_document": [{"title": "Lage und Aufbau.", "content": "Der Löwenwald-Garten umfasst eine Fläche von 1,1 Hektar, von denen 0,88 Hektar der Öffentlichkeit zugänglich sind. Er befindet sich etwa 400 Meter südlich des eine deutlich größere Fläche umfassenden Garten des bescheidenen Beamten und des Suzhou-Museums. Der Garten selbst ist rechtwinklig angelegt, wobei seine Ost-West-Ausdehnung leicht größer ist als die Nord-Süd-Ausdehnung und ein Teich in der Mitte sein Zentrum bildet. Der Teich wird auf seiner Ost-, Süd- und Westseite von Felsen eingerahmt. Um ihn herum sind die verschiedenen Pavillons und Gebäude angeordnet, im See befinden sich kleine Pavillons und Brücken, davon eine mit neun Zacken. Der Teich hat eine Oberfläche von 1518 Quadratmetern. Der Löwenwald-Garten gehört zu den chinesischen Gärten mit den größten und ältesten künstlichen Fels-Arrangements. Die ursprünglichen Arrangements umfassen 1200 Quadratmeter auf der Ostseite des Teiches, zu Beginn kamen im Rahmen einer Erweiterung des Gartens 1100 Quadratmeter auf der Westseite des Teiches dazu. Die schon von Natur aus zerklüfteten Steine wurden dabei so angeordnet, dass kleine Spitzen und Schluchten entstanden. Insgesamt neun Wege führen durch diese kleine Felsenlandschaft, 21 Höhlen geben dem Besucher das Gefühl, sich zu verlaufen. Einige dieser Steine sehen zudem wie Löwen aus, die eine springende, schlafende oder brüllende Haltung einnehmen. Die künstlichen Hügel im Westen des Gartens entstanden bei Erdarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als man Schlamm und Erde aus dem Teich entfernte und entlang der Mauern ablagerte. Die Flanken der so entstandenen Hügel sicherte man mit Kalksteinen, so dass das Ergebnis mit den bereits östlich des Teiches vorhandenen Felsen harmonierte. Die Hügel sind auf der Nordseite höher als auf der Südseite, auch eine Höhle befindet sich im Norden. Auf den Hügeln befindet sich der Turm des Besuchs bei den Pflaumenblüten, daneben ist ein künstlicher Wasserfall. Entlang der Westwand führt ein insgesamt 70 Meter langer Wandelgang von der Halle des schwachen Duftes und des verblichenen Schattens am Turm zum Begrüßen der Pflaumenblüten vorbei bis zur Bogenbrücke über den Teich. Auf den Wänden des Wandelganges sind Gedichte der vier großen Dichter der Song-Dynastie Su Shi, Mi Fu, Huang Tingjian und Cai Xiang sowie das Pflaumenblüten-Gedicht des Dichters Wen Tianxiang aus der südlichen Song-Dynastie als kalligraphische Steinmetzarbeiten zu sehen. Der Turm des Besuchs bei den Pflaumenblüten () befindet sich an der westlichen Mauer des Gartens auf einem der zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschaffenen Hügel. Er war ein Ort für Dichtung und Poesie; er ist nicht nur von Pflaumenbäumen umgeben, sondern alle seine Möbel tragen Verzierungen, die Pflaumenblüten darstellen. Daneben sind in diesem Gebäude Kunstwerke von Ni Zan und Xu Ben zu sehen. Der Pavillon des Im-Schnee-Stehens () erhielt seinen Namen nach einer Legende aus dem Leben von Huike, dem zweiten Patriarchen des Chan-Buddhismus in China, nach welcher er so lange im Schneefall stehend darauf wartete, mit dem Mönch Bodhidharma sprechen zu können, dass er letzten Endes ganz mit Schnee bedeckt war. Diese Geste zeigte Bodhidharma, dass es Huike ernst war, so dass er ihn als Schüler aufnahm. Das Spruchpaar an den Säulen des Gebäudes stammt vom Gelehrten und Dichter Tang Yin, der aus Suzhou stammte und während der Ming-Dynastie lebte. Der Name des Pavillons des wirklichen Vergnügens () geht auf eine Begebenheit zurück, die sich beim Besuch des Kaisers Qianlong während der Qing-Dynastie ereignet haben soll. Der Verwalter des Gartens soll einen Beamten namens Huang Xi (黄熙), der die Beamtenprüfung mit Bravour bestanden hatte, gebeten haben, den Kaiser durch den Löwenwald-Garten zu begleiten. Huang Xi soll den Kaiser, dem es gefiel, Bauwerken Namen zu vergeben, um einen Namen für den bis anhin namenlosen Pavillon gebeten haben. Dem Kaiser fiel aber auch nach längerem Nachdenken nichts ein, so dass er gedankenlos die Zeichen 真有趣 \"(sehr interessant)\" aufs Papier schrieb. Huang Xi fand das banal, bemerkte aber, dass man durch Weglassen des Zeichens 有 einen extravaganten Namen für den Pavillon erhalten würde. Also fragte er den Kaiser indirekt, ob er ihm nicht das Zeichen 有 schenken wolle. Die verbleibenden Zeichen 真趣 \"(wirkliches Vergnügen)\" sind nun in kaiserlicher Kalligraphie auf einer Tafel am Pavillon zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1341 kam der Mönch und Chan-Meister Tianru nach Suzhou, um dort zu lehren. Seine Schüler erwarben ein Jahr später das Gelände eines buddhistischen Tempels, um dort einen Meditationsgarten für Tianru einzurichten. Der Garten bekam seinen Namen, weil Tianru vom Mönch Zhongfeng am Löwen-Felsen im Gebirge Tianmu Shan unterrichtet wurde. Des Weiteren ist der Name eine Anspielung an den frühen buddhistischen Text Sutra der Königin Śrīmālā des Brüllens des Löwen. Nach dem Tod von Tianru verstreuten sich jedoch seine Schüler und der Garten begann zu verfallen. Im Jahre 1373 besuchte der bedeutende Maler Ni Zan den Löwenwald-Garten, schuf dort Gedichte und Malereien (darunter \"Bildrollen vom Löwenwald-Garten 狮子林图\") und machte ihn weithin bekannt, so dass er ein Ort wurde, wo sich Dichter, Maler und Gelehrte des Buddhismus trafen. Im Jahre 1589 kaufte der Mönch Mingxing den Garten, nachdem er in Chang'an genug Geld dafür gesammelt hatte, und ließ ihn restaurieren. Während der Herrschaft von Kaiser Kangxi wurden Tempel und Garten voneinander getrennt. Der Garten wurde vom Präfekten von Hengzhou erworben und in She-Garten (涉园) umbenannt. Kangxi besuchte den Garten am 11. Februar 1703, Kaiser Qianlong besuchte ihn sechs Mal. Im Jahre 1771 übernahm Huang Xi (黄熙) den Garten, ließ die Anlagen erneuern und die Gebäude renovieren. Er benannte ihn in Fünf-Kiefern-Garten (五松园) um. Mit der Zeit von Kaiser Guangxu begann der Niedergang des Huang-Familienclans, damit begann auch der Garten zu verfallen. Im Jahre 1917 erwarb Bei Runsheng, der in Shanghai mit Pigmenten und Farbe reich geworden war, den Löwenwald-Garten vom Vorsteher der Regierung Li Zhongyu für 800 000 Silberdollar. Er ließ den Garten sieben Jahre lang restaurieren und erweitern, er gab ihm auch seinen ursprünglichen und heutigen Namen zurück. Bei Runsheng wollte ihn eigentlich für die Öffentlichkeit zugänglich machen, der zu jener Zeit ausbrechende chinesisch-japanische Krieg verhinderte dies jedoch. Nach dem Tod von Bei Runsheng im Jahre 1945 wurde das Objekt zunächst von seinem Enkel Bei Huanzhang verwaltet. Bald darauf ging es jedoch in Staatsbesitz über. Seit 1954 ist es für die Allgemeinheit geöffnet. Seit 1982 gehört der Garten zum Kulturgut der Provinz Jiangsu. Im Jahre 2000 wurde der Garten zum UNESCO-Welterbe erklärt, wodurch nicht nur der Garten selbst, sondern auch die benachbarten Straßenzüge geschützt sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Löwenwald-Garten () gehört zu den vier berühmtesten Privatgärten in der ostchinesischen Stadt Suzhou. Er befindet sich im Nordosten des historischen Stadtviertels im Stadtbezirk Gusu. Er wurde bereits in der Yuan-Dynastie angelegt und seitdem von verschiedenen Eigentümern immer wieder verändert. Der Löwenwald-Garten ist einer der fünf Gärten, die im Jahr 2000 als Erweiterung des Kulturerbes \"Klassische Gärten von Suzhou\" in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen wurden. Im Jahre 2006 wurde er zum Denkmal der Volksrepublik China erklärt.", "tgt_summary": "狮子林位于中国江苏省苏州市姑苏区园林路,毗邻太平天国忠王府和拙政园,占地1.1公顷,开放面积0.88公顷,是苏州四大名园之一。已被列为第六批全国重点文物保护单位和世界文化遗产——苏州古典园林项目。", "id": 1751838} {"src_title": "Mystery of Love", "tgt_title": "愛的奧秘", "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "\"Mystery of Love\" wurde von Sufjan Stevens für den Film \"Call Me by Your Name\" von Luca Guadagnino geschrieben und gesungen. Es handelte sich dabei um Stevens' ersten Auftrag für einen Film. Stevens ließ sich bei seiner Arbeit vom Drehbuch zum Film, von dessen Romanvorlage und durch Gespräche mit dem Regisseur über die Figuren inspirieren. Nur wenige Tage vor Beginn der Dreharbeiten ließ er Guadagnino das Ergebnis zukommen. Stevens spielte auf einer Akustikgitarre im Stil von Chris Thile, den er als den größten lebenden Mandolinenspieler des Planeten bezeichnete, und fügte dem Stück Klavier- und Synthesizerelemente und die Stimmen einiger Hintergrundsängerinnen hinzu. \"Mystery of Love\" gilt als Titelsong des Films.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Im Film verbringt der 17-jährige Elio den Sommer auf dem in der Nähe des Gardasees gelegenen Landsitz seiner Eltern. Als der 24-jährige Student Oliver Elios Vater für sechs Wochen bei der Forschungsarbeit assistieren soll, unternehmen die beiden öfter Ausflüge miteinander. Elio empfindet bald Gefühle für Oliver und beginnt zögerliche Annäherungsversuche, die er zunehmend intensiviert. Bei einem Ausflug an einen See versucht Elio Oliver zu verführen. Oliver, der zuerst auf die Avancen eingeht, fürchtet sich vor einer öffentlichen Bloßstellung durch Elio und zieht sich zurück. Erst über kurze Briefwechsel nähern sich die beiden wieder einander an. Sie schlafen miteinander, halten ihre Beziehung aber geheim. Auch gewöhnen sie sich beim Sex an, sich gegenseitig mit dem Vornamen des anderen anzusprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "[[Datei:Herakles Farnese MAN Napoli Inv6001 n11.jpg|mini|Im Musikvideo gezeigte Aufnahmen entstanden im [[Archäologisches Nationalmuseum Neapel|Archäologischen Nationalmuseum Neapel]]]] Mit \"Mystery of Love\" war bereits ein am 1. August 2017 veröffentlichter Trailer zum Film unterlegt. Das Lied ist auch auf dem \"Call Me by Your Name Original Motion Picture Soundtrack\" enthalten, der am 3. November 2017 von Sony Classical als Download und am 17. November 2017 als CD veröffentlicht wurde. Am 21. April 2018 soll \"Mystery of Love\" neben zwei anderen von Stevens für den Film beigesteuerten als durchsichtige [[Single (Musik)#10′′-Single|10′′-Single]] veröffentlicht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Anfang Januar 2018 wurde von Sony Pictures Classics ein Video zum Lied des Sängers und Songschreibers Sufjan Stevens veröffentlicht. Neben Ausschnitten aus \"Call Me By Your Name\" zeigt dieses Aufnahmen, die im [[Archäologisches Nationalmuseum Neapel|Archäologischen Nationalmuseum Neapel]] entstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 18. Dezember 2017 gab die [[Academy of Motion Picture Arts and Sciences]] bekannt, dass sich \"Mystery of Love\" in einer Vorauswahl von 70 Liedern befindet, aus der die Nominierungen in der Kategorie \"Bester Filmsong\" im Rahmen der [[Oscarverleihung 2018]] bestimmt wurden. Der Song wurde auch im Rahmen der musikalischen Begleitung der Oscarverleihung präsentiert. Im Folgenden eine Auswahl von Nominierungen und Auszeichnungen im Rahmen bekannter weiterer Preisverleihungen. [[Critics’ Choice Movie Awards 2018]] [[Grammy Awards 2019]] Guild of Music Supervisors Awards 2018 [[Oscarverleihung 2018]] Phoenix Film Critics Society Awards 2017", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "[[Kategorie:Lied 2017]] [[Kategorie:Filmsong]]", "section_level": 1}], "src_summary": "Mystery of Love ist ein von Sufjan Stevens für Luca Guadagninos Film \"Call Me by Your Name\" geschriebenes und gesungenes Lied. Im Rahmen der Oscarverleihung 2018 wurde \"Mystery of Love\" als bester Song nominiert.", "tgt_summary": "《爱的奥秘》(英语:\"Mystery of Love\")是在电影《以你的名字呼唤我》(英语:\"Call Me by Your Name\")中演唱的歌曲,被收录于电影原声带。并于2017年12月1日发行单曲。其音乐录影带于2018年1月4日发行,在拿坡里国立考古博物馆拍摄完成。", "id": 1264485} {"src_title": "I Kill Giants", "tgt_title": "殺死巨人的女孩", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die 15-jährige Außenseiterin Barbara Thorson, eine kluge, jedoch auch trotzige Mittelschülerin, kämpft in ihrem Leben gegen Mobbing, Verlustängste und ihre eigenen inneren Dämonen. Sie hat keine Freunde und in ihrer Freizeit spielt sie zumeist Dungeons & Dragons. Ihrer älteren Schwester Karen, welche zu Hause die Verantwortung für sie und ihren Bruder übernommen hat, macht sie zudem das Leben nicht leicht. Von den Mitschülern wird Barbara wegen ihrer Andersartigkeit nur abwertend „Nerd-Queen“ genannt und verspottet, weil sie gern erzählt, wie sie Riesen jagt und tötet. Mit der Überzeugung, dass Riesen aus anderen Welten ihre Heimatstadt angreifen, verbringt sie ihre Zeit damit, Waffen und Fallen zu bauen, um die Kreaturen abzuwehren. Als bei Barbara jedoch zunehmend die Grenzen zwischen der Realität aus Schule und dem Familienleben mit den alternativen Realitäten ihrer Fantasie zu verschwimmen beginnen, indem sie sich ausschließlich in ihre eigenen magischen Welten und der Jagd nach imaginären Riesen zurückzieht, ist es vor allem die kürzlich aus England in die Nachbarschaft gezogene Sophia, die sich langsam mit Barbara anfreundet, mit ihr Zeit verbringt und sie auf ihren Streifzügen begleitet. Ebenso ist die neue Schulpsychologin Mrs. Mollé auf Barbara aufmerksam geworden, die nun versucht, sich in die Gedankenwelt des Mädchens hineinzuversetzen und ihr vor allem beim Umgang mit den „Tyrannen“ in der Schule, die Barbara merkwürdig und abstoßend finden, der angespannten Beziehung zu ihrer Schwester sowie den schwierigen Familienverhältnissen zu helfen. Da Barbara jedoch wie besessen davon ist, die Riesen, welche nur sie sehen kann, zu finden und zu töten, um die Stadt vor der drohenden Zerstörung zu bewahren, erweist sich diese Aufgabe als besonders schwieriges Unterfangen. Sie glaubt weiter fest daran, dass Riesen existieren und die Einzige zu sein, die dieser Aufgabe gewachsen ist. Sie verletzt dabei auch gerade die Menschen um sich herum, die ihr helfen und sie beschützen wollen. Mrs. Mollé und Sophia finden letztendlich heraus, dass Barbaras Mutter im Sterben liegt und sie nicht den Mut aufbringen konnte, zu ihr zu gehen und mit ihr zu sprechen. Als ein unerwarteter Sturm über der Stadt hereinbricht, konfrontiert Mrs. Mollé Barbara damit, dass ihre Mutter sie unbedingt sehen möchte. Während eines finalen Kampfes mit einem Titanen wird Barbara bewusst, dass dieser nicht wegen ihrer Mutter gekommen ist, sondern nur wegen Barbara selbst, um ihr zu helfen zu verstehen, dass sie ihre Mutter nicht retten können. Nach den Sommerferien, in denen sie viel Zeit mit ihr verbrachte, stirbt diese, und Barbara lernt damit umzugehen und den Tod als einen Teil des Lebens zu akzeptieren.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Am 23. März 2015 wurde bekannt, dass Comicautor Joe Kelly sowie Autor und Zeichner J. M. Ken Niimura ihre gemeinsame preisgekrönte Graphic Novel \"I Kill Giants\" für einen Realfilm adaptieren und Kelly das Drehbuch für den Film schreiben wird. Der dänische Oscarpreisträger Anders Walter wurde dabei als Regisseur für die Produktion verpflichtet und gibt damit sein Spielfilm-Debüt. Zudem fungieren Chris Columbus, Michael Barnathan und Kim Magnusson als Produzenten für das Projekt. Regisseur Walter sagte in einem Interview auf dem \"Toronto Film Festival\" im September 2017, dass Autor Joe Kelly nicht sonderlich an einer Umsetzung seines Comics für die Leinwand interessiert war und für die Zustimmung zu einer Adaption die Bedingung stellte, das Drehbuch selbst zu verfassen. Am 11. September 2015 wurden Zoe Saldana und Madison Wolfe als Hauptdarsteller für den Film bekannt gegeben, wobei Wolfe die Rolle der \"Barbara\", ein verwirrtes junges Mädchen, das sowohl gegen ihre inneren als auch die äußeren „Monster“ in ihrem Leben kämpft, darstellen würde, während Saldana ihre Schulpsychologin \"Mrs Mollé\" verkörpern solle. Für die Rolle wurde Wolfe während eines Castings aus 500 Jungschauspielerinnen ausgewählt. Am 10. September 2016 wurde die britische Schauspielerin Imogen Poots als eine weitere Darstellerin für den Film bekannt gegeben. Die Dreharbeiten mit einem Budget von 15 Millionen US-Dollar begannen am 27. September 2016 in Belgien und Irland.", "section_level": 1}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Die Musik zu \"I Kill Giants\" stammt von dem französischen Komponisten Laurent Perez del Mar und wurde am 30. März 2018 vom US-amerikanischen Soundtrack-Label \"Varèse Sarabande\" veröffentlicht. Das Album enthält unter anderem jeweils einen Song von der britischen Indie-Pop-Band London Grammar sowie dem dänischen Sänger Rasmus Walter, Zwillingsbruder von Regisseur Anders Walter.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing und Veröffentlichung.", "content": "Am 9. September 2017 fand die Welturaufführung des Films auf dem Toronto International Film Festival statt. Darüber hinaus wurde \"I Kill Giants\" am 11. Oktober 2017 auf dem CPH PIX-Film Festival in Kopenhagen, Dänemark gezeigt. Zudem fand die US-Premiere am 11. November 2017 auf dem \"My First Film Fest 2\" in New York statt. Im Januar 2018 wurde der Film auf dem Göteborg Film Festival gezeigt. Für den Verleih auf dem US-Markt hat \"RLJE Films\" die Rechte erworben, während XYZ Films die weltweiten Vermarktungsrechte für \"I Kill Giants\" erhielt. Am 24. Januar 2018 wurde unterdessen der offizielle Trailer veröffentlicht. Im Februar 2018 wurde das offizielle Poster zum Film vorgestellt. Die Veröffentlichung in einigen ausgewählten US-amerikanischen Kinos erfolgte am 23. März 2018. Zudem wurde der Film zeitgleich als Video-on-Demand zugänglich gemacht. Die Veröffentlichung im deutschen Sprachraum erfolgte am 26. Juli 2018 durch Koch Media auf Blu-ray und DVD sowie als Video-on-Demand.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Kritiken für \"I Kill Giants\" fallen teilweise negativ und gemischt bis überwiegend positiv aus. Die Webseite Rotten Tomatoes ermittelte ein Rating von 79 % basierend auf 42 positiven und 11 kritischen Rezensionen, mit einer durchschnittlichen Bewertung von 6,6 bei 10 möglichen Punkten sowie einer Nutzerwertung von 83 %, mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,6 bei 5 möglichen Punkten. Im Kritiker-Konsens der Seite heißt es: „\"I Kill Giants’\" mürrisch-zauberhafter Realismus rutscht manchmal in die Banalität ab, doch beeindruckende CGI und eine kraftvolle Darbietung von Madison Wolfe verpacken einen unerwarteten Schlag.“ Die Webseite Metacritic errechnete einen durchschnittlichen Metascore von 74 bei 100 möglichen Punkten, ausgehend von 10 Kritiken renommierter Medien sowie einer Nutzerwertung von 6,9 bei 10 möglichen Punkten. So merkt beispielsweise The Hollywood Reporter an, dass es sich bei dem Film um eine „sensible und attraktive, wenn auch nicht ganz überzeugende Paarung von Fantasie mit realen Ereignissen“ handele. \"Screendaily.com\" bezeichnet \"I Kill Giants\" als „besonders und bemerkenswert“, bemängelt aber, dass der Film gegen Ende in einen „Schmachtfetzen-Modus“ verfalle. The Verge kritisiert, dass die CGI-Effekte der Riesen denen eines Low-Budget-Films entsprächen und ein wenig „wackelig“ wirkten, der Film aber ansonsten „wunderbar“ aussähe und lobt dabei die Übertragung der „visuell dynamischen und fantastischen“ Vorlage in die reale Welt aus bewegten Bildern, deren Anziehungskraft sich zwischen einem Guillermo del Toro-Film sowie \"The Village\" von M. Night Shyamalan bewege. The New York Times bezeichnet \"I Kill Giants\" als „magisch, subtil, sensibel und berührend“, merkt dabei aber auch an, dass die Handlung zwar dünn, jedoch „wunderschön ausgeführt“ sei und der Film zudem beweise, dass man kein großes Budget für Spezialeffekte benötige, um „Verzauberung und Bedrohung heraufzubeschwören.“", "section_level": 1}], "src_summary": "I Kill Giants ( für \"Ich töte Riesen\") ist ein belgisch-chinesisch-britisch-US-amerikanisches Coming-of-Age-Fantasy-Filmdrama von Regisseur Anders Walter aus dem Jahr 2017. Das Drehbuch schrieb der Comicbuchautor Joe Kelly, basierend auf seinem gleichnamigen Comic. Der Film ist eine Produktion von \"1492 Pictures\" und \"Ocean Blue Entertainment\" in Zusammenarbeit mit \"Umedia\" und XYZ Films. Als Produzent fungiert unter anderem der Regisseur und Filmproduzent Chris Columbus.", "tgt_summary": "《杀死巨人的女孩》(英语:\"I Kill Giants\")是一部2017年美国奇幻惊悚片,由安德斯·华特执导,乔·凯利 (作家)撰写剧本,这同时也是华特的长片处女作。该片改编自凯利和J·M·肯·新村所创作、Image漫画发行的漫画《我杀死了巨人》。其主演包括麦迪逊·沃尔夫、伊莫珍·波茨、席妮·韦德、罗瑞·杰克森和柔伊·莎达娜。", "id": 2106876} {"src_title": "Eisenbahnmuseum Saitama", "tgt_title": "鐵道博物館", "src_document": [{"title": "Hauptausstellungshalle.", "content": "Das Museum ermöglicht das Lernen durch interaktive Erlebnisse und ist hauptsächlich in zwei Zonen unterteilt: Der Museumsrundgang dauert etwa zwei Stunden mit zusätzlicher Zeit für interaktiven Exponate. Am 21. Juli 2012 wurde im umgebauten Nordflügel des Museums ein Bibliotheksraum eröffnet, der als „Teppaku-Lesesaal“ bekannt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Konzept.", "content": "Das Konzept des Eisenbahnmuseums ist wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Eisenbahnmuseum ist der Nachfolger des Transportmuseums () in Chiyoda, Tokio, das am 14. Mai 2006 geschlossen wurde. Das erste Museum wurde unter der Hochbahnstrecke in der Nähe des Bahnhofs Tokio eröffnet, um am 14. Oktober 1921 den Beginn des 50. Jahres der Eisenbahnen in Japan zu feiern. 1936 wurde das Eisenbahnmuseum in einen Neubau an Stelle des ehemaligen Gebäudes des Bahnhofs Manseibashi verlegt. Das Museum wurde 1948 in Transportation Museum umbenannt, um verschiedene Transportmittel abzudecken. 2006 wurde das Museum wegen des Umzugs in das neue Eisenbahnmuseum in Saitama geschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrsimulatoren.", "content": "Das Museum verfügt über Fahrsimulatoren, die es den Besuchern ermöglichen, Lokführer einer D51-Dampflokomotive, eines Shinkansen-Zuges und von Zügen der Tōkaidō-Hauptlinie, der Keihin-Tōhoku-Linie und der Yamanote-Linie zu spielen. Der D51-Simulator benötigt eine Reservierung über ein im Museum installiertes Reservierungs-Terminal und kostet 500 Yen, aber die anderen Simulatoren sind alle kostenlos.", "section_level": 1}, {"title": "Erdgeschoss.", "content": "Das wahre Wesen des Eisenbahnwaggons jeder Epoche von der Frühzeit bis zur Gegenwart wird alle 8 Themen ausgestellt. Diese Zone ist mit einer Einführung verbunden, und die Fahrzeuge sind um eine tatsächlich in Betrieb befindliche Drehscheibe angeordnet. Die ausgestellten Fahrzeuge sind wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "Zugang.", "content": "Das Museum befindet sich neben der Station \"Tetsudō-Hakubutsukan\" auf dem New Shuttle People Mover, eine Haltestelle vom Bahnhof Ōmiya entfernt, einem Knotenpunkt des Streckennetzes von JR East. Das Museum verfügt über eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen.", "section_level": 1}, {"title": "Adresse.", "content": "3-47 Ōnari-chō, Ōmiya-ku, Saitama-shi, Saitama-ken 330-0852.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunftspläne.", "content": "Ein neuer vierstöckiger Erweiterungsbau soll im Sommer 2018 eröffnet werden. Ursprünglich als fünfgeschossiger Bau geplant, der im Herbst 2017 eröffnet werden sollte, wurden die Pläne 2016 überarbeitet und verkleinert, um Kosten zu reduzieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Eisenbahnmuseum Saitama () ist ein Eisenbahnmuseum in Saitama, Japan, das am 14. Oktober 2007 eröffnet wurde. Betrieben wird es von der \"East Japan Railway Culture Foundation\", einer gemeinnützigen Organisation der JR East. Es besteht aus einem 19.800 m2 großen Gebäude auf einem Grundstück von 42.500 m2 und bietet eine Ausstellungsfläche von 9.500 m2. Das Museum zeigt etwa 30 Schienenfahrzeuge sowie Eisenbahnführerstands-Simulatoren, Modelleisenbahn-Dioramen und Minizüge. Ebenso umfasst es Lager für Artefakte und Bücher, Videokabinen, eine Mehrzweckhalle, einen Galeriebalkon, eine Cafeteria, einen Museumsshop und einen Forschungsraum.", "tgt_summary": "铁道博物馆()是位于埼玉县埼玉市大宫区大成町的铁路博物馆。", "id": 2193244} {"src_title": "Königsstraße (Jordanien)", "tgt_title": "君王大道", "src_document": [{"title": "Literarische Bezeugung.", "content": "Die Mescha-Stele erwähnt den Ausbau der Königsstraße als eine der Leistungen des Königs von Moab: „Ich baute Aroër, ich schuf die Straße am Arnon.“ Die Königsstraße war eine Lebensader des Moabiterreichs. „Vermutlich ist dieser Zeit eine Karawanserei zuzuordnen, die bei Khirbet Arair freigelegt wurde und 50 × 50 Meter misst.“ Die Befestigung gerade dieses Straßenabschnitts war strategisch wichtig, denn das schroff abfallende Wadi al-Mujib bildete eine natürliche Grenze. Das Kernland von Moab befand sich südlich des Wadi, aber die Könige von Moab beherrschten lange Zeit hindurch auch Gebiete weiter nördlich bis nach Madaba. Zwei Kastelle an diesem Punkt stammen aus nabatäischer und römischer Zeit. Der Name „Königsstraße“ wird in der Bibel (4. Buch Mose 20, 17 und 21, 22) nicht erklärt, sondern als allgemein bekannt vorausgesetzt. Den Israeliten wird bei ihrem Weg ins Gelobte Land die Benutzung der Königsstraße von den Edomitern und Amoritern verweigert. Hier erfährt man, dass die Straße durch fruchtbares Land führte: es gab Felder, Weinberge und Brunnen. Das zeichnete sie gegenüber einer etwa 30 km weiter östlich verlaufenden parallelen Route durch die Wüste aus, welche kürzer, aber gefährlicher war. Herodot erwähnt eine Königsstraße als Verbindung zwischen dem persischen Reich und dem Mittelmeer; die Karawanenstraße durch das heutige Jordanien war ein südlicher Zweig dieser großen Handelsroute.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau zur Via Traiana Nova.", "content": "Kaiser Trajan ließ von 111 bis 114 n. Chr. die 430 km lange Strecke, bis dahin nur ein von Geröll befreiter Pfad, zu einer römischen Straße ausbauen (Via Traiana Nova). Sie verband Damaskus und Bosra, die Städte der Dekapolis (Skythopolis, Pella, Gerasa, Philadelphia), die Nabatäerstadt Petra und den Golf von Aqaba. Die neue Fernstraße erleichterte den Warenaustausch zwischen Syrien und Palästina und der neuen römischen Provinz Arabien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Königsstraße ist eine historische Handelsroute von Nordsyrien bis zum Roten Meer. Der Höhenweg hatte sich bereits vor etwa 4000 Jahren herausgebildet. „Diese Karawanenstraße, die Palästina östlich umgeht, wurde zu allen Zeiten dem Weg durch das Jordantal vorgezogen.“ Auch der moderne Reisende, der auf der R 35 von Amman über Madaba und Kerak Richtung Petra fährt, folgt dieser historischen Handelsroute.", "tgt_summary": "君王大道(阿拉伯语:الطريق الملوكي;英语:King’s Highway),古代近东地区一个极为重要的贸易通道。它从埃及开始穿越西奈半岛经过约旦南部的亚喀巴,往北向外约旦和大马士革直到幼发拉底河。除了作为贸易经商的通道,君王大道也是近东朝圣者的主要路线。", "id": 1958193} {"src_title": "Vanessa Trump", "tgt_title": "凡妮莎·特朗普", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vanessa Trump ist die Tochter von Bonnie und Charles Haydon, sie hat dänische, österreichische und russische Vorfahren, darunter den Jazzmusiker Kai Ewans. Sie studierte Psychologie am New Yorker Marymount Manhattan College. Von 1998 bis zum 11. September 2001 war sie mit Khalid bin Bandar bin Sultan Al Saud verlobt. Nach den Terroranschläge am 11. September 2001 endete die Beziehung. Am 12. November 2005 heiratete sie \"Donald Trump Jr.\", den heutigen CEO der Trump Organization. Die Hochzeit fand im Ferienhaus und Luxusclub Mar-a-Lago statt, einem Besitz der Familie Trump. Zusammen mit \"Donald Trump Jr.\" hat Vanessa Trump fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter. Der älteste Sohn setzt die Namenstradition des Großvaters fort und trägt den Namen \"Donald Trump III\". Vanessa Trump arbeitete als Model und Schauspielerin. Sie spielte u. a. im Film Was das Herz begehrt aus dem Jahr 2003 mit Jack Nicholson und Diane Keaton. Im Jahr 2004 nahm sie an der Wahl zur Miss USA teil und trat in der von ihrem späteren Schwiegervater Donald Trump produzierten Fernsehshow The Apprentice auf. Die Organisations- und Vermarktungsgesellschaft \"Miss Universe Organization\" ist ein Joint Venture von Donald Trump und dem Fernsehsender NBC. Am 13. Februar 2018 wurde Vanessa Trump aus Sicherheitsgründen ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie einen Brief öffnete, welcher weißes Pulver beinhaltete. Der Brief wurde an die Privatadresse von Vanessa und Donald Jr. in New York City gesendet. Es gab keine Anzeichen für eine gesundheitliche Schädigung von Vanessa Trump. Am 15. März 2018 reichte sie die Scheidung von Trump Jr. ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vanessa Trump (* 18. Dezember 1977 in New York City, New York als \"Vanessa Haydon\") ist eine US-amerikanische Schauspielerin, ehemaliges Model und die Ex-Ehefrau von Donald Trump Jr. Damit war sie eine Schwiegertochter des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump.", "tgt_summary": "凡妮莎·凯·海顿·特朗普(Vanessa Kay Haydon Trump)(1977年12月18日出生)是美国名媛,女演员和前模特。 她于2005年与小唐纳德·特朗普结婚,并于2018年离婚。她出生于纽约市。", "id": 1846357} {"src_title": "Darling in the Franxx", "tgt_title": "DARLING in the FRANXX", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung von \"Darling in the Franxx\" findet in einer postapokalyptischen Zukunft statt, in der die Menschheit durch gigantische Bestien, den \"Klaxosaurs\" (), in ernste Gefahr geraten sind. Die Überbleibsel der Menschheit leben in mobilen Militärstädten, den \"Plantations\", in denen Kinder gezüchtet werden um in gigantischen Mechas, den \"Franxx\", gegen die Bedrohung in den Kampf zu ziehen. Die Franxx lassen sich lediglich als Junge/Mädchen-Paare – Parasit genannt – steuern. Hiro, eines der Kinder, dem ein besonderes Talent vorhergesagt wurde, versagte bei einem Test. So kann er keine dieser gigantischen Maschinen steuern und verlor jeglichen Lebenssinn. Als er der Abschlusszeremonie fern bleibt, trifft er auf \"Zero Two\", eine berüchtigte Franxx-Pilotin, die einer Rasse Menschen mit Klaxosaur-Blut angehört. Nachdem ihr Partner bei einem Angriff der Klaxosaur getötet wird, überzeugt sie Hiro, ihr neuer Partner zu werden, den sie als ihren \"Darling\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptcharaktere.", "content": "Piloten des Franxx Strelizia: Piloten des Franxx Delphinium: Piloten des Franxx Argentea: Piloten des Franxx Genista: Piloten des Franxx Chlorophytum:", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Die Animeserie wurde während der Anime Expo im Juli 2017 vom Animationsstudio Trigger angekündigt. Als Partner konnte A-1 Pictures gewonnen werden. Als Regisseur zeigt sich Atsushi Nishigori für die Umsetzung des Anime verantwortlich. Das Charakterdesign übernimmt Masayoshi Tanaka. Produziert wird \"Darling in the Franxx\" von Yōsuke Toba, Mikio Uetsuki und Eiichi Kamagata, während die Musik aus der Feder von Asami Tachibana stammt. Das Opening ist das Lied \"Kiss of Death\" von Mika Nakashima und Hyde, das Lied im Abspann der ersten sechs Episoden ist \"Torikago\" gesungen von (gesprochen \"Kiss me\") – gesungen von den Synchronsprecherinnen der weiblichen Hauptcharaktere. Die 24 Folgen wurden vom 13. Januar bis 7. Juli auf Tokyo MX, Tochigi TV, Gunma TV, BS11 erstausgestrahlt, sowie mit einigen Stunden bis Tagen Versatz auch auf Asahi Hōsō TV, Mētele, AT-X, Hiroshima Home TV, San’in Hōsō und Biwako Hōsō. Crunchyroll zeigt die Animeserie im Simulcast u. a. mit deutschen Untertiteln, während Funimation \"Darling in the Franxx\" in englischer Synchronisation ausstrahlt. Crunchyroll bestellte für die Serie eine deutsche Synchronisation, welche am 11. September 2019 dort veröffentlicht wurde. Im Rahmen des Deals zwischen Crunchyroll und Kazé Deutschland, hat Kazé die Disc-Lizenz erworben und wird dies auf DVD und BluRay rausbringen. Die weiteren Abspanntitel, ebenfalls von XX:me gesungen, sind: Eine DVD- und Blu-Ray-Veröffentlichung mit den ersten drei Episoden der Animeserie ist für den 25. April 2018 in Japan geplant. Die limitierte Version enthält eine zusätzliche CD mit der im Anime verwendeten Musik.", "section_level": 2}, {"title": "Manga.", "content": "Einen Tag nach Ausstrahlung der ersten Episode des Animes wurden zwei Spin-off-Mangas auf der Webseite \"Shonen Jump+\" veröffentlicht, welche in regelmäßigen Abständen fortgesetzt werden. Die Yonkoma-Serie wird von Mato gezeichnet und die Hauptserie von Kentarō Yabuki. Am 3. Februar 2018 erschien der erste Band des Mangas von Kentarō Yabuki als Taschenbuch in Japan. In der ersten Woche verkaufte sich der erste Band des Mangas knapp mehr als 50.000-mal, wodurch es auf Platz zehn der japanischen Bestsellerliste für Manga einstieg. Der zweite Band des Mangas wurde für den 2. Mai gleichen Jahres für Japan angekündigt.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroverse.", "content": "Nach der Ausstrahlung der 14. Episode des Anime am 15. April 2018 erhielt der Produzent Yuichi Fukushima Wut-Mails von Zuschauern der Animeserie, da diese mit dem Verhalten von Ichigo gegenüber Zero Two nicht einverstanden waren. Yuichi postete zwei Mitteilungen auf dem sozialen Netzwerk Twitter, in der er dem Produktionsteam für die Erarbeitung der Episode dankte und die „einzigartige Endsequenz“ ebendieser lobte. Beide Postings wurden von enttäuschten Zuschauern der Serie kommentiert, die ihren Unmut zu Ausdruck brachten. Manche Mails beinhalteten Morddrohungen gegenüber dem Regisseur und dem Autor der Folge. Andere Kommentare drohten mit der Ermordung der Familie des Screenwriters und forderten Fukushima auf den Autoren Hiroshi Seko zu entlassen bzw. gar zu töten. Unter dem Hashtag \"#bitchigo\", der hauptsächlich von englischsprachigen Zuschauern verwendet wurde, ließen diese ihren Frust raus und wünschten dem Charakter den Serientod.", "section_level": 1}], "src_summary": "Darling in the Franxx (jap., \"Dārin In Za Furankisu\", im Untertitel: \"DARLING in the FRANXX\") ist eine seit Januar 2018 laufende, insgesamt 24 Episoden umfassende Science-Fiction-Animeserie, die vom Studio Trigger in Zusammenarbeit mit A-1 Pictures produziert wird. Eine Ausstrahlung auf internationaler Ebene erfolgt über Crunchyroll und Funimation. Einen Tag nach der Ausstrahlung der ersten Episode des Animes startete die Mangaserie von Kentarō Yabuki in Japan.", "tgt_summary": "是由TRIGGER和A-1 Pictures共同制作的日本原创机器人动画作品,于2017年7月在Anime Expo公布作品消息,于2018年1月13日起东京都会电视台首播。官方简称为Darli-fra()。", "id": 2765444} {"src_title": "Meal, Ready-to-Eat", "tgt_title": "MRE口粮", "src_document": [{"title": "Aufbau der MRE-Menüs.", "content": "Im Wesentlichen bestehen die MRE-Menüs aus folgenden Elementen, die in ihrem kulinarischen Schwerpunkt die amerikanischen Essgewohnheiten aufnehmen:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Feldrationen.", "content": "Die ersten Rationen, die an die Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte ausgegeben wurden, waren durch einen Kongressbeschluss während des Unabhängigkeitskrieges festgelegt worden. Diese Ration bestand aus genug Nahrung, um einen Mann für einen Tag zu ernähren, Hauptbestandteile waren Rindfleisch, Erbsen und Reis. Während des Bürgerkrieges setzte das Militär auf Konserven, um Lebensmittel haltbar und transportierbar zu machen. Später wurden in sich abgeschlossene Kits als ganze Ration ausgegeben und enthielten Dosenfleisch, Brot, Kaffee, Zucker und Salz. Während des Ersten Weltkrieges wurden Fleischkonserven durch leichtgewichtiges Fleisch (gesalzen oder getrocknet) ersetzt, um Gewicht einzusparen und damit der Soldat in der Lage war, mehr Essensrationen mit sich führen zu können. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde eine Reihe neuer Feldrationen eingeführt, darunter die \"Mountain Ration\" (Berg-Ration) und die \"Jungle Ration\" (Dschungel-Ration). Während des Zweiten Weltkrieges wurden mehr als 100 Millionen Einheiten Dosenfleisch in den Pazifik geschickt. Die Verwendung von Nassrationen in Dosen setzte sich im Vietnamkrieg mit der verbesserten MCI-Feldration fort.", "section_level": 1}, {"title": "Erfindung und Weiterentwicklung der MRE.", "content": "Nach den Erfahrungen mit der Bereitstellung von vorbereiteten Rationen für Soldaten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erkannte das US-Verteidigungsministerium, dass es einfach nicht ausreichte, nur eine einzige ausgewogene Mahlzeit im Feld anzubieten. Die Soldaten und Angehörigen der Streitkräfte die sich in verschiedenen geografischen Regionen und Kampfsituationen weltweit aufhielten, benötigten oft unterschiedliche Lebensmittel und Mahlzeiten, die für den entsprechenden Kalorienbedarf im Einsatz ausgelegt sind und über einen langen Zeitraum konserviert und als schmackhaft betrachtet werden können. Darüber hinaus wurden die individuellen Geschmäcker und religiöse Speisevorschriften der entsprechenden Konsumenten berücksichtigt. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Bereitstellung von Lebensmitteln im Kampfgebiet ist das Gewicht beim Transport. Beim Einsatz von Spezialeinheiten und Infanterieeinheiten in extremen Umgebungen besteht die Notwendigkeit, während längerer Missionen die Lebensmittelrationen im Feldgepäck tragen zu müssen. Dies erfordert eine wesentlich leichtere Alternative zu damaligen Essensrationen in Dosen. Im Jahr 1963 gab das Department of Defense der Vereinigten Staaten den Startschuss zur Entwicklung des \"Meal, Ready to Eat\" in Auftrag. Es wurde eine Lebensmittelration gesucht, die auf moderne Lebensmittelzubereitung und Verpackungstechnologie zurückgreift, um einen leichteren Ersatz für die Konserven zu schaffen. Im Jahr 1966 führte dies zu der Entwicklung der \"Long Range Patrol\", oder LRP-Ration, eine dehydrierte Mahlzeit in einem wasserdichten Stoffbeutel. Wie auch bei der Jungle-Ration führten die Kosten im Vergleich zu Nassrationen in Dosen sowie die Kosten für die Lagerung und ihr begrenztes Verwendungsspektrum dazu, dass der weitere Versuch eingestellt wurde. Im Jahr 1975 begann die Arbeit an einer dehydrierten Mahlzeit, die in einem Kunststoff-Retortenbeutel gelagert wurde. Erfinder des Verfahrens war Abdul Rahman. 1981 wurde das erste Menü erfunden und 1986 eine begrenzte Auswahl von zwölf Menüs verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau und Verbesserung.", "content": "Die MRE haben sich seit ihrer Einführung kontinuierlich weiterentwickelt. Im Jahr 1990 wurde den Menüs ein flammenloser Kocher „Ration Heater (FRH)“ beigefügt. Dieser Heater besteht aus einer wasseraktivierbaren Chemikalie; durch das Beifügen einer bestimmten Menge an Wasser wird eine exotherme Reaktion herbeigeführt. Die bei der Reaktion entstehende Hitze erlaubt es dem Konsumenten, das Menü auf dem freien Feld zu erwärmen. Der flammenlose Kocher (Heater) erzeugt die Wärme in einem Elektronentransferprozess, der als Oxidations-Reduktionsreaktion bezeichnet wird. Wasser oxidiert das Magnesium gemäß der folgenden chemischen Reaktion: Diese Reaktion ist analog zum Rosten von Eisen durch Sauerstoff und verläuft mit etwa derselben Geschwindigkeit, die natürlich zu langsam ist, um nutzbare Wärme zu erzeugen. Zur Beschleunigung der Reaktion werden den Magnesiumpartikeln metallische Eisenpartikel und Tafelsalz (NaCl) beigefügt. Eisen- und Magnesiummetalle bilden somit galvanische Zellen, die Strom erzeugen. Wenn Wasser in den Heater gegeben wird, löst es das Salz zu einem Salzwasserelektrolyten auf und verwandelt dabei die Magnesium- und Eisenteilchen in winzige Elektroden. Da die Magnesium- und Eisenpartikel miteinander in Kontakt kommen, werden sie zu tausenden winzigen, kurzgeschlossenen Primärzellen, die sich schnell entladen und die benötigte Wärme zum Kochen erzeugen. Der Heater verwendet 7,5 g einer pulverisierten Magnesium-Eisen-Legierung. Diese besteht in ihrer Zusammensetzung aus 95 % Magnesium und 5 % Eisen, 0,5 g Salz und einem Antischaummittel. Bei der Zugabe von 30 Millilitern Wasser kann sich dieses 230(?) Gramm schwere Gemisch in etwa 10 Minuten auf 37,7 ° C erhitzen. In einer Reihe von Feldtests und Umfragen forderten die Konsumenten mehr Hauptgerichte und größere Portionen. Im Jahr 1994 wurden Grafiken und Bilder hinzugefügt, um die Pakete benutzerfreundlicher und ansprechender zu machen. Des Weiteren wurden biologisch abbaubare Materialien und Komponenten wie Löffel und Servietten eingeführt. Die Anzahl der Menüs wurde bis 1996 auf 16 (einschließlich vegetarischer Optionen) erweitert. 1997 wurden die Menüs auf 20 und 1998 auf 24 erweitert. Heute umfasst das System 24 Menüs und mehr als 150 zusätzliche Artikel. Die Menüs waren von 1981 bis 1995 in einer dunkelbraunen Außenhülle verpackt, da sie für den Einsatz in den gemäßigten Wäldern und Ebenen Mitteleuropas bestimmt waren. 1996 wurden die braunen Außenhüllen durch einen hellbraunen Außensack ersetzt, der besser für den Einsatz in den Wüsten des Nahen Ostens geeignet war. In der jüngeren Vergangenheit wurden die MRE-Menüs unter Verwendung der Recommended Daily Allowance entwickelt, die von der National Academy of Medicine erstellt wurde. Die untersuchten Konsumenten (Soldaten im Training und Kampfeinsatz, die als sehr aktive Männer im Alter zwischen 18 und 30 eingestuft wurden) benötigen in der Regel etwa 4200 Kalorien (kcal) pro Tag. In einigen Situationen neigten die Konsumenten jedoch dazu, nur etwa 2400 Kalorien zu verbrauchen, während beispielsweise ein Tag im Kampfeinsatz in einer negativen Energiebilanz enden kann. Dieses Ungleichgewicht tritt auf, wenn es die Konsumenten versäumen, ihre Rationen komplett aufzubrauchen, obwohl die Zusammenstellung der Nahrungsmittel und die Menge der Mikronährstoffe die volle Tagesration abdeckt. Studien zeigen, dass viele Konsumenten immer noch nicht die heutigen Standards des täglichen Konsums erfüllen und oft Teile ihrer Rationen verschenken oder wegwerfen. Die Forscher untersuchen weiterhin die Essgewohnheiten und Präferenzen der Konsumenten, die Studie ermutigt, die gesamte MRE-Mahlzeit zu essen und damit die vollen Nährwerte zu erhalten. Darüber hinaus hat das Militär mit neuen MRE-Ration-Prototypen experimentiert, wie z. B. der \"First Strike Ration\". Dieses spezielle Menü wurde dem Kalorienbedarf von Spezialeinheiten im Einsatz angepasst. Diese speziellen Menüs sind leichter als die typischen MRE und erfordern keinerlei Zubereitung, die Optimierung der Menüs und deren Nährstoffzusammensetzung sind besonders für kurzfristige, hochstressige Kampfhandlungen ausgelegt. Im Juli 2009 wurden 6300 Milchshake-Pakete auf Grund von Kontamination mit Salmonellen zurückgerufen. Jede Mahlzeit enthält etwa 1200 Kalorien (5020,8 kJ). Sie sind für maximal 21 Tage verzehrbar (In der Annahme, dass Logistikeinheiten bis dahin frische Lebensmittelrationen liefern können) und haben eine Mindesthaltbarkeit von drei Jahren (abhängig von den Lagerbedingungen). Die Anforderungen an die Verpackung sind streng. MREs müssen Fallschirmabwürfen aus 380 Metern standhalten können. Die Verpackung muss eine Mindesthaltbarkeit von dreieinhalb Jahren bei 27 °C, neun Monaten bei 38 °C und eine kurze Haltbarkeit von −51 °C bis −60 °C aufweisen. Neue Formen der Verpackung werden in Betracht gezogen, um diese Anforderungen besser zu erfüllen, einschließlich der Verwendung von Zein als Ersatz für die Folie. Jedes MRE wiegt zwischen 510 und 740 Gramm, je nach Menü. Da MREs Wasser enthalten, wiegen sie mehr als gefriergetrocknete Mahlzeiten mit äquivalenten Kalorien. Erst 2018 gelang es, die seit Jahrzehnten nachgefragte Pizza in Form eines M.R.E. in die Truppenverpflegung aufzunehmen. Dafür mussten sowohl Feuchtigkeitsgehalt als auch Ph-Wert aller Zutaten soweit angepasst werden, bis sie gleich hoch waren. Zur Bindung von überschüssigem Sauerstoff entschied man sich Eisenpulver in einem Beutel an der Innenseite der Verpackung anzubringen. Unter der Nummer 23 begann im Herbst 2018 der Zulauf bei der US-Armee.", "section_level": 1}, {"title": "Beachtung von religiösen Speisevorschriften beim MRE.", "content": "Für Militärmitglieder mit strengen religiösen oder diätetischen Anforderungen bietet das Militär die MRE-Rationen als Koscher und Halāl an. Diese beiden MRE-Rationen sind auf den gleichen Nährstoffgehalt zugeschnitten, enthalten aber keine unzulässigen Inhaltsstoffe. Koschere Vorspeisen werden auf Hebräisch und Englisch mit „Koscher“ gekennzeichnet, während Halal-Vorspeisen auf Arabisch und Englisch mit „Halal“ gekennzeichnet sind. Um den Speisevorschriften zu entsprechen, werden die Pakete in zwei separate Schachteln verpackt und nur in Koscher- oder Halal-Verpackungen geliefert (die beiden speziellen Rationstypen werden niemals in einem Versandkarton gemischt). Die ursprünglichen koscheren Mahlzeiten wurden nur mit Rindfleisch, Huhn und Lachs angeboten. Die heutigen Mahlzeiten werden jetzt in den Variationen mit Rind, Lamm, Hähnchen, vegetarischen und Pastagerichten angeboten. Die Hauptgerichte sind eine Mischung aus traditionellen nahöstlichen und südwestasiatischen Gerichten (wie Lamm und Gemüse („Jalfrezi“) oder Curry Hühnchen mit Basmati-Reis, Linsen und Gemüse) und westliche Gerichte wie Ratatouille mit Gemüse oder Lasagne oder New Orleans Gumbo mit Huhn. Jedes Menü enthält durchschnittlich 1200 Kilokalorien und hat eine Haltbarkeit von drei bis zehn Monaten. Die Humanitäre Tagesration (HDR) ist eine in sich geschlossene Halal Mahlzeit, die entworfen wurde, um sie Flüchtlingen und Hungernden zu geben. Der Kalorienbedarf wurde so zusammengestellt, das eine einzelne Person für einen ganzen Tag versorgt ist. Die Menüs sollten für möglichst viele religiöse und kulturelle Geschmäcker rund um den Globus kompatibel und schmackhaft sein. Um dieses Ziel zu erreichen, werden keine tierischen Produkte, alkoholische oder alkoholbasierten Produkte und minimale Milchprodukte bei ihrer Herstellung verwendet. Die Humanitäre Tagesration wird anders als MREs gekennzeichnet und verpackt. Die Rückmeldungen aus der Afghanistan-Kampagne führten dazu, dass die Innenverpackung verstärkt wurde, da die Pakete beim Abwerfen aus Flugzeugen des Öfteren zerbrachen. Die äußere Tasche ist mit einem gut sichtbaren Rot oder Gelb getönt und hat eine amerikanische Flagge und das Bild einer Person, die mit einem Löffel aus der Tasche isst aufgedruckt. Es werden normalerweise Anweisungen in Englisch oder mehreren lokalen Sprachen gedruckt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik an der zivilen Nutzung.", "content": "MREs wurden auch während Naturkatastrophen an Zivilisten verteilt. 2004 und 2012 verteilte die Nationalgarde MRE-Rationen im Rahmen der Hilfsleistungen an Betroffene der Flutkatastrophe von Hurrikan Katrina und Hurrikan Sandy. Die Verwendung von MRE-Rationen für den zivilen Gebrauch wurde in Frage gestellt, weil sich der Kalorienbedarf an kämpfende oder arbeitende Soldaten in Gefechtssituationen richtet. Während die Ernährungsbedingungen der MRE-Rationen für Kampfumgebungen geeignet sind, in denen die Soldaten viele Kalorien verbrennen und viel Natrium durch Schweiß verlieren. Die fettreichen Portionen (im Durchschnitt etwa 52 Gramm Fett und 5 Gramm Transfette) sowie der hohe Salzgehalt sind für sitzende oder wenig anstrengende Tätigkeiten nicht geeignet.", "section_level": 1}, {"title": "Menüzusammensetzung nach Jahren.", "content": "Die Zusammensetzung der MRE-Menüs ist nach Produktionsjahr sortiert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Meal, Ready-to-Eat – allgemein bekannt als das MRE – ist eine in sich geschlossene, individuelle Feld-Ration in Leichtverpackungen, die das Militär der Vereinigten Staaten seinen Soldaten und Mitarbeitern für den Einsatz in Gefechten oder anderen Feldbedingungen zur Verfügung stellt. Dies geschieht wenn keine reguläre Verpflegung durch Feldküche oder Kantine möglich ist. Es handelt sich um besonders haltbare, sofort verzehrbare Nahrung, ähnlich einem handelsüblichen Fertiggericht, die außer dem Erwärmen nicht extra aufbereitet werden muss und auch kalt gegessen werden kann. Im Unterschied zur Einmannpackung der deutschen Bundeswehr ersetzt eine einzelne Ration nur eine Mahlzeit am Tag. MREs ersetzten im Jahr 1981 die Dosen MCI oder \"Meal, Combat, Individual Rations\" und sind der Nachfolger der leichteren „Long Range Patrol“(LRP)-Ration, die von der US-Armee für Spezialeinheiten und Ranger-Patrouilleneinheiten in Vietnam entwickelt wurden. MREs wurden auch während Naturkatastrophen an hungernde Zivilisten als Erstversorgung verteilt.", "tgt_summary": "英语:MRE口粮(英语:Meal, Ready-to-Eat, MRE)是一种内容物完备且轻量化的个人野战口粮,由美国军队开发,提供给在战斗中或没有提供完善供餐设备场域的成员。英语:MRE于1981年取代了MCI口粮以及美国陆军、特种部队与越战时美国陆军游骑兵的轻量化LRP口粮。", "id": 1133875} {"src_title": "Real Account", "tgt_title": "真實帳號", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Nach dem Tod ihrer Eltern leben Ataru Kashiwagi und seine Schwester Yuri allein und sind arm. So flüchtet sich Ataru immer mehr in die Onlinewelt und das Netzwerk \"Real Account\". Anders als in der echten Welt kann er hier leicht neue Freunde und Bekanntschaften schließen. Doch dann sind er und 10.000 andere plötzlich in Real Account gefangen. Sie können das Netzwerk nicht mehr verlassen und ihre Körper sind bewusstlos. Das Netzwerk-Maskottchen Marble fordert sie auf, gemeinsam tödliche Spiele zu spielen, bei denen ihr echtes Leben auf dem Spiel steht. Bei jedem Tod werden auch alle Follower sterben und auch der Verlust aller Follower wird einen Teilnehmer das Leben kosten. Auch der Rest der Menschheit ist Zeuge der Ereignisse und kann als Follower selbst mit dem Tod bedroht sein. In einer ersten Panik sterben viele der Teilnehmer, weil sie alle Follower verlieren. Ataru bleibt zunächst nur seine Schwester, die er jedoch schützen will und blockt. Doch ein weiterer, unbekannter Follower bleibt ihm auch. So kann er in die weiteren Spiele eintreten, um eines Tages wieder in die reale Welt zurückkehren zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Manga erschien zunächst ab Januar 2014 im Magazin \"Bessatsu Shōnen Magazine\" bei Kodansha. Im September des gleichen Jahres endete die Veröffentlichung dort und wurde im folgenden Dezember im \"Shūkan Shōnen Magazine\" beim gleichen Verlag fortgesetzt. Die Kapitel auch in bisher 20 Sammelbände herausgebracht. Der 18. Band verkaufte sich in den ersten beiden Wochen nach Veröffentlichung knapp 38.000 mal in Japan. Eine deutsche Übersetzung der Serie erscheint seit Januar 2018 bei Tokyopop mit bisher sieben Bänden. Kodansha selbst veröffentlicht eine englische Fassung in Nordamerika, bei Edizioni Star Comics erscheint eine italienische und bei Tong Li Publishing eine chinesische.", "section_level": 1}], "src_summary": "Real Account (jap. ) ist eine Mangaserie von Autor Okushō und Zeichner Shizumu Watanabe, die seit 2014 in Japan erscheint. Das Werk ist in die Genres Shōnen, Action und Science Fiction einzuordnen.", "tgt_summary": "《REAL ACCOUNT 真实账号》()是创作、渡边静作画的死亡游戏类斗智漫画。《别册少年Magazine》2014年2月号至10月号连载第1部,《周刊少年Magazine》2015年4・5合并号至2018年28月号连载第2、3部前半,《别册少年Magazine》2018年9月号至2019年12月号连载第3部后半。台湾和香港分别于2015年20+21期的《新少年快报》及《新少年》由第2部「向井雄马」篇开始连载。", "id": 1917272} {"src_title": "Newness", "tgt_title": "我們的愛情一言難盡", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Gabi und Martin lernen sich über eine Dating App kennen. Beide sind Ende 20, leben in Los Angeles und suchen einen One-Night-Stand. Doch zwischen ihnen funkt es: Sie möchten sich nicht mehr trennen, sondern eine feste Beziehung eingehen. Beide deaktivieren ihr Konto bei der Dating App. Gabi zieht bei Martin ein und lernt seine Eltern kennen. Sie erfährt, dass Martin bereits geschieden ist und er außerdem eine Schwester hatte, die gestorben ist. Über beides möchte Martin aber nicht mit Gabi sprechen, was der Beziehung einen ersten Dämpfer versetzt. In einer Nacht betrügen sie sich gegenseitig, möchten sich deswegen aber nicht trennen, sondern suchen einen Paartherapeuten auf, der ihnen rät, einander alles ehrlich zu erzählen. Sie sprechen offen über ihre früheren sexuellen Erlebnisse, was beide aufregend finden. Daher beschließen sie, sich für One-Night-Stands mit anderen zu treffen und sich alles darüber zu berichten, damit es immer „etwas Neues“ (\"Newness\") in der Beziehung gibt. Beide reaktivieren ihr Konto bei der Dating App und treffen sich in gegenseitiger Absprache mit anderen. Teilweise beobachten sie sich auch dabei, berichten sich davon und heizen damit ihr eigenes Sexualleben an. Martin erzählt seinem besten Freund, dem Familienvater Paul, wie gut alles funktioniere, dass Gabi bei anderen Männern nie einen Orgasmus habe, und er sich deshalb in diesem Arrangement sicher fühle. Paul hat indes Neuigkeiten von Martins Exfrau Bethany: Sie habe ein Kind bekommen. Diese Nachricht wirft Martin aus der Bahn. Als er in einer Bar eine Bekannte von Gabis Freundin Claire trifft, bricht es aus ihm heraus: Er erzählt ihr, dass seine Exfrau eine Fehlgeburt hatte. Die Beziehung zerbrach daran, weil Martin ihr nicht zumuten konnte ehrlich zu sagen, dass er auch erleichtert war, so jung noch nicht Vater zu werden. Martin möchte dasselbe nun auch Gabi erzählen, allerdings kommt es nicht dazu. Gabi lernt währenddessen Larry, den älteren Kollegen einer Bekannten kennen. Sie schildert ihm ihre offene Beziehung, trifft sich mit ihm und lernt seine Tochter kennen. Er schenkt ihr eine teure Halskette. Als sie Martin von Larry berichtet, erwähnt sie, dass sie bei ihm einen Orgasmus bekommen habe, was Martin wütend macht. Gabi erfährt von Claire, dass Martin sich deren Freundin anvertraut hat. Sie ist verletzt, weil er Geheimnisse hatte, und findet auf seinem Computer eine Mail an Bethany. Es kommt zu einem heftigen Streit. Martin ist wütend, weil sie ihm verheimlicht hat, teure Geschenke von Larry bekommen zu haben. Er wirft Gabi vor, dass sie wegen ihrer Idee mit der offenen Beziehung an allem schuld sei. Sie trennen sich im Streit, und Gabi flieht zu Larry. Dieser macht ihr das Angebot, ihn und seine Tochter auf eine längere Reise nach Europa zu begleiten. Auf einer Party macht sie ihm eine Szene, weil er sie nicht ernst nehme. Er erwidert, dass er sie wegen ihres unreifen Umgangs mit Beziehungen gar nicht ernst nehmen könne. Als sie sich aussprechen will, stellt sich heraus, dass Larry ihr Arrangement ganz anders sieht: Das Verhältnis solle oberflächlich bleiben, er wolle sich nur amüsieren und sehe die Geschenke als Gegenleistung. Gabi erkennt, dass sie diese Art von Beziehung nicht möchte und verlässt Larry. Martin trifft sich mit seiner Exfrau und die beiden sprechen sich aus. Martin wünscht ihr alles Gute und freut sich für sie. Gabi kommt zu Martin zurück. Beide gestehen sich, dass ihre Liebe etwas Besonderes ist und sie zusammenbleiben wollen, aber nicht „wie früher“. Sie versprechen sich, kommende Langeweile und Konflikte gemeinsam und nicht durch andere zu lösen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im August 2016 trat Drehbuchautor Ben York Jones mit dem Drehbuch zu \"Newness\" an die Produktionsfirma Scott Free Productions heran, die mithalf das Budget von unter 10 Millionen US-Dollar aufzubringen. Die Dreharbeiten begannen am 16. Oktober 2016. Für Regisseur Drake Doremus ist es nach \"Equals – Euch gehört die Zukunft\" (2015) die zweite Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma sowie mit Hauptdarsteller Nicholas Hoult. Um den Film schnell fertigzustellen, wurde während der Produktion auf Newsmeldungen verzichtet. Als Grund für die schnelle Produktionszeit nannte Executive Producer Mason Novick die zeitgemäße Thematik des Films. Der Film hatte am 25. Januar 2017 seine Premiere beim Sundance Film Festival. Es ist bereits der dritte Film von Doremus, der beim Filmfestival uraufgeführt wurde. Im Juni 2017 sicherte sich Netflix die weltweiten VOD-Rechte für den Film. Veröffentlicht wurde der Film am 3. November 2017.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Newness\" bekam gemischte Kritiken. Bei Rotten Tomatoes erhielt der Film eine positive Bewertung von 67 Prozent, basierend auf 12 Reviews, mit einem Durchschnitt von 6,7/10. Bei Metacritic bekam der Film einen Metascore von 49/100, basierend von 7 Kritiken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Newness ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2017. Regie führte Drake Doremus, das Drehbuch stammt von Ben York Jones. In den Hauptrollen sind Nicholas Hoult, Laia Costa, Courtney Eaton, Danny Huston und Esther Perel zu sehen.", "tgt_summary": "我们的爱情一言难尽 是一部由德雷克·多瑞马斯(Drake Doremus)所执导,由尼可拉斯·霍特、莱阿·科斯塔、寇特妮·伊顿、丹尼·休斯顿所领衔主演的2017年美国爱情剧情片。", "id": 1421765} {"src_title": "J-Hope", "tgt_title": "鄭號錫", "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1994–2012: Kindheit und frühe Jugend.", "content": "Jung Ho-seok wurde am 18. Februar 1994 in Gwangju, Südkorea geboren. Er hat eine ältere Schwester names Dawon. Bevor er mit der Boygroup BTS debütierte, war er ein Mitglied des Tanzensembles \"Neuron\". Er war in der Untergrundszene relativ bekannt und gewann einige lokale Preise. Im Jahr 2009 wurde er Trainee bei \"JYP Entertainment,\" jedoch verließ er das Label Ende 2010. Seit Dezember 2010 steht er bei \"Big Hit Entertainment\" unter Vertrag. Unter dem Label wurde er als Rapper im Song \"Animal\" von Jo Kown (veröffentlicht im Jahr 2012) gefeatured. J-Hope trat unter dem Label BTS bei. Er war das dritte Mitglied, welches sich der Gruppe nach RM und Suga anschloss.", "section_level": 2}, {"title": "2013-heute: BTS.", "content": "Im Juni 2013 debütierte er mit BTS bei Mnets \"M! Countdown\", mit ihrer ersten Single \"No More Dream\". J-Hope war seitdem im Schaffungsprozess jedes einzelnen BTS Albums involviert. Der \"Korea Music Copyright Association\" zufolge, wirkte J-Hope bei mehr als 70 Liedern mit. Im Februar 2018 kündigte \"Big Hit Entertainment\", sein erstes Mixtape \"Hope World\" an. Das Mixtape erschien Anfang März 2018 und erschien erstmals auf Platz 63 der US-amerikanischen Albumcharts (Billboard 200) und schaffte es in den folgenden Wochen bis auf Platz 38, höher als jedes andere koreanische Soloalbum. Der Titeltrack \"Daydream\" errang den ersten Platz der World Digital Song Charts. Im Oktober 2018 verlieh der südkoreanische Präsident Moon Jae-in J-Hope und den restlichen Mitgliedern eine Medaille für ihren außergewöhnlichen Beitrag zur koreanischen Kultur und deren Weiterverbreitung. BTS sind die jüngsten und ersten Idols, die diese Medaille bei den Kulturpreisen erhielten. Am 14. Juni 2019 veröffentlichte J-Hope zusammen mit seinem Bandkollegen V und der schwedischen Sängerin Zara Larsson den Soundtrack \"A Brand New Day\". Am 27. September veröffentlichte er zusammen mit der Sängerin Becky-G die Single \"Chicken Noodle Soup\". Der Titel erschien erstmals auf Platz 81 der Billboard Hot 100 mit 9,7 Millionen Streams und 11.000 Downloads in der Woche vom 4. Oktober 2019. Damit war J-Hope das erste Mitglied von BTS, welcher als Solokünstler außerhalb der Gruppe auf der Hot 100 landete und der dritte koreanische Solokünstler, der in den Hot 100 landete (nach Psy und CL), und der sechste koreanische Künstler insgesamt, der dies erreichte. \"Chicken Noodle Soup\" debütierte ebenfalls auf Platz 1 der World Digital Songs-Charts und ist nach \"Daydream\" (2018) das zweite Lied von J-Hope, welches es in die Hot 100 schaffte.", "section_level": 2}, {"title": "Künstlername.", "content": "Sein Künstlername J-Hope (제이홉) steht für seinen Wunsch, dass er mit seiner Musik anderen Hoffnung schenken kann, sozusagen \"Die Hoffnung von BTS\" sein kann.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Im Jahr 2016 kaufte er ein Luxusappartment für umgerechnet 1,6 Millionen US-Dollar in Südkorea für den persönlichen Gebrauch. J-Hope lebt in Hannam-dong, Seoul, zusammen mit seinen Bandkollegen.", "section_level": 1}, {"title": "Philanthropie.", "content": "An seinem 25. Geburtstag spendete J-Hope 100 Millionen südkoreanische Won (umgerechnet ca. $89'000 US-Dollar) an Child Fund Korea, um jene Jugendliche zu unterstützen, welche seine ehemalige Highschool in Gwangju besuchen. Er hatte im Dezember zuvor bereits 150 Millionen Won (umgerechnet 133'000 US-Dollar) an dieselbe Organisation gespendet, verlangte jedoch, dass die Spende vorerst anonym bleibt.", "section_level": 1}, {"title": "Songwriting und Produktion.", "content": "Alle Angaben nach der Korea Music Copyright Association, falls nicht anders belegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jung Ho-seok,, besser bekannt als J-Hope (* 18. Februar 1994 in Gwangju) ist ein südkoreanischer Rapper, Tänzer, Songwriter und Musikproduzent. Er ist Mitglied der südkoreanischen Boygroup BTS.", "tgt_summary": "郑号锡(,1994年-2月18日),艺名 j-hope(;)。韩国男艺人,为韩国男子团体防弹少年团的成员,在团内担任副Rapper、主舞及舞蹈队长,为第三位入选防弹少年团的成员。2013年6月13日,透过单曲专辑《2 COOL 4 SKOOL》出道。2014年6月4日,透过日语单曲《NO MORE DREAM -Japanese Ver.-》在日本出道。", "id": 251056} {"src_title": "Oculus (Film)", "tgt_title": "鬼遮眼", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Tim Russel wird aus einer psychiatrischen Anstalt, in der er sich wegen zunächst nicht näher erläuterten Vorfällen befindet, entlassen. Er wird von seiner älteren Schwester Kaylie abgeholt, die in einem Auktionshaus arbeitet. Das Auktionshaus hat einen antiken Spiegel versteigert, den Kaylie unter Vorspielung falscher Tatsachen in das alte Wohnhaus der Familie bringt. Sie erinnert Tim an das Versprechen, das die beiden sich als Kinder gegeben haben und fordert ihn auf, sich mit ihr in dem alten Wohnhaus zu treffen. Ab hier wird der Film in zwei Zeitebenen erzählt, die miteinander verwoben sind und teilweise sogar miteinander interagieren: Einmal die Vorkommnisse in der Kindheit der beiden und einmal in der Gegenwart als Erwachsene. In der Vergangenheit zieht die Familie Russel in ein neues Anwesen. Der Vater Alan hat für sein Büro einen antiken Spiegel gekauft und hängt ihn in seinem Büro auf. Im weiteren Verlauf häufen sich die merkwürdigen Ereignisse: Die Mutter Marie hat immer mehr Visionen vom Verfall ihres Körpers, Alan hält sich immer häufiger in seinem Büro auf und hat dort Kontakt zu einer mysteriösen Frau, sämtliche Pflanzen im Haus verwelken und der Familienhund verschwindet auf einmal spurlos, nachdem er in das Büro gesperrt wurde. Marie wird plötzlich aggressiv ihren Kindern gegenüber und wird deswegen von Alan in das Schlafzimmer eingesperrt und angekettet. Der Vater vernachlässigt seine Kinder und ignoriert ihr Bitten um medizinische Hilfe für die Mutter. Sämtliche Versuche der Kinder, von außen Hilfe zu holen, schlagen fehl. Schließlich lässt Alan seine Frau frei, die sich sofort wieder ihren Kindern gegenüber aggressiv verhält. Kurz bevor Marie Kaylie erwürgen kann, wird sie von Alan erschossen. Die Kinder verstecken sich vor ihrem Vater und werden dabei auch von der mysteriösen Frau gejagt. Ein Versuch der Kinder, den Spiegel zu zerstören schlägt fehl. Schließlich stellt Alan seine Kinder im Büro und versucht Kaylie zu erschießen, wird daran aber von Tim gehindert, der die Waffe gegen seinen Vater richtet. Alan drückt für seinen Sohn ab und stirbt. Tim wird daraufhin von der Polizei in die psychiatrische Anstalt gebracht. In der Gegenwart ist Tim inzwischen davon überzeugt, sich die Ereignisse der Kindheit nur eingebildet zu haben. Seine Schwester versucht jedoch durch einen ausgeklügelten Plan auf Video zu beweisen, dass der Spiegel verflucht ist. Sie hat inzwischen herausgefunden, dass alle Vorbesitzer des Spiegels eines gewaltsamen Todes gestorben sind. Kaylie weiht Tim in ihren Plan ein, doch dieser ist zunächst weiter skeptisch und versucht seinerseits Kaylie davon zu überzeugen, dass die Ereignisse der Kindheit so nicht stattgefunden hätten. Als dann aber die als Indikator aufgestellten Pflanzen verwelken und die beiden ebenfalls anfangen seltsames Verhalten an den Tag zu legen, wird Tim skeptisch. Tim und Kaylie werden immer mehr von Halluzinationen heimgesucht und Kaylie tötet dabei auch aus Versehen ihren Verlobten. Sämtliche Versuche Hilfe zu holen schlagen wieder fehl. Die Vergangenheit und Gegenwart verweben sich immer mehr, schließlich versucht Tim den Spiegel mit einem Notfallmechanismus, den Kaylie installiert hat, zu zerstören, tötet dabei aber unbeabsichtigt seine Schwester. Tim wird erneut wegen der Tötung seiner Schwester von der Polizei abgeführt und behauptet, wie auch schon in der Kindheit, dass der Spiegel die Verbrechen begangen habe.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Mike Flanagan hatte zuvor den Kurzfilm \"Oculus: Chapter 3 – The Man with the Plan\" gedreht, der aufgrund von positiven Bewertungen als Spielfilm gedreht werden sollte. Verschiedene Filmstudios wollten zunächst einen Found-Footage-Film produzieren, was Flanagan jedoch ablehnte. Schließlich willigte Intrepid Pictures ein, einen Film außerhalb von Found Footage zu produzieren. Die Dreharbeiten fanden im Oktober 2012 in Alabama statt und der Film wurde schließlich am 5. September 2013 auf dem Toronto International Film Festival uraufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Christoph Petersen von \"Filmstarts.de\" findet \"Oculus\" als „ein[en] zwar ambitionierte[n], aber leider nicht sonderlich spannende[n] Spiegel-Schocker“. Auf Rotten Tomatoes erhielt der Film eine Bewertung von 73 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oculus ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von Mike Flanagan aus dem Jahr 2013, der auf seinem Kurzfilm \"Oculus: Chapter 3 – The Man with the Plan\" basiert. Premiere hatte der Film am 5. September 2013 beim Toronto International Film Festival.", "tgt_summary": "是一部由麦可·弗拉纳根撰写剧本、剪辑和执导的2013年美国超自然心理恐怖电影。此电影是基于导演的短片\"Oculus: Chapter 3 – The Man with the Plan\"改编而成的,主演包括凯伦·吉兰,她饰演一位确信古董镜子是将死亡与不幸招来她家的年轻女子。", "id": 2980158} {"src_title": "Die Sims FreiSpiel", "tgt_title": "模拟人生免费版", "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Wie auch in den anderen Spielen der Die-Sims-Reihe kann der Spieler Häuser bauen und einrichten und seine virtuelle Figur, den Sim, erstellen und steuern, indem dieser Befehle zugewiesen bekommt. Aber auch die Sims haben Wünsche und Bedürfnisse, auf die der Spieler eingehen muss. Für die Aktionen des Spielers kann der Sim unterschiedliche Währungen wie Simoleons, LifeStyle Points, Social Points erhalten und Erfahrungspunkte (XP) sammeln. Dabei kann der Spieler sich um die Gestaltung von Beruf, Beziehungen, Einkäufen, Familie und Freizeit des Sims kümmern. Anders als in der Hauptreihe läuft das Spiel aber in Echtzeit und so können die Aktionen nicht beschleunigt werden. Zudem müssen alle Befehle vom Spieler gegeben werden, da der Sim über kein autonomes Verhalten verfügt. Insgesamt lassen sich bis zu 16 Sims erstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und Veröffentlichung.", "content": "Das Spiel wurde von Electronic Arts Mobile und den Firemonkeys Studios entwickelt. Am 15. Dezember wurde das Spiel erstmals weltweit für iOS veröffentlicht. Am 15. Februar 2012 erfolgte eine Version für Android, am 31. Juli 2013 eine für Blackberry 10 und am 12. September 2013 eine für Windows Phone 8. Zudem wurde eine Version für Kindle Fire veröffentlicht. Das Spiel wird regelmäßig durch Updates um neue Spieleinhalte erweitert, die teilweise bereits aus der Hauptreihe bekannt sind. Seit April 2017 werden keine weitere Updates mehr für Windows Phone veröffentlicht. Im Oktober 2018 wurde das Spiel um einen AR-Modus erweitert, der es dem Spieler ermöglicht, die Spielfläche mithilfe der Handykamera auf einer freiliegenden Fläche abzubilden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sims FreiSpiel bzw. Die Sims FreePlay ist eine Freemium-Lebenssimulation aus der \"Die-Sims\"-Spielserie für die mobilen Betriebssysteme Android, IOS, Blackberry OS, Kindle Fire OS und Windows Phone OS.", "tgt_summary": "《模拟人生免费版》(又称“The SimsTM FreePlay”、“模拟人生FreePlay”或模拟人生畅玩版)是由美国艺电和后来加入的火猴工作室开发的模拟生活游戏,是模拟人生系列在移动设备上的的免费版,2011年12月15日在iOS平台发布,2012年2月15日在Android平台发布,2013年7月31日在BlackBerry 10平台发布,同年12月12日在Windows Phone 8平台发布。本作与以往的模拟人生系列有所不同。", "id": 921942} {"src_title": "Kryo", "tgt_title": "Kryo (CPU)", "src_document": [{"title": "Kryo.", "content": "Erstmals im September 2015 angekündigt und im Snapdragon 820 System-on-a-Chip eingesetzt, wurde der im 14 nm FinFET-Verfahren (14LPP) von Samsung hergestellt. Die Kryokerne können in beiden Teilen in der big.LITTLE-Konfiguration verwendet werden, wo zwei Dual-Core-Cluster (im Falle von Snapdragon 820 und 821) mit unterschiedlicher Taktfrequenz laufen, ähnlich wie die beiden Cortex-A53-Cluster im Snapdragon 615. Die Kryo-Kerne sind eine Eigenentwicklung von Qualcomm, jedem Kern stehen je ein 32 KiB großer L1D- und L1I-Cache zur Verfügung. Das mit 1,593 GHz getaktete Cluster ist mit einem gemeinsamen 512 KiB L2-Cache, das mit 2,150 GHz getaktete Cluster mit einem gemeinsamen 1 MiB L2-Cache versehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kryo 280.", "content": "Eine neue Generation dieser Mikroarchitektur, genannt Kryo 280, wurde zusammen mit dem Snapdragon 835 Chipsatz im November 2016 angekündigt. Es kommen 4 Kryo 280 Gold (Performance-Cluster, bis zu 2,45 GHz) und 4 Kryo 280 Silver (Effizienz-Cluster, 1,90 GHz) zum Einsatz. Die Kryo 280 CPU-Kerne sind keine Ableitung des ursprünglichen Kryo, sondern eine kundenspezifische Ableitung des ARM Cortex-A73 (Gold) bzw. des Cortex-A53 (Silver). Der neue A73-Kern verbessert ganzzahlige Befehle pro Takt, während die Leistung bei Floating Point Operations Per Second im Vergleich zum ursprünglichen Kryo deutlich geringer ist. Dem Performance-Cluster steht ein gemeinsamer 2 MiB L2-Cache, dem Effizienz-Cluster ein gemeinsamer 1 MiB L2-Cache zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Kryo 260.", "content": "Der Kryo 260 wurde zusammen mit dem Snapdragon 660 Chipsatz für Mid-Range Smartphones im Mai 2017 angekündigt. Diese CPU ist eine Kombination aus vier semi-custom Cortex-A73-Kernen (dem Performance-Cluster) und vier semi-custom Cortex-A53-Kernen (dem Effizienz-Cluster) in einer big.LITTLE-Anordnung. Kryo 260 verwendet 1 MB/1 MB L2 pro Cluster und basiert auf einem 14-nm-Prozess.", "section_level": 1}, {"title": "Kryo 385.", "content": "Der Kryo 385 wurde im Dezember 2017 als Teil des Snapdragon 845 angekündigt. Aufbauend auf einem 10-nm-Prozess (10LPP) von Samsung enthält der SoC acht Semi-Custom-Cores, 4 Hochleistungskerne \"Gold\" und 4 Effizienzkerne \"Silver\" in einem großen Cluster, was durch DynamIQ ermöglicht wurde, ARMs Nachfolger von big.LITTLE. Die Gold-Kerne sind vom ARM Cortex-A75 abgeleitet, laufen mit bis zu 2,8 GHz und haben je 256 KiB L2-Cache. Die Silver-Kerne sind vom Cortex-A55 abgeleitet, laufen mit bis zu 1,8 GHz und haben je 128 KiB L2-Cache. Über DynamIQ können alle Cores auf einen gemeinsamen 2 MiB L3-Cache zugreifen. Qualcomm erwartet im Vergleich zum Snapdragon 835 eine Leistungssteigerung von 25–30 % bei der Ausführung von Tasks auf den Hochleistungskernen und 15 % bei den Effizienzkernen.", "section_level": 1}, {"title": "Kryo 485.", "content": "Der Kryo 485 wurde im Dezember 2018 als Teil des Snapdragon 855 angekündigt. Aufbauend auf einem 7-nm-Prozess von TSMC enthält der SoC acht Semi-Custom-Cores, 4 Hochleistungskerne \"Gold\" und 4 Effizienzkerne \"Silver\" in einem DynamIQ-Cluster. Die Gold-Kerne sind vom Cortex-A76 abgeleitet, die Silver-Kerne vom Cortex-A55. Einer der Gold-Kerne läuft mit bis zu 2,84 GHz, ihm stehen 512 KiB L2-Cache zur Verfügung; bei ihm findet als einzigem die HP-Variante des 7-nm-Prozesses Anwendung. Die anderen drei Gold-Kerne laufen mit bis zu 2,42 GHz und haben je 256 KiB L2-Cache. Die Silver-Kerne laufen mit bis zu 1,8 GHz und haben je 128 KiB L2-Cache. Über DynamIQ können alle Cores auf einen gemeinsamen 2 MiB L3-Cache zugreifen. Die zur selben Generation gehörenden Kryo 470 (Snapdragon 730/730G) und Kryo 490/495 (Snapdragon 8c/8cx) sind ebenfalls von Cortex-A76 und Cortex-A55 abgeleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Kryo 585.", "content": "Der Kryo 585 wurde im Dezember 2019 als Teil des Snapdragon 865 angekündigt. Hergestellt mit dem N7P-Prozess von TSMC enthält der SoC acht Cores, 4 Hochleistungskerne \"Gold\" und 4 Effizienzkerne \"Silber\" in einem DynamIQ-Cluster. Die Gold-Kerne sind unveränderte Cortex-A77, die Silver-Kerne Cortex-A55. Einer der Gold-Kerne läuft mit bis zu 2,84 GHz, ihm stehen 512 KiB L2-Cache zur Verfügung. Die anderen drei Gold-Kerne laufen mit bis zu 2,42 GHz und haben je 256 KiB L2-Cache. Die Silver-Kerne laufen mit bis zu 1,8 GHz und haben je 128 KiB L2-Cache. Über DynamIQ können alle Cores auf einen gemeinsamen 4 MiB L3-Cache zugreifen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kryo von Qualcomm ist der Markenname einer Reihe von kundenspezifischen oder semi-kundenspezifischen ARM-basierten CPUs. Diese CPUs implementieren den ARMv8-A 64-Bit Befehlssatz und dienen als Nachfolger des älteren 32-Bit-Krait-Kerns.", "tgt_summary": "Kryo是高通设计的或高通基于ARM Cortex-A系列客制的64位元ARMv8相容中央处理单元系列,用于其自家的骁龙产品线,接替32位元ARMv7相容的Krait处理器单元。", "id": 1601966} {"src_title": "Alliance for Open Media", "tgt_title": "開放媒體聯盟", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Manche Zusammenarbeit und einige Arbeiten, die später in AV1 zusammengeführt wurden, datieren aus der Zeit vor dem offiziellen Start der Allianz. Nach der erfolgreichen Entwicklung eines Audiostandards in der Internet Engineering Task Force (IETF) im Jahr 2012 hat sich unter der Leitung von Personen der Xiph.Org-Stiftung, die bereits seit 2010 an ihrem experimentellen Videoformat \"Daala\" arbeiten, eine Arbeitsgruppe zur Standardisierung eines lizenzkostenfreien Videoformats gebildet. Im Mai 2015 wurde die Internet Video Codec-Arbeitsgruppe (NetVC) der IETF offiziell gestartet und ihr Kodierungstechniken von Xiphs/Mozillas Daala angeboten. Cisco Systems hat sich angeschlossen und der Arbeitsgruppe am 22. Juli den eigenen Formatprototypen \"Thor\" angeboten. Leute wunderten sich über die Abwesenheit und das Schweigen von Google, das mit seinem VP8-, VP9- und WebM-Projekt bereits viel in ein offenes Videoformat für das Web investiert hatte. Das Fehlen eines geeigneten Videoformats, welches das W3C dazu veranlasste, kein Videoformat in die Spezifikation für HTML5 aufzunehmen, und die gescheiterten Verhandlungen über ein obligatorisches Videoformat für WebRTC zeigten die Wichtigkeit eines wettbewerbsfähigen offenen Videostandards. Das Auftauchen eines zweiten Patentpools für HEVC (HEVC Advance) im Frühjahr 2015 lieferte wichtige Motivationsgrundlage für Investitionen in ein alternatives Videoformat und die wachsende Unterstützung der Allianz, da es Unsicherheit bezüglich der Lizenzgebühren für das neue Videoformat der MPEG verbreitete. Am 1. September 2015 wurde die Alliance for Open Media bekanntgegeben, die ein lizenzkostenfreies Videoformat als Alternative zu kostenpflichtigen Formaten wie H.264 und HEVC entwickelt. Die Gründungsmitglieder sind Amazon, Cisco, Google, Intel, Microsoft, Mozilla und Netflix. Der Plan war, das Videoformat bis 2017 zu veröffentlichen. Am 5. April 2016 gab die Alliance den Beitritt von AMD, ARM und Nvidia bekannt. Adobe, Ateme, Ittiam und Vidyo kamen in den folgenden Monaten hinzu. Später trat Facebook als Vorstandsmitglied bei und am 4. Januar 2018 wurde stillschweigend Apple als Vorstandsmitglied auf der Website der Alliance for Open Media eingetragen. Im Oktober 2018 gehörten der Alliance for Open Media bereits 38 Unternehmen an. 2018 erkannte der Gründer und Vorsitzende der MPEG die Allianz als die größte Bedrohung für ihr Geschäftsmodell an und erklärte außerdem: Am 3. April 2019 wurde der Beitritt von Samsung (ebenfalls Inhaber zahlreicher Patente) als Vorstandsmitglied bekannt gegeben. Am 1. Oktober 2019 wurde der Beitritt von Tencent, einem chinesischen Internetunternehmen, bekannt gegeben (ebenfalls als Vorstandsmitglied). Am 22. April 2020 wurde der Beitritt von Synamedia bekannt gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "AOMedia-Video.", "content": "Das erste Projekt der Allianz ist die Entwicklung eines offenen Videokompressionsformats und -Codecs der nächsten Generation, der für das Streaming von Medien über das Internet optimiert ist, sowohl für kommerzielle als auch nicht-kommerzielle Inhalte, einschließlich nutzergenerierter Inhalte. Eine Reihe neuer Videoformate namens AOMedia Video (AV) wird entwickelt. Allianzmitglieder aus der Halbleiterindustrie (AMD, ARM, Intel, Nvidia) sollen einen hardwarefreundlichen Entwurf gewährleisten. AOMedia stellte die erste Version ihres Formats (AV1) im März 2018 als Spezifikation fertig. Die Referenzsoftware erschien in einer ersten Version im Juni 2018. Es wird von einer schnellen Akzeptanz ausgegangen und das Format ist der Hauptanwärter für die Standardisierung durch die Arbeitsgruppe NetVC der Internet Engineering Task Force (IETF). Hauptmerkmale von AV1 sind die kostenfreien Lizenzbedingungen und der Leistungsfähigkeit auf Stand der Technik. AV1 wurde speziell für Echtzeitanwendungen und für höhere Auflösungen als typische Anwendungsszenarien der aktuellen Generation (H.264) von Videoformaten entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsweise und Struktur.", "content": "Die Allianz ist in den USA als steuerbefreite Non-Profit-Organisation eingetragen und eine Tochtergesellschaft der ebenfalls in Wakefield angesiedelten, unabhängigen Joint Development Foundation (JDF). Die Allianz wird neue Video-Codecs als freie Software unter der 2-Klausel-BSD-Lizenz veröffentlichen. Sie übernahm die Patentregeln des W3C, die die Technologie-Mitwirkenden verpflichten, alle relevanten Patente offenzulegen und einer gebührenfreien Patentlizenz zuzustimmen. Die Patentlizenz der Allianz enthält eine defensive Kündigungsklausel, um von Patentstreitigkeiten abzuhalten. Die Softwareentwicklung erfolgt öffentlich unter Verwendung eines öffentlichen Quellcode-Repository und Fallbearbeitungssystems und Beiträge der Öffentlichkeit werden begrüßt. Die Beiträge müssen interne Überprüfungen bestehen und einen Konsens für ihre Aufnahme finden. Verschiedene Untergruppen innerhalb der Allianz befassen sich mit dem Testen, der Überprüfung von IPR/Patentproblemen und der Hardware-Freundlichkeit sowie der Bearbeitung von Spezifikationsdokumenten. Es gibt zwei Mitgliedschaftsstufen: Organisationen können als einfaches Mitglied oder als Vorstandsmitglied beitreten. Diese werden in der AOM-Terminologie verwirrenderweise als „Gründungsmitglieder“ bezeichnet, obwohl sie nicht bereits seit der Gründung der Allianz Mitglied sein müssen. Unter den Mitgliedern findet sich ein breiter Querschnitt der Videoindustrie, der mehrere Hardware-, Software- und Content-Produzenten, OTT-Videovertriebe, Anbieter von Echtzeit-Konferenzlösungen und Browser-Hersteller umfasst. Mehrere AOM-Mitglieder haben bereits an MPEGs HEVC gearbeitet und halten relevante Patente (z. B. BBC, Intel, Cisco, Vidyo, Apple, Microsoft und Broadcom).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Alliance for Open Media (AOMedia) ist ein gemeinnütziges Industriekonsortium zur Entwicklung offener, lizenzkostenfreier Technik für die Multimedia-Bereitstellung mit Sitz in Wakefield, Massachusetts, USA. Sie übernimmt die Prinzipien der Entwicklung offener Webstandards für die Entwicklung von Videostandards, die als gebührenfreie Alternativen zu den bisher dominierenden Standards der Moving Picture Experts Group (MPEG) und dem damit verbundenen Geschäftsmodell dienen können, das auf der Nutzung geistigem Eigentum mittels Patentlizenzen basiert und mit finanziellen Unsicherheiten in Verbindung gebracht wurde, insbesondere für Internetunternehmen und Innovatoren.", "tgt_summary": "开放媒体联盟(Alliance for Open Media,简称AOMedia)是一个发展开放影像编码的非营利组织,目标是开发免专利的影像编码格式,作为VP9影像编码的继任者,取代需要专利的HEVC影像编码。创立的成员有Amazon、Apple、Cisco、Facebook、Google、Intel、微软、Mozilla、Netflix。联盟的目标是在BSD 2 授权条款下发展一个新的影像编码格式,会从 Daala、Thor 和 VP10 中取用元素。", "id": 1126309} {"src_title": "Caiyuanba-Brücke", "tgt_title": "菜園壩長江大橋", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Jangtsekiang ist an der Brücke 900 m breit und beschreibt dort eine leichte Linkskurve, weshalb die tiefste Wasserrinne, der Talweg, dicht am rechten Ufer verläuft und die linken zwei Drittel des Stroms nur flaches Wasser haben und gelegentlich sogar trocken fallen. Die Brücke liegt noch im Einflussbereich des Stausees, der durch den 450 km Luftlinie weiter östlich stehenden Drei-Schluchten-Damm gebildet wird. Durch dessen Regulierung und durch saisonales Hochwasser kann der Wasserspiegel unter der Brücke um mehr als 20 m schwanken. Die Navigation wird zusätzlich erschwert durch die nur 1200 m flussabwärts stehende Shibanpo-Brücke, deren älterer, 1980 eröffneter Teil im Fahrwasser eine Öffnung von nur 174 m hat. Die Caiyuanba-Brücke steht zwischen zwei 1,8 km voneinander entfernten Verteilerkreiseln auf den Hochufern, von denen aus vielfältig verzweigte Hochstraßen in die Vorlandbrücken übergehen. Ihre Hauptöffnung steht unmittelbar am rechten Ufer.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Caiyuanba-Brücke ist eine Kombination aus einer Stahlbogenbrücke auf Betonrahmen und einem stählerner Fachwerk-Fahrbahnträger. Sie hat 2 getrennte, 12,25 m breite Richtungsfahrbahnen mit je 3 Fahrspuren und je einen 2,50 m breiten Gehweg. Im unteren Stock befinden sich zwei Fahrspuren für die Monorails der Linie 3 der Chongqing Rail Transit. Der Fahrbahnträger der Hauptbrücke ist ein 800 m langer und 11,2 m hoher Durchlaufträger aus Strebenfachwerk und einer 39,8 m breiten orthotropen Platte. Er verbindet die außerhalb des obigen Fotos stehenden Pfeiler P15 und P20. Die Fahrbahnträger jenseits dieses Durchlaufträgers sind Hohlkästen aus Spannbeton. Auffälligster Teil der Brücke sind die beiden roten Bögen oberhalb der Fahrbahn. Es sind 4,0 m hohe und 2,4 m breite stählerne Hohlkästen mit einer Stützweite von 320 m und einer Pfeilhöhe von 56 m. Sie sind gegenüber der Vertikalen um 10,67° zueinander geneigt und durch 6 Windverbände versteift, die ebenfalls als Hohlkästen ausgeführt wurden. Sie stützen sich ohne Gelenke auf die inneren, aus Spannbeton-Hohlkästen bestehenden Streben ab, die eine Verlängerung der Bögen bis zu den Hauptpfeilern P17 und P18 bilden. Diese Pfeiler stützen auch die nach außen kragenden Streben, die an den Köpfen der Pfeiler P16 und P19 enden und mit dem Durchlaufträger des Fahrbahnträgers einen festen Rahmen bilden. Der Durchlaufträger nimmt damit wie bei einer Stabbogenbrücke die horizontalen Zugkräfte des Bogens auf, mit dem er nur durch die Hänger aus Paralleldrahtseilen verbunden ist. Die Pfeiler P15 bis P20 haben folgende Achsabstände: 88 + 102 + 420 + 102 + 88 m.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Caiyuanba-Brücke () ist eine Doppelstockbrücke, die den Jangtsekiang in Chongqing City, China überquert und den Stadtbezirk Yuzhong, d. h. die eigentliche Innenstadt, mit dem Stadtbezirk Nan’an auf der Südseite des Flusses verbindet.", "tgt_summary": "重庆菜园坝长江大桥位于长江上游重庆主城区,全长1651米,建成于2007年,是重庆主城区的第7座跨江桥梁。", "id": 1610859} {"src_title": "Militärflugplatz Tiyas", "tgt_title": "提亚斯空军基地", "src_document": [{"title": "Bürgerkrieg.", "content": "Im Syrischen Bürgerkrieg griffen Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat im Juli 2015 die Pumpstation T4 an, wurden aber nach syrischen Staatsmedien von Armee und Luftwaffe zurückgeschlagen. 2016 griffen IS Kämpfer T4 erneut an, nachdem sie zuvor die Regierungstruppen in Palmyra besiegt hatten. Im September 2017 berichteten Staatsmedien von einer Serie schwerer Explosionen in einem Munitionslager der Anlage. Mit der Regierung von Präsident Baschar al-Assad Verbündete aus dem Iran benutzen Tiyas mit offizieller Genehmigung als Basis.", "section_level": 1}, {"title": "Angriff vom Februar 2018.", "content": "Am 10. Februar 2018 griffen israelische Kampfflugzeuge T4 an. Nach Einschätzung von Analysten war es dabei das Ziel der Israelis, Waffenlieferungen an die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon zu zerstören.", "section_level": 2}, {"title": "Angriff vom April 2018.", "content": "T4 wurde in der Nacht auf den 9. April 2018 nach Angaben syrischer Staatsmedien von mehreren Raketen getroffen. Weitere Raketen seien zuvor abgefangen worden. 14 Personen sollen nach Angaben von SOHR-Beobachtern auf der Anlage getötet worden sein. Mindestens sieben der Opfer wurden später von iranischen Medien als iranisches Militärpersonal identifiziert. Kurz vor dem Angriff hatte die Syrische Luftwaffe Anfang April 2018 Angriffe auf Ost-Ghuta bei Damaskus geflogen, bei denen sie beschuldigt wurde, Giftgas abgeworfen zu haben. Syrische Staatsmedien verdächtigten deshalb zunächst die USA nach Drohungen von Präsident Donald Trump für den Angriff auf T4 verantwortlich zu sein, auch über einen französischen Angriff wurde nach entsprechenden Äußerungen von Präsident Emmanuel Macron spekuliert, aber die Anschuldigungen wurden von offizieller Seite zurückgewiesen. Israel kommentierte den Angriff vom 9. April zunächst nicht. Das russische Verteidigungsministerium bezichtigte jedoch die israelische Luftwaffe gegen 4 Uhr Ortszeit mit zwei F-15 Jagdbombern aus dem Luftraum des Libanon acht Marschflugkörper auf T4 gestartet zu haben. Drei davon hätten das Ziel getroffen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Militärflugplatz Tiyas, nach einer nahegelegenen Pumpstation häufig auch als T4 bezeichnet, befindet sich 5 km südwestlich des Dorfes Tiyas in Syrien, an der Verbindungsstraße zwischen Homs (80 km) und Palmyra (60 km).", "tgt_summary": "提亚斯空军基地(;英语:Tiyas Military Airbase),亦称T-4空军基地()是叙利亚空军设立于霍姆斯省提亚斯村()北部的一处空军基地。", "id": 1687228} {"src_title": "Eine kurze Geschichte der Menschheit", "tgt_title": "人类简史", "src_document": [{"title": "Zusammenfassung.", "content": "Menschenähnliche Wesen gab es bereits vor 2,5 Mio. Jahren. Aus der Familie der Menschenaffen hat sich vor ca. 150.000 Jahren in Ostafrika die heutige Art des \"Homo sapiens\" entwickelt. Es gab mindestens fünf andere Ausprägungen derselben Gattung, wie zum Beispiel den Neandertaler, die jedoch alle nicht überlebt haben. Im Vergleich zu Tieren sind alle Menschenarten durch den aufrechten Gang und ein vergleichsweise großes Gehirn gekennzeichnet. Das Gehirn ist mit 25 % des Gesamtbedarfs ein großer Energiefresser. Durch die Entdeckung des Feuers und das Kochen von Nahrungsmitteln konnte der Mensch, der als Jäger und Sammler lebte, den Aufwand zur Energieaufnahme erheblich reduzieren. Harari unterteilt die Geschichte der Menschheit in vier Phasen, die er Revolutionen nennt:", "section_level": 1}, {"title": "Die kognitive Revolution.", "content": "Lernfähigkeit, Gedächtnis und kommunikative Kompetenz bezeichnet Harari als die kognitiven Fähigkeiten, die sich ab ca. 70.000 Jahren v. Chr. beim \"Homo sapiens\" entwickelt haben. Es begann der Aufbau komplexer Strukturen, die wir heute Kulturen nennen. Der Mensch begann seinen Lebensraum auszudehnen, zuerst in den Nahen Osten und dann in den gesamten Eurasischen Raum, später per Boot auch nach Australien sowie Ozeanien. Die ersten Gegenstände, die man als Kunst und Schmuck bezeichnen kann, stammen aus dieser Zeit. Mit Hilfe von Sprache entwickelte er Legenden, Mythen, Werte, Normen, Wissen, Religionen und andere Fantasieprodukte, die die Grundlage waren, um Kollektive und sonstige Formen der Zusammengehörigkeit zu entwickeln und zu festigen. Dieser Prozess ermöglicht effektive Organisationsformen, um gemeinsam komplexe Handlungen erfolgreich zu vollziehen. Er ist die Grundlage für ein geregeltes Sozialverhalten und für die Dominanz des \"Homo sapiens\" im Ökosystem. Im Laufe der Zeit verdrängte der \"Homo sapiens\" alle anderen Menschenarten, wobei die Wissenschaft die Einzelheiten dieses Prozesses, der vor ca. 50.000 Jahren endete, noch nicht abschließend geklärt hat. Bei der Ausdehnung seines Lebensraums verursachte der Jäger und Sammler ein großes Artensterben insbesondere in der Tierwelt. Schon damals hielt der \"Homo sapiens\" den traurigen Rekord als dasjenige Lebewesen, welches das Aussterben der meisten Tier- und Pflanzenarten verantwortet.", "section_level": 2}, {"title": "Die landwirtschaftliche Revolution.", "content": "Als Folge einer regional steigenden Zahl an Menschen wurde der \"Homo sapiens\" sesshaft und begann mit Ackerbau, er domestizierte Wildtiere und betrieb Viehzucht. Harari nennt dies die landwirtschaftliche Revolution. Es wurden feste Siedlungen errichtet. So konnten mehr Menschen ernährt werden, die Nachteile waren eine ungewohnt harte Arbeit, eine weniger variantenreiche Ernährung, eine regional höhere Bevölkerungsdichte, die Zunahme von Krankheiten sowie der Drang nach Wohlstand („Luxusfalle“). Für die zu Haustieren domestizierten Tiere bewertet Harari die landwirtschaftliche Revolution als eine schreckliche Katastrophe. Wegen der jahreszeitlichen und klimatischen Unsicherheiten eines bäuerlichen Lebens entwickelte der Mensch die Vorratshaltung. Besitz führte allerdings bei Dritten zu Begehrlichkeiten. Es bildete sich ein System von Herrschern und Eliten, um die Bauern zu schützen oder auszurauben. Die Eliten häuften Reichtümer an und bildeten Herrschaftsbereiche. Sie festigten ihre Systeme durch kulturelle oder religiöse Ordnungen, an die alle glaubten (wie z. B. Monarchie). Zur besseren Organisation des Zusammenlebens entwickelte der Mensch Hilfsmittel wie Zahlensysteme und Schrift, und es entstanden hierarchische Strukturen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Vereinigung der Menschheit.", "content": "Mit der Vereinigung der Menschheit bezeichnet Harari den Prozess, dass einzelne Kulturen andere Kulturen ganz oder teilweise vereinnahmen. Er sieht auch darin eine Revolution. Grundlage dieses Prozesses sind nach seinen Worten die Ordnung des Geldes, die Ordnung der Imperien und die Ordnung der Weltreligionen. Gemeint sind Händler, Eroberer und Propheten. Geld hat den Handel gegenüber der Tauschwirtschaft wesentlich effizienter gemacht, es erleichtert die Aufbewahrung von Vermögen und es ermöglicht den Transport von materiellen Werten. Harari bezeichnet Geld als ein Fantasieprodukt: „Vertrauen ist der Rohstoff, aus dem Münzen geprägt sind.“ Imperien vereinigen unterschiedliche Kulturen unter einem Dach und schaffen dabei eine eigene dominierende Kultur, die sich auch nach Untergang des Imperiums weiterentwickelt. Religion ist die dritte große Kraft, die zur Einigung der Menschheit beitrug. Sie nimmt Bezug auf eine übermenschliche Ordnung und gibt in Form von einheitlichen Werten und Normen einer Ordnung ein stabiles Fundament.", "section_level": 2}, {"title": "Die wissenschaftliche Revolution.", "content": "Vor rund 500 Jahren begann die wissenschaftliche Revolution, deren Dynamik in den letzten 200 Jahren weiter zugenommen hat. Der Mensch erkannte, dass man durch Forschung und neue Technologien zu Macht, Ruhm und Reichtum kommen kann. Treiber dieser Entwicklung waren der Imperialismus und die Entstehung des Kapitalismus. Beides hat seinen Ursprung zunächst in Europa und später auch Nordamerika sowie den dortigen Regierungen und Unternehmen. Es entstanden Finanzmärkte, die im Vertrauen auf gewinnbringende Wachstumsaussichten die wirtschaftliche Entwicklung beschleunigten. Durch medizinischen Fortschritt erhöhte sich die Lebenserwartung. Die Zahl der Menschen auf unserem Planeten ist im Zuge der wissenschaftlichen Revolution von ca. 500 Mio. im 16. Jahrhundert auf über 7,5 Mrd. gestiegen. Die industrielle Wirtschaft hat das Problem des Mangels gelöst und heute durch die Ethik des Konsums ersetzt. Die Folgen sind Umweltzerstörung, die Auflösung des Familienverbunds, ein steigender Einfluss des Staats auf das Individuum und das Entstehen von „erfundenen“ Gemeinschaften (z. B. Nationen oder Fanclubs). Das Ende des Imperialismus, der atomare Frieden, eine erhebliche Steigerung des materiellen Wohlstands und medizinischer Fortschritt prägen die Gegenwart. Harari geht der Frage nach, ob der Mensch heute glücklicher ist, und stellt fest, dass Glück vor allem eine Funktion der Biochemie und nicht der äußeren Umstände ist. Mit großer Sorge bewertet Harari die Gentechnik, da sie anstelle der natürlichen Auslese gottgleich das intelligente Design von Lebewesen stellen kann und der Mensch keinen Plan hat, was er mit diesem Wissen machen soll.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Buch hat in vielen Ländern die Bestsellerlisten erobert. In Israel war es 100 Wochen bei den Sachbüchern auf Platz 1. Von der allgemeinen Literaturkritik wurde es überwiegend positiv aufgenommen, während wissenschaftliche Stellungnahmen zu einem differenzierteren und teilweise negativen Ergebnis kamen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine kurze Geschichte der Menschheit ist ein Sachbuch von Yuval Noah Harari, Professor für Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem, das 2011 in Israel in hebräischer Sprache unter dem Titel \"Ḳizur Toldot Ha-Enoshut\",, erschien. Die englische Übersetzung mit dem Titel \"Sapiens: A Brief History of Mankind\" kam 2014 auf den Markt. Die deutsche Übersetzung aus dem Englischen hat Jürgen Neubauer erstellt, sie ist 2013 in der Deutschen Verlags-Anstalt erschienen. Das Buch wurde bis 2018 in knapp 50 Sprachen übersetzt und erreichte eine verkaufte Auflage von über 10 Millionen.", "tgt_summary": "《人类简史:从野兽到扮演上帝》(英语:\"Sapiens: A Brief History of Humankind\",)由以色列历史学家尤瓦尔·赫拉利所著,于2011年出版。", "id": 1716785} {"src_title": "Fußball-Regionalliga Bayern 2018/19", "tgt_title": "2018年至2019年德国足球巴伐利亚地区联赛", "src_document": [{"title": "Saisonverlauf.", "content": "Die zweite Mannschaft des FC Bayern qualifizierte sich für die Aufstiegsspiele zur 3. Liga, zunächst auch begünstigt durch die Entscheidung des Verfolgers VfB Eichstätt, keine Profilizenz zu beantragen. Nach einem 1:3 und einem 4:1 gegen den VfL Wolfsburg II gelang nach acht Jahren die Rückkehr in den Profifußball. Der FC Ingolstadt II konnte mit dem 10:0 beim Aufsteiger SV Heimstetten am 3. Mai 2019 den höchsten Saison- sowie den höchsten Auswärtserfolg in der Regionalliga Bayern überhaupt feiern. Vor dem letzten Spieltag stand, ebenso wie in der Regionalliga Nordost, noch kein Absteiger fest. Nach Abschluss des 34. Spieltags am 18. Mai 2019 traf es den SV Heimstetten, gefolgt vom FC Pipinsried. Die zweite Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth und der TSV 1860 Rosenheim spielten in der Relegation gegen die Vizemeister der Nord- und Südstaffel der Bayernliga, DJK Gebenbach und wie im Vorjahr TSV 1896 Rain. Die Auslosung ergab, dass der TSV 1860 Rosenheim auf den TSV 1896 Rain traf. Da allerdings die erste Mannschaft des FC Ingolstadt 04 aus der 2. Bundesliga in die 3. Liga abstieg, musste die zweite Mannschaft zwangsabsteigen und der SV Heimstetten durfte die Relegationsspiele gegen den TSV 1896 Rain bestreiten. Dort schafften beide Regionalligamannschaften den Klassenverbleib.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Für die Spielzeit 2018/19 qualifizierten sich folgende Vereine:", "section_level": 1}, {"title": "Auf- und Abstiegsregelung.", "content": "Aufstieg in die 3. Liga Der Meister ist für die Aufstiegsrunde zur 3. Fußball-Liga sportlich qualifiziert. Abstieg aus der Regionalliga Bayern Die zwei Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 der Regionalliga Bayern steigen am Ende der Saison ab. Die zwei Mannschaften auf den Plätzen 15 und 16 spielen mit den beiden Vizemeistern der Staffeln der Bayernliga die verbleibenden Plätze in der Regionalliga Bayern aus.", "section_level": 1}, {"title": "Statistiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Tabellenverlauf.", "content": "Verlegte Partien werden entsprechend der ursprünglichen Terminierung dargestellt, damit an allen Spieltagen für jede Mannschaft die gleiche Anzahl an Spielen berücksichtigt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "Bei gleicher Anzahl von Treffern sind die Spieler nach dem Nachnamen, soweit vorhanden, alphabetisch geordnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Saison 2018/19 der Regionalliga Bayern war die siebte Spielzeit der Fußball-Regionalliga Bayern und die elfte Spielzeit der Fußball-Regionalliga als vierthöchste Spielklasse in Deutschland. Sie wurde am 12. Juli 2018 mit dem Spiel zwischen dem VfB Eichstätt und dem FC Bayern München II eröffnet.", "tgt_summary": "2018年至2019年巴伐利亚足球地区联赛()是第七届巴伐利亚足球地区联赛,也是地区联赛作为德国第四级赛事的第11个赛季。赛季于2018年7月12日开始,至2019年5月18日结束。其中2017年12月2日至2018年2月22日为冬歇期。当届赛事的冠军则需与北部地区冠军于2019年5月22日(首回合)和26日(次回合)参加两场,以确定征战来季德国足球丙级联赛的资格。", "id": 2652311} {"src_title": "Emirat von Bari", "tgt_title": "巴里酋長國", "src_document": [{"title": "Eroberung durch Aghlabiden (841), Verselbstständigung, Raubzüge.", "content": "Bereits etwa ein Jahr vor der Eroberung im Jahr 841 griffen berberische Einheiten die Stadt an und besetzten sie kurzzeitig. Unter Führung von Kalfūn, möglicherweise einem entflohenen aghlabidischen Sklaven, gelang 841 die Eroberung. Unter den drei Emiren kam es zu Raubzügen nach Capua (841), Neapel (856), Conza (858 und 862) sowie Venafro (862); Ascoli und die Abtei San Vincenzo al Volturno wurden 861 geplündert und ebenso wie Montecassino gezwungen, 3.000 Goldmünzen („tres milia aureos“) zu zahlen. Diese Raubzüge führten dazu, dass Ludwig II. südwärts zog und 852 Bari belagerte, wenn auch vergeblich. Auch 860 konnte er nicht viel ausrichten. Anscheinend verbanden sich die gleichfalls seit etwa 840 Tarent beherrschenden und dort bis etwa 880 verbleibenden muslimischen Eroberer nicht mit denen von Bari. Der dritte Emir kam durch Ermordung seines Vorgängers an die Macht. Er griff Herzog Adelchis von Benevent an, der ihm Tribute zahlen musste. 863, nach anderen Autoren 864, wurde er formal zudem von Bagdad anerkannt. Nach dem \"Itinerarium Bernardi\", dem Bericht fränkischer Mönche, die als Pilger ins Heilige Land reisen wollten, stellte ihnen der zuvorkommende Emir der „civitas Saracenorum“ einen Geleitbrief aus. Ihrer Ansicht nach gehörte Bari vor der Eroberung durch die Berber zum Herzogtum Benevent. Von den Geleitbriefen versprachen sie sich Schutz in Ägypten, wohin sie von Tarent aus aufbrachen. Nach der jüdischen Chronik wohl des Achimaats ben Paltiel, der Chronik von Oria aus dem 11. Jahrhundert, war der Emir ein weiser Herrscher, der mit dem jüdischen Gelehrten Abu Aaron Kontakte unterhielt. Hingegen schildern christliche Chroniken ihn als „nequissimus ac sceleratissimus“ (nequam = nichtsnutzig, unordentlich, leichtfertig; sceleratus = frevelhaft, verbrecherisch), also als überaus leichtfertig und frevelhaft. Dabei waren dies noch vergleichsweise milde Bezeichnungen, wie Barbara Kreutz (S. 39) anmerkte. 859 versuchten Lambert I. von Spoleto, Graf Gerard von Marsi, der Gastalde Maielpotus von Telese und sein Kollege Wandelbert von Boiano den Emir nach einer Kampagne gegen Capua und die Terra di Lavoro von Bari abzuschneiden, was aber trotz eines harten Kampfes nicht gelang. Die Stadt Bari dürfte insofern von der Besetzung profitiert haben, als Tribute, vor allem aber Erträge aus dem Sklavenhandel der lokalen Ökonomie zugutekamen, aber auch aus dem Handel mit Wein und Töpferwaren. Nach dem Chronicon Salernitanum bestanden dabei nämlich durchaus diplomatische Kontakte mit den christlichen Nachbarn. So wurden \"legati\" nach Salerno entsandt, die sich am bischöflichen Hof aufhielten. Bari nahm zumindest in einem Fall einen Flüchtling auf, der sich dort vor Kaiser Ludwig II. in Sicherheit brachte.", "section_level": 1}, {"title": "Eroberung durch Franken und Langobarden unter Führung Kaiser Ludwigs II. (865–871).", "content": "865 forderte Ludwig, möglicherweise auf Druck des Papstes, die Männer Norditaliens auf, sich in im Frühjahr 866 in Lucera zu versammeln, um Bari anzugreifen. Ob zu dieser Zeit ein Angriff stattfand, ist unklar, doch im Sommer des Jahres erhielt das Kaiserpaar – Ludwig und Engelberga bereisten den Süden – von Adelchis, aber auch von Waifar von Salerno und Landulf II. von Capua die Aufforderung, Bari erneut anzugreifen. Im Frühjahr 867 belagerte sein Heer Matera und Oria, die erst vor kurzem gefallen waren, wobei Matera niedergebrannt wurde – möglicherweise weil die Stadt, im Gegensatz zu Oria, Widerstand geleistet hatte. Sowohl Erchempert als auch Lupus Protospatharius berichten über die Kämpfe. Die Eroberungen dürften die Kommunikation mit dem gleichfalls muslimischen Tarent zumindest erschwert haben. Ludwig hinterließ eine Garnison in Canosa an der Grenze zwischen Benevent und Bari, doch zog er sich im März 868 nach Benevent zurück. Etwa um diese Zeit trat er mit dem oströmischen Kaiser Basileios I. in Verhandlungen ein. Möglicherweise wurde eine dynastische Ehe zwischen dem ältesten Sohn des byzantinischen Kaisers und Ludwigs Tochter vereinbart, wofür Byzanz Flottenunterstützung zusagte. Im Chronicon Salernitanum bleibt unklar, von wem die Initiative ausging. Der gemeinsame Angriff wurde zunächst für den Sommer 869 geplant. Folgt man den Annales Bertiniani, dann stachen 400 Schiffe unter dem Kommando des Niketas Oryphas in See. Ob die Flotte erst im Herbst in Süditalien ankam, oder ob Ludwig die sofortige Übergabe seiner Tochter ablehnte, weil sich der Admiral so schlecht benommen hat, ist unklar. Jedenfalls beschwerte sich Ludwig in einem Brief über sein ehrverletzendes Benehmen. Als die Berber von Bari ihre Plünderzüge 870 wiederaufnahmen, und sogar den Monte Gargano durchzogen, wo sich das \"Santuario di San Michele Arcangelo\" befand, reagierte Ludwig mit einem Gegenfeldzug durch Apulien und Kalabrien, allerdings ohne die städtischen Zentren Bari und Tarent anzugreifen. Durch seine Erfolge ermutigt griff er nun mit Unterstützung fränkischer und langobardischer Einheiten sowie einer slawischen Flotte Bari an. Im Februar 871 fiel die Zitadelle in ihre Hand, der Emir wurde in Ketten nach Benevent verbracht. Die Behauptung des Mitte des 10. Jahrhunderts entstandenen \"De Administrando Imperio\", verfasst von Kaiser Konstantin VII., die byzantinische Flotte habe bei der Eroberung eine entscheidende Rolle gespielt, wird in der Forschung bezweifelt.", "section_level": 1}, {"title": "Quellen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lateinische Quellen, Einordnung des Konflikts.", "content": "In der Geschichtsschreibung wurde der Feldzug Ludwigs II. als religiös motivierter, persönlicher Kampf des Königs gegen die Muslime gedeutet, wohingegen das Motiv der Ausweitung unmittelbarer kaiserlicher Macht kaum Beachtung fand. Gegen diese Ausweitung wehrten sich, folgt man den zeitlich näheren Quellen, wiederum lokale Machthaber, darüber hinaus auch Byzantiner und der Papst. Die besagten zeitlich nahen Geschichtsschreiber, vor allem die des Zeitgenossen Erchempert, die \"Historia Langobardorum Beneventanorum\", die die Langobardengeschichte des Paulus Diaconus fortsetzte, beklagten deutlich mehr die Gewalt gegen Eigentum, als gegen Menschen. Zu dieser wichtigen Quelle kommen drei knappe chronikalische Werke, die \"Cronicae Sancti Benedicti Casinensis\". Diese vier Werke entstanden im Kloster Monte Cassino. Während jedoch die drei kurzen Chroniken in den 860er Jahren entstanden, schrieb Erchempert erst in den 890er Jahren. Daneben bestehen die \"Gesta Episcoporum Neapolitanorum\", der \"Liber Pontificalis\", schließlich eine knappe Geschichte der karolingischen Unternehmungen aus der Feder des Andrea da Bergamo, die nach 877 entstand. Hinzu kommen Urkunden. Erst das \"Chronicon Salernitanum\" aus dem 10. Jahrhundert übersteigert jedwede Form von sarazenischer Gewalt und stellt den Streit der Religionen in den Mittelpunkt. So nennen die Chroniken aus dem 9. Jahrhundert an keiner Stelle Vergewaltigungen, erst Recht nicht auf einem Altar, wie dies die Chronik des 10. Jahrhunderts behauptet.", "section_level": 2}, {"title": "Jüdische und arabische Quellen.", "content": "Das Werk des jüdischen Autors Achimaats ben Paltiel, auch Ahima az ben Paltiel, hingegen schildert Emir Sawdan als weise und als mächtigen Freund seiner Familie. Aussagen über die Einstellungen des 9. Jahrhunderts lassen sich aus diesen späten Werken in keinem Falle gewinnen. Neben der \"Chronica Sancti Benedicti Casinensis\", dem \"Chronicon Salernitanum\" und Erchemperts Werk sowie dem Pilgerbericht Bernards und der jüdischen Chronik des 11. Jahrhunderts, also den Werken aus christlicher oder jüdischer Feder, ist es vor allem Al-Balādhurīs „Buch der Eroberungen“, das die Ereignisse aus muslimischem Blickwinkel darstellt. Dieser starb um 892 in Bagdad. Von ihm besitzen wir die Nachricht, der Eroberer von Bari sei ein \"mirwah\", ein früherer Diener oder vielleicht freigelassener Sklave gewesen. Auch die Anerkennung seiner beiden Nachfolger durch Bagdad ist bei ihm überliefert. Seine Angaben fanden ihren Weg, partiell wortwörtlich, in das bedeutende Geschichtswerk des Ibn al-Athīr.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Emirat von Bari war ein von 847 bis 871 bestehendes, von muslimischen aber nicht-arabischen Einheiten sondern von Berbern erobertes Staatswesen im Umkreis der apulischen Stadt Bari. Als Emirat erhielt es um 863 Anerkennung.", "tgt_summary": "巴里酋长国,是阿拉伯人在意大利南部城市巴里成立的酋长国,由847年生存至871年。", "id": 1348464} {"src_title": "Koranismus", "tgt_title": "唯獨古蘭經", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im traditionellen Verständnis des Islams gilt der Koran als Hauptquelle des Glaubens und der Glaubenspraxis. Bei seiner Auslegung werden jedoch auch die Prophetenbiografie (Sira) von Mohammed, seine Hadithe und Exegesen früherer Gelehrter berücksichtigt. Diese Quellen sind deutlich später als der Koran entstanden und legen einen Sinn für den Korantext fest, der oft nicht unmittelbar dem Text zu entnehmen ist. Zudem fügen diese Quellen gewisse Verbote und Gebote hinzu, die so im Koran nicht vorkommen. Die Gültigkeit und Wertigkeit der einzelnen Hadithe ist auch im traditionellen Islam umstritten, dennoch werden sie mehrheitlich nicht komplett abgelehnt. Kerem Adigüzel, Schweizer Autor und Koranexeget, schreibt in seinem Buch \"Schlüssel zum Verständnis des Koran\": „Aḥādīṯ, zu Deutsch Aussprüche, erklären die Lesung nicht, sie verwässern sie vielmehr mit neuen Worten und neuen Fragen, neuen (oft sinnlosen) Gesetzen, Aberglauben und teils gar Blasphemien. Sie erheben sich als eine weitere Autorität neben Gottes Wort, indem sie sich als „islamisch“ verkaufen. Sie verlangen von uns unbewusst, dass wir sie Gottes Wort beigesellen und uns somit der Kapitalsünde im Glauben schlechthin schuldig machen, nämlich des Schirk, der Beigesellung anderer Gottheiten und Autoritäten neben Gott. Diese Aussprüche stellen keine Prophetenworte dar. Der Prophet selbst war stets gegen die Niederschrift seiner persönlichen Aussprüche (Sunan Al-Daramy; Ibn Abdil Berr, Camiul Bayanil Ilm ve Fazluhu 1/64-65; Ibn Sad, Tabakat 5/140; Sahih al-Bukhari: 9.468 und 7.573), weshalb im ersten Jahrhundert kein Buch aufgeschrieben wurde, welches die persönlichen Worte des Propheten festhält.[...]“", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Diskussionen.", "content": "Eine wichtige Rolle in der Argumentation der Koranisten gegen den Hadithkorpus spielt eine Überlieferung des Propheten Muhammad selbst, in der er das Niederschreiben seiner Aussagen verboten haben soll. Hinzu kommen mehrere Berichte über Umar ibn al-Chattab (gest. 644), der ebenfalls das Aufschreiben von Hadithen verbot, um die Autorität des Korans nicht zu gefährden. Dass in den darauffolgenden Jahrhunderten mehrere Hadithsammlungen entstanden sind, zeigt jedoch, dass diese Überlieferungen nicht als ein generelles Verbot gedeutet wurden. Gewisse Muslime der ersten Generationen machten keine strikte Trennung zwischen dem Koran und anderen autoritativen Quellen, wie zum Beispiel der Sunna des Propheten sowie der Aussagen und Handlungsweisen der Prophetengefährten und der Kalifen. Diese wurden allesamt als „Offenbarung“ (\"waḥy\") betrachtet. Erst in der „klassischen Phase“ im achten und neunten Jahrhundert wurden diese Überlieferungen voneinander getrennt, systematisiert und hierarchisiert. In diesem Zusammenhang kam auch eine Diskussion über die Autorität der Sunna und die Belastbarkeit der Hadithe als Quelle für diese auf. Die Ahl al-Hadith („Leute des Hadith“), deren Meinung sich letztendlich mehrheitlich durchsetzte, sprachen der Sunna in Hinblick auf rechtliche Fragen dieselbe Autorität zu, wie dem Koran, und sahen die Hadithe diesbezüglich als authentische Quelle an. Besonders Muhammad ibn Idrīs asch-Schāfiʿī (gest. 820) trug dazu bei, dass die Hadithe als Träger der Sunna als eine ergänzende und erklärende Offenbarung neben dem Koran gesehen wurden. Dass diese Ansicht jedoch auch Kritiker und Gegner hatte, zeigt sich in Werken von Gelehrten wie asch-Schāfiʿī selbst und Ibn Qutaiba (gest. 889). Darin verteidigen die Autoren zum einen die Autorität der Hadithe allgemein und zum anderen einzelne Hadithe, deren Inhalt widersprüchlich oder lächerlich erscheint. In seinem \"Kitāb al-Umm\" bezeichnet asch-Schāfiʿī diejenigen, die den Koran als eine ausreichende Quelle bezüglich rechtlicher Fragen und die Hadithe zum Großteil als nicht zuverlässig ansehen beziehungsweise als Ganzes ablehnen, als \"Ahl al-Kalām\" („Leute der Rede“). Diese stellten jedoch nicht die Autorität des Propheten an sich infrage, sondern nur, wie man vertrauenswürdiges Wissen über seine Handlungsweise erhalten kann und wie man diese befolgen sollte. Die \"Ahl al-Kalām\" konnten jedoch nicht lange an einer strikten Position festhalten und nahmen überwiegend die Argumente der Traditionalisten an. Innerhalb der Muʿtazila, einer theologisch islamischen Strömung, die ihre Blütezeit zwischen dem neunten und elften Jahrhundert erlebte, gab es verschiedene kritische Positionen bezüglich Hadithen. Einer ihrer Vertreter, an-Nazzām, drückte eine sehr skeptische Haltung gegenüber Hadithen aus. Er nahm widersprüchliche Hadithe und untersuchte sie hinsichtlich ihres abweichenden Inhaltes, um seine skeptische Position zu verteidigen.", "section_level": 2}, {"title": "Herausbildung in Indien.", "content": "Muslimische Reformdenker begannen sich im 18. und 19. Jahrhundert unter anderem erneut mit der Autorität der islamischen Rechtsquellen zu beschäftigen, lehnten den Taqlid ab und forderten eine Rückkehr zum Koran und der Sunna. Hinzu kam die Auseinandersetzung mit der Übermacht und dem Kolonialismus der westlichen Großmächte. Die muslimischen Gelehrten mussten sich nun mit neuen Fragen und Problemstellungen auseinandersetzen, die durch den Einfluss westlicher Ideen entstanden, die unter anderem durch Missionare und Orientalisten verbreitet wurden. Außerdem versuchten sie, eine Erklärung für die Rückständigkeit der Muslime im Vergleich zum Fortschritt in den westlichen Ländern zu finden. Um eine Antwort auf diese Fragen zu geben, den Islam gegen Vorwürfe zu verteidigen und so auszulegen, dass er vereinbar mit rationalen und naturalistischen Ideen ist, versuchten einige modernistische Gelehrte, die Grundlagen der Religion von den historischen Einflüssen und der Tradition zu trennen. Dazu setzten sie sich mit den vier traditionellen Quellen des islamischen Rechts kritisch auseinander. In diesem Kontext traten vor allem im damaligen Britisch-Indien eine Anzahl von Denkern und Gelehrten auf, die Hadithe ablehnten und den Koran als Hauptquelle etablieren wollten. Sayyid Ahmad Khan (gest. 1898), Gründer der Aligarh-Bewegung, vertrat die Meinung, dass der Koran die einzige autoritative Quelle des Islams ist. Der Hadithkorpus sei unzuverlässig, da in der traditionellen Hadithkritik nur die Vertrauenswürdigkeit der Überlieferer als Beleg für die Authentizität der Hadithe verwendet wurde. Man solle aber auch den Hadithtext (\"matn\") kritisch analysieren und seine Kompatibilität mit dem Koran und der Vernunft überprüfen. Ausgehend von dieser Grundlage müssten einige grundlegende theologische Dogmen und rechtliche Regelungen rationalisiert und unabhängig von den Zusätzen der Tradition nach Kriterien der Vernunft ausgelegt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt im Denken von Ahmad Khan war seine Definition der Natur. Er setzte die Naturgesetze, die „Arbeit Gottes“, gleich mit der Offenbarung, dem „Wort Gottes“. Dies führte unter anderem dazu, dass er von anderen Gelehrten als „Naturalist“ (\"nayčirī\") abgetan und seine Ideen von zahlreichen zeitgenössischen Gelehrten teils sehr stark kritisiert wurden. Chiragh Ali (gest. 1895) entwickelte die Ideen von Sayyid Ahmad Khan weiter und vertrat eine strengere Sicht in Hinblick auf die Verwendung von Hadithen als eine autoritative Quelle. Er kritisierte ebenfalls die Konzentration muslimischer Gelehrter auf die \"isnād\"-Kritik und die Tatsache, dass die Hadithe erst Jahrzehnte nach dem Tod des Propheten Muhammad gesammelt wurden und schlussfolgerte, dass fast alle Hadithe unauthentisch seien. Diese Annahme machte es möglich, alle Regelungen und Institutionen, die auf die Hadithtradition basierten, für ungültig zu erklären und zu reformieren. Alis Ausgangspunkt war jedoch nicht die Hadithkritik an sich, sondern die Verteidigung der Umsetzbarkeit des Islams in der Moderne und die Suche nach dem „wahren Islam“ fern von den Ideen der orthodoxen Muslime und den Vorwürfen westlicher Orientalisten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gründete Abdullah Chakralawi (gest. 1916) die \"Ahl aḏ-ḏikr wa-l-Qurʾān\" (kurz \"Ahl al-Qurʾān\") in Lahore. Er war davon überzeugt, dass der Koran so umfassend ist, dass er als göttliche Quelle für die Rechtleitung der Muslime ausreicht und dass deshalb die restliche schriftliche Tradition einschließlich der Hadithe und früherer Korankommentare ausgeschlossen werden kann. So lehnten Chakralawi und seine Anhänger im Gegensatz zu ihren Vorgängern die Hadithe als Ganzes ab, erkannten nur den Koran als autoritative und gültige Quelle bezüglich theologischer und ritueller Fragen an und lösten sich von den klassischen exegetischen Methoden. Zwischen 1903 und 1932 veröffentlichten sie zudem die Zeitschrift \"Išāʿat al-Qurʾān\". Wenige Jahre nach Chakralawis Tod gründete Ahmad ad-Dīn Amritsārī (gest. 1936) in Amritsar eine weitere koranistische Bewegung, die \"Anǧuman-i Ummat-i Muslima\", mit den Zeitschriften \"al-Balāġ\" und \"al-Bayān\". Die Rückkehr zum Koran als einzige verbindliche Quelle sollte seiner Meinung nach den Islam von früheren theologisch-philosophischen Schlussfolgerungen und Rechtsprechungen sowie von einem arabisch-dominierten Denken reinigen und ihn so zu einem universellen Glauben machen, der eine Harmonie zwischen den verschiedenen Religionen schaffen kann. Der Historiker und Islamwissenschaftler Muhammad Aslam Jairājpūrī (gest. 1955) entwickelte eine koranistische Geschichte des Hadith und sah die Hadithe zwar nicht als eine religiös verbindliche, aber sehr wohl wichtige historische Quelle an. In Bezug auf rituelle Fragen betrachtete er die über viele Stränge überlieferte Handlungsweise des Propheten (\"sunnat al-mutawātir\") als vertrauenswürdig. Sein Schüler Ghulam Ahmad Parwez (gest. 1985) wurde zu einer der einflussreichsten und produktivsten Persönlichkeiten der \"Ahl al-Qurʾān\"-Bewegung. Im Jahr 1938 gründete er die \"Tahrīk-i ṭulūʿ-i islām\" in Delhi, die später nach Lahore verlagert wurde und die Zeitschrift \"Ṭulūʿ-i islām\" veröffentlichte, die zuvor von Muhammad Iqbal herausgegeben wurde. Wie sein Lehrer betrachtete Parwez die Hadithe als eine historische Quelle und erkannte der Auslegung des Propheten hauptsächlich Autorität in seiner Zeit an. Die Hadithe, die uns erreicht haben, müssten allerdings mit dem Koran verglichen, auserlesen und somit bereinigt werden. Ähnlich wie Amritsārī sprach er dem Islam einen universellen Charakter zu, der auf Grundlage des Korans erreicht werden kann. Was die Details in der Auslegung und Umsetzung betrifft, so müssten diese zeitgemäß von einer zentralen muslimischen Autorität – auch in Form eines Staates – bestimmt werden. In diesem Zusammenhang entwickelte Parwez auch eine Staatstheorie und unterstützte später die Gründung Pakistans. Insbesondere seine Ansichten hinsichtlich der Hadithe brachten ihm viel Kritik ein. Es kam sogar so weit, dass 1000 traditionalistische Gelehrte ihn in einer Fatwa zum Ungläubigen erklärten. Die von ihm gegründete Bewegung ist heute noch aktiv und hat unter anderem Anhänger in Pakistan und Europa.", "section_level": 2}, {"title": "Diskussion in Ägypten.", "content": "Zeitgleich zu Sayyid Ahmad Khan begann Muhammad Abduh (gest. 1905) in Ägypten vorsichtig Kritik an Hadithen zu äußern. Er betrachtete nur die Hadithe als ultimativ verbindlich, die von einer großen Anzahl von Personen tradiert wurden (\"ḥadīṯ mutawātir\"). Diejenigen Hadithe jedoch, die nur von einer Person überliefert wurden (\"ḥadīṯ aḥād\"), seien nur dann zu befolgen, wenn sie den Leser überzeugen. Damit öffnete er die Tür für eine persönliche Beurteilung der Verbindlichkeit der Hadithe, ohne sie als Ganzes zurückzuweisen. Sein Fokus lag dabei auf der Abweisung der Nachahmung (\"taqlīd\") früherer Rechtsschulen und Gelehrter, die seiner Meinung nach in großem Maße zur Rückschrittlichkeit der Muslime in seinem Land beigetragen habe. Der ägyptische Arzt Muhammad Tawfīq Sidqī (gest. 1920) veröffentlichte im Jahr 1906 einen Artikel mit dem Titel „Der Islam ist der Koran alleine“ (\"al-Islām huwa l-Qurʾān waḥda-hū\") in Raschīd Ridās Zeitschrift \"al-Manār\". Wie aus dem Namen des Artikels hervorgeht, akzeptierte Sidqī allein den Koran als autoritative religiöse Quelle und war davon überzeugt, dass in ihm alle notwendigen Informationen enthalten sind. Die Sunna des Propheten sei nur ein Vorbild für seine Zeitgenossen gewesen. Hätte der Prophet gewollt, dass seine Hadithe die nachfolgenden Generationen erreichen, hätte er sie – so wie den Koran – aufschreiben lassen. Die Muslime heutzutage könnten also frei entscheiden, ob sie etwas, was vom Propheten überliefert wird und nicht im Koran enthalten ist, befolgen oder nicht. Sidqīs Artikel zog eine langjährige Diskussion und mehrere Widerlegungen mit sich, die zusammen mit seiner Antwort in der Zeitschrift veröffentlicht wurden. Erwähnenswert ist auch der Aktivist Ahmad Subhy Mansour. Aufgrund seiner koranistischen Ideen wurde er von seiner Professur der Islamischen Geschichte an der Azhar-Universität ausgeschlossen und inhaftiert. Im Jahr 2002 erhielt er Asyl in den Vereinigten Staaten und gründete dort das „International Qur’anic Center“, das vor allem online aktiv ist. Zu den Zielen der Organisation gehört neben einer Rückkehr zum Koran alleine auch die Förderung der Demokratie und Menschenrechte.", "section_level": 2}, {"title": "Libyen unter al-Gaddafi.", "content": "Der Militärputsch in Libyen 1969 brachte Muammar al-Gaddafi (gest. 2011) an die Macht, der dem Land zunächst eine panarabistisch-sozialistische und später immer deutlichere islamische Orientierung gab. Dem Islam sprach al-Gaddafi einen universalen Anspruch zu und forderte eine Rückkehr zum „Wesen des Islams“ und seiner grundlegenden Quelle, dem Koran, der fortschrittlich interpretiert wurde. In der \"Deklaration über die Autorität des Volkes\" von 1977 wurde der Koran schließlich zur „Konstitution“ der Volksrepublik Libyen erklärt. Die islamische Tradition samt der Hadithe, der Rechtsschulen und Rechtsprechungen früherer Gelehrter, wurde von al-Gaddafi jedoch kritisiert, da sie die Muslime von der „Urquelle göttlicher Wahrheit“ ablenke. Die kultisch-religiösen Handlungen des Propheten wie das rituelle Gebet wurden im Gegensatz dazu als Sunna anerkannt. 1978 wurde das Jahr Null der islamischen Zeitrechnung zudem von der Hidschra auf den Todestag des Propheten umgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Der Kreis um Rashad Khalifa.", "content": "In den Vereinigten Staaten entwickelte der Ägypter Rashad Khalifa Ende des 20. Jahrhunderts eine theologische Lehre, die Einfluss auf Koranisten in vielen weiteren Ländern hatte. Mithilfe von Computern führte er eine numerische Analyse des Korans durch, die eindeutig beweise, dass dieser göttlichen Ursprungs ist. Die grundlegende Rolle spielte dabei die Zahl 19, die Khalifa zufolge überall in der Struktur des Korans wiederzufinden ist und sogar in einem Vers erwähnt wird. Diese wissenschaftliche Herangehensweise wurde zunächst von vielen Muslimen begrüßt. Die Schlussfolgerungen, die Khalifa jedoch anschließend zog, führten zu starker Kritik vonseiten von Muslimen als auch Gelehrten weltweit und schließlich zu seiner Ermordung in der Moschee von Tucson im Jahr 1990, in der er zuvor elf Jahre als Imam tätig gewesen war. Khalifa behauptete, dass die Sunna und Hadithe reine Spekulationen und satanische Fallen für die Menschen seien und dass deren Befolgung gleichzusetzen wäre mit Beigesellung (\"širk\"). Zudem schloss er zwei Verse aus dem Koran (Q 9:128-129) als „satanisch“ aus, da sie nicht mit seiner Theorie gestützt auf die Zahl 19 vereinbar wären. Weiteres Aufsehen erregte seine eigene Präsentation als „Gesandter“ Gottes („Gods Messenger of the Covenant“), vergleichbar mit Abraham und Muhammad, dessen Aufgabe die Restoration der Offenbarung Gottes sei. Die von Khalifa begründete Organisation „United Submitters International“ (USI) hat ihr Zentrum in Tucson und gibt seit 1985 monatlich einen Newsletter mit dem Titel „Submitter’s Respective“ heraus. Anhänger, wenn auch wenige in der Anzahl, finden sich auch in anderen Regionen Amerikas und Kanadas und sind vor allem online aktiv. Sie sehen sich selbst als „moderate reformistische religiöse Gemeinschaft“ und stehen nicht in Verbindung mit anderen muslimischen Gemeinden, da diese ihrer Meinung nach den Koran nicht wirklich befolgen. Die sogenannten „Submitters“ praktizieren die Fünf Säulen des Islams mit Abweichungen von der Praxis des Großteils der Muslime, da einige Details nicht im Koran wiederzufinden seien. Die Frauen tragen kein Kopftuch und nehmen aktiv am Gemeindeleben teil. Edip Yüksel, ein kurdischer Aktivist aus der Türkei, setzte sich zunächst für eine islamische Revolution in der Türkei ein, weshalb er inhaftiert wurde. Durch die Werke Rashad Khalifas lernte er später die Ideen des Koranismus kennen und begann diese zu propagieren. Im Jahr 1989 musste er aufgrund dessen das Land verlassen und schloss sich den Submitters in Tucson an, die er einige Zeit später jedoch wieder verließ. Yüksel erstellte mit zwei weiteren Autoren eine eigene Übersetzung des Korans und vertritt in zahlreichen türkischen und englischen Büchern sowie online seine eigenen und Khalifas Ideen, allen voran die Lehre von der Zahl 19. In einigen Punkten unterscheiden sich seine Ansichten jedoch von denen der Submitters. So müsse man beispielsweise nur dreimal am Tag beten, weil nur drei Gebetszeiten im Koran erwähnt sind, und es gäbe keine festgelegten Kleidungsvorschriften während des Gebets. In Malaysia verfasste Kassim Ahmad (gest. 2017) im Jahr 1997 das Buch „Hadith: A Re-evaluation“, in dem er zu einer wissenschaftlichen Evaluierung der Hadithe und der ganzen islamischen Tradition aufrief, da diese für die Rückschrittlichkeit der Muslime verantwortlich seien. Er sah den Koran als die einzige Sunna des Propheten Muhammad an und kritisierte die klassische sunnitische Sicht in Bezug auf die Sunna und die Hadithe seit asch-Schāfiʿī. Auch wenn seine Ideen zum Großteil mit denjenigen von Rashad Khalifa übereinstimmen, verwendet Ahmad einen milderen Ton und ruft die Menschen gleichzeitig zum rationalen Denken und einer sozialen Reform auf. Sein Buch wurde in Malaysia verboten und Ahmad zum Häretiker erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Maitatsine-Bewegung in Nigeria.", "content": "Auch in Nigeria gab es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Anzahl von koranistischen Bewegungen, deren Anführer teilweise von den Lehren Rashad Khalifas beeinflusst wurden. Besonders die Bewegung unter Muhammad Marwa „Maitatsine“ (gest. 1980) ist erwähnenswert, da sie in einen bewaffneten Aufstand mündete. Wie die meisten Koranisten auch, erkannte Marwa allein den Koran als autoritative religiöse Quelle an und es besteht der Verdacht, dass er die Prophetie Muhammads sogar ganz zurückwies und sich selbst als Propheten mit einer göttlichen Mission verstand. Seine Koranauslegung unter Ausschluss der Traditionsliteratur und unter Verwendung der Hausa-Sprache führte dazu, dass er und seine Anhänger spezifische Verbote direkt aus dem Koran ableiteten. So lehnten sie jegliche moderne und westliche Erfindungen wie Armbanduhren, Fahrräder und Zigaretten ab und sahen es als unzulässig an, mehr Geld zu besitzen, als unbedingt notwendig. Diejenigen, die sich nicht an diese Vorschriften hielten, wurden als Heiden abgestempelt. Im Dezember 1980 stürmten sie schließlich bewaffnet die Freitagsmoschee von Kano. Der Aufstand wurde von der nigerianischen Armee niedergeschlagen. Bei den Kämpfen starben mehrere tausend Menschen, darunter auch Marwa selbst. Die Bewegung lebte jedoch weiter und führte noch einige Zeit zu Aufständen in anderen Teilen Nordnigerias.", "section_level": 2}, {"title": "Koranistisches Denken in der Türkei und in Europa.", "content": "In der Türkei machten sich koranistische Ideen vor allem seit Mitte der 1970er Jahre bemerkbar. Einer der ersten und wichtigsten Denker in dieser Linie ist der islamische Theologe Hüseyin Atay. Er verfasste unter anderem eine eigene Koranübersetzung und vertrat die Meinung, dass die Religion zur Zeit des Propheten aus Koran und Vernunft bestanden hatte. Erst nach dem Tod des Propheten begann man, sich auf Hadithe, Aussagen von Prophetengefährten und Gelehrtenmeinungen zu berufen, was langfristig zu einer Entfremdung vom Koran und zur Nachahmung (\"taqlīd\") führte. Alle außerkoranischen Quellen und die Tradition gehörten lediglich dem Bereich der religiösen Kultur an und sollten kritisch überprüft werden. Ähnliche Ideen vertrat sein Schüler Yaşar Nuri Öztürk (gest. 2016), der ebenfalls eine eigene Koranübersetzung abfasste. Kerem Adıgüzel, ein schweizerisch-türkischer Autor, gründete im Jahr 2007 die deutschsprachige Website \"alrahman.de\" und im Jahr 2017 den Verein \"Al-Rahman – mit Vernunft und Hingabe\". Adıgüzel setzt sich neben einer Rückkehr zum Koran alleine für eine „Entarabisierung“ des Islams ein, versucht den Koran vor allem den deutschsprachigen Lesern zugänglicher zu machen und eine selbstständige Auslegung zu ermöglichen. Seine Argumente in Bezug auf die Abweisung der Sunna und der Hadithe sowie seine Überzeugung von einem mathematischen Code im Koran stimmen zum Großteil mit den Ideen Yüksels überein.", "section_level": 2}, {"title": "Glaubensgrundlage.", "content": "Im Koranismus gilt einzig und allein der Koran und die daraus folgenden Interpretationen, als Glaubensquelle. Anders als andere islamische Strömungen, werden externe Quellen, wie die Hadithe als Glaubensinhalte abgelehnt. Insbesondere wird das Konzept der Abrogation abgelehnt, was zur Folge hat, dass die Interpretation des Koranismus erheblich von den orthodoxen Lehrmeinungen abweicht. Viele Vertreter des Koranismus in islamischen Staaten wurden verfolgt, was diese zur Emigration zwang. Vergleichbare Ansätze gibt es im Judentum bei den Karäern und im (vor allem evangelischen) Christentum mit dem Konzept sola scriptura. Als Glaubensgrundlage werden unter anderem verschiedene Verse aus dem Koran genommen, welche den koranistischen Ansatz legitimieren würden. Als Beispiele lassen sich nennen: \"\"6:38 Es gibt kein Tier auf der Erde und keinen Vogel, der mit seinen Flügeln fliegt, die nicht Gemeinschaften wären gleich euch. Wir haben im Buch nichts vernachlässigt. Hierauf werden sie zu ihrem Herrn versammelt.\"\" \"\"6:114 Soll ich denn einen anderen Schiedsrichter als Allah begehren, wo Er es doch ist, der das Buch, ausführlich dargelegt, zu euch herabgesandt hat? Diejenigen, denen Wir die Schrift gaben, wissen, daß es von deinem Herrn mit der Wahrheit herabgesandt wurde. So gehöre ja nicht zu den Zweiflern.\"\" \"\"12:1 Alif-Lām-Rā. Dies sind die Zeichen des deutlichen Buches.\"\"", "section_level": 1}, {"title": "Dogmatische Unterschiede zum traditionellen Islam.", "content": "Da der Koranismus eine Strömung ist, die hauptsächlich von einzelnen Personen und Gemeinden vertreten wird, gibt es teilweise beträchtliche Unterschiede in Bezug auf die rituellen Praktiken. Wie sehr diese vom traditionellen islamischen Verständnis abweichen, hängt auch davon ab, ob die Sunna und die Hadithe komplett oder nur teilweise abgelehnt und welche exegetischen Methoden bei der Koranauslegung angewendet werden. Auffällig ist, dass frühe Koranisten zum Großteil keine erheblichen Änderungen an den rituellen Praktiken vornahmen und eher theologische Fragestellungen erörterten, wohingegen die Religionspraxis der gegenwärtigen Koranisten teils gravierende Unterschiede zum traditionellen Islam aufweist. Hier werden nur einige Beispiele mit Fokus auf die Fünf Säulen des Islams angeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Schahāda (Glaubensbekenntnis).", "content": "Die von Koranisten akzeptierte Schahāda lautet \"lā ilāha illā Llāh\": „Es gibt keinen Gott außer Gott“. Der traditionelle zweite Teil, der sich auf den Propheten Muhammad bezieht, wird bewusst ausgelassen, da dieser so im Koran nicht vorkommt.", "section_level": 2}, {"title": "Salāt (Gebet).", "content": "Unterschiede lassen sich auch beim rituellen Gebet (\"ṣalāt\") feststellen. So gibt es Koranisten, die wie im traditionellen Islam fünfmal am Tag beten, aber auch diejenigen, die aus dem Koran nur zwei beziehungsweise drei tägliche Gebete herauslesen. Andere Koranisten wiederum sehen das arabische Wort Salāt als einen spirituellen Kontakt bzw. eine spirituelle Hingabe zu Gott durch die Befolgung des Korans, und daher nicht als einen Ritus an. Die Segenssprüche für die Propheten, die einen Bestandteil des traditionellen Salāt darstellen, werden bei vielen Koranisten beim Gebetsruf und im Gebet selbst ausgelassen. Die Gebetswaschung (Wudū') umfasst nur das Waschen von Gesicht, der Hände bis zu den Ellenbogen sowie das Streichen über den Kopf und der Füße, da nur diese Schritte im Koran explizit erwähnt sind. Andere mögliche Unterschiede sind zum Beispiel, dass die Menstruation der Frau kein Gebetshindernis darstellt, Männer und Frauen in einer Moschee zusammen beten dürfen, dass es kein Nachholen des Salāt gibt etc.", "section_level": 2}, {"title": "Zakāt (Almosensteuer).", "content": "Im traditionellen Islam ist das Geben der Zakāt eine religiöse Pflicht. Diese beträgt 2,5 Prozent des jährlichen Einkommens. Nach Ansicht vieler Koranisten, gibt der Koran keinen Prozentsatz vor, da dieser nicht explizit im Koran vorkommt. Anhänger der \"United Submitters International\" auf der anderen Seite sind zwar mit den 2,5 Prozent einverstanden, geben die Zakāt aber nicht jährlich, sondern von jedem Geld, das sie verdienen. Auch gibt es Koranisten, die das Wort Zakāt eher als eine Läuterung, eine symbolische Reinigung der Seele von seinen Sünden, ansehen, da das arabische Wort \"Zakāt\" von der arabischen Wurzel \"zāy kāf wāw\" stammt, welches auch \"Reinheit bzw. Reinigung\" bedeutet.", "section_level": 2}, {"title": "Saum (Fasten).", "content": "Unterschiede in koranistischen Interpretationen des Fastens (\"ṣaum\") lassen sich hinsichtlich der Dauer, sowie der Notwendigkeit des Fastens überhaupt feststellen. Speziell wird zum Beispiel das arabische Wort \"maʿdūdātin\" in 2:184 als eine geringe Anzahl von Tagen (3-10) angesehen und nicht notwendigerweise als ein ganzer Monat unter anderem in Hinblick auf 2:203. So gibt es Koranisten, die es nicht für notwendig ansehen den kompletten Monat Ramadan, wie im traditionellen Islam, zu fasten; man könne eben auch nur mindestens drei Tage fasten. Andere fasten zwar traditionell im Ramadan, feiern aber nicht das Ramadanfest am Ende des Monats. Auch bestehe die Möglichkeit, laut Waqas Muhammad, das Fasten durch die Speisung eines Bedürftigen zu ersetzen. Fasten allerdings ist trotzdem besser als diese Ersatzleistung laut 2:184.", "section_level": 2}, {"title": "Haddsch (Pilgerfahrt).", "content": "Die Haddsch wird traditionell im Monat Dhū l-Hiddscha des islamischen Kalenders durchgeführt. Der Ansicht Rashad Khalifas und der Submitters nach ist es jedoch auch möglich, die Pilgerfahrt in einem der anderen drei heiligen Monate, also Muharram, Radschab oder Dhū l-Qaʿda zu verrichten. Außerkoranische Traditionen in der Haddsch, wie zum Beispiel Küssen oder Umarmen des Schwarzen Steins, sowie die symbolische Steinigung des Teufels, indem sieben (oder ein Vielfaches davon wie 49 oder 70) kleine Steine auf die Dschamarat al-Aqaba geworfen werden, werden abgelehnt. Der siebenmalige Gang zwischen den beiden Hügeln as-Safā und al-Marwa wird nicht als verbindliche Pflicht angesehen, sondern lediglich als eine Option.", "section_level": 2}, {"title": "Ridda (Apostasie).", "content": "Laut dem Hadith Bukhari 52:260 soll der Prophet (Mohammed) gesagt haben, dass ein Moslem, der seine Religion verwirft, getötet werden soll. Da Koranisten Hadithe ablehnen und sich keine Aufforderung zur Tötung von Apostaten im Koran finden lässt, wird dieses Vorgehen zurückgewiesen. Außerdem wird Sure 2, Vers 256 in Betracht gezogen, welcher ein Erzwingen in der Lebensordnung (Religion) nicht vorsieht.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Als Beispiele lassen sich folgende Dinge nennen, die im Koranismus ausgelassen werden bzw. als nicht relevant betrachtet werden:", "section_level": 2}, {"title": "Kritik und Verfolgung.", "content": "Die Lehren der Koranisten ziehen inzwischen international die Aufmerksamkeit vieler Muslime auf sich, die Reaktionen sind jedoch nicht immer positiv. Zahlreiche traditionelle Gelehrte und Autoren verfassten in der Vergangenheit Widerlegungen als Antwort auf koranistische Werke. Gegen einige Koranisten, wie zum Beispiel Ghulam Ahmad Parwez, wurden sogar Fatwas erlassen, die sie zu Ungläubigen erklärten. Auch heute müssen Anhänger des Koranismus mit Sanktionen rechnen. Aus diesem Grund schreiben einige koranistische Autoren nur anonym oder unter einem Pseudonym. In einigen Ländern werden Gelehrte und Einzelpersonen, die koranistische Ideen vertreten, sogar staatlich verfolgt. So schreibt der Ägypter Ahmad Subhy Mansour, der als Koranist selbst die Azhar-Universität verlassen und in die Vereinigten Staaten auswandern musste, dass Hadith-Gegner in Ägypten mit Verfolgung, Einsperrung und Exil rechnen müssten, da sie den Islam \"beleidigen\" würden. Im Sudan wurden 2015 25 Männer zwischen 15 und 51 Jahren inhaftiert und zum Tode verurteilt, weil sie nur den Koran anerkannten und die Sunna ablehnten, was im Sudan als Apostasie verurteilt wird. Das türkische Diyanet İşleri Başkanlığı kritisiert die Ablehnung der Sunna durch beispielsweise Freitagspredigten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Koranismus () ist eine Strömung im Islam, deren Anhänger den Koran als Quelle des Glaubens ansehen und Hadithe als theologische und rechtliche Quelle neben dem Koran ablehnen. Koranisten glauben, dass Gottes Botschaft im Koran klar und vollständig ist, und dass sie daher vollständig verstanden werden kann, ohne auf Hadithe Bezug zu nehmen.", "tgt_summary": "唯独古兰经(),简称唯经派,是指视《古兰经》为唯一尊崇的信仰依据的伊斯兰运动;唯独古兰经者拒绝圣训、圣行和传统伊斯兰教法,这与什叶派、逊尼派、艾巴德派通常视圣训为基本信条恰好相反。", "id": 1803697} {"src_title": "Latifa bint Muhammad Al Maktum", "tgt_title": "娜提法·賓特·穆罕默德·本·拉希德·阿勒馬克圖姆", "src_document": [{"title": "Leben vor dem Fluchtversuch.", "content": "Gegenwärtig ist der Öffentlichkeit wenig über Latifas Leben vor ihrem Fluchtversuch bekannt. Zeitungsberichte belegen, dass sie eine erfolgreiche Fallschirmspringerin war. Sie nahm Unterricht bei der ehemaligen Weltmeisterin Stefania Martinengo und besitzt ein AFF Instructor Rating. In ihrem vor der Flucht an einem geheimen Ort aufgezeichneten, 40-minütigen Video gab Latifa Einblicke in Schlüsselmomente ihres Lebens. Schon als kleines Kind sei sie ihrer Mutter weggenommen worden, woraufhin sie ihre ältere Schwester, Sheikha Shamsa, als ihre eigentliche Mutter angesehen habe. Als Shamsa auf einem Urlaub in Großbritannien weggelaufen sei, habe Latifa ihr helfen wollen. Shamsa sei gefunden, nach Dubai zurückgebracht und für ihren Ungehorsam hart bestraft worden. Latifa sagt, dass Shamsa rund um die Uhr bewacht und mit Medikamenten sediert werde. Tatsächlich gab es im Jahr 2001 entsprechende Meldungen im britischen Guardian. Latifa soll 3 Jahre und 4 Monate gefangen gehalten worden sein. Wächter sollen sie geschlagen und erklärt haben, dass Muhammad bin Raschid Al Maktum ihr den Tod wünsche. Sie soll täglich nur Reisportionen erhalten haben und rund um die Uhr bewacht worden sein. Nach ihrer Freilassung soll sie Schwierigkeiten gehabt haben, Menschen zu vertrauen, weshalb sie sich viel mit Tieren beschäftigt haben soll und schließlich den Sport für sich entdeckte. Zu ihrer Familie hätte sie ein schlechtes Verhältnis gehabt, da ihre Mutter ihr vorgeworfen haben soll, dem Ansehen der Familie geschadet zu haben. Latifa erklärte, dass sie weder ein Auto fahren noch ihren Pass besitzen durfte. Wenn sie sich „rebellisch“ benommen habe, sei sie sediert worden. Darüber hinaus erhebt sie schwere Vorwürfe gegen ihren Vater. Hinter seinem geschickten Marketing, das Dubai als moderne Stadt präsentiert, stehe ein skrupelloser Mensch, der für zahlreiche Morde verantwortlich sei, etwa jenen an Bouchra, der marokkanischen Frau seines Bruders Scheich Maktum. Weiteres ist nicht aus dem Video, sondern aus Zeugenaussagen bekannt. Latifa soll die Geschichte von Hervé Jaubert, einem französisch-amerikanischen Ex-Spion, der aus Dubai geflohen war, gehört haben. Über acht Jahre habe sie einen Plan mit ihm geschmiedet, der im Februar 2018 in ihrer Flucht gegipfelt habe. Teil ihres Fluchtplans sei die Aufzeichnung des Videos gewesen. „In Dubai, wie überall im Nahen Osten, sind die Medien nicht frei. Wenn ich hier nicht lebendig rauskomme, gibt es wenigstens ein Video.“", "section_level": 1}, {"title": "Fluchtversuch und Leben danach.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fluchtversuch.", "content": "Am 24. Februar 2018 setzte Latifa Al Maktum zusammen mit ihrer finnischen Trainerin, Tiina Jauhiainen, über in den Oman. Von dort ging es unter Nutzung eines Jetskis auf die wartende Yacht Nostromo. Dort wartete Hervé Jaubert. Der Plan war, nach Indien überzusetzen und von dort einen Flug in die USA zu nehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Entführung.", "content": "Am 5. März 2018 wurde die Nostromo von der indischen Küstenwache umzingelt. Zeitgleich näherten sich zwei Schnellboote mit sechs bis acht Mann. Die vermummten Männer waren bewaffnet und stürmten das Boot gewaltsam. Latifa wurde aus ihrer Kabine gezerrt und ist seitdem vermisst. Im April 2018 nahm das FBI seine Untersuchungen zum Überfall auf die Nostromo auf. Die Nostromo segelte unter US-amerikanischer Flagge, und Hervé Jaubert besitzt die amerikanische Staatsbürgerschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zeugen.", "content": "Es gibt drei Zeugen: Hervé Jaubert, Tiina Jauhiaien und Christian Elombo. Hervé Jaubert und Tiina Jauhiaien wurden an einem unbekannten Ort in Dubai festgehalten und bis zu 20 Stunden am Tag verhört. Dabei wurde ihnen nach eigenen Angaben Essen und Trinken verweigert. Jaubert wurde gesagt, er würde einen langsamen Tod sterben. Er und Tiina wurden erst freigelassen, als das Video von Latifa im Internet auftauchte und die \"Daily Mail\" ihre erste Story brachte. Jauhiaien wurde bei ihrer Freilassung gesagt, sie dürfe mit niemandem über die Geschichte sprechen, da „Scheich Muhammad dich überall finden kann, auch in Europa.“ Christian Elombo wurde in Oman festgenommen, mangels Vorwürfen jedoch freigelassen. Gegenwärtig sitzt Elombo in Luxemburg fest, wo Dubai über Interpol einen Haftbefehl gegen ihn erwirken will. \"Detained in Dubai\" weist darauf hin, dass Dubai eine Spende von 56 Millionen USD an Interpol getätigt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Die Kampagne zur Freilassung.", "content": "Die Kampagne zur Freilassung wird von der NGO \"Detained in Dubai\" geleitet. Eine Webseite mit dem Namen \"EscapeFromDubai\" wurde eingerichtet. \"Detained in Dubai\"-Gründerin Radha Stirling ist die letzte Person, mit der Latifa in Kontakt stand. Am 12. April hielten Radha Stirling, David Haigh, Toby Cadman, Hervé Jaubert und Tiina Jauhiaien eine öffentliche Pressekonferenz ab. \"Detained in Dubai\" arbeitet mit den Anwälten der Guernica Group zusammen und versucht, in Genf eine Initiative über die Vereinten Nationen für die vermisste Latifa in die Wege zu leiten. Die International Campaign for Freedom in the UAE unterstützt die Initiative. Shahid Bolsen argumentiert, dass Latifa schwer unter der Behandlung ihres Vaters gelitten haben muss. „90% aller Kinder, die von zu Hause weglaufen, kommen freiwillig zurück, wenn die Eltern sich hinsetzen und mit ihren Kindern reden. Das zeigt, wie sehr Latifa gelitten haben muss“.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktion der Vereinigten Arabischen Emirate.", "content": "In den Tagen nach der Freilassung der Zeugen wurde die älteste Latifa Al Maktum vermehrt in den Medien präsentiert. Es gibt aber keine öffentliche Stellungnahme der VAE. Stattdessen wurde die Summe von 56 Millionen USD an Interpol versprochen, zur „Terrorismusbekämpfung“. Wenige Tage danach wurde Interpol beauftragt, Christian Elombo an Dubai auszuliefern.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktion der Medien.", "content": "Die großen internationalen Qualitätsmedien hielten sich zunächst mit der Berichterstattung zurück. Am 13. April 2018, mehr als einen Monat nachdem Detained in Dubai an die Öffentlichkeit gegangen und mit Medien in Kontakt getreten ist, gab es lediglich einen Artikel in der \"Times\" und im \"Figaro\". Am 20. April 2018 berichtete die \"Süddeutsche Zeitung\" (SZ.de) über den Vorfall. Am 6. Dezember 2018 erschienen in der \"Frankfurter Allgemeine Zeitung\" und einen Tag später im \"Spiegel\" Artikel über das Verschwinden von Latifa bint Muhammad.", "section_level": 2}, {"title": "Erstmalige Präsenz nach dem Fluchtversuch.", "content": "Ende 2018 berichtete die BBC über ein Treffen von Latifa bint Muhammad, mutmaßlich in sediertem Zustand, mit der ehemaligen irischen Präsidentin und UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Mary Robinson, die auf Einladung der damaligen Ehefrau des Emirs Haya bint al-Hussein Dubai besuchte.", "section_level": 2}, {"title": "Verurteilung ihres Vaters in dessen Abwesenheit durch den Londoner High Court.", "content": "Der Londoner High Court verurteilte ihren Vater, den Muhammad bin Raschid, in dessen Abwesenheit im Februar 2020 wegen der Entführung von Latifa und Shamsa Al Maktum, der Folter einer seiner Töchter und der Einschüchterung von Haya Bint al-Hussein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Prinzessin Latifa bint Muhammad Al Maktum (geboren am 5. Dezember 1985) ist ein Mitglied des Herrscherhauses von Dubai. Sie ist die Tochter des Premierministers der VAE, Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum. Ihre Mutter stammt aus Algerien, ihr Name wird wahlweise mit Huriah Ahmed Alimarah oder Hurya Ahmed Ma'ash angegeben.", "tgt_summary": "娜提法·宾特·穆罕默德·本·拉希德·阿勒马克图姆(", "id": 518128} {"src_title": "Minami-ku (Sapporo)", "tgt_title": "南區 (札幌市)", "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der vergleichsweise dünn besiedelte Stadtbezirk erstreckt sich über praktisch den gesamten Süden der Stadt; er reicht auch weit nach Nordwesten. In Nord-Süd-Richtung ist sein Gebiet 37,6 km lang, in Ost-West-Richtung 33,2 km. Im Wesentlichen umfasst Minami-ku das Tal entlang dem Fluss Toyohira und zahlreiche Seitentäler. Die bedeutendsten Zuflüsse des Toyohira sind Anano, Atsubetsu (mitsamt dem Atsubetsu-Wasserfall), Makomanai, Otarunai und Shiroi. Es gibt mehrere Staudämme, die zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt werden: Zwei von ihnen, die Jōzankei-Talsperre am Otarunai und die Hōheikyō-Talsperre am Toyohira, stauen große Seen, den Sapporo-See und den Jōzan-See. Abseits der Talebenen von Toyohira und Makomanai ist das Gelände sehr gebirgig. Nicht weniger als 17 Berge auf dem Gebiet von Minami-ku sind über 1000 Meter hoch. Der höchste ist der Yoichi-dake (1488 m) am westlichen Stadtrand. Weitere markante Erhebungen sind Muine-yama (1464 m), Izari-dake (1318 m), Shirai-dake (1301 m), Asari-dake (1287 m), Soranuma-dake (1251 m), Sapporo-dake (1293 m), Sausu-yama (1254 m), Tengu-dake (1145 m), Bibinai-yama (1028 m) und Teine-yama (1023 m). Das obere Toyohira-Tal bis zur Einmündung des Shiroi ist Teil des Shikotsu-Tōya-Nationalparks. Im Mündungsbereich befindet sich der Ort Jōzankei mit einem weitherum bekannten Onsen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Aufzeichnungen reichen ins Jahr 1753 zurück, als ein Holzhändler Waldstücke im Toyohira-Tal rodete. 1866 begann die Nutzung des Jōzankei-Onsen, fünf Jahre später entstand ein Weg dem Toyohira-Tal entlang. 1872 wurde erstmals Tuffstein kommerziell abgebaut, später kamen verschiedene Erzbergwerke hinzu. Auf Einladung der Regierung begann der amerikanische Rancher Edwin Dun 1876 am Makomanai mit dem Aufbau eines Milchwirtschaftsbetriebs, In den 1880er Jahren gründeten Siedler mehrere Dörfer. Die Dörfer (mura) Hiragishi, Toyohira und Tsukisamu fusionierten am 1. April 1902 zur Gemeinde Toyohira, die zum Kreis (gun) Sapporo gehörte. 1908 erhielt die Gemeinde den Status einer kreisangehörigen Stadt (machi). 1909 begann das Jōzankei-Kraftwerk mit der Stromproduktion. 1918 nahm eine private Bahngesellschaft die 27,2 km lange Jōzankei-Bahnlinie zwischen dem Bahnhof Shiroishi bei Sapporo und dem Jōzankei-Onsen in Betrieb. Ab 1932 war der Jōzankei-Onsen auch über eine Straße von Otaru aus erreichbar. Die US Army nahm 1946, ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, das Schlachthaus Makomanai in Besitz und baute es zur Militärbasis \"Camp Crawford\" aus. 1955 bezogen die japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte die Basis. Am 1. Mai 1961 fusionierte die Stadt Toyohira mit Sapporo. 1969 wurde die Jōzankei-Bahnlinie stillgelegt; ihre Trasse wird teilweise von der 1971 eröffneten U-Bahn genutzt. Als die Stadt Sapporo Gastgeberin der Olympischen Winterspiele 1972 war, fanden zahlreiche Wettkämpfe in und um den Makomanai-Park statt, darunter Biathlon, Skilanglauf, Eiskunstlauf, Eishockey und das Langlaufrennen der Nordischen Kombination. Am 1. April desselben Jahres teilte die Regierung die Stadt Sapporo in Bezirke ein; dabei schlug sie das Gebiet der früheren Stadt Toyohira größtenteils dem Bezirk Minami-ku zu, ein kleiner Teil ganz im Osten bildete den Bezirk Toyohira-ku. Nach 15-jähriger Bauzeit wurde 1989 der 117 m hohe Jōzankei-Staudamm fertiggestellt. 2006 stellte die Toyoha-Mine, das letzte Blei- und Zinnbergwerk in Sapporo, die Förderung ein. Im selben Jahr nahm die Städtische Universität Sapporo den Lehrbetrieb auf.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Hauptverkehrsachse von Minami-ku ist die Nationalstraße 230, die durch das Toyohira-Tal und über den Nakayama-Pass nach Westen führt. Südwärts in Richtung Shikotsu-See verläuft die Nationalstraße 453. Der nordöstliche Teil von Minami-ku wird durch die Namboku-Linie der U-Bahn Sapporo erschlossen, mit den Bahnhöfen Sumikawa, Jieitai-mae und Makomanai an der Namboku-Linie. Hinzu kommen mehrere Buslinien privater Unternehmen. Auf den 531 m hohen Aussichtsberg Moiwa-yama führen eine Luftseilbahn und eine Standseilbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Staatliche Einrichtungen.", "content": "Die Militärbasis im Stadtteil Makomanai, die ursprünglich von den amerikanischen Besatzungstruppen errichtet wurde, ist das Hauptquartier der 11. Infanteriebrigade und gleichzeitig der Nordarmee der Selbstverteidigungsstreitkräfte (JSDF). Bis 2005 war sie einer der Austragungsorte des Sapporo-Schneefestivals. In Makomanai befindet sich auch die Polizeischule der Präfekturpolizei von Hokkaidō.", "section_level": 1}], "src_summary": "Minami-ku (jap., dt. „Südbezirk“) ist einer von zehn Stadtbezirken \"(ku)\" von Sapporo, der Hauptstadt der japanischen Präfektur Hokkaidō. Mit 657,48 km2 nimmt er fast drei Fünftel der gesamten Fläche ein, bedingt durch die Lage im Gebirge. Minami-ku grenzt im Norden an Teine-ku, Nishi-ku und Chūō-ku, im Osten an Toyohira-ku und Kiyota-ku, im Südosten an die Stadt Eniwa, im Süden an die Städte Chitose und Date, im Südwesten an die Stadt Kimobetsu, im Westen an die Stadt Kyōgoku und an die Gemeinde Akaigawa sowie im Nordwesten an die Stadt Otaru.", "tgt_summary": "南区()是位于札幌市西南部的一个区。面积657.23平方公里,占全札幌市的六成,比东京都的23个特别区的总和还大,也比多数的政令指定都市还大。但该区大部分都是山区和林地。", "id": 1804532} {"src_title": "Takasugi Shinsaku", "tgt_title": "高杉晉作", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Takasugi Shinsaku war ein Samurai unter den Mōri, die das Chōshū-Han regierten. Er studierte unter Yoshida Shōin in dessen Schule Shōka Sonjuku (松下村塾) und begann sich für die nationale Politik zu interessieren. Es gelang ihm, illegal Shanghai zu besuchen, wo er den Taiping-Aufstand erlebte. Ursprünglich war er Ausländern gegenüber feindlich eingestellt, aber dann ging es ihm in erster Linie darum, das Shogunat zu stürzen. Takasugi wurde wegen eines Brandanschlags gegen das britische Konsulat innerhalb des Landes exiliert. Er wurde wieder nach Chōshū gerufen um das Militär des Han zu reformieren. Er stellte nach westlichem Muster operierende Truppen auf welche er \"Kiheitai\" (奇兵隊) nannte. Der Begriff war aus dem klassischen Werk Die Kunst des Krieges entlehnt und bezeichnete einen Teil der Armee welcher den Schlag ausführe, während die regulären Truppen die feindliche Armee im Gefecht standen. Die \"Kiheitai\" waren allen Ständen offen und rekrutierte sich vorwiegend aus dem Bauernstand und operierten ähnlich der Leichten Infanterie. Die Truppen litten zunächst unter mangelnder Ausrüstung wurden im Lauf des Konflikts mit dem Shogunat zunehmend effizienter. Die \"Kiheitai\" wurde in der Gruppe der kaiserlichen Loyalisten zum Beispiel für die |erfolgreiche Übernahme westlicher militärischer Prinzipien. Takasugi übernahm 1864 nach dem Bombardement von Shimonoseki die Verhandlung über eine Beendigung des Konflikts mit den Westmächten, aber er musste zweimal die Provinz Nagato wegen der dortigen politischen Zurückhaltung verlassen. Dann aber gewannen 1865 die Kaisertreuen in der Provinz die Oberhand, seine Position war gesichert, er wurde, zusammen mit Kido Takayoshi, einer der führendenden Gegner des Bakufu. Er organisierte Waffenimporte und die Verstärkung der Truppen und war weitgehend für den militärischen Erfolg gegen die Truppen des Bakufu verantwortlich, die den Han bestrafen wollten. Tagasugi erkrankte an Tuberkulose und erlag der Krankheit im Mai 1867, erlebte somit die Meiji-Restauration nicht mehr. 2017 gab die japanische Post zum 150. Todesjahr Takasugis einen Bogen mit 8 verschiedenen 82 Yen-Marken heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Takasugi Shinsaku (, weiterer Name: Tōgyō (); geb. 27. September 1839 in Hagi (Provinz Nagato); gest. 17. Mai 1867) war ein japanischer Samurai und Gegner des Shogunats am Ende der Edo-Zeit.", "tgt_summary": "高杉 晋作(1839年-9月27日-1867年-5月17日),讳春风,通称晋作,又名东一、和助,字畅夫,号东行。幕末长州藩士。以创设奇兵队而活跃于倒幕活动而知名。", "id": 2811630} {"src_title": "Fresque des Lyonnais", "tgt_title": "里昂人壁画", "src_document": [{"title": "Lokalisation.", "content": "Das Werk befindet sich im 1. Arrondissement von Lyon, Ecke 49, quai Saint-Vincent und 2, rue de la Martinière (Koordinaten: 45° 46′ 05′′ N, 4° 49′ 40′′ E).", "section_level": 1}, {"title": "Realisation.", "content": "Die Künstler von CitéCréation erstellten 1992 in Barcelona anlässlich der olympischen Sommerspiele das Fassadengemälde „Barcelonas Balkone“. Dieses Trompe-l’œil zeigt 30 berühmte Katalanen, darunter Antoni Gaudí, Joan Miró, Pau Casals und Pablo Picasso. Angesichts des Erfolgs dieses Fassadenkunstwerks beauftragte Michel Noir, der damalige Bürgermeister von Lyon, die Künstler, ein ähnliches Projekt in Lyon zu verwirklichen. Als ideales Objekt erwies sich mit Zustimmung der Bewohner das Gebäude Ecke 49, quai Saint-Vincent und 2, rue de la Martinière. Die fensterlose Fassade hat eine Fläche von 800 m2. Der Wohnblock befindet sich am Ufer der Saône, in der Nähe der Place des Terreaux und des Rathauses von Lyon. Das Mural sollte Generationen und Epochen verbinden, Schlaglichter auf die Stadtgeschichte werfen und Identität mit der Stadt Lyon stiften für ihre heutigen Bewohner. Man sichtete Verzeichnisse und Quellen zu berühmten Persönlichkeiten von Lyon bei der Académie des sciences, belles-lettres et arts de Lyon, dem Centre de recherche „Esthétique et Cités“ in Oullins, der Société historique, archéologique et littéraire de Lyon u. a. Insgesamt konnten 250 Namen ermittelt werden. Aus dem Abgleich der verschiedenen Quellen entstand eine Liste von 24 Persönlichkeiten, die für das Fassadengemälde ausgewählt wurden. Das Mural gilt heute als touristische Attraktion und illustriert wie ein überdimensionales Bilderbuch Stationen der Stadtgeschichte.\"Les murs, c'est la peau des habitants\" (\"Die Mauern sind die Haut der Bewohner\"), sagen die Muralisten von Cité de la Création. Das Fassadengemälde ist ein Spiegel der Stadt. Im Erdgeschoss sind sechs prominente zeitgenössische Bürger aus Lyon zu sehen. Zwei Schaufenster der Buchhandlung Gibert-Joseph – ebenfalls in Trompe-l’œil-Malerei – geben Einblick in einen Fundus von über 100 Künstlernamen aus Lyon, darunter René Belletto, Patrick Drevet, Jean-Yves Loude, Cécile Philippe. In den Etagen darüber sind historische Berühmtheiten dargestellt mit gelegentlich humoristisch überzeichneten Insignien ihres Lebenswerks. So entdeckt man auf den Balkonen die Brüder Lumière mit der Erfindung des Kinematographen oder Joseph-Marie Jacquard und Philippe de Lasalle, Protagonisten der für Lyon typischen Seidenherstellung, bei denen ein bedrucktes Tuch über dem Geländer hängt. Den Balkon des Botanikers Antoine de Jussieu, der durch die Lupe eine Pflanze begutachtet, schmücken Blumentöpfe. Kaiser Claudius, 10 v. Chr. im römischen Lugdunum (Lyon) geboren, ist der älteste der dargestellten Stadtbürger.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Fassadenkunstwerk „La fresque des Lyonnais“ (Bürger von Lyon) bedeckt eine Fläche von 800 m2. Es befindet sich in Lyon und stellt 30 berühmte historische wie zeitgenössische Persönlichkeiten dar, die mit der Geschichte der Stadt eng verbunden sind. Es wurde in den Jahren 1994 und 1995 von den Fassadenkünstlern der Gruppe CitéCréation geschaffen.", "tgt_summary": "里昂人壁画(Fresque des Lyonnais)是法国城市里昂的一幅壁画,位于里昂第一区,索恩河畔的圣樊尚滨河路49号和马蒂尼埃街2号的转角处。壁画描绘了里昂的24位历史人物和6位当代人物。面积约八百平方米,由“创造之城”(Cité de la Création)创作于1994/95年。其亮点是建筑照明。", "id": 2752876} {"src_title": "Thian Hock Keng", "tgt_title": "天福宮", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1821 errichteten eingewanderte Chinesen aus der Provinz Fujian an der Stelle des heutigen Tempels eine kleine Gebetsstätte als Dank für ihre geglückte Anreise nach Singapur: sie war gewidmet der Meeresgöttin Mazu, der Patronin der Seefahrer. Das religiöse Zentrum war in dieser Zeit jedoch der 1928 erbaute Tempel Heng San Teng, dem die Aufsicht über den angrenzenden Friedhof Tiong Lama oblag. Nachdem die Anzahl der zugewanderten Chinesen in der Stadt weiterhin stieg, entschloss man sich 1939 zu einem umfangreichen Neubau (und einer Vergrößerung) des Tempels, der erst 1942 beendet wurde. Dem neuen Tempel wurde auch die Rolle des \"Friedhofstempels\" und die Beaufsichtigung des Friedhofs Tiang Lama übertragen. Der Bau des Thian-Hock-Keng-Tempels ging auf Initiative der singapurischen Hoklo-Chinesen aus der zu dieser Zeit entstandenen Sippe Hokkien Huay Kuan zurück. Außer als Gebetshaus diente er auch als Büro dieser und als Veranstaltungsort. Die Statue der Schutzgottheit Mazu wurde von Amoy (heute Xiamen) in der Provinz Fujian verschifft und kam im April 1840 in Singapur an. Die Einzelheiten der Tempelgeschichte und die Namen der Sponsoren der Bauarbeiten sind auf Steintafeln in der Eingangshalle festgehalten. 1849 wurde zusätzlich die Pagode Chung Wen und das Tor Chong Boon Gate errichtet. Am 28. Juni 1973 wurde die Tempelanlage Thian Hock Keng zum Nationalen Monument erklärt. Zwischen 1998 und 2000 verlief eine weitere sehr umfangreiche Restaurierung des Tempels, was eine „lobende Erwähnung“ bei der Preisverteilung des \"UNESCO Asia-Pacific Heritage 2001 Awards for Cultural Heritage Conservation\" einbrachte.", "section_level": 1}, {"title": "Lage, Architektur.", "content": "Thian Hock Keng befindet sich im Zentrum von Singapur in Chinatown im Distrikt Outram in der Telok Ayer Street. Der Tempel wurde von chinesischen Handwerkern in traditioneller Hokkien-Tempelarchitektur erbaut. Bei der Konstruktion wurde kein einziger Nagel verwendet und alle Materialien wurden aus China importiert, einschließlich der Eisenholzpfosten, die als Hauptstützen des Gebäudes dienen. Der Tempel hat geschwungene Dachfirste, auf den Dächern der Eingangshalle und der Haupthalle befinden sich vier tanzende Drachen, welche die Gerechtigkeit und Macht symbolisieren. Die dekorativen Elemente auf den Dächern sind in einer speziellen Technik hergestellt: bunte Keramik wurde akribisch in kleinere Stücke geschnitten und zu schönen Mosaikfiguren geklebt. Es wurde der übliche Standard einer dreischiffigen Typologie angewendet: der Bau besteht aus einer Eingangshalle, einer Haupthalle und einer hinteren Halle. Zusätzliche Reihen von Seitenhallen befinden sich auf beiden Seiten der Hauptgebetshallen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tempel Thian Hock Keng (天福宫) in Singapur, übersetzt „Palast des himmlischen Glücks“, auch bekannt als der Tianfu-Tempel, ist einer der ältesten und wichtigsten Tempel der Hoklo-Chinesen in Singapur. Er ist der Anbetung von Mazu („Ma Cho Po“), einer chinesischen Meeresgöttin, gewidmet. Er wurde 1821 angelegt und 1939–1942 gründlich umgebaut. Der Tempel wird durch die Vereinigung Singapore Hokkien Huay Kuan (auch nur Hokkien Huay Kuan) verwaltet.", "tgt_summary": "天福宫(英语:Thian Hock Keng Temple),新加坡妈祖庙,兴建于大清道光20年(1840年),由福建移民薛佛记与陈笃生等集资筹建,为新加坡地区最古老的道教庙宇。天福宫除了主祀妈祖之外,配祀关圣帝君、至圣先师(当地称「孔子公」)与观世音菩萨。1973年7月6日,新加坡政府指定天福宫为国定古迹。", "id": 533420} {"src_title": "Toy (Lied)", "tgt_title": "Toy (歌曲)", "src_document": [{"title": "Entstehung und Veröffentlichung.", "content": "Der Song wurde von Doron Medalie und Stav Berger geschrieben und von letzterem produziert. Am 11. März 2018 wurde der Song, neben dem offiziellen Musikvideo unter Regie von Keren Hochma, veröffentlicht. \"Toy\" wurde erstmals am 8. Mai 2018 im ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest an den Start geschickt, bei dem es unter 19 Songs mit Startnummer sieben präsentiert wurde. Der Song qualifizierte sich, wie nachträglich bekannt gemacht, mit den meisten Stimmen für das Finale. In diesem belegte Netta nach der Juryabstimmung mit 212 Punkten hinter Österreich und Schweden den dritten Platz und gewann das Televoting mit 317 Punkten, was ihr insgesamt den Sieg mit einer Gesamtpunktzahl von 529 einbrachte.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalisches und Inhalt.", "content": "Der Text wurde überwiegend in englischer Sprache verfasst, bis auf den hebräischen Satz אני לא בובה (\"ani lo buba\", „Ich bin keine Puppe/Marionette“) und den Slang-Ausdruck סטפה (\"stefa\", „ein Batzen Geldnoten“). Der Song \"Toy\" behandelt „die göttliche Schönheit einer jeden Frau, die einfältige Männer nicht zu erkennen in der Lage sind“, so die \"Jüdische Allgemeine\". Das Lied sei eine Antwort auf die MeToo-Debatte um sexuelle Belästigung in der Unterhaltungsbranche, so die Sängerin. Der Text („I’m not your toy, you stupid boy“ und „My teddy bear’s running away, The Barbie got something to say, hey“) richtet sich an chauvinistische Männer. „Wonder Woman, vergiss niemals, du bist göttlich und er wird es bald bereuen“ ist eine Anspielung auf die israelische Schauspielerin Gal Gadot (Darstellerin der \"Wonder Woman\"). Musikalisch ist \"Toy\" eine Mischung aus K-Pop, Pop und nahöstlichen Einflüssen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Musikkritiker bewerteten Netta Barzilais Beitrag zum ESC positiv. „Toy changiert jedenfalls in weitgehend erfreulicher Weise zwischen Irrsinn und Ernst und den unterschiedlichsten musikalischen Genres. Es gibt risikolos synkopierte R'n'B-Passagen ebenso zu hören wie einen kaugummifarben überpinselten K-Pop-Refrain. Das rhythmische und klangliche Fundament aber bildet die Mizrahi-Musik, in der sich westliche und arabische Motive miteinander verbinden“, schrieb Jens Balzer in der Wochenzeitung \"Die Zeit\". Udo Dahmen, Künstlerischer Direktor der Popakademie in Mannheim, bezeichnete den Song als „Ohrwurm“: „Ich finde den Song wirklich sehr, sehr schön. Zum einen die Art und Weise, wie sie rangeht: Sie sieht das Genderthema ‚Macht Frauen stark’ komplett als ihr eigenes Thema, gleichzeitig betrachtet sie es auch mit Hühnergegacker von der humorvollen Seite.“ Der Text sei intelligent. „Er beschreibt die Rollen-Thematik zwischen Männern und Frauen und macht aus ihrer Position klar: Ich bin ich und habe meine eigene Position zu vertreten.“ Auch Julian Dörr von der \"Süddeutschen Zeitung\" lobte Netta Barzilais Darbietung beim ESC: „Netta Barzilai und ihr famos verdrehter Song \"Toy\" sind die verdienten Sieger des diesjährigen ESC. Weil der jungen Israeli an diesem Abend als Einzige gelingt, was richtig guter Pop im Grunde sein soll: Musik zur Zeit, auf der Höhe der Zeit, absolut gegenwärtig, musikalisch wie inhaltlich.“ Der ESC-Sieger 2017, Salvador Sobral aus Portugal, lehnte Barzilais Musik entschieden ab: „Youtube hat mir ihren Song empfohlen, also habe ich draufgeklickt und dann kam diese schreckliche Musik.“", "section_level": 1}, {"title": "Plagiatsvorwürfe.", "content": "Die US-amerikanische Plattenfirma Universal Music Group wirft Netta vor, dass Toy den Rhythmus des Liedes \"Seven Nation Army\" von The White Stripes übernommen habe, wobei Melodie und Text nicht beanstandet wurden. Ein Brief mit Bestätigung der Vorwürfe liegt bei den Managern Doron Medalie und Stav Beger vor. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, droht Netta die Disqualifikation und Israel der Entzug des Ausrichtungsrechtes des Eurovision Song Contest 2019. Am 6. Februar 2019 wurde bekannt, dass Jack White, der Sänger von The White Stripes, Lizenzgebühren für „Toy“ erhält. Man hätte sich hierauf mit Universal Music geeinigt. Um einem Prozess und somit auch einer nachträglichen Disqualifikation zu entgehen, wurde \"Jack White\" der Liste der Autoren des Songs hinzugefügt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Toy (deutsch: Spielzeug) ist ein Lied, das von der israelischen Sängerin Netta aufgenommen wurde und den Eurovision Song Contest 2018 gewann.", "tgt_summary": "《Toy》是由以色列歌手妮塔演唱,Doron Medalie、Stav Beger创作,后者负责制作的歌曲。歌曲于2018年3月11日公布,但在正式上架的前一天被人泄漏在网络上。音乐录影带的导演为Keren Hochma。此曲代表以色列参加2018年欧洲歌唱大赛,并获得当届赛事冠军。", "id": 556242} {"src_title": "Tosa Mitsuoki", "tgt_title": "土佐光起", "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Tosa Mitsuoki war der Sohn von Mitsunori. Er lebte zunächst in Sakai, zog dann 1634 nach Kioto. 1654 wurde er im Alter von 37 Jahren Oberhaupt des Amtes für Malerei (宮廷繪所預, Kyūtei e-dokoro azukari) am kaiserlichen Hof, er kam so zu einer Stellung, auf die er lange gewartet hatte. Mit dieser Ernennung wurde diese Position zum ersten Mal seit dem Ende der Muromachi-Zeit, also nach mehr als hundert Jahren, wieder besetzt. Damit erlebte die Tosa-Schule eine neue Periode des Wohlstandes, die bis zum Ende der Edo-Zeit anhielt. 1681 überließt er seine Position seinem Sohn Mitsunari (光成; 1646–1710), legte die buddhistischen Gelübde ab und nahm den Namen Jōshō (常昭) an. 1685 erhielt er den Titel „Hōgen“. Mitsuoki stellte unter dem Namen Shūzan (周山) hervorragende Netsuke her, ausschließlich aus Holz. Um den Tosa-Stil zu erneuern, führte Mitsuoki gezielt chinesische Malmethoden ein, so wie sie von der rivalisierenden Kanō-Schule benutzt wurden. Auch Maltechniken, wie sie von den chinesischen Malern während der Song- und Yuan-Dynastie zur Darstellung der Natur benutzt wurden, übernahm er. Während dies eine gewisse Abwendung von der Tosa-Tradition war, der es auf sehr detaillierte, manchmal etwas steife Ausführung ankam, entsprach die neue Malweise eher dem Geschmack der Zeit. Ab dieser Zeit erhielt die Tosa-Schule mit seinem Zweig, der Sumiyoshi-Schule, wieder regelmäßig Aufträge vom kaiserlichen Hofe und vom Shogunat. Allerdings hielten sich die Nachfahren Mitsuokis etwas zu streng an dem nun gefundenen Stil, so dass nach ihm kein Maler der Schule mit besonderer Originalität zu verzeichnen ist. Zu Mitsuokis Werken gehören die „Legenden von Ōdera“ (大寺縁起絵巻), das Stellschirm-Paar „Szenen von Itsukushima und Matsushima“ (厳島松島屏風) und „Chrysanthemen und Wachteln“ (菊に鶉図, Kiku ni uzura zu). – Mitsuoki zählt, zusammen mit Tokiwa Mitsunaga und Tosa Mitsunobu, zu den „Drei Meistern der Tosa-Schule“ (土佐三筆, Tosa Sampitsu).", "section_level": 1}], "src_summary": "Tosa Mitsuoki (, Künstlername: Shunkaken (春可軒); geb. 21. November 1617; gest. 14. November 1691) war ein japanischer Maler der Tosa-Schule während der frühen Edo-Zeit.", "tgt_summary": "土佐光起(1617年-11月21日-1691年-11月14日)是日本江户时代土佐派画家。和泉国堺出身。父亲是土佐光则。本姓藤原、幼名藤满丸。土佐光成、土佐光亲是其子。任宫廷绘所预(绘师长)一职,复归土佐光元以来中断85年的绘所预职,再兴土佐派,除了大和绘,也学习狩野派等的技法,确立江户时代的土佐派样式。", "id": 1385230} {"src_title": "Cubana-Flug 972", "tgt_title": "古巴航空972号班机空难", "src_document": [{"title": "Unfalluntersuchung.", "content": "Die Boeing 737-200 stürzte kurz nach dem Start vom Flughafen Havanna in der Nähe des Vorortes Santiago de las Vegas unweit des Flughafens auf ein Feld. Unter den 106 tödlich verunglückten Passagieren waren 101 kubanische Staatsangehörige, zwei Argentinier, ein Sahraui, ein Sahraui/Spanier und eine Mexikanerin. Die sechs Besatzungsmitglieder waren Mexikaner. Die von der Cubana de Aviación im Rahmen einer ACMI-Vermietung genutzte Boeing 737-200 der Global Air war am 7. August 1979 an Piedmont Airlines ausgeliefert worden und zählte zu den ältesten Flugzeugen dieses Typs, die noch im Passagierverkehr eingesetzt werden. Bereits am Wochenende nach dem Unglück war der Stimmenrekorder (englisch \"Cockpit Voice Recorder\", CVR) gefunden worden. Knapp eine Woche nach dem Absturz wurde der Flugdatenschreiber (englisch \"Flight Data Recorder\", FDR) aus den Trümmern geborgen. Von der Auswertung beider Geräte erhofften sich die Ermittler Erkenntnisse zur Absturzursache. Die Behörden hatten sich zunächst nicht zu möglichen Absturzgründen geäußert. Am 5. Juni 2018 teilte das kubanische Transportministerium (MITRANS) mit, dass kubanische Experten die Flugschreiber am 31. Mai 2018 zur Auswertung und Analyse in die USA gebracht haben. Von den bis dahin 111 Toten war offiziellen Angaben zufolge am 25. Mai 2018 erst die Hälfte identifiziert, am 27. Mai 2018 war die Identifizierung vollständig abgeschlossen. Regelungen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) zufolge dürfen nur die Leiter, in diesem Fall das Kubanische Institut für Zivilluftfahrt (IACC), Erklärungen zum Fortgang von Untersuchungen abgeben. Andere Beteiligte, wie hier beispielsweise die Global Air, sind demnach nicht zu Äußerungen berechtigt. Dennoch teilte Global Air am 16. Juli 2018 mit, dass der Absturz auf menschliches Versagen der Piloten, genauer die Wahl eines zu großen Steigwinkels, zurückzuführen sei. Gleichzeitig wurde der vorläufige Lizenzentzug durch die Generaldirektion der mexikanischen Zivilluftfahrt (DGAC) vom 21. Juni 2018 von Global Air als rechtswidrig bezeichnet. Die Kommission zur Untersuchung der Flugzeugunglücks wies dagegen am 17. Juli 2018 Pressemitteilungen über die Absturzursachen als Spekulation zurück. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen und Aussagen über mögliche Ursachen verfrüht. Ergebnisse würden nach Abschluss der Analysen bekannt gegeben. Am 16. Mai 2019 gab das IACC bekannt, dass die wahrscheinlichste Unfallursache Fehler der Piloten bei der Berechnung von Gewicht und Gleichgewicht des Flugzeugs gewesen seien. Dies habe den Kontrollverlust in der Startphase bewirkt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Ein früherer Pilot der Global Air hat nach dem Absturz schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben. Marco Aurelio Hernández sagte der Zeitung \"Milenio\", er habe wegen Sicherheitsmängeln 2013 bei der mexikanischen Verkehrsbehörde Beschwerde eingereicht. Dabei sei es um mangelnde Wartung der Flugzeuge gegangen. Zwar habe es „sehr fähige“ Mechaniker bei Global Air gegeben, ihnen habe es aber an Sorgfalt und an Ersatzteilen gefehlt. Hernández arbeitete nach eigenen Angaben von 2005 bis 2013 bei Global Air. Dabei habe er auch die abgestürzte Boeing 737-200 geflogen. Den Piloten der Unglücksmaschine beschrieb er als „sehr fähigen, sehr gut vorbereiteten“ Kollegen. Eine Sprecherin von Global Air bestätigte, dass Hernández bei der Fluggesellschaft gearbeitet habe. Zu seiner Beschwerde wollte sie sich nicht äußern. Am 21. Mai 2018 hat die DGAC der Global Air (Aerolíneas Damojh, S.A. de C.V.) vorläufig die Lizenz entzogen, der Betrieb musste bis auf Weiteres eingestellt werden. Die Entscheidung solle eine eingehende Prüfung zur Frage ermöglichen, ob Global Air sich an das Gesetz halte. Die Behörde hatte dem Unternehmen nach eigenen Angaben bereits in den Jahren 2010 und 2013 den Betrieb untersagt, das Verbot dann aber wieder aufgehoben, als Sicherheitsbedenken für ausgeräumt erklärt worden waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cubana-Flug 972 war ein Inlandsflug der kubanischen Fluggesellschaft Cubana de Aviación von Havanna nach Holguín, bei dem am 18. Mai 2018 die eingesetzte Boeing 737-200 Advanced (Luftfahrzeugkennzeichen: \"XA-UHZ\") kurz nach dem Start verunglückte. Cubana de Aviación hatte das Flugzeug von dem mexikanischen Unternehmen Global Air (Aerolíneas Damojh, S.A. de C.V.) im Wetlease gemietet. Unmittelbar bei dem Absturz kamen 110 der 113 Insassen ums Leben, drei weibliche Passagiere überlebten zunächst schwer verletzt, zwei von ihnen starben jedoch später im Krankenhaus. Die Zahl der Todesopfer stieg damit auf 112. Die einzige Überlebende, eine 19-jährige Frau, ist infolge des Unfalls querschnittsgelähmt, ihr musste außerdem ein Bein amputiert werden. Es handelt sich demnach um einen der schwersten Unfälle der kubanischen Luftfahrt überhaupt und den schwersten seit knapp 30 Jahren. Die Regierung rief eine zweitägige Staatstrauer aus, landesweit wurden Flaggen an staatlichen und militärischen Einrichtungen auf halbmast gesetzt. Nach dem Absturz reduzierte Cubana de Aviación bis auf Weiteres den Umfang ihres nationalen Flugbetriebs.", "tgt_summary": "古巴航空972号班机(CU-972)是一架古巴国内航班,原定从首都哈瓦那飞往东部城市奥尔金。在2018年5月18日,该航班在从何塞·马蒂国际机场起飞不久后便失去了控制,坠毁在机场附近并起火爆炸。坠毁的地点是距机场的一个农场,距离哈瓦那市中心约。 这起事故是自2016年阿联酋航空521号班机事故之后的第一起干线客机坠毁事故。", "id": 2440772} {"src_title": "Basilika der Unbefleckten Empfängnis (Batangas City)", "tgt_title": "圣母无原罪圣殿 (八打雁市)", "src_document": [{"title": "Vorgängerkirchen.", "content": "Eine erste einfache Kirche soll 1581 gebaut worden sein. Sie wurde bereits mit dem Patrozinium der \"Unbefleckten Empfängnis\" geführt. Die Kirche fiel 1615 einem Stadtbrand zum Opfer. Jose Rodriguez begann 1682 mit dem Bau einer ersten steinernen Kirche. Das Hauptschiff wurde bald fertig gestellt. Das Querschiff aus Kalkstein wurde 1706 vollendet, 1721 wurde die Kirche gesegnet. Doch bereits 1747 brannte die Kirche nach einem Blitz erneut aus und wurde dann 1756 repariert.", "section_level": 1}, {"title": "Basilika.", "content": "Unter Pedro Cuesta wurde die bestehende Kirche niedergelegt, um für die wachsende Bevölkerung einen größeren Neubau zu errichten, der 1851 an der gleichen Stelle begonnen wurde. Am 2. Februar 1857 wurde die Kirche fertiggestellt. Die einschiffige Kirche mit einem kurzen Querschiff hat bei einer Breite von 14 Metern eine Länge von über 70 Metern. Über der Vierung thront eine Kuppel. In der Apsis steht der Altar auf einer Empore, die Marienstatue des Altars wird von einem säulengetragenen Baldachin überdacht. Das Apsisgewölbe ist mit einem Fresko ausgemalt. Nach Beschädigungen durch das Erdbeben von 1863 wurde die Kirche repariert und mit Mauern und Stützpfeilern verstärkt. Parallel existierte ein Kloster, das zeitweise als Schulgebäude genutzt wurde. Die Kirche wurde mehrmals restauriert. Die zweite und dritte Etage des seitlichen Glockenturms wurde 1934 fertiggestellt. 1936 wurden die Fenster verändert und 23 Kronleuchter hinzugefügt. Die Fassade brach während des Erdbebens vom 8. April 1942 zusammen und wurde zwischen 1945 und 1946 repariert. Am 13. Februar 1948 erhielt die Kirche durch Papst Pius XII. den Rang einer \"Basilica minor\" verliehen. Im Jahr 1954 wurde die Fassade bei einer Restaurierung neu gestrichen. Das Äußere wurde verschönert und die Fresken anlässlich der Hundertjahrfeier retuschiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilika der Unbefleckten Empfängnis () ist eine römisch-katholische Kirche in Batangas City auf der Insel Luzon der Philippinen. Die Kirche im Erzbistum Lipa ist mit dem Patronat der Unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter Maria geweiht und trägt den Titel einer Basilica minor.", "tgt_summary": "圣母无原罪圣殿 (英语:Minor Basilica of the Immaculate Conception;西班牙语: \"Basílica Menor de la Inmaculada Concepción\")是一座罗马天主教宗座圣殿,位于菲律宾八打雁省八打雁市。", "id": 857454} {"src_title": "USS Canberra (CA-70)", "tgt_title": "堪培拉号重巡洋舰 (CA-70)", "src_document": [{"title": "Planung und Bau.", "content": "Die \"Canberra\" wurde am 1. Juli 1940 in Auftrag gegeben, am 3. September 1941 in der Fore River Shipyard auf Kiel gelegt und am 19. April 1943 vom Stapel gelassen. Ursprünglich sollte das Schiff den Namen \"Pittsburgh\" tragen, doch nach der Versenkung des australischen Kreuzers HMAS Canberra (D33) am 9. August 1942 wurde die Umbenennung als Ehrerbietung beschlossen. Die Indienststellung der \"Canberra\" fand am 14. Oktober 1943 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstzeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "In Begleitung des Zerstörers USS Norman Scott (DD-690) trat das Schiff im Januar 1944 seine Reise nach Pearl Harbor an, wo es im Februar zur Task Force 58 stieß. Noch im selben Monat gab die \"Canberra\" Feuerunterstützung während der Operation Catchpole. Während März und April nahm sie als Teil einer Eskorte des Flugzeugträgers USS Yorktown (CV-10) an verschiedenen Einsätzen teil, darunter während der Operation Reckless. Anschließend gehörte das Schiff von April bis Mai zur Eskorte des Flugzeugträgers USS Enterprise (CV-6). Zu den späteren Einsätzen der \"Canberra\" zählten die Schlacht um die Marianen-Inseln sowie die Schlacht in der Philippinensee. Anfang Oktober 1944 trat das Schiff der Fast Carrier Task Force bei, um an Angriffen auf Okinawa und Formosa teilzunehmen. Dies war eine Vorbereitung für die Schlacht um Leyte. Am 13. Oktober wurde die \"Canberra\" von einem Torpedo getroffen, den ein japanisches Flugzeug abgeworfen hatte. Bei der daraus resultierenden Explosion starben 23 Besatzungsmitglieder, das Schiff erlitt schwere Beschädigungen. Die \"Canberra\" wurde von dem Schlepper USS Munsee (ATF-107) ins Schlepptau genommen, dessen Besatzung auch provisorische Reparaturarbeiten übernahm. Während dieser Arbeiten starb ein Offizier der \"Munsee\", der sich in überfluteten Bereichen der \"Canberra\" aufgehalten hatte. Nach weiteren Reparaturarbeiten durch das Werkstattschiff USS Ajax (AR-6) traf das beschädigte Schiff in der Navy Yard in Boston ein. Die Reparaturen zogen sich bis zum Oktober 1945.", "section_level": 2}, {"title": "Reserveflotte und Umbau.", "content": "Am 7. März 1947 wurde die \"Canberra\" ausgemustert und in die Reserveflotte der Puget Sound Naval Shipyard gebracht. Zusammen mit ihrem Schwesterschiff USS Boston (CA-69) erhielt sie ab Januar 1952 einen Umbau zum Lenkwaffenkreuzer. Das äußere Erscheinungsbild des Schiffes veränderte sich hierdurch stark. Teile der alten Geschütze wurden durch Vorrichtungen für RIM-2 Terrier ersetzt. Hinzu kamen Radarsysteme und weitere technische Modernisierungen. Die Arbeiten der nun unter der Kennnummer CAG-2 registrierten \"Canberra\" waren im Juni 1956 abgeschlossen. Die zweite Indienststellung erfolgte am 15. Juni.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Dienstzeit.", "content": "Am 14. März 1957 beförderte die \"Canberra\" den US-amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower zu einem Treffen mit dem britischen Premierminister Harold Macmillan nach Bermuda. Im September desselben Jahres nahm das Schiff an der NATO-Mission Operation Strikeback teil. In den folgenden Jahren absolvierte die \"Canberra\" überwiegend Übungsmissionen sowie mehrere Weltreisen. Im Oktober war das Schiff Teil der Blockade während der Kubakrise. Zwischen 1965 und 1969 brach die \"Canberra\" insgesamt fünfmal für Einsätze nach Vietnam auf. Hierbei wurde sie am 2. März 1967 durch zwei vom Festland aus abgefeuerte Granaten erneut beschädigt, fünf Besatzungsmitglieder wurden verletzt. Während des Jahres 1968 nahm das Schiff an Kämpfen im Zuge der Tet-Offensive teil und gab dort Feuerunterstützung. Insgesamt feuerte es hierbei mehr als 35.000 Salven ab. Am 1. Mai 1968 erhielt die \"Canberra\" wieder ihre ursprüngliche Bezeichnung CA-70, nachdem sich ihre Lenkwaffen als nicht rentabel erwiesen hatten. Dennoch blieben sie bis zur Ausmusterung des Schiffes im einsatzfähigem Zustand installiert. Am 2. Februar 1970 beendete die \"Canberra\" ihre aktive Einsatzzeit und wechselte erneut in die Reserveflotte. Die Streichung aus dem Naval Vessel Register erfolgte acht Jahre später am 31. Juli 1978. Nach weiteren zwei Jahren Liegezeit ging das Schiff im August 1980 zum Abbruch an National Metal. Einer der Propeller der \"Canberra\" kann heute im Los Angeles Maritime Museum besichtigt werden. Die Schiffsglocke ist seit September 2001 ein Ausstellungsstück im Australian National Maritime Museum in Darling Harbour.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die USS Canberra (CA-70/CAG-2) war ein Schwerer Kreuzer der Baltimore-Klasse, der im Oktober 1943 in Dienst gestellt wurde. Das Schiff war im Pazifikkrieg im Einsatz, ehe es nach einem Torpedotreffer bei Kämpfen vor Formosa im Oktober 1944 den aktiven Kriegsdienst beenden musste. Zwischen März 1947 und Juni 1956 lag die \"Canberra\" in der Reserveflotte, ehe sie nach Umbauten als Lenkwaffenkreuzer reaktiviert wurde und noch bis Februar 1970 in Fahrt blieb. Nach der Streichung aus dem Naval Vessel Register im Juli 1978 ging das Schiff im August 1980 zum Abwracken.", "tgt_summary": "堪培拉号重巡洋舰(USS Canberra CA-70 / CAG-2)是美国海军巴尔的摩级重巡洋舰的第三艘以及后来的波士顿级导弹巡洋舰的第二艘。堪培拉号原先名为匹兹堡号,后来为了纪念在萨沃岛战役中沉没的皇家澳大利亚海军堪培拉号重巡洋舰而更名。堪培拉号是美国海军唯一一艘以外国军舰和城市命名的军舰。", "id": 1064713} {"src_title": "Audrey Tcheuméo", "tgt_title": "奥德蕾·彻梅奥", "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Die 1,77 m große Judoka startet im Halbschwergewicht (bis 78 kg). Sie nimmt seit 2006 an internationalen Turnieren teil. 2008 wurde sie Junioreneuropameisterin, bei den Juniorenweltmeisterschaften 2008 unterlag sie im Finale der US-Judoka Kayla Harrison. 2009 gewann sie den Titel sowohl bei den Junioreneuropameisterschaften als auch bei den U23-Europameisterschaften. 2010 siegte sie erstmals bei französischen Meisterschaften, weitere Titel folgten 2011 und 2014, wobei sie 2014 im Schwergewicht antrat. Bei den Judo-Europameisterschaften 2011 in Istanbul gewann sie ihren ersten internationalen Titel in der Erwachsenenklasse, als sie im Finale ihre Landsmännin Lucie Louette bezwang. Die Judo-Weltmeisterschaften 2011 fanden in Paris statt. Im Halbfinale siegte sie über Kayla Harrison und im Finale über die Japanerin Akari Ogata. 2012 unterlag sie im Finale der Europameisterschaften in Tscheljabinsk der Ungarin Abigél Joó. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London verlor Tcheuméo im Halbfinale gegen die Britin Gemma Gibbons, den Kampf um Bronze gewann sie gegen Abigél Joó. 2013 unterlag Tcheuméo im Halbfinale der Europameisterschaften in Budapest der Slowenin Anamari Velenšek, nach einer weiteren Niederlage gegen die Niederländerin Marhinde Verkerk belegte Tcheunéo den fünften Platz. Mit der französischen Equipe gewann sie die Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb. Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Rio de Janeiro verlor sie im Viertelfinale gegen die Kanadierin Cathérine Roberge, kämpfte sich dann aber mit zwei Siegen in der Hoffnungsrunde zur Bronzemedaille durch. Im Jahr darauf fanden die Europameisterschaften 2014 in Montpellier statt. Vor heimischem Publikum gewann Tcheuméo sowohl im Einzel- als auch im Mannschaftswettbewerb. Bei den Weltmeisterschaften 2014 in Tscheljabinsk unterlag Tcheuméo im Finale der Brasilianerin Mayra Aguiar, zwei Tage darauf siegte die französische Equipe im Mannschaftswettbewerb. 2015 belegte Tcheuméo sowohl bei den Europa- als auch bei den Weltmeisterschaften den fünften Platz. 2016 erkämpfte sie bei den Europameisterschaften in Kasan den Titel durch einen Finalsieg über die Niederländerin Guusje Steenhuis. Im Halbfinale der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro bezwang Audrey Tcheuméo die Brasilianerin Mayra Aguiar. Im Finale gewann die Amerikanerin Kayla Harrison und die Französin erhielt die Silbermedaille. Bei den Europameisterschaften 2017 in Warschau gewann Tcheuméo das Finale gegen Steenhuis. Vier Monate später belegte sie bei den Weltmeisterschaften in Budapest den siebten Platz. Im Finale der Europameisterschaften 2018 in Tel Aviv standen sich mit Madeleine Malonga und Audrey Tcheuméo zwei Französinnen gegenüber, Malonga gewann den Titel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Audrey Tcheuméo (* 20. April 1990 in Bondy) ist eine französische Judoka. Sie gewann zwei olympische Medaillen und war Welt- und Europameisterin.", "tgt_summary": "奥德蕾·彻梅奥(,1990年-4月20日)生于塞纳-圣但尼省邦迪,是一名法国女子柔道运动员,主攻78公斤级。彻梅奥的父母都是喀麦隆人,其中父亲曾是足球选手,母亲曾是手球选手,她同父异母的姐姐Antoinette Nana Djimou是一名田径运动员。彻梅奥14岁时开始练习柔道,在此之前她曾练过足球和拳击。", "id": 1462388} {"src_title": "John Collins (Basketballspieler)", "tgt_title": "約翰·柯林斯", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Collins' Karriere begann bei der Basketballmannschaft der Cardinal Newman High School in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida. Dort wurde er in seinem Abschlussjahr Spieler des Jahres der Florida Class 4A ernannt. Nach der High School besuchte Collins die Wake Forest University, wo er zwei Jahre spielte. Nachdem er als Freshman von der Bank kam, gelang ihm als Sophomore der Sprung in die Anfangsaufstellung. Collins führte seine Mannschaft mit 19,2 Punkten im Schnitt an, was dazu beitrug, dass er zum ACC Most Improved Player ernannt und in das First Team All-ACC berufen wurde. Nach zwei Jahren bei Wake Forest entschied Collins, sich für den NBA-Draft 2017 anzumelden, bei dem er an 19. Stelle von den Atlanta Hawks ausgewählt wurde. Er spielte eine sehr überzeugende Rookiesaison, an deren Ende er sich als Starter festsetzte. Er kam in 74 Saisonspielen bei einer sehr guten Feldtrefferquote von 57,6 % auf durchschnittlich 10,5 Punkte. Zudem gelangen ihm 7,3 Rebounds und 1,3 Blocks pro Spiel. Am Ende der Saison wurde er in das NBA All-Rookie Second Team gewählt. In seinem zweiten Jahr legte Collins eine erhebliche Steigerung hin und erzielte für die Hawks 19,5 Punkte, 9,8 Rebounds und 2,0 Assists pro Spiel. Anfang November 2019 wurde gegen Collins eine Sperre von 25 Spielen ausgesprochen, nachdem in einer Dopingprobe Spuren eines Stoffes gefunden worden waren, der die Ausschüttung von Wachstumshormonen fördert. Collins gab an, ein Nahrungsergänzungsmittel eingenommen zu haben, von dem ihm nicht bekannt gewesen sei, dass es den verbotenen Stoff enthielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Martin Collins III (* 23. September 1997 in Layton, Utah) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler. Er steht bei den Atlanta Hawks in der NBA unter Vertrag.", "tgt_summary": "约翰·马丁·柯林斯三世(英语:John Martin Collins III;1997年-9月23日),出生于美国犹他州的雷顿,为现役美国职业篮球运动员,目前效力于国家篮球协会(NBA联盟)的亚特兰大老鹰,场上主要位置为大前锋。", "id": 1179042} {"src_title": "Andreas Maxsø", "tgt_title": "安德烈斯·馬克索", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Maxsø wechselte im Alter von 16 Jahren von Brøndby IF in die Jugendakademie des FC Nordsjælland und gehörte ab Sommer 2012 zum Profikader. In seiner ersten Saison, in der er zu zwei Einsätzen kam, wurde Maxsø mit dem Verein Vizemeister. In den folgenden Spielzeiten verpasste der Verteidiger, der ab der Saison 2015/16 Stammspieler war, mit dem Klub aus Farum die Qualifikation für die Teilnahme am internationalen Wettbewerb. Sein Vertrag lief bis 2019. Im August 2017 wechselte Maxsø in die Türkei zum Osmanlıspor FK. Mit dem Verein aus Ankara stieg er am Saisonende aus der Süper Lig ab. Im Juni 2018 gab der FC Zürich die Verpflichtung des Dänen bekannt. Er wurde für drei Jahre bis Sommer 2021 unter Vertrag genommen. Als Stammkraft in der Verteidigung nahm er mit Zürich unter anderem an der Europa League teil, wo die Zwischenrunde erreicht wurde. Im Juli 2019 vermeldete der KFC Uerdingen 05 aus der deutschen 3. Liga die Verpflichtung Maxsøs. Nach fünf geleisteten Einsätzen bat der Däne bereits nach dem 7. Spieltag der Drittligasaison 2019/20 aus „persönlichen Gründen“ um eine Vertragsauflösung beim Tabellensiebzehnten. Wenige Tage später unterschrieb der Abwehrspieler einen Vierjahresvertrag bei seinem ehemaligen Ausbildungsverein Brøndby IF.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Maxsø kam zu einem Einsatz für die dänische U19-Nationalmannschaft. Am 27. März 2015 lief er beim 0:2 im Testspiel in Istanbul gegen die Türkei erstmals für die dänische U21-Auswahl auf. Maxsø nahm mit der dänischen Auswahl im Sommer 2016 bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro teil. Bei der U21-Europameisterschaft 2017 in Polen gehörte er zum dänischen Kader und kam in allen drei Partien in der Gruppenphase zum Einsatz; die dänische Auswahl schied nach der Gruppenphase aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andreas Beyer Maxsø (* 18. März 1994 in Hvidovre) ist ein dänischer Fußballspieler. Er steht bei Brøndby IF unter Vertrag und ist ehemaliger dänischer Nachwuchsnationalspieler.", "tgt_summary": "安德烈斯·马克索(,1994年-3月18日)是丹麦的一位足球运动员。他现在效力于丹麦足球超级联赛球队北西兰,在场上的位置是中后卫及右后卫。他在2012年首次代表北西兰出场丹麦足球超级联赛。他也代表丹麦U21国家队参赛并参加了2017年欧洲U21足球锦标赛。", "id": 1833796} {"src_title": "Großer Preis von Frankreich 2018", "tgt_title": "2018年法國大獎賽", "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Nach dem Großen Preis von Kanada führte Sebastian Vettel in der Fahrerwertung mit einem Punkt vor Lewis Hamilton und mit 35 Punkten vor Valtteri Bottas. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 17 Punkten vor Ferrari und mit 72 Punkten vor Red Bull Racing. Beim Großen Preis von Frankreich stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Soft\" (gelb), \"P Zero Supersoft\" (rot), \"P Zero Ultrasoft\" (violett), sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. Der Große Preis von Frankreich war zum ersten Mal seit 2008 Teil des Formel-1-Rennkalenders. Auf dem Circuit Paul Ricard fand das Rennen zuletzt 1990 statt, jedoch auf einer rund zwei Kilometer kürzeren Streckenvariante. Seitdem wurde die Strecke vollständig umgebaut und modernisiert. Marcus Ericsson, (sieben), Romain Grosjean, Kevin Magnussen, Max Verstappen (jeweils fünf), Brendon Hartley (vier), Kimi Räikkönen, Sergio Pérez, Stoffel Vandoorne, Vettel (jeweils drei), Pierre Gasly, Nico Hülkenberg, Daniel Ricciardo, Sergei Sirotkin (jeweils zwei) und Lance Stroll (einer) gingen mit Strafpunkten ins Rennwochenende. Mit Räikkönen und Fernando Alonso (jeweils einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Beide gewannen das Rennen, als es auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours ausgetragen wurde. Rennkommissare waren Garry Connelly (AUS), Yannick Dalmas (FRA), Jean-Marie Krempff (FRA) und Vincenzo Spano (VEN).", "section_level": 2}, {"title": "Freies Training.", "content": "Hamilton war im ersten freien Training mit einer Rundenzeit von 1:32,231 Minuten Schnellster vor Bottas und Ricciardo. Das Training wurde wenige Minuten vor dem Ende abgebrochen, nachdem Ericsson gegen die Streckenbegrenzung geprallt war und das Fahrzeug anschließend Feuer fing. Nach dem ersten freien Training wurde das Geschwindigkeitslimit von 80 auf 60 km/h reduziert. Im zweiten freien Training war Hamilton in 1:32,539 Minuten erneut Schnellster vor Ricciardo und Verstappen. Im dritten freien Training fuhr Bottas in 1:33,666 Minuten die Bestzeit vor Sainz und Charles Leclerc. Bereits nach wenigen Minuten begann es zu regnen, so dass die meisten Fahrer nur wenige Installationsrunden fuhren.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Hamilton war Schnellster. Die Williams- und McLaren-Piloten sowie Hartley schieden aus. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Die Mercedes- und Red-Bull-Piloten fuhren ihre schnellste Runde auf der \"Supersoft\"-Mischung, alle übrigen auf \"Ultrasoft\". Hamilton war erneut Schnellster. Ericsson, Pierre Gasly, die Force-India-Fahrer und Hülkenberg schieden aus. Der finale Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Hamilton fuhr mit einer Rundenzeit von 1:30,029 Minuten die Bestzeit vor Bottas und Vettel. Es war die 74. Pole-Position für Hamilton in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Hartley wurde wegen der Verwendung des vierten Verbrennungsmotors, des vierten Turboladers, der vierten MGU-H, der dritten MGU-K, des dritten Energiespeichers und der dritten Kontrollelektronik in dieser Saison ans Ende des Feldes versetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Hamilton gewann das Rennen vor Verstappen und Räikkönen. Die weiteren Punkteplatzierungen belegten Ricciardo, Vettel, Magnussen, Bottas, Sainz, Hülkenberg und Leclerc. Hamilton übernahm somit die Führung in der Gesamtwertung vor Vettel, Ricciardo war nun Dritter. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Plätze unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "Klassifikationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifying.", "content": "Anmerkungen", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Anmerkungen", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Frankreich 2018 (offiziell Formula 1 Pirelli Grand Prix de France 2018) fand am 24. Juni auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet statt und war das achte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2018.", "tgt_summary": "2018年法国大奖赛(英语:2018 French Grand Prix),官方名称为2018年一级方程序赛车倍耐力法国大奖赛(),是2018年6月24日举办于法国的一场一级方程序赛车赛事。比赛在保罗·里卡尔赛道进行,总计53圈,上次于该赛道举行一级方程序大奖赛赛是在1990年。这是2018年世界一级方程序锦标赛的第8场分站赛事,时隔10年后再次于法国举办。本次赛事为第87届法国大奖赛,也是自1950年世界一级方程序锦标赛并入世界锦标赛后的第58届。", "id": 1974180} {"src_title": "Barak-8", "tgt_title": "闪电-8导弹", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Barak-8 entstand aufgrund einer Forderung der Indian Navy um auf die zunehmende Verbreitung von tieffliegenden, überschallschnellen Seezielflugkörpern wie die P-800 Jachont und P-270 Moskit zu reagieren. Für die Entwicklung wurde Israel Aerospace Industries (IAI) als Generalunternehmer ausgewählt. Diese Firma hatte bereits die Barak-1-Lenkwaffe entwickelt, welche auch auf Schiffen der Indian Navy im Einsatz ist. Mit der Entwicklung des neuen Lenkwaffensystems wurde 2007 begonnen. Barak-8 entstand in enger Zusammenarbeit mit der indischen \"Defence Research and Development Organisation (DRDO)\" sowie weiteren indischen Firmen wie \"Bharat Electronics\" und der Tata-Gruppe. Auf der israelischen Seite beteiligten sich neben IAI unter anderem \"Elta Systems\" und Rafael. Der erste Teststart erfolgte 2010. Für weitere Tests wurde jeweils ein Barak-8-System auf einem israelischen Schiff der Sa'ar-5-Klasse und der indischen \"Kolkata-Klasse\" installiert. Eine weitere Auslieferung der Barak-8 für Integrationstest im Jahr 2014 musste infolge technischer Schwierigkeiten auf das Jahr 2017 verschoben werden. Die operationelle Reife der Barak-8 ist für Ende 2020 angestrebt. Neben den oben genannten Schiffsklassen sollen auch die Schiffe der Sa'ar-6-Klasse mit Barak-MX ausgerüstet werden. Seit 2016 wird Barak-8 auf dem internationalen Markt angeboten. Dort steht sie in Konkurrenz zur RIM-162 ESSM (USA) und SAMP/T (Frankreich/Italien).", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "MR-SAM.", "content": "Die Ausführung \"Medium-Range Surface-to-Air Missile\" verwendet die \"Barak-8\"-Standardlenkwaffe mit einer Reichweite von 70 km.", "section_level": 2}, {"title": "LR-SAM.", "content": "Die Ausführung \"Long-Range Surface-to-Air Missile\" verwendet die \"Barak-8ER\"-Lenkwaffe. Diese ist mit einem zusätzlichen Booster ausgestattet und hat eine Reichweite von 150 km.", "section_level": 2}, {"title": "Barak MX.", "content": "Diese Ausführung wurde im Jahr 2018 vorgestellt. Barak-MX ist ein modulares Flugabwehrsystem mit Sensorverbund und einem zentralen CI-System. Als Effektoren kommen Barak-8, Barak-8ER sowie Barak-8MRAD zum Einsatz. Barak-8MRAD ist eine Ausführung der Barak-8 ohne Doppelpulsmotor mit einer Reichweite von 35 km. Weiter können auch die Systeme Iron Dome und SPYDER in Barak MX integriert werden. Als Raketenabwehrsystem kann Barak-MX mit der Barak-8ER-Lenkwaffe auch Ballistische Raketen bekämpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Radare.", "content": "Bei der schiffsbasierten Ausführung kommt zur Zielerfassung und Lenkwaffenführung das Radar \"EL/M-2248 MF-STAR\" zum Einsatz. Dies ist ein Aktiven Phased-Array-Radar-Antenne (AESA)-Radar von \"Elta Systems\". Von diesem Radar werden vier aktive Antennen in den Decksaufbauten verbaut und sorgen so für eine lückenlose Abdeckung in einem Azimut von 360°. Bei der fahrzeugbasierten Ausführung kommt zur Zielerfassung und Lenkwaffenführung das Radar \"ELM-2084 AESA\" zum Einsatz. Dies ist ein -Multifunktionsradar mit einer Aktiven Phased-Array-Radar-Antenne (AESA). Das Radar arbeitet im S-Band und hat einer Erfassungsreichweite von über 470 km. Die Sendeantenne rotiert mit 30–40 Umdrehungen pro Minute und erreicht damit eine Rundumabdeckung von 360°. Daneben kann sie auch stillstehen und für einen statischen Suchsektor mit einem Azimut von 120° eingesetzt werden. Das Radar kann entweder auf einem Lastkraftwagen oder einem Anhänger installiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Lenkwaffenwerfer.", "content": "Die schiffsbasierten Lenkwaffen sind in einem Vertical Launching System untergebracht und werden vertikal gestartet. Das Vertical Launching System besteht aus Modulen mit je acht Barak-8-Lenkwaffen, die unter dem Schiffsdeck installiert sind. Ein einzelnes Modul wiegt rund 1300 kg. Das schnellstmögliche Startintervall beträgt 2,5 Sekunden. Bei der fahrzeugbasierten Ausführung sind die Barak-8-Lenkwaffen auf einem von einem Lastkraftwagen gezogenen Anhänger untergebracht. Die acht Lenkwaffen befinden sich in einem Modul von Transport- und Abschussbehältern und werden vertikal aus diesen gestartet. Um die Starteinheit feuerbereit zu machen, wird der Anhänger abgekoppelt und auf Spreizbeine gestellt. Danach werden die Lenkwaffen-Behälter über das Heck in einem Winkel von 90° angestellt. Das schnellstmögliche Startintervall beträgt 2,5 Sekunden. Auf dem Anhänger sind auch ein Stromerzeugungsaggregat sowie die Sendestation für den Datenlink zum Feuerleitstand installiert.", "section_level": 2}, {"title": "Feuerleitstand.", "content": "Das CMS-System ist der zentrale Feuerleitstand einer Barak-8-Batterie. CMS steht für \"Combat Management System\". Von hier aus führen die Bediener den Feuerkampf, wobei sie auch Anweisungen von einem übergeordneten Gefechtsstand erhalten können. Auf dem Feuerleitstand ist auch die Sendestation für den Datenlink zu den fliegenden Lenkwaffen installiert. Aus dem Feuerleitstand können zeitgleich eine nicht veröffentlichte Anzahl Barak-8-Lenkwaffen gegen eine unbekannte Anzahl Ziele eingesetzt werden. Über das 2-Weg-Datenlink sind die Bediener jederzeit über den Flugweg und Status der Lenkwaffen im Bilde. Der Feuerleitstand verfügt als C-System über umfangreiche Kommunikationseinrichtungen, die es dem Kampfführungspersonal erlauben, mit verschiedenen Aufklärungs- und Führungssystemen zu kommunizieren. Der Feuerleitstand kann in einem Radius von 20 km zum Lenkwaffenwerfer platziert werden. Der Kommandoposten führt folgende Aktionen aus:", "section_level": 2}, {"title": "Lenkwaffen.", "content": "Die Barak-8-Lenkwaffe dient primär zur Bekämpfung von manövrierenden Zielen wie Flugzeugen, Marschflugkörpern und überschallschnellen Lenkwaffen. Die Lenkwaffen haben einen schlanken, zylinderförmigen Rumpf und sind in vier Sektionen aufgeteilt: Hinter der Lenkwaffenspitze befinden sich der Suchkopf, die Elektronik, die Aktuatoren und der Näherungszünder. Unmittelbar dahinter ist der 60 kg schwere Splitter-Gefechtskopf untergebracht. Anschließend folgt der Feststoff-Doppelpulsmotor. Im Heck sind die Düse sowie die Strahlruder für die Schubvektorsteuerung untergebracht. Am Flugkörperrumpf sind zwei Gruppen von Lenk- und Steuerflächen angebracht. Im hinteren Bereich sind vier trapezförmige Stabilisierungsflächen angebracht. Am vorderen Viertel des Flugkörperrumpfs sind vier trapezförmige Steuerflächen angebracht. Diese Flächen sind, während sich die Lenkwaffe in dem Transport- und Startbehälter befindet, an den Lenkwaffenrumpf angelegt. Sie entfalten sich unmittelbar nach dem Start. Bei der Ausführung Barak-8ER ist am Flugkörperheck zusätzlich ein Booster mit einem Durchmesser von 540 mm angebracht. Dieser wird nach seinem Ausbrennen abgeworfen und das Feststoffraketentriebwerk der Lenkwaffe zündet. Nachdem das schiff- oder landbasierte Radar die Zieldaten ermittelt hat werden diese ans Navigationssystem der Barak-8-Lenkwaffe weitergegeben. Dann kann die Lenkwaffe aus dem Transport- und Abschussbehälter gestartet werden. Die Lenkwaffe wird auf einer semiballistischen Flugbahn an den voraus errechneten Kollisionspunkt des Zieles und der Lenkwaffe verschossen. Das Feststoffraketentriebwerk beschleunigt die Rakete auf rund 670 m/s (Mach 2). Nach dem Ausbrennen der ersten Sektion des Feststoffraketentriebwerks pausiert dieses und der weitere Marschfluges erfolgt antriebslos. Während des Marschfluges wird die Lenkwaffe weiter über den Datenlink mit Daten des Überwachungsradars versorgt. Die Steuerung erfolgt in dieser Flugphase hierbei mittels Global Positioning System und einem Inertialen Navigationssystem. Für den Endanflug wird das Raketentriebwerk wieder gezündet was der Lenkwaffe im Endanflug eine hohe Agilität verleiht. Somit verfügt die Barak-8 beim Endanflug über große Energiereserven und kann Flugmanöver mit hoher Querbelastung ausführen. Dabei kann die maximale Zielgeschwindigkeit bis zu Mach 4,5 betragen. Ebenso wird für den Endanflug der Laser-Aufschlag- und Näherungszünder sowie der lenkwaffeneigene K-Band-Radar-Suchkopf aktiviert. Der Endanflug erfolgt nach dem Prinzip der Proportionalnavigation. Wird das Flugziel direkt getroffen, wird der Sprengkopf durch den Aufschlagzünder zur Detonation gebracht. Bei einem Vorbeiflug erfolgt die Sprengkopfzündung durch den Näherungszünder. Wird das Ziel verfehlt so zerstört sich die Lenkwaffe nach einer bestimmten Flugzeit durch Selbstzerlegung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Barak-8 () ist eine vertikal gestartete Flugabwehrrakete aus Israel. Sie kann sowohl auf Schiffen als auch landbasiert auf Lkws installiert werden. Barak-8 dient zur Bekämpfung von Flugzeugen, Marschflugkörpern und überschallschnellen Lenkwaffen.", "tgt_summary": "闪电-8导弹也译为巴拉克-8导弹,是以色列和印度共同开发的区域防空导弹,可供陆上部署或舰载,用于打击飞机、反舰导弹和无人机。它所用的雷达系统是目前最轻量级的舰载相控阵雷达系统。", "id": 2408226} {"src_title": "Zweiäugiger Plattegel", "tgt_title": "静泽蛭", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der helle, einfarbig grau-orange gefärbte Körper des Zweiäugigen Plattegels wird etwa 1,2 cm lang und weist als charakteristisches Merkmal im vorderen Viertel des Rückens mittig eine kleine, feste, helle oder auch dunkle Hornplatte auf. Er besitzt ein Augenpaar. Im Gegensatz zum Großen Schneckenegel hat er weder Längsleisten noch Warzen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Der Zweiäugige Plattegel ist als kosmopolitische Süßwasserart auf allen Kontinenten mit Ausnahme Australiens verbreitet. Sein Lebensraum umfasst insbesondere eutrophe Gewässer, wo er oft unter Steinen zu finden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Zweiäugige Plattegel ernährt sich hauptsächlich von Wenigborstern insbesondere der Gattung \"Tubifex\" und Insektenlarven wie beispielsweise Zuckmückenlarven (\"Chironomus\"), aber auch von Flohkrebsen, Wasserasseln (\"Asellus aquaticus\") und verschiedenen Wasserschnecken. Im Vergleich zum Großen Schneckenegel frisst der Zweiäugige Plattegel mehr Zuckmückenlarven und weniger Schnecken und Asseln. Die Beutetiere werden in der Regel ganz ausgesaugt, so dass der Zweiäugige Plattegel eher als Prädator und nicht als Parasit einzuordnen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungszyklus.", "content": "Wie alle Egel ist der Zweiäugige Plattegel ein Zwitter. Die gegenseitige Begattung findet im Frühjahr statt. Einige Tage danach erzeugt jeder der beiden Partner 3 bis 5 Eikokons, die mehrere dotterreiche Eier mit einer umgebenden durchscheinenden Hülle enthalten. Die Kokons werden von der Mutter am Bauch befestigt und umhergetragen. Bei Kontakt mit potenziellen Fressfeinden der Eier wölbt die Mutter ihren Körper ganz um die Brut und bildet so eine temporäre Bruthöhle. Nach dem Schlüpfen heften sich die Larven an den Bauch der Mutter. Einige Tage später nehmen die nunmehr etwa 1 mm langen Jungtiere die Gestalt eines Egels an. Danach lassen sich die etwa 10 bis 20 jungen Egel noch etwa 3 bis 4 Wochen von der Mutter umhertragen, an deren Bauch sie sich mit ihrem hinteren Saugnapf heften. Die Mutter packt Beutetiere, indem sie diese in ihren Vorderkörper einrollt, und ermöglicht auf diese Weise ihren Jungen, ihren Rüssel ins Opfer zu bohren und sich so an der Mahlzeit zu beteiligen. Mitunter überreicht sie auch einen erbeuteten \"Tubifex\" ihren Jungen und fächert diesen sauerstoffreiches Wasser zu, während sie das Opfer aussaugen. Die Jungegel verlassen die Mutter, wenn sie etwa ein Drittel von deren Körperlänge erreicht haben. Anfangs gehen sie noch gemeinsam, später dann einzeln auf Beutejagd.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zweiäugige Plattegel (\"Helobdella stagnalis\") ist eine Art aus der Familie der Plattegel (Glossiphoniidae), die sich durch Aussaugen insbesondere von Ringelwürmern, Insektenlarven, Flohkrebsen und Wasserasseln ernährt.", "tgt_summary": "静泽蛭(学名:)为舌蛭科泽蛭属的动物,俗名宁静泽蛭、静蛭。分布于欧洲、北美洲、巴拉圭、日本、印度以及中国大陆的东北、内蒙古、河北、北京、山东、江苏、山西、浙江、江西、安徽、湖北、湖南、云南、西藏、新疆等地,常生活于浅缓的溪流以及湖泊、池沼和江河里以及常栖居在石块、烂叶以及水生植物上。该物种的模式产地在欧洲。", "id": 2377818} {"src_title": "Quenstedtit", "tgt_title": "紫铁矾", "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Von einer Studienreise durch Chile, die 1883 auch in das Gebiet um Tierra Amarilla in der zur Región de Atacama gehörenden Provinz Copiapó führte, brachte Gustav Steinmann unter anderem einige Coquimbit-Stufen mit, die er dem mineralogischen Institut der Universität Straßburg überließ. Gottlob Eduard Linck entdeckte darauf bisher unbekannte, millimetergroße Kristalle von rötlichvioletter Farbe und tafelförmigem Habitus. Er beschrieb das neu entdeckte Mineral 1888 in seinem \"Beitrag zur Kenntniss der Sulfate von Tierra amarilla bei Copiapó in Chile\" und benannte es nach dem Geologen, Paläontologen, Mineralogen und Kristallographen Friedrich August Quenstedt. Das Typmaterial des Minerals wird in der Mines ParisTech (auch \"École nationale supérieure des mines de Paris\") in Paris aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Bereits in der veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Quenstedtit zur Mineralklasse der „Sulfate, Chromate, Molybdate, Wolframate“ (einschließlich einiger Selenate und Tellurate) und dort zur Abteilung der „Wasserhaltige Sulfate, ohne fremde Anionen“, wo er zusammen mit Alunogen, Coquimbit, Kornelit, Lausenit, Meta-Alunogen, Paracoquimbit und Rhomboklas die „Rhomboklas-Coquimbit-Gruppe“ mit der System-Nr. \"VI/C.08\" bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Quenstedtit ebenfalls in die Abteilung der „Sulfate (Selenate usw.) ohne zusätzliche Anionen, mit HO“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen“ zu finden ist, wo es als Namensgeber die „Quenstedtitgruppe“ mit der System-Nr. \"7.CB.65\" und dem weiteren Mitglied Munakatait bildet. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Quenstedtit in die Klasse der „Sulfate (und Verwandte)“ und dort in die Abteilung der „Wasserhaltige Säuren und Sulfate“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe \"29.08.05\" innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltige Säuren und Sulfate mit (A)(XO) × x(HO)“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Chemismus.", "content": "In chemisch reiner Form enthält Quenstedtit (Fe[SO]·(9+2)HO) bei 10 Anteilen Wasser 41,41 % SO, 27,53 % FeO und 31,06 % HO. Bei 12 Anteilen Wasser sind entsprechend 40,16 % SO, 26,70 % FeO und 33,14 % HO enthalten. Bei natürlich entstandenen Quenstedtiten ergaben die Analysen zudem geringe Fremdbeimengungen von Calcium in der Form CaO von 0,4 % sowie Spuren von MgO.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Quenstedtit kristallisiert triklin in der mit den Gitterparametern \"a\" = 6,18 Å; \"b\" = 23,60 Å; \"c\" = 6,54 Å; α = 94,2°; β = 101,7° und γ = 96,3° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Mit einer Mohshärte von 2,5 steht Quenstedtit an der Grenze zwischen weichen und mittelharten Mineralen. Er lässt sich daher zwar nicht mehr wie das Referenzmineral Gips (Härte 2) mit dem Fingernagel, dafür jedoch leichter als das Referenzmineral Calcit (Härte 3) mit einer Kupfermünze ritzen. Das Mineral zeigt eine vollkommene Spaltbarkeit nach der Symmetrieebene {010} sowie eine weniger vollkommene, aber gute Spaltbarkeit nach dem Orthopinakoid {100}. Seine Bruchneigung ist dagegen eher faserig und ähnelt der von Gips. Quenstedtit löst sich sehr leicht in Wasser und färbt die dabei entstehende dicke, ölartige Flüssigkeit gelblich. Seinem Erstbeschreiber zufolge soll diese Flüssigkeit einen herben, adstringierenden Geschmack besitzen. Durch Wasserverlust wandelt sich Quenstedit mit der Zeit in Coquimbit um. Mineralproben müssen daher zur Erhaltung in versiegelten Behältern aufbewahrt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Quenstedtit bildet sich in der Oxidationszone von pyritreichen Lagerstätten unter trockenen Klimabedingungen. Als Begleitminerale können neben dem Verwitterungsprodukt Coquimbit unter anderem noch Copiapit und Römerit auftreten. Als seltene Mineralbildung konnte Quenstedtit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, wobei bisher (Stand 2018) weniger als 20 Fundorte dokumentiert sind. Neben seiner Typlokalität in Tierra Amarilla in der Región de Atacama fand man das Mineral in Chile noch in den ehemaligen Kupfergruben von \"Barranca del Sulfato\" auf der Halbinsel Mejillones, der Grube \"Alcaparrosa\" am Berg Cerro Alcaparrosa etwa 3 km südwestlich der Bahnstation \"Cerritos Bayos\" nahe Calama und der Grube \"Queténa\" in der Kupferlagerstätte von Chuquicamata in der Región de Antofagasta. In Deutschland kennt man das Mineral bisher aus der \"Richelsdorfer Hütte\" im gleichnamigen Gebirge im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg, den Kupfergruben bei Marsberg im Hochsauerlandkreis von Nordrhein-Westfalen sowie aus der Grube Friedrichssegen im Rhein-Lahn-Kreis von Rheinland-Pfalz. Weitere bisher bekannte Fundorte sind unter anderem der Hydro-Sulfatstollen bei Plaka im Bergbaubezirk Lavrio in der griechischen Region Attika, die Fumarolen über brennender Kohle von Ikushunbetsu nahe Mikasa auf der japanischen Insel Hokkaidō, die Silbermine \"Venus\" am Fluss Windy Arm etwa 17 km südlich Carcross im kanadischen Territorium Yukon, die Quecksilber-Lagerstätte \"Sântimbru-Băi\" im rumänischen Kreis Harghita, der Maximilianschacht bei Banská Štiavnica (deutsch \"Schemnitz\") in der Slowakei sowie das \"Sulfur Hole\" (deutsch \"Schwefel-Loch\") nahe der Geisterstadt Calico in Kalifornien und eine unbenannte Fundstelle nahe Montpelier im Muscatine County in Iowa in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Quenstedtit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“ mit der chemischen Zusammensetzung Fe[SO]·(9+2)HO oder vereinfacht Fe(SO)·11HO beziehungsweise Fe(SO)·10–11HO. Quenstedtit ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Eisen(III)-sulfat oder besser das Decahydrat von Eisen(III)-sulfat.", "tgt_summary": "紫铁矾是一种少见的硫酸铁矿物,化学式为Fe(SO)·11HO。它是白色或紫色的三斜晶体。在富含黄铁矿的矿体氧化带中发现,特别是在干旱气候下。它最初于1888年在智利阿塔卡马大区的科皮亚波省内的Tierra Amarilla地区发现,其英文名由G. Linck于1889年以德国矿物学家Friedrich August von Quenstedt(1809–1889)的名字命名。", "id": 1226374} {"src_title": "Figuren aus der Kirby-Spielereihe", "tgt_title": "星之卡比系列角色列表", "src_document": [{"title": "Hauptfiguren.", "content": "Im Folgenden werden die wichtigsten, in den Kirbyspielen vorkommenden, Hauptfiguren beschrieben. Neuveröffentlichungen werden nicht als einzelne Spiele gezählt.", "section_level": 1}, {"title": "Kirby.", "content": "\"Kirby\" (jap., \"Kābī\") stellt einen rosafarbenen, ballförmigen Bewohner des Traumlands auf dem Planeten \"Pop Star\" dar. Er hat kurze Arme und in rote Schuhe gekleidete Füße, die sich direkt am Körper befinden und ein wenig länger als die Arme sind. Er hat außerdem ellipsenförmige Augen. Kirbys Artgenossen tauchen nur in wenigen Spielen auf und es ist kaum etwas über sie bekannt. Zudem gibt es auch keine konkrete Bezeichnung für Kirbys Spezies, des Öfteren ist aber von \"Traumländern\" (bzw. engl. \"Dreamlanders\") die Rede, was aber eigentlich auch alle anderen Bewohner des Traumlandes einschließen würde. Die liebste Beschäftigung von Kirbys Spezies ist es, zu essen und zu schlafen und sich anschließend die erlebten Träume zu erzählen. Arbeit erledigen sie mit Hilfe der Glitzer-Sterne. In einigen Spielen tauchen andersfarbige Ebenbilder Kirbys auf, die insbesondere als Spielfiguren für weitere Spieler dienen. Benannt wurde lediglich der gelbe \"Kībī\" (jap., im Englischen oftmals als \"Keeby\" umschrieben) in \"Kirby’s Dream Course\" und das auch nur in der japanischen Version des Spiels. Dessen gelbe Farbe ist vermutlich eine Anspielung auf Shigeru Miyamotos früheren Wunsch, Kirby gelb statt rosa darzustellen. Das Aussehen Kirbys wurde im Laufe der Jahre etwas überarbeitet. Anfangs hatte er noch eher spitz zulaufende Arme, die abgerundet wurden. Diese Änderung wurde 1995/96 am deutlichsten. Außerdem ist sein Gesicht im Verhältnis zum Körper etwas größer geworden. Auf Grund seines Aussehens und seiner Fähigkeiten werden Kirby in der Computerspielpresse häufig Spitznamen wie „Marshmallow“, „Airbag“ oder „Kopfkissen“ gegeben. Eine Bezeichnung, die von offizieller Seite im Deutschen sehr häufig verwendet wurde, ist „Edelknödel“. Seit der Umstrukturierung Nintendos in Europa Anfang 2001 wurde diese Bezeichnung aber praktisch nicht mehr von Nintendo selbst verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "König Dedede.", "content": "\"König Nickerchen\" (engl. \"King Dedede\", jap., \"Dedede Daiō\") ist der selbsternannte König des Traumlandes und taucht seit \"Kirby’s Dream Land\" in sämtlichen Kirbyspielen auf, eine Ausnahme bildet \"Kirby & die wundersame Spiegelwelt\". Mehrere Male „regiert“ er in den Spielen wie ein Tyrann und lässt „sein“ Volk bestehlen. Im Kirby-Anime hat er einen Assistenten namens \"Escargoon\". Dieser ist schneckenartig und steht Dedede fast immer zur Seite, obwohl der König Escargoon ungerecht behandelt. Während einige Bewohner des Traumlandes zu seinen Untertanen wurden, ignorieren die anderen einfach seine Scheinherrschaft und leben nach ihren eigenen Vorstellungen. In einigen wenigen Spieletiteln kämpft Dedede aber auf der Seite der Guten, so schließt er sich in \"Kirby 64: The Crystal Shards\", nach einigem Zögern, Kirby an und ist zeitweise vom Spieler steuerbar. In \"Kirby Air Ride\" und \"Kirby: Power-Malpinsel\" ist er auch eine frei spielbare Spielfigur. Dedede erinnert äußerlich entfernt an einen Pinguin und ist, je nach Spiel, meist etwa zwei- bis dreimal so groß wie Kirby. Er hat einen runden, blauen Kopf mit kurzem, breitem Schnabel. Sein Körper ist recht beleibt, direkt an diesem befinden sich lange, breite Füße. Seine jeweils vierfingrigen Hände dagegen sind mit erkennbaren Armen mit seinem Körper verbunden. Dededes Augen sind ellipsenförmig, allerdings wesentlich breiter als die von Kirby. Er trägt ein königliches, rotes Gewand mit seinem Emblem, dem Victory-Zeichen, auf der Rückenseite seines Umhangs. Außerdem trägt er stets eine flache Strickmütze mit Bommel. Ein weiteres Markenzeichen ist sein großer Holzhammer, seine bevorzugte Waffe. Sein Aussehen wurde in \"Kirby’s Fun Pak\" etwas verändert. Während ursprünglich auch sein korpulenter Körper, wie auch sein Kopf, blau war, ist er in diesem Spiel beigefarben bis hellgelb, außerdem trägt er gelb bis orangefarbene Handschuhe. Allerdings war Sakurai erst bei der Entwicklung von \"Kirby: Schatten bedrohen Traumland\" wieder als Direktor eines Kirbyspiels beteiligt, so dass bis zu diesem Spiel Dededes neues Äußeres nicht durchgängig verwendet wurde. In \"Kirby: Mausattacke\" wurde erneut eine Änderung vorgenommen, Dededes Körper ist nun wieder blau, sein Bauch allerdings weiterhin beigefarben. König Dedede ist Teil der \"Smash Bros.\"-Serie und bisher in den Spielen \"Super Smash Bros. Brawl\" (2008) und \"Super Smash Bros. für 3DS und WiiU\" (2014) Teil der Spielfiguren-Auswahl.", "section_level": 2}, {"title": "Meta-Knight.", "content": "\"Meta-Knight\" (jap., \"Meta Naito\") ist ein mysteriöser Schwertkämpfer, der ein mächtiges goldfarbenes Schwert namens \"Galaxia\" führt. Außerdem verfügt er über einen Umhang, der sich in ein Paar Flügel verwandeln kann. Er ist der Anführer der \"Meta-Knights\", einer Gruppe von Kriegern, die ihrem Herrn treu ergeben sind und ebenfalls alle das Wort „Knight“ (engl. für „Ritter“) im Namen tragen. Es ist nicht klar, auf wessen Seite Meta-Knight steht. Bei seinem ersten Auftritt in \"Kirby’s Adventure\" ist er ein Untertan King Dededes und der sechste Endboss. Eine wichtigere Rolle kommt ihm in \"Kirby’s Fun Pak\" im Teilspiel \"The Revenge of Meta Knight\" zuteil, in dem er mit seinem riesigen Luftschiff namens \"Halberd\" und einem großen Heer von Soldaten das Traumland erobern will. In \"Kirby & die wundersame Spiegelwelt\" dagegen versucht er, die Spiegelwelt zu retten und überlässt Kirby sein Schwert beim Endkampf gegen \"Dark Mind\". In \"Kirby: Mausattacke\" will er verhindern, dass \"Dark Nebula\" befreit wird. Außerdem ist Meta-Knight in mehreren Spielen eine freispielbare Spielfigur. Meta-Knight verbirgt sein Gesicht fast immer hinter einer Maske mit einem schmalen Sehschlitz. Trägt er keine Maske, ist erkennbar, dass er, bis auf seine Farbgebung, äußerlich nahezu mit Kirby identisch ist. Im Unterschied zu Kirby ist sein Körper blau, des Weiteren trägt er weiße Handschuhe, Schulterklappen und lilafarbene Schuhe. Auch sein Aussehen wurde im Laufe der Zeit etwas verändert, so war er anfangs noch schwarz und trug keine Schulterklappen. Letztere wurden in \"Kirby’s Ghost Trap\" hinzugefügt. Im Anime redet er nicht wie die anderen Figuren, sondern mit einem spanischen Akzent. Im Kirby-Anime ist Meta-Knight der Beschützer von Kirby und versucht, ihn mit allen Mitteln zu schützen und zu unterrichten. Meta-Knight ist seit 2008 Teil der \"Super Smash\" Serie und bisher in den Spielen \"Super Smash Bros. Brawl\" und dem 2014 erschienen \"Super Smash Bros.\" für 3DS und WiiU Teil der Spielfigurenauswahl. Da Meta-Knight im Anime immer seine Maske trägt, mussten seine Gefühle anders gezeigt werden. Deswegen werden seine Gefühle durch unterschiedliche Augenfarben zum Ausdruck gebracht. Diese Augenfarben sind: Pink, Rot, Blau, Grün, Weiß, Orange und Dunkelgelb. Wenn seine Augen pink sind, so ist er fröhlich, bei Roter Farbgebung wütend. Weiß und Grün sind von ähnlicher Bedeutung, wenn Meta-Knight über was wichtiges spricht. Blau entspricht einer Fröhlichkeit über die Entwicklung Kirbys. Bei Bewusstlosigkeit oder Schlaf sind Meta-Knights Augen dunkelgelb. Die Interpretation der orangenen Farbgebung ist nicht gesichert, da diese nur einmalige in der ersten Folge auftrat. Man kann es als Verwunderung Meta-Knights aufnehmen, da Kirby nur halb so groß wie er sei.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederkehrende Nebenfiguren.", "content": "Die folgenden Nebenfiguren heben sich auf bestimmte Weise stark von anderen Nebenfiguren ab. Kriterium ist auch, ob sie bereits in einer anderen Spieleserie eine Rolle spielten.", "section_level": 1}, {"title": "Rick, Kine und Coo.", "content": "\"Rick\" (jap., \"Rikku\"), der Hamster, \"Kine\" (jap., \"Kain\"), der Fisch, und \"Coo\" (jap., \"Kū\"), die Eule, sind Kirbys Tierfreunde, die alle etwa doppelt so groß wie er sind und ihm erstmals in \"Kirby’s Dream Land 2\" zur Seite standen. Als einziger verfügt Rick wie Kirby über die Fähigkeit, Dinge einzusaugen und die Fähigkeiten der Gegner zu kopieren. Bei den anderen beiden saugt Kirby die Gegner weiterhin selbst ein, jedoch profitieren auch Kine und Coo teilweise von Kirbys Fähigkeiten. Jeder der drei besitzt Vorteile bei einem bestimmten Element eines Levels, im Folgenden sind das: Festland - Rick, Wasser - Kine und Luft - Coo. Zum letzten Mal tauchten sie 1998 im SNES-Spiel \"Kirby no Kirakira Kids\" auf, in späteren Spielen haben sie allenfalls Cameo-Auftritte, sowie sind sie in \"Kirby Star Allies\" auch spielbar als downloadbare Charactere.", "section_level": 2}, {"title": "Nago, Chuchu und Pitch.", "content": "\"Nago\" (jap.,), die Katze, \"Chuchu\" (jap.,), der Oktopus, und \"Pitch\" (jap., \"Pitchi\"), der kleine Vogel, wurden in \"Kirby’s Dream Land 3\" als drei weitere Tierfreunde Kirbys hinzugefügt. Es blieb allerdings bei diesem Spiel, in späteren Spielen sind nur einige Cameo-Auftritte zu verzeichnen. Chuchu ist die einzige weibliche Figur unter Kirbys sechs Tierfreunden. Nago ist so groß wie Rick, während die anderen beiden etwa so groß wie Kirby sind. Wie auch Kine und Coo kann keiner der drei selbst Fähigkeiten kopieren, sie alle sind auf Kirby angewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Dark Matter.", "content": "\"Dark Matter\" (jap., \"Dāku Matā\") ist eine bösartige und wandlungsfähige Masse, die erstmals in \"Kirby’s Dream Land 2\" in Erscheinung tritt. Der Name bedeutet wörtlich „Dunkle Materie“. Sie kann in andere Lebewesen eindringen und diese unter ihre Kontrolle bringen. Dark Matter spricht nicht und ihre Absichten sind unklar, sie scheint nur darauf aus zu sein, so viel wie möglich mit ihrer Dunkelheit zu bedecken. Sie kann sich selbst durch den Weltraum problemlos bewegen und ganze Planeten unter ihrer Masse verhüllen. In den drei Spieltiteln, in denen Dark Matter ihr Unwesen treibt, ist sie stets nur zu besiegen, wenn alle Schlüsselgegenstände im Spiel (je nach Spiel Regenbogentropfen, Herzsterne oder Kristall-Splitter) gesammelt wurden. Obwohl sie unterschiedliche Formen annehmen kann, ist die häufigste Form eine runde Masse mit einem einzelnen Auge, welches in seiner Form einem menschlichen Auge ähnelt. Dark Matter und die jeweils nur einmal vorkommenden Hauptgegner \"Albtraum\" (engl. \"Nightmare\", jap., \"Naitomea\"), \"Dark Mind\" (jap., \"Dāku Maindo\"), \"Malia\" (engl. \"Drawcia\", jap., \"Doroshia\") und \"Dark Nebula\" (jap. \"Dark Zero\",, \"Dāku Zero\") weisen viele Ähnlichkeiten untereinander auf. Auch tritt er als Klon in \"Kirby:Planet Robobot\" als geheimer Bossgegner auf und die Finale Form des Endbosses \"Void Termina\" aus \"Kirby Star Allies\" entspricht dem Design von Dark Matter.", "section_level": 2}, {"title": "Gooey.", "content": "\"Gooey\" (jap., \"Gūi\") besteht aus der gleichen Masse wie Dark Matter, ist allerdings nicht bösartig und daher von Dark Matter unabhängig. Stattdessen ist er ein Freund von Kirby und etwa so groß wie dieser. Er tauchte bereits in \"Kirby’s Dream Land 2\" auf, hatte dort allerdings nur eine Nebenrolle und war auch etwa doppelt so groß. In \"Kirby’s Dream Land 3\" dagegen ist er die zweite Spielfigur, die sowohl von einem menschlichen Spieler als auch vom Computer gesteuert werden kann. Abgesehen davon, dass Gooey sich Dinge mit seiner langen Zunge fängt anstatt sie einzusaugen, gibt es zwischen seinen und Kirbys Fähigkeiten kaum Unterschiede. Er ist erstmals wieder in \"Kirby Star Allies\" spielbar, als downloadbarer Character Gooey hat einen dunkelblauen, leicht eiförmigen Körper und zwei kreisrunde Augen sowie einen großen, meistens grinsenden Mund. Ansonsten hat er keinerlei erkennbare Gliedmaßen.", "section_level": 2}, {"title": "Dyna Blade.", "content": "\"Dyna Blade\" (jap., \"Dainabureido\") ist ein verhältnismäßig riesiger, weiblicher Vogel mit metallischen Schwingen, die von regenbogenfarbenen Federn bedeckt sind. Dyna Blade spielt die Hauptrolle im gleichnamigen Teilspiel in \"Kirby’s Fun Pak\". Dort vernichtet sie die gesamte Ernte des Traumlandes, so dass Kirby sich aufmacht, um sie zu stoppen. Es stellt sich aber heraus, dass sie lediglich ihre Jungen füttern wollte. Daher hilft Kirby ihr eine Weile bei der Aufzucht. Als Gegenleistung bringt Dyna Blade Kirby im Teilspiel \"The Revenge of Meta Knight\" auf Sir Meta Knights Luftschiff zurück, von dem er zuvor befördert wurde. Einen weiteren Auftritt hat Dyna Blade im Spiel \"Kirby Air Ride\", in dem sie im sogenannten \"City-Trail\"-Modus ab und zu in die Stadt einfliegt. Trifft ein Fahrer ihren Kopf, erhält er Gegenstände zum Aufrüsten seines Fahrzeugs.", "section_level": 2}, {"title": "Waddle Dee.", "content": "\"Waddle Dee\" (jap., \"Wadorudī\") ist in den meisten Jump ’n’ Runs eine der häufigsten und schwächsten Gegnerarten. Waddle Dees kommen in sämtlichen Kirbyspielen vor. Da sie selbst über keine besonderen Fähigkeiten verfügen, verwenden viele Waddle Dees Gegenstände, in den meisten Fällen Schirme. In \"Kirby 64: The Crystal Shards\" dagegen freundet sich ein Waddle Dee mit Kirby an und stellt ihm diverse Fahrzeuge zur Verfügung. Bereits in \"Kirby’s Fun Pak\" ist einer der erschaffbaren Helfer ein Waddle Dee, zudem kann ein Waddle Dee in \"Kirby: Power-Malpinsel\" als Spielfigur freigespielt werden. In \"Kirby's Adventure Wii\" und \"Kirby Star Allies\" ist ein spezieller Vertreter, \"Bandana Dee\" eine spielbare Figur, welche auch in \"Kirby Triple Trouble\" und \"Kirby Planet Robobot\" als Unterstützender Character auftaucht. Waddle Dees haben äußerlich starke Ähnlichkeit mit Kirby. Ihr Körper ist meistens rot, ihre Schuhe orange. Der größte optische Unterschied zu Kirby ist ihr Gesicht - dieses ist beigefarben bis hellgelb und ist im unteren Bereich nach außen ausgeprägt. Außerdem haben sie keinen erkennbaren Mund, können aber trotzdem sprechen und Nahrung aufnehmen. An Kirby vorgenommene optische Veränderungen wirkten sich entsprechend auch auf die Waddle Dees aus. Ihre Schuhe waren des Weiteren auch grün, gelb oder entsprachen farblich dem Gesicht, zuletzt in \"Kirby 64: The Crystal Shards\" und \"Kirby Tilt 'n' Tumble\", was bei Letzterem Spiel aber auf die stärker begrenzten grafischen Möglichkeiten des Game Boy Color zurückzuführen ist. Außerdem gibt es noch \"Waddle Doo\", ein einem Waddle Dee sehr ähnlicher Gegner, woher höchstwahrscheinlich auch die nahezu identischen Namen kommen. Waddle Doos und Waddle Dees einzigen Unterschiede sind, dass Waddle Doos anstelle eines Gesichtes ein einziges großes Auge haben und sich mithilfe einer Beam-Peitsche wehren können. Verschluckt Kirby einen Waddle Doo und übernimmt seine Fähigkeit, wird er zum Beam-Kirby. Waddle Dees und Waddle Doos sind König Nickerchens wahrscheinlich treuste Untertanen. Auch Waddle Doo war in 'Kirby: Power-Malpinsel' freischaltbar.", "section_level": 2}, {"title": "Whispy Woods.", "content": "\"Whispy Woods\" (in den ersten Spielen als Stumpf Stumpf localisiert, jap., \"Wisupī Uzzu\") stellt einen Baum dar, der über ein Gesicht und Mimik und Gestik sowie Sprache verfügt. Er ist ebenfalls in den meisten Kirbyspielen vorzufinden, und es gibt mehrere Exemplare seiner Art. In den Jump ’n’ Runs ist ein Stump Stumpf meist der erste und zugleich schwächste Endboss, vor allem, da er sich in den meisten Spielen nicht fortbewegt. Stattdessen wirft er mit Äpfeln aus seiner Baumkrone, feuert Atemgeschosse und schlägt mit seinen langen Wurzeln aus der Erde heraus. Im Anime ist er nett und steht im Mittelpunkt von Whispy Woods. Dort heißt er King Whispy.", "section_level": 2}, {"title": "Lololo und Lalala.", "content": "\"Lololo\" und \"Lalala\" (jap., \"Rororo\" und, \"Rarara\") sind Anhänger König Nickerchens, die eine eigene Burg namens \"Burg Lololo\" (engl. \"Castle Lololo\", jap., \"Kyassuru Rororo\") besitzen. Sie tauchen nur in \"Kirby’s Dream Land\" und in zwei weiteren Spielen, zweimal als Endbosse, auf und spielen eigentlich keine herausragende Rolle. Das Besondere an ihnen ist aber, dass sie auf \"Lolo\" und \"Lala\", den Helden aus der ebenfalls von HAL Laboratory entwickelten Spielreihe \"Adventures of Lolo\", basieren oder diese sogar darstellen sollen. Ebenso wie in genannter Serie sind die beiden Figuren eher ballförmig, haben einen spitzen Schweif, sehr große runde Augen und tragen weiße Schuhe und Handschuhe. Lololo hat eine blaue Hautfarbe, Lalala dagegen ist rosafarben. Außerdem schieben sie in den Spielen, in denen sie Endbosse darstellen, Kisten vor sich her, eine weitere Anspielung auf die \"Adventures of Lolo\"-Reihe. Im Anime heißen sie „Fololo“ und „Falala“. In der neunten Folge wird bekanntgegeben, dass sie mal ein Monster von N.M.E. (Nightmare Enterprises) waren namens „FoFa“. Sie wurden, kurz bevor König Schlummerchen sie bekommen hat, in zwei Teile gespalten, einen männlichen (Fololo) und in einen weiblichen (Falala).", "section_level": 2}, {"title": "Kracko.", "content": "\"Kracko\" (, \"Kurakko\") ist ein häufig auftretender Endboss der Reihe. Er sieht aus wie eine Wolke, hat jedoch ein einziges großes Auge (sein verwundbarer Punkt) und goldene Stacheln. Kracko kann Blitze erzeugen. Das erste Mal tritt er im Spiel \"Kirby’s Dream Land\" auf, in den späteren dann immer öfter. Sogar in \"Kirby Airride\" gibt es ihn als Item in dem Spielteil \"Top Ride\". In \"Mouse Attack\" tritt er ebenfalls als Endgegner auf, jedoch in weitaus modernerer und nicht mehr so schlichten Version: Die Wolke war nun nicht mehr weiß, sondern grau und er verfügte nun über nur vier, dafür aber längere, Stacheln. Dort war er aber nur eine Nachstellung des Originals, vermutlich hergestellt von dem \"Squeak Doc\". Kracko ist grundsätzlich der Boss einer Wolkenwelt und gehört meistens zu den schwereren seiner Art.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nightmare.", "content": "\"Nightmare\" ist ein Hexer und der Endgegner des Spiels \"Kirby’s Adventure\" und seines Remakes \"Kirby: Schatten bedrohen Traumland\". In diesen Spielen versucht er, Dreamland mit Alpträumen zu überhäufen. Es gilt, ihn mit dem Sternenzepter zu besiegen.", "section_level": 2}, {"title": "Mr. Star.", "content": "\"Mr. Star\" ist, wie sein Name bereits sagt, ein sternenförmiges Wesen. Erstmals war Mr. Star im Spiel \"Kirby’s Star Stacker\" zu sehen, spielte aber dort nur eine kleine Nebenrolle als animierte Hintergrundfigur. Eine Hauptrolle dagegen erhielt er im SNES-Nachfolger \"Kirby no Kirakira Kids\", dort wird er einfach von König Nickerchen mit einer Kanone abgeschossen, so dass er in viele kleine Sternenstücke zerspringt. Doch Kirby, Rick, Kine und Coo helfen ihm, seine Einzelteile wiederzufinden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Squeaks.", "content": "Die \"Squeaks\" sind aus \"Kirby: Mausattacke\" bekannt und eine Bande aus diebischen Mäusen, die intergalaktisch für ihre Diebstähle berühmt ist. Angeführt werden sie von Daroach, der gekleidet ist wie ein Zauberer und sich eines Zauberstabes, der Dreistern genannt wird, bedient. Weitere Mitglieder der Bande sind der starke Storo, der eine Augenklappe und ein Kopftuch trägt und mit einem Hammer kämpft, der schnelle Spinni, gekleidet mit Sonnenbrille und rotem Mantel, der mit Wurfsternen und langen Klauen angreift und der schlaue Doc, der einen zu den Seiten gebogenen Schnurrbart sowie spiralenförmige Augen hat, der in einem UFO sitzt und damit unter anderem Gegenstände einsaugen kann. Geholfen wird dieser Gang von gelben, grünen und blauen kleineren Mäusen, Squeakers genannt, die Bomben werfen. Je nach Farbe sind diese Bomben größer und somit stärker. Nach den Ereignissen von \"Mausattacke\" werden sie nie wieder im Dreamland gesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Prinz Plüsch.", "content": "\"Prinz Plüsch\" ist der Prinz des Stofflandes und Partner von Kirby in \"Kirby und das magische Garn\". Grimmgarn ist sein Erzfeind. Er scheint von derselben Spezies zu stammen wie Kirby und erklärt ihm, wie er im Stoffland agieren kann. Plüsch ist im Zweispielermodus spielbar. Er kann mit Kirby fusionieren, sodass sie sich zum Beispiel in einen Roboter verwandeln. Er besteht allerdings nur aus Fäden.", "section_level": 2}, {"title": "Tip und Tuff.", "content": "\"Tip\" und ihr jüngerer Bruder \"Tuff\" sind ein Geschwisterpaar und Kirbys Freunde im Anime (siehe oben). Tip und Tuff sind immer für Kirby da und unterstützen ihn im Kampf gegen König Dedede und seine Monster. Tip ist immer selbstbewusst und leicht rechthaberisch. Sie scheint volljährig zu sein da man sie in einigen Episoden beim Auto fahren sieht. Tuff hingegen ist sehr unabhängig und will häufig seinen Hobbys nachgehen (wie z. B. Angeln). Er scheint jedoch ohne seine Schwester recht orientierungslos zu sein. Wenn Kirby in Schwierigkeiten ist werfen sie ihm Gegenstände (wie Fackeln) zu damit er sich verwandeln kann. Tip ist immer besorgt um ihren Bruder und um Kirby, es scheint, dass sie in Kirby verliebt ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Diese Liste beschreibt zentrale Figuren aus der Kirby-Spielereihe von HAL Laboratories. Beschrieben werden das Auftreten und die Rolle in den Spielen, sowie Erscheinungsbild und typische Merkmale der einzelnen Charaktere.", "tgt_summary": "星之卡比系列是日本游戏公司HAL研究所和任天堂合作出品的电子游戏系列。系列主角为同名角色星之卡比。", "id": 794153} {"src_title": "Fox Spirit Tales", "tgt_title": "此花綺譚", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die kurzen Geschichten spielen im \"Konohanatei\", einem Onsen-Gasthaus in einer Stadt zwischen dem Reich der Geister und der Menschen. Es wird betrieben von weiblichen Fuchsgeistern, die all ihre Gäste, ob Geister oder Menschen, wie Götter behandeln. Dabei bringt jeder Gast eine neue Aufgabe oder Herausforderung, vor allem für die kleine Yuzu (). Das Fuchsmädchen ist noch neu im Gasthaus, unerfahren aber voller Respekt gegenüber ihren Kolleginnen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Unter dem Titel \"Konohana-tei Kitan\" erschien der Manga zunächst 2009 und 2010 im Magazin \"Comic Yuri Hime\" bei Ichijinsha. Nach der Einstellung erschienen die Kapitel noch in zwei Sammelbänden, ehe die Serie im Dezember 2014 im Magazin \"Comic Birz\" weitergeführt wurde. Dessen Verlag Gentosha Comics bringt die Kapitel auch in bisher fünf Sammelbänden heraus. Eine deutsche Übersetzung des Mangas erscheint seit Juni 2018 bei Tokyopop in bisher vier Bänden. Der Verlag bringt die Serie auch in den USA heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Beim Studio Lerche entstand 2017 eine 12-teilige Anime-Serie auf Grundlage des Mangas. Regie führte Hideki Okamoto und Hauptautor war Takao Yoshioka. Das Charakterdesign wurde entworfen von Keiko Kurosawa und für die künstlerische Leitung war Atsushi Yokoyama verantwortlich. Die je 25 Minuten langen Folgen wurden vom 4. Oktober bis 20. Dezember 2017 von den Sendern AT-X, Tokyo MX, Kansai TV und BS11 in Japan ausgestrahlt. Die Plattform Crunchyroll veröffentlichte den Anime parallel außerhalb Japans, unter anderem mit englischen Untertiteln. Funimation Entertainment brachte eine englische Synchronfassung heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik komponierte Hajime Kikuchi. Der Vorspanntitel ist \"Kokoro ni Tsubomi\" () von Eufonius und für den Abspann verwendete man das Lied \"Haru Urara, Kimi to Sakihokoru\" () von Konohanatei Nakai no Kai.", "section_level": 2}], "src_summary": "Fox Spirit Tales (jap., \"Konohana Kitan\") ist eine Manga-Serie von Sakuya Amano. Sie erschien 2009 und 2010 zunächst als \"Konohana-tei Kitan\" und wird seit 2014 fortgesetzt. Das Werk ist ins Genre Yuri einzuordnen und wurde 2017 als Anime-Fernsehserie adaptiert.", "tgt_summary": "是由天乃咲哉创作的日本漫画作品,最初名称为,连载于一迅社的漫画季刊杂志《Comic百合姬S》Vol.9(2009年6月18日发售)至Vol.14(2010年9月18日发售)。由于《Comic百合姬S》在Vol.14出版之后废刊合并至当时为双月刊的《Comic百合姬》,作者为了兼顾连载于《月刊Dragon Age》的《GOSICK》漫画版以及父亲的身体状况,从而选择了休载。已出版全2册单行本。已发行《此花亭奇谭 新装版》上、下2册。", "id": 895735} {"src_title": "Destination Wedding (2018)", "tgt_title": "婚禮冤家", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Lindsay und Frank lernen sich zufällig am Flughafen kennen und können sich von Beginn an nicht ausstehen. Allerdings finden sie heraus, dass sie nicht nur im selben Flugzeug reisen, sondern auch dasselbe Ziel haben. Sie sind beide unterwegs zu einer Hochzeit in den Weinbergen Kaliforniens bei El Paso de Robles. Beide haben dazu eigentlich überhaupt keine Lust. Lindsay ist die Ex-Verlobte des Bräutigams, sie wurde von ihm damals kurz vor der Hochzeit sitzengelassen. Sie reist zur Hochzeit, um dieses Kapitel endgültig für sich abzuschließen. Frank ist der Halbbruder des Bräutigams und hält diesen für einen Idioten. Er wurde wohl nur aus Höflichkeit eingeladen. Die Braut können beide ebenfalls nicht ausstehen. Diese gefundenen Gemeinsamkeiten überwiegen bald über die ursprüngliche Antipathie und so schließen sich die beiden emotional etwas angeknacksten Einzelgänger zusammen, um das Hochzeits-Wochenende irgendwie zu überstehen. Schließlich müssen sich Frank und Lindsay eingestehen, dass sie sich eigentlich doch ziemlich sympathisch und anziehend finden.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten fanden bis August 2017 in Kalifornien statt. Produziert wurde der Film von Gail Lyon (Sunshine Pictures), Elizabeth Dell (Two Camel Films) und Robert Jones (The Fyzz Facility). Nach \"Bram Stoker’s Dracula\" (1992), \"A Scanner Darkly – Der dunkle Schirm\" (2006) und \"Pippa Lee\" (2009) ist der Film die vierte Zusammenarbeit von Winona Ryder und Keanu Reeves. Regisseur und Drehbuchautor Victor Levin war zuvor vor allem als Produzent und Drehbuchautor fürs Fernsehen tätig, unter anderem für die Comedyserie \"Verrückt nach dir\". Nach \"Von 5 bis 7 – Eine etwas andere Liebesgeschichte\" handelt es sich um den zweiten Kinospielfilm von Victor Levin. Ungewöhnlich ist das Stilmittel der Fokussierung auf die beiden Hauptdarsteller, indem keiner der anderen Mitwirkenden zu Wort kommt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Alexandra Seitz befand in der Berliner Zeitung, dass die Dialoge zwar durchaus scharfzüngig seien und die Schlagabtäusche zwischen Winona Ryder und Keanu Reeves auch knochentrocken und in recht hohem Tempo serviert würden, komödiantische Stimmung würde allerdings nicht so recht aufkommen. Martin Schwickert meinte in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, dass der Film von der Schnelligkeit der messerscharfen Dialoge leben würde, die Ryder und Reeves sich trocken um die Ohren hauen. „Das sei für knapp eineinhalb Kinostunden unterhaltsam, dürfte aber auch keine Sekunde länger so weitergehen. Der Sarkasmus schleift sich auf Dauer deutlich ab, und man ist erleichtert, sich nach dem Kinobesuch von diesen bis dahin unterhaltsamen Nervensägen wieder verabschieden zu können.“ Peter Slavin schrieb in TV-Media, dass die Komödie an die Qualität von \"Harry und Sally\" zwar nicht herankomme, die Dialoge seien aber sehr amüsant und die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimme. Antje Wessels schreibt auf Filmstarts, der Autor und Regisseur Victor Levin \"sorgt vor allem dafür, dass es stets ein Vergnügen bleibt, den ausschweifenden Dialogen zu lauschen, die vor erhellenden Ideen und amüsanten Momenten strotzen\" und \"Die Chemie zwischen den Schauspielern könnte in ihrer Disharmonie besser nicht sein. Beide agieren so subtil, dass bereits der leiseste Hauch von Zuneigung spürbar wird. Sie kommen ohne große Gesten aus und zeigen dafür umso mehr Charisma.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Destination Wedding ist eine US-amerikanische romantische Filmkomödie aus dem Jahr 2018 von Victor Levin mit Winona Ryder und Keanu Reeves in den Hauptrollen. In Deutschland kam der Film am 2. August 2018 in die Kinos. In Österreich startete der Film am 3. August 2018.", "tgt_summary": "是一部2018年美国浪漫喜剧电影,由维克多·莱文执导和编剧,其主演包括薇诺娜·瑞德及基努·李维。该片于2018年8月31日由Regatta在美国发布。", "id": 2388773} {"src_title": "De Bijenkorf", "tgt_title": "女王店", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Kaufhaus De Bijenkorf wurde 1870 von Simon Philip Goudsmit (1845–1889) gegründet. Es begann als Kurzwarenhändler an der Adresse 132 Nieuwendijk, eine der ältesten Straßen Amsterdams. Mit der Zeit vergrößerte sich das Sortiment. Nach dem Tod von Goudsmit erweiterte dessen Witwe das Geschäft mit Hilfe ihres Cousins Arthur Isaac und ihrem Sohn Alfred und kaufte benachbarte Gebäude auf. Im Jahr 1909 wurden diese verbundenen Läden durch ein neues Gebäude ersetzt. 1912 wurde an der Stelle des Abrisses ein provisorisches Gebäude errichtet, der Bau eines neuen Ladengebäudes begann daneben. Im Jahr 1926 wurde ein zweites Geschäft in Den Haag gebaut. Es wurde vom Architekten Piet Kramer entworfen und gilt als ein Beispiel für die Amsterdamer Schule der Architektur. Ein dritter Laden in Rotterdam, entworfen von Willem Marinus Dudok, eröffnete 1930. Rund 700.000 Menschen kamen zur Eröffnungsfeier. Bei der Bombardierung von Rotterdam 1940 wurde er schwer beschädigt. Der intakte gebliebene Teil blieb bis 1957 geöffnet, wurde aber 1960 zum Bau der Metro Rotterdam abgerissen. Das neue Kaufhausgebäude wurde vom ungarisch-amerikanischen Architekten Marcel Breuer entworfen. Während der Besetzung der Niederlande durch das nationalsozialistische Deutschland im Zweiten Weltkrieg kam die Kaufhauskette als jüdischer Betrieb im Zuge der Arisierung und Judenverfolgung in deutschen Besitz. Zuvor war von den Eignern eine Personenvereinigung gegründet worden und die meisten Anteile abgetreten worden, doch die deutsche Besatzungsmacht verweigerte deren Anerkennung. Die deutsche Firma Riensch & Held GmbH übernahm die jüdischen Geschäftsanteile. Riensch & Held gehörte zum Köster-Konzern, über diese Beteiligung kam Wehrwirtschaftsführer Herbert Tengelmann im November 1943 zu einem Sitz im Aufsichtsrat von De Bijenkorf. Von den 5000 Angestellten im Mai 1940 hatten ungefähr 1000 jüdische Wurzeln, 737 von ihnen wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Die Eignerfamilie Isaac versteckte sich und Alfred Goudsmit gelang die Flucht in die Vereinigten Staaten. Nach dem Krieg konnten die niederländischen Eigner ihren Besitz zurückerlangen. Im späteren 20. Jahrhundert war das Unternehmen im Besitz der Maxeda Gruppe. 2014 hatte De Bijenkorf landesweit sieben Filialen. Die ältesten und größten Niederlassungen in Amsterdam, Den Haag und Rotterdam haben Verkaufsflächen zwischen 15.000 und 21.000 m2. Die kleineren Filialen in Amstelveen, Eindhoven, Utrecht und Maastricht haben Verkaufsflächen zwischen 7500 und 10.000 m2. Die Niederlassungen in Arnheim, Groningen, Enschede, Breda und Den Bosch schlossen zwischen Ende 2014 und Anfang 2015, da sich die Muttergruppe aufgrund der neuen Premium-Service-Strategie entschied, sich auf Online-Handel zu konzentrieren. Das Gebäude in Arnheim wurde von Primark übernommen, was viele Arnheimer als einen Schritt drastischer Verringerung der Attraktivität von Arnheims Einkaufszentrum sahen.", "section_level": 1}], "src_summary": "De Bijenkorf (wörtlich „der Bienenstock“) ist eine Kette gehobener Warenhäuser in den Niederlanden. Die größten Filiale ist am Dam von Amsterdam. Die Kette ist im Besitz der Familie Weston, der auch Selfridges in Großbritannien, Holt Renfrew in Kanada und Brown Thomas in Irland gehören.", "tgt_summary": "女王店,(荷兰语:De Bijenkorf),直译为蜂巢,荷兰华人称之为女王店,是荷兰王国最大的一家高端百货连锁商店。", "id": 139531} {"src_title": "Richarlison", "tgt_title": "理查利森", "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "América Mineiro.", "content": "Der in Nova Venécia geborene Richarlison de Andrade begann seine Karriere in der Nachbargemeinde Águia Branca bei Real Noroeste und stieß im Dezember 2014 in die Jugendabteilung des brasilianischen Zweitligisten América Mineiro. Dort rückte er bereits im Juni 2015 in den Profikader auf. Sein Profidebüt im Trikot Américas hatte er bereits am 4. Juli desselben Jahres, als er beim 3:1-Heimsieg gegen Mogi Mirim EC eingewechselt wurde. Im selben Spiel konnte er außerdem das 3:1 erzielen. Am 21. Juli 2015 verlängerte Richarlison seinen Vertrag bis 2018 und konnte in derselben Saison mit América den Aufstieg in die höchste Spielklasse Brasiliens, der Campeonato Brasileiro de Futebol, feiern.", "section_level": 2}, {"title": "Fluminense.", "content": "Am 29. Dezember 2015 unterschrieb Richarlison einen Fünfjahresvertrag beim brasilianischen Traditionsverein Fluminense Rio de Janeiro. Sein Debüt absolvierte er am 13. Mai 2016 in der zweiten Runde des Copa do Brasil, in dessen er mit seinem neuen Arbeitgeber auf Ferroviária traf. Das Spiel endete 3:3, jedoch erreichte Fluminense aufgrund eines 3:0-Erfolgs im Hinspiel die nächste Runde. Zwei Tage später kam Richarlison auch das erste Mal in einem Ligaspiel zum Einsatz, dort traf er mit Fluminense auf seinen ehemaligen Verein Atlético Mineiro. Das Spiel wurde 1:0 gewonnen. Sein erstes Ligator erzielte er am 26. Juni, als er das Siegestor gegen den Lokalrivalen Flamengo erzielen konnte. Bei der Campeonato Carioca 2017 konnte Richarlison in zwölf Einsätzen acht Tore erzielen, außerdem erzielte er im selben Jahr bei der Copa Sudamericana, dem südamerikanischen Pendant zur Europa League, in vier Einsätzen zwei Tore. Fluminense scheiterte in diesem Wettbewerb im Viertelfinale an Flamengo.", "section_level": 2}, {"title": "FC Watford.", "content": "Richarlison wagte im Sommer 2017 den Schritt nach Europa. Er wurde am 8. August vom Premier-League-Club FC Watford unter Vertrag genommen. Der Brasilianer unterschrieb einen Kontrakt bis 2022 und kostete die \"Hornets\" eine Ablösesumme in Höhe von 12,4 Millionen Euro. Seinen ersten Ligaeinsatz für Watford gab er am ersten Spieltag der Saison 2017/18 bei einem 3:3-Unentschieden gegen den FC Liverpool. Bereits am nächsten Wochenende erzielte er beim 2:0-Sieg über den AFC Bournemouth sein erstes Pflichtspieltor. Am Ende der Saison war Richarlison der einzige Spieler Watfords, welcher in allen 38 Ligaspielen zum Einsatz kam. Dem Flügelspieler gelangen in seiner ersten Saison auf der Insel außerdem fünf Tore.", "section_level": 2}, {"title": "FC Everton.", "content": "Im folgenden Sommer 2018 wurde Richarlison als Transferziel des neuen Everton-Trainers Marco Silva genannt. Silva, welcher ihn bereits letzte Saison in Watford trainierte, konnte den Brasilianer letztendlich am 24. Juli nach Liverpool holen. Für die Dienste Richarlisons überwies der FC Everton 39,2 Millionen, welche sich durch Bonuszahlungen auf 45 Millionen steigern können, an den FC Watford. Dies war bis zu diesem Zeitpunkt die zweithöchste Ablösesumme, welche Everton für einen Spieler zahlte. Einzig der isländische Mittelfeldmann Gylfi Sigurðsson kostete dem Verein mehr Ablöse. Richarlison erlebte bei seinem neuen Verein einen Einstand nach Maß. Bereits am ersten Spieltag der Premier League Saison 2018/19 schnürte er, beim 2:2-Unentschieden gegen die Wolverhampton Wanderers, einen Doppelpack. In seiner ersten Saison erzielte er in 35 Ligaspielen 13 Tore.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Richarlison spielte 2016 erstmals für den brasilianischen Verband und kam für dessen U-20-Nationalmannschaft in zehn Spielen zum Einsatz, in denen er drei Tore erzielte. Von Nationaltrainer Tite wurde Richarlison am 27. August 2018 in den Kader der brasilianischen Nationalmannschaft für die Freundschaftsspiele am 7. September 2018 gegen die Fußballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten und am 11. September 2018 gegen die Fußballnationalmannschaft von El Salvador in den USA berufen. Er kam als Ersatz für den eigentlich berufenen Pedro von Fluminense Rio de Janeiro, welcher sich am 25. August 2018 im Ligaspiel gegen Cruzeiro Belo Horizonte verletzte. Im Spiel gegen die USA wurde Richarlison in der 75. Minute für Roberto Firmino eingewechselt. Im zweiten Spiel gegen El Salvador erzielte Richarlison seine ersten zwei Tore für die Auswahl. Er erzielte die Tore zum 2:0 in 16. Minute nach Vorlage von Neymar und 4:0 in der 50. Minute (Entstand 5:0). Im Mai 2019 wurde Richarlison in den Kader der Mannschaft für die Spiele um die Copa América 2019 berufen. Im Zuge der Gruppenphase stand er in der ersten zwei Spielen gegen Bolivien und Venezuela in der Startelf. Ein Tor gelang ihm in diesen Spielen nicht. Im dritten und letztem Gruppenspiel saß er auf der Reservebank, kam aber nicht zum Einsatz. Beim Viertelfinalspiel am 27. Juni gegen Paraguay stand Richarlison nicht im Kader. Aufgrund einer akuten Mumpserkrankung, musste er isoliert auf seinem Hotelzimmer bleiben. Aufgrund der Erkrankung wurden alle weiteren Spieler vorsorglich geimpft. Zum Halbfinalspiel am 2. Juli war Richarlison als Reservespieler wieder im Kader. Im Finale wurde er in der 75. Minute für Roberto Firmino eingewechselt und erzielte in der 90. Minute das Tor zum 3:1-Endstand per Elfmeter.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Fluminense Nationalmannschaft", "section_level": 1}], "src_summary": "Richarlison, mit vollem Namen Richarlison de Andrade (* 10. Mai 1997 in Nova Venécia, Espírito Santo), ist ein brasilianischer Fußballspieler, der seit Juli 2018 beim englischen Premier-League-Verein FC Everton unter Vertrag steht.", "tgt_summary": "理查利森·德·安德拉德(,1997年-5月10日),巴西职业足球员,司职前锋,现效力于英超的埃弗顿。", "id": 572637} {"src_title": "Marques Brownlee", "tgt_title": "馬克斯·布朗利", "src_document": [{"title": "Privatleben.", "content": "Brownlee wuchs im Ort Maplewood im US-Bundesstaat New Jersey auf, wo er die Columbia High School besuchte. Im Anschluss absolvierte er ein Studium der Wirtschaftsinformatik, das er im Mai 2015 abschloss. Anschließend widmete er sich in Vollzeit der Produktion seiner Videos und deren Präsentation auf YouTube. Er nutzte jahrelang seine eigene Wohnung als Produktionsstudio, bis er im Frühling 2016 eine Gewerbefläche in der benachbarten Stadt Kearny mietete, welche seitdem als Hauptstandort dient. Brownlee ist außerdem professioneller Ultimate-Frisbee -Spieler für den Verein \"Philadelphia Phoenix\" (2017).", "section_level": 1}, {"title": "YouTube-Karriere.", "content": "Sein Kanal wurde bereits im März 2008 angelegt. Ab 2009 produzierte er erste Technikvideos, in denen er Produkte rezensierte, die er bereits besaß. Dabei handelte es sich zum Großteil um Standbilder mit einer überlagerten Tonspur, die er mit einem Mikrofon aufgezeichnet hatte. Eine große Zahl seiner ersten Werke waren außerdem primär Anleitungen für Hardware und Freeware. Inzwischen verdankt er seinen hohen Bekanntheitsgrad vor allem seinen ausführlichen Rezensionen und Erprobungen von neuen Smartphones verschiedenster Marken. Zu seinem Testportfolio gehören aber auch Notebooks, Kopfhörer, Smart-Home-Equipment, Monitore und Fernseher. Seit dem Kauf eines vollelektrischen Pkws der Marke Tesla berichtet er auch vereinzelt über Entwicklungen aus der Elektroautomobilbranche. Brownlees Videos sind bekannt für ein tiefgehendes Verständnis der von ihm benutzten Produkte und das Eingehen auf die Wünsche seiner Zuschauer, mit denen er über diverse Soziale Medien in Kontakt steht. In sogenannten „Frage-und-Antwort-Videos“ stellt er sich in regelmäßigen Abständen direkten Fragen seines Publikums. Für seine Show interviewte er auch bekannte Persönlichkeiten wie den Tesla CEO Elon Musk, Microsoft-Gründer Bill Gates, Schauspieler Will Smith und den Basketballspieler Kobe Bryant. Seit Ende 2014 wird einmal jährlich ein \"Smartphone-Award\" vergeben, bei dem die seiner Meinung nach besten Produkte des vergangenen Jahres in verschiedenen Kategorien vorgestellt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marques Keith Brownlee (* 3. Dezember 1993 in Maplewood, New Jersey), auch bekannt unter seinem Pseudonym MKBHD, ist ein US-amerikanischer YouTuber. Seine Videos sind auf den Bereich moderner Technologien spezialisiert, insbesondere Smartphones, Computertechnik und andere Unterhaltungselektronik. Mit rund 10 Millionen Abonnenten gehört er zu den bekanntesten Vertretern im Technikbereich.", "tgt_summary": "马克斯·凯斯·布朗利(英语:Marques Keith Brownlee;1993年-12月3日),艺名「MKBHD」,是一名YouTuber、科技评论员、网红及专业终极飞盘运动员,以他的科技YouTube频道MKBHD知名。该频道的名字由他名字的缩写「MKB」和高清(High Definition)的缩写「HD」组成,截止2020年1月,拥有超过1,000万名订阅者,在YouTube科技频道中订阅者数量排名第三,有超过8.34亿点击率。2013年8月,Google前社交网络高级副总裁维克·冈多特拉称布朗利是「[这个]行星上最好的科技评论员」。", "id": 1863973} {"src_title": "Andrew Brunson", "tgt_title": "安德鲁·布伦森", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Andrew Brunson wuchs in North Carolina als ältestes von sieben Kindern der Missionare Ron und Pam Brunson in einem religiösen Umfeld auf. 1991 schloss er eine Ausbildung zum presbyterianischen Geistlichen an der Trinity Evangelical Divinity School mit dem Master of Arts (M.A.) ab, danach am Erskine Theological Seminary mit dem \"Master of Divinity\". 1993 siedelte Brunson mit seiner Frau Norine, mit der er drei Kinder hat, in die Türkei über, um dort zu missionieren. 2001 promovierte er an der Universität Aberdeen mit einer Arbeit über die Rezeption von Psalm 118 im Johannesevangelium. 2010 gründete Brunson die Auferstehungskirche \"(Diriliş Kilisesi)\" in Izmir. Die kleine Gemeinde hat etwa 25 Mitglieder, die sich regelmäßig treffen. „Einige Dutzend solcher ausländischen Seelsorger gibt es in der Türkei – die wenigen Protestanten im Land sind auf sie angewiesen, weil die Kirche in der Türkei keine Seelsorger ausbilden darf.“ Als er am 7. Oktober 2016 sein Visum verlängern lassen wollte, wurde Brunson zusammen mit seiner Frau Norine verhaftet. Beide wurden zunächst in Abschiebehaft genommen, da Brunson „mit finanziellen Mitteln aus dem Ausland missionarische Initiativen ins Leben gerufen und damit die Staatssicherheit gefährdet haben soll“. Das Ehepaar wurde aber nicht abgeschoben. Ein anonymer Zeuge bezichtigte Brunson der Mitgliedschaft in der Gülen-Bewegung. Während Norine Brunson nach wenigen Tagen freigelassen wurde, blieb Andrew Brunson zwei Monate ohne Anwalt und ohne Haftbefehl in Einzelhaft. Im Dezember 2016 wurde Brunson dem Haftrichter vorgeführt. Brunson wird die Unterstützung einer bewaffneten Terrororganisation, Spionage und Unterstützung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorgeworfen. Er weist diese Vorwürfe zurück, räumt aber ein, mehrfach in den Südosten der Türkei gereist zu sein, um syrische Flüchtlinge zu betreuen. Im Fall seiner Verurteilung drohen ihm 35 Jahre Haft, nämlich 15 Jahre für Unterstützung einer militanten Terrorgruppe, ohne deren Mitglied zu sein, und 20 Jahre wegen Spionage. Im Untersuchungsgefängnis war Brunson zunächst mit 21 Mitgefangenen in einer Zelle untergebracht, die für acht Personen vorgesehen war. Während Brunsons Verteidiger keine Akteneinsicht erhielt, verbreiteten türkische Medien Berichte, Brunson sei von Fethullah Gülen bezahlt worden \"(Yeni Asır)\", er sei ein CIA-Agent und Drahtzieher des Putschversuches 2016 \"(Takvim)\". Außerdem sei er für die PKK aktiv gewesen \"(Sabah)\". Belegt wurden die Punkte durch Aussagen von Zeugen und Nachrichten, die von seinem Mobiltelefon gesendet wurden. Zudem war Brunson – obwohl sein Einsatzgebiet in Izmir war – von 2014-2017 mehrfach in Kurdengebiete gereist. Sein Mobiltelefon hat sich während dieser Zeit im Stadtteil Suruç von Urfa 1.306 mal ins Mobilfunknetz eingeloggt, in anderen Stadtteilen von Urfa 192 und in Diyarbakır 2 Mal. Die Anklageschrift beruht auf anonymen Zeugenaussagen und Geheimdokumenten, die Brunson bezichtigen, er habe Kurden „christianisiert“, um den Separatismus anzuheizen; damit habe er den Grund gelegt für den Putschversuch des 15. Juli 2016, für den die türkische Regierung die Gülen-Bewegung verantwortlich macht. Die Anklageschrift wirft Brunson weiterhin vor, er habe sich mit der Gülen-Bewegung und militanten Kurden abgestimmt, um Unruhe auf dem Land zu stiften. Um Informationen zu sammeln, habe er Bürger „mit gewissen ethnischen Wurzeln“ gezielt angesprochen. Die Zeugen der Anklage (zwei davon waren nur auf Video zu sehen, um ihre Identität geheim zu halten) belasteten Brunson damit, kurdische Flüchtlinge in einem Gästehaus beherbergt und bei Gottesdiensten und Versammlungen Sympathien für die PKK bekundet zu haben. Er soll kurdische Bibeln mit dem Logo der PKK verteilt und unter dem Vorwand humanitärer Hilfe Personen versteckt haben, die sich kurdischen Einheiten in Syrien anschließen wollten. Ein Zeuge wollte aus Diplomatenkreisen erfahren haben, dass Brunson die Koordinaten kurdischer Guerillastützpunkte in Syrien weitergegeben habe, so dass die CIA ihnen Waffen zukommen lassen konnte. Evangelikale Christen in den USA nahmen Anteil am Fall Brunson; das christlich-konservative \"American Center for Law and Justice\" trat gegenüber der US-Regierung und anderen Stellen als Lobby für Brunson auf. 2017 forderte die US-Regierung die Freilassung Brunsons. Präsident Erdoğan bot an, Brunson im Austausch gegen Fethullah Gülen, der im US-amerikanischen Exil lebt, freizulassen. „Der Erlass mit der Nummer 694 ermächtigt den Präsidenten ausdrücklich, inhaftierte Ausländer in der Türkei auszutauschen gegen Türken, die im Ausland inhaftiert sind – sofern «die nationale Sicherheit und das Interesse des Landes dies erfordern».“ Der Konflikt um Brunsons Freilassung trug zu einer Verschlechterung der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern bei. Die USA verhängten am 10. August 2018 Strafzölle auf Stahl und Aluminium, die Türkei reagierte am 15. August mit Erhöhung der Einfuhrzölle auf US-Produkte, besonders auf Autos und Alkohol. Im April 2018 begann Brunsons Prozess, am 12. Oktober endete er. Brunson wurde zu einer Haftstrafe „wegen Unterstützung einer Terrororganisation“ verurteilt; die Richter hoben die Haft aber wieder auf – wegen der bereits abgesessenen Strafe „und guter Führung“. Staatspräsident Erdoğan versucht nach der vorgezogenen Parlamentswahl und angesichts einer galoppierenden Inflation der Landeswährung offenbar Entspannungspolitik an äußeren Fronten, um seine Handlungsspielräume zu erweitern. Brunson war vom 25. Juli 2018 bis zu seiner Ausreise aus der Türkei am 12. Oktober 2018 in Hausarrest, nach Angaben türkischer Behörden mit Rücksicht auf seinen schlechten Gesundheitszustand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrew Craig Brunson (* 3. Januar 1968 in Black Mountain, North Carolina) ist ein US-amerikanischer Pastor der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche. Seit 7. Oktober 2016 war er in türkischer Haft und wurde am 23. Juli 2018 in den Hausarrest entlassen, der am 12. Oktober 2018 aufgehoben wurde. US-Präsident Trump hatte seine Freilassung gefordert und Strafzölle gegen die Türkei verhängt.", "tgt_summary": "安德鲁·克雷格·布伦森(英语:Andrew Craig Brunson,1968年-1月3日)是一名在土耳其的美国牧师。在2016年土耳其未遂政变之后,土耳其政府展开大规模清洗活动,牵涉到军人、文职人员、教育工作者、学者、持不同政见者和记者,他于2016年10月被捕。布伦森是伊兹密尔耶稣复活堂的一名福音主义牧师,该教堂是一个拥有25名教众的小型新教教堂。", "id": 2144305} {"src_title": "Kampuchean United Front for National Salvation", "tgt_title": "柬埔寨救国民族团结阵线", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Organisation wurde aufgrund von Erweiterungen und Anpassungen an wechselnde Umstände mehrfach umbenannt. Sie besteht heute noch, hat aber in der modernen kambodschanischen Politik viel von ihrer ursprünglichen Bedeutung verloren.", "section_level": 1}, {"title": "Kampuchean United Front for National Salvation (1978–1981).", "content": "Die \"Salvation Front\" wurde am 2. Dezember 1978 in der von kambodschanischen Kommunisten und Überläufern der Roten Khmer von diesen befreiten Provinz Kratie in der Nähe der Grenze zu Vietnam gegründet. Anlass war ein von den Gründern so genannter „Reunion Congress“ von 70 kambodschanischen Regimekritikern, die entschlossen waren, die Regierung Pol Pot zu stürzen. Sie verurteilten den wachsenden Personenkult um Pol Pot und dessen zunehmend antivietnamesische Politik. Viele fühlten sich zudem persönlich von den blutigen Säuberungen in Ost-Kambodscha 1977 bedroht, besonders nach So Phims Suizid in auswegloser Situation nach einem Angriff durch Truppen Pol Pots. Das \"Denkmal des 2. Dezember\" in Phnom Penh erinnert an die Gründung der Front. Heng Samrin wurde zum Führer gewählt. Innerhalb weniger Wochen gewann sie erheblichen Einfluss auf beiden Seiten der Grenze. Politisch war die \"Salvation Front\" eine Pro-Vietnam-Organisation der marxistischen Revolutionären Partei von Kampuchea (\"Marxist Kampuchean People’s Revolutionary Party\", KPRP), die sich der Kommunistischen Partei von Kampuchea – auch Angkar genannt – der Roten Khmer widersetzte. Ihr Ziel war es, sich als kambodschanische Front zu etablieren, um Pol Pots Terrorregime zu stürzen. Sie formulierte elf Punkte für den Wiederaufbau des Landes, die nach der Gründung der \"Volksrepublik Kampuchea\" die Kambodschaner motivieren sollten, die Wiederaufbaubemühungen und die prosowjetische Struktur des neuen Staates zu unterstützen, um die Revolution mit einem im Gegensatz zu den Roten Khmer gemäßigten, pragmatischen und humanen Ansatz dauerhaft zu verankern. Obwohl die Front weitgehend von KPRP-Kommunisten kontrolliert wurde, gab es in ihrer Führung eine Reihe von Nichtkommunisten, wie zum Beispiel kambodschanische Buddhisten und auch nichtkommunistische Frauen. Das Zentralkomitee der \"Salvation Front\" bestand aus 15 Mitgliedern, Heng Samrin war Vorsitzender, Chea Sim Vizepräsident, Ros Samay Generalsekretär. Der \"Revolutionäre Volksrat\" wählte am 8. Januar 1979 ebenfalls Heng Samrin zum Vorsitzenden und Pen Sovan zu seinem Stellvertreter. Weiter gehörten ihm Hun Sen (auswärtige Angelegenheiten), Keo Chenda (Kultur und Information), Mot Sakun (Wirtschaft), Chea Sim (innere Angelegenheiten), Pen Sovan (Verteidigung), Nu Beng (Gesundheit und Soziales) und Chan Ven (Bildung) an.", "section_level": 2}, {"title": "Kampuchean United Front for National Construction and Defence (1981–2006).", "content": "1981, zwei Jahre nach der Befreiung der Hauptstadt Phnom Penh, wurde die \"Salvation Front\" in \"Kampuchean United Front for National Construction and Defence\" umbenannt (KUFNCD; frz. \"Front d’union pour l’édification et la défense de la patrie du Cambodge\", UFCDK; dt. \"Einheitsfront für nationale Konstruktion und Verteidigung von Kampuchea\"). Noch Jahre nach der Gründung der \"Volksrepublik Kampuchea\" blieb die Front die wichtigste politische Organisation des kambodschanischen Pro-Vietnam-Staates. Die Rolle der Front im politischen Leben der Nation wurde offiziell in der Verfassung der PRK festgelegt, die in Artikel 3 feststellte: „Die \"Kampuchean United Front for National Construction and Defence\" und die revolutionären Massenorganisationen bilden eine solide Basis zur Unterstützung des Staates und ermutigen das Volk, seine revolutionären Aufgaben zu erfüllen.“ Vorsitzender wurde Chea Sim, Heng Samrin Ehrenvorsitzender.", "section_level": 2}, {"title": "Solidarity Front for Development of the Cambodian Motherland (2006 bis heute).", "content": "Auf dem 5. Kongress der Front vom 29. April 2006 in Phnom Penh wurde sie in \"Solidarity Front for Development of the Cambodian Motherland\" umbenannt (SFDCM; frz. \"Front de solidarité pour le développement de la patrie du Cambodge\", FSDPC; dt. \"Solidaritätsfront für die Entwicklung des kambodschanischen Vaterlandes\"). Heute organisiert die SFDCM als letzter Abkömmling der \"Salvation Front\" nationale und internationale Veranstaltungen in Sportstätten und an Messen im Auftrag der kambodschanischen Regierung. Vorsitzender ist nun wieder Heng Samrin, Ehrenvorsitzender war bis zu seinem Tod 2015 Chea Sim.", "section_level": 2}, {"title": "Ursprüngliche Aufgaben.", "content": "Die ursprünglichen Aufgaben der \"Salvation Front\" bestanden vor allem darin, die Parteipolitik auf die Massen zu übertragen, als Anlaufstelle für Beschwerden zu dienen und die Menschen für die Bemühungen des Regimes zur Konsolidierung der sogenannten „Arbeiter-Bauern-Allianz“ zu mobilisieren. Die Kader der Front mussten in engem Kontakt mit den Menschen bleiben, den Behörden deren Bedürfnisse und Probleme melden und Massenkampagnen durchführen, um die Unterstützung für das Regime zu stärken oder um Anreize zu schaffen, die Bevölkerung zu größeren Anstrengungen bei der Verfolgung der Parteiziele zu motivieren. Die Kader waren auch dafür verantwortlich, Netzwerke von Aktivisten der Front in Gemeinden zu organisieren und ihre Aktionen mit Kadern verschiedener Massenorganisationen zu koordinieren. Dies bedeutete oft lange Indoktrinationssitzungen und bewog Dorfbewohner, Transparente und Plakate mit der Propaganda der \"Salvation Front\" herzustellen. Anderseits verärgerte es Leute, die der Ansicht waren, die Bemühungen sollten auf produktive Arbeit ausgerichtet sein. Die \"Salvation Front\" war auch für die Durchführung von „Freundschaftsaktivitäten“ verantwortlich, die darauf abzielten, das Klima für eine enge Zusammenarbeit mit „dem vietnamesischen Volk und der vietnamesischen Armee und deren Experten“ zu verbessern. Eine weitere wichtige Funktion der Front bestand darin, buddhistische Mönche umzuerziehen, damit sie „die engstirnige Gewohnheit, sich in Gruppen und Faktionen zu spalten“, ablegen und aktiver an den revolutionären Bestrebungen der Front teilnehmen würden.", "section_level": 1}, {"title": "Organisationen.", "content": "Die wichtigsten Massenorganisationen unter dem Dach der \"Salvation Front\" waren:", "section_level": 1}, {"title": "Gedenkdaten.", "content": "Alle Organisationen unter dem Dach der \"Salvation Front\" veranstalteten Kundgebungen an nationalen Gedenkveranstaltungen wie den folgenden, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu wecken:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kampuchean United Front for National Salvation (KUFNS; khm.: សាមគ្គី សង្គ្រោះ ជាតិ កម្ពុជា; frz. \"Front uni national pour le salut du Kampuchéa\", FUNSK; dt. \"Nationale Einheitsfront für die Rettung von Kampuchea\"), oft einfach Salvation Front oder gemäß der französischen Abkürzung FUNSK genannt, war eine heterogene kambodschanische politisch-militärische Organisation, die den vietnamesischen Einmarsch in Kambodscha von Dezember 1978 legitimierte, der die Niederlage des Demokratischen Kampuchea der Roten Khmer zur Folge hatte. Dies führte zur Gründung des von Vietnam unterstützten neuen Staates \"Volksrepublik Kampuchea\" (engl. \"People’s Republic of Kampuchea\", PRK; frz. \"République populaire du Kampuchéa\", RPK) und zum Wiederaufbau des zerrütteten und durch das Regime der Roten Khmer komplett verarmten Landes.", "tgt_summary": "柬埔寨救国民族团结阵线(Kampuchean (or Khmer) United Front for National Salvation,KUFNS), often simply referred to as Salvation Front or by its French acronym FUNSK \"(Front d'Union nationale pour le salut du Kampuchéa)\",越南入侵柬埔寨后所成立的傀儡组织,1978年12月2日在越南柬埔寨边界的桔井省仕伦县特努乡曾克鲁村成立。击败红色高棉后成立了柬埔寨人民共和国(PRK)。1981年改为柬埔寨建国卫国统一阵线(KUFNCD or UFCDK)。 2006年4月29日,柬埔寨建国卫国统一阵线在金边举行第五届大会,再次改名为柬埔寨祖国发展团结阵线(SFDCM),但已经没有什么影响力。", "id": 2515397} {"src_title": "Merostomata", "tgt_title": "肢口綱", "src_document": [{"title": "Körperbau.", "content": "Alle hierher zusammengefassten Organismen besitzen einen Körper, der aus Segmenten besteht, die zu zwei Abschnitten (Tagmata) zusammengefasst erscheinen, einem Vorderkörper (Prosoma oder Cephalothorax) und einem Hinterleib (Opisthosoma), der in eine unterschiedliche Anzahl Unterabschnitte geteilt sein kann und am Ende einen langen Schwanzstachel (Telson) trägt. Der Vorderabschnitt wird von oben (dorsal) von einem einheitlichen Schild bedeckt, der oft auf der Oberseite Facettenaugen erkennen lässt. Es trägt sechs Paar Extremitäten, von denen das vorderste Paar als Scheren-tragende Cheliceren ausgebildet ist, die restlichen sind laufbeinartig oder die hinteren als Schwimmbeine ausgeprägt. Innen an den Beinen sind plattenartige Kiemen als Atemorgane vorhanden. Besondere, taster-ähnliche Pedipalpen sind nicht erkennbar. Die ersten Beinglieder, Hüfte oder Coxa genannt, tragen innen gezähnte Anhänge, die als Mundwerkzeuge bei der Nahrungsaufnahme dienen. Von hoher Bedeutung für die Systematik ist das Vorhandensein oder Fehlen einer großen, unpaaren Platte, die die Hüften verschiedener Beinpaare bedeckt. Diese wird Metastoma genannt. Ein Metastoma ist vorhanden bei den Eurypteriden und manchen Chasmataspidida. Nach einer Hypothese ist sie homolog zur Bauchplatte (Sternum) der Arachnida. Einige sehen sie auch als homolog zu den Chilaria der Xiphosura. Die Segmente des Opisthosomas können teilweise Extremitäten tragen, oder völlig ohne diese ausgebildet sein. Wenn extremitätentragende Segmente vorhanden sind, sind dies immer die vorderen, der entsprechende Abschnitt des Hinterleibs wird dann Mesosoma genannt. Der zweite, extremitätenlose Abschnitt wird Metasoma genannt. Oft besitzen die ersten sechs oder sieben Hinterleibssegmente Gliedmaßen, deren erstes Paar oft zu kleinen, Chilaria genannten Platten reduziert ist. Immer ist das Opisthosoma gegenüber dem Prosoma merklich verschmälert. Meist sind alle Segmente des Opisthosomas frei und gegeneinander beweglich, einige können aber abschnittsweise miteinander verschmolzen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Da alle zu den Merostomata gerechneten Gruppen mit Ausnahme von vier Arten der Pfeilschwanzkrebse ausgestorben sind und nur fossil erhalten vorliegen, ist über ihre Lebensweise wenig bekannt. Man nimmt an, dass alle zugerechneten Gruppen wasserlebend (aquatisch) waren. Dabei liegen Funde sowohl aus marinen Sedimenten wie auch aus Süßwassersedimenten vor. Einige Spurenfossilien lassen die Möglichkeit offen, dass einige Vertreter zumindest zu kurzen Landgängen das Wasser verlassen konnten. Wie die gesamte Verwandtschaft waren sie vermutlich räuberisch.", "section_level": 1}, {"title": "Phylogenie und Verwandtschaft.", "content": "Traditionell wurden innerhalb der (Eu-)Cheliceraten zwei Gruppen im Rang von Klassen unterschieden, die Merostomata mit primär wasserlebender (aquatischer) Lebensweise und die Arachnida mit primär landlebender (terrestrischer) Lebensweise. Dieses Verhältnis wird seit den 1990er Jahren zunehmend bestritten. Die gemeinsamen Merkmale der zu den Merostomata zusammengefassten Taxa seien demnach nur gemeinsame Stammgruppenmerkmale (Symplesiomorphien), die sich oft aus der gemeinsamen aquatischen Lebensweise (die innerhalb der Chelicerata primär war) ergeben hätten. Da die Monophylie seit längerem bestritten wird, wird ein Taxon Merostomata in der neueren Literatur kaum noch berücksichtigt. In einer neueren Untersuchung von 2014 wurde eine mögliche Verwandtschaft der Xiphosura sensu stricto, Eurypterida und Chasmataspidida allerdings erneut als Möglichkeit ins Spiel gebracht, ohne formal ein Taxon wieder herzustellen. Viele neuere Autoren gebrauchen Merostomata wieder in der ursprünglichen Bedeutung nach Dana, demnach wäre der Name ein Synonym von Xiphosurida.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Merostomata sind ein umstrittenes Taxon der Spinnentiere, das die Xiphosura oder Schwertschwänze (mit der rezenten Familie der Pfeilschwanzkrebse) und die ausgestorbenen Eurypterida oder Seeskorpione (selten auch Breitflosser) zusammenfasst. Der wissenschaftliche Name leitet sich ab von altgriechisch \"meros\", Hüfte und \"stoma\", Mund, Öffnung, daher sehr selten deutsch als „Hüftmünder“ bezeichnet, er nimmt Bezug auf die Gestalt der vorderen Gliedmaßen, deren basale Segmente der Nahrungsaufnahme dienen, während die äußeren (distalen) zur Fortbewegung eingesetzt werden. Der Name Merostomata wurde ursprünglich 1852 von James Dwight Dana für die Pfeilschwanzkrebse eingeführt. Henry Woodward definierte ihn 1866 neu, so dass er auch die Seeskorpione umfasste (beide Gruppen galten zu dieser Zeit noch als zu den Krebstieren gehörend). Im klassischen System sind die Merostomata eine der beiden Klassen der „echten“ Spinnentiere oder Euchelicerata, mit den beiden Ordnungen Xiphosura und Eurypterida. Später wurde die Gruppe der Chasmataspidida aus den Xiphosura ausgegliedert und zur eigenständigen Ordnung erhoben. Das Verhältnis dieser Gruppen, und die Monophylie der Xiphosura und der Chasmataspidida sind seit langer Zeit umstritten. Die meisten Systematiker nehmen heute an, dass die Seeskorpione näher mit den Spinnentieren (Arachnida) verwandt sind als mit den Schwertschwänzen. Ein Taxon Merostomata würde demnach nicht existieren.", "tgt_summary": "肢口纲(学名:)是一纲水生的螯肢亚门,其下包括了鲎及广翅鲎。现存的肢口纲只有4个物种,但有大量主要属于古生代的化石物种。一些学者倾向将肢口纲分拆成两个纲,即板足鲎类及剑尾类。这是因为肢口纲被认为是并系群,其中的板足鲎类较为接近蛛形纲,组合成为Metastomata 或Cryptopneustida。不过这种分类向非受到广泛接纳。", "id": 860571} {"src_title": "Place de la Carrière", "tgt_title": "卡里埃尔广场", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Platz liegt nordwestlich der zentralen Place Stanislas in der Altstadt. Die Place Stanislas und die Place de la Carrière sind verbunden über die Rue Héré und durch den Arc Héré städtebaulich getrennt. Der Platz bildet als Verlängerung der Rue Héré eine Sichtachse zwischen herzoglichem Palais und Palais du Gouvernement.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Der lang gestreckte Platz verbindet die Altstadt mit der Neustadt des 18. Jahrhunderts, die von Herzog Stanislas gegründet wurde. West- und Ostseite sind von zwei Reihen Platanen begrenzt. Eine niedrige Mauer fasst den Platz ein, die Ecken werden von vier Brunnen mit Kinderfiguren gebildet. Am südlichen und nördlichen Ende begrenzt ein hoher schmiedeeiserner Zaun den Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Platz wurde im 16. Jahrhundert erbaut, als die Festungsanlagen der mittelalterlichen Stadt versetzt wurden. Rund um den Platz errichteten Adelsfamilien repräsentative Stadtpalais. Der Platz selbst wurde vor allem für Turniere und Reiterspiele genutzt. Ende des 17. Jahrhunderts brachen die französischen Besatzer ein Tor in die Festungswälle der Stadt, um eine Verbindung zwischen Altstadt und der entstehenden Neustadt im Süden außerhalb der Befestigungsanlagen zu schaffen. Der lothringische Herzog Stanislas I. Leszczynski entschied sich dann Mitte des 18. Jahrhunderts, Altstadt und Neustadt zu verbinden und ein neues Zentrum zu schaffen. Leopold von Lothringen hatte bereits mit dem Bau eines Palastes am nördlichen Ende des Platzes begonnen, der allerdings unvollendet blieb. Dort errichtete Stanislas den \"Palais de l'Intendance\" (heute Palais du Gouvernement). Daran schließen sich zum Platz im Westen und Osten zwei große, halbkreisförmige Kolonnaden mit Statuen und Büsten der Götter des Olymps an. Zwei Herrenhäuser im Stil der französischen Renaissance, das Hotel Héré und das Hôtel de Morvilliers, folgen dann zum Platz und bilden das nördliche Ende der flankierenden Bebauung. An den Längsseiten des Platzes wurden die Stadtpalais im Stil der Renaissance von Emmanuel Héré klassizistisch umgebaut. Das südliche Stadttor wurde im Stil eines prachtvollen Triumphbogens umgebaut, im Südosten mehrere klassizistische Stadtvillen errichtet. Im Zentrum errichtete man einen Platz, der von Orangenbäumen eingerahmt und mit Steinvasen geschmückt wurde, die von den Künstlern Mesny und Lépy geschaffen wurden. An den Ecken errichtete man Brunnen.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmalschutz.", "content": "Der Arc Héré, der Palais du Gouvernement und die Säulengänge sind bereits seit 1923 Monuments historiques, große Teile der Fassaden der umgebenden Häuser seit 1925. 2003 und 2005 wurde der Denkmalschutz ausgeweitet. Im Dezember 1983 wurde die Place de la Carrière gemeinsam mit der Place Stanislas und der Place d’Alliance in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Place de la Carrière ist ein Platz im Stadtzentrum von Nancy. Sie steht als Monument historique unter Denkmalschutz und gehört gemeinsam mit der Place Stanislas und der Place d’Alliance zum UNESCO-Welterbe.", "tgt_summary": "卡里埃尔广场(place de la Carrière)是法国洛林大区城市南锡老城的一个广场,是著名的斯坦尼斯拉斯广场的延伸,两者之间以埃瑞拱门分隔。", "id": 369732} {"src_title": "Tensei Shitara Slime Datta Ken", "tgt_title": "關於我轉生變成史萊姆這檔事", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Mittdreißiger Satoru Mikami ist Angestellter und zwar mit seinem Leben zufrieden, hätte aber gern eine Freundin. Er ist eifersüchtig auf seinen Kollegen, der sich gerade mit der schönsten Frau der Firma verlobt hat. Als die beiden überfallen werden, kommt Satoru ihnen zu Hilfe und wird dabei selbst erstochen. Eine Computerstimme spricht zu ihm und als er wieder erwacht, kann er sich nicht bewegen und nichts sehen. Nach einer Weile stellt Satoru fest, dass er als lebender Schleimklumpen wiedergeboren wurde. Langsam lernt er seine Fähigkeiten kennen, kann andere Wesen auflösen und sich von ihnen ernähren und dabei deren Fähigkeiten erwerben. Dabei wird er stets von der Computerstimme beraten, die ihm zu allem Antworten geben und alles analysieren kann. Schließlich trifft er den Drachen Veldora, der ihm zur Fähigkeit zu sehen verhilft. Sie freunden sich an und geben sich den gemeinsamen Namen Tempest. Veldora gibt dem Schleim den Vornamen Rimuru. Veldora ist furchteinflößend, aber freundlich und hilfsbereit zu Rimuru. Seit 300 Jahren ist der Drache in der Höhle, in der Rimuru wiedergeboren wurde, durch den Bann einer Heldin eingesperrt. Rimuru nimmt ihn in sich auf, sodass sie zusammen fliehen können. Draußen findet sich Rimuru in einer Welt voller Goblins, Wölfe und Zwerge. Den schwachen Goblins erscheint der mächtige, sprechende Schleim als Gott und Rimuru ist bereit, ihnen gegen die Wölfe zu helfen. Als diese besiegt sind, erkennen sie die Macht des Schleims an und akzeptieren Rimuru als neuen Anführer. Er gibt ihnen allen Namen, wodurch sie deutlich stärker werden. Gemeinsam sollen sie ein neues Dorf aufbauen und sich gegen andere Monster verteidigen, die nach dem Verschwinden Veldoras nun aktiver geworden sind. Um Hilfe zu finden, reist Rimuru mit einigen Wölfen und Goblins zur Stadt der Zwerge. Dort hilft Rimuru dem Schmied, der einen unerfüllbaren Auftrag vom Minister des Königs erhalten hat. Als sie gemeinsam feiern, wobei Rimuru zu seiner Freude erstmals Elfen kennenlernt, kommt es zu einem Streit mit dem Minister. Schließlich werden der Schmied und seine Freunde verbannt. Sie schließen sich Rimuru an, der damit Handwerker für die neue Stadt gewonnen hat. Im Laufe der Zeit entwickelt sich aus dem Dorf eine Stadt, die zur Hauptstadt einer neuen Nation wird mit Rimuru an der Spitze, der danach strebt, ein Land zu schaffen in dem jeder, sei es Mensch oder Monster, in Harmonie zusammenleben kann. Doch bei vielen erzeugt diese neue Nation, die hauptsächlich von Monstern aller Art bewohnt wird, auch Ablehnung oder auch ungewolltes Interesse, darunter diverse Nachbarländer, die Kirche oder auch einzelne Dämonenherrscher. Andere kann Rimuru für seine Sache gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Die von Fuse geschriebenen Geschichten erschienen zunächst ab 2013 als Reihe auf der Website \"Shōsetsuka ni Narō\". Der Verlag Micro Magazine erwarb 2014 die Rechte an dem Titel und veröffentlichte die mit Illustrationen von Mitz Vah versehenen Geschichten als Light-Novel-Reihe, die bisher 12 Bände umfasst, mit dem englischen Nebentitel \"Regarding Reincarnated to Slime\". Eine englische Übersetzung erscheint bei Yen Press unter dem Titel \"That Time I Got Reincarnated as a Slime\". Die Veröffentlichungen auf Shōsetsuka ni Narō wurden 2016 eingestellt. Eine Manga-Adaption, umgesetzt von Taiki Kawakami, erscheint seit März 2015 im Magazin \"Gekkan Shōnen Sirius\" bei Kodansha. Die Kapitel wurden auch in bisher neun Sammelbänden veröffentlicht. Der 8. Band verkaufte sind in Japan über 300.000 mal. Eine deutsche Fassung des Mangas erscheint seit August 2018 bei Altraverse in bisher sieben Bänden, eine englische bei Kodansha Comics. Daneben gibt es mehrere Manga-Ableger, die teils andere Figuren in den Vordergrund rücken:", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Eine Adaption als Animeserie wurde im März 2018 angekündigt. Diese erfolgt durch das Animationsstudio Eight Bit unter der Regie von Yasuhito Kikuchi und dem Charakterdesign von Ryōma Ebata. Die Ausstrahlung startete am 2. Oktober 2018 punkt Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf Tokyo MX und BS11, sowie mit Versatz auch auf TV Kanagawa und Mainichi Hōsō. Geplant sind 24 Folgen. Crunchyroll streamt die Serie unter dem Titel \"That Time I Got Reincarnated as a Slime\" weltweit, ausgenommen Asien, im Simulcast unter anderem mit deutschen und englischen Untertiteln. Aufgrund des Zeitunterschiedes erfolgte die Erstausstrahlung hier bereits am 1. Oktober. Die letzte Folge der ersten Staffel war eine Zusammenfassung der bisherigen Geschichte aus der Sicht des Sturmdrachens Veldora. Diese Episode wurde erstmals am 25. März 2019 ausgestrahlt. Im März 2019 wurde eine zweite Staffel der Anime-Adaption angekündigt. Bei einer Veranstaltung in Tokyo, bei der die Premiere der 24. Folge stattfand, wurde eine zweite Staffel für 2020 angekündigt. Crunchyroll und TNT bringen ab dem 15. Juli 2020 eine auf Deutsch synchronisierte Fassung im Adult Swim-Block auf TNT Comedy.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Serienmusik stammt von Elements Garden. Der Vorspanntitel \"Nameless story\" wird von Takuma Terashima gesungen, der Abspanntitel \"Another colony\" von True.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Romanreihe verkaufte sich bis März 2018 etwa 4,5 Millionen Mal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tensei Shitara Slime Datta Ken (), kurz \"TenSura\" (), ist eine Online-Romanreihe von Fuse, die von 2013 bis 2016 in Japan erschien. Sie wurde als Light Novel und Manga adaptiert, letzterer erschien auf Deutsch als Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt. Eine Umsetzung als Anime-Fernsehserie erscheint seit dem 1. Oktober 2018 unter anderem mit deutschen Untertiteln auf Crunchyroll als That Time I Got Reincarnated as a Slime.", "tgt_summary": "是日本小说家伏濑创作的一部网络小说作品,描述一名上班族转生到异世界成为史莱姆的新人生故事。", "id": 1761123} {"src_title": "Miohippus", "tgt_title": "中新馬", "src_document": [{"title": "Auftreten.", "content": "\"Miohippus\" erschien vor ca. 34 bis 36 Millionen Jahren aus dem Mesohippus. So lebte er etwa vier Millionen Jahre mit \"Mesohippus\" zusammen, bevor dieser ausstarb. Während seiner Lebzeit entstanden insgesamt 15 untereinander sehr ähnliche Arten des Mesohippus, die vor ca. 24 Millionen Jahren in 3 verschiedene Linien und Seitenäste übergingen. Diese direkten Nachfahren von Miohippus sind Kalobatippus, Anchitherium und Archaeohippus. Während seiner Lebzeit trat Miohippus ausschließlich in den Ebenen Nordamerikas auf. Da Miohippus das letzte überlebende kletternde Pferd war, fand bei ihm im Laufe der Zeit eine deutliche Stärkung der Knöchelregion statt.", "section_level": 1}, {"title": "Aussehen.", "content": "\"Miohippus\" war ungefähr 1,2 Meter lang, 60 cm groß und wog zwischen 22 und 34 Kilogramm. Andere Schätzungen gehen jedoch deutlich über dieses Gewicht hinaus. Er war das erste Tier, das den bis heute für Pferde typischen Zahnkamm besaß. Da wie bei den meisten eozänen Säugetieren die Zahnkrone des \"Miohippus\" sehr niedrig war, wurde angenommen, dass er hauptsächlich ein Waldbewohner war. Jedoch haben neuere Forschungen ergeben, dass das damalige Umweltmosaik wesentlich komplexer war, als man es sich traditionell vorgestellt hat. Da Knochen des \"Miohippus\" in fast allen Teilen Nordamerikas gefunden wurden, lässt sich daraus schließen, dass \"Miohippus\" auch in wesentlich komplexeren Umweltbegebenheiten auftrat. \"Miohippus\" besaß an jeder Hufe 3 Zehen.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Anfangs wurde von der John Day Formation of Oregon angenommen, es gäbe acht verschiedene Arten des Miohippus. Später stellte sich nach einer genaueren Untersuchung der Zähne jedoch heraus, dass sich nur die Zähne einer Art des Miohippus in den untersuchten Proben befanden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miohippus (latinisiert von altgriechisch μείων (\"meiōn\") \"kleiner\" und ίππος (\"hippos\") \"Pferd\"; also \"kleines Pferd\" oder \"Pferd des Miozän\") war ein prähistorisches Pferd, das während des Tertiär in den meisten Gebieten des damaligen Nordamerika lebte. Miohippus trat etwa zur selben Zeit auf wie \"Mesohippus\", war jedoch wesentlich größer und besaß einen längeren Schädel.", "tgt_summary": "中新马是中马属(学名:)的通称,是一属史前的马。牠们生存于始新世晚期至渐新世早期的北美洲。相信牠们是从渐新马中分支开来的,双方并且共存了达400-800万年之久。", "id": 2313123} {"src_title": "Élite", "tgt_title": "菁英殺機", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Nachdem die Schule \"San Esteban\" im armen Viertel des Dorfes zusammengebrochen ist, sponsert das Bauunternehmen den drei Schülern Samuel, Nadia und Christian ein Stipendium an der Eliteschule \"Las Encinas\". Alle drei haben zunächst Schwierigkeiten, sich an der neuen Schule einzufinden, da sie von ihren Mitschülern verachtet werden. Vor allem Guzmán ist den Neuankömmlingen abgeneigt, während seine Schwester Marina sie willkommen heißt und sie auf ihre Geburtstagsfeier einlädt. Samuel fühlt sich gleich zu Marina hingezogen. Jedoch hat er auch mit seiner Vergangenheit zu kämpfen, da sein Bruder Nano im Gefängnis sitzt. Als dieser überraschend wieder auftaucht und Geldprobleme hat, versucht Samuel ihm zu helfen. Bei einer Party kommen sich auch Nano und Marina näher und haben Sex miteinander. Marina bandelt anschließend auch mit Samuel an, bis sie erfährt, dass sie von Nano schwanger ist. Daraufhin wollen sie zusammen abhauen. Samuel, der durch Zufall von der Affäre zwischen seinem Bruder und Marina erfährt, ist am Boden zerstört und will nichts mehr von ihm wissen. Außerdem erfährt er, dass Marina vor einigen Jahren auf HIV positiv getestet wurde, nachdem sie mit einem Jungen geschlafen hat. Nadia, eine Hijab-tragende Muslimin, macht sich Lu, die Freundin von Guzmán, gleich zur Feindin, da beide die Trophäe als beste Schülerin gewinnen wollen, um ein Stipendium an einer Eliteuniversität in Florida zu erhalten. Außerdem beobachtet Nadia Lu und Guzmán beim Sex in der Damenumkleide, was ein Regelverstoß ist. Um Nadia loszuwerden, heckt Lu zusammen mit Guzmán einen Plan aus. Dieser sieht vor, dass Guzmán Nadia verführt und entjungfert, um sie vor allen bloßzustellen. Guzmán jedoch lernt Nadia mit der Zeit besser kennen und kann den Plan nicht vollenden, da er sich in Nadia verliebt hat. Christian hält nicht viel von der Bildung am \"Las Encinas\", sondern will nur reiche Freunde bekommen. Er bandelt mit Carla an, die allerdings mit Guzmáns bestem Freund Polo zusammen ist. Die drei geraten schnell in eine Dreiecksbeziehung. Mit der Zeit fühlt sich Polo zu Christian hingezogen. Durch eine Intrige schläft Christian mit Polo. Als Carla davon erfährt, trennt sie sich von Polo. Christian findet in dem Sohn der Direktorin Ander den einzigen Freund. Ander, ein angehender Tennisstar, lernt über Christian Omar kennen, der ihn mit Drogen versorgt. Die beiden kommen sich näher und müssen sich mit ihrer Homosexualität auseinandersetzen. Die beiden werden ein Paar, müssen dies jedoch vor ihren Eltern geheimhalten. Außerdem gesteht Ander seinem Vater, dass er kein Tennisstar werden will. Der Höhepunkt der Dramen und Intrigen findet auf der Jahresabschlussparty der Eliteschule statt, als Marina tot aufgefunden wird. Nano wird aufgrund einer Aussage von Samuel, der Nano vom Tatort wegrennen gesehen hat, von der Polizei verhaftet. Es stellt sich jedoch heraus, dass Nano unschuldig ist, da Polo Marina erschlagen hat. Polo tötete Marina, da diese eine Armbanduhr, die Nano gestohlen hat, von Carlas Vater hatte. Auf der Armbanduhr waren brisante Informationen von Marinas und Carlas Vater enthalten. Polo wollte unbedingt die Armbanduhr Carla zurückgeben, um ihr seine Liebe zu gestehen. Carla und Christian kommen Polo durch Zufall auf die Spur und decken ihn daraufhin. Christian will gerne die Wahrheit sagen, wird jedoch von Carla unter Druck gesetzt, da er durch sie die Chance hat, in die bessere Gesellschaft zu kommen. Samuel glaubt mittlerweile an die Unschuld seines Bruders und bittet Christian um Hilfe bei der Suche nach dem wahren Mörder.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Die Ereignisse drehen sich um das Verschwinden von Samu. Er ist sich sicher, dass sein Bruder Nano Marina nicht getötet hat und will gemeinsam mit Guzmán Marinas wahren Mörder stellen. Außerdem gibt es zwei neue Schülerinnen, Rebeca und Cayetana. Rebecas Mutter macht Geld mit dubiosen Drogengeschäften, wohingegen mit Cayetana eine echte Internetbekanntheit die Schule besucht. Doch sie hat ein Geheimnis: Sie ist nicht reich und ihre Mutter arbeitet als Putzfrau, was im Verlauf der Staffel auch rauskommt. Samu macht sich an Carla ran, da er davon überzeugt ist, dass sie mehr weiß als sie zugibt.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Das Abschlussjahr beginnt. Samuel schickt seine Mutter zu Nano, der vor der Polizei geflohen ist. Daraufhin ziehen Rebeka, deren Mutter durch Samu verhaftet wurde, und Valerio, dessen Eltern ihn durch seine Beziehung zu Lu nicht mehr wollen, bei ihm ein. Bei Ander wird Krebs diagnostiziert und seine Beziehung mit Omar gestaltet sich als schwierig, woraufhin dieser eine Beziehung mit dem neuen Schüler Malick, der eine Beziehung zu Nadia hat, beginnt. Lus Eltern akzeptieren sie durch ihre Beziehung mit Valerio auch nicht mehr, woraufhin sie sich, genauso wie Nadia, für ein Stipendium an der Columbia bewirbt. Zwar gewinnt Nadia das Stipendium, doch sie entschließt sich, es mit Lu zu Teilen. Carla beginnt eine Beziehung mit dem neuen Schüler Yeray, dem Gründer eines erfolgreichen Startups, jedoch nur auf Wunsch ihres Vaters. Polo wird von allen gehasst, da sie wissen, dass er Marina ermordet hat. Nur Cayetana und Valerio, mit denen er eine Beziehung beginnt, halten zu ihm. Die ganze Staffel dreht sich um die Ereignisse auf einer Abschlussfeier, in folge derer Polo stirbt. Es stellt sich heraus, dass Lu Polo mit dem Kopf einer zerbrochenen Champagnerflasche erstochen hat, der auf die Tanzfläche stürzt und stirbt. Die Clique deckt Lu und lässt es nach Selbstmord aussehen. Nach dem Vorfall fliegen Nadia und Lu mit Malick nach New York und Omar versöhnt sich mit seinem Vater und kehrt zu Ander zurück. Carla verreist und studiert in einer ausländischen Universität. Valerio wird Carlas Geschäftspartner und schmeißt die Schule, auf Grund seines Alters. Rebeka (weil sie Drogen verkaufte), Guzmán und Samu (wegen ihres Verhaltens bezüglich Polo) und Ander (wegen seiner Krankheit) müssen ihr letztes Jahr wiederholen und starten zwei Monate später mit Omar in ein neues Schuljahr. Cayetana, die als Putzfrau in der Schule arbeitet, beobachtet die Szene.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entsteht unter dem Dialogbuch von Sven Plate, Lioba Schmid und Sigrid Scheurer und der Dialogregie von Sven Plate durch die \"VSI Synchron GmbH\" in Berlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Élite ist eine spanische Fernsehserie von Carlos Montero und Darío Madrona, die erstmals am 5. Oktober 2018 bei Netflix veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": "是一部西班牙青少年惊悚网络剧,由卡洛斯·蒙特罗与达里奥·马德罗纳共同为 Netflix 开创。讲述菁英中学拉因齐纳斯的学生和他们的朋友的故事。 由、、、、、、、、、和主演。、克劳迪娅·萨拉斯和在第2季加入,雷堤·塞内和赛吉欧·莫莫在第3季加入。多位演员都曾参演Netflix西班牙和拉丁美洲部门的作品。", "id": 1327080} {"src_title": "Mr. Mercedes (Roman)", "tgt_title": "賓士先生", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eine Schlange von Arbeitslosen wartet vor einer Jobmesse, als plötzlich ein grauer Mercedes in die Menge rast und dabei acht Menschen tötet und mehrere schwer verletzt. Bill Hodges, ein kürzlich in Ruhestand gegangener Detective(=einfacher Kriminalbeamter), bekommt einen Brief von einer mysteriösen Person, die behauptet, für den Vorfall verantwortlich zu sein und sich selbst als \"Mr. Mercedes\" bezeichnet. Hodges ist geschieden, einsam und lebensmüde und denkt häufig über Suizid nach. Der Vorfall mit dem Mercedes-Mörder fand kurz vor dem Ende seiner Karriere statt und war zum Zeitpunkt seines Eintritts in den Ruhestand immer noch ungeklärt. Der ominöse Mr. Mercedes kennt jedoch Details des Mordfalls und erwähnt zudem Olivia Trelawney, von der er offenbar den Mercedes gestohlen hat. Olivia hatte kurz nach dem Vorfall Selbstmord begangen, da sie Schuldgefühle empfand. Hodges untersucht weiter den Fall, statt ihn seinem ehemaligen Polizeikollegen Pete Huntley zu überlassen. Brady Hartsfield, der sich als die Person hinter dem Namen Mr. Mercedes herausstellt, ist ein Psychopath in den späten Zwanzigern, der seinen Vater im Alter von acht Jahren verloren hat. Als kleiner Junge brachte er auf Anweisung seiner Mutter seinen geistig behinderten Bruder um. Seitdem lebt er alleine mit seiner Mutter, einer Alkoholikerin, zuhause und führt mit ihr eine inzestuöse Beziehung. Für seinen Lebensunterhalt arbeitet er in einem Elektronikladen und einer fahrbaren Eisdiele, von der aus er Hodges und seine Nachbarn beobachtet, darunter den siebzehnjährigen Jerome Robinson, der für Hodges Hausarbeiten erledigt. Während seiner Recherche über die wohlhabende Olivia Trelawney lernt Hodges ihre Schwester Janey kennen, die ihn beauftragt, Olivias Suizid und den Diebstahl des Mercedes zu untersuchen. Kurz darauf beginnt Hodges für Janey zu arbeiten und die beiden beginnen eine Beziehung. Mit Hilfe des Computer-affinen Jerome findet Hodges heraus, wie Brady das Auto gestohlen hat und Olivia (die er während der Arbeit in dem Elektronikgeschäft kennen lernte) dazu brachte, sich umzubringen, indem er ihr Sound-Dateien mit unheimlichen Geräuschen auf ihren Computer sendete, die in unvorhersehbaren Intervallen ertönten. Auf der Beerdigung von Janey und Olivias kürzlich verstorbener Mutter lernt Hodges Janeys unangenehme Verwandte kennen, darunter Janeys psychisch labile Cousine Holly. Nach der Beerdigung sprengt Mr. Mercedes Hodges Auto ohne zu bemerken, dass dieser sich nicht darin befindet. Jedoch befand sich Janey in dem Wagen und wird durch die Explosion getötet. Von Reue geplagt, wird Hodges noch eifriger, den Fall ohne Hilfe der Polizei zu lösen. Holly hilft Hodges und Jerome bei den Ermittlungen. Hartsfield tötet versehentlich seine Mutter mit vergiftetem Hamburger-Fleisch, das er für Jeromes Hund vorbereitet hatte. Mit ihrer Leiche im Haus plant er, sich selbst auf einem riesigen Konzert für junge Mädchen in die Luft zu sprengen, indem er vortäuscht, einen Rollstuhl zu benötigen und in diesem Sprengstoff versteckt. Jerome, Hodges und Holly entdecken die wahre Identität Hartsfields und durchsuchen seine Computer. Dabei finden sie heraus, dass er auf dem Weg zu dem Konzert ist und verfolgen ihn, um ihn zu stoppen. Hodges wird jedoch von einem Herzinfarkt aufgehalten und kann deshalb nicht mit Holly und Jerome auf das Konzertgelände vordringen. Holly entdeckt Hartsfield und schlägt ihn bewusstlos. Hodges wird von dem Konzertpersonal gerettet. Jerome und Holly bekommen für ihre Rettungstat während des Konzerts eine Medaille von der Stadt verliehen. Hartsfield wacht im Krankenhaus aus der Bewusstlosigkeit auf und fragt nach seiner Mutter.", "section_level": 1}, {"title": "Verknüpfung zu anderen Werken.", "content": "Als Hodges sich die Maske des Mercedeskillers, die dieser während der Amokfahrt trug, ansieht, erinnert es ihn an das Gesicht von \"Pennywise\", dem Antagonisten aus Stephen Kings Roman \"Es\".", "section_level": 1}, {"title": "Adaption als Serie.", "content": "Basierend auf dem Buch wird seit 2017 eine gleichnamige Fernsehserie mit bisher drei Staffeln auf Audience ausgestrahlt. In Deutschland ist die Serie auf StarzPlay sowie die erste Staffel als DVD erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mr. Mercedes ist ein Kriminalroman von Stephen King. Das Buch wurde am 3. Juni 2014 veröffentlicht und stellt den ersten Teil der \"Bill-Hodges-Trilogie\" dar, die mit \"Finderlohn\" (2015) und \"Mind Control\" (2016) fortgesetzt wurde.", "tgt_summary": "《奔驰先生》(英语:\"Mr. Mercedes\")是史蒂芬·金于2014年推出的推理小说,是「比尔·霍吉斯三部曲」的首部曲,羸得了2015年爱伦·坡奖的最佳小说奖。", "id": 2550859} {"src_title": "Chilling Adventures of Sabrina", "tgt_title": "莎賓娜的顫慄冒險", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie erzählt die Geschichte der Halbhexe Sabrina Spellman, die ihre Identität als verwaiste Tochter eines Hexenmeisters und einer sterblichen Mutter finden muss. Dabei muss sie sich dunklen Kräften und Dämonen stellen, die ihr und ihrer Familie in der normalen Welt gefährlich werden. Sabrina lebt in Greendale mit ihren Tanten: der freundlichen Hilda, der strengen und stolzen Zelda und ihrem schelmischen Cousin Ambrose. Sie besucht die Baxter Highschool, zusammen mit ihrem Freund Harvey Kinkle und ihren Freundinnen Roz Walker und Susie Putman. Dem Schulleiter George Hawthorne ist Sabrina ein Dorn im Auge. Nebenbei besucht Sabrina auch die Akademie der Unsichtbaren Künste, wo sie zur Hexe ausgebildet wird. Dort muss sie sich mit dem Hexentrio der Unheimlichen Schwestern herumschlagen: Prudence Night, die einen Groll gegen Sabrina hegt, die teuflische Agatha und die verträumte Dorcas schikanieren Sabrina, weil diese zur Hälfte sterblich ist. Zu Sabrinas größten Gegenspielern gehören der Hohepriester Pater Blackwood und der Dunkle Lord. Verbündete hat Sabrina in ihrem Mitschüler Nicholas Scratch und der Lehrerin Mary Wardwell. Sabrina weiß jedoch nicht, dass diese in Wahrheit Lilith, die Mutter der Dämonen ist, die Sabrina auf die Seite des Dunklen Lord ziehen will.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptfiguren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sabrina Spellman.", "content": "Sabrina Spellman ist ein sechzehnjähriges Mädchen, halb Mensch, halb Hexe. Sie ist die Tochter des Hexers Edward Spellman und der Sterblichen Diana Sawyer, besucht die Baxter Highschool und lebt bei ihren Tanten Hilda und Zelda, beide Hexen und ihrem Cousin Ambrose in einem Bestattungsinstitut. Sie ist eine junge Frau, die darum kämpft, ihre menschliche und ihre Natur als Hexe in Einklang zu bringen. Sabrina beginnt ihre dunkle Ausbildung als Zauberin, während sie versucht, einen Anschein eines normalen Lebens im zweiten Jahr an der Baxter High beizubehalten. Sabrina ist intelligent, mitfühlend und mutig bis zur Rücksichtslosigkeit. Sie fordert die Lehrer auf Schritt und Tritt heraus. Sie ist ihrer Familie und ihren Freunden gegenüber sehr loyal und führt eine Liebesbeziehung mit ihrem Klassenkameraden Harvey Kinkle. Sie trennen sich am Ende der ersten Staffel aufgrund der schiefgegangenen Wiederauferstehung von Harveys Bruder Tommy, Sabrina unterschreibt das Buch der Bestie, um Greendale vor den 13 Hexen zu retten. In der zweiten Staffel beginnt sie eine Beziehung mit Nicholas Scratch, welcher sich aber als Gefäß für den Dunklen Lord opfert und in die Hölle gebracht wird. Sabrina plant jedoch, ihn mit Hilfe ihrer Freunde zurückzuholen. Es gelingt ihr in Teil 3, Nick zu befreien. Sie trennen sich jedoch im Laufe der Staffel aufgrund von Nicks Trauma. Seit dem Finale von Teil 3 gibt es zwei Sabrinas, da sie in die Vergangenheit reist, um alle zu retten. Die Zeitreisende entschied sich dafür, mit ihrer Familie auf der Erde zu bleiben, während die andere sich entschied, in der Hölle zu bleiben und ihre Königin zu werden.", "section_level": 3}, {"title": "Harvey Kinkle.", "content": "Harvey Kinkle ist Sabrinas charmanter, verträumter Freund. Er ist Sohn eines Bergmanns und ahnt zunächst nichts von den dunklen Mächten, die sich verschwören, um ihn und Sabrina auseinander zu halten. Harvey ist ein junger Mann in einer kleinen Stadt, der gerade anfängt, seinen Platz in der größeren Welt zu finden. Er ist politisch gesinnt, eigenwillig, attraktiv, charismatisch und witzig. Harvey ist hübsch und romantisch, aber auch schlau, aufgeweckt und mitfühlend. Harvey Kinkle ist Teil von Greendales jugendlicher Gegenkultur, ist ein talentierter Künstler und hat zunächst keine Ahnung, dass er von einer langen Reihe von Hexenjägern abstammt. Er hat eine sehr schlechte Beziehung zu seinem Vater und wird vor diesem von seinem Bruder bis zu dessen Tod beschützt. Die Beziehung bessert sich erst, nachdem Sabrina mithilfe von Magie die Alkoholsucht seines Vaters kuriert. Nachdem er und Sabrina sich getrennt haben, ist er ihr gegenüber misstrauisch aufgrund ihrer vielen Geheimnisse. Sie schaffen es jedoch ihre Differenzen zu überwinden und werden wieder freunde, er beginnt außerdem eine romantische Beziehung mit Rosalind.", "section_level": 3}, {"title": "Hilda Spellman.", "content": "Hilda Spellman ist eine Hexe und eine der beiden Tanten von Sabrina, die eine mütterliche Art und einen warmen Sinn für Humor hat und sich mit dem Brauen von Tränken auskennt. Hilda ist die freundlichere der Spellman-Schwestern, die Sabrina großziehen, obwohl ihre pflegende Natur eine rücksichtslosere Seite vertritt. Sie ist eine Heilerin, eine Tränkemacherin. Sie führt eine Liebesbeziehung mit ihrem Arbeitgeber Dr. Cerberus. Hilda ist auch sehr intuitiv und kann die Taten von anderen perfekt Vorhersagen. Trotz ihrer äußerlich stets warmen und zuvorkommenden Art hat Hilda keine Hemmungen, wenn es darum geht ihre Familie zu beschützen und ermordet wiederholt Feinde der Familie durch Gift, ihre Spinnen-Begleiter und Zauber. Hilda nimmt es wie Sabrina mit den Regeln der Kirche der Nacht nicht allzu genau, was zu ihrer vorübergehenden Exkommunikation führt.", "section_level": 3}, {"title": "Ambrose Spellman.", "content": "Ambrose Spellman ist Sabrinas bisexueller Hexer-Cousin aus England und ihr Komplize. Es ist ihm jedoch verboten, das Haus der Spellmans zu verlassen, nachdem er vom Hexenrat unter Hausarrest gestellt wurde, weil er versucht hatte, den Vatikan in die Luft zu sprengen. Er ist witzig und liebt es, ein Hexer zu sein. Am Ende der ersten Staffel begaben er und Prudence sich auf eine Reise, um Faustus Blackwood zu finden und zu töten, aus Rache für das, was er ihnen und der Kirche der Nacht angetan hatte.", "section_level": 3}, {"title": "Mary Wardwell/Lilith.", "content": "Die erste Frau von Adam aus dem Garten Eden, die die Identität von Mary Wardwell, Sabrinas Lieblingslehrerin und Mentorin an der Baxter High, stiehlt. Als listige Manipulatorin will sie Sabrina dazu bringen, ihren Platz als Satans Fußsoldatin einzunehmen, damit sie sich selbst zu seiner Königin erheben kann. Trotz ihrer anfänglichen Hingabe und Liebe zum Dunklen Lord hat sie keinerlei Bedenken, sich bei der Verwirklichung seiner Lügen gegen ihn zu wenden. Sie spielt im Verlauf eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung dessen Pläne. Sie verliebte sich in Adam Masters, der jedoch vom Dunklen Lord getötet wird. Am Ende der zweiten Staffel tut sie sich mit den Spellmans zusammen, um den Dunklen Lord loszuwerden. Sie sperren ihn in den Körper von Nicholas Scratch und bringen ihn in die Hölle. Lilith krönt sich selbst zur Königin, gibt Sabrina ihre Kräfte zurück, und erweckt die echte Mary Wardwell wieder zum Leben. In Teil 3 setzt Mary sich mit ihren Gedächtnislücken auseinander, während Lilith in der Hölle von Luzifer schwanger ist", "section_level": 3}, {"title": "Rosalind Walker.", "content": "Rosalind ist die Tochter des Pastors von Greendale und Sabrinas beste Freundin. Rosalind fürchtet sich vor dem Tag, an dem sie wie alle Frauen in ihrer Familie das Augenlicht verliert. Von ihrer Großmutter Ruth erfährt sie, dass die Frauen in ihrer Familie die Gabe haben, Dinge zu sehen, die andere nicht sehen können, wie beispielsweise Geister. Im zweiten Teil der ersten Staffel geht sie mit Sabrinas Segen eine Beziehung mit Harvey ein. Sie fängt auch an, Sabrinas Vertrauenswürdigkeit anzuzweifeln, als sie ihr Augenlicht verliert. Jedoch werden sie und Harvey von Theo zurechtgewiesen, wodurch ihnen klar wird, dass Sabrina trotz ihrer Hexenseite ein guter Mensch ist. In Teil 3 wird sie von einer Gorgone namens Nagaina in Stein verwandelt. Ihre Freunde können sie jedoch befreien und Roz enthauptet Nagaina mit Prudences Schwert.", "section_level": 3}, {"title": "Prudence Blackwood.", "content": "Prudence Blackwood, in früheren Folgen Night, ist eine Hexe und Schülerin an der Akademie der Unsichtbaren Künste mit einem persönlichem Groll gegen Sabrina. Sie ist die Anführerin eines Hexentrios, die Unheimlichen Schwestern. Später wird bekannt, dass sie die uneheliche Tochter von Pater Blackwood ist. Prudence ist grausam, bösartig, intelligent und gerissen. Sie ist aber auch zu Mitgefühl und Freundlichkeit fähig. Prudence pflegte eine Rivalität mit Sabrina, indem sie sie konsequent angreift, da sie halb sterblich und halb Hexe ist. Dennoch arbeitet sie mehrfach mit Sabrina zusammen. Sie kann, wie ihre Schwestern, Gedanken lesen, Gedanken kontrollieren und die Zukunft durch Träume vorhersagen. Am Ende der ersten Staffel begaben sie und Ambrose sich auf eine Reise, um Faustus Blackwood zu finden und zu töten, aus Rache für das, was er ihnen und der Kirche der Nacht angetan hatte.", "section_level": 3}, {"title": "Agatha Night.", "content": "Agatha Night ist eine Hexe und Schülerin an der Akademie der Unsichtbaren Künste und eine der Unheimlichen Schwestern. Sie kann ziemlich grausam sein und verursacht den Tod von Tommy Kinkle, indem sie die Minen in Greendale einstürzen lässt. Ihr einziges Bedauern ist, dass sie es nicht geschafft hat, auch Harvey zu töten. Sie ist die böseste und teuflischste unter ihren Schwestern. Agatha wird von Sabrina getötet, um Tommy auferstehen zu lassen, wird jedoch später von Sabrina wiederbelebt. Sie kann, wie ihre Schwestern, Gedanken lesen, Gedanken kontrollieren und die Zukunft durch Träume vorhersagen. Nach einer Begegnung mit dem großen Gott Pan wurde Agatha von seinem Blick wahnsinnig, bis sie Dorcas schlachtete und sich mit Faustus Blackwood zusammenschloss.", "section_level": 3}, {"title": "Pater Blackwood.", "content": "Pater Faustus Blackwood ist ein Hexer und zunächst Hohepriester der \"Kirche der Nacht\" und Leiter der Akademie der Unsichtbaren Künste. Er gerät mit Sabrina in Konflikt. Im Verlauf wird er Witwer von Lady Blackwood und Vater von Judith und Judas Blackwood. Nachdem er den Befehl des Dunklen Lords abgelehnt hat, sich vor Sabrina Spellman zu verbeugen, vergiftet er den gesamten Zirkel und flieht mit seinen Zwillingen aus Greendale. Pater Blackwood ist extrem frauenfeindlich und der Überzeugung, dass Hexen den Hexern dienen sollten.", "section_level": 3}, {"title": "Zelda Spellman.", "content": "Zelda Spellman ist eine Hexe und von Sabrinas Tanten die strengere der beiden. Sie ist Mitglied der \"Kirche der Nacht\" und dem Dunklen Lord ergeben. Zelda wird die Hohepriesterin der \"Kirche der Nacht\", nachdem sie den verwitweten Pater Blackwood heiratet. Sie befolgt die Regeln der Kirche, ist aber auch bereit, diese zu brechen, um ihre Familie zu schützen. Eines ihrer wichtigsten Merkmale ist ihre mütterliche Seele. Zelda kümmert sich sehr um Kinder. Sie betrachtet Sabrina als Tochter und würde jeden töten, der versucht, Ambrose von ihr zu nehmen. Sie hat auch eine Zuneigung für Judith Blackwood entwickelt, nachdem sie sie von ihrem Vater genommen hat. Sie benutzte einmal Magie, um Harvey vor seinem Vater zu schützen und rettete eine Gruppe junger Hexen, darunter Agatha, Dorcas, Melvin und Elspeth, nachdem Pater Blackwood versucht hatte, sie aus Trotz zu vergiften. Nach einer religiösen Krise nach der Abkehr vom satanischen Glauben gründete Zelda den Orden der Hekate, um die Überlebenden der Kirche der Nacht und die freifliegenden Hexen als ihre Hohepriesterin zu beschützen und anzuführen.", "section_level": 3}, {"title": "Theo (Susie) Putnam.", "content": "Theo Putnam ist Sabrinas bester Freund an der Baxter High. Zu Beginn der Serie führt er noch den Namen Susie, merkt aber im Lauf der ersten Staffel, dass er sich in dieser Rolle nicht wohl fühlt, weswegen er zu transitionieren beginnt, er lässt sich in Folge nur noch als Theo ansprechen. Obwohl er in der Schule von den anderen Jungen gemobbt wird, lässt er sich davon nicht unterkriegen. Seine Vorfahrin Dorothea Putnam war eine Verbündete der Hexen und hatte ihnen geholfen, aus Europa und Salem zu fliehen.", "section_level": 3}, {"title": "Nicholas Scratch.", "content": "Nicholas „Nick“ Scratch ist ein Hexer und Schüler an der Akademie der Unsichtbaren Künste, der zwischenzeitlich eine Beziehung mit Sabrina beginnt. Nicholas erscheint als cooler selbstbewusster Hexer mit fortschrittlicheren Ideen als die meisten anderen Mitglieder der \"Kirche der Nacht\". Er ist ein großer Bewunderer von Sabrinas Vater Edward Spellman. Zum Ende der zweiten Staffel wird er in die Hölle gebracht da er sich als Menschliches Gefäß für Luzifer Geopfert hat.", "section_level": 3}, {"title": "Nebenfiguren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Dorcas.", "content": "Dorcas ist eine Hexe und Schülerin an der Akademie der Unsichtbaren Künste und eine der Unheimlichen Schwestern. Dorcas kann, ähnlich wie ihre Schwestern, grausam sein, ist jedoch zögerlicher, schreckliche Taten wie Mord zu begehen. Sie ist verträumt und ständig verloren in ihrer eigenen Welt. Sie kann, wie ihre Schwestern, Gedanken lesen, Gedanken kontrollieren und die Zukunft durch Träume Vorhersagen. In Teil 3 wird sie von Agatha ermordet, da diese vom Großen Gott Pan in den Wahnsinn getrieben wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Luke Chalfant.", "content": "Lucas „Luke“ Chalfant ist ein Hexer, der eine homosexuelle Beziehung mit Ambrose eingeht. Er ist ein Getreuer von Pater Blackwood und ein Mitglied seiner Judas-Gemeinschaft. Luke wird von Hexenjägern brutal ermordet.", "section_level": 3}, {"title": "Billy Marlin.", "content": "Billy Marlin ist der Kapitän der American Footballspieler der Baxter High, die Susie oft schikanieren. Billy ist homophob und diskriminiert Transsexuelle. Trotz seiner scheinbar harten und maskulinen Persönlichkeit, die er projiziert, ist er tatsächlich unsicher und ziemlich feige. Als Elfjähriger wurde er von anderen Jungen im Sommercamp sexuell missbraucht, was ihn traumatisierte.", "section_level": 3}, {"title": "George Hawthorne.", "content": "George Hawthorne ist Baxter Highs puritanischer Direktor, der mit Sabrina nicht zurechtkommt. Er zeigt wenig Mitgefühl oder Empathie für das Wohlergehen oder die Interessen seiner Schüler. Zum Ende der ersten Staffel wird er von Madam Satan lebendig gefressen.", "section_level": 3}, {"title": "Dr. Cerberus.", "content": "Dr. Cerberus ist der Besitzer des örtlichen Buchladens, in dem Hilda arbeitet. Bevor er Eigentümer von Cerberus Spukbuchhandlung wurde, war er Wettermann und Horrorshow-Moderator. Durch ein altes Buch über Okkultismus fand ein Inkubus Zugang in Dr. Cerberus. Nachdem er Hilda Spellman in seinem Geschäft einstellt, bauen beide eine Beziehung zueinander auf. In Teil 3 verlobt er sich mit Hilda.", "section_level": 3}, {"title": "Mr. Kinkle.", "content": "Mr. Kinkle ist der Vater von Harvey und Tommy und Besitzer der Greendale-Minen. Er ist Alkoholiker, der Harvey misshandelt, was sich nach dem Tod Tommys zunächst noch verschlimmert. Durch einen verzauberten Eierpunsch heilt Sabrina Mr. Kinkle von seinem Alkoholismus.", "section_level": 3}, {"title": "Diana Spellman.", "content": "Diana Spellman ist Sabrinas sterbliche Mutter, die bei einem Flugzeugabsturz mit ihrem Ehemann Edward verstarb. Sie taufte Sabrina in der christlichen Kirche, um sicherzustellen, dass der Dunkle Lord sie nicht für sich beanspruchen kann.", "section_level": 3}, {"title": "Tommy Kinkle.", "content": "Tommy Kinkle ist Harveys älterer Bruder, der in den Greendale-Minen arbeitet, damit Harvey weiter zur Schule gehen kann. Er stirbt bei einem Minenunfall, der von Agatha und Dorcas verursacht wird. Sabrina lässt ihn auferstehen und bringt auch Agatha zurück, die geopfert wird, um ihn auferstehen zu lassen. Harvey tötet ihn erneut, nachdem er feststellen muss, dass lediglich der seelenlose Körper seines Bruders auferstanden ist.", "section_level": 3}, {"title": "Lady Blackwood.", "content": "Lady Constance Blackwood ist eine Hexe und die erste Ehefrau von Pater Faustus Blackwood und Mutter der Zwillinge Judith und Judas Blackwood. Sie ist Mitglied der \"Kirche der Nacht\" und Lehrerin für alte Zungen und heilige Schriften an der Akademie der unsichtbare Künste sowie Dirigentin des Satanischen Chores.", "section_level": 3}, {"title": "Edward Spellman.", "content": "Edward Spellman war ein Hexer, Sabrinas Vater und Hohepriester der \"Kirche der Nacht\", bevor er mit seiner Frau Diana bei einem Flugzeugabsturz starb. Er war der Bruder von Zelda und Hilda Spellman. Vor seinem frühen Tod war Edward ein Visionär und der Direktor der Akademie der Unsichtbaren Künste. Er wollte die \"Kirche der Nacht\" zu einem progressiveren und toleranteren Hexenzirkel machen. Einer seiner Grundideen war die Vermischung des Geschlechts der Hexen und der Sterblichen.", "section_level": 3}, {"title": "Dorian Gray.", "content": "Dorian Gray ist ein Hexer und der Besitzer von \"Dorian's Gray Room\", einem exklusiven Nachtclub. Er ist rätselhaft von unbestimmtem Alter. Insbesondere Dorians Loyalität ist oft schwer zu bestimmen.", "section_level": 3}, {"title": "Melvin.", "content": "Melvin ist ein Hexer und Schüler an der Akademie der Unsichtbaren Künste. Er ist ein junger, sanfter und schüchterner Hexer. Er wird von Hexenjägern getötet. Nachdem er von Sabrina Spellman wiederbelebt wird, wird er einer ihrer Anhänger.", "section_level": 3}, {"title": "Adam Masters.", "content": "Adam Marsters ist Mary Wardwells hübscher und charmanter Freund, der nach seiner Arbeit für Ärzte ohne Grenzen nach Greendale zurückkehrt, ohne zu wissen, dass die Identität seiner Verlobten von Lilith geraubt wurde. Adam hält Mary für die Liebe seines Lebens.", "section_level": 3}, {"title": "Elspeth.", "content": "Elspeth ist eine Schülerin an der Akademie der Unsichtbaren Künste und eine Unterstützerin Sabrinas Vision einer veränderten \"Kirche der Nacht\". Sie ist eine hartnäckige, mutige und selbstbewusste Hexe, die für das kämpft, woran sie glaubt. In Teil 3 wird sie von den Heiden ermordet.", "section_level": 3}, {"title": "Caliban.", "content": "Ein Prinz der Hölle, von den Königen der Hölle aus dem Ton von Pandemonium erschaffen. Er stellt Sabrinas Anspruch auf den Thron der Hölle in Frage und fordert sie heraus die Unheiligen Insignien zu finden. Er überlistet sie als sie Judas Münzen findet und begräbt sie in Stein, jedoch Sabrina reist in der Zeit zurück und warnt ihr vergangenen Selbst vor dem Betrug, die Sabrina der Vergangenheit begräbt Caliban daraufhin selbst in Stein und besteigt den Thron.", "section_level": 3}, {"title": "Mambo Marie LaFleur.", "content": "Eine Voodoo-Priesterin aus New Orleans, die Prudence und Ambrose hilft, Faustus Blackwood aufzuspüren. Sie kommt später auf Einladung von Prudence nach Greendale, um den geschwächten Hexen zu helfen, den Stamm der Heiden zu besiegen. Sie beginnt außerdem eine romantische Beziehung mit Zelda Spellman.", "section_level": 3}, {"title": "Robin Goodfellow.", "content": "Robin ist ein Kobold der mit Professor Carcosas Phantasmagoria Reist. Und damit beauftragt war eine Jungfrau für die Opfergabe zu finden, er verliebte sich jedoch in Theo und stellt sich gegen die Heiden, er beginnt daraufhin eine Beziehung mit Theo und wird von Harvey in den Schreckens Club aufgenommen.", "section_level": 3}, {"title": "Carcosa/Pan.", "content": "Carcosa ist Der Anführer der heidnischen Hexen und der \"Gott\" Pan. Der einen mit bloßen Blick in den Wahnsinn treiben kann, er und sein Gefolge kamen nach Greendale um ihren Gott den Grünen auferstehen zu lassen, Er hatte Erfolg mit seinem Plan und für eine gewisse Zeit regierte der Grüne Mann über Greendale. Nachdem Sabrina in die Vergangenheit zurückgekehrt war, wurde sein Plan jedoch vereitelt und er wurde von Prudence getötet, während Zelda und ihre Hexen die Heiden austrieben oder töteten.", "section_level": 3}, {"title": "Nagaina.", "content": "Nagaina ist eine Gorgone und die geliebte von Pan. Sie arbeitet bei der Phantasmagoria als Schlangentänzerin und nähert sich Harvey, da sie ihn als potentielles Opfer für den Grünen Mann betrachten. Sie verwandelt Rosalind und Dorcas in Stein, die beiden werden jedoch zurückverwandelt und Nagaina wird durch Rosalind enthauptet.", "section_level": 3}, {"title": "Circe.", "content": "Circe ist eine heidnische Hexe, die sich auf Transformation spezialisiert hat, sowie ein Mitglied des heidnischen Stammes, der nach Greendale kommt, um ihren alten Gott wiederzubeleben. Sie verflucht Hilda die sich daraufhin in eine Riesenspinne verwandelt, Hilda wird jedoch von dem Fluch erlöst und tötet Circe mit einer Voodoo Puppe.", "section_level": 3}, {"title": "Gryla.", "content": "Gryla ist Eine Hexe, die in den Bergen lebt. Nachdem sie ihr Kind gegessen hat, um die Hungersnot zu überleben, sammelt sie jetzt die Geister junger Kinder, um ihre Gesellschaft aufrechtzuerhalten. in Teil 3 schließt sie sich dem Greendale Hexen an, und hilft ihnen die Heiden zu besiegen und wird ein Mitglied des Ordens der Hekate.", "section_level": 3}, {"title": "Pesta.", "content": "Pesta ist die Hexe der Pest und Krankheiten und eine der Freifliegenden Hexen, die von Zelda Spellman gerufen wurden, um ihren Zirkel gegen den heidnischen Stamm zu stärken. Sie hilft ihnen die Heiden zu besiegen und wird ein Mitglied des Ordens der Hekate.", "section_level": 3}, {"title": "Sycorax.", "content": "Sycorax ist eine Flusshexe und eine der Freifliegenden Hexen, die von Zelda Spellman gerufen wurden, um ihren Zirkel gegen den heidnischen Stamm zu stärken. Sie hilft ihnen die Heiden zu besiegen und wird ein Mitglied des Ordens der Hekate.", "section_level": 3}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation erstellt die Synchronfirma \"TV+Synchron\" in Berlin nach einem Dialogbuch von Tom Sander und unter der Dialogregie von Antje von der Ahe.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorproduktion.", "content": "Bereits im September 2017 wurde bekannt, dass eine Serienadaption der Comicbuchreihe \"Chilling Adventures of Sabrina\" in Arbeit sei und beim Fernsehsender The CW im Herbst 2018 auf Sendung gehen sollte. Die Serie sollte im gleichen Universum wie \"Riverdale\" spielen, die ebenfalls auf einer Comicreihe der Archie Comics basiert. Im Dezember 2017 übernahm der Video-on-Demand-Anbieter Netflix die Produktion und gab die Produktion von zwei Staffeln mit je zehn Episoden bekannt, die später zu einer einzigen Staffel mit zwei Teilen zusammengelegt wurde. Im Dezember 2018 verkündete Netflix die Produktion einer zweiten Staffel mit 16 Episoden, die, wie die erste Staffel, in zwei Teile geteilt werden wird.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten begannen am 19. März 2018, kurz nachdem die zweite Staffel von \"Riverdale\" fertig gestellt war. Dies ermöglichte es der Produktionsfirma mit der gleichen Filmcrew zu arbeiten. Die Dreharbeiten beinhalten 20 Episoden für die erste Staffel und wurden im Dezember 2018 abgeschlossen. Die Dreharbeiten der 16-teiligen zweiten Staffel begannen am 29. April 2019.", "section_level": 2}, {"title": "Episodenliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Am 26. Oktober 2018 wurden die ersten zehn Episoden der Staffel gleichzeitig bei Netflix veröffentlicht. Eine Spezialfolge, Kapitel elf, folgte am 14. Dezember 2018. Die restlichen neun Episoden der Staffel wurden am 5. April 2019 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Der dritte Teil wurde am 24. Januar 2020 auf Netflix veröffentlicht. Ein Veröffentlichungsdatum für den vierten Teil ist noch nicht bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Chilling Adventures of Sabrina\" erhielt nach seiner Veröffentlichung überwiegend positive Kritiken. Auf der Seite \"Rotten Tomatoes\" hat die Serie eine Bewertung von 90 % basierend auf 92 Bewertungen, mit einer durchschnittlichen Bewertung von 7,7/10. \"Metacritic\", das einen gewichteten Durchschnitt verwendet, hat einen Metascore von 77 von 100 Punkten vergeben basierend auf 18 Kritikern.", "section_level": 1}, {"title": "Urheberrechtsstreit.", "content": "Nach Veröffentlichung der ersten Staffel kam es zu einem Rechtsstreit mit der US-amerikanischen, satanischen Organisation \"The Satanic Temple\", die Netflix und Warner Bros. wegen Urheberrechtsverletzung auf 50 Millionen US-Dollar verklagte. Die Organisation sah die Darstellung der in der Serie vorkommenden Statue des Dämons Baphomet als ihre Eigenkreation an und Netflix habe diese widerrechtlich verwendet. Kritikpunkt dabei waren die zwei Kinder, die neben der Statue zu sehen sind und diese anbeten. Zu einer Gerichtsverhandlung kam es letztlich nicht, da Netflix und Warner Bros. die Urheberrechtsverletzung zugaben und sich außergerichtlich mit der Organisation einigten. Ob und wie viel Schadenersatz bezahlt wurde ist unbekannt, die Organisation wird nunmehr als Urheber im Abspann genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chilling Adventures of Sabrina ist eine US-amerikanische Horrorserie von Roberto Aguirre-Sacasa. Die Serie basiert auf der gleichnamigen Comicbuchreihe, die durch Archie Horror, einen Imprint des Comicbuchverlags Archie Comics, seit 2014 veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": "是 Netflix 制作的美国超自然恐怖网络影集,由 Archie 的同名漫画系列改编,由华纳兄弟电视公司、 Berlanti Productions 和 Archie Comics 联合制作,制片人为 Aguirre-Sacasa、Greg Berlanti、Sarah Schechter、Jon Goldwater 和 Lee Toland Krieger。", "id": 2558384} {"src_title": "Smallfoot – Ein eisigartiges Abenteuer", "tgt_title": "小腳怪", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Yetis leben weit oben in den schneebedeckten Bergen über der Wolkendecke, wo sie unbeschwert ihren Beschäftigungen nachgehen. Ihre Gesetze sind in Steine „gemeißelt“, die der Steinhüter, der Dorfälteste, als Umhang trägt. Der junge Migo trifft außerhalb des Dorfes auf einen abgestürzten Pilot, einen „Smallfoot“, wie die Yetis die Menschen bezeichnen, die es gemäß ihren Regeln aber gar nicht geben dürfte. Die anderen Yetis glauben ihm nicht, und er wird wegen des Erzählens der Unwahrheit aus dem Dorf verbannt. Er trifft dort Meechee, die Tochter des Steinhüters, die mit einigen anderen Yetis ein Komitee gegründet hat, um Beweise für die Existenz der Smallfoots zu sammeln. Da der Pilot mit einem Fallschirm nach unten gesegelt ist, beschließen sie, dass sich Migo durch die Wolkendecke abseilen lässt. Obwohl die Steine sagen, dass dort nichts sein dürfte, findet Migo zu seiner Überraschung eine schöne Landschaft vor. Der Dokumentarfilmer Percy dreht einen Film über die Tierwelt des Himalaya. Er fände es toll, in seinem Film einen Yeti präsentieren zu können, und hat zu diesem Zweck für seine Kollegin Brenda ein Yetikostüm besorgt, die diesen Schwindel aber nicht mitmachen möchte. Als Percy auf den riesigen Migo trifft, versucht er ihn mit Pfeil und Bogen zu vertreiben, da er dessen Sprache als aggressives Brüllen empfindet. Als Percy bewusstlos wird, schnappt ihn sich Migo, um ihn der Dorfgemeinschaft als Beweis zu präsentieren, dass es den Smallfoot wirklich gibt. Unterwegs gewinnen die beiden Vertrauen zueinander, als Migo Percy vor einem Bären rettet und umgekehrt Percy Migo aus einer Bärenfalle befreit. Percy macht mit seinem Smartphone begeistert Aufnahmen von den Yetis und sendet diese an Brenda. Über Zeichnungen auf den Felswänden können Percy und die Yetis sich austauschen. Allerdings behauptet der Steinhüter nach wie vor, es gebe keine Smallfoots und bei Percy handele es sich um eine spezielle Art eines Yaks. Da ihm das nicht abgenommen wird, führt er Migo in ein Höhlensystem, wo auf Felsmalereien dargestellt wird, wie früher Menschen die Yetis brutal verfolgt haben. Deshalb haben sich die Yetis auf die hohen Berge zurückgezogen, wo der Mensch nicht leben könne. Die Wolkenwand wird durch eine Apparatur im Berg künstlich erzeugt, um sich von den Menschen abzuschotten. Zum Schutz der Yetis habe man die Steinregeln erfunden. Davon beeindruckt, leugnet nun auch Migo die Existenz des Smallfoots. Percy, der mittlerweile an der Höhenkrankheit leidet, wird in eine Kiste gesteckt und in den Berg gebracht. Von dort kann Meechee ihn wieder ins Tal bringen. Migo und die Freunde vom Komitee springen ebenfalls nach unten. Meechee hat ein Dorf entdeckt und erfreut sich an den für sie niedlichen Menschen und Gebäuden. Allerdings verursacht sie dabei unbeabsichtigt Chaos und Schäden und wird von der Polizei verfolgt. Die Freunde können sie retten, aber die Gruppe wird weiter verfolgt. Der Steinhüter kann mit seinen Steinen einen Helikopter zum Absturz bringen. Percy, der mit seinem Schneemobil hinterhergefahren ist, schießt einen Betäubungspfeil auf Migo. Vermeintlich kann dieser aber noch die Aufmerksamkeit der Verfolger auf sich ziehen, damit die anderen flüchten können. Als er von der Polizei gestellt wird, stellt sich jedoch heraus, dass es Percy im Yetikostüm ist, der daraufhin verhaftet wird. Im Yetidorf erklären Migo und der Steinhüter die Wahrheit. Die Dampferzeugung für die Wolke wird eingestellt und die Dorfgemeinschaft begibt sich zu den Menschen ins Tal, wo die Polizei die Bewohner abschirmt. Als Percy und Brenda die Sperre überwinden, ist der Bann gebrochen, und Yetis und Menschen gehen neugierig aufeinander zu.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Filmkritikerin Antje Wessels meint, dass der Film ein Paradebeispiel dafür sei, „wie Filmemacher ihr Projekt unterschwellig mit mehr anreichern können, als nur mit Gags und einer harmlosen ‚Wenn Du nur willst, kannst Du alles schaffen!‘-Message, wie sie gerade im Familienkino mittlerweile zum Usus“ geworden sei. Das ließe Smallfoot „aus der Masse an Animationsproduktionen hervorstechen“, was sich von der technischen Gestaltung nur bedingt behaupten ließe. Cinema.de urteilt: „Mit knalligen Farben, rhythmischen Popsongs und einer großen Portion Lebensfreude wird der Yeti-Mythos hier komplett auf den Kopf gestellt. Neben altbewährten Slapstickeinlagen sorgt dabei vor allem die Sprachbarriere zwischen Mensch und Yeti für viele Lacher. Und wie so oft steckt in der heiteren Geschichte um Freundschaft und Mut noch mehr – die Aufforderung, stets neugierig zu bleiben.“", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation des Films wurde bei der Film- & Fernseh-Synchron nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Benedikt Rabanus erstellt. Die deutschen Songtexte schrieb Nina Schneider.", "section_level": 1}], "src_summary": "Smallfoot – Ein eisigartiges Abenteuer ist ein Computeranimationsfilm aus dem Jahr 2018. Er basiert auf dem Kinderbuch \"Yeti Tracks\" von Sergio Pablos. In Deutschland kam er am 11. Oktober 2018 in die Kinos.", "tgt_summary": "《小脚怪》(英语:\"Smallfoot\")是一部2018年美国3D电脑动画喜剧冒险电影,由华纳兄弟动画公司制作,凯瑞·柯克帕特里克编剧和执导。电影改编自塞尔吉奥·帕布洛的儿童图书《雪人踪迹》,配音员包括查宁·坦图、詹姆斯·柯登、辛蒂亚、凡夫俗子、勒布朗·詹姆斯、吉娜·罗德里奎、丹尼·德维托、亚拉·夏希蒂、伊利·亨利和吉米·塔特罗。", "id": 1625803} {"src_title": "Vichai Srivaddhanaprabha", "tgt_title": "维猜·斯里瓦塔那布拉帕", "src_document": [{"title": "Unternehmer.", "content": "Vichai war der Gründer und Chief Executive Officer (CEO) von King Power Duty Free, einem Betreiber von Duty-Free-Shops. Das Unternehmen ging aus einem von ihm 1989 im Zentrum von Bangkok eröffneten Duty-Free-Shop hervor, bis zur Jahrtausendwende war Vichai nur ein mittelständischer Unternehmer. Durch die Regierung Thaksin Shinawatra wurde King Power mit der Vergabe einer Exklusivlizenz für den Duty-Free-Handel am neugebauten Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi und einer Konzession für den gesamten Einzelhandel auf dem Flughafen begünstigt, die noch bis Ende 2020 gelten soll. Im Dezember 2009 wurde King Power von König Bhumibol Adulyadej in einer feierlichen Zeremonie, in der Srivaddhanaprabha das Unternehmen vertrat, zum Hoflieferanten ernannt. Diese Auszeichnung wird in Thailand an Unternehmen verliehen, die in außergewöhnlichem Maß zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes beigetragen haben. Das Wirtschaftsmagazin \"Forbes\" zählte Vichai im Jahr 2015 erstmals zu den 10 reichsten Thailändern. Im Juni 2018 schätzte es sein Vermögen auf 5 Milliarden US-Dollar, womit er auf der Liste der reichsten Thailänder auf dem fünften und weltweit auf dem 388. Platz lag.", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "Vichai Srivaddhanaprabha gehörte mit seinem Sohn Aiyawatt zu einem Konsortium asiatischer Investoren, das im August 2010 den in der zweithöchsten englischen Spielklasse spielenden Fußballverein Leicester City für einen Preis von 39 Millionen britischen Pfund kaufte. Im Februar 2011 übernahm er von Milan Mandarić das Amt des Präsidenten des Vereins, Aiyawatt wurde stellvertretender Präsident. Im Juli 2011 wurde das zuvor nach dem britisch-irischen Lebensmittelhersteller Walkers benannte Fußballstadion von Leicester City in King Power Stadium umbenannt. Vichai erfreute sich bei den Fans von Leicester City großer Beliebtheit. Aus Anlass des Gewinns der englischen Fußballmeisterschaft in der Saison 2015/16 schenkte Vichai kurz vor Beginn der Saison 2016/17 19 Spielern einen BMW i8 mit Sonderlackierung in der Vereinsfarbe Blau im Wert von jeweils 100.000 britischen Pfund. Im Mai 2017 erwarb Vichai durch seine Unternehmensgruppe seinen zweiten Fußballverein, den belgischen Zweitligisten Oud-Heverlee Löwen.", "section_level": 1}, {"title": "Polo.", "content": "In seiner Freizeit war Vichai Srivaddhanaprabha ein leidenschaftlicher Polospieler. Von 2008 bis 2012 war er Ehrenpräsident des Ham Polo Clubs in London. Mit Hilfe von Profis aus Argentinien machte er das King Power Team zu einem der besten Polo-Teams in Großbritannien. Er spielte in Polo-Turnieren auch mit Prince Charles und Prince William. Vichai war Eigentümer des VR Polo Clubs in Bangkok und Förderer des Polo in Thailand. Die Thai Polo Association befindet sich im King Power Complex.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Vichai Srivaddhanaprabha wurde als Kind einer Familie chinesischstämmiger Thailänder geboren. Er war bis zu seinem Tod mit Aimon Srivaddhanaprabha verheiratet, das Ehepaar hatte zusammen vier Kinder. Der Sohn Aiyawatt wurde in mehreren Unternehmen seines Vaters zu dessen Stellvertreter. 2012 verlieh der König von Thailand, Bhumibol Adulyadej, der Familie Raksriaksorn den neuen Namen Srivaddhanaprabha. Der Name bedeutet in der thailändischen Sprache \"Licht der zunehmenden Herrlichkeit\". Familien, die sich um das Königreich oder die königliche Familie verdient gemacht haben, einen neuen Familiennamen zu verleihen, ist eine von König Rama VI. Anfang des 20. Jahrhunderts begründete Tradition. Vichai war ein enger Freund des Politikers Newin Chidchob, ehemaliger Chef der Bhumjaithai-Partei und seit 2009 Eigentümer und Präsident des thailändischen Fußballvereins Buriram United. King Power ist auch ein Hauptsponsor bei Buriram United. Am 27. Oktober 2018 gegen 20:30 Uhr Ortszeit, etwa eine Stunde nach dem Abpfiff eines Heimspiels von Leicester City, startete Vichais Helikopter vom Typ AgustaWestland AW169 wie üblich im Innenraum des King Power Stadiums. Kurz nach dem Abheben stürzte die Maschine auf einen Parkplatz unmittelbar vor dem Stadion und brannte aus. Vichai und die vier weiteren Insassen kamen dabei ums Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vichai Srivaddhanaprabha (thailändisch: วิชัย ศรีวัฒนประภา; RTGS: \"Wichai Siwatthanaprapha\", bis 2012 Vichai Raksriaksorn, thailändisch: วิชัย รักศรีอักษร; RTGS: \"Wichai Raksi-akson\"; geboren am 5. Juni 1958 in Bangkok; gestorben am 27. Oktober 2018 in Leicester, Vereinigtes Königreich) war ein thailändischer Unternehmer und Gründer von King Power Duty Free, einer internationalen Gruppe von Duty-Free-Shops. Der Milliardär Vichai war seit 2010 Eigentümer des in der englischen Premier League spielenden Leicester City Football Clubs.", "tgt_summary": "维猜·西瓦德诺巴帕(,1958年-4月4日-2018年-10月27日),原名维猜·拉克斯里科索恩()是一位泰国商人,王权国际集团主席。他的父亲名叫威瓦德·拉克斯里科索恩(。泰化前「徐利明」,泰语:ซื้อ หลี่เม้ง),祖籍为福建省漳州市诏安县西坑村,泰国有名的诏安籍实业家。", "id": 2373222} {"src_title": "Sant’Anna dei Lombardi", "tgt_title": "伦巴第的圣亚纳堂", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche wurde ab 1411 erbaut als Stiftung von Gurello Origlia, Protonotar am Hofe des Ladislaus von Neapel. Sie wurde dem Orden der Olivetaner anvertraut und hieß deshalb \"Santa Maria di Monteoliveto\" oder kurz \"Chiesa di Monteoliveto\". In der Folge war sie eine Lieblingskirche der Herrscher aus dem Hause Aragón und wurde unter König Alfons I. bedeutend vergrößert. In der Kirche arbeiteten im 15. und 16. Jahrhundert verschiedene bedeutende Künstler der florentinischen Renaissance wie Antonio Rosselino, Benedetto da Maiano und Giorgio Vasari. Im 17. Jahrhundert fanden Renovierungen unter Gaetano Sacco statt. 1798 wurden die Olivetanermönche unter Ferdinand I. von Sizilien vertrieben. Stattdessen wurde die Kirche der „Erzbruderschaft der Lombarden“ (\"arciconfraternita dei Lombardi\") übergeben, weil deren eigene Kirche, die der heiligen Anna geweiht war, kurz zuvor durch einen Brand verwüstet worden war (dabei wurden u. a. auch drei Bilder von Caravaggio zerstört). Aus all den genannten Gründen wurde die Kirche von Monteoliveto 1801 offiziell umbenannt in Sant’Anna dei Lombardi. Die Fassade erlitt durch Bombardierungen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden und musste später teilweise wiederaufgebaut werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußeres.", "content": "Die Kirche ist trotz späterer Eingriffe deutlich von der florentinischen Renaissance geprägt, sowohl außen als auch innen. Die Fassade aus Piperno ist sehr schlicht und wirkt wehrhaft und beinahe etwas abweisend. Durch einen Bogen betritt man zunächst das Atrium, wo sich das Grabmal des bekannten Architekten Domenico Fontana befindet, das 1627 von seinen Söhnen Sebastiano und Giulio Cesare Fontana gebaut wurde und ursprünglich in der zerstörten Kirche Sant’Anna stand, bevor es hierher gebracht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Das Innere.", "content": "Auch der Innenraum präsentiert sich in seinen Formen und Farben relativ schlicht und streng, im Sinne der frühen Renaissance; spätere Barockisierungen fielen eher zurückhaltend aus. Es handelt sich um ein einziges Kirchenschiff mit Seitenkapellen und Apsis, jedoch ohne Querschiff und Kuppel. Die Wände sind in Weiß und Hellgrau gehalten, der Raum wird durch korinthische Pilaster und dazwischenliegende Rundbögen rhythmisiert und hat eine schlichte hölzerne Kassettendecke. Das Eingangsportal wird flankiert von zwei Altären, links der \"altare Ligorio\" von Giovanni da Nola (1532), und rechts der \"altare Del Pezzo\" von Girolamo Santacroce (1524). Beide sind Meisterwerke der Renaissanceskulptur. Da Nolas \"Ligorio-Altar\" präsentiert als Hauptwerk eine \"Madonna del Soccorso\", und daneben Statuen der heiligen \"Andreas\" und \"Girolamo\", auf dem Altarvorsatz sieht man das Relief \"San Francesco di Paola rettet Wanderer, die von einer Lawine begraben wurden\". Den Mittelpunkt von Santacroces \"Del-Pezzo-Altar\" bildet eine \"Madonna mit Kind\", daneben Figuren der Heiligen \"Petrus\" und \"Johannes der Täufer\", der Altarvorsatz zeigt eine Darstellung von \"Christus und Petrus auf dem See Tiberias\". Auf der Empore darüber steht die prächtige Orgel mit ihrem reichgeschnitzten und vergoldeten manieristischen Gehäuse; sie wurde 1904 von der Firma \"F.lli Lingiardi\" aus Pavia renoviert. Zu beiden Seiten malte Battistello Caracciolo zu Beginn des 17. Jahrhunderts Fresken mit Engeln. In der Zone über den Arkaden der Seitenkapellen zwischen den Fenstern befinden sich insgesamt zehn Ölgemälde (fünf auf jeder Seite) mit \"Szenen aus dem Leben des heiligen Bernardo Tolomei\" und \"Ursprünge des Olivetanerordens\" von Gabriele De Sabato (1720). Im viereckigen Presbyterium steht der große Hauptaltar mit spektakulären Marmorintarsien aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Er wurde von Giovan Domenico Vinaccia entworfen und von Bartolomeo und Pietro Ghetti geschaffen. Dahinter, im Zentrum der Apsiswand, hängt das Altargemälde \"Die Erziehung der Jungfrau Maria\" von Angelo Mozzillo vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Im unteren Bereich auf beiden Seiten des Altarbildes sind Nischen mit zwei Gedenktafeln für die Gründer der Kirche, Gurello Origlia und Alfons I., daneben an der rechten und linken Seitenwand, ebenfalls in kleinen Nischen, verschiedene Grabmonumente; die rechten von \"Giovan Paolo Vassalli\" und \"Nicola Asciomo\" wurden um 1500 von Tommaso Malvito und seiner Werkstatt geschaffen. In der Zone darüber, unter dem Gesims, befindet sich ein breiter Fries mit Fresken des 16. und 17. Jahrhunderts mit \"Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt\". Die Tribüne ist eine Werk von Giovan Battista Cavagna von 1591. Das geschnitzte Chorgestühl stammt von Giovanni Francesco d’Arezzo. Eine Tür an der rechten Seite führt zur \"Sakristei des Vasari\" und anderen Nebenräumen.", "section_level": 2}, {"title": "Kapellen.", "content": "Nach links und rechts öffnen sich Rundbögen zu jeweils fünf Seitenkapellen; hinzu kommen weitere drei Kapellen neben dem Presbyterium, zwei links und eine auf der rechten Seite. Ein Korridor rechts vor dem Chorraum führt zu weiteren wichtigen Räumen des Klosters: dem \"Oratorio del Santo Sepolcro\", der \"Cappella dell’Assunta\", der Neuen Sakristei (\"Sacrestia Nuova\") und der Alten Sakristei, die nach ihrem Schöpfer auch als \"Sakristei des Vasari\" bekannt ist (\"Sacrestia del Vasari\"). Die bedeutendsten Seitenkapellen sind die \"Cappella Piccolomini\" und die \"Cappella Correale\" – die beiden ersten Kapellen rechts und links vom Eingang. In den übrigen Kapellen befinden sich Grabmäler neapolitanischer Adelsfamilien aus dem 15. Jahrhundert und barocke Gewölbefresken von Giuseppe Simonelli, Baldassarre Aloisi, Nicola Malinconico, Francesco Solimena u. a.", "section_level": 3}, {"title": "Linke Seite.", "content": "Durch die erste Arkade links betritt man zunächst einen Vorraum mit einem Relief der \"Kreuzigung mit Maria, Johannes und Magdalena\" von Giulio Mazzoni und rechts einem Gemälde der \"Himmelfahrt Christi mit den Heiligen Sebastian und Nikolaus von Bari\" eines anonymen Künstlers um 1500. Links öffnet sich ein großer Bogen zur eigentlichen Cappella Piccolomini, die als perfekteste Verkörperung der florentinischen Frührenaissance in Neapel gilt. Sie wurde zwischen 1475 und 1490 im Auftrag des Antonio Piccolomini († 1493) als Grabkapelle für seine Frau Maria, Tochter Ferdinands I. von Neapel, geschaffen. Als Vorbild diente grundsätzlich die Kapelle des Kardinals von Portugal in der Kirche San Miniato al Monte in Florenz, doch mit einer Betonung des skulpturalen Dekors. Die beteiligten Künstler waren Giuliano da Maiano und sein Bruder Benedetto, sowie Antonio Rossellino. Bau und Dekoration der Kapelle wurden außerdem von der toskanischen Bankiersfamilie Strozzi unterstützt, die in Neapel eine Filiale unterhielten, über die man die Bezahlung der Künstler abwickelte. An der Hauptwand unter einem Bogen steht ein Altar mit dem Relief \"Anbetung der Hirten\" von Antonio Rossellino und Skulpturen der Heiligen \"Jakobus\" und \"Johannes\", darüber Tondi mit \"Propheten\". Das \"Grabmal der Maria von Aragon\" befindet sich an der linken Wand; darüber halten elegante Engelsfiguren eine \"Madonna mit Kind\", auch auf dem Sarkophag selber sitzen kleine Putti. Das Ganze wurde ebenfalls von Rossellino um 1475 geschaffen und nach dessen Tod von Benedetto da Maiano beendet. Gegenüber an der rechten Wand steht eine marmorne Bank und dahinter im Bogen Fresken einer \"Verkündigung\" aus dem 15. Jahrhundert. Der Fußboden wurde mit polychromem Marmor im Cosmatenstil geschmückt. Die zweite Kapelle links ist die \"Cappella d’Avalos\" mit einem Altarbild von Fabrizio Santafede \"Madonna mit Kind und den Heiligen Benedikt und Thomas von Aquin\" (1606), die Gewölbe- und Kuppelfresken mit \"Historien aus dem Alten und Neuen Testament\" von Giovan Antonio Arditi und Antonio Sarnelli sind bereits in einem fortgeschrittenen Verfallsstadium. In der dritten Kapelle links gibt es eine \"Madonna mit den Heiligen Maurus und Placidus\" von Paolo De Matteis (1708). Die Fresken in Gewölbe und Lünetten sind von Nicola Malinconico. Hinzu kommen Grabmonumente von \"Giovanni und Carlo Rapario\" (1576, anonym) und von \"Grazia Cavaniglia\", einem Werk des Jacopo della Pila (ca. 1470). Die malerische Ausgestaltung der vierten \"Cappella Porcinari\" dreht sich um das Leben des Heiligen Bernardo Tolomei mit Fresken von Francesco Di Maria, einem Altarbild von Carlo De Rosa, und Gewölbefresken von Paolo De Matteis. Die fünfte und letzte Kapelle links ist Johannes dem Täufer gewidmet, dessen Skulptur auf dem Altar 1516 von Giovanni da Nola geschaffen wurde. Die \"Verkündigung\" und das Relief mit der \"Pietà\" auf dem Altarvorsatz sind von Jacopo della Pila, aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Paolo De Matteis malte die Fresken mit \"Glorie und Heiligenviten\" im Gewölbe.", "section_level": 4}, {"title": "Rechte Seite.", "content": "Durch den ersten Bogen rechts betritt man zunächst die \"Cappella Mastrogiudice\", mit einer \"Madonna mit Kind und Johannes dem Täufer und Heiligen\" von Giovanni da Nola, die Grabmäler der Familie Mastrogiudice wurden Anfang des 17. Jahrhunderts von Girolamo D’Auria realisiert, die Fresken malte Battistello Caracciolo. Rechts davon liegt die Cappella Correale (oder \"dell’Annunciazione\"), mit einem Verkündigungsaltar aus weißem Marmor von Benedetto da Maiano (1489), mit Statuen der Heiligen \"Johannes der Evangelist\" und \"Johannes der Täufer\", und zwei Tondi mit \"Märtyrerheiligen\"; die Predella zeigt \"Szenen aus dem Leben Jesu\". An der linken Wand befindet sich das \"Grabmal von Marino Correale\" von 1490, gegenüber davon eine Marmorbank. Die Dekoration der zweiten Kapelle rechts ist der heiligen Francesca Romana gewidmet, mit einem Altargemälde von Vincenzo Fato, und Gewölbefresken von Giuseppe Simonelli. In der folgenden \"Kapelle des Heiligen Antonius von Padua\" sieht man Fresken von Nicola Malinconico über das Leben des Heiligen; die Statue auf dem Altar und das Relief mit der \"Predigt des heiligen Antonius\" schuf Annibale Caccavello. Die vierte Kapelle ist benannt nach der Familie Scala, die wahrscheinlich aus Spanien stammte und von der mehrere Mitglieder hier begraben wurden. Der Altar mit einem hölzernen Kruzifix eines Unbekannten Meisters ist aus dem 18. Jahrhundert, die Fresken von Nicola Malinconico zeigen \"Geschichten aus dem Leben Christi\". Die fünfte und letzte Kapelle der rechten Seite ist dem heiligen Christophorus geweiht und hat auf dem Altar ein entsprechendes Bild von Francesco Solimena und Gewölbefresken von Giuseppe Simonelli; an der Wand das „Grabmal von Cesare Bosco“ di Matteo Bottiglieri.", "section_level": 4}, {"title": "Kapellen des Presbyteriums.", "content": "Neben dem Presbyterium liegen insgesamt drei Kapellen: links die \"Cappella Tolosa\" und die \"Cappella Savarese\", und rechts die \"Cappella Orefice\". Die \"Cappella Tolosa\" wurde 1492 und 1495 im Auftrag des spanischen Händlers Paolo Tolosa gebaut, und wird als Werk von Giuliano da Maiano angesehen, mit Einflüssen von Brunelleschis Sakristei in San Lorenzo in Florenz. Aus dem 15. Jahrhundert stammen die Fresken von Cristoforo Scacco di Verona, genau wie das Triptychon von Reginaldo Piramo da Monopoli mit der \"Madonna und den Heiligen Andreas und Hieronymus\" auf dem Altar. Die Tondi aus Terracotta an der Kuppel stellen die vier Evangelisten dar und stammen aus der Werkstatt der Della Robbia. Ursprünglich stand hier auch das Chorgestühl mit hölzernen Intarsien das sich jetzt in der \"Sakristei des Vasari\" befindet. Die \"Madonna mit Kind und den Heiligen Petrus und Augustinus\" in der \"Cappella Savarese\" stammt vom Beginn des 15. Jahrhunderts, darunter eine \"Pietà\" und an den Wänden zwei Gemälde von Carlo Sellitto von 1608: \"Überreichung der Schlüssel an Petrus\" und \"Die Rettung des Petrus vor den Wassern\". Die \"Cappella Orefice\" hat eine polychrome Marmordekoration vom Ende des 16. Jahrhunderts und Fresken von Luigi Rodriguez mit \"Leben und Tugenden der Jungfrau Maria\"; die Grabmäler von Antonio Orefice und seinem Sohn schuf Girolamo D’Auria.", "section_level": 3}, {"title": "Oratorio del Santo Sacramento.", "content": "Rechts vor dem Presbyterium führt ein Korridor zum \"Oratorio del Santo Sacramento\", den beiden Sakristeien, und anderen Räumen. Als Erstes betritt man das Oratorio del Santo Sacramento, das aus drei aufeinanderfolgenden und ineinander übergehenden Kapellen besteht: die erste ist die \"Cappella Fiodo\" mit einigen Grabmälern. Dasjenige von \"Antonio d’Alessandro und seiner Frau Maddalena Riccio\" wurde von Giovan Tommaso Malvito geschaffen, es ist mit 1491 datiert. Das \"Grabmal des Antonio Fiodo\" stammt von Francesco da Sangallo und Bernardino del Moro. In der mittleren \"Cappella Origlia\" malte Pedro de Rubiales \"Geschichten von Jacob und Esau\". Den Höhepunkt des Oratoriums bildet die dritte und letzte \"Cappella del Compianto\" (Beweinungskapelle) mit der berühmten Skulpturengruppe \"Beweinung des toten Christus\" (\"Compianto sul Cristo morto\") von Guido Mazzoni (1492), die von Eleonora von Aragon in Auftrag gegeben wurde. Einige der acht Figuren sind Porträts der Herrscherfamilie der Aragonesen, Josef von Arimathäa trägt z. B. die Züge von Alfons II. von Aragon. Der naturalistische Effekt der überaus ausdrucksvollen Figuren wurde ursprünglich noch durch eine farbige Fassung verstärkt, die leider verloren ist. An der Rückwand dahinter hängt das Gemälde \"Kalvarienberg\" von Giuseppe Mastroleo, während die Seitenwände mit Reliefs geschmückt sind, das \"Begräbnis Jesu\" links wird Girolamo D’Auria zugeschrieben, die Auferstehung links ist mit 1567 datiert. Auf dem Weg zu den beiden Sakristeien kommt man an der \"Cappella dell’Assunta\" vorbei, mit einer namengebenden \"Mariä Himmelfahrt\" von Fabrizio Santafede auf dem Altar; daneben befindet sich ein kleines Fresko mit einem \"Bildnis eines Olivetanermönchs\" von Giorgio Vasari. Die Kapelle hat außerdem einen Maiolica-Fußboden und Rokokofresken an der Decke.", "section_level": 3}, {"title": "Sakristeien.", "content": "Nach der \"Cappella dell’Assunta\" führt der Gang weiter zu den Sakristeien. Links befindet sich die berühmte Sakristei des Vasari, die auch als Alte Sakristei (\"sacrestia Vecchia\") bekannt ist. Es handelt sich in Wahrheit um das ehemalige Refektorium des Olivetanerklosters, das 1544–1545 durch Giorgio Vasari und Gehilfen dekoriert wurde, darunter Raffaellino del Colle. Die Deckengewölbe wurden nach der damals allerneuesten römischen Mode des frühen Manierismus gestaltet, mit Fresken von \"Allegorien\" (u. a. Tugenden) in den großen Bilderrahmen und dazwischen ein luftiger und eleganter Groteskendekor. Die Decke ist in drei Quadranten unterteilt, die den Themen \"Glaube\", \"Religion\" und \"Ewigkeit\" gewidmet sind. Das Ganze gilt als eines der Hauptwerke von Vasari (siehe unten Galerie). Die Wände ziert ein kunstvoll geschnitztes und mit Intarsien eingelegtes Mobiliar, das Fra Giovanni da Verona zwischen 1506 und 1510 ursprünglich für die \"Cappella Tolosa\" schuf (siehe unten Galerie); es wurde erst 1688 hierher gebracht und mit einer barocken Ergänzungen versehen, als man das Refektorium in eine Sakristei verwandelte. Auf dem Altar sieht man drei Werke von Girolamo d’Arena: im Zentrum \"Der Heilige Carlo Borromeo\", der aus der ehemaligen Kirche Sant’Anna dei Lombardi stammt (die auch Carlo Borromeo gewidmet war) und nach ihrer Zerstörung Anfang des 19. Jahrhunderts hierher gebracht wurde. Daneben links \"der Erzengel Michael\" und rechts \"die Jungfrau Maria\". Über der Tür an der Eingangswand hängt eine \"Anbetung der Hirten\" aus der Schule des Vasari, die erst später hierher kam, daneben an beiden Seiten in kleinen Nischen stehen Skulpturen des \"Erzengels Gabriel\" und der \"Jungfrau Maria\", die man Giovan Battista Cavagna zuschreibt. Nebenan liegt die Neue Sakristei (\"Sacrestia Nuova\"), wo es ein Altarbild \"Kruzifix mit Heiligen\" von Giuseppe Mastroleo gibt; die Deckendekoration erinnert an diejenige der Sakristei des Vasari.", "section_level": 3}], "src_summary": "Sant’Anna dei Lombardi (italienisch: „Heilige Anna der Lombarden“) oder Santa Maria di Monteoliveto ist eine Kirche der heiligen Anna in Neapel und eines der bedeutendsten Beispiele der toskanischen Renaissance in dieser Stadt. Sie liegt an der Piazza Monteoliveto im historischen Stadtzentrum und gehört damit zum Weltkulturerbe der UNESCO.", "tgt_summary": "伦巴第的圣亚纳堂(Chiesa di Sant'Anna dei Lombardi)是一座罗马天主教教堂,位于意大利那不勒斯市中心的橄榄山广场(Piazza Monteoliveto) 。广场的喷泉对面是文艺复兴宫殿格拉维纳的奥尔西尼宫。", "id": 1455728} {"src_title": "Chevrolet Camaro (2009)", "tgt_title": "雪佛兰科迈罗 (第五代)", "src_document": [{"title": "Modellgeschichte.", "content": "Der fünfte Camaro basiert auf einem Konzeptfahrzeug (\"concept model\"), das 2006 auf der Detroit Motor Show gezeigt wurde. Das Design ist an die erste Generation von 1966 angelehnt. Die Entwicklung des Fahrzeugs erfolgte bei der GM-Tochter Holden in Australien, produziert wurde das Auto in der Oshawa Car Assembly im kanadischen Oshawa. Das Konzeptfahrzeug war mit einem starken und sechs Liter großen V8-Motor der Corvette ausgestattet und besaß eine Zylinderabschaltung zur Verbrauchsreduzierung. Die Großserienfertigung des Coupés startete am, die des Cabriolets im Frühjahr 2011.", "section_level": 1}, {"title": "Technik und Vertrieb.", "content": "Basis des Fahrzeugs ist die neue Zeta-light-Plattform, die sich der Camaro mit weiteren Hecktrieblern bei Buick, Chevrolet und Holden teilte. Es waren sechs Motoren verfügbar: Beide V8 besitzen eine zentrale Nockenwelle und zwei Ventile pro Zylinder. Der Tankinhalt beträgt 72 Liter. Der Camaro erhält erstmals Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen an allen vier Rädern, sechs Airbags, eine geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, ESP und Traktionskontrolle. Der V8-Motor mit dem Motorcode L99 verfügt zusätzlich über eine Zylinderabschaltung (genannt \"Active Fuel Management\") zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Je nach Motorisierung und Ausstattung betrug der Grundpreis des Fahrzeugs zwischen ca. 25.000 und 72.000 US-Dollar. Am wurde der erste hergestellte Camaro der fünften Generation auf der \"2009 Barrett-Jackson Collector Car Auction\" versteigert. Der Meistbietende zahlte 350.000 US-Dollar; das Geld wurde an die gemeinnützige Organisation American Heart Association gespendet. 2010 wurde in Zusammenarbeit mit Spielwarenhersteller Hasbro ein Sondermodell \"Camaro Transformers Special Edition\" aufgelegt. Es war als Camaro LT oder SS mit den üblichen Antriebskombinationen lieferbar. Die Farbe war \"Rally Yellow\" mit schwarzen Akzenten und entsprechenden Logos.", "section_level": 1}, {"title": "Vertrieb nach Europa.", "content": "In Deutschland gelangte das Camaro-Coupé kurz nach der US-Markteinführung über freie Importeure zu den Händlern. Der direkte Verkauf begann im November 2011. Für Europa wurde eine leicht modifizierte Version des Modelljahres 2012 angeboten. Die Ausstattung basierte auf der SS-Version mit dem V8-Motor LS3 (318 kW / 432 PS) oder L99 (298 kW / 405 PS), RS-Paket und weiterer Ausstattung wie Rückfahrkamera mit Anzeige im Innenspiegel, größeren Seitenspiegeln mit integriertem Blinker sowie neu gestalteten Rückleuchten mit LED-Licht im Design einer Sonnenbrille. Die Schriftzüge „SS“ außen wie innen als Ausstattungsbezeichnung entfielen aufgrund des geschichtlichen Hintergrundes dieser Abkürzung bei den EU-Modellen. Das Fahrwerk wurde zum Modelljahr 2012 neu abgestimmt und mit stärkeren Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse ausgestattet. Testberichte in Automobilzeitschriften beschrieben für den EU-Camaro ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu den Wettbewerbern Porsche 911 S und BMW 650i Coupé: Der Grundpreis für das Coupé betrug 39.990 Euro (41.990 Euro mit Automatikgetriebe), das Cabrio kostete 44.990 Euro (46.990 Euro mit Automatikgetriebe; Stand: ).", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Beim 2009 durchgeführten US-NCAP-Crashtest erhielt das Fahrzeug in der Gesamtwertung vier von fünf Sternen, beim 2011 durchgeführten Crashtest fünf von fünf Sternen.", "section_level": 2}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Im wurde der überarbeitete Camaro auf der IAA in Frankfurt präsentiert. Während er in den USA bereits seit Mitte desselben Jahres zu haben war, begann der Verkauf in Europa im. Hierbei wurde die Frontpartie neu gestaltet, wobei der untere Lufteinlass etwas höher und breiter ausfiel. Der Kühlergrill geriet zum Ausgleich etwas schmaler. Am Heck wurden die geteilten Rückleuchten durch horizontale ersetzt, der Kofferraumdeckel modifiziert und ein anderer Diffusor integriert. Das Tagfahrlicht wurde in LED-Technik ausgeführt und befindet sich im Hauptscheinwerfer und es gibt Nebelscheinwerfer. Zudem wurde ein neuer Camaro Z/28 vorgestellt. Der zwar etwas leistungsschwächere (377 kW / 513 PS) aber leichtere (−130 kg) Z/28 brauchte für eine Runde auf der Nordschleife im Regen 7:37,47 min.", "section_level": 2}, {"title": "Camaro ZL1.", "content": "Mit dem ZL1 wurde im auf der Chicago Auto Show ein neues Topmodell vorgestellt. Dieses war zunächst ab Frühjahr 2012 nur als Coupe erhältlich, doch nach dem Modelljahrwechsel folgte dann auch das Cabrio. Mit einer maximalen Leistung von ist es der bisher stärkste Camaro und zugleich war es bis zum Erscheinen des Corvette C7 Z06 Cabriolets im Jahre 2015 das bis dahin stärkste Cabrio von Chevrolet. Viele Teile des ZL1 wurden speziell für dieses Fahrzeug entwickelt, wie die neue Version des Magnetic-Ride-Fahrwerks. Der ZL1 erreichte auf dem Nürburgring eine Zeit von 7:41.27 min.", "section_level": 1}, {"title": "Der Camaro im Film.", "content": "Der Camaro wurde in allen bisherigen Teilen der Blockbuster-Reihe Transformers prominent platziert. Im ersten Teil von 2007 wurden ein Z/28 von 1977 und ein Nachbau des \"Camaro Concept 2009\" verwendet. Letzterer entstand bei Saleen in Zusammenarbeit mit GM. Für die Fiberglas-Karosserie wurden die originalen Formen des Concept Cars verwendet. Das Fahrgestell wurde von einem Pontiac GTO übernommen und angepasst. Die meisten Anbauteile inklusive der „Alu“-Räder waren Attrappen aus GFK. In Transformers 2 – Die Rache von 2009 wurde ein Prototyp oder Vorserienmodell des noch nicht im Verkauf erhältlichen Camaro Z28 verwendet. In Transformers 3 (2011) nahm „Bumblebee“ Elemente des kommenden ZL1 vorweg und auch in (2014) wurde ein \"Concept car\" verwendet. 2013, im Film The Last Stand, tritt Arnold Schwarzenegger in einem Camaro ZL1 gegen den Bösewicht an, der mit einer getunten Corvette ZR1 Richtung Mexiko rast. Beide Fahrzeuge werden in einem Maisfeld weitgehend zerlegt. In der TV-Serie Hawaii Five-0 fahren die Hauptdarsteller einen silbernen Camaro LT/RS Coupé von 2010. Seit Anfang der vierten Staffel wird ein schwarzer Facelift Camaro 2SS RS aus 2014 in der 1LE-Modellvariante verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Camaro ist ein \"Pony Car\" (ein Sportwagen) des US-amerikanischen Automobilherstellers Chevrolet, der zum General-Motors-Konzern (GM) gehört. Laut Chevrolet leitet sich der Name „Camaro“ aus dem französischen Wort \"camarade\" ab, was sich mit „Kamerad“ oder „Freund“ übersetzen lässt.", "tgt_summary": "第五代雪佛兰科迈罗为通用雪佛兰推出的一款小马车。 该车自于1967年第一次介绍起已生产至第五代。本代科迈罗在前代于2002年停产过后再于2009年四月销售给大众。", "id": 828534} {"src_title": "Pierre Comte de Polignac", "tgt_title": "皮埃尔·德·波利尼亚克", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern waren der französische Adelige Maxence, Comte de Polignac aus dem Hause der Ducs de Polignac, und die in Mexiko geborene Adelige Susana de la Torre y Mier. Im Ersten Weltkrieg diente Pierre de Polignac in der Französischen Armee. Historische Bedeutung erlangte er, als er am 19. März 1920 die Erbprinzessin Charlotte von Monaco heiratete. Einen Tag vor der Hochzeit nahm er durch fürstlich monegassischen Erlass den Namen und das Wappen der Grimaldis an und erhielt in Primogenitur den Titel eines Duc de Valentinois. Marcel Proust war zu dieser Zeit in Pierre de Polignac verliebt, was nicht nur in sein Romanwerk einfloss, er schrieb auch unzählige Briefe an den nunmehrigen Herzog von Valentinois. Schließlich kam es zum Bruch zwischen Proust und dem Herzog. Der unglücklich verlaufenden Ehe mit Charlotte, die kraft einer Verordnung des Fürsten Louis II. in Monaco am 18. Februar 1933 geschieden wurde, entstammten die 1920 in Paris geborene \"Prinzessin Antoinette von Monaco, Baronesse de Massy\" und der 1923 in Monaco geborene spätere Fürst Rainier. Das Paar hatte sich bereits 1930 getrennt. Fürst Louis regierte seinerzeit von seinem Anwesen im Norden von Paris aus, während Pierre Duc de Valentinois sich mit den Kindern in Monaco aufhielt und Prinzessin Charlotte in Sanremo in Italien. Politische Unruhen hätten fast dafür gesorgt, dass Pierres in Frankreich weilender Schwiegervater Fürst Louis abgesetzt worden und Pierre an seiner Stelle auf den Thron gelangt wäre. Schließlich konnte der regierende Fürst sich mit Hilfe des monegassischen Militärs an der Macht halten. Durch die 1933 erfolgte Scheidung erhielt Pierre de Polignac seine persönlichen Besitztümer zurück und vom monegassischen Fürstenhaus eine lebenslange Leibrente, finanziert aus dem Staatsetat Monacos, und für die beiden Kinder jährlich je 100.000 Franc Unterhaltskosten, denn der Großvater Louis behielt sich als „fürstliches Familienoberhaupt und Chef der Dynastie“ das Sorgerecht vor. Die Kinder waren Pierre de Polignac zugesprochen, jedoch musste er in Erziehungsfragen seinen fürstlichen Ex-Schwiegervater Louis II. konsultieren. Offiziell blieb der monegassische Fürstenpalast sein Wohnsitz, aber er durfte sich ohne Genehmigung des Fürsten Louis nicht in Monaco aufhalten oder dort gar wohnen. „Prince Pierre de Monaco“, wie er auch offiziell tituliert wurde, lebte während der Regierungszeit seines Sohnes Fürst Rainier in einer Villa nahe dem Fürstenpalast und war von 1951 bis zu seinem Tod 1964 der Präsident des 1951 gegründeten „Conseil Littéraire“. Dazu wurde 1976, zum 25-jährigen Jubiläum, in Monaco eine Briefmarke mit dem Konterfei des Prinzen Pierre herausgegeben. Im selben Jahr 1951 wurde „Le Prix littéraire Prince Pierre de Monaco“ gegründet, ein jährlicher Preis für französischsprachige Literatur, der auf Vorschlag des „Conseil Littéraire“ verliehen wird und im Jahr 2018 mit 25.000 € dotiert war. Im Jahr 1956 bemühte sich Pierre de Polignac vergeblich beim Vatikan um die päpstliche Anerkennung seiner Scheidung, die die amerikanische Millionenerbin Audrey Emery zur Bedingung für eine Ehe mit ihr gemacht hatte. 1957 nahm Prinz Pierre von Monaco die Präsidentschaft der Nationalen Kommission der UNESCO an sowie des Monegassischen Olympischen Komitees. Nachdem Prinz Pierre 1964 im Amerikanischen Krankenhaus von Paris im Beisein seiner Kinder an Krebs gestorben war, wurde er in Monaco in der alten Kapelle „La Paix“ beigesetzt. 1966 ehrte sein Sohn Fürst Rainier ihn mit der Gründung der „Fondation Prince Pierre“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Marie Xavier Raphael Antoine Melchior, Comte de Polignac (* 14. Oktober 1895 in Château de Kerscamp, Morbihan; † 10. November 1964 in Paris), auch \"Pierre Grimaldi, Duc de Valentinois\" oder \"Prince Pierre de Monaco\", war ein französisch-monegassischer Adeliger und Angehöriger des Fürstenhauses Grimaldi von Monaco.", "tgt_summary": "皮埃尔·玛丽·克萨维尔·拉斐尔·安托万·梅尔基奥尔·德·波利尼亚克(Pierre Marie Xavier Raphael Antoine Melchior de Polignac,1895年-10月24日-1964年-11月10日),出生于法国布列塔尼杰施博城堡。摩纳哥王子,波利尼亚克伯爵。摩纳哥亲王兰尼埃三世的父亲。因与摩纳哥女王储瓦伦丁女公爵夏洛特结婚而得到摩纳哥王子头衔。", "id": 921645} {"src_title": "Seongjong (Joseon)", "tgt_title": "朝鮮成宗", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "König Seongjong, als Kronprinz Jalsan-daegun Hyeol () genannt, war Sohn des Kronprinzen Deokjong () (1438–1457). Dessen jüngerer Bruder war König Yejong () und Seongjong folgte ihm auf den Thron nach dessen Tod im Jahr 1469. Seongjong war erst 13 Jahre alt und wurde für sieben Jahre nach seiner Thronbesteigung von seiner Großmutter Königin Jeonghui () und von den Ministern des Hofes beraten und vertreten. In seinem zweiten Regierungsjahr verkündete König Seongjong den \"Gyeongguk Taejeon\", der die administrative Struktur des Königreiches von Joseon jener Tage beschrieb. Auch war die Förderung des Wissens, das seit der Regierungszeit von König Sejong () (1418–1450) eine große Bedeutung im Staate erlangte, ein Anliegen von Seongjong und er setzte dies fort. Viele Bücher wurden in dieser Zeit mit Unterstützung der Regierung und aus konfuzianischer Perspektive geschrieben und publiziert. Sie gaben der Regierung Orientierung und halfen der noch jungen Dynastie bei der Formung der koreanischen Gesellschaft. Auch setzte Seongjong die Politik der Eingrenzung des Buddhismus seit König Taejo () fort und verfügte einen Bann auf die buddhistischen Klöster, denen er verbot, weitere Novizen in ihren Tempeln aufzunehmen. König Seongjong schuf in seiner Regierungszeit mit den \"Samsa\" () (drei Palast Organisationen) drei einflussreiche Stellen, die einerseits verantwortlich dafür waren, dass Übergriffe auf die politischen und administrativen Obrigkeiten des Landes unterbunden wurden und andererseits auch Korruption und Fehlverhalten dieser Obrigkeiten durch Überwachung verhindert werden sollte. Dies galt auch für Proteste, die gegen die Monarchie gerichtet waren.", "section_level": 1}, {"title": "Grabmal des Königs.", "content": "König Seongjong wurde nach seinem Tod auf dem königlichen Friedhof Seolleung () beerdigt, der heute inmitten der Metropole Seoul liegt. Seine Frau Königin Jeonghyeon () (1462–1530) fand ebenfalls dort ihre letzte Ruhestätte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seongjong (koreanisch: ) (* 20. August 1457, Joseon; † 20. Januar 1494 ebenda) war während seiner Regierungszeit von 1469 bis 1494 der 9. König der Joseon-Dynastie () (1392–1910) in Korea.", "tgt_summary": "朝鲜成宗(;1457年-8月19日-1495年-1月20日), 是朝鲜王朝的第9代君主,1469年至1494年在位。讳李娎(),庙号成宗,谥号康靖仁文宪武钦圣恭孝大王,葬于广州宣陵。", "id": 2706298} {"src_title": "Chen Min’er", "tgt_title": "陈敏尔", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Chen wurde am 29. September 1960 in der Stadt Zhuji in der Provinz Zhejiang geboren. Er begann im Jahr 1981 zu arbeiten und trat im Jahr 1982 in die Kommunistische Partei Chinas ein. Zunächst studierte er Literatur. Danach absolvierte er die Parteischule des Zentralkomitees der KP Chinas und schloss mit einem Master in Recht ab. Von 2007 bis 2012 war er geschäftsführender Vizegouverneur der Provinz Zhejiang und Mitglied des Ständigen Ausschusses der KP Chinas in derselben Provinz. Zu dieser Zeit lernte er Präsident Xi Jinping kennen. Seitdem wird er von Xi protegiert und zählt zur sogenannten \"Zhejiang Clique\". Von 2012 bis 2015 war stellvertretender Sekretär des Komitees der KP Chinas der Provinz Guizhou und 2013 bis 2015 Gouverneur der Provinz Guizhou. Danach war er bis 2017 Sekretär des Komitees der KP Chinas der Provinz Guizhou. Diese Station stellt häufig ein Testprogramm für Politiker dar, die nach Höherem streben. Seit dem Jahr 2017 ist er Sekretär des Komitees der KP Chinas der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing. Er war stellvertretendes Mitglied des 17. und Mitglied des 18. Zentralkomitees der KP Chinas. Seit Oktober 2017 ist er Mitglied des 19. Politbüros der KP Chinas.", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaftliche Reformen.", "content": "In Guizhou, einer der ärmsten Provinzen in der VR China, setzte sich Chen für eine Politik ein, bei der kleine Familienfelder zu Genossenschaften zusammengelegt werden, um effizienter zu produzieren, und die Armut auf dem Land zu verringern. Bauernfamilien überlassen den Genossenschaften ihr Land. Diese nutzen die größere Anbaufläche, um Nutzpflanzen, wie Tee und Walnüsse, zu produzieren, und zahlen den Dorfbewohnern einen Teil der Erträge aus und manchmal auch den Lohn für die landwirtschaftliche Arbeit. Häufig investieren lokale Unternehmen in diese erweiterten Farmen und bringen Finanz- und Managementerfahrung. Das Projekt in Guizhou wird von Präsident Xi präferiert und unterstützt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chen Min’er (; * 29. September 1960 in der Stadt Zhuji in der Provinz Zhejiang) ist ein chinesischer Politiker und seit Oktober 2017 Mitglied des 19. Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas.", "tgt_summary": "陈敏尔(1960年-9月29日),男,浙江诸暨人,中华人民共和国政治人物。原绍兴师范专科学校中文专业毕业,中共中央党校在职研究生学历。1982年9月加入中国共产党,是中共第十七届中央候补委员,第十八、十九届中央委员,第十九届中央政治局委员。曾任贵州省省长、中共贵州省委书记、省人大常委会主任,现任中共重庆市委书记。", "id": 2809134} {"src_title": "The Age of Shadows", "tgt_title": "密探", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der koreanische Widerstand plant ein Attentat gegen die japanische Kolonialmacht. Der koreanische Kommissar Lee ist damit beauftragt, den Widerstand aufzuspüren. Dabei findet er den Rädelsführer des Widerstands in Keijō, seinen alten Freund Kim Jang-ok. Um nicht den Japanern in die Hände zu fallen, erschießt er sich jedoch. Lee beginnt zu zweifeln, arbeitet jedoch weiterhin für die japanische Besatzung. Doch Kommissar Higashi stellt ihm den jungen, japanischen Polizisten Hashimoto an die Seite. Es gelingt Lee, die Standorte der Unabhängigkeitsbewegung aufzuspüren. In einem Gespräch mit Kim Woo-jin sprechen beide über vergangene Zeit mit Kim Jang-ok. Kim Woo-jin merkt dabei, dass Lee den Widerstand nicht verachtet. Allerdings erfährt Lee auch einiges und möchte, dass ein Kollege bei der Polizei ein Paket abfängt. Jedoch erhält Hashimoto die übermittelte Nachricht zuvor und führt eine Razzia durch. Niemand kann dabei festgenommen werden. Ein Mitglied der Unabhängigkeitsbewegung wird erschossen, die anderen können rechtzeitig nach Schanghai flüchten. Kim Woo-jin erzählt dort den Anführer des Widerstands, Jung Chae-san, von Lee. Jung denkt, nach allem war er gehört habe, können sie Lee auf die Seite des Widerstands bringen. Er beschließt, ihn nach Schanghai einzuladen und persönlich zu treffen. Dort möchte der Widerstand Lees Hilfe bei der Rückkehr nach Keijō. Trotz der Gefahr, die Lee darstellt, benötigen sie seine Hilfe. Lee versucht daraufhin, Hashimoto in die Irre zu führen. Hashimoto hat allerdings seine eigenen Informanten. So erfährt er, dass der Widerstand nicht wie erwartet mit dem Schiff nach Korea aufbricht, sondern über Antung mit dem Zug nach Keijō fahren möchte. Lee kann Kim im Zug warnen, dass einer seiner Leute ihn verraten hat und das Hashimoto im Zug ist. Kim denkt sich einen Plan aus, alle sicher aus dem Zug rauszubringen und gleichzeitig den Verräter aufzuspüren. Dabei nennt er allen eine andere Uhrzeit und einen anderen Treffpunkt. Der Spitzel würde die Zeit Hashimoto melden. Dieser würde sie an Lee weitergeben. Als Lee an Kim den genannten Treffpunkt und Zeit übermittelt, ist der Verräter zwar enttarnt, doch Hashimoto gesellt sich plötzlich zu den beiden. Er verlangt den Ausweis von Kim Woo-jin. Es kommt zu einer Schießerei, aus der nur Kim und Lee lebend entkommen können. Lee erschießt dabei Hashimoto und kann alle wieder zur Ruhe bringen. Kim stellt derweil den Verräter zur Rede und erschießt ihn. Am Bahnhof identifiziert die Polizei einige Mitglieder der Unabhängigkeitsbewegung. Es kommt zu einem weiteren Schussgefecht, in dem einige ihr Leben verlieren und die Widerstandskämpferin Yeon Gye-soon festgenommen werden kann. Lee soll Informationen von ihr bekommen und sie foltern. Er erhält keine Informationen, aber nach einem Gespräch mit Higashi werden fast alle Widerstandskämpfer fest genommen. Außerdem wird Lee mit Kim in einen Hinterhalt gelockt. Kim und Lee werden beide angeklagt. Doch Lee weist jede Schuld von sich. Dadurch wird er schnell wieder aus der Haft entlassen. Lee führt die Operation des Widerstandes durch. Bei einem feierlichen Anlass zündet er Bomben und sorgt für Chaos bei der japanischen Polizei. Zuletzt beauftragt Lee einen weiteren Widerstandskämpfer als Kurier ein Paket an das japanische Hauptquartier zu liefern. Der Film endet mit dem inhaftierten Kim, der an seine Zellenwand die Worte „Keine Mauer hält den Widerstand auf“ schrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film lief am 7. September 2016 in den südkoreanischen Kinos an und verzeichnete insgesamt mehr als 7,5 Millionen Besucher. Der Film erhielt positive Kritiken und hält auf dem \"Tomatometer\" von Rotten Tomatoes einen Zuspruchswert von 100 %. \"The Age of Shadows\" begeistert Jay Weissenberg von der \"Variety\" sowohl technisch als auch visuell. Es sei ein klassischer Actionfilm, der alles habe, was Unterhaltung brauche. Die Leistung von Song Kang-ho und Gong Yoo sei erstklassing. Die Kameraführung von Kim Jo-yong schaffe eine atmosphärische Kulisse. Nach Fionnuala Halligan würde die erste Hälfte langsam Spannung aufbauen, während die zweite Hälfte mit kinetischer Energie angebe: Ein Zusammenschnitt von Gewalt und Kämpfen untermalt von klassischer Musik. Deborah Young vom \"Hollywood Reporter\" besprach den Film als mäßig, zwar mit vielen aufregende Szenen, aber die Spionagegeschichte überspanne den Bogen. Rumy Doo von der \"Korea Herald\" empfindet \"The Age of Shadows\" als spannenden, klassischen Spionagefilm mit hervorragender Schauspielleistung.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Korean Association of Film Critics Awards 2016 Daejong-Filmpreis 2016 Asian Film Award 2017 Baeksang Arts Awards 2017", "section_level": 1}], "src_summary": "The Age of Shadows (Originaltitel: \"Miljeong\" ‚Spitzel‘) ist ein Spionagethriller des südkoreanischen Regisseurs Kim Jee-woon aus dem Jahr 2016. Der Film spielt im japanisch besetzten Korea der 1920er Jahre. In den Hauptrollen sind Song Kang-ho und Gong Yoo zu sehen. Der Film feierte seine Premiere auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2016.", "tgt_summary": "《密探》(,英语:The Age of Shadows,前称作英语:Secret Agent)是一部2016年韩国剧情片,由金知云执导和撰写剧本,宋康昊和孔刘主演。", "id": 1141756} {"src_title": "Helge Ingstad (Schiff)", "tgt_title": "海爾格·英斯塔號巡防艦", "src_document": [{"title": "Havarie 2018.", "content": "Am 8. November 2018 kollidierte die \"Helge Ingstad\" im Hjeltefjord () in der Provinz Hordaland mit dem unter maltesischer Flagge fahrenden Öltankschiff \"Sola TS\" der griechischen Reederei Tsakos Energy Navigation. Dabei wurden acht Seeleute auf der Fregatte leicht verletzt. Die Fregatte war so schwer beschädigt, dass sie nahe dem Ölterminal Sture des Ölkonzerns Equinor in Øygarden auf Grund () gesetzt wurde und wenige Tage später sank. Die 137-köpfige Besatzung konnte das Schiff verlassen. Die \"Helge Ingstad\" war als Teil der Standing NATO Maritime Group 1 nach Abschluss des Militärmanövers Trident Juncture 2018 auf dem Weg nach Dundee in Schottland. Zwecks Erhalt und Ausbildung von Navigationsfertigkeiten hatte die Schiffsführung einen Kurs nahe der norwegischen Küste gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf der Kollision.", "content": "In einem vorläufigen Unfallbericht vom 29. November 2018 legte die Unfalluntersuchungskommission \"Accident Investigation Board Norway\" (AIBN) ihre ersten Erkenntnisse zum Ablauf der Kollision dar. Demnach lief die \"Helge Ingstad\" in den frühen Morgenstunden des 8. November 2018 auf südlichem Kurs in den Hjeltefjord nördlich des Ölterminals Sture, in den küstennahen Gewässern nordwestlich der Stadt Bergen. Sie meldete ihre beabsichtigte Marschroute um 02:40 Uhr Ortszeit bei der zuständigen Verkehrszentrale der Insel Fedje, \"Fedje Vessel Traffic Service Centre\", an. Die Fregatte lief mit 17 bis 18 Knoten Fahrt bei deaktiviertem AIS-Sender, aber eingeschalteten Positionslichtern und auf Fedjes Seefunkfrequenz mithörend. Ab 03:40 Uhr begann auf der \"Helge Ingstad\" der Wachwechsel. Der den Dienst antretende Navigationsoffizier wurde über drei auf nördlichem Kurs fahrende Schiffe informiert, die per Radar beobachtet wurden. Es war eine klare Nacht. An der Position des Ölterminals Sture wurde visuell schon aus großer Entfernung ein unbewegt erscheinendes Objekt mit vielen Lichtern wahrgenommen. Der dort vertäute Öltanker \"Sola TS\" hatte um kurz vor 03:00 Uhr einen Lotsen aufgenommen und um 03:13 an Fedje gemeldet, dass er mit dem Ablegen beginnen werde. Unterstützt von den Schleppern \"Ajax\" und \"Tenax\" verließ der Öltanker ab 03:45 das Terminal, meldete dies an Fedje, drehte und nahm Fahrt auf in Richtung Norden, noch in Begleitung der \"Tenax\". Auch auf der \"Sola TS\" nahm man die drei weiter östlich nach Norden fahrenden, zu diesem Zeitpunkt bald aufschließenden Schiffe \"Silver Firda\", \"Vestbris\" und \"Seigrunn\" wahr. Der neue Wachoffizier auf der \"Helge Ingstad\" übernahm um 03:55 Uhr das Kommando, woraufhin der abgelöste Offizier die Brücke verließ. Aus Perspektive der Fregatte hatte die \"Sola TS\" im Verlauf des Ablege- und Drehmanövers ihre Position relativ zum Terminal kaum verändert. Dies trug dazu bei, dass die Brückenbesatzung den Tanker irrtümlich für ein stationäres Objekt hielt. Das AIBN nimmt an, dass dessen helle Decksbeleuchtung die Positionslichter überstrahlte. Gegen 03:57 sah der Lotse auf der \"Sola TS\" das Radarecho sowie ein grünes Positionslicht eines südwärts fahrenden Schiffs, von dem es kein AIS-Signal gab. Er bat Fedje um 03:58 Uhr, das Schiff zu identifizieren, das sich auf seiner Backbordseite befand. Fedje antwortete, dass keine Informationen über dieses Schiff vorlägen. Der Lotse ließ den eigenen Kurs leicht von 350° auf 0° ändern, und er und der Kapitän der \"Sola TS\" versuchten, das unidentifizierte Schiff per Signallampe zu kontaktieren. Gegen 04:00 rief Fedje die \"Sola TS\" an und teilte mit, dass das Schiff möglicherweise die \"Helge Ingstad\" sei. Der Lotse rief daraufhin die Fregatte und bat sie, umgehend nach Steuerbord zu drehen. Die Brückenbesatzung erwiderte, dass ihr dies erst möglich wäre, nachdem sie ein Objekt auf ihrer Steuerbordseite passiert hätte. Laut AIBN dachte die Brückenbesatzung fälschlich, mit einem der drei weiter östlich Richtung Norden fahrenden Schiffe zu sprechen. Sie hielt das hell beleuchtete Objekt nach wie vor für das stationäre Terminal, mit dem oder mit der nahen Felsküste sie bei einer Kursänderung nach Steuerbord kollidieren würde, und nicht für einen sich nähernden Öltanker, dem sie gemäß den Kollisionsverhütungsregeln dringend hätte ausweichen müssen. Um kurz nach 04:00 Uhr war die \"Helge Ingstad\" rund 400 Meter von der \"Sola TS\" entfernt. Da sie ihren Kurs nicht änderte, wurde sie von Fedje und von dem Lotsen auf der \"Sola TS\" angerufen und zum Reagieren aufgefordert. Daraufhin begann sie doch noch ein Ausweichmanöver, entgegen den Ausweichregeln zwischen Wasserfahrzeugen jedoch als Drehung nach Backbord statt nach Steuerbord, und somit genau vor den eisverstärkten Bug der \"Sola TS\". \"Helge Ingstad\" verlor die Kontrolle über Ruder und Antrieb und lief gegen 04:11 Uhr, Bug voraus, auf Land.", "section_level": 2}, {"title": "Schadensbild nach der Kollision.", "content": "Laut AIBN schlugen drei wasserdichte Abteilungen leck: Der achtere Generatorenraum, die Mannschaftsquartiere auf dem Orlopdeck und die Last. Es war der Besatzung anfangs nicht klar, ob auch die achterste Abteilung, der Rudermaschinenraum, Wasser aufnahm. Unter Beachtung der technischen Unterlagen zur Schiffsstabilität beurteilte sie das Schiff zu jenem frühen Zeitpunkt als instabil, aber schwimmfähig. Falls aber weitere Abteilungen geflutet würden, würde das Schiff aufgegeben werden müssen. In der Folge stellte sich heraus, dass Wasser durch die Hohlwellen aus dem achteren Generatorenraum in den Getrieberaum floss, der schnell vollief. Aus dem Getrieberaum wiederum lief das Wasser durch die Stopfbuchsen in den Schotten sowohl in den achteren als auch den vorderen Maschinenraum. Diese zusätzliche Überflutung übertraf das anfängliche Ausmaß des Schadens deutlich. Nach der Überflutung des Getrieberaums bereitete die Besatzung das Verlassen ihres Schiffs vor. Die Schlepper \"Ajax\" und \"Velox\" des Terminaldienstleisters Østensjø Rederi nahmen 121 der 137 Besatzungsmitglieder auf und brachten sie zum Sture-Terminal auf Alvøy in Øygarden.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherung und Bergung.", "content": "Die Schlepper drückten den Havaristen auf die Felsküste des Fjords um zu verhindern, dass er im tiefen Wasser versank. Es wurden zehn Stahltrossen zwischen Land und dem auf der Steuerbordseite liegenden, sich mit den Gezeiten bewegenden Wrack ausgebracht. Die Verankerungen in den Felsen gaben in der Nacht vom 12. auf den 13. November nach. Am 13. November befanden sich nur noch Teile des Radarmastes und des Hangars über Wasser. Das norwegische Unternehmen BOA Offshore AS aus Trondheim wurde mit der Bergung beauftragt, für die zunächst drei Wochen veranschlagt worden waren. Das Wrack wurde mit weiteren Trossen und mit Ketten gegen ein Abrutschen in tieferes Wasser gesichert. Allerdings riss zum Jahreswechsel bei einem Sturm erneut eine Trosse und das Wrack sackte um weitere 30 Zentimeter ab. Wetterbedingt konnte die Hebung erst am 26. Februar 2019 beginnen. Da für die Folgetage störender Wellengang vorhergesagt war, wurde das Wrack von den beiden Schwimmkränen \"Rambiz\" und \"Gulliver\" zunächst nur teilweise angehoben und anschließend an den insgesamt vier Kranen hängend in geschütztere Gewässer vor Hanøytangen überführt, wo es am 28. ankam. Dort wurde der Rumpf ausgepumpt und für die Weiterfahrt von dem halbtauchfähigen Leichter \"Boa barge 33\" aufgenommen. Mit der Ablieferung der \"Helge Ingstad\" in der Marinebasis Haakonsvern fanden die Bergungsarbeiten am 3. März ihren Abschluss. Am 21. Juni 2019 bestätigte die norwegische Regierung den Entscheid, das geborgene Schiff zu verschrotten und eine Neuanschaffung ins Auge zu fassen.", "section_level": 2}, {"title": "Unfalluntersuchung.", "content": "Am 29. November 2018 veröffentlichte das \"Accident Investigation Board Norway\" (AIBN) einen vorläufigen Bericht, verbunden mit an das norwegische Militär und an die Navantia-Werft gerichteten Sicherheitshinweisen. Das AIBN fand in Bezug auf die wasserdichten Schotten sicherheitskritische Mängel, die dazu führen, dass das vorgesehene Maß an Stabilität im Havariefall nicht gewährleistet ist. Es nimmt an, dass diese Mängel ebenfalls bei den vier übrigen Schiffen der \"Fridtjof-Nansen\"-Klasse vorliegen, und warnt, dass das mangelhafte Entwurfskonzept überdies bei vergleichbaren Schiffstypen der Navantia-Werft verwendet worden sein könnte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die \"Helge Ingstad\" (F313) war eine norwegische Fregatte der \"Fridtjof-Nansen\"-Klasse. Ihr Bau wurde am 28. April 2006 begonnen. Nach ihrem Stapellauf am 23. November 2007 wurde sie am 29. September 2009 bei der norwegischen Marine in Dienst gestellt. Sie ist nach dem Archäologen und Schriftsteller Helge Ingstad benannt. Die Baukosten wurden mit etwa 500 Millionen Euro angegeben.", "tgt_summary": "海尔格·英斯塔号巡防舰(英语:HNoMS Helge Ingstad,舷号:F313),为挪威皇家海军南森级巡防舰的四号舰,由今西班牙纳凡提亚建造,2007年下水、2009年服役,于2018年发生碰撞事故沉没。", "id": 1321743} {"src_title": "Fu Shan Hai", "tgt_title": "富山海輪碰撞事故", "src_document": [{"title": "Die Schiffe.", "content": "Die \"Fu Shan Hai\" (Schiffsdaten gemäß Infobox) war am 30. Mai 2003 von Ventspils ausgelaufen und mit 66.000 t Dünger auf dem Weg nach China. Die \"Gdynia\" (IMO 9213911) war ein 3.930 BRZ großes Feederschiff, das 2000 auf der Danziger Nordwerft gebaut wurde. Es war 100,6 m lang, 16,6 m lang und hatte einen Tiefgang von 6,36 m. Angetrieben wurde das Schiff von einem Schiffsdieselmotor, der mit 3.840 kW eine Geschwindigkeit von 15 Knoten ermöglichte. Die \"Gdynia\" fuhr für die \"Euroafrica Shipping Lines of Poland\", war jedoch in Limassol registriert. Am Unglückstag war das Schiff auf der Reise von Gdynia nach Kingston upon Hull.", "section_level": 1}, {"title": "Kollision.", "content": "Am 31. Mai 2003 war die \"Fu Shan Hai\" etwa 4 Seemeilen (sm) nördlich von Hammerodde Fyr und fuhr mit südwestlichem Kurs. Bei klarem Wetter wurde die \"Gdynia\" um 11:45 in einem Abstand von 7 sm und mit einem annähernden Kurs beobachtet. Um 12:00 reduzierte die \"Gdynia\" bei einem Abstand von 4 sm die Geschwindigkeit und änderte 9 Minuten später den Kurs nach Steuerbord, mit der Absicht, die \"Fu Shan Hai\" achtern zu passieren. In Wirklichkeit war sie jetzt aber auf Kollisionskurs. Die \"Fu Shan Hai\" gab ab 12:10 Warnsignale mit dem Typhon und stoppte anschließend die Maschine, nachdem sie von der \"Gdynia\" keine Antwort bekam. Um 12:18 traf die \"Gdynia\" mit ihrem eisverstärkten Bug die Backbordseite der \"Fu Shan Hai\", rechtwinklig zwischen den Laderäumen 1 und 2. Nach der Kollision versuchte die \"Fu Shan Hai\" flache Gewässer zu erreichen, aber das Schiff war nicht mehr steuerfähig. Das Wasser strömte durch das Leck und der Bug begann zu sinken. Um 12:37 sendete die \"Fu Shan Hai\" Mayday und brachte die Rettungsboote zu Wasser. Die Besatzung verließ das Schiff um 13:50 und um 20:49 war die \"Fu Shan Hai\" endgültig gesunken. Die \"Gdynia\" kehrte mit Schäden am Bug in den Hafen zurück und traf am 1. Juni wieder in Gdynia ein.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchung.", "content": "Die dänische Untersuchungsabteilung für Seeunfälle, vergleichbar mit der deutschen Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, stellte fest, dass der wachhabende 2. Offizier der \"Gdynia\" nicht die erforderlichen Maßnahmen ergriffen hatte, um die Kollision zu vermeiden. Dem Kapitän der \"Fu Shan Hai\" wurde angelastet, nicht den Kurs geändert oder die Maschine auf zurück geordert zu haben. Beide Schiffe haben nicht den Not- und Anrufkanal genutzt, um sich über ihre Absichten zu informieren. Bei der Verhandlung am 12. Dezember 2005 in Rønne wurde bestimmt, dass ausschließlich das Verhalten der \"Gdynia\" ursächlich für die Kollision war und deren Eigner einen Schadenersatz in Höhe von insgesamt 107 Millionen Schwedische Kronen (etwa 10,4 Mio. Euro) zu zahlen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Das Wrack der \"Fu Shan Hai\" liegt auf einer Wassertiefe von 69 Metern. Aufgrund der Gefahren durch den giftigen Dünger durfte das Schiff bis zum Frühjahr 2007 nicht betaucht werden. Schlimmer waren die Folgen der Ölverschmutzung. Die \"Fu Shan Hai\" hatte 1672 t Schweröl und 110 t Dieselkraftstoff an Bord. An der Beseitigung der Schäden waren auch die deutschen Bekämpfungsschiffe \"Vilm\" und \"Scharhörn\" sowie ein Überwachungsflugzeug des Typs Do 228 beteiligt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fu Shan Hai war ein chinesischer Massengutfrachter, der am 31. Mai 2003 nach der Kollision mit dem zypriotischen Feederschiff \"Gdynia\" im Bornholmsgat gesunken ist.", "tgt_summary": "富山海轮碰撞事故发生于2003年5月的丹麦海域,中国籍散货船富山海与塞浦路斯籍集装箱船“格丁尼亚”碰撞后沉没。此后,富山海轮索赔案被称为中国大陆船舶保险历史上最大远洋船舶保险赔偿结案。", "id": 206640} {"src_title": "Park Dong-hyeok", "tgt_title": "朴东赫", "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Seine Ausbildung absolvierte er in der Korea University, welche er von 1998 bis 2001 besuchte. Anschließend unterschrieb er einen Vertrag bei Jeonbuk Hyundai Motors.", "section_level": 2}, {"title": "Spielerkarriere.", "content": "Nach Ende seiner Ausbildung ging er zu den Jeonbuk Hyundai Motors. Dort konnte er sehr schnell erste Erfolge feiern. 2003 und 2005 gewann er den Korean FA Cup. 2004 konnte er zudem auch noch den Südkoreanischen Fußball-Supercup gewinnen. Bis Ende 2005 lief er für Jeonbuk Hyundai Motors 74-mal auf und erzielte dabei fünf Tore. Er spielte anschließend für Ulsan Hyundai. Während seiner Zeit dort, konnte er weitere Titel gewinnen. So gewann er mit Ulsan Hyundai 2006 den A3 Champions Cup und ein Jahr darauf den K League-Ligapokal. Für Ulsan Hyundai lief er bis Ende 2008 68-mal auf und erzielte dabei 6 Tore. 2009 wechselte er nach Japan in die J1 League zu Gamba Osaka. Bei Gamba Osaka kam er nicht richtig zum zug, weshalb er in die J2 League zu Kashiwa Reysol verliehen wurde. Bis Saisonende lief er 14-mal für den Verein auf. Nach Ende der Leihe, blieb er weiterhin bei den Reysols. 2010 schaffte er mit den Reysols den Direkten Aufstieg und die Ligameisterschaft. 2011 konnte er den nächsten Erfolg feiern, indem er mit den Verein als erster Aufsteiger die J1-League gewinnen konnte und Japanischer Meister wurde. Ende 2011 wechselte er nach China in die Chinese Super League zu Dalian Shide. Für Dalian Shide lief er bis Saisonende 25-mal auf und erzielte dabei drei Tore. Am Ende der Saison verließ er wieder den Verein und wechselte zurück zu seinem alten Verein Ulsan Hyundai. Für Ulsan Hyundai lief er noch bis Saisonende 2014 40-mal auf und erzielte dabei ein Tor. Nach Ende der Saison 2014 beendete er seine aktive Spielerlaufbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Länderspiel-Karriere.", "content": "Dong-hyeok wurde erstmals 1998 in die U-20-Auswahl berufen und lief bis 1999 achtmal für die Mannschaft auf. Anschließend wurde er in die U-23-Auswahl berufen, für die er bis 2002 32-mal auflief und fünf Tore erzielte. Bis Ende 2005 wurde er auch für Männer-Auswahl einberufen, für die er insgesamt 18-mal auflief.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Nach Karriereende blieb er bei Ulsan Hyundai und arbeitete als Scout für den Verein weiter. 2016 wurde er zum Co-Trainer befördert. Ende 2016 verließ er den Verein in Richtung Asan Mugunghwa FC, wo er den Posten des Co-Trainers übernahm. Nach der Entlassung von Song Seon-ho übernahm er für den Posten des Trainers. Mit den Verein gewann er auf Anhieb die K League Zweitligameisterschaft. Im Korean FA Cup, konnte er bis in das Viertelfinale voranschreiten, ehe sie durch eine Niederlage gegen Jeonnam Dragons mit 0:1 aus den Pokal schieden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Park Dong-hyeok (* 18. April 1979 in Yangpyeong, Gyeonggi-do) ist ein ehemaliger südkoreanischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Er spielte zuletzt als Spieler für Ulsan Hyundai. Aktuell steht er als Trainer bei Chungnam Asan FC unter Vertrag.", "tgt_summary": "朴东赫(,1979年-4月18日),韩国足球运动员,现效力于K联赛球队蔚山现代。", "id": 248477} {"src_title": "Mazar-e-Quaid", "tgt_title": "领袖陵 (巴基斯坦)", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Grundstein für das Mausoleum legte der damalige Präsident Muhammed Ayub Khan am 31. Juli 1960. Provinzregierung von Azad Kashmir stellte Baumaterial zur Verfügung. Das Mausoleum beherbergt Kopien von Jinnahs Biografie, alte Münzen und eine Kopie der Pakistan Resolution. Das Mausoleum liegt im Stadtteil Jamshed Quarters in Karatschi in der Nähe von Gulshan-e-Iqbal. Das Mausoleum wird von einem großen Garten umgeben, der eine Atmosphäre der Ruhe ausstrahlt. Das Mausoleum wurde in den 1960er Jahren gebaut und 1970 für die Öffentlichkeit geöffnet. und ist ein Wahrzeichen von Karachi. Das Mausoleum wird häufig von Touristen besucht", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das Jinnah Mausoleum wurde vom bekannten Architekten Yahya Merchant entworfen. Das Design des Mausoleums ist dem Samaniden-Mausoleum in Buxoro, Usbekistan angelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Das Mausoleum besteht aus weißem Marmor mit einem gewölbten maurischen Bogen. Das Mausoleum befindet sich in einer 53 ha großen Parkanlage. Das Mausoleum hat eine quadratische Grundfläche von 75 × 75 m mit einer Höhe von 43 m. Die Höhe des Sockels beträgt 4 m. Ein Eingang ins Mausoleum befindet sich an jeder Seite des Mausoleums. Vor dem Mausoleum befinden sich 15 Fontänen. Im Inneren des Mausoleums befindet sich ein Kronleuchter, den Pakistan von China erhalten hat. Das Mausoleum wird nachts durch vier Lichtanlagen beleuchtet. Es befinden sich insgesamt 4 Gräber im Mausoleum: Fatima Jinnah, Liaquat Ali Khan, Nurul Amin und Muhammad Ali Jinnah. Alle Gräber sind einfach gehalten und befinden sich auf einer Plattform. Das Grab von Fatima Jinnah ist als einziges Grab mit schwarzen Blumen bedeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Das Mausoleum ist Schauplatz bei offiziellen und militärischen Zeremonien. Das Mausoleum zollt auch Jinnah Tribut indem eine 3D-Projektion gezeigt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mazar-e-Quaid, auch bekannt als Jinnah Mausoleum oder National Mausoleum, ist die letzte Ruhestätte von Quaid-e-Azam Muhammad Ali Jinnah, dem Gründer Pakistans. Das Mausoleum beinhaltet auch die letzte Ruhestätte von Fatima Jinnah, bekannt als Māder-e Millat, und dem ersten Premierminister Pakistans, Liaquat Ali Khan. Das Mausoleum befindet sich im Stadtteil Jamshed in Karatschi, Pakistan", "tgt_summary": "玛扎尔·伊·奎德(),也被称为真纳陵墓、领袖陵或国家陵墓,是巴基斯坦创始人穆罕默德·阿里·真纳(意为伟大领袖)的最后安息之地。为1960年代的现代主义风格设计,陵墓也包含他的妹妹法蒂玛·真纳(意为国家母亲)和利雅卡特·阿里·汗,巴基斯坦的第一任总理的坟墓。", "id": 2747199} {"src_title": "Mika Sugimoto", "tgt_title": "杉本美香", "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Die 1,65 m große Mika Sugimoto gewann 2003 die Silbermedaille in der offenen Klasse bei der Universiade. Im Finale unterlag sie der Chinesin Xue Fuyan. Auch im Finale der offenen Klasse bei den Asienmeisterschaften 2004 unterlag sie einer Chinesin, diesmal gewann Xu Lihui. Ein Jahr später in Taschkent siegte Sugimoto sowohl im Schwergewicht gegen die Chinesin Yu Song als auch in der offenen Klasse gegen die Kasachin Sagat Abikeeva. 2007 gewann sie eine Bronzemedaille im Schwergewicht bei der Universiade. Bei den Asienmeisterschaften 2008 siegte sie im Finale der offenen Klasse über die Südkoreanerin Cho Hye-jin. Ende 2008 fanden in Paris Weltmeisterschaften in der offenen Klasse statt, diese Gewichtsklasse wird bei Olympischen Spielen nicht angeboten. Sugimoto gewann eine Bronzemedaille, nachdem sie im Halbfinale gegen die Russin Jelena Iwaschtschenko unterlegen war. Im September 2010 fanden die Weltmeisterschaften in Tokio statt. Sugimoto gewann im Schwergewicht das Viertelfinale gegen die Chinesin Liu Huanyuan, das Halbfinale gegen die Kubanerin Idalys Ortíz und das Finale gegen die Chinesin Qin Qian. Vier Tage nach dem Schwergewicht wurde die offene Klasse ausgetragen. Sugimoto siegte im Achtelfinale gegen Idalys Ortíz, im Viertelfinale gegen die Mongolin Dordschgotowyn Tserenchand und im Halbfinale gegen die Französin Céline Lebrun. Im Finale bezwang sie wie im Schwergewicht Qin Qian. Zwei Monate später traf Sugimoto im Schwergewichts-Finale der Asienspiele 2010 erneut auf Qin Qian und wieder gewann die Japanerin. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Paris wurde nur das Schwergewicht ausgetragen, Sugimoto unterlag Qin Qian im Halbfinale und erkämpfte gegen ihre Landsfrau Megumi Tachimoto eine Bronzemedaille. Zwei Monate später fanden in Tjumen Weltmeisterschaften in der offenen Klasse statt. Nach ihrer Halbfinalniederlage gegen die Chinesin Tong Wen gewann Sugimoto den Kampf um eine Bronzemedaille gegen Qin Qian. Zum Abschluss ihrer Karriere startete Mika Sugimoto 2012 bei den Olympischen Spielen in London. Im Achtelfinale gegen die Venezolanerin Giovanna Blanco und im Viertelfinale gegen die Brasilianerin Maria Suelen Altheman gewann Sugimoto vorzeitig. Im Halbfinale gegen die Britin Karina Bryant mussten beide über die volle Zeit von fünf Minuten, die Britin verlor wegen einer Passivitätsstrafe. Das Finale gewann die Kubanerin Idalys Ortíz durch Kampfrichterentscheid.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mika Sugimoto (jap. \"Sugimoto Mika\"; * 27. August 1984 in Itami) ist eine ehemalige japanische Judoka. Sie war 2012 Olympiazweite im Schwergewicht.", "tgt_summary": "杉本美香(,1984年-8月27日)是日本女子柔道运动员。于兵库县伊丹市出生,毕业于弥刀中学校、泛爱高校及筑波大学;现隶属于小松制作所株式会社", "id": 2898432} {"src_title": "Fallout 76", "tgt_title": "辐射76", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"Fallout 76\" ist keine direkte Fortsetzung der Reihe und verzichtet größtenteils auf eine Handlung. Es spielt in West Virginia, wo die Bewohner des Atombunkers Vault 76 im Jahr 2102, 25 Jahre nach dem verheerenden Atomkrieg, am sogenannten \"Reclamation Day\" den Bunker öffnen und das umliegende Ödland wieder besiedeln. Vault 76 wurde bereits in \"Fallout 3\" und \"4\" als einer der Kontrollbunker genannt, der dazu vorgesehen war, frühzeitig zu öffnen und die Lage auf der Oberfläche einzuschätzen. Die Zivilisation im Ödland ist auf einem deutlich rudimentäreren Stand als in der zeitlich später angesiedelten Hauptreihe. Das Spiel ist geprägt von der Suche nach überlebensnotwendigen Dingen wie Nahrung und nützlichen Dingen für die Erstellung von Ausrüstungs- und Nutzgegenständen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Bethesda kündigte das Spiel im Mai 2018 als kooperatives Projekt zwischen dem Hauptstudio in Rockville und dem Zweigstudio in Austin an. Es sollte die Basenbau-Funktion von \"Fallout 4\" mit weiteren Mehrspieler-Funktionen kombinieren. Vergleiche sahen Parallelen zu Online-Survival-Spielen wie \"Rust\" und \"DayZ\". Die Idee zu \"Fallout 76\" begann mit ersten Überlegungen über das grundlegende Aussehen eines Mehrspieler-Modus zu \"Fallout 4\", die schließlich 2015 in einem eigenständigen Projekt mündeten. Es handelte sich um das erste Online-Mehrspieler-Spiel, das innerhalb der Bethesda Game Studios entwickelt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Spiel wurde von der Fachpresse überwiegend eher negativ bewertet. Vor allem fielen zum Release viele Bugs im Gameplay auf und auch regelmäßige Serverprobleme bei den Onlinefunktionen sollen in der Releaseversion aufgetreten sein. Auch soll die Technik des Spiels nicht auf einem zeitgemäßen Stand gewesen sein und Aspekte wie das Survival-Gameplay wirkten unausgereift. Positiv wurde die große Spielwelt und einige interessante Questhandlungen bewertet.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Beim Trailer des Spiels wurde passend zum Handlungsort, West Virginia, ein Cover von \"Spanks\" der Hymne West Virginias, \"Take Me Home, Country Roads\" von John Denver, abgespielt. Das Cover konnte man sich seit September 2018 auf iTunes kaufen. Das eingenommene Geld spendete man an Habitat for Humanity, einer Hilfsorganisation.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fallout 76 ist ein Online-Rollenspiel des US-amerikanischen Entwicklers Bethesda Game Studios und ein Ableger der postapokalyptischen \"Fallout\"-Computerspielreihe. Es erschien im November 2018 für Microsoft Windows, PlayStation 4 und Xbox One.", "tgt_summary": "是一款由贝塞斯达游戏工作室开发,贝塞斯达软件发行的多人在线动作角色扮演游戏。本作为异尘余生系列的前传,采用了多人在线的游戏方式,使用了开放世界的设计,游戏于2018年11月14日在Microsoft Windows、PlayStation 4和Xbox One平台发售。《辐射76》在发售后没有获得业界的肯定,游戏各平台版本在评分综合网站Metacritic上均在50分左右。游戏内的诸多Bug和不完善受到了媒体的批评,而在游戏之外也有贝塞斯达的公关失败的事件发生。其错误的游戏设计方向与莫名其妙的公关处理方式造成了玩家在thehardtimes.net网站上公然表示达成了多人单机游戏的成就,以作为嘲讽。", "id": 2172656} {"src_title": "Fußball-Europameisterschaft 2021/Qualifikation", "tgt_title": "2020年歐洲國家盃外圍賽", "src_document": [{"title": "Auslosung.", "content": "Der Hauptqualifikationsweg wurde am 2. Dezember 2018 in Dublin ausgelost. Es gibt insgesamt zehn Gruppen (fünf Sechser- und fünf Fünfergruppen), wobei jeweils die ersten beiden Gruppenplätze am Hauptwettbewerb 2020 teilnehmen werden. Maßgeblich für die Topfeinteilung waren die Erfolge der einzelnen Mannschaften bei der ersten UEFA Nations League (UNL) und die dortige Division, in der die jeweilige Mannschaft spielte. Die Mannschaften aus dem UNL-Topf wurden in Fünfergruppen gelost, da sie im Juni 2019 in der Endrunde (\"Final Four\") der UEFA Nations League 2018/19 spielten. Die mit * gekennzeichneten Länder sind Gastgeber der paneuropäischen EM, es durften nur maximal zwei von ihnen in eine Qualifikationsgruppe gelost werden. Dies stellt sicher, dass die Möglichkeit besteht, dass sich alle Gastgeber für die EM qualifizieren. Aus politischen Gründen waren folgende Paarungen ausgeschlossen: Gibraltar – Spanien, Russland – Ukraine, Aserbaidschan – Armenien, Kosovo – Bosnien und Herzegowina sowie Kosovo – Serbien. Aus klimatischen Gründen (Bespielbarkeit im Winter) durften nur maximal zwei der folgenden Länder in eine Gruppe: Estland, Färöer, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen, Russland, Ukraine und Weißrussland. Wegen zu großer Entfernung für die Anreise war nur eine der folgenden Paarungen pro Gruppe möglich:", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikationsgruppen.", "content": "* \"Gastgeber der paneuropäischen EM-Endrunde 2020\"", "section_level": 1}, {"title": "Play-offs.", "content": "An den Play-offs nehmen 16 Mannschaften teil, die in zwei Runden im K.-o.-System vier weitere Teilnehmer für die EM 2020 ermitteln. Dazu werden die teilnehmenden Mannschaften in vier Gruppen eingeteilt; Weg A bis Weg D genannt. An den Play-offs nehmen von den noch nicht über den Hauptqualifikationsweg für die EM 2020 qualifizierten Mannschaften diejenigen teil, die zu den vier besten Teams einer jeden Liga der UEFA Nations League 2018/19 gehörten. Sollte eine Liga keine weiteren vier Mannschaften stellen können, wird der Weg durch die in der Nations-League-Schlusstabelle am höchsten platzierten sonstigen Mannschaften komplettiert. Somit wird auch mindestens eine Mannschaft aus der niedrigsten Liga D mit den schwächsten Mannschaften an der EM teilnehmen. Die Gruppen Weg A, Weg B, Weg C und Weg D wurden nach folgenden Kriterien gesetzt bzw. gelost: Aufgrund der an den Play-offs teilnehmenden Mannschaften ergibt sich folgendes Szenario: Aus Liga B und D nehmen vier Mannschaften teil, daher wird je ein Weg mit den entsprechenden Mannschaften gebildet. Da aus Liga A nur eine Mannschaft (Island) an den Play-offs teilnimmt, stellt Liga C sieben Mannschaften. Vier Mannschaften dieser Liga bilden einen Weg, wobei die Gruppensieger nicht gegen höher platzierte Mannschaften spielen dürfen – somit sind diese für ihren Weg gesetzt. Zunächst wurde eine weitere Mannschaft (Israel) aus Liga C der Nations League in die Gruppe Weg C gelost, um diesen auf vier Mannschaften aufzufüllen. Die übrigen Mannschaften aus Liga C nehmen dann an der Gruppe Weg A teil. Da unabhängig davon, welche Mannschaft ausgelost worden wäre, ein Weg der Play-offs mit genau zwei Gastgeberländern zusammengesetzt sein musste und da auch keine politisch brisanten Partien möglich waren, mussten keine weiteren Kriterien angewendet werden. Die Play-offs wurden am 22. November 2019 ausgelost. Nach Auslosung der Wege wird wie folgt verfahren: In jedem Weg spielt die jeweils bestplatzierte Mannschaft gegen die viertplatzierte Mannschaft. Die zweitplatzierte Mannschaft spielt gegen die drittplatzierten Mannschaft. Die beiden besser platzierten Mannschaften haben dabei Heimrecht. Die Sieger der beiden Partien spielen dann gegeneinander, wobei das Heimrecht jeweils ausgelost wird. Die Sieger werden in jeweils einem Spiel, ggf. mit Verlängerung und Elfmeterschießen ermittelt. An den Play-offs teilnehmende Mannschaften sind (* = EM-Gastgeber): Die Auslosung der EM-Vorrunde am 30. November 2019 ergab, dass der Sieger von Weg B in der Gruppe E und der Sieger von Weg C in der Gruppe D spielt. Da die Mannschaften in der Vorrunde möglichst viele Heimspiele bekommen sollen, ergab sich zudem folgende Ausnahme: Wird Weg A von Island, Bulgarien oder Ungarn gewonnen, kommt der Gewinner von Weg A in die Gruppe F und der Gewinner von Weg D in die Gruppe C. Wird Weg A von Rumänien gewonnen, kommt Rumänien in die Gruppe C und der Gewinner von Weg D geht in die Gruppe F. Die ursprünglich auf Ende März 2020 angesetzten Spiele wurden wegen der COVID-19-Pandemie vorläufig auf das Länderspielfenster im Juni 2020 verschoben. Im April wurden dann auch alle für den Juni terminierten Spiele auf unbestimmte Zeit verschoben. Letztendlich gab die UEFA am 17. Juni 2020 bekannt, dass die Halbfinals am 8. Oktober 2020 sowie die vier Finalpaarungen am 12. November 2020 stattfinden.", "section_level": 1}, {"title": "Beste Torschützen.", "content": "Nachfolgend sind die besten Torschützen der EM-Qualifikation aufgeführt. Bei gleicher Toranzahl wird alphabetisch sortiert.", "section_level": 1}, {"title": "Team des Turniers.", "content": "Ein Tag vor der Auslosung der Endrunde der Fußball-Europameisterschaft 2021 veröffentlichte die UEFA ein „Team des Turniers der Quali zur UEFA EURO 2020“, welches anhand von fußballerischen Leistungsdaten bezüglich der jeweiligen Spielposition aus den Qualifikationsspielen zusammengestellt wurden. Diese elf Fußballspieler stammten von neun verschiedenen Nationalmannschaften (England, Island, Israel, Niederlande, Portugal, Spanien, Türkei, Ukraine und Zypern), von denen sich drei Mannschaften nicht bzw. noch nicht für die Endrunde der UEFA Euro 2020 qualifiziert (Play-offs) hatten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Qualifikationsspiele zur Fußball-Europameisterschaft 2021 finden 2019 und 2020 statt.", "tgt_summary": "2020年欧洲国家杯外围赛是决定2020年欧洲足球锦标赛决赛周参赛的24个席位,当中所有主办国都未自动得到决赛周参赛资格。", "id": 2732924} {"src_title": "Chinesische Fischernetze", "tgt_title": "中国渔网", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Fischfangvorrichtungen dieser Art gibt es vor allem an den Meeresküsten von Südchina und Indochina, während sie in Indien hauptsächlich in der Gegend der Städte Kochi und Kollam verwendet werden. Verschiedenen Überlieferungen nach sind sie von Gesandten des chinesischen Kaisers Kublai Khan (1215–1294) oder vom chinesischen Admiral Zheng He (1371–1433 bzw. 1335) nach Indien gebracht worden.", "section_level": 1}, {"title": "Technik und Betrieb.", "content": "Die offizielle Bezeichnung dieser Fangvorrichtungen lautet „küstenbetriebene stationäre Aufzugsnetze“ (englisch: „Shore-operated Stationary Lift Nets“). Große mechanische Vorrichtungen aus hölzernen Stangen halten horizontale Netze von 20 Metern Durchmesser oder mehr. Jede Struktur ist mindestens 10 Meter hoch und besteht aus einem Kragarm mit einem daran aufgehängten, horizontal ausgebreiteten Netz, das über dem Meer hängt. Schwere Steine sind an Seilen am anderen Ende als Gegengewichte aufgehängt. Jede Anlage wird von einem Team von bis zu sechs Fischern betrieben. Das System ist so ausbalanciert, dass das Gewicht eines Mannes, der auf dem Hauptbalken läuft, ausreicht, um das Netz in das Meer sinken zu lassen. Das Netz bleibt für kurze Zeit unter Wasser, manchmal nur einige Minuten, bevor es durch Ziehen an den Seilen angehoben wird. Der jeweilige Fang besteht in der Regel nur aus ein paar Fischen und Krebstieren, die aber ohne großen Aufwand innerhalb von Minuten an Passanten verkauft werden können. Schwere Steine mit einem Durchmesser von etwa 30 Zentimetern hängen an unterschiedlich langen Seilen. Wenn das Netz angehoben wird, kommt ein Stein nach dem anderen auf einer Plattform zum Ruhen, wodurch alles im Gleichgewicht bleibt. Jede Vorrichtung hat eine begrenzte Einsatztiefe. Ein einzelnes Netz kann daher nicht kontinuierlich in Gezeitengewässern betrieben werden. Je nach Gezeitenstand werden verschiedene Anlagen verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart und Zukunft.", "content": "Die chinesischen Fischernetze sind zu einer sehr beliebten Touristenattraktion geworden. Die Touristen können den Betrieb der Netze beobachten und die Fänge einzeln kaufen. Nach dem Kauf können die Kunden den Fang zu einem Straßenhändler bringen, der ihn vor Ort zubereitet („Catch 'n Cook“). In Kochi ist das Seafood-Restaurant „Cheenavala“ nach den chinesischen Fischernetzen benannt. Ein Zeitungsbericht aus dem Mai 2015 berichtet von einer Bedrohung dieser Fischernetze durch zunehmende Versandung des Vorfeldes. Viele Netze stünden über Sand und seien nicht mehr einsatzfähig. Sie müssten abgebaut werden. Nach einem Bericht aus dem April 2018 steht der Betrieb der Fischernetze unter starkem wirtschaftlichen Druck. Fischer beklagen die hohen Betriebskosten und die niedrigen Einnahmen. Öffentliche Unterstützung zum Erhalt der Touristenattraktion werde nicht gewährt. Die an diesen Netzen tätigen Fischer sind organisiert in der „Kochi Chinese Net Owners' Association“. Im Frühjahr 2018 gibt es noch 12 dieser Fischernetze in Fort Kochi und acht in Vypeen, einer gegenüber liegenden Insel. Bereits im Jahre 2014 haben gemäß Zeitungsberichten die Gespräche mit Beauftragten der chinesischen Regierung begonnen. Die Chinesen machten den Vorschlag, anlässlich eines Besuches ihres Staatspräsidenten die Netze und die dazugehörige Strandpromenade in Fort Kochi in eigener Regie zu restaurieren. Die einheimischen Fischer wehrten sich gegen eine Restaurierung ohne eigene Mitsprachemöglichkeiten. Erst im Sommer 2018 setzte die Regierung von Kerala eine Kommission ein, die sich des Themas annehmen soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chinesische Fischernetze (Malayalam: ചീനവല, cīnavala, anglisiert auch „Cheena Vala“) werden in Indien, vor allem an der Südwestküste, stationäre Fangvorrichtungen für Fische und andere Meerestiere genannt, die für diese Region als typisch und als Wahrzeichen angesehen werden, als Touristenattraktionen und als Fotomotive hohe Popularität genießen und in der Touristikwerbung und in Reiseführern herausgestellt werden.", "tgt_summary": "中国渔网或中式渔网,古称吊罾、坐罾,纪录于唐《初学记》、明《三才图会》等文献中。罾(国语音: ㄗㄥˉ、zēng;闽南语:tsan)此字可见于《史记·陈涉世家》、《庄子·胠箧》、《论衡·幸偶》、《汉书·陈胜项籍传》、《楚辞·湘夫人》......。相对坐罾装置在岸边,亦有安置在船上俗称帮摇儿的坐罾,和吊虾的虾仔罾 (hê-á-tsan),潮汕地区多见拗罾、车罾。近年亦有称提渔网,如三角网、四角网。", "id": 64624} {"src_title": "UEFA Europa Conference League", "tgt_title": "欧足联欧洲协会联赛", "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Der neue Wettbewerb ist Teil einer Umstrukturierung der UEFA-Wettbewerbe für Vereinsmannschaften. Die Teilnehmerzahl der Gruppenphase der UEFA Europa League wird von 48 auf 32 reduziert. Nationen, die in der UEFA-Fünfjahreswertung schlechter platziert sind als Rang 15, können sich nicht mehr für die UEFA Europa League qualifizieren (ausgenommen etwaige Absteiger aus der Champions League-Qualifikation), stattdessen wird sich der neue Wettbewerb, der zunächst unter dem Arbeitstitel \"UEFA Europa League 2\" lief, bevorzugt an Vereinen kleinerer Nationen orientieren.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Insgesamt beteiligen sich 138 Mannschaften an der Qualifikation. Die in der Qualifikation zur Champions bzw. Europa League gescheiterten Teams ermitteln auf einem eigenen Qualifizierungsweg 15 der 32 Teilnehmer an der UEFA Europa Conference League. Dieser Qualifizierungsweg beginnt erst mit der 2. Qualifikationsrunde, in der die 20 teilnehmenden Vereine (Verlierer aus der CL-Qualifikationsvorrunde und CL-Q1) in Hin- und Rückspiel um das Weiterkommen spielen. Die 10 Sieger spielen in Q3 fünf Teilnehmer an den Play-offs aus, die gegen fünf Verlierer der 3. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League die fünf Teilnehmer dieses Qualifizierungsweges ermitteln. Die zehn Verlierer der Europa League-Playoffs nehmen ebenfalls an der Gruppenphase teil. Die sich über die Platzierung in der nationalen Meisterschaft qualifizierenden Teams ermitteln 17 der 32 Teilnehmer an der UEFA Europa Conference League. Eine Ausnahme bilden drei Teams aus der Qualifikation zur Champions League, die in den Play-offs eingreifen. In der 1. Qualifikationsrunde spielen die 72 teilnehmenden Vereine in Hin- und Rückspiel um das Weiterkommen, gefolgt von der 2. Qualifikationsrunde, in der zu den 36 Siegern aus Q1 54 weitere Vereine stoßen. In der 3. Qualifikationsrunde steigen sieben weitere Klubs ein, gemeinsam mit den 45 Siegern aus Q2 werden die 26 Playoff-Teilnehmer ermittelt. In den Playoffs greifen drei in der Champions League gescheiterte Klubs sowie fünf Teams aus den stärksten europäischen Ligen ein und ermitteln mit den 26 Siegern aus Q3 insgesamt 17 Teilnehmer an der Gruppenphase.", "section_level": 2}, {"title": "Endrunde.", "content": "An der Gruppenphase nehmen 32 Teams teil. Die Gruppensieger der acht Gruppen, die aus je vier Mannschaften bestehen, qualifizieren sich für das Achtelfinale. Die Gruppenzweiten spielen eine vorgeschaltete K.O.-Runde gegen die Drittplatzierten der UEFA Europa League-Gruppen um den Einzug ins Achtelfinale. Ab dem Achtelfinale verläuft das Turnier im K.O.-System bis zum abschließenden Endspiel weiter. Insgesamt werden 141 Spiele absolviert, der Titelgewinner erhält in der Folgesaison das Startrecht für die UEFA Europa League.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnehmende Mannschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation deutscher Mannschaften.", "content": "Der Deutsche Fußballbund erhält – vorausgesetzt, er hält in der Fünfjahreswertung mindestens Platz 4 – einen Startplatz in der UEFA Europa Conference League. Der Sechstplatzierte der Bundesliga oder der Siebtplatzierte, wenn der DFB-Pokalsieger unter den ersten Sechs Platzierten der Bundesliga-Tabelle steht, ist für eine Playoff-Runde qualifiziert. Durch die Playoff-Runde kann er die Gruppenphase erreichen. Die Anzahl der teilnehmenden deutschen Mannschaften am Europapokal verändert sich nicht, da die Bundesliga im Gegenzug einen Platz in der UEFA Europa League (zwei statt bisher drei) verliert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die UEFA Europa Conference League ist ein geplanter Fußball-Europapokal-Wettbewerb, der erstmals in der Saison 2021/22 ausgetragen werden soll.", "tgt_summary": "欧足协欧霸协会联赛(英语:UEFA Europa Conference League,简称欧协联)是一项即将举行的欧洲足球球会赛事,计划于2021年首办。 赛事为欧洲第三级别的球会赛事,仅次于欧洲冠军联赛和欧霸杯,各球会会按国内联赛及杯赛的表现取得参赛资格。", "id": 678920} {"src_title": "Diccionari General de la Llengua Catalana", "tgt_title": "加泰隆尼亞語通用詞典", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Institut d'Estudis Catalans (IEC) beauftragte eine kleine von Fabra i Poch geleitete Gruppe mit der Erstellung eines lexikografischen Nachschlagewerks. Neben weiteren Werken zur Standardisierung der katalanischen Sprache hatte Fabra ein Diccionari Ortogràfic (1917) unter Berücksichtigung der Normen des IEC veröffentlicht. Während der Diktatur von Primo de Rivera (1923–30) arbeitete Fabra sechs Jahre an diesem Werk. Mit Signatur von 1931 war es zunächst nur in aufeinanderfolgenden Einzelbänden verfügbar, bevor es ab dem 30. November 1932 in der Buchhandlung Llibreria Catalònia als Gesamtwerk erhältlich war. Der verantwortliche Herausgeber war Antoni López Llausàs. Im Zuge der Unterdrückung des Katalanischen wurden die Originalausgaben des Wörterbuches sowie weitere Exemplare am 4. Februar 1939 durch das faschistische Militär unter General Franco vernichtet. Die zweite Auflage wurde erst 1954 (nach dem Tod Fabras), jedoch in zensierter Form, herausgegeben. Bis 1994 erschienen 32 Auflagen.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Im Rahmen Fabras streng wissenschaftlicher Vorgehensweise lehnte er die Aufnahme von lokal begrenzten Regionalismen und Archaismen ab. Dies brachte ihm Anerkennung seiner Zeitgenossen ein. Im Vorwort zur ersten Auflage schreibt Fabra:Zur Erarbeitung des Wörterbuches wurde eine Vielzahl an katalanischen und anderssprachigen Wörterbüchern (das Diccionario de la Real Academia Española, das Wörterbuch von Hatzfeld und Darmesteter und das Webster), die bis dahin veröffentlichten Nachschlagewerke (Diccionari Aguiló, Butlletí de Dialectologia Catalana, etc.) sowie die unveröffentlichten Werke der \"Oficines Lexicogràfiques\" (entstanden unter Mitarbeit von M. de Montoliu, Carles Riba, Pius Font i Quer und Miquel de Garganta i Fàbrega) herangezogen. Zudem wurden Sachkundige und die Secció Filològica bei den nicht seltenen Zweifelsfällen bezüglich der eigentlichen Bedeutung oder Definition eines Wortes zu Rate gezogen. Mit ihrer Hilfe wurden ungenaue Definitionen vermieden.Durch das DGLC (im katalanischen Sprachraum auch „Fabra“ genannt) wurden die Orthografie vereinheitlicht, die Lexik und die Grammatik standardisiert sowie Neologismen eingeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Diccionari General de la Llengua Catalana (DGLC) (deutsch: Allgemeines Wörterbuch der Katalanischen Sprache) von Pompeu Fabra ist ein katalanisches Wörterbuch, das zwischen 1931 und 1932 veröffentlicht wurde, zunächst in Bänden und dann als Gesamtwerk. Bis zur Erstauflage des Diccionari de la Llengua Catalana des IEC im Jahr 1995 war es das Standardwörterbuch der katalanischen Sprache.", "tgt_summary": "《加泰罗尼亚语通用词典》(\"Diccionari General de la Llengua Catalana\")为一部加泰罗尼亚语词典,初版由庞培·法布拉(Pompeu Fabra)于1931年编纂出版。本词典自出版以后,就一直是加泰罗尼亚语的标准词典,此一角色一直到1995年才为加泰罗尼亚语言研究所出版的《加泰罗尼亚语词典》(\"Diccionari de la llengua catalana\")取代。", "id": 2514202} {"src_title": "Westerdam (Schiff, 2004)", "tgt_title": "威士特丹號", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Westerdam\" entstand unter der Baunummer 6077 in der Werft von Fincantieri in Marghera. Ein Brand während der Ausrüstung des Schiffes am 17. Oktober 2003 verzögerte die Fertigstellung. Am 25. April 2004 wurde die \"Westerdam\" schließlich in Venedig getauft. Taufpatin des Schiffes war die niederländische Schauspielerin Renée Soutendijk. Im selben Monat nahm es den Kreuzfahrtdienst auf. Am 10. Mai 2011 lief die \"Westerdam\" in der Yakutat Bay/Alaska südlich des Kluane-Nationalparks auf Eis, ihr Rumpf wurde hierbei auf einer Länge von knapp fünf Metern beschädigt. Am 29. Juni 2015 kamen acht Passagiere des Schiffes ums Leben, als eine von der Reederei für einen Rundflug gebuchte de Havilland Canada DHC-3 Otter nordöstlich von Ketchikan abstürzte. Nach SARS-CoV-2-Infektionen auf der Diamond Princess wurde der \"Westerdam\" Anfang Februar 2020 von den Behörden mehrerer Staaten ein Anlegen in ihren Häfen verweigert, weil befürchtet wurde, dass sich auch hier Personen an Bord mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert haben könnten. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine bestätigten Fälle an Bord. Das Schiff befand sich seit 1. Februar mit 1450 Passagieren auf einer zweiwöchigen Kreuzfahrt zwischen Japan und Taiwan. Sowohl Japan als auch Taiwan als auch später Guam, die Philippinen und Thailand lehnten ein Anlegen ab. Erst Kambodscha genehmigte am 12. Februar die Einfahrt in Sihanoukville und das Ausschiffen der Passagiere. Bei einer US-amerikanischen Passagierin wurde kurz darauf bei der Weiterreise nach Malaysia eine Infektion mit dem Virus diagnostiziert. Danach durften die verbleibenden 980 Passagiere und Besatzungsmitglieder der Westerdam das Schiff nicht mehr verlassen, bis sie negativ auf das Virus getestet wurden. Da inzwischen allerdings neben der Frau noch weitere 1276 Passagiere bereits ungetestet das Schiff verlassen hatten und weitergereist waren, befürchteten Experten eine nun sehr viel schwerer eingrenzbare Verbreitung der Coronavirus-Epidemie. Nach Medienberichten vom 22. Februar litt die 83-jährige Passagierin trotz vorherigen positiven Tests doch nicht an Covid-19.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "85 Prozent der Kabinen an Bord der \"Westerdam\" verfügen über Meerblick, 67 Prozent haben einen eigenen Balkon. Das Schiff verfügt über mehrere Restaurants, Lounges, Bars, ein Theater, eine Bibliothek samt Internetcafé, eine Disco sowie ein Casino. Der Hauptspeisesaal trägt den Namen \"Vista Dining Room\". Im Rahmen des \"Signature of Excellence\"-Programms wurde die Ausstattung im April 2007 modernisiert. Eine Besonderheit der \"Westerdam\" ist die an Bord ausgestellte Kunst, die den Schwerpunkt \"Niederländische Herkunft in der neuen Welt\" hat. Zur Sammlung des Schiffes gehören ein Gemälde des niederländischen Segelschiffes \"Halve Maen\", mehrere Skulpturen und Statuen sowie ein originales Porträt von Andy Warhol.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Westerdam ist ein 2004 in Dienst gestelltes Kreuzfahrtschiff der Reederei Holland-America Line. Es ist das dritte Schiff dieses Namens und gehört der Vista-Klasse an.", "tgt_summary": "威士特丹号(MS Westerdam)是荷美邮轮旗下的一艘豪华邮轮,荷兰籍,2004年开始服役。现在的「威士特丹号」是同名的第三艘邮轮。", "id": 2665242} {"src_title": "Die Kunst des toten Mannes", "tgt_title": "絲絨電鋸", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der rabiaten Kunstszene von Los Angeles stößt die aufstrebende Agentin Josephina auf Hunderte von schillernden Gemälden, nachdem ein älterer Mieter in ihrem Gebäude gestorben ist. Sie ignoriert die Anweisungen, die der unbekannte Künstler hinterlassen hat, sein Werk solle zerstört werden, und beginnt sofort damit, die Gemälde in Umlauf zu bringen. Die Gemälde ziehen schnell die Aufmerksamkeit der Schwergewichte der Kunstszene auf sich, so die ihrer Chefin Rhodora Haze, des Kunstkritikers und Josephinas Geliebten Morf Vandewalt und einer Reihe von Sammlern und Kuratoren wie Bryson und Gretchen. Bald herrscht helle Aufregung in der Kunstszene, und die Kunstwerke des bislang unbekannten Malers sorgen für höchste Euphorie. Doch die Begeisterung hat ihren Preis, wie nicht nur die Käufer recht schnell merken, denn eine übernatürliche Kraft scheint all jene zu bestrafen, die von der Arbeit des verstorbenen Künstlers profitieren.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Regie führte Dan Gilroy, der auch das Drehbuch schrieb. Die Hauptrollen von Morf Vandewalt und Rhodora Haze wurden mit Jake Gyllenhaal und Rene Russo besetzt. Zawe Ashton übernahm die Rolle von Josephina. Weitere Rollen wurden mit Toni Collette, John Malkovich, Natalia Dyer, Billy Magnussen, Tom Sturridge und Daveed Diggs besetzt. Die Dreharbeiten wurden Anfang März 2018 in Los Angeles begonnen. Ein erster Trailer wurde Anfang Januar 2019 vorgestellt. Der Film feierte am 27. Januar 2019 im Rahmen des Sundance Film Festivals seine Premiere. Am 1. Februar 2019 wurde der Film auf Netflix veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film erhielt bislang von 75 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes eine eher positive Bewertung und hierbei durchschnittlich 6,4 der möglichen 10 Punkte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kunst des toten Mannes (Originaltitel: \"Velvet Buzzsaw\") ist ein Horror-Thriller von Dan Gilroy, der im Januar 2019 im Rahmen des Sundance Film Festivals seine Premiere feierte. Am 1. Februar 2019 wurde der Film auf Netflix veröffentlicht.", "tgt_summary": "是一部2019年美国恐怖片,由丹·吉洛伊自编自导,其主演包括杰克·葛伦霍、蕾妮·罗素、东妮·克莉蒂、札薇·艾希顿、汤姆·史特瑞吉、娜塔莉亚·戴尔、戴维德·迪格斯、比利·马格努森和约翰·马克维奇。故事描述未知艺术家遗留下的无价艺术品意外地为艺廊带来前所未有的诡事。该片最先于2019年1月27日在2019年日舞影展上举行全球首映,并于2019年2月1日在Netflix上发行。", "id": 2874205} {"src_title": "Artifact", "tgt_title": "石器牌", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Das Spiel wurde ab 2014 entwickelt. Der Öffentlichkeit wurde es beim The International 2017 via Teaser-Trailer vorgestellt. Durch die Bekanntheit Richard Garfields sowie der Valve Corporation erhielt das Spiel international große mediale Aufmerksamkeit. Die geschlossene Betaphase, an der lediglich professionelle Sammelkartenspieler sowie Mitglieder der Videospiel-Industrie teilnahmen, begann Anfang 2018. Am 19. November 2018 wurde ein größerer geschlossener Betatest gestartet, an dem auch ausgewählte Mitglieder der Community teilnehmen konnten. Seit der Veröffentlichung des Spiels am 28. November 2018 sank die Zahl der aktiven Spieler stetig. Versuche, die Spielerzahlen durch Updates zu stabilisieren sind seither nicht gelungen. Anfang März 2019 mussten mehrere Mitarbeiter des Artifact-Teams Valve verlassen, unter ihnen der leitende Entwickler Richard Garfield. Am 29. März 2019 gab das Entwicklerteam bekannt, dass es sich wegen der schlechten Spielerresonanz von nun an auf die \"größeren Probleme\" konzentrieren wolle, anstatt regelmäßig Updates zu veröffentlichen. Das Team erwartet, dass diese Änderungen am Spiel viel Zeit in Anspruch nehmen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Spiel erreichte am Release-Tag die Spitze der Steam-Verkaufscharts sowie ca. 60.000 gleichzeitige Spieler. Die Kritiken für das Spiel fielen gemischt bis positiv aus. Gelobt wurde die Tiefe und Komplexität des Spiels sowie die einzigartigen Mechaniken. Kritik gab es vor allem wegen des umstrittenen Bezahlmodells. Im Gegensatz zu anderen Online-Sammelkartenspielen wie \"\" oder \"\" ist es nicht möglich, seine Kartensammlung allein durch Spielen des Spiels zu erweitern. Stattdessen müssen alle Karten entweder durch den Erwerb von Kartenpackungen oder über den Steam-Communitymarkt für Echtgeld erworben werden. Laut dem Gaming-Magazin GameStar verfügt das Spiel Anfang 2019 noch über etwa 500 Spieler, die Bewertungen des Spiels auf Steam befinden sich im März 2019 zu Großteilen in der Rubrik „äußerst negativ“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Artifact ist ein Online-Sammelkartenspiel, das vom US-amerikanischen Unternehmen Valve Corporation in Kooperation mit Richard Garfield, Schöpfer des Sammelkartenspiels, entwickelt wird. Es erschien am 28. November 2018 für Linux, Microsoft Windows und macOS. Eine Umsetzung für iOS und Android ist für Mitte 2019 geplant. Die Welt des Spiels entstammt dem \"Dota-2\"-Universum. Angelehnt an \"Dota\" findet das Spiel auf drei voneinander abgetrennten Spielbrettern, sogenannten \"Lanes\" statt, die jeweils über einen Turm verfügen. Das Spiel kann folgendermaßen gewonnen werden:", "tgt_summary": "是一款电子交换卡片游戏,由Valve制作并发行。其内容设定于Valve旗下多人在线战斗竞技场游戏《DotA》系列宇宙,主要进行在线玩家对战。游戏由《万智牌》创作者理乍得·加菲尔德设计,2018年11月发行于Microsoft Windows、macOS和Linux平台。", "id": 1125888} {"src_title": "Bionic (Software)", "tgt_title": "Bionic (軟體)", "src_document": [{"title": "Entwicklungsziele.", "content": "Mit Bionic sollte eine einfache, effiziente, BSD-lizenzierte C-Bibliothek für das Android-System erstellt werden. Das Entwicklungs-Motto lautete \"keep it really simple\". Android-Systeme sind häufig batteriebetrieben, verfügten über wenig Haupt- und Massenspeicher und nutzten niedrig getaktete Prozessoren. Durch die BSD-Lizenzierung entfallen Copyleft-Restriktionen, dadurch vereinfacht sich die Entwicklung proprietärer Bestandteile des Android-Systems. Populäre, häufig genutzte Erweiterungen der GNU-C-Bibliothek, sowie der BSD-C-Bibliotheken wurden in Bionic übernommen. Als Betriebssystem-Kern ist ausschließlich Linux vorgesehen, eine Binär-Kompatibilität beispielsweise mit der GNU-C-Bibliothek ist nicht vorgesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zu POSIX.", "content": "Ziel der Entwicklung von Bionic war eine weitgehende Kompatibilität zu POSIX und dem C11-Standard der Programmiersprache C. In der aktuellen Android-Version aus dem Jahre 2018 \"Oreo\" sind dennoch etwa 70 POSIX-Funktionen der libc nicht enthalten. Ursache für dieses Auslassen von Funktionen ist u. a., dass bestimmte Funktionalität in Android nicht genutzt werden, so nutzt Android beispielsweise keine passwd- und group-Datenbanken, wodurch Zugriffsfunktionen wie codice_1 nicht implementierbar sind und nicht benötigt werden. Einige Funktionalitäten wurde absichtlich nicht POSIX-konform gestaltet, so wurde etwa auf Unterstützung des printf-Formats codice_2 aus Sicherheitserwägungen verzichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Unterstützte Plattformen.", "content": "Es werden die Plattformen x86, x86-64, armv7-a und ARM64 unterstützt. Bis zum Android Native Development Kit (NDK) r17 wurde ARMv5, MIPS und MIPS64 unterstützt. Eine experimentelle SH-4 Unterstützung wurde kommerziell nie eingesetzt und ist inzwischen eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandteile.", "content": "Teile der libc wie etwa stdio stammen aus OpenBSD, der DNS-Resolver aus NetBSD, der Quellcode der libm für mathematische Funktionen entspricht in weiten Teilen der FreeBSD-Version, wurde aber von mehreren System-on-a-Chip-Herstellern durch Assembler-Implementierungen optimiert. Die Header-Dateien zum Zugriff auf Linux-Systemaufrufe werden automatisch aus den Header-Dateien des Linux-Quellcodes generiert, sämtlicher als Copyright-relevant angesehener Inhalt wird bei der Generierung entfernt. Die Unterstützung für POSIX-Threads (libpthread) sowie die Implementierung zum dynamischen Linken (libdl) wurden vollständig neu entwickelt. Funktionalitäten, die auf POSIX-Systemen in den Bibliotheken libpthread, libresolv und librt bereit gestellt werden, sind bei Bionic direkt in der libc implementiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bionic ist eine Programmbibliothek des Android-Betriebssystems, die den Funktionsumfang der C-Standard-Bibliothek, der Bibliothek für mathematische Funktionen libm, der Bibliothek zum dynamischen Linken libdl und weiteren Funktionsumfang bereitstellt. Bionic unterliegt der BSD-Lizenz und wird von der Open Handset Alliance weiterentwickelt.", "tgt_summary": "Bionic libc,是一种 C 标准函式库(包含libc、libdl、libm与libpthread),由 Google 所开发的自由软件,用于 Android 嵌入式系统上,采用 BSD 授权条款运行于Linux kernel上。Google 希望用它来取代 glibc,它的发展目标是达到轻量化以及高运行速度。 与典型的BSD C函式库不同的地方在于,Bionic不倚赖BSD kernel,也无须使用GNU C函式库(glibc)的『GNU较宽松公共授权条款』。", "id": 2209065} {"src_title": "Provinz Gandaki", "tgt_title": "甘达基省", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Benannt wurde die Provinz nach intensiven Debatten und Protesten. Namensgeber ist der Fluss Gandak, der bzw. dessen Nebenflüsse alle Distrikte der Provinz durchfließen. Die Provinz wurde aus den Distrikten der beiden ehemaligen Entwicklungszonen Gandaki und Dhaulagiri und dem westlichen Teil des Distriktes der Zone Lumbini gebildet. Nach der Verkündung des neuen Namens und des Hauptsitzes kam es zu Protesten von Einwohnern, die den Namen \"Tamuwan\" favorisierten.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Die Provinz liegt zwischen China im Norden und der Provinz Nr. 5 im Süden. Die Himalaya-Region liegt im Norden der Provinz. Die Provinz verfügt über 29 Wasserkraftprojekte und besitzt damit ein großes Potential zur sauberen Energiegewinnung. Die wichtigsten Berge innerhalb der Provinz sind der Annapurna mit 8091 m, der Dhaulagiri mit 8176 m, der Manaslu mit 8163 m, der Himal Chuli mit 7893 m und der Machapucharé mit 6993 m. Die Hügel-Region liegt in der Mitte, und die als Terai bezeichnete Tiefebene befindet sich im Süden der Provinz. Die Provinz wird vom Fluss Gandaki und dessen Nebenflüssen (Kali Gandaki, Budhigandaki, Seti Gandaki, Marsyangdi, Madi, Daraundi und Seti) durchflossen. Die Provinz hat zahlreiche Seen. Die wichtigsten Seen sind dabei der Fewa, der Rupa, der Begnas, der Khaste, der Dipang und der Tilicho. Die Haupterwerbszweige in der Provinz sind die Landwirtschaft und der Tourismus. Zahlreiche Bewohner sind zudem im Ausland tätig, so dass nach Gandaki die höchste Geldmenge durch Überweisungen aus dem Ausland in ganz Nepal fließt. Die wichtigsten Nahrungspflanzen, die in dieser Provinz angebaut werden, sind Reis, Mais, Hirse, Weizen etc. Zu den Nutzpflanzen gehören weiterhin Zuckerrohr, Kaffee, Äpfel und Orangen. Die Provinz bietet viele Ziele mit großer Anziehungskraft für den Tourismus und für Bergsteiger, Trekking- und Raftingtouren sowie den Gleitschirmsport. Touristen können u. a. das Naturschutzgebiet des Annapurna besuchen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Die Provinz wird in die folgenden Distrikte unterteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Provinz Gandaki ist eine der sieben Provinzen in Nepal, die die Rolle der föderalen Glieder im Bundesstaat Nepal einnehmen. Die Provinz wurde durch die Verfassung vom 20. September 2015 geschaffen, die Nepal in einen Bundesstaat umwandelte.", "tgt_summary": "甘达基省()是尼泊尔根据2015年9月20日采纳的新宪法而建立的七个省份之一,省会是博卡拉。该省向北接壤中国西藏自治区,向东连接巴格马蒂省,向西连接格尔纳利省,向南则连接第五省以及印度的北方邦。甘达基省总面积21,504平方公里。根据2011年尼泊尔人口普查,该省总人口为2,403,757人。2018年7月,新选出的省会议采纳甘达基省作为该省的永久名称,取代原名第四省。", "id": 2885574} {"src_title": "ClariS", "tgt_title": "ClariS", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2009–2012: Gründung und Zeit an der Mittelschule.", "content": "ClariS wurde im Jahr 2009 unter dem Namen \"Alice Clara\" gegründet, als die beiden Schülerinnen Clara und Alice damit begannen Coverversionen diverser japanischer Popstücke auf der Video-sharing-Plattform von Niconico zu veröffentlichen. Im gleichen Jahr veröffentlichte das Duo noch sieben weitere der insgesamt dreizehn Coverstücke. Ende April des Jahres 2010 veröffentlichte der Verleger Sony Magazines, das zu SME Records gehört, das Anime-Musikmagazin \"LisAni!\" mit einer beigelegten Sampler-CD auf dem das Lied \"Drop\", welches von Livetune geschrieben wurde, zu finden ist und das erste offizielle Lied des Duos darstellt. Im Jahr 2010 wurden die letzten sechs Coverlieder auf Niconico veröffentlicht mit \"Listen!!\" von der Animeserie \"K-On!!\" am 5. Juni 2010. Am 24. Juli 2010 erschien die zweite Ausgabe des \"LisAni!\"-Magazins, abermals mit einer CD-Beilage. Auf dieser ist das Duo mit dem Lied \"Kimi no Yume o Miyō\", welches erneut von Livetune geschrieben wurde, zu hören. \"Drop!\" und \"Kimi no Yume o Miyō\" erschien auf einer exklusiven Single-CD für die 78. Comiket. Zu dem Zeitpunkt lag der Fokus auf die Tatsache, das das Duo die Mittelschule besuchte. Seit Anbeginn der musikalischen Karriere wird bestritten, dass die beiden Musikerinnen zu dem Zeitpunkt der Bandgründung die Mittelschule besuchten, da ihre Stimmen bereits auf ihren eigenen Coverliedern wesentlich älter klangen. Dennoch wurden die beiden als ganz normale Mittelschülerinnen beschrieben, was Kz auch als Grund für einen potenziellen Erfolg von \"ClariS\" prognostizierte. Im September des Jahres 2010 wurde das Duo schließlich fest von SME Records unter Vertrag genommen, sehr zur Überraschung der beiden Musikerinnen. In einem späteren Interview erklärte Alice, das sie eine Vermutung bezüglich eines Plattenvertrags hatte, sich aber dennoch nicht ganz sicher war. Am 20. Oktober 2010 erschien mit \"Irony\" die Major-Debütsingle, welche abermals von Kz geschrieben wurde, und etwas später in den japanischen Singlecharts einstieg. \"Irony\" wurde zudem als Vorspann für die erste Staffel von \"Oreimo\" verwendet. Um die Single bewerben zu können, veröffentlichte die Good Smile Company zwei Nendroid-Figuren der Musikerinnen basierend auf Illustrationen von Hiro Kanzaki. Anfang Februar des Jahres 2011 erschien mit \"Connect\" die zweite Single, die als Vorspann der Animeserie \"Puella Magi Madoka Magica\" genutzt wurde und auf Platz fünf der heimischen Singlecharts einstieg. Zwischenzeitlich wurde die Single mit einer Platin-Schallplatte von Recording Industry Association of Japan (RIAJ) ausgezeichnet. ClariS coverten das Lied \"True Blue\" der japanischen Band Zone und veröffentlichten diesen als Teil des Zone-Tributalbums \"Zone Tribute: Kimi ga Kureta Mono\" am 10. August 2011. Am 14. September 2011 erschien mit \"Nexus\" die dritte Single und landete auf Platz fünf der Singlecharts. Das Lied wurde als Vorspann für das Videospiel \"Ore no Imōto ga Konna ni Kawaii Wake ga Nai Portable ga Tsuzuku Wake ga Nai\" sowie als Titellied des neunten Bandes der Light-Novel-Serie, in der die beiden Musikerinnen einen Cameo-Auftritt haben, verwendet. Am 1. Februar 2012 erschien die vierte Single \"Naisho no Hanashi\", das als Abspanntitel der Anime-Fernsehserie \"Nisemonogatari\" verwendet wurde und auf Platz zwei in Japan einstieg. Das Lied wurde von Ryo von Supercell getextet.", "section_level": 2}, {"title": "2012–2014: Highschool und Trennung von Alice.", "content": "Im März des Jahres 2012 erlangten Clara und Alice ihren Abschluss an der Mittelschule. Etwa einen Monat darauf, am 11. April erschien mit \"Birthday\" das Debütalbum des Musikduos, welches in drei Editionen veröffentlicht wurde: Eine reguläre CD, eine CD mitsamt beiliegender DVD und eine Version mit Nendroid-Figuren der Musikerinnen und einer zusätzlichen CD mit zwei Bonustiteln. Bereits im Mai gleichen Jahres wurde das Album mit einer Gold Disc durch die RIAJ bedacht. Im August erschien mit \"Wake Up\" eine neue Single, die für den Anime \"Moyashimon Returns\" als Vorspann Verwendung fand. Im Oktober folgte die Herausgabe des Liedes \"Luminous\", welches als Vorspann in den ersten beiden Kinofilmen zum Franchise \"Puella Magi Madoka Magica\" zu hören ist. Im Dezember 2014 erhielt \"Luminous\" ebenfalls eine Gold Disc. Die siebte Single, \"Reunion\", die im April 2013 erschien wurde als Vorspann für die zweite Staffel der Animeserie \"Oreimo\" genutzt. Am 26. Juni 2013 erschien mit \"Second Story\" das zweite Studioalbum von ClariS. \"Colorful\", die achte am 30. Oktober gleichen Jahres veröffentlichte Single, ist im Vorspann des dritten Madoka-Magica-Films \"\" zu hören. Anfang Januar 2014 bestritt das Duo ihren allerersten Live-Auftritt im Zepp in Tokio, wo sie unter anderem \"Reunion\" vor ausverkauftem Publikum hinter einem Vorhang sangen und lediglich als Silhouetten wahrzunehmen waren. Die neunte Single \"Click\", veröffentlicht am 19. Januar 2014, wurde als einer von zwei Titeln für die Animeserie \"Nisekoi\" ausgewählt; während die nachfolgende Single \"Step\" der zweite Vorspanntitel der Serie wurde. Am 4. Juni 2014 wurde mit \"Party Time\" das dritte Album veröffentlicht. Es war die letzte Beteiligung von Alice, die kurz vor der Albumveröffentlichung ihren Ausstieg bekanntgab.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2014: Neue Sängerin und neues Label.", "content": "Anfang November 2014 lag der 19. Ausgabe des \"LisAni!\"-Magazins eine CD bei auf der das Lied \"Clear Sky\" von ClariS zu hören ist und erstmals von Clara selbst und Karen, die wie Clara zu diesem Zeitpunkt die Highschool besuchte, geschrieben wurde. Anfang Januar 2015 erschien mit \"Border\" eine neue Single, die als Abspann für \"Tsukimonogatari\" genutzt wurde und gab zudem bekannt, das Karen offiziell bei ClariS eingestiegen sei. Ende Januar spielte das Duo im Rahmen des \"LisAni! Live-5\" Konzertes erstmals im Nippon Budōkan. Beide Musikerinnen erreichten im März 2015 ihren Abschluss an der Highschool. Einen Monat nach ihrem Schulabschluss folgte die Herausgabe der ersten Kompilation unter dem Titel \"ClariS: Single Best 1st\". Ende Juli 2015 wurde mit \"Anemone\" eine weitere Single herausgebracht, welche für den Anime \"Classroom Crisis\" Verwendung fand. Die im November gleichen Jahres veröffentlichte dreizehnte Single \"Prism\" wurde genutzt um das 40-jährige Jubiläum um die Maskottchen \"Kiki\" und \"Lala\" des Großhandelunternehmens Sanrio zu zelebrieren. Im März 2016 folgte die Veröffentlichung der EP \"Spring Tracks: Haru no Uta\". Im Juni erschien die vierzehnte Single \"Gravity\", die als Abspann der Animeserie \"Qualidea Code\" eingesetzt wurde. Gemeinsam mit der J-Rock-Band Garnidella arbeitete das Duo an dem Lied \"Clever\", das ebenfalls als Abspann für \"Qualidea Code\" genutzt werden sollte. Für das Videospiel \"Akiba’s Beat\" schrieb das Duo das Lied \"Again\", das Ende November offiziell veröffentlicht wurde. Am 25. Januar 2017 erschien mit \"Fairy Castle\" das inzwischen vierte Album des Musikduos. Am 10. Februar 2017 spielte das Duo abermals im Nippon Budōkan, dessen Konzert für eine Live-DVD aufgezeichnet wurde. ClariS unterschrieben einen neuen Plattenvertrag bei Sacra Music, einem Tochterunternehmen von SME Records. Mitte April erschien mit \"Hitorigoto\" die nunmehr sechzehnte Single, die als Vorspannmusik für den Anime \"Eromanga Sensei\" Verwendung fand. \"Shiori\", die nachfolgende Single, welche im September 2017 erschien, fand Verwendung als Abspanntitel der zweiten Staffel von \"Owarimonogatari\". Bei ihrem zweiten Auftritt im Pacifico Yokohama Convention Center am 16. September gleichen Jahres gaben die Musikerinnen ihre Identitäten preis. Auch spielte das Duo auf dem Animelo Summer Live. Im November gleichen Jahres spielten ClariS im Rahmen des Anime Festival Asia erstmals auf einer Convention außerhalb Japans, nämlich in Singapur. Im Januar 2018 erschien mit \"Primalove\" die achtzehnte Single zunächst auf digitaler Ebene, ehe einen Monat später eine physische Veröffentlichung folgte und als Abspann für den Anime \"Beatless\" genutzt wurde. Anfang August 2018 folgte die Herausgabe der neunzehnten Single \"CheerS\", die im Abspann der 13-teiligen Animeserie \"Hataraku Saibō\" zu hören ist. Mitte November folgte die Veröffentlichung des Albums \"Fairy Party\".", "section_level": 2}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Seit der Gründung im Jahr 2009 bis Mitte 2014 bestand ClariS aus den Sängerinnen Clara und Alice – deren Namen ein Pseudonym darstellen um die Anonymität der Musikerinnen zu wahren – aus Hokkaidō, die zu dieser Zeit die Mittelschule besuchten. ClariS stellt dabei ein Kofferwort aus den Namen der beiden damaligen Musikerinnen dar und wurde als Hommage an den Charakter \"Clarisse\" aus dem Animefilm \"Das Schloss des Cagliostro\" gewählt. Auf der bandeigenen Webseite kann ClariS auch \"klar\" und \"hell\" bedeuten, obwohl das lateinische Wort \"clarus\" geschrieben wird. Sowohl Clara als auch Alice sangen seit ihrer Zeit im Kindergarten als beide gemeinsam Gesangskurse an der gleichen Musikschule nahmen, wo sie sich schließlich kennen lernten. Clara spielt zudem Piano. Da ihr schulischer Werdegang oberste Priorität genoss, hat das Duo bisher keine Fotos von sich öffentlich gemacht, sondern stattdessen Illustrationen anfertigen lassen. Auf diesen Zeichnungen werden Clara in rosafarbenen, bei Alice blaue Kleidungsstücke dargestellt. Außerdem repräsentiert der Halbmond Clara während eine Sonne Alices Persönlichkeit widerspiegelte. Clara wird mit einer welligen Frisur ohne Pony dargestellt, während Alice mit langem Haar und Pony gezeichnet wurde. Um ihre Anonymität zu wahren, haben sie niemanden aus ihren Freundeskreisen – außer ihren Familien – eingeweiht, eine musikalische Karriere gestartet zu haben. Beide haben verraten, dass sie sich selbst als Otaku betrachten, da ihr Interesse bei Anime und Anime-Musik liegt, wobei Clara in einem Interview zugab dieses vor ihren Mitschülern geheim zu halten, während Alice sich selbst als Disney-Otaku bezeichnete. Mitte des Jahres 2014 verließ Alice das Duo um sich auf ihren schulischen Werdegang konzentrieren zu können. Einige Zeit arbeitete Clara mit Karen, einer befreundeten Mitschülerin zusammen, die sie an der Musikschule kennen lernte. Clara beschrieb Karens Charakter als belebend, da sie sich komplett von ihr unterscheide, weswegen sie persönlich Karen als Nachfolgerin für Alice vorschlug. Laut Clara ist Karen „unschuldig und lebendig“, und besitze dennoch auch einen stoisch wirkenden Charakterzug. Wenn sie gezeichnet wird, werden grüne Farben und Sterne verwendet um ihre Persönlichkeit darzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "ClariS ist der Name eines im Jahr 2009 auf der japanischen Insel Hokkaidō gegründeten J-Pop-Duos. Zu dem Zeitpunkt der Gründung besuchten die beiden Sängerinnen Clara und Alice noch die Mittelschule. Zu Beginn der musikalischen Karriere nahm das Duo Coverversionen bekannter japanischer Poplieder auf und veröffentlichten diese zwischen 2009 und 2010 auf der Videosharing-Plattform bei Niconico. Später landeten \"ClariS\" bei SME Records und veröffentlichten die Debütsingle \"Irony\" im Oktober des Jahres 2010. Zwischen 2011 und 2012 folgte die Veröffentlichung diverser weiterer Singles sowie die Herausgabe des Debütalbums \"Birthday\". Bis Ende 2018 erschienen mit \"Second Diary\" im Jahr 2013, \"Party Time\" ein Jahr später, \"Fairy Castle\" im Jahr 2017 und \"Fairy Party\" im darauffolgenden Jahr vier weitere vollwertige Studioalben. Zwischenzeitlich wechselten \"ClariS\" von SME zu Sacra Music.", "tgt_summary": "ClariS()是日本的双人女子偶像组合,目前唱片公司为日本索尼音乐娱乐旗下的SACRA MUSIC,经纪公司为RunTime Music Entertainment Inc.。", "id": 1637805} {"src_title": "Plötzlich Familie", "tgt_title": "速成家庭", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ellie und Pete sind ein glücklich verheiratetes Ehepaar. Gemeinsam betreiben sie eine Firma, die sanierungsbedürftige Häuser kauft, renoviert und anschließend weiterverkauft. Familiengründung war bislang kaum ein Thema, bis sich Ellie eines Abends die Website einer Adoptionsagentur ansieht, die nach Pflegeeltern sucht. Die beiden nehmen Kontakt mit der Agentur auf und absolvieren einen entsprechenden Vorbereitungskurs. In der Folge lernen sie ein Geschwister-Trio, bestehend aus der 15-jährigen rebellischen Lizzy und deren jüngeren Geschwister Juan und Lita, kennen. Ellie und Pete nehmen die drei bei sich auf. Plötzlich stehen die beiden frischgebackenen Eltern vor Herausforderungen, die ihren bisherigen Alltag komplett durcheinanderbringen, zumal die drei zunächst überhaupt kein Interesse daran zeigen, sich von ihren Pflegeeltern etwas sagen zu lassen. Pete und Ellie stellen fest, dass das Elternsein wesentlich komplizierter ist als sie es sich vorgestellt hatten. Gemeinsam gelingt es den fünf jedoch, die Tücken des Alltags zu meistern und langsam zu einer richtigen Familie zusammenzuwachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation übernahm die Interopa Film. Das Dialogbuch schrieb Kim Hasper, der auch Dialogregie führte.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten fanden in Atlanta statt. Produziert wurde der Film von Paramount Pictures. Die Produktionskosten betrugen rund 48 Millionen US-Dollar. Das Drehbuch basiert auf realen Erfahrungen des Regisseurs und Drehbuchautors Sean Anders, der selbst mit seiner Frau 2012 drei Kinder adoptiert hat. Isabela Moner und Mark Wahlberg standen zuvor bereits für \"\" (2017) gemeinsam vor der Kamera.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Horst-Günther Fiedler schrieb in TV-Media, dass man sich vom Regisseur nach dessen beiden \"Daddy’s Home\"-Filmen „die nächste Klamauknummer“ erwartet hätte. Die Überraschung sei allerdings groß und angenehm, denn in dieser Dramödie stünde „neben jedem Lacher gleichberechtigt eine zerdrückte Träne“. Der Humor würde durch „\"Gilmore-Girls\"-ähnliche Highspeed-Dialoge festgelegt“. Dazu kämen großartige Figuren und eine punktgenaue Besetzung bis in die kleinsten Nebenrollen. Christian Klosz von filmpluskritik.com lobte den Film ebenso, und attestierte ihm große Glaubwürdigkeit und Authentizität. Er vergab 7 von 10 möglichen Punkten und schlussfolgerte: „\"Plötzlich Familie\" ist ein extrem sympathischer Film. Kurzweilig, aber nie banal oder oberflächlich erzählt er davon, wie Menschen an Herausforderungen wachsen, wie (...) Kinder Vertrauen aufbauen und zum ersten Mal im Leben Liebe erfahren (...) und was es bedeutet, „Familie“ zu sein. Toll besetzt und gekonnt erzählt, ein echter Geheimtipp.“ Sidney Schering befand auf Quotenmeter.de, dass dem Film Anders' Herzblut vollauf anzumerken sei: „Diese herzlich-ehrliche, liebevolle Komödie ist ein riesiger Spaß und wird dennoch auch dem Ernst seiner Thematik gerecht“. Zwar mag das Drehbuch nicht hundertprozentig flüssig strukturiert sein, dennoch würde überzeugen, wie die Autoren die Geschichte aufziehen. Mit Schnellfeuer-Dialogen und launiger Situationskomik bestückt, sei dies ein „wunderschöner, knackig erzählter Familienfilm, der sich nicht vor großen Emotionen scheut, ohne all zu kitschig zu werden, der nicht davor zurückschreckt, die Herausforderungen des (Adoptiv-)Elterndaseins anzupacken und der trotzdem in hoher Frequenz große Lacher hervorruft.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl).", "content": "Teen Choice Awards 2019", "section_level": 1}], "src_summary": "Plötzlich Familie (Originaltitel: \"Instant Family\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2018 von Sean Anders mit Mark Wahlberg, Rose Byrne, Isabela Moner, Gustavo Quiroz und Julianna Gamiz. In den USA kam der Film am 16. November 2018 in die Kinos, in Österreich am 17. Januar 2019. Der deutsche Kinostart erfolgte am 31. Januar 2019.", "tgt_summary": "是一部2018年上映的美国喜剧电影,由西恩·安德斯执导并与约翰·莫利斯共同撰写剧本,主演包括马克·华伯格、萝丝·拜恩、伊莎贝拉·莫娜、蒂戈·诺塔罗、玛格·马丁戴尔、奥塔薇亚·史班森和汤姆·施古拉。", "id": 116626} {"src_title": "Bao (Kurzfilm)", "tgt_title": "包宝宝", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Eine chinesischstämmige ältere Kanadierin, die in Toronto lebt, bereitet für sich und ihren Mann Baozis zu. Nachdem ihr Mann überstürzt zur Arbeit gegangen ist, isst sie ihre Baozis für sich auf. Als sie im Inbegriff ist, in den letzten zu beißen, schreit dieser plötzlich auf. Sie spuckt ihn wieder aus; er entwickelt Körper, Arme und Beine. Ohne großes Vertun behandelt sie ihn wie eine Mutter und zieht ihn groß. Wie in einem Schnelldurchlauf entwickelt sich der Baozi vom Baby zum Fußball-interessierten Kind und wiederum zum trotzigen Teenager. Schließlich kommt der Baozi mit seiner Verlobten (einer Menschenfrau) nach Hause, um seine Siebensachen zu holen und auszuziehen. Der Mutter gelingt es, ihn vor dem Verlassen des Hauses von seiner Verlobten zu trennen; am Ende der hitzigen Auseinandersetzung greift sie zum letzten Mittel, verschlingt den Baozi und bricht, nachdem sie sich ihrer Tat gewahr wird, unter Tränen zusammen. Später erwacht sie auf ihrem Bett; ihr Mann schickt ihr ihren wahren Sohn ins Schlafzimmer, dessen Gesichtsmerkmale im Groben dem des Baozis entsprechen. Er soll sich offenbar entschuldigen und bringt daher das gleiche Backwerk, das er anscheinend regelmäßig in seiner Kindheit mit seiner Mutter aß. Sie essen es gemeinsam und vergießen dabei Tränen. Später machen sie zusammen mit dem Familienvater und der Verlobten, die die gleiche wie im allegorischen Traum ist, Dumplings, was dem Sohn weniger gut und der Verlobten sehr gut gelingt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Bao ist der erste der 35 Pixar-Kurzfilme, bei dem eine Frau Regie führte.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei der Oscarverleihung 2019 wurde der Film als Bester animierter Kurzfilm ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bao ist ein computeranimierter Kurzfilm von Pixar aus dem Jahr 2018. Der Film wurde vor dem Hauptfilm \"Die Unglaublichen 2\" ab dem 15. Juni 2018 in den US-Kinos und ab dem 27. September 2018 in deutschen Kinos gezeigt. Er kommt ohne gesprochene Worte aus.", "tgt_summary": "《包宝宝》(英语:\"Bao\")是美国皮克斯动画工作室制作的电脑动画短片。由加拿大华人石之予编剧和导演,于2018年6月15日在北美作为《超人总动员2》的贴片短片上映。 2019年拿下奥斯卡最佳动画短片。", "id": 52070} {"src_title": "Bis dann, mein Sohn", "tgt_title": "地久天长 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Stadt Hou Wan, Provinz Fujian, in der Gegenwart: Das aus dem Norden Chinas stammende Ehepaar Liu Yaojun und Wang Liyun betreibt im Süden des Landes ein Reparaturgeschäft für Boote. In nicht chronologischen Rückblenden wird von ihrem Leben und dem einer befreundeten Familie in den drei zurückliegenden Jahrzehnten berichtet: Zu Beginn der 1980er-Jahre sind Yaojun und Liyun verheiratet und Eltern eines Sohnes, Liu Xing, den sie liebevoll „Xingxing“ rufen. Sie arbeiten in der örtlichen Fabrik und leben in einem Arbeiterwohnheim. Ebenfalls in der Fabrik arbeitet Yaojuns Schwester Li Haiyan, die mit ihrem Ehemann Zhang Xinjian ebenfalls einen Sohn, Shen Hao, genannt „Haohao“, haben. Beide Kinder sind am selben Tag zur Welt gekommen. Vor dem Hintergrund der Ein-Kind-Politik bemerkt Liyun eines Tages, dass sie schwanger ist. Der Möglichkeit, das Kind heimlich auf dem Land zur Welt zu bringen steht Haiyan entgegen, die als Direktorin für Familienplanung im Betrieb tätig ist. Auf ihren Befehl hin wird bei Liyun eine Abtreibung vorgenommen. Bei dem Eingriff kommt es zu Komplikationen und Liyun wird unfruchtbar. Zum Trost erwirkt Yaojun, dass das Paar den Preis für Familienplanung des Jahres 1986 und damit eine finanzielle Entschädigung erhält. Dem befreundeten Zhang Xinjian wird seine Liebe zu englischsprachiger Popmusik zum Verhängnis. Er wird auf einer berüchtigten „Dunkelparty“ festgenommen und inhaftiert. Später heiratet er die ebenfalls in der Fabrik angestellte Gao Meiyu. Im Laufe der Zeit kommt es zu weiteren Schicksalsschlägen in Yaojuns und Liyuns Leben. Ihr Sohn Xing ertrinkt beim gemeinsamen Spielen mit Hao im Rückhaltebecken eines Staudamms. Liyun wird im Zuge der Wirtschaftsreformen Opfer einer Massenentlassung in der Fabrik, die heftige Arbeiterproteste nach sich ziehen. Das Paar entscheidet sich in die südliche Provinz Fujian zu ziehen, wo Yajun Boote repariert und Liyun Fischernetze flickt. Beide adoptieren ein Kind, dem sie der Ähnlichkeit wegen den Namen des verstorbenen Sohnes geben. Ihr „neuer“ Sohn Xing entwickelt sich zum zurückhaltenden Teenager, der auf das Mobbing in seiner Schule mit dem Diebstahl eines Walkmans reagiert. Liyun lässt ihren Adoptivsohn schweren Herzens ziehen, der sich einer Gruppe halbstarker Schulabbrecher auf Motorrädern anschließt. Zu Neujahr vermeiden es Yaojun und Liyun ihre früheren Freunde zu treffen. Yaojun unterhält heimlich eine Affäre zur geschiedenen Shen Moli, der jüngeren Schwester von Zhang Xinjian. Moli hat ihn als junge Auszubildende in der Fabrik kennengelernt und plant ihr gegenwärtiges Universitätsstudium in den USA fortzusetzen. Nach einem gemeinsamen Treffen wird sie von Yaojun schwanger. Sie bietet ihm ihr ungeborenes Kind als Ersatz für den verlorenen Sohn, weil es der Karriereplanung im Wege steht. Kurze Zeit später wird ihm von Liyun die Scheidung angeboten, die Moli zufällig in der Stadt gesehen hatte. Yaojun verweigert beides. Später wird bei Haiyan ein inoperabler Hirntumor festgestellt. Der behandelnde Arzt ist der mittlerweile erwachsene Hao, der mit seiner Ehefrau sein erstes Kind erwartet. Seine todkranke Mutter Haiyan plagen Schuldgefühle, während Vater und Ehemann Xinjian als Bauunternehmer zu Wohlstand gekommen ist. Yaojun und Liyun reisen auf Einladung von ihnen per Flugzeug in ihre Heimatstadt, die sie modernisiert und verändert vorfinden. Dort kommt es im Krankenhaus zu einem Wiedersehen mit den früheren Freunden. Auf dem Totenbett bittet Haiyan um Vergebung, auch mit finanziellen Mitteln. Als sich Yaojun und Liyun in ihrem alten Zimmer im Fabrikarbeiterwohnheim einquartieren, bittet auch Hao um Vergebung. Er hatte Xing unter dem Druck der anderen Kinder absichtlich ins tiefe Wasser geschubst. Xinjian sinnt auf Rache, aber Yaojun und Liyun vergeben ihm. Später besuchen Yaojun und Liyun das verwitterte Grab ihres Sohnes, neben dem sie Picknicken. Dort erfahren sie via Handy, dass Haos Frau ein gesundes Kind zur Welt gebracht hat. Auf der Feier freuen sich Yaojun und Liyun über die Nachricht, dass ihr Adoptivsohn zurückgekehrt ist und es zum Juniorchef und einer Freundin gebracht hat. Yaojun ist ergriffen, als via Skype Moli aus dem Ausland gemeinsam mit Sung zugeschaltet wird, ihren heimlich gezeugten Sohn.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Für Wang Xiaoshuai ist \"Bis dann, mein Sohn\" sein 13. unabhängiger Spielfilm als Regisseur und der erste seit \"Chuang ru zhe\" (2014, englischsprachiger Festivaltitel \"Red Amnesia\"). Dazwischen hatte er sich als Produzent von Projekten chinesischer Nachwuchsfilmemacher hervorgetan. Die Produktion des Films benötigte über vier Jahre. Wang stellte sein Filmprojekt im Juni 2016 während des Filmfestivals von Shanghai vor. Noch vor der Uraufführung wurde \"Bis dann, mein Sohn\" als bislang umfangreichstes Werk Wangs angekündigt. Es handelt sich um den ersten Teil seiner geplanten „Heimat-Trilogie“, die die Volksrepublik China über die vergangenen 40 Jahre porträtieren soll. Neben Wang wirkte am 2013 begonnenen Drehbuch der Romanautor Ah Mei mit, der die literarische Vorlage zu Zhang Yimous Film \"Der Baum der Helden\" (2010) beigesteuert hatte. Die Dreharbeiten erstreckten sich über drei Monate in verschiedenen Städten Chinas. Produziert wurde der Film von Liu Xuan für die Pekinger \"Dongchun Films\". Sie sprach von einem Projekt, bei dem viele Schwierigkeiten überwunden werden mussten, auch für Regisseur Wang. Finanziert wurde das Filmprojekt von \"Hehe Pictures\" und \"Fengshanjian\". Regisseur Wang Xiaoshuai nannte die Konstruktion des Films riskant, da die Geschichte 30 Jahre umfasst. Für ihn kam eine lineare Erzählweise nicht in Frage, daher schnitt er den Film nochmal neu. Sein Fokus lag eigenen Angaben zufolge weniger auf der Geschichte, als auf dem Gefühl. „Das Gefühl sollte die Geschichte erzählen und selbst wenn ich jetzt zurückschaue, stelle ich fest, das Abenteuer, das Wagnis diesen Film so zu erzählen, ist mir gelungen und insgesamt ist es ja so, dass [...] auf technische Mittel zurückgegriffen wird, um im Film Wandel von Zeiten zu zeigen, aber wir haben festgestellt, das war alles gar nicht nötig. Wir können uns eigentlich direkt daran erinnern, wie es war, und ich habe versucht, auch diese Erinnerungsperspektive einzufangen, das heißt ich habe also gar nicht auf besondere Mittel zurückgegriffen, um das Vorbeifließen der Zeit einzufassen“, so Wang. Auf das im Film vorkommende Thema der Ein-Kind-Politik habe Wang keinen primären Fokus gesetzt. Es sei ihm darum gegangen, wie die Menschen mit ihren Verletzungen umgegangen sind und sie einander vergeben, in die Augen schauen konnten. Dennoch würden die Menschen laut Wang trotz der erlittenen Verletzungen noch immer recht optimistisch in die Zukunft schauen und alles daran setzen, um ein besseres Leben zu gestalten. Das hätte ihn bewegt und sei auch als Botschaft in der Geschichte enthalten. Der chinesische Filmtitel selbst entstammt dem gleichnamigen Musikstück, das im Film als Leitmotiv aufgegriffen wird und in China sehr bekannt ist. Es geht auf das englischsprachige Lied „Auld Lang Syne“ zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Nach seiner Premiere auf der Berlinale erhielt der Film überwiegend positive Kritiken. \"Bis dann, mein Sohn\" erhielt im internationalen Kritikenspiegel der britischen Fachzeitschrift \"Screen International\" 2,6 von vier möglichen Sternen. Damit belegte der Film gemeinsam mit dem kanadischen Beitrag \"Ghost Town Anthology\" einen 5. Platz unter allen 16 Berlinale-Wettbewerbsfilmen. Emin Alpers \"Eine Geschichte von drei Schwestern\" und Nadav Lapids \"Synonymes\" (je 3,0) führten die Rangliste an. Fabian Tietke nennt den Film in der \"taz\" einen „Lichtblick“ und führt aus „So Long, My Son springt drei Stunden lang durch die verschiedenen Zeitebenen, blendet vor und zurück und wird auf beeindruckende Weise zusammengehalten durch die überzeugende Leistung der Schauspieler und die formale Gestaltung.“ Gregor Dotzauer schreibt im \"Tagesspiegel\" der Film porträtiere „die Kontingenz der politischen Umstände in Verquickung mit den Zufällen des Schicksals auf einzigartige Weise – und mit großer schauspielerischer Kraft.“ Joachim Kurz bezeichnet den Film auf \"kino-zeit\" als: „Eine große humanistische Fabel und ein Gesellschaftsporträt Chinas, kondensiert und komprimiert im tragischen Schicksal zweier Familien.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Mit \"Bis dann, mein Sohn\" konkurrierte Wang Xiaoshuai zum dritten Mal nach 2001 (Großer Preis der Jury für \"Beijing Bicycle\") und 2008 (Drehbuchpreis für \"In Love We Trust\") bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin um den Goldenen Bären, den Hauptpreis des Festivals. Die Schauspieler Wang Jingchun und Yong Mei wurden für ihre Leistung mit Silbernen Bären (Bester Darsteller und Beste Darstellerin) ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt Wangs Film beim Uruguay International Film Festival den Publikumspreis zuerkannt, der Regisseur selbst einen Spezialpreis der Jury.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bis dann, mein Sohn (Originaltitel: \"Di jiu tian chang\",, dt. „Lange Zeit“; englischsprachiger Festivaltitel: \"So Long, My Son\", dt.: „Mach’s gut, mein Sohn“) ist ein chinesischer Spielfilm von Wang Xiaoshuai aus dem Jahr 2019. Es handelt sich um den ersten Teil von Wangs geplanter „Heimat-Trilogie“. Der Film erzählt in Rückblenden vom Leben der befreundeten chinesischen Familien ab den 1980er-Jahren bis in die Gegenwart.", "tgt_summary": "《地久天长》(英语:\"So Long, My Son\")是一部2019年3月22日于中国上映的剧情片,由王小帅编剧并执导。入选第69届柏林影展主竞赛单元,并获得最佳男演员和最佳女演员双项大奖。第32届金鸡奖最佳编剧、最佳男主角和最佳女主角三项大奖。", "id": 2771430} {"src_title": "Sheshan", "tgt_title": "佘山镇", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Schon während der Liangzhu-Kultur (3400–2000 v. Chr.) war die Gegend um Sheshan besiedelt; auf dem Gebiet der Großgemeinde wurden spätneolithische Funde gemacht, die denen der nahen Guangfulin-Stätte (heute ein Straßenviertel von Songjiang) entsprechen. Schriftlich wird der Hügel Sheshan erstmals Anfang der 1190er Jahre erwähnt, wo Yang Qian (杨潜), seit 1190 Landrat von Huating (华亭, das heutige Songjiang), in der von ihm 1190–1194 während der Regierungsperiode Shaoxi (绍熙) verfassten „Beschreibung von Yunjian“ (云间志, Pinyin \"Yúnjiān Zhì\", ein antiker Name von Songjiang) davon spricht, dass dort der She-Clan ansässig ist. Als ab der Mitte des 16. Jahrhunderts japanische Banditenbanden die Gegend des heutigen Shanghai heimsuchten, stellte Sheshan – Wang Yangming hatte bereits 1506 das Song-zeitliche Baojia-Milizsystem reaktiviert – nach einer Verwaltungsreform im Jahr 1542 die 38. Heimatschutzgruppe der Gemeinde Jixian des Kreises Qingpu der Präfektur Songjiang (松江府青浦县集贤乡38保). Nach einer weiteren Verwaltungsreform 1914, im 3. Jahr der Republik, blieb Sheshan beim Kreis Qingpu, während die heutige Einwohnergemeinschaft Tianma dem wiedererrichteten Kreis Songjiang zugeschlagen wurde. Im Dezember 1954 kam Sheshan dann ebenfalls zu Songjiang. Im September 1958 wurden Sheshan und Tianma jeweils in eine Volkskommune umgewandelt. Diese wurden im April 1984 wieder aufgelöst und zu Gemeinden (乡) mit jeweils eigener Regierung. Im Juni 1986 stieg Sheshan dann zur Großgemeinde (镇) auf, im April 1994 folgte Tianma. Im Januar 2001 wurden schließlich die beiden Großgemeinden mit Genehmigung der Stadtregierung von Shanghai vereinigt. Die neue Großgemeinde trägt den Namen Sheshan. Tianma ist eine von vier Einwohnergemeinschaften (社区) dieser Großgemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Administrative Gliederung.", "content": "Sheshan setzt sich aus vier Einwohnergemeinschaften und 12 Dörfern zusammen. Diese sind:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Sheshan kann mit der Linie 9 der Shanghai Metro bequem von der Innenstadt aus erreicht werden, zum Beispiel von den Haltestellen Xujiahui oder Yishan Lu, die beide unweit der Hauptverwaltung des Astronomischen Observatoriums Shanghai in der Nandan-Straße 80 liegen. Außerdem wird die Großgemeinde in Nord-Süd-Richtung vom Abschnitt G15 der Autobahn Shenyang-Haikou durchzogen, in Ost-West-Richtung besteht Anschluß an die Autobahn Shanghai–Chongqing (G 50).", "section_level": 1}], "src_summary": "Sheshan () ist eine Großgemeinde im Norden des Stadtbezirks Songjiang der chinesischen Stadt Shanghai. Sheshan hat eine Fläche von 74,7 km2 und gut 75.500 Einwohner (2014). Der Name der Großgemeinde leitet sich von vom Sheshan ab (佘山, wörtl. „Der vom She-Clan besiedelte Hügel“), einer kleinen Erhebung mit einem Ost- und einem Westgipfel, die eine Höhe von 72,4 m bzw. 97,2 m über dem Meeresspiegel haben. Auf dem Westgipfel des Hügels befinden sich die römisch-katholische Sheshan-Basilika sowie das optische Teleskop und das Laserteleskop der heutigen Außenstelle Sheshan des Astronomischen Observatoriums Shanghai (佘山天文台, Pinyin \"Shéshān Tiānwéntái\"). Am Fuß des Ostgipfels, direkt am Ufer des Mondsees, befindet sich das Radioobservatorium mit einem 25 m Parabolspiegel und einer schnell schwenkbaren 13,2-m-Parabolantenne für das VLBI Global Observatory System.", "tgt_summary": "佘山镇(汉语拼音:shé shān zhèn),是下辖的一个乡级行政区,因境内有佘山而得名。佘山于1955年5月前属青浦县,后划入松江县建佘山区,1957年撤区建乡,1958年建人民公社,1984年改设为乡,1986年6月改为镇,至2001年1月天马山镇并入佘山镇。面积55.70平方公里。户籍人口3.30万人(2008年)。", "id": 1144131} {"src_title": "Beijing Sport University FC", "tgt_title": "北京北体大足球俱乐部", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Beijing Sport University FC wurde 2004 von den ehemaligen chinesischen Fußballern Guo Weiwei, Wang Tao und Guo Weijian als Amateur-Fußballverein unter dem Namen Beijing Baxy FC gegründet. Bis 2009 galt die Jugendmannschaft des Vereins als gut genug, um am Profifußball teilzunehmen, und der Klub trat zu Beginn der China League Two-Saison 2009 in die dritte Liga des chinesischen Fußballs ein. Nach einem vielversprechenden Start der Saison, die sie in der Halbzeit an der Tabellenspitze anführten, wurde der Verein im Play-off Dritter und verpasste knapp den Aufstieg in die zweite Liga. Nachdem er den Aufstieg verpasste, entschied der Verein, die finanziell angeschlagene China League One-Mannschaft (die League One ist die zweithöchste Spielklasse), Beijing Hongdeng zu übernehmen, und übernahm ihre Position in der Liga zu Beginn der Saison 2010. In der ersten Saison von Beijing Baxy in der zweiten Liga wurden ihnen wegen der verspäteten Zahlung von Löhnen für Rajko Vidović in der Saison 2007 von Beijing Hongdeng 6 Punkte abgezogen. Beijing Baxy beendete die Saison auf Platz 15 von 16 Teams in der Saison 2012 und wäre damit wieder in die China League Two abgestiegen; Sie wurden jedoch aufgrund der Auflösung von Dalian Shide vom Abstieg verschont. Am 26. Februar 2013 wurde der kroatische Trainer Goran Tomić offiziell als neuer Trainer des Clubs bekanntgegeben. Nachdem einige hochkarätige Spieler wie Stephen Makinwa, Lucian Goian, Ryan Griffiths und Hu Zhaojun verpflichtet wurden, belegte Beijing Baxy den Rang 7 der Saison 2013. Beijing Baxy startete in der Saison 2014 mit 21 Spielen ohne Niederlage (8 Siege und 13 Unentschieden). So blieb bis zur letzten Runde die Hoffnung auf den Aufstieg, der am Ende jedoch mit dem 4. Platz verpasst wurde. Goran Tomić gewann im Dezember 2014 die Auszeichnung „Trainer des Jahres der China League One“. Am 25. Dezember 2014 kaufte Beijing Enterprises Holdings Limited die Mehrheit der Anteile des Vereins und der Name des Klubs wurde in Beijing Enterprises Group FC geändert. Sie änderten auch das Vereinswappen und das Heimtrikot des Vereins von weiß auf blau und rot. Am 5. Juni 2017 starb Bejing Enterprise-Spieler Cheick Tioté im Alter von 30 Jahren an einem Herzinfarkt während des Trainings. Der Verein vergibt seither die Nummer 24, die Tioté getragen hatte, nicht mehr. 2019 wurde der Verein in Beijing Sport University FC umbenannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Beijing Sport University Football Club (Chinesisch: 北京 北体大; Pinyin: Běijīng Běitǐdà) auch bekannt als BSU (Chinesisch: 北体大; Pinyin: Běi Tǐ Dà) ist ein professioneller chinesischer Fußballklub, der derzeit in der China League One spielt. Das Team ist in Peking beheimatet und ihr Heimstadion ist das Olympische Sportzentrum Peking mit einer Sitzplatzkapazität von 36.228 Plätzen. Ihr aktueller Mehrheitsaktionär ist der Mischkonzern Beijing Enterprises Group.", "tgt_summary": "北京北体大足球俱乐部是一家中国职业足球俱乐部,位于北京市朝阳区,成立于2004年,原名为北京宏登足球俱乐部、北京八喜联合竞技足球俱乐部、北京控股足球俱乐部,主场为奥体中心体育场,目前参加中国足球甲级联赛。", "id": 2028847} {"src_title": "Parlament der Autonomen Gemeinschaft Baskenland", "tgt_title": "巴斯克议会", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Parlament tagt in der baskischen Hauptstadt Vitoria-Gasteiz, obwohl die erste Sitzung der modernen Versammlung, wie sie durch das Autonomiestatut des Baskenlandes gebildet wird, am 31. März 1980 in Guernica – dem symbolischen Zentrum der baskischen Freiheiten – stattfand. Später, 1980, begann sie sich in den Räumlichkeiten der alavischen Regierung zu treffen. Im Jahr 1982 erhielt sie einen eigenen Standort in einem ehemaligen Gymnasium. Das Symbol des Parlaments ist eine Eichenskulptur von Nestor Basterretxea, die einen stilisierten Baum darstellt, eine Anspielung auf die Tradition baskischer politischer Versammlungen, die sich unter einem Baum treffen, wie in Guernica.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Es besteht aus fünfundsiebzig Abgeordneten, die Bürger aus den drei Provinzen der baskischen Autonomen Gemeinschaft vertreten. Jede Provinz (Álava, Gipuzkoa und Biskaya) wählt die gleiche Anzahl von Abgeordneten, obwohl sie sehr unterschiedliche Bevölkerungszahlen haben. Diese wurde gewählt, um Unterstützung von Álava und Navarra zu erhalten, den weniger bevölkerten Gebieten, in denen der baskische Nationalismus weniger beliebt ist. Dennoch ist Navarra nicht der Autonomen Gemeinschaft beigetreten.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlsystem.", "content": "Die Wahlen werden nach dem Verhältniswahlsystem mit geschlossener Liste durchgeführt, wobei die Sitze auf Provinzbasis nach dem D’Hondt-Verfahren vergeben werden. Um sich für einen Sitz in einer bestimmten Provinz zu qualifizieren, müssen die Wahllisten mindestens 3 % der in dieser Provinz abgegebenen Stimmen erhalten. Von 1984 bis 2001 lag die Wahlschwelle in jeder Provinz bei 5 %. Die Sitzungen des baskischen Parlaments finden sowohl auf Baskisch als auch auf Spanisch statt, mit Übersetzungsdiensten. Der derzeitige Präsident des baskischen Parlaments ist Bakartxo Tejeria, der 2012 gewählt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das baskische Parlament (, ) ist das gesetzgebende Organ der Baskischen Autonomen Gemeinschaft Spaniens und die gewählte Versammlung, der die baskische Regierung untersteht.", "tgt_summary": "巴斯克议会(,)是西班牙巴斯克自治区的立法机构,总部位于维多利亚。", "id": 2015934} {"src_title": "Internationale Filmfestspiele von Cannes 2019", "tgt_title": "第72屆坎城影展", "src_document": [{"title": "Festivalplakat.", "content": "Für das Festivalplakat stand ein Foto aus dem Jahr 1954 Pate, das Agnès Varda bei den Dreharbeiten zu ihrem Debütfilm \"La Pointe Courte\" in Südfrankreich zeigt. Dabei steht die kleingewachsene Filmemacherin, die im März 2019 verstarb, auf den Schultern eines Technikers, um durch die Filmkamera gucken zu können. Varda galt als eine der wichtigsten und eigenständigsten französischen Filmregisseurinnen und gelangte mit ihren Filmen 13 Mal in die offizielle Auswahl des Festivals von Cannes. 2005 war sie Mitglied der Jury, 2013 Präsidentin der \"Caméra d’Or\"-Jury und 2015 wurde ihr der Ehrenpreis des Festivals \"(Palme d’honneur)\" zuteil.", "section_level": 1}, {"title": "Offizielle Auswahl.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Internationaler Wettbewerb.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wettbewerbsjury.", "content": "Als Nachfolger der letztjährigen Jurypräsidentin Cate Blanchett wurde Ende Februar 2019 Alejandro González Iñárritu bekanntgegeben, der damit als erster Künstler aus Mexiko diese Aufgabe innehat. Der Filmregisseur, -produzent und Drehbuchautor präsentierte sein Spielfilmdebüt \"Amores Perros\" beim Festival im Jahr 2000 in der Sektion \"Semaine de la Critique\" und gewann damit in Cannes als erster mexikanischer Filmemacher eine Auszeichnung (u. a. Hauptpreis der Sektion). Mit \"Babel\" (2006, Regiepreis) und \"Biutiful\" (2010, Darstellerpreis für Javier Bardem) konkurrierte er jeweils im Wettbewerb um die Goldene Palme. Beim Festival 2017 stellte er außer Konkurrenz mit \"Carne y Arena (Virtually present, Physically invisible)\" eine VR-Installation vor, die die Migrantenfrage zum Thema hatte. Dem Jurypräsidenten standen bei der Vergabe der Festivalpreise mehrere Jurymitglieder zur Seite, die am 29. April 2019 benannt wurden:", "section_level": 3}, {"title": "Spielfilme.", "content": "21 Filme sind im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten. Die Werke von Abdellatif Kechiche und Quentin Tarantino wurden nach der Vorstellung des offiziellen Programms nachgereicht. Außer Konkurrenz Mitternachtsaufführungen Sonderaufführungen", "section_level": 3}, {"title": "Un Certain Regard.", "content": "In der Reihe \"Un Certain Regard\" (deutsch „Ein gewisser Blick“) werden vornehmlich Werke von weniger bekannten Filmemachern gezeigt, die mit einem 30.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet werden. Als Jurypräsidentin der Sektion wurde Nadine Labaki ausgewählt. Die libanesische Schauspielerin und Filmemacherin hat mit \"Caramel\" (2007, Sektion: \"Quinzaine des réalisateurs\"), \"Wer weiß, wohin?\" (2011, Sektion: \"Un Certain Regard\") und \"Capernaum – Stadt der Hoffnung\" (2018, Sektion: Internationaler Wettbewerb – Preis der Jury) alle ihre bisher realisierten Spielfilme im Rahmen des Festivals präsentiert. Labaki standen folgende Jurymitglieder zur Seite:", "section_level": 2}, {"title": "Kurzfilmwettbewerb.", "content": "Der Jury des Kurzfilmwettbewerbs stand Claire Denis vor. Sie gilt als eine der wichtigsten und eigenständigsten französischen Filmregisseurinnen. Mit ihrem Spielfilmdebüt \"Chocolat\" war sie 1988 im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes vertreten. Für \"Les Salauds – Dreckskerle\" (2013, Sektion: \"Un Certain Regard\") und \"Meine schöne innere Sonne\" (2018, Sektion: \"Quinzaine des réalisateurs\") erhielt sie weitere Einladungen nach Cannes. Denis standen folgende Jurymitglieder zur Seite:", "section_level": 2}, {"title": "Cinéfondation.", "content": "Für die 1998 ins Leben gerufene Reihe Cinéfondation werden Kurzfilmarbeiten aus der ganzen Welt ausgewählt, darunter sowohl Animations- als auch Realfilme. Das Programm richtet sich an Filmstudenten. Als Jury fungiert die Kurzfilmjury um Claire Denis.", "section_level": 2}, {"title": "Semaine de la critique.", "content": "Parallel zur Vergabe der Goldenen Palme widmet sich die seit 1962 bestehende Nebensektion \"Semaine de la critique\" (15. bis 23. Mai 2019) der Entdeckung neuer Talente. Ausgerichtet vom Syndicat français de la critique de cinéma konkurrieren ausschließlich Erstlingsfilme oder Zweitwerke junger Regisseure. Der Wettbewerb umfasste in der Vergangenheit stets sieben Spielfilme und sieben Kurzfilmarbeiten, die seit 1990 mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet werden. Begleitet wird die „internationale Kritikerwoche“ von Sonderaufführungen zahlreicher Kurzfilme. 2019 wurde der kolumbianische Filmemacher Ciro Guerra, dreimaliger Teilnehmer beim Filmfestival von Cannes, als Jurypräsident berufen. Die weiteren Mitglieder der Jury waren die französisch-britische Schauspielerin Amira Casar, die französisch-dänische Produzentin Marianne Slot, der belgisch-kongolesische Filmjournalist und -kritiker Djia Mambu und der italienisch-amerikanische Filmemacher Jonas Carpignano, ebenfalls dreimaliger Teilnehmer bei den Filmfestspielen von Cannes. Der Spielplan des gesamten öffentlichen Programms wurde Anfang Mai 2019 veröffentlicht. Langfilme Kurzfilme", "section_level": 2}, {"title": "Quinzaine des réalisateurs.", "content": "Die Nebenreihe \"Quinzaine des Réalisateurs\" (dt.: „Zwei Wochen der Regisseure“, 15. bis 25. Mai 2019) wurde 1969 in Anlehnung an die ein Jahr zuvor stattgefundenen Maiunruhen ins Leben gerufen und wird von der Société des réalisateurs de films (SRF) organisiert. Gezeigt werden Langfilme (Dokumentar- und Spielfilme) sowie eine Vielzahl an Kurzfilmen aus aller Welt, ohne dass ein Preis vergeben wird. Langfilme Kurz- und mittellange Filme", "section_level": 2}, {"title": "Caméra d’Or.", "content": "Mit der Caméra d’Or („Goldene Kamera“) wird seit 1978 der beste Debütfilm eines Regisseurs ausgezeichnet, unabhängig in welcher Sektion dieser vertreten ist. Der internationalen Jury steht der kambodschanische Filmemacher Rithy Panh vor. Panh hatte 1994 seinen Debütfilm \"Das Reisfeld\" innerhalb des Wettbewerbs gezeigt und danach mit weiteren Filmen beim Festival vertreten gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Preisträger.", "content": "Die feierliche Preisverleihung für den offiziellen Wettbewerb, den Kurzfilmwettbewerb sowie die Vergabe der Caméra d’Or fand am letzten Festivaltag statt. Wettbewerb – Bester Spielfilm Wettbewerb – Bester Kurzfilm Preise der Sektion „Un Certain Regard“ Bestes Erstlingswerk Preise der Sektion „Cinéfondation“ Preise der Sektion „Semaine de la critique“ Weitere Preise FIPRESCI-Preis: Preis der Ökumenischen Jury:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 72. Internationalen Filmfestspiele von Cannes fanden vom 14. bis 25. Mai 2019 statt. Sie standen zum sechsten Mal unter der Leitung von Präsident Pierre Lescure, während Thierry Frémaux als Generaldelegierter für die künstlerische Leitung verantwortlich war. Jurypräsident des Internationalen Wettbewerbs, in dem unter anderem die Goldene Palme für den besten Film des Festivals vergeben wurde, war in diesem Jahr der mexikanische Filmemacher Alejandro González Iñárritu. Mit dem Hauptpreis wurde die Tragikomödie \"Parasite\" des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon-ho ausgezeichnet. Als Moderator („maître de cérémonie“) der Auftaktzeremonie und der abschließenden Preisgala wurde wie bereits im Vorjahr der französische Schauspieler Édouard Baer ausgewählt.", "tgt_summary": "第72届戛纳影展于2019年5月14日至25日在法国戛纳节日宫举办。评审团主席由墨西哥导演阿利安卓·岗札雷·伊纳利图担任,美国导演吉姆·贾木许执导的《丧尸未逝》则被选为开幕片。", "id": 1292219} {"src_title": "Pakistan-International-Airlines-Flug 740", "tgt_title": "巴基斯坦國際航空740號班機空難", "src_document": [{"title": "Flugzeug.", "content": "Die Unglücksmaschine war eine neun Jahre alte Boeing 707-340C, die am 30. Juli 1970 ihren ersten Flug absolvierte und am 10. August desselben Jahres neu an Pakistan International Airlines (PIA) ausgeliefert und mit dem Luftfahrzeugkennzeichen \"AP-AWB\" zugelassen wurde. Die Maschine mit der Seriennummer 20275 war die 844. gebaute Boeing der Baureihe 707/720. Nachdem sie für mehrere Monate an British Caledonian Airways verleast worden war, wurde die Maschine im September 1972 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen \"AP-AWZ\" erneut auf die PIA zugelassen. Bis zum Unfall hatte die Maschine 30.710 Flugstunden absolviert.", "section_level": 1}, {"title": "Flugverlauf.", "content": "Die Maschine führte vor dem Unfall Haddsch-Flüge durch. Nachdem die Maschine Pilger zwischen Kano im muslimisch geprägten Norden Nigerias und Dschidda, der Destination für Mekka-Reisende in Saudi-Arabien, befördert hatte, stiegen am Internationalen König-Abd-al-Aziz-Flughafen rückkehrende Pilger aus Mekka für den Flug nach Karatschi in Pakistan zu. Insgesamt gingen 145 Passagiere sowie 11 Besatzungsmitglieder an Bord. Um 01:29 Uhr startete die Maschine in Dschidda und begann einen Steigflug auf ihre Reiseflughöhe von 37.000 Fuß (11.000 Meter). Um 01:47 Uhr informierte ein Flugbegleiter die Besatzung, dass ein Feuer im Bereich der hinteren Passagiertür ausgebrochen sei. Die Besatzung informierte die Flugsicherung über die Situation an Bord und leitete aus ihrer erreichten Flughöhe von 30.000 Fuß (9100 Meter) einen Notfall-Sinkflug ein. Kurz darauf erhielt sie die Freigabe, auf 4000 Fuß (1.200 Meter) zu sinken. Die Besatzung bat um Erlaubnis, nach Dschidda zurückkehren zu dürfen, weil der Rauch mittlerweile bis ins Cockpit zog. Um 02:03 Uhr hörte der Fluglotse den Kapitän \"„Mayday! Mayday!“\" rufen, dann brach der Funkkontakt ab. Etwa eine Minute später stürzte die Maschine in einer felsigen Bergregion ab und ging beim Aufprall in Flammen auf. Alle 156 Menschen an Bord kamen ums Leben. Die Absturzstelle befand sich in etwa 900 Metern Höhe.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallursache.", "content": "Als Ursache des Unfalls konnte ein Brand festgestellt werden, der im hinteren Kabinenbereich begonnen hatte. Der Brand habe sich schnell ausgebreitet, woraufhin die Passagiere in Panik geraten seien und versucht hätten, in den vorderen Kabinenbereich zu flüchten. Dies habe den Schwerpunkt der Maschine beeinträchtigt, wobei die Besatzung zusätzlich durch die rasche Ausbreitung des Qualms handlungsunfähig wurde, sodass es schließlich zu einem Kontrollverlust kam. Da kein großflächiger Einsatz eines Brandbeschleunigers festgestellt werden konnte, wurde als wahrscheinlichste Brandquelle ein im Kabinenbereich durch Pilger benutzter, benzinbetriebener Kocher angenommen. In den 1970er-Jahren kam es nicht selten vor, dass flugunerfahrene Pilger solche Geräte mit an Bord von Passagierflugzeugen nahmen. Nach Ansicht der Flugunfallermitler sei wegen des für den Flug in Reisehöhe abgesenkten Kabineninnendrucks Benzin aus einem solchen, in Betrieb befindlichen Kocher entwichen, was schließlich zu dem Brand geführt habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pakistan-International-Airlines-Flug 740 (Flugnummer: PK740) war ein Flug der Fluggesellschaft Pakistan International Airlines, bei dem am 26. November 1979 infolge eines Brandes eine Boeing 707-340C verunglückte. Bei dem Absturz kamen alle 156 Menschen an Bord ums Leben. Mutmaßliche Brandquelle war ein im Flug benutzter, benzinbetriebener Kocher.", "tgt_summary": "巴基斯坦国际航空740号班机空难是巴基斯坦国际航空一班的来回吉达阿卜杜勒-阿齐兹国王国际机场至卡拉奇定期航班,1979年11月26日,一架波音707客机坠毁于吉达,造成156名乘客死亡。", "id": 644055} {"src_title": "Booksmart", "tgt_title": "高材生 (电影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Molly und Amy sind beste Freundinnen und haben die Highschool ziemlich gut gemeistert. Die ehrgeizige Molly ist Jahrgangssprecherin, hat einen Studienplatz an einer renommierten Uni sicher und strebt eine steile Karriere als Juristin an. Auch Amy wurde von einer Eliteuniversität angenommen, will aber zuerst noch in Botswana etwas Entwicklungshilfe leisten. Am Tag vor der Abschlussfeier kommt beiden die Erkenntnis, dass sie die ganze Zeit so damit beschäftigt waren, sich um ihre Zukunft zu sorgen, dass sie es versäumt hatten, Teenager zu sein. Daher versuchen sie, das bisher Versäumte in einer einzigen Nacht zu erleben.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Es handelt sich bei \"Booksmart\" um das Spielfilmregiedebüt von Olivia Wilde. Die deutsche Synchronisation entstand nach der Dialogregie von Dennis Schmidt-Foß im Auftrag der EuroSync GmbH, Berlin. Lea Kalbhenn leiht in der deutschen Fassung Molly ihre Stimme. Die Dreharbeiten fanden in Los Angeles statt. Die Filmmusik komponierte Dan the Automator. Der Soundtrack, der insgesamt acht Musikstücke umfasst, soll am 24. Mai 2019 von Lakeshore Records als Download veröffentlicht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Filmverwertung.", "content": "Der Film wurde am 10. März 2019 beim South by Southwest Film Festival erstmals gezeigt. Ein erster Trailer wurde kurz nach der Premiere vorgestellt. Am 24. Mai 2019 kam der Film in die US-Kinos. Es folgten in den USA Veröffentlichungen im digitalen Bereich (auf Amazon Prime und iTunes am 20. August 2019) und auf DVD und Blu-ray (am 3. September 2019). Weitere internationale Veröffentlichungen folgten direkt im Anschluss an den US-Start größtenteils im Mai und Juni 2019 in Ländern wie Großbritannien, Ungarn, Schweden, Brasilien, Norwegen, Belgien, Australien, Spanien und den Niederlanden. Lediglich in Frankreich und der Schweiz erschien der Film nicht im Kino, sondern am 24. Mai direkt auf Netflix. Der deutsche Kinostart wurde zunächst für den 13. Juni 2019 über den Verleih Wild Bunch angekündigt, später jedoch auf den 14. November über den Verleih Weltkino verlegt. Im Oktober 2019 feierte \"Booksmart\" seine deutsche Premiere beim Film Festival Cologne. In Österreich fand der Kinostart ebenfalls am 14. November 2019 über den Verleih Polyfilm statt. In der Vermarktung wurde für den deutschen Markt das Originalfilmplakat u. a. dahingehend angepasst, dass die beiden Hauptfiguren in einem weiteren Ausschnitt zu sehen sind, wodurch auch der Hintergrund vergrößert wurde. Dieser erhielt statt des schlichten Graus des US-Plakats einen knallig gelben Beton-Look, der zusätzlich mit Schulmotiv-Wandkritzeleien versehen wurde. Die Tagline wurde von \"Getting Straight A's. Giving Zero F's.\" auf \"Sch*** auf Schule - Jetzt wird gefeiert!\" geändert. Dadurch erhielt der Film in der deutschen Marketing-Kampagne eine deutliche Einordnung in das Genre „Schulfilm“, was in der US-Strategie so nicht erfolgte. Der deutsche Trailer entspricht dem Official Restricted US-Trailer. In der deutschen Synchronisation befindet sich eine kleinere inhaltliche Änderung: Im englischen Original nennt Molly Amy als Vorbilder, die erfolgreich Regeln gebrochen haben: den Jahrhundertkünstler Pablo Picasso, die Bürgerrechtlerin Rosa Parks und die Frauenrechtsaktivistin Susan B. Anthony. In der deutschen Variante nennt Molly als Vorbilder Picasso, die Sängerin Amy Winehouse und den US-Präsidenten Donald Trump.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In den USA erhielt der Film von der MPAA ein R-Rating, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht. In Deutschland wurde der Film von der FSK ab 12 Jahren freigegeben. In der Freigabebegründung heißt es, der Film spiegele verschiedene jugendliche Lebensstile und Alltagsprobleme mit viel Dialogwitz und Situationskomik, zeichne seine Hauptfiguren aber auch einfühlsam. Einzelne Konflikte, die Darstellung von Drogenkonsum und erotischen Sehnsüchten sowie die teilweise derbe Sprache könnten Kinder unter 12 Jahren irritieren und überfordern.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film stieß bislang auf die Zustimmung von 97 Prozent aller Kritiker bei Rotten Tomatoes und erreichte hierbei eine durchschnittliche Bewertung von 8,3 der möglichen 10 Punkte. Zudem ging der Film aus den 21. Annual Golden Tomato Awards in der Kategorie \"Best Comedies 2019\" als Sieger hervor. Hierdurch befindet er sich dort in der Top 10 der besten LGBT-Filme aller Zeiten. Bei den nicht-professionellen Usern von Rotten Tomatoes erzielte der Film einen Audience Score von 77 %. Die von Filmkritikerinnen initiierte Film-Website CherryPicks, die sich für die Geschlechtergerechtigkeit im Bereich der Filmkritik einsetzt, gibt einen Wert von 87 Prozent an und empfiehlt den Film als sehenswert. Kai Mihm von \"epd Film\" schreibt, \"Booksmart\" sei viel zu nett und versöhnlich, um wirklich etwas wahrhaftiges über jugendliche Lebenserfahrungen zu erzählen: „Es gibt keine Häme, keine Cliquen und keinen Rassismus in der bürgerlichen weißen Welt des Films. Nicht einmal Amys offene Homosexualität macht sie zu einer Zielscheibe, und selbst ein heftiger, öffentlich ausgetragener Streit der Freundinnen mündet ohne größere Umschweife in eine Versöhnung.“ Mit gutem Willen könne man \"Booksmart\" einen romantischen Traum nennen, es gebe ein paar hübsche Ideen und das große Plus seien die charismatischen jungen Schauspieler, so Mihm weiter, beim Versuch, bekannte Motive neu aufzuziehen, habe Olivia Wilde aber jugendliche Lebenswelten glattgebügelt. Peter Osteried von der Gilde deutscher Filmkunsttheater schreibt, \"Booksmart\" sei milde unterhaltsam, wenn auch eher auf eine vignettenhafte Art und Weise: \"Einige Szenen sind witzig, andere überkandidelt oder so übertrieben, dass jeder Anspruch an Authentizität flöten geht.\" Was bleibe, sei ein ehrenwerter Versuch, aber auch ein reichlich klischierter Film, der die Zielgruppe der Teenager vielleicht auf ganzer Linie unterhalten könne, für ältere Zuschauer aber sehr, sehr wenig zu bieten habe: \"Einfach nur eine weitere deftig-zotige Coming-of-Age-Geschichte, deren feministischer Ansatz im Grunde nur behauptet ist.\" Die Jugendzeitschrift Spiesser bezeichnet den Film als \"lustig, leichte Klischeekomödie\", die \"trotz der modernen Aufmachung (s. o. LGBTQ-Einbezug), eine typische Highschoolkomödie\" bleibe, die viele Klischees bediene, wenig Überraschungsmomente bereithielte und \"streckenweise extrem überzogen\" sei. Auch wenn \"die knalligen Farben der Aufnahmen und der Soundtrack\" im Kino gut wirken würden, reiche dem Film auch \"der kleine Bildschirm\" auf dem Laptop daheim aus, so die Rezensentin. Auch Bettina Steiner von DiePresse findet, dass der Film dem Hype nicht gerecht würde, da er selbst zu musterhaft sei. \"Während Autorinnen und Regisseurinnen wie Phoebe Waller-Bridge („Fleabag“) oder Kay Cannon („Sex-Pakt“) vorführen, wie anarchisch und im besten Sinn schockierend feministischer Humor sein kann, ist Olivia Wildes Film vor allem brav. Wie seine Hauptfiguren schlägt er nur sehr kontrolliert über die Stränge. (...) Aber all diese Schlamassel, all die Fettnäpfchen, in die sie treten, wirken ausgedacht, konstruiert, als gäbe es keine wahre Untiefen in einem Teenagerleben, als täte enttäuschte Liebe nur ein paar Minuten weh und als müsste man nur erkennen, dass wahre Freunde das Wichtigste sind, und schon ist alles wieder gut.\" Das sei \"ein bisschen süß, ein bisschen witzig, aber leider nicht anarchisch genug\".", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "Am Startwochenende in den USA spielte \"Booksmart\" auf 2.500 Leinwänden ca. $6,9 Mio. ein. Insgesamt erzielte der Film in den USA trotz guter Kritiken nur ein Gesamteinspiel von ca. $22 Mio., was in der Branche als Flop gewertet wurde. Auch der deutsche Kinostart erwies sich als enttäuschend: Am Startwochenende erreichte der Film auf 212 Leinwänden nur 8.655 Zuschauer und spielte 70.385 € ein. Damit landete er auf Platz 25 der Kinocharts. Insgesamt erreichte \"Booksmart\" in Deutschland ca. 31.500 Besucher mit einem Einspiel von 204.000 €, also etwas mehr als 1 % vom US-Ergebnis.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Film Festival Cologne 2019 Gilde-Filmpreis 2019 GLAAD Media Awards 2020 Golden Globe Awards 2020 Gotham Awards 2019 Hollywood Film Awards 2019 Independent Spirit Awards 2020 Toronto Film Critics Association Awards 2019 Writers Guild of America Awards 2020", "section_level": 2}], "src_summary": "Booksmart ist eine Filmkomödie von Olivia Wilde, die am 10. März 2019 beim South by Southwest Film Festival ihre Premiere feierte und am 24. Mai 2019 in die US-Kinos kam. In Deutschland kam der Film am 14. November 2019 in die Kinos.", "tgt_summary": "《A+瞎妹》(英语:Booksmart)是一部2019年上映的美国青少年喜剧片,由奥利维亚·魏尔德指导(导演处女作),编剧是艾米莉·哈尔彭,莎拉·哈斯金斯,苏珊娜·福格尔和凯蒂·西尔伯曼。比妮·费尔德斯坦和凯特琳·德弗作为两个即将毕业的女高中生,她们打算在上课的最后一天打破规则并参加聚会。参演的还有杰西卡·威廉姆斯,威尔·福特,丽莎·库卓和杰森·苏戴西斯。威尔·法洛和亚当·麦凯担任执行制片人。", "id": 3017129} {"src_title": "CONCACAF Nations League 2019/20", "tgt_title": "2019–20年中北美洲及加勒比海國家聯賽", "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Zur Einteilung der Mannschaften in die einzelnen Ligen fand vor Beginn der eigentlichen Nations League vom 6. September 2018 bis zum 24. März 2019 ein Qualifikationsturnier über vier Spieltage statt. Daran nahmen 34 der insgesamt 41 Verbände der CONCACAF teil. Die sechs Teilnehmer der fünften Qualifikationsrunde zur WM 2018, die automatisch in Liga A gesetzt wurden, und Guatemala, das zu diesem Zeitpunkt noch durch die FIFA suspendiert war und daher in Liga C gesetzt wurde, nahmen nicht teil. Die besten 6 Teams der Qualifikation qualifizierten sich ebenfalls für Liga A, die nächsten 16 für Liga B und die restlichen 12 für Liga C. Zusätzlich qualifizierten sich die besten 10 Mannschaften der Qualifikation für den CONCACAF Gold Cup 2019. Liga A bestand aus vier Gruppen mit je drei Nationalmannschaften, Liga B aus vier Gruppen mit je vier Mannschaften und Liga C aus einer Gruppe mit vier Mannschaften und drei Gruppen mit je drei Mannschaften. Innerhalb der Ligen wurden die Teams anhand ihrer Position im \"CONCACAF Ranking Index\" vom November 2018 in drei bzw. vier Töpfe eingeteilt. Die Gruppenauslosung fand am 27. März 2019 in Las Vegas statt. Jede Mannschaft trat zwischen September und November 2019 jeweils zweimal gegen alle Gruppengegner an. Die Gruppensieger der unteren beiden Ligen stiegen für die nächste Austragung jeweils in die nächsthöhere Liga auf, die Gruppenletzten der oberen beiden Ligen stiegen jeweils ab. Wie im September 2019 bekanntgegeben wurde, diente die Gruppenphase als Qualifikation zum CONCACAF Gold Cup 2021. Aus Liga A qualifizierten sich die zwei Besten aus jeder der vier Gruppen und aus Liga B die jeweiligen Gruppensieger direkt für das Turnier. Die restlichen vier Teilnehmer werden durch zwei Play-off-Runden mit Hin- und Rückspiel im März und Juni 2020 ermittelt, an denen die Gruppensieger aus Liga C, die Gruppenzweiten aus Liga B und die Gruppenletzten aus Liga A teilnehmen werden. Die vier Gruppensieger der höchsten Liga (\"Division A\") spielen im K.-o.-System im Juni 2020 in einem Gastgeberland untereinander den Turniersieger aus. Die Endrunde besteht aus Halbfinale, Spiel um Platz 3 und dem Finale. Die Spielpaarungen werden anhand der Ergebnisse aus der Gruppenphase ermittelt. Der beste Gruppensieger spielt gegen den schlechtesten und der zweitbeste gegen den drittbesten.", "section_level": 1}, {"title": "Liga A.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A1.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe A2.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe A3.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe A4.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}, {"title": "Liga B.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe B1.", "content": "Tabelle Spielergebnisse \"Anmerkung\"", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B2.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B3.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B4.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}, {"title": "Liga C.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe C1.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe C2.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe C3.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe C4.", "content": "Tabelle Spielergebnisse", "section_level": 2}], "src_summary": "Die CONCACAF Nations League 2019/20 ist die erste Spielzeit des internationalen Fußball-Wettbewerbs für Männer-Nationalmannschaften der CONCACAF. Das Turnier wurde vom 5. September bis zum 19. November 2019 ausgespielt. Im Juni 2020 werden die vier Erstplatzierten in Liga A in einer Finalrunde den Turniersieger ermitteln.", "tgt_summary": "2019–20年中北美洲及加勒比海国家联赛是第 1 届中北美洲及加勒比海国家联赛,由中北美洲及加勒比海足球协会中 41 个成员国的男子国家队角逐。赛事会于2018年9月举行,同时会成为2019年美洲金杯的外围赛一部分。", "id": 1828985} {"src_title": "Teo Chee Hean", "tgt_title": "张志贤", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Teo Chee Hean begann mit Unterstützung eines Stipendiums des Präsidenten von Singapur sowie der Streitkräfte Singapurs 1973 ein Studium der Fächer Elektrotechnik und Management an der University of Manchester, das er 1976 mit einem Bachelor of Science (B.Sc. Electrical Engineering and Management Science) mit höchster Auszeichnung \"(First Class Honours)\" beendete. Ein darauf folgendes postgraduales Studium der Informatik am Imperial College London schloss er 1977 mit einem Master of Science (M.Sc. Computing Science) ab. Danach trat er in die Marine \"(Republic of Singapore Navy)\" der Streitkräfte Singapurs ein und fand in den folgenden Jahren zahlreiche Verwendung als Offizier und Stabsoffizier. Er absolvierte zudem ein postgraduales Studium im Fach Verwaltungswissenschaft an der Harvard Kennedy School der Harvard University, das er 1986 mit einem Master of Public Administration (M.P.A.) beendete. Zuletzt wurde er 1991 zum Konteradmiral befördert und als Nachfolger von Konteradmiral James Leo Kommandeur der Marine. Er bekleidete diese Funktion bis 1992, woraufhin Konteradmiral Kwek Siew Jin seine Nachfolge antrat. Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst begann Teo Chee Hean seine politische Laufbahn in der People’s Action Party (SAP) für die er am 6. Januar 1992 im Wahlkreis \"Marine Parade\" zum Mitglied des Parlaments gewählt wurde. Er gehört dem Parlament seither an, wobei er in der darauf folgenden neunten Legislaturperiode (26. Mai 1997 bis 17. Oktober 2001) den Wahlkreis \"Pasir Ris Central\" sowie seit der zehnten Legislaturperiode am 25. März 2002 den Wahlkreis \"Pasir Ris West\" vertritt. In den Regierungen von Premierminister Goh Chok Tong war er vom 21. Dezember 1992 bis zum 1. Juli 1994 Staatsminister im Kommunikationsministerium sowie zugleich, zwischen dem 21. Dezember 1992 und dem 16. April 1995, Staatsminister im Finanzministerium. Zudem fungierte er zwischen dem 2. Juli 1994 und dem 16. April 1995 als Staatsminister im Verteidigungsminister sowie danach vom 17. April 1995 bis zum 14. Januar 1996 als Senior-Staatsminister im Verteidigungsministerium. Zudem war er zwischen dem 17. April 1995 und dem 14. Januar 1996 zunächst kommissarischer Umweltminister sowie als Nachfolger von Mah Bow Tan vom 15. Januar 1996 bis zu seiner Ablösung durch Lim Swee Say am 24. Januar 1997 Umweltminister. Zugleich fungierte er vom 15. Januar 1996 bis zum 31. Juli 2003 als Zweiter Verteidigungsminister. Er war ferner als Nachfolger von Lee Yock Suan zwischen dem 25. Januar 1997 und dem 31. Juli 2003 auch Bildungsminister, woraufhin Tharman Shanmugaratnam seine Nachfolge antrat. Im Zuge einer weiteren Umbildung der Regierung Goh Chok Tong wurde er am 28. April 2003 mit Wirkung zum 1. August 2003 als Nachfolger von Tony Tan Keng Yam zum Verteidigungsminister ernannt und bekleidete dieses Amt auch in der darauf folgenden Regierung von Premierminister Lee Hsien Loong ab dem 12. August 2004. Bei einer Umbildung der Regierung von Premierminister Lee Hsien Loong löste Teo am 1. April 2009 Shunmugam Jayakumar als stellvertretender Minister ab und bekleidet dieses Amt seither. Am 18. Mai 2011 kam es zu einer neuerlichen Regierungsumbildung in der der bisherige Innenminister Kasiviswanathan Shanmugam neuer Außenminister wurde, während Teo Chee Hean das Amt des Innenministers übernahm. Er selbst wiederum wurde als Verteidigungsminister von Ng Eng Hen abgelöst. Am 21. Mai 2011 wurde das neue Kabinett vereidigt. Zugleich löste er am 21. Mai 2011 Wong Kan Seng als Minister für die Koordination der nationalen Sicherheit ab und hat auch dieses Amt seither inne. In dieser Funktion ist er zudem für die Strategische Gruppe, die Nationale Abteilung für Bevölkerung und Talente sowie das Nationale Sekretariat für Klimawandel im Büro des Premierministers zuständig. Im Zuge einer neuerlichen Umbildung der Regierung von Premierminister Lee Hsien Loong wurde er am 30. September 2015 von Kasiviswanathan Shanmugam im Amt des Innenministers abgelöst. Er ist zudem Präsident des \"Singapore National Olympic Council\", des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) von Singapur und erhielt 2010 den Olympischen Orden. Teo Chee Hean ist verheiratet mit Chew Poh Yim sowie Vater eines Sohn und einer Tochter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Teo Chee Hean (, Tamil: தியோ சீ ஹியென்; * 27. Dezember 1954) ist ein ehemaliger Konteradmiral der Republic of Singapore Navy sowie Politiker der People’s Action Party (PAP) aus Singapur, der seit 2009 stellvertretender Premierminister und seit 2011 auch Minister für die Koordination der nationalen Sicherheit ist.", "tgt_summary": "张志贤(英文名:英语:Teo Chee Hean,1954年-12月27日)新加坡现任国务资政兼国家安全统筹部长,曾任副总理和人民行动党第一助理秘书长。", "id": 862612} {"src_title": "Usboi", "tgt_title": "乌兹伯伊水道", "src_document": [{"title": "Bekannte Flussverläufe.", "content": "Gesichert ist ein Abschnitt des Usboi, der am Westende des Kjurendag (bei Serdar) entlang des Großen und Kleinen Balkan nach Nebit-Dag (Balkanabat) führte, dem heutigen Endpunkt des Karakumkanals. Gesichert ist weiterhin der südlichste Nebenfluss, der Kelifer Usboi. Er führte den Amudarja von Kelif bis vor Kerki und durchfloss nach Westen die Obrutschew-Steppe bis in die Senke bei Mary. Der weitere Verlauf zwischen diesen Abschnitten konnte nicht vollständig rekonstruiert werden. Er dürfte grob dem heutigen Karakumkanal entsprechen, bei dessen Bau zahlreiche Abschnitte des Usboi freigelegt wurden. Der Westliche Usboi beginnt bei Igdi und verläuft in westlicher Richtung, wo er zwischen Großem und Kleinem Balkan auf das ursprüngliche Bett traf und bis Nebit-Dag führte. Von Nebit-Dag dürfte er südlich des Balkanbusen in das Kaspische Meer gemündet haben. Ein weiterer Flussverlauf, der im Holozän zum wichtigsten wurde, liegt im Nordwesten Turkmenistans. Der historisch gesicherte nördliche Arm des Usboi beginnt in der Sarykamysch-Senke, wo er von einer Quelle südlich des Samykamischsees gespeist wurde. Vermutet wird weiterhin, er könne den nach Westen abgelenkten Amudarja über die Flüsse Kunjadarya und Daudan verlängert haben. In diesem Abschnitt fließt er westlich der Zaunguz-Wüste, umrundet das Kaplankyr-Plateau östlich und südlich, bis er östlich vor Igdi den Westlichen Usboi erreicht, liegt die südliche Kehre des Usboi direkt bei Igdi. Die plausible durchgängige Verbindung könnte den Amudarja über den Sarykamyschsee zum Kaspischen Meer geführt haben. Die Verbindung von Amudarja und Usboi, also der Zufluss der Sarykamyschseen, war der Daryalik, dessen nördlichster Punkt unterhalb von Köneürgenç liegt (auf der Karte \"Kone Urgenj\" bezeichnet bzw. deutsch \"Kunja-Urgentsch\"). Demnach hätte sich ein durchgehendes Fließgewässer ergeben vom Amudarja über Daryalik, die Sarykamysch-Senke, den Usboi und Westlichen Usboi bis ins Kaspische Meer. Zusammen mit dem nördlichen Teil des Amudarja, der im Sarykamysch-Delta beginnt, wäre dieser Fluss 550 km lang gewesen, mit allen Windungen 775 km. Das Gefälle bis zum Kaspischen Meer beträgt 75 Meter, davon allein 40 Meter auf den letzten 200 km. Er durchzieht steile Hänge und ehemalige Wasserfälle. Die tiefsten Felsen erstrecken sich entlang des Flussufers. Der Fluss war 20–30 m breit und seine Täler an einigen Stellen 4–6 km breit. Seit 2000 versucht Turkmenistan, das durch die Bewässerung herangeführte überschüssige Wasser durch Drainagesysteme abzuführen, um die Bodenversalzung durch steigendes Grundwasser abzuwehren. Ein Bestandteil dieses Systems ist die Senke Karaschor mit dem saisonal wasserführenden Karakumsee bzw., wo der \"See des Goldenen Zeitalters\" entstehen soll. Er soll über das ehemalige Flussbett des mittleren Flusslaufs des Usboi entwässern, das in Regenzeiten noch immer Wasser führt, wie z. B. Auf Google Maps gut zu erkennen ist. Der Daschogus-Sammler, einer von zwei Zuflüssen des neuen künstlichen Sees, folgt etwa zur Hälfte dem Bett des Usboi. Vermutet wird weiterhin ein Arm des (Paläo-)Oxus durch das Tal des Ungus etwa mittig des Karakums, wo ebenfalls Flussläufe gefunden wurden. Im selben Flussbett existiert heute ebenfalls ein Bewässerungskanal, der heutige (nicht schiffbare) Turkmenische Hauptbewässerungskanal, der auf Satellitenbildern nördlich von Türkmenabat in westlicher Richtung aufgrund weiträumiger Überschwemmungsflächen gut sichtbar ist. Er ist nicht identisch mit der Route des in den 1930er Jahren geplanten Turkmenischen Hauptkanals. Der Oxus dürfte dort vor Igdi auf den Westlichen Usboi getroffen sein (siehe Karte).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Tektonische Bewegungen im Pliozän hoben und senkten die Region rund um den Aralsee. Diese veränderten den Verlauf der Flüsse, hauptsächlich des Amudarja und dessen Nebenflüsse, zu denen der Usboi gehörte. In die Aralo-Kaspische Niederung ragte das das Ustjurt-Plateau als Halbinsel hinein. Es trennte zuerst bei Bala-İşem das Kaspische Meer vom Aralsee, danach bildete sich das Tal des Usboi und weitere natürliche Verbindungskanäle zwischen den beiden Seen. Die Entwicklung der Küstenlinien kann durch die Untersuchung verschiedener Übergangsablagerungen Kaspischer Mollusken (Weichtiere), Salzablagerungen durch ausgetrocknete Wasserkörper (Sors) an den ehemaligen Küstenlinien, Salztonebenen (Takyrs) und anderer prähistorischer Zeugnisse nachempfunden werden. Zeugnisse der Veränderungen beider Seen durch Änderungen von Wassermengen und Bewässerungsentwicklung gibt es von Forschern und Historikern seit der Antike.", "section_level": 1}, {"title": "Usboi und Westlicher Usboi.", "content": "In dieser Zeit floss der Amudarja durch die Sarykamysch-Senke und von dort durch den Usboi, dessen Bett ab dem Südrand der Sarykamysch-Senke im Kaplankyr-Naturreservat nachweisbar ist, östlich und südlich um die Senke Karaschor längs des Großen und Kleinen Balkan südlich des Balkanbusens in das Kaspische Meer. Bereits in der Antike wurde er von Herodot als Zweig des Amudarja beschrieben und auch die mittelalterlichen Autoren (Muqaddasiy, Hamdallah, Qazviniy, Hofizi Abru, Abulgʻoziy) übernahmen diese Ansicht. Bis ins Pleistozän blieb diese Verbindung erhalten. Am Ufer des Sarykamyschsees wurden neolithische Siedlungen und Keramik aus der Bronzezeit, sowie Orte aus dem 7. bis 5. Jahrhundert v. Chr. entdeckt. Um 3000 v. Chr. und um 1000 v. Chr. dürfte die Verbindung unterbrochen gewesen sein, denn der Wasserstand des Aralsees war zu dieser Zeit besonders hoch. Danach verlagerte sich der Amudarja erneut nach Osten und mündete nicht mehr ins Saryiamischdelta, sondern in den Aralsee. Zeitweise (der genaue Zeitraum ist unbekannt) war auch ein Teil des Oxusdeltas (Amudarja-Delta) beim Aralsee geflutet und band dort den Aralsee mit ein. Das Bett des Westlichen Usboi dürfte aber nicht trockengefallen sein. Dieser Verlauf wurde 1886 von Wladimir Obrutschew untersucht. Er fand einen Brunnen südlich des Samykamischsees an einer Straße nach Xiva: „200 Schritte westlich des Bala-İşem-Brunnens, auf der Sardar-Chiwa-Straße. Zwischen den sandigen Hügeln ist Sandstein nicht so bedeutend. Dieses Meisterwerk, Uzboydur, hat unter den Gelehrten der Welt große Kontroversen ausgelöst. Es ist noch nicht vollständig untersucht worden.“ Zu dieser Zeit galt es als umstritten, ob der Usboi tatsächlich den Amudarja mit dem Kaspischen Meer verband oder ob das Tal des Usboj „nur ein Produkt der Trennung des Aralsees vom Kaspischen Meere“ gewesen sei. An den Ufern des Usboi siedelte vom 5. Jahrhundert vor Christus bis zum 17. Jahrhundert nach Christus eine Flusskultur. Es wird vermutet, dass der nördliche und westliche Usboi bis ins 9. Jahrhundert bestand und danach bei Gurgandsch (Köneürgenç) ein Staudamm zu Bewässerungszwecken gebaut wurde, und um die Hauptstadt der Choresm-Schahs zu schützen. Er dürfte den Amudarja in den Aralsee geleitet haben. Diese Vermutung wird neben Berichte über den Staudamm auch dadurch gestützt, dass es vom 10. Jahrhundert bis 1310 keine Berichte mehr über eine Flussmündung ins Kaspische Meer gibt, jedoch danach bis 1575. Außerdem konnte für 1220 ein historischer Höchststand am Aralsee belegt werden. Die Region hatte bis 1221 eines der ausgefeiltesten Bewässerungssysteme der Erde. In diesem Jahr ließ Dschingis Khan die Stadt in einem erbitterten Kampf erobern und den Damm zerstören. Die Stadt wurde überflutet und der Amudarja ergoss sich erneut über den Usboi ins Kaspische Meer und das Kanalsystem verfiel allmählich. Da sich der Amudarja in jüngerer Zeit nach Osten verlagerte, konnte er die Sarykamysch-Senke nicht mehr erreichen und floss in das Aralbecken. Der Usboi fiel trocken und die Stämme am Fluss gaben ihre Siedlungen auf. Die Überlebenden führten eine nomadische Lebensweise. Seit 1575, das ist überliefert, mündete der Amudarja wieder in den Aralsee. Es wurde vermutet, dass der östliche Oxus einige Hügel durchbrach. Es wurden aber auch wieder Dämme gebaut, um das Wasser den Turkmenen zu verweigern. 1879 erhielt man durch die Zusammenführung von älteren Nachrichten, einheimischer Tradition und Auswertung orographischer Verhältnisse den Beleg, dass der Fluss durch menschliches Einwirken vom Kaspischen Meer abgelenkt worden ist und nicht durch Hebung der aralokaspischen Niederung. Man hielt es für möglich, dieses Bett als Kanal nicht nur für Bewässerungszwecke zu reaktivieren, sondern damit auch „für Rußland eine fahrbare Wasserstraße bis ins Herz seiner innerasiatischen Provinzen zu schaffen.“ In den 1950er Jahren wurde er als Teil von Stalins „Großen Plans zur Transformation der Natur“ der \"Turkmenische Hauptkanal\" geplant, der nach Stalins Tod aufgegeben wurde. Er sollte von Tachia-Tasch (heute Taxiatosh) im Sarykamysch-Delta über das ehemalige Bett des Usboi bis Krasnowodsk (heute Türkmenbaşy) gebaut werden. Er wäre 1100 km lang geworden (vgl. Karakumkanal#Differenzierung zum Turkmenischen Hauptkanal).", "section_level": 2}, {"title": "Kelifer Usboi.", "content": "Der Kelifer Usboi markiert einen weiteren Verlauf im Süden zum Kaspischen Meer. Die nebenstehende Karte von 1734 (mit Fehlern) orientiert sich grob an den bekannten Höhenangaben und nimmt einen durchgängigen Fluss an. Einzelne Abschnitte konnten erst mit dem Bau des Karakumkanals rekonstruiert werden. Ob er jemals durchgängig bis zum Kaspischen Meer floss, ist bis heute unbewiesen. Als der Amudarja weiter nach Norden vorstieß, dürfte er vermutlich verschiedene Altarme gebildet haben und ähnlich wie noch heute Hari Rud (Tedschen) und Murgab in dieser Wüstengegend versiegt sein. Historisch gesichert war dieser östliche Zweig. Sein Bett wurde in den 1950er Jahren ab Kerki zum Bau des Karakumkanals reaktiviert. Im südlichen Karakum wurden beim Kanalbau verschiedene Abschnitte des Usboi gefunden. Der genaue historische Verlauf, blieb aber unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Umweltbelastung im Einzugsgebiet des Usboi.", "content": "Zumindest der Hauptzweig des Usboi, der im Holozän für die Menschen besonders wichtig war, ist durch die aktuellen Umweltprobleme als Drainagekanal erneut bedeutsam geworden. Durch rücksichtslose Bewässerungsprojekte entlang des Amudarja ist 1971 Wasser zum Sarykamyschsee durchgebrochen, was nicht unterbunden wurde. Mindestens seit dem 4. Jahrtausend vor Christus bis zur ersten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr. sickerte entlang des Sarykamyschsee Wasser unterirdisch ins Kaspische Meer. Durch die neuzeitlichen Bewässerungssysteme steigt der Grundwasserspiegel erneut, wodurch Salz an die Oberfläche geschwemmt wird. Inzwischen sind rund 80 Prozent der Agrarflächen versalzt. Mit Baubeginn eines neuen Drainagesystems und zwei Sammelkanälen bis zur Karaschor-Senke im Jahr 2000 wird versucht, das salzige Grundwasser abzuleiten, bevor es das Umland versalzen kann. Neben dem weitgehenden Trockenfall des Aralsees bestehen weitere Gefahren darin, dass Überdüngung und Pestizidbelastung nicht nur den Goldenen See schädigen, sondern auch das Kaspische Meer belasten. Außerdem kam aus der Bauernschaft die Forderung, das Salz mit immer mehr Wasser aus dem Amudarja auszuschwemmen. Dies würde dann in Usbekistan fehlen und hat deshalb geopolitische Brisanz. Das Problem der Bodenversalzung betrifft ebenso das Bewässerungsgebiet um den nicht betonierten Karakumkanal.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Das Flussbett Uzboi Vallis auf dem Mars wurde nach dem Usboi benannt. Es wurde am 31. Mai 2014 vom Orbiter 2001 Mars Odyssey fotografiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Usboi (, ) ist ein Fluss im heutigen Turkmenistan, der mit mehreren Armen die Nebenflüsse des Amudarja bildete und im 16. Jahrhundert durch Verlagerung des Amudarja versiegte. Auf aktuellen Karten ist meist der nordwestliche (nicht durchgängige) Flussarm eingezeichnet, da er heute als Teil eines Entwässerungssystems saisonal wieder Wasser führt, das aber größtenteils in der Wüste am Balkan versickert. Die Verbindungsarme als historisch durchgehendes Fließgewässer vom Amudarja bis zum Kaspischen Meer sind umstritten.", "tgt_summary": "乌兹伯伊水道是穿过土库曼斯坦西北部的阿姆河的一条历史上的支流,在17世纪短时间内干涸,消除农业人口,也为其沿岸蓬勃发展的农业画上了句号。", "id": 2243221} {"src_title": "Imperator: Rome", "tgt_title": "英白拉多:罗马", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Das Spiel wird von Paradox’ hauseigenem Entwicklerstudio \"Paradox Development Studio\" entwickelt. Produzent ist Johan Andersson, welcher an Projekten wie der \"Europa-Universalis-\"Reihe oder an den \"Hearts-of-Iron\"-Spielen beteiligt war. Am 2. Mai 2019 wurde das Update \"Demetrius\" veröffentlicht. Dabei wurden zahlreiche Fehler behoben und die Performance deutlich angehoben.", "section_level": 1}, {"title": "Marketing.", "content": "Die Entwicklung wurde am 19. Mai 2018 bekannt gegeben, nachdem spekuliert wurde, dass ein Nachfolger des Strategiespiels \"Victoria II\" erscheinen soll. Als geplanter Erscheinungstermin wurde der 23. April 2019 angegeben. Das Spiel ist offiziell auf Steam, im hauseigenen Paradox Plaza und bei GoG vorbestellbar. Dabei gibt es neben einer „normalen“ Version, die für 39,99 € erhältlich ist, die Deluxe-Version (54,99 €), welche zusätzlich zum Hauptspiel die exklusive Erweiterung \"Hellenistische Welt\", ein digitales Artbook, Hintergrundbilder sowie Inhalte für das Paradox eigene Forum enthält. Seit dem 12. Februar 2019 findet wöchentlich die sogenannte Dev Clash Week statt, in der die Entwickler gegeneinander antreten. Sie werden auf der Twitch-Seite des Publishers live übertragen und auf dem Paradox-XL-Youtube-Kanal hochgeladen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Kritiken fielen gemischt aus. Erste Tests von seriösen Fachzeitschriften fielen durchaus positiv aus. Gelobt wurde die große detaillierte Spielwelt, sowie die zahlreichen Funktionen, die das Spiel bietet. Bemängelt wurde vor allem der schwere Einstieg in das Spiel. Die Spielerschaft bewertete das Spiel anfangs deutlich negativer. Einen Monat nach der Veröffentlichung hatte Imperator auf Steam eine Wertung von „größtenteils negativ“, mit 38 % positiver Resonanz. Bei GoG erreichte \"Imperator: Rome\" 2,8 von 5 Sternen.", "section_level": 1}, {"title": "Spielmechaniken.", "content": "\"Imperator: Rome\" basiert auf der Clausewitz Engine, die seit 2007 in Paradox’ Grand-Strategy-Spielen verwendet wird. Zusätzlich dazu wurde eine Software namens Jomini integriert, welche die Erstellung von Mods vereinfachen soll. Das Spiel selbst spielt im Zeitalter der Antike. Der Spieler startet im Jahr 304 v. Chr., welches im Spiel mit 450 AUC angegeben wird, was die Zeitrechnung des Antiken Rom darstellt. Zeitgeschichtlich spielt es also während der Zeit der Diadochenreiche, nach dem Tod Alexanders des Großen und vor dem Aufstieg des Römischen Reichs. Die Spielkarte reicht vom Westen der Iberischen Halbinsel bis nach Indien und enthält über 7000 Städte, womit es laut Paradox Games, die detaillierteste Spielkarte in einem Grand-Strategy-Spiel von Paradox ist. Wie von anderen Paradox-Grand-Strategy-Spielen üblich, ist es möglich jede Nation auf der Karte zu spielen. Rein spielerisch ist es eine Mischung aus den anderen Titeln von Paradox. So finden sich Elemente wie die Anzeige des Schlachtenausgangs aus \"Hearts of Iron\" oder das detaillierte Charaktermanagement aus \"Crusader Kings II\" und die diplomatische Vielfalt aus \"Europa Universalis\". Allerdings finden sich auch Neuerungen wie Barbareninvasionen. Ziel des Spiels ist es, seine Nation bis zum Spielende zu erhalten und optional auch zu expandieren und ein Imperium zu erschaffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Imperator: Rome ist ein Globalstrategiespiel des schwedischen Computerspieleentwicklers Paradox Interactive, das am 25. April 2019 veröffentlicht wurde. Es ist der Nachfolger des 2008 erschienenen \"\".", "tgt_summary": "《英白拉多:罗马》(英语:Imperator: Rome)是一款由Paradox Development Studio开发、Paradox Interactive发行的大战略战争游戏,于2019年4月25日发售。该游戏是2008年Paradox制作的《欧陆风云:罗马》的续作。", "id": 836920} {"src_title": "Anschlag in Utrecht 2019", "tgt_title": "2019年烏德勒支槍擊案", "src_document": [{"title": "Tathergang.", "content": "Am Vormittag des 18. März 2019 gegen 10:45 Uhr wurden durch einen Mann in einem Fahrzeug der Schnellstraßenbahn in der Nähe der Haltestelle \"24 Oktoberplein-Zuid\" Schüsse abgefeuert. Dabei wurden eine Frau und zwei Männer getötet. Drei weitere Personen wurden durch Schüsse schwer und vier leicht verletzt. Der Täter flüchtete daraufhin in einem gestohlenen roten Renault Clio. Das Fluchtfahrzeug wurde anschließend rund 3 Kilometer vom Tatort entfernt in der \"Tichelaarslaan\" im Stadtteil Ondiep verlassen aufgefunden. Im Auto wurde einen Brief mit der Adressierung ‘Allah’ gefunden, worin Tanis seine Motive erwähnte: Unmittelbar nach der Tat wurde eine niederländische Antiterroreinheit aktiviert, für die Provinz Utrecht wurde die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen – das erste Mal überhaupt in den Niederlanden. Der Schütze wurde noch am selben Tag festgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Opfer.", "content": "Zunächst wurden drei Menschen getötet: zwei Männer aus Utrecht im Alter von 49 und 28 Jahren und eine 19-jährige Frau aus der nahegelegenen Stadt Vianen. Sieben weitere Personen wurden verletzt, drei davon schwer. Die Verletzten wurden zum Universitätsklinikum Utrecht gebracht. Zehn Tage nach dem Attentat erlag ein 74-jähriger Mann aus De Meern als viertes Opfer seinen Verletzungen. Ein Nachbar der ermordeten 19-Jährigen startete eine Massenfinanzierungsaktion, um die Kosten der Beerdigung zu decken. Sie erhielt so viele Spenden nach wenigen Stunden, dass sie die Spendeneinnahmen in einen Fond für alle Opfer des Anschlags änderte.", "section_level": 1}, {"title": "Täter.", "content": "Der damals 37-jährige Gökmen Tanis (geboren am 2. Juli 1981 in Yozgat, Türkei) gestand am Freitag, den 22. März 2019, den Anschlag und Mord an mehreren Menschen und behauptete, alleine gehandelt zu haben. Medienberichten zufolge stand Tanis in den vergangenen Jahren mehrfach in den Niederlanden vor Gericht, unter anderem wegen Vergewaltigung, Beleidigung und Diebstahl. Erstmals trat er 2012 polizeilich in Erscheinung, als er einen LKW gestohlen hatte. Außerdem soll er 2013 in einem Wohnhaus mit einer Waffe geschossen haben, was damals von der Staatsanwaltschaft als versuchter Totschlag gewertet wurde. Die Ermittler gehen von einem terroristischen Motiv aus. Dem Täter werden „mehrfacher Mord mit terroristischer Absicht“, „versuchter Mord“ und „terroristische Bedrohung“ vorgeworfen. Bisher hat sich der Täter nicht zum Tatmotiv geäußert, jedoch legt ein im Fluchtauto gefundener Brief nahe, dass es sich um Terrorismus handelt, auch wenn andere mögliche Tatmotive nicht ausgeschlossen werden. Laut dem Nachrichtenportal Ahval berichtete ein türkischer Geschäftsmann gegenüber BBC Turkey, dass Tanis bereits wegen einer angeblichen Mitgliedschaft bei dem Islamischen Staat verhaftet worden wäre, jedoch später wieder freigelassen wurde. Er soll ein Einzelgänger sein, der angeblich auch in der Tschetschenischen Republik gekämpft hätte. Der Bruder von Gökmen Tanis, Bilal T., ist ein Befürworter der Kaplancılar, einer radikal-islamischen Splittergruppe in der Türkei, die den säkularen Staat ablehnt und die Türkei in ein Kalifat umbauen will. Bilal sieht Mustafa Kemal Atatürk als Volksverräter, weil dieser die Türkei in einen säkularen Staat umfunktionierte. Er beschreibt Atatürk als „ungläubigen Hund“ auf Facebook und schrieb unter einem manipulierten Video, in dem Atatürk mit Raketen beschossen wird, dass er die Demokratie und alle anderen Systeme zerstört sehen will, die gegen Allahs System seien. Er sieht Atatürk als einen „degenerierten“ und wünscht, dass die schwarze Fahne des Dschihad überall auf der Welt wehen würde – die schwarze Fahne wird vor allem auch vom IS verwendet. Mehmet Tanis, der Vater des Verdächtigen, der in der türkischen Provinz Kayseri im Zentrum der Türkei lebt, sagte der privaten Nachrichtenagentur Demiroren, dass er seit 11 Jahren nicht mehr mit seinem Sohn gesprochen habe. „Wenn er es tat, sollte er die Strafe zahlen“, sagte der Vater den Journalisten.", "section_level": 1}, {"title": "Prozess.", "content": "Am 3. März 2020 wurde Gökmen Tanis vierfacher Mord und mehrfacher Mordversuch mit einem terroristischen Motiv zur Last gelegt. Bei der Verlesung der Zeugenaussagen lachte der Angeklagte mehrfach. Am 20. März wurde Tanis zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Niederlande kennen keine rechtlich geregelte Begrenzung einer lebenslangen Freiheitsstrafe, nur durch Begnadigung des niederländischen Königs könnte Tanis wieder aus dem Gefängnis entlassen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ermittlungen.", "content": "Gefahndet wurde mit Hilfe eines Fotos aus der im Triebzug installierten Überwachungskamera nach dem Hauptverdächtigen Tanis, der wenige Tage später die Tat gestand, einem 37-jährigen Mann, der in der Türkei geboren wurde. Er wurde am Abend des gleichen Tages verhaftet. Einen Tag nach der Tat wurde zudem ein 40-jähriger Mann aus Utrecht festgenommen, der auch als möglicher Tatverdächtiger galt, weil Gökmen Tanis bei ihm zu Hause festgenommen war. Jedoch fanden die Ermittler keine Beweise für eine Beteiligung und der 40-jährige Mann wurde kurz darauf aus der Haft entlassen. Zuvor wurden zwei weitere Personen festgenommen, jedoch schnell wieder freigelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Türkei.", "content": "Das türkische Außenministerium äußerte sich schockiert: „Angesichts dieses Angriffs stehen wir in voller Solidarität mit der niederländischen Bevölkerung und der Regierung.“ Außerdem versprach Präsident Recep Tayyip Erdogan in einem TV-Interview eine Ermittlung des türkischen Geheimdienstes Millî İstihbarat Teşkilâtı (MIT): „Unsere Geheimdienste untersuchen das alles, unser Geheimdienstchef hat mir gesagt, dass gerade alle Details gesammelt werden.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Bei einem Anschlag in Utrecht am 18. März 2019 wurden in einem Triebzug der Stadtbahn Utrecht Schüsse auf Fahrgäste abgegeben; dabei kamen vier Menschen ums Leben, sechs Menschen wurden verletzt, davon zwei schwer. Der Schütze, Gökmen Tanis, wurde noch am selben Tag verhaftet und am 20. März 2020 zur lebenslanger Haft verurteilt.", "tgt_summary": "2019年乌德勒支枪击案发生在2019年3月18日早上,荷兰乌得勒支的一架电车遭到枪击,造成3人死亡,5人受伤送院。荷兰警方形容事件「看似是」恐怖袭击。执法部门迅速抵达现场,并在数小时内封锁乌德勒支。当局对外公布疑犯是37岁的在荷土耳其人,希望尽早缉凶。当地时间约下午6时,警方在事发地点外约3公里拘捕疑犯。", "id": 679338} {"src_title": "Rolex Submariner", "tgt_title": "勞力士潛水錶", "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der Unterwasser-Thematik hatte sich der Uhrenhersteller bereits Anfang der 1930er-Jahre zugewandt. 1935 fand sich im Katalog die 47 Millimeter große Referenz 2533 mit kissenförmiger Oyster-Schale, Taschenuhr-Handaufzugswerk vom Typ Lépine und dadurch kleiner Sekunde bei der Neun. Wegen der damals unpopulären Gehäusegrösse avancierte diese Armbanduhr nicht zu einem Erfolg. Hans Wilsdorf, der Generaldirektor der von ihm ins Leben gerufenen Montres Rolex SA in Genf, liess das wasserdichte Gehäuse mit Schraubkrone, genannt Oyster, und den Rotoraufzug für Automatik-Armbanduhren entwickeln und patentieren. Diese beiden Elemente waren entscheidend für die Entwicklung der Rolex Submariner. Von René-Paul Jeanneret, Mitglied des Rolex-Direktoriums und zudem ein begeisterter Sporttaucher, stammte die Idee, einen Hybrid aus wasserdichter Sport- und doch halbwegs eleganter Alltagsuhr zu entwickeln. Er pflegte eine enge Freundschaft mit Jacques-Yves Cousteau und wusste so um die technischen und gestalterischen Notwendigkeiten einer Taucheruhr. Im September 1953 tauchte Professor Auguste Piccard mit seinem Bathyscaph FNRS-2 auf 3.150 Meter ab. Hans Wilsdorf hatte einen speziell entwickelten Stahl-Zeitmesser an der Außenwand des Tauchgeräts befestigen lassen. Nach dem Wiederauftauchen war das Instrument noch völlig intakt.", "section_level": 1}, {"title": "Markteinführung.", "content": "Auf der Basler Uhrenmesse 1954 präsentierte Rolex die erste Submariner mit mattschwarzem Zifferblatt, Leuchtziffern und -indexen sowie Leuchtzeigern für Stunden, Minuten und Sekunden. Außerdem hatte die Uhr eine Drehlünette mit Markierungen im Abstand von fünf Minuten. Den Nullpunkt symbolisierte eine ins Zentrum gerichtete Pfeilspitze mit zentral positioniertem Leuchtpunkt. Die einseitig rastende Drehlünette liess jedoch bis 1981 auf sich warten, weil sich schon Blancpain für die Fifty Fathoms 1952 eine rastende Drehlünette patentieren liess. 1954 gab es bereits drei verschiedene Submariner-Referenzen. Die bereits 1953 vorgestellte Referenz 6200 mit massivem Gehäuse, wuchtigerer Krone und dem Automatikkaliber A.296 war bis zu einer Tiefe von 200 Metern wasserdicht. Hinzu kam die Referenz 6204, der zunächst eine Wasserdichtheit bis 100 Meter zugeschrieben wurde. Diesen Wert setzte Rolex schon bald auf 180 Meter hoch. Dritte im Bunde war die ebenfalls bis 100 Meter wasserdichte Referenz 6205 mit dem Automatikkaliber A.260. Auf den Zifferblättern aller frühen Serienexemplare suchte man den weißen Schriftzug „Submariner“ jedoch vergebens. Er findet sich erst gegen Ende des Jahres 1954. Auch der markante Flankenschutz für die Aufzugskrone existierte noch nicht. 1966 folgte das erste Modell mit Datum unter der charakteristischen Lupe – die Rolex Submariner Date. Sie wird nun seit fast 60 Jahren in nahezu unveränderter Form gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In den ersten vier Bond-Filmen 007 jagt Dr. No, Liebesgrüße aus Moskau, Goldfinger, und Feuerball vertraute der Superagent 007 (gespielt von Sean Connery) wie in den Romanvorlagen von Ian Fleming auf Rolex-Armbanduhren. Daher tragen diese Modelle in Sammlerkreisen den Beinamen \"James Bond\". Es handelte sich um die Submariner-Referenzen 6200, 6538 sowie 5510. Ihre weiteren Auftritte am Bond-Handgelenk hatte die Submariner in den Filmen Im Geheimdienst ihrer Majestät, auch in Leben und sterben lassen und Der Mann mit dem goldenen Colt sowie mit Sicherheit in Lizenz zum Töten. Die Rolex Submariner ist die wohl meist kopierte und gefälschte Uhr der Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die von Rolex 1953 eingeführte Submariner war die erste professionelle Armbanduhr für Taucher mit automatischem Aufzug, die bis zu einer Tiefe von 100 Metern wasserdicht war. Mit dieser Taucheruhr gelang Rolex nach der Erfindung der Oyster, der ersten wasserdichten Armbanduhr der Welt aus dem Jahr 1926, ein zweiter großer Schritt in puncto Wasserdichtheit.", "tgt_summary": "劳力士蚝式潜水表(Rolex Oyster Perpetual Submariner)是劳力士设计生产的一系列体育手表,台湾与香港俗称水鬼,以耐水和耐腐蚀而著称。首款潜水表于1954年在巴塞尔钟表展上公诸于众。劳力士潜水表被认为是「世界上辨识度最高的奢侈品之一」,也被公认为是手表中的经典。但也由于其极受欢迎,因此有大量仿冒品。", "id": 883855} {"src_title": "Representation of the People Act 1918", "tgt_title": "1918年人民代表法令", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem dritten Wahlreformgesetz von 1884, Third Reform Act, besaßen 60 % der männlichen Haushaltsvorstände über 21 Jahren das Wahlrecht. Nach dem bisherigen Wahlrecht waren 40 % der männlichen Bevölkerung nicht wahlberechtigt. Millionen von Soldaten, die aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrten, wären nicht berechtigt gewesen, in der Parlamentswahl zu wählen. (Die letzte Wahl hatte im Dezember 1910 stattgefunden. Die für 1916 geplanten Wahlen waren aufgeschoben worden auf einen Zeitpunkt nach dem Krieg.) Das Problem des Frauenwahlrechts wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer dringlicher. 1865 traf sich die „Kensington Society“, ein Diskussionszirkel von Mittelklasse-Frauen, denen höhere Bildung verwehrt war, in der Wohnung einer indischen Akademikerin namens Charlotte Manning in Kensington. Nach einer Diskussion über das Wahlrecht wurde ein kleines informelles Komitee gebildet, um eine Petition zu entwerfen und Unterschriften zu sammeln. Dabei waren unter anderen Barbara Bodichon, Emily Davies und Elizabeth Garrett. 1869 publizierte John Stuart Mill seinen Essay \"The Subjection of Women\" (verfasst 1861), eines der frühesten Werke zu diesem Problem von einem männlichen Autor. Im Buch versucht Mill sein Anliegen der perfekten Gleichheit der Geschlechter darzustellen. Er spricht über die Rolle der Frauen in der Ehe und wie diese geändert werden müsse. Und er kommentiert drei Hauptfaktoren des Frauendaseins, das nach seinem Gefühl sie daran hindern würden: Die Gesellschaft und das Verhältnis der Geschlechter, Erziehung und Bildung und Heirat und Ehe. Er argumentierte, dass die Unterdrückung der Frauen eines der wenigen Überbleibsel der alten Zeiten sei, eine Gruppe von Vorurteilen, die ernstlich den Fortschritt der Menschheit verhinderte. Er war bereit dem Parlament eine Petition zu präsentieren, vorausgesetzt sie enthalte wenigstens 100 Unterschriften. Der erste Version wurde von seiner Stieftochter Helen Taylor entworfen. Die Suffragetten und „Suffragistinnen“ hatten vor dem Krieg für das Frauenwahlrecht gekämpft. Aber sie fühlten, dass sich zu wenig geändert hatte, trotz der zum Teil gewalttätigen Proteste von Frauen wie Emmeline Pankhurst und der Women’s Social and Political Union. Die Suffragistin Millicent Fawcett vermutete, dass 1917 das Problem des Frauenwahlrechts der Hauptgrund für die „Speaker’s Conference“ (Konferenz der Parteiensprecher) war. Sie protestierte über das Ergebnis der Altersbegrenzung, während sie anerkannte, dass es zu der Zeit eineinhalb Millionen mehr Frauen als Männer im Land gab und dass sogar die „friends of women's suffrage“ (männliche Freunde des Frauenwahlrechts) eine männliche Mehrheit zu behalten wünschten. Die Debatten in beiden Häusern des Parlaments ergaben eine Mehrheit und Einigkeit über die Parteigrenzen hinweg. Der Home Secretary (Innenminister) George Cave mit seiner Konservativen Partei in der Regierungskoalition stellte das Gesetz vor:", "section_level": 1}, {"title": "Bestimmungen des Gesetzes.", "content": "Das neue Wahlgesetz von 1918 erhöhte die Wählerschaft, indem es praktisch alle Eigentumsqualifikationen für Männer abschaffte und den Frauen über 30, die geringe Qualifikationen hinsichtlich des Besitzes erfüllen mussten, das Wahlrecht gab. Das Stimmrecht für letztere wurde als Anerkennung für den Beitrag akzeptiert, den die weiblichen Arbeiter in der Kriegsrüstung geleistet hatten. Frauen waren jedoch politisch immer noch nicht den Männern gleichgestellt (die ja ab 21 Jahren wählen konnten); die volle Gleichheit bei der Wahl wurde in Irland 1922 erreicht, im Vereinigten Königreich gab es diese erst mit dem Wahlgesetz von 1928, dem Representation of the People (Equal Franchise) Act 1928. Wichtige Bestimmungen des Gesetzes von 1918 waren: Das Gesetz fügte der Wählerschaft 8,4 Millionen Frauen sowie 5,6 Millionen Männer hinzu. Es war deswegen die umfangreichste Wahlgesetzreform, wenn man die Vergrößerung der Wählerschaft betrachtet. Die Kosten, die durch die Wahlhelfer entstanden, wurden zum ersten Mal vom Finanzministerium übernommen. In der Zeit vor der Allgemeinen Wahl von 1918 waren die Verwaltungskosten auf die Kandidaten abgewälzt worden, die diese zusätzlich zu ihren sonstigen Ausgaben zu zahlen hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Veränderungen.", "content": "Die Größe der Wählerschaft verdreifachte sich von 7,7 Millionen, die 1912 zur Wahl berechtigt waren, auf 21,4 Millionen am Ende des Jahres 1918. Frauen hatten nun einen Anteil von 39,64 % an der Wählerschaft. Wären die Frauen unter den gleichen Bedingungen wie die Männer zur Wahl zugelassen worden, wären sie wegen der Kriegsverluste der Männer in der Mehrheit gewesen. Das Wahlalter von 30 Jahren war gewählt worden, da jeder Versuch, es niedriger anzusetzen, politisch nicht durchsetzbar war. Ein Minister erklärte es kurz nach der Verabschiedung des Gesetzes so: „(T)he reason why the age limit of thirty was introduced (was) in order to avoid extending the franchise to a very large number of women, for fear they might be in a majority in the electorate of this country. It was for that reason only, and it had nothing to do with their qualifications at all. No one would seriously suggest that a woman of twenty-five is less capable of giving a vote than a woman of thirty-five.“ Zusätzlich zu den Wahländerungen richtete das Gesetz das gegenwärtige System ein, die gesamte Stimmabgabe bei einer Allgemeinen Wahl auf einen Tag zu legen. Zuvor war eine über einen Zeitraum von Wochen verteilte Stimmabgabe üblich (obwohl die Stimmabgabe selbst nur an einem Tag in jedem Wahlkreis abgehalten wurde). Weiterhin wurde die jährliche Wählerregistrierung eingeführt (Electoral Register).", "section_level": 1}, {"title": "Abstimmungsergebnisse.", "content": "Das Wahlgesetz „Representation of the People Act“ wurde am 19. Juni 1917 mit einer Mehrheit von 385 zu 35 Stimmen im Unterhaus verabschiedet. Nun musste das Gesetz noch das Oberhaus passieren, aber Lord Curzon, der Präsident der „National League for Opposing Woman Suffrage“ (Nationale Vereinigung für Opposition gegen das Frauenwahlrecht) wollte keinen Zusammenstoß mit den Unterhausmitgliedern haben und opponierte nicht gegen das Gesetz. Viele weitere Opponenten des Gesetzes unter den Lords verloren ihren Mut, als er sich weigerte als ihr Sprecher zu handeln. So ging das Gesetz mit 134 zu 71 Stimmen durch.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen und Auswirkungen.", "content": "Die erste Wahl, die nach dem neuen System abgehalten wurde war die Allgemeine Wahl von 1918. Die Abstimmung fand am 14. Dezember 1918 statt, aber die Stimmenauszählung begann erst am 28. Dezember 1918. Nachdem dieses Gesetz 8,4 Millionen Frauen das Stimmrecht gegeben hatte, wurde im November 1918 das „Qualifikationsgesetz für Frauen“ („Parliament (Qualification of Women) Act 1918“) verabschiedet, das den Frauen erlaubte, ins Parlament gewählt zu werden. Mehrere Frauen kandidierten 1918 für die Wahl zum Unterhaus, aber nur eine, die Sinn-Féin-Kandidatin für „Dublin St. Patrick's“, Constance Markievicz, wurde gewählt; sie nahm jedoch ihren Sitz in Westminster nicht ein und war stattdessen Abgeordnete in der Dáil Éireann (der ersten Dáil) in Dublin. Die erste Frau, die am 1. Dezember 1919 einen Unterhaussitz einnahm, war Nancy Astor, die als Parlamentsmitglied der „Coalition Conservative“ für „Plymouth Sutton“ am 28. November 1919 gewählt wurde. Als Parlamentsmitglieder bekamen Frauen auch das Recht, Ministerinnen in der Regierung zu werden. Die erste Frau im Kabinett und Privy Council war Margaret Bondfield, Arbeitsministerin von 1929 bis 1931. Es gab einige Begrenzungen im neuen Wahlgesetz: Es schuf kein komplettes System des Grundsatzes \"„One person, one vote“\" (Eine Person, eine Stimme), also der politischen Gleichheit. Sieben Prozent der Bevölkerung erfreuten sich einer Mehrfachstimme (plural vote) bei der 1918er Wahl. Es waren meistens Männer der Mittelklasse, die eine Extrastimme aufgrund des Universitäts-Wahlkreises (University Constituency) hatten. Dieses Gesetz hatte die Universitätsstimmen durch die Schaffung von Sitzen für „Kombinierte Englische Universitäten“ (Combined English Universities) noch erhöht. Oder sie hatten eine Stimme durch einen Firmensitz in einem anderen Wahlkreis. Das Wählen in mehreren Wahlkreisen wurde erst durch das Wahlgesetz von 1948 (Representation of the People Act 1948) verboten. Es gab natürlich noch die deutliche Ungleichheit zwischen dem Stimmrecht der Männer und Frauen: Frauen konnten erst wählen, wenn sie das Alter von 30 Jahren erreicht hatten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gesetz Representation of the People Act 1918 wurde 1918 als ein Act of Parliament verabschiedet, um das Wahlsystem in Großbritannien und Irland zu reformieren. Es wird auch das vierte Reformgesetz (Fourth Reform Act) genannt. Das Gesetz weitete das Wahlrecht bei Parlamentswahlen auf Männer über 21 Jahren aus, unabhängig davon, ob sie Eigentum besaßen. Auch Frauen ab 30 Jahren, die im Wahlkreis ansässig waren und Land bzw. Einrichtungen besaßen, die einen Steuerwert von mehr als fünf Pfund hatten, oder deren Ehemänner diese Bedingung erfüllten, erhielten das Wahlrecht. Gleichzeitig erweiterte es das kommunale Wahlrecht, so dass nun auch Frauen über 21 Jahren zu gleichen Bedingungen wie die Männer wählen konnten.", "tgt_summary": "《1918年人民代表法令》(英语:Representation of the People Act 1918),亦称为“《第四部改革法令》”,是英国在1918年进一步扩大下议院选民基础的法案。", "id": 125858} {"src_title": "Persona (2019)", "tgt_title": "女孩,四繹", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Spiel, Satz und Sieg ( \"Love Set\") von Lee Kyoung-mi IU sieht ihrem Vater und seiner Freundin beim Tennis zu, als ein Freund von ihr kommt. IU möchte, dass er Doona verführt, damit sie nicht ihren Vater heiratet. Doona fordert IU heraus. Wenn sie gewinne, würde IU von ihren Vater loslassen und Doona würde ihren Vater heiraten. Doch wenn IU gewinne, verschwinde Doona und heirate stattdessen IUs Freund. Obwohl IU alles gibt, ist sie im Match unterlegen. Am Ende sagt sie, sie könne das nicht akzeptieren. Doona sagt schließlich, sie würde ihren Vater nicht heiraten. Sammlerin () von Yim Pil-sung Jeong-u trifft nach einer Weile seine Freundin Eun wieder, die plötzlich verreist war. Für sie hat er seine vorherige Freundin verlassen. Sie erzählt, dass sie mit Freunden viel Zeit beim Surfen verbracht hat. Außerdem gibt sie ihm ein Geschenk, dass er erst öffnen soll, wenn sie geht. Jeong-u wirkt verletzt, da er nicht verstehen kann, warum sie ihm denn nichts davon sagte. Außerdem schaut sie ständig aufs Handy, wenn er mit ihr redet. Während ihrer Unterhaltung geht sie plötzlich nach draußen und küsst einen anderen Mann. Jeong-u stellt sie zur Rede und fragt sie, ob sie ihn wirklich als ihren Freund ansieht. Sie antwortet, dass man das schon sagen könne. Aber sie sei ihm zu nichts verpflichtet und könne machen, was sie wolle. Zudem habe sie ihm zugehört, obwohl sie alle Geschichten schon gekannt habe. Sie suche einen Mann, der für sie sein Herz raus reißen würde. Jeong-u tut dies sogleich. Eun packt das Herz in einen Behälter und geht. Weitere Herzen sind in ihrer Tasche zu sehen. Jeong-u öffnet das Geschenk und sieht darin eine kleine Version von ihm selbst, die sich schlafen legt. Ist Küssen ein Verbrechen? () von Jeon Go-woon Han-na besucht ihre Freundin Hye-bok. Doch ihr Vater sagt ihr, sie sei bei ihrem Onkel. Doch Han-na glaubt ihm nicht, wartet bis ihr Vater das Haus verlässt und kann Hye-bok finden. Sie erzählt ihm, sie habe gestern Abend am Strand einen Fremden geküsst, was Knutschflecken hinterließ. Darauf habe ihr Vater ihr Haar kurz geschnitten, als er die Knutschflecken sah. Han-na schlägt einen Racheplan an Hye-boks Vater vor. Sie bereiten einige Fallen im Haus vor, wie etwa Seife auf dem Badezimmerboden zu verwischen. Doch Hye-boks Vater kann unbewusst die gestellten Fallen umgehen und stürzt nicht. Auch der nächste Versuch bleibt erfolglos. Am Abend gehen sie enttäuscht vors Haus, um zu rauchen. Für Hye-bok ist es das erste Mal. Als plötzlich ein Auto kommt, versteckt sich Han-na während Hye-bok ihre Zigarette weg wirft. Der Autofahrer hat sich nur verfahren. Als er weg ist, bemerken die beiden Mädchen, dass die Zigarette im Hühnerstall einen kleinen Brand verursacht hat. Mit Erde können sie das Feuer löschen. Darauf beschließen die beiden Mädchen, gemeinsam an den Strand zu gehen. Während die Kamera heraus schwenkt, sind Han-na und Hye-bok auf dem Weg zum Strand mit einem Fahrrad zu sehen, während das Haus brennt und langsam auch auf den Wald übergeht. Abendlicher Spaziergang () von Kim Jong-kwan Ein Mann und eine Frau gehen eines Abends gemeinsam spazieren. Sie spricht vom Tod ihrer Schwester. Als er sie fragt, warum sie so etwas gruseliges erzähle, antwortet sie, dass sie auch gestorben sei und fragt, ob er es vergessen habe. Dadurch erinnert er sich wieder. Das Paar wurde durch ihren Tod getrennt, doch sie wollte ihn sehen und besucht ihn deshalb in seinem Traum. Sie schwelgen in Erinnerungen. Als er sie fragt, warum sie gestorben sei, sagt sie, sie habe sich einsam gefühlt. Es gab Menschen, die sie gut kannten, so wie er. Doch die Menschen, die sie anders kannten als sie war, gaben ihr ein Gefühl der Einsamkeit. Zum Schluss umarmen sich beide.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Persona\" ist das erste Filmprojekt von Mystic Entertainment, einer südkoreanischen Agentur für Musiker und Schauspieler. Die Planung übernahm der Gründer Yoon Jongshin. Im August 2019 wurde bekanntgegeben, dass eine Fortführung geplant ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Persona ist ein südkoreanischer Episodenfilm aus dem Jahr 2019 mit IU in der Hauptrolle. In vier Kurzfilmen der Regisseure Yim Pil-sung und Kim Jong-kwan sowie der Regisseurinnen Lee Kyoung-mi und Jeon Go-woon werden jeweils vier unterschiedliche Persönlichkeiten erkundet. Netflix sicherte sich die weltweiten Vertriebsrechte und wollte den Film ursprünglich ab dem 5. April 2019 zum Abruf bereitstellen. Aufgrund des Waldbrands in der Provinz Gangwon wurde die Veröffentlichung aber auf den 11. April verschoben.", "tgt_summary": "女孩,四绎(,英语:Persona)是由Netflix发行的韩国独立单元剧。剧名“Persona”原意即为“不同于真实内在的外显人格、或刻意扮演的角色”,因此本剧编排上比起剧情的铺陈,更着重在演员诠释不同的角色时所呈现多样化的样貌和魅力。第一季由李知恩(IU)主演,包含了四篇每集约20分钟;并由四位不同导演分别执导的独立短篇故事。四个短篇依序为《爱情零局》、《久不腐败》、《亲吻是罪》、《走在夜里》,同步于2019年4月11日播出。第二季原预计在2020年播出,但由于主演崔真理(雪莉)过世,发行计划可能生变。电影公司表示他们仍在研究如何处理后续的问题,可能会更换女主角,但亦有可能会终止整个计划。", "id": 795377} {"src_title": "Sukiyaki (Lied)", "tgt_title": "昂首向前走", "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Der Text von \"Ue o muite arukō\" wurde von Rokusuke Ei (1933–2016) geschrieben, die Musik kam dazu von Hachidai Nakamura. Gesungen wurde das Lied von dem zu diesem Zeitpunkt erst 19-jährigen Kyū Sakamoto. Der Inhalt des Liedes erweckt nach außen den Eindruck einer traurigen Liebesballade, da es um einen Mann geht, der sich alleine fühlt und den Kopf nach oben trägt, sodass seine Tränen nicht fallen. Das Lied hat aber auch eine „politische Interpretation“, die nicht-japanischen Hörern zumeist unbekannt blieb: Rokusuke Ei schrieb den Song nach dem Besuch eines Studentenprotestes gegen die nach dem Zweiten Weltkrieg anhaltenden Militärpräzenz der US-Amerikaner in Japan. Der Text drückt Frustration, aber zugleich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft aus. Die politischen Elemente wurden aber von Ei bewusst vage gelassen, sodass es auch nur als Liebeslied verstanden werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "Nach seiner Veröffentlichung war das Lied drei Monate an der Spitze der japanischen Charts und dort das erfolgreichste Lied des Jahres 1961. Louis Benjamin, der Manager einer englischen Plattenfirma, hörte das Lied bei einer Geschäftsreise in Japan. Er kaufte es und ließ es in England von Kenny Ball unter dem Titel als Instrumentalstück veröffentlichen. Benjamin wählte für diese Veröffentlichung mit \"Sukiyaki\" – nach dem gleichnamigen Gericht, einem japanischen Eintopf – einen neuen Titel. Das Gericht Sukiyaki steht in keiner Weise in Verbindung mit dem Inhalt des Liedes, \"Sukiyaki\" wurde nur ausgewählt, da er bei nicht-japanischen Hörern leichter verständlich und auszusprechen (und damit besser vermarktbar) war als der ursprüngliche Titel \"Ue o muite arukō\". Die Instrumentalversion erreichte Platz 10 der britischen Hitparade. Capitol Records veröffentlichte dann 1963 das Original von Kyū Sakamoto ebenfalls unter dem Namen \"Sukiyaki\". Diese japanisch gesungene Version wurde sofort für drei Wochen Platz 1 der US-amerikanischen Charts Der Song entwickelte sich zum Welthit und ist bis heute der einzige japanische Nummer-eins-Hit in den amerikanischen Billboard Hot 100, auch in Ländern wie Norwegen und Australien belegte er daraufhin die Spitzenposition. In Deutschland erreichte \"Sukiyaki\" Platz 2, in der britischen Charts Platz 6. Mit über 13 Millionen verkauften Einheiten gilt \"Sukiyaki\" als eine der meistverkauften Singles aller Zeiten. Der weltweite Erfolg des Liedes wurde als Symbol für den zunehmenden Aufstieg und die erneute internationale Akzeptanz Japans nach ihrer Niederlage im Zweiten Weltkrieg gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "1963 veröffentlichten die Blue Diamonds auf derselben Melodie einen Schlager in deutscher Sprache mit dem Titel \"Sukiyaki\", der im Text das Gericht erwähnt. Er erreichte wie Sakamotos Version Platz 2 der deutschen Charts. Eine im März 1981 veröffentlichte Version der Disco-Gruppe A Taste of Honey konnte sich in mehreren Ländern in den Charts platzieren, darunter in den USA auf Platz 3. Sie schrieben einen englischen Text dazu, der aber mit dem ursprünglichen Text nichts zu tun hat. 1995 erreichte die Gruppe 4 P.M. mit einer A cappella-Variante Platz 8 der Billboard Charts.", "section_level": 1}, {"title": "B-Seite.", "content": "Auf der B-Seite von Kyu Sakamotos Single war das Lied \"Anoko-no Namae-wa Nantenkana\" (あの娘の名前はなんてんかな, deutsch „Wie heißt diese Frau?“), ebenfalls von Ei und Nakamura geschrieben. Das knapp drei Minuten lange Kayōkyoku-Lied beschreibt einen Mann, der eine Frau in der Ferne sieht und sich fragt, wie sie wohl heißt. Als er sich ihr am Ende nähert, stellt sich heraus, dass er eine Schaufensterpuppe gesehen hatte. Der Song ist mit Blasorchester und Geigen arrangiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ue o muite arukō (上を向いて歩こう), international vor allem bekannt als Sukiyaki, ist ein Lied des japanischen Sängers Kyū Sakamoto. Auf deutsch übersetzt bedeutet der Titel etwa „Während ich laufe, schaue ich nach oben“. Sakamoto veröffentlichte den Song bereits 1961, zum Welthit wurde er allerdings erst 1963.", "tgt_summary": "是1961年在日本发行、由歌手坂本九所演唱的歌曲,之后1962年在日本海外发行时歌名改为《寿喜烧》(Sukiyaki)。", "id": 725491} {"src_title": "Randalls Partnergrundel", "tgt_title": "倫氏鈍塘鱧", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Dieser Fisch erreicht eine maximale Standardlänge von 12 Zentimetern. Der Kopf ist moderat seitlich abgeflacht und höher als breit, der Körper ist seitlich abgeflacht. Das Maul ist endständig. Auf dem Oberkiefer sitzen die Zähne in 4 Reihen, auf dem Unterkiefer in 4 bis 5 Reihen. Alle Zähne sind konisch und gebogen. Pflugscharbein (Vomer) und Gaumenbein (Os palatinum) sind unbezahnt. Längs des Körpers befinden sich 54 bis 63 kleine Schuppen in einer Reihe, nach vorne hin Rundschuppen (Cycloidschuppen), zum Körperende hin Kammschuppen (Ctenoidschuppen). Die Kammschuppen erstrecken sich keilförmig bis zu einem Punkt unterhalb des Beginns der zweiten Rückenflosse bis Mitte der ersten Rückenflosse. Die Brustbasis und Brust sind mit kleinen Rundschuppen, der Bauch mit sehr kleinen Rundschuppen und der Ansatz der Schwanzflosse mit Kammschuppen besetzt. Die Seiten des Kopfes und die Nackenmitte sind unbeschuppt. Die erste Rückenflosse (Dorsale) ist höher als die Körperhöhe und wird von 6 Hartstrahlen gestützt, der zweite, dritte und der vierte Strahl sind am längsten und ungefähr gleich lang. Die zweite Rückenflosse und die Afterflosse (Anale) von 1 Hartstrahl und 12 Weichstrahlen gestützt. Die beiden Spitzen der Schwanzflosse sind asymmetrisch, die oberen Strahlen sind länger als die unteren. Die Schwanzflosse ist gewöhnlich länger als der Kopf. Die Körperfarbe ist weiß, über Kopf und Körper verlaufen sieben schmale orangefarbene Querstreifen. Die große, flaggenartige erste Dorsale trägt einen auffälligen, hell umrandeten schwarzen Fleck und eine Vielzahl kleinerer, weißer Flecken.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet im westlichen Pazifik erstreckt sich von den Molukken bis zu den Salomon-Inseln, nach Norden bis zu den Ryūkyū-Inseln und nach Süden bis zum nördlichen Great Barrier Reef und nach Palau (Micronesien).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "\"Amblyeleotris randalli\" lebt in Korallenriffen mit klarem Wasser an Stellen mit Korallensand. Wie einige andere Arten in verschiedenen Gattungen der Familie der Grundeln (Gobiidae) lebt \"Amblyeleotris randalli\" normalerweise in einer Gemeinschaft mit einem Knallkrebs (Alpheidae) in einer Höhle aus Korallenbruch. Nach Beobachtungen der Erstbeschreiber ernährt sich \"Amblyeleotris randalli\" von Organismen die sich im Sand befinden den der Knallkrebs bei Graben der Höhle ablagert, die Art geht aber auch entfernt vom Bau auf Nahrungssuche.", "section_level": 1}, {"title": "Aquaristik.", "content": "Im Aquarium kann \"Amblyeleotris randalli\" als Symbiosegrundel zusammen mit einem Knallkrebs wie z. B. \"Alpheus bellulus\" oder \"Alpheus ochrostiatus\" gehalten werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Randalls Partnergrundel (\"Amblyeleotris randalli\") ist eine in tropischen Riffen des Pazifischen Ozeans in Tiefen von 25 bis 50 Metern heimische Art. Der Artzusatz \"randalli\" bezieht sich auf den amerikanischen Ichthyologen John Ernest Randall.", "tgt_summary": "伦氏钝塘鳢(学名:),为辐鳍鱼纲𫚥虎鱼目𫚥虎亚目𫚥虎鱼科钝塘鳢属的其中一种,分布于西太平洋区,包括台湾、菲律宾、日本、澳洲、印尼、密克罗尼西亚及所罗门群岛等海域,本鱼在高刺状的背鳍后面基底上具特殊的眼状斑,背鳍硬棘7枚,背鳍软条12枚,臀鳍硬棘1枚,臀鳍软条12枚,体长可达12公分,为底栖性鱼类,栖息深度25-50米,生活于清澈水域的礁沙混合区,与枪虾共生,可做为观赏鱼。", "id": 2660875} {"src_title": "Bahnhof Shin-Toyohashi", "tgt_title": "新豐橋車站", "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Shin-Toyohashi ist ein Kopfbahnhof und die nördliche Endstation der Atsumi-Linie, die nach Mikawa-Tahara auf der Atsumi-Halbinsel führt. Für ihren Betrieb zuständig ist die Bahngesellschaft Toyohashi Tetsudō, eine Tochtergesellschaft der Meitetsu-Gruppe. Nahverkehrszüge verkehren täglich durchgehend im 15-Minuten-Takt zwischen 6:00 und 23:30 Uhr. Der Bahnhof steht im zentralen Stadtteil Ekimae-Ōdōri und grenzt an den nördlich davon befindlichen Bahnhof Toyohashi, getrennt durch einen auf drei Seiten umschlossenen Vorplatz. Er besitzt zwei stumpf endende Gleise an einem Mittelbahnsteig. Es besteht zwar eine Gleisverbindung zur parallel verlaufenden Tōkaidō-Hauptlinie, die aber mehrere Rangiermanöver erfordert und deshalb kaum genutzt wird. In das dreistöckige Empfangsgebäude integriert sind eine FamilyMart-Filiale und eine private Weiterbildungsschule.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Bahngesellschaft \"Atsumi Dentetsu\" nahm in den Jahren 1924/25 die Atsumi-Linie in mehreren Etappen in Betrieb, jedoch befand sich die stadtseitige Endstation einige hundert Meter vom Hauptbahnhof entfernt an der Haltestelle Hanada. Nach dem Erwerb der dafür notwendigen Grundstücke konnte die Strecke am 1. Oktober 1927 bis hierhin verlängert werden. Die neue Endstation trug zunächst den Namen \"Toyohashi-ekimae\" (, dt. „vor dem Bahnhof Toyohashi“) und erhielt bereits am 13. Oktober die heutige Bezeichnung \"Shin-Toyohashi\" (, dt. „Neu-Toyohashi“). Durch eine Fusion ging die Atsumi-Linie am 1. September 1940 in den Besitz der Bahngesellschaft Nagoya Tetsudō über. Ein US-amerikanisches Flächenbombardement am 19. und 20. Juni 1945 zerstörte nicht nur große Teile der Stadt, sondern richtete auch schwere Schäden am Bahnhof an; dennoch konnte der Verkehr nach kurzer Zeit wiederaufgenommen werden. Seit einer Umstrukturierung der Meitetsu-Gruppe am 1. Oktober 1954 ist die Toyohashi Tetsudō zuständig. Das heutige, um etwa 50 Meter verschobene Empfangsgebäude ist seit dem 5. Juni 2008 in Betrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Shin-Toyohashi (jap., \"Shin-Toyohashi-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū, betrieben von der Bahngesellschaft Toyohashi Tetsudō. Er befindet sich in der Präfektur Aichi auf dem Gebiet der Stadt Toyohashi und steht in unmmittelbarr Nachbarschaft des Bahnhofs Toyohashi.", "tgt_summary": "新丰桥车站()是一位于日本爱知县丰桥市花田町西宿,隶属于丰桥铁道的铁路车站。新丰桥车站是丰桥铁道所属的一般铁路线、渥美线的起点车站,其与同属该公司的另一条路面电车线东田本线之起点车站站前车站()相距在步行距离之内,因此具有转车的功能。但与站前车站相比,新丰桥车站距离东海旅客铁道(JR东海)、名古屋铁道(名铁)所共享的丰桥车站距离稍远,因此相较起来转运的便利性就显得薄弱了些。", "id": 2692075} {"src_title": "Diener des Volkes (Fernsehserie)", "tgt_title": "人民公仆", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Wolodymyr Selenskyj spielt den Geschichtslehrer Wassyl Holoborodko. Nach der Trennung von seiner Frau ist dieser wieder bei den Eltern eingezogen und unterrichtet an einer normalen Schule in Kiew. Seine Schüler filmen heimlich die Schimpftirade Holoborodkos über die ukrainische Politik und laden diesen Film bei YouTube hoch. Daraufhin wird der unerfahrene, aber ehrliche Lehrer zum Präsidenten gewählt und tritt an zum Kampf gegen die Korruption. „Dabei stolpert er durch die Abgründe der Kiewer Politik, vom Staatsbankrott über Oligarchenintrigen bis hin zu durchzechten Partynächten mit den IWF-Vertretern.“ In der letzten Staffel kommt Dmytro Surikow an die Macht, der Herrscher über ein „Milchimperium“, und lässt Holoborodko verhaften. Surikow wird durch die Nationalistin Schanna Boryssenko entmachtet. Holoborodko kommt schließlich aus dem Gefängnis frei, wendet die finanzielle Katastrophe der Ukraine ab und eint das Land.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "„Diener des Volkes“ (ukrainisch \"Sluha narodu\") ist zugleich auch der Name der Partei von Wolodymyr Selenskyj, der bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine am 21. April 2019 als politisch bisher nicht hervorgetretener Schauspieler zum Präsidenten der Ukraine gewählt wurde. Wolodymyr Paniotto vom Kiewer Internationalen Institut für Soziologie (KIIS) zufolge könnte sowohl das Image des Filmpräsidenten Holoborodko als auch das von Selenskyj persönlich bei dem Wahlerfolg Selenskyjs eine Rolle gespielt haben – der Traum, dass ein einfacher, ehrlicher, wenn auch nicht qualifizierter Mann Präsident wird. Diana Duzyk, Medienexpertin am Ukrainischen Institut für Medien und Kommunikation ist der Überzeugung, dass die Sendung der Serie \"Diener des Volkes\" im Vorfeld der Wahlen „Teil des Wahlkampfs“ sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diener des Volkes (Originaltitel: Sluha narodu,, ) ist eine Polit-Comedy-Serie im ukrainischen Fernsehen. Sie wird seit 2015 vom Sender 1+1 ausgestrahlt, welcher Ihor Kolomojskyj gehört. Die Serie, „eine Art humoristisches House of Cards mit ukrainischem Lokalkolorit“, wurde mittlerweile von Netflix gekauft.", "tgt_summary": "《人民公仆》(,,又译《瓦夏的故事》)是一部乌克兰政治讽刺、喜剧电视连续剧,于2015年10月16日首播。弗拉基米尔·泽连斯基饰演的中学历史教师瓦西里·彼得罗维奇·戈洛博罗德科()在上课期间,学校要求他班上的学生去布置总统大选投票站,气愤的戈洛博罗德科开始用粗口挖苦、埋怨乌克兰历任总统。这一片段意外地被学生拍下并上传到影片网站,受到网民热捧。通过众筹,戈洛博罗德科参加了总统选举,意外当选总统所引发的一系列趣事。", "id": 2498615} {"src_title": "Udeheische Sprache", "tgt_title": "烏德蓋語", "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Die Udehe leben in kleinen Gruppen in multinationalen Dörfern entlang der Nebenflüsse des Ussuri (Chor, Bikin, Iman), Amur (Anjui, Chungari, Kur) und entlang der Flüsse, die in die Tatarensund (Samarga, Nelma, Edinka usw.) münden. Die meisten Udehe leben derzeit in den Dörfern Gwasjugi am Fluss Chor (Bezirk Laso der Region Chabarowsk) und Krasny Jar am Fluss Bikin (Bezirk Poscharsky der Region Primorje). Es gibt einige Unterschiede in der Sprache der verschiedenen Gebietsgruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Grammatik und Vokabeln.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konsonanten.", "content": "/z/ ist ein Allophon von /d͡z/. Die Udeheische Sprache gehört zu den Sprachen des Suffix-agglutinativen Typs, es gibt Elemente der Verschmelzung. Primär-Morpheme dominieren im Wortschatz. Es gibt alte lexikalische Anleihen aus der mandschurischen Sprache, die wiederum einen erheblichen Einfluss auf die mongolische und die chinesische Sprache hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Schriftsprache.", "content": "Während seiner Existenz wurde Udeheisch in verschiedenen Schriften geschrieben und wiederholt reformiert. Gegenwärtig wird die udeheische Sprache in kyrillischer Schrift geschrieben, es gibt jedoch keine allgemein akzeptierte Norm. In der Geschichte des Udehe-Schrift gibt es zwei Stufen:", "section_level": 1}, {"title": "Erste Verschriftlichung.", "content": "Die erste zuverlässig bekannte Fixierung des Udehe-Sprachmaterials wurde 1859 vom Naturforscher Richard Maack vorgenommen, der mehrere einheimische Tiernamen in kyrillischer Schrift in dieser Sprache aufzeichnete. In den 1880er und 1890er Jahren stellten Iwan Nadarow und S. N. Brailowski die ersten Wörterbücher zusammen, in denen Udehe-Wörter ebenfalls in kyrillischer Schrift aufgenommen wurden. Bei der Übertragung wurden Wörter aufgenommen, deren phonetisches Erscheinungsbild sehr ungenau transkribiert wurde. Seit 1906 wurde von Wladimir Arsenjew viel an der Fixierung der Udeheische Sprache gearbeitet. In seinen weitgehend unveröffentlichten Notizen verwendete er das kyrillische Alphabet mit Akzenten. Um sich auf die Pharyngalisierung zu beziehen, verwendeten sie einen doppelten Hochpunkt ⁀̇ (Bogen mit einem Punkt oben). Experten schätzen die Notizen von Arsenjew als viel genauer, als ihre Vorgänger. Ebenfalls zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Material der Udehe von Pēteris Šmits und Stanisław Poniatowski gesammelt. Ein etabliertes Schriftsystem unter den Udehe selbst ist zu dieser Zeit jedoch nicht entstanden.", "section_level": 2}, {"title": "Lateinisch.", "content": "In den 1920er und 1930er Jahren wurde in der UdSSR der Prozess der Erstellung von Schriftsprachen für zuvor ungeschriebene Sprachen fortgesetzt. 1931 wurde das Projekt des ersten Udehe-Alphabets auf lateinischer Schriftbasis veröffentlicht. Der Autor dieses Alphabets war E. R. Schneider. Im ursprünglichen Entwurf enthielt das Alphabet die folgenden Zeichen: Aa Bb Çç Dd Ee Әә Ff Gg Hh Ꜧꜧ Ii Jj Kk Ll Mm Nn Ŋŋ Oo Pp Rr Ss Tt Uu Ww Xx Ӡӡ. 1932 wurde in einer leicht modifizierten Version des Udehe-Alphabets das erste Buch in der Udehe-Sprache veröffentlicht – „Minti oņofi“ (Unser Brief) – zusammengestellt von E. R. Schneider. Er schrieb auch andere Udeheisch-Bücher, die in den 1930er Jahren niedergeschrieben oder übersetzt wurden. Das udeheische lateinische Alphabet wurde bis 1937 verwendet. Ein möglicher Grund für die Einstellung der Buchveröffentlichung in udeheische Sprache ist die Tatsache, dass E. R. Schneider 1937/38 in den stalinistischen Säuberungen inhaftiert wurde und in der Haft umkam.", "section_level": 2}, {"title": "Kyrillisch.", "content": "In den folgenden Jahren versuchten Vertreter der Udehe-Intellektuellen die Schriftsprache wiederzubeleben. So entwickelte der Schriftsteller Dschansi Kimonko in den 1940er Jahren eine eigene Version des kyrillischen Alphabets von Udeheisch (viel später wurde es ohne Änderungen von St. Petersburger Verlagen verwendet), die jedoch zu diesem Zeitpunkt von den Behörden nicht unterstützt wurde. In den 1960er Jahren verfasste der im Dorf Gwasjugi lebende V. T. Kjalundsugoj eine Reihe von Stücken in der Sprache der Udehe, deren Manuskripte bis heute nicht erhalten sind. Es wird angemerkt, dass in den 1980er Jahren, noch vor der offiziellen Wiederherstellung des Udehe-Alphabets, einige der Udehe sowohl kyrillisch als auch lateinisch verwendeten, um ihre eigene Sprache zu schreiben. In den späten 1980er Jahren wurde die Frage nach der Wiederherstellung des Udehe-Alphabets erneut aufgeworfen. Experten haben mehrere Varianten des kyrillischen Alphabets entwickelt – eine im Leningrader Zweig des Instituts für Linguistik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (von Orest Sunik) und die zweite in Chabarowsk (von M. D. Simonov). Die zweite Option wurde vom regionalen Exekutivkomitee von Chabarowsk im Januar 1989 offiziell genehmigt. Der Udehe-Schriftsteller A. A. Kantschuga verwendete in seinen Mitte der 2000er Jahre veröffentlichten Büchern sein eigenes Schreibsystem, das aus Buchstaben des russischen Alphabets besteht, mit dem Zusatz Ң ң.", "section_level": 2}, {"title": "Zuordnungstabelle der verschiedenen Alphabet.", "content": "Zuordnungstabelle der verschiedenen Alphabet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Udeheische (Udeische) Sprache (eigenname \"удиэ кэйэвэни\") gehört zu den mandschu-tungusische Sprachen und bildet mit anderen Amur-Sprachen eine Amur-Untergruppe der Tungus-Gruppe dieser Sprachen. Am nächsten steht der Udeheischen Sprache die Orotschische Sprache.", "tgt_summary": "乌德盖语(Удиэ;Udege language;亦称 Udihe 语、Udekhe语、Udeghe语)是乌德盖人的语言,被归类为满-通古斯语系。", "id": 1509932} {"src_title": "Impfgegnerschaft", "tgt_title": "接種疫苗爭議", "src_document": [{"title": "Historische Ursprünge, Verbreitung und demografische Charakteristika.", "content": "Die ersten Impfungen der allgemeinen Bevölkerung in vielen Ländern richteten sich Anfang des 19. Jahrhunderts gegen Pocken und stießen bald mit unterschiedlicher Begründung auf Ablehnung. Inzwischen lässt sich zusammenfassen: Ablehnung oder Akzeptanz von Impfungen werden durch einen multifaktoriellen und komplexen Prozess bedingt, der von zahlreichen strukturellen und organisatorischen Faktoren im Gesundheitswesen, aber auch von sozialen, historischen, kulturellen, ideologischen und anderen Faktoren beeinflusst wird. Die von Impfgegnern vorgebrachten Gründe für eine Ablehnung ähneln denen von heute: „eine angeblich fehlende Wirksamkeit der Impfung (Erkrankung trotz Impfung), die beobachteten Nebenwirkungen, die Auslösung weiterer Erkrankungen (‚Syphillisation‘), religiöse Beweggründe und die Einschränkung von Persönlichkeitsrechten durch Zwangsimpfungen“.", "section_level": 1}, {"title": "Immanuel Kant.", "content": "Der Philosoph Immanuel Kant ist gelegentlich als Beispiel einer ethisch begründeten Ablehnung von Pockenimpfungen genannt worden. Kant war allerdings vor allem in seinen späten Jahren kein genereller Impfgegner, sondern lediglich Skeptiker und Kritiker der damals verfügbaren Pockenimpfungen. Dabei waren seine Argumente ausgesprochen differenziert, enthielten auch weltanschauliche Begründungen, die heute schwerlich noch vertretbar sind, und beruhten zudem auf der geringen Sicherheit der damals eingesetzten Pockenimpfstoffe. Außerdem änderte Kant im Laufe seines Lebens seine Meinung zur Pockenimpfung. So bezog er zwar in seiner 1797 veröffentlichten Metaphysik der Sitten noch eher kritisch Stellung zur Pockenimpfung: Wer sich gegen Pocken impfen lasse, der „wagt sein Leben aufs Ungewisse“. Da die Selbsttötung ethisch verboten sei, stelle sich die Frage: „Ist also die Pockeninoculation erlaubt?“ Kant vermied es aber, diese Frage im selben Text oder in anderen Zusammenhängen zu beantworten. Später, in seinem erst postum veröffentlichten Alterswerk, mahnte Kant zwar, man solle „der Vorsehung“, welche übermäßiges Bevölkerungswachstum auch durch Pockenepidemien begrenze, nicht durch Impfungen in den Arm fallen. Pocken und Kriege seien dazu „gelegt“ (bestimmt), das Bevölkerungswachstum zu begrenzen: „Damit Staaten nicht mit Menschen überfüllt werden und man sie in ihrem Keim ersticke: zwey Übel als Gegenmittel in sie Gelegt — die Pocken und den Krieg“. Schutzimpfungen seien zwar „heroische Mittel der Ärzte“. Aber man müsse sich darauf verlassen, dass „die Vorsehung“ in ihrer Weisheit durch Krieg und Pocken eine Überbevölkerung verhindere: „Heroische Mittel der Ärzte sind die, welche auf Tod und Leben oder, was eben so viel ist, auf die Gefahr des Patienten lebenslang krank zu werden dabey gewagt würden (auch nur eine Ansteckung beständig fürchten zu müssen). — Der Weise Gebrauch solcher Mittel kann nicht von einzelnen Menschen, sondern muß von der Vorsehung erwartet werden, welche Krieg und Kinderpocken (und zwar absichtlich) gewollt zu haben scheint, um die große Vermehrung hiedurch einzuschränken.“ Später dagegen hielt Kant sowohl durch die Obrigkeit angeordnete Impfkampagnen gegen Pocken als auch die Hinnahme solcher Impfungen durch die Untertanen für ethisch erlaubt: „ist doch das zweyte mittel, nämlich das der kinderpocken, durch andere Menschen erlaubt: daß namlich die Regierung die Pockeninoculirung durchgängig anbefehle, da sie dann für jeden Einzelnen unvermeidlich: mithin erlaubt ist.“", "section_level": 2}, {"title": "Weiterer Widerstand gegen Impfungen.", "content": "In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlangte die Impfdebatte Breitenwirkung und die Zahl der gegen Pocken Geimpften sank. Ersten organisierten Charakter hatte die Impfgegner-Szene durch das 1874 beschlossene Reichsimpfgesetz (gegen die Pocken) erlangt. Wichtige impfkritische Vertreter waren der Vorsitzende des „Verein[s] impfgegnerischer Ärzte“ Eugen Bilfinger und der Hauptschriftführer des 1881 gegründeten Monatsblattes „Der Impfgegner“ und Mitherausgeber der Zeitschrift „Die Impffrage“ Hugo Wegener, ein Ingenieur aus Frankfurt. 1881 erschien die einflussreiche Kampfschrift \"Die Judenfrage als Racen-, Sitten- und Culturfrage. Mit einer weltgeschichtlichen Antwort.\" von Eugen Dühring, einem der wichtigsten Vordenker des späteren Nationalsozialismus und der mit ihr verbundenen Rassenlehre. In ihr behauptete er, das Impfen sei ein Aberglaube, von jüdischen Ärzten aus Gründen der persönlichen Bereicherung erfunden. In der Regel übten hauptsächlich medizinische Laien Kritik an der Pockenschutzimpfung. Manche Impfgegner stellten hierbei die Wirkung der Pockenschutzimpfung in Frage und bestritten deren kausalen Zusammenhang mit dem Rückgang der Pockenfälle, obwohl dieser erst nach Einführung der Impfung stark eingesetzt hatte. So wurden beispielsweise bessere hygienische Zustände angeführt. Heinrich Oidtmann dagegen behauptete, dass nicht die protektive Wirkung der Impfung, sondern der zurückgehende Lumpenhandel aus Schafwolle für jenen Rückgang verantwortlich sei (er vertrat die Ansicht, Pocken würden über Schafwolle übertragen werden). Andere Impfgegner stritten zwar den Sinn von Impfungen nicht ab. Stattdessen standen sie dem gesetzlich verankerten Pockenimpfzwang kritisch gegenüber, befürchteten Langzeitfolgen oder kritisierten z. B. als Vegetarier das Einbringen tierischer Materialien durch die Impfung (Impflymphe aus Kuhpocken). Schließlich gab es Impfgegner wie Wegener in den 1910er Jahren, die bewusst durch Berichte angeblicher Impfopfer die Bevölkerung „in Furcht und Schrecken“ versetzen wollten. Wegener veröffentlichte das Buch \"Impf-Friedhof\". Extremisten nutzen vor allem emotional gefärbte Argumente, die Ängste heraufbeschworen, größtenteils irrational und wissenschaftsfeindlich waren. Ein wiederkehrendes Motiv war auch das medienwirksame Präsentieren von Patienten mit Impfschäden. In den Jahren 1908 bis 1914 organisierten Impfgegner einige mehrtägige Kongresse. Nach Mitte des 20. Jahrhunderts wurden zur Impffrage diverse Verschwörungstheorien veröffentlicht. So behauptete die US-amerikanische Impfgegnerin Eleanor McBean in einem ihrer Bücher, die Spanische Grippe von 1918 bis 1920 sei durch Impfungen verursacht worden. Damals gab es aber noch gar keine Impfungen gegen Grippe, es ist wissenschaftlich bewiesen, dass das Influenza-A-Virus (H1N1) die spanische Grippe verursachte. Verschwörungstheorien haben fälschlich behauptet, AIDS werde nicht durch das HI-Virus verursacht, sondern durch Impfungen (AIDS-Leugnung). Der Journalist Edward Hooper behauptete in den 1990er Jahren sogar, Hilary Koprowskis Polioimpfungen zwischen 1957 und 1960 hätten AIDS in Belgisch Kongo verursacht (Kontroverse um die Entstehung von AIDS). Dies ist nachweislich falsch und wurde widerlegt; in dem damals verwendeten Impfstoff wurden keine Spuren von HIV, SIV oder Affen-DNA gefunden.", "section_level": 2}, {"title": "Ablehnung in jüngerer Zeit.", "content": "Die Zahl der Impfgegner in Deutschland ist klein und nimmt seit Jahren nicht zu. Nach einer für die Bevölkerung in Deutschland repräsentativen Studie von 2016 im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hatten von den 16- bis 85-Jährigen ein Fünftel teilweise Vorbehalte gegen Impfungen jeder Art, fünf Prozent eine „(eher) ablehnende“ Haltung. Im Vergleich zu 2014 war der Anteil derjenigen, die Impfungen befürworten, signifikant gestiegen. Aufgegliedert in die verschiedenen Arten von Impfung war der Anteil derjenigen, die die Impfung gegen saisonale Grippe insgesamt als „(besonders) wichtig“ einschätzen, im Vergleich zu 2014 von insgesamt 56 auf 47 Prozent signifikant gesunken. Bezogen auf Impfungen ihrer Kinder gaben 15 Prozent der Eltern teilweise Vorbehalte an, zwei Prozent gaben eine „(eher) ablehnende“ Haltung an. Nahezu alle befragten Eltern meinten, dass ihr Kind auf jeden Fall gegen Tetanus, Kinderlähmung, Masern, Röteln und Mumps geimpft werden sollte. Auch gegen Keuchhusten, Diphtherie, Meningokokken, Hepatitis B und Windpocken sollte aus Sicht der meisten Eltern geimpft werden. Jeweils rund drei Viertel der Eltern gaben an, dass ihr Kind auf jeden Fall gegen HPV und Pneumokokken geimpft werden sollte. Bei einer analog 2018 durchgeführte Befragung stieg der Anteil, der Impfungen (eher) befürwortend gegenübersteht, auf 77 % weiter an. Als häufigstes Motiv für die Ablehnung einzelner Impfungen nannten die befragten Eltern den angegriffenen Gesundheitszustand ihres Kindes bzw. Infekte zum Impfzeitpunkt. Ein Fünftel gab an, ein Arzt oder eine Ärztin hätte ihnen von der Impfung abgeraten. Auch Gründe, die auf gewisse Impfvorbehalte hinweisen, wurden von einigen Eltern als Grund für eine nicht wahrgenommene Impfung genannt: Sie befürchteten etwa eine zu starke körperliche Belastung des Kindes (15 %), schätzten die Impfung als unnötig ein (13 %) oder hatten Angst vor möglichen Nebenwirkungen (10 %). Das RKI stufte 2017 drei bis fünf Prozent der deutschen Bevölkerung als Impfgegner ein; 2014 kam eine Befragung auf zwei bis vier Prozent. Etwa ein Prozent von befragten Eltern lehnen es strikt ab, ihre Kinder impfen zu lassen. In Ländern mit niedrigerem Bildungsstandard liegt der Anteil teils deutlich höher. Negative Berichte über Impfschäden oder die Leugnung des Impfprinzips selbst werden von Impfgegnern in Büchern, in wissenschaftskritischen Internet-Foren und insbesondere auf impfablehnenden Webseiten mit verschwörungstheoretischen Inhalten publiziert, die bei Suchen häufig weit oben auf den Listen mit den Suchergebnissen angezeigt werden. Diese Webseiten verweisen in der Regel auf andere Webseiten ähnlicher Ausrichtung. Eine Befragung von deutschen Hebammen im Mai 2007 ergab, dass zwei Drittel von ihnen die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) befürworteten, ein Viertel lehnte die MMR-Impfung ab. Die Akzeptanz korreliert auch mit dem eigenen Impfstatus der Hebamme: nicht geimpfte Hebammen sind deutlich skeptischer gegenüber einer Impfung als geimpfte Hebammen. Letzteres verunsichert manche junge Eltern und kann dazu führen, dass sie aus Angst vor der Impfung den Schutz ihrer Kinder vor Infektionskrankheiten verweigern. Impfgegner haben oft alternativmedizinische, anthroposophische oder esoterische Ansichten. Nachweislich erhalten die Kinder von Anhängern der Alternativmedizin signifikant seltener die empfohlenen Schutzimpfungen, auch unter den Eltern, die Attachment Parenting nach Sears praktizieren, finden sich überdurchschnittlich viele Impfgegner. So werden Masernerkrankungen in der Schweiz seit Jahren im Wesentlichen aus den Kantonen Basel-Landschaft und Luzern gemeldet, in denen Anthroposophen und deren Einrichtungen sehr aktiv sind. Mehrere hundert Kinder mussten wegen schwerer Masern-Komplikationen in Krankenhäuser eingewiesen werden, ein Mädchen starb. Diese Entwicklung ist auch in Deutschland zu beobachten. So starb ein Kleinkind in Berlin während eines größeren Masernausbruchs mit einigen hundert registrierten Fällen im Herbst 2014. In Deutschland waren in den 2010er Jahren die anthroposophischen Waldorfschulen wiederholt Ausgangspunkt von Masern-Epidemien. Einschulungsuntersuchungen in Baden-Württemberg haben ergeben, dass die Impfquote bei Waldorfschülern bei etwa 30 % liegt, im Gegensatz dazu sind etwa 5 % in Regelschulen ungeimpft. Es gibt auch Impfgegner mit medizinischer oder pharmazeutischer Ausbildung, fast ausschließlich Homöopathen. Jedoch empfehlen große homöopathische Vereinigungen Impfprogramme und lehnen Impfnosoden ab, selbst der Gründer Samuel Hahnemann sprach sich seinerzeit für die Pockenschutzimpfung aus. Manche Impfgegner stammen aus dem rechten politischen Spektrum; ein Beispiel dafür war Ryke Geerd Hamer (1935–2017), der die antisemitische \"Germanische Neue Medizin\" (GNM) begründete. Impfgegneraktivitäten können auch im Sektenumfeld stattfinden, beispielsweise im damaligen, vom Verfassungsschutz beobachteten „Neue-Impulse-Treff“; dieses war ein in den Jahren nach 2000 agierendes Netzwerk verschiedener Scientology-Anhänger im Raum Stuttgart. Ein anderes Beispiel ist der Impfgegner und Molkereifachmann Hans Tolzin, ein ehemaliges, längjähriges Mitglied der Moon-Sekte, der sich auch ausdrücklich auf Hamers GNM bekannte. Eine weitere Radikalisierung haben Impfgegner durch die COVID-19-Pandemie erfahren. So wird beispielsweise die Tragepflicht von Schutzmasken nicht als mögliche Prophylaxe gegen Ansteckungen betrachtet, sondern als eine vom Staat aufgezwungene Kennzeichnung für einen „Sklaven“. Zwar sind Impfgegner nicht zentral organisiert, finden sich aber auf Elternstammtischen, größeren Demonstrationen und überwiegend durch das Internet, beispielsweise in geschlossenen Foren und deren Newslettern. Zu solchen Ansichten tragen oft übertriebene Angst vor Impfschäden, Misstrauen gegenüber staatlichen Einrichtungen, gegenüber den Pharmaunternehmen und gegenüber der Medizin im Allgemeinen sowie Unwissenheit und irreführende Medienberichte bei. Im Mai 2019 hat Facebook angekündigt, ab sofort unwahre Aussagen, die auf Instagram veröffentlicht werden, zu löschen. Impfgegner sind zwar eine zahlenmäßig kleine Minderheit; sie haben aber in sozialen Medien einen Wirkverstärker gefunden, der zum Eindruck beiträgt, ihre Position sei gleichrangig mit der großen Mehrheit von Impfbefürwortern. In den USA stammt die Hälfte der impfgegnerischen Werbung auf Facebook von nur zwei großen Organisationen: zum einen das „World Mercury Projekt“ (nun bekannt als „Children’s Health Defense“) von Robert F. Kennedy Jr., zum anderen das Projekt „Stop Mandatory Vaccination“ des US-amerikanischen Aktivisten Larry Cook. Die geschalteten Anti-Impf-Kampagnen waren umfangreicher als die Online-Werbung der Befürworter und erreichten ein größeres Publikum. Auf Twitter werden Impfgegner zudem durch Bots und russische Trolle unterstützt. Die argumentativen Grundmuster der Impfgegner von heute ähneln denen vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktion von Behörden und Organisationen.", "content": "Im Gegensatz dazu stellten die Vereinten Nationen und UNICEF im Jahr 2002 fest, dass jedes Kind ein \"Recht auf Impfung\" gegen verhütbare Krankheiten hat. In der Ausgestaltung des Paragraph 24 der UN-Kinderrechtskonvention, der Kindern das Recht auf größtmögliche Gesundheit zuspricht, wurde zu Impfungen die Position eingenommen, dass „die Routineimpfung von Kindern notwendig ist, um das Recht der Kinder auf Gesundheit zu gewährleisten“. Die Weltgesundheitsorganisation nahm 2019 „Impfzurückhaltung“ \"(vaccine hesitancy)\", „die Abneigung gegen oder die Verweigerung von Impfungen trotz verfügbarer Impfstoffe“, in ihre Liste der zehn weltweit größten Gesundheitsbedrohungen auf. Nach Angaben der Vereinten Nationen sterben noch immer „jedes Jahr rund drei Millionen Kinder an Krankheiten, die mit einer bis drei Einheiten einfach erhältlicher Impfstoffe leicht hätten verhindert werden können, vor allem in Entwicklungsländern. Millionen weiterer Kinder werden durch diese Krankheiten geschwächt oder schwerbehindert“. Dagegen sind viele schwerwiegende Infektionskrankheiten in den Industrienationen durch Impfprogramme und gute Durchimpfung der Bevölkerung selten geworden. Auch Impfverweigerer werden dabei Nutznießer der hohen Populationsimmunität durch das Impfen. Vergessen oder verharmlost werden in der Folge die Konsequenzen von Infektionskrankheiten mit ihren Komplikationen, angefangen bei Entwicklungsschäden über bleibende körperliche Behinderungen bis hin zum Tod. Diese Risiken werden auch bei den so genannten Masernpartys unterschätzt. Die empfohlene Masernimpfung bietet einen sicheren und sehr gut verträglichen Schutz, ohne das Risiko einer Lungen- oder Hirnentzündung. Die Kontroversen im Detail werden in den Artikeln über Impfstoffe erörtert (MMR-Impfstoff, hexavalenter Impfstoff u. a.).", "section_level": 1}, {"title": "Begründungen.", "content": "Die Zurückhaltung gegenüber Impfungen lässt sich bei Befragungen weitgehend auf fünf Einstellungen und Auffassungen zurückführen, die auch \"„Die 5C“\" genannt werden: Einige Argumente der Impfgegner werden als Verschwörungstheorie bezeichnet. Sie beziehen sich in der Regel auf einen oder mehrere der in den folgenden vier Abschnitten genannten, sich hiermit teilweise überdeckenden Kritikpunkte.", "section_level": 1}, {"title": "Wirksamkeit.", "content": "Einige grundsätzliche Impfgegner sind der Meinung, dass es keine Nachweise für die Wirksamkeit von Impfungen gebe, die „wissenschaftlichen Kriterien“ standhielten. Richtig ist zwar, dass keine Impfung hundertprozentig vor der jeweiligen Erkrankung schützen kann und sich die Wirksamkeit des Schutzes je nach Impfung unterscheidet. Dies stellt ein Beispiel der Praxis unerfüllbarer Ansprüche von Impfgegnern dar, da sie 100%ige Wirksamkeit fordern oder Impfungen keine Nebenwirkungen haben dürfen. Grundsätzlich senken aber Impfungen die Erkrankungswahrscheinlichkeit deutlich. Zahlreiche veröffentlichte Studien, die den Anforderungen der evidenzbasierten Medizin genügen, bestätigen dies. So brechen in der Regel die Erkrankungszahlen von Infektionskrankheiten kurz nach Einführung der Impfungen ein. Beispielsweise wurden vor der Einführung der Masernimpfung in den USA (im Jahr 1963) jährlich mehrere hunderttausend Masernerkrankungen (mit 400 bis 500 Toten, 48.000 Hospitalisierungen und 1000 Enzephalitis-Fällen) erfasst. Wenige Jahre nach der Einführung der zunächst einmaligen (1963) Impfung (und später der zweimaligen Impfung 1993) wurde ein Rückgang der Erkrankungen um 99 % registriert. Auch die Häufigkeit anderer Infektionskrankheiten wie z. B. bei Mumps oder Polio konnten durch Impfungen signifikant gesenkt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Hygiene und Lebensstandards.", "content": "Von Impfgegnern wird aufgeführt, dass allein die Verbesserung der Hygiene und des Lebensstandards zum Rückgang der Infektionskrankheiten geführt haben sollen. Dies mag bei einigen Infektionskrankheiten wie Typhus oder Cholera der Fall gewesen sein. Jedoch konnte das Auftreten impfpräventabler Krankheiten wie z. B. Masern, Hepatitis-B oder Polio nur durch Impfungen derart signifikant gesenkt werden. Zudem würden hygienische Zustände nicht erklären, warum z. B. Indien trotz mehrerer Gegenden mit geringen hygienischen Standards seit 2014 als poliofrei gilt, oder umgekehrt warum es in Deutschland oder in den USA mit sehr hohen hygienischen Standards immer wieder zu Masernausbrüchen kommt. Zudem waren größtenteils Impfköder zu einer Ausrottung der Tollwut in Füchsen verantwortlich, nicht eine verbesserte Hygiene.", "section_level": 3}, {"title": "Antikörper und Schutzwirkung.", "content": "Von grundsätzlichen Impfgegnern wird auch die Wirksamkeitsmessung mittels Antikörpertiter in Frage gestellt. Zahlreiche Interventions-Studien und epidemiologische Analysen beweisen aber eine gute Übereinstimmung zwischen Antikörperwerten und Schutz vor der Infektionskrankheit.", "section_level": 3}, {"title": "Schutz Dritter.", "content": "Auch die Herdenimmunität durch Impfungen ist für viele Infektionskrankheiten belegt. Oberhalb eines bestimmten Anteils Immunisierter in einer Bevölkerung („Schwellenwert“) findet ein Erreger nicht mehr genügend viele benachbarte Menschen, die noch nicht durch Impfung geschützt sind und daher infiziert werden können. Dieser Schwellenwert ist im Wesentlichen abhängig von der Basisreproduktionszahl des jeweiligen Krankheitserregers. Die jeweilige Infektion tritt dann selbst nach Reimport von Erregern nicht mehr endemisch, sondern nur noch sporadisch lokal auf.", "section_level": 3}, {"title": "Unerwünschte Wirkungen.", "content": "Impfgegner argumentieren, dass es Krankheiten und Spätfolgen gebe, die als Nebenwirkungen der Impfung oder ihrer Inhaltsstoffe gesehen werden könnten. Als Spätfolgen von Impfungen wurden unter anderem Allergien, Autoimmunerkrankungen, Asthma, Autismus, Diabetes, Heuschnupfen, HIV, Homosexualität, Krebs, Kriminalität, Morbus Crohn, Multiple Sklerose oder plötzlicher Kindstod angeführt. Diese Aussagen basieren zum Teil auf Fälschungen – wie etwa der Fall Wakefield beim angeblichen Zusammenhang zwischen MMR-Impfstoffen und Autismus – und wurden durch viele Studien entkräftet. Die Widerlegungen werden aber oftmals von Impfgegnern ignoriert. So konnten beispielsweise zahlreiche Untersuchungen einen kausalen Zusammenhang zwischen Allergien und Impfungen nie belegen. Darüber hinaus zeigen epidemiologische Vergleiche, dass Allergien in der Bevölkerung der früheren DDR, in der eine Impfpflicht bestand, erst nach der Wende signifikant zunahmen – gleichzeitig mit einem Rückgang der Schutzimpfungen. Erst nach der Wiedervereinigung (auch in den Alten Bundesländern) nahm die Häufigkeit solcher allergischer Symptome zu. Das Robert Koch-Institut fasst zusammen: „Sicher ist: Es gibt heutzutage mehr Impfungen – und mehr Allergien. Ob das eine jedoch mit dem anderen zusammenhängt, ist nicht belegt“. In jüngerer Zeit wird vor allem auf Grund der Untersuchungen durch Erika von Mutius die Zunahme allergischer Symptome ab 1990 in den Neuen Bundesländern eher auf geänderte Ernährungs- und Lebensstil-Gewohnheiten („westliche Lebensweise“) zurückgeführt. Impfstoffe stimulieren wie Infektionen durch Umweltkeime das frühkindliche Immunsystem. Der wichtigste Anstoß für die Immunreifung basiert aber auf der bakteriellen Besiedlung innerhalb der ersten Lebenstage, also dem intestinalen Mikrobiom. Aber auch Lebendimpfungen können dazu durch sogenannte heterologe Effekte beitragen. Wissenschaftliche Studien wiesen zudem zwischen geimpften und ungeimpften Kindern keine Unterschiede im Auftreten allergischer Erkrankungen (und Infekte), andere Studien sogar ein höheres Risiko für das Ausbilden von Allergien bei ungeimpften Kindern im Vergleich zu geimpften nach. Von Impfgegnern wird ferner behauptet, die in manchen Impfstoffen enthaltenen Aluminiumadjuvanzien würden selbst zu Allergenen werden und Unverträglichkeitsreaktionen und Entzündungen hervorrufen. In einer randomisierten, einfach verblindeten kontrollierten Studie wurde indes festgestellt, dass es keinen Zusammenhang zwischen einer Kontaktdermatitis und einer Aluminium-enthaltenden Impfung gibt. Die meisten subkutanen Allergen-spezifischen Immuntherapien gegen Allergien (Hyposensibilisierung, also „Impfungen“ gegen Allergien) enthalten sogar Aluminiumhydroxid selbst als Adjuvans. Auch die Behauptung, Impfungen könnten Krebs verursachen, ist wissenschaftlich nicht belegt: Der mancherorts behauptete Zusammenhang zwischen Leukämien, gerade bei Kindern, und Impfungen (MMR, Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Polio, Hepatitis B, \"Haemophilus influenzae b\"-Infektion) wurde durch zahlreiche Studien widerlegt. Viele Tumorerkrankungen sind auf Infektionen mit Hepatitis-B- und C-Viren zurückzuführen, gegen erstere gibt es gut wirksame Impfstoffe.C. de Martel et al.: \"Global burden of cancers attributable to infections in 2008: a review and synthetic analysis.\" In: \"The Lancet Oncology.\" Band 13, Nummer 6, Juni 2012, S. 607–615,, PMID 22575588. Angeführt wird von Impfgegnern auch, dass Zulassungsstudien von Impfungen aufgrund ihrer beschränkten Größe nur einen Bruchteil der Nebenwirkungen erfassen könnten und so Nebenwirkungen, die seltener als 1:500 auftreten, nicht ermittelt würden. Darüber hinaus sei das Meldesystem des Infektionsschutzgesetzes nicht in der Lage, das tatsächliche Ausmaß der Impfkomplikationen in Deutschland zu erfassen; infolgedessen werde das Verhältnis von Nutzen und Schaden falsch eingeschätzt. Tatsächlich müssen Impfstoffe – ebenso wie alle anderen Medikamente – vor ihrer Einführung ein komplexes Zulassungsverfahren durchlaufen. Für diese Zulassung müssen vom Hersteller umfangreiche Studien vorgelegt werden, welche im geforderten Umfang die Wirksamkeit und Verträglichkeit belegen sollen. Nach Einführung eines Impfstoffes muss den zuständigen Zulassungsbehörden periodisch in vorgeschriebenen Zeitabständen ein Bericht vorgelegt werden, der die aktuelle Datenlage zur Unbedenklichkeit – wie beispielsweise unabhängige Folgestudien von Universitätskliniken und anderen Forschungseinrichtungen oder Meldungen von Nebenwirkungen an die Gesundheitsbehörden – zusammenfasst. Das Meldesystem ist dabei ein wichtiges Instrument für erste, möglichst zeitnahe Ermittlungen von möglichen Nebenwirkungen. Aufgrund dieses Verfahrens wurde beispielsweise die mangelhafte Langzeitwirkung der Hepatitis-B-Komponente des Sechsfachimpfstoffes \"Hexavac\" erkannt, so dass dieser Impfstoff vom Markt zurückgezogen wurde. Bezüglich der Bereitschaft, bei einer etwaigen nach der Impfung aufgetretenen Krankheit eine Verbindung zur Impfung herzustellen, analysierte eine wissenschaftliche Studie bei der Einführung der HPV-Schutzimpfung die grundsätzliche Häufigkeit bestimmter Erkrankungen in großen Gruppen von Mädchen und jungen Frauen – wohlgemerkt bevor der Impfstoff zur Verfügung stand. Mithilfe dieser ermittelten Hintergrundmorbidität konnte man zeigen, wie viele bzw. welche Erkrankungen innerhalb von sechs Wochen nach einer (nur angenommenen) HPV-Impfung bei 100.000 weiblichen Impflingen auftreten würden. Im Ergebnis waren es zwei- bzw. einstellige Zahlen verschiedener Krankheiten – die also auch ohne Impfung aufgetreten wären. Vielfach wird behauptet, Impfstoffe enthielten gefährliche Chemikalien. Das früher als Konservierungsmittel verwendete quecksilberhaltige Thiomersal – das eine kurze Halbwertszeit hat und nicht im Körper gespeichert wird – wird mittlerweile aufgrund der Verwendung von Einmalinjektionen für eine Vakzine nicht mehr verwendet. Weitere Substanzen in Totimpfstoffen sind (in äußerst geringen Konzentrationen weit unterhalb toxikologischer Grenzwerte) Aluminiumhydroxid als Adjuvans (Verstärkung der Immunantwort) oder Phenol (Haltbarmachung). Die enthaltene Menge an Formaldehyd (Inaktivierung von Toxinen und Viren) ist so gering, dass der physiologische Formaldehydgehalt des Muskels durch eine Impfung sogar verdünnt wird. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Vorstellung, dass „zu viele“ Impfungen oder Kombi-Impfungen das Immunsystem „überlasten“ würden. Dies berücksichtigt jedoch weder die Tatsache, dass volumenmäßig durch eine einzige Mahlzeit mehr Fremdantigene aufgenommen werden als insgesamt im Leben durch Impfungen, noch die verbesserte Verträglichkeit der modernen Impfstoffe. So konnte die Spezifität durch Fortschritte in der Produktion erhöht werden, die Anzahl der zu einer Immunantwort nötigen Antigene ist gesunken. Insgesamt werden im ersten Jahr einem Säugling etwa 150 Antigene durch Impfungen präsentiert, was im Vergleich zu früher eine Reduktion um den Faktor 10 entspricht. Ein Kind ist tatsächlich mit Dutzenden bis Hunderten neuer Antigene (Viren, Bakterien, chemischen Verbindungen) täglich konfrontiert. Außerdem ist das Immunsystem eines Säuglings bereits für alle wesentlichen Abwehrfunktionen bereit, nach einer Schätzung könnte ein Kleinkind die Antigenmenge in 10.000 Impfungen auf einmal verkraften. Tatsächlich bestätigte eine Studie von 24 bis 47 Monate alten Kindern in den USA, dass Impfungen in der nach den Richtlinien vorgesehenen Häufigkeit bei ihnen nicht zu einer Zunahme von nicht durch Impfung beeinflussbaren Krankheiten führten. Impfungen können im Gegenteil das generelle Infektionsrisiko eines Kleinkindes senken, wenn es innerhalb der ersten drei Monate eine Kombinationsimpfung gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Hib und Kinderlähmung erhält.", "section_level": 2}, {"title": "Datenlage.", "content": "Von Impfgegnern wird angeführt, dass die Impfstoffhersteller Einfluss auf die zuständigen Gesundheitsbehörden (z. B. die STIKO des Robert Koch-Instituts in Deutschland und das CDC in den USA) sowie auf die Wissenschaftler in diesem Feld ausüben würden, so dass es mangelhafte Aufklärung gebe. Für die Zulassung von Impfungen müssen Studien bei den zuständigen Zulassungsbehörden (z. B. das Paul-Ehrlich-Institut in Deutschland und die U.S. FDA) vorgelegt werden, welche die Wirksamkeit und Verträglichkeit belegen und in der Tat vom Antragsteller finanziert werden. Ausgeführt werden diese Studien in einer Klinik oder mehreren Kliniken. Im Rahmen der Pharmakovigilanz finden jedoch durchaus auch Studien statt, die mit öffentlichen Mitteln finanziert werden. Gegen den Vorwurf fehlender Neutralität und persönlicher Bereicherung wird erwidert, dass die Gesundheitsbehörden von Regierungen unterschiedlichster politischer Ausrichtung (z. B. die ehemaligen Ostblockstaaten) zu im Wesentlichen gleichen Empfehlungen gelangten.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Interessen.", "content": "Impfstudien werden – wie Medikamentenstudien – größtenteils vom jeweiligen Pharmahersteller finanziert. Einige Impfgegner haben gemutmaßt, die STIKO verfolge anstelle der Volksgesundheit hauptsächlich die Unternehmensinteressen. Die STIKO hat 2008 ihre Geschäftsordnung verschärft, um Zweifel an ihrer Unvoreingenommenheit zu entkräften. Vor 2008 hatten einige Mitglieder der Ständigen Impfkommission Kontakt zu Pharmaunternehmen und es gab einen wirtschaftlichen Kontakt zu einem Unternehmen, das auch Impfstoffe herstellt. Umgekehrt ist von manchen Impfbefürwortern angeführt worden, es gebe Impfgegner, die mit ihrer Kritik ein wirtschaftliches Interesse verfolgten. Beispielsweise zahlte Ende der 1990er Jahre eine Anwaltskanzlei, die Impfgegner vertrat, mehrere Millionen britische Pfund an Wissenschaftler, um einen Nachweis für Nebenwirkungen zu erhalten (siehe dazu den Artikel MMR-Impfstoff). Auch mit impfgegnerischen Büchern, Seminaren und Beratungen gegen das Impfen sowie mit alternativmedizinischen Behandlungen der Krankheit oder dem „Ausleiten“ angeblicher Impfnebenwirkungen werden Gewinne erzielt. Die wirtschaftlichen Interessen der Pharmaunternehmen beschränken sich nicht einseitig auf Impfungen als Vorsorgemaßnahmen. Viele der durch Impfung verhinderbaren Infektionen führen zu Erkrankungen mit chronischem Verlauf. Bei Hepatitis B stehen die Einnahmen aus der in der Regel dreimaligen Impfung den Einnahmen gegenüber, die aus medikamentöser antiviraler Therapie erzielt werden, die über viele Jahre aufrechterhalten werden muss. Die Hepatitis-B-Therapie kostet im Monat etwa 1000 Euro pro Patient, andere chronische Erkrankungen stehen dem in nichts nach. Die Impfungen hingegen kosten einmalig durchschnittlich 50 bis 100 Euro und erzielen bei der Hepatitis B hohe Immunitätsraten. Das Unternehmen Sanofi Pasteur MSD hat 2015 auf der 4. Nationalen Impfkonferenz eine Rechnung vorgestellt, laut der die gesetzliche Krankenversicherung für eine Frau im Schnitt 1.976 Euro für den lebenslangen Impfschutz vor 15 verschiedenen Infektionskrankheiten ausgibt, darunter 1.530 Euro für die Impfstoffe und 446 Euro für die Honorarkosten der Ärzte. Die Kosten für Männer liegen wegen der kürzeren Lebenserwartung und der fehlenden HPV-Impfung etwa 400 Euro darunter, bei Menschen mit Grunderkrankungen sind die Kosten höher. Der Anteil der Impfstoffkosten an den Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen beträgt etwa 0,6 %. Damit nehmen die Pharmahersteller mit Impfstoffen wesentlich weniger Geld ein als mit Arzneimitteln, wie sie beispielsweise chronisch Erkrankte einnehmen müssen. Außerdem ist für die Pharmaunternehmen das Geschäft mit Impfstoffen weniger attraktiv, weil die Impfstoffherstellung weitaus komplexer und teurer ist als die von synthetischen Arzneimitteln. Die Zahl der Impfstoffhersteller ist deshalb weltweit zurückgegangen. Einige Impfgegner wie der Journalist Torsten Engelbrecht oder der Arzt Claus Köhnlein unterstellen den Pharmaunternehmen, Krankheiten wie BSE, AIDS oder SARS aus Profitzwecken erfunden zu haben; abgesehen davon unterschlagen sie aktuelle Daten, zitieren und übersetzen aus dem Englischen fehlerhaft oder verschweigen neue Studien und Untersuchungen.", "section_level": 2}, {"title": "Religiöse Gründe.", "content": "Verschiedene Gruppierungen lehnen Impfungen aus religiösen Gründen ab. Bei den Christen sind dies z. B. die Amischen in den USA oder Menschen im Bibelgürtel in den Niederlanden, was dort zu regelmäßigen Ausbrüchen vermeidbarer Erkrankungen geführt hat, z. B. Kinderlähmung; einige dieser streng orthodoxen Calvinisten verzichten im Gottvertrauen freiwillig auf eine Krankenversicherung. Impfverweigerer finden sich auch unter ultraorthodoxen Juden wie in New York, bei denen etwa 14 % nicht gegen Masern geimpft sind. Dies führt regelmäßig zu Masernausbrüchen in deren Gemeinden. In Jerusalem sind in den teils abgeschotteten Vierteln ultraorthodoxer Juden nur die Hälfte gegen Masern geimpft, was auch dort zu Masernepidemien führt. Muslimische Bevölkerungsgruppen in Nigeria behindern das Polio-Eradikationsprogramm der WHO und boykottieren dieses mit falschen Behauptungen. Die Taliban in Pakistan und Afghanistan verhindern das Polio-Eradikationsprogramm, insbesondere nachdem es von als Ärzte getarnten CIA-Agenten als Deckmantel für militärische Operationen missbraucht wurde. Unabhängig davon sehen dort religiöse Fanatiker und islamistische Extremisten Impfungen als „un-islamisch“ an oder sogar als einen angeblichen Plan des Westens, die Bevölkerung unfruchtbar zu machen. Dies führte dazu, dass mehrere Helfer des Polio-Impfprogrammes angegriffen oder ermordet wurden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Impfgegnerschaft bezeichnet allgemeine Ablehnung von Impfungen und unterscheidet sich von der Haltung etwa der Impfskeptiker. Sie zählt zu den bedeutendsten medizinkritischen Laienbewegungen. Impfgegner werden Personen genannt, die Impfungen aus sehr verschiedenen Gründen ablehnend gegenüber stehen. Eine Ablehnung ist beispielsweise religiös motiviert, kann auf naturheilkundlichen Annahmen aufbauen oder beruht auf der Angst vor Impfschäden. Bei vielen Personen verfestigt sich auch nach gründlicher Beschäftigung mit der Thematik eine allgemeine Ablehnungshaltung gegenüber Impfungen. Diesen Personen stehen diejenigen gegenüber, bei denen Ängste und fehlende oder Falschinformationen eine Impfgegnerschaft hervorrufen. Ein weiterer Grund für eine allgemeine Ablehnungshaltung gegenüber Impfungen ist, dass in der Öffentlichkeit die seltenen Nebenwirkungen und Komplikationen der Impfungen stärker beachtet werden und damit gegenüber dem deutlich größeren potenziell erreichbaren Nutzen überbewertet werden. Andere grundsätzliche Impfgegner machen beispielsweise geltend, Impfungen beruhten auf einer Verschwörung, oder sie leugnen die Existenz bzw. die Pathogenität von Viren oder die Existenz des Impfeffektes. Die von grundsätzlichen Impfgegnern vorgebrachten medizinischen Argumente sind wissenschaftlich widerlegt, insofern handelt es sich um eine Form der Wissenschaftsleugnung, oder sie sind unbelegt. Die Weltgesundheitsorganisation zählt die aus verschiedenen Gründen bestehende Impfzurückhaltung zu den zehn wichtigsten Gefahren der Gesundheit.", "tgt_summary": "接种疫苗的争议主要针对疫苗的效用、安全及需要,亦涉及医学道德、伦理和法律等问题。世界卫生组织将「疫苗犹豫」列为2019年十大全球卫生威胁之一。", "id": 336481} {"src_title": "Chernobyl (Fernsehserie)", "tgt_title": "切尔诺贝利 (迷你剧)", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Serie zeigt die Folgen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 und stützt sich dabei weitgehend auf reale Gegebenheiten. Zentrale Figur ist der Wissenschaftler Waleri Legassow, der von der Regierung als Experte nach dem Unglück hinzugezogen wird und damit die Verantwortung für die Reaktion auf das Unglück übertragen bekommt.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation der Serie wurde bei der Scalamedia nach einem Dialogbuch von Robert Golling und unter der Dialogregie von Cay-Michael Wolf erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Produktion begann im April 2018 in Litauen. Die Dreharbeiten begannen am 13. Mai 2018 in Fabijoniškės, einem Wohngebiet in Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Der Vorort kommt sehr nah an die Atmosphäre der Sowjetunion heran und dient der Darstellung der ukrainischen Stadt Pripyat. Die dicht an dicht gebauten Plattenbauwohnungen dienten als Kulisse für die Evakuierungsszenen. Regisseur Johan Renck gefielen die auffälligen modernen Fenster in den Häusern nicht, ließ sie aber in der Postproduktion nicht entfernen. Da eine Vielzahl an Wissenschaftlern mit der Katastrophe sowie der Aufbereitung des Hergangs beschäftigt waren, entschied man sich die Figur eines fiktiven Wissenschaftlers zu erschaffen, der symbolisch für die Arbeit aller anderen stehen sollte. Die Figur Ulana Chomjuk wurde auch deshalb ausgewählt, um auch zu zeigen, dass Frauen in der UdSSR stark in der Gesellschaft vertreten waren und dabei auch leitende Funktionen übernahmen. Ende März wurde weiter in Visaginas gedreht. Hauptkulisse war das Innere des Kernkraftwerk Ignalina, einem stillgelegten Kernkraftwerk, das wegen seiner optischen Ähnlichkeit zu Tschernobyl ausgewählt wurde. Ignalina wird manchmal als „Schwester von Tschernobyl“ bezeichnet und hatte auch einen RBMK-Kernreaktor. Ab Anfang Juni 2018 wurde in der Ukraine gedreht, hauptsächlich kleinere Endsequenzen. Die Dreharbeiten zu \"Chernobyl\" dauerten insgesamt 16 Wochen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Schon aufgrund des Themas wurde die Serie in der Presse oft besprochen. Während Kritiker durchaus Schwächen beim Realismus sahen, waren viele Zuschauer begeistert. Die Serie machte kurz nach dem Start Schlagzeilen, weil sie in der Internet Movie Database einige Monate lang mit einer Wertung von 9,6 von 10 Punkten die bestbewertete Fernsehserie des Portals war, inzwischen gehört sie mit einer Wertung von 9,4 weiterhin zu den Top 5. Die Süddeutsche Zeitung kritisierte besonders die Übertreibung der Gefahren durch den Unfall: Der Spiegel sah Parallelen zur Gegenwart: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung würdigt die Eindringlichkeit der filmischen Umsetzung und problematisiert mangelnde Technologiefolgenabschätzung und deren Vertuschung: Das im angelsächsischen Raum bedeutende Wirtschaftsmagazin Forbes kritisierte die übertriebenen, auf Effekthascherei ausgelegten Darstellungen, ohne einigermaßen seriös und wissenschaftlich die Folgen der Strahlenbelastung darzustellen:", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Golden Globe Awards 2020 (2 Auszeichnungen, 4 Nominierungen) Primetime-Emmy-Verleihung 2019 (10 Auszeichnungen, 19 Nominierungen) Venice TV Award 2019", "section_level": 2}], "src_summary": "Chernobyl ist eine US-amerikanisch-britische Miniserie des Senders HBO, die vom 6. Mai bis zum 3. Juni 2019 ausgestrahlt wurde. Im deutschsprachigen Raum war sie vom 14. Mai bis zum 11. Juni 2019 beim Sender Sky Atlantic HD im Fernsehen zu sehen und zudem über Sky Ticket abrufbar. Mittlerweile ist sie auch bei Maxdome und Prime Video oder als DVD oder Blu-ray verfügbar.", "tgt_summary": "英美合拍的五集时代电视迷你剧,由克雷格·马津创作,约翰·伦克执导。影片于2019年5月6日在美国HBO和英国天空电视台首播,通过虚实结合的方法展现了于1986年苏联乌克兰发生的切尔诺贝利核事故以及其善后工作的故事。", "id": 172790} {"src_title": "Xiao Qian", "tgt_title": "萧乾", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Xiao Qian besuchte ab 1917 eine Schule europäischer Missionare und musste nebenher für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Mit vierzehn Jahren schloss er sich dem Kommunistischen Jugendverband Chinas an. Ab 1931 studierte er an der Katholischen Fu-Jen-Universität. Er schloss Freundschaft mit dem Schriftsteller Shen Congwen und gab einige Nummern eines englischsprachigen Magazins mit Übersetzungen chinesischer Literatur heraus. Ab 1933 studierte er Journalismus an der Yanjing-Universität, an der in seiner Zeit der US-Amerikaner Edgar Snow als Lektor beschäftigt war. Nach dem Examen ging er 1936 nach England und fand dort eine Beschäftigung als Lecturer am University College London und ab 1939 als Chinesisch-Lehrer an der School of Oriental and African Studies. Während des Zweiten Weltkriegs schrieb er für die chinesische Zeitung „Ta Kung Pao“ Reportagen über das Leben in England. Bei Ende des Krieges ging er als Kriegskorrespondent mit der British Army über den Rhein und war einer der ersten ausländischen Reporter im eroberten Berlin. Nach Ende des Kriegs berichtete er von der Konferenz von San Francisco, von der Potsdamer Konferenz und vom Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher. Xiao kehrte Ende 1945 nach China zurück und wurde Hochschullehrer an der Fudan-Universität in Shanghai. Er übersetzte Werke der europäischen Literatur ins Chinesische, darunter Dramen William Shakespeares, Stephen Leacocks und \"Peer Gynt\" von Henrik Ibsen. Sein Buch über Shakespeare erzielte eine Million Verkäufe. Er übersetzte auch \"Tom Jones\" von Henry Fielding und \"Der brave Soldat Schwejk\" von Jaroslav Hašek. Später übersetzte er mit seiner vierten Ehefrau Wen Jieruo den Roman \"Ulysses\" von James Joyce, der 1994 in Druck ging. In der Zeit des Großen Sprungs nach vorn 1957 wurde er politisch verfolgt und aufs Land verbannt. Er wurde 1979 rehabilitiert und konnte erst seitdem wieder unter seinem Namen publizieren. Xiao war zuletzt Direktor eines Forschungsinstituts beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas. Xiao wurde Vorsitzender der Chinesischen Schriftstellervereinigung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xiao Qian (geboren 27. Januar 1910 in Peking; gestorben 11. Februar 1999 ebenda) war ein chinesischer Journalist und literarischer Übersetzer.", "tgt_summary": "萧干(1910年-1月27日-1999年-2月11日),原名萧秉干、萧炳干,男,蒙古族,祖籍内蒙古,生于北京,中国作家、记者和翻译家。", "id": 1554232} {"src_title": "Dubois’ Seeschlange", "tgt_title": "杜氏剑尾海蛇", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Aipysurus duboisii\" erreicht eine Gesamtlänge zwischen 70 und 120 cm, maximal 148 cm. Der Kopf ist mäßig vom Hals abgesetzt. Die Nasenlöcher sind nach oben ausgerichtet. Die Nasalen berühren sich gegenseitig. Die Augen sind durch eine Reihe großer subokularer Schuppen von den Supralabialia getrennt. Der Schwanz ist relativ lang. Die Giftzähne sind mit einer Länge von circa 1,8 mm relativ kurz. Die Rückenschuppen liegen in 19 Reihen um die Körpermitte und sind zumeist glatt, gelegentlich jedoch leicht gekielt. Die Ventralschilde weisen rückseits eine Kerbe auf. Färbung und Zeichnung sind individuell äußerst variabel. Die Grundfärbung ist meist cremefarben bis purpur-braun, während der Körper von einem netzartigen Muster gezeichnet ist. Kinn und Hals haben eine hellere Farbe als der Rest des Körpers.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das geografische Verbreitungsgebiet umfasst Papua-Neuguinea, Neukaledonien sowie die nördlichen, östlichen und westlichen Küstengebiete Australiens (Korallensee, Arafurasee, Timorsee und Indischer Ozean). \"Aipysurus duboisii\" kann in Tiefen von bis zu 80 Metern angetroffen werden. Das Habitat zeichnet sich durch ebene Korallenbänke mit Korallen, Schwämmen, Algenwuchs und Wirbellosen aus. Hier findet die Art Schutz. Der Untergrund kann von sandigen und schlammigen Sedimenten dargestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "\"Aipysurus duboisii\" führt eine dämmerungsaktive Lebensweise und ernährt sich von kleinen Muränen und verschiedenen Fischen, die auf dem Meeresboden leben. Die Fortpflanzung erfolgt durch Viviparie, also lebendgebärend. Gegenüber dem Menschen setzt sich die Art nur bei Provokation durch Giftbisse zur Wehr.", "section_level": 1}, {"title": "Schlangengift.", "content": "Dubois' Seeschlange kann mit einem Giftbiss 0,43 mg (Trockengewicht) Giftsekret abgeben. Als pharmakologisch wirksame Substanzen sind postsynaptisch wirksame Neurotoxine und Myotoxine vorhanden. Neben unspezifischen Allgemeinsymptomen (z. B. Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit) stehen Lähmungen (Paralyse) und Muskelschädigung (Myolyse) als Symptome im Vordergrund. Diese können sich über mehrere Stunden ausbilden und durch periphere Atemlähmung zum Tod führen. Sekundär können nephrotoxische (nierenschädigende) und cardiotoxische (herzschädigende) Effekte auftreten. Die Therapie eines Giftbisses erfolgt durch Applikation eines geeigneten Antivenins (z. B. 'Sea snake antivenom' des Herstellers CSL Limited) sowie darüber hinaus symptomatisch. \"Aipysurus duboisii\" gilt als eine der weltweit giftigsten Schlangenarten. Im Tierversuch (Maus, subkutan) wurde eine mittlere Letaldosis (LD) von 0,044 mg/ kg ermittelt. Vergleichbare Werte sind von Inlandtaipan (\"Oxyuranus microlepidotus\", LD 0,044 mg/ kg) und Östlicher Braunschlange (\"Pseudonaja textilis\", LD 0,053 mg/ kg) bekannt. Letaldosen, die in Tierversuchen ermittelt werden, variieren abhängig von der jeweiligen Versuchstierart; die Daten sind nur bedingt übertragbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dubois-Seeschlange (\"Aipysurus duboisii\") ist eine Art der Seeschlangen und Giftnattern. Das Artepitheton \"duboisii\" wurde zu Ehren des belgischen Naturforschers Charles Frédéric Dubois vergeben.", "tgt_summary": "杜氏剑尾海蛇(学名:\"Aipysurus duboisii\")是种有剧毒的海蛇。其分布范围包括巴布亚新几内亚,新喀里多尼亚和澳大利亚的北部,东部和西部沿海地区。它们生活在在海平面80米以下的珊瑚礁,其中分布着大量的海藻,无脊椎动物和珊瑚或海绵,可以作为庇护所的沉积物中。这些蛇捕食海鳝和各种鱼。杜氏剑尾海蛇是是胎生动物,而不是卵生动物。它们有中等攻击性,即受到了外来威胁发动自卫性质的反击,而不是自发的。毒牙则为1.8毫米长,这是相对较短的一条蛇,和毒液产量为0.44毫克。杜氏剑尾海蛇是晨昏性动物(即总是在傍晚或黎明出来活动),这意味着它们一天中最活跃的时间是在黎明和黄昏。 杜氏剑尾海蛇是世界上最毒的海蛇;而在1996年出版的一本名为Snakes in Question的著作中,因其将半数致死量(LD50)的各种注射模式,所产生的数据混用,导致误解杜氏剑尾海蛇,为世界上最毒的蛇。
在LD50相同注射模式下,毒性最毒的蛇应为内陆太攀蛇。 List of dangerous snakes", "id": 1799612} {"src_title": "Isekai Quartet", "tgt_title": "異世界四重奏", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eines Tages erscheint ein mysteriöser roter Knopf und befördert die Protagonisten der Animeserien KonoSuba, Re:Zero, Overlord und Saga of Tanya the Evil in eine andere Welt. In der Welt von KonoSuba findet die Gruppe von Kazuma diesen besagten Knopf. Während sie streiten, ob sie den Knopf drücken sollen oder nicht, betätigt Megumin diesen aus Neugier. Währenddessen berichtet der Wächter Demiurge Momonga über das willkürliche Erscheinen dieses Knopfes in Ganz Nazarick. Momonga betätigt den roten Knopf versehentlich, als er sich auf seinen Thron setzen will und in diesem Moment einer dieser Knöpfe dort erscheint. Dadurch werden die Charaktere beider Welten in eine alternative Welt teleportiert, die eine Schule beherbergt. Auch stellen sie fest, dass sie nicht alleine in diese Welt gebracht wurden, denn Tanya von Degurechaff drückte zwei Knöpfe während eines Experiments. Kurz darauf erscheinen die Charaktere aus Re:Zero ebenfalls in dieser Welt. Kurt von Rudersdorf ernennt sich prompt zum Schuldirektor, während Roswaal aus Re:Zero in die Rolle eines Schullehrers schlüpft.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Animeserie wurde von Minoru Ashina geschrieben, welcher auch Regie führte. Minoru Takehara entwarf das Charakterdesign. Isekai Quartet wurde im Studio Puyukai realisiert. Die erste Episode der zwölf Folgen umfassenden Serie wurde am 10. April 2019 kurz nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf Tokyo MX ausgestrahlt sowie mit bis zu zwei Tagen Versatz auch auf Mainichi Hōsō, AT-X, BS11 und TV Aichi. Funimation lizenzierte die Serie für den englischsprachigen Raum und veröffentlicht Isekai Quartet sowohl in Originalsprache als auch auf englisch. Am 23. April gleichen Jahres wurde die Serie in die Online-Bibliothek von Crunchyroll aufgenommen. Satoshi Hino, Jun Fukushima, Yūsuke Kobayashi und Aoi Yūki, die in den vier Serien den jeweiligen Protagonisten sprechen, singen das Lied \"Isekai Quartet\" () im Vorspann, während der Titel \"Isekai Girls Talk\" () im Abspann von den Synchronsprecherinnen Yumi Hara, Sora Amamiya, Rie Takahashi und Aoi Yūki gesungen wird. Nach der Ausstrahlung der zwölften Episode wurde die Produktion einer zweiten Staffel bekanntgegeben. Im Oktober 2019 wurde angekündigt, dass die erste Episode der zweiten Staffel im Januar 2020 gezeigt werde. Außerdem wurde verlautet, dass Naofumi Iwatani, Raphtalia und Filo aus der Animeserie The Rising of the Shield Hero in der Serie als Austauschschüler zu sehen sind. Hino, Fukushima, Kobayashi und Yūki singen, wie bereits in der ersten Staffel zuvor auch, das Lied im Vorspann. Inori Minase, Sumire Uesaka, Saori Hayami und Rie Takahashi interpretieren für die zweite Staffel das Abspannlied. Die zweite Staffel umfasst zwölf Episoden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Isekai Quartet () ist eine 2019 produzierte Crossover-Animeserie des Animationsstudios Puyukai, die unter der Regie von Minoru Ashina entstand.", "tgt_summary": "《异世界四重奏》(日语:异世界かるてっと)是由《OVERLORD》、《为美好的世界献上祝福!》、《幼女战记》、《》四部异世界轻小说一起演出的电视动画,于2019年4月9日播放,在第一期完结后同时也释出第二期制作决定的消息,并加入第五部电视动画《盾之勇者成名录》及第六部电视动画《这个勇者明明超TUEEE却过度谨慎》,于2020年1月14开播。第二期最后一集放出继续制作下篇的消息。", "id": 4500} {"src_title": "Watch Dogs: Legion", "tgt_title": "看門狗:自由軍團", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Schauplatz ist ein dystopisches London nach dem Austritt Englands aus der EU. An der Macht ist eine Diktatur. Polizei und Militärgewalt werden effektiv gegen Widersacher eingesetzt und Drohnen sorgen für Ordnung. Durch den Verfall des britischen Pfundes und den Aufstieg einer Kryptowährung kam es außerdem zu wirtschaftlichen Problemen. Ein Hackerkollektiv, namens \"Dedsec\", versucht sich nun dieser Herrschaft zu widersetzen. Das Ziel des Spieles ist es, die Kontrolle über London zurückzugewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Gameplay.", "content": "Der Spieler kann die Stadt frei erkunden und Kontrolle über die meisten Personen in der Stadt übernehmen. In diesem Sinne gibt es keinen eigentlichen Protagonisten, da der Spieler mehrere Charaktere spielen kann. Stirbt eine Spielfigur, dann ist diese auch nicht mehr spielbar und der Spieler muss auf den nächstbesten Charakter in seinem Team zurückgreifen. Jede Spielfigur verfügt über ihren eigenen Fähigkeitenbaum, einen individuellen Tagesablauf und eine Hintergrundgeschichte. Die Aufnahme eines neuen Spielers ins Team erfolgt fast immer durch das Erledigen einer Mission. Sobald ein NPC in das Team aufgenommen wurde, lässt sich der Charakter in drei Klassen einteilen (Angreifer, Einbrecher und Hacker). Es soll insgesamt 5 Storylines mit ca. 60 Missionen geben und auch an einem Koop-Modus mangelt es nicht. So kann der Titel mit bis zu 3 Freunden gleichzeitig gespielt werden, was eigene für diesen Modus bestimmte Missionen freischaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Das Spiel wurde erstmals am 5. Juni 2019 von Ubisoft erwähnt. Ausführlicher vorgestellt wurde es auf der Ubisoft E3-Pressekonferenz 2019, wo auch der Releasetermin bekannt gegeben wurde. Das Spiel wird derzeit von \"Ubisoft Toronto\" entwickelt und soll neben PlayStation 4, Xbox One und Microsoft Windows auch für den Cloud Gaming-Dienst Google Stadia erscheinen und Raytracing unterstützen. Neben der Standard-Version erscheint auch eine Gold-Edition mit Season Pass, eine Ultimate-Edition mit speziellen Inhalten und einem vierwöchigen VIP-Status und eine Collectors-Edition mit zusätzlichen Fan-Goodies und einem SteelBook. Zudem erhalten Vorbesteller besondere InGame-Items. Im Oktober wurde der ursprünglich bekanntgegebene Releasetermin gestrichen. Ein neuer, konkreter Releasetermin steht noch nicht fest.", "section_level": 1}], "src_summary": "Watch Dogs Legion ist ein Open-World-Action-Adventure von Ubisoft. Es soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2020 für PlayStation 4, Xbox One, Google Stadia und Microsoft Windows erscheinen. Es ist der dritte Teil der \"Watch-Dogs\"-Serie.", "tgt_summary": "《看门狗:自由军团》(英语:\"Watch Dogs: Legion\",风格化:\"WATCH DOGS LΞGION\")是一款即将推出的动作冒险游戏,由育碧多伦多开发,并由育碧负责发行,将在Microsoft Windows、PlayStation 4、Xbox One和Google Stadia平台以及新世代主机PlayStation 5和代号“Scarlett”的Xbox Series X平台上发售。该游戏是《看门狗》系列的第三部作品,以及是《看门狗2》的续集。游戏原计划与2020年3月6日发售,但之后宣布延期到2021年财年结束前发售,并正式宣布将开发新世代主机版本。", "id": 134772} {"src_title": "Xx me!", "tgt_title": "絕對戀愛命令", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Unter ihren Klassenkameraden an der Mittelschule ist die 16-jährige Yukina Himuro berüchtigt für ihren durchdringenden Blick, mit dem sie selbst Lehrer aus der Fassung bringen kann. Dabei ist sie vor allem eine gute Beobachterin, kann die Schwächen ihrer Mitmenschen leicht erkennen und nutzt sie auch skrupellos aus. Was außer ihrem Cousin Akira niemand weiß, ist, dass sie in ihrer Freizeit auch eine erfolgreiche Handyroman-Autorin ist. Selbst ihre Mitschüler lesen ihre Geschichten gern. Doch nun verlangen ihre Fans, dass die Geschichten romantischer werden soll. Doch Yukina hat keine Erfahrung in der Liebe und eigentlich auch keine Lust auf eine Beziehung. Doch dann fällt ihr ein Buch des beliebten und gutaussehenden Schülerratspräsidenten Shigure Kitami in die Hände, in dem der seine oft negativen Ansichten über seine Mitschüler festhält. So erpresst sie ihn, um auch ohne Beziehung Erfahrungen für ihren Roman zu sammeln und stellt ihm Missionen wie mit ihr Händchen zu halten oder auszugehen. Yukinas Geschichten gewinnen auf diese Weise schnell noch größere Beliebtheit. Doch langsam fragt sie sich, ob sie nicht auch echte Gefühle für Shigure entwickelt hat. Schließlich überrascht sie ihr Cousin Akira, der für sie immer wie ein kleiner Bruder und guter Freund war, damit, dass er sich auch in sie verliebt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Manga erschien vom 1. Mai 2009 (Ausgabe 6/2009) bis 3. Juni 2015 (Ausgabe 7/2015) im Magazin \"Nakayoshi\" bei Kodansha. Der Verlag brachte die Kapitel später gesammelt in 19 Bänden heraus. Von 2. März (Ausgabe 4/2018) bis 1. Juni 2018 (Ausgabe 7/2018) erschien im Vorfeld einer Realverfilmung eine kurze Fortsetzung unter dem Titel \"Watashi ni xx Shinasai! Couple-hen\" im gleichen Magazin. Sie kam später auch in einem Sammelband heraus. Eine deutsche Übersetzung erschien von April 2011 bis Oktober 2016 bei Egmont Manga. Im Mai 2019 folgte die Fortsetzung als \"xx me! Couple Arc\". Eine englische Fassung erschien bei Kodansha selbst, eine französische bei Pika Édition, eine italienische bei Edizioni Star Comics und eine chinesische bei Sharp Point Press.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Unter der Regie von Tōru Yamamoto entstand eine Realverfilmung, die am 23. Juni 2018 in die japanischen Kinos kam. Autor des 96 Minuten langen Films war Ayako Kitagawa. Die Hauptrollen übernahmen Tina Tamashiro (Yukina) und Yuta Koseki (Shigure). Die Sender TBS und MBS TV zeigten im März zuvor bereits eine vierteilige Kurzfilmserie, um für den Film zu werben.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Bände der Serie verkauften sich etwa 14.000 bis 18.000 Mal in der jeweils ersten Woche nach Veröffentlichung. 2012 wurde der Manga mit dem Kōdansha-Manga-Preis als „Bester Kinder-Manga“ ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xx me! (jap., \"Watashi ni xx Shinasai!\") ist eine Mangaserie von Ema Tōyama, die in Japan von 2009 bis 2015 erschien. Sie ist in die Genres Shōjo, Comedy, Drama und Romantik einzuordnen und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.", "tgt_summary": "《要你对我×××!》()是日本漫画家远山绘麻的作品,于月刊少女漫画杂志《Nakayoshi》2009年6月号至2015年7月号连载。另外,在2010年《Nakayoshi lovely》(《Nakayoshi》增刊)冬季刊和春季刊上刊登了两话番外篇。此作荣获第36回讲谈社漫画赏(儿童部门),目前在日本销量达212万本。日版单行本第八至十卷特装版附赠广播剧,由日笠阳子、樱井孝宏、梶裕贵和竹达彩奈声演。于2018年3月推出真人版电视剧,由玉城蒂娜和小关裕太主演,剧集原版人班的电影版预定2018年6月23日上映。", "id": 550581} {"src_title": "Nationales Zentrum für Weltraumwissenschaften", "tgt_title": "中国科学院国家空间科学中心", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde das Zentrum für Weltraumwissenschaften bzw. seine Vorgängerorganisation im September 1958 im Zusammenhang mit dem damals noch geheimen Projekt zur Entwicklung eines chinesischen Satelliten, wegen des Projektbeginns im Januar jenes Jahres intern als „Projekt 581“ bezeichnet. Dementsprechend erhielt das Zentrum die offizielle Bezeichnung „Büro der Gruppe 581 der Chinesischen Akademie der Wissenschaften“ (中国科学院‘581’组办公室, Pinyin \"Zhōngguó Kēxuéyuàn 581 Zǔ Bàngōngshì\"), von den damals Beteiligten meist nur „Gruppe 581“ (‘581’组) genannt. Der erste Leiter des Büros war Qian Xuesen, seine beiden Stellvertreter waren Zhao Jiuzhang und der Geophysiker Wei Yiqing (卫一清, 1915–1988). Vom Staatsrat der Volksrepublik China, der vorgesetzten Behörde der Akademie, reichlich mit Geld ausgestattet, wurden zwischen Oktober und Dezember 1958 in einem Gebäude am Westgarten-Exerzierplatz 1a (auf halbem Weg zwischen der Universität Peking und den Sommerpalästen) im Pekinger Stadtbezirk Haidian folgende Arbeitsgruppen eingerichtet: Damit besaß man nun ein schon recht umfassendes Zentrum für Satellitenbau und Hochatmosphärenphysik. Qian Xuesen hatte sich zwar schon seit den 1940er Jahren am Jet Propulsion Laboratory des California Institute of Technology mit Raketentechnik befasst, zuerst als Assistent von Theodore von Kármán, dann mit eigenem Lehrstuhl, aber bald stellte sich heraus, dass noch sehr viel Grundlagenforschung nötig war, um tatsächlich einen Satelliten ins All zu schicken. Am 21. Januar 1959 musste Zhang Jingfu, der Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften, den Forschern mitteilen, Deng Xiaoping (damals Generalsekretär des Politbüros der KPCh) habe angeordnet, das Satellitenprojekt zunächst zurückzustellen, da es mit der Wirtschaftskraft des Landes nicht vereinbar wäre. Die Gruppe 581 blieb jedoch bestehen und wurde Anfang Dezember 1959 als „Zweite Abteilung“ in das Institut für Geophysik der Akademie der Wissenschaften (中国科学院地球物理所二部) integriert. Nachdem Premierminister Zhou Enlai und Vizepremier Nie Rongzhen, der Vorsitzende der Kommission für Wissenschaft und Technik in der Landesverteidigung, während der ersten Sitzung der dritten Legislaturperiode des Nationalen Volkskongresses (21. Dezember 1964 – 4. Januar 1965) schriftliche Anträge von Zhao Jiuzhang und Qian Xuesen auf Wiederaufnahme des Satellitenprojekts genehmigt hatten, wanderten die mit dem unmittelbaren Satellitenbau befassten Teile der ehemaligen Gruppe 581 zum neugegründeten „Ingenieurbüro 651 der Chinesischen Akademie der Wissenschaften“ (中国科学院“651”设计院), das nach außen hin als „Ingenieurbüro für wissenschaftliche Instrumente der Chinesischen Akademie der Wissenschaften“ (中国科学院科学仪器设计院) firmierte und von Zhao Jiuzhang geleitet wurde. Intern war das Projektierungsinstitut 651 auch als „Ingenieurbüro für Satellitenbau der Chinesischen Akademie der Wissenschaften“ (中国科学院卫星设计院) bekannt, und unter diesem Namen wurde es am 20. Februar 1968 mit einer Reihe weiterer Institute und Fabriken zur Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie verschmolzen, wo es das Institut für Weltraumphysik und Messtechnik (空间物理及探测技术研究所) bildete. Im November 1978 kehrte das ehemalige Ingenieurbüro für Satellitenbau schließlich als „Institut für Weltraumphysik“ (空间物理研究所) zur Chinesischen Akademie der Wissenschaften zurück, wurde im August 1987 mit dem im November 1977 gegründeten „Zentrum für Weltraumwissenschaft und -technologie“ (空间科学技术中心) zum „Zentrum für Weltraumwissenschaften und angewandte Forschung“ (空间科学与应用研究中心) vereinigt.", "section_level": 1}, {"title": "Weltraumwissenschaftliches Prioritätsprogramm.", "content": "Im Juni 1998 hatte der Staatsrat der Volksrepublik China ein auf 13 Jahre angelegtes Programm zum Aufbau eines Nationalen Innovationssystems (国家创新体系) verabschiedet, bei dem die Chinesische Akademie der Wissenschaften als Versuchseinrichtung eine Vorreiterrolle spielen sollte. Daraufhin wurde an der Akademie das sogenannte „Wissensinnovationsprojekt“ (知识创新工程) gestartet. Mit Mitteln aus diesem Programm hatte das Zentrum für Weltraumwissenschaften und angewandte Forschung seinerzeit die alte Höhenforschungsabteilung Hainan zur Nationalen Weltraumwetter-Beobachtungs- und Forschungsstation ausgebaut. Da das Programm Ende 2010 mit dem 11. Fünfjahresplan auslief, verabschiedete der Staatsrat am 31. März 2010 ein auf 10 Jahre angelegtes, „Innovation 2020“ (创新2020) genanntes Anschlussprogramm, bei dem die Akademie der Wissenschaften erneut eine Vorreiterrolle spielen sollte. Bereits am 25. Januar 2010 hatte die Akademie auf ihrer Jahresversammlung fünf zukunftsträchtige Forschungsfelder definiert: Am 11. Januar 2011 wurde das Zentrum für Weltraumwissenschaften und angewandte Forschung über die Zusage der Fördergelder informiert, auf der Jahresversammlung der Akademie am 25. Januar 2011 wurde das Projekt offiziell gestartet. Lange Zeit hatten die chinesischen Weltraumwissenschaftler nur mit Daten arbeiten können, die von ausländischen Forschungssatelliten gesammelt worden waren. Dadurch hatten sie nur wenig wirklich Neues zur Wissenschaft beitragen können, sie hatten keine Möglichkeit gehabt, eigene Ansätze durch praktische Forschung zu verifizieren. Dies sollte sich nun ändern. Wu Ji, der damalige Direktor des Zentrums für Weltraumwissenschaften, war für die Umsetzung des „Strategischen Prioritätsprogramms für Weltraumwissenschaften“ (空间科学战略性先导科技专项), kurz „Weltraumwissenschaftliches Prioritätsprogramm“ (空间科学先导专项) verantwortlich. Bei Projekten wie dem Hard X-ray Modulation Telescope oder dem Dark Matter Particle Explorer hatte das Zentrum primär Koordinierungsaufgaben; die Nutzlasten wurden vom Institut für Hochenergiephysik, der Tsinghua-Universität etc. entwickelt. Nichtsdestotrotz war seine Bedeutung innerhalb der Akademie der Wissenschaften gestiegen, und um dies zum Ausdruck zu bringen, wurde es am 7. Juli 2011 in „Nationales Zentrum für Weltraumwissenschaften“ umbenannt. Das Zentrum entscheidet, welche Projekte in das Prioritätsprogramm aufgenommen werden, und versucht dabei, in jedem Fünfjahresplan zwei Forschungssatelliten zum Start zu bringen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Nationale Zentrum für Weltraumwissenschaften (), wegen der englischen Bezeichnung \"National Space Science Center\" oft \"NSSC\" abgekürzt, ist eine Einrichtung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, die sich derzeit schwerpunktmäßig mit Weltraumwetter und der Entwicklung von elektronischen Komponenten für Raumflugkörper befasst. Die Hauptverwaltung befindet sich im Pekinger Hochtechnologiebezirk Zhongguancun, Zweite Südstr. 1, außerdem besitzt die Einrichtung noch einen Campus im nördlichen Außenbezirk Huairou. Direktor des Zentrums ist seit dem 28. Dezember 2017 Wang Chi.", "tgt_summary": "中国科学院国家空间科学中心,简称中科院空间中心或空间中心,是隶属中国科学院的公立科研机构,位于中华人民共和国北京市。该机构的前身是成立于1958年的“中国科学院‘581’组办公室”(简称“581”组)。在“581”组(1958年9月~1959年11月)之后,空间中心经历了中国科学院地球物理所二部(1959年12月~1966年1月)、应用地球物理所(1966年2月~1968年1月),国防科委(1973年后为七机部)第五研究院空间物理及探测技术研究所(1968年2月~1978年10月),中国科学院空间物理研究所(1978年11月~1987年7月)、空间科学技术中心(1977年11月~1987年7月)以及空间科学与应用研究中心(1987年8月至2015年6月)、国家空间科学中心(2011年6月至今)等沿革。 空间中心的前身机构参与了中华人民共和国首颗人造地球卫星东方红一号的研制,参与并开创了中国的探空火箭计划,同时对中国的航天计划作出重要贡献,目前空间中心负责牵头组织实施空间科学先导专项。", "id": 1597735} {"src_title": "Großer Preis von Frankreich 2019", "tgt_title": "2019年法國大獎賽", "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Nach dem Großen Preis von Kanada führt Lewis Hamilton in der Fahrerwertung mit 29 Punkten vor Valtteri Bottas und mit 62 Punkten vor Sebastian Vettel. In der Konstrukteurswertung führt Mercedes mit 123 Punkten vor Ferrari und mit 171 Punkten vor Red Bull Racing. Beim Großen Preis von Frankreich stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Hard\" (weiß, Mischung \"C2\"), \"P Zero Medium\" (gelb, \"C3\") und \"P Zero Soft\" (rot, \"C4\"), sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. Mit Räikkönen und Hamilton (jeweils einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Rennkommissare waren Jean-Marie Krempff (FRA), Yannick Dalmas (FRA), Mathieu Remmerie (BEL) und Tim Mayer (VEN).", "section_level": 2}, {"title": "Freies Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Hamilton mit einer Rundenzeit von 1:32,738 Minuten die Bestzeit vor Bottas und Charles Leclerc. Im zweiten freien Training war Bottas in 1:30,937 Minuten Schnellster vor Hamilton und Leclerc. Im dritten freien Training blieben die ersten drei Positionen unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Bottas war Schnellster. Grosjean, Kwjat, die Williams-Piloten, sowie Stroll schieden aus. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Bottas war erneut Schnellster. Perez, Magnussen, Nico Hülkenberg, Räikkönen und Albon schieden aus. Der finale Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Hamilton fuhr mit einer Rundenzeit von 1:28,319 Minuten die Bestzeit vor Bottas und Leclerc. Es war die 86. Pole-Position für Hamilton in der Formel-1-Weltmeisterschaft und die schnellste jemals auf dieser Strecke gefahrene Rundenzeit.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Hamilton gewann das Rennen vor Bottas und Leclerc. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Verstappen, Vettel, Sainz, Ricciardo, Räikkönen, Hülkenberg und Norris. In der Fahrerwertung blieb Hamilton vor Bottas und Vettel. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Plätze unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e). Zusätzlich gab es einen Punkt für die schnellste Rennrunde, da der Fahrer unter den ersten Zehn landete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Frankreich 2019 (offiziell Formula 1 Pirelli Grand Prix de France 2018) fand am 23. Juni auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet statt und war das achte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2019.", "tgt_summary": "2019年法国大奖赛(英语:2019 French Grand Prix),官方名称为2019年一级方程序赛车倍耐力法国大奖赛(),是2019年6月21日至6月23日于法国举办的一场一级方程序赛车赛事。比赛在保罗·里卡尔赛道进行,总计53圈。本次赛事是自1950年世界一级方程序锦标赛并入世界锦标赛后的第59届法国大奖赛。", "id": 1056541} {"src_title": "Little Dorrit", "tgt_title": "小杜丽", "src_document": [{"title": "Zusammenfassung der Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1. Teil: Armut.", "content": "Der Roman beginnt in Marseille \"vor dreißig Jahren\" (also etwa 1826). Der berüchtigte Mörder Rigaud erzählt seinem Zellengenossen John Baptiste Cavalletto, wie er seine Frau umgebracht hat. Arthur Clennam wird derweil mit einer Gruppe von Reisenden in Marseilles in Quarantäne festgehalten. Bei dieser Gelegenheit lernt er neue Freunde kennen. Arthur hat 20 Jahre zusammen mit seinem Vater in China gelebt. Sie haben dort die Geschäfte betrieben, die der Familie Clennam gehören. Der Vater ist in China gestorben, Arthur fährt nun nach London, um seine Mutter zu besuchen. Auf dem Sterbebett hatte der Vater ihm eine geheimnisvolle Botschaft mitgegeben, indem er \"deine Mutter\" murmelte und ihm eine Taschenuhr übergab. Im Gehäuse der Uhr befindet sich ein altes Stück Seidenpapier mit den mit Perlen darauf gestickten Buchstaben \"DNF\" (als Abkürzung für \"Do Not Forget\", dt.: \"Nicht vergessen!\"). Die unerbittliche Mrs Clennam, die jetzt an einen Rollstuhl gefesselt ist, weigert sich, die Bedeutung dieser Botschaft zu erklären. Das führt zu einer Entfremdung zwischen Mutter und Sohn. In London ist William Dorrit inzwischen seit mehr als zwanzig Jahren Gefangener im Marshalsea-Schuldgefängnis. Er hat drei Kinder: Edward, Fanny und Amy. Amy, genannt Little Dorrit, wurde im Schuldgefängnis geboren. Ihre Mutter starb, als Amy acht Jahre alt war. Ihr Onkel, Williams älterer Bruder Frederick, wohnt mit Amys Schwester Fanny in Freiheit. William Dorrits erwachsene Kinder können das Gefängnis nach Belieben betreten und verlassen. Little Dorrit bringt sich und ihren Vater mit Näharbeiten außerhalb des Schuldgefängnisses durch. Dem Vater gegenüber erwähnt sie das nicht, da dieser seine finanzielle Situation verdrängt und verleugnet. Ebenso wenig erwähnt sie ihm gegenüber die Tatsache, dass er das Gefängnis nicht verlassen darf. William Dorrit gefällt sich in der Rolle des \"Vaters des Marshalsea\", von den übrigen Insassen wird er allgemein respektiert. Arthur teilt seiner Mutter mit, dass er das Familiengeschäft nicht übernehmen will. Daraufhin entscheidet sich Mrs. Clennam für Jeremiah Flintwinch als Teilhaber. Arthur erfährt, dass seine Mutter Little Dorrit als Näherin beschäftigt. Sie legt dabei eine für sie ungewöhnliche Freundlichkeit an den Tag. Arthur fragt sich, ob das junge Mädchen etwas mit dem Geheimnis der Taschenuhr zu tun haben mag. Arthur folgt dem Mädchen bis zum Marshalsea-Gebäude. Er versucht, über das Circumlocution Office etwas über die Schulden von William Dorrit herauszufinden, jedoch vergeblich. In den Gebäude dieser Behörde trifft er den erfolgreichen Erfinder Daniel Doyce. Dieser sucht einen Teilhaber und Wirtschaftskundigen für seine Fabrik; Clennam findet sich bereit, diese Rolle zu übernehmen. Amy Dorrit verliebt sich Arthur, der jedoch davon nichts bemerkt. Arthur trifft seine ehemalige Verlobte Flora Finching, deretwegen er nach China geschickt wurde. Diese ist jetzt eine unattraktive Witwe, stets in Begleitung der Tante ihres verstorbenen Mannes. Ihrem Vater, Mr. Casby, gehören zahlreiche Mietshäuser. Mr. Pancks treibt für ihn die Mieten ein. Der unermüdliche Pancks macht eine Entdeckung: William Dorrit ist der bisher unbekannte Erbe eines enormen Vermögens, das es ihm ermöglichen würde, dem Schuldgefängnis zu entkommen und das Ansehen der ganzen Familie zu verbessern.", "section_level": 2}, {"title": "2. Teil: Reichtum.", "content": "Die Familie Dorrit, nunmehr wohlhabend, beschließt, man müsse eine Europa-Tour machen, den Kontinent bereisen. Sie reisen über die Alpen und lassen sich eine Zeit lang in Venedig und schließlich in Rom nieder. Die Dorrits zeigen ihren neuen Reichtum und ihre gesellschaftliche Stellung stolz vor, über die Vergangenheit reden sie nicht gern mit ihren neuen Bekannten. Little Dorrit hat Mühen, sich in die neue Rolle hineinzufinden und neue Orte und Ansichten schön zu finden. Ihre Schwester Fanny dagegen macht sich rasch die Regeln der guten Gesellschaft zu Eigen. Sie wird von Edmund Sparkler umworben, der schon in London in ihrer Zeit der Armut um sie war, nun jedoch einen Neuanfang wagt und mit der Zustimmung seiner Mutter rechnen kann. Während einer Gesellschaft, die die Familie in Rom gibt, erkrankt Mr. Dorrit und stirbt. Dessen ängstlicher Bruder Frederick stirbt noch am selben Abend. Amy Dorrit, nunmehr ganz allein, kehrt nach London mit der frischvermählten Fanny und deren Ehemann, dem etwas verblödeten Edmund Sparkler, zurück. Merdle, Edmund Sparklers Stiefvater, geht mit seinem Finanzinstitut bankrott, er begeht Selbstmord. Der finanzielle Zusammenbruch reißt die Ersparnisse der Dorrits, der Firma von Doyce und Clennam, von Arthur Clennam und von Pancks mit in den Abgrund. Der nun überschuldete Arthur Clennam wird im Marshalsea eingesperrt, er wird dort krank. Nachdem Amy nach London zurückgekehrt ist, pflegt sie ihn wieder gesund. Cavalletto findet heraus, dass sich der schurkische Rigaud unter dem Namen Blandois in London aufhält. Er bringt ihn zu Arthur Clennam. Dieser schickt den unerwünschten Mann zu seiner Mutter, die inseriert hatte, um ihn zu finden. Rigaud alias Blandois versucht, Mrs. Clennam mit seinen Kenntnissen über ihre Vergangenheit zu erpressen. Mrs. Clennam hatte Arthur aufgezogen und seiner Mutter verboten, ihn zu sehen. Mrs. Clennam fühlt sich berechtigt, auf diese Weise andere zu bestrafen, die sie verletzt hatten. Arthurs leibliche Mutter war gestorben, als Arthur nach China reiste. Sie lebte zusammen mit Flintwinchs Zwillingsbruder im Ausland. Clennams reicher Onkel, geplagt von Schuldgefühlen, hat testamentarisch Arthurs leibliche Mutter und deren jüngste Tochter als Erben eingesetzt bzw., falls es keine Tochter gibt, das jüngste Kind seines Bruders. Der Wohltäter war Frederick Dorrit, der freundliche Musiker, der mit Arthurs leiblicher Mutter befreundet war, die Begünstigte ist seine Nichte, Amy Dorrit. Blandois hinterließ im Marshalsea eine Abschrift des Dokuments für Little Dorrit. Mrs. Clennam weiß von dieser Erbschaft, verheimlicht sie aber zunächst gegenüber Amy, auch erzählt sie Arthur nichts über seine leibliche Mutter. Nicht bereit, der Erpressung nachzugeben und von Schuldgefühlen geplagt, erhebt sich die im Rollstuhl steifgewordene Frau und geht wankend aus dem Haus, um Little Dorrit im Marshallsea das Geheimnis zu offenbaren. Sie bittet Amy um Vergebung, die ihr freigebig gewährt wird. Auf dem Heimweg stürzt Mrs. Clennam, sie kann weder sprechen noch die Gliedmaßen bewegen. Ihr Haus stürzt ein und begräbt Rigaud unter sich. Affery wird verschont, sie hatte das Haus verlassen, um ihre Herrin zu suchen; Jeremiah hatte London fluchtartig verlassen mit so viel Geld, wie er in der Eile an sich raffen konnte. Amy entschließt sich, nichts davon Arthur zu erzählen; nachdem er genesen ist, bittet sie ihn, die Kopien zu verbrennen. Auf der Suche nach den Originalen befragt Mr. Meagles auch Miss Wade. Diese hat die Dokumente in Verwahrung, was sie ihm gegenüber jedoch ableugnet. Jedoch entweicht Tattycoram mit den Dokumenten nach London und übergibt sie Mr. Meagles, der sie an Amy weiterreicht. Mr. Meagles spürt dann noch Arthurs Teilhaber Daniel Doyce auf. Dieser kehrt als erfolgreicher und wohlhabender Mann zurück. Er begleicht Arthurs Schulden, was diesen aus dem Schuldgefängnis befreit. Arthur hat wieder ein Vermögen, seine geschäftliche Stellung an der Seite von Doyce ist gesichert. Arthur und Amy heiraten.", "section_level": 2}, {"title": "Nebenstränge der Handlung.", "content": "Der Roman \"Little Dorrit\" beinhaltet zahlreiche Nebenstränge. In einer Nebenhandlung treten Arthur Clennams Freunde auf, die freundliche Meagles-Familie, deren Mitglieder darüber aufgebracht sind, dass die Tochter Pet den Künstler Henry Gowan heiratet; sie sind auch darüber verärgert, dass ihre Dienerin und Pflegetochter von der undurchsichtigen Miss Wade abgeworben wurde, die wiederum mit dem Verbrecher Rigaud gut bekannt ist. Miss Wade, die ehemalige Geliebte Gowans, war von diesem sitzen gelassen worden. Ein anderer Nebenstrang handelt vom Italiener John Baptist Cavalletto. Dieser war in Marseilles der Zellengenosse Rigauds gewesen. Er saß dort eine Strafe für ein geringeres Vergehen als dieser ab. Er kommt nach London, wo er zufällig Clennam trifft. Dieser bürgt für ihn und erlaubt es ihm damit, ein Gewerbe für Holzschnitzarbeiten aufzubauen und im \"Bleeding Heart Yard\", einem Wohnviertel, akzeptiert zu werden. Er revanchiert sich, indem er nach Blandois/Rigaud fahndet. Bei dieser Gelegenheit werden die Geheimnisse von Mrs. Clennam aufgedeckt. Ein anderer wichtiger Nebenstrang stellt in Form einer Satire die britische Bürokratie dar, hier in Gestalt des \"Circumlocution Office\", dessen Spezialität das Verhindern von sinnvollen Aktivitäten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Zum Hintergrund des Romans.", "content": "Das Vorbild für die Romanfigur Little Dorrit (Amy) war Mary Ann Cooper (geborene Mitton), die Dickens manchmal bei ihrer Familie besuchte. Die Familie wohnte in \"The Cedars\", einem Haus an der damaligen \"Hatton Road\" im Westen von London. Das Grundstück befindet sich heute unter dem östlichen Rand des Flughafens Heathrow.", "section_level": 1}, {"title": "Motive des Romans, Rezeption.", "content": "So wie manches andere im Spätwerk von Dickens hat auch dieser Roman manche Wendungen in der Wertschätzung durch die Kritik erlebt. Es wurde nachgewiesen, dass der Roman eine kritische Darstellung des damaligen britischen Schatzamtes beinhaltet, ebenso eine Kritik an den schweren Fehlern, die dazu führten, dass 360 britische Soldaten in der Schlacht von Balaklava das Leben verloren. Eingesperrtsein – sowohl im wörtlichen wie im übertragenen Sinn – ist eines der Hauptthemen des Romans. Eingesperrt sind Clennam und die Meagles in der Quarantäne in Marseille, Rigaud sitzt wegen Mord im Gefängnis, Mrs. Clennam ist an ihr Haus gefesselt, die Dorrits sind im Marshalsea eingeschlossen und die meisten der Figuren des Romans sind in den starren Klassenschranken des damaligen England gefangen. Tschaikowski war von dem Roman hingerissen. Die US-amerikanische Literaturkritikerin Anne Stevenson nennt den Roman eine wunderbare Lektüre, einen \"tragisch-komisch-satirisch-poetischen\" Roman, der eine Allegorie der Liebe darstelle. Sie lobt die Darstellung der Hauptfiguren (Arthur Clenham, Mr. Dorrit, Little Dorrit), sie kritisiert jedoch die Nebenfiguren, die nur Marionetten eines Puppenspielers seien, der sie mit formelhaften Wendungen ausstattet. Schon die Namen dieser Figuren bezeichneten ihr Wesen und ihr Verhalten: der energiegeladene Mr. Pancks kämmt seine Haare hoch und schnauft wie ein Dampfboot; Mr. Sparkler schwadroniert ständig von \"verdammt feinen Damen, die keinen Unsinn an sich haben\"; Mr. Flintwinch mit seinem schiefen Hals und seiner schiefsitzenden Krawatte schraubt sich in Ecken hinein.", "section_level": 1}, {"title": "Editionsgeschichte.", "content": "\"Little Dorrit\" wurde zuerst in neunzehn Fortsetzungen veröffentlicht, wobei jede Folge aus 32 Seiten mit zwei Illustrationen von Hablot Knight Browne (unter seinem Pseudonym Phiz) versehen war. Die Fortsetzungen kosteten jeweils einen Shilling mit Ausnahme der letzte Folge, diese kostete zwei Shilling. Es folgt eine Liste der Fortsetzungen: 1857 erschien der Roman bei Bradbury and Evans als Buch.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptationen.", "content": "Der Roman \"Little Dorrit\" ist fünf Mal verfilmt worden; die ersten drei Filme wurden 1913, 1920 und 1934 gedreht. In der deutschen Verfilmung von 1934 \"Kleine Dorrit\" spielten in den Hauptrollen Anny Ondra als Little Dorrit und Mathias Wieman als Arthur Clennam. Regie führte Karel Lamač. 1988 wurde der Roman im Vereinigten Königreich unter dem Titel \"Little Dorrit\" (im deutschsprachigen Raum unter dem Titel \"Klein Dorrit\") verfilmt. Regie führte Christine Edzard; in den Hauptrollen traten Alec Guinness als William Dorrit und Derek Jacobi als Arthur Clennam auf sowie mehr als 300 weitere britische Schauspieler und Schauspielerinnen. Die fünfte Adaptation war eine Fernsehserie, die von BBC und WGBH-TV (Boston) produziert wurde. Das Drehbuch stammte von Andrew Davies, in den Hauptrollen spielten Claire Foy (als Little Dorrit), Andy Serkis (als Rigaud/Blandois), Matthew Macfadyen (als Arthur Clennam), Tom Courtenay (als William Dorrit), Judy Parfitt (als Mrs Clennam) und Alun Armstrong (als Jeremiah/Ephraim Flintwinch). Die Serie wurde von Oktober bis Dezember 2008 in Großbritannien ausgestrahlt, im April 2009 in den USA in der Reihe \"Masterpiece\" von PBS und in Australien auf ABC1 TV im Juni und Juli 2010. 2001 strahlte BBC Radio 4 eine Rundfunk-Bearbeitung in Form von fünf einstündigen Folgen aus. Der Erzähler war Ian McKellen. \"Little Dorrit\" ist die Folie für Peter Ackroyds Erstlingsroman \"The Great Fire of London\" (1982). Dickens’ Roman inspirierte die Künstlerin Monica McKelvey Johnson zu ihrem Webcomic \"The Adventures of Dorrit Little\" by artist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Little Dorrit (in Übersetzungen meist: \"Klein Dorrit\") ist ein Roman von Charles Dickens, der zuerst als Fortsetzungsroman von 1855 bis 1857 veröffentlicht wurde. Im Mittelpunkt der Erzählung steht Amy Dorrit, das jüngste Kind der Familie Dorrit, geboren und aufgewachsen im Schuldgefängnis Marshalsea in London. Ihr begegnet Arthur Clennam, der nach 20-jähriger Abwesenheit in die Heimat zurückgekehrt ist und ein neues Leben beginnen möchte.", "tgt_summary": "《小杜丽》(英语:Little Dorrit)是英国作家狄更斯的长篇小说作品,发表于1855年—1857年。故事可分为上下两部,上部内容写威廉·杜丽全家老少因无力偿还债务而先后被终身监禁于位於伦敦桥和乔治教堂南大街的中段的马夏尔西监狱(Marshalea Prison),她的父亲被称为马夏西之父,她遇到了同为狱友的海吉格医生,下半部内容则写小杜丽家变有钱之后。这部小说极具灰暗色彩,故事中的“繁荣”代表的本质就是邪恶,讽刺英国官僚机制“什么事都不做”的麻木不仁。", "id": 2798057} {"src_title": "Mamavirus", "tgt_title": "妈妈病毒", "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "Die Erstveröffentlichung über „\"Mamavirus\"“ erfolgte im September 2008. Wie \"Mimivirus\" ApMV wurde „\"Mamavirus\"“ in einem Kühlturm aus einer Amöbe isoliert. Das \"Mimivirus\" wurde erst 1992 isoliert; wegen ihrer Größe werden die \"Mimiviridae\" von Bakterienfiltern zusammen mit den Bakterien zurückgehalten. Daher wurde das \"Mimivirus\" zunächst als „\"Bradfordcoccus\"“ für ein Bakterium gehalten. Erst die Elektronenmikroskopie zeigte später, dass es sich um ein ikosaedrische Virus handelt, ähnlich dem \"Iridovirus\" (ebenfalls ein NCLDV). Dies ebnete dann den Weg für die Entdeckung von „\"Mamavirus\"“, da man jetzt wusste wo und wie nach solchen Riesenviren zu suchen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Genom.", "content": "„\"Mamavirus\"“ ist wie andere \"Mimiviridae\" ikosaedrisch mit einem Kernkapsid und einer peripheren Faserschicht. Es enthält ein lineares doppelsträngiges DNA-Genom mit einer für NCLDVs charakteristischen sehr hohen Codierungsdichte. Die \"Mimiviridae\" zeigen Genverdopplungen und ein größerer Teil des Genoms ist mit Funktionen verbunden, die zuvor nie in einem Virus gefunden wurden. Das Genom hat insgesamt eine Länge von 1.191.693 Basenpaaren (bp) und kodiert vorhergesagt 997 Proteine, der GC-Gehalt liegt bei 23 %.", "section_level": 1}, {"title": "Vermehrungszyklus.", "content": "„\"Mamavirus\"“ besitzt eine eigene Transkriptionsmaschinerie und verpackt Transkriptionsproteine in seinen Viruspartikeln (Virionen). Es wird angenommen, dass die Transkription in den Zellkernen der Wirtszelle stattfindet. Der Kern setzt virale DNA frei und bildet eine zytoplasmatische Replikationsfabrik (), in der die DNA-Replikation beginnt und die Transkription weiterer nachfolgender Gene stattfindet. Die Replikationsfabrik dehnt sich aus, bis sie einen großen Teil des Amöbenvolumens einnimmt. Spätere Stadien des Replikationszyklus umfassen teilweise zusammengesetzte Prokapside, die einer DNA-Verpackung () unterzogen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Das International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) hat mit Stand April 2020 bisher nur die beiden Gattungen \"Cafeteriavirus\" und \"Mimivirus\" (mit Spezies \"Acanthamoeba polyphaga mimivirus\", ApMV) als Mitglieder der Familie \"Mimiviridae\" offiziell bestätigt. Die Liste der vorgeschlagenen Gattungen und Spezies ist dafür umso umfangreicher. Innerhalb der Familie der \"Mimiviridae\" werden meist die folgenden Verwandtschaftsgruppen (per Vorschlag auch Unterfamilien) unterschieden: In der \"Mimiviridae\"-Gruppe I wurden bis zur Entdeckung von „\"Tupanvirus\"“ alle Vertreter der Gattung \"Mimivirus\" zugeschrieben. Innerhalb dieser Gruppe I werden die folgenden Linien () unterschieden: Die genauen Verwandtschaftsverhältnisse sind noch in der Diskussion, nach Schulz \"et al.\" steht z. B. die Linie A basal in der Gruppe I, nicht die Tupanviren. Das National Center for Biotechnology Information (NCBI) kennt neben AcMV noch die weitere Spezies „\"Mamavirus AC-2012\"“.", "section_level": 1}, {"title": "Sputnik-Virophage.", "content": "Waren die \"Mimiviridae\" selbst schon eine Überraschung, so wartete „\"Mamavirus\"“ mit einer noch größeren Überraschung auf. Unter dem Elektronenmikroskop entdeckte beim Betrachten des „\"Mamavirus\"“ ein zweites kleines Virus, das eng mit diesem assoziiert ist und den Namen \"Sputnik-Virophage\" trägt, ein Satellitenvirus. \"Sputnik\" enthält 21 Gene und ist im Vergleich zum „\"Mamavirus\"“ winzig, sein Vorhandensein hat aber sehr große Auswirkungen auf das „\"Mamavirus\"“. \"Sputnik\" kann sich selbst nicht in den Akanthamöbenzellen replizieren, wenn diese nicht gleichzeitig mit „\"Mamavirus\"“ (oder \"Mimivirus\") infiziert werden. Es infiziert die von diesen \"Mimiviridae\" erzeugte Virusfabrik, und kapert sie, um sein eigenes Genom zu replizieren. Dies führt dazu, dass das \"Mimiviridae\"-Virus weniger seiner Virionen produziert, die zudem oft deformiert und weniger wirksam sind. Es gibt auch Hinweise auf eine teilweise Verdickung des Kapsids. Diese Auswirkungen legen nahe, dass es sich um einen viralen Parasiten handelt, so dass \"Sputnik\" als erster Vertreter der so genannten Virophagen identifiziert wurde. Ein Virophage ist wie ein Bakterienvirus (Bakteriophage), das Bakterien infiziert und krank macht, Virophagen infizieren stattdessen Viren. Sputnik enthält eine zirkuläre doppelsträngige DNA mit einer Größe von 18.343 bp und hat ebenfalls eine ikosaedrische Form. Von den 21 enthaltenen Genen kodieren acht Proteine, die Homologe aufweisen: Von diesen acht Genen stammen vermutlich drei von „\"Mamavirus\"“ oder \"Mimivirus\". Dies weist darauf hin, dass Sputnik an Gentransferprozessen teilnehmen kann und daher in der Lage ist, lateralen Gentransfer (LGT) zwischen Riesenviren zu vermitteln.", "section_level": 1}, {"title": "Schlussfolgerungen.", "content": "\"Mamavirus\" hat Wissenschaftler veranlasst, die Kriterien des Lebens zu überprüfen. Sie beleben so die Debatte über den Ursprung von DNA-Viren und ihre mögliche Rolle bei der Entstehung des eukaryotischen Zellkerns.", "section_level": 1}], "src_summary": "„Acanthamoeba castellanii mamavirus“ (ACMV, auch „Acanthamoeba castellanii mimivirus“, AMaV oder ACMaV, kurz Mamavirus, ist eine Spezies großer und komplexer dsDNA-Viren aus der Familie der \"Mimiviridae\". Das Virus ist außergewöhnlich groß, sogar größer als viele Bakterien. „\"Mamavirus\"“ gehört wie die anderen \"Mimiviridae\" zum Phylum \"Nucleocytoviricota\" (veraltet ).", "tgt_summary": "妈妈病毒(\"mamavirus\")是已知的最复杂的病毒之一。它属于拟菌病毒科(它包含 拟菌病毒 和妈妈病毒)。 拟菌病毒也属于核质巨DNA病毒 (NCLDVs),痘病毒科、虹彩病毒科、非洲猪瘟病毒科和藻类去氧核糖核酸病毒科也属于核质巨DNA病毒 。 像拟菌病毒一样,妈妈病毒非常的大,甚至大于许多细菌。妈妈病毒之所以这样命名,是因为它与拟菌病毒相似,但却大于拟菌病毒。", "id": 760957} {"src_title": "Topologically associating domain", "tgt_title": "拓扑结构域", "src_document": [{"title": "Entdeckung und Definition.", "content": "TADs sind definiert als Regionen, deren DNA-Sequenzen vorzugsweise miteinander in Kontakt stehen. Sie wurden 2012 mit Hilfe der Chromosome Conformation Capture Technik einschließlich Hi-C entdeckt. Die Weiterentwicklungen dieser Technologien, 4C und Hi-C, ermöglichten die genomweite Ermittlung aller interagierenden Genloki miteinander. TADs sind nachweislich in Fruchtfliegen (Drosophila), Mäusen und menschlichen Genomen vorhanden, aber nicht in der Hefe Saccharomyces cerevisiae. TADs haben die Eigenschaft, dass innerhalb der Domänen chromosomale Wechselwirkungen mit hoher Frequenz stattfinden. Untereinander sind die Interaktionen zwischen den TADs nur noch schwach vorhanden. Die Positionen von TADs werden durch die Anwendung eines Algorithmus auf Hi-C-Daten definiert. Beispielsweise werden TADs oft durch den sogenannten \"Directionality Index\" bestimmt. Dieser Richtungsindex wird für einzelne 40kb Abschnitte berechnet, indem die Sequenzierungen, die in diese Abschnitte fallen, gesammelt werden. Dann wird beobachtet, ob ihre gepaarten Sequenzfolgen vor oder hinter dem Abschnitt liegen (diese Paarungen sind erforderlich, um nicht mehr als 2Mb zu überspannen). Ein positiver Wert zeigt an, dass mehr gelesene Paare stromabwärts als stromaufwärts liegen, und ein negativer Wert zeigt das Gegenteil an. Mathematisch gesehen ist der Richtungsindex eine vorzeichenbehaftete Chi-Quadrat-Statistik.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsmechanismen.", "content": "Es ist bekannt, dass eine Reihe von Proteinen mit der TAD-Bildung assoziiert sind, darunter das Protein CTCF und der Proteinkomplex Cohesin. Es ist nicht bekannt, welche Komponenten an den TAD-Grenzen benötigt werden; in Säugetierzellen konnte jedoch gezeigt werden, dass diese Grenzregionen ein vergleichsweise hohes Maß an CTCF-Bindungen aufweisen. Darüber hinaus treten einige Arten von Genen (wie Transfer-RNA-Gene und Haushaltgene) häufiger in der Nähe von TAD-Grenzen auf, als es der Zufall erwarten würde. Alle TADs sind auf Hi-C-Kontaktkarten als \"Dreiecke\" zu erkennen, welche die Regionen mit erhöhter Häufigkeit interner Kontakte beschreiben. Hierbei weisen die gebildeten Dreiecke in etwa 50 % der Fälle sehr starke Spitzen auf. TADs mit solchen Kontaktmustern bilden Chromatinschlaufen, wobei ihre Randelemente einander berühren. ChIP-Seq-Studien zeigten, dass sich berührende Chromatin-Regionen an der Basis der gebildeten Schlaufen durch CTCF-Proteine und Cohesin gebunden sind. Die Schlaufenbildung beginnt wenn sich ein Cohesin-Komplex an die DNA heftet. Cohesin besteht aus zwei verbundenen, ringförmigen Untereinheiten, ähnlich wie Handschellen. Die DNA tritt durch einen Ring ein und durch den anderen wieder aus. Die Ringe gleiten in entgegengesetzter Richtung der DNA entlang. Dadurch bildet sich eine immer größer werdende DNA-Schlaufe. Erst wenn ein Ring an ein CTCF Molekül stößt, welches an die DNA gebunden ist, kann dieser Prozess gestoppt werden. Hierzu muss die Bindungssequenz für CTCF in Richtung auf das Innere der DNA-Schlaufe zeigen. Ansonsten gleitet der Cohesin-Ring darüber hinweg und die Schlaufe wächst weiter. Die Schlaufenbildung ist abgeschlossen, wenn beide Ringe des Cohesin-Komplexes eine nach innen gerichtete CTCF Sequenz erreicht haben. Neuere Modelle schlagen vor, dass TADs in einer Supercoiled-(Superspiralisierung)-DNA Struktur vorliegen und dies die Kontakte innerhalb eines TADs erhöht. Mit Hilfe von molekulardynamischen Simulationen konnte von Racko et.al gezeigt werden, dass der Cohesin-Komplex durch Superspiralisierung der DNA, die während der Transkription entsteht, in Richtung der TAD-Grenzen weitergeschoben wird. Diese Modelle erklären auch, was die treibende Kraft der Schleifenbildung sein kann und wie sichergestellt werden kann, dass Schleifen schnell und die richtige Richtung wachsen. Darüber hinaus steht der durch Supercoiling gesteuerte Schleifenbildungsmechanismus im Einklang mit früheren Erklärungen, die vorschlagen, warum TADs, die von konvergenten CTCF-Bindungsstellen flankiert werden, stabilere Chromatinschleifen bilden als TADs, die von divergenten CTCF-Bindungsstellen flankiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konservierung.", "content": "Es wurde berichtet, dass TADs zwischen verschiedenen Zelltypen (z. B. in Stammzellen und Blutzellen) und in Einzelfällen sogar zwischen Spezies relativ konstant sind.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehung zu Promoter-Enhancer-Kontakten.", "content": "Die Mehrheit der beobachteten Interaktionen zwischen Promotoren und Enhancern überschreitet nicht die TAD-Grenzen. Das Entfernen einer TAD-Grenze (z. B. die Verwendung von CRISPR zum Löschen der relevanten Region des Genoms) kann es ermöglichen, neue Kontakte zwischen Promotor und Enhancer zu bilden. Dies kann die Genexpression in der Nähe beeinträchtigen – eine solche Fehlsteuerung verursacht nachweislich Gliedmaßenmissbildungen (z. B. Polydaktylie) bei Mensch und Maus. Computersimulationen haben gezeigt, dass transkriptionsbedingtes Supercoiling von Chromatinfasern erklären kann, wie TADs gebildet werden und wie sie sehr effiziente Wechselwirkungen zwischen Enhancer und ihren verwandten Promotoren im gleichen TAD gewährleisten können.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenhang mit anderen strukturellen Merkmalen des Genoms.", "content": "Es wurde berichtet, dass topologisch assoziierten Domänen die gleichen sind wie Replikationsdomänen. Dies sind Regionen des Genoms, die während der S-Phase der Zellteilung gleichzeitig kopiert (repliziert) werden. Isolierte Nachbarschaften, DNA-Schlaufen, die aus CTCF/cohesingebundenen Regionen gebildet werden, sollen funktionell den TADs zugrunde liegen.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheiten.", "content": "Eine Unterbrechung der TAD-Grenzen kann die Expression benachbarter Gene beeinträchtigen, was zu Krankheiten führen kann. So wurden beispielsweise genomische Strukturvarianten, die die TAD-Grenzen durchbrechen, als Ursache für Entwicklungsstörungen wie Fehlbildungen menschlicher Gliedmaßen gemeldet. Darüber hinaus haben mehrere Studien gezeigt, dass die Unterbrechung oder Neuordnung der TAD-Grenzen Wachstumsvorteile für bestimmte Krebsarten wie die T-Zell-akute lymphatische Leukämie (T-ALL), Gliome und Darmkrebs bieten kann.", "section_level": 1}, {"title": "Lamina-associated domains.", "content": "Lamina-assoziierte Domänen (LADs) sind Teile des Chromatins, die stark mit der Lamina interagieren, einer netzwerkartigen Struktur an der inneren Membran des Kerns. LADs bestehen hauptsächlich aus transkriptionell stillem Chromatin, das mit trimethyliertem Lys27 auf Histon H3 angereichert ist, das eine häufige posttranslationale Histonmodifikation von Heterochromatin ist. LADs haben CTCF-Bindungsstellen an ihrer Peripherie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Topologically associating domain (TAD, engl. „topologisch assoziierte Domäne“) ist eine selbst-interagierende genomische Region, d. h. DNA-Sequenzen innerhalb einer TAD wechselwirken physikalisch häufiger miteinander als mit Sequenzen außerhalb der TAD. Diese dreidimensionalen Chromosomenstrukturen sind bei Tieren sowie bei einigen Pflanzen, Pilzen und Bakterien vorhanden. TADs können in der Größe von Tausenden bis Millionen von DNA-Basen variieren. Die Funktionen von TADs sind nicht vollständig verstanden, aber in einigen Fällen führt die Störung von TADs zu Krankheiten, da die Veränderung der 3D-Organisation des Chromosoms die Genregulation stört. Die Mechanismen der TAD-Bildung sind ebenfalls komplex und noch nicht vollständig geklärt, obwohl eine Reihe von Proteinkomplexen und DNA-Elementen mit TAD-Grenzen assoziiert sind.", "tgt_summary": "拓扑结构域(英语:Topological domains)或称为拓扑相关结构域(英语:Topologically associating domains,简称英语:TAD)是染色质亚结构的学术名称。类似的定义还包括接触结构域(英语:Contact domain)、DNA环结构域(英语:DNA Loop domain)、邻近绝缘结构域等。这一结构最先通过高通量染色质三维构象捕获技术(Hi-C)被发现,之后又被显微成像技术确认。拓扑结构域目前在细菌、真菌、动物和一些植物中都有所发现,一般其尺度约在千到百万DNA碱基。", "id": 927140} {"src_title": "Bence Halász", "tgt_title": "豪拉斯·本采", "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Bence Halász tritt seit seinem zwölften Lebensjahr in Wettkämpfen an. Damals nahm er noch in mehreren Wurfdisziplinen an ungarischen Meisterschaften teil. Nach mehreren nationalen Titeln im Laufe der nächsten Jahre, gelang es ihm sich für die U18-Weltmeisterschaften 2013 in Donezk zu qualifizieren. Er trat sowohl mit dem Hammer als auch mit dem Diskus an. Mit dem 5-Kilo-Hammer gelang ihm im Finale der siebte Platz, mit dem 1,5-Kilo-Diskus der finale achte Platz. Ein Jahr später trat er mit 17 Jahren bei den U20-Weltmeisterschaften in Eugene an. Bei erhöhten Gewichten aufgrund der höheren Altersklasse scheiterte er mit beiden Wurfgeräten jeweils in der Qualifikation. Bei den Olympische Jugendspielen einen Monat später im August gewann er im Hammerwerfen die Silbermedaille. 2015 feierte er mit dem Sieg bei den U20-Europameisterschaften im schwedischen Eskilstuna seinen bis dahin größten sportlichen Erfolg. Ein Jahr später gewann er dann auch bei den U20-Weltmeisterschaften die Goldmedaille. Ein weiteres Jahr später, jetzt mit dem Erwachsenenwurfgewicht von 7,26 kg, bestätigte er seinen Titel von den letzten Europameisterschaften am selben Ort, wo auch die Weltmeisterschaften ein Jahr zuvor stattfanden, diesmal bei den unter 23-Jährigen. Bei den Weltmeisterschaften 2017 der Erwachsenen später im Jahr in London, gelang ihm der Einzug ins Finale der besten Zwölf. Er warf rund einen Meter weiter als bei seinem Sieg bei den Europameisterschaften und landete am Ende auf dem elften Platz. Bei den Europameisterschaften 2018 in Berlin gewann er die Bronzemedaille. Dort warf er mit 77,36 m etwas mehr als zwei Meter kürzer als seine bis heute bestehende Bestleistung von 79,57 m aus dem Juni 2018. Bei den U23-Europameisterschaften 2019 belegte er mit einer Weite von 74,14 m den zweiten Platz. Auch bei den anschließenden Weltmeisterschaften in Doha war er erfolgreich. Mit einer Weite von 78,18 m gewann er die Bronzemedaille hinter dem Polen Paweł Fajdek und dem Franzosen Quentin Bigot, was bis heute seinen größten sportlichen Erfolg darstellt. Sein weitester Wurf im Wettkampf war ungültig, was jedoch erst nach dem Wettkampf durch Video-Analysen festgestellt wurde. Daher erhielt der Viertplatzierte Wojciech Nowicki nachträglich die Bronzemedaille, Halász durfte die Bronzemedaille allerdings behalten.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Wettbewerbe.", "content": "Die Tabelle zeigt die wichtigsten Wettbewerbe im Hammerwurf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bence Halász (* 4. August 1997 in Kiskunhalas) ist ein ungarischer Hammerwerfer. Bei den Europameisterschaften 2018 in Berlin und den Weltmeisterschaften 2019 in Doha gewann er jeweils die Bronzemedaille. Im Jugendbereich nahm er auch an Wettkämpfen im Kugelstoßen und Diskuswerfen teil.", "tgt_summary": "豪拉斯·本采(,1997年-8月4日)是一名专长于链球的匈牙利田径运动员。他在2019年世界田径锦标赛上赢得了铜牌。另外,他在2017年欧洲U23田径锦标赛和2016年世界U20田径锦标赛上赢得了金牌。2018年,他在柏林举行的欧洲田径锦标赛上赢得了铜牌。", "id": 46596} {"src_title": "Ouyang Ziyuan", "tgt_title": "欧阳自远", "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Ouyang Ziyuans Familie betrieb in Ji’an eine Apotheke. Weil sein Großvater an die Rote Armee damals knappe Medikamente verkaufte, wurde er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die dann sein Vater stellvertretend absaß. Nach dem Sieg über Japan im August 1945 zog die Familie aus der Stadt in den Kreis Yongxin, wo seine Eltern wieder eine Apotheke eröffneten. Schon auf dem Gymnasium interessierte sich Ouyang Ziyuan für das Weltall und nahm dort an der Arbeitsgemeinschaft Astronomie teil. Nach dem Abitur 1952 hätten es seine Eltern gerne gesehen, dass er Medizin studierte. In der jungen Volksrepublik bestand jedoch gerade ein großer Bedarf an Geologen, die die Bodenschätze des Landes erkunden sollten. Unter dem Eindruck der damaligen Kampagne bewarb sich Ouyang Ziyuan beim damaligen Pekinger Institut für Geologie (北京地质学院) um einen Studienplatz. Als zweite Wahl gab er die Fakultät für Astronomie der Universität Nanjing an, und als dritte Wahl die Fakultät für Chemie der Universität Peking.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie und Geochemie.", "content": "Ouyang Ziyuan wurde vom Institut für Geologie angenommen, wo er im September 1952 bei der Fakultät für Exploration (勘探系) sein Studium begann. Im März 1956 trat er in die Kommunistische Partei Chinas ein. Im Juli 1956 machte Ouyang Ziyuan mit einer Arbeit zu „Entstehungsursachen der Skarne bei den Kupferlagerstätten von Shouwangfen, Xinglong, Provinz Hebei“ seinen Abschluss. Er blieb zunächst am Institut und begann im September 1956 ein vertiefendes Studium der Geochemie. Im März 1957 wechselte er an das Institut für Geologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, wo er unter Prof. Tu Guangchi (涂光炽, 1920–2007) an seiner Doktorarbeit zu Erzlagerstätten zu arbeiten begann. Nach der Promotion im Juli 1961 befasste sich Ouyang Ziyuan als Assistent von Prof. Hou Defeng (侯德封, 1900–1980) mit Nukleargeologie. Prof. Hou schickte ihn an die Chinesische Universität für Wissenschaft und Technik in Hefei, wo er ein Jahr Kernphysik studierte. Anschließend arbeitete er ein halbes Jahr am Teilchenbeschleuniger der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Ab Anfang 1964 leitete er im Auftrag der damaligen Kommission für Wehrtechnik der Volksbefreiungsarmee eine Gruppe von sechs aus dem Institut für Geologie der Akademie der Wissenschaften ausgewählten Experten, die sogenannte „Gruppe 219“ (219小组), die geeignete Orte für unterirdische Atomtests auszuwählen hatte. Im April 1966 wechselte Ouyang Ziyuan an das Institut für Geochemie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Guiyang, Provinz Guizhou, wo er bis zum 4. Dezember 1993 blieb, ab dem 9. Juni 1988 als Institutsvorstand. Während seiner Zeit am Institut für Geochemie war er von November 1980 bis Oktober 1981 und von Juli 1983 bis Juni 1984 Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Als am 8. März 1976 in Nordostchina der Jilin-Meteorit niederging, leitete er eine aus Experten des ganzen Landes zusammengesetzte Forschergruppe, die die Trümmerstücke des Steinmeteoriten untersuchte. Von da an befasste er sich mit extraterrestrischen Materialien. Es gelang ihm, ein halbes Gramm Mondgestein von der 1-Gramm-Probe zu erhalten, die der amerikanische Sicherheitsberater Zbigniew Brzeziński China bei seinem Besuch 1978 zum Geschenk gemacht hatte. Außerdem führte er intensive Studien zu kosmischem Staub und durch den Einschlag von Himmelskörpern verursachten Klimaveränderungen durch.", "section_level": 1}, {"title": "Mondprogramm.", "content": "Um 1980 war Ouyang Ziyuans Forschungsschwerpunkt der Jilin-Meteorit. Er veröffentlichte eine Vielzahl von Artikeln über seine Zusammensetzung, die kosmische Strahlung, der er vor seinem Eintritt in die Erdatmosphäre ausgesetzt war, und die thermische Metamorphose, die in dem Meteoriten vorgegangen war. Daneben verfasste er aber auch rund 40 Artikel zu dem Mondstein, den Brzeziński ohne weitere Angaben zur Provenienz mitgebracht hatte. Anhand der chemischen Zusammensetzung der Probe gelang es ihm durch Vergleich mit den bekannten Landestellen der Apollo-Missionen, den Stein Apollo 17 zuzuordnen. Damit war er in China zu einem der bekanntesten Experten für die Geologie des Mondes aufgestiegen. Er war der natürliche Ansprechpartner für die 1991 gegründete „Projektgruppe Monderkundung“ (月球探测课题组) der Akademie der Wissenschaften, als es 1992 um die Definierung der wissenschaftlichen Ziele von Mondmissionen ging. In einem ausführlichen Bericht wies er damals darauf hin, dass nicht nur die bekannten großen Erzvorkommen wie Eisen, der Kernbrennstoff Thorium und vor allem das in Luft- und Raumfahrt verwendete Leichtmetall Titan Ziel von Mondmissionen sein könnten, sondern auch der Abbau von lunarem Helium-3, das als ein idealer Brennstoff für ein Kernfusionskraftwerk gilt. Damit hatte Ouyang Ziyuan die Richtung des chinesischen Mondprogramms vorgegeben, welche für die nächsten 30 Jahre beibehalten wurde. Sein Bericht wurde ein Kernbestandteil der ersten Machbarkeitsstudie, die die Akademie 1994 beim Staatsrat einreichte, woraufhin die ersten Fördermittel bewilligt wurden. Der Titel des im Jahr 2000 vorgelegten Abschlussberichtes lautete „Wissenschaftliche Ziele einer Sonde für die Erkundung von Bodenschätzen auf dem Mond durch China“ (中国月球资源探测卫星科学目标). Kurz nachdem China die Existenz des Mondprogramms im Jahr 2002 öffentlich gemacht hatte, begann Ouyang Ziyuan, die chinesische Bevölkerung in populärwissenschaftlichen Vorträgen für das Unternehmen zu begeistern und wurde zu seinem bekanntesten Gesicht. Als Premierminister Wen Jiabao am 24. Januar 2004 das Mondprogramm der Volksrepublik China offiziell startete, wurde Ouyang Ziyuan zum Chefwissenschaftler (月球应用科学首席科学家) ernannt, der, während sich die Ingenieure mit dem Bau der Sonde befassten, die wissenschaftlichen Ziele definierte und die zum Erreichen dieser Ziele notwendigen Nutzlasten auswählte. 2011, ab der Landemission Chang’e-3, übernahm der mehr als 20 Jahre jüngere Astrophysiker Yan Jun (严俊, * 1958), Direktor der Nationalen Astronomischen Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, den Posten des Chefwissenschaftlers. Ouyang Ziyuan blieb dem Mondprogramm jedoch als Hochrangiger Berater der Führungsgruppe Monderkundungsprojekt (探月工程领导小组高级顾问) bei der China National Space Administration erhalten. Dort ist er einer der engagiertesten Verfechter einer bemannten Mondlandung.", "section_level": 1}, {"title": "Landespolitik.", "content": "Neben seiner Arbeit als Geochemiker und Raumfahrtexperte ist Ouyang Ziyuan politisch engagiert. Bei den Landtagswahlen im Dezember 1992 wurde er für die KPCh in den Landtag von Guizhou gewählt. Auf der konstituierenden Sitzung des neuen Landtags am 5. Januar 1993 wurde er einer von acht stellvertretenden Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses der 8. Legislaturperiode des Landtags (贵州省第八届人大常委会副主任). Dort bereiten 44 vom Landtag gewählte Abgeordnete in politischer Kleinarbeit die Gesetzesentwürfe vor, über die der Landtag dann jedes Jahr im Januar in seiner vollen Stärke von 638 Abgeordneten abstimmt. Außerdem wurde Ouyang Ziyuan zum Vorsitzenden des Finanz- und Wirtschaftsausschusses (财政经济委员会主任委员) des Landtags gewählt. Im Dezember 1997 wurde er erneut in den Landtag gewählt, und am 7. Januar 1998 einer von nun 11 Stellvertretenden Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses (der nun nur noch 42 von 595 Mitgliedern hatte). Bei den Landtagswahlen 2002 trat Ouyang Ziyuan, nun 67 Jahre alt, nicht mehr an.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Im Laufe seines Lebens verfasste Ouyang Ziyuan eine Vielzahl von Aufsätzen und wissenschaftlichen Werken, unter anderem:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ouyang Ziyuan (; * 9. Oktober 1935 in Ji’an, Provinz Jiangxi) ist ein chinesischer Geochemiker und Politiker der Kommunistischen Partei Chinas. Er war einer der Väter des Mondprogramms der Volksrepublik China. Am 27. Januar 2013 wurde der Hauptgürtel-Asteroid 8919, auch bekannt als 1996 TU13 oder 1969 EB2, nach ihm benannt.", "tgt_summary": "欧阳自远(1935年-10月9日),江西吉安人,祖籍江西上饶,中国天体化学与地球化学家,中国科学院院士,嫦娥工程一期首席科学家和二期高级顾问。", "id": 1064203} {"src_title": "PlayStation 5", "tgt_title": "PlayStation 5", "src_document": [{"title": "Technische Spezifikationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hardware.", "content": "Die PlayStation 5 wird nach Konzernangaben hardwarebeschleunigtes Raytracing unterstützen und eine Solid-State-Drive (SSD) als Datenspeicher verwenden. Ähnlich wie die von Microsoft als konkurrierende Konsole geplante Xbox Series X, setzt auch Sony bei der Entwicklung ihrer neuen Konsole beim Hauptprozessor auf AMDs Ryzen-Produktreihe mit der Zen-2-Mikroarchitektur und beim Grafikprozessor auf AMDs neue RDNA 2-Architektur. Die optischen Datenträger für Spiele sollen 100 GB fassen und über ein Laufwerk abgespielt werden können, das gleichzeitig als 4K-fähiger Blu-ray-Player dient. Gleichzeitig können Spiele auch durch einen Download über das Internet installiert werden. Durch die verbaute SSD sollen in Kombination mit der Software die Ladezeiten erheblich reduziert werden. Nach Angaben von Sony soll die PlayStation 5 auch weniger Strom verbrauchen als ihr Vorgänger und leiser sein. Weiterhin will die Konsole durch ein 3D-Soundsystem Raumklang in den Spielen besser abbilden können. Übersichtstabelle der verbauten Hardware:", "section_level": 2}, {"title": "Modellübersicht.", "content": "Die PlayStation 5 wird zu Beginn in zwei verschiedenen Modellen namens \"PlayStation 5\" und \"PlayStation 5 Digital Edition\" erhältlich sein, die sich lediglich darin unterscheiden, dass die PlayStation 5 Digital Edition kein Laufwerk verbaut hat. Stattdessen können Spiele bei diesem Modell ausschließlich digital heruntergeladen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Software.", "content": "Die grafische Benutzeroberfläche der PlayStation 5 wurde neu gestaltet. Spieler sollen ihre Spiele abschnittweise installieren und löschen können. So kann zum Beispiel nur der Einzel- oder Mehrspielermodus installiert werden, was die Ladezeiten verringern soll und den benötigten Speicherplatz auf die Funktionen reduziert, die vom Spieler benötigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Controller.", "content": "Für das überarbeitete Gamepad der PlayStation 5 kündigte der Hersteller adaptive Schultertasten und verbesserte Vibrationsmotoren an, die sensitiver als bisherige Rumble-Motoren sind. Durch variable Widerstände beim Bedienen der Schultertasten soll der neue Controller namens DualSense ein feinfühligeres haptisches Feedback liefern, das etwa das Spannen einer Bogensehne oder Unterschiede zwischen verschiedenen Schusswaffen im Spiel verdeutlichen soll. Die Motoren im Korpus können getrennt angesteuert werden und so beispielsweise in Rennspielen die Fortbewegung der Reifen auf unterschiedlichen Untergründen simulieren. Durch den größeren Akku und die neuen haptischen Motoren erhöht sich das Gewicht des Controllers im Vergleich zum DualShock 4. Der Controller ist kabellos über Bluetooth nutzbar und als Ladeanschluss kommt USB-C zum Einsatz. Der Share-Button des Vorgängers wurde durch einen Create-Button ersetzt. Der Controller verfügt über ein Mikrofon und verbaute Lautsprecher sowie über einen Klinkenanschluss für externe Headsets. Im Gegensatz zu den Vorgängern wird der Controller nicht mehr DualShock, sondern DualSense heißen. Das Design des Controllers wurde am 7. April 2020 auf dem PlayStation-Blog erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "PlayStation VR.", "content": "Laut Sony soll keine neue PlayStation-VR-Brille zum Release erscheinen. Die alte PlayStation-VR-Brille werde jedoch weiterhin unterstützt. Laut Aussagen von Entwicklern ist es möglich, dass nach Veröffentlichung ein Nachfolgemodell der VR-Brille erscheinen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Zubehör.", "content": "Das erste Zubehör wurde am 11. Juni 2020 im Rahmen der PlayStation 5 Enthüllung in einem Livestream gezeigt. So wurden Nacheinander die Produkte „DualSense Charging Station“, „HD Camera“, „Pulse 3D Wireless Headset“ und die „Media Remote“ gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "DualSense Charging Station.", "content": "Die gezeigte Ladestation bietet Platz für zwei DualSense Controller, die das gleichzeitige Laden beider Controller ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "HD Camera.", "content": "Die HD Camera ist der Nachfolger der PlayStation Camera, welche für die PlayStation 4 veröffentlicht wurde. Ähnlich der PlayStation Camera bietet die HD Camera ein Dual-Kamera-System, welche eine Tiefenwahrnehmung der Umgebung ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "Pulse 3D.", "content": "Als Nachfolger zum Gold Wireless Headset der PlayStation 4 bietet das Pulse 3D die Möglichkeit Kabellos an die PlayStation 5 angeschlossen zu werden. Aufgeladen wird das Headset über einen USB-C Anschluss an der rechten Ohrmuschel, an welcher auch ein 3,5-mm Klinken Anschluss liegt, um das Headset über ein Kabel an anderen Geräten nutzen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Media Remote.", "content": "Die Media Remote ist, anders als die Lizenzierten Fernbedienungen der Firma pdp für die PlayStation 4, ein offizielles Produkt der Sony Interactive Entertainment LLC. Die Fernbedienung ähnelt den üblichen Fernsehfernbedienungen und besitzt die bekannten Tasten Vorspulen, Zurückspulen, Pause, Zurück, Stumm, Lauter und Leiser, und einem Steuerkreuz. Im Gegensatz zu den Fernbedienungen der PlayStation 4 besitzt diese Fernbedienung eine Taste für einen Sprachassistenten.", "section_level": 2}, {"title": "Spiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abwärtskompatibilität zur PlayStation 4.", "content": "Spiele für die PlayStation 4 sollen sich auch auf der PlayStation 5 spielen lassen. (Abwärtskompatibilität) Allerdings gibt es bisher nur für die 100 meistgespielten Spiele der PlayStation 4 eine Garantie, dass diese auch auf der PlayStation 5 funktionieren. Um Missverständnisse zu vermeiden kündigte Sony drei Tage später an, dass fast alle der rund 4.000 Spiele auch auf der PlayStation 5 flüssig funktionieren werden. Durch die Leistung der Konsole sollen die Spiele auf höheren bzw. stabileren Bildwiederholraten und einer höheren Auflösung laufen. Da die neuere Hardware aber auch bei einigen wenigen Spielen zu Fehlern führen kann, sucht Sony nach den Problemen in der Spielesoftware und kontaktiert daraufhin die Entwickler für Anpassungen.", "section_level": 2}, {"title": "Launchtitel.", "content": "Nachfolgende Spiele erscheinen zu Veröffentlichung der Konsole:", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Nachdem die PlayStation 4 durch die PlayStation 4 Pro im Juni 2016 ein Hardware-Upgrade erhielt, gab der Sony-Interactive-Entertainment-Chef Shawn Layden ein Jahr später bekannt, dass es eine eigenständige Nachfolger-Konsole geben wird. Bereits 2015 suchte Sony vermehrt nach Programmierern für die neue Konsole. Erste Devkits wurden 2018 an Entwickler vertrieben. PlayStation-Systemarchitekt Mark Cerny gab im US-amerikanischen Technologie-Magazin \"Wired\" im April 2019 erste Infos zu der Konsole bekannt. Am 8. Oktober 2019 wurde die PlayStation 5 offiziell in einem Artikel auf dem US-amerikanischen PlayStation-Blog für Ende 2020 angekündigt. Die Stück- bzw. Produktionskosten einer PlayStation 5 belaufen sich laut Bloomberg auf etwa 450 US-Dollar. Die offizielle Website der Playstation 5 wurde am 5. Februar von Sony online gestellt. Am 18. März 2020 wurden in einer Pressekonferenz von Sony, die im Livestream für die Öffentlichkeit übertragen wurde, Informationen zur verbauten Hardware preisgegeben. Am 7. April 2020 veröffentlichte Sony detaillierte Einblicke zum Controller-Design auf dem PlayStation-Blog. Am 11. Juni 2020 zeigte Sony erstmals in einem Livestream das Design der Konsole, sowie Trailer von Spielen, die für die Konsole erscheinen sollen. Der Verkaufsstart soll zum Weihnachtsgeschäft von 2020 beginnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die PlayStation 5 (offizielle Abkürzung: PS5) ist eine zur Marke PlayStation gehörende stationäre Spielkonsole des japanischen Konzerns Sony, die laut Herstellerangaben zum Weihnachtsgeschäft 2020 auf den Markt kommen soll. Sie ist der Nachfolger der PlayStation 4, zu der eine Abwärtskompatibilität bestehen soll, und wird voraussichtlich in Konkurrenz zu Microsofts Konsole Xbox Series X stehen.", "tgt_summary": "PlayStation 5(官方缩写:PS5)是索尼互动娱乐推出的家用电子游乐器,该公司宣布产品预计于2020年底上市。本机为PlayStation 4(PS4)的后续机型,新的PlayStation在硬件上较前代机型有大量提升,使用了超高速定制固态硬盘和AMD制造的定制处理器。新的手柄控制器名为DualSense,使用自适应扳机,支持阻力感应。软件方面向前代PS4兼容,并支持4K 蓝光播放功能。新的安装方式允许用户仅安装游戏部分内容,如仅安装多人模式。不启动游戏也可以查看可加入的多人游戏服务器和可参与的活动。", "id": 321688} {"src_title": "Schweigen (Roman)", "tgt_title": "沉默 (小說)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prolog.", "content": "Die Kirche in Rom erhielt die Nachricht, dass Cristóvão Ferreira, der Leiter der Mission in Japan, vom Glauben abgefallen sei. Man wusste in Rom von der Christenverfolgung, von den Folterungen und wusste, wie standhaft die Christen dies ertrugen, eben ohne abzuschwören. Aber was war mit Ferreira? Um das herauszufinden machen sich 1638 in Portugal drei ehemalige Schüler Ferreiras, die jungen Jesuiten Rodrigues, Francisco Garpe und João de Santa Maria auf den Weg nach Japan.", "section_level": 2}, {"title": "Die Briefe des Rodrigues an Rom I bis IV.", "content": "In Macao wird den Drei zunächst von Valignano die Weiterreise verweigert, da die 1638 von der japanischen Regierung verfügte Landesabschließung einen legalen Zugang unmöglich macht. Schließlich gibt Valignano dann doch die Erlaubnis zur Weiterreise. Mit Hilfe eines verstoßenen japanischen Konvertiten namens Kichijirō, der ihnen ein Schiff nach Japan besorgt, bereiten die Drei sich auf die Weiterfahrt vor. Während der Vorbereitungen stirbt der von der Reise geschwächte João de Santa Maria. Rodrigues und Garpe, begleitet von Kichijirō, der auf Befragen Carpes sagt, er sei kein Christ, segeln weiter nach Japan. Sie erreichen die Küste und alle drei schwimmen nachts an einem einsamen Küstenstreifen ans Land. Kichijirō holt Hilfe von den Einheimischen und besorgt Kleider. Auf ihrem Weg an der Küste entlang kommen die beiden Priester zu einem Dorf, wo sie von einer im Untergrund lebenden christlichen Gemeinde empfangen werden. Ohne Priester kann dort nur das Sakrament der Taufe weitergegeben werden. Die Missionare erfahren, dass in Japan Inquisitoren auf Christen ein Kopfgeld ausgesetzt haben. Die Dorfbewohner verstecken die beiden in einer Hütte. Die beiden wandern weiter, die Regenzeit beginnt. Sie kommt durch Dörfer, fragen nach Ferreira, aber erfahren sie nur, dass er 1633 sich in Nagasaki aufgehalten habe. Sie treffen auf Bauern, die Kichijirō kennen und sagen, er sei Christ. Rodrigues besucht die Heimat Kichijirōs, den er dort trifft. Rodrigues kehrt zurück, vereinigt sich wieder mit Garpe. Sie müssen vor kontrollierenden Regierungsbeamten fliehen. Kichijirō gibt im Dorf an, dass er der Große ist, der die Patres beschützt, betrinkt sich manchmal. Die Bauern in der Gegend leiden sehr unter den Abgaben, die die Samurai ihnen abfordern. Die Beamten kommen zurück und drohen, Christen ausfindig zu machen. Sie kommen nach ein paar Tagen wieder und nehmen den weinenden Kichijirō sowie zwei weitere Männer als Geisel mit. Die drei werden verhört, werden damit getestet, ob sie bereit sind, auf eine Metallplatte mit dem Christusbild zu treten, eine Prozedur, die als „Fumi-e“ („Auf das Bild treten“) in die Geschichte eingegangen ist. Die drei tun es, Kichijirō lässt man laufen, aber die beiden Bauern werden trotzdem an Pfähle am Meer gebunden, an denen sie sterben. Die Beamten kommen wieder, Carpe und Rodrigues wissen, wer einen Pater anzeigt, erhält 300 Stück Silber. So beschließen sie, sich zu trennen. Carpe geht in Richtung Hirado, Rodrigues reist mit dem Boot weiter, geht an Land. Kichijirō folgt ihm, hilft ihm und ist zugleich möglicherweise ein Verräter. Und tatsächlich verrät er ihn, die Beamten nehmen ihn gefangen. Damit enden die von Rodrigues verfassten Briefe, die folgenden Kapitel sind als Berichte des Buchautors abgefasst.", "section_level": 2}, {"title": "Die Kapitel V bis IX.", "content": "Der verhaftete Rodrigues trifft auf gefangene japanische Christen. Ein alter höherer Samurai kommt und sagt im Laufe des Gesprächs, Rodrigues solle die Bauern dazu bringen, abzuschwören. Der Dolmetscher des Alten hat in Arima Portugiesisch gelernt, erzählt vom hochmütigen Priester Cabral. Er weist daraufhin, dass zwar der Begründer des Buddhismus sterblich war, die zur höchsten Stufe aufgestiegenen Nachfolger jedoch nicht. Der Dolmetscher zählt die abgefallenen Missionare auf, darunter Ferreira. Rodrigues wird mit dem Boot abtransportiert, sieht Kichijirō am Ufer. Dann geht es weiter über die Landstraße nach Nagasaki. Kichijirō taucht auf, der Verräter. Im neuen Gefängnis, das gerade erst errichtet worden scheint, trifft Rodrigues auf japanischen Christen, nimmt ihnen die Beichte ab. Er wird mit Hilfe des Dolmetschers von Fürst Inoue Masashige verhört. Kichijirō taucht auf, sagt, dass er ein Schwächlich sei und ihn aus Schwachheit verraten hab. Es beginnt die Fumi-e-Prozedur, Kichijirō tritt drauf und darf weg. Rodrigues stellt fest, das Martyrium ist nicht die große Sache, sondern ist, jedenfalls für diese Bauern, ein schäbiges Ende. Inoue erscheint zum zweiten Mal und erklärt, das Christentum passe nicht für Japan. Er sieht dessen Bekämpfung als unangenehme, aber notwendige Aufgabe an. Die Missionsarbeit sei mit dem Aufdrängen einer ungewollten Liebe zu vergleichen. Als Zeichen für die Abkehr vom christlichen Glauben verlangt er zum Beweise, das Fumi-e zu vollziehen. Rodrigues ist nicht bereit, die Christen dazu aufzufordern. Er wird an die Küste gebracht, wo mehrere japanische Christen in Gegenwart des ebenfalls gefangen genommenen Francisco ertränkt werden. Francisco ertrinkt bei dem Versuch, dies zu verhindern. Die Zeit vergeht, der Dolmetscher kündigt Ferreira an, den er schließlich in einem buddhistischen Kloster trifft. Ferreira, der inzwischen unter japanischem Namen in einem buddhistischen Kloster lebt, verleugnet das Christentum und unterrichtet u. a. Buddhisten in Astronomie. Außerdem schreibt er an einem Buch, in dem er die Fehler des Christentums aufzeigt. Rodrigues verachtet ihn dafür. Dieses Land ist ein Sumpf, die Setzlinge des Christentums verfaulen hier, sagt Ferreira. Während der Rückkehr in seine Zelle beginnt auch Rodrigues zu zweifeln. Die noch lebenden Konvertiten werden einer speziellen Folter unterzogen, bei der man die Menschen kopfüber in eine Grube hängt. Inoue verlangt als Bedingung für ihre Begnadigung, dass Rodrigues dem Christentum abschwört und ebenfalls auf das Jesusbild tritt. Rodrigues weigert sich zunächst, hat dann aber eine Vision, in der Jesus sagt, er dürfe dies tun. Rodrigues tritt auf das Bild und wird begnadigt. Ein Hahn kräht. Kinder verspotten Rodrigues als einen abgefallenen Paulus. Er lebt unter Hausarrest, muss mit Ferreira, dem er ablehnend gegenüber steht, Importe kontrollieren. Er verbringt die verbleibenden Lebensjahre in Einsamkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Anhang: Aus dem Bericht eines Holländers.", "content": "Kommissar Inoue besucht Rodrigues. Diesem wird der Name gerade eines verstorbenen Japaners übertragen und außerdem dessen Frau zugeführt. Gespräch über japanischen Sumpf. Verbliebene Christen werden den Glauben anpassen. Als Rodrigues von Kichijirō aufgesucht wird, der ihm seine Sünden beichten will, weigert sich Rodrigues, da er sich nach der Abschwörung nicht mehr als Pater sieht. Kichijirō wird festgenommen, als man ein christliches Amulett bei ihm findet.", "section_level": 2}, {"title": "Anhang: Aus dem Bericht eines Aufsehers im Kirishitan Yashiki.", "content": "Bei Kichijirō, dem Diener des Rodrigues, findet man ein christliches Amulett, worauf er eingesperrt wird. Rodriguez stirbt und wird buddhistisch eingeäschert und begraben.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtlicher Hintergrund.", "content": "Endō Shūsaku, selbst katholischer Christ, hat nach gründlichen Recherchen ein an die Geschichte des Christentums in Japan angelehntes Werk verfasst: Cristóvão Ferreira hat wirklich gelebt und ist der Apostasie verfallen. Als Vorbild für Rodrigues diente der italienische Priester Giuseppe Chiara, der ebenfalls seine Glauben widerrufen hat. Beide sind – unter Hausarrest lebend – in Japan sehr alt geworden. Geschichtlich ist auch die Beschreibung der Christenverfolgung, die Fumie-Prozedur, also die Aufforderung, ein Christusbild mit den Füßen zu treten, sowie die dargestellten Hinrichtungsverfahren der nicht Abgefallenen an Kreuzen, in Gruben oder im Wasser.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen zum Buch.", "content": "Vor diesem geschichtlichen Hintergrund hat Endō eine eigene Geschichte gestaltet. Er führt die Verräterfigur des Kichijirō ein und stützt seine Erzählung mit Scheinbelegen aus Rom für die Briefe des Rodrigues, mit erdachten Einträgen aus dem Tagebuch eines Mitarbeiters der Holländischen Station auf Dejima und mit erdachten Anmerkungen des Aufsichtsführenden in der Christen-Unterkunft in Edo, dem heutigen Tokio. Natürlich könnte es sich so abgespielt haben, wobei die titelgebende Frage „Warum schweigt Gott“ nicht das Hauptanliegen Endō ist. Endōs Fragestellung klingt im Buch vielmehr in den Gesprächen an, die der gebildete Kommissar für Religiöse Fragen (\"shūmon bugyō\") Inoue mit Rodrigues führt: Haben die japanischen Christen überhaupt verstanden, was Christentum ist? Und Endō lässt in seinem Begleitwort anklingen, dass eine christliche Glaubensrichtung ohne Papst als Gottes Vertreter auf Erden für Japan, für Ostasien, besser geeignet sei.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Der Film von Scorsese folgt dem Buch genau, notwendigerweise die Geschichte zusammenfassend. Nur am Ende des Films fügt Scorsese eine Szene ein, die im Buch nicht vorkommt: die Frau des Rodrigues steckt dem Verstorbenen bei der Einäscherung heimlich ein Kruzifix zu. Der gesuchte Ferreira wird im Film positiver dargestellt, als er es im Buch aus der Sicht des Rodrigues ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schweigen (, \"Chinmoku\") ist der Titel eines Buches des japanischen Schriftstellers Shūsaku Endō aus dem Jahr 1966.", "tgt_summary": "是日本作家远藤周作在1966年出版的历史小说,系基于部分史实、以及作者身为天主教徒的哲学思想所著作,讲述一名耶稣会传教士被派到17世纪的日本,面对日本基督徒在岛原之乱后受到迫害转入地下所遭遇的一连串故事。此书使远藤拿下1966年的谷崎润一郎奖,被称为「远藤周作的卓越成就」及「二十世纪最好的小说之一」。在中国大陆由南海出版公司出版,出版日期为2013年5月1日。", "id": 623032} {"src_title": "Karstlandschaften in Südchina", "tgt_title": "中国南方喀斯特", "src_document": [{"title": "Geologischer Hintergrund.", "content": "Etwa 13 % der Fläche (mehr als 1,25 Mio. km2) der Fläche der Volksrepublik China werden von Kalksteinlandschaften gebildet. Davon können im engeren Sinne etwa 500.000 km2 als Karstlandschaften charakterisiert werden. Diese Karstlandschaften liegen ganz überwiegend in Südchina, erstrecken sich über etwa 1380 km in West-Ost-Richtung und etwa 1010 km in Nord-Süd-Richtung und sind vor allem in den Provinzen Yunnan, Guizhou und Guangxi, zu kleineren Teilen aber auch in Chongqing, Sichuan, Hunan, Hubei und Guangdong lokalisiert. Die Landschaften weisen verschiedene klimatische Gegebenheiten auf (feuchte und halbtrockene, subtropische und tropische Klimate). Erdgeschichtlich entstand der zum Teil mehrere Kilometer dicke Kalksteingrund im Bereich des heutigen Südchina in der Zeit vom Kambrium bis zum Perm, d. h. vor etwa 540 bis 250 Millionen Jahren. Damals bildete das heutige Südchina den Boden eines Urmeeres in dem sich kontinuierlich Carbonat- und Silikat-Sedimente ablagerten. Infolge plattentektonischer Prozesse, die im Trias (vor 200 bis 250 Mio. Jahren) einsetzten, und zur allmählichen Anhebung der Eurasischen Platte in diesem Bereich und zur Bildung des Himalaya im späten Tertiär (ab 70 Mio. Jahren vor der Gegenwart) führten, fiel das Meer im Bereich Südchinas trocken und es entstand eine zu wesentlichen Teilen aus Kalkstein gebildete Landmasse, mit einem von Nordwesten nach Südosten abfallenden Höhengradienten von ungefähr 2000 Metern. Unter dem Einfluss der durch den Regen verursachten Erosion und weiterer geologischer Prozesse (Vulkanismus etc.) entstanden im Laufe der Zeit die heutigen, äußerst vielgestaltigen Karstlandschaften mit Turmkarst- und Kegelkarstformationen, Karsthöhlen, Dolinen etc.", "section_level": 1}, {"title": "Eintragung in das UNESCO-Welterbe.", "content": "Nachdem die Volksrepublik China anfänglich für verschiedene Karstlandschaften voneinander relativ unabhängige Anträge auf Eintragung in das UNESCO-Welterbe gestellt hatte, verfolgte die chinesische Regierung später die Strategie, die entsprechenden Karstlandschaften in Südchina in mehreren Phasen nacheinander als Teile eines gemeinsamen Welterbes „Karstlandschaften in Südchina“ eintragen zu lassen. Eine kulturelle Besonderheit der nominierten Stätten bestand darin, dass sie zu großen Teilen in Regionen liegen, die von nationalen Minderheitenvölkern bewohnt sind (Shilin, Libo und andere). Von regierungsoffizieller chinesischer Seite wurde bei der Nominierung betont, dass die Rechte dieser Minderheiten respektiert würden und dass diese in die Verwaltung und Gestaltung der künftigen Welterbestätten miteinbezogen würden. Die reichhaltige Biodiversität der nominierten Stätten, in denen mehrere seltene, streng geschützte Tier- und Pflanzenarten zu finden sind, wurde ebenfalls betont.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Nominierungsphase.", "content": "In der ersten Nominierungsphase reichte die Volksrepublik China am 16. Januar 2006 einen Antrag auf Eintragung von drei Karstlandschaften (Shilin-Karst in Yunnan, Libo-Karst in Guizhou und Wulong-Karst in Chongqing) in das Welterbe ein. Shilin-Karst und Libo-Karst setzten sich aus jeweils zwei Stätten zusammen, während der Wulong-Karst aus drei Stätten bestand. Auf seiner 31. Sitzung in Christchurch (Neuseeland) vom 23. Juni bis 2. Juli 2007 nahm das UNESCO-Welterbekomitee die beantragten sieben Karstlandschaften in das UNESCO-Welterbe auf. Als Begründung wurden die Kriterien (vii) und (viii) genannt. Das UNESCO-Komitee regte zugleich an, dass auch Kriterium (ix) zusätzlich in Erwägung gezogen werden sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Nominierungsphase.", "content": "In einer zweiten Phase wurden bis zum Jahr 2012 aus 10 primär ausgewählten Karstlandschaften vier weitere ausgewählt (Guilin-Karst in Guangxi, Shibing-Karst in Guizhou und Jinfoshan-Karst in Chongqing; zusätzlich Huanjiang-Karst in Guangxi als direkte Erweiterung zum Libo-Karst), die am 20. März 2013 bei der UNESCO als Welterbe-Kandidaten nominiert wurden. Entsprechend der Vorgabe der UNESCO wurden dabei Landschaften ausgewählt, die komplementär zu den schon eingetragenen Landschaften sein sollten, d. h. nicht deren Charakteristika exakt reproduzieren sollten. Die Nominierung wurde im April 2014 durch das zuständige Komitee positiv begutachtet. Auf seiner 38. Sitzung in Doha (Katar) vom 15. bis 25. Juni 2014 wurden die beantragten Stätten durch das UNESCO-Welterbe-Komitee in das Welterbe aufgenommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Karstlandschaften in Südchina () sind Zeugnisse für die geologischen Prozesse, die sich in dieser Gegend in den vergangenen Erdzeitaltern abgespielt haben. Die Karstlandschaften erstrecken sich größtenteils über die Provinzen Guangxi, Guizhou, und Yunnan, sowie über das Gebiet der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing. Sie weisen eindrucksvolle Naturschönheiten auf und wurden zum Teil in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.", "tgt_summary": "中国南方喀斯特由中国南方的云南石林、贵州荔波、贵州施秉、重庆武隆、重庆金佛山、广西桂林、广西环江共同组成,其中云南石林为中国AAAAA级景区。石林、荔波、武隆于2007年6月27日在第三十一届世界遗产大会上被评选为世界自然遗产并获得全票通过,施秉、金佛山、桂林、环江于2014年6月24日在第三十八届世界遗产大会上增补入世界自然遗产名录。", "id": 2052938} {"src_title": "Weberböcke", "tgt_title": "沟胫天牛亚科", "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Käfer.", "content": "Im Allgemeinen sind die Lamiinae unter den Bockkäfern durch ihren hypognathen (nach hinten gerichteten) Kauapparat mit schräg nach hinten weisender Mundöffnung und nach unten gerichteten Unterkiefern leicht zu erkennen. Von dieser Kieferstellung und der senkrechten Stirnregion haben die Lamiinae im Englischen den Trivialnamen \"flat-faced longhorn beetles\" („flachgesichtige Bockkäfer“) bekommen. Nur bei einigen tropischen Triben kann es zu Schwierigkeiten bei der Zuordnung zu den Lamiinae kommen. Das diagnostische Hauptkriterium, das es ermöglicht, die alle Vertreter dieser Unterfamilie einzuordnen, sind die oval geformten und am Ende eher spitz zulaufenden Unterkiefertaster. Bei allen anderen Bockkäfern sind diese dreieckig und am Scheitelpunkt abgeschnitten. Typisch für die meisten Arten der Lamiinae ist auch eine äußere Rille entlang der Tibien (Schienbeine). Die Augen bleiben stets auf den oberen Teil der Käferseiten beschränkt. Die Käfer werden 2,4 bis 100 Millimeter lang. Die großen Käfer leben vorwiegend in den tropischen Breiten beispielsweise \"Pseudomeges varioti\" aus der Tribus Monochamini oder die Arten der Batocerini wie \"Rosenbergia mandibularis\".", "section_level": 2}, {"title": "Larven.", "content": "Die Larven haben einen verlängerten Kopf und besitzen keine oder nur sehr rudimentäre Beine. Sie sind rund im Querschnitt bis deutlich dorsoventral abgeflacht. Der Clypeus ist trapezoidal, aber nicht verengt. Die Mandibeln weisen keine Rundungen auf wie bei den Larven anderer Bockkäfer-Unterfamilien, hingegen haben sie verschiedene andere Ausformungen. Die hefeartigen Symbionten in bestimmten Zellen des Mitteldarms, die eine Rolle bei der Verdauung spielen, fehlen bei den Larven der Lamiinae.", "section_level": 2}, {"title": "Puppen.", "content": "Die Puppen der Lamiinae sind vollständig weiß und von den anderen Bockkäfern durch ihren breiten Kopf mit parallelen Seiten gut zu unterscheiden. Die Antennen bilden, wenn sie sehr lang sind, Schleifen um den Puppenkörper (z. B. bei den Acanthocinini) oder sind typischerweise spiralförmig aufgerollt (Lamiini, Batocerini).", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Weibchen legen ihre Eier in frisches Totholz oder in lebende Pflanzenteile, sie verwenden jedoch keine entrindeten Bäume oder stark verrottetes Holz bzw. lange gelagertes trockenes Holz zur Eiablage. Meist bearbeiten sie die Legestelle mit ihren Mandibeln und legen dann mit dem Ovipositor die Eier einzeln oder in kleinen Gruppen ab. Die Eier der Lamiinae sind meist etwas größer als die anderer Unterfamilien der Bockkäfer. Die Entwicklung erfolgt meist sehr rasch, indem einige Larvenstadien übersprungen werden, die beobachtete Mindestanzahl ist drei Larvenstadien. Nur wenige Gattungen, beispielsweise aus der Tribus Dorcadini, entwickeln sich in der Erde und fressen an unterirdischen Pflanzenteilen. Die Larven des Grauflügligen Erdbocks (\"Iberodorcadion fuliginator\") fressen beispielsweise an Graswurzeln. Nur bei diesen Gattungen entwickelt sich die Puppe außerhalb der Wirtspflanze, bei allen anderen innerhalb. Bei einigen Arten, die sich innerhalb von Lianen ernähren, kommt es vor, dass sie zur Verpuppung den Baum, an dem sich die Liane rankt aufsuchen. Die Entwicklungszeit der Larven im Holz beträgt mehrere Jahre. Sie können dabei große Schäden z. B. an Bau- und Tropenholz anrichten.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Während sich die Larven hauptsächlich von totem Holz ernähren, fressen die adulten Käfer der Lamiinae frisches Pflanzengewebe, Rinde oder Pilze. Sie sind selten auf Blüten zu finden und ernähren sich kaum von Pollen und Nektar, wie einige andere Spezialisten unter den Bockkäfern. Die Käfer sind relativ langlebig und die Lebenserwartung beträgt für die adulten Tiere, besonders bei den großen Arten, mehrere Monate.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die Abgrenzung der Unterfamilie geht auf Latreille zurück. Wie Latreille selbst ausführt, wurde er nach der Erblindung von Lamarck beauftragt, dessen Vorlesungen am Jardin Royal des Plantes über die Wirbellosen Tiere zu übernehmen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, beschäftigte sich der Entomologe Latreille mit der Systematik des gesamten Tierreichs und veröffentlichte 1825 als Ergebnis seiner Studien ein Buch mit dem Titel \"Familles naturelles du règne animal, exposées succinctement et dans un ordre analytique avec l'indication de leurs genres\" (fr. \"Die natürlichen Familien des Tierreichs, kurz gefasst und in analytischer Ordnung dargestellt mit Angabe der zugehörigen Gattungen\"). Darin unterteilt er die Familie der Cerambyciden (von ihm unter dem Namen Longicornes - Langfühler geführt) in fünf Stämme (tribus): Prionii, Cerambycini, Necydalides, Lamiariae, und Lepturetae. In Anpassung an die heute gültigen Nomenklaturregeln wurden aus den Stämmen im Wesentlichen die Unterfamilien mit den Wortendungen -inae, (Prioninae, Cerambycinae, Lepturinae und Lamiinae). Die Lamiinae umfassen bei Latreille die Bockkäfer, bei denen die Augen teilweise die Einlenkung der Fühler umschließen und die Endglieder der Lippen- und Kiefertaster eiförmig (und nicht zylindrisch) sind und zugespitzt (nicht abgestutzt) enden. Der Kopf steht senkrecht zur Körperachse.", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Die für die Unterfamilie namensgebende, seinerzeit noch weit gefasste Gattung \"Lamia\" wurde von Fabricius 1775 aufgestellt. Wie damals nicht unüblich, wurde auch der Gattungsname Lamia (gr., Λαμία oder Λάμια) aus der griechischen Mythologie entlehnt. Der Namen Weberböcke leitet sich vom deutschen Namen der Art \"Lamia textor\" ab.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Taxonomie.", "content": "Die Unterfamilie \"Lamiinae\" ist monophyletisch und hat einige Apomorphien aufzuweisen. Sie ist in zahlreiche Triben unterteilt. Eine Auswahl der Arten findet sich bei Systematik der Bockkäfer.", "section_level": 1}, {"title": "Triben.", "content": "Die Einteilung in Triben erfolgte hauptsächlich nach morphologischen Gesichtspunkten, die jedoch nicht immer auf eine gemeinsame Abstammung hindeuten. Merkmale, wie z. B. die Flügellosigkeit, können im Lauf der Evolution mehrmals parallel entstanden sein und bedeuten nicht unbedingt eine Verwandtschaft dieser Arten. Daher ist die innere Systematik der Lamiinae instabil und erfordert künftige Revisionen. Bei einer Untersuchung der australischen Lamiinae im Jahr 2013 ergab sich eine Erhöhung der beschriebenen Arten seit 1947 von 440 auf 550, aber eine Reduktion der Gattungen von 100 auf 74. Nachfolgend eine Übersicht der Triben der Lamiinae. Die ursprüngliche Zusammenstellung erfolgte nach der Datenbank \"BioLib\", sie wurde jedoch nach den Daten in \"Lamiinae of the World\" aktualisiert. Die Unterschiede zwischen den beiden Datenbanken sind unterhalb der Liste nochmals zusammengefasst. Es sind derzeit insgesamt 83 Triben verzeichnet. In der Datenbank \"Lamiines of the World\" kam es zu einer Aktualisierung und damit zu folgenden Unterschieden zu \"BioLib\": Folgende Triben wurden zusammengelegt bzw. umbenannt: Neu hinzu kamen gegenüber \"BioLib\" in \"Lamiinae of the World\" die Triben:", "section_level": 2}, {"title": "Forschung.", "content": "Wissenschaftliche Beschreibungen der Arten und deren Zuordnungen sind seit dem neunzehnten Jahrhundert bekannt. In frühen Beschreibung werden teilweise wissenschaftliche Synonyme für Lamiinae genutzt. Beispiele: \"Clinocéphalides\" (Mulsant, 1839), \"Lamiariae\" (Latreille, 1825), Lamiens (Latreille, Planet, 1924), \"Lamiides\" (Latreille, Mulsant, 1863), \"Lamiitae\" (Latreille, Thomson, 1860), \"Lamitae\" (Latreille, Thomson, 1864), \"Metaulacnemitae\" (Thomson, 1864). Bedeutende Verdienste und etliche Publikationen zur Thematik der Lamiinae werden Stephan von Breuning zugeschrieben. Auch im 21. Jahrhundert ist die Erforschung der Lamiinae nicht abgeschlossen. Stand 2019 gilt die Zuordnung von 4 Gattungen und 2 Arten als ungesichert. Fortlaufenend werden Arten neu klassifiziert oder neu beschrieben. Neben der klassischen biologischen Forschung beschäftigt sich auch die Paläobiologie mit Lamiinae. In der Paleobiology Database sind entsprechende Funde bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weberböcke (Lamiinae) () sind eine Unterfamilie der Bockkäfer (Cerambycidae). Sie sind die weitaus artenreichste Unterfamilie der Bockkäfer und mit mehr als 21.000 Arten in rund 3000 Gattungen weltweit verbreitet. Die Unterfamilie umfasst mehr als die Hälfte aller Bockkäfer-Arten und wird nur in einigen Regionen der Welt beispielsweise in Australien, dem südlichen Südamerika und Teilen Nordamerikas von der Unterfamilie der Bockkäfer im engeren Sinn an Artenreichtum übertroffen.", "tgt_summary": "沟胫天牛亚科(学名:),又称平脸天牛亚科,是天牛科的鞘翅目昆虫之下的一个亚科,其特征为大颚位于头下。本亚科由法国昆虫学家于1825年描述。现时本科之下有超过750个属,在生物多样性方面只逊于天牛亚科。", "id": 834892} {"src_title": "Land der Wunder", "tgt_title": "蜂蜜之夏", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die 12-jährige Gelsomina lebt mit ihren drei jüngeren Schwestern Marinella, Caterina und Luna, ihren Eltern Wolfgang und Angelica und ihrer Tante Cocò auf einem Bauernhof auf dem Land. Ihr Vater Wolfgang, der wegen seines fehlenden Sohnes von den italienischen Bauern aufgezogen wird, stammt aus dem deutschsprachigen Raum. Er führt den Hof mit harter Hand, wodurch es immer wieder zu Streitigkeiten kommt. Die Familie hält Schafe und baut ihr eigenes Gemüse an. Der Lebensunterhalt wird aber hauptsächlich mit der Produktion und dem örtlichen Verkauf von Honig erwirtschaftet. Entspannung von der harten Arbeit sucht die Familie durch gelegentliche Badeausflüge in der Umgebung. Während andere Bauern über eine Umstellung auf Ökotourismus nachdenken, schottet sich Wolfgang vor allen Neuerungen ab und verurteilt diese. Über den Sommer verschärft sich die finanzielle Lage der Familie und ihr droht im kommenden Winter die Zwangsräumung. Als die extravagante italienische Reality-Serie „Il paese delle Meraviglie“ mit der attraktiven Moderatorin Milly Catena vor Ort ein Casting veranstaltet, träumt Gelsomina von einer Teilnahme. Das Format sucht nach Familien, die lokale landwirtschaftliche Produkte erzeugen. Trotz eines Preisgeldes für die Gewinner ist Wolfgang gegen ein Mitwirken. Gleichzeitig nimmt die Familie auf sein Bestreben hin den straffällig gewordenen Martin aus Deutschland auf, da seine Resozialisierung auf dem Hof eine zusätzliche finanzielle Einnahmequelle verspricht. Gelsomina leitet den schweigsamen Jungen im Umgang mit den Bienen an. Schon bald hegt sie Gefühle für Martin, der sehr gut pfeifen kann aber jedwede Art von körperlicher Zuwendung ablehnt. Die Zuneigung Gelsominas zu Martin bleibt Wolfgang nicht unbemerkt, der eine mögliche Liebe der beiden streng zu unterbinden versucht. Gelsomina meldet ihre Familie heimlich beim Seriencasting an. Als ihre Eltern eines Tages für einen Behördengang den Hof verlassen müssen, überschlagen sich die Ereignisse. Marinella verletzt sich ihre Hand in der Zentrifuge und muss ins Krankenhaus. Dadurch kann der Eimer für die Honigaufbereitung nicht wie gewohnt gewechselt werden und ein Großteil läuft über. Zeitgleich besucht ein Castingagent der Serie den Hof und wählt die Familie aus. Wolfgang, der heimlich der Familie ein Kamel gekauft hat, ist tief enttäuscht von Gelsomina. Dennoch nimmt er gemeinsam mit Cocò, Gelsomina, Mariella und Martin an der Serie teil, die in einer Nekropole auf einer Insel aufgezeichnet wird. Unter Lampenfieber leidend, fehlen Wolfgang beim finalen Interview mit Milly Catena die Worte. Auch ein spontan von Gelsomina gezeigter Trick, bei dem sie unter dem Pfeifen von Martin Bienen aus ihrem Mund über ihr Gesicht laufen lässt, kann die Niederlage der Familie nicht abwenden. Als die enttäuschte Cocò Martin dazu drängen will, zuerst Gelsomina und dann sie zu küssen, flüchtet er in den nächtlichen Wald und bleibt trotz des Einsatzes von Carabinieri verschwunden. Auf der Rückfahrt von der Insel versucht Milly Catena die traurige Gelsomina zu trösten. In der Folge ist die Familie gezwungen erst ihre Schafe zu verkaufen und dann den Hof zu verlassen. Gelsomina kehrt zwischenzeitlich in einer märchenhaft anmutenden Sequenz zur Insel zurück und findet Martin wieder. In einer der vielen Höhlen verbringen sie die Nacht miteinander.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Kritik.", "content": "Auf der Website Rotten Tomatoes hält \"Land der Wunder\" derzeit (Stand: August 2019) eine Bewertung von 96 Prozent, basierend auf 67 englischsprachigen Kritiken und einer Durchschnittswertung von 7,38 von 10 Punkten. Das Fazit der Seite lautet: „‚Land der Wunder‘ bietet eine bezaubernde Coming-of-Age-Geschichte, die gleichzeitig eine leise und wirksame Hommage an eine verschwindende Lebensweise darstellt“. Auf Metacritic erhielt der Film eine Bewertung von 76 Prozent, basierend auf 17 ausgewerteten Kritiken. Bei der Premiere von Rohrwachers Regiearbeit bei den 67. Internationalen Filmfestspielen von Cannes wurde \"Land der Wunder\" nicht als Mitfavorit auf die Goldene Palme, den Hauptpreis des Festivals, gehandelt. Der Film erhielt im internationalen Kritikenspiegel der britischen Fachzeitschrift \"Screen International\" 2,6 von 4 möglichen Sternen und belegte damit gemeinsam mit den konkurrierenden Produktionen \"The Homesman\", \"Mommy\" und \"Timbuktu\" einen geteilten 8. Platz unter allen 18 Wettbewerbsfilmen. Mike Leighs \"Mr. Turner – Meister des Lichts\" (3,6) führte die Rangliste vor dem russischen Beitrag \"Leviathan\" (3,5) von Andrei Swjaginzew und Nuri Bilge Ceylans späteren Palmen-Gewinner \"Winterschlaf\" (3,4) an. In einem rein französischen Kritikenspiegel der Website \"Le film français\" sah keiner der 13 Kritiker \"Land der Wunder\" als Palmen-Favoriten an und vergaben fast durchgehend die niedrigste Bewertung. Euphorisch wurde der Film dagegen von Robbie Collin \"(The Daily Telegraph)\" besprochen, Mitglied des Kritikenspiegels von \"Screen International\" und einziger Rezensent, der \"Land der Wunder\" in Cannes die höchstmögliche Wertung von vier Sternen zukommen ließ. In seiner mehr als ein Jahr später zum britischen Kinostart veröffentlichten Kritik gab er an, dass sich seine Liebe zu dem „ruhigen und scheinbar leichten Film“ beim zweiten Sehen „vertieft“ habe und den ihn umgebenden „Zauber“ als noch „betörender“ und „verführerischer“ empfände. Den aufgezeigten sozialen Kontext der „bittersüßen Geschichte“ erinnerte Collin an die Arbeiten von Jean-Pierre und Luc Dardenne bzw. ein wenig an die großen neorealistischen Filme der 1940er- und 1950er-Jahre. Dennoch würde sich \"Land der Wunder\" durch seinen „Wirbel an Verzauberung“ von den genannten Werken absetzen. Beispielhaft nannte er u. a. die Szene mit der verkleideten Monica Bellucci in den Felsbächen, die an Federico Fellini erinnere. In der Coming-of-Age-Geschichte sei der Übergang von der Kindheit zum Jugendalter „so sanft und magisch wie die Abenddämmerung“ inszeniert.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Land der Wunder\" gewann 2014/15 zwölf Film- und Festivalpreise und wurde für 18 weitere nominiert, darunter folgende:", "section_level": 2}], "src_summary": "Land der Wunder (Originaltitel: \"Le meraviglie\", dt.: „Das Wunderwerk“; internationaler englischsprachiger Titel: \"The Wonders\", dt.: „Die Wunder“) ist ein Spielfilm von Alice Rohrwacher aus dem Jahr 2014. Die europäische Koproduktion, für die die Regisseurin auch das Drehbuch verfasste, erzählt vom Alltag einer deutsch-italienischen Familie, die auf einem Bauernhof an der Grenze zwischen der Toskana und Latium lebt und unter erschwerten Bedingungen Honig produziert. Als die älteste Tochter (dargestellt von der Laiendarstellerin Maria Alexandra Lungu) die Familie für eine kommerzielle Fernsehshow anmelden will, führt das zum offenen Konflikt mit dem Vater (Sam Louwyck).", "tgt_summary": "《奇迹》 () 是一部2014年爱丽丝·洛瓦赫执导的意大利剧情片,获得第67届戛纳电影节评委会大奖。", "id": 247417} {"src_title": "Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 2020", "tgt_title": "2020年美國參議院選舉", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Seit der letzten Senatswahl 2018 haben die Republikaner eine Mehrheit von 53 Sitzen gegenüber 45 Sitzen für die Demokraten zuzüglich zwei Unabhängigen (Bernie Sanders, Vermont, und Angus King, Maine), die der Fraktion der Demokraten angehören. Bei den Republikanern verzichten drei Mandatsinhaber (Pat Roberts, Kansas und Lamar Alexander, Tennessee sowie Mike Enzi, Wyoming) auf eine Wiederwahl, bei den Demokraten einer (Tom Udall, New Mexico). Nachdem die Demokraten bei der vergangenen Wahl 2018 deutlich mehr Senatorenposten hatten verteidigen müssen als die Republikaner und dabei vier Sitze in strukturell republikanisch dominierten „roten“ Staaten verloren, ist die Ausgangslage 2020 umgekehrt. Bei dieser Wahl verteidigen die Republikaner 23 Sitze (einschließlich der Nachwahlen), die Demokraten 12 Sitze. Trotzdem befinden sich die meisten der Senatssitze mit Mandatsinhabern der Republikaner 2020 in traditionell eher republikanisch geneigten Staaten, weshalb politische Beobachter die Republikaner in einer guten Position sehen ihre Mehrheit zu halten. Schon bei der Wahl 2018 spielten landesweite Trends eine stärkere Rolle als früher, als regionale Besonderheiten und die Persönlichkeiten der Bewerber mehr Gewicht gehabt hatten. Bei der letzten Senatswahl, die gleichzeitig mit einer Präsidentschaftswahl und deren breiter Mobilisierung stattfand – 2016 –, waren die Senatswahlen in jedem Bundesstaat so ausgegangen wie die dortige Abstimmung zur Präsidentschaft. Um eine Mehrheit im Senat zu erhalten, müssen die Demokraten – abhängig vom Ausgang der gleichzeitigen Präsidentschaftswahl – drei oder vier Mandate dazugewinnen (der Vizepräsident der Vereinigten Staaten hat beim einem Gleichstand von 50 zu 50 Sitzen die entscheidende Stimme). Während der demokratische Mandatsinhaber Doug Jones im konservativen Alabama, der eine Nachwahl 2017 gewonnen hatte, als besonders gefährdet gilt, werden den Demokraten Chancen auf die republikanisch gehaltenen Sitze in Arizona (Martha McSally), Colorado (Cory Gardner), Maine (Susan Collins) und North Carolina (Thom Tillis) eingeräumt. In Arizona und Colorado sehen verschiedene Voraussagen den demokratischen Kandidaten vorne, während in North Carolina und Maine die republikanischen und die demokratischen Kandidaten als gleichauf eingestuft werden. Als potentiell umkämpft werden zudem die demokratischen Sitze in Michigan (Gary Peters) und New Hampshire (Jeanne Shaheen) sowie die republikanischen Sitze in Georgia (David Perdue und Kelly Loeffler), Iowa (Joni Ernst), Kansas (offen) und Montana (Steve Daines) eingestuft. Die Chance für die Demokraten zumindest eine \"working majority\" (50 Sitze und den Vizepräsidenten) zu gewinnen haben sich erhöht. Außerdem sind zwei demokratische Kandidaten ehemalige Gouverneure des jeweiligen Bundesstaats (John Hickenlooper aus Colorado sowie Steve Bullock in Montana).", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei der Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 2020 wird planmäßig am 3. November 2020 die Zusammensetzung dieser oberen Kammer des Kongresses der Vereinigten Staaten bestimmt. Dabei stehen 35 der 100 Senatssitze zur Wahl, regulär die 33 Senatoren der Klasse II und Nachwahlen in Arizona (für das Mandat des verstorbenen John McCain) und in Georgia (für den Sitz des zurückgetretenen Johnny Isakson). Gewählt werden die Senatoren durch Direktwahl auf sechs Jahre von den Wahlberechtigten des jeweiligen Bundesstaates, den sie im Senat der Vereinigten Staaten repräsentieren. In seiner neuen Zusammensetzung tritt der Senat erstmals am 3. Januar 2021 zusammen.", "tgt_summary": "2020年美国参议院选举将于2020年11月3日举行,参议院33个二组席位将在定期选举中进行改选。当选者将从2021年1月3日至2027年1月3日任职六年。此外,还将举行两次特别选举:一次在亚利桑那州举行2020年美国参议院亚利桑那州特别选举,以填补2018年约翰·麦凯恩去世造成的空缺;另一次在乔治亚州举行特别选举,以取代2019年底强尼·艾萨克森辞职后造成的空缺。", "id": 2954018} {"src_title": "Polytechnische Universität Harbin", "tgt_title": "哈尔滨工业大学", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Universität wurde am 17. Oktober 1920 unter dem Namen „Sino-Russisches Polytechnikum Harbin“ (哈尔滨中俄工业学校) gegründet. Der erste Rektor war Song Xiaolian (宋小濂, 1863–1926), die Unterrichtssprache war Russisch. Das Ziel der Schulgründung war, für das noch vom zaristischen Russland in die Wege geleitete Projekt der Ostchinesischen Eisenbahn (中国东方铁路) Ingenieure heranzubilden. Zunächst wurden dort zwei fünfjährige Studiengänge angeboten: Eisenbahnbau und Elektromechanik. Am 2. April 1922 wurde das Polytechnikum zur Universität hochgestuft und hieß nun „Sino-Russische Polytechnische Universität Harbin“ (哈尔滨中俄工业大学校). Am 20. Oktober 1928 wurden zusätzlich eine Fakultät für Jura und eine Fakultät für Betriebswirtschaft eröffnet. Für chinesische Studenten gab es Vorbereitungsklassen (预科班), in denen sie Russisch lernen konnten. Nach der Besetzung der Mandschurei durch Japan Ende 1931/Anfang 1932 verkaufte die Sowjetunion im März 1935 die Ostchinesische Eisenbahn, und damit auch die Polytechnische Universität, für 140 Millionen Yen an Mandschukuo, ein von den Japanern in Nordostchina eingesetztes Marionettenregime. Die Unterrichtssprache wurde von Russisch auf Japanisch geändert, von Januar 1937 bis August 1945 war der Japaner Suzuki Masao (鈴木正雄) Rektor der Universität. Von der Gründung 1920 bis 1938 hatte die Universität insgesamt 1267 Absolventen hervorgebracht, 382 davon Chinesen, 885 Sowjetbürger und Polen. Seit der Machtübernahme durch die Japaner waren dann nur noch chinesische, japanische und koreanische Studenten angenommen worden. Nach der Operation Auguststurm und dem Sieg über Japan wurde die Universität der – nun wieder von der Sowjetunion in Besitz genommenen – Chinesischen Changchun-Eisenbahn (中国长春铁路, der neue Name der Ostchinesischen Eisenbahn) unterstellt, die Unterrichtssprache wurde wieder auf Russisch geändert. Es gab nun fünfjährige Studiengänge in Architektur, Elektrotechnik, Betriebswirtschaft, Bergbau, Chemieingenieurwesen und Asiatische Wirtschaft. Am 7. Juni 1950 übergab die sowjetische Regierung die Changchun-Eisenbahn und damit auch die Polytechnische Universität Harbin an China, die Unterrichtssprache wurde auf Chinesisch geändert. Als das damalige Ministerium für Höhere Erziehung (高等教育部) im Oktober 1954 sechs chinesische Universitäten zu „Nationalen Schwerpunktuniversitäten“ (全国重点大学) ernannte, war Harbin eine davon, die einzige, die nicht in Peking lag. Ab September 1958 wurde auf Anweisung von Deng Xiaoping, damals Generalsekretär des Politbüros der KPCh, der Lehrplan geändert, zivile Fächer entfernt und auf die Anforderungen der Volksbefreiungsarmee umgestellt. 1962 war dieser Transformationsprozess vollendet. Wie in allen Lehranstalten kam 1966 mit dem Ausbruch der Kulturrevolution der Unterrichtsbetrieb zum Erliegen. 1969 hatten sich dann nach dem Zwischenfall am Ussuri die Spannungen mit der Sowjetunion soweit verschärft, dass Verteidigungsminister Lin Biao am 18. Oktober 1969 mit seinen „Befehl Nr. 1“ (林副统帅一号战斗号令, Pinyin \"Lín Fùtǒngshuài Yīhào Zhàndòu Hàolìng\") die chinesischen Atomraketen startbereit machen ließ. In diesem Befehl ordnete Lin Biao außerdem nicht nur an, dass sich alle militärischen Einheiten weit verstreuen sollten, sondern auch dass die wichtigen Institute sofort ins Landesinnere zu verlagern wären, die sogenannte „Dritte Front“ (三线), ein bereits seit 1964 laufendes Projekt. Dies erforderte einiges an Organisation; der tatsächliche Marschbefehl wurde am 12. Januar 1970 erteilt. Ein großer Teil der Polytechnischen Universität zog zusammen mit der Fakultät für Kerntechnik der Akademie für Ingenieurwissenschaften Harbin nach Chongqing in Sichuan um, wo sie auf dem Gelände der Pädagogischen Universität Südwestchina (西南师范学院) die Polytechnische Universität Chongqing (重庆工业大学) bildeten, die dem für zivile und militärische Nuklearaktivitäten zuständigen Zweiten Ministerium für Maschinenbauindustrie (第二机械工业部) unterstellt wurde. In Chongqing wurden jedoch nie neue Studenten immatrikuliert, und am 3. Juli 1973 ordnete der Staatsrat der Volksrepublik China gemeinsam mit der Zentralen Militärkommission im „Regierungsdokument (1973)79“ (国发(1973)79号文件) die Rückkehr der Harbiner Institute an ihren alten Standort an; die ursprüngliche Fakultät für Kerntechnik der Akademie für Ingenieurwissenschaften wurde der Polytechnischen Akademie Changsha in Hunan angeschlossen. Nach der Rückkehr nach Harbin wurde in den Instituten zunächst nur Forschung betrieben. Erst 1977 wurden wieder Studenten immatrikuliert, ab 1978 Doktoranden aufgenommen, und ab 1982 Postdoktoranden. 1984 wurde die Polytechnische Universität Harbin zu einer der 15 Schwerpunkthochschulen des Landes ernannt, was ihr Zugang zu Fördermitteln für den weiteren Ausbau gewährt. 1996 gehörte Harbin zu den ersten Universitäten die in das 1995 verabschiedete „Projekt 211“ aufgenommen wurden, und im November 1999 war die Universität eine von nur neun Hochschulen in ganz China, die vom Staat mit großem finanziellen Aufwand auf das Niveau internationaler Spitzenuniversitäten gebracht werden sollten. Am 10. Mai 1982 wurde das Zweite Ministerium für Maschinenbauindustrie im Rahmen einer Verwaltungsreform in „Ministerium für Atomindustrie“ (核工业部) umbenannt. Gleichzeitig wurden die dem Ministerium bis dahin unterstehenden Universitäten der am selben Tag durch Verschmelzung der bisherigen Kommission für Wehrtechnik der Volksbefreiungsarmee, des Büros für wehrtechnische Industrie beim Staatsrat (国务院国防工业办公室) und der Kommission für wissenschaftlich-technische Ausrüstung bei der Zentralen Militärkommission (中央军委科学技术装备委员会) hervorgegangenen Kommission für Wissenschaft, Technik und Industrie für Landesverteidigung unterstellt. Wie die Mehrzahl dieser Lehranstalten wanderte die Polytechnische Universität Harbin bei einer weiteren Verwaltungsreform am 15. März 2008 in die Zuständigkeit des an jenem Tag aus dem Ministerium für Informationsindustrie hervorgegangenen Ministeriums für Industrie und Informationstechnik.", "section_level": 1}, {"title": "Fakultäten.", "content": "Die Polytechnische Universität Harbin besitzt heute 18 Fakultäten: Dazu kommt noch ein Zentrum für Biowissenschaften und ein Institut für Höhere Mathematik. Rektor der Universität ist seit dem 13. Juni 2014 der Metallurg Zhou Yu (周玉, * 1955), selbst ein Absolvent der Polytechnischen Universität Harbin und seit 2009 Mitglied der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften. Im Studienjahr 2018/2019 hatte die Universität insgesamt 3045 Dozenten und wissenschaftliche Angestellte sowie 53.292 Studenten, davon 16.199 Ingenieurstudenten, 7999 Doktoranden und 5197 Postdoktoranden. 1157 Studenten waren Ausländer. 2017 verfügte die Universität über einen Jahresetat von 1,89 Milliarden Yuan (damals etwa 240 Millionen Euro).", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Seit der Lehrplanumstellung zum Studienjahr 1958/59 ist die Polytechnische Universität Harbin ein integraler Bestandteil des militärisch-industriellen Komplexes der Volksrepublik China. Es wird zwar auch zu Materialwissenschaft, Chemie und Physik geforscht, der Schwerpunkt liegt aber bei der Raumfahrttechnik. So arbeiteten Wissenschaftler der Universität Ende der 1960er Jahre bei der Entwicklung von Chinas erstem Satelliten Dong Fang Hong I mit, seit 2004 wurden insgesamt sieben Mikrosatelliten entwickelt, zwei davon von Studenten in Eigenverantwortung. 2008 wurde von der Universität gemeinsam mit der China Aerospace Science and Technology Corporation ein gemeinsames Zentrum für Technologische Innovation gegründet, mit einem von CASC gestellten Direktor und einem Chefingenieur aus den Reihen der Universität. Dieses Zentrum wurde 2010 zum Institut für Innovation in Raumfahrtwissenschaft und -technik erweitert, und 2012 wurde schließlich das Kooperative Innovationszentrum für Raumfahrtwissenschaft und -technik gegründet, bei dem neben HIT und CASC als Kerninstitutionen auch die Universität Peking, die Universität für Luft- und Raumfahrt Peking sowie die Chinesische Universität für Wissenschaft und Technik in Hefei mitarbeiten, dazu noch das Nationale Zentrum für Weltraumwissenschaften der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, die Princeton University, die Lomonossow-Universität Moskau und das Astronautenausbildungszentrum der Abteilung für Waffenentwicklung der Zentralen Militärkommission. Im Jahr 2012 wurde die Laser-Kommunikation mit einem Satelliten, eine moderne Hochgeschwindigkeitsvariante der alten Blinksignale, erstmals erfolgreich getestet. 2014 wurde diese Erfindung mit dem Nationalen Innovationspreis ausgezeichnet, und 2015 gründete die Universität zusammen mit der Provinzregierung von Heilongjiang eine eigene Firma, um das System zur Marktreife zu bringen. Dies gelang. Mittlerweile wird die sogenannte „optoelektronische Nachrichtenübermittlung“ von den Einheiten der Volksbefreiungsarmee routinemäßig eingesetzt, wenn bei schlechtem Weltraumwetter der Sonnenwind den Funkverkehr stört. Außerdem trägt die Polytechnische Universität Harbin unter anderem mit einer Anlage zur Simulation von niedriger Schwerkraft, Schweißtechniken zur Vermeidung von Deformationen wenn sich eine Landekapsel beim Eintritt in die Atmosphäre erhitzt, und dem Fortbewegungssystem der Jadehase-Mondrover zum Bemannten Raumfahrtprogramm und dem Mondprogramm der Volksrepublik China bei. Ein aus Mitteln des 12. Fünfjahresplans (2011–2015) und der dem Staatsrat der Volksrepublik China unterstehenden Nationalen Stiftung für Naturwissenschaften mit insgesamt 1,8 Milliarden Yuan (von der Kaufkraft her etwa 2 Milliarden Euro) gefördertes Projekt ist der Simulator für Kosmische Strahlung (空间辐射地面模拟装置), wegen der englischen Bezeichnung \"Space Environment Simulation and Research Infrastructure\" im Ausland oft „SESRI“ abgekürzt. Im Stadtbezirk Songbei stehen dort 72 Instituten aus 25 Ländern zwei Zyklotronresonanz-Ionenquellen, ein Linearbeschleuniger für Ionen und ein 43,9-m-Synchrotron zur Verfügung, mit dem drei Ziele mit einstellbaren Ionenstrahlen beschossen werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Polytechnische Universität Harbin (), im Ausland bekannt als \"Harbin Institute of Technology\", daher oft „HIT“ oder 哈工大 abgekürzt, ist eine der besten Universitäten Chinas. Sie gehörte zur ersten Gruppe der im Rahmen des „Projekts 211“ zu Exzellenzuniversitäten ernannten Lehranstalten. Neben ihrem Hauptsitz im Stadtbezirk Nangang von Harbin, Provinz Heilongjiang, besitzt sie seit 1985 noch einen Campus in Weihai, Provinz Shandong und seit 2002 einen weiteren in Shenzhen, Provinz Guangdong.", "tgt_summary": "哈尔滨工业大学,简称哈工大,创建于1920年,隶属中华人民共和国工业和信息化部,是一所以理工为主,理、工、文、管、生命相结合,多学科、开放式的研究型高校,为中国C9联盟成员之一,是首批中国“211工程”、首批九所985工程重点建设的院校之一。拥有哈尔滨、威海和深圳三大校区,已建成一校三区的“大哈工大”格局。", "id": 2555802} {"src_title": "Hundepaddeln", "tgt_title": "狗爬式游泳", "src_document": [{"title": "Ablauf und Einsatz beim Hund.", "content": "Die meisten Hunde können instinktiv schwimmen, es gibt allerdings einige Hunderassen, deren Vertreter aufgrund des Körperbaus oder einer zu flachen Schnauze nicht schwimmen können oder sich sehr schwer tun, wie z. B. die Bulldogge oder der Boxer. (Normvarianten wird es aber vermutlich in der einen wie in der anderen Richtung geben!) Wenn die Hunde allerdings schwimmen, dann im Stil des Hundepaddelns und das Bewegungsmuster ist dabei weitgehend das gleiche: Es wird oft mit einem „Trab“ verglichen, was aber den Bewegungsablauf nur ziemlich ungenau wiedergibt. Das Hundepaddeln wird beim Hund zur Physiotherapie genutzt, um die Muskulatur aufzubauen; dabei können Bewegungen ausgeführt werden, die sonst zu schmerzhaft wären und zugleich werden die Gelenke geschont. Allerdings ist bei Ellenbogen- und Kniegelenksverletzung Vorsicht geboten, dass es nicht zu einer Überanstrengung und einer Fehlbelastung kommt und das Schwimmen sollte deshalb kontrolliert werden; die Übungsdauer sollte am Anfang sehr kurz sein. Auch sonst kann es das Problem geben, dass der Hund sich überschätzt, wenn das Gewässer eine Strömung hat bzw. allgemein bei jungen oder alten Hunden.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz beim Menschen.", "content": "Als „Hundepaddeln“ – mit betont kritischer Konnotation – wird zuweilen die als ineffizient betrachtete Form des Schwimmens bezeichnet, mit denen v. a. Kinder im jungen Vorschulalter lernen sich (notdürftig) über Wasser zu halten. Es wird aber auch als neutrale Beschreibung dafür verwendet, bzw. als „erste[s], ganz einfache[s] Kraul“ gegenüber dem Brustschwimmen empfohlen. Mit „Hundepaddeln“ (bzw. „Hundekraul“) wird auch eine Übungsform zum Erlernen des Kraulschwimmens bzw. bei Fortgeschrittenen zur Verbesserung des Wassergefühls bezeichnet; die ist allerdings bereits relativ deutlich von der ursprünglichen Form wegentwickelt. Anders als beim Menschen gestaltet sich das Erlernen des Schwimmens bei Menschenaffen ziemlich schwierig; es wurde jedoch auch bei Menschenaffen das Schwimmen dokumentiert, ihre Schwimmtechnik ähnelt aber nicht dem Hundepaddeln, sondern dem Brustschwimmen. Es wird spekuliert, dass unter anderem die Wegentwicklung vom Vierfüßlergang beim gemeinsamen Vorfahren der Hominiden zum Verlust des instinktiven Hundepaddelns führte. Das „Hundepaddeln“ wird bzw. wurde (die Quelle ist bereits ziemlich alt) auch beim Militär als geräuscharme Schwimmart gelehrt, da hierbei weder Arme noch Beine regelmäßig die Wasseroberfläche durchstoßen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Hundepaddeln bezeichnet man einerseits die instinktiven Schwimmbewegungen des Hundes und anderer Vierbeiner andererseits aber auch eine daran erinnernde und relativ einfach zu erlernende Schwimmtechnik des Menschen: Der Schwimmer liegt mit seiner Körpervorderseite nach unten einigermaßen horizontal im Wasser und bewegt seine Arme und Beine unter Wasser in der Sagittalebene vor und zurück bzw. auf und ab, ähnlich wie ein Hund schwimmt.", "tgt_summary": "狗爬式游泳,又称狗刨、狗仔式,是一种游泳姿势。游泳员将胸部向下卧平,头露出水面,前后反复移动手和腿,像狗和其他哺乳动物游泳一样。这种泳姿就像是在水中的「疾行」", "id": 2066851} {"src_title": "Waldbrände im Amazonas-Regenwald 2019", "tgt_title": "2019年亚马孙雨林野火", "src_document": [{"title": "Betroffene Regionen.", "content": "Von Waldbränden in der Amazonas-Region sind Gebiete auf dem Staatsgebiet mehrerer Länder im Norden Südamerikas betroffen. Die geographisch größten von Feuern verwüsteten Regionen sind Gebiete in den nördlichen Bundesstaaten Brasiliens. In dem Land wurden bis August 2019 über 75.000 Brände registriert, was einer Zunahme von 85 Prozent im Vergleich vom Vorjahr entspricht. In den flächenmäßig kleineren bolivianischen Amazonas-Gebieten steigerte sich die Zahl der registrierten Brände bis August 2019 gar um 114 Prozent. Weiterhin wüten Waldbrände in Venezuela (26.500 Brände, gleichbedeutend einer Zunahme von 19 Prozent); Kolumbien (14.200 Brände), Peru (5600) und weiteren kleineren Staaten. Nach dem staatlichen brasilianischen Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais (INPE, deutsch: \"Nationales Institut für Weltraumforschung\") wurden in ganz Brasilien 75.336 Brände von Januar bis zum 23. August 2019 verzeichnet. Dies entspricht der Höchstzahl an gemessenen Waldbränden, seitdem INPE im Jahr 2013 Satelliten-Daten gesammelt hat. Die INPE gab am 20. August an, dass 39.194 Brände im Amazonas-Regenwald seit Januar stattgefunden haben. Mit Stand 23. August waren etwa 2.500 aktive Feuer im brasilianischen Amazonasgebiet bekannt. Nicht nur das südliche Amazonasbecken, auch das wechselfeuchte Sumpfgebiet Pantanal ist betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Bolivien.", "content": "Ende August ging es um 846 Brandherde, die rund 738.000 Hektar Wald bedrohen, Feuer waren in etwa einem Drittel der Chiquitano-Trockenwälder der Region Chiquitania (Llanos de Chiquitos) und im Gran Chaco. Nach Angaben der Landes-Forstverwaltung lag die Gesamtfläche der Brände bei 950.000 Hektar. Zur Feuerlöschung setzt die bolivianische Regierung Löschflugzeuge der Klasse Evergreen 747 Supertanker ein. Der Verteidigungsminister Javier Zavaleta gab bekannt, das pro Tag vier Löscheinsätze folgen werden, wovon ein Löschflugzeug bis zu 75.000 Liter Wasser enthalten kann. Allein im Departamento Santa Cruz sind 1,4 Millionen Hektar Trockenwald verbrannt.", "section_level": 2}, {"title": "Ursachen und politische Reaktionen.", "content": "Tania Gutierrez, Leiterin der Brandaufsicht der bolivianischen Waldbehörde (ATB), sah Brandstiftung als Ursache. Boliviens Präsident Evo Morales hatte wenige Wochen zuvor per Dekret Rodungen in zwei Provinzen am Amazonas erlaubt, zugunsten von Viehzüchtern, die Fleisch nach China exportieren wollen. Umweltschützer hatten Morales deswegen scharf kritisiert, was wegen der auf Brasilien konzentrierten internationalen Berichterstattung jedoch kaum wahrgenommen worden war. Das Nachbarland Chile bot Bolivien seine Hilfe an, was als außergewöhnlich wahrgenommen wurde, da die Länder in einem langjährigen diplomatischen Streit verfeindet sind. Die katholische Kirche Boliviens forderte die Regierung auf, den nationalen Notstand auszurufen. Anfang Oktober 2019 halfen starke Regenfälle dabei, die Feuer im bolivianischen Amazonas-Gebiet einzudämmen.", "section_level": 3}, {"title": "Brasilien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verlauf, Verbreitung und Ausmaß.", "content": "Von Januar bis August 2019 brachen insgesamt 75.336 Brände in Brasilien aus. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Amazonas, Roraima, Rondônia, Mato Grosso und Pará. Am 16. August 2019 wurden von der NASA eine Ausbreitung der Feuer in den brasilianischen Bundesstaaten Amazonas und Rondônia, während die Feuer in Mato Grosso und Pará zurückgingen. Zu diesem Zeitpunkt wurden mindestens 74.155 Feuer in Brasilien identifiziert. Am 11. August 2019 wurde der Klimanotstand im Bundesstaat Amazonas ausgerufen, der die größte Fläche an bestehenden Regenwald der Welt besitzt. Die Rauchentwicklung verdunkelte Mitte/Ende August sogar die 2700 km entfernte Großstadt São Paulo, wo Rußpartikel den Regen schwarz werden ließen. Die Zeitung \"Folha de S. Paulo\" berichtete am 24. August, das aktuell pro Minute ca. drei Fußballfelder verbrannt werden. Die brasilianische Polizei ermittelt mittlerweile gegen Brandstifter. Via WhatsApp haben sich nach der Polizei 70 Personen im Bundesstaat Pará auf der Landstraße BR-163 versammelt, um große Flächen in Brand zu legen. Die Bewohner erlitten teilweise Lungenerkrankungen durch den Rauch und Kinder mussten ins Krankenhaus gebracht werden.", "section_level": 3}, {"title": "Hintergrund.", "content": "60 % des Amazonas-Regenwalds befinden sich in Brasilien, 20 % hiervon wurden seit den 1970er-Jahren durch Brandrodung zerstört. Dies entspricht der Fläche des US-Bundesstaates Texas. Bereits 2016 wurden 68.484 Waldbrände und im Jahr 2018 40.136 Waldbrände verzeichnet. Brasilien braucht unter anderem große Flächen für Rinder-Farmen, da es zu den führenden Exporteuren gehört und überwiegend nach China und Hongkong liefert. Dies sorgte in Vergangenheit zu Brandrodungen, einige davon auch illegal in Naturschutzgebieten. Ebenfalls ist Brasilien Exportweltmeister für Sojabohnen, welche unter anderem als Tiernahrung eingesetzt werden. 2017 gingen 70 Prozent der Rodungen in Brasilien auf den Agrarsektor zurück.", "section_level": 3}, {"title": "Maßnahmen.", "content": "Neben den örtlichen Feuerwehren wurden ca. 44.000 Soldaten der brasilianischen Streitkräfte zur Brandbekämpfung abgestellt. Darüber hinaus kommen Löschflugzeuge zum Einsatz, darunter ein Supertanker.", "section_level": 3}, {"title": "Ursachen und politische Reaktionen.", "content": "Brasiliens Staatspräsident Jair Bolsonaro verwies auf die im Juli/August typische Trockenperiode. Ferner vermutete er Umweltschützer hinter Amazonas-Bränden, die ihn dadurch international in ein schlechtes Licht rücken wollten, weil er sich zuvor für eine Entwaldung ausgesprochen hatte und entsprechende beschränkende Gesetze für Unternehmen lockerte. Alberto Setzer, Forscher bei der brasilianischen Weltraumbehörde INPE vertritt die Meinung, dass die Brände nicht allein auf die Trockenzeit oder Naturphänomene zurückgeführt werden könnten. Er äußerte die Ansicht, dass 99 % auf menschlichen Aktionen basierten und verglich die Lage mit Buschfeuern in Australien und Kalifornien. Der Präsident bezeichnete derartige Äußerungen als „Fake News“. Nachdem Brasiliens Staatspräsident Jair Bolsonaro dem INPE Irreführung und ausländische Einflussnahme durch Umweltschutzorganisationen vorwarf, stellten sich die brasilianische Akademie der Wissenschaften sowie Forschungs- und Hochschulverbände in einem offenen Brief hinter das INPE und bezeichneten dessen Datenerhebungen als transparent und präzise. Bolsonaro dagegen erklärte, „Mitarbeiter bei INPE, die Brasilien bewusst schaden wollten“, würden entlassen, und enthob den Direktor des INPE, Ricardo Galvão, seines Amtes, da er die Regierung vor der Veröffentlichung der Daten nicht vorgewarnt habe. Eine Analyse der britischen BBC ergab, dass die aufgrund illegaler Brandrodung verhängten Geldstrafen unter der Präsidentschaft Bolsonaros von Januar bis August 2019 stark abgenommen hatten. Tatsächlich hatte der Präsident bis August 2019 angekündigt, die Strafen für Umweltdelikte zu reduzieren, aber im Zuge der weltweiten medialen Berichterstattung im August 2019 ein härteres Vorgehen gegen Brandstifter versprochen. Bolsonaro, der angekündigt hatte, von indigenen Völkern bewohnte Reservate für den Bergbau freizugeben, und der auch als Klimaskeptiker bekannt ist, strich 23 Millionen US-Dollar aus dem Budget der brasilianischen Umweltbehörde, die die Kontrollen der Abholzungen aufgrund seiner Politik seit Januar 2019 weitgehend eingestellt hatte. Er titulierte sich scherzhaft auch als „Captain Chainsaw“ (zu deutsch: Kapitän Kettensäge). Im Juli 2019 wurden 2254 Quadratkilometer Regenwald gerodet. Kritiker vermuten, dass die Brandrodungen, die auch im August stark anstiegen, mit den Bränden zusammenhängen. Bolsonaro erklärte, dass Brasilien nicht die Ressourcen habe, die Feuer zu bekämpfen, da der Amazonas-Regenwald größer als Europa sei. Am 23. August beauftragte er das brasilianische Militär, bei den Löscharbeiten zu helfen. Hilfe aus dem Ausland lehnte der Präsident weitgehend ab. Bolsonaro betonte aber auch, stärker gegen Brandstifter und illegale Entwaldung vorgehen zu wollen. Er betonte ebenfalls die wirtschaftliche Bedeutung der Region für die mehr als 20 Millionen Menschen, die dort leben. Auf dem Amazonasgipfel in Leticia in einer traditionellen Hütte im Regenwaldgebiet des Dreiländerecks am Amazonas vereinbarten Regierungsvertreter – darunter Lenin Moreno, Ivan Duque und Boliviens Präsident Evo Morales – in einem Abkommen einen Aktionsplan zum Schutz des Regenwaldes, auch mit Hilfe von Umweltmonitoring.", "section_level": 3}, {"title": "Internationale Reaktionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Politik und Wirtschaft.", "content": "Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigte an, die Brände im Amazonas-Regenwald auf dem G7-Gipfel in Biarritz zu thematisieren und bezeichnete das Ereignis als internationale Krise, da der Amazonas-Regenwald 20 % (Umweltforscher gehen von 6 % aus) des Sauerstoffes der Erde produziere. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel schloss sich diesem Vorschlag an und betonte auch die Bedrohung für die Erde. Anschließend entwickelte sich eine regelrechte Fehde zwischen Bolsonaro und Macron. Bolsonaro äußerte sich verärgert über Macron und warf ihm eine „kolonialistische Mentalität“, eine „Instrumentalisierung“ der Amazonas-Waldbrände sowie einen „sensationsgierigen Ton“ vor. Auf dem G7-Gipfel offerierte Macron im Namen der G7-Teilnehmerstaaten insgesamt 20 Millionen Euro Soforthilfe sowie logistische Hilfe in Form von Löschflugzeugen zur Bekämpfung der Waldbrände. Nachdem der brasilianische Umweltminister das Hilfsangebot zunächst begrüßt hatte, wies Bolsonaro das Angebot zurück. Brasilien werde behandelt, als ob es eine Kolonie oder ein Niemandsland wäre. Auf Twitter spottete er über Macron und äußerte er sich herabsetzend über dessen wesentlich ältere Ehefrau. Macron erwiderte mit gleicher Münze, dass er hoffe, dass das Volk Brasiliens bald einen Präsidenten bekomme, der seinem Amt gewachsen sei. Am 27. August 2019 erklärte Bolsonaro, dass Brasilien Hilfsgelder erst annehmen werde, wenn sich Präsident Macron offiziell bei ihm entschuldige. Es kamen Erwägungen auf, das Mercosur-Abkommen zu kippen, das sich auf den Handel zwischen Europa und Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay bezieht. Neben Frankreich sprach sich unter anderem auch Irland dafür aus. Finnland schlug ein Importverbot für Rindfleisch aus Brasilien vor. Norwegen und Deutschland stellten ihre Fördergelder zum Schutz des Regenwaldes ein. Auch der Präsident des Europäischen Rates Donald Tusk äußerte sich kritisch über die Zukunft des Mercosur-Abkommen und sagte, dass die EU grundsätzlich dazu bereit sei, finanzielle Hilfe zur Feuerbekämpfung zu leisten. Bundesaußenminister Heiko Maas bot deutsche Hilfe zur Bekämpfung der Feuer an und betonte die Pflicht zur internationalen Zusammenarbeit, da die Lunge der Welt alle Nationen betreffe. Der Präsident von Kolumbien Iván Duque hat angesichts der Brände den Vereinten Nationen einen regionalen Pakt zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes vorgeschlagen. Das Thema wurde bei den Fridays for Future im deutschsprachigen Raum unter anderem in Hamburg, Berlin, München, Braunschweig und Bern thematisiert. Linda Poppe, Geschäftsführerin von Survival International, bewertet die Amazonas-Waldbrände als „nicht nur Teil einer schleichenden Umweltkatastrophe, sondern auch ein tödliches Verbrechen an den indigenen Völkern, die den Wald bewohnen“. Papst Franziskus bezeichnete den Regenwald als lebensnötig für die Erde und rief zu einem Gebet für eine schnelle Eindämmung der Brände auf.", "section_level": 2}, {"title": "Amazonienfonds.", "content": "Norwegen, mit 1,2 Milliarden US-Dollar Hauptgeldgeber, und Deutschland stellten im August 2019 ihre Geldzahlungen für den Amazonienfonds für Wald- und Klimaschutz ein.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Medien.", "content": "In den sozialen Medien wird das Thema unter dem Hashtag \"#PrayForAmazonas\" intensiv diskutiert. \"PrayFor\" ist dabei an bereits vergangene Hashtags angelehnt, die sich den Opfern von Terroranschlägen gewidmet haben. Vorrangig wurde Kritik geäußert, dass nicht genug gegen die Brände getan werde und dass das Thema trotz der Bedrohung für das Weltklima nicht genug Aufmerksamkeit erhalte. Weitere verwendete Hashtags sind #SaveAmazonia, #SaveWorld, #SaveNature, #AmazonRainforest. Prominente wie Cristiano Ronaldo, Leonardo DiCaprio oder Shakira äußerten sich in den sozialen Netzwerken schockiert über die Brände. Einige Stars riefen zu Spenden auf und spendeten selber.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Bewertung.", "content": "Zusammen mit den Waldbränden auf der Nordhalbkugel wird das Ereignis von einigen Wissenschaftlern als zusätzlich problematisch für das sich stark verändernde Weltklima bewertet. Global stammen zehn bis fünfzehn Prozent der COEmissionen aus Brandrodungen. Analysen der NASA, primär basierend auf spektraler Fernerkundung ordneten die Anzahl der Brände im Amazonasbecken als eher durchschnittlich ein. Bis zum 24. August 2019 wurden jedoch 228 Megatonnen emittiertes Kohlendioxid vom Europäischen Copernicus-System gemessen. Es handelt sich dabei um den höchsten gemessenen Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 2010 für diese Schlüsselkomponente des Erdsystems. Der Umweltwissenschaftler Jonathan Foley vom Projekt Drawdown sagte, Brände wie 2019 seien nicht ungewöhnlich, schlimmere Waldbrände hätte es schon in den 1990er und frühen 2000er Jahren gegeben. Damals sei Brasilien zusammen mit internationaler Unterstützung zum Vorreiter im Stopp der weiteren Waldrodungen geworden. Die Entwaldung im brasilianischen Amazonas hätte um achtzig Prozent reduziert werden können. Mit den aktuellen Bränden würde man eine oder gar zwei Dekaden von Klimaschutzbemühungen zurückgeworfen. São Paulo war von Rußwolken der Brände betroffen. Wenn Menschen die Partikel einatmen, könne das zu Herz-Lungen-Erkrankungen führen, sagte der INPE-Metrologe Luiz Augusto Toledo Machado gegenüber Nature. Die Rußpartikel beeinflussten auch die Wolkenbildung und die Niederschläge, sagte Divino Vicente Silvério, Biologe des Amazon Environmental Research Institute in Canarana. Außerdem sei der Wasserkreislauf des Regenwaldes gestört. Auch Indigene Völker haben mit den Auswirkungen der Brände zu kämpfen. Wissenschaftler gehen von einem Massensterben in der Flora und Fauna des betroffenen Regenwaldes und negativen Folgen für das Biom und die Biodiversität aus. Besonders gefährdet sind kleine und sich langsam bewegende Tiere wie Frösche, Faultiere, Ameisenbären und Echsen. Auch Wassertiere können durch eine schlechtere Wasserqualität Schaden nehmen. Die Zerstörung des Schirms des Regenwaldes bringt außerdem die Nahrungskette durcheinander.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Waldbrände im Amazonas-Regenwald 2019 betreffen die Wälder im Gebiet des Amazonas in Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Paraguay und Peru bis zur Grenzregion Argentiniens in Gran Chaco. Im August 2019 verbrannten allein binnen fünf Tagen 471.000 Hektar Wald, Weiden und Felder. Das gesamte Amazonas-Biom umfasst etwa 670 Millionen Hektar. Zwar treten bereits seit Jahren Waldbrände in der Region auf, jedoch begann im Mai 2019 eine Trockenperiode, auf die zahlreiche Waldbrände folgten. Der Anstieg entsprach im Juni 2019 über 88 % im Vergleich zum Vorjahr. Es kann zwischen 40 bis 50 Jahren dauern, bis wieder Sekundärwald gewachsen ist. Mindestens 100 Jahre werden benötigt, bis sich der Regenwald komplett regeneriert hat. Der durch die Brände freigesetzte CO-Ausstoß stieg im Vergleich zu den Vorjahren an, war in den 2000er-Jahren aber zum Teil deutlich höher als 2019 (Vergleichszeitraum jeweils bis 21. August) mit einem Höhepunkt im Jahr 2004.", "tgt_summary": "2019年亚马孙雨林野火是在2019年热带旱季发生在亚马逊雨林的数千起的系列独立山火。着火的区域虽集中在巴西亚马逊社会地理大区,邻近国家玻利维亚、秘鲁和巴拉圭也受到波及,其中单是玻利维亚就失去了7200多平方公里的土地。", "id": 999663} {"src_title": "Raya and the Last Dragon", "tgt_title": "尋龍奇緣", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Raya and the Last Dragon spielt im fiktiven Land \"Kumandra\". Kumandra besteht aus fünf verschiedenen Clans. In dem Land lebten auch einst Drachen, die jedoch infolge einer dunklen, finsteren Macht verschwunden sind. An diesem Ort lebt die Kriegerin Raya, die sich gemeinsam mit einer Gruppe von Außenseitern auf den Weg macht, den letzten Drachen zu finden. Dieser soll Licht und Einheit in die Welt zurückbringen. Letztendlich findet Raya den Drachen Sisu, der jedoch in menschlicher Gestalt auftritt. Raya verhilft Sisu, ihre Kräfte wiederzuerlangen, damit Sisu wieder in Drachengestalt auftreten kann.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Am 24. Mai 2018 wurde berichtet, dass die Walt Disney Animation Studios unter der Regie von Paul Briggs und Dean Wellins an einem neuen Projekt arbeiten. Der Film, das auf ein Drehbuch von Kiel Murray basieren sollte, wurde zunächst mit \"Dragon Empire\" (englisch für: \"Drachenreich\") betitelt. Ebenfalls wurde am 24. Mai 2019 bekannt gegeben, dass Jamie Chung Interesse für die Vertonung der Hauptrolle, zu der Zeit noch Jan-nin bezeichnet, gemeldet hat. Im folgenden Oktober wurde bekannt gegeben, dass die Produktion von Osnat Shurer stammt, wobei das Drehbuch nun statt aus der Feder von Murray nun von Adele Lim stammen soll. Lim selbst kommt aus Malaysia und ließ das Setting des fiktiven Lands Kumandra von der südostasiatischen Kultur in Hinblick auf Themen und Design inspirieren. Am 24. August 2019 wurde der Film schließlich unter dem Titel \"Raya and the Last Dragon\" offiziell auf der Expo D23 von der Walt Disney Company als „episches Fantasyabenteuer mit südostasiatischer Thematik“ angekündigt. Ferner wurde Cassie Steele als Synchronsprecherin der Protagonistin Raya angekündigt und die Rapperin Awkwafina als Sprecherin des Wasserdrachens Sisu. Ebenfalls auf der D23-Expo 2019 wurde der Starttermin für \"Raya and the Last Dragon\" zunächst für den 25. November 2020 bekanntgegeben. Diesen Slot besetzte Disney zuvor mit dem Film \"Gigantic\", bei dem sie jedoch die Produktion 2018 eingestellt haben. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde dieser Termin später auf den 12. März 2021 verschoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raya and the Last Dragon (englisch für \"Raya und der letzte Drache\") ist ein US-amerikanischer Computeranimationsfilm, der unter der Regie von Paul Briggs und Dean Wellins entsteht und am 12. März 2021 in die nordamerikanischen Kinos kommen soll. Der Film ist die 59. Produktion der Walt Disney Animation Studios.", "tgt_summary": "《拉雅和最后一条龙》(英语:Raya and the Last Dragon)是一部预定于2021年上映的美国动画奇幻电影,由华特迪士尼动画工作室制作,迪士尼经典动画长片系列第59部作品。电影由保罗·布雷格斯和迪恩·威林斯(Dean Wellins)执导,爱黛儿·林编剧。主要配音员包括卡茜·史蒂尔和奥卡菲娜。", "id": 2534653} {"src_title": "Staphyloxanthin", "tgt_title": "葡萄球菌黄素", "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Staphyloxanthin wird in der Zellmembran des Bakteriums \"Staphylococcus aureus\" eingebaut und ist für dessen Färbung verantwortlich. Das Pigment ist gelb oder orange, in Abhängigkeit vom Sauerstoffangebot und den Nährstoffbedingungen. Die Farbe ist namensgebend für die Spezies (\"aureus\", lateinisch für ‚golden‘). Neben dem Hauptpigment lassen sich verschiedenfarbige Zwischenprodukte des Biosynthesewegs isolieren.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Funktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Strukturaufklärung.", "content": "Der Pigmentname, Staphyloxanthin, wurde erstmals 1972 von John H. Marshall und E. S. Rodwell erwähnt. 1981 isolierten und analysierten Marshall und Willmoth die chemischen Strukturen des Farbstoffs und weiterer Biosyntheseprodukte. Das Hauptpigment wurde zunächst als ein α--Glucopyranosyl-1-\"O\"-(4,4ʹ-diaponeurosporen-4-oat)-6-\"O\"-(12-methyltetradecanoat) identifiziert, in dem Glucose mit einer Triterpenoid-Carotinoid-Carbonsäure und einer Fettsäure (C) verestert ist. 2005 konnte mittels NMR-Spektroskopie die Struktur als eine β--Glucopyranosyl-1-\"O\"-(4,4ʹ-diaponeurosporen-4-oat)-6-\"O\"-(12-methyltetradecanoat)-Verbindung ermittelt werden. Von den in photosynthetisch und nicht photosynthetisch aktiven Bakterien und in Eukaryoten vorkommenden Carotinoiden mit 40 C-Atomen (C), unterscheidet sich Staphyloxanthin durch die Veresterung von Glucose mit einer Triterpenoidsäure (C) und einer Fettsäure (C) sowie den Hydroxygruppen der Glucose. Der Bakterienfarbstoff ist ein Vertreter der Triterpene, die zu den sekundären Inhaltsstoffen von Organismen gehören. Sie leiten sich formal vom Isopren ab. Staphylxanthin ist ein fettlöslicher Farbstoff mit langkettigen Kohlenwasserstoffen, der zu den Carotinoiden gehört. Carotinoide kommen allgemein in vielen photosynthetischen und nicht photosynthetischen Organismen vor und haben in Bakterien und Hefen antioxidative Funktionen. Sie spielen eine Rolle bei der Lichtgewinnung, dem Energietransfer und der Regulierung der Membranfluidität.", "section_level": 2}, {"title": "Physiologische Bedeutung.", "content": "Durch zahlreiche konjugierte Doppelbindungen vermag Staphyloxanthin freie Energie von reaktiven Sauerstoffverbindungen zu absorbieren und unschädlich zu machen. Als Radikalfänger kann das Carotinoid Singulettsauerstoff löschen und die Mikroben vor aggressiven Wasserstoffperoxid und Hydroxyl-Radikalen schützen. Diese Verbindungen sind vor allem bei der Immunreaktion im menschlichen Körper von Bedeutung. Hier werden in Phagosomen der Neutrophilen durch die NADPH-Oxidase reaktive Sauerstoffspezies zur Entfernung von Erregern gebildet. \"Staphylococcus-aureus\"-Bakterien können diesen mit Hilfe der antioxidativen Wirkung von Staphyloxanthin überleben. Als Membrancarotinoid beeinflusst der Farbstoff die Fluidität der Zellmembran und damit die Membranfestigkeit. Dies hat Auswirkungen auf die chemischen Eigenschaften und die funktionelle Aktivität der bakteriellen Zellmembran. Mit Staphyloxantin pigmentierte Staphylokokken-Bakterien haben daher eine höhere Resistenz, da sie eine bessere Überlebenschance gegen antimikrobielle, von Zellen des Wirts gebildete Peptide und Proteasen haben. Damit weisen farbige Staphylokokken gegenüber weißen Vertretern eine höhere Vitalität auf. Zusätzlich schützt der Farbstoff die Mikroben vor der photooxidativen Zerstörung.", "section_level": 2}, {"title": "Chemisch-physikalische Eigenschaften.", "content": "Staphyloxanthin löst sich auf Grund seiner Moleküleigenschaften schlecht in polaren Lösungsmitteln, hingegen gut in Chloroform und Chloroform-Methanol-Gemischen. Gereinigtes Staphyloxanthin löst sich sehr gut in Petrolether. Isoliertes Staphyloxanthin weist ein Absorptionsmaximum im sichtbaren Licht bei einer Wellenlänge von λ=460 nm im Lösungsmittel Methanol oder Aceton auf und ein Absorptionsmaximum von λ=462 nm mit einem kleinen Seitenpeak bei λ=491 nm in Petrolether auf. HPLC-UV-Analysen von aufgereinigtem Staphyloxanthin zeigten unter Verwendung eines linearen Aceton/Wassergradienten ein Absorptionsspektrum mit Peaks bei 463 nm und einem Seitenpeak bei 490 nm.", "section_level": 2}, {"title": "Biosynthese.", "content": "Die fünf Strukturgene zur Synthese von Staphyloxanthin liegen in dem Operon \"crtOPQMN\" (\"CrtO\", \"CrtP\", \"CrtQ\", \"CrtM\" und \"CrtN\"). Das \"AldH\"-Gen in \"Staphylococcus aureus\", das sich 670 Kilobasenpaare jenseits des Operons befindet, kodiert für eine 4,4′-Diaponeurosporen-Aldehyd-Dehydrogenase (\"AldH\"). Dieses Enzym ist vermutlich für die vollständige Synthese des Farbstoffs von Bedeutung. Fehlt dieses Gen, akkumuliert 4,4′-Diaponeurosporen-4-al und wird nicht in Staphyloxanthin überführt.", "section_level": 1}, {"title": "Syntheseweg.", "content": "Die Synthese der Triterpene beginnt mit der Kondensation von zwei Molekülen Farnesylpyrophosphat (FPP) CHOP zu 4,4′-Diapophytoen (Dehydrosqualen) CH, katalysiert durch die Dehydrosqualensynthetase (\"CrtM\"). Aus der folgenden Oxidation durch die Dehydrosqualen-Desaturase \"CrtN\" geht das gelbe Zwischenprodukt 4,4-Diaponeurosporen CH hervor. 4,4-Diaponeurosporen zeigt in einem Petroleum-Acetongemisch ein Absorptionsspektrum mit drei Peaks bei den Wellenlängen von 412 nm, 435 nm und 465 nm. 4,4-Diaponeurosporen CH wird zur Säure 4,4-Diaponeurosporensäure CHO oxidiert (Gen \"CrtP\"). Die Glycosyltransferase \"CrtQ\" verestert die Hydroxygruppe der Glucose am ersten C-Atom mit der 4,4-Diaponeurosporensäure. Im letzten Biosyntheseschritt findet die Verknüpfung der 12-Methyltetradecansäure, einer C-Fettsäure, mit der Hydroxygruppe am sechsten C-Atom der Glucose zu dem goldgelben Pigment Staphyloxanthin statt.", "section_level": 2}, {"title": "Regulation.", "content": "Die Staphyloxantin-Biosynthese ist sehr komplex und kann auf verschiedenen Stoffwechselebenen reguliert werden. Das Operon, in dem die Gene der Biosynthese organisiert sind, wird von einem Sigma-Faktor (B)-abhängigen Promotor reguliert und durch eine Terminator-Sequenz beendet. Der alternative Sigma-Faktor B, der an eine bestimmte DNA-Sequenz im \"crt\"-Promotorbereich des Operons bindet, reguliert direkt die Synthese von Staphyloxantin. Deletions-Mutanten, die keinen Sigma-Faktor besitzen, waren weiß und zeigten keine Pigmentbildung. Darüber hinaus beeinflusst das vom Sigma-Faktor abhängige Kälteschockprotein A (CspA) als positiver Regulator das Operon und die Synthese der Stoffwechselprodukte. Zusätzlich zu diesen Mechanismen wirken weitere Signaltransduktions-Systeme auf den Staphylokokken-Metabolismus und auf die Staphyloxanthin-Synthese.", "section_level": 2}, {"title": "Staphyloxanthin als mögliches Target in der antimikrobiellen Therapie.", "content": "\"Staphylococcus aureus\" gehört zur normalen Besiedlungsflora des Menschen und besiedelt vor allem die Haut und die Schleimhäute. Erst bei einer Immunschwäche, bedingt durch Grunderkrankungen des Menschen, treten – teilweise schwerwiegende – \"Staphylococcus-aureus\"-Infektionen auf, wie beispielsweise Mastitis, postoperative Wundinfektionen und Furunkeln. Neben dem Staphyloxanthin, dem Hauptpathogenitätsfaktor, bildet dieser Keim eine Vielzahl weiterer extrazellulärer Virulenzfaktoren wie Hämolysine, Koagulase, Toxisches Schocksyndrom und Protein A. Gefürchtet werden auch die durch Staphylokokken hervorgerufenen Lebensmittelvergiftungen durch Enterotoxine. Bis in die 1990er Jahre traten gegen das Antibiotikum Methicillin resistente Staphylokokken (MRSA) ausschließlich in Krankenhäusern auf. Danach nahm die Verbreitung antibiotikaresistenter Infektionen auch außerhalb von Krankenhäusern zu, seit 2005 werden MRSA-Infektionen auch bei Nutztieren beobachtet. Aufgrund auftretender Multidrug-Resistenzstämme, sogenannter Superkeime, sind diese MRSA-Erreger auch gegen alle anderen β-Lactam-Antibiotika resistent, die ursprünglich zur Behandlung von \"Staphylococcus-aureus\"-Infektionen eingesetzt worden waren. Die medizinische Behandlung von Infektionen durch solche Mikroben, die sich als Vertreter der Linezolid-resistenten MRSA (\"LRSA\") und der Vancomycin-intermediären und -resistenten MRSA (\"VISA\" und \"VRSA\") erweisen, erfordert eine rasche Entwicklung neuer Antiinfektiva.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung mit Rhodomyrtus-Extrakt.", "content": "\"Rhodomyrtus tomentosa\" ist eine immergrüne Strauchpflanze der Gattung \"Rhodomyrtus\", die zur Familie der Myrtengewächse gehört. Die Pflanze kommt im Süden und Südosten Asiens vor und wurde in der traditionellen chinesischen und malaysischen Medizin zur Behandlung verschiedener bakterieller Entzündungen verwendet. In mehreren Studien konnte 2019 von den Wissenschaftlern Thanh Sang Vo und Dai Hung Ngo die Wirkung der biologisch aktiven Metabolite von \"Rhodomyrtus\" auf verschiedene Mikroorganismen gezeigt werden. In \"Staphylococcus aureus\" hemmte ein Extrakt aus \"Rhodomyrtus tomentosa\" die Staphyloxanthin-Biosynthese und setzte die Resistenz gegenüber Wasserstoffperoxid und Singulettsauerstoff herab. Darüber hinaus konnten Störungen der bakteriellen Zellwand-Biosynthese und der Zellteilung sowie Hemmungen verschiedener Enzyme von wichtigen Stoffwechselwegen von \"Staphylococcus aureus\" nachgewiesen werden, was die Vitalität dieser Bakterien gegenüber solchen ohne Behandlung mit dem Extrakt minderte. Den Wirkstoffen aus \"Rhodomyrtus\" kann nach den Studien eine die bakterielle Zellmembran schädigende Wirkung zugesprochen werden sowie eine Veränderung der Fluidität der Zellmembran.", "section_level": 2}, {"title": "Bestrahlung mit blauem Licht.", "content": "In einer Studie im Jahr 2019 konnten Pu-Ting Dong u. a. an Biofilmen von \"Staphylococcus aureus\" und an Wundinfektionen bei Mausmodellen zeigen, dass Staphyloxanthin durch die Bestrahlung mit blauem Licht photochemisch zersetzt wurde und damit seine antioxidative Wirkung verlor. Die orange pigmentierten MRSA-Keime zeigten nach Bestrahlung im sichtbaren Lichtwellenlängenbereich von λ=460 nm eine veränderte Membranpermeabilität. Diese führte zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Mikroben gegenüber Wasserstoffperoxid und anderen reaktiven Sauerstoffverbindungen. Die synergistische Wirkung von Photobleichung und schwachen Desinfektionsmitteln könnte für eine neue therapeutische Behandlungsmethode zur Bekämpfung von MRSA-Infektionen vielversprechend eingesetzt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Staphyloxanthin ist ein orange- oder goldgelber Farbstoff in der Zellmembran des Bakteriums \"Staphylococcus aureus\". Das Pigment gehört zu den Xanthophyllen (sauerstoffhaltige Carotinoide).", "tgt_summary": "葡萄球菌黄素(英语:Staphyloxanthin)是一种由一些金黄色葡萄球菌菌种制造的类胡萝卜素。这种色素给了金黄色葡萄球菌它的颜色。", "id": 28950} {"src_title": "IPhone 11", "tgt_title": "IPhone 11", "src_document": [{"title": "Design.", "content": "Das iPhone 11 ist in sechs verschiedenen Farben mit den Bezeichnungen \"Violett\", \"Gelb\", \"Grün\", \"Schwarz\", \"Weiß\" und \"Rot\" (in Kooperation mit der Initiative Product Red) erhältlich und verfügt über zwei Kameralinsen auf der Rückseite sowie eine Frontkamera. Das Apple-Logo auf der Rückseite befindet sich erstmals bei einem iPhone nun in der Mitte statt oben. Der iPhone-Schriftzug auf der Rückseite ist entfallen. Einzig auf der Product Red Version kann man noch den Schriftzug „Product Red“ finden. Die Rückseite ist wie beim iPhone XR aus Glas gefertigt. Das Glas im Kameragehäuse ist matt, das der restlichen Rückseite glänzend. Das iPhone 11 ist nach IEC-Norm 60529 unter IP68 klassifiziert und damit bis zu 30 min in einer Wassertiefe von bis zu 2 m vor Eindringen von Wasser geschützt.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Software.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Betriebssystem.", "content": "Das iPhone 11 wird standardmäßig mit Apples neuestem Mobile-Betriebssystem iOS 13 ausgeliefert.", "section_level": 3}, {"title": "Hardware.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Speicher.", "content": "Es ist in drei verschiedenen Speicher-Ausführungen mit jeweils 64, 128 oder 256 Gigabyte internem Flash-Speicher verfügbar und verfügt über 4 Gigabyte RAM des Typs LPDDR4.", "section_level": 3}, {"title": "Prozessor.", "content": "Verbaut ist in dem iPhone 11 das System-on-a-Chip \"Apple A13 Bionic\". Anders als im Vorjahr kann der A13 auch beim iPhone 11 auf 4 GB RAM zurückgreifen.", "section_level": 3}, {"title": "Akku.", "content": "Die Akkukapazität ist im Vergleich zum Vorgänger leicht gestiegen und beträgt nun 3.110 mAh.", "section_level": 3}, {"title": "Display.", "content": "Das iPhone 11 verfügt über ein 6,1 Zoll großes berührungsempfindliches Retina-Flüssigkristall-Display, das mit 828 mal 1792 Pixeln auflöst. Dies entspricht einer Pixeldichte von 326 Pixeln pro Zoll.", "section_level": 3}, {"title": "Kamera.", "content": "Es besitzt eine 12-Megapixel-Zweifach-Kamera mit Ultraweitwinkel- und Weitwinkelobjektiv. Das Ultraweitwinkel-Objektiv löst mit einer ƒ/2.4 Blende und 120° Sichtfeld aus. Das Weitwinkel-Objektiv löst mit einer ƒ/1.8 Blende aus. Neu besitzt das iPhone einen Nachtmodus, der bei Motiven mit zu wenig Licht das Bild aufhellt.", "section_level": 3}, {"title": "Rezeption.", "content": "Marktanalysten prognostizieren, dass es die iPhones der iPhone-11-Familie in naher Zukunft auf Grund fehlender 5G-fähigen Modems in der Volksrepublik China schwer haben werden, sich gegen ihre preiswerteren Konkurrenten zu behaupten, die bereits über ein solches Modem verfügen, da „[d]as Land auf dem besten Weg sei, bis Ende des Jahres mindestens 150.000 5G-Stationen fertigzustellen, so viele wie in keinem anderen Land“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das iPhone 11 ist ein Smartphone aus der \"iPhone\"-Reihe des US-amerikanischen Unternehmens Apple. Es ist der Nachfolger des iPhone XR und wurde von Apple-CEO Tim Cook im Apple Park am 10. September 2019 zusammen mit dem teureren High-End-Modell der Generation iPhone 11 Pro erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Prozessor kommt Apples hauseigener System-on-a-Chip (SoC) Apple A13 Bionic zum Einsatz. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 699 US-Dollar, 799 Euro bzw. 809 Franken für die 64-GB-Variante, ist es 100 US-Dollar bzw. Euro respektive 70 Franken günstiger als sein Vorgänger zur Marktführung 2018. Es wurde am 20. September 2019 veröffentlicht.", "tgt_summary": "iPhone 11是由苹果公司设计和销售的智能手机,为第13代iPhone系列智能手机之一,亦是iPhone XR的后继机种。其在2019年9月10日于苹果园区史蒂夫·乔布斯剧院由CEO蒂姆·库克随iPhone 11 Pro及iPhone 11 Pro Max一起发布,并于2019年9月20日在世界大部分地区正式发售。其采用类似iPhone XR的玻璃配铝金属设计;具有6.1英寸Liquid 视网膜高清显示屏,配有面容 ID;并采用由苹果自家设计的A13仿生芯片,带有第三代神经网络引擎。机器能够防溅、抗水、防尘,在最深2米的水下停留时间最长可达30分钟。", "id": 1339536} {"src_title": "Giorgi Gacharia", "tgt_title": "格奥尔基·加哈里亚", "src_document": [{"title": "Ausbildung und frühe Karriere.", "content": "Von 1992 bis 1994 studierte Gacharia an der Staatlichen Universität Tiflis Geschichte und von 1994 bis 1999 studierte er an der Moskauer Lomonossow-Universität Moskau, wo er einen Master in Politikwissenschaft erhielt. Ab 2002 bis 2004 studierte er an der Higher Business School der Lomonossow-Universität Business Management. Er ging danach in die freie Wirtschaft und übernahm von Mai 2004 bis November 2008 die Position des Generaldirektors der SFK Group. Danach arbeitete er für LSG Sky Chefs, einem Tochterunternehmen der Deutschen Lufthansa AG, in der Abteilung Osteuropa und GUS-Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Er begann seine politische Karriere im März 2013, als er der Ombudsman für Wirtschaft von Georgien wurde; Er behielt dieses Amt bis Juli 2016. Von Dezember 2014 bis September 2016 war er Sekretär des Wirtschaftsrats. Vom 27. November 2016 bis zum 13. November 2017 war er auch Minister für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung. Am 13. November 2017 wurde Giorgi Gacharia zum Minister für innere Angelegenheiten Georgiens ernannt und übernahm am 17. Juli 2018 auch den Posten des Vizepremierministers. Nach einem gewaltsamen Vorgehen gegen Demonstranten 2019, die gegen die Regierung demonstriert hatten, kam es zu Rücktrittsforderungen gegenüber Gacharia. Er wurde am 3. September 2019 als Nachfolger von Mamuka Bachtadse, der am Vortag zurückgetreten war, als Ministerpräsidenten nominiert. Die Ernennung von Gacharia war umstritten und einige Oppositionspolitiker verließen das Parlament aus Protest bei der Debatte über seine Kandidatur. Da die Regierungspartei Georgischer Traum jedoch über Supermajorität im Parlament verfügt, wurde er am 8. September 2019 als neuer Ministerpräsident bestätigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giorgi Gacharia (georgisch გიორგი გახარია, englische Transkription \"Giorgi Gakharia\"; * 19. März 1975 in Tiflis) ist ein georgischer Politiker. Seit dem 8. September 2019 ist er Ministerpräsident Georgiens. Zuvor amtierte er bereits als Vizeministerpräsident und Innenminister. Er gehört der Partei Georgischer Traum an.", "tgt_summary": "格奥尔基·加哈里亚(,1975年-3月19日),格鲁吉亚政治人物,前格鲁吉亚副总理、格鲁吉亚内政部长。2019年5月获委任格鲁吉亚国家安全委员会秘书长。", "id": 2830418} {"src_title": "Teilung von Jin", "tgt_title": "三家分晋", "src_document": [{"title": "Externe Vorgeschichte: Jin als Hegemon-Staat.", "content": "Der Staat Jin war als „Herzogtum“ (der Herrschertitel Gong wird häufig als Herzog übersetzt) eng eingebunden in den Herrschaftsbereich der Östlichen Zhou-Dynastie (ab 770 v. Chr.), die geprägt war von einem ohnmächtigen feudalen Königtum und dominierenden Vasallenstaaten. Jin spaltete sich in der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. in die Staaten Jin und Quwo, bis Gong Wu, Herrscher von Quwo, Jin erobern und zwischen 678 und 672 v. Chr. zum Staat Jin wiedervereinigen konnte. Die Staaten Jin und Quwo konnten aufgrund der Lage in der nördlichen Peripherie stark expandieren, sodass Jin ein mächtiges Fürstentum war, gerade wegen der ‚Befriedung‘ von \"Rong\"- und \"Di\"-Stämmen. Gong Wen von Jin war von 636 bis 628 v. Chr. ‚bà‘ (Hegemon der chinesischen Fürsten); unter seinen Nachfolgern verlor Jin allerdings an Macht und Einfluss. Trotz einer Dominanz des Staates Chu verblieb der Titel des chinesischen Hegemons offiziell beim Herrscher von Jin, welcher den südlichen Rivalen noch lange in Schach halten konnte. Von 572 bis 558 v. Chr. regierte Gong Dao von Jin, welcher noch einmal offiziell aus der Hand des Zhou-Wangs den Titel des ‚bà‘ erhielt. Unter seiner Herrschaft war Jin wohl der mächtigste Staat Chinas, allerdings genügte dies nicht, um die Funktion der Hegemonie tatsächlich ganz auszufüllen. Später ging der Hegemonietitel an aufstrebende südchinesische Herrscher (584 v. Chr. wurde der Aufstieg von Wu noch durch Jin unterstützt), während die Machtkonzentration des Jin-Gongs weiter erodierte. 546 v. Chr., in der Regierungszeit von Gong Ping von Jin (557-532) schloss Jin (als nördlicher, wenn auch geschwächter Hegemon im Zhou-Königreich) mit dem mächtigen südlichen Königreich Chu einen Waffenstillstand.", "section_level": 1}, {"title": "Interne Vorgeschichte: Jin unter dem Einfluss der Aristokratie.", "content": "Seit der Regentschaft Wens von Jin verfolgten die Herrscher eine für das damalige China ungewöhnliche Strategie bei der Ernennung von Vasallen: Anstatt eigene Familienmitglieder mit Posten als lokale Verwalter zu betrauen, behielten die Gongs von Jin ihre Familienmitglieder eng am Hof und belehnten Ministerialen-Familien – diese niederen Fürsten waren somit nicht an den Zhou-Hof gebunden, sondern hatten ihre Legitimation durch den Herrscher von Jin erhalten. Sowohl Zhao Cui (Zhao-Clan) wie auch Wei Chou (Wei-Clan) waren treue Gefolgsleute von Gong Wen von Jin; während Han Wan (Han-Clan) bereits von Gong Wu von Jin belehnt worden war. Wens Lehnspolitik war auf die Thronfolgekämpfe zurückzuführen, die Jin über Jahrhunderte geschwächt hatten und zur Aufteilung in Jin und Quwo geführt hatten. Die konsequente Verfolgung dieser Richtlinie stabilisierte Jin im 7. Jahrhundert, rächte sich allerdings im 6. Jahrhundert, als die Nachkommen der Lehnsnehmer immer häufiger gegeneinander und auch gegen den Herrscher von Jin kämpften. Der Zhao-Clan () unter Zhao Chuan () erlangte eine derartige Machtstellung, dass sie Gong Ling von Jin (620-607) stürzen konnten, welcher Zhaos politischen Einfluss zu beschneiden versuchte. Unter dem Nachfolger, Gong Cheng von Jin (606-600), wurde der Ministerialen-Einfluss dagegen weiter gestärkt. In der Zeit von Gong Jing von Jin (599-581) wurde der Xian-Clan () im Jahr 596 v. Chr. ausgelöscht, nachdem Xian Xi eigenmächtig eine Armee gegen Jins Nachbarstaat Qi führte. Außenpolitisch führte die Niederlage von Qi im Jahr 589 v. Chr. zu einer Bestätigung der Hegemonie Jins. Im Jahr 588 v. Chr. wurde der erhebliche Einfluss der Ministerialen-Dynastien im Feudalstaat Jin festgeschrieben. Jings Nachfolger, Gong Li von Jin (580-573) konnte den Luan-Clan () zur Bildung einer Koalition bewegen, die auch den Xi-Clan () ausschaltete. Danach ließen die Luan gemeinsam mit den Zhonghang () allerdings auch Li ermorden und konnten Dao von Jin (572-558) als Herrscher einsetzen, wenngleich dieser wieder die eigene Position als Lehnsherr stärkte. Während Lis Machenschaften dem außenpolitische Ansehen Jins geschadet hatten, konnte Dao durch seine Politik wieder das Vertrauen der Nachbarstaaten gewinnen. 550 v. Chr. wurden auch die Luan ausgeschaltet, was die drei Familien Zhi (), Zhao und Han () als wichtigste Adelsclans beließ. Der Wei-Clan () stieg allerdings ebenfalls auf.", "section_level": 1}, {"title": "Machtkämpfe und Bürgerkriege.", "content": "Bis 531 v. Chr. waren sechs dominierende Vasallenclans (die ) im Staate Jin übriggeblieben: Zhao, Wei, Han, Fan (), Zhi und Zhonghang. Seit diesem Jahr, dem Amtsantritt von Gong Zhao von Jin (531-526) galten die Herrscher des Herzogtums nurmehr als Repräsentationsfigur. Die weniger bedeutenden Clans Yangshe und Qi wurden 514 v. Chr. ausgeschaltet. Die Familien der ‚Sechs Hofbeamten‘ waren bald nicht mehr gegen den äußeren Feind geeint und verfolgten auch eigenständige militärische Unternehmungen sowohl gegeneinander wie gegen andere chinesische Staaten. Nach Darstellung des Zuozhuan gab es 497 v. Chr., in der Amtszeit von Gong Ding von Jin (511-475), einen zunächst nur lokalen Machtkampf innerhalb des Clans Zhao, zwischen den Städten Jinyang (heutiges Taiyuan) und Handan. In dieses mischten sich schließlich auch die Clans Zhonghang and Fan auf Seiten des Unterlegenen ein. Die Situation eskalierte erneut, und alle restlichen Clans wandten sich gegen die Führer der Zhonghang und Fan, wodurch diese zwei Clans erheblich an Einfluss verloren, insbesondere nachdem Zhao Jianzi in den Jahren 471 und 470 v. Chr. Fan-Ländereien einnahm. Zhi Yao (auch Zhi Xiangzi, ) aus dem Zhi-Clan hatte im Staat Jin mittlerweile das Amt des \"Zhongjunjiang\" inne (etwa: Gesetzgeber und Marschall), und er baute eine überragende Stellung seines Clans auf. Zhi Yao führte seine Armeen in die Nachbarstaaten Qi (472 v. Chr.) und Zheng (468 v. Chr.), musste sich aber trotz Siegen auch wieder zurückziehen. 458 v. Chr. schaltete er die Clans Fan und Zhonghang aus und verleibte seinem Reich den „barbarischen“ Nachbarn Zhongshan ein. 457 überschätzte Zhi Yao allerdings seine Stellung: Er forderte Ländereien von den verbleibenden drei Vasallen Jins, den Han, Wei und Zhao. Zhao Wuxu (auch Zhao Xiangzi, ) vom Zhao-Clan wies die Forderung Zhi Yaos zurück und verschanzte sich in Jinyang. Zhi Yao ließ die Stadt 453 v. Chr. belagern und vom Fen He fluten. Er wurde aber von seinen Verbündeten Han Kangzi und Wei Huanzi verraten, da diese befürchten mussten, dass ihre Clans sonst ebenso wie der Zhao-Clan ausgeschaltet werden würden. Nach der Schlacht von Jinyang wurde vielmehr der Zhi-Clan ausgelöscht.", "section_level": 1}, {"title": "Neue Ordnung von Jin.", "content": "Die drei verbleibenden Clans teilten nun weite Teile Jins untereinander auf, beendeten auch aufgrund eines militärischen Patts die Feindseligkeiten und bauten starke bürokratische Strukturen nach dem Vorbild der Nachbarstaaten auf, sodass die eigene Position nicht länger durch die eigenen Vasallen untergraben werden konnte. 434 v. Chr. wurde dem nominellen Nachfolger von Gong Ai von Jin, Gong You von Jin, nur noch zwei kleine Machtbereiche zugestanden, während alle übrigen Ländereien mittlerweile von den \"Drei Jin\" regiert wurden. 403 v. Chr. wurden laut Sima Guang die drei regierenden Clan-Fürsten des Staates Jin am Zhou-Königshof von Zhou Weilie () zu Hou ernannt (etwa: Markgrafen, der Rang unterhalb des Gong/Herzogs). Die ersten offiziell regierenden Fürsten dieser drei Familien waren damit Wei Si (Wei Wen Hou) von Wei, Zhao Ji (Zhao Lie Hou) von Zhao und Han Qian (Han Jing Hou) von Han. Zum endgültigen Ende von Jin gibt es unterschiedliche Aussagen. 386 sollen laut Sima Qian die drei Nachfolgestaaten Gong Jing von Jin abgesetzt und die verbliebenen Territorien unter sich aufgeteilt haben. Die Bambusannalen hingegen geben Gong Huan von Jin (388-369) als letzten namentlichen Jin-Herzog an. Alle drei Jin-Nachfolgestaaten werden – neben Qin, Qi, Chu und Yan zu den insgesamt sieben Machtblöcken im China der Streitenden Reiche gezählt. Sie fielen knapp zwei Jahrhunderte nach der Teilung Jins an den Staat Qin, dessen Herrscher die Qin-Dynastie gründete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Teilung von Jin () bezeichnet den langsamen Prozess der Machtübernahme von zahlreichen rivalisierenden Vasallenfamilien, die den herrschenden Clan des feudalen Staates Jin ablösten und dabei Jin in die drei Nachfolgestaaten Han, Zhao und Wei aufspalteten. Als Schlüsseljahre dieser Machtübernahme werden die Jahre 481, 475, 468 und 453 vor Christus genannt. 403 v. Chr. waren die neuen Machtstrukturen bereits gefestigt und bis zum Jahr 370 v. Chr. verschwand Jin von der politischen Landkarte Chinas.", "tgt_summary": "三家分晋是指东周时代,晋国被韩、赵、魏三氏族等晋大夫势力所瓜分的事件。因此韩、赵、魏三国又被合称为“三晋”,周威烈王二十三年(前403年)周天子始封三家为诸侯国。司马光的编年体史书《资治通鉴》的记载就从这一事件开始:「周威烈王二十三年,初命晋大夫魏斯、赵籍、韩虔为诸侯......」,作为春秋与战国的分界。一般情况以本年作为战国元年。", "id": 1272606} {"src_title": "Judy (2019)", "tgt_title": "朱迪", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die einst gefeierte Filmschauspielerin und Sängerin Judy Garland, die als 16-Jährige für den Film \"Der Zauberer von Oz\" vor der Kamera stand, ist mittlerweile 46 Jahre alt, pleite und praktisch arbeitslos. Hotels in Los Angeles dienen ihr Ende der 1960er Jahre als Zuhause. Sie ist abhängig von Alkohol und Tabletten. Als der Theater-Impresario Bernard Delfont sie zu einem fünfwöchigen Engagement nach London einlädt, wo sie in dem schillernden Nachtclub \"Talk of the Town\" auftreten soll, bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Einladung anzunehmen und ihre beiden jüngeren Kinder Lorna und Joey bei ihrem Ex-Ehemann Sid Luft zurückzulassen. Dies ist zwar kein Vergleich mit dem, was sie aus früheren Zeiten gewöhnt ist, aber immerhin eine Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen. Allerdings machen ihr zunehmend gesundheitliche Probleme zu schaffen, vor allem ihre Schlaflosigkeit. Obwohl ihre Assistentin Rosalyn den Auftrag hat, dafür zu sorgen, dass Judy pünktlich und halbwegs nüchtern im Theater erscheint, kommt sie zu den meisten Auftritten viel zu spät. Trotzdem absolviert sie das Engagement.", "section_level": 1}, {"title": "Biografisches.", "content": "Judy Garland wurde durch ihre Hauptrolle in dem Filmklassiker \"Der Zauberer von Oz\" aus dem Jahr 1939 berühmt, in dem sie die Originalversion des Liedes \"Over the Rainbow\" singt. Sie drehte über zwei Dutzend Filme für MGM, neun davon an der Seite von Mickey Rooney, galt aber bei den Dreharbeiten als äußerst schwierig. Früh hatte sie bereits Drogenprobleme und nahm je nach Bedarf Aufputsch- und Schlafmittel, was zu dieser Zeit jedoch als unbedenklich angesehen wurde. Nach einer Reihe von Skandalen wurde Garland 1950 aus ihrem Vertrag entlassen. Auch ihre Ehe mit Vincente Minnelli, mit dem sie die Tochter Liza Minnelli hatte, stand kurz vor dem Scheitern. Garland entfernte sich von Hollywood und verbrachte ihre letzten Lebensjahre überwiegend in London, wo sie im März 1969 den Nachtclub-Besitzer Deans heiratete. Garland starb im Juni 1969, zwölf Tage nach ihrem 47. Geburtstag, an einer Überdosis Secobarbital.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film basiert auf dem Theaterstück \"End of the Rainbow\" von Peter Quilter, das von Tom Edge für den Film adaptiert wurde. Regie führte Rupert Goold. Renée Zellweger übernahm die Titelrolle von Judy Garland. Darci Shaw spielt in Rückblenden die junge Garland. Finn Wittrock spielt ihren jüngeren Liebhaber und späteren fünften Ehemann Mickey Deans. Michael Gambon übernahm die Rolle ihres britischen Promoters Bernard Delfont. Jessie Buckley spielt die Assistentin Rosalyn Wilder, Richard Cordery den MGM-Studio-Chef Louis B. Mayer. Gemma-Leah Devereux spielt Garlands Tochter Liza Minnelli. In den Rollen ihrer Kinder Lorna und Joey, die aus der Ehe mit dem Showproduzenten Sidney Luft hervorgingen, der im Film von Rufus Sewell gespielt wird, sind Bella Ramsey und Lewin Lloyd zu sehen. Peter Bradshaw vom \"Guardian\" bemerkt, der Film sei darauf bedacht, auch die Wichtigkeit von Garlands schwuler Fangemeinde anzuerkennen, indem zwei fiktive schwule Fans in die Rollen aufgenommen wurden. Oscar-Preisträger Gabriel Yared komponierte die Filmmusik. Zellweger übernahm Garlands Gesangsparts, unterstützt wird sie von Sam Smith und Rufus Wainwright. Der Soundtrack, der insgesamt 17 Musikstücke umfasst, wurde am 11. Oktober 2019 von Decca Classics als Download veröffentlicht. Zuvor erschien ein separates Album mit den Songs aus dem Film. Im Mai 2019 wurde ein erster Trailer vorgestellt. Eine erste Vorstellung des Films erfolgte am 30. August 2019 im Rahmen des Telluride Film Festivals. Ab 10. September 2019 wurde er beim Toronto International Film Festival gezeigt. Ein Kinostart in den USA erfolgte am 27. September 2019, im Vereinigten Königreich am 2. Oktober 2019. Zur gleichen Zeit feierte er beim Zurich Film Festival seine Premiere im deutschsprachigen Raum. Der Kinostart in Deutschland war am 2. Januar 2020.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In den USA wurde der Film von der MPAA als PG-13 eingestuft. In Deutschland gab die FSK den Film ohne Altersbeschränkung frei.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken und Einspielergebnis.", "content": "83 Prozent aller bei Rotten Tomatoes erfassten Kritiker bewerteten den Film positiv, er erhielt 7 von möglichen 10 Punkten (Stand: 15. Oktober 2019). Guy Lodge von \"Variety\" schreibt, wenn in den Rückblenden gezeigt wird, wie die Leiter des Filmstudios letztendlich die Kontrolle über den Geist und den Körper des Mädchens erlangt haben, ob sie nunmehr Diätpillen schlucken muss oder man ihr ihre Romanzen diktiert, erkläre dies die Unruhe, von der sich Judy Garland nie mehr ganz befreien konnte. \"Judy\" bringe es mit zunehmender Traurigkeit auf den Punkt: „So wie es ein Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen, braucht es eines, um es zu ruinieren.“ Auch wenn es nahezu unmöglich war, sich die Schauspielerin Renée Zellweger in dieser Rolle vorzustellen, mache die Besetzung fast zwei Jahrzehnte später [nach ihren großen Erfolgen] Sinn, wenn ein ehemaliger Liebling des US-amerikanischen Films mit spürbarer Zuneigung und Gefühl nun Judy Garland spielt, wo sie doch selbst den Weg über den Regenbogen und zurück kennt, so Lodge. Brian Viner von \"Daily Mail\" schreibt, wenn Zellweger \"The Trolley Song\" singt, könne man schwören, Archivmaterial zu sehen. Keith Uhlich vom \"Slant Magazine\" meint hingegen, Zellweger treffe zwar alle Töne, doch Garlands intensive Emotion, das Gefühl, dass sie in jedem Moment auf die dunklen, tief in ihrem Inneren verborgenen Gefühle und Erfahrungen zurückgreift, die von einem Leben im Rampenlicht geprägt waren, würden sich ihr entziehen. Gerhard Midding von \"epd Film\" bemerkt, Zellweger fühle sich ein in Garlands angespannte Energie und Verletzbarkeit und genieße deren Anflüge von Selbstironie: „Wenn sie Garland ihre Stimme leiht, dann besitzt sie manchmal ein Vibrato, das direkt ins Herz zielt. Das Finale des Films könnte einen Stein erweichen.“ Gaby Sikorski von der Gilde deutscher Filmkunsttheater meint, wie Zellweger spielt, wie sie singt und wie sie in die Persönlichkeit des Stars schlüpft, sei beinahe unheimlich: „Da ist viel Traurigkeit, aber auch ein ab und an aufblitzender Humor, ihre Schlagfertigkeit und natürlich immer noch das Talent: die Stimme. Und Renée Zellweger singt und spielt sich ins Herz des Publikums.“ Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 39,2 Millionen US-Dollar. In Deutschland verzeichnet er 113.578 Besucher.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "AACTA International Awards 2020 British Academy Film Awards 2020 British Independent Film Awards 2019 Critics’ Choice Movie Awards 2020 Detroit Film Critics Society Awards 2019 GLAAD Media Awards 2020 Golden Globe Awards 2020 Hollywood Film Awards 2019 Independent Spirit Awards 2020 London Critics’ Circle Film Awards 2020 National Board of Review Awards 2019: Online Film Critics Society Awards 2020 Oscarverleihung 2020 Satellite Awards 2019 Screen Actors Guild Awards 2020 Society of Composers & Lyricists Awards 2020", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Heike Kospach im Auftrag der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Judy ist eine Filmbiografie von Rupert Goold, die am 30. August 2019 im Rahmen des Telluride Film Festivals ihre Premiere feierte und am 2. Oktober 2019 in die Kinos im Vereinigten Königreich kam, ein Kinostart in Deutschland erfolgte am 2. Januar 2020. Der Film spielt im letzten Jahr vor dem Tod der US-amerikanischen Filmschauspielerin und Sängerin Judy Garland im Jahr 1969 und zeigt insbesondere ihre Auftritte in London. Renée Zellweger übernahm die Titelrolle und wurde hierfür im Rahmen der Oscarverleihung 2020 als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.", "tgt_summary": "是2019年美国传记剧情片,讲述美国歌手、演员朱迪·加兰的一生。影片改编自获得英国奥利弗奖和美国托尼奖提名、由彼得·奎特创作的戏剧《彩虹的尽头》。影片由鲁伯特·古尔德导演,蕾妮·齐薇格饰演主角加兰、杰西·伯克利、芬恩·维特罗克、卢夫斯·塞维尔和迈可·坎邦饰演配角。", "id": 1487570} {"src_title": "Given (Manga)", "tgt_title": "GIVEN 被贈與的未來", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "An seiner Oberschule trifft Ritsuka Uenoyama () in der Pause an seinem Rückzugsort den schüchternen Mafuyu Satō (), der dort mit einer E-Gitarre mit gerissener Saite sitzt. Ritsuka zeigt ihm, wie er die Gitarre repariert, und darauf will Mafuyu von ihm das Spielen lernen. Ritsuka wiegelt ab und verweist ihn auf den Musikverein, doch Mafuyu lässt nicht nach und schließlich nimmt Ritsuka ihn mit zu seiner Band. Dort trifft Mafuyu die Studenten Haruki Nakayama () und Akihiko Kaji () und ist von der Musik der drei begeistert. Ritsuka lässt sich überreden, Mafuyu in den Pausen etwas beizubringen. Dabei hört er, wie Mafuyu singt und will ihn daraufhin unbedingt in der Band haben. Die anderen beiden stimmen schließlich zu, nachdem auch Akihiko zufällig den Gesang hörte, und Mafuyu wird aufgenommen. Obwohl er noch viel zu üben hat, soll er beim bevorstehenden Auftritt dabei sein. Die Band wurde einst auf Initiative von Haruki gegründet, der sich seit den ersten Tagen an der Uni in Akihiko verliebt hat. Als Haruki dann einen Schlagzeuger sucht und er bemerkt, dass Akihiko Drummer ohne Band ist, lädt er ihn sofort ein, um seine heimliche Liebe zumindest oft sehen zu können. Ritsuka lernte er bei einem Auftritt in einer Musikkneipe kennen. Der Oberschüler hatte damals bereits schon viele Jahre mit Begeisterung gespielt und sich einiges Können erarbeitet. So bildeten die Drei eine neue Band, die zwar schnell einen guten Ruf erwarb, aber mangels eines Sängers nur instrumentale Stücke spielte. Mit Mafuyu wollen sie das nun ändern. Von einer Mitschülerin wird Ritsuka davor gewarnt, weiter Kontakt zu Mafuyu zu haben. Der habe einem Gerücht zufolge in der Mittelschule einen Liebhaber gehabt. Nachdem Mafuyu auf die Oberschule gewechselt ist, habe dieser sich umgebracht. Sie warnt Ritsuka, dass Mafuyu für ihn gefährlich sein. Der ist schockiert, aber denkt nicht daran seinen neuen Sänger zu meiden. Stattdessen schreibt Ritsuka, inspiriert von Mafuyus Gesang, ein Lied. Die Band beschließt, dass Mafuyu den Text dazu schreiben soll. Der tut sich damit schwer. Er weiß nicht, wie er seine Gefühle ausdrücken soll. Eine Begegnung mit Hiiragi Kashima, einem früheren Freund von ihm und seinem Geliebten Yuki, lässt die Erinnerungen wieder hochkommen. Zusammen mit Yagi Shizusumi waren die vier Freunde, seit sie kleine Kinder waren. Yuki hat damals Mafuyu geholfen, der sehr unter seinem gewalttätigen Vater gelitten hat. In der Mittelschule sind beide ein Paar geworden, wovon nur wenige wie Hiiragi wussten. Zu der Zeit gründeten Yuki, Hiiragi und Yagi eine Band mit Yuki an der Gitarre. Nach dem Wechsel an die Oberschule war Mafuyu von den anderen getrennt und eines Tages kam es plötzlich zu einem heftigen Streit zwischen den beiden. Zwei Tage später fand Mafuyu Yuki, der große Mengen Alkohol getrunken hatte und daran starb. Von dessen Eltern erhielt Mafuyu, der Musik immer liebte, Yukis Gitarre. Die Gefühle gegenüber Yuki und dessen Tod möchte Mafuyu mitteilen, kann sie aber noch selbst nicht verstehen. Zur gleichen Zeit wird Ritsuka klar, dass ihn nicht nur Mafuyus Gesang inspiriert, sondern er sich in ihn verliebt hat. Akihiko bestärkt ihn, dazu zu stehen, und verrät, dass er selbst schwul ist. Er lebt mit seinem früheren Geliebten zusammen in einer Wohngemeinschaft, dem erfolgreichen Geiger Ugetsu Murata. Erst zum Auftritt singt Mafuyu dann zur Überraschung aller erstmals das Lied von seinen Gefühlen und dem plötzlichen Verlust. Das Publikum, auch Mitschüler sowie Hiiragi und Yagi sind gekommen, und die anderen Bandmitglieder sind überwältigt. Im Anschluss an das Stück folgt Ritsuka seinen Gefühlen und küsst Mafuyu. Als sie später miteinander sprechen, ist Hiiragi froh, dass Mafuyu Yukis Tod verarbeitet und sich neu verliebt hat. Am nächsten Tag liegt Mafuyu jedoch mit Fieber zu Hause und Ritsuka macht sich Vorwürfe, ihn erschreckt zu haben. Doch bei einem gemeinsamen Ausflug gestehen sie sich ihre gegenseitige Liebe ein und bitten sogleich Haruki und Akihiko um Erlaubnis, eine Beziehung in der Band führen zu können, und erhalten deren Segen. In der Zeit will die Band ihre Bekanntheit steigern und weitere Auftritte bekommen. Besonders Mafuyu ist motiviert und trifft sich auch mit Akihiko und Ugetsu, um sich von deren musikalischem Talent und Interessen inspirieren zu lassen. Während es den beiden Geliebten gut geht, ist Haruki sich unsicher ob er auch Engagements in anderen Bands annehmen soll und Akihiko kommt in eine Krise, da er über die Liebe zu seinem Mitbewohner nicht hinweg kommt, sie aber auch nicht zusammen sein können. Schließlich verlässt er ihn im Streit und geht zu Haruki. Akihiko offenbart ihm, dass er schon lange weiß dass Haruki ihn liebt, und beide haben Sex. Doch Haruki fühlt sich nur ausgenutzt und beide zerstreiten sich, worunter bald auch die Band leidet. Doch Akihiko bleibt bei ihm wohnen, übernimmt wie schon bei Ugetsu die Haushaltsarbeit und beide leben nebeneinanderher. Langsam öffnen sie sich einander wieder, auch die Beziehung von Mafuyu und Ritsuka entwickelt sich weiter und die Stimmung in der Band bessert sich. Die Freunde bereiten sich auf einen kommenden Band-Wettbewerb vor, an dem auch die Band von Hiiragi und Yagi teilnimmt. Mafuyu schreibt für den Wettbewerb ein neues Lied, in dem er nun seine neu gewonnene Hoffnung besingt. Er hat sich von seinen Freunden und vor allem Ugetsus Können inspirieren und seine Liebe für Musik entflammen lassen. Auch Akihiko hat diese neu entdeckt. Er zieht bei Haruki wieder aus, verabschiedet sich endgültig von Ugetsu und konzentriert sich auf sein lange vernachlässigtes Musikstudium. Nachdem er dann beim Studium wieder weiterkommt und ein geregeltes Leben führt, gesteht Akihiko Haruki seine Liebe.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Manga erscheint seit April 2013 im Magazin \"Cheri+\" beim Verlag Shinshokan. Dieser bringt den Manga auch in bisher fünf Sammelbänden heraus. Eine englische Übersetzung erscheint bei SuBLime, eine spanische bei Milky Way Ediciones. Egmont Manga bringt die Serie seit Mai 2018 auf Deutsch heraus, bisher mit fünf Bänden.", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiel.", "content": "Bei Dice Entertainment erscheint eine bei Crown Works produzierte Hörspielserie zum Manga. Seit Februar 2016 kamen fünf Teile heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Anime-Fernsehserie.", "content": "Beim Studio Lerche entstand eine Adaption des Mangas als Anime-Serie für das japanische Fernsehen. Das Drehbuch schrieb Yuniko Ayana und Regie führte Hikaru Yamaguchi. Mina Ōsawa entwarf das Charakterdesign und die künstlerische Leitung lag bei Kohei Honda. Die verantwortlichen Produzenten waren Akitoshi Mori und Miho Matsumoto. Die 11 Folgen der Serie wurden erstmals vom 11. Juli bis 19. September 2019 von Fuji TV im Programmblock Noitamina gezeigt. Die Streaming-Plattform Crunchyroll veröffentlichte den Anime parallel dazu international, unter anderem mit deutschen und englischen Untertiteln.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Michiru. Das Vorspannlied ist \"Kizuato\", gespielt von centimillimental. Der Abspann wurde unterlegt mit dem Lied \"Marutsuke\", das von den Sprechern der Protagonisten gesungen wurden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Given (jap. ) ist eine Manga-Serie von Natsuki Kizu, die seit 2013 in Japan erscheint. Sie wurde als Hörspiel und als Anime-Fernsehserie adaptiert. Das Werk ist in die Genres Romantik, Shōnen Ai und Drama einzuordnen und handelt von der Liebe zwischen den vier Mitgliedern einer Band.", "tgt_summary": "《GIVEN 被赠与的未来》()是日本漫画家创作的日本漫画,故事系以摇滚乐团为主轴的青春群像剧。于2016年发售广播剧CD,2019年动画化。", "id": 1911116} {"src_title": "Nördliche Yuan", "tgt_title": "北元", "src_document": [{"title": "Yuan-Dynastie.", "content": "Die mongolische, von Kublai Khan begründete Yuan-Dynastie in China wurde 1271 proklamiert. 1368 wurde sie von der Han-chinesischen Ming-Dynastie verjagt. Der letzte Khan, Toghan Timur floh mit seinen Leuten nach Norden, gab aber die Ansprüche gegenüber den Ming nie auf. Das Herrscherhaus wurde nun \"Nördliche Yuan\" genannt. Biligtü Khan, Sohn \"Toghan Timurs\", wurde 1370 sein Nachfolger. Ein bei Ausgrabungen in Karakorum gefundenes Amtssiegel mit teils chinesischer und Phags-pa-Schrift belegt diese Verhältnisse: \"Biligtü Khan\" firmierte unter dem Namen \"Zhaozong\" (昭宗 Zhāozōng) als Kaiser der Yuan. Uskhal Khan, Sohn \"Biligtü Khans\", wurde nach seinem Tod 1378 sein Nachfolger. Die Streitkräfte der Ming drängten nach und schlugen die Mongolen 1388 in einer Schlacht beim See Buir Nur: 70.000 Mongolen wurden gefangen genommen. Auf der Flucht nach Karakorum wurde er beim Tuul-Fluss von Jorightu Khan Yesüder angegriffen, ein General der Angreifer brachten ihn und seinen Sohn um. Sie waren die letzten aus der Linie Kublai Khans. Wie vor der Zeit Dschingis Khans griffen die mongolischen Stämme nun wieder regelmäßig das chinesische Kaiserreich an, was die Herrscher der Ming-Dynastie bewog, die chinesische Mauer weiter auszubauen und zu verstärken. Kriegerische Zeiten wechselten mit friedlichen. Es begannen zahlreiche, durch China angestachelte Kämpfe der mongolischen Stämme untereinander.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenphase.", "content": "\"Jorightu Khan Yesüder\" (Mong.: Зоригт хаан, 1358–1392) übernahm den Titel eines \"Mongolischen Khagan\" der 'Nördlichen Yuan'. \"Jorightu\" starb 1392, ihm folgte (wahrscheinlich) sein Sohn \"Engke Khan\", der nur bis 1393 regierte.", "section_level": 1}, {"title": "Ringen mit den Oiraten.", "content": "1412 wurde der von den Oiraten abhängige Delbeg Khan Großkhan der Nördlichen Yuan. In dieser Zeit erlitten die Oiraten eine Niederlage gegen die Ming und Adai Khan konnte erst die östlichen und dann die zentralen Gebiete der Mongolei vereinen. Im Ringen um die westlichen, oriatischen, Gebiete hatte er keinen abschließenden Erfolg; da die Oriaten aber einige Jahre keinen Khan hatten, war er zu dieser Zeit der einzige Khan der Mongolen. 1425 wurde er Großkhan. Die Ming betrachteten dies als Bedrohung und unterstützten nun wiederum die Oiraten. 1430 erlitt Adai Khan eine entscheidende Niederlage, 1438 wurde er von den Oiraten getötet. Nun gewannen wieder die Oiraten die Oberhand und Esen Tayishi konnte seine Herrschaft auf die ganze Mongolei ausdehnen, 1449 fiel er in China ein, 1453 ernannte er sich zum Khan, doch schon im Folgejahr wurde er ermordet. Es begann ein Ringen um die Vorherrschaft, 1475 konnte Manduul Khan sich gegen die meisten Khane durchsetzen, bis er 1478 ermordet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Dayan Khan.", "content": "Manduuls Tochter Manduchai setzte ihren minderjährigen Sohn Dayan Khan als neuen Khan ein, in der Folgezeit konnten die mongolischen Stämme wieder geeint werden. Er organisierte die Ostmongolen in zwei Flügel mit jeweils 3 Tümen, insgesamt also 6 Tümen (Tümen bedeutet Zehntausend): Die Führung der Tümen übertrug er seinen Söhnen und Enkeln. Zum Khan wurde immer ein Nachfahre seines ältesten Sohnes ernannt. Das war zunächst sein Enkel Bodi Alag Khan (reg. 1524/32/43–1548), dann dessen Sohn usw. Der letzte davon war Ligdan Khan (reg. 1603–1634). Die Würde eines Vizekönigs (\"Jinong\") übernahmen nacheinander Bars Bolod (1484–1531/32) und seine beiden Söhne Gün-bilig und Altan. Diese Einteilung bezog sich sowohl auf militärische als auch auf administrative Aspekte. 1517 wird als Höhepunkt Dayans Herrschaft angesehen, als er mit einer Armee bis Peking zog. 1542, kurz vor seinem Tod, besiegte er ein letztes Mal chinesische Truppen.", "section_level": 1}, {"title": "Endphase.", "content": "Während der Herrschaft von Daraisung Guden Khan (1547–57) wuchs die Macht des Altan Khan, der eigentlich nur den Ostflügel führte. In dieser Zeit begann der tibetische Buddhismus zur Staatsreligion der Mongolen zu werden. Tümen Zasagt Khan gelang es während seiner Herrschaft 1558–92 ein letztes Mal alle Mongolen zu vereinen. Danach schwand die Einigkeit unter den Mongolen. Im Ringen zwischen den beiden bedeutendsten mongolischen Stämmen wichen die (westmongolischen) Oiraten vor den (ostmongolischen) Chalcha zurück. Im Osten kämpfte Ligdan Khan ab 1619 erfolglos gegen den wachsenden Druck der Mandschu unter Nurhaci und Hung Tayiji. Er verlor den Rückhalt vieler ostmongolischer Stämme, musste mit seinem Stamm, den Chakhar, fliehen und starb 1634. Seine Witwe und minderjährigen Söhne Ejei und Abunai wurden Spielball verschiedener Interessen und gerieten in die Hand der Mandschu. Ejei (1622–1641) übergab Hung Tayiji dabei das – angeblich durch wunderbare Umstände wiedergefundene – Yüan-Reichssiegel und damit das Khanat. Die mongolischen Chakhar schlossen sich in den folgenden Jahren den mandschurischen Jurchen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Nördliche Yuan (Chinesisch: 北元; pinyin: \"Běi Yuán\") war anfangs eine mongolische Dynastie der Dschingisiden gemeint, später stand der Herrschertitel im Vordergrund. Im übertragenen Sinn war damit auch die Gruppe der beherrschten Stämme – überwiegend Chalcha – und das entsprechende Gebiet auf dem Mongolischen Plateau gemeint. Es existierte 1368 bis 1634.", "tgt_summary": "北元(,1368年-1388年)(《明史》说法为1402年)指明朝建立并遣徐达大军攻陷元朝首都大都(汗八里)后,退居蒙古高原的原元朝宗室的政权,因国号仍叫大元,以其地处塞北,故称“北元”。 北元始于元惠宗至正二十八年(1368年,明太祖洪武元年),终于脱古思帖木儿天元十年(明朝洪武二十一年,1388年),为“都沁·都尔本”(明人称鞑靼和瓦剌)所代替。", "id": 1119778} {"src_title": "Basissatz (Chemie)", "tgt_title": "基组", "src_document": [{"title": "Einführung.", "content": "In der modernen Computerchemie werden quantenchemische Rechnungen mit einem endlichen Satz an Basisfunktionen ausgeführt. Wenn dieser endliche Satz in Richtung eines (unendlichen) vollständigen Satzes an Funktionen erweitert wird, wird das als Näherung an das \"complete basis set\" (CBS, deutsch: gesamter Basissatz) Limit bezeichnet. In diesem Artikel werden Basisfunktion und Atomorbital austauschbar verwendet, obwohl es sich bei den Basisfunktionen normalerweise nicht um echte Atomorbitale handelt, da viele Basisfunktionen genutzt werden, um Polarisationseffekte in Molekülen zu beschreiben. Innerhalb eines Basissatzes wird die Wellenfunktion als Vektor repräsentiert, die Bestandteile von diesem korrespondieren mit den Koeffizienten der Basisfunktion in der linearen Verlängerung. In einer solchen Basis korrespondieren Einelektronenoperatoren wiederum zu Matrizen (auch als Tensor der Stufe 2 bezeichnet), wohingegen es sich bei Zweielektronenoperatoren um Tensoren der Stufe 4 handelt. Wenn molekulare Rechnungen ausgeführt werden, ist es üblich, eine Basis aus Atomorbitalen zu nutzen, die auf die Kerne innerhalb des Moleküls zentriert ist (LCAO-Methode). Die physikalisch besten Basissätze sind Slater Type Orbitals (STOs), die Lösungen der Schrödingergleichung von wasserstoffartigen Atomen sind und exponentiell mit der Entfernung zum Kern abnehmen. Es kann dabei gezeigt werden, dass die Molekülorbitale von Hartree-Fock und Dichtefunktionaltheorie ebenfalls exponential abnehmen. Außerdem erfüllen S-artige STOs Katos Theorem am Kern, was bedeutet, dass sie dazu in der Lage sind die Elektronendichte nahe dem Kern akkurat zu beschreiben. Trotzdem fehlen wasserstoffartigen Atomen viele Mehrelektroneninteraktionen, da die Orbitale die elektronische Korrelation nicht akkurat beschreibt. Unglücklicherweise ist die Berechnung von Integralen mittels STOs computertechnisch schwierig und Frank Boys konnte später zeigen, dass Linearkombinationen von Gaussian Type Orbitals stattdessen als Näherung dienen können. Da das Produkt zweier GTOs als Linearkombination von GTOs geschrieben werden kann, können Integrale mit einer Gaussian Basisfunktion in geschlossener Form geschrieben werden, was zu einer großen rechnerischen Vereinfachung führt (siehe John Pople). In der Literatur sind dutzende Gaussian Type Orbital Basissätze bekannt. Basissätze werden dabei typischerweise in verschiedenen Größen publiziert, was es ermöglicht systematisch akkuratere Ergebnisse zu erhalten, allerdings zu höheren Kosten. Die kleinsten Basissätze werden als minimale Basissätze bezeichnet. Als minimaler Basissatz wird dabei ein Basissatz verstanden, bei dem eine einzelne Basisfunktion für jedes Orbital in einer Hartree-Fock-Rechnung am freien Atom für jedes Atom im Molekül genutzt wird. Da beispielsweise Lithium einen 1s2p-Bindungszustand aufweist, werden für derartige Atome zusätzlich noch p-artige Basisfunktionen zugefügt, die mit den 1s- und 2s-Orbitalen des freien Atoms wechselwirken. Jedes Atom der zweiten Periode des Periodensystems (Lithium bis Neon) würde daher einen Basissatz von fünf Funktionen (zwei s- und drei p-Funktionen) haben. Minimale Basissätze sind für Atome in der Gasphase näherungsweise exakt. Auf der nächsthöheren Ebene werden zusätzliche Funktionen eingeführt, um die Polarisation der Elektronendichte des Atoms im Molekül zu beschreiben. Diese Funktionen werden als Polarisationsfunktionen bezeichnet. Für Wasserstoff umfasst der minimale Basissatz beispielsweise das 1s-Atomorbital, ein einfacher polarisierter Basissatz hat typischerweise zwei s- und eine p-Funktion, die wiederum aus drei Basisfunktionen besteht: px, py und pz. Dadurch wird der Basissatz flexibler, da Molekülorbitale, die den Wasserstoff beinhalten, sich asymmetrischer um den Wasserstoffkern verhalten können. Besonders wichtig wird dieses Verhalten um chemische Bindungen darzustellen, da diese oft polarisiert sind. Auf ähnliche Weise können zu einem Basissatz mit p-Valenzorbitalen d-artige Funktionen und f-Funktionen zu einem Basissatz mit d-artigen Orbitalen zugefügt werden und so weiter. Weiterhin ist das Hinzufügen von diffusen Funktionen gebräuchlich. Bei diesen handelt es dich um Gaussian-Basisfunktionen mit einem kleinen Exponenten, die das Ende der Atomorbitale, das sich weit vom Kern entfernt befindet, flexibler machen. Diffuse Basisfunktionen sind zum Beschreiben von Dipolmomenten wichtig, allerdings spielen sie auch eine entscheidende Rolle für die akkurate Gestaltung von intra- und intermolekularen Bindungen.", "section_level": 1}, {"title": "Minimale Basissätze.", "content": "Die am weitest verbreiteten minimalen Basissätze sind die STO-nG-Basissätze (\"Slater Type Orbital)\", wobei n hier ganzzahlig ist. Dieser \"n\"-Wert repräsentiert die Anzahl an primitiven Gaußfunktionen (\"G\") aus denen eine einzige Basisfunktion besteht. In dieses Basissätzen umfasst dieselbe Anzahl an primitiven Gaußfunktionen sowohl die Kern- als auch die Valenzorbitale. Minimale Basissätze führen typischerweise zu ungefähren Ergebnissen, die für eine qualitative Publikation ungenügend sind, allerdings sind sie deutlich günstiger als ihre größeren Pendanten. Häufig verwendete minimale Basissätze dieses Typs sind: Es werden jedoch auch noch eine Vielzahl an weiteren minimalen Basissätzen wie MidiX genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Split-valence Basissätze.", "content": "In den meisten molekularen Bindungen übernehmen die Valenzelektronen den größten Anteil an der Bindung. Aus diesem Grund ist es üblich die Valenzorbitale von mehr als einer Basisfunktion abbilden zu lassen (\"split-valence\"), wobei jede von diesen wiederum aus einer festen Linearkombination von primitiven Gaußfunktionen zusammengesetzt sein kann. Basissätze in denen mehrere Basisfunktionen zu einem Valenzorbital gehören werden als Valenz-double-zeta, triple-zeta, quadruple-zeta und so weiter Basissätze bezeichnet. Zeta, ζ, wurde weithin gebraucht um den Exponenten einer STO Basisfunktion darzustellen. Da die unterschiedlichen Orbitale der Aufteilung eine unterschiedliche räumliche Ausdehnung aufweisen, erlaubt die Kombination der Elektronendichte die räumliche Ausdehnung so anzupassen, dass sie zu der jeweiligen molekularen Umgebung passt. Im Gegensatz dazu fehlt den minimalen Basissätzen diese Flexibilität.", "section_level": 1}, {"title": "Pople-Basissätze.", "content": "Die Nomenklatur dieser \"split-valence\"-Basissätze entspringt der Arbeitsgruppe von John Pople und lautet typischerweise \"X-YZg\". Dabei steht \"X\" für die Anzahl an primitiven Gaußfunktionen aus denen sich jede Basisfunktion der Kernatomorbitale zusammensetzt. \"Y\" and \"Z\" geben an, dass sich die Valenzorbitale aus je zwei Basisfunktionen ergeben. Die eine setzt sich wiederum aus einer Linearkombination von \"Y\", die andere aus einer Linearkombination aus \"Z\" primitiven Gaußfunktionen. In diesem Fall beinhaltet die Zahl nach dem Bindestrich, dass es sich um einen \"split-valence double-zeta\" Basissatz handelt. \"Split-valence\" triple- and quadruple-zeta Basissätze werden ebenfalls genutzt und in der Form \"X-YZWg\", \"X-YZWVg beschrieben\". Häufig verwendete \"split-valence\" Basissätze dieser Art sind: Der 6-31G* Basissatz ist für die Atome Wasserstoff bis Zink definiert und ein polarisierter \"split-valence double-zeta\" Basissatz, der im Vergleich zum 6-31G Basissatz noch sechs weitere \"d\"-artige kartesische Gaußpolarisationsfunktionen für jedes der Atome Lithium bis Calcium und zehn weitere \"f\"-artige kartesische Gaußpolarisationsfunktionen für jedes der Atome Scandium bis Zink aufweist. Heutzutage gelten die Pople Basissätze als veraltet, da \"correlation-consistent\" oder \"polarization-consistent\" Basissätze unter Zuhilfenahme ähnlicher Ressourcen typischerweise zu besseren Ergebnissen führt. Außerdem sollte angemerkt werden, dass einige Pople-Basissätze schwerwiegende Defizite aufweisen, die zu falschen Ergebnissen führen können.", "section_level": 2}, {"title": "Correlation-consistent Basissätze.", "content": "Einige der am weitest verbreitetsten Basissätze sind diejenigen, die von Thom Dunning und seinen Mitarbeitern entwickelt wurden, da sie dazu designed wurden, Post-Hartree-Fock-Rechnungen systematisch an das Basissatzlimit zu konvergieren und dabei empirische Extrapolationstechniken nutzen. Für die Atome der ersten und zweiten Periode heißen sie cc-pVNZ, wobei N=D,T,Q,5,6 und so weiter ist, was entsprechend der allgemeinen Nomenklatur für double, triple etc. steht. Das \"cc-p\" ist die Abkürzung für \"correlation-consistent polarized\" (deutsch: korrelations-konsistent polarisiert) und das V zeigt an, dass es sich um \"valence-only\" Basissätze handelt. Sie beinhalten aufeinanderfolgende größere Schalen auf Basis von polarisations(abhängigen) Funktionen (\"d\", \"f\", \"g\"...). In jüngster Zeit haben sich diese \"correlation-consistent polarized\" Basissätze weit verbreitet und gelten als \"State of the art\" bei korrelations- oder Post-Hartee-Fock-Rechnungen. Beispiele für diese Klasse an Basissätzen sind folgende: Für die Atome der dritten Periode (Aluminium bis Argon), hat es sich herausgestellt, dass zusätzliche Funktionen notwendig sind, weswegen die cc-pV(N+d)Z-Basissätze entwickelt wurden. Noch größere Atome erfordern den Einsatz von pseudopotentialbasierten Basissätzen, cc-pVNZ-PP, oder den relativistisch-kontrahierten Douglas-Kroll-Basissätzen cc-pVNZ-DK. Weitere Modifikationen gibt es unter Einbeziehung der Kernelektronen in Form von \"core-valence\" Basissätzen, cc-pCVXZ oder ihren gewichteten Pendants cc-pwCVXZ. Des Weiteren bestehen viele Möglichkeiten zum Zufügen diffuser Funktionen um eine bessere Beschreibung von Anionen und Fernwechselwirkungen (zum Beispiel Van-der-Waals-Kräften) zu ermöglichen. Bei der Extrapolation von Energiedifferenzen ist Vorsicht geboten, da die einzelnen zur Gesamtenergie beitragenden Komponenten unterschiedlich konvergieren. Die Hartree-Fock-Energie konvergiert exponentiell, die Korrelationsenergie hingegen polynomisch.", "section_level": 1}, {"title": "Polarization-consistent Basissätze.", "content": "In der Computerchemie wird mittlerweile sehr viel Dichtefunktionaltheorie genutzt. Allerdings sind die oben beschriebenen \"correlation-consistent\" Basissätze hierfür suboptimal, da sie für Post-Hartee-Fock-Rechnungen designet wurden und Dichtefunktionaltheorie eine deutlich schnellere Basissatzkonvergenz aufweist als wellenfunktionbasierte Methoden. Eine ähnliche den \"correlation-consistent\" Basissätzen ähnliche Methodologie nutzen, stellte die Arbeitsgruppe von Frank Jensen die \"polarization-consistent\" (zu Deutsch: polarisationskonsistenten) Basissätze vor. Diese Bilden einen Weg das um Dichtefunktionaltheorierechnungen schnell gegen das gesamte Basissatzlimit konvergieren zu lassen. Analog zu den von Dunning-Basissätzen können die pc-n-Basissätze mit Extrapolationstechniken kombiniert werden um CBS-Werte zu erhalten. Außerdem können die pc-n-Basissätze mit diffusen Funktionen erweitert (englisch: augmented) werden, wodurch augpc-n-Basissätze erhalten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Karlsruhe Basissätze.", "content": "Einige der vielen Valenzanpassungen der Karlsruhe Basissätze sind:", "section_level": 1}, {"title": "Completeness-optimized Basissätze.", "content": "Gaussian-type Orbitales werden typischerweise darauf optimiert, die niedrigst mögliche Energie für die Systeme zu reproduzieren, die benutzt werden, um den Basissatz zu trainieren. Trotzdem schließt eine Konvergenz der Energie nicht zwangsläufig die Konvergenz von anderen Eigenschaften, wie der magnetischen Abschirmung des Kerns, dem Dipolmoment oder der Dichte des Elektronenimpulses, die mit unterschiedlichen Aspekten der elektronischen Wellenfunktion zusammenhängen. Manninen and Vaara haben daher die \"completeness-optimized\" (deutsch: vollständigkeitsoptimierten) Basissätze vorgeschlagen, in denen die Exponenten durch Maximierung des \"one-electron completeness profiles\" (deutsch: Einelektronenvollständigkeitsprofil) anstelle der Minimierung der Energie erhalten werden. \"Complenetess-optimized\" Basissätze sind eine Möglichkeit das gesamte Basissatzlimit für eine beliebige Eigenschaft auf einer beliebigen Genauigkeit einfach zu erreichen. Außerdem ist die Vorgehensweise einfach zu Automatisieren. \"Completeness-optimized\" Basissätze sind dabei auf eine bestimmte Eigenschaft zugeschnitten. Auf diese Weise kann die Flexibilität des Basissatzes auf die rechnerischen Anforderungen fokussiert werden, was typischerweise zu einer deutlich schnelleren Konvergenz zum vollständigen Basissatzlimit führt, als es mit energieoptimierten Basissätzen möglich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Plane-wave Basissätze.", "content": "Zusätzlich zu den lokalisierten Basissätzen können auch \"plane-wave\" (deutsch: ebene Wellen) Basissätze in quantenchemischen Rechnungen verwendet werden. Typischerweise hängt die Wahl des \"plane-wave\" Basissatzes von einer Grenzenergie ab. Die \"plane-waves\" in der Simulationsumgebung die zu dem Energiekriterium passen werden dann in der Rechnung verwendet. Diese Basissätze sind besonders populär in Rechnungen, die dreidimensionale periodische Randbedingungen haben. Der große Vorteil einer \"plane-wave\" Basis liegt in der Garantie der Konvergenz zur Zielwellenfunktion in einer geschmeidigen, gleichbleibenden Art und Weise. Im Gegensatz dazu kann eine gleichbleibende Konvergenz zum Basissatzlimit bei lokalisierten Basissätzen aufgrund von Problemen mit der \"over-completeness\" (deutsch: Übervollständigkeit) schwierig sein, da in einem großen Basissatz die Funktionen zu verschiedenen Atomen beginnen gleich auszusehen und viele Eigenwerte der Überlappmatrix sich an null annähern. Zusätzlich sind bei \"plane-wave\" Basisfunktionen im Vergleich zu Ihren lokalisierten Gegenstücken bestimmte Integrationen und Vorgänge deutlich einfacher zu programmieren und auszuführen. Beispielsweise ist der Operator der kinetischen Energie im reziproken Raum diagonal. Integrationen über Operatoren des Realraums können mittels schneller Fouriertransformation effizient ausgeführt werden. Die Eigenschaften der Fouriertransformation erlaubt es einen Vektor, der den Gradienten der Gesamtenergie unter Einbeziehung der \"plane-wave\"-Koeffizienten repräsentiert unter einem rechnerischen Aufwand, der nach NPW*ln(NPW) skaliert, zu berechnen. NPW ist dabei die Anzahl der \"plane-waves\" (englisch: Number of Plane-Waves). Wird diese Eigenschaft mit separierbaren Pseudopotentialen vom Kleinman-Bylander-Typ und vorgefertigten gradientellen, konjugierten Lösungstechniken kombiniert, wird die dynamische Simulation von periodischen Problemen, die hunderte von Atomen betreffen, möglich. In der Praxis werden \"plane-wave\" Basissätze oft in Kombination mit einem \"effective core potential\" (deutsch: effektivem Kernpotential) oder Pseudopotential genutzt, sodass die \"plane-waves\" nur zur Beschreibung der Valenzladungsdichte genutzt werden. Das hängt damit zusammen, dass sich die Kernelektronen in der Nähe des Atomkerns sehr hoch konzentriert sind, was zu großen Wellenfunktionen und Dichtegradienten in Kernnähe führt, was sich mittels \"plane-wave\" Basissätzen nicht einfach beschreiben ist, außer es wird ein sehr hohes Energiekriterium und damit eine kleine Wellenlänge genutzt. Diese kombinierte Methode eines \"plane-wave\"-Basissatzes mit einem Kernpseudopotential wird oft als PSPW-Rechnung abgekürzt. Da alle Funktionen in der Basis weiterhin gemeinsam orthogonal und nicht mit einem bestimmten Atom assoziiert sind, weisen \"plane-wave\" Basissätze nicht den Basissatzsuperpositionsfehler auf. Nichtsdestotrotz hängt der \"plane-wave\" Basissatz von der Größe der simulierten Umgebung ab, was die Optimierung der Umgebungsgröße verkompliziert. Aufgrund der Annahme von periodischen Grenzbedingungen sind \"plane-wave\" Basissätze für Gasphasenrechnungen weniger geeignet als lokalisierte Basissätze. Um Interaktionen mit dem Molekül und seinen Periodischen Kopien zu vermeiden, müssen daher große Regionen Vakuum an alle Seiten des Gasphasenmoleküls addiert werden. Da die \"plane-waves\" eine im Vergleich zu den Regionen, in denen sich das Molekül befindet, ähnliche Genauigkeit nutzen um die Vakuumregionen zu beschreiben, kann es dadurch rechentechnisch kostspielig werden, die wahre Grenze der Nichtinteraktion zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Real-space Basissätze.", "content": "Analog zu den \"plane-wave\" Basissätzen, in denen die Basisfunktion eine Eigenfunktion des Impulsoperators ist, gibt es Basissätze, deren Funktionen Eigenfunktionen des Ortsoperators ist, was Punkte auf einem einheitlichem Netz im realen Raum bedeutet. Reale Implementierungen können allerdings finite Differenzen, finite Elemente oder Lagrange sinc-Funktionen, oder Wavelets nutzen. Sinc-Funktionen bilden einen orthonormalen, analytischen und vollständigen Basissatz. Die Konvergenz gegen das vollständige Basissatzlimit ist dabei systematisch und relativ einfach. Ähnlich zu \"plane-wave\" Basissätzen ist die Genauigkeit von Sinc-Basissätzen durch eine Energiegrenze gegeben. Im Falle von Wavelets und finiten Elementen ist es möglich das Netz anpassungsfähig zu gestalten, sodass in der Nähe des Kerns mehr Punkte genutzt werden. Wavelets verlassen sich auf den Gebrauch von lokalisierten Funktionen, die die Entwicklung nichtlinearer Skalierungsmethoden ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Die zahlreichen hier diskutierten Basissätze und andere werden in den Quellen unten mit Referenz auf die Originalartikel besprochen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Basissatz wird in der theoretischen und der Computerchemie ein Satz an Funktionen (den sogenannten Basisfunktionen) bezeichnet, der dafür genutzt wird die elektronische Wellenfunktion in Hartree-Fock-Methoden oder der Dichtefunktionaltheorie zu repräsentieren um die partiellen Differentialgleichungen des Modells in algebraische Gleichungen zu wandeln, die für effiziente Implementierungen auf einem Computer sinnvoll sind.", "tgt_summary": "量子化学中的基组是用于描述体系波函数的若干具有一定性质的函数。基组是量子化学从头计算的基础,在量子化学中有着非常重要的意义。基组的概念最早脱胎于原子轨道,随着量子化学的发展,基组的概念已经大大扩展,现已不局限于原子轨道的原始概念。在量子化学计算中,根据体系的不同,需要选择不同的基组,构成基组的函数越多,基组便越大,计算的精度也越高,计算量也随之增大。", "id": 108233} {"src_title": "Grant Park (Illinois)", "tgt_title": "格蘭特公園 (伊利諾伊州)", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Grant Park liegt 23 Kilometer nordöstlich von Kankakee und 70 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Chicago in der Nähe der Grenze zum Bundesstaat Indiana. Westlich des Ortes liegt der Fluss \"Trim Creek\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Siedlung Grant Park wurde ab dem 13. November 1870 von Clinton C. Campbell nach der Freigabe eines Bahnhofes an der Strecke der Illinois Central Railroad angelegt, als dieser dort ein Depot errichtete. Der Ort wurde nach damaligen Präsidenten Ulysses S. Grant benannt und trug zunächst nicht den Namenszusatz „Park“, dieser kam erst später hinzu, um Verwechslungen mit einem anderen in der Nähe gelegenen Bahnhof zu vermeiden. Kurz nach der Anlage der Siedlung kamen mehrere Familien nach Grant Park, im Jahr 1872 lebten in dem Dorf bereits rund 150 Einwohner. Bis 1883 stieg die Einwohnerzahl auf 300 an, am 16. April 1883 wurde beim Kankakee County Court ein Antrag auf Inkorporation gestellt. Der Antrag wurde genehmigt und zum 8. Mai 1883 gültig. Nach der offiziellen Stadtgründung wurden die Gehwege und Straßen neu gepflastert und es entstand ein kleines Gefängnis. Am 10. Juni 1884 wurde Grant Park durch einen Brand zerstört und musste danach neu aufgebaut werden. Am 21. April 1912 zog ein Tornado über die Stadt hinweg, dabei wurden 17 Gebäude vollständig zerstört und 50 weitere beschädigt, zudem wurden 21 Hütten und Wirtschaftsgebäude zerstört und 25 Menschen verletzt. Am 7. April 1948 wurde Grant Park von einem noch schwereren Tornado getroffen, dabei wurden fast alle Gebäude in Grant Park massiv beschädigt, drei Menschen starben und acht weitere wurden verletzt. Auf den Tag genau sechs Jahre später wurde wiederum ein Einwohner von Grant Park während eines Tornados getötet, auch hier richtete der Sturm einen Schaden von mehreren Millionen US-Dollar an.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Census 2010.", "content": "Beim United States Census 2010 hatte Grant Park 1331 Einwohner, die sich auf 512 Haushalte und 373 Familien verteilten. 95,5 % der Einwohner waren Weiße, 0,1 % Afroamerikaner, 0,1 % Asiaten, 0,1 % amerikanische Ureinwohner; 1,9 % der Einwohner waren anderer Abstammung und 2,4 % hatten zwei oder mehr Abstammungen. Hispanics und Latinos machten 6,2 % der Gesamtbevölkerung aus. In 56,1 % der Haushalte lebten verheiratete Ehepaare, 11,3 % der Haushalte setzten sich aus alleinstehenden Frauen und 5,5 % aus alleinstehenden Männern zusammen. 34,2 % der Haushalte hatten Kinder unter 18 Jahren, die bei ihnen wohnten und in 27,0 % der Haushalte lebten Senioren über 65 Jahre. Das Medianalter lag in Grant Park im Jahr 2010 bei 40,2 Jahren. 23,7 % der Einwohner waren jünger als 18 Jahre, 9,1 % waren zwischen 18 und 24, 23,2 % zwischen 25 und 44, 29,6 % zwischen 45 und 65 und 14,4 % der Einwohner waren älter als 65 Jahre. 48,2 % der Einwohner waren männlich und 51,8 % weiblich.", "section_level": 2}, {"title": "Census 2000.", "content": "Beim United States Census 2000 lebten in Grant Park 1358 Einwohner in 497 Haushalten und 389 Familien. 97,57 % der Einwohner waren Weiße, 0,07 % Afroamerikaner, 0,22 % Asiaten, 0,81 % anderer Abstammung und 1,25 % waren mehrerer Abstammungen. 2,72 % der Gesamtbevölkerung waren Hispanics oder Latinos. Zum Zeitpunkt der Volkszählung betrug das Medianeinkommen in Grant Park pro Haushalt 52.153 US-Dollar und pro Familie 55.250 US-Dollar. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen lag bei 22.403 US-Dollar. 4,4 % der Einwohner Channahons lebten unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 5,0 % unter 18 und 9,2 % über 65 Jahre alt.", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Grant Park liegt an der Illinois Route 17 zwischen Momence und der Grenze zu Indiana. Außerdem liegt östlich von Grant Park das südliche Ende der Illinois Route 1 nach Chicago. Etwa 19 Kilometer westlich von Grant Park befindet sich eine Anschlussstelle an den Interstate-Highway 55. In Grant Park gibt es eine Grundschule (PreK–8) und eine Highschool (9–12). An beiden Schulen zusammen sind im Schuljahr 2019/20 514 Schüler eingeschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grant Park ist ein Village im Kankakee County im Bundesstaat Illinois der Vereinigten Staaten. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2010 hatte Grant Park 1331 Einwohner.", "tgt_summary": "格兰特公园(英语:Grant Park)是位于美国伊利诺伊州坎卡基县的一个村落。", "id": 2386842} {"src_title": "Enzo und die wundersame Welt der Menschen", "tgt_title": "我在雨中等你", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Golden Retriever Enzo des Rennfahrers Denny Swift liegt in Seattle im Sterben und rekapituliert sein Leben. Enzo glaubt an eine alte mongolische Legende, nach der ein Hund im nächsten Leben als Mensch wiedergeboren wird, wenn er dazu bereit ist. Der Hund erzählt wie er als Welpe von Denny Swift aufgenommen wurde, der anschließend seine Karriere als Rennfahrer verfolgte und ein Jahr später Eve kennenlernt. Denny und Eve heiraten und bekommen die gemeinsame Tochter Zoe, bei deren Geburt Denny nicht anwesend ist. Später wird bei Eve allerdings ein Hirntumor diagnostiziert, an dem sie schließlich in Anwesenheit Enzos stirbt. Eves Vater Maxwell verlangt daraufhin das Sorgerecht für Zoe, da er Denny und dessen häufige Abwesenheit aufgrund des Rennsports für den Tod seiner Tochter verantwortlich macht. Maxwell, der sich nach einem Streitgespräch mit Denny bei einem Unfall eine Rippe bricht, verklagt Denny, woraufhin dieser vorerst das Sorgerecht verliert und mit einer Gefängnisstrafe bedroht ist. Denny wird eine Anstellung als Testfahrer für Ferrari-Prototypen im italienischen Maranello angeboten, die er allerdings aufgrund seiner privaten Situation ablehnt. Als er daraufhin mit dem alternden Enzo Joggen geht, wird der Hund von einem Auto angefahren. Im Krankenhaus wird festgestellt, dass bei Enzo mit Hüftdysplasie zu rechnen ist. Denny stimmt einem außergerichtlichen Vergleich zu und will das Sorgerecht für Zoe aufgeben, damit Maxwell im Gegenzug die Klage fallen lässt und er ein Besuchsrecht für seine Tochter bekommt. Enzo zerfetzt allerdings die Dokumente und überzeugt sein Herrchen davon, dass er weiterkämpfen muss. Beim anstehenden Gerichtstermin erzählt Maxwells Frau Trish die Wahrheit über den Unfall ihres Mannes, woraufhin Denny das volle Sorgerecht für seine Tochter zugesprochen wird. Er nimmt anschließend telefonisch das Angebot von Ferrari an. In den folgenden Wochen nimmt Enzos Gesundheitszustand rapide ab und Denny, der erkennt, dass sein Hund bald sterben wird, nimmt ihn mit zur Rennstrecke, wo er noch einmal eine Runde dreht. Enzo ist klar, dass er nicht mehr in der Lage sein wird, mit nach Italien zu reisen, doch im Glauben an eine Auferstehung als Mensch freut er sich auf sein zukünftiges Leben. Jahre später lebt Denny mit seiner Tochter in Italien und ist mittlerweile ein erfolgreicher Formel-1-Fahrer, als er auf einen jungen Fan trifft, der um ein Autogramm bittet. Denny, den der Junge mit dem Namen Enzo an einen alten Freund erinnert, gibt dem Vater des Fans seine Telefonnummer und bietet ihm an, den Jungen im Rennfahren zu trainieren, wenn er alt genug ist.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Juli 2009 kaufte Universal Pictures die Filmrechte an Garth Steins Roman \"Enzo. Die Kunst, ein Mensch zu sein\", der ein Jahr zuvor im Original unter dem Titel \"The Art of Racing in the Rain\" erschienen war. Man wollte das Buch mit Patrick Dempsey in der Hauptrolle verfilmen. Da man jedoch keinen Regisseur für den Stoff fand, wurden die Rechte schließlich im Januar 2016 von Disney übernommen, die den Film von Neal H. Moritz produzieren lassen wollten. Schließlich begann man 2018 mit Dreharbeiten in Vancouver. In den USA und Kanada hatte der Film am 9. August 2019 seinen Kinostart. Am 3. Oktober 2019 kam der Film in die deutschen Kinos.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Auf Rotten Tomatoes erhielt der Film lediglich eine Kritikerzustimmung von 43 %. Filmkritikerin Antje Wessels nennt den Film ein „herrlich unkitschiges Familiendrama“, das trotz aller Niedlichkeit ernste und zum Teil todtraurige Themen anstimmt. Der Disney- und Fox-Film floppte an den Kinokassen und nahm im ersten Wochenende lediglich 8 Millionen US-Dollar in den amerikanischen Kinos ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Enzo und die wundersame Welt der Menschen (Originaltitel: \"The Art of Racing in the Rain\") ist eine US-amerikanische Tragikomödie aus dem Jahr 2019, die auf dem Roman \"Enzo. Die Kunst, ein Mensch zu sein\" von Garth Stein aus dem Jahr 2008 basiert. Das Drehbuch schrieb Mark Bomback, während Simon Curtis die Regie übernahm. Der Film handelt vom Hund Enzo, der im Original von Kevin Costner gesprochen wird. Enzos Herrchen wird von Milo Ventimiglia gespielt.", "tgt_summary": "《我在雨中等你》(英语:\"The Art of Racing in the Rain\")是2019年美国喜剧剧情片,改编加斯·斯坦创作的2008年小说我在雨中等你 (小说),由西蒙·柯蒂斯执导,马克·邦巴克编剧,米洛·文提米利亚、阿曼达·西耶弗里德出演,凯文·科斯特纳配音。", "id": 1037800} {"src_title": "Duddell Street", "tgt_title": "都爹利街", "src_document": [{"title": "Namensherkunft.", "content": "Die 150 Meter lange \"Duddell Street\" ist benannt nach George und dessen Bruder Frederick Duddell. Die Gebrüder Duddell, insbesondere George Duddell, der Auktionator, waren große Landbesitzer der Gegend um \"Duddell Street\", die nach der britischen Annexion Hongkongs 1841 von Macau nach Hongkong emigrierten bzw. sich auf der Insel niederließen. Die Gräber von Frederick Duddell und dessen Ehefrau befinden sich auf dem alten protestantischen Friedhof von Macau.", "section_level": 1}, {"title": "Treppenanlage und Gaslampen.", "content": "Am südlichen Ende der Straße führt eine Freitreppenanlage zur Ice House Street. Diese ist seit 1979 als Kulturdenkmal \"Duddell Street Steps and Gas Lamps\" geschützt. Sie besteht aus 56 Granit-Stufen und zwei Treppenabsätzen. Insgesamt haben die drei Teile der Treppe eine Länge von etwa 18 Metern. Es ist nicht sicher geklärt, wann die Treppe gebaut wurde, man geht jedoch nach der Analyse von Karten von einer Bauzeit zwischen 1875 und 1889 aus. Bereits für das Jahr 1883 ist eine Renovierung der Treppen belegt. An den unteren und oberen Enden der Balustrade befinden sich insgesamt vier Gaslampen, die ebenfalls zum Kulturdenkmal gehören. Es handelt sich um etwa 2,5 Meter hohe und mit zwei Leuchten ausgestattete \"Rochester\"-Lampen (\"Two-light Rochester Model\") der Firma \"William Sugg and Co.\" (heute Sugg Lighting). Die von Hong Kong and China Gas betriebenen Lampen wurden anfangs manuell bedient und werden heute zwischen 18 Uhr und 6 Uhr automatisch ein- und ausgeschaltet. Seit 1967 sind die vier Lampen in der Duddell Street die einzigen gasbetriebenen Straßenlampen Hongkongs. 1984 musste die Verwaltung einige Teile der Gaslampen (Lampenschirme u. a.) in Großbritannien nachbestellen, um sie ersetzen zu können. Die Treppenanlage ist eine beliebte Kulisse bei Touristen, Hochzeitspaaren sowie bei Filmen und Serien aus Hongkong. Die abendliche romantische Atmosphäre unter den letzten Gaslampen Hongkongs gilt als ein beliebter Treffpunkt für verliebte Paare und Spaziergänger der Gegend. Im September 2018 hat der Taifun Mangkhut zu großen Beschädigungen der Anlage geführt. Durch umstürzende Bäume wurden drei der vier Gaslampen sowie Teile der Treppengeländer zerstört. Bis November 2019 waren nicht alle Schäden behoben.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Gebäude.", "content": "Die meisten Gebäude in der Duddell Street werden heute vorwiegend als Geschäfts- und Büroräume genutzt. Im \"Hong Kong Diamond Exchange Building\" (Duddell Street 8–10) befand sich die Hongkonger Diamantenbörse. Die Luxusmodemarke Shanghai Tang hat 2012 in der Duddell Street einen Flagship Store eröffnet. Starbucks betreibt im \"Baskerville House\" (Duddell Street 13) ein Café, dessen Design sich am Stil der klassischen \"Bing-sutt-Cafés\" (kantonesisch ) der 1950er- und 1960er-Jahre Hongkongs orientiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Duddell Street () ist eine Straße in Central, dem zentralen Stadtteil von Hongkong. Sie verbindet die Queen’s Road Central im Norden mit der Ice House Street im Süden. Benannt ist sie nach George Duddell (1821–1887), einem Auktionator und Landbesitzer.", "tgt_summary": "都爹利街(英语:Duddell Street)位于香港中环皇后大道中以南,南端连接雪厂街。", "id": 1726260} {"src_title": "Permanent Record (Autobiografie)", "tgt_title": "永久檔案", "src_document": [{"title": "Zusammenfassung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Teil.", "content": "Snowden erzählt, wie er in einer patriotischen Militärfamilie in Elizabeth City, North Carolina, aufgewachsen und kurz vor seinem neunten Geburtstag nach Crofton (Maryland), gezogen ist. In Crofton arbeitete sein Vater als Chief Warrant Officer in der Abteilung für Luftfahrttechnik am Hauptsitz der US Coast Guard und seine Mutter bei der National Security Agency (NSA). Er wurde von seinem Vater durch einen Commodore-64-Heimcomputer an Informatik herangeführt. Ab seinem zwölften Lebensjahr war er eigener Aussage nach vom Internet besessen, benutzte einen DFÜ-Internetzugang und versuchte so viel wie er konnte online zu verbringen. Schließlich lernte er Programmierung und begann mehr über Hacken zu erfahren, wobei er sich nicht mehr auf die Schule konzentrierte, was sich nachteilig auf seine Schulnoten auswirkte. Während der Schulzeit entdeckte er eines Tages eine Sicherheitslücke auf der Webseite der Los Alamos National Laboratory, durch die das interne Netzwerk der Kernforschungseinrichtung betreten werden konnte. Er rief das Labor an, um sie darüber zu informieren, und erhielt später einen Anruf von einem Mann, der sich bedankte und einen Job anbot, wenn er 18 werde. Gegen Ende seines ersten Studienjahres an der \"Arundel High School\" ließen sich Snowdens Eltern scheiden und verkauften ihr Haus in Crofton. Er zog in die Wohnung seiner Mutter in der Nähe von Ellicott City. Zu Beginn der Oberstufe wurde Snowden aufgrund seiner Müdigkeit mit infektiöser Mononukleose diagnostiziert. Er verpasste vier Monate Unterricht und erhielt die Anweisung, sein zweites Jahr zu wiederholen. Stattdessen entschloss er die Highschool zu verlassen und schrieb sich an zwei Tagen in der Woche am \"Anne Arundel Community College\" (AACC) ein. Später bestand er auch den General Educational Development Test an einer High School in der Nähe von Baltimore; ein Versprechen, das er sich selbst gegeben hatte, da er die Schule abgebrochen hatte. Snowden begann freiberuflich als Webdesigner für eine Frau aus seiner Japanischklasse bei AACC und wollte seine Karriere weiter vorantreiben und absolvierte einen \"Microsoft-Zertifizierungskurs\". Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 schloss sich Snowden der United States Army an, um zu zeigen, dass er (seiner damaligen Einstellung nach) \"\"nicht nur ein Hirn im Glas\"\" war. Snowden sagt dazu, sein größtes Bedauern sei seine, diese eigene \"reflexive, bedingungslose Unterstützung\" für den \"War on Terror\" und die daraus resultierende \"Verkündung von Geheimpolitiken, Geheimgesetzen, Geheimgerichten und Geheimkriegen\". Als Anwärter der United States Army Special Forces Command (Airborne) erlitt er jedoch einen Ermüdungsbruch in Fort Benning in Georgia. Snowden wollte immer noch seinem Land dienen und glaubte, dass er sein technologisches Talent viel zu sehr für selbstverständlich hielt und begann daher wieder, am Anne Arundel Community College Unterricht zu nehmen. Er wusste, dass er eine Top-Secret-Sicherheitsfreigabe benötigen würde, um für einen Geheimdienst zu arbeiten, und suchte nach Jobs, die seine Zulassung unterstützen würden. Er wurde Angestellter am \"Center for Advanced Study of Language\" der University of Maryland, einem von der NSA geförderten Forschungszentrum. Er bestand schließlich den Lügendetektortest in der Sicherheitsüberprüfung im \"Friendship Annex (Einrichtung)\" der NSA und erreichte eine von mehreren hohen Top-Secret-Freigaben (TS/SCI) als er zweiundzwanzig Jahre alt war. Etwa zur gleichen Zeit traf er seine damalige Freundin Lindsay Mills über die Profilbewertungsseite \"Hot or Not\".", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Teil.", "content": "Nach der Teilnahme an einer Jobmesse im Jahr 2006 im Ritz-Carlton in Tysons Corner, Virginia, nahm Snowden ein Angebot für eine Stelle bei der CIA an und wurde der globalen Kommunikationsabteilung am CIA-Hauptsitz in Langley (Virginia), zugewiesen. Im März 2007 stationierte die CIA Snowden mit diplomatischer Deckung in Genf, wo er für die Aufrechterhaltung der Netzwerksicherheit verantwortlich war. Im Februar 2009 trat Snowden von der CIA zurück. Kurz danach nahm Snowden eine Stelle als Auftragnehmer für die NSA in Japan an, war jedoch offiziell Angestellter von Perot Systems (das kurz nach seiner Ankunft von Dell übernommen wurde). Er arbeitete im Pacific Technical Center (PTC) der NSA auf der Yokota Air Base. Seine Aufgabe dort bestand darin, \"dazu beizutragen, die Systemarchitektur der NSA mit dem der CIA zu verbinden\". Einmal veranstaltete der PTC eine Konferenz mit Briefings, die von Experten der US Intelligence Community (US IC) gehalten wurden. Die Konferenz befasste sich mit der Ausrichtung der chinesischen Geheimdienste auf die USA und der Frage, wie das IC reagieren könnte. Als der einzige technische Berater nicht anwesend sein konnte, wurde Snowden ausgewählt, um sie bei der Bewertung der Überwachungsfähigkeiten Chinas zu ersetzen. Er blieb die ganze Nacht wach und bereitete seine Präsentation vor. Dabei durchsuchte er streng geheime Berichte des NSA-Netzwerks und des CIA-Netzwerks. Er war verblüfft darüber, inwieweit China in der Lage war, die Milliarden täglicher Telefon- und Internetkommunikationen seiner über eine Milliarde Einwohner ständig zu sammeln, zu speichern und zu analysieren. Snowden begann jedoch zu glauben, dass es für die USA unmöglich war, so viele Informationen über das, was die Chinesen taten, zu haben, ohne selbst die gleichen Dinge zu tun. Snowden gibt jedoch zu, dass er zu der Zeit sein Unbehagen \"unterdrückt\" und die defensive und gezielte Überwachung voll unterstützt hat. Er wurde aber misstrauisch, als er ungefähr zur gleichen Zeit den öffentlichen Bericht über das \"President's Surveillance Program (PSP)\" las. Sein Verdacht veranlasste ihn, nach dem geheimen Bericht zu suchen, konnte ihn jedoch nicht finden. Erst später, nachdem er aufgehört hatte danach zu suchen, stieß er per Zufall auf jenen Bericht über den geheimen Stellarwind-Bestandteil des PSP. Nachdem er den Report gelesen hatte, fühlte er sich desillusioniert und betrogen. Snowden zog 2011 nach Columbia, Maryland, und arbeitete immer noch für Dell. Jetzt war er wieder Mitglied der CIA. Er war in eine Verkaufsposition gewechselt, ein Schritt, den er als einen Weg beschreibt, sich von seinem Unbehagen abzulenken und ein normales Leben zu beginnen. Der Aufstieg des Cloud Computing störte Snowden jedoch. Er begann Lindsay seine Besorgnis auszudrücken. Etwa zur gleichen Zeit begann Snowden unter starkem Schwindel und schließlich unter seinem ersten epileptischen Anfall zu leiden. Nach einer Reihe von Anfällen nahm Snowden eine befristete Beurlaubung von Dell in Anspruch. Das letzte Kapitel von Teil 2, \"Auf der Couch\", beschreibt seine Zeit, in der er sich auf der blauen Couch seiner Mutter erholt hat, sowie seine Gedanken zu autoritären Zuständen und Privatsphäre im Kontext des Arabischen Frühlings im Jahr 2010/2011.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Teil.", "content": "Im März 2012 begann er seine Arbeit im Kunia Regional SIGINT Operations Center (\"The Tunnel\"), einer ehemaligen Flugzeugfabrik der NSA, die sich unter einem Ananasfeld in Kunia auf der Insel Oahu, Hawaii befindet. Er arbeitete an einem Dell-Vertrag für die NSA. Snowden zog nach Hawaii, um den entspannten Lebensstil und die weniger stressigen Pflichten seiner neuen Position zu pflegen, um die Auslöser seiner Anfälle zu lindern. Er war der einzige Mitarbeiter des \"Office of Information Sharing\", wo er als SharePoint-Systemadministrator arbeitete. Zu dieser Zeit begann er aktiv nach den Überwachungsfähigkeiten und Missbräuchen der NSA zu suchen. Als Teil seiner Arbeit entwickelte Snowden ein System namens Heartbeat, das aus den geheimen Dokumenten, die auf den \"Readboards\" der US Intelligence Community veröffentlicht wurden, eine automatische Warteschlange erstellte. Heartbeat scannt ständig nach neuen und eindeutigen Dokumenten und erstellt eine Art aggregierten Newsfeed, der für jeden Mitarbeiter auf der Grundlage seiner Interessen und seiner Sicherheitsüberprüfung personalisiert wird. Heartbeat war äußerst umfassend und griff über das Netzwerk der NSA hinaus auf die Netzwerke der CIA und des FBI sowie auf das streng geheime Joint Worldwide Intelligence Communications System des Verteidigungsministeriums zu. Auf den Servern von Heartbeat wurde eine Kopie jedes gescannten Dokuments gespeichert, sodass Snowden \"die Art von intensiven Recherchen durchführen konnte, von denen die Leiter der meisten Agenturen nur träumen konnten\". Nach Angaben von Snowden gingen fast alle Dokumente, die er später an Journalisten weitergab, über Heartbeat ein. In \"Whistleblowing\" diskutiert Snowden die Verfassung der Vereinigten Staaten und argumentiert, dass die Intelligence Community sie \"gehackt\" habe, indem sie ungestraft gegen die Exekutive, die Legislative und die Judikative vorgegangen sei. Er diskutiert auch die Geschichte des Whistleblowing und argumentiert, dass die Begriffe \"Leak\" und \"Whistleblowing\" nicht austauschbar verwendet werden sollten, da er glaubt, dass \"Leaks\" aus Eigeninteresse und nicht aus öffentlichem Interesse geschehen. Als Snowden beschloss, an die Öffentlichkeit zu gehen, wurde ihm klar, dass er Unterlagen haben musste, sonst riskierte er, angezweifelt zu werden. Er entschied sich, diese nicht selbst zu veröffentlichen, um zu vermeiden, dass er sich unter den Verrückten der Leute verirrt, die jeden Tag Geheimnisse im Internet veröffentlichen. Er mied WikiLeaks, weil er der Meinung war, dass die neue Strategie, Leckagen zu veröffentlichen, bei deren Erhalt sie eintraten, nicht anders sein würde als die, die er selbst veröffentlichte. Er war der Ansicht, dass ein Dokumenten-Dump (\"bloße Veröffentlichung von Rohdaten\") nicht angemessen sei, da diese zu \"kompliziert und technisch\" seien. Er dachte über die New York Times nach, war jedoch abgeschreckt davon, wie Bill Keller die Berichterstattung über das von George W. Bush erlassene \"Terrorist Surveillance Program\" absichtlich bis nach dessen Wiederwahl im Jahr 2004 verzögerte. Er wählte eine Reihe von Journalisten für die Kontaktaufnahme aus, vor allem die Messaging-Dokumentarfilmerin Laura Poitras und den Journalisten Glenn Greenwald. Er kommunizierte mit ihnen per E-Mail unter den Decknamen \"\"Cincinnatus\"\", \"\"Citizenfour\"\" und \"\"Verax\"\". Um anonym zu bleiben, betrieb er Wardriving; während er in seinem mit Antenne und magnetischem GPS-Sensor ausgestattetem Auto auf Oahu herumfuhr, wählte bzw. hackte er sich in unverschlüsselte und verschlüsselte lokale Wlan-Netzwerke ein, um von dort zu kommunizieren. Er verwendete dabei neben der Kismet-Kartierungssoftware, das Tor-Netzwerk, das auf einem Tails-Betriebssystem lief und es ihm ermöglichte, die MAC-Adresse seines Laptops zu verschleiern. Unter dem Deckmantel von Kompatibilitätstests übertrug Snowden Dokumente vom Heartbeat-Server von seinem Büro auf veraltete Dell-Desktop-PCs und dann auf SD-Karten, nachdem sie dedupliziert, komprimiert und verschlüsselt wurden. Er trug die SD-Karten sicher heraus und versteckte sie abwechselnd in einem Zauberwürfel, in seiner Socke, in seiner Wange und in seiner Tasche. Zu Hause übertrug er sie auf eine einzelne externe Festplatte, die er mehrfach verschlüsselte. Um sich vor einer Veröffentlichung der Daten, der moralischen Rechtmäßigkeit dieses Vorhabens zu vergewissern, wollte Snowden das gesamte Ausmaß der Überwachung in seiner Praxis miterleben d. h. eine praxisnahe Bestätigung des totalitären Überwachungsanspruchs der Geheimnisdienste bekommen. Dazu wechselte Snowden am 15. März 2013 innerhalb der NSA seine Stelle, indem er seine Anstellung beim NSA-Dienstleister Dell kündigte und Mitarbeiter beim NSA-Dienstleister Booz Allen Hamilton wurde. Er tauschte damit die Stelle als Systemadministrator gegen eine operative Stelle als \"Infrastrukturanalyst\" beim National Threat Operations Center (NTOC) in Honolulu ein. Das NTOC ist zuständig für die Spionageabwehr der NSA und nutzt dafür u. a. selbst die Spionagesoftware XKEYSCORE. Kollegen von Snowden verwenden XKEYSCORE, um aktuellen und ehemaligen Beziehungspartner auszuspionieren, was als LOVEINT bezeichnet wird. Ein Schlüsselmoment für ihn war, als Snowden einmal einem ihn unbekannten Mann beim Spielen mit seinem kleinen Sohn durch dessen vom NSA gehackten Webcam zusehen konnte. Zwischen März und Mai 2013 bereitete sich Snowden darauf vor, das Land zu verlassen, seine Bankkonten zu leeren und seine alten Computer zu löschen und zu verschlüsseln. Er recherchierte nach seinem sichersten und sinnvollsten Reiseziel und kam auf Hongkong. Am Tag, nachdem Lindsay auf einen Camping-Ausflug gegangen war, ließ sich Snowden unter dem Vorwand der Arbeitsunfähigkeit (Epilepsie) von der Arbeit beurlauben. Er nahm vier Laptops mit: einen für die sichere Kommunikation, einen für die normale Kommunikation, einen Lockvogel und einen Air Gap, d. h. ein Rechner, der nie mit dem Internet verbunden wird. Er flog am 20. Mai 2013 nach Tokio und dann nach Hongkong und bezahlte beide Male in bar. Er wohnte im The Mira Hong Kong Hotel, wo Glenn und Laura ihn am 2. Juni 2013 trafen. Vom 3. bis 9. Juni ließ sich Snowden von Glenn und Ewen MacAskill (Reporter des The Guardian) interviewen. Laura filmte währenddessen, was später in ihrer mit dem Oscar ausgezeichneten Dokumentation \"Citizenfour\" (2014) zu sehen ist. Am 5. Juni veröffentlichte der Guardian Glenns erste Geschichte über den Haftbefehl des US Foreign Intelligence Surveillance Court, der Verizon aufforderte, der NSA einen täglichen Feed mit \"Telefonie-Metadaten\" zur Verfügung zu stellen. Am 6. Juni veröffentlichte The Guardian Glenns PRISM-Enthüllung, und \"The Washington Post\" veröffentlichte am 7. Juni die PRISM-Geschichte von Laura und Barton Gellman. Die Identität von Snowden wurde am 9. Juni durch ein auf der Website von The Guardian veröffentlichtes Videointerview von Laura enthüllt. Die US-Regierung erhob am 14. Juni Anklage gegen Snowden im Rahmen des Espionage Act und forderte am 21. Juni, dem 30. Geburtstag von Snowden, offiziell seine Auslieferung an. In Begleitung von Sarah Harrison von WikiLeaks versuchte Snowden, nach Ecuador zu reisen, um dort politisches Asyl zu suchen. Sie planten über Moskau nach Havanna, von dort nach Caracas, um dann nach Quito, Ecuador, zu fliegen, da sie nicht direkt von Hongkong aus fliegen konnten und alle anderen Anschlussflüge durch den Luftraum der Vereinigten Staaten reisten. Sie kamen am 23. Juni am Flughafen Moskau-Scheremetjewo an, wurden aber von einem Mann des russischen Geheimdienstes (FSB) abgefangen und befragt. Der Mann bat Snowden, für sie zu arbeiten, doch Snowden lehnte das Angebot ab und sagte, er habe nicht die Absicht, in Russland zu bleiben. Der Mann informierte Snowden, dass das US-Außenministerium seinen Pass annulliert hatte. Er fuhr fort, Snowden zu bitten, Informationen mit ihnen zu teilen, aber er lehnte ab. Snowden war vierzig Tage in Sheremetyevo inhaftiert. Während dieser Zeit beantragte er in siebenundzwanzig Ländern politisches Asyl, aber keines bot es an. Am 1. August gewährte die russische Regierung Snowden vorübergehend Asyl. Das vorletzte 28. Kapitel des Buches besteht aus Einträgen aus Lindsay Mills Tagebuch aus dem Jahr 2013. Snowden erklärte, dass niemand außer ihr die Erfahrung oder das Recht hatte, diese Zeit ihres Lebens zu erzählen: \"Die FBI-Verhöre, die Überwachung, die Aufmerksamkeit der Presse, die Online-Belästigung, die Verwirrung und der Schmerz, die Wut und die Traurigkeit.\" Im letzten Kapitel, \"Liebe und Exil\", äußert Snowden seine Gedanken zu den Auswirkungen seiner Enthüllungen, einschließlich des Gerichtsverfahrens \"ACLU v. Clapper\" und der EU-Datenschutzverordnung, sowie zu seinen Hoffnungen auf die Zukunft von Technologie und Datenschutz. Er diskutiert auch, wie er sich mit Lindsay an das Leben in Moskau gewöhnen kann. Zum Schluss verrät Snowden, dass er und Lindsay 2017 geheiratet haben.", "section_level": 2}, {"title": "Zivilklage.", "content": "Am 17. September 2019 reichten die Vereinigten Staaten beim Bezirksgericht des Eastern District of Virginia eine Klage gegen Snowden wegen angeblicher Verstöße gegen Geheimhaltungsvereinbarungen mit der CIA und der NSA ein. In der Beschwerde wird behauptet, Snowden habe gegen die Vorveröffentlichungsverpflichtungen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung seines Lebenslaufs verstoßen. In der Beschwerde werden die Verlage Macmillan und Holtzbrink für ihre Mitarbeit beschuldigt. Snowden selbst bezog sich in einer Folge von The Daily Show darauf und verwies darauf, dass dies in hohem Maße für den Umsatzanstieg des Buches durch den Streisand-Effekt verantwortlich sei.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Das Buch wurde am 17. September 2019 von Metropolitan Books, einem Abdruck von Henry Holt and Company, veröffentlicht. Es wurde absichtlich an jenem Tag veröffentlicht, um auf den im Buch aufgegriffenen Constitution Day (Tag der amerikanischen Verfassung) aufmerksam zu machen. Am 6. Oktober 2019 debütierte das Buch auf Platz zwei der New York Times Best Seller für gebundene Bücher und auf Platz zwei der Bestsellerliste für kombinierte Druck- und E-Book-Sachbücher. Snowden dankte dem Schriftsteller Joshua Cohen, dass er ihm dabei geholfen habe seine \"weitläufigen Erinnerungen\" in ein Buch umzuwandeln. Nach der Veröffentlichung des Buches reichten die Geheimdienste der Vereinigten Staaten Zivilklage gegen Snowden wegen seines Verstoßes gegen Geheimhaltungsvereinbarungen ein.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Kirkus Reviews\" schrieb: \"Snowdens Buch wird wahrscheinlich die Meinung seiner Kritiker nicht ändern, aber er macht ein starkes Argument für seine Bemühungen.\" \"Publishers Weekly\" kritisierte das Buch, weil es kein starkes Argument dafür gibt, dass die Überwachung durch die NSA \"unweigerlich zu unterdrückerischer Kontrolle führt\". Greg Miller von \"The Washington Post\" lobte Snowdens \"klare und überzeugende Sprache\" in Bezug auf die Architektur der Überwachungsnetze, die er enthüllte. \"The Economist\" nannte das Buch \"gut geschrieben, häufig lustig\", kam jedoch zu dem Schluss: \"Unabhängig von seiner Beziehung zu den russischen Behörden und wann immer es begann, muss alles, was er in Permanent Record – über sich selbst und über Amerika – sagt, durch das Prisma hindurch gesehen werden seiner Abhängigkeit vom Kreml. \" National Public Radio: \"Im Jahr 2015 verabschiedete der Kongress das US-amerikanische Gesetz über die Freiheit, das das Sammeln von Telefonaufzeichnungen amerikanischer Staatsbürger in großen Mengen untersagt. Jetzt muss die Regierung einen Gerichtsbeschluss einholen, um einzelne Telefonaufzeichnungen einzusehen.\" \"The New Yorker\": \"Aber Snowden kam zu dem Schluss, dass die Kräfte, die das Internet seiner Kindheit ruinierten, weniger die Kräfte des Libertarismus waren, die die Unternehmen unkontrolliert ließen und endlose Formen der Gefangennahme, Verfolgung, Bergbau und Manipulation hervorriefen, als die Kräfte von Regierung, die unter der expansiven Autorität des Patriot Act von 2001 das Internet zu einem Ort gemacht hat, an dem es unmöglich ist, unbekannt und autonom zu sein.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Permanent Record ist eine Autobiografie von Edward Snowden, dessen Enthüllungen eine globale Debatte über die Überwachung auslösten.", "tgt_summary": "《永久档案》(英语:Permanent Record)是一本由爱德华·斯诺登所写的自传,于2019年9月17日出版,繁体中文版由时报文化出版社发行,简体中文版由博集天卷出版发行。", "id": 601313} {"src_title": "Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte", "tgt_title": "缅甸小头鳖", "src_document": [{"title": "Entdeckung und Etymologie.", "content": "Die vier subadulten Typusexemplare wurden 1997 auf einem Wildtiermarkt in Ruili in der chinesischen Provinz Yunnan erworben. Sie haben Carapaxlängen von je 41,2 cm, 22,0 cm, 23,0 cm und 36,8 cm. 2001 gelang es dem Herpetologen Steven G. Platt ein lebendes Exemplar in Myanmar zu fotografieren, jedoch nicht in der Wildnis, sondern auf dem Gelände eines Schildkrötenhändlers nördlich von Mandalay am Irrawaddy. In den Jahren 2003 und 2004 wurden sowohl getötete als auch lebende Exemplare am Chindwin-Fluss in Myanmar entdeckt. Im Jahr 2002 veröffentlichte Kittipong Jaruthanin den Namen \"Chitra burmanica\", der jedoch als Nomen nudum gilt. Die offizielle Erstbeschreibung erfolgte im Jahr 2003 durch William P. McCord und Peter C. H. Pritchard. Das Artepitheton ehrt den niederländischen Herpetologen Peter Paul van Dijk, der sich um die Erforschung und den Schutz von Weichschildkröten in Südostasien verdient gemacht hat.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Da bisher nur wenige Exemplare wissenschaftlich gesammelt wurden, ist es schwierig, adäquate Aussagen über maximale Größen- und Gewichtsangaben zu treffen. Basierend auf Vergleichen mit verwandten Arten wird die maximale Gesamtlänge ausgewachsener Individuen auf über 100 cm und das Maximalgewicht auf über 100 kg geschätzt. Die Gesamtfärbung der Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte ist schokoladenbraun. Das Carapaxmuster ist mäßig ausgeprägt. Der dunkle lederartige Panzer zeichnet sich durch schokoladenbraune und gelb-ockerfarbene Markierungen aus und weist keinen ausgeprägten Mittellinienstreifen auf. Die dunklen Streifen über den Rippenknochen sind bei den meisten Individuen deutlich asymmetrisch. Der ledrige Randbereich des Rückenpanzers ist mit hellen Flecken bedeckt, die mit weniger ausgeprägten dunkleren Flecken durchsetzt sind. Die Kopfoberseite weist zwei Linien auf, und zwei weitere, die sich von den Augenhöhlen zurückerstrecken und nach unten verlaufen, wobei sie einen rechten Winkel im Trommelfellbereich bilden. Eine einzelne helle Linie verbindet sich mit den Vorderseiten der Augenhöhlen, jedoch es gibt keine Anordnung von hellen Linien, die die Konturen der Schnauze definieren, wie bei den anderen Arten der Kurzkopf-Weichschildkröten. Eine ontogenetische Veränderung der Rückenpigmentierung ist wahrscheinlich, bleibt aber aufgrund der geringen Menge gesammelter großer Exemplare unbeschrieben. Der Plastron ist weiß bis rosaweiß und der Schwanz ist kurz und stumpf. Der kurze Rüssel verleiht dem Kopf ein langgestrecktes, stumpfes Aussehen, und Kopf und Hals sind durch sieben verschiedene schwarz umrandete Längsstreifen gekennzeichnet, die oft asymmetrisch sind und eine V-förmige Markierung aufweisen, die an der Schnauze beginnt, sich über den Panzer erstreckt und nicht das bei den anderen Arten übliche glockenförmige Erscheinungsbild aufweist. Ein bis zwei Paare von verschiedenen Ocelli befinden sich hinter oder zwischen den Augen. Die Iris ist leuchtend goldgelb und das Kinn ist schwarz gesprenkelt. Die Vordergließmaßen der der Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte weisen drei bis vier verhornte Querlamellen sowie runde rudimentäre Zehen auf, die zum Entfalten der Schwimmhäute dienen. Der Sexualdimorphismus bei der Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte ist nicht beschrieben. Die Weibchen der Hinterindischen Kurzkopf-Weichschildkröte (\"Chitra chitra\") sind jedoch größer als die Männchen. Männliche Vorderindische Kurzkopf-Weichschildkröten (\"Chitra indica\") haben relativ längere und dickere Schwänze als die Weibchen. Das gleiche gilt wahrscheinlich auch für die Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte. Die Jungtiere sind bisher unbeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Bestätigte Aufzeichnungen sind nur vom Irrawaddy sowie vom Chindwin-Fluss und seinen Nebenflüssen bekannt. Die Terra typica ist das Dorf Khayansat Kone (23°16.30'N; 95°58.99'O), entlang des Irrawaddy, flussaufwärts von Mandalay. 1994 fand Peter Paul van Dijk Skelettmaterial an den Flüssen Mon, Man und Myitnge (alles Nebenflüsse des Irrawaddy). 2004 entdeckten Steven und Kalyar Platt zwei ausgewachsene Exemplare in einem Teich an der Kyaik-Paw-Law-Pagode in Kyaikto, eine Stadt an der Mündung des Sittaung. Da Schildkröten und Fische, die in Pagodenteichen ausgesetzt werden, örtlich beschafft und selten über weite Strecken transportiert werden, besteht die Möglichkeit, dass die Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte auch im Sittaung-Flusssystem vorkommt. Ein weiteres Exemplar wurde im Saluen an der Grenze zu Thailand beobachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Die Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte bewohnt mittlere bis große Tieflandflüsse mit geeigneten Sandbänken zum Nisten. Diese Art ist fast vollständig aquatisch und wie die Vorderindische Kurzkopf-Weichschildkröte wahrscheinlich in der Lage pharyngeal zu atmen, was ein längeres Tauchen ermöglicht. In Gefangenschaft lebende Tiere bleiben unter Wasser und unter dem Substrat begraben. Adulte Individuen gelten als aggressiv und sind in der Lage, schwere Bisswunden zu verursachen; ansonsten ist wenig über das Verhalten bekannt. Die Lebensweise der Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte in freier Wildbahn ist praktisch unerforscht.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "Die Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte ist noch nicht in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN erfasst. Obwohl keine quantitativen Bestandsdaten verfügbar sind, deuten Marktstudien und Gespräche mit Fischern darauf hin, dass die Art überall selten oder sehr selten ist. Fischer am abgelegenen Oberlauf des Chindwin berichteten, dass die Zahl der Flussschildkröten in einem Zeitraum von 20 bis 30 Jahren zurückgegangen sei und führten dies vor allem auf die zunehmende menschliche Präsenz und den erhöhten Jagddruck zurück; der illegale Handel mit Schildkröten von Myanmar nach China entwickelte sich erst um 2000, nachdem die Schildkrötenpopulationen um Mandalay (ein Handelszentrum) dezimiert wurden. Sandbänke, die zur Eiablage dienen, sind zunehmend vom Dammbau betroffen. Eier sind sehr begehrt und die Gelege sind leicht zu finden. Die Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte ist durch die Fischerei- und Forstgesetze in Myanmar geschützt und steht in Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. In Mandalay existiert ein Zuchtzentrum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte (\"Chitra vandijki\") ist eine vom Aussterben bedrohte Schildkrötenart aus der Gattung der Kurzkopf-Weichschildkröten (\"Chitra\") in der Familie der Weichschildkröten (Trionychidae). Sie kommt in Myanmar vor.", "tgt_summary": "缅甸小头鳖(学名:),又译范迪克小头鳖,是龟鳖目鳖科小头鳖属下的一个物种,在2003年由威廉·帕特里克·麦科德和彼得·查尔斯·霍华德·普里乍得描述。本物种的种小名来自荷兰动物学家彼得·保罗·范·迪克,以赞扬他在龟鳖目物种的贡献。", "id": 2848566} {"src_title": "Esplanade – Theatres on the Bay", "tgt_title": "濱海藝術中心", "src_document": [{"title": "Geschichte und Architektur.", "content": "Bereits 1989 entstand die Idee eines modernen Kulturzentrums, die 1992 durch die Gründung der Singapore Arts Centre Co (heutiger Name: The Esplanade Co Ltd) konkretisiert wurde. Das Design des Gebäudekomplexes wurde von DP Architects und Michael Wilford & Partners entworfen und 1994 der Öffentlichkeit vorgestellt – ebenso wie der Name \"Esplanade – Theatres on the Bay\", welcher sich vom nahegelegenen Esplanade Park herleitet. Die Grundsteinlegung erfolgte am 11. August 1996, die offizielle Eröffnung durch Singapurs Präsident SR Nathan schließlich am 12. Oktober 2002. Die Baukosten beliefen sich auf 600 Millionen Singapur-Dollar. Seit 2010 hat die Esplanade eine direkte Anbindung an das MRT-Netz, als die Circle Line unter anderem um die Haltestelle \"Esplanade\" erweitert wurde. Der Komplex beinhaltet neben den beiden großen Sälen zwei weitere Säle für 200 bzw. 250 Personen, die \"library@esplanade\", eine auf darstellende Kunst spezialisierte Bücherei, sowie eine Freiluft-Bühne an der Promenade. Dieser Komplex soll bis 2021 um das 550 Personen fassende \"Singtel Waterfront Theatre\" in unmittelbarer Nähe erweitert werden. Die Bauarbeiten dazu haben am 18. Juni 2019 begonnen. Die Außenhülle der beiden Hauptgebäude besteht aus Glas, das wiederum mit über 7000 Aluminiumplatten überzogen ist, die als Sonnenschutz dienen. Dadurch fällt reichlich Tageslicht in die Gebäude und zugleich wird direkte Sonneneinstrahlung und somit Wärmeentwicklung vermieden. Die Aluminiumplatten verleihen der Esplanade ihre besondere Form, die wiederum zu ihrem Spitznamen \"Durian\" geführt hat – die im südostasiatischen Raum beliebte Stinkfrucht, dort auch bekannt als \"King of Fruits\".", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Die 5-Cent-Münze des Landes, die sich seit 2013 im Umlauf befindet (dritte Serie), ziert die Esplanade.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Esplanade (vollständiger Name: Esplanade – Theatres on the Bay) ist ein Kulturzentrum in Singapur, bestehend aus einem Konzertsaal mit etwa 1600 Plätzen und einem Theater für etwa 2000 Zuschauer. Sie liegt an der Mündung des Singapore River in die Marina Bay und ist neben ihrer zentralen Lage auch aufgrund ihrer Form, die einer Durian ähnelt, eine touristische Attraktion.", "tgt_summary": "滨海艺术中心(Esplanade - Theatres on the Bay)是座位于新加坡占地6公顷的水岸建筑,座落于滨海湾且靠近新加坡河出海口,建造成为岛国新加坡的表演艺术中心。此建筑以临近的命名,内有1,600个座位的音乐厅,及可提供表演的2,000个座位的剧院。", "id": 1100246} {"src_title": "Tommy Cheung", "tgt_title": "張宇人", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Cheung absolvierte die Diocesan Boys’ School, eine Diözesan-Knabenschule. Später schloss er sein Studium an der Pepperdine University ab. Von 2000 bis 2006 war er Mitglied des Eastern Districts. Cheung ist Vorsitzender einer Handels- und Investmentgesellschaft und Mitglied des Schulausschusses der Diözesan-Knabenschule.", "section_level": 1}, {"title": "Legislativrat.", "content": "Cheung hat im Parlament den Ruf, ungewöhnliche Vorschläge zu machen. Als Ende 2005 starke Bedenken einer möglichen „Vogelgrippepandemie“ aufkam, wurde er ein „ausgesprochener Gegner der Zugvögel“. In einer Rede im Parlament sagte Cheung, dass man „jeder Person eine Waffe geben [soll] und wenn wir einen Zugvogel sehen, können wir ihn einfach abschießen, so dass Hong Kong ein viel sichererer Ort wäre“. „In anderen Ländern, in denen es zu Ausbrüchen der Vogelgrippe kommt, werden die meisten nicht durch Hühner verursacht. [...] Sie werden durch Zugvögel verursacht.“ Mit seiner Rede verteidigte Cheung die in Hongkong vertretene Hühnerindustrie. Nachdem Cheung am 20. März 2010 einen Mindestlohn von 20 HK$ pro Stunde (ca. 1,91 €) vorschlug, wurde er von einigen Seiten mit dem Spitznamen „20-$-Cheung“ beleidigt und verspottet.", "section_level": 1}, {"title": "Vorsitzender der Liberalen Partei.", "content": "Cheung wurde nach der Wahl des Legislativrats im Jahr 2016 zum neuen Vorsitzenden der Liberalen Partei gewählt. Nach der Wahl wurde er von Leung Chun-ying, welcher ein Regierungscharf der Sonderverwaltungszone war, in den Exekutivrat berufen. Am 1. July 2017 wurde er erneut, diesmal durch Carrie Lam, in diesen Posten berufen. Bei seiner Einführung in die Beschäftigungsverordnung im Jahr 2015 stimmte Cheung gegen den Vaterschaftsurlaub. 2018 lehnte er den Vorschlag der Regierung von Hongkong ab, den gesetzlichen Vaterschaftsurlaub von drei auf fünf Tage zu erhöhen und machte geltend, dass Ansprüche auf diese Leistungen selbst nicht einmal bestehen sollten, da die Forderung nach mehr somit „niemals enden würde“. Cheung sagte auch, dass es „in den 1980er Jahren keinen gesetzlich vorgeschriebenen Vaterschaftsurlaub gab, aber viele Unternehmen ‚weiße Tage‘ für Beerdigungen und ‚rote Tage‘ für Geburten oder Hochzeiten gewährten, ohne dass ‚unflexible‘ Arbeitsgesetze nötig gewesen wären, die die Unternehmen dazu zwangen.“ Cheungs Äußerungen stießen auf viel Kritik. Eine andere Exekutivrätin, die Vorsitzende der New People's Partei, Regina Ip, stimmte zu, dass Mitglieder eine öffentliche Kritik an der Regierung vermeiden sollten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tommy Cheung Yu-yan (* 30. September 1949 in Hongkong) ist ein chinesischer Politiker und als Repräsentant des \"Catering-Funktionskreis\" Mitglied des Legislativrats von Hongkong. Er ist ein Mitglied des Exekutivrats von Hongkong und der aktuelle Vorsitzende der Liberalen Partei.", "tgt_summary": "张宇人(英语:Tommy Cheung Yu-yan,1949年-9月30日),广东东莞人,香港政治人物,现任香港行政会议成员、立法会饮食界议员。成长于香港,父张志安,母辈祖籍韩国仁川。毕业于拔萃男书院和美国佩珀代因大学。前东区区议会区议员、前香港自由党副主席、前民政事务委员会主席,前任香港立法会财务委员会主席及(第五届)香港立法会(饮食界)议员。", "id": 625077} {"src_title": "Chan Chun Sing", "tgt_title": "陈振声 (政治人物)", "src_document": [{"title": "Bildung.", "content": "Chan wurde an der Raffles Institution (1982–85) und am Raffles Junior College (1986–87) ausgebildet. Er war im Jahr 1987 einer der vier besten Absolventen mit einem Advanced Level. Im Jahr 1988 hat Chan mehrere Stipendien erlangt, um an der Universität Cambridge zu studieren. Er schloss sein Studium in Wirtschaftswissenschaften mit einem herausragendem Abschluss am Christ’s College ab. 2005 schloss Chan das Sloan Fellows-Programm an der MIT Sloan School of Management und erreichte einen Master of Business Administration.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Karriere.", "content": "Chan diente in der Singapore Army von 1987 bis 2011. Zu seinen Ernennungen gehörten kommandierender Offizier des 2. Bataillons des Singapore Infantry Regiment (1998–2000), der Militärattaché in jakarta (2001–03), Kommandant der 10. Singapore Infantry Brigade (2003–04), Leiter der Abteilung für gemeinsame Pläne und Transformation (2005–07), Kommandant der 9. Division / Chief Infantry Officer (2007–09) und Stabschef – Joint Staff (2009–10). Chan war 1998 ein herausragender Student am US Army Command General Satff College und war der erste ausländische Student, dem im selben Jahr der \"Distinguished Master Strategist Award\" verliehen wurde. Am 26. März 2010 wurde Chan anstelle von Neo Kian Hong zum Chef der Armee ernannt. Er verließ fast ein Jahr später die Armee, um für das Parlament zu kandidieren und wurde durch Brigadegeneral Ravinder Singh abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe politische Karriere.", "content": "Chan war bei den allgemeinen Wahlen im Jahr 2011 Kandidat im Wahlkreis der Tanjong-Pragar-Gruppe und vertrat die Gemeinde Buona Vista, welche zuvor Lim Swee Say vertrat. Während seines Wahlkampfes nutzte Chan die Hokkien-Redewendung „kee chio“ (zu deutsch: Hände hoch), um die Menge anzusprechen. Dieser Begriff wurde in Singapur zu einem bekannten Spitznamen für ihn. Nach den allgemeinen Wahlen im Jahr 2011 wurde Chan zum amtierenden Minister für Gemeindeentwicklung, Jugend und Sport und zum Staatsminister im Ministerium für Information, Kommunikation und Kunst ernannt. Mit 42 Jahren war Chan einer der jüngsten Minister, die in das Kabinett von Singapur berufen wurden. Am 31. Juli 2012 gab Chan seine Amt des Ministers auf und wurde zum Senior-Staatsminister im Verteidigungsministerium ernannt. Nach einer Umstrukturierung der Regierungsministerien im November 2012 leitete er als amtierender Minister das neu geschaffene Ministerium für Soziales und Familienentwicklung. Im September 2013 wurde er zum Minister des neuen geschaffenen Ministeriums und gleichzeitig zum zweiten Minister im Verteidigungsministerium ernannt. Am 23. Januar 2015 trat Chan teilzeitbeschäftigt dem National Trades Union Congress (NTUC) bei. Er wurde am 27. Januar 2015 zum stellvertretenden Generalsekretär des NTUC ernannt und trat April Vollzeit diesem bei.", "section_level": 2}, {"title": "Minister für Soziales und Familienentwicklung.", "content": "Chan hat Für sein Ministerium drei Hauptprioritäten in der Debatte des Versorgungsausschusses 2014 angekündigt. Dazu zählten die Aufrechterhaltung der Aktualität und Angemessenheit der Sozialhilfepolitik Singapurs, Erbringung integrierter sozialer Dienstleistungen und Personal für den Sozialdienstleistungssektor. Er gründete im August 2014 das erste von 23 Sozialämtern, um der Bevölkerung soziale Berührungspunkte näher zu bringen. Das Ausschreibungsbewerbungsverfahren für gewerbliche Kindertagesstätten wurde überarbeitet. Die gemeinsame Anstrengung von ECDA und Housing and Development Board (HDB) zielte darauf ab, die Mietkosten in HDB-Siedlungen überschaubar und Kinderbetreuungsprogramme erschwinglich zu halten.", "section_level": 2}, {"title": "Minister im Amt des Premierministers.", "content": "Chan war Minister im Amt des Premierministers und Generalsekretär des Nationalen Gewerkschaftskongresses. Er gilt weiterhin als Anwärter auf den Premierminister Singapurs in der vierten Generation.", "section_level": 2}, {"title": "Minister für Handel und Industrie.", "content": "Am 24. April 2018 wurde bekannt gegeben, dass Chan am 1. Mai die Nachfolge von Lim Hng Kiang und S. Iswaran als neuer Minister für Handel und Industrie antreten wird. An dem selben Tag übernahm er auch die Verantwortung für die Abteilung Öffentlicher Dienst. Am 23. November trat Chan die Nachfolge von Tharman Shanmugaratnam als zweiten stellvertretenden Generalsekretär der PAP, neben Heng Swee Keat, an.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches Leben.", "content": "Chan wuchs in einem alleinerziehendem Haushalt auf. Seine Mutter Kwong Kait Fong war Maschinenbedienerin. Außerdem hat er eine Schwester namens Siew Yin. Er lebte mit seiner Mutter, seinen Großeltern, seiner Tante und seiner Schwester in einer Drei-Zimmer-HDB-Wohnung in MacPherson, bis er 30 Jahre alt war. Chan ist verheiratet und hat eine Tochter und zwei Söhne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chan Chun Sing (* 9. Oktober 1969 in Singapur) ist ein singapurischer Politiker (PAP). Als Mitglied der regierenden Partei \"People’s Action Party\" (PAP) ist er seit 2018 Minister für Handel und Industrie und seit 2015 zuständig für den öffentlichen Dienst. Außerdem ist er seit 2018 zweiter stellvertretender Generalsekretär seiner Partei. Am 1. Oktober 2015 wurde Chan zum stellvertretenden Vorsitzenden der \"People's Association\" ernannt. Seit den Parlamentswahlen im Jahr 2011 ist er Mitglied des Parlamentes.", "tgt_summary": "陈振声(英语:Chan Chun Sing、,1969年-10月9日),新加坡华人、政治人物、人民行动党党员、前新加坡共和国陆军部队少将总长、新加坡贸易和工业部部长、总理公署部长。", "id": 1746552} {"src_title": "Half-Life: Alyx", "tgt_title": "半衰期:爱莉克斯", "src_document": [{"title": "Gameplay.", "content": "\"Half-Life: Alyx\" ist als reines Virtual-Reality-Spiel ausgelegt. Eine Veröffentlichung für die Nutzung ohne VR-Headset ist nicht vorgesehen, da die Spielmechaniken speziell für die virtuelle Realität entwickelt wurden. Das Spiel ist kompatibel mit den VR-Brillen Valve Index, HTC Vive, Oculus Rift, Oculus Quest, HTC Vive Cosmos Elite und verschiedenen Windows Mixed Reality-Modellen. Die Steuerung erfolgt über zwei Hand-Controller. Da diese Steuerung nicht barrierefrei ist, gibt es alternativ dazu eine angepasste Steuerung, die mit einem einzelnen Controller funktioniert.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung von \"Half-Life: Alyx\" spielt nach den Ereignissen von \"Half-Life\" und fünf Jahre vor \"Half-Life 2\". Der Spieler übernimmt jedoch nicht die Rolle des bisherigen Protagonisten Gordon Freeman, sondern von Alyx Vance, einer Widerstandskämpferin, die zusammen mit ihrem Vater, Eli Vance, gegen die Besetzung der Erde durch die Combine, einer außerirdischen Rasse, kämpft.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Nach Veröffentlichung des Virtual-Reality-Headsets HTC Vive im Jahre 2016, erschien mit dem Launchtitel \"The Lab\" das erste von Valve entwickelte VR-Spiel. Dieses fungiert als Zusammenstellung verschiedener Minispiele und dient als Einführung in die virtuelle Realität, stellt aber kein vollwertiges Spiel dar. Da viele Spieler sich nach einem AAA-VR-Spiel sehnten, begann die Entwicklung eines neuen VR-Titels. Während der Arbeit am Prototyp wurde eine Serie gesucht, in der das Spiel angesiedelt werden sollte. \"Portal\" und \"Half-Life\" kamen als Setting in die engere Auswahl, da jedoch nach Ansicht der Entwickler ein \"Portal\"-Spiel im Zusammenspiel mit Virtual Reality für Spieler zu verwirrend sei, wurde die Idee verworfen und sich für \"Half-Life\" entschieden. Die Verwendung von VR soll nicht nur ein Gimmick darstellen, von Beginn an wurde das Spiel von Grund auf für die virtuelle Realität konzipiert. Das Spiel wurde am 20. November 2019 angekündigt, ein Trailer wurde einen Tag später präsentiert. Die Veröffentlichung war für März 2020 geplant und das Spiel erschien schließlich am 23. März ausschließlich auf der Internet-Vertriebsplattform Steam. Valve setzt als Spiel-Engine auf die selbst entwickelte Source-2-Engine, die mit \"Half-Life: Alyx\" erstmals in einem Ego-Shooter Verwendung findet. Das Spiel ist für Besitzer der Valve Index kostenlos erhältlich und ist beim Kauf der Vive Cosmos Elite bereits enthalten. Bis zu der Veröffentlichung von \"Half-Life: Alyx\" stellte Valve 2 Monate vorher alle Half Life-Teile auf Steam kostenlos zur Verfügung. Am 15. Mai 2020 wurden Modding-Tools für \"Half-Life: Alyx\" veröffentlicht, die damit erstellen Inhalte können unter anderem auf dem Steam-Workshop geteilt werden. Im gleichen Update wurde außerdem Support für die Grafik-API Vulkan hinzugefügt, dadurch ist das Spiel ohne Umwege wie Proton unter Linux spielbar.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Für die Musik des Spiels wurde Mike Morasky engagiert, der auch schon an früheren Valve-Produktionen wie \"Portal 2\" oder \"Team Fortress 2\" mitgewirkt hat. Unterstützt wurde er durch Kelly Bailey, der die Musik der vorherigen Half-Life-Teile komponiert hat.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "\"Half-Life: Alyx\" ist der erste Teil der Reihe, der ohne deutsche Synchronisation ausgeliefert wird. Lediglich Untertitel und die weiteren Texte des Spiels wie Menüs wurde ins Deutsche und in einige weitere Sprachen übersetzt. Die Schauspielerin Ozioma Akagha leiht der namensgebenden Protagonistin Alyx Vance ihre Stimme. Merle Dandridge, die Vance in \"Half-Life 2\" und den beiden nachfolgenden Episoden gesprochen hat, kam in \"Half-Life: Alyx\" nicht erneut zum Einsatz, da laut Valve eine andere Stimme passender für die jüngere Alyx sei. Durch den Tod des Schauspielers Robert Guillaume wurde auch die Stimme von Eli Vance neu mit James Moses Black besetzt. Die Synchronstimmen einiger Charaktere aus den Vorgängern wie beispielsweise von Overwatch (Ellen McLain), den Vortigaunts (Tony Todd) oder auch dem G-Man (Mike Shapiro) kehren in \"Half-Life: Alyx\" zurück, des Weiteren gibt es einige neue Figuren wie Russell, gesprochen vom Schauspieler Rhys Darby.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rezensionen.", "content": "\"Half-Life: Alyx\" wurde von Kritikern und Redakteuren der marktführenden Print- und Online-Magazine größtenteils sehr positiv beurteilt. Als Stärken des Spiels werden die glaubwürdige Inszenierung und Immersion der Spielwelt, mithilfe der VR-Brillen, genannt. Auch die Abwechslung durch gelegentliche Rätselabschnitte wird als gelungen empfunden, auf einige Tester wirkten diese jedoch zu repetitiv. Kritisiert wurde außerdem die fehlende deutsche Sprachausgabe, die bisher in jedem Vorgänger vorhanden war.", "section_level": 2}, {"title": "Verkaufszahlen.", "content": "Am Veröffentlichungstag spielten bis zu 43.000 Spieler gleichzeitig \"Half-Life: Alyx\". Damit setze sich das Spiel an die Spitze der höchsten erreichten Spielerzahlen verglichen mit anderen VR-Spielen auf Steam. Laut Analyst Daniel Ahmad sind die Zahlen für die Veröffentlichung eines VR-Titels erfolgreich, die dennoch relativ geringe Spielerzahl im Vergleich zu anderen AAA-Produktionen lässt sich durch die VR-Exklusivität begründen. Stärker nachgefragt waren hingegen Livestreams zu \"Half-Life: Alyx\", nach Veröffentlichung zählten diese auf der Live-Streaming-Plattform Twitch zeitweise insgesamt fast 300.000 Zuschauer. Nach Ankündigung des Spiels stieg die Nachfrage nach Valves eigenem VR-Headset Valve Index stark an. Dieses war in Folge dessen bereits Anfang Dezember 2019 in Nordamerika ausverkauft und Mitte Januar 2020 schließlich weltweit. Im Februar 2020 gab Valve an durch die COVID-19-Pandemie die Nachfrage nicht wie geplant bedienen zu können. Erst im März 2020 war es wieder möglich das Headset auf Steam zu bestellen. Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens SuperData verkaufte Valve alleine im vierten Quartal 2019 103.000 Exemplare der Valve Index, im Vergleich dazu wurden im übrigen Jahr insgesamt 46.000 Einheiten abgesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Half-Life: Alyx ist ein Virtual-Reality-Ego-Shooter des US-amerikanischen Entwicklerstudios Valve. Das Spiel wurde am 23. März 2020 für Microsoft Windows veröffentlicht, eine Version für Linux mit Vulkan-Unterstützung folgte am 15. Mai 2020. \"Half-Life: Alyx\" ist ein Prequel zu \"Half-Life 2\" und regulärer Teil der \"Half-Life\"-Serie. Zum Spielen wird ein Virtual-Reality-Headset vorausgesetzt.", "tgt_summary": "是一个已经推出的虚拟现实(VR)第一人称射击游戏,由Valve开发并发布。故事发生在《半衰期2》之前,玩家控制爱莉克斯·凡斯,她和她的父亲伊莱在对抗联合军。这是自2007年《半衰期2:第二章》以来半衰期系列的首款新作,于2020年3月23日在Windows上发布。", "id": 876186} {"src_title": "Huỳnh Phú Sổ", "tgt_title": "黄富楚", "src_document": [{"title": "Herkunft und Werdegang.", "content": "Huynh Phu So stammte aus einer reichen Landbesitzerfamilie aus Cochinchina, heimisch im Dorf Hoa Hao nahe der Stadt Chau Doc. Er besuchte eine französisch-vietnamesische Grundschule. Im Jugendalter warf ihn eine schwere Erkrankung aus der Bahn. Infolgedessen lebte er bei einem buddhistischen Einsiedlermönch und erfuhr im Alter von zwanzig Jahren eine Spontanheilung. Huynh Phu So wurde vom Einsiedler in Akupunktur, Hypnose und traditionellen religiösen Praktiken unterrichtete.", "section_level": 1}, {"title": "Religiöser Aktivismus.", "content": "1939 erklärte er sich zur erleuchteten Person und wurde daraufhin von den französischen Kolonialbehörden in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Nach seiner Entlassung erlangte seine religiöse Lehre zahlreiche neue Anhänger in Südvietnam, insbesondere in den armen Bevölkerungsschichten des dicht besiedelten Mekongdeltas. Huynh Phu So predigte einen reformierten Buddhismus, der spartanische Lebensgewohnheiten, persönliche Erleuchtung und einfache Rituale ins Zentrum stellte. Dabei propagierte er eine Rückkehr zum Theravada-Buddhismus im Gegensatz zum damals in Vietnam vorherrschenden Mahayana-Buddhismus. Er reicherte seine Lehre auch mit animistischen Praktiken, Elementen des vietnamesischen Volksglaubens und des Konfuzianismus an.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aktivismus.", "content": "Huynh Phu Sos Bewegung nahm immer mehr eine politische Orientierung gegen die französische Kolonialherrschaft an. Huynh Phu So wurde erneut inhaftiert und kam 1942 aufgrund japanischer Intervention aus französischer Haft frei. Huynh Phu So schlug sich infolgedessen mit seiner Sekte nach der japanischen Machtübernahme im Frühjahr 1945 auf die Seite derselbigen. Während der Augustrevolution kooperierte die Sekte mit den Viet Minh. Im Juni 1946 gründete er in Cochinchina die \"Vietnamesische Nationalsozialistische Partei\" (\"Dang Dang Xa\"), bei der er selbst die Parteiführung übernahm. Der französische Geheimdienst Deuxième Bureau bemühte sich zunehmend um Kontakte mit Huynh Phu So mit dem Ziel, seine Bewegung gegen die Kommunisten zu mobilisieren. Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Viet Minh und der Hoa-Hao-Sekte wurde er im April 1947 durch die Viet Minh bei einem Anschlag getötet. Sein Nachfolger wurde Tran Van Soai, welcher als Anführer der Sekte diese in eine Allianz mit der Kolonialmacht führte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Huỳnh Phú Sổ (* 1920; † 1947; Titel: \"Đức Thầy\" [wörtlich ‚Virtuoser Meister‘]) war ein vietnamesischer Mystiker und Gründer der Sekte der Hoa Hao, die während des Indochinakriegs und des Vietnamkriegs sowohl als politische als auch militärische Organisation eine Rolle spielte. Er wurde 1947 bei einem Anschlag der Viet Minh getötet.", "tgt_summary": "黄富楚(,1920年-1月15日-1947年-4月16日),越南新兴宗教和好教的创始人。", "id": 1956594} {"src_title": "Kemono Michi", "tgt_title": "萌獸寵物店", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Pro-Wrestler Genzō Shibata () steht vor dem Höhepunkt seiner Karriere. Mit dem Gewinn aus seinem nächsten Kampf will er sich dann seinen wahren Traum erfüllen: einen eigenen Zooladen. Doch während des Kampfes gegen Langzeitrivalen Mao wird Genzō plötzlich in eine andere Welt beschworen. Prinzessin Altena hat ihn mit Hilfe ihrer Priester gerufen, um die Bestien in ihrem Reich zu besiegen. Doch der in alle Tiere vernarrte Genzō hält überhaupt nichts davon, Tiere zu töten, überwältigt die Prinzessin und verschwindet. Er nimmt sich vor, nun in dieser Welt einen Tierladen zu eröffnen und den Menschen zu zeigen, dass man friedlich mit Tieren und Bestien zusammen leben kann. Das Wolfsmädchen Shigure () will Genzō helfen – zunächst weil sie im Verkauf gefangener Tiere doppelten Profit wittert, doch dann wird sie auch von seiner Mission überzeugt. Im Auftrag der Heldengilde übernehmen sie etliche Aufträge, bei denen Genzō die Monster stets nicht tötet, sondern durch seine Tierliebe und Geschick zähmt. Seine große Kraft als Wrestler ist ihm dabei immer wieder von Vorteil, um gegenüber den wilden Bestien nicht im Nachteil zu sein. So gelingt es ihm sogar, den Anführer einer Oger-Bande im Kampf zu besiegen, sodass sie nicht mehr die Menschen angreifen. Für den geplanten Laden brauchen beide aber viel mehr Geld, zumal die Pflege all der sich ansammelnden Monster auch viel Geld kostet. Dazu läuft ihnen bald noch die Drachin Hanako (, eigentlich Lindabellea) zu, der ihr Leben als Tochter einer hohen Drachenfamilie zu langweilig geworden ist und die ständig auf der Suche nach leckerem Essen ist. Zusammen mit ihrem Vampir-Dienstmädchen Carmilla Vanstein (), die ihrer Herrin ergeben aber gegenüber allen anderen arrogant, rücksichtslos und faul ist, nistet sich Hanako bei Genzō ein. Die wachsenden Geldsorgen kann nur Shigure mit Mühen lindern, oft indem sie das Unglück Dritter ausbeutet. Während Genzō in der anderen Welt ist, ist sein Rivale Mao wegen des Abbruchs ihres Kampfes frustriert. Doch dann wird er von der Vampirprinzessin Joanna beschworen. Sie hält ihn für einen wahren Dämonenkönig aus einer anderen Welt, mit dem sie den von Prinzessin Altena beschworenen Helden besiegen will. Mao erkennt seinen Rivalen wieder und stimmt sofort zu. Mit diesem Sieg könnte sie endlich Lindabellea übertrumpfen, die ihr bisher stets überlegen war. Während sich Joanna mit der ihr ergebenen Vampir-Dienerin Rose und Mao auf die Reise zum Helden begibt, findet Genzō im Echsen-Mädchen Celes eine erste Kampfschülerin. Beide haben bald Gelegenheit, ihre Künste zu zeigen, als der Bankier der Stadt mit Shigure und Genzō ein Wrestling-Turnier veranstaltet. Shigure hofft, so endlich wieder Geld einnehmen zu können, und Genzō endlich genug Geld für den Laden zusammen zu bekommen. Sie suchen eine Reihe von menschlichen und tierischen Teilnehmern zusammen – viele frühere Gegner und jetzt Freunde von Genzō. Das Turnier wird ein großer Erfolg, Menschen und Tiere scheinen sich nun besser zu verstehen, doch durch Genzōs Zerstörungen und die Gefräßigkeit von Hanako und Carmilla hat Shigure danach nicht mehr als Geld zuvor. Als Mao mit den Vampirinnen und einigen Dämonen der Stadt näher kommt, machen Gerüchte die Runde. Prinzessin Altena bittet Genzō, den Dämonenkönig zu besiegen, da er der Held sei, doch der lehnt ab. Auch Altenas Versuche, Genzō zu beseitigen, um einen neuen Helden zu beschwören, scheitern. Nach einem Angriff Maos auf die Orks erfährt Genzō, wer sein Gegner wirklich ist. Als Mao ihn herausfordert, ihren abgebrochenen Kampf zu Ende zu führen, nimmt Genzō an. Es wird erneut ein Turnier veranstaltet, dessen Finale der Kampf der beiden Wrestler sein soll. Nun treten auch die Dämonen aus Maos Gefolge und auf Genzōs Seite die Prinzessin Altena selbst an, die überraschend viel Spaß daran findet. Nach einem lang anhaltenden Kampf, die zu einer Schlägerei zwischen Menschen und Dämonen ausartet, kann Genzō Mao erneut besiegen. Sie versprechen sich einen erneuten Kampf in der Zukunft und Mao geht zufrieden auf eine Trainingsreise, während Joanna sich enttäuscht zurückzieht. Die Profite wurden erneut durch Zerstörungen und Hanako und Carmilla zunichte gemacht, sodass die Gruppe weiterhin Missionen annehmen muss und neue Turniere anstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung und Adaption.", "content": "Der Manga erscheint seit November 2016 im Magazin \"Shōnen Ace\" beim Verlag Kadokawa Shoten. Dieser brachte die Kapitel auch gesammelt in bisher fünf Bänden heraus. Eine Adaption des Stoffes für einen Anime entstand 2019 beim Studio ENGI. Dabei führte Kazuya Miura Regie und das Drehbuch schrieb Tōko Machida. Das Charakterdesign entwarf Tomoka Noumi und die künstlerische Leitung lag bei Kyoko Haruna. Für den Ton war Toshiki Kameyama verantwortlich. Die Serie wird seit dem 2. Oktober 2019 von den Sendern AT-X, Tokyo MX, TV Aichi, KBS, Sun Television, BS11 und AbemaTV in Japan ausgestrahlt. Für den englischsprachigen Raum erwarb Funimation eine Lizenz und zeigt die Serie mit englischen Titeln und verzögert auch mit englischer Synchronisation. Amazon Prime veröffentlicht den Anime in Italien und Wakanim in Frankreich und mit russischen Untertiteln per Streaming.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Shunsuke Takizawa. Das Vorspannlied ist \"Tōkon! Kemono Mask\" von NoB und als Abspanntitel wurde \"Anecdote\" von Momosu Momosu verwendet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kemono Michi (jap. ) ist eine Mangaserie von Natsume Akatsuki und den Zeichnern Mo-suke Mattaku und Yumeuta. Sie erscheint seit 2016 in Japan und wurde 2019 als Anime-Fernsehserie umgesetzt. In der Isekai- und Comedy-Serie wird ein in Tiere vernarrter Wrestler in eine Fantasy-Welt beschworen, wo er einen Tierladen aufzubauen versucht.", "tgt_summary": ",是由晓夏目担任原作,、担任作画的日本漫画作品,自2016年11月起于《月刊少年Ace》(KADOKAWA)开始连载。", "id": 487303} {"src_title": "Michael Tien", "tgt_title": "田北辰", "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Michael Tien wurde in Hongkong geboren und besuchte dort die Diocesan Boys’ School, bevor er nach Massachusetts an die Worcester Academy wechselte. Sein Studium setzte er in den Vereinigten Staaten fort. Tien studierte zuerst an der Cornell University in Ithaca, New York. Dort erwarb er einen Bachelor of Science in Elektrotechnik. Später schloss einen Masterstudiengang an der Harvard Business School in Firmenverwaltung ab. Tien gründete im Jahr 1980 das Versandunternehmen G2000. Von Dezember 2001 bis Dezember 2007 war Tien Präsident der Kowloon-Canton Railway Corporation.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "2008 trat Tien der Liberal Party bei. Er verließ die Partei Ende 2010 und gründete gemeinsam mit Regina Ip im Januar 2011 die New People’s Party. Bei den Wahlen zum Hongkonger Legislativrat 2012 wurde Tien für den Wahlkreis New Territories West in den Hongkonger Legislativrat gewählt. Tien stieg in der Partei zum stellvertretenden Vorsitzenden auf. Bei der Wahl zum Chief Executive of Hong Kong 2017 unterstützte er Regina Ips Kandidatur. Als diese sich aus dem Rennen mangels ausreichender Unterstützung zurückzog, unterstützte er Joseph Tsang und wenig später die schließliche Gewinnerin der Wahl Carrie Lam. Trotz seiner pro-chinesischen Haltung, welche als moderat gilt, verließ er die New People’s Party im April 2017, da er der Partei eine zu enge Bindung an die Volksrepublik China vorwarf. So soll bei der Gründung der NPP vereinbart worden sein, dass zu Parteiveranstaltungen keine staatliche Repräsentanten aus der Volksrepublik China eingeladen werden sollten. Ips Partei hat sich jedoch laut Tien nicht an diese Vereinbarungen gehalten. Daraufhin gründete er seine eigene Partei Roundtable, da er angab es sei nötig eine gewisse Distanz zu der Regierung in Peking zu wahren. Bei der Kommunalwahlen in Hongkong 2019, welche in einem Erdrutschsieg für das Pro-Demokratie-Lager endete, verlor Tien seinen Sitz im Wahlkreis Discovery Park in der Bezirksvertretung des Stadtteils Tsuen Wan an den pro-demokratischen Politiker Lau Cheuk Yu.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michael Tien Puk-sun (chinesisch 田北辰, * 25. August 1950 in Hongkong) ist ein chinesischer Unternehmer und Politiker des Pro-Peking-Lagers in Hongkong. Seit dem 1. Oktober 2012 vertritt er den Wahlbezirk New Territories West im Hongkonger Legislativrat.", "tgt_summary": "田北辰(英语:Michael Tien Puk-sun,1950年-8月26日),香港政治人物及商人,人称田二少,现为港区全国人大代表、香港立法会议员、纵横二千集团(经营G2000品牌)创办人及董事会主席、实政圆桌召集人。他曾任荃湾区议会愉景选区区议员。他是田元灏家族成员,其兄为万泰集团董事会主席、自由党荣誉主席、前立法会议员田北俊。", "id": 1240111} {"src_title": "Kirow-Klasse (1936)", "tgt_title": "基洛夫级巡洋舰 (1936年)", "src_document": [{"title": "Vorgeschichte und Konstruktion.", "content": "Nach den schweren Verlusten im Ersten Weltkrieg sowie den Wirren von Revolution und Bürgerkrieg war die 1922 gegründete Sowjetunion vorerst noch nicht in der Lage, selbstständig größere Kriegsschiffe zu konzipieren und zu bauen, zu sehr hatten Schwerindustrie und Versorgungswirtschaft unter den kriegerischen Umbrüchen gelitten. Zudem waren viele frühere Fachkräfte (zaristische Marineoffiziere wie auch Schiffbauingenieure) vor den Bolschewiki ins Ausland geflohen. Erst nach 1928 wurde die Industrialisierung, auch der Schiffbau, im Kontext des ersten Fünfjahresplans wieder stark vorangetrieben. Dennoch fehlte weiterhin das Fachwissen für den Bau von modernen Kriegsschiffen, weswegen die Sowjetunion, die zu diesem Zeitpunkt international noch stark isoliert war, im Ausland um Unterstützung nachsuchte. Hierbei gelang es 1933 von der italienischen Marine, die Baupläne für die Leichten Kreuzer der \"Montecuccoli\"-Klasse (\"Condottieri\"-Typ) zu erwerben. Ursprünglich hatten die sowjetischen Konstrukteure noch einen Leichten Kreuzer mit einer Wasserverdrängung von etwa 7.200 ts, hoher Geschwindigkeit und einer Bewaffnung von sechs 15,2-cm-Geschützen in drei Zwillingstürmen ins Auge gefasst gehabt. Dieses Konzept wurde aber alsbald wieder verworfen, vor allem da der Bau reiner Schwerer Kreuzer bei fast allen großen Seemächten nach den Flottenkonferenzen von Genf (1927) und London (1930) – an denen die Sowjetunion allerdings nicht teilgenommen hatte beziehungsweise zu denen sie nicht eingeladen worden war – stark vorangetrieben wurde. Nachfolgend wurde deswegen entschieden, den neuen Schiffstyp mit Geschützen vom Kaliber 18 cm in Drillingstürmen zu bewaffnen; dieses Ende der 1920er Jahre entwickelte neue Marine-Kaliber war ab 1932 in die sowjetische Marine eingeführt worden und wies sehr gute Leistungsdaten auf. Es zeigte sich aber zugleich sehr schnell, dass die vorliegenden Pläne der \"Montecuccoli\"-Klasse einerseits eine Einbeziehung dieser schwereren Geschütze im Kontext der Schiffsgröße nicht zuließen. Zudem waren andererseits die italienischen Schiffe strukturell eher leicht gebaut, während die sowjetischen Ingenieure die oft rauen und winterlichen Wetterbedingungen in der Barentssee oder in der Ostsee zu berücksichtigen hatten. Infolgedessen wurde, wenngleich auch die architektonischen Grundzüge des italienischen Kreuzerentwurfs erhalten blieben, ein neuer Entwurf aufgelegt. Dieser sah ein Schiff mit einer Standardverdrängung von nun 7.700 ts und drei Drillingstürmen vor. Rein rechnerisch konnten in dieses Konzept auch die notwendigen Verstärkungen der Rumpfverbände inkludiert werden. In der Praxis zeigten See- und Schießschäden (s. Sonstiges und Beurteilung) aber später, dass die Schiffe der \"Kirow\"-Klasse immer noch vergleichsweise leicht beziehungsweise zu schwach konstruiert worden waren. Der neue Kreuzertyp wurde schließlich am 29. Dezember 1934 vom Rat der Volkskommissare gebilligt und der Auftrag zum Bau von sechs Einheiten erteilt. Die Schiffe sollten dabei in drei Losen gebaut werden, wobei je zu Jahresfrist 1934, 1935 und 1936 zwei Einheiten bewilligt werden sollten. (Dies ermöglichte es, bei den Schiffen der nachfolgenden Baulose gegebenenfalls Modifikationen durchzuführen – was dann später auch geschah – wodurch die Projektbezeichnung von 26 auf 26-bis und 26-bis2 sich änderte.)", "section_level": 1}, {"title": "Technische Details.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Die Kreuzer der \"Kirow\"-Klasse verfügten über eine aus neun 18-cm-Geschützen L/57 B-1-P Modell 1932 bestehende Hauptartillerie, welche in drei in Mittschiffslinie stehenden und je 232 (Projekt 26) bis 243 (Projekt 26-bis2) Tonnen schweren Drillingstürmen untergebracht waren. Zwei Türme, in überhöhter Aufstellung, befanden sich vor und ein Turm achtern der Aufbauten. Diese ab 1932 in der sowjetischen Marine eingeführten Geschütze verschossen eine 97,55 Kilogramm schwere, panzerbrechende Granate über eine maximale Distanz (bei 45 Grad Rohrerhöhung) von 37.800 Metern. Die Dotierung lag gewöhnlich bei 100 Granaten pro Geschütz. Diese Geschütze waren gemessen am Kaliber zwar etwas schwächer als die vergleichbaren Geschütze auf Schweren Kreuzern anderer Nationen zu jener Zeit (deren Kaliber zumeist bei 20,3 cm lag; lediglich die argentinischen Kreuzer der \"Veinticinco de Mayo\"-Klasse sowie die britische \"Hawkins\"-Klasse – die allerdings vor den diversen Flottenkonferenzen gebaut wurde – führten ein ähnliches Kaliber von 19 cm beziehungsweise 19,1 cm), jedoch verfügte der sowjetische Typ über eine vergleichsweise hohe Feuergeschwindigkeit von im Durchschnitt fünf bis sechs Granaten pro Minute und eine hohe Reichweite (siehe Distanz). (Zum Vergleich: Die Feuergeschwindigkeit des auf den Kreuzern der britischen \"County\"-Klasse genutzten 20,3-cm-Geschützes L/50 Mark VIII lag im Durchschnitt bei etwa vier Schuss pro Minute, die Reichweite betrug rund 28.000 Meter.) Ein gravierender Nachteil hingegen war, dass die Lebensdauer der 18-cm-Geschütze, die mit einem vergleichsweise hohen Gasdruck von rund 4,0 Tonnen pro Quadratzentimeter arbeiteten (20,3 cm L/50 Mark VIII: 3,23 Tonnen pro Quadratzentimeter), sehr niedrig war – zu Beginn lag diese bei nur 70 Schuss. Spätere Varianten mit kleinerer Treibladung und tieferen Zügen erreichten dann zwar eine Lebensdauer von 320 Schuss, diese lag aber immer noch deutlich unter der des britischen Geschützes (ca. 550 Schuss). Die mittlere Bewaffnung bestand aus sechs (ab 1942 teils acht) einzeln lafettierten 10-cm-Geschützen L/56 B-34 des Modells 1938. Dieses moderne Mehrzweckgeschütz war ab 1936 in kleiner Serie produziert und ab 1938 in die sowjetische Marine eingeführt worden. Die Kanonen verfeuerten eine 15,8 Kilogramm schwere Granate, wobei bei einer Rohrerhöhung von 85,5 Grad die maximale Schusshöhe bei rund 10.000 Metern lag. Obgleich es sich um eine vergleichsweise leistungsfähige Waffe handelte – je nach Ausbildungsstand der Bedienmannschaften lag die Feuergeschwindigkeit bei zehn bis 15 Schuss pro Minute –, erfolgte die Produktion sehr langsam. Zum Zeitpunkt des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion im Sommer 1941 waren gerade einmal 38 (oder 42?) Exemplare hergestellt worden. Da nach Sommer 1941 die Heeresrüstung absoluten Vorrang erfuhr, führte dies dazu, dass die beiden in Fernost gebauten Kreuzer (\"Kalinin\" und \"Kaganowitsch\", die erst 1942 beziehungsweise 1944 in Dienst gestellt wurden) infolge Lieferengpässen nicht mit diesen Geschützen ausgestattet wurden, sondern stattdessen je acht schwere 8,5-cm-Flak L/52 90-K in Einzellafetten erhielten. Hierbei handelte es sich um die Marineversion der schweren Heeresflak M1939 (52-K). Auch die leichte Flugabwehrbewaffnung variierte von Schiff zu Schiff teils stark. Gemäß den Planungen sollte diese je Kreuzer aus sechs halbautomatischen 4,5-cm-Flak L/46 21-KM Modell 1932 und vier schweren 12,7-mm-Fla-Maschinengewehren bestehen. Allerdings scheint es hierbei bereits zu Baubeginn Abweichungen gegeben zu haben. So besaß z. B. der Kreuzer \"Maxim Gorki\" von Indienstnahme im Oktober 1940 an vermutlich neun 4,5-cm-Flak 21-KM. Im Rahmen von Modifikationen wurden zwischen Spätsommer 1941 und Sommer 1943 wahrscheinlich auf fast allen Schiffen die 4,5-cm-Kanonen, die sich infolge der geringen Schussfolge (ca. 40 Schuss pro Minute) nicht bewährt haben sollen, vollständig von Bord gegeben und durch modernere 3,7-cm-Flak L/67 70-K Modell 1939/1940 ersetzt. Die Anzahl dieser Kanonen, die einzeln lafettiert waren, wich von Schiff zu Schiff erheblich voneinander ab, so dass keine einheitlichen Angaben gemacht werden können. Während beispielsweise die \"Kirow\" 1942/43 insgesamt 15 dieser Geschütze führte (dies wird auch im nebenstehenden Informationsblock so gehalten), besaß die \"Kaganowitsch\" um 1944 vermutlich deren 21. An Bord der \"Molotow\" sollen 1944 zeitweise sowohl ältere 4,5-cm-Flak 21-KM (6?) und neuere 3,7-cm-Flak 70-K (12?) nebeneinander genutzt worden sein. Auch die Maschinengewehrbewaffnung wuchs im Laufe der Einsatzzeit an. Die Anzahl lag 1943/44 bei bis zu 20 12,7-mm-Maschinengewehren, wobei sowohl Einzel- als auch teilweise Vierlingslafetten (hierbei handelte es sich möglicherweise um im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes gelieferte Vickers-Lafetten) zum Einbau kamen. Alle Einheiten der \"Kirow\"-Klasse besaßen sechs 53,3-cm-Torpedorohre (Typ 39Y / 53-38U) in zwei schwenkbaren Drillingsrohrsätzen, die beiderseits des Flugzeugkatapultes an Oberdeck aufgestellt waren. Die Torpedobewaffnung verblieb die gesamte Kriegszeit über an Bord und war noch 1946 auf allen Schiffen vorhanden. Daneben waren alle Kreuzer auch zum Legen von Seeminen ausgestattet, wobei beiderseits der Aufbauten Minenlegeschienen etwa von Höhe des hinteren Schornsteins bis zum Heck verliefen. Im Regelfall konnten bis zu 100 Minen (Typ KB 1940, Ankertauminen) mitgeführt werden, wobei die \"Woroschilow\" allerdings bis zu 164 Minen aufnehmen konnte (vermutlich war dies möglich, weil dieses Schiff längere Minenlegeschienen besaß).", "section_level": 2}, {"title": "Maschinenanlage.", "content": "Die Maschinenanlage der Schiffe der \"Kirow\"-Klasse bestand aus sechs ölbefeuerten Wasserrohrkesseln vom Yarrow-Normand-Typ und zwei Getriebeturbinen, welche zwei Wellen ansteuerten. Das Typschiff \"Kirow\" erhielt noch die komplette Maschinenanlage des italienischen Kreuzers \"Eugenio di Savoia\", die von Ansaldo gebaut und geliefert worden war. Die dabei genutzten Turbinen vom Belluzzo-Typ dienten den sowjetischen Ingenieuren als Vorlage für die Entwicklung eigener Turbinen (Typ TV-7), die auf allen nachfolgenden Schiffen dieser Klasse zum Einbau kamen und die sich als leistungsfähiger als die italienischen Originale erwiesen. Dies führte dazu, dass die Leistungsdaten der Maschinen der einzelnen Schiffe teils beträchtlich voneinander abwichen. Gemäß den Planungen hätte die Maschinenanlage auf zwei dreiflügeligen Propellern von je 4,67 m Durchmesser eine Leistung von 110.000 WPS gewährleisten und veranschlagt eine Höchstfahrt von 35 kn (ca. 65 km/h) ermöglichen sollen. Bei Test- bzw. sogenannten Meilenfahrten wurden diese Werte jedoch von allen Schiffen überboten. Während der Tests erreichte die \"Kirow\" – mit ihrer originalen italienischen Antriebsanlage – bei 113.500 WPS eine Höchstfahrt von 35,94 kn (66,5 km/h). Der Kreuzer \"Woroschilow\" indessen, das schnellste Schiff der Klasse, erfuhr mit den sowjetischen Turbinen bei einer Maschinenleistung von 122.500 WPS eine Höchstgeschwindigkeit von 36,72 kn (68 km/h). Allerdings wurde dieser Wert, der auch im nebenstehenden Informationsblock genutzt wird, bei einer Wasserverdrängung von etwa 8.400 ts erfahren, also nicht unter Bedingungen mit voller Einsatzverdrängung. Die leistungsstärkste Maschinenanlage (133.000 WPS) befand sich an Bord der \"Molotow\", die hiermit eine Höchstfahrt von 36,32 kn erreichte. Diese Testfahrt-Ergebnisse müssen allerdings mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden, da diese oftmals nicht mit Einsatzverdrängung und zudem mit kurzzeitiger Turbinen-Übersteuerung erzielt wurden. Unter Einsatzbedingungen dürfte die Höchstgeschwindigkeit bei etwa 33 bis 34 kn gelegen haben, womit die Schiffe aber immer noch als vergleichsweise sehr schnelle Kreuzer gelten müssen. Für gewöhnlich besaßen zumindest die letztgebauten Schiffe der Klasse einen Vorrat an Öl von maximal 1.660 Tonnen. Bei einer sparsamen Fahrtstufe von 18 kn lag die maximale Reichweite bei etwa 3.600 bis 4.200 Seemeilen. Allerdings gab es hierbei auch starke Abweichungen in den Angaben; so soll die Reichweite des schnellsten Schiffes der Klasse, der \"Woroschilow\", nur ungefähr bei 2.140 Seemeilen gelegen haben.", "section_level": 2}, {"title": "Panzerschutz.", "content": "Die Schiffe verfügten über einen 121 Meter langen und 3,4 Meter hohen Seitenpanzer – wobei 2,1 Meter über und 1,3 Meter unter der Wasserlinie lagen –, der vor dem vordersten Artillerieturm begann und bis knapp hinter den achteren Turm reichte. Bei den Einheiten des Projektes 26 lag die Stärke dieses Panzergürtels bei lediglich 50 mm, was sich im Nachgang als zu schwach herausstellte, um den Planungen entsprechen zu können (Schutz vor auf acht Kilometer Distanz abgefeuerten und im flachen Winkel einfallenden 15,2-cm-Granaten). Da dieser Panzerschutz ferner im Durchschnitt etwa 50 Prozent schwächer war als der Schutz von vergleichbaren ausländischen Kreuzertypen, erhielten die Schiffe der Projekte 26-bis und 26-bis2 einen auf 70 mm verstärkten Seitenpanzer. Das Panzerdeck, die Rauchfänge der Schornsteine, die Turmbarbetten sowie die Frontseiten der Hauptartillerietürme maßen 50 mm Dicke (Frontseiten der Türme bei den Projekten 26-bis und 26-bis2: 75 mm). Den stärksten Panzerschutz wies mit 150 mm die Stirnseite der Kommandobrücke auf (Seitenbereiche: 100 mm). Ferner verfügten alle Schiffe über eine Panzerbox von 20 mm (später 30 mm) Stärke über der Rudermaschine. Der Schutz gegen Unterwassertreffer muss als unzureichend angesehen werden. Zwar verfügten alle Einheiten über eine gute innere Unterteilung sowie einen Doppelboden, jedoch hatte aus Platzgründen auf ein Torpedoschott verzichtet werden müssen. Lediglich im Bereich der Maschinenanlage gab es seitliche Schutzbleche, die indessen nicht durchgehend waren, von nur 14 mm Stärke. Ein wirkungsvoller Schutz gegen Torpedotreffer konnte hiermit jedoch nicht gewährleistet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeugausstattung und Sensoren.", "content": "Alle Einheiten führten ab der Indienstnahme ein zwischen den Schornsteinen aufgestelltes, um 360 Grad drehbares Flugzeugkatapult. Als Vorlage dienten dabei zwei 1937 im Deutschen Reich gekaufte Dampfkatapulte des Typs K-12 von Heinkel, die auf \"Kirow\" und \"Woroschilow\" zum Einbau kamen. Die nachfolgenden Schiffe erhielten später sowjetische Eigenentwürfe (Typ ZK-1a/ZK-2b), die lose auf dem Heinkel-Modell basierten. Im Normalfall führte jeder Kreuzer zwei Bordflugzeuge des Typs Berijew KOR-1 oder (ab 1941) Berijew Be-4 (KOR-2) mit sich. Die Flugzeugausstattung wurde circa ab dem Sommer 1942 bei den Schiffen des Projektes 26 und teils des Projektes 26-bis wahlweise von Bord gegeben, um Platz für zusätzliche Flugabwehrkanonen zu schaffen. 1945 sollen nur noch \"Molotow\", \"Kaganowitsch\" und \"Kalinin\" ihre Flugzeugausstattung besessen haben. Bis spätestens 1947 wurde sie jedoch auch bei diesen drei Kreuzern ausgebaut. Die schwere Artillerie wurde über Entfernungsmesser des Typs KPD-6 bzw. KPD-3-6 gerichtet, wobei jeder Turm über ein Sechs-Meter-Basisgerät (DM-6) verfügte. Die Messdaten wurden beim Projekt 26 über das Zentralfeuerleitsystem \"Molnija\" (russisch für Blitz) verarbeitet, wobei dieses auf einem italienischen Entwurf basierende und mechanische Rechnersystem (Typ TsAS-1) als vergleichsweise leistungsfähig galt und die parallele Verfolgung mehrere Ziele sowie eine individuelle Turmfeuerleitung erlaubte. Die Schiffe der Projekte 26-bis und 26-bis2 führten ein verbessertes System (\"Molnija-ATs\"), welches auch Daten von Beobachtungsflugzeugen zwecks der Feuerleitung verarbeiten konnte. Hierbei konnten – rein rechnerisch und nicht äquivalent zur eigentlichen Schussweite betrachtet – Zieldaten über eine Distanz von bis zu 45.000 Metern erfasst werden. Als erste (und einzige) Einheit der Klasse erhielt die \"Molotow\" 1940 testweise ein frühes sowjetisches Radar des Typs Redut-K (50 KW) für die Luftraumbeobachtung. Dieses noch relativ einfache Gerät arbeitete auf vier Metern Wellenlänge und besaß eine maximale Reichweite von etwa 65 Seemeilen. Im späteren Verlauf des Krieges erhielten alle Schiffe über das Leih- und Pachtgesetz verschiedene westalliierte Radarsysteme, darunter ab 1942 britische Typ-281- und Typ-291-Luftwarngeräte. Auch US-Radarsysteme des Typs SG (Luftwarnradar, 10-cm-Wellenlänge, 16 Seemeilen Reichweite) kamen ab 1943 zum Einbau. Für die Feuerleitung der schweren 18-cm-Geschütze erhielten zumindest die beiden in Fernost gebauten Kreuzer ab 1944 zudem auch das britische Radar des Typs 284 (50-cm-Wellenlänge, zehn Seemeilen Reichweite).", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges und Beurteilung.", "content": "Die Kreuzer der \"Kirow\"-Klasse galten bei ihren Besatzungen als beliebt bzw. die \"Kirow\" selbst wurde gemäß Konteradmiral Juri Alexandrowitsch Pantelejew (der 1941/42 die Leitung des Leningrader Flottenstützpunktes innehatte) als „Liebling der Flotte“ bezeichnet. Dies lag auch daran, dass die Schiffe vergleichsweise wohnlich eingerichtet und gut lüftbar waren. Alle Einheiten verfügten über kleine Bibliotheken und Saunabereiche für die Besatzung. Zudem gab es an Bord aller Schiffe eine gut ausgestattete Zahnarztpraxis und Röntgengeräte, was zu diesem Zeitpunkt auf sowjetischen Kriegsschiffen (und auch international betrachtet) nicht üblich war. Die Kreuzer besaßen eine im Verhältnis zu ihrer Größe gute Feuerkraft und galten als überdurchschnittlich schnell. Schwachpunkte waren indessen der relativ schwache Panzerschutz sowie die unzureichenden Schutzeinrichtungen gegen Unterwassertreffer. Auch waren die Verbände insgesamt betrachtet zu schwach konstruiert worden. Neben Seeschäden in stürmischem Wetter kam es beim Feuern von Turmsalven bei den Schiffen immer wieder auch zu Schießschäden durch die Erschütterungen. Infolge verzogener Platten und Verbände verkanteten sich beispielsweise auf dem Kreuzer \"Molotow\" zweimal die Turmschwenkwerke, was dazu führte, dass das Abfeuern von Turmsalven untersagt wurde und stattdessen die Rohre nur noch nacheinander abgefeuert werden durften.", "section_level": 2}, {"title": "Einheiten der „Kirow“-Klasse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Gruppe (Projekt 26).", "content": "Besonderheiten: Seitenpanzer und Frontseiten der Hauptartillerietürme nur 50 mm stark, Panzerbox Rudermaschine 20 mm stark gepanzert, Typschiff \"Kirow\" erhielt noch die komplette Maschinenanlage des italienischen Kreuzers \"Eugenio di Savoia\". Flugzeugkatapulte von Heinkel.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Gruppe (Projekt 26-bis).", "content": "Zweites Baulos, bei welchem der Seitenpanzer der Kreuzer auf 70 mm verstärkt wurde. Die \"Molotow\" wurde 1941 als erstes sowjetisches Kriegsschiff mit einem Luftwarn-Radargerät (Redut-K) ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Gruppe (Projekt 26-bis2).", "content": "Besonderheiten: Drittes Baulos, wobei deren Schiffe beide in Fernost gebaut wurden. Bei beiden Einheiten wurde die Verstärkung des Seitenpanzers auf 70 mm beibehalten, ebenso wurden die Frontseiten der Hauptartillerietürme auf 75 mm verstärkt, die Panzerbox der Rudermaschine auf 30 mm. Erhöhung des Treibstoffvorrats auf rund 1.660 Tonnen. In der Folge stieg die maximale Wasserverdrängung dieser Schiffe auf etwa 10.400 ts an. (Dieser Wert wird auch im nebenstehenden Informationsblock genutzt.)", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzspektrum.", "content": "Während die beiden zuletzt in Fernost gebauten Einheiten infolge ihrer späten Indienstnahme keine nennenswerten Einsätze sahen, verzeichneten die beiden im Schwarzen Meer eingesetzten Kreuzer – \"Molotow\" und \"Woroschilow\" – eine rege Einsatztätigkeit. Beide Schiffe unterstützten in der Anfangsphase des deutsch-sowjetischen Krieges die Verteidigung der wichtigen sowjetischen Stützpunkte Odessa und Sewastopol, dies sowohl durch Küstenbeschießungen als auch durch Nachschub- und Evakuierungsfahrten. Im späteren Kriegsverlauf griffen beide Kreuzer mit ihrer Artillerie mehrfach auch bei Landungsoperationen ein, so etwa bei der Kertsch-Feodossijaer Operation 1941/42, bei den Kämpfen um Kertsch im Frühjahr 1942 sowie während der Nordkaukasischen Operation 1943. Nachdem im Oktober 1943 deutsche Sturzbomber südöstlich der Halbinsel Krim drei sowjetische Zerstörer versenkt hatten, ordnete Josef Stalin an, dass Schiffe von der Zerstörergröße an aufwärts nur noch mit seiner direkten Genehmigung eingesetzt werden durften, worauf die beiden Schwarzmeerkreuzer nachfolgend bis Kriegsende keine weiteren Einsätze bestritten. Die beiden bei der Baltischen Flotte eingesetzten Kreuzer – \"Kirow\" und \"Maxim Gorki\" – mussten 1941 infolge des anfangs raschen Vorrückens deutscher Heerestruppen in schneller Abfolge die Stützpunkte Libau, Riga und Tallinn räumen und nach Leningrad beziehungsweise Kronstadt verlegen. Dort wurden beide Kreuzer für die Restdauer des Krieges durch deutsch-finnische Minensperren im Finnischen Meerbusen blockiert. Obgleich beide Schiffe bei deutschen Luftangriffen mehrfach Beschädigungen erlitten, leisteten sie mit ihrer schweren Artillerie (und Flak) einen wertvollen Beitrag bei der Verteidigung Leningrads und unterstützten im Januar 1944 die letztendliche Aufsprengung des deutschen Belagerungsrings um Leningrad (Leningrad-Nowgoroder Operation). Nach Kriegsende 1945 wurden die Kreuzer der \"Kirow\"-Klasse in den frühen 1950er Jahren modernisiert und teils zu Testschiffen (Radarleitschiff, Raketentestschiff) umgebaut oder als Schulschiffe eingesetzt. Als erste Einheit stellte um 1960 (?) \"Petropawlowsk\" (bzw. vormals \"Kaganowitsch\") außer Dienst. Als letzte Einheit wurde 1974 das Typschiff \"Kirow\" nach rund 36 Jahren Dienstzeit zum Abwracken verkauft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die \"Kirow\"-Klasse (Киров) (Projekt 26 bzw. Projekt 26-bis/26-bis2) war eine sechs Schiffe umfassende Klasse Schwerer Kreuzer der sowjetischen Marine. Namensgeber der in den 1930er Jahren konzipierten Klasse (wie auch des Typschiffes) war der sowjetischer Staats- und Parteifunktionär Sergei Mironowitsch Kirow. Alle sechs Einheiten dieses Typs – die nach russischen oder sowjetischen Politikern, Militärangehörigen oder Kulturschaffenden benannt wurden – wurden kurz vor oder während des Zweiten Weltkrieges in Dienst genommen, wobei je zwei Kreuzer für die Baltische Flotte, für die Schwarzmeerflotte und für die Pazifische Flotte fertiggestellt wurden. Die Schiffe überstanden sämtliche den Zweiten Weltkrieg und wurden schließlich in den 1960er und 1970er Jahren außer Dienst gestellt. Die Kreuzer der \"Kirow\"-Klasse waren die ersten großen Kriegsschiffe, die in der Sowjetunion nach Ende des Russischen Bürgerkrieges (1922) geplant und gebaut wurden. Zudem handelte es sich um die einzige Klasse von Schweren Kreuzern, von der zeitweise geplanten Fertigstellung des im Deutschen Reich angekauften Kreuzers \"Petropawlowsk\" abgesehen, die für die sowjetische Marine gebaut wurde.", "tgt_summary": "基洛夫级巡洋舰 (26计划) 是1930年代后期苏联海军建造的六艘巡洋舰,由于后四艘稍加厚了装甲所以也称为“马克西姆高尔基级”它们是苏联建国以来第一次新建的大型舰只,设计上得到了意大利船只设计公司安萨尔多的帮助,故军舰设计与拉依蒙多·蒙特库科利号巡洋舰有直系血源关系。基洛夫级巡洋舰共建造6艘,其中有4艘在德国入侵苏联前夕下水服役,并投入对抗轴心国的战列中;2艘当时未完工的同级舰在战后完成,6艘军舰均未因战争损失,全于1970年年代因机件老化退役拆解。", "id": 2823499} {"src_title": "Li Shangfu", "tgt_title": "李尚福", "src_document": [{"title": "Jugend und Studium.", "content": "Li Shangfu wurde in Februar 1958 in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, geboren. Sein Vater war Li Shaozhu (李绍珠, 1911–1995), ein hochrangiger Offizier der Volksbefreiungsarmee, der 1934/35 den Langen Marsch mitgemacht hatte, 1953 mit der Volksfreiwilligenarmee am Koreakrieg teilgenommen hatte und ab 1954 zunächst als Stabschef, später als Kommandant der 5. Division der Eisenbahntruppen der Volksbefreiungsarmee (中国人民解放军铁道兵, eine Pioniereinheit) wesentlichen Anteil am Aufbau der Infrastruktur Chinas hatte. 1978 schrieb sich Li Shangfu an der Universität für Wissenschaft und Technik der Landesverteidigung der chinesischen Volksbefreiungsarmee in Changsha für Luft- und Raumfahrttechnik ein und trat in die Volksbefreiungsarmee ein, obwohl dies damals für Studenten nicht verpflichtend war. 1982 schloss er sein Studium mit dem Ingenieurdiplom ab.", "section_level": 1}, {"title": "Mondprogramm.", "content": "Nach seinem Studienabschluss wurde Li Shangfu zu der auf der 27. Basis der chinesischen Volksbefreiungsarmee für Erprobung und Ausbildung, besser bekannt als Kosmodrom Xichang, stationierten Einheit 63790 abkommandiert, wo er zunächst als Techniker arbeitete. Dann begann er jedoch, sich fortzubilden und studierte als Postgraduierter (研究生) am Institut für Automatisierungstechnik der Chongqing-Universität (重庆大学自动化学院). Li Shangfu stieg in der Hierarchie auf und erlebte auf dem Kosmodrom den schweren Unfall am 15. Februar 1996 mit, als eine Changzheng-3B-Trägerrakete aufgrund eines Fehlers in ihrem Trägheitsnavigationssystem auf einen Berghang stürzte und bei der resultierenden Explosion 6 Menschen ums Leben kamen sowie 57 teils schwer verletzt wurden. Im Dezember 2003 wurde Li Shangfu zum Kommandanten des Kosmodroms Xichang ernannt, im Juli 2006 wurde er zum Generalmajor befördert. Gleichzeitig fungierte als Kommandant des Kosmodromsystems (发射场系统总指挥) des Mondprogramms der Volksrepublik China und war in dieser Eigenschaft verantwortlich für den Start der Mondsonden Chang’e-1 am 24. Oktober 2007 und Chang’e-2 am 1. Oktober 2010. Beide Missionen waren erfolgreich, und im September 2013 wurde Li Shangfu als Stabschef beim damaligen Hauptzeugamt der Volksbefreiungsarmee nach Peking versetzt. Ende 2014 wurde Li Shangfu zum stellvertretenden Leiter des Hauptzeugamts befördert. Ein Jahr später wurde das Hauptzeugamt im Rahmen der Tiefgreifenden Reform der Landesverteidigung und des Militärs aufgelöst und an seiner Stelle bei der Zentralen Militärkommission die „Abteilung für Waffenentwicklung“ eingerichtet, die anders strukturiert war. Die Zuständigkeit für die Raumfahrtaktivitäten ging nun zum großen Teil an die zum 1. Januar 2016 neu gegründete Strategische Kampfunterstützungstruppe der Volksrepublik China. Als gelernter Raumfahrtingenieur wurde Li Shangfu zu der neuen Teilstreitkraft versetzt, übernahm dort den Posten des stellvertretenden Kommandeurs und fungierte gleichzeitig als Stabschef. Sein Aufgabengebiet war wieder die Betreuung des Mondprogramms, wo er nun den Posten eines Stellvertretenden Kommandanten (探月工程副总指挥) innehatte.", "section_level": 1}, {"title": "Abteilung für Waffenentwicklung.", "content": "Im August 2016 wurde Li Shangfu zum Generalleutnant befördert. Ein Jahr später, im August 2017 wurde er zum Leiter der Abteilung für Waffenentwicklung der Zentralen Militärkommission ernannt. Damit war er qua Amt auch Kommandant des bemannten Raumfahrtprogramms der Volksrepublik China. Zwei Monate später, am 24. Oktober 2017, wurde er auf dem 19. Parteitag der KPCh in das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas gewählt. Die Abteilung für Waffenentwicklung entwickelt nicht nur selbst Systeme wie den Flugzeugträger 001 oder die modulare Raumstation, sondern kauft auch Waffen aus dem Ausland, so zum Beispiel 2017 zehn russische Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-35 und 2018 Komponenten für das russische Boden-Luft-Raketen-System S-400 Triumf zur Bekämpfung von Kampfflugzeugen und Marschflugkörpern sowie von ballistischen Kurz- und Mittelstreckenraketen. Daraufhin belegte das Außenministerium der Vereinigten Staaten sowohl die Abteilung für Waffenentwicklung als Behörde als auch Li Shangfu persönlich im September 2018 auf der Basis des Countering America’s Adversaries Through Sanctions Act mit Sanktionen. Die Sanktionen untersagen es der Abteilung für Waffenentwicklung, in den USA Finanztransaktionen zu tätigen – was diese ohnehin nicht macht – und Amerikanern, mit der Abteilung in Geschäftsbeziehungen zu treten. Während an Projekten der für unbemannte Raumfahrt zuständigen China National Space Administration, wie zum Beispiel der Erkundung der Heliopause, durchaus amerikanische Wissenschaftler mitwirken, haben sich die USA damit von einer Beteiligung an chinesischen bemannten Raumfahrtmissionen und vor allem von der modularen Raumstation ausgeschlossen. Am 31. Juli 2019 wurde Li Shangfu bei einer feierlichen Zeremonie im VBA-Gebäude in Peking von Xi Jinping, dem Vorsitzenden der Zentralen Militärkommission, zum Viersternegeneral ernannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Li Shangfu (, * Februar 1958 in Chengdu) ist ein chinesischer Raumfahrtingenieur und General der Volksbefreiungsarmee. Er ist seit August 2017 Leiter der Abteilung für Waffenentwicklung der Zentralen Militärkommission und Kommandant des bemannten Raumfahrtprogramms der Volksrepublik China.", "tgt_summary": "李尚福(1958年-2月),江西兴国人,生于四川成都,中国人民解放军上将。现任中央军委装备发展部部长。中共第十九届中央委员。", "id": 537312} {"src_title": "Emma (2020)", "tgt_title": "艾瑪.", "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jane Austen, der von Eleanor Catton für den Film sehr nah am Text adaptiert wurde unter weitgehender Verwendung der originalen Dialoge des Romans. Autumn de Wilde gab mit dem Film ihr Regiedebüt. Im Oktober 2018 wurde die Besetzung mit Anya Taylor-Joy bekannt, die in der Titelrolle von Emma Woodhouse zu sehen ist. Im Dezember 2018 folgte der britische Sänger und Schauspieler Johnny Flynn, der George Knightley spielt. Die Dreharbeiten fanden an mehreren Orten in England statt: in Chavenage House in Tetbury (Gloucestershire), im Kingston Bagpuize House & Garden in Oxfordshire, in Wilton House in Salisbury und in Firle Place in Lewes, ein Haus aus der Entstehungszeit des Romans, das sich weitgehend noch im originalen Zustand befindet und das zum ersten Mal zum Spielort eines Films wurde. Autumn de Wilde konnte sich bei ihrem Debütfilm auf ein erfahrenes Team von Mitarbeitern stützen. Für das Setdesign verantwortlich war Kave Quinn, die Kostüme schuf die mit einem Oscar und vier weiteren Oscar-Nominierungen ausgezeichnete Kostümbildnerin Alexandra Byrne und verantwortlicher Kameramann war der ebenfalls mehrfach ausgezeichnete Christopher Blauvelt. Filmeditor Nick Emerson hat u. a. bereits mit Neil Jordan, Paul McGuigan oder William Oldroyd zusammengearbeitet. Die Filmmusik komponierte Isobel Waller-Bridge. Die Klaviersonate in F-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart spielt Amber Anderson selbst auf einem Hammerklavier. Das Duett „Drink To Me Only With Thine Eyes“ (Text Ben Jonson), das in England sehr populär ist, singen und spielen Amber Anderson und Johnny Flynn selbst. Das Soundtrack-Album, das insgesamt 35 Musikstücke umfasst, wurde Mitte Februar 2020 von Back Lot Music als Download veröffentlicht. Ein erster Trailer wurde im November 2019 vorgestellt. Der Film kam am 14. Februar 2020 in die Kinos im Vereinigten Königreich. Ein Kinostart in den USA erfolgte am 21. Februar 2020", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film konnte bislang 86 Prozent aller Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen und erhielt hierbei eine durchschnittliche Bewertung von 7,2 der möglichen 10 Punkte. Caryn James von \"The Hollywood Reporter\" spricht von einer weitgehend originalgetreuen Adaption, die von Autumn de Wilde wunderschön inszeniert wurde und deren Besetzung es versteht, Witz und Romantik in Einklang zu bringen. Die Periodendetails seien extravagant und manchmal überwältigend. Christopher Blauvelts Kamera sei an sich schon hübsch, von Knightleys Haus mit einer riesigen Kunstgalerie bis hin zur weitläufigen grünen Landschaft, die reizende Ausstattung von Kave Quinn könne aber von den sozialen und romantischen Themen des Films ablenken, so James. Alexandra Byrnes Kostüme fielen bis auf einen grellen Fehltritt weniger auf. Mia Goth mache Harriet zur sympathischsten und bewegendsten Figur des Films und fange deren Verwirrtheit und Unsicherheit ein. Die Filmkritikerin Antje Wessels schreibt, die zwischen abgehoben, allzu sehr bemüht menschennah und selbstbewussten changierenden Darbietung von Anya Taylor-Joy mache ganz einfach Spaß, und sie und Goth animierten sich gegenseitig zu Höchstleistungen, aus denen Letztere nochmal heraussticht. Die betonte Albernheit im Spiel sämtlicher Figuren führe nicht nur vor Augen, was für hanebüchen-platte Dialoge in Filmen und Büchern dieses Kalibers mitunter als sinnhafte Prosa verkauft werden, sie führe uns vor allem die skurrilen Gepflogenheiten und Gebräuche der feinen Gesellschaft vor Augen, so Wessels. Aufgrund der nie niederträchtig oder gar zynisch, sondern auf eine amüsant-parodistische Weise, wie es zuletzt auch schon Yorgos Lanthimos mit \"The Favourite\" gelungen sei, dürfte dieser Film durchaus Pate für \"Emma\" gestanden haben. Die Deutsche Film- und Medienbewertung versah den Film mit dem Prädikat \"besonders wertvoll\". In der Begründung heißt es, De Wilde inszeniere ungewöhnlich musikalisch und habe erkannt, dass Jane Austen im Grunde eine komische Autorin ist. So mache sie aus skurilen Figuren wie etwa Emmas phlegmatischem und hypochondrischem Vater die eigentlichen Sympathieträger des Films.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Antonia Ganz im Auftrag der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "\"Emma\" von Autumn de Wilde ist der vierte Spielfilm seit 1995 nach Jane Austens Roman. Für das Fernsehen existieren 8 weitere Fassungen als Film bzw. als Miniserie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emma ist eine Filmkomödie von Autumn de Wilde, die auf dem gleichnamigen Roman von Jane Austen basiert und am 14. Februar 2020 in die Kinos im Vereinigten Königreich kam. Ein Kinostart in den USA erfolgte am 21. Februar 2020, in Deutschland am 5. März 2020.", "tgt_summary": "是一部2020年英国喜剧剧情片,由奥特姆·德魏尔德执导,埃莉诺·卡顿撰写剧本,改编自珍·奥斯汀的1815年小说《艾玛》。其主演包括安雅·泰勒-乔伊、强尼·佛林、乔许·欧康纳、卡伦·透纳、米亚·高斯、米兰达·哈特和比尔·奈伊。", "id": 1021197} {"src_title": "Alfonso de Orléans-Borbón, 7. Herzog von Galliera", "tgt_title": "奧爾良-波旁的阿方索 (加列拉公爵)", "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Alfonso de Orleans-Borbón ist ein Mitglied der spanischen Linie des Hauses Orléans. Sein Großvater war Álvaro de Orleans-Borbón, 6. Herzog von Galliera (1910–1997). Nach dessen Tod 1997 erbte er den Titel \"Herzog von Galliera\", da sein Vater bereits 1975 verstorben war. Seine Urgroßmutter war Beatrice von Sachsen-Coburg und Gotha (1884–1996), die Tochter von Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha (1844–1900), dem zweitgeborenen Sohn von Queen Victoria (1819–1901), und dessen Ehefrau Marija Alexandrowna Romanowa (1853–1920), Tochter des russischen Kaisers Alexander II.. Als Katholik ist er von der Thronfolge im Vereinigten Königreich ausgeschlossen. Von 1994 bis 2001 war er mit der bürgerlichen Belgierin \"Véronique Goeders\" verheiratet. Der Verbindung entstammte ein Sohn.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Rennfahrer.", "content": "Alfonso de Orleans-Borbón war in den 1990er-Jahren als Rennfahrer aktiv. Er bestritt Rennen der \"International GT Endurance Series\" und ging ab 1997 für Kremer Racing in der FIA-GT-Meisterschaft an den Start. Sein bestes Ergebnis bei einem Internationalen Sportwagenrennen war der zweite Gesamtrang im Kremer K8 Spyder beim. Zweimal startete er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. 1994 erreichte er gemeinsam mit seinen Landsleuten Tomás Saldaña und Andres Vilariño im Ferrari 348 GTC-LM den elften Gesamtrang. 1995 scheiterte eine weitere Platzierung im Schlussklassement an einem Unfall.", "section_level": 1}, {"title": "Rennstallbesitzer.", "content": "Alfonso de Orleans-Borbón gründete 1999 das Rennsportteam Racing Engineering, das er heute noch leitet. Das Team war und ist in unterschiedlichen Monopostoserien engagiert. Giorgio Pantano (2008) und Fabio Leimer (GP2-Serie 2013) gewannen mit Racing-Engineering-Wagen die Fahrerwertung der GP2-Serie. Unter anderem fuhren auch Neel Jani, Filipe Albuquerque, Lucas di Grassi, Alexander Rossi, Sebastian Vettel, Sébastien Buemi, Justin Wilson und Franck Montagny für das spanische Motorsportteam.", "section_level": 1}], "src_summary": "Don Alfonso de Orléans-Borbón y Ferrara-Pignatelli, Herzog von Galliera (* 2. Januar 1968 in Santa Cruz de Tenerife) ist ein spanischer Adeliger und ehemaliger Rennstallbesitzer und Autorennfahrer.", "tgt_summary": "唐·阿方索·德·奥尔良-波旁-费拉拉-佩格纳特里(;1968年-1月2日),出生于特内里费圣克鲁斯。西班牙王子,第7代加列拉公爵。是西班牙国王斐迪南七世,法国国王路易-菲利普,维多利亚女王的后裔。因为公爵的远祖路易-菲利普的幼子与西班牙国王斐迪南七世的次女路易莎·费尔南达结婚,并入籍西班牙成为一位西班牙亲王。公爵的曾祖母是维多利亚女王的次子阿尔弗雷德王子的女儿比阿特丽丝公主。1975年阿方索的父亲先于自己去世,1997年阿方索从去世的祖父阿隆索公爵那里继承公爵头衔成为第7代加列拉公爵。", "id": 243185} {"src_title": "Du Ruiqing", "tgt_title": "杜瑞清", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Du wurde im Dezember 1943 im Bezirk Fufeng, Shaanxi, Republik China, geboren. Er schloss im September 1967 sein Studium an der Abteilung für Englisch des Xi'an Foreign Languages Institute (heute Xi'an International Studies University) ab und wurde später Fakultätsmitglied des Instituts. Er trat 1972 der Kommunistischen Partei Chinas bei. Nach dem Ende der Kulturrevolution gehörte Du 1979 zu den ersten neun Personen, die von der chinesischen Regierung zum Studium nach Australien geschickt wurden. Er erwarb 1981 einen Master-Abschluss in englischer Literatur an der Universität Sydney. Anschließend studierte er an der Brigham Young University in den Vereinigten Staaten, wo er seinen Doktortitel erhielt. Nach seiner Rückkehr nach China lehrte er weiterhin am Xi'an Foreign Languages Institute und wurde 1991 zum Professor ernannt. Im Jahr 1992 wurde ihm vom Staatsrat der Volksrepublik China eine Sonderrente für herausragende Wissenschaftler gewährt. Später war er Vorsitzender der Abteilung für Englisch, Vizepräsident (Juni 1995 bis Juli 1998) und Präsident (Juli 1998 bis März 2005) des Xi'an Foreign Languages Institute. Im April 2005 ging er in den Ruhestand. Du ist am 20. November 2019 in Xi'an im Alter von 75 Jahren gestorben.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Du war ein Begründer der australischen Studien in China. In den frühen 1980er Jahren war er einer der ersten, der australische Literatur in China unterrichtete. Unter seiner Leitung gründete das Xi'an Foreign Languages Institute im Jahr 2000 sein Australian Studies Centre, eines der ersten Zentren dieser Art in China. Er hat zahlreiche englische Lehrbücher, Anthologien englischer und westlicher Literatur und Nachschlagewerke geschrieben oder herausgegeben, einschließlich des New Century Wörterbuchs Englisch-Chinesisch (新世纪汉英大辞典). Er ist Autor des Buches \"Chinese Higher Education: A Decade of Reform and Development in English\" und veröffentlichte mehr als 50 Forschungsarbeiten. Im September 2018 verlieh ihm die China Dictionary Society ihren 4. Lifetime Achievement Award.", "section_level": 1}], "src_summary": "Du Ruiqing chinesisch 杜瑞清 (geboren im Dezember 1943, gestorben am 20. November 2019) war ein chinesischer Übersetzer, Pädagoge und akademischer Verwalter. Er war einer der Gründer der australischen Studien in China. Von 1998 bis 2005 war er Präsident des Xi'an Foreign Languages Institute. Er war Herausgeber des New Century Wörterbuchs Englisch-Chinesisch (新世纪汉英大辞典) und wurde hierfür von der China Dictionary Society mit dem 4. Lifetime Achievement Award ausgezeichnet.", "tgt_summary": "杜瑞清,男,陕西扶风人,中国英语语言文学专家,西安外国语学院原院长。", "id": 839379} {"src_title": "MRC-5", "tgt_title": "MRC-5細胞", "src_document": [{"title": "Anwendung.", "content": "MRC-5-Zellen wurden in den letzten Jahren zur Herstellung mehrerer Impfstoffe (MMR – hierbei Röteln, Windpocken, Hepatitis A und Tollwut) genutzt. Leonard Hayflick und Paul Moorhead haben Anfang der 1960er-Jahre entdeckt, dass sich Viren, die für bestimmte Impfungen benötigt werden, in menschlichen Stammzellen im Labor besser entwickeln als in tierischem Gewebe oder lebendigen Tieren. Letztere hatte man häufig vorher zur Herstellung und Kultivierung genutzt, so z. B. vorher verwendete Nierenzellen aus Affen. Bei jener Herstellungsmethode aus Nierengewebe kam es aber immer wieder vor, dass diese auch ungewollte Krankheitserreger enthielten, während die ursprünglich aus dem Fötus gewonnenen Zellen eine sichere Virus- und damit auch Impfstoffproduktion ermöglichten. Die Kultivierung auf MRC-5-Zellen klappt insbesondere bei Rötelnviren, die in abgeschwächter Form dann im Rötelnimpfstoff enthalten sind (beispielsweise bei \"Priorix\" bzw. \"Priorix-Tetra\"). Die Viren werden für den Impfstoff gereinigt und Reste der Zellkultur entfernt, können indes unter Umständen als Spuren in den Impfstoff gelangen. Gemäß PEI sind diese möglichen Reste der Zelllinienkulturen keine Inhaltsstoffe, sondern Hilfsstoffe bei der Herstellung, da sie nicht „bewusst zugefügt“ werden. Heute werden hauptsächlich neben MRC-5 auch die ebenfalls aus einem Fötus stammende Zelllinie WI-38 für die Entwicklung von einer Vielzahl von Impfstoffen eingesetzt. In beiden Fällen sind die Föten aber nicht deswegen abgetrieben worden, um aus ihnen Gewebe für die Zelllinien zu entnehmen. Außerdem wurden diese Zelllinien einmalig aus den Föten entnommen, danach wurden sie kontinuierlich vermehrt und eingefroren. Es wurde insbesondere von religiösen Gemeinschaften kritisiert, dass die MRC-5-Zelllinie (und auch WI-38) aus einem abgetriebenen Fötus gewonnen wurde. Jedoch sehen die katholische Kirche, aber auch andere Religionsgemeinschaften, die Produktion solcher Impfstoffe in Hinblick auf ihren Nutzen als gerechtfertigt an. So hatte 2003 der spätere Papst Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) gerade den Rötelimpfstoff gelobt. Auch die Päpstliche Akademie für das Leben vertritt in einer Stellungnahme 2017 den Einsatz solcher Impfstoffe als vertretbar an.", "section_level": 1}], "src_summary": "MRC-5 (\"Medical Research Council cell strain 5\", übersetzt: „Medizinischer Forschungsrat, Zellstamm 5“) ist eine diploide, menschliche Zellkulturlinie. Sie besteht aus fibroblastischen Zellen aus der Lunge eines 14 Wochen alten, männlichen Fötus. Dieser wurde im September 1966 wegen psychischer Probleme von einer 27-jährigen, sonst körperlich gesunden Mutter abgetrieben. Die MRC-5-Zellen haben nicht die Fähigkeit, Tumoren hervorzurufen, und weisen eine geringe Frequenz chromosomaler Anomalien auf.", "tgt_summary": "MRC-5(全称英国医学研究委员会细胞株5、Medical Research Council cell strain-5)是由成纤维细胞组成的二倍体人类细胞系,该成纤维细胞来自于一个14周龄流产的白人男性胎儿的肺部组织,胞体呈单一梭形。1966年9月,研究人员从原始菌株的第7代增殖分裂中,分离出了该细胞系,并且已知MRC-5细胞在约42至46代的增殖分裂中,就会达到衰老。在过氧化氢的体外诱导下,MRC-5细胞会出现早熟性衰老。MRC-5细胞可用于生产几种疫苗,包括麻疹腮腺炎德国麻疹混合疫苗、水痘疫苗和脊髓灰质炎疫苗等。", "id": 579676} {"src_title": "Minecraft Dungeons", "tgt_title": "我的世界 地下城", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Spieler muss die versklavten Dorfbewohner vom Erz-Illager befreien und dabei mehrere Endgegner bekämpfen. Er übernimmt dabei die Rolle von einem von vier Charakteren.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Im Gegensatz zum ursprünglichen Minecraft wird auf das Crafting und das Abbauen und Bauen von Blöcken verzichtet und nicht auf der Egoperspektive sondern die Isometrische Perspektive verwendet. Stattdessen steht das Kämpfen gegen Nicht-Spieler-Charaktere und das Erkunden von zufallsgenierten Dungeons im Vordergrund. Dabei soll auch das Lösen von Rätseln und Überwinden von Fallen sowie das Suchen nach Loot eine wichtige Rolle spielen. Für das Lösen von Quests oder Besiegen von Gegnern erhält der Spieler Erfahrungspunkte und Items. Einige Gegenstände sollen auch mit einer InGame-Währung erworben werden können. Die Erfahrungspunkte können für die Verbesserung von Zaubern und Fähigkeiten verwendet werden können. Pro Kategorie sollen 20 bis 30 Zauber und Fähigkeiten zur Verfügung stehen. Gesteuert wird mit Maus, Tastatur oder Gamepad. Da es kein Klassensystem gibt lassen sich Waffen und Rüstungen beliebig verwenden. Es kann im Einzelspieler oder Koop-Modus mit bis zu vier Spielern gespielt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Zusätzliche Inhalte.", "content": "Käufer der Hero-Edition erhalten zusätzlich Skins, ein Huhn als Begleiter und bekommen Zugriff auf die DLCs. Nach der Veröffentlichung wurde bestätigt, dass noch zwei DLCs kommen werden und das Spiel ebenfalls fortlaufend mit neuen Inhalten erweitert wird. Die Erweiterungen heißen \"Jungle Awakens\" und \"Creeping Winter\" und bringen neue Rüstungen, Waffen und Artefakte ins Spiel.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und Veröffentlichung.", "content": "Das Spiel wurde von Mojang Studios unter dem Creative Director Mans Olsen mit der Unreal Engine erstellt. Es wurde auf der Electronic Entertainment Expo (E3) 2019 auf der Pressekonferenz von Microsoft vorgestellt und für das Frühjahr 2020 für Microsoft Windows und die aktuellen stationären Konsolen angekündigt. Wenige Wochen vor der E3 feierte Minecraft seinen 10. Geburtstag. Auf der MineCon 2019 wurde bekanntgegeben, dass die Konsolen-Version von Double Eleven entwickelt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Shacknews bezeichnet das Spiel als lustigen Dungeon Crawler, der besonders Spaß mit Freunden macht. Das Spiel wird auch als eine Mischung aus Klötzchengrafik und dem Computerspiel Diablo beschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Minecraft Dungeons ist ein Action-Rollenspiel im Hack-and-Slay-Stil, das am 26. Mai 2020 für die Plattformen Microsoft Windows, Nintendo Switch, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht wurde. Es basiert auf dem erfolgreichen Videospiel \"Minecraft\". Es kann alleine oder online und lokal mit bis zu vier Spielern gespielt werden.", "tgt_summary": "是一款动作角色扮演游戏,为《我的世界》游戏的系列作。2020年5月26日于Windows、任天堂Switch、PlayStation 4及Xbox One等平台发行。 此游戏可单机游玩或进行至多四人的多人游戏。", "id": 360576} {"src_title": "Haitham ibn Tariq", "tgt_title": "海赛姆·本·塔里克·阿勒赛义德", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Haitham ibn Tariq ist Mitglied der Bū-Saʿīd-Dynastie, die seit 1746 die Herrscher des Omans stellt. Sein Vater war Tariq bin Taimur, der in den 1970er Jahren als Premierminister unter Sultan Qabus wirkte. Tariq bin Taimurs Bruder war der ehemalige Sultan Said ibn Taimur. Haitham war Absolvent des Foreign Service Program (FSP) der University of Oxford im Jahre 1979 und absolvierte sein postgraduales Studium am Pembroke College. Er wurde 1980 zum Leiter der Oman Football Association; er gilt als begeisterter Sportfan. Er war von 1986 bis 1994 Unterstaatssekretär des Außenministeriums für politische Angelegenheiten und wurde später zum Generalsekretär des Außenministeriums ernannt (1994–2002). Ab Mitte der neunziger Jahre amtierte er als Minister für Kulturerbe. In dieser Zeit repräsentierte er das Sultanat oft im Ausland oder empfing ausländische Gäste. Er wird als nach außen blickend und westlich orientiert beschrieben. Andererseits galt das Kulturministerium während seiner Amtszeit als Minister als schlecht organisiert. Er ist auch Vorsitzender des Komitees für die Zukunftsvision \"Oman 2040\" sowie Ehrenpräsident der \"Oman Association for the Disabled\" und Ehrenpräsident der \"Omani-Japanese Friendship Association\". Haitham ist mit Ahad bint Abdallah bin Hamad Al Saïd verheiratet und hat vier Kinder mit ihr: Dhiyazan bin Haitham Al-Saïd, Balarab bin Haitham Al-Saïd, Thuraya bint Haitham Al-Saïd und Omaima bint Haitham Al-Saïd. Sein Cousin und Vorgänger Qabus war in den 1970er Jahren kurzzeitig mit Haithams Schwester Kamila bint Tariq Al Sa'id verheiratet, wodurch Qabus auch sein zeitweiliger Schwager war.", "section_level": 1}, {"title": "Sultan von Oman.", "content": "Haithams Vorgänger Sultan Qabus hatte keine Kinder oder Geschwister, so dass seine mögliche Nachfolge nicht unmittelbar klar war. Es war aber bekannt, dass Qabus in einem versiegelten Brief einen Thronfolger bestimmt hatte. Daher kam es über die Jahre zu Spekulationen über mögliche Nachfolger, in denen auch sein Halbbruder Assad bin Tariq al Said genannt wurde. Nach Qabus' Tod am 10. Januar 2020 trat jedoch Haitham ibn Tariq die Nachfolge als Sultan von Oman an, nachdem er am Folgetag in einer Dringlichkeitssitzung des Rates von Oman in al-Bustan vor diesem einen Eid geleistet hatte. Das omanische Staatsfernsehen teilte mit, Haitham sei der neue herrschende Sultan des Landes. Qabus hatte in dem genannten Brief offenbar ihn als Nachfolger vorgesehen. Sein Titel als Sultan lautet „\"Seine Majestät\" Der Sultan von Oman“. Als Sultan bekleidet er auch die Positionen des Premierministers, des Oberbefehlshabers der Streitkräfte, des Verteidigungsministers, des Finanzministers und des Außenministers des Landes.", "section_level": 2}], "src_summary": "Haitham ibn Tariq ibn Taymur as-Sa'id (; * 13. Oktober 1954 in Maskat) ist seit dem 11. Januar 2020 der Sultan von Oman. Er ist in diesem Amt der Nachfolger seines Cousins Sultan Qabus ibn Said. Zuvor amtierte er als Minister für Kultur im Sultanat Oman.", "tgt_summary": "海赛姆·本·塔里克·阿勒赛义德(,转写:,1954年-10月13日),现任阿曼苏丹,赛义德王朝的第15代君主。他是第12任苏丹泰穆尔·本·费萨尔的孙子,第14任苏丹卡布斯·本·赛义德的堂弟。", "id": 1595849} {"src_title": "Der Unsichtbare (2020)", "tgt_title": "隱形人 (2020年電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Cecilia Kass befindet sich in einer gewalttätigen Beziehung zu einem wohlhabenden und brillanten Wissenschaftler, bis sie eines Nachts vor ihm die Flucht ergreift. Unterstützt von ihrer Schwester Emily und ihrem Jugendfreund James taucht Cecilia unter. Nachdem Cecilias Ex-Freund Adrian Selbstmord begangen und ihr einen großen Teil seines Vermögens hinterlassen hat, überkommt Cecilia allmählich das Gefühl, dass Adrian seinen Tod nur vorgetäuscht hat, um sich mit einem raffinierten Plan für das heimliche Verschwinden an ihr rächen zu können. Als ihr Leben von einer Reihe unheimlicher Zufälle geplagt wird und sie die Leben derer bedroht sieht, die sie liebt, versucht sie verzweifelt zu beweisen, dass sie von jemandem gejagt wird, den niemand sehen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Entwicklung eines neuen \"Invisible-Man\"-Films begann bereits 2007, als David S. Goyer mit dem Schreiben des Drehbuchs beauftragt wurde. Goyer blieb dem Projekt bis zum Jahr 2011 verbunden, entwickelte den Film jedoch kaum bis gar nicht weiter. Laut Ankündigungen sollte das Projekt dann als Teil des filmischen Universums namens \"Dark Universe\" von den Universal Studios im Jahr 2016 wiederbelebt werden, wobei Johnny Depp die Titelrolle des Films verkörpern und Ed Solomon das Drehbuch schreiben sollte. Nachdem der Film \"Die Mumie\" als erster Film des filmischen Universums im Jahr 2017 die Erwartungen an den Kinokassen nicht erfüllt hatte, wurden Änderungen am \"Dark Universe\" vorgenommen, um sich auf das individuelle Geschichtenerzählen zu konzentrieren und vom Konzept des gemeinsamen Universums abzuweichen. Im Januar 2019 kündigte Universal an, dass sich künftig alle Filme, die auf den \"Classic Universal Monsters\" basieren, auf eigenständige Geschichten anstatt auf Interkonnektivität konzentrieren werden. Ebenso wurde bestätigt, dass Leigh Whannell als neuer Regisseur und Drehbuchautor für den Film verpflichtet wurde und \"Blumhouse Productions\" die Produktion des Films übernehmen werde. Im März 2019 befand sich Elisabeth Moss in frühen Verhandlungen, um als eine der Hauptfiguren mitzuwirken, und trat im Folgemonat offiziell der Besetzung bei. Des Weiteren traten einen Monat später Storm Reid, im Folgemonat Aldis Hodge und Harriet Dyer und im Juli Oliver Jackson-Cohen für die Rolle des Antagonisten der Besetzung bei. Die Hauptdreharbeiten zum Film begannen am 16. Juli 2019 und wurden am 17. September 2019 in Sydney, Australien beendet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Mit einem Budget von „nur“ 7 Millionen US-Dollar, konnte der Film weltweit rund 123 Millionen US-Dollar einspielen, davon allein 65 Millionen US-Dollar im Nordamerikanischen Raum. Der Film konnte 91 Prozent der Kritiker positiv überzeugen laut Rotten Tomatoes.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand im Auftrag von Berliner Synchron.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Unsichtbare (Originaltitel: \"The Invisible Man\") ist ein US-amerikanisch-australischer Horrorfilm von Leigh Whannell. Es handelt sich um eine moderne Adaption des gleichnamigen Romans von H. G. Wells aus dem Jahr 1897 und ist eine Neuverfilmung des gleichnamigen Films von James Whale aus dem Jahr 1933.", "tgt_summary": "是一部预定于2020年上映的美国科幻心理恐怖片,由雷·沃纳尔编剧和执导。该片改编自H·G·威尔士的同名小说,为1933年隐形人 (1933年电影)的重启作。主演包括伊丽莎白·摩斯、奥利弗·杰克森-科恩、欧帝斯·哈吉、丝托姆·瑞德、哈莉特·黛尔和迈克尔·多曼。", "id": 2781947} {"src_title": "Der Spion von nebenan", "tgt_title": "間諜速成班", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der ehemalige Special-Forces-Soldat JJ ist nach seinem Militärdienst für die CIA tätig und lässt sich als Waffenhändler getarnt in die russische Mafia einschleusen. Dabei unterbindet er auf dem Gelände des stillgelegten Kernkraftwerkes Tschernobyl die Übergabe von Plutonium an die Mafia, wird dabei allerdings enttarnt und schaltet in der Folge sämtliche Anwesenden aus. Als Held gefeiert kehrt er nach Langley zurück, wird dort von seinem Vorgesetzten David Kim allerdings darüber informiert, dass es einen zweiten Plutoniumkern gab, der vom Terroristen Hassan entwendet wurde. Dieser plane laut Kim, das radioaktive Element an den Kriminellen Victor Marquez zu übergeben. Marquez benötige wiederum noch Waffenpläne, die sein verfeindeter Bruder versteckte, bevor Victor ihn umgebracht hat. Aus diesem Grund setzt Kim die Analystin Bobbi und JJ auf die Witwe von Victors Bruder für den Fall, dass sie von ihrem Schwager kontaktiert wird, an. In Chicago ziehen JJ und Bobbi und die Wohnung neben der Zielperson, die Krankenschwester Kate Newton, sowie dessen neunjähriger Tochter Sophie ein. Beide sind erst vor kurzer Zeit aus Paris in die Vereinigten Staaten gezogen und Sophie hat Probleme, in der Schule Freunde zu finden. Als Kate ihre Wohnung verlässt, nutzt JJ die Gelegenheit, versteckte Kameras im Apartment zu installieren. Diese werden allerdings schon nach kurzer Zeit von Sophie gefunden, die daraufhin das Signal zu den beiden CIA-Agenten zurückverfolgt. Dort sammelt sie auf einem Handy beweise, die JJ und Bobbi enttarnen. Mit dieser Waffe in der Hinterhand erpresst sie den ehemaligen Soldaten, sie auf eine Eisbahn zu begleiten, wo sich viele ihrer Mitschülerinnen treffen, da ihre Mutter aus beruflichen Gründen nur wenig Zeit für sie hat. Da Sophie merkt, dass unter JJs harter Schale ein sympathischer Mann steckt, und sie eine Zuneigung zu ihm verspürt, erpresst sie ihn anfangs, sodass er sie beispielsweise in die Schule begleitet oder ihr Spionagetricks beibringt. Wenig später initiiert sie, dass sich JJ und ihre Mutter näherkommen, was schließlich in einem Date der beiden mündet. Zeitgleich wird JJ immer verantwortungsvoller gegenüber der Nachbarstochter. Unterdessen verfolgen Kim und seine Mitarbeiter in Berlin die Spur von Victor Marquez, der bei einem Treffen mit Hassan in Besitz des Plutoniumkerns kommt und im Anschluss seinen Tod vortäuscht. Aus diesem Grund werden JJ und Bobbi von ihrer Mission zurückbeordert und von Kim sogar vom Dienst suspendiert, da dieser die Freundschaft zwischen dem Agenten und Sophie nicht billigt. Als sie in Chicago die ihre Sachen zusammenpacken wollen, entdeckt JJ, dass sich Marquez in Kates Wohnung aufhält. Dort sollen sich die Waffenpläne befinden, wie ihm Tage zuvor ein Bekannter seines verstorbenen Bruders verraten hat. Während er Kate, Sophie und JJ als Geiseln nimmt, findet er einen USB-Stick mit den Plänen im Halsband des Familienhundes. Die kurz darauf dazustoßenden Nachbarn Carlos und Todd stellen sich als Söldner heraus, die es ebenfalls auf die Pläne abgesehen haben. Bobbi, die das Geschehen über die versteckten Kameras mitverfolgt hat, stürmt daraufhin bewaffnet die Szenerie und kann Carlos und Todd ausschalten. Marquez kann hingegen fliehen und nimmt Sophie als seine Lebensversicherung mit sich. Als er mit einem Flugzeug die Flucht ergreifen will, kommt es zum Showdown, wo JJ, Sophie und Kate mit vereinen Kräften den Terroristen ausschalten und die Pläne sicherstellen können. In Langley werden JJ und Bobbi von Kim rehabilitiert und auf eigenen Wunsch in Chicago stationiert, wo JJ fortan eine Beziehung mit Kate führt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Oktober 2017 wurde bekannt, dass Dave Bautista einen Vertrag mit der Produktionsgesellschaft STX Entertainment abgeschlossen hat. Demnach sollte er als Hauptdarsteller in einer Actionkomödie mitwirken, die von ihm und Jonathan Meisner produziert und von Drew Simon für das Studio beaufsichtigt werden sollte. Ende Juli 2018 berichtete der Hollywood Reporter schließlich, dass mit Peter Segal ein Regisseur für den Film, welcher in der Zwischenzeit den Titel \"My Spy\" bekam, gefunden wurde. Neben Bautista und Meisner fungiert auch Chris Bender als Produzent, während des Drehbuch von den Brüdern Jon und Erich Hoeber geschrieben wurde, die zuvor in gleicher Funktion für die Filme \"R.E.D. – Älter, Härter, Besser\", dessen Fortsetzung \"R.E.D. 2\" sowie \"Meg\" tätig waren. Kurz nach dem Start der Dreharbeiten am 15. Oktober 2018 in Toronto wurde bekannt, dass sich Chloe Coleman, Kristen Schaal, Ken Jeong und Parisa Fitz-Henley der Besetzung angeschlossen haben. Am 30. November 2018 wurden die Dreharbeiten offiziell abgeschlossen. Auf der CinemaCon im April 2019 wurde ein erster Trailer gezeigt, der wenig später auch digital erschien. Zeitgleich wurde auch ein offizielles Filmposter veröffentlicht. Einen Monat vor dem ursprünglich geplanten US-Starttermin im August 2019 wurde der Film ins erste Quartal 2020 verschoben. Im Dezember desselben Jahres wurde der US-amerikanische Veröffentlichungstermin vom 10. Januar auf den 13. März 2020 erneut verschoben, um so im Zuge des Spring Breaks mehr Zuschauer gewinnen zu können. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde der Kinostart zunächst ein drittes Mal auf den 17. April 2020 verlegt. Später wurde bekannt, dass sich Amazon Studios die Vertriebsrechte für die Vereinigten Staaten und weitere Gebiete gesichert hat, wo \"Der Spion von nebenan\" am 26. Juni 2020 erscheinen soll. In Deutschland lief der Film planmäßig schon am 12. März 2020 in den Kinos an. Bereits zwei Monate später, am 15. Mai 2020, erschien \"Der Spion von nebenan\" digital. Eine Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray ist für den 3. Juli 2020 geplant.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Nico Sablik im Auftrag von Berliner Synchron.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In den Vereinigten Staaten wurde \"Der Spion von nebenan\" von der MPA als PG-13 eingestuft. In Deutschland erhielt der Film von der FSK eine Freigabe ab 12 Jahren. In der Freigabebegründung heißt es, der Film sei mit zahlreichen typischen Genreelementen und einer Mischung aus heiteren Dialogszenen und rasanter Action inszeniert. Die kleine Protagonistin werde dabei zur cleveren wie mutigen Identifikationsfigur für junge Zuschauer. Zwar könnten Kinder im Grundschulalter dennoch von einzelnen gewalthaltigen und intensiv bedrohlichen Szenen überfordert werden, doch 12-Jährige[n] [...] würden der Humor, ruhige Momente und die positive Grundatmosphäre des Films ausreichend Entlastung bieten, sodass sie den Film ohne Beeinträchtigung verarbeiten könnten.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film konnte bisher 54 % der Kritiker auf Rotten Tomatoes überzeugen und erhielt auf Metacritic einen Metascore von 42 von 100 möglichen Punkten. Tom Beasley von \"flickeringmyth.com\" steht dem Werk alles in allem positiv gegenüber. Es sei zwar ein Film, den man schon hunderte Male gesehen habe, und die bekannte Prämisse sei potenziell ein Problem, das einzigartige und überzeugende Charisma von Dave Bautista mache aber vieles gut. So sei er durch seine Unbeholfenheit sowohl für viele körperliche Albernheiten und Komik, aber auch für Herz in der Geschichte verantwortlich. Nicht nur durch die Gegensätze zur Figur von Chloe Coleman entstünde eine herzliche Chemie, auch die Beziehung zwischen \"JJ\" und \"Kate Newton\" sei überraschend zart. Während Kristen Schaal allerdings noch das Beste aus ihrer unterzeichneten Rolle mache, werde der Film zu schnell in die Grenzen seines Genres gedrängt. Dies äußere sich beispielsweise in den langweiligen und uninspirierten Actionsequenzen, die genretypisch auf Lautstärke und Wackelkamera setzen würden. Trotzdem könne der rasante Film für Beasley überzeugen, nicht zuletzt dank zahlreicher talentierter Nebendarsteller. Kathrin Häger vom \"Filmdienst\" sieht im Film hingegen überwiegend negative Aspekte. So sei Bautista laut ihr eine „Fehlbesetzung“. Durch seine starre Mimik werde seine Verkörperung eindimensional und seine Figur zu einem stumpfen Haudrauf ohne Feingefühl. Der altbekannten „Bodybuilder-trifft-einsames-Kind“-Geschichte fehle es an Dramaturgie, \"Der Spion von nebenan\" sei zudem zu undifferenziert und -reflektiert über als auch wie die Hauptfigur. Trotz der kindlichen Geschichte sei es letztendlich aufgrund der vielen Toten kein Familienfilm. Einzig das Mutter-Tochter-Gespann wird von Häger positiv hervorgehoben, das es der Geschichte gewissermaßen einen Antrieb verleihe. Zu einem ähnlichen Urteil gelangt die Filmkritikerin Antje Wessels. \"Der Spion von nebenan\" sei wie erwartet eine sich an Genreregeln haltende, durchschnittliche Komödie, die zu keinem Zeitpunkt das Potenzial habe, besser zu sein. Der Film beginne zwar amüsant, weise aber zuviele austauschbare Actionszenen auf, in denen man immerhin auf praktische Effekte gesetzt hätte. Auch wenn der Film nicht sonderlich brutal sei, währe er für Kinder zu actionlastig, für Erwachsene gäbe es hingegen zu viele „zwischenmenschliche Frösteleien“. So stelle sich die Frage nach der Zielgruppe des Filmes. Positiv hebt Wessels die Chemie zwischen den Hauptfiguren und insbesondere den „Charmebolzen“ Bautista hervor, der fast im Alleingang gegen die vorhersehbare Geschichte ankämpfe. Auch Ken Jeong könne überzeugen und sei sogar das Beste am gesamten Film, komme allerdings viel zu selten vor. Als Fazit zieht die Filmkritekerin, \"Der Spion von nebenan\" fühle sich wie eine Auftragsarbeit eines einfallslosen Drehbuches ohne Passion an.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Da im Zuge der COVID-19-Pandemie in Deutschland ab dem 12. März 2020 etappenweise bundesweit sämtliche Kinos geschlossen wurden, verzeichnete \"Der Spion von nebenan\" in Deutschland lediglich 41.777 Kinobesucher, war in dieser Zeitspanne allerdings der zweitmeistgesehene Film. Dem Budget von rund 18 Millionen US-Dollar stehen weltweiten Einnahmen aus Kinovorführungen in Höhe von 4,42 Millionen US-Dollar gegenüber.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Spion von nebenan (Originaltitel: \"My Spy\") ist eine US-amerikanische Actionkomödie von Regisseur Peter Segal aus dem Jahr 2020. In den Hauptrollen sind Dave Bautista und Chloe Coleman zu sehen. Der Film kam am 12. März 2020 in die deutschen Kinos.", "tgt_summary": "是一部2020年美国动作喜剧片,由彼得·席格执导,戴夫·巴帝斯塔、克里斯汀·沙尔、帕里莎·费兹-亨利、克萝伊·寇尔曼(英语:Chloe Coleman)和郑肯主演。该片于2020年4月17日在美国上映。", "id": 325075} {"src_title": "Bergener Schule (Meteorologie)", "tgt_title": "卑爾根氣象學派", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Durch die Entwicklung des elektrischen Telegraphen ab Mitte des 19. Jahrhunderts, mit dem Wetterbeobachtungen schnell und über größere Entfernungen kommuniziert werden konnten, etablierte sich die synoptische Meteorologie als Disziplin, die mithilfe von Wetterkarten Wettervorhersagen treffen konnte. Die Analyse der Wetterkarten basierte dabei weniger auf physikalischen Grundlagen, sondern auf unterschiedlichen praktischen Regeln und der Erfahrung des Meteorologen. Während Vilhelm Bjerknes mit seinen primitiven Gleichungen 1904 die Grundlage für eine „exakte Physik der Atmosphäre“ legte, war die numerische Lösung dieser Gleichungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch nicht möglich. Gleichzeitig stieg die Notwendigkeit für verbesserte praktische Vorhersagen durch das Aufkommen der Luftfahrt und schließlich durch den Ersten Weltkrieg. Um der ab Herbst 1917 in Norwegen herrschenden Getreideknappheit zu begegnen, erhielt Bjerknes von Ministerpräsident Gunnar Knudsen eine Förderung über 100.000 Kronen, um den bestehenden Wetterdienst auf Vestland auszuweiten und die für die Landwirtschaft wichtigen Wettervorhersagen zu verbessern. Dort etablierte er unter Mithilfe der örtlichen Bevölkerung das bis dahin dichteste Netz an Wetterbeobachtern weltweit. Aus den so gewonnenen Daten formulierte Jacob Bjerknes 1918 das „norwegische Modell“ für die Struktur außertropischer Zyklonen, d. h. dynamischer Tiefdruckgebiete in den mittleren Breiten. Dieses wurde in den folgenden Jahren von Tor Bergeron um die Okklusion und von Halvor Solberg um eine Klassifizierung der Phasen im Lebenszyklus eines Tiefdruckgebiets ergänzt. Die Bergener Schule integrierte ihr neues Modell schnell in die tägliche Routine der Wettervorhersagen für Norwegen. Gleichzeitig trugen Bjerknes und seine Mitstreiter mit Veröffentlichungen in hochrangigen Fachzeitschriften wie \"Monthly Weather Review\", der \"Meteorologischen Zeitschrift\" und \"Nature\" sowie durch Vorträge in mehreren Ländern zur hohen Popularität ihres Modells bei. Einige Wetterdienste übernahmen die neuen Methoden allerdings nur zögerlich. So zeichnete das britische Met Office erst ab 1933, das U.S. Weather Bureau sogar erst ab 1936 Fronten auf ihren täglichen Wetterkarten ein.", "section_level": 1}, {"title": "Vertreter der Bergener Schule.", "content": "Neben Vilhelm Bjerknes zählten sein Sohn Jacob, Tor Bergeron und Halvor Solberg zu den wichtigsten Vertretern der Bergener Schule. Sverre Petterssen, der spätere Astrophysiker Svein Rosseland und Carl-Gustaf Rossby arbeiteten ebenfalls zeitweilig in Bjerknes' Gruppe und erhielte ihre meteorologische Ausbildung nach den Methoden der Bergener Schule. Rossby war Anfang der 1930er-Jahre maßgeblich daran beteiligt, die Methoden der Bergener Schule in den Vereinigten Staaten zu etablieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Bergener Schule der Meteorologie () wird die Forschungsgruppe um den norwegischen theoretischen Physiker und Meteorologen Vilhelm Bjerknes bezeichnet, die ab 1917 bedeutende Beiträge zur synoptischen Meteorologie lieferte. Sie ist nach der norwegischen Stadt Bergen benannt, wo Bjerknes' Arbeitsgruppe am Geophysikalischen Institut forschte.", "tgt_summary": "卑尔根气象学派是气象学的一个学派,现代天气预报的大部分基础理论即来自该学派。", "id": 2354442} {"src_title": "Gboard", "tgt_title": "Gboard", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Erstveröffentlichung erfolgte im Mai 2016 für iOS und im Dezember für Android und ersetzte dort die Google Keyboard-App. Während die iOS-Version bei Release nur Englisch unterstützte, verfügte die Android-Version bei Release bereits über 100 Sprachen. Im August 2016 wurde für die iOS-App die Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch ergänzt. Des Weiteren wurden Design- und Personalisierungsoptionen hinzugefügt und die App um eine Funktion erweitert, die es ermöglicht Gifs passend zum Text zu finden und zu verschicken. Im April 2017 wurden 11 indische Sprachen ergänzt, womit Gboard über 22 indische Sprachen verfügt. Weitere Sprachvarianten aus anderen Sprachen wurden im März 2018 stark erweitert. Seit Juni 2017 ist es möglich Emojis mit der Hand zu zeichnen und ganze Sätze vorschlagen zu lassen anstatt nur einzelner Wörter. Eine Offline-Spracherkennung wurde im März 2019 veröffentlicht. Im April 2019 wurde Gboard um Sticker erweitert, die auch in WhatsApp versendet werden können. Im Oktober 2019 ließen sich im Gboard bis zu 916 Sprachen auswählen. Aktuell testet Google Sticker-Vorschläge basierend auf zuvor ausgewählten Emojis von dem Nutzer in der Betaphase.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Da die Tastatur für Systeme mit einem Touchscreen wie dem Smartphone oder Tablet designt wurde, müssen die Tasten auf der kleineren Fläche einfach und schnell getippt werden können. Um Rechtschreibfehler zu vermeiden und häufig verwendete Wörter ausschreiben zu lassen, soll eine integrierte Autokorrektur helfen. Die Wörter basieren dabei aus bereits zuvor eingeben Wörtern des Nutzers und Vorschlägen der Google-Suche. Weiterhin unterstützt die Tastatur das Senden von Emojis, Stickern und Gif-Dateien. Die Sprache und Schrift lässt sich ebenfalls verstellen und das Design der Tastatur lässt sich personalisieren. Texte lassen sich außerdem durch Manuelles Schreiben oder der eigenen Diktiersoftware verfassen. Weitere Funktionen sind eine Zwischenspeicher-Verwaltung eine eingebundene Google-Suchfunktion und eine Integration mit Google Übersetzer. Die Tastatur kann ein- oder zweihändig verwendet werden und deren Position und Größe angepasst werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gboard ist eine Bildschirmtastatur von Google Inc. für Android- und IOS-Geräte. Mit über einer Milliarden verzeichneten Installationen im Google Play Store, gehörten sie zu den beliebtesten Apps für Android.", "tgt_summary": "Gboard(Google键盘)是Google为Android和iOS装置开发的输入法程序,提供滑行输入及语音输入等功能,并支援输入三百余种语言。", "id": 1667290} {"src_title": "GeForce Now", "tgt_title": "GeForce Now", "src_document": [{"title": "Funktionen und Hosting.", "content": "\"GeForce Now\" besteht aus einem Netzwerk von Servern in 9 Rechenzentren in Nordamerika und 6 in Europa, die die GeForce Now-Spielbibliothek für Mitglieder in diesen Regionen als Remote-Desktop mittels Cloud Computing hosten und auf das gewünschte Gerät per Live-Streaming senden und die Steuersignal des Eingabesgerätes empfangen. In Deutschland befindet sich das Rechenzentrum in Frankfurt am Main. Die Server verwenden Nvidia-Grafikkarten und können Spiele mit einer Auflösung bis zu Full HD und 60 Bildern pro Sekunde (manchmal sogar 120 Bilder) streamen. Höhere Bildfrequenzen und eine 4K-Auflösung soll im Verlaufe des Jahres 2020 folgen. Die Wahl der verbauten Komponenten der Server passt sich den Spieler und Einstellungen an. Die Hardware der Server wird im Laufe der Zeit aktualisiert, um die Qualität der Streams zu verbessern. Der Dienst kann kostenlos mit einer zeitlichen Begrenzung von einer Stunde pro Spielesitzung und einer Warteschlange für freie Server oder durch ein monatliches Abo von 5,49 € ohne Beschränkungen und mit Raytracing-Unterstützung durch Nvidia RTX genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzungen.", "content": "Nvidia empfiehlt eine 50-Mbit /s-Internetverbindung für eine Full HD-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde. Der Dienst kann aber auch mit einer 10-Mbit/s-Leitung mit Einschränkungen in der Auslösung und Bildfrequenz genutzt werden. Ebenfalls wird eine 5 GHz W-LAN-Verbindung oder ein Anschluss über LAN empfohlen, da es sonst zu Artefakten kommen kann. Die Systemanforderungen für die Software sind gering, da das Spiel nur übertragen wird und nicht auf dem eigenen Gerät berechnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Bibliothek.", "content": "Die ursprüngliche GeForce Now-Bibliothek auf der Nvidia Shield enthielt ab März 2016 über 80 Spiele. Auf der Game Developers Conference 2016 gab Nvidia neue Lizenzvereinbarungen mit Sega und Warner Bros. Interactive Entertainment bekannt. Ein großer Teil der Bibliothek des Dienstes war zum Streamen mit einem Spiele-Abonnement verfügbar. Einige Spiele waren aber auch nur nach einem Kauf spielbar. Das Spiele-Abo wurde mit dem Release für Windows, Mac, iOS und Android entfernt und die Spiele müssen bereits vorher auf einer anderen Plattform erworben wurden sein. Ein separater Download des Spiels auf dem eigenem Gerät ist aber nicht erforderlich. Am 12. Februar 2020 nahm der Publisher Activision Blizzard seine Spiele ohne eine öffentliche Begründung aus dem Angebot. Am 22. Februar 2020 nahm auch Bethesda Softworks alle Spiele mit Ausnahme von aus der Bibliothek. Electronic Arts und Rockstar Games kooperieren bisher nicht mit dem Dienst. Am 8. März 2020 stellte ebenfalls der Publisher 2K Games die Kooperation ein, woraufhin die Spiele des Publishers aus der Bibliothek entfernt wurden. Am 21. April 2020 zogen auch die Xbox Game Studios und Warner Bros. Interactive Entertainment ihre Spiele aus dem Angebot zurück. Seit dem 28. Mai müssen Publisher ihre Spiele für GeForce Now erlauben (Opt-in). Ein Tag später startete die Computerspielvertriebsplattform Steam den Cloud-Dienst \"Steam Cloud Play\", der zusammen mit GeForce Now funktioniert, in der Beta.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Die Nvidia Shield-Version von GeForce Now wurde unter dem Namen \"NVIDIA GRID\" 2013 mit einem Spiele-Abo in der Beta-Version veröffentlicht. Am 30. September 2015 wurde der Name offiziell in \"GeForce Now\" umbenannt. Am 1. Oktober startete der Verkauf der Nvidia Shield TV mit dem Dienst in Europa. Auf der Consumer Electronics Show im Januar 2017 kündigte Nvidia eine Version von GeForce Now für Windows und Mac OS an. Im Gegensatz zur Version für Nvidia Shield handelt es sich hier um ein separates Angebot, bei dem die Benutzer den Zugriff auf einen Remotedesktop mit Zugriff auf ihre erworbenen Spielen mieten können. Anfangs sollte das Modell auf einzelne GTX-Grafikkarten und einer Preisberechnung pro Minute begrenzt werden. Dieses Modell wurde aber verworfen und durch ein monatliches Abo und eine kostenlose Version mit Einschränkungen ersetzt. Nvidia kündigte eine geplante Betaversion des Dienstes im März 2017 an, die jedoch stillschweigend eingestellt wurde. In einem Ergebnisbericht vom Mai 2017 gab Jen-Hsun Huang, der CEO von Nvidia, bekannt, dass eine Betaversion stattfinden werde, das Unternehmen jedoch noch Jahre davon entfernt sei, das richtige Verhältnis zwischen Kosten und Servicequalität zu finden für die Verbreitung der Virtualisierung eines Gaming-PCs. Ende Oktober 2017 startete Nvidia eine kostenlose und offene Beta für englischsprachige Mac OS-Benutzer in Nordamerika und Europa. Im Januar 2018 erweiterte Nvidia den Nvidia GeForce Now-Dienst um Winodows-Geräte. Aufgrund der Beliebtheit und der begrenzten Plätze auf 300 Tausend Nutzer für Beta-Tester lag die Warteschlange für weitere Tester im März 2019 bei über einer Millionen Anmeldungen. Am 4. Februar 2020 wurde der Dienst offiziell für Windows, Mac OS und Android freigegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Dienst erhielt allgemein positive Bewertungen von Nutzern im Vergleich zum konkurrierenden Cloud Gaming-Dienst Google Stadia. Als Vorteile werden unter anderem genannt, dass es bereits eine kostenlose Version gibt, der vergleichsweise günstigere Preis, dass die Spiele nicht nochmal exklusiv oft teuer für den Dienst erworben werden müssen, die vorhandene Raytracing-Unterstützung, bessere und stabile Grafikergebnisse und die adaptiven Grafikeinstellungen. Kritisiert wird hingegen unter anderem das fehlende Spiele-Abo, ein oft benötigter manueller Serverwechsel für bessere Grafikergebnisse, Framedrops und Artefakte bei einer WLAN-Verbindung, kurze Verzögerungen, die im E-Sport entscheidend sein können und das noch kleine Spiele-Angebot.", "section_level": 1}], "src_summary": "GeForce Now ist die Marke, die der Hardware-Hersteller Nvidia für seinen Cloud-Gaming-Service verwendet. Die Nvidia-Shield-Version von GeForce Now, vormals unter dem Namen NVIDIA GRID bekannt, wurde 2013 in der Beta-Version veröffentlicht. Der neue Name wurde am 30. September 2015 offiziell bekanntgegeben. Das anfangs noch enthaltene Spiele-Abonnement wurde mit der Veröffentlichung des Dienstes im Februar 2020 für Microsoft Windows, Mac OS, Android und iOS entfernt und Spiele müssen zuvor auf Vertriebsplattformen wie Steam, Uplay oder im Epic Games Store erworben worden sein, um vom Dienst erkannt zu werden.", "tgt_summary": "GeForce Now是由英伟达所运营的两项云端游戏的品牌。GeForce Now的英伟达Shield版本于2013年投入测试并于2015年12月30日揭露正式名称,其前身为英伟达GRID。GeForce Now基于订阅向用户提供寄存于英伟达服务器上的游戏库的无限制使用服务并通过流媒体传输给订阅者。特定游戏可通过“支付游玩”(Buy & Play)进行体验。此服务仅限Shield Portable、Shield Tablet和SHIELD TV设备的用户使用。", "id": 1618594} {"src_title": "Kaiserlicher Friedhof Musashi", "tgt_title": "武藏陵區", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Taishō war der erste Tennō (Kaiser), der sein ganzes Leben lang in oder um Tokio gewohnt hatte (sein Vater Meiji war in Kyōto aufgewachsen und wurde dort auch beigesetzt). Bereits zwei Monate vor Taishōs Tod am 25. Dezember 1926 war eine Verordnung zum Bau eines Mausoleums in der Nähe des damaligen Dorfes Yokoyama (heute ein Stadtteil von Hachiōji) erlassen worden. Einen Tag nach der offiziellen Trauerfeier im Shinjuku Gyoen wurde sein Leichnam hierher gebracht und am 8. Februar 1927 beigesetzt. Der Ort war insbesondere wegen seiner Erdbebensicherheit ausgewählt worden. Das Design des Mausoleums basierte auf Kaiser Meijis Grabmal \"Fushimi no momoyama no Misasagi\" () in Kyōto. Von 1931 bis 1945 betrieb die Bahngesellschaft Keiō Denki Kidō die Goryō-Linie, die den Friedhof mit dem Bahnhof Kitano verband und direkte Züge bis Shinjuku ermöglichte. 1951 kam östlich von Taishōs Mausoleum jenes der Kaiserwitwe Teimei hinzu. Das Mausoleum für Kaiser Shōwa entstand 1989, den Abschluss machte das Mausoleum für Kaiserin Kōjun im Jahr 2000. Im November 2013 bestätigte das Kaiserliche Hofamt Presseberichte, wonach Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko nicht wie ihre unmittelbaren Vorfahren traditionell in einer Erdbestattung beigesetzt werden wollen, sondern eine Feuerbestattung wünschen. Zu diesem Zweck wird der Kaiserliche Friedhof um ein Krematorium ergänzt. Die Asche soll dann in zwei kleineren individuellen Mausoleen aufbewahrt werden, die an der Westseite von Taishōs Grabmal entstehen sollen. Diese Änderung der kaiserlichen Beerdigungsriten wird das Ende einer rund 350-jährigen Tradition bedeuten.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Kaiserliche Friedhof ist eine weitläufige, halbnatürliche Parkanlage in einer hügeligen Gegend, die Wälder, Felsen und Einzelbäume umfasst. Zusätzlich zu den steinernen Mausoleen stehen dort auch kleinere Monumente und religiöse Bauten wie Torii. Die Zugangsstraße wird von Zelkoven gesäumt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kaiserliche Friedhof Musashi (jap., \"Musashi ryōbochi\") ist ein Friedhof in Japan. Er befindet sich bei Hachiōji in der Präfektur Tokio und ist nach der alten Provinz Musashi benannt. Der monumental angelegte Friedhof beherbergt Mausoleen, in denen zwei japanische Herrscher und ihre Ehefrauen beigesetzt worden sind, die Kaiser Taishō und Shōwa sowie die Kaiserinnen Teimei und Kōjun.", "tgt_summary": "武藏陵区()是位于日本东京都八王子市长房町的皇室陵寝区。目前共有大正天皇的多摩陵、贞明皇后的多摩东陵、昭和天皇的武藏野陵及香淳皇后的武藏野东陵共四座天皇皇后陵寝。昭和天皇陵墓营造以前,本称多摩御陵,后统称今名。该陵属于八王子八十八景之一,隶属宫内厅书陵部多摩陵墓监区事务所管辖。目前,陵区仅定期开放供访客参拜。大正天皇与贞明皇后陵园左方是上皇明仁与其妻上皇后美智子的陵寝预定地。", "id": 2190810} {"src_title": "Rat der Volkskommissare der RSFSR", "tgt_title": "俄罗斯苏维埃联邦社会主义共和国人民委员会", "src_document": [{"title": "Regierung der Sowjets.", "content": "Die neue Sowjet-Regierung trat 1917 unter dem Vorsitz Lenins zusammen. Der veraltete Begriff des Ministers für die einzelnen Mitglieder wurde als zu \"bourgeois\" abgelehnt und der neue Begriff des Volkskommissars nach einem Vorschlag von Leo Trotzki gebildet. Die formale Legitimation erfolgte noch am gleichen Tag, dem und wurde auf dem Zweiten Allrussischen Sowjetkongress angenommen. Im Einzelnen hieß es:", "section_level": 1}, {"title": "Koalitionsregierung.", "content": "Die linken sozialistischen Revolutionäre der anderen Parteien weigerten sich jedoch zunächst, dem Rat der Volkskommissare beizutreten. Ab dem 8. Dezember dann ging die Partei der Linken Sozialrevolutionäre eine Koalitionsregierung mit den Bolschewiki unter Lenin ein, was auch dem Wunsch einiger Akteure um Lenin entsprach. Insgesamt traten acht Linke Sozialrevolutionäre in die Regierung ein. Darunter die Volkskommissariate für Landwirtschaft (Andrej Kolegajew), Eigentum (Wladimir Alexandrowitsch Karelin), Justiz (Isaac Nachman Steinberg), Postämter und Telegraphen (Prosch Pertschewitsch Proschian). Volkskommissare ohne Portefeuille wurden Wladimir Jewgeniewitsch Trutowski und Wladimir Alexandrowitsch Algasow. Im März 1918 entschieden sich die Linken Sozialrevolutionäre aber für den Austritt aus dem Kabinett, um ihren Protest gegen den Frieden von Brest-Litowsk mit dem Deutschen Reich zum Ausdruck zu bringen.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere rechtliche Manifestierung.", "content": "Entsprechend der Verfassung der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) vom 10. Juli 1918 hatte der Rat der Volkskommissare folgende Aufgaben:", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Wirkung als Regionalregierung.", "content": "Nach der Gründung der Sowjetunion wurden die Aufgaben des Rates der Volkskommissare der Sowjetunion einerseits und des Rates der Volkskommissare des RSFSR andererseits klar voneinander getrennt. Entsprechend der Verfassung der Sowjetunion vom 31. Januar 1924 „erlässt der Rat der Volkskommissare der Sowjetunion Dekrete und Anordnungen, die für das gesamte Territorium der Sowjetunion bindend sind“ (§ 38). Er beaufsichtigte auch die Gesetzgebung der Räte der Volkskommissare der einzelnen Sowjetrepubliken (von denen die RSFSR die größte war) und er war dem Zentralen Exekutivkomitee der Sowjetunion rechenschaftspflichtig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rat der Volkskommissare der RSFSR (offiziell: Rat der Volkskommissare der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik) war die Bezeichnung der Regierung Sowjetrusslands nach der gelungenen Machtübernahme durch die Bolschewiki während der Oktoberrevolution 1917. Nach der Gründung der Sowjetunion (UdSSR) wurde daraus von 1922 bis 1946 die Unionsregierung namens Rat der Volkskommissare der Sowjetunion. Gleichzeitig bestand der Rat der Volkskommissare der RSFSR als Regierung der Unionsrepublik RSFSR weiter.", "tgt_summary": "俄罗斯苏维埃联邦社会主义共和国人民委员会()是1917年—1922年苏维埃俄国(包括乌克兰、外高加索地区和中亚地区)和1922年—1946年俄罗斯苏维埃联邦社会主义共和国(不包括乌克兰、外高加索地区和中亚地区)的最高行政机构。", "id": 2422054} {"src_title": "Bahnhof Meidaimae", "tgt_title": "明大前站", "src_document": [{"title": "Verbindungen.", "content": "Meidaimae ist ein Kreuzungsbahnhof, an dem sich zwei Linien der Bahngesellschaft Keiō Dentetsu auf unterschiedlichen Ebenen kreuzen. Auf der oberen Ebene verläuft die Keiō-Linie von Shinjuku nach Keiō-Hachiōji, auf der unteren Ebene die Keiō Inokashira-Linie von Shibuya nach Kichijōji. Die vom Verkehrsaufkommen her bedeutendere Strecke ist die Keiō-Linie. Mit Ausnahme des \"Keio Liner\" halten in Meidaimae sämtliche Schnell-, Eil- und Nahverkehrszüge. Diese verkehren in westlicher Richtung nach Keiō-Hachiōji, Takaosanguchi und Hashimoto, in östlicher Richtung verkehren sie nach Shinjuku oder werden dort zur Toei Shinjuku-Linie durchgebunden. Tagsüber werden stündlich bis zu 21 Züge angeboten, während der morgendlichen Hauptverkehrszeit sogar 27. Auf der Keiō Inokashira-Linie verkehren Eil- und Nahverkehrszüge abwechselnd alle sechs bis acht Minuten, was zusammen einen Drei- bzw. Vierminutentakt ergibt; während der morgendlichen Hauptverkehrszeit fahren nur Nahverkehrszüge in einem Zwei- bis Vierminutentakt. Der Bahnhof wird nicht von Buslinien bedient.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der dreigeschossige Turmbahnhof steht im Norden des zum Bezirk Setagaya gehörenden Stadtteils Matsubara. Etwa 200 Meter weiter nördlich liegt im Bezirk Suginami der Izumi-Campus der Maiji-Universität. Von Osten nach Westen ausgerichtet ist der Bahnhofteil der Keiō-Linie. Er befindet sich im Obergeschoss auf einem Viadukt und besitzt zwei Gleise an zwei vollständig überdachten Seitenbahnsteigen. Beinahe rechtwinklig dazu erstreckt sich der von Süden nach Norden ausgerichtete Bahnhofteil der Keiō Inokashira-Linie. Dieser befindet sich auf der untersten Ebene in einem Einschnitt und verfügt ebenfalls über zwei Gleise an zwei teilweise überdachten Seitenbahnsteigen. Aufgrund unterschiedlicher Spurweiten (1372 mm bzw. 1067 mm) besteht keine Gleisverbindung zwischen beiden Strecken. Im Erdgeschoss zwischen den Verkehrsebenen ist unter dem Viadukt das Empfangsgebäude angeordnet, das die Funktion einer Verteilerebene übernimmt. Dort stehen auch die Bahnsteigsperren. Treppen, Aufzüge und Rolltreppen stellen die Verbindung zu den Bahnsteigen her. Im Februar 2001 installierte die New Energy and Industrial Technology Development Organization auf den Bahnsteigdächern eine Solaranlage, die den gesamten Strombedarf des Bahnhofs vor Ort produziert. An die Nordwestseite des Bahnhofs angebaut ist das Einkaufszentrum \"Frente Meidaimae\" (), das wie die Bahngesellschaft zur Keio Group gehört (\"Frente\" ist spanisch und bedeutet „Front“). Im Fiskaljahr 2018 nutzten durchschnittlich 110.244 Fahrgäste täglich den Bahnhof.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Keiō Denki Kidō\" eröffnete am 15. April 1913 das erste Teilstück der Keiō-Linie zwischen Sasazuka und Chōfu. Am selben Tag nahm sie auch den Bahnhof Kayakukomae () in Betrieb, der nach einem nahe gelegenen Schießpulverdepot der Kaiserlich Japanischen Armee benannt war. 1917 erfolgte die Umbenennung in Matsubara (), nach dem gleichnamigen Dorf in der Nähe. Am 1. August 1935 eröffnete eine weitere Bahngesellschaft, die \"Teito Dentetsu\", den ersten Abschnitt der heutigen Keiō Inokashira-Linie zwischen Shibuya und Inokashira-kōen. Ihr Bahnhof grenzte unmittelbar an den älteren, trug aber den Namen Nishi-Matsubara (, dt. „West-Matsubara“). In den frühen 1930er Jahren entstand auf dem Gelände des früheren Schießpulverdepots der Izumi-Campus der Meiji-Universität, weshalb beide Bahnhofteile am 8. Februar 1935 den neuen gemeinsamen Namen Meidaimae („vor der Meiji-Universität“) erhielten. 1942 ging die \"Keiō Denki Kidō\" im Daitōkyū-Konglomerat auf, zwei Jahre später auch die \"Teito Dentetsu\", womit der Bahnhof nun unter der Kontrolle einer einzigen Bahngesellschaft stand. Mit der Auflösung des Konglomerats war ab 1. Juni 1948 die \"Keiō Teito Dentetsu\" (seit 1998 Keiō Dentetsu) zuständig. Der Bahnhof wurde seither mehrmals erweitert und modernisiert, um mit der wachsenden Fahrgastzahl Schritt zu halten. Am 24. Mai 2007 erfolgte die Eröffnung des Einkaufszentrums \"Frente Meidaimae\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Meidaimae (jap., \"Meidaimae-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū. Er wird von der Bahngesellschaft Keiō Dentetsu betrieben und befindet sich im Tokioter Bezirk Setagaya. Benannt ist er nach der Meiji-Universität (, \"Meiji daigaku\" oder kurz, \"Meidai\").", "tgt_summary": "明大前站()是位于日本东京都世田谷区松原二丁目,属于京王电铁的铁路车站。", "id": 290550} {"src_title": "Chinesische Staatsangehörigkeit", "tgt_title": "中華人民共和國國籍法", "src_document": [{"title": "Historisches.", "content": "Die verschiedenen chinesischen Kaiserreiche unterschieden schon seit der Tang-Dynastie ab 645 zwischen chinesischen und fremden, barbarischen Ausländern. Auch die Mandschus der 1645–1911 herrschenden Qing-Dynastie behielten die Trennung bei. Kenntlich waren verschiedenen „Nationalitäten“ an äußeren Merkmalen wie (vorgeschriebener) Kleidung oder Haartracht, z. B. den „Rattenschwanz“ genannten Zopf der Han-Chinesen. Untertanen der Qing-Dynastie waren aber nicht Bürger im Sinne modernen Nationalstaatsverständnisses. Auf eine genauere Definition von „Chinese“ bzw. Ausländer konnte vor 1860 verzichtet werden, da Ein- und Ausreisemöglichkeiten beschränkt bzw. strafbewehrt waren. So hatte man sich schon durch genaue Grenzziehung im fast leeren Mandschu-Schutzgebiet zwischen der und den Grenzflüssen Amur und Tumen von der Chosŏn-Dynastie vertraglich abgegrenzt. Als chinesischer/mandschurischer Untertan kraft Geburt galt jedes Kind eines Untertans der Qing-Dynastie, auch bei Geburt im Ausland (klassisches ius sanguinis). Außerdem ging man davon aus, dass jede im Lande lebende Person Untertan sei, solange das Gegenteil nicht bewiesen war (ius soli). Allgemein galt: „Einmal Chinese, immer Chinese.“ Personen, die keine Kinder chinesischer Eltern waren, aber auch den Nachweis fremder Staatsangehörigkeit nicht erbracht hatten, konnten durch Eheschließung nach chinesischem Ritus oder Einbürgerung auf Antrag Chinese werden. Eine Chinesin, die einen Ausländer heiratete, verlor ihre chinesische Staatsbürgerschaft. Wichtiger für den Status des Einzelnen während der feudalen Zeit war das Stadtbürgerrecht, das erst in der dritten Generation ersessen wurde und z. B. das Recht mitbrachte, an den lokalen Beamtenprüfungen teilnehmen zu dürfen. Russland und China regelten im Vertrag von Nertschinsk 1689, dass sie in der Grenzregion die Gerichtsbarkeit jeweils über ihre eigenen Untertanen ausübten. Zwischen der Chosŏn-Dynastie, Korea war unter nomineller Oberhoheit der Qing-Dynastie, und den Russen wurden 1886/91 vertragliche Abgrenzungen getroffen. Im späten 19. Jahrhundert war es üblich, dass eine heiratende Frau in fast allen Ländern der Welt automatisch die Staatsbürgerschaft des Ehemanns erhielt („unterliegt der Jurisdiktion, der auch ihr Gatte unterliegt“). Das chinesische Kaiserreich schloss Abkommen, u. a. 1889 mit Italien und 1888 dem Deutschen Reich, die vorsahen, dass die jeweils andere Seite über solche Ehen über offizielle Kanäle Meldung machen musste. Erst danach wurde der Wechsel wirksam.", "section_level": 1}, {"title": "Staatsangehörigkeitsgesetz 1909.", "content": "Als Vorlage diente das japanische Staatsangehörigkeitsgesetz 1899. Zweck der Regelung war es, vor allem den Status der zahlreichen Auslandschinesen zu klarifzieren, d. h. diese als „Chinesen“ dem Reich zu sichern. Gleichzeitig erlassene Zusatzbestimmungen regelten Fragen im Zusammenhang mit Aufgabe der Staatsbürgerschaft ohne Genehmigung und Meldepflichten bei Auslandsaufenthalt. Staatsangehörigkeitsfragen wurden von der örtlich zuständigen Behörde an das Innenministerium geleitet. Zustimmende Entscheidungen waren ab dem Tage der Bekanntmachung wirksam, zusätzlich wurden Urkunden ausgestellt. Kaiserlich-chinesische Staatsangehörige waren per Geburt: Zur auf Antrag möglichen Einbürgerung war es notwendig, dass der Antragsteller unbescholten, nach seinem Heimatrecht volljährig und mindestens 20 Jahre alt war. Man musste mindestens zehn Jahre durchgehend in China gelebt haben, „guten Charakters“ und finanziell abgesichert sein. Abzugeben war auch eine beglaubigte Erklärung, „auf ewige Zeiten die chinesischen Gesetze befolgen zu wollen.“ Die Einbürgerung eines Mannes schloss Ehefrau (die für sich allein keinen Antrag stellen durfte) und minderjährige Kinder mit ein, jedoch nur dann, wenn sie nach heimatlichem Recht hierdurch jene Staatsangehörigkeit (automatisch) verloren. Eingebürgerte waren 10‒20 Jahre von höheren Beamtenstellen, Offiziersdienst und als Mandatsträger in Stadträten usw. ausgeschlossen. Automatisch eingebürgert wurden einheiratende Frauen, Personen, die von einem Chinesen adoptiert werden, uneheliche Kinder einer Chinesin, wenn der ausländische Vater sie nicht anerkannte. Verdiensteinbürgerungen, ggf. ohne Vorbedingungen, genehmigte das Innenministerium nach Zustimmung des Außenministeriums. Entlassung aus der chinesischen Staatsbürgerschaft ‒ die sich auch auf Frau und Kinder erstreckte ‒ war auf Antrag möglich. Sie wurde verweigert, solange noch straf- oder zivilrechtliche Gerichtsverfahren anhängig waren, Steuern ausstanden, Militärdienst zu leisten war, oder bei noch im aktiven Dienst stehenden Beamten. Bei falschen Angaben war Widerruf durch die Behörde möglich, ggf. kam der Antragsteller 6–12 Monate in Haft. Wer die Staatsangehörigkeit verlor, durfte nicht länger im Lande bleiben und hatte eventuellen Grundbesitz innerhalb eines Jahres zu verkaufen. Witwen und geschiedene Frauen konnten sich nach Tod/Scheidung auf Antrag mit ihren minderjährigen Kindern wieder einbürgern lassen. Ansonsten war, wenn genehmigte Entlassung stattgefunden hatte, drei Jahre Daueraufenthalt nötig, um wieder eingebürgert werden zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Gebiete mit Sonderstatus.", "content": "Gerade in den Pachtgebieten, als da waren Weihaiwei, Kiautschou, Kwangtung, Kuang-chou-wan, hatten die dortigen Chinesen ein Interesse daran eingebürgert zu werden, da sie dann in den Genuss der Rechte eines Exterritorialen im restlichen China kamen. Im Gegensatz zu anderen Ausländern konnten sie sich in China frei bewegen und durften sogar Land besitzen. Die Mächte hatten jedoch höchst unterschiedliche Praktiken. Während die Briten jedem Eingeborenen entweder als “british subject” oder “protected person” Schutz gewährten, waren die Deutschen in kolonialen Staatsbürgersachen ausgesprochen restriktiv. Vergleichsweise großzügig waren die Portugiesen, Frankreich verlangte für das volle Bürgerrecht ein Mindestmaß an westlicher Bildung.", "section_level": 2}, {"title": "1912 bis 1948.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staatsangehörigkeitsgesetz 1912.", "content": "Bald nach dem Regimewechsel erging am 19. November 1912 ein neues Gesetz, das per Präsidentenerlass vom 31. Dezember 1914 geändert in Kraft gesetzt wurde. Ausführungsvorschriften, die den Dienstweg, einheitliche Formulare und Formvorschriften regelten, ergingen am 3. November 1913 und wurden am 12. Februar 1915 geändert. Bescheide in Staatsbürgersachen traten nun am Tage ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft. Formal änderte sich wenig, jedoch wurde die Gliederung neu gefasst. Die Wartefrist für Einbürgerungen wurde auf fünf Jahre verkürzt, für einheiratende Männer reichten drei Jahre Wohnsitz in China. Auch für Halb-Chinesen, (volljährige) Kinder von Auslandschinesen ohne chinesische Staatsbürgerschaft, in China geborene Ausländer usw. gab es Erleichterungen. Die Sperrfrist für hohe Ämter wurde halbiert, im Militär blieben nur die Generalsränge verboten. Ebenso möglich blieben Verdiensteinbürgerungen unter erleichterten bzw. ohne Vorbedingungen. Die Entscheidung hierüber lag nun beim Ministerrat, ab 1915 beim Präsidenten. Die Wiedereinbürgerung war nicht mehr an drei Jahre Aufenthalt im Lande gebunden. Es wurden jedoch guter Leumund und finanzielle Stabilität gefordert. Die Verlustgründe blieben im Kern unverändert, es änderten sich nur einige Punkte zum Verfahren und der Antragserfordernis.", "section_level": 2}, {"title": "Staatsangehörigkeitsgesetz 1929.", "content": "Ein neues Staatsangehörigkeitsgesetz erging am 5. Februar 1929.
Notwendig geworden war es, da das neue Zivilgesetzbuch fundamentale Änderungen im Familienrecht brachte. Die Zuständigkeit lag beim Innenministerium. Zu beachten ist, dass während der „Nanking-Dekade“ (1927–37) nur ein kleiner Teil Chinas unter administrativer Kontrolle National-Chinas stand. Weiterhin gab es eine „Verordnung über die Bestätigung der Staatsangehörigkeit der Auslandschinesen“ Solche Urkunden wurden dreisprachig ausgestellt, waren unbefristet gültig und konnten die Namen minderjähriger Kinder enthalten. Hinsichtlich der Bedingungen über Erwerb und Verlust änderte sich im Kern wenig. Einbürgerungen eines Mannes schlossen Ehefrau und minderjährige Kinder automatisch mit ein. Es galt, dass auch bei freiwilliger Annahme einer fremden Staatsbürgerschaft die chinesische nur dann verloren geht, wenn hierzu eine Genehmigung erteilt wurde. Ein Erlass des Innenministeriums bestimmte, dass auch Kinder aus der Ehe eines Überseechinesen mit einer Ausländerin chinesische Staatsbürger ab Geburt sind. China ratifizierte die „Haager Konvention zu Fragen der Staatsangehörigkeit 1930“ am 14. Februar 1935.", "section_level": 2}, {"title": "Seit der Befreiung.", "content": "Ein wichtiges Nachweiselement für Staatsangehörigkeitssachen sind die Haushalts-Stammbücher, zugleich Wohnortsnachweis, die man auf dem Festland als \"Hukou-Bücher\" () bezeichnet. Für deren Führung und Annahme von Staatsangehörigkeitssachen ist das regionale “Public Security Bureau” () zuständig. Entscheidungen fällt dann das Ministerium für Öffentliche Sicherheit, das seit 23. Januar 1956 zuständig ist. In der Übergangszeit nach der Befreiung galten national-chinesische Gesetze nur dann weiter, wenn sie als „nicht das Volk unterdrückend“ genehmigt wurden. Eine solche Genehmigung für das Staatsangehörigkeitsgesetz 1929 wurde nie verkündet. Jedoch handelte die Regierung des Volkes in Rechtsfragen wie auch sonst stets pragmatisch, so dass die Prinzipien, unter Berücksichtigung der Gleichberechtigung der Frau, weiter Anwendung gefunden haben dürften. Somit galt, dass eine Frau nicht mehr automatisch der Staatsangehörigkeit des Mannes folgt, sei es bei Heirat oder Wechsel seinerseits. Auch Kinder mit nur einem chinesischen Elternteil werden ab Geburt Chinesen, unehelich Geborene waren weiter ausdrücklich anzuerkennen. Die zu beantragende Entlassung aus der Staatsbürgerschaft blieb genehmigungspflichtig. Wiedereinbürgerungen heimkehrender Überseechinesen erfolgten ab den 1950er Jahren unbürokratisch, unter Verlust fremder Staatsbürgerschaften. 1949‒61 kehrten über eine halbe Million Auslandschinesen auf das Festland heim. Auf Entlassungsgenehmigungen für im Ausland Lebende wurde nach 1954 verzichtet. Seit 1956 gestand man Überseechinesen mit Doppelstaatsbürgerschaft die freie Wahlmöglichkeit zu. Angesichts der großen Zahl in Indonesien lebender Auslandschinesen schlossen die beiden Länder am 22. April 1955 einen Vertrag über die doppelte Staatsangehörigkeit. Vorgesehen war eine Optionsfrist volljähriger, mündiger Doppelstaaatler innerhalb zwei Jahren. Ehefrauen durften selbst entscheiden. Tausende der sogenannten \"Yìnní guīqiáo\" () kehrten nach China zurück. Wurde eine Optionserklärung nicht abgegeben, so galt die Staatsbürgerschaft des Vaters als automatisch anzuwendendes Anknüpfungsmerkmal. Der chinesisch-birmanische Grenzvertrag vom 1. Okt. 1960 gab Personen in betroffenen Gebieten die Option der Annahme innerhalb von zwei Jahren bzw. des ungehinderten Umzugs. Ähnlich waren die Regelungen der Übereinkunft mit Nepal bezüglich in Tibet wohnender nepalischer Doppelstaatler. Sie konnten innerhalb eines Jahres, sofern sie älter als 18 Jahre waren, für China optieren. Gemeinsame Erklärungen zur freien Wahlmöglichkeit bei Doppelstaatlern verfasste man mit Malaysia (31. Mai 1974), den Philippinen (9. Juni 1975) und Thailand (1. Juli 1975) aus Anlass der diplomatischen Anerkennung der Volksrepublik.", "section_level": 1}, {"title": "Staatsangehörigkeitsgesetz 1980.", "content": "Doppelte Staatsangehörigkeit ist nicht vorgesehen und wird nicht anerkannt. Die seit 1956 geübte Praxis, nicht mehr auf Entlassungsgenehmigungen zu bestehen, wenn ein Chinese freiwillig eine fremde Staatsbürgerschaft annimmt, wurde nun offiziell. Durch Geburt im Inland wird jedes Kind eines/r Chinesen/in oder Staatenlosen chinesischer Staatsbürger. Bei Geburt im Ausland gilt die Einschränkung, dass dies nicht gilt, wenn einer oder beide Elternteile durch Geburt eine andere Staatsangehörigkeit haben oder sich dort dauerhaft niedergelassen haben. Problematisch sein kann die Geburt eines Kindes mit einem chinesischen Elternteil im Inland, wenn keine Gebärgenehmigung des 2013 aufgelösten Familienplanungsamtes vorliegt, da dann die Eintragung des Neugeborenen ins \"Hukou\" verweigert wird. Zugleich ist Anerkennung einer per \"ius sanguinis\" zugleich erworbenen ausländischen Staatsbürgerschaft verboten. Einbürgerungen, die sich nie auf Familienangehörige auswirken, es sei denn es ergeht ein entsprechender Antrag, sind möglich für in China Ansässige oder, wenn enge familiäre Bindungen bestehen. Verfassungs- und Gesetzestreue wird erwartet. Wiedereinbürgerungen sind „aus gutem Grund“ möglich. In beiden Fällen gehen fremde Staatsbürgerschaften verloren. Einbürgerungen „echter“ Ausländer, d. h. nach chinesischer Definition Nicht-Angehöriger der 56 anerkannten ethnischen Gruppen (was Vietnamesen und Koreaner einschließt), kommen kaum vor. Die Volkszählungsdaten für 2000 wiesen 941 im Lande lebende Eingebürgerte nach, zehn Jahre später waren es 1448. Verlustgrund bleibt die freiwillige Annahme einer fremden Staatsangehörigkeit. Auf Antrag entlassen werden kann man, wenn enge familiäre Bindungen zu einem Ausländer bestehen oder der Daueraufenthalt im Ausland ist bzw. es sonst einen guten Grund gibt. Besondere Regeln gelten für Macau und Hongkong.", "section_level": 2}, {"title": "Gebiete nicht unter direkter Verwaltung der VR China.", "content": "Obwohl alle Bürger der drei heute bestehenden Gebiete mit Sonderstatus juristisch alle „chinesische Staatsbürger“ sind, gibt es bei Reisen eine verwirrende Vielzahl von erforderlichen (Aufenthalts-)Erlaubnissen und Passersatzpapieren, so das z. B. \"Kinmen-Matsu Permit\" () für Personen mit Haushaltsregister in Kinmen, den Matsu- oder Penghu-Inseln zur Fahrt aufs Festland.", "section_level": 1}, {"title": "Taiwan.", "content": "Zur Zeit japanischer Verwaltung 1895–1945 waren die chinesischstämmigen Bewohner japanische Untertanen mit eingeschränkten Bürgerrechten. Anfangs behielten sie ihre „chinesische Nationalität“ bei, so dass vereinfacht Reisen auf das Festland möglich waren. Das Staatsangehörigkeitsgesetz 1929 galt zunächst weiter. Die Verordnung über auf Antrag auszustellende Staatsangehörigkeitsbescheinigungen wurde zum 6. Oktober 1956 neu gefasst. Seit 1948 herrschten die Reste der Kuomintang-Regierung nur noch über die Insel Taiwan, die von China als „abtrünnige Provinz,“ nicht jedoch eigenes Staatswesen betrachtet wird. Aufgrund, auch militärischer, Unterstützung des großen Bruders USA blieb das nationalchinesische Regime bis 1971 als offizieller Vertreter Chinas in der UNO. Die Amerikaner entzogen ihnen erst 1979 die diplomatische Anerkennung, garantierten aber weiterhin militärischen Schutz. Angesichts wirtschaftlicher Stärke betrachten viele Staaten, unter formaljuristischen Verrenkungen, die Inselverwaltung als eigenes Land. Sie erfüllt auch die Bedingungen der Definition eines Staates nach der Konvention von Montevideo. Bei den dortigen Bewohnern handelt es sich um „Bürger Chinas, die in Taiwan leben.“ Seit Ende 2015 können sie sich, nur mit geringen Einschränkungen hinsichtlich Landerwerbs, im befreiten Teil Chinas niederlassen. Genaueres regelt ein Sondergesetz, in dem die Übertragung eines Haushaltsregisters an einen Ort auf dem Festland gleichbedeutend mit der Annahme der Staatsbürgerschaft ist. Das Staatsangehörigkeitsgesetz von 1929 gilt im Machtbereich der Provinzverwaltung von Taiwan geändert weiter. Der bis 1991 behauptete Alleinvertretungsanspruch des KMT-Regimes ließ sich schlecht mit dem 1929 propagierten strikten Abstammungsprinzip vereinen, so dass man bei ansiedlungswilligen Überseechinesen doppelte Staatsbürgerschaft (stillschweigend) tolerierte. Nicht-chinesische Gastarbeiter wurden erst ab 1989 ins Land gelassen, deren Aufenthalt aber auf nicht-verlängerbare drei Jahre beschränkt, so dass Einbürgerungen nur im Zusammenhang mit den seit den 1980er Jahren zu zehntausenden einheiratenden Prostituierten aus Südostasien vorkamen. Nach Taiwan kommende Chinesen vom Festland werden rechtlich wie andere Ausländer behandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Reform im Jahre 2000.", "content": "Die am 2. Februar 2000 in Kraft getretenen Gesetzesänderung ermöglichte die eigenständige Einbürgerung von Drittstaatlern. Erleichterungen gab es auch für Doppelstaatler bei der Annahme gewisser Positionen im Staatsdienst. \"Ius soli\" galt weiterhin nur für Findelkinder oder Nachkommen Staatenloser. Unter den 84.513 Antragstellern zwischen 1982 und 2015 waren keine 1500 aus entwickelten Ländern. Einbürgerung ist vor allem attraktiv für einheiratende Frauen aus Südostasien (durchschnittlich 90–95 Prozent aller Antragsteller jener Jahre), da Zugang zum staatlichen Krankenversicherungssystem an den Besitz einen Familienbuchs gebunden ist, d. h. Besitz der Staatsangehörigkeit. Die ausländerrechtlichen Vorschriften für Gastarbeiter sind weiterhin so, dass sie die fünfjährige Wartefrist nicht erreichen können. Hochqualifizierte Ausländer () können ein \"Alien Permanent Resident Certificate\" () bekommen. Seit Dezember 2017 besteht die Möglichkeit für sie, falls sie die international wenig attraktive chinesische Staatsbürgerschaft beantragen, nicht länger ihre bisherige aufzugeben. Investoren, die mindestens NT$ 6 Mio. in eine private Firma einbringen, können, wenn sie einen ortsansässigen Bürgen haben, meist nach drei Jahren Daueraufenthalt Einbürgerung beantragen. Alternativen sind die Schaffung von mindestens fünf Arbeitsplätzen und ein Investenment von über NT$ 15 Mio. oder der Kauf von Staatsanleihen für NTD$ 30 Mio. Während der Kolonialzeit regelte zunächst der British Nationality and Status of Aliens Act 1914 die Staatsangehörigkeit einheitlich für “British Crown Dominions”.", "section_level": 3}, {"title": "Hongkong.", "content": "Später erging der British Nationality Act 1948 der den Status kolonialer Untertanen (“British subjects”) regelte. Der seit 1. Jan. 1983 gültige British Nationality Act 1981 war absichtlich so gestaltet, dass Hongkong-Chinesen möglichst nicht als volle britische Bürger ein Aufenthaltsrecht für Großbritannien erhalten konnten. Sie erhielten den Status eines \"British Dependent Territories citizen\" (BDTC), was bis zur Übergabe 1997 durch Registrierung zu einem British National (Overseas) (BNO), mit Daueraufenthaltsrecht in Hongkong, „aufgewertet“ werden konnte. Es gab ein zusätzlich aufgelegtes, wodurch man einer kleinen Zahl von Staatsdienern und Wohlhabenden erlaubte, britische Vollbürger zu werden. Chinesische Regierungen erkennen den, nicht vererbbaren, BNO-Status nicht an. Viele Bürgerrechte in Hongkong (und Macau) sind nicht an die chinesische Staatsangehörigkeit, sondern das Daueraufenthaltsrecht gebunden. Ansonsten gilt jedoch das Gesetz von 1980 seit dem Souveränitätswechsel auch in diesen Territorien (SAR). Das heißt auch, dass alle in diesen beiden Gebieten geborenen Kinder mit auch nur einem chineschen Elternteil Chinesen sind, deren eventuell bestehende zweite Staatsangehörigkeit von China nicht anerkannt wird. Beim \"Immigration Department\" in Hongkong lassen sich mit durchschnittlich 1500 Personen pro Jahr (2014/15) deutlich mehr Personen einbürgern als auf dem Festland. Festlandchinesen, die sich im Rahmen von Familienzusammenführung in den SAR niederlassen wollen, müssen ein sogenanntes \"One-Way Permit\" beantragen, für das es lange Wartezeiten und Quoten gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Macau.", "content": "Portugal, dessen Oberhoheit über Macau China formal erst 1887 anerkannte, war in Einbürgerungsfragen immer großzügig. Grundvoraussetzung war vor allem der „Besitz eines Herdes,“ d. h. eines eigenständig wirtschaftenden Haushalts. Mischlinge (“Macanese”) galten als Portugiesen. Aktuell vor dem Souveränitätsübergang war das strengere portugiesische Staatsangehörigkeitsgesetz von 1981. Trotzdem wurden vor 1999 an rund 100.000 Personen portugiesische Pässe vergeben, obwohl nur etwa ein Prozent der gut halben Million Einwohner diese Sprache beherrschten. Aufgrund des komplexen Verhältnisse gibt es für Einwohner Macaus eine Vielzahl von Ausweisdokumenten zu Reisezwecken. Zum einen den portugiesischen Personalausweis (genannt \"C. I.\", port.: \"Cartão de Cidadão\"), die \"Macau Resident Identity Card\" zum Nachweis des Daueraufenthaltsrechts (nach sieben Jahren), dazu für Chinesen den \"Macao Special Administrative Region passport\" und für nicht-permanent ansässige Ausländer den Sonderreiseausweis für Hongkong. Spezielle Ausweise benötigen Chinesen auch, die z. B. Familie auf dem Festland besuchen wollen. All dies, obwohl es „nur eine chinesische Staatsbürgerschaft“ gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Staatsangehörigkeit der Auslandschinesen.", "content": "Im 19. und 20. Jahrhundert gab es mehrere Wellen von Auswanderung aus China. Die (Nachfahren dieser) Auslandschinesen stellen heute substantielle Anteile der Bevölkerungen in den südostasiatischen Staaten. Um 1900 leben gut zehn Millionen Chinesen im Ausland. Viele von ihnen wohnten in tropischen Kolonialgebieten als Kontraktarbeiter, die vielfach unter Sklaverei-ähnlichen Bedingungen gehalten wurden. Die Kolonialmächte schufen in ihren Besitzungen kommunalistische Sondergesetze für Chinesen. Im Ausland lebende Chinesen, die eine fremde Staatsangehörigkeit annehmen wollten, hatten vor dem Ende der Kaiserzeit nominell um eine schwer zu erhaltende Sondergenehmigung der Regierung anzusuchen. Kontrollmöglichkeiten bestanden jedoch nicht. Die Zusatzbestimmungen zum Gesetz von 1909 regelten, dass alle im Ausland geborenen und dort lange lebenden Chinesen weiter als solche betrachtet wurden, auch wenn sie ungenehmigt andere Staatsbürgerschaften erworben hatten. Die beiden konkurrierenden Regierungen richteten spezielle Abteilungen für im Ausland lebende Chinesen ein. In Peking gab es solche Dienststellen 1949-1970 und wieder 1978-2018 (). In Taipeh gehört die Abteilung () zum Exekutiv-Yüan, aber mit einem eigenen Staatsminister. Im Jahre 2016 lebten 9,6 Millionen Auswanderer aus der Volksrepublik China im Ausland oder in einer der beiden Sonderverwaltungszonen, was 0,7 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes entspricht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die chinesische Staatsangehörigkeit bestimmt die Zugehörigkeit einer Person zu einem der gegenwärtig bestehenden chinesische Staatsverbände mit den zugehörigen Rechten und Pflichten.", "tgt_summary": "《中华人民共和国国籍法》(以下简称《国籍法》)是中华人民共和国法律。该法对中华人民共和国国籍的取得、丧失和恢复作出了法律规范管理。《国籍法》由第五届全国人民代表大会第三次会议通过、全国人民代表大会常务委员会委员长令第8号公布,自1980年9月10日施行。根据《国籍法》取得中国国籍的人,即为中国公民。中华人民共和国不承认中国公民具有双重国籍。", "id": 1754120} {"src_title": "Eisenbahnunfall von Livraga", "tgt_title": "2020年利夫拉加列车脱轨事故", "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "In Livraga befindet sich ein Betriebsbahnhof, der Überholungen ermöglicht und eine Dienststelle für den Streckenunterhalt. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt hier im durchgehenden Hauptgleis 300 km/h. Vor der Durchfahrt des Zuges hatten Techniker an der Weiche Nr. 5 Unterhaltungsarbeiten vorgenommen und dabei den Weichenantrieb teilweise ausgetauscht.", "section_level": 2}, {"title": "Zug.", "content": "Der Frecciarossa mit der Zugnummer AV 9595, der durch den Triebzug Nr. 21 der Baureihe ETR 400 geführt wurde, war auf der Schnellfahrstrecke Mailand–Bologna von Milano Centrale in Richtung Salerno unterwegs. Der Zug benutzte in Fahrrichtung das linke Streckengleis, wie das in Italien üblich ist, da die Bahn zweigleisigen Strecken im Linksverkehr betrieb. Mit diesem ersten Morgenzug reisten nur 28 Fahrgäste Dem Triebfahrzeugführer war von der Betriebsleitstelle mitgeteilt worden, dass die Steuerung der Weiche Nr. 5 zwar wegen der Unterhaltungsarbeiten deaktiviert sei, diese aber für Fahrt geradeaus gestellt und verschraubt sei. Dem Zug war signalisiert, dass er mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit fahren dürfe. Den Bahnhof von Livraga durchfuhr er so mit 292 km/h.", "section_level": 2}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Die Weiche Nr. 5 befand sich aber in ablenkender Stellung und war somit nicht für den vorgesehenen Fahrweg über das Durchgangsgleis gestellt. Sie durfte in ablenkender Stellung mit höchstens 60 km/h, nach anderen Angaben mit 160 km/h, befahren werden. Als der Zug sie um 5:34 Uhr mit 290 km/h befuhr, entgleiste er bei km 166+252. Das führende Fahrzeug schlug zunächst gegen Güterwagen, die auf einem Gleis links der Fahrtrichtung des Zuges und des durchgehenden Hauptgleises abgestellt waren, drehte sich um 180°, durchbrach einen Zaun und kam auf der Seite neben dem Gebäude der Betriebsstelle zu liegen. Eines der Drehgestelle löste sich dabei und traf ein Gebäude, das es beschädigte. Der übrige Zug rutschte außerhalb des Gleises im Schotter noch einige hundert Meter weiter, bis auch der zweite Wagen umkippte und der Zug zum Stillstand kam. Alle übrigen Wagen blieben stehen, wenn auch neben dem Gleis.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Die beiden Triebfahrzeugführer starben, 28 Reisende und 3 auf dem Zug arbeitende Angestellte der Bahn wurden verletzt. Am Tag nach dem Unfall riefen die Gewerkschaften zu einem zweistündigen Streik auf und forderten von den Eisenbahngesellschaften, die von den Gehältern der Streikenden einbehaltenen Beträge den Familien der beiden verstorbenen Triebfahrzeugführern zu spenden. Dem wurde stattgegeben. Ab dem 16. Februar 2020 wurden die verunfallten Fahrzeuge geborgen, ab dem 2. März 2020 war die Strecke wieder befahrbar. Der führende Wagen wurde erst am 10. April 2020 nach Abschluss der Untersuchungen der Staatsanwaltschaft abtransportiert.", "section_level": 1}, {"title": "Unfalluntersuchung.", "content": "Die Staatsanwaltschaft in Lodi untersucht den Unfall, ebenso haben das beteiligte Eisenbahninfrastrukturunternehmen, die Rete Ferroviaria Italiana (RFI), und das Eisenbahnverkehrsunternehmen (Trenitalia) Untersuchungskommissionen gebildet. Sie ermitteln gegen mehrere Personen, die an den Wartungsarbeiten für die Weiche Nr. 5 beteiligt waren. Der Direktor der Nationalen Agentur für Eisenbahnsicherheit ANSF teilte am 13. Februar 2020 mit, dass eine falsche Verkabelung bei der nächtlichen Reparatur unzutreffend für diese Weichenstellung eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h signalisiert haben könnte. Daher werde auch der Weichenhersteller Alstom in die Untersuchung einbezogen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei dem Eisenbahnunfall von Livraga in Italien entgleiste am frühen Morgen des 6. Februar 2020 auf der Schnellfahrstrecke Mailand–Bologna ein Zug des Typs Frecciarossa bei einer Geschwindigkeit von 292 km/h. Zwei Menschen starben. Es war der erste Eisenbahnunfall im italienischen Hochgeschwindigkeitsnetz.", "tgt_summary": "2020年利夫拉加列车脱轨事故是发生在2020年2月6日意大利伦巴第利夫拉加的高铁脱轨事故,事故造成2人死亡,31人受伤。这次事故是意大利15年来第一次高铁事故。", "id": 2847111} {"src_title": "Joe le taxi", "tgt_title": "Joe le Taxi", "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "\"Joe le taxi\" handelt von einem aus Portugal stammenden Taxifahrer namens Joe, der wegen der Estado Novo nach Frankreich geflohen war und nun in Paris arbeitet. Der Liedtext beschreibt, dass Joe alle wichtigen Orte und Bars der Stadt kennen würde, gerne Rum trinkt, Lateinamerikanische Musik liebt und selbst ein Saxophon besitzt. Der Text erwähnt zudem die bekannten lateinamerikanischen Musiker Xavier Cugat und Yma Sumac.", "section_level": 1}, {"title": "Chartplatzierungen.", "content": "Der bereits 1986 in einem Studio in Rueil-Malmaison aufgenommene Song stieg auf Platz 21 in die französischen Charts ein, ehe er in der vierten Woche zum Nummer-eins-Hit wurde und insgesamt elf Wochen auf dieser Position verblieb. Weitere Top-10-Platzierungen hatte das Lied unter anderem in Belgien (Platz 8), Irland (Platz 2), Norwegen (Platz 5), Schweden (Platz 7), dem Vereinigten Königreich (Platz 3) sowie in der Bundesrepublik Deutschland, wo es den 8. Platz erreichte.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das unter der Regie von Jean-Sébastien Deligny gedrehte und 1987 veröffentlichte Musikvideo zu \"Joe le taxi\" zeigt zunächst Joe in seinem Taxi (einem Chevrolet Nova der ersten Generation) durch die nächtliche Stadt fahren und neben einem Fahrgast anhalten, ehe das Bild auf die neben einem baugleichen Taxi singende und tanzende Vanessa Paradis wechselt. Im Hintergrund sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Taxifahrt sowie die Schatten zweier Saxophonspieler zu sehen. Das Video endet mit einem weiteren Blick auf Joe in seinem Taxi. Ein alternatives, weniger bekanntes Musikvideo zeigt Vanessa Paradis auf einem blauen Jeep sitzend, der von Joe durch Martinique gefahren wird.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Fassungen und Coverversionen.", "content": "Neben der Singleversion wurde eine Langfassung von \"Joe le taxi\" mit fünfeinhalb Minuten Länge veröffentlicht. Zur Veröffentlichung des Songs in Südamerika und Spanien im April 1988 sang Vanessa Paradis eine spanischsprachige Fassung namens \"Joe el taxi\" ein. Bekannte Coverversionen von \"Joe le taxi\" erschienen 1999 von Stereo Total sowie 2010 von The Divine Comedy. Weitere Cover entstanden unter anderem von diversen japanischen Musikern in Originalfassung sowie mit japanischen Texten. Eine portugiesische Version unter dem Titel \"Vou de Táxi\" wurde für die Musikerin und Moderatorin Angélica Ksyvickis zu einem erfolgreichen Radiohit in Brasilien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joe le taxi ist ein im April 1987 veröffentlichtes Lied von Vanessa Paradis und eine Singleauskopplung ihres im August 1988 veröffentlichten Debütalbums \"M&J\". Der von Étienne Roda-Gil und Franck Langolff geschriebene Song stand elf Wochen auf Platz eins der französischen Charts und wurde auch außerhalb Frankreichs erfolgreich. Es blieb das bekannteste Lied der bei Veröffentlichung erst vierzehnjährigen Paradis.", "tgt_summary": "《Joe le Taxi》是香港女歌手陈慧娴于1988年推出的大热改编歌曲,改编自同样非常流行的法国少女歌手Vanessa Paradis的同名歌曲。作曲 Franck Langolff和Étienne Roda-Gil,填词陈少琪,编曲卢东尼,监制欧丁玉。收录于同年推出的专辑《Remix》内,而新混音版亦收录于《秋色》内。歌曲的原版虽然在法国很红,但陈慧娴的版本在香港依然很流行,乐坛成绩亦相当不俗,取得RTHK冠军及叱咤903与劲歌金榜亚军。", "id": 697585} {"src_title": "Sturmtief Victoria", "tgt_title": "丹尼斯风暴", "src_document": [{"title": "Meteorologischer Ablauf.", "content": "Das Sturmtief begann seine meteorologische Karriere als rasch ostwärts ziehendes Nordatlantiktief und erhielt am 15. Februar 2020 von der TU Berlin den Namen Victoria. Anschließend fegte sie unter anderem über Großbritannien, Niederlande, Belgien, Frankreich und Deutschland hinweg.", "section_level": 1}, {"title": "Prognostizierter Ausmaß.", "content": "Der DWD warnte vor schweren Sturmböen an und auf der Nordsee, im unmittelbar angrenzenden Binnenland sowie im Norden Schleswig-Holstein. Auch orkanartige Böen seien nicht ausgeschlossen. Für Süddeutschland wurden nur geringere Geschwindigkeiten prognostiziert. Meteorologen warnten vor Sturmböen mit bis zu 220 km/h. Laut Wettermodellen könnte Orkan Victoria einen Luftdruck von 915 bis 926 Hektopascal erreichen, das wäre rekordverdächtig und „kennt man sonst nur von Hurrikans“, so Jan Schenk vom Weather Channel. Für die Nordseeküste und die Elbe bestände die Gefahr einer Sturmflut.", "section_level": 1}, {"title": "Tatsächliches Ausmaß.", "content": "Am Samstagabend erreicht „Victoria“ schließlich einen Kerndruck nahe 920 hPa und liegt somit auf Platz 4 der außertropischen Stürme mit dem niedrigsten Kerndruck im Nordatlantik. Auf Platz 1,2 und 3 liegen die Orkan Braer, einem Orkan über Grönland und ein Tiefdruckgebiet über Island bzw. Schottland. Außerdem wurde der deutschlandweite Dekadenrekord geknackt (2. Februardekade vom 11. bis 20. Februar). Bisher galt die Wetterstation in Freiburg (BaWü) mit 21,1 Grad Celsius, gemessen am 15. Februar 1958, als Rekordhalter. Neuer Spitzenreiter in der zweiten Februardekade ist nun Müllheim (BaWü) mit 21,5 °C. In Hessen und Niedersachsen stürzten viele Bäume auf die Straßen und Gleisen und führten zu zahlreichen Straßensperren und Zugausfällen In ganz Großbritannien fielen am Wochenende hunderte Flüge wegen des Sturmes aus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschwindigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Windgeschwindigkeiten in Großbritannien.", "content": "In England erreichte der Sturm eine Geschwindigkeit von 230 km/h", "section_level": 2}, {"title": "Windgeschwindigkeiten in Deutschland.", "content": "Quelle:", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Sturmtief Victoria war ein Orkan in Nord- und Mitteleuropa im Februar 2020. In Großbritannien hatte der Sturm den Namen Dennis. Victoria folgte unmittelbar auf den Orkan Sabine.", "tgt_summary": "丹尼斯风暴(英语:Storm Dennis)是活跃于2020年2月的一场欧洲风暴。该由英国气象局于2020年2月11日所起。它是有史以来最强烈的风暴之一。丹尼斯风暴强度很大,最大阵风为。丹尼斯风暴中心压力为。丹尼斯风暴引起的大雨导致英国和瑞典部分地区洪水泛滥。", "id": 2048074} {"src_title": "Vittorio Gregotti", "tgt_title": "維多利歐·葛雷高第", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vittorio Gregotti studierte Architektur am Polytechnikum Mailand, insbesondere bei Ernesto Nathan Rogers. Als Student war er im Büro von Auguste Perret in Paris tätig. 1951 war er Teilnehmer des Architekturkongesses „The Heart of the City“ der Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM). 1952 eröffnete er sein eigenes Atelier \"Gregotti Associati\"; 1974 gründete er mit Pierluigi Carri, Augusto Cagnardi und Hiromichi Matsui das Unternehmen \"Gregotti International\" in Mailand. Neben Bauten wurden auch Entwürfe von Möbeln und Lampen umgesetzt. Er war Professor für Entwurf an der Università Iuav di Venezia und den Architekturfakultäten in Mailand und Palermo sowie der International Academy of Architecture in Sofia. Gastprofessuren hatte er inne in Tokyo, Buenos Aires, São Paulo, Lausanne, Harvard, Philadelphia, Princeton, Cambridge (UK) und am MIT in Cambridge (USA). Gregotti plante mit seinem Büro \"Gregotti Associati\" unter anderem das Olympiastadion Barcelona, das Centro Cultural de Belém in Lissabon, das Teatro degli Arcimboldi in Mailand, das Viertel Bicocca in Mailand, die Cannaregio-Häuser in Venedig, die Torhäuser in der Berliner Lützowstraße, das Pariser Konzerthaus „La Gaîté de Paris“, den Hauptsitz von Air France in Montreuil bei Paris, das Guggenheim-Museum in Venedig sowie zahlreiche Universitäten, zuletzt die Universität Kalabrien in Cosenza. Eine der großen städtebaulichen Planungen war die neue Quadratestadt in einer Gesamtfläche über 15 km2 in Pujiang (Shanghai). Ein 2,6 km2 großer Abschnitt im Norden der Stadt wurde gestaltet mit Gartenvillen, einem italienischen Palast und einer Piazza mit Glockenturm. Er war verantwortlich für die Einführungssektion der XIII. Triennale in Mailand (1964), die den Internationalen Großen Preis gewann. Von 1974 bis 1976 war er Direktor der Sektion Bildende Kunst und Architektur der Biennale di Venezia. Auf der Triennale di Milano im Jahr 2012 wurde er mit der Medaglia d’Oro alla Carriera ausgezeichnet. Von 1979 bis 1998 war er Direktor des Kunstmagazins \"Rassegna\", von 1981 bis 1996 Herausgeber der Architekturzeitschrift \"Casabella\" und Redakteur von \"Lotus International\". Er hat zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitungen wie Corriere della Sera und La Repubblica veröffentlicht und mehrere Bücher geschrieben. Er war seit 1976 Mitglied der Accademia di San Luca und seit 1995 der Accademia di Brera. 2000 wurde er für sein Wirken mit dem Verdienstorden der Italienischen Republik ausgezeichnet. Ehrendoktorate erhielt er durch die Universitäten in Prag (1996), Bukarest (1999) und Porto (2003). 2006 folgte der Manfredo-Tafuri-Preis der Architekturbiennale in Venedig und 2007 der Millennium Award der Trienal de Arquitectura de Lisboa. 1997 wurde er Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten (BDA) und 1999 des American Institute of Architects (AIA). Gregotti starb im März 2020 im Alter von 92 Jahren während der COVID-19-Pandemie in Italien an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vittorio Gregotti (* 10. August 1927 in Novara, Piemont; † 15. März 2020 in Mailand) war ein italienischer Architekt und Designer. Er galt als einer der letzten Protagonisten des italienischen Rationalismus.", "tgt_summary": "维多利欧·葛雷高第(,1927年-8月10日-2020年-3月15日)是意大利的建筑师。", "id": 2683145} {"src_title": "Ip Man 4: The Finale", "tgt_title": "葉問4:完結篇", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach dem Tod seiner Frau entdeckt Ip Man – aka Yip Man – 1964, dass er aufgrund des Rauchens an Kehlkopfkrebs leidet. Nachdem sein rebellischer Sohn Ip Ching - aka Yip Ching – sich gegen einen Mobber wehrt und ausgewiesen wird, beschließt Ip, nach San Francisco zu reisen, um eine Schule zu suchen. Sein Schüler Bruce Lee hat die lokale Kampfkunstgemeinschaft in San Francisco verärgert, indem er eine Wing Chun-Schule eröffnet, den Amerikanern Kampfkunst beigebracht und ein englischsprachiges Buch über Kampfkunst geschrieben hat. Er erfährt von einem Mitarbeiter und seinem Freund Liang Gen, dass ein Überweisungsschreiben der Chinese Consolidated Benevolent Association erforderlich ist, um sich an einer Schule anzumelden. Wan, der Präsident der Vereinigung, weigert sich, den Brief zu schreiben, da Ip nicht mit den Meinungen der Großmeister zu Lees Handlungen übereinstimmt. Nach einem kurzen Kampf mit Wan, bei dem sie eine gläserne Tischplatte zerschmettern, verlässt Ip Man ohne Brief das Gebäude. Während er die Schule nach einem Treffen mit dem Schulleiter verlässt, bemerkt er, dass die Tochter von Wan, Yonah, von einer rivalisierenden Cheerleaderin, Becky, und ihren Freunden gemobbt und verletzt wird. Ip rettet sie, und begleitet sie nach Hause, wobei Becky sich versehentlich mit einer Schere schneidet. Wan beschuldigt Ip, seine Tochter benutzt zu haben, um den Brief zu bekommen, und fordert ihn zu einem Kampf dafür auf. Der Kampf wird durch ein Erdbeben unterbrochen und Wan sagt Ip, dass sie ihren Kampf beim kommenden Mittherbstfest beenden werden. Ip weigert sich und erklärt, dass er seine Tochter lediglich zu ihrer Sicherheit nach Hause gebracht hat und geht. Becky beschwert sich bei ihren Eltern, dass sie gemobbt wurde und verdreht dabei die Tatsachen zu ihren Gunsten. Ihr Vater Walters, ein Beamter des Einwanderungs- und Einbürgerungsdienstes, wird unter Druck gesetzt, die Vereinigung zur Verantwortung zu ziehen und alle mit ihnen verbundenen Chinesen zu deportieren. In der Zwischenzeit versucht Hartman, ein Staff Sergeant der United States Marines, Barton Geddes, den Gunnery Sergeant, davon zu überzeugen, chinesische Kampfkünste in ihr Nahkampftraining einzubeziehen. Geddes beweist, dass das derzeitige Karate-Training der Marines überlegen ist, indem er ihn auffordert, gegen den Karate-Ausbilder der Marines, Colin Frater, zu kämpfen, der Hartman besiegt. Hartman schafft es später, den Kommandierenden Offizier davon zu überzeugen, und wird angewiesen, das Mittherbstfest zu filmen, das bei der Vereinigung für Forschung stattfindet, was Geddes verärgert. Geddes bittet Frater, die Großmeister beim Festival herauszufordern und einige von ihnen zu besiegen, bis Ip sich einmischt und ihn aufhält indem er ihn besiegt. Währenddessen wird Wan, der eigentlich beim Festival anwesend sein sollte, von den Einwanderungsbeamten festgenommen. Als Geddes den Karatemeister Frater besiegt sieht, stürmt er in die Vereinigung, um herauszufinden, wo Wan aufbewahrt wird. Dort angekommen greift er die Meister an, besiegt diese und verletzt dabei auch einige. Dann droht er Walters, Wan in die Obhut der Marines zu entlassen, bevor er Wan ins Lager bringt, um gegen ihn zu kämpfen. Aufgrund eines Hinweises von Billy, einem Schüler von Lee, ist die Vereinigung leer, als die Einwanderungsbeamten den Ort überfallen. Lee bietet der Vereinigung Zuflucht und verdient ihren Respekt. Wan schlägt sich gut gegen Geddes, ist aber unterlegen und wird schlussendlich schwer verletzt. Ip, voller Emotionen, offenbart seinem Sohn schließlich, dass er Krebs hat, was es ihm schließlich ermöglicht, nach vielen Versuchen von Ip telefonisch mit seinem Vater zu sprechen. Anschließend wird Ip von Hartman ins Lager der Marines gebracht und besiegt Geddes in einem Kampf. Wan hat bereits das Überweisungsschreiben für Ip vorbereitet, aber dieser sagte, dass er nicht beabsichtige, nach San Francisco zu ziehen, da ihm der Ort nicht gefällt. Ip versöhnt sich nach seiner Rückkehr mit seinem Sohn. Ein starker, aber müder Ip weist seinen Sohn an, seine Demonstration von Wing Chun auf der Holzpuppe zu filmen. 1972 erliegt Ip im Alter von 79 Jahren seinem Krebs und Lee zollt seinem Meister bei der Beerdigung Respekt. Der Epilog enthüllt, dass die Marines 2001 die chinesischen Kampfkünste offiziell in ihre Routine aufgenommen hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation des Films übernahm die \"Digital Media Technologie GmbH\" in Hamburg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ip Man 4 (Originaltitel: ) ist ein chinesischer Martial-Arts-Film von Regisseur Wilson Yip aus dem Jahr 2019. Der Film ist nach \"Ip Man\" (2008), \"Ip Man 2\" (2010) und \"Ip Man 3\" (2015) der vierte und letzte Teil in der \"Ip Man\"-Filmreihe und handelt, wie auch seine Vorgänger, vom Leben des chinesischen Kampfkünstlers und Wing Chun-Großmeisters Yip Man, gespielt von Donnie Yen.", "tgt_summary": "《叶问4:完结篇》(英语:\"Ip Man 4: The Finale\")是一部2019年香港动作电影,为2015年电影《叶问3》的续集,以及「叶问系列电影」正传的第四集兼最后一集。由叶伟信执导,黄子桓、深泽宽、陈大利、梁礼彦编剧,甄子丹、吴樾、吴建豪及史考特·艾金斯领衔主演;并由郑则士、陈国坤、敖嘉年及克里斯·柯林斯主演;李宛妲特别介绍,袁和平任动作指导。该片于2019年12月20日在香港上映。", "id": 1687762} {"src_title": "Lucien Sève", "tgt_title": "吕西安·塞夫", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sèves Eltern führten einen Kinderbuchverlag. Er studierte am \"Lycée de Chambéry\" und am \"Lycée du Parc\" und trat 1945 in die École normale supérieure ein, an der er 1949 sein Studium der Philosophie abschloss. Er wurde Philosophielehrer an einem Lycée in Brüssel und musste diese Tätigkeit später aufgrund seiner marxistischen Überzeugungen aufgeben. Von 1952 bis 1953 leistete Sève seinen Militärdienst in Algerien. Nach seinem Militärdienst arbeitete er am Lycée Saint-Charles in Marseille. Von 1950 bis 2010 war er ein aktives Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF). Sein Werk von 1969 über Themen des Marxismus und Persönlichkeitstheorie mit dem Titel \"Marxismus und Theorie der Persönlichkeit\" wurde in 25 verschiedene Sprachen übersetzt. 1952 heiratete Sève Françoise Guille in Gap aus der Ehe stammen zwei Kinder, wovon eines 2011 starb. Sève starb an den Folgen von COVID-19.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Wirken.", "content": "Sève unterstützte die Ansichten der französischen marxistischen Philosophen Louis Althusser und Roger Garaudy und argumentierte, dass die PCF einigen humanistischen Aspekten der marxistischen Philosophie folgen sollte. Sève konzentrierte sich jedoch auch auf eine wissenschaftliche und nicht auf eine rein humanistische oder nicht-humanistische Grundlage für den Marxismus, etwas, das sich von den meisten westeuropäischen marxistischen Ideen der damaligen Zeit unterschied. Die meisten westeuropäischen kommunistischen Parteien, einschließlich der Französischen Kommunistischen Partei, bewegten sich in Richtung Sozialdemokratie. Er konzentrierte sich auch auf die Beziehung zwischen Marxismus und Psychologie. Er unterstützte ein kommunistisches Regime, in dem die Kommunistische Partei die dominierende Kraft war, und als solche wurden seine Ansichten mit der UdSSR von Josef Stalin verglichen. Dennoch unterstützte Sève nach dem Tod Stalins die De-Stalinisierung der UdSSR. In den 1980er Jahren unterstützte Sève die Gründung des medizinischen Ethikkomitees Comité consultatif national d'éthique (CCNE). Von 1983 bis 2000 war er Mitglied des CCNE-Ausschusses. Er war ein Befürworter von Embryonentests, aber nur von überzähligen IVF-Embryonen. Er betrachtete Embryonen als \"das Potenzial eines menschlichen Wesens\" und hielt es daher für unethisch, sie ausschließlich für Tests zu verwenden. Sève hatte auch sehr starke Ansichten darüber, wie eine marxistische Biographie geschrieben werden sollte. Seine Werke enthielten sehr spezifische, wenn auch fast unerreichbare Kriterien, die seiner Meinung nach für alle marxistischen Biographien eingehalten werden sollten. Er war ein Gründungsmitglied des Projekts Grande Édition de Marx et d'Engels, das zum Ziel hatte, alle Werke von Marx und Friedrich Engels zu übersetzen und neu zu veröffentlichen. Im Jahr 2019, am 30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer, gab Sève ein Interview, in dem er sagte, dass der Kommunismus heute relevant sei und dass Karl Marx seiner Zeit um Jahrhunderte voraus sei. 1950 trat Sève der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) bei. Er wurde 1961 zum Mitglied des Zentralkomitees gewählt und blieb bis 1994 gewählt. Von 1970 bis 1982 leitete er den PCF-Verlag. Er wurde ernannt, weil die Mitglieder der PCF ihn als einen der besten Intellektuellen in der Partei betrachteten. Im Jahr 1970 nahm er an einer von Catherine Clément organisierten Podiumsdiskussion teil, an der auch Serge Leclaire und André Green teilnahmen. In den 1980er Jahren begann Sève, sich von der PCF zu distanzieren, nachdem er mit den politischen Führern nicht einverstanden war. Im Jahr 1984 schlug er eine Neugründung der PCF vor, da die Partei ihren Weg verloren hatte. Sève zog sich 2010 aus der Partei zurück, wobei er sich auf die mangelnde politische Unterstützung der Partei bei den französischen Präsidentschaftswahlen 2007 und den französischen Regionalwahlen 2010 sowie auf seine Abneigung gegen die jüngere Bewegung der Partei berief.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Im deutschsprachigen Raum wurde Sève mit seinem im Original 1969 erschienenen Werk \"Marxismus und Theorie der Persönlichkeit\" bekannt, das 1972 erstmals auf deutsch in der DDR erschien, dann als Lizenzausgabe im Verlag Marxistische Blätter bis in die 1980er Jahre mehrfache Auflagen erlebte. 2016 wurde eine Neuausgabe im Argument Verlag veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucien Sève (* 9. Dezember 1926 in Chambéry; † 23. März 2020 in Paris) war ein französischer Philosoph, Kommunist und politischer Aktivist.", "tgt_summary": "吕西安·塞夫(,1926年-12月9日-2020年-3月23日),法国马克思主义哲学家,理论家。法国共产党原中央委员。", "id": 1355732} {"src_title": "Sonic Advance 3", "tgt_title": "索尼克Advance 3", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der böse Wissenschaftler Dr. Eggman hat es geschafft, mit den Daten von \"Emerl\" (siehe \"Sonic Battle\") eine loyale Kopie namens \"G-merl\" zu erschaffen. Durch ein Experiment mit den Chaos Emeralds richtet Dr. Eggman großen Schaden an und reißt die Erde auseinander. Dabei werden Sonic und Tails von Knuckles, Amy und Cream getrennt. Sie machen sich auf den Weg, Dr. Eggman eine Lektion und zu erteilen und finden dabei nach und nach wieder zueinander. Zum Ende hin können die Helden Dr. Eggman mit seinem \"Hyper Eggrobo\" sowie G-merl besiegen und mit der Macht des Master Emerald den Schaden wieder rückgängig machen. Hat Sonic dabei alle sieben Chaos Emeralds gesammelt, absorbiert G-merl ihre mystische Kraft und nimmt eine neue, mächtigere Form namens \"Ultimate G-merl\" an, mit der er sich gegen seinen Schöpfer Dr. Eggman wendet. Im finalen Weltraum-Showdown müssen Super Sonic und Dr. Eggman zusammen arbeiten, um den außer Kontrolle geratenen \"Ultimate G-merl\" zu stoppen. Später findet Tails den zerstörten G-merl am Strand. In einer Post-Credits-Szene sieht man, wie G-merl friedlich bei Cream und Vanilla lebt.", "section_level": 1}, {"title": "Gameplay.", "content": "In \"Sonic Advance 3\" übernimmt der Spieler wahlweise die Kontrolle über den blauen Igel Sonic (verfügt über eine Variante der \"Homing Attack\" ohne Zielsuchfunktion in der Luft), den zweischwänzigen Fuchs Tails (kann in der Luft fliegen und unter Wasser schwimmen), den letzten Echidna Knuckles (kann in der Luft gleiten und an bestimmten Wänden klettern), das junge Hasenmädchen Cream mit ihrem Chao Cheese (kann in der Luft fliegen) oder die Igeldame Amy Rose (kann ihren \"Piko Piko Hammer\" nutzen, um Gegner zu besiegen) in einem sidescrollendem 2D-Jump-’n’-Run. Die Besonderheit dieses Spiels ist, dass immer zwei Charaktere gleichzeitig unterwegs sind (vergleichbar mit \"Knuckles’ Chaotix\") und zwischen den fünf Charakteren, sobald man sie im Spiel freigeschaltet hat, beliebig wählen und Teams zusammenstellen kann, um in den Welten aus verschiedenen Spezialfähigkeiten zu wählen. Mit dem R-Button können dabei je nach Team bestimmte, weitere Moves ausgeführt werden. Das Leveldesign passt sich mit Sprungfedern, Loopings und mehr dem dynamischen, schnellen Spielgefühl an. Neben dem Steuerkreuz zur Bewegung ist nur ein Aktionsknopf zum Springen nötig. In springender oder rollender Form, \"Spin Attack\" genannt, können alle Spielfiguren außer Amy Gegner besiegen oder Itemboxen, auf dessen Bildschirm das jeweilige enthaltene Item angezeigt wird, öffnen. Wenn man mit dem Steuerkreuz nach unten die Spielfigur ducken lässt und dann die Sprungtaste betätigt und loslässt, kann die Spielfigur mit dem \"Spin Dash\" aus dem Stand schnell mit der \"Spin Attack\" nach vorne preschen. Bei Berührung können die goldenen Ringe eingesammelt werden; Nimmt die Spielfigur Schaden, verliert sie die Ringe. Nimmt die Spielfigur Schaden, ohne Ringe zu besitzen oder fällt in einen tödlichen Abgrund, verliert sie ein Extraleben, von denen man zu Spielbeginn drei besitzt. Sammelt man 100 Ringe, erhält man ein weiteres Extraleben. Auch in den Itemboxen kann ein Extraleben, fünf Ringe, zehn Ringe, eine beliebige Anzahl an Ringen, ein Schutzschild, ein magnetisches Schutzschild, vorübergehende erhöhte Geschwindigkeit oder vorübergehende Unverwundbarkeit enthalten sein. Checkpoints in Form von Laternen markieren bei einem Lebensverlust den Rücksetzpunkt. Auch werden bei allen Aktionen Punkte gesammelt, die wiederum „Continues“ geben können, sodass das Spiel trotz Verlust sämtlicher Extraleben fortgesetzt werden kann. Die meisten Gegner können mit der Spin Attack besiegt werden, was Punkte bringt und die gefangenen Tiere befreit. Zudem ist das Grinden an bestimmten Schienen und Stellen möglich. Das Spiel besteht aus neun Zonen (\"Route 99\", \"Sunset Hill\", \"Ocean Base\", \"Toy Kingdom\", \"Twinkle Snow\", \"Cyber Track\", \"Chaos Angel\", \"Altar Emerald\" und \"Nonaggression\"), von denen die ersten sieben Zonen aus drei Acts bestehen (die letzten beiden Zonen haben nur einen Act), die als Level definiert werden können und durch jeweils eigene Oberwelten verbunden sind. Jede Zone hat dabei ihre eigene Thematik, Aussehen und Gegner-Vielfalt. Die Oberwelten können über die \"Sonic Factory\", in der man seine Charaktere wählt, betreten werden. Zusätzlich zu den drei Acts jeder Zone findet man auf den Oberwelten zu jeder Zone zusätzlich zwei Zugänge zu \"Bonus Stages\" und zu einem Endbosskampf gegen den Widersacher Dr. Eggman und eine seiner tödlichen Maschinen, der sich erst nach Beendigung aller drei Acts öffnet, wobei die Acts untereinander in beliebiger Reihenfolge gespielt werden können. In jeder Zone sind übergreifend in den Acts und auf der Oberwelt insgesamt zehn Chao versteckt, die es zu finden gilt. Werden alle zehn Chao einer Zone gefunden, können in den einzelnen Acts \"Special Keys\" gefunden werden, die anschließend auf der Oberwelt zuvor verschlossene \"Special Springs\" öffnen, die zur \"Special Stage\" führen. Dort muss man mit dem \"Tornado 2\" eine vorgegebene Anzahl an Ringen sammeln, um einen Chaos Emerald zu erhalten. Die finale Zone \"Nonaggression\" ist nur erreichbar, wenn man Sonic spielt und zuvor alle sieben Chaos Emeralds gesammelt hat. Der Mehrspieler-Modus kann bestritten werden, wenn zwei bis vier Game Boy Advance mit einem Game Boy Advance Game Link Cable verbunden werden. Haben die Mitspieler ebenfalls das Spiel \"Sonic Advance 3\" als Modul in ihrem System, können im \"Multi-Pak Battle\" alle regulären Zonen in einem Rennen bestritten werden. Dabei steuert jeder nur einen Charakter und es gibt zwei Teams. Bei drei Spielern kommt ein computergesteuerter Spieler für eines der Teams hinzu. Zudem gibt es die vier Itemboxen \"Confusion\", \"Warp\", \"Attack\" und \"Brake\". Besitzen die Mitspieler das Spiel nicht, steht im \"Single-Pak Battle\" ohne Teams lediglich ein eigener Abschnitt von \"Sunset Hill\" zur Verfügung und statt einem Rennen gilt es, einen Chao zu finden. Zusätzlich gibt es einen \"Time Attack\"-Modus. Im Vergleich zu seinen Vorgängern wurde in \"Sonic Advance 3\" der \"Tiny Chao Garden\" entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Anders als seine Vorgänger verfügt \"Sonic Advance 3\" über eine Sprachausgabe. Dabei wurde ein Großteil der Sprach-Samples von anderen, zuvor erschienenen Sonic-Spielen übernommen. In diesem Spiel war der US-amerikanische, am 15. Januar 2005 verstorbene Synchronsprecher \"Deem Bristow\" als Stimme von Dr. Eggman zu hören, wobei bereits existierende Sound-Clips genutzt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Neuveröffentlichungen und Nachfolger.", "content": "Nur in Japan erschien \"Sonic Advance 3\" im Jahre 2016 für die Virtual Console der Wii U. Die Serie ging gefühlt nahtlos auf dem Nintendo DS mit \"Sonic Rush\" (2005), \"Sonic Rush Adventure\" (2007) und \"Sonic Colours\" (2010) weiter. Weitere klassische Jump 'n' Runs, die auf die Sega Mega Drive-Originalspiele basieren, waren in der Folge \"\" (2010), \"\" (2012) und \"Sonic Mania\" (2017).", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Sonic Advance 3\" wurde allgemein positiv bewertet. Gelobt wurde das Leveldesign, die elementare Teamfunktion sorgte für gemischte Meinungen. Das Spiel gewann bei den „Golden Joystick Awards 2004“ den Titel \"Handheld Game of the Year\". Aus kommerzieller Sicht blieb das Spiel mit weltweit insgesamt 143.000 verkauften Einheiten weit hinter seinen Erwartungen zurück. Dies liegt mitunter in der eher späten Veröffentlichung innerhalb der Lebensspanne des Game Boy Advance begründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sonic Advance 3 ist ein 2D-Jump-’n’-Run-Computerspiel, das von Sonic Team und Dimps entwickelt und von Sega erstmals in Nordamerika am 7. Juni 2004 für den Game Boy Advance veröffentlicht wurde. Es ist der dritte Teil der Trilogie und basiert auf den Originalspielen des Sega Mega Drive.", "tgt_summary": "是以任天堂掌机Game Boy Advance为平台的索尼克进化系列的最后一作,由Sonic Team和Dimps开发,世嘉和THQ发行。本游戏最初在2004年6月7日发行美版,随后在同年6月10日发行日版,同年6月24日发行欧版。本作相对于前两作《索尼克进化》和《索尼克进化2》在可玩性和耐玩性方面性有了很大的提高,而且制作的无论是图像还是背景音乐都较以前有很大进步。", "id": 150309} {"src_title": "China-Eastern-Airlines-Flug 5398", "tgt_title": "中國東方航空5398號班機空難", "src_document": [{"title": "Flugzeug.", "content": "Bei dem verunglückten Flugzeug handelte es sich um eine McDonnell Douglas MD-82 (DC-9-82), die zum Zeitpunkt des Unfalls 8 Jahre alt war. Die Maschine wurde im Jahr 1985 im Werk von McDonnell Douglas in Long Beach (Kalifornien) endmontiert und am 7. Oktober 1985 neu an die CAAC Airlines ausgeliefert. Nach der Aufspaltung der einzigen Fluggesellschaft der Volksrepublik China in eine Reihe von neuen Fluggesellschaften ging die Maschine am 1. Mai 1988 an die China Northern Airlines. Das Flugzeug trug die Werksnummer \"49355\" und die Modellseriennummer \"1224\". Die Maschine wurde mit dem Luftfahrzeugkennzeichen \"B-2103\" zugelassen. Das zweistrahlige Schmalrumpfflugzeug war mit zwei Triebwerken des Typs Pratt & Whitney JT8D-217A ausgestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Passagiere und Besatzung.", "content": "Den Inlandslinienflug \"MU5398\" von Shenzhen nach Fuzhou hatten 71 Passagiere angetreten. Es befand sich außerdem eine neunköpfige Besatzung an Bord.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Die Maschine hob um 11:50 Uhr Ortszeit vom Flughafen Shenzhen-Bao'an zu dem einstündigen Flug zum Flughafen Fuzhou-Yixu ab. Die Landung war um 12:50 Uhr vorgesehen. Es wurde ein IGS/DME-Anflug durchgeführt. Die Besatzung teilte der Flugsicherung um 12:32 Uhr mit, dass sie sich für die Landung vorbereite. Zu dieser Zeit regnete es, die Sichtweite betrug vier Kilometer. Die Piloten erhielten eine Freigabe zur Landung auf Bahn 08. Trotz der schlechten Sichtverhältnisse begann die Besatzung mit dem Anflug auf Fuzhou, was dazu führte, dass die Maschine erheblich nach rechts von der Anflugroute abkam. Anstatt einen Fehlanflug durchzuführen, versuchten die Piloten eine Kurskorrektur durchzuführen, während sie gleichzeitig die Maschine weiter sinken ließen. Zwei Kilometer vor der Landebahn befand sich die Maschine 350 Meter rechts von der Landebahn. Erst einen Kilometer vor der Landebahn und 20 Meter über dem Boden entschieden die Piloten, die Landung abzubrechen. Sie erhöhten den Schub und fuhren die Landeklappen wieder ein. Die Maschine sank jedoch weiter und erlitt einen Tailstrike, sodass der Flugkapitän kurzerhand entschied, die Maschine, die gerade die Landebahn überflog, doch noch aufzusetzen. Der Kapitän nahm den Schub zurück und die Maschine setzte 1983 Meter hinter der Landebahnschwelle auf. Damit war nicht mehr genug Landebahnlänge vorhanden, um die Maschine zum Stehen zu bringen. Die MD-82 überschoss das Landebahnende und schlitterte in einen 385 Meter dahinter gelegenen Teich. Der Flugzeugrumpf war in drei Teile gebrochen. Zwei Passagiere wurden getötet und weitere 10 Personen verletzt.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallermittlungen.", "content": "Die Unfalluntersuchung ergab, dass der Flugkapitän gegen das Anflugprotokoll des Flughafens Fuzhou-Yixu verstoßen und unzureichend mit dem Fluglotsen kooperiert hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der China-Eastern-Airlines-Flug 5398 (Flugnummer: MU5398) war ein planmäßiger Inlandsflug der chinesischen Fluggesellschaft China Eastern Airlines von Shenzhen nach Fuzhou. Am 26. Oktober 1993 verunglückte auf diesem Flug eine McDonnell Douglas MD-82 bei der Landung auf dem Flughafen Fuzhou-Yixu, wobei zwei Personen starben und zehn verletzt wurden.", "tgt_summary": "中国东方航空5398号班机(MU5398)是一班由深圳宝安机场飞往福州义序机场的定期航班。1993年10月26日,一架编号为B-2103的MD-82型飞机执行该航班,在降落福州机场时坠毁,造成2人死亡。", "id": 1755124} {"src_title": "Chinthe", "tgt_title": "欽特", "src_document": [{"title": "Ursprünge.", "content": "Die Geschichte, warum Chinthe die Eingänge von Pagoden und Tempeln bewachen, wird als solches in einer Legende erzählt: Eine Prinzessin bekam einen Sohn durch ihre Heirat mit einem Löwen, verließ aber später den Löwen, der dann wütend wurde und das Land terrorisierte. Der Sohn machte sich auf den Weg, den Löwen zu töten. Als er den Löwen fand, schoss er einen Pfeil auf ihn, aber die unerschütterliche Liebe des Löwen zu seinem Sohn war so groß, dass der Pfeil von der Stirn des Löwen abprallte und zu den Füßen des Jungen auf die Erde fiel. Dies geschah dreimal. Aber dann wurde der Löwe zornig; und als der Junge den vierten Pfeil fliegen ließ, durchbohrte er den Löwen und tötete ihn. So verlor der Löwe sein Leben, weil er seine Selbstbeherrschung verloren hatte und den Zorn in sein Herz eindringen ließ. Der Sohn kam zu seiner Mutter nach Hause zurück und erklärte, er habe den Löwen getötet, und fand dann heraus, dass er seinen eigenen Vater getötet hatte. Der Sohn errichtete später eine Statue des Löwen als Wächter eines Tempels, um für seine Sünde zu büßen.", "section_level": 1}, {"title": "In der burmesischen Kultur.", "content": "Der Chinthe wird symbolisch als Element der burmesischen Ikonographie auf vielen verehrten Objekten verwendet, darunter der \"palin\", die burmesischen Königsthrone und die burmesischen Glocken. Vor der Verwendung von Münzen für Geld wurden üblicherweise Messinggewichte in Form von mythischen Bestien wie dem Chinthe gegossen, um Standardmengen von Gegenständen des täglichen Bedarfs zu messen. Im burmesischen Tierkreiszeichen ist das Chinthe-Zeichen (Löwe) repräsentativ für am Dienstag geborene Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Manussiha.", "content": "Die Manussiha (burmesisch: မနုဿီဟ} \"manothiha\", Shan-Sprache: မၼုၵ်ႉသႉသီႇႁႃႉ \"manuk siha\"), eine Kombination aus Pali \"manussa\" (Mensch) und \"siha\" (Löwe) ist ein mythisches Halbmensch-Halblöwe-Symbol das für einen Wächter steht, der normalerweise die vier Ecken einer Pagode bewacht. Es hat einen menschlichen Kopf und Torso und ein Löwenhinterteil. Sie ist vergleichbar mit der Sphinx und der Hindu-Gottheit Narasimha.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Chinthe (burmesisch: ခြင်္သေ့, IPA: tɕhɪ̀ɰ̃ðḛ; Mon-Sprache: ဇါဒိသိုၚ်, IPA: cɛ̀atìʔsaŋ; Shan-Sprache: သၢင်ႇသီႈ, IPA: sàːŋ si) ist ein hochstilisierter Leogryph (Löwen-ähnliches Geschöpf), der in der burmesischen Ikonografie und Architektur Myanmars häufig dargestellt wird, insbesondere als Wächterpaar, das die Eingänge der buddhistischen Pagoden und Kyaung (oder buddhistischen Klöstern) flankiert. Der Chinthe ist auf den meisten Geldscheinen des Kyat prominent vertreten. Eine verwandte Kreatur, die \"Manussiha\", wird in Myanmar ebenfalls häufig dargestellt. Im Burmesischen ist \"chinthe\" gleichbedeutend mit dem burmesischen Wort für „Löwe“.", "tgt_summary": "钦特(,;孟语:;)是一种常见于缅甸等其他东南亚与南亚国家宝塔或庙宇门口的狮鹫(似狮的生物),经常以成对方式出现,用以守卫宝塔;通常钦特会以动物姿态出现,但有时会以人脸示众。钦特最常出现在缅元与斯里兰卡卢比的设计上。", "id": 271983} {"src_title": "Misery (Lied)", "tgt_title": "Misery", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "John Lennon und Paul McCartney komponierten das Lied am 26. Januar 1963 während einer Tournee mit Helen Shapiro in der King’s Hall in Stoke-on-Trent. Lennon und McCartney begannen mit ihrer Komposition vor ihrem Konzert im Backstagebereich und beendeten diese im Elternhaus von McCartney in der \"20 Forthlin Road\", Liverpool. Die beiden Komponisten boten das Lied Helen Shapiro an, doch ihr Manager Norrie Paramor lehnte \"Misery\" aufgrund des Textes ab. Kenny Lynch, der ebenfalls mit auf dieser Tournee war, nahm das Angebot an, sang das Lied noch während der Tournee und veröffentlichte eine eigene Version auf Single von \"Misery\", damit war Lynch der erste Künstler, der eine Coverversion eines Lennon/McCartney-Liedes aufnahm.", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahme.", "content": "Zehn der vierzehn Lieder des ersten Beatlesalbums \"Please Please Me\" nahm die Band am 11. Februar 1963 in den Londoner Abbey Road Studios auf – darunter \"Misery\". Produzent war George Martin, assistiert vom Toningenieur Norman Smith. Die Band nahm insgesamt elf Takes zwischen 17 und 18 Uhr auf. Am 20. Februar 1963 – in Abwesenheit der Beatles – spielte George Martin das Klavier für \"Misery\" ein. Den 25. Februar 1963 verbrachte George Martin damit, ebenfalls ohne die Beatles, die Aufnahmen in Mono und Stereo abzumischen. Die Stereoversion von \"Misery\" ist etwas kürzer als die Monoversion. Besetzung:", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Am 22. März 1963 erschien \"Misery\" in Großbritannien auf dem ersten Beatles-Album \"Please Please Me\". Am 1. November 1963 erschien \"Misery\" auf der EP \"The Beatles (No. 1)\" in Großbritannien und erreichte Platz 24 der Charts. Am 28. Januar 1964 erschien in Deutschland die Single \"Misery\" / \"Ask Me Why\", die Platz 37 in den deutschen Charts erreichte. In den USA wurde \"Misery\" erstmals auf dem dortigen Debütalbum Introducing... The Beatles am 10. Januar 1964 veröffentlicht. Für BBC Radio nahmen die Beatles unter Live-Bedingungen sieben weitere Fassungen von \"Misery\" auf, von denen die Aufnahme vom 6. März 1963, im \"BBC Playhouse Theatre\", London, auf dem Album \"On Air – Live at the BBC Volume 2\" am 8. November 2013 erschien. Am 17. Dezember 2013 erschien das Album \"The Beatles Bootleg Recordings 1963\" auf dem sich zwei Studioversionen (Take 1 und 7) des Liedes \"Misery\" befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Seit der Veröffentlichung 1963 erschienen, neben der erwähnten Version von Kenny Lynch, folgende Coverversionen von \"Misery\":", "section_level": 1}], "src_summary": "Misery () ist ein Lied der britischen Band The Beatles, das 1963 als zweites Lied auf ihrem ersten Album \"Please Please Me\" veröffentlicht wurde. Komponiert wurde es von John Lennon und Paul McCartney und unter der Autorenangabe Lennon/McCartney veröffentlicht.", "tgt_summary": "《Misery》是一首披头士乐队的歌曲,收录于首张专辑《Please Please Me》中,由约翰·列侬和保罗·麦卡特尼共同创作。据列侬说:“这首歌相较于一首保罗歌,更像是一首列侬歌,但这是我们一起写的。”麦卡特尼说:“我不认为我们俩中的一个支配了那首,只是合作的结果。”", "id": 3031187} {"src_title": "Kathedrale von Rennes", "tgt_title": "雷恩主教座堂", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Kathedrale befindet sich etwa 200 m nördlich des im Stadtgebiet von Rennes weitgehend kanalisierten Flüsschens Vilaine am Westrand der Altstadt in einer Höhe von ca..", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits zur Zeit des Herzogtums Bretagne (ca. 850–1532) standen an der Stelle zwei Vorgängerbauten. Der zweite – ein gotischer Bau – verlor im Jahr 1490 die Westfassade durch Einsturz; diese wurde in den folgenden zwei Jahrhunderten im Stil der Renaissance neugebaut. Beim Stadtbrand des Jahres 1720 blieb der Bau unversehrt, doch wurde nach einem Baugutachten in den Jahren zwischen 1756 und 1768 das gesamte Langhaus mitsamt dem Chorbereich abgerissen und ab dem Jahr 1787 in klassizistischem Stil wiederaufgebaut. Während der Revolutionszeit stockte der Baufortschritt und so wurde der Bau erst im Jahr 1845 vollendet. War das Innere der Kirche ursprünglich weitgehend dekorlos, so wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts diverse Stuckarbeiten, Vergoldungen und Malereien angebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die aus Granitgestein erbaute Kathedrale ist eine dreischiffige Basilika mit Umgangschor. Die ca. 48 m hohen Glockentürme sind fünfgeschossig und – trotz ihrer langen Bauzeit – insgesamt sehr einheitlich gestaltet; über dem Mittelteil der Fassade befindet sich ein steinernes Wappen des Königs Ludwig XIV. (reg. 1661–1715). Das Innere der Kirche wird dominiert von annähernd 20 Säulen mit ionischen Kapitellen. Das Mittelschiff ist gewölbt und wird von Lünettenfenstern belichtet; die flachgedeckten Seitenschiffe sind auf der Nordseite fensterlos. Die Vierung wird von einer Kuppel mit Laterne überspannt. In der Apsiskalotte und im Chorumgang finden sich mehrere Wandgemälde von Alphonse Le Hénaff († 1884), darunter die Schlüsselübergabe an Petrus sowie fiktive Darstellungen der zahlreichen Heiligen der Bretagne.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Zur Ausstattung gehören Gemälde sowie liturgisches Gerät (siehe Anmerkung 1).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die dem Apostel Petrus \"(Saint-Pierre)\" geweihte Kathedrale von Rennes ist der Sitz des Erzbischofs der Erzdiözese von Rennes im Osten des ehemaligen Herzogtums Bretagne im heutigen Département Ille-et-Vilaine. Das Bauwerk ist seit dem Jahr 1906 als \"Monument historique\" anerkannt.", "tgt_summary": "雷恩圣伯多禄主教座堂(\"Cathédrale Saint-Pierre de Rennes\")是天主教雷恩总教区的主教座堂,法国历史文物,位于布列塔尼大区雷恩。", "id": 2146718} {"src_title": "Móricz Zsigmond körtér", "tgt_title": "莫里茲·日格蒙德圓環", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Platz liegt im Nordosten des XI. Budapester Bezirks Újbuda, etwa einen Kilometer vom Ufer der Donau entfernt. Er befindet sich im Stadtteil Szentimreváros und grenzt im Osten an den Stadtteil Lágymányos. Die Hauptverkehrsstraße \"Bartók Béla út\", die von der Freiheitsbrücke zum Bahnhof Kelenföld führt, durchquert den Platz von Nordosten nach Südwesten. Nach Süden zweigt die \"Fehérvári út\" und nach Westen die \"Villányi út\" ab. Die \"Karinthy Frigyes út\" mündet von Südosten auf den Móricz Zsigmond körtér ein. Aufgrund seiner zentralen Lage gilt der Platz als beliebter Treffpunkt in Buda.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis Anfang des 20. Jahrhunderts kreuzten sich am heutige Móricz Zsigmond körtér nur zwei Straßen, die \"Fehérvári út\" und die \"Budai körút\". Bis auf ein Gasthaus war die Umgebung der Kreuzung unbebaut. 1898 wurde die erste Straßenbahnlinie nach Kelenföld eröffnet, die den Platz querte. Ein Jahr später folgte die HÉV vom \"Gellért tér\" nach Budafok. Im Zuge der Erschließung des Stadtteils Lágymányos war der Platz 1912 bereits von drei Seiten umbaut. Im selben Jahr entstand eine Wendeschleife für die Straßenbahn. 1929 wurde der bis dahin namenlose Platz nach Miklós Horthy benannt und im folgenden Jahr die Statue des Heiligen Emmerich in der Mitte des Platzes errichtet. 1942 entstand innerhalb der Wendeschleife die runde Wartehalle, die unter dem Namen „Gomba“ fortan das Bild des Platzes prägte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Platz 1945 nach dem Schriftsteller Zsigmond Móricz in \"Móricz Zsigmond körtér\" umbenannt. Während des Ungarischen Volksaufstands 1956 war der Platz einer der am stärksten umkämpften Orte in Budapest. Dort errichteten Freiwilligenverbände Barrikaden gegen die in Richtung des Stadtzentrums heranrückenden sowjetischen Truppen. Die Kämpfe waren vom 24. bis 26. Oktober sowie vom 4. bis 5. November am stärksten. Insgesamt starben im XI. Bezirk, vor allem in der Umgebung des Móricz Zsigmond körtér, während der Kämpfe 53 Menschen. Im Zuge des Baus der Linie 4 der Metró Budapest wurde der Móricz Zsigmond körtér ab 2001 umgestaltet und unter anderem stärker auf den Fußgängerverkehr ausgelegt. Die Metrostation unterhalb der \"Fehérvári út\" wurde gemeinsam mit der Linie 4 im Jahr 2014 eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Gomba.", "content": "Auf dem westlichen Teil des Platzes befindet sich die von 1942 bis 1943 nach Plänen des Architekten József Schall erbaute Wartehalle, die aufgrund ihrer Form von der Bevölkerung \"Gomba\" („Pilz“) genannt wird. Das Gebäude ist in drei Segmente geteilt, in denen sich ursprünglich neben dem Warteraum ein Café und die Abfertigungsräume der Verkehrsbetriebe befanden. Dazwischen befinden sich breite Durchgänge, die in den Innenhof führen, in dessen Zentrum ein Brunnen steht. Das Gebäude steht seit 1997 unter Denkmalschutz, verfiel aber in den 2000er-Jahren zunehmend. Im Zuge der Umbauarbeiten am Móricz Zsigmond körtér wurde 2009 ein Architektenwettbewerb zur Renovierung des Gomba ausgeschrieben. Die Arbeiten, bei denen unter anderem die drei Räume weitgehend verglast wurden, wurden 2014 abgeschlossen. Seitdem sind im Gomba neben einer Verkaufsstelle der Verkehrsbetriebe ein Café und eine Kneipe untergebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Am Móricz Zsigmond körtér liegt die gleichnamige unterirdische Station der Linie 4 der Metró Budapest, die die Bahnhöfe Keleti und Kelenföld verbindet. Außerdem verkehren hier zahlreichen Straßenbahn-, Bus- und Nachtbuslinien. Unter anderem ist der Móricz Zsigmond körtér die südliche Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 6, die die Nagykörút bedient. Die Linien 47 und 49 bedienen über die Freiheitsbrücke die Kiskörút. Alle anderen Straßenbahnlinien verkehren auf der rechten Donauseite (innerhalb Budas) und verbinden den Móricz Zsigmond körtér unter anderem mit den Knotenpunkten Széll Kálmán tér, Szent Gellért tér, Újbuda-Központ, dem Bahnhof Kelenföld sowie mit dem Donauufer und dem Südwesten Budapests.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Móricz Zsigmond körtér ist ein öffentlicher Platz im XI. Bezirk in Budapest. Neben dem Széll Kálmán tér ist er der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt in Buda. Er ist seit 1945 nach dem Schriftsteller Zsigmond Móricz benannt.", "tgt_summary": "莫里兹·日格蒙德圆环(Móricz Zsigmond körtér)是匈牙利首都布达佩斯的一个广场。日格蒙德·莫里兹圆环位于布达佩斯第十一区。圆环得名于匈牙利著名作家莫里兹·日格蒙德。在1956年匈牙利革命时期,这里曾经发生激烈战斗。布达佩斯地铁4号线经过这里。", "id": 1677243} {"src_title": "Minnewater", "tgt_title": "爱之湖", "src_document": [{"title": "Geographie und Wassermanagement.", "content": "Südlich von Brügge flossen mehrere Nebenflüsse und Bäche in die Reie. Zum Beispiel floss die Kerkebeek kurz vor der Überquerung des Festungsgrabens in die Reie. Über die Minnewater gelang das Wasser nach Brügge. Das Minnewater entstand vermutlich im 13. Jahrhundert als Stausee und Pufferbecken, als in der Nähe des heutigen Schleusenhauses die Schleusen, die die Wasserversorgung der Stadt regulierten, errichtet wurden. Die unterschiedlichen Wasserstände der Reie bargen die Gefahr, dass die tiefgelegenen Teile von Brügge bei der Schneeschmelze oder bei starken, anhaltenden Regenfällen überflutet wurden. Zum Problem wurde dies, als Brügge expandierte und die bislang unbewohnten Gebiete wie die Meersen besiedelt wurden. Bis 1784 war Minnewater der Liegeplatz des Genter Lastkahns, bis er anschließend am Katelijnepoort, dem damaligen Stadttor, vor Anker ging.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft des Namens.", "content": "Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig belegt. Eine Theorie besagt, dass es sich um eine Ableitung von „Middenwater“ (eine Schüssel) handelt. Eine weitere Idee benennt „Minnen“ als ein Synonym für „Fahren“, da durch die Schleuse das Wasser der Reie reguliert werden kann. Die belgischen Historiker \"Louis Gilliodts\" und \"Karel De Flou\" sind wie \"Albert Schouteet\" der Meinung, dass Minne ein Synonym für „Meene“ (Gemeinde) sei und Minnewater daher „kommunales Wasser“ bedeute. Der belgische Philologe \"Frans Debrabandere\" bezweifelt die Klangverzerrung von ’meene’ zu ’amne’. Er schließe sich dem Sprachwissenschaftler \"Maurits Gysseling\" an, der sagt, dass der Namen des Gewässers von der deutsche Burgruine Minnebrug abgeleitet sei. Der mittelalterliche Volksglaube war überzeugt, dass Nerze oder Wassergeister und Wasserteufel große Wasseroberflächen heimsuchten und unter Brücken lebten.", "section_level": 1}, {"title": "Angrenzende Gebäude.", "content": "Am Ostufer befindet sich das markante neugotische Schloss der adligen Familie \"de la Faille\", das 1893 nach einem Entwurf des Architekten \"Karel De Wulf\" errichtet wurde. Auf der Westseite ist an der Professor Doktor Joseph Sebrechtsstraat das ehemalige Gebäude der Minnewater-Klinik angesiedelt. Nachdem der neugotische 175 Meter lange Gebäude zunächst als katholisches Krankenhaus fungierte und während des Ersten Weltkrieges ab 1917 durch die deutsche Besatzungsmacht besetzt wurde, kehrten zunächst die Ordensschwestern zurück, die es bis 1933 nutzten. Von 1947 bis 1977 nutze es \"Professor Doktor Joseph Sebrechts\" als Operationssaal des anliegenden St. John’s Hospital. Aktuell wird es als Wohn- und Pflegezentrum mit Palliativabteilung genutzt. An der Brücke befindet sich der Poertoren-Turm, das unter dem damaligen Regime als Munitionslager diente. Poer ist eine Dialektwort für Schießpulver. Nordöstlich des Minnewaters befindet sich eine gleichnamige kurze Straße, die zuvor den Namen „Eight Beatitudes“ (Acht Seligpreisungen) trug, und in den Minnewaterpark führt.", "section_level": 1}, {"title": "Legende.", "content": "In der Zeit, als die Römer begannen Gallien zu erobern, setzte sich ein Seemann in Brügge zur Ruhe und lebte dort mit seiner einzigen und gleichzeitig schönen Tochter \"Minna\". Brügge war zu der Zeit noch eine kleine Siedlung, die von Wäldern und Sümpfen umgeben war. Da er wusste, dass seine Lebenszeit begrenzt war, suchte er nach einem geeigneten Bräutigam für seine Tochter. Er erwählte den jungen Mann \"Horneck\", der gelegentlich zu Besuch kam. Allerdings hatte Minna bereits \"Stromberg,\" einen Krieger des benachbarten Stammes, kennen- und lieben gelernt. Sie wusste, dass ihr Vater den benachbarten Stamm nicht schätzte und verbarg Stromberg vor ihm. Minna verschob die Vorstellung ihres Geliebten immer wieder, da sie eine Meinungsverschiedenheit vermeiden wollte. Mit dem Einzug der Römer in das Land zogen alle Stämme in den Krieg. So auch Stromberg, der zuvor von Minna das Versprechen der Liebe und Loyalität erhalten hatte. Minna konnte ihren Vater noch einige Zeit überzeugen, dass sie für eine Ehe noch zu jung sei. Als seine Geduld zu Ende ging, entschied er, dass die Ehe mit Horneck beim dritten Sonnenaufgang vollzogen werden sollte. Minna verzweifelte und war hin- und hergerissen zwischen dem Versprechen an Stromberg und dem Willen ihres Vaters. In der Nacht vor dem dritten Sonnenaufgang floh sie in den Wald und versteckte sich dort. Nach dem Ende des Krieges kehrte Stromberg einige Zeit später zurück. Als er hörte, dass Minna verschwunden war, begann er eine mühsame Suche. Er fand sie schließlich im dichten Dickicht am Ufer eines breiten Baches. Allerdings verstarb die erschöpfte Minna in den Armen ihres Geliebten. Daraufhin wollte Stromberg sich zunächst das Leben nehmen. Dann beschloss er, Minnas Todesort zu ehren. Er baute eine Hütte, legte einen Damm in den Bach und hob im trockenen Bachbett ein Grab aus, in das er Minna legte. Danach ließ er das Wasser wieder laufen. An der Bank, an der er Minna gefunden hatte, legte er einen schweren Felsbrocken, in dem er „MINNA-WATER“ als Andenken an Minna meißelte. Es würde dieselbe Stelle sein, an der später der Turm gebaut wurde, der heute noch Minnewater dominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Minnewater ist ein länglicher See im Zentrum von Brügge. Er ist von Teilen der mittelalterlichen Festungsanlage Begijnenvest, auf deren Teil die gleichnamige Straße verläuft, und dem Minnewater-Park, der im Zeitraum von 1977 bis 1979 angelegt wurde, umgeben. Nördlich des Sees verläuft eine gleichnamige Straße.", "tgt_summary": "爱之湖(荷兰语:Minnewater)是比利时城市布鲁日中心南部的狭长湖泊,直到20世纪初长期用作漂白,1969年之前曾有一个哥特复兴式城堡,城堡拆除后,门楼和园林被保留下来。1974年8月9日市议会通过决议,将城市拥有的1.55公顷土地开辟为公园。1977年开工,到1979年建成爱之湖公园(Minnewaterpark)。不久之后,该园通过收购毗邻产业,扩大了半英亩。2002年欧洲文化之都活动吸引了许多游客。每年在公园举行为期三天的仙人掌节。", "id": 1078534} {"src_title": "G20-Gipfel in Riad 2020", "tgt_title": "2020年二十國集團利雅得峰會", "src_document": [{"title": "Teilnehmer.", "content": "Als Gäste wurden die Vorsitzenden der Neuen Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (Macky Sall), des Golf-Kooperationsrat (Chalifa bin Zayed Al Nahyan) und des Verbandes für Südostasiatische Nationen (Nguyễn Xuân Phúc), der Ministerpräsident Spaniens (Pedro Sánchez), der Premierminister von Singapur (Lee Hsien Loong) und der König von Jordanien (Abdullah II. bin al-Hussein), sowie der Präsidenten von Ägypten (Abdel Fattah el-Sisi) und die Bundespräsidentin der Schweiz (Simonetta Sommaruga) eingeladen.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentschaft.", "content": "Der G20-Gipfel in Riad wird unter dem Vorsitz des saudischen Königs Salman bin Abdulaziz. stattfinden. Das Königreich Saudi-Arabien übernahm im Dezember 2019 die G20-Präsidentschaft im Vorfeld des Gipfels der Staats- und Regierungschefs, der vom 21. bis 22. November 2020 in Riad stattfinden wird. Das Königreich wird die Arbeit der G20 unter dem Thema „Realizing Opportunities of the 21st Century for All“ leiten und sich auf drei Ziele konzentrieren:", "section_level": 1}, {"title": "Erstes Sherpa-Treffen.", "content": "Das Treffen wurde von Fahad Almubarak, dem saudischen Sherpa, geleitet, dieser erläuterte: „Die G20 trägt der Welt gegenüber die Verantwortung, aktuelle und aufkommende Probleme zu überwinden, globale Herausforderungen gemeinsam anzugehen und die Welt zu einem besseren Ort für alle zu machen.“", "section_level": 1}, {"title": "Nebenschauplätze.", "content": "Am Rande des Gipfels wird Saudi-Arabien vorbereitende Ministertreffen sowie andere Treffen hoher Regierungsbeamter und Vertreter des Privatsektors und von Nichtregierungsorganisationen organisieren.", "section_level": 1}, {"title": "Notfallgipfel.", "content": "Am 26. März 2020 hielten die Mitglieder der G20 per Videotelefonie und Videokonferenz einen Notfallgipfel ab, um inmitten der COVID-19-Pandemie 2019–2020 eine koordinierte globale Reaktion gegen die Pandemie zu planen. Unter dem Vorsitz des saudi-arabischen Königs Salman, der den Vorsitz des G20-Gipfels für das Jahr 2020 innehat, zielte das Treffen darauf ab, Wege zu finden, um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus auf die Weltwirtschaft anzugehen, bei denen Menschen aufgrund der weltweit verhängten Sperren und Ausgangssperren ihren Arbeitsplatz und ihr Einkommen verlieren. Die auf Menschenrechte fokussierte Nichtregierungsorganisation Amnesty International zeigte sich enttäuscht über den Ausschluss menschenrechtskonformer Aktionspläne beim Notfallgipfel. Amnesty International stellte eine Reihe von Forderungen, wie z. B. die Entwicklung hin zu einer kohlenstoffarmen und kohlenstofffreien Wirtschaft, die Gewährleistung des Zugangs zu Informationen für alle und vollständig integrierte Pläne aus der Gender-Perspektive. Darüber hinaus forderte die Nichtregierungsorganisation auch die Freilassung von Untersuchungshäftlingen und Gefangenen aus Gewissensgründen wie Raif Badawi aus Saudi-Arabien, Loujain al-Hathloul und Samar Badawi, um die Gefangenenpopulation und die mögliche Verbreitung des Coronavirus aufgrund ihrer geringen Immunität zu verhindern.", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "Die erste Teilnahme Saudi-Arabiens an den G20-Treffen fand 2008 auf dem Washingtoner G20-Gipfel 2008 in Washington statt. Zu diesem Zeitpunkt und als die Welt unter einer globalen Krise litt, war Saudi-Arabien der zehntgrößte Staatsfonds der Welt und die zweitgrößten Ölreserven. Ursprünglich war der Beitritt Saudi-Arabiens zur G20 aufgrund seiner wirtschaftlichen Bedeutung als effektive Preiskraft auf dem Energiemarkt erfolgt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der G20-Gipfel in Riad 2020 ist ein Treffen der G20-Nationen, der voraussichtlich am 21. und 22. November 2020 in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad abgehalten wird.", "tgt_summary": "2020年二十国集团利雅得峰会(英语:2020 G20 Riyadh summit)是20国集团第十五次高峰会,将于2020年11月21日至11月22日在沙特阿拉伯首都利雅得举行。", "id": 67233} {"src_title": "Yukinari Sugawara", "tgt_title": "菅原由勢", "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Der in Toyokawa geborene Sugawara stammt aus der Jugendabteilung von Nagoya Grampus und wurde zum Spieljahr 2018 in die erste Mannschaft befördert. Am 24. Februar 2018 (1. Spieltag) debütierte er beim 3:2-Auswärtssieg gegen Gamba Osaka für den Erstligisten. Mit diesem Einsatz wurde der 17 Jahre, sieben Monate und 27 Tage alte Innenverteidiger zum zweitjüngsten Spieler in der J1 League seit Junichi Inamoto im Jahr 1997. In den nächsten Ligaspielen wurde er regelmäßig eingesetzt. Während Grampus in 15 Ligaspielen kein Sieg gelang, fiel Sugawara aus der Startformation und wurde in der restlichen Spielzeit nicht mehr berücksichtigt. Er beendete die Saison 2017 mit 13 Ligaeinsätzen und bestritt zusätzlich dazu sechs Pokalpartien. In der nächsten Spielzeit 2019 wurde er bis zu seinem Wechsel in keiner Ligapartie eingesetzt, sammelte aber im J. League Cup Einsatzzeit auf der Innen- und Außenverteidigerposition. Am 21. Juli 2019 wechselte Yukinari Sugawara für die gesamte Saison 2019/20 zum niederländischen Ehrendivisionär AZ Alkmaar, der sich eine Kaufoption für den jungen Defensivmann sicherte. Sein Debüt bestritt er am 25. Juli 2019 beim 0:0-Unentschieden gegen den BK Häcken in der 2. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League 2019/20, als er in der 59. Spielminute für Stijn Wuytens eingewechselt wurde. Bei AZ war er von Beginn an als rechter Außenverteidiger eingeplant, wo er dem Norweger Jonas Svensson Konkurrenz machen und als sein zukünftiger Nachfolger aufgebaut werden sollte. Am 4. August 2019 (1. Spieltag) startete er beim Heimspiel gegen Fortuna Sittard und erzielte in der 84. Spielminute nach Vorarbeit von Calvin Stengs den Treffer zum 4:0-Endstand. In der Liga und der Gruppenphase der UEFA Europa League 2019/20 kam er in der nächsten Zeit regelmäßig als Rotationsspieler zum Einsatz, während er auch einige Einsätze für die Reservemannschaft Jong AZ Alkmaar in der zweithöchsten niederländischen Spielklasse absolvierte. Am 23. Februar 2020 gab der Verein bekannt, dass Sugawara zum 1. Juni 2020 einen Fünfjahresvertrag bei den Niederländern antreten wird.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im späten Jahr 2015 absolvierte Yukinari Sugawara vier Länderspiele für die japanische U15-Nationalmannschaft. Seit Februar 2017 war er anschließend für die U17 im Einsatz. Im Oktober 2017 nahm er mit der Auswahl an der U17-Weltmeisterschaft 2017 in Indien teil, wo er in allen drei Gruppenspielen der Mannschaft auf dem Platz stand. Im Achtelfinale schied man im Elfmeterschießen gegen den späteren Weltmeister England aus. Sugawara verwertete dabei seinen Versuch als erster Schütze der Japaner. Insgesamt bestritt er für die U17 12 Länderspiele, in denen er ein Tor erzielte. Im Oktober 2018 nahm er mit der Japan U19 an der U19-Asienmeisterschaft in Indonesien teil. Beim Turnier absolvierte er drei der fünf möglichen Spiele und kam mit der Mannschaft ins Halbfinale. Im März 2019 wurde er erstmals bei Testspielen bei der U20 eingesetzt und für den Kader der Auswahl für die U20-Weltmeisterschaft 2019 in Polen nominiert. Beim Turnier kam er in allen drei Gruppenspielen zum Einsatz und auch bei der 0:1-Achtelfinalniederlage gegen den späteren Vizeweltmeister Südkorea stand er von Beginn an auf dem Platz. Seit Oktober 2019 ist er japanischer U23-Nationalspieler.", "section_level": 2}], "src_summary": "Yukinari Sugawara (jap., \"Sugawara Yukinari\"; * 28. Juni 2000 in Toyokawa) ist ein japanischer Fußballspieler, der als Leihspieler von Nagoya Grampus beim Ehrendivisionär AZ Alkmaar unter Vertrag steht. Er ist seit Oktober 2019 japanischer U23-Nationalspieler und spielt meist auf der Position des rechten Außenverteidigers, kann aber auch die Position des Innenverteidigers besetzen.", "tgt_summary": "菅原由势(),日本足球运动员,司职后卫,现效力荷甲球会阿尔克马尔。", "id": 2786140} {"src_title": "Hollywood (Fernsehserie)", "tgt_title": "荷里活 (電視迷你劇)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie fokussiert sich auf mehrere Personen, die in den 1940er Jahren in Hollywoods „Goldener Ära“ bekannt werden wollen. Dies sind unter anderem der Regisseur Raymond Ainsley, der Darsteller und Kriegs-Veteran Jack Castello, der Drehbuchautor Archie Coleman, die Schauspielerin Camille Washington, die auch Raymonds Partnerin ist, sowie die Darstellerin Claire Wood, die Tochter von Ace Amberg, dem eines der mächtigen Filmstudios im Studiosystem gehört. Dabei werden sie mit mehreren Problemen konfrontiert, so sehen sich die Afroamerikaner Archie und Camille rassistischen Anfeindungen ausgesetzt, weswegen auch das von Archie verfasste und von Raymond inszenierte Filmprojekt mit Camille und Jack in den Hauptrollen zu scheitern droht. Raymond ist Halb-Philippiner, ihm stehen aber aufgrund seines weißen Aussehens im Gegensatz zu den meisten anderen asiatischen Amerikanern alle Türen in der Filmindustrie offen. Neben Sexismus ist auch Homophobie in der vermeintlichen Traumfabrik allgegenwärtig, weswegen die Tankstelle von Ernie West, in der Archie und Jack zunächst arbeiten, ein beliebter Treffpunkt für heimliche hetero- und homosexuelle Sextreffen ist, die auch durch Geschlechtsverkehr mit Personen wie Avis, der Frau von Ace, ein Karrieresprungbrett seien können. Ein häufiger Kunde der Tankstelle ist der Schauspieler Rock Hudson, dessen Homosexualität in der Industrie ein offenes Geheimnis ist und in den sich Archie verliebt. Weitere reale Personen in der Handlung sind der Agent Henry Willson, mit dessen Eigenheiten Raymond zu kämpfen hat, die erste afroamerikanische Oscar-Preisträgerin Hattie McDaniel, die Camille mit Ratschlägen zur Seite steht, Anna May Wong, die als erster sino-amerikanischer Filmstar in den Vereinigten Staaten gilt, Eleanor Roosevelt, die mit Avis befreundet ist, die Darsteller Tallulah Bankhead, Tab Hunter und Vivien Leigh, der Regisseur George Cukor sowie der Schriftsteller Noël Coward.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Nach dem Wechsel von seinem Stammsender FX zu Netflix im Februar 2018 wurde Ryan Murphy damit beauftragt, mehrere neue Serien und Filme zu kreieren. Am 22. Februar 2019 verkündete Murphy, dass Netflix eine Staffel für seine Serie \"Hollywood\" bestellt habe, die er zusammen mit Ian Brennan entwickelte, mit dem in der Vergangenheit öfters zusammengearbeitet hat. Laut Murphy sei die Miniserie ein Liebesbrief an die Traumfabrik. \"Hollywood\" ist somit nach \"The Politician\" die zweite Produktion des Streamingdienstes, die aus dem Deal mit Murphy entstand. Finanziert wird die Serie unter anderem neben Murphy und Brennan von Janet Mock, die auch an der von Murphy erdachten Serie \"Pose\" als Produzentin mitwirkt. Weitere Executive Producer sind die Hauptdarsteller Darren Criss und David Corenswet. Criss arbeitete bereits mit Murphy an \"Glee\" und \"American Horror Story\" zusammen, Corenswet ist in \"The Politician\" zu sehen. Am 3. September 2019 wurden neben Criss und Corenswet die Besetzungen einiger Hauptrollen mit Patti LuPone, Holland Taylor, Jeremy Pope, Jim Parsons, und Joe Mantello bekannt gegeben. Zudem wurde auch bekannt, dass Dylan McDermott in der Serie mitspielen wird und seine Rolle frei auf Scotty Bowers basiert. Bis auf Taylor und Pope waren die Beteiligten bereits vor \"Hollywood\" in Produktionen zu sehen, die von Murphy erdacht wurden beziehungsweise bei denen er die Regie führte. Corenswet und McDermott standen für \"The Politician\" gemeinsam vor der Kamera, Parsons und Mantello bei \"The Normal Heart\". Auch spielten LuPone und McDermott in \"American Horror Story\", allerdings nicht in denselben Staffeln, LuPone wurde zudem in einer wiederkehrenden Nebenrolle in der zweiten Staffel von \"Pose\" besetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation entsteht nach den Dialogbüchern und unter der Dialogregie von Detlef Klein und Daniel Anderson durch TV+Synchron in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenfiguren.", "content": "In Kleinauftritten werden weitere historische Persönlichkeiten wie Luise Rainer, Dorothy Arzner, C. Aubrey Smith, Edmund Gwenn, Robert Montgomery, Guy Madison, Sidney Franklin, Donald Crisp, Hedda Hopper, Cole Porter, Joseph Breen, Rory Calhoun, Susan Hayward, Fredric March und Loretta Young dargestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hollywood ist eine US-amerikanische Miniserie, die am 1. Mai 2020 auf dem Video-on-Demand-Anbieter Netflix veröffentlicht wurde. Die Idee zur Serie stammt von Ryan Murphy und Ian Brennan, die bereits zusammen die Produktionen \"Glee\", \"Scream Queens\" und \"The Politician\" erdachten. Sie handelt von mehreren Personen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Hollywood Karriere machen möchten und dabei nicht nur Herausforderungen aufgrund ihrer Herkunft oder Sexualität überwinden müssen, sondern auch (realen) Größen der Industrie begegnen. Ein erster Trailer wurde am 20. April 2020 veröffentlicht.", "tgt_summary": "是一部美国网络电视迷你剧,主演有大卫·科伦斯韦、达伦·克里斯、劳拉·哈里尔、乔·曼特洛、迪伦·麦狄蒙、杰克·皮克金、杰里米·蒲柏、霍兰·泰勒、莎玛拉·韦荣、吉姆·帕森斯和Patti LuPone。本剧由莱恩·墨菲和伊恩·布伦南创作。于2020年5月1日在Netflix播放。", "id": 1427354} {"src_title": "Shi Zhengli", "tgt_title": "石正丽", "src_document": [{"title": "Studium.", "content": "1987 schloss sie ihr Studium an der Wuhan University ab. 1990 wurde sie Master am Institut für Virologie Wuhan der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) und 2000 zur Doktorin an der Universität Montpellier in Frankreich promoviert.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "2005 stellte ein Team unter der Leitung von Shi Zhengli und Cui Jie fest, dass das SARS-Virus von Fledermäusen stammt. Ihre Ergebnisse wurden 2005 in der Zeitschrift Science und 2006 im \"Journal of General Virology\" veröffentlicht. 2011 waren Forscher des \"Institut für Virologie Wuhan\" mit US-amerikanischen und australischen Kollegen in den Karsthöhlen von Kunming Jiuxiang Scenic Region, in der Provinz Yunnan im Süden Chinas unterwegs, um Exkremente von Hufeisennasen zu sammeln, welche Viren enthalten. Ihre Suche war erfolgreich: In 117 Speichel- und Kotproben entdeckten sie 27 bisher unbekannte Viren, die dem schon bekannten SARS-Virus ähnlich waren. 2013 berichteten sie in \"Nature\" über diese Entdeckung und die Isolation eines SARS-ähnlichen Virus, das die Protein-\"Zacken\" auf seiner Corona-\"Krone\" für das Andocken an menschliche ACE2-Rezeptoren nutzt. 2014 war Shi Zhengli an einer Untersuchung von Fledermaus-Coronaviren beteiligt, insbesondere an Funktionsversuchen mit SARS- und Fledermaus-Coronaviren, einer gemeinsamen Forschung der University of North Carolina und des Institut für Virologie Wuhan unter der Leitung von Ralph S. Baric. Im Oktober 2014 verhängte das Kabinett Obama ein Moratorium für Finanzierungen von Forschungsarbeiten, die ein Virus tödlicher oder ansteckender machen. Derartige Forschungen wurden als “gain-of-function experiments” („Funktionsgewinn-Experimente“) bezeichnet. Mit dem Moratorium sollen riskante Virologiestudien mit Influenza-, MERS- und SARS-Viren unterbrochen werden. Während der Coronavirus-Pandemie 2019–20 bildeten Shi und andere Wissenschaftler des Instituts eine Expertengruppe zur Erforschung des SARS-CoV-2. Im Februar 2020 veröffentlichten Forscher unter der Leitung von Shi Zhengli in \"Nature\" einen Artikel mit dem Titel \"A pneumonia outbreak associated with a new coronavirus of probable bat origin\" (\"Ein Lungenentzündungsausbruch im Zusammenhang mit einem neuen Coronavirus mit wahrscheinlichem Ursprung in Fledermäusen\"), worin sie die Übertragung von Coronaviren von Fledermäusen auf Schweine beschrieben.; in einem weiteren Beitrag in \"BioRxiv\" wurde berichtet, dass SARS-CoV2 derselben Familie wie SARS angehört und einer in Fledermäusen gefundenen Art eng verwandt sei. Im Februar 2020 veröffentlichte ihr Team in \"Cell Research\" einen Artikel, der zeigte, dass \"Remdesivir\", ein experimentelles Medikament von \"Gilead Sciences\", einen positiven Effekt auf die Hemmung des Virus in vitro hatte, und meldete im Namen des \"Institut für Virologie Wuhan\" ein Patent für das Medikament in China an, Shi war Mitautorin eines Berichtes, in dem das Virus als erste Disease X dargestellt wird. Im Februar 2020 berichtete die South China Morning Post, dass Shis jahrzehntelange Arbeit am Aufbau einer der weltweit größten Datenbanken für Fledermausviren der wissenschaftlichen Gemeinschaft einen \"Vorsprung\" beim Verständnis des Virus verschaffte. Die Zeitung berichtete auch, dass Shi im Mittelpunkt persönlicher Angriffe in chinesischen sozialen Medien stand, die behaupteten, die WIV sei die Quelle des Virus. Dies veranlasste Shi dazu, Folgendes zu posten: \"Ich schwöre mit meinem Leben, [das Virus] hat nichts mit dem Labor zu tun\" und als Shi von der Zeitung gebeten wurde, sich zu den Angriffen zu äußern, antwortete sie:\" Meine Zeit muss für wichtigere Angelegenheiten aufgewendet werden.\"\"Caixin Media Company Ltd\" berichtete, Shi habe weitere öffentliche Erklärungen gegen \"perceived Tinfoil hat theories about the new virus's source\", (\"wahrgenommene Alufolien-Hut-Theorien über die Quelle des neuen Virus\") abgegeben und sie mit den Worten zitiert: \"The novel 2019 coronavirus is nature punishing the human race for keeping uncivilized living habits. I, Shi Zhengli, swear on my life that it has nothing to do with our laboratory\" (\"Das neuartige Coronavirus 2019 ist die Natur, die die Menschheit dafür bestraft, unzivilisierte Lebensgewohnheiten beizubehalten. Ich, Shi Zhengli, schwöre bei meinem Leben, dass es nichts mit unserem Labor zu tun hat \"). In einem Interview mit \"Scientific American\" im März 2020, in dem sie als Chinas \"Fledermausfrau\" bezeichnet wurde, sagte Shi: \"Bat-borne coronaviruses will cause more outbreaks\", (\"Von Fledermäusen übertragene Coronaviren werden mehr Ausbrüche verursachen\") und \"Wir müssen sie finden, bevor sie uns finden.\" (\"We must find them before they find us.\") 2015 stellten Wissenschaftler die Frage, ob Shis Team unnötige Risiken eingeht, wie aus einer Stellungnahme von Josh Rogin in der \"The Washington Post\" vom April 2020 hervorgeht. Rogin zufolge hatten US-Beamte, die 2018 das \"Institut für Virologie Wuhan\" besucht hatten, zwei Drahtberichte nach Washington zurückgeschickt, in denen sie \"vor den Sicherheits- und Managementschwächen im \"Institut für Virologie Wuhan\"-Labor warnten\". Auch hatten sie sich mit Shi Zhengli getroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shi Zhengli (; * 26. Mai 1964 in Xixia (Nanyang) bei Nanyang) ist eine chinesische Virologin, die SARS-ähnliche Coronaviren erforscht. Shi leitet das Zentrum für neu auftretende Infektionskrankheiten am Institut für Virologie Wuhan (englisch \"Wuhan Institute of Virology\" (WIV)) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS). Im Jahr 2017 entdeckten Shi und ihre Kollegin Cui Jie, dass das SARS-Coronavirus wahrscheinlich aus einer Fledermauspopulation in der chinesischen Provinz Yunnan stammt. Shi wurde in der populären Presse als „Fledermausfrau“ während der Coronavirus-Pandemie 2019–20 für ihre Arbeit an Fledermaus-Coronaviren bekannt. Shi ist Mitglied des Virologie-Komitees der Chinesischen Gesellschaft für Mikrobiologie. Sie ist Herausgeberin des \"Board of Virologica Sinica\", des \"Chinese Journal of Virology\" und des \"Journal of Fishery Sciences of China\".", "tgt_summary": "石正丽,女,河南西峡人,中国病毒学家,中国科学院武汉病毒研究所研究员。", "id": 465573} {"src_title": "Moeketsi Majoro", "tgt_title": "穆凯齐·马乔罗", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Majoro wurde im Distrikt Leribe geboren. Er erwarb einen Bachelor of Arts in Wirtschaftswissenschaften an der National University of Lesotho (NUL), einen Master of Arts in \"Agricultural Economics\" (etwa: „Agrarökonomie“) an der Washington State University und wurde schließlich an derselben Universität in \"Natural Resource Economics\" (etwa: „Resourcenökonomie“) promoviert. Von 1991 bis 2000 arbeitete er als Lecturer für Wirtschaftswissenschaften an der NUL. Anschließend war er vier Jahre lang Steueranalyst. Im November 2003 wurde er zum \"Principal Secretary\" im lesothischen Finanzministerium ernannt, vier Jahre später wurde er Stellvertretender Exekutivdirektor und 2010 Exekutivdirektor der Afrika-Abteilung des Internationalen Währungsfonds. 2013 erhielt er die Position des \"Minister for Development Planning\" im Kabinett Thabane I, die er nach dem Machtwechsel 2015 wieder verlor. Nachdem Thabane die Wahl 2017 abermals gewonnen hatte, wurde Majoro Finanzminister im Kabinett Thabane II. Am 22. März 2020 wurde Majoro von der ABC-Fraktion in der Nationalversammlung mit 26 von 51 Stimmen zum Nachfolgekandidaten Thabanes gewählt. Der bisher in der Opposition stehende Democratic Congress und der Koalitionspartner der ABC Basotho National Party sicherten ihre Beteiligung an einer Koalition unter Majoro zu. Thabane hatte zuvor mehrmals das Parlament schließen lassen, um ein Misstrauensvotum zu verhindern. Neben großen Teilen der ABC sowie dem DC hatten sich weitere Parteien dazu bekannt, unter Majoro eine Regierung bilden zu wollen. Am 18. Mai erhielt er von König Letsie III. die Vollmacht, als Premierminister zu amtieren. Am 20. Mai trat er schließlich sein Amt an. Am 21. Mai wurde das Kabinett Majoro vereidigt. Majoros Stellvertreter wurde Mathibeli Mokhothu (DC). Dem Kabinett gehören ABC- und DC-Politiker sowie die Vorsitzenden von vier weiteren Parteien an, die den Machtwechsel unterstützt hatten. Majoro ist verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Moeketsi Majoro (* 3. November 1961 in Tsikoane, Basutoland) ist ein Politiker aus Lesotho (All Basotho Convention, ABC). Seit 2020 ist er Premierminister seines Landes. Von 2017 bis 2020 amtierte er als Finanzminister.", "tgt_summary": "穆凯齐·马乔罗(Moeketsi Majoro,1961年-11月3日),莱索托经济学家、政治家。", "id": 2335979} {"src_title": "Luckin Coffee", "tgt_title": "瑞幸咖啡", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Luckin Coffee wurde im Oktober 2017 gegründet und hatte bis Januar 2018 seine ersten Geschäfte in Peking und Shanghai eröffnet. Das Unternehmen gab den Abschluss der Serie-A-Finanzierung in Höhe von insgesamt 200 Millionen US-Dollar im Juli 2018 bekannt. Das Unternehmen setzte sein schnelles Wachstum fort – bis Oktober 2018 hatte Luckin Coffee 1300 Geschäfte eröffnet und damit die Anzahl der Costa Coffee-Geschäfte übertroffen, um die zweitgrößte Kaffeemarke in China zu werden. Luckin Coffee unterzeichnete auch eine strategische Kooperationsvereinbarung mit Tencent. Ein Großteil der Expansion von Luckin Coffee wurde durch eine aggressive Marketingstrategie vorangetrieben, bei der das Unternehmen dreimal so viel ausgab, um sein Wachstum zu fördern. Im Mai 2018 beschuldigte Luckin Coffee Starbucks, ein Monopol zu bilden, indem er Exklusivverträge mit Lieferanten und Eigentümern unterzeichnete. Starbucks wies diese Anschuldigungen als Marketing-Machenschaften zurück. Am 16. Mai 2018 wurde der Fall vor dem Shenzhen Intermediate People's Court offiziell eingereicht. Im Oktober 2019 zog Luckin Coffee den Fall einseitig zurück. Im Januar 2019 gab Luckin Coffee bekannt, dass es 2500 neue Geschäfte eröffnen und Starbucks übertreffen wollen, um die größte Kaffeemarke in China zu werden. Luckin erreichte auch Zugang zu den US-Aktienmärkten, wo die Aktie im Rahmen eines sponsored ADR-Programms am Anfang mit 17 USD pro Stück an der Nasdaq gehandelt wurde. Nachdem die Aktie am ersten Tag 25,96 USD erreicht hatte, fiel sie am zweiten Tag des Nasdaq-Handels auf 16 USD zurück. Bis Ende September 2019 hatte Luckin Coffee 3.680 Geschäfte eröffnet, und im dritten Quartal 2019 einen Nettoverlust von 75 Millionen US-Dollar verzeichnet. Am 8. Januar 2020 hielt Luckin Coffee eine Pressekonferenz über den Betrieb ihrer Selbstbedienungsgeschäfte ab. Auf der Konferenz gab Luckin der Öffentlichkeit bekannt, dass sie in den vergangenen zwei Jahren 4507 Geschäfte eröffnet hatten und als solche bereits die größte Kaffeekettenmarke in China geworden waren und Starbucks übertroffen hatten. Luckin Coffee kündigte auf der Pressekonferenz auch seine Einzelhandelsstrategie ohne Personal und zwei neue technische Produkte an – Luckin Coffee EXPRESS und Luckin pop. Die EXPRESS-Verkaufsstellen von Luckin Coffee nutzen die in der Schweiz hergestellte Kaffeemaschinen von Schaerer und werden künftig als Selbstbedienungskaffeemaschinen in Büros, Campus, Flughäfen, Bahnhöfen und Gemeinden eingesetzt. Luckin popMINI ist der Verkaufsautomat zum E-Commerce-Preis. Am 31. Januar 2020 veröffentlichte der Leerverkäufer Muddy Waters Research einen anonymen 89-seitigen Bericht auf Twitter, in dem behauptet wurde, Luckin Coffee habe finanzielle und operative Zahlen gefälscht. Dem Bericht zufolge wurde die Anzahl der pro Geschäft verkauften Artikel im dritten Quartal um mindestens 69 % und im vierten Quartal 2019 um 88 % erhöht, was angeblich auf 11.200 Stunden Videomaterial zurückzuführen ist. Vor der Eröffnung des US-Aktienmarktes am 3. Februar 2020 bestritt Luckin Coffee kategorisch alle im Bericht gemachten Behauptungen. Das Unternehmen argumentierte, dass der Bericht böswillige und falsche Anschuldigungen mit unbegründeten Beweisen und fehlerhafter Methodik vorbrachte. Am 2. April 2020 gab Luckin Coffee bekannt, dass eine interne Untersuchung ergab, dass sein Chief Operating Officer, Jian Liu, den Umsatz des Unternehmens im Jahr 2019 um \"rund 2,2 Mrd. RMB\" (310 Mio. US-Dollar) erzielt hatte. Am nächsten Tag erklärte die China Securities Regulatory Commission, sie werde das Unternehmen auf Betrug untersuchen, woraufhin der Aktienkurs um 80 % abstürzte. Am 8. April wurde die Aktie am US-Aktienmarkt sowie europäischen Handelsplätzen vom Handel ausgesetzt. Mitte April 2020 kündigte die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs an, die Luckin-Aktienbestände von Lu Zhengyao, dem Vorsitzenden des Unternehmens, zu übernehmen und zu verkaufen, nachdem er mit einem Differenzkontrakt für Unternehmen in Verzug geraten war. Seit dem 20. Mai 2020 wird die Aktie wieder gehandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftstätigkeiten.", "content": "Die Luckin Coffee Stores haben im Januar 2018 den Testbetrieb aufgenommen. Das Unternehmen betreibt Geschäfte, Läden und Kioske, die Kaffee, Tee und Lebensmittel anbieten. Wie aus Quellen hervorgeht, konzentrieren sich Marketing und Marktattraktivität des Unternehmens auf Marketing und Rabatte. Luckin bietet Werbeaktionen an, bei denen jedem Neukunden ein kostenloses Getränk und ein 50% Rabatt-Gutschein für eine Tasse angeboten werden. Sie bieten auch \"Kaufen Sie einen, erhalten Sie einen kostenlosen\" Gutschein für treue Kunden. Diese Rabatte machen den Preis niedriger als bei Starbucks und zogen in der frühen Phase seines Geschäfts eine größere Anzahl wiederkehrender Kunden an. Die Marke hat auch einen starken Fokus auf Technologie. Luckin Coffee eröffnete am Anfang keine traditionellen stationären Geschäfte. Die physischen Standorte dienten nur der Kaffeezubereitung und der Erfüllung von Online-Bestellungen, die von Kunden oder Zustellern abgeholt wurden. Obwohl die meisten Geschäfte keine Sitzplätze haben oder andere Dienstleistungen für Kunden anbieten und sich im Vergleich zu Starbucks an weniger angesehenen Standorten befinden, konnte die Marke eine neue Generation von Kunden in China gewinnen. Die Zielkunden von Luckin Coffee sind Angestellte und Studenten aus der Nähe, die nicht viel Zeit haben, in den Läden Kaffee zu trinken. Kunden müssen die Luckin Coffee App herunterladen, um Getränke online bestellen und bezahlen zu können. Luckin Coffee arbeitet auch mit dem zweitgrößten Kurier in China, SF Express, zusammen und liefert Bestellungen an Kunden innerhalb von zwei Kilometern um jedes Geschäft. Dieses Funktionsprinzip eignet sich für das schnelllebige Leben der Chinesen und übt Druck auf andere traditionelle Kaffeemarken aus.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Einkäufe können nur über die mobile Luckin-App getätigt werden. Luckin bietet Getränke auf Grundlage von Kaffee an, die auch in anderen Kaffeegeschäften erhältlich sind, und bietet eine Auswahl an Rezepten, die speziell auf den Geschmack der chinesischen Verbraucher zugeschnitten sind. Luckin Coffee beauftragte Hidenori Izaki (Barista-Weltmeister 2014), das Unternehmen in Bezug auf Rezepte und Ladengestaltung zu beraten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Luckin Coffee Inc. () ist ein chinesisches Kaffeeunternehmen und eine Kaffeehauskette. Es wurde 2017 in Peking gegründet. Stand Januar 2020 betrieb es 4.507 Geschäfte und übertraf die Anzahl der Starbucks-Filialen in China. Die meisten Geschäfte sind kleine Abholstandorte in Bürogebäuden oder auf dem College-Campus, die der Abholung und Zustellung von Online-Bestellungen dienen.", "tgt_summary": "瑞幸咖啡(英语:luckin coffee,)是中国大陆的新零售专业咖啡运营商,由前神州优车集团首席运营官钱治亚创立,公司在开曼群岛注册。钱治亚现为瑞幸咖啡首席执行官。瑞幸是目前唯一入驻故宫的中国连锁咖啡品牌(星巴克咖啡曾入驻故宫长达6年,2007年因遭到舆论的反对而被迫退出)。2018年7月11日,瑞幸咖啡对外宣布完成A轮2亿美元融资,投后估值10亿美元(对比之下星巴克则为900亿美元),同年11月初瑞幸咖啡估值达到20亿美元。2019年5月17日在美国纳斯达克交易所上市,6月初宣布计划2021年底开设1万家分店。截至2019年12月31日,瑞幸咖啡共开设4507家直营门店,成为中国最大的连锁咖啡品牌。在中国大陆,瑞幸咖啡的主要竞争对手是星巴克。瑞幸咖啡的店铺数已经超越星巴克,不过中国大陆媒体指出,2019年第三季中国星巴克平均每间门市收入为人民币129万元,而瑞幸则为人民币45万元。", "id": 2147596} {"src_title": "Franziskus, der Gaukler Gottes", "tgt_title": "圣弗朗西斯之花", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nachdem Papst Innozenz III. ihre Lebeweise bestätigt hat, kehren Franziskus und seine Gefährten aus Rom nach Rivotorto zurück und wollen nun ihre Botschaft von Frieden, Nächstenliebe und Sanftmut verkünden. Unterwegs beraten sie bei strömendem Regen, wie sie ihre Botschaft am besten verkünden sollen. Doch ist ihre Hütte von einem Mann mit einem Esel besetzt, der sich strikt weigert, die Hütte zu verlassen. Sie nehmen ihr Leid erst auf sich und beschließen, Franziskus zu folgen. Es folgen neun Kapitel, von denen jedes ein Ereignis im Leben von Franziskus darstellt: 1. Szene Die Szene erzählt, wie Bruder Ginepro nackt von Santa Maria degli Angeli zurückkehrte, wo die Brüder ihre Hütte beendet hatten. Während die Brüder eine neue Hütte bauen, kehren zwei von ihnen mit Gebetsglocken zurück, die sie von einem reichen Mann bekommen haben. Die Brüder beten in ihrer Kapelle. Da taucht der nackte Bruder Ginepro auf; er hatte seine Tunika einem Armen geschenkt. Franziskus verbietet Ginepro, aus Gehorsam seine Tunika jemals wieder ohne Erlaubnis wegzugeben. 2. Szene Die Szene erzählt, wie Giovanni, bekannt als „Der Einfältige“, darum bat, Franziskus zu folgen und begann, ihn in Worten und Gesten zu imitieren. Bevor die Brüder zu ihrer Mission aufbrechen, betet Franziskus für sie und ihre Verkündigung des Evangeliums in diesen Zeiten. Daraufhin betet Franziskus das Gebet \"Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens\". Nach dem Gebet erscheint ein alter Mann mit einem Ochsen, um sich Franziskus anzuschließen, und schenkt seinen Ochsen den Brüdern. Da taucht die Familie des Mannes auf und fordert den Ochsen zurück und lässt den Mann zurück. Franziskus stellt seinen Gefährten ihren neuen Mitbruder Giovanni vor. 3. Szene Die Szene erzählt, über das Zusammentreffen der hl. Klara und Franziskus in Santa Maria degli Angeli. Die hl. Klara kommt zum Abendessen mit Franziskus. Die Brüder pflücken Blumen und trimmen ihre Bärte. Gemeinsam mit Klara beten Franziskus und seine Mitbrüder in der Kapelle. Erneut verschenkt Ginepro seine Tunika an einen Armen. Nach dem Gebet sitzen alle beim Essen zusammen; einer der Mitbrüder erzählt, wie er den Teufel verjagt hat. Durch die Heiligkeit der Situation entzündet sich der Himmel mit Feuer. 4. Szene Die Szene erzählt, wie Bruder Ginepro einem Schwein einen Fuß abschnitt und ihn einem kranken Mitbruder gab. Mitbruder Amarsebello ist von zu viel Fasten krank geworden. Während die anderen Brüder beten und Essen an die Armen verteilen, will Ginepro Amarsebello überzeugen, dass er nicht fasten muss, und schlägt einige Gerichte vor. Amarsebello würde gerne eine Schweinepfote essen. Ginepro findet eine Schweineherde und bringt die Pfote von einem der Schweine mit. Der Besitzer der Schweine erscheint und verlangt eine Entschädigung. Nach seiner Rückkehr verlangt Franziskus von Ginepro, sich beim Schweinehirten zu entschuldigen und ihn zu entschädigen, doch hat Ginepro keinen Erfolg. Wenig später kehrt der Schweinehirt zurück und überlässt den Brüdern das Schwein, warnt sie aber, seine Schweine niemals mehr zu belästigen. 5. Szene Die Szene erzählt, wie Franziskus, eines Nachts in den Wäldern betend, einen Aussätzigen traf. Eines Nachts betet Franziskus im Wald. Da erweckt ein Glockengeläut seine Aufmerksamkeit. Das Geläut stammt von einem einsamen Wanderer, und Franziskus erkennt, dass der Wanderer an Lepra leidet. Erschüttert besteht Franziskus darauf, den Mann berühren und umarmen zu dürfen. Franziskus sinkt zu Boden und betet zu Gott. 6. Szene Die Szene erzählt, wie Bruder Ginepro genug Essen für zwei Wochen kochte und Franziskus, bewegt von seinem Eifer, ihm zu predigen erlaubte. Weil Ginepro immer kochen muss, wenn seine Mitbrüder zum Predigen gehen, beschließt er, für zwei Wochen vorauszukochen, damit er endlich auch Gelegenheit zum Predigen findet. In den Feldern findet er einen Topf, der groß genug für soviel Essen ist. Franziskus erlaubt ihm schließlich, zu predigen, aber unter der Bedingung, dass seine Predigten mit der Feststellung beginnen, dass er viel spricht und wenig schafft. 7. Szene Die Szene erzählt, wie Bruder Ginepro zum Galgen verurteilt wurde und wie seine Demut die Grausamkeit des Tyrannen Nicolas überwand. Ginepro reist durch Italien, um Menschen zu finden, denen er predigen kann. Unterwegs trifft er einige spielende Kinder und erfährt von ihnen, dass der Tyrann Nicolas die Nachbarstadt belagert. Als er den dortigen Barbaren zu predigen versucht, wird er von ihnen herumgeschubst. Da versteht er, dass er nicht durch Worte, sondern durch Beispiel predigen muss. Er wird vor Nicolas gebracht, der Ginepros Exekution befiehlt. Als der herbeigerufene Priester erkennt, dass er einen Gefolgsmann von Franziskus vor sich hat, bittet er Nicolas, Ginepro zu verschonen. Dieser weigert sich zunächst, da man ihm angekündigt hat, ein als Bettler verkleideter Mann würde kommen und ihn umbringen wollen. Als Nicolas Ginepro befragt, bringt dieser ihn durch Demut dazu, die Belagerung aufzugeben. 8. Szene Die Szene erzählt, wie Bruder Franziskus und Bruder Leon jene Dinge erlebten, die perfektes Glück sind. Franziskus und Leon unterhalten sich darüber, was das perfekte Glück ist. Franziskus ist der Meinung, dass nicht einmal Akte wie das Heilen von Blinden oder die Wiedererweckung von Toten perfektes Glück bedeuten. Da werden sie Zeuge, wie ein Reiter einen Mann tötet, der ihn ausrauben wollte. Sie reisen weiter und setzen ihre Unterhaltung fort. Sie gelangen an ein Haus und bitten um Almosen, werden aber vom Hausbesitzer mit Schlägen verjagt. Franziskus erklärt Leon, dass das perfekte Glück darin besteht, Leid zu ertragen. 9. Szene Die Szene erzählt, wie der hl. Franziskus mit seinen Mitbrüdern Santa Maria degli Angeli verließ und um die Welt reiste, um Frieden zu predigen. Die Brüder verlassen Santa Maria degli Angeli, um das Evangelium in der ganzen Welt zu verkünden. Sie überlassen ihren Hof den Dorfbewohnern; der Abschied fällt ihnen schwer. Sie verteilen Essen an die Armen; danach beten sie ein letztes Mal gemeinsam. Nachdem Franziskus ihnen hilft, herauszufinden, in welche Richtung sie gehen sollen, brechen sie singend auf.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Fassung des Films hat folgende Synchronsprecher:", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Bewertungen divergierten zum Teil sehr stark, doch lobten vor allem Filmemacherkollegen wie Pier Paolo Pasolini und François Truffaut Rossellinis Arbeit aufgrund seiner schlichten Poesie über alle Maßen. Nachfolgend mehrere deutschsprachige Profikritiken: Buchers Enzyklopädie des Films resümierte: „Rossellini geht es weniger um eine Auseinandersetzung über die Lebbarkeit von Glaubenssätzen als eine Sichtbarmachung der Unterschiede, die den Menschen von seinem Idealbild trennen. Über die Ernsthaftigkeit dieser Absicht täuscht auch nicht die gelöste Heiterkeit hinweg, die der Film dank der Betonung des lyrischen Elementes und eines feinen Gespürs für das anrührend Komische vermittelt.“ „Mit diesem wunderschönen Film gelangte der Meisterregisseur des italienischen Neorealismus zu neuen Ausdrucksformen und stellte das Thema des Glaubens in den Mittelpunkt seiner Reflexion. Weit entfernt von der traditionellen Hagiographie werden elf Episoden aus dem Leben Franz‘ von Assisi erzählt. Franziskus und die Mönche werden in ihrem irdischen Gemeinschaftsleben dargestellt, in dem Liebe, Demut und Lebensfreude vorherrschen und Heiligsein menschliches Gesicht annimmt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Franziskus, der Gaukler Gottes ist ein italienischer Spielfilm aus dem Jahr 1950 und hat den Heiligen Franz von Assisi zum Thema.", "tgt_summary": "《圣弗朗西斯之花》,又译《圣方济之花》、《方济各的小花》、《圣·弗朗西斯的花束》是一部1950年电影,罗伯托·罗西里尼导演,罗西里尼与费里尼合作编剧。电影根据2本书改编,一本是14世纪的《圣方济各的小花》,第二本是《杜松修士的生命》。", "id": 2187062} {"src_title": "Dancing Pallbearers", "tgt_title": "黑人抬棺专业团队", "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Nana Otafrija Pall-Bearing and Waiting Service wurde von Benjamin Aidoo 2007 als regulärer Sargträger-Dienst gegründet. Die Idee, diesen um eine Tanz-Choreographie zu ergänzen, entstand etwas später. Bis heute werden beide Dienste angeboten. Eine Bestattung mit Tanz kostet zusätzlich. In der Internetkultur wurde der Dienst so populär, dass sie auch Aufträge außerhalb Ghanas bekamen, unter anderem in Kenia. Die Nachfrage nach dieser Art der Bestattung fügt sich in den ghanaischen Brauch ein, Beerdigungsfeierlichkeiten teilweise als mehrtägiges großes Fest mit Bewirtung, Unterhaltung, Tanz und Live-Musik zu begehen. Während ein Teil der Trauernden diese Form des Abschiednehmens begrüßt, sprechen sich andere dagegen aus. Dieser für die westliche Bestattungskultur eher ungewöhnliche Dienst wurde international erstmals auf dem YouTube-Channel der „Travelin Sister“ dokumentiert. Das Video, das mit ghanaischer Musik unterlegt war, erreichte innerhalb von fünf Jahren mehr als 2,9 Millionen Views, mit dem Beginn des Memes steigerten sich die Aufrufe auf aktuell 5 Millionen (Stand: 25. April 2020). Des Weiteren wurde 2017 in einer Reportage auf BBC News Africa sowie in Deutschland auf n-tv diese Praxis erwähnt und in Folge durch weitere Medien rezipiert.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung zum Meme.", "content": "Ab März 2020 tauchten Memes auf den Plattformen 9gag, YouTube und TikTok auf, die zunächst typische Pannenvideos, sogenannte Epic Fails zeigen, gefolgt von einem Videoclip der Pallbearers. Dies soll andeuten, dass im Sarg der Verursacher des Fails liege (schwarzer Humor). Das Video wurde dabei häufig mit dem Song \"Astronomia\" von Tony Igy unterlegt, meist in der Remix-Version mit Vicetone. Es häuften sich auch Videos, bei denen nur der Tanz mit der Musikuntermalung gezeigt wurde. In Brasilien wurden im Rahmen der COVID-19-Pandemie Plakate mit den Dancing Pallbearers aufgehängt mit der Überschrift „Fique em casa ou dance com a gente!“ (dt. „Bleib zu Hause oder tanz mit uns!“). Tatsächlich gelangte der Song von Tony Igy und den Vicetones im Rahmen des Memes in die Charts von Deutschland und der Schweiz sowie in zahlreiche Spezialcharts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dancing Pallbearers () sind eine ghanaische Gruppe von Sargträgern aus der Ashanti Region. Ihr eigentlicher Name ist Nana Otafrija Pall-Bearing and Waiting Service sowie Dada awu. Sie wurden durch ein Meme bekannt, das auch unter den Namen Dancing Coffin („tanzender Sarg“) und Coffin Dance veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": "黑人抬棺专业团队(英语:Dancing Pallbearers)是一支来自非洲加纳共和国阿散蒂地区的护柩者团队。2020年4月,其抬棺舞(Dancing Coffin)在全球网络爆红。", "id": 1806055} {"src_title": "Top Five", "tgt_title": "业内前五", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Chelsea Brown, Reporterin der New York Times, verbringt einen Tag damit, den Komiker zu interviewen und den Alkoholiker Andre Allen, den Star des Filmhits Hammy The Bear, über einen Polizisten in einem Bärenanzug zu erholen. Chelsea hat ihren Audiorecorder vergessen, deshalb gehen sie zuerst in ihre Wohnung. Dort diskutieren sie einen Zeitschriftenartikel über den Cinderella-Komplex. Chelsea erklärt, dass Aschenputtel etwas zurückgelassen hat, um den Prinzen wissen zu lassen, dass sie ihn wiedersehen wollte. Andre versucht mit Uprize einen Ausflug in ernsthafte Filme, in denen er die Figur der haitianischen Revolution, Dutty Boukman, porträtiert, und reagiert empfindlich auf Kritik, insbesondere auf den Times-Kritiker James Nielson, dessen frühere Kritiken zu Andres Werk negativ und beleidigend waren. Als das Interview in seiner Limousine beginnt, erinnert sich Andre an seinen tiefsten Punkt, als er 2003 in Houston war und Jazzy Dee traf, der ihn mit Drogen, Alkohol und Frauen versorgte. Als Jazzy sich weigerte, die Frauen zu bezahlen, behaupteten sie, sie seien vergewaltigt worden, was zu Andres Verhaftung und anschließender Nüchternheit führte. Nachdem die Limousine von einem Taxi angefahren wurde, wandern Andre und Chelsea durch die Stadt. Andre hält in einem Juweliergeschäft an, um die Ringe für seine Hochzeit mit Reality-TV-Star Erica Long abzuholen. Nach einer subtilen, angespannten Interaktion mit Andre, die einem Bekannten hilft, der eigentlich sein Vater ist, besuchen sie die Wohnung von Andres alten Freunden und seiner Ex-Freundin. Chelsea interviewt jeden und erfährt, dass Andre nicht besonders lustig war, als er in der Stand-up-Komödie anfing. Sie nominieren ihre fünf Lieblingsrapper, darunter auch einen sechsten in ihrer Aufstellung. Andre besucht Radiosendungen wie Opie und Anthony, um für Uprize zu werben, und nimmt an einer Pressekonferenz mit anderen Stars wie Taraji P. Henson und Gabourey Sidibe teil. Zu seinem Leidwesen wird Andre gefragt, wann es einen weiteren Hammy-Film geben wird. In einem Hotel begegnen Andre und Chelsea unerwartet ihrem Freund Brad und seinem Freund Ryan, der Brads Hemd trägt. Chelsea schließt daraus, dass Brad sie mit Ryan betrügt. Sie und Andre, beide Alkoholiker, halten in einem Spirituosengeschäft an, widersetzen sich aber dem Kauf. Chelsea erklärt detailliert, wie die Anzeichen dafür waren, dass Brad schwul war. Andre lacht und nennt Chelsea naiv. Sie wird wütend und beleidigt seinen Film, aber die beiden küssen sich am Ende. Andre bittet darum, sich Chelseas Handy auszuleihen, da sein eigenes gestorben ist. Während er es benutzt, sieht er eine E-Mail von ihrem Redakteur, aus der hervorgeht, dass James Nielson selbst Chelsea ist. Die Wahrheit verwüstet Andre, der Chelsea wütend erzählt, dass er sich nie lustig gefühlt hat, es sei denn, er war betrunken oder high und hat jetzt Angst um seine Karriere. Er ist verzweifelt und spielt in einem Supermarkt. Er wird von der Polizei festgenommen. Im Gefängnis ruft Andre Erica an, die über die Verhaftung wütend ist, hauptsächlich, weil sie nach ihrem Image aussehen wird. Sie sagt Andre, dass dieses Stück Ruhm alles ist, was sie hat, da sie glaubt, kein anderes Talent zu haben. Ericas Manager Benny nimmt das Telefon und fordert Andre auf, zu seiner Junggesellenparty zu gehen, um gute Presse zu bekommen und zur Hochzeit zu fliegen. Andres Leibwächter Silk rettet Andre und sie gehen in einen Strip-Club für eine Junggesellenparty mit einem Thema, das auf Hammy The Bear basiert. Dort hängt Andre mit Jerry Seinfeld, Adam Sandler und Whoopi Goldberg zusammen. Sie geben ihm unterschiedliche Ansichten über Ehe und Sex. Andre trifft auf Chelsea, der es wieder gut machen will und ihn einlädt, ihr zu folgen. Andre, Chelsea und Silk gehen in den Comedy-Keller, wo Andre auf die Bühne steht und zum ersten Mal seit Jahren wieder aufsteht. Er erweist sich immer noch als lustig und die Menge liebt ihn. Nach dem Auftritt erzählt er Chelsea, dass er inspiriert wurde, wieder aufzustehen, nachdem er im Gefängnis war und mit DMX gesprochen hatte, der Andre sagte, er wolle nicht weiter rappen und stattdessen singen. Sie bringen Chelsea zu ihr nach Hause, wo sie und Andre einen letzten Kuss teilen, bevor sie abreisen. Andre fragt nach ihren fünf besten Rapperinnen, die sie auflistet. Während der Fahrt sagt Silk Andre, er hätte Chelsea nachgehen sollen. Andre geht die Geschenktüte von der Party durch und findet Gegenstände wie eine Duftkerze und eine Flasche Wodka. Dann zieht er einen Pantoffel heraus und Silk lächelt.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation entstand im Auftrag der \"SDI Media Germany\" in Berlin. Die Dialogregie führte Michael Grimm.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Bewertungsseite Rotten Tomatoes gibt dem Film eine Zustimmungsrate von 86 Prozent, basierend auf 173 Bewertungen, mit einer durchschnittlichen Bewertung von 7,2 / 10. Der kritische Konsens der Website lautet: „So klug, witzig und scharfsinnig wie Chris Rocks beste Stand-up-Arbeit als Autor und Regisseur ist \"Top Five\" ein Karriere-Highlight für seinen Schöpfer - und eines der herausragenden Comedy-Merkmale des Jahres 2014“. Metacritic gibt dem Film eine Punktzahl von 81 von 100, basierend auf 37 Rezensionen, was auf „allgemeine Anerkennung“ hinweist.", "section_level": 2}, {"title": "Nominierungen.", "content": "Critics’ Choice Movie Awards 2015 MTV Movie Awards 2015", "section_level": 2}], "src_summary": "Top Five ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Chris Rock aus dem Jahr 2014. Rock schrieb das Drehbuch, führte Regie und spielte zusammen mit Rosario Dawson die Hauptrolle.", "tgt_summary": "《业内前五》(英语:Top Five)是一部2014年由克里斯·洛克编剧并执导的美国喜剧片,克里斯·洛克、罗莎里奥·道森和加布里埃尔·尤尼恩主演。入选2014年多伦多影展特别展映单元。美国于2014年12月12日上映,派拉蒙公司发行。", "id": 2485362} {"src_title": "Gedik Ahmed Pascha", "tgt_title": "盖迪克·艾哈迈德帕夏", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über die Herkunft von Ahmed ist wenig bekannt. Die meisten Quellen gehen von einer albanischen Abstammung aus, einige auch von serbischen Vorfahren. Ahmed durchlief die Palastschule Enderun, wo die aus der Knabenlese rekrutierten und zum Islam konvertierten Palastknaben ihre Ausbildung absolvierten. Nachdem er Beylerbey des Eyâlet Rumelien war, wurde er um 1464 Provinzgouverneur des Eyâlet Anatolien und wurde 1470 zum Wesir ernannt. Gedik Ahmed Pascha führte die osmanische Armee in Anatolien an und besiegte 1471 mit dem Beylik von Karaman das letzte anatolische Fürstentum, das sich der osmanischen Expansion in der Region widersetzte. Die Karamaniden waren seit fast 200 Jahren das stärkste Fürstentum in Anatolien und zu Beginn sogar den Osmanen überlegen. Sie waren auf das Sultanat der Rum-Seldschuken in Anatolien gefolgt und hatten deren Herrschaftstümer übernommen, darunter auch dei einstige Seldschuken-Hauptstadt Konya. Gedik Ahmed Paschas Sieg gegen die Karamaniden und die Eroberung ihres Territoriums sowie der Mittelmeerküstenregion um Ermenek, Mennan und Silifke sicherten die Vorherrschaft des Osmanischen Reiches in Anatolien. Im Jahr 1474 folgte Gedik Ahmed Pascha dem entlassenen und hingerichteten Mahmud Pascha in das Amt des Großwesirs. Seine Amtszeit war geprägt von Kriegen. Er kämpfte im Mittelmeer gegen die Republik Venedig und wurde 1475 vom Sultan entsandt, um dem Khanat der Krim gegen die Streitkräfte der Republik Genua zu helfen. Auf der Krim eroberte er Caffa, Soldaia, Cembalo und andere genuesische Burgen sowie das Fürstentum Theodoro mit seiner Hauptstadt Mangup und die Küstenregionen. Er rettete so den Khan Meñli I. Giray vor genuesischen Streitkräften. Als Ergebnis dieser Feldzüge gerieten die Krim und Tscherkessien in den osmanischen Einflussbereich, wodurch die osmanische Vorherrschaft im Schwarzen Meer gesichert war, der genuesische Levantehandel schwer geschädigt und der Überlandweg nach Kaukasien, Persien und Indien unter türkische Kontrolle gestellt wurde. Im Jahr 1477 entließ ihn der Sultan als Großwesir, weil es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Großwesir und dem Sultan gekommen war über die Frage eines Feldzuges nach Albanien. Gedik Ahmed Pascha wurde inhaftiert und erst im folgenden Jahr entlassen. Der Sultan rehabilitierte ihn und machte ihn später zum Kapudan Pascha seiner Flotte. Im Jahr 1479, als Ahmed Pascha Sandschakbey des Sandschak Valona war, ordnete Sultan Mehmet II. an, dass Ahmed Pascha eine Belagerungstruppe von 10.000 bis 40.000 Soldaten bei der Belagerung von Shkodra führen solle. Später in diesem Jahr befahl ihm der Sultan, die osmanische Marine im Mittelmeer im Rahmen des Krieges gegen Neapel und Mailand zu führen. Während seines Feldzuges eroberte Gedik Ahmed Pascha die Inseln Lefkada, Kefalonia und Zakynthos. Seit er Konstantinopel 1453 erobert hatte, sah sich Mehmed II. als Erbe des Römischen Reiches und dachte ernsthaft über die Eroberung Italiens nach, um die römischen Länder unter seiner Dynastie wieder zu vereinen. Im Rahmen dieses Plans wurde Gedik Ahmed Pascha mit einer Seestreitmacht nach Italien entsandt. Nach der Belagerung von Rhodos im Jahr 1480 und dem fehlgeschlagenen Versuch, die Insel vom Johanniterordens zu erobern, konnte Ahmed die italienische Hafenstadt Otranto 1480 erobern. Aufgrund des Mangels an Nahrungsmitteln und Vorräten musste er jedoch im selben Jahr mit den meisten seiner Truppen nach Albanien zurückkehren und wollte den Feldzug 1481 fortsetzen. Doch der Tod von Mehmed II. verhinderte diese Rückkehr. Stattdessen unterstützte Ahmed Bayezid II. in dessen Kampf um die Nachfolge des Sultansthrons gegen den Halbbruder Cem. Ein Missgeschick bei der Verfolgung Cems führte zur vorübergehenden Einkerkerung Ahmeds, er wurde jedoch unter dem Druck der Janitscharen rehabilitiert. Doch Beyazid II. vertraute Ahmed nicht mehr und vermutete wohl, der wolle nun seinem Bruder Cem auf den Thron verhelfen. Beyazid II. ließ Gedik Ahmed Pascha am 18. November 1482 in Adrianopel inhaftieren und töten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gedik Ahmed Pascha (* im 14. oder 15. Jahrhundert; † 18. November 1482 in Adrianopel) war ein osmanischer Staatsmann und Admiral. Er war als Kapudan Pascha Oberbefehlshaber der osmanischen Marine und während der Regentschaft von Sultan Mehmed II. Großwesir des Osmanischen Reiches.", "tgt_summary": "盖迪克·艾哈迈德帕夏(1482年-11月18日),奥斯曼帝国官员、将领,曾于苏丹穆罕默德二世和巴耶济德二世在位期间出任帝国宰相“大维齐尔”和帝国海军元帅“卡普丹帕夏”。", "id": 1677204} {"src_title": "Tod auf dem Nil (2020)", "tgt_title": "尼羅河謀殺案 (2020年電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Bei einer Dampferfahrt auf dem Nil wird die reiche Linnet Ridgeway Doyle tot aufgefunden, weshalb Hercule Poirot seine Ermittlungen aufnimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Noch vor der Veröffentlichung von \"Mord im Orient-Express\" äußerte sich Regisseur und Hauptdarsteller Kenneth Branagh, dass er es im Falle des Erfolges des Filmes begrüßen würde, einen weiteren \"Hercule-Poirot\"-Film zu drehen. Nicht nur habe er es genossen, in die Natur des Charakter einzutauchen, sondern auch, im Zuge der Produktion mehrere Bücher von Agatha Christie zu lesen und zu verstehen. Nachdem die Kritiken zu \"Mord im Orient-Express\" schließlich nur gemischt ausfielen, der Film allerdings bei einem Budget von 55 Millionen US-Dollar weltweit über 350 Millionen US-Dollar einspielen konnte, wurde seitens 20th Century Fox im November 2017 der Film \"Tod auf dem Nil\" angekündigt, der von Michael Green geschrieben werden sollte. Während Patrick Doyle die Filmmusik komponieren wird, sollen Ridley Scott, Mark Gordon, Simon Kinberg, Kevin J. Walsh sowie Judy Hofflund als Produzenten fungieren. Im September 2018 wurde als erstes die Rolle der \"Linnet Ridgeway Doyle\", das spätere Todesopfer, mit Gal Gadot besetzt. Später wurden die Verpflichtungen von Armie Hammer, Letitia Wright, Annette Bening, Russell Brand, sowie Ali Fazal und kurz vor Drehstart von Dawn French, Rose Leslie, Emma Mackey, Sophie Okonedo und Jennifer Saunders für weitere Haupt- und Nebenrollen bekannt. Neben Branagh selbst ist Tom Bateman der einzige Darsteller, der erneut in seiner Rolle aus \"Mord im Orient-Express\" zu sehen ist. Die Dreharbeiten begannen am 1. Oktober 2019 in den Longcross Studios außerhalb von London. Als Kameramann fungierte dabei Haris Zambarloukos, der auf 65-mm-Film drehte. Weitere Aufnahmen erfolgten an verschiedenen Orten in Ägypten. Ende Dezember 2019 wurden die Dreharbeiten offiziell abgeschlossen. Im Februar 2018 wurde der deutsche Kinostart zunächst auf den 7. November 2019 und der US-amerikanische Kinostart auf den darauffolgenden Tag datiert. Später wurde der US-Starttermin zunächst auf den 20. Dezember 2019, dann auf den 2. Oktober und schließlich auf den 9. Oktober 2020 verschoben. In Deutschland soll der Film bereits am Tag zuvor in den Kinos anlaufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tod auf dem Nil (Originaltitel: \"Death on the Nile\") ist ein angekündigter US-amerikanischer Kriminalfilm, der am 9. Oktober 2020 in die US-amerikanischen Kinos kommen soll. Es handelt sich um die dritte Verfilmung des gleichnamigen Kriminalromans und nach \"Mord im Orient-Express\" aus dem Jahr 2017 um die zweite Agatha-Christie-Verfilmung von Regisseur Kenneth Branagh.", "tgt_summary": "| distributor = 是一部2020年美国犯罪悬疑电影,由肯尼斯·布莱纳执导,麦可·葛林编剧,改编自阿嘉莎·克莉丝蒂于1937年创作的同名小说。肯尼斯·布莱纳领衔出演侦探赫丘勒·白罗,主演还包括盖儿·加朵、艾米·汉默、萝丝·莱斯莉、莉蒂西亚·莱特、安妮特·班宁、罗素·布兰德、苏菲·欧克妮多、艾玛·麦基、唐·弗兰奇、珍妮弗·桑德斯、阿里·法扎勒和汤姆·贝特曼 (演员)。电影定于2020年10月9日在美国上映,由华特迪士尼工作室电影以二十世纪影业名义负责发行。", "id": 142712} {"src_title": "Extended filesystem", "tgt_title": "延伸檔案系統", "src_document": [{"title": "Versionen.", "content": "Bei der Entwicklung wurde großes Augenmerk auf erweiterbare Strukturen gelegt.", "section_level": 1}, {"title": "ext.", "content": "Die erste Version des \"\", kurz \"ext\", war ab Kernel-Version 0.96c vom April 1992 Teil von Linux. Es wurde als Erweiterung für das Minix-Dateisystem entwickelt, das bis dahin verwendet worden war. Wie dieses basiert auch \"ext\" auf Inode-Tabellen, erweitert jedoch die maximale Länge von Dateinamen von 14 auf 255 Zeichen sowie die maximale Dateigröße auf 2 GiB. Das erste \"\"-Dateisystem wurde komplett durch \"ext2\" ersetzt und mit Version 2.1.21 aus dem Linux-Kernel entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "ext2.", "content": "Bereits im Januar 1993 gab es die erste Alpha-Version des ', kurz \"ext2\", das das bestehende '-Dateisystem abermals um zusätzliche Fähigkeiten erweiterte. Als Vorbild diente dabei das'(UFS), das z. B. auch von vielen BSD-Derivaten genutzt (und verbessert) wurde. So wurde die maximale Größe des Dateisystems auf 2 TiB erhöht (was später abermals erhöht wurde) und auch die Zeitstempel wurden um'erweitert. Es gab zur gleichen Zeit, Anfang 1993, mit \"Xia\" bzw. \"xiafs\" (benannt nach dessen Entwickler Frank Xia) einen weiteren Ansatz, der bereits stabiler war als \"ext2\", jedoch nicht so leicht erweiterbar. Das \"Xia\"-Dateisystem basierte direkt auf dem Minix-Dateisystem und war neben \"ext2\" in den Kernel integriert worden. Boten anfangs beide Dateisysteme dieselben Fähigkeiten, so wurde \"ext2\" durch die aktive Weiterentwicklung nicht nur stabiler, auch konnten aufgrund des erweiterbaren Designs neue Funktionen und Fähigkeiten relativ einfach hinzugefügt werden. So war auch \"ext2\" 2002 das erste Linux-Dateisystem, auf dem die POSIX ACLs implementiert wurden. Die Limits wurden später erweitert und hängen auch mit Beschränkungen im Kernel selbst zusammen, denn vor Linux-Kernel 2.4 wurden auf keinem Dateisystem Dateien mit über 2 GiB Größe unterstützt. Bei \"ext2\" hängt die maximale Dateisystemgröße (\"-Größe) zusätzlich mit der verwendeten Blockgröße zusammen, bei 8-KB-Blöcken darf das Dateisystem max. 32 TiB groß sein. Das \" war lange Zeit das Standard-Dateisystem von Linux.", "section_level": 2}, {"title": "ext3.", "content": "Mit dem \"\" oder \"ext3\" wurde 2001 Journaling eingeführt. Der Treiber für \"ext3\" wurde mit Kernel 4.3 entfernt, da \"ext4\" alle nötigen Funktionen mitbringt.", "section_level": 2}, {"title": "ext4.", "content": "Das \"\" oder \"ext4\" wird seit 2008 entwickelt und ist das aktuelle Dateisystem der Familie. Es wurde als Modernisierung für \"ext2/3\" in Linux-Kernel 2.6.19 aufgenommen und gilt seit 2.6.28 als stabil.", "section_level": 2}, {"title": "Kompatibilität.", "content": "Der Dateisystemtreiber für \"ext4\" kann seit Kernel-Version 2.6.27 auch \"ext2\"- und \"ext3\"-Dateisysteme einhängen, ohne die Strukturen zu verändern. Dabei bleibt das Dateisystem auf dem \"\" unverändert im jeweiligen Format, sodass es auch von älteren Dateisystemtreibern für \"ext2\" oder \"ext3\" weiterhin uneingeschränkt verwendet werden kann. Da die Dateisysteme aufbauend gestaltet sind, kann immer ein Upgrade eines bestehenden \"\"-Dateisystems durchgeführt werden. Um beispielsweise aus einem \"ext2\"- ein \"ext3\"-Dateisystem zu machen, fügt man das Journal hinzu: Dabei werden jedoch neuere Funktionen nur teilweise umgesetzt. So bleibt z. B. in jedem Fall das Größenlimit des \"\" bei der Erstellung erhalten, auch wenn das Dateisystem in eine neuere Version mit eigentlich erweiterten Limits konvertiert wurde. Umgekehrt kann durch Entfernen des Journals aus einem \"ext3\"- wieder ein \"ext2\"-Dateisystem gemacht werden, wenn es ursprünglich als \"ext2\"-Dateisystem erstellt wurde: Um ein bestehendes \"\"-Dateisystem zu einem \"ext4\"-Dateisystem zu machen, müssen dessen Grundfunktionen aktiviert werden: Durch die Aktivierung von'erhalten neu erstellte Dateien immer diese neue Fähigkeit, sodass ein Rückkonvertieren anschließend nicht mehr möglich ist. Bestehende Dateien nutzen hingegen keine ', was jedoch mit einem Durchlauf von codice_1 geändert werden kann. Da das Dateisystem ständig weiterentwickelt wird und neue Fähigkeiten bzw. Funktionen hinzugefügt werden, können neuere Dateisysteme teilweise nicht von älteren Treibern verwendet werden. Der Linux-Kernel gibt dann eine Fehlermeldung aus, mit dem Flag der inkompatiblen Funktion in Klammern: In diesem Beispiel bedeutet die Kernel-Meldung, dass das Dateisystem nicht beschreibbar ist, (codice_2 steht für \"\", also Lesen und Schreiben), wegen der Funktion mit der Kennung 0x400. In der Dokumentation ist herauszufinden, dass dies die 2012 eingeführte Funktion codice_3 ist. Wenn man diese nun abschaltet, kann man das Dateisystem auch auf älteren Kernel-Versionen einsetzen. Diese Vorgehensweise funktioniert jedoch nicht bei allen Funktionen. Gegengleich kann man damit auf älteren Dateisystemen neuere Funktionen aktivieren. Dies geschieht aus gutem Grund nicht automatisch, denn nur so bleibt die Kompatibilität gewahrt. So wird z. B. eine \"ext4\"-Partition auf einer externen Festplatte, die auf einem sehr modernen System eingehängt und beschrieben wird, auch weiterhin mit dem älteren System funktionieren, auf dem sie ursprünglich formatiert wurde. Das Programm codice_4 gibt Aufschluss darüber, welche Funktionen aktuell auf einem'mit '-Dateisystem aktiviert sind:", "section_level": 1}, {"title": "Jahr-2038-Problem.", "content": "Allen Versionen bis inklusive ext4 ist gemein, dass sie grundsätzlich vom Jahr-2038-Problem betroffen sind bzw. im Fall von ext4 betroffen waren, da die Speicherung der Zeitstempel 2007 mit Kernel 2.6.23 von 32 auf 34 Bits erweitert wurde. Dabei war allerdings ein Fehler bei der Konvertierung der ursprünglichen 32-Bit-Unixzeit in 64-Bit (denn die Verarbeitung von 34 Bits erfolgt als 64-Bit-Wert) passiert, der zwischen 2014 und 2016 und schließlich mit Linux-Kernel 4.3.6 vom 19. Februar 2016 korrigiert wurde. Voraussetzung ist eine Inode-Größe von mindestens 256 Bits (der ursprüngliche Standard bei ext2 waren 128 Bits) und angepasste e2fsprogs, die ab Version 1.40 codice_5 unterstützen. Mit Version 1.43.x (2016) und neuer kann e2fsck die fehlerhaften 34-Bit-Zeitstempel auch korrigieren. Wird ein ext2- oder ext3-Dateisystem um die Extra-Inode, mit oder ohne die um 2 Bits vergrößerten Zeitstempel, erweitert, lässt es sich fortan allerdings nur noch als ext4-Dateisystem einhängen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Als werden eine Reihe von Dateisystemen bezeichnet, die für das Linux-Betriebssystem entwickelt wurden. Da sie im Quelltext des Linux-Kernels integriert sind, stehen sie, wie dieser, unter der GPLv2. Als quelloffene Software wurden die Dateisysteme auf zahlreiche weitere Betriebssysteme portiert.", "tgt_summary": "延伸档案系统(英语:Extended file system,缩写为 ext或 ext1),也译为扩展文件系统,一种档案系统,于1992年4月发表,是为linux核心所做的第一个档案系统。最早由Rémy Card所创作,采用Unix文件系统(UFS)的元数据结构,以克服MINIX档案系统效能不佳的问题。它是在linux上,第一个利用虚拟档案系统实作出的档案系统,在linux核心0.96c版中首次加入支援,最大可支援2GB的档案系统。", "id": 1134949} {"src_title": "Exit (2019)", "tgt_title": "EXIT (電影)", "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Yong-nam gehörte zu den besten Felskletterern in der Universität, hatte nach seinem Abschluss aber kein Glück bei der Jobsuche. Er lebt bei seinen Eltern und ist von diesen finanziell abhängig. Als der 70. Geburtstag seiner Mutter bevorsteht, besteht er darauf, im \"Dream Garden\" zu feiern, obwohl dieses eine etwa zweistündige Autofahrt entfernt liegt. Allerdings arbeitet sein Uni-Schwarm, die ebenso exzellente Kletterin Eui-ju, dort als Managerin. Diese ist überrascht, ihn dort bei der Party anzutreffen, da sie weiß, dass er weit entfernt wohnt. Er erzählt ihr, er sei ein erfolgreicher Geschäftsmann. Sie ist froh, dass er sich in ihrer Gegenwart nicht unwohl fühlt, da sie ihm vor vier Jahren einen Korb gegeben hat. Als die Party zu Ende geht, kommt es plötzlich zu einer Explosion und überall auf der Straße rennen Menschen umher. Sie flüchten vor einem nebelähnlichen Gas. Zuvor gab es einen Anschlag, bei dem LKW vor einer Chemiefabrik giftige Stoffe freigesetzt hat. Die, die von dem Gas erwischt werden, bekommen krankheitsähnliche und tödliche Symptome wie etwa das Spucken von Blut. Yong-nams schwangere Schwester fällt, als das Gas auf sie zukommt. Yong-nam kann sie retten, doch sie ist kaum noch bei Bewusstsein und in einem kritischen Zustand. Alle gehen zurück ins Dream Garden und wollen auf das Dachgeschoss, da das Gas aufsteigt. Doch die Tür ist verschlossen. Der Chef des Dream Garden scheint nicht mehr zu wissen, wo der Schlüssel ist, er habe ihn verloren. Derweil starten Rettungshelikopter, um Gestrandete von den Dächern zu retten. Damit sie eine Chance habe, wirft Yongnam ein Fenster ein, schnallt sich ein Seil um, und versucht von außen auf das Dach des Hochhauses zu klettern. Von außen ließe sich die Tür öffnen. Er spring zunächst auf ein anderes Gebäudedach, um von dort zurück auf das Dream Garden zu springen, von wo er mehr Haltepunkte hat. Letztlich kommt er immer weiter. Zuletzt steht ein schwerer Sprung bevor, den er in ähnlicher Form schon zu Uni-Zeiten absolvieren musste, aber gescheitert ist, als er Eui-ju beeindrucken wollte. Diesmal gelingt er und er kann die Tür öffnen. Seine Familie und Eui-ju versuchen auf sich aufmerksam zu machen. Als ein Helikopter sie entdeckt, ist Platz für alle auf dem Dach befindlichen Personen außer zwei. Das Gewicht trägt sie nicht mehr. Yong-nams Vater besteht darauf, mit ihm zu tauschen. Doch Yong-nam will seinen Vater schützen. Er bleibt zurück. Eui-ju bleibt ebenfalls zurück, obwohl Yong-nam die Piloten anfleht, noch eine Person mitzunehmen. Aber dies sei aufgrund des Gewichts zu gefährlich. So bleibt sie als Managerin zurück, während ihr Vorgesetzter mitfliegt. Die Piloten versichern ihnen, sie würden sie als nächstes holen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Exit\" lief am 31. Juli 2019 in den südkoreanischen Kinos an und erreichte über 9,4 Millionen Besucher. Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Blue Dragon Awards 2019 Buil Film Awards 2019", "section_level": 1}], "src_summary": "Exit (Originaltitel: ) ist eine Action-Komödie des südkoreanischen Regisseurs Lee Sang-geun aus dem Jahr 2019. In dem Film breitet sich nach einem Anschlag ein toxisches Gas im Bezirk aus. Cho Jung-seok und Im Yoona klettern und rennen in den Hauptrollen über den Dächern der Stadt, um dem Gas zu entkommen.", "tgt_summary": "《极限逃生》(,英语:\"EXIT\")这是导演李相槿的第一部作品,由曹政奭、林润娥所领衔主演,描述男女主角从被毒气瞬间覆盖的城市逃生的故事,于2018年8月4日开镜,2019年7月31日于韩国上映,台湾上映时间2019年8月30日,香港上映时间2019年9月5日。", "id": 1065235} {"src_title": "Chilenische Küche", "tgt_title": "智利料理", "src_document": [{"title": "Einflüsse.", "content": "Die heutige chilenische Küche wurde maßgeblich durch drei Einflüsse geprägt: Die Küche der indigenen Ureinwohner, die Küche der spanischen Eroberer und die Küchen europäischer Zuwanderer, die ab Ende des 19. Jahrhunderts in signifikanter Zahl nach Chile migrierten. Hierbei ist vor allem der Einfluss der französischen Küche maßgeblich, insbesondere in Südchile finden sich aber auch deutsche Einflüsse.", "section_level": 1}, {"title": "Indigene Ureinwohner.", "content": "Vor der Eroberung durch die Spanier lebten auf dem Gebiet des heutigen Chile zahlreiche Ethnien, darunter die Volksgruppe der Mapuche, die das heutige Zentralchile dominierte. Ab Ende des 15. Jahrhunderts eroberten die Inka das Gebiet des heutigen Nordchile und assimilierten die dort lebenden Aymaras, scheiterten beim weiteren Vormarsch aber am Widerstand der Mapuche. Auf die Inka geht das Garen mit Hilfe heißer Steine zurück, das heute noch insbesondere im ruralen Raum Chiles praktiziert wird. Die indigenen Ethnien bauten Bohnen, Chilis, Kartoffeln, Kürbis und Mais an und verarbeiteten Meeresfrüchte sowie Algen. Die Aymaras kannten bereits 230 Kartoffelsorten. Die Mapuche kannten kein Getreide, bauten aber das Pseudogetreide Quinoa an und gewannen aus den Samen der Bäume \"Prosopis chilensis\" und Chilenische Araukarie Mehl, das zu Brot verarbeitet wurde. Öl zum Kochen und Braten wurde aus den Samen der Korbblütlerart \"Madia sativa\" gewonnen. Zu den Getränken der Ureinwohner zählten unter anderem Mate-Tee und Kakao (der kalt getrunken wurde und in der Regel ungesüßt war).", "section_level": 2}, {"title": "Spanier.", "content": "Diego de Almagro betrat das Gebiet des heutigen Chile 1537 erstmals, erhob aber keinen Anspruch darauf. Das änderte sich 1540, als Pedro de Valdivia von Peru aus in das Gebiet eindrang, es für Spanien in Besitz nahm und im Februar 1541 das heutige Santiago de Chile gründete. Die Küche der frühen spanischen Siedler war durch Mangel geprägt. Von de Valdivia sind Briefe an die spanische Krone überliefert, in denen er die Ernährung seiner Soldaten zu dieser Zeit beschreibt: Weizen- und Gerstenbrei, Zwiebeln, Hülsenfrüchte und Mais. Fleisch gab es selten, und mangels Alternativen kamen auch Hunde, Ratten und Otter auf den Tisch. Die Spanier brachten ab etwa 1550 Haushühner, Rinder, Schafe und Schweine nach Chile und führten den Anbau von Oliven, Wein und Weizen ein. Der großflächige Anbau von Weizen gelang erst im 17. Jahrhundert, verbreitete sich dann aber im Rahmen des Baus von wasserbetriebenen Mühlen rasch. Der Anbau von Mais, Bohnen, Kartoffeln und Kürbis wurde von den Kolonialherren übernommen, so dass keine Marginalisierung dieser Lebensmittel erfolgte. Die Verwendung von Chilis war für die Spanier zunächst ungewohnt, setzte sich aber durch. Während der gesamten Kolonialzeit gab es einen kulturellen Austausch mit umliegenden Regionen. Aus Peru importierte Chile unter anderem die Herstellung und Verwendung von Charqui und Honig. Im 17. Jahrhundert hatten sich die Verhältnisse in der Kolonie soweit gefestigt, dass auch spanische Frauen in größerer Zahl nach Chile übersiedelten und der dortigen Küche neue Impulse gaben. Spanische Nonnen brachten Rezepte für Desserts wie Meringue, Pudding oder in Sirup frittiertes Gebäck nach Chile. Zu dieser Zeit wurden Truthähne, Melonen, Äpfel und Pfirsiche in die Landesküche eingeführt. Umgekehrt übernahmen die Kolonialherren von den Einheimischen den Konsum von Mate-Tee, und in Adelskreisen kam Kakao als Getränk in Mode. Im 18. Jahrhundert entstanden aus spanischen Traditionen und einheimischen Zutaten erste Gerichte der modernen chilenischen Küche wie \"Pavo mechado\" (gebratener Truthahn mit Apfelfüllung) oder \"Lechoncitos en cuna de arrayán florido\" (Ferkel auf einem Bett aus Myrtenblüten) oder die \"Torta de Combarbalá\" (eine Torte, für die angeblich 100 Eier verwendet wurden).", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Zuwanderer.", "content": "Deutsche Einwanderer führten ab dem 19. Jahrhundert Würste und diverse Backwaren in Chile ein und machten die Verwendung von Schweinefleisch populär. Auch zahlreiche Desserts wie Torten, Käsekuchen oder Fruchtbrote gehen auf deutsche Einwanderer zurück. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann die französische Küche Einfluss auf die chilenische Küche zu nehmen, primär durch französische Köche, die durch den reichen chilenischen Adel „importiert“ wurden. Diese eröffneten nach und nach eigene Restaurants, und Einflüsse der französischen Küche sind bis heute zumindest im urbanen Raum deutlich spürbar. Wie im benachbarten Argentinien spielen auch zahlreiche italienische Einwanderer des 19. und 20. Jahrhunderts eine Rolle für die Ausprägung der heutigen chilenischen Küche.", "section_level": 2}, {"title": "Regionen.", "content": "Während es durchaus Gerichte gibt, die in ganz Chile verbreitet sind und als typisch für die Landesküche angesehen werden können, wird Chile im Allgemeinen in kulinarische Regionen mit historischen, geographischen und kulturellen Besonderheiten unterteilt. David Barraza Romero, Dekan des Gastronomieinstituts des chilenischen Bildungsträgers Iplacex, unterteilt Chile dabei grob in drei Regionen: Den indigen geprägten Norden, den Süden mit einer ausgeprägten Mischung aus europäischen und indigenen Kochtraditionen und die multikulturell geprägte Region Santiago. Typisch für die nordchilenische Küche ist die Verwendung von Pflanzenknollen wie die des Knolligen Sauerklees oder des Olluco. Lama und Alpaca sind gängige Fleischlieferanten. Zentralchile weist gegenüber den beiden anderen Regionen größere Einflüsse europäischer Küchen auf, insbesonderer der der Einwanderer des 19. und 20. Jahrhunderts. Auch spielen Viehzucht und Landwirtschaft eine größere Rolle. In der südchilenischen Küche ist das Erbe der Mapuche-Kultur noch lebendig. Eine recht eigenständige Küche hat sich außerdem im Chiloé-Archipel etabliert. Der Einfluss deutschstämmiger Siedler ist in Südchile am stärksten. Fischfang und das Sammeln von Meeresfrüchten spielt an der durch unzählige Inseln geprägten Küstenlinie Südchiles eine größere Rolle als im Rest des Landes. Algen werden als Füllung für Teigtaschen oder als Einlage für Suppen und Eintöpfe genutzt. Bekannte Produkte aus Südchile sind das Merkén-Gewürzsalz und die bläulichen Eier des Araucana-Huhns.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensmittel und Zutaten.", "content": "Die wichtigsten Grundzutaten für die chilenische Küche sind Mais, Tomaten, Kürbis, Hülsenfrüchte, Chilis, Reis und Brot. Mais wird im Handel oft in Form von \"chuchoca\" angeboten: Gekocht, gemahlen und anschließend getrocknet. Der aus diesem Mehl hergestellte Brei erinnert an Polenta. Die verbreitetsten Hülsenfrüchte sind weiße Bohnen, Borlottibohnen, Linsen und Kichererbsen. Chilis werden zu einer Vielzahl von Saucen verarbeitet, die als Würzsaucen auf dem Tisch stehen, als Dips zu Frittiertem gereicht werden oder als Aufstrich für Sandwiches dienen. Brot gehört zu jedem Essen und kommt je nach Anlass und Region in unterschiedlichen Formen daher, basiert jedoch in der Regel auf Weizenmehl. Bedingt durch die lange Küstenlinie (Chile hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 4300 km) spielen Fisch und Meeresfrüchte aus dem Pazifischen Ozean eine große Rolle in der Küche des Landes. Vor der Küste des südlichen Chile wird die \"centolla\" gefangen, eine Königskrabbe (\"Lithodes santolla\"), deren Carapax fast 20 cm Durchmesser erreichen kann. Ähnlich groß wird die \"choro zapato\" (\"Choromytilus chorus\"), eine bis zu 20 cm lange Miesmuschel. Ein primär in Chile verwendetes Lebensmittel ist \"cochayuyo\", eine Braunalge, deren Wurzeln für Salate und deren Blätter für Eintöpfe und Pasteten verwendet werden. Auch Grünalgen der Gattung \"Ulva\" werden gegessen. Schon die küstenbewohnenden Mapuche verwendeten Seeigel für ihren Speiseplan. Auch die den Seeohren ähnlcihe Schneckenart \"Concholepas concholepas\" hat einen festen Platz auf der Speisekarte, ebenso wie \"machas\" (\"Mesodesma donacium\"), Muscheln der Gattung \"Venerida\", die in Chile endemisch sind. Im Pazifik befischt werden unter anderem der Grenadierfisch, die \"reineta\" (\"Brama australis\"), Seehechte und Snooks. Forellen sind ein beliebter Süßwasserfisch. Auf den weiten Ebenen in Patagonien und der Región de los Lagos im Süden des Landes wird extensiv Viehwirtschaft betrieben. Diese führte über Jahrhunderte dazu, dass zum Kochen an Stelle von Öl Rinderfett verwendet wurde, obwohl Olivenbäume in Chile schon Mitte des 16. Jahrhunderts erfolgreich angepflanzt wurden. Weinbau spielt im Land eine ökonomisch bedeutende Rolle und schlägt sich auch in der Verwendung von Wein als Getränk und Kochzutat nieder. Zu den Früchten, die in Chile schon in vorkolonialen Zeiten eine Rolle spielten, gehören die Cherimoya, die Chilenische Guave, die Lúcuma, die Maquibeere und Peumos (\"Cryptocarya alba\"). Als Gewürze verwendet werden unter anderem die Früchte des Pfefferbaums.", "section_level": 1}, {"title": "Esskultur.", "content": "Die Esskultur der frühen Kolonialisten entsprach der der spanischen Heimat: Das Messer war ein Werkzeug zum Vorschneiden, gegessen wurde mit Löffeln oder drei Fingern zumeist aus Schüsseln. Als Bestandteil des Bestecks kam das Messer im 16. Jahrhundert in Mode. In Europa kamen ab dem späten 16. Jahrhundert Gabeln in Gebrauch, entsprechend später wurden sie in den entlegenen Kolonien eingesetzt. Individuelles Geschirr kam im 18. Jahrhundert in Frankreich und entsprechend um einiges später in der spanischen Kolonie Chile auf. Das Frühstück hat heute wie in diversen süd- und mittelamerikanischen Ländern keine große Bedeutung: Traditionell wird etwas Toast mit Kaffee oder Tee eingenommen. Mittag- und Abendessen bilden die Hauptmahlzeiten, wobei im ländlichen Raum dem Mittagessen die größere Bedeutung zukommt, im urbanen Raum hingegen dem Abendessen. Traditionell wird zum Mittagessen Wein getrunken und anschließend ein Mittagsschlaf gehalten, was im modernen urbanen Leben aber nicht mehr realisierbar ist. Nachmittags kann eine Zwischenmahlzeit (\"onces\") mit Tee, Kaffee und herzhaften Kleinigkeiten erfolgen. Bei Einheimischen beliebt sind zwei günstige Typen von Esslokalen: Die Picada (\"picado\" bedeutet unter anderem \"löchrig\" oder \"mottenzerfressen\") ist ein Restaurant mit großen Portionen eher einfachen Essens, während die Fuente de Soda (\"Sodabrunnen\") ein an US-amerikanische Diners angelehntes Fast-Food-Lokal ist. Wie auch ihre argentinischen Nachbarn treffen sich Chilenen gern zum Asado, zum Grillen, wobei Zubereitung und Geselligkeit ebenso im Fokus stehen wie das eigentliche Essen. Insbesondere im ländlichen Raum sind die Grills recht rustikal, teilweise werden einfach Metallgitter über ein Holzfeuer montiert. Ein weiteres geselliges Essen ist das Curanto: In einem Erdloch werden glühend heiße Steine, Blätter und Algen geschichtet und darauf Muscheln gekocht. Im modernen Chile gilt Curanto als Festtagsessen und enthält zusätzlich Fisch und Fleisch.", "section_level": 1}, {"title": "Gerichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühstück.", "content": "Marmelade ist in Chile gängig. Neben international bekannten Geschmacksrichtungen gibt es in Chile auch Feigenblatt-Kürbis-Marmelade.", "section_level": 2}, {"title": "Suppen und Eintöpfe.", "content": "\"Caldillo de congrio\" ist ein Fischeintopf auf Basis von Bartmännchen, dem der chilenische Dichter Pablo Neruda ein Gedicht (\"Oda al Caldillo de Congrio\") widmete. Alternativ wird das Gericht mit Conger-Aalen zubereitet. \"Cazuela de Vacuno\" ist ein herzhafter Hausmannskost-Eintopf mit Rindfleisch, Kartoffeln und diversen Gemüsen, der typisch für Zentralchile ist. Chairo ist ein traditioneller Eintopf der nordchilenischen Küche, der Rindfleisch, Chuño, Gemüse und Kräuter enthält und heutzutage an Bedeutung verloren hat. \"Pastel de choclo\" ist ein Auflauf mit Rindfleisch, Maispaste und diversen Gemüsen. Porotos granados ist ein Eintopf aus weißen Bohnen, Mais, Kürbis und Basilikum. \"Tomaticán\" ist ein im ländlichen Chile populärer Eintopf aus Fleisch, Tomaten, Zwiebeln uns Mais.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptgerichte.", "content": "\"Arrollasdo de Huaso\" ist eine Art Roulade aus mariniertem Rindfleisch, das mit hartgekochtem Ei, Möhren und Paprika eingerollt wird. In dünne Scheiben geschnitten wird das Gericht auch als Vorspeise oder Sandwichbelag verwendet. \"Lomo a lo pobre\" ist ein Rinderfilet mit Pommes Frites und Spiegelei; das Gericht ist auch in Peru populär. Fisch und Meeresfrüchte nehmen einen signifikanten Platz in der chilenischen Küche ein. Spezialitäten in diesem Bereich sind \"Centolla\" (eine Art der Königskrabbe, die an den Küsten in Südchile gefangen wird), Concholepas concholepas (eine Stachelschneckenart), das seit den 1950er-Jahren nachweisbare Muschelgericht \"Machas a la parmesana\" oder \"Piure\", ein Manteltier mit dem lateinischen Namen Pyura chilensis.", "section_level": 2}, {"title": "Beilagen und Saucen.", "content": "\"Arroz graneado\" ist eine sehr einfache Beilage aus mit Knoblauch und etwas Öl gekochtem Reis, wobei Reis mit möglichst geringem Amylopektin-Gehalt verwendet wird und optional Gemüse wie Karotten, Paprika oder Zwiebeln hinzugegeben werden. Eine beliebte Beilage sind halbierte und mit einer aus verschiedensten Zutaten bestehenden Creme gefüllte Avocados. \"Ensalada chilena\" ist ein ebenso einfacher wie verbreiteter Salat aus Tomaten, Zwiebeln, Olivenöl und Koriander. \"Pebre\" ist eine stückige Würzsauce aus Aji-Chilis, Knoblauch, Koriander, Öl, Zwiebeln und meist auch Tomaten, die dem mexikanischen Pico de gallo ähnelt und die zu einer Vielzahl von Gerichten gereicht wird. Eine einfachere Würzsauce ist \"pil-pil\" aus Chilis, Knoblauch und Olivenöl. \"Trucha ahumada\", geräucherte Forelle mit Pfefferkörnern in Öl, ist mit Brot, Oliven und/oder Käse serviert eine gängige Vorspeise, wird aber püriert und mit Zitronensaft und Mayonnaise vermengt als Füllung für Avocados verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Imbissgerichte.", "content": "\"Anticuchos\" sind Fleischspieße, die auch in den umliegenden Ländern populär sind. Sie bestehen traditionell aus minderwertigem Fleisch wie Rinderherzen oder Rinderleber, heutzutage aber meist aus „regulären“ Fleischstücken, und werden um Zwiebeln, Paprika und Stücke von Würstchen ergänzt. \"Chochoca\" ist ein aus dem südchilenischen Chiloé-Archipel stammendes Gericht, bei dem ein Teig aus Kartoffeln und Mehl um eine Art sehr langes Nudelholz gewickelt, über offener Flamme gegrillt und vor dem Verzehr oft noch mit Schweineschwarte gefüllt wird. Der \"Completo\" ist die überall verbreitete chilenische Variante des Hot Dogs. Klassische Zutaten nebst Brötchen und Würstchen sind gehackte Tomaten, Avocadopüree, Sauerkraut und Mayonnaise, es sind aber auch Variationen mit abweichenden Namen gängig, zum Beispiel der \"Completo Italiano\" ohne Sauerkraut. Die in Lateinamerika allgegenwärtigen Empanadas sind auch in Chile populär und werden entweder frittiert oder im Ofen gebacken. Eine Besonderheit sind \"Empanadas mil hojas\", deren Hüllen aus Blätterteig bestehen, und \"El pequén\", hauptsächlich mit Zwiebeln gefüllte Empanadas, die im südchilenischen Lota von Bergarbeitern aus finanzieller Not „erfunden“ wurden. Humitas sind den Tamales ähnliche Snacks aus Maisteig mit Zwiebeln und Basilikum, die in Maisblätter gehüllt gebacken oder gekocht werden. Humitas sind für Chile in ihrer jetzigen Form bereits für die frühe Kolonialzeit nachweisbar. \"Prietas\" sind Blutwürste, die neben Rinderblut und Zwiebeln auch Reis enthalten. Sandwiches sind allgegenwärtig und werden mit einer Vielzahl unterschiedlicher Beläge angeboten. Oft werden sie in \"marraquetas\" serviert, paarweise zusammengebackenen Weizenbrötchen. Die Bedeutung von Fleisch in der chilenischen Küche spiegelt sich in einer großen Zahl von Sandwiches mit Steaks und Filets wieder, vorwiegend vom Rind. Zwei der populäreren Sandwiches sind das \"Churrasco Italiano\" mit Avocado, Mayonnaise und Tomate, die an die Farben der italienischen Flagge erinnern, und das Barros Luco.", "section_level": 2}, {"title": "Desserts und Gebäck.", "content": "Generell ist Karamellsirup eine sehr weit verbreitete Füllung für Gebäck aller Art. \"Berlines\" sind Berliner mit Marmeladenfüllung, die durch deutsche Einwanderer in Chile populär wurden. \"Borrachitos\" sind kleine Küchlein, die in alkoholhaltigem Sirup getränkt werden und in ähnlicher Form auch in Mexiko populär sind. \"Calzones rotos\" (\"zerrissene Unterhosen\") sind kleine, knusprig frittierte Backwaren mit Zitronen- oder Orangenaroma, die im chilenischen Winter gegessen werden. Zwei sich optisch ähnelnde Doppelkekse mit langer Tradition sind \"Chilenitos\" und Alfajores. Beide enthalten eine Cremefüllung (meist Dulce de leche), bei den Alfajores besteht der Keks aber aus weichem Mürbeteig, bei Chilenitos aus hartem Keks. Chilenitos werden oft mit einer Baisermasse umhüllt und heißen dann \"chilenitos con merengue\". \"Conejitos\" sind dem Berliner ähnliche Hefegebäcke, die mit Vanillecreme gefüllt werden, aber nicht frittiert, sondern im Ofen gebacken werden. \"Cuchuflí\" sind lange, dünne Stangen aus Waffelteig, die mit Dulce de leche gefüllt oder mit Schokolade umhüllt werden können. \"Kuchen\" ist Obstkuchen, der auf deutsche Einwanderer zurückgeht. Die häufigste Variante ist \"kuchen de manzana\", Apfelkuchen. Die auch in Europa gängigen (und von dort stammenden) \"Meringues\" werden in Chile oft mit Wein aromatisiert. \"Rosquillas\" sind gebackene Ringe aus Maisteig mit Anis. Der mit Sahne, Kondensmilch und gezuckerter Kondensmilch hergestellte Kuchen Tres leches ist auch in anderen spanischsprachigen Länderns Süd- und Mittelamerikas bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Getränke.", "content": "Wein wurde schon zu Beginn der Kolonialisierung von den Europäern eingeführt und nimmt bis heute eine bedeutende Rolle ein. Chilenische Weine haben weltweit den besten Ruf unter den südamerikanischen Weinen; weitere Produzenten sind Argentinien, Brasilien, Peru und Uruguay. \"Navegado\" ist die chilenische Variante des Glühweins, ein Wintergetränk in Form eines mit Orangen, Zucker, Zimt und Nelken erhitzten Rotweins. Bier ist populär in Chile und nimmt an Beliebtheit konstant zu; 2018 betrug der Pro-Kopf-Konsum 50 Liter im Jahr. Die industrielle Bierproduktion in Chile begann um 1850. Die beliebteste Biersorte ist Lagerbier, die beliebteste Marke ist „Cristal“ aus der Brauerei Compañía de Cervecerías Unidas mit (Stand 2014) fast 50 % Marktanteil. Ein traditionelles Getränk der indigenen Völker Chiles ist das bierähnliche Chicha. \"Mote con huesillo\" ist ein alkoholfreies Erfrischungsgetränk, für das getrocknete Pfirsiche mit Zucker und Zimt gekocht und anschließend mit geschälten Weizenkörnern serviert werden. Pisco ist ein Traubenschnaps, der als Grundlage für den Pisco Sour dient, einen weltweit populären Cocktail der Sour-Kategorie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die chilenische Küche ist die Küche des südamerikanischen Staates Chile. Wie viele südamerikanische Landesküchen basiert sie auf europäischen, insbesondere spanischen, sowie indigenen Einflüssen. Der Übergang zu den Landesküchen der benachbarten Staaten Argentinien, Bolivien und Peru ist fließend. Chile ist ein bekannter Weinproduzent.", "tgt_summary": "智利美食主要源于西班牙传统美食、结合智利当地原住民文化与当地食材,且受其他欧洲美食影响,特别是从德国,意大利和法国所演变而成。智利因国家多样化的地理和气候孕育了各种各样的农产品、水果和蔬菜,也因此多样化的味道和配料让其传统食材及食谱广富盛名。由于人民拥有一条靠太平洋漫长的海岸线的关系,这使智利水域能衍生独出特的鱼类、软体动物、甲壳类动物和藻类;这要归功于秘鲁凉流带来的富含氧气的水并为智利美食增添了大量的海产;", "id": 1584825} {"src_title": "Konkathedrale von Miranda do Douro", "tgt_title": "杜羅河畔米蘭達主教座堂", "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die nach Süden ausgerichtete Konkathedrale liegt am Südrand der Altstadt von Miranda do Douro etwa 1 km Fußweg und ca. 100 m Höhendifferenz vom Fluss Douro entfernt in einer Höhe von ca..", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1545 erhob Papst Paul III. auf Bitten König Joãos III. die Grenzstadt Miranda do Douro zur Bischofsstadt. Der Baubeginn der nacheinander von den Architekten Gonçalo de Torralva, Miguel de Arruda und Francisco Velasquez geplanten und erbauten Kathedrale lag im Jahr 1552; ihre Fertigstellung erfolgte im Wesentlichen im letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts – also in der Zeit der Personalunion Portugals mit Spanien (1580–1640). Im Jahr 1770 wurde der Bischofssitz nach Bragança verlegt und zehn Jahre später wurde das Bistum Bragança durch Papst Pius VI. mit der Apostolischen Konstitution \"Romanus Pontifex\" in „Bistum Bragança und Miranda“ umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das beim Außenbau verwendete Steinmaterial ist Granit. Dies und die geradlinige Strenge der Fassadengestaltung ist in hohem Maße vom etwa gleichzeitig entstandenen Klosterpalast des Escorial beeinflusst. Dennoch ist der Mittelteil der Fassade durch übereinander angeordnete Säulenpaare mit einem mittleren Dreiecksgiebel etwas aufgelockert. Das Innere der Kirche ist dreischiffig; die gebusten Rippengewölbe im Mittelschiff und in den Seitenschiffen befinden sich in gleicher Höhe (Hallenkirche). Während die Seitenschiffe in – außen ummantelten – Apsiden enden, ist die mittlere Chorkapelle \"(capela-mor)\" nach Süden verlängert und schließt flach.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Der im Jahr 1614 aufgestellte Altarretabel des Hauptaltars ist ein Werk des in Valladolid lebenden und arbeitenden Bildschnitzers Gregorio Fernández bzw. seiner Werkstatt; er gehört in die Stilepoche der Spätrenaissance. Weitere Seitenkapellen haben zumeist kleinere Barockaltäre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die der Jungfrau Maria geweihte Konkathedrale Santa Maria () in der nordostportugiesischen Grenzstadt Miranda do Douro in der Region Tras-os-Montes ist – neben der modernen Kathedrale von Bragança – Sitz des römisch-katholischen Bistums Bragança-Miranda.", "tgt_summary": "杜罗河畔米兰达主教座堂()是葡萄牙城市杜罗河畔米兰达的一座罗马天主教的主教座堂。", "id": 1665444} {"src_title": "TER Grand Est", "tgt_title": "大东部大区公共交通", "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 1. Januar 2016 wurden die Regionen Alsace, Lorraine und Champagne-Ardenne zur neuen Region Grand Est zusammengelegt. Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 folgte dann die Zusammenlegung der TER-Netze, am 19. Dezember wurde der Betriebsvertrag zwischen der Region und der SNCF unterzeichnet. Zur Betriebsaufnahme verkehrten täglich insgesamt 1.616 Züge und 450 Busse im Netz des TER Grand Est. Ein neues, harmonisiertes Preissystem trat am 1. September 2017 in Kraft. Gemessen an der Zahl der Züge ist der TER Grand Est das zweitgrößte TER-Regionalnetz (nach den Transilien in der Hauptstadtregion Île-de-France). Der Betrieb der Züge auf der Relation Mulhouse–Paris, zuvor Teil des Intercités-Netzes der SNCF, wurde am 1. Januar 2018 auf die Region Grand Est übertragen. Hier verkehrt nun mit 515 km Länge einer der längsten TER-Zugläufe Frankreichs. Am 22. Dezember 2018 wurde der Schienenverkehr auf den Strecken Épinal–Saint-Dié und Sarreguemines–Sarre-Union eingestellt und durch einen Busverkehr ersetzt. Seit dem 20. März gelten neue, höhere Fahrpreise, wenn die Fahrkarte erst im Zug gekauft wird. Die Maßnahme, von der SNCF als Mittel gegen Betrug begründet, stieß auf Kritik bei Bahnkundenverbänden. Am 28. März 2019 billigte der Regionalrat eine teilweise Liberalisierung des Personennahverkehrs. Es sollen zwei Lose ausgeschrieben werden. Das erste Los soll die Sanierung und den Betrieb auf der 2016 stillgelegten Strecke Nancy–Contrexéville beinhalten. Im zweiten Los soll der Betrieb auf den Strecken Strasbourg–Molsheim–Sélestat, Strasbourg–Molsheim–St-Dié-des-Vosges, sowie auf einigen Buslinien ausgeschrieben werden. Die Betriebsaufnahme ist für 2022 geplant. Seit dem Frühjahr 2019 verkehrt der TER Grand Est im Netz \"Fluo Grand Est,\" das verschiedene Verkehrsunternehmen unter einer Dachmarke vereint. Hier wird der Markenname \"TER Fluo\" genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Strecken & Fahrzeuge.", "content": "Die Fahrzeuge des TER Grand Est stammen größtenteils aus den aufgelösten TER-Netzen der Regionen Alsace, Lorraine & Champagne-Ardenne. Ausnahme sind die Coradia Liner-Einheiten, sowie einige Lokomotiven der Baureihe BB 26000, welche erst nach der Reform beschafft wurden. Mit dem TER 200 sowie dem TER Vallée de la Marne betreibt TER Grand Est zwei TER-Linien mit eigenem Markenauftritt.", "section_level": 1}, {"title": "TER Vallée de la Marne.", "content": "Der TER Vallée de la Marne wurde am 10. Juni 2007 eingeführt. Nach Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Est européenne entschied die SNCF, die Fernzüge von Paris nach Châlons-en-Champagne und der westlichen Lorraine einzustellen. Die Regionalräte der damaligen Regionen Picardie, Champagne-Ardenne und Lorraine beschlossen deshalb, die SNCF mit dem Betrieb einer TER-Linie zwischen Paris-Est, Châlons-en-Champagne und Saint-Dizier bzw. Bar-le-Duc zu beauftragen. Im Dezember 2018 wurden einige Fahrten über Bar-le-Duc hinaus bis Nancy und Strasbourg verlängert. Die Züge wurden bis Dezember 2017 ausschließlich aus Lokomotiven der Baureihe BB 15000 und Corail-„Plus“-Wagen gebildet. Die Züge bieten Bereiche erster und zweiter Wagenklasse. Seit Ende 2017 werden die Wagenzüge sukzessive durch Treibwagen des Typs Coradia Liner (Baureihe B 85000) ersetzt. Allerdings reicht die Kapazität der neuen Treibwagen nicht aus, aus diesem Grund sollen auch die Corail-Wagen modernisiert werden. Außerdem wurden Lokomotiven der Baureihe BB 26000 als Ersatz für die 45 Jahre alten Fahrzeuge der Baureihe BB 15000 beschafft.", "section_level": 2}], "src_summary": "TER Grand Est ist ein Verkehrsunternehmen in Frankreich und agiert als Teilnetz des nationalen Regionalverkehrsnetzes Transport express régional für die Region Grand Est. Es werden Eisenbahn- sowie ergänzende Buslinien betrieben. TER Grand Est entstand zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 durch Zusammenlegung der bisher selbstständigen TER Alsace, TER Champagne-Ardenne und TER Lorraine.", "tgt_summary": "大东部大区公共交通()是法国的一个区域性公共交通系统,服务于法国东北部的大东部大区并因此而得名,其交通方式包括铁路和长途巴士。", "id": 1293041} {"src_title": "Hana Kimura", "tgt_title": "木村花", "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kimura war die Tochter von Kyoko Kimura, die ebenfalls eine professionelle Wrestlerin war. Im Alter von einem Jahr wurde sie von ihrem Vater getrennt. Obwohl die Identität ihres leiblichen Vaters nicht öffentlich bekannt ist, hat Kimura in Interviews erwähnt, dass er aus Indonesien stamme, und aus diesem Grund bezeichnete sie sich selbst als indonesisch-japanisch. Sie wurde als Kind wegen ihrer gemischten ethnischen Herkunft gehänselt. Wegen ihrer Teilnahme an der japanischen Reality-TV-Sendung \"Terrace House\" geriet sie in die Kritik. Sie erhielt zahlreiche negative Nachrichten und Kommentare in sozialen Netzwerken und litt deshalb unter Depressionen. Am 23. Mai 2020 wurde sie tot in ihrer Wohnung gefunden. Als Todesursache wurde Suizid durch eine Überdosis Schwefelwasserstoff vermutet.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Am 21. August 2005 nahm Hana Kimura am \"DDT Ironman Heavymetalweight Championship\" teil, welches sie gegen ihre Mutter verlor. In den darauffolgenden Jahren trainierte sie an der Wrestle-1's Professional Wrestling Universität. Am 30. März 2016 feierte sie ihr Debüt gegen Reika Saiki, welches sie gewann. Am 7. August desselben Jahres trat sie gegen ihre Mutter an. Beim \"JWP Junior Championship\" holte sie sich am 16. September 2016 gegen Yako Fujigasaki den Titel, welchen sie nach einer Niederlage bei der Revanche am 28. Dezember desselben Jahres ihrer Kontrahentin wieder zurückgeben musste. Um diese Zeit erschien sie im \"World Wonder Ring Stardom\". Am 2. Oktober 2016 hat Kimura gemeinsam mit ihrer Mutter und Kagetsu die \"Artist of Stardom Championship\" gewonnen. Hana Kimura gewann am 21. Juni 2017 den \"Goddess of Stardom Championship\" beim \"Stardom's Galaxy Stars Event\", dessen Titel sie ein Jahr inne hielt. Am 9. Januar wurde sie ein festes Wrestle-1-Mitglied. Sie nahm an diversen Touren wie Ring of Honor und Pro-Wrestling: EVE teil. Schließlich verließ Hana Kimura Wrestle-1 am 21. März 2019 und wechselte zur \"World Wonder Ring Stardom\". Als Schauspielerin wirkte sie in Tokyo Talk Show (2017), Terrace House: Tokyo (2019–2020) und Lost Decade (2020) mit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hana Kimura (木村花, \"Kimura Hana\", * 3. September 1997 in Yokohama; † 23. Mai 2020 in Tokio) war eine japanische Wrestlerin und Schauspielerin.", "tgt_summary": "木村花(,1997年-9月3日-2020年-5月23日}}),日本女子职业摔角选手。所属,从事艺能活动是WALK所属。母亲是前女子职业摔角选手。父亲是印尼人。出身于神奈川县横滨市。", "id": 944836}